HANDBOUND
AT THE
UNIVERSITV OF
TORONTO PRESS
JAHRESBERICHTE
Ä?
FÜR
NEUERE
DEUTSCHE LITTERATÜRGESCHICHTE
UNTER MITWIRKUNG VON
C. ALT, A. E. BERGER, F. COHRS, W. CREIZENACH, HANS DAFH«, F. DEIBKL
G. ELLINGER, A. ELOESSER, E. ELSTER, J. FRAEXKEL, R. FÜRST, C. GURLITT,
A. HAUFFEN, M. HECKER, A. HEUSS, G. KOHFELDT, H. MAYNC, R. M. MEYER,
V. MICHELS, G. MISCH, M, MORRIS, ERNST MÜLLER, F. MUNCKER. E. NAUMANN,
H. NOHL, L. PARISER, .T. PETERSEN, G. PFEFFER, O. PNIOWER, TH. POPPE.
F. RACHFAHL, A. REIFFERSCHEID F. SARAN, A. SAUER, P. STACHEL, AI). STERN,
A.L. STIEFEL, P. STÖTZNER, A. STRACK, L. SÜTTI:RLIN, O. F.WALZEL, R.WEISSK\FKI>«,
R. WOLKAN
MIT BESONDERER UNTERSTÜTZUNG
VON
ERICH SCHMIDT
HERAUSGEGEBEN
VON
JUL. ELIAS, M. OSBORN, W. FABIAN, K. JAHN, L. KRAEHE,
F. DEIBEL.
DREIZEHNTER lUND (JAHR 1902).
BERLIN 1906
B. BEHRS VERLAG
STEGLITZERSTR. *.
Tas"
M13
in
/
iVl it dem vorlieg-enden Bande treten die Jahrosberichtu in eine neue Periode
(1er Entwicklung- ein. Sie haben eine durchgreifende technische Veränderung dadurch
erfahren, dass Bibliographie und litterarischer Text besonders bearbeitet und heraus-
gegeben worden sind. Die Vorteile, die sich aus dieser Trennung ergeben, sind
doppelter Natur: einmal werden wir dadurch in die günstige Lage versetzt, den
klaffenden Zwischenraum zwischen dem Erscheinungsjahr der besprochenen Arbeiten
und dem Zeitpunkt der Besprechung einigermassen zu überbrücken, sodann wird
dem einzelnen Referenten die Arbeit verkürzt und erleichtert. Wir konnten fast zu
derselben Zeit dem Publikum die Bibliographie als eine gewisse Abschlagszahlung
überreichen und zugleich dem Mitarbeiter die technische Grundlage seiner Leistung
bieten. Wir sind uns freilich auch der Mängel und Unzuträglichkeiten wohlbewusst,
die das neues Verfahren zumal für den ersten Versuch und Jahrgang im Gefolge
hat. Abgesehen davon, dass wir zu dieser Neuerung uns erst in letzter Stunde
entscheiden konnten, und der mit der bibliographischen Arbeit betraute Sekretär sowie
auch der Drucker deshalb mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, ist die
Tatsache nicht aus der Welt zu schaffen, dass ein grosser Teil der bibliographischen
Arbeit, die der Referent früher von vornherein nach inneren Gesichtspunkten
erledigen konnte, nunmehr rein äusserlich und schematisch zu leisten ist, und dass
ferner eine für ein wissenschaftliches Organ ungewöhnliche Fülle von sachlichen
Irrtümern und Druckfehlern bestehen und stehen bleibt. Ist der Bibliograph doch
nur selten in der Lage, die einzelnen bibliographischen Angaben an der Hand des
Materials selbst nachzuprüfen, — muss er doch in den meisten Fällen aus vielfach
abgeleiteten Quellen schöpfen. Wir werden jedoch alles daran setzen, in Zukunft
wenigstens die Zahl der Druckfehler zu verringern; das lebhafte Interesse unserer
Mitarbeiter, das sich in einer ganzen Reihe von Nachprüfungsvorschlägen bekundet,
stärkt uns in dieser unserer Hoffnung. Die Bibliographie ist auch keineswegs
lückenlos. Hier aber hat das Interesse unserer Mitarbeiter schon tatkräftig eingesetzt,
und so haben wir im Text viele Nachträge bringen können, deren bibliographische
Buchung hinterher, im 14. Jahrgange, erfolgen wird. In einem Punkte wird sich
freilich niemals eine völlige Uebereinstimmung der Bibliographie mit dem Texte
erzielen lassen, nämlich in den dispositionellen Schlagworten der bibliographischen
Aufzählung und der textlichen Behandlung. Aber hier wie in vielen anderen Dingen
müssen wir das Kleinere preisgeben, um das Grössere zu gewinnen.
Während unserer reorganisatorischen Arbeit, und «schon vorher, ist eine
Reihe von Veränderungen in den Einzelheiten der Gestaltung wie auch in dem
Kreise unserer Mitarbeiter eingetreten. Zunächst haben wir zwei wichtige Abschnitte
wegen ihres Umfanges und der Schwierigkeit, sie einem einzelnen Referenten auf-
zubürden, an bestimmter Stelle teilen müssen: das „Epos" und das ,, Drama" des
18./19. Jahrhunderts. Bei jenem haben wir als Einschnitt das Ende der romantischen
Zeit angenommen, bei dem zweiten ist die „Geschichte der Oper" als ein Sonder-
kapitel ausgeschieden worden. Es hat sich dabei gezeigt, dass wir den alten musik-
geschichtlichen Bericht voreilig beseitigt hatten. Wir stellen also aus guten Gründen
dieses aufgehobene Kapitel in beschränkterem Masse wieder her, indem wir es dem
Allgemeinen Teil als „Geschichte des Liedes und der Oper" einverleiben und unserem
neug-ewonnenen Mitarbeiter Alfred Heuss, der die Beg-ründung eines solchen Ab
Schnitts selbst angeregt hat, zur Verwaltung anvertrauen. Den zweiten Teil des epischen
Berichtes in Teil IV hat an Stelle von Philipp Stein für dieses Jahr Franz Deibel in
letzter Stunde übernommen, wird ihn jedoch von 1903 ab an Georg Pfeffer abtreten
und dafür den Bericht über „Allgemeine Litteraturgeschichte" (I, 1) übernehmen. Zu
unserem aufrichtigen Bedauern ist Oscar P. Walzel durch andere Arbeiten genötigt
worden, seine Mitwirkung auf das Kapitel „Romantik" zu beschränken. Auch der
Bericht über das Drama des 18./ 19. Jahrhunderts ist in andere Hände übergegangen.
Alexander von Weilen, der seit der Begründung der Jahresberichte mit wärmster Teil-
nahme als Helfer und Förderer an unserer Seite gewirkt hat, zieht sich notgedrungen,
um wichtigeren und dringenderen Aufgaben seine ganze Kraft widmen zu können,
aus unserem Kreise zurück. Wir verlieren viel an diesem treuen Freunde und finden
schwer einen Ausdruck für unser herzliches Dankgefühl. Sein Nachfolger ist Jonas
Fränkel. Der Zuzug frischer Kräfte griff auch in den inneren Betrieb ein, denn
Franz Deibel wird neben seiner Referententätigkeit auch als Mitherausgeber
uns fortan die Last der redaktionellen Aufgaben tragen helfen.
Weitere Verschiebungen, die im einzelnen aus den Arbeitsbedingungen
der früheren Referenten folgen, sind eingetreten in den Abschnitten: Teil II,
Allgemeines (Arnold E. Berger für Rudolf Wolkan); Teil III, Drama (Paul Stachel für
Fritz Gotthelf); Teil IV: Briefwechsel, Tagebücher und Memoiren (Arthur Eloesser
für Viktor Michels); Die deutsche Litteratur und das Ausland (Kurt Jahn für Adolf
Stern); Lyrik (Hermann Nohl für Hermann A. Krüger); Allgemeine Didaktik (Georg
Misch für Richard M. Meyer); Geschichte der Wissenschaften (Hans Daffis für Egon
von Komorzynski).
Da bei der durchlaufenden Paginierung der neuen Bände die rechtzeitige
Lieferung der Manuskripte noch weit strengere Bedingung als früher ist, so konnten
wir leider das Eintreffen der Beiträge „Kunstgeschichte" (Cornelius Gurlitt), Stoff-
geschichte (A, L. Stiefel), Lyrik (H. A. Krüger), Goethes Leben (Max J. Hecker) über
eine bestimmte Frist hinaus nicht abwarten, ohne die Drucklegung des ganzen zu
schädigen. Wir werden diese Berichte im nächsten Bande nachtragen.
Ein kräftiges Wort des Dankes und der Anerkennung schulden wir für un-
mittelbare und mittelbare Unterstützung bei unserer bibliographischen Tätigkeit wie
auch bei der Beschaffung des Zeitschriften- und Zeitungsmaterials: dem Euphorion,
dem Goethe-Jahrbuch, dem Litterarischen Centralblatt, den Jahresberichten für
germanische Philologie und für die Geschichtswissenschaft, der Internationalen
Bibliographie der Kunstwissenschaft, dem Theologischen Jahresbericht, dem Littera-
rischen Echo, Herrn F. Dietrich und seiner Bibliographie der deutschen Zeitschriften-
Litteratur; sodann den Redaktionen des „Tags", der ,, Täglichen Rundschau" und
der „Nation"; den Herren A. von Weilen und F. Stakemann sowie der Firma
Herrose & Ziemsen.
Wir können dieses Vorwort nicht schliessen, ohne mit Nachdruck den Appell
zu wiederholen, den wir im vorigen Bande an alle gerichtet haben, die es angeht:
Die Verfasser Ton selbständigen Werken wie auch namentlicli Ton Disser-
tAtionen, Programmen, Festreden usw. sowie von Zeitscliriftenaufsätzen werden ein-
drlnglicli ersucht, ein Exemplar an die JBL. einzusenden oder die Einsendung seitens
ihres Verlegers zu veranlassen. Bei Abhandlungen, die an entlegenen Stellen ver-
öffentlicht sind, wäre die Redaktion schon für den blossen Hinweis (vielleicht mit
kurzer Angabe des Inhalts) dem Autor zu Dank verpflichtet.
Berlin W.»«
Matthäikirchstr. 4ll-
JULIUS ELIAS. MAX OSBORN. WILHELM FABIAN. KÜRT JAHN.
LUDWIG KRAEHE.
Inhaltsverzeichnis.
Erstes Buch.
Bibliographie.
Bearbeitet von Oscar Arnstein in Berlin.
Seite
I. Allgemeiner Teil.
Litteraturgeschichte 1
Geschichte der deutschen Philologie ... 8
Poetik und ihre Geschichte 10
Volkskunde 19
Die Litteratur in der Schule 29
Geschichte des Erziehungs- und Unterrichts-
wesens 34
Geschichte der neuhochdeutschen Schrift-
sprache 45
Metrik 52
Stoffgeschichte 53
Kunstgeschichte 5t)
II. Ton der Mitte des 15. bis zum Anfang:
des 17. Jahrhunderts.
Allgemeines 67
Lyrik . 70
Epos . . ; 72
Drama 73
Didaktik 74
Luther und die Reformation 7l)
Humanisten und Neulateiner 83
III. Vom Anfang des 17. bis zur Mitte
des 18. Jahrhunderts.
Allgemeines 84
Lyrik 87
Seite
Epos 88
Drama 88
Didaktik 89
lY. Ton der Mitte des 18. Jahrhunderts
bis zur Gegenwart.
Allgemeines :
Litteraturgeschichte 92
Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren . . 95
Die deutsche Litteratur und das Ausland 102
Lyrik 111
Epos 126
Drama und Theatergeschichte 143
Geschichte der Oper 162
Didaktik:
Allgemeine Didaktik 166
Gelehrtengeschichte 177
Lessing 185
Herder 18?
Goethe :
Allgemeines 188
Leben 192
Lyrik 196
Epos J97
Drama 199
Schiller 202
Romantik 207
Das junge Deutschland 211
Siglenregister 214
Zweites Buch.
Text.
I. Allgemeiner Teil. seiu
Litteraturgeschichte. Von Dr. Oscar F. Walzel, Professor an der Universität Bern . . . 221
Geschichte der deutschen Philologie. Von Dr. Alexander Reifferscheid, Professor an
der Universität Greifswald 234
Poetik und ihre Geschichte. Von Dr. Theodor Poppe in Berlin 239
Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache. Von Dr. Ludwig Sütterlin, Professor
an der Universität Heidelberg - • 2
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Metrik. Von Dr. Franz Saran, Professor an der Universität Halle 285
Die Litteratur in der Schule. Von Prof. Dr. Ernst Naumann, Direktor des Gymnasiums
zu Schöneberg bei Berlin ' 286
Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens. Von Dr. Paul Stötzner, Professor am
Gymnasium zu Zwickau • -91
Volkskunde. Von Dr. Adolf Strack, Professor an der Universität Giessen 306
Stoffgeschichte. Von Dr. A. L. Stiefel, Professor an der Kgl. Industrieschule in München.
Vgl. Bd. 14 der JBL.
Kunstgeschichte. Von Dr. Cornelius Gurlitt, Professor an der Technischen Hochschule in
Dresden. Vgl. Bd. 14 der JBL.
II. Von der Mitte des 15. bis zum Anfang des 17. Jalirliunderts.
Allgemeines. Von Dr. Arnold E. Berger, Professor an der Technischen Hochschule in
Darmstadt 336
Lyrik. Von Dr. Rudolf Wölk an, Privatdozenten an der Universität Wien 350
Epos. Von Dr. Adolf Hauffen, Professor an der Universität Prag 853
Drama. Von Dr. Wilhelm Creizenach, Professor an der Universität Krakau 358
Didaktik. Von Dr. Gustav Kohfeldt, Bibliothekar an der Universität Rostock .... 360
Luther und die Reformation. Von Dr. Ferdinand Cohrs, Seminardirektor in Erichsburg
bei Markoldendorf 363
Humanisten und Neulateiner. Von Dr. Georg EUinger, Oberlehrer an der 6. Städtischen
Realschule in Berlin 381
III. Vom Anfang des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrlinnderts.
Allgemeines. Von Dr. Alexander Reifferscheid, Professor an der Universität Greifswald 387
Lyrik. Von Dr. Viktor Michels, Professor an der Universität Jena 393
Epos. Von Dr. Alexander Reifferscheid, Professor an der Universität Greifswald . . 396
Drama. Von Dr. Paul Stachel in Berlin 396
Didaktik. Von Dr. Ludwig Pariser in München 400
IV. Von der Mitte des 18, Jalirliunderts bis zur Gegenwart.
Allgemeines :
Litteraturgeschichte. Von Dr. Adolf Stern, Professor an der Technischen Hochschule
in Dresden 409
Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren. Von Dr. Arthur Eloesser in Berlin . . . . 418
Die deutsche Litteratur und das Ausland. Von Dr. Kurt Jahn in Berlin 426
Lyrik. Von Dr. Hermann Nohl in Berlin-Grunewald. Vgl. Bd. 14 der jbl.
Epos:
Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod. Von Dr. Rudolf Fürst in Berlin 454
Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. Von Dr. Franz Deibel in Berlin 464
Drama und Theatergeschichte. Von Dr. Jonas Fränkel in Berlin 477
Geschichte der Oper. Von Dr. Alfred Heuss in Leipzig 506
Didaktik.
Allgemeine Didaktik. Von Dr. Georg Misch, Privatdozenten an der Universität Berlin 521
Gelehrtengeschichte. Von Dr. Hans Daffis in Berlin 546
Lessing. Von Dr. Erich Schmidt, Professor an der Universität Berlin 556
Herder. Von Prof. Dr. Ernst Naumann, Direktor des Gymnasiums zu Schöneberg bei Berlin 558
Goethe :
Allgemeines. Von Dr. Max Morris in Berlin 562
Leben. Von Dr. Max F. Hecker in Weimar. Vgi. Bd. 14 der jbl.
Lyrik. Von Dr. Max Morris in Berlin 569
Epos. Von Dr. Carl Alt, Privatdozenten an der Technischen Hochschule zu Darmstadt 571
Drama. Von Prof. Dr. Richard Weissenfeis in Berlin 572
Schiller. Von Dr. Ernst Müller, Professor am Gymnasium zu Stuttgart 591
Romantik. Von Dr. Oskar F. Walzel, Professor an der Universität Bern 603
Das junge Deutschland. Von Dr. Ernst Elster, Professor an der Universität Marburg. . 617
Register 621
Bemerkungen für den Gebrauch 659
Druckfehler 659
Vli
ERSTES BUCH.
BIBLIOGRAPHIE.
BEARBEITET VON OSCAR ARNSTEIN.
I 2'.t
t, I. Littcraturgertchicht€.
1. Allgemeiner Teil.
1,1
Litteraturgeschichte.
Methodisches: Allgemeine Oesobichtswissenschaft N. 1. — Litteratargeiohichtliehe Methode N. 14. —
Litteraturgeschichte: üesumtdurstellnngen: allgemeine N. 24; deutsche n. deatsch-österreichiscbe N. 28°, in Werken
aber Weltgeschichte N. :tO; Ober uligemeine Kultargeschichte N. 47; Bber deutsche (Seschicbte und Kulturgeschichte N. 50:
aber Musikgeschichte N.fil. — Litterutur und Kulturgeschichte einzelner deutscher L&nder and Bt&dte : Augsburg N.6d; Bayern
N. 68a; Böhmen N. GSb; Breslau N. 08o; Deotsch-Capri N. OSd; Hessen N. 69; Karlsruhe N. 69a; MQnchen M. 69b; 0*t-
friesland N. 70; Pommern N. 71; Rheinland N. 72; Schweiz N. 74; Thüringen N. 75; Weinsbprg N. 76; Württemberg N. 77. —
Einzelne Gebiete im Spiegel der Litteratur: allgemeine N. 78; sprachliche M. 80. — Hülfsmittel der Litteratur-
wissens chaf t: Biographisches K. 82. — Bibliographisches N. 8J. — Nene Zeitschriften und JuhrbQcher: Bibliographie N. 104;
Einzelnes N. 163. — Nene Ausgaben N. 174. — Zeitungswesen N. 178. — Lexika und Litteraturkulender N. 181. — Praktische
Winke fQr den Leser N. 191. — Citatensammlnngen N. 208. — Sammelwerke und gesammelte Aufsätze N. 212. —
Methodisches:
Allgemeine GeschichlsTrisseiischnft.
1) J. Goldfriedrich, D. histor. Ideenlehre in
Deutschland. E. Beitr. z. Gesch. der Geistes-
wissensch., vornehml. d.Geschichtswissensch.
u. ihrer Methode im 18. u. 19. Jh. Freiburg
i. B., H. Heyfelder. XXII, 544 S. M. «,00.
2) Th. Lindner, Geschichtsphilosophie. J^in-
leit. zu e.Weltgesch. seit d. Völkerwanderung.
St., Cotta. IHOl. XII, 206 S. M. 4,00. ||P.
Barth: LCBl S. 922/;}; R.M.Meyer:
Euph. 9, S. 155/7; F. Medicus: KantStud.7,
S. 141/5.]|
3) E. Meyer, Z.Theorie u. Methodik d. Gesch.
GeschichtsphiloBophische Untersuchungen.
Halle, Niemeyer. VIII, 56 S. M. 1,20.
4) Albr. Stauffer, E. natttrl. Gliederung d.
AVeltgesch. u. d. Horizont d. Kulturmensch-
heit. L., Steinacker. 22 S. M.1,50. (AusAZgB.)
5) F. Tön nies, Z.Theorie d. Gesch.: ASyste-
matPhilos. 8, S. 1-39.
6) O. Umfried, Ziele d. Weltgesch.: Friedens-
Bll. S. l(»5/9.
7) K. L a m p r e c h t , Entwicklungsstufen d.
Gesch.: Zukunft 39, S. 139-43.
8) K. Brevsig, Massstäbe d. Geschichtswissen-
schaft: ib. 40, S. 12-26.
9) id., Aufbau d. europäischen Gesch.: it. 38,
S. 55-74.
10) id., Ich u. Welt in d. Gesch.: JGVV. 26,
8. 1361-1438.
11) L. Trampe, Individualismus: Grenzb. 2,
S. 594-602, 639-47. (K. Breysig.)
12) W. Hellpach, Geschichtswissenschaften:
SocialistMhh. 8, S. 829-32.
13) B. Clemenz, Geschieh tswissensch. u. Ge-
schichtsunterr. in Deutschland bis z. Anfang
d. 20. Jh. Donauwörth, Auer. 46 S. M. 0,50.
Litteraturgeschichtliche Metliode.
14) F. L i e n h a r d , Lamprechts Litteratur-
betrachtg.: LE. 4, S. 959-64.
15) O. H a r n a c k , D. litterarhist Methode.
(= Essais u. Stud. z. Litt. -Gesch. [Braun-
schweig, Vieweg. VIII, 393 S. M. 6,00],
S. 39-43.)
Jahr«8b«riokt« f&r oanure deutaehe Littaraturgesohiokt«
16) E. Reichel, Lebendige Litteraturwissen-
schaft: Geg. 71, S. 231/4.
17) S. R. Nagel, Maturitätsfragen aus d. dtsch.
Litt. -Gesch. Wien, Deuticke. IV, 91 S.
M. 1,25.
18) Ratgeber für d. Studium d. Litt.-Gesch : Neue
Bahnen (Wiesbaden) 13, S. 315-23.
19) O. We d d i g e n , Ueber d. Studium unserer
Nationallitt. (= N. 267, S. 119-29.)
20) Erich Schmidt, Wege u. Ziele d. dtsch.
Litt.-Gesch. (= N. 260, S. 455-72.)
21) M. Koch, Litt-Gesch.: Türmer Jb. 8.371/5.
22) L. P. Betz, Stud. z. vergleich. Litt.-Gesch.
d. neueren Zeit. Frankfurt a. M., Litt. Anst.
VII, 364 8. M.4,50. |[L. Geiger: VossZgB.
N. 51.]|
23) M. J. Minckwitz, Gedankensplitter z.
vergleichendenLitt.-Gesch.: Zschr. für wissen-
schaftl, Zoologie 71, N. 22.
Allgemeine Gesamtdarstellungen der Litte-
raturgeschichte.
24) A. Baumgartuer, Gesch. d. Weltlitt. Bd. 2.
3. u. 4. Aufl. Freiburg, Herder. XVI, 650 S.
M. 9,60.
25) J. Scherr, Gesch. d. Weltlitt. Russ. Ueber-
setz. Heftl. Moskau, Kuschnerew. 128 8.
20) G. Saintsbury, History of criticism and
literary taste in Europe. II. Edinburgh,
Blackwood. 1902. 612 8. Sh. 20,00.
27) O. Weddigen, D. Poesie vor d. Richter-
stuhl ultramontaner Kritik. (= N. 267,
S. 105-18.) (P. Nörreuberg.)
Deutsche und deutsch •österreichische Litte-
raturgeschichte.
28) A. Bartels, Gesch. d. dtsch. Litt. 2 Bde.
L, Avenarius. 1901—2. VIIL 510 8.; VH,
850 8. kM. 5,00. I[H. Benzmann: BerlNN.
1901, N. 517; G. Gerok: Christi Welt. 16,
8. 1026 7; M. Koch: LE. 4, S. 3836; R.
Weitbrecht: LCBIB. 8. 272/4; M. G.
Conrad: Zeitw. N. 419; F. Zimmert: ZOG.
53, 8. 190/4; R. Lothar: LE. 4, 8.77-^3;
F. Schnürer: ALBl. 11, 8. 597.]!
29) Herr A. Bartels d. Geschichtsschreiber:
MVerAbwehrAntisemitismus. 12, S. 331.
xui.
1
1, 1 . Litteraturgeschichte.
30-68
30) K. Heiliuaiiu, Gesch. d. dtsch. National-
litt., nebst e. Abriss d. dtsch. Poetik. 4., ver-
bess. Aufl. Breslau, Hirt. 11)2 S. Mit 30
Dichterportraits. M. 3,00.
31) O. Leixner, Geschiclite d. dtsch. Litt. 6.,
verm. u. verbess. Aufl. L., Spamer. VIII,
10«7 S. Mit 423 Abbild, u. 55 Tafeln.
M. 16,00.
32) H. Löschhorn, Dtsch. Litt. (= N. 226,
S. 171-200.) (Ergebnisse u. Fortschritte.)
33) W. Scher er, Gesch. d. dtsch. Litt. 9. Aufl.
B., Weidmann. XII, 828 S. M. 10,00.
34) K. Storck, Dtsch. Litt.-Gesch. 2. Aufl.
St., Muth. VIII, 496 S. M. 5,00.
35) E. IJrban, Tabellen z. Gesch. d. dtsch.
Litt. 2. Aufl. B., Schuster & Loeffler. 78 S.
M. 2,00.
36) J. W. Nagl u. J. Zeidler, Dtsch.-österr.
Litt.-Gesch. Lfg. 20/1. Wien, Fromme,
k 3 Bogen. kM. 1,00.
37) A. Bossert, Histoire de la litt, allemande.
Paris, Hachette. 1901. X, 1120S. |[M.Koch:
LCBl. S. 265/6.]|
38) G. Eobertson, History of German Lite-
rature. London, Blackwood. 666 S. Sh. 10.
Litteraturgeschichte in Werlien verwandter
Wissenschafteu.
39) Weltgesch. Her. v. H. F. Helmolt. Bd. 2:
üstasien u. Oceanien. D. Indische Ocean.
Bearb. v. M. v. Brandt, H. Schurtz, K.
Weule, E. Scheidt. L., Bibliogr. Inst.
Mit 10 Karten, 6 Farbendrucktafeln u. 1 6 Bei-
lagen V. F. Etzold, O. Schulz, L. Sütter-
lin. XVI, 638 S. M. 10,00.
40) 0. Jäger, Gesch. d. 19. Jh. 5. Aufl.
(= Weltgesch. Bd. 4.) Bielefeld, Velhagen
& Klasing. IX, 756 S. Mit 367 Abbild, u.
17 Tafeln. M. 8,00.
41) id., Gesch. d. neuesten Zeit vom Wiener
Kongress bis z. Geg. 24. Aufl. Lfg. 11-20
= Bd. 2, S. 401-588; 3, S. 671 u. Register
71 S. B., Seehagen, k M. 1,00.
42) Th. Lindner, Weltgesch. seit d. Völker-
wanderung. Bd. 2. St., Cotta. X, 508 S.
M. 5,50. ![Max Fischer: ProtestantMhh. 6,
5. 3oO/8; E. Foss: PaedA. 44, S. 632/4,
841/4.]1
43) H. Schiller, Weltgesch. Bd. 4: Gesch. d.
Neuzeit. B., Spemann. VIII, 971 u. 59 S.
Mit 20 Tafeln u. Karten. M. 8,00. |[F. Rühl:
LCBl. S. 1133/4.1]
44) Fr. Seckler, Weltgesch. In Wort u. Bild
dem Volke dargeboten. 2., durchgeseh. u.
erweit. Aufl. v. R Leibe. Konstanz, Hirsch.
XI, 700 S. M. 5,00.
45) Graf York v. Wartenburg, Weltgesch.
in Umrissen. Federzeichnungen eines Deut-
schen, e. Rückblick am Schlüsse d. 19. Jh.
7. Aufl. B., Mittler. V, 525 S. M. 9,00.
46) T h. H. D y e r , A hist. of mod. Europa.
6. vols. London, Bell, k Sh. 6,00.
47) H. St. Chamberlaiu, D. Grundlagen d.
19, Jh. 4. Aufl. 2 Bde. München, Bruck-
mann. CVI, 1055 S. M. 18,00. i[P. M.
Baumgarten: HPBll. 129, S. 619-20; P.W.
Behrendt: Halte was Du hast 25, S. 647/9;
G. v. Below: H/.8a,S 479-82; E.Heuser:
AkBU. 17, S. 137/8, 155/9; E. Hermes: DE-
Bll. 27, S. 219-34; K. F. He mann: Reich
• Christi 5, S. 11-18, 37-46; M. Frhr. v.
Münchhausen: DZschr. 15. S. 142/9;
Schurig: ZERU.13,S.3t0/8;G.Schuöter:
AZgJudent. 66, S. 90/2; K. v. Strantz: Geg.
61, S.70/I.li
48) id., D, Grundlagen d. 19. Jh. Kritische
Urteile. 2. verm. Ausg. ebda. VIII, 124 S.
M. 0,50.
49) F. 0 e h n i n g e r , Gesch. d. Christent. in
seinem Gang durch d. Jhh. 5. Aufl. Kon-
stanz, E.Hirsch. XVI, 541 S. Mit Abbild.
M. 4,00.
50) K. Lamp recht, Dtsch. Gesch. Abt. 1.
Urzeit u. MA. Zeitalter d. Symbol., typ. u.
konventionellen Seelenlebens. Bd. 1. 3. Aufl.
B., Gaertner. XXXV, 368 S. M.6,00. |[LCB1.
S. 616/9; E. Platzhoff: AZg«. N. 95.]]
51) H. Lindau, Lamprechts „Dtsch. Gesch.":
N&S. 102, S. 36-48.
52) H. Prutz, Preuss. Gesch. 4. (Schluss-) Bd. :
Preussens Aufsteigen z. dtsch. Vormacht.
1812—1888. St., Cotta. VI, 524 S. M. 8,00.
53) R. Günther, Dtsch. Kulturgesch. 3. Ab-
druck. (= Sammig. Göschen. N. 56.) L.,
Göschen. 12". 174 S. M. 0,80.
54) O. A. Klaussmann, Sonst u. jetzt. Rück-
blick auf Deutschlands Entwickl. in d. Neu-
zeit. E. kulturgeschichtl. Abriss. B., Bruer.
IV, 401 S. Mit Abbild. M. 10,00.
55) J. Scherr, Dtsch. Kultur- u. Sittengesch.
11. Aufl. L., O. Wigand. XII, 664 S.
M. 6,00.
56) A. Knoke, Dtsch. Kulturgesch. in Tabellen.
Wiesbaden, Kunze. Fol. 31 S. M. 1,80.
57) W. Rudeck, Gesch. d. öffentl. Sittlichkeit
in Deutschland. Neue Ausg. B., Barsdorf.
VI, 447 S. Mit 33 Abbild. M. 11,50.
58) T h. H a m p e , D. fahrenden Leute in d.
dtsch. Vergangenheit. (= Monographien z.
dtsch. Kulturgesch. Her. v.G. St einhausen.
Bd. 10.) L., Diederichs. 4". 128 S. Mit
122 Abbild. M. 4,00.
59) F. Heinemann, D. Richter in d. dtsch.
Vergangenheit. (JBL. 1900 I 1 : 62.) |[A.
Schlossar: LE. 4, S. 357.j|
60) E. Reicke, D. Gelehrte in d. dtsch. Ver-
gangenheit. (JBL. 1900 I 1 : 65.) |[M. Herr-
mann: DLZ. 23, S. 80/l.]|
61) 100 Jahre Musikgesch. B., Schuster &
Loeffler. 103 S. M. 1,00.
62) G. Göhler, D. Musikgesch. u. Lamprechts
Geschichtstheorie: Kw. iö\ S. 465/8, 526/9.
63) K. Grunsky, Musikgesch. d. 19. Jh. 2 Teile.
(= Samml. Göschen. N. 164/5.) L., Göschen.
120. -131^ jii s ^ M 0,80.
64) Frz. Brendel, Gesch. d. Musik in Italien,
Deutschland u. Frankreich. Bearb. v. R.
Härker. L., Bibliograph. Anstalt. XXIV,
662 S. M. 10,00.
65) H. Merian, Gesch. d. Musik im 19. Jh.
B.,H. Seemann Nachf. 1901. VIII,716S. Mit
139 Abbild, u. 38 Tafeln. M. 13,00.
66) H. Ritter, Allg. illustr. Encyklopädie d.
Musikgesch. Bd. 3/1. L., Schmitz. III, 187
S.; III, 226 S.; III, 240 S.; 16 S. k M. 4,50.
67) L. Schmidt, Gesch. d. Musik im 19. Jh.
(= N. 241a, Bd. 6.) B., Schneider. 1901.
120 S. M. 2,50.
Litteratnr- und Kultnrgeschiclite eiuzelner
Länder und Städte.
68) L. Werner, Gesch. d. Stadt Augsburg v.
d. Zeit ihrer Gründung bis z. Wiederauf-
richtung d. Dtsch. Reichs. Augsburg, Rieger.
1900. VI, 428 S. M. 5,00. |[P. Wittmann:
ALBl. 11, S. 204/5. Ji
A8a-103
1, 1 . LitterRturgeschichte.
3
öSa) If <^ckel, Havcrisclio (Jcsch. (= Samml.
(Jüsclien. NMtiO.)* L, Göschen. VAbB. M.(),8(>.
OSb) F. Bernau, Studien u. Materialien z.
.SpecialpeHch. u. Heimatkunde d. dtscli.
SpraelifijehieteH in Böhmen u. Milhren. Halb-
l.d. 1. Trau, Calve. :i'M ü. Mit ItO Abbild,
u. \■^ Tafeln. M. 7,50.
«Sc) Auf;. \Vaj!;ner, Brenlau. 900 J. seiner
(icsch. E. FeHtpabe, d. XXVI. Gcneral-
verHamml, d. GörreH-CJe.s. darj^eboten vom
Ortsausse hus.se. JJreslau, Müller <fe Seifert,
•i I S. M. 0,W).
ttSd) J. Prölss. ])out8ch-Capri inKunst, Dichtg.
u. Leben. Hi.st, Küekblick. Poet. Bluten-
lese. Oldenburg, Schulze. 1901. VII, f88S.
Mit Abbild. M. 3,00. [[WestminsterR. 157,
8. ',>31/?.||
«9) W. Schoof, D. dtsch. Dichtung in Hessen.
Marburg, Kl wert. 1901. VHI, 'Jbi S. M. J.öO.
.|A. Strack: DLZ. L>3, S. 1 097- ! 700. 1 j
«»a) F. V. Weech, Karlsruhe. Gesch. d. Stadt
u. ihrer Verwaltung. Lfg. '2\. Karlsruhe,
Macklot. SOS. Mit 5 Tafeln. M. 1,00.
69b) F. V. Kronegg, Gesch. v. München. Lfg.
Ö-15. München, Kellerer. 4». S. 113-240.
h M. 0,60.
70) C. Borchling, D. niederdtsch. Litt. Ost-
frieslands: JbVNiederdSpr. 28, S. 1-24.
71) M. Wehr mann, Aus Pommerns Gesch.
eVortrr. Stettin, Saunier. HI, 103 8. M.1,60.
72) J. Joesten, Gesch. d. Familie Joesten u.
deren Familienstiftungen. Zugleich als Bei-
trag z. rhein. Kulturgesch. mitgeteilt. Bonn,
Hanstein. 46 8. Mit 5 Tafeln. M. 1,50.
73) H. Boos, (Jesch. d. rhein. Städtekultur v.
ihren Anfängen bis z. Gegenw. mit bes. Be-
rücksichtigung d. Stadt Worms. Her. im
Auftrag V. C. W. Frhr. Heyl zu Herrnsheim.
Bd. 4. 2. Ausg. Mit Zeichn. v. J. Sattler.
B., Stargardt. 4". VIJI, 741 8. M. 6,00.
74) J. Hürbin, Handbuch d. Schweiz. Gesch.
Lfg. 9-11. Staus, Matt, ä 4 Bogen, ä M. 0,>-0.
75) Thüringen in Wort u. Bild. Her. v. den
Thüringer Pestalozzivereinen. Bd. 2. L.,
Klinkhardt. ni,492S. Mit 160 Abbild. M.4,50.
7({) 11. Lau X mann, Weinsberg im Munde d.
Dichter u. Sänger. Vortr. Weinsherg, Ver-
lag d. WeinsbergZg. 45 8. M. 0,35.
77) C. Belschner, Gesch. v. Württemberg in
Wort u. Bild. St., Zeller & Schmidt. VI,
592 8. M. I2,r)0.
Einzelnes im Spiegel der Litteratnr.
78) L. Weber, D. relig. Entwickl. d. Mensch-
heit im Spiegel d. Weltlitt. Gütersloh,
Bertelsmann. X, 355 8. M. 6,00. ||H. Holtz-
mann: DLZ. 23, S. 133/6.||
79) C. W. Peter, Tierwelt im Lichte d. Dich-
tung. L., H. Seemann Nachf. VIII, 309 8.
M. 3,00.
80) H. Begemann, D.Vornamen in d. dtsch.
Litt.-Gesch.: ZGymn. 56, 8. 633/7.
81) R. M. Meyer, E. Apologie d. Namenwitzes:
Nation». 18, 8. 518-21. (Namenspiele in d.
Litt.)
81a) W. Kirchbach, D. Pseudonym: LE. 4,
8. 1589-96.
Hiilfsniittel der Litteratnrwissenscliaft:
Biographisches und Bibliographisches*
82) Allg. dtsch. Biographie. Bd. 46 7. L.,
Duucker & Humblot. 778, 780 S. h. M. 12,00.
83) Samml. bernischer Biographien. Lfg. 32 3
= Bd. 4, 8. 563-612; 5, S, f-bo. Bern,
Schmid & P>anke. k M. 1,20.
84) Schweizerisehe Porträt - Galerie. Heft 8.
Zürich, Artist. Institut Grell Füssli. 8 Taf.
M. 1,00.
85) H. Maync, D. litterarliist. Biographie:
Türmer 4«, 8. 426-31.
86) Biograi»hien d. Wiener Künstler u. Schrift-
steller. Red. v. P, (J. Rheinhar<lt. Buch-
schmuck V. F. KrauKH. (= Deutsch-ÖBtcrr.
Künstler- u. Schriftstellerlexikon. Bd. I.
Her. V. H. C. Kosel.) Wien, I.^chncr. VII,
618 8. M. 7,00.
87) A. F. Seh aller, Schriftstellerlexikon d.
siebenbürg. Deutschen. (= J. T r a u s c h ,
Schriftstellerlexikon Bd. 4.) Hermannstadt,
Krafft. XI, 575 8. M. 7,V5.
88) H. H. H o u b e n , Entwurf zu e. dtsch.
Bibliographie. In Verbindung mit G. Kar-
peles bearb. L., Dietrich. 24 8. M. 0,50.
89) A. Sauer, E. bibliograph. Gesellschaft:
Euph. 9, 8. 270/1.
90) Hinrichs Halbjahrskatalog d. im dtsch.
Buchhandel erschien. Bücher, Zeitschriften
u Landkarten. Fortsetz. 207/8. L., Hinrichs.
4". 448, 170 8.; 430, 168 8. h M. 7,50.
91) Vierteljahrskatalog d. Neuigkeiten d. dtsch.
Buchhandels. Jahrg. 56 (190(J). 4 Hefte.
ebda. 1031 8. ä Heft M. 2,70.
92) Wöchentl. Verzeichn. d. erschienenen u. d.
vorbereiteten Neuigkeiten d. dtsch. Buch-
handels. Nach Wi-ssenschaften geordnet.
Nebst 12 Monatsregistern 1902. ebda. 52 Nn.
kl«, Bg. M. 10,(X).
93) Bibliographie d. dtsch. Zeitschriftenlitt. mit
Einschluss v. Sammelwerken u. Zeitungs-
beilagen. Bd. 10. Her. V. F. Dietrich. Mit
Beitrr. v. E. Roth, A. L. Jellinek u. E.
Funke. L, Dietrich. 4". 5 Lfgn. h 5 Bg.
M. 20,00.
94) Bibliographie deutscher Rezensionen. Bd. 1
(1900). (JBL. 1900 I 2a : 398.) i[AkBll. 17,
8. 213/4.]|
95) Dasselbe. Bd. 2. (\^(<L) L., Dietrich. 4".
XXXIX, 288 8. ]\I. 25,00.
96) Jahresberichte für neuere deutsche Litt.-
Gesch. Mit bes. Unterstütz, v. Erich
Schmidt her. v. J. Elias, M. Osborn,
W. Fabian, K. Jahn. Bd. 9, Abteil. 3/4;
10, Abteil. 1 2. B.,Behr. VIII, 159 8.; 1618.;
145 8. ä M. 8,00.
97) Jahresberichte über d. Erscheingn. auf d.
Gebiete d. german. Philol. Her. v. d. Ges.
für dtsch. Philol. zu Berlin. Jahrg. 22 (1901).
Abteil. 2. L, Reisland. VIII, 388 8. M. 9,00.
98) A. R o s e n b a u m , Bibliographie z. Litt.-
Gesch. 1901: Euph. 9, S. 213-66.
99) Allg. Litteraturblatt. Her. durch d. österr.
Leo-Ges. Red. v. F. Schnürer. Jahrg. 11.
Wien, Administration d. Allg. Litteraturbl.
4». 24 Nn. ä 2 Bogen. M. 12,< 0.
100) Litterarisches Centralblatt. Her. v. E.
Za rucke. Mit e. halbmonatlichen Beilage
.1) schöne Litteratur". L., Avcnarius. 4".
XXIV, i::)l u. VI, 399 S. M 30,00.
101) Litterarisehes Echo. Halbmonat^^schr. für
Litteraturfreunde. Her.vJ. Ettlingen Jg.4.
B , Fontane. 24 Nn. ä 2' » Bogen M. Iü.(t0.
102) A. Graesel, Handbuch d. Bibliotheks-
lehre. 2. Aufl. L , Weber. X, 584 8. Mit
125 Abbild, u. 22 Tafeln. M. 18,00.
103) J. Kürschner, Handbuch d Presse. B.,
Hillger. VHI, 1594 S. M. 12,:)0.
1*
1, 1 . Litteraturgeschichte.
104-141
Neue Zeitschriften; Jahrbttcher.
104) Der Autor. Zeitschr. für Litt, u Kunst.
Red. V. J. Wytrlik U.V.Voigt. Jahrg 1.
Wien, Neue Litteraturanstalt. 4°. 26 Nn.
k l'2 Bogen. M. 8,00.
105) Brand, Zeitschr. für geistige Revolution.
Her. V. F, V. Borgias-Schmid. Jahrg. 1.
St., „Brand". L'4 Hefte h 1 Bogen, k M. 0,20.
106) Deutsch-Böhmerland. Oesterr. Familienbl.
lUustr, Halbmonatsschr., her. v. J. B Leo.
Jahrg. 1. Braunau, Felgenhauer. 4". 24
Hefte k IV* Bogen. M. 8,00.
107) Deutscher Herold Her. v. H. Stiegeier
u. H. Grasheu. Jahrg. 1. München, Stiegeier.
4". 52 Nn. k '/« Bogen, k M. 0,05.
lOS) Deutschland. Monatsschr. für d. gesamte
Kultur, unter Mitwirk. v. E. v. Hartmann,
Th. Lipps, B. Litzmann, O. Pfleiderer
u. F. Tönnies, her. v. Graf P, v. Hoens-
broech. Jahrg. 1. B., Schwetschke. 12
Hefte k 8 Bogen k M. 2.50.
109) Der freie Christ. Wegweiser für Freunde
d. Lichts, d. Wahrheit u. d geist. Freiheit.
Her. V. C v. Schmidtz Jahrg. 1. Haim-
hausen bei München, Reformverlag. 4".
12 Nn. k i/a Bogen M. 2,40.
110) Das Freie Wort. Frankfurter Halbmonats-
schr. auf allen Gebieten d. geistigen Lebens,
begründet v. C. Saenger, her. v. M. H e n n i n g.
Jahrg. 2. Frankfurt a. M., Neuer Frank-
furter Verlag. 31 Nn. k 2 Bogen. M. 8,00.
111) Fröhliche Kunst. Her. v. V. v. Reisner
n. Th. Etzel. Jahrg. 1. B., Messer. 7 Hefte
k 6 Bogen, k M. 1,00.
112) Frühroth. Zeitschr. für Politik, Kunst u.
Leben. Her. v. Rob. Hey mann. 2. Jahrg.
Heft 1. L., Dege. 4«. 16 S. M. 0,50.
113) Fuldaer Geschichtsblätter, Monatsbeilage
z. Fuldaer Zg. Red. J. Karteis. Jahrg. 1.
Fulda, Aktiendruckerei, 12 Nn. k 3 Bogen.
M 2,00.
114) Hammer. Monatsblätter für dtsch. Sinn.
Schriftleiter: Th. Fritsch. L., Fritsch.
12 Nn. k IV2 Bogen. M. 2,00.
115) Der Heide. Blätter für religiöse Renais-
sance. Herausgeber: M. Frhr. v. Münch-
hausen. B., Geschäftsstelle d. „Heiden".
4«. Wöchentlich 1 N. k 4 S. k M. 0,10.
(Erscheint nicht mehr.)
116) Hessische Blätter für Volkskunde. Her.
im Auftrag d. hess. Vereinigung für Volks-
kunde V. A. Strack. Bd. 1. L., Teubner.
290 S. M. 7,50.
117) Historia. Monatsschr. für Unterhaltung u.
Belehrung. Her. v. G. A. Müller. Jahrg. 1.
Hagen i W., Kottsieber. 4«. 12 Nn. k 2
Bogen. M. 6,00.
118) Die Hütte. Zeitschr. für d. Volk u. seine
Jugend. Jahrg. J. Her v. G. Morgenstern.
Dresden, Wallfisch. 24 Hefte k 2 Bogen.
M. 6,00.
119) Isis. Blätter aus d. Vergangenheit, ge-
schrieben u. her. V R. Hey mann. Jahrg. 1.
L., Dege 4". 18 Hefte k 1 Bogen
k M. 1,00.
120) Janus. BU. für Litt.-Freunde. Monatsschr.
für Litt. u. Kritik. Bd. 1. Jauer, Hell-
mann. 12 Hefte k 3 Bogen, k M. 0,60.
121) Die Kultur. Halbmonatsschr. Her. v.
S. Simchowitz. Jahrg. 1. Köln, Schaf stein
& Co. 2i Hefte k 4'k Bogen, k M. 0,75.
122) Der Kunst-Courier. Wochenschr. für Musik,
Theater u. d. bild. Kunst. Her. v. K.Richter.
Jahrg. 1. Südende-Berlin, Thiele. Fol.
52 Nn. k 'J2 Bogen. M. 12,00.
123) Landsberger Geschichtsblätter für Stadt u.
Bezirk. Her. v. Reallehrer Schober. Jahrg. 1 .
Landsberg a. L., Verza. 12 Nn. k '.'2 Bogen.
M. 1,00.
124) Litterarische Warte Monatsschr. für dtsch.
Litt. Her. v. d. Dtsch. Litt.-Ges. Bd. 3.
München, Allg. Verlags-Ges. 12 Hefte k
4 Bogen. M 6,00. |[Academia N. 7.]l
125) Neue Gemeinschaft. Her. v. H. Hart.
Jahrg. 1902. Berlin-Treptow, Mieschel. 10
Hefte k 2 Bogen. M. 4,00.
126) Oberschlesien. Zeitschr. z. Pflege d. Kennt-
nis U.Vertretung d. Interessen Oberschlesiens.
Her. V. E. Zivi er. Jahrg. 1. Kattowitz,
Böhm. 12 Hefte k 4V2 Bogen. M. 12,00.
127) Ost u. West. Illustr. Monatsschr. für
mod. Judentum. Her. v. D. Trietsch u.
L. Winz. Jahrg. 2 B., Calvary. 4". 12
Hefte k 2 Bogen. M. 6,00.
128) Der Osten. Litt Monatsschr. Her. vom
Ver. , Breslauer Dichterschule". Red. v.
A. F. Krause. Jahrg. 2. Görlitz, Dülfer.
12 Hefte k 1 Bogen, k M. 0,30.
129) Politisch-anthropologische Revue. Monats-
schr. für d. soziale u. geistige Leben d. Völker.
Herausgeber: L. Woltmann u. K. E. Buh-
mann. Jahrg. 1. Eisenach, Thüringsche
Verlagsanst. 4». 12 Nn. k 5 Bogen. M 12,00.
130) Die Redaktion. Fachzeitschr. für Redak-
teure, Journalisten. Her. V. R.Wrede. Red.
V. J. Jellinek. Jahrg. 1. B., Dr. Wrede.
24 Nn. k 1 Bogen, k M. 0,25.
131) Die Reformation. Dtsch. -Evangel. Kirchen-
Zg. für die Gemeinde. Her. v. E. Bunke.
Jahrg. 1. B., Buchhandl. d. Berl. Stadt-
mission. 52 Nn. k 1 Bogen. M. 8,00.
132) Das Reichsland.' Monatshefte für Kunst,
Wissensch. u. Volkstum Her. v.G.Koehler.
Jahrg. 1. Metz, Lupus, k 37.3 Bogen, k M.1,00.
133) Die Religion der Menschheit. Monatsschr.
z. Verbreit. d. positiven Weltanschauung.
Her. V. H. Molenaar Jahrg. 2. L., Uhlig.
12 Hefte k 2 Bogen. M. 4,00.
134) Die Rheinlande. Monatsschr. für dtsch.
Kunst. Im Auftrage rhein. Kunstfreunde
her. V. W. Schaefer. Bd. J. Düsseldorf,
Bagel. 12 Hefte k 6 Bogen. Mit Abbild,
u. Tafeln. M. 24,00.
135) Der Roland. Zeitschr. für brandenb.-preuss.
u. niederdtsch. Heimatkunde. Her. v. C.
Kuhns. Jahrg. 1. B., Zillesen. 4«. 52
Nn. k 1 Bogen. M. 10,00.
136) Rübezahl. Monatsschr. z. Pflege d. schles.
u. böhm. Mundart. Neue Folge, Bd. 1.
Her. V. F. Grundmann u. R. Preussler.
Breslau, Wohlfahrt. 12 Nn. k Va Bogen.
M. 3,00.
137) Der Sänger. Monatsschr. für christl. Poesie.
Her. V. G. Bohl je. Jahrg. 1. Hannover,
Böhlje. 12 Nn. k 1 Bogen. M. 3,00.
138) DerSpielmann. Monatsbll. für dtsch. Dichtg.
Her. V. E. Wach 1er. Jahrg. 2. B., Fischer
& Franke. 12 Hefte k 3 Bogen, k M. 0,80.
139) Symposion. Belletr. Monatsschr. Her. v.
H. Kiehne. Bd. 2. Nordhausen, Kiehne.
12». k 1 Bogen. M. 10,00.
140) Der Stürmer. Halbmonatsschr. für künstler.
Renaissance im Elsass. Her. v. R. Schickel^.
Red. V. O. Flake. Jahrg. 1. Strassburg,
Singer. 12 Nn. k 1 Bogen. M. 5,00.
141) Südwestdeutsche Rundschau. Halbmonats-
schr. für dtsch. Art u. Kunst. Her. v. W.
143 166
I, I . Litteratur|?eBchichte,
Levy, A. u. C. PhilipH. Jahrg. 2. Soden,
SiulwcHUlcutHcher Verlag. 2i Nu. Ji 2 Bogen.
M. 4,H0.
I4'i) UiiHcr AiihHltliintl, .lalirg. 2. Detwau,
Dünnhmipt, U2 Nri. ii I Bogen. M. 8,(M).
I42n) Die WuUlimUilc. Sdiles. Viertcljahr.sl)!!.
(1. litt. Verein , Waidmühle'* zu Warnibrunn.
Her. V. W. lioewig ii. J. lOichhorn.
.luhrg. ;<. Warmbrunn, Leipelt. 80 S.
M. 2,00.
143) I)a.s Zwanzigste Jahrhundert (früher .Freie
Dtsch. JMl."). VVochenHchr. für Politik,
Wissenschaft u. Kunst. Her. v. J. Klüsen
u. .1. B um Uli er. Jahrg. 2. Augsburg,
Lampart & Co. f". 324 S. M. 8,00.
144) Warendorfer Jilätter für Orts- u. Heimats-
kunde. Red. v. H. Schumacher. Jahrg. 1.
Warendorf, Schnell. 4". 12 Nn. k 'u Bogen.
M. 1,00.
145) Die Wartburg, Dtsch.-evangel.Wochenschr.
Her. V. Superintend. Meyer u. J. Ei sen-
ke Ib. Schriftleiter: Eckardt u. F. Hoch-
stetter. Jahrg. 1. München, Lehmann. 4".
52 Nn. Jl *ji Bogen. M. 4,00.
14ö) Die Zeit. Nationalsoeiale Wochen.sohr.
Her. V. F. Naumann. Ked. v. P. Rohrbach.
Jahrg. 1. Berlin-Schöneberg, Verl. d. „Hilfe".
52 Hefte k 2 Bogen, h M. 0,:<0.
147) Aus Höhen u. Tiefen. E. Jb. für d. dtsch.
Haus. Her. v. K. Kinzel u. E. Meinke.
Bd. 6. B., Warneck. VII, 472 S. M. 4,00.
|[F. M. Scheele: ChristlWelt. 16, S. 1225/6. ||
148) Avalun. E. Jb. neuer dtsch. lyr. Wort-
kunst. Her. V. R. Scheid. München,
„Avalun«. Fol. HO S. Mit Abbild.
M. 10,00.
149) Bremisches Jahrbuch. Her. v. d. hist. Ges. d.
Künstlerver. Bd. 20. Bremen, Nössler. XII,
19a S. Mit Abbild. M. 4,50.
150) Die Freude. E. dtsch. Kalender für d.
J. 1902. Düsseldorf, Langewiesche. 84 S.
Mit Abbild. M. 1,20.
151) Hessische Heimat. E. litt. Jahrb. für 1902.
Her. V. P. Heidelbach. Buchschmuck v.
A. Wagner. Cassel, Victor. 142 S. Mit
Abbild. M. 2,00.
152) Iduna. AVeimarisehes Taschenbuch auf
190;{. In Verbindg. mit Ad. Bartels, Gust.
Falke, Herm. Friedrich u. a., her. v.
E. H. Wach 1er. B., Costenoble. 208 S.
M. 2,00.
153) Jenaer Jahrbuch. Mit Unterstütz, d. Stadt
Jena, her. vom Stadt. Museum. Red. v. P.
Weber. Bd. 1 (1901). Jena, Frommann. VI,
42 S. M. 1,00.
154) Jahrbuch d. Kölner Blumenspiele. 3. Her.
V. d. Litterar. Ges. in Köln. Köln, Schmitz.
324 S. Mit 4 Tafeln. M. 6,00.
155) Jüdischer Almanach 5663. Her. v. B.
Freiwel u. E. M. Lilien. B., Jüdischer
Verlag. 4". 315 S. Mit Abbild. M. 6,00.
156) Die Landjugend. E. Jahrbuch z. Unter-
haltung u. Belehrung. Her. v. H. Sohnrey.
Bd. 6. B., Dtsch. Dorf Schriften- Verl. VIII,
200 S. M. 1,25.
157) Oesterr. Jahrbuch. Für den österr. Volks-
schriften-Ver. her. V. J. V. H eifert. Jahrg.
26. Wien, Kubasta & Voigt. 2ö0 S. M. 6,00.
158) Neue Christo terpe. Her. v. S. Keller,
Ch. Rogge, L.Weber u.R. Mumm. Bd. 24.
Halle, E. Müller. VI, 416 S. M. 4,00.
159) Patria. Jahrbuch der , Hilfe" 1903. Her.
V. Fr. Naumann. B., Schöneberg, Buch-
verlag d. ,Hilfe\ 174 S. M. 3,00.
160) Spemanns Annalen. ÜHil— (»2. Konver-
sations-Kalender für Jedermann. Her. v. J.
Penzier. B., Spemann. VIII, 394 ß.
M. 5,50.
161) Türmer-Jahrbuch. Her. v. J. E. v. Grott-
huHH. St., Greiner & Pfeiffer. VH, 4t2 H.
Mit Abbild, u. 9 Tafeln. M. 6,00. |W.
Wolff: LE. 4, 8. 425/6.|l
162) Wiener Almanach. Jahrbuch für Litt, KunHt
u. öffentl. Leben. Her. v. J. Jaeger. Wien,
Teufen. VII, 416 8. Mit 65 Abbild, u. 5
Kunstbeilagen. M. 7,0(J.
163) U. V. Hasseil, Dtsch. Zeitschriften u. ihre
Wirkung auf d. Volk. St., Belser. 48 H.
M 0,8(>.
164) W. V. Heidenberg, Z. Charakteristik
unserer Zeitschriften: LittWarte. 3, 8. 115/X^
176-82.
165) J. Ettlinger, Neue Zeitschriften: AZgB.
N. 1.52.
166) R. Presber, E Lanze für d. »Gartenlaube* :
Post N. 30.
167) Z. Gesch. d. „Gartenlaube": Gartenlaube 5(i,
N. 1, 6, 8, 25.
168) O. J. Bierbaum, Z. Eingehen d. ..Insel":
Insel 3^ 8. 349-55.
169) E. Schlaikjer, 1). „Kunstwart": Welt am
Montag N. 6.
170) A. V. 8., Gegen den , Kunstwart" : F'reistatt
4, 8. 676/7.
171) E. Platzhoff, Wozu?: LH 4, 8. 1422/7.
(Ziel u. Zweck d. Litt. Pxho.)
172) P. Lindau, ,Nord u. Süd". 1877-1902:
N&8. 101, S. 1/8.
173) E. Engels, Dtsch. Witzblätter: Geg. Gl,
5. 215/7.
Neue Ansgaben.
174) G. Witkowski, Kla.ssiker - Ausgaben:
ZBücherfreunde. 5, S. 25-30.
175) A. Bartels, Billige Klassiker- Ausgaben:
LCBIB. S. 385/8.
176) E. Engel, Neue Klassiker-Ausgabe: LE.
4, 8. 386/9.
177) „Jungbrunnen": DHeimat. 5', 8. 257-66.
177a) P. N. Cossmann, Wiesbadener Volks-
bücher: Ges. 1901, 3, S. 255/6.
Zeitiingsvresen.
178) L. Salomon, Gesch. d. dtsch. Zeitungs-
wesens. Bd. 2. D. dtsch. Zeitgn. während
d. Fremdherrschaft (1792- 1814). Oldenburg,
Schulze. X, 272 S. M. 3,00.
179) Z. Gesch. d. Intelligenzwesens: Grenzb. 2,
5. 545-52, 605-12.
180) I). Kurfürstl. Pfalz - Bayer. Regierungs-
u. Intelligenzblatt 1801. Baverland 13,
8. 20.3/4, 211/3, 224/5.
Lexika; Litteraturkalender.
181) K. F. R o m b e rg, E. Wort vom Konversations-
Lexikon: Geg. 62, N. 49.
182) H. Cunow, Brockhaus: NZSt. 20», 8. 478/9.
(Dazu: E. Wurm: ib. 8. 73».)
183) R. Schaukai, D. neue Brockhaus u. d.
mod. dtsch. Litt.: ML. 71, 8. 31.
184) P. V. Schön than, D. grosse Meyer:
Wiener Abendpost N. 268.
185) Herders Konversat.-Lexikon: LRs. 28, 361/4.
186) Zeitlexikon. St., Dtsch. Verlagsanstalt.
12 Hefte. 770, 626 S. ä M. 1,00.
1, 1 . Litteraturgeschichte.
187-229
187) The Je\vi.«h Encyclopaedia. London,
Funk <*fe Wagnalls. XXXVIII, 685 S. 1[M.
- Lambert: JSav. S. 204/7; H. Snowman:
Jewish QuR. 14, S. .H7.V7.||
188) Dtsch. Litt.-Kalender auf d. J. 1902. Her.
V. J. Kürschner. Jahrg. 24. L., Göschen.
12". 12, 1760 S. M. 6,.^0.
189) Reiters kath. Litt.-Kalender. Neu bearb.
V. J. Jörg. Jahrg. 6. Essen, Fredebeul &
Koenen. XX, 'M'6 S. Mit 6 Bildnissen.
M. 3,00.
100) M. Holzmann u. H. Bohatta, Dtsch.
Anonymen - Lexikon 1501— lö50. Bd. I.
A-D. Weimar, Ges. d. Bibliophilen. XVI,
422 S. (Nur für Mitglieder.) |[LCB1. S. 1370/1;
M. Grolig: MOesterrVerBibliothekswesen.
ti, N. 2; A. Kohut: ML. 71, S. 266/7; H.
F. Wagner: ZOG. 53, S. 758-60.]|
Praktische Winke filr den Leser.
191) Irene v. Troll-Borostvan v, VomLesen:
EthKultur. 10, S. 395/6. "
192) Heinr. Schulz, AVas heisst lesen?: Hütte
1, S. 8-10.
193) Was wir lesen: Grenzb. 1, S. 27-36.
194) Was Avollen wir lesen? Lehrerin in Schule
u. Haus 19, S. 199-203.
195) Joh. Müller, Lesen u. Verstehen: Blätter
z. Vüege d. persönl. Lebens 1, S. 180-94.
190) H. Schliepmann, Unser Lesejammer:
DMschr. I, S. 716-22.
197) Ella Mensch, Bücher, die wir lieben,
die wir hassen, die wir lesen: TagB. 1901,
N. 339.
198) Die meist gelesenen Bücher 1900—01 : LE.
4, S. 496-502.
199) F. Laban, Ungelesene Bücher als Zeichen
d. Zeit: DRs. 111, S. 431/9.
200) W. Du well, Was lesen die Arbeiter?:
NZst. 201, S. 319-20.
201) 0. Kernstock, Was liest d. dtsch.
Arbeiter?: CBlKathClerusOesterr. 21, N. 13.
202) A. Köhler, Was lesen unsere Kinder?:
Zeit«. 11, S. 755-60.
203) H. Ostwald, Was lesen d. dtsch. Klein-
städter?: LE. 4, S. 1145/8.
204) A. Berthold, Wege zu Büchern. fJBL.
1900 I 1:122.) |[F. Milkau: DLZ. 23,
5. 307 7-81. ]|
205) A. Bettelheim, D. Zukunft d. Buches:
Nation«. 18, S. 219-20.
206) T. Kellen, Bücherwidmungen: ZBücher-
freunde. 5, S. 72/7.
207) Litterar. Ratgeber 1902. Her. vom „Kunst-
wartV Red : F. Avenarius. München, Call-
wey. 96 S. Mit Abbild, u. 10 Tafeln. M. 1,00.
Citatensanimlnngen.
208) D. Buch d. Bücher. Aphorismen d. Welt-
litt. Her. V. E.Berg (L. Auspitz). 8. Aufl.
2 Bde. Teschen, Prohaska. XVIII, 830 S.;
XVIII, 912 S. k M. 10,00.
209) id., Aus d. Weltlitt. Erlesene Gedanken
in erlesener Sprache gesammelt und ge-
ordnet. Mit e. Anhang: , Geflügelte Worte".
AVien, Szelinski. 12«. VII, 152 S. M. 2,50.
210-211) Reise-Gedanken u. Gedanken-Reisen.
(Verse, Aphorismen, Sprüche zeitgenöss.
Autoren): Welt auf ReLsen 2, S. 1/3, 21/3,
46/8, «3/5.
SanimeliYcrke und gesammelte Aufsätze.
212) Aus d. Humboldt-Akademie. Max Hirsch
gewidmet von d. Docentenschaft. B., Weid-
mann. X, 284 S. M. 5,00.
213) Beitrr. z. neueren Philologie. J Schi])per
z, 19. Juli 1902 dargebracht. Wien, Brau-
müller. 501 S. M. 15,00.
213 a) Beitrr. z. roman. u. engl. Philologie.
Festgabe für A¥. Förster z. 26. Okt. 1901.
Halle, Niemeyer. V, 498 S. M. 15,00.
213 b) Dasselbe, dem 10. dtsch. Neuphilologen-
tage überreicht v. d. Ver. akademisch ge-
bildeter Lehrer d. neueren Sprache in Bres-
lau. Breslau, Preuss & Jünger. III, 211 S.
M. 4,00.
214) L. Berg, Neue Essays. Oldenburg, Schulze.
1901. VI, 422 S. M. 6,00. (Selbstanz. Zu-
kunft 38, S. 246.) i|K W. Goldschmidt:
LE. 4, S. 934/5.] I
215) F. Binhack, Skizzen aus der Altertums-
Litteratur und Volkskunde. Progr. Passau.
1902. 55 S.
216) F. Blei, Prinz Hippolit u. a. Essays.
L., Insel -Verlag. 224 S. M. 5,00.
217) A. Bock, Dtsch. Dichter in ihren Bezieh,
z. Musik. Gi essen. Ricker. 1900. 267 S.
M. 2,00. I[H. Viotta: Gids 3, S. 565-80.] |
217a) W. Böische, Hinter der AVeltstadt. L.,
Diederichs. XII, 348 S. M. 5,00.
218) G. Brandes, Deutsche Persönlichkeiten.
(= Ges. Schriften. Dtsch. Originalausg.
Bd. 1.) München, Langen. 358 S. M. 7,00.
219) i d. , Skandinavische Persönlichkeiten (=Ges.
Schriften Bd. 2). ,Ebda. 478 S. M. 10,00.
220) A. Chuquet, Etudes de littörature alle-
mande IL Paris, Plön & Nourrit. 234 S.
Fr. 3,50.
221) H. Delbrück, Erinnerungen, Aufsätze
u. Reden. B., G. Stilke. V, 625 S. M. 3,00.
222) Dtsch. Litt.-Bilder aus alter u. neuer Zeit.
Her. V. K. M. Kl ob u. O. Pach. Wien,
Administration d. dtsch. Litt.-Bilder. 12 Nn.
k 1 Bogen. M. 2,00.
223) J. Duboc, Streiflichter. Stud. u. Skizzen.
L., O. Wigand. VIII, 263 S. M. 3,00.
223a) K. P:isner, Taggeist. B., Edelheim.
393 S. M. 3,00. |[E. Platzhoff: LE. 4,
S. 1510; Grenzb. 2, S. 677/8.]|
224) E. Engel, Kultur- u. Lebensbilder für
Schulen. Haus. Bonndorf, Spachholz&Ehrat.
IV, 258 S. M. 3,00.
225) C. 0. Erdmann, Alltägliches u. Neues.
Gesammelte Essays. 2. Ausg. L., Diederichs.
IV, 3J0 S. M. 5,00.
226) Ergebnisse u. Fortschritte d. germanist.
Wissensch. im letzten Vierteljh. Im Auf-
trag d. Ges. für dtsch. Philologie her. V.
R. Bethge. L., Reislaud. XXVIII, 618 S.
M. 12,00.
227) Festgabe dem 26. dtsch. Juristen tag in Berlin
am 10. bis 12. IX. 1902 gewidmet vom Ver-
lage d. dtsch. Juristen-Zg. O. Lieb mann.
B., Liebmann. 4". 48 S. Mit 1 Tafel.
M. 4,00.
228) Festschr. d. germanist. Ver. zu Breslau.
Herau.sgegeben z. Feier seines 25 j. Bestehens.
L., Teubner. VII, 225 S. M. 8,00.
229) Festschr. d. Generalvers. d. dtsch. Gesch. -
u. Altertumsvereine zu Düsseldorf vom
22-25. X. 19l2 dargebracht vom Aachener
Geschichtsver. Aachen, Cremer. 100 S.
M. 2,00. (Enthält: Aachen in Ph. Mouskets
Reimchronik, her. v. E. Teichmann.)
2aO-265
1. 1 . I.itteraturgeachichte.
230) FcHtschr. d. gcHchicht«- u. allrruim^iur.scli.
Vor. zu Schlei/, z. Feier «eines 'i;jj. lU'Hteliens.
Her. V. B. Schmidt. Schleiz, Läiumel
III, 194 S. M. 1,G().
231) Festschr. für d. 26. dtach. Juristentag in
IJeitrr. v. H. Dernhurg, Fr. Liszt, R.
Schrooder, H. Staub. B., Guttentag.
III, Vli S. M. 4,U0.
232) Fe.stHchr. z. öüj. Regierungsiubiläuna des
Grossherzogs Friedrich von Baden gewidmet
von d. grossherzogl. Landesarchiv in Karls-
ruhe. Heidelberg, Winter. V, -flJ S. M. ^,00.
232a) Festschr. Th. (lomperz dargebracht z.
70. (Jeburtstage am 29. II f. 190i v. Schülern,
Freunden u. Kollegen. Wien, Holder. IV,
459 S. M. 12,(X>.
233) Festschr. W. Wundt z. 70. Geburtstage über-
reicht v. seinen Schülern. 2 TIe. (=P8vchol.
Stud. her. v. W. Wundt. Bd. 19-20.) L.,
Engelmann. IX, 615 S.; V, 712 S. M. 16,00;
M. IH.UO.
234) G. Frevtag, Vermischte Aufsätze aus d.
J. 1848-94. Her. v. E. Elster Bd. 1.
L., Hirzel. 1901. XXIII, 480 S. M. 6,00.
)[L. Geiger: LE. 4, S. 1249-03; R. M.
Mever: ADA. 28, 8. 383/5; A. Sauer:
Euph. 9, S. 261; J. Gensel: LCßl. S. 336;
DRs. 113, S. löö/e.JI
234a) W. Förster, Lebcn.sfragen u. Lebens-
bilder. Socialeth. Betraehtgn. B., Edelheim.
324 S. M. 2,00.
235) O. Frommel, Neuere dtsch. Dichter in
ihrer relig. Stellung. B., Gebr. Paetel.
VI, 237 S. (Keller, Storm, C. F. Meyer,
Fontane, Marie Ebner, Rosegger.)
236) K. Th. Gaedertz, Was ich am Wege
fand. Blätter u. Bilder aus Litt., Kunst u.
Leben. L., Wigand. VIII, 285 S. M. 7,00.
;[LCB1. S. 1084/5.JI
237) Gemanistische Abhandign. H. Paul z.
17. März 1902 dargebracht von A. Heusler,
J. Hoops, E. Koeppel, F. v. d. Leyen,
F. Muncker, F. Panzer, E. Sulzer-Ge-
bing, L. Sütterlin, A. Thumb, R. Woer-
ner, P. Zimmermann. Strassburg, Trüb-
ner. 332 S. M. 8,00.
238) E. Gnad, Litterar. Essavs. Bd. 3. Graz,
Leuschner & Lubensky. 1901. III, 200 S.
M. 2,50. i[A. V. Weilen: LE. 4, S. 69-70.|!
239) G.v. Graevenitz, Deutsche in Rom. Stud.
u. Skizzen aus 11 Jhh. L., E. A. Seemann.
XII, 307 S. Mit 99 Abbild, u. Plänen.
M. 8,00.
240) J. E. Frhr. v. Grotthuss, Probleme u.
Charakterköpfe. Stud. z. Litt, unserer Zeit.
4. Aufl. St., Greiner. VIII. 427 S. M. 5,50.
241) A. H ausrat h. Alte Bekannte. Gedächt-
nisbll. Bd. 3: Erinner, an Gelehrte u. Künstler
d. bad. Heimat. L., Hirzel. VII, 220 S.
M. 4,00.
241a) D. deutsche Jahrh. in Einzelschriften.
Her. v. G. Stockhausen. 2 Bde. ä 6 Abteil.
B., Schneider. 108 ^a Bogen. M. 18,U0.
242) Jungbrunnen. Festgabe z. 45. Stiftungs-
fest d. „Bastei", Ver. jüngerer Buchhändler
in Dresden am 2. V. 1902. Mit Beitrr. v.
J. V. Wagner, F. Avenarius, L. Lenz,
P. K. Rosegger u. a. Dresden, Weiske.
4«. 18 S. M. 1,00.
243) S. Karppe, Essais de critique et d'histoire
de Philosophie. Paris, Alcan. ,300 S. Fr. 3,75.
[[Revue internationale de th(5ologie 10,
S.743/6.JI (Betraehtgn. über Spinoza, Herder,
Goethe).
244) A. Kellermann, Gcdenkbll. z. Kunst u.
Litt. Lijjnes. Bd. 2. Album d. Dichter u.
Denker d. „roten Ro.«e*. Dessau, Vollmar
77 S. Mit 17 Bildnissen. M. 1,50.
245) E 1 1 e n K e v, Essavs. Übertragen v. F. M a ro.
3. Aufl. B., S. Fischer. V, 317 8. M. 4,00.
24«) Kirchengeschichtl. Abhh. Her. v. Max
Sdrale k. Breslau, Aderholz. VH, 252 8
M. 4,00.
247) J. Koh I er, Vom Lebensnfad. Ges. Essays.
Mannheim, Bensheimer. VI, 212 8. M. 5,(X).
24S) A. Kohut, A7)hr()dite u. Athene. Psyclu»-
lo^., litteratur- u. kulturgeschichtl. Plaude-
reien u. Federzeichgn. L., Schreck. V, 296 8.
M. 4,00.
249) F. X. Kraus, Essavs. Bd. 2. B., Gebr.
Paetel. 1901. VII, 427 S. M. 10,00. |(0. Har-
nack: LE. 4, 8. 27/8; E. v. Math: ALBl.
11, S. 359.11
250) F. Lienhard, Wasgau-Fahrten. E. Zeit-
buch. 3. Aufl. B., Mever <fe Wunder. VI,
190 S. M. 2,00.
251) Ch. Meyer, Kulturgeschichtl. Studien.
Ges. Aufsätze. 2. Aufl. B., Allgemeiner Ver-
ein für dtsch. Litt. V, 304 S. M. 5,00.
252) A. N. Nowaczynski, Studya i skice.
Warschau, K.siegarnia S. Sadowskiego. 303 8.
(P. Scheerbart, Heine, Boecklin, Strindberg.)
253) W. Pastor, Studienköpfe. 20 essayist.
Porträts. B., G. H. Mever. III, 211 S.
M. 3,00.
254) W. Pater, Imaginäre Porträts. Deutsch
v. Fei. Hübel. L., Insel-Verlag. 211 S.
M. 5,00.
254a) id., D. Renaissance. Studien in Kunst u.
Poesie. Uebers. v. W. Sc h ö 1 e r m a n n.
ebda. VIII, 323 S. M. 5,00.
255) Philos. Abhandign. d. Andenken R. Hayms
gewidmet v. Freunden u. Schülern. Halle,
Niemeyer. XXVII, .560 S. M. 16,00.
256) H. Pudor, Neues Leben. Essavs. Dresden,
Reissner. VII, 165 S. M. 3,00.*
257) H. Ricmaun, Präludien u. Stud. Ges.
Aufsätze z. Aesthetik, Theorie u. Gesch. d.
Musik. Bd. 2/3. L., H. Seemann. 1901.
V, 234; 228 S. ä M. 4,00.
258) C. Rössler, Ausgew. Aufsätze. Her. v.
W. Rössler. B., Stilke. XXXVI, .535 8.
M. 11,00. |[H. Delbrück: PrJbb. 119,
S. 526/8; F. Curtius: Christi Welt. 16,
S. 1074/6; J. Gensel: LCBl. S. 1166 8.11
259) E. Schlaikjer, Berliner Kämpfe. Ges.
litt. Aufsätze. Berlin-Schöneberg, Verlag d.
„Hilfe". 1901. 165 8. M. 2,00. [NZSt. -JO«,
S. 87/6; S. Lublinski: LE. 4, 8. 1080.]!
260) Erich Schmidt, Charakteristiken. Bd. 1.
2. Aufl. B., Weidmann. VII, 472 8. M. 8,00.
261) id., Dasselbe, Bd. 2. Ebda. 1901. VII,
326 S. M. 6,00. |[A. Frev: DLZ. 23, S.
151/3; F. Sandvoss: PrJbb. 110, S. bS-ij?;
R. F. Arnold: LE. 4, 8. 26 7; A. Sulzer,
ALBl. 11, S. 623 4.]|
202) 0. E. Schmidt, Kursächs. Streif zflge.
L.. Grunow. V, 351 8. M. 3,50.
263) D. Schönherr, Ges. Schriften. Her. v.
M. Mavr. Bd. 2. Innsbruck, Wagner. IV,
752 8. 'M. 14,00.
264) A. Seidl, Kunst u. Kultur. Aus der Zeit
— für die Zeit — wider die ZeitI Pro-
duktive Kritik in Vortrr., Essavs, Studien.
B., Schuster & Loeffler. 529 S. M. 6,00.
265) Chr. W. Strom berger, Biograph. Cha-
rakterbilder. Frankfurt a. M., Hender &
Zimmer. 162 8. M. 2,50.
I, 2. Geschichte der deutschen l'hilologie.
266-289
266) E. Wach 1er, ßhein-Dämmerungen. Ge-
spräche auf dem Lande. Mit e. Ansicht
V. Rolandseck u. dem Siebengebirge. B.,
Mever & Wunder. VI, 89 S. M. 1,50.
267) O. Weddigeu, Litteratur u. Kritik. Be-
trachtgn. über d. litterar. Zustände in
Deutschland. L., H. Seemann Nachf. III,
48 S. M. 2,00.
268) K. M. Werner, Vollendete u. Ringende.
(JBL. 1900 IV la:51.) |[H. Maync: Euph.
9, S. 1 95-200.] I
268a) U. V. Wilamowitz- Moellendorf f,
Reden u. Vortrr. 2. Aufl. B., Weidmann.
VII, 278 S. M. 6,00.
1,2
Geschichte der deutschen Philologie.
Allgemeines N. 269. — Sprachvereine: Fraohtbringende Gesellschaft N. 279. — Sprachforscher nm die Wende
des 18. n. 19. Jh.: J. Ch. GoUtched N. 280; G. A. Bürger N. 281; J. Moser N. 283. — Begründer der deutschen Philologie:
G. F. BenecVe N. 284; J. n. W. Grimm N. 285; K. Luchmann N. 289. — Freunde und Mitarbeiter der Brüder Grimm:
J. Görres N. 291; L. ühland N. 293; H. v. d. Hiigen N. 294. — Die Heidelberger Jahrbücher N. 295. — Germanisten und
Sprachforscher; J. Bächtold N. 296; K. Bartsch N. 297; R Bechstein N. 298; F. W. Bergmann: N. 299; M. Bernays N. 300;
F. M. Böhme N. 301; A. W. Bohtz N. 302; R. Boxberger N. 303: L. Brannfels N. 304; H. Breitinger K. 305; G. Büchmann
N. 306; K. L. Cholevius N. 307; Th. Creizenach N. 303; F. W. v. Dilfurth N. 309; K. Goedecke N. 310; R Hildebrand
N. 311; H. Hoffmann v. Fallersleben N. 313; H. Hüffer N. 314; K. MüUenhoff N. 315; D. Sanders N 316; W. Soherer N. 317
K. H. Seiht N. 318; Th. Vernaleken N. 319; K. Zangemeister N. 320; F. Zarncke N. 321. — Vertreter verwandter Fächer
B. Erdmannsdörffer N. 322; J. H. v. Hefner- Alteneck N. 323; V. Hehn: N. 321; K. Maurer N. 325: F. Max Müller N. 327
N. Delius N. 331. — Jubelfeiern: L. Bechstein N. 332; K. Simrock N. 339; J. Kehrein N. 355. — Nachrufe auf jüngst Ter
storbene Fachgenossen : 0. Gilderaeister N. 359, R. Hiiyra N. .368, W. Hertz N. 373, K Weinhold N. 377; K. A. Barack N. 389
A. Bielschowsky N. 390; H. Düntzer N. 391; A. Gill N. 394; H. Häpo N. 395; A. Hazelius N. 396; L. Kölscher N. 397
E. Joseph N. 398; J. Kürschner N. 399; W. Kreiten N. 406; F. Liebrerht N 409; C. R. Redlich N. 410; Job. Schmidt N. 411
Q. Seuffer N. 414; S. Söderberg N. 415; A. Treichel N. 416; M. Vorberg N. 417. —
Allgemeines.
269) H. Paul, Grundriss d. german. Philologie.
2. Aufl. Bd. 2. Lfg. 2. Strassburg, Trübner.
S. 2f)7-520. M. 4,fJ0.
270) K. Burdach, Antrittsrede in d. Berl. Akad.
d.Wissensch.: SBAkBerlin. S. 79;V9. (Ueber
Aufgbn. d. Philol.)
271) Ph. Strauch, Z. Gesch. d. dtsch. Phi-
lologie: ADA. 28, S. 12.i-59.
272) Th. Siebs, D. Entwickl. d. gennanist.
Wissensch. im letzten Vierteljh. (= N. 226.
S. I-XXVIII.)
273) D. Gesch. d. Gesellschaft für dtsch. Philol.
in d. 20 J. ihres Bestehens. (== N. 226, An-
hang, S. 1-12.)
274) P. Gau er, Ueber philologischeWeltanschg.:
Verhandl. d. 46. Versamml. dtsch. Philol. u.
Schulmänner, S. 37/9.
276) id., D. philolog. Weltansch.: PrJbb. 1Ü6,
S. 231-43.
276) D. Germanistik in d. Hand d. Theologen:
DEKZ. 15, S. 65/6.
277) J. Ziehen, Verhandl. d. 46. Versamml.
dtsch. Schulmänner u. Philol.: DLZ. 23,
8. 2. '01/3.
278) E. Hauler, Bericht über d. 46. Versamml.
dtsch. Schulmänner: ZOG. 53, S. 87-95.
(Siehe auch: M. Ruhland, ZGymn. 56, S.
174-222, 274-87.)
Sprachvereine.
270) F. Zöllner, Einrichtg. u. Verfassg. d.
Fruchtbringenden Gesellschaft. (JBL. 1899
I 2:19; 1900 I 2:13.) ||G. Witkowski:
ZDPh. 34, S. 81.]|
Spruchforscher um die Wende des 18. u. 19. Jh.
280) E. Kroker, Gottscheds Austritt aus d.
dtsch. Gesellschaft: Mitt. d. Ges. z. Erforsch.
Vaterland. Sprache, Altertümer in Leipzig 9,
Heft 2.
281) E. Ebstein, E Beitr. zu G. A. Bürgers
akadem. Lehrthätigkeit in Göttingen: ZDU.
16, S. 745-57.
282) G. A. Bürger, Schriften z. Sprache, Litt.,
Poesie u. Kunst, Freimaurerei. (= Sämtl.
Werke in 4 Bdn. Her. v. W. v. Wurzbach.
Bd. 3). L., Hesse. IV, 224 S. M. 1,25.
283) J. Moser, Ueber d. dtsch. Sprache u. Litt.
1781. Her. v. C. Schüddekopf. (= DLD.,
Folge. 3, Bd. 2.) B., Behr. XXIII, 31 8.
M. 0,80.
Begründer der deutschen Philologie, ihre
Freunde und Mitarbeiter.
284) R Baier, Briefe aus d. Frühzeit d. dtsch.
Philologie an G. F. Benecke. (JBL. 1900
12:16.) |[F.Kauf f mann: ZDPh.34,S. 400/4;
E.E. Steinmeyer: ADA. 28, S. 1/4; ASNS.
109, S 378-80; R. Steig: DLZ. 23, S. 1568-74. |i
285) R. Steig, Zu d. kleineren Schriften d.
Brüder Grimm: ZDPh. 34, S. 550-60.
286) id., Z. niederdtsch. Dialektdicht, aus d.
Nachlass d. Brüder Grimm. 4. Reuter:
JbVNiederdSpr. 28, 8. 106/8.
287) i d. , J. Grimms Plan zu e. altdtsch. Sammler :
ZVVolksk. 12, 8. 129-38.
288) Edw. Schröder, J. Grimm über Volksk.:
ZVVolksk. 12, 8. 96/8.
289) E. V. Komorzynski, Z. 50. Todestag
K. Lachmanna: WienerAbeudpostl90l, N. 59.
290-;mt
J, ',*. (»CHchichte der rleulKchen t'hiloloj^io
9
290) K. Lacbinunn und EriiHt Kchul/.e. Mit
iingedr. IJriefen LachinunnH: DDicIitung. 33,
8. Mri.
291) Franz Schultz, .1. Cörros als llerauK-
geber, LitteraturhiHt. u. Kritiker im Zu-
Hanunenhang mit d. jüngHten Komantiic
dargestellt. Mit e. Briefanlmng. f= Pa-
laestra. Her. v. A. Brandl U.E.Schmidt.
Bd. I>.) B.,Mayer&Müller. X,LM8S. M.7,ü(t.
292) A. Wibbelt, Görre.s als Litteraturhist.
(JBL. 1899 I -^-JA; 1900 I 2:27). ||K. F.
Kummer: ALBl. II, S. \4[.\\
293) W. Moestue, Uhlands nordische Studien.
B., Süsserott. 07 S. M. 1,20.
294) E. Fischer v. Roeslerstamm, Briefe v.
H. V. d. Hagen an F. v. Raumer: Euph.
Ergänzuiigsheft 5, S. 205-11.
Die Heidelberger Jahrbücher.
295) K. Steig, Zeugnisse z. Pflege d. dtsch.
Litt, in d. «Heidelberger Jbb.": NHJbb. II,
S. 180-284.
Germanisten und Sprachforscher.
296) Th. Vetter, J. Bächtold: ADB. 47, S. 745/7.
297) W. Golther, K. Bartsch: ib. S. 749-52.
298) id., R. Bechstein: ib. S. 752/3.
299) E. Martin, F. W. Bergmann: ib. 46,
S. 383/5. (Elsäss. Sprachforscher.)
300) Erich Schmidt, M. Bernays: ib. S. 404/5.
301) R. Eitiier, F. M. Böhme: ib. 47, S. 77/9,
302) G. Roethe, A. W. Bohtz: ib. S. 87/9.
303) E. Schröder, R. Boxberger: ib. S. 155 '6.
304) V.Valentin,Ludw. Braunfels: ib.S. 209-11.
805) Th. Vetter, H. Breitinger: ib. S. 219-20.
(Litteraturhist.)
306) L. Friinkel, G. Büchmann: ib. S. 322/6.
307) E Schröder, K. L. Cholevius:ibS. 478-80.
308) W. Creizenach, Th. Creizenach: ib.
S. .^)49-53.
309) F. Brummer, F. W. Frhr. v. üitfurth,
Liederforscher: ib. S. 726/8.
310) K. Goedeke - Gedenktafel in Göttingen:
BBlDBuchh. 69, N. 294.
311) H. Bell, Eine Rud. Hildebrand-Erinner,:
ZDU. 16, S 209-11.
312) Für R. Hildebrand — gegen seine Nach-
beter: DSchulmann. 5, S. 79-86, 124/7.
313) K. Th. Gaedertz.H. Hoffmann v. Fallers-
leben u. Geheimrat Meusebach. (== N. 236,
S. 45-84.)
314) H. Hüffer: MontagsRevueW. N. 3.
315) R. Bethge, K. Müllenhoff u. d. dtsch.
Altertumskunde. (= N. 226, S. 523/9.)
316) O. Promber, D. Sanders als Spruch-
dichter: MBllDL. 6, S. 215/7.
317) G. Brandes, W. Scherer. (= N. 218,
S. 321/7.)
318) K. Wotke, K. H. Seiht: ZVGMähren. 6,
S. 217-20.
319) A. Polzer, Th. Vernaleken: ZADSprVer.
17, S. 37/9.
320) J. Wille, K. Zangemeister: NHJbb. II,
S. 143-52.
321) E. Zarncke, Abwehr: LCBl. S. 1064.
(Gegen A. Reifferscheid: JBL. 1899 I 2 : 72.)
Yertreter rerwandter Fächer.
322) R. Graf Du Moulin -Eckart, Z. Ge-
dächtnis B. Erdmannsdörffers: NHJbb. 11,
S. 1-27.
Jabresberiohte für neuere deutsche Litteraturgesohiohte
323) H. Pal Im an u, J. H. v. Ilefncr-Alteneck:
Monat.sberi«hte für KunstwiHsensch. 2, S. 14/(>.
324) G V. Sabler, E ungedr, Aufsatz v. V.
Hehn: BaltMschr. 5J, 8 193 H. ^Standpunkt
(I, heutigen Litt.)
325) E. Hertzberg, K. Maurer: ANordisk-
Filologi. 19, S. 262,
326) Th. Zorn, K. Maurer: AZg» N. 249.
327) E. Siecke, Max Müllers mytholog. Teata-
meiit: AReligionswissensch. 5, S. lO.vHl.
328) F. Max Müller: JB. über d. FortHchritte
d, kla.s8. Altcrtums-Wissensch. 115, 8. 7-39,
329) M. Wintern itz, F. Max Müller: Alma-
nach d. kaiserl. Ak, d, Wissensch. (Wien)
1901, 8, 331/5,
330) H. Brunnhofer, F. Max Müller: WIDM.
92, S, 243-5.5.
331) F, Brummer, N. Delius: ADB. 47, 8. 653.
Jubelfeiern.
332) G. Ellinger, L. Bechstein: VossZgB.
1901, N. 48.
333) K. Th. Gaedertz, L. Bechstein. (= N.236,
S. 101-18.)
334) Adelheid v. Schorn, L. Bechstein: LE.
4, S. 282/4.
335) A. Sem er au, L. Bechstein: LZgB. 1901,
N. 139.
336) L. Bechstein: BurschenschBll. 16«, 8. 3/7.
337) L. Bechstein: KathSchulZg. (Breslau) 18,
N. 49.
338) L. Bechstein: DBuchhandelsbll. 2, S. 211.
339) R. Böhme, Karl Simrock: TglRs. N. 200.
340) A. Burghaus, K. Simrock: OstdtschRs.
N. 13.5.
341) E. Hevck, K. Simrock: Daheim 38, N. 47.
342) L. Holthof, K. Simrock: FZg. N. 238.
343) M. K o c h , K. J. Simrock : Türmer 4«, 8. 620/8.
344) A. Kohut, K. Simrock u. H. Heine:
Kultur (Köln) 1, S. 299-307.
345) id., K. Simrock u. d. Musik: NMusikZg.
23, S. 231/2.
346) E. V. Komorzvnski, K. Simrock: Oesterr-
VolksZg. N. 236.
347) id., Z. 25 j. Todestag K. Simrocks: Wiener
Abendpost 1901, N. 164.
348) R. M. Mever, K. Simrock: NationB. 18,
5. 743/6.
349) R. Steig, K. Simrock: NatZg. N. .505.
350) E. Warnefried, K. Simrock: Westdtsch-
LehrerZg. 10, S. 332/4.
351) O. Zimmermann, K. Simrock: Prakt.
Schulmann 51, S. 334-42.
352) A. G., K. Simrock: BerlTßl. N. 435.
353) K. Simrock: InternatLB. 9, N. 17.
3.54) K. Simrock: lUZg. 119, 8. 281/2.
355) J. Berninger, J. Kehrein: Nassovia 2,
S. 216/8, 228-31.
356) id., J. Kehrein: WestdtschLehrerZg. 9,
N. 24/5.
357) id., J, Kehrein: KathSchulZg. (Donau-
wörth) 35, N. 15.
358) Rhenanus,J. Kehrein: DHausschatz. 28,
N. 3.
Nachrufe auf jüngst verstorbene Fachgenosseu.
359) Th. Achelis, O. Gildemeister: Kultur
(Köln) 1, 8. 391 3.
360) A, Fitger, Z. Erinner, an O. Gildemeister:
NationB. 18, 8. 778-80.
361) R. Ruete, O. Gildemeister: Niedersachseu
7, S. 402.
XUL 2
10
I, 3. Poetik und ihre Geschichte.
362-417
362) Alexander Meyer, O. Gildemeister:
Nation». 18, S. 7f)«/9.
363) 0. Gildemeister: BerlTBl. N. 433.
364) O. Gildemeister: VossZg. N. 401.
365) 0. Gildemeister: IllZg. 119, S. 372.-
366) O. Gildemeister: LE. 4, S. 1693/4.
367) H. L., O. Gildemeister: NatZg. N. 503.
368) Hedwig Bleuler - Waser, R. Haym:
NationB. 18, S. 590/2, 605/7.
369) P. Holzhausen, Aus d. Werdegang e.
vornehmen Geistes: VossZg». N. 16/7.
370) A. Kohut, Aus d. Erinner, e. dtsch. Ge-
lehrten. Mit e. ungedr. Briefe R. Hayms:
InternatLB. 9, N. 23/4.
371) A. Riehl, R. Havm. Rede. Halle, Nie-
mever. 25 S. M. 0,50.
372) R. Havm: BurschenschBll. 16 S S. 245/7.
373) W. Golther, Wilhelm Hertz als Ge-
lehrter: AZgB. N. 48.
374) id., W.Hertz: ZDPh. 34, S. 396-400.
375) id., W. Hertz: NJbbKlAltGL. 9, S. 298-316.
376) R. Weltrich, W. Hertz. 2 litteratur-
geschichtl. u. ästhet.-krit. Abhh. St., Cotta.
92 S. M. 1,50.
377) P. Bauer, K. Weinhold: Modern Quaterly
Review 4, N. 3.
378) C. Grünhagen, K. Weinhold: ZVGSchle-
sien. 36, S. 129-47.
379) M. Eysu, K. Weinhold: MAnthropologGes.
(Wien) 31, N. 5.
380) M. Haberlandt, K. Weinhold: ZOesterr-
Volksk. 7, S. 201/2.
381) A. Heusler, K. Weinhold: ANordisk-
Filol. 14, N. 2.
382) E. Hoffmann-Kraver, K. Weinhold:
SchwAVolksk. 5, N. 2.'
383) P. Pietsch, K. Weinhold: ZADSprV.
Beiheft 21, S. 30/2. ♦
384) M. Roediger, K. Weinhold: ZVVolksk.
11, S. 353-76.
385) P>ich Schmidt, Gedächtnisrede auf K.
Weinhold. B., Reimer. 4». 15 S. M. 1,00.
(Aus: AbhhAkBerlin.)
386) F. Vogt, K. Weinhold u. d. schles. Volksk.:
MSchlesGesVolksk. 9, N. 4.
387) id., K. Weinhold: ZDPh. 34, S. 137-62.
388) Briefe dtsch. Philologen an K. Weinhold:
MLittABerlin. (Vergl. Euph. 10, S. 375.)
389) E. Martin, K. A. Barack: JbGEls-
Lothr. 17.
390) G. Witkowski, A. Bielschowskv : AZgB.
N. 283.
.391) H. C. Kellner, H. Düntzer: LZgB. N. 83.
392) R. M. Mever, H. Düntzer: GJb. 23,
S. 244/7.
393) id., H. Düntzer: NationB. 18, S. 184 '5.
394) O. L. Jiriczek, A. Gill: StVLG. 2, N. 2.
395) H. Dunger, Z. Erinner, an H. Häpe:
ZADSprV. 17, N. 10.
396) H. F. Feilberg, A. Hazelius: ZVVolksk.
12, S. 99-101.
397) E. Meyer, L Hölscher: ASNS. 109,
S. 1/4.
398) R. M. Mever, E. Joseph: GJb. 23,
S. 234/6.
399) G. R. Kruse, J. Kürschner: DBühnen-
genossensch. 31, S. 317.
400) H. Stümcke, J. Kürschner: B&W. 4,
S. 973/5.
401) K. Wilke, J. Kürschner: IllZg. 119,
S. 205/6.
402) J. Kürschner: Zeitw. 32, S. 77/8.
403) J. Kürschner: LE. 4, S. 1583/4.
404) J. Kürschner : BBlDBuchh. 65. S. 176/7.
405) J. Kürschner: LittPraxis. 2, N. 8.
406) B. Felician-Blverheide,AnW.Kreitens
Grabe: LittWarte." 3, S. 706/8.
407) A. Lignis, W. Kreiten: ib. S. 640/3.
408) W. Kreiten: StML. 63, S. 1-11.
409) V. Chauvin, F. Liebrecht: ZVVolkksk.
12, S. 249-64.
410) B. Suphan, CR. Redlich: GJb. 23,
S. 229-34.
411) P. Kretschmer, Job. Schmidt: ZVSprF.
38, S. V-XIV.
412) R. Meringer, Job. Schmidt: FrBlw. 1901,
N. 313.
413) H. Zimmer, Job. Schmidt: SBAkBerlin.
3, S 1-10.
414) A. Holder, G. Seuft'er: ZHM. 3, S. 317.
415) Tb. Hjelmq vi st, Nekrolog över S. Söder-
berg: ANordisk Filologi. 14, S. 298-304.
416) J:iisabeth Lemke, A. Treichel: ZV-
Volksk. 11, S. 465/6.
417) E. Friedensburg, M. Vorberg: NChristo-
terpe. 23, S. 443-50.
1,3
Poetik und ihre Geschichte.
Äesthetik. Allgeraeines: Geschichte N. 413. — Einzelne Dichter und Schriftsteller: Aristoteles N. 420. —
Diderot N. 421. - Chr. 0. von Schöniiich N. 422. — Herder N. 42:j. — Goethe und Schiller N. 424. — Novalis N. 426.
— Fichte und Sohelling N. 427. — Hegel N. 428. — A. Trendelenburg N. 429. — F. Hebbel N. 430. — R. Wagner N. 431.
— H. von Stein N. 433. — F. Nietzsche N. 435. — G. Hauptmann N. 436. — E. Zola N. 437. — Theorie der Aesthetik
(Tendenz) N. 439. — Musikästhetik N. 475. — Psychologie und Physiologie N. 481. — Einzeluntersuchungen ästhetischer
Grundbegriffe: Spiel N. 487; Apperception N. 491; Gefühl N. 493; Kunstgennss und Kunstverständnis N. 499; Phantasie
N. 509. — Kunstschaffen N. 515. — ■ Genie und Talent N. 522. — Erfolg nnd Ruhm N. 530. — Philosophie und Wesen des
Schönen N. 535. — Philosophie und Wesen von Kunst und Schönheit N. 548. — Bewegungen nnd Richtungen der Kunst:
Allgemeines N. 557; alte und nene Kunst N. 559; moderne Kunst N. 561; Krisis der Kunst N. 572; Idealismus N. 575;
Realismus N. 577; Naturalismus N. 580; Milieu N. 581; Renaissance und Decadenoe N. 584; Mystik nnd Symholismus N. 594.
— Die Frau und die Kunst N. 599. — Aestbetische Erziehung N. 605. — Aesthetische Kultur N. 613. — Geschmack und
Mode N. 621. — Beziehungen der Kunst: zur Natur und Wissenschaft N. 627; zum Leben N. 636; zum Socialisrans N. 641;
mr Religion N. 651; zur Moral N. 663; zur Sinnlichkeit und Erotik N. 678; zur Polizei N. 684; zum Publikum N. 687. —
Nationale Kunst N. 691. — Heimatknnst (Grossstadtpoesie und Decentralisationsbewegung) N. 693. — Volkskunst N. 708. —
Kritik N. 723. — Originalität und Plagiat N. 746. - Aesthetische Stimmungen: Romantik N. 748; Komik und Humor N. 749;
Tragik N. 752; Stil und Sprache N. 758. — Allegorie N. 768. - Poetik: Allgemeines und Tendenz N. 769. — Form N. 794.
— Dialekt N. 799. - Motive und Beziehungen N. 800. — Dichtgattnngen: Lyrik. Allgemeines N. 305; Ballade N. 813; Sonett
N. 816; Priamel N. 817; Satire N. 818; Roman und Novelle N. 820; Essay N. 324; Drama und Dramaturgie N. 825; Rhetorik
N. 840. — Versohieaenes N. 845. —
418-475
1,3. Poetik und ihre Geschichte.
II
Geschichte der Aesthetlk.
4IS) Aesthetilc: Meyers KonverHutioiis-Lexilcon.
6. Au(l., Bd. J, S. 897-1)00.
41») H. .hiiiosi, Az ästhetika toert^ncte.
Bd. H. De Baumgarten fi noa jours. Buda-
pest, Acudc^mie. 1901. 6;{5 S. [J. Kont:
UCr. f)3, 8. 335/6.1!
Kiiizolne Dichter und Schriftsteller über
Aesthctik.
420) K. S z a n t u , Zu Aristotelea' Poetik.
(= N. 232 a, S. 275-89.)
4*21) Ellen Key, Diderot als Kunstkritiker:
Insel S. 267-95.
42*i) H. Spitzer, Frhr. v. Schönaich u. d.
Prinzip d. Korrektheit in d. Dichtkunst:
Euph. 9, S. 69-112.
423) E. Wach 1er, Herder u. Burckhardt über
nationale Kultur, Kunst u. Poesie: DHeimat.
5», S. 541/5.
424) W. Bode , Goethe über d. Nutzen d. Kunst:
Tag 1901, N. 511.
426) E. Gneisse, D. Begriff d. Kunstwerks in
Goethes Aufsatz ,, Von dtsch. Baukunst" u. in
Schillers Aesthetik. Vortr. Strassburg, Heitz.
30 S. M. J,00.
42«) A. Böhme, D. Problem d. Individualität:
EvangVolksschule. 15, S. 565/6, 573/4, 581/2.
(Novalis, Carlyle, Theorie d. Milieu.)
427) B F. Battin, D. eth. Element in d.
Aesthetik Fichtes u. Schellings. Diss Jena.
37 S.
428) J. Cohn, Hegels Aesthetik: ZPhK. 120,
S. 160-86.
429) R. Eucken, A. Trendelenburg: DR8.113,
8. 448-58.
430) A. Scheunert, D. Pantragismus als
System d. Weltansch. u. Aesthetik Hebbels.
Diss. Würzburg, 67 S.
431) L Roncorni, I caposaldi delle teorie
artistiche di Wagner. Firenze, Tip. cooj)era-
tiva. 39 S.
432) Oh. Frhr. v. Ehrenfels, D. Wertseh ätzung
d. Kunst bei Wagner, Ibsen u. Tolstoi. Prag,
Lese- u. Redehalle d. dtsch. Studenten. 21 S.
M. 0,60.
433) F. Poske, Heinr. v Stein, d Denker u.
Dichter: DHeimat 5, N. 14.
434) H. St. Chamberlain, E. Wagnerianer
als Philos.: BayreuthBll. 25, S. 289-314.
(H. V. Stein.)
435) E. Faguet, Nietzsches Geburt d. Tragödie:
Revue Latine 25. Febr.
43«) G. Haiiptmann, Einiges über Kunst.
Tagebuch-Erinner.: Tag 1901, N. 575.
437) A. Brunne mann, E. Zola als Theoretiker
u. Dichter: Geg. 62. N. 45.
43S) H. Helfcrich, Zola als Kunstkritiker:
Zukunft 41, S. 65-75.
Theoretisches (Tendenz).
439) Th. Genthe, Von d. ästhet. Welt-
anschauung (= N. 212, S. 210 5)
440) H. Pudor, Laokoon u. d. mod. Kunst.
(= Laokoon, Kunsttheoret Essays. (L., H.See-
mann Nachf. 251 S. M. ti,OO.J S. 139-250.)
441) B. Croce, Estetica come scienza dell
espressione e linguistica generale. 1. Teoria.
2. Storia. Mailand, Sandron. 550 S. L. 5,00.
|[K. Vossler: AZgB. N. 207.1|
442) D. M. Valensise, Dell estetica. 2 Bde.
Rom, Descl«5e, Lefebre & Co. 204, 232 S.
443) G. Lcchalas, Etudcs eHthdtiquet». Pari»,
Alcan. .507 8. Fr. 5,00.
444) E. A. Baughan, Sorae aesthetic nrublenus:
MonthlyMusicalRecord. 1902, N. 375.
445) R. de la Sizeranne, I^e Miroir de la vie.
Essais sur lY'Volution esthötique. Paris,
llachette. XXXIX, 280 8. Mit .I.SO Abbild.
Fr. 3,50.
446^ A. Ganser, 1). Aesthetik u. unsere Zeit:
ÜUR. 27, 8 345-55.
447) J. Gaulke, D. Umwertung d. KünHte:
(fCg. 62, 8. 71 4.
448) G. Lasson, D. Grenzen d. Künste.
(= D. mod. Richtg. u. d. Kunst. (B., Runge.
IV, 367 8. M. 3,00.] S. 35-70)
449) H. Muthesius, D. mod. Umbildung
unserer ästhet. Anschauungen: DMschr. I,
8. 686-702.
450) M. Deasoir, D. neuere Aesthetik: Tag
N. 49.
451) J. Volkelt, I). entwicklungsgeschichtl.
BetrachtungSAveise in d. Aesthetik: ZPsych.
29, 8. 1-21.
452) A. Riegl, Objektive Aesthetik: NFrPr.
N. 13608.
453) G. Keussler, D. Grenzen d. Aesthetik.
L.. H. Seemann Nachf. 165 8. M. 3,00.
454)J.Sittard,Illu8ion8-Aeöthetik:HambCorrB.
N. 17/8.
455) R. Streiter, Hlusions-Aesthetik : AZg».
N. 131/3.
456) L. v. Kunowski, D. Auge als Weltrichter:
NDRs. 13, 8. 785-92.
457) M. Burkhard t, Z. Kritik d. Aesthetik:
RheinMusikZg. .3, N 4.
458) Fj. Nieto, El deber artistico individual y
social. Madrid, Teodoro. 4". 100 8. Pes. 2,5o.
459) R. Preissecker, Kunst u. Persönlichkeit:
Volkserzieher 6, 8. 101/2.
460) P. Schubring, Kunst als Ausdruck:
ZeitB. 1«, S. 760 3.
461) P. Jessen, D. Achtung vor d. Kunst:
ABuchge\verbc. 33, S. 14.
462) F. Avenarius, Ucberschätzen >vir den
Gehalt?: Kw. 15', 8.265/9.
463) O Hübner, 1). Kunst\vert obenan I:
Jugendschriften- Warte 10, N. 2.
464) A. Schwoner, 1). Organische in d. Kunst:
NDRs. 13, 8. 106/8.
465) G. Göhler, Geist u. Materie in d. Kunst:
Grenzb. 3, 8. 141,5.
466) E. V. Maver, D. Zufall in d. Kunst:
Freie Wort 2, N. 8.
467) W. Kirchbach, D Zufällige in d. Kunst:
Tag N. 281.
468) Ueber d. Seltsame in d. Kunst: WieuZg.
1901, N. 12.
469) H. Driesmans, D. Heilkraft d. Kunst:
Wage 5, N. 32.
470) id., D. kunstgeistige Mensch: ML. 71, S. 1 .3.
471) A. Goetz, Reine Aesthetik u. Tendenz
in d Kunst: Kritik 17, S. 225/9.
472) A. Bonus, Tendenz in d. Kunst: Kw. 15',
S. 457-60. (Dazu: K. O. Er d mann: ib.
8. 6!)-73.)
473) Margarethe Nordmeyer, Tendenz u.
Kunstwerk: Frauenbewegung 8, 8. 178/9.
474) Ideen z. Begründung e. christl. Aesthetik:
AugsburgPostZgB. 1901, N. 68.
Musikästhetik.
475) F. Marsch ner, Kants Bedeut. für d.
Musikästhetik d. Gegenw.: KantStud. 6,
S. 19-49, 206-43.
12
I, 3. Poetik und ihre Geschichte.
476-526
476) P. Moos, Mod. MuHikästhetik in Deutsch-
land. Hist.-krit. Uebersicht. L., H. See-
mann Nachf. VI, 455 S. M. 10,00. |[E. v.
Hartmann: PrJbb. 108, S. 137-48.]|
477) Ed. Hanslick, Vom Musikalisch-Schönen.
Ein Beitrag z. Revision d. Aesthetik d. Ton-
kunst. 10. Aufl. L., Barth. IX, 221 S.
M. 3,00.
478) M. Helle, Vom Musikalisch - Schönen :
Musik- Woche 3, N. 4, 5.
479) M. Schmidt-Breitenstein, Z. Definition
d. Musikalisch-Schönen: Zeit«. 1^, S. 730.
480) C. Mey, D. Musik als tönende Weltidee.
Versuch e. Metaphysik d. Musik. Tl. 1:
D. metaphys. Urgesetze d. Melodik. L.,
Seemann. X, 398 S. M. 10,00.
Psychologie und Physiologie.
481) Susan na Rubinstein, Psychologisch-
ästhetische Fragmente. L., Edelmann. III,
100 S. M. 2,00.
482) E. Sokal, Z. neueren psycholog. Aesthetik:
Gymn. 61, S. 324/5.
483) J. Lübke. Z. Psychologie d. Kunsttriebe:
PolitAnthropologR. 1, N. 12.
484) E. Kalischer, Analyse d. ästhet. Con-
templation: ZPsych. 28, N. 3/1.
485) R. Holzapfel, Panideal. Psychologie d.
socialen Gefühle. Mit e. Vorwort von E.
Mach. L., Barth. 1901. IX, 233 S. M. 7,00.
IlLCBl. S. 1421.]|
486) W. Rathenau, Physiologie d. Kunst-
empfindens. (= Impressionen. [L., S. Hirzel
257 S. M. 3,00.] S. 223-55.)
Einzelantersnchungen ästhetischer Grund-
begriffe:
Spiel.
487) H. Wickenhagen, Geist u. Ursprung d.
Spiels: TagB. N. 49.
488) Ch. Uf er, Vom Spiel d. Kindes: Zeitw. 39,
S. 118-20.
489) H. Rosenhagen, Kind U.Kunst: Tag 1901,
N. 115.
490) H. Schmidkunz, Spiel u. Spielsachen:
NatZgB. 1901, N. 408.
Apperceptlon.
491) Th. Lipijs, Von d. Form d. ästhet.
Apperceptlon. (= N. 255, S. 365-406.)
492) Karl Lange, Ueber Apperceptlon. Eine
psycholog-pädag. Monographie. 7. Aufl.
L.^ Voigtländer. 255 S. M. 3,60.
Gefühl.
493) R. Wlassak, Analyse d. Empfindungen:
Zukunft 38, S. 195-204.
494) Ol. Philipps, The qualitv of emotion in
modern art: NAR. 174, S. 348-67.
495) A. Germain, Le sentiment de l'art et
sa formation par l'ötude des rouvres. Paris,
Blond & Co. Fr. 3,50.
496) P. Stassof, Z. Naturgesch. d. Leiden-
schaften: Wage 5, N. 4.
497) P. J. Möbius, Ueber d. Ekstase: Zeitw. 32,
S. 21/3.
498) H. Schwarz, Gefallen u. Lust E. Beitr.
z. Einteil. d. seelischen Vorgänge. (= N. 255,
S. 407-506.)
l^unstgenuss und Kunstversländnis.
499) R. Strecker, D. ästhetische Genuss.
Giessen, Ricker. 1901. IV, 87 S. M. 1,60.
!|A. Drews: LE. 4, S. 748-51.]|
500) K. Groos, D. ästhetische Genuss. Giessen,
Ricker. VIII, 263 S. M. 6,00. IfLCBl.S. 790/1;
R. M. Meyer: LE. 4, S. 1582/3; O. Külpe:
GGA. 164, S. 896-919; V. Lee: RPhilos. 54.
S. 75-92.]|
501) A. Kl aar, D. Freude am Gleichen. E.
kunsttheoret. Versuch: VossZgB. N. 14/5.
502) W. Hellpach, Nervosität u. Kunstgenuss:
Zukunft 39, S. 102-11, 144-53.
503) Nervosität u. Kunstgenuss : DSchulmann. 5,
S. 334. (Zu W. Hellpachs Aufsatz.)
504) R. Steek, Kultus u. Kunstgenuss. Bern,
A. Franke. 10 S. M. 0,30. (Aus Schweiz.-
Reformbll.)
505) Kuhstgenussschwindel : WestdtschLehrer-
Zg. 10, S. 432/3.
506) L. Fürst, D. Konzentrieren beim Kunst-
genuss: AMusikZg. 29, N. 49.
507) H. E. Jost, Ueb. echtes Kunstverständnis.
(= Schriften. Bd. 3.1 Charlottenburg, Mod.
päd. u. psychol. Verlag. IV, 93 S. M 3,00.
508) L. Beer, Kunstbetrachtung, Kunstempfin-
den u. Kunstverständnis : PädPhysiologStud.
3, S. 33/5.
Phantasie.
509) Th. Ribot, D. Schöpferkraft d Phantasie.
E. Studie. Uebers. v. W. Mecklenburg.
Bonn, Strauss. X, 254 S. M. 5,00.
510) P Soiiriau, L'imagination de l'artiste.
Paris, Hachette. 1901. 288 S. Fr. 3,50.
|[LCB1. S. 535/6.]|
511) G. Brandes, D. Phantasie im 19. Jh.:
NFPr. N. 13101.
512) J. Kohler, D. Märchenphantasie. (=N. 247,
S. 83-91.) (Phantasie in d. Erzählg.)
513) F. Naumann, Massenphantasie: Zeitß. 1^,
S. 599-600.
514) A. Gercke, D. Reich d. Phantasie u. d.
Volk d. Dichter: AZgB. N. 38/9.
Kunstschaffen.
615) H. Pudor, Gedanken zu einer Lehre vom
Kunstschaffen (= N. 440, 8. 3-52.)
516) H. Roettecken, D. Schaffen d. Dichters:
Zukunft 38, S. 348-57.
517) H. V. Hopfen, D. Dichter u. sein Beruf:
LE. 4, S. 438-45.
518) W. Bode, D. Wesen d. Dichters nach
Goethes Erfahrung: TagB 1901, N. 357, 363.
519) J. C. Heer, Aus d. Werkstatt d. Schrift-
stellers: NZürichZg. N. 200/3.
520) M. Halbe, Vom dramat. Schaffen: Tag
N. 585, 591, 595, 597.
521) J. J. David, Kunst u. Handwerk d.
Schreibens: NDRs. 13, S. 649-59.
Genie und Talent.
522) C. Lombroso: Nuovi studi sul genio.
2 Bde. Milano, Bocca. 278 S.; XV, 267 S.
ä L. 3,00.
523) H Türck, D. geniale Mensch. (JBL.
1900 I 3: 122.)
524) M. Lorenz, D. geniale Mensch: PrJbb.
107, S. 343-51.
525) F. Gregor i. Vom Genie: ZeitB. 1^, S. 402/7.
526) E.Platzhoff, D.Begriff d. Genies: Kw.151,
S. 100/6.
627-675
T, 3. Poptik und ihre GeBchichte.
13
527) A. Reihmayr, Z.NatnrfjjCKch. d. llerrsrher-
tiilent» II. Genios: !'()litAnthroj)ol<)gKcvuc. I,
S. f)44-61.
52S) li. V. Kunowski, K. Volk v. Genie».
(= Durch KunHt z. Lehen. Bd. 1.) L.,
Diederichs. I !)()!. 277 S M. 4,00. ||LCBI.
1901, S. 1616.11
.ViO) K. Ei Hier, Z. Psycho-Phvsiologie d.
Talents: AZgB. N. 2:».
Erfolg lind Ruhm.
.530) Liteniry and .success: Ac. 6H, R. 471/2.
531) F. Servacs, „Lever doodt as Slaav" (An
• A. Kerr): Tag N. 371. (Ueher Heldentum
in d. Gesch. u Dichtg.)
532) E. Schlaikjer, D. Weg z. Ruhme: LE. 4,
S. 1661/6. (Ih.sen.)
533) G. Brandes, Nachruhm: Tag N. ;W9.
534) O. Weddigen, E. Kapitel üb. d. Berühmt-
werden. (= N. 267, 8. 86/!>0.)
Philosophie und Wesen des Schönen*
.5.15) Jos. Müller, E. Philosophie d. Schönen.
(JBL. 1^)7 I 14 :41.) !(Ü. Siehert: ZPhK.
121, S. 2 14/7. II
536) L. Brav, Du beau. Essai sur l'origine
et r^volution du sentiment esthötique.
Paris, Alcan. 256 S. Fr. 5,00.
537) A. Studnicka, Principes du beau.
EsthtHique populaire. Trad. par L Gonoud.
St. Gallen, Honegger. 131 S. Mit 166 Abbild.
Fr. 3,00
538) Alma v. Hartmann, Ueber d. Begriff d.
Schönen. (= Zurück zum Idealismus. | B.,
Schwetschke. XI, 213 S. M. 3,60.], S. 24-51.1
539) W. Förster, D. Bund d. Lebensmächte
d. Schönen n. d. Wahren. (= N. 234 a,
S. 302-24.)
540) J.Gau Ike, I). Schönheits-Problem: Türmer
5, S. 38-45.
541) .1. Pokern y, Wie, wann u. wodurch ge-
fällt uns d. Schöne?: ZPhP. !), S. 273-88,
369-86.
542) F. Carstanjen, Muss d. Schöne gefallen?:
Innen-Dekoration 13, S. 293/5.
.543) J. Gaulke, D. Bedeutung d. Schönheit:
NationB. 18, S. 198-202.
.544) St. Witasek, Wert u. Schönheit: ASyste-
matPhilos. 8, S, 164-93.
545) P. J. Möbius, Schönheit und Liebe:
Umschau 6, N. 10.
546) Lentzner, Ueber d. Schöne im christl.
Sinne: AugsburgPostZg». 1901, N. öl.
547) K. Lange, Jenseits von schön u. hässlich:
Woche N. 24.
Philosophie und Wesen von Kunst und Schön-
heit.
548) Konrad Lange, D. Wesen d. Kunst.
Grundzüge e. realist. Kunstlehre. 2 Bde B.,
Grote. 1901. XVI, 405 S.; 405 S. M. 15,00.
||E. Schaum kell: LCBl. S. 533/5; W. v.
Seidlit/: DLZ. 23, S. 244/8.]|
54») L. Tolstoi, Was ist Kunst? Dtsch v.
A. Markow. 2. Aufl. B., Steinitz. U2 S.
M. 1,00. |[K. Aram: LE. 4, S. 1607/8 ]|
550) H. Taine, Philosophie d. Kunst. Aus
d. Französ. Übertrag, v. E. Hardt. Mit
Buchausstatt, v. Fr. Schumacher. 2 Bde.
L., Diederichs. IV, 284 S., 349 S. M. 8,00.
.551) E. Hardt, Taines Philosophie d. Kunst:
Geg. 62, S. 86-95.
552) H. P. Thieme, The dcvelopment of Taines
criticism since 1893: MLN. 17,S,71-H2, 140-M.
553) P..I. Möbius, lieber KunHt u. Künstler.
L, Barth. 1901. VIIL 296 8. Mit Abbild.
u. 7 Tafeln. M. 7,00. JlLCBl. S. 1307/H;
G.Adam: LE. 4. 8. 1435 H; W.Wevgaudt:
Ges. 4, S. 211/3; T. de Wyzdwa: Ri)M. 10,
S 936-46.11
5.54) O. Lieb mann, Gedanken u. Tatsachen.
Philo.soi»h. Abhh., Aph«)ri.«men u, Studien.
Bd. 2. Hft. 3, Trilogie d. l'cHsimiMmus.
(Jedankcn über Schönheit u. Kunst. Strass-
burg, Trübner. 127 S. M. 3,00.
555) .1. Lübke, Z. Naturgesch. d. Kunst, u.
Schönheit: PolitAnthroi)olR. 1, S. 295-30.5,
556) (). Brezina, Meditace o Kruse a umeni
(Gedanken über Kunst u. Schönheit.): Volnd
smery (Prag) 6, 8. 115/7.
Kunstbewegungen :
Allgemeines.
557) S. Schnitze, I). Zeitgeist in [)eutsclilun<l,
seine Wandlung im 19. u. seine mutmassliche
Gestaltung im 20. Jh. L, Günther. 1901.
III, 194 8. M, 2,00. :|A. Michelitsch:
ALBl. 11, 8. 679-80.11
558) W. C. G o m 0 1 1 , Kunstbewegungen : Janus 1 ,
S. 76-81.
Alte und neue Kunst.
559) F. Avenarius, Alt u. neu: Kw. 15«, 8. 1/4.
560) L. Kämmerer, D. Kampf zwischen Neuen
u. Alten in d. Kunst: TglRsB. N. 151.
Moderne Kunst.
561) Siegm. Schnitze, Die Firböhung d.
Menschen in d. mod. Kunst u. Litteratur.
E. Beitr. z. Erkenntnis d. neuen Zeitgeistes.
Halle, Kaemmerer & Co. IV, 81 8. M. 1,20.
562) H. B a h r , D Moderne : NWTBl. 1 90 1 , N. 318.
563) A. Lignis, Noch einmal „modern":
Wahrheit 8, N. 3.
564) H. Ganz, 1). Modernitätsmode: NFPr.
N 13165.
565) A 8 cho Walter, Christlich oder modern?:
ChristlWelt. 16, 8. 52/5.
566) R. Kralik, Renaissance, Romantik u.
Moderne: ChristlSchul-uElternZg. 5, N. 4.
567) E. Wach 1 er, Von neuer Kunst: DHeimat.
5«, 8. 561/6.
568) Mela Escherich, Neue Kunst : Deutsch-
land 1, 8. 348-56.
569) L. F. Day , The new art: Macmillan8Mag.85,
S. 19-23.
570) F. Naumann, Neue Schönheit: ZeitWienZg,
N. 76.
571) P. Ernst, D. mod. Kunst u. d. Tvpus:
DHeimat. 5', 8. 517-25. (lieber L. v.
Kunowski.)
572) W. Fenn. Z. ästhet. Krisis: Kunstgewerbe
in Elsass-Lothr. 2, 8. 142-54.
573) E. Schlaikjer, Droht e. Krise?: Kw. 15*,
8. 97-101.
574) O. J. Bier bäum. Wo stehen wir?: LE. 4,
S. 1/7. (Entgegnung v. F. Lienhard: ib.,
S. 149-55.)
Idealismns.
675) Ch. Muff, D. Idealismus in d. Kunst
(= Idealismus. 3. Aufl. [XV, 324 S. M. 5,00.],
S. 242-305.)
14
I, 3. Poetik und ihre Geschichte.
576-630
576) H. Brömse, Vom neuen Idealismus:
Türmer 4\ 8. 30Ü-IU.
Realismus.
577) Realismus: WestminsterR. 15«, S. 338-16.
578) A. Volkmer, lieber Realismus in d. dtsch.
Dicht: KathSchulBl. -^8, N. I.
579) K. Storck, Naturalismus u. Wahrheit:
LittWarte. 3, S. 503/5.
Natiiraligmiis.
580) W. We i gan d , Zwölf Aphorismen : 1 )Heimat.
5', S. 597-601. (lieber ästhetische Theorien;
Naturalismus u. a.)
Milien.
581) C. Hagemann, Milieu: RheinWestfälZg.
1901, N. 890.
582) r. Harms, Milieukunst u. Kunstmilieu:
Türmer 4», S. 393-401.
583) H. Driesmans, Rasse u. Milieu B., Rade.
X, 235 S. M. 2,50.
Renaissance und Decadence.
584) H. Ganz, D. neue „Renaissance": NFPr.
N. 13411.
585) K. Bre vsig, Renaissance d. german. Kunst-
geistes: NDRs. 13, S. 1009-32.
586) G. H. Meyer, Neuer Litteraturfrühling.
Offner Brief an d. dtsch. Volk u. seine
Fürsten: DHeimat. b\ S. H81/4.
587) Unsere Rundfr: ge. Beantwortet v. M.
V. Stern, W. Kienzl, B. Ruettenauer,
Fidus, H. V. Gumppenberg, E. Lime,
S. Lublinski, S. v. Hausegger, Anita
Augspurg: Freistatt 4, S. 485/7, (,Re-
naissance oder Decadence".)
588) O. Stauf v. d. March, Decadence:
NBahnen(Wien). 2, N. 1.
580) L. Villanis, Decadence e risorgimenti
nell arte: Rivista d' Italia. 5', S. 835-47.
500) J. Lucas, The true decadence: Mac-
millansMag. 86, S. 133-43.
501) M. Dessoir, Dekadent u. Leistungsmensch:
Lotse 2, N. 22.
502) M. V. Stern, Kunst u, Artistik : DHeimat. 5',
S. 193/6.
503) id., Kunst u. Artistik: Kyffhäuser 3, N. 21.
Mystik und Symbolismus.
594) Helene Roland-Holst, D. Mystizismus
in d. mod. Litt.: NZSt. 20, N. 14.
595) F. Holländer, D. entthronte Vernunft:
Zeitgeist N. 34. (Mystik in d. Litt.)
596) A. V. Gleichen-Russwurm, Maeterlincks
Weltbctrachtung: Nation». 19, N. 43.
597) A. Bonilla y San Martin, El arte
simbolico; esbozo de una teoria de las
formas artisticas. Madrid, Tello. 4**. 54 S.
P. 2.50.
598) E. Platzhoff-Lejeune, D. Symbolische:
Zeitw. 32, S. 120/3.
Die Frau und die Kunst*
509) R. Eisler, Z. Psychologie d. Frau:
Türmer 4''', 8. 587-92.' (Im Anschluss an
H. Marion, Psychologie de la femme.
Paris, Colin. 1900.)
600) K. Piper, D. weibliche Kunstseele: Ges. 2,
S. 297-300.
601) H. Pudor, Männliches u. weibliches
Empfinden in d. Kunst: PolitAnthropölogR.
1, N. 8.
602) G. Simmel, Weibliche Kultur: NDRs. 13,
S. 50^-15.
603) T. Kellen, Schriftstellernde Damen:
ZeitWifnZg 2. Dez.
604) id., Schriftstellernde Frauen: Dokumente
d. Frauen 7, N. 4.
Aesthetisclie Erziehung.
605) L. V. Kunowski, Durch Kunst z. Leben.
Bd. 2 Schöpferische Kunst. L., Diedcrichs.
318 S. M. 5,00.
606) A. Waldhof er, A. Mittermayr, Aesthet.
Erziehung d. Jugend : RhBUEU. 76, S. 18-24,
73-81, 125-36.
607) Künstlerische Erziehg. als sociale Frage:
Werkstatt d. Kunst 1, S. 197/9.
608) N. Grabowsky, Bildung, was ist sie u.
wie wird sie gewonnen. L., Spohr. 57 S.
M. 1,00.
609) G. Voigt, Christentum u. Bildung. Y.m
Vortrag 2. Aufl. L , Dürr. 31 S. M. 0,60.
610) F. Glindmeier, Aesthet. Volksbildg.:
ZeitB. i'\ S. 49-52.
611) J Gaulke, Bildungshunger: Geg. 61,
S. 5.3/6.
612) L. Schönhoff, D. Bildungshass d. Ar-
beiters: Tag 1901, N. 455.
Aeslhetische Kultur.
613) F. Mannheimer, D. Stellung z. ästhct.
Kultur: Gemeinnützige Bll. für Hessen S.
118-20.
614) J. Gaulke, D. Aussichten e. ästhet.
Kultur: SüdwestdtschRs. 2, S. 233-41.
615) R. Wulckow, Aesthetische Lebensformen :
Geg. 6J, S 67-70.
616) R. O Koppin, Zur Kixnst empor! Ein
Beitrag z. Thema: „Kunst u. Kultur".
Dresden, Pierson. III, 18 S. M. 0,50.
617) Künstlerische Kultur: Interieur 3, S. 129-41.
618) H. Sirobl, Z. künstler. Kultur d. Lebens:
Lotse 2, N. 11.
610) H. Esswein u. Ernst Neumann, Der
Kulturwert d. mod. künstlerischen Be-
strebungen: Kunsthalle i^, S. 321/3, 337/9.
620) D. Tiefstand unserer künstler. Kultur:
Iduna 1, S. 12/3.
(jescliniacli und Mode.
621) J. Kohler, Wandelbarkeit d. Kunst-
geschmacks. (= N. 247, S. 59-63.)
622) H. Schliepmann, Geschmack u. Mode:
DMschr. 1, N. 6.
623) W. Weitprecht, Aesthetik u. Mode:
MWürttKunstgewerbeVer. S. 207-13.
624) O. Bie, Reaktion u. Mode: NDRs. 13,
S. 215/8.
625) R. Mut her, Geschmacksverbildung: Tag
1901, N. 47.
626) C. Konradi, Kleiderreform, Hygiene u.
Aesthetik: Obere Zehntausend N. 21.
Kunst und Natur.
627) R. Muther, Kunst u. Natur: Tag N. 311.
628) W. Bölsche, Kunst u. Natur: Hütte 1,
S. 436/8.
629) id., Kunst U.Natur. (= N. 217a, S. 178-88.)
630) H. Rosenhagen, D. Natur in d. Kunst:
Tag N. 323.
631-600
r, t. Poetik mid ihre Geschichte.
1
(131) H. St. Chamberlain, D. Niitur als
I.ehrmeisttTin: Tag N. 4'.\, 47.
Ü.T2) J. A. Lux, Naturempfinden u. Touristik:
Zi'itw. 8l', S. lf):V4.
«33) 0. Bie, Rhythmische Künste d. Natur:
VVIDM. 92, S.'W)l-'Ji).
034) K. Storck, Natunnusik: Kw. 15", 8,332/7.
«35) A. Gold, Mod Kunst u. Wissensch. :
Lotse 2, N. IH.
Kunst und Leben.
U3Ü) H. Heijermans, Leben u. Kunst:
/eitWienZK. N. 25.
(137) A. Lamm, 1). mod. Leben u. d. mod.
Kunst: Ges 3, S. 298-323
(J3S) L. F. Day, Art and lifo: MacmillansMag.
«5. 8 429-38. (Ueber Boheme )
639) H. Delacroix, L'art et la vie Interieure:
Revue de la MiJtaphysiiiue et de la Morale
10, S. 165-83.
040) L. W(5vy, L'art et la vie: Revue de
Belgique35, 8.350-65; 36, 8. 73-86, 369-81.
Kunst und Socialisnius.
041) iM. Dessoir, 1). sociale Stell, d. Kunst:
Woche N. 43.
042) R. Drill, Kunst u. Socialisnius: Freie
Wort I, S. 665/7.
043) E. Vandervelde, Socialismus u. Kunst:
Hütte 1, S. 165/7.
044) .1. Karski, Mod. Kunstströmungen u.
Socialismus: NZS». 20', S. liO/7.
045) F. Walter. 1). Freiheit d. Kunst u.
d. Socialdemokratie: HPBll. 127, S. 713-26.
040) W. Sombart, I). mod. Kapitalismus.
2 Bde. L., Duncker & Humblot. XXXIV,
669; VIII, 616 S.
047) 1). Kunst u. d. kapitalistische Milieu:
HBBIU. 129, 8. 772/6, 931/2. (Mit Berück-
sichtigung d. Werke v. L. Berg, F. Paulsen,
J. J. Möbius, H. v. d. Palten.)
648) F.Hertz, Wirtschaft u Kunst: NZ»*. 20'',
8. 572/6.
049) Kunst u. Geschäft: Türmer 4^ 8. J04f6.
(Mit Berücksichtigung von A. H. Fried, 1).
Theaterdusel. Bamberg, Handelsdruckerei.
117 8. M. 1,60.)
050) H. Driesnians, Kunst u. Rasse: Geg. 62,
N. 46.
Kunst und Religion.
051) H. Thode, Kunst, Religion, Kultur. Rede.
Heidelberg, Winter. III, 15 S. M. 0,60.
IIBurschenschBll. 16-, 8. 152/4.11
052) K. Böhme, Religion u. Kunst: ProtestMhh.
6, 8. 451/9.
653) J. Gaulke, ü. Religionsproblem u. d.
Kunst: Geg. 61, 8. 216-51.
054) R. K 1 e i n , Kunst u. Religion : Ges. 1 ,8.97-104 .
055) E. Kalkschmidt, Religion u. Kunst im
soc. Leben: Ernstes Wollen 4, 8. 164/6.
656) G. del Puppo, Religione el arte. Con-
fereuze. Udine, Del Bianco. 23 8.
057) O. Frommel, Neuere dtsch. Dichter in
ihrer religiösen Stellung. 8 Aufsätze. B.,
Gebr. Paetel. VII, 237 8. M. 5,00.
058) A. Hausrath, Religion u. Dichter: DR«.
113, S. 471/5. (Zu O. Frommel.)
059) B, Baumgarten, Religion u. Dichtung:
MBUDL. 6, N. 7.
060) E. v. Mayer, Dichtkunst u. Religion:
WIDM. 92, S. 517-22.
001) E. Wulff, Poesie u. Religion: ChristlWelt.
16, S. 962/6.
002) L. Weber, Religiös u. poetisch: Kw. 15*,
8. 267-70.
663) V. Schnitze, Kunst u. Kirche: RPl'h. 11,
8. 175/8.
664) Kunst u. Kirche: PrJbb. 109, 8. 412/9.
665) D. Klerus u. d. künstlcr. Bestrebgn, <1.
Gegenw. : MünsterPastoralBI. N. 1.
666) Vöge 1 e , Antikathol. Tendenzen in Romanen
u. Zeitschriften: Wahrheit 8, N. 8.
667) K. H. Strobl, 1). Buddhismus u. d neue
Kunst L., H. Seenmnn Nachf. 53 Ö.
M. 1,00.
Kunst und Moral.
668) E.Reich, Kunst u. Moral. Wien, Manz.
1901. Vlll, 248 8. M.4,40. ,1LCB1. 8. .i04/5;
J. Kolberg: LRs. 28, 8. 88/9; ALBl. I!.
8. 423/4.11
669) .1. Volkelt, Kunst, Moral, Kultur:
Zeitw. 32, 8. 53/5, 72.
670) F.W. Förster, Kunst u. Ethik: EthKultur.
10, 8. 105. (Dazu A.Moulet, ib., 8. 134/5.)
671) A. Torelli, L'arte e la morale. Bologna,
Zanichelli. 55 8. L. 2,00.
672) Kunst u. Sittlichkeit: Alte Glaube 4, N. 4.
673) Ed. König, Kunst u. Sittlichkeit: ib,
674) J. Kohler, D. Sittliche u. d. Unsittliche
in d. Kunst. (= 247, S. 191-208.)
675) E. Schlaikjer, D. Kunst im öffentlichen
Streit: Hütte 1, 8. 225/7.
676) A. Kerr, E. Gegner d. Goethebunds:
Tag 1901, N. 139. (H. Gerschmann.)
677) K. Storck, D. Ang.st vor d. Schamgefühl:
LittWarte. 3, 8. 321/3.
Kunst und Erotik.
678) L. Berg, D. sexuelle Problem in Kunst
u. Leben. 5. Aufl. B., Walther. 1901.
VIII, 94 8. M. 1,50. ILNZSt. 20', S. 352.'
679) id.. Gefesselte Kunst, ebda. 1901. VU,
165 8. M. 2,00. JIM. G. Conrad: LE. 4,
S. 70]|
080) E. Schlaikjer, Sinnlichkeit, Askese,
Kunst: Hilfe 7, N. 5.
081) J. Gaulke, Eros in Kunst u. Leben:
Geg. 61, S. 16r-70.
082) H. Bahr, Erotisch: NWTbl. 1901, N. 169.
083) J. Kirchner, D. Nackte in d profanen
u. kirchl. Kunst: Freistatt 4, S. 589-92.
Kunst und Polizei.
084) F. Lüdtke, Polizei u. AesthetUc: Ernstes
Wollen 3, N. 56.
085) Policya a sztuka (Polizei u. Kunsf!:
Krvtvkä (Krakau) 4, S. 149-54, 19.V223,
256-80.
080) H. Bahr, Ex lex Heinze: NWTBl. 1901,
N. 146.
Kunst und Publilium.
087) L Berg, D. Publikum: Zukunft ;W.
S. 428-35.
088) E Forsmann, Dieses deutsche Publikum:
Lotse 2, N. 2.
089) G. Roethe, Vom litterar. Publikum in
Deutschland. Festrede. Göttingen, Vanden-
hoeck & Ruprecht. 27 8 M. 0,40.
090) R. V. Gottschall, D. Litt. u. d. Publi-
kum: DR. 2, S. 39-50.
16
I, 3. Poetik und ihre Geschichte.
691-751
Nationale Knnst.
691) A. Bartels, Nationale Kunst: Iduna 1,
Ö. 78-81.
692) K. Bergh u. Ellen Key, Nationale
Kunst: ZeitW. 29, S. 169-71, 183/6.
Ueimatkanst.
693) A. Bartels, Heimatkunst: DHeimat 5',
8. 1/8, 33/9.
694) H. Ganz, Heimatkunst: NFPr. N. 13532.
695) M. Morold, Heimatkunst: NWTbl. N. 153.
696) E, Wach 1er, Rhein- Dämmerungen. 6.
Gespräch: Ueber Heimatkunst: DHeimat 5\
S. 545-50.
697) F. Lienhard, Wieder einmal miss-
verstandene Heimatkunst: DHeimat. 5^,
S. 669-71.
69S) H. V. Wolzogen, Heimatkunst in d.
Höhenkunst: DHeimat. b\ S. 347-52.
(Schillers Teil.)
699) J. Minor, Grossstadtkunst u. Heimat-
kunst: NFPr. N. 13765.
700) B. M. Meyer, Grossstadtpoesie: Nation 18,
S. 37^/9. (Dazu F. Lienhard: DHeimat. 5",
S. 26/7.)
701) Trebiesch, Psychologie d. Grossstadt:
Umschau 6, S. 1040. (Vgl. auch W. Münch:
DresdnerAnzB. N. 45/6.)
702) G. Kahn, La littörature des grandes villes
et le bucolisme: Nouvelle Eevue 18, S. 367-76.
703) E. Schlaikjer, D. Kunst u. d. kleinen
Städte: Kw. J5^ S. 413/6.
704) Z. Dezentralisations-Beweg. : DHeimat. 5',
S. 681/4.
705) F. Lienhard, Wartburg-Gedanken über
Heimatkunst u. Dezentralisation: ib. 5", S.
395-401.
708) „Los von Berlin": ib. b\ 8. 97-104, 379-80.
(Dazu F. Lienhard: ib. S. 504/8. J
707) L. Schönhoff: Los v. Berlin!: Tag 1901,
N. 5.
Volkskunst.
708) F. Naumann, Kun.st u. Volk. (Vortr.)
B.-Schöneberg, Buchverlag der „Hilfe". 1 4 8.
M. 0,10.
709) M. Osborn, Kunst u. Volk: Welt am
Montag. 1899, N. 48.
710) P.Schub ring, Kunst u. Volk. (Referat):
DLZ. 23, S. J 685/6.
711) F. Stampfer, Kunst u. Volk: NZ«*. 20",
S. 248-51.
712) H. V. d. Palten, Kunst u. Proletariat.
Dresden, Pierson. 1901. HI, 32 S. M. 1,00.
|[KonsMschr. 59, S. 655/6. ||
713) F. Avenarius, Kunst für Alle?: Kw. ib\
S. 4J/8.
714) J. P. Ree, D. Kunst als Volkserziebungs-
mittel: BayrLehrerZg. N. 23/4.
715) M. V. O'Shea, D. Kunst vom erzieher. u.
soc. Standpunkt: PaedPhysiologStud. 3, S.
4/6, 14/5.
716) G. Jonas, Kunstsinn im Volke. L., See-
mann Nachf. 42 S. M. 0,75.
717) A. John, Volkstum u. Kunst: Iduna 1,
S. 86-90.
71S) H. Ströbel, Jugend, Volk u. Litt.: NZSt.
20, S. 496-505.
719) R. Weitprecht, I). Poesie, d. Jugend u.
d. Volk: DMschr. 1, N. 8.
720) H. Pudor, Arbeiterkunst: CBlVolk.sbild.
2, 8. 45-50.
721) H. Pudor, Arbeiterkunst: EthKultur. JO
8. 91/3.
722) id., Arbeiterkunst: Kyffhäuser 3, N. 24.
723) F. Merry: The populär in art: Music
(London) 7, N. 1.
724) H. Lavent, Le peuple et la beaute. Prd-
face de M. Bouchor. Paris, Sociöt^ d'Mit.
scientifiques et litt. 35 8. Fr. 1,00.
725) J. Lahor, L'art pour le peuple k döfaut
de l'art par le peuple. Paris, Larouss^. 32 8.
Fr. 0,60.
726) G. Pennisi di Santa Margherita:
L'arte e la sua missione sociale: Academia
dafnica di science in Acireale 8, 8. 3-42.
727) E. Vajda, Munkäsaink es a müv^szet.
(D. Kunst u. unsere Arbeiter): Muvöszet 1,
8. 28-36.
Kritik.
728) K.W. Goldschmidt: Z. Psychologie d.
Kritikers: LE. 4, S. 1373/7. (Dazu: M.
Necker: ib. 8. 1572.)
729) J. Theodor: Ueber d. Kritik als Wissen-
schaft: Ges. 2, 8. 103/9.
730) 0. Weddigen, Aphorismen z. Kritik d.
Gegenw. (= N. 267, 8. 21-104.)
731) The scientific critic: Ac. 63, 8. 393-400.
732) H. C. Howe, Contradictions of literary
criticism.: NAR. 175, 8. 399-408.
733) L. V. Kunowski, D. Nachschaffen d.
Kunstwerkes durch d. Kritiker: Lotse 2, N. 31.
734) H. Esswein u. E. Neumann, D. Beein-
flussung d. Künstlers u. d. Kritik: Kunst-
halle 8, 8. 177/9, 193/4.
735) A. Reichel, Ueber d. ästhetische Urteil:
ZInternatMusikGes. 3, 8. 389-402.
736) E. Steiger, Aus d. papiernen Welt: Frei-
statt N. 49. (Dichter u. Kritiker.)
737) H. H., Litt. Kritik u. litterar. Schaffen:
Kw. J5», 8. 520/5.
738) F. Stern, Verantwortung u. Kunstkritik:
NWTbl., 1901, N. 338.
739) B. Stein, Wahre Kritik: Caecilia 10, N. 4.
740) F. Avenarius, Strenge Kritik: Kw. 15',
8. 129-3J.
741) Erzählende Kritik?: LE. 4, 8. 221/7.
742) H. Welti, Kritik u. Reklame: Tag N. 519.
743) A. Keller, Z. Thema: Kritik d. Kritik:
RheinMusikZg. 3, N. 14.
744) M. Schwann, Kritik über Kritik: VossZgB.
N. 52.
745) F. Avenarius, Vom Schulmeistern: Kw.
15', 8. 557-60.
Originalität nnd Plagiat.
746) F. Weing artner, Originalität: ZeitWienZg.
N. 2.
747) H. Landsberg, D. litt. Plagiat: NatZg.
N. 431, 433.
Romantik.
748) 8. Lublinski, Romantik u. Stimmung:
Nation 18, S. 669-70, 680/2.
Komik nnd Humor,
749) K. Überhorst, D. Komische. fJBL. 1900
13: 230.) |[Ch.D. Pflaum: VWPh. 26,
8. 245/6; R. M. Werner: DLZ. 23, 8. 982/4.]!
750) C. Busse: Humor u. Kunst: InternatLB.
9, N. 5/6.
751) E. Schlaikjer, Von d. Freiheit d. Witzes
u. d. Witzbll: ZeitB. li, 8. 399-402, 436/8.
"52 803
1,3. Poetik und ihre Geschichte.
li
Tragik.
752) L. Ziegler, Zur Metaphysik d. Tragischen.
Eine philos. Studie. L., Dürr. XI, 104 S.
M. I.H'».
753) A. Drews, Z. Metaphysik d. Tragischen:
SüdwestdschRs. 2 N. ;{.
754) K. Strauss: Zur Aesthetik der Tragödie:
NFPr. N. \:m\).
755) \V. li. Courtnay: The idoa of tragedy
in imcient and nuxl. <ininia. Lon<lon, Con-
stable. 1900. XII, J;V>H. JSh. ;^/6. |[LCB1.
S. I3G9.II
76«) A. Seid 1, Aeschylos Orestie nach U. v. Wi-
lainowitz u. M. Scliillings: Ges. H, S. 2f>;{9.
(lU'ZUfj^nehniend auf Nietzsches Geburt d.
Tragödie.)
757) K. Schönermarck, 1). trag. Affekte bei
Aristoteles. Progr. Liegnitz, Ritter- Ak. i7 S.
Stil und Sprache.
758) E. Holzner, Z. Pöychologie des Stils:
DArbeit. I, N. 8.
759) A. Albalat, La formation du style par
ra.ssimilation des auteura. Paris, Colin. JDOI.
VIII, ;{o.s s. Fr. ;{,r)0. |[LCBi. s. -jesj
700) R. de Gourmond, Le probl^me du style,
(iuestions d'art de litterature et de grammaire.
Paris, „Mercure de France". 282 S. Fr. 3,.")0.
701) A Möller-Bruck, Kultstil. (= D. mod.
Litt, in Einzeldarstellgn. Bd. 12, [B., Schuster
& Löffler. 39 S. M. 0,hO| S. 7-11.)
702) Th. Wasser, Mod. Stil u. dtsch. Stil:
ZeitB. 1', S. 724/7.
703) A. Schroer, Gedanken über d. Entstehg.
d. mod. Stiles: Wiener Abendpost N. 227.
704) ü. Kleincnberg, Stil u. Naturalismus
vom Gesichtspunkt d. Laien u. Dilettanten:
BaltMschr. 44 S. 29-44, 91-101.
705) Vom Dilettantenstil: Kw. l.^^ S. 450.
700) H Albrecht, Kunstsprache: Volkserzieher
(i, S. .^2/4.
707) .1. Wassermann, Missbrauchte Sprache,
missbrauchte Kunstform: Zeit^^. 32, S. 23/4.
Allegorie.
708) J. K o h 1 e r , Allegorie in d . Kunst. (= N . 2 17,
S. G3,9.)
Allgemeine Poetik.
709) H. Roetteken, Poetik, Tl. I. München,
C.H.Beck. 31tS. M. 7,00. |[R. M.Meyer:
DLZ. 23, S. 30nf)/7.]l
770) Th. A. Meyer, D. Stilgesetz d. Poesie.
L., Hirzel. 1901. XI, 231 S. M. 4,00.
|[LCB1. S. 162/3; Cultura 21, S. 245; H.
Brömse: LE. 4, S. 753/5; J. Buschmann:
Gymn. 20, S. 1tU-71; E. Grosse: DLZ. 23,
S. ,501/3; R. M. Meyer: ADA. 28, S. 297/9;
R. V. Muth: ALBl. 11, S. 493/4.]|
771) Aesthet. Streiflichter auf GietmannsPoetik :
SchwRs. 2, N. 5.
772) F. P. Gummere, The beginnings of
poctry. New York, Macmillan. 1901. X,
483 8. |[LCB1. S. 134,5, E. Grosse: DLZ.
23, S. 1084/6.]|
773) Life in poetry and law in taste: Edin-
burghR. 194, S. 320-42.
774) J. Paar, Natur, Wahrheit u. Dichtung.
Materialist-spiritualist. Betracht. L., Mutze.
IV, 67 S. M. 1,20.
775-0) J. Riff er t. Litterar. Perspektive: LZgB.
1901, N. 116.
Jahresbericht« fftr neuere deutsche Litteratargeschicht«.
777-8) J. Stern, Tendenzpoesie: EthKultur 10,
S. l«7/8.
779) H. Meyer- Benfey, Die moderne Litt. u.
die Sittlichkeit. L., Seemann Nachf. 49 S.
M. 0,75.
780) H. Hölzke, Das Hässliche in d. nuxl.
dtsch. Litt. E. krit. Stud. Braunschweig,
Sattler. 8ti S. M. 1,20.
781) lieber den Dirnengeist in d. mod. dtsch.
Litt.: KülnVZgB., |90l, N. 46. (II. Mann,
J. Wa.s.stTnuinn, E. Schur, R. Dehmel, R.
Scheid.)
782) Pnritanismusin d. Litt: New York Time».
1901, 21. Dec.
783) O. Behaghel, Poetische Krankheiten:
DR. 2, S. 63-71.
784) H. W. Fischer, Trivialitäten in d. Dicht:
Zeitw. 29, S. 120/1.
785) J. Burroughs: Nature in literature. Li-
terary values. Boston, Houghton, Mifflin
& Co. 200 S.
780) K. Strecker, D. Dichter u.d. hohen Berge:
Heimgarten 26, N. 4.
787) I). Dichtern, d. Berge: Türmer 4«, S. 575-80.
788) R. Kassner: D. Dichter u. d. Platoniker:
DWorte. 21, N. 9.
789) K. Storck, D. Wesen d. österr. Litteraten-
seele: LittWarte. 3, S. 324/6. (Gegen H. Bahr.)
790) J. J. David, Vom Slavischen in d. dtsch.
Litt.: Zeitw. 21, S. 120/2.
791) C. Saint-Saens: Dichtkunst gegen Ton-
kun.st. Uebers. v. W. Kleefeld: ML. 71,
S. 37/8. (Dazu S. Mehring: ebda., S. 1 13 4.)
792) Leopold Schmidt, D. Stellung d. Musik
z. mod. Litt.: DMschr. 1, N. 12.
793) Heisig, E. Beitr. zu d. Thema: D. Dicht-
kunst im Dienste d. Heilkunst: CBlKneipp-
scheHeilverfahren. 11, N. 3.
Form.
794) Rosa Meyreder, D. Tyrannei d. Norm:
Frau 9, S. 705-13.
795) K. Tumlirz, D. Lehre v. d. Tropen u.
Figuren, nebst e. kurzgefassten deutschen
Metrik. L, Frevtag. III, 116 S. M. 2,00.
790) R. F. Arnold, Z. Gesch. e. Tropus: ZOG.
53, S. 487-90.
797) J. Müller, D. Bild in d. Dichtung, Philo-
sophie u. Gesch. d. Metapher. Bd. 1 : Theorie
der Metapher. — Indien, China, Chaldäa,
Aegypten. Strassburg, Bongard. V, 170 S.
M. 2,00.
798) O. Weddigen, Dtsch. Dichter Los oder
Staat u. Dichter. (= N. 267, S. 3-25.)
Dialekt.
799) K. Storck, Vom Wert d. mundartl. Dich-
tung: LittWarte. 3, S. 511/3.
Motive und Beziehungen.
800) J. Palsgrave, Landscape in poetry (JBL.
1897 I 14 : 223; 1899 I 7 : 142.) |[EdinburghIl.
193, S. 28-55.)
801) H. Fuchs-Stadthagen: D. dichterische
Verwertung d. Homosexualität: Litterat 1901,
November.
802) Marie delle Grazie, Traumland. Z. Psy-
chologie d. Traumes in d. Dichtg.: NFPr.
N. 13150.
803) R. V. Kralik, Volkspoesie u. nationale
Poesie: DZschr. 15, S. 355/9.
xill. 3
la
1, 3. t*oetlk und ihre Geschichte.
803a-852
803a) E. Schlaikjer, Poesie und Alkohol:
TglRsB. N. 150.
804) Teut, Politik u. Dichtung: DStimmen
4, N. 7.
Diclitgattnngen :
Lyrik. (Allgemeines.)
805) O.Wenn torf, Etwas v.d.Lyrik:Geg.62,N.44.
806) A. Hagenauer, Z. Psychologie d. Lyrik:
Autor 1, N. J.
807) O. 8 tauf v. d. March: D. angewandte
Lyrik: Neue Bahnen (Wien) 2, S. 607-11.
808) A. Eössler, Angewandte Wortkunst: Frei-
statt 4, 8.185/8. (Hierzu: H. Esswein: ib.,
8. 235/6.)
809) E. Brune, Psychologie d. lyr. Genusses:
EvangelSchulbl.'46, S. 1-15-51.
810) J. Kohler, D. Zukunft d. Liedes: AUg-
MusikZg. 29, N. 1.
811) id.,D.Zukunftd. Liedes. (=N.247,S.69-78.)
812) W. Mauke, D. neue Lied. Z. Aesthetik
d. mod. musikal. Lyrik. Minden, Bruns.
44 8. M. 0,80.
Ballade.
813) E. Ziel, Hie Ballade! Hie Romanze!
Anregungen: FZg. N. 45.
814) J. Gebeschus, D. Ballade in Dichtung
u. Musik: Musik- Woche 2, N. 15.
815) B. Frhr. v. Münchhausen, Ueber d.
Ballade: Lotse 2, N. 8.
Sonett.
816) 0. Hauser, D. Sonett: LE. 4, 8. 653-60,
725-31.
Friamel.
817) W. Uhl, D. Priamel. (JBL. J899 1 11 :?96.)
i[H. Lambel: LBlGRPh. 23, 8. 1/8.] |
Satire.
818) E. Rechert, D. Ende d. Satire: Prager-
Tbl. 19U1, N. 323.
819) M. Rothauser, D. Cyniker: Pester Lloyd
N. 20.
Boman und Novelle.
820) H. Esswein, Mod. Prosakunst: Freistatt
4, S. 205/8.
821) Z. Technik d. Romans: Obere Zehntausend
N. 24.
822) Th. V. Sosnosky, Gegen d. Unnatur d.
Ich-Technik: Geg. 61, S. 309-11, 325/9.
823) P. Ernst, Z. Technik d. Novelle: Lotse
2, N. 5.
Essay.
824) R. Burton, The essay as mood and form:
Forum. 1901, September.
Drama.
825) M. Foth, Das Drama in seinem Gegensatz
z. Dichtkunst. E. verkanntes Problem d.
Aesthetik. Bd.l. Die Stellg. d. Dramas unter
d. Künsten. L., Wigand. V, 170 8. M. 3,00.
826) W. Schuupp, D. Auffassung und Erklä-
rung d. Dramatischen. Progr. Amberg. 34 S.
827) P. Ernst, D. Drama u. d. mod. Welt-
ansch.: DHeimat 5«, S. 1/9, 41/7.
828) A. Lignis, Was schulden wir d. Drama?:
Litt Warte. 3, S. 1/6.
829) J. Minor, D. Wahrheitforderung in d.
Litt. u. auf d. Bühne: ZBücherfreunde. 5^,
8. 151/9.
830) D. Elend unserer Dramatiker: DHeimat. 5',
8. 254/6. (Aus d. Berl. Lokal-Anz.)
831) D. Elend unserer Ausländerei: ib. 5*,
S. 499-503.
Dramaturgie. (Siehe auch IV, 4.)
832) G. Frevtag, D. Technik d. Dramas. 9. Aufl.
L., S. Hirzel. X, 314 8. M. 5,00.
833) Avonianus (R. Hessen), Dramatische
Handwerkslehre. 2. Aufl. B., Walther. IX,
392 S ; IX, 292 S. M. 5,00.
834) M. Lorenz, Dramatische Handwerkslehre:
PrJbb. 105, 8. 164/5.
835) H. Sittenberger, Die Dramaturgie u. d.
Methoden d. ästhetisch. Kritik: VossZgB.
N. 16/7.
836) R. Hessen, Klassische Dramaturgie. (=D.
Goldene Buch d. Theaters. [B., Spemann.
VIII, 770 S. M. 6,00] 8. 275-526).
837) id., Moderne Dramaturgie. (= N. 836,
S. 527-709.)
838) E. Holzner, E. neue Gestalt d. Dramas:
Wage 5, N. 17. (Chor im Drama.)
839) W. Harlan, Schule desLu.stspiels: PrJbb.
108, 8. 309- J6, 480-501; 109, S. 73-89.
Rhetorik.
840) K Müller-Hausen, D. Kunst d. Rede:
PädZg. N. 31.
841) E. Fischer, D. Kunst d. Rede: NZSt. 20S
8. 345/7.
842) Gh. Rogge, D. Redekunst im öffentl.
Leben Deutschlands: NChristoterpe. 23, S.
368-83.
843) A. K 1 a a r , Feurige Zungen : VossZg. N. 229.
(Berühmte Redner.)
844) M. Dessoir, Rede u. Gespräch: Zeitw.
30, 8. 198/9.
Yerscbiedenes.
845) O. Weddigen, Wie ist dem überhand-
nehmenden Dilettantismus in d. Litt, am
besten zu steuern ? (= N. 267, 8. 55-70.)
846) id. ,D. litt. Ueberproduktion unserer Tage.
(= N. 267, S. 71-81.)
847) id., Was uns in litt. Hinsicht not tut.
(= N. 267, 8. 37-46.)
848) Ernst Schnitze, Wie wir unsere grossen
Dichter ehren sollten. E. Wort über Dichter-
denkmäler u. anderes. Mit e. Motto v. G.
Falke. L., Staackmann. 31 8. M. 0,50.
849) Mörau, Litt. Manieren: FreieDtschBll.N.24.
850) E. Schlaikjer, Z. Technik d. Umfragen:
TglRs. N. 7.
851) L. Zuccoli über Preisausschreiben: LE. 4,
8. 267/8.
852) E. Isolani, D. Taufe am Schreibtisch:
RheinWestfälZg. 1 901 , N. 91 1 , 949. (^amen-
gebung.)
858-873
1, 4. Volkskunde.
19
1,4
Volkskunde.
Allgemeine«: Volksknnde nlu Wiisenschaft N. S.'i.'l. — Auffüllen, /iete und MitUl N. 8.Vi. - Uoelha und die
Volkikonde N. SM; Urimm and die Volkskunde N. 865. — Yolkaknnde nnd Schule N. HAT. — Bibliographie der Volkikunde
N. 868. — Zoitsohriften nnd Voreine N. 873. — Zn lam menf aiBO nde Da rstel In ngen nnd Hsramlnngen der ge-
samten Vol ks nbe rl iefe rangen einzelner St&roroe und Lu n dichnf te n : Gerroaniiche HtArome N. 870; Allg&a
N. 882: Uuyern N. 884; Uöhmon N. mr,; Itosnien N. 886; Brannichweig N. 887; DeaUeh-Amerika N. 883; Rgerland N. 880;
Kifelinnd N. 8tMi; KlBne« N. 801; Erzi;ebirge N. 802; Hesten N. 803; KArnten N. 894; Marsehenland N. 805; Mecklenburg
N. 806; Hchleiiien N. 807; Schwaben N. 808; .Schweiz N. 800; SiebenbArgen N. 00<). — Allgemeine landeikondliehe Arbeiten
N. »Ol. — Einzelne (iliedor der OevellKchaft N. 0o2 — Der Tanz N. 9<)7. - VoIVsfeHte nnd kirohllehe Fette: All-
Komeinra N. Ol'J. — Kinzolne Feste und FestbrJluche : Advent N. 017; Allerheiligen N. 018; Allergenlon N. 010; Andreaanaeht
N. O.'O; DreikAnigatag N. 021: Fiiatnacht N. 022; OrOndonneratag N. 025; Johann!« N. 926: Julfest M. 929: Kirehweih K. 931;
MargarothrnfeU N. 03.'>: Murtinstug N. 936; Nikolan» N. 930: Ostern N. 042; Petritag N. 947; I'flngaten N. 048; Walpnrgia
N. !".')6; Weihniiriit N. 059. Feste einzelner Landachnften und SlJdfe: Dreaden N. 964; Rochlitz N. 965; Lfibeck N. 966;
liuxombnr.; N. 967; MOhlhuusen N. 968; Sachsen N. 900; Torgan N. 970; Zürich N. 971. — VolksbrAnche nnd Sitten:
Krnte N. »73; Flachsbau N. 976; Hochzeit N. 978; Totenaitten N. 986; Spinnstabe N. 988; Zunftgebr&nehe N. 990. — Br&aehe
einzelner I^andschaften: Augsburg N. 901; R5hmerwald N. 992; Brandnnbarg K. 003; Eger N. 004; Eifel N. 005; Emroenthal
N. 006; Ennsthiil N. »07; Ennf^im&rcht M. OOS; Fiohtelgebirge N. 000; Frei- und Kelleramt N. 1000; F&rnwied N. 1(M)1 ;
Hannover N. lOOJ; Hunsröck N liM)3; Luiern N. 1004; Mettersdorf N lm)6; Nahethal N'. 1007; Nen-Rnppin N. 1003; Nord-
thßringen N. loOO; Oberpfiilz N. 1010; Oberschicsien N lou ; Rochlitz N 1013; Sargana N 1014: Schwibischo Alb N. lol.'i;
Torg«a N. lOlO; Uckermark N. 1017: Spreewald N. 1018: Steiermark N. 1019; Thnrgau N. 1020; Zabern N. 1021; Zerbat
N 1022. — Einzelne tiegenst&nde N. 1023. — Volksglauben: Mythologie N. 1026. - Mythische Qeatalten: Wodan N. lo:).S;
Die wilde Jagd N 1()40; Frau Holle N. 1042; Zwerge und Riesen N 1043. .— Aberglauben: Allgemeinea N. 1044. —
Einzelne Landschaften: Eger N. 1051; Garzigar N. 1052; Heidelberg N. 1053; Knriache Nehrung N. 10.54; Weatfalen N. 10.55.
— Besondere Gebiete der Volkvanschauungcn : Astrologie N. 1056: Pflunzen N. 1050; Tiere >'. 100."); Teufel N. 1071: Himmel
and Hölle N. 1074; Zauberei N 1078; Gespenster nnd Dämonen N. 1002; Hex n N IIOO; Flugcllantismua N. 1107: Blatmord
N. lloO; Verschiedenes N. 1111. — Volksmedizin N. 1128. — Sagen nnd Märchen: Allgemeines N. 1138. — Geschieht« nnd
Deutung einzelner StotTe (Braut von Fikensholt. Engel und Waldbruder, St. Kümmernis, Hansel und Gretel) N. 1140. —
Sagensaromlungen: Heldensage N. 1153. — Landschaftliche Sammlungen: Böhmen N 1158; Brindenbnrg N. 11.59; Fichtel-
gebirge N. 1161; GraubOnden N. 1162; Greifenhngen N 1163; Grottkan N. 1164; Klaffcr N 1165; Lauenstein N. 1166; Pommern
N. 1167; Posen N. 1168; Rheinliind N. 1160; Rollsdorf N. 1173; Schlesien N. 1174; Schweiz N. 1177; Thüringen N. im»;
Jüdische Sagen N. IISI. — Härchensamminngen: Brüder Grimm N. 1182; Landschaftliche Sammlangen N. 1189; Verachiedenes
N. 1194. - Volksschanspiel: Weihnachtsspiel N. 1198: Verschiedene Volkssclianspiele N. 1202 — Volkslied: Geschichte
und Characteriatik N. 1207; Volkslied nnd Schale N. 1218. — Einzelne Gebiete der Volkapoesie: Handwerkerpoesie N. 1220;
Nenjahrslieder N. 1221; Weihn.achtslieder nnd Christmetten N. 1223; B&nkelgesung N. 1226; Liebeslieder N. 1228; HochzeiUlieder
N. 1220: Kirchweihlicder N. 1230; Spinnlieder N. 1231 — Untersuchungen zu einzelnen Volksliedern N. 1232. — Historisch«
Volkslieder N. 1241. — Volkslieder und VolksliederRurarolnngen einzelner Landschaften: Egerland N. 1248; Erzgebirge N. 12.50;
Oeiaelthal N. 1251: Hannover N- 1252; Leitmeritz N. 1253; Litauen N. 1254; Rügen N. 1255; Sachsen N. 1256; Schlesien N. 1257:
Stecken N. 1258; Tirol N. 1259; Vogtland N. 1260; Wien N. 1261; Ziegenhals N. 1262; Jüdische Volkslieder N. 126.3. —
Verschiedenes: Volkawitz nnd Volkshnmor N. 1264; Kinderlieder N. 1272; Sprüche N. 1237; Sprichwörter N. 1204;
Redensarten N. 1301; Volksreime N. 1300; Ortsneckereien N. 1312; Inschriften N. 1310. — Rdtsel N. 1322. — Namenforschung:
Eigennamen N. 1326; Familiennamen N. 1334; Ortsnamen N 1340; Flurnamen N. 1374; Häuser- and Strassennamen N. 1376;
Tiernamen N. 1.380: Pflanzennamen N. 1383; Krankheitsnamen N. 1.585; Monatsnamen X. 1387. —
Yolkskiinde als Wissenscliaft.
853) E. Hof f niiiii n-Krayer, l). Volksk. als
VVissensch. Zürioh, Ainberger. 34 8. M. 0,80.
IIA. Hauffen: Kuph. 9, 8. 246/7; A. Vier-
kandt: DLZ. 2:^, S. 1389-93; A. Strack:
HessBllVolksk. 1, S. 160;6; M. Roediger:
ZV Volksk. 12, S. 237; A. Schuller us: ib.
S. 355.]!
854) H. Siegmund, D. Volkskunde als Wissen-
schaft: KBlVSbnbgLK. 25, S. 1/6.
Aufgaben, Ziele und Mittel.
855) O. Brenner, Aufgab, d. Volkskunde:
AZg». 1901, X. 2;{8.
85Ö) id., Ueber d. Aufg. d. Volksk. Vortrag:
KBIGV. 51, S. 42/5.
857) A. Die tc rieh: Ueber Wesen u. Ziele d.
Volk.^k. Vortr.: He>^sBllVolksk. 1, S. 170-94.
858) E. Langer, Mittel z.FHege unserer Volksk.:
Dtsch. Volksk. aus d. östi. Böhmen 1,
S. 9M0I.
859) A. Strack, Volkskunde: DarmstädterZg.
1902, N. 156 (S. auch HessBllVolksk. 1,
S. 149-56.)
860) P. Drews, Religiöse Volksk.: HessBll-
Volksk. 1, S. 27 9.
861) Anthropology and folk-lore: Ath. N. .3899.
862) H. (Hogau, Z. jüd. Volksk. u. Statistik:
Ost u. West 2, N. 8,
863) H. Usener, Ueber vergleichende Sitten-
u. Rechtsgesch.: He.^sBllVülk.sk. 1, S. 195-228.
Goethe nnd J. Grimm.
864) Goethe en de folklore: Volkskunde 14,
S. 182-90.
865) J. ({riinm über Volkskunde: ZVVolksk. 12,
S. 96/8.
866) R. Steig, J. Grimms Plan zu e. .altdt.sch.
Sammler": ZVVolk.sk. 12, S. 129-38.
Volkskunde and Schule.
867) !'. Zinok, Volkskunde u. Schule: Prakt-
Schulmann 5?, S. 377-97, 497-512.
Bibliographie.
868) R. Petsch, Volkskunde. (= N. 226, S.
499-505.)
860) id., A. Schullerus, Volkskunde: .TBGPh.
24, S. 295-313.
870) I). dtsch. Volksk. im J. 190! : ZVVolksk. 12,
S. 354/9.
871) E. Hoffmann-Krayer, Bibliogr. über
Schweiz. Volksk. 1902: SchwA Volksk. 7,
S. 71-80.
872) R. Petsch, Neuere Litt. z. dfc*ch. Volks-
kunde: ASNS. 108, 8. 420)4.
3*
20
1, 4. Volkskunde.
873-915
Zeitschriften und Vereine.
873) Hessische Blätter für Volkskunde, her. im
Auftrag d. hess. Vereinigung für Volkskunde
V. A. Strack. Bd. 1. L., Teubner. 290 S.
M. 7,50.
874) Mitteln, d. Gesellschaft für jüd. Volksk.
Heft 9/10. Her. v. M. Grunwald. B.,
Toppelauer. 78, 70 S. a M. 2,50.
875) A.Häuffen, Aus Zeitschriften fürVolksk.:
Euph. 9, 8. 838-40.
870) A. Strack, Zeitschriftenschau: HessBll-
Volksk. 1, S. 236-69.
877) Appell an d. Landesgeistlichkeit vom Verein
für Sachs. Volksk. : NSächsKirchenBl. N. 34.
878) D. Gesellschaft für niedersächs. Volksk.:
TglRsB. N. 45. .
Zusammenfassende Darstellungen und Samm-
lungen.
879) O. Bremer, Ethnographie d. german.
Stämme. Strassburg, Trübner. 1901. XII,
216 S. M. t^,00. IIF. Seiler: ZGymn. 56,
S. 381-403.11 (Aus: H. Paul, Grundriss d.
German. Philologie.)
880) E. O. Eichen, D. norddtsch. Volksstämme
im Hausgewande. St., Heimdall. 55 S.
M. 1,20.
881) id., D. norddtsch. Volksstämme im Haus-
gewande: DHeimat. 5», S. 104-12, 145-53,
181/5, 2b7-71.
882) A. Reiser, Sagen, Gebräuche u. Sprich-
worte d. Allgäus. Aus d. Munde d. Volkes
gesammelt. Heft 21. Kempten, Kösel. 111/ V,
59 S. M. 1,00.
883) F. Zell, Volkskunst im Allgäu. Original-
Aufnahmen d. Ausstell, für Volkskunst u.
Heimatkunde in Kaufbeuren. Sept. 1901.
In G Lfgn. München, Vereinigte Kunst-
anstalten. 4*'. ä 1 Bogen. Mit Abbild, u.
Tafeln, k M. 2,50.
884) Z. Volkskunde Bayerns im 17. Jh. : Globus 8 1 ,
S. 236/8.
885) E. Langer, Das östl. Deutschböhmen.
Dtsch. Volkskunde aus d. östl. Böhmen.
Bd. 2. Heft 1/3. Prag, Taussig. 264 S.
k M. 1,25.
880) Bosnien u. d. Herzegowina. Volkskunde.
Bearb. v. L. Glück, C. Truhelka, D.
Nemanic, L. Kuba. (= D. Oesterr.-Ungar.
Monarchie Bd. 22 [Wien, Holder. 1901. 4".
IX, 516 S. Kr. 9,60. 1, S. 277-390.)
887) R. Andree, Braunschweig. Volksk. 2. Aufl.
Braunschweig, Vieweg. 1901. XVIII, 531 S.
Mit Abbild. M. 7,00. |[A. Schullerus:
JBGPh. 24, S. 298/9; A. Strack: HessBU-
Volksk. 1, S. 1 57-60. )l
888) K. Knortz, Streiizüge auf d. Gebiete
amerikan. Volksk. Altes u. Neues. L.,
Wartig. HI, 284 S. M. 3,40.
889) S. Grüner, lieber d. ältesten Sitten u.
Gebräuche d. Egerländer. Her. v. A. John.
(== Beitrr. z. dtHch.-böhm. Volksk. Bd. 4,
Heftl.) Prag, Calve. 1901. 137 S. M. 3,00.
IfE. Hoffmann - Kraver: ADA. 28, S.
371/3.11
890) A. Eckers, Allerhand aus d. Eifelland.
Bd. 2. Dann, Schneider. 56 S. M. 0,60.
891) A. Laugel, Trachten u. Sitten im Elsas».
Lfg. 1-22. Strassburg, L. Beusti. Folio.
176 8. Mit 44 Tafeln. Ji M. 1,50.
802) P. (Jerstenberger, Natur u. Volksleben
im Erzgebirge. Dresden, l'iei-xon. III, 72 S
M. 1,50.
893) H. Haupt, Aus K. Bernbecks Samml. z.
oberhess. Volksk. : HessBllVolksk. 1, S.4-18.
894) Fr. Franziszi, Kultur-Studie über Volks-
leben, Sitten u. Bräuche in Kärnten. Nebst
Kärntner Märchen im Anh. Mit e. Geleitbrief
V. P. Ro segger. 2. Aufl. Naumburg, G.
Pätz. XII, 164 S. M. 2,00.
895) H. AUmers, Marschenbuch. Land- u.
Volksbilder aus d. Marschen d. Weser u.
Elbe. 4. Aufl. Oldenburg, Schulze. VIII,
460 S. M. 6,00.
890) C Beyer, D. Landpastor im evangel.
Mecklenburg. Der Bauern Leben u. Sitte.
(= N. 1100, Heft 7.) B., Süsserott. 81 S.
M. 3 50.
897) E. Klings, Schles. Volksleben: DZschr.l5,
N. 2.
898) J. Hartmann, Schwab. Selbstbeleuchtung
in alter u. neuer Zeit. D. Schwabenspiegels
2. Tl. (=WürttNjbll.NF.N.8.) St., Gundert.
95 S. M. 1,00.
899) H. Jantzen,SchweizerischeVolksk. : AZgB.
N. 86.
900) A. Schullerus, D. Volkslitt. d. Sieben-
bürger Sachsen: AkBll. 17, S. 137-41, 153/5,
169-72.
Landeskunde.
901) D. Provinz Sachsen in Wort u. Bild. Her.
V. d. Pestalozziverein d. Prov. Sachsen. Bd. 2.
L., Klinkhardt. VIII, 480 S. Mit 200 Abbild.
M. 4,50.
Einzelne Olieder und Stände der Gesellschaft.
902) H. Ploss, D. Weib in d. Natur u. Völker-
kunde. 7. umgearb. Aufl., her. v. M. Bartels.
L., Grieben. XX, 867 S.; VIII, 851 S.
M. 28,00.
903) Gh. Meyer, D. Parias d. alten Gesell-
schaft. (= N. 251, S. 1-62.) (Scharfrichter,
Juden, Vaganten.)
904) A. Schaer, D. altdtsch. Fechter u. Spiel-
leute. Diss. Strassburg i.E., Trübner. 1901.
207 S. M. 5,00. ||K, Helm: LBlGRPh. 23,
S. 40^/Ö.JI
905) D. Detlessen, E. Beitr. z. Gesch. d.
Bettels: ZGSchleswig-Holstein 31, S. 115-35.
906) Habel, D. Zigeuner: Natur 51, N. 5.
Tanz.
907) Marie Louise Becker, D. Tanz. L.,
H. Seemann Nachf. 4«. VIII, 212 S. Mit
122 Abbild. M. 10,00.
908) K. Storck, Aus d. Gesch. d. Tanzes:
VelhKlasMhh. 2, S. 625-32.
909) P.Schettler, Kulturgeschichtl. vom Tanz:
Frau 9, S. 490/6.
910) P. Klingenberg, Niederdtsch. Bauern-
tänze: TagB. N. 351.
911) O. Schütte, Alt-Braunschweigische Tänze
u. Tanzlieder: BraunschwMag. 8, S. 116/'<.
Volksfeste und kirchliche Feste:
Allgemeines.
912) M. Duncker, Wesen u. Ursprung dtsch.
Volksfeste: Körper & Geist 11, N. 16.
913) O. Knörk, Dtsch. Volksfeste: Universum
18, N. 52.
914) R. Kri eg, Heimatfeste: Grenzb.4, S. 217/9.
915) F. W. Hack wo od, Christ lore: Legends,
916080
I, 4, Volkskunde.
21
traditions, luytlit*, syinliols of thc (Üiristian
(Miiirch. I.ondon, Stock. iJOü S. »Sh. 8,t).
))IH) M. I^agarde, Kirchl. Narrenfente: Tag».
N. Gl.
Einzelne Feste und Festgebräiiche.
1)17) Klisabeth Lemke, Adventsmütterchen
u. AdveiitHWcibloiii: ZVVolksk. 12, S. ;{3r),7.
J)1S) A. de ('ock, AlkTlieiligen, AUerzielen:
Volkskunde 11, S. DiiMH, 173-8J, 24;{.
fll9) M. V. G., Allerseelen: NutZg». N. 63;}.
1)20) .1. Köhler, EgerlÄnder Volksglaube:
.ZVVi)lksk. 12, S. 46:</4. (Andreasnacht.)
D'il) ('. Sterne, 1). Saturnalien-König. Drei-
königstag-Erinner.: V()s.sZg". N. I.
022) r. HaHse, Fastnaclitsfeier: MVEübeck(T.9,
S. -R).
1)23) F. H. Löscher, Erzgebirgische F^ast-
nacht: l'nserc Heimat 1, S. 176-80.
1)24) H. Mielke, Karrideln in Treuenbrietzen:
ZVVolksk. 12, S. 470. (Fastnachtsunizüge.)
1)25) (J rosser, (iründonnerstaggebräuche in
(Jallenau: MSchlesGesVolksk. 9, S. 56/9.
020) H. Carstens, Johannisbrauch u. Johannis-
glaube in Schlesw.-Holstein : Niedersachsen
7, s. ;{0')/i.
927) K. Storck, Johannisfeuer. E. Bild aus
d. Schweizer .Iura: DHeimat. 5^, S. oiiO^?.
928) li. Jester, D. Johannisfeuer: Bayerland 13,
8. 509-14.
029) F. Winterstein, D. Julfestu. d. Julbuuni:
Heimdali 6, S. 169-72, 177 9.
930) G. Bilfingcr, 1). german. Julfest. Progr.
Stuttgart, Pibcrhard-Ludwigs-(iymn. 1902.
132 S.
931) 0. Schulte, Kirchweih im Vogelsberge:
HessBUVolksk. 1, S. 65-86.
932) Kirchweihlieder u. Gebräuche: D. Volksk.
aus d. östl. Böhmen 2, S. 275-96.
033) J. Peter, Kirchweihleben im Böhmerwald:
Scherer 4, N. 42.
1)34) P. Lech mann, D. oberschles. Kirmes:
Oberschlesien 1, N. 9.
935) R. Reich ardt, D. Margarethenfest in
Schmiedeberg: ZVVolksk. 12, S. 333/5.
936) id., D. Martinstag: TglRs». N. 264.
037) M. Höfler, St. Martini-Gebäck: SchwA-
Volksk. 6, S. 22/9.
038) E. Trebla, D. Martinsgans u. ihr Schutz-
patron: Sonntags-Zg. für Deutschlands
Frauen S. 121.
939) Stäsche, D. Nickel in Oberschlesien:
MSchlesGesVolksk. 9, S. 6. (Nikolausfest.)
940) J. Wagner, D. Butznickel: Nassovia 3,
S. 278-81.
941) M. H ö f 1 e r , St. Nikolausgebäck in Dtschld. :
ZVVolksk. 12, S. 80,9, 198-203.
942)Ostergebräuche:BllPommVolksk.lO,S.170/l.
943) C. Vogt, D. Osterball: TagB. N. 149.
944) K. Reiterer, Ostergebräuche in d. Alpen:
WienZg. 1901, N. 80.
945) Ch. Jensen, Osterbräuche in Schlesw.-
Holstein: AZg». N. 73.
946) IdaHahn, J^ierlesete im Schweiz. Rhein-
thal: ZVVolksk. 12, S. 210/4. (Osterbrauch.)
947) P Andersen, D. Petritag an d. West-
küste Schleswigs: Niedersachsen 7, S. 168-70.
948) K. Peiterer, Pfingstsitten in d. Alpen:
WienZg. 1901, N. 121.
949) F. Hunsinger, D. letzten Schlottenhäger
in Hungen 1852: HessBUVolksk. 1, S. 137/8
(Pfingstbräuche). (Dazu A. Strack: ib.,
S. 139-43.)
050) A. SchlosBar, Pfinghtbrauch u. PtingHt*
glauben in d. österr. ,\lpen: lllFrauenZg. 29,
8. 79-80.
951) E. Jacobs, Pfingstanger oder Pfingnt-
wiesen am Nordharz: ZHarzVer. :V.\, S. 253/9.
952) A. Scholz, D. PfingHtsclieunc: MSchles-
GesVolksk. 9, S. 1.3,4.
053) J. Stinde, Birke u. Kalmus: Tag». N. 229.
(Ptingstbräuche.)
054) E. Kreowski, Mai- und Freiheitobftume:
ib. N. 203.
955) G. Zeller, Maibaumsetzen am Abersec
(Salzburg): ZVVolksk. 12, S. 109.
056) H. Stein, Walpurgi«: IllFrauenZg. 29,
S. 67,8.
057) Ewald Müller, Walpurgis im Spreewald:
Roland I, S. 429-30, 451,3.
958) id., Walpurgis im Sprecwald: Branden-
l)urgia I I, .\. 5.
059) R. Beringuier, Weihnachtsgebräuche:
MVG Berlin. |8, S. I-IO.
960) A. Müller-(;uttenbrunn, Weihnacht,
Neujahr u. Dreikönig im Banat: DHeimat. 5',
S. 400/>'.
961) A. Bonus, Weihnacht deutsch: DHeimat.
5*, S. 353, '^. (Sitten im österr. Gebirgsland.)
962) A. Haas, Kirchliche (Jebräuche: Bll-
PommerVolksk. 10, S. 81,3, 171. (Weih-
nachtsfeier.)
963) R. Hardt, Wintersonnenwende u. Christ-
. nacht: Jleinuit (Breslau) 2'"', S. 161/3.
Feste einzelner Landschaften und Städte.
964) Dresdner Volksfeste: Volkswohl 25, S.203 4.
965) W. A. Eberwein, D. Heimatsfest in
Rochlitz: Unsere Heimat 2, S. 250,1.
966) Tb. Hach, Vom Klosterkinderfest um
1790: MVLübeckG. 9, S. 56-64.
967) D. Amecht in Luxemburg: HessBUVolksk.
1, S. 229-35.
968) M. Schubert: D. Brunnenfe-ste in Mühl-
hausen i. Thür. : DHeimat. 5', S. 557-60.
969) C. Pfau, Sächsische Heimatfeste: Unsere
Heimat 2, S. 134/8.
970) E. Henze, Welche Sitten u. Gebräuche,
die sich an festliche Zeiten u. Tage an-
schliessen, werden noch heute in unserem
Kreise geübt?: Veröffentlichungen des Alter-
tums-Ver. in Torgau N. 13,4.
971) J. C. Heer, D. Sechseläut<;n in Zürich:
Daheim 38, N. 34. (Schweizer Frühlingsfcst.)
072) 0. Kionka, D. Sechseläuten : Tag». N VXl
Yolksbräuche und Sitten.
073) P. Drechsler, Schles. Erntegebräuche:
ZVVolksk. 12, S. 337-11.
074) A. John, Saat u. ?>nte im Egerland:
Unser Egerland 6, S. 26-30.
075) F. H. Löscher, Z. Kartoffelernte: Unsere
Heimat 2, S. 14,7.
976) W. Rimpau, Flachsbau u. Flachs-
bereitung: KBlVNiederdSpr. 22, S. 72,4.
977) W. Busch, Z. Flachsbereitung, ib. 22,
S. 55. (Aus Wiedensahl )
978) Hochzeitsgebräuche: Dtßch. Volksk. aus
d. östl. Böhmen 1, S. 53/9, 128-35: J -
32-42, l.'5-32, 203 6, 270,4.
979) W. Noltemeyer, Hochzeitssitten: Nieder-
sachsen 7, S. ltO-2. (Dazu: F. v. Droste-
Hülshoff, ib. S. 207 8.)
980) R. Steig, Hochzeitslieder u. Hochzeits-
sitten: ZVVolksk. 12, S. 464-70. (A. v. Arnim.)
22
I, 4. Volkskunde.
981-1036
081) Lesche, E. Hochzeitsbieten: MVSächs-
Volksk. 2, S. 381/2.
982) H. Olsen, D. Minnegaben. (= Das Ham-
burger Mus. für Kunst u. Gewerbe. Dar-
gestellt z. Feier d. 25 j. Bestehens von
Freunden u. 8ohülem J. Brinkmanns. [Ham-
burg, Verlagsanstalt. AH6 S. M. 5,00.],
S. 2U5-18.) (Liebesspenden v. d. fries. Inseln.)
983) M. Grunwald, Hochzeits- u. Kleider-
ordnungen d. Hamburger Juden (1715, 17.']|):
MVHamburgG. 22, S. 32-51.
984) A. Bock, Hochzeitsbräuche in Hessen u.
Nassau: Hessenland 16, 8. 129-30.
985) Th. Zink, Brautzeit u. Hochzeit in
Westich: Bayerland 13, S. 32?/3, 334/6.
980) A. C. Winter, Lettische Totenklagen:
Globus 82, 8. 367-72.
987) Lerond, Totensitten in Lothringen: Heim-
garten 26, N. 8.
988) r. Lechmann, D. Spinnstuben oder
Kockengänge in Oberschlesien: Ober-
schlesien I, N. 7.
989) M.Bartels, Mark. Sjunnstubenerinnergn.:
ZVVolksk. 12, S 73-80, 180/7, 316/9, 415/8.
990) H. Dehniing, Zunftgebräuche: Nieder-
sachsen 7, S. 338-40.
Bräuche einzelner Laudgcliaften.
991) M. Kaich, Religiöse Volksbräuche im
Bistum Augsburg: Kath. 25, S. 78-84, 167-75,
261-75, 353-70.
992) J. Peter, Wie man sich im Böhmerwalde
kurzweilt: Kalender d. dtsch. Schulver. 16,
S. 89-103.
993) F. Bamberg, Zwei alte mark. Volks-
gebräuche: Roland 1, S. 691/2.
994) A. John, Aus Alteger: Unser Egerland 6,
S. 30/3.
995) T- kellen. Volkstümliches aus d. Eifel:
TglRsB. N. 105/6.
996) 8. Gfeller, D. „eiere" im Emmenthal:
SchwAVolksk. 6, 8. 155. (Jagdgebrauch.)
997) K. Reiterer, Ennsthaler Volksleben:
Heimgarten 26, N. 12.
998) J. Müller, E. alter Bittgang auf Ennet-
märcht. (= Njbl. 8, her. vom Ver. für
Gesch. V. Uri auf d. J. 1902.) Altdorf,
Gisler & Co. 4". 73 S. M. 3,00.
999) J. E. 8chweiker, Vom Fichtelgebirge
aus früherer Zeit: Bayerland 13, 8. 537/8.
1000) 8. Meier, Volkstiiml. aus d. Frei- u.
Kelleramt: SchwAVolksk. 6, 8. 110-35.
1001) E. Kreowski, Eigentüml. Gebräuche
im Pfarrdorf Fürnried (bavr. Oberpfalz):
TglRs^i. N. 177.
1002) F. Tetzner, D. Drahwehner im hannöver.
Wendlande um d. J. 1700: Globus 81,
8. 25;</6.
1003) Vom Hunsrücker Bauern: Mschr. für
kirchl. Praxis I, 8. 343/9, 390/8.
1004) J. Bacher, Von d. dtch. Grenzposten
Lusern im welschen Südtirol: ZVVolksk. 12,
8. 172/9. (Vorkommnisse im täglichen Theben.)
1005-6) J. M. (rassner, Aus Sitte u. Brauch d.
Mettersdorfer (Siebenbürgen). Progr. Bistritz.
96 8.
1007) Th. Wolff, Volksleben an d. oberen
Nahe: ZVVolksk. 12, 8. 308-16, 418-29.
1008) O. Monke, Volkskundliches aus Neu-
Rupi)in u. Umgegend: Brandenburgia \l,
1009) K. Kcichardt, Kirchl. Volkabräuche aus
Nordthüringen: Pfarrhaus IH, 8. 9-11.
1010) L. Fränkel, Volkstum), in Wort u.
Brauch aus d. Oberpfalz (Nach J. Baier-
lein): Bayerland 13, S. 248-50, 260/2.
1011) H. Koelling, Absonderliche Sitten, Ge-
bräuche u. Anschauungen d. oberschles.
Volkes: MSchlesGesVolksk. 9, 8. 74-85.
1012) P. Lechmann, D. oberschles. Bauern-
sonntag: Oberschlesien 1, N. 5.
1013) W. C. Pfau, Rochlitzer Einzelheiten aus
d. Volksk.: MVSächsVolksk. 2, S. 309-12.
1014) A. Zindel-Kressig, Volkstüml. aus
Sargans: SchwAVolksk. 6, 8. 30-42.
1015) Ch. Landenberger, Volkstüml. aus d.
Schwab. Alb: Land 10, N. 1.
1016) E. Henze, Sitten u. Gebräuche im
Kreis Torgau: VeröffentlichgnAVTorgau.
Heft 13/4.
1017) R. Sendke-Bogemühl, E. „freudiges
Ereignis" u. e. Kindtaufe im altuckermärk.
Bauernhause : MUckermärkMuseumsVer.
(Prenzlau) 1, N. 3/4.
1018) A. Rabenau, Sagen, Märehen u. Ge-
bräuche aus' d. Umgegend v. Vetschau im
Spreewald: Brandenburgia 11, N. 3.
1019) D. Viehabbeten in Steiermark: lUZg. 118,
8. 776.
1020) J. Häberlin-Schaltegger : Aus d.
thurgauischen Volksleben: SchAvA Volksk. 6,
S. 140-54.
1021) L. Adam, Alte kirchl. Gebräuche u. Ein-
riebt. inZabern: StrassburgDiöcesanBl. 1902,
8. 274-92, 420-32, 457-67.
1022) R. Siebert, Ueber d. Feldrügegericht
zu Meinsdorf bei Zerbst. L., R. Siebert.
13 8. M. 0,80. (Aus: Untrer Anhaltland.)
Einzelne Gegenstände.
1023) F. Kunze, 1). Damengürtel: UlFrauen-
Zg. 29, 8. 46,7.
1024) B. Imendörffer, Speise u. Trank im
dtsch. Mittelalter. Prag, Calve. 14 8. M.0,20.
1025) J. Trojan, Bowlen u. Punsche: TagB.
N. 609.
Mythologie.
1026) A. 8 c h u 1 1 e r u s , Mythologie. (= N. 226,
8. 506-22.
1027) F. V. d. Leyen, Kleine Stud. z. dtsch.
Mythologie. (= N. 237, 8. 143-66.) _
1028) J. V. Negelein, D. Individualismus im
Ahnenkult: ZEthnolog. 34, N. 2.
1029) St. A. Cork, Israel and totemism:
JewishQuR. 14, 8. 413-48.
1030) Juliat,Totemu.Totemismus: FreieDtsch-
Bll. 2, N. 2.
1031) M. Jacobi, D. altägypt! Göttermythus
in seinen Beziehungen z. griechischen Natur-
philosophie u. d. Göttersagen indogerman.
Völker: .PhilosJb. 15, 8. 49-53.
1032) H. Gendling, Germanisches Heidentum
in heutigen P>ntegebräuchen : Daheim 38,
N. 46.
1Ö33) li. Nottrodt, Reste d. Vorzeit in Brauch
u. Sitte: Pfarrhaus 18, 8. 116-22.
1034) K. Wilke, Traditionen mytholog. Art
aus d. sogen. „Alten Barnim": Roland 1,
S. 448-51, 525/6.
1035) H. Kilz, I). Feldberg u. seine Umgebg.
in d. altgerm. Mythe: Nassovia 3, S. 236/8,
252/4.
1036) D. Brunhildis-Bett auf d. Feldberg:
Heimdall 6, S. 28.
1037-1093
1,4. Volkskunde.
23
1037) F. Winterstein, (Sermanen - Stätten:
Scherer 4, N. 37. (Heilige Haine.)
Mythische Gestalten.
W.iH) F. Wein eck, 1). Spuren d. Verehrung
Donarrt im Hrauch u. Glauben d. Lausitz:
NiedorliaisitzM. 6, N. 6.
103») Wodansglauben in d. Lüneburger Heide:
Heide I, S. '211/ <.
1040) .1. Wahner, I). wilde Jagd in Schlesien, l.
(= N. •r<!ö, S. 85-97.)
1041) P. Drechsler, Mytholog. Erscheinungn.
im schles. Volksglauben. I. (Der wilde Jäger
.u. Frau Holle.) Trogr. /aborze, l'rogymn.
1902. i". II S.
1042) Märchen v. Frau Holle: Magdeb/g. N.29ti.
1043) (;. Siefert, Zwerge u. Riesen: NJbbKl-
Alt(iL. 10, S. 3ti2-94, 4.3;M9, 473-95.
1043 n) liitchie, Zwerge in d. Gesch. u. Ueber-
lieferung: (»lobus 82, N. 7.
1043b) A. Haas, Zwergsagen: BllPommVolksk.
10, S. 33/7.
Aberglauben :
Allgemeines.
1044) F. 1). Hirsch, J). Aberglaube. E.
Beitr. z. Vaterland. Kultur- u. Sittengesch.
Bielefeld, Helmich. 80 S. M. 1,00.
1045) K. Wutke, D. dtsch. Volksaberglaube
d. Gegcnw. Bearb. v. E. H Mever. B.,
Wiegandt & (trieben. 1900. XVI, 536 S.
M. 12,00. IIB. Kühn: ThLZ. 27, S. 27/8.]|
1046) J. Becker, Aberglauben u. Mystik im
19. Jh. B., Edelheim. 63 S. M. 0,30.
1047) i). V. Gerhardt-Amyntor, I). Wertung
d. Aberglaubens: Tag». N. 69.
1048) V. (rraf Hoensbroech, Inquisition,
Aberglaube, Teufelsspuk u. Hexenwahn.
4. Aufl. (= D. Papsttum in seiner social-
kulturellen Wirksamkeit. Bd. I.) L., Breit-
kopf ÄHärtel. 1901. LVI, 724 S. M. J2,00.
|[A. Koch: LRs. 28, S. 339-43.J|
1049) H. Klotz, Aberglaube vor 3U0 J.: Unsere
Heimat I, S. 76/8.
1050) 1). Aberglaube unter d. Verbrechern:
AZgB. N. 246.
Einzelne Landschaften.
1051) A. John, Aus d. städt. Mus. in Eger:
Mitt. d. Hist. Museum in Eger. 2, S. 5/7.
(Aberglauben.)
1052) A. Brunk: Nachträge aus Garzigar: Bll-
PommerVolksk. 10, S. 20/2, 37/8, 73/5.
1053) L. Sütterlin, D. Vorstellungswelt d. nie-
deren Volkskreise in Heidelberg. (:= N. 237,
5. 195-214.)
1054) J. V. Negelein: Aberglauben auf d. Kuri-
schen Nehrung: Globus 82, S. 2-36/9.
1055) O. Weddigen: E. Verordnung gegen d.
Aberglauben in Westfalen: Roland 1, S. 515/8.
Besondere Gebiete der yolksanschaniingen.
1056) M . S c h n e i d e w i n , D . astrologische Aber-
glaube: TagB. 1901, N. 535.
1057) F. Skutsch, Sternglaubcn u. Sterndeu-
tung im Altertum u. Neuzeit: MSchlesGes-
Volksk. 9 S. 33-45.
1058) P. Prechaler, I). Verhältnis d. Ober-
schlesier zu d. Himmelskörpern: Ober-
schlesien 1, N. 8/9.
1050) Anna Conwentz v. Dyckowskn, Aus
d. Baum- u. Pilanzenkult. : Niedenjacb»»en T,
S. 225/7, 241 2, 255,7, 289-90, 395 6.
1060) F. Sohns, Götter u. Pflanzen: ZeitW. 31,
S. |55;6.
1061) W. Zimmermann, Nassauer Volkn-
botanik: NiiMsovia 2, S. 125,7, 110 |.
1062) Elisabeth Lemke,!). Eibe iud.Vulksk.:
ZVVolksk. 12, S. 25 38, 187-98.
1063) C. Schenkling-Pr^vot, Erika: Tag».
N.457.
1064) Zoe V. Reuss, Z. Gesch. u. Symbolik d.
Rose: IllFrauenZg. 29, S. 127 8.
1065) G. Bauch, Bemerk, über einige Tiere im
(Hauben d. Volks: MSchle8Ue8V<)lksk.9,S.r-10.
1066) (). Knoop, Volkstum), aus d. Tierwelt:
BllPommerVolksk. JO, S. 8-10, 22,0, 161-70,
I r7-8(;.
1067) Th. Seelmann, Lampe als Wundertier:
TagB. N. 471.
1068) G. Fleming, The folklore of horse-shoes
und horse-shoeing: Nineteenth Century 52,
S. 309-26.
1060) J. V. N e g e 1 e i n , D. Pferd im Seelenglauben
u. Totenkult.: ZVVolksk. 12, S. 14-25,377-90.
1070) J. Blau, Huhn u. Ei in Sprache, Brauch
u. Glauben d. Volkes im oberen Angelthal
(Böhmerwald): ZOesterrVolksk. 8, N. 5.
1071) A. Haas, 8 Sagen u. Erzählungen vom
Teufel: BllPommerVolksk. 10, S. 115/9.
1072) E. Teufelsgesch. aus Greifenberg:
. BllPommerVolksk. 10, 8. 131/6.
1073) E. Lehmann, Fandens oldemov: Dania
9, S. 179-94. (Teufels Grossmutter.)
1074) F. Branky, Himmelsbriefe: AReligions-
wissensch. 5, N. 2.
1075) A. Dieterich, Himmelsbriefe: HessBli-
Volksk. I, 8. 19-27.
1076) A. Haas, Himmelsbriefe aus Pommern:
BllPommVolksk. 10, S. 26^9, 75/6.
1077) W.Köhler, Zu d. Himmels- u. Höllen-
briefen: HessBllVolksk. I, S. 143/9.
1078) H. Gering, Ueber Weissagung u. Zauber
im nord. Altertum. Rektoratsrede. Kiel,
Lipsius & Tischer. 31 S. M. 1,00.
1079) L. A r m b r u s t, Allerlei v. Zauberei : Hessen-
land 16, S. 104/6.
1080) F. Tetzner, Werdauer Altertümer:
MVSächsVolksk. 2, S. 315/8, 341/6, 356-59.
(Zauberei.)
1081) Allerlei Brunnen: MUBayrVolksk. 8,N. 2.
(Zauberei.)
1082) A. Bunk, Dorant: BllPommVolksk. 10,
S. 4/6. (ZauberpHanze.)
1083) G. Seh enkling-Pr^vöt, Mistelzauber:
Universum 18, N. 17.
1084) R. Haupt, E. Zauberfigur aus Mecklen-
burg: ZVVolksk. 12, 8. 106.
1085) G. Gerland, Scepter u. Zauberstab: NS.
101, S. 51-68.
1086) C. Nvrop, Smede: Dania 9, S. 186.
(Schmieae-Zauber.)
1087) Ph. Krön er, E. alte Zauberformel: Voss-
ZgB. N. 35.
1088) Ganzlin, Sachs. Zauberformeln. Progr.
Bitterfeld. 1902. 4". 24 S.
1089) F. Asm US, Zwei Zaubersprüche aus Zwi-
lipp: BllPommerVolksk. U\ S. 86,8.
1090) Zauberbriefe: Roland 1, S. 728.
1091) Feuerregen: BllPommerVolksk. 10, S. 139.
1092) B. Diederich, D. Glaube an Gespenster:
Türmer 4*, S. 580/5.
1093) P. Sartori US,' Mittagsgespenster: TagB.
N. 389.
24
1, 4 Volkskunde.
1094-1140
1094) M. Gander, Seelen u. Geister im Volks-
glauben: NiederlausitzM. 7, N. 5.
1095) K. Amersbach, Licht- u. Nebelgeister.
Progr. Baden-Baden. 48 S.
109«) M. Güskcn, Dämonen: TagB. N. 363.
1097) Kühn au, Wasserdämonen; MSchlesGes-
Volksk. 9, S. J9-2>, 53, 87/8.
1098) G. Polivka, Vampyr: ZOesterrVolksk.
7, N. 4.
1099) A. Haas, Allerhand Spukgeschichten:
BllPommerVolk.sk. lU, S. 49-55.
1100) C. Beyer, Kulturgeschichtl. Bilder aus
Mecklenburg. Zauberei u. Hexenprozesse im
ev. Mecklenburg. Unter d. Elenden u. Ehr-
losen. (= Mecklenburg. Gesch. in Einzel-
darstellgn. Her. v. E. Beltz, A. Ei seh,
A. Eudloff u. a. Heft ö.) B., Süsserott.
n, 131 S. M. 3,50.
1101) A. Knöpf 1er, Hexenwahn u. Verfolgung:
HPBll. 129, S. 130-87.
1102) F. Paulsen: D. Epidemie d. Hexenwahns
u. d. kirchl.-scholast. Philos.: Zeitw. iO, S. 0/8.
1103) E. Eeinhold, D. Hexenprozess gegen d.
Witwe Magdalena Alber im Jahre 1615:
MVSächsVolksk. 2, S. 276-87.
1104) P. Schweizer, 1). Hexenprozess u. seine
Anwendung in Zürich : ZüricherTb. 25, S. J -63.
1105) A. Chr. Bang, Norske Hexeformularer
og Magiske Opskrifter. Christiania, Dvbwad.
Xni, >61 S. Kr. 19,00.
1106) A. Dezelski, D. Hexenschwimmen in
Kl. Massowitz: BllPommVolksk. 10, S. 83/5.
1107) F. Unger, Eätselhafte Naturen: Die
Flagellanten. Beitr. z. Gesch. u. Psychologie
d. histor. Flagellantismus u. d.Flagellomanie.
Coethen, Schumann. 79 S. M. 2,00.
1108) E. G. Happel, Peitschen, Martern u.
Morden im Sinnestaumel der Grausamkeit.
Beitrr. z. Gesch. u. Psychologie d. Flagel-
lantismus u. d. Leibes- u. Lebensstrafen,
ebda. 63 S. M. 2,00.
1109) F. Frank, D. Eitualmord vor d. Gerichts-
höfen d. Wahrheit u. Gerechtigkeit. Eegens-
burg, Manz J901. VHI, 327 S. M. 2,00.
|[H. L. Strack: DLZ. 27, S. 59-61.]|
1110) D. Chwolson,D. Blutanklage u. sonstige
mittelalterliche Beschuldigungen d. Juden.
Aus d. Eussischen übersetzt. Frankfurt a. M.,
Kauffmann. 1901. VII, 362 S. M. 2,00.
|[H. L. Strack: ThLZ. 27, S. 58/9.]|
1111) W. Hörn, D. Natur im Glauben d. Volkes:
QuBllHVHessen. 3, S. J7/9.
1112) J. V. Negelein, D. Luft- u. Wasserblase
imVolksglauben:AEeligionswissensch. 5,N.2.
1113) A. John, Donner u. Blitz im Glauben
d. pommer. Volkes: BllPommerVolksk. 10,
S. 137.
1114) A. Fluri, Bericht über e. seltsame Natur-
erscheinung: SchwAVolksk. 6, S. 156/8.
(St. Elmsfeuer.)
1114a) Gh. KjärböU, Feldaberglaube u. Ernte-
sitten in Niederdeutschland: Eoland 1,
8. 626/8.
1115) F. Halden, D. häusliche Herd imGlauben
der Völker: Sonntag.s-Zg. für Deutschlands
Frauen S. 255.
1116) M. Diefke, Aberglauben in d. Küche:
BerlZgB. N. 409.
1117) K. Witte, 1). Salz im Aberglauben: TagB.
N. 133.
1118) J. V. Negelein, Bild, Spiegel u. Schatten
im Volk.sglauben : AEeligionswis.Hen.sch. 5, N I .
1119) E. Pageis, Erb.schlüssel, Erbbibel u.
Erbsieb: Niedersachseu 7, S. 51/2.
1120) A. John, D. Glocke im Volksglauben d.
Egerlande: Unser Egerland 6, S. 1/3, 13-17,
33/4.
1121) Louise Hagen, Monatssteine: TagB.
N. 243.
1122) E. Markgraf, D. Zahl 13 im Aberglauben
mancher Sachsen: MVSächsVolksk. 2, S.
379-81.
1123) J. V. Negelein, D. volkstüml. Bedeutg.
d. weissen Farbe: ZEthnologie 33, N. 2.
1124) Liebesorakel: BllPommerVolksk. 10, S.93.
1125) H. König, Liebesorakel in d. Silvester-
nacht: lUFrauenZg. 29, S. 6/7.
1126) M. Lagarde, Homunculi: TagB. N. 333.
1127) C. E. Kreus ebner, Bettler u. Gauner-
zinken: TagB. N. 165.
Tolksmedizin.
1128) Troels-Lund, Gesundheit u. Krankheit
in d. Anschauung alter Zeiten. Uebers. v.
L.Bloch. L., Teubner. 1901. III, 233 S.
M. 4,00. [[Grenzb. 2, S. 676/7: LCBl. S. 1267.]|
1129) A. Neuburger, Volksmedizin u. Kur-
pfuschertum im Lichte d. Gesch. d. Medizin:
Mschr. für hygienische Aufklärung. J4, N. 12.
1130) H. Herbert, D. Gesundheitspflege in
Hermannstadt im 17. Jh.: AVSbnbgLK. 30,
S. 254-306.
1131) F. Asmus, Sitte, Brauch u. Glauben d.
Landmannes im Kreise Kolberg bei Krank-
heiten: BllPommerVolksk. 10, S. 100/3.
1132) S. Gfeller, Blutenlese aus e. alten hs.
Arzneibuche: SchwAVolksk. 6, S. 51-60.
1133) G. Jenny, Aderlas.sregeln : ib., S. 49-51.
1134) Wienskowitz, Aerztl. Beobachtgn. aus
d. Oberlausitz: MVSächsVolksk. 2, S. 377/9.
1135) Th.Zachariae, Durchkriechen als Mittel
z. Erleichterung d. Geburt: ZVVolksk. 12,
S. 110/3.
1136) H.Usener, Besprechung: HessBllVolksk.
J, S. 2/4.
1137) W. Walter, E. Besuch vor 40 J. in einem
Gute des Goldberg - Haynauer Kreises :
MSchlesGesVolksk. 9, S. 3/5. (Sympathie.)
Sagen und Märchen.
1138) E. Euzersdorffer, Aus d. Werkstätte
der sagenschaffenden Volksphantasie:
SchwAVolksk. 8, S. 34/7.
1139) F. Lienhard, Ist die Sage tot?: TglEsB.
N. 85, 87. (Auch: DHeimat. 5^ S. 149-58.)
1140) Feth, D. Märchen: Christi. Schul- u.
Eltern-Zg. 5, N. 8.
1141) J.Kohl er, D.Märchen. (=N.247,S. 78-8.3.)
1142) id , D.Märchen u. d. Kinderseele. (=N.247,
S. 91/5.)
1143) A. Heilborn, D. Gestalt d. Kindes im
dtsch. Märchen: MagdebZg. N. 374.
1144) J. Trojan, Weihnachten u. d. Märchen:
Türmer 4^ S. 299-305.
1145) B.Wille, D.'sinn d. Märchens: TagN.1,4:
1146) E. Engel, D. Bedeutg. dtsch. Sagen u.
Märchen. (= N. 224, S. 101-14.)
1147) H. Probst, Ueber d. dtsch. Märchenstil.
Progr. Bamberg. 1902. 28 S.
1148) Else Hasse, Vom Märchenerzählen:
Frauen-Zeitw. 28. Okt.
Geschichte nnd Deutung einzelner Stoffe.
(Siehe auch I, 9.)
1149) G. A. Müller, 1). Braut v. Fikensholt.
E. geschichtl. Untersuch, d. Oldenburg. Sage.
1I5))-1IU8
I, i. VoIIchIcuikW.
Westerstede i. O., Ries. (V.\ S. Mit I Fcsm.
ti. •.' Abbild. M. I.m
1150) Fi Hinder, I) Legende vom Engel u.
Waldbrudcr: KHlVSbnbgLK. '21^, S. l.{(i-4().
1151).!. iJöiiiii, Iv Hildiii.s d. heiligen KflinuKT-
iiis: Unser Egcrland li, S. i-ljf», W2.
1152) R. Sprenger, Zu Grimms Märchen
„Hilnsel u. (irotel": ZDU. IH, S. .{T? :t.
Heldensage:
Allgemeines.
1153) M. Roediger, Dtsch. Heldensage u.
Heldendiehtung. (= N. 226, 8. 579-608.)
1164) M. (Jorge.s, Dtsch. Heldensage. Mit
Einleit. u. Erliiut. (= Hchöninghs Ausgab,
dtsch. KhisHiker. Bd. 28.) Taderborn,
Schöningh. VI, 17 -' 8. M. I,ÜU.
1155) K. V. Kralik, 1). dtsch. Götter- u.
Heldeubuch. Bd. 2. St., Roth. IV, 388 S.
M. 2,00.
115«) Hermine Mobius, Dtsch. Götter- u.
Heldensagen. Mit Illustr. v. E. H. Weber
u. Th. Arldt. H. AuH. Dresden, Köhler.
441) S. M. ;{,oo.
1157) M. Brants, Germaansche heldenleer.
Gent, Siffer. 300 S. Fl. 1,50.
Landschaftliche Samminngen.
1158) Sagen aus d. dtsch. Osten: Dtsch. Volksk.
aus d. östl. Böhmen 1, S. 47-51, 126/8; 2,
S. 2f)-8l, I17-2t, 217-22.
1159) E. Rethwisch, Märkische Sagen (nach
J.H. D. Temme): Roland 1, S. 333/5, 464/5.
1100) W. Schmidt, D. Havelwinkel u. seine
Sagen: GBlhMagdeburg. 36, S. 319-32.
1161) L. Zapf, Waldsteinbuch. Natur, Ge-
schichte u. Sagenschatz d. grossen Wald-
steins im Fichtelgebirge. 2. Aufl. Hof,
Lion. VIII, 91 S. M. 1,50.
1162) G. Luck, Rätische Alpensagen. Gestalten
u. Bilder aus d. Sagenwelt Graubündens.
Davos (Platz), Buchdruckerei „Davos". 87 S.
Mit Abbild. M. 1,25.
1163) A. Haas, Greifenhagcner Sagen:
BUPommerVolksk. 10, S. 1/4, 17-20.
1164) Wahner, Sagen aus d. Grottkauer Ober-
kreise: MSchlesGesVolksk. 9, S. 22/5.
1165) E. Ruzersdorffer, Sagen aus Klaffer
u. Umgebung: ZVVolksk. 8, S. 12/7.
1166) E. Messmer, Sagen u. Sänge v. Lauen-
stein u. Lognitzthal. Mit Bildern v. F.
Müller -Münster. B., Fischer & Franke. 4".
VI, 40 S. M. 1,20.
1167) A. Haas, Volkssagen aus Pommern:
BUPommerVolksk. 10, S. 76,9, 130/4, 147-53.
1168) F. Schulz, Volkssagen aus d. Prov.
Posen: HistMBUPosen. 3, S. 73,6.
1169) A. H. Bernard, E. Sammlung v. Rhein-
sagen. I<t. Aufl. Wiesbaden, Quiel. VII,
319 S. Mit 5 Stahlstichen. M. 2,50.
1170) A. Kusche, Sagen vom Rhein. Bilder v.
F. Stassen. Mainz, v. Zabern. 9t i S. M. 3,00.
1171) A. H. Bernard, Legend« of the Rhine.
Trauslated from the German bv Fr.
Arnold. Ed. 13. Wiesbaden, Quiel. VIII,
316 S. Mit 5 Stahlstichen. M. 2,50.
1172) H. Maurer, Spuren e. uralten Sage am
Rhein: MannheimerGBll. 3, N. 1.
1173) Else Roediger, Sagen aus Rollsdorf
bei Hohnstedt: ZVVolksk. 12, S. 105,6.
1174) Stäsche, Schles. Sagen: MSchlesGes-
Volksk. 9, S. 5-10.
Jahresbericht« für neuere deutsche Litteraturgeschichte.
1 175) E. Z i V i er, OberschUwiMuh-PolniMcheVoIkti-
sagcM u. Märchen: ()herHch!e»ien I, N. «> 7.
1176) \. Ilurtsch, Sagen aus ()berMciile*«ien:
MSchleaGesVolksk. 9, S. 26.
1177) S. Singer, Z Volksicunde vergangener
Zeiten: Seh wA Volksk. 6, H. 1 84-99. (Sagen,
Spiele, Gebräuche.)
1178) .1. Kroni, Sagen des Kantons St. Gallen.
St. Gallen, Wieset & Frey. XX, M)h S. Mit
16 Abbild. M. 4,0(1.
1179) A. Sprenger, Einige Sagen aus d,
St. (Jallener Ouerlande: SchwA Volksk. tl,
S, 136-40.
1180) R. Thiele, Bilder aus Thüringens Sage
u. Gesch. Nach Konr. Stolles Chronik.
Erfurt, C. Villaret. IV, 96 S. M. (J,r5.
1181) B. Kuttner, Jüd, Sagen u. Legenden für
jung u. alt, gesammelt u. wiedererzählt.
Bd. 1. Frankfurt a. M., Kauffmann. VI,
72 S. M. 1,00.
Märchensammlnngeu.
1182) Brüder Grimm, Märchen-Bilder-Buch.
Auswahl aus d. Kinder- u. Hausmärchen.
Mit Abbild, nach Zcichn. v. P. Meverheim.
Gütersloh, Bertelsmann. 4". 8'» S. "M. 1,.5(>.
1183) id., Frau Holle u. andere Märchen. Mit
Bildern v. E. Kuithan. {= Jungbrunnen
Bd. 35.) B, Fischer & Franke. 49 S. M. 1,25.
1184) id., Household tales. Transl. bv Mari an
Edwards. London, Dent. I9Ö1. XVI,
400 S. With illustr. Sh. 5,00.
1185) id., Fairv tales. Edit. by J. S. Remy.
New York, Burt. 1901. 96 S. I). 0,50.
1186) Dasselbe. Edit. by F. .1. Andrews and
L. Jacobs. London, Tuck. Sh. 5,00.
1187) Dasselbe. A new translation by Mrs.
Edgar Lucas. With illustr. London,
Freemantle. 482 S. Sh. 6,<i0.
1188) Dasselbe. Edit. by J. Hassall with 12 ill.
London, Sands. 1902. 314 S. Sh. 2,6.
1189) Naturgcschichtl. Volksmärchen ausDtsch-
böhmen: DArbeit. I, N. 12.
1190) O. Kallas, 80 Märchen d. Ljutziner
Esten: Verhandign. d. Estn. Crelehrten-Ge».
2(1, N. 2.
1191) Volksmärchen d. Juden: Aus fremden
Zungen 12, N. 3 4.
1192) Adeliue Ritterhaus, D. neuisländ.
Volksmärchen. E. Beitr. z. vergleich.
Märchenforschg. Halle, Niemever. L, 457 S.
M. 12,00.
1193) Ungarisch. Volksmärchen. Uebers. v.
Elisabeth Sklarek. Einleit. v. A. Schul-
lerus. L., Dieterich. ntOlV XXI, .300 S.
M. 5,00. i[A. E. Schönbach: ALBl. 11,
S. 367.11
1194) Märchen für d. dtsch. Jugend. Mit
Bildern v. F. Stassen, B. Wenig, M. Dasio etc.
Her. vom Kölner Jugendschriften-Auuschuss.
B., Fischer & Franke. VI, 208 S. M. 2,00.
1195) Münchhausen. Illustr. v. W. Stumpf.
(= Jungbrunnen, Bd. 37.) ebda. 4". 49 S.
M. 1,50.
1196) Genoveva. Illustr. v. R. Mauff. (= Jung-
brunnen Bd. 36.) ebda. 46 S. M. 1,50.
1197) D. dtsch. Volksbücher: DHeimat. 5*,
S. 737/9.
yoIks8chauspleI. i^Siehe auch IV, 4.)
1198) G. Fuchs, D. Humor in d. altdtsch.
Weihnachtsspielen: Zeitgeist N. 51.
XIIL 4
26
I, 4. Volkskunde.
1199-1218
1199) A. Seemann, D. Weihnachtsspiel in
Breesen: Land 10, N. 8.
1200) Timaeus, Weihnachtsspiel aus d. Erz-
gebirge: MVSächsVolksk. 2, S. 73/5.
1201) O. S., Christspiele im Erzgebirge:
MVSächsVolksk. 2, S. 31/2.
1202) Arete Gegarten, Sternsinger u. Drei-
königsspiele: AllgMusikZg. 2^, N. 51/2.
1203) E. Giersner, E. Königsspiel, e. Spiel
aus Löwenhain im Erzgebirge: MVSächs-
Volksk. 2, S. 145-50.
1204) F. Behrend, E. Obersdorfer Fastnachts-
spiel vom Schinderhannes: ZVVolksk. 12,
S. 326-33.
1205) Märkische Volksschauspiele: Koland I,
s. ;ni.
1206) D. Hottinger Peterlspiel. E. Beitr. z.
Charakteristik d. Volkstums in Tirol. Her.
V. A. Rud. Jene wein. Innsbruck, Wagner.
123 S. M. 1,60.
Geschichte n. Charakteristik des Volksliedes.
1207) J. Sahr, D. dtsch. Volkslied. (= Samml.
Göschen N. 25.) L., Göschen. 1900. 183 S.
M. 0,H0. |[W. Uhl: ULZ. 2;^, S. 25/6.] |
1208) Franz Schultz, Volkslied, Minne- u.
Meistergesang. (= id., J. Görres [B., Mayer
& Müller.] S. 125-54.)
1209) H. Lohre, Vom Percy z. Wuuder-
horn. Beitrr. z. Gesch. d. Volksliederforschg.
(= Palaestra N. 22.) B., Mayer «& Müller.
XII, 136 S. M. 4,00.
1210) J. Bolte, Z. dtsch. Volkslied: ZVVolksk.
12, S. 101/5, 215/9, 343/8.
1211) P. Zinck, Beitrr. z. Volkslieddichtung:
MVSächsVolksk. 2, S. J87/8.
1212) H. vomEude,D. dtsch. Volkslied. Vor-
trag: Wegweiser durch d. Chorgesang-Litt. 2,
N. 12.
1213) J. Forgach, D. Lied im Volke u. d. Volks-
musik: Wochenschr. für Kunst und Musik
(Wien) 1, N. 9.
1214) Ph. S. Allen, Studies in populär poetry:
Decennial Publ. of the univ. of Chicago 7
S. 135-55.
1215) R. Petsch, Volksdichtung. (= N. 226,
S. 477-95.) (Volkslied, Märchen, Volksschau-
spiel, Kleinpoesie.)
1216) R. Kralik, D. Entstehung d. Volkspoesie:
D Arbeit. 1, N. 4.
1217) D. dtsch. Volkslied. Zeitschrift für seine
Kenntnis u. Pflege unter Leit. v. J. Pommer
u. H. Fraungruber, her. vom Dtsch. Volks-
gesangVer. in Wien. Bd. 4. 10 Hefte,
Wien, Holder. 168 S. M. 4,00. (Inhalts-
angabe s. auch: JBGPh. 24, S. 246/7.)
Volkslied und Schule.
1218) R. Kessel, 1). Volkslied in d. Schule:
EvangelSchulbl. 16, S. 32-43.
1219) J. Barth, I). dtsch. Volkslied in d. Volks-
schule: Päd Warte. H, S. 163/8.
Eiiixelne Gebiete der Yolkspoesie.
1220) O. Ladendorf, Dtsch. Handwerkspoesie:
NJbbKlAltGL. 9, S. 484-506.
1221) M. Kälin, Neujahrsruf d. Nachtwächter
zu Einsiedeln vor 100 u. mehr Jahren:
SchwAVolksk. 6, S. 302.
1222) F. Wilhelm, Ansinglied d. Gellerer
(Neujahnssänger) au der Über - Eger:
ZOesterrVolkak. 8, S. 251/2.
1223) M. Wittich, Weihnachts -Volkspoesie:
Hütte I, S. 528-30.
1223a) C Müller, E. Weihnachtslied aus d.
Oberlausitz: MVSächsVolksk. 2, S. 76/8.
1224) F. Straumer, Christmetten: Unsere
Heimat 2, S. 50/1.
1225) A. Bergmann, Beitrr. z. Gesch. d. Christ-
metten in Sachsen: MVSächsVolksk. 2,
S. 268-70.
1226) A. Johannsen,Bänkelgesang: ib. S. 203.
1227) H. O st wald, Vagantenlieder :TagB.N. 295.
1228) A. Kopp, Ein Sträusschen Liebes-Blüten.
Im Garten dtsch. Volksdichtg. gepflückt.
L., G.Wigand. 12«. 83 S. M. 2,50.
1229) R. Steig, Hochzeitslieder u. Hochzeits-
sitten: ZVVolksk. \>, S. 464-70.
1230) E. L a n ge r , Kirchweihlieder u. -Gebräuche :
Dtsch. Volksk. aus d.östl. Böhmen 2,8.275-99.
1231) H. Ulrich, Spinnlieder aus Hemmendorf:
HannoverGBll. 5, N. 3.
Untersuchungen zw einzelnen Yolksliedern.
1232) R. F. Arnold, E.Volkslied auf d. Wande-
rung: MBU WissClub Wien. 23, N. 11.
1233) K. B 1 i n d , E. altesVolkslied : VossZgB. N.39.
1234) F. Branky, Biblische Stundenuhr für
fromme Christen: AReligionswiss. 5, S. 154/8.
(Nordböhmisches Lied.)
1235) Anna Ithen, Bruchstücke e. Petrusliedes
und zwei Bettlergebete: SchwAVolksk. 6,
S. 301/2.
1236) E. Kuhnert, Zum Krambambuliliede:
AltprMschr. 38, S. 146/7.
1237) W. Lauser, Ein altes deutsches Volkslied:
VossZgB. N. 43. (D. junge Zimmergesell.)
1238) E. Schneider, „Es steht ein Lind in
jenem Tal" (altes elsäss. Volkslied.): Revue-
Alsacienne illustr6e, Sept. 1901.
1239) O. Scholz, „D. jüngste Tag": MSchles-
Ges Volksk. 9 N. 3.
1240) A. Stoll, „Auf dem Baume, da sitzt 'ne
Pflaume": DHeimat. 5>, S. 158-60.
Historische Yolkslieder.
1241) R. Wo 1 k a n , D.polit.Diehtung d. Deutschen
in Böhmen I/II: DtschArbeit. 1, S. 386-401,
794-812.
1242) G. Hassebrank, Die geschichtl. Volks-
dichtung Braunschweigs: ZHarzVer. 35,
S. 1-182.
1243) K. Steif f, Geschichtl. Lieder u. Sprüche
Württembergs Her. v. G. Mehring. Lfg. 3.
St., Kohlhammer. 159 S. M. 1,00.
1244) W. Tappert, Das Störtebeckerlied :
AUgMusikalRs. 1902, 23. Dez.
1245) O. Günther, E. bist. Lied gegen d.
Herzog Moritz v. Sachsen: NASächsG. 23,
S. 214/9.
1246) H. Möller, E. hochdtsch. u. zwei nieder-
dtsch. Lieder vom J. 1563-65 aus d. 7j. nord.
Kriege mit e. Anhange: Dtsch. Lieder aus
d. Grafenfehde. (= AbhhGWGöttingen. NF.
Bd.6, N. 3.) B., Weidmann. 4«. 67 S. M. 5,00.
1247) A. Meister, Pasquille gegen Gebh.
Truchsess: AnnHVNiederrhein. 74, S. 153-62.
(I^arunter ein Lied vom J. 1583.)
Volkslieder und Yolkslicdersammlungren ein-
zelner Landschaften.
1248) A. Naaff, Egerläuder Volkslieder: Lvra
25, N. 21.
1249-1805
1,4. Volkskunde.
27
1240) M. Urhaii, KpcrliuuU'r Ansiii^liedcr:
Z()('Ht('rrV(.lkHk. 8, S. I«ll-!)'-'.
1250) Klopf Icisch, Hüttenjungenlicder aus d.
VorberRen d. Erzgebirges: MVSilclisVolksk.',',
S. 1*21 4. (Dazu H. Stumme: ib., S. ifü\.)
1251) J. Meier, Zu d. beiden VolkHliedern aus
d. Geiseltal: ZVVolksk. 1'2, S. 221/4.
1252) C. Ulrich, Hannoverische Volkslieder:
HannoverGHU. i, N. 6.
1253) J. Stibitz, Volkslieder: RheinWestfälZg.
N. f)61». (Leitmeritzer (iegend.)
1254) A. .Tamlaitis, Daino.s: Mitteil. d. litaui-
Kvhen litt. Ges. zu Tilsit f), N. 2.
1255) Drei Volkslieder von der Insel Rügen:
lUlPommerVolksk. 10, S. 137/9.
125«) H. Zimmer mann, Volkslieder: MVSächs-
Volksk. 2, S. 184/6.
1257) O. Scholz, Drei schles. Volkslieder:
MSchlesGesVolksk, 9, N. 2.
1258) E. Langer, Steckener Tuschlieder 1-14:
Dtsch. Volkskunde aus d. östl. Böhmen 2,
S. j;is:6, 223/i).
1250) W. Wo Ik erlin g, Tiroler Volksmusik:
Tonkunst 6, N. 7.
1260) H. Schlosser, Vogtland. Volkslieder u.
Reime: Unsere Heimat 2, S. 248-5U.
1261) Wiener u. Berliner Gassenhauer in Wiener
Beleuchtung: Tonkunst 6, N. 4.
1262) A. Gör lieh: Volk.slieder aus Ziegenhals:
MSchlesGesVolksk. !), N. 4.
1263) S. M. Ginsburg u. P. S. Marek, Jü-
dische Volkslieder in Russland. Petersburg,
Verlag d. ,Woschod\ 1901. XXX, .32! ),
XVIII S. Rbl. 2,00. (Jüdisch-deutsche Volks-
lieder.) |[A. Landau: MGesJüdVolksk. 11,
S. 65-80.]|
Yolkswitz und Yolksliiimor.
1264) O.Stoessl, Aus d. dtsch. Heimat: Nation^.
lÖ, S. 170/1. (Volkshumor.)
1265) A. Ohorn, Altdeutscher Humor. Beitrr.
z. Kenntnis d. älteren dtsch. Litt. B., A. Hof-
mann & Co. IV, 1!»1 S. M. 3,00.
1266) Humor in d. erzgebirg. Volksdichtung:
LeipzigTBl. N. 360.
1267) A. Tobler, I). Appenzeller Witz. E.
Stud. aus d. Volksleben. 2. Aufl. Dorubirn,
F. Rusch. 176 S. M. LnO.
1268) O. Monke, Kuriositäten, Volkspoesie u.
Volkswitz aus Berliner Kneipen: Roland 1,
S. ä03 i. (Aus: Brandenburgia.)
1260) A. Haas, Allerhand Erzählungen aus
Pommern: BllPommerVolksk. 10, S. 89-92,
99-104.
1270) Schwank u. Streich aus Pommern:
BllPommerVolksk. 10, S. 12.
1271) G. Lerche nfeld, Masurische Schwanke
u. Streiche: DHeim. 26, 8. 92/4.
Kinderreime und Kinderlieder.
1272) O. Frömmel, Kinderreime. (JBL.
1899 I 8:406.) |[E. Schröder: ADA. 28,
S. 374/5.]i
1273) A. Brenner, Baslerische Kinder- u. Volks-
reime, aus der mündl. Überlieferung ges.
2. Aufl. Basel, Lichtenhahn. XVI, lOO S.
M. 2,00.
1274) E. Platzhoff-Lejeune, Kinderreim u.
Kinderspiel: Tag N. 439.
1275) 0. Monke, Kinderreim, Kinderspiel aus
Lietzow bei Nauen: Brandenburgia 11, X. f).
1276) R. Reichhardt. Nordthüring. Kinder-
reime: ZHM. 3, S. 52/8.
1277) P. Richter, Kinderreime aii.s d. Seh woinn-
burger Pflege: MYSächsVoJk«. 2, S. 20M-I2.
1278) H. Schuppli, Kinderlieder: SchwA-
Volk.sk. 6, S. 281-94.
1270) Kinderliedchen: BllPommVolksk. 10,
S. 111, 1.')4/6, 171>-8>.
1280) K. K n o r t z , Dtsch. Kinderlieder aus
dem Lahntal und der Pfalz. (= N. «ö«,
S. 277-84.)
1281) J. Meier, Kinderlied zu Mittfasten:
SchwAVolksk. tl, S. 214.
1282) JH. Schwalm: Kinderspiel u. Kinderlied
auf d. Schwalm: Hessenland |t>, S. 294/?.
1283) M. Half mann, Volkslieder u. Spielreime:
TglKsB. N. U2.
1284) R. Wünsch, Aus der Kinderstube:
HessBllVolksk. I, S. 134/7.
1285) Kindergebete in d. Niederlausitz: Roland I ,
S. !)19.
1286) Dorothea Göbeler, Wiegengesang:
TagB. N. 327.
Sprüche.
1287) Alte Sprüche: MVLübeckG. 10, S. 32,
64, 188.
1288) A. Kopj), Alte Kernsprüchlein u. Volks-
reime für liebende Herzen, ein Dutzend:
ZWolksk. 12, S. 38-06.
1280) W. Kusserow, Kronspruch aus Vietzig:
BllPommVolksk. 10, S. 106 8, ll!t-22.
1200) Strickgedichte (Bindesprüche): ib. S. 128.
1201) R. Petsch, Bindesprüche d. Roggen-
schnitter in Mecklenburg: ZVVolksk. 12,
S. .341/2.
1202) A. Strack, Hessische Vierzeiler:
HessBllVolksk. 1, S. 30-60.
1203) Bauernregeln: BllPommVolksk. 10, S. 31.
Sprichwörter.
1204) A. Lobe, Neue dtsch. Rechtssprichwörter
für jedermann aus dem Volke. L., Dieterich.
14! S. M. 1,60.
129.5) id.. Neue deutsche Rechtssprichwörter:
DHeimat b\ S. 158-60.
1206) D. Tiere im pommerischen Sprichwort:
Niedersachsen 7, S. 273/4.
1207) G. Recknagel, D.Musik im dtach. Sprich-
wort: NMusikZg. 23, S. 2!»1.
1208) J. Hoops, D. niederdtsch. VolV in seinen
Sprichwörtern: Heimgarten 16, N. 10.
1200) R. u. L. Kaindl, Sprichwörter u. Reden.s-
arten, in d. Bukowina u. Galizien gesammelt:
ZVVolksk. 12, S. 443,8.
1300) W. Unseld, Schwab. Sprichwörter u.
Redensarten: ZHM. 3, S. 373^ 6.
Redensarten.
.1301) W. Froh mann, Wie spricht d. Volk?
L.. A. F. Schlöffel. 32 S. M. 0,60.
1302) K. Winterer, D.Natur in Redensarten:
BUDE. 3, S. 72/4, 86;9.
1303) Münchener Fremdwörter u. Redensarten.
Gesammelt von Dr. Lusticus. Neue Ausg.
München, Keller. 16». 15 S. M. 0,50.
1804) Elise Beck, D. Niederbayer in Sprüchen
u. Redensarten: Bayerland 13, S. 429-31,
441 3, 467 8.
1305) C. Dirksen, Ostfriesische Redensarten
mit Erläuterungen u. litt. Nachweisen:
KBlNiederdtschSprV. 23, 8. 7/8, 3 1 , 3. (Dazu
R. Sprenger: ib., 8. 46.)
4*
28
1, 4. Volkskunde.
1306-1358
1306) J.Walter, Pfälzische Redensarten, Spiele
u. Sprüche: Bayerland 13, S. 46/7, 57/9,
68/9, 90/2.
1307) G. Schlauch, Sachsen im Volksmunde:
Unsere Heimat '2, S. 14 .'/4, 151/;{, I8J/4,
I97-2UI, 231/5.
1308) 0. Pfau, Z. Gesch. d. Schimpfwörter in
d. Rochlitzer Gegend: MVSächsVolksk. 2,
S. ;U7-51.
Yolksreinie.
1309) O. Janker, E. Nepomuklegende in
St. Gertraudi (Zillertal): ZOesterrVolksk. 8,
S. 247-50. (Bilderreime.)
1310) O. Knoop, Dorfreime aus Pommern:
BllPommerVolksk. 10, S. 88/9.
1311) H. Z schal ig, Dreschrufe u. Essreime
aus d. Rochlitzer Pflege: MVSächsVolksk. 2,
S. 242/6.
Oi'tsneckereien.
1312) A. Kögler, Ortsneckereien: MNordböhm-
ExcursClubs. 26, S. 58-61.
1313) O. Heilig, Ortsneckereien aus Baden:
Dorf u. Hof J, S. 19-24.
1314) O. Knoop, Allerhand Scherz über
pommerische Orte und ihre Bewohner:
BllPommerVolksk. JO, S. 6;/8.
1315) P. Drechsler, Schles. Ortsneckereien:
Oberschlesien 1, N. 4.
Inschriften.
1316) C. Philipp, Hausinschrjften: MVSächs-
Volksk. 2, S. 351.
1317) Störzner,E. denkwürdige Hausinschrift:
ib., S. 64.
1318) Vogel, Einige alte Inschriften v. Fried-
höfen: ib., S. 188/9.
1319) Vj. Wilke, Inschriften an altem Haus-
gerät u. Gegenständen: ib., S. 155/6.
1320) E. Tiedt, Inschriften-Lexikon für Schau-
u. Trinkgerät. Mit e. Anh.: D. Wirtshaus.
Wien, Hartleben. XII, 192 S. M. 3,00.
1321) Berliner Vi vatbänder: MVGBerlin. 19, S. 9.
RKtsel.
1322) K. Knortz, Rätsel. (= N.888, S. 188-240.)
1323) R. Petsch, Neue Beitrr. z. Kenntnis d.
Volksrätsels. (JBL. 1899 I 8 : 449.) |[A.
Hauffen: ZDPh. 34, S. 89-94.||
1324) F. Brehmer, Volksrätsel aus Elfenbusch
u. Storkow: BllPommerVolksk. 10, S. 59/ '0.
1325) G. Kohfeldt, Reimrätsel: JbVNiederd-
Spr. 28, S. 117.
Namenforschung:
Eigennamen.
1326) A. Heintze, Zu d. Aufsätzen v. W.
Schwarz über Eigennamen im Deutschen:
ZDÜ. 16, S. 251/ 2.
1327) E. Engel, I). dtsch. Vornamen. (= K224,
S. 1-20.)
1328) A. Bass, Beitrr. z. Kenntnis dtsch. Vor-
namen. Mit Stammwörterbuch. L., O. Ficker
95 S. M. 1,80.
1329) M. R e 1 b i n , Unsere Rufnamen : IllFrauen-
Zg. 28, S. 7/8.
1330) Jos. Sanneg, D. dtsch. Kosenamen mit
ihren Vollnamen. E. Ratgeber bei d. Wahl
e. Taufnamens. B., „Deutscher Verlag"'
36 S. M. 0,50.
1331) N. Pulvermacher, Berliner Vornamen.
E. Statist. Untersuchg. Progr. B., Gaertner.
31 S. M. 1,00.
1332) O. Wilhelm, Tauf- u. Rufnamen im
Herzogtum Coburg. Progr. Coburg, Bonsack.
4». 33 S. M. 1,00.
1333) P. Keiper, Imperativische Namen: ZDU.
Ifi, S. 149-71, 292-316, 478-92.
Familiennamen.
1334) Unsere Familiennamen : DHausschatz. 27,
N. 17.
1335) J.Trojan, Botanik im Adressbuch : TagB.
N. 129, 131.
1330) A. Küchler, Geschlechtsnamen Obwal-
dens: ObwaldnerGBll. 1901, S. 129-32.
1337) J. Hansen, Z. Gesch. d. Personennamen
in Schlesw. - Holstein : Heimat (Kiel) 12,
N. 1 1.
1338)E. Schult es, D.Name „Borries": ZDU. 16,
S. 714.
1339) „Störtebecker": Niedersachsen 7, S. 193.
Ortsnamen.
1340) A. Paudler, Zur Ortsnamenkunde:
MNordböhmExcursClubs. 25, S. 384-90.
1341) H. AVitte, Ortsnamenforschg. u. Wirt-
schaftsgesch.: DGBll. 3, S. 153-66, 209-17.
1342) A. S c h a c h e rl , Unsere dtsch. Ortsnamen :
Böhmerwald 3, N. 4.
1343) Glootz, Einige Ortsnamen: Über Berg
& Thal 25, S. 57.
1344) O. Heilig, Aus badischen Ortsnamen:
ZHM. 3, S. 18J/3.
1345) J.Busch, Übersicht über d. Ortsnamen
im fränk. Baden: MannheimerGBll. 2, N. 4/6.
1346) G. Kilz, Name u. Wappen v. Biebrich:
Nassovia 3, S. 112.
1347) R.Hansen. Alte Ortsnamen d. cimbrischen
Halbinsel: DErde. I, S. 72/6.
1348) Was bedeutet d. Name Dortmund?: Jahrb.
d. evangel. Gemeinden in Dortmund 1902,
S. 18-22.
1349) Grebe, Hess. Ortsnamen als Geschichts-
quellen: Hessenland 16, S. 316/7.
1350) J. Hart mann, Beitrr. z. Heimatskunde
in Erklärgn. d. Ortsnamen d. Stadt- u. Land-
bezirke Ingolstadt u. solcher d. nächsten
Umgebg. Ingolstadt, Ganghof er. 113 S.
M. 1,.30.
1351) D. Wormstall, Älteste Bedeut. d.Westfäl.
Ortsnamen : Kappenberg, Kapenberg, Kappel :
ZVtG Westfalen. 58, S. 235/7.
1352) F. Stolz, D. Name , Kitzbühel". Inns-
bruck, Selbstverlag. 12». 12 S. M. 0,20.
1353) J. Seh ein igg, Klagenfurt: Carinthia9i,
N. 1.
1354) K. Lohmeyer, D. Name d. Klunder-
burg in Emden: JbGBildendeKunstEmden
14, S. 330/1.
1355) R. F. kaindl, Z. Ortsnamen Krangl:
Carinthia 92, S. 60.
1356) Entstehg. u. Bedeutg. des Ortsnamens
, Krebsjauche": Roland 1, S. 648.
1357) J. Mi edel, E. namenkundl. Streif zug v.
Memmingen nach Legau u. Grönenbach:
AUgäuerGFr. 1801, N. 1/4.
1358) C. Spielmann, Keltische Namen in
Nassau: Nassovia 3, S. 45/6, 56/9. (Dazu
H. Wagner ib., S. 89.)
13J9-131»6
I, f). Die Litteratur in der Schule.
29
1350) K Filiert, i',\n'.r il. Namen Ncidet'k:
AltAiriHtiidt, il(fft I.
i:iÜO) C. .Müller, Der Name Österreich:
HVI.Nie«ien)stcrrcirh. .?.'), X. 10/ 1.
1301) OrtHUiinioii im alten dtHch. (jrdenslande:
Holiiiid t, S. 171)-S0.
13({'2) .1. Tetcrs, Zum Ortsnamen Orpus: Erz-
ffcbirfjs/g. 22, N. 7.
13(J3) M . Z a II k o V i c , Die Ortsnamen des oberen
Pcttaucr Feldes. Ftvmolog, - kultnrhistor.
Studie. Marhurjr a. l)., IJlanke. IV, 102 !S.
M. 2,00.
13(J4) D.Ortsnamen d. Prov. Posen: Globus 81,
.s. HbO.
1365) F. Gramer, Rheinische Ortsnamen aus
vorrömiseher u. römischer Zeit. Düsseldorf,
Lintz. y, \7:\ S. M. ;},(i0. |[E. Schröder:
HZ, 89. s. ;r27/8.]i
136Ö) S. Reck, Nameuswandlgn. u. Namensver-
schiedcnheiteu im Riesengebirge: Wanderer
im Riesengebirge 21, N. H, 8, II.
1367) .T. Meyer, Z. Etymologie d. Namens
Schaffhausen: VGBodensee. M, S. 25-46.
1868) L a n gf e 1 d t , Beitrr. z. Erklärung Schleswig.
Ortsnamen: Heimat (Kiel) 12 N. 8.
1360) E. Blocher, Über dtsch. Ortsnamen in
d. welschen Schweiz: KonsMschr. ;">!), S.(S| 7-23.
1370) V. H intner, I). Stubaier Ortsnamen mit
Einschluss d. Flur- u. Gemarkungsnamen.
E. sprachliche Untersuchg. Wien, Holder.
XV, 2ai S. M. 3,00.
1371) H. Jellinghaus, D. westfäl. Ortsnamen
nach ihren Grundwörtern. 2. Ausg. Kiel,
Lipsius & Tischer. VIII, 18!l S. M. 5,00.
1372) .1. W. Nagl, 1). Deutung d. Namens
,Wien^ WienZg. 1901, N. 122.
1373) F. Otto, Namen u. Lage v. Wiesbadener
Ortlichkeiten: AnnVNassauO. 31, N. 2.
Flurnamen*
1374) K. fybel, Giessener Flurnamen vom Ende
d. !■). Jh.: HessBllVolksk. I, S. 113-31.
1375) K. Christ, Zu d. I^andauer Flurnamen:
Pfälzisches Museum 1901, S. 12}.
Hftuger- iiiul SiraHseiiiiHinen.
1376) R. .Ifilicher, HäUK<rnamen aus einer
Helmestadt: ZHarzVer. 31, N. I.
1377) P. Feit, Breslauer HäUHernamen : Hchle«Zg.
N. ()0, Vu, 7H.
1378) K. Kopp mann, D. Strassennamen R«»-
Htocks: B(}Kostock 3, N. 3.
1370) R. Andree, Alte u. neue StrasHennamen
in Braunschweig: Braiins<-hwMag x, S fi'i (Kt
Tiernamen.
1380) R. Thielemann, Vogelnamen als Bezeich-
nungen für Ortlichkeiten d. Thüring. Waldes:
OrnithologMschr. 27, N. 7.
1381) E. K. Blümml u. A. J. Rott, Volks-
tümliche Vogelnamen aus Westböhmen:
ZVVolksk. 12. S. 4 f. 7-62.
1382) ('. Walther, Scorteveddere: KBIV-
NiederdSpr. 2.'!, S. 4(1. (Name eines Se<'tier<'M.)
Pflanzennamen.
1383) M. Herzog, Über Volksnamen d. PHanzen
im Herzogtum Gotha: MVGothaG. I9(JI,
S. 161-HS.
1384) J. L. Brandstetter, D. Namen d. Bäume
u. Sträucher in Ortsnamen d. dtsch. Schweiz:
Progr. Luzern, Doleschal. 4". 86 S. M. 2,20.
|[0. Heilig: ZDWF. 3, S. 379-8 i.]|
Krankheitsnamen.
1385) R. Kümmel, Volkstüml. Tierkrankheits-
namen: MNordböhmExcursClub.2t>, S. 34-1:"».
1386) J. Werner, Arzneimittelnamen im Volks-
mund: Natur 51, N. 9.
Monatsnamen.
1387) H. Bertram, Monatsnamen und .lalir-
hundertbezeichgn.: Tag». 1901, N. 447.
1388) A. Reinecke, Dtsch. Tages- u. Monat.s-
namen: Heimdall t», S. 130;1.
1380) F. Vogt, Monatsnamen u. Zeitbestim-
mungen in Schlesien: MSchlcsGesVolksk. 9,
S. 1/3, 29-32.
1,5
Die Litteratur in der Schule.
Allgemeines und Methodologisches N. 1.390. — Methodik der Lektare: Shakespeare N. 1401; Die deutschen
Klassiker N. 140-' : F. Grillparzer N. 1408: .1. v. Eichendorff N. 1409; P. Heyse N. 1410. — Lesebnchfrage N. Uli. — AnfKiti-
nnterricht: Geschichte N. 1422; Methodik N. 14-23. — Hilfsmittel för den Unterricht: Allgemeine Besprechungen N. 143». —
.Schnlaii8g:iben und Erlänterungsschriftcn : Homer N. 1438. — .Shakespeare N. 1J44. — Herder N. 1447. — Klopit-ck N. 1449.
— I.«sBing N. 14.V2. — (ioethe N. 1453 — Schiller N. 1470. — Körner X. 1483. — W. t. Humboldt N. 1489. — Romantik
N. 1490. — Grillparzer N 1494. — Hebbel N. 1498 - 0. Ludwig N. 1499. — W. H. Riehl N. 1600. — Rednerische Prosa
N. 1502. — Gedichtsammlungen N. 1503. — Lesebücher: Höhere Lehranstalten X. 1512; Realuchulen N. 1533; höhere Mädchen-
schulen N. 1538; Seminare N. 1543. — Themen- und Dispositionensamralungen zu deutschen Anfs&txen N 1546. — Leitfäden
der Litteraturgeschichte N. 15&6; der Poetik N. 1562. — Grammatik N. 1567. —
Teubner. 12
V.
Hefte
Allgemeines und Methodologisches.
1390) Zeitschrift für d. dtsch. Unterr. Her
O. Lyon. Bd. 16. L.,
ji 4 Bogen. M. 12,00.
1301) R. Lehmann, D
(JBL. 1897 I 7:1.)
ZDPh. 34, S. 95/6.11
1392) J. Boock, Methodik d. dtsch. Unterrichts
in d. unteren u. mittleren Klassen höh. Lehr-
dtsch. Unterricht.
IfH. Wunderlich:
anstalten. B., Gaertner 1901. ¥111,2668.
M. .^,00. |P. Mever: Gvmn. 20, 8. .^46/7;
K. Löschhorn: ZDU. 16, 8. I33.]|
1393) K. Knabe, D. dtsch. Unterr. in d. Ober-
stufen d. Rcalsanstalten: Lehrproben u.
Lehrgänge 71, S. 16-20.
1394) S. Schwarz, D. dtsch. Unterr. au d. Real-
schulen: ZLHSch. 13, S._ 2.^7-63.
1395) P. Kannengiesser, Über d. Notwendig-
30
I, 5. Die Litteratur in der Schule,
1896-1440
keit der Vermehrung d. dtseh. Unterrichts-
stunden in d. mittleren u. oberen Klassen
d. Gymnasien: ZDU. 16, S. J-J9.
1396) B. Ritter, D. dtsch. Unterricht in d.
höh. Mädchenschule. Lehrstoffe, Lehr-
gänge u. Lehrmethode. Bd. 2. L., Teubner.
X, f)08 8. M. 8,00.
1397) L. Bornemann, Dtsch. Unterricht u.
Behandlung v. Poesie: Schule & Haus 19,
S. 9:^7-46.
1398) K. Haas, Die Poesie in d. Schule: Wiener
Abendpost N. 126, 132.
1399) id., 1). Poesie in der Schule: Schule &
Haus 19, S. 73-87.
1400) R. Hille, Z. Pflege d. Schönen (in d.
Mittelklassen). Progr. Dresden-N., 4". 54 S.
Methodik der Lektüre.
1401) W. Münch, Shakespeare-Lektüre auf
dtsch. Schulen: JbDShG. 38, S. 118-44.
1402) O. Weissenf eis. Die philos. Elemente
unserer klass. Litteraturperiode nach ihrer
Verwendbarkeit in d. Schule: Humanist-
Gymn. 13, N. 1,2.
1403) J. Nu SS er, Z. dtsch. Klassikericktüre.
Psychologische Probleme: BllGynin. 38,
N.'l/2.
1404) A. Wohlthat, D. klass. Schuldramen
nach Inhalt u. Aufbau. L., Frevtag. X, 192 S.
M. 2,00.
1405) D. dramat. Dichtung in d. Volksschule:
DSchulmann. 5, S. 373/5.
1406) Tachau, Z. Dramenlektüre in Klasse I
der Realschule: ZLHSch. 13, N. 3.
1407) E. Brüne,D.Behandl. lyrischer Gedichte:
EvangelSchulbl. 46, S. 505-10.
1408) A. Petak, D. Lyriker Grillparzer: ZOG.
53, S. 1122-31.
1409) Sprengel, Eichendorffs „Taugenichts"
im Unterr. : Lehrproben u. Lehrgänge N. 70.
1410) R. Pappritz, P.Hevses Drama „Colberg"
als Schullektüre: ZDÜ. 16, S. 635-40.
Lesebnclifrage.
1411) E. Hauptmann, Erläutgn. z. elsäss.-loth-
ring. Schullesebuch. Tl. 2, Lfg. 4. Zabern,
Fuchs. S. 193-256. M. 0,60.
1411a) P. Tesch, Vorbereitung u. Entwürfe z.
Behandig. dtsch. Lesestücke. Poetische u.
])ro8aische Lesestücke in Gruppen zusammen-
gest. u. methodisch bearb. Oberstufe. 4. Aufl.
Neuwied, Heuser. VIII, 850 S. M. 3 50.
1412) O. Wendlandt, D. dtsch. Lesebuch:
ML. 71, S. 148-50.
1413) E. V. Wenzelstein, 1). neue Lesebuch:
Tag N. 341.
1414) H. Schiller, Aus unseren Lesebüchern:
BUGvmn. 38, S. 64-71, 36H-«0.
1415) Schullesebücher: EthKultur. 10, S. 277.
141«) W. Otto, D. antiquierte Moral in d. dtsch.
Lesebüchern: ib. S. 386/7.
1417) Bergmann-Fumix, Z. Lesebuchfrage.
Beurteilung der in Ostfriesland verbreiteten
Lesebücher hinsichtlich ihrer unterrichtl. u.
erziehl. Wertes. Emden, Haynel. 36 S. M.0 50.
1418) E. Stoffels, H. Pagfes, C. Mowius.Z.
Lesebuchfrage: WestdtschLehrerZg. 10,
S. 32!»-31, 341/2.
1419) Z.Lesebuch-Frage: SchweizLehrerZg. 47,
N. 58-61.
1420) Z. Lesebuchfrage: MschrKathLehrerinnen.
S. 551/8, 603/6, 667-72, 740/6.
1421) E. Temniing, D. dtsch. Prosafrage im
höh.Mädchenschulunterr.: ZDU. 16,S.2h4-92.
1422) G. Amsel, Zur deut.«chen Privatlektüre:
MschrHSch. 1, S. 679-8->.
Aufsatznnterricht.
1422a) H. Seidel, Z. Gesch. d. dtsch. Aufsatzes
bei der Reifeprüfung an d. höh. Lehranstalten
Preussens. 2. Tl. Progr. Sagan, Gymn. 20 S.
1423) Adler, D. dtsch. Aufsatz im Dienst d.
Heimatkunde: Lehrproben u. Lehrgänge 72,
S. 55-68.
1424) K. Dorenwell, D. dtsch. Aufsatz in d.
höh. Lehranstalten. Tl. 2 (Mittelstufe:
Untertertia bis Untersekunda). 5. Aufl. Han-
nover, Meyer. XIII, 400 S. M. 4,00. i[K.
Menge: Gymn. 20, S. 721/2.]|
1425) K. F. A. Geerling, D. dtsch Aufsatz.
E. Handbuch u. Hilfsbuch für d. Unterr. in
Volks-, mittl. u. höh. Schulen sowie zum
Privatstud. 11. Aufl. L., Berger. VIII,
118 S. M. 2,00.
1426) A. Heintze, D. dtsch. Aufsatz in d. höh.
Schulen: ZDU. 16, S. 48-57.
1427) P. Hellwig, D. Aufgaben zu d. dtsch.
Aufsätzen in d. ersten Klasse d. Realschule.
Progr. Cöthen. 1902. 92 S.
1428) G. Legerlotz, D. dtsch. Aufsatz auf d.
Oberstufe d. höh. Lehranstalten. (JBL.
1899 I 10:38.) |[P. Meyer: Gymn. 20,
S. 542/3.] I
1429) H. Schiller, D. dtsch. Aufsatz in unseren
höh. Schulen: Tag 1901, N. 4.
1430) D. Aufsatz in d. Muttersprache. D. Aufsatz
im 4.-8. Schuljahr. (= Samml. v. Abhh.
aus d. Gebiete d. pädag. Psychologie u.
Physiologie. Her. v. H. Schiller u. Th.
Ziehen. Bd. 5, Heft 3.) B., Reuther &
Reichard. 61 S. M. 1,60.
1431) P. Schwartzkopff, Vier Thesen über:
Nach welchen Gesichtspunkten ist d. dtsch.
Aufsatz in d. oberen Klassen zu beurteilen :
ZDU. 16, S. 557-61.
1432) B. Rost, D. dtsch. Aufsatz im Seminar:
PädBll. 31, S. 113-25.
1433) 0. Weise, Z. Aufsatzlitt.: NJbbPh. 10,
S. 563-71.
Allgemeine Besprechungen deutscher Schul-
ausgaben.
1434) P. Meyer, D. erklärenden Schulausgbn.
dtsch. Klassiker: Gymn. 20, S. 233/8.
1435) L. Fränkel, Aschendorffs Ausgbn. für
d. dtsch. Unterricht: ZDU. 16, S. 656-63.
1436) Velhagen ÄKlasings Schulausgbn. : ZReal-
schulw. 27, S. 609-10.
1437) O. Frick u. H. Gaudig, Wegweiser
durch klass. Schuldramen. Abteil. 4. (JBL.
1899 110:36.) |[G. Minde-Pouet: DLZ.
23, S. 2208-10; C. Franke: PädStud. 12,
S. 461/3.]|
Schulauggaben und ErlKuterungssohriften.
1438) H. Heinze, Aufgaben aus Homers Ilias:
(= H. Heinze u. W. Schröder, Aufgab,
aus klass. Dramen, Epen u. Romanen. Bd. 18.)
L., Engelmann. VIII, 112 8. M. 1,00,
1439) B. Stehle, Homers Ilias. Nach d. Über-
setz, v. J. H. Voss. 2. Aufl. L., Freytag. 12«.
248 S. M. 1,00.
1440) H. H e i n z e , Aufgab, aus Homers Odyssee.
1441 1491
1, 5. Die Litteratur in der ßchule.
Sl
(= N. 1438, Bd. 19.) L., Engelinann. VI,
8:1 s. M. 1,00.
1441) Ferd. lloffmuiin, Erläutergn. zu
Homers üdy.saee im Auszüge. (= W. KAnig,
Erläutergn zu d Klas.sikern N. :'>9-t)0.) L.,
Beyer. i;{4 S. M. 0,«0.
1442) H. Vockeradt, Homers Odyssee mich
d. 1. Ausg. d. dtsch. l'bersetz. v. .1. H. Voss.
(= Schöningh.s Ausg. Husläiid. Klassiker.
Bd. 4.) Paderborn, Bchöniiigh. 170 S. M. l.JO.
144») B. Stehle, Homers Odyssee. 2. Aufl.
L.. Freytag. 151 S M. (),•<('.
1444) L. Schunck, Shakesneares Coriolan,
(= N. M42. Bd. 8.) I'aderborn, Schöningh.
IG8 S. M. 1,50.
t445) E. Teich mann, W. Shakespeare, Mac-
beth. Münster, Aschendorff. 1 2.^ S. M. 0,85.
1440) K. Stecher, Erläut. zu Shakespeares
Richard 111. (= N. M4I, Bd. 58.) L.,
H. Beyer. 12". 70 S. M. 0,40.
1447) E. Wasserzieher, Herder, D. Cid.
Münster, Aschendorff. 173 S. M. 1,05.
1448) J. G. Herder, Nemesis. Nebst e. Auswahl
V. Zugehörigem aus anderen seiner Schriften.
Her. V. E. Grosse. 2 Tle. (= E. Grosse,
Z. dtsch. Unterr. Heft 5,6.) B., Weidmann.
38, 52 S. M. 0,60, 0,75.
1440) P. Verres: Klopstocks Messias u. Oden.
Münster, Aschendorff. 216 S. M. 1,10.
1450) H. Werneke, G. F. Klopstock, Ausgew.
Oden u. Elegien nebst einigen Bruchstücken
d. Messias. (= Schöninghs Ausgbn. dtsch.
Klassiker. Bd. 12.) l'aderborn, Schöningh.
XII, 251 S. M. 1,80.
1451) E. Bischoff, Erläut. zu Lessings
Hamburg. Dramaturgie. (= N. 1 4 1 1 , Bd. 62/3.)
L., H. Beyer. 12". 168 S. M. 0,80.
1452) J. Buschmann, Lessings Laokoon.
(== N. N50, Bd. 1.) Paderborn, Schöningh.
163 S. M. 1,20.
1453) E. Grosse, Übersicht über Lessings
Laokoon u. Schillers Abh. über d. Erhabene.
(= N. N48, Heft 1.) B., Weidmann. 27 S.
M. 0,50.
1454) J. Wahn er, Aufgaben aus Laokoon.
(= Aufgbn. aus d. dtsch. Prosalektüre d.
Prima. Bd. 1.) L., Engelmann. 1900. X, 99 S.
M. 0,80 |[P. Meyer: Gymn. 20, S. 513/4.||
1455) A. Funke, Lessing, Minna v. Barnhelm.
(= N. 1450, Bd. 5. 2. Aufl.) Paderborn,
Schöningh. 164 S. M. 1,20.
1450) E. Schmidt, Lessings Minna v. Barnhelm.
(JBL. 1899110:78.) [L. Fränkel: ZBRW.
23, S. 228-30.]|
1457) R. Stecher, Erläut. zu Lessings Miss
Sara Sampson. (= N. 1441, N. 57.) L.,
Beyer. 63 S. M. 0,40.
1458) Th. Matthias, Goethes Gedankenlyrik.
L., Freytag. 118 S. M. 0,80.
1459) E. Grosse, Z. Erklärung v. Goethes
Gedicht ,Djus GöttlicheV (= N. 144^ Heft 2.)
B. Weidmann. 28 S. M. 0,50.
1400) A. Hauffen, Goethe, Hernuinn u. Do-
rothea. 2. Aufl. L., G. Freytag. 12». 112 S.
M. 0,60.
1401) H. Heinze, Aufgaben aus , Hermann u.
Dorothea^ (= N. 1438, Bd. 8.) L., Engel-
mann. 105 S. M. 1,00.
1402) K. T renkner, Erläut. zu Goethes
Reineke Fuchs. (= N. U41, Bd. 61.) L.,
Bever. 12». 78 S. M. 0,40.
1403) J. Stoffel, Goethes Egmont. (= Dtsch.
Dramen und epische Dichtgn., Bd. 8.)
Langensalza, Beyer. III, 80 S. M. 0,80.
1464) A. Sauer, Goethe» Götz v. Berüchingcn.
L., Freytag. li". 180 8. M. 0,90.
1405) M. Schmitz-Mancy, Goethes Götz v.
Berlichiugcn. Münster, Aschendorff. I7ÜS.
M. 1.1 '0.
1400) J.Stoffel. Goethes Götz V. Ikrlickingen.
(= N. 1 16 {, Heft 9.) Langensalza, Beyer.
IV, 74 S. M. (',80.
1407) K. Jauker, Goethe, Iphigenie auf Tauris.
L., Freytag. 12". 96 S. M. 0,ti '.
1468) S. Widmann. (Joethe, Torquato Titssn.
Münster, Aschendorff. |K0 S. .M. I,<5.
140») J. Wahner, Aufgaben aus (Joetlu-M
Prosa. (= N. 1454, Bd. 3.j L.. Engeluiann.
VIII, 76 S. M. 1,00.
1470-1471) F. Teetz, Das Lied von der Glocke.
(= Aufgbn. aus dtsch. epischen u. Ivr. Ge-
dichten, Bd. 3.) L., Engelmann. 1900.' 113 8.
M. 0,80. |[P. Meyer: Gymn. 20, S. 4,'9 30.||
1472) J. Geisel, D. Gh)ckengus8. Materialien
z. ßesprechg. des Schillerschen Liedes v. d.
Glocke. 2. Aufl. L., Dürr. 44 S. Mit
Abbild. M. 0,90.
1473) W. Schröder, Aufgaben aus Schillers
Jugehddramen. (,= N. 1438, Bd. 16.) L.,
Engelmann. VL ^>^ S. M. 1,00.
1474) A. K 1 e f f n e r , Schiller, D. Braut v. Me.s8ina.
Münster, Aschendorff. XVI, 146 S. M. 0,95.
1475) R. Peters, Schillers Braut v. Messina.
(= D. dtsch. Klassiker, her. v. E. Kueuen
u. M. Evers, Bd. 22.) L., Bredt. 155 S.
M. 1,20.
1470) W. Schröder. Aufgab, aus ,D. Braut v.
Messina\ 2. Aufl. (= N. 143«, Bd. 8.)
L., Engelmanu. VII, 101 S. M. 1,00.
1477) K. Menge, Schiller, I). Jungfrau v. Or-
leans. Münster, Aschendorff. 189S. M. 1,10.
1478) W. Schröder, Aufgaben aus „D. .lung-
frau von Orleans." 3. Aufl. (= N. 143Ö,
Bd. 2.) L, Engelmanu. VI, 131 S. M. 1,40.
1479) Ed. Aelschker, Schiller, Maria Stuart.
L., Freytag. 12". 171 S. M. 0,80.
1480) J. Arns, Schiller, Maria Stuart. Münster,
Aschendorff. 184 S. M. 1,00.
1481) H. Heinze, Aufgaben aus .Maria Stuart*.
2. Aufl. (= N. 1438, Bd. 10.) L., Eugel-
mann. VII, 91 S. M. 1,00.
1482) A. Funke. Schiller, Wilhelm Teil. 11. Aufl.
(= N. 14.50, Bd. 4.) Paderborn, Schöningh.
138 S. Mit 3 Bildern. M. 1,20.
1483) E. Kueuen, Schillers Teil. 6. Aufl.
(=N. 1475, Bd. 1.) L., Bredt. 122 S. M. l.tH».
1484) A. Funke, Schiller, Wallenstein. 7. Aufl.
(== N. 1450, Bd. 7.) Paderborn, Schöningh.
362 S. M. 1,80.
1485) L. Sevin, Schiller, Wallenstein. (JBL.
1899 110:79.) [L. Fränkel: ZBRW. 23,
S. 228-30.11
1480) W. Böhme, Schiller, Geschichte d. 30 j.
Krieges. L., Freytag. 12». 347 S. M. 1,4(».
1487) E. Grosse. Kailias oder über d. Schön-
heit aus Schillers Briefen an Körner. (=
N. 1448, Heft 4.) B., Weidmann. 31 S.
M. 0,50.
1488) J. D ahmen, Th. Körner. Zriny. 3. Aufl.
(= N. 1450, Bd. 22.) Paderborn, Schöningh.
146 S. M. 1,00.
1489) E. Grosse, W. v. Humboldt, Über Schiller
u.d. Gang seiner Geistesentwicklg. (=N. I44s,
Heft 3.) B., Weidmann. 42 S. M. 0,60.
1490) Ernst Müller, Der schwäbische Dichter-
kreis. Eine Gedichtsamnil. für Schule u.
Haus. L, Freytag. 12". 112 S. M. 0,80.
1491) F. Teetz, Aufgab. ausUhlands Gedichten.
32
T, 5 Die Litteratui- in der »Schule.
149-'- 1526
Tl. 2/H. (== N. 147U, Bd. f),Ü.) L., Engel-
uumn. VlII,lt)3S.; VII, 137 S. M. 1,40; 1,20.
1492) H. Crohn, L. Uhland, Herzog Ernst
V. Schwaben. 4. Aufl. (= N. 1450, Bd. 18.)
Paderborn, Schöningli. 106 S. M. 1,00.
1493) E. E ick hoff, L. Uhland, Herzog Ernst
V. Schwaben. L., Freytag. J2''. 112 S.
M. 0,61'.
1494) F. Grillparzer, D. Ahnfrau. Schulausgabe
mit Einleit. v. A. Lichten he Id. 3. Aufl.
St., Cotta. 12». 18-' S. M. 0,80.
1495) P. Pachaly, Erläut. zu Grilli>arzers
„Medea^ (= N. 1141, N. 53.) L., Beyer.
75 S. M. 0,40.
1496) H. Heinze, Aufgaben aus Grillparzers
^Sappho" u. , Goldenem Vliess". (= N. 1438,
Bd. 1?.) L., Engelmann. V, 72 S. M. 1,^0.
1497) P. Pachaly, Erläutg. zu Grillparzers
Sappho. (= N. 1411, N. 52.) L., H. Beyer.
12". 80 S. M. 0,40.
1498) A. Neumann, F. Hebbel, D. Nibelungen.
E. dtsch. Trauerspiel. L., G. Freytag. 12**.
272 S. M. 1,50.
1499) E. Petsch, 0. Ludwig, D. Makkabäer.
(= Teubnera Samml. dtsch. Dichtgn. u.
Schriftwerke für höh. Töchterschulen. Her. v.
G. Born hak, Bd. 28.) L., Teubner. 12».
XIV, 95 S. M. 0,80.
1500) Th. Matthias, W. H. Eiehl, Land u.
Ivcute. Schulausg. mit Einleit. u. Anmerkgn.
St., Cotta. J80 S. M. 1,20.
1501) id., W. H. Eiehl, sechs Novellen. Schul-
ausg. mit e. Einleit. u. Anmerkgn. Ebda.
239 S. M. J,2(i.
1502) A. Volkmer, Eednerische Prosa. (=
N. 1450, Ergänzungsbd. 5.) Paderborn,
Schöningh. VI, 179 S. M. 1,30.
Oediclitsainmlungeu.
1503) J. Löwenl)erg, Vom goldenen Überfluss.
E. Auswahl aus neueren dtsch. Dichtern für
Schule u. Haus u. unter Mitwirkung d. litt.
Kommission z. Pflege d. künstler. Bildung
her. L., Voigtländer. 2?2 S. M. 1,60.
|[A. Sauer: Euph. 10, S. 478.]|
1504) A. J. J]ndris, Dtsch. Dichter u. Dichtung.
Prakt. Ausführung zu d. l*reisschrift „Be-
handlung v. Gedichten". Wiesbaden, Bechtold.
VIII, 222 S. M. 1,50.
1505) F. Erck, D. dtsch. Dichtkunst, dtsch.
Dichter u. Dichterwerke. Hildburghausen,
Gadow. 58 S. M. 0,40.
1505 a) J. H e n s e , Dichtung d. Neuzeit. 3. Aufl.
(= Dtsch. Lesebuch für d. oberen Klassen
höh. Lehranstalten. Auswahl dtsch. Poesie
u. Prosa mit litteraturhist. Übersichten.
Tl. 2.) Freiburg i. B., Herder. XV, 466 S.
M. 4,('0.
150Ö) Ferd. Otto, Auswahl dtsch. Gedichte
für d. Mittel- u. Oberstufe höherer Mädchen-
schulen. 3. Aufl. B., Herbig. X, 236 S.
M. 2,00.
1507) J. Ni essen, D. Hohenzollern im Glanz
d. Dichtung. L, Frickenhaus. 460 S. M.3,60.
|[K. Löschhorn: ZDU. 16, S. 786/7.]|
1508) H. Dütschke, 100 Dichtung, aus d. Zeit
d. Befreiungskriege. Gotha, Perthes. XI,
131 S. M. 1,(0.
1509) E. J ah nke. Vaterländische Gedichte aus
d. Zeit d. Befreiungskriege. Tl. 2. (= N. 1475,
Bd. 2".) L.. Bredt. VI, 228 S. M. 1,50.
1510) R. Windel, Dichter d. Freiheitskriege.
Gedichte v. E. M. Arndt, Th. KiVrner, M.
V. Schenkendorf, Fr. Eückert. Für d. Schul-
gebrauch her. 2. Aufl. L., Freytag 12"
135 S. M. 0,70.
1511) Aug. Lomberg, Präparationen zu dtsch.
Gedichten. Heft 1,3,4,5. Langensalza, Beyer.
V, 188 S.; V, 208 S.; V, 250 S.; VI, 250 S.
M. 2,40; M. 2,50; M. 3,00; M. 2,75.
1512) E. Dietlein, Aus dtsch. Lesebüchern.
Dichtung in Poesie u. Prosa, Bd. 1. 5. Aufl.
Her. V. W. Dietlein, P. Polack, F. Po-
lack. L., Hofmann. 560 S. M. 4,60.
1513) 0. Frick u. F. Polack. Lyrische Dich-
tungen. 3. Aufl. f=N. 1512, Bd. 4, Abteil. 2.)
L., Hofmann. 575 S. M. 5,00.
Lesebücher für höhere Lehranstalten.
151+) L. Bellermann, J. Imelmann, F.
Jonas, B. Suphan, Dtsch. Lesebuch für
höhere Lehranstalten. Tl. 4: Untertertia.
3. neubearb. Aufl. B., Weidmann. VI, 309 S.
M. 2,20.
1515) M. Ewers u. H. Walz, Dtsch. Lesebuch
für höh. Lehranstalten. Bearbeitg. d. Dö-
belner Lesebuchs für Mittel- u. Norddeutsch-
land in engem Anschluss an die neuesten
preuss. Lehrpläne. Tl. 5: Obertertia. L.,
Teubner. VIII, 322 S. M. 2,40.
1516) J. Buschmann, Dtsch. Lesebuch für d.
unteren u. mittleren Klassen höh. Lehr-
anstalten. Abteiig. 1/2. B II. Sextau. Quinta;
Obertertia u. Obersekunda. Trier. Lintz. XIV,
472 S.; XXVII, 648 S. M. 2,:^0; M. 3.60.
1517) P. Hellwig, P. Hirt, U. Zernial.
Dtsch. Lesebuch für höhere Schulen. Her.
unter Mitwirkg. v. H. Spiess. Vorschule.
2 Klassen. Her. v. P. Hellwig u. A. Huth.
Dresden, Ehlermann. XI, 224 S.; XIV, 197 S.
M. 1,80; M. 1,50.
1518) Dasselbe. Tl. 5. I^esebuch für Unter-
sekunda. Her. V. P. Hellwig u. P. Hirt.
2. Aufl. ebda. VIII, 154 S. M. 1,80.
1519) J. Hopf u. K. Paul sie k, Dtsch. Lese-
buch für höh. Lehranstalten. Bearb. von
Ch. Muff. Abteil. I/o. Sexta bis Unter-
tertia. B., Grote. XII, 280 S. ; X, 130 S. ; X,
403 S. ; X, 353 S. ; X, 370 S. ; X, 427 S. M. 2,00;
M. 2,40; M. 2,40; M. 2,40; M. 2,50; M. 2,60.
1520) Dasselbe. Untersekunda. D. neuen Lehr-
plänen gemäss bearb. v. K. Kinzel. 27. Aufl.
B., Mittler. XX, 396 S. M. 2,40.
1521) Dasselbe. Abteilung für Obersekunda u.
Prima. Abschnitt 1: W. Scheel: Altdtsch.
Lesebuch; Abschnitt 2: K. Kinzel, Proben
der Poesie u. Prosa d. 16., 17. u. 18. Jh. Mit
einem kurzen Abriss der neueren LittGesch.
Ebda. VL183S.;XIV,402S. M. 1,75 ;M. 3,50.
1522) J. K eh rein, Dtsch. Lesebuch für höh.
Lehranstalten. Bearb. v. V. Kehrein. Tl. 2.
(Mittlere Lehrstufe.) 9. Aufl. L., Wigand.
XVI, 573 S. M. 5,00.
5123) E. Kohts, K.W.Meyer, A.Schuster,
Dtsch. Lesebuch für höh. I.<ehranstalten.
Tl. 3. (Quarta.) 8. Aufl. Nach d. neuen
Lehrplänen bearb v.A. Schuster, W.Fiehn,
H. Schaefer. Hannover, Helwing. XII,
262 S. M. 2,20.
1524) K. F. Kummer u. K. Stejskal, Dtsch.
Lesebuch für österr. Gymn. u Eealschulen.
Bd. 1. 7. Aufl. Wien, Manz. XVI, 301 S.
M. 2,00.
1525) Dasselbe. Bd. 8. 5. Aufl. ebda. IX,
390 S. M. 2,40.
1526) Dtsch. Ivescbuch für höh. Lehranstalten.
1527-1558
i, 5. Die Litteratur in der Schule.
33
Her. V. Lehrern d. dtsch. »Sprache an d. k^\.
Realgymn. zu Döbehi 1. Tl. I : »Sexta. 4. Aufl.
L., Teubner. XIII, 2H7H. M. 2,00.
1527) Alfr. (J. Meyer u. L. Nagel, Dtsch.
liCselnu'li für lifth. Lehranstalten im AnschluHS
an d. prcu.s.s. Lehrjiläne v. I!>0L Au«g. ('.
Unterstufe. .{. Tle. Sexta bis Quarta. L.,
Dürr. 2«8 S.; 817 S.; :{3i S. M. 2,00; M.2,()0;
M. 2,r)0.
I.V_»S) K. Sthnorf, l)t«ch. Lesebuch für d.
unteren u. mittleren Klassen höh. Lehr-
anstalten d, Schwei/. Tl. 2. 2. AuH. Zürich,
Schultliess & Co. V, HÖS S. M. 8,20.
I52H) r.tM-nh. Schulz. Dtsch. Lesebuch für
iiöh. Lehranstalten. Tl. 1. Abteiig. \. (Untere
Klassen.) 12. AuH. Paderborn, Schöningh.
X., 4.s?S. M. 8,20.
1530) W. Scheel, Lesebuch aus (}. Frevtaga
Werken, li., Weidmann. 1901. X, /if) S.
M. 3,00. ifO. Weissenfeis: DLZ. 28,
S. 1176/7; K. Endemann: ZCivnm. Uii,
S.r)B2/4;Merian-(Jena8t:ZlMiP.y,S. 3tir).||
1531) L. Sevin, CToethes ältere Zeitgenossen.
(= Litteraturgeschichtl. Lesebuch in ein-
zelnen Bänden. Hd. 2.) Karlsruhe, Reiff.
12". 112 S. M. 0,bO.
1532) M. II off mann. Psycholog. liCsebuch.
Wien, Holder. 64 S. M. 1,00.
Lesebücher für Realschulen.
1533) K. F. Kummer u. K. Stejskal, Dtsch.
Lesebuch für Österreich. Ilealschulen u. ver-
wandte Lehranstalten. Bd. 2. 5. Aufl. Wien,
Manz. XIX, 410 S. M. 2,00.
1534) H. Lund u. W. Suhr, D. Vaterland.
Lesebuch für d. dtsch. Nordmarken. Aus-
gabe in 1 Bd. Kiel, Lipsius & Tischer.
XX, 551 S. M. 2,00.
1535) A.G.Meyer u. L.Nagel, Dtsch. Lesebuch
für Realschulen u. verwandte Lehranstalten
im Anschluss an d. preuss. Lehrpläne v. 1901 :
Unterstufe. 2 Tle. (Klasse VI, V, IV);
Oberstufe; (Gedichtsamml. für die Klassen
III bis I). 4. Aufl. L.,Dürr. 288 S.; 892 S.;
864 S. M. 2,0(t; M. 2,75; M. 2,80.
1530) Dasselbe. Oberstufe. Prosaheft 8. Bearb.
in Verbindung mit den Herausgebern v.
P.Weise. 2. Aufl. ebda. 168 S. M. 1,65.
1.537) J.WoUinger, Lesebuch für Ilealschulen
u. verwandte Lehranstalten. Tl. i/2. Regens-
burg, Pustel. III, 882 S.; IV, 852 S. M. 2,20;
M. 2,00.
Lesebücher für höhrere M&dcliensctanlen.
153S) A. Kippenberg, Dtsch. Lesebuch für
höh. Mädchenschulen. Ausg. A. Tl. 7. Han-
nover, Goedel. 822 S. M. 2,60.
1539) K. F. Kummer u. K. Stejskal, Dtsch.
Lesebuch für österr. Mädchen-IiVceen u. ver-
wandte Lehranstalten. 2 Bde. Wien, Älanz.
XVI, 298 S.; XVI, 836 S. M. 2,00; M. 2,80.
1540) J. G. Mailänder, Dtsch. Lesebuch für
höh. Mädchenschulen. Bd. 3. (6.-8. Schul-
jahr.) 2. Aufl. St., Bonz. VIII, 391 S.
M. 2,00.
1541) P. Prinz, Dtsch. Lesebuch für kathol.
höh. Mädchenschulen. Tl. 6: Schuljahr 7,
Klasse III. Paderborn, Schöningh. XV^I,
586 S. M. 8,00.
1542) E. Schmid u. F. Speyer, Dtsch. Lese-
buch für höh. Mädchenschulen, nach d. preuss.
Bestimmungen vom 31. Mai 1894 bearb.
Jabreiberioht« für neuere deutsche Litteratnr^eschiobte,
Tl. 2 (Klasse VI u. V.) 3. Aufl L.,Teuhner.
XIII, 899 S. M. 8,00.
Lesebücher für Seminare*
1543) Ed. Förster, Dtsch. LeHcbuch für I^hrer-
u. Lehrerinnen-Seminarien. 7. Aufl. Stra««-
burgi.E., Strassburger Verlagsanstalt. XIII,
656 S. Mit 25 Porträts deutscher Dichter
u. Schriftsteller. M. 5,00.
1544) .1. Heydtmann, I)tM(h. I.,esebuch für
Lehrerinnen-Seminare. Für d. Untcrr. in d.
Litt. -Kunde ausgew. u. her. 1. Tl. IL Hälfte.
\'om Anfang d. 19. .Ih. bis z. Gegenw. L,
Teubner. XIV, 255 S. M. 4,00. |[A. Schöne:
Mädchenschule 15, S. 2J7-14.||
1545) P. Prinz, Dtsch. Pro.sa. E. Lesebuch für
kath. Lehrer.seminare. Tl. 1: Unterkursus.
Habelschwerdt, Franke. III, 846 S M 4.0(1.
Themen- and Dlspogitionssammlungen.
1546) P. (Jeyer, Vier Aufsatzentwürfe: Lehr-
proben u. Lehrgänge 70, S. 44-54.
1547) K. (töbel, Themata, Inventionen u. Dis-
positionen zu dtsch. Aufsätzen. 2. Aufl.
(Jütersloh, Bertelsmann. 1900. 95 S. M. 1,20.
liK. Menge: (iymn. 20, S. 799-800.]|
1548) C. Gude, Erläut. dtsch. Dichtgn. Nebst
Themen zu schriftlichen Aufsätzen in Um-
rissen u. Ausführungen. 2. Reihe. 1 1. Aufl.
L., Brandstetter. VIII, 392 S. M. 3,50.
1549) K. Hähne 1, 200 Entwürfe zu dtsch. Auf-
sätzen. (JBL. I^!>9I 10:51.) [K.Menge:
Gymn. 2ü, S. 579-80.11
1550) Ad. Hei uze, Prakt. Anleit. z. Disponieren
dtsch. Aufsätze. Bearb. v. H. Heinze. 6.
Aufl. Bd. 1 u. Bd. 4. L., Engelmann. 1901.
XII, 147 S.; V, 104 S. k M. 1,00.
1551) Hedwig Hense, Dtsch. Aufsätze für d.
oberen Klassen der höh. Mädchenschulen.
2. Aufl. L., Th. Hofmann. XVI, 266 S.
M 8,20.
1552) E. Jander, Aufgab, zu dtsch. Aufsätzen.
Breslau, Hirt. 102 8. M. 1,00.
1553) V. Kiy, Kurze Dispositionslehre nebst
Beispielsamml für d. mittleren u. oberen
Klassen höh. Lehranstalten. B., Weidmann.
1901. V, 104 8. M. 1,80. i[K. Menge:
Gyran. 2<', S. 2^5/6.]|
1554) G. Mosengel, Dtsch. Aufsätze für d.
höh. Lehranstalten im Anschluss an d. dtsch.
Lesestoff. L., Teubner. 1901. VII, 116 8.
M. 1,40. |[E. Roese: ZDU. 16, 8. 189-91.]|
1555) W. Wunderer, Meditationen u. Disposit.
zu dtsch. Absolutorialaufg. für d. baver.
Gymn. Tl. 2. Bamberg, Buchner. VI, 65 S.
M. 1,20.
Leitfüden der Litteraturgeschiehte.
1550) A. Brogsitter, Grundriss d. dtsch.
Litteraturgesch. Für die Oberkla.ssen höh.
Lehranstalten zusammengestellt. Münster,
Aschendorff. 86 8. M. 0 50.
1557) J. Fischer, Lehrbuch für d. Unterricht
in d. Gesch. d. dtsch. National-Litt. 4. Aufl.
Her. V. G. Funk. Langensalza, Schulbuch-
handlung. 1901. VI, 246 8. M. 2,25. IfU.
Zernial: ZGvmn. 5». S. 651/5.]
1558) K. Haehnel, Uebersicht d. dtsch. Litt-
Gesch. Als Hilfsbuch für Wiederholungen
bearb. 8. Aufl. Wien, Manz. VI, 99 S.
M. 1,50.
IUI. h
34
I, 6. Geschichte des Erziehungs- u. Unterrichtswesens.
1559-1569
1559) J. Heydtmann u. E. Claus nitz er,
Dtsch. Nationallitt. v. d. Anfängen bis z.
Gegenw, (= Dtsch. Lesebuch für Lehrer-
seminare. Tl. 1.) L., Teubner. XX, 852 S.
M. 4,(>0.
1560) K. A. Krüger, Dtsch. Litteraturkunde
in Charakterbildern u. Abrissen. 7. Aufl.
Danzig, Axt. IV, 115 S. Mit 34 Abbild.
M. 0,«(».
1561) Litteraturgeschichtl. Bilder in Muster-
darstellung. '2. Aufl. Langensalza, Schul-
buchhandl. IV, 4U2 S. M. 3,80.
Leitfäden der Poetik.
1562) J. Nie den, Dtsch. Poetik in kurzem
Abriss. 2. verb. Aufl. Strassburg, Bull.
26 S. M. 0,40.
1563) W. Eeuter, Poetik. 3. Aufl. Bearb. v.
L. Lütteken. Freiburg i. B., Herder. X,
169 S. M. 1,50.
1564) W. Sommer, Grundzüge d. Poetik. 8. Aufl.
Paderborn, Schöningh. VI, 80 S. M. 0,75.
1565) H Sommert, Grundzüge d. dtsch. Poetik
für d. Schul- u. Selbstunterr. 7. Aufl. AVien,
Pichler. IV, 115 S. M. 1,40.
1566) F. Böckelmann, Auslese dtsch. Ge-
dichte z. Memorieren nebst e. Abriss d.
Poetik für höhere Schulen. 3. Aufl. Her-
ford, Menckhoff. IX, 162 S. M. 1,00.
Grammatik.
1567) J. Lattmann, Grundzüge d. dtsch.
Grammatik nebst Regeln d. Rechtschreibung
u. d. Wichtigs:en aus d. Rhetorik. 8. Aufl.
Besorgt v. H. Lattmann. Göttingen, Van-
denhoeck & Rupprecht. IV. Iii8 S. M. 1,30.
1568) E. Looss, Beispiele z. Satzlehre aus
dtsch. Dichtern Ausgewählt u. zusammen-
gestellt. 2. Aufl. Langensalza, Schulbuch-
handig. 24 S. M. 0,v5.
1569) O.Weise, Musterbeispiele z. dtsch. Stil-
lehre. Progr. Eisenberg. 1902. 29 S.
1,6
Geschichte des Erziehungs- und Unterrichtsweesns.
Bibliographie und St.itistilc N. 1570. — Allgemeine Unterrichtslelire N. 1590. - Geschichte der
Pädagogik und des öffentlichen Unterrichtswesens: Allgemeines N. 1615; 16. und 17. Jahrhundert N. 1628; 18.
und 19. .lahrhundert N. 1637. - Einzelne Vertreter der Pädagogik und deren Werke: D. Chrytraeus N. 1647;
M. Neander N. 1643; W. Ratichias N. 1649; Comenins und seine Zeitgenossen N. 1650; A Rathmann N. 1654; Friedrich der Grosse
N. 1655. — Pietisten und Philanthropisten : J. ß. Basedow N. 1656; J. Lange N. 1658; Chr. G. Salzraann N. 1659; J. G Sulzer N. 1662;
E.Ch. Trapp N. 1663; J. G. Herder N. 1664. — Katholische Pädagogen: J von Felbiger und F. Kinderraann N. 1665; F. Molmann
N. 1666; B. Overberg N. 1667; E. von Rochow N. 1668; J. M. Sailer N. 1669. - Verschiedene andere Pädagogen N. 1671. —
J. H. Pestalozzi N. 1478; J. F. Ilerbart N. 1697. — Neuere Pädagogen: F.W. Dörpfeld N. 1708; A. Diesterweg N. 1711; V.
Fröbel N. 1713; H. Bachofner N. 1718; C. Bertheau N. 1719; J. Beeger N. 1720; E. Bock N. 1721; E. Bonnell N. 1722; K.
ßormann N. 1723; M. Creizenach N. 1724; Ch. II. Dillmann N. 1725; G. Dinter N. 1726; F. Dittes N. 1727; Kontor Grabe N. 1728;
J. Ch. F. Guts Muths N. 1729; J. Hunziker N. 1729a; L. Kellner N. 1730; F. W. Kockel N. 1731; Y. E. Milde N. 1732; A. H.
Niemeyer N. 1733; G. F. Parrot N. 1734; R. Richter N 1735; E. Rittweger N. 1736; E. A. Ro^smässler N 1737; W. C. Sanders
N. 1738; J. Schenckel N 1739; H. Schiller N. 1740; A. Vogelmann N. 1741. — Memoirenwerke N. 1743. — Hochschulwesen:
Allgemeines N. 1746; Hochschulpädagogik N. 1758; Studententum (Corpsleben, Burschenschaften, studentische Bewegung der
Gegenwart) N. 1762. - Geschichte einzelner Universitäten: Altdorf K. 1776; Dillingen N. 1777; Uorpat N. 1779; Erfurt
N. 1782; Frankfurt a. 0. N. 1783; Giessen N. 1784; Göttingen N. 1788; Greifswald N. 1789; Halle- Wittenberg N. 1792; Heidel-
berg N. 1796; Helmstedt N. 1797; Jen» N. 1798; Köln N. 1800; Krakau N. 1801; Leipzig N. 1802; Marburg N. 1805; Mttnster
N. 1807; Padua N. 1809; Prag N. 1810: Wien N. 1812; Würzburg N. 1813. — Höheres Schulwesen: Allgemeines N. 1814;
Einzelne Lehrfächer N. 1829; Klastisches Altertum urd höhere Schule N. 1840; Schulreform N. 1843; Reformgymnasinm
N. 1867; Schul Programme N. 1873; Stellung und Thätigkeit der Gymnasiallehrer N. 1876. — Schulwesen einzelner Länder und
Stftdte: Aschaffenbnrg N. 1880; Augsburg N. 1881; Baden N. 1882; Bayern N, 1383; Braunschweig N. 1834; Brühl N. 1885;
Charlottenburg N. 13S6; Crailsheim N. 1887; Donauwörth K. 1888; Düsseldorf N. 18S9; Eisleben N. 1890; Elsass N 1891;
Frankfurt a.D. N. 1892; Görz N. 1893; Gotha N. 1894; Halle N. 1895; Hamburg >'. 1896; Hasegau N. 1897; Hessen N. 1898;
Hessen-Darmstadt N. 1899: Ilfeld N. 1900; Katzenellenbogen N. 1901; Köln N. 1902; Malchow N. 1903; Mannheim N. 1904;
Oberfranken N. 1905; Oberhessen N. 19C6; Sachsen N. 1907; Schlesien N. 1908; Schleswig- Holstein N. 1910; Schwarzburg
N. 1911; .Selters N. 1912; Zweibrücken N. 1913. — Geschichte einzelner Lehranstalten: Aschaffenburg N. 1914; Berlin N. 1915;
Bern N. 1916; Bielitz N. 1917; Böhmisch-Leipa N. 1918; Brixen N. 1919; Bromberg N. 1920; Brühl N. 1921; Brunn N. 1922;
Cöthen N. 1923; Dessau K. 1924; Dillingen N. 1926; Droysig N. 1927; Erlangen N. 19:28: Euskirchen N. 1929; Frankfurt a.D.
N. 1930; Giessen N. 19il; Görz N. 1932; Gotha N. 1933; Hall N. 1934; Iglau N. 1935; Kamenz N. 1936; Keilhau N. 1937;
Kremumönster N. 1937; Laibach N. 1938; Lübeck N. 1939; Lüneburg N. 1939; Magdeburg N. 1940; Meissen N. 1941; Meppen
N. 1942; Metten N. 1943; Nenstettin N. 1944; Opp. lo N. 1945; Osnabrück N. 1946; Osterode N. 1947; Pless N. 1948; Rostock
N. 1949; Salzburg N. 1960; Schaffhansen N. 19äl; Schleswig N. 1952; Stettin N. 1953; Stuttgart N. 1954; Tesohen N. 1955;
Tilsit N. 1956; Troppan N. 1957 ; Tübingen N. 1958; Wien N 19.59; Worms N. 1962. - Lehrerbildungs wesen (Universität«-
bildung der YolksBchullehrer) N. 1964. — Frauenbildungs wesen (Frauengymnasien, Frauenstndium) N. 1974. — Bildnngs-
wesen der Gegenwart: Allgemeines N. 1994; nationale Bildung N. 2002; Schule (Sichtungen und Ziele) N. 2006; Einheits-
schule N. 2016; Bildungswert einzelner Dichtgattungen N. 2023; der Musik N. 2027. - Schulhygiene N. 2029. - Schule und Haus
M. 2038. - Volkshochschulwesen N. 2040. — Volksbildung und Socialp&dagogik N. 2048. - Schule und Ausland N. 2066. -
Schnlmuseen N. 2071. —
1570-1614
T, 6. Geschichte des Erziehungs- u. Unterricht^weeenH.
35
Uibliogrupliie und Statistik.
1570) Piidag. Jalircöberu-ht. 1901. Her. v. H.
Scherer. Jahrg. 54. L, BrandHtetter. XIV,
KU, 261 8. M. 12,(M).
1571) Pildagog. Jb. IWOI (IUI. L>4). Her. v. d.
Wiener piidag. GesellHchaft. Red. v. A. Zens.
Wien, Man/,. XIV, 192 S. M. :^00.
1572) Jahresberichte über d. höh. Schulwesen,
her. V. Conr. Rethwisch. Jahrg. 16 (1901).
B., Gacrtner. VIII, 11, 60, HB, 66, 70, 31, 58,
91, 27, r.H, 96, .M, 26 u. 75 S. M. 16,00.
1573) Jahrbuch d. höh. Unterrichtswesens in
Oesterreich mit Einschl. d. gewerbl. Fach-
schulen u. d. bedeut. Erziehungsanst. Bearb.
V. J. Divis u. W. Pötzl. lf>. Jahrg. Wien
u. Prag, F. Tenipsky. VIII, 439 S. M 8M).
1574) (i. Strakosch-Grassniann, Biblio-
graphie z. Gesch. d. österr. Unterrichtswesens.
Heft 2: D.Universitäten. Progr. Korneuburg.
66 S.
1575) Bibliotheca paedo-psvchologica: ZPaed-
Psych. 4, S. 81-96.
1576) Katalog d. piidag. Centralbibl. (Comenius-
Stiftung) zu Leipzig. Bd 1. Abt. 1. 3. Aufl.
L., Gräfe. III, HiO S. M. 0,75.
1577) J. Ziehen, D. Haupterscheinungsformen
paedag. Fachlitt : KhBUEU. 76, S. 203/8.
1578) K. Heniprich, Ufers Internat, paed.
Bibliothek: ZPhP. 9, S. 243/6.
157») M. Ewert, Paedag. Litt.: LE. 4, S. 168-74.
15S0)L. Fleischner, Paedag. Rundschau : Wage
5, N. 13, 19, 24.
1581) G. Frick, Schulwesen: KonsMschr. 59,
S. 6"5-ll, 10-'3/7. (Krit. Übersicht.)
1582) Erich Meyer, Pädagogik: TürmerJb.,
S. 343/6.
1583) J. Rappold, Pädag. Litt.: ZOG. 53,
S. 824-32.
1584) H. Scherer, Litteraturbericht über Päda-
gogik u. ihre Hülfswissensch. : NBahnen.
(Wiesbaden) 13, S. 68-71, 128-;i0, 447/9, 769-73.
1585) J.Ziehen, P>ziehungswesen : Umschau 6,
S. 36/7, 869-71. (Krit. Übersicht.)
1586) Mitteil. d. Ges. für dtsch. Erziehungs- u.
Schulgesch. Her. v. K. Kehrbach. Bd. 12.
B., A. Hof mann & Co. 316 S. M. 8,00.
1587) K Kehrbach, Ber. über d. Veröffent-
lichgn. d. Ges. für dtsch. Erziehungs- u.
Schulgesch.: Verhandlgn. d. 46. Versamml.
dtsch. Philol. u. Schulmänner, S. 40/1.
1588) Blätter für d. Gymnas.-Schulw. Her. vom
bayer. Gymnasiallehrerverein. Repertorium
z. Bd. I— XXXVI. Jahrg. 1865/1900, sowie
über d. Generalversammlungsberichte d
bayer. Gymnasiallehrervereins I — XX. Bearb.
v. E. Brand. München, Lindauer. IX,
155 S. M. 4,00.
1589) Statist. Jb. d höh. Schulen Deutschlands.
Luxemburgs u. d. Schweiz. Neue Folge v.
Mushackes Schulkalender. Jahrg. 23. 2 Tle.
L., Teubner. 16". XXVII, 262; III, 408 S.
M. 3,60.
Aligemeine Unterrichtslehre (Methodisches).
1590) F. Regener, AUgem. Unterrichtslehre.
In Grundrissen dargestellt. 2. Aufl. L.,
Hof mann. VIII, 262 S. M. 2,80.
1591) Th. Ziegler, AUg. Pädagogik. 6 Vortrr.
(= Aus Natur u. Geisteswelt. Bd. 33.) L.,
Teubner. 1901. VII, 136 S. M. 1,00. ![F.
Müller: Gymn. 20, S. 651.]|
1592) K. Heil mann, Handbuch d. Pädagogik
nach d. neuen Lehrplänen bearb. Bd. 1.
L., Dürr. 295 8. M. 3,50. (Enthält: Psycho-
lop;ie u. Lo^ik. Allg. Unterrichtelehre u.
Didaktik. Erziehungslebre.ErziehungsitAtten
u. Erzieher.)
1593) W. Rein, Pädagogik in syBtemat. Dar-
stellung. Bd. 1. Die Lehre vom Bildunn-
wesen. Langensalza, Beyer & Söhne. XIL
680 S M. 10,00.
1594) id., Pädag. im Grundriss. 3. Aufl. 3. Abdr.
(= Samml. Göschen N. 12.) L., (löschen. 12*.
145 S. M. 0,80.
1595) H. Baumgartncr, Pädagogik oder Er-
ziehungslehre, mit besond. Berücksicht. der
t>sycholog. Grundlagen. 4. Aufl. Frei-
)urg i. Br., Herder. VIII, 252 S. M. 2,00.
1596) W. Ostermann, Lehrbuch d. Päda-
gogik Bd. 1. 1. Tl. 12. Aufl. Oldenburg,
Schulze. XXIV, 2.34 S. M. 3,0<j.
1597) P. Conrad, Grundzüge der Pädagogik
u. ihrer Hölfswis-senschaften in elementarer
Darstellung. Für Lehrer, Seminarien u. z,
Selbstunterr. bearb. 2 Tl. Pilemente der
Ethik u.allgem.Pädagogik. Davos.H. Richter.
IV, 403 S. M. 4,00.
1598) F. A. Lange, Vorlesungen über Päda-
gogik: PolitAnthropolR. 1, S. 628-39.
1599) A. Vogel, I^. pnilosoph. Grundlagen d,
wisseuschaftl. Systeme der Pädagogik. 3. Aufl.
(= Einleit in F. G. L. Gresslers Klassiker
d. Pädagogik.) Langensalza, Schulbucbhandl.
V, 187 S. M. 3,30.
1600) G. B ö h m e 1 , Idealismus u. Realismus in der
Pädagogik. Marburg, El wert. 26 S. M. 50,00.
1601) H. K. E. Buhmann, Entwicklungs-
Pädagogik: PolitAnthropolR. 1, N. 12.
1602) 0. Kahn t, Idee e. allgemeingiltig. Päda-
gogik. Programm e. besond. Zweiges d.
Erziehungslehre. L.,Hahn. III, 56S. M. 1,00.
1603) O. Ko bei, Ethnograph. Voraussetzungen
d. Weltpädagogik: ZPhP. 9, S. 34-45.
1603a) id., D. Bedeut. d. Weltpädagogik für
d. dtsch. Schule: Schulfreund 58, S. 55-64.
1604) R Lehmann, Erziehung u. Erzieher.
(JBL. 1901 I 6 : 290.) |fO. Jaeger: Hu-
manistGymn. 13, S. 15/7; P. Menzer: Zu-
kunft 37, S. 155/8; F. Müller: Gvmn.
20, S. 239; A. Matthias: MschrHSch. 1,
S. 64.7.] I
1605) R. Zander, Erziehung u. Erzieher: Körper
u. Geist 10, S. 332/5. (Ueber R. Lehmann.)
1606) A. Ph. Largiadfere, Ueber erziehenden
Unterr. Zürich, Schulthess & Co. 71 S.
M. 1,00.
1607) R. Bartolomaeus, Erziehung: Kritik
17, S. 220/5.
1608) W. Buhle, Briefe über Erziehung an e.
junge Mutter gerichtet. B., Dümmler. 220 S.
M. 2,40. |[Anna Brunnemann: LE. 4,
S. 1437/8.]!
1609) H. PuQor, Die neue Erziehung. Es-says
über d. Erziehung z. Kunst u. z. Leben. L.,
H. Seemann Nachf. IV, 339 S. M. 4,00.
1610) E. Platzhoff-Lejeune, D. neue Er-
ziehung: Tag N. 273, 275.
1611) Gertrud Bäumer, D. mod. Individua-
lismus u. d. Erziehg.: Frau 9, S. 321/8.
1612) L. Grimm, Neuere Strömungen auf philo-
soph. Gebiet u. ihr Einfluss aui d. Pftdag.:
DSchule \ S. 4H5-94, 531-44.
1618) Zur Pädagogik der Gegenwart. (= Samml.
V. Abhh. u. Vortrr. Heft 11.) Dresden, Bleyl
& Kämmerer. IV, 129 S. M. 2,25.
1614) F. Mohhaupt, Allerlei Hobelspäne aus
meiner Werkstatt. Ges. Aufs, allgemein-
5*
36
I, 6. Geschichte des Erziehungs- u. Unterrichtswesens,
1615-1654
pädag., sowie didakt. Inhalts, geschrieben
für Lehrer u. Erzieher, 'i. Bd. Tetschen,
O. Henkel. IV, 199 8. M. 2,00.
Grschichte der Pädagogik inid des öifentliclieii
Unterrlchtswescns.
1615) W. Eein, Encyklopädinches Handbuch d.
Pädagogik. ,?. Aufl. Bd. 1. Hälfte J. Langen-
salza, Beyer & Söhne. b[2 S. M. 7,50. \[E.
Geschwind: ZOG. 53, S. 821/4.j|
1616) K. Heilmann, Handbuch d. Pädagogik.
Bd. 3. Gesch. d. Pädagogik. Mit Abbild, u.
Kartenskizzen. 2. nach d. neuen Lehrplänen
bearb. u. vermehrte Aufl. L., Dürr. 256 S.
M. 3,20.
1617) H. Baumgartner, Gesch. d. Pädag. mit
besond. Berücksicht. d. Volksschulwesens. Für
Lehrer, Seminare, u. z. Fortbild. d. Lehrer.
Freiburg i. B., Herder. XVI, 283 S. M. 2,40.
1618) K. A. Schmid, Gesch. d. Erzieh, vom
Anfang an bis auf unsere Zeit. Bearb. in
Gemeinschaft mit H. Bender, R. Hoff-
mann, E. V. Ballwürk, J. Wychgram v.
G. Schmid. Bd. 5. Abteil. 1/2. St., Cotta.
1901. Vni, 511; VI, 316 S. M. 26,00. |[A.
Heubaum: PrJbb. 109, S. 160/3; A.
Zimmermann: LRs. 28, S. 118-51; W.
Schrader: HZ. 89, S. 501/6: O. Weissen-
fels: BPhWS. 22, S. 213/6, 564/?; DSchul-
mann 5, S. 841 /<, 526/9.]|
1619) Dasselbe. Bd. 5. Abteil. 3. Ebda. X,
592 S. M. 20,00.
1620) H. Weimer, Geschichte d. Pädagogik.
(= Samml. Göschen N. 145.) L., Göschen.
12». 168 S. M. 0,«0.
1620 a) M. Müller-Tissot, Erziehungsge-
schichte in schlichten Bildern. St., Metzler.
VIL 172 S. Mit Bildnissen. M. 2,25.
1621) J. Gassner, D. Pädagogik u, ihre Gesch.
im Lichte d. kath. Weltansch. : Wahrheit 8,
S. 153-67.
1622) H. Keferstein, Wanderungen durch d.
Gesch. d. Pädagog. u. d. Erzieh, u. Unter-
richtslehre nebst e. , Erinnerung aus d. Leben
d. Vf." 2. durch Randbemerkgn. zu pädag.
Zeitfragen erweit. Ausgabe. L., Haacke.
XXV, XIV, 478 S. M. 3,00.
1623) Th.Achelis, D. Waudlgn. d. Pädagogik.
(= Am Ende d. Jh. Bd. 22.) B., Cronbach.
1901. 201 S. M. 2,20. |[LCB1. S. 637/8.]|
1624) Z. Gesch. d. Pädagogik: NBahnen (Wies-
baden) 13, S. 431/8,625-35.
1625) L. Mack, Z. Gesch. d. Realschulwesens:
>'euphilolBll. 6, S. 175/7, 210/9.
1626) H. Grünewald, Z. Gesch. d. pädagog.
Bildungsschule: PaedWarte. 8, S. 345-56.
393-402.
1627) H. Schulz, Beitrr. z. Gesch. d. Volks-
schule: NZSt. 201, S.13J-49, 165-73, 228-37.
1628) R. Galle, Pädagogischesaus alten dtsch.
Rechtsdenkm. (= Beitrr. z. Lehrerbildung
u. Lehrerfortbildung. Her. v. K. Muthe-
siuH. Heft 26.J Gotha, Thienemann. 38 S.
M. 0,60. (Aus: PaedBll.)
1620) D. Kinderfragen. D. erste dtsch Kate-
chismus. Her. u. mit e. Abriss d. Brüder-
gesch. versehen v. A. Kästner. (= Neu-
drucke pädag. Schriften N. 17.) L., Brand-
stetter. VIII, 77 S. M. 0,80.
1630) I). Schule vor d. Reformation: PaedBll. 31,
S. 546/9, 578-80.
1631) E. Hermann, D. dtsch. Schule im Zeit-
alter d. Reformation: PaedA. 44, S. 214-24.
1632) W. Rudeck, I). Erziehg. d. Jugend.
(= N. 57, S. 75-90.) (Betrifft d. 16 u. 17. Jh.)
1683) B. Clemenz, D sittliche Verfall d.
Schulen im 16 Jh.: KZEU. 51, S 297-308.
1634) E. Goebel, Johann d. Aeltere, Graf v.
Nassau-Dillenburg. 15 '9 — 1606: Nassovia 3,
S. 210/2, 222, 4, 234/5, 2 0/2, 264/6. (Behan-
delt seine Verdienste um Schule u. Kirche.)
1635) I). Bildungswesen d. Jesuiten seit 1600:
HPBll. 129, S 232-40.
1636) D. Schulen d. Jesuiten: Stern d. Jugend 8,
N. 8.
1637) Kirche u. Schule vor 100 J.: Pfarrhaus 18,
S. 1 2/3, 25 6.
1638) H. Schulz, D. Volksschule in d. Manu-
fakturperiode: NZSt, 2ii2, S. 169-75, 197-203,
241/6.
1639) O.W. Beyer, Dtsch. Schulwelt d. 19. Jahr-
hunderts in Wort u. Bild In etwa 12 Lfgn.
k 2 Bogen. Wien, Pichler. M. 0,60.
1640) P. Stötzner, D. öffentl. Unterrichts-
wesen Deutschlands d. Gegenw. (JBL. 1901
16:52.) |[0. Michalskv: ZGymn. 56,
S. 638-40; H. Widmann: ZRealschulw. 27,
S. 95; ALBl. 11, S. 521 ; J. Rappold: Gymn.
20, S. 825; F. Mühlau: NBllEU. 31, S. 67.]]
1641) H. Silbergleit, D. Universitätswesen
dtsch. Städte 1899-1900: Statist. Jb. d. dtsch.
Städte 10, S. 207-29.
1642) Roberts, Education in the 19^^ cent.
Cambridge, University Press. 300 S. |[K.
Becker: Anglia 13, S. 2.39-49.]|
1643) M. E. Sadler, Education in Germany.
Board of education. Special leports on
educational subject. London. His Majesty
stationary office. XIV, 622 S. |[W. Münch:
DLZ. 23, S. 1.882/5.11
1644) F. Kemsies, D. Entwickl. d. pädag.
Psychologie im 19. Jh.: ZPaedPsych. 4,
S. 197-211, 342-55, 473-84.
1645) E. Schott, D. Entwickl. d. Gesellschaft
für dtsch. Erziehungs- und Schulgesch.:
NKBLGAV. 9, S. 187/h.
1646) id., D. Gesellschaft für dtsch. Erzieh.- u.
Schulgesch.: NBllEU. 31, S. 1-15.
Einzelne Yertreter der Pädagogik und ilire
Werke:
Aeltere Zeit.
1647) G. Kohfeldt, D. akad. Geschichtsunterr.
im Reformat.-Zeitalter mit bes. Rücksicht
auf D. Chytraeus in Rostock: MGESchG.
12, S. 201-28. (1531-1600.)
1648) L. E. Seidel, M. Neander (1525-95):
PaedWarte. 8, 43^9-
1649) A. Wünsche, Drei Klassiker d. Er-
ziehung: LZgS. N. 111. (W. Ratichius,
J. G. Fichte, G. Dinter.)
1650) J. A. Kvacala, Briefe in d. Himmel v.
J. A. Comenius. Miklos, Verl. d. Ver.
„Tranoscius". 40 S.
1651) J. D. B. de Haan, Comenius Labyrint
der Wereld: NedSpect. S. 171/2.
1652) J. Kvaöala, Korrespondenz d.J.A. Come-
nius u. dessen Zeitgenossen. Prag, Böhm.
Akademie d. Wissensch. 351 S.
1653) Fj. Pappenheim, J. A. Comenius. Tl. 1.
Lcbcnsabriss, ferner die „(rrosse Lehrkunst*.
3. Aufl. (= F. G. L. Gresslers Klassiker
d. Pädagog. Bd. 15.) Langensalza, Schul-
buchhandl. VIII, 316 S. M. 3.50.
1654) W. Böhme, A. Rathmann. E. Schleizer
IMÖ-1696
r, 6. Geschichte de« Erziehung^- u. Unterricht«we«eiui.
37
Lehrerleben aus d. 2. Hillfte d. 17. .Ih.
(= Festschrift d. Geschieht«- u. Altertunis-
forsch.-Ver. zu Schleiz. Her. v. li. Schmidt.
(Schleiz, Selhstverhig. 194 S.| K. liJT-tiO.)
1(155) E. (Jlausiiitzer, I). Volk88chuli)ädag.
Kriedr. d. Gr. u. d. preuss. Unterriciit«ver-
waltuiig seiner Zeit. (:= I). päd. Klassiker,
lier. V. E. Friedrich u. H. Gehrig. Bd. 7.)
Halle, Schroedel. VHI, 168 S. M. 1,H0.
PletiBtcii und Phllanthropistcn.
I«5«) W. Wolf, Goethe u. Basedow: l»aedStud.
?;{, S. 5(1/8.
Iö57) H. Grünewald, Montaigne u. Basedow
in ihren Bcziohgn. z. l'ädagog. d. Gegenw.
Paed Warte, .s, S. 9H9-91.
1058) G. Müller, J. Lange: RPTh. 11, 8. iCl/-!.
(Pietist. Schulmann.)
1Ö50) i). Zustände d. öffentl. Schulwesens z. Z.
Salznumns: KatluSchulZg. (Breslau) 19, N.19.
I({(i0) (yh. (i. Salzniaun, Krebsbüchlein oder
Anweisung zu e. vernünftigen Erziehung d.
Kinder. Bearb. v. Dr. Wimnier. (= Samml.
d. bedeutendsten pädag. Schriften aus alter
u. neuer Zeit. Mit Erläut. v. B. Schulz,
.1. Gänsen, A. Keller. Bd. 6.) Paderborn,
Schöningh. X, 242 S. M. 1,80.
löÖl) id., Konrad Kiefer oder Anweisg. zu e.
vernünftigen Erziehung d. Kinder. Neue
Ausgabe. 1. Aufl. L., Dürr. 144 S. M. 1,50.
lö«2) M. Dähne, H. G. Sulzer als Pädag. u.
sein Verhältnis zu d. päd. Hauptströmungen
seiner Zeit. Diss. Leipzig. VOO S.
1«Ü3) B. Maennel, D. hallische Pädag. E. Ch.
Trapp als Philanthrop: DSchulmann. 5,
S. 437-51.
1664) O. Häussel, D. Einfluss Rousseaus auf
d. philos.-päd. Anschauungen Herders: Paed-
Stud. 23, «1-140.
Katholische Pädagogen.
I««5) A. Schiel, .1. v. Fclbiger u. F. Kinder-
mann. Ihr Leben u. ihre Schriften. 2 Bde.
(= D. päd. Klassiker. Her. v. E. Friedrich
u. H. Gehrig. Bd. Ü.) Halle, Schroedel.
VIII, «;4 S. VIII, 64 S. M. 1,60.
1666) J. Pieper, F Molmann oder d. Leben
»md Wirken e. christl. Mustererziehers vor
100 .1. 3. Aufl. (= N. 1660, Bd. 6.) Pader-
born, Schöningh. 70 S. M. 1,20.
1667) J. Gänsen, B. Overberg, Anweisung
z. zweckmäss. Schulunterricht. 3. Aufl.
(= N. 1660. Bd. 1.) ebda. 329 S. M. 1,80.
1668) P. Schütze, E. v.Rochow, Päd. Schriften.
(= Schriften hervorragender Pädag. Heft 3.)
Breslau, Hirt. 48 S. M. 0,60.
1669) Dammers, D. prakt. Durchführung d.
harmonisch. Erzieh, bei Sailer: ASchulpraxis.
5, S. 113/7.
1670) M. Obermever, Methodik d. social.
P>zieh. nach Sail'er: PaedMhh. 8, S. 401-12.
Verschiedene andere Pädagogen.
1671) C. J. Steiner, R. Z. Becker, e. dt«ch.
Volkslehrer: PaedWarte. 8, S. 886/9, 941/8.
1672) Seminaroberlehrer Braune, E. Haus-
lehrer im 18. Jh. SchulblBrandenburg. 67,
S. 21-37. (Büsching.)
1673) K. Köberlin, G. Hecking, Rektor d.
Gymu. bei St. Anna in Augsburg 1743-73.
Progr. Augsburg. 44 S.
1674) ^. Brumm, Präceptur Herrher: Nusoria.
2, S. 2h2 4.
1675) A. Märten, Lehen u. Schriften d. Kchul-
inspektors F. Krancke. Hannover, Hahn.
1901. 73 8. M. (',75.
1676) F. Lüdecke, Aus H. Kunhardt« Leben.
1772-1844: NJbbKIAItGL. 10, 8. 105-21.
1677) Rektor Bieder, K. Ch. W. Türck 1774
—1846: SchulblBrandenburg. 67, 8. &73-90.
PestnloKzi und Herbart.
1678) B. Clemenz, Es soll kurz aU8einander-
gesetzt werden, dass Pestalozzi die an »ich
richtige Idee eines ABC der Anschauung
falsch ausgeführt hat: ASchulpraxis. 5,
S. 185/9.
1679) J. F. Herbart, Krit. Anzeige d. l'esta-
lozzischen Elementarbücher bes d. Buches
d. Mutter: Prakt. Schulmann 51, 8. 197-211.
1680) R Ilunziker, J. J. Reithard über
Pestalozzi: Haus u. Schule 33, N. 36-40.
1681) A. Krug, D. Pestalozzische Schule in
Preussen. (= Paed. Abhh. Her. v. W.
Bartholomäus. NF. Bd. 8, Heft 1 .) Biele-
feld, Helmich. 16 8. M. t',40.
1682) A. Pinloche, Pestalozzi and the foun-
dation of mod. elementarv school. London,
Heinemann. Sh. 5. i[SaturdayR 13, S.467/8.|i
1683) F. Polack, Vater Pestalozzi. Bilder aus
dem Leben d. gross Erziehers. Wittenberg,
Herros^ 87 S. Mit Abbildungen. M. 0,40.
1684) H. Pudor, Pestalozzische Vermächtnisse:
ComeniusBll. 10, 8. 503.
1685) E. Schlaikjer, Pestalozzi als Fabel-
dichter: ZeitB. 11, 8. 751.
1686) F. W. Schmidt, Pestalozzi u. Herbart:
RBUEU. 76, S. 401-20.
1687) P. Schneider, Pestalozzi u. d. Volksschule
Sachsens: PaedStud. 23, S 407-35.
1688) .1. Wiese, Pestalozzi als SchrifUteller:
NorddAZgB. N. 41.
1689) E. Besuch Pestalozzis bei Ch. H. Zeller
in d. Anstalt Beuggen: EvVolksschule. 15,
S. 265.
1690) Pestalozzi an Meyer (ehemal. helvet. Justiz-
minister): PestalozziStud. 7, N. 10.
1691) J. H. Pestalozzis ausgew. Werke. Her. v.
F. Mann. Bd. 2. (= Bibl. päd. Klassiker
Bd. 2.) Langensalza, Bever. X, 428 8.
M. 3,00.
1692) J. H. Pestalozzis sümtl. Werke. Her. v.
L. W. Sevffarth. Bd. 11/2. Liegnitz,
Seyffarth. *IV, 640 S.; III, 591 S. M. 6,00;
M. 5,70.
1693) J. H. Pestalozzi, Wie Gertrud ihre Kinder
lehrte. Her. v. K. Aug. Beck. (= N. 1660,
Bd. 28.) Paderborn, Schöningh. X, 248 8.
M. 1,80.
1694) J. H. Pestalozzi, Wie Gertrud ihre Kinder
lehrte. Bearb. v. Alb. Richter. 6. Aufl.
(= Päd. Bibl. Her. v. K. Richter. Bd. 1.)
L., Siegismund&Volkening. 210 8. M. 2,00.
1695) H. Weitkamp, Pestalozzis Gertrud al»
Muster e. Mutter u. Erzieherin. Heft 5.
(= N. 1681, Heft 5.) Bielefeld, A. Helniich.
15 8. M. 0,50.
1696) E. Zühlsdorff, Welche Bedeut. hat
Pestalozzis Lienhard u. Gertrud für d.
Gegenw.?: PaedWarte. 8, 8. 204 9, 249-52.
1697) O. Flügel, D. Bedeut d. Metaphj-sik
Herbart* für d. Gegenw. Langensalza,
Bever & Söhne. VII, 218 S. M. 3,00.
1698) 'Walt. Kinkel, Joh. Fr. Herbart, sein
38
I, 6. Geschichte des Erziehungs- u. Unterrichtswesens.
Leben u. seine Philosophie. Giessen, Ricker.
VIII, 204 S. M. 3,00.
1699) J. Pötsch, Herbart u. seine Schüler:
KatechetBll. S. 1/.^.
1700) E. V. Sallwürk, Z. Jugendgesch. J. Fr.
Herbarts: DBllEU. 29, N. 43/7.
1701) E. Sevdl, Zu Herbarts prakt. Philos.:
JbPSTh. "16, S. 129-54.
1702) R. Strauch, D. Herbart-Zillersche Lehr-
verfahren : Landwirtschaf tlSchulZg. S. 267-71 .
1703) J. M. Weber, Herbart als Pädagog:
KatechetBll. 28, S. 8(i-90.
1704) Herbarts Bildungsgang: KathSchulZg.
(Donauwörth) 3.ö, N. 46/7.
1705) Herbarts Stellung z. Religion u. Religions-
unterr.: DSchulpraxis. 22, N. 2J-32.
170H) Th., Fritzsch, Briefe Herbarts an Dro-
bisch: JbWPaed. 34, S. 227-78.
1707) J. F. Herbart, Allg. Pädagogik. Her.
V. Th. Fritzsch. (== ÜB. N. 4;<39-40.) L.,
Reclam. IG«. 240 S. M. 0,40.
Neuere Pädagogen.
1708) F. Wienstein, Friedrich Wilhelm
Dörpfeld. Sein Leben u. seine Schriften.
In Verbind, mit prakt. Schulmännern her. v.
E. Friedrich u. H. Gehrig. (= Pädag.
Klassiker. Bd. 5.) Halle, Schroedel. V, 80 S.
M. 1,('0.
1709) L. Bornemanu, Dörpfeld u. Alb. Lange.
(= PaedMag. Her. v. F. Manu. N. 194.)
Langensalza, Beyer. 37 S. M. 0,45.
1710) F. W. Dörpfeld, Gesammelte Schriften.
Bd. 1. Beitr. z. pädag. Psychologie. Tl. 2: D.
schulgemässe Bildung d. Begriffe. 4. Aufl.
Gütersloh, Bertelsmann. 47 S. M. 0,50.
1711) K. Fischer, Ad. Diesterweg. (= F. G.
L. Gresslers Klassiker d. Paedag. Her. v.
H.Zimmer. Bd. 19.) Langensalza, Schul-
buchhandl. VIII, 380 S. M. 4,50.
1712) H. Rosin, Diesterwegs parlamentarische
Tätigkeit u. sein Einfluss auf d' Schulgesetz-
gebung: DSchulmann. 5, S. 101-15.
1713) J. Klein, F. Fröbel: ASchulpraxis. 5,
S. 300/1, 341/3, 368/9. 385/9, 409-12.
17U) C. Müller, F.Fröbel. (=D.päd.Klassiker.
Her. V. E. Friedrich u. H. Gehrig. Bd. 8.)
Halle. Schroedel. V, 96 S. M. 1,25.
1715) E. Pappenheim, Fröbel als Begründer
e. biologischen J^akultät: MhhComeniusGes.
11, S. 173-88.
1716) C. J. Steiner, F. Fröbel: PaedWarte.
8, S. 1117-28.
1717) H. Zimmer, F. Fröbel: EthKultur. 10,
S. 196/7.
1718) H. Bachofner, Seminardirektor. E.
Lebensbild mit Auszügen aus seinen Briefen.
2. Aufl. Zürich, Depot d. evangel. Gesell-
schaft. IV, 323 S. M. 3,20.
1719) W. Sil lern, C. Bertheau: ADB. 46,
S. 437-40.
1720) H. Sander, J. Beeger: ib. 46, S. 330/2.
(Comeniusforscher.)
1721) id., 0. Bock: ib. 47, S. 40/3.
1722) id., E. Bonnell: ib. 47, S. 106/9,
1723) F. Brummer, K. Bormann: ib. 47, S. 113/5.
1724) A. Brüll, M. Creizenach: ib. 47, S. 546/9.
1725) F. Brummer, Ch. H. Dillmann: ib. 47,
S. 702/5.
1726) G. Fröhlich, G. Dinter. (= F. G. L.
Gresslers Klassiker d. Pädag. Her. v. H.
Zimmer. Bd. 2 1 .) Langensalza, Schulbuch •
handlung. VIII, 536 S. M. 9,00.
1727) V. Häntzsch, F. Dittes: ADB. 47,
S. 729-30.
1728) Fr. Polack, Kantor Grobe u. andere
Leute. Ges Erinner, aus d. Zeitschr. „Päda-
gog. Brosamen". Wittenberg, Herros^. 136 S.
M. 1,20.
1729) A. B. Netsch, Guts Muths pädag. Ver-
dienst um d. Pädag., d Geographie u. d.
Turnens. Diss. Hof, R. Lion. IV, 112 S.
M. 1,50.
1729«) J. Winteler, Erinnerung an J. Hun-
ziker, Professor d. aargauischen Kantons-
schule (1859—1901). Aarau, Sauerländer.
31 S. M. 0,80.
1730) Mildenberg, Zu L. Kellners Todestag:
KathSchulZg (Donauwörth). 35, N. 32/4.
1731) Aus d. Wirken e. sächs. Schulmannes:
Volkswohl 25, S. 193/4. (F. W. Kockel )
1732) K. Wotke, V. E. Milde als Pädagoge
u. sein Verhältnis zu d. geistigen Strömungen
seiner Zeit. (^ Beitr. z. österr. Erzieh.- u.
Schulgesch. Heft 4.) Wien, Braumüller. XII,
264 S. M.8,40. i[K. Fuchs: ZOG. 53, S. 65.3/6.]|
1733) C. Motz, Niemeyer in seinem Verhältnis
zu Kant. Diss. Leipzig. 60 S.
1734) F. Bienemann, Der Dorpater Professor
G. Friedr. Parrot u. Kaiser Alexander I. Z.
Säkulargedächtnis d. alma mater Dorpatensis.
Reval, F. Kluge. VII, 364 S. M. 7,00.
1735) W. Schwarze, E. sächs. Pädagog: ZDU
16, S. 137-49. (R. Richter.)
1735a) Th. Sorgenfrev, E. sächs. Schulmann:
ZGymn. 56, S. 411/5.' (R. Richter.)
1736) k. Rittweger, E. Rittweger: SchrVG-
Sachsen-Meiningen. 42, S. 1-88.
1737) G. A. Schneider, E. A. Rossmässler als
Pädag. Diss. Leipzig. VIII, 52 S.
1738) Diedr. A. Noltenius, Zur Erinnerung
an Professor W. C Sanders u. seine Zeit.
E. Beitr. z. brem. Schulgesch. Bremen,
J. Morgenbesser. IV, 78 S. m. 1 Taf. M. 1,<10.
1739) W. Zimmermann, J. Schenckel u. Ch.
F. Lex: Nassovia. 2, S. 218-21.
1740) Aug. Messer, H. Schiller als Pädag.
Karlsruhe, Richter. 16 S. M. 0,60.
1741) R. Degen, Z. Gedächtnis H. Schillers:
AZgB. N. 148.
1742) J. E. Seh er mann, Dr. Albert Vogel-
manns Vermächtnis. Eines Lehrers Leben,
Lieben u. Leiden. München, Kitz. III, 129 S.
M. 1,80.
Memoirenwerke.
1743) R. Foss, Erinner, e. Schulmannes. Aus
d. alten Danzig 1822-41. (= Gedanensia,
Beitrr. z. Gesch. Danzigs. Bd. 5.) Danzig,
Saunier. 87 S. M. 1,00.
1744) A. Langer, Erinner, aus d. Leben e.
Dorfschullehrers. 2. Aufl. Gr.-Lichterfelde,
Runge. VIII, 350 S. M. 3,50
1745) F. Langensiepen, 10 Jahre im reichs-
länd. Schuldienst. L., Uhlig. 160 S. M. 1,50.
Hochschulwesen:
Allgemeines.
1746) E. Heyck, D. Entstehung der Universi-
täten: VelhKlasMhh. 16', S. 334-42.
1747) F. Paulsen, Die dtsch. Univ. u. d.
Univ.-Studium. B., Asher & Co. XII, 575 S.
M.6,00. |[H. Delbrück: PrJbb. 110, S. 171/3;
G. Kaufmann: DLZ. 23, S. 1816/8-; R. M.
Meyer: ASNS. 110, S. 146— 52.]|
1748-I79t
1, 6. Geschichte des Erziehung»- u. l^nterrichtswesens.
1748) H. BtUtKer, D. dtsch. Universitäten:
lUir.schenscliiiftlßll. Ki», K 171/5.
174«) C. Hornhuk, (Jesch. d. preuHH, Universi-
tätsverwiiltg. bi« IHK). (JBL. 1900 I 4 : lf)7.)
i|({. Kaufiininn: HZ. «8, S. 91/ü.||
1750) A. vVriidt, D. Stellung der Krone Preussens
zu d. Univ. Festrede. Königsberg, Gräfe
& Unzer. 16 S. M. 0,G0.
1751) M. V. Schanz, I). neue Univ. u. d. neue
Mittelschule. Festrede ■/.. Feier d. iJL^Ojähr.
Besteh, d. kgl. JuHus-Maxiniilians-Univ. in
Würzburg. Würzburg, A. Stuber. 52 8.
AI. 1,00.
1752) 1). kathol.Univ.: NFPr.N. I840>. (Enquöte.)
1753) 11. St. Chambcrlain, „Katholische"
rniversitäteii. Wien, Verlag „Die Fackel".
W'l S. M. 0,50. (Aus: „Die Fackel \)
1754) F. Mach, „Freie kathol. Universität" u.
niod. Wissenschaft. Linz, Oesterr. Verlags-
anstalt. 1-^7 S. M. 1,50.
1755) L. M. Hartinann, D. Niedergang d.
dtsch.-österr. Univ.: AZgß. N. 221.
1750) G. Cohn, Universitäten u. Parteien:
Lotse 2, N..^. (Dazull.M.Meyer, M.Ritter,
H. Schmidkunz, H. Groothoff ib. N. 3.)
1757) E. V. Hartmann, D. Universitätsfrage:
Tag 1901, N. 5-15.
Hochschulpädagogik.
1758) H. Schmidkunz, Aus der Hochschul-
pädagogik: Pädag. Reform 26, N. 27.
1759) 0. Knörk, Z. Reform d. Universitäts-
unterr. : Tag. N. 437.
1700) H. Sc h ni i dkunz, Sociale Seiten d.Hoch-
schulpädag. : PaedA. 44, S. 1-14.
1701) id., Missstände in Wissenschaft u. Kunst-
bild.: Freistatt. 4, S. 669-71. (Hochschul-
bildung.)
Studententum.
1702) C. W. All er s, D. dtsoh. Korpsleben.
Nach Orig.-Zeichnungen. Mit einleit. Text
von G. Moldenhauer. St., Union. 4". 60
Tafeln u. 24 S. Text. M. 25,00.
1703) E.Heyck, Dtsch. Burschenschaft. (I.Fest-
rede gehalten am 22. Mai 1902 z. Einweihung
d. V. d. dtsch. Burschenschaft erricht. vaterl.
Denkm. 2. Festrede gehalten am 18. Jan.
1902.) 2.-4. Tausend. B., Mever & Wunder.
48 S. M. 0,80. (Vgl. auch BurschensohBll.
16^ 8. 11 H/7.)
1764) id., Deutschtum u. Burschenschaft: Tgl-
RsB. N. 118/9.
1765) D. Burschenschafts-Denkmal in Eisenach
in Wort und Bild. Eisenach, Kahle. 16 S.
Mit Abbildung. M. 1,00.
1766) J. Wiese, Aus d. Jugendtagen d. Bur-
schenschaft: TagB. 1901. N. 233.
1767) M. Hobohm, Lieder aus d. Fragmenten
eines Apostata d. Burschenschaft: Burschen-
schBU. 16«, S. 237-41, --^69-71.
1768) Th. Ziegler, D. dtsch. Student am Ende
d. 19. Jh. 8. Aufl. Mit e. Nachwort aus d.
Anfang d. 20. Jh. L.,Göschen. 255 S. M.3,50.
1769) W. Förster, D. Student u. d. Politik.
(== N. 234 a, S. 207-19.)
1770) O. H. Hopf en, D. Berechtigung d. Zwei-
kampfes: AkMhh. 19, S. 88-93.
1771) P. Baecker, D. student. Beweg, gegen
d. Pistolenduell: AkBll. 17, S. 275/7. (Vgl.
auch: BurschenschBll. 17, 8. 103/8, 128-34,
274/6.)
1772) G.Benz,D. socialen Prtichtcn d. Studenten.
Ba«el, Reinhardt. 32 8. M. 0,5(».
1773) O. Di bei ins, D. Mitarl)eit d. Htudenten-
schaft an d. VolkHbild. AkBll. 17, 8. 69-73.
(Dazu K. .MoBt: ib. S. 90/2.)
1774) W. Wagner, D. Studentennchaft u. d.
\^)lksbild: ComeniusBll. 10, 8. 71-8&. (Hier-
zu: O. Dibelius: ib. S. 141/9.)
1775) id., D. Studentenschaft u. d. Volksbiid,
(== Vortrr. und Aufsätze aus d. Conienius-
Ges: Jahrg. 10. N. 2.) B, Weidmann. III,
15 8. M. 0,75.
Geschichte einzelner Universitäteo.
1776) H. Barbeck, D. Universitätsstadt Alt-
dorf u. ihre Umgeh. (= Alt-Nürnberg I^fg. 14^
Nürnberg, Heerdegen-Barbeck. Fol, 4 8.
Mit 15 Tafeln. M. 6,00.
1777) O. Braunsberger, D. Univ. Dillingen:
StML. 63, S. 469-83.
1778) E. Hörn, D. Univ. Dillingen: Hochschul-
Nachr. 12,8. 169-70.
1779) A. V. Gern et, Die im Jahre 1802 eröff-
nete Univ. Dorpat u. d. Wandlungen in ihrer
Verfassung. Ein Gedenkbl, z. 21. IV. 02.
Reval, F. Kluge. VIII, 107 8. M. 2,40.
1780) J.W. Krause, D. erste Jahrzehnt d. Univ.
Dorpat (Schluss): BaltMschr. 54, S. 81-103.
1781) Zur Jahrb. -Feier d. Univ. Dorpat:
BurschenschBll. 16^ 8. 49-52.
1782) R. Thiele, D. Schicksale d. Erfurter
Akademie nach d. ersten Besitznahme Erfurts
durch Preussen: JbbAkErfurt. 28, 8. 1-46.
1783) B. Seiffert, Landt-Recess. D. Univ.
Frankf . a. d. O. (1653): Brandenburgia 1 1 , N. 5.
1784) W.M.Becker, Aktenstücke z.Gründungs-
gesch. der Univ.. Giessen : MOberheaaGV. 10,
8. 40-55.
1785) id., Giessener Studenten in der Frühzeit
d. Univ. 1605—74: ib. 11, S. 57-84.
1786) W. Glassing, Beitr. z. Gesch. d. Giesse-
ner Burschenschaften: BurschenschBll. 16',
8. 25/7,49-51,73/0, 130/1.
1787) A. Heldmann, Westfäl. Studierende zu
Giessen 1608—1816: ZVtGWestfalen. 60,
8. 76-108.
1788) F. Arn heim, Göttinger Studenten u. Pro-
fessoren im J. 1779. Reiseeindrücke d. finn-
länd. Historikers H. G. Porthan: Finnländ-
Rs. 2, S. 1 1-20.
1789) G. Frommhold, Aus d. Greifswalder
Universitätsgesch.: PommJbb. 3, 8. 1 — 16.
1790) E. Lange, D. Besetzung Greifswalds durch
die Preussen 1758 u. d. Univ.: ib. 8. 163 6.
1791) Greifswald u. Greifswalder Studentenleben:
BurschenschBll. 16«, S. 1302.
1792) R. Brode, D. hallische Universitäts-
kanzler J. P. V. Ludewig, f 1743. (= Fest-
schrift d. Thüring. -Sachs. Geschichtsver.
E. Dümmler dargebracht z. Feier seines 5Uj.
Doktorjubiläums. [Halle, Anton. 140 8.
M. 3,00.1 8. 18-38.)
1793) K. Böhrig, D. Univ. Wittenberg: TagB.
N. 367.
1793a) R. Erfurth, D. Univ. Wittenberg:
EvVolksschule 15, S. 597/9.
1793b) E. Haupt, Was unsere Universitäten
d. Gründung d. Univ. Wittenberg danken.
Akademische Rede. Halle, Strien. 23 8.
M. 0,50. (Aus: DEBU.)
1794) H. Holstein, D. 400j. Gedenktag d.
Gründung d. Univ. Wittenberg: VossZgB.
N. 41/2.
4Ö
I, 6. Geschichte des Erziehungs- u. Unterrichtswesens.
1795-1842
1795) H. Meurer, D. Stiftung d. Univ. Witten-
berg: LTBl. N. 338.
1796) A. Heldmann, Westfäl. Studierende zu
Heidelberg 1386—1688: ZVtGWestfal. 60,
S. 19-37.
1797) Aus d. Gesch. d. ehemal. Hochschule zu
Helmstedt: Niedersachsen 7, S. 76-8il.
1798) Aus d. alten Jena: BurschenschBlI. 16',
S. 1U3/8, 136/8; 16^, S. 34/6.
1799) 1). Brottumult in Jena (1756): Burschen-
schBlI. 16», S. 190/1.
1800) J. Krudevig, E. Erlass d. Kölner Univ.
z. Regelung d. Depositionsgebräuche (1583):
ZDKG. 9, N. 1/2.
1801) A. J. Parcewski, Lausitzer u. Meissener
auf d. Univ. Krakau im 15. u. 16. Jh. : Cosopis
MAcicy Serbskeje 55, S. 22-46.
1802) G. Er 1er, D. Matrikel d. Univ. Leipzig.
Bd. 3: Register (= Codex diplomaticusSaxo-
niae regiae. Hauptteil 2, Bd. 18.) L,Giesecke
ÄDevrient. XIV, 1001 S. M. 50,00. |[LCB1.
S. 1 358/9.] I
1803)^P. Zinck, D. Univ. Leipzig in d. krypto-
calvin. Wirren z. Z. d. Kurfürsten August:
BSächsKG. 81, S. 71-119.
1804) H. Freytag, D. Beziehgn. d. Univ.
Leipzig zu Preussen v. ihrer Begründg. bis z.
Reformation (1404-1539): ZWestprGV. 44,
S. 1-159.
1805) A. Heldmann, Westfäl. Studierende zu
Marburg 1638 — 1816: ZVtGWestfal. 60,
S. 38-75.
1806) W. Schoof, Aus alten Studentengesell-
schaften d. Univ. Marburg: Hessenland 16,
S. 11/3.
1807) Ant. Pieper, D. alte Univ. Münster
1773—1818. E. geschichtl. Überblick. Mit
e. Verzeichn. d. Universitätslehrer v. P.Bahl-
mann. Münster, Regensberg. 98 S. M. 1,50.
1808) D. Münsterer Univ. : VossZg. N. 513.
1809) G. C. Knod, Oberrhein. Studenten im 16.
u. 17. Jh. an d. Univ. Padua. (Nachträge u.
Register): ZGORh. 17, S. 620-38.
1810) Th. Kai in a, D. Gesch. d. Prager Hoch-
schule bis z. Schlacht am weissen Berge:
Böhmische HistZschr. 7, S. 463/7.
1811) A. Frank, D. Prager päd. Univ.-Semi-
nar: ZOG. 53, S. 74/8.
1812) D. Matrikel d. Ungar. Nation an d. Wiener
Univ. 1453—1630. Her. v. K. Schrauf.
Wien, Holzhausen. XCII, 537 S. M. 10,80.
1813) H. Kihn, Würzburg als Universitätsstadt:
Academia 14, N. 3.
Höheres Schuliveseu:
Allgemeines.
1814) Monatsschrift für höh. Schulen. Her. v.
R. Köpke u. A. Matthias. Bd. 1. B.,
Weidmann. 12 Hefte ä 5 Bogen. M. 15,00.
||W. Münch: DLZ. 23, S. 3211/4.]|
1815) L. Wiese, I). höh. Schulwesen in Preussen.
Hist.-statist. Darstellg. Bd. 4. 1»74— 1901.
Im Auftrage d. Ministeriums d. geistl.Unterr.
u. Medizinal -Angeleg. Her. v. B. Irmer.
B., Wiegandt & Grieben. XXXII, 966 S.
M. 26,00.
1816) C. Rethwiöch, Geschichtl. Rückblick
auf d. höh. Schulwesen Preussens. (= N. 1848
S. 1-34.)
1817) O. Weissenf eis, Kernfragen d. höh.
Unterr. B., Gaertner. 1901. XVI, 352 S.
M. 6,00. |[G. Uhlig: HumanistGymn. 13,
S. 8-14; Franz Müller: Gymn. 20, S. 239.]|
1818) id., Dasselbe, Neue Folge. Ebda. IV,
380 S. M. 6,00.
1819) K. V. Strantz, D. höh. Unterr. als Be-
standteil d. nationalen Erzieh, im dtsch.
Volksgebiet: BUDE. ■^, S. 25/7, 41 /.3, 121/3,
136/8.
1820) W. Schrader, D. Umgestalt. d. höh.
Unterr.: DEBll. 27, S. 538-53.
1821) B. Erdmann, Staatl. Aufgaben für d.
höh. Schulwesen: Kultur (Köln) d , S. 420/7,
475/-3.
1822) W. Halbfass, D. höheren Lehranst. u.
ihr Verhältnis z. Wissensch.: PrJbb. 108,
S. 511/7.
1823) Academicus, Unsere höheren Schulen:
NZSt. 20', S. 804-12.
1824) E. V. Hartmann über d. heutige Gymn. :
BUDE. 3, S. 91/2.
1825) W. Förster, Schule u. Hochschule im
Lichte d. neuen Lebensbedingungen (= N.
234a, S. 18.5-96.)
1826) P. Maresch, D. Erziehung am Gym-
nasium: ZOG. 53, S. 164-81.
1827) C. Rethwisch, Einleit. Richtpunkte für
d. Zukunft: JBHSW. 16, S. 1-11.
1828) Bolle, D. Zukunft d. Gymn.: Lehr-
proben u. Lehrgänge 72, N. 4.
Einzelne Lehrfäclier.
1829) O. Knörk, Neue Bahnen d. Deutsch-
unterr.: Tag N. 479.
1830) D. dtsch. Sprachunterr. auf d. Mittel- u.
Oberstufe d. böhm. Mittelschulen, bes. d.
Gymnas.: ZOG. 53, S. 641-52.
1831) J. Hertel, Z. Reform d. neusprachl.
Unterr.: PaedStud. 23, S. 187-92.
1832) W. Münch, D. Betrieb d. neueren
Sprachen seit 1890: Neuere Sprachen 3,
S. 65-84.
1833) Seidensperger, Ziele u. Zeit d. neu-
sprachl. Unterr.: Gymn. 20, S. 421/7.
1834) Religionswissenschaft u. Religionsunterr. :
NBahnen. (Wiesbaden) 13, S. 611/7, 701-10,
764/9.
1835) Steyer, D. Religionsunterr- auf d. höh.
Lehranstalten u. d. konfessionellen Gegen-
sätze unserer Zeit: ZERU. 13, S. 120-36.
1836) L. Busch, Mod. Reformbestrebgn. auf
d. Gebiete d. Religionsunterr.: PraktSchul-
mann. 51, S. 249-66.
1837) F. W. Foerster, D. Problem d. Moral-
unterr.: EthKultur. 10, S. 110/1, 119, 126/7,
163/4, 186/8, 209-11, 241/3, 393/4. (Dazu
J. Lintenen: ib. S. 287; K. Hirchenheim:
ib. S. 303; M. AV. Saiten: ib. S. 303; F. Nau-
mann: ib. S. 281/2.)
1838) F. J. Schmidt, D. Philosophie auf d.
höh. Schulen: PrJbb. 109, S. 461-82.
1839) H. Abert, Musik u. Gymnasial-Unter-
richt: ZInternatMusikGes. S, S. 87-92.
Klassisches Altertum und höliere Schule.
1840) F. Bölte, Klass. Altertum u. höh. Schule.
Vortr. Heidelberg, Winter. 19.0. 16 S.
M.0,40. [[FranzMüller: Gymn. 20, S. 537. ||
1841) J. Resch, D. Streit um d. klass. Bildung
u. d. Schule d. Zukunft: ZRealschulw. 2?,
S. 449-70.
1842) P. Gau er. Zwei akadem. Proteste für d.
Gynmasialbild.: PrJbb. 1 10, S. 334-41. (H.
Fischer, M. v. Schanz.) (Dazu H. Delbrück:
ib. S. .341/2.)
1848-1802
1, 6. Geschichte des Erziehung»- u. UnterrichtsweHens.
41
184S) A. Wuhrniund. D. klaws. (xymn. u «eine
(Jegner: BuyreuthBU. 2r), S. 157-63
1844) O. Kaemmel, Nationale Bildung u.
humanist. (}ymn.: Grenzb. 4, S. 221/4.
1845) H. Steuding, I). Bcdeut. d. alten
Sprachen für d. Gynmasialunterr.: NJbb-
KlAltGL. lU, S. A20-\'3.
1840) .1. Müller, Aj)h()riHmon über d. Gründe
d. stetig wachHenden Abneigung d. dtsch.
.Jugend gegen d. Stiid. d. Humaniora:
ZHTiW. 10, S. i;3-20.
1S47) K.M. Schiele. D. Berechtigung d. höh.
Schule, Schulkonferenz u. mod. Wandlgn. <1.
HuMuinisnius: (-hristlWelt. IG, N. H.
Schulrefuriii.
1848) 1). Keforin d höh. Schulwesens in Preu8.sen,
Her. in Verbindung mit l'.Cauer, W. Fries,
H. Half mann u. u. v. W. Lexis. Halle,
Buchhandl. d. Waisenhauses. XIV, 13ü S.
M. l'.',00.
1849) C h. E i d a m , Zur Gymnasialref orni : N Jbb-
KlAltGL. 10, S. 165-74.
1850) K. Fleischmann, D. neueste Reform d.
höheren Schulen in Preussen: AZg". N. 57.
1851) P. Goldscheid er. Die Grundzüge d.
neuen Lehrpläne für d. Kreis d. allgem.
Bildg. dargestellt. Frogr. B., Weidmann.
r)4 S. M. 2,00.
1852) O. Kaemmel, Schulreform u. kein Ende:
Grenzb. 4, S. ri62-72.
1853) A. Messer, 1). Reformbeweg, d. preuss.
Gymnasialwesens in d. letzten 20 J. : Academia
14, N. f).
1854) J. Nickol, D. erste Jahrzehnt d. preuss.
Schulreform: BUDE. 3, S. 42-52.
1855) B. Otto, Schulreform als Forderung d.
Tages: Tag 1901, N. 185.
1856) L. Pseuner, Die Rettung aus d. social.
Elend. Tl. 2: D. Schulreform. 7. Aufl.
Wien, Verlag d. Reichspost. 45 S. M. 0,40.
1857) W. Rein, Z. kaiserl. Schulreform: Hilfe 7,
N. I.
1858) J. Riegel, Püdagog. Betrachtgn. e. Neu-
philologen. F. Beitr. Z.Schulreform. C'öthen,
O. Schulze. Vn, 52 S. M. 0,80.
1859) H. Schiller, D. Reform d. höh. Schulen
in Preussen: EthKultur. 10, S. 169-70.
1860) id., D. Schulreform: Tag 1901, N. 305,
311, 313, 321. (Dazu O. Knörk u. M.
Schneidewin: ib. N. 305. 311, 313, 321.)
1861) id., Aufsätze über d. Schulreform 1900.
2 Hefte. Wiesbaden, Nemnich. 1901. 44,
.56 S. k M. 1,20. |[0. Weissenf eis: LCBl.
S. 1 120/1. Ji
1862) M. Schneidewin, Z. Reform d. höh.
Schulwesens: Tag N. 197.
1863) A. Zehme, Ziel u. Aufg. d. Gymn. nach
d. neuesten Lehrplänen. Progr. Stendal.
1902. 4«. 13 S.
1864) Stimmen z. Schulreform: EvSchulbl. 46,
S. 130/3.
1865) Z. Ausführung d. neuen preuss. Lehr-
pläne: PaedBU. 31, S. 187-94.
1866) D. neuen Lehrpläne d. Gymnasien:
ZPaedPsych. 4, S. 76-80.
Reforingymnasinin.
1867) P. Cauer, D. Plan d. Reformgymn. Was
verspricht er? u. was droht er? Rede. Düssel-
dorf, L. Voss «& Co. 16 S. M. 0,40.
1868) J. Ilberg, D. Kampf ums Reformgvmn.:
NJbbKlAltGL. 10, S. 568-71.
Jabreab«riohte f&r neaore deotsohe LitUratnrgesoiiieht«,
1869) O. Kaemmel, Z. Frage d. Reformgymn.:
Grenzb. 4, S. 329-33.
1870) H. Schiller, D. Reformgymn.: Tag 1901,
N. 7.
1871) L. Weber, Hat d. Reformgymn. e. Zu-
kunft?: N.IbbKlAltGL. 10, 8. 69-86.
1872) H. Weigand, Nationalsociale Bedeut. d.
Reformschule: Hilfe 8, N. 49.
8chuIprograiiiine.
1873) F. Pietzker, Z. Schulprogrammfrage:
MschrHSch. I, S. 402-14.
1874) Sind Schulprogramme ein alter Zopf?
PaedWochenBl. 10, N. 16.
1875) H. Müller, Fort mit d. Schulprogrammen.
B, Gerhardt. 32 S. M.0,50. i(A. Frank: ZÖ(J.
53, S. 816-21.]i
Stellang n. l'hätigkeit der Gymnasiallehrer.
1876) 0. Jäger, l'eber d. Stellung d. (Jvmnasial-
lehrers in Staat u. Ges.: NJbbKlAltGL. 10,
S. 396/9. (Referat.)
1876a) G. Liebe, Z. socialen Entwickl. d.
Lehrerstandes: ib. 8. 294/6. (G. Reicke, D.
(xelehrte in d. dtsch. Vergangenheit. |JBL.
1900 1 1 : 65.|)
1877) A. Tilmann, D. äussere Lage d. Lehrerg
an d. höh. Schulen. (= N. 1848, S. 393-410.)
1878) J. Resch, D. Oberlehrerfrage in Preussen:
ZRealschulw. 27, 8. 1-13.
1879) P. Worms, I). höh. Lehrer u. seine
wissenschaftl.Thätigkeit: NJbbKlAltGL. 10,
S. 297-306.
Schnlvresen einzelner Länder nnd Städte.
1880) F. Springer, Z. Gesch. d. Aschaffenburger
höh. Unterrichtswesens. Progr. Aschaffen-
burg. 52 S.
1881) F. Thalhofer, D. Volksschulwesen in
d. Diözese Augsburg 1775—86: HPBll. 128,
S. 1-21, 81-96.
1882) (lesch. d. Entwickl. d. Volksschulwesens
im Grossherzogt. Baden Bd, III. D. bad.
Markgraf. «Schäften, Bearb. v. B. Schwarz.
Bühl, Konkordia. IV, 266 S. M. .{,CK».
1883) Sp irkner, D. altbayer. Klerus u. d.
Schule bes. seit d. Schulreform (17701:
TheolPraktMschr. 12, N. 3.
1884) Braunschweigische Landschulen vor 150J.:
PaedA. 44, 8.228-31.
1885) F. Fischer, Schulgeschichtliches: KZEU.
51, S. 537-5(>. (Behandelt d. Lehrerseminare
in Brühl.)
1886) Rektor Voigt, D. Schulwesen d. Residenz-
stadt Charlottenburg: SchulblBrandenburg.
67, S. 8-21.
1887) K. Schmid, Z. Ctesch. d. Volks.'ichul-
wesens im Kapitel Crailsheim bis 1810:
WürttVjhh. II, S. 148-214.
1888) F. X. Thalhofer, Donauwörths Volks-
schulwesen bis zum Ende d. 18. .Jh.:
MHVDonauwörth. 1, S. 3-53.
1889) D. Schulwesen auf d. Düsseldorfer Aus-
stell.: KZEU. 51, S. 422,6.
1890) H. Grössler, D. Anfänge d. höh. Schulw
in Eisleben: MannsfelderBU. 16, 8. 174 6.
1891) M. Sorgius, D. Volksschulen im Elsass
V. 1789—1870. Strassburg, Bull. V, 172 8.
M. 3,60.
1892) H. Seilkopf, D. Frankf. Schulen im
Anfang d. 19. Jh.: SchulblBrandenburg. 67,
8. 518-21.
XUL 6
42
1, 6. Geschichte des Erziehungs- u. Unterrichtsvvesens.
1893-1938
1893) A. Eitter Klodik v. Sabladoski, Z.
Gesch. d. Schulwesens in Görz u Gradiska:
ÖUR. 2H, S. 174-89, 2-<l-96.
1894) M. Schneider, Auf zeichngn. über kirchl.
u. Schulverhältnisse in Gotha nach d. Reform,
bis z. J. 15«4: ZVThüringG. 21, S. 161-73.
1895) B. Maennel, Aus d. Halleschen Schul-
gesch. d. 18. Jh : ZPhP. 9, S. VS-'i^.
1896) O. Rüdiger, Urkunden z. Hamburgischen
Schulgesch.: ZVHamburgG. 11, S. 259-34^.
1897) Entsteh, u. Entwickl. d. Schulen in unserm
Kreise: MVGHasegau. 10, S. 37-50.
1898) F. Schwalb ach, Ergebnisse aus d.
Forschungn. Diels zu Hir.-chhorn über hess.
Schulgesch.: Schulbote für Hessen 43, N. 15.
1899) W. Diehl. Z. Gesch. d. Unterr. an d.
Hessen-Darmstädt. dtsch. Schulen z. Z d.
Landgrafen Ludwig VI. u Ernst Ludwig
(1661—1739): MGESchG. 12, S. 1-38.
1900) R. Mücke, Aus d. älteren Schulgesch.
Ilfelds. Progr. Ilfeld, Klosterschule. 4*>.
26 S.
1901) W. Diehl, Schulgeschichtl. Beitrr. aus d.
älteren Visitationsakten d. Niedergrafschaft
Katzenellenbogen : AnnVNassauAK. 32,
S. 122-44.
1902) J. Wolter, Quisquilien z. Gesch. d. kur-
köln. Schulwesens: PaedMhh. 8, S. 121-34.
1903) H. Schnell, Gesch. d. Schulwesens d.
Stadt Malchow: MGESchG. 12, S. 229-87.
1904) Mannheimer Schulzustände zu Anfang d.
18. Jh.: MannheimerGBll. 3, S. 117/8.
J905) J. Stoerk, Oberfränk. Dorfschulen vor
100 J.: Bayerland 13, N. 23/4.
1906) J. Kn ab, Oberhess. Winterschulen im 17.
u. 18. Jh.: BHessKG. 1, S. 189-94.
1907) F. W. Strüver, Z. Gesch. d. Latein-
schulen in Sachsen. Progr. Schneeberg,
Gymn. 1902. 4«. 23 S.
1908) B. Clemenz, Schlesiens älteste Schule:
PaedMhh. 8, S. 345-57.
1909) W. Schulte, Urkundl. Beitrr. z. Gesch.
d. schles. Schulwes. im MA. Progr. Glatz,
Gymn. 1902. 25 S.
1910) F. M. Rendtorff , D. Schlesw.-Hol-
steinische Schulordnung vom 16. bis Anfang
d. 19. Jh. (= Schriften d. Ver. für Schlesw.-
Holsteinische Kirchengesch. Reihe 1, Heft 2.)
Kiel, Cordes. XXV, 847 S. M. 5,00. i[F.
Cohrs: ThLBl. 23, S. 426-31. ]|
1911) M. C. Schwab, D. Schulwesen in d.
gefürsteten Grafschaft Schwarzenberg im
17. Jh.: Bayerland 14, Nr. 5, 7.
1912) Aus d. Schulchronik v. Selters (Ober-
lahnstein): Nassovia 3, S. 126/7.
1913) P. Keiper,Neueurkundl.Beitrr.z. Gesch.
d. gelehrten Schulwesens im früheren Herzog-
tum Zweibrücken, insbes. d. Zweibrücker
Gymn. Tl. 4. Progr. Zweibrücken. 48 S.
Geschichte einzelner Lehranstalten.
1914) Amrhein, D. Aschaffenb. Gymn. unter
Leitung d. Jesuitenordens. ' 1620—73.
AugsbPostzgB. 1901, N. 61.
1915) E.Bahn, D.Abiturienten d.Berl. Joachims-
taler Gymn. Tl. 1. 1789- 1870. Progr. Berlin.
4». 40 S.
1915a) Zur Gesch. d. Königstädt. Realgymn.
Gedächtnisreden auf d. verstorb. Lehrer d.
Anstalt: Prof. Dr. Schwannecke, Prof. Dr.
Steuer, Prof. Dr. Hinze u. Prof. Dr. Mö-
gelin. Progr. B., Gaertner. 20 S. M. 1,01
1916) A. Fluri, D. dtsch. Schule in Bern:
AHVBern 16, N. 3. (Aufzeichngn. v. G. Her-
mann [1556- 163-'] u W. Lutz [1625— 17(|^].)
1917) S. George, D. Bielitzer Staatsgymn. in
seinem 30 j. Bestände. Progr. Bielitz.
44 S.
1918) A. Paudler, D. ältesten Schulordngn. d.
Böhmisch-Leipaer Gymn. Progr. Böhmisch-
Leipa. 40 S.
1919) H. Ammann, Gesch d. Gymn.zuBrixen.
Tl. 1/-'. Progr. Brixen. 1901. 46, 50 S.
|[Nagele: ZOG. 53, S. 1146/7.]
1920) A. Kesseler, Z. Gesch d. kgl. Real-
gymn zu Bromberg. Festschrift. Bromberg,
Realgymnasium. 6h S.
1921) J. Fischer, JB. über d. kath. Schul-
lehrer-Seminarium zu Brühl pro 1824—25.
Nach Berichten des Pfarrer Schweizer:
KZEU. 51, S. 537-50.
1922) Festschrift z. Erinner, an d. Feier d. 50jähr.
Bestandes d. dtsch. Staats-Oberrealschule in
Brunn. Tl. 1. Z. Gesch. d. mähr. Realschul-
wes. u. d. dtsch. Staats-Oberrealschule in
Brunn; Tl. 2. Beitrr. ehemal. Schüler d. Lehr-
anstalt. Brunn, E. Winiker. VIII, 336 S.
Mit Abbild. M. 6,00.
1923) E. Blume, D. Errichtung d. Hochfürstl.
Schulmeisters-Seminariums in Cöthen 1783/4 :
MGESchG. 12, S. 121-46.
1924) H. Lorenz, D. Meritenbücher u. Marien-
tafeln d. Philanthropinum zu Dessau:
MGESchG. 12, S. 93-120.
1925) E. Wickenhagen, Ad. Werner u. d.
gymnast. Akademie zu Dessau: MGESchG.
12, S. 146-96.
1926) Th. Specht, Gesch. d. Normalschule:
JbHVDillingen. 14, S. 150/2.
1927) P. Meyer, Droysig 1852-1902. Festschr.
z Feier d. 50 j. Bestehens d. Droysiger An-
stalt am 1. Okt. 1902. In Gemeinschaft mit
früheren u. jetzigen Mitgliedern d. Lehrer-
kollegiums her. Breslau, Hirt. 1 68 S. Mit
Abbild. M. 3,00.
1928) D. Statuten d. Ritterakademie zuErlangen:
Bayerland 13, S. 191/2.
1929) Doetsch, Gesch. d. Progymn. zu Eus-
kirchen 1851 — 1901. Progr. Euskirchen.
59 S.
1930) 0. Bachmann, D. Programme d. kgl.
Friedrichsschule zu Frankf. a. O. 1694 bis
1813. Progr. Frankfurt a. O. 4«. 12 S.
1931) L. Schädel, D. Deina-Kämpfe, e Streit
um d. Giessener Gvmn. in d. beginnenden
Aufklärungszeitl769 : MGESchG. 12, S. 57-74.
1932) R. Schubert v. Saldern, D. Staats-
gymn. in Görz 1849^ — 1901. Progr. Görz.
37 S.
1933) M. Schneider, Z. Gesch. d. Gvmn. in
Gotha: MVGGotha. S. 118-22.
1934) J. Lener, 100 J. Franziskaner - Gymn.
Progr. Hall. 20 S.
1935) K. v. Reichenbach, Gesch. d. Gymn.
zu Iglau. Tl. 3. 1773—1848. Progr. Iglau.
34 S.
1936) E. Schwabe, D. Lyceum zu Kamenz in
d. Oberlausitz z. Zeit v. G. E. Lessings
Schülerjahren: NJbbKlAltGL. 10, S. 27-44.
1937) Keilhau in Wort u. Bild, geschildert v.
Lehrern, Schülern u. Freunden Keilhaus.
Her. vom Bunde ehemal. Keilhauer. L.,
Kummer. 4». IV, 242 S. M. 10,00.
1937a) A. Altinger, Gesch. d. Gymn. zu
Kremsmünster I. Progr. Linz. 40 S.
1938) J. J. Binder, Gesch. d. k. k. Staats-
Oberrealschule in Laibach. Festschr. z.
1939-1888
1, 6. Geschichte de« Erziehung»- u. Unterrichtsweflen».
43
Feier d. öOjilhr. Beatundcs. Laibuch, Klein-
mayr & Bamberg. 198 S. Mit Abbild.
M. 4,80.
im») W. Rufje, I). Blütezeit d. dtsch. Schulen
LübeclcH in d. zweiten Hälfte d. IG. Jh.:
ZV(JiÄibeck. H, N. 2.
lOSDa) W. (lörgcs, D. Schulen d. Michaelis-
kloHters in Lüneburg. Trogr. Lüneburg. 268.
1940) (). Laeger, Lebensskizzen d. Lehrer d.
Kgl. ])()ni-(iymna8iums zu Magdeburg. Tl. I.
It)?;')— 1700. Magdeburg, HeinricliHhofen. 4".
;^8 S. M. l,f)0.
1041) E. Schwabe, Beitrr. z. ältesten Gesch.
d. Fürötenschule zu St. Afra in Meissen:
•NJbbKIAltGL. 10, S. 557-62.
1042) .V.Ruhe, (Jesch. d. kgl.Gymn.in Meppen.
Trogr. Meppen. 12^ S.
1043) B. Ponschab, Gesch. d. humanist. (tymn.
im Benediktinerstift Metten. Progr. Metten.
72 S.
1044) Th. Beyer, D. ältesten Schüler d. Neu-
stettiner Gvmn. Tl. 5. Progr. Neustettin,
Eckstein. 20, XVIII S. M. 1,00.
1045) O. ISIay, Beitrr. z. Gesch. d Oppelner
Gynin. l'rogr. Oppeln. 4*'. 12 S.
1046) F. Runge, Beitrr. z. Gesch. d. Rats-
gymn. in älterer Zeit. Progr. Osnabrück.
4«. 2i S.
1047) E. L. Wüst, Z. Gesch. d. Anstalt wäh-
rend d. ersten 25 J. ihrts Bestehens. Progr.
Osterode (Ostpr.). 4». 21 S.
1048) J. Rost, D. Plesser Alumnat. Progr.
Pless, Gynin. 17 S.
1040) Th. Schulenburg, Gründung u. Ent-
wickl. d. Realschule in Rostock. Progr.
Rostock. 4". 2r> S.
1050) L. Pröll, 1). Schulordnung d. Schola
.sancti Petri I. Progr. Salzburg. 4". 16 S.
1051) Aus d. (Jesch. d. Kantonsschule in Schaff-
hausen: SchweizLehrerZg. 47, X. 43/4.
1952) L. Heinrichsen, D. Schleswiger Dom-
schule im 19. Jh. I. Progr. Schleswig. 4°.
;{6 s.
1053) H. Lemcke, Beitrr. z. Gesch. d. Stettiner
Ratsschule 1 . Progr. Stettin, Stadt-Gymn.
4". 11 S.
1054) Emmy Vely, D. „^^cole des Demoiselles"
zu Stuttgart. 1772-87: Frau 9, S. 683/8-
1055) Th. Haase, Inaugurationsprogramm d.
latein. Jesuitenschule in Tcschen (1725):
JGPÖG. '2■^, N. 1/2.
1056) Rektor Lenker t, Z. Gesch. d Freiheiter
Volkschule zu Tilsit: Mitt. d. Litauischen
literär. Gas. 1901, S. 190/8.
1057) K. Kuaflitßch, (Jesch. d. Troppauer
Gymn. I. Progr. Troppau. 4". 22 S.
1058) Th. Knaj)p, Beschreibung d. Neubaus
d. Gymnasiums u. d. Einweihungsfeierlich-
keiten am 8. Sept. 1901. Progr. Tübingen,
i". 18 S.
1050) P. Knöll, Gesch. d. Entwickl d Gymn.
im 8. Bez. Wiens in d. Zeitraum v. 1701 — 1850.
Progr. Wien. 57 S. |[K. Wotke: ZOG. 53,
S. J145/6.]|
1060) id., D. Gründung des Collegiums u. d.
(Tymn. d. Piaristen in Wien. Festschrift.
Wien, Gymn. im VII. Bez. 27 S.
1061) G. Waniek, D. k. k. Sophiengymn.
Progr. Wien, Sophien-Gymn. 23 S.
1062) Weckerling, Z. Gesch. d 1527 begrün-
deten Gymn. zu Worms: VomRhein 1, N. 2.
1063) id., 15 Einladungen zu öffentl. Rede-
übungen aus d. 17. Jh. E. Beitr. z. Gesch.
d. Gymn. von Worms: MGESchG. 12, S. 45-56.
LehrerbildungTswegen.
1064) W. C. Bach, Die Lehrerbildung in
Preussen nach d. neuen Lehrplftnen u. d.
Prüfungsordnung vom I.Juli I9h1. (=Pädsg.
Abhh. N. 5.) Bielefeld, A. Helmich. 21 8.
M. 0,50.
1065) A. Kolli tsch, Oesterreich. Lehrerbild, in
alter Zeit: PaedBU. 31, 8. 438-43.
1966) J. Schiffeis, D, Fortbildung d. Lehrers:
ASchulpraxiö. 5, S. 2/4, 25/7, 69-72, 93/7,
117/9, 1.S7/9.
1067) W. Rein, Z. Reform d. Lehrerbild.:
EvSchulbl. 46, 8. 219-22.
1068) id., Z. Reform der Lehrerbildung:
JbWPaed. 34, S. 49-53.
106») M. Lorenz, Universitätsbild. d. Volk»-
.schullehrer: Tag N. 237. (Dazu: Rhein-
länder: ib. N. 269.)
1070) H. Walsemann, Univ. u. Volksschul-
lehrer: DSchule 5, 8. 150-70.
1071) Univ. u. Volksschullehrer: ib. 8.419-28.
(Zu e. Vortrag v. J. Rehmke.)
1072) D. Universitätsstud. d. Volksschullehrer:
EvSchulbl. 46, S. 3.32/7.
1073) Univ. u. Volksschullehrer: PaedBll. 31,
S. 195/8, 432/8, 537-40.
Frauenbildnng.
1074) Frauenbildung. Zschr. für d. ges. Inter-
essen d. weibl. l'nterrichtswesens. Her. v. J.
Wychgram. Bd. 1. L., Teubner. 12 Hefte
a 3 Bogen. M. 12,00. [J. Ilberg: NJbb-
KIAltGL. 10, S. 175/6.]|
1075) Gertrud Bäumer, Gesch. u. Stand d.
Frauenbild, in Deutschland (= Helene
Lange u. Gertrud Bäumer. Handbuch
d. Frauenbeweg. Bd. 3. [B., Moeser. VIII,
461 S. M. 8,60.] S. 1-128.)
1076) Auguste Fickert, D. Stand d. Frauen-
bild in Oesterreich (= N. 1975, S. 160-91.)
1077) Emilie Benz, D. Stand d. Frauenbild,
in d. Schweiz (= N. 1975, S. 207-^5.)
1078) Franke. Probleme d. Frauenbild. (Re-
ferat): DSchule 5, S. 514/6.
1070) O. Jäger, Frauenbild, auf humanist.
Grundlage: HumanistGymn. 13, N. 1.
1080) G. Kerschensteiner, p]ine Grundfrage
der Mädchenerziehung. Vortr. L., Teubner.
20 S. M. 0,60. (Aus: „Frauenbildung.")
1981) F. J. Schmidt, D. höhere Mädchen-
schule u. d. klaas. Altertum: PrJbb. 108,
S. 1-21. (Dazu Bernarda v. S.: ib. 110,
S 224-63.)
1982) Hildegard Wegscheider- Ziegler,
Erfahrungen im Gymnasialunterr. für Mäd-
chen als Beitr. z. Folge d. gemeinschaftl.
Erziehung d. beiden Geschlechter:
ZPaedPsych. 4, S. 212-22.
1983) Helene Lange, D. gymn. Bildung d.
Mädchen in Deutschland.: Fraueubildung 1,
N. 1.
1984) Katharina Frey tag, Z. Frage d. Gym-
nasialstudiums für Mädchen: Mädchenschule
14, S. 247-50.
1985) H. Pudor, Frauenstudium: Dokumente
d. Frauen 6, S. 624/9.
1986) id., Frauenstud. (= N. 1609, S. 70/8.)
1987) H. Brehm, D. akademische Frau: Geg.
61, N. 5.
1988) Ricarda Huch, Über d. Einfluss v.
Studium u Beruf auf d. Persönlichkeit d.
Frau: Frauen-ZeitW. 21. Okt.
6*
44
I, 6, Geschichte des Erziehungs- u. Unterrichtswesens.
1989 2041
1989) HeleneLange, D. Kalamität d. Frauen-
stud.: Frau 9, S. 'J4H/7.
1990) J. Minor, 1). Fraiienstud. in d. Praxis:
PädagZeitw. 29. Okt.
1991) M. Ko essler, Freie Univ. für Frauen:
Centralbl. d. Bundes dtsch. Frauenvereine,
S. 77. (Dazu: H. Lindheimer: ib.,
S. 109/10; W. Bölsche: ib., S. 140/1.)
1992) Marie Heller, D. Frauenstud. an d.
Univ. Berlin: Tag N. 15.
1993) id , 8 Jahre Frauenstud. an d. Berl. Univ.:
Frauenbildung 1, S. 67-74.
Bildiiiigsircsen der Gegenvrart.
1994) O. Weissenfeis, D. Bildungswirren d.
Gegenw. B., Dümmler. XX, H84 S. M. 5,00.
1995) M. Banner, Pädag. Tagesfragen: Frank-
furt, Auffarth. 1901. 72 S. M. 1,50. |IJ.
Loos: ZOG. 53, S. 181/2.JI
1996) E. Eeichsamt für das ges. Bildungswesen :
DSchule 5, S. 331/2.
1997) A. B i e s e , Was ist Bildung? : N.TbbKlAltGL.
10, S. 211-51.
1998) S. Saenger, D. Gefahren d. allg. Bil-
dung: Woche 3, N. 12.
1999) A. Langguth, D. Bilanz d. akadem.
Bildung. B., Heymann. 1901. 61 S. M. 1,00.
2000) A. Harnack, D. sittl. u. sociale Bedeut.
d. med. Bildungöbestrebens : BaltMschr. 54,
S. 104-26.
2001) W. M ü n c h , Nationale Erziehung. :
DMschr. 1, N. 6.
2002) B. Clemenz, Dtsch. Erziehg. im 20. Jh.:
PädMhh. 8, S. 625-31.
2003) 0. .Schulze, Von dtsch. Bildung, ins-
besond. v. dtsch Bildg. u. Erzieh, erwerbs-
arbeitend, männl. Jugend. (= Pädag. Bau-
steine. Hft. 15.) B., Gerdes & Hödel. IV,
76 S. M. 1,40.
2004) L. Gnrlitt, D. Deutsche u. sein Vater-
land. Politisch-pädagog. Betrachtungen e.
Modernen. 2. Aufl. B., Wiegandt & Grieben.
VI, 138 8. M. 1,50.
2005) A. Schulz, I). Kampf um d. Erziehg.:
BUDE. 4, S. 145/!», 161/8, 177-81.
2006) Strömungen auf d. Gebiet d. dtsch. Schul-
wesens: NBahnen( Wiesbaden). 13, S. 45-54,
364-74, 420-31, 496-507, 549-56.
2007) O. Hellberg, D. Schule, ihre Aufgabe u.
Leistung: Kritik 17. S. 259-62.
2008) K. Knabe, D. einheitl. Ziele im Schul-
wesen. Marburg, G. Elwerts Verl. 32 S.
M. 0,50.
2009) D. Schule d. Zukunft: WürttSchul-
WochenBl. 54, N. 42/3.
2010) G. Wendt, I). alte u. d. neue Schule.
H Wort an gebildete Laien. Hamburg,
Janssen. 40 S. M. 1,00.
2011) D. heutige Schule im Lichte Goethescher
Gedanken: BUDE. 3, S. 168-70, 182/4.
2012) A. Lummert, D. niedere Schulwesen d.
Grossstadt im Lichte d. pädag. Forderungen
d. Gegenw. B., Oehmigke. 51 S. M. 0,60.
2013) H. Göring, Kaiser, Volk u. neue dtsch.
Schule: NBahnen(Wiesbaden). 13, S. 592/8.
2014) J. Dewey, The school and society.
Chicago, University Press. 1900. 129 S.
|[W. Münch: DLZ. 23, S. 2075/7.]|
2015) Schule u. Stil: Türmer 4^ S. 585/7. (Dazu:
ib. S. 701/3.)
2016) O. Arndt, D. Gedanke einer Einheits-
schule. Progr. Halberstadt, Realgymn.
284 S.
2017) J. Hielscher, D. Einheitsschule:
CBlVolksbild. S. 1-14, 83/7.
2018) H. Schmidkunz, Z. Einheitsschule:
Ges. 1, S. 74-80.
2019) Wegehaupt, Z. Frage d. Einheitsschule.
Progr. Hamburg, Herold. 4". 9 S.
2020)H.Schiller u.W.Kriebel, Für u. wider
d. allg. Volksschule: DSchulmann. 5, S. 135-46,
184-95. (E. Eies.)
2021) L. Keller, Erziehungs - Schulen :
ComeniusBll. 10, S. 54/6.
2022) H. Driesmans, D. dtsch. Nationalschule:
Ernstes Wollen 4, N. 65.
2023) H. Oberg, D. Bedeut. d. Märchens für
Erzieh, u. Unterr. Bd. 7, Heft 7. (= Pädag.
Abhh. Her. v. W. Bartholomäus. Biele-
feld, A. Helmich. 9 S. M. 0,40.
2024) J. L. Jetter, Bad Sagen im Unterricht:
JbWPaed. 34, S. 1-48.
2025) Kubach, D. Fabel u. ihre Verwertung
im Unterricht. (= Für Schule u. Haus,
Heft 102.) Neuwied, Heuser. 15 S. M. 0,50.
2026) Pastor Brauer, D. pädag. Wert d.
Rätsels: SchulblBrandenburg. 67, S. 261/9.
2027) R. M. Breithaupt, Musik u. Schule:
Musik 1, S. 3']6-44.
2028) K. Schmidt, Musik u. Schule: Gymn. 19,
S. 189-98.
Schulhygiene.
2029) L. Bürgerstein u.A.Netolizky, Hand-
buch d. Schulhygiene. 2 Aufl. Jena, Fischer.
XVI, 697 S. Mit 550 Abbild. |[C.Schmidt-
Monnard: ZSchulgesundheitspflege. 15,
S. 284/6; F. Noe: ZOG. 53, S. 1027/8.]|
2030) C.Schmid-Monnardu.Rud. Schmidt,
Schulgesundheitspflege. E. Handbuch für
Lehrer, Aerzte u. Verwaltungsbeamte. L.,
Voigtländer. 184 S. M. 2,40.
2031) M. Guttmann, Schulhygiene: ZOG. 53,
S. 942/7.
2032) F. Moldenhauer, Z. Schulhygiene:
MschrHSchr. 1, S. 701/6.
2033) R. Landau, Z. geschichtl. Entwickl. d.
Schulhvgiene: Wiener Medizinische Presse
43, S. 1742/6, 1 792/8.
2034) S. Scherbe], Mod. Schulgesundheits-
pflege: Universum 18, S. 975/7.
2035) R. Krause, Gesundheitsschädigungen
durch d. Schule: BUDE. 3, S. 21/3, 39-41,
74/5. 15:^/4.
2036) J. Berninger, Zur Schulbankfrage:
ASchulpraxis. 5, S. 139-43, 161/5.
2037) O. Knörk, Schulsport: Tag N. 549.
Schule und Haus.
2038) Schule u. Haus, Populäre Vortrr. an d.
Elternabenden d. k. k. Mariahelfer Gymn.
in Wien. Unter Mitwirk. v. F. Umlauf,
F. Dressler, E. Feichlinger, K. Haas
her. V. W. Thumser. Wien, Deutlcke.
IV, 8S S. M. 1,80.
2039) F. Kiessler, Elternabende nach Theorie
u. Praxis. Hannover, C. Meyer. 45 S.
M. 0,60.
Yolkshochschulen.
2040) F. W. Foerster, Z. dtsch. Volkshoch-
schulbeweg. : Lotse 2, N. 6.
2041) H. Driesmans, Volkshochschulen in
Berlin: Ernstes Wollen 3, N. 57.
2042 207(0
T, 6. Geschichte des Erziehung«- u. UnterrichtsweHenn.
45
2042) n. Wille. I). freie llocheehiile als Mittel
■/.. Steiji;erung iiiiHerer Vollcskultur. FeHtrede.
(== Hihliotluk für inod. (leisteslebeu. Her.
V. H. K. Huliniiiiii), .lulirg. I, Heft I.)
Risennch, Thüring. Veringsanst. 31 S.
M. 1,00.
2043) W. Schwaner, I). (iründunf!: d. Freien
Fioehscluile: Volkserzieher 6, S. 9-10. (Dazu
H. Wille: ib. S. Id,','.)
2044) 1). Akademie für Social u. Handels-
wi.'^sen.sehaften z. Frankfurt a. M. .3. Aufi.
.Jena, G. Fischer. 89 S. M. ()/)0.
2045) Volkstüml.Hochrteliiilkursc in Oesterreich :
.SocialRs ■{, S. i.39-4(), 609-12.
2040) Volk«tüniI. Hoch.Hcliulkurae an d. dtneh.
Univ. in i'rag: Dtseh. Arbeit I, S. 9H9-92.
2047) W Rein, FerienkurHC für Gebildete:
Zeit". 1», 8. 11/5.
Yolk^tbildunic und Socialpfidugogik.
2048) P. de Coubertin, Notes sur l'^ducation
publique. Paris, Hachette. 1901. 320 S. Fr.
3,50. ||F. Kem^ny: DSchule. 5, 8. 2^9-90.]|
2049) RektorHorn, Ueber volkstümliche Bildg.:
EvSchulbl. 4(i, S. 229-.^0.
2050) O. Heu mann, D. Einfluss d. Volksbild,
auf d. Volkswohlfahrt: TheologPraktMschr.
12, N. 5.
2051) A. H., Volksbildungsbestrebungen: HPBll.
128, S. 286-301.
2052) G. Hamdorff, Volksbilduugsvereine in
Deutschland: BurschenschBll. 16', 8. 147.
205S) G. Wittmer, D. Comenius-Ges. u. ihre
Bedeut. für ^. heutige Volksbild.: AZg".
N. 231.
2054) E. Fleisch ner, D. dtsch. Volksbildungs-
wesen in Böhmen: DArbeit. 1, N. 6, 7.
2055) B. Clemenz, D. Entwickl. d. Volks-
bildung in Schles.: Roland 1, 8.285/9.
205ß) E. Krüger, D. socialen Aufgaben d.
Volksschullehrers. Frankfurt a. JNI., Diester-
weg. 84 8. M. 1,00.
2057) Aumayr, 8ocialpädagogik: Zschr.d.ober-
österreich. I>andlehrer-Ver. 8. 305/9, 321/7.
2058) P. Bergemann, Sociale Pädagogik auf
erfahrungswissensch. Grundlage u. mit Hilfe
d. induktiv. Methode als universalist. oder
Kulturpädagogik. Gera, Hofmann. 1900.
XVI, 615 8. M. 10,00. lECIU. K. 919-20.11
2059) H. Schiller, E. Beitr. z. soc. Pildagogik:
DSchule. .5, S. 46-51, 89-95. TP. Bergemann.)
2000) .1. Edel heim, Beitrr. z. Gench. u. Hociul-
itildag. m. besond. Berücksieht. «1. franx.
Kevoluti«)nHzeitalter8. B., Akadem. Verl. für
sociale Wissenschaft. 223 8. M. 8,50. ||Rud.
Lehmann: DEZ. 23, 8. 3089-91. ]|
2001) M Schilling. Unser Ziel u. unsere Wege:
PaedStud. 23, S. 218-28. (Socialpädagogik.)
2002) .1. Edel heim, 1) Aufg d Socialpftda-
gogik: DWortc. 21, .V. 9.
2003) Lerse, Ueber Individual- u. Social-
erziehung: PädagZeit^^. 15. Okt.
2064) G. Wyneken, Dtsch. J.<andcrziehungs-
heime: ComeniusBIl. 10, 8.86/97.
2065) W. Frei, Landerziehungsheime. Dar-
stellung u. Kritik e. mod. Keformschule.
L., Klinkhardt. VI, 9ö 8. M. I,«0.
Schule und Ausland.
2066) Pfarrer Kaufmann, D. dtach. Schule
im Ausland: ütschEvangelisch. 1, S. 49-62.
2067) W. Ahrens. D. dtsch. Schulen im Aus-
land: PaedStud. 2 <, S. 181/7.
2068) E. Kapf, Von dtsch. Schulen im Aus-
lande. (= Schriften d. Allgem. dtsch Schul-
vereins z. Erhalt, d. Deutschtums im Aus-
lande. Heft 4.) B., G. Reimer. M. 0,50.
2069) G. Lenz, D. dtsch. Schulen im Ausland:
DErde. 1, N. 1/2.
2070) J. Kindermann, Dtsch. Schulwesen in
Frankreich während der Okkupation:
EvVolksschule. 15, S. 487, 494/6.
Schulniuseen.
2071) H. Bohn, 1). Schäffermuseum in Jena,
ein Vorläufer d. dtsch. Schulmuseums:
MschrHSch. 1, 8. 569-76.
2071 a) H. 8 c h m i d k u n z , Berliner Schul-
museen : PaedA. 44, 8. 224/8.
2071b) H. Walter, Schulmuseen: BremSchulBl.
7, N. 10.
2071c) O. Knörk, Staatsschulmuseen: Tag 1901,
X. 567.
1,7
Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
Allgemeines: Psychologie und Grundlage N. 2072. — Ursprung und Entwicklung N. -JOW. — WelUprMhe und
Sprachgebiet N. 2099. — Kindersprache N. •.'104. — SprachftstheUk N. 2106. - Oescfaiehte der Schriftaprsohe N. 2117. —
Sprache und Stil einzelner Dichter und Schriftsteller: A. Haroersteten N. 2128; H. Manuel N. 2129: M. Luther N. 2130; J.
Mathesins N. 2131; Ägidins Albertinns N. 2132: J. Ch. Gottsched N. 21S;J: G. E. Lessing N. 2134; Wieland N. 2133; Ooetlia
N. 2136; A. F. Langbein N. 2139; J. V. Ton Scheffel N. 2140; A.Stifter N. 2141; F. Renter N. 2142. — Standestprachen (Aerate.
Jiger, Juristen [Kanileistil], Physiologen, Soldaten, Studenten, Turner) N. 2144. — Oeheimsprachen : (Gaanertprmehe, JBdiach-
Dentsch) N. 2159. — Wörterböoher N. 2164. — Wortforschung: (Etymologie) N. 2169: einxelne wortknndliobe Studien X. 2191;
Bedeutung und Bedeutungswandel N. 2236. — Spraohreinheit: Lehnwort N. 224Ö; Fremdwort (Allgemeines, Verdeutschung««,
verschiedene Fremdwörter) N. 2243. — Sprachrichtigkeit N. 2273. — Sprachlehre und Grammatik: Allgaaeinei N. 8289;
Einzelfragen uns der Graramatik^N. 2300. — Aussprache und Rechtschreibung N. 2314. — MondarUn: AUgMiaine« N. 2347;
Oberdeutsch N. 23.")3; Mitteldeutsch N. 2373; Niederdeutsch N. 2384. — Die deutsch Sprache im Ausland N. 2S93. —
46
1,7, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
2072-2120
Allgemeines:
Psychologie und Grundlage.
2072) W. Wundt, Völkerpsychologie. Bd. I:
D. Sprache. 2 Bde. L., Engelmann. 1900/1.
XV, 627 S.; X, (i44 S. M. 14,00; M. 15,00.
1[0. Külpe: DLZ. 23, S. 3;j0;7.ij
2073) L. Sütterlin, I). Wesen d. sprachl. Ge-
bilde. Krit. Bemerkgn. z. Wilh. Wundts
Sprachpsychologie. Heidelberg, Winter. VII,
192 S. M. 4,00.
2074) B. Delbrück, Grundfragen d. Sprach-
forsch. (JBL. 1901 I 8:2.) |[Ph. Wegner:
LCBl. S. 401-10.]|
2075) H. Hirt, Allg. Sprachwissensch. (=N.226,
S. H-25.)
2076) G. V. d. Gabelentz, D. Sprachwissen-
schaft. (JBL. 190118:3.) ![H. Oldenberg:
ZDPh. 34, S. 107/8.]|
2077) Ch. F. Krause, Sprachwissenschaftl.
Abhh. (JBL. 1901 18:8.) ||R. M. Meyer:
Euph. 9, S. 731/2.11
2078) R. M. ]\Ieyer, Z. Gesch. einiger linguisti-
scher Hypothesen: IndogermanForsch. 13,
S. 126-32.
2079) E. Wasserzieher, Leben u. Weben d.
Sprache. Arnsberg, Becker. III, 167 S.
M. 1,50.
2080) F. Mauthner, Beitrr. zu e. Kritik d.
Sprache. Bd. 1/2 (JBL. 1901 18:4.) 1[H.
Häfker: Ges. 3, S. 408-10; Th. Lessing:
ib. S. 410/9; Otto Keller: NPhRs.
S. 329-35; C. Schneider: Zwanzigste Jh.
S. 356,8; L. Hirschlaff: ZPaedPsych.
S. 183-91.]|
2081) Dasselbe: Bd. 3 (Z. Grammatik u. Logik).
Ebda. VIII, 666 S. M. 12,00.
2082) H. Jacobsohn, Z. Sprachwissensch.:
N&S. 103, S. 229-36. (F. Mauthner.)
2083) R. M. Meyer, D. Sprache u. ihr Richter:
Nation. 18, S. 90/3. (F. Mauthner.)
2084) F. Mauthner, Zur Kritik d. Sprach-
wissenschaft: ZeitB. 2, N. 3.
2085) id., Erfahrung u. Sprache: Zukunft 41,
S. 100/4.
2086) id., Situation u. Sprache: ib. 40, S. 265-76.
2087) Meisner, Sprachpsychologisches aus d.
Schule: ZDU. 16, S. 712/3.
2088) G. V o g r i n z , Gymnasium u. Sprachwissen-
schaft: Gymnasium 20, S. 749-54.
2089) Th. Franke, I). Sprachschule als wich-
tiges Mittel d. Sprachforschg. : EvSchulbl.46,
S. 57-72.
2090) L'ann^e linguistique. Publice sous les
auspices de la soci^t^ de philologie. Tome I .
1901-02. Paris, Klincksieck. VI, 301 S.
Fr. 6,00.
2091) H. Oertel, Lectures on the study of
language. New York, Scribner. XVII, 346 S.
2092) J. G. Talen, Nieuvc taalpsychologie :
Taal en letteren 12, S. 46-50.
2093) W. Thomsen, Sprogvidenskabens his-
torie en kortfattet fremstilling. Kopenhagen,
Gad. 4°. 87 S. ||JGPh. 24, S. I5.]|
Ursprung und Entwicklung.
2094) Zaborowski, D. Ursprung d. Sprache.
Aus d. Französ. übers. L., Schnurspfeil. III,
203 S. M. 0,60.
2095) W. Hellpach, Ursprung u. Entwickl. d.
Sprache: TglRsB. N. 124/6.
2096) Alberts, D. Ursprung d. Sprache: Wissen
für Alle 2, S. 373/4.
2097) P. de Reul, L'^volution du language du
point de vue sociologique dans l'histoire du
language. Brüssel, 28 S. (Aus: Revue des
cours et des Conferences.)
2098) F. Schröder, D. Pessimismus in d.
Sprachentwickl.: DWelt. 5, N. 6, 7, 8.
Weltsprache u. Sprachgebiet.
2099) F. Bettex, Sprache u. Weltsprache:
Türmer 4', S. 616-26.
2100) R. Franceschini, Weltsprache: NWTBl.
1901, N. 99.
2101) F. Streinz, D. Problem d. Weltsprache:
ib. N. 226.
2102) A. V. Velics, Über d. Einheit d. Sprachen.
Budapest, Vass. 60 S. M. 2,00. |[M. Bruch-
mann: BPhW. S. 630/2.]|
2103) F. Oppenheim er, D. Herrschaftsgebiet
d. Sprache: Woche N. 36.
Kindersprache.
2104) W. Ament, Begriff u. Begriffe d. Kinder-
sprache. B., Reuther & Reichard. VI, 85 S.
M. 2,00.
2105) Studien über d. Sprachschatz d. Kinder:
Praxis d. kathol. Volksschule 10, N. 23.
Sprachästhetik.
2106) J. Boock, Sprachästhetik. Grundlegung,
Methodik u. Technik für d. Behandl. d.
Formenschönheit im dtsch. Unterricht. B.,
Gaertner. VIII, 228 S. M 4,00. |[LCB1.
S. 1089; A. Jonas: ZGym. 56, S. 549-51.]|
2107) 0. Weise, Ästhetik d. dtsch. Sprache.
L., Teubner. VIII, 309 S. M. 2,80.
2108) B. F. Hänsch, Darstell, u. Kritik d.
Gedanken Herders über d. Muttersprache:
PaedStud. 23, S. 337-19, 369-93.
2109) F. Nonnemann, Vaterlandsliebe u.
Muttersprache: Kritik 17, S. 148-62.
2110) E. Reichsamt für deutsche Sprache :
BBlDBuchh. 69, N. 287.
2111) E. Cremer, D. poet. Formen d. dtsch.
Sprache nach ihrer bist. Entwickl. u. ihrem
Wesen dargestellt u. an zahlreichen Bei-
spielen erläut. B., Gerdes & Hödel. XII,
332 S. M. 4,50.
2112) E. Sie vers, lieber Sprachmethodisches in
d. dtsch. Dichtg.: NJbbKlAltGL. 9, S. 53-67.
2113) R. G. Berg, Sprachgespenster in d. Dichtg.:
Varia 5, N. 7. (Vgl. LE. 4, S. 1711/2.)
2114) E. Schlaikjer, Naturalismus u. Sprache:
ZeitB. 12, S. 186/7.
2115) P. Heyse, Sprache u.Stil: NWTBl. N. 136.
2116) W. Münch, Sprache u. Religion: ZDU.
16, S. 665-78.
Geschichte der Schriftsprache.
2117) (). Bchaghel, Gesch. d. dtsch. Sprache.
Strassburg, Trübner. 111, 641 S. M. 4,00.
(Aus: H. Paul, Grundriss d. German. Philo-
logie.)
2118)W.Scheel, Neuhochdtsch. Schriftsprache.
(N. 226, S. 45-60.)
2119) O. Weise, Unsere Muttersprache, ihr
Werden u. ihr Wesen. 4. Aufl. L., Teubner.
VHL 263 S. M. 2,60.
2120) F. Linde, D. Einfluss d. Kultur auf d.
P^ntwickl. d. Muttersprache: EvSchulbl. 46,
S. 7-32.
2131-2171
1,7. GcHchichte der neuhochdeutschen SchriftHprache.
47
2121) K. Bohnenberger, Sprachgesch. u. polit.
Gesch.: ZHM.: 3, S. ;<21/7.
2122) O. Bremer, Polit. Gesch. u. Sprachgesch.:
HVj. f), S. Mb-iQ.
2123) Elise Wilm, Sprachvergleiche u. 8prach-
gesch. in Mädchenschulen u. Seminar. Ein
Hilfsbuch für Lehrer u. Schüler. Halle,
Gobauer & Schwetschke. VHI, 5G S. M. 0,«<i.
2124) J. Bendel, Sprachgeschichtliches in d.
Volksschule: KZEü. 51, S. 3üf)-77, 408-15,
449-57.
2125) Beese, D. neuhochdtsch. Schriftsprache
in Hamburg während d. 16. u. 17. Jh. Progr.
Kiel, ivioi. 4». 23 S. !(JBGPh. 24, S. 112/3.]|
2120) A. Bass, Dar kloanc catechismo vorz
Beloseland: Z Bücherfreunde. 6', S. 248-50.
(CMnibrische Mundart v. 1602.)
2127) H Wunderlich, Aus d. dtsch. Sprach-
fesch.: LE. 4, S. 455/6. (Bespricht: M.
'reudenberger, K. O. Erdmann.)
Sprache und Stil einzelner Dichter und
Schriftsteller.
2128) E. Busse, Hamerstetens Sprache u. Ortho-
graj)hie. (= id. , A. Hamersteten |[Di88. Mar-
burg. 79, 20 S.JI, S. 17-30.)
2129) Hedwig Haldimann, l). Sprache d.
Hans Manuel (I525-7J): ZHM. 3, S. 285-307.
2130) F. B o t h e, Lutherisches : ZDU. 16, S. 561-73.
2131) E. (lüpf ort, 1). Bergmannssprache in d.
Sarepta d. J. Mathesius: ZDWF. .'{ (Beiheft),
S. i— 107.
2132) (J. Himmler, Z. Si)rache d. Aegidius
Albertinus. Beitrr. z. Gesch. der Münchner
fiitteratur- u. J.)rucksprache am Beginne d.
17. Jh. Tl. I. Progr. München. 48 S.
2133) E. Reichcl, Zugaben z. Gottsched-
Wörterbuch: ZDWF. 3, S. 337-46.
2134) A. W. Ernst, Lieber Lessings Sprache.
(= Lessings Leben u. Werke [St., Krabbe.
VI, 529 S. M. 5,50|, S. 458-80.)
2135) P. Beck, Wielandiana: DiöcesanASchwa-
bon. 20, S. 58-64. (Fremdwort bei Wieland.)
213G) K. A. Boucke, Wort u. Bedeutung in
Goethes Sprache. (JBL. 190J I 8:53). ||LCB1.
S. 987; E. Kircher: ZDWF. 3, S. 368-72;
F. Sand VOSS: PrJbb. 109, S. 528-40.11
2137) A. Dreyer, 1). bildliche Ausdrucksweise
in d. Lyrik Goethes: LittWarte 3, N. 2.
2138) Th. Matthias, Goethe u. d. Fremdwörter
nach den Neubearbeitgn. seiner Werke:
ZADSprV. 17, S. 65/9.
2139) H. Jess, D. Stil d. Langbeinschen Er-
zählgn. (= id., A. F. Langbein u. seine Vers-
erzählgn. [B., Duncker. 181 S. M. 5,001,
S. 131-79.)
2140) O. Heilig, Über Sprache u. Stil in
Scheffels Ekkehard: Alemannia 29, S. 56-72.
2141) A. Sauer, A. Stifter als Stilkünstler.
(= Festschr. d.Ver. für d. Gesch. d. Deutschen
in Böhmen [Prag, Calve. 191 S. M. 4,00],
S. 108-16.)
2142) Carl Müller, Z. Sprache u. Poetik F.
Reuters. Progr. Kiel, Gymn. 4». 25 S.
2143) id., Zur Sprache Fritz Reuters. E. Beitr.
z. Kenntnis d. mecklenburg. Mundart. L.,
Hesse. 50 S. M. 0,80.
Standessprachen.
2144) E. Graef, Neue Beitrr. z. ärztlichen
Fachsprache: ZADSprV. 17, S. 245/9.
2145) F. Genthe, Unsere Weidmannssprache:
TagB. N. 365.
2146) H. Brendel. D. WaidmannHspraohe:
HambNachr. 1901, N. 198.
2147) K.Bruns.Juristenstil: ZADSprV. 17,8. 5/7.
2148) A. Rothe, Ueber den Kanzleistil. Erweit,
u. ergänzter Vortr. IL Aufl. B., Heymann.
35 S. M. 0,60.
2149) D. Kanzleistil: KZEU. 51, 8. 530/2.
2150) D. Kanzleistil: Türmer 4«, S. 2m/5.
2151) H. Granier, E. Reformversuch d. preuas.
Kanzleistils im J. 1800: FBPG. 15», 8.16M-80.
2152) M. Vancsa, Deutsch als Urkunden-
sprache: DGBU. 3, S. 117-20.
2153) H. E. Hering, Z. Fachsprache d. Phy-
siologen : Archiv für d. gesamte Physiologie
d. Menschen u. d Tiere 89, N. 3/6!
2154) Heeressprache u. Klassikerübersetzung:
ZADSprV. 17, S. 161/7.
2155) A. Hofrichter, D. dtsch. Arraeesprache:
SüML. 4, 8.64-71.
2150) W. Fabricius, Zur Studentensprache:
ZDWF. 3, S 91-101.
2157) A. Maul, Z. Aufsatz: Turnsprachliches:
Mschr. für Turnwesen 21, S. 70/5.
2158) R. Cronheim, Sportwelsch.: ObereZehn-
tausend N. 21.
Geheimsprachen,
2159) F. Kluge, Rotwelsch. (JBL. 1901 I 8:7L)
|[LCB1. S. 1180/1; L. Günther: LBlGRPh.
. 23, S. 209-14.11
2160) V. Caöic, Kroatische Wörter im Voka-
bulare der Gaunersprache: AKriminal-
Authropolog. 9, S. 298-310.
2161) J. Gerzon, Die jüdisch-dtsch. Sprache.
E. grammat.-lexikal. Untersuchung ihres
dtsch. Grundbestandes. Franfurta.M., Kauff-
mann. 133 S. M. 2,50.
2162) J. Eljashoff, Ueber Jargon u. Jargon-
litt.: JüdAlmanach 1, 8. 56-60.
2163) L. Sain^au, Es.sai sur le jud^o-allemand
et spec. sur le dialecte parl^ en Valachie.
Paris, Tmpr. nationale. 68 S.
Wörterbücher.
2164) J. u. W. Grimm, Dtsch, Wörterbuch.
Bd. 4, Abteil. 1. Tl. 3, Lfg. 3/4; Bd. 10, IJg.
8/9; Bd. 13, Lfg. 1/2. L., Hirzel. ä 12 Bogen.
j\ M. 2,00.
2165) F. Detter, Dtsch. Wörterbuch. (JBL.
1897 I 8:39.) |[H. Wunderlich: ZDPh. 34,
S. 68/9.]|
2166) R. Schroeder, E. Wörterbuch d. älteren
dtsch. Rechtsprache. (= X. 231, 8. 60—70.)
2167) Edwin Schröder, Ber. über d. Fort-
gang d. Wörterbuches d. dtsch. Rechts-
sprache: SBAkBerlin 8. 63/8.
2168) H. Brunner, Ber. d. Kommis.sion für d.
Wörterbuch d. dtsch. Rechtsprache: ZSRG.
23, 8. 364,'5.
Wortforschung (Etymologie).
2169) Zeitschrift für deutsche Wortforschung.
Her. v. F. Kluge, Bd. 3. 4 Hefte ä 5 Bogen.
M. 10,00.
2169a) T. E. Karsten, Beitrr. z. german. Wort-
kunde: Memoire de la soci^t^ n^o-philo-
logique ä Helsingfors 8. 397-422.
2170) P. Beck, Kl. Beitrr. z. neuhochdtsch.
Wortschatz: ZDWF. 3, 8. 366/8.
2171) Carl Müller, Beitr. z. neuhochdtsch.
Wortschatz: ib. S. 251-61.
4Ö
i,7. Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
2172-2240
2172) Carl Müller, Aus d. Reichtum d. Volks-
sprache: MVSächsVolksk. '2, N. 5.
2173) K. Nyrop, Ordenes liv (= Kulturbibl. 2.)
Kopenhagen, Schuboth. 1901. 240S. Kr. 4,00.
|[JGPh. 24, S. 201. Jl (Euphemismus, Volks-
etymologie.)
2174)" A. Ehrenfeldt. Wortkunst u. Wort-
aberglaube: Bund 1901, N. 40/2.
2175) F. Sohns, Volksetymolog. Plaudereien:
ZDU. 16, S. 211-3.'.
2176) J. Kjederquvist, Lautlich-begriffliche
Wortassimilationen: BGDS. 27, S. 409-46.
(Gesch. d. Volksetymologie.)
2177) F. Bothe, Miszellen: ZDU. 16, S. 708-12.
(Volkstüml. Wendungen u. Ausdrücke.)
2178) A. G o m b e r t , R. Arnold über R. M.
Meyers „Vierhundert Schlagworte" : ZDWF.
3, S. 144-58.
2179) A. Gombert, Noch einiges über Schlag-
worte u. Redensarten: ib. S. 159-82, 308-36.
2180) Vom Bilderschmuck d. dtsch. Sprache:
DHeimat 5\ S. 75-83. (Nach H. Schrader.)
2181) Th. Distel, Bunte Hermäa. (Etymolog.
Plauderei.)
2182) G. Biedenkapp, Reise-Etymologisches.
TagB. N. 341.
2183) J. Ziegler, Modewörter: NWTBl. N. 115.
2184) O. Ladendorf, Modephrasen u. Neolo-
gismen: ZDU. 16, S. 696-703.
2185) Karl Müller, Klangworte: ZDU. 16,
S. 652/3.
2186) Karl Schmidt, Weitere Beispiele volks-
tüml. Onomatopoesie : ZDU. 16, S. 186/9.
2187) R. Preiser, Mensch und Tier in d.
Sprache d. Gewerbes. (In: Huldigungsschrift
d. fürstl. Gymn. zu Gera z. 70. Geburts-
tage Fürst Heinrichs XIV., S. 59-72.)
2188) Sachs, Zusammenhang v. Mensch u. Tier
in d. Sprache: NeuphilologCBl. 16, N. 11/2.
2189) F. Kuntze, D. Sonne im Lichte d.
Sprachgesch. : Grenzb. 1, S. 430/5.
2190) F. Reuleaux, D. Sprache am Sternen-
himmel u. Ost, AVest, Süd, Nord. (In: Das
Weltall [B. Schwetschke 1901. 4». 27 S.
M. 1,20.])
Einzelne irortkundliche Studien.
2191) R. Sprenger, Kleine Beitrr.: ZDWF. 3.
S. 13.3/9, 261/2. (Anachronismus, Anmerkung,
aussetzen, Bock, eine Art Schiff, drum,
dumm, Einsiegel, endlich, Erdtoffel u. a.)
2192) G. Blumschein: Altkölnisches: ib
S. 357/9.
2193) Peter P.Albert, Badener oder Badenser ? :
ib. H. 10. '/5.
2194) R. S i e g e r , Bayerisch u . bairisch? : DEr de. 1 ,
S. 49.
2195) Ph. Keiper, Die Boll u. der Nollen:
ZHM. 3, S. 364-73.
2196) D. Bretzel: Heimdall 6, S. 22, 38.
2197) R. Sprenger, Ein „Carino" sein: ZDU.
16, S. 506,
2198) id., D. Diebstinger: ZDPh. 34, S. 562.
2199) H. Osthof f, Fechten: BGDS. 27, S. 343-52.
2200) O, Weise, Firlefanz, Quirlequitsch,
Tripstrille: ZDWF. 3, S. 122/8.
2201) A. Goetze, Gleich: ib. S. 142/3.
2202) J. Peters, Grenede.s, nählich u. Uneren:
ZDU. 16, S. 713/4.
2203) J. W. Nagl, Häring u. Häringsee:
Wiener Abendpost N. 82.
2204) D. dtsch. Gruss „Heil": Heimdall 6,
S- 37/8.
2205) Kautzsch, Extraschlag: ZADSprV. 1 7,
S. 84.
2206) L. Fuld, Frau oder Fräulein?: Universum
18, N. 41.
2207) E. Dümmler, Hamsterschrank: ADA. 28,
S. 295.
2208) B. Crome, Hof u. Hufe. E. philol.
Unterr. Diss. Göttingen. 54 S.
2209) R. F. Arnold, Wortgeschichtliches:
ZDWF. 3, S. .347-52. (Imponderabilien,
weisse Salbe.)
2210) F. Kluge, Kneipe: ib. S. 114-21. (Hier-
zu O. Ladendorf: ib. S. 362/6.)
2211) M. C. P. Schmidt, D. Ausdrücke „Länge
u. Breite" in d. Geographie: Naturwissensch-
Wochenschr. NF. I, N. 23.
2212) 0. Mei Singer, Lotekhölisch: ZHM. 3,
S. 121/7. (Fränkisches Händler-Rotwelsch.)
2213) A. Goetze, Lutherisch: ZDWF. 3,
S. 183-98.
2214) R. Sprenger, Mauke (Obstversteck) u.
Verwandtes: ZADSprV. 17, S. 206/9.
2215) J. Stosch, Müdling: ZDWF. 3, S. 128/9.
2216) M.Bewer, Mutterseelenallein: Tag N. 409.
2217) J. Stosch, Notschreie: ZDWF. 3, S. 361/2.
2218) E. Nestle, Oben=wegen: ZDU. 16, S.508.
2219) E. Goldbeck, Etymologie für Reiter:
Zschr. für Veterinärkunde. 14, S. 384/6.
2220) H. Wunderlich, Schriftsteller: ZDWF.3,
S. 202-15.
2221) T. E. Karsten, Beitrr. z. German. Wort-
kunde: Memoire de la sociötd n^o-philolog.
k Helsingfors 3, S. 397-122. (Sich sehnen,
drohen.)
2222) V. Hin tn er, Slegikar, Butterfass, Butter-
kübel: ZDWF. 3, S. 249-50.
2223) E. Hoffmann-Krayer, Speichel-
leckerei: ZDU. 16, S. 714.
2224) W. Kohlschmidt, „Sprokenkreuz" : ib.
S. 778.
2225) D.Wort „Spree-Athen"' für Berlin: Roland
1, S. 599.
2226) Lina Irmisch, Theekessel (als Schelt-
wort): ZHM. 3, S. 159.
2227) J. Stosch, Tirolisch: ZDWF. 3, S. .3.59-60.
2228) id., Tölpel: ib. S. 198-201.
2229) D. Ausdrücke Treiber, Kirchen treiber:
MannheimerGBll. 3, S. 142.
2230) V. Hintncr, Troje, Tribweg, Vi eh weg,
Viehtrib: ZDWF. 3, S. 129-32.
2231) O. Glöde, Ueberall=überhaupt: ZDU. 16,
S. 374/5.
2232) G. Bilfinger, St. Veitstanz: ZDWF. 3,
S. 2.38-41.
2233) J. Zemmrich, Vogtland nicht Voigt-
land!: Unsere Heimat 1, S. 136/7.
2234) 0. Glöde, Windeweh: ZDU. 16, S. 254/5.
2235) L.Wiener, Z.Gesch.d.Wortes.,Zigeuner'':
ASNS. 109, S. 280-304.
Bedeutung und Bedeutungsvrandel.
2236) D. Sprachgeistes Eintluss auf d. Bedeut.
d. Wörter : Praxis d. kath. Volksschule 10, N. 24.
2237) L. Boisse, LTeber d. moralische Bedeut.
d. Wörter: EthKultur. 10, S. 44/5.
2238) E. Meumann, D. Entstehung d. ersten
Wortbedeutungen: PhilosStud. 20, S. 152-215.
2289) E. Holzner, Laut u. Bedeutung: Wage 5,
N. 40.
2240) Ed. Marti nak, Psycholog. Untersuchung.
z. Bedeutungslehre. L., Barth. 1901. VII,
98 S. M. 3,00. |[H. Schuchardt:
LBlGRPh. 23, S. 204/8.
Ü241-2201
l.r. (lewchichte der neuhochilcutsrhcii Schriftsprache.
49
'2*241) A. Waug, Hcdeutiingsentwicklimg unseres
Wortschatzes. Auf Grund v. H. Pauls ,l)tsch.
Wörterbudi" in d. Hauptersclieinungeu dar-
gest. Lahr, Schauenburg. 1901. XVI, '.'00 S.
M. ;{,00. I[G. Löschhorn: LBlGRPh. 23,
8. 208/9; R. M. Meyer: /DPh. 34, S. H8/9.]|
2*242) S.Singer, Beitrr. z. vergleichenden Be-
deutungslehre: ZDWF. 3, S. 220-37.
2243) W. Michel, Vom Wert d. Worte:
Kyffhäuser 3, N. 22.
2244) F. A. Bncciocco, Wandelnde Worte:
WienerZg. 1901, N. I i2.
Sprnchreinlieit (Lehnwort und Fremdwort).
2245) F. Sailer, I). Entwickl. d. dtsch. Kultur
im Spiegel d. Lehnworts. (JBL. I!K)0 I
(): 13?.) I|G. ßinz: ZDPh. 34, 8. 70/3.]J
2246) M. Goldschmidt, Germanisches Kriegs-
wesen im Sj)iegel d. roman. I^ehnwortes.
(= N. 213 a, S. 49-70.)
2247) P. Züge, Vateihaus u. Muttersprache:
Rhein WestfälZg. 19U2, 21. Juni. (Lehn-
wörter.)
2248) Zeitschrift des Allg. Dtsch. Sprachvereins.
Bd. 17. Her. O. Streicher. B., Verlag d.
allg. dtsch. Sprach-Ver. 12 Hefte Ji 2 Bogen.
M. 3,00. (Mit Beiheft 21. Her. v. P. Pietsch.
ebda. 32 S. M. 0,30.)
2249) W. Kahle, E. Cöthener Schulmann d.
18. Jh. über d. Gebrauch d. Fremdwortes
in d. dtsch. Sprache. (Vortr.): Ascania 1902,
13. Juni.
2250) A. Brunner, E. lustiger Aufsatz J. A.
Schmellers: ZADSprV. 17, S. 97/9. (Fremd-
wortsucht.)
2251) G. Saalfeld, Z. Sprachbeweg, v. heute:
TglRsB. N. 144.
2252) A. Engels, D. Rache d. Sprachgeistes:
ZADSprV. 17, S. 99-102. (Missbrauch v.
Fremdwörtern.)
2253) Ad. Müller, Schriftstellerische Un-
tugenden: ML. 71, S. 289-91. ((Jegen d.
Fremdwörter.)
2254) K. Gomolvnski, D. Verschwommenheit
d. Fremdwörter: ZADSprV. 17, S. 337-10.
2255) E. Wülfing, I). Fluch d. Fremdwörter:
TglRsB. N. 190.
2256) G. Deile, D. höhere Schule u. d. Fremd-
wörter: PaedStud. 27, 8. 141-53.
2257) Lesser, Schule u. Fremdwortfrage:
DBllEU. 29, N. 39.
2258) E. Proschwitze r, Deutsch u. Latein
beim Rechenunterricht: Freie SchulZg.
(Reichenberg) 27, N. .'")2.
2259) J. Brodbeck -Arbenz, D. Fremdwörter
im Geschäftsverkehr: Schweizerisches kauf-
männ. Central-Bl. S. ir)-21.
2260) G. Rauher, Einiges über Schutzmarken:
ZADSprV. 17, 8. 343,H.
2261) M. Meverfeld, Einige engl. Ausdrücke
im Deutschen: Nation 18, S. 716/8.
2262) Eisenbahn -Deutsch: Zg. d. Ver. dtsch.
Eisenbahn -Verwaltgn. 41, N. 101.
'^263) D. Sprache d. neuen Zolltarif gesetzes:
ZADSprV. 17, 8. 33/7.
2264) Hussong, Deutsch oder fremd?: Kartell-
Zg. (Organ d. Verbandes dtsch. Studenten-
Gesang -Vereine) 18, N. 8. (Fremdwort in d.
Musik.)
2265) F. E. Petri, Handbuch d. Fremdwörter
in d. dtsch. Schrift- u. Umgangssprache.
23 Aufl. bearb. v. E. Samostz. L., Grum-
bach. 946 8. M. 5,00.
2266) H. Anders, Musikalische Fremdwörter:
L., Kühle. 12". 56 8. M. 0,20.
2267) R. .Magnus. 1). Handel, Geldverkehr,
Buchhaltung, Briefwechsel, Warenverkehr
u. Versicherungswesen. Verdeutschg. d. ent-
behrlichen Fremdwr)rter d. Handelssprache
nebst 4 Vorlagen für dtsch. Wech-xelvor-
drucke. (= VerdeutschungsbOcher d. alle,
dtsch. Surachvereins. Bd. 2.) B., Verl. d.
allgem. dtsch. Sprachvereins. 87 8. M. 0,60.
2268) E. Arens, Komposita u. Fremdwörter:
Gymn. 20, 8. 789-99.
2269) H. Dunger, Crematist, Crematistik:
• ZADSprV. 17, S. 134/7.
2270) P. Hasse, Menagicren u. changieren:
MVLübeckG. 10, Heft 9.
2271) E. Engel, Milieu: ÜL&M. 88, N. 48.
2272) P. Beck, Patvarist u. Patvarie: ZADSprV.
1 7, 8. 290.
2273) K.Menge, Revue, Rund.schau : ib. 8. 11/3
2274) K. Scheffler, Central bahnhof oder
Hauptbahnhof?: ib. S. 7-10. (Hierzu A.
Blum: ib. 8. lOi/3.)
Sprachrichtigkeit.
2275) F. Reuleaux, Sprachfragen u. Sprach-
klagen: Tag N. 317, 319.
2276) J. Zelter, Sprachl. Zeit- u. Streitfragen:
ASchulpraxis. 5, 8 369-71, 391/3, 460/2,
483/6.
2277) Vorschläge z. Minderung d. wissensch.
Sprachverwirrung: ChemikerZg. 25, N. 19.
2278) 0. Schroeder, Vom papiernen Stil.
5. Aufl. L., Teubner. VIH, 102 S. M. 2,00.
2279) G. Hermann, D. Sünder an unserer
Sprache. Z. Warnung u. Belehrg. geschr.
B., ,Vita^ 106 8. M. 1,00.
2280) K. Lühr, Einige Sprachsünden: AZgB.
N. 239.
2281) D. dtsch. Sprache u. d. Hochschulen:
Heimdall 7, 8. 61.
2282) Th. v. Sosnosky, I). Sprache des Roman-
Menschen: Nation 18, 8. .-513/5.
2283) Ed. Engel, Deutsche Sprachkultur:
Zeitgeist N. 52.
2283a) Serafine Detschv, Erziehung d.
Sprache: VelhKlasMhh. 16, 8. 470 1.
2284) F. Avenarius, Gutes Deutsch: Kw. 15«,
8. 325/9.
2285) H. Dunger, ^Des Herrn Zahnarzt A"
oder des , Herren Zahnarztes A*1: ZADSprV.
17, 8. 312/5.
2286) Ed. Engel, Derselbe, Dieselbe, Dasselbe:
Zukunft 39, 8. 348-51.
2287) H. Stickelberger, Nicht ohne Mias-
f allen: ZDU. 16, 8. 59.
2288) Z. Sprachpflege: Heimdall 6, S. 78/9.
(Völkisch oder volkhaft?)
Sprachlehre und (jrammntik:
Allgemeines.
2289) L. Sütterlin, D. dtsch. Sprache. (JBL.
1901 I 8:21.3.) |[F. Weidling: Euph. 9,
S. 208-12. Jl
2290) R. Günther, Handbuch d. dtsch. Sprach-
lehre für Lehrbildungsanstalten. Bd. 1: Dtsch.
Lautlehre u. Sprachgeschichte für Lehrer-
seminare. 3 Aufl. L,Dürr. 104 8. M. 1,;>0.
2291) O. Lyon, Handbuch d. dtsch. Sprache
für höh' Schulen. Mit Uebungsauf gaben.
Tl. 1: Sexta bis Tertia. 8. verm. u. verb.
JkhreBberioht« für neuere dentsohe hitteratnrgeiohiohte. XIII.
50
1,7. Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
2292-2331
Doppelaufl. L., Teubner. VIII, 294 8.
M. 2,80.
2292) P. Tesch, Dtsch. Sprachgesch u. Sprach-
lehre. Tl. 2: Lautlehre, Mundarten, Sprach-
gesch. u. Bedeutungswandel. 2 Aufl. Halle,
Schroedel. XII, 144 S. M. 1,30.
2293) G L. Cleve, D. Sprache in d. wir ge-
boren sind E. Anleitg. z. Studium u. Ge-
brauch d. Volksdialekts für d. Kirche u.
ihre Diener. B., Meyer & Wunder. 32 S.
M. 0,50.
2294) A. Matthias, Hilfsbuch für d. dtsch.
Sprachunterricht auf d. drei unteren Stufen
höh. Lehranstalten. 3. Aufl. Düsseldorf,'
Blasius. If)9 S. M. 1,50.
22^5) Sanden, Dtsch. Sprachlehre für höh.
Schulen. Aus d. Lehrplänen d. kgl. Comenius-
Gymnas. zu Lissa her. Lissa, F. Ebbecke.
V, 44 S. M. (1,40.
2296) F. Wollmann, D. dtsch. Sprachunter-
richt in d. Volks- u Bürgerschule nach d.
Grundsätzen Rud. Hildebrands. Mit be-
sond. Berücksicht. d. Sprachinhaltes. 2. Aufl.
Wien, PichlerWw. &Sohn. IV, 58 S. M.1,"0.
2297) A. Braun, Dtsch. Sprachschatz für Lehrer
U.Freunde unserer Muttersprache. L , Brand-
stetter. VL 212 S. M. 2,50. |[H. Wunder-
lich: ZDPh 34, S. 69-70.JI
2298) E. E n g e 1 i e n , Grammatik d. neuhoch dtsch.
Sprache. 5. Aufl. her unter Mitwirk. v. H.
Jautzen. B., W. Schnitze. VIII, 619 S.
M. 8,00.
2299) 0. Lyon, Dtsch. Grammatik u. kurze
Gesch. d. dtsch. Sprache. 4. Aufl. (= Samml.
Göschen N. 20.) L., Göschen. 12o. 153 S.
M. 0,80.
Einzelfragen ans der Grammatik.
2300) H. Wunderlich, D. dtsch. Satzbau.
(JBL. 1901 I 8:216.) |[K. v. Bahder: Ale-
mannia 30, S. 284/6; O.Weise: MschrHSch.
1, S. 192/4.]|
2301) E. Holzner, D. dtsch. Satzbau: Zeitw.
32, S. 117/8.
2302) O. Dittrich, D. sprachwissensch. Defi-
nition d. Begriffe: „Satz" u. „Syntax": Philos-
Stud. 19, S. 93-128. |[JBGPh. 24, S. 19-20.]|
2303) P. Barth, Z. Psychologie d. gebundenen
u. d. freien Wortstellung: ib. S. 22-49.
2304) J. Gi 11h off, D.Zug vom Verbum:DWelt.
N. 30/1. (Zeitungsdeutsch.)
2305) K. G. Rendtorff, A problem in German
Syntax: Transactions and Publications of the
American philogical association 22, S. 50/1.
2306) F. Graz, Wir gingen mit ihm epazieren
= ich und er gingen spazieren: ZDU. 16,
S. 370.
2307) H Paul, D. Umschreibung d. Perfectum
im Deutschen mit haben u. sein: AbhhAk-
München. 22, S. 159-210.
2308) H. Molz, D. Substantivflexion seit mittel-
hochdtsch. Zeit: BGDS. 26, S. 209-343.
2309) W. Steglich, Über d. Ersparung v.
Flexions- u. Bildungssilben bei kopulativen
Verbindungen. Diss. Freiburg. 52 S.
2310) St. W. Cutting, Concerning the modern
german relatives „das" and ,was" in clauses
dependent upon substantivized adjectives.
Chicago, University Press. 21 S.
2311) E. B aumgar tn er, D. hochdtsch. Adverbia
auf — lings. Diss. Freiburg. 38 S.
2312) J. E. Wülfing, Nochmals das ver-
gleichende ,al8": ZADSprV. 17, S. 281/4.
2313) L. Fulda, D. eingebildete Kranke. E.
Titelfrage: BerlTbl. N. 26.
Aussprache und Rechtschrcibiuig'.
2314) Carl Ackerknecht, Zur Aussprache d.
Schriftdeutschen: NKBIGW. 9, S. 378-86,
453-62.
2315) P. Tesch, Dtsch Sprachgesch. u. Sprach-
lehre. Für Präparanden, Seminaristen u.
Lehrer. Tl. 1. Rechtschreibung. Wort-
bildungs- u. Satzlehre. 2. Aufl. Halle,
Schroedel. XII, 272 S. M. 2,70.
2316) M. Übelacker, D amtl. Rechtschreib,
für d. Selbstunterr. 1<». Aufl. Braunschweig,
Euler. VIII, \2f<, 32 S. M. 1,00.
2317) A. Wilpert, D. dtsch. Rechtschreib.
Gross-Strehlitz, Wilpert. «7 S. M. 0,25.
2318) Ph. Brunner u. J. Huth, Ausführl.
orthograpb. Wörterbuch d dtsch. Sprache.
5. Aufl. Wien, Perles VIII, 232 S. M. 1,40.
2319) K. Duden, D. dtsch. Rechtschreib nebst
Interpunktionslehre, ein ausführl. Wörter-
verzeichnis nach d für Deutschland, Oester-
reich u. d. Schweiz gültigen Regeln. 7. Aufl.
München, Beck. 73 S. M. 0,80.
2320) id., Orthograph. Wörterbuch d. dtsch.
Sprache (= Meyers Volksbücher N. 1289-90.)
L., Bibliograph. Institut. 129 S. M. 0,20.
2321) G. Gemss, Wörterbuch für d. dtsch.
Rechtschreib, nebst Worterklärung u. Ver-
deutschung d. Fremdwörter. 2. Aufl. B.,
Weidmann. IV, 276 S. M. 1,50.
2322) K. Erbe, Wörterbuch d. dtsch. Reclit-
schreib. nebst e. eingeh. Darstell d. neuen
Rechtschreibregeln u. d. Lehre v. d. Satz-
zeichen, zugleich e. Handbüchlein d. dtsch.
Wortkunde u. d. Fremdwortverdeutschung,
sowie e. Ratgeber für Fälle schwankenden
Sprach- u. Schreibgebrauchs. St., Union.
XVIV, 288 S. M. 1,50. |[0. Bremer:
ZADSprV. 17, S. 293.]|
2323) T h. M a 1 1 h i a s .Vollständiges kurzgef asstes
Wörterbuch d dtsch. Rechtschreibung, mit
zahlreichen Fremdwortverdeutschgn. u. An-
gaben über Herkunft, Bedeut. u Fügung d.
Wörter. 2. vollst, veränd. Aufl. L., Hesse,
XXXI, 355 S. M. 1,30.
2324) F. Tetzner, Wörterverz. z. dtsch. Recht-
schreib. Nach d. amtl. Regeln v. 1902.
(=UB. N. 4291.) L., Reclam. 111 S. M. 0,20.
2325) J. Weyde, Wörterbuch für d. dtsch.
Rechtschreib. Nach den seit 1902 für d.
Dtsch. Reich u. Oesterreich u. d. Schweiz
amtlich gültigen Regeln bearb. Wien,
Tempsky. 271 S. M. 1,50.
2326) 0. Brenner, D. lautl. u. geschichtl.
Grundlagen unserer Rechtschreib. L , Teub-
ner. IV, li8 S. M. 1,00.
2327) W. Hellwig, D. amtl. Rechtschreib, in
Deutschland u. ihre Gesch.: BBlDBuchh.
N. 52
2328) L. Hohmann, D geschichl. Entwickl.
d. Orthographie u. d. orthograph. Unterr. :
RhBllEU. 76, S. 11/7, 60-70.
2329) A. Waag, Ueber Sprache u. Schrift in
Hinblick auf d. jüngste orthograph. Kon-
ferenz u. d. neue dtsch. Einheitsschreibg.
Vortr. Lahr, Schauenburg. 19 S. M. 0,50.
2330) O. Brenner, Was dürfen wir v. d. dtsch.
Rechtschreib, fordern?: ZADSprV. 17, S.
193-200.
2381) H. Lattmann, Z. Rechtschreib.: ZGymn.
56, 8. 630/3.
2392-2884
1,7. Geschichte der neuhochdeutschen 8chrift«prache,
51
2332) Hin Beitr. z. dtöch. Rechtachreib : Vosa-
Zg». N. 10.
2333) A. Holzhau Ben, E. Amt für dtsch.
Kechtsc-hreib.: ZeitW. 31, S. 148-50.
2334) .1. Friinck, Luudespolizei u. Ortho-
gniphie: PrJbb. 107, S. JJH-tiO.
2335) J). neue Kechtschreibung: BerlTBl. N.48fi.
233«) ({. Biedenkapp, I). Furcht vor d.
Nackten: PiidagZeitW. i>6. Nov. (Neue
KechtHchreib.)
2337) C). Brenner, Z. neuen Rechtschreib.:
AZg». N. 34.
2338) K. Duden, Wie ist die neue Recht-
schrcib. zu stunde gekommen?: MschrHSch.
•1, S. f)(il-73.
2339) K. JCrbe. D. neue dtsch. Rechtschreibung
u. ihr Verhältnis zu den bisher gültigen
Vorschriften. Nebst e Wörterverzeichnisse.
St , Union b6 S. M. 0,00.
2340) .1. (J. Klenk, D. neue dtsch. Recht-
schroil).: WürttSchulWoohenBl. N. 48.
2841) .1. Lang, Neue dtsch. Orthographie:
NBalmen( Wiesbaden). i;5. S. ;{\V9.
2342) 1^ V Muth, D. neue dtsch. Rechtschreib.:
Kultur (Wieni 3, N, 3.
2343) .1. Schi ff eis, D. neue Rechtschreib.:
ASchulpraxis. 5, S. 343/7.
2344) Sprater, Unsere neue Orthographie:
1)R. 3, S. lU)-20.
2345) E ernstes Wort über d. neue Orthographie:
Wiener-Arniee-Zg. N. 15.
2346) A. Kirschmann, Z. Rechtfertigung d.
dtsch. Schrift: AZg». N. 171.
Mundarten:
Allgemeines.
2347) R L 0 e w e , Mundarten.(= N. 226, S. 75-88.)
2348) K. Lory, Dtsch. Mundarten als gescliichtl.
Denkmäler: Umschau 6, S. ^<69.
2349) H. Pfister-Schwaighusen, Alldtsch.
Stammes - Kunde nach Mundarten u. Ge-
schichten mit genauen Grenzen aller Stämme.
(= Luckhardts zeitgeschichtl. Bibl. Bd. 3.)
L , Luckhardt. XVI, 128 S. M. 4,00.
2350) K. Haag, Verkehrs- u. Schriftsprache
auf d Boden d. örtlichen Mundart: Neuere
Sprachen 9, S. 257-70, 321/9.
2351) F. Wrede, Ethnographie u. Dialekt-
wissensch.: HZ. 88, S. 22-43.
2352) id., Bericht über R. Wronkers Sprach-
atlas 19: ADA. 28, S. 160-74.
Oberdeutsch.
2353) O. Heilig, Z. Wortschatz d. Kenzinger
Mundart: ZHM. 3, S. 87-95. (Baden),
2354) H. Weber, Wörtersamml. v. Eichstätt
u. Umgebung: ib. S. 59-84. (Mittelfranken.)
2355) O. u. L. Hertel, D. Pfersdorfer Mund-
art: ib. S. 96-120. (Mittelfranken.)
2356) A. J. Ruckert, Unterfränkische Mund-
art. Beitrr. zu e. Samml. v. Ausdrücken,
Redensarten u. Sprichwörtern in unterfränk.
Mundart. Würzburg, Bucher. 204 S. M. 1,60.
2357) K. Bohuenberger, V. d. Südostecke d.
Schwäbischen: ZHM. 3, S. 161-79.
2358-59) F. Veit, Ostdorf er Studien. Heft 3.
Tübingen, Schnürlen. X, 137 S. M. 5,00.
(Württemberg.)
2360) A. Landau, Bemerk, u. Berichtigungen
zum Wörterbuch d. elsäss. Mundarten:
JbGElsassLothr. 18, 8. 203/5.
2861) E. C 1 a rac , Ä traveni notrcdialectaUacien :
Revue Alsacienne 8. S 520/5.
2362) D. Muttersprache in Elsass-Lothr. : Grenzb.
i, K 631-41.
2363) F.Wrede, I). Sprachatlas d. Dtuch. Reich«
u. d. elsäss. Dialelctforsch : Verhandl. d. 46.
Vers dtsch Piniol, u. Schulmänner S. 127/'9.
2364) M. Beseler, D. Forbacher Mundart u.
ihre französ Bestandteile. Progr. Furbach
(Lothr). 19(0. 318. |[Th. Keiper: ZHM. 3,
8. 308-13.11
2365) Schweiz. Idiotikon. Wörterbuch d.
Schweizer-deutschen Sprache Begonnen T,
F. Staub u. L. Tobler. Bearb. v. A. Bach-
mann, R. Schoch, H. Bruppacher. E.
Schwyzer. Heft 44/6. Frauenfeld, Huber.
ä f) Bogen, k M. 2,00.
2366) Karl Schmidt, Schweizerdt«ch : ZDU.
16, S. 128-80.
2367) J. Zemmrich, Deutsche u. Romanen in
d. Schweiz: Di:rde. 1, S. 33/7.
2368) K. Jittmayer, Bergamaskische Alpeu-
mundarten. L.. Reisland. VI, 91 S. M. 4.0(J.
2369) P. Suter, D Züricher Mundart in J. M.
Usteris Dialektgedichten. (JBL. 1901 I 8:
297.) [E. Hof f mann -Krayer: ADA. 2H,
S. 373/4. Jl
2370) R. Brandstetter, D. Mundart in d. alten
Luzerner Dramatik: ZHM 3, S. 1-26.
2371) V. Hintner, Mundartliches aus Tirol:
ib 8. 179-81.
2371a) A Dach 1er, Beziehungen zwischen
niederösterr., bayr. u. fränk. Mundarten u.
Bewohnern: ZÖsterrVolksk. 8, N. 3/4.
2372) Th. Gärtner, Fremdes im Wortschatz d.
Wiener Mundart: ib.S. 127-51,184-210,274-84.
Mitteldeutsch.
2373) A Roeschen, Nachträge z. Oberhefls.
Wörterbuch : QuBUH VHessen. 1 90 1 , 8.^57-60.
2374) G. Schöner, Specialidiotikon d. Sprach-
schatzes z. Eschenrod (Oberhessen) : ZHM. 3,
S. 22''-73, 329-54.
2375) F. Weidling, Zu d. Verzeichnis der in
d. Kölner Mundart vorkommenden Fremd-
wörter: ZDU. 16, S. 1.30/2.
2376) R. Jülich er, Miszellen z. mark. Volks-
sprache: Brandenburgia 11, N. 6.
2377) H. Henne mann, D. Mundart d. sogen.
Grunddörfer in d. Grafschaft Mansfeld.
Diss. Heidelberg. 1902. 50 S.
2378) R. Reich hardt, Z. Wortachatz d. uord-
thüring. Mundart: ZHM. 3, 8. 354-63.
2379) A. Meiche, Slavische Beitrr. z. d. dtsch.
Mundarten im Königreich Sachsen
MVSächsVolksk. 2, S. !1.
2380) W. Gönssgen, D. Mundart v. Dubraucke.
Diss. Breslau. 34 8. (Lausitz.)
2381) W. Böhm, D. Fremdwort im Böhmer-
wald: Böhmerwald 3, 8. 10.
2382) Ct. Keintzel, Zu den Nösner Wörtern
u. Wendungen v. H. Kisch: KBlVSbnbgLK.
25, 8. 26-28. (Entgegnung v. H. Kisch: ib.
8. 52/9.)
2383) 2. Ber. über d. Fortschritt d. Vorarbeiten
z. Siebenb.-dtsch. Wörterbuch: ib. S. 17-20.
Niederdeatsch.
2384) Korrespondenzblatt des Vereins für nieder-
deutsche Sprachforsch. Red. C. Walt her.
Heft 23. Norden, Soltau. 101 S. M. 2,00.
(Einzelne Ausdrücke vgl auch JBGPh. 24,
8. 161/2.)
7*
52
1, 8. Metrik.
2385-2419
2385) W. Seelmann, Niederdeutsch: (= N.
226, S. 60-75.)
2386) F. Seiler, D. Ursprung d. Nieder-
deutschen: TglsEsB. N. 169-70. (Dazu L.
Wilser: ib. N. 181.)
2387) K. Th. Gaedertz, Bismarck u. d. platt-
deutsche Sprache. (= N. 2H6, S. 170-88.)
2388) C. F. Müller, D. mecklenburg. Volks-
mund in F. Eeuters Schriften. Samml. u.
Erklär, volkstüml. Wendungen u. sprichwörtl.
. Redensarten im mecklenburg. Platt. L.,
Hesse. XII, 132 S. M. 1,80.
2389) Urslaventum zwischen Elbe u. Rhein?:
Globus 82, S. 239-42.
2390) H. Kohbrok, D. Lautstand d. zym-
Gebietes in Dithmarschen. Diss. Kiel. 1901.
80 S.
2391) J. Reg ehr, D. langen Vokale in d. nieder-
dtsch. Mundart d. Tiegenhöfer Niederung
vergleichend dargestellt. Diss. Königsberg.
55 S.
2392) H. Carstens, D. Kantüffelbu: JbV-
NiederdSpr.28,S. 116/7. (Mundart v Ohristians-
holm bei Eckernförde.)
Die deutsche Sprache im Ausland.
2393) Jahrb. d. dtsch. Vereins z. Hebung u.
Pflege d Muttersprache im deutschredenden
Belgien. Her. vom Vereinsvorstand. Arlan
(Belgien), Willems. 128 S. M. 1,00.
2394) 0. Bremer, Bildet die niederdeutsche
Staatsgrenze gegen d. Niederlande u. Belgien
e. Sprachscheide?: DErde 1, S. 1/4.
2395) J. Zemmrich, Sprachgrenze u. Deutsch-
tum in Böhmen. BraunschAveig, Vieweg.
VII, 116 S. Mit Karten. M 1,60.
2396) O. Ebstein, D. dtsch. Sprache in Frank-
reich: Zeitgeist N. 50.
2397) S. Günther, Dtsch. Sprachinseln in
Italien: DErde. 1, S. 37-12.
2398) G. Sacerdote, Dtsch. Sprachinseln in
Italien: TagB. 190I, N. 327, 329.
2399) P. Dehn. D. dtsch. Sprachen in Süd-
europa: IllZg. 117, N. 3056.
2400) K. E. Schmidt, D. Deutschen in Amerika
u. ihre Sprache: TagB N. 51.
2401) F X. Kester, Deutsch -Amerikanisch:
Neuere Sprachen 9, S. 577-92.
2402) H. Spiless, Aus d. Thätigkeit d. Allg.
dtsch. Schulver. z. Erhaltung d. Deutschtums
im Auslande in Brasilien. Erfolge — Hoff-
nungen — Wünsche. (= Schriften d. Allg.
dtsch. Schulver. N. 5.) B., Reimer. 38 S.
M. 0,50.
2403) Sprachproben z. Beweise d. nahen Ver-
wandtschaftd. germ. Sorachen untereinander:
DSocialBll. 17, S. 426/8.
1,8
Metrik.
Kbythmas nnd Melodik N. 2401. — tiesamtdarstellangen der deutschen Metrik N. 2409. — Rhytlimisciie Fornienlelire:
Einzelnes (Romantischer Vers, Terziop, Dactylus) N. 2419; Einzelne Dichter: A. Ilamersteten N. 2422, Goethe N. 2423, A. F.
Langbein N. 2424. — Keim N. 2425. - Alliteration N. 2428. —
Rhythmus und Melodik.
2404) K. Bücher, Arbeit u. Rhythmus. 3. Aufl.
L., Teubner. X, 455 S. M. 8,00. |[A. Poch-
hammer: Umschau6, 8.661/3; B. Sijmons:
Gids3,S. 436-65; W.Hentschel: Hammer 1,
N. l.]|
2405) R. MacDougall, Rhytme, time and num-
ber: American Journ. of Psychology Heft 1.
2405a) Mühlen bein, Philos. Vorfragen über
d. mittelalterl. Anschauung vom Schönen u.
vom Rhythmus: GregorianischRs. 1, N. 4, 5.
2406) E. Sievers, Über Sprachmelodisches in
d. dtsch. Dichtung. Rektoratsrede. L., Engel-
mann. 19'U. 4". 23 S. M. 1,20. 11 F. Saran:
JBGPh. 24, S. 5 1/2. II
2407) J. P. Dabney, The musical basis of verse.
New York, Loiigmans. 2008. l[Ac.62,S.342/3.
2408) Th. Lipps, Z. Theorie d. Melodie:
ZPsychPhys 27, N. 4.
Oesamtdarstellungen der deutschen Metrik.
2409) J. Kauffmann, Dtsch. Metrik. (JBL.
1897 I 9 : 17.) |[H. Hirt: AnzIndogermanF.
1.3, S. 59-6 1.]|
2410) F. Saran, Metrik. (== N. 226, S. 158-87.)
2411) id., Metrik: JB(iPh. 24, 8. 51/5.
2412) K. P. Kummer, Metrik. (= Dtsch. Schul-
grammatik. |L., Freytag. IV, 252 S. M. 3,00.1
S. 235-52.)
2413) J. Nie den, V. d. Versbau oder d. Dich-
tungsformen (Metrik). (= Dtsch. Poetik in
kurzem Abriss. 2. Aufl. |Strassburg, Bull.
26 S. M. 0,50.] S. 10/6.)
2414) K. Tumlirz, Dtsch. Metrik. (= D. Lehre
V. d. Tropen u. Figuren. 4. Aufl. |L., Freytag.
116 S. M. 2,00.| S. 61-114.)
2415) W.Reuter, Poetik. 3. Aufl. Her. v. L.
Lütteken. Freiburg i. B., Herder. X, 165 8.
M. 1,50. (Hierin: D. rhvthmischen Formen,
Reim, Strophenbau. S.' 36—106.)
2416) Faust, Ein Kapitel aus d. Metrik:
NeuphilolCBl. 16, S. 229-32.
2417) R. E. Ott mann, E. Büchlein vom dtsch.
Vers. Giessen,Roth. 1900. VII, 1788. M. 2,40.
IJR V. Muth: ALBl. 11, 8. 528.]|
2418) W. Reichel, Dtsch. Art in dtsch. Versen.
Offner Brief an d. , Überbrettl ": ZDU. 16,
S. 273-83. (Behandelt metrische Fragen.)
Rhythmische Formenlehre.
2419) O. Müller, D.Technik d. romantischen
Verses. B., Ehering. 95 S. M. 2,40. |[H.
P. Thieme: MLN. 17, N. ö.]|
2420-2440 a
1, 9. Stoffgeechichte.
53
2420) J . K o h I e r , Dante-Uebersetzg, oder Nach-
dk-htg.? (= N. 247, »S. 113-24.) (Ueber d.
Terzinenform.)
2421) A. Kööter, Dtach. Daktylen: ZDA. 46,
S. 1 18-27. (Auh: Verhandl. d. 4fi. Versaninil.
dtech iMiiloloI. u Hchulinänner.)
2422) E. KusMe, Metrik bei A. Hamersteten.
(= N. 2128, S. 30/5.)
2423) E. Koch. Ueber d. Versbau in Goethe»
„Tusso" u. „Ntitürl. Tochter". Progr. Stettin,
Friedr. Wilh.-llealgynni. 22 S.
2424) H. Jes8, Vers- u. Reinitechnik bei A. F.
Langbein, (= N. 2139, 8. 117-30.)
Reim und Alliteration.
2425) 8. Mehring, D. Reim auf d. Bahne:
Nation 18, 8. «11-13.
2420) F. Schröder, Nochmal« d. 8ch0ttelreim:
Tag N. 331. (Dazu: Th. Preuss, ib. N. 339.
2427) A. K. 8chönbach, D. Tod d. Reim«:
Zeitw. N. 41«.
2428) W. E b r a r d , Alliterierende Wortverbindgn.
bei Goethe. 2. Tl. Progr. Nürnberg, Alte»
Gymn. 31 8.
1,9
StoflFgeschichte.
Allgemeines: Bibliogruptiie N. l>4-'9. — Antike .Stoffe: Apollonius N 2429s; SeeleoTogel N. 2430; Pandont
N. 2431. — Orientalische und 1 egendur isohe Stoffe: Schöpf unggttage N. 2482; äintflat N. 2433; Christna N. 2434;
Kwige Jude N. 2435; Juda« Ischarioth N. 1.'433: Pontius Pilatus N. 2439; Engel und Waldbrnder N. '.»44Üa; Teufel N. 2441:
Königin v. Suba N. 244.1; Salamo N. -'444; Paria N. 2446; St. KOmmernis N. 2447; Zauberer Cyprian N. '.'443; Zauberer Virgil
N. ■_'44'.>; Einhorn N. 2453; Tanzwander zu Kölbigk N. 'J453a. Götter- und Heldensage: Allgemeines N. 2454; Balder
N. -'455; Beowulf N. 2456; König Lanrin N. 2457; Hugdietriob N. 24.58; Roland N. 2459; Ileraog Ernst N. 2461; Heinrich »on
Schweden N. 2463; Nibelungen N. 2464; Siegfried N. 2465; Gudrun N. 2467; Gral N. 2469; Schwanenritter N. 2471; Tristan
und Isolde M. 2473; Wiolandsage M. 2475. — Mittelalterliche und neuere Sage: Pdust N. 2476; Robert der Teufel
N. 2479; Teil N. 24S0; Rattenfänger von Hameln N. 2482; Wilde Jäger- und Kodensteinsage N. 2484: Lenorensage N. 2433;
Fliegende Holländer N. 2489; Kyfl'hänser N 249L'; Bergmann von Falun N. 2493; Eginhard und Emma N. 2495; Eripriester
Johunneü N. '2496: Herzog von Luxemburg N. 2497: Oberon N. 2498; Verfolgtes Mädchen N. 2499; Braut von Fikensholt
N. •J499tt: der Wanderer und die Saligen N. 2500. — Fabeln: Pflanzenfabel N. 2501. — Dramenstoffe: Bajadere N. -'ötK*;
Don Juan N. 2504; Elfride N. 2509; Eduard 11. K. 2511; Eduard III. N. 2511 a; Esther N. 2512; Geizige N. 2516; Gygeb
N. 2517; llerodes und Mariamne N. 2518; Konradin K. 2519; Grosse KurfQrst N. 2520; Libussu und Ottokar von Böhmen
N. 2521; Makkabäer N. 2528; Maria Stuart N. -'524; Napoleon I. N. 2325; Rumeo und Julia N. 2326: Undine N. 2.528; Viel
Lärm um Nichts N. 2529; Vittoria Accorambona N. 2530. - Märchen- und Schwankstoffe: M. von Stracbwitz „Romanzen
und Märchen« N. 2530; Berggeist N. 2531: Blaubart N. 2532; Entführung der Frau N. 2533; Fortunat N. 2534; HeirokehreDde
Gatte N. 233Ö; Holle N. 2536; Jungfrau Maleen N. 2537; König Drosselbart N. 2538; Neunkindermärchen N. 2539; Sieben-
schläfer N. 2540; Sieben weisse Meister N. 2541; Talisman N. 2542; Zwerge und Riesen N. 2543; Schwanke von H. Bachs
N 2545; von B Waldis N. 2546; Bärenhäuter N. 2547; Rache des betrogenen Ehemannes N. 2548; Schildbbrger N. 2549;
Zähmung der Widerspenstigen N. 2550 — Verschiedene Stoffe: Stände in der Lilteratnr (Arzt. Geistliche, Lehrer. Offizier,
Student) N. 2.551; Heroide in der Littt>ratur N. 2559; Kind in der Weltlitteratur N 2560; Frau in der deutschen Dichtaog
N. 2561; Schwiegermutter N. 2362; Tierwelt in der Dichtung N. 2563; Tod und Totentänze N 2564; Gespenstergeschichte
N. 2566: Vampyrsagen N. 2567. —
Allgemeines:
Itibliographie.
2429) Stoffe u. Motive. (= A. L. Jellinek,
Bibliographie z. vergleichenden Litt.-Gesch.
Bd. 1. fB., Duncker. 190;{. 7ü 8. M 6,00.]
S. 3-15, 23-31.)
Antike Stoffe.
2429a) M. N ie d e r m a n n , Basier Hss. d.
historia Apollonii regis Tyri: WSKl'h. 19,
8. 614/5.
2430) G. Weicker, D. Seelenvogel in d. alten
Litt. u. Kunst. E. mvtholog-archäolog.
Untersuchg. L., Teubner.' 4«. VII, 218 S.
Mit 103 Abbild. M. 28,00.
2431) H. Türck, Pandora u. Sündenfall-Mythus:
PolitanthropologR. 1, N. 3.
Orientalische und legendarische Stoffe.
2432) B.Meissner, Babylonische Bestandteile in
mod. Sagen u. Gebräuchen: AReligionswiss.
5, S. 219-3r). (Schöpfungssage, Mondesfinster-
nis, Chidher, Adonis, Midasmotir.)
2433) C. R. P^rnesti, D. SintHut-Sageu bei d.
verschiedenen Völkern: SonntagsZg. für
Deutschlands Frauen 8. 2? 1,2.
2433 a) C. Friese, Babylonische u. griech.
Mythologie: XJbbKlAltGL. 9, S. 689-707.
(Flutsage.)
2434) G. Heine, Dichtungen über Christus u.
Christen: Christi Welt. 16, 8. 806 9.
2435) M. Grossmann, Der ewige Jude:
NewYorkStaatsZg. 1901, 23. Nov.
2436) G. Renner, Ahasver. E. Dichtung.
L., Werner. 120 8. M. 2,00.
2437) W. Soeudermann, Ahasver, d. ewige
Jude. Tragödie. Dresden, Pierson. 134 S.
M. 2,00.
2438) Theodor Kappstein, Judas Ischarioth:
BerlTBl. N. 158.
2439) F. Kunze, Pontius Pilatus in Sage u.
Glaube : SonntagsZg. für Deutschlands Frauen
S. 475/6.
2440) C. G. N. De Vooys, De middelneder-
landse legende over Pilatus, Veronica en
Judas: Tijdschr. v. Nederl. Taal- en Letter-
1 künde 20, N. 2.
2440 a) E. Binder, D. Legende vom Engel u.
i Waldbruder: KBlVSbnbgLK. 25, S. 136-40.
H
1, 9. Stoffgeschichte.
2441-2487
2441) J. MatuszewskijDyabel w poczyi (Teufel
in d. Dichtung). Warschau, Natanson. 300 S.
I|J. Flach: LE. 4. S. 2ri/2.]|
2442) S. Rein ach, Satan et ses pompes: Revue
de rUniv. de Bruxelles 8, S. 97-112.
2443) Gabre-Negüs, La leggenda della
regina di Saba: Rivista Moderna 2. S^rie,
S. 67-80.
2444) K. Burdach, Z. Ursprung d. Salamo-
Sage: ASNS. 108, S. 131/2.
2445) G. Gabrieli, Commentario storico critico
d'unna legenda salomonia: Bessarione 9,
S. 231-45, 393-409.
2446) Th. Zachariae, D. Parialegende bei B.
Ziegenbalg: ZVVolksk. 12, S. 449-56.
2447) Reiter, Material z. Kümmernislegende:
AChrK. S. 49-51, 66-70, 109.
2447 a) J. Böhm, E. Bildnis d heiligen Kümmer-
nis: Unser Egerland 6, S. 44/5, 52.
2448) D. Anteil d. Syrer an d. Weltlitt. : Freie
Wort 2, S. 170/8. (Legende vom Zauberer
Cyprianus.)
2449) A. Smoliau, „Feuersnot" v. R. Strauss.
(= Opernführer N. 79.) L., H. Seemann.
33 S. M. 0,50. 'w
2450) H. Krabbo, 1). , Feuersnot" v. R. Strauss,
e. alte Sage vom Zauberer Virgil: VossZgB.
N. 45.
2451) E. Closson, Les origines l^gendaires de
„Feuersnot" de R. Strauss: Revue de l'Univ.
de Bruxelles 8, S. 161-79.
2452) E. Müntz, La legende du Sorcier Virgile
dans l'art de XIV., XV. et XVI. sifecles:
Monatsberr. über Kunstwissensch. 2, S. 85-91.
2453) Reiter, Einhornspuren: AChrK. S. 33/5.
2453 a) H. Siebert, D. Tanzwunder zu Kölbigk
u. d. Bernburger Heilige Christ. (= Fest-
schrift, dem Ver. für Geschichte u. Alter-
tumskunde zu Bernburg anlässlich seines
25 j. Bestehens am 2. Dec. 1902 gewidmet.)
L., Siebert. 18 S. M. 0,60.
Götter- u. Heldensage. (Siehe auch N. 1153/7.)
2454) 0. L. Jiriezek, D. dtsch. Heldensage.
2. Aufl. (= Samml. Göschen N. 32.) L.,
Göschen 12». 192 S. M. 0,80.
2465) F. Kauffmann, Balder. Mythus u. Sage
nachihren dichterischen u religiös. Elementen
untersucht. (= Texte u. Untersuchgn. alt-
german. Religion sgesch. her. v. F. Kauff-
mann, Bd. 1.) Strassburg, Trübner. XI,
308 S. M. 9,00.
2450) R. C. Boer, D. Beowulfsage: Arkiv for
nordisk filologi 19, S. 19-88.
2457) W. Schriefer, Vom Rosengarten zu
Bozen: Scherer 4, N. 27. (König Laurin.)
2458) O. Dippe, Hugdietrich, d. Heegenlieder
u. d. Wodanmythus. Progr. Wandsbeck.
14 S.
2459) W. Masing, Karlsage u. d. Rolandslied:
BaltMschr. 53, S. 299-329.
2460) 8. Rietschel, E. neuer Bei tr. z. Roland-
forsch.: HZ. 89, S. 457-67; 20, S. 1-10.
(G. Sello.)
2461) F. Dahn, Herzog Ernst v. Schwaben.
Erzählg aus d. 11. Jh. 2. Aufl. L., Breit-
kopf & Härtel. 264 S. M. 4,00.
2462) H. Stickelberger, Z. Lied u. Volks-
buch V. Herzog Ernst: ZDA. 46, S. 101-12.
2463) W. Hertz, Heinrich v. Schwaben. E.
dtsch. Kaisersage. 3. Aufl. Mit Buch-
schmuck V. H. Eichrodt. St., Cotta. 62 S.
M. 2,00.
2464) W. Golther, D. sagengeschichtl. Grund-
lagen d. Ringdichtg. R. Wagners. B., Verlag
d. Allg. Musik-Zg. 112 S. M. 2,40. (Aus:
AMusikZg.)
2465) D. gehörnte Siegfried. E. dtsch. Volks-
buch mit Bildern v. H. L. Braune. (= Jung-
brunnen. Bd. 9.) B., Fischer & Franke. 4**.
52 S. M. 1,50.
2466) M. Herrmann, D. Ueberlieferung d.
Liedes vom Hürnen Seyfrid: ZDA. 46,
S. 61-89.
2467) S. Benedikt, D. Gudrunsage in d.
neueren dtsch. Litt. Rostock, Warkentien.
119 S. M. 2,50.
2468) F. Panzer, Hilde-Gudrun. (JBL. 1901
I 7:46.) ||R.Much: ASNS. 108, S. 395-416;
B. Symons: LBlGRPh. 23, S. 321/8.]!
2469) F. Muncker, D. Gralsage bei einigen
Dichtern d. neueren dtsch. Litt. München,
Franz, S. 325-82. M. 0,80. (Aus SBAk-
München.)
2470) O. Klob, Beitrr. z. Kenntnis d. span. u.
portug. Gral-Litt.: ZRPh. 26, S. 169-206.
2471) J. F. D. Blöte, Mainz in d. Sage vom
Schwanenritter: ZRPh. 27, S. 1-25.
2472) De Brabantsche Zwaanridder: Taal en
letteren 12, S. 1-25.
2473) A. Bossert. La lögende chevaleresque
de Tristan et Iseult. Essai de litt, comparöe.
Paris, Hachette. VI, 280 S. Fr. 3,50. [JA.
d'Avril: Polybibl. 94, S. 516/7.]|
2474) W. Golther, Tristan und Isolde:
MünchnerNN. N. 140.
2475) id., Tristandichtgn.: LE. 4, S. 162/7.
(W. Hertz, J. Bödier.)
2475a) P. Maurus, D. Wielandsage in d. Litt.
(= Münchner Beitrr. z. roman. und engl.
Philol. Her. v. H. Breymann u. J. Schick.
Heft 25.) L., Deichert. XXV, 226 S.
M. 5,00.
Mittelalterlicüe u. neuere Sage.
2476) B. Otto, D. Sage vom Doktor Heinrich
Faust. L., Scheffer. 259 S. M. 4,00.
2477) S. R. Nagel, Helena in d. Faustsage:
Euph. 9, S. 43-69.
2478) L. Staffs Meister Twardowski: LE. 4,
S. 627. (Polnische Faustsage.)
2479) H. Tardel, D. Sage v. Robert d. Teufel
in d. neueren dtsch. Litt. (JBL. 1901 I
7:71.) |[A. Desoff: StVLG. 2, S. 503/6.11
2480) M. Jacobi, D. Teilsage in d. Mythen d.
Vorzeit: Völkerschau 2, S. 221-34.
2481) F. Heinemann, Teil - Ikonographie.
W. Teil u. sein Apfelschuss im Lichte d.
bild. Kunst e. halben Jahrtausends: 15.-20. Jh.
Mit Berücksichtg d. Wechselwirkg. d. Teil-
Poesie. L , Avenarius. 4". 74 S. Mit Kunst-
beil, u. 54 Tafeln. M. 4,20.
2482) F. Halden, D. Rattenfängersage u. ihr
geschichtl. Kern: SonntagsZg. für Deutsch-
lands Frauen S. 900.
2483) H. Ludwig, D. Sage vom Auszug d.
hamelnschen Kinder u. d. Rattenfänger-
sage: HannovCurierB. N. 618.
2484) J. L. Heiberg, Theodorich som den vilde
Jaeger: Dania 9, S. 239-40.
2485) J. P. Jacob sen, Harlekin og den vilde
Jaeger: ib. S. 1-19.
2486) A. Olrik, Odinsjaegeren i Jylland: ib.
8, S. 139-73.
2487) Th. Lorentzen, D. Rodensteinsage :
BurschenschBll. 16', S. 84/Ö.
2488-2582
1, 9. Stoffgefichichte.
55
24S8) IJ. .1. Miiukwitz, E. Gedankensplitter
z. vergleichend. Litt.: AZgB. N. 2'i. (Lenoren-
thenia.)
24Sft) F. Colhcrg, D. fliegende Holländer:
IJL&M. 87, N. 21.
2400) F. Halden, D. Sage vom , Fliegenden
Holländer" im Wandel d. Zeiten: Sonntags-
Zg. für Deutschland« Frauen S. 58S U.
2491) A. .Vndrä, Longfellows Musician« Tale
,The Hailad of ("arniilhan" : Anglia'*. I'<,
S. 298-;{()(). (Fliegender Holländer.)
2492) E. Hevck, I). Kaiser im Kvffhäuser:
Daheim H8, N. 24.
2493) K. K e u a c h e 1 , 1 leber liearbeitgn. d. Gesch.
d. Bergmanns v. Falun: StVLG. 3, 8. 1-28.
2494) id., Sage u. Wirklichkeit: DresdnerAnz.
N. 49. (Faluner Bergmann.)
2495) H. Mav, 1). Behandig. d. Sage v. Eginhard
U.Emma." (JBL. 1901 17:70.) ||H. Jantzen:
LE. 4, S. 1290; A. L. Jellinek: ADA. 28,
S. 260/8; A.L. Schönbach: ALBl. I1,S. 47;
C. Voretzsch: DLZ. 23, S. 2915/8.]|
2496) D. mittelalterliche Sage vom Erzpriester
Johannes, dem christl. König v. Ostasien:
OstasiatLloyd. 15, S. 18.
2497) A. Kippe nberg, I). Sage vom Herzog
V. Luxemburg u. d. hist. Persönlichkeit ihres
Trägers. (JBL. IHOl I 7:77.) [0. Laden-
dorf: Grenzb. 1, S. 728-32; J. Kaufmann:
NJbbKlAltGL. 9, S. 516-20; G. Liebe:
AKultG. 1, N. 1; J. Bolte: ZVVolksk. 12,
S. 117/8; J. Pillet: StVLG. 1, S. 499-502;
E. E. Steinmeyer: ADA. 28, S. 257-60;
A. E. Schönbach: ALBl. 11, S. 622.)|
2498) F. Lindner, Z. Gesch. d. Oberonsage.
Vortr. Rostock, Warken tien. 18 S. M. 0,60.
2499) A. B. Gough, The Constance Saga.
(= Palaestra N. 23.) B., Mayer & Müller.
84 S. M. 2,50. (Sage von dem v. ihrem
Vater verfolgten Mädchen.)
2499a) G. A. Müller, D. Braut v. Fikensholt.
E. geschichtl. Untersuchg. d. Oldenburg. Sage.
Westerstede i. O., Kies. 63 S. M. 1,20.
2500) O. Warnatsch, D. Sage vom Wanderer
u. d. SaJigen in ihrer litt. Gestaltung.
(= N. 228, S. 177-92.)
Fabeln.
2501) A. Wünsche, D. Pflanzenfabel in d.
neueren dtsch. Litt.: ZDU. 16, S. 20-47,
73-110.
2502) H. Macmillan, The poetry of plants.
London, Isbister. 394 S. Sh. 6,00.
Dramenstoffe. (Siehe auch FV, 4.)
2503) A. Neumann-Hecker, D. Bajaderen-
Motiv im mod. Drama: SüdwestdtschRs. 2,
S. 505-10.
2504) H. Eschelbach, D. dramat. Bearbeitgn.
d. Don Juan-Sage: MBllDL. 6, S. 128-33.
2505) E. Platzhoff, Z. Don Juan-Sage: LE.
4,8.286. (Dazu A.L. Jellinek: ib. S.494;
G. Gottschalk: S. 495/5.)
2506) D. Don Juan-Legende: Janua I, S. 216 8.
2507) O. C. Bernhardi, Don Juan. Drama.
B., E. Hofmann. 200 8. M. 2,50.
2508) Fr. Ho rnstein, Don Juans Höllenqualen.
Phantast. Drama in 2 Tln. St., Cotta. 1900.
171 S. M. 2,00.
2509) E. Schmidt, Elfride-Dramen. (= N.
260, 8. 441-54.)
2510) H. A. Shands, Massingers „The great
duke of Florence* u. seine Quellen. Di».
Halle. 31 8. (Elfride.)
2511) C. Tzschachel, Marlowe« Eduard H.
u. seine Quellen. Di«». Halle. 46 S.
2511a) G. Liebau, König Eduard HI. v. Eng-
land u. d. Gräfin v. Salisbury. (JBL. 190!
I 7: 137.) |[A. L. Jellinek: AHN8. 1('9,
8. 4 10-21.11
2512) R. Krauss, Grillparzers EHther u. ihre
Fortsetzung: B&W. 4. 8. 467-7^.
2513) id., 1). Quellen d. Grillparzerschen EHther:
InternatLB. 9, 8. 109-11.
2514) id., Esther im deutschen Drama u. auf
d. deutschen Bühne: VossZgB. N. .38, 39.
2515) M. Steinschneider, Purim u. Parodie:
MGWJ.46, 8. 176-87. 275-80, .372/6. (Esther.)
2515a) Purimlied: MGes-TüdVolksk. 10, 8. 145/8.
(Esther.)
2515b) P. Legband, Drama u. Bühne d. Juden:
Zeitgeist N. 16. (Purimspiele.)
2516) E. Robert, D. „Geizige" im chines.
Drama: HambCorrespB. N. 22.
2517) K. F. Smith, The tale of Gyges and the
king of Lydia: AJPh. 23, 8. 261-82, 361-87.
2518) W. Grack, Studien über d. dramat. Be-
handig. d. Gesch. v. Herodes u. Mariamne
in d. engl. u. dtsch. Litt. L., Schack. 135 8.
M. 2,00. (Vgl. JBL. 1901 I 7:130.)
2519) A. L. Jellinek, Konradin -Dramen:
StVLG. 2, N. 1.
2520) H. Stümcke, Der Grosse Kurfürst im
dtsch. Drama: NorddAZgB. N. 121, 172.
2521) E. Grigorivitza, Libussa in d. dtsch.
Litt. (JBL. 1901 I 7:132.) |[H. Jantzen:
LE. 4, 8. 573/4; M. Koch: LCBl. 8. 77;
J. Bolte: ZVVolksk. 12, 8. 551; A. E.
Schönbach: ALBl. 11, 8. 527.||
2522) A. Kraus, Stara historie Ceska v. nemeck^
literature. Prag, Burska & Kohout. 460 8.
(Libussa, Ottokar v. Böhmen.)
2522a) E. Kraus, D. alte böhm. Sage u. Gesch.
in d. dtsch. Litt.: ZOG. 5.3, 8. 577-94.
(Ottokarstoff.)
2528) H. Münzer, D. Makkabäer in d. dtsch.
Dichtung: General-Anz. für d. Judent. N. 17.
2524) J. A. Worp, Vondel's Maria Stuart en
G. Camdeni Annales: Tijdschr. v. nederl.
Taal- en letterkunde 21, 8. 241 9.
2525) G. Schneider, Napoleon u. d. Napoleo-
niden auf d. Bühne: VelhKlasMhh. 16",
S. 653/7.
2526) F. Kircheisen, Bibliographie Napoleons.
B., Mittler. VIH, 188 S. M. 5,00.
2527) J. Z e i d I e r , Romeus Capelletus u. Julietta :
StVLG. 2, S. 1/2.
2528) H. Bulthaupt, Undine v. A. Lortzing.
(= Opernführer N. 46.) L., H. Seemann.
40 S. M. 0,50.
2529) F. Ho Heck, Z. Quellenfrage v. Shake-
speares Lustspiel „Viel Lärm um Nichts.'
Heidelberg, Winter. «2 8. M. 2,40.
2530) M. Landau, Vittoria Accorambona
in d. Dichtung im Verhältnis z. wahren
Gesch.: Euph. 9, S. 310,6.
Märchen- und Schvrankstoffe.
2531) A. K. T. Tielo, M. v. Strachwitz „Ro-
manzen u. Märchen": StVLG. 2, S. 452-87.
(Material zur Geschichte einzelner Stoffe.)
2531a) J. Wahn er. Vom Berggeist: Ober-
schlesien 1, 8. 520/6.
2532) P. Kretschmer, D. Märchen v. Blau-
bart: ÄLAnthropologGes. (Wien) 31, N. 1;2
56
1, 9. Stoffgeschichte.
2533-2587
2533) C. Searles, The Leodilla Episode in
Bojardos Orlando Innamorato: MLN. 17,
S. 329-42, 406-11. (Entführung der Frau.)
2534) E. F. Kossmann, D. Quelle v. Cha-
missos Fortunat: Euph. H, S. 341/6. (For-
tunat- Volksbücher.)
2535) W. E. A. Axon, A variant of the legend
of Mabs Gross in the „Thousand and One
Nights": Antiquary 38, S. 24/5. (D. heim-
kehrende Gatte.)
253Ö) A. Heilborn, Märchen auf d. Wan-
derung : SonntagsZg. für Deutschlands Frauen
S. 338/9. (Holle-Motiv.)
2537) Wisser, Märchen v. d. Jungfrau Maleen:
DWelt. N. 32.
2538) E. Gigas, Eteventvrsvandringar: Litte-
ratur og Historie 3, "S. 250-322. (König
Drosselbart.)
2539) A. Meyer, D. Neunkindermärchen in
Schlesien: MSchlesGesVolksk. 9, S. 72/4.
2540) M. J. de Goeje, De legende der Zeven-
slapers van Efeze: Verslagen en Mededee-
lingen d. KoninklijkeAk. (Amsterdam) 4.
Serie 4, S. 9-23. (Siebenschläfer.)
2541) H. Fischer, Beitrr. z. Litt. d. Sieben
weisen Meister. Tl. 1. Diss. Greifswald. 127 S.
2542) E. St. Mever, Fuldas Talisman: MLN.
17, S. 436-44.' (Mit Nachweisen z. Stoff d.
Talismann.)
2543) Georg Siefert, Zwerge u. Riesen:
NJbbKlAltGL. 10, S. 362-94, 433-49, 473-95.
2544) D. McRitschie, Zwerge in Gesch. u.
Ueberlieferung: Globus 82, S. 101/3.
2545) A. L. Stiefel, Zu d. Quellen d. Fabeln
u. Schwanke d. H. Sachs: StVLG. 2, N. 2.
2546) id.. Zu den Quellen d. ^Esopus" v. B.
Waldis: ASNS. 109, S. 249-79.
2547) H. Merlan, S. Wagners Bärenhäuter.
(= Opernführer N. 12.) L , H. Seemann.
35 S. M. 0,50. (Märchenstoff ,Des Teufels
russiger Bruder.")
2548) J. Bolte, E. Schwank v. d. Rache e. be-
trogenen Ehemannes: ZVLR. 15, S. 164/7.
2549) O. E. Schmidt, Schiida u. d. Schild-
bürgerbuch. (= N. 262, S. 107-37.)
2550) J. Bolte, Doktor Siemann u. Doktor Kolb-
mann, zwei Bilderbogen d. 16. Jahrb.:
ZVVolksk. 12, S. 296-307. (Zähmung d.
Widerspenstigen.)
Verschiedene Stoffe.
2551) Malade, Arzt u. Kranker u. Krankheit
im Roman u. Wirklichkeit: TäglRs^. N.
165/6, 177.
2552) Th. V. Sosnoskv, D. Arzt im Roman:
Geg. 62, S. 69-71. (H.\. Schullern, E. Marriot,
Edith Gräfin Salburg.)
2553) G. Trarieux, Les mödecins au thäätre:
Revue de l'art dramat. 17, S. 1-11.
2554) W. AVolff, D. Geistliche in d. mod. Litt.:
LE. 4, S. 77-84, 155-62.
2555) D. Lehrer in d. Litt. : Schulbote für Hessen
43, N. 29.
2556) K. Knortz, D. Schulmeister in Litt. u.
, Folklore": PaedA. 44, N. 4.
2557) A. V. H a n s t e i n , D. Stände in d.
dtsch. Dichtg.: Umschau 6, S. 721/4. (Der
Offizier.)
2558) R. Fürst, D. Roman d. dtsch. Studenten:
VossZg. 1902, 14. Dez.
2559) G. Th. G. Ernst, D. Heroide in d. dtsch.
Litt. Diss. Heidelberg. 137 S.
2560) E. Sulger-Gebing u. E. Ermatinger,
Z. Thema: D. Kind in d. Weltlitt.: LE. 4,
S. 141/2.
2561) Gabriele Reuter, D. Frau in d. dtsch.
Dichtg.: Tag 1901, N. AS.
2562) S. Lohmann, Vrouwenliefde in de mod.
lit. Amsterdam, Kampen & Zoon. VIII,
274 S. Fl. 2,40.
2562a) E. v. Mayer, D. Schwiegermutter einst
u. jetzt: Geg. 62, N. 47.
2563) C. W. Peter, D. Tierwelt im Lichte d.
Dichtg. L., H. Seemann Nachf. VIII, 309 S.
M. 3,00.
2564) Tod in Kunst u. Sage: HambNachrB.
N. 50.
2564a) Tod u. Allerseelen in. d. Litt.: Raphael
23, N. 45.
2565) L. Dimier, Les dauses macabres et l'idee
de la mort dans l'art chretien. Paris, Bloud.
12°. 64 S. Fr. 0,60.
2566) B. Diederich, 1). Gespenstergesch. in d.
Litt.: RheinWestfälZg. N. 110.
2567) St. Hock, D. Vampvrsagen u. ihre Ver-
wert, in d. dtsch. Litt. (JBL. 1901 I 7 : 185.)
|[K. Helm: LBlGRPh. 23, S. 283/4.]|
1,10
Kunstgeschichte.
Allgemeines: Theoretisches (AesthetiV, Stil der Knnst, Kunstkritik) K. 25()8. — Einzelne Gebiete der Kunst:
Bildnisroalerei N. 2591; Landschaftsmalerei N. 259.3; Plastik N. 2596. — Bewegungen und Richtungen der Kunst: Moderne
Kunst N. 2603. — Impressionismus N. 2610. — Beziehungen der Knnst: Knnst und Religion N. 2614. — Der Kaiser und die
Kunst N. 2621. — Volkskunst N. 2628. — Kunsterziehung und Knnstnnterricht: Allgemeines N. 26H3. — Der Dresdener Kunst-
erziehnngstag N. 2640. — Kunstpflege N. 2651. — Kunst und Schule N. 266.?. — Die Kunst im Leben des Kindes (Bilder-
b&cher) N. 2679. — Qeschichte der Kunst: Allgemeines N. 2693. - Gesamtdarstellungm N 2699. — Sammelwerke
N. 2714. — Kunstgeschichte einzelner Stoffe (Die Frau, der Tanz, der Krieg, das Kroziflx, Jungfrau Maria, Allerseelen, Weih-
nachten in der Kunst) N. 2719. — Bibliographien und Künstlerlexika N. 2726. — JahrbDcher und Zpitschriften N. 2729. —
Malerei: Allgemeines N. 2734; Renaissanre: Kölner Malerschnle N. 2735; L.Cranach N. 27:)6; A. Dfirer M. 273S: H. Holbein N. 2750;
A. Altdorfer N. 2754; Wittenberg (zur Zeit Luthers) N. 2756. — 17. und 18. Jahrhundert : Friedrich 1. von Prenssen N. 275«; F.
5. Unterberger N. 2757; Marie Josephine von Sachsen N. 2758. — Klassische und romantische Zeit: J. J. Winkelmann N. 2759;
W. Heinse N. 276.1; D. Chodowiecki N. 2764; A.Carstens N. 2767; R. Menge N. 2768; Goethe N. 2769; W. Tischbein N. 2773;
6. von Kngelgen N. 2775; Ph. 0. Runge N. 2776; Ph. Veit N. 2778; E. von Steinle N. 2779; Düsseldorfer Schule (E. Bendemann)
N.2780; J. Schnorr von Karolsfeld N.2782; M. von Schwind N.2783; L. Richter N. 2786; A. Rothel N 2790; A. Feuerbach N. 2794 ;
A. Stifter N. 2796. — Neuere Zeit: Allgemeines N. 2800. — Essaysammlungen N. 2804. — Das Knnstleben in den deutschen
2S68-26I»
T, 10. Kunstgeschichte.
67
StUilten: Berlin N. -iSI'J; Bremen N. 3S14 ; Danzig N. 2815; Drenden N. 2816; Dntieldorf N. -.'818: nambnrg N. 2819; Eartirvh«
N. 282U; Manchen N. 2H21 : NOrnberg N. 282l>; Wien N 2824. — Einielne Pert4nliohtcelt«n: Aeltcr« Orapp«: A. IWckllB
N. JS-Jß; L. Bookelmann N. JSOß: F. Drfregger N. 2868; E. von Oebhardt N 2870; B. QrBtzner N. 2871; L. Knan« N. 2872: W.
Uibl N. 2873; K. von Lenbuch N. 2375; H. ron MsrAas N. 2876; A. Menxel N. -.'879; B. Piglbeln N 2881; H. 8andr«aUr N. 2892;
W. Steinhttusen N. 288:1; H. Tboma N. 2886. — jnngerH Qrnppe: H. Balaschek N. 2888; L. Corintb N. 2890: L. voa HofMaaa
N. 2891; A. von Keller M 2804; M. Klinger N. 2893: W Leiitikow N. 2903; M. LUbermann N. 290«: F. Htnek M. MMt W.
TrQbner N. 2910; K. ron Uhde N 2913; L. Ury M. 2916; Worpswede N. 2917; SeMielon (Berllo, MlkBokan, Wi«n) N. WM. —
Bildnerei: Aoltere Zeit N. 2926. — 18. und 19. Jithrbundcrt: Uunnecker N. 2927; M. Klinger („BeethoTen") N. 2928; K. HellMcr
N. 2953; A. lllldebrand K 2951; II. Lederer (Hamburger Bismarckdenkmal) N. 2955. — Orapbiiehe KQiifte: AUgemainM
N. 2960; moderne Zi>iohner nnd Illustrittoren („Jagend", Kidu«, Käthe Kollwitz. E. Orlik) N. 2964. — Karikatur: Allgemalaat
N. 2973; W. Kusch N 2!I77; A. Oberl&nder N. 2994: Th. Tb. Heine N. 2995; Jang Berlin M. 2996. — Kanethiatoriker: A. Bayari-
dorfer N. 2997; J. Brinckmunn N. 2999; B. Bnoher N. 3(H)1 ; E. Dobbert N. .'I(K)2: R. Dohme N. 3008; H. Orimm N. .'1004; J. H. tob
Hefner-Alteneck N. 3008; K Jaiiti N..H(H)9; F. X. Krane N. 3011; R. Mather N. 3015; VT. Pater N. 8016 — K unatga warb«:
Allgemeines N. 3018; 0. Kokmunn N. 3025; H. van de Yelde N. .3033; Darmstadt N. 3o:i6; Baehkanit N. S041; Baklaaakanat
N. .•1048. —
Tüeoretisches. (Siehe aucli N. 4;i9-74, .')}8-r)6.) i Einzelne Gebiete der Knnst.
2508) F. Marenzi, Weltanschauung u. Kunst-
wissensch.: AZgö N. 275/6.
2509) R. Wallaschek. Mod. Kunstwissensch. :
ZeitW. :\2, S. 2.')/6. (J. Hirn, the origin of
art. London, Macmillan. lüOO.)
2570) L. Labrouste, Philosophie de« beaux-
arts. Esth^tique monumentale. l*aris,Schinid.
n>0 S. Fr. 4.00.
2571) W. Kugel gen, Drei Vorlesungen über
Kunst. Mit Vorwort v.Con st v. Kugel gen.
L , Wöpke. IV, 93 S. M. 1,.^)Ü.
2572) H. ]*udor, Laokoon. Kunsttheoretische
Essays. L., H. Seemann. 252 S.
2573) K. Lange, D. Wesen d. Kunst. 2 Bde
B., (irote. XVI, 405 S.; 407 S. M. 12,00.
!|A. Lehmann: Kw. 15:5, S. 293/7.]|
2574) G. Hirth, Kleinere Schriften. Bd. 1.
München, Hirth. XVI, 526 8. M. 5,00.
|[R. Muther: Zeitw. 32, S. 40/1 ]| (Enthält:
Wege z. Kunstgesch. — Technik. — Phy-
siologie. — Mouacensia.)
2575) Job. Ruskin, Wege zur Kunst. Bd. 4:
Arata Peutelici. Vorlesgn. über d. Grund-
lagen d. bild. Kunst. Aus d. Engl. v. Th.
Knorr. Strassburg, Heitz. 102 S. Mit
3 Tafeln. M. 2,.^0.
2576) L. Tolstoi, Was ist Kunst? Uebers. v.
A. Markow. 2. Aufl. B., Steinitz. 112 S.
M. 1,00.
2577) K. Lange, Was ist Kunst?: Kunst für
Alle 17, S. 54-6L
2578) K. Scheffler, Bemerkgn. über bildende
Kunst: DMschr. 1, N. 12.
2579) W. Rolfs, In Sachen bildende Kunst:
Kw. 15^ S. 112/6.
2580) J. F. Raffaelli, Charakter u. Schönheit.
Betrachtgn. über Kunst u. Künstler: ZBK.
13, S. 101/9.
2581) K. Breysig, Kunst u. Leben: K&D. 9,
S. 135-50.
2582) W. Morris, Kunsthoffnungen u. Kunst-
sorgen. Bd. 3/5. L., H. Seemann Nachf.
55, 74, 66 S. k M. 2,00.
2583) L. Seitz, Erörterung über wichtige Kunst-
fragen. München, Oehrlein. 31 S. M. 0,60.
2584) R. de Gourmont, Le probl^me du style.
Paris, „Mercure de France". 282 8.
2585) L. Juglar, Le style dans les arts et sa
signification historique. Paris, Hachette.
XI, 426 S. Fr. 3,50.
2586) li. Wilser, Germaansche Styl en Duitsche
Kunst: Germania (Brüssel) 4, S. 237-41.
2587) O. March, 1). neue Stil: DMschr. I, X. 8.
2588) A. L. Plehn, E. Programm für d. Kritik
bildender Kunst: Geg. 61, S. 359-62.
2589) J. F. Härtung, Tages-Kuustkritik : Werk-
statt d. Kunst l, S. 677-ai, 725/8.
2590) Kunstkritik d. Tages: ib. S. 453/4.
Jahresbenoht« für nenere dentsohe Litteratnrgesohioht«,
2591) R. Wirth, Benierkgii. z. Bildniskuiist:
Kunsthalle 7, 8. 97/9, 113/4.
2592) H. E.K romer, D. Bildnis u. seine Be-
deut. als Kunstwerk: Kyffhäuser 3, S. 396/i<,
(Dazu A. V. Drasenovich: ib. 8. 437/9.)
2593) W. Hof mann, Ueber Landschaf takunst:
Hütte 1, S. 269-72.
2594) O. Fischel, Dtsch. Landschaf t : Museum 7,
8. 5/8.
2595) K. Voll, Z. Entwickl. d. Landschafts-
malerei: Monatsberr. über Kunstwissenschaft
2, S.92/4.
2690) Th. Lipps, Kunstsünden d. Plastik:
PrJbb. 108, S. 22-40.
2597) A. Heilmever, Betrachtgn. über mod.
Plastik : Lotse 2, N. 27.
2598) M. Martersteig, Neue Plastik: Zukunft
38, S 438-44.
2599) M. Osborn, Neue Wege in d. Bildhauer-
kunst: Türmer 1, 8. .547-53.
2600) C.Gurlitt,UeberDenkmal8kun8t: Lotse 2,
N. 17.
2601) F. Schumacher, Denkmalskunst: Kw.
15'. S. 509-19, 569-72.
2602) F. AvenariuÄ, Denkmäler: ib. 8. 317-20.
Moderne Kunst:
Allgenieiues. (Siehe auch N. 557-74.)
2603) G. Lasson (Eremita), D. mod, Richtung
u.d. Kunst. B, Runge. IV, 267 8. M. 3,0u.
2604) K. Lange, D. , Grenzboten* u. d. mod.
Kunst: Kunst für Alle 17, S. 327-30.
2605) J. Grunow, Philistertum u. Kunst:
Grenzb. 1, S. 5.50-60. (Gegen K. Lange.)
2606) K. Scheffler, Moderne Kunst: Zukunft
38, 8. 78-88.
2607) W. Schwaner, Moderne Kunst?: Volks-
erzieher 6, S. 94/5.
2608) R.F. Lichtenberg, Ueber einige Fragen
d. modernen Malerei. Heidelberg, Winter.
V, 66 S. M. 1,20.
2609) W. Lentrodt, Antike oder Secession?:
Volkserzieher P, 8. 147/8, 173. (DaJiu
Antinous: ib. S. 164 6.)
Impressionismus.
2610) G. F. Haspels, Impressionisnie : Onze
Euw 2, 8. 488-516.
2611) P. Wilhelm, D. Entwicklung d_ Im-
pressionismus: Kunsthalle 8, 8. 165/6, 179/80.
2612) A L. Plehn, D. Impressionismus u. »ein
Ausgang: Kunst für Alle 17, 8. 1216, 154'».
2613) E. Heilbut, E. Streitfrage: Kunst u.
Künstler 1, 8. 481/5. (Gegen d. Neo-Im-
pressionismus.)
XDL 8
58
1, 10. Kunstgeschichte.
2614-2663
Kunst und Religion.
2614) G Puppe, Eeligione e arte. Udine, Del
Bianco. 26 S.
2615) C. Gurlitt, Christentum u. Kunst:
DMschr. 1, N. 12.
2616) id., Protestantische Kunst: Deutschland 1,
S. 60/4.
2617) Reflexionen d. dtsch. Katholikenversamm-
lung über christl. Kunst u. christl. Künstler:
ChristlKunstbll. 4i, N. 9.
2618) Th. Zlocisti, Grundakkorde jüd. Kunst:
Ost u. West 2, S. 227-34.
2619) Dolorosa, Jüdische Kunst: ML. 71,
S. 11/3. (L. Ury, E. M. Lilien.)
2620) A. Wolff, Etwas über jüdische Kunst
u. jüdische Künstler: MGesJüdVolksk. 9,
S. 12-74.
2620a) Th. Zlozisti, Judentum u. Kunst:
Jüd. Student S. 99-103.
Der Kaiser und die Kunst.
2621) Veritas, Kaiser Wilhelm IL, d. Kunst
u. d. Kunstverständniss d. Massen. St., Koch.
29 S. M. 0,60.
2622) Unser Kaiser u. d. Kunst: Grenzb. 1,
S, 72/9.
2623) H. Helferich, Einige Bemerkgn. z.
Kaiserrede: Nation 18, S. 214/8.
2624) F. Avenarius, Hofkunst u. andere Kunst:
Kw. ib\ S. 85-90.
2625) K. Lange, D. Freiheit d. Kunst: Kunst
für Alle 17, S. 193/8,
2626) W. Holzamer, D. Siegesallee. Kunst-
briefe an d. dtsch. Michel. L., Diederichs.
46 S. M. 0,60.
2627) P]ckart, Siegesallee u. Kunstempfinden:
Grenzb. 2, S. 153/6.
Tolksknnst.
2628) A. Matthaei, D. bild. Kunst u. d. Volks-
leben in Deutschland. Kiel, Lipsius &
Tischer. 58 S. M. 1,00.
2629) Ch. M. Couyba, L'art et la dömocratie.
Paris, Flammarion. 370 S. Fr. 3,50.
2630) F. Naumann, Kunst fürs Volk: Hilfe 7,
N. 3S.
2631) Krainz, D. Kunst für d. Volk: Christi.
Schul- u. ElternZg. 5, N. 1.
2632) R. Mielke, D. dtsch. Pfarrhaus u. d.
Volkskunst: DHeimat. 5S S. 65-75.
Kunsterziehung und Knnstnnterricht ;
Allgemeines.
2633) K. Lange, D. Wesen d. künstler. Er-
ziehung. Ravensburg, Maier. 34 S. M. 1,00.
2634) id., Weniger Kunst u. mehr Kunst-
erziehung: Tag N. 177.
2635) W. Hardt, D. Bedeut. d. Kunst für d.
Erziehung. Langensalza, Schulbuchhdlg.
24 8. M. 0,30.
2636) H. Wolgast, D. Bedeut. d. Kunst für
d. Erziehung. Vortr. L., Wunderlich. 23 S.
M. 0,50.
2637) D. Bedeut. d. Kunst für d. Erzieh, d.
Volkes: DSchulmann. 5, S 284/5, 335.
2637a) P. Jessen, D. Erziehung z. bildend.
Kunst: ZPaedPsych. 4, S. 1-10.
2638) L. Volkmann, D. Erziehung zum Sehen.
E. Vortr. L., Voigtländer. 48 S. M. 0,75.
2639) O. Ernst, D. Feinde d. künstler. Erzieh.:
Lotse 2. S. 61-75.
Der Dresdner Kuusterziehungslag.
2640) Kunsterziehung. Ergebnissen. Anregungen
d. Kunsterziehungstages in Dresden am 28.
u. 29. Okt 1901. L., Voigtländer. 218 S.
M. 1,00. (Mit Beitrr. v. A. Lichtwark u.
K. Lange.)
2641) D. Kunsterziehung (Mit bes. Berück-
sichtigung d. Verhandlgn. d. Dresdner Kunst-
erziehungstages): NBahnen. (Wiesbaden) 13,
S. 167-75, 221/7.
2642) F. Brückner, Künstler. Erzieh, d. dtsch.
Jugend: KZEU. 51, S. 12-26, 172/6, 323/5.
2643) A. Burger, Kunsterziehung: ZeitB. 1^,
S. 498-500.
2644) G. Hermann, Bedingungen u. Wege d.
künstler. Erziehg. (= N. 2805, S. 1-24.)
2645) L. Kaemmerer, Kunsterziehung?: Tag
1901, N. 497.
2646) id., Jenseits d. Kunsterziehungstages: Tag
N. 115.
2647) E. Kalkschmidt, Vom Kunsterziehungs-
tage: DHeimat. 5«, S. 92/6.
2648) R.Menge, D. Dresdner ,Kunsterziehungs-
tag" u. d. höh. Schulen: Lehrproben u. Lehr-
gänge 61, S. 1-16.
2649) Mohr, D. Kunst im Dienste d. Erzieh.:
KathSchulZg. (Donauwörth) 85, N. 35.
2650) G. Pauli, Kunsterziehung: Zeitw. 30,
S. 153/6.
Kunstpflege. (Künstlerische Kultur.)
2651) J. Fr. Härtung, Künstler. Kultur.
München. Verlag d. , Werkstatt d. Kunst."
IV, 59 S.' M. 1,20.
2652) Versuche u. Ergebnisse d. Lehrerver-
einigung für d. Pflege d. künstler. Bildung in
Hamburg. Buchschmuck v. Valesca Rover.
3. Aufl. Hamburg, Janssen. IV, 171 S.
M. 2,00.
2653) Helene Bonfort, Pflege d. künstler.
Bildung in Hamburg: Frau 9, S. 287-90.
2654) A. Lichtwark, Aus d. Praxis (Die Grund-
lagen d. künstl. Bildg. Studien). B., Cassirer.
170 S. M. 4,00.
2655) id.. Vom Arbeitsfeld d. Dilettantismus.
(D. Grundlagen d. künstler. Bildg. Studien.)
Neue Aufl. ebda. 93 S. M. 2,30.
2656) id., Übungen im Betrachten v. Kunst-
werken. 4. Aufl. (= D. Grundlagen d.
künstler. Bildg.) ebda. 136 S. Mit Abbild.
M. 4,00.
2657) id., Blumenkultus. Wilde Blumen. (= D.
Grundlagen d. künstl. Bildg.) Studien. 2.
erweit. Aufl. ebda. 90 S. M. 3,20.
2658) P. Schnitze -Naumburg, Häusliche
Kunstpflege. 4. Aufl. Mit Buchschmuck v. J.
V. Cissarz. L., Diederichs. IV, 151 S. M. 3,00.
2659) H. Pudor, Kunstpflege im Hause: Geg.
61, S. 409-11.
2660) A. Thiele, Kunstförderung in d. Pro-
vinz. D. Flugschrift „Hinauf zur bildenden
Kunst". 2. Teil. L., E. A. Seemann. 31 S.
M. 0,75.
2661) G. Minde-Pouet, Kunstpflege in Posen,
Warnungen u. Vorschläge. Posen, Jolowicz.
IV, 78 S. M. 1,20. (Aus: ZHGPosen.)
2662) R. Mielke, Ländliche Kunstpflege:
DHeimat. 5'^ S. 245-51.
2663) id., Dtsch. Kulturarbeiten: ib. S. 90/7.
2fl64-2711
1, 10. KunstgeHcbicbte.
59
26ö4) P. Schnitze - Naumburg, Kultur-
urbeitcn. 15(1. 2. (Tärten. Her. vom Kunat-
wart. München, Callwey. V, '2l)'2 S. Mit
Abbild. M. .1,00.
Kunst und Schule.
2065) O. Bie, Kunst u. Schule: NDRs. IM,
S. H8I.
2Ö0Ö) L Gurlitt, Knusterziehg. innerhalb d.
altklass. Unterrichts: NJbbKlAltGL. 10,
S. 177-99.
2687) F. Hornig, Z. Kunstpflege in d. Schule:
EvVolksschule Ib, S. 71/2.
2668) Jaskulaki, D. bildende Kunst am Gym.:
ZOG. r.;{, S. 34H-71.
266») H. Kolar, Kunst in d. Schule: ZOesterr-
Volksschulw. IM, S. 207-11.
2670) Fr. Krause, 1). Kunsterziehung an d.
Mittelschulen. Aussig, Becker. 21 S. M. 0,40.
2671) A. Siepe, Kunst u. Schule: Ev Volks-
schule. 15, S. 390. (Vgl. auch Beier: ib.
S. .f^.89-00.)
2672) L. Mittenzwey, Kunst u. Schule. L.,
Sigismund&Volkening. VHT, 1 14 S. M.2,00.
2673) W. Rein, Bildende Kunst u. Schule:
ZPhP. 9, S. 456/8
2674) W. Richter, Kunst u. Schule. (= Paed.
Abhh., Neue Folge, her. v. W. Bartho-
lomäus, Bd 8, Heft 2.) Bielefeld, Helmich.
15 S. M. 0,40.
2675) A.Seemann, Bildende Kunst in d. Schule.
E.Denkschr. L., E.A.Seemann. 48 8. M.0,30.
2676) Dasselbe. 2. veränderte Aufl. ebda. 12».
63 S. M. 0,30.
2677) D. Kunst in d. Schule: Volkswohl 25.
8. l'3/4.
2678) M. Spanier, Künstl. Bilderschmuck für
Schulen. Her. v. d. Lehrervereinigung für d.
Pflege d. künstler. Bildg. in Hamburg. 3. Aufl.
L. Voigtländer. 117 S. M. 1,40.
Die Kunst im Leben des Kindes.
2679) D. Kunst im Leben d. Kindes. Her. v.
C. L. Droescher, O. Feld, M. Osborn,
W. Spohr, F. Stahl. B., Reimer. HI,
148 S. M. 2,50.
2680) D. Kunst im Leben d. Kindes. Her. v.
d. Vereinigung „Die Kunst im Leben d.
Kindes" Schriftleiter: W. Spohr.
(= , Ernstes Wollen", Beilage.) B., Gose &
Tetzlaff. 24 Nummern. M. 6,00.
2681) J. Leisching, D. Kunst im Leben d.
Kindes. Brunn, Verlag d. Mähr. Gewerbe-
Museums. 58 S. M. 1,00.
2682) A. Seemann, D. aesthet. Bildung d.
Kinder: ZBK. 13, S. 129-37.
2683) P. Bröcker, D. Kunst im Kinderreich:
Hütte 1, S. 531/4.
2684) Marie Ill-Berg, D. Kunst im Leben
d. Kindes: Ges. I, S. 186/9.
2685) H. Löbmann, Kunstpflege im Leben d.
Kindes: Kunstfreund 18, S. 14/6.
2686) W. Snohr, D. Kunst im Leben d.
Kindes: Zeitw. 31, S. 26/7.
2687) M. Osborn, D. Kind u. d. Kunst: Kunst
im Leben d. Kindes 1, S. 4/6.
2688) A. Henig, D. Kind als Künstler:
ABuchgewerbe. .38, S. 421/6.
2689) F. Servaes, Kinderkunst sowie Kunst-
erziehung: NFPr. N. 13545.
2690) G. Pauli, D. Bilderbuch: Dekorative
Kunst 10, S. 273-99.
2891) L. Bartning, Bilderbücher: Zukunft 39,
S. 232/9.
2892) H. L. Kr)8ter, Alte u. neue Bilderbücher:
Kultur (Kftln) 1, 8. 744-.')0.
Kunstgeschichte:
Allgemeines. (Sammelrecensionen.)
2693) J. Hopp in, Great epochs in art bistorv.
Boston, Houghton. 247 S. D. 1,75.
2898a) O. Bie, Wellen d. Kunstgesch.: NDR«.
13, S. 728-32.
2894) J. Leisching, Kunstgesch.: Wage b,
N. 40.
2695) R. Muther. Kunstgesch.: Tag 1901,
N. 333.
2898) W. Fred, Aus d. Kuustlitt.: LE. 4,
S. 1679-Ml.
2697) V. Fleischer, Kunstlitt.: Litt Warte. 3,
S. 236/8.
2698) M. Osborn, Aus d. Kunstlitt.: LE. 4,
S. 246-.50.
Gesamtdarstellungen.
2699) C. Gurlitt, Geschichte d. Kunst 2 Bde.
Darmstadt, Bergstraesser. I9oi. VIII, 696,
VI, 792 S. M. 40,00. [A. Hasenclever:
ProtestMhh. 6, S. 317-27; M. Osborn: LE.
4, 8. 1674/9; P. Schumann: Kw. 15«,
5. 468-72; W. v. Seidlitz: DLZ. 23,
S. 438-40.]|
2700) 0. Bie, Kunst-Encyklopaedien: NDRs. 13,
5. 440/2. (C. Gurlitt, Künstlerlexikon.)
2701) A. Riegl, E. neue Kunstgesch. : Wiener
Abendpost N. 15. (C. Gurlitt.)
2702) H. Rosenhagen, E. neue Gesch. d.
Kunst: Tag N. 399. (C. (Gurlitt.)
2703) A. Fäh, Gesch. d. bildend. Künste.
2. Aufl. Freiburg i. B., Herder. 12 Lfgn.
ä 4 Bogen. Mit Tafeln u. Abbild, ä M. 1,70.
2704) H. Knackfuss, M. G. Zimmermann,
W. Gensei, AUg. Kunstgesch. Bd. 4: Ba-
rock, Rokoko u. Neuzeit. Ij., Velbagen &
Klasing. VI, 718 S. Mit .589 Abbild.
M. 12.00.
2705) A.Kuhn, Kunstgesch. Lf g. 29-32. k 3 \ i
Bogen. Einsiedeln, Benzinger. ä M. 2,00.
2706) M. Schmid, Kunstgesch. nebst Gesch.
d. Musik u. Oper v. Gl. Sherwood. Heft
13/14. Neudamm, Neumann. S. 465-544.
k M. 0,50.
2707) A. Springer, Handbuch d. Kunstgesch.
6. Aufl. Bd. 4: D. Renaissance im Norden
u. d. Kunst d. 17. u. 18. Jh. L., E. A See-
mann. 4». VIII, 403 S. Mit 415 Abbild.
u. 14 Tafeln. M 7,00.
2708) Magdalene v. Broecker, Kunstgesch.
im Grundriss. 5. Aufl. Her. v. R. Bürkner.
Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 256 8.
Mit 1 13 Abbild. M. 3,50.
2709) Alwin Schultz, Kunst u. Kunstgesch.
E. Einführung in d. Stud. d. neueren Kunst-
gesch. 2 Abteil. 2. Aufl. Prag, Tempsky.
277, 245 S. Mit Abbild. M. 2,50.
2710) E. Wickenhagen, Kurzgefasste G«8ch.
d. Kunst, d. Baukunst, Bildnerei, Malerei,.
Musik. St., Neif. VI, 318 & Mit .30 Abbild.
M. 5,00.
2711) E. Gradmann, Gesch. d. christl. Kunst.
Her. vom Calwer Verlagsverein. Calw u.
Stuttgart, Vereinsbuchh. VI, 616 S. Mit
320 AbbUd. M. 10,00.
8»
60
1, 10. Kunstgeschichte.
2712-2762
2712) R. Bürkner, Gesch. d. kirchlichen Kunst.
Freiberg i. B., Waezel. 464 S. Mit 74 Abbild.
M. 10,00.
2713) F. X. Kraus, Gesch. d. christl. Kunst.
Bd. 2. 1. Hälfte. Strassburg, Herder. 282 S.
M. 8,00. |[Jordan: ThLBl. 25, S. 264.||
Sammelwerke.
2714) Alte Meister (in d. Farben d. Originale
wiedergegeben). Lfg. 8. L., E. A. Seemann.
4^ Je 8 Tafeln mit 4 S. Text, k M. 5,00.
2715) Hausschatz älterer Kunst. Heft 2-10.
AVien, Ges. für vervielfält Kunst. Fol.
k 5 Blatt Eadierungen. k M. 8,00.
2716) Meisterbilder fürs deutsche Haus. Her.
vom Kunstwart. Blatt 26-60. Mit Text auf d.
Umschlag. München. Callwey. 4«. kM.0.2ü.
2717) 100 Hauptbll. d. graph. Kunst d. J 5. bis
18. Jh. Mit 4 Seiten Text. B., Fischer &
Franke. 4". M. 25,00.
2718) G. Hirth, D. schöne Mensch in d. Kunst
aller Zeiten. (= D. Stil in den bildend.
Künsten u. Gewerben. Bd. 3. Bearb. v. H.
Hirth u. E. Bassermann- Jordan.) Mün-
chen, Hirth. 4". Xn,60S. Mit 192 Tafeln.
M. 18,00.
Knnstgeschichte einzelner Stoife.
2719) G. Falk, Die Frau in d. Kunst 1: Bil-
dende Künste. Görlitz, Dülf er. 50 S. M. 1,00.
2720) E. Heyck, Frauenschönheit im Wandel
V. Kunst u. Geschmack. (= Samml. illustr.
Monographien. Her. v. H. v. Zobeltitz,
Bd. 8.) Bielefeld, Velhagen & Klasing.
170 S. Mit im Abbild. M. 4,00.
2720a) K. Storck, Der Tanz. (= N. 2720,
Bd. 9.) ebda. 140 S. Mit 150 Abbild, u.
7 Tafeln. M. 3,00.
2721) F. Heinemann, D. Schrecken d. Krieges
im Lichte d. bild. Kunst. Luzern, Internat.
Kriegs- u. Friedensmuseum. 36 S. Mit Ab-
bild. M. 0,50.
2722) J. Hoppenot, Le crucifix dans l'histoire
et dans l'art. Bruxelles, De Brouwer. 4°.
372 S. Fr. 10,00.
2723) D. .Jungfrau Maria in d. christl. Kunst
aller Zeiten: TheologPraktMschr. 12, N. 11/2.
2724) Allerheiligen u. Allerseelen in d. bild.
Kunst: KölnVolksZg. N. 44.
2725) R. Muther: Weihnachten in d. Kunst:
Tag N. 603.
2725a) R. de la Sizeranne, L'esthötique des
noels: RDM. 12, S. 801-25.
Bibliographien und Künstlerlexika.
2726) Internat. Bibliogr. d. Kunstwissensch.
Her. V. A. L. Jellinek. 1. Jahrg. 6 Hfte.
B., Behr. X, 366 S. M. 15,00.
2727) H. C. K 1 o 8 e 1 , Dtsch.-österreich. Künstler-
u. Schriftstellerlexikon. Bd. 1. Wien, Lech-
ner. VII, 618 S. M. 7,00.
2728) Schweizerisches Künstler-Lexikon. Her.
V. C. Brun. Lfg. l. Frauenfeld, Huber.
160 S. M. 3,20.
Jahrbücher and Zeitschriften.
2729) Jahrb. d. bild. Kunst. Unter Mitw. v.
Wold. V. Seidlitz her. v. M. Martersteig.
B., Dtsch. .Jahrbuch -Ges. 4°. XI, 113 S.
Mit Abbild, u. 15 Kunstbeilagen. M. 8.00.
2730) Jahrb. d. kgl. preuss. Kunstsammlgn. Her.
V.W. Bode, F. Lippmann, H. v. Tschudi,
H.Wölfflin. Red. F. Laban. Bd. 23. Bei-
heft. B., Grote. Fol. 65 S. M. 4,50.
2731) Kunst u. Künstler. Bd. 1. Her. v. E.
Heilbut u. C. Flaischlen. 12 Hefte. B.,
Cassirer. 4». 192 S. M. 16,00.
2732) Monatsberichte über Kunstwissensch. In
Verb, mit R. Frhr. v. Seydlitz u. G Koch
her. V. H. Hei hing. Jahrg. 2. München,
Vereinigte Druckereien. 4". 12 Hefte k 3
Bogen. M. 12,00.
2733) D. Werkstatt d. Kunst, Organ für d.
Interessen bildender Künstler. Jahrg. 2.
München, Verlag der „Werkstatt d. Kunst".
A^. 52 Nummern k 1 Bogen. M. 6,00.
Malerei:
Allgemeines.
2734) R. Muther, Gesch. d. Malerei. 5 Bde.
1. Neudr. (= Samml. Göschen N. 107-11.)
L., Göschen. 12«. 138, 150, 132, 148, 162 S.
k M. 0,80.
Renaissance.
2735) O. Aldenhoven, Gesch. d. Kölner
Malerschule. (== Publikat. d. Gesellschaft
für rhein. Geschichtskunde. Bd. 13.) Lübeck,
Nöhring. 453 S. M. 12,00.
2736) R. Muther, L. Cranach: Tag N. 473.
2736a) id., L. Cranach. (= D. Kunst. Samml.
illustr. Monographien. Her. v. R. Muther.
Bd. 1.) B., Bard. 12". V, 64 S. Mit 8
Tafeln. M. 1,25.
2737) Hedwig Michaelson, L. Cranach d.
Aeltere. (= Beitrr. z. Kunstgesch. NF.
Bd. 28.) L., E. A. Seemann. VIII, 140 S.
Mit 33 Abbild. M. 6,00.
2738) Lina Eckenstein, A. Dürer. London,
Duckworth. XI, 261 S. Sh. 2.
2739) C. Cohen, D. Automobil bei Dürer:
TagB. N. 41.
2740) C. Dodgson, Zu d. Copie d. Dürerschen
Apokalypse: RepKunstw. 25, S. 371/3.
2741) C. Giehlow, Poliziano u. Dürer: Graph-
Künste 25B, S. 25/6.
2742) A. Gustroh, A. Dürer als Techniker:
TagB. N. 91.
2743) E. Höhne, D. apokalypt. Reiter nach
Dürer, Cornelius, Böcklin: BGl. 38, S. 278-88.
2744) F. Leitschuh, Dürer u. d. Faust-Idee:
FrZg. N. 86.
2745) id. , Quellen u. Stud. z. Gesch. d. Kunst
u. Geisteslebens in Franken 1 : AHVUnter-
franken. 44. S. 187-223. (A. Dürers Kupfer-
stiche.)
2746) V. Scheper. D. Ornamentik bei A. Dürer.
(= Stud. z. dtsch. Kunstgesch., Heft 38.)
Strassburg, Heitz. VII, 140 S. Mit 11 Tafeln.
M. 4,00.
2747) A quiet houw with Diirer : Ac. 63, S. 293/4.
2748) A. Dürers Holzschnitte u. Kupferstiche.
Auswahl. B., Fischer & Franke. 4". 30 Blatt
u. 2 S. Text. M. 8,U0.
2749) Dürer-Mappe. Her. vom Kunstwart. 12
Tafeln mit 9 S. Text. München, Callwey.
4«. M. 3,00.
2750) A. B. Chamberlain, H. Holbein.
London, Bell. 72 S. Sh. 1.
2751) H. Knackfuss, Holbein d. jüngere.
4. Aufl. (= Künstler-Monographien. Her.
v. H. Knackfuss. Bd. 17.) Bielefeld, Vel-
hagen & Klasing. 158 S. Mit 152 Abbild.
M. 4,00.
2762) Holbein the Jounger. (= Masters in Art.
2768-980&
1, 10. Kunstgeflcbicbte.
61
Part. 27.) Boston, BateB & Guild Company
40 8. Mit 10 Tafeln. If) c.
2763) W. F. Dickes, Holbeins Ambassadors:
Magazine of Art H. 21.
2754) J. nieder, A. Altdorfers Donuureise im
J. Ihll: GraphKüHHte 25B, S. 9-12.
•2755) C. (Jiirlitt, 1). Lutherstadt Wittenberg.
^= D. Kunst. Bd. 2.) B., Bard. 67 S. M. 1,25.
17. und 18. Jahrhiiudert.
2756) H. Roaenhugen, Friedr. I. u. d. Kunst:
Tag UHU, N. ir..
2757) K. /imnieter, Michael Angelo u. F. H.
llnterberger. E. Beitr. z. Gesch. d. Tiroler
Malerei d. IM. Jh. Innsbruck, Wagner. li!( tS.
Mit r. Taf. M. l,r)0.
2758) C. Strycenski, Marie- Josi'phe de Saxe
et SOS peiiitres: GHA. 28, 8. n-KI, 227-38.
Klasgische und romantische Zeit.
2759) H.iStöcker, Z. Kunstanschauung d. 18. Jh.
Von Winckelniann bis Wackenroder. Diss.
Bern. IV, 48 S.
2760) E. Krücke, Winckelmann. (^ N. 78,
S. 39f)/9.)
2761) G. V. Graevenitz, Aus dem römisch.
Loben Winckelmann. (= N. 239, S. 166-92.)
2762) W. Pater, Winckelmann. (= id., D. Re-
naissance, Stud. zu Kunst u. Poesie. Uebers.
V. W. Schölermann. |L., Diederichs. VIII,
323 ^S. M. f),00|, S. 238-314.)
2763) K. D. Jessen, Heinses Stellung z. bild.
Kunst u. ihrer Ästhetik. Zugleich e. Beitr.
z. Quellenkunde d. Ardinghello. (=Palaestra.
Her. V. A. B ran dl u. E. Schmidt. Bd. 21.)
B., Mayer & Müller. XVIII, 228 S. M. 7,00.
2764) R. Hirsch, Noch einmal Chodowiecki —
Exlibris: Exlibris 12, S. 168-71.
2765) H. Rosenhagen, D. Chodowiecki: Tag».
1901, N. 35.
2766) id., D. Chodowiecki. (= N. 2808, S. 9-16.)
2767) G. V. Graevenitz, An d. Wende d. Jh.
(A. Carstens u. K. L. Fernow.) (= N. 239,
S. 261-300.)
2768) id., A. R. Mengs. (= N. 239, S. 193-224.)
2769) H. Pallmann, Goethes Beziehgn. z. Kunst
u. Wissensch. insbes. zu König Ludwig I. :
JbFDH. S. 182-98.
2770) W. V. Oettingen, Goethe gegen Diderot:
Türmer 4^, S. 1-14.
2771) C. Ruland, E. Brief Goethes an F. Preller
nebst Briefen Prellers: GJb. 23, 8. 3-36.
2772) Th. Stettner, Goethe u. d. Münchner
Lithographie: ZBücherfreunde. 6, S. 196-201.
2773) G. V. Graevenitz, D. römische Kreis
Goethes. (= N. 239, S. 225-60.) (Tischbein,
Angelika Kauffmann u. a.)
2774) H. Brendicke, W. Tischbein: Antiqui-
tiltenZg. 10, N. 31.
2775) G. V. Kügelgens Porträts v. Goethe, Wie-
land, Herder, Schiller: SBE.stnGes. N. 657.
2776) Franz Schultz, Ph. O. Runge: WIDM.
91, S. 541-56.
2777) R. Steig, Zu Ph. O. Runge» Leben u.
Schriften: Euph. 9, S. 660-70.
2778) J.Rohr, Ph. Veit: AChrK. S. 1-4,25-38.
2779) R. V. Kralik, E. v. Steinle: Wiener
Abendpost N. 142, 154.
2780) A.Hauarath,D.drei grossen Protestanten
d. Düsseldorfer Schule. N. 241, S. 99-145.
(J. W. Schirmer, K. F. Lessing, W. v. Kaul-
bach.)
2781) E. Daelen, £. Bendemann: ADB. 46,
S. 348-50.
2782) Aus J. Schnorr v. Karolsfeld Tagebüchern:
DresdnerGBll. 11. 8. 139-4»<.
2783) R. Muther, M. V. Schwind: Tag». 1901,
N. 37.
2784) A. TroBt, Briefe M. v. Schwind«. (E.
NuchlcHe.) (= N. 232 a, 8. 485-99.) (An
Bauernfeld u. E. v. 8teinle.)
2785) Zweite Schwind-Mappe. Her. vom Kunst-
wart. München, ('allwey. 4". 7 Tafeln u.
1 Bl. Text. M. 1,50.
2788) J. Fr. Hof f, Lehrjahre bei L. Richter u. in
München. Fortsetz. v. «Aus einem KOnstler-
Icbcn" u. ,E. Künstlerheim vor 70 Jahren*.
Mit 14 Bildern in Lichtdruck, e. autograph.
Brief u. e. Vignette v. W. Steinhausen. Frank-
furt a. M., Alt. VIII. 273 S. M. 6,0<>.
2787) K. Budde, D. Spätzeit L. Richter»:
Christi Welt 16, 8. 180/8.
2788) H. Klotz, L. Richter: Unsere Heimat 2,
S. 258-67.
2789) L. Richter: Alte Glaube 3, N. 44.
2790) O. M i 1 1 e r , A. Rethel. Solothurn, Zepfel.
31 S. (Als Ms gedr.)
2791) W. Schölermann, Rethel: DHeimat. 5',
8. 225-34.
2792) P. Schubring, A. Rethel: Hilfe 7, N. 2.
2793) A. Rethel, Auch ein Totentanz. Text
v. R. Rein ick. 13. Aufl. L., Elischer.
4". 8 8. Mit 6 Tafeln. M. 3,50.
2794) A. Hausrath, Scheffel u. A. Feuerbach.
(= N. 241, S 146-220.)
2795) A. Feuer bach, E. Vermächtnis. 5. Aufl.
Wien, Pichler. IX, 218 8. M. 5,00.
2796) R. Fürst, A. Stifter u. d. bildende Kunst:
Zeitw. M, S. 153/4.
2797) R. Holz er, A. Stifter als Maler: Wiener
Abendpost N. 146.
2798) A. Horcicka, A. Stifter als Landschafts-
maler: DArbeit. 1, S. 706-15.
2799) A. Klaar, Adalbert Stifter als Maler:
VossZg. N. 269.
Neuere Malerei: Allgemeines.
2800) A. Koeppen,D. mod. Malerei in Deutsch-
land. (= Samml. illustr. Monographien. Her.
v. H. v. Zobeltitz. Bd. 7.) Bielefeld, Vel-
hagen & Klasing. 146 8. Mit 136 Abbild,
u. 1 Tafel. M. 4,00.
2801) Entwicklung d. Malerei in Deutschland
im 19. Jh. Eisenach, Kahle. 37 8. M. 1,00.
2802) A. L. P l e h n , Neudtsch. dekorative Malerei :
Ges. 2, S. 189-96.
2803) 100 Meister d. Geg. in farbiger Wieder-
gabe. Heft 1/2. L., E. A. Seemann. 4".
Je 5 Farbendrucke mit Text, k M. 3,00.
(1. Heft: Milnchener Kunst 1. [F. v. Lenbach,
F. A. V. Kaulbach, Grützner, Leibl, H. v.
Bartels.] Text v. F. v. Ostini. 2. Heft:
Berliner Kunst 1. [Menzel, P. Meyerheim,
F. Skarbina, M. Liebermann, H. Herrmann, j
Text V. M. Osborn.)
Essaysammlungen.
2804) H. Mackowsky, A. Pauly, W. Wei-
gand, A. Baversdorfers Leben u. Schriften.
München, Brückmann. IX, 108 S. M. 14.00.
(Enthält seine Studien u. Notizen z. Italien,
u. dtsch. Kunstgesch.)
2805) G. Hermann, Skizzen u. Silhouetten.
Essays. Darmstadt, Roether. V, 2HJ S,
M. 4,00,
62
1, 10. Kunstgeschichte.
2806-2861
2806) E. Muther, Studien u. Kritiken. Bd. 2.
2. Aufl. Wien, Wiener Verlag. V, 290 S.
M. 8,00.
2807) P. Riesenfeld, R. Muthers 8tud. u.
Kritiken: N&S. 100, S. 260/6.
2808) H. Rosenhagen, Neue Bücher v. R.
Muther: Kunst für Alle 17, S. M^jS.
2809) J.Norden, Berliner Künstler-Silhouetten.
L., H. Seemann Nachf. \bi S. M. 2,50.
2810) H. Rosenhagen, Würdigungen. B.,
Nahel. 87 S. M. 3,00.
2811) B. Ruettenauer, Kunst u Handwerk.
Essays. (= üeber Kunst d. Neuzeit, Bd. 7.)
Strassburg, Heitz. III, 140 S. M. 2,50.
Das Kuiistleben in den deutschen Städten.
2812) K. Scheffler, Berlin als Kunststadt:
Lotse 2, S. 257-(33.
2813) F. V. Zobeltitz, Berlin u. d. Mark
Brandenburg. (= Land u. Leute. Bd. 14.)
Bielefeld, Velhagen & Klasing. 191 S. Mit
185 Abbild. M. 4,00.
2814) H. Rosenhagen, D. Kunst in Bremen.
Z. Wiedereröffnung d. Bremer Kunsthalle.
Bremen, Hampe. 15 S. M. 0,50. (Aus:
„D. Tag\)
2815) A. Lindner, Danzig. (= Berühmte
Kunststätten. Bd. 19.) L., E. A. Seemann.
VI, 114 S. M. 3,00.
2816) (t. Hermann, Dresden u. seine Kunst.
(= N. 2805, S. 70-86.)
2816a) F. Percynski, Dresdner Eindrücke:
Tag N. 209.
2817) Von Dresdner Kunst: Kunsthalle 7,
S. 309-10.
2818) F. Stahl. Düsseldorf als Kunststadt:
BerlTBl. N. 248.
2819) G. Hermann, Hamburg. Stadt u. Kunst.
(= N. 2805, S. 87-112.)
2819 a) D. Hamburgische Museum für Kunst u.
Gewerbe. Dargestellt z. Feier d. 25 j. Bestehens
von Freunden u. Schülern J. Brinckmanns.
Hamburg, Boysen & Maasch. VI, 436 S.
M. 5,00.
2820) B. Ruettenauer, Süddtsch. Kunst in
Karlsruhe: Kultur (Köln) 1, S. 3^46.
2821) E. Engels, Münchens Niedergang als
Kunststadt. E. Rundfrage. Beantwortet v.
H. Bahr, B. Becker, H E. v. Berlepsch
u. a. München, Bruckmann. IV, 92 S.
M. 1,50. (Vgl. auch: NFPr. N. 13441; K.
Voll: Ges. 2, S. 126/9.)
2821a) G. Hermann, Einiges über München
als Kunststadt. (= N, 2«05, S. 49-69.)
2822) Th. Hampe, D. german. National-Museum
V. 1852-1902. Festschr. z. Feier seines 50j.
Besteh, im Auftr. d. Direktoriums verf.
Buchschmuck v. G. Kellner. B., Weber.
150 S. Mit 23 Tafeln. M. 12,00.
2823) Z. 50j. Bestehen d. German. National-
museums in Nürnberg: IllZg. 118, S. 896-909.
2824) W. Fred, Kunstreise eines Wieners nach
Wien: Lotse 2\ S. 580/3.
2825) J. Neuwirth, Wiener Kunstleben:
Kultur (Wien) 3, S. 359-78, 612-36.
Einzelne Persönlichlieiten :
Aeltere Gruppe.
2826) G. Floerke, 10 Jahre mit Böcklin.
Aufzeichnungen u. Entwürfe. 2. Aufl.
München. Bruckmann. VI, 269 S. Mit 14
Tafeln. M. 6,00.
2827) R. Schick, Tagebuch- Auf Zeichnung, aus
d. J. 1866, 1868, 1869 über A. Böcklin.
2. Aufl. Her. v. H. v. Tschudi. Gesichtet
V. C. Flai schien. B., Fontane. IX, 430 S.
M. 12,00.
2828) H. Albrecht, Mingotto. E. Erinner, an
A. Böcklin: IllFrauenZg. 29, S. 25/6.
2829) R. Begas. Einiges aus meinem Zusammen-
leben mit Böcklin: Tag 1901, N. 199.
2830) A. Fleiner, Böcklin-Erinner.: TagN.295,
297.
2831) id, A. Böcklin u. d. Franzosen: Tag».
1901, N. 105.
2832) G. Floerke, Wie urteilte Böcklin über
mod. Malerei: Kunst für Alle 17, S. 80/4.
2833) A. Frey, A. Böcklin: DRs. 1 13, S. 288-300,
401-29.
2834) id., Arnold Böcklin in Zürich. (= Njbl. d.
Kunstgesellschaft in Zürich.) Zürich, Fäsi
& Beer. 32 S. Mit Abbild. M. 3,00.
2835) Th. V. Frimmel, A. Böcklin: Montags-
Revue 1901, N. 3.
2836) G. H a b i c h , E. letzter Besuch bei Böcklin :
Lotse 2, N. 28
2836a) G Hermann, A. Böcklin. (= N. 2805,
S. 113/8.)
2837) L. Hevesi, Böcklin: FrBlw. 1901, N. 20.
2838) Maidy Koch, Arnold Böcklin. 12 Ge-
dichte. Gesprochen bei d. Böcklin-Gedächt-
nisfeier zu Freiburg i. Br. Freiburg i. B.,
Troemer. 16 S. M. 0,50.
2839) H. Lansel, A. Böcklin. Lausanne, Pajot.
43 S. Fr. 1,50.
2840) G. Lasso n, A. Böcklin pro et contra.
(= D mod. Richtung in d. Kunst [B., Runge.
IV, 267 S. M. 3,U0.] S. 123-45.)
2841) A. Matthes, Böcklins Kunstweise in
Goethescher Beleuchtung: Geg. 61, S. 264/6.
2842) W. V. Oettingen, A. Böcklin: Türmer Jb.
S. 47-51.
2843) E. Paulus, E. Besuch im Atelier Böcklins:
WIDM. 92, S. 170/4.
2844) H. Rosenhagen, A. Böcklin: TagB. 1901,
N. 17.
2845) id.. Neues von u. über Böcklin: Tag 1901,
N. 563.
2846) A. V. Salis, Erinner, an A. Böcklin nach
Tagebuchnotizen e. Studenten : Basler Jb. 22,
S. H-2.-i.
2847) G. Schief ler, A. Böcklias künstlerischer
Nachlass: Lotse 2, N. 33.
2848) K. E. Schmidt, Böcklin, Delacroix u.
d. Realismus: Zeitw. 32, S. 106/7.
2849) P. Schub ring, H. A. Schmids Böcklin-
Biographie: ZeitB. 1^, S. 660/2.
2850) id., Böcklin — Leibl— Segantini : Patria 2,
S. 55-72.
2851) F. Servaes, Böcklins Tod: NFPr. N. 13076.
2852) K. Y. Telmayer, lieber A. Böcklin:
Wiener Abendpost N. 190, 208, 227, 243,
260.
2853) H. Thode, Böcklin: DZschr. 15, N. 4.
2854) LVolkmann, A. Böcklins Verhältnis
z. Natur: AZgB. N. 12.
2855) G. Winkler, Graf Schack u. Böcklin:
Kunst für Alle 17, S. 519-22, 545/6.
2856) H. Wölfflin, A. BöckUn: ib. S. 1/17.
2857) LP., A. Böcklin-Erinner.: NFPr. N. 13104.
2858) id., A. Böcklin u. G. Keller: ib. N. 13151/2.
2859) Böcklin-Erinner. : TglRs. N. 24.
2860) Böcklins Beziehgn. Z.Musik: Musik-Woche
3, N. 8.
2861) Boecklin musicien: Journal des D^bats,
1. Dec. 1901.
28«2-2«20
1, 10. KuutitgeHchicbtc.
03
2862) BöckliiiH Werke in d. kaiserl. Schack-
galerie in München. 12 Photogravüren mit
Text V. P. Seidel. München, Bnickmann.
Fol. 15 S. M. 50,00.
2868) H. V. Tschudi, D. Werke A. Böcklins
in d. National-Galerie zu Berlin: Kunst für
Alle 17, S. 199-206, 253/6.
2864) Böcklins , Krieg*: Kunstchr. 13, 8. 440/1.
2865) .T. Vogel, „Toteninsel" u. „Frülilings-
hyiune", 2 Gemälde Böcklina im Leipziger
Museum. L., H. Seemann Nachf. 40 H.
Mit 4 Tafeln. M. 1,00.
2866) Hud. Klein, L. Bockelmann: Rhein-
lande 2, Heft 2, S. 8-i;{.
2867) A. G. Meyer, L. Bockelmann: ADB. 47,
S. H9-90.
2868) L. Hevesi, F. V. Defregger: FrBlW. 1901,
N. 329.
2869) F. Servaes, Defregger: NFPr. N. 13399.
2870) H. !<:. Kromer, E. v. Gebhardt: DHeimat.
5«, S. 645-51.
2871) F. V. Ostini, Grützner. (= Künstler-
Monographien. Her. V. H. Knackfuss.
Bd. 58.) Bielefeld, Velhagen & Klasing.
119 S. Mit 104 Abbild. M. 3,00.
2872) L. Pietsch, L. Knaus: KunstUZ. 13.
S. 77-112.
2872a) H. Rosenhagen, Knaus. (= N. 2810,
S. 29-38.)
2873) A. Faendl er, W Leibl: IllZg. 118, S. 12-24.
2873a) H. Rosenhagen, Leibl. (= N. 2810,
S. 39-4S,)
2874) H. Schlittgen, Erinnerung an W. Leibl:
Kunst & Künstler 1, 8. 123-32.
2875) J. Shikowski, F. Lenbach: Hütte 1,
S. 666/8.
2876) G. Winkler, H. v. Mardes u. A. F.
Graf V. Schack: Kunst für Alle 17, S 177-82.
2877) E. Schur, H. v. Maries u. L. v. Hof-
mann: Ver sacrum 5, S. 1418.
2878) P. Schub ring, H. v. Maries Fresken
in Neapel: Kunst für Alle 17, 8. 177-82.
2879) F. H. Meissner, A. v. Menzel. (= I).
Künstlerbuch. Bd. 8.) B., Schuster &Loeff 1er.
92 8. Mit Abbild. M. 3,00.
2880) H. Rosenhagen, Menzel. (= N. 2810,
S. 17-28.)
2880a) J. Veth, Ad. Menzel: ZBK. 14, 8. 11/2.
2881) H. Rosenhagen, B. Pilghein. (=N.2810.
S. 59-68.)
2882) W. Christ, H. Sandreuter u. seine Werke:
K«&1) 9, 8. 195-230.
2882a) W. Ritter, H. Sandreuter (1850—1901):
GBA. 28, 8. 373-87.
2883) K. Meissner, W. Steinhausen; DHeimat.
5«, S. 745-54.
2884) G. T r a u b , Christi. Kunst ( W. Steinhausen):
Türmer 4', S. 661/3.
2885) W. Steinhausen, Einige Gedanken aus
Skizzenbüchern d. 70er Jahre: Rheinlande 2,
Heft 2, 8. 6.3/4.
2886) Hans Thoma: Vom Rhein 1, 8. 14/5.
2887) H. Thode, Hans Thomas Gemälde. Bd. 4.
Frankfurt a. M., Keller. Fol. VU, 80 S.
M. 45,00.
Jttngere Gruppe.
2888) G. Hermann, H Baluschek. (= N. 2805,
S. 172-82.)
2888a) H. Mackowski, H. Baluschek: Kunst
u. Künstler 1, S. 331/8.
2889) F. Naumann, E. proletar. Maler: ZeitB.
IS S. 185. (H. Baluschek.)
2890) H. Rosenhagen, L. Corintb: Kunst fttr
Alle 18, H. 83/7.
2891) O. Fischel, L. v. Hofmann. (= Künutler-
Monographien. Bd. 63.) Bielefeld, Velhagen
& Klasing. 96 8. Mit 104 Abbihl. M. 3,it{i.
2892) G. Hermann, L. V. Hof mann: Wn)M. 93,
S. 1-19.
2893) F. Naumann, E. Farben «eher : ZeitB. p
8. 23/4. (L. V. Hofmann.)
2894) F. V. Ostini, A. v. Keller: VelhKlasMhh.
2, 8. 225-40.
2895) L. Brieger-Wasservogel, M. Klinger.
(= Männer d. Zeit. Bd. 12.) L., H. See-
mann Nachf.. VIII, 276 8. M. 3,00.
2895 a) M. Hei mann, E. Besuch im Atelier
M. Klingers: NFPr. N. 13300.
2896) .1. K. V. Hoesslin, M. lichter u. M.
Klinger: ML. 71, 8. 401/4.
2897) K. Lamprecht, M. Klinger: NFPr.
N. 13336.
2898) K. Schef f 1er, M. Klinger: Lotse 2, N. 38.
2899) F. Servaes, M. Klinger. (= D. Kunnt.
Bd. 4.) B., Bard. 63 8. Mit 12 Tafeln.
M. 1,25.
2900) J. Shikowski, M. Klinger: Hütte 1,
8. 447/9, 484, 507,9, 515.
2901) M. Klinger: IllZg. 119, 8. 86.
2902) Max Klinger. D. Hauptwerke d. Malerei
u. Plastik d. Künstlers neb.st e. Einführung
in seine Kunst. L., Weber. 4". 12 S. Mit
12 Tafeln. M. 6,00.
2903) F. Fuchs, W. Leistikow: WIDM. 92,
8. 25-38.
2904) J. Norden, Bei W. Leistikow: Geg. 61,
8. 329-32.
2905) W. Weisbach, W. Leistikow: ZBK. 13,
S. 281-304.
2906) E. Heilbut, Neuere Arbeiten v. M.
Liebermann: Kunst & Künstler 1, S. 133-43.
2906a) (J. Hermann, M, Liebermann. (=
N. 2805, 8. 119-27.)
2907) H. Rosenhagen, M.Liebermann: WIDM.
93, 8. 335-50.
2908) J. Shikowski, M. Liebermann: Hütte 1,
8. 692/4.
2909) H. Vollmer, F. Stuck. (= F. v. d.
Ossen, Bedeutende Männer d. Vergangen-
heit u. Gegenw. N. 10.) B., H. Schildberger.
31 8. M. 0,50.
2910) K. Hardenberg, W. Trübner: Vom
Rhein 1, S. 17/9.
2911) E. Heilbut, W. Trübner: Kunst u.
Künstler 1, S. 16-22.
2912) H. Rosenhagen, W. Trübner: Kunst
für Alle 17, S. 361/9.
2913) K. H. Döscher, F. v. Uhde: Hütte 1,
8. 108-10.
2914) D. Koch, Bei F. v.Uhde: Hilfe 7, N. 18.
2915) F. V. Ostini, F. v. Uhde. (= Künstler-
Monographien. Bd. 61.) Bielefeld, Velhagen
& Klasing 116 8. Mit 110 Abbild M. 4,00.
2916) F. Servaes, L. Ury: NFPr. N. 13734.
2917) R. Muther, Worpswede : Tag 19lt0, N. 527,
529.
2918) H. Rosenhagen, D. Worpsweder: Woche
:\ N. 7.
2919) P. Warncke, Worpswede. B^ Meyer
& Wunder. 43 8. M. 1,00. (F. Mackensen,
O Modersohn, H. am Ende, H. Vogeler,
F. Overbeck, K. Vinnen.)
Secession.
2920) K. 8 c h e f f 1 e r , Berliner Secesaion : Zukunft
49, 8. 419-30.
64
1,10. Kunstgeschichte.
2921-2971
2021) J. Elias, Secession u. Secessiöncheii :
ib. 38, S. 409-14.
2922) K. Braungart, 10 J. Münchener Secession :
Freistatt 4, S. 25/8.
2923) K. Breysig, Entwirklichung d. Kunst.
Eindrücke v. d. Münchner Secession : Zukunft
41, S. 149-65.
2924) H. Bahr, Wiener Secession: Tag. N. 559.
2925) G. A. Pahlen, Secessionsdämmerung:
Nation 18, S. 187/8. (Betrifft d. Wiener
Secession.)
Bildiierei:
Aeltere Zeit.
2926) B. Haendtke, Studien z Gesch. d.
Sachs. Plastik d. Spätrenaissance u. Barock-
Zeit. Dresden, Haendke. 4". 139 S. Mit
15 Tafeln. M. 8,50.
18. lind 19. Jahrhundert.
2927) R. Kraus, Danneckers Schillerbüsten:
WIDM. 92, S. 451-62.
2927a) C. Beyer -Boppard, Danneckers
Ariadne. Frankfurt a. M., Litt. Anstalt.
44 S. Mit 4 Abbild. M. 1,00.
2928) ElsaAsenijeff, Max Klingers Beethoven.
Eine kunsttechn. Studie. L., H. Seemann
Nachf. 40. 75 S. Mit 18 Abbild., 8 Helio-
grav. u. 3 Beil. M. 20,00.
2929) A. Bonus, Klingers Beethoven: PrJbb.
110, S. l4;i/9.
2930) H. Bulle, Klingers Beethoven u. d.
farbige Plastik d. Griechen. München, Bruck-
mann. 48 S. Mit 14 Abbild. M. 1,50.
2931) F. Creutz, M. Klingers Beethoven u. d.
Kritik: Zeit». 1^, S. 729-30.
2932) Th. V. Frimmel, Beethoven u. Klinger:
Montags-Eevue N. 16.
2933) M. Graf, Klingers Beethoven: Musik 1,
S. 1586-90.
2933 a) L. G u r 1 i 1 1 , Klingers Beethoven : DMschr.
2\ S. 383/8.
2934) H. Haberfeld, M. Klinger u. Wien:
Zeitw. 29, S. 91/2.
2935) L. Hevesi, Klingers Beethoven: FrBlw.
N. 105.
2936) H. Graf Kessler, Klingers Beethoven:
Kunst & Künstler 1, S. 71/4.
2937) J. A. Lux, Klingers Beethoven u. d.
mod. dtsch. Raumkunst: K&D. 10, S. 475-82.
2938) K. Koetschau, Klingers Beethoven:
DRs. 111, S. 461/4.
2939) J. Mantuani, Beethoven u. M. Klingers
Beethovenstatue. E. Studie. Wien, Gerold
& Co. 39 S. Mit 1 Tafel. M. 1,40.
2940) P. M 0 n g r ^ , M. Klingers Beethoven : ZBK.
13, S. 181/9.
2941) R. Muther, Klingers Beethoven: Zeitw.
31, S. 57/8.
2942) id., Klingers Beethoven in Wien: Tag
N. 187.
2943) G. Ratzenhofer, Klingers Beethoven:
Wage 5, N. 22.
2944) H. RoHenhagen,M. Klingers Beethoven :
Tag N. 513.
2945) A. Schmarsow, Drei Wiener Kunst-
briefe: Grenzb. 2, 8. 371-81, 417-27. (Klingers
Beethoven.)
2946) P. Schub ring, M. Klingers Beethoven:
ZeitB. 1-, S. 536/Ö.
2947) P. Schumann, Max Klingers Beethoven.
L., E.A.Seemann. 12S. Mit 4 Abbild. M.1,00.
2947 a) P. Schumann, Neue Skulpturen von
M. Klinger: Kunst für Alle 17, S. 219-25
2948) F. Servaes, Klingers Beethoven: NFPr.
N. 13521.
2949) id., Wie Klingers Beethoven entstand: ib.
N. 13668.
2950) J. Vogel, M. Klingers Leipz. Skulpturen:
Salome, Kassandra, Beethoven, d. badende
Mädchen, Frz. Liszt. L., H. Seemann Nachf.
121 S. Mit 30 Abbild. M. 3,00.
2951) M. Klingers Beethoven : IllZg. 1 18, S. 571/4,
983/4.
2952) M. Klingers Nietzsche: ib. 119, S. 659.
2953) J. J. David, E. Hellmer: WIDM. 92,
S. 232-42.
2954) A. Heilmeyer, Ad. Hildebrand. (=
Künstler-Monographien. Bd. 60.) Bielefeld,
Velhagen & Klasing. 99 S. Mit 99 Abbild.
M. 3,UU.
2955) C. Gurlitt, Bismarcks Denkm. in
Hamburg: Lotse 2, S. 481/3. (H. Lederer.)
2956) G.Fuchs, Zeitgemässe Betrachtungen z.
Hamburger Wettbewerb: K&D. 5, S. 347-62.
2957) K. Scheffler, Bismarks Denkmal: Lotse
2, S. 513/9.
2958) H. Blümner, Tracht u. Nacktheit in d.
Porträtbildnerei. Bemerkgn. z. Roland-
Bismarck u. Zeus -Beethoven. Monatsberr.
über Kunstwissensch. 2, S. 279-83.
Graphische Künste:
Allgemeines.
2959) Th. Goebel, D. graph. Künste d. Gegenw.
NF. Her. v. F. Krais. St., Krais. 4».
VHI, 257 S. Mit Tafeln. M. 45,00.
2960) Klimschs Jahrb. E. Uebersicht über d.
Fortschritte auf graph. Gebiete. Bd. 2.
Frankfurt a. M., Klimsch. III, 228 S. Mit
26 Tafeln. M. 5,00.
2961) R. Graul, D. Lithographie von ihrer
Erfind, bis z. Gegenw. Heft 11. (= D.
vervielfältigende Kunst d. Gegenw. Heft 44.)
Wien, Gesellsch. für vervielfältigende Kunst.
Fol. S. 209-32. Mit Abbild, u. 6 Tafeln.
M. 9,00.
2962) D. künstlerische Lithographie im 19. Jh.:
AntiquitätenZg. 10, N. 11/4.
2963) Th. Sebald, D. Lithographie im J. 1902:
ABuchgewerbe. 39, S. 455/8.
2963a) E, tote Kunst (Kupferstich): Daheim 38-,
N. 19.
Moderne Zeichner und Illustratoren.
2964) O. Bie, Mod. Zeichner: WIDM. 91,
S. 262-74, 370-89.
2965) Cl^ment-Janin, Quelques peintres-
graveurs allemands: GBA. 27, S. 133/8.
2966) K. Mayr, D. neue Münchner Illustrations-
stil u. seine Hauptvertreter. Wien, Gesell-
schaft für vervielfältigende Kunst. Fol.
26 S. Mit 12 Abbild, u. 7 Tafeln. M. 15,00.
(Aus: Graph. Künste.)
2967) F. v. Ostini, D. Künstler d. Münchner
, Jugend'^ : VelhKlasMhh. 16, S. 609-24.
2968) W. Pastor, Fidus. (= N. 253, S. 169-73.)
2969) A. Rössler, Fidus u. seine Kunst:
Freistatt 4, S. 329-32, 333/4.
2970) W. Spohr, Fidus. Minden, Bruns. 4«.
III, 127 S. Mit 30 Tafeln. M. 30,00.
2971) A. L. Plehn, Käthe Kollwitz: Kunst für
Alle 17, S. 227-30.
2972-3036
I, 10. Kunstgeschichte.
65
2972) J. Leisching, Emil Orlik. Wien, Ges.
für vervit'lfält. Kunat. 1 i S. Mit Abbild.
II. J farl). Tafeln. M. lO.ÜU. (Aus Graph.
Künste.)
Karikatur.
2973) K. Fuchs, 1). Karikatur d. europ. Völker,
V. Altertum bis z. Neuzeit. '2. AuH. B.,
A. Hüfmann & Co. hoch 4». XIll, 4«() S.
Mit 500 Illustr. u. iiO Beil. hervorrag. u.
seltener Kunstblätter in Schwarz- u. Farbdr.
M. ih,{H\. |[W. Gensei: DRs. 112, S. ■174/6.J|
2Ö74) Z. Gesch. d. Karikatur: Z Bücherfreunde, b",
S. 159-62.
2976) G. Gugitz, E. Gesch. d. Karikatur: Geg.
61, S. 184-6, 201/J. (E. Fuchs.)
2976) K. Scheffler, Z. Psychologie d. Kari-
katur: Rheinlande 2, Heft 5, S. 19-28.
2977) F. Avenarius, W. Busch: Kw. 15«, S. 92/3.
2978) P. Block, Beim 70 j. W. Busch: Welt-
Spiegel (Berlin) N. 29.
2979) F. Die der ich, W. Busch: DHeimat. 5^
S. 29-40.
2980) K. Fuchs, W. Busch: AZgB. N. 85.
2981) E. lleilborn, W. Busch: NationB. 18,
S. 438-41.
2982) G. Hermann, W. Busch. (= Mod.
P^ssays. Heft 17.) B., Goae & Tetzlaff. 47 S.
M. 0,50.
2983) Th. Herzl, W. Busch: NFPr. N. 13515.
2984) G. Keyssner, W. Busch: MünchnerNN.
N. 173, 175.
2985) H. Kraeger, W. Busch: IllZg. 118,
S. 539-40.
2986) R. Muther, W. Busch: Tag N. 173.
2987) J. Norden, W. Busch: Geg. 61, 8.237/8.
2988) M. Osborn,W. Busch: NatZg. K 213, 215.
2989) id., W. Busch: NDRs. 13, S. 437-40.
2990) Th. Pixis, W. Busch: Woche 4, N. 15.
2991) id., W. Busch: Kunst für Alle 17, S. 313/8.
2992) W. Rath, W. Busch: TglRs». N. 86.
2993) P. Zschorlich, W. Busch: ZeitB. 1«,
8. 90/1.
2993a) Zu W. Buschs 70. Geburtstag: Jugend
N. 14.
2993 b) W. Buschs 70. Geburtstag in d. dtsch.
Presse: LE. 4, 8. 1114.
2994) G. Hermann, A. Oberländer. (=
N. 2^05, S. 135-47.)
2995) id., Th. Th. Heine. (= ib. S. 148-59.)
2996) id.. Jung -Berlin. (L. Feininger, F.
Christophe, K. Schuebel, J. Klinger.) (=
ib. 8. 185-96.)
Kansthlstorlker.
2997) H. Mackowsky, A. Bayersdorf er.
(= N. 2804, 8. 29-55.)
2997a) R. M u t h e r , Bayersdorf er: Zei tWienZg. N. 60.
2998) R. Stiassny, A. Bayersdorf er: NFPr.
N. 13221.
2998 a) W. Weigand, A. Bayersdorf er. (= N.
2804, 8. 1-28.)
2099) A. Lichtwark, J. Brinckmanu: Kunst u.
Künstler 1, 8. 43/6.
3000) id., J. Brinckmann. (= N. 2819, S. 1-67.)
3001) V. 8chönbach, B. Bucher: ADB. 47,
8. 772/4.
3002) A. G. Meyer, E. Dobbert: ib. 8.733/5.
3003) id., R. Dohme: ib. 8. 737-40.
3004) J. Hart, H. Grimm: Tag 1901, N. 255.
3005) J. Krätschell, H. Grimm: WIDM. 91,
8. 432/9.
Jahresberiohte f&r nenare dentook« Litt«ratargeMhiekte.
800«) S. Münz, H. Grimm: NFPr. N. 13226.
(Persönl. Erinner.)
3007) R. Steig, H. Grimm: DK«. HO, 8. 46-57.
3008) H. Pallmann, J. H. V. Hef ner- Alteneck :
Monatsberr. über Kunstwiss. 2, S. 14/6.
3009) K. Justi: Kultur (Köln) 1, 8. 3<)7)ll.
3010) Z. 70 j. Geburtstag v. K. Justi: lUZg. 119,
8. 172.
3011) J. Hei big, F. X. Kraus: Revue de l'art
chretien 45, 8. 179-85.
3012) J. 8auer, F. X. Kraus: Kunstchr. 1.1,
8. 225-33.
3013) M. Wingenroth, F. X. Kraus:
RepKunstw. 25, 8. 1/8.
3014) F. X. Kraus: DRs. HO, 8. 432-59.
3015) R. Muther, TagB. N. 539.
3016) E. Gosse, W. Pater: Zeitgeist N. 48/9.
3017) A. Symons, W. Pater: Insel 3*, S. 3-15.
Kougtgewerbe :
Allgemeines.
3018) M. V. Lasse r, Mod. Kunstgewerbe: AZgB.
N. 159.
3019) F. Poppenberg, Kunstgewerbe u. mod.
Geschmack: Türmer 4«, 8. 569-75.
3020) H. Pudor, Gedanken über d. neue Kunst-
gewerbe: Geg. 6 1,8. 89-91. (DazuA.L.Plehn:
ib. 8. 127.)
3021) Ed. Engels, D. kunstgewerbl. Krankheit:
ULM. 87, N. 13.
.3022) W. Fred, D. Krach d. Kunstgewerbes:
Zukunft 39, 8, 75-81.
3023) A. V. Gleichen-Russwurm, Jugendstil:
Woche 3, N. 2.
3024) P. 8chultze-Naamburg, D. Secessions-
stil: Kw. 15', 8. 326-30.
0. Eckmaun und H. ran de Velde.
3025) A. Faendler, O. Eckmann: lllZg. 118,
8. 949.
3025a) W. Leistikow, O. Eckmann: Kunstchr.
13, 8. 465/8.
3026) F. Poppenberg, O.Eckmann:NationB. 18,
8. 600/2.
3027) K. 8cheffler, 0. Eckmann: Lotse 2,
N. 20.
3028) id., O. Eckmann: ZeitW. 31, 8. 183/4.
3029) id., O. Eckmann f: Dekorative Kunst 10,
8. 432.
3030) O. Eckmaun: BörsenblDBuchh. 69, N. 135,
146, 147, 183, 192.
3031) O. Eckmann: Hütte l, S. 3'»2/3.
3032) O. Eckmann f: K&D. 10, 8. 524/6.
3033) H. van de Velde, Kunstgewerbl. Laien-
predigten. L., H. Seemann Nachf. VIU,
195 8. M. 3,50.
3033a) W. Pastor, H. v. d. Velde u. d. , Yachting
style-*. (= N. 253, 8. 174-85.)
3034) J. Maier-Gräfe, E. Renaissance?:
Zukunft 39, 8. 458-64. (H. v. d. Velde )
3035) E. Schur, Renaissance, e. Programm
dtsch. Lebens: K&D. 10, 8. 436-62.
Darmstadt.
3036) E. Dokument dtsch. Kunst. Darmstadt
19;tl. Grossherzog Ernst Ludwig u. d. Aus-
stellung d. Künstlerkolonie in Darmstadt.
Mai— Oktober 1901. Her. v. A. Koch. Mit
Beitrr. v. G. Fuchs, K. Brersig, F.
Commichau, B. Ruettenauer. Darm-
XIIL 9
6'6
i, 10. Kunstgeschichte.
3037-3051
. Stadt, Koch. 4". 354 S. Mit Abbild, u.
Tafeln. M. 3t),00.
3037) J. Burger, Gedanken über d. Darm-
städter Kunst. L., Seemann Nachf. 36 S.
M. 0,75.
3038) J. Maier-Gräfe, Darm-Athen: Zukunft
39, S. 19.Ö-201.
3039) R. Muther, Darmstadt: Tag 1901, N. 101,
257, 259.
3039a) B. Ruettenauer, E. Dokument dtsch.
Kunst. (= N. 2811, S. 6 7-88.)
3040) L. Simons, Een Dokument van duitsche
opdirkings-kunst: Onze Kunst 1', S. 48-53.
Bochknnst.
3041) H. Benzmann, Alte u. neue Buch-
ausstatt.: Geg. 61, S. 151/4.
3042) R. Muther, Buchkunst: Tag N. 31.
3043) W. V. Oettingen, Neue Buchkunst:
Türmer 4^, S. 554/6.
3044) F. Poppenberg, Buchschmuck: WIDM.
91, S. 479-504 829-55.
3045) H. Rosenhagen, Buchkunst: TagB. 1901,
N. 537.
3046) F. V. Zobeltitz, Z. Gesch. d. Buch-
schmucks: LE. 4, S. 968-71.
3047) Moderne Buchkunst in Deutschland:
HambNachrB. N. 18.
Reklamekiinst.
3048) W. z. Westen, Z. Gesch. d. Reklame-
kunst: ZBücherfreunde. 5^, S. 238-48.
3049) M. Richter, Dtsch. Plakatkunst; N&S.
100, S. 75-b5.
3050) F. Poppenberg, D. Kunst in d. Strasse:
Kunst u. Künstler 1, S. 98-106.
3051) M. Osborn, D. Kunst d. Schaufensters:
NatZg. N. 243.
3052-3065
11,1. Allgemeines.
67
IL Von der Mitte des 15. bis zum Anfang
des 17. Jahrhunderts.
II. 1
Allgemeines.
Allgemtines N. 3052. — Spezialgesch ichtliohes: Einzelne Städte and Landschaften: Bm«1 N. 30ö7i
UAbmen N. 3059; Brönn N. .'WöOa; Essen N. 3060; Gotha N. :<061 ; Mecklenburg N. 30«2; Stralsund N 3063; Thflrincen N. 3064;
Tirol N. 3064a; Trier N. 3065; Wittenberg N. 3066. — Sociale und revolntionftre Bewegung: Allgemeines M. .3067: Banemkrief
N. 8070. — Einzelne Periifinliohkeiten: Kur) V. N. 3078; Moritz Ton Sachsen N. 3079; Albreoht von Preossen N. 8082; Braat
der Fromme N. 8033; Ottheinrich Pfalzgraf bei Khein N. 3086; Goetz Ton Berlichingen N. 3087; Hans Ton Kechberg N. 8068.
— Kalturgo. schichtliohes: L&ndliche Verhältnisse N. .1039; Gewerbe: Allgemeines N. 3(91, Buchdruckerei (J. Outenberg,
J. Balhorn, S. Widraanstetter. S. Selttsoh) N. .3093, Handel (Fugger) N. 3100. ~ Fahrende Leute (Landslinecbte, Qaonertaroi
N. 3103. — Gerichtswesen N. 3105. — Krankheiten und Epidemien N. 3107. — Geistiges Leben: Allgemeines N. 31II{
Litteratnrgeschichtliches N. 3116. — Quellen: Landtagsakten und Briefe N. 3123; TagebQeber und Denkwürdigkeiten (Karl T.,
W. Amraon, J. Parkow, B. Sibenhar) N. 3138; Reiseschildernngen N. 8142; StammbOeher N. 3145. —
Allgemeines.
3052) .7. Janssen, Gesch. d. dtsch. Volkes seit
d. Ausgang d. MA. Bd. 5. D. polit.-kirchl.
Revolution u. ihre Bekämpfung seit d. Ver-
kündigung d. Konkordienformel im J. lf)80
bis z. Beginn d. 30j. Krieges im J. i618.
15. u. 16. Aufl. besorgt v. L. Pastor. Frei-
burg, Herder. XLVII, 778 S. M. 8,00.
II F. Lau eher t: HPBll. 128, S. 231/6.||
8053) 0. Kaemmel, Gesch. d. neueren Zeit.
1. Vom Beginn d. grossen Entdeckungen bis
z. 30 j. Kriege. L., Spamer. XII, 75'2 S.
M. 10,00.
.1054) A. W. Ward, Mod. History I. The
Renaissance. Cambridge, Univ. Press. 810 S.
Sh. It).
3055) J. Guiraud, L'^glise et les origines de
la renaissance. Paris, LecojEfre. 351 S.
Fr. 3,50.
3056) (t. Ficker, 1). ausgehende Mittelalter u.
sein Verhältnis z. Reformation. L., Barth.
III, 111 S. M. 1,80.
Spezialgeschiohtliches.
3057) C. Ch. Bernouilli, Basels Bedeutg für
Wissensch. u. Kunst im 15. Jh. (= Fest-
schrift z. 400. Jahrestage d. ewigen Bundes
zwischen Basel u. d Eidgenossen. S. 217-53.)
3058) E. Weiss, Basels Anteil am Kriege gegen
Giacomo de Medici, d. Kastellan v. Musso
1531-32. E. Beitr. z. polit. Gesch. d Re-
formationszeit. Basel, Reidt. 166 S. Mit
Titelbild. M. 2,80.
3059) R. Czermak, Böhmen in einer Erd-
beschreib, d. J. 1544: ErzgebirgsZg. 23, N. 1,
2, 4, 5.
3059a) H. Welzl, Brunn am Ausgang d. MA.:
Zschr. d. mähr. Landesmuseums 1, 8.68-76.
3060) F.Schröder, D. Essener Stadtschreibe-
buch d. 15. u. 16. .Jh : BGE.'^.sen. N. 22.
3061) F. Perthes, Bilder aus d. kirchl. u.
socialen Leben im Bereich d. jetz. Herzog-
tums Gotha z. Z. unmittelbar vor u. bei
Beginn d. Reform. : ZVThüringQ. 21, S. 1-104.
3061 a) M. Schneider, Bisher unbekannte
gleichzeitige Aufzeichnungen über d. kirchl.
u. Schulverhältnisse in Gotha nach d. Re-
formation bis z. J. 1.584 aus d. Hss. d. Gothaer
Gymn.: ZVThüringG. 23, S. 161-73.
3062) A. Rische, Gesch. v. Mecklenburg vom
Tode H. Borwins I. bis z. .\nfang d. 16. Jh.
(= Mecklenburg. Gesch. in Einzeldarstellgn.
Her. V. R Beltz, A. Rische, A. Rudioff
u. a. Heft 4.) B., Süsserott. 1901. IV,
140 S. M. 3,50.
3063) M. Israel, Bilder ans d. häusl. u. ge-
selligen Leben Stralsunds in nachreformat.
Zeit: PommerJbb. 3, S. 17-4«.
3064) E. Bohl, D. Beziehgn. Thüringens zu
d. evangel. Oesterreich im Zeitalter d.
Reformation: ZVThüringG. 20, N. 3/4.
3064a) D. v. Schönherr, Ges. Schriften
Bd. 1,2. Innsbruck. XVII, 739 S.; IV,
752 S. ä M. 14,00. (Behandelt haupt-
sächlich tirolische Kulturgeschichte.)
3065) F. Hüllen, Z. Gesch. d. Erzstiftes Trier
während d. Reformation: Pastor bonus 14,
N. 3.
68
II, 1. AUgemeines.
3066-8101
3066) C. Gurlitt, D. Lutherstadt Wittenberg.
r= D. Kunst. Samml. illustr. Monographien.
Bd. 2.) B., Bard. 67 8. M. i,25.
Sociale und revolutionäre Bewegung:
Allgemeines.
3067) K. Käser, Polit. u. sociale Beweggn. im
16. Jh. (JBL. 1899 II 1 : 36.) |[G. v. Below:
HZ. 89, S. 100/3.JI
3068) id., Z. polit. u. soc. Beweg, im dtsch.
Bürgertum d. 15. u. 16. Jh.: DGBll. 3,
S. 1-18, 49-60.
3069) Social Germany in Luthers Time. Being
the memoirs of B. Sastrow. Transl. by Alb.
D. Van dam. London. Constable. XXV,
349 S. Sh. 7/6. |[ThJB. 22, S. 588.]|
Bauernkrieg.
3070) P. Menrad, Z. Charakteristik d. dtsch.
Volkserhebungen v. 1524—25: Dokumente d.
Socialismus 1, S. 256-61.
3071) A. Götze, D. 12 Artikel der Bauern 1525:
HVj. 5, S. 1-33.
3072) k. Hofmann, D. Bauernaufstand im
bad. Bauland u. Taubergrund 1525. Karls-
ruhe, Scherer. 93 S. M. 1,20.
3073) A n t o n i , Fulda im Bauernkrieg :
FuldaerGBll. S. 33-41, 49-59, 65-72.
3073a) M. Marquard, Kempten u. d. Bauern-
krieg: AllgäuerGFr. 13, S. 1-22, 37-45
3074) E. Jacobs, D. Komturei Langein seit
d. Bauernaufruhr: ZHarzV. 35, S 248-5^.
3075) Nebelsieck, Urkundl. Beitrr. z. Gesch.
d. Bauernkrieges in Mühlhausen in Th.:
Neue Mitt. aus d. Gebiete hist.-antiquar.
Forschgn. 21. S. 182-205.
3076) H. Wattelet, Aus d. alten Murtengebiet.
Z. Gesch. d. Bauernkriegs: FreiburgGBll. 9,
S. 130-56.
3077) D. Bauernkrieg in Oberösterreich. Nach
275 J. seinen lieben Landsleuten erzählt v.
e. Oberösterreicher. Wels, Haas. II, 81 S.
M. 1,00.
Einzelne Persönlichkeiten.
3078) E. Armstrong, The emperor Charles V.
London, Macmillan. Sh. 21,00. |[Ac. 63,
8. 436/7.]|
3079) Th. Distel, Moritz v. Sachsen auf d.
Bühne: ZVLR. 14, N. 6.
3080) O. Günther, E. historisches Lied gegen
Herzog Moritz v. Sachsen (1547): NASächsG.
23 S. 214/9.
3081)' Th. Distel, Stilprobe d. Kurfürsten
Moritz V. Sachsen (1548): ZDIJ. 16, S. 779.
3082) P. Karge, Herzog Albrecht v. Preussen
u. d. dtsch. Orden: AltprMschr. 39, S. 371-485.
3083) V. Bamberg, Ernst d. Fromme u. seine
kirchl. Friedensbestrebgn. : MhhComenius-
Ges. S. 158-72.
3084) J. ßrügel, Ernst d. Fromme: PaedBll. 31,
S. 1-10.
3085) F. Schreck, Herzog Ernst d. Fromme:
Paed Warte. 8, S. 541/3.
3086) K. Eebele, Kurfürst Ottheinrich, Pfalz-
graf bei Rhein (geb. 1502): Bayerland 13,
S. 294/6, 299, 304/6, 315/7, 330/1, 340/1,
354/6.
3087) J. Pistor, E. Kapitel aus d. Lebensgesch.
Götz v.Berlichingens: HJb. 23, S. 517-32.
3087 a) P. Weizsäcker, War Götz v. Ber-
lichingens eiserne Hand d. rechte oder d.
linke?: GJb. 23, S. 200/3.
3088) E. W. Kanter, Hans v. Rechberg v.
Hohenrechberg. Ein Zeit- u. Lebensbild.
Zürich, Schul thess & Co 181 S. M. 3,60.
Kulturgeschichtliches :
Ländliche Terhältnisse.
3089) Th. Frhr. v. d. Goltz, Gesch. d. dtsch.
Landwirtschaft. Bd. 1. Von d. ersten An-
fängen bis z. Ausgang d. 18. Jh. St., Cotta.
4.58 S. M. 10.00.
3090) Th. Knapp, Ges. Beitrr. z. Rechts- u.
Wirtschaftsgesch. vornehmlich d. dtsch.
Bauernstandes. Tübingen, Laupp. XII,
485 S. M. 9,00.
3090a) A. Meitzen, Z. Agrargesch. Nord-
deutschlands. B., Parey. 176 S. M. 6,00.
3090b) Ch. Meyer, Dorf u. Bauernhaus in
Deutschland in alter u. neuer Zeit.
(= N. 251, S. 394-415.)
Gewerbe.
3091) K. Uhlirz, D. Gewerbe 1208 — 1527.
Wien, Holzhausen. Fol. 180 S. 7 Tafeln.
M. 44,00. (Aus: Gesch. d. Stadt Wien.)
3092) G. C r 0 0 n , Entstehg. d. Zunftwesens.
Diss. Marburg. 89 S.
3092a) P. Frauenstädt, Aus d. Gesch. d.
Zünfte: ZSocialwissensch. 5, N. 11/2.
Buchdruckerei.
3093) K. Dziatzko, Was wissen wir vom Leben
u. d Person J. Gutenbergs?: Beitrr. z. Kennt-
nis d. Schrift-, Buch- u Bibliothekswesens 2,
S. 34-45.
3093 a) R. Ehwald, D. älteste Zeuge für
Gutenberg: ZBücherfreunde 4', S. 129-40.
3094) O. Hupp, Gutenbergs erste Drucke.
Regensburg, Verlagsanst. vorm. Manz. 4**.
98 S. Mit Abbild. M. 18,00. |[K.Haebler:
LCBl. S. 1404/5.]| _
3095) H Heidenheimer, Peter Schöffer der
Kleriker: CBlBibl. 19, S. 451/5.
3096) F. W. Roth, Gesch. u. Bibliographie
d. Heidelberger Druckereien 1485 — 1510:
NAGHeidelberg. 4, N. 4.
3097) Crull, J. Balhorn: MVGLübeck. 1900,
N. 9.
3097a) A. Kopp, Von allerlev Ballhornerey :
ZBücherfreunde. 5^. S. 169-91.
3098) F. Ahn, E. ,Newe Zeytung" aus G.
Widmanstetters Druckerpresse in Graz (1593):
Neuer Musealver. für Krain 14. N. 1/2.
3099) H. Leonhard, S. Seifisch, e. dtsch.
Buchhändler am Ausgange d. 16. Jh. (=
Volkswirtschaf tl. Abhandlgn. Her. v. W.
Stieda. Heft 4.) L., Jüh & Schunke.
VI, 129 S. M. 4,00.
Handel.
3100) Werle, Deutschlands Beziehgn. zu
Marokko vom Beginn d. MA. bis z. Gegenw.
Progr. Coburg. 4«. 33 S.
8101) R. Ehrenberg, Grosse Vermögen, ihre
Entstehung u. Bedeut. Jena, Fischer. VIIF,
210 S. M. 3,00. (Behandelt u. a. d. Familie
Fugger.)
310U 3128
II, 1. AligemeineK.
09
SlOla) Ch. Meyer, Chronik d. Familie Fuggcr
vomJ.lf)99. L.J^ege. XXVir,95S. M..<,(MX
3102) A. Luschiii v. Kbengreuth, Wiens
Münzwesen, Handel u. (Jewerbe im Hi)äteren
MA. Wien, JIolzhiuiHen. Fol. 12« S.
M. 4;),00. (Aus: (Jesch. d. Stadt Wien.)
Fahrende Leute.
SlüS) Th. HHinpc, 1). fahrende Leute in d.
dtseh. Vergangenheit. (= Monographien z.
dtsch.KulturgeHch. Her. v. G.Steinhausen.
Bd. JO.) L., Diederichs. 4». 128 8. Mit 122
Abbild. M. 4,lK).
3103a) J.Shikowski, Fahrendes Volk: Hütte],
8. l'12'.i, i;{5/7. (Vaganten u. Komödianten.)
3103) Ch. Meyer, D. dtsch. Landsknechte.
(= N. 2f)l, 8. 3b!)-8ü.)
3104) N. Spiegel, Gelehrtenproletariat u.
Gaunertum vom Beginn d. \i. bis z. Mitte
d. It). Jh. l'rogr. Schweinfurt. 58 8.
Gerichtswesen.
3105) J. Kohler, D. Carolina u. ihre Vor-
gängerinnen. Text. Erläuterungen. (Je-
schichte. Bd. 2. D. Bamberger Ilalsgerichts-
ordnung (InSe.)- Her. v. J. Kohler u. W.
Scheel. Halle, Buchhandl. d. Waisen-
hauses. XCI, ai2 8. Mit Abbild. M, 1(1,00.
3105a) F. Helbing, D. Tortur. Gesch. d.
Folter im Kriminalverfahren aller Völker
u. Zeiten. 2 Bde. B., Gnadenfeld & Co
VII, 268 S.; 268 8. Mit Abbild. M. 12,00.
3106) F. Byloff, D. Verbrechen d. Zauberei
(crimen magiae), e. Beitr z. (4esch. d. Straf-
rechtspflege in Steiermark. Graz, Leuschner
& Lubensky. 440 S. M. 8,00.
3106a) Rh ab a n u 8 , D. Hexen wesen u. d. Reform. :
DHausschatz. 28, N. 3.
3106b) E. Pauls, E. vehmgerichtl. Verfahren
gegen d, Stadt Düren aus Anlass e. Hexen-
prozesses, 1509 — 13: ZAachenGV. 23, 8.
366-402.
Krankheiten und Epidemien.
3107) H. Mayer, Z. Gesch. d. Pest im 15. u.
16. Jh.: Schau ins Land 28, S. 13-22.
3108) A. Dieudonnö, D. schwarze Tod:
AZgB. N. 179.
3109) H. Schelenz, Hamburger Pestordnungen
d. 16. Jh. (= 73. Verhandig. d. Ges. dtsch.
Naturf. u. Aerzte. Tl. 2. Heft 2. [L., Vogel.
XVIII, 649 8. M. 12,00.] 8. 86.)
3109 a) K. Kopp mann, lieber d. Pest d. J.
1565: HansischeGBll. 1901, S. 43-63.
3110) M. Bauer, D. (reschlechtsleben in d.
dtsch. Vergangenheit L., H. Seemann Nachf.
366 S. M. 4,00. (Viele litterarische Nach-
weise.)
3110a) J. Bloch, D Ursprung d. Syphilis. E.
medizin. u. kulturgeschichtl. Untersuchung.
Jena, Fischer. 1901. 313 S. M 6,00.
3110b) F. Unger, D. Flagellanten. (= Rätsel-
hafte Naturen. Bd 1.) Cöthen, Schumann.
79 8, M. 2,00.
(Geistiges Leben:
Allgemeines.
3111) K. Käser, D. Zeitalter d. Renaissance:
Wissen für Alle S. 172/5, 187 9, 204/6, 220,4,
241/4, 258-60, 274/5.
3112) W. Pottu, Wbat w&n the KenaiMUUice?:
Macniillans Magazine 86, 8. ;{08-2().
3113) W. Pater, I). Renaissance. Studien in
Kunst u. Poesie. Aus d. Engl. Qbersotzt v.
W. Sc hol ermann. Buchschmuck v. F.
Schumacher. L., Diederichs. VIII, 323 8.
M. 5,00.
3114) K. Vossler, Dante u. d. Renaissance:
NJbbKlAltGL. 11, 8. 85-107.
3115) Ch Shitlowski u. h. Stein. Jahre8l)cr.
über d. Gesch. d. Philos. im Zeitalter d.
Reformation: AGPhilos. 15, 8. 267-73.
Litteraturgeschichtliohes.
8116) J. Bolte u. J. Luther, D. 16. Jh.
(Litteraturgeschichte.) (= N. 226, 8. 300-24.)
3117) H. Dübi, I). Alpensinn in d. Litt. u.
Kunst d. Berner v. 1.537—1839. (= Njbl. d.
Litt.-Ges. Bern.) Bern, Wy.s8. 63 S. M. 2,00.
8118) P. Happach, Abriss z. elsä-^s. Litteratur-
gesch. bis z. Reformation: Reichsland 1,
N. 6-10.
3119) C. Lamprecht, D. dtsch. u. niederländ.
Dichtgn. im 16. u. 17. Jh.: N&S. 102, 8. 49-69.
3120) M. Spirgatis, Engl. Litt, auf d. Frank-
furter Messe v. 1561—1620. (= Samml.
bibliothekwissenschaftl. Arbeiten N. 15.) L.,
Spirgatis. 53 8. M. 3,00.
3120a) Th. Vetter, Litt. Beziehgn. zwischen Eng-
land u. d. Schweiz im Reformations-Zeitalter.
Gratulationsschr. z. 450j. .Jubiläum d. Univ.
Glasgow. Im Auftrage d. Rektors u. d.
Senats d. Univ. Zürich verf . Zürich, Zürcher
& Furrer. 1900. i". IV, 42 8. |[LCBI.
S. 1116/7.]l
3121) J. Schwering, Litt. Wechsel wirkgn.
Spaniens u. Deutschlands während d. MA.
u. d. Reformationszeit. (= id., Krit. Stud.
Heft 1 [Münster, Schöningh. VIT, 92 8.
M. 1,60]. 8. 9-43.)
3122) H. Möller, D. Bauern in d. dtsch. Litt.
d. 16. Jh. Diss. Berlin. 73 8.
Quellen:
Landtagsakten und Briefe.
3123) Ernestinische Landtagsakten l.Bd.: Die
Landtage v. 1487—1532. Her. v. C. A. H.
Burkhardt. (= Thüringische (teschichts-
Quellen Bd. 8, Tl. 1.) Jena, Fischer. IX,
304 8. M. 7,50.
3124) J. Hu 88. Gefangenschaftsbriefe. Nach
d. Originaldruck v. J. 1536. Zum Witten-
berger Univ.-Jubil. neu her. v. Const v.
Kügelgen. L-, Wöpke. XII, 30 S. Mit
Bildern u. Tafeln. M. 1,50.
8125) V. Ernst, Briefe u. Akten z. Gesch. d.
16. Jh.: WürttVjhh. 11, 8. 249-56, 465-71.
3126) H. Simonsfeld, Mailänder Briefe z.
bayer. u. allg. Gesch. d. 16. Jh. (Aus:
AbhhAkMünchen.) München, Franz. 4*.
249 S. M. 9,00.
8127) Polit. Correspondenz d. Herz. u. Kurfürsten
Moritz v. Sachsen. Her. v. E. Branden-
burg. Bd. 2, Hälfte 1. 1544—25. L.,Teubner.
468 8. M. 14,00.
3127a) Ch. Meyer, Briefe d. Kurfürsten
Albrecht Achilles an d. Verwalter d. Mark
Brandenburg: HohenzoUerische For8chgo.7,
S. 1-116.
8128) P. V. Niessen, Einige Briefe v. .Mutter
Käthe* (Gemahlin d. Markgrafen Joh. r.
70
11,2. Lyrik.
3129-8151
Küstrin) aus d. J. 1542 u. 1568: FBPG. 15',
8. 217-21.
3129) W. Friedensburg, A v Gumppenberg
als päpstl. Berichterstatter in Süddeutschland
1546-59: FKLB. 10, S. 263-93. (22 Briefe.)
3130) H. Kaiser, D. Brief samml. d. bischöfl.
Offizials N. Lindenstumpf aus Strassburg:
ZGOEh. 17, N. 1.
3131) G. Bessert, Z. Briefwechsel v. A. Weiss,
Pfarrer in Crailsheim: BBKG. 7, 8. 241-55.
3131a) Briefsammlung d. Hamburger Super-
intendenten J. Westphal aus d. J. 15.S0 — 75.
Bearb. V. C.H.W. Sil lem. Tl. 1. 1530-58.
Hamburg, Gräfe & Sillem. XX, 338 S.
M. 10,00.
3132) D. Vadianisch. Briefsamml. d. Stadtbibl.
zu St. Gallen. IV. (1526—80.) D. Chronik
d. H. Miles, her. v. E. Arbenz. (=
MVaterländG. 28.) St. Gallen, Fehr. 385 S.
M. 8,00.
3133) F. Koch, Briefwechsel J. Mörlins mit
Herzog Albrecht, Wolf v. Cöteritz, u. Chr.
V. Creutz während d. Osianderschen Wirren
1551-52: AltprMschr. 39, S. 517-96.
3134) 0. Clemen,6 Briefe aus d. Keformations-
zeit: ZKG. 23, S. 430/8. (W. Pirckheimer,
Crocus, N. Gerbel, T. Lambel, J. Menius,
Th. Münzer.)
3135) id.. Kl. Beitrr. z. sächs. Gelehrtengesch.:
NASäclisG. 23, S. 137-44. (Briefe v. H. Eppen-
dorf, A. Franck.)
3136) E. Friedensburg, Beitrr. z. Brief-
wechsel d. kathol. Gelehrten Deutschlands
im Reformationszeitalter: ZKG. 23, S. 438-77.
3137) D. Imesch, E. Brief d. Th. Platter
an Landeshauptmann P. Oerlig in Brieg:
AnzSchweizG. 33, N. 1.
Tagebücher und Denkwürdigkeiten.
3138) O. Waltz, D. Denkwürdigkeiten Kaiser
Karls V. Bonn, Strauss. 1901. 47 S. M. 1,20.
|[LCB1. S. 550.] I
3139) F. Hüttner, Selbstbiographie d. Stadt-
pfarrers W. Amnion v. Marktbreit (f 1634):
AKultG. 1. N. 1.
3139a) K. Koppmann, Denkwürdigkeiten d.
Rostocker Ratsherrn J. Parkow: BGRostock.
3. S. 1-28.
3140) J. Bickel, D. Selbstbiographie d. B.
Sibenhar, Pfarrers in Beyerberg 1572—1601:
BBKG. 8, N. 1.
3141) Ch. Meyer, Aus e. fürstl. Tagebuch d.
16. Jh. (= N. 251, S 111-49.) (Graf Wolrad
V. Waldeck 1548.)
3141a) H Türler u. A. Plüss, Bernische
Jahrzeitbücher: AHVBern. 16, S. 403-73.
3141 b) A. B ü c h i , Freiburger Aufzeichngn.
über d. Jahre 1435—52: FreiburgerGBU. 8,
S. 1-31.
3141c) R. D o e b n e r. Chronistische Aufzeichngn.
aus e. Stadtbiich v. Münder 1483 — 1547:
ZHVNiedersachsen. 1901, S. 341/8.
Beiseschilderiingen.
3142) F. Krüner, Brandenburger in Italien im
Zeitalter d. Renaissance: Archiv d. Branden-
burgia S. 70/7.
3143) F. Schulze, B. Springers Indienfahrt
1505—6. (= Drucke u. Holzschnitte d. 15.
u. 16. Jh. N. 8.) Strassburg, Heitz. VI,
100 u. 28 S. M. 6,00.
3144) A Viertel, Busbecks Erlebnisse in d.
Türkei in d. Jahren 1553 — 62. Nach seinen
Briefen zusammengestellt. Progr. Göttingen,
Vandenhoeck & Rupprecht. 41 S. M. 1,2'».
Stammbücher.
3145) K. Trautmann, Stammbuch H. W.
Schwarzdorffs : AltbayrMschr. 3, N. 3/5.
3146) C. Borchling, E. Hausbuch Egerik
Beningas: Jb. d. Ges. für bildende Kunst
u. Vaterland. Altertümer in Emden 14,
S. 177-235, 350/2.
11,2
Lyrik.
Geibtliche Ly rik: Allgeraeines N. 3147. — Protestantisches Kirchenlied (Luther) N. 3153; Gesangbücher N. 3155:
Kirchenlied der Reformierten N. 3157. - Biographische Beiträge: P. Eber N. 3158; J. Herrraann N. 3159; A. Lobwasser N. 3160;
K. Löner N. 31«1; M. Moller N. 3162; Ph. Nikolai N. 3163; J. Rihel N. 3164. — Katholisches Kirchenlied N. 3165. — Welt-
liche Lyrik: Allgemeines N. 3167. — Meistergesang: Gesamtdarstellnngen N. 316S: Lokalforsohnng: Iglau N. 3171, NArnberg
N. 3172, Schwaz N. 3173. — H. Sachs N. 3174. — Verschiedene Lyriker: H. Schneider Ton Augsburg N. 3177; H. Gering
N. 3178; A. Schönwaldt N. 3179. — Historische Lieder N. 3180. — Volkslied N. 3183. - Uebersetzungen N. 8193. —
Geistliche Lyrik:
Allgemeines.
3147) Rosien, D. evangel. Kirchenlied. (=
N. 78, S. 267-77.)
3147a) M. Friedlaender, D. dtsch. Lied im
18. Jh. 3 Bde. St., Cotta. 384,360,632 8.
M. 8,00; 12,00; 12,00. (Enthält einen Ueber-
blick über d. dtsch. Lied d. Reformationszeit.)
3147b) H. Ritter, Allg. Encyklopädie d.
Musikgesch. Bd. 4. (Von d. Reformation
bis S. Bach.) L., Schmitz. 223 S. M. 5,00.
3148) F. Spitta, Z Gesch. d. Pflege d. Kirchen-
lieds im Zeitalter d. Reform. : MschrGK. 7,
S. 292/4.
3149) A. Fischer, D. dtsch. evangel. j^irchen-
lied d. 17. Jh. Her. v. W. Tümpel. Heft 1.
Gütersloh, Bertelsmann. 96 S. M. 2,00.
(1570—1618.)
3160) W. Rudeck, Kirchenlieder. (= N. 57,
S. 198-215.)
3151) J. Stibitz, D. alten volkstüml. Kirchen-
lieder aus e. Iglauer Sprachinsel : D Arbeit. 1,
N. 3.
älfi9-S187
11,2. Lyrik.
n
3152) O. Boetticher. Z. Erklärung dtach.
Kirchenlieder: ZERÜ. 14, S. 129-31.
Protestantischen Kirchenlied.
:1153) E. VVürteiiibcrg, ,E. fcHte Hurg iHt
unser Oott": ZEHU. 14, 8. 24-3;j.
3154) E. Hopp, Z. (iesch. d. Liedes „Erhalt
uns Herr bei Deineni Wort": BBKG. 8,
S. 79-87.
Gesangbücher.
3155) p]yn (Jesangbuchleyn, welche man yetzt
und ynn Kirchen gehrauchen ist. Zwickau,
Zückler. bh S. M. l,2r). (ir)25.)
315(1) W. Nelle, 1). evangel. (Jesangbücher d.
Städte Soest u. Lippstadt. Jb. d. Ver. für
evangel. Kirchengesch. d. Graf.schaft Mark 4,
8. 39-76.
Kirchenlied der Reformierten.
3157) F. Spitta, Kesslers Ueberlieferung d.
Zwingliheder : MschrGK. 7, N. 6.
3157a) E. Egli, Zwingiis Kapellerlied nach
J. Kesslers Sabbata: Zwinghana S. 251/4.
Biographische Beiträge.
3158) G. Buchwald, P. Eber. (= Unsere
Kirchenliederdichter. N. 11.) Hamburg,
Schloessmann. 16 8. M. 0,10.
3158a) G. Bessert, Zwei Briefe v. P. Eber
an d. Markgrafen Georg Friedrich: BBKG.
8, 8. 72/9.
3159) A. Brüssau, J. Herrmann. (= N. 3158,
N. 13.) Hamburg, Schloessmann. 16 8.
M. 0,10.
3160) H. A. Köstlin, A. Lobwasser: RPTh.
11, 8. 568-70.
3161) Gh. Geyer, K. Löner: ib. 8. 589-93.
(Herausgeber d. ersten Hofer Gesangbuches.)
3162) F. Spitta, D. Dichter d. Liedes ,Ach
Gott wie manches Herzeleid": MschrGK. 7,
S. 12/8. (M. Moller 1547-1606.)
3163) W. Nelle, Ph. Nicolai, d. Dichter des
Wächter- u. Morgensternliedes. (= N. 3158,
N. 12.) Hamburg, Schloessmann. 168. M.0,I0.
3164) G. Knod, D. Psalterium d. J Rihel vom
J. 1594: MGESchG. 11, N. 4,
Katholisches Kirchenlied.
3165) E. V. Wildenburg, Ueber d. Gesch. u.
Pflege d. kathol. dtsch. Kirchenlieds. Bregenz,
Teutsch. 41 8. M. 0,45.
3166) Theele, Dtsch. Kirchenlied: Kath. Seel-
sorger 14, S. 363/4.
Weltliche Lyrik:
Allgemeines.
3167) J. Bolte, Lyrik. (= N. 226, 8. 302/8.)
Meistergesang.
3168) C. Mey, D. Meistergesang in Gesch. u.
Kunst. 2. Aufl. L., H. Seemann. 1901.
XVI, 392 8. M. 10,00. i[K. Drescher:
DLZ. 23, 8. 1343/7.]r
3169) H. Merian, D. Meistergesang. (= Opern-
führer N. 22/3: R. Wagners , Meistersinger
V. Nürnberg" [L., H. Seemann Nachf. 128 8-
M. 1,00.], 8. 18-30.)
3170) L. Keller, D. KultgeselUcbaften d. dUch.
Meistersinger u. d. verwandten Societäten:
MhhComeniusCies. 11, 8. 274-92.
S171) F. Streinz, Urkunden d. Iglauer Meister-
singer. Progr. Wien, StaatMgvmn im .'J. Be-
zirk. 28 8.
3172) G. Bauch, D. Nürnberg. I'oetenschule
(1496—1509): MVGNümberg. Heft 14.
8178) G Fischnaler, D. MeiHter«inger in
Schwaz: ZFerdinandeum. 46, 8. 300/7.
H. Sachs. (Siehe auch N. 3252-3259.)
3174) (i. ßarini, H. Sachs e i maestri cantori:
Cronache musicali 1,
3175) .1. Sahr, H. Sachs u. .L Fischart (JBL.
1899 n 2:72.) |[R. WagenfOhr: ZGymn.
56, 8. 31/5.JI
3176) A. L. Stiefel, H. Sachs u. d. Ritter v.
Thurn: 8tVL(i. 2, 8. 488/9.
Yerschledene Lyriker.
3177) M. Radlkofer, H. Schneider v. Aug;»-
burg, Sprecher Christians v. Braunschweig
u. des Kaiser Maximilian L: Bayerland 13,
8. 546/9, 574/5, 584/6, 596,8.
3178) Th. v. Li eben au, Pritschenmeister H.
Gering v. Zürich: AnzSchweizAltertumsk. 4,
8. 168-70. (Zwei Gedichte auf d. Stuttg.
u. Pforzheimer Herrenschiessen 1560 u.
1562.)
3179) Nebel, A. Schönwaldt, Verfasser d. Ge-
dichtes „Vom Leben d. grossen Christoffel*
(t 1591): QuBllHVHessen. 3, N. 1.
Historische Lieder. (S. auch N. 1241-1247.)
3180) R. Wolkan, D. polit. Dicht, d. Dtsch.
in Böhmen. 2 Hefte. München, Callwey.
18, 19 8. M. 1,00. (Aus: DArbeit.)
3180a) K. Steif f. Geschieht!. Lieder u. Sprüche
Württemb. Heft 3. St., Kohlhammer. 8.
321-480. M. 1,00. (Lieder aus d. J. 1534
bis 1608.)
3181) M. Pfau, Entscheidung aus'd. J. 1519
über d. „Schandlied": MVSächsVolksk. 2,
8. 28/9.
3181a) H.Möller, Ein hochdtsch. u. zwei nieder-
dtsch. Lieder v. 1563—65 aus d. 7 jährig,
nord. Kriege. Mite. Anhang: „Dtsch. Lieder
aus d. Grafenfehde". B., Weidmann. 4".
67 8. M. 5,00. (Aus: AbhhAkMünchen.)
3182) W. Köhler, E. Gedicht aus d. Zeit d.
Interims in Ulm: BUWürttembKG. 6,
S. 178-91.
3183) id., E. Spottgedicht auf Bischof Neithard
v. Thüngen: BBKG. 8, S. 221-34. (1.^90.)
3184) O. Günther, E. histor. Lied gegen Herzog
Moritz V. Sachsen: NASächsG. 23, 8. 2149.
(1547."»
8185) E. Lied vom Herzog Wilhelm v. Jülich:
Jb. d. Ver. für Evang. Kirchengesch. d. Graf-
schaft Mark 4, 8. 128,9.
3185 a) D. Verfasser d. Sterbeliedes Herzogs
Ludwig V. Württ.: BUWürttembKG. 6,
8. 81-90.
3186) A. Meister, Pasquille gegen Gebhard
Truchsess: AnnHVNiederrhein. 74, S. 152-63.
(1583.)
8187) F. M. Schiele, E. Weissagung auf
Magdeburgs Zerstörung: MagdeburgZg».
N. 20. (Gedicht v. P. Lotichius Secundus
1550 -51.)
n
II, 3. Epos.
3188-3216
Volkslieder. (Vergleiche auch N. 1207-1240.)
3188) A. Daur, D. alte dtsch. Volkslied be-
sonders d. 16. Jh. nach seinen formelhaften
Elementen betrachtet. Diss. Heidelberg. 52 8.
3188a) J. Bolte, Zum dtsch. Volkslied. 1-10:
ZVVolksk. 12, S. 101,5, 215/9, 343/8.
3189) A.Kopp, Niederdtsch. Liederdrucke aus
d. 16. Jh.: CBlBibl. 19, N. 11.
3189a) id., D. niederrheiu. Liederhs.: Euph. 9,
S. 21-42, 280—310, 621—37. (1574.;
1390) K. Greuther, Stud. z. Liederbuch d.
Klara Hätzlerin. (JBL. 1899 II 2:88.)
\[F. Panzer: ZDPh. 34, 8. 97-100.11
3191) Bergmannslied vom J. 1540: Unsere
Heimat 1, S. 211.
3192) Bettelgedicht d. Studenten S. Petri in
Emden: „Ach Mensch bedenck dat Ende
Din" : Jb. d. Ges. für bildende Kunst u.
Vaterland. Altertümer in Emden 14, N. 1/2.
(1600.)
Uebersetzungren.
3193) J. Englert, J. Englerts Uebersetz. v. J.
Aurpachs Odae Anacreonticorum: ZDPh. 34,
S. 375-96. (15^4.)
n,3
£po8.
Allgemeines N. 3194. Aeltere erzählende Dichtungen (A. von Hamersteten, Tenerdank) N. 3195. — Totentänze
N. 3197. — Jüngere erzählende Dichtungen: H. Sachs N. 3199: B. Waldis N. 3201; J. Fischart N. 3202. — Volksbücher:
Fortunatus N. 3205; Herzog Ernst N. 3206; Hürne Seyfried N. .'{207; Faustsage N. 3208. — Schwanksammlungen: Schildbürger
N.32U; Enlenspiegel N.3215; F. Dedekind N.3220; G. Wickram N. .3221. — Uebersetzungen (Arigo. M. Brand, A. Mnling, Ch.
Wirsnng, Lippiüorinm, Maria Magdalena) N. ■i222. — Chroniken (Basel, Bern, St. Qallen, Kaisheim, Pommern, Qnakenbrück,
Rhein, Thorn) N. :f226. —
Allgemeines.
3194) J. Bolte, Erzählende Dichtung. (=
N. 226, S. 3U8-11.)
Aeltere erzählende Dichtungen.
3195) E. Busse, Augustin v. Hamersteten.
E. Beitr. z. Gesch. d. dtsch. Litt, im Aus-
gange d. MA. Diss. Marburg. 79 u. 20 S,
(Epiker um 1497.)
3196) 0. Bürger, Beitrr. z. Kenntnis d. Teuer-
dank. Strassburg, Trübner. 173 S. M. 4,50.
Totentänze.
3197) C. Borchling, E prosaischer Totentanz
d. 16. Jh.: JbVNieddtschSprV. 28, S. 25-30.
3198) A. Schroer, D. Erfurter Totentanz:
MVGErfurt. Heft 23.
Jüngere erzählende Dichtungen.
3199) H. »Sachs, ausgewählt u. erläut. v. K.
Kinzel. 4. Aufl. (= Denkm. d. älteren
dtsch. Litt, für d. litteraturgeschichtl. Unterr.
her. V. G. Bötticher u. K. Kinzel. III.
D. Eeformationszeit. Bd. 1.) Halle, Buchh.
d. Waisenhauses. VIII, 120 S. M. 1,00.
3200) A. L. Stiefel, Zu d. Quellen d. Fabeln
u. Schwanke d. H. Sachs. L: StVLG. 2,
S. 146-83.
3201) id., Zu d. Quellen d. ^Esopus" v. B.
Waldis: ASNS. 109, S. 249-79.
3202) K. Saftien, J. Fischart. (= N. 78,
S. 300-17.)
3203) Ad. Hauffen, Fischart-ßtudien. 6:
Euph. 9, 8. 637-56.
3204) J. Bleyer, Zu Fischarts Flöhhatz:
ZDPh. 34, S. 132/3.
Yollisbücher.
3205) Th. Dekker, The pleasant comedie of
old Fortunatus. Her. nach d. Drucke v.
1600 V. H. Scher er. Erlangen, Deichert.
X, 152 S. M. 4,00. (Behandelt auch d. dtsch.
Volksbuch.)
3205a) E. F. Kossmann, D. Quellen v.
Chamissos Fortunat: Euph. 9, S. 341/6.
3206) HStickelberger,Z. Lied u. Volksbuch
vom Herzog Ernst: ZDA. 16, S. 101-12.
3207) M. Herrmann, D. Ueberlieferung d.
Liedes vom Hürnen Seyfried: ib. S. 61-89.
3208) B. Otto, D. Sage vom Dr. Heinrich
Faust. L., Scheft'er. 259 S. M. 4,00.
3209) Dr. Fausts grosser u. gewaltiger Höllen-
Zwang. Nach e. alten seltenen Hs. d.
Jesuiten-Kollegiums in Prag. L., Schlöffel.
30 S. M. 1,20.
3210) A. Pick, Faust in Erfurt. Progr. L.,
Fock. 48 S. M. 1,00.
3211) S. R. Nagel, Helena in d. Faustsage:
Euph. 9, S. 43-69.
3212) E. Schmidt, Faust u. d. 16. Jh. (=
N. 261 S. 1-35.)
3213) D. 'Geburtshaus v. Dr. Faust in Knit^-
lingen: Roland 1, 8. 391,
Schwanksanimlungen. (S. auch N. 3292-3294b.)
3214) O. E. Schmidt, Schiida u. d. Schild-
bürgerbuch. (= N. 262, S. 107-37.)
3215) Till Eulenspiegel. E. kurzweilig Lesen
V. seinem Leben u. Treiben. E. Volksbuch
mit Bilderschmuck v. Walt. Tiemann. L.,
H. Seemann Nachf. 4«. 73 S. M. 2,50.
3216) A. P 1 a 1 1 n e r, Lustigste Streiche Till Eulen-
spiegels u. Münchhausens Land-Abenteuer.
(Jraz, Styria. 112 S. Mit 20 Abbild. M. 0,35.
d2l7-3240
11, 4. Drama.
7S
3217) F. Lienhard, Till Eulenspiegel. Narren-
spiel in ;} Tln. A Aufl. B . G. H. Meyer.
114 8. M. l,6n. [id., DHeimat. H'.S. 220/2.];
3218) id., D. Fremde, Schelmenspiel in 1 Aufz.
ebda. 3M S. M <',[)0.
3219) F. Brie, Eulenspiegel u H. Sachs. (=r
N. 22«, S. .04-11 )
3220) F. DedekinduH, Grobianus. Her. v. A.
Bnmer. (= LLD. N. i6.) B., Weidmann.
XXXIV. 90 S. M. 3,4« t.
3221) G. Wie kram, Schwanke aus d. Roll-
wagenbüchleiii, in Bildern v. M. Bernuth.
(= Jungbrunnen Bd. 31.) B., Fischer &
Franke. 4G S. M. l,f)0.
3221a) id., Werke. Bd. 2. Her. v. .T. Bolte.
(= BLVSt. N. 223.) Tübingen, l.itt. Ver.
410 8. (Enthält: V^oni ungeratenen Sohn. Von
guten u. bösen Nachbarn. Der (Joldfaden.)
Uebcrsetznngen.
3222) K. Drescher, Arigo, d. Uebersetzer d.
Dekanierone u. d. Fiore di virtu. (JBL.
1!»01 II 3:31.) ||G. Baesecke: ADA. 28,
S.241-58;K.v.Bahder:LBlGRPh.S.101/4.]|
3223) F. Holleck-Weihmann, Z. Quellen-
frage V. Shakespeares Lustspiel ,Viel Lärm
um Nichts". Heidelberg, Winter. 92 S.
M. 2,40. (M. Brands Verdeutschung einer
Novelle Bandellos 1524.)
3224) J. Knepper, Beitrr. z. Würdigung d.
elsäss. Humanisten A. Muling: Alemannia 30,
S. 143-92. (Mit bes. Berücksichtigung seiner
Uebersetzgn.)
3225) W. Fehse, Chr. Wirsungs dtsch. Celestina-
übersetzung. Diss. HaUe. 73 S.
3225a) H. Althoff, Ueber d. Verhältnis d.
mittclniederdtüch. UeberseUg. d. Uppi-
floriumB zu d. verschiedenen Lesarten d.
Originaldichtg: ZDPh 34, 8. 1-13.
3225b) C. PI Egger t, The midde low german
Version of Mary Magdalen : Journal of german
philology 4, 8. 132-214. (1449.)
Chroniken. (Siehe auch N. 3279-3283.)
3226) Basier Chroniken. Her. v. d. bist. u.
antiquar. Gesellschaft fOr BaHel. Bd H.
Bearb. v. A. Bernoulli. L., Hirzel. VII,
597 8. M. 18,00.
3227) V. Anshelm, Berner Chronik. Her. v.
d. bist. Ver. d. Kantons Bern. Bd. 6. Bern,
Wyss. XXX. 374 8. M. ü,00.
8227a) H. Miles, Chronik. Her. v. E.
Götzinger u. T. Schiess. Mitteil, z,
Vaterland. Gesch. Her. vom Hist. Ver.
St. Gallen. Bd. 28, 8. 275-386.
3228) F. Hüttner, D. Chronik d. Klogten»
Kaisheim verfasst vom Cistercienser J. Knebel
im J. 1531. (= BLVSt. N. 22G.) Tübingen,
Verl. d. Litt. Ver. 623 8.
3228a) G. Gaebel, D. Hss. d. dtach. Pomerania:
romnierJb. 3, 8. 49-157.
3228b) R. Bindel, D. Stadtbuchchronik ▼.
Quakenbrück. Progr. Quakenbrück. 4".
31 8.
3228 c) Chronik u. Stamm d. ältesten Pfalr-
grafen bei Rhein u. Herzöge in Bayern
(1501). Her. v. G. Leidinger. (= Drucke
u. Holzschnitte d. 15. u. 16. Jh. N. 7.)
Strassburg, Heitz. Fol. 32, 30 8. M. 10,00.
3229) R. Toeppen, D. jüngere Redaktion d.
Thorner Stadtchronik mit Fort«etzg. für
1548—98: ZWestprGV. 44, S. 159-206.
n,4
Drama.
Altgeroeines K. 3230. — Oeistliohes Drama (Paradiesspiel, Passionsdrama, WeihnaohUspiel) K. 3233. — Tanx- nnd
Fastnachtsspiel (Spiel von den sieben Farben) N. 3240. — Xarkenschaaspiel N. 3242. — Geschieht« des 'l'heat«ri in «intelneB
St&dten and Lundsch^iften: Gger, Lübeck, Lazern, NQrnber,:, Regensbarg N. :}243. — Einzelne Drmroatiker: K. 0. Bayer N. 3248;
H.ManaeI N. 3248a; K. Manael N.S243b; J. Strathins N. 3249; J. Qulich N. 3250; C1. Stephan! N.8251. - Uani Saoht N. 326S. —
Allgemeines.
3230) W. Creizenach, Gesch. d. neueren
Dramas Bd. 2: Renaissance u Reformation.
Tl. 1. Halle, Niemeyer. 1901. XIV, 532 S.
M. 14,00. |[ASPh. 24, N. 1/2.]!
3231) W. Rudeck, I). Theater. (= N. 57,
S. 2Sf)-321.) (16. u. 17. Jh )
3282) J. Bolte, Schauspiel. (= N. 226, S. 311/8.)
Geistliches Drama.
3233) C. Klimke, 1). volkstüml. Paradiesspiel
u. seine mittelalterlichen Grundlagen. (=
Germanist. Abh. Her. v. F. Vogt. N. 19.)
Breslau, Marcus. VIII, 96 S M. 3,00.
3234) G. Fuchs, D. volkstüml. Element im
altdtsch. Passions- u. Osterspiel: ProtestMhh.
t), S. 268-72.
Jahresherioht« für neuere dentiohe Ldtteratvrgesehiohte.
3235) Bertholet, D. Entstehung d. volkstüml.
Weihnachtsspiele: DVolkslied 4, S. 154/6.
3235a) W. Geser, E. Weihnachtsspiel im hohen
MA. : StML. 6i, 8. 533-48. (Ludua scenicua
de nativitate Domini.)
3236) R. Sprenger, D. Diebsfinger: ZDPh. 34,
S. 562. (Zum Redentiner Spiel v 1493.)
3237) H. Speck, Zu A. v. Arnims P&petin
Johanna. (= N. 228, S. 212/«.)
3238) R. Jordan, D. Sterzinger Weihnachte-
spiel vom J. 1511 u. d. hess. Weihnachta-
spiel. Progr. Krammau. 30 8.
3239) G. Wustmann, Z. frühesten Musikgesch.
Leipzigs: LTIB. N. 124. (Passionsdrama.)
Tani- and FastnachtsspleL
8240) W. Gloth, D. Spiel- v. d. rieben Farben.
(= Teutonia. Her. v. W. Uhl. Bd. 1.)
xin. 10
74
II, f>. Didaktik.
3241-3269
Königsberg, Gräfe & Unzer. XII, 92 S.
M. 2,00. (Tanzspiel 1450.)
3241) A. Klassert, Mitteilgn. über d. Michel-
städt. Kirchenbibl. Progr. Michelstadt.
20 S. (Spiele v. Gengenbach 1500.)
Tfirkenschauspiel.
3242) W. Gerstenberg, Z. Gesch. d. dtsch.
Türkenschauspiels. I. 15. u. 16. Jh. Progr.
Meppen, Gymn. 61 S.
Lokalgeschichte des Theaters.
3243) K. Sie gl, Materialien z. Gesch. d. Egerer
Lateinschule v. 1300 — 1629 nach Urkunden
d. Egerer Stadtarchivs. Progr. Eger. 143 S.
3244) C. Stiehl, Gesch. d. Theaters in Lübeck.
Lübeck, Borchers. 244 S. M. 4,50.
3245) R. Brandstetter, D. Mundart in d.
alten Luzerner Dramatik: ZHM. 3, S. 1-26.
3246) Th. Hampe, D. Entwickl. d. Theater-
wesens in Nürnberg v. d. 2. Hälfte d. 15. Jh.
bis 1806. Nürnberg, Schräg. 1900. 378 S.
M. 6,00. [[Elisabeth Mentzel: LE. 4,
S. 492/4.] I
3247) P. Wild, Schauspiele u. Schaustellungen
in Regensburg: VHVOberpfalz. 53. S. 1-134.
Einzelne Dramatiker.
3248) E. Schmidt, D. Weiber v. Weinsberg:
SBAkBerlin. S. 624-49. (K. G. Beyer, geb.
1527.)
3248a) Hedwig Haldimann, D. Sprache d.
Hans Manuel (1525-1571) : ZHM. 3, S. 285-307.
3248 b) R. Wacker nage 1, N. Manuel d. Glaser:
BaslerZg. 1, S. 149-50. (Sohn d. Dichters.)
3249) H. Uhde-Bernays, J. Struthius Spiel
,D. Bekehrung St. Pauls' (1572): AGNM.
1901, N. 4.
3250) J. Bolte, E. niederdtsch. Scene aus
Gulich8Antiochus(1596):JbVNiederdSpr.28,
S. 52/8.
3251) H. Lambel, Einige Bemerkgn. z. Gl.
Stephanis Satyra (1568). (= Festschrift d.
Ver. für Gesch. d. Deutschen in Böhmen
[Prag, Calve. 191 S. M. 4,00], S. 80-95.)
3252) H. Drees, H. Sachs: B&W. 5, S. 198-204.
3253) A. Geiger, H. Sachs u. d. Nürnberg.
Gewerbe: SüdwestdtschRs. 2, S. 69-85.
3254) P. Paulsen, H. Sachs. (= N. 78,
S. 259-66.)
3255) A. L. Stiefel, H. Sachs u. d. Ritter vom
Thurn: StVLG. 2, S. 488/9.
3256) J. Wichner, H. Sachs: Heimgarten 26,
N. 3.
3257) H. Sachs, Werke. Her. v. A. v. Keller
u. E. Goetze. Bd. 25. (= BLVSt. N. 225 )
Tübingen, Veil. d. Litt. Ver. 660 S, (Ent-
hält e. chronologisches Gesamtregister aller
Dichtgn.)
3258) H. Sachs. Ausgew. u. erläut. v. K.
Kinzel. (= Denkm. d. älteren dtsch. Litt,
her. v. G. Bötticher u. K. Ki^nzel. Bd. 3.)
Halle, Buchhandl. d. Waisenhauses. 120 S.
M. 1 00.
3259) Ed. Walther, H. Sachsens Tragödie
Tristrant u. Isalde in ihrem Verhältnis z.
Quelle. L., Fock. 29 S. M. 1,20.
3260) ,Der dot mon" : BerlTBl. N. 117.- (Fast-
nachtsspiel V. H. Sachs als Operntext.)
11,5
Didaktik.
Geistliche Didaktik: Mystik N. 3261. — Messe und Predigtwesen N. 3264. — Vorreformatorische Erbannngs-
Htteratur (Gailer von Kaisersberg) N. 3267. — Katholiken (J. Brngmann, J. Herolt, J. Landtsperger, N. Salicetus, F. L.
Schömmerlin, M. von Weida) N. 3269. — Volkstümliche Erbauungs- und Streitlitteratur seit der Kirchenspaltung (J. Eberlin
Ton Günzbnrg, S. Lotzer, J.Opitz) N. 3273. — Weltliche Didaktik: Historiker und Chronisten: H. Caramermeister N. 3279;
A. Engel N. 3280; G. Haner N. 3280 a; 8. Franck N. 3281; B. Marti N. 3232; J. Textor von Haiger N. 3283; B. Zink N. 3284.
— Aerzte und Natatforscher (Th. Paracelsns, E. Hösslin, Th. Dorsten, A. Lonicer) N. .S285. — Kalender N. 3289. — Didaktische
Dichtung: Allgemeines N. 3292; Satire und Schwank: Reinke de Vos N. 3293; S. Brant N. 3293a; Th. Murner N. 3293b; Erasmui
Alberns N. 3294; J. Fischart N. 3294 a. — Sprüche und Rätsel N. 3295. — Verschiedenes K. 3296. —
Geistliche Didaktik:
Mystik.
3261) R. Langenberg, Quellen u. Forschgn. z.
Gesch. d. dtsch. Mystik. Bonn, Hanstein.
XI, 204 S. M. 5,00.
3262) A. Godfernaux, Sur la psychologie du
myeticisme: RPhilos. S. 158-70.
3263) E. Murisier, Les maladies du sentiment
religieux. Paris, Alcan. 1901. 174 S. F. 2,50.
|[J.R6ville: Revue de l'histoire des religions
44, S. 4.39-42.JI (Mystik.)
Messe und Predigtwesen.
3264) A. Franz, D, Messe im dtsch. MA.
Beitrr. z. Gesch. d. Litt. u. d. religiösen
Volkslebens. Freiburg i. B., Herder. 770 S.
M. 12.00.
3265) K. Landmann, D. Predigtwesen in West-
falen. (JBL. 1901 II 5 : 9.) |[C. Borchling:
ADA. 28, S. 235-41: H. Haupt: HVj. 5,
S. 1I420.]|
3266) H. Mohl, D. Laienpredigten d. Bibl. d.
grauen Klosters. Progr. Berlin, Gymn.
z. Grauen Kloster. 40 S.
Yorreformatorische Erbauungslitteratnr.
3267) Geiler v. Kaisersberg, Ars moriendi.
(JBL. 1901 II 5:8.) |[LCB1. S. 716/7.]|
3268) J. M. Stone, Pictures of the reformation
period: J. Geiler and his contemporaries:
Dublin Review 130, S. 124-51.
Katholiken.
3269) P. Schlager , J. Brugmann, e. Reformator
d. 15. Jh.: Kath. 25, S. 119-32, 232-56.
8370-8M0
n, 5. Didaktik.
75
3270) N. Piiulus, J. Herolt u. seine Lehre:
ZKathTheologie. 26, ß. 417-47. (VerfaBser
(1. „DiacipuluH".)
3'i70a) M. INIartin, J. Landtsperger. Die unter
diesen Namen geltenden Schriften u. ihr Vf.
AugHburg, liampart. IV, 116 S. M. 2,00.
3271) L. rfleger, N. Salicetus, e. gelehrter
elaäss. Ciccrst.-Aht d. ir>. .Ih.: StMHCÜ. 22,
N. 4.
3271a) id., F. L. Schöinmerlin, e. Thanner
Frunciscuner d. ausgehenden .Ih. : Stras»-
burgerDiöcesanJil. NF. 4, 8. 107/8.
3272) N. PauluH, M. v. Weida. E. Doniini-
. kaner d. ausgehenden MA.: ZKathTheologie.
26, S. 247-ti2.
Yolkgtninliche Erbannn^slltteratnr znr Zeit
der Keformation.
3273) W. Rudeck, Erbauung.s8chriften u. relig.
Volkslitt. (= N. 57, 8. 2r)2-80.)
3274) W. Lücke, D. Entstehung d. ,lö Hundes-
genossen'' d. .1. Eberlin v. Günzburg. Diss.
Halle. 100 S.
3274a) .1. Habermann, Morgen- u. Abend-
gebete. 3. Aufl. Zwickau, Herrmann. 175 S.
16». M. 0,25.
3276) A. Goetze, S. Lotzers Schriften, L.,
Teubner. V, 86 S. M. 3,00.
3276) C. A. Witz-Ober lin, Opitiana: JGGPü.
23, S. 22-45. (J. Opitz.)
3277) H. Werner, 1). Flugschrift ,0nu8
ecclesiae* (151!)) mit e. Anhang über d.
social- u. kirchenpolit. Prophetien. Giessen,
Ricker. 1901. 106 S. M. 2,00. |[v. Hackel-
berg: ALBl. 11, S. 29.V4.JI
3278) V. Weckerling, E. Flugblatt vom J.
1505: Vom Rhein 1, N. 2.
Weltliehe Didaktik.
ClironisteD. (Vergleiche auch N. 3226-322!).)
3279) li. Schmidt, Zu H. Cammermeister :
Neue Mitt. aus d. Gebiet hist.-antiquar.
Forschgn. 21, S. 173-81.
32S0) H. Pieper, D. mark. Chronist A. Engel
(.Vngelin) aus Straussberg. Tl. 1. Progr.
H., (Jaertner. 1". 20 S. M. 1,00.
3280 a) H. Oncken, Aus d. letzten Tagen S.
Francks: MhhComeniusGes. 11, S. 86-lOL
3281) H. Waltzer, G. Hauer v. NiederaltalV-h,
e. bavr. Chronist d. 15. Jh.: ArchivaLZ. 10,
S. 270-90.
3282) A. Hai 1er, B. Marti (Aretius). E.
Berner Gelehrter u. Forscher d. 16. .Th. (=
NjblHVBern.) Bern,Wyss. 4». 56 S. M. 2,00.
3283) G. Voigtmann, J. Textor v. Haiger, d.
nassauische Chronist (f 1626): Nassovia 3,
S. 86/7.
3284) .r. Vrhovec, D. schwäb. Chronist. R. Zink
u. e. interessante Schule zu Reifnitz in Unter-
krain: Mitt. d. Museal- Ver. für Krain 13,
S. 1-16.
Aerzte und Naturforscher.
3285) F. Strunz, Theophrastus Paracelaus als
Persönlichkeit: AZgB. N. 145.
3286) M. Höf 1er, Z. Todestage d. Paracelaus:
Zeitw. 32, S. 198/9.
3287) K. Sudhoff, Jatromathematiker vor-
nehmlich im 15. u. 16. .Ih. (= Abhb. z.
(lesch. d. Medizin, Heft 2.) Hrealau, Kern.
M. 4,fXJ.
3288) F. W. E. Roth, D. Botaniker E. Röualin,
Th. Dorsten u. A. Lonicer 1526—86: CBlBibl.
19, H. 271-86, 338-45.
Kalender.
3289) M. H u r r w i t z , Antiquariats- Katalog
N. 87. Z. Gesch. d. Kalender«. Berlin. Vif,
59 S.
3290) B. Clemenz, Z. Gesch. d. Volksbildung
in Schlesien: CBlVolksbild. 2, N. 3/4.
(Kalender.)
3291) P. Drechsler, ,D. alten Weiber Philo-
sophey". (= N. 228, S. 42-84.) (Kalender d.
16. .Jh.)
Didaktigche Dichtung. (S. auch N. 32 15-3221.)
3292) L. Langer, Z. Narrenlitt. Progr. Villach.
34 S.
.t292a) A, Ohorn, Altdeutscher Humor. B.,
Hof mann & Co. 191 8. M. 3.00.
3293) R. Sprenger, Zu Reinke de Vos:
KBlNiederdSprV. 22, S. 89-90.
3293a) E. Bjorkmann, Bemerk, z. d. nieder-
dtsch. Bearbeit. d. Xarrenschiffs. Upsala,
Berling. 18 8.
3293b) R. Ischer, Redensarten u. Sittenschilde-
rungen in d. Schriften Th.Mumers: NBemer-
Tb. S. 54-95.
3293c) D. B. Shumway, Notes on Mumers
Schelmenzunft: MLN. 18, N. 1.
3294) A. L. Stiefel, Zu d. Quellen d. Erasmus
Alberschen Fabeln: Euph. 9, S. 609-21.
3294a) W. Teichmann, Vom Strassburger
(iimpelmarkt 1577: .JbGLElsass-Lothr. 18,
S. 201,2. (Nach J. Fischart.)
3294b) A. Hauffeu, Fischart-Stud. : Euph. 9,
S. 637-57.
3295) A. Kopp, Altes Kernsprüchlein u. Volks-
reime für liebende Herzen ein Dutzend:
ZVVolk«k. 12, S. 3S.f,6.
3295 a) C. Walt her, Gottes Klage über d. un-
dankbare Welt. (Spruch aus d. .1. 1593.)
3295b) R- Doebner, Gereimte Zuschriften,
(= id., Stud. z. Hildesheimer Gesch. (Hildes-
heim, (ierstenberg. IV, 240 8. M. 3,00. j,
8. 218-23.)
3295c) G. Kohfeldt, Reimrätsel: JbVNiederd-
Spr. 28, 8. 117.
Yerschiedenes.
3296) J. Mantuani, E. unbekanntes Druck-
werk: MOesterr Ver Bibliothekswesen. 6, N.l.
(Erste Ausg. d. .Musica" d. J. Cochlaeus.)
3297) N. Paulus, Z. Wunderlitt. d. 16. Jh.:
ZKathTheologie. 25, N. 4.
3298) E. Bröse, E. handachriftl. aufbewahrtes
Gebet aus d. 16. Jh.: MschrGK. 7, 8. 237/8.
(E. Zauber- u. Rosenaegen.)
8299) A. V. Muralt, D. älteste Denkm. dtsch.
Bierlitt.: Tag 1901, N. 359. (J. Placotomus,
De natura cerevisiarum et de mulso 1551.)
8300) J. Bolte, Doktor Siemann u. Doktor
Kolbmann, zwei Bilderbogen d. 16. Jh.:
ZVVolksk. 12, 8. 296-307.
10*
76
II, 6. Luther und die Eeformation,
8801-83*21
11,6
Luther und die Reformation.
Reformationsgeschichte: Allgemeines nnd Bibliographisehes N. 3301. — Einzelne Episoden (Ablassstreit)
K. 3314. — EirchenTisitation N. 3316. — Abendmahlstreit N. 8318. — Bekeantnisschriften N. 3321. — KHiechisronsgeschichte
(K. Olevianns, A. Hyperins, J. Brenz) N. 3327. — Schul- nnd Ordenswesen N. 3331. — Flugschriften (J. Eberlin von Günzbnrg,
S. Lotzer) N. 3332. — Katholische Kirche: Einzelne Persönlichkeiten: Aleander N. 3336; Alexander N. 3336a; Bischof
Adolf Ton Merseburg N. 3336b; J. Eck N. 3337; A. Engelbrecht N. 3338; J. Gropper N. 3338a; A. Hochstraten N. 3339; B.
Latomns N. 3340; J. Latomns N. 3340; F. Ningnarda N. 3341; Wolfg. von Salm N. 3342; J, Tetzel N. 3343; J. Wirapfeling
N. 3345. — Briefwechsel N. 3346. — Katechismus N. 3347 — Gegenreformation: Allgeraeines N. 3348. — Einzelne Städte und
Landschaften: Böhmen N. 3349; Ermland N. 3351; Kombnrg N. 3352; Mainz N. 3352a; Salzburg N. 33.^3; Württemberg N. 3354.
— Evangelische Kirche: Luther: Charakteristiken und Biographien N.3356; Biographische Einzelheiten (Erfurt, Witten-
berg, Rom, Wartburg, Lebensende) N. 33C4; Neuansgaben der Werke und Schriften N. 3371; Erklärung und Beurteilung einzelner
Schriften N. 3378a; Briefwechsel N. 3383; Sprache N. 3385; Theologie und Ethik N. 3387. — Sociale Anschauungen N. 3396. —
Beurteilung (vom evangelischen Standpunkte; die katholische Geschichtsschreibung und Luther) N. 3401; Vergleiche mit
anderen Persönlichkeiten (Paulus, Schiller) N. 3406; Verhältnis zum heutigen Geistesleben N. 3408; Luther in der deutschen
Lyrik N.3411; Lutherfestspiel N. 3413; Verschiedenes N. 3415. — Katharina von Bora N. 3416. — Philipp Melanchthon N. 3418.
— Einzelne Länder Deutschlands: Baden N. 8429; Bayern N. 3431; Brandenburg N. 3444; Elsass (K. Klee von Gerolzhofen) N. 3446;
Hessen (F. Lambert, L. Sutel, B. Wilhelm) N. 3449; Lübeck N. 3459; Mecklenburg (Heinrich V., A. Stoffregen) N. 3460;
Pommern N. 3468; Posen (J. Laski) N. 346V; Rheinland N. 3470; Sachsen und Thüringen (A. Corvinns, W. Cyklopins, J. S.
Egranus, Ernst der Fromme, Mosellanus, J. Schenck, G. Spalatin, H. Stromer, Ch. Walther) N. 3473; Schlesien (J. Krafft, W.
Link, J. Thurzo) N. 3497; Waldeck N. 3500; Westfalen N. 3501; Westpreussen N. 3502; Württemberg (J. Lachmann, J. Pisca-
torins) N. 3503. — Oesterreich (J. Mathesius, G. Schildt) N. 3508. — Schweiz: H. Zwingli N. 3521; J. Kessler N. 3527; J. Calvin
N. 3529; J. Murer N. 8535; H. Ryhiner N. 3536; B. Wyss N. 3537. — Spanien (F. de Enzinas) N. 3538. — Russland (M. Hoff-
mann, J. von Blankenfeld) N. 3539. — Taufgesinnte und Ketzer: J. Denok N. 3641; ü. Hugwald N. 3544; Einzelne Stidte
und Landschaften (Bern, Eiderstedt, Fulda, Jülich, Kürnbacb, Münster [J. von Leiden], Oberschwaben, Zabern) N. 3545. —
Allgemeines nnd Bibliographisches.
3301) K Müller, Kirchengesch. TeillV. Bd.2.
(= Grundriss d. theolog. Wisseuschaften.
Her. V. E. Gh. Achelis, Baumgarten,
Benzinger u. a. Abteil. 12b.) Tübingen,
Mohr. S. 177-571. M. 6,80.
3301 a)G. Buch wald, Gesch. d. evangel. Kirche :
(= Schloessmanns Bücherei für d. christl.
Haus. Bd. 1.) Hamburg, Schloessmann.
IV, 256 S. M. 2,00.
3302) A. Guggenheimer, A general history
of the Christian Era. 2: The Protestant
Eevolution. St. Louis, Herder. 472 S.
3303) H. B. Work man, The dawn of reform.
Bd. 2. London, Kelly. 1902. 390 S. Sh. 3/6.
3304) G. Evers, „Los von Kom." Geburts-
gesch. d. Los v. Eom-Bewegg. im 16. Jh.
Bozen, Auer & Co. XII, 647 8. M. 8,00.
3305) W. Köhler, Eef ormationsgesch. : ThEs. 5,
8. 10-20. (Eeferate.)
3306) O. Clemen, Beiträge z. Eeformat.-Gesch.
aus Büchern u. Hss. d. Zwickauer Eatsschul-
bibl. Heft 2. B., Schwetschke & Sohn.
IV, 747 S. M. 4,00. |[G. Bossert: ThLZ.
27, S. 425/7.] I
3307) A. S. E. Talma, Eeformatie en christe-
lijke religie: TheologStudien. (Utrecht) 20,
S. 109-64.
3308) 0. K 1 o p p , Was ist Eef ormation ? : HPBll.
129, S. 632-i8.
3300) Eeformation, Evolution, Eevolution : Mag.
für evang. Theologie u. Kirche (St. Louis)
NF. 4, S. 401/4.
3310) Ad. Stöcker, D. Kirche u. d. Reformation :
DEKZ. 16, S. 1/3, 9-11, 17/9, 25/7, 33/4, 41/3.
3311) F. Cauer, D. Reformation u. d. Arbeit:
EKZ. 25, S. 195/6, 203/4, 210/1, 218/9, 226.
3312) W. Thomas, D. Anschauungen d.
Reformatoren vom geistl. Amt. (JBL. 1901
II 6 : 216.) |[W. Köhler: ThLZ. 27, S. 700/l.]i
3812a) G. Samtleben, Evangel. Pastoren u.
Gemeinden im Eeformations-Jh.: Pfarrhaus
18, S. 17-21.
3313) W. Köhler, Kirchengesch. vom Beginn
d. Eeformation bis 1648: ThJB 21, S. 533-643.
3313 a) G. Müller, Eeformation u. Gegen-
reformation: JBG. 251, g 362-99.
Ablassstreit.
3314) W. Köhler, Dokumente z. Ablassstreit
1513. (= Samml. ausgew. kirchl. u. dogmen-
geschichtl. Quellenschr. Her. v. G.Krüger.
Bd. 3.) Tübingen, Mohr. VIII, 160S. M.3,00.
3315) E. Nestle, E. paar Kleinigkeiten zu
Köhlers Dokumenten z. Ablassstreit v. 1517:
ZKG. 23, S. 630/1.
Kirchen Visitation.
3316) Visitationsberichte d. Diöcese Breslau.
Archidiakonat Breslau. Her. v. J. Jung-
nitz. (= Veröffentlchgn. aus d. fürstbischöfl.
Diöcesan- Archiven zu Breslau. Bd. 1. Tl. 1.)
Breslau, Adlerholz. VII, 803 S. M. 20,00.
3317) B Albers, F. Ninguardas Visitations-
thätigkeit in d. österr. Kronlanden von 1572
bis 1576: StMBCO. 23, S. 126-54.
Abendmahlsstreit.
3318) G. Kawerau, Z. Gesch. d. luther. Lehre
V. d. Konsekration im 16. Jh.: Halte was
Du hast 25, N. 6.
3319) F. Bresch, Strassbourg et la quereile
sacramentale ou rapports de Bucer k ce
propos avec Luther, Zwingli et Calvin.
Thfese. Montauban. 100 S.
3320) J. Hausleiter, Z. Stellung d. Rhegius
im Beginn d. Abendmahlstreites: BBKG. 8,
S. 283/5.
Bekenntnisschriften.
3321) E. F. K. Müller. D. Bekenntnisschriften
d. reformierten Kirche. In authent. Texten
mit geschichtl. Einleit. u. Register her. L.,
Deichert. LXXI, 976 S. M. 22,00.
S832-3SW
II, t). i^utlier uikI «lic Deformation.
77
8822) W. Köhler, D. authentische Text d.
Confessio Augustana: ThRs. 5, S, 265-78.
8328) Th. Kolde, E. krit. Auag. d. Augsb.
Konfession: ThLHl. 23, S. 73/8, 89-93. (Dazu
P. Tschackert: ib. S. 1J3/7.)
8824) P. Tschackert: D. bisher unbekannte
Ulnier Hs. d. dtscli. Augsburgischen Kon-
fession: ThStK. 75, S. 48-70.
8825) id., D. bisher unbekannte Schwäbisch-
Haller Handschrift d. dtsch. Augsb. Kon-
fession: NKZ. 13, S. 448-57.
332H) .1. Kicker, I). Konstanzen Hekenntnis
fürd Reich.stag zu Augsburg 1530. Tübingen,
. Mohr. 58 S. M. 1,60. (Aus Theolog. Abhh.
für II. .1. Holt/mann.)
Katechismnsgesehichte.
8327) Scheff nuicher, ('at(''chisnie de contro-
verse ou de l'origine du Lutheranisuie, tir(5
des ouvrages memes de Luther. Bruxelles,
Vromant. 218 f^.
382S) F. W. Cuno, Können wir Olevianus als
Mitverfasser d. Heidelberger Katechismus
neben Ursiuus stellen?: RKZ. 26, 8. 212/4,
220/4.
8829) E. Chr. Achelis u. E. Sachsse, D.
Homiletik u. Katechetik d. A. Hyperius.
(.IHL. 19(»1 II 6:4:t.) |[LCB1. S. ]065.|!
8380) R. Günther, Wortzeichen oder Wahr-
zeichen?: Th8tK. 75, 8. 147-57. (Betrifft d.
Brenzschen Katechismus.)
Schul- H. Ordenswesen. (S. auch N. 1629-1634.)
8:i81) G.lMertz, D.Schulwesen d. dtsch. Reform.
(JBL. J901 II 6 : 51.) |[L. Zürn: ZGymn. 56,
8.527/9; F. Cohrs: ThLBl. 23, 8.426-31;
K. Knoke: ThLZ. 27, S. 504/6; G. Kauf-
mann: DLZ. 23, S. 2968/9.11
8382) F. Herrmann, Miscellen z. Reformations-
gesch.: ZKG. 23, 8. 263/8. (Ordenswesen.)
Flugschriften. (Siehe auch N. 3272-8278.)
3332a) W. Rudeck, Flugschriften u. Polemik.
(= N. 57, S. 322-61.) (Reformationszeit u.
17. Jh.)
3383) L. Enders, J. Eberlin v. Günzburg, sämtl.
Schriften. Bd. 2. (JBL. 1901 II 6:52.)
i[0. Giemen: Euph. 9, 8. 251/2.]|
3384) W. Lücke, I). Entstehung d. 15 Bun^s-
genossen d. J. Eberlin v. (Uinzburg. Diss.
Halle. 1902. 102 8.
3335) 8. Lotzers Schriften. Her. v. A. Goetze.
L., Teubner. V,86 8. M. 3,00. |[G. Bossert:
DLZ. 23, 8.2029-31; W. Kawerau: LCBl.
S. 1 634/8.] I
Katholische Kirche:
Einzelne Persönlichkeiten.
8386) W. Friedensburg, H. Aleander, H. Mil-
titz u. K. V. Emser: NASächsG. 23, N. 3/4.
3336a) P. Schmidt, Pater Dr. Alexander
(Soenichen): ZWestprGV. 44, 8.215-24.
3336b) ü. Giemen, Bischof Adolf v. Merse-
burg u. d. Pfarrer v. Schönbach u. Gross-
buch. (= N. 3306, 8. 4-14.)
8887) J. B. Götz, Beratungen u. Ratschläge
J. Ecks z. Unterdrückung d. luther. Beweg.
1523: Germania». N. 17-20.
3338) D. Spevrer Weihbischof A. Engelbrecht:
Kath. 25, 8. 61-72.
3338a) W. V a n G u 1 i k , D. Scholiaster J. Gropper
u. seine Thätigkeit im Kurfürstentum Köln
bis 1540. Diss. Münster. 63 8.
3839) N. Paulus, Z. Bi<jgraphie Hochstratcns:
Kath. 8. 22-40.
3340) G. Kawerau, E. Brief d. B. Latomnii
an Mel.: ThStK. 75, 8. 140/7.
3340a) id., J. Latomus: RKI»Th. 11, 8.302/3.
3341) K. Schellhas, Akten z. Reform thfttigkeit
F. Ninguardas insbes. in Bayern u. Öster-
reich 1572 — 77. Quellen u. Forschg^n. autt
ital. .\rchiven 4, 8. 208-35.
3842) R. Reichenberger, Wolfg. v. Salm,
Bischof V. Passau (1540—55). (= 8tud. u.
Darstellgn. auf d. (iebiet d. Gesch. Her. v.
H. Grauert. Bd. 1, Heft 3.) Freiburg,
Herder. VII. 84 8. M. 1,.^)0.
3;i43) F. Herr mann, Tetzels Eintritt in d.
Dienst d. Erzbischofs Albrecht: ZK(}. 63,
8. 262/5.
8343a) N. Paulus, J. Tetzel. (JBL. 1899 II
6 : 65.) IIA. E. Berger: HVjs. ."), 8. 2.')6/9.]|
8344) E. U.-F., Tetzels Abla8.ska8ten : Roland 1,
S. 695/K.
3345) J. K nepp er, Jacob Wimpfeling 1450
—1528. Sein Leben u. seine Werke nach
d. Quellen dargestellt. (= Erläut. u. Ergänz.
z. Janssens Gesch. d. dtsch. Volkes. Bd. 3.
Heft 2/4. Her. v. L. Pastor.) Freiburg i. B.,
Herder. XX, 375 8. M. 5,50.
Briefwechsel. (Siehe auch N. 3125-3137.)
3346)W.Frieden8burg,Beitrr. Z.Briefwechsel
d. kathol. Gelehrten Deutschlands im Re-
formationszeitalter: ZKG. 23, 8. 110-55,
438-77.
Katechismus.
3347) Holder, I). kleinste dtsch. Katechismus
V. P. Canisius: Theologische Revue 1, N. 3,
Gegenreformation. (Lokalgeschichte.)
.3348) L.Weber, D. Litt. d. Gegenrefonn. (=
N. 78, 8. 333-54.)
8349) Th. Kiilina, Z. Gesch. d. kathol. Reform.
in Böhmen: Cesky casopis histor. 7, S. 187-95.
3350) V. Schmidt, Z. (lesch. d. Gegenreform.
in Südböhmen: MVGDB. 40, 8. 4(i7-53.
3351) Fr. Di tt rieh, Gesch. d. Katholizismus in
Altpreussen v. 1525 bis z. Ausg. d. 18. Jh.
Braunsberg, Huye. XVI, 539 8. M. 5,00.
(Aus ZGErmland.)
.3852) F. X. Mayer, Zur Gesch. d. Gegen-
reformation in den Komburger Pfarreien:
DiöcesanASchwaben. 20, N. 1/5.
3.352a) J. Schmidt, D. kath. Restauration in
d. ehemal. Kurmainzer Herrschaften König-
stein u. Rieneck. (= Erläut. u. Erganz. z.
J. Janssen, Gesch. d. dtsch. yolke». Her.
v. L. Pastor. III, 1.) Freiburg i. B., Herder.
XI, 124 8. M. 1,80.
8.353) C. F. Arnold, D. Ausrottung d. Prote-
stantismus in Salzburg unter Erzbischof
Firmian u. seinen Nachfolgern. 2. Hälfte.
(= SchrVRG. N. 69.) Halle, Niemever.
112 8. M. 1,20.
3854) H. Günter, D. Restitutions-Edikt v.
1629 u. d. kath. Restauration Altwirtembergs.
St., Kohlharamer. VII, 385 S. M. 7,00.
8855) Duncker, D. Gegenrefonn. in Thalheim
an d. Schotzach 1628 — 49: BWKG. 6,
S. 45-66.
78
11,6. Luther und die Eeformation.
3356-3S92
Erangelische Kirche:
Martin Lutiier:
Biographien nnd Charaiiteristilien.
3356) G. Brandes, M. Luther. (== N. 218,
S. 70-9Ü.)
3357) G. Frey tag, Dr. Luther. 4. Aufl. L.,
Hirzel. IV, 159 S. M. 2,00.
3357a) K. Heidrich, Luthers Person u. Werk:
(= Quellenbuch für d. Eeligionsunterr.)
L., Teubner. 82 S. M. 1,20.
3358) J. Köstlin, Martin Luther. Neubearb.
Aufl., nach d. Verfassers Tode fortgesetzt v.
G. Kawerau. Bd. 1. B., Duncker. 400 S.
M. 0,50.
3359) id., Luther: RPTh. 11, S. 720-56.
3359 a) P. Langbein, M. Luther im evang.
Haus. Bearb. u. her. Köln, Schafstein &
Co. XIX, 824 S. Mit Abbild., 1 Bildnis u.
2 Farbdr. M 13,00.
3360) W. S. Tilly, Eenaissance Types. London,
FisherUnwin. XXIV, 400 S. | [Dublin Eeview
130, S. 222/5.]| (Luther, Eeuchlin, Erasmus,
Tetzel.)
3361) J. Luther, Luther. (= N. 226, S. 318-21)
3362) M. Eade, Luthers Leben. 3 Bde. Neue
Ausgabe Tübingen, Mohr. 1901. V, II,
772 S.; IV, 746 S.; VI, 770 S. M. 13,50.
i[G. Kawerau: HZ. 89, S. 103/5.]|
3363) P. Tschackert, M. Luther. (= N. 78,
8. 233-46.)
3363a) C. Werckshagen, Luther. (= id., D.
Protestantismus am Ende d. 19. Jh. Bd. 1.
[B., Wartburg. 4«. 572 S. Mit Tafeln u.
Abbild. M. 25,00.] S. 25-48.)
3363b) O. Giemen, Zu Luthers Stammbaum
u. Erfurter Studienzeit. (= N. 3306, S. 1/3.)
3364) P. Baarts, Luthers Evangelisation in
Wittenberg: DEKZ. 16, S 60/1.
3365) Eeyländer, D. 95 Thesen u. d. Ent-
wicklung Luthers bis zum Schlüsse des Ab-
lassstreites: KirchlWochenschr. 44, S. 691/6.
3366) F. Herr mann, D. Gutachten d. Univ. zu
Mainz über Luthers Thesen : ZKG. 23, S. 265/8.
3367) G. V. Graevenitz, Luther in Eom.
(= N. 239, S. 134-52.)
3367a) N. Paulus, Zu Luthers Eomreise: HJb.
22, N. 1.
3368) H. Nobbe, Luthers Bergung auf d.
Wartburg vom 4. Mai 1521 bis 3. März 1522:
LZgB. N. 27/8.
3369) G. Kawerau, Luthers Rückkehr v. d.
Wartburg nach Wittenberg. (= Njbl. her.
V. d. histor. Komm. d. Prov. Sachsen. N. 26.)
Halle, Hendel. 68 S. M. 1,00.
3370) V. Schnitze, E. unbekannter Bericht
über Luthers Lebensende: NKZ. 13, N. 7.
Schriften.
3371) Dr. M. Luthers Werke. Kritische Ge-
samtausgabe. Bd. 23 u. 25. Weimar, Böhlau.
XV, 762 S.; V, 528 S. M. 23,60; M. 15,00.
3872) Th. Kolde, D. Weimarer Luther- Aus-
gabe: GGA. 164, S. 758-67.
3373) Dr. M. Luthers sämtl. Schriften. Her.
V. Joh. Georg Walch. Bd. 17. Zwickau,
Schriften- Verein. 4". XXV, 2261 S. M. 18,00.
3S74) id., ausgew. u. erläut. v. E.Neubauer.
3. Aufl. (= Denkm. d. älteren dtsch. Litt.,
für d. litteraturgeschichtl. Unterr. her. v.
G. Bötticher u. K. Kinzel, III, Bd. 2.)
Halle, Buchhandl. d. Waisenhauses. XI,
272 S. M. 2,40.
3375) id., Predigten zu d. alten Evangelien in
neuer Fassung. Aus seinen sämtl. Werken
komponiert u. disponiert v. M. Kreutzer.
I.Hälfte: 1 . Advent bis Exaudi. Göttingen,
Vandenhoeck & Euprecht. 294 S. M. 3,00.
3375a) E. Schling, D. evang. Kirchen ordngn.
d. 16. Jh. 1,1. L., Eeisland. 4". XXIV,
746 S. M. 36,00. (Ordnungen Luthers, Tauf-
büchlein, Traubüchlein u. a.)
3376) Luthers pädag. Schriften, her. v. A.
Mol dehn. 3. Aufl. (= Schriften hervor-
ragender Pädag. Heft 1.) Breslau, Hirt.
56 S. M. 0,60.
3377) E. Pritsche, Aus Luthers Tischreden:
EvKirchenZgOesterreich. S. 369-72.
3378) M. Luther, Store Katekismns. Overs.
ved A. E. F. Königsfeldt. Kjöbenhavn,
Djakonissestiftelsen. 1900. 168 S. Kr. 1,50.
3378a) H. Scholz, D. christl. Erfahrung, ihre
Entstehg. u. Entwickig. (Luthers Katechis-
mus, Artikel 3.) 6 Vorlesgn. B., Springer.
V, 137 S. M. 2,00.
3379) M. Luther, Kristelige betragtninger til
hver dag i aaret. Oversatte af H. P. Möller,
ebda. 1901. 452 S. Kr. 3,50.
3380) J. B. Kissling, Mainzer Aktenstücke
zu Luthers „Trostschrift an d. Christen zu
Halle" 1527: GermaniaB. N. 2.
3381) W. Köhler, lieber d. Einfluss d. Wart-
burg-Postille Luthers auf d. Postille d.
Anton. Corvinus: ThStK. 75, S. 262-79.
3382) E. Thiele, Luthers Sprichwörtersamml
(JBL. 1901 II 6 : 117.) |[W. Köhler: ThStK.
75, S. 158.]|
3382 a) M. Luther, „Denn der Herr ist dein
Trotz \ Auszüge aus seinen Werken. Her.
V. F. Bredow. Düsseldorf, Langewiesche.
VIII, 199 S. M. 1,80.
3383) Th. Kolde u. P. Flemming, Z. Brief-
wechsel Luthers u. Melanchthons mit U.
Ehegius: BBKG. 8, S. 114-30. (Dazu J.
Haussleiter: ib. S. 183-91.)
3383a) F. Schmidt, E. ungedr. Brief Luthers:
ZKG. 22, S. 646/7.
3383 b) E. Brief Luthers an sein Söhnlein
Hänsigen. 33. Aufl. Mit Holzschnitten v.
L. Eichter. L., Dürr. 8 S. M. 0,15.
3384) G. Loesche, E. angebliches Stammbuch
Luthers: ZKG. 23, S. 269-78.
3385) F. B o t h e , Lutherisches : ZDU. 1 6, S. 561-73.
3386)H.Wünsche,LuthersNaturbildersprache:
LZgB. N. 46.
3387) C. H. Scharling, Luthers Teologie:
Teolog. Tidskrift 3, N. 3.
3388) O. Scheel, Luthers Stellung z. heiligen
Schrift. Vortr. (= Samml. gemeinverständl.
Vortrr. u. Schriften aus d. Gebiet d. Theologie
u. Eeligionsgesch. Bd. 29.) Tübingen, Mohr.
77 S. M. 1,60.
3389) Bunke, Luthers vorbildl. Stellung z.
heiligen Schrift: Eeformation 1, N. 1.
3390) E. Fischer, Z. Gesch. d. evang. Beichte.
Bd. 1: D. kathol. Beichtpraxis bei Beginn
d. Eeform. u. Luthers Stellung dazu in d.
Anfängen seiner Wirksamkeit. (= Stud. z.
Gesch. d. Theologie. Her. v. E Bonwetsch
u. E. Seeberg. Bd. 8, Heft 2.) L., Dieterich.
Vn, 216 S. M. 4,50.
3391) A. Galle y, D. Busslehre Luthers u. ihre
Darstellung in neuester Zeit. Diss. Eostock.
70 S.
3392) H. Schuster, Luther als Lehrer d.
Glaubens: Kirchliche Gegenw. 1, S. 253/5,
268-71.
8898-3482
II, 6. Luther und die Reformation.
70
UH
8893) C. Maial, :^tude coniparde de deux
niorales luth^rienne et roforni. Paris, Fisch-
bacher. X, 8;{2 8. Fr. 5,00.
3394) W. Kapp, Religion u. Moral im Christen-
tum Luthers. Tübingen, Mohr. VII, 103 S.
M. 2,r)0.
8895) i\ Lobstein, Z. evangel. Lebensideal
in seiner luther. u. reformierten Ausprägung
Tübingen, Mohr. 2b S. M. 1,00. (Auf
Theol. Abhh. für II. .1. Ifoltzmann.
Sociale Ansohaiiiingen.
3396) F. Lezius, Luthers Stellung zu d. sittl.
u. socialen Nöten seiner Zeit: DEKZ. lü, N.7.
3897) R. See her g, Luthers Stellung zu d. sittl.
u. soc. Nöten seiner Zeit u. ihre vorbildl.
Bedeut. für d. evang. Kirche. Vortr. L.,
Deichert Nachf. S2 S. M. 0,60. (Aus NKZ.)
8398) i d. , Einige Bemerk, über Luthers Stellung
zu d. socialeth. Problemen, seiner Zeit:
Fliegende Blätter aus d. Rauhen Hause f),
S. 166-74.
3399) E. Brandenburg, M. Luthers An-
schauungen vom Staate u. d. (Jes. Vortr.
(= SchrVRU. N. 70.) Halle, Niemeyer.
71 S. M. 1,20.
8400) Hartwig, War Luther Antisemit? Nebst
2 notwend. Vorfragen beantw. L., Richter.
72 S. M. 1.20.
Benrteilunp.
3401) J. J. Herzog, M. Luther aus d. Christi.
ins Menschl. übersetzt: Christi Welt. 16,
S. 986-92. (Behandelt d. Werk v. Chr.
Schrempf [.TBL. IttOl II 6 : 187].)
8402) K. Trost, D. Lutherbild in d. kathol.
(jeschichtsschreibg. : PrJbb. 110, S. 41-52.
3408) N. Paulus, Luther u. d. Beruf in neuester
Beleuchtung: Kath. 25, S. 327-34.
3404) Luther gegen Luther. E. Beitr. z. Be-
leuchtung d. , Reformators" v. Wittenberg.
Paderborn, Bonifacius-Druckerei. 40 S.
M. 0,15.
3405) K. Geiger, E. kath. Urteil über Luther:
Wartburg 1, N. 31.
3406) A. Lichtenstein, Paulus u. Luther.
E. Parallele ihrer Zeiten u. Persönlichkeiten.
Nebst e. Geleitwort V. H. Hol tzheu er. L.,
Strübig. VIII, 74 S. M. 1,50.
3407) M. Braunschweig, Z. 10. November.
Luther u. Schiller: HambNachrB. N. 45.
Yerhaitniü zum heutigen Geistesleben und
zur Litteratur.
3408) Ph. Zorn, Luther u. d. dtsch. Nation.
(= id., Im neuen Reich [Reden u. Aufsätze.
Bonn, Cohen. VII, 4I2S. M.9,(Ki|, S. 188-208.)
340») Luther u. d. niod. Mensch: KirchlKorrespB.
N. 8/9.
3410) Luther als Erzieher. Von \*. B.,
Warneck. VL 208 S. M. 2,00. |[EvVolks-
schule. 15, S. 703/4.]|
3411) K. Warmuth, Martin Luther im dtsch.
Lied. (= Flugschrr. d. evang. Bund. N. 193.
Her. vom Vorstand.) L., C. Braun. 32 S.
M. 0,25.
3412) id., M. Luther in d. neueren Lyrik:
LZgB. N. 21.
3418) Vom Lutherfestspiel: DHeimat. 5 S S. 191/2.
3414) H. Hart, O. Devrients Lutherfestspiel:
Tag 1901, N. 487.
Yerttehiedenet«
3415) C.I)ietze,l>.Lutherdenkm. bei Kiiriizüch:
IllZg. N. 3096.
8416) R. Förster, Dürer in Fünitenjjtein u. d.
Wappen Luthers: Schlesiens Vorzeit in
Wort u. Bild NF. 2, S. 87-91».
Katharina v. Bora.
3416a) A. Hofmeister, Katharine v. itora in
d. dtsch. Litt.-Gesch.: Wartburg 1, N. 36.
3417) Hedwig Albrecht, Käthe Luther u. d.
mod. Frauenbeweg.: ib. N. 9-10.
Helanchthon.
3418) G. E 1 1 i n ge r , P. Melanchthon. B., ( raertner.
XVI, 624 S. M. 14,00. |[0. Giemen:
MhhComeniusGes. 11, S. 310/1; A. H aus-
rat h: ProtestMhh. 6, S. 243/4.]|
3419) K. Bullemer, Quellenkrit. Unter-
suchgn. z. 1. Buche d. Rhetorik Melanch-
thons. Diss. Erlangen. 88 S.
3420) C. Christ mann, Melanchthons Haltung
im Schmalkald. Krieg. (= Hist. Studien.
Her. v. E. Ehering. Heft Sl ) B., Ehering.
VIII, 160 S. M. 4,00. |[H. Bärge: MHL.
S. 423/5; W. Köhler: ThLZ. N. 26.1
3421) R. F e s t e r , Sleidan, Sabinus, Melanchthon :
HZ. 89, S. 1-16.
3422) Jobs. Haussleiter, Melanchthon-Kom-
pendium. E. unbekannte Sammlung eth.,
pobt. u. Philosoph. Lehrsätze Melanchthons
in Luthers Werken. Greifswald, Abel.
VIII, 172 S. M. 3,60.
3423) G. Kawerau, D. Versuche Melanchthon
z. kathol. Kirche zurückzuführen. (=■
SchrVRG. N. 73.) Halle, Niemeyer. III,
86 S. M. 1,20.
3424) Rauch, Melanchthon — wankelmütig:
DPBl 35, S. 242/3.
3425) G. Schuster, Melanchthons Charakter
u. Lebensanschauung: VossZgB. N. 43.
3426) P. Tsch ackert, Ph. Melanchthon. (=
N. 78, S. 246-59.)
3427) E. Brief Melanchthons (1553): Roland 1.
S. 711.
8428) Melanchthon als Lehrer Deutschlands:
MagdeburgZgB. N. 43/4.
Reformationsgeschichte einzelner dentscher
Länder.
Baden.
8429) G. Bossert, Beitrr. z. bad.-pf alz. Reform.-
Gesch.: ZGORh. 16, S. 37-89, 251-90, 401-19,
588-619.
8430) W. Köhler, D. Einführung d. Reform,
in Konstanz: ChristWelt. 17, S. 1034/7.
3430a) H. Neu, (tesch. d. evangel. Kirche in
d. Ciraf Schaft Wertheim. Heidelberg, Winter.
130 S. M. 4,00.
3480b) G. Bossert, Zwei Briefe v. P. Eber
an d. Markgrafen Georg Fried rieh: BBKG.8.
S. 73/9.
Bayern.
3431) O. Giemen, ^Uscellen z. bayer. Refor-
mationsgesch.: BBKG. 8, S. 161/9.
3432) K. Wolf art, D. Augsburger Reformation.
(JBL. 1901 II 6:278.) |[W. Köhler:
ThLZ. 27, Ö. 502/3.]i
8Ö
II, 6. Luther und die Reformation.
3433-3473ii
3433) Fr. Roth, Augsburgs Reformationsgesch,
1517—1530. (JBL. 1901 11 6:277.) |[G.
Bossert:ThLZ. 27, S. 239-41; O. Giemen:
MhhComeniusGes. 11, S. 1 18-20; Th. Kolde:
DLZ 23, S. llü/2.]i
3434) K. Wolfart, Beitrr. z. Augsb. Refor-
mationsgesch. III.: BBKG. 8, S. 97-114,
145-61.
3435) Z. Reformationsgesch. v. Augsburg: ThLBl.
23, S. 265-71.
3436) W. Lippert, Reform, u. Gegenreform, in
d. Landgrafschaft Leuchtenberg: BBKG. 8,
S. 131/9. 170-83.
3437) Th. Martin, Z. Gesch. d. Münchner
Augustiner - Klosters (1522): BBKG. 8, S.
212-20.
3438) W. Friedensburg, Nürnberg im J. 1547:
MVGNürnberg. Heft 15.
3439) R. Herold, Gesch. d. Reform, in d.
Grafschaft Oettingen 1522 - 69. (= SchrVRG.
N. 75.) Halle, Niemeyer. VII, 72 S. M. 1,20.
3440) J. B. Götz, Z. fränk. Reformationsgesch.:
HPBll. 129, S. 458-63.
3442) .1. Bickel, D. Selbstbiogr. d. B. Öiben-
har, Pfarrer in Beyerberg 1572 — 1601:
BBKG. 8, S. 32-45.
3443) F. Roth, Z. Berufung d. A. Blaurer, d.
W. Musculus u. d. B. Keufelin nach Augs-
burg: BBKG. 8, S. 256-65.
Brandenburg.
3444) B. Lehmann, D. Reform, in d. Mark.
(= Hefte z. mark. Kirchengesch. Her. vom
Provinzial-Ausschuss für innere Mission in
d. Prov. Brandenburg. Heft 1.) B., Buch-
handl. d. dtsch. Jünglingsbundes. 16 8.
M. 0,10.
3445) D. Reform, in d. Mark, e. Werk d. mark.
Volkes: Roland 1, S. 57-60.
Elsags.
3446) H. Beck, K. Klee v. Gerolzhofen. D.
Lebensbild, e. elsäss. evang. Pfarrers um
d. Wende d. 16. z. 17. Jh. (= SchrVRG.
N. 71.) Halle, Niemeyer. IV, 56 S. M. 1,20.
3447) Lutz, Les röformateurs de Mulhouse:
Bulletin du mus^e bist, de Mulhouse 25,
S. 8-31.
3448) Landsmann, Wissenbourg 1480—1580:
Revue cath. d'Alsace 20, S. 136-53, 178-89,
294-309, 347-63, 437-53, 504-18. (M. Bucer.)
Hessen.
3449) C. Mirbt, F. Lambert: RPTh.ll, S. 220/1.
3450) L. Armbrust, D. Reformator L. Sutel:
Hessenland 16, S. 151/6, 173/5, 186/8, 201/3.
3451) C. Knetsch, Baltzer Wilhelm: Hessen-
land 16, S. 243/5.
3451a) W. M. Becker, D. relig. Stellung d.
hess. Kanzlers A. Wolff v. Todenwarth:
MOberhessGV. 10, S. 89-93.
3452) F. Herrmann, D. Interim in Hessen.
Marburg, Elwert. 1901. XIX, 22 S. M. 4,20.
I[G. Bessert: ThLBl. 23, S. 413/6; W.
Köhler: ThLZ. 27, S. 109-12; N.Paulus:
Kath.25, S. 181/5; LCBl. S. 320/l.][
3453) F. Grein, Z. Giessener Kirchengesch.:
BHessKG. 1. S. 256-67.
3454) W. Köhler, D. Katzenelbogener Erb-
folgestreit im Rahmen d. allg. Reformations-
gesch.: MOberhessGV. 11, S. 1-30.
3454a) O. Meinardus, D. Katzenelbogener
Erbfolgestreit u. seine Bedeut. für d. dtsch.
Gesch.: Berr. d. Breslauer bist. Ges. S. 1-14.
3455) J. R. Dieterich, Reform. -Gesch. v.
Oppenheim: BHessKG. 1, S. 211-42.
3456) Ch. Bross, D. Pfarrer z. Pohl-Göns in
Hüttenberg: ib. S. 174-86.
3457) A. Schuchard, Kirchen- u. kultur-
geschichtl. Nachrichten aus d. ältesten
Reinheimer Kirchenbuch (1575—1690): ib.
S. 245-54.
3458) W. Diehl, Neue Funde z. Reformations-
gesch. d. Wetterau: ib. S. 143-72.
Lübeck.
3459) H. Schreiber, D. Reformation Lübecks.
(= SchrVRG. N. 74.) Halle, Niemeyer.
III, 106 S. M. 1,20.
Mecklenburg.
3460) N. Paulus, Z. Gesch. d. Protestantisierung
V. Mecklenb.: HPBll. 128, S. 465-79, 553-73,
621-34.
3461) H. Schnell, Heinrich V., d. Friedfertige,
Herzog v. Mecklenburg 1503—1552. (=
SchrVRG. N. 72.) Halle, Niemeyer. VII,
72 S. M. 1,20.
3462) K. Koppmann, Prediger A. Stoff regen:
BGRostock. 3, S. 108-10.
Pommern.
3463) E. Beintker, Beitrr. z. Gesch. d. Reform,
in Pommern: BaltStud. 5, S. 211-38.
3463a) K.Mah, D.Reform, in Pommern: Roland
1, S. 303/6.
3464) V. Schnitze, Z. Gesch. d. Greif swalder
Luther-Bechers: PommerJbb. 3, S. 194.
3465) A. Uckeley, Reformationsgesch, d. Stadt
Greifswald. Diss. Greifswald. 32 S.
3466) R. Wagner, D. Güstrowsche Erbfolge-
streit: JbbVerMecklenburgG. 67, S. 197-376.
Posen.
3467) A. Skladny, Z. Gesch. d. Reformatoren-
schule: ZHGPosen. 16, S. 67-77.
3468) G. Krause, D. Reform, u. Gegenreform,
im ehemal. Königr. Polen, besonders in d.
jetzt preuss. Provinzen Posen u.AVestpreussen.
Posen, Merzbach VI, 121 S. M. 2,0U.
3469) K. V. Miaskowski, Vier ungedr. Briefe
von u. an J. Laski: ZHGPosen. 16, S. 294-300.
Rheinland.
3470) Z. Reformationsgesch, Aachens: HPBll.
128, S. 715-31.
3471) E. Simons, E. offener Brief aus d. rhein.
Reformationszeit: Evang. Gemeindebl. für
d. Rheinland 18, N. 44/5.
3472) F. Hüllen, Z. Gesch. d. Erzatiftes Trier
während d. Reform. : Pastor bonua 14, S. 1 59-70.
Sachsen und Thüringen.
3473) G. Buchwald, Neue sächs. Kirchen-
galerie. Unter Mitwirkg. d. sächs. Geist-
lichen her. Bd. 4/6. L., Strauch. 4«.
1298, 616, 1008 S. M. 12,00; 8,00; 12,00.
3473a) Bönhoff, Wie hielt in Sachsen die
Reformation auf d. Lande ihren Einzug?:
BSächsKG. 16, S. 210-30.
^74-3Sl7
tl, 6. Luther und die Reformation.
dl
3474) E. IJöhl, 1). Beziehen. Thüringen» zu d.
eviing. OeHterreich im Zeitalter d. Reform.:
ZVThüringG. 20, N. 3/4.
3475) O. Clemen, I). ICinführung d. Reform,
in Borna: NASächsCJ 23, S. 33Ü/6.
7435a) F. W. Dibelius, D.Dresdner Superinten-
denten: BSächsKü. 15, S. 7H-30I.
3470) (f. HöLscher, I). (Jesch. d Reformation
in ( ioslnr. (= Quellen u. Darstollgn. /,. Gesch.
Niedersachsens, Bd. 7.) Hannover, Hahn.
V, 193 S. M. 3,t)0.
3477) H .Schotte, E. Urkunde aus d. Früh-
zeit d. Reform.: MansfelderBU 16, S. lGO/3.
(Brief d. Grafen Albr. v. Mansfeld 1526.)
3478) W. Fischer, D Pfarrer z. .Schönberg,
Marieney. Untertuebel, Unterwürschnitz u.
Burgstein im .1. 154(i: NVogtländZg. N. 107.
3479) F. Lampadius, D. Lutherstadt Torgau :
1) evang. Missionen 8, S. 249-52.
3480) W. Fischer. D. kryptocalvinischen Geist-
lichen d. Vogtlandes: NVogtländZg. N. 96.
3481) H Brendicke, Wittenberg: MVGBerlin.
19, S. 107-12.
3482) E Fischer, Zu d. Wittenberger Un-
ruhen: ZKG. 23, S. 615-26.
3483) W. Fischer, D. in Wittenberg ordinierten
Geistlichen d. Vogtlandes: NVogtländZg.
N. 124, 130, 136, 144.
3484) C. Gurlitt, D. Lutherstadt Wittenberg.
(= D. Kunst. Her. v. R. Mut her. Bd. 2.)
B., Bard. 67 S. Mit 8 Tafeln. M. 1,25.
3485) O. E. Schmidt, Wittenberg. (= Kur-
sächs. Streifzüge N. 8.) Grenzb. 2, Ö. 48-1-92,
534-45.
3486) Suhle, D. Einfluss d. Reformationswerkes
in Anhalt auf d. Besuch d. Univ. Witten-
berg: MVAnhaltG. 9, S. 218-29.
3487) K. Kayser u. H. Matthaei, Ungedr.
Briefe v. A. Corvinus: ZNiedersächsKG. 6,
S. 240/8.
3487a) 0. Clemen, E. Brief d. W. Cyclopius
V. Zwickau: NASächsG. 23, S. 134/7.
3488) id., J. Silvius Egranus: MAVZwickau.
7, S. 1-32.
3489) V. Bamberg, Ernst d. Fromme u. seine
kirchl. Friedeusbestrebgn. : MhhComenius-
Ges. 11, S. 168-72.
3490) B. Hof manu, Herzog Ernst d. Fromme.
Friedrichroda, Thienemann. 29 S. M. 0,30.
3491) St. Stoy, Herzog Ernst d. Fromme:
ZVThüringG. 21 b, S. 36-59.
3492) Ernst d. Fromme, Herzog v. Gotha:
AELKZ. 35, N. 3.
3493) O. Clemen, Mosellanus contra Cellarius:
BSächsKG. 16, S. 231/5.
3494) P. Vetter, Zu J. Schenks (d. Freiberger
Reformat.) Ende: NASächsG. 23, S. 145/?.
3495) 0. Clemen, 6 Briefe aus d. Reform-
Zeit: ZKG. 23, S. 430/8. (Enthält 4 Briefe
an G. Spalatin.)
3495a) id., Spalautiana. (= N. 3306, S. 96-137.)
3495 b) G. Planitz, Spalatins Verzeichnis d.
Pfarreien in Sachsen, Meissen, Thüringen
u. Vogtland: BSächsKG. 15, S. 1-19.
3490) G. Wustmann, D. Wirt von Auerbachs
Keller. Dr. H. Stromer v. Auerbach.
1482 — 1542. Mit 7 Briefen Stromers an
Spalatin- L., Seemann Nachf. 100 S. M.1,00.
Schlesien.
3497) M. Schian, D. kirch. Leben d. evang.
Kirche in d Provinz Schlesien. Tl. !i.
Her. V. P. Drews. Tübingen, Mohr. XII,
310 S. M. 6,00.
JahreiberUhte fftr neuere deutsche LitteratnrgccchiohU,
8497«) P. Tschackert, J. Krafft: BPTh. 11.
S. 57/9.
3498) R. Bendixen, W. Link: ib. 8.505-13.
3499) (i. Bauch, J. Thurzo u. J. HeM:
ZVGSchlesien. 36, S. 193/6.
Waldeck.
3500) V. Schnitze, Waldeckische Reformationa-
gesch. L., Deichert. X, 459 8. Mit Abbild«!.
M. 6,.50.
Westfalen.
3501) E. aufgefundener Brief Ph. Nikolais (1Ö99)
an d. Stadt Mengeringhausen: Jb d. Ver.
für evang. Kirchengesch. d. Grafsch. Mark 4,
S. 136/7.
Weatpreussen.
3502) G. Kohfeldt, D. Vaterunsererkliüiing
d. Herzog Albrecht v. Preussen im J. 15.30:
HVjs. 5, S. 127.
3502a) H. Freytag, Wie Danzig evangelisch
wurde. Danzig, Evang. Vereinsbuchhdlg.
61 S. M. 0,70.
WUrttomberg.
3503) G. Bossert, D. Reformation in Elan-
felden: BWKG. 6, S. 1-45.
3504) A. Landenberger, D. evauKel. Stift
zu Tübingen v. d. Reformation bis Ende
d. 18. Jh.: Grenzb. 1, S. 360/9.
3505) J. B. Sproll, Verfassung d. St. Georgen-
stifts in Tübingen u. s. Verhältnis z. Univ.
1476-1534: FreiburgDiöcesanA. NF. 3, 8.
105-92.
3506) G. Bossert, J. Lachmann, Reformator
in Heilbronn: RPTh. 11, S. 197-201.
3507) F. Keidel, J. Piscatorius: BWKG. 6,
S. 143-78.
Oesterrelch.
3508) G. Loesche, Geschichte d. Protestantis-
mus in Oesterreich. In Umrissen. Tübingen,
Mohr. Vn, 251 S. M. 2,00. |[G. Bossert:
ThLZ. 27, S. 428-30; O. Clemen: Euph. 9,
S. 241/2; ThLB. 25, S. 3289; LCBl. S. 724/5.)|
3509) E. Boehl, Beitrr. z. Gesch. d. Reform, in
Oesterreich. Jena, Fischer. VI,484S. :NL9,00.
3510) V. Bibl, D. österr. Reformations-Edikt
vom J. 1578: JGGPÖ. 23, S. 1-21.
3511) G. Buchwald, Beitrr. z. Kenntnis d.
evang. Geistl. u. Lehrer Oesterreichs aus d.
Wittenberger Ordiniertenbüchern seit d. J.
1573: ib. S. 183-203.
3512) J. Fuchs, Mathesius als Prediger: Halte
was Du hast 25, N. 7.
3513) M. Urban, Freunde d. Magister J.
Mathesius: ErzgebirgsZg. S. 25/9.
3514) E. G opfert, D. Bergmannssprache in
d. Sarepta d. J. Mathesius. (= ZDWF.
Bd. 3, Beiheft. Her. v. F. Kluge.) Straas-
burg. Trübner. 107 S. M. 3,00.
3515) E. Ehrenschuld gegen J. Matheaioa:
Unsere Heimat 1, 8. 121.
3516) C. Feller, D. EvangeUum in Karlsbad.
Karlsbad, Verlag d. .Presbyter». VI, 137 S.
M.^,40.
3517) J. C. Bauer, D. ETangeliom in u. um
Pilsen: JGGPÖ. 23, S. 101,9, 204-13.
niL
11
82
11, 6. Luther und die Reformation.
3&18-3o5Öa
3518) F. Scheuner, Gg. Schildt, d. Pastor
Primarius in Ziiaiin u. seine Nachf.: ib.
S. 146-75.
3519) F. Schuller, Materialien z. Gesch.
Siebenbürgens 1528—38: AVSbnbgL. 29,
S. 507-60.
3520) V. Hatheyer, D. Protestant. Beweg, im
Lungau u. d. Kapuzinerkloster in Tamsweg.
Progr. Salzburg. 30 S.
Schweiz.
U. Zwingli und J. Kessler.
3521) Zwingliana, Mitteilgn. z. Gesch. Zwingiis
u. d. Reform. Her. v. d Vereinigung für
d. Zwingli-Museum in Zürich. Red.: E.Egli.
Heft 1. Zürich, Zürcher & Furrer. 290 S.
M. 0,75.
3522) E. Egli, Zwingli u d Pfarrbücher:
RKZ. 26, S. 380/1.
3522a) Const.v.Kügelgen,D. Ethik Huldreich
Zwingiis. L., Wöpke. VII, 111 S. M. 4,00.
|[P. Lobstein: ThLZ. 27, S. 616/8.]|
3523) A. Lang, D. Begründer d. reform. Kirche:
Zwingli, Butzer, Calvin. (= N.78, S. 277-99.)
3524) S, Simpson, Life of ü. Zwingli. New-
York, Baker & Taylor. 297 S. Dollar 1,25.
3525) R. Stähelin, Zwingli.. (= N. 3363a,
S. 73-96.)
3526) O. Walther, H. Zwingli, Von d. Freiheit
d. Speisen. (JBL. 19lil II 6:343.) |[0.
Giemen: ZDPh. 34, S. 67/8.] j
3527) E. Egli u. R. Schoch, J. Kesslers
Sabbata mit kleineren Schriften u. Briefen.
Her. V. d. Hist. Ver. d. Kantons St. Gallen.
St. Gallen, Fehr. 4». 719 S. M. 10,00.
3527a) F. Spitta, J. Kesslers Ueberlieferung
d. Zwingliliedes: MschrGK. 7, S. 198-200.
3528) James J Good, Women of the reformed
church. Boston, Sunday School Board of the
Reform. Church. 295 S. (Anna Zwingli,
Idelette v. Buren, Catharina Zell, Margarethe
Blaarer, Luise Henriette v. Brandenburg u.a.)
J. CalTin.
3529) K. Benrath, D. Genfer Reformations-
werk. (= N. 3363 a, S. 97-116.)
3529a) F. Brunetifere, D. Werk Calvins:
ChristlWelt. 16, S. 274/8, 298-303, 314-20.
3530) E. Doumergue, L'art et le sentiment
daus l'oeuvre de Calvin. Genf, Soci^tö
genev. d'edition. 80 S.
3531) P. Fischer, Aus d. alten Genf: AZgB.
N. 158.
3532) L. Ruf f et, Les Conferences de M.
Doumergue sur Calvin: RChr. 15, S. 470/5.
3533) M. Schulze, Calvins Jenseits-Christent.
in seinem Verhältnisse zu d. relig. Schriften
d. Erasmus untersucht. Görlitz, Dülfer.
V, 75 S. M. 1,60.
3533a) N. Weiss, L'oeuvre de Calvin d'apr^s
Mr. F. Bruneti^re: Bulletin hist. et litt^r.
de la soci^te de l'histoire du Protestantisme
fran^ais S. 38-48.
3534) A. Lang, Neuere Calvin-Litt. : RKZ. 26,
S. 1/4, 10/3, 18-21, 27, 34/7.
Varii.
3535) Th. Liebenau, Z. Gesch. d. Ablass-
prediger in d. Schweiz: ib. S. 72-80.
(J. Murer.)
3536) Aug. Burkhardt, Stadtschreiber H.
Ryhiner (1490-1553): BaslerZ. 2, S. 34/8.
3537) G. Finsler, D. Chronik d. B. Wyss.
(JBL. 1901 II 6 : 369.) |[G. Bossert: ThLZ.
27, S. 105/7.]|
Spanien.
3538) A. Hörmann, F. de Enzinas u, sein
Kreis bis z. Beginn d. erst. Wittenberger
Aufenthaltes im J. 1541. Diss. Berlin.
34 S.
Rnssland.
3539) F. Amelung, M. Hoff mann in Livland
u. d. Einführ. d. Reform, in d. Landkirch-
spielen Dorpat u. Rügen: SBEstnGes. 1901.
S. 196-222.
3540) A. Berendts, J. v. Blankenfeld, Erz-
bischof V. Riga: BaltMschr. 54, S. 29-60,
354-64.
Tanfgesinnte und Ketzer«
3541) G. Bossert, J. Denk in Niederstotzingen :
BWKG. 6, S. 93,
3542) Th. Kolde, H. Denck u. d. gottlosen
Maler v. Nürnberg: BBKG. 8, S, 1-31, 49-72.
3543) H. Denck: HPBll. 35, S. 178-80, 186/9.
3544) J. G. Kreis, D. Leben u. d. Schriften
d. Thurgauer IJ. Hugwald gen. Mutius:
ThurgauischeBll. 42, S. 4-75.
3544a) O. Clemen, D. Wiedertäufer U. Hug-
wald. (= N. 3306, S. 45-85.)
3544b) id., D. Bauer von Wöhrd: ib. S. 85-96.
3545) J. Mc. Glothlin, D. Berner Täufer bis
1532. Diss. B., Ehering. 48 S.
3545a) R. Hansen, Wiedertäufer in Eiderstedt
bis 1616: Schriften d. Ver. für Schlesw.-
Holstein. Kirchengesch. 2. Reihe, Heft 2,
S. 175-238.
3545a) J. Karteis, D. Wiedertäuferbeweg, im
ehemal. Hochstift Fulda: FuldaerGBll. 1,
N. 1.
3.546) J. Kühl, D. Jülich er Kirchenstreit im
15. u. 16 Jahrh. Bonn, Han.stein. VI, 136 S.
M. 2,00. (Aus d. rhein. Gesch. N. 35.)
3.547) Ed. Becker, D. Wiedertäufer in Küni-
bach: BHessKG. 1, S. 115-39.
3548) H. Detmer, Bilder aus d. religiösen u.
socialen Unruhen in Münster während d.
16 Jh. I. Johann v. Leiden. Seine Per-
sönlichkeit u. seine Stellung im münster-
schen Reiche. Münster, Coppenrath. 71 S.
M. 1,25.
3549) Huyskens, Ein 1545 gedr. Blatt d. Er-
innerung an d. Befreiung Münsters aus d.
Händen d. Wiedertäufer: ZVtGWestfalen. 60,
S. 190/1.
3550) F. Roth, Z. Gesch. d. Wiedertäufer in
Oberschwaben: ZHVSchwaben. Heft 28.
3550 a) Adam, D. Wiedertäufer in Zabern:
Strassburger Diöcesan-Bl. NF. 3, S. 463/5.
36Ö1-3Ö81
11,7. HuniHniH<eii und Neulateiner.
88
11,7
Humanisten und Neulateiner.
Allgemeinei N. 3551. — Aelterer II a maniHmni (!>. Niarif, C. F. Btondo) N. 8564. — BUt«»«U: J,
Rcnohlin N. 3Sü7; I). Eraimni N. 3ö6S; IT. von Hatten N. :i56ö; H Kppendorf und A. Franck N. :i«M»; Mntisaat Rnfa«, K. Hmcos
und K. Cordn« N. 3566: J. Wiropfalinff N. 3r>fl7; J. S. Egranni N. 35«0; A. Mnling N. 8570; Ch. Heyl N. 8571; V. KratMr K. '.Ü'Z
— NenlateiniBche Dichter: Drama (E. Croouf, Th. Klrchnieyer. Ch. Htanmel. A. Roaleriui) N. 8573; Lyrik (J. CaMlImi.
W. CyklopiuB, H. Kingmann) N. 3576; Epos (F. Dedekinda») N. 3679. — Aniierdentaehar Uanaaismai (C. Aarsliai,
P. Kamaa) N. 8r>8(). -
Allgremeines.
3551) (t. Oergel, I). nationale Gedanke im dtech.
Humanismus: JbbAkErfurt. 28, S. 65-84.
3552) Z. Würdigung d. Humanisten: Westdtsch.
LehrerZg. 1), N. 23.
3553) E. Schwabe, 1). Fortleben v. Caesars
Schriften in d. dtsch. Litt. u. Schule seit d.
Humanistenzeit: NJbbKlAltGL. 5, N. 9-10.
Aelterer Humanismus.
3554) (.J. liauch, 1). Anfänge d. Humanismus
in Ingolstadt. (=Hi8t.Bibl.Bd. 13.) München,
Oldenburg 1901. XIH, 105 S. M. 3,50. [[E.
Reicke: DLZ. 21, 8. 1101/4.]|
3555) M. Urban, D. „Gericht Jupiters" v. P.
Niavis (Schneevogel): DArbeit. 2, N. 3/4.
3556) H. Hu ssl ein, Gl. Fl. Biondo als Geograph
d. Frühhumanismus. Progr. Würzburg, Altes
(xymn. 61 S.
Blutezeit des Humanismus.
3557) W. S. Silly, Renaissance types. London,
Fisher Unwin. XIV, 400 S. (Behandelt
u. a. Reuchlin, Erasmus.)
3558) E. Becker, E. uugedr. Brief Reuchlins:
QuBllHVHessen. 1901, S. 29.
3559) H. Heidenheime r, Uhlands „D. Sängers
Fluch u. Reuchlins Triumph": StVLG. 2,
S. 354/9.
3560) P. Paulsen, Reuchlin u. Hütten. (N. 78,
S. 222-33.)
3561) F. Pol and, Verden tschg. d. ersten olynth.
Rede des Demosthenes. Her. v. Reuchlin
(.TBL. 1899 Jl 5 : 92) i[W. Brecht: ADA. 28,
S. 377/9.11
3562) F. Thudichum, Joh. Reuchlin:
MhhComeniusGes. 11, S. 189-230.
3563) De brieven van Erasmus: NedSpect. S. 12/4.
3564) E. G ossär t, Un livre d'Erasme, reprouvö
par l'univ. de Louvain (1558). Brüssel, Hayez.
21 S.
3565) G. V. Graevenitz, Hütten in Rom.
(= N. 239, S. 153-65.)
3565 a) O. Cl e m e n , Kl. Beitrr. z. sächs. Gelehrten-
gesch.: NASächsG. 23, S. 137- M. (Briefe v.
A. Franck u. H. Eppendorf.)
3566) Küch, Briefe v. Mutianus Rufus, Eobanus
Hessus u. E. Cordus: Hessenland 16, S. 55/6.
3566a) F. Cunze, E. Brief d. E. Cordus aus
Braunschweig (1523): JbGVBraunschweig. 1,
S. 103/7.
3567) .T. Knepper, J. Wimpfeling (1450-1528).
Sein I^icben und seine Werke nach Quellen
dargestellt. (= Erläut. u. P^rgänzgn. zu
Janssens Gesch. d. dtech. Volke». Her. v.
L. Pastor. Bd. 3, N. 2/4.) Freiburg B,
Herder. XX, 375 S. M. ft.fK).
3568) L. Pfleger, .1. Wimpfeling: HPBII. 130,
S. 440-50. (Nach .1. Knepper.)
3569) O. Giemen, J. S. Egranus (f 1535):
MAVZwickau. Heft 7.
3570) J. Knepper, Beitrr. z. Würdigung d.
elsäss. Humanisten A. Muling: Alemannia 30,
8. 143-92.
3571) O. Günther, Ch.Heyl,e. rhein. Humanist
im Osten Deutschlands: ZWestprCrV. 44,
S. 243-64.
8572) Nikolaus Krataer, e. Münchener Humanist:
AZgB. N. 64/5.
Nenlateinische Dichter.
3573) .1. Bolte, E. C'rocus: ADB. 47, S. .562/3.
3574) G. Kawerau, Th. Kirchmeyer: RPTh. 10,
S. 496/9.
3575) G. Voss, Ch. Stummel (Stymelicus) 2 Tl.
Progr. Aachen. 29 S.
3575a) R. Woerner, D. älteste Maria-Stuart-
Tragödie. (= N. 237, S. 259-302.) (Stuarta
V. A. Roulerius.)
3576) F. Koldewey, .lugendgedichte des Hu-
manisten J. Caselius. Braunschweig, Meyer.
XLVI. 48 S. M. 2,00. l|0. Tu sei mann:
DLZ. 23, S. 2266A7.1I
3576a) id., M. Bracht v. Kessel, d. Vater d.
Humanisten .1. Caselius: ZNiedersächsKG. 6,
8. 1-75,
3577) O. Giemen, E. Brief d. W. Cyclopiu» v.
Zwickau: NASächsG. 23, N. 1/2. (Verf. d.
Gedichtes „Antidotarius contra furiosam
Veneris frenesin'*.)
3578) Th. Vulpinus, M. Ringraann (Philesius
1482-1511): JbGLElsass-Lothr. 18, S. 127-30.
3579) G. Türk, Latein. Gedichte z. Ix)be
Breslaus: ZVGSchlesien. 36, 8. 101-20.
3579a) A. Bömer, F. Dedekindus, Grobianus.
(= LLD. N. 16.) B., Weidmann. XXXIV,
90 8. M. 3,40.
Aurserdentsoher Humanismus.
3580) P. C. Molhuysen, Cornelius Aureliua:
NederlAKerkgeschiedem8.2',8.1-35.(HoUftnd.
Humanist.)
8681) M. Guggenheim, Beitrr. z. Biographie
d. Petrus Ramus (f 1572): ZPhK. 121,
8. 140-53.
iJ^
64
III, 1. Allgemeines.
3582-3593
III. Vom Anfang des 17. bis zur Mitte des
18. Jahrhunderts.
111,1
Allgemeines.
Politische und wirtschaftliche Verhältnisse znr Zeit des dreissigjähriffen Krieges: Allr
gemeines N. 3582. — Lokale Oeschichtsforschnng (Angshurg, Danzig, Leipzig, Lippe, NeumarV, Pfalz, Pommern, Stranseberg)
N. 3587. - Einzelne Persönlichkeiten: M. Hoe Ton Honegg N. .3593; Gustav Adolf N. 3594; Wallenstein N. 3595; H. G von
Arnim N. 3601. — Zeitalter nach dem grossen Kriege: Spezialgesohichtliches (Bern, Hamburg, Strassbnrg) N. 3602.
— EinMine Persönlichkeiten: Der Grosse Kurfürst N. 3605; Friedrich I. N. 3609; Sophie Charlotte von Prenssen N. 3609a;
Friedrich Wilhelm I. N. 3610; Elisabeth Charlotte von Orleans N. 3611; Sophie Dorothea von Hannover N. 3612; August dBr
Starke N. 3613; Gräfin Cosel N. 3615. — Kulturgeschichtliches (Stände, Juden, Gerichtswesen, Hexenprozesse, Epidemien)
N. 3616. — Kirchliche und religiöse Verhältnisse N. 3629. — Geschichte des geistigen Lebens (Bibliotheken
und Universitäten) N. 3637. — Geschichte der Litteratnr: Allgemeines N. 3641; Beziehungen der deutschen Litteratur
zum Ausland N. 3646; Zeitungen und Wochenschriften (Breslau, Danzig, Hamburg, St. Petersburg, Stettin) K. 3649.
— Quellen: Briefwechsel N. 3653. - Tagebücher (E. Ch. Bohne, CL Conter, J. E. Grossler, E. Maier, E. Schmitman) N. 3657.
— Stammbücher N. 3661. —
Politische uud wirtschaftliche Verhältnisse
zur Zeit des 80jährigen Krieges:
Allgemeines.
3582) K. Lorenz, D. hist.-polit. Parteibildung
in Deutschland vor Beginn d. 30 j. Krieges
im Spiegel der konfessionellen Polemik.
München, Beck. IV, i63 S. M. 3,50.
3582a) A. Fäh, D. Zeitalter d. 30j. Krieges u. d.
Absolutismus. Festschr. z. 400. Jahrestag
d. ewigen Bundes zwischen Basel u. d. Eid-
genossen [Basel, Hist. u. Antiquar. Gesell-
schaft. 4". XI, 357 S. Mit Tafeln], S. 68-106.
3582b) E. Consentius, Z. Quellenfrage v.
Schillers Gesch. d. 30 j. Krieges: ASNS. 106,
S. 240-57.
3583) Documenta servis k l'histoire de la guerre
de trente ans: Bulletin de Mus^e hist. de
Mulhouse 25, S. 83/6.
3584) Diarium belli Bohemici et aliarum memo-
rabilium: Ann VGLauen bürg. 7, N. 1.
3585) Frieda Gallati, „D. kgl. schwed. in
Teutschland geführte Krieg" d. B. Ph. v.
Chemnitz u. seine Quellen. Frauenfeld,
Hüber. 160 S. M. 2,40.
8585 a) A. War s c h au e r , Aus d. Zeit d. Schweden-
schreckens: HMBUPosen. 3, S. 86-92.
8586) R. Eickhof f , D. westfäl. Friedensschluss :
Jb. d. Ver. für evang. Kirchengesch. d. Graf-
schaft Mark 4, S. 37/9.
Lokale Greschichtsforschung.
3587) W. Eoos, D. Chronik d. J. Wagner über
d. Zeit d. schwed. Occupation in Augsburg,
vom 20. April 1632 bis 28. März 1635. Augs-
burg, Lampart & Co. VIII, 69 S. M. 1,00'.
3588) G. Kötz, D.Chronik d. Stadt Danzig v.
Curicke, e. typograph. Unikum: ZHVMarien-
werder. Heft 41, S. 20-39. (1610-67.)
3589) O.Voigt, Leipzig im 30j. Kriege: LTBl.
N. 430, 444.
3589a) J. Piderit, D. 30j. Krieg. Relatio hist.
1621/7: Bll.f .Lippischelieimatkunde 1, N. 2-12.
3590) P. Schwartz, D. Neumark während des
30 J.Krieges. (SchrVGNeumark. Tl. 2.) Lands-
berg, Schaeffer. 324 S. M. 4,00.
3590 a) E. Heuser, D. Pfalz zu Anfang d.
30 j. Krieges: Pfalz. Museiim 18, S. 145-50.
3591) P. Seidel, 3. Pommerischer Kriegs-
postilJon: HohenzollernJb. 6, S. 246-5.3,
3592) B. Seiffert, Z. 30j. Kriege. Eigen-
händige Aufzeichnung v. Stadtschreibern u.
Ratsherren d. Stadt Straussberg, aus d.
Perlitzschen „Handschriftlichen Beschrei-
bung" u. d. Archiv d. Stadt gesammelt.
Progr. Krotoschin. 47 8.
Einzelne Persönlichkeiten.
3593) H. Knapp, M. Hoe v. Honegg u. sein
Eingreifen in d. Politik u. Publizistik d.
30 j. Krieges. (= HaUische Abhh. z. neueren
8A4-3SS8
TH, I. AlIgemeinoH.
85
rrescl». Tier. v. 0. Proyaen, Heft 40.)
TTalle, Niemeyer, hb S. M. 1,60.
3594) .M. Lenz, Gustav Adolf : KlTh.7, 8. 239-51.
3594a) (J. Egelhaaf, Gustav Adolf u. d. dtsch.
Keich«8tiidte: DRs. 111, S. 2;«)-49, 409-30.
3594b) (i. Droysen, Gustav Adolfs Landungs-
gohet: M1Ö(}. 22, 8. 2Ü'J-87.
3594o) K. Schreiben d. >lerzogin AnnaHophia v.
Braunschweig-liüueburg betreffend (tustiiv
Adolfs Aufenthalt in Berlin u. d. .Mark
Brandenburg: ZBerg(5V. 35, S. 119-23.
3595) V. Loewe, Z. Wallenstein-Litt. 4.
MV(;i)!?. 40, s. r)i4-;M.
359«) O.W ob er. Wallenstein :DArbeit.l,N. 10/1.
Ä597) II. Hall wich, Wullensteins „Dame".
(= Festschr. d. Ver. für ( Jesch. d. Deutschon
in Böhmen z. Feier d. 40 j. Bestehens |Prag,
Calve. IV, 191 S. .M. 4,00|, S. 22-50.)
3598) W. Michael. Wallensteins Vertrag mit
dem Kaiser im .7. 1632: HZ. 88, S. 385-135.
3599) K. ({raebert, Dienstlicher Ber. d. kur-
brandenb. Räte an d. herzogl. pommerschen
über d. Ermordung Wallensteins: MBlKles-
PommerG. N. 10.
3H00) K. Sie gl, E. ungedr. Brief Wallensteins:
MV(;DB. 40, S. 398-400.
3601) K. Wi 1 1 i c h , Z. Würdigung H. G. v. Arnims :
NASächsG. 22, S. 21-68.
Zeitalter nach dem grossen Kriege:
Specialgescliiclitliclies.
3«02) E. Rodt, Bern imlT.Jahrh. Bern, Fraucke.
III. 144 S. Mit 25 Abbildgn. M. 5,00.
3i(03) Lieboldt, Hamburg in d. Memoiren d.
Freih. K. L. v. Poellnitz: MVGHamburg. 21,
N. 8. (1729).
3604) K. Hölscher, Zum Fall Strassburgs:
JbGLP:i8a88-Lothr. 18, 8. 131/6. (Aus einer
1686 erschienen Flugschrift.)
Einzelne Pcrsönliclikeiten.
3605) E. Heyck, D. Grosse Kurfürst. (= Mono-
graph. z. Weltgesch. Bd. 16.) Bielefeld, Vel-
hagen&Klasing. 120 S. Mit Abbild. M. 4,00.
3605a) L Keller, D. (ir. Kurfürst u. d.
Begründg. d. mod. Toleranzstaates. (=
N. 3363 a, S. 229-52.)
3606) H. Stümcke, D. Grosse Kurfürst im
dtsch. Drama: NorddAZgB. N. 121, 172.
3607) G. Weisstein, E. Franzose am Hofe d.
Gr. Kurfürsten: MVGBerlin. N. 11. (Ch.
Patin.)
3608) Vehses Illustr. Gesch. d. preuss. Hofes,
d. Adels u. d. Diplomatie vom Grossen Kur-
fürsten bis z. Tode Kaiser Wilhelms 1.
Fortges. v. Vehse redivivus. St., Franckh.
XII, 496 8.; VIII, 448 8. Mit Abbild,
k M. 7.50.
3608a) A. Waddington, Un memoire in^dit sur
la cour de Berlin en 1688: KH. 78, 8. 72-124.
(Bericht d. französ. Gesandten R^benac.)
3609) König Friedrich I. v. Preussen u. sein
Historiograph G. Arnold: MonatsbllCome-
niusCxes. 12, 8. 103/9.
3609a) Sophie Charlotte Königin v. Preussen:
TglRsB. N. 36/8.
3610) O. Krauske, Vom Hofe Friedrich
Wilhelms I.: Hohenzollern.Tb. 5, 8. 173-210.
3611) A. Wi n k e 1 m a n n , Aus Liselottens Jugend-
zeit: Veröifentlichgn. d. Sammlung für Alter-
tums- u. Völkerkunde in Karlsruhes, S. 71-86.
S61'2) 8(>])hie Dorothea: Fxlinburgh Review 19»,
8. 56-86.
3613) P. Haake, König August d. Starke.
München, Oldenburg. 27 S. M. 0,80.
3614) .1. Ziekursch, AugUHt d. Starke u. d.
kath. Kirche in d. J. 1697—1720: ZKG. 24,
8. 86-135, 232-80.
8615) O. Wilsdorf, Gräftn Cufiel. K. Lebens-
bild aus. d. Zeit d. AbnolutismuH. 3. Anfl.
Dresden, Minden. ?8 8. M. 1,00. '• •
Kulturgegchichtiiches.
3616) G. Bergmann, Getich. d. ORtpreuHM.
Standen. Steuern V. 1688-1704. Dim. Heidel-
berg. 67 8.
3617) M. (irunwald, Hochzeith- u. Kleider-
ordnung d. Hamburg. Juden v. 1715 u. 1731:
MV(; Hamburg. 21, 8. 32-14.
3618) M. (irunwald u. F. Voigt, D. hani-
burgische Judentumult ini J. 1730: ib. 21,
S. 587-95: 22, 8. 28.
3619) C. Spiel mann, D. Nassau-Usingsche
Judenordnung v. 1732: Nassovia 2, N. 10.
3620) Hei neck, Jüd. Selbstverfluchung im Fall
d. Meineides 1712: MülhauserGBll. 3, 8. 61.
3621) E. Pauls, Aus Geschichte d. In-
quisition in d. Erzdiözese Köln (1735):
AnnHVNiederrhein. 74, 8. 127-39.
3622) E. Mayer, Der Malefizschenk : AZg».
X. 101. (Reichsgraf F. L. Schenk v. Castell,
Bekämpfer des Gaunerunwesens.)
3623) G. Falck, E. Friedberger Hexenprozesa
aus d. J. 1633: QuBllHVHessen. 2, 8. 702/4.
3624) K. Schottmüller, D. Lis-saer Hexen-
prozess vom J. 1740: HMBllPosen. 3, S. 65/9.
3625) O. Günther, D. Kontrakt mit d. Scharf-
richter V. Dirschau: MWestprGV. 1, 8. .58-60.
3626) G. Brandt, D. Pest d. Jahre 1707-13 in
d. heutigen Provinz Posen: ZHGPosen. 17,
8. 301-28.
3627) H. Schrohe, Kurmainz in den Pest-
jahren 1666/7. (== Erläut. zu J. Janssen,
(Jesch. d. dtsch. Volkes. Her. v. L. Pastor,
Bd. 3, Heft 5.) Freiburg, Herder. X, 133 8.
M. 2,00-
3628) K. Cronologar, Zwei Pesterlässc vom
J. 1713: Mitt. d. Museal-Ver. für Krain 14,
8. 17-20.
Kirchliche und religrir^se Verhältnisse. (Siehe
auch N. 3731-3747.)
3629) K. Reinfried, Visitationsberr. aus der
2. Hälfte d. 17. Jh. über d. Pfarreien d. Land-
kapitels Offeuburg: Freiburger DiöcesanA.
NF. 3, 8. 299-325.
3630) Ludwig Ferdinand, Prinzessin v.
Bayern, Immanuele Therese vom Orden d.
heiligen Klara, Tochter d. Kurfürsten Max
Emanuels v. Bavern (1696 — 1751). München,
Verlag-sgesellschaft. 108 u. 10 S. M. U',00.
3631) R. Kniebe, D. Schriftenstreit über d.
Reformation d. Kurfürsten Joh. Siegisniund
V. Brandenburg seit 1613. (= llallische
.Vbhh. z. neueren Gesch. Heft 41.) Halle,
Niemever. 161 8. M. 4,00.
8632) R. Borzutzki, B. v. Sanden, au» Tnster-
burg, d. luther. Bischof Preussens: Zschr.
d. Ältertums-Ges. Insterburg 7, S. 1-99.
3633) G. Pagfes, Les r^fugi^s k Berlin d'apr^
la correspondence du conte de R^benac
1681—88: Bulletin bist, de la 80ciöt<? du
protestantisme fran^ais S. 113-40.
86
in, 1. Allgemeines.
3634-3662»
3634) A. Hoese u. H. Eichert, Kurze Gesch.
d. im J. 1732 in Litauen eingewanderten
Salzburger. Gumbinnen, Sterzel. 48 S.
M. 1,25.
3635) L. Keller, D. Sozietäten u. Kollegien
d. böhmischen Brüder vom 15. bis 18. Jh.:
MhhComeniusGes. 11, S. 229-35.
3636) P. Flade, D. kirchl. Leben Dresdens im
Jb. d. Orthodoxie: DresdnerGBll. 1901, N. 3.
3636a) Ehemann, Aus Amt u. Leben^ d.
evang. Geistlichkeit zwischen 1680 u. 1780:
BWKG. 5, S. 179-90.
Geistiges Leben.
3637) E. Wolff, D. dtsch. Gesellschaften d.
18. Jh.: N&S. 99, S. 225-41.
3637a) Georg Müller, Sokrates in Sachsen
während d. 18. Jh. L., Brandstetter. 16 S.
M. 0,20. (Aus: D. dtsch. Schulmann.)
3638) W. Friedensburg, P. Lambecius u.
L. Holstenius über d. Errichtung d. Hamb.
Stadtbibliothek u. d. Stand d. Gelehrsamkeit
in Hamburg 1651: CBlBibl. 19, S. 321/8.
3638a) A. Kaysser, Mitteil, über d. Stadt-
bibliothek in Köln. 1602—1902. Köln,
Du Mont Schauberg. 50 S. M. 1,'JO.
3639) G. Kaufmann, D. Versetzung d. Prof.
Heineccius v. Frankf. a. O. nach Halle:
FBPG. 15, S. 147-66. (Vgl. auch O. Weise:
MVGEisenberg. 18, S. 57-64.)
3639a) E. Brode, D. hallische Universitäts-
kanzler J. P. V. Ludewig. (= Festschr. d.
Thüring.-Sächs. Geschichtsver. E. Dümmler
dargebr. z. Feier seines 50]. Doktorjubiläums
am 5. Aug. 1902. [Halle, Anton. IH, 140 S.
M. 3,00.1 S. 18-38.)
3640) K. Weidling, D. Haude & Spenersche
Buchhandl. 1614-- 1890. B., Haude &Spener.
83 S.
Litteratnr :
Allgemeines.
3641) G. Bötticher, D. Litt. d. 17. Jh.
(= Denkm. d. älteren dtsch. Litt. Her. v.
G. Bötticher u. K. Kenzil, Bd. 4.) Halle,
Buchhandl. d. Waisenhauses. 130 S. M. 1,00.
3642) W. Rudeck, D. Litteratur. (= N. 57,
S. 362-92.)
3643) E. Sachsse, D. dtsch. Dicht, z. Z. d.
Orthodoxie u. d. Pietismus 1624 — 1724. (=
N. 78. S. 366-84.)
3644) R. Wo 1 k a n , D. polit. Dichtgn. d. Deutschen
in Böhmen: DArbeit. 1, S. 386-401, 794-812.
3645) E. Schmidt, D. Kampf gegen d. Mode
in d. dtsch. Litt. d. 17. Jh. (= N. 260,
S. 70/9'.)
3645a) L. Wendelstein, Beitr. z. Vorgesch.
d. Euphemismus. Diss. Halle. 89 S.
3645b) G. Ph. Ernst, D. Heroide in d. dtsch.
Litt. Diss. Heidelberg. 1901. 137 8.
Beziehungen der deutschen Litteratnr zum
Auslande. (Siehe auch IV, Ic.)
3646) J. L. Haney, German lit. in England
before 1770: America Germanica 4, S. 130-54.
(Geliert, RabenerjGessner, Haller, Schönaich,
Bodmer.)
3647) C. Lamprecht, D. dtsch. u. niederländ.
Dichtung im 16. und 17. Jh.: N&S. 102,
S. 49-69.
3648) J. Schwering, Span. Litteratureinflüsse
in d. dtsch. Dichtg. d. 17. u. 18. Jh. (= id.,
Krit. Studien. Heft 1 [Münster, Schöningh.
92 S. M. 1,60], S. 44-86.)
Zeitungen und Wochenschrirten.
3649) B. Schierse,D. Breslauer Zeitungswesen
vor 1742. Breslau, Kern. 138 S. M. 3,00.
3650) L ö b n e r , Danziger Moral-Wochenschriften
d. 18. Jh.: MWestpreussGV. 2, S. 19-26.
3651) D. „Patriot": Gottsched-Halle 1, S. 26-30.
(Hamburger Wochenschrift d. 18. Jh.)
3651a) C.Eichhorn, D. Gesch. d. St. Peters-
burger Zeitung 1727—1902, z. Tage d. Feier
d. 175 j. Bestehens d. Zg. St. Petersburg,
Laschinsky. X, 256 u. 10 S. Rbl. 1,50.
3652) 0. Heinemann, D. ältesten Stettiner
Zeitgn. : BaltStud. NF. 5, S. 196-210.
Quellen:
Briefwechsel.
3653) Elisabeth Stuart, Königin v. Böhmen,
Briefe an ihren Sohn d. Kurfürsten Karl
Ludwig V. d. Pfalz 1650—62. Her. v. A.
Wendland. (= BLVSt. N. 228.) St.,
Litterar. Verein. XXXI, 224 S.
3654) Rob. Geerds, Die Briefe d. Herzogin
V. Ahlden u. d. Grafen Philipp Christoph v.
Königsmark: AZgB. N. 77.
3655) E r n s t A u g u s t , Herzog zu Braunschweig-
Lüneburg, Briefe an Johann Franz Driedrich
V. Wendt aus den J. 1703—26. Her. v.
Erich (Traf Kielmansegg. Hannover,
Hahn. VIIT, 400 S. M. 8,00.
3656) V. Kathrein, Aus d. Briefverkehr dtsch.
Gelehrten mit d. Benediktinern d. Con-
gregation v. St. Maur u. deren Beziehgn. zu
d. litt. u. religiösen Beweggn. d. 18. Jh.:
StMBCO. 23, N. 1/4.
Tagebücher.
3657) E. Ch. Bohne, Gott z. Schutz! Diarium
oder Tagebüchlein ; Nordhäusische Chronika
(1701/31 Her. V. H. Heineck. Nordhausen
Ebert. 1901. V, 33 u."85 S. M. 1,75.
3658) Cl. Conters Tagebuch: Nassovia 3, S. 35/7
3659) H. Nirrnheim, D. Tagebuch d. Herrn
schenken J. E. Gossler: MVHamburgG. 21
N. 9-12. (1743—51.)
3660) M. Hippe, Aus d. Tagebuch e. Bres
lauer Schulmannes im 17. Jh. : ZVGSchlesien
36, S. 159-62. (E. Maior, 1640—69.)
3661) F. Schmitman, Memorial 1661/6. Her
V. H. Forst: MVGOsnabrück. 26, S. 277-84
Stammbücher.
3662) W. Rudeck, D. Stammbücher. (= N. 57,
S. 66-74.) (17. Jh.)
3662a) F. Schulthess-Meyer, Aus zwei
Stammbüchern junger Züricher: ZürcherTb.
26, S. 180-206. (H. Grebel, H. G. Schult-
hess.)
3663-M93
111,2. Lyrik.
67
111,2
Lyrik.
Ueiütliche Lyrik: AllgemeineH N. »öö-'i; OeiaagbBeher N. 3644. - P. Gerhardt N. 8664 a; M. KUekart M S664b:
J. RUt N. 3665; Q. MenUer N. :1660; R. Neonieiiiter N. 3667; M. Sohoffenhanar M. 8668. — Wattlieh« Lyrik: Tk. Heaek
N. 8669; H. Opitz N. 367Ua; Cb. Köler N. 8ti71 ; A. Sonlteta» N. 8672; H. Sterenbaeh N. 8673; 8. Dach N. 8674: P. Klamiaf
N. 3675. - Frauen (Anna Orenu Hoyers, Katbarina Ton Oreifenberg) M 8676. — Neuere Diehtong: B. H. Broekea N. 8677;
J. Chr. Ofinther N. 3678; J. Chr. Oottiohed N. 3U83; A. von Bailer N. 3684; Ch. F. Oallert N. 3686; Ck. DoMÜtiu M. a487(
Koromandei N. 8688. — Historische! Lied N. 808». —
eelstliciie Lyrik.
3663) Alb. Fischer, D. dtsch. evangel. Kirchen-
lied d. 17. Jh. Her. v. W. Tümpel, (füter«-
loh, Hertelsmann. 30 Hefte ji 6 Bogen.
k M. :<J,00.
3663a) Ph. Dietz, D. Restauration d. evang.
Kirchenliedes E. Zusanimenstellg. d. haupt-
sächlichsten litt. Erscheingn. auf hymnolog.
Gebiete d. Gesangbuchlitt, seit d. Wieder-
erwachen d. evang. Glaubenlebens in Deutsch-
land. Marburg, Elwert. XII, 806 S. M. 10,00.
3663b) E. Wildenburjj, Ueber Gesch u.
Pflege d. kath. dtsch. Kirchenliedes. Bregenz,
Teutsch. 41 S. M. 0,45.
3664) W. Diehl, D. Catzenelnbogener Gesang-
buch V. lt)33 u. d. Marburger (resangbücher
aus d. Zeit v. 163f)— 68: MschrGK. 6, S. 13/9,
bi-6'2, 93/.^).
8664a) J. Smend, P. Gerhardt u. d. evang.
Kirchenlied. (= N. 3363a, S. 301-28.)
:i<i64b) A. Werner, 1). Eilenburger Kantorei
u. M. Rinckarts Verdienste um dieselbe:
MschrCiK. 7, S. 122/8.
3665) A. Fick. J. Rist d. Pfarrer v. Wedel.
(= Unsere Kirchenliederdichter N. 1 4. ) Ham-
burg, Schloessmann. 16 S. M. 0,10.
3666) M. IT Ibrich, J. Mentzer, Knorr v. Rosen-
roth, Apelles V. Löwenstern. Drei schles.
Liederdichter. (= Unsere Kirchenlieder-
dichter N. 17.) ebda. 16 S. M. 0,10.
3667) H. A. Fick, E. Neumeister (1671—1756).
(= Unsere Kirchenliederdichter. N.16.) ebda.
16 S. M. 0,10.
3668) R. Wölk an, M. Schuffenhauer S. J.
(1625—87). (= Festschrift d. Ver. für Gesch.
d. Dtsch. in Böhmen [Prag, Calve], S. 178-91.)
Weltliche Lyrik:
Aeltere Zeit.
3669) A. Goetze, Zu Th. Hoeck: BGDB. 27,
8. 1.54-65.
3670) M. H. Jellinek, Zu Th.Hoeck: ZDPh.34,
S. 41.3-21.
3670a) M. Opitz, Teutsche Poemata, Abdruck
d. Ausg. V. 1624 mit d. Varianten d. Einzel-
drucke u. d. späteren Ausgaben. Her. v.
G. Witkowski. (= NDL. N. 189-92.) Halle,
Niemeyer. XLVI, 248 S. M. 2,40.
3671) M. Hippe, Chr. Köler, e. schles. Dichter
d. 17. .Th. 8ein Leben u. e. Auswahl seiner
dtsch. Gedichte. (= Mitt. d. Stadtarchivs
zu Breslau Heft 5.) Breslau, Morgenstern.
VIII, 244 S. M. 3,00.
3671a) H. Wendt, E vergessener Dichter:
SchlesZg. N. 322. (Oh. Köler.)
3672)L. .Sittenfeid,A.Scultetus: Osten2,N.9.
3673) C. Bo r c h I i n g , E. ostf ries. poeta laureatus :
Jb. d. Ges. für bildende Kunst u. vaterländ.
Altertümer in Emden 14, S. 113. (H. Steren-
baeh [SturenburgJ.)
3674) Agnes Härder, Aennchen v. Tharau:
Daheim 38', N. 16.
3675) H. Dütschke, P. Flemings Recht-
schreibung: SpiritistR«. 8, S. 134/8, 171/2.
3675a) R.Schneider, D. Familie P.Flemmings:
Glückauf 22, S. 26/8.
Franendicbtang.
3676) E. Schmidt, £. niederdtsch. Dichterin.
(= N. 260, S. 80/9.) (Anna Ovena Hoyer»
1584—1655.)
3676a) H. Uhde-Bernays, Katharina Regina
V. Greifenberg: AGNM. N, 3.
Neuere Dichtung.
3677) P. Seliger, B. H. Brockes: Lotae 2, N. .39.
3678) M. Batt, The treatment of nature in
(Jerman litt, from (Jünther to the appearence
of ({oethes Werther. Diss. Chicago. 112 S.
3679) K. Ende rs,Joh.Ch.(iünther: AZgB.N 273.
3680) O. Stoessl, Chr. Günther: Wage 5, N. 4».
3681) H. Groschupp, 1). Sprache J. Ch.
(lünthers. Diss. Leipzig. 98 S.
3682) Christian Günthers Strophen. Aus-
gewählt, eingeleitet u. her. v. Wilh. Scholz.
L., Diederichs. 12". XJXVIII, 182 8. M. 4,50.
3683) E. Reichel, Gottscheds Lyrik : Gottsched-
Halle 1, S. 3-16, 37-50.
3684) O. V. Greyerz, A. v. Haller als Dichter.
Vortr. Bern, Sutermeister. 51 S. M. 1,00.
3685) J. V. Widmann, Hallers Gedichte:
NationB. 18, S. 345/8.
3686) R. Sprenger, Zu Gellerts Till: ZDU. 16,
S. 252.
3687) F. Tetzner, Chr. Donalitius v. Lasdi-
nehlen: Roland 1, S. l«?9-93, 201/1. (Vgl.
auch: AltprMschr. 39, S. 108/9.)
3688) A. V. Muralt, Krambambuli u. sein
Sänger: TagB. 1901, N. 143. (Koromandei
= Ch. F. Wedekind.)
Historischeg Lied.
3689) ({. Hassebrauk, D. bist. Volksdichtg.
Braunschweigs: ZHarzVer. 35, 8. 1-182.
36S9a) R. Wölk an, D.polit. Dichtungen d. Dtsch.
in Böhmen: DArbeit. 1, S. 3ö6-401, 794-813.
3689b) K. Steif f, Geschichtl. Lieder u. Sprüche
Württembergs. Heft 3. St., Kohlhammer.
160 S. M. l,0(\
3690) Th. Schulze, Spottgedicht auf d. Grafen
J. A. Schlick 1 1 620) : NiederlausitzM.T, S.H6-91.
3691) Zum Jahre 1632 (Lieder auf Tilly):
AnnVCiLauenburg. 7, S. 38-41.
3692) H. Heerwagen, E. bist. Lied. z. Jahre
1658: AGNM. S. 94,7.
3693) G. Türck, Lateinische Gedichte z. Lobe
Breslaus: ZVGSchlesien 36, S. 101-20. (Ü.
Siegismund, E. Major, W. Clemens, Cb.
Scbwartzbach, G. Schöbel, J. Fechner, Ü.
Plorantius, Fibiger.)
111,3. Epos. 111,4. Drama.
3694- 371 2a
111,3
Epos.
Chroniken (S. Wilhelmi) N. 3694. — Roman: Amadisromane N. 3695. - J. M. Mosclieroch N. 3696. — J. Chr.
von Griramelshansen N 3697. — Ch. Renter N 3699 a. — Geliert N. 3700. — Epos: J. Ch. Rost N. 3701. — Robinsonaden
N. 3702. — Uebersetznngen N. 3703. —
Chroniken. (Sielie auch N. 3587-3592.)
3694) E. Toeppeii, D. Bürgermeisters S. Wil-
helmi Marienburger Chronik 1696 — 1726.
Teil 5. Progr. Marienburg, Gymn. S. 319-72.
Roman und Epos.
3695) Amadisromane: Meyers Konversations-
Lexikou 6. Aufl. 1, S. 404/5.
3696) F. Li enhard, Grossgeroldseck: DHeimat.
5-, S. 633-42. (Moscheroch.)
3697) E. Weitbrecht. Simplicius Simpli-
cissimus, d. Jäger v. Soest nach Hans Jacob
('hristoph v. Grimmelshausen für d Jugend
erzählt. B., Neufeld &Henius. 336 S.M. 5,00.
3698) Thüngerthal, E. Beitr. /,. Würdigung
d. Simplicius Simplicissimus von Grimmels-
hausen. Progr. Bielefeld, Realschule. 4". 16S.
3699) E. Schmidt, Simplicissimusfeste in
Keuchen. (= N. 260, S. 90-103.)
3699a) Chr. Eeuter, Schellmuff skys wahr-
haftige, kuriose u. sehr gefährliche Reise-
beschreibg. zu Wasser u. zu Land. Roman.
Her. V. K. Pannier. (= ÜB. N. 4343.) L.,
Reclam. 142 S. M. 0,20.
3700) E. Kretschmer, Geliert als Roman-
schriftsteller. Diss. Heidelberg. 53 S.
3701) G. Wahl, J. Chr. Rost (1717—65). L.,
Hinrichs. Yll, 181 S. M. 3,20.
Robinsonaden und Uebersetznngen.
3702) M. üsborn, D. Insel Felsenburg: NatZg.
N. 103.
3703) E. Sulger-Gebiug, E. Zeugnis dtsch.
Dantekentnis im 17. Jh. : StVLG. 2, S. 412-28.
(Hs. in Wolfenbüttel.)
3703a) Joh Barclay, Euphormio. Satir.Roman
aus d. Lateinischen übers, v. G. Waltz.
Heidelberg, Winter. XVIII, 606 S. M. 4,00.
|[G. Steinhausen: LCBl. S. 664.]|
111,4
Drama.
Geschichte des Dramas: 17. Jahrhundert: W. Spangenberg N. 3704; P. Spichtig N. 3704a; J. G> Schottelins
N. 3705; A. Gryphins N. 3706. — 18. Jahrhundert: J. Hübner N. 3708; J. Ch. Rost N. 3709; J. Ch. Mickl N. 3710; Geliert
N. 3710 a. — Jesuiten- nnd Schnldrama (Aachen, Berlin, Thann, Troppau) CJ. 3711. — Ausländische Dramatiker in Deutsch-
land: Shakespeare (Bestrafter Brndermord) N. 3715; G. Lillo N. 3719; L. Holberg N. 3720. — Theatergeschicb te: Englische
Komödianten N. 3721; Französische Komödianten in Deutschland N. 3725. — Einzelne Städte: Braunschweig (Karoline Keuber)
N, 3726; Frankfurt a. M. N. 3727; Lübeck N. 3728; München N. 3728a; Wernigerode N. 3728b. — Geschichte der Oper:
Allgemeines N. 3729; Hamburg (R. Keiser, G. Ph. Telemann) N. 3730. —
Geschichte des Dramas:
17. Jahrhundert.
3704) W. Spangenberg, Wie gewunnen, so
zerunnen (Spiel 1613). Her. v. E.Martin:
JbGLElsass-Lothr. 18, S. 137-91.
3704 a) P. Spie htigs Dreikönigsspiel v. Lungern
vom J. 1658. Her. v. F. Heine mann
Luzern, Doleschall. 1901. XII, 114 S
M. 1,60.
3705) J. G. Schottelius, Friedens Sieg. E
Freudenspiel 1648. Her. v. F. E. Kolde
wey. (= NDL. N. 175.) Halle, Niemeyer
IV, 78 S. M. 9,60. ||G. Ellinger: DLZ
23, S. 860.] 1
3706) K. Neubauer, Z. Quellenfrage v. A.
(rryphius ^Cardenio u. Gelinde": StVLG. 2,
S. 433-51.
3707) A. Podlaha, E. dtsch. Trauerspiel aus
d. J. 1662. (= SBBöhmGesWiss. 8.) Prag,
fliYuao. 23 S M. 0,36. (Vgl. Euph. 9, S. 836.)
18. Jahrhundert.
3708) H. Rinn, J. Hübner u. d. Christkomödie:
AZgB. 1900, N. 5. (Vgl. JBL. 1901 III 4 : 6.)
3709) G. Wahl, J. Ch. Rost (1717—65). L.,
Hinrichs. VII, 181 S. M. 3,20.
3710) R Schmidtmayer, „E. lustige Comedie":
MVGDB. 40, S. 286-302, 374-93. (J. Ch.
Mickl.)
3710a) Th. Dobmann, D. Technik d. Gellert-
schen Lustspiele. Progr. Freiburg i. B.,
Oberrealschule. 4". 15 S.
Jesuiten- und Schuldramen.
3711) F. L au c h e r t , Z. Bibliographie d. Jesuiten-
Dramas in Aachen : ZGV Aachen. 24, S. 349-53.
371*2) A. Baraii, E. vollständiges Theaterstück
aus d. Zeit d. Jesuitengymnasiums in Krems.
(1697.) Progr. 1901. 42 S.
3712 a) G. Lühr, 24 Jesuitend^ftmen (J- Ujtau-
ischeu Ordensprov.: AltprMschr. 38, S. 1-61.
8?13-8?84
tri, ^ Didaktik.
99
8713) Ch. W. Faber, Schulkomfidien bei d,
Mindnern IJrttdern zu Thann i. K. ( IÖ88— 99j:
MGESch(}. 11, N. 4.
3714) K. KnaflitHch, Einiges Ober d. Mchiiu-
spieler. Thätigkeit d. Troppauer Ordensleute:
ZVdMilhreii. 6, H. 301-11.
3715) E. Bau mann, Ueber e. geistl. Theater-
Aufführg. in Troppau im J. 16M8: Mitt. d.
Museal- Ver. für Kunst u. (icwerbe 2, N. 2/3.
Ausländische Dranuitlker In Deutschland.
3716) M. H. Evims, „D. bcHtnifte Brudermord",
sein Verhältnis zu iShakespeares Hamlet.
Diss. Bonn. 49 tS. (1710.)
8717) ,D. bestrafte Brudermord oder Prinz
Hamlet aus Dänemark" im Berl. Theater:
JbDShG. 38, S. 342.
3718) I). bestrafte Brudermord oder Prinz
H.amlet aus Dänemark: BerlTBl. N. 178, 18.^).
8719) A. V. Weilen, D. „Kaufmann v. London"
auf dtscb. u. französ, Bühnen. (= N. 213,
S. 220-34.)
8720) H. Jantzen, G. A. Dethardings Über-
setzgn. Holbergscher Lustspiele (1741 — 42).
(= N. 228, S. 98-124.)
Theatergeschichte :
Englische und französische Komödiant en in
Deutschland.
8721) H. Maas, D. Kindertruppen. E. Kapitel
aus d. Gesch. d. englischen Theatergesell-
schaften im J. 1559—1642. Diss. Göttingen.
1901. 28 K
3722) P. Zimmermann, Engl. Komödianten
in Braunschweig: BraunschwMag. 8, S. 66/8.
3722a) id , Engl. Komödianten in Wolfenbüttel.
(= N. 23;. y. 21.V24.) (Anfang d. 17. Jh.)
8723) id., Engl. Komödianten am Hofe zu
Wolfenbüttel : BraunschwMag.8, S. t7-4o, 53/7.
8724) C. F. Meyer, Engl. Komödianten am Hofe
d. Herzogs Philipp Julius v. Pommern-
Wolgast: JbDShGf. 38, S. 196-211. (162.1/4.)
8725) J. .F. 0 1 i V i er , Les coni^dienH fraii^aiii daiM
les cours d'Allemagne au 18* «il-cle. 2. Herie:
LaCourroyaledePruBW. Paris, I.«cfene. 2008.
Einielne Stidte.
3726) C. f^chüddekopf, Caroline Neuber in
Braunschweig: JbGVBraunschweig. 1, .S
115-48.
3727) Elisabeth Mentzel, D. alte Frankfurter
Schauspielhaus u. seine Vorgesch. Frank-
furt a. M., Ruetten & Loening. 204 8. Mit
20 Porträts. M. 2,0(J.
3728) C. Stiehl, Gesch. d. Theater» in Lübeck.
Lübeck, Borchers. 244 S. M. 3,.W.
3728a) P. Legband. Münchener Bühne u. Litt
im 18 Jh.: OberbayerA. f>, S. 1-2.56.
3728 b) E.Jacobs, Wemigeröder Theaterzettel:
ZHarzV. 34, 8. 121/9. (Theaterzettel von
1677—1868.)
Geschichte der Oper.
3729) K. Gende, Gesch. d. Oper. (= Spemanns
Goldenes Buch d Theaters [B., Spemann],
8.710-41.
3729a) N d'Arienzo, D. Entstehung d. komi-
schen Oper. Uebers. v. F. Lugscheid er.
(= Musikal. Stud. Bd. 10.) L., H. Seemann
Nachf. 1.57 8. M. 5,00.
3730) W. Kleefeld, D. 18. Jan. 1701 in d.
dtsch. Oper: VelhKlasMhh. 15«, S. 128-37.
(Hamburger Oper 1678—1738.)
3730a) J. Sittard, Christof Bernhard u. d.
Collegium musicum: Hamburgische Konzert-
u. Theater-Zg. 7, S. 1/7.
3730b) H. Leichtentritt, R. Keiser in seinen
Opern. Diss. Berlin. 1901. 37 8.
3730c) C. Otzenn, Telemann als Opem-
komponist. (= Musikwissenschaftliche
Studien N. 1.) B., Ehering. 40. 48 S.
Mit Notenbeilagen. M. 5,00.
in,5
Didaktik.
Kirchliches Leben: Allgemeines (Predigten) N. 3731. — Einielne PersÖnliehkeitea: J. V. knirm» V. tTtt;
F. Spe M. 3733: J. Deacer N. 3734; J. LDtVemann N 37:^5; U. PonUnns N. :n36: D. F.. J«bloniki N. 8737. — Mystik (A. SUeetas,
K. Beissel; N. 3738. — Pietisten nnd Antipietisten: AUgemeiaes N. 3739; lokale Forschong (Franken, !!••••■, LSb«ck, Rent-
lingen, Warttemberg) N. 3740; einzelne Persönlichkeiten: N. L. Ormf Zinzendorf N. 374d, V. E. Löscher N. 3747. - Wissen-
sohuft liebes Leben: Philosophen: B. Spiooca M. 3748; O. W. Ton Leibnit N. 3751. — Astronomen nnd Nkt«rferaek«r
(J. Kepler, 0. von Onericke, J. Chr. Ruberg) N 3760. — Alobemie (J. Knnkel von Löweostjern) N. 376.1. — Jaristen: S. Pafen-
dorf N. 3766. — Geographen nnd Keisescbilderer (P. Kolb, M. Sensenins) N. 3767. — Historiker nnd Kaltarhisteriker: F. O.
Kiteste M. 3770; Ch. H. von Jessen N. 3771; Aegidias Albertinns N. ;1772; J. O. Biedermann N. 3772a. — Philologen (Ck.
Rennig. K. Ziegler, J. Knhnan) N. 3774. — Litteraturgesohich te: Epigrammatiker: F. Logsn N. 3777. — S«tirik«r
(Abrahiira a Santa Clara, Ch. L. Liskow) N. 3778. — Didaktische Dichtnng des 18. Jahrhunderts: A. Ton Haller K. S781. —
Anfkl&rnng: Allgemeines N. 8788; J. Chr. QotUohed N. 3790; J. J. Bodmer N. 3802. —
Kirchliches Leben: (Siehe auch N. 3629-3636.)
Predigten.
3731) W. Rudeck, Predigten. (= N. 57,
S. 216-.') I.) (17. ,Th.)
8732) H. Schmell, Plattdtsch. Predigten:
Niedersachsen 7, S. 172/3.
Einzelne PersSnlichkeiten.
8732) J. Brügel, J. V. Andreae. (— N. 3363a,
S. 253-64.)
3738) F. Binder, F. Spe: HPBll. 129,
S. 385,8.
8734) R. Wolkan, J. Deucer: ADB. 47, S. 667/8.
(Evang. Geistl. d. 17. Jh.)
Jahresbericht« ffir nenere denisohe Litteratnrgesohioht«. XIIL
12
90
in, 5. Didaktik.
3735-3774
3735) W. Dilthey, J. Lütkemann: RPTh. 11,
S. 681/2. (t 1655.)
3735a) H. Lütkemann, J. Lütkemann. Sein
Leben u. Wirken. 2. Aufl. Braunschweig,
Wollermann. VII, 189 S. M. 2,00.
3736) F. Tetzner, M. Pontanus v. Stolp:
Roland 1, 8. 381/4. (Evangel. Pfarrer
Pommerns, f 1654,)
3737) H. Dalton, D. E. Jablonski. E. preuss.
Hofpredigergestalt in Berlin vor 200 J.
B., Warneck. XV, 495. S. M. 6,00.
Mystik.
3738) R. Kralik, Angelus Silesius u. d. christl.
Mystik. Hamm, Breer & Thiemann. 32 S.
M. 0,50.
3738a) V. Hantzsch, K. Beissel: ADB. 46,
S. 341/4. (geb. 1690.)
Pietismus:
Allgemeines und Lokaiforsehnng.
3739) E. Troeltsch, D. Anfänge d. Pietismus.
(= N. 3363 a, S. 353-76.)
3739a) G. Lasson, Was hat die Reformations-
kirche d. Pietismus u. d. Aufklärung zu
danken. (= Aus: Der Gang d. Kirche.)
TVortrr. B., Schriften Vertriebsanstalt. IV,
134 S. M. 1,50.
3740) Th. Kolde, Z. Gesch. d. Pietismus in
Franken: BBKG. 8, S. 266-83.
3741) W. M. Becker, Aus d. Anfängen d. pietist.
Beweg, in Hessen: BHessKG. 1, S. 271/5.
3742) Th. Schulze, D. Anfänge d. Pietismus
in Lübeck: MVLübeckG. S. 68-96, 99-113.
3743) Th. Schön, D. Chiliasmus, Pietismus u.
Separatismus in d. Reichsstadt Reutlingen:
ReutlingerGBll. 11, N. 5/6.
3744) Ch. Kolb, D. Anfänge d. Pietismus u.
Separatismus in Württemb. St., Kohl-
hammer. III, 218 S. M. 2,00. (Aus:
Württemb Vjhh.) | [G. B o s s e r t : ThLZ. 27,
S. 620/3. Jl
Einzelne Persönlichkeiten.
3745) H. Bauer, Zinzendorfs Stellung im
geistigen Leben d. 18. Jh.: Reich Christi 1,
S. 266-82.
3746) G. Reichel, Zinzendorf u. seine pietist.
Gegner: ZKG. 23, S. 549-92.
3747) Gg. Müller, V. E. Löscher, orthodoxer
Lutheraner u. Antipietist: RPTh. 11, S. 593/8.
Wissenschaftliches Leben: (S. auch N. 3637-40.)
Philosophen. <
3748) A. Riehl, V. Heraklit zu Spinoza: Zu-
kunft 30, S. 508-21.
3749) St. V. Dunin-Borkowski: Leben u.
Lehre v. B. de Spinoza: StML. 62, S. 121-33.
3750) F. Jodl, Z. Interpretation Spinozas.
(= N. 232 a, S. 342-50.)
3751) J. Bach, G. W. Leibniz: Staatslexikon 3,
S. 1090/9.
3752) R, Eucken, G.W. Leibniz: RPTh. 11,
S. 353-60.
3753) K. Fischer, G. W. Leibniz. 4. Aufl.
(= id., Gesch. d. neueren Philos. Bd. 3.)
Heidelberg, Winter. XIII, 728 S. M. 18,00.
3754) H. Graeren, Leibnizens Grabstätte:
HannovGBll. 5, S. 375-84, 568-71.
3755) R. Kos er. Über e. Samml. v. Leibniz-Hss.
im Staatsarchiv zu Hannover. B., Reimer.
4». 24 S. M. 1,00. (Aus: SBAkBerlin.)
3756) J.T. Merz, Leibniz. London, Blackwood.
224 S.
3757) F. Rintelen, Leibnizens Beziehungen
z. Scholastik: AGPh. 16, S. 157-88, 307-33.
3758) Mitteilung über d. Briefwechsel zwischen
Leibniz u. dem Vizekanzler Avemann :
Jb. d. Ges. für bildende Kunst u. vaterländ.
Altertümer in Emden 14, S. 495/8.
3759) Z. Gesch. d. Theodicee : HPBU. 35, S. 189-98.
Astronomen u. Naturforscher.
3760) A. Schlossar, J. Kepler u. sein erster
Kalender: WienZg. 1901, N. 52.
3761) W. Schütte, O. v. Guericke: VossZgB.
N. 46.
3762) J. Wahner, E. oberschles. Faust: Ober-
schlesien 1, N. 7. (J. Ch. Ruberg, Geologe.)
3762a) E. Zwier, Aus d. Anfangszeit d. ober-
schles. Steinkohlenbergbaues u. J. Ch.
Ruberg: ib. N. 10.
AI Chemie.
3763) Speier, Aus alchemist. Vergangenheit:
Medizinische Rundschau S. 1238, 1249.
3763a) F. Struntz, Wie e. gelehrte , Leiden-
schaft" wurde: Zeitgeist N. 29.
3764) id., E. Beitr. z. Gesch. d. alchemist. Poesie:
Natur u. Offenbarung 48, S. 228/9.
3765) id., Johann Kunkel v. Löwenstjem:
MhhComeniusGes. 11, S. 102-28.
Juristen.
3766) S. Pufendorf: Unsere Heimat 2, S. 138-41,
149-51.
Geographen und Reiseschilderer.
3767) M. Grosse, D. beiden Afrikaforscher
J. E. Hebenstreit u. Ch. G. Ludwig. Diss.
Leipzig. 87 S.
3768) G. Mairoser, Gesch. d. Expedition
P. Kolbs nach d. Kap d. Hoffnung. 1705.
Seine kleineren schriftstellerischen Arbeiten.
Nürnberg, Koch. 82 S. M. 3,00.
3769) F. Mühlau, M. Sensenius Reise in d.
heilige Land. Kiel, Lipsius & Tischer.
35 S. M. 1,00.
Historiker und Kulturhistoriker.
3770) R. Schmidt, F. G. Elteste, d. erste Ge-
schichtsschreiber Zörbigs (1684—1751): Neue
Mitt. aus d. Gebiete hist.-antiquar. Forschgn.
21, S. 154-68.
3771) F. Tetzner, Chr. H. v. Jessen, Kultur-
hist. t 1717: Roland 1, S. 96/8, 106-11.
3772) G. Himmler, Z. Sprache d. Aegidius
Albertinus. Beitrr. z. Gesch. d. Münchener
Litteratur- u. Drucksprache am Beginne d.
17. Jh. Tl. 1. Progr. München. 48 S.
3773) F. Hüttner, Neue Daten zu d. Leben
d. Genealogen Joh. Gottfried Biedermann:
AH VUnterf ranken. 43, S. 254/6.
Philologen.
3774) F. Tetzner, Ch. Hennig: ZHVNieder-
sachsen. N. 2. (Sammler der wendischen
Sprache der Drawehner. f 1719.)
3775-3804
m, 5, Didaktik.
91
3775) E. Reichel, K. Ziegler: Gottached-
Halle 1, S. 56/8. (Vf. eines Buches .Von
d. Madrigalen" 1685.)
3776) K. Münnich, J. Kuhnuu. Di«». Berlin.
37 S. (Philologe u. Komponist.)
Lltteratiirgeschichte: (8. auch N. 3641-3652.)
Epigrainnintiker.
8777) W. HcUHchkel, Untersuchgn. über
Hanilers u. Lessings Bearbeitung v. Sinn-
gedichten Logaus. L., Fock. 70 S. M. 1,20.
Satiriker.
3778) W. Bor^e, Abraham a Santa Claras
Predigt: KonsMüchr., S. 351/5.
3779) H. Landsberg, Chr. Ludw. Liscow:
TagB. 1901, N. 173.
3780) F. Herrmann, Zwei satir. Psalmen aus
d. 30 j. Krieg: QuBllHVHessen. 3, S. 280/1.
Didaktische Dichtung:
A. Ton Haller. (Siehe auch N. 8684-3685.)
3781) L. Asher, A. v. Hallers Bedeut. in d.
Biologie d. Gegenw. : Bunds. N. 3.
3782) H.Jenny, Haller als Philosoph. Basel,
Reich. IV, 107 S. M. 2,00.
3783) H. Kronecker, Haller redivivus. Bern,
Wyss. 26 S. M. 0,80. (Aus Mitt. d. natur-
forsch. Ges. V. Bern.)
3784) P. Rona, Albr. flaller u. d. mod. Biologie:
/eitWienZg. Ji. Nov.
3785) E. Schmidt, A. v. Haller. (= N. 260,
S. 104-11.)
3786) G. Tobler, A. V. Haller: Fürs Schweizer
Haus 1, N. 25, 30/2.
3787) A. V. Haller, Die Alpen. Mit e. Beilage
u. Kupfern. Dem Andenken Hallers ge-
widmet V. Karl Geiser. Bern, Francke.
■i «. 40 S. Mit Abbild. M. 8,00.
Aufkllrnngt
Allgemeines.
8788) L. Weber, D. Litt. d. Aufklärung. (■■
N. 78, S. 384-90.)
1789) J. V. Hurst, History of Rationalism.
New York, Eaton & Älainn. IX, «"H S.
St. 3/6.
J. Ch. Gottsched.
3790) E. Kroker, (lOttscheds Austritt min d.
Dtsch. Ges.: Mitt. d. dtsch. Ges. för vaterländ.
Gesch. u. Sprache Leipzig IX, 2, S. l-,')8.
8791) E. Reichel, Gottsched d. Deutsche. B.,
Gottsched -Verlag. 4». 115 S. M. 12,00.
|[F. Muncker: DLZ. 23, S. 2656/7.l|
3791a) id., Vorstudien z Faustatil: Geg. 61, N. 5.
3792) id., Gottsched und die Franzosen:
NorddAZgB. N. 84.
3793) id., Gottscheds Nichte: DR. 4, 8. 244/9.
3794) R. Schlösser, Gottsched -Schriften:
BayreuthBll. 25, S. 68-74.
3795) L. Schönhoff, Gottsched-Beweg.: Tag
N. 63.
3796) H. Sittenberger, (iottsched redivivus:
NFPr. N. 13311.
8797) Gottsched u. d dtsch. Sprache: Heimdall6,
S. 116/7.
3798) E. Reichel, Kl. Gottsched-Wörterbuch.
B., Gottsched- Verlag. XIII, 94 S. M. 5,00.
3799) id., Zugaben z. Gottsched -Wörterbuch:
ZDWF. 3, S. 337-46.
8800) id., J. Chr. Gottsched, Ges. Schriften.
Bd. 1. Die vernünftigen Tadlerinnen. Bd. 1.
B., Gottsched-Verlag. (Nicht im Handel.)
3801) E.Otto, Frau Gottsched über Erziehung,
Frauenberuf u. Frauenbildung: ZDKG. 9,
N. 3.
J. J. Bodnier.
3802) .1..I. Btuhiicr. (JßL. IIMJI 5 HI: 131.) (A.
Brandl: ASNS. 108, S. 182/4; B. Seuffert:
GGA. 164, N. l.]|
3803) L. P. Betz, Bodmer u. d. franz. Litt.
(= N. 22, S. 159-213.)
3804) D. alte Bodmer: NWTBl. 1901, N. 297a
12*
92
IV, 1 a. Litteraturgeschichte.
380Ö-3824
IV. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis
zur Gegenwart.
IV,1
Allgemeines,
a) Litteraturgeschichte.
Allgemeines (Akademieplan) N. 3805. — Gesamtdarstellungen N. 3813. — Aeltere Litteratnr (Friedjioh der
Grosse) N. 3826. — Litteratar der Gegenwart: Allgemeines N. 3833; Gesamtdarstellungen N. 3837; Essay sararolnngen N. 3845.
— Moderne Litteratnrbewegnng (Realismus, Mystizismus, Is'euromantik) N. 3849. — Litterathistorilcer und Verleger (G. Brandes)
N. 3858. — Katholische Dichtung N. 3862. — Einzelne Stoffe: (Landleben, Geistliche, Studentin, Napoleon in der Dichtung)
N. 3866. — Anthologien N 3869. — Lokale Litteraturgeschichte: Böhmerwald N. 3886; Bosnien N. 3887; Dresden N 3888;
Elsass N. 3889; Eutin N. 3893; Hamburg N. 3894; Hessen N. 3895; Lippe-Detmold N. 3896: Oesterreich N. 3898; Eheinland
N. 3903; Schlesien N. 3905; Schwaben N. 3906; Schweiz N. 3907; Siebenbürgen N. 3908; Weimar N. 3909; Westfalen N. 3912;
Wien N. 3913. — Dialektdichtung (Niederdeutscbland, Schlesien) N. 3917. — Stammbücher (J. H. Soermans, H. W. Lawätz,
P. Hiller) N. 3921. —
Allgemeines. (Siehe auch N. 14-23.)
3805) Th. Achelis, D. Hauptströmgn. in d.
dtsch. lätt. d. 19. Jh.: Wissen für Alle 2,
N. 1.
3806) T. de Wyzewa, L'evoliition hist. dans
la litt, allemande: RDM. 9, 8. 934-45.
3807) The time-spirit of 19*'' Century: Edinburgh
Review 194, 8. 92-1 3 1 . (Mit Berücksichtigung
d. Werke v. A J. Balfour, L. Stephen, A.
Harnack, Lord Acten, E Caird.)
3808) H. Fischer, D. Neuhumanismus in d.
dtsch. Litteratur. Rektoratsrede. Tübingen,
Laupp. 31 S. M. 0,60. ][R. F. Arnold:
ZOG 53, S. 511/2.]|
3808a) R. Weitprecht, D. Protestantismus in
d. dtsch. Dichtg. d. 19. Jh. (= C. Werks-
hagen, D. Protestantismus am Ende d.
19. Jh. Bd. 2 [B., Verlag Wartburg. 4».
650 S. Mit Tafeln u. Abbild. M. 25,00],
S. 785-804.)
3809) P. Heyse, lieber e. Akademie für dtsch.
Litteratur: NatZg. N. 160.
3810) 0. V. Lei xn er, Z. Gesch. d, Akademie-
plans: TglRsB, N 43, 44.
3811) F. V. d. Leyen, E. dtsch. Akademie:
AZgB. N. 87.
3812) D. dtsch. Dichter- Gedächtnis-Stiftung:
ZDU. 16, S. 440/4.
Oesanitdarstellungren. (Siehe auch N. 24-38.)
3813) A. Bartels, Gesch. d. dtsch. Litteratur.
Bd. 2: D. 19. Jh. L., Avenarius. VII, 850 S.
M. 5,00.
3814) K. Barthel, D. dtsch. Nationallitt. d.
Neuzeit. 10. Aufl. Neu bearb. v.M. Vorberg.
Vollendet V. G.Burkhar dt. Lfg. 7. Güters-
loh, Bertelsmann. VII, S. 961-1144. M. 1,50.
3815) C. Busse, Gesch. d. dtsch. Dichtg. im
19. Jh. (= D. dtsch. Jahrh. Her. v. G.
Stockhausen, Bd. 1.) B., Schneider.
VII, 162 S. M. 3,00. |[A. Sauer: Euph. 9,
S. 234.1 1
3816) F. Avenarius, Nationaler Standpunkt
u. Litt.: Kw. 15•^ S. 83/5. (Gegen C. Busse.)
3818) R. V. Gott seh all. D. dtsch. Nationallitt,
d 19. Jh. 7. Aufl. 4 Bde. Breslau, Trewendt.
XV, 673 S ; 666 S.; 704 S.; 839 S. M. 30,00.
3819) P Heinz e, Gesch. d. dtsch. Litt. v.
Goethes Tod bis z. Gegen w. Mit Einleit.
über d. dtsch. Litt. v. J «00— 1832. 2. Aufl.
L., Berger. VIII, 545 S. Mit 16 Bildern.
M. 7,00.
3820) F. Kirchner, D. dtsch. Nationallitt. d.
19. Jh. 2 Aufl. Ergänzt v. L. Bräutigam.
Kassel, Weiss. VIII, 736 S. M. 8,00.
3821) S. Lublinski, Litt. u. Ges. im 19. Jh.
(.TBL. 1899 IV la: 3; 1900 IV la: 13.) |[F.
V. Gppeln-Bronikowski: Ges. 3, S. 72/4;
K. Zeiss: Euph. 9, S. 185/9.]|
3822) R. M. Meyer, Grundriss d. neueren dtsch.
Litteraturgesch. B., Bondi. XV, 258 S.
M. 6,00. |[0. Ladendorf: NJbbKlAltGL.
9, S. 439-41; W. Haynel: LE. 4, S. 1508/9;
J. Scholte-Nollen: MLN. 17, N. 6; LCBl.
S. 1117/8.]|
3823) M. Meyerfeld, Goedecke up to date:
NZürcherZg. N. 59. (R. M. Meyer.)
3824) Ad. Stern, D. dtsch. Nationallitt. v.
Goethes Tode bis z. Gegenw. (JBL. 1900
IV la: 12.) |[W. Haynel: LE. 4, S. 785/6.]|
8886.8M4
rV, 1 H. Litteratiirgeschichtc.
98
8825) C. Weitbrecht, Dtsch. LitteraturgcHcli.
d. 19. Jh. 2 Bde. (= Samml. GöHclieii
N. 134/5.) L., Göschen. 1901. 144, 17'2 S.
k M. 0,80. IfTh. (Jeiger: ZBRW. 2i),
8. 231/2; W. Haynel: LE. 4, S. 78.^)/6; F.
Kuntze: ZGymn. 56, S. 137/9; ALBl. 11,
8. 79-80.11
Aeltere Litteratiir.
JIS2H) Friedrich d. GroHSC, De lu littdraturc
allcmunde (1780). 2. Aufl. nebst Chr. W.
V. Dohms dtscli. Uebersetzg. Her. v. L.
.Geiger. f= DLD. N. 16.) B., B Bebra
Verlag. LX, 81 S. M. 1,.^)0.
8827) (Jegenschriften gegen Friedr. d. (Jroasen,
,l)e la litt. uUeuiaiide." Heft 1: .1. Moser,
Ueber d. dtsch. Sprache u. Litt. (1781).
Her. V. C. Schüddekopf. (= DLD. N. 122.)
B., Behr. XXVH, 31 S. M. 0,80.
3828) P. Ssvmank, Friedr. d. Gr. u. d. dtsch.
Schrifttum: ZDU. 16, S. 324-54.
3829) F. Pomezny, Grazie u. Grazien in d.
dtsch. Litt. d. 18. Jh. (JBL 1900 IV
la: 2.) !f(). Harnack: LBlGRPh.23, S. 64/5;
M. Dessoir: Euph. 9, S. 748/9.11
3830) E. liberaler Katholik d. 18. Jh. über
kath. Fragen. Rede v. Eulog. Schneider
1789 über d. Rückständigkeit d. Katholizis-
mus auf d. Gebiete d. schönen Litt, nebst
ausgew. Gedichten desselben. Her. v. A.
G loste. L., Sängewald. 47 S. M. 0,80.
3831) G. Gugitz. D. Wiener Stubenmädchen-
litt. V. 1781: ZBücherfreunde. 5^ S. 137-50.
3831a) A. Ludin, D. schweizerische Almanach
, Alpenrosen" u. seine Vorgänger (1780-1830).
Diss. Zürich. 192 S.
3832) G. Witkowski, E. unbekannte Reliquie
d. Berliner Litteraturkriegesv. 1803: VossZgB.
N. 50.
Litteratnr der Gegenwart:
Allgemeines.
3833) B. Melden, 70 Jahre nach Goethes Tod:
FrBlw. N. 80.
3834) R. Jaff^, D. silbernen Khissiker:
NHarabZg. N. 108.
3835) H. Landsberg, D. Litt. d. Gegenw. :
RheinWestfälZg. N 262, 387.
3S36) A. Hausrath, D. alte Schule in d. neuen
Litt: AZgB. N. 278.
Gesamtdarstellungen.
3837) A. Bartels, D. dtsch. Dichtg. d. (iegenw.
(JBL. 1900 IV la:6.) |[Ch. Gaehde:
LBlCmPh. 23, S. 248-51.11
3838) L. Bräutigam, Uebersicht über d. neuere
dtsch. Litt. 1880—1900. Kassel, Weiss. 73 S.
M. 1.00.
3839) A. V. H an st ein, D. jüngste Deutsch-
land. Zwei Jahrzehnte miterlebter Litteratur-
gesch. Buchschmuck v. E. Büchner. L.,
Voigtländer. 1901. XVI, 375 8. Mit 113
Bildnissen. M. 6,50. |[H. H. Frey: Internat-
LB. 9, 8. 189, 197; F. Mehring: NZSt. 20,
8. 414/5.11
3840) J. Gyr, D. jüngste Deutschland: SchwRs.
3, 8. 1-25.
3S41) K. Lamprecht, Z. jüngsten dtsch. Ver-
gangenheit. Bd. 1. («= id., Dtsch. Gesch.:
Ergänzungsbd. 1.) B., Gaertner, 1901.
XXIII, 471 8. M. 6,(J0. |(K. Breynig:
Euph. 9, 8. 500/9; A. fJold: BUHftch. 19,
8,192/4; E. Külpe: BaltMschr. 54, 8. 266/8;
K. Lory: Umschau 6, N. 131; F. Lien-
hard: LE 4, 8. 9.59-64; HaHhagen:
D8timmen. 4, 8. 134/6; id.: AkBll. 16,
8. 397-400.11
3842) A. Möller-Bruck, D. mod. LiU. in
Gruppen- u. Einzeldarstellgn. Bd. 7/8. B.,
Schuster & Löffler. 1901. 74, 56 8.
k M. 0,50. IfH. Maync: LE. 4, 8. I002/3.1|
3843) id., Dasselbe. Bd. 9-11. ebda. 74, 61,
46 8. k M. 0,.50. (Enthält: Stilismu«, du
junge Wien, d. neue Humor, Vari<5t^til.)
8844) L. Weber, D. dtsch. Litt. v. 1848-70.
(= N. 78, 8. 503/9.)
Essaysamniliingen : (8iehe auch N. 212-268a.)
3845) M. G. Conrad, Von E. Zola bis Gerh.
Hauptmann. Erinnergn. z. Geschichte d.
Moderne. L., H. Seemann. 1.54 8. M. 2,.50.
|[K. Fuchs: LCBl. 8. .376/8; Selbstanz.:
Zukunft 30, S. 330.1!
3846) E. Wolff, Zwölf Jahre im litt. Kampf.
Studien u. Kritiken z. Litt. d. Gegenw, Olden-
burg, Schulze. 1901. XII, 552 8. M. 7,(0.
IfLCBl. 8. 202.1]
3848) A. Mager, Mod. dtsch. Dichter. 2, Aufl.
Wien, Pichler. VIT, 334 8. M. 4,00. |[H.
Schachner: ZOG. 53, S. 748-51.1|
Moderne Litteraturbewegung. (Siehe auch
N. 561-598.)
3849) J. Schlaf , D. Anfänge d. neuen Litteratur-
beweg. : Zeitgeist N. 25, 28, 31.
3850) R. V.Kral ik: D. mod. Kunst- u. Litteratur-
beweg.: LittWarte, 7, 8. 38.5-94.
3851) Eremita (G. Lasson), D. mod. Richtung
u. d. Kunst. B., Runge. 1901. IV, 267 8.
M. 3,0<». |[LCB1. 8 1023/4.]l
3852) H. K. Strobl, D. Weltanschauung d.
Moderne. L.,H. Seemann Nachf. .508. M. 1,00.
3853) G . P <5 1 i s 8 i e r , Le mou vement li tt . contemp.:
Paris, Hachette. 1901. VII, 303 8. Fr. .3,50.
|[M. Koch: LCBl. 8. 165/6.1]
3854) The present literary deluge: Ath. N. 391 1.
3855) P. Paulseu, D. neueste Realismus (=
N. 78, 8. 510-24.)
385«) Henriette Roland-Holnt, D. Mysti-
zismus in d. mod. Litt.: NZ^t. 20>, 8. 389-96,
437-40.
3857) D. Neu-Romantik: InternatLB. 9, N. 11.
Lltterarhistoriker and Verleger.
3858) D. Lltterarhistoriker d. Modernen: KVZg*.
N. 4. (Vgl. auch LittWarte. 3, 8. 648/9.)
3859) R M. Meyer, G. Brandes: NationB. ig,
8.618/9,656. (Hierzu G. Brandes: ib. 8. 656.)
3860) G. Brandes: WeserZg. N. 19841.
3861) J. Schlaf , D. Verleger d. neuen Richtg.:
ML. 71, S. 153/4.
Katholische Dichtung.
8862) Geistige Strömgn. im Katholizismus.
Von e. Katholiken: Gren/.b. 2, 8. 127-36,
185-95.
3862) L. v.Heemstede, Neuere kath. Dichtung:
LRs. 23, S. 106/7, 137-42, 264-70.
3864) A. Pöllmann, Kreuz- u Queraüge durch
d. neuere kath. Dichtung: HPBll. 127,
94
IV, 1. Litteraturgeschichte.
3865-3908
S. 114-28, 576/9, 629-46, 746-56, 805-22,
823-35.
3865) A. P ö 1 1 m a n n , Kath. Landschafts-
dichtung: ib. 128, S. 113-29, 410-23, 853-66.
Einzelne Stoffe: (Siehe auch 1, 9.)
386ß) M. E. Belpaire, Het landleven in de
letterkunde d. XIX. eew. Antwerpen, Neder-
landsche boekhandel. 233 S. Fr. 3,00.
3866a) W. Wolff, D. Geistliche in d. mod.
Litt.: LE. 4, S. 77-84, 155-62.
3867) A. L. Jellinek, D. Studentin in d.
mod. Dichtg.: NFPr. N. 13608.
3868) P. Holzhausen, Napoleons Tod im Spiegel
d. zeitgenöss. Presse u. Dichtg. Frankfurt
a. M., Diesterweg. VIII, 119 S. M. 3,00.
Anthologien. (Siehe auch N. 4567-4589.)
3869) A. Bartels, Aus tiefster Seele. E. Blüten-
lese d. dtsch. Lyrik v. Klopstock bis zur
Gegenw. Mit 34 Dichterbildnissen v. E.
Wagner. 3. verm. u. verb. Aufl. Lahr, M.
Schauenburg. VIII, 376 S. M. 4,00.
3870) P. Bodeusch, Perlen dtsch. Lyrik. E.
auserlesene Samml. neuer lyr. Gedichte.
Nebst e. Anh. : Aus fremden Zungen. 2. Aufl.
Langensalza, Schulbuchhandlg. IIT. 372 S.
M. 4,00.
3871) F. Dittmar u. F. Leber, Neues Dichter-
album. 3. Aufl. B., Nahmmacher. VII,
227 S. M. 3,00.
3872) G. L. Kattentidt u. F. Scharffetter,
Aus d. Keiches Ostmark. Ein ost- u. west-
preuss. Dichterbuch. Insterburg, Roddewig.
J68 S. Mit 1 Bildnis. M. 2,00.
3873) J. Pawlecki, Dichterstimmen aus d.
dtsch. Lehrerwelt. 4. Aufl. L., Hofmann.
XV, 423 S. M. 4,00.
3874) G. Scherer, Dtsch. Dichterwald.
Lyrische Anthologie. Mit J52 Medaillon-
Porträts u. 32 Vollbildern v. A. Böcklin, F.
V. Defregger, W. v. Kaulbach u. a. 18. Aufl.
Jubil.-Ausg. St., Dtsch. Verl.-Anst. VIII,
562 S. M. 7,00.
3875) K. Warmuth, Dresdner Dichterbuch:
Dichtungen v. Ferd. Avenarius, G. Frhr.
V. Ompteda, Wilh. v. Polenz, Ad. Stern u. a.
Dresden, W. Baensch. X, 234 S. M. 4,00.
3876) Fr. Wischer, Aus d. plattdeutschen
Dichterwald. Eine Anthologie d. besten
plattdeutschen Dichtgn. Kiel, Cordes. VI,
241 S. M. 2,00.
3877) Musen- Almanach d. kath. Studentenschaft
Deutschlands. 1902. Red. L. Krapp.
München, Abt. 184 S. M. 2,00.
3878) Musenalmanach d. Hochschüler Münchens.
1901. Her. v. H. Holzschuher. L., H.
Seemann Nachf. VII, 105 S. M. 2,50.
3879) D. elf Scharfrichter (E. Musenalmanach).
München, Scharf richter -Verl. 16°. 41 S.
Mit farbigen Abbild. M. 0,50.
3880) Musenklänge aus d. Karlsruher Künstler-
bund. L., Voigtländer. 46 S. Mit Abbild.
M. 0,80.
3881) H. Zuschneid, Echter dtsch. Humor.
Gedichte u. Prosastücke. Offenburg, Zu-
schneid. X, 144 S. M. 2,00.
3882) Stefanie Tyrka-Gebell, Silhouetten.
Eine Samml. aus realist. Romanen d. Früh-
moderne u. Moderne. Mit e. Vorwort v. P.
K.Rosegger. München, Schupp. IV, 151 S.
M. 2,00.
3883) D. Insel-Buch. Her. v. O. J. Bierbaum.
L., Insel- Verlag. VIII, 200 S. M. 1,00.
i[M. Fleischer: LCBR S. 116/7; R.
Schaukai: LE. 4, S. 1005.]i
3884) Yari6U. E. Buch d. Autoren d. Wiener
Verlags. Wien, Wiener Verlag. 1901, 12".
147 S. M. 0,40. |[R. Schaukai: LE. 4,
S. 1005/6.] I
3885) Schwarz auf Weiss. Wiener Autoren d.
Wiener Kunstgewerbeschülern zu ihrem Feste
am 6. Febr. 02. Mit Originalzeichnungen u.
Buchschmuck von Wiener Kunstgewerbe-
schülern. Wien, Miethke. 202 S. M. 2,60.
Loliale Litteraturgegchiclite. (S. auch N. 68-77.)
3886) A. John, D. Böhmerwald in Litt. u.
Kunst: DArbeit. 1, N. 9. (Vgl. auch DHeimat.
5^ S. 433-41.)
3887) D. Litteratur in Bosnien u. Hercegovina.
f= D. Oesterr. Ungar. Monarchie 22 [Wien,
Holder. 1901. 4o. IX, 516 S. Kr. 9,60.],
S. 391-412.)
3888) H. H. Ho üben, Dresdner Litteratur-
bilder: DresdnerAnzB 1901, N. 36/7.
3889) K. Storck, Jung-Elsass: LE. 4, S. 882/5.
3890) id., Litteraturbilder im jungen Elsass:
Zeitw. 32, S. 39-40.
3891) R. Schicköl^, Noch einmalJung-Elsass:
Ges. 1, S. 105/8.
3892) Erika Grupe-Lörcher. Litt. u. Politik
im Elsass: KonsMschr. 59, S. 570/6.
3893) L. Gold Schmidt , D. litt. Ges. zu Ham-
burg. E. Rückblick auf d. ersten 10 Jahre
ihres Bestehens. Hamburg, Glogau. 1901.
4». 88 S. M. 1,50. |[J. Geffcken: DLZ.
23, S. 1036/9.]|
3894) K. Berger, Dtsch. Dichtung in Hessen:
LE. 4, S. 1464/7.
3895) H. Lee, Im nordischen Holstein: BerlTBl.
N. 384. (Eutin.)
3896) A. Kellermann, Gedenkblätter z. Kunst
u. Litt. Lippes. Bd. 2: Album d. Dichter
u. Denker d. „roten Rose". Dessau, Vollmer.
77 S. M. 1,50.
389?) M. Arpad, Niedersächs. Litteratur-
bestrebgn. : Neue Bahnen (Wien) 1901,
N. 17.
3898) St. Grossmann, Litteraten-, Journalisten-
u. Dilettantenbücher in Oesterreich: Zeit^.
30, S. 136/8.
3899) K. V. Ettmayer, D. österr. Provinzlitt.:
ib. 29, S. 155/6. (Dazu R. Ch. Jenny:
ib. S. 182/3.)
3900) Religiöse Reformstimmen aus d. dtsch.-
österr. Dichtung: DMercur. 33, N. 6.
3901) M. R. V. Stern, Bilanz d. Heimatkunst
in Oberösterreich: Ges. 4, S. 392-401.
3902) F. Himmelbauer, Jung - Oesterreich :
Wiener Abendpost 1901, N. 281.
3903) L. Kies gen, D. Rheinland: LE. 4,
S. 1301-14.
3904) J. Joesten, Kulturbilder aus dem Rhein-
lande. Beitrr. z. Gesch. d. geistigen u. socialen
Beweggn. d 18. u. 19. Jh. am Rhein. Bonn,
Georgi. XI, 303 S. Mit Abbild. M. 5,00.
3905) Schlesische Dichter u. schles. Dichtung:
KathSchulZg. (Breslau) 18, N. 50.
3906) F. G. Schul th ei SS, Schwab. Stilleben in
d. ersten Hälfte d. 19. Jh.: Geg. 61, S. 164/7.
3907) Moderne Schweizer Litt.: Dagny N. 6.
(Vgl. LE. 4, S 1209.)
3908) M. Arpad, Siebenbürger Brief: LE. 4,
S. 1417/9.
8000-3981
IV, 1 li. IJrief Wechsel, Tagebücher, Memoiren.
95
3009) H. Gerstenberg, Aus Weimars nach-
klas.sischer Zeit. Hamburg, Meisner. 1901.
m, t)2 8. M. 2,00. [L. Geiger: LE. 4,
8. 1653/4.11
3910) E. Wachlor, Wie kann Weimar zu e.
neuen litt. Blüte gelung«'n? Mit e. Anh.
PHichten e. führenden Mühne, drunuiturg.
Studien, l'nter Mitwirkung v. M, Hittrich,
H. Friederichs, R. v. Kriilik u. a. her.
(Aus: WeimarZg.) Weimar, Böhlau. 53 8.
M. 0,80.
3911) M. Wittich, Weimar in d. J. l«51/2:
BurschenschHll. lö«, 8. 1«9-91, 213/6.
3912) H. H. Houben, Aus Westfalen: LE. 4,
8. L^O/3.
3913) F. Creutz, Jung -Wien u. seine Kunst:
ZeitB. 1«, S. 665/6.
3914) R. Lothar, Wien: LE. 4, 8. 505-24.
3915) id., I). junge Wien: NFPr. N. 13670.
8916) E. Morburger, Jung- Wien: NZürcher-
Zg. 1901, N. 314/6.
Dialektdichtung.
3917) W. Heelmann, 1). plattdtsch. Litt. d.
19. Jh.: JbVNiederd8pr. 2«, 8. 59-105.
391S) C. Borchling, D. niederdt»ch Litt. Ost-
frieslands: .IbYNiederdSpr. 28, 8. 1-25,
3919) L. Kittenfeld, Z. Charakteristik d.
schles. Dialektlitt.: Osten 1901, N. 9.
3920) I'h. vom Walde. I). Entwickig. d.
Hchles. Dialekt'lichtg. : Wanderer im Kie»en-
gebirge 22, N. 1/2.
StaninibQcher.
3921) 11 Freund, Aus d. dtsch. Ge«. d.l8. Jh.
Nach Htammbuchbll. B., («aertner. 4". 54 8.
M. 1,50. (J. H. Soermans J 7:^- 1802.)
3922) O. Lehmann, E. altes Altouaer Stamm-
buch: Grenzb. 3, 8. 300-13. (H. W. Lawätz.)
3923) Stammbuchblätter aus Berlin: Burschen-
schBU. 16*, S. 165/7.
3924) M. G. Schmidt, E. Stammbuch aus d.
P^ankf. Parlament: DR. 3. 8. 347-63.
8925) id., E. hess. Stammbuch: Hessenland 16,
8. 324/6.
3926) O. Wittner, Rheingold: Rheinlande 2,
Heft 2, 8. 14-21. (F. Hillers Stammbuch.)
b) Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
B r ief pu blikationen: Politische Persönlichkeiten nnd Kreignisse (Friedrich der Oroase, Kriedrieh Wilhelm II.,
Josef II., Zeilulter der Befreinngskriegfe, Vormärz and Revolation von 1848, 0. Th. Freiherr von Manteoffel, Orossherzog Karl
Alexander von Sachsen- Weimar, General Augnst von Goeben, Kaiser Wilhelm II., Minister K. Bosse) N. 3027. — Litterarischea Leben :
Gräfin Charlotte Schimraelmann nnd Gräfin Lonise Stolberg N. 3952; G. C. Lichtenberg N. 3952a; J. Q. von Herder N. 3952b; J. C.
Lnvater N. 3953; Goethe und sein Kreis N. 39.56: Schiller und W. von Humboldt N. 3961; Charlotte von Kalb N. 39Ala; Jesa
Paul N. 39C2: Korauntiker (VV. Ilunlf, L. Uhland, Bettina von Arnim) N. 3964; Ludmilla Assing N. 3968: Cb. D. Urabbe N. 3968>;
K. Gutzkow N. 3969; H. Koffmunn von Kallersleben N. 3969a; Luise MQhlbach M. 8970; G. Keller N. 3971; O. Freytaff und E.
Devrient N. 3972; E. Devrient und A. Lindner M. 3972 a; E. Froumel N. 3973; F. Nietzsche und E. Rohde N. :I974; Krnettiae
von Wildenbruch N. 3976. — Oesterreich: N. Lenau N. 3977; F. Raimund N. 3978; L. Anzengrnber N. 3979; R. Hsmerling
und P. K. Roseggar N. 3981; A. Meissner und J. Rank N. 3982; Betty Paoli N. 3983; Ad. Pichler N. 3984; Earoline Piohler
N. 3985; F. Stelzhamer N. 3986; A. Stifter N. 3987. - Philologen (G. F. Benecke, H. von der Hagen, K. Weinhold) N. 8938.
— Philosophen (J. Kant) N. 3991. — Historiker nnd Kunsthistoriker: Heinrich Meyer und K. A. Bötticher N. 3W4;
E. Curtins N. 3995; F. X. Kraus N. 3996; Jul. Ijange N. 3997. - Naturforscher (J. Berzelius nnd F. Wöhler) N. 8998. —
Theologen (Th Gisevius, H. Hoffmann) N. 3999. — KQnstler (F. Preller, M. von Schwind, K. Stanffer) N. 4000. — Masiker-
briefe: L. van Beethoven N. 4001; H. Berlioz N. 4002; P. Cornelius N. 4003; R Franz N. 4004; F. Liszt N. 4005; Alb.
Lortiing N. 4009; F. Mendelsohn-Bartholdi nnd J. G. Droyseo N. 4ül0; R. Wagner N. 4011; C. M. von Weber N. 4013:
H. Wolf N. 4014. — Briefsammlungen und einzelne Briefe N. 4UI5. — Tageb&cher: Politische nnd milil&riscbe (Frantoseo-
ceit, M. Busch, Kaiser Friedrich, Graf L. von Blumenthal) N. 4019. — Litterarische: J. C. Lavater N 4029; Eliie von der Recke
N. 4030; Gabriele von Bülow N. 4031; W. Malier N. 4032; E. von Bauernfeld N. 4033; A. Pichler N. 4034. — GelehrU, Theolo^n
nnd andere Persönlichkeiten (Graf A. Kayserlingk, S. Collenbusch. J. A. Kriebel, Clara Schumann, A. Böcklin) N. 4035. —
Memoiren: Allgemeine Besprechungen N. 4042. — FBrstliche Persönlichkeiten (Landgraf Carl von Hessen- Kassel, Emat
Angnst, König von Hannover, Grossherzoh' Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg) N. 4043. — Militärische Memoiren (Freiheits-
kriege, Admiral A. von Stosch) N. 4047. -- Staatsmänner nnd Diplomaten (F. W. Graf von der Sohalenburg, 0. Ffirat von BiamArak,
Graf 0. ßray-Steinburg) N. 40,56. — Politiker und Publizisten: K. A. Varnhagen von Ense N. 4065; L. Camphansen N. 40M; H.
Delbrück N. 4067; R. von Mohl N. 4068; C. Scholl N. 4069; H. Villard N. 4070; J. Wigger» N. 4071. — Revolution von 1848 (A.
Pichler) N. 4072. — Reiseerinnerungen : Aeltere Zeit N. 4079; Gegenwart N. 4085. — Kultur- nnd Litteratnrieben: Katharina Frei-
frau von Bechtolsheim N. 4106; F. Qrillparzer N. 4108; Th. Carlyle N. 4109; R. Haym N. 4110; 0. von Heinemann N 4111; B. von
Liliencron N. 4112; F. Max MQller N. 4113; Adelheid von Schorn N. 4114; L. Spach N. 4114a. — Zeitgenössisch« Sehriftsteller
(H. Eschelbuch, 0. Ernst, R. Genee, A. Klaar, M. Kretzer, J. Lauff, P. Lindau, Th. H. Pantenius, B. Raett«nsaer, Max Sebmidt,
Rieh. Voss, 0. Weddigen) N. 4115. — Philosophen und Schulmänner {E. von Hartmann, J. Kohler) N. 4128. - Theologen (F.
Fliedner, Z. Frankel, H. Hansjakob, A. Luthardt) N. 4133. — Aerzte (F. von Esmarch. A. Knaamanl, C. ae|r*"l>*"r, K. E. UaMW)
N. 4147. - Könstlerkreise (G. von KQgelgen, A. Feuerbach, H. Qude, J. F. Hoff, L. Knpelwieser, A. Orth, W. Titel) N. 4152. —
Schauspieler und Sänger (L. Arnsburg, Elisa Aztulos, E. Noack, F. von Strantz) N. 4169. —
Brief Publikationen :
Politische.
3927) Polit. Korrespondenz Friedr. d. Grossen.
Bd. 27. Red. V. R. Volz. B., A. Duncker.
V, 608 S. M. 15,00.
3928) L. Paul-Dubois, Fr^d^ric le Grand
d'aprfes sa correspondence politique. 2.
L'Homme: RDM. 10, S. 576-601.
3929) Friedr. d. Gr. als Kronprinz im Brief-
wechsel mit Voltaire. Her. v. H. Her seh.
{= BGLIA. N. 1600/5.) Halle, Hendel. VUI,
432 S. M. 1,50.
3930) Christian Meyer, Briefe aus d. Zeit
d. ersten schles. Krieges. L., Dege. 314 8.
M. 5,00. (F. Ch. V. Geuder, gen. Raben-
steiner.)
3930a) E. Berner, D. Teilnahme Friedr. Wil-
helms n. an d. 7 j. Krieg: Hoheuzollern.Ib. 6,
S. 212-10. (Briefwechsel zwischen Friedr. Wil-
helm u. Prinz Heinrich v. Preussen.)
3931) H. Schlüter, Geheime Korrespondenz
Josefe II. mit seinem Minister in d. öster-
reichischen Niederlanden, Ferd. Graf Traut-
mannsdorff 1787—85). Wien, HoUhausen.
XXXIX, 827 8. M. 14,00.
Ö6
IV, ib. Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
ä932-396o
3932) J. Turquan, E. Adoptivtochter Napo-
leons I., Stephanie, Grossherzogin v. Baden.
Nach unveröffentlichten Briefen. Übertragen
V. O. Marschall v. Bieberstein. L.,
Schmidt & Günther. IV, 192 S. M. 3,60.
3933) 0. Criste. Ungedr. Briefe d. Erzherzogs
Carl über d. Feldzug 18U0: Mitt. d. k. u. k.
Kriegs-Archivs 3. Folge, Bd. 1, S. 1-29.
3393a) Im Spätsommer lt<06. Aktenmäss. Beitrr.
z. Gesch. d. August- u. Septemberwochen d,
J. 1806: DE. 4, S. 333-43.
3934) A.Pick, Aus d. Tagen d. Not. 1806-15.
Schildergn. z. preuss. Gesch. aus d. briefl.
Nachlass d. Feldmarschalls N. v. Gneisenau.
B., Mittler. 1900. XVIII, 390 S. M. ö,00.
|[R. Steig: Euph. 9, S. 487-90.]|
3935)C.Metzsch-Reichenbach, Briefe Sachs.
Offiziere aus d. Kriegsjahren 1809 u. 1812:
NASächsG. 23, S. 100/9.
3936) v. Riesenbeck, Aus d. Kriege 1807-14.
Aufzeichngn. e. dän. Offiziers: JbbDArmee.
114, S. 40-57, 171-89, 286-3U5.
3937) G. Sommerfeldt, Aus d. Petersburger
Gesandtschaftsberichten d. Grafen H. v. Lehn-
dorf, 1808: MIÖG. 23, S. 293-300. 3?6.
3938) Briefe u. Aktenstücke zur Geschichte
Preussens unter Friedr. Wilh. III. vorzugs-
weise aus d. Nachlass v. F. A. Stägemann.
Her. V. F. Kühl. Bd. 3. Tl. 1. L., Duncker
& Humblot. III, 368 S. M. 8,00.
3939) F. A. Stägemann, Briefe an K.E.Oelsner
aus d. J. Iöl3 u. 1819. Her. v. F. Kühle.
(== Bausteine z. preuss. Gesch. Her. v.
M. Blumenthal. Bd. 3.) B., Costenoble.
122 S. M. 4,00.
3940) F. Bienemann, Polit. Briefe aus Esth-
land: BaltMschr. 53, S.1-28, 102-36. (83 Briefe
aus d. J. 180.'<-19 aus d. Briefwechsel zwischen
J. V. Uexkull u. Prinz Paul Friedrich August
u. Prinz Georg v. Oldenburg.)
3941) Auguste v. Krosigk, Lebensbild G. A.
V. Krosigks weyland herzoglich-anhaltischen
Gesamtrats (1754 — 1840) u. seiner Gemahlin.
2 Bde. Gr. Lichterfelde, Runge. III, 326,
275 S. M. 8,50. (Briefwechsel und Auf-
zeichnungen.)
3941a) F. Lauchert, Briefe v. Katerkamp an
d. Erbdrosten Adolf u. d. Bischof Kasper
Max V. Droste-Vischering: HPBll. 130,
S. 541-64.
3942) G. V. Below, D. polnische Frage in
Preussen in d. J. 1828-34. (Briefe d. Generals
V. Wrangel.): DR. 4, S. 318-34.
3943) R. Reuter,Vormärzliche Briefe: NDRs.l3,
S. 897-928.
3944) G. V. Below, Ungedr. Briefe K. v. Vinckes
über d. Beweg, in d. J. 1847/8: DR. 3, S. 91-108.
3945) R. Doebner, Briefe d. Justizrates H. A.
Lüntzel an d. Frankf. Parlament 1849-5U.
(= id., Stud. z. Hildesheimer Gesch. [Hil-
desheim, Gerstenberg. V, 240 S. M. 3,00]
S. 189-210.)
3946) H. V. Poschinger, Preussens auswärtige
Politik 1850—58. Unveröffentlichte Doku-
mente aus d. Nachlass d. Ministerpräsidenten
O. Frhr. v. Manteuffel. Bd. 3. B., Mittler.
XVIII, 514 S. M. 11,50.
3947) Graf A.Wintzigerode, Einige Briefe d.
Grossherzogs Karl Alexander: DR. 2, S. 844-50.
3948) Moltkes militär. Korrespondenz. Tl. 4.
(1859.) B., Mittler. X, '^24 S. M. 5,50.
3949) General A. v. Goeben in seinen Briefen.
Mit einleit. Lebensbilde. Her. von Gebh.
Zernin. 2.Aufi. B., Mittler. V, 409 S. M.6,00.
3950) Kaiserreden. Reden u. Erlasse. Briefe u.
Telegramme Kaiser Wilhelms IL Her. v. O.
A.Klaussmann. L., Weber. 438 S. M.6,00.
3951) J. Grunow, Minister Bosse: Grenzb. 1,
S. 2/9, 73-83. (Briefe an J. Grunow.)
Litterarisches Leben.
3952) LouisBob^, Esterlad te papirer fra den
Reventlowske familiekreds i titdsrummet.
Bd. 5. (Gräfin Charlotte Schimmelmann u.
Gräfin Louise Stolberg.) Kopenhagen, Leh-
mann & Stage. CVIII, 308 S. (1770—1827.)
9352a) G. C, Lichtenbergs Briefe. Her. v. A.
Leitzmann u. C. Schüddekopf. Bd. 2.
1782—89. L., Dieterich. IX, 419 S. M. 10,00.
][K. Holm: Ges. 3, S. 75/6; O. F. Walzel:
GGA. 164, N. 7.]|
3952 b) E. v. B o j a n o w s k i , Herder u. d. Herzogin
Louise: DRs. 110, S. 119-37, 273-88, 420-31.
3953) J. K. Lavater. 1741—1801. Denkschr.
z. 100. Wiederkehr seines Todestages. Her.
V. d. Stiftg. V. Schnyder V. Wartensee. Zürich,
A. Müller. 4°. VIII, 502 S. M. 10,00.
3954) P. Beck, Lavaters Beziehgn. zu Schwaben:
DiöcesanASchwaben. 20, N. 3/4. (Briefe.)
3955) id., Korrespondenz zwischen Lavater u.
Schubart über ein Kunstwerk aus Elfenbein :
ib. N. 6.
3956) Goethe u. Lavater. Briefe u. Tagebücher.
Her. V. H. Funck. (= Schriften d. Goethe-
Ges. Bd. 16.) Weimar, Böhlau. 1901. 443 S.
3956a) C. Alt, E. Episode aus d. Leben F. L.
Lindners. Sitzungsberr. d. Gesellschaft für
Geschichte der Ostsee-Provinzen S. 105-13.
(Briefe an Goethe.)
3957) Th. Stettner, Goethe u. E. Neureuther:
Monatsberr. über Kunstwissenschaft 1 , N. 7.
3958) Goethe u. Österreich. Briefe mit Erläuterr.
Tl. 1. Her. v. A. Sauer. (=: Schriften d.
Goethe-Gesellschaft. Her. v. E. Schmidt
u. B. Suphan, Bd. 17.) Weimar, Goethe-
Gesellschaft. CXXXV, 368 S. (Nur für Mit-
glieder.)
3959) Graf K. Sternberg, Ausgew. Werke. Bd.l:
Briefwechsel zwischen J. W. v. Goethe u. K.
Graf Sternberg (1«20— 32.) Her. v. A. Sauer.
(= Bibl. dtsch. Schriftsteller aus Böhmen
Bd. 13.) Prag, Calve. XLI, 434 S. M. 4,00.
3960) Christine Reinhard, Lettres ä sa mfere
1798—1815. Trad. par le baronne de
Wimpffen. Paris, Picard. 1901. XXVI,
629 S. |[LCB1. N. 5; Caron: Revue d'hist.
moderne 3, S. 152/4.]|
3961) A. Leitzmann, Briefwechsel zwischen
Schiller u. W. v. Humboldt (JBL. 1900 IV
lc:30). [G.Witkowski: ZDPh.34,S.87;8.]|
3961a) J. L. Klar mann, Gesch. d. Familie
V. Kalb auf Kalbsrieth. Mit bes. Berück-
sichtigung V. Charlotte v. Kalb. Erlangen,
Junge. VIL 576 S. Mit Abbild. M. 10,00.
Enthält zahlreiche Briefe von u. an Char-
lotte V. Kalb.)
3962) P. Nerrlieh, Jean Pauls Briefwechsel
mit seiner Frau u. Christian Otto. B., Weid-
mann. XVJ, 350 S. M. 7,00. |[E. v.
Komorzynski: LCBl. S. 885/6.]|
3963) id.. Aus d. Briefwechsel Jean Pauls:
NatZgB. N. 12/3.
3964) H. Hof mann, W. Hauff. Frankfurt a. M.,
Diesterweg. XVI, 297 S. M. 4,00. (Enthält
e. Sammlung seiner Briefe.)
8965) R. Kr au SS, Übersicht über Uhlands Brief-
wechsel: WürttVjhh. 11, S. 79-128.
3666-4003
IV, ll). liriefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
W
:J9«ö) R. Steig, Zeugnisse z. Pflege d. dtsch.
Litt, in d. Heidelberger Jbb.: NH.Ibb. II,
S. I8it-J84. (Briefe.)
8907) L. Geiger, Bettina v. Arnim u. Friedrich
Wilhelm IV. Ungedr. Briefe u. Aktenstücke.
Her. u erläutert. Frankfurt a. M , Litt.
Anstalt. XIV, 220 S. M. 4,^Ü.
3968) K. E. Franzos, Briefe v. Ludmilla
A.ssing: VossZg. N. i;{;), 1:59, 151 16.3.
3»«Sa) Ch. D. (Irabbe, Briefe. (= id., Sämtl.
Werke. Her. v. E. Grisebach. Bd. 4.
IB., Behr. 526, LXV S. M. 4,ÜÜ.])
3069) Briefe v. K. Gutzkow: DDichtung 81,
. S. 3h-42, 76/9, 98-102.
3969a) H. Vehsemeyer, Briefe Hoffmanns
V. P'allerslebcn : VossZgB. N. 10/1.
3970) Erinncrungsbll. aus d. Leben Luise Mühl-
baehs. Her. von ihrer Tochter Thea Ebers-
borger. L., Schmidt & Co. XVII, H07 S.
M. 5,00. (Enthält u.a. Briefe von Th Mundt.)
3971) A. Schär, Einiges aus (J. Kellers Brief-
wechsel: ZürcherTb. 25, 8. 207-22. (Briefe
v. H. Hettner, H. v. Orelli, F. Nietzsche.)
8072) H. Devrient, Briefwechsel zwischen
G. Frevtag u. E. Devrient: WIDM 91,
S. 127-;{7, 199-211. 343-65, i')05-15.
397'2h) A. V. Hanstein, E. Devrient und A.
Lindner: DThalia. 1,8. \-Si. (Briefwechsel.)
3073) E. Frommel, Aus d. Lebens Leid und
Freude. Briefe u. Denksprüche. Her. v
Am alie Frommel. (= Frommel-Gedenk-
werk, Bd. 6.) B , Mittler. IX, 156 S. M. 2,00.
3074) F. Nietzsches Briefwechsel mit E. Rohde.
Her. V. Elisabeth Förster-Nietzsche u.
F. Scholl er. 2. Aufl. B., Schuster & Loeff 1er.
XXVIII, 628 S. M. 1(1,00.
3075) H Embacher, Aus Nietzsches Brief-
wechsel mit E. Rohde: Musik 1, S. 83-91,
193-201.
3076) A. V. Bogulawski. Ernestine v. Wilden-
bruch: DRs. 112, S. 83-107 (Briefe)
Oesterreich.
3077) M N e c k e r, Lenaus Briefe : N WTBl. N. 220.
307S) id., F. Raimunds Liebesbriefe: NWTBl.
N. 163. (Briefe an Antonie Wagner.)
3070) L. Anzengruber, Briefe. Mit neuen
Beitrr. zu seiner Biographie. Her. v. A.
Bettelheim 2 Bde St, Cotta. LXIV,
333; VI, 424 S M 4,80.
3080) P. K. Rosegger, Anzengrubers Briefe:
ZeitW. J9, S. 16rt/9.
3081) Briefwechsel zwischen R. Hamerling u.
P. K. Rosegger: Heimgarten 2?, S. 3i3-«3,
458-68, 533-44, 616-26, 695-i03, 780-95, 861/8,
943-50.
3082) K. Pro 11, Aus meiner Briefmappe:
DArbeit. 1, N. lU/1. (Briefe v. A. Meissner
u .1. Rank.)
3983) F. Ilwof , Betty Paoli u. E. Frhr. v. Feuch-
tersleben: JbGrillparzer-Ges 12, S. 199-211.
3084) K. V. Thaler, Briefe v. A. Pichler:
NFrPr. N. 13484.
3985) K. Glossy, Hormayr u. Karoline Pichler:
JbGrillparzerGes. 12, S. 241-323.
3986) A. Bettelheim, Briefe v. Stelzhamer an
Cotta: AZgB. N. 287.
3987) A. R. Hein, A. Stifter: MVGDB. 41,
N. 1/3. (Briefe.)
Philologen.
3088) R. Bai er, Briefe aus d. Frühzeit d.
dtsch. Philologie an G. F. Benecke. (JBL.
Jahresbericht« f&r neuere dentiohe Litteratnrgeiehiohtec
1900 1 2:16.) ifW. Golther: LE. 4, S. 1001/2;
S.Singer: ASN8. 109, 8.378-80; R.Steig:
DLZ. 23, 8. 1568-74; E. E. Steinmeyer:
ADA. 28, 8. 1/4; F. Weidling: Euph. 9,
8. 765/8.
3989) E. Fischer v. Roesslergtamm, Briefe
V. H. d. Hagen u. F. v. Raumer: EuphErgin-
zungsheft 5, 8. 20.5-11.
3990) Briefe dtsch. Philologen an K. Weinhold:
MLittABerlin. (Vgl. Euph. 10, S. 375.)
Philosophen.
3991) .T.Kants Briefwechsel. Bd. 1. 1747—88.
(= Ges. Schriften. Her. v. d. kgl. preuas.
Akademie d. Wissensch. Bd. 10, Abteil. 2.)
B., G. Reimer. 190(J. XX, 5:)2 S. M. 10,00.
[H. Rickert: DLZ. 23, 8. 907-11.]!
3992) K. Vorländer, Kants Briefwechsel
1789-94: ZPhKr. 120, S. 203-17.
3993) E.Troeltsch, Kants Briefwechsel: HZ. 8«,
S. 308-11.
Historiker nnd Kansthistorilier.
3994) L. Geiger, Briefwechsel zwischen H.
Meyer u. K. A. Bötticher: GJb. 23, S. 72-96.
3995) E. Curtius, Ein Lebensbild in Briefen.
Her. V. Ferd. Curtius. B., Springer. XI,
714 S. M. 10,00.
3996) L. K. Goetz, Briefe von F. X. Kraus
an F. H. Reusch 1866—74: AZgB. y. 129.
3997) J. Lange, Briefe. Her. v. Peter Kobke.
Übers, v. Ida Anders. Strassburg, Heitz.
VI, 294 8. M. 5,00.
Naturforscher.
3908) Briefwechsel zwischen J. Berzelius u. F.
Wöhler. Her. v. J. v. Braun u. 0. Wallach.
L., Engelmann. 1901. XXÜ. 717 8.; 743 S.
M. 40,00. i[Th. Hartwig: ALBl. 11, S. 439.]|
Theologen nnd Schalmänner.
3909) R. Reicke, Briefe v. Th. Gisevius an
L. E. Borowski 1798/9: AltprMschr. 39,
S. 190-261, 486-502.
3999 a) H. Hoff mann, Briefe. Gesichtet v. M.
Hart. Halle, Mühlmann. VII, 2U8 8. M. 2,50.
KOnntler.
4000) C. Ruland, E. Brief Goethes an Preller
nebst Briefen Prellers«: GJb. 23, 8. i-M.
4000a) A. Trost, Briefe M v. Schwinds. E.
Nachlese. (= N. 2 {2 a, S. 4^5-9^^.)
4000b) O. Brahm, K. Stauffer-Bern. Sein Leben,
seine Gedichte, seine Briefe. Nebst e. Selbst-
porträt u. e. Brief G. Freytags. 5. Aufl. L.,
Göschen. VIII, 340 S. >L 4,50.
Musiker.
4001) Neue Beethovenbriefe. Her. u. erläutert v.
Alf r. Kalischer. B., Schuster & Loeffler.
VIII, 214 S. M. 4,<K).
4002) H Berlioz, Briefe an d. Fürstin Caro-
line Sayn-Wittgenstein. Her. v. La Mara.
L., Breitkopf & Härtel. VI, 188 8. M. 3,00.
4003) P. Cornelius, Briefe in Poesie u. Prosa
an F. u. Rosa v. Milde. Her. v. Natalie
V.Milde. Weimar, Böhlau. 1901. 4». 126 8.
M. 3,00.
XIII. 13
98
IV, Ib. Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
4004-4039
4004) R. Frhr. v. Prohazka, Aus d. Briefen v.
R. Franz: NMusikZg. 23, S. 2/5, 24/6, 36/8,
287/«, 301/2, 312/3. •
4005) Frz. Liszts Briefe. Ges. u. her. v. La
Mara. Bd. 7: Briefe an d. Fürstin Caroline
Sayn-Wittgenstein. Tl. 4. L., Breitkopf
& Härtel. 460 S. M. 6,00.
4006) id., Briefe an Carl Gille. Mit e.
biograph. Einlei t. Her. v. Adolf Stern.
Mit e. Bildnisse Carl Gilles. L., Breitkopf
& Härtel. LXV, 96 S. M. 5,00.
4007) Helene Raff, F. Liszt u. J. Raff im
Spiegel ihrer Briefe: Musik 1, S. 1161-72,
1272-86, 1423-41.
4008) R. V. Seydlitz, Zu F. Liszts Ehren: Ges.
4, S. 83-97.
4009) A. Lortzings Briefe. Ges. u. her. v. GR.
Kruse. L., H. Seemann Nachf. VHI,
269 S. M. 5,00.
4010) G.Droy8en,J. G. Droysen u. F. Mendels-
sohn-Bartholdi: DRs. 111, S. 107-26, 193-215,
386-400. (Briefwechsel.)
4011) E. Istel, R. Wagner im Lichte zeit-
genössischer Briefe: Musik 1, S. 1349-73,
1623-34, 1718-30, 1851-66.
4012) H. Viotta, Briefe R. Wagners an Amalie
Materna: Gid. 4, S. 354-61.
4013) L. Schmidt, Briefe von u. an C. M. v.
Weber: Zschr. d. Internat. Musik-Ges. 3,
5. 93/9.
4014) H. Wolf, Briefe an E. Kauffmann. Im
Auftrage des Hugo-Wolf-Vereins in Wien
her. V. E. He Urne r. B., Fischer. 191 S.
M. .3,50. (Aus: NDRs. d3.)
Brlefsamnilungen.
4015) Th. Klaiber U.O.Lyon, D. Meister d.
dtsch. Brief es. Bielefeld, Velhagen&Klasing.
1901. VIII, 529 S. M. 6,00. |[R. M. Meyer:
Euph. 9, S. 734/7; G. Steinhausen: LE. 4,
S. 941/9; V. H.: LCBl. S. 654.]|
4016) K. Strecker, D. Meister d. dtsch. Briefes.-
TglRsB. N. 45, 48-50, 103/4, 107, 109-10,
129-30.
4017) M. Kaufmann, D. Grossen unter sich:
NFrPr. N. 13207. (Ungedr. Briefe v. F. Frei-
ligrath, G. Kinkel, B. Auerbach, P.K.Rosegger,
C. F. Meyer, P. Heyse, R. Wagner, F.
Nietzsche.)
4018) Bunte Reste: DDichtung. 32, S. 101/4,
147-51, 172/6. (Ungedr. Briefe v. A. v.
Humboldt, E. Dullo, F. Th. Vischer, A.
Meissner u. W. Busch.)
Tagebücher :
Politische und militärische.
4019) O. Steinecke, F. A.Heynitz. E.Lebens-
bild z. 10(< j. Todestag d. Ministers nach seinen
Tagebüchern entworfen : FBPG. 15^, S. 421-70.
4020) H. Nentwig, Geckerts Tagebuch v. d.
Belagerung d. Stadt u. Festung Neisse vom
2<. Febr. bis 15. Juni 1807: Oberschlesien 1,
N. 9.
4021) W. A. Schnitze, Frau Prof. Radspillers
Tagebücher aus Hamburgs Franzosenzeit:
ZVHamburgG. 11, S. 257/8.
4022) E. Amsinck, Elisabeth Dorothea Mollers
Tagebücher aus d. Belagerung Hamburgs in
d. J. 1813 u. 14: ib., S. 184/6.
4023) R. Kolb, Aus d. Tagebuch e. nassauisch.
Offiziers (1808 u. 1813) : Nassovia 2, S. 15/9.
4024) H. Heimke, Tagebuch d. westfäl. Leut-
nants F. L. Wagner aus d. Jahren 1809-13:
JbbDArmee. 111, S. 198-221.
4025) M.Busch, Tagebuchblätter Neue Liefe-
rungsAusgabe. Graf Bismarck u. seine Leute
während d. Krieges mit Frankreich 1870 — 71
bis z. Beschiessung von Paris. L., Grunow.
21 Lfgn. ä 5 Bogen, ä M. 1,00.
4026) Kaiser Friedrichs Tagebücher über d.
Kriege 1866 u. 1870-71, sowie über seine
Reisen nach dem Morgenlande u. nach
Spanien. Her. v. Margarethe v. Po-
schinger. 2. Aufl. B. Schröder. V, 192 S.
M. 2,00.
4027) Generalfeldmarschall Graf Blu-
menthal, Tagebücher aus d. J. 1866 u.
1870/1. St., Cotta. X, 286 S. M. 5,00.
• [S. Whitman: ContempR. 80, S. 92-105.]]
4028) Heinrich, Prinz v. Hessen, Kriegs-
tagebücher. 1866. 1870/1: AMilitärZg.
N. 1-12.
Litterarische Tagebücher.
4429) J. C. Lavater, Tagebuch meiner Reise im
Junius u. Julius 1774: Mitteil. d. dtsch,
Ges. z. Erforschg. d. vaterländ. Sprache in
Leipzig 9, S. 59-136.
4030) Elisav.d. Recke. 1. Auf zeichngn. u. Briefe
aus ihren Jugendtagen. 2. Tagebücher u. Briefe
aus ihren Wanderjahren. Her. v. P. Rachel.
2. Aufl. L., Dietrich. XL VI, 487 S. Mit 11
Abbild. VIII, 443 S. u. 4 Abbild. M. 8,00.
4031 Gabriele v. Bülow, Tochter W^ilh. v. Hum-
boldts. E. Lebensbild. Aus den Familien-
papieren Wilh. V.Humboldts u. seiner Kinder.
1791-1887. 10. Aufl. B., Mittler. XI,
572 S. M. 10,00. Mit e. Stammbaum.
4032) J. T. Hatfield, W. Müllers unveröffent-
lichtes Tagebuch u. seine ungedr. Briefe:
DRs. 110, S. 362-80.
4033) K. Glossy, E. Theatertagebuch E. v.
Bauernfelds: B&W. 4, N. 8.
4034) Aus A. Pichlers Tagebüchern : DHeimat. 5,
N. 49.
Gelehrte, Theologen und andere Persön-
lichkeiten.
4035) Helene Taube v. d. Issens, Graf
Alexander Keyserling. E. Lebensbild aus
seinen Briefen u. Tagebüchern zusammen-
gestellt V. seiner Tochter. 2 Bde. B., Reimer.
VII, 655 S.; II, 692 S. M. 20. |[Grenzb. 4,
S. 612/6.]|
4036) S. Collenbusch, Aufsätze, Briefe und
Tagebuchblätter. Aus dem Nachlasse eines
Gottesgelehrten. Her. v. H. Cremer. St.,
Steinkopf. 339 S. M. 3,00.
4036a) A. Benedix, J. A. Kriebel, weyland
Präpositus in Wolgast. Ein seinem Tage-
buche nacherzähltes Lebensbild: MBUG-
PommG. 16, S. 66-74, 82/8, 97-106, 113/9.
(t 1818.)
4037) Aus J. Schnorr v. Karolsfelds Tagebüchern :
DresdnerGBll. 11, S. 1.39-58.
4()38) ti. Floerke, Zehn Jahre mitBöcklin. Auf-
zeichngn. u. Entwürfe. 2. Aufl. München,
Bruckmann. 4». IV, 269 S. Mit 14 Tafeln.
M. 6,00.
4039) R. Schick, Tagebuch-Auf zeichngn. aus
den J. 1866, 1868, 1869 über A. Böcklin.
Her. V. C. Flaischlen; gesichtet v. H. v.
Tschudi. B., Fontane. IX, 439 S. M. 12,00.
4IJ4U-4074
IV, 1 1) Briefwefhael, Tagebücher, Memoiren.
99
4040) B. Litzmaun, Clara Schumann. E.
Künrttlerleben. Nach Tagebüchern u. Briefen.
Bd. I : Mädchenjahre. 1819-40. I.., Breit-
kopf & Härtel. VIII, 431 8. M. !»,0().
4041) A. Benedix, Aus UrgrosKvaterö Tage-
buch: KonsMöchr. 1)9, !S. ;{79-f<7.
4041a) K. Kelly, Urgrossvaters Tagebuch. K.
Beanitenlaufbahn vor 100 J.: Unser Anhalt-
laud 2, S. 270/2. 281/4, 294/6, 306/8, 317-20.
(Oberförster A. Berko, f 1850.)
Memoiren :
Allgemeines.
4042) G. M a n z , Memoirenwerke : LE. 4, S. 300- 1 4.
4042a) C. Wartenburg, (Jefähliche Tage-
bücher u. Denkwürdigkeiten: Lotse 2,
S. 759-64.
Fürstliclie Persönliolikeiten.
4043) Landgraf Carl v. Hessen-Kai^sel u. seine
.Denkwürdigkeiten" (1744—1836): Hamb-
CorrespK. N. 1 l/f).
4048a) Leonh. Müller, Lebenserinner. e. alten
Kurhessen aus d. Zeit d. Königs Jerome v.
Westfalen, d. Kurfürsten Wilhelms I.,
Wilhelms II. u. Friedrich Wilhelm 1806-1870.
Zugleich als Versuch e. Familienchronik.
Her. V. Ad. Müller. Dresden, Zahn &
Jaensch. 64 S. M. 1,00.
4044) A. Wilkinson, König Ernst August
V. Hannover. Erinnerungen an seinen Hof
u. seine Zeit. Uebers. v. H. Veranus.
Nebst e. biograph. Skizze. Braunschweig,
B. Sattler. XLVIII, 438 S. M. 5,U0.
4045) G. Jansen, Grossherzog Nicolaus Friedr.
Peter v. Oldenburg. Erinnerungen aus den
J. 1864-1000. Oldenburg, Schulze. III,
175 S. M. 2,50.
4046) Karoline, Freiin v. Freystedt, Er-
inner, aus d. Hofleben. Her. v. K. Obser.
Heidelberg, Winter. XVI, 234 S. M. 5,00.
|[G. Roloff: HVjs. 5, S. 301.||
Militärische Memoiren.
4047) M. Prell, F^rinner. aus der Franzosen-
zeit, in Hamburg 1806 — 14. Her. v. F.
Beneke. 4. Aufl. Hamburg, Herold. IV,
12 S. M. 1,25.
4048) L. Rangger, Kriegserlebnisse d. Bauer-
manns u. Patrioten Rangger, gen. Stubacher
v. Völs bei Innsbruck 1796-1814. Her. v.
F. V. d. Scala. Innsbruck, Wagner. 103 S.
M. 1,50.
4049) G. Sommerf eldt, .Vufzeichngn. einiger
Teilnehmer an d. Rückzüge Blüchers v.
Lübeck, Nov. 1806 : MVGLübeck. 1 0, S. 11 3-20.
4050) F. Khull, Jugend- u. Kriegserinnerungen
J. B. Türks, Leiter d. Landesverteidigung
in Kärnten 1809. Graz, Leuschner&Lubenski.
60 S. M. 1,50.
4051) Memoiren e. österr. Veteranen. Wien,
Braumüller. 1901. V, 142 S. M. 2,00. [J. v.
Helfert: ALBI. 11, S. 10.]|
4052) B. Coester, Leutnants-Erinnergn. e. alten
Kurhessen. Halbvergessene Geschichten aus
d. 30er u. 40er Jahren d. 19. Jh. Marburg.
Elwert. VIII, 340 S. M. 2,00.
4053) A. P f i s t e r , Deutsche Zwietracht. Erinner,
aus meiner Leutnantszeit 1859—69. St., Cotta
Nachf. VII, 357 S. M. 6,00.
4054) J. Scheibert, Mit Schwert u. Feder,
Erinner. B., Mittler. 341 S. M. 6,00.
4055) V. V. Stogch, Denkwürdigkeiten d.
Generals u. Admirals A. v. StoHob: I)R. j,
S. 1-21, 129-44, 267-Ö7; 2, S. 4-25, 131-55,
261-82; 3, H. 24-42, 136.<9, 265-81 ; 4, 8. 12-:iO,
149-62, 257-66.
Staatsmänner.
4050) W. N M u d 6 , Denkwürdigkeiten d. Ministers
Grafen v. Schulenburg: FBPG. 15«, S. 73-101.
4057) (i. Kaufmann, D. Anbang d. «(tedanken
u. Erinner": FBPG. 15», 8. 23!»-45.
4057a) H. Oncken, Bismarck u. sein Werk in
d. neuesten Geschichtsschreibg. : FBPG. 15»
8. 209-21.
4058) H. Ulmann, Kritische Streifzüge durch
Bismarcks Memoiren: HVjs. 5, S. 48-78.
4050) Reminiscences of Bismarck: .\th. N. 3917.
4060) Ur Bismarck brefväseling Suppl. tili tankar
och minnen af Fürst O. v. Bismarck. Öfv.
af G. Elmquist. Stockholm, Fritze«. 80 S.
Kr. 1,50.
4061) R. v. Keudell, Fürst u. Fürstin Bismarck.
P>inner. aus d. J. 1846 — 72. B., Spemann.
VI, 497 S. M. 12,00.
4062) S. Whitman, J'ürst v. Bismarck. Per-
sönl. Erinner, an ihn aus seinen letzten
Lebensjahren. St., Union. IX, 241 S. M.7,00.
4063) O. Graf v. Bray - Steinburg, Denk-
würdigkeiten aus seinem Leben. Her. v. K.
Th. Heigel. L., Hirzel. VII, 208 8. M.4,00.
i|L. Luckwaldt: FBPG. 15«, S. 287-92.J!
4064) O. Völderndorff, Vom Reichskanzler
Fürsten v. Hohenlohe. Erinner. München,
Verl. d. ,AZg.V IV, 57 8. M. 1,50. (Aus
,AZgB.".)
Politiker und Pablizisten.
4065) Hildegard Wegscheider - Zieler,
Varnhagen v. Enses Denkwürdigkeiten. (•=
N. 212, S. I78-H6.)
4066) .Vnna Caspary, Ludolf Camphuusens
Leben. Nach sein. ha. Nachlass dargestellt.
St., (^otta, Nchfgr. XII, 465 S. M. 8,0(1.
4067) H. Delbrück, Erinnerungen, Aufsätze
u. Reden. B., Stilke. M. 3,00.
4068) R. V. Mohl, Lebenserinner. v. 1799—1875.
2 Bde. St., Dtsch. Verlagsanstalt. 1901.
VIII, 288, 451 S. Mit 13 Bildnissen. M. 10,00.
ifGrenzb. 1, S. 18-26; E. Daniels: PrJbb.
107, S. 299-309.J:
4069) K. Scholl, Meine Kämpfe! Erinnerungen
u. Gedichte e. Ringenden. 2. Aufl. Bam-
berg, Handels-Druckerei. XII, 320 8. M.3,60.
4070) Th. Barth, H. Villards Jugenderinner:
NationB. 18, S. 631/4. (Deutsch-Amerikani-
scher Demokrat.)
4071) Jul. Wiggers, Aus meinem Leben. L:,
Hirschfeld. 1901. VIII, 367 S. M. 7,60.
1[LCB1. 8. 521.]|
Bevolation ron 1848.
4072) J. Duboc, Aus d. Jugend. Erinner, an
1848. (= N. 223, S. 190-240.)
4073) W. Eberwien, Erinner aus d. J. 1848;
Protokolle d. Ver. für Gesch. Göttingena 2,
8. 91-114.
4074) J. V. Helfert, Völkerfrühlinff. Aequi-
noctialstürme und Missverstänanisnebel:
OesterrJb. 26, 8. 60-187. (Erinner, an 1848.)
13*
100
IV, 1 b. Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
4075-4111
4075) J. V. Helfert, Erlebnisse u. Erinner.:
KulturW. 3, N. 3/8; 4, N. 1.
4076) F. Eachfahl, Friedr. Wilh. IV. u. d.
Berliner März-Kevolution im Lichte neuer
Quellen: PrJbb. 110, S. 264-413. (Memoiren
d. Stadtrats Nobiling.)
4077) A. P ichler, D. Sturmjahr. Erinner, aus
d. März- u. Oktobertagen 1848. B., Meyer
& Wunder. II, 181 S. M. 2,50. (Aus d.
Nachlass her.)
4078) F. Sigel, Denkwürdigkeiten aus d. J.
1848/9. Her. V.W. Bios. Mannheim, Bens-
heimer. 167 S. Mit Abbild. M. 1,80.
4078a) Wolf, Langensalzaer Erinner, aus d.
Zeit vor u. während d. tollen Jahres 1848/9.
(== Aus d. Unstrutthale. Heft 'S.) Langen-
salza, Wendt & Clauwell. 96 S. M. 0,50.
Reiseerinnerungen :
A eitere Zeit.
4079) K. Ströse, E. Keisetagebuch aus d. 18. Jh.
4080) F. Weech, E. Schweizerreise d. Mark-
grafen Karl Friedrich v. Baden im J. 1775.
Aufzeichngn. d. Prof. J. L. Böckmann. (=
N. 282, S. 1-54.)
4081) W. Bonnell, Berliner Erinner, aus d.
Mitte d. vorigen Jh.: MVGBerlin. 19, S. 3/6.
4081a) E. Frennsdorf, Berliner vor 100 J.:
MVGBerlin. 19, S. 39-43.
4082) Erinnerungen e. alten Estländers. Gr.-
Lichterfelde-Berlin, Eunge. III, 178 S.
M. 2,25. (Aus: KonsMschr. Bd. 59.)
408*f{) E. Heyl, Reisebeschreibung e. Wormsers
aus d. J. 1812: Vom Ehein, 1. Nov. (C. Heyl.)
4084) Frhr. E. Dalwigk zu Lichtenfels,
Briefe aus Eom u. Athen. 1850 — 51. Her. v.
seiner Tochter. 2. Aufl. Oldenburg, Schulze.
VIII, 132 S. M. 2,00.
Gegenwart.
4085) Frhr. Herm. v. Egloffstein, Wande-
rungen. B., Gebr. Paetel. 146 S. Mit
10 Tafeln. M. 3,00.
4086) W. A. Engelmann, Meine Mittelmeer-
reise auf d. Asti im Sommer 1901 . Tagebuchbll.
L., Engelmann. 87 S. Mit 2 Tafeln. M. 3,00.
4087) K. E. Franzos, Allerlei Fahrten: DDich-
tung. .HJ, S. 62-72, 86-96, 113/8, 137-45, 173/7.
4088) E. Haeckel, Indische Eeisebriefe. 4. Aufl.
B., Gebr. Paetel. XVI, 415 S. Mit 20 Ab-
bild. M. 16,00.
4088a) A. Hecker, Durch d. St. Gotthardt,
d. Eiviera u. Südfrankreich ins Herz v.
Spanien. Eegensburg, Manz. XV, 638 S.
Mit 165 Abbild. M. 10,00.
4089) L. Hevesi, Ewige Stadt, ewiges Land.
Frohe Fahrten in Italien. St., Bonz. 12".
IV, 367 S. M. 3,00.
4090) H. Hoffmann, Harzwanderungen. L.,
F. Amelang. IV. 289 S. M. 3,00.
4091) W.Jensen, Durch d. Schwarzwald. L.,
Amelang. IV, 437 8. M. 3,00.
4092) G.Maupassant, Mittelmeerfahrt. Uebers.
V. Marie-Madeleine. B., „Vita". 143 S.
M. 1,00.
4093) A. Meinhardt, Aus Eagaz u. Zürich:
NationB. 18, S. 733/6. (Litterarische u. künst-
lerische Eeise-Erinner.)
4094) E. J. L. Müller, lieber d. Vogesen in
d. Provence. Wanderungen. In 3 Tln. Tl. 1 :
Ehon-, Spessart-, Odenwald. L., Baum. IV,
64 S. Mit Abbildgn. M. 1,20.
4095) V. Ottmann, Streif züge in Toskana, an
d. Eiviera u. in d. Provence. 2. Aufl. B.,
Schall. 478 S. Mit Abbild. M. 3,50.
4095a) P. Eohrbach, Vom Kaukasus zum
Mittelmeer. L., Teubncr. VII, 224 S. M. 5,00.
4096) O. E. Schmidt, Kursächs. Streif züge.
Mit 22 Federzeichngn. v. M. Näther. L.,
Grunow. V, 351 S. M. 3,50.
4096a) J. Schaefler, Eömische Herbsttage.
1899. Progr. Rosenheim, Gymn. 54 S.
4097) H. Sinkiewicz, Briefe aus Afrika,
Uebers. v. J. v. Immendorf. Oldenburg,
Schulze. VII, 346 S. M. 4,00.
4098) C. Tanera, E. Weltreise. Eeisebriefe.
2. Aufl. Illustr. V. Henny Deppermann. B.,
Allg. Verein für dtsch. Litt. III, 329 S.
M. 6,50.
4098a) CarlTrebla, Eeiseskizzen u. Erinner.
Bern, Neukamm & Zimmermann. VII, 246 S.
M. 2,50.
4099) A. Trinius, Thüringer Wanderbuch.
Bd. 8. Minden, Bruns. VIII, 269 S. M. 5,00.
4099a) Jobs. Trojan, Auf der andern Seite.
Streifzüge am Ontario-See. B., Grote. V,
236 S. M. 2,00.
4100) E. Vogel, Eine Mittelmeerfahrt V. Ham-
burg über Gibraltar nach dem Bosporus.
Hamburg, Verlagsanstalt u. Druckerei.
198 S. Mit Abbild. M. 3,00.
4101) H. E. Wallsee, D. Nordland- u. Spitz-
bergenfahrer. Erlebtes u. Erlesenes. Ham-
burg, Verlagsanstalt u. Druckerei. 175 S.
Mit 40 Abbildgn. u. 2 färb. Karten. M. 5,00.
4102) E. Wasserzieher, Von Haparanda bis
San Francisco, Eeise-Erinnerungen. Witten,
Mark. Druck- u.Verl.-Anst. 110 S. Mk. 1,50.
4103) A. Wirth, Aus Uebersee u. Europa.
B., Gose & Tetzlaff. IV, 4n7 S. M. 7,00.
4104) E. Zabel, Durch d. Mandschurei u.
Sibirien. Eeisen u. Studien. L., G. Wigand.
4«. XII, 314 S. Mit 146 Abbild. M. 20,00.
4105) G. Ziel er. Unter d. Hapag-Flagge. L.,
H. Seemann Nachf. 365 S. M. 5,00. (Tage-
buchbll. aus England u. Spitzbergen.)
Kultur- und Litteraturleben.
4106) Erinnerungen e.Urgrossmutter (Katharina
Freifrau v. Bechtolsheim geb. Gräfin Bueil
1787—1825). Her. v. Carl Graf Obern-
dorff. B., Fontane. XIV, 474 S. Mit Ab-
bild, u. Beil. M. 12,00. (Mit Briefen v.
Goethe, Herder, Wieland, Karl August v.
Weimar, Frau v. Stael, Ernst v. Sachsen-
Gotha u. V. anderen.)
4107) J. L. Windholz, E. Memoirenbuch aus
d. Goethezeit. Erinnerungen e. Urgross-
mutter: NFrPr. N. 134<^8.
4108) F. Grillparzer, Selbstbiographie. (=
Cottasche Handbibliothek N. 16.) St., Cotta.
162 S. M. 0,40.
4109) T h. C a r 1 y 1 e , Lebenserinnerungen.
Uebers. v. Paul Jaeger. Tl. 1. 2. Aufl.
Göttingen, Vandenhoeck & Euprecht. VIII,
320 S. M. 4,00.
4110) Eud. Haym, Aus meinem Leben. Er-
inner, aus d. Nachlass her. (= JBL. 1900
12:173.) |(H. Delbrück: PrJbb. 107, S.
355/7; E. M. Meyer: ASNS. 109, S. 380/3;
F. Meinecke: HZ. 89, S. 317-20; LCBl.
S. 903/4.]l
4111) 0. V. He ine mann. Aus vergang. Tagen.
Lebenserinner. in Umrissen u. Ausführgn.
Wolfenbüttel, Zwissler. VII, 402 S. M. 5,00.
4ll2-4l68b
IV, 1 b. Bricfwech»el, Tagebücher, Memoiren.
101
4112) K. Krhr. v. Li I icncroii, l">t)iit' .rugeiid-
tage. liebeiiHerinnerungen Kindern u. En-
keln crzäblt. L., Duncter & Humblot. V,
197 S. M. ;{.uo.
4118) F. Max Müller, Alte Zeiten — alte
Freunde. Lebcnserinn. Uebers. v.H.Grosch-
ke. H .TBL. 1900 I 2:174.) |[W. Streit-
berg: LCBl. K. !)-10.]|
4113a) M«"«- L. Delisle, F. Max Müllers Auto-
biogniphy: JSav. S. ll.S-24.
4114) Adelheid v. Sc hörn, Zwei Menschen-
alter. Erinner, u. Briefe. B., S. Fischer.
1901. 508 8. M. 10,00. |[C. Krebs: DRs.
.111, 8. 4f)5/8.]i
4114a) F. X. Krau 8, Iv.Spacha Autobiographische
Aufzeichngn.: JbGLElsass-Lothr. 18, fe.67- 1 00.
ZeitiTCuössische Dichter und Schriftsteller.
4115) H. Eschelbach, Wie ich Dichter wurde :
KulturW. H, N. 2.
4116) Otto Ernat, Aus meiner Selbstbio-
graphie: lUZg. 118, 8. 506/7.
4117) Rud. Gen^e, Ausd. Zeit meiner Wander-
jahre: N&S. 103, 8. 42-98.
4118) A. Klaar, Erinnerungen: BohemiaB. N. 1.
4119) M. Kretzer, Berliner Erinner. : Tag N.4I9.
4120) J. Lauff, Meine litterarischen Waffen-
gänge: VelhKlasMhh. 16, 8. 173/G.
4121) P.Lindau, Erinner.: N&8. 101,8.81-100.
4122) Tb. H. Pantenius, Aus meiner Gym-
nasialzeit: VelhKlasMhh. 16', 8. 413-20.
4123) H. Ruettenauer, Selbstbiographie :
Rheinlande 2, 8. 35/9.
4124) Max Schmidt, Meine Wanderung durch
70 Jahre. Autobiographie. 2 Tle. 1. — 5. Aufl.
(= i d. , Gesammelte Werke 21/2.) Reutlingen,
Ensslin & Laibliu. 30i, 274 8. k M. 1,50.
4125) R. Voss, Allerlei Erlebtes. St., Bonz.
VIT, 188 8. M. 2,00.
4126) id., Wie ich Bibliothekar der Wartburg
wurde: VelhKlasMhh. 1, S. 36-42.
4127) O. W eddigen, Erinnerungen aus mei-
nem Leben. Gotha, Schmidt. 135 S. Mit
Bildnis. M. 2,00.
Philosophen nnd SchnImMnner.
4128) E. V. Hartmann, Persönliches u. Sach-
liches: Deutschland 1, N. 1/2.
4129) J. Kohler, Aus dem Leben. (= N. 247,
S 3-24.)
4130) P. Holz hausen, F. Chr. Lauckhard.
Aus dem Leben e. verschollenen Magi.sters.
(= Rurschenschaftl. Bücherei. Her. v. H.
Böttger. Bd. 2, Heft 4.) B., Heymann.
40 S. M. 0,60. (Auf Grund einer Selbst-
biographie.)
4131) R. Foss, Erinnerungen e. Schulmannes.
Aus d. alten Danzig (1822—1841). (== Gedan-
ensia. Beitrr. z. Gesch. Danzigs Bd. 5.) Dan-
zig, L. Saunier. 87 8. M. 1,00.
4132) A. Isler, Mitteil, aus d. Memoiren Rector
Trolls. Winterthur, Kieschke. 50 S.
M. 2,50.
4132a) F. Pfalz, E. Knabenleben vor 60 J.
Pädag. Betrachtgn. eigener Erlebnisse. Bd. 2.
L., Wöpke. VII, 112 8. M. 1,50.
Theologen.
4J33) F. Fliedner, Aus meinem Leben. Er-
inner, u. Erfahrgn. 5. Aufl. B., Warneck. V,
416 S. M. 4,00.
4134) M. Braun, Autobiugr. Aufxeicbnungen
Z. Frankels: MGWJ. 9, S. 558-«i2. (.lud.
Theologe 1801-1875.)
4185) G. t. Fuchs, Jugend- u. JünglingH-Hr-
inner.: Pfarrhaus 18, S. 21/3, 45/6, 156/7.
4186) H. Hansjacob, Auf der Fcütung. Er-
innerungen e. bad. Staatsgefangenen. 4. Aufl.
Kassel, Weiss. 63 8. M. 0,80.
4187) id., Aus meiner Studienzeit. Erinner.
2. verb. Aufl. ebda. VII, 326 H. M. 3.60.
4188) id.. Aus d. Niederlanden. 2 Tle. Heidel-
berg, Weiss. 344, 300 8. M. 6,00.
4139) id., Dürre Blätter. Bd. I. 4. Aufl. Volks-
ausg. Kassel, Weiss. V, 254 S. M. 1.80.
4140) id., Im Paradies Tagebuchbl. Mit c.
Ansicht v. Hofstetten. 2. Aufl. ebda. 313 8.
M. 3,80.
4141) id. , Letzte Fahrten. Erinnerungen. lUustr.
V. C. Liebich. St., Bonz & Co. VII, 419 8.
M. 5,00.
4142) Aus d. Tagebuch e. Stadtpfarrers: Pfarr-
haus 18, S. 65-71.
4143) H. Keller. Erinner, e. Gebirgspfarrers.
Mit Buchschmuck v. Elli Stüder. Frauen-
feld, Huber & Co. IV, 175 8. M. 2.80.
4144) A. E. Luthardt, Mein Leben u. Wirken
im öffentl. Leben. München, Beck. 1901.
VII, 403 8. M. 3,00.
4145) R. Stölzle, A. Luthardts Aufzeichngn.:
HPBll. 127, 8. 851-66.
4146) Ad. Stöcker, Metzer Erinner.: Neue
Christoterpe. 23, 8. 433-41.
Aerzte.
4147) H. Berger (Kreisarzt), .Vus dem Hamster-
kasten. Erinner. München, Seitz & Schauer.
V, 140 S. M. 1,50.
4148) F. V. Esmarch, Aus meinen Erinner.:
DR. 2, 8. 290/8.
4149) A. Kussmaul, .lugenderinner. e. alten
Arztes. Mit d. Portr. d. Vf. nach e.
Gemälde v. Frz. Lenbach. 5. Aufl. 8t.,
Bonz. VIII, 496 S. M. 7,20.
4150) C. Gegenbau r. Erlebtes u. Erstrebtes.
L, Engelmann. 1901. 114 S. Mk. 2,00.
|[LCB1. 8. 1140.11
4151) K. E. Hasse, Erinnerungen aus meinem
Leben. 2. Aufl. ebda. XTII, 414 S.
M. 6,00.
KUnstlerkreise.
41.52) Jugenderinner. e. alten Mannes (W. v.
Kügelgen) Orig.-Ausg. 22. Aufl. St, CotUi.
VIII, 498 S. M. l,a».
4153) A. Feuer bach, E. Vermächtnis. .5. .\ufl.
Wien, Pichler. IX, 218 8. M. 5.<iO.
41.">4) G. Göthe, H. Gudes I^ebenserinner. :
ZBK. 13, 8. 71/4.
41.'>5) J. F. Hoff, Ause. Künstlerleben. E. Alt-
Frankf. Familiengesch. Frankf. a. M., .\It.
V., 140 S. M. 3,00.
4156) id., Lehrjahre bei L. Richter und in
München. (Fortsetzg. v. ,.\us e. Künstler-
leben.") ebda. VIII, 273 S. Mit Abbild.
M. 6,00.
4158) L. Kupelwieser, Erinnerungen seiner
Tochter. St., Roth, 19 S. M. 0,30.
4158a) A. Orth, Meine Jugend: GBll Waldeck.
2, 8. 98-108.
4158b) W. Titel, Lebenserinner. d. Malers W.
Titel Her. v. F. Vogt: PommJbb. 3,
S. 159-76.
102
IV, le. Die deutsche Litteratur und das Ausland.
4169-4180J
Schauspieler und Sänger.
4159) Aus d. Memoiren d. Hofschauspielers L.
Arnsburg 1816—91 : Wiener Abendpost N. 73,
77, 83.
4160) Elisa v. Asztalos, Aus meinem Künstler-
leben als Primadonna in Dtschland., Oester-
reich u. Italien. Hamburg, Verlagsanstalt.
1901. 272 S. M. 3,50.
4161) E. N o a c k , Hoftheater - Erinnerungen.
Hannover, M. & H. Schaper. 91 S. M. 1,00.
4162) Ferd. v. Strantz, Erinner, aus meinem
Leben. Hamburg, Verlagsanstalt. 1901.
XII, 347S. M. 4,00. |[H. v. Poschinger:
TagB. 1901, N. 321.]|
c) Die deutsche Litteratur und das Ausland.
Deutsche Litteratur im Ausland: Allgemeines N. 4163. — Frankreich (Goethe, Heine) N. 4165. — England
(Schiller, Kotzebne, Raimund) N. 4175. - Amerika N. 4181. — Italien N. 4187a. - Belgien N. 4189. — Rnssland N. 4190. —
Polen N. 4192. — Fremde Litteratur in Deutschland: Frankreich: Gesamtdarstellungen und Essaj-
sammlungen N. 419.S. — Aeltere Zeit: J. B. P. Muliere N. 4199; L.-S. Mercier N. 4204 : Restif de la Bretonne N. 4205: J. J. Rousseau
N. 4206: F. M. A. de VolUire N 4209. — Ly rik: 19. Jahrhundert: Zeitalter der Romantik: P J. Beranger N. 4213a; V. Hugo N. 4214.
— Moderne Lyrik: Allgemeines N. 4226: Ch. Baudelaire N. 4228; P. Verlaine N. 4235: F. Mistral N. 4240. — Roman: G. Flaubert
M. 4241; G. Maupassant N. 4242; E.Zola N. 4243. — Drama: E. Rostand N. 4263; V. Sardou N. 4265. — Wissenschaft: Stendhal
(H. Beyle) N. 4266; J. A. Graf Gobineau N 4269; H. Taine N. 4272. — England: Allgemeines und Gesamtdarstellungen N. 4275.
— Shakespeare: Biographien N. 4281 ; Einzelstudien N. 4236; Shakespeare- Kritik (Bacon-Theorie) N. 4302; Uebersetzungen (Texte)
N. 4308; Bibliographisches N. 4313; Werke: Epos N 4317; Drama: Gesamtausgaben N. 4318; Einzelne Dramen: Antonius und Kleopatra
N. 4318 b, Corioliin N. 4319, Gewonnene Liebesmüh N. 4320, Hamlet N. 4321, Julius Caesar N. 4336, Kaufmann von Venedig
N. 4337, Königsdramen N. 4345, König Lear N. 4352, Macbeth N. 4355, Othello N. 4359, Timon von Athen N. 4361, Troilns
und Cressida N. 4362, Viel Lärm um Nichts N. 4363, Winterraärchen N. 4364. — 18. Jahrliundert (R. Burns, Ossian, 0. Gold-
smith) N. 4366. — 19. Jahrhundert: Lord Byron N. 4369: Th. Carlyle N. 4377; R Kipling N. 4378: 0. Wilde N. 4381. —
Amerika: R. W. Emerson N. 4385; H. W. Longfellow N. 4388; E. A. Poe N. 4390. — Italien: Dante N. 4492; Ariost N. 4393;
G. d'Annunzio N. 4394. — Spanien: N. 4404. — Belgien (M. Maeterlinck) N. 4406. — Holland (Multatuli, H. Heyermans)
N. 4426. — Skandinavien: Allgemeines N. 4431; Lyrik (J. L. Runeberg) N. 4432; Roman und Novelle (H. Bang, J. P. Jacobsen,
8. Obstfelder) N.4434; Drama: B. Björnson N.4436; H. Ibsen: Zusammenfassende Darstellnngen N.4461; Bühnengeschichte N. 4464;
Einzelstudien N. 4466: Werke: Gesamtausgabe N. 4482; Gedichte N. 4484; Einzelne Dramen: Baumeister Solness N. 4486, Brand
N. 4487, Hedda Gabler N. 4490, Kronprätendenten N. 4491, Nora N. 4493, Peer Gynt N. 4497, Römerdramen (Kaiser und GalilSer)
N.4499; Volksfeind N.4501. — A. Strindberg N 4502. - Böhmen und Ungarn (A. Pttöft) N. 4510. — Polen (H. Sinkiewioz)
N. 4512. — Russland: Allgemeines N. 4516. - Aeltere Gruppe: F. M. Dostojewski N. 4521; N. Gogol N. 4523; L. Tolstoi
N. 4524; J. Turgenjew N. 4531. — Moderne Dichtung: L. Andrejew N. 4534; M. Gorki N. 4536; A. Tschechow N. 4548. —
Orient N. 4652. —
Deutsche Litteratur im Ausland:
Allgemeines.
4163) O. Mühlbrecht, Übersetzgn. aus d.
Deutschen in d. dänische, englische, französ.,
holläud., Italien., norweg., schwed., span.
Sprache: BBlDBuchh. 69, N. :59, 40, 180,
. 182.
4164) T. Pech, Uebersetzgn. aus d. Deutschen
in d. slav., magyar , rumän. u. osteurop.
Sprachen: ib. N. 156, 157, 158.
Frankreich.
4165) Enquete sur l'iufluence allemande 1: Mer-
cure de France 24, 8. 289-382; 25, S. 89-1,37,
.38.3-401. (Juliette Adam, M. Arnaud, J.
Bainville, M. Barrfes, Barth^lmy, L. Belugou.)
4166) M. Zebrowski, Les littöratures alle-
mandes et fran^aises: Revue des cours et des
Conferences 10, N. 32.
4167) H. Jantzen, Dtsch. Litteraturgesch. in
Frankreich: DZschr. 15, N. 11/2.
4168) K. E. Schmidt, D. Deutschen in Paris vor
50 Jahren: Tag 1901, N. 443. (Litterar. Be-
ziehungen.)
4160) F. de Matt, Barbey d'Aurevilly über
dtsch. Dichter: SchwRs. 2, N. 4.
4170) Ch. Baille, Madame de Stael: Revue
de Paris 1. April.
4171) L. P. Betz, Gerard de Nerval. (= N. 22,
S. 83-121.)
4172) F. Baldensperger, Notes sur la pro-
nonciation frau9aise du nom de Goethe:
Euph. 9, S. 423/6, 842.
4172a) id., Le Faust de Goethe et le romau-
tismefran^ais. Mercure de France, 10. janvier.
4172b) Martha Langcavel, D. franz. Ueber-
traggn. v. Goethes Faust. Strassburg, Trüb-
ner. IV. 156 S. M. 4,00.
4173) K. E. Franzos, Z. Kapitel Heine in
Frankreich : DDichtung. 32, 8. 253-64, 292-303.
4174) E. Laur, D. erste franz. Ausg. v. Heines
Werken: ZBücherfreunde. 6, S. 192/6.
England.
4175) M. Batt, Contributions to the history
of english opinion of german lit.: MLN. 17,
S. 165-70.
4176) J. L. Haney, German lit. in England
beforel790: AmericanaGermanica4,S.1.30-54.
4177) E. Markgraf, Einfluss d. dtsch. Litt, auf
d. englische am Ende ^. 18. Jh. u. im ersten
Drittel d. 19. Jh. Diss. Leipzig. 83 S.
4178) Th. Zeiger, Beitrr. z. Gesch. d. Ein-
flusses d. neueren dtsch. Litt, auf d. engl.
Diss. Leipzig. 71 S.
4179) P. Machule, Coleridges Wallenstein-
übersetzg.: EnglStud. 31, S. 182-239.
4180) W. Sellier, Kotzebue in England. Diss.
Leipzig. 95 S.
4180a) R. F. Arnold, F. Raimund in Eng-
land. (= N. 213, S. 245-56.)
4181 423ä
IV, Ir. Die deutsche Litteratur und da« Aunland.
lon
Amerika.
41S1) M. Toll. Dtsth. Mtteratur in Amerika
(1901): Euph. 9, S. :)|(V9.
4182) R. Steig, Vom dtsch. Geiatesleben in
Nordamerika: NatZg". N. ü.
4183) K. Fruncke, Dtsch. Kultur in d. Ver-
einigten Staaten u. in d. German. Mus. d.
Harvard- Universität: DE». 111, S. 127-40.
4184) Dtsch. -Amerik. Kulturbestrebgn. : Grenzb.
1, S. 6«4/7.
4185) J. Rodenberg, D. Deutsche in Pennsyl-
vanien: DRs. 112, S. 462/8.
4186) A. (i. V. Suttner, Litt. Freibeutertum
in Amerika: LE. 4, S. 1578/f).
4187) B. Taylor: The Era (Philadelphia) 1901,
Okt.
Italien.
4187a) R. Michels, Dtsch. Dichter auf ital.
Bühnen: Lotse 2, S. 689-93.
4188) O. Hauser, A. Graf: Aus fremden
Zungen 12, N. 8. (Hebersetzer.)
Belgien.
4189) C. Bischoff, D. Sleecky: LE. 4, S. 559.
(Vläm. Uebersetz. v. Tieck u. Zschokke.)
Riissland.
4190) A. Luther, A. Schukowski: ib. S. 916/7.
(Uebersetzer.)
4191) N. Storostenko: ib. W. 343, 704/5. (Russ.
Litterarhist., Vermittler dtsch. Litt.)
Polen.
4192) J. Flach, .T. Matuszewski über Slovacki
u. d. dtsch. Kunst: ib. S. 91«.
(Uebersetzungen deutscher Werke siehe auch
IV, 2 -IV, 11.)
Französische Litteratur in Deutschland:
Gesamtdarstellungen u. Essaysammlungen.
4193) H. Suchier u. A. Birch-Hirschfeld,
Gesch. d. franz. Litt. v. d. ältesten Zeiten
bis z. Gegenw. L., Bibliograph. Institut.
1900. XII, 733 S. Mit 143 Abbild, u. 23
Tafeln. M. 16,00. 1[G. Schulze: ZOG. 06,
S. 333-43.
4194) E. Guglia, Analecten z. dtsch. Litteratur-
gesch. (Franz. Schriftsteller in Deutschland
im 18. u. 19. Jh.) Progr. Wien, Theresia-
Ak. 25 8.
4195) A. Bettelheim, D. heutige franz. Litt.:
Nation B. 18, S. 502/4.
4196) G. Samtleben, D. christl. u. d. christen-
tumsfeindliche Litt. d. neueren Zeit in
Frankreich u. England. (= N. 78, S. 525-39.)
4197) K. Lamprecht, Z. neueren u. neuesten
franz. Litt.-Gesch. : VossZg». N. 4/7.
4198) M. Nordau, Zeitgenössische Franzosen.
B., E. Hofmann. 1901. VIH, 357 S. M. 5,60.
I[E. Meyer: LE. 4, 8. 790 1; E. Holzner:
Wage 5, N. 44.]|
Aeltere Zeit.
4199) H. Klinge bell, Molifere als Tragiker:
HambNachr. N. 27.
4200) K. Meier, Moliferes Geizhai«: Dresdner
AnzB. N. 23.
4201) H. Bchneegans, Meliere. (»^ Geistec-
heiden fFührende Geister] Bd. 42.) B. E.
Hofmann. IX, 261 8. M. 2,40. KW.KOchler:
LE. 4, S. 143 <; R. Mahrenholtz: ZF8L.
24». S. 178/9; LCBi. 8. 489-90.11
4202) Mo life res Meisterwerke. In dtsch. Ueber-
tragung v. L. Fulda. 8t, Cotta. 1901.
534 S. M. 6,50. KLOBl. 8. 371. J|
4208) M. Spirgatis, Nürnberger Moli^re-Über-
setzgn. u. ihr Verleger J. f). Taube: Beitrr.
z. Kenntnis d. Schrift-, Buch- u. Bibliotheks-
wesens 3, S. 79-93.
4204) A. Z ollin ger, L.-S. Merciers Beziehung
z. dtsch. Litt.: ZF8L. 25, 8. 87-121.
4205) K. Hassler, L. Tiecks Jugendroman
William Lowellu.d.Paysanperverti des Restif
de la Bretonne. Diss. Greifswald. 107 S.
4206) Otto Häussel, D. Einfluss Rousseaus
auf die philosoph.-pädagog. Anschauungen
Herders. Diss. Dresden, Bleyl & Kämmerer.
63 S. M. 2,60.
4207) J. Reimer, Jean .Tacques Rousseau.
(Bedeutende Männer aus Vergangenheit u.
Gegenw. Her. v. F. v. Ossen, N. 13.) B.,
H. Schildberger. 20 S. M. 0,50.
4208) Ch. D. Pflaum, .Jean .lacques Rousseau :
MhhComeniusGes. 11, S. 69-85.
4209) Haag, Voltaire u. d. bernische Zensur:
AGPhilos. 15, S. 166-85.
4210) E. Consentins, V^oltairiana: NatZg«.
N. 27/8.
4211) J. Mähly, Neues über Voltaire: DR. 1,
S 251/4.
4212) K. Obser, Voltaires Beziehgn. z. Mark-
gräfin Karoline Luise v. Baden-Durlach u. d.
Karlsruher Hof. (= N. 232, S. 55-105.)
4213) J. Reimer, Voltaire. (= N. 4207, N. 12.)
B., H. Schildberger. 1!» 8. M. 0,.50.
Lyrik im Zeitalter der Romantik.
4213a) R. Giurani, B^ranger u. d. dtsch. Lvrik.
Mailand, L. Bellinzaghi. 101 S.
4214) A. Bartels, V. Hugo: Kw. 15». 8. 542/3.
4215) Anna Brunnemann, V. Hugo: Aus
fremden Zungen 12, N. 4.
4216) id., V. Hugo: Türmer 4«, S. 502-10.
4217) F. Diederich, V. Hugo: NZS». 20',
S. 644-52.
4218) J. Hart, V. Hugo: TagB. N. 95.
4219) H. V. Hof mannsthal, V. Hugo: WIDM.
91, S. 894-909.
4220) id., V. Hugo: DRs. 110, 8. 407-19.
4221) E. V. Komorzynski, V. Hugo u. d.
dtsch. Romantik: Wiener Abendpost N. 46.
4222) S.Mehring, V.Hugo als Lvr. : NationB. 18,
S. 329-32.
4223) P. Wieg 1er. V. Hugo: Wage .5, N. 9-10.
4224) V. Hugo: BBlDBuchh. 6«, N. 49, 62,
275. 293.
4225) V. Hugos 100. Geburtstag in d. dtsch.
Presse: LE. 4, 8. 832/3.
Moderne Lyrik. (Ch. Baudelaire, P. Verlaine.)
4226) Erich Mever, D. neue.«it€ franz. Lvrik:
WIDM. 92, S.' 327-39.
4227) M. Fleischer, Ausländ. Lyrik in Ueber-
setzgn.: LCBIB. S. 372/4. (G. A- Becquer,
P. Verlaine, A. Petöfi.)
4228) G. Kahn, Le Baudelairianisme: Nouvelle
Revue 42, S. 201-11.
l04
IV, Ic. Die deutsche Litteratiir und das Ausland.
4229-42S5
4229) O. Haus er, Baudelaire in dtsch. Ueber-
setzg. : LE. 4, S. l?53/5. (St. Zweig, M. Bruns.)
4230) S. Mehring, Baudelaire: Aus fremden
Zungen 1901, N. 22.
4231) E. V. Sallwürk, Baudelaire u. Verlaine
in Deutschland: AZgB. N. 241.
4232) St. Zweig, Ch. Baudelaire: DDichtung. 32,
S. 65/8.
4233) Baudelaire u. Heine: NFPr. N. 13177.
4234) Ch. Baudelaire, Gedichte in Verse u.
Prosa. Uebers. v. Camill Hoff mann u.
Stef. Zweig. L., H. Seemann Nachf.
152 S. M. 2,50.
4235) H. Heiss, P. Verlaine: Dresdner Anz.
N. 44/5.
4236) P. Remer, D. arme Lelian : Tag N. 435.
(P. Verlaine.)
4237) P. Wiegler, P. Verlaine: Tag«. 1901,
N. 85.
4238) St. Zweig, P. Verlaine: ML. 71, S. 313/5.
4239) P. Verlaine, Gedichte. E. Anthologie
der besten Uebersetzgn. Her. v. Stef. Zweig.
Mit e. Portr. des Dichters v. F. Valloton.
B., Schuster & Loeffler. 122 S. M. 1,00.
4240) W. Kreiten, F. Mistral: StML. 62,
S. 428-48, 554-76; 63, S. 69-95.
Roman.
0. Flanbert und G. Mauyassant.
4241) E. Platzhoff, G. Flaubert: LE.4,S. 38-60.
4242) G. Mau passant, Ausgew. Novellen. Her.
V. Hedda u. A. Moeller-Bruck. Bd. 1/2.
(= ÜB. N. 4297, 4315.) L., Reclam. 16«.
96, 101 S. ä M. 0,20.
E. Zola.
4243) Anna Brunnemann, E. Zola: Aus
fremden Zungen 12, N. 20.
4244) id., Zolas innere Wandlungen: Neuere
Sprachen 9, S. 330/6.
4245) id., E. Zola als Theoretiker u. Dichter:
Geg. 62, N. 45.
4246) F. Diederich, Zola als Utopist: NZSt.
20', S. 324-32.
4247) A. Eloesser, Zola: NDRs. 13, S. 1221/3.
4248) Ed. Engel, Persönl. Erinner, an E. Zola:
BerlZg. N. 464.
4249) A. Geiger, E. Zolas Lebenswerk „Die
Rougon-Macquart" : AZgB. N. 232/3.
4250) A. V. Gleichen-Russwurm, Zolas
Stellung in d. dtsch. Kunst: NWTBl. N. 277.
4251) 0. Harnack, Zolas Kriegsroman. (= id.,
Essays u. Studien [Braunschweig, Vieweg
&Sohn. VnL393S. M. 6,1)0], S. 299-308.)
4252) J. Hart, E. Zola: Tag N. 459.
4253) F. Hildebrand, E. Zola: DPBl. 35,
• S. 410/2.
4254) F. Lolid, Persönl. Erinner, an E. Zola:
DR. 4, S. 2-'5-30.
4254a) G. A. Martinez, El naturalismo de
Zola, SU influencia social y literaria. SantaFe,
J. Benapres. 109 S. Pes. 1,50.
4255) W. Rath, Zola, d. Naturalismus u. wir:
Deutschland 1, S. 356-74.
4256) A. Semerau, E. Zola: Geg. 62, N. 42.
4257) S. Simchowitz, D. junge Zola: Kultur
(Köln) 1, S. 639-46.
4258) 0. Stoessl, Zola: Wage 5, N. 41.
4259) P. Weiland, E. Zola: Zeit». 1«, S. 146-50.
4260) E. Zola: AELKZ. 35, N. 41.
4261) E. Zola: IllZg. 119, S. 509, 539-40.
4262) Zola u. d. Buchhandel: BörsenblDBuchh.
69, N. 143.
Drama.
4263)A.Eloesser,E.Rostand:VossZgB.N.9-li.
4264) S. Samosch, Abseits d. Heerstrasse. Bei
E. Rostand: NatZg. N. 55.
4265) A. Semerau, V. Sardou: RheinAVestfäl-
Zg. 1901, N. 729.
Wissenschaft.
4266) Anna Brunnemann, Stendhal: Aus
fremden Zungen 12, N. 5.
4267) id., Stendhal: Geg. 61, S. 339-43.
4268) W. Weigand, Stendhal: Insel 3>, S.
68-79, 91-113, l«l-97.
4269) B. Clemenz, Gobineau: Janus 1, S. 181/2.
4270) W. Schultz, Gobineau: Akademische
Turnbunds-Blätter 15, S. 325-31.
4271) J. A. Graf Gobineau, D. Renaissance.
Historische Scenen. Deutsch v. L. Sche-
mann. Neue durchgeseh. \i. verb. Aufl.
Strassburg, Trübner. XXXIX, 361 S. M.5,00.
4272) J. Hofmiller, Taine n. d. Gegenw.:
Geg. 2, S. 95-103.
4273) L. Kat s eher, E. berühmter Kultur-Ana-
tom: Ges. 2, S. 73-86. (H. Taine.)
4274) E. Platzhoff-Lejeune, Z. Entwick-
lungsgesch. H. Taines: DRs. 113, S. 257-74.
4274 a) H. P. Thieme, The development of
Taines criticism since 1893: MLN. 17,
S. 71-82; 140-53.
Englische Lltteratur in Deutschland:
Gesamtdarstellungen.
4275) R. Ackermann, Gesch. d. engl. Litteratur
in d. Grundzügen ihrer Entwickig. Mit Zeit-
tafel u. Namenregister. St., Lehmann. 12".
IV, 165 S. M. 1,00.
4276) C Weiser, Engl. Litteraturgesch. Neudr.
(= Samml. Göschen N. 69.) L., Göschen.
12». 155 S. M. 0,80.
4277) Agermanhist. of englishlit.: Ath.N. 3883.
4280) G. Lieb au, König Eduard IIL v. Eng-
land im Lichte europ. Poesie. (= Anglist.
Forschgn. Bd. 6.) Heidelberg, Winter.
1901. VIII, U'O S. M. 2,80 (Mit Anhang:
Gestalten aus d. engl. Gesch. u. Litteratur-
gesch. als dichter. Vorwürfe in d. dtsch.
Litt.) [A. L. Jellinek: ASNS. 109, S.
414-21.]| (Mit zahlreichen Ergänzungen.)
W. Shakespeare :
Biographien und Charakteristiken.
4281) A. Bekk, Shakespeare. D. Dichters Bild,
nach d. Leben gezeichnet. Paderborn, Schö-
ningh. 143 S. M. 1,60.
4282) H. Bulthaupt, Shakespeare. 8. Aufl.
(= Dramaturgie d. Schauspiels, Bd. 2.)
Oldenburg, Schulze. XI, 5U8 S. M. 5,00.
4283) Ad. Gelber, An d. Grenze zweier Zeiten.
Freie Reden über Shakespeare. Dresden,
Reissner. VII, 185 S. M. 3,50.
4284) H. Opitz, W. Shakespeare als Charakter-
dichter I, II u. III. Dresden, Boehmert.
74 S. M. 1,50.
4285) W. Waetzoldt, William Shakespeare.
(Eine Biographie.) B., Weichert. 45 S.
M. 1,00. (Aus: „Shakespeares sämtl. dramat.
Werke".)
4Jä6-iS2l
I\', lo. Die (leutHche lätteratur uud da« Auälaud.
\0f>
Eiiizelstiidten.
'l2Hii) W. Archer, Shakespeare in London:
ZoitWien/,^. \. 6(i.
4287) .Till, (jserwinka, Shakespeare u. d.
Bühne. Wiesbaden, Staadt. III, DOS. M.2,00.
4288) Tli. Kiclihoff, 1 )er Weg zu Sliakespeare.
Halle, N'iemeyer. VI, ](;•.> S. M. ;5,bO.
42S») L. C. Eisten, Shakespeare in Music.
London, Nutt. 4G4 S Sh. C
4200) Kd. lOngel, War Shakespeare in Italien?:
Türmer 4", S. 262-76.
4291) A. Fresenius, I), getanzte Shakespeare:
.ThDShG. a?, S. 144-52.
4292) A. Hagemann, Shakespeare u. d. mod.
Drama: BreslauerZg N. 262.
4293) i>. Hevesi, Sliakespeare u.d. mod. Bühne:
Fester Lloyd 1901, N. 314.
4294) H. Kellner, Einiges über d. Meister-
tragödien Shakespeares: Wissen für Alle 2,
N. 20.
4295) W. Kühne, Venus, Amor u. Bachus in
Shakespeares l)ramen. Eine medizinisch-
poetische Studie. Braunschweig, Appelhans
& Co. 74 S. M. 1,20.
4296) E. Lippmann, Naturwissenschaftliches
aus Shakespeare. Vortr. St., Schweizerbart.
b6S. l\I.O,f>0. (AusZschr.fürNaturwissensch.)
4297) G. Samt leben, D. Protestantismus in
d. engl. LMtt. (= N. 78, S. 317-33.; (Baco
V. Verulam, Shakespeare.)
4298) L.Wurth, Dramaturgische Bemerkgn. zu ■
d. Geisterscenen in Shakespeares Tragödien.
(= N. 213, S. 286-300.)
4299) Shakespeares Kindergestalten: B&W. 4,
S. r)19-26.
4300) L. Fränkel, E. dtsch. Shakespeare-
Denkm.: Tag». N. 187.
4301) D. Shakespeare - Denkm. in Weimar :
AngliaB. 13, S. 192.
Shakespeare-Kritik (Bacon-Theorie).
4302) M. A. Schroer. Prinzipien d. Shake-
speare-Kritik. (= N. 213, S. 1-29.)
4303) E. Bor mann, D. Shakespeare -Dichter.
Wer war's u. wie sah er aus? E. Ueber-
scliau alles Wesentlichen d. Bacon-Shake-
speare-Forschg. , ihrer Freunde u. ihrer
Gegnerschaft. L., Selbstverlag. VIII, 135 S.
Mit Tafeln u. Bildern. M. 5,00.
4304) id., 300 Geistesblitze u. anderes von und
über Bacou-Shakespeare-Marlowe. Mit 1
Tafel u. l Karte, ebda. VIL 464 S. M. 20,00.
4305) L. Deinhard, D. Shakespeare-Geheim-
nis: Ges. 3. S. 49-54, 74/5.
4306) E. Engel, Wer hat Shakespeares Dramen
geschrieben?: Janus 1, S. 82/6, 115-23.
4306a) A. G e 1 b e r, D. Humbug in d. Shakespeare-
Bacon-Frage. (= N. 4283, S. 159-85.)
4307) E. Reichel, D. neueste Streich d. Baco-
nianer: Geg. 61, S. 38-41.
üebersetznngren.
4308) H. Uhde-Bernays, D. Mannheimer
Shakespeare. E. Beitr. z. Gesch. d. ersten
dtsch. Shakespeare-Uebersetzg (= Litterar-
hist. Forschgn. Her. v. J. Schick u. M. Fhr.
V. Waldberg. Bd. 25.) B., Felber. X,
90 S. M. 2,00.
4309) D. Zelak, Tieck u. Shakespeare. E.
Beitr. z. Gesch. d. Shakespearomanie in
Deutschland. L., Fock. 72 S. M. 3,00.
Jahresberiobte fQr neuure deatsohe Iättet»turg«sohicht«
4310) Ch. Eidam, D. dtscii. Shakespeare-Text:
FränkKurier. 1901, N. 499.
4311) H. Conrad, (JrundsjUze u. Vorachlige z.
Verbesserung d. Schlegelschen Shakespeare-
Textes. J: JbDShG. 38, S, 212 23.
4312) D. neue Beschluss d. dtach. Shakcspeare-
Ges. über d. Verbesserung d. Schlegel-
Tieckschen Uebersetzg.: Anglia«. 13, 8. 252/5.
Bibliographisches.
4313) .lahrb. d. dtsch. Shakespeare -Ges. Her.
V. A. Brand 1 u. W. Keller. Bd. .37. B.,
Langenscheidt. 1901. V, 396 S, M. 11,00.
II M. Meyerfeld: LE. 4, S. 1222/3.],
4314) R.Schröder, Shakespeare-Bibliographie :
JbI)Sch(;. .38, S. .350-438.
4315) W. Di bei ins, Zeitschriftenschau. Mit
Beitrr v. G. R. Churchill, B'. Fehr u. H.
Anders: ib. S. 296-341.
4316) Bücherschau: ib. 8. 242-95.
Werke:
Lyrik und Epog.
4317) Shakespeare, Sonette. Ins Deutsche
übertr. v. A. Neidhardt. Buchschmuck v.
W. Müller-Schönefeld. L., Diederichs. 12".
199 S. M. 4,00.
4317a) Th. P2ichhoff, Shakespeares Forderung
e. absoluten Moral. E. Erläut. seiner Gedichte
„Venus & Adonis" u. ,D. Schändg. d. Lu-
cretia". Mit d. vollst. Text d. Gedichte u. d.
dtsch. Uebersetzg. v. E.Wagner. Halle, Nie-
meyer. X, 254 S. M. 6,00.
Drama :
Gesamtansgaben.
4318) W. Shakespeare, Dramen. Uebers. v.
A. W. V. Schlegel u. L. Tieck. Mit Ein-
leitgn. V. R. Genöe. (= Hempels Klassiker-
bibliothek N. 1163-1198.) Neue [Umschlag-]
Ausgaben. L., Verlag v. Hempels Klassiker-
bibl. 36 Bde. j\ 5 Bogen, k M. 0,25.
4318 a) id., Dramat. Werke. Uebers. v. A.W.
Schlegel u.L. Tieck. Her. v. W. Oechel-
häuser. 30. Aufl. St., Dtsch. Verlagsanstalt.
XII, 943 S. M. 3,00.
Eiuzelne Dramen.
431Sb) W. Shakespeare, Antonius u. Kleo-
patra. Bühnenbearbeitg. v. C. F.Wittmann.
(=UB. N.4298.) L., Reclam. 108 S. M.0,20.
4319) M. Wohlrab, Shakespeares Coriolan.
(= Aesthet. Erklärgn. Shakespearischer Dra-
men. Bd. 2.) Dresden, Ehlermann. VI, 96
S. M. 1,.50.
4320) F. P. V. Westen holz, Shakespeares .Ge-
wonnene Liebesmüh* : AZgß. N. 10.
4321) W. Shakespeare, Hamlet, Prinz v.
Dänemark. Uebers. v. A. W. v. Schlegel.
(Pantheon-Ausgabe. Revision u. vgl. Er-
neuerung d. Textes. Mit Einleit. v. Rud.
Fischer.) B, S. Fischer. 16°. XXXI, 191 S.
M. 2,50.
4322) Avonianus (R. Hessen), Hamlet. (=
id.. Dramatische Handwerkslehre [B.,Walther.
IX, 292 S. M. 5,00], S. 110-52.)
4323) id., Dowden u. Conrad über Hamlet:
(= ib. S. 153-68.)
4324) A. v. Berger, Hamlets Geburt.«tjig:
HambNachrB. N. .36.
xui.
14
106
iV, Ic. Die deutsche Litteratur und das Ausland.
432Ö-4376
4325) F. Engel, D. Entstehung d. Hamlet:
BerlTBl. N. 206.
4326) F. Moewes, Hamlet u. d. Schreibtafel:
Tag N. 525.
4327) A. V. Muralt, E. dtsch. Shakespeare-
Jubiläum: Post 1901, N. 441. (Hamlet.)
4328) J. Schick. D. Entstehung d. Hamlet.
Vortr.: JbDSSchG. HS, S. XHI-XLVIII.
4329) H. Türck, Shakespeares Hamlet: B&W.
4, S. 293-3U2, 313-24, 367-77.
4330) id., Hamlet e. Genie. 2. Aufl. B., Eis-
ner. XXIX, 190 S. M. 2,50.
4331) M. Wohlrab. Shakespeares Hamlet. (=
Aesthet. Erklärgn. v. Shakespeares Dramen,
Bd. 1.) Dresden, Ehlermann. 19U1. VII,
98 S. M. 1,50. |[H. Türck: LCBl. S. 335/6:
P. Lorentz: MschrHSch. 1, S. 69-72.],
4332) id., Z. 300j. Jubiläum Hamlets : Daheim
38, N. 44.
4333) E. Hamlet- Jubiläum: DBühnenGe-
nossensch. 31, S. 319.
4334) Das 300jährige Jubiläum v. Hamlet:
BBlDBuchh. 69, N. 180, 187.
4335) Hamlet, Prinz v. Dänemark. Ein mod,
Trauerspiel: AZgB. N. 168.
4336) R. Kohlrausch, Shakespeares Julius
Caesar u. Caesars Rom: B&W. 4, S. 194/8,
1023-31.
4337) W. Shakespeare, D.Lustspiel „D. Kauf-
mann V. Venedig". Nach d. Folio- Ausgabe
V. 1623 neu übers, u. eingeleit. v. Edwin
Bormann. L., Selbstverlag. 92 S. M. 5,00.
4338) id., D. Kaufmann v. Venedig. Bühnen-
bearbeit. v. L. Barnay u. C. F. Wittmann.
(= ÜB. N. 4269.) L., Reclam. 16«. 90 S.
M. 0,20.
4339) R.Bartolomaeus, D. sogenannte Shylock-
Problem: Geg. 62, N. 50.
4340) 0. Burmeister, Nachdichtungen u. Büh-
neneinrichtungen V. Shakespeares „merchant
of Venice". Rostock, Warkentien. 142 S.
M. 4,U0.
4341) A. Gelber, 300 J. Shvlock-Schimpf. (==
N. 4283, S. 105-59.)
4342) H. Hart, D. Kaufmann v. Venedig: Tag
1901, N. 173.
4343) L. Kellner, D. Kaufmann v. Venedig:
Wissen für Alle 2, S. 285/7.
4344) J. Kohler, Das Shylock - Problem :
Zeitgeist N. 36.
4345) W. V. Scholz, Shakespeares Fünfkönigs-
drama u. dessen Uraufführg. : Freistatt 4, S.
225/9, 246/9.
4346) F. Th. Vi seh er, König Johann, Richard II.,
Heinrich V. (= id., Shakespeare- Vorträge.
Her. V.R. Fischer, Bd. 4.) St., Cotta. 1901.
X, 405 S. M. 8,00. |[A. B ran dl: DLZ. 23,
S. 3326/8.]i
4347) A. Pfungst, Sir John Falstaff vor d.
Richterstuhl d. Ethik: EthKultur. 10, S. 41/4.
4348) E. Schulte, D. Leben Sir John Falstaft's:
VossZgB. N. 27/8.
4349) M.Lorenz,D. Neuaufführg.v. Richard III.
im kgl. Schauspielhaus zu Berlin: PrJbb.
107, S. 150/9.
4350) Bacon-Shakespeare, D.Drama „König
Heinrich d. Achte. " Gedichtet 5 Jahre nach d.
Tode d. Schauspielers William Shakespeare.
Nach d. Orig.-Druck v. 1623 neu übers., er-
läut. u. eingel. v. Edwin Bormann. L.,
Selbstverlag. 146 8. M. 6,00.
4351) L. Schönhoff, A. v. Bergers Neube-
arbeitg. v. ShakespearesKönig Heinrich VIII. :
Tag 1901, N. 461.
4352) Shakespeare, König Lear. Nach d.
Oechelhäuserschen Volksausg. her. v. L.
Schunck. (= Schöninghs Ausgaben aus-
länd. Klassiker. Bd. 5.) Paderborn, Schöningh.
168 S. M. 1.50.
4353) A. V. Berger, König Lear, Vortr.:
HambNachr. N. 51.
4354) B. Keller, Z. Tragik in König Lear:
D. alte Glaube 3, N. 48.
4355) Shakespeare, Macbeth. Uebers. v. F. Th.
Vi scher. Mit Einleit. u. Anmerkg. her. v.
H.Conrad. St., Cotta. 1901. 208 8. M. 1,00.
|[LCB1. S. 698/9.J1
4356) Rud. Fischer, D. Monolog in , Macbeth"
als formales Mittel z. Figuren-Charakteri-
sierung. (= N. 232, S. 366-90.)
4357) W. Reichel, Macbeths Gesicht: Spiritist-
Rs. 8, S. 122/5.
4358) Banquos Geist: HambNachr. N. 46.
4359) F. Th. Vi seh er, Othello. (= Shakespeare-
Vortrr. her. v. R. Vischer, Bd. 3.) St.,
Cotta. 1901. XX, .3828. M.7,00. '[Ph.Aron-
stein: Euph. 4, 8. 168/9.]
4360) R. Meissner, Leutenant Cassio u. Fähn-
rich Jago: EnglStud. 3U, 8. 59-81.
4360a) W. Goerner, D. Verhältnis v. Garricks
„The fairies" zu Shakespeares „Sommer-
nachtstraum". Diss. Halle. 50 S.
4361) A. Fresenius, Noch einmal Shakespeares
Timon v. Athen auf d. Bühne: JbDShG. 38,
8. 224-30.
4362) M. Burckhard, Troilus u. Cressida:
Zeitw. 30, 8. 58-60. (Neuaufführung d. Be-
arbeitg. v. E. v. Wolzogen.)
4363) C. V. Stanford, Viel Lärmen um Nichts.
Oper nach Shakespeares Lustspiel bearb. v.
J. Sturgis. Dtsch. Text V. John Bernhoff.
L., M. Brockhaus. 60 S. M. 0,60.
4364) A. V. Berger, Wie „ein Wintermärchen"
entstand: HambNachr». 4. Okt., 10. Okt.,
14. Okt.
4365) C. Fries, Shakespeares Wintermärchen:
VossZgB. N. 37.
18. Jahrlinndert.
4366) O. Ritter. P. Heyse u. R. Burns: ASN8.
108, S. 133.
4367) W. Fischer, Goldsmiths Vicar of Wake-
field: Anglia 25, S. 126-2U8.
4368) R. Tornbyo, Os.sian in Germany.
Columbia. Diss. 157 S.
19. Jahrhundert.
4369) H. Conrad, Lady Bvron: PrJbb. 107,
8. 55-91.
4370) O. Harnack, Lord Byron u. d. Rhein:
Rheinlande 2, Heft 4, S. 45/6.
4371) E. Koeppel, Lord Byron. (== Geistes-
helden Bd. 44.) B., E.' Hofmann. VIII,
260 S. M. 3,60.
4372) id., Lord Byrons Astarte: EnglStud. 30,
8. 193-204.
4373) O. Weddigen, Byrons Einfluss auf d.
dtsch. Litt.: Janus 1, S. 194-207.
4374) Lord Byron, Sämtl. Werke in 12 Büchern.
B., Weichert. 12». 163, 172, 166, 240, 197,
229, 163, 240, 243, 263, 343, 212 8. M. 6,00.
4375) id., Sämtliche dramatische Werke in 3
Bdn. Uebers. v. Ad. Böttger. Her. v.
W. Wetz. L., Hesse. 12«. 171,183,164 8.
M. 1,50.
437«) id.. Sämtliche Gedichte in 2 Bdn. Uebers.
1^77 tt-M
T^^ !<• I'if iltuisc-lic l^ittiTiitiir und diis Aurilaiul.
10";
V. Ad. Höttger. Her. v. Dr. Willi. Wetz,
ebda. 183, 192 8. M. IM.
4377) P. Heiisel, Th. Carlyle. L». AuH. (=
FroinnuiiiH Klassiker d. Philos. Bd. 11.)
St., Frommann. 218 Ö. M. 2,0U.
4378) F. S. Delmer, R. Kipling: /FSL. 23,
8. 281/5.
4379) G. Hermann, R. Kipling. (= id.,
Studien u. Skizzen [Darmstaat, Roether],
S. 197-211.;
4380) M. Wilhelm, R. Kiplings Niedergang:
Freie Wort 2, S. 278-8;{.•
4381) J.Gaulkc, O.Wilde: Stimmen d.Gegenw.
. (Eberswalde) 2, N. 10.
4382) L. Hevesi, O. Wilde: Pester Lloyd
N. 161, Iwi.
4383) M. Mevcrfeld, 0. Wilde: Zeitw. 31,
S. 25/6.
4888a) id., (). Wilde in Deutschland: LE. 5,
S. 458-62.
4384) O. Wilde, Salome. Tragödie. Uebers.
V. Hedwig Lach mann. L., Insel- Verlag.
4". 79 8. M. 5,00. |[A. Kerr: Tag N. 543;
P. Block: BerlTBl. N. 584.]|
Amerikanische Litteratur in Dent^chland.
4385) K. Knortz, Foeti.scher Hausschatz d.
Nordamerikaner. Oldenburg, Schulze. 269 S.
M. H,OÜ.
4386) Th. Achelis, R. W. Emerson: Haml»-
CorrespB. N. 12.
4386a) O. Bie, Emerson: NDRs. 13, S. 1223/4.
4387) R. W. Emerson, Vertreter d. Mensch-
heit. Aus d. Engl. V. Heinr. Conrad.
Buchausstattung v. F. Schumacher. L.,
Diederichs. IV, 244 S. M. 3,00.
4388) E. Engel, H. W. Longfellow. (=
N. 224, S. 205-22.)
4389) F. Kratz, D. dtsch. Element in d. Werken
Longfellows. Progr. Wasserburg 15, 25 S.
4390) E. A. Poe, Werke in 10 Bdn. Her. v.
Hedda u. A. Möller-Bruck. Bd. 2 u. 7.
Minden, Bruns. V, 232 S. ; 258 S. k M. 2,00.
j[F. Popi)enberg: Türmer 4», S. 19().]|
4391) H. Benz mann, Amerikan. Erzähler:
BerlNN. N. 47. (E. A. Poe, F. Bret-Harte.)
4391a) P. Wiegler, D. dtsch. Poe: TagB. 1901,
N. 301.
Italienische Litteratiir in Deutschland.
Dante und Ariost.
4392) J. Kohler. Dante u. d. Gegeuw. (=
N. 247, S. 104-23.)
4393) E. Schmidt, Ariost in Deutschland.
(= N. 260, S. 43-5!>.)
ti. d'Anuunzio.
4394) Albertu v.Puttkamer: (i. d'Annuuzio:
Ges. 3, S. 350-74.
4395) K. Storck, D. Ende des d'Annunzio-
Rummels: D Heimat. 5*, S. 290/2.
4396) O. Stocssl, D'Annunzio u. d. Düse:
Wage 5, N. 16.
4397) L. Weber, G. d'Annunzio als Dramatiker:
Kw. 15', S. 132/4. (Dazu ib. 8. 376-81; 15«,
S. 174/6.)
4398) G. Zieler, G. d'Annunzio u. Elenora
Düse: lUFrauenZg. 29, S. 87.
4399) G. d'Annunzio: NZürcherZg. N. 113/4.
4400) A. Kerr, Fruncesca da Rimini: Tag N. 171.
4401) A. Kerr, Frauce^ca da Rimini: Natiuu».
18, 8. 458-60.
4402) Francesca da Rimini: M^R«, 13, 8.555/6.
4408) G. d'A n n u n z i o , D. tote Stadt. E.Tragödie.
Uebers. v. Linda v. Lützow. IJ., S. Fischer.
200 S. M. 2,50. IIA. Gadebusch: IllZg.
119, 8.621; G. Zieler: LCBIB. 8. 70/2; id.:
LE. 4, 8. 712/3; H. Hart: Tag N. 45; M.
Lorenz: PrJbb. 108, 8. 556/9; O.K.: Grenzb.
4, S. 473-81; F. Poppenberg: Türmer 4*.
8. 663/9.JI
Spanische Litteratur in Deutschland.
4404) J Schwering, Krit. Studien. 1. Litt.
Beziehen, zwischen Deutschland u. Spanien.
E. Streitschrift gegen A. Farinelli. Münster,
Schöningh. VII, 92 S. M. 1,60.
4405) .1. Fastenrath, Spanische Poesie d.
19. Jh.: NorddAZgB. N. 284/5.
Belgien.
Lyrik.
4406) O. Hauser, D. belgische Lyrik von
1880—1900. E. Studie u.Uebersetzgn. Grossen-
hain, Baumert & Ronge. 152 S. M. 2,00.
M. Maeterlinck.
4407) Th. Achelis, Maeterlinck: HaimovCurier.
N. 23856.
4408) A. Bonus, Mystisches: Kw. 15», 8. 90/3.
(Maeterlincks Dramen; dazu L. Weber: ib.
S. 330/1 .)
4409) K. Holm, M. MaeterUnck: Zeit». 1',
S. 430/3.
4410) Marie Kalaiova, D. Seelenleben in
Maeterlincks Werken: Politik (Prag) N. 207.
4411) A. Kerr, D. zweite Maeterlinck: NDRa.
13, S. 1183/9.
4412) R. Lothar, Maeterlinck u. H. Sachs:
Wage 5, N. 12.
4413) H. Meyer-Benfey, Maeterlinck. (= id.,
Moderne Religion [L., Diederichs. IV, 194 S.
M. .3,00.], 8. 112-93.)
4414) E. Newman, Maeterlinck and music:
Atlantic Monthly (London) 1901, Dec.
4415) W. W. Krug, Maeterlinck: Geg. 61,
8. 375/7.
4416) Helene Roland-Holst, M.Maeterlinck
NZSt. 20•^ S. 631-40, 663-72, 696-704.
4417) G. Zieler, M. Maeterlinck: WIDM. 92,
S 630-40.
4418) M. Maeterlinck, Zwei Singspiele: Blau-
bart u. Ariane. Schwester Beatrix. Uebers.
V. F'. V. O p p e 1 n - B r o n i k o w 8 k i. L.,
Diederichs. 1901. 82 S. M. 3,0a ![J.
Schlaf: LE. 4, S. 1000.]:
4419) id.,D. Blinden. Uebers. v. L.v. Seh löz er.
München. Langen. 74 S. M. 2,00.
4420) i d. , Monna Vanna. Schauspiel in 3 Auf*.
Uebers. v. F. v. Oppeln-Bronikowski,
L., Diederichs. 94 S. M. 2,00. i[A. Kerr:
Tag N. 475; Elisabeth Gnauck-Kühue:
ib. N. 503; F. v. Oppeln-Bronikowski:
ib.N.471;M.Lorenz:PrJbb. 110,8.349-57;
F. Mamroth: FrZg. 21. Dec; K. Strecker:
Deutschland 1, S. 26J/3; G. Ziel er: LCBIB.
S. 367/9.];
4421) B. V. Herbster-Rohow, Monna Vanna-
Rausch: Janus 1, S. 176-80.
14*
108
IV, Ic. Die deutsche Litteratur und das Ausland.
4422-4461a
4422) Alberta v. Puttkamer, Monna Vanna
u. d. künstler.-philos. Werdegang Maeter-
lincks: AZgB. N. 236/7.
4423) M. Maeterlinck, Pelleas u. Melisande.
Eingeleitet durch 12 Lieder. Vebers. v. F.
V. Oppeln-Bronikowski. L., Diederichs.
88 S. M. 3,00.
4424) id., Prinzess Maleeu. Uebers. v. G. Stock -
hausen. 2. Aufl. B., Schneider. XVI,
104 S. M. 1,50.
4425) id., Prinzess Maleine. Uebers. v. F. v.
Oppeln-Bronikowski. L., Diederichs.
J22 S. M. 3,00.
Holländische Diclitung in Deutschland.
4426) S. Mehring, Neue Lyrik: Nation^. 18,
S. 7/9.
4427) S. Lublinski, Multatuli (Eduard Douwes
Dekker). (= Essays z. mod. Kunst u. Litt.
Her. V. H. Landsberg. K 14.) B., Gose
& Tetzlaff. 38 S. M. 0,f)0.
4428) Mary L. F. Mohr, Multatuli, Persönl.
Erinner. : TagB. N. 65.
4429) Multatuli, Auswahl aus seinen Werken
in Uebersetzg. aus d. Holland. Eiugeleit.
durch e. Charakteristik seines Lebens, seiner
Persönlichkeit u. seines Schaffens, v. Wilh.
Spohr. Mit Bildn. u. hs. Beilagen. Titel-
zeichng. v. Fidus. 2. Aufl. Minden, Bruns.
VIII, 383 S. M. 4,50.
4430) H. Heyermans jr., D. Hoffnung (op
Hoop van Zegen). E. Seestück in 4 Akten.
Autoris. Uebers. v. Franziska de Graaff.
L., Köhler. 196 S. M. 2,00. [M. Burck-
hard: Zeitw. 29, S. 56/8; M.Koch: LCBR
S. 140/1.|]
Skandinayien:
Allgemeines.
4431) E. Brausewetter, D. skandinav. Litte-
raiuren: TürmerJb. S. 403/5.
4431a) G. Brandes, Skandinavische Persön-
lichkeiten. (= id., Ges. Schriften. Bd. 2.)
München, Langen. 478 S. M. 10,00. (Ent-
hält: L. Holberg, K. Kahbek, A. Oehlen-
schläger, C. Hauch, Chr. Bredahl, B. S. Inge-
mann, J. L. Heiberg, H. Hertz, J./. Bödtcher,
Schack Staffeidt.)
Lyrik.
4432) E. Jonas, Lyrische Anthologie (Nordischer
Musenalmanach) hervorragendster skandina-
vischer Dichter. In d.Versmassen d. Originale
übers, u. mit e. litterarhistor. Einführg. v.
C. Beyer. Breslau, Schles. Buchdruckerei.
XXVI, 283 S. M. 4,00.
4433) E. Brausewetter, J. L. Euneberg:
FinnländRs. S. 114-29.
Romane.
4434) F. Poppenberg, H. Bang: NDKs. 13,
8. 56-62.
4435) E. Schlaikjer, .1. P. .Tacobsen: Hilfe 7,
• N. 35, 37.
4436) Franziska Mann, S. Obstfeldcr: Tag
1901, N. 65.
Drama:
Björnsterne Björnson.
4437) D. J. Bach, Björnson: ZeitWienZg. N. 70.
4438) L. Berg, B. Björnson: VossZgB. N. 49.
4439) E. Bergh, E. Reise zu Björnson: ML. 71,
S. 385/7.
4440) Brüssau, B. Björnson: EvSchulbl. 46,
S. 213/8.
4441) H. D räch mann. Zu B. Björnsons 70.
Geburtstage: NFPr. N. 13752.
4442) L. Katscher, B. Björnson: Kultur(Köln^
1, S. 695-701, 760/5.
4443) Ellen Key, Björnson u. d. Frauen.
Uebers. v. Marie Franzos: Frauen-Zeitw.
9. Dec.
4444) H.Landsberg,B. Björnson :NatZg.N.712.
4445) O. P. Monrad, Björnsons Stellung z.
Christentum: ChristlWelt. 16, S. 3/8.
4446) ß. Sokolowski, B. Björnson: BerlTBl.
N. 616.
4447) U. Vogt, Lebende Vorbilder in d.
dramat. Dichtg. : LE. 4, S. 411/2.
4448) B. Björnson, Auf Storhove. Drama.
München, Langen. 179 8. M. 3,00.
4449) id., Paul Lange n. Tora Parsberg. Drama.
Uebers. V. Mathilde Mann. ebda. 185 S.
M. 3,00. |[E. Stöckhardt: LCBR S. 241/2.]!
4450) J. Hart, Björnsons Maria v. Schottland:
Tag N. 79. (Neuaufführung im „Berliner
Theater".)
4451) P. Robert, Maria von Schottland :
InternatLB. 9, S. 133/6.
4452) B. Björnson, Ueber unsere Kraft. Schau-
spiel in 2 Tln. 6.— 20. Tausend. München,
Langen. 315 S. M. 4,00.
4453) E. Chr. Achelis, Björnsons „Ueber
unsere Kraft" u. d. Wesen d. Christent. B.,
Reuther & Reichard. 56 S. M. 0,60.
4454) Bärwinkel, Ist „Ueber unsere Kraft" e.
Beweis für d. wachsende Macht d. Glaubens
unserer Zeit?: DEBIL 27, S. 187-201.
4455) Ch. Collin, Björnsons „Ueber unsere
Kraft" u. d. griech. Tragödie. Uebers. v.
Cläre Mjöen. München, Langen. 63 S.
M. 0,75.
4456) Elsa Hasse, D. Erlösungsgedanke in
Björnsons „Ueber unsere Kraft" : EthKultur.
10, S. 155/7, 164/6.
4457) F. Kaibel, „Ueber unsere Kraft" u. d.
Uebersinnliche: Uebersinnliche Welt 9,
S. 296-300.
4458) R. Lothar, Ueber unsere Kraft: Wage 5,
N. 16.
4459) J. Weiss, Ueber d. Kraft. Björnsons
Drama u. d. religiöse Problem. Vortr. B.,
Nauck. 29 S. M. 0,50.
4460) B. Seuffert, Björnsons „Ueber unsere
Kraft": Euph. 9, S. 1-21.
Henrik Ibsen.
Zusammenfassende Darstellungen und
Buhnengeschichte.
4461) H. Bulthaupt, Ibsen. (== id., Drama-
turgie d. Schauspiels. Bd. 4. 2. Aufl. [Olden-
burg, Schulze. VIII, 619 S. M. 6,001, S. 1-204.)
4461a) R. Lothar, H. Ibsen. 2. Aufl. (=
Dichter u. Darsteller, Bd. 8.) L., E. A. See-
mann. VIIT, 175S. M. 4,00. [[Selbstanz.:
Zukunft 39, S. 243; H. Lichtenberger:
DLZ. 23, S. 297/8.] I
4462-4511
IV, Ic. Die deutHche Litteratiir iiikI dn» AiiHland.
1 00
44«2) B. Li tz mann, Ibsen« Draineu 1877—1900.
(JBL. 1901 IV4:I67.) !|H. Lichtenberger:
1>LZ. 23, S. 536/7. )|
44(j:i) E. Reich Henrik Ibsens Dramen. 20
Vorlesgn. 4. Aufl. Dresden, Pierson. XVII,
;M5 S. M. ;i,00.
4404) Vh. Stein, Iksen auf d. Berl. Bühnen
1M7Ü-190O. (JBL. J901 IV 4:173.) |(R.
M. Meyer: Euph. 9, S. 499-500; 0. Wilda:
N&8. 101, S. 160/3.11 .
4465) E. Öchlaikjer, D.Weg z. Ruhme: LK. I.
H. inSI/ti. (I'h. »Stein, Ibsens Bühncngesch.)
£in/el8tndieu.
4466) G. Brandes, H. Ibsen u. seine Schule
in Deutschhmd. (= N. 218. S. 37-69.)
4467) L. Brieger-Wasservogel, Ibsen als
Satiriker: Janus 1, S. 51/3.
4468) M. (J. Conrad, Erinner, an Ibsen: NFl'r.
N. 13498. (Nach R. Lothar.)
4469) C. Hageniann, Ibsens dramat. Technik:
Rhein WestfälZg. J901, N. 948.
4470) .7. Landau, Auf d. Schauplätzen H.
Ibsens: NWTBl. N. 208, 210.
4471) H. Lichtenberger, Ueber d. Pessinii.s-
luus Ibsens: Revue de Paris 1901, 15. Aug.
4472) L. Härtens, Ibsens Weltanschauung u.
Persönlichkeitsforderung.: DWelt. N. 5.
4473) P. Mahn, Neueste Ibsen-Litt.: TglRsB.
N. 95/6.
4474) A. Maynard-Butler, A view of Ibsen:
ContenipR. 81, S. 709-19.
4475) F. Philippi, Mein Verkehr mitH. Ibsen:
NFPr. N. 13713.
4476) E. Platzhoff, D. Frau bei Ibsen:
ASchwZg. N. 14.
4477) P. Robert, H. Ibsen: SüdwestdtschRs. 2,
S. 585/9, 666/8. (Mit bes. Berücksichtigung
d. Jugenddramen.)
4478) E. Schiff, D. Medizin bei Ibsen. (= id.,
Aus d. naturvvissensch. Jh. Ges. Aufs. Her.
V. C. Posner |B., Reimer. VII, 191 S.
M. 4,00]. S. 93-100.)
4479) Ad. Stern, Ibsens Weltansch.: DMschr.
1, S. 850-61.
4480) Olga Stieglitz, Ibsen als Weltdichter:
NJh(Köln). 4, S. 112/5.
4481) K.Strecker, Ibsen-Litt.: LE.4, S. 810-22.
(B. Litzmann, L. Berg, Ph. Stein.)
Werke.
Oesauitansgabe und Gedichte.
4482) H. Ibsens sämtl. Werke in dtsch.
Sprache. Her. v. G. Brandes. J. Elias, P.
Schienther. Bd. 1. B, S. Fischer. LIX,
. 567 8. M. 5,00. (Gedichte. Deutsch v. Oh.
Morgenstern, Emma Klingenfeld,
M. Bamberger; Nachtrag übersetzt v. L.
Fulda, Emma Klingenfeld, M. Bam-
berger; Prosaschriften; Reden; Catilina.
Uebers. v. Oh. Morgenstern.)
4483) Dasselbe. Bd. 8. ebda. LIV, 139 S.
M. 4,00. (Enthält: Rosmersholm, Frau vom
Meer, Hedda Gabler, Baumeister Solness.)
4484) H. Ibsen, Gedichte. Pantheon- Ausg.
T'ebers. v. Ohr. Morgenstern, Emma
Klingenfeld u. Max Bamberger. Text
nach d. v. J. Elias u. P. Schienther be-
sorgten Gesamtausgabe. PMnleit. u. Erläut.
V. J. OoUin. ebda, gr.-ie". XII, 172 S.
Mit Bild. M. 2,50.
4485) P. Hchienther, Ibgeu« Gedichte: NFPr.
N. 13752.
Einxelue Dramen.
4486) F. Wedekind, 8<hrift«tcller IbHcii u.
d. ^BfliinieisterSolnesH*: Freistatt i, 8. 285,'9,
4487) Rob. Petsch, Ibsens Brand. Eine Er-
klärg. d. Werkes, zugleich c. Einfahning
in d. Weltanschauung d. Dichter». Würz-
burg, Frank. 75 8. M. 1,.50.
4488) E. Steiger, Ibsens Brand: Freistatt 4,
8. 492/3.
4480) E. ßrausewetter, Ibsens Braiid u. Peer
Gynt: InternatLB. 9, N. 7.
4490) M. Longo, Schiller-Ibsen. Studi di
psicologia penale. Torino, Bocca. L. 2,0<).
(Hedda Gabler, Spedizione nordica.)
4491) H. Hart, Ibsens Kronprätendenten: Tag
1901, N. 383.
4492) A. Nathaenski, Zu Ibsens Kronpräten-
denten. Progr. Oilli, Gymn. 4". 22 8.
4493) Avonianus (R. Hessen), Nora. (=
N. 4322, S. 97-109.)
4494) H. Pudor, Ibsens Nora. (= id., Laokoon
u. d. mod. Kunst. [L., H. Seemann Nachf.
251 S. M. H,0(J], S. 198-215.)
4495) Ph. Stein, Z. Bühnengesch. d. Nora:
Deutsches Heim 26, S. 46/1».
4496) G.Wethly, IbsensNora. (Aus: id., Dramen
d. Gegenw. Krit. Studien [Strassburg, Beust.
V, 203 S. M. 3,50|.)
4497) H. Ibsen, Peer Gvnt. (Aufführg.in Wien.)
|[H. Wittmann: NFPr N. 1.3:-)46; F. Uhl:
Wiener Abendpost N. 107; H.Bahr: NWTBl.
N. 128; M. Burckhard: ZeitW. 31, 8. 105r7.J|
4498) F. W. V. Oester^n, Peer Gynt: NBahnen.
(Wien) 2, S. 293/5.
4499) R. Sokolowski, Ibsens Römerdrameu:
Euph. 9, S. 593-608.
4500) Helene Zimpel, Ibsen-Studien: N&S.
103, S. 343-61. (Kaiser u. Galiläer, ,Wenn
d. Toten erwachen".)
4501) H. H a r t, Ibsens Volksfeind: TaglSOl, N. 1 95.
A. Strindberg.
4502) H. Fischer, Neue Dramen v. A. Strind-
berg: OhristlWelt. 16, 8. 225/9.
4503) J. Theodor, D. Tragödie d. Hochmute:
LE. 4, S. 602/5.
4504) id., D.neueStrindberg: N«feS.103,S. 2.57-63.
4505) A. Strindbergs neue Dramen: LE. 4,
8. 1710/1.
4506) A.StrindbergsSchriften. Dtsch. Gesiimt-
ausg. Unter Mitwirkung v. E. Schering
vom Verfasser selbst veranstaltet. I. Abtlg. :
Dramen. Bd. 4. Elf. Einakter. Ausd.Schwed.
V. P^mil Schering. L., II. Seemann Nachf.
VIII, 259 8. M. 4,00.
4507) id., Gustav Adolf. (.IHL. j;K)l IV 4:20:..)
IIA. Geiger: NationB. 18, 8. 296/8.1!
4508) id., Ostern. (JBL. 1901 IV 4 : 206.)
[E. Schur: Wage 5, N. 28, L. Weber:
Kw. 15», 8. .396/7.11
4509) id., Rausch. (= id., Vor höherer Instanz.
2 Dramen. [Dresden, Pierson. 3018. M.3,0«t.
S. 151-301.) [P. Block: BerlTBl. N. 522;
H. Hart: Tag N. 483; M. Lorenz: PrJbb.
liO, 8.357.1!
Böhmen nnd Ungarn.
4510) R. Zhjtnel, Böhm. Litt, im Jahre 1900:
ALBl. 11, S. 478,9.
4511) M. Hoff mann, Petöfi: Geg. 61, S. S57/!).
110
TY, Ic. Die deutsche Litteratur und das Ausland.
4512-4548
Polen.
■4512) A. Brückner, Gesch. d. poln. Litt. L.,
Amelang. 1901. VI, 628 S. M. 7,r)0. |[St.
Tarnowski: LCBl. S. i;38-40.]l
4513) J. Ranftl, H. öinkiewicz: HPBll. 128,
S. 488-r)02, .574-86.
-I-514) H. Sinkiewicz, Ges. Komane. Uebers. v.
Clara Hillebrand. 10 Bde. L., Schulze.
h 20 Bogen, a M. 3,75.
4515) SinkicAvicz - Uebersetziingen : LCBIB.
S. 321/4. (Clara Hillebrand, E. I.öwenfeld,
E. u. R. Ettlinger, 8. Horowitz, L. A.
Hauff.)
Busslaud:
Allgemeines.
4516) G. Tolonskij, Geschichte d. russischen
Litteratur. (= Samml. Göschen N. 166.)
L., Göschen. 12". 144 S. M. 0,80.
451öa) J.Norden, Russische Litt. : TürmerJb.
8. 4U1/3.
4517) J. E. Poritzky, D. neuere russ. Litt. u.
ihr Einfluss auf d.deutsche: BllBücherfreunde.
■ 1, K 4.
4518) A. L. Wolynsky, D. russ. Litteratur d.
Gegenwart. Üebers. v. Jos. Melnik. (=
N. 4427; Heft 20.) B., Gose & Tetzlaff.
43 S. M. 0,50. (Aus: NDRs. 13.)
4519) Ad. Stein, I). neuere russ. Litt. (=
K 78, S. 540/9.)
4520) T. V. V. Troll, Aus d. slav. Welt.
2 Bde. L., List. Vm, 151 S.; V, 234 S.
M. 4,00.
Aeltere Gruppe.
F. M. Dostojewski.
4521) J. Müller, Dostojewski. Strassburg,
Bongard. IV, 196 S. M. 2,00.
4522) A. Wolynski, Ueber russ. u. dtsch. Kultur.
Uebers. v.'j. Melnik: StPetersburgZg. 1901^
N. 354. (Dostojewski, Tolstoi.)
N. Gogol.
4523) A. Usthal, N. Gogol: ML. 71, S. 65/7.
4523a) A. N. Pypin, D. Bedeutg. Gogols in
d. russ. Litt.: ASPh. 25, S. 290-306.
L. Tolstoi.
4524) Th. Achelis, L. Tolstoi: Lotse 2, N. 7.
4524a) id., Leo N. Tolstoi. (= Mod. Essay.s
her. V. H. Landsl)erg. Heft 15.) B., Gose
& Tetzlaff. 43 S. M. 0,50.
4525) W. Bode, AVas ist uns Tolstoi?: Freie
Wort 2, S. 11/6.
4525a) A. Bonus, Tolstoi: Kw. 15'^ S. 1-10.
4526) F. Dukmcyer, 1). Deutschen in Tolstois
Schilderung. München, Stilgmeyr. ]i S.
M. 0,50. (Aus AZgU.)
4527) F. W. Gross, Erinner, an Tolstoi:
DresdnerAnzB. N. 19.
4528) J. Hart, D. unverstandene Tolstoi: Tag
1901, N. 163, 167.
4529) A. Schütz, Tolstoi über d. Musik:
NMusikZg. 2;{, S. HH/9, 115/6, 130/J.
4.530> O, Stoessl, Tolstoi: Wage .5, N. 48.
4530a) Graf L. Tolstoi, Sämtliche Werke.
Autoris. Ausgabe v. R. L ö w e n f e 1 d. 1 . Serie :
Social-ethische Schriften. Mit Buchausstatt.
V. J. V. Cissarz. 7 Bde. L., Diederichs.
14(', 354, 602, 278, 623 S. M. 1,50, 2,50,
2,50, 2,00, 2,50. (Enthaltend : :\reine Beichte.
Mein Glaube. Was sollen wir denn tun?
Das Leben. Das Reich Gottes ist in Euch.)
I. Turgenjew.
4531) E.Borkowskv, J.Turgenjew. (=Gei8tes-
helden, Bd. 43.) 'B.. E. Hofmann. V, 218 S.
M. 3,60.
4532) W. Haape, J. Turgenjew nach seinen
Briefen: AZgB. N. 157.
4533) Iwan Turgenjew, Ausgewählte Werke.
Autoris. Ausgabe. 1., 6., 8. u. 9. Bd. Mitau,
P,ehre. 383, 377, 348, 326 S. ä M. 3,00.
Jüngere Gruppe.
L. Audrejew.
4534) G. Polonskij, L. Andrejew: Aus fremden
Zungen 12, N. 13.
4535) L. Andrejew: LE. 4, S 625,6.
4535a) L. Andrejew, Erzählgn. Übers, v.
Elissawetinskaja u. Y. Georgy. 2. Aufl.
St., Deutsche Verlagsanst. 156 S. M. 1,50.
4535b) id., D. Lüge u. a. Erzählgn. Übers, v.
Nadja Hornstein. Dresden, Minden.
215 S. M. 2,00.
M. Gorkl.
4536) G. Adam, Gorki in Deutschland: LE. 4,
S. 239-42.
4537) A. Bartels, M. Gorki: Kw. 15", S. 329-32.
4538) L. Berg, M. Gorki: WIDM. 92, S. 46-50.
4539) M. V. Brandt, M. Gorki: DRs. 111,
S. 216-29.
4540) O. »Kraus, Naturgenie u. Kulturgeist
bei Gorki: Freistatt 4, S. 145/7.
4541) F. Poppenl)erg, Gorkis andere AV^elt:
NationB 18, S. 105/6.
4542) id., Gorkis Freiheit U.Unfreiheit: NDRs.
13, S. 219-21.
4543) M. Gorki: ZeitB. 1', S. 368-73.
4544) M. Gorki: Hilfe 8, N. 53.
4545) Gorki in Deutschland: BBlDBuchh. 69,
N. 73.
4546) M. Gorki, Ausgew. Werke Bd. 3/4. Ubers.
V. C. Berger, Elissawetinskaja u. Y.
Georgy. L., Wöpke. 186, VII, 193 S.
k M. 1,50.
4546a) id., Ausgew. Erzählgn. Bd. 7. Deutsch
V. A. Scholz. B., Cassirer. M. 2,0^. (Ent-
hält: Grossvater Archip.)
4546b) id., Ges. Erzählgn. Bd. 5 6. Ubers. v.
M. Teofanoff. Mit Buchschmuck v. O.
Ubbelohde. L., Diederichs. IV, 222; IV,
214 S. ä M. 2,00. (Enthält: Im Gram.
Frühlingsstimmen.)
4547) M. Gorki, D. Kleinbürger. Scenen im
Hause Hesssjemenows. Dramat. Skizze in
4 Aufz. l'ebers. v. A. Scholz. B., Cassirer.
288 S. M. 3,00. ;|E. Heilborn: Nation». 18,
S. 797/8; G. Zieler: LCBR S. 317/8.]|
A. Tschechow.
4548) E. H ö b e r , A. Tschechow : LE. 4,
S. 1287/8.
4548»-4SM
rV, J. Lyrik.
II
4548a) A. Tschechows ges. Werke, ö Ikle.
Übers, v. W. Czumikow. L., Diederichs.
811 8., 231 8.; VI, 110, 87, 98 S.; IV, 242 H.
M. i{,ÜO; M. 2,00; M. 3,00; M. 2,00. (P:nt-
haltend: EinbekanntcrHerr. DasskandalOse
Kunstwerk. Driiiueii. DieBauorii. Kleinstadt-
leben.j
4540) E." Höber, Tschechow als Dramatiker:
Llv I, .S. 1395/7.
4550) H. Stüincke, A. Tschechows Dramen:
Rhein WestfälZg. M. Hiü.
4551) Tschechows Dramen: A/gB. N. 160.
Orient.
455'J) M. Haber I and t, D. Ilauptlitteraturen
d. Orient«. 2 Bde. (=- Samml. GüHchon
N. 162/3.) L., Göschen. 12". HO, loti H.
h M. 0,80. (Rd. 1 enthält: Die Litt. Ost-
asiens u. hxlicns; Hd. 2: Perser, Semiten,
Türken.)
4552a) A. Remy, The influence of Indin and
Persia on the i)oetry of Germanv. New
York, .Maemillan. 1901. 81 H.
4553) D. AnU'il d. Syrer an <l. Weltlitt : 1 i. h
Wort 2, 8. 170 '8.
IV, 2
Lyrik.
Allgemeines: GesamtdarBtellanf^en N. 4.'«ö4. — Aeathetik und Poetik N. 45.j3. — ßtoff- und MotiTgesohicbt«
N. 4564. — UebemetzunfifHUtterutnr (Horaz) N. 4 '166. — Anthologien: allgemeine N. 45G8; landschaftliche (Haanorer, Rhein)
N. 4570: Brettl-Lieder N. 458.'<; Deklamittorien N. 4587; Liedersaromlangen f&r engere Kreise N. 4.500. — Parodien N. 4594.
— 18. Jahrhundert: Friedrich der Grosse N. 4ö95. — Ewald »on Kleist N. 4595a. — F. G. Klopstock (Oden) N. 4.59«. —
M. G. Lichtwehr N. 4509. — Göttinger Hiiin: L. Cli. Höltby N. 4600; F. L. Graf Stolberg N. 46U1; M.Claudias N. 4604; 0. A. BBrgar
N. 4606; H. Ch. Boie N. 4615; J. H. Voss N. 4616. — Andere Dichter: Cb. F. D. Schnbart N. 4617. — F. von Matthison N. 4618.
— J. G. von Salis-Seewis N. 4620; J. F. Behr N. 4621. — J. H. Senme N. 4621a, — Kirchenlied (.lung Stilling) N. W2-2. —
Dialektdiohtung (.1. P. Hebel, D. G. Bapst) N. 4624. — Humoristische Dichtung (A. F. Langbein) N. 4626. — SAkalardichtungen
N. 4628. — 10 Jahrhundert: Gesiimtdarstellungeu N. 4628. — Dichter der Befreiungskriege: E. M. Arndt N.463i; Th Körner
N. 4634; H. v. Schenkendorf N. 4636: H. F. Massmann N. 4637. — ' Andere Dichter desselben Zeitraums fF. A. Krammacher, Loniaa
Brachmunn) N. 46.'!8. — Schwäbische Romantik: F.Hölderlin N. 4641 ; E. MOrike N. 4642; W. Waiblinger N. 4652; Wiih. Mttller
N 4653; Graf Alexander von Württemberg N. 4654. - A. Graf von Platen N. 4655. — F. Röckert N. 4657. — Annette von
Droste-HaUhotr N. 4664. — R. Reinick N. 4669. — Politiüche Dichtung von 1840-18Ö0: Allgemeines N. 4672. — F. Freiligrath
N. 4673; H. Hoffmann von Fallersleben N. 4679; G. Herwegh N. 4635; R. Prutz N. 468«; F. von Dingelstedt N. 4687. — M. von
Straohwitz N. 4688. - J. V. von Scheffel N. 4692. — Münchner Kreis: F. von Bodenstedt N. 4695; F. Dahn N. 4698; E. Oeibel
N. 4699; J. Grosse N. 4704; P. Heyse N. 4705; H. Lingg N. 4703; O. Schenrlin N. 4709; A. Graf von Schack N. 47U9.
— Religiöse Dichtung: Allgemeines N. 4711. — Protestantische Dichter (Luise Hensel und Julie Hansmann, A. Knapp, K. Gerok,
J. Sturm) N. 4712. — Katholische Dichter (F. W. Helle, L. Dreves. W. Smets, F. W. Weber, F. Eiohert, L. Fischer, Cordnla
Feregrina [Cordula Wöhler]) N. 471)i. — Lyriker einzelner L&nder und Landschaften und Dinlektdichter: Bayern (F. Bock,
F. Bonn, M. Kurz, G. Morin) N. 4723. - Brandenburg (Th. Fontane, Anna Karbe) N. 4727. — Elsass (Ch. Schmitt) X. 4729.
— Hessen (K. K. Knodt, K. Nuhn) N. 4730. — Litauen (L. Hhesa) N. 4733. — Niederdentschland: H. Allmers N. 4734; H. Bnrmester
N. 4742: Kl. Groth N. 4743: F. Hebbel N. 4745; H. Kruse N. 4748; Th. Storm N. 47.50; J. Wedde N. 47.53; J. von Wildenr»th
N. 47.53a; H. Zeise N. 4754. — Oeeterreich: K. Beck N. 4755; J. F. Oastelli N. 4756; K. E. Ebert N. 4757: J. Fercher von
Steinwand [Kleinferoher] N. 4760; H. von Gilm N 4761; F. Grillparzer N. 4761a: A. OrOn N. 4762; K. M. Haidt N. 47»4; L.
Halirsch N. 4766; R. Uamerling N. 4768; M. Hartmann M. 4769; 0. Kernstock N. 4771; Th. Koscbut N. 4772: K. Q. Leitaer
N. 4773; N. Lenau N. 4774; A. Mayr N. 4355: A. Meissner N. 4856: St. Milow N. 4857; Betty Paoli [Elisabeth Glftckj N. 4858:
J. Pfeifer N. 4859; A. Pichler N. 4860; A. Radnitzky N. 4862; S. F. Sauter M. 4863; M. L. Schleifer N. 4866; J. Schön M. 4367 ;
J. G. Seidl N. 4868; F. Stelzhamer N. 4869; A. Traben N. 4877; J. N. Vogl N. 4380. — Rheinland (K. Simrock) N. 4890. —
Sachsen (Johann. König von Sachsen, K. Hinkel, Köder) N. 4391. — Schwaben (M. R. Back, Ed. Hiller, E. Paulas, O. Senffsr.
Ch. Wagner) N 4895. - Schweiz: G. Keller N. 4890; U. Leuthold N. 4900: C. F. Meyer N. 4901 ; F. Dramnor [F. von SohmidJ N. 4902;
H. Hagendnbel N. 4903. — Thüringen: R. Baumbach N. 4904. — Westpreassen: J. Herrmann N. 4905. — Zeitgenössiseh«
Dichtung: Allgeroeines N. 4906. — Aeltere Gruppe: W. Busch N. 4917: M Greif N. 4919; E Griiebaoh N. 4931; 0. von
Leixner N. 4922; H. Lorm [H. Landesmann ) N. 4924; Alb. Moeser N. 4930: A. Ott N. 4931; A. Roff hak N. 4932; F. von Saar X.493»;
ü. Schanz N. 49;t4: A. Traeger N. 4935: H. Vierordt N. 4936; Sooialistisohe Lyrik (J. Audorf. M. Kegel) M. 4939. - JSngere
Gruppe: H. Benzmann N. 4942; H. Bethge M. 4946; 0. J. Bierbaum N. 4948; E. von Bodmann N. 4951; M. Boelitc N. 4952;
C. Bulcke N. 4054: C. Basse N. 4055: G. Busse-Palma N. 4956; H. Conradi N. 4957; M. Dauthendey N. 4958; R. Dehnal
N. 4959; G. Falke N. 4967; C. Flaischlen N. 4071; St. George N. 4973; K. Henckell N. 4977: A. Holst N. 4981; A. Holt N. 4982;
W. Holsaroer N. 4986; L. Jacobowski N. 4989; D. von Liliencron N. 4097; F. Lienhard N. 5005: J. H. Maokay M. öOM; W.
Madjera N. 5007; A. Mombert N. 5(X)3; A. Paqnet N. 5010; R. Presber N. 5011; P. Remer M. 5012: R. M. Rilke N. ÖOIS;
H. Salus N. 5015; R. Schaukai N. 5017; R. Schiokelö M. 5023; Prinz Emil Schönaioh-Carolath N. .5024; G. Sohdler N. 5032;
K Spitteler N. 5033; M. von Stern N. 5035; K. Vanselow N. 5037; A. von Wallpach N. 50:tS; B. Wildberg N. 6039. —
Frauenlyrik: Allgemeines K. 5040. — Johanna Ambrosios N. 5044; Marg^rethe Boatier N. 5044a: Ada Christen N. 6045:
Dolorosa (Marie Eichhorn] X.5046; Alice von Gaudy N.5047; Marie Bagenie delle Grazie N. 5043; M. Herbert [Thercs« Keit«r]N.ö053;
Isabelle Kaiser M. 5054; Else Lasker-Schfller N. 50.55; Marie Madeleine [Marie Günther] N. 5056; A^nes Miegel N. 5057; Frida
Schanz N. 5058; Helene Tiedemann N. 5060; Lulu von Strauss und Torney N. .5U6I ; Helene Voigt-Diederirbs N 506S. — Sannol-
Kecensionen N. 5064. — Einzelne Gedichte und Lieder: Volkslieder and volkstümliche Lieder N. 5088: KlBderltodor
N. 5096; Nachtw&chterlieder N. 5098; Stndentenlieder (Kommersbücher und Ansliehlieder) X. .5099: Historiiohe Lieder X. 510«:
Soldatenlieder X. 5108; Volks- und Xationalhymnen X 5111. — Liederkomponisten: Allgemeines K. 5114; J. R. ZoBstoog
N. 5116; J. F. Reichardt N. 5116; F. Schubert X. 5117: C. Loowo N. 5120; F. Mendelssohn-Bartholdy X. 5IJ:; J. W. Lyra
N. 5123: P. Cornelius X. 5124; J. Brahma X. 5125; H. Wolf N. 5126; R. Strauss N. 5126a-2f.b. —
Gesamtdarstellungen. (Siehe auchN. 3813-3825.)
4554) W. Uhl, D. dtsch. Lied. (JBL. 1901
IV2:L) |[K. Reuschel: LBlGRPh. 23,
8. J6f)/7; F. Panzer: ZDPh. 3i. 8. 100/7.]|
4555) Miw FriedLiender, D. dtaeh. Lied im
18. Jh. Quellen u. Stud. 2 Bde. in 3 Abteilgn.
St., Cotta. LX, 384; VH, 360; III 632 S. Mit
350 Musikbeispielen. M. 8,00; 12,00.
4656) A. Kopp, D. dtsch. Volks- u. Studenten-
lied in vorklass. Zeit. (JBL. 1899 18 : .300.;
|[F. Panzer: ZDPh. .U, S. lOO :.
112
IV, 2. Lyrik.
4567-4583
4557) A. Falbisaner, T>. dtsch. Lied in d.
dtsch.-amerikan. Dichtg. Chicago, Koelliiig
& Klappenbach. 8 S. M. 0,25.
Aesthetik und Poetik. (Siehe auch N. 805-817.)
4558) H. Benzmann, I). dtsch. Ballade: LE. 4,
S. .1085-93, 1158-(i:{.
4559) P. Zschorlich, Ueberproduktion in d.
Lyrik: ZeitB. I/', S. 410.
4560) F. Avenarius, LTebungen im Gedicht-
lesen: Kw. 15', S. 560/8; 15^ S. 101/5. (Da-
zu G. Brandt: ebda. 15^, S. 465-70.)
4501) W. Mauke, Komponierbare Gedichte:
LE. 4, S. 365/9.
4562) Verus, Lyrik u. ihre Verleger. Ketzerische
Betrachtgn.: Freistatt 4, S. 55.3/4.
Zur Stüif- und MotiTgeschiclite. (Vgl. auch 1 9.)
4564) E. F. Arnold, I). Natur verrät heim-
liche Liebe. TL Kunstdichtg. : ZVVolksk.
12, S. 291/5.
4564a) A. Schaab, D. Nachtgefühl in unserer
Poesie: MBllDL. 7, 8. 15-25, 81/7.
4565) R. L au X mann, Weinsberg im Munde
der Dichter u. Bänger. Weinsberg, Verl. d.
Weinsberger Zg. 45 S. M. 0,35.
4565a) M. Ewert, Feuerbestattungs - Poesie :
Tag N. 327.
4566) A. Wünsche, D. Pflanzenfabel in d.
neuen dtsch. Litt.: ZDU. 16, S. 20-47.
4566a) C. W. Peters, D. Tierwelt im Lichte
d. Dichtg. L., 11. Seemann Nachf. VIII,
309 S. M. 3,00.
Uebersetznngslitteratur. (Siehe auch IV 1 c.)
4567) E. Grünwald, Dtsch. Poesie im latein.
Gewände: ZDU. 16, S. 601-35.
4567a) E. Stern plinger, Studien über d. Fort-
leben d. Horaz: BllGymn. 37, N. 5/8.
4567b) J. Bartsch, Horazische Oden in dtsch.
Nachbildgn. Progr. Stade, Gymn. 4". 25 S.
Anthologien:
Allgemeiner Art. (Vgl. auch N. 3869-3885.)
4568) A. Biese, Anthologien dtsch. Lyriker:
ZGymn. 56, S. 81-91.
4568 a) Dohse, Neue Anthologien dtsch. u. franz.
Lyrik d. 19. Jh.: NeuphilolBll. 9, S. 74-82.
(Th. V. Sosnosky, C. Busse, A. Reitzel, S.
Mehring.)
4568b) F. Bodenstedt, Liebe u. Leben. E.
Samml. dtsch. Lyrik. Mit Original-Beitrr.
V. Frieda Schanz. 7. Aufl. L., Fock. 4".
V, 150 S. Mit 16 Tafeln u. 77 Textab-
bildgn. M. 15,00.
4569) Rud. Eckardt, Dtsch. Frauenbilder im
Spiegel d. Dichtg. St., Kielmann. X, 251 S.
M. 4,00.
4569a) J. Loewenberg, Vom goldnen Ueber-
fluss. E. Auswahl aus neueren dtsch. Dichtern,
im Auftr. u. unter Mitwirk. d. litt. Kom-
mission d. Hamburg. Lehrervereinigg. z. Pflege
künstler. Bildung. L., Voigtländer. 272 S.
M. 1,50. |[M. Fleischer: LCBIB. S. 200-10.)|
4570) F. Avenarius, Endlich e. gute Antho-
logie: Kw. 15^ S. 172/3. (.1. Löwenberg.)
4571) J. H. Mackay, Freunde u. Gefährten.
Meisterdichtgn. auf einzelnen Blättern. B.,
Srhuster & Lin-ftlcr. 10 Sericji h 100 Blatt. M.
20,00. (1. Volkslieder. — 2. Gesungene Lieder.
— 3. Gesprochene Gedichte. — 4. Natur. —
5. Lieder d. Liebe. — 6. Menschen-Leben
u. Schicksal. — 7. Stimmung. — 8. Sociale
Gedichte. — 9. Pvltern- u. Kinderlieder. —
10. Bunte Lese.) |[P. Legband: LE. 4,
S. 1078/9.]j
4572) H. Speckbacher, Meisterdichtgn. auf
einzelnen Blättern: DHeimat 5', S. 742/4.
4573) Dichterblüten. E. Festgabe für Frauen
u. Jungfrauen. 6. Aufl. Aachen, Schweitzer.
120. VIII, 224 S. M. 3,00.
4574) Elise V. Hohenhausen, Auf Flügeln d.
Gesanges. Dichterstimmen. Mit Illustr. v.
Paul Thumann u. a. Meistern. 4. Aufl. B.,
J. Gnadenfeld. 159 S. M. 3,00.
4574 a) J. Pawlecki, Dichterstimmeu aus d.
dtsch Lehrerwelt. L., Hof mann. 4. Aufl.
XV, 42-3 S. M. 4,00.
4575) Elise Polko, Dichtergrüsse. Neuere
dtsch. Lyrik. Mit 1 Heliograv. nach R.
Beyschlag u. 24 Holzschnitt- Vollbildern nach
W. Hasemann, Edm. Kanoldt, E. Kröner u. a.
L., Amelang. VII, 520 S. M. 6,00.
4576) Frauenschönheit u. Dichterworte. B.,
Freier Verlag. 4». IV, 44 S. M. 2,00.
4577) P. Grab ein, Liebeslieder mod. Frauen.
B., Costenoble. X, 218 S. Mit 26 Abbild.
M. 2,00. [[Ph. Witkop: Ges. 2. S. 400/1. ]i
4578) A. T hie mann, Weihnachten im Dichter-
mund. Tl. 1. 88 Weihnachtsgedichte, Lieder
und Festspiele. Düsseldorf, Schaffnit IV,
60 S. M. 0,60.
4578a) Die Werdenden. Vers u. Prosa d. litt.
Vereinigg. „D. Werdenden". Jena, Coste-
noble. 220 S. M. 2,00. |[H. Bergmann:
LCBR S. 74/5.] I
Landschaftliche Sammlungen.
4579) Rud. Eckart, Hannoverland in Liedern
verherrlicht. E. Hausbuch heimatl. Dichtg.
Verden, Tressau. VIII, 150 S. M. 2,50.
4580) Den Rhein entlang. E. Liederbuch; mit
Musikbeilagen. Zürich, Lesezirkel Hottingen.
4«. J20 S. M. 4,00. ![M. Fleischer:
LCBR S. 304; A. Geiger: LE. 4, S.
1364/5.11
4581) O. Dähnhardt, Heimatklänge aus dtsch.
Gauen. Bd. 1/3. Buchschmuck v. R. Engels.
L., Teubner. 1901/2. 4«. XX, 170; XX,
185; XXII, 186 S. ä M. 2,00. |[R. M. Meyer:
ADA. 28, S. 374/7; F. Lienhard: LE. 4,
S. 67/8; K. Wein hold: ZVVolksk. 12,
S. 104.JI
45818) H. Bot hm er, D. Heidebuch. Liederz.
Ruhme u. Preis d. Heide. (= BGLIA.
N. 1580.) Halle, Hendel. 71 S. M. 0,25.
4582) J. Prölss, Deutsch-Capri in Kunst,
Dichtg. u. Leben. Hist. Rückblick. Poet.
Blütenlese. Oldenburg, Schulze. 1901. VII,
188 S. M. 3,00.
4582a) Diwan. Versamml. dtsch. -Orient. Gedichte
westlicher u. östlicher Verfasser. Zürich,
Verl. d. Lesezirkels Hottingen. 55 S. M. 2.00.
Brettl-Lieder.
4583) O. J. Bier bäum, Dtsch. Chansons.
Brettl-Lieder von (). Bierbaum, R. Dehmel,
(}. Falke, Finckh, W. A. Haymel, A. Holz,
Schröder, F. Wedekind, E. v. Wolzogen. B.,
Schuster & Loeffler. 1901. XVI, 226 S.
M. I,0;). jlv. Berger: LCBIR. S. 142/3.],
4S84-4614
IV, 2. Lyrik.
113
4584) R. Schanzer, Cabaret u. Variöt^. K.
IJrettl-Allerlei. B., Mayhofer. IUI S. M. J,50.
4585) E. Abend im Cabaret z. hungrigen Pe-
gasus, li., Messer. 32 S. M. 1,00.
458H) K. Zwischenbrettl-Abend. Mit Beitrr. v.
R. Ellinger, V. Klein, Rud. Schmidt, A. Weiss.
Wien, Musik-Verlagshaus. 08 S. M. 1,00.
45SUa) Brettl - .Mmanach. Liedersani ml. mit
Beitrr. v. .\. Beetschen, H. Blümner, E. v.
Bodinuiiii u. A. Zürich, Verl. d. Lesezirkels
Hottillgen. 12". !»4 S. M. 3,00.
45S6b) M. Bern, D. zehnte Muse. Dichtgn. fürs
Brettl u. vom Brettl. Aus vergangen. Jhh.
. u. aus unseren Tagen gesammelt. B., Eisner.
371 S. M. 4,00.
Deklauiatorieu.
4587) E. Lichte n stein. Bunt Gedränge. Med.
Deklamatorium. B., Manasse. 88 S. M. 1,50.
4587a) Ottilie (Jen^e, Aus meiner Vortrags-
mappe. 2. Aufl. B., Steinitz. V, 199 S.
M. 3,00.
4588) G. Knapp, Schwäbischer Dekhiinator.
E. Samml. ausgew. Vortr. für gesellige Kreise
in Schwab. Mundart. Neue Ausg. Reut-
lingen, Ensslin & Laiblin. 96 S. M. 0,50.
4589) F. Reutter, Was trage ich vor? l.'ö
humorist. Vortrr. v. R. Baumbach, F. v.
Bodensted t, F. Dahn u. a. 2. Aufl. B.,
Neufeld & Henius. VI, 146 S. M. 1,00.
Liedersammlungen für engere Kreise.
4590) B. Maydorn, Dtsch. Sang. Liederbuch
für Sprachvereine. Thorn, Schwartz. Vlll,
111 S. M. 0,50.
4591) Alldeutsches Liederbuch. Her. vom All-
deutschen Verband. L., Breitkopf & Härtel.
IV, 154 S. M. 1,50.
4591a) Liederbuch dtsch. -nationaler Handlungs-
gehilfen. 10. Aufl. Hamburg, Selbstverlag
d. Verbands. 117 S. M. 0,5u.
4592) Freisinniges Liederbuch. Varel, AUmers.
47 S. M. 0,15. (Vaterlandslieder, politische
Lieder, Volkslieder.)
4593) Verfehmte Musenklänge. L., Alldeutscher
Verlag. 12°. 126 S. M. 2,00.
Parodien.
4594) H. V. Gumppenberg, D. teutsche
Dichterross in allen Gangarten vorgeritten.
4. Aufl. L., Dege. 1901. 115 S. M. 2,00. !|H.
Häf ker: LE. 4, S. 242/6 (^Parodistisches").]]
4594a) ,D. Insel d. Blödsinnigen." D. Tollheiten
d. Moderne in Wort u. Bild. Her. v. L.
Wulff. B., Verlag d. „Lustigen Blätter*.
1901. 128 S. Mit Abbild. M. 1,00.
4594b) ,D. Drehwurm im Ueberbrettl. Anleitg.
mit meiner Frau zu tanzen." Der Insel d.
Blödsinnigen anderer Tl. Her. v. L.Wulff.
ebda. 127 S. Mit Abbild. M. 1,00.
18. Jahrhundert:
Friedrich d. Grosse.
4595) W. Mangold, Wieder aufgefundene Ge-
dichte Friedr. d. Gr.: DRs. IM, S. 465/9.
4595a) G. Lemoine et H. Lichtenberger,
Fr^döric II pobte et la censure fran9ai8e:
Revue de Paris, 15. janvier.
4595a) E.V.Kleist, Gedichte — Seneca — Pro-
Jahresbarioht« fOr neuere dentsehe LitteratnrKeBohioht«.
saische Schriften. Her. v. A. 8auer. (»
Hempels Klassikerbibl. N. 641/h.) L., Verl.
v.HempelsKlaBflikerbibl. CIV, .3h4 8. M.2,00.
4595b) icl., Briefe. (= N. N. 649-5.').) ebda.
VI, 576 8. M. 1.50.
Klopstock. (Siehe auch N. 5146-5153.)
459(1) F. G. Klopstock, Oden u. Epigramme.
Revidierte Ausg. v. R. Box berger. (—
Hempels Klassikerbibl. N. 684-92.) L., Verl.
V. Hempels Klassikerbibl. XXXII, 640 8.
M. 2,25.
4596a) E. Consentius, Z. Textkritik v. Klop-
stocks Salem-Ode: Euph. 9, S. 152/3.
4597) L. Schädel, Einige Oden Klopstocks u.
d. Lehre vom Vortrag: Lehrproben u. Lehr-
gänge 70, S. 28-44.
4598) R. Tornbvo, Ossian in Germany. Colum-
bia. 1902. '157 S. (Ossians Einflus« auf
Klopstock u. d. , Barden".)
M. G. Lichtwer.
4599) 0. Ladendorf, Altes u. Neues über
M. G. Lichtwer: ZDI'. \i\, S. 361-70.
Göttinger Hain.
4600) D. Ilölthydenkm. in Hannover: TagB.
1901, N. 265.
4601) A. Buschmann, F. L. Graf zu Stolberg.
E. Convertitenbild: KathSchulfreund. 7,
S. 61/3, 70, 77.
4602) E. Jacobs, F. L. Graf zu Stolberg. (=
Flugschriften d. Evang. Bundes N. 204/2.) L.,
C. Braun. 40 S. M. 0,40.
4603) F. L. Graf v. Stolberg: DAdelsbl. 20,
S. 755/7.
4604) M. C 1 a u d i u s , d. Wandsbecker Bote. Aus-
wahl aus seinen Werken, zusammengestellt
u. eingeleitet v. Karl Gerok. Mit Portr.
V. Matthias Claudius. 3. Aufl. Gotha,
Perthes. XLIII, 225 S. M. 4,00.
4605) P. Remer, D. Wandsbecker Bote: Tag
N. 393.
4606) E. Ebstein, Bürger-Bilder: ZBücher-
freunde. 5, S. 89-107.
4607) id., Bürger u. Elise v. d. Recke : AZgB. N.204.
4608) id.. Wie man d. Sänger d. „Lenore" ge-
ehrt hat: Geg. 62, N. 38.
4609) id., E. Beitr. zu G. A. Bürgers akadem.
Lehrtätigkeit in Göttingen: ZDU. 16,
S: 745-57.
4609a) id.. Neues über Bürgers Schwaben-
mädchen: DThalia 1, S 42-64. (Else Hahn.)
4610) A. Nebe, Aus Bürgers Leben: TglRs».
N. 27.
4610a) M. J. Minckwitz, E. Credankensplitter
z. vergleichenden Litt-Gesch. : AZgB. N. 22.
(Lenorenthema.)
461!) E.Schmidt, Bürgers ,Lenore'.(=N.260,
S. 189-238.)
4612) L. Geiger, E. Ausgestossene : Insel 3',
S. 156-65. (Else Bürger.) (Dazu: F. Blei:
ib., 8. 168/9.)
4613) G. A. Bürger, Sämtliche Werke in 4 Bdn.
Mit e. Einleitg. u. Anmerkgn. her. von
Wolfg.v. Wurzbach. L, Hesse. LXVIII,
221, 215, 223, 248 S. M. 1.25.
4614) i d. , Sämtliche Gedichte. VoUständ. Ausg.
in 2 Bdn. Her. v. Wolfg. v. Wurzbach.
Mit Bürgers Bildnis u. 2 Registern, ebda.
12". IV, 221, 142 8. M. 1,U0.
IUI. 15
114
IV, 2. Lyrik.
4dl4a-4«43a
4614a) D. Lied vom braven Mann. Praxis Kath-
Volksschule. 11 N. 15.
4615) W. Brandes, Boie an Jeanette v. Voigt:
JbGVBraunschweig. 1, S. 115-48.
4616) J. H. Voss, Idyllen. (= Hempels
Klassikerbibl. N. 100:^4.) L., Verlag v.
Hempels Klassikerbibl. 112 S. M. 0,50.
4616«) id., Lieder. Nebst Biographie u. Ein-
leit. (= Hempels Klassikerbibl. N. 1U05.)
ebda. J'^0 S. M. 0,25.
Andere Dichter.
4617) E. Holz er, Schubartiana: Mitt. d. Ver.
für Kunst u. Altertum in Ulm. Heft 10.
4617a) E. Krauss, Schubart u. Goethe: GJb.
23, S. 116--29.
4617b) i d. ,Neue Schubart-Brief e : BBSW. 8.370/9.
4618) E Paul, F. v. Matthisson in Hamburg:
HambNachrB. 1901, N. 19.
4619) E Möbis, Fr. v. Matthisson in Berlin:
NorddAZgB. N. 235.
4620) J. Dierauer, St. Gallische Analekten. XL
Briefe an Dr. A. Henne JH18 — 50. St.
Gallen, Zollikofer. 25 S. (Enthält 16 Briefe
V. Salis-Seewis.)
4620a) J. G. v. Salis-Seewis, Gedichte. Mit
e. Vorbemerkg. (= BGLIA. N. 1562.) Halle,
Hendel. 56 S. M. 0,25.
4621) D. Jakoby, J. F. Behr, e. poln. Jude u.
dtsch. Dichter. 1746 -81 : ADB. 46, S. 837/8.
4621a) J. G. Seume, Sämmtl. Gedichte. (=
Hempels Klassikerbibl. N. 984/7. ) L., Verl.
v. Hempels Klassikerbibl. 252 S. M. 1,00.
4621b) R. F. Arnold, J. G. Seumes Polenge-
dichte. (= id., Gesch. d. dtsch. Polenlitt.
Bd. 1 [Halle, Niemeyer. XII, 298 S. M. 8,00],
S. 182/7.)
Kirchenlied.
4622) D. Kirchenlied im Zeitalter d. Josephi-
nismus: Caecilia 9, N. 7.
4623) W. Nelle, D Kirchenlied bei Jung
Stilling: Siona 27, N. 3.
Dialektdichtung.
4624) A. Thoma, J. P. Hebel. (= N. 3808a,
S. 596/8.)
4624a) J. P. Hebel, Allemannische Gedichte;
auf Grundlage d. Heimatsmundart d. Dichters
her. von O. Heilig. Heidelberg, Winter.
XV, 137 S. M. 1,20.
4625) H. Klenz. D. G. Babst: ADB.46, S. 154/8.
(Plattdeutscher Dichter.)
Humoristische Dichtung.
4626) H. Jess, A. F. E. Langbein u. seine
Verserzählgn. (=FNL.N.21.) B., A.Duncker.
VIII, 181 S. M. 5,00.
4827) P. Hoff mann, Kaffeepoesie d. 18. Jh.:
ZDKG. 9, N. 1/2.
Säkulardiclitungen.
4628) A. Sauer, D. dtsch. Säkulardichtgn. an d.
Wende d. 18. u. 19. Jh. (JBL. 1901 IV 2 : 54.)
(= DLD. N. 91-104.) IlSelbstanz.: Euph. 9,
S. 233/4.11
10. Jahrhundert:
Gesamtdarstellungen. (Siehe auch N. 3813-25.)
4629) lt. V. Gottschall, 1). mod. Lyrik. (=
N. 3818, Bd. 2, 8. 452-663; 3, 8. 1-245.)
Dichter der Befreiungskriege.
Allgemeines.
4630) E. Seh wem er, Eestauration u. Eevo-
lution. (= Aus Natur u. Geisteswelt. Bd. 37.)
L., Teubner. VIII, 151 8. M. 1,00. (Be-
handelt u. a. d. Vaterland. Lyrik.)
4630a) L.Weber, D. evangel . Dichter d. napol^o-
nisch. Zeit u. d. Freiheitskriege. (= N. 78,
8. 467-72.)
4630b) F. Wegener, Wie äusserte sich in d.
dtsch. Dichtkunst d. Schmerz über d. Ohn-
macht Deutschlands, d. Sehnsucht nach Er-
neuerung d. Kaiserwürde u. d. Jubel über
dieselbe?: Eoland 1, S. 214/6, 229-30, 241/3.
4631) P. Holzhausen, Napoleons Tod im
Spiegel d. zeitgenöss. Poesie u. Dichtung.
Frankfurt a. M., Diesterweg. VIH, 119 S.
M. .H,00. |[E. F. Arnold: Euph. 9, S. 771/6;
LCBl. S. 822/3.]|
Einzelne Dichter.
4632) K. Th. Gaedertz, Neues vom Vater
Arndt. (= N. 236, 8. 1-44.)
4632.1) Gustav Adolf Müller, Erinner, an
E.M.Arndt. Mit e.ungedr. Gedicht: ZDÜ.16,
8. 537-40.
4633) F. Poppenberg, Züge zu Arndts Bild:
VossZgB. N. 27/8.
4634) Th. Körner, Gedichte. B., Weichert.
V, 252 S. M. 1,50.
4634a) id., Gedichte. 2 Tle. (= Hempels
Klassikerbibl. N. 702/5.) L., Verl. v. Hem-
pels Klassikerbibl. 144, 264 8. M. 0,25, 0,75.
4635) E. unbekanntes Gedicht von Th. Körner:
MünchenerNN. N. 191. (,Die Liebe^)
4636) K. Hess ei, M. v. Schenkendorf : Mädchen-
schule 14, S. 1-18.
4637) E. Euler, E. Hartstein, H. F. Mass-
mann. Sein Leben, seine Turn- u. Vaterlands-
lieder. Z. Erinner, an seinen 100. Geburtstag
her. B., Berliner Verlagsanstalt. IV, 176 8.
M. 2,50.
Andere Dichter desselben Zeitraums.
4638) H. Mall et, F. A. Krummacher: EPTh.
11, 8. 150/2. (1767-1845.)
4638a) F. Brummer, Luise Brachmann: ADB.
47, 8. 157/9. (1777—1822.)
4639) E. bisher ungedr. Gedicht d. Fürsten
Wilh. V. Wittgenstein (1810J: MVGBerlin. 19,
8. 65/6, 113.
4640) F. Thudichum. E. Gedicht von M. L.
de Wette: N&S. 103, 8. 340/2.
Schwäbische Romantik.
F. Hölderlin.
4641) F. Diederich, E. Schicksalslied u. sein
Dichter: Hütte 1, 8. 655-62.
4642) M. Kohn, F. Hölderlin u. Diotima:
HambFremdenbl. 1901, N. 288.
4642a) F. Hölderlin, Gedichte. (= Cottasche
Handbibl. N. 35.) 8t., Cotta. 255 S. M. 0,60.
E. Mörike. (Siehe auch N. 5240-5240b.)
4643) M. Christlieb, E. Mörike: Christi.
Welt 16, 8. 352/4.
4643a) Cramer, D. Dichter Mörike e. Nach-
4«481i-M84
IV, 2. Lyrik.
115
komme Lutherö?: Wellers Archiv für Stamiu-
u. Wapiienkunde 2, S. \'29-M.)
40431)) K. Fischer, E. Mörikcs Leben u. Werke.
{MM.. l!)(ii IV 2: 71». |[0. Wild«: N&S. 103,
S. 267-70; II. Fischer: ADA. 28, 8. 361,6;
R Wei tbrecht: LCBl». 8. 126/7; J. Prölss:
LE. 4, S. H89-!)|.]|
4644) id., Eduard Mörikes ^Peregrina" u. ihr Ur-
bild: FZg. N. 36.
4645) O. Harnack, E. Mörike: Kultur (Köln)
I, S. 550-61.
4646) IJ. Ilgenstein, Mörike u. Goethe B.,
Hchröder. 12". 143 S. M. 2,00.
4847) H. Maync, Ed. Mörike. Hein Leben u.
Dichten. MBL. IHOllV 2:75.) |[H Fischer:
ADA. 28, «.366/8; .1 Prölss: LE 4, S..S89-!n;
R. Weitprecht: LCBl». S. 126/7; O.Wildu:
N&S. 103, 8. 2G7-70.J
4647a) id., E. Mörikea Freundschaft mit D. F.
Stniuss: NTBIS». N. 100.
4Ö48) id., D. Urbild v. Mörikes ^Peregrina":
WIDM. 91, 8. 40-57.
4649) R. Krauss, Zwei Mörike-Biographien:
Euph. 9, 8. 783-801. (H. Maync, K. Fi.scher.)
4650) F. Poppenberg, Mörikestimmen:NDRs.
13, S. 3.34/ti.
4651) id., Mörike-Miniaturen: Lotse 2, N. 28.
46510) E. Mörike: Alte Glaube 4, N. 4.
Audere schtväbisclie Dichter.
4652) .1. Prölss, W. Waiblinger u. A. Kopisch.
(= N. 4582a, 8. 33-70.)
4653) J. Seh olte-N ollen, Heine u.W. Müller:
MLN. 17, N. 4/5.
4654) R. Krauss, Graf Alex. v. Württemberg:
Wiener Abendpost 1901, N. 255.
A. Graf von Platen.
4655) M. Kaufmann, Heine u. Platen. (Aus:
id., Heines Charakter u. d. mod. Seele.
[Zürich, Müller. VIII, 1109 8. M. 2,00.])
4655a) J. Prölss, Platen in Capri. (= N.
4582 a, 8. 80/5.)
4656) F. Reuter, E. Brief d. (Jräfin Platen, d.
Mutter d. Dichters: JBHVFrankeu. Heft 49,
8. 41/6.
4656a) A. v. Platen, Gedichte. Her. v. E.
Chr. Redlich. (= Hempels Klassikerbibl.
N. 874-85.) L., Verl. v. Hempels Klassiker-
bibl. Vm, 784 8. M. 3,00.
F. Riickert.
4657) R. Böhme, F. Rückert. B., Weichert.
80 8. M. 1,00. (Aus .Rückerts Werke".)
4658) L. Ditfurth, E. bisher ungedr. Gedicht
F. Rückerts: NFPr. N. 13166.
4659) K. H es sei, F. Rückert: Mädchenschule
15, 8. 25-40.
4660) P. de Lagarde, Erinner, an F. Rückert.
— Ueber einige üerl. Theologen u. was von
ihnen zu lernen ist. Her. v. Anna de La-
garde. Göttingen, Dieterich 1*'97. 127 8.
(Nicht im Buchhandel.) |fK. F. Kummer:
ALBl. 11, 8. 208/9.] i
4661) K. Putz, J. V. Hammers Gesch. d. pers.
Redekünste e. Quelle Rückertscher Gedichte:
ZVLR. 14, N. 6, S. 430-71.
4662) A. Schlossar, F. Rückert u. J. Frhr. v.
Hammer-Purgstall: WienZg. 1901, N. 117.
4663) R. Sprenger, Zu Rückerts Männlein in
d. Gans: ZDU. 16, S. 250.
4663a) F. Rückert, LiebeHfrühling nebst .Vor-
frühling", „AgneaTgtenfeier* u. .Amarylii«".
(=» Cottajjche Handbibl. N. 32.) 8t., Ck>tta.
358 8. M. 0,80,
Annette von Droste-HillHhüff.
4664) E. Arens. 1). Balladenjahr d. Anna ▼.
Droste-Hülshoff. (= N. 22«, 8. MI.)
4665) H Benz mann, Annette v. Drostes Be-
deutg. für d. dtsch. Dichtg.: DHeimat. 5«,
8. 617-23.
4666) K. H. Strobl, Annette v. Droste; Lot«e
2, N. 246.
4666a) Wall, Annette v. Droste- Hübhoff:
D. litt. Deutsch-Oesterreich 2, N. 6.
4667) F. Wilhelm, Zu Annette v. Droste-
Hülshoff: ZDU. 16, 8. 247/8.
4668) Annette v. Droste u. ihre Beziehgn. z.
Musik: NMusikZg. 23, 8. 77, 93. 105i6.
46ÖSa) Annette v. Droste-Hülshoff,
Lyrische Gedichte. (= Cottasche Handbibl.
N. 37.) St., Cotta. 312 8. M. 0,70.
R. Reinick.
4669) Bastian, R. Rcinick: Schulblatt für
Brandenb. 67, 8. 16.5-80.
4669a) F. K r üger,R.Reinick: Daheim 38>,N. 18.
4670) J. Peter, Ein Kinder- u. Blumenfreund:
TglRsB. N. 32.
4671) R. Rein ick, Märchen, Lieder u. Ge-
schichten. lUustr. V. P. Geh u. F. Schneider.
B., Gabi. 224 S. M. 3,00.
Politische Lyrik von 1840-50. (Siehe auch IV 1 1.)
4672) Ch. Petzet, D. Blütezeit d. dtsch. polit.
Lyrik v. 1840—50. München, Lehmann.
IV, 519 8. M. 9,00.
4673) G. Karpeles, F. Freiligrath u. J. v.
Radowitz: Rheinlande 1, Heft 1, S. 2.3-34.
4674) M. Kaufmann, D. Gro.'isen unter sich
(Ungedr. Briefe v. F. Freiligrath, G. Kinkel,
B. Auerbach, P. K. Rosegger, C. F. Mever,
P. Heyse, R. Wagner, F. Nietzsche): NFPr.
N. 13207.
4674a) A. Ke Hermann, Gedenkbll. z. Kunst
u. Litt. Lippes. Bd. 2. Album d. Dichter
u. Denker d. roten Rose. Dessau, Vollmar.
77 8. M. 1,50. (Enthält u. a. eine knappe
Biographie Freiligraths.)
4675) H. Seidern, Freiligraths erstes Auf-
treten: Rhein WestfälZg. N. 467.
4676) K. Richter, F. Freiligrath als Ueber-
setzer. B., Duncker. 1899. 106 S. M. 2,70.
i[W. Keiper: ADA. 28. 8. 293/4.]|
4677) F. Freiligrath u. Wilh. Langewiesche:
BBlDBuchh. 69, N. 178.
4678) Freiligraths Prosa: NorddAZgB. N. 29.
4679) K. Th. Gaedertz, Hoffmann v. Fallers-
leben auf Helgoland. (= N. 236, 8. 85-100.)
4680) id., H. Hofimann v. Fallersleben u. Ge-
heimrat von Meusebach. (= N. 236, S. 45-84.)
4681) Navanus, Ueber Entstehung, Dichter
u Inhalt d. Liedes der Deutschen: .Deutsch-
land, Deutschland über alles" : ASchulpraxis.
5, 8. 14/8.
4682) F. W. Roh de, Kloster Corvey: Nieder-
sachsen 7, S. 58-63. (Hoffmann v. Fallers-
leben.)
4683) H. Vehsemeyer, Briefe Hoffmanns v.
Fallersieben: VossZgB. N. 10/1.
4684) Hoffmanu v. Fallersleben, Unsere
15»
116
IV, 2. Lyrik.
4685-4720
volkstüml. Lieder. Her. v. K. H. Prahl.
L., Engelmann. 1900, VIII, 348 S. M. 7,00.
|[A. Hauffen: ADA. 28, S. 60-70; E.
Petsch: LE. 4, S. 9.H3/4.]|
4685) K. E. Franzos, E. Herwegh - Denkm. :
DDichtung. 31, S. 102/4.
4685a) Herweghs Grab: SchwäbMerkur. 1901,
N. 565.
4686) Frz. Droop, Robert Prutz: Dortmunder
General-AuzeigerB. N. 164.
4687) L. Geiger, F. v. Dingelstedt: ADB. 47.
S. 707-25.
M. Graf von Stracliwitz.
4688) P. Friedrich, Moritz Graf v. Strach-
witz: DHeimat. 5^, S. 533/4.
4689) A. K. T. Tielo, D. Dichtung d. Grafen
M. V. Strachwitz. (= FNDLG. N. 20.) B.,
A. Duncker. XX, 254 S. M. 7,50. |L.
Fr[änkelJ: LCBl. S. 1306.]|
4690) id., M. v. Strachwitz' episch-lyr. Dichtg.
Nordland u. d. Romanzen u. Historien:
Euph. 9, S. 131-52, 372-97, 707-28.
4691) id., M. V. Strachwitz' Romanzen u. Mär-
chen: StVLG. 2, S. 452-87.
J. Y. TOn Scheffel. (Siehe auch N. 5313-5329.)
4692) J. Prölss, J. V. v. Scheffel in Capri.
(= K 4582 a, S. 108-18.)
4692 a) Zu Scheffels neun Gedichten : DDichtung.
31, S. 79-80, 251.
4693) J. V. V. Scheffel u. d. dtsch. Burschenschaft:
BurschenschBll. 16 1, S. 55/7.
4694) J. V. V. Scheffel, Aus Heimat u. Fremde.
Lieder u. Gedichte. 2. Aufl. St., Bonz.
XII, 182 S. M. 3,00.
Müncbner Kreis.
F. Bodenstedt. F. Dahn.
4695) L. Fränkel, F. Bodenstedt: ADB. 47,
S. 45-67.
4696) F. Bodenstedt als poet. Improvisator:
Nassovia 3, S. 61.
4697) Fr. Bodenstedt, D. Lieder d. Mirza-
Schaffy mit e. Prolog. 161. Aufl. B., Decker.
120. XXIV, 200 S. M. 3,00.
4698) A. K. T. Tielo, F. Dahns Lyrik: ML.
71, S. 25/7.
E. Geibel.
4699) K.Th. Gaedertz, E. Geibels Jugendliebe,
Cäcilie Wattenbach. f= N. 236, S. 241-52.)
4700) K. H es sei, Geibels „Schön Ellen":
Mädchenschule 15, S. 226/9.
4701) B. Litzmann, E. Geibels polit. Dichtgn.:
Deutschland 1, S. 10/8, 215-.^4.
4702) F. V. Gertz en, E. Geibel: ChristlWelt.
16, S. 153/6.
4703) V. A. Reko, Ovid bei Geibel: Euph. 9,
S. 153/4.
4703a) Schröter, E. Geibel- Anthologie: Mäd-
chenschule 15, S. 253/9.
4703b) E. Geibel, Gedichte. 129. Aufl. St.,
Cotta. XIV, 334 S. M. 5,00.
4703c) id., Heroldsdrufe. Aeltereu. neuere Zeit-
gedichte, ebda. VIII, 250 S. M. 4,50.
J. Grosse. (Siehe auch N. 5348-5360.)
4704) A. Bartels, J. Grosse: Kw. 152, j^ 237-40.
4704a) C. Busse, J. Grosse: Tag N. 221.
P. Heyse. (Siehe auch N. 5502-5510.)
4705) J. Prölss, Hevse in Capri. (= N. 4582a,
S. 111/8.)
4705a) O. Ritter, P. Heyse u. R. Burns: ASNS.
108, 8 133.
4706) Die Wiege eines Dichters: MagdbZgi^.
N. 281. (Gedicht v. P. Heyse.)
4707) F. Laban, Ungelesene Bücher als Zeichen
d. Zeit: DRs. 111, S. 431/9. (Heyses Leo-
pardi-Uebersetzg. u. Schacks ,Omar".)
H. TOn Lingg.
470S) L. Berg, H. Lingg. (= N. 214, S. 254/9.)
4708a) A. K. T. Tielo, H. v. Lingg: Ges. 1,
S. 81-92.
4708b) id., H. v. Lingg als Lyr.: InternatLB. 9,
S. 25/7.
Graf A. von Scback. G. Scheurlin.
4709) M. Geissler, A. Graf v. Schack als lyr.
u. epischer Dichter: DZschr. 15, S. 101/4.
4709a) Omar Chijam, Strophen. Deutsch v.
A. F. Graf V. Schack. (= Cottasche Hand-
bibl. N. 36.) St, Cotta. 100 S. M. 0,40.
4710) Zur Erinnerung a. d. Dichter Georg
Scheurlin. 1802-72: AZgB. N. 65.
Religiöse Dichtung:
Allgemeines.
4711) F. Nippold, I). deutsche Christuslied
des 19. Jahrh. L., E. Wunderlich. VIII,
389 S. M. 3,00.
4711a) R. Weitprecht, Protestantische Lyrik.
(= N. 3808 a, S. 785-804.)
Protestantische Dichter.
4712) H. Barth, Luise Hensel u. Julie v. Haus-
mann. (= Unsere Kirchenliederdichter N.21.)
Hamburg, Schloessmann. 16 S. M. 0,10.
4713) O. Brüssau, Alb. Knapp. (= Unsere
Kirchenliederdichter N. 19.) ebda. 16 S.
M. 0,10.
4714) F. Braun, K. Gerok. (= N. 3808a,
S. 637-41.)
4714«) K. Rheinthaler, K. Gerok: DEBIL 26,
N. 1.
4715) (= N. 4775.)
4715 a) (= N. 4576.)
Katholische Dichter. (Siehe auch N.3862-3865.)
4716) W. He 11p ach, D. lyr. Parität d. dtsch.
Katholiken: Zeitw. 32, S. 75/6.
4716a) Therese Herold, Katholische Lyrik:
LE. 4, S. 1321/6.
4717) A. Bonus, Enge Kunst: Kw. 15'-', S.
376-80. (Marienlieder.)
4718) A. Lignis, F. W. Helle: Wahrheit
7, N. 12.
4718a) F. W. Helle, Gedichte (aus „Mannes-
u. Sturmlieder "). Her. v. A. Lignis:
IJttWarte. 3, S. 36/8.
4718 b) Aus F. W. Helles Nachlass: ib. S. 416-20,
486-91. (Briefe v. E. M. Arndt u. J.
Kehr ein.)
4719) N. Scheid, L. Dreves: Dichterstimmen
d. Gegen w. 16, N. 6.
4720) Franken, W. Smets: ib. N. 8.
4721-4761
IV, 2. Lyrik.
117
4721) F. W. Weber, Gedicht«'. 25. .\urt, l'ador-
born. Schöningh. VIII, 31i;{ 8. .M. 4,f)0.
4721a) T. Haiusa, F. Kichert. (= N. 4762u,
S. l!)4-'.il3.)
4721b) id., Leo Fischer (18r)5--lH95). (= N.
4762a. S. l«l-9;{.)
4721o) id., CordulaPeregriiialCordubiWöhlcrl.
(= N. 47ü2a, S. 16r)-«0.)
Lyriker einzelner Länder und Dialektdichtcr.
Bayern.
472») 11. Holland, F. Heck: ADB. 46, S. 296,7.
4724) i<l., F. Bonn: ib. 47, S. 1Ü5/6.
4725) J. Heigenniooser, M. Kurz, e. Chiem-
gauer Volködichter. München, Lindauer.
.■{4 S. M. 0,.^)0. (Aus: Bayemhind.)
472«) E. Hertel, CJ. Morin: SanimlerA. 1901,
N. 118.
Brandenburg.
4727) A. Si'hülcr, Kloster Granizow u. seine
Dichterin: KonsMsohr. .^9, S. 496-5üi"). (.\nna
Karbe.)
4728) Th.F(.ntHne, Gedichte. 8. Aufl. .St.,Cotta.
XII, 462 S. M. .5,00.
Elsass.
4729) K. Gruber, Chr. Schmitt. E. Dichter d.
unterelsäss. Heimat: DHeimat. 5', S. 301-10.
Hessen.
4730) Stromberger, K. E. Knodt: Hessen-
land 16, S. 319-20.
4731) H. Zuchholdt, Neue Lyrik v. K. E.
Knodt: Janus 1, 8. 157/8.
4732) J. H. Schwalm, K. Nuhn: Hessenland
16, S. 216/7. (Dialektdichter.)
Litauen.
4733) F. Tetzner, L. Bhesa v. Karwaiten:
. Roland 1 , S. 637/8, 653/4. (Lit. Lyr. 1776-1840.)
Niederdeutschland.
H. Allmers.
4734) Afrikanus, Eine Oster-Erinnerung an
Herrn. Allmers: TglRsB. X. 78.
4735) L. Bräutigam, H. Allmers: DPBl. 35,
S. 116/8.
4736) R.Deye, H. Allmers: MünchnerNN.N.Lif).
4737) A. Fitger, H. Allmers: NationB. 18, S.
374/5.
473S) F. Grabe, Persönl. Erinner, an H. All-
mers: NHumbZg. N. 121.
4739) H. Hart, H. Allmers: Tag N. 119.
4740) E. A. V. d. Weser, H. Allmers: Grenzb.
2, S. 204-14.
4741) E. Brief Allmers au d. (Jes. für bildende
Kunst in Emden: Jb. d. (ies. für bildende
Kunst u. Altertum in Emden 14, N. 1 2
4741a) H. Allmers: Kw. lö^, 8. 39.
H. Burniester. Kl. €lroth.
4742) K. Th. Gaedertz, H. Burmester: ADB.
47, S. .346/7. (1839—1889.)
4743) H. Siercks, Kl. Groth. (JBL. 1901 IV
. 2:204.) i[M. Klaus: ALBl. 11, 8. 141/2.]|
4744) 1{, 8i)renger, Zu Kl. Groth« Quick-
born: JbVNiederd8prV. 28, 8. 109-14.
F. Hebbel. (Hiebe auch N, 5878-5H9«.
4745) 8. Lublinski, Hebbel als Lyriker:
VoBuZgB. N. 25,6.
4746) B. Patzak, Hebbels Epigraniuu- hi--
Breslau. :>7 8.
4747) F. Hebbel, (Jedichte III. Nachleae. 182«
_I8.')9. (= id , 8ämtl. Werke. HistoriKch.-krit.
Ausg. her. v. R. M. Werner. Bd. 7.) B.,
Behrs Verlag. XLIX, 479 S. .M. 2,f)0.
H. Kruse. (Siehe auch N. 5924-D933.)
474S) K. Th. Gaedertz, H. Kruse. (— N. 2%,
S. 119-28.)
474Sa) id., H. Kruse: BaltStud. NF. 6, 8. 1-26.
4740) H. Kruse, Gedichte. 2. Aufl. L., Hirzel
12". IX, 261 S. M. 3,00.
Th. Storni. (Siehe auch N. 5246-5250.)
4750) O. Frommel, D. Lebensanschauung Th.
8torms: DRs. 112, 8. 338-.53.
4751) B. Lichtenstein, Ueber d. Gedichte
Th. 8torm8. l'rogr. Jägerndorf. 25 8.
4752) E. Schlaikjer, Gedichte v. 8tonn:
Hilfe 7, N. 33/4.
4752a) Th. Storm, Gedichte. 13. Aufl. B,,
Paetel. 262 S. 12». M. 4,50.
Andere niederdeutsche Lyriker.
4753) G. Wen dt, J. Wedde: Lotse 2, X. 18.
4754a) E. Kammerhoff, J. v. Wildenrath:
Heimat (Kiel) 12, 8. 252/8.
4754) K. Th. Gaedertz, H. Zeise: Nieder-
sachsen 7, S. 236/7.
Oesterreich.
K. Beck.
4755) L. Fränkcl, K. Beck: ADB. 46, S. 303/9.
4755a) M. Haupt, E. deutsch-ungar. Dichter:
BudapesterTBl. N. 246.
J. F. Castelli.
475«) E. Alt- Wiener Dichter: FrBlw. N. 34.
4756a) J. F. Castelli: DVolk.sblw, N. 4702.
47.56b) (= N. 4880.)
K. E. Ebert.
4757) A. Hauffen. Kleine Beitrr. z. Biograpliie
E. Eberts. (= Festschrift d. Ver. für Gesch.
d. Deutschen in Böhmen. (Prag, Calve.
191 8. M. 4,00|, 8. 50,6.)
4758) K. E. Ebert: Wiener Abendpost 1901,
N. 128.
4750) Dem Andenken K. E. Eberts: NFPr.
N. 13210.
J. Fercher von Steinwand. [Kleinfercher.]
47<M))Christel,Fercherv.8tein\vandal»Lyriker.
D. litt. Deutsch-Oesterreich (vormals ,D.
Ostmark») 2, N. 7.
H. Ton Gllm«
4761) H. Gilm, Gedichte. (Buchschmuck v.
Max Bemuth.) Innsbruck, Edlinger. XVI,
247 S. M. 4,00.
118
IV, 2. Lyrik.
4761a-4813
F. Grillparzer. (Siehe auch N. 6092-6107.)
4761a) F. Grillparzer, Ausgew. Gedichte.
(== Cottasche Handbibl. N. 15). St., Cotta.
VIII, 258 S. M. 0,60.
A. Grün. |A. A. Graf von Auersperg.j
4762) C. Glossy, A. Grün: JbGrillpGes. 11,
S. 105-24.
4762a) T. Haiusa, A. Grün. (= id., Bilder
aus d. dtsch litt. [Münster, Alphonsus
Buchhandl. 1901. 213 S. M. 1,20], S. 3-29.)
4763) M. Wolfram, E. ungedr. Manuskript
A. Grüns: NFPr. N. 13684.
K. M. Haidt.
4764) P. Wilhelm, K. M. Haidt; NFFr.
N. 13133.
4765) K. M. Haidt, Sein Vermächtnis. Poesie
u. Prosa her. aus seinem Nachlasse v. L. v.
Hörmann u. W. Madjera. Linz, Oester-
reich. Verlagsanst. XXVIII, 176 S. M. 2,00.
L. Halirsch.
4766) L. Anger, L. Halirsch: FrBlw. N. 66.
4767) ß. Holz er, L. Halirsch: JbGrillpGes.
12, S. 140-64.
R. Hamerling. (Siehe auch N. 5331-5347.)
4768) R M. Eabenlechner, Hamerling. (=
Litt.-Bilder d. Gegenw. Bd. 1.) Dresden,
Pierson. 12". VIII, 160 S. M. 2,00.
4769) E. ungedrucktes Gedicht E. Hamerlings:
WienerAbendpost 1901, N. 287. (Der Eegen-
bogen [1862]).
M. Hartmann.
4770) Schiller, E. österr. Dichter u. Politiker:
Wissen für Alle 2, N. 22.
0. Kernstock.
4771) J. Eanf tl. E. steyr. Lyriker: HPBll. 129,
S. 157-66.
Th. Koscliat.
4772) K. Lieb leitner: Ueber d. Dialektdichter
Th. Koschat: D Volkslied. 3, N. 10; 4, N. 1.
K. 0. Leitner.
4773) A. Schlossar, Nachlassgedichte K. G.
Leitners: WienZg. 1901, N. 263.
N. Lenau. (Siehe auch N. 5310-5312.)
Biographisches.
4774) M. vVrpad, Lenaus ungarischer Genius:
InternatLB. 9, S. 173/5.
4775) G. E. Barthel, N. Lenau u. J. Sturm:
Janus 1, S. 111/3.
4776) id., N. Lenau u. .1. Sturm: Haus &
Schule N. 37.
4777) Carola Belmonte, D. Frauen im Leben
Lenaus: FrBlw. 1901, N. 230.
4778) id., E.Freundin Lenaus: ib. N. 17. (Karo-
line Unger.)
4779) Leo Berg, Zu Lenaus 100. Geburtstage:
VossZgB. X. 32.
4780) A. V. Berger, N. Lenau: XFPr. X. 13639.
4781) id.. Wie Grillparzer über Lenau dachte:
JbGrillpGes. 12, S. .3-14.
4782) A. Bettelheim, Lenau u. Bismarck:
NationB. 18, S. 663/9.
4783) J. Blaschke, Lenau u. Beethoven:
Musik 1, S. 1983/8.
4783a) id., Lenaus Gedichte in der Musik:
XMusikZg. 23, S. 225/6.
4784) E. Boxberger, Lenaus Leben u. Werke.
Xeue [Umschlag-]Ausg. {= Hempels Klassi-
kerbibl. X.714.) L., Verl. v. Hempels Klassi-
kerbibl. 80 S. M. 0,25.
4785) M. Bräss, Csatad, d. Geburtsort Lenaus:
Daheim 38, X. 45.
4786) E. Castle, X. Lenau. Z. Jh.-Feier seiner
Geburt. L., Hesse. A^II, 120 S. Mit 9 Bild-
nissen. M. 1,50. |[E.M. Meyer: ZDPh. 34,
S. 412/3; J.Frank:ZEealschulw.27,S. 739-41;
L. Kiesgen: LittWarte. 4, S. 126; F.
Mehring:XZSt.20''',S. 627/8; LCBl.S.987/8.]!
4787) id., Lenau: Zeitw. .32, S. 90/1.
4788) i d. , Lenau und Ferd. Kürnberger :
JbGrillpGes. 12, S. 15-42.
4789) E. Charmatz, Lenau u. seine Zeit:
NBahuen. (Wien) 2, S. 500/3.
4790) Christel, X. Lenau: D. litt. Deutsch-
Oesterreich 3, X. 4.
4791) E. Ely, X. Lenau als Kulturkämpfer:
XBahnen. (Wien) 2, S. 508-12.
4792) A. W. Ernst, Lenaus Frauengestalten.
St., Krabbe. VIII, 410 S. M. 5,00.
4793) K. E. Franzos, Eeliquien v. X. Lenau:
DDichtung. 32, S. 251/2.
4794) P. Friedrich, X. Lenau: XorddAZgß.
X. 188.
4795) A. Geiger, X. Lenau: AZgB. X. 184.
4796) Th. Gesky, Lenau als Xaturdichter.
L., Gracklauer. III, 58 S. M. 1,50.
4797) A. Frhr. v. Gleichen-Eusswur m,
Xikolaus Lenau: MagdbZgß. X. 407.
4798) id., X. Lenau: XWTBl. X. 222.
4799) id. , Lenau in d. Gegenw. : XBahnen. (Wien)
2, S. 513/7.
4800) C. Gl 0 SSV, Lenau in Wien: XFrPr.
X. 13640.
4801) E. V. Gottschall, Lenau. (= ÜB.
X. 4330). L., Eeclam. 100 S. M. 0,20.
4802) id., I). Frauen im Leben N. Lenaus:
X&S. 102, S. 362-96.
4803) Leo Greiner, Lenau: Lotse 2, X. 18.
4803a) A. Grün, X. Lenau. Lebensgeschichtl.
Umrisse. Her. v. J Prölss. (= Cottasche
Handbibl. X. 21.) St., Cotta. 195 S. M. 0,50.
4804) A. Hage manu, Lenau in Amerika:
OstdtschEsW. N. 223.
4805) E. Hammer, Lebensgeschichtliches:
XBahnen. (Wien) 2, S. 495/8.
4806) H. Hango, X. Lenau: JbGrillpGes. 12,
S. 1/2.
4807) Hartberg, Lenaus Geigen: DVolksblW.
X. 4895.
4808) L. Hevesi, X. Lenau: FrBlw. N. 219, 283.
4809) id., Lenau u. d. Ungarn: PesterLloyd.
N. 193.
4810) H.Holewa, Lenaus Muse: NFrPr.N.13636.
(Sophie Löwenthal.)
4811) E. Holzer, Lenau: WienerAbendpost
N. 184.
4812) L. Kellner, Aus d. Leben N. Lenaus:
KathSchulZg. (Breslau.) 19, X. 32.
4813) A. Klaar, X. Lenau: NWTBl. 1901, X.280.
4814-4841
IV, 2. Lyrik.
11^
4814) id., Nile. Lenau: VoHHVg. N. 375.
4815) O. Klein-HiittinKen, Das Liebesleben
Hölderlins, LenauH u. Heine« (JHL. 1901
IV 2 : (i7, 1U5). ||W. Horniann: LK. 4,
S. 128Ö-90; Th. Ebner: ZHiklierfreunde, l)\
S. 241/2.]|
4816) C. V. K lenze, The treatment of nature
in the works of N. Lenau. Chicago, Uni-
verwity l'ress. 83 8. 75 c.
4817) O. liadendorf, Zu Lenaus Gedächtnis:
Grenzb. 3, S. 3(13-71.
4818) F. ]-.ainpadiu8, N. Lenau. L., .Steffen.
10 S. M. 0,20.
4819) F. Lienhard, N. Lenau: Turmer 4*,
• S. f. 17-27.
4820)W.Madjera,NikoIau8Lenau:I)Volk8blw.
N. 48Ö9.
4821) F. Mehrnig, N. Lenau: N/st. 20*,
S. r.77-81.
4822) A. Müller-Guttenbrunn, N. Lenau
u. seine Heimat: DHeimat. f)'^, S. Mö-üOB.
4823) id., Nikolaus Lenau u. seine Heimat:
DZgW. No. 10907.
4824) id., Im Geburtsort Lenaus: DHeimat;')',
S. 547-r)3. (Siehe auch N, 4785.)
4825) C. Müller-Kastatt, Lenau u.d. Frauen:
TagB. N. 375. (Vgl. auch N. 4777, 4792,
4802, 4815.)
482«) 1). Paul, N. Lenan: FrZg. N. 222.
4827) F. Philips, N. Lenau: ML. 71, S. 249-50,
257/8, 268/9.
4828) J. E. Poritzky, Lenau: Zeitgeist N. 32.
4829) 11. Preuss, N. Lenau. B., Weichert,
ötiS. M. 1,00. (Aus: „Lenaussümtl. Werke''.)
4830) .1. Proelss, Lenau u. Cotta: AZgB. N.182.
4831) A. Radicz, Lenau in ({munden: Reichs-
wehr N. 3057.
4832) F. V. Saar, D. Grab in Weidling.
(Gedicht): DHeimat 5'^ S. 605.
4S32a) S. Saly-Stern, La vie d'un po^te. Essai
sur Lenau. Paris, Calmar-Levv. 224 S.
Fr. 3,50.
4832b) L. Schön hoff, Polit. Nachklänge z.
Lenaufeier: Tag N. 381.
4833) S. Schultzenstein, N. Lenau: Magdeb-
ZgB. N. 32.
4834) ü. Stoessl, Lenau: Wage 5, N. 33.
4835) K. Strecker, Lenau: TglRsB. N. 187/8.
4836) id.. Französische Lenau-Litteratur: ib.
N. 184/5.
4837) C. F. van Vleuten, Lenaus Geistes-
krankheit: Kultur (Köln) S. 145-58.
4838) 0. F. Walzel, N. Lenau: DRs. 112,
S. 190-208.
4838 a) W i 1 m s , Schilf -Lottchen : NTBls*. N. 185.
4889) N. Lenau: Alte Glaube 3, N. 36.
4840) N. Lenau u. Esterka Axamit: A. Brülls
populärwissenschaftliche MonatsBll. 22, N. 10.
4S4ü a) N. Lenau u. Marie Behrends : DZgB. N. 1 88.
4841) Lenau als (xeschäftsmann: Wiener Abend-
post N. 185.
4842) Lenaus Geigenspiel : KathSchulZg. (Bres-
lau) 19, N. 33.
4843) Lenau als Geiger: Wiener Abendpost
N. 175. (Siehe auch N. 4807.)
4844) N. Lenaus Selbstbekenntnisse: Janus 1,
8. 98-100.
Briefe.
4845) M. N ecker, Lenaus Briefe. Mit e. ungedr.
Briefe u. e. Stammbuchbl.: NWTBl. N. 220.
4846) A. Schlossar, Zwei ungedr. Briefe
Lenaus: Wiener Abendpost N. 182.
4846«) Zwei J.ienaubriefe an d. Ehepaar R«tii-
beck: NTBlst. N. i89.
4847) Zwei Briefe Emilic Reinheck« an K.
Evem: NFPr. N. 13636.
BibliographischeR.
4848) K, (Jesky, Verzeichnis litt. Erscheingn.
von u. über N. Lenau. L., (track lauer. 7 8.
M. 0,30. (Aus: N. 4796.)
4849) D. Lenau-Tag in d. dUich. PreKM.«: LE. 1.
N. 1624/7.
Werke.
4850) N. Lenaus sämtl. Werke. Mite, biograph.
Einleit. v. O. F. Gensichen: St., Dtsch.
Verlagsanstalt. XXIV, 373 8. M. 2,00.
4851) id., Sämtl. Werke in 2 Bdn. Mit Bildni»,
liebensgesch. u. Würdigung d. Dichters. Her.
V. E. Castle. L., Hesse. 190(J. LX 342,
376 S. M. 1,25. |F. Streinz: ZÖ(}. 53,
S. 228-33.11
4852) id., Ausgew. Gedichte. Buchschmuck v.
H. Flintzer. L., H. Seemann Nacbf. 16".
182 S. M. 3,00.
4853) id., Gedichte. St., Krabbe. 16». X, 452 8.
M. 3,00.
4854) id., Ausgew. Dichtgn. Halle. GesenioM.
XI, 232 S. M. 3,50.
4854a) id., Gedichte. Vollständige Samml. (-=
Hempels Kla.ssikerbibl. N. 717-22.) L., Verl.
v.HempelsKlassikerbibl. XVI,415S. M. 1,50.
4854b) id., Gedichte. Auswahl. (= Hempels
, Klassikerbibl. N. 715/6. ebda. VII, 20ü 8.
M. 0,50.
4854c) id., (iedichte. (= Cottasche Handbibl.
N. 17.) St., Cotta. 327 S. M. 0,80.
A. Hayr.
4855) K, Do man ig, A. ^fayr: Dichterstiuimen
d. Gegenw. 16, N. 7.
A. Meissner.
4856) J. Altburg, Z. Erinner, an A. Meissner:
Böhmerwald 2, N. 3.
4856a) K. Pro 11, Aus meiner Briefmappe:
DArbeit. 1, N. 10/1. (Briefe y. A. Meissner
u. J. Rank.)
4856b) Bunte Reste: DDichtung. 32, 8. 101/4,
147-51. (Enthält u. a. Briefe v. A. Meissner.)
St* Mllow. [St. von Millenkovics.]
4857) R. Holzer, St. Milow: Wiener Abendpost
N. 286.
Betty Paoli. | Elisabeth Glück.]
4858) F. Ilwof, Betty Paoli und E. Frhr. v.
Feuchtersieben: JbGrillpGes. 12,8. 199-211.
J. Pfeifer.
4859) A. Pichler.E. Tiroler Dichter: WienZg.
1901, N. 116.
A. Pichler.
4860) F. Beck, A. Pichler: Kalender d. dtsch.
Schulver. 16, 8. 2-12.
4861) B. Münz, A. Pichler: OITR. 28, S. 87-109.
1^6
IV, 2. Lyrik.
4861a-4ÖÖ4a
4861a) K. V. Thal er, Briefe v. A. Pichler:
NFPr. N. 13484.
4861 ft) A. Pichler, D. Sturmjahr. Erinner,
aus d. März- u. Oktobertagen 1848. B.,
Meyer & Wunder. II, 181 S. M. 2,50.
A. Radnitzky.
4862) K. V. Strehle, A. Eadnitzky, e. Salzburg.
Dialektdichter: WienZg. 1901, N. 68.
S. F. Sanier.
4863) D. Urbild weiland G. Biedermayers (S.
F. Sauter): MünchenerNN. N. 163.
4864) Improvisationen v. F. Sauter: DDichtung.
32, S. 30/2.
4865) S. F. Sauter, Ausgew. Gedichte. Her. v.
E. Kilian. (= Njbl. d. bad. bist. Kom-
mission: NF. 5.) Heidelberg, Winter. XXX,
78 S. M. 1,20. i[F. Sandvoss: PrJbb. 108,
S. 156/9.11
M. L. Schleifer,
4866) H. Eeimer, Mathias Leopold Schleifer.
Aus seinem Dichterleben: VossZgB. N. 16.
J. Schön.
4867) K. Glossy, Noch e. Dich ter- Jubiläum :
NFPr. N. 13745.
J. 0. Seidl.
4868) A. Schlossar, J. G. Seidl: WienZg.
N. 164.
4868a) (= N. 4880.)
F. Stelzhamer.
4869) H. Bahr, Stelzhamer: NWTBl. N. 319.
4869a) A. ßettelheim. Fünf Briefe v. F. Stelz-
hamer an Cotta. 1851—72: AZgB. N. 2»7.
4870) K. Bienenstein, Franz Stelzhamer. E.
Jubiläumsblatt: NorddAZg». N. 280.
4871) M. Burckhard, F. Stelzhamer:
ZeitWief>Zg. N. 58
4872) A. V. Ehrmann, F. Stelzhamer: NFPr.
N. 1373«.
4873) ß. H olzer, F. Stelzhamer: Wiener Abend-
post N. 275.
4874) H. Lambel, F. Stelzhamer: AZgB. N.287.
4875) H. Sittenb erger, Z. Erinner, an F.
Stelzhamer: JbGrillpGes. 12, S. 175-90.
4876) Zwei Briefe Stelzhamers an J. v. Traun:
ZeitWienZg. N. 54.
A. Trabert»
4877) F. Fiebert, A. Trabert als Lyriker:
LittWarte. 3, S. 427-37.
4878) R. V. Kralik, A. Trabert: KulturW. 3, N.4.
4879) Ad. Trabert: Hessenland 16, S. 18-20.
J. N. Vogl.
4880) W. Capillieri, Oesterr. Litteraturbilder:
OesterrJb. 26, S. 1-25. (Erinuer. an J. N.
Vogl, Joh. Gabr. Seidl u. Castelli.)
4881) A. Petak, J. N. Vogl: NFPr. N. 13718.
4882) J. Peter, J. N. Vogl: Böhmerwald 4,
N. 11.
4883) E. Probst, J. N.Vogl: JbGrillpGes. 12,
8. 165-74.
4884) H. Schoeppl, Joh. Nep. Vogl: Oesterr-
VolksZg. N. 37.
4885) H.Wag n er, J. N.Vogl : OstdtschRsW. N. 37.
4886) Joh. Nep. Vogl: DZgW. N. 10812.
4887) J. N.Vogl: ZOe8terrVolksschulw.l3,N.2/3.
4888) D. Vater d. Ballade: NWTBl. N. 308.
(J. N. Vogl.)
4889) J. N. Vogl, Lyr. Gedichte, Balladen u.
Erzählungen. Wien, Konegen. XVI, 318 S.
M. 3,50.
4889a) id., Schnadahüpferln. (= NationalBibl.
N. 312.) Wien, Daberkow. 88 S. M. 0,20.
Rheinland.
4890) M. Koch, K. Simrock: Türmer 4«,
S. 620/8.
4890a) A. Kohut, K. Simrock u. H. Heine:
Kultur (Köln) 1, S. 299-307.
Sachsen.
4891) Johann, König v. Sachsen, Dichtungen.
Her. V. Carola, Königin- Witwe v. Sachsen.
L.. Tauchnitz. XV, 260 S. Mit Bildnis u.
l Fksm. M. 3,00.
4892) Philateles (Johann, König v. Sachsen):
Unsere Heimat 1, S. 68-70.
4893) M. Zschommler, E. sächs. Kommers-
liederdichter: LZgB. 1901, N. 108. (KHinkel.)
4894) Weihe d. Röder-Denkm. in Johanngeorgen-
stadt: Unsers Heimat 1, S. 53/4. (Lyriker
d. Erzgebirges.)
Schwaben,
4895) A. Schulte, M. R. Bück: ADB. 47,
- S. 333/4. (Schwab. Dialektdichter.)
4895a) Ed. Hiller, Dialektdichter: NTBlst.
N. 272. (Vgl. auch: SchwäbKron. N. 539;
SchwäbAlbBll. 14, S. 406.)
4896) E. Paulus, Heimatkunst. Neue Lieder
u. Elegien. St., Cotta. VIII, 94 S. M. 1,20.
4897) W. Eggert, Chr. Wagner: LittWarte. 3,
S. 652/4.
4897a) Freimund, Chr. Wagner: Der Heide
1, S. 187/8.
4898) G. Seuffer, Dialektdichter: SchwäbKron.
N. 236, 446. (S. auch NTblst. N. 119.)
Schweiz.
4899) G. Keller, Ges. Gedichte Bd. 1. 15. Aufl.
(= id., Ges. Werke Bd. 9.) St., Cotta. 290 S.
M. 3,00.
4900) L. P. Betz, H. Leuthold. (= N. 22,
S. 122-35.)
4901) K. E. Franzos, Zu C. F. Mevers Lvrik:
DDichtung. 31, S. 243-50.
4901a) H. Kraeger, C. F. Meyer. Quellen u.
Wandlungen seiner Gedichte. (JBL. 1901 IV
2:151.) |[A. Ehrenfeld: LE. 4, 8. 786/7;
R. M. Meyer: Euph. 9, S. 206/8.] |
4902) Gull lau d, Dramnor [F. v. Schmid|:
Semaine litt. N. 430/1.
4903) R. S e i d 1 e r , Einiges über H. Hugendubels
Dichtgn.: DPBl. 35, S. 404/5.
Thüringen.
4904) T. Halusa, R. Baumbach. (= N. 4762a,
S. 149-64.)
4904a) R. Baumbachs Dichtgn.: Mädchenschule
14, S. 189-206.
40041)-4!iSI
1\','J. I,vrik.
121
41M)4h) H. I'.iiumbacli, Kriip u. Tinten Iah«,
(ü'diclit«'. 17. TiiUHt'iul. St., (!ott!i. 1','".
\'I1. 128 S. M. 3,00.
4!K>4c) id., Lic<ler o. fahrenden (JeHcIlen. 4?,
Tausend, ebda. I,>". VF, LH)') S. M. 1,'Jn.
4iMl4(l) id., Spielniann.slicder. 2;"». TauHend.
el.da. 12". 8:5 S. M. 3,()<).
Westpreusscn.
4!M>r)) .1. lIiMTiiiaiin, K. i)aii/iK'or Volk.sdichter.
.Vusgiw. J.,ieder. Her. v. W. Dom. Danzig,
K'afcinami, VIII. ;5S S. M. I.tH).
/eit.geiiössisclie Dichtung:
Allgcineineg.
mm U. V Gottschall, D. Ivr. .TüngstdeutHh-
land, (= N. 3818, I5d. 4, S. i;;37-:2.)
4JM)7) 11 . l{e II z m a n n , Dtsch. Lvrikerd. Gegenw. :
(}(■«(. 6>, N. 49.
4007a) .1. E. V. Grotthu», Dtsch. Lyrik:
Tünner.lb. S. 388-97.
4»0S) K. E. Taube rt, Zur Charakteristik der
Wagnerschen u. niod. Lvrik: lUieinMusikZg
3. N. 27.
4900) H. Landsberg, Die neue Lyrik. (=id.,
Nietzsche u. d. dtsch. Litt. [L., Seemann.
139 S. M. 2.00] S. 8(i-120.)
4J)I0) L. Adelt, Z. neueren Lyrik: ZeitW. 31.
S. 10/2.
4011) R. Schick(51e, Deutschlands Dichtern.
.\rtisten: Eitt Warte. 3. 8.79-83.
4012) Th. V. .Sosnosk V, Öecessionslyrik: AZgB.
N 41/2.
4012a) 11. Braungart, Secessionslyrik: Frei-
statt i, S. 196/7. (Gegen Th. v. Sosnosky.)
491S) r. Niicke, Z. homosexuellen Lyrik:
AKriminal Anthropol. 10, S. 283/5.
4914) P. V. Schönthan, Angewandte TiVrik:
FrlJlw. 1901, N. 22. (I'eberbrettl-Lieder.)
401.'») A. Keller, liebende Bilder u. lebende
Eieder: llheinMusikZg. 3, N. 8.
401«) r. Zschorlich, Eebende Lieder: ZeitB. 1
1', S. 24/5.
Ältere (Jriippe.
4917) C. Hage mann, Busch d. Dichter: Sfld-
westdtschHs. 2, 8. 301/ti.
4918) E. Heilborn, W. Busch: NationB. 19,
S. 43.M1.
4919) M. Pfeiffer, M. Greif: LittWarte. .3,
S. 514/7.
4919 a) T. Haiusa, M. Greif. (= N. 4762 a,
8. 126-38.)
4920) A. PöUmann, M. Greifs Naturlvrik:
HPßU. 127, 8. 114-28.
4920a) M. Greif, Neue Lieder u. Mären. Mit
e. Bildnis d. Dichters nach e. Gemälde von
W. Trübner. L., Amelang. 12". L\, 299 8.
M. 3,50. jfF. Sandvoss: Geg. 62, N. 48.]
4021) E. Grisebach, D. neue Tannhäuser.
21. AuH. Mit d. Porträt d. Vf. nach M.
Liebermanns Pastellgemälde. St., Cotta.
201 S. M. 3.00.
4922) K. Storck, O. v. Leixner: DHeimat. 5«,
8. 233-44.
4023) O. V. Leixners ausgewählte poetische
Werke. 3 Bde. B., Janke. 135,111,115 8.
M. 6,00. |K. Storck: Türmer 1«, S. 432 4.]
4024) 1). Bach, H. Eorm: ZeitWienZg. N. 67.
4025) A. Fried mann, H.Eorm: Wiener Abend-
post 1901, N. 181.
Jahrnberioht« fQr neuer« dentiohe Littentargesehiobte,
472«) B .Mfinz, H. I.H>rm: .IM Jrillp({o«. 1|,
S. 184-22.'.
4027) Susanne Kubinstein, H. LorniH Welt-
anschauung: InU*rnutLB. 9, N. 1.
492S) (). Wittner, H. Lorm: WisMen für Alle
2. N. 53.
492») H. Lorm: Hilfe 7, N. 34.
4980) M. Schneidewin, Albert Mö»er:
Hannov(/urier N. 2.375r). ,
40S1) .Vrnold Ott, (Jedichte. B., Fontane. VI,
2(K) S. M. 3,0<). [A. BeetHchen: LE. 4
S. 1651/3; M. Fleischer: LCBIB. S. 351. i'
4032) H. Lindau, Alb. Roffhak: NAH. m.
S. 93-100.
4938) E. Huselka, F. Saar als Lyriker: NFPr.
N. 13325.
4984) E. K reo WS ki, L. Schanz: LE.4, 8.1 149-51.
4985) H. Glflcksmann, Poet und Politiker:
N WTBI . 1 90 1 , N. I r.8. ( A . Träger. )
4986) Ch. Schmidt, H. Vierordt: Erwinia 9,
X. II.
4937) Zwev Gedichte v. H. Vierordt: Gottsched-
Halle i, S. 31 2.
4938) 11. Vierordt: Gemmen u. Pasten. Tage-
buchbll. aus Italien. Heidelberg, Winter.
1901. 12". VHl, 1508. M.2,00. (F.Sandvoss:
PrJbb. 107, S. 565 6; Rieh. Weitbrecht:
LCBIB. S. 101/5.1
Socialistlsche Lyriker.
4030) K. Kinzenbach, Suriali.st. Lvriker:
Pfarrhaus 18, 8. 8l;4.
4040) L. Früukel, J. Audorf: ADB. 46, 8.82/4.
4941) M. Wittich, M. Kegel: Hiltte I, S. ^M.
Jüngere Gruppe:
H. BonzDiann, H. Itethge.
4942) L. Kiesgen, H. Benzmann: LittWarte. 3
8. 740/.3.
4943) E. A. Regener, H. Benzmann: Stimmen
d. Gegenw. fEberswalde) 1901, September.
4944) id., H. Benzmann: NStettinerZg. N. 58.
4945) K. Busse, Aus pommerscher Heide:
DHeimat. 5', S. 45:')-64. (H. Benzmann.)
4946) H. Benz mann, H. Bethge u. M. Boelitr:
DHeimat. b\ 8. 728-36.
4947) H. Bethge. D. Feste d. Jugend. E. Ge-
dichtbuch. Mit Zeichngn. v. .1. M. Olbrich.
B., Schuster & Loeffler. 1901. 179 S. M. 3,00.
|[A. K. T. Tielo: LE. 1, S. 640/1. i
0. J. Bierbau m.
4948) H. Me ver - Benfev, Bierbaum als Lv-
riker: ML. 7t, S. 129-31, 140^2.
4949) A. K. T. Tielo, Bierbaum als Lyriker:
Lotse 2, N. 39.
4950) L. Weber, Bierbaum als Lvriker: Kw.
15", S. .320 3.
4950a) O. J. Bierbaum, Irrgarten d. Liebe.
Verliebte, launenhafte u. moralische Lieder.
Gedichte u. Sprüche aus d. J. 1885-190(.>.
Buchschmuck v. H. Vogeler-Worpswede. L.,
Insel- Verlag. 16". XXIII. 360 S. M. 1,00.
E. T. Bodniann. M. Boellts. C. Bulcke.
4951) E.V. Bodmaun, Neue Lieder. Mit Buch-
schmuck v. Th. Th. Heine. München, Langen.
102 S. M. 3,0«1. IfH. Benz mann: LCBI««.
S. 573»;.^
XIU.
16
I2ä
IV, 2. Lyrik.
i052-50ni
4952) (== N. 4946.)
4952 a) H. C. Jüngst, M. Boelitz: Rheinlls. 1,
N. 11.
4953) L. Sehr oc der, M. Boelitz: Nieclersachsen
7, S. a.'{3/4.
4954) V. Philips, C. Bulcke ii. Aonos Miegol:
ML. 71, S. ;553,r).
C. Busse. G. Busse-Palma.
4955) A. F. Krause, C. Bus.se als Lyriker u.
Erzähler: MBllDL. 6, S. 116-22.
4955 a) P. Witkop, K. Busse: Litt Warte. 3,
S. 539-45.
49551») C.Busse, Gedichte. 5. Autl. St., Cotta.
X, 178 S. M. 3,00.
4956) Ct. Busse-Palma, Zwei Bücher. Liebe
u. a. Gedichte. St., Cotta. 131 S. M. 2,00.
H. Conradi. M. Dauthendey.
4957) L.Fränkel, H.Coiiradi: ADB. 47, S. 511/5.
4958) A. MüUer-Bruck, M. Da\ithendev.
(= N. 3S42, S. 12-23.)
R. Dehmel.
4959) W. Lentrodt, R. Dehmel: Volkserzieher
6,. S. 46/7.
4960) R. Schaukai, Dehmel: ML. 71, S. 4/5.
4961) A. K. T. Tielo, E. Dehmel: Janus 1,
S. 146-53.
4962) S. Simchowitz, E. Dehmel: Kultur
(Köln) 1, S. 47-53.
4963) E. Dehmel, Offner Brief an S. Simcho-
witz: ib. S. 47-53.
4964) L. Weber, E. Dehmels Gedichte: K\v.
15', S. 144-56. (Mit Proben.)
4965) E. Dehmel über sein Gedicht „Befreit":
Musik 1, S. 1461/2.
4966) E. Dehmel, Ausgew. Gedichte. Nach dem
Inhalt geordnet. Mit dem Bilde d. Dichters
V. P. Behrens. B., Schuster & Loeffler. 16".
154 S. M. 1,00.
0. Falke.
4967) W. Lobsien, G. Falke, ItzehoerNachr.
N. 43.
4968) A. K. T. Tielo, G. Falkes Verse: Lotse 2,
N. 38.
4969) G. Falke: LechnersM. 13, N. 10.
4970) G. Falke, Hohe Sommertage. Neue Ge-
dichte. Hamburg, Janssen. VIII, 106 S.
M. 3,00.
C. Flaischlen. St. George.
4971) H. B e n z m a n n , C. Flaischlen : DHeimat. 5,
S. 261/5.
4972) W. Holz am er, C. Flaischlen: LE. 4,
S. 1596-1601.
4973) L. Klag es, St. George: Lotse 2, N. 11.
4974) H. Üb eil, St. George: Wiener Abend-
post N. 106.
4975) id.. Neues v. St. George: Lotse 2, N. 49.
4976) K. Zwymann, 1). Georgesche Gedicht.
B.. Edelheim. 153 S. M. 2,50. I [E. M. M e y e r :
DLZ. 23, S. 2714/6.]!
K. Henckell.
4977) H. Benzmann, K. Henckell: DHeimat.
5^ S, 423/9.
4978) E. Dichter, d. sich gemausert hat:
SclnvEs. 2, N. 5.
4979) K. Henckell, Gedichte für d. Volk. K.
Auswahl. Buchschmuck v. Fidus. Zürich,
Henckell. 78 S. nnt Abbildgn. M. 0,30.
4980) K. Henckell, Aus meinen Gedichten.
Buchschmuck v. Fidus. Zürich, Henckell.
76 S. M. 1,00.
A. Holst. A. Holz. W. Hol/anier.
4981) ¥. Poppenberg, Minnesangs Frühling:
NDEs. 13, S. 895/6. (A. Holst, A. Paquet.)
4982) A. Bartning, A. Holz: Lotse 2, N. 23.
4983) A. K. Müller. A. Holz u. J. Schlaf:
BreslauerZg. N. 268.
4984) K. H. Strobl, A. Holz u. d. jüngstdtsch.
Beweg. (= Mod. Essays. Her. v. H. Lands-
berg N. 19.) B., Gose & Tetzlaff. 38 S.
M. 0,50.
4985) A. Holz, D. Blechschmiede. L, Iiisel-
Verl. 4". 147 S. M. 3,50.
4986) F. W. V. Oesteren, Willi. Holzamer:
N Bahnen. (Wien) 2, N. 8.
4987) St. Zweig: W. Holzamer': ML. 71, S. 297/8.
4988) H. Benz mann, W. Holzamer: DHeimat.
5'^, S. 673/8.
L. Jacobowski.
4989) H. Benz mann, L. Jacobowski: Hamb-
CorrespB. 1901, x. 3.
4990) G. Brandes, L. Jacobowski: TagB. 1901,
N. 203.
4991) H. Friedrich, L. Jacobowski. E. mod.
Dichterbild. (JBL. 1901 IV 2:261.) |iH.
Maync: LE. 4, S. .355/6.]|
4992) G. Heine, Aus L. Jacobowskis Nachlass:
ChristlWelt. 16, S. 837/8.
4992 a) M. Messer, L. .Jacobowski. (= N. 5006,
S. 143/8.
4993) O. Eeuter, L. Jacobowski. (JBL 1901
IV 2 : 2.59.) |[ALBl. 11, S. 625/6.] |
4994) L. Jacobowski im Lichte des Lebens.
Her. V. Marie Stona. (JBL. 1901 IV 2 : 260.)
i[A. Sauer: Euph. 9, S. 264/5; G. Minde-
Pouet: HMBllPosen. 3, S. 130.]|
4995) L. Jacobowski, Ausklang. Neue Ge-
dichte aus d. Nachlass. Her. v. E. Steiner.
Minden, Bruns. 1901. VIII, 203 S. M. 2,50.
||H. Benzmann: LCBR S. 55/6; E. M.
Mever: DLZ. 23, S. 1214; A. K.T. Tielo:
LE."4, S. 1219-20.]|
4996) id., Stumme Welt. Symbole. Skizzen
aus d. Nachlass. Her. v. E. Steiner, ebda.
1901. VII, 136 S. M. 1,75. |[M. Fleischer:
LCBIB. S. 116; E. M. Mever: DLZ. 23,
S. 1214.]| ' .
D. Ton Liliencron.
4697) L. Berg, D. v. Liliencron u. d. mod.
Lyrik. (= N. 214, S. 309-24.)
4997a) F. Gregori, I). v. Liliencron: D Volks-
stimme 13, S. 174-80, 235-42, 302/8, 362/9.
4998) A. Klaar, D. v. Liliencron: Tagesbote
aus Mähren N. 381.
4999) G. Kühl, Liliencron. (= Mod. Essavs.
Her. V. H. Lands her g. N. 21.) B., Gose
& Tetzlaff. 33 S. M. 0,50.
5000) Karl Lamprecht. D. v. Liliencron:
NFPr. N. 13350.
5001) A. Lindner, D. v. Liliencron: FrBlw,
1901, N. 151.
5002-5041
n', 2. Lyrik.
128
r>(M>2) II. Meyer-Beiifev: Liliencron als Ly-
riker: ML. 7L S. 27Hlb, 281,:..
5008) K. l'ipcr, Z. KüiiHtlerprobleni d. l'ogg-
frt'.ltlu'liters: SiUlweBtdtHcJiK.s. 2, N. 2.
r>(M»4) A. 8tuiii«las, I). v. Liliencron: DZsclir.
15. S. 423-35.
F. Lienhard. J. H. Mackay. W. Madjera.
5ü()5) F. Lienhard, Oediclite. L üesamtausg.
n., Meyer & Wunder. ¥111,28.5 8. M. 3,00.
||Ad. Stern: DHoiinat. 5*, S. 470/3.11
MHW) M. Messer, 1). l)ichU>r d. Anarchismu.«,
(~ id., Mod. Essays. [Dresden, Reissner.
VlIT, 279 S. M. <i,00|, S. 49-80. (Mackay.)
5007) Christel, W. Madjcra: Lechners Mitteil.
13, N. 12.
A. Nonibcrt. A. Pnqnet. R. Presber.
:m)H) (i. Kühl, .Momhcrt: (ies. 4, S. y7-l08.
5(8)9) Lvskirehen: Mombert: Rheinlande 1902,
-Vprilheft.
.'>009a) A. Mombert, D. Denker. Minden,
Bruns. 1901. 189 S. M. 2,r>0. IjK. R er-
ger: LCBIB. S. 6/7.1
5010) C. Busse, Neue dtsch. Lvriker. Bd. 1/2.
A. Paquet, A. Holst. B, Gröte. XI, 124 S.;
VII, 119 S. ti M. 2,00. (fTh. Schäfer:
LE. 4, S. 1363/4; M. Fleischer: LCBIB.
8. 303.JI
.-,010 a) (= N. 4981.)
5011) R. Presber, Aus d. Land d. Liebe.
Gedichte. Buchschmuck v. W. Caspari.
B., Dr. Eysler. 1901. 188 S. >L 3,00. i|K.
Berger: LCBIB. s. 5/6. ||
5011a) id., Media in vita. Gedichte. St., Cotta.
4". 187 8. M. 2,50.
P. Renier. R. M. Rilke. H. Salus.
5012) H. Müller, P. Remer: Mähr-Schles-
C()rrcs|). N. 2r)8.
.5(>i:{) :M. Frhr. v. Münchhausen, K. M. Rilke:
DZschr. If), 8. 428-30.
.5014) .1. Scherek. B. M. Rilke: FrBlw. N. 331.
5015) Maus Müller, H. Salus: Mähr-Schles-
Corres])B. X. 2.
501«) P. Wertheim er, Hugo Salus-Heft.
(= Dtsch. Dichtg. u. Kunst. Her. vom Ver.
z. Verbreit, geniciiinüt/. Kenntnisse in Prag
N. 3.) Prag, Calve. 32 S. M. 0,60.
501Ha) H. Salus, Ehefrühling. Buchschmuck
V. IT. Vogeler-Worpswede. L., Diederichs.
8.3 S. M. 2,00.
501Kb) id. , Ernte. München, Langen. 119 S.
yi 2,00.
R. Scliaiikal. R. Sckick<^le.
5017) A. Dauegger, R. Scliaukal: Ges. 3,
S. 204/9.
5018) V. Fleischer, R. Sihaukal: ^>eistatt 4,
S. 131/2.
501») F. Fischer, R. Schaukai: SalzburgerTBI.
50-_»0) B. Holzer, R. Schaukai: WienerAbeud-
po-st X. 55.
5021) H. 3lüller. R. Schaukai: Mähr-Schles-
CorrespB. N. 2.
5022) R. Scliankal, Wie ich ward u. bin:
(irs. 3, S, 209-11,
.5022a) R. Schaukai, Pierrot u. Cotombinc
oder da« Lied v. d. Khe. K. Reigen Verse,
mit Buchschmuck v. H. Vogcler-Worpttwedo.
L., H. Seemann Nachf. 63 S. M. .\00.
5023) H. Wendel, E^n^ Schick^^: Ges. 2.
S. 221/6.
.-,023a) R.Schick^ld (P. Savreuxj, Sommer-
nächte. Gedichte. StrasMburg, BeuMt. 70 H.
M. 2,00. |(H. Benzmann: LCBl». S.
73/4.]
E. Prinz von Sehönaich.Carolath.
5024) 11. Friedrich, Prinz Emil v. Hchrmaich-
('arolath. B., (^ronbach. 74 8. M. 1,00.
5025) K. Knodt, Prinz E. Schonaich-Carolath:
MBllDL. 6, N. 7.
5026) A. F. Krause, Schßnaich-Carolath : Osten
2, X. 4.
5027) id., Prinz Emil v. Schönaich-CaroIath:
UL&M. 87, X. 27.
5028) F. Baron Paumgarten, Prinz Emil
V. Schönaich-C'arolath: Wiener XeuigkeiU»-
Weltbl. X. 71.
5029) M. V. Stern, Prinz K. v. SchOuaicIi-
Carolath: Türmer 4«, 8. 16-23.
5030) M. Thiele rt, Prinz Emil zu Schonaich-
Carolath: ML. 71, S. 105/6.
5031) E., Prinz v. Schönaich - Carolatli,
Dichtungen. 6. Aufl. L., G. J. GOscbeu.
V, 296 8. M. 4,00.
6. SchUIer. K. Spitteler. M. ron Stern.
.5032) E. Schlaikjer, E. junger Lvriker: Zeit*.
11, 8. 727/9. (G. Schüler)
5032 a) = X. 5037.
.5033) Th. Baeschlin, Meiniat u. kosmische
Dichtung: Ges. 4, 8. 363/4. (C. Spitteler.)
5034) D. C. Spitteler- Abend d. IjesezirkeU
Hottingen: JB Lesezirkel Hottingen (Zürich)
20, 8. 35/r.
50.35) J. Schmid-Braunfels: M. v. Stern:
X Bahnen. (Wien) 2. 8. 102/5.
5036) A.K.T. Tielo, M. v. Stern als Lyriker:
ML. 71, S. 97 8.
.5036a) M. v Stern, Blumen u. Blitze. Neue
Dichtgn. Linz, Oesterr. Verlagsanst. 123 S.
M. 2,00.
K. Vanselow. A. vonWalI|»ach. B.Wildberir-
5037) P. Presber, K. X'an.selow u. ( J. Si'hüler:
KraukfGeneralAnz. 1901. X. 274.
.5037a) K. Vansclow, Von Weib u. Welt.
B., Schulluius-Verl. 127 S. >L 1,84). ![H.
Bergmann: Dlleinuit 5', S. 83/4.]!
5038) M. Morold, A. v. W'allpach: Zeit^. 32,
S. 138,9.
503Sa) A. V. Wallpach, Sturmglock'. Polit. u.
sociale Gedichte. Linz. Oesterreich. Verlags-
anstalt 108 S. M. 2,00.
.5030) II. Weber- Lutkow, Bodo WiUlberg:
N Bahnen. (Wien) 2, N. 5.
Frauenlyrik:
Allgemeines.
5040) M. Boelitz, Mod. Frauenlvrik: Rhein-
WcstfälZg. 1901, X. 911.
5041) A. Geiger. Die Seele d. dt»cU. Wcükw
in seiner uiodenien Lyrik: Xordd.VZg'*.
N. 155, 162 a, 166.
16*
124
IV, 2. Lyrik.
5042-5075
5042) F. Philips, Liebe u. Lust in d. mod.
dtsch. Frauendiclitg.: ML. 71, S. 201/4, 209-11,
L'19-;r>3.
50+3) O. Leixner, Der Dirnengeist i. d. Frauen-
lyrik: TglRsB. N. 177, 180, 184, 186.
Johanna Ambrosins. Margarethe Beutler.
50-1-4) J. Köhler, V. d , Volksdichterin " Am-
brosius. (= N. 247, S. 131-40.)
5044a) Margarethe Beutler, Gedichte. B.,
Lilienthal. VITI, 116 S. M. 3,50.
Ada Christen. Dolorosa. Alice von Gaudy.
5044a) L. Hevesi, Ada Christen: FrBlw. 1901,
N. 138.
5045) W. Goldbauni, Ada Christen: NFPr.
N. 13198.
5046) Dolorosa [Marie Eichhorn], Con-
firmo te chrvstmate. B., Lilienthal. IV, 91 S.
M. .3,00. |[A. Eulenburg: Zukunft 41,
S. 886/8 (E. Dichterin d. Masochismus).] |
5047) K. ÄVarmuth, Alice, Freiin v. Gaudv:
ZDU. 16, S. 593-601.
5047 a) Alice v. Gaudv : Sonntags-Zg. für Deutsch-
lands Frauen S. "956/7.
Marie Eugenie delle Grazie.
5048) H. Benznaann, Marie Eugenie delle
Grazie: MBllDL. 6, N. 6.
5049) W. Goldbaum, Marie Eugenie delle
Grazie: NFPr. N. 137.^2.
5050) B. Münz, Marie Eugenie delle Grazie
als Dichterin u. Denkerin. Wien, Braumüller.
XIV, 117 S. M. 2,40.
5051) Wolf gang, Boeken van vrowen.:
NedSpect. 8. 384/.5. (Marie Marx-Koming,
Marie Eugenie delle Grazie.)
5052) M. E. delle Grazie, Gedichte. 4. Aufl.
L., Breitkopf & Hiirtcl. VII, 252 8. M. 4,00.
M. Herbert. Isabelle Kaiser.
5053) .leaniie Bordeux, M. Herbert: Kevuo
g^n(?rale 1901, JS'ov.
5053a) 31. Herbert, Einkehr. Neue Ge
dichte. München, Allg. Verlagsgesellschaft.
VIII, 191 8. M. 2,20.
5054) Isabelle Kaiser: 8onntagsZg. für Deutsch-
hinds Frauen 8. 84.
Else Laskcr-Schüler. Marie MaUelciue.
5055) EI.sc Laskcr-8chüler: Ost&West. I, N. 12.
5056) .AI :i r i e M a d e 1 e i n e , A uf Ky pros. 1 2. Au f 1 .
B., ;Vita\ IX, 12 8. M. ;\,b(l |[L. Berg:
{^ N. 214, 8. 389-93.)]!
Agnes Miegcl.
5057) C. Enders, Agnes Miegel: DHeimat. 5',
8. 425/7.
5057a) (= N. I9r)i.)
5057b) Agnes Miegel, Gcdielite. 8t., Cotta.
VI, 128 8. M. 3,00.
Frida Schanz. Helene Ticdeniunu.
5058) H. Bciizmanii, Frida 8cii!in/.: Dllcimut.
5', 8. 499-503.
5059) A, K. P. Tielo, Frida 8chanz: LE. 4,
S. 1139-41.
5060) Helene Tiedemann (L. Vandersec): 8onn-
tagsZg. für Deutschlands Frauen 8. 494.
Lulu von Strauss und Torney. Helene Voigt-
Diedcrichs.
5061) Lulu V. 8trau8s u. Torney, Balladen u.
Lieder. L., H. 8eemann Nachf. 4". 158 8.
M. 2,50. [H. B e n z m a n n : LE. 4, 8. 1 2 18/9 ;
F. Lienhard: DWelt. N. 36]
.5062) Elisabeth Möhrin g, Helene Voigt-
Diederichs: DTagesZgB. N. 62.
5063) E. A. Eegener, Helene Voigt-Diede-
richs: Niedersachsen 7, 8. 283/5.
5063a) Helene Voigt -Diederichs, Unter-
strom. Gedichte. Buchschmuck v. .1. V.
Cissarz. L., Diederichs. 95 S. M. 4,00.
Samniel-Reccnslonen.
.5064) H. Benz mann: Lyrik: LCBR 8. 55/9,
73/5, 178/9. (L. Jacobowski, A. Donath, A\
Blüthgen, M. Fleischer, R. Schickele, K.
Mayer, Peter Schlemihl [L. Thoma], O.
Hagen, R. Arndt, L. Lenz, P. Bussen, E.
H. Strassburger. )
5065) id., Neue Lyriker: DHeimat. 5', 8. 83/9.
(K. Vanselow, Agnes Miegel, L. Finkh, 8t.
Zweig, K. E. Knodt, Dora Stieler.)
.5066) id.. Neue Lyrik: ib. 5^ 8. 573/9. (Ch.
Morgenstern, A. v. Wallpach, A. Eenk, M.
V. 8tern, E. v. Bodmann.)
.5067) K. Berger, Lyrik: LCBIB. 8.5/8,142,5.
(R. Presber, R. 8cheid, H. H. Busse, A. Mom-
bert, E. Reimördes, R. Bunge, R. Heyne,
F. Benz, P. Bender, W. Gemisch, R. J.
Lehner, W. Paulus, W. Dencker.)
.5068) id., Frauenlyrik: ib. 8. 191/4. (L. Rafael,
Josefine v. Knorr, Irene Forbes-Mosse, Frida
8chanz, Miriam Eck, Annie Diederichsen.)
.5069) H. Bethge, Frauenlyrik: Tag 1901, N,
347. (Agnes Miegel, Dorn Stieler, Maria
.Taiiitschek.)
5070) C. Busse, Litteratenkuiist: Türmer 4',
8. 62-'71. (R. Schaukai, P. Scheerbart, IL
M. Rilke, G. O. Knoop.)
5071) H. Eschelbach, Stimmen aus d. dtsch.
Dichterwald: LittWarte. 3, 8. 207-78. (8t.
Ronay, H. Lingg, Ch. Schmitt, (t. M. Schüler,
A. Busch, K. Vanselow, C. Hülter, H. Ilaase,
T. Resa, O. Bräunlicli, F. Wegner.)
5072) M. Fleischer, Lyrik: LCBl». 8. 350/3.
(C. Bayer, A. Ott, ü. Winicky, E. Suter-
mcister.)
.5073) A. Gebhard, Lyrik: ib. S. 23/7. (H.
Bethge, Tli. Suse, Ch. Schmitt, M. Grube,
G. V. Oertzen.)
.5074) E. M. Hamann, Neue Frauciilyrik: liitt-
Warte. .3, 8. .■)61/8. (Miriam Eck, 'M.Herl)ert
jTherese KeiterJ, L. Rafael [Hedwig Kiese-
kamp].)
.5075) L. Kiesgen, Neue Lvrik: LittWarte. 3,
8. 49-53, .141-51. (J. Rodenberg, A. Gutlieil,
R. Scheid, Marie-Madeleinc, B. Hofmanii, F.
Freudenthal, O. Engclhardt, .V. Goldberg,
.V. Schafheitlin, H. Low, E. H. Strassburger,
C. A. Beruouilli, Wilh. Müller -Weilburg,
.J. Staub, R. .1. Lehnert, F. Benz, C. Bu.sse,
W. Weigand, E. Demmer, Clara Müller,
Anna Di.x, Alice v. Gaudy, IL F. v. Zwehl,
Paula Gräfin Coudenhove, G. M. SchuliM',
A. Iscckc, A. V. Waiden, R. Kralik.)
we-sus
IV, 2. Lyrik.
125
507«) id., Nene l.yrik FI: 11). S. 49,?/8. (F.
liciiiliiirt, F, Luinarquc, Josefiiie v. Knorr,
Miirii! V. Bichlor-BuchenHCc, Melanie Eh-
lianlt. .M. Grube, Pere^rimis [('.G. Kortgieiij,
W. .Mmljera, 11. Ihiehholz.)
.">077)F. Lieiihar(l,l)tsch.Fraueulyrlk:DWelt.
.V. i\(j. (Miriam Eck, Liilu v. Strauss u.
Torney, Agnen Miegel.)
507S) Terkeo Gaudeamus, Im ('irkus d.
l.vrik: ML. 71, 8. rS^i. (M. v. Stern, C.
A. Ohlv, Th. Souchay, 0. z. Linde, Th. v.
Stnwtil, J. Guth, P. Sandor.)
5(>70) r. Jlemer, Neue FVauendichtg. : TagB.
\. 181. (,\. V. Nathusiu.-*, Alice Berend,
T. KeHa. Olga v. Genstfeld, Irene Forbe«-
Mosse, Else La.sker-Schüler, Marie Louise
Becker, Emmy Destinn.)
50S0) id., Fröhliche Dichtung: ib. N. 105.
(Lilieiicron, K. Bu8.se, K. Vanselow, L. Lenz,
E. H. Strassburger, K. Presber, K. Schaukai.)
50H1) K. Weitbrecht, .^usgew. poet. Werke:
LCBl». S. H34/8. (R. Dehmel, K. Henckell,
A. Schaf heitlin, (). v. Leixner, L. v. Heem-
stede.)
5082) O. Weltzien, Neuere Dialektlitt.:
Dlleimat. f.«, S. 117/9. (K. Beyer, A.Wibbelt.
F. Froudenthal, V. Hagen, F. Camin.)
5(W8) K, M. Werner, Lyrisches: LE. 4, S. 734 8.
''H. Grote, A. Leverkühn, C. Weiter, M.
Herbert, H. Freise, Cl. Voigt, T. Krausch-
iier, Marie Itzerott, Hermione v. Preuschen,
P Schaukai, R. Bunge, H. Bulthaupt.)
50S4) E. Ziel, Lyrisches: LE. 4, S. 1391,5.
(Marie v. Najmajer, E. Roland, A. Schaf-
heitlin, H. H. Busse, E. H. Strassburger,
R. Scheid, K. Vanselow, R. Heyne.)
5085) P. Zschorlich, D. Poesie d. Marsbe-
wohner: Zeit». i\ S. 593/8. (K. Aram, R.
Piper, L. Greiner, R. M. Rilke, R. Scheid.)
5086) St. Zweig, Neue Frauenlyrik: LE. i,
S. 971/4. (Josefine v. Knorr, Miriam Eck,'
Irene Forbes-Mosse, Bertha Semnig, L
Rafacl, l'aula Dahm.)
5087) Neuere dttich. Lyrik: DRs. 110, S. 315/8.
(J). V. Liliencrou, C. Busse, Irene Forbes-
I\I(»sse, W. Pastor, R. Presber.)
Ehi/cliic Gedichte und Lieder.
Volkslieder und volksiUuiliche Lieder. iVgi.
auch N. rior-lO, 12-48-Ü3.)
.5088) D. Lahnlied. Gesch. d. Wettbewerbs vom
.1. I.SHO. liebst e. Anli , cnth. 100 Lieder z.
Proistr der Lahn. Her. vom Emser .lagd-
vorein. Ems, Sommer. laO S. M. 1?,00.
508») J[. Theinort, Jh.-Feier e. Trinkliedes:
Musik 1, S. 262-70. (L. Fischer, „Im tiefen
Keller'.)
50JM>) F. Kunt/.e. .Bekränzt mit Laub d. vollen
Becher-: Prjhl). 106, 8. liO-30.
.5001) Augustiii. Kirchenlieder fürs Volk:
CcntralBl. fürd. kath. Clerus Ocsterreichs 'Jd.
N. ^S.
5002) Z. Ge.sch. d Liedes , Stille Nacht, heilige
Nacht" : SonntagsZg.fürDeutschlands Frauen
S. 219-20.
.5003) Vergessene Schöidieiten: Pfarrhaus "»Ls,
S. 173/i. (,Ich habe den Heiland gefunden*
V. G. Heinzelmann.)
.5004) W. Nelle, D. Rabenasisstrophe u. andere
See.schlaiigen: MschrGK. 7. 8.323/6,358-6;"».
.5005) Zum h'tztenmal die Riibcnajusstuöphc;^
BcrlTBl. N. 108.
Kinderlieder. (Siehe auch N. 1272-1286.)
M>mi) (). Wiener, I). dtsch. Kindoriicd: Ho-
hemia N. 70.
5007) (Ä (' i e r j u c k 8 , KinderliederdielitcT :
NiedersacliHcn 7, 8. 97- KX).
Nachtwächterlieder.
5008) E. Dumont, NachtwAclitcrpovüiu: HOd-
westdtftchRs. 1, N. 10.
Stodentenlleder.
.5000) A. V. Muralt, D. dUscli. Studenteulic«!:
Tag N. 21.
.5100) E.Tissot, Dtsch. Studentenlicder: Revue
des Revues 1901, 15. Aug.
.5101) Dtsch. Burschenlicder in Bildern v. .).
Garben. (= Jungbrunnen N. 28.) B., Fischer
& Franke. 4". 41 S. M. 1,25.
5102) W. Lemme, E. ultramontane« Komroent-
buch: BurschenschBlI. 16', S. 222 4.
5103) The l'niversity Song- Book. Ix)ndon,
Richards. Sh. 4/6. IfAc. 62, 8. 110/2.11
5104) W. Bier mann. Einiges über d. Melodien
der, Anstiche": BurschenschBlI. 16', 8.272/5;
I6^ S. 62; 4.
5105) W. Wen d lau d, ^Oacaderaia" u.a. Lieder
V. M. Hecker: ib. 16', 8. 35/7.
Historische Lieder. (8iehe auch N. 1211-17.)
.5106) L. Suren. 1). Napolöonslied : ib. 16',
8. 64/5.
5107) A. N. Harzen-Müllor, Nicderdt.scli.
Städtelieder: Niedersachseu 7, 8. 67,9.
Soldatenlieder.
5108) R. Roda, Unser Soldatenlied: FrBl>^'.
N. 2(K).
5100) E. Voretzsch. Unsere Soldatenlieder:
AZgB. N. 72, 73.
5110) A. Wünsche, D. Poesie d. Todes im
dtsch. Soldatenlied: MBU DL. 6, N. 7/8.
51iOa) 8t. Tropsch, Riedels Lied e. alten
Kroaten aus d. J. 1776: AgramcrZg. N. 28.
Volks- und Nutiuualhyninen.
5111) A. Prümer, Zwei Volkslivmuen: Mu.si-
kalWochenbl. X. 9-12.
5112) E. Nosca, D. Dichter d. ^Königshyiniie":
Berl. Börsen -C'urier N. 455. (A. ilarrie»«
•;• 1802.)
5113) A. Schlossar, Z. Erinner, an d. Dichter
d. österr. Volkshynuie: WienZg. N. 164.
5113a) H. Kling, Ueber d. Schweiz. National-
hymne , Rufst Du uicinVatcrland': 8chwcirA;r
MusikZg. 42, N. 2.
Llederkouiponisten.
5114) (= N. 4l.^5.)
5114a) H. Merian, D. Lied. (= N. 65, 8.
545-56.1 (Enthält e. Uebersicht der bc«i«u-
tendsten Liederkomponisten.'
5114b) M Vogel, (Jesch. d. Musik. L. Huj^.
VII. 218 S. M. 3,00. (Mit bc«. Benlck-
sichtiguug d. dtsch. Volkslieder)
511.5) L. Lan«lshoff, J. R. Zumst4>eg iliiitl
— 1812). E. Beitr. z. Ge-sch. d. Liedes u. d
JialUiUc. !{., Fischer. VII, 214 8. M. ü,Uü.
126
IV, 2. Lyrik.
ill6-5126b
5116) W. Pauli, J. F. Keichhardt, sein Leben
u. seine Stelig. z. Gesch. d. dtsch. Lieds.
Diss. Berlin. 27 S.
5117) K. Heu berger, F. Schubert. (= Be-
rühmte Musiker, Her. v. H. E ei mann.
Bd. 14.) B., Harmonie. 115 S. Mit Ab-
bild, u. Tafeln. M. 4,00.
5117a) J. Mantuani, Schubertiana: Musik 1,
S. 1374-91.
5118) D. Siebert, F. Schubert. (== Bilder aus
d. Leben Österreich. Tonkünstler N. 1.)
Wien, Musik -Verlagshaus. 15 S. M. 0,20.
5119) M. Zenger, F. Schuberts Wirken u.
Krdenwallen. (= Musikal. Magazin N. 4.)
Langensalza, Beyer. 63 S. M. 0,60.
5120) E. Berdrow, Z. Loewe-Litt. u. z. Wieder-
])elebung des Balladengesanges: AZgi^. N.
97, 98.
5121) L. Hirschberg, C* Loewes Geister-
balladen. (= N. 212, S. 81/8.)
5121a) M. Kunze, Aus Loewes Leben u.
Schriften: Musik 1, S, .303/8.
5121b) id., Goethe u. Loewe. L., Breitkopf
& Härtel. 21 S. M. 0,50.
5122) S. S. Stretton, Mendelssohn. London,
Dent. 324 S. Sh. 3/6.
5123) Bär u. Ziller, J. W. Lyra, d. Kompo-
nist d. Liedes ,.1). Mai ist gekommen". L.,
Breitkopf & Härtel. 1901. 91 S. M. 1,50.
(Aus: MVGOsnabrück. 25.)
5124) P. Cornelius, Briefe in Poesie u. Prosa
an F. u. Rosa v. Milde. Her. v. Natalie
V. Milde. Weimar, Bohlau. 1901. 4".
126 S. M. 3,00.
5125) R. Heuberger, Aus d. ersten Zeit meiner
Bekanntschaft mit Brahms: Musik 2, S. 323/9.
5125 a) M. Kalb eck, Aus Brahms Jugendzeit:
DRs. 113, S. 66-93.
5126) J. A. Beringer, H. Wolfs Lied: Ges.
4, S. 246-54.
5126a) E. Deczey, xVus H. Wolfs letzten
Jahren: Musik 1, S. 139-45, 215-20.
5126 b) E. Urban, li. Strauss. (r-=: Mod. Essavs
N.4.) B., Gose & Tetzlaff. 1901. 37 S. M. 0,50.
IV, 3
Epos.
Allgemeines: Gesamtdarstellungen N. 5128. — Einzelne Arten der erzählenden Dichtung (Alpenroman. Uorf-
gesohichtc, Sportroman, Socialistischer Koman, Kriminalroman, Gespenstergeschichte, Stände [Arzt, Geistlicher, Offizier, Student]
im Roman) N. 5133. — Zar Aesthetik und Technik des modernen Romans K. 5140. — Anthologien N. 5145. — 18. Jahr-
hundert: Epos: Klopstock (Messias) N. 5146: J. B. von Alxinger N. 5154; E. von Kleist N. 5155; (Jh. A. Tiedge N. 5136;
Ch. 0. von Schönaich N. 5157. — Komisches Epos: A. Blumaner N. 5158. — Roman: Ch. M. Wieland (Oberon) N. 5160: W. Hoinsc
(Ardinghello) N. 5168; J. K. A. Musaeus N. 5174; J. J. Engel N. 5176; J. M. Miller N. 5178: J. F. Bertuch N.5180; A. F. Freiherr
von Knigge N. 5181. — Bäuherroman N. 6184. - Erzähler: A. F. Langbein N. 5185; L. H. von Nikolay N. 5186; J. P. Hebel
N. 5187. — 19. Jahrhundert: Zeitalter der Romantik: Jean Paul N. 5191; H. von Kleist N. 5206; F. von Gaudy N. 5211;
K. Immermann N. 5212; E. Koch N. 5216. — Zeitroman: F. Hackländer N. 5217: Th Mügge N. 5218; G. Freytag N. 5219. —
Historischer Roman: W. Alexis N. 5224; K. Spindler N. 5233; F. Dahn N. 5235; G. Ebers N. 52;i6; W.Jensen N. 52,38: E. Wiehert
N. ,5238b. — Kriminalroman (F. Ch. B. Ave-Lallemant) N. 5239. — Novellisten: Süddeutscbland: E. Mörike N. 5240; W. II.
Riehl N. 5241. — Norddeutschland: F. Hebbel N. 5243; 0. Ludwig N. 5244; Th. Stürm N. 524G. — Oesterreich: F. Kürnberger
N. 5254; A. Stifter N. 5257. — Schweiz: G. Keller N. 5284; C F. Meyer N. 5291. — Verschiedene Erzähler (E. Aly, A. Becker,
L. Bräutigam, E. H. von Dedenroth, A. E. von Derschan, L. Diefenbach, J Dose, J. Ernst, K. M. Haidt, A. Hartmann, P. Keller.
J. H. Löffler, A. Ohorn, E. Ortlepp, H.Schröder, H. Steinhansen, ,1. Trübswasser) N. 6294. — Epos: Ernst Schnitze N. 5309;
N. Lenau N. 5310; J. V. von Scheffel N. 5313: R. Hamerling N. 5331: .L Grosse N. 5348; W. Hertz N. .5361; D. Plate N. 5376;
J. Wolff N. 5377. — Christliches Epos (F. W. Weber, E. Eggert) N. 5379. — Komisches Epos N. 5382. — Modernes Epos
(i\ Lindhoimer, G. Renne, F. von Saar, K. Spitteler, F. Wittenbauer) N. 5383. — Volkstümliche Dichtung: Allgemeines N. 5388;
Weltliche Volksschriftsteller: K. von Holtei N. 5392; U. Hörn N. 5394; ü. Hegner N. 5396; J. Gotthelf N. 5398: B. Auerbach N. 54(t0;
L. Kumpert N. 5406; M. Meyr N. 5407; L. Anzengruber N. 5410; P. K. Rosegger N. 5411; M. Schmidt N. 6418; H. Sohnrey N. 5425.
— Plattdeutsche Erzähler: Allgeraeines N. 5426; J. Brinckmann N.5427; F. Renter N. 5430; H. Burmester N..5446; Job. Meyer N. 5449.
— Katholische Volksschriftsteller: W. Bauberger N. 5450; H. Hansjakob N. 5451. — Protestanten: 0. Bagge N. 5455 ; J. C. Biernatzki
>'. 5+56; E. Frommel N. 5457; A. Schmithenner N. 5459. - Jugendschriftsteller: Allgemeines N. 5460; einzelne Jugendschriftsteller:
J. H. Campe N. 5470; Chr. von Sohmid N. 6471 ; L. Bechstein N. 5472; J. Lohmeyer N. 5477; J. Proschko N. 5478; R. Keinick
N. 5479; Ferd. Schmidt N. 5480; K. May N. 5481. — Mädchenlektüre (Isabella Braun, Clementine Helm) N. 5483a. — Feuille-
tonisten: F. Gross N. 5486; J. Stettenheim N. 5489; J. Willomitzer N. 5491. — Zeitgenössische Dichtung: Aeltero
Gruppe: Th. Fontane N. 5492; K. Frenzel N. 5501; P. Heyse N. 5602; Hans Hoffmann N. ,5510: E. Muellenbach N. 5511;
W. Raabe N. 5512; J. Rodenberg N. 5535; F. von Saar N. 5537; H. Seidel N. 5543: F. Spielhagen N. 5550; J. V. Widmann
N. 5551. — Jüngere Gruppe: P. Altenberg N. 5552a; R. Auernheimer N. 5563; A. Book N. 56S4: C. Busse N. 5556; M. O.
Conrad N. 5558; J. J. David N. 5560; G. Frenssen N. 5562; J. C. Heer N. 5581: W. Hegeler N. 5583; R. Heyraann N. 5584;
P. Hille N. 5585; G. Hirschfeld N. 6586: A. Holitscher N. 5587; F. Holländer N. 5588; W. Holzamer N. 5590: Friedr. Huch
N. 5.591: L. Jacobowski N. 559'J; M. Kretzer N. 5594; T. Kroger N. 5595; J. Lauff N. 5590; D. von Liliencron N. 5597;
M. Licnert N. 5598; J. H. MacVay N. 5599: H. Mann N. 5600; Th. Mann N. 5600a: J. R. zur Megede N. 5601; Willi.
Meyer-Förster N. 5602; G. Freiherr von Ompteda N. 56o;{; W. v*n Polenz N. 5607; St. Przybyszewski N. 5611; G. Reicke
N. 5613; P. Scheerbart N. 5614; J. Schlaf N. 5617: A. Schnitzler N. .5624; H. Stehr N. .")()25; E. Strauss N. 5628; K. II. Strobl
N. 5630; H. Sudermann N. 5631: C. Baron von Torresani N. 5632: W. Walloth N. 5633; J. Wassermann N. 5634: h. Weber
N. 5637; E. v. Wildenbruch N. 5638; E von Wolzogen N. 5640: E. Zahn N. 5641 ; F. von Zobeltitz N. 5642. — Franendichtung:
Ältere Gruppe: Amely Bölte N. 5(U.i: Karoline von Berlepsch N. 6643a; Katharina Diez N. 5643b; Anette von Droste Hülshoff
N. 5044; Ida Gräfin Hahn-Hahn N. 5645: Louise von Franyois N. 5646; Fanny Lewald N. 5648: Luise Mühlbach N. ,5649; Henriette
von Nordhoim N. 5650; Caroline Pichler N. 5651; Johanna Schopenhauer N. 5653. — Jüngere Gruppe: Lou Andreas-Salome
N. 5656; Helene Böhlau N. 5657; Margarethe von Bülow N. 6658; Anna Croissant-Rust N. 5659; Klisabeth Dauthendey
N. 5660; Hedwig Dohm N. 5661; Marie Ebner-Eschenbach N. 5662; Emmy von Egidy N. 567M; Nataly von Eschstruth N. 5672:
Adino Gemborg N. 8673; Ernst Qeorgy [Margarethe Michaelsohn] N. 5674; Adele Gerliard N. 5676; Clairc von Glünier N. 5678;
Lotte Gubalke N. 5680; Enrika Handel-Mazetti N. 5681; Kicarda Huch N. 6682; Hans von Kahlenbcrg (Helene von Mombert)
N. 5084; Isolde Kurz N. 5685; Ernst Marriot (Eniilie Mataja) N. 5686; Elsbcth Meyer-Förster N. 5t>87; Gabriele Reuter
N. 5691; Truth (Frau Pinkns) N. 5<i92: Vera und Veralittteminr N. 5693; Clira Viobig N. 5708; Helene Voigt Dioderieb«
N 571«: Louise Westkiruh N. 5719; Vauline Wurnor N. o720. — Kritik N. 5721. — .
ilUß..^lA2
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\.po9.
1
Oesanitdrti-gtellnngrftn. (Siehe niichN.38ia-382r»,
:\K\:-\H.)
5128) M. Wundtke, 1). Kiitwicklg. <1. erzillil.
Litt.: Geg. t;2, N. 3i.
5120) A. Hiirtcls, l). 19. .Mi. IIl, IV. (=-
N . .38 1 3, S. 37fi-r)73, r»74-M 1 3. » ( 1 )('r llealismu« ;
Kklektizi.mmi.s ii. Dcciuloiico. Die Motlcrne.)
5180) K. V. Gottsehall, D. Komun d. 19. .111.
(-= N. 38 IS, IM. 4, H. 1-620, 743-811.)
5131) J). (Itseli. Woniim im 19. Jh.: Revue de«
Keviies I9U1, 1. Nov.
5132) (). V. Leixiier, Dtsch. Erzilhler: Türiiier-
.ib. s. :m-SK.
Kinxeliie Arten der erzähleiHlen Dichtung.
5133) O. V. VValzel, I). neuen .schweizerischen
Alpeniomane: LE. 4, S. 869-81.
5134) J. G. Waliner, I). Anfänge d. bayerischen
DoiigeHch.: AZ^r» N. 83.
5134a) Helpaire, 1). Landleben in d. Litt.:
Dietseh VVarande en ßelfort 190L Nov.
(.Auerbach, Anzengruber, Rosegger.)
5135) K. Hertz, Sportromane: Zeitw. 32, S. 135/8.
5136) M. A. Leblond, Le roman socialiste de
I89r)— J9(X): RSocialiste 1902, April.
5137) A. Maurice, The detective in liction:
Hookmann 15, S. 231/H. (Kriminalgeschichte, i
5137a) B. nieder ich, 1). (Jespenstergesch. in
(1. dtsch. Litt.: Rhein^VestfälZg. N. 110.
51.57b) L. Herg, D.Zukunftsroman (= N. 214,
S. 171-93.) ( Utopische Romane.)
5138) Malade, Arzt u. Krankheit in Ron>an
u. Wirklichkeit: TäglRsB. N. 165/7, 177.
513Sa) Th. V. Sosnosky, D. Arzt im Roman:
Geg. 62, S. 69-71. (H. v. Schullern, E.Marriot,
Edith Gräfin Salburg.
5130) O. Kohlschmidt, D. evangel. (Tcist-
liche in d. mod. Litt. IV, Schwetschke.
152 S. M. 2,40.
5130a) W. Wolff, D. Geistliche in d. mod.
Litt.: LE. 4, S. 77-84, 155-62.
5130b) A. V. Hanstein, D. Offizier in d. dtsch.
Diehtg.: Umschau 6, S. 721/4.
5130 c) R. Fürst, 1). Roman d. dtsch. Studenten.
VossZg. 14. Dez.
Zur Aesthetik a. Technik des modernen Romans.
5140) G. Hötticher, D. mod. dtsch. Roman
in sein. litt. Entwickig. u. Bedeutg. : NChristo-
terpe. 23, S. 74-125.
5140 a) H. E s s w e i n , Mod. Prosakunst : Freistatt
4, S. 205/8.
5140b) P. Wiegler, Vom neuen Roman: Tagß.
1901, N. 111.
5141) F. Diederich, Vom Naturalismus im
Roman: NZSt. 20«, S. 533-41.
5142) Th. Sosnosky, Roman - Lugen :
NorddAZgB. N. 158, 161, 165.
5143) id., 1). Sprache d. Romanmenschen:
Nation« 19, N. 20.
5143a) id., Gegen d. Unnatur d. Ich-Technik:
Geg. 61, S. 309-11, 325/9.
5144) Louise Faure-Favier, La toilette de
la femme dans le roman contemp: RPL. 17,
5. 284/8.
Anthologien. (Siehe auch N. 3181-3184.)
5145) Oesterreichisches Novellenbuch. Bd. 12.
Mite. Begleitwort v.M.Morold Wien.Frick.
4". XX, 183, IV, 202 S. k M. 3,50. (Enthält
Beitrr. v. F. v. Saar, St. Milow, A. Iliigi«-
nnuer.A.Renk, F. HinunelbauiT. A. Hi-hwayer,
IL Fiaungruber, K. Eni, R. M. Uilk«-.
H. Greinz, H. v. Schullern, H Jlawel, 11.
Weber-Lutkow.)
5145a) StefanieTyrka-Ciebell.Sillionetten.
E. Samml. aus realist. Romanen d. Frflh-
moderne u. Moderne. Mit Vorwort v, V. K.
Rosegger. München, Schupp. IV, 1&1 H.
M. 2,00.
5145b) M. V. Stern, Typen n. Gestalten mo<|.
Helletristik u. rinlosophie. In Darstellg.
ausgew. Werke u. persönl. Erinnergn. Liuz,
Oesterr. Verlagsanstalt. VI, .302 S. M. 9,5o.
IS. Jahrhundert*
Epos:
F. (i. Klopgtock.
5146) \. Karbe, Zu Klopstocks Tode.-^tago:
.\kHll. 17, S. .391/3.
5147) Erich Schmidt, Klopstock: (= N. 26<».
S. 112-50.)
5148) id., E.Höfling über Klopstock. (= N. 2«;0,
S. 151-68.) (F. D. Ring.l
.5149) E. Wangel, Tysklands litt, under 17(K)
talet före Klopstock och dess förhallendc
tili den svenska: Svenska litteratursällska-
pets 1901, N. 22.
.5150) L.Weber, Klopstock. f= N. 78, S.390,3.)
5151) F. H. Wilkens, H. C. Egestorffs first
stay in England and his translation of Klop-
stocks Messias: AmericanaCiermanica i.
S. 192-298.
51.52) O. Rüdiger. Karoline Rudolphi:
MagdebZg. N. 298. (Freundin Klopstocks.)
5153) E. bist. Kirchhof : SonntagsZg. für Deutsch-
lands Frauen S. 462. (Klopstocks (Jrab in
Ottensen.)
Andere Epiker.
5154) H. Weil, D. Quellen v. Alxingers ,Doo-
lin v. Maynz"*. Progr. Mödling. 30 S.
5155) A. Ch u q u e t, Ewald de Kleist. (= N. 220.
S. 3-72.)
.51.56) A. Kohut, Ch. A. Tiedge u. Elise v. d.
Hecke: IllZg. 119, S. 922.
5157) O. Ladendorf, Friedrich d. Gr. u O.
V. .^chOnaich: ZDU. 16, S. 776/8.
Komisches Epos.
5158) Alovs Blumauer als Buchh.'mdler:
BBlDBuchh. 69, N. 172.
5150) A. Fournier, Knigge u. Bliunauer:
NFPr. X. 13712.
Koman :
C. BL ^ieland.
5160)P.B e ck, Wielandiana : Diöcesan ASchw.iben .
! 20. S. 58-64.
I 5160a) C.Graf Obern dorff, Erinnergn. einer
' Urgrossmutter (Katharina Freifrau v.Bechtol»-
j heim). B., Fontane. XIV, 474 S. M. 12,00.
I (Enthalt Briefe v. Wiehuid.)
i 5161) .1. Steinberger, W^ielands Originalitit:
j AZgB. X. 1.34.
' 5162) P. Weizsäcker. Neue Funde alte
1 Wünsche, Wielandbilder betreffend : ib. N. 1 6 1 .
128
IV. 3. Epos.
Ol 6^- 5201
51((2n) Aoltestes nacliweisbares Stammhaus d.
Familie Wieland: SchwäbKron. N. I7d.
5163) J. M. II. Lenz: Verteidigung d. Herrn
AVieland gegen d. Wolken v. d. Verfasser d.
Wolken (l77tJ). Her. v. Erich Schmidt.
(= DLD. Her. v. A. Sauer. N. IL^l.) B.,
iiehrs Verlag. XVI, 35 S. M. 0,80.
510+) Wielands ausgewählte Werke in 4 Bdn.
Her. V. Wilh. Bölsche. L., Hesse. 12».
LXn, 196, 170, 168, 299 S. h M. 1,25.
51($4a) id., Schriften. Einzelausgaben mit An-
merkungen. 31 Bde. Neue [Umschlag-] Ausg.
(= Hempels Kla.s.sikerbibl. N. 1012-1162.)
L., Verlag v. Hempels Klassikerausgaben.
Je N. k 5 Bogen, a M. 0,25.
5165) 11. V. Kralik, D. wunderbaren Aben-
teuer d. Ritters Hugo v. Burdigal, Herzogs
V. Aquitanien u. d. schönen Klarmunde,
sowie d. Elfenkönigs Oberon. München,
Allg. Verlagsgesellschaft. 4". 148 S. Mit
11 farbigen Tafeln. M. 7,50.
5166) K. E. Kummer, I). Urbild, d. Oberon:
Wiener Abendpost 1901, N. 287. (R.v. Kralik.)
5167) F. Uindner, Z. Gesch. d. Oberonsage.
Vortr. Rostock, Warkentin. 18 S. M. 0,60.
5167a) E. Kawczynski, Huon de Bordeaux,
jioeme en ancien fran^ais: AnzAkKrakau.
rhilolog. Klasse. S. 138-49.
W. Helnse.
5168) H. Maync, W. Heinse: TglRsB. N. 246.
5169) C. Schild dekopf, Aphorismen v. W.
Heinse: Insel 3', S. 37-51, 117-28.
5170) W. Heinse, Sämtl. Werke. Her. v. C.
Schüddekopf, Bd. 4-6. L., Insel -Verlag.
414, 368, 368 S. a M. 6,00. (Ardinghello,
Hildegart v. Hoheiithal.)
5171) K. l). Jessen, HeinsesStellungz. bildend.
Kunst u. ihrer Aesthetik. Zugleich e. Beitr.
z. Quellenkunde d. Ardinghello. (= Palae-
stra, Bd. 21.) B., Maver & Müller. XVIII,
228 S. M. 7,00.
5172) W. Weigand, Glossar z. Neudruck d.
Ardinghello: Insel 3^ S. 241/9.
5173) J. V. Widmann, Z. Neuausgabe v.
Ileinses Ardinghello: FZg. N. 180.
J. K. A. Musaenä.
5174) E. Bleich, D. Märchen d. Musaeus:
ASNS. 108, S. 1-14, 273-87; 109, S. 5-32.
5174a) Musäus, Volksmärchen d. Deutschen.
4 Tle. Neue (Umschlag-) Ausg. (= Hempels
Klassikerbibl. N. 866-73.) L., Verl. v.
Hempels Klassikerbibl. 131, 132, 124, 164 S.
M. 2,00.
5175) id., D. Nymphe d. Brunnens. Mit
Bildern v. F. Müller-Münster. (= Jung-
brunnen Bd. 34.) B., Fischer & Franke.
4". 58 S. M. 1,50.
J. J. Engel.
5176) A. Kohut, J. J. Engel: InternatLB. 9,
N. 13.
5176a) K. A. Kägebein, J. J. Engel: Nieder-
sachsen 7, S. 340.
5177) H. Landsberg, E. vergessener Lieb-
lingsschriftsteller: Tag N. 313.
J. M. Miller.
517S) H. B lösch, E. poet. Dilettant aus d.
18. Jh. BundB. N. y-M. (J. M. Miller.)
5179) E. Schmidt, Aus d. Liebesleben d. Sieg-
wartdichters. («= N. 260, S. 169-88.)
F. J. Berfiicli. A. von Eniggo.
5180) W. Feldmann, F. J. Bettuch. Diss.
Saarbrücken, Schmiedke. S. 120. M. 2,40.
5181 (= X. 5159.)
5181a) Julie Jolowicz, Zu A. v. Knigges 150.
Geburtstage: IllZg. N. 3095.
5182) Th. Herzl, A. v. Knigge: NFPr. 19. Sept.
5183) A. v.Knigge,D. Rei.se nachBraunschweig.
Bearbeitet v. F. Lüdecke: DHeimat. 5',
S. 580/5, 602-10, 640/6, 660,8, 695-704, 723/8,
761/6; 52, S. 19-25, 48-53, 68-77, 97-101.
Riiuberronian.
5184) E. Söffe, E. litt. Dreigestirn. (= id.,
Bunte Blätter [Brunn, Irrgang 1899. 223 S.
M. 3,00.] S. 146-61.) (Chr. A. Vulpius, Ch.
H. Spiess, K. G. Gramer.)
Erzähler.
5185) H. Je SS, A. F. Langbein u. seine Vers-
erzählgn. (= FNLG. N. 21.) B., A. Duncker.
VIII, 181 S. M. 5,00.
5186) W. Bode, L. H. v. Nikolay: JbGL-
Elsass-Lothr. 18, S. 7-41.
5187) E.Engel, J.RHebel. (=N.224,S.223-57.)
5188) H. Gelbke, J. P. Hebel als Volks- u.
Jugendschriftsteller: PaedWarte. 8, S. 297/8.
5188a) A. Thoma, J. P. Hebel. (=N. 3808a,
S. 596/8.)
5189) J. P. Hebel, Geschichten aus demrhein.
Hausfreund. Nebst e. Lebensskizze d. Dich-
ters. L., Spamer. VI, 170 S. Mit Abbild.
M. 2,00.
5190) id., Schatzkästlein d. rhein. Hau.sfreundes.
St., Cotta. VIII, 282 S. Mit m Abbild.
M. 1,20.
19. Jahrhundert.
Zeitalter der Romantik:
Jean Paul. [J. P. F. Richter. |
5191) M. Bruntsch, J. Paul u. d. Musik:
Wage 5, N. 34.
5192) L. Geiger, Neue Schriften über J. Paul:
LE. 4, S. 889-92.
5192a) J. J. Görres, J. P. F. Richters sämtl.
Schriften (= i d., Charakteristiken u. Kritiken .
2. Folge. Her. v. F. Schultz. (= 3te
Vereinsschrift d. Görrs-Ges.) [Köln, Bachem.
106 S. M. 1,80], S. 69-106.)
5193) F. Lienhard[, E. Blütenwanderung durch
Jean Paul: DWelt. N. 19.
5194) A. Munzinger, J. Paul: FrBlw. 1901,
N. 31.3.
.5195) E. Petzet, Z. Kenntnis J. Pauls:
BllGymn. 39, N. 1.
5196) E. Schlaikjer, E. Stündchen bei J.
Paul: Hilfe 7, N. 9-10.
5197) id., E.Stündchen bei J. Paul: Deutsches
Heim 26, S. 452/4.
5198) Ad. Stern, Jean Paul: Dresdner Journal
N. 198.
5199) K. Strecker, Jean Paul in Weimar:
TglRs. N. 231.
.5200) B. Wildberg, Jean Pauls , Titan ^
Dresdner .Journal 1901, N. 259.
.5201) C. Ziegler, I..ehrergestalten aus d. Werken
(Itsch. Dichter: PaedWarte. 8, S. 222,3, 612/4.
(Jean Paul, F. Hacklünder.)
rtmi r>2:i2
TV. 3. ElpoK
I2til
;V_>02) .1. l'aul in Berlin: Post N. ItöU.
5'20:{) Jean l'iuils Humor: DHeimat. f)', S. 705-1 1.
5204) E. JMütcnwanderung durch .leim Paul:
il). S. :".ti!»-«0.
5*205) I*. Nerrlich, Jean Pauls HriefweeliHcl
mit Chr. Otto. IJ., Weidmann. XVI, :iW H.
M. 7,Ui>.
5205a) .1. P. F. Richter, Autobiografia - La
morte di un angelo. Trad. di liice Govini.
Mihmo, Soii/.of.Mio. IIKU. '.»4 S. L. 0,2:').
5205b) id., Sehriften. Einzelausgaben mit
.\nmerkgn. Neue (Umschlag-) Ausg. (=
llempelsKla.ssikerbibl. N. 457-564.) L.,Verl.
•V. Hempels Klassikerbibl. Je Nummer zu
f) Bogen M. 0,25.
H. von Kleist. (Siehe auch N. 5815-5835.)
5206) F. Servaes, H. v. Kleist. (= Dichter
u. Darsteller. Her. v. R. Lothar, Bd. 9.)
L., E. A. Seemann. VHI, 160 S. Mit 61 Ab-
bild. M. 4,<»0.
5207) R. Steig, Neue Kunde zu H. v. Kleist,
B., (I. Reimer. VH, i;55 S. M. 3,1)0.
5208) H. V. Kleists Meisterwerke mit Erläut. v.
E. Wolf f. Bd. 3. Michael Kohlhaas. Krit.
Ausg. Minden, Bruns. 150 S. M. 1,20.
520Sa) H. V. Kleist, P>zählungen. Neue (Um-
schlag-) Ausg. (= Hempels Klassikerbibl.
N. 669-71.) L., Verl. v. Hempels Klassiker-
bibl. 240 S. M. 0,75.
5209) O. T.schirch, D. Hans Kohlhase d. Ge-
schichte u. d. Michael Kohlhaas in Kleists
Novelle: VossZgB. N. 3.
5210) id., Noch einmal Haus Kohlhase: ib.
N. 4.
F. von Gandy.
5211) A. V. Auerswald, F. v. Gaudv, B.,
Weichert. 34 S. M. 1,00. (Aus: ^Gaudys
poet. u. pros. Werke".)
K. Inimermann.
5212) R. Boxberger, Immermanns Leben u.
Werke. Neue ( Umschlag-) Ausg. (= Hem-
pels Klassikerbibl. N. 565/6.) L., Verl. v.
Hempels Klassikerbibl. LXXXVIII S.
M 0,50.
5213) .r. G e f f c k e n , Karl Immermann :
N.TbbKlAltGL. !», S. 580-601.
5214) H. Hof mann, Zu Immermann: ZDU. 16,
S. 713. (Streitschrift gegen Platen.)
5215) M. Schiele, Immermanns Studenten jähre
u. sein Konflikt mit d. Hallenser Teutonia :
AkMhh. 18, S. 290/6, 329-34, 373-80, 413-6;
19, S. 15/8, 49-52, 128-36, 169-72, 228-31,
262/5, 298-301.
5215a) K. Immermann, D. Epigonen. Her.
V. R. Boxberger. Neue (Umsehlag-) Ausg.
(= Hempels Klassikerbibl. N. 576-85.) L.,
Verl. V. Hemp. Kla-ssikerbibl. XVI, 223,
192, 259 S. M. 2,50.
5215b) id., Münchhausen. Her. v. R. Box-
berg e r. (= Hempels Klassikerbibl. N.567-75.)
Ebda. 219, 272, 216, 152 S. M. 2,25.
5215c) id., Miszellen. (= Hempels Klassiker-
bibl. N. 586-7.) Mit e. Einleit. v. R. Box-
berger. P:bda. 152 S. M. 0,50.
5215 d) id., D. Papierfenster d. Eremiten. Her.
V. H. Boxberger. (=Hempel8Kla8sikerbibl.
N. 588/9. P:bda. 155 S. M. 0,50.
5215e) id., Reisejournal. Her. v. R. Box-
Juhresbericlite für nenero tIeuUcli« LitUratargetckicht«.
berger. (= HempeU KlaiMikerbibl. N.590/3.)
Ebda. 272 S .M. 1,<X).
52150 i<l-. Memorabilien. Her. v. li. Box-
berger. (— Hempels Klutwikerbibl. N. 51 1 . iu >
Ebda. 2. '2, 267, 215 S. M. 2,50.
E. Koch.
5210) F. Lienhard, E. vergeMcneit Buch:
DHeimat. 5', S. 266-72. (PrintR«na Htromin
V. E. Koch. 1(<31.)
Zeilroman.
F. Hackländer. Th. Mflgge.
5217) F. W. Hackländer: SchwäbKron. N. 307.
5217a) (= N. 5201.)
5218) Th. Mflgge, Afraja. 2 Bde. (— Klaan.
Romane d. Weltlitt. Bd. 1/2.) Teschen.
Prohaska. 198, 212 S. k M. 0,«5.
5218a) id., Afraja. Nordischer Roman. 4. Aufl.
Breslau, Trewendt. 543 S. M. 2,0U.
G. Frcytag.
5219) W. Goldbaum, G. Freytag u. »ein Ver-
leger: NFPr. N. 13772.
5220) H. Maync, Gustav Freytag als Tages-
schriftstelier: NatZg. N. 374.
5221) E. Wasserzieher, E. Besuch bei G.
Freytag. (In: id.. Von Harparanda bis San
Francisko, Reise-Erinner. [Witten, A. Pott.
110 S. -M. 2,00.1 S. 26/7.)
5222) G. Freytag, Briefe an eine Freundin:
LE. 4, S. 1245/6.
5223) H. Devrient, Briefwechsel zwischen G.
Frevtag u. E. Devrient: WIDM. 91. S. 127-37,
199-211, .343-H5, 50.5-15.
Historischer Roman:
yf, Alexis.
5224) M. Morris, Romane u. Kriminalakten:
J^atZg. N. 228. (Z. Quelle v. Alexis' Roman
,Ruhe ist d. erste Bürgerpflicht".)
5225) ('.Graf Scapinelli, vV'. Alexis: Augsb-
PostZgB. 1901, N. 71.
5225 a) W. A l e X i s, D. Hosen d. Herrn v. Bredow.
(= Meyers Volksbücher N. 1329-33.) L.,
Bibliographisches Institut. 326 S. M. 0,50.
5226) W. Alexis, D. Hosen d. Herrn v. Bredow.
Mit e. Vorbemerkg. v. Hans Marshall.
(= BGLIA. 1542/50 Halle, Hendel. VI,
296 S. M. 1,00.
5227) W. Alexis, D. Hosen d. Herrn v. Bredow.
(= ÜB. N. 4261/3.) L., Reclam. 372 S.
M. 1,60.
522S) id., D. Roland v. Berlin. Mit e. Vorbemerk.
v.H.Marshall. (BGLIA. N. 1555-60.) Halle.
Hendel. .550 S. M. l..'K).
5229) id., D. Roland v. Berlin. 2 Bde. (= ÜB.
N. 4351/6.) L., Reclam. 16». 368 S.; 388 S.
M. 1,20.
.5230) id., I). falsche Woldemar. Mit e. Vor-
bemerk, v. H. MarshalL (-= BGLIA.
N. 1583/9. Halle, Hendel. ..79 S. M. 1.75.
5231) id., D. Werwolf. (= ÜB. N. 4301/4.)
L., Reclam. 16». 479 S. M. 1,00.
52.12) id., D. Werwolf. Mit c. Vorbemerk, v.
H. Marshall. (= BGLIA. N. 1566-70.)
Halle, Hendel. 3tf4 S. M. 1,25.
Xlll.
17
130
IV, a. iiJpos.
i)233-ä264
Andere historische Koiuaue.
5233) K. Spindler, I). Jude. Dtsch. Sitlen-
gemälde aus d. 1. Hälfte d. 16. Jh. 4 Bde.
(= Klass. Romane d. Weltlitt. Bd. 4/7.)
Teschen, Prohaska. 184, 194, 193, 218 S.
k M. 0,85.
5234) id., Ritter u. Bürger. — E. echter
Edelmann. 2. Erzähl. (= Volksbücherei.
N. 6.) Graz, Styria. 57 S. M. 0,20.
5235) K. E. W. Strotman, Z. Entstehungs-
gesch. d. „Kampf um Rom", nach Mitteil.
V. F. Dahu: Tijdspiegel 1901, Sept.
5236) W. Bö Ische, An d. Mumie v. G. Ebers.
(-= N. 217a, S. 114-26.)
5236a) T. Haiusa, G. Ebers, (= N. 4762a,
S. 93-125.)
5237) G. Ebers, Meesterwerken, Volksuitgabe
Bd. 10/12. (Cleopatra, Arachne, Een word.)
Amsterdam, Van Holkema. 19Ul. 367, 333,
272 S. ä Fl. 1,50.
5238) W. Jensen, Dietrich Wernerkin. Hist.
Erzählg. aus d. 14 Jh. 3. Aufl. L.,
Avenarius. 221 S. M. 2,00. j[E. Lange:
LCBIB. S. 203/4.11
5238a) id., D. fränkische Leuchte. Roman.
Dresden, Reissner. l9i)l. 507 S. M. 7,00.
|[K. Berger: LCBR S. 35.]|
5238 b) E. Wiehert, D. Thorner Tragödie.
Roman, ebda. 239 S. M. 3,00. i[E. Lange:
LCBIB. S. 2Ü5JI
Krimiualroinaii.
5239) P. Hasse, F. Ch. B. Av^-Lallemant:
ADB. 46, S. 144.
Novellisten.
Süddeutsehe.
5240) 0. Harnack, E. Mörike: Kultur (Köln)
1, S. 550-61.
5240a) E. Langer, Mörike als Tierfreund:
Dtsch. Tierfreund 6, S. 275/6.
5240 1») H. Maync, Zwei fragment. Prosadichtgn.
Mörikes: Euph. 9, S. 699-702
5240c) id., D. Urbild v. Mörikes Peregrina:
WIDM. 91, S. 40-57.
5241) Laura Koepp, W. H. Riehl, Nassovia
2, S. 138-40, 150/1, 162/5.
5241a) A. Otto, W. H. Riehl. (= Bilder aus
d. neueren Litt. Heft 4.) Minden, Marowsky.
72 S. M. 1,20.
5242) W. H. Riehl, D. Spielmannskind. Ed.
by C. M. Priest: New York, Amerkan.
Book-Co. 134 S. M. 3,50.
5242a) id., Kulturgeschichtl. Novellen. 5. Aufl.
St., Cotta. XV, 454 S. M. 4,00.
5242b) id.. Am Feierabend. 6 neue Novellen.
4. Aufl. ebda. XI, 337 S. M. 4,00.
Norddeutsche.
5243) F. Hebbel, Novellen u. Erzählgn. —
Mutter u. Kind. — Pläne u. Stoffe. (1835-63.)
(= Sämtl. Werke. Krit. Ausg. Her. v.
R. M. Werner. Bd. 8.) B., Behr. LVHI,
453 S. M. 2,50.
5244) W. Ei ebner, Otto Ludwig. B.,Weichert.
48 S, M. I,<i0. (Aus „O. Ludwigs ausgew.
Werke".)
5244 a) 0. Ludwig, D. Heiterctei u. ihr Wider-
spiel. 2 Novellen. B., Weichert. 293 S.
M. 1,50.
5245) i d. , D. Heiteretei. Erzähl. Halle, Gesenius.
V, 351 S. M. 2,50.
5246) A. Biese, Th. Storm: Niedersachsen 8,
S. 91/2.
5247) O. F r o m m e 1 , Storms Lebensanschauung.
(= N 235, S 87-114.)
5247a) F. Jansen, Neue Briefe Storms: Kieler
Zg N. 21339
5248) W. L ottig, Storm u. Rosegger. (= N.
5464, S. 19-22.1
5249) E. Schmidt, Th. Storm. (= N. 260,
S. 4O2-40.)
5249a) id., Bötjer Basch. 3. Aufl. ebda. 12».
118 S. M. -.^,(10.
5250) id., „Eekenhof"' — „Im Brauer-Hause".
2 Novellen. 2. Aufl. B., Gebr. Paetel. 12".
122 S. M. 3,00.
5251) id., Immensee. 53. Aufl. ebda. 12".
72 S. M. 3,00.
5251a) id., Immeusee. Ed. by R. A. v. Minck-
witz and A. C. Wilder, Boston, Ginn.
1901. 10 u. 89 S. 50 c.
5252) id., In St. Jürgen. Edited by A. S.Wright.
Boston, Heah. 1901. 123 S. 30 c.
5252a) id., Schweigen. 2. Aufl. ebda. 109 S.
M. 3,00.
5253) i d. , Von Jenseit d. Meeres. (= Wiesbad.
Volksbücher N. 17.) Wiesbaden, Staadt. 12".
57 S. M. 0,15.
5253a) id.. Vor Zeiten. Novellen. 3. Aufl. ebda.
VII, 474 S. M. 5,00.
Oesteri'eicher.
F. Küruberger.
5254) E. Castle, N. Lenau u. F. Kürnberger:
JbGrillparzer-Ges.. 12, S. 15-42.
5255) K. Lecher, Erinner, an Kürnberger:
ZeitWienZg. Js. 1.
5256) E. V. Philippovich, Kürnberger als
Schriftsteller: ib. N. 1.
A. Stifter.
5257) G. V. Glasenapp, E. moderne Novelle
u. e unmoderner Novellist. (=id., Essays
[Riga, Jonck & Poliewsky. 481 S. M. 6,00],
S. 1 07-23. J
5257a) A. R. Hein, A. Stifter: MVGDB. 40,
S. 51-104, 212-79, 30.^-56, 434-98.
5258) A. R. Hein, A. Stifters Beamtenlauf bahn :
WienerZg. N. 172, 175, 178.
5259) F. Himmelbauer, Stifter- Andachten :
OstdtschRsW. N. jee.
5260) R. Holz er, A. Stifters Leben u. Dichten.
Linz, Mareis. 22 S. M. 0,40. (Aus: „A.
Stifters Werke".)
5261) Lychdorff, D. Stifter-Denkm.: NFPr.
N. 13556.
5261a) C. Morgan, E. ungeschriebenes Werk
Stifters: Wiener Morgen-Zg. N. 155.
5262) Nase, A. Stifter: Wanderer im Rieseu-
gebirge 22, N. 3, 6.
5263) A. Sauer, A. Stifter als Stilkünstler.
(= Festschr. d.Ver für d. Gesch. d. Deutschen
in Böhmen [Prag, Calve], S. 108-16.)
5263 a) A. Schi ossär, A. Stifter: WieuZg.
28. Jan. (Mit e. ungedr. Briefe.)
5264) 0. Stoessl, A. Stifter, B., Weichert.
17 S. M. 1,00. (Aus: „Stifters Werke".)
.'.2<!ü-r>310
rV, 3. Epos.
181
52Ö5) Aus (1. Leben A. Stifters: MOnchnerNN.
N. 'J\\. I Privatmitteilungen.)
't2ii^ia) I). Dichter »1 VII. Rangklasse: Prager
THl N. 218.
.ViOü) A. Stifter als Schulniunii. Festgabe z.
lOiithüllp. ('. Stifter-Deiikm. in Linz am
24. Mai I9(l.>. Linz, Fink. 78 S. M. 1,00.
52Ö7) Zur Stifterdenkmalenthüllung in Linz:
I). litt. DeutHch-Oesterreich 3, N. 3.
5268) I). Stifterdenkmal in Linz: Daheim ;i8,
N. iü.
52««) A. Stifter, Sämtl. Werke. Bd. M. Ver-
mi.schte Schriften, Abteil. 1. Her. v. A.
■ H(»rcicka. (== IJibl. dtsch. Schriftsteller
aus Böhmen. Bd. 12.j Prag, Calve. LXXXV,
102 S. M. 5,nO.
5270) id., fJes. f>zähl. .Vus d. Nachlass her. v.
J. Aprent. 8. \iü\. L., Amelang. V, 428 S.
M. 3,00.
5271) id., Abdias. ebda. 153 S. M. 1,00.
5272) id., -Uis d. bayrischen Walde. (National-
Bibl. N. 298.) Wien, Daberkow. 36 S. M. 0,20.
5273) id., Bunte Steine. 14. Aufl. L., Amelang.
XIV, 2.{8 S. M 2,')0.
5274) id., D. fromme Spruch. (= National-
Bibl. ^\ 313/4.) Wien, Daberkow. 90 S.
M. 0,40.
5275) id., (rranit. (= Wiesbad. Volksbücher
N. 22.) Wiesbaden, Staadt. 12". 47 S. M.0,10.
5276) id., D. Heidedorf u. Weihnachtsabend.
L., Amelang. 12". 134 S. M. 1,00.
5277) id., D. Hochwald. — D. Heidedorf.
(= Volksbücherei. N. 7/8.) Graz, Styria.
182 S. M. 0,40.
5278) id., D. Hochwald. L., Amelang. 12».
174 8. M. 1,00.
5279) id., D. Kuss v. Sentze. (= Natioual-Bibl.
N. 311.) Wien, Daberkow. 36 S. M. 0,20.
5280) id., D. Narrenburg. L., Amelang. 12".
170 8. M. 1,00.
5281) id., Procopus. (=National-Bibl. K 309-10.)
Wien, Daberkow. 76 8. M. 0,40.
5282) id., D. Waldgänger. (= Natioual-Bibl.
N. 295/7.) ebda. 114 8. M. 0,60.
5283) id., Zwei Schwestern. L., Amelang. 12".
170 8. M. 1,00.
Schweizer,
G. Keller.
5284) O. Frommel, G. Kellers relig. Ent-
wicklung: DRs. 111, 8. 367-85.
5284a) (). (Putsche, Zwei pädag. Krzählgn. G.
Kellers: Haus u. Schule 32, N.35 6. (Pankraz,
Frau Amrain.)
5284b) H. E. Jenny, G. Keller u d. dtsch.
Geistesleben: .VSchwZg». N. 1/2.
5285) F. Leppmann, <i. Kellers , Grüner
Heinrich" v. I8f>4/ö, 18; 9— 80. Beitrr. zu
e.Vergleichung. Diss. Berlin, Ehering. 65 8.
5286) H. Oncken, E polit. Reminiszenz aus
<1. Leben G. Kellers: Tag N. 343.
5287) A. Wünsche, D. hervorragendsten
Mädchen- u. Frauengestalten CJ. Kellers:
:\IB111)L. 6, 8. 172-84, 218-24.
5288) G Keller in Berlin: Kolaiid l, 8, 567.
5289) (J. Keller, (Jes.-Werke. Bd. 1/5 u. Bd. 8.
St., Cotta. 419, 268, 281, 310, 356, 354 8.
ä M. 3.00. (Der grüne Heinrich. Die Leute
V. Seldwyla. Martin Salander.)
5290) id., 1). Fähnlein d. sieben Aufrechten.
(= Wiesbad. Volksbücher N. 16.) Wies-
baden, Staadt. 12". 84 8. M. 0,15.
5290a) id., Legenden. VA. bv .M. .Müller and
('. Wenckebach. New York, Holt. XII
145 ö. 35 c.
C. P. Meyer.
5291) O. Frommel, C. F. Meyer. (— N. 235.
8.11.5-44.)
5292) E. Hess, C. F. Meyer: Allg Zachr. für
Psvchiatrie .58, 8. 1164-85.
5293) Th. Laissle, C. F. Meyer: Kinhl.
Korresp. d.Evang. BundesB. 16, 8.25-30, 37-40.
41/4.
5293 a) M. Messer, Z. Todestage (*. F. Mevcn»,
(= N. 5006, S. 89-92.)
Verschiedene Erzähler.
5204) Ed. Aly: LE. 4, 8. 576.
5295) L. Fränkel, Aug. Becker: ADB. 46,
8. .309-15.
5296) F. Diederich, L. Bräutigam: DHeiniat
5^ 8. 134/i^. (Bremer Krzähler.)
5297) F. Brummer, E. H. v. Dedenroth:
ADB. 47, 8. 635/6.
5298) L. Fränkel, A. E. v. Derschau (E.
Carlssen): ADB. 47, 8. 665/6. (Lüneburger
F^rzähler.)
5299) H. AVun der lieh, L. Diefenbach: ADB.
47, S. 677/9. (Hess. Novelli.st.)
5300) K. Kinzel, J. Dose: BllBücherfreunde. I,
N. 6. (Holsteinischer Erzähler.)
5300 a) A . E h r e n f e 1 d , J. Fernst, e. Winterthurer
Novellist: NZürcherZg N. 176-80.
5301) K. M. Hai dt, Sein Vermächtnis Poesie
u. Prosa. Her aus seinem Nachlasse v. L.
V. Hörmann u. W. Madjera. Linz, Oesterr.
Verlagsanstalt. XXVIII, 17(1 8 M. 2,00.
|[P. Wilhelm: NFPr. N 13684.]!
5301a) W.Arx, Alfred Hartmann. Sein Leben
u. seine Schriften. Progr. Solothurn, Lüthv.
118 S. M. 1,80. (Schweizer Erzähler.)
5302) Ein neuer Erzähler: Janus 1, S. 183,4.
(P. Keller, schles. Erzähler.)
5303) E. Wachler, J. H. Löffler: DHeimat. 5',
S. 311/4. (Thüriiig. Erzähler.)
5304) Anton Ohorn-Heft. (= Dtsch. Dichtung
u. Kunst. Her. vom dtsch. Ver. z.Verbreitg.
gemeinnütziger Kenntnisse in Prag. N. 4.)
Prag, Calve. 44 8. M. 1,00. (Enthält: J.
Reinwarth, A. ühorn. — A. Ohorn, In
d. Neujahrsnacht 1814. — Philister über I)ir.)
5305) H. H. Ho üben, E. Ortlepp: LZg». 1901,
N. 106.
.5306) O. Weltzien, H. Schröder: Nieder-
sachsen 7, 8. 226.
.5307) R. Weitbrecht, H. Steinhausen: LE. 4,
8. 807-11.
.>308) F. Grünbaum, J. Trübswasaer: Mähr-
SchlesCorrespondenzB. N. 10.
5308a) H v^Filek, J. Trübswas-ser: NBahuen.
(Wien) 2, N. 14.
Epos.
E. Schulze.
5309) A . 8 i l b e r ni a n n . E. Schubses l>e«auberto
Rose. B., Ehering. 50 S. M. 1,50.
N. Lenau. (Siehe auch N. 4774-4{<^i4.)
5310) E Castle. N.Lenau. L., Hesse. VIII,
120 8. Mit 9 Bildnissen. M. 1,50. (8. 76-97
handelt über die Epen.^
17»
132
IV, 3. Epos.
5:311-5375
5311) Lena US ausgew. Dichtungen. Halle,
Gesenius. XI, 322 H. M. 3,50.
5312) id., 1). Albingenser. (= Cottasche
Handbibl. N. 19.) St., Cotta. 102 8. M. 0,25.
5312a) id., Savanorola. (= tJ311 N. 20.) ebda.
120 8. M. 0,30.
J, V. von Scheffel.
5313) L. 1*. Betz, D. Schweiz in Scheffels
Leben u. Dichten. (= N. 22, 8. 264-94.)
5314) H.Blum, Zwei neue Scheffel-Anekdoten :
FrBlw. 1901, X. 38.
5314a) A. Breitner, D. Scheffel -Nummer d.
„Jugend"'. E. Protest: SalzburgerZg. N. 8.
5315) Alberta v. Frevdorf , Josefine Scheffel:
DMschr. j, 8. 700-12, 843-50.
5316) W. A. Hammer, Auf Scheffels Spuren
in Südfrankreich: DresdnerAnzß. N. 4 7.
5317) A. Hausrath, Scheffel u. P^euerbach.
(= N. 241, 8. 146-220.)
5318) J. Keller, Scheffel als Tourist: Zschr
d. dtsch.-österr. Alpenver. 33, 8. 96-llti.
5319) Louise v. Kobell, J. V. v. Scheffel u.
seine Familie. Nach Briefen u. mündl.
Mitteil. Wien, ,Scheffelbund\ 99 8. M.3,00.
5320) P. de Nay, Scheffel et le Trompeter de
Saeckingen: Monde Moderne 1902, 1. März.
5321) J. Proelss, Scheffel. E. Dichterleben.
Volksausg. St., Bonz. 12». VII, 400 8.
M. 2,40.
5322) id., Scheffel u. sein Schweizer „Doppel-
gänger": AZgB. N. 122.
5323) id., Scheffel und Freiligrath: VossZg«.
N. 13.
5324) id., Scheffel in Maulbronn: Jugend
N. 1.
5324a) id., J. v. Scheffel u. d. Schwabenalp:
SchwäbKron. N. 2c'"^2. (Siehe auch J. v
Nägele: ib. N 285)
5324 1>) E. Seh., Scheffel u. F. Th. Vischer als
Wettbewerber: ib. N. 431
5325) D. Schefteldenkmal beim Waldkirchlein
am Säntis: lUZg. 119, 8. 28.
532<() W. A. Hammer, Neue Scheffel-Briefe:
NWTbl. N. 95.
5327) K. V. Thaler, Scheffels Briefe an Eisen-
hart: NFPr. N. 13415.
5328) E. Brief Scheffels an A. v. Eisenhart:
Jugend N. 1.
5329) E. Brief Scheffels an seineu Freund L.
Eichrodt: ib. N. 1.
5330) J. V. V. Scheffel, Trumpetaren frän
Säkkingen. üfv. af O. H. Guldbrand.
Stockholm, Chelius. 288 8. Kr. 1,75.
5330a) id., E. Gang z. grossen Karthause:
Jugend N. 1.
R. Hamerling'.
5331) J. Allram, E Hamerling-Denkmal in
Wien: NWTBl. N. 47.
5332) G. V. Freiberg, Hamerlings Jugend-
liebe: NatZgB. N. 7.
5333) Louise Hackl, Erinnerung an Hamer-
ling: NFPr. N. 13435.
5334) id., D. Hamerling-Grabmal und sein
Schöpfer: ib. N l.'i6.3.
5335) id.. Ungedrucktes v. Hamerling: ib.
N. 13607.
5336) Sophie v. Khuenberg, Erinner, an R.
Hamerling: NWTBl N. 243.
5337) H. Ortner, R. Hamerlings Beziehgn. zu
Kärnthen: Carinthia 92, 8.152-64.
5338) M. M. Rabenlechiicr, Hamerling. (=
Litteraturbilder d. Gegen w. Bd. 1.) Dresden,
Pierson. 12". VIII, 160 8. M. 2,00.
5339) A. Schlossar, E. Erinnerungsblatt an
Hamerling. Mit ungedr. Briefen: WienZg.
1901, \. 160.
5340) id., Hamerling u. d. Frauen: IllFrauenZg.
29 8. 30.
5341)'Ch. Schmitt, R. Hamerling: Erwinia9,
8. 46/8, 58-64, 74/8, 90/3.
5342) Hamerlings Schädel: LE. 4, S. 645/6.
5343) Briefwechsel zwischen R. Hamerling u.
P. K. Rosegger: Heimgarten 26, 8. 373-83,
458-68, 533-44, 616-26, 697-703, 7ö0-95, 861/8,
943-50.
5344) Schmidt, Briefe R. Hamerlings an F.
W. Helle: Litt Warte. 3, S. 416-20.
5345) L. Schücking, Vier Briefe Rob. Hamer-
lings an L. Schücking: FZg. N. 334.
5346) R. Hamerling, Werke. Volksausg. in
4 Bdn. Her. von M. R. Rabenlechner.
2. Autl. Hamburg, Verlagsanstalt. XII, 658,
664, 562, 818 8. M. 20,00.
5347) id., Ahasver in Rom. Eine Dichtung in
6 Gesängen. Mit e. Epilog an die Kritiker.
27. Aufl. ebda. 231 8. M. 3,50.
J. Grosse.
5348) Ad. Bartels, J. Grosse: ADB. 15^
S. 237-40.
5349) id , J. Grosse: Ges. 3, 8. 110 4.
5350) id., J. Grosse: WeimarerZg. N. 140.
5351) H. V. Basedow, Julius Grosse:
InternatLB. 9, N. II.
5352) C. Busse, Zu J. Grosses Gedächtnis:
TagB. N. 221.
5353) P. Friedrich, Persönl. Erinnerungen an
J. Grosse: IllFrauenZg. 29, 8. 95/6.
5354) E. Kreowski, J. Grosse: Osten 2, N. 7.
5355) id., J. Grosse. Persönl. Erinner, mit
Briefen • NHambZg. N. 222.
5356) H. Marshall, J. Grosse: 8aale-Zg. N. 223.
5357) E. M o e 1 1 e r , Erinner, an J. Grosse : TglRsB.
N. 110.
5358) L. Salomon, J.Grosse: IllZg. 1 18, 8. 747.
5359) W. Schollmever, Erinner, an J. Grosse:
MagdebZg. N. 269.
5360) J. Grosse: MünchnerNN. N. 223.
W. Hertz.
5361) A. Bartels, W. Hertz: Kw. l^S 8. 461/4.
5362) 0. Bulle, W. Hertz: AZg«. N. 20.
5363) G. EUinger, Wilhelm Hertz als Dichter
u. Uebersetzer: VossZgB. N. 22.
5364) K. E. Franz OS, W. Hertz: I)Dichtung.31,
S. 273/4.
5365) W. Golther, W. Hertz: ZDPh. 34,
8 396-400.
5366) id., W. Hertz: NJbbKlAGL. 9, 8. 298-316.
5367) F. v. d. Leyen, W. Hertz: NationB. 19,
8. 266/7.
5368) Helene Raff, Erinner, an W. Hertz:
Ges. 1, 8 219-31.
5369) id, W. Hertz: MünchnerNN. N. 20.
5370) Th. Sack, W. Hertz: UL&M. 87, N. 18/9.
5371) Ad. Stern, W.Hertz: Grenzb. 1,8. 199-204.
5372) R. AVel tri ch, W.Hertz. St., Cotta. 92 8.
M. 1,50.
5373) id., W. Hertz: MünchnerNN. N. 107,
111, 119, 121.
5374) W. Hertz: LE. 4, 8. 642/3.
5375) W. Hertz: NorddAZgB. N. 8.
ö''l7öu ■>410li
IV, ■^, RpoH.
18.»
5375«) W. llert/, Bruilcr Hauscli. 1. Aufl.
Fhichschmuck von F. Stusaen. 8t., Cotta.
90 S. M. •J,(J().
5375b) id., Heinrich v. Schwaben. 3. AuH.
Mit lUichschuiuck V. H. Eichrodt. St., Cotta.
6'J S. M. 2,0().
.1. I>. I'late. J. Wolir.
587«) F. Grube, J. D. IMate: Niedersuchsen 7,
S. ;U)8. (Phittdciitscher Epiker.)
5377) T. Haliisa,.! Wolff. (=N. 4762a, .S.69-9'>>.)
537S) K. Wiccki, .1. Wolff» neuere I)ichtji;n.
Köni>i;8berg, Grilfc Ä Unzer. V, 538. M. 1,00.
Christliches Epos.
537») F.W. Weber, Dreizehulinden. lOOAutl.
Paderborn, Schöuinch. 12". III, 381 S.
M. 5,00. llJausen: WestdtschLehrerZir. 10,
N. 1 l.H
5380) K. Muth, E. Eggert: Alte u. neue Welt 36,
N. 20.
5381) I). Vorwerk, Maria Magdalena. St.,
Greiner & Pfeiffer. VII, 324 S. M. ä.oO.
Pump: EKZ. 76, 8. 1192/6. („E. christl.
Kpos".)]|
Komisches Epos.
5382) Moldanus Moldani^simus, Leben u.
Abenteuer d. kgl. Alumnus J. Rohrbein
während seines Aufenthalts zu 8t. Augustin.
E. kom. Heldengedicht nach Art d. Cyro-
paedie in 9 Gesängen. Grimma 1850. 1. bis
3. Gesang. Neu aufgelegt durch d. Niederlage
d. Vereinsehemal. Fürstenschüler. Grimma,
Gensei. 36 8. M. 0,50.
Modernes Epos.
5883) F. Liudheimer, Karl Koland. B.,
Edelheim. 180 8. M. 2,00. !|J.V. Widmann:
NationB. 19, 8.794/7 (, E.Roman inVersen").)]
53S4) G. Renner, Ahasver. E. Dichtg. L.,
Werner. 120 8. M. 2,00. ][M. Ewert:
LE. 4, 8. 1(177/8. II
5385) F. 8 aar, Hermann u. Dorothea. E. IdvU
in 5 Gesängen. Kassel, Weiss. 86 8. M. 1,50.
I|E. Castle: Zeitw. 30, 8. 169-71; R. Weit-
brecht: LCBIB. S. 176. II
5386) K. 8pitteler, Olympischer Frühling.
Epos. 4 Bde. L., Diederichs. .501 8. M. 9,50.
(I. 1). Auffahrt. II. Hera, d. Braut. III.
I). hohe Zeit. IV. Ende u. Wende.)
.■)386a) K. Holm, C. Spittelers Olympischer
Frühling: ML. 71, 8. 113.
5387) F. Wittenbauer, D. Hübschleriu u.
ihr Gärtlein. Wien, Konegen. 138 S.
M. 1,80. |[K. Weitbrecht: LCBB. 8. 177.]|
Volkstüniliohe Dichtung :
Allgemeines.
5388) J. Gillhoff, Volksschriftsteller: LE. 4,
8. 798-807.
538») id., Volksschriften u. Volksschriftsteller:
DAVelt. 1901, N. 51.
53»0) id., P^mpfehlenswerte Volksschriften:
LE. 4, 8. 1453/5.
5301) G. Weber, Volksbücher: HPBll. 128.
8. 878-91.
Weltliclie VulkRMchriristeller.
K. Holtei. U. Hörn.
53»2) E. Holtei-Denkm.: DBQhnenGeuutMciuich.
31, 8. 461.
53»3) E. Vision, C. v. HolteiH: SniritiwtR«. h,
8. H/9.
53»4) ^I. I'rban, V. Hörn in d. Teplitzer Ver-
samnil. d. .1. 1848: Erzgebirg»Zg.23, N.1,2.4.
53»5) l'ffo llorn, (Je«. Werke, llor. v. E.
Langer. Bd. 1. Bunte Kiesel. Lfg. I. (Aujj:
Dtsch. Volksk. au» dem östl. Böhmen.) I'rag,
Taussig. VIII, 8. 83-123. M. 0,7«i.
U. Hegiier. J. Ootthelf |A. Bitziusj.
53»6) M. CorniceliUH, U. Ilegner: A8N8. 10.\
8. 155/6.
53Ö7) R. Havni, l'. Hegner: PrJbb. 110,
8. 207-23.
53»8) A. Bartels, Jeremias Gotthelf. B.,
Maver & Wunder. II, 225 8. M. 2,50.
,)39») F. Vetter, Beitrr. z. Erklär, u. (Icach.
d. Werke ,1. Gotthelfs. Ergänzungsbd.
z. Volksausg. V. .1. (Jotthelfs Werken im
Urtext. Bern, 8chmid & Franke. IV, 736 8.
M. 10,35.
B. Anerbach.
.)400) A. Bettelheim, B. Auerbach: ADB. 47,
8. 412/9.
5401) id., Auerbach u. Grabbe: LE. 4, S. 661/3.
5402) G. Brandes, B. Auerbach. (= N. 218,
8. 99-110.)
5402a) M. Kaufmann, D. Grossen unt«r sich:
NFPr. N. 13207. (Enthält u. a. Briefe v.
.■»403) E. Schmidt, B. Auerbach. (= N. 260,
8. 384-401.)
5403a) Aus Briefen B.Auerbach»: SchwäbMerkur.
N. 104.
5404) B. Auerbachs handschriftlicher Nachlass:
BBlDBuchh. 69, N. 141.
5405) Ad. Brüll, Jakob Auerbach: ADB. 46,
S. 84/5. (Vetter v. B. Auerbach.)
L. Kompert. M. Meyr.
5406) L. Kompert, Christian u. Lea. {= Wies-
bad. Volksbücher N. 19.) Wiesbaden, Staadt.
101 8. M. 0,20.
.5407) M. Wittich, M. Meyr: Hütte J, 8.24.
5408) M. Meyr, D. Sieg d. Schwachen. (=
Wiesbad. Volksbücher N. 15.) Wiesbaden,
Staadt. 12". 156 8. M. 0,25.
.540») i d. , D. Lehrersbraut. Erzählg. aus d. Ries.
(= IIB. N. 43412.) L., Reclam. 184 S.
M. 0,40.
5409a) i d. , Ludwig u. Ajinemarie. Erz&hlg. (==
ÜB. N. 4299.) ebda. 119 S. M. 0,20.
L. Anzengrnber. (Siehe auch N.614i-6149.)
5410) 8. Fried mann, L. Anzengruber. L.,
H. Seemann Nachf. 199 8. M. 5,00.
5410a) L. Anzengruber, Briefe. Mit neuen
Beitrr. zu seiner Biographie. Her. v. A.
Bettelheim. 2 Bde. St., Cotta. LXIV,
333 8.; VI, 424 8. M. 4,80.
5410b) id., Dorfromane. 2 Bde. L., Breitr
köpf & Härtel. 422, 380 S. k M. 3,00.
(Enthält: D. Schandfleck. D. Stemsteinhof.l
134
rV, 3. Epos.
5411-5455
P. K. Rosegger.
5411) Christel, RoseggeralsErzieherd.Volkes.
I). litt. Deutsch-Oesterreich. 2, K. 12.
5411a) O. Frommel, P. K. Rosegger. (=
N. 235, 8. 195-226.
5412) H. Hart, Rosegger als Vorleser: TagB.
1901, N. 18.
5413) K. Neubauer, Rosegger u. Defregger:
Deutsch-Böhmerwald. 2, N. 2.
5414) A. Pöllmann, P. K. Rosegger: HPBll.
127, S. 567-79, 629-46, 746-56, 805-22.
5415) E. Seiliiere, L'äme styrienne et son
interprete P. Rosegger: RDM. 12, S. 278
—323, 615-56, 826-65.
5416) Rosegger in belgischer Beleuchte.: LE. 4,
8. 194.
5417) P. Rosegger, Weltgift. Roman. L.,
Staakmann. 402 8. M. 4,00. |[Th. Ebner:
Geg. 62, 8. 406/7.]!
5417a) id., Als ich noch der Waldbauernbub
war. Für d. Jugend aiLSgew. vom Ham-
burger Jugendschriftenausschuss. 3 Tle.
ebda. VIII, 119 S.; III, 123 8.; 115 S.
5417b) id., Sonnenschein. 17. Tausend, ebda.
VIII, 460 S. M. 4,00.
Maximilian Sclimidt.
5418) A. Drever, Maxim. Schmidt: I^ittWarte.
3, 8. .•569-72.
5419) id., M. Schmidt: lUZg. 11«, 8. 267/8.
5420) J. Kirchner, Maximil. Schmidt: Mün-
chenerNN. N. 93.
5421) J. Peter, Maximil. Schmidt: Böhmer-
wald 4, N. 3.
5422) .F Wich mann, E. bayer. Dorfnovellist:
BaslerNachr. N. 55.
5423) id., E. bayer. Dorf novellist : Bayerland
13, 8. 262/4.
5423a) Maximilian Schmidt, Meine Wande-
rung durch 70 Jahre. Autobiographie. 2 Tle.
(= N. 5424, Bd. 21/2.) Reutlingen, Ensslin
& Laiblin. 304, 274 S. a M. 1,50.
5424) id., Ges. Werke. Bd. 19, 20, 23, 24. ebda.
272, 208, 208, 244 8. h M. 1,75. (Enthält:
Hancißka d. Chodenmädchen. D. Hopfen-
brockerin. D. Hergottsmantel. D. Prälaten-
schatz.)
H. Sohnrey.
5425) U. v. Hasseil, H. Solmrey: KonsMschr.
59, 8. 1193/7.
Flattdeutgclic Erzäliler.
Allgemeines.
54-26) W. Seclmuun, D. plattdeutsche Litt. d.
19. Jh.: JbVNiederdSpr. 28, 8. 59-105.
J. Brinclimann.
5427) K. Bienenstein, .1. Briiicknianii: Ost-
dtschRsW. N. 189.
5427a) O. Weltzien, J. Brinckmann: DHeimat.
5*, 8. 553/6.
542S) J. Brinckmann, Kasper Ohm un ick. Mit
e.Vorbemerkg. (=BGLIA. N. 1.595 '6.) Halle,
Hendel. VI, 174 8. M. 0,50.
5429) Dasselbe. Her. v. H. Bandlow. (ÜB. N.
4189-90.) L., Reclam. 216 8. M. 0,40.
F. Reuter.
5430) E. Brandes, Aus F. Reuters Leben II.
Progr. Strasburg i. Westpr. 70 8
5431) id., Zu F. Reuters Lebensgesch. : PrJbb.
106, 8. 283-326.
5432) A. Fokke, F. Reuter u. K. Kraepelin:
Geg. 61, 8. 278-80, 298-301.
.■)433) K. Th. Gaedertz, Bismarck u. F. Reuter.
(= N. 2.36, 8. 189-200.)
5434) id., Von Ivenack nach Isenack. Neue
Mitteil, aus F. Reuters Leben u. Schaffen:
Deutschland J, 8. 27.3-88.
5435) id.. Erinner, an F. Reuter: Tag 1901,
N. 495.
5435 a) Lob eck, Reuter- Abend. (= Dichter-
u. Liederabende. Heft 1) B., Buchhandl.
d. Ostdeutschen Jünglingsbundes. 62 8,
M. 0,75.
5436) C. F. Müller, Z. Sprache F. Reuters.
E. Beitrag z. Kenntnis d. mecklenburg.
Mundart. L., Hesse. 50 8. M. 0,80. i|W.
V. S.: LCBl. 8. 1738.]l
5437) id., D. Mecklenb. Volksmund in F. Reuters
Schriften. Ebda. XII, 132 8. M. 1,80.
5438) id. , Volkstüml. Wendungen bei F. Reuter:
KBlVNiederdSpr. 23, 8. 33/7.
5439) P. Rem er, Sieberberg u. Reuter: Woche
N. 35.
5440) 0. Weltzien, Bei F. Reuter: DHeimat.
5', 8. 677-81.
5441) Aus F. Reuters alten u. jungen Tagen:
BurschenschBll. 16^ 8. 163/6.
5442) H. Zeise u. F. Reuter: BerlTBl. N. 197.
5443) Sophie Reuter, (Schwester F. Reuters):
Eekbom 19, 8. 78.
5444) F. Reuter. Sämtliche Werke. Neue wohl-
feile Volksausg. in 8 Bdn. Wismar, Hins-
torft". XXXI, 337; XI, 380; V, 407; III,
331; m, 412; III, 362; III, 420u. V, 362 8.
M. 12,00.
5445) H. Stuben rauch, Bilder zu Fritz Reu-
ters Werken, Text v. Paul Warncke.
Berlin, Eckstein. 368 S. M. 12,50.
H. Burmester. J. Meyer.
5446) K. Th. Gaedertz, H. Burmester: ADB.
47, 8. 396/7.
5447) i d. , E. F. Reuter redivivus : BTBIB. N. 6.
(H. Burmester.)
5448) id., H. Burmester, e. plattdtsch. Schrift-
steller. (= N. 236, 8. 137-62.)
5449) id., Joh. Meyer. (= ib. 8. 127-36.)
Katholisclie Yolksschriftsteller.
5450) J. Lautenbacher, W. Bauberger: ADB.
46, 8. 232/3.
5451) \V. Egger t, H. Hansjakob: LittWarte.
3, 8. 593/6.
5452) W. Kostvh, H. Hansjakob: VolksBl-
(Graz.) N. 151, 172.
5453) K. MOllenhuuer, H. Hansjakob : Ges.
4, 8. 171-8.
5454) H. Hansjakob, Schneeballen. 4. Aufl.
Volksausgabc. Kassel, Weiss. 267 8. .AI. 1,80.
5454a) id.. Meine Madonna. E. Familienchronik.
lUustr. v. H. Engl. St., Bonz. 395 8. M. 4,00.
Protestantische Volksschriftsteller.
5455) F. Brummer, O. Bagge: ADB. 46,
5, 186/7.
a4ä6-fi408ii
I \', .<• HpOH.
135
545«) .1 . ('. H i c r n a t z k i , 1 ). Hallig oder d. J^chiff-
brücbigeii auf d. Eiland in d. NordHce. No-
velle. Hallo, (lesenius. V, 'J92 S. M. '2,UV.
5457) R. Hendixen, Vom Wuppertal /. Kaiser-
btadt (Iv Froiiunel): D. alte (Haube .!, N. .H9.
5458) 10. Frouuuel, Blätter v. allerlei Jiilumen.
Krziiblungen. 6. Aufl. H., W'iegandt «St
(Iriebeii. VI, lt)6 S. M. 2,(X).
5458a) id., Aus vergangenen Tagen. Erzählgn.
b. AuH. (•= Dtöcb. Jugend- u. Volksbibl
N. 25.) St., Kteinkopf. lOH 8. M. 0,75.
5459) Ad. Schmittbenner, Neue Novellen. L.,
(irunow. 439 S. M. Ü,UO. [A. (ieiger:
LE. 4, !S. 1030/3; H. A. Krüger: LCBIB.
S. 180,7.]
Jugcudschrlften:
Allgeineiues.
5460) Jugcndscbriften -Warte, Organ d. ver-
einigten dtsch. Prüfungs-Ausschüsse für
Jugcndscbriften. Her. vom Hamburger
Prüfungs-Ausschuss. Red.: H. Wolga st.
Jahrg. 10. L., Wunderlich. 12 Nu. Ji 4 S.
M. 1,20.
5460a) W. Feldmann, lieber Jugendschriften:
PaedWarte. 8, 8. 3tiß-7().
5461) H. Landsberg, Jugendlitt.: Bohemia
1901, N. 251.
5462) Regiue Busch, Bücher für die Jugend :
Tag 1901, N. 547.
5463) Moderne Jugendschriftstellerei: Kath-
SchulZg. (Breslau) 19, N. 2().
5464) Z. Jugendschriftenfrage. Eine Sanimlg. v.
Aufsätzen u. Kritiken. Mit dem Anh. : P2m-
pfehlenswerte Bücher für d. Jugend mit
charakterisierenden Anmerkgn. Her. v. den
vereinigten deutschen Prüfungs- Ausschüssen
für Jugendschriften. L., Wunderlich. IV,
143 S. M. I,b0.
5465) H. Wo 1 gast, D. Beweg, für e. Reform
d. Jugendlitt.: PädagZeitW. 1(). Dee.
5466) E. Schnitze, D. Jugendschriftenfrage
u. d. Hamburger Jugendschrif tenausschuss :
BllVolksbibl. 3, N. 9-11.
5467) O. AN'e n d 1 a n d t , Klassische Jugendlektüre :
Tag». 1901, N. 67.
5468) J. (iillhoff, Z. Charakteristik d. ultra-
montauen Jugend- u. Volkslitt. : KonsMschr.
59, S. 49-57, I49-5Ö.
5469) W. Boes, Kleine Lebensbilder unserer be-
kannten Jugendschriftsteller: ASchulpraxis.
5, S. 312/4, 328/9.
Eiuzelne Jugendschriftsteller.
5470) F. Kindcher, J. H. Campe: MVAnhaltG.
9, S. 383-92.
5471) K. Rebele, Chr. Schmid in Tannhausen:
Bayerland 13, S. 7-10.
5471a) Chr. v. Schmid: Raphael 23, N. 46.
547*2) K. Th. (Jaedertz, Aus d. Leben v. L.
Bechstein. (= N. 236, S. 101-18.)
5473) W. A. Hammer, L. Bechstein: NWTBl.
1901, N. 324 a.
5474) E. v. Komorzyuski, L. Bechstein:
Wiener Abendpost 1901, N. 270.
5475) L. Bechstein: KathSchulZg. (Breslau) 18,
N. 49.
5476) A. P., E. dtsch. Märchenerzähler: FrBlw.
1901, N. 321. (L. Bechstein.)
6477) J. Lohmeyer: SonntagsZg. für Deutsch-
lands Frauen S. 652/3.
5478) J. Proschko, Gesamnielle Schriften. Her.
v. Hcrminc Proschko. .Mit Originul-
Zeichngn. v. Emilic Proschko. Bd. 'Jji.
Erzählgn. u. (Jedichtc für Jugend u. Volk.
Warnsdorf, (Jpitz. 223, 207 S. ä M. 1,00.
5479) Bastian, K. R«inick: Schul blBrandenb.
67, S. 165-80.
5479a) J Peter, E. Kinder- u. Blumenfreund:
TglRs«. N. :\2.
54791») R. Reinick, Märchen, Lieder u. üe-
schichten. B., Gahl. Mit Abbild. 224 8.
M. 3.00.
5480) E. Schreck, F. Schmidt in »einer Be-
deut. als Jugendschriftsteller 1= Paed.\bbh.
NF. 7, N. 1.) Bielefeld, Heimich. 29 S.
M. 0,60.
5481) H. Cardanus, Herr K. May v. d. an-
deren Seite: HPBll. 129, S. 514-40.
5481a) K. Muth, E. entlarvter Jugendschrift-
steller: Zcitw. 31, S. 167/8.
5482) A. Pö 11 mann. Neuestes v. K. Mav:
HPBll. 127, S. 82<-33.
5483) K. Miiy: AELKZ. 35, N. 24.
MädchenloktUre.
5483a) Hedwig Schulhof, Mädchenlektüre :
PädagZeitW. 24. Dec.
5484) H. Holland, Isabella Braun: ADß. 47,
S. 194/6.
5485) H. A. Li er, Clementine Helm: .VDB.
46, S. 535/6.
Feiiilletonlsten.
5486) \. v. Falke, E. Feuilletonist: FrBlW.
N. 21. (F. Gross.)
5487) B. Münz, F. Gross: FrBlw. i'jOl, N. 350.
5488) F. Gross: WienZg. 1901, N. 81.
5489) A. Kerr, J. Stettenhcim: KönigsbAZg.
1901, N. 505.
5490) S. Mehring, J. Stettenheim: Breslauer-
Zg. 1901, N. 772.
5490a) J. Stettenheim, I). mod. Knigge.
Leitfaden durch d. Jahr u. d. Gesellsc^ft.
III, Leitfaden für d. Fest- u. Feiertage. 'B.,
A. Hofmann. 120 8. M. 150.
5491) E. Kuh, D. dtsch.-böhm. Conrad Bolx:
NWTBl. 1901, N. 272. (J. Willomitzer.'i
5491a) J. Willomitzer, Heitere Träume.
Scherzgeschichten. 2 Aufl. B., Concordia.
VIII, 159 S. M 2,00.
Zeitgenössische Dichtung.
Ältere Gruppe:
Th. Fontane.
549-2) L. Berg, Th.Fontane. (=N. 214,8.260/8.)
5493) W. Bölsche, Vom alten Fontane. (=
N. 217a, S. 36-49.)
5494) F. Düsel, Th. Fontanes , Mielchen':
DZg. (Berlin) N. 43.
5495) O. Frommel, Th. Fontane. (= N. 235,
S. 145-78.)
5496) 0. Pniower, Emilie Fontane: Tag N. 85.
5497) Th. Fontane als Romandichter: Kath-
SchulZg. (Breslau) 19, N. 17.
5498) E. Brief Th. Fontanes an J. d. Beer jun.:
Jb. d. Ges. für bild. Kunst u. vaterländ. Alter-
tümer in Emden 14, N. 1.2.
5498a) Briefe Th. Fontanes an die Redaktion
d. KreuzZg. N. 377. 379, 381.
136
IV, 3. Epos.
iJ49!)-5o46
5499) E. Selbstcharakteristik Th. Fontanes :
LE. 4, S. 430.
5500) Th. Fontane, Quitt. 2. Aufl. 8t., Cotta.
338 8. M. 2,00. |[K. Hoffmann: LCBIB.
S. 316.]i
5500a) id., Effi Bricst II. Aufl. B, Fontane.
520 S. M. 6,00.
K. Frenzel.
5501) H. Henning, K.Frenzel: ML.7i, 8.393/6.
P. Heyse. (Siehe auch N. 450/7.)
5502) K. Braun-Artaria, Im Hornsteinschen
Hause zu München : AZgB. N. 62/3. (Erinner.
an P. Heyse.)
5503) B. Endrulat, Paul Hevses Jugend:
HMBllPosen. 3, 8. 17-22.
5504) W. Gold bäum, E. Freund P. Hevses:
NFPr. N. 13311. (O. Ribbeck.)
5505) F. Gross, P. Heyse: FrBlw. 1901,
N. 72.
5505a) J. Prölss, Heyse in Capri. (= N. 4582,
S. 112/8.)
5506) P. Heyse, Romane u. Novellen. Wohl-
feile Ausg. Serie 1: Romane, Bd. 1/3. St.,
Cotta. 364, 334, 308 8. h M. 2,40. (Ent-
hält: Kinder d. Welt. Im Paradiese.)
5506a) id., Ges. Werke. Neue Serie. Bd. 8.
St., Cotta. .316 S. M. 3,60.
5507) id., Ninon u. a. Novellen, ebda. 465 8.
M. 6,00. |[A. Gebhardt: LCBIB. s. 137/8.]!
5508) id., Novellen vom Gardasee. ebda. 4358.
M. 4,50.
5509) id., San Vigilio. Novelle. lUustr. von
F. Reiss. St., Krabbe. 159 S. M. 2,00.
5509a) id., D. verlorene Sohn. (= Wiesbad.
Volksbücher N. 10.) AViesbaden, Staadt. 60 8.
M. 0,15.
Hans Hoffinanii. E. Muellenbacli.
5510) L. Berg, H. Hoff mann als Märchen-
erzähler. (= N. 214, 8. 433-40.
5511) L. Ewers, Z.Gedächtnis E. Muellenbachs :
TglRsB. N. 170.
55tla) E. Muellenbach, Aphrodite u. a. No-
vellen. St., Cotta. 309 8. M. 3,00.
W. Raabe.
5512) L. Berg, W.Raabe als Erzähler. (=N. 214,
S. 269-83.)
5512a) W. Domansky, D. Tierfreund unter d.
dtsch. Dichtern: Dtsch.Tierfreund 5, 8. 583/^.
5513) J. E. V. (irothuss, Vom weissen Raaben:
Türmer 4, S. 49-52.
5514) G. Hassebrauk, Zu Raabes „Junker
V. üenow" : BraunschwMag, 8, 8. 66.
5515) H. Heine, W. Raabe: PaedAVarte. 8,
8. 141-62.
5516) E. Holthoff, W. Raabe: LittWarte. 3,
8. 573/9, 692-705.
5517) W. Holzamer, W. Raabe: Lotse 1,
N. 49.
551S) D. Koch, W. Raabe u. d. dtsch. Gemüt:
DMschr. 1, N. 9.
5519) L. I.,öser, W. Raabe. Progr. Wolfen-
büttel, (Jymn. 4". 10 8.
5520) H. Marshall, W. Raabe: SaaleZg. 1901,
N. 421.
5521) M. Morold, W. Raabe: WienZg. 1901,
N. 207.
5522) Owglass, Randglossen zu AV. Raabes
70 Geburtstag: Mschr. für hygienische Auf-
klärung u. Reform 14, N. 12.
5523) L. Schönhoff, Empfindsame Vierzeiler:
TagB. 1901, N. 30.
5524) 8. Schott, W. Raabe: BundB. 1901,
N. 36.
5525) Ph. Stein, AV. Raabe: NHambZg. 1901,
N. 420.
5526) E. AVolff , AV. Raabe u. d. Ringen nach
e. AVeltansch. in d. neueren dtsch. Dichtg.
Vortr. B., Nauck. 15 8. M. 0,50.
5527) Sinaida Wengerowa über AV. Raabe:
LE. 4, 8. 1610. (Aus: AVestnik Jewropv.)
5528) AV. Raabe: AugsbPostzgB. 1901, N. 50.
5529) AV. Raabe, Ges. Erzählgn. 3 Bde. 2. Aufl.
B., Janke, VII, 304, 407, 403 S. ä M. 4,00.
5330) id., D. Chronik aus d. Sperlingsgasse.
Neue Ausg. mit lUustr. v. E. Bosch u. e.
Bildnis d. Dichters v. H. Fechner. 23. Aufl.
B., Grote. 193 8. M. 3,00.
5531) i d. , Halb Mähr, halb mehr. 2 Erzählgn.
Jubiläums-Ausg. Illustr. v. C. Röchling.
ebda. 12 0. V, 126 8. M. 1,50.
5531a) id., Hastenbeck. E. Erzähl. 2. Aufl.
B., Janke. 216 S. M. 3,Ü0. |[L. Berg: =
N. 214, S. 42e-33.j|
5531b) id., D. Hörn V. Wanza. 2. Aufl. ebda.
1901. 218 8. M. 3,00. [[R. AVeitbrecht:
LCBIB. 8. 85/6.]!
5532) id., D. Leute aus dem AValde, ihre Sterne,
AVege u. Schicksale. 4. Aufl. ebda. 363 8.
M. 4,00. i[R Weitbrecht: LCBIB. S. 395/6;
E. AVolff: DZschr. 15, 8. 438-43.]!
5533) id., I). schwarze Galeere. (= AViesbad.
Volksbücher N. 18.) AV^iesbaden, Staadt.
68 8. M. 0,15.
5534) id., Deutsche Not u. deutsches Ringen. Aus
Raabes Werken ausgew. vom Prüfungsaus-
schuss für Jugendschriften zu Braunschweig.
Braunschweig, Hafferburg. III, IV, 113 8.
M. 0,90.
J. Rodenberg. F. vou Saar.
5535) AV. Gold bäum, J. Rodenberg: NFPr.
N. 13230.
5536) J. Rodenberg: Montags-RevueW. 1901,
N. 26.
.5537) K. Fuchs, F. V. Saar: IllZg. 119, 8. 462/4.
5538) Ella Hruschka, F. v. Saar: JbGrillp-
Ges. 12, 8. 77-139.
5539) R. Specht, F. v. Saar: ZeitWienZg. n. 3.
5540) H. Sittenberger, F. v. Saar: AVienZg.
1901, N. 148.
5541) F. Zweybusch, F.v. Saar: FrBlw. N.267.
5542) Widmungen z. Feier d. 70. Geburtstages
Ferd. v. Saars. Her. v. R. Specht. Buch-
schmuck V. A. F. Seligmann. AVien, AViener
Verlag. 264 8. M. 5,00.
H. Seidel.
5543) F. Berndt, H. Seidel: Geg. 61, S. 408/9.
5544) M. Clausa, H. Seidel: Pfarrhaus 18,
8. 129-.32.
5545) .1. Hart, H. Seidel: Tag N. 201.
5545a) H. Seidel, Ges. Schriften. Bd. I.
St., Cotta. 12". XI, 366 S. M. 4.00. (Ent-
hält: Leberecht Hühnchen, Jorinde u. a.
Geschichten.)
5546) A. Heilborn, „Bei (loldhähnchens war
ich einst zu Gast." E. Besuch bei H. Seidel:
TglRsB. X. 145.
6S47-SfiS8
IV, 3. EpoB.
137
5547) G. Hetzer, IT. Seidel: SonntagsZg. für
Deutscliland« Frauen S. 7i7/9.
554S) E. Pötzl, Ein norddeutscher HumoriHt:
NVVTHI. N. 172.
5:)4») K. A. Regen er, H.Seidel: Frau 9, S. 543/7.
5549«) L. Salonion, H. Seidel: lllZg. 1 19, S.22.
F. Spielhagen. J. Y. Widmann
5550) F. Spielhagen, Romane. Neue Folge.
(In f)U Lfgn.i Lfg. t/6. 1.,., Staackmann.
3aii s. n M. 0 a ■.
5550a) id., Alles fliesst. Novelle. (= ÜB.
. N. W2Ü.) L., Reclam. !(.«. lÜiS. M.0,20.
5550b) id., D. schönen Amerikanerinnen. No-
velle, lilusir. V. H. Kuechler. St., Krabbe.
IHM S. M. .'.0').
5551) Hedwig Bleuer-Waser, .1. V. Widmann:
Schweiz ü, N. 2.
5552) F. Marti u. J. C. Heer, J. V. Wid-
manns Rücktritt vom „Bund": NZüricherZg.
N. 18.1
Jüngere Gruppe.
P. Alteiiberg. R Aueriiheliner.
5552a) P. Wiegler, Verlä.sterte Dichter: LE. 4,
S. 10 'Wi'', ilü4/?. (P. Altenberg.P.Scheerbart.)
5553) F. Grünbaum: R. Auernheimer: Mähr-
SchlesCorrcspB. N. 9.
A. Bock. C. Busse.
5554) A. Burger, Alfr. Bock: Hessenland 16,
S. 270/2, 2-1/3, 29M/9.
5555) Th. Schäfer, Hessische Dorfgeschichten:
LE. 4, S. 23/.^. (A. Bock, W. Holzamer. )
5555a) A. Bock, Kinder d. Volkes. Roman.
B., Fontane. 115 S M. 3,00.
5556) A. F. Krause, C Busse als Lvriker u.
Erzähler: MBllDL. 6, S. lltJ-22.
5557) L. Weber, Novellen von C. Busse: Kw.
15', S. 25/7.
M G. Conrad. J J David.
5558) E. E n g e I s , M. G. Conrad : NFPr. N. 1 31 19.
5559) M.G.Conrad, Majestät. H Königsroman. '
2 Tl. in 1 Bd. B. Janke. 227, i8t)S. M. 5,ü0.
|[A. Geiger: LE. 4, S. 1715'?; E. Kreowski:
NZSt. 20 S. 8.3t 1/2; C. Busse: DMschr. 2,
S. 4531); Ed. Lange: LCBR. S. 367.],
55«0) H. Bethge, J. .1. David: LE. 4, S. 524/8.
5501) J. J. David, Autobiographische Skizze:
LE. 4, S. 528-30.
G Frensson.
5562) P. Block, Beim Dichter d. „JörnUhl':
BerlTBl. N. 354, 3r)7.
5563) F. Bö ekel, G. Frenssen: AZgB. N. 240.
5564) P. H. Hartwig: E. Raabe-Schüler: LE. 4,
S. 667/9.
5565) Th. Kappstein, D. Dichter d. ,Jöm
Uhl": Türmer i\ S. 551/4.
5566) H. Karstens: G. Frenssen: Niedersachsen
7, S. 248-50.
5567) D. v. Oertzen, G. Frenssen: KonsMschr.
59, S. 118/-93.
5568) Th. H. Pantenius, Jörn Uhl: Daheim
3f<, N. 19.
5569) Th. Rehtwisch, G. Frenssen, d. Dichter
d. ,JörnUhl^ B., A. Duncker. 40 S. M.1,00.
JahresbcTichtt für neuere deutsche L'tteratnrg-isohichte
5570) i d.. Beim Dichter d. „Jörn Uhl* : DHeimat.
5-*, S. 752/.'<.
5571) id.. Beim Dichter d. .Jörn Uhl': Woche
N. 23.
5572) L. Salomon, G. Frenwjen: IllZir. 119.
8. 498-5' '0.
5573) L. Schröder, G. Frenssen: MBllDL. 6,
8. 251-60.
5574) T. de Wvzdwa, (i. Frenssen: RDM. II,
8. 4 >7-H8.
5575) D. Pfarrhau.s zu Hemme (G. Fremtsen):
Daheim .38, N. 46.
5576) G. Frenssen, Diedrei Getreuen. B..Grote.
1900. 479 S. M. .3,50. HH. v. Blomberg:
DHeimat. 5*. S. 401-15.]|
5577) id., Jörn Uhl. ebda. 535 S. M. 4,0'\
[K. Berger: LCBIB. 8. 231/6; A. Biese:
DLZ. 23, S. 8.'3/4; id.: AZg. N. 71; Lina
Buck8ath:EthKultur.lO S.95; M.Jacobs:
Zeit*v. 30, S. 1M5/6; M. Lorenz: PrJbb. I(i9,
8. 520/7; H. Meyer: ib. 8. 537/H; J. Pape:
BBlDBuchh. 6^, N. IHl; E. Pfann-
kuche: DPBl. 35, 8. 1323; A. Heine:
Nation«. 19, 8.423/5; R. Mumm: Refor-
matiron 1, 8. 466-70, .50t)/8; A. Eloesscr:
NDRs. 13, S. 74-/4; P. Po Hack: Umschau 6,
8. 6af-90; P. Rosegger: Jleimgarten 27,
8. IVJ/.J; A. Süss: Erwinia lo, 8. 19-22;
C. Busse: DMschr. 1, S. 481/5; H. v. Blom-
berg: DHeimat. 5', 8. 160-73; R. Jaffe:
NFPr. N. 13.'.32; M. Wenck: ZeitB. 1*,
8. 19-21; O. Wentorf: Geg. 62, N. 47; Lili
Dubois-Raymond: Lotse 2, N. 27.]|
5578) ,Jörn Uhl" u. , Niels Glambäk": Grenzb. 4,
8. 24-37. *
5579) E. Italien. Urteil über „Jörn Uhl" : TglR«B.
N. 261.
55S0) F. S. Ar eben hold, Jörn Uhl als Astro-
nom: Deutschland. 1, S 236/9.
J. C. Heer. W. Hegeler.
5581) L. Salomon, J. C. Heer: lllZg. 119,
S. 9 .2 4.
5581a) J. C. Heer, Aus d Werkstatt d Schrift-
stellers NZürcherZg. N. 20 '/3,
5582) J. C. Heer, Felix Notvest. St., Cotta.
1901. 3«) S. M. 3,50. IfR. Weitbrecht:
LC'BIB. S. .9-51.]!
5583) J. Wiegan d, W. Hegeler: BremerNachr.
1901, N. 23."(9.
R. Heymann. P. Hille. G. Hirschfeld
5584) F. H. Hart mann, R. Heymann. E.
Kämpfer für Freiheit u. Schönheit. Braun-
schweig, ,D. Litterat". 59 S. M. 0,ib.
5584a) R. Pleymann: Zeit*. 30, 8. 173.
5585) J. Schlaf, E. dtsch. Bohdmien: Zeitgeist
N. 16. (P. Hille.)
5586) G. Hirschfeld, Freundschaft. Novelle.
B., S. Fischer. 171 S. M. 2,.50. |[Alice
Landsberg: EthKultur. 10, 8. 3yO,l; P.
Pollack: Umschau 6, 8. 4. '9-31.]!
A. Holitschor. F. Holländer.
5587) A. Holitscher, Der vergiftete Brunnen.
Roman in 3 Büchern. München, Langen.
428 S. M. 4,00. |[F. v. Oppeln-Broni-
kowski: LE. 4, 8. 4?<9-90.]i
5588) H. Ostwald, F. Holländer: NAS. 101,
8. 3t7-49.
XIII
13
138
IV, 3. Epos.
3580- 561«
5589) F. Holländer, D. Weg d. Thomas Truck.
E.Roman in 4 Büchern. 2 Bde. B., S.Fischer.
404, 421 S. M. 8,00. i[E. Kalk.schmidt:
Kw. 152, S. 212/3: (I. .t. Krauss: Geg. 61,
S. 6/9; K. Storck: Litt Warte. S. 229-33;
A. V. Weilen: AZgB. K 277; R. M.Werner:
Zeitw. 30, S 70/1; S.Apfel: Volkserzieher
6B, S. 7 8; H. Hart: LE. 4, S. 449-52; R.
Jaffe: NFPr. N. 13402: G. Landauer:
NationB. 19, S. 139-40; H. Strubel: NZSt.
20', 8. 524-31.];
W. Holzamer. F. Hnch.
5590) (= N. 5555.)
5590a) W. Holzamer, Peter Xockler, d. Gesch.
e. Schneiders. L., H. Seemann Nachf. 178 S.
M. 2,50. 1[F. Diederich: LE. 4, S. 1285 6;
C. Busse: DMschr. 1, S. 930/1. |!
5591) L. Klages, F. Huch: Lotse 2, K 7.
5592) F. Huch, Peter Michel. Hamburg,
Janssen. 354 8. M.4,00. ||C. Busse: DMschr.
1, S. 931/3; H. A. Krüger: LCBIB. S. 20/1 ;
L. Lier: LE. 4, 8. 427/8; Max Lorenz:
PrJbb. 108, 8. 522/3; R. M. Rilke: Zukunft
39,8 396/7; W.Winter: NationB. 19,8.395/6;
Kw. 15», 8. 116/7.]1
L. Jacobowski. (Siehe auch N. 4989-4996.)
5593) L. .Tacobowski, Werther, der .Jude.
Roman. 4. Aufl. Dresden, Pierson. VII,
314 S. M. 3,00.
M. Kretzer. T. Kroger.
5594) M. Kretzer, Wie ich schaffe: BerllllZg.
N. 14.
5594a) id., Berliner Erinner.: Tag N. 419.
5594b) id., D.Madonna vom Grunewald. Roman.
L., List. 1901. 358 S. M. 3,00. |[H. A.
Krüger: LCBIB. 8. 21.J1
5595) H. Benzmann, Timm Kroger. 61, 8.
391/4.
J. Lanif. D. Ton Lilieucron.
5.596) .1. Ko h 1 e r , .T. Lauffs , Mönch v. St. Sebald. "
(= N. 247, 8. 128-31.)
5596a) J. Lauff, Kärrekiek. Roman in 2
Büchern. Köln, Ahn. V, 440 S. M. 6,00.
liM. Kretzer: LE. 4, 8. 1318-21.JJ
5597) G. Kühl, D. v. Lilieucron. f= Mod.
Essays N. 21.) B., Gose & Tetzlaff. 33 8.
M. 0,50.
5597a) H. Piper, Z. Künstlerproblem d. Pogg-
fred-Dichters: SüdwestdtschRs. 2, N. 2.
5597b)D. V Lilieucron, Kriegsnovellen. Mit
Abbild. B., Schuster & Löffler. 4<'. VII,
122 S. M. 6,00.
M. Lienert. J. H. Mackay.
5598) (= N. 5641.)
5598a) M. Lienert, Der Strahler. Erzählg.
Zürich, Artist. Institut Orell Füssli. 194 S.
M. 3,00.
5599) .1. H. Mackay, Der Schwimmer. Gesch.
einer Leidenschaft. B., S. Fischer. 1901.
404 S. M.4,00. [[Gabriele Reuter: Tag
1901, N. 293.] I
U. Mann. Th. Mann.
5600) H. Mann, Im Schlaraffenland. München,
Langen. III, 404 8. M. 4,50. i[E. Kalk-
schmidt: Lotse 2, N. 17. („E. Roman
unter feinen Leuten.")]'
5600a) Th. Mann, Buddenbrooks. Verfall einer
Familie. 2 Tle. in 1 Bd. 2. u. 3. Aufl., B.,
8. Fischer. 56ii, 5*9 8. M. 5,00. |[H. Hart:
VelhKlasMhh. 2, 8.104/6; M. Lorenz: PrJbb.
HO, 8. 14v^-52; O. Grautuff: Lotse 2,
S. 442/4; K. Martens: LE. 4, S. 380/3;
L. Schönhoff: Tag N. 17 (^Morituri").];
.1. R. zur Megcde. W. Meyer-Förster.
.5601) H. Bauchwitz, .1. II. zur Megede:
InternatLB. 9, N. 15-18.
5601a) J. R. zur Megede, Trianon u. a. No-
vellen. St., Dtsch. Verlagsanstalt. 398 8.
M. 4,00.
5602) H. Lee, W. Meyor-Förster: N&8. 101,
8. 279-88.
5602a) W. Meyer-Förster, Karl Heinrich,
Erzählg. lUustr. v. A. Wald. 16. Aufl.
St., Deutsche Verlagsanstalt. 204 S. M. 3,00.
.5602 b) id., Süderssen. ebda. 234 S. M.4,00.
0. von Ompteda.
5603) G. Hetzer, G. Frhr. v. Ompteda: Sonn-
tagsZg. für Deutschlands Frauen, 8. 268-70.
.5604) Th. V. Sosnoskv, G. v. Ompteda:
NWTBl. N. 213.
.5605) G. v. Ompteda, Autobiograph. Skizze:
LE. 4, 8. 375/7.
.5606) id., Cäcilie v. Sarryn. 2 Bde. B.,
Fontane. 293, 336 8. M. 10,00. [[Frieda
Freiin v. Bülow: LE. 4, 8. 378-80; H.
A. Krüger: LCBIB. 8. 287/8.J|
5506a) id., La nobles.se allemande en 1900.
La famille Evsen. Trad. par L. William.
Paris, Ollendbrf. 617 S. M. 3,50.
W. von Polenz.
5607) W. v. Polenz: DAdelsbl. 20, S. 767/8,
784/5, 798-800.
5608) M. (^hristlieb, D. Pfarrerstand in
Polenz „Pfarrer v. Breitendorf " : Christl-
Welt. 16, 8. 756-61.
.5609) W. v. Polenz, Wurzellocker. Roman in
2 Bdn. B., Fontane. 281, 282 8. M. 8,0t>.
|[M. Lorenz: PrJbb. 109, 8. 339-41; W.
Holzamer: LE. 4, 8. 1576 7; K.v.Schwartz:
D. alte GlaubeB 4, 8. 17-20; H. A. Krüger:
LCBIB. 8. '.^89-300; E. Kreowski: Vor-
wärtsB. N. 123.
5610) Tolstois Vorwort zu d. russ. Uebersetzg.
v. W. Polenz's Roman „D. Büttnerbauer " :
LE. 4, S. 917/8.
St. Przybszewski. G. Reike.
5611) J. N o wi n sk i ,St. Przybvszewski. Warschau,
K. Treptego. 107 8.
5612) E. Degen, St. Przybyszewski: LE. 4,
8. 1276.
5613) J. A. Weisf ert, G. Reicke: IllZg. 119,
8. 913.
5613a) G. Reicke, D. grüne Huhn. Roman.
B., Schuster & Löffler. 473 8. M. 4,00.
P. Sclieerbart.
5614) A. Achaume, P. Sclieerbart: Les Se-
mailles, 15. Febr.
5615) A. Moeller-Bruck, P. Scheerbart:
(= N. 3843, Bd. 11, 8. 16-32.)
5616) Paul Wiegler, Verlästerte Dichter:
Ö61to-ÖM6
1\'.
-|)(»H.
139
LE. I, S. 1093/8, 1164/7. (P. .'^cheerbujt, 1'.
Altenberg.j
rwnOn) P. Scheerburt, Tinnier mutig. K. phaii-
liist. Nilpferdromaii in H3 merkwürdigen Ge-
schichten. 2 Tle. -Minden, Bruns. 'JH;'»,
■2U0 S. M. 4,Ü0.
r)616b) id., D. grosse Revolution. E. Mond-
roman. L., Insel-Verl. 1.')() S. M. i,00.
J. Schlaf.
5«I7) II. Ucnzmunn, J.Schlaf: Lot»u J, N. .U .
5618) St. Zweig, J. Schlaf: LE. 4, S. 1377-88.
.>615>) J. Schlaf, Autobiograph. Skizze: LE.
4, S. 1388-91.
5620) id.. Noch einmal ..Arno Holz ii. ich."
B.; Mcäser & Co. lli S. M. ü,.^0.
5621) Arno Holz, .Johannes Schlaf. E. not-
jijcdrungones Kapitel. B., Sa8.senbach. 53 S.
M. 1,0(1.
5622) .1. Schlaf, Früh Jahrsblumen. Novellen.
B., Fontane. l!)01. 127 8. M. 2,00. |[R.
Weitbrecht: LCIU». 8. 2/3.]|
5622n) id., Peter Boies Freite. Roman. L.,
II. Seemann Nachf. 336 S. M. 2,50.
5623) id., Die Suchenden. B., Fontane. 322 S.
M. 5,00. [A. Gebhardt: LCBl. S. 'J?/8.|:
A. Schnitzler. H. Stehr.
.5624) .V. Schnitzler, Leutnant(uistel. Novelle.
lUust. V. M.Coschell. B., Fischer. 1901. 8i»S.
M. 1.00. [R. Weitbrecht: LCBIB. S. 3.]|
.562.5) M. Kriele, H. Stehr: Lotse 2, N. 13.
.5626) W. Lentrodt, H. Stehr: ML. 71. 8.49-51.
.5627) W. Popi>, H. Stehr: BayrLehrerZg. N. 1.
E. Strauss. K. H. Strobl.
.5628) L. Weber, E. Strauss: Kw. 15^ 8.284/7.
.5629) E. Strauss, FreundHein. E. Lebensgesch.
B., S.Fischer. .334 8. M. 4,00. jiF. Poppen-
berg: NationB. 19, 8. 443/4; Max Lorenz:
PrJbb. 108, 8. 350 1; A. Eloesser: NDRs.
13, 8.746.1
.5630) K.H. Strobl, 1). Vaclavbude. E. Prager
Studentenroman. L., H. Seemann Nachf. |
2rtH 8. M. 3,(10. [K. W. Frit.sch: AZgB. i
N. 154; A. Hfauffen): DArbeit. 1, 8. 8:r.|! j
H. Suderniann. C. Baron von Torre»ani. j
.5631) V. Conte ScapineUi, H. Sudermaun ;
als Romancier: LittWarte. 3, 8. 285/8. ;
5632) M. Messer, Torresani. (== id., Moderne !
Essav.s [Dresden, Reissner. VIII, 280 S. I
M. 8.00J, 8. 1-1 0.j !
5632a) Pierrot, C. Baron v. Torresani: TagB.
1901. N. 365. 375.
W. Walloth. J. Wassermann.
.5633) W. Walloth, E.Sonderling. L.. Lotos-
Verlag. .309 8. M. .5,00. [Ella Mensch:
LE. 4, 8. 174/6 („E. Rcnaissanceroman*).]!
.5634) (t. Brandes, .1. Wassermann: Tag 1901,
N. ,505.
5635) .T. Wassermann. 1). Moloch. B.,8. Fischer.
500 8. M. (;.(I0. jlK. Hoff mann: LCBIB.
8. 360/5; M. Lorenz: Pr.Ibb. 109, 8. 538-41:
F. Saiten: ZeitWienZg. s.>i[; H.W. Fischer: |
Lotse 2, N. 12. I| .. ,
.5636) Notiz über e. poln. Cbersetzg. v. J.Wa.-^ser- ;
munns , Pennte Kuchs-': LE. l. 8. 1278. i
L. Weber. E. Ton Wildenbruch.
.5637) L. Weber, Vincenz iialler. Norelle.
Her. vom „Kunstwart*. München, Callwcv
78 8. M. 1,:>0.
5637a) E. K a 1 k B c h m i d t, L. Weber» Dichtungen:
ChristlWelt 16, 8. 736.'9.
.5638) K. Gruber, D. Erzfthler Wildenbrucb:
Erwin ia 9, N. 1-2.
.5639) .\. Stern, .Wildenbruch» Meiüternuvelle
.1). Danaide* als Oper: Sonntagü/g. für
Deutsrhlands Frauen 8. 88.
5<(.'{9a) E. V. Wildenbruch, Unter d. GeiüHfl.
B., (Irote. 1901. 184 8. M. 'J.OO II \
Krüger: LCBl. 8. 18.5.]|
.5639b) id., Neid. Novelle, ebda. 12". 1.6»
M. 2,20.
E. Ton Wol/ogreu.
Zobeltitz.
E. Zahn.
F. VUB
5640) L. Berg, D. Dichter u. sein Modell. f-=
N. 214, S. 163-r3.) (E. von Wolzogen, D.
dritte Ge.-^ehlecht ; d. Kraft-Mavr.)
.5ö40a) E. v Wolzogen, 1). dritte Geschlecht.
Roman. Mit Buchschmuck v. W. Ca«ipari.
110 Tausend. B., Eckstein Nachf. 171 8.
M. 1,00.
5641) G. A. Pahlen, Schweizer Dichtung:
Nation B. lt», 8. 29^9. (E. Zahn, M. Lienert.>
5641a) E. Zahn, Menschen. Neue Erzählgn.
St., Dt.sch. Verlagjsanstalt. 391 8. M. 3,0(.>.
5642) F. V. Zobeltitz, D. papierue Macht.
St. Engelhorii. 2 Bde. 168, 150 8. M. 1,00.
[W. V. Kirchbach: ZeitW. 31, 8.103/5.]!
.5642a) id.. Märkische Romane. 3. Au«. Bd. 1/2.
St., Deutsche Verlagsanstalt. 403, 391 8.
a M. 3,00. I Enthaltend: Der gemordete
Wald. Aus tiefem Schacht.)
5642b) id., Der Herr Intendant. Roman. B.,
Eisner. 318 8. M. 3,bO. jjB. Wildberg:
LE. 4, S. 1033/4.]'
Frauenlltteratur.
Aeltere Gruppe.
Karollne Berlepsch. Amely Bölte.
5643) L. Fränkel, Karoline Berlepsch: ADB.
46, 8. 38ä. (1829-1.S99).
5ö43a) id., AmelyBöltc: ib. 47, 8.92/5. il811-91.)
Katharina Diez.
.5643b) F. Hrümmer,
8. 694,5. (1809-82.)
Katharina Diez : ib.
Annette von Droste*Hülshoff.
N. 4664-68.)
.'•'iehe auch
.5644) Annette v.Dro;>te- Hülshof f. iX.Judeu-
buche. (= Wiesbadener Volksbücher. N. 26.
Her. vom Volksbildungsverein.) Wiesbaden,
Stauidt. 62 8. M. 0,15.
5644a) id., Ges. Schriften. Bd. 3: Schriften
in Prosa. Dramatisches. Her. v. L.
Schücking. (=■ Cottasche Bibl. d- Wclt-
ütt.) St., Cotta. 388 S. M. 1,00.
Ida Grifln Hahn-Hahn. Louiae r. Fnac^s.
5645) Ida (iräfin Hahn-Hahn, CTeäaninielte
Werke. Mit Einleit. v. O. v. Schachiug.
I.Serie: Romane u. (Jedichte. Bd. 1: Maria
Hegina. Regensburg, Hjibel. XIX, 487 8.
M. 1,.50.
18*
140
IV, 3. Epos.
5646-5681
5646)ElisabethLorentzeii, E. dtsch. Frauen-
buch: NChristoterpe. 1.^S, S. 126-39. (Louise
V. FranQois.)
5647) Louise v. Fr an gois, Fräulein Muthchen
u. ihr Hausmaier. (= Wiesbad. Volksbücher
N. 14.) Wiesbaden, Staadt. 06 S. M. 0,15.
Fanny Lftwald.
5648) G. Brandes, Fanny Lewald. (= N. 218.
S. 345/H.)
Lnise Mühlbach. H. Nordheiui.
5649) Erinnerungsblätter aus dem Leben Luise
Mühlbachs. Gesammelt u. her. v. ihrer
Tochter Thea Ebersberger. L., Schmidt
& Günther. XVII, .HO? 8. M. 5,00.
5650) H. Nordheim (Henriette v. Schorn':
Geschichten aus Franken. Her. v. Adelheid
V. Schorn. Einleit. v. Ad. Bartels. 2 Bde.
B., Meyer & Wunder. 304, 3(i6 S. M. 5,00.
Caroline Ficliler. Johanna Scliopouhaiicr.
5651) K. Glossv, J.Frhr.v.Hormayeru. Caroline
Pichler: JbGrillpGes. 12, S. 212-32 <.
5652) E. Holzer, Caroline Pichler: WienZg.
1901, N. 205.
5653) Laura Frost, Johanna Schopenhauer:
AVIDM. 92, S. 501-lH.
5654) P. Michaelis, Johanna Schopenhauer:
FZg. N. 53.
5655)StefanieOppenheim, JohannaSchopen-
hauer: Frau 9, S. 455-63, 535-42.
Jüngere Gruppe.
Loii Andreas-Salonie.
5656) Lou Andreas-Salome, Im Zwischen-
land. 5 Geschichten aus d. Seelenleben
halbwüchsiger Mädchen. Cotta. 413 S.
M. 3,50. |[J. Hart: Tag N. .^37.]^
5656a) id., Menschenkinder. Novellensammlg.
ebda. 395 S. M. H,50.
Helene Böhlan.
5657) A. Savornin-Lohmann, Vrouwenlief-
de in de moderne lit. Amsterdam, van Kampen.
VIII, 274 S. Fl. 2,40. (H. Böhlau, G. Eeuter,
O. Schubin.)
5657a) Martha Strinz, Helene Böhlau: Frau
9, S. 417-27.
5657b) M. Messer, „Halbtier«. (= N. 5632,
S. 18 ^90.)
5657c) Helene Böhlau, Sommerbuch. Alt-
weimar. Geschichten. B., Fontane. VII,
224 S. M. 3,0(>.
Margarethe v. BUlo w. Anna Croissant-Rust.
5658) L. Fränkel, Margarethe v. Bülow: ADB.
47, S. 361/2.
5659) W. Schäfer, Anna Croissant-Rust: Ilhein-
lande 2, N. I, S. 56-61.
Elisabeth Dautheudey.
5660) Elisabeth Dauthendey, Vom neuen
Weibe u. seiner Liebe. B., Schuster &Loeff 1er.
1900. 120 S. M. 2,00. ![Minna Cauer:
Frauenbewegung 8, S. 42/1; F. X. Thal-
hof er: Litt Warte. .<, S. 629-32.] |
5660a) id., Zweilebig. Roman. Buchschmuck
V. Anna Baisch. ebda. 1901. 346 8. M. 4,00.
|[E. Lange: LCBR 3, S. 267/8.]|
Hedwig Dohm.
5661) Hedwig Dohm, Christa Euland. B.,
Fischer. 313 S. M. 1,00. [ML. 71, S. 369-70.11
Marie von Eltner-Esehenbach.
5662) W. Bölsche, Die Ebner-Eschenbach :
(= xN. ni, S. 189-2 IM.)
566H) A. V. Gleichen-Russwurm, Marie v.
Ebner-Eschenbach: NWTBl. 1901, N. 251.
5663 a) T. Haiusa, Marie Ebner-Eschenbach.
(= X. 476-Ja, S. 30-68.)
5664) M. Neck er, Marie v. Ebner-Eschenbach:
lUZg. 119, S. 406.
5665) Th. Schücking, Marie v. Ebner-Eschen-
bachs Heimat: WIDM. 92, S. 39-45.
5666) F. Zweybusch, Marie v. Ebner: FrBlw.
19('l, N. 251.
5667) Marie Ebners Spätherbsttage: TagB. 1901,
N. 401.
Marie Ebner-Eschenbach, Gesam-
melte Schriften. Bd. 7/8. B., Paetel. 1901.
3S4, 40 < S. M. 7,00. [ALBl. 11, S. 27.]]
5669) P. Heise, Parole indimenticatibili. —
Ebner Eschenbach, Raconti. Trad. di E.
Tafel e. L. Cerrachi'ni. Citk di Castello,
Lapi. 1901. 16'. 200 S. L. 1,00.
Euimy Ton Egidy. Nataly von Esehstruth.
5670) Anna Bernau, Emmy v. Egidy: Ges. 2,
S. .301/6.
5671) K.Federn, Die Eomane Emmy v.Egidys:
Zeitw 32, S. 7/8.
5671 a) Emmy V. Egidy, Erschwiegen. Eoman.
Dresden, Pierson 12°. I(t5 S. M. 1,50
567 li>) id., Marie-Elisa. Eoman. ebda. IV,
311 S. M. 3,00.
5672) Nataly v. Esehstruth, Illustr. Romane
und Novellen. 2. Serie Bd. 7-11; 3. Serie
Bd. 1/3. L., List. 475, 612, 629, 651, 316 S.
k M. 2,75.
Adine Gemberg. Ernst Georgy.
5673) H. Benzmann, Adine Gemberg: LE. 4,
S. 1657.
5674) K. Schneidt, D. Berliner Range: Zeit^.
31, S. 71 •/2. (E. Georgy.)
5675) C. Meissner, Von d. „Berliner Range"
u. ihren Geschwistern: Kw. 15', S. 344,6.
Adele Gerhard. Ciaire von Glünier.
5676) Adele Gerhard, Pilgerfahrt. Roman.
B., Gebr. Paetel. 223 S. M. 3,00. |[M.
Lorenz: PrJbb. HO, S. 345/7.]j
5677) Else Hasse, E. Beitr. z. Freiheitsfrage:
EthKultur. 10, S. 380/1. (Adele Gerhard.)
5678) H. H. Ho üben, Ciaire v. Glümer:
IllFrauenZg. 2^, S. ;5/6.
5679) Ciaire v. Glümer, Persönl. Erinner.:
ib. S. 7.5/6.
Lotte Gubalke. Enrika Handel-Mazetti.
5680) H. Göring, Lotte Gubalke: DHeimat.
5', S. 610/2. (Hess. Erzählerin.)
5681) Enrika v. Handel-Mazetti, Meinrad
Helmbergers denkwürdiges Jahr. 2. Aufl.
St., Roth. 1901. 610 S. M. 5,00. |[A.
Bettel he im: Nation». 19, S. 537/8. („E.
Ketzerroman". j]|
5682- 5T22
IV, 3. Epo8.
141
Klcnnln Hiivli.
5682) Itiii Claubsen, Kicardu Huch: SociaÜHt-
Mhh. H, S. 8«6'i>.
5«H2 n) W. K ü r h I e r , Ricarda Hui-h» Krzählgn.
11. Komanc: AZg». N. 'l\ilb.
5ÜSS) Kicarda iluch, Aus der Triumiiligasöc.
Lebensskiz/eii. IhicliHchmuck v. H. Vogeler.
3. Aufl. T... Diederich.-*. ;U6 .S. M. 4,00.
\[(i. Kühl: SozialistMhh. 6, K ;«;6-80; A.
Heine: Nation".! 9, kS. «'.^6/8; E.A. Regener:
Frau 9, S. 34;)A;; R. Weitbrecht: LCBIB.
S. L>19-;)0.]|
Hans von Kahleubeig. Isolde Kurz.
5({84) Th. Kappstein, Vom Nixchen z. schönen
Seele: BerlTBlB. N. (W. (Hans v. Kahlen-
herg.)
5684a) Hans v. Kahlenberg (Helene v.
Monibart), Ulrike Dhuyni, e. schöne Seele.
B., Vita. 2ti!) S. M. 3,5".
5685) Isolde Kurz, Autobiographische Skizze:
LK. I, S. 1015-2:).
E. Mnrriot. Elsbeth Meyer- Förster.
5686) V. Rössel, E. Marriot: Seniaine litt.
1901, N. 402.
5686a) E. Marriot, Menschlichkeit. Ronum.
B., Grote 326 S. M. 4,( 0.
5687) C. Bulcke, Elsbeth Meyer- Förster:
KielerZg. N. 21003.
5688) A. Eloesser, Elabeth Meyer-Förster:
NDRs. 13, 8. 779-80.
5689) H. Hart, Elsbeth Meyer-Förster: Tag
N. 237.
5690) Elsbeth Meyer-Förster: Umschau 6, 8. 692.
Gabriele Reuter.
5691) A. F. Krause, Gabriele Reuter: N&S.
102, S. 5i9-;M.
5691a) (= N. 5657.)
5691b) Gabriele Reuter, Ellen v. d. Weiden.
E. Tagebuch. B., S. Fischer. 2.^3 S. M. 3,50.
Truth [Frau Pinkuss].
5692) S. Schott, Romane v. „Truth-: AZgB.
N. 152.
5692a) Truth, Baden-Baden. E.Highife-Roman.
B., Eck.steiu Nachf. V, 212 S. M. 2,00.
Vera nud Yeralitteratnr.
5693) Vera, Eine für viele. Aus d Tagebuch
e. Mädchens. ■<. Aufl. E., H. Seemann Nachf.
i«». NO S. M. 2,(10.
5694) Gerda Schmidt- Hansen, Eine für
Vera. Aus d. Tagebuch einer jungen Frau,
ebda. 93 S. M. 2,00.
5695) Christine Thaler, E. Mutter für viele.
Brief an d. Verfasserin v „Eine für viele*.
ebda. 35 S. M. I,n0.
5696) .,VAne für sich selbst". Brief an d. Ver-
fasserin von „Eine Mutter für viele". Von
auch Jemand, ebda. 19 S. M. 1,<0.
5697) Georg, Einer für viele. Aus d. Tage-
buch e. Jünglings. E. aufrichtiges Wort au
Vera. Triest, Schimitff. 77 S. 'Si. 2,00.
5698) id., Einer für Alle. Briefe einer ver-
wittweten Bräutigams. Wien, Eisenstein.
lOi S. M. 2,00.
5699) Einer für viele. Von E E . . .
L., H. Seemann Nachf. 29 S. M. 1,0r\
57<M>) I). Bach, Vera-Litt.: NZ«», 20*, H. 792/4,
5701) A. Danegger, I). Exhibitioniitmu« u. d.
Litt. d. Damen: Freistatt 4, 8. ÖIH.'Ö. (Vera-
Litt. u. ähnliches.)
5702) O. Fried laender, .Eine für Viele":
Ges. 3, S. I58-M4.
5703) R.Frhr. v. Krafft-Ebing, Z. Vera-LiU.:
ZeitWienZfr. X. 55.
5704) IL Landsberg, iVmazoncn d. (ieifitex:
Tag N. 349.
5705) (Jrete Meisel-Hes», Frauenbücber u.
Kritik: PragerTBl. N. 2 iL
5706) (rabriele Reuter, Verlästerte Bücher:
Dokumente d. Frauen 7, N. 8.
5707) .\dele Schreiber, Jung- Wiener Frauen-
bücher: Tag \. 337, 339. (Vera, Greto
Mcisel-Hess, Else Jenisaleni-Kotäny).
Clara Yiebigr.
5708) V. Basch, Clara Viehig: öifecle 1901,
2. Sept.
5709) Gertrud Bäumer, Clara Viebig: Frau
9, S. 6II.3-II.
5710) H. Benz mann, £. rhein. Dichterin:
SüdwestdtschRs. 2, N. 10.
5711) F. Diederich, Clara Viebig: Hütte 1,
S. .309-14.
5712) E. Löbl, E. dtsch. Erzählerin: Wiener
Abendpost N. 89.
5713) F Marti, Clara Viebig: NZürcherZg.
1901, N. 319.
5714) H. Mielke, Clara Viebig: SonntagsZg.
für Deutschlands Frauen S. 674.
5715) M. Necker, Clara Viebig: NWTBL N. 270.
5716) Clara Viebig, D. tägliche Brot. 2 Bde.
B., Fontane. I90L 3' 9, 312 S. M. 8,00.
|[Florentijn:NedSDect.S. 158/9; L.Schön-
hoff: TagB. 1901, ]<. 51. („Vom Roman d.
Zugewanderten".)!
5717) id., D.Wachtam Rhein, ebd. 475S. M.6,0<t.
(|W. Heyder: Zeitw. 31, S. 8/9; G. Zieler:
LCBIB. S. 3 n /3 ; C. B u s s e : DMschr. 1 , S. .3« '2/4 ;
Erich Schmidt: LE. 4. S. 1315/8; ALBI.
11, S. 317.ji
Helene Tuigt-Diedcrichs. Louise Westkircli.
5718a) Helene Voigt-Dicderichs, Reginc
Vosgerau. .\us d. Schleswigschen Volksleben.
Bucbausstattg. v. H. Schulze. L., Diederichs.
1901. 185 S. M. 2,50. |(E. Lange: LCBIB.
S. 269-70.)!
5718) E. A. Regener, Neues v. Helene Voigt-
Diederichs: DHeimat 5', S. .'27-24.
5719) Luise Westkirch: SonntagsZg. für Deutsch-
lands Frauen S. 2(>3.
Panline Wörner.
5720) E. Kalkschniidt, Pauline Wömer: Kw.
15', 8. 73.
Kritik.
5721) K. Aram, Drei neue Frauenbücber v.
gestern: NationB. I9, S. 522/4. (Isolde Kurx,
Emil Marriot, Clara Viebig.)
5722) H. Benzmaun, Allerlei Romane u. No-
vellen: DHeimat. 5". 8.586/9. (K. Rittland.
R. Herzog, K. Lasswitz, H. Salus, L. Jaco-
bowski, 5larie Eugenie delle Graxie, Else
Zimmorniann, ^Margarethc v. Oertren.)
142
IV, 3. Epos.
5723-5759
5723) id., Schriftstellernd e Frauen: Rhein West-
fälZg. 1901, N. 1034. (Lou Andreas-Salome,
Helene Voigt-Diederichs, Adine Gemberg,
Margarethe v.Oertzen, Klaus Rittland, Marie
Eugenie delle (xrazie.)
5724) K.Berger, Frauenromane: LCBIB. S.66 8.
(M. Grad [Maria Bernthsen], M. Wittich, Nina
Meyke, M. Eisborn, C. Schröder, Hennie
Rache.)
5725) id., Mod. Romane: ib. S. 233/8. (E. v.
Mayer. R. 8tratz. Ida Boy-Ed, A. v.(Tleichen-
Husswurm, Sophie Hoechstetter.)
5726) H. Bethge, Novellenbücher: LE. 4,
S. 822/6. (H. Grunow, Emmy Vely, J. G.
Frimberger. Cr. Keben, K. Schwerin, G.
Onckama, F. v. Vorbeck, D. Theden, Anna
Henschel, Clara Blüthgen, H. Bahr.)
5727) A. Eloesser, Neue Bücher: NDRs. ^:^,
S. 742-52.
5728) M. Ewert, Neue bist. Erzählgn.: LE. 4,
S. 1025-30. (W. Arminius, P. Albers, C. F.
V. Schlichtegroll, F. Dahn, W. Jensen, J: G.
Löffler.l
5729) K Fuchs, Romano u. Erzählgn.: LCBIB.
S. 153'5. (K. Laudsteiner, L. Hirschfeld,
AN'. Uhde, Elsa d'Esterre-Keeling, Antonie
Baumberg, J. G. Frimberger.)
5730) id., Mod. Romane: ib. S. 220/3. (Vikt.
Blüthgen, H. Heiberg, F. v. Zobeltitz, F.
Rosen, F. v. Stenglin )
5731) K. Th. Gaedertz, riattdtsches. : LE. 4,
S. 1182/G. (Krit. Übersicht.)
5732) A. Gebhard, Fraueuuovellen: LCBIB.
S. 388-90. (Martha Asmus, Gertrud Lent,
Helene Böhlau, Johanna Niemann.)
5733) id., Romane: ib. S. 99-102, 171/3. {(l
Niedenf ühr. F. Hübel, ( \ Teja, J. Schömbs,
F. W. Primer. H Bang, C A. Bernoulli,
K. Storck, H. Meschwitz, Pohts-Wegner,
A Läpp, M. A. V. Zois, J. R. z. Megede.
5733a) id., Ges. Novellen u. Erzählgn.: ib.
S. 217-20. (G. V. Ompteda, H. Tovote, K.
Worms. H. Blum, Cli. Schneller.)
5734) H. Hart, Neues v. Bücherti.sch: VelhKla.s-
Mh. 161, g_ 117.00, ■y^ii4^ 340/7, 479/3, f>82/5,
695/H; 162, S. 104/7. 215/8, 582/5, 709-12.
(G. Engel, Maria Janitschek, Ossip Schubin,
M. Halbe, P. 0. Höcker, R. Stratz, Agnese,
Gräfin v. Klinkowström, G. v Ompteda, M".
Meyer-Förster, E. Bertz, O. v. Leitgeb, Agnes
Schöbel. F. v Zobeltitz, A. Bernoulli, E.
Muellenbach, E. Zahn, K. Martens, Gabriele
Reuter, M. Wittich, J. Lauft", Th. Mann,
G. V. Ompteda. Wilh. Fischer, P. Grabein,
Wilhelmine v. Hillern, M. Lienert, Hedwig
Dohm, M. A. v. Ziso, Clara Viebig, F. A.
Beyerlein, Th. Duimchen, H. Tovote, M.
Grad, F. v. Vorbeck, G. Hirschfeld.)
5735) id.. Neues vom Büchertisch: ib. 16",
S. 342/6. (H. Foral, L Rafael, F. K. Kretz-
mann, Frida Schanz, K. Vanselow, P Baum,
E. Barnick, C. Matthies, J. Meru, M. Grube.)
573Ö) id., Neue Romane: Tag N. 461. (Frieda
v. Bülow, Sophie Junghans, Carry Brach-
vogel.)
5737) U. V. Hassel, Z. Romaulitt. d. neuesten
Zeit: KonsMschr. 59, S. 506-10. (G. v.
Ompteda, J. C. Heer, G. Frenssen, A. Sperl.)
57:{S) G. Hermann, Zweierlei Holz: BerlZg.
N. 527. (W. V. Polenz, R. Nordmann, G.
af Geyerstamm.)
5739) K. Hoffmann, Mod. Romane: LCBl«.
S. 313/5. (A. Zapp, A. Bock, K. v. Perfall,
(.1. Wflsner. R. Jafto.)
5740) H. A. Krüger, Romane u. Novellen:
LCBIB. S. 17-21. (A. Wilbrandt, Wilhelmine
Hillern, G. Stellanus, F. Huch, Th. Mann,
K. Martens. K. Rittland, M. Kretzer, E.
Heilborn, K. Mollenhauer, L. Lohr.)
5741) Ed. Lange, Ges. Erzählgn.: LCBl«.
S. 238-40. (C. W. Th. Fischer, O. v. Leit-
geb, W. Jensen, L. Bräutigam, K. Mark, P.
Kompert.)
5742) id., Erzählende Frauenlitt.: ib. S. 265-70.
(Carla Eden, Clara Eysell-Kilburger. Emilie
Roland, Hermione v. Preuschen, Elisabeth
Dautheudey, Jassy Torrund, ]\[. firrad, Adele
Hindermann, Helene Voigt-Diederichs.)
5743) M. Lorenz, Romane: PrJbb. 108, S. 346-54.
(Clara Viebig, Hedwig Dohm, E. Strauss,
P. Mahn, G. Hirschfeld.)
5744) id., Romane aus Kunst u. Leben: Zeitw.
31, S. 87/8. (M. Grad, Kl. Rittland, K Aram,
F. A. Beyerlein, K. Martens, J. Schlaf.)
5745) A. P ap p r i tz , Moderne Frauenlitt. : Frauen-
beweg. 8, S 107/9. (Gabriele Reuter, Gräfin
Elisabeth Bethusy-Hue, K. Federn, Malwida
v Meysenbug)
5746) P. Po Hack, Neue Litt.: Umschau 6,
S. 108-1 1, 211,3, 429-31, 492/4, 688-92. (Krit.
Übersicht.)
5747) F. Poppenberg, Bücher-Phvsiognomien :
Türmer 4», S. 184-91. (Marie^P^bner, J. J.
David, E. Strauss, G. v. Ompteda, W. v. Polenz.)
5748) AVilly Rath, Bücherbesprechungen:
Deutschland. 1, S. 398-403. (G. Frenssen,
Timm Kroger, W Holzamer, J. Schoembs,
V. Traudt, E. Strauss.)
5749) Gabriele Reuter, Neulinge: Tag 1901,
N. 213. (Elisabeth Möring, A. v. Nathusius,
A. Meebold.)
5750) L. Schönhoff, Abrechnung: Tag N. 411,
413. (W. V Polenz, M. Gorki, Dolorosa, F.
Wedekind, A. Holz.)
5751 ) S. S i m c h o w i t z , Aus d. dtsch. Romanlitt. :
Kultur (Köln) 1, S. 364-70.
5752) O. Stoessl, Dtsch. Romane: Wage 5,
N. 46 (G.Frejissen. F Huch, Frieda v. Bülow.)
5753) C. Conte Scapinelli, Neue Erzählungs-
litt. : LittWarte. h, S. 96-100 (Ricarda Huch,
Lu Rewall, S. Lublinski, F. Fürst Wrede,
L.E.Otto, Paula V. Bülow- Wendhausen, P. O.
Höcker, A. Achleitner, Eva Gräfin Baudissin,
.Jassy Torun, G. Ouckama, R. M. Rilke, L.
Kurowski, V. v. Reisner.)
5754) F. Serola, Neue dtsch. Romane u. No-
vellen: Rassegnalnternaz. 7, N.2. (J.Wasser-
mann, F. Spielhagen, A. Schuitzler, K. v.
Perfall.)
5755) K. Storck, Weltfragen, Menschen- u.
Romanschicksale: LittWarte. 3, S. 621/8.
(W. Bölsche, K. Landsteiner, W. Fischer,
Friedr. Huch, L. Weber, Helene Voigt-
Diederichs, A. Scliott, K. MoUenhauor, A.
Gutheil. F. v. Zobeltitz, M. Lienert.)
5756) F. X. Thalhofer, Neue Frauenbücher:
LittAV'arte. 3, S. 629-33. (Elisabeth Dautheu-
dey, Emmy v. Egidy, Ricarda Huch.)
5757) H. Wagner, Neuere Belletristik:
AkMBll. 14, S. 8-11, 42/6. (Sophie Christ,
A. de Waal, ^largarethe v. Oertzen, \.
Schuppe, K. V. Bolanden, J. v. (xrotthus,
Laura Marholm, K. Niederhofer, K. Lorentz.)
5758) 0. F. Walzel. Schweizer Bücher: LE. 4,
S. 1459-6 i. (J. V. Widmann, C. Spitteler,
H. Reinhart, H. v. .Matt, W. Merz.)
5759) .V. V. Weilen, Neue Romane u. Er-
zählgn.: AZgB. \. -n:. .
57ftO-57ft4 I\',.3. RpOB. 143
57«ü) R.Weitbiecht.Fiauenerziihlgu.rLCHI«. 57W3) B. Wildberfc, HübnenKC-rti-hichten: LK.
fS. 245»-.') I. (A. Kant/an. Frieda v. liülow, i. S. 1Ü3;JM. (F. v. Zobeltitz, I^hilomenn
Helga V. Helgendorf, .1. v. Dflrow, Agne« Hartl-Mitius, H. Schöne.)
Hchoebel.) 57H4) Neuere IJelletriHtik: Dil«, 111, ö. 314/7.
5761) K M.Werner, Neue Romane u. Novellen: , ((I.FrenHsen.K.v. Wildenbruch. A Wilbrandt,
Zeitw. 29, 8. 40/2, 87/Ö. ; Marie Kugenie delle CJrazie, .1. C. Heer)
57«"2) (Jute Romane: Kw. If»«, 8. 190'3. (Ricnrdn
llucli, Clara Viehig, W. Holzamer.) [
IV,4
Drama und Theatergeschichte.
Allpem einos: Oesamtditrstellnngen N. ''>70.'). — Rin'/.elne dramittische Oattnngen ( DO rgerliobe Drama, Litterator-
komödie, /iinberposse. modernes Dramn) N. 5708. -- Stoflgeschlchtlicbes (Köbmische Sage, Moritz Ton SacbMO, der QrofM
Knrfürst im dentscbcn Drama. Soldatenstack) N. .'>77ii — Drama des 18 Jahrbn ndert s: 0. Lillo N. 'i7SI : K. F. Ronaaa«
N. 5782. Stnrm und Drang: F. M. Klinger N. 57S3; .1. Leisewitz N. 578»; J. M. R. I-enz N. .'»795. - Andere Dramatiker:
G. F. W. Urossmann N. 5799; .1. H. Graf von Soden N. 5300; E. Schikaneder N. 5801; A. W. Iffland N. .5802. — Sikti'ar-
dichtnngen N. 5S02a. — Drama des 19. Jahrhunderts: A. von Kottebne N. ."»303; H. Zscbokke N. 5300: P. von Heyden
N. 5807; Th. Körner N. 5808; H. von Kleist N. 5815; E. Raupach N. 6830; Ang. Graf von Platen N. 58.18; K. Immermann
X. ,5840; M. Beer N. :Mi; Ch. Fr. Grabbe N. 5846; G. Büchner N. 5866; K. Gotzkow N. 5870; F. Hebbel N. 5878; 0. Lodwig
.N. 5309; 0. Froytag (Jonrnalisten) N. 59n'2. — Ein/.elne andere Dramatiker (Amalie von Sachsen, Charlotte Biroh- Pfeiffer,
A. R. Brachvogel. O. ('onsentius, Rnd. denee, Prinz Georg von Prenssen . Johann König von Snchsen , Ernst Meyer,
J. Mosen, O. zu Potlitz, F. Roeber, K. Tempeltey) N. .5909. - Neueres Drama: A. Fitger N. 5922: P. Heyse N. 692:»:
H. Kruse N. 5924; J. Lauff N. 5i»34; P. Lindau N. 5!W7; W. Meyer-Förster N. 59:i8; 0. von der Pfordten N. 5940: F. Philippi
N. 6942; F. von Schönlhan und F. Koppel-Elfeld N. 6945; R. Voss X. 5946; E. Wiehert N. .5943: J. V. Widmann X. 6064:
A. Wildbrandt N. 6955; K. von Wildenbrnch N. .'»OöO. - Modernes Dramii: M. Bernstein N. 6965; K Bleibtrea N. 69««:
M. Dreyer N. 5967: (1. Engel N. 5971; 0. Ernst N. 5973; H. Eulenberg N. .5980; O. Falke 6982; L. Fulda N. 69S3; K. Ganeke
N. .5985: M. Halbe N. Ö9S6: C. Hauptmann N. 5992: G. Hauptmann: Allgemeines N. 5994, Der arme Heinrich N. 60fi5. Biber-
pelz N. Mm, College Crarapton N. 6010, Einsame Menschen N. f.Oll, Friedensfest N. 6013, Fuhrmann llenschel N. WU,
Michael Kramer N. 6015. Der rote Hahn X. 6017, Schluck und Jan N. 6013. Die versunkene Glocke N. 6019, Vor Sonnenaufgang
N. fi021, Die Weber N. 0022: 0. E. Hartleben N. 6025; R. Heym:inn N. 6028; G. Hirsohfeld N. 6029; F. Holländer nnd Lothar
Schmidt N. ÖO.'Jl ; A. Holz X. 60:12; F. Lienhard X. 60:55; M. Möller N. 6039; J. Schlaf N. 6040; B. Schlalkjer N. 6042: H.
Sndermann (Drei Keiherfedern, Ehre, Es lebe dus Leben. Heimat, .Johannes. Johannisfener) N. m>44: F. Wedekind N. 6060; W.
Weigand N. 0069; E. von Wolzogen X. (1073. — Drama in Oesterreich: E. von Banernfeld X. 6075. — F. Grillparier:
Allgemeines X. 6092; Biographisches N. 6093; Werke: Gesamt- Ausgaben N. 6108; einzelne Dramen: Ahnfran X. «110:
Ein Bruderzwist in Habsburg N. 6114, Ein treuer Diener seines Herren N. 6114a, Esther N. rill5. Goldene Vliess N. 6117, JOdia
von Toledo N. (;r.M, König Ottokar N. (1121, Libussa N. 6122, Dos Meeres und der Liebe Wellen N. i.lJ.t, Sappho N. f',124, Traum
ein Leben N. 612(;, Wehe dem, der lügt! N. (il28. - L. Halirsoh X. 6129; F. Halm N. 61.30; F. Kjrnberger X. «,188. - Volks-
tümliches Drama (VolksstBck) : L. Anzengruber N. 6141; R. Hawel N. (il50; C. Karlweis N. 6152; F. Kranewitter N. 6159:
J. Nestroy N. 6161; F. Raimund N. 6166; K. öchönherr X. 6173; J. Werkmsnn f.l79. — Verschiedene Possendichter (C. CoiU,
0. F. Hopp, M. Stegmeyer) N. 6180. - Modernes Drama: H. Bahr N. 6183; F. Dörmann N. 6185; H.von Hofmannsthal N. 6187: Ph.
Langmann X. 6188; R. Lotbar X. 619(i; G. Macasi X. 6191 ; R. Schaukai N. 6192; A. Schnitzler N. •!194. - Fraueadiehtang
(Anna Banmberg, Marie Engenie delle Grazie, Ric.irda Huch, Marie Itzerott, Ernst Rosmer [Else Bernstein]) X. 6198. — .Sammel-
Recensionen X. 62(i7. — Dialektstack: Elsass (Q. Stoskopf) X. 6224; Hessen X. 6226; Xiederdecteoblaad (K. Gildemeister.
J. Meyer, F. Renter) N. 6228; Sachsen X. i'>231. — Volksschausp iel (Weihnichtsspiel, Oberammergaoer Paetionsspiel.
Krippenspiel, Grete-MindenKpiel, Xibelungcnspiele) X, 6232. — Dramaturgisches: Allgemeines N. 6i47; Esiayesammlangen
X. 6254. — Das Theater (Psychologie, Zweck und ZoVu.nft) X. 62.58. — Theatersehule und Bahnenbibliothek N, 6286. —
Gattungen des Dramas (Einakter, Miliendrama, Kunstdrama, historisches Drama, Lustspiel) X. 628S — Modernes Drama N.«9(M.
— Dramaturgische Einzelheiten (Sprachtecknik) X. 6303. — Dramatische Preise X. 6.304. — Publikum und Claqne N. «309. —
Kritik (H. Sudermann, „Verrohung der Theaterkritik") N. (4312. — Theaterrecht N. 6325. — Censur (Wien. Mfchrea) M. 8831. —
SchauspielkunKt (Allgemeines, Stil und Schaffen, Verhältnis zu dem Publikum) X.6340; Sociale Lage der Schauspieler M. 6354.
- Regie N 6358. Maske nnd KostOm M. 6364. — Ausstattung X. 6367. - Theaterbaa N. 6370. — Theateraettal X.6378. — Ver-
schiedenes (Tod auf der Bahne) X. (>:t77. — Bahnenbearbeitnngen : Antikes Drama N.6882; Shakespeare X.«lS86. — Bahaeaipielplan
und Statistik X. 6:^90. — Theatergeschichte: Allgemeines (Chronologie, JahrbQcher. kritische üebersichten, Bibliofraphie)
X. 6396. — Einzelne Stfidte und Gegenden : Aachen N. 6408 : Berlin (Aeltere Theatenubtünde, Hoftheater. DeuUohe« TlMater,
Schillertheater, Meisterspiele) X. 6409; Brannschweig (A. Klingemann) N. 6426; Dortmund N. 6427a; Frankfurt a. M. N. «488:
FQrth N. 6431; Göttingen X. 6432; Hamburg (Französisches Theater) X. 643:); Hannover N. 6434; Kalrsrnhe M. «4S4a: Kola
X. 64S5; Leipzig X. 6435b; Mannheim M 64:16; Manchen N. 6437 ; Rheinland X. 6438: Stuttgart N. 6439: Ulm K «440: Wien
(Burgtheater, Theater an der Wien) N. 6441; Wiesbaden X. (U52: Paris (Dentsehea Theater) N. 6454. — Theaterleute da« 18.
und 19. Jahrhunderts: Allgemeines X 6494. - 18. Jahrhundert: Dorothea Aekermann N. 6460: Madame Fiala X. 6461; F. Fleck
X. 6462; Else Hahn N. 6464; A. W. Iffland N. 6465; Corona Schröter X. «466; Friderike Unxelroann N. 6467: K.W. F. Oaiel-
mann N. 6467a. — 19 .Tahrhundert. L. Arnsbarg N. 6468: A. Bassermann N. 6469; B. Baumeister N.6470; 0. Bteaek« N.«483:
F. Bonn X. 6484; 0. Brahm X. 6485; Marie Conrad-Rnmio X 6485a; Friedr. Dahn N. «486: L. F. Deinkardstein N. «48«a: E.
Dessoir X. 6437; Carl Devrient M. 6483; Ed. Devrient X 6489; 0. Devrient Xa492: F. von Dingelstedt X. tVI93; Jeaay vea
Dingelstedt N. 6494; Th. Döring X. 6495: E. Drach N 649«: F. Bstlair X. 649«a: Marie Geistinger X. 6497: A. Giradi N. «497a;
K. H&usser X. 6497 b; Anton nnd Amaüe lUixinger X. 6498; A. Junkermann X. 6499; J. Kaini X. 6601; Tharaa« Eroaa« N. «502:
J. Karschner X. 6.504; H. Laube X. r>505; J. Lewinskl X. 6508: Anna Lohn-Siegel N. 6509; Else Lehraana N. «610; TK Liadtke
X. 6511; A. Mailer-Gattenbrnnn X.6512: Helene Odiloa X. 6513; H. Pierson X. 6J14; E.Pohl X. 6617: Adele Saadreak N. «618;
H. Schöne N. 6518a: K. Seydelmann X. 6519; A. Svoboda N. 6520: 0. Teuber N. «522: Irene Triesch X. 6526; Agae« Wallaer
N. 6526: L. WAIlner X. 6527: Clara Ziegler X «528. — Fremdaprachliohe Sehaaspieler in Deutschland: Allgemeine« X. «529.
— Sarah Bernhard X. 6531; C. Coqnelin X. 6533; Elenore Düse N. «543: Jaoe Hadin« N 6545; Betty Henainr« M. «64«: O.
Modena X. 6547; E. Novelli X. 6548; Qabrielle Rejane N. «548a: Adelaide Ristori N. 6ä48b; Charlotte Wiehe N. «»49; (tmäm
Yaoco X. 6553. — Ueberl.rettl X. 65,59. — Variete X. 6689. —
lu
IV, 4. Drama und Theatergeschichte.
5785-5804
Alljfemcines:
Ocsaintdarstelliiiigeii. (Siehe auch N.38i;i-2r),
3837-47.)
5765) H. Eeich, Der Mimus. E. litterar-ent-
wicklungsgeschichtl. Versuch. Bd. 1. 2 TJe.
B., Weidmann. XII, 900 8. M. 24,00.
5766) Spemanns Goldenes Buch des Theaters.
E. Hauskunde für Jedermann. Her. unter
Mitwirk. v. R. G e n ö e , E. H e s s e n , M. G r u b e
u. A. B. Spemann. VIII, 770 S. Mit Ab-
bild, u. Tafeln. M. 6,00.
5767) E.V. Gottschall, D. dtsch. Nationallitt,
d. 19. Jh. Breslau, Trewendt. 4 Bde. M. 30,00.
(D. mod. Drama Bd. ^^, 8. 240—702; d. jüngst-
deutsche Dramatik Bd. 1, S. 673—742.)
Einzelne Gattungen des Draiiiaü.
5768) A. Eloesser, D. bürgerliche Drama.
(JBL. 1898 IV 4 : 427; 1899 IV 4 : 511 ; 1901
IV 4:f)48.) |[R. Schlösser: Euph. 9, 8.
42r-40.]|
5769) H. Landsberg, Dtsch. Litteraturkomö-
dien: LE. 4, 8. 1445-53.
5769) G. Weisstein, Gesch. d Zauberpossen.
(= N. 5766, 8. 753-64.)
Stoffgesehichtliches. (Siehe auch N. 2503-2530.)
5770) A. Neumann-Hecker, D. Bajaderen-
Motiv im mod. Drama: SüdwestdtschEs. 2,
S. 505-10.
5771) E. E^gis, La folie dans l'art dramatique:
Eevue des Eevues 42, 8. 35-56.
5772) A. K r a u s , Stara historie Ceska V Nemecke
literature. Prag, Boursik & Kohout. 460 8.
(Libussastoff, Otlokar u. a.)
5773) E. Kraus, D. alte böhm. Sage u. Gesch.
in d. dtsch. Litt.: ZOG. 53, S. 577-94.
5774) W. Grack, Studien über die dramat. Be-
handig. d. Gesch. v. Herodes u. Mariame in
d. engl. u. dtsch. Litt. Diss. L., Schack.
135 8. M. 2,00.
5775) H. Carrington, D. Jude in d. dramat.
Litt. d. 18. Jh. (JBL. 1897 IV 4 : 1 ; 18!'8
IV 4:1.) \\F. Hirsch: ADA. 28, 8. 7J/2.]:
5776) E. Schlaikjer, Hist. Persönlichkeiten
auf d. Bühne. (= N. 6256, 8. 110/9.)
5776 a) Th. Distel, Moritz v. Sachsen auf d.
Bühne: ZVLE. 14, N. 6.
5777) H. Stümcke, D. Grosse Kurfürst im
dtsch. Drama: NorddAZg. N. 121, 172.
5778) K. H. Stockmayer, D. dtsch. Soldateu-
stück d. 18. Jh. seit Le.^sings Minna v. Barn-
helm. (JBL. 1898 IV 4 : 428.) |[F. Hirsch:
ADA. 28, 8.7(1/1; E.Schlösser: Euph. 9, 8.
169-71; G. Witkowski: ZDPh. 34, 8. 82/4.11
5779) A. Heyderich, Soldatenstücke im 7ji
Kriege: VossZgB. N. 24.
5779a) G. Witkowski, Nochmals der 7j. Krieg
im Drama d. Zeit: VossZgB. N. 29.
18. Jahrhundert.
5780) R. Fürst, Drei Theaterprologe aus d.
18. Jh.: DThalia. 1, 8. 9M00.
5781) A. V. Weilen, D. „Kaufmann v. London"
auf dtsch. u. französ. Bühnen. (= N. 213,
S. 220-34.)
5782) R. Regeniter, K. F. Romanus. (JBL.
1901 IV 4:25.) |[R. Schlösser: Euph. 9,
S. 171/8.] ^
Sturm und Drang.
5783) L. Berg, Klinger: VossZgB. N. 7, 8.
578+)O.Heuer,F.M. Klinger: JbFDH.S. 309-24.
5784a) K. M. Kl ob, F. M. Klinger: Dtsch. Litte-
raturbilder aus alter u. neuer Zeit 2, N. 2.
5785) Elisabeth Mentzel, Der junge F. M.
Klinger: FZg. N. 46.
5786) C. Müller-Eastatt, F. M. Klinger:
NHamburgZg. N. 80.
5787) H. Zillich, F. M. Klinger: NatZg. N. 109.
5788) F. M. Klinger: La Plume, 2. Juliheft.
5789) E. Dieckhöf er, D. Einfluss v. Leisewitz
„Julius V. Tarent" auf Schillers Jugend-
dramen. Diss. Bonn. 83 8.
5790) A. Hilrlin, Der Dichter d. „Julius von
Tarent": OstdtschEsW. No. 127.
5791) E. M. Mever, Johann Anton Leisewitz:
FZg. N. 125.
5792) P. S s y m a n c k, J. Leisewitz: Braunsch weig-
LandesZg. N. 215.
5793) A. Thaer, Leise witz u. Goethe: Magde-
burgZgB. N. 20.
5794) Leisewitz als Socialpolitiker: HannovCour.
N. 23769.
5795) E. V. Mayer, Lenz in Wittenberg: Geg.
62, N. 36.
5796) P. S. Eogan, E. sanftmütiger Dichter
d. Sturm- u. Drangperiode (Lenz): Euss-
kajaMyssl. 1901, August. (Vgl. LE. 4, 8. 12:^)
5797) M. V. Stern, Lenz contra Lienhard:
DHeimat. 5^, 8. 473/5.
5798) J. M. E. Lenz, Verteidigung d. Herrn
Wieland gegen die Wolken v. d. Verfasser
d. Wolken (1776). Her. v. Erich Schmidt.
(=DLD.N.121.) B.,Behr. XVI,358. M.0,80.
Andere Dramatiker.
5799) J. Wolter, G. W. F. Grossmann: Hanno-
verGBll. 5, 8. 145-79.
5800) O. Hachtmann, Graf Jul. Heinr. v.
Soden als Dramatiker. Di.ss. Göttingen,
Kästner. 160 S.
5801) E. V. Komorzynski, E. Schikaneder.
(JBL. 1901 IV 4 : 282.) |[H Devrient: ADA.
28, 8. 2'.5/.S; P. Legband: LE. 4, S. 574/5;
0. F. Walz el: ASNS. lOrt, S. 417-.'0; A. v.
Weilen: Euph. 9, 8. 749-65; E. v. Muth:
ALBl. 11, S. ,5,58.j!
5801 a) E. Schlaikjer, Theaterspekulanten.
(= N 6256, S. 139-40.) (Berücksichtigt: A.
Stiehler, D. Ifflandsche Bühnenstück.
[JBL. 189^ IV 4: 21.])
Siikulardichtungen.
5802) A. Sauer, D. dtsch. Säkulardichtungen
an d. Wende d. 18. u. 19. Jh. (= DLD.
N. 91-104.) B., Behr. CLXXII, 654 S.
M. 8,40. (Enth. : Theaterprologe u. Festspiele
S. 300-407.)
5802a) P. Holzhausen, D. Säkularfest auf d.
Bühne im Gewände d poet Allegorie. (=
id., D. Urgrossväter Jh. -Feier [L., Avena-
rius. 1901. 161 S. M. 2.80], S. 96-11-^. (G.
F. Treitschke, J. G. Eohde, H. v. Meyer,
Goethe [Palaephron], Herder [Aeon], A. v.
Kotzebue.
19. Jahrhundert.
A. von Kotzebne.
5803) L. Braun, Kotzebue u. Goethe: VossZg.
N. 109.
5804) A. V. Weilen, Kotzebues Aufenthalt in
Wien. Referat. (= N. 213, 8. 475.)
S80Ö-6847
IV, 4. Drama und Tbeatergescbichte.
145
5805) A. V Kotzebue, D. gerade Weg, der
beste. Ed. by J. H. D. Mattbews. London,
Blackie. I!) 1. 47 S.
5805a) H. Fonquior. Le tbcatre de Kotzebue:
Miaantbropie et repoiitier Revue des cours
et des conf^renres IHnl, 18. avril.
H. Zscliokke. F. v. d. H<>y(1en.
5800) Pb. Allen, Lewis u. /.scbokke: MLN.
1?. N. 1. lAbellino.)
5807) A.Gabriel, Friedrv. Heyden. (JBL.1901
IV 4 : 37.) [J. Minor: DLZ. 21, S. J22J/4.]|
Th. K»nier.
5808) Ed. Engel, Der Dicbter Tb. Kömer:
VossZgB. N. 29.
5809) E. Frennsdorf, E. ungedr. Jugendarbeit
Tb. Körners: MVGBerlin. Ifl, S. J32.
5810) R. Gen^e, Tb. Körner. B., Weiebert.
35 S. M. 1,U0. (Aus: „Körner" sämtl. Werke.)
5811) F. Germer, Tb. Körners Tod: Leipz-
TBl. N 432.
5812) Tb. Körner, Sämtl. Werke. Mit Einleit.
V. 0. F. Gensieben. St., Dtsch. Verlags-
anstalt. XXXII, 43 i S. M. 2,00.
5813) id., sämtlicbe Werke. 2 Bde. L., Grum-
bacb. VL 441 S.; III, 630 S. M. 5,00.
5813 a) id , Dramat. Werke. Neue [Umscblag-]
Ausgabe. 6 Bde. (= Heuipels Klassiker-
Ausgeben N. 7(i6-lJ ) L, Verl. v. Hempels
Klassiker-Ausgaben ä B Bogen, k M (i,25.
5814) id., Zriny. Ed. by F. Holzwartb.
Boston, Heatb. VIII, 126 S. 35 c.
H. Ton Kleist.
5815) H. Badstüber, H. v. Kleist. Wien,
Picbler. X, 58 S. M. 1,60.
5816) Elisabetb v. d. Berge, H. v. Kleist.
Trauerspiel. Dresden, Pierson. III, 156 S.
M. 2,11(1.
5817) Ch. Gaebde, Kleist u. Hebbel: Dresdner-
AnzB. N. 15.
5818) H. Gaudi g, H. v. Kleist. (= Aus dtsch.
Lesebücliern Bd. 5, Abteil. 4.) Gera, Hof-
mann. H7 8. M. H,50. i[G. Minde-Pouet:
DLZ. 23, S. 'J2«i9-10.J|
5819) Rud. Gen^e, H. v. Kleist. B., A.
Weiebert. 59 S. M. 1,00. (Aus: „Kleists
sämtl A\ GrlcG ** \
58-20) H. Heinz, D. Heidelb. Kleist-Hs.: N-
BadiscbeLandesZg. N. 43.
5821) W. Holzgraefe, Scbillersche Einflüsse
bei H. V. Kleist. Progr. Cuxbaven, Rauscben-
plat. 4°. 32 S. M. 2.00.
5822) G. R. Kruse, D. Uniuffübrgn. d. Werke H.
V. Kleists: NTheater-Almanacb. l.-f, S. 111.
5823) A. Lignis, D. Monolog bei H. v. Kleist:
Dicbterstimmen d. Gegenw Iti, N. 9.
5824) H. Lindgren, H. v. Kleist: Varia N. 1.
5825) M. Quarck, E. preuss. Junker als dicbter.
Revolutionär: SocialistMbb. 6, S. 949-59.
5825a) F. Servaes, H. v. Kleist. (= Dicbter
u. Darsteller. Her. v. R Lotbar. Bd. 9.)
L., E. A. Seemann. VIII, 160 8. Mit
61 Abbild. M. 4,t0.
5826) E. Scbmidt, H. V. Kleist als Dramatiker.
(= N. -^60, S. 333-62.)
5827) H. Maync, H. von Kleists Berliner
Kämpfe: VossZgB. N. 15.
5828) R. Steig, Neue Kunde zu Heinrich v. \
Kleist. B., Reimer. VII, 135 S. M. 3,00. !
5828a) A. Wilbrandt, H. v. Kleists Leben, j
(= Hempels Klassiker-Ausgaben N. 6i.) L., i
.Tahresberiohtp für neuere deutsch« Tjitterntnrifeschichte.
Verl. V. Hempels Klassiker-Bibliothek. 64 S.
M. ti,'.'5.
5829) E. Wolff, E. neues Originalbild v. H;
v. Kleist: Han)bCorrespB. N. 2.
5830) id., Shakespeares EinfluBS auf H. Kleist:
FZg. 1901, N. .'68, 269.
5830ii) id.. H. v Kleist als Vorläufer e. modern-
realist Litt.-Beweg. (= N. »>250, S. 169-76.)
5831) Kleists Grab: Der Heide 1, S. 273/4.
5832) S. Rahm er, Ungedr. ßrieffragmente H.
V. Kleists: Euph. 9, S. 670/4.
5833) H. V. Kleist, Dramat. Werke. (= Hem-
pels Klassiker-Ausgaben N. 662/h ) 7. Bde.
L., Verl von Hempels Klassikerbiül. k 6
Bogen, ä M. 0,25.
5833a) W. Waetzoldt, Kleists „Guiscard" u.
Hebbels „Moloch": Grenzb. 3, 8. 470/6.
5834) R. Sprenger, Zu Kleists Hermann-
schlacbt: ZDU. 16, S. 250.
5835) R. Kohlrausch: D. Prinz v. Homburg
u. Febrbellin: B&W. 4, 651/7, 684-90.
E. Ranpnch.
5836) E. Raupach: DBühnenCienossenscbaft. 31,
S. 115.
5837) Raupach: Wiener Abendpost. N. 03.
A. Graf von Platen. (S. auch N. 465.5-4656 a.)
5838) A. Graf v.Platen,Dramat.Nachlass.Her.
V. E. Petzet. (= DLD. her. v. A. Sauer,
.3. Folge, N. 4.) B., Behrs Verlag. XCVII,
193 S. M. 6,00.
5839) 0. Grulicb, Platens Litteraturkomödien.
Diss. Bern, Schmid & Franke. 1901. 132 S.
M. 2,50. IfLCBl. S. 31/2.]|
K. Inim ermann. (S. auch N. 52 12-5215 f.)
5840) E. M. Hamann, Immermaun u. Grabbe:
HPBll. 129, S. 69-76.
5841) J. Wolter, Immermanns Leitung d.
Düsseid. Stadttheaters: BGNiederrhein.
IK, S. 2I7-.38.
5842) K. Immermann, Lustspiele. Mit Ein-
leit. V R Boxberger. ^ Tle. Neue [Um-
schlag-j Ausgabe. (= Hempels Klassiker-
Bibl. N. 606-10.) L., Verl. v. Hempels
Klassiker- Ausgaben. 392 S. M. 1,25.
5842a) id., Dramen. Mit Einl. v. R. Box-
berger. Neue [Umschlag]- Ausgabe. (=
Dasselbe N. 611-65.) ebda. 392 S. M. 1,2.5.
58421)) id., Trauerspiele. 2 Tle. ^lit Einleit. v.
R. Boxberger. Neue [Umschlag-] Ausgabe.
(= Dasselbe N. 616-29.) ebda. 555,5318.
M. 3,50.
5843) W.Deet Jen, Immermanns „Kaiser Friedr.
d. Zweite". E. Beitr. z. Gesch. d. Hohen-
staufendramen. (= Litterarbist. Forschgn.
Her. V. J. Schick u. M. Frhr. v. Wald-
berg. Bd. 21.) B, Felber. VIII, 216 8.
M. 4,' 0.
5843a) Zu Immermanns Merlin: Wiener Abend-
post N. 2 0.
M. Beer.
5844) M. Beers Struensee: Nassovia 2, 8. 235.
(Neuaufführg. in Wiesbaden.)
5845) E. Brief M. Beers: DDichtung. 31 , 8. 25 /l.
Ch. D. Grabbe.
5846) A.Bartels. Grabbe: Kw. 15», S. 269-72.
5847) A. Bettelbeim, Auerbach u. Grabbe:
LE. 4, 8. 661/3.
XIII. i 0
140
IV, 4. Urania- und Tlioatergeschichte.
5848-58ttn
5848)O.Friedlaender, Ch.D. Grabbe: Ges. 1,
S. 14-8fi.
5849) P. Friedrich, Grabbe: DZschr. If),
N. G.
5850) id., Ein neuer Grabbe-Fund: NorddAZgB.
N. 70 a.
5851) C. Hagemann, Einiges über Grabbe:
SüdwestdtschRs. 1, N. 24.
5852) K. Hall garten, Neues v. Grabbe: LK.
4, 8. 294-301.
5853) F. Katt, Grabbe: BurschenschBll. W,
5. 142/4.
5854) K. M. Klob, Chr. D. Grabbe: Dtsch.
Litt.-Bilder 2, N. 3.
5855) M. Koch, Grabbe: Türmer 4', B. 266-74.
5856) M. Lorenz, Grabbe: Zeitw. 29, S. 154/r).
5857) F. Mehring, Grabbe: NZSt. 20', S. 306-11.
5858) E. M. Mever, Grabbe: NationB. 19, B.
154/5, 167/9.
5859) 0. Nieten, Chr. D. Grabbe. B., Behr.
43 S. M. 0,60.
586Ü) K. Strecker, Grabbe und der „Kunst-
wart": TglRsB. N. 2.
5861) A. V. Winterfeld, Grabbe u. Heiue:
HannovCourier. 1901, N. 23521.
5862) Grabbes 100. Geburtstag in d. dtsch. Presse:
LE. 4, S. 466/7, 544.
5863) Ch. D. Grabbes sämtl. Werke. In 4 Bdn.
Her. V. E. Grisebach. B., Behr. XVI,
484; III, 480; 431; LXV, 526 S. M. 12,00.
|[E. V. Komorzynski: LCBl. S. 1372,
1737.];
5864) G. R. Kruse, Grabbes Dramen auf d.
dtsch. Bühne: NTheater-Almanach. 13, S.
112/3.
5865) W. Deetjen, Zu Grabbes Hannibal:
VossZgB. N. 22.
5865a) M. Eimer, Kosciusko, e. Fragment v.
Grabbe. Erwinia 10, S. 25,8.
6. Büchner.
5866) A. Burger, G. Büchner: Hessenland 16,
S. 116/8.
5867) F. Dernburg, G. Büchner, „Dantons
Tod". Neuaufführg.: BerlTBl. N. 8.
5868) E. Kalkschmidt, G. Büchners .Dan-
tons Tod": Kw. 15', S. 451/2. (Neuaufführg.
in Berlin.)
5869) G. Büchner in Zürich: LE. 4, S. 865/6.
K. Gutzkow. (Siehe auch N. 8608-8616.)
5870) H. H. Ho üben, Gutzkow-Funde. (JBL.
1901 IV 4:88.) |[0. F. AValzel: DLZ. 23,
S. 1185/9.]!
5871) id., K. Gutzkow als Dramaturg: Dres-
denerAnzB. N. 9-12.
5872) id., Verschollene Dramen Karl Gutzkows:
NorddAZgB. N. 210a, 222.
5873) id., Dunkles aus d. Leben Gutzkows:
VossZg. N. 239.
5874) J. Prölss, Karl Gutzkows Tod: FZg.
N. 273.
5875) E. Brief Gutzkows an Freytag: Wien-
Zg. N. 42 a.
5876) K. Gutzkow, Meisterdramen. Mit e.
Einleit. v. E. Wolf f. (Zopf u. Schwert, Uriel
Acosta, Königsleutnant. Urbild d. Tartüffe.)
B., Costenoble. XV, XI, 85, 82, 111, 110 S.
M. 3,00.
5877) H. Jantzen, Z. Bühnengesch. v. Gutz-
kows Uriel Acosta: VossZg. N. 24.
F. Hebbel:
Charakteristiken.
5878) A. Bartels, F. Hebbel: Kw. 15^ S. 516
bis 523, 535/7.
5879) id., Hebbels Deutschtum: DWelt. N. 17.
5880) id., D. Sieg Hebbels: DMschr. 2. N. 1.
5881) 0. Frommel, F. Hebbel. (= N. 235,
S. 1-52.)
5882) H. H. Ho üben, Hebbel als Historiker:
NorddAZgB. N. UO.
5883) id , Hebbels Denkmal: NorddAZgB N.86a.
5884) id., Hebbels dramatische Entwürfe: Nat-
Zg. N. 314, 322.
5885) K. M. Klob, F. Hebbel: Dtscli. Litt-
Bilder. 2, N. 6.
5886) K V. Muth, Z. Würdigung F. Hebbels:
Kultur (Wien) H, N. 8.
5886a) E. Schlaikjer, Streitende Gedanken in
Hebbels krit. Schriften. (= N. 6256, S. 120-38.)
5887) W. Waetzoldt, F. Hebbel. B., Weichert.
42 S. M. 1,00. (Aus: .Hebbels Werke ^)
5888) O. Wentorf, Hebbel u. d. Heimal:
Gegenw. 61, S. 182/4.
5889) Im Hebbelhause bei Gmünden: Hilfe 7,
N. 28.
Briefe und Werke.
5890) F. Hebbel , Briefe. Her. v. E. M. Werner.
fJBL. 1901 IV 4:341.) |[A. Neumann:
NJbbKlAltGL. 9, S, 72/6; K. Zeiss: Euph.
9, S. 801-16]]
5891) id., Sämtl. Werke. Hist, -krit. Ausg. be-
sorgt V. E. M. Werner. Bd. 1/4. (JBL.
1901 IV 4:339.) [E. M. Meyer: ASNS.
108, S. 1S6/8; A. Neu mann: NJbbKlAltGL.
9, S. 72/6 ; E. P e t s c h : LBlGEPh. 23, S. 1 10/1 ;
A. V. Weilen: DLZ. 23, S. ]5U5/6.]|
5892) Dasselbe. Bd. 5/8. ebda. XLII, 387;
XLII, 473; XLIX, 479; LVIII, 453 S. a
M. 2,50.
5893) id., Sämtl. Werke in 12 Bdn. Nebst
Auszügen aus d. „Tagebüchern" u. e. Aus-'
wähl V. Briefen d. Dichters. Her. v. Ad.
Stern. 4 Bde. B., Knaur. XXXVIII, 215,
221, 217, 301, 334; VIIL 256,171; 111,258;
III, 288, 287, 175, 277 S. M. 6,00.
5894) id., Ausgewählte Meisterwerke. Mit e.
Vorwort v. Ed. Stilgebaue r. Illustriert
V. M. Eänike u. A. Wagner. B., Bong.
VIII, 440 S. M. 4,00.
5894a) id., Agnes Bernauer. E. dtsch. Trauer-
spiel in 5 Aufz. Bühneneinrichtg. d. kgl.
Schauspielhauses zu Berlin. (=UB N. 4268.)
L., Eeclam. 16». 96 S. M. 0,20.
5895) id., Herodes u. Marianne. E. Tra-
gödie. (= National-Bibl. N. 307/8.) Wien,
Daberkow. 124 S. M. 0,40.
5895a) (= N. 5774.)
5896) J. Hart, Hebbels Maria Magdalena im
Dtsch. Theater in Berlin: Tag 1901, N. 495.
5897) H. Driesmans, E. Eassendrama v. F.
Hebbel: Wage 5, N. 42. (Moloch.)
5897 a) (= N. 5833.)
5898) B. Patzak, Hebbels Epigramme. (=
FNDLG. N. 19.) B., A. Duncker. VIII,
110 S. M. 3,00.
0. Ludwig.
5899) W. Ei ebner, 0. Ludwig. B.,A. Weichert.
48 S. M. 1,00. (Aus: O. Ludwigs ausgew.
Werken.)
5900-5943
IV, 1. l)raiiia iiikI TlHütergcschichtc.
147
5J)0ü) O. Ludwig, Au«gew. Werke in 7 ßücheru.
Her. V.W. Eich ner. 2 lide. B., Weichert
48, (17, 3i)L', 2üO, '2!):<, 183, '>!:'. S. M. 4,00.
5J)01) id., Ausgew. Meisterwerke, mit Abbild.
V. M.Ränike, K.Htorck, H. Volkert. B., Bong
&Co. 136 S. M. 4,00.
ö. Freytagr. («Siehe auch N. 52l9-'23.)
5902) G. Frey tag, Jouroalisten. Ueber«. v. 8.
Eisendrath. Rotterdam, Poüt. 1901. 1(J0.S.
Fl. 1,60.
5903) id.. 1). Journalisten. Ed. by J.Bronöon.
New- York, Appleton. XXXVII. 194 S. 45 c.
5904) Avonianus (R.Hessen), D.Journalisten.
(=N. 62r.i, S. 182/9.)
5005) H. Stüuicke, Frevtug.s „Journalisten":
Vt.ssZgB. N. 19-50.
5906) E. Zabel, Zur Aufführung d. Journa-
listen: NatZg. N. 497.
5907) E. Jubiläum d. „Journalisten": BerlTBl.
N. 621.
5908) Frey tags „Journalisten" vor 50 Jahren:
l)HflhnenGeno.«sensch. 31, S. 497.
Einzelne andere Dramatiker.
5909) E. herzogl. Dichterin: DBuchhaudelsbll. 2,
N. 4. f Amalie v. Sachsen.)
5910) L. Fränkel, A. E. Brachvogel: ADB.
47, S. J 59-71.
5»l0a) E. Krcowski, Charlotte Birch-Pfeiffer:
SchwäbKron. N. 282.
5911) E. Conseutius, 0. Consentius: ib. iS.
.01.-)/; J 813 -1887.)
5911a) K. Gen^e, Aus d. Zeit meiner Wande-
rungen: N&W. 103, 8. 42-98.
5912) P. Lindenberg, Prinz (leorg von
Preussen: Daheim 38, N. H9.
5912a) P. Lindenberg, G.Conrad: Kieler Zg,
N. 20970.
5912 1>) Marie v. Olfers, Georg v. Preussen:
HohenzolleruJb. 6, Anhang 8. 1/4.
5913) Prinz Georg v. Preussen: DBühnen-
(«enossensch. 31, 8. 215.
5914) Prinz Georg v. Preussen u. sein Dichter-
heim am Rhein: FrankfGeneralAnz. N. lO^.
5915) J o h a n n , K ö n i g V. S a c h s e n , Dichtungen
Her. v. Carola, Königin-Witwe v. Sachsen.
L., Tauchnitz. XV, 260 8. M. 3,00.
5915a) A. Kellermann, Ernst Meyer: Lippi-
sche LandesZg. N. 226.
5915b) J. -Mosen: Unsere Heimat 2, 8. 235/9.
5916) U. Gaehdo, Gustav zu Putlitz: Xeu-
philolBll. 8, 8. 4-tl.
5917) W. Bloeni, F. Roeber: Rheinlande 2,
N. 2, S. 22/7.
5918) J. Joesten, Z. Erinuer. an F. Roeber:
N«&S. 100, 8. 8-28.
5918a) F. Roeber: LE. 4, S. 214.
5919) B. Scholz: Nassovia 2, 8. 292/3, 304/5.
(Hessischer Dramatiker.)
5920) O. Eis ner, E. Tempeltev: IllZg. im,
8. 545/6.
5921) Zu E. Tempelteys 70. (Geburtstag: BerlTBl.
N. 518.
Neueres Drama:
A. Fitger.
5922) G. Brandes, A. Fitger. (= X. 218,
S, 328-4 i.)
P. Ueyse. (Siehe auch N. 5502-5009 a.)
5923) P. Heyse, Maria v. Magdala, Drama.
St. Cotta VII, 102 S. M. 1,60. |P. Mahn:
TglRsB X. 231. („Verbotene Stoffe-'. ij
H. Kruse.
.5924) A. Bartels, H. Kruse: Kw. 15», S. 449-5(».
5925) R Birgfeld, H. Kruse: Musik- Woche
3, X. 5.
5926) K. E. Franzo», H.Kruse: DDichtong.
31, 8. 271/3.
5927) K. Th. Gaedertz, H.Kruse. (=»X.23«,
S. 119-26.)
5928) id., H. Kruse: BaltStud. NF. 6, S. 1-26.
5929) E. Ginschel, H. Kruse: OstdtschRs.
(Bromberg) X^. 12.
5930) E. Lange, H. Kruse als Dichter: ZDU.
16, S. 171-83.
.5931) E. Lange, H. Kruses i)ommer. Dramen.
Greifswald, Abel. 34 8. M. 0,80.
5932) L. Salomon, H. Kruse: IllZg. 118 8. 126.
5933) A. Semerau, H. Kruse: Geg. 61, 8. 120/3.
J. Lauff.
5934) B. Wolf, J. Lauff: IllZg. 119, 8. 824/5.
5935) J. Lauff, Der Heerohme. E. bürgerl.
Drama in 5 Aufz. Köln, .Vhn. III, 124 8.
M 2,00. IG. Zicler: LCBIB. S. 318;9.1|
.5936) .1. (i. Waliner. D. bürgerl. Trauerspiel
u. Liiuftrt „Heerohme": GermaniaB. >f. 4y.
P. Lindau.
5937) J. H a r t , P. Lindaus „ Maria u. Magdalena' :
Tag X. 607. (X^euaufführg. im „Berliner
Theater".)
5937a) G. Wethly, P. Lindaus „Xacht u.
Morgen". (=6257, S. 184/9.)
W. Meyer- Förster.
5938) H. Lee, W. Meyer-Förster: N&S. 101,
S. 279-88.
.5939) W. Meyer- Forst er, Alt -Heidelberg.
Schauspiel in 5 Aufz. B., Scherl. 110 S.
Mit 17 Tafeln. M. 1,00. ![E. Kalkschmidt:
Kw. 15S 8. 346/7; H. Hart: Tag 1901,
X. 523; H. Bahr: XWTBl. N. 25; M.
Harden: Zukunft 38, S. 495/6. G. Wethlv:
(= N. 6257, 8. 195,8).]i
0. Ton der Pfordteu.
5940) O. v. d. Pfordten, Friedrich d. Grosse.
Hist. Drama in 4 Aufz. mit e. Nachspiel als
Vorspiel. Heidelberg, Winter IV, 137 S.
M. 2,00. ifW. Scholz: Tag X. 141 .]]
5941) E. V. Wildenbruch, In Sachen: „Friedr.
d. (5r." V. O. V. d. Pfordten: Tag N. 15.!.
F. Philippi.
5942) F. Philippi. Universum 18, X. 15.
5943) F. Philippi, D. grosse Licht. Schau-
spiel in i .\ufz. Breslau, Schles. Buch-
druckerei. 223 S. M. 2,00. [E.Stöckhardt:
LCBIB. s. 4/5; M. Burckhard: ZeitWienZg.
N. 27; M. Harden: Zukunft 38, S. 495;
L. Hevesi: FrBlw. X. 293; G. AVethly:
(= N. 6257, 8. 190,4); E. Kalkschmidt:
Kw 15 », 8. 347 ; M. K a 1 b e c k : XWTBl. N. 293 ;
A. V. Weilen: Montags-RevueW. N. 43;
H Wittmann: XFPr. X. 13648; L. Eber-
mann: Wiener Abendpost, X. 176.]j
19*
IV, 4. Drama und Theatergeschichte.
5944-5983
5944) E. Steiger, S. Bach als Nothelfer:
Freistatt 4, S. 170,1.
F. von Scliöntlian u. F. Koppel-Elfeld.
5945) W. Boerulavvski, Teater i inuzyka:
BibliothekaWarzawska4, S. 101-22. („ßenais-
sance", „Gräfin Guckerl".)
R. Yoss.
5946) 0. V. Lukäts, E. Voss: WienZg. 1901,
N. 201.
5947) K. Voss, Allerlei Erlebtes. St., Bonz.
120. VII, 1^8 S. M. 2,00.
E. Wiehert.
5948) K. Behmer, E. Wiehert: MünchenerNN.
N. .^0.
5949) K. E. Franz OS, E. Wiehert: DDichtuug.
31, S. 275/6.
5950) A. Hagemann, E. Wiehert: D Warte«.
N. 24.
5951) F. Katt, Dichter u. Richter: Burschensch-
Bll. 16', S. 219-21.
5952) Alex Mever, E. Wiehert: NationB. 19,
S. 262/3.
6953) E. Wicherts letzter Brief: ßerlTBl. N.41.
J. V. Widmaiin.
5954) J. V. Widmann, D. Muse d. Aretin.
Drama in 4 Aufz. Frauenfeld, Huber. IV,
185 S. M. 2,50. |[H. Ganz: NFPr.N. 13459.
(,D. Drama d. Lästerers".)]!
A. Wilbrandt.
5955) H. Lindau, Ad. Wilbrandt: N&S. 101,
S. II' 1/8.
5956) W. V. Wasiliewski, Gespräche mit A.
Wilbrandt: DR. 3, S. 108-IH.
5957) A. Wilbrandt, D. Meister v. Palmyra.
Dramat. Gedicht in 5 Akten. 9 Aufl. St ,
Cotta. 191 S. M. .S,00.
5957a) W. V. Scholz, D. Meister v. Palmyra u.
Ahasver: AZgB. N. 127.
5958) G. Wethly, D. Meister v. Palmyra. (=
N. 6-'57, S. 38-47.)
E* Ton Wildenbrucli.
5959) A. V. Bogulawski, Ernestine v. Wilden-
bruch: DRs. 112, S. 83-107.
5959 a) (= N. 599!^.)
5960) K. Schladebach, Tennysons u. Wilden-
bruchs Harolddramen: StVLG. 2, S. 215-28.
5961) L. Schönhoff, Wildenbruchs General-
feldoberet: Tag 1901, N 147.
5962) G. Wethly. Wildenbruchs Haubenlerche.
(= N. H2.57, S. 123/5.)
5963) id., Wildenbruchs Heinrich u. Heinrichs
Geschlecht. (= Dasselbe, S 126-32.)
5964) E. V. Wildenbruch, König Laurin. B.,
Grote. 233 S. M. 2,00. |[H. Hart: Tag
N. 533; M. Lorenz: PrJbb 109, S. 547-50;
G. Zieler: LCBIB. S. 371/2; P. Goldmann:
NFPr. N. lilöl; E. Zabel: IllZg. N. 3102.]|
Modernes Drama:
M. Bernstein.
5965) M. Bernstein, „D' Mali". Schauspiel in
4 Aufz. B., S. Fischer. 154 S. M 2,00.
|[A. Kerr: Tag N. 517; G. Zieler: LCBIb.
S. 371.]|
K. Bleibtreu.
5966) R. Hammer, C. Bleibtreu: NBahnen.
(Wien) 5, S. 546-50.
5966a) J. Kolmütz, K. Bleibtreu: AutorW. i,
N. 1.
M. Dreyer.
5967) M. Dreyer, Grossmama Junggesellen-
schwank in H Aufz. B., G. H. Meyer 1^98.
155S.M. 2,00. |[G Wethly: N. 6257. S.145/6.]!
5968) id., Hans. (JBL. 1899 IV 4 : 2«7.) |[G.
Wethly: ib , S 1.38-41.]i
5969) id, D. Probekandidat. (JBL. 1899 IV
4:289.) l[Ph. Mensing: NBahnen. (Wies-
baden) 13, S 25-3tS 88-105; E. Lo witsch:
WestnikWospitanijal901, N.9; G. Wethly:
(= N. 6257, S. 141/4).]!
5970) id., Schelmenspiele. (Puss. Ecclesia
triumphans. Volksaufklärung.) B., G. H.
Meyer. 136 S. M 2,00. ![G. Zieler: LCBIB.
S. 103/4; H. Hart: TagB. N. 117; P Gold-
mann: NFPr. N. 13494; F. Poppenberg:
Türmer 4, S. 202/3.] |
6. EngeL
5971) G. Engel, Ueber d Wassern. Drama.
B., Vita. lies. M. 2,('0. |[G. Zieler:
LCBIB. S. 103; H. Hart: Tag N. 93.] |
5972) Pastoraltheologie auf d. Bühne: AELKZ.
35, S. 118-20, 439-46.
0. Ernst.
5973) G. Metelmann, O. Ernst als Dramatiker:
InternatLB. 9, S Uji.
5974) O. Ernst, Aus meiner Selbstbiographie :
lllZg N. 3066.
5975) id., D. Gerechtigkeit. Komödie in
5 Akten. L , Staackmann. 135 S. M. 2,00.
|[M. Burckhard: ZeitWienZg. N. 41;
H. Wittmann: NFPr. N. 1,3727; M.
Kalbeck: NWTBl. N. .301; A. v. Weilen:
Montags-Revue^. N. 4'>.]l
5976) id., D. grösste Sünde. (JBL. 1901 IV
4:136.) ilG. Falke: Lotse 2, N. 17; Evang.
Volksschule. 15, S 93/ J, 101/.3, 109-10.]!
5977) „Flachsmann als Erzieher" u. d. Schul-
leitung: RheinWestfälSchulZg. 24, N. 35.
5978) E. Schlaikjer, Was sagen d. Lehrer?:
Hilfe 7, N. 13, 16/7, 19, 21. (Dazu H.
Wo 1 gast: W 21.)
5979) W. Wittig, Flachsmann als Erzieher:
PaedWarte. 8, S. 7o8-61.
H. Eulenberg.
5980) H. Landsberg, H. Eulenberg: Rhein-
WestfälZg. N. 1H3.
5981) H Eulenberg, Münchhausen. (Aufführg.
in Berlin.) |[H. Hart: Tag N. 87.]|
0. Falke.
5982) G. Falke, Putzi. Märchenkomödie. Ham-
burg, Janssen. VI, 112 S. M. J,50. |[M.
Koch: LCBIB. S. 223]!
L. Fulda.
5983) L. Fulda, D Talisman. Ed. by Chr.
Prettyman. Boston, Heath. IX, 125 S.
M, 3,50.
W8S*-602ö
IV, 4. Dranui und Theatergeschichtc.
149
5983a) E. St. Meyer, Fuldas Talisman : MLN.
17, S. 436-44.
5083 b) (= N. 6049.)
5»83c) L. Fulda, D. Zwillingsschwester fJBL.
1901 IV 4:129.)* ||H. ächottmü Her:
Cultura 21, S. 5/6; ü. Wethlv: N. 62!J7,
S. 16WH.JI
5984) L. Parkers engl. Uebersetzg. v. L Fuldas
.ZwillingHschwester" : LE. 4, S 696/7.
K. Geiicke.
5985) K. (J eucke, Sebastian. E.Tragödie. H.,
. Walther. X, 195 S. M. 3,00. i[L. Lier:
LE. 4, S. 126.]|
5985n) L. lierg, D. König^tragBdie. (= N.214,
S. iOi-IH.)
M. Halbe.
5986) K. Hoffuiaini, D. Dramatiker Max
Halbe: VossZgB. N. :<5/6.
5987) G. Wethlv, Sechs Dramen v. M. Halbe.
(= N. 6257, S. 83-101.)
5988) M. Halbe. Mlddi (Jugend). Prag, M.
Knapp. 112 S. Kr. 0,8i'.
5989) Litterarisch-koufessioneller Unfug: Kre-
felderZg N. 2.15. {M. Halbes Wiener Be-
arbeitg. d. „Jugend".)
5989a) L. Berg, „Mutter Erde\ (= N. 214.
S. 41 «-25.)
5990) :M. Halbe, Haus Kosenhagen. (JBL.
1901 IV 4:268.) |[H. Schottmüller:
Cultura 21, 8. 7/8; Sinaida Wengerowa:
Westnik Jewropy 1901, Okt.; J. Hart: Tag
1901, N. 4G3.]|
5991) id., Walpurgistag. E. Dichterkomödie.
B., Bondi. 187 S. M. 2.nO. |[F. Kummer:
NorddAZgB. N. 214; W. Fred: NWTBl.
N. e5.]j
C. Hauptmann.
5992) E. Gnad, 0. Hauptmann: Zeitw. ;il,
8. 151,2.
5993) C. H a u p t ni a n n , D. Bergechmiede.
Dramat. Dichtg. München, Callwey. It»7 8.
M. 2,50. [F. Düsel: DZg. (Berlin) N. 30.]|
6. Hauptmann:
Charakteristiken.
5994) W. Bö Ische, Altes u. Neues v. G. Haupt-
mann. (= N. 217a. S. 88-113.)
5995) M. G. Conrad, Für u. gegen G. Haupt-
mann. (= N. 3815, S. 131-41.)
5996) P. Enderling, Etwas über G. Haupt-
mann: Volkserzicher 6 (Beilage), 8. 37/8.
5997) M. Hei mann, G. Hauptmann zu seinem
4(1. Geburtstage: Tag N. 537.
5998) F. Hollaender, G. Hauptmann: Tag
191 II, N 527.
5999) K Kinzenbach, Drei dramat. Haupt-
männer: Pfarrhaus \f', S. 56/9. (Hauptmann,
Sudermann, Wildenbruch.)
6000) M. Kirschstein, G. Hauptmann. 2. Aufl.
(= Bedeutende Männer. Her. v. H. F.
V. Ossen, N. 2/3.) B., H. Schildberger.
40 S. M. 1,00.
600t) A. Klaar, G. Hauptmann: Tagesbote
aus 3Iäliren u. Schlesien N. 27."^.
6002) A. Lignis. G. Hauptmann: DHausschatz.
27. N. 11.
Ö002a) A. Möller-Bruck, Neue GleiBC. (—
N. 3843, Bd. 11, 8. 181-310.)
6003) M. Vor berg, G. Hauptmann. <r= N. 3814,
8. 1020-41.)
6004) Bei G. Hauptmann: ZeitWiwZf. S.bSa.
Einzelne Dramen.
6005) <<. Hauptmann, Der arme Heinrich. E.
dtsch. Sage. Mit Buchschmuck v.H. Vogeler-
Worp.swede. B., 8. Fischer 1J2 8. M. 3,50.
IjA. Kerr: Tag \. 575; L. Schönhoff:
Tag N. .'>63, M. Burckhard: ZeitwienZ«.
N. 63; M. Kalbeck: NWTBl. N. 330; H.
Wittmann: NFPr. N. 13747; F. Uhl:
Wiener Abendpost N. 276.]|
6<M)6) A. Blaschko, D. Krankheit d. armen
Heinrich: Zeitgeist N. 49.
6007) F. Dernburg, Monna Vanna u. Otto-
gebe: BerlTßl. N. 634.
6008) E. Lothar, „D. arme Heinrich* oder
„Hysterie u. Lepra" : Wage 5, N. 50.
6009)J.Hart,lIauptmann8Biberpelz:TagN.4ü5.
6010) W. Bode, College Cramptons Tod: ib.
N. 373. (J. Marshall.)
6011) J. Hart, G. Hauptmanns „Einsame
Menschen-: Tag 1901. N. 441.
6012) G. Wethly, G. Hauptmanns „Einsame
Men8chen^ (= N. 6257, 8. 76-82.)
6013) G. Hauptmann, The coming of peace.
Trad. by J. Achurch and C. E. Wheeler.
Chicago, Sergel & Co. 1900. VII, 118 8.
Dollar 1,25.
6014) Fuhrmann Henschel: Durendal 1901, Nov.
6015) G. Hauptmann, Michael Kramer (JBL.
19nl IV 4: 242.) |[E. Schlaikjer: Hilfe 7,
N. 3; H. Bahr: (= N. H^.54, 8.229-37); A.
Barine: Journal des debats. 1901, 4. sept-jj
6015a) Dasselbe. Russisch. Moskau. Richter. 728.
6016) A. Kerr, M. Kramers Dichter: Tag
19')1, N. 3.
6017) G. Hauptmann, D. rote Hahn (JBL. 1901
IV 4:246.) |K. E. Franzos: DDichtung.
3-', 8. 27-30; F. M eh ring: NZS». 20«, 8.
283/4: A. Kerr: NDRs. 13. 8. 99-10.'; M.
Lorenz: PrJbb. 107, 8. 159-65: O. Pniower:
DLZ. 24, 8. 695-700; R. v. Muth: ALBl.
11, S. 411/2; G. Zieler: LE. 4, 8. 413/5;
E. Heilborn: Nation». 19, 8. 143,4; F.
Poppenberg: Türmer 4'. S. 443,7; J.
('hantavoine: Journal des debats. U.mars.ll
6018) H. Tardel, G. Hauptmanns „Schluck u.
Jau' u. Verwandtes: StVLG. 2, 8. 184--202.
6019) Marie Luise Becker, D. Urbild d.
Rautendelein: Tag N. 283, 285.
6020) Repke, .D. versunkene Glocke"* u. d.
Naturalismus Nietzsches :Reformationl,N. 33.
6021) G Hauptmann, Vor Sonnenaufgang.
Russ. Uebersetzg. Nishnij-Nowgorod 72 8.
6022) C. Jüngst. D. Kampf um d. „Weber":
DresdnerRs. N. 24.
6023) F. W. Wolf f , D. Grundtext zu G. Haupt-
manns „Webern": Dokumente d. Socialis-
mus 1, 8. 2%-3I3.
6024) D. „Räuber* u. d. , Weber*. E.Vergleich:
LZgB. N. 53.
0. E. Hartleben.
6025) O.E. Hartleben. D. Ehrenwort. Schau-
spiel in 4 Akten. B., Fischer. 156 8. M. 2,00.
(Wiener Aufführung.^ [H. Bahr: NWTBl.
N. 267; M. Burckhard': ZeitWienZg. x. •);;
F. Uhl: Wiener Abendpost. N. 224.ji
150
IV, 4. Drama und Theatergeschichte.
6026-6059
6026) O. E. Hartleben, Kosenraontag. (JBL.
1900 IV 4 : H08.) |[G. Wethly: (= X. 6'J57,
B. 1 17-22).] I Siehe auch N. 6049.)
6026 a) (= N. 6049.)
6027) L. Wyplel, D. Quelle d. , Rosenmontag' :
Wiener Abendpost N. 31.
R. Heyinann.
6028) M. Blank, R. Heymann: SüdwestdtschR«.
2, 8. 491/7.
6028a) R. Heymanu, Gefallene Frauen. Vier
Dramen (Herrenrecht, Opfer der Gesellschaf t,
Gerechtigkeit, Heimkehr) L., Dege. 102 S.
M. 2,00.
G. Hirschfeld.
6029) A. Heiderich: G. Hirschfekl: N&S.
103, S. 175-92.
6029 a) (= 6045.)
6029 T)) G. Hirschfeld. D.Mütter. (JBL. 1896
IV 4: 169.) j[G. Wethly: K 6257, 8. 112/6.]|
6030) id., D. Weg. z. Licht. E. Balzburger
Märchendrama. B., 8. Fischer. 149 8. M. 3,00.
I|E. Kalkschmidt: Kw. 15-, 8. 129-30;
M. Lorenz: PrJbb. 10><, 8. 355/6; L. Schön-
hoff: Tag N. 161; G. Zieler: LE. 4, 8.
1069-70; F. Dorn: Xation». 19, 8. 445; P.
Goldmann: NFPr. N. 13522; M. Harden:
Zukunft 99, 8. 1701. II (8. auch N. 6045.)
F. Holländer uud L. Schmidt.
6031) F. Holländer u. L. Schmidt, Acker-
mann. Tragische Komödie in 3 Akten. B.,
S.Fischer. 135 8. M. 2,00. ||J. Hart: Tag
X. 511; G. Zieler: LCBIB. 8. 370/1.]'
A. Holz.
6032) K.H. Strobl, A. Holz u. d. jüugstdtsch.
Bewegung. (= Moderne Jissays. Her. v. H.
Landsberg. N. l^.^ H., (lose & Tetzlaff.
^ 38 8. M. 0,50.
6033) A. Holz, J. Schlaf. E notgedrungenes
Kapitel. B., Bassenbach. M. 1,00. (Dazu
J. Schlaf: Noch einmal A. Holz u. ich.
B., Messer & Co. 16 8. M. 0,50.)
6034) Avonianus (R. Hessen), D. Familie
Selicke. (= N. 6251, 8. 169-Sl.)
F. Lienhard.
6035) F. Dietert, F. Lienhard: Hilfe 8, N. 43.
6036) C. Nadelhoffer, F. Lienhard: AkBll.
17, S. 85/6.
6037) F. Lienhard, D. Fremde. (.IBL. 1900 IV
4:331). |[H. Mavnc: DLZ. 23, S. 568/9.J|
6038) id., Münchhausen. B., G. H. Meyer. 108 8.
M. 2,00. |[H. Maync: DLZ. 23, S. 569-70.]|
M. Möller.
603») M. Möller, Frau Anne. Drama in 4 Akten.
R., Eisner. 97 8. M. 12,00. |[A. Schlossar:
NFPr. N. 13627.]'
J. Schlaf. (Siehe auch N. 5617-5623.)
6040) .1. Schlaf, l). Bann. (JBL. 1901 IV
4:218.) i|H. Hart: Tag 1901, N. 471; A.
Kerr: NationB. |!), S.61/2; G. Zieler: LE.
4. S. 347/8.]|
6041) J. Hart, J. Schlafs Meister Geize: Tag
1901, N. 31.
£. Schlaikjer.
6042) 8. Lublinski, D. Fall Schlaikjer: Ges.
4, 8. 320/8.
6843) E. Schlaikjer, Des Pastors Rieke. Ko-
mödie. B., G. H. Meyer. 100 S. M. 2,00.
|[L. Schönhoff: Tag N. 225; Kw. 15^,
8. 482/5.] I
H. Sudermann.
6044) H. Jung, H. Sudermann. Minden, Ma-
rowsky. 32 S. M. 0,60.
6045) A. Kerr, Abschluss: NDRs. 13, 8. 545-53.
(Sudermann, Schnitzler, Hirschfeld.)
6045 a) (= N. 5999.)
6046) A. Kl aar. Sudermann: Tagesbote aus
Mähren u. Schlesien N. 287.
6047) M. Vorberg, H. Sudermann. (= N. 3814,
8. 1041-61.)
6048) H. Sudermann, Die 3 Reiherfedern.
(Aufführg. in Wien.) (JBL. 1899 IV 4 : 266.)
[M. Burckhard: ZeitWienZg. n. 12; M.
Kalb eck: NWTBl. N. 278; F. Uhl: Wiener
Abendpost. N. 232: H. Wittmann: NFPr.
N. 13695.];
6040) Avonianus (R. Hessen), Vier Griffe:
(= N. 6251, 8. 33-46.) (Ehre, Satisfaktion,
Talismann, Rosenmontag.)
6050) D. Erstaufführg. v. Sudermanns .Ehre"
in Paris: TagB. 1901, N. 448.
6051) H. Sudermann, L'Honneur suivi de
Magda. Trad. par M. Rdmon et N. Valen-
tin. Paris „Revue blancheV 332 8. Fr. 3,50.
6052) id.. Es lebe das Leben. St., Cotta.
172 8. M. 3,00 ;|M Burckhard: Zeitw.
30, 8. 107/8; K. E. Franzos: DDichtung 32,
8.74-80; M. Harden: Zukunft 38, S. 330-40:
E. Heilborn: Nation!'. 19, 8. 299-300;
M. Lorenz: PrJbb. 107, 8. 567-72: Else
Meinradus:Frau 9, 8.408-16; F.Mehring:
NZS*- 20^, 8. 599-60(1; R. Nordhausen:
Geg. 61, 8. 91/5; P. Pollack: Umschau 6,
5. 155 6; Th. Ziegler: DPBl. 35, S. 1245;
G. Zieler: LE. 4, S. 771/4; H. Hart: Tag
N. 57; E. Kalkschmidt: Kw. 15^, 8.497/9:
M. Kalbeck: NWTBl. N. 39; A. Kerr:
NDRs. 13, 8. 545-53 ; F. Uhl: AViener Abend-
postN.39; H. Wittmann: NFPr. N. 134-567;
A. V. AVeileji: Montags - RevueW. N. 67;
G. Wethly: (= N. 6257. 8. 10-5-11); Journal
des d^bats. 19 mars.]|
6053) Sudermanns .Lefve livet" auf d. Stock-
holmer Bühne: LE. 4, 8. 1066/7.
6054) E. Sudermann, Eviva la vita. Trad.
diG. E. Nani. Milano, Treve-s. 16'\ XH,
317 S. L. 3,00.
6055) id., Fritz. Vert. van J. H. Rössing.
Kämpen, L. van Hülst. 35 8. Fl. 0,40.
6056) id., Heimat. Ungar. Uebcrsetz. v. M.Ford.
Budapest, Lampel. 80 8. Kr. 0,80.
6057) D. , Heimat" mit versöhnendem Schluss:
DBühnenCtenossenschaft. 31, 8. '^7^.
6058) H. Sudermann, Johannes (Wiener Auf-
führg.) (JBL. 189.S IV 4:234). |[F. Uhl:
Wiener Abendpost. X.2"<2;H.Bahr: NWTBl.
N. 335: F. Saiten: ZeitWienZ». N. 70.];
0058a) L. Berg, D. Tragödie d. Vorläufers.
(= N. 214, S. 3!)6-404.)
605») H. Sudermann, .johannisfeuer (JBL.19ÜU
IV 4 : 307). [G. Wethlv: N. 6257, S. 102/5.]|
0(MO-6I1'J
l\'. 1. Drflimi mi<1 'riM'!ttf>rj.'<><fliiclit('
i:.l
F. Wedekind.
«0«0) II. Buhl-, F. Wedt'kiiwl: NWTBl. 1901.
N. 249.
«061) S. Fechheinier, 1). Hofnarr (Jottes:
(Jes. 1, S. -.^92/8.
«082) M. Jncobf«, F Wedekind: Zeit^. 29.
S. 10i/(i.
ÖÜ63) A. Kerr, Wedekiiid: Nation». 19, H. 42/4.
wm) A. MöUor-Hruck, F. Wedekind. ( =
N. ;{Ö4H, ild. II, S. 39-46.)
«0Ö5) F. Wedekind, Der Erdgeist. Tragödie.
München, Lungen. 212 S. M. 2,f)U. [H.
Hart: Tag N. öf);}.)'
«0««) id., Mar(|uis v. Keitli. (.TBL. 1901 IV
1:271.) ilKheinlande 2, X. 2, h?. bbjS; H.
Hart: Tag 1901. N. 45.!; C. Zicler: LI-: i,
S. 201/2.]!
(M)Ö7) E. »Steiger, Hochstaplerpbiloaophie :
Freistatt 4, S. 585/6.
0OÖ8) F. Wedekind, So ist d. Leben. Schau-
spiel in f) Akten. München, Langer. 134 S.
M. 2,(Xi. ifH. V. Gumppenberg: LE. 4,
S. 853/4; A. Kerr: Tag \. 387. |
W. Weigaud.
Ü0<{9) M. Bever,W. Weigand als Dramatiker:
NorddAZg. 1901, N. 241a.
0070) Marie Eugenie dello Grazie, W.
Weigand: NFPr. N. 13318.
H071) H. E. K rem er, W. Weieand: Frei.statt 4,
S. 510/3.
8072) id., W. Weigands Dramen: DHeimat. 5-,
S. 625-32.
£. von Wolzogen.
8073) H. Hart, Z. Litteraturgesch. d. armen
Mädchen ans d. Volk: Tag N. 199. (Rand-
glossen zu E. V. Wolzogens „D. hohe Schule",
Fünf Akte aus d. Leben eines Mädchens von
Talent.
8074) J. Hart, Wolzogens .Lumpengesindel":
Tag 1901, iN. 131.
Oesterrelch.
Aeltere Zeit.
£. von Bauernfeld.
8075) D. Bach, Bauernfeld: NZS*. 20', S. 490/4.
8078) A. Bartels, E. v. Bauernfeld: Kw. 15'.
S. 448/9.
8077) C. Gl o SSV, E. v. Bauernfeld: NFPr.
N. 13428.
8078) id., E. Theater-Tagebuch. E. v. Bauern-
felds: B&W. 4, S. 325-33.
8079) Louise Hoehl, Von u. über Bauern-
feld: NFPr. N. 136J4. (Mit iingedr. Briefen.)
8080) E. Horner, E. v. Bauernfeld: ADB. 46,
S. 243/7.
8081) id., E. v. Bauernfeld: Zeitw. 30, S. 22/4.
8082) M. Kaiheck, Andenken an Bauernfeld:
NWTBl. N. 11.
8083) A. Kl aar, Ed. v. Bauernfeld: VossZgB.
N. 2, 3.
0084) E. v. Komorzynski, Z. Jubiläum
Bauernfelds: JbGrillpGes. 12, S. 43-76.
8085) R. Lothar, Bauernfeld-Feier: Wage 5,
N. 4.
6088) K. F. Nowack, E. v. Bauernfeld: ML.
71, S. 17/9.
80S7) .1. Peter, Bauernfeld: Bnhnierwald 4,
N. 1.'
<M)88) Bauernfelds 100. (leburtatag in d. dtiich.
Presse: LE. 4, 8. 611/2, 6p3.
(M)89) Ungdr. Briefe BauernfeldB: NFPr N. t.U2ft.
6090) E. Brief Bauernfelds: Wage 5, N. 3.
6091) E. v. Bauernfeld, Fortunat. Dramat.
Märchen Her. v. E. Kilian. (= BGLLA.
N 1610) Halle, Hendel. 92 8. M. 0,25.
F. tirillparKer:
Allgonieincs und Charakteristiken.
8092) .Tahrb. d. Grillparzer-Cies. Her. von i'.
(ilüssy. Bd. II. Wien, Konegen. V,
308 S." M. 10,00. ,(.J BeneS: ZÖ(J. 53,
S. 2248, 752/8; M. Necker: AZgß. N. G.ji
6093) A. Frhr. v. Berger, Wie Grillparzer über
Lenau dachte: JbGrillpGes. 12, S. 3-14.
8094) G. Colli jn, F. Grillparzer. Stockholm,
Lindströni. 28? S. Kr. 4,00. fR. M. Meyer:
.IbGrillpGes. 12, 8. 345'8.J;
8095) A. Ehrhard, F. „Grillparzer. Sein l.«eben
u. seine Werke. IJbers. v. M. Neck er.
München, Beck. VIH, 531 8. M. 6,50.
I[R. Franz: ZGvmn. 54, 8. 706-22; A.
Matthias: MschrHSch. 1, S. 246/9; A. v.
Weilen: ZOG. 53, S. 331/2; E. L.: LCBI.
S. 49U/2; A. Bettelheim: LE 4, S. 88-90.|
8098) M. Koch, Z. neuesten Grillparzer- Litt :
Janus 1, 8. 8:-9l.
6097) O. E. Lessing, Schillers Einfluss auf
Grillparzer. (= Bull, of the LTniv. of Wis-
consin N. 54.) Thesis. Madison, (Wisconsin.)
204 S.
8098) M. Neck er, Grillparzer als Politiker:
Jugend 7, N. 4.
8099) A. Sauer, Grillparzers Kathy: ib. N. 4.
8100) F. Schiller, Bilder aus Giillparzer.
Vortrr. Wien. Eisenstein. 37 S. M 1,(K).
8101) P. Schienther, Grillparzer u. Bauernfeld :
NFPr. N. 13431/^.
8102) R. Schmidt, Grillparzers Beziehgn. z.
Buchhandel: ABuchhändlerZg. N. 45, 47.
8103) A. S t u c k i , Grillparzer u. d. österr. Politik :
Bund». N. 14.
8104) J Trübswasser, D. Deutschtum Grill-
parzers: Kyffhäuser 3, N. 20.
8105) W. v. Warten egg, Erinner, an F. Grill-
parzer. (JBL. 1901 IV 4: 296.) 1[A. Sauer:
Euph. 9, 8. 262 ]i
6108) S Wyplel, Grillparzer u. Bvron: Euph. 9,
8. 677-98.
6107) L. Wyplel, Neues über Grillparzer:
Wiener Abendpost N. 13.
Werke.
8108) Grillparzer, Werke. In 8 Bdn. Mit Ein-
leitg. V. Aug. Sauer nebst der Einleitg. u.
den Nachworten v. Heinr. Laube. Stutt-
gart, J G. Cotta Nachf. VI, :154, 222, ;M0,
2:6, 306, 338, 331, 226 8. M. 8,00.
6109) E. Kuh, Nach 30 Jahren: NWTBl. N. 19.
(Z. Freigabe von Grillparzers Werken.)
6110) F. Grillparzer, D. Ahnfrau. Mit e.
Nachwort v. H. Laube. (Cottasche Hand-
bibl. N. 3.) St., Cotta. 126 S. M. 0,SO.
8111) J. Kohm, Z. Charakteristik d. ,.Ahnfrau- :
JbGrillpGes. 18, S. 22-76.
6112) L. Schönhoff, Grillparzers Ahnfrau:
Tag N. 479. (Neuaufführg. im Berl Schau-
spielliaus.)
52
TV, 4. Drama und Theatergeschichte.
6113-6155
6113) E. V. Koraorzynski, „Die Ahnfrau"
u.d WienerVolksdramatik: Euph. 9,8.350-60.
0113 a) Z. Aufführg. d. Ahnfraii: Grazer Tage-
post N. 21.
6114) id., E. Bruderzwist in. Hr.bsburg. (=
Cottasche Handbibliothek N. 12.) St., Cotta.
132 S. M. 0,30.
6114a) id., E. treuer Diener seines Herren.
Mit Nachwort v. H. Laube. (= id., N. 6.)
ebda. 108 S. M. 0,Jf,.
6115) id., Esther. Hannibal. Psvche. (= Cotta-
sche Handbibliothek N. 11.) ebda. 68 S.
M. 0,20.
6115a) R. Krauss, D. Quellen d. Grillparzer-
schen Esther.: InternatLB. 9, N. IC
6116) id., Grillparzers Esther u. ihre Fort-
setzung: B&W. 4, S. 467-78.
6117) F. Grillparzer, D. goldene Vliess. 2 Bde.
Mit e Nachwort v. H. Laube. (== Cottasche
Handbibl. N. 1/2.) St., Cotta, 124, 110 S.
M. (t,30, 0,25.
6118) H. Hart, Grillparzers Medea u. Ibsens
Nora: Tag 1901, N. 4ii7.
6119) A. Sauer, Ueber d. Zauberische bei Grill-
parzer: Janus 1, S. 2-11, 37-68. (Drahomira,
Medea, Libussa.)
6120) A. Kerr, D. Jüdin v. Toledo: Tag 1901,
N. 563. (Aufführg. im Dtsch. Theater.)
6120a) G. Wethly, D. Jüdin v. Toledo. (= N.
6257, S. 32/?)
6121) F. Grillparzer, König Ottokars Glück
u. Ende. (= Cottasche Handbibl. N. 5.)
St., Cotta 144 S. M. 0,30.
6122) Grillparzer, Libussa. Mit Nachwort v.
H. Laube. (= Cottasche Handbibliothek
N. 10.) ebda. 112 S. M. 0,v5.
6122 a) (= N. 6119.)
6122 b) C= N. 5772/3.)
6123) id., D. Meeres u. d. Liebe Wellen. Mit
Nachwort v. H. Laube. (= Cottasche
Handbibl. N 7.) St., Cotta. 108 S. M 0,25.
6123a) H. V. Hofmannsthal, Einleitg. zu e.
neuen Ausg. von ,.Des Meeres und der Liebe
Wellen": NFPr. N. 1.^704.
6124) Grillparzer, Sappho. Mit e. Nachwort v.
H. Laube. (= Cottasche Handbibl. N. 4.)
St, Cotta. 98 S. M. 0,25.
6125) R. Petsch, Grillparzers , Sappho" : Hamb-
CorrespB. N. 19.
6126) Grillparzer, D. Traum e. Leben. Mit
Nachwort v. H. Laube. (= Cottasche
Handbibliothek N. 8.J St., Cotta. 11« S.
M. 0,25.
6126a) Grillparzer, Der Traum, ein Leben.
Ed. byE. S.Meyer. Boston, Heath. 1902.
23 u. 128 S. 6 • c
6127) 0. E. Lessing, Grillparzers /Traum e.
Leben" edited by E. St. Meyer: PaedMhh.
(Milwaukee) 3, N. 8.
6128) Grillparzer, Wehe dem, der lügt. Mit
e. Nachwort v. H. Lanbe. (= Cottasche
Handbibl. N. 8.) St., Cotta. 108 S. M. (i,25.
6128a) R. Schleich, Zu Grillparzers „Wehe
dem der lügt". Progr. Wien, Gymn. im VII.
Bezirk. 4". 6 S.
L. Halirsch.
6129) R. Holzer, L. Halirsch: JbGrillpGes. 12,
S. 140-64.
F. Ualm. (F. Frhr. v. Münch-Bellinghausen.)
6130) F. Halm, Camoens. Dramat. Dichtg,
her. V. E. F. Wittmann. (= ÜB. N. 4349.)
L. Reclam. 16«. 36 S. M. 0,20.
6131) id., Der Fechter v.Ravenna. Mite. Vorbe-
merk. V H. Marshall. (= BGLIA. N. 1575.)
Halle, Hendel. 74 S. M. 0.25.
6132) Dasselbe. (= Meyers Volk.sbücherN. 1334.)
L., Bibliograph. Institut. 78 S. M. 0,10.
6133) Jos. Wormstall, Thusnelda u. Thume-
likus. Münster, Aschendorff. 16 S. M. 0,50.
6134) F.Halm, Griseldis. Mit e. Vorbemerk.
V. H. Marshall. (= BGLIA. N. 1622.)
Halle, Hendel 75 S. M. 0.25.
6135) D. Sohn d. Wildnis. (= BGLIA. N. 1546.)
Ebda. 8J S. M. (1,25.
6136) G. Wethly, Halms „Sohn d. Wildnis".
(=N. 6257, S. '8-50.)
6137) F Halm. Wildfeuer Mit e. Vorbemerk.
V. H. Marshall. (= BGLIA N. 158J.) Halle,
Hendel. 72 S. M. 0,25.
F. Kürnberger.
6138) F. Kürnberger, Firdusi, Drama. Treue,
Bürgerl. Schauspiel. (= National - Bibl.
N. .:i01/2.) Wien, Daberkow. f<0 S. M. 0,40.
6139) id., Das Pfand der Treue, Bürgerliches
Schauspiel. (= Dasselbe N. 303/4.) 54 S.
Ebda. M 0,40.
6140) id.,D. Trauerspiel Lustspiel. (= Dasselbe
N. 299-.300.) Ebda. 86 S. M. 0,40.
Volkstümliches Drama:
L. Anzengruber.
6141) K. Berger, L. Anzengruber : D Welt. N.20.
6142) A. Bettelheim, L. Anzengruber: ADB.
46, S. 19-23.
6143) id., I). Stiftung e. Wiener Strafrichters
(F. V. Holzinger): NationB. ly, S. 3o0/l.
(Freund Anzengrubers.)
6144) W. Bolin. L. Anzengruber: Euph. 9,
S 398-417.
6145) R. Petsch, Anzengruber: ZDU. 16,
S. 640/6.
6146) C. Gründorf, Anzengrubers Hochzeits-
tag: D. litt. Deutsch-Oesterreich. 2, N. 11.
(Siehe auch: Heimgarten 26, N. 7.)
6147) Lecher, Anzengruber u. d. erste Wurzel-
sepp: Heimgarten 2J, N. 1.
6148) P. Ro segger, L. Anzengruber: Türmer
4', S. 487-92.
6149) L. Anzengruber, Briefe. Her. v. A.
Bettelheim. (JBL. 19iil IV 4: 352) |[J. J.
David: NationB. 19, g. 2( 3/5; F. Düsel:
WIDM. 92, S. 256-66; R. Fürst: LE. 4,
S. 535/6; G. Gugitz: Geg. 62, N. 37; E.
Heilborn: NatZg. N. 41; F. Poppenberg:
NDRs. 13, S. 3j1/4.]|
R. Hanrel.
6150) F. Lange, R. Hawel: Autor 1, N. 1.
6151) R. Lothar, Gorki u. Hawel: Wage 5,
N. 51.
6151 a) R. H a w e 1 , Mutter Sorge. Wiener Volks-
stück in 4 Aufz. Wien, Wiener Verlag.
153 S. M. 2,00.
C. Karlweis.
6152) H. Bahr, C. Karlweis: Tag 1901, N. 473.
6153) J. J. David, Karlweis: Zeit^. 29, S. 73/4.
6154) W.Fred, D. tote C. Kavlweis: NationB.
19, S. 74/7.
6155) E. Pötzl, Karlweis: LE. 4, S. 250/3.
«i&e-«i90«
IV, 4. Drama und Theatcrgeechichte.
153
015«) H. Sitteiiberger, C. Karlweis: DThalia.
1, S. !')()[)/?.
0157) P. Wilhelm, C. Karlweit»: FrlilW. N. 299.
6I5S) C. Karlweis: Wiener Theater- Almanach 4,
S. 187-9r).
F. Kranewitter.
Ü159) F. Kranewitter, Andreas Hofer. (JBL.
1901 IV 4 : 385.) IM. Hurckhurd: Z«!it-
WienZg. N. 11; F. Uhl: Wiener Ahcuxlpost.
N. 230.11
0100) H. Bahr, Andreas Hofer. (= N. 62D4,
S. 270/5.)
J. Nesti'oy.
0101) ('. Hageniann, Nestroy: Rhein Westfäl-
Zg. 1901, N. 995.
0102) F. V. Kadler, Auf d. Nestroy-Insel. E.
Fe.stspiel. (= Allg. National-liibl. N. 317.)
Wien, Daberkow. 20 8. M. 0,20.
0103) L. Eosner, AuaNestroy. Eine kleine Er-
innerungsgabe. 5. Aufl. ebda. 58 8. M. 0,40.
0104) L. 8chönhoff, J. Nestroy: TagB. 1901,
N. 545.
0105) F. T., E. Brief Nestroys : WienerAbendpost.
N. 281. (Vom 21. 7. 1857.)
F. Raimund.
0100) R. F. Arnold, F. Raimund in England.
(= N. 213, S. 235-56.)
0100a) A. Bayersdorfer, Raimund u. Nestroy.
(In : A. Bayersdorfer, Leben u. Schriften. Her.
v.H.Mackowsky, A. Pauly, W. Weigand.
[München, Bruckiuann. IX, .508 8. M. 14,00.])
6107) R. V. Kralik, D. Poesie F. Raimunds:
Christi. 8cliul- u. ElternZg. 5, N. 9.
0108) M. Necker, F. Raimunds Liebesbriefe:
NWTBl. N. 163.
0109) H. Rollet, Raimund als Schauspieler.
(= DThalia. 1, 8. 64/5.)
6170) E. Schmidt, F. Raimund. (= N. 260,
S. 363-83)
6171) E. Kilian, Raimunds „Gefesselte Phan-
tasie" in neuem musikalischen Gewände:
JbGrillpGes. 12, S. 191/8.
0172) F. Raimund, D. unheilbringende Krone.
Trag.-kom. Zauberspiel. In teilweiser Neu-
bearbeitg. v. A. MüUer-Guttenbrunn. (=
ÜB. N. 4367.) L., Reclam. 16«. 87 S. M. 0,20.
|[R. Holzer: WienerAbendpost. N.201.]|
K. Schönherr.
0173) A. Bettelheim, K. Schönherr u. sein
„Sonnwendtag" : AZg^. N. 90.
0174) O. Blumenthal, Nur eine Parenthese:
BerlTBl. N. 186.
6175) H. Hof mann, K. Schönherr: D. litt.
Deutsch-Oesterreich. 3, N. 2.
0170) L. V. Hör mann, K. Schönherr: Lechners
Mitteilgn. 13, N. 9.
6177) M. Morold, E. neuer Anzengruber?:
Türmer 4, S. 324/6.
0178) K. Schönherr, Sonnwendtag. Drama.
Wien, Stern. 113 S. M. 2,00. |[D. Bach:
NZSt. 20S S. 398-402; M. Finder: Zeitw.
31, S. 58/9; M. Harden: Zukunft 59, 8.
169-70; H. Ganz: NFPr.N. 13442; H. Witt-
mann: ib. N. 13528; F. Uhl: WienerAbend-
post. N. 917; M. Kalbeck: NWTBl.N.UO;
A. V. Weilen: MontagsRevueW. N, 16.j|
Jabreiberiohte fQr nenore deutsche Utteratnrgeaohiehte.
J. HVerkmann.
0179) .1. Werk mann. Der Kreu/wegstflnner.
VolksHchauspiel in 1 Vorspiel u. 3 Aufzügen.
Wien, Eisenstein. 122 S. M. 2,00. |(F.
Schütz: NFPr. N. 13717; A. Friedmann:
WienerAbendpost. N. 242; It. Lothar:
NFPr. N. 13532.]!
Verschiedene Possendicliter.
0180) Wilsing, Lorbeerbaum u. Bettelstab.
D. Los e. Wiener Dichters: NWTBl. N. 46.
(C. Costa.)
018i) F'. Hopp, Doktor Faust« Hauskäppchen
oder d. Herberge im Walde. Posse mit Ge-
sang in 3 Akten. Musik v. M. Hebenstreit.
Her. V. C. F. Wittmann. (= ÜB. N. 4'i«9.)
L., Reclam. 16". 88 8. M. 0,20.
0182) M. Stegmeyer, Rochus Pumpeniickel.
Musikal. Quodlibet in 3 Abteil. Musik v.
Schwanenthai. Mit e. Einleitg. v. E. Höf 1er.
Her. V. C. F. Witt mann. (= ÜB. N. 4336.)
ebda. 16». 92 S. M. 0,20.
Modernes Dranin:
H. Balir.
8183) M. Messer, H. Bahr. (= N. 6255a,
S. 241/8.)
0183 a) H. Bahr, D. Apostel. Schauspiel in 3
Aufz. München, Langen. 232 8. M. 3,00.
|[E. Stöckhardt: LCBIB. S. 241/3.]|
0184) id., D. Krampus. (JBL. 1901 IV 4:379.)
1[J. Hart: Tag N. 505.]|
F. Dormann.
0185) F. Dörmann, D. Herr v. Abades-sa. Wien,
Wiener Verlag. 103 S. M. 2,00. |[G. Zie-
ler: LCBIB. 8. 102/3; P. Goldmann:
NFPr. N. 13479; E. Kalkschmidt: Kw.
15S S. 545/6; W. Fred: NWTBl. N. 49;
id. Lotse 2, N. 20.]|
6180) id.. Ledige Leute. E. Wiener Stück. L.,
Friese. 143 S. M. 2,00. |[E. Heilborn:
Nation». 19, 8. 604/5.]|
H. TOD Hofniannstlial.
6187) A. Moeller-Bruck, H. v. Hofmanns-
thal. (= N. 3843, Bd. 10, 8. 671-92.)
0187a) J. Volkelt, H. v. Hofmjinnsthal:
LeipzigTBl. N. 92.
0187b) H. V. Hofmannsthal, D. Thor u. d.
Tod. (JBL. 1901 IV 4:366.) i[H. Bahr:
(= N. 6254, 8. 84/9).]i
Pli. Langmann.
6188) Ph. Langmann, D. Herzmarke. Drama
in 2 Tl. St., Cotta. 338 8. M. 3,00. |[Hamb-
CorrespB. N. 15; A. Klaar: LE. 4, N. 664/7;
M. Koch: LCBIB. 8. 89-90. )|
6189) Th. Herzl, E. verflossenes Drama: NFPr.
N. 13765.
R. Lothar.
6190) R. Lothar, Köiüg Harlekin. (JBL. 1900
IV 4:446; 1901 IV 4:361.) |[D. Bacli:
NZSt. 20», S. 25f7.]l
6190 a) R. Lothars «König Harlekin" in ital.
Beleuchtg.: LE. 4, S. 408.
im. 20
154
IV, 4. Drama und Theatergeschichte.
6191-6228
G. Macasy. R. Schaukai.
6191) M. Messer, G. Macasy. (= N. 6255 a,
S. 249-53.)
6192) L. Adelt, E. Schaukai als Dramatiker:
Zeitw. 32, S. 120.
6193) E. Schaukai, Vorabend. E. Akt in
Versen: Kv\'. Jö'', S. 402. L., H. Seemann
Nachf. VI, 51 S. M. 2,00. |[L. Weber:
Kw. 152, S. 402.]|
A. Sclinitzler.
6191) M. Schoeppl, A. Schnitzler: AutorW.
N. 8.
6195) A. Schnitzler, D. grüne Kakadu. Euss.
Uebersetz. Moskau, Eichter. 124S. Ebl.0,50.
6196) id , Lebendige Stunden. 4 Einakter.
(Lebendige Stunden. D. Frau mit dem
Dolche. D. letzten Masken-Litteratur.) B.,
S.Fischer. 160 S. M. 2,00. |[E. F. Arthur:
Marzocco 8. Juni; M. Burckhard: Zeit^.
21, S. 90/1; H. Hart: Tag N. 9; K. E.
Franzos: DDichtung. 32, S. 47-56; M.
Harden: Zukunft 38, S. 535-40; E. Heil-
born: NationB. 19, S. 237/8; M. Lorenz:
PrJbb. 107, S. 373/6; G. Ziel er: LE. 4,
S. 631/3; id.: LCBR S. 68-70; P. Gold-
mann: NFPr. N. 13438; H. Bahr: NWTBl.
N. 125; A. Kerr: NDEs. 13, S. 511/3; F.
Poppenberg: Türmer 4 *,S. 555-61 („Lebens-
miniaturen").][ (S. auch N. 6045.)
6197) id., Liebelei. 4 Aufl. B., S. Fischer.
142 S. M. 2,00. |[G. Wethly: (= N. 6J57,
S. 138-41).]|
6197a) id., D. Schleier d. Beatrice. (JBL. 1900
IV 4:437; 1901 IV 4:359.) i[H. Bahr:
(= N. 6254, S. 260/8).]|
Franendichtnng.
6198) H. Bahr, Anna Baumberg: NWTBl.
N. 105.
6199) M. Finder, D. Fall Baumberg: Zeitw.
31, S. 42/3.
6200) St. Grossmann, D. Tod d. Antonie
Baumberg: Dokumente d. Frauen 7, N. 3.
6201) O. Stoessl, D. Fall Baumberg: Wage 5,
N. 18.
6202) O. Werneck, Wie Dichter sterben:
Ges. 2, S. 381/4. (Antonie Baumberg.)
6203) Marie Eugenie delle Grazie, D.
Schatten. (JBL. 1901 IV 4:370.) |[E.
Wengraf : LE. 4, S. 204/5.] |
6204) Eicarda Huch, Dornröschen. Ein
Märchenspiel. Mit Buchschmuck v. H.
Vogeler- Worpswede. L., Diederichs. 74 S.
M. 1,50. i[M. Koch: LCBIB. S. 223.]|
6205) Marie Itzerott, Dido, Drama in 4 Aufz.
mit e. Vorspiel. Oldenburg, Schulze. 106 S.
M. 2,00. ![M. Koch: LCBIB. S. 190; West-
minster Eeview 158, S. 106/8.]|
6206) Ernst Eosmer, Mutter Maria. (JBL.
1901 IV 4 : 271.) |[J. Hart: Tag 1901, N. 205.]|
Samniel-Kecensionen.
6207) M. Burckhard, D. dramatische Litt. d.
Theatersaison 190U/J : ZeitW. 32, S. 152/3,
168-71, 183/5, 199-202.
6208) id.. Dramatische Uebersetzungslitt.: ib.29,
S. 70/2.
6209) E. Consentius, Kostüm-Dramen: LE. 4,
S. 1670/3. (A. W. K. Nippold, Amorosa,
E. V. Leon, E. J. Groth, H. Bohrmann-
Eiegen, F. Haas, Marie Itzerott, Ad. Paul.)
6210) F. Düsel, Drama u. Theater: WIDM. 92,
S. 702-16. (Litt. Eundschau.)
6211) M. Harden, Theater: Zukunft 38, S. 490/8.
(W. Meyer-Förster, H. Katsch, M. Dreyer;
H. Eulenberg.)
6212) M. Koch, Dramen: LCBR S. 36/8, 88-91.
(H. d'Altona, E. le Mang, E. te Peerdt,
Hertha Allmers, J. Duboc, P. Heyse, E.
Heymann, A. Eitter, M. Engel, A. Kiel, W.
Müller -Waidenburg.)
6213) id., Mod. Dramen: ib. S.302. (K.Domanig,
F. Sommerlad, H. Tomaseth.)
6214) id., Lustspiele: ib. S. 206/7, 333/4. (L.
Vendramin, A. Paul, „Bunte Brettl- u.
Theaterbibl." 1/4, K. v. Levetzow, F. Grüner,
F. L. Langenbach, F. Salzer, K. Kälble, F.
Adler.)
6215) id., Märchenspiele: ib. S. 223/4.
6216) id.. Hist. Dramen: ib. S. 113/5, 251/4.
(F. V. Oesteren, G. P. S. Cabanis, P. Schmidt,
O. Borntraeger, J. Brand, H. Welzhofer, F.
Klasen, A. Schafheitlin, W. A. K. Nippold,
O. Stauf V. d. March, P. F. Schröder.)
6217) G. Minde-Pouet, Dramen: ib, S. 284/8.
(F. Dahn, Gräfin Wedel-B^rard, O. Hinnerk,
M. Blank, H. Lilienfein, E. Nordmann, L.
Lenz, Elisabeth v. Berg.)
6218) W. Eath, Komödien: LE. 4, S. 1535-42.
(H. Brennert, E. Presber, G. Falke, K.
Bleib treu, H. Bahr, L. Vendramin, E.
Schaukai, E. v. Delius.)
6219) W. V. Scholz, Neue Dramen: ib S. 670/3.
(H. Eulenberg, W. Bernard, 0. Borngraeber,
Meta Escherisch, Adele Osterloh, P. F. Eger,
H. A. Eevel, A. Möller.)
6220) E. Steiger, Aus d. litt. Küche: Freistatt
4, S. 8/9. (A. Holitscher, F. Wedekind, E.
Schlaikjer.)
6221) H. Sittenberger, Oesterr. Dialektstücke :
LE. 4, S. 536/9. (A. Brody, F. Schamann,
J. Hafner, 0. Weilhart, F. Kranewitter, L.
V. Ficker.)
6222) E. Stöckhardt: Mod. Dramen: LCBR
5. 390/3. (A. Torau, W. Müller- Waidenburg,
E. Fritz, C. E. Leistner, Ilse Frapan.)
6223) Dramenbücher: Türmer i\ S. 179-86.
(W. Weigand, W. v. Scholz, Ph. Langmann, H.
Bethge, L. v. Ficker, K. Bienenstein, F.
Kranewitter, Marie Eugenie delle Grazie.)
Dialektdichtung:
Elsass.
6224) E. Grupe-Loercher, G. Stoskopf u. d.
Elsäss.Theater: VelhKlasMhh. 16, S. 555-60.
6225) L. Schönhoff, „D. Herr Maire" (Gast-
spiel d. Elsäss. Volkstheaters im Berl. Theater):
Tag 1901, N. 175.
Hessen.
6226) W. S c h 0 0 f , D. dtsch. Dichtung in Hessen.
Marburg, Elwert. 1901. VIH, 262 S. M. 2,50.
6227) O. Nieten, E. vergessener Dichter:
BurschenschBll. 16«, S. 8-10. (E. Niebergall.)
Niederdeutschland.
6228) W. P 0 e ck , E. neuer plattdtsch. „Dichter" :
HambCorrespB. 1901, N. 5. (K. Gildemeister.)
6228a) K. Th. Gaedertz, Johann Meyer. (=
N. 236, S. 127-36.)
«22t)-«27l
IV, 4. Drama uud Theatergeschichtc.
155
«229) A. Kohiit, E. plattdtHch. Driunatiker:
MI.. 71, S. 3;{7/9, 34r./7. (.loh. Meyer.)
({230) K. Th. Gaedertz, F. Keutcr als Draina-
tikor: B&W. 1, S. 462/6.
Sachäen.
62:n) M. Arpad, Sachs. VolkHhühne: DZ»chr.
15, S. 281/3.
Yolksschanspiel. (Siehe auch 11!)8-12()6.)
6232) Volkstum]. Schauspiele: Volkawohl '2U,
s. r)/6.
«233) R. Weitn recht. Protestantische Fest-
spiele u. Volksschauspiele. (= N. 3808a,
S. 804/8.
«234) K. Istel, D. dtsch. Weihnachtsspiel u.
seine Wiedergeburt aus d. (»eiste d. Musik.
(= Musikal. Magazin. Her. v. E. Rabich,
Heft 1.) Langensalza, Beyer. 27 8. M. 0,10.
(523.5) A n n a P 1 o t h o \v , D. Volksschauspiele
in d. dtsch. Alpen: Heimgarten 24, N. 2.
623(>) I). Hottinger Peterlspiel. Her. v. A. R.
.Jene wein. Innsbruck, Wagner, 123 S.
M. 1.60.
0237) C. ({. Montef iore, Dr. Krauskopf on the
Obberammergau passion-play : Jewish (^ua-
terly Review. 14, S. 141/7. ({Eindrücke eines
Rabbiners von dem Passionsspiel.)
«238) M. Carmi, II dramna della passione ad
Oberammergaxi: Archivio per lo studio delle
tradizione populari 20, N. 4.
(5239) A. Hart mann, E. Wort über d. Krippen-
spiel aus Traismauer: DVolkslied. 4, 5l. 6.
«240) M. Bayerl-Schweda, i). Hirschauer
Stückla: Deutsch-Böhmerwald. 4, N. 2.
«241) Vom Grete-Minde Spiel in Tangermünde:
BerlNN. N. 263.
«242) O. Ungnad, V. d. „Grete-Minde" Fest-
spielen in Tangermünde : Bühne u. Brettl 2,
N. 12.
«243) A. Dreyer, D. Meraner Volksschauspiel:
LittWarte 3, S. 755/7.
«244) .T. Pauer, I). Nibelungenspiele zu Pöch-
hirn : Bühne u. Brettl 2, N. 19.
«24.5) E. Naturtheater in Pöchlarn: DBühnen-
Genossensch. 31, S. 313.
«24«) R. Kern, Hans Böhm d. Pfeifer v. Nicklas-
hausen. E. bist. Spiel für d. Volksbühne.
2. Aufl. Karlsruhe, Lang. 46 S. M. 0,50.
DrAmatnrglsches :
Allgemeines. (Siehe auch N. 825-830.)
«247) M. Foth, D. Drama in seinem Gegensatz
z. Dichtkunst. E. verkanntes Problem d.
Aesthetik. Bd. 1. D. Stelig. d. Dramas unter
d. Künsten. L , G. Wigand. V, 170 S. M. 3,00. \
«248) C. Weitbrecht, D. dtsch. Drama (JBL. I
1900 IV 4: 552). |[K. Zeiss: Euph. 9, '
S. 732/4.] I
«249) The spectacular dement in drama: Edin-
burgh Review. 194, S. 203-19. (N. Hapgood.)
«250 Eugen Wolff, Von Shakespeare zu Zola.
Jena, Costenoble. 196 S. M. 5,00.
6250a)M. Beren dt, Schiller- Wagner rJBL. 1901,
IV 4: 488). [K. Berger: LE. 4^ S. 136/8;
Th. Ebner: AZgB. 1901, N. 250; E. v.
Komorzynski: Euph. 9, S. 189-95.]i
«251) Avonianus (R. Hessen), Dramatische
Handwerkslehre. 2. Aufl. B., Walther. X,
292 S. M. 6,00.
6252) H. Bulthaupt, Dramaturgie d. Schau-
spiels. Bd. 1 : Lessing, (»oethe, Schiller, KleJHt.
9. Aufl. Oldenburg, Schulze. XXIV, 557 Ö.
M. 6,00.
«253) Dasselbe. Bd. 4. (JBL. 1901 IV
4 : 495.) |[R. M. Meyer: Euph. 9, S. 466/9-
LCBl. 8. 1499-1500; R. Lothar: VKPr.
N. 13758.11
Essaysammlungeii.
Ö254) H. Bahr, Premieren. Winter 1900 bu
Sommer 190 1 . München, Langen. 2868. M. 4,00.
6255) P. Gold mann, D. ,neue Richtung",
Polemische Aufsätze über Berliner Theater-
Aufführungen. Wien, Stern. 136 S. M. 2,50.
(G. Hauptmann, H. Heyermans, M. Dreyer,
G. Hirschfeld, .J.Schlaf, H. Ibsen, K. Han-
sum, M. Halbe, M. Maeterlinck, L. Tolstoi,
F. Dörmaun, H. Sudermann, B. Björnson.)
«255a) M. Messer, Moderne Essavs. Dresden,
Reissner. VII, 279 S. M. 6,0(3.
«255))) A. Müller-Guttenbrunn, Zwischen
zwei Theaterfeldzügen. Neue dramaturg.
Gänge. Linz, Oesterreich. Verlagsanstalt.
227 S. M. 3,00.
«25«) E. Schlaikjer, Berliner Kämpfe. B.,
Verlag der , Hilfe'. 1901. 165 8. M. 2,00.
«257) (t. Wethly, Dramen der Gegenwart.
Krit. Studien. Strassburg, Beust. V, 203 S.
M. 3,50.
6257a) E. Zabel, Z. mod. Dramaturgie. Studien
u. Kritiken. 2 Bde. 2. Aufl. Oldenburg,
Schulze. VII, 544; VU, 454 S. k M. 5,U0.
Das Theater. (Psychologie, Zweck und Zu-
kunft.)
«258) M. Lorenz, D. Theatergeschäft u. d.
Theaterschriftsteller: Pr.lbb. 108, 8. 17.3-81.
«259) J. Sadger, Z. P.sychologie d. Theaters:
Monatsbll. d. wissensch. Clubs in Wien. 23,
N. 10.
6260) B. Matthews, The question of theatre:
NAR. 174, S. 395-408.
62«1) R. Pröll, Zur Bühne. Eindrücke. Frank-
furt a. M., Kesselring. 27 S. M. 0,50.
«2«2) 1). Kunsttheater. Zeitschr. für künstler.
Kultur. Her. v. Mea Reichard t u. F. M,
Kurth. Bd. 1. B., Kunsttheaterverlag.
6 Hefte Ji 2 B. M. 6,00.
62«3) P. Behrens, Ideen z. e. festlichen Schau-
bühne: K&D. 9, S. 108-23.
()2«4) C. Hagemann, Bühne u. Staat: Rhein-
WestfälZg. N. 40.
«2«5) A. Cahuet, La libert^ du theatre. Paris,
Chevelier-Maresq et Co. II, 260 S.
62()«) P. Zschorlich, D. Erziehung durch d.
Bühne: ZeitB. 1«, 8. 507/8. (Anlässlich d.
Aufführg. V. F. Dörmanns , Ledige I^eute".)
62«7) A. H. Fried, D. Theaterdusel. E. Streit-
schrift gegen d. Ueberschätzung d. Theaters.
Bamberg, Handelsdruokerei. 117S. M. 1,60.
;[F.Stampfer: SocialistMhh, 6, 8. 753/4.
Selbstanz: Zukunft 38, S. 406/7.]i
Ö268) A. Bor^e, D. Theaterdusel: DBühnen-
Genossen8ch.31,S 126/7. (Gegen A.H.PVied.)
6269) W. Quincke, D. Ueberschätzg. d.
Theaters: Freie Wort 2, 8. 178-81. (Gegen
A. H. Fried.)
«270) E. Steiger, Das Theater als Kunstfeind:
Freistatt 4, S. 30/1.
«271) E. Schürt, Le th6\tre d'^lite et son
avenir: Revue de Revuea 1901, 1. Nov.
20*
156
IV, 4. Drama und Theatergeschichte.
6273-6327
6272) H. Schreyer, Z. Reform d. dtsch. Bühne:
Tag 1901, N. 301, 303, 307.
6273) A.W.Hunzinger,D. Kühnealsmoralische
Anstalt. Optimismus oder Pessimismus?
Naturgesetz u. Wunderglaube. Brennende
Fragen im liiclite d. Ewigkeit. Schwerin,
Bahn. 48 S. M. 0,80.
6274) L. Bauer, I). unmoralische Anstalt: Don
Quichote (Wien) 1, N. 1.
6275) K. F. H ei t mann, Kultur u. Bühne:
Lotse 2, N. 31.
6276) Th. Thomas (R. Lothar), D. Theater
u. d. jungen Mädchen: NFPr. N. 13643.
6277)G. Lasson, Königl. Theater u.sittl. Kultur:
Kirchl. Wochenschr. 21, N. 46.
6278) W. Levy, Kunstwandl. a. d. süddtsch.
Hoftheater:"SüdwestdtschRs. 2, 134/6, 173/6.
6279) R. Löwenfeld, Oberschles. Städtebund-
theater: Volksunterhaltung 4, S. 33/5.
6780) A. Bor^e, 1). Zukunft d. Provinztheater:
DBühnen-Genossensch. 31, S. 66. (Dazu G. R.
Kruse ib. S. 66; S. Weil, S. 77.)
6281) Adele Schreiber, Volkstheater u. Kunst-
theater: Freistatt 4, S. 512/4.
6282) E. Welisch, D. Grenzen d. Volksbühnen:
Volksunterhaltung 4, S. 69-72.
6283) E. zweites Schillertheater in Berlin: ib.
S. 101/5.
6284) J. Mayr-Kowalski, E. Arbeiterbühne
in Graz: ib. S. 48.
6285) F. Gregori, Liebhabertheater: Kw. lö^,
S. 137-44.
Theaterschule und BQhnenbibliothek.
6286) J. Altmann, Staatl. Theaterschulen:
DThalia. 1, S. 482-500.
6287) F. G r e g o r i , E. Bühnenbibliothek:
ib. S. 478-82.
Gattungen des Dramas.
6288) G. Witkowski, Dramen in einem Akte:
B&W. 4, S. 857-66.
6289) J. Wiegand, D. Milieustück: Bremer-
Nachr. N. 165, 169.
6290) S. Lublinski, Künstler-Stildramen: LE.
4, S. 314/7.
6291) O. V. d. Pfordten, Werden u. Wesen d.
hist. Dramas. (JBL. 4901 IV 4: 549.) |[E.
Kilian: LE. 4, S. 1505/6; E. Kühnemann:
VWPh. 23, S. 182/3.]|
6292) R. Riemann, Neue Stoffe für d. hist.
Tragödie: Lotse 2, N. 24.
6293) W. Harlan, Schule d. Lustspiels: PrJbb.
108, S. 309-36, 480-501; 109, S. 73-89.
Modernes Drama.
6294) A. Mo eil er- Brück, Schicksalsspiel u.
Gesellschaftsspiel: Freistatt 4, S. 673/5.
(D. Drama u. seine Entwicklung.)
6295) G. Wethly, D. klass. u. naturalist. Drama
in ihren wesentlichen Unterscheidungs-
momenten. (= N. 6257, S. 1-17.)
6296) L. Kuhlen beck, D, mod. Drama im
Lichte Schillerscher Aesthetik: DWelt.
N. 1.
6296a) E. Schlaikjer, D. mod. Auffassg. d.
Tragischen. (= N. 6256, S. 93-109.)
6297) A. Bartels, Vom dtsch. Drama d. Gegen w:
Kw. 15S S. 5/8.
6298) H. L'Arronge, D. Streit über d. mod.
Drama: DHeimat 5', S. 406/8.
6299) E. Schlaikjer, Neue Strömungen im
Drama: Vorwärts». 1901, N. 209.
6300) J. Wiegand, D. „neue Drama": Bremer-
Nachr. N. 135/6.
6301) D. neueste Drama in Dtschland. : Preglad
polski. Febr.
6302) H. Fuchs, D. Homosexualität im Drama
d. Gegenw. u. d. Zukunft: Kritik 17, S.
512-28.
Dramaturgische Einzelheiten.
6303) J. M. Lepanto, D.Technik d. Sprechens
auf d. Bühne: DBühnenGenossensch. 31,
S. 76/7.
Dramatische Preise.
6304) H. Bahr, D. Grillparzerpreis: Tag N. 37.
6305) D. Schillerpreis: LE. 4, S. 325/6.
6306) E. V. Wildenbruch, Nochmals d. Schiller-
preis: LE. 4, S. 459-66.
6307) E. Consentius, Hinter d. Kulissen d.
Schillerpreis- Kommission : Ges. 2, S. 161-71.
6308) F. Avenarius, Vom dtsch. Volks-Schiller-
preis: Kw. 15^, S. 11/3.
Zuschauer und Claque.
6309) F. Gregori, Zuschauerschmerzen: Kw.
151, S. 50/7.
6310) A. Bor^e, D. Strassburger Theater-
publikum: Reichsland 1, N. 1.
6311) P. Block, Claque: BerlTBl. N. 62.
KritilE.
6312) E. Zabel, Dtsch. Theaterkritiker d.
Gegenw. (= N. 5766, S. 1115-40.)
6313) M. Burckhard, E. Revisiousinstanz für
Theaterkritik: Zeitw. 31, S. 202/4.
6314) H. Sudermann, Verrohung ind. Theater-
kritik. Zeitgemässe Betrachtungen. St.,Cotta
Nachf. 56 S. M. 0,60. (Aus „BerlTBl."
N. 553, 568, 586, 599, 610.)
6315) F. Avenarius, Verrohung u. Schlimmeres :
Kw. 16, N. 6. (Sudermann u. d. Kritik.)
6316) F. Engel, Kritikergedanken: BerlTBl.
N. 612.
6316a) M. Harden. Kampfgenosse Sudermann.
B., Verl. d. Zukunft. 1903. 63 S. M. 0,50.
(Aus d. „Zukunft".)
6317) A. Kerr, D. Kritik u. Herr Sudermann:
Tag N. 545.
6318) id., Herr Sudermann der D-Di-Dichter.
Ein krit. Vademecum. B,, Verlag „Helian-
thus". 95 S. M. 1,00.
6319)R Lothar, Sudermann, Harden u. Blumen-
thal: Wage 5, N. 49.
6320) R. Nordhausen, Versimpelung d.
Dramenkonfektion: Tag N. 547.
6321) E. Reichel, D. Verrohung d. Theater-
kritik: Welt U.Haus J, N. 35.
6322) P. Roland, D. Ende d. Sudermanniade:
Tag N. 565.
6323) A. Seidl, D. „Sturmgeselle" Sudermann:
Ges. 4, 281/8.
6324) E. Kritiker d. Kritiker: KVZgB. N. 47.
Theaterrecht.
6325) L. Fuld, Theaterrecht: Universum 18,
N. 15.
6326) A. Rosin, D. dtsch. Theaterrecht: Zeit-
geist N. 49.
6327) M. Burckhard, E. Österreich. Theater-
recht: ZeitWi«nZg. N. 52.
6a38-A878
IV, 4. Drama und Theatergeschichte.
157
6828) A. Rosin, Reformen auf d. (Jebiete des
TheaterreclitH : DBühnenCicnossenBch. 31,
S. 213-2Ü. (Dazu L. ßarnay: ib. H. 223.)
((829) H. NiHsen, Z. Reform d. Theaterrechts:
il). 31, 8. 224.
0330) M. Denze, Denkschrift betr. die Er-
richtung e. Sachverständigen-Kammer für
Theater- Angelegenheiten. Die Delegierten-
Versammig. der Genossenschaft deutscher
Rühnenangehörigen vom 10.-12. Dec. Ham-
burg, Verlagsanstalt u. Dnickerei. ^)i S.
M. 1,50.
Gensiir.
6331) J. Kohl er, Z. Frage d. Theatercensur.
(= N. 217, S. 208-12.)
6332) G. Krais: Theatercensur: Ges. 1,S. 7-li.
6333) A. Lignis, K. Rundfrage z. Theater-
censur: Wahrheit 7, N. 11.
6334) Ruth, I). Frage über Theatercensur vom
Standpunkt d. Laien: Wahrheit 8, N". 6.
6335) H. Wittmann, D. Censurbeirat: NFPr.
N. 13484.
63345) A. Symons, The question of censorship:
Ac. 63, S. 21/2.
6337) D. Theatercensur: NWTBl. N. 1.
6338) A. V. Weilen, Z. Gesch. d. Wiener
Theatercensur: NFPr. N. 13731.
6339) H. Welzl, Z. Gesch. d. mähr. Theater-
censur: ZVGMähren u. Schlesien 6, N. 2/3.
Schauspielkunst. (Theoretisches.)
6340) Neue Bühnenkunst: Tag 1901, N. 9.
6341) A. Winds, D. Grenzen d. darstellend.
Kunst: B&W. 4, S. 303/6.
6342) E. Kalkschmidt, D. Problem vom
Schauspieler: TglRsB. N. 101.
6343) F. Gregori, Z. Jiösung zweier Schau-
spielerprobleme: DBühnenGenossensch. 31,
S. 422/3.
6344) id.. Vergängliche Kunst: Kw. \l)\ S 53/8.
6345) C. Hagemann, Vom Stil d. Schauspiel-
kunst: RheinWestfälZg. N. 59-60.
6346) E. Kalk Schmidt, Vom Schaffen d.
Schauspieles: Türmer A'\ S. 557-64.
6347) F. Gregori, D. Schauspielers Anteil:
Zeitw. 30, S. 201/3.
6348) A. Winds, Aus d Werkstätte d. Schau-
spielers. Dresden, Haendke. VT, 202 S.
M. 3,00.
6349) H. Knappe, Schauspielerisches Können
u. Individualität: DBühnenGenossensch. 31,
S. 2/3.
6350) .7. Bayer, Schauspieler und Scene:
NWTBl. N. 244/5.
63J1) Raaben, Schauspieler u. Publikum: D.
litt...Detitsch-Oesterreich 2, N. 9.
6352) Über d. Verhältnis v. Schauspieler z.
Dichter: Grazer Tagespost N. 198.
635({) E. Schlaikjer, Vom Gastieren d. Schau-
spieler: ZeitB. 1», S. 440/1.
Sociale Lage der Schauspieler.
6354) B. Marwitz, D. Bühnenengagements-
vertrag. Unter Berücksichtig, d. Recht-
sprechung d. Bühnenschiedsgerichtes. B.,
Prager. VIII, 222 S. M. 4,00.
6355) T. Kellen, D. Not unserer Schauspiele-
rinnen. Studien über d. wirtschaftliche Lage
u. d. moral. Stelig. d. Bühnenkünstlerinnen,
zugleich Mahnwort u. Wegweiser für junge
Damen, die sich der Bühne widmen wollen.
L., O. Wigand. IV, 155 H. M. 2,00.
6356) Th. Thomas (11. Lothar), KcbauBpieler-
Elend: NFPr. N. 13670.
6.357) A. Eulenburg, Schauspielerkrankheiten:
B&W. 4, 8. 388-91.
Regie.
6358) C. Hagemann, Regie. Studien z. dramat.
Kunst. B, Schuster ÄLöffler. 164 8. M.2,W.
63.59) W. Bor mann, Unsere Schauspieiscenc:
DThalia. 1, S. 451-64.
6360) W. Demuth, D. Entwickel. d. Scene:
DBühnenGenossensch. 31, S. 231/2, 267, 323,
410.
6361) Ad. Stern, Inscenierung: Grenzb. 2,
S. 381/6.
6362) Avonianus (R. Hessen), Direktionen
u. Dramaturgen. (= N. 6251, S. 268-78.)
6363) R. Sternberg, Generalprobe mit oder
ohne Publikum?: NFPr. K 135.53. (Gut-
achten V. P. Schienther, G. Mahler, J.
Jarno, E. Gettke, O. Brahm, Ad.
Weisse.)
Maske und Kostüm.
6364) P. V. Schönthan, Schauspieler masken :
Wiener Abendpost N. 278.
6365) R. Gen^e, D. Theaterkostüm u. seine
Gesch. (= N. 5766, S. 861-70.)
6366) 0. Wilde, D. Wahrheit d. Maske. Über-
setzt V. IdaRössler: Freistatt 4, S. 369-72.
(Kostüm auf. d. Bühne.)
Ausstattung.
6367) A. Seder, Bühnenausstattung: Kunstge-
werbe in Elsass-Lothr. 2, S. 113-20.
6367a) G. Daubner, Bühnenmalerei : ib.
S. 121-30.
6368) H. Lee, Moderne Bühnenausstattung:
BerlTBl. N. 542.
6,369) P. V. Schönthan, Mod. Bühnenaus-
stattung: Wiener Abendpost. N. 262.
Theaterbau.
6370) L. Bartning, Theaterbau: Kw. 15»,
S. 147/9.
6371) M. Hammitzsch, D. Theaterbau v. d.
frühesten Zeiten bis z. Gegenw.: B&W. 4,
S. .581-98.
6372) R. Gen^e, Gesch. d. Bühneneinricht., d.
Theatergebäude u. Dekorationen. (= N.5766,
S. 838-60.)
Theaterzettel.
6373) C. Hagemann, Z. Vorgesch. d. Theater-
zettels: B&W. 4, S. 551/6.
6374) G. Weisstein, Gesch. d. Theateraettels.
(= N. .5766, S. 1163-79.)
6375) E. Kilian, Vom Theaterzettel: DThalia.
1, S. 465-78.)
6376) D. reformierte Theaterzettel: DBühnen-
Genossensch. 31, S. 536.
Verschiedenes.
6377) H. Cohn, Blendung u. Finsternis im
Theater: B&W. 5, S 229-34.
6378) D. Sterben auf d. Bühne: BerlTBl. N. 582.
158
IV, 4. Drama und Theatergeschichte.
6379-6416
6379) E. Sokal, D. Tod. auf der Bühne:
Geg. 61, S. 200/1.
6380) id., Tod u. Pessimismus im Theater:
BerlZg. N. 597.
6381) Theateraberglauben: FrBIw. N. 36.
Moderne Bühnenbearbeitangen älterer
Dramen.
6382) S. M ekler, D. Neubelebung d. antiken
Bühne: DThalia. 1, S. 500/4.
6383) Euripides,Heraklit. (Aufführg. inWien.)
|[H. Bahr: NWTBl. N. 67; H. Wittmann:
NFrr. N. 13428. Jl
6384) id., Hippolytos. (Aufführg. in Wien.) |[E.
Holzer: Wiener Abendpost N. 258; F.
Saiten: ZeitWienZg. N. 42; H.Wittmann:
NFPr. N. 13725.]]
6385) A. Kl aar, Lucian in Berlin: NWTBl.
N. 367. (Neubearbeitung v. P. Lindau.)
6386) W. Shakespeare, D. Kaufmann v.
Venedig. Bühnenbearbeit. nach d. Ueber-
setzg. V. Schlegel u. Tieck von L. Barnay
u. C. F. Wittmann. (= ÜB. N. 4269.) (=
Bühnen-Shakespeare N. 16.). 90 S. M. 0,20.
6387) id., Antonius u. Kleopatra. Bühnenbe-
arbeit. nach d. Uebersetzg. von Schlegel u.
Tieck V. A. Hevesi. Her. v. C. F. Witt-
mann. (= ÜB. N. 4298.) (= Bühnen-
Shakespeare N, 17.) ebda. 108 S. M. 0,20.
6388) id., Troilus u. Cressida. Nach d. Ueber-
setzg. V. W. A. B. Hertzberg bearb. v. E.
V. Wolzogen. Her. v. C. F. AVittmann. (=
ÜB. N. 3904.) L.,Eeclam. 16». 100 S. M. 0,20.
(Neuaufführg. in Wien.) |[H. AVittmann:
NFPr. N.13437;M. Kalbeck: NWTB1.N.20;
A.V.Weilen: MontagsEevueW. N. 4.]|
6389) id., Mass für Mass. Bearbeitet von ,T.
A 1 1 m a n n. (Aufführg. im Burgtheater.) | [H.
Wittmann: NFPr. N. 134917; M. Kal-
beck: NWTBl. N. 74; A. v. Weilen:
MontagsEevueW. N. ll.]|
Bühnenspielplan.
6390) Dtsch. Bühnen -Spielplan. Theater-Pro-
gramm-Austausch. Septemb. 1901 bis Aug.
1902. Eegister. L., Breitkopf & Härtel.
1^0 S. M. 2,00.
6390a) Dasselbe. September 1902 bis August
1903. Heft 1/3. L., Breitkopf & Härtel.
24 S. k M. 1,00.
6391) H. Stümcke, Vom dtsch. Bühnenspiel-
plan. Allerlei Nachdenkliches: B&W. 4,
S. 378-80.
6392) M. Poensgen-Alberty, Eepertoire d.
dtsch. Theater in d. Spielzeit 1900/1 : D Ar-
beit. 1, S. 624-31.
6393) H. Frhr. V. AVolzogen, Etwas vom klass.
Spielplan: Tag N. 229, 249.
6394) G. Hartwig, Theater-Memorial der ver-
einigten Stadttheater zu Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M., Elsiepen. 142 S. Mit
Bildnissen M. 3,00.
6395) Statist. Eückblick auf d. kgl. Theater zu
Berlin, Hannover, Kassel u. Wiesbaden für
d. .11901. B., Mittler. 41 S. M. 1,25.
Theatergeschichte ;
Allgemeines.
6396) E. Hessen, Gesch. d. Theaters u. d.
Schauspielkunst. (= N. 5766, S. 1-274.)
6397) G. Priewe, Portrait-Kat. z. Gesch. d.
dtsch.Theaters. Heringsdorf. 4500 Nn. M.0,50.
6398) Ch. H. Schmids Chronologie d. dtsch.
Theaters. Her. v. P. Legband. B., Verlag
d. Gesellschaft für dtsch. Theatergesch.
XXIX, 330 S. (Nur für Mitglieder.)
6399) Deutsche Thalia. .Jahrb. für d. ges.
Bühnenwesen. Her. v. F. A. Mayer. Bd. 1.
Wien, Braumüller. XI, 553 S. M. 12,00.
6400) Neues Theater- Almanach. Theaterge-
schichtl. Jahr- u. Adressenbuch. Her. v. d.
Genossenschaft dtsch. Bühnen-Angehöriger.
Bd. 13. B., Günther. XVI, 739, 64 S. M. 6,00.
6401) Dtsch. Bühnenkalender für d. J. 1902.
Taschenbuch für alle Bühnenangehörige.
Her. V. G. Eisner. B., Eisner. 12«. X,
187 S. M. 2,00.
6402) Bühne und Welt. Zeitschr. für Theater-
wesen, Litt. u. Musik. Her. v. E. u. G.
Eisner. Eed. H. Stümcke 4. Jahrg. B.,
O. Eisner. 4«. 24 Nn. k 3 Bogen. Mit Ab-
bild. M. 15,00.
6402 a) Bühne u. Brettl. Illustr. Zeitschr. für
Theater u. Kunst. Eed.: O. Ungnad. 2.
Jahrg. B., Expedition v. „Bühne u. Brettl*.
24 N. k l'/2 Bogen. Mit Abbild. M. 4,80.
6402 b) Dtsch. Bühnen-Genossenschaft. Schrift-
leitg. G. E. Kruse. 31. Jahrg. B., F. A.
Günther. 4«. 52 N. k I1/2 Bogen. M. 15,00.
6402 c) F. Poppenberg, Theater: Türm er Jb.
S. 406/9.
6403) M. Marter steig, Vom dtsch. Theater:
DMschr. 1, N. 3.
6404) Das Theater d. Gegenw. Kritischer JB. über
d. dtsch. Bühnen: DThalia. 1, S. 101-317.
(Vom Saisonbeginn 1900/1 bis 31. Dec. 1901.)
Bearb. v. M. Jacobs, H. Welti (Berlin);
O. F. Walzel (Bern); M. Koch (Breslau);
W. Deetjen u. D. Schulz (Leipzig); P.
Legband, P.Ehler, E. Sulger-Gebing
(München); F. Adler u.E. Batka (Prag);
E. Krauss (Stuttgart); O. Francke (Wei-
mar); A. F. Mayer, E. Horner, M. Graf
(Wien); H. Trog (Zürich u. Basel). Mit e.
Einleit. v. A. Köster.)
6405) D. Stand d. Theaters in Deutschland u.
Oesterreich: D. zwanzigste .Jh. 2, N. 30.
6406) H. Stümcke, E. Gesellschaf t für Theater-
geschichte. Prolegomena: B&W. 4, S. 557-60,
663, 882.
6407) A. L. Jellinek, D. Litt. d. Theaters im
J. 1901: DThalia. 1, S. 524-53.
Einzelne Städte und Gegenden.
6408) A. Fritz, Theater u. Musik in Aachen
seit d. Beginn d. preussischen Herrschaft:
ZGVAachen. 24, S. 165-231.
6409) Ed. Engel, D. Theaterstadt Berlin:
FreieWort. 2, N. 17.
6410) F. Katt. D. Erstaufführg. v. Lessings
„Nathan d. Weise" auf der Bühne d. kgl.
National theaters zu Berlin: DBühnenGe-
nossensch. 31, S. 105.
6411) E. Eowe, Berliner Theaterskandale : Eo-
land 1, S. 548-50.
6412) J. Hart, Berliner Theaterzustände vor
160 J.: Tag N. 385.
6413) K. Bohr ig. Aus der Theater-Gesch. d.
Berliner Gymnasien: NatZgB. N. 42.
6414) D. Bcrl. Hoftheater u. d. Aera Pierson-
Hochberg: DtschStimmen. 3, N. 23.
6415) K. Frenzel, D. Berl. Theater (1901/2):
DEs. 1:11, S. 294-309.
6416) G. Z i el er, D. neue Theaterjahr. : DHeimat.
5^ S. 700/4.
«417-6459
rV, 4. Draniu und Theatergeschichte.
159
6417) H. Bahr, D. „Deutsche Theater\ (=
N. 62r)4, S. 128-23Ü.)
0417a) J. Hart, Dtsch. GenosHenschaftsbühne:
Tag 1901, N. 211).
Ö418) A. Klaar, Ein stiller Thcatererfolg:
NVVTBl. N. 272. (D. Scliillertlieater.)
641») M. liarden, Meisterspiele: Zukunft ;{9,
S. 290,;().
6420) .1. Hart, 1). Schluss d. Meisterspiele:
Tag N. 245.
6421) A. Kerr, Meieterspiele : Nation». 19,
S. .^)4Ü/1.
6422) H. Landsberg, 1). Meisterspicic u. ihre
Vorläufer: TagB. K 20i).
6423) M. Lorenz, Meisterspiele: PrJbb. 108,
S. [)27-3;i
6424) G. Zieler, Randbemerkgn. zu d. Berl.
Meisterspielen: DHeiniat. h^, S. .ilO/^.
6426) Meisterfestspiele u. Verdifestspiele im
kgl. Schauspielhaus u. im neuen kgl. Opern-
haus zu Berlin Mai 1902. B., Eisner. Fol.
3(i S. Mit Abbild. M. 3,00.
6426) H. Kopp, D. Bühnenlei tg. A. Klinge-
manns in Braunschweig. Mit e. Anhang:
D. Repertoire d. Braunschw.-Nationaltheuters.
(JBL. 1901 IV 4:69').) |[H. Devrient:
Euph. 9, S. 777-83.]|
6427) E. Kilian, Klingemanns Brannschweiger
Theaterleitung: FZg. N. lüti.
6427a) K. Hcheffler, Dortmunder Theater:
Bauhütte 1902, N. 35.
6428) Elisabeth Mentzel, D. alte Frankfurter
Schauspielhaus u. seine Vorgeschichte. Mit
20 Porträts. Frankfurt a. M. J.<itterarische
Anstalt. IV, 203 S. M. 2,00.
6420) id., Im alten Frankfurter Schauspielhaus:
FZg. N. 183, 218, 231.
6430) F. V. F., Beitrr. z. (Jesch. der Frankf.
Schauspielhauses : F'rankf General Anz. N, 134,
lü, 149, lf)Ü, 162.
643Ua) E. Fischer, 1). Schauspiel in Frank-
furt a. M.: SüdwestdtschKs. 2, S. 617-30.
6431) J. Schaefer, Das alte u. das neue Stadt-
theater in Fürth. Festschrift zur Eröffng.
des neuen Stadttheaters am 17. Sept. 1902.
Fürth, Kosenberg. 4». 100 S. Mit 4 Taf.
M. 2,00.
6432) W. Berstl, D. Gesch. d. Theaters in
Göttingen. Göttingen, Spielmeyer. VIII,
106 S. M. 1,50.
6432a) E. Ebstein, Z. Gesch. d. Göttinger
Theaters: HannovGBll. 4, N. 12.
6433) O. Weinrich, I). französ. Theater in
Hamburg 1794-1814: HambNachrB. N. 17.
6433 a) r. R a c h ö , Hamburger Theater : B&W. 2,
S. 965/7.
6434) Ed. Noack, Hoftheater-Erinnerungen.
Z. 50j. Jubiläum d. Hoftheaters zu Hannover
her. u. mit zahlreichen Anmerkung, versehen.
Hannover. 91 S. M. 1,00.
6434a) Grossherzog Friedrich u. d. Karlsruher
Hoftheater: AZgB. N. 94.
6435) Festschr. z. Eröffnung d. neuen Stadt-
theaters in Köln. Köln, Kölner Verlagsanst.
71 S.
6485a) J. Dreesen, Zur Geschichte des
Theaters in Köln: Kölner TBL N. 420,
438, 473, 488, 503, 521, 537, 552, 563, 575,
584.
6435b) W. Henzen, D. Theaterstadt Leipzig:
B&W. 5, S. 115-22.
6436) J. Kruse, D. Mannheimer Hoftheater
in Vergangenheit u. Gegenw. : Sonntags-Zg.
für Deutschlands Frauen S. 829-33.
6437) r. Leg band, Münchner Bühnen u. Litt.
im 18. Jh.: Oberbayr. Archiv 51, N. 2.
6437a) A. Sturmhoefel, D. Prinzregenten-
theater in .München: CBIBV. 21, N. 93.
6438) A. Fritz, Theaterbezirke am Rhein vor
100 J.: Rheinlande 2, N. 7, S. 36-40.
6439) R. Kr au 88, lieber d. Hoftheater unter
König Friedrich v. Württemberg: Schwftb-
Kron. N. 89, 100. (Vgl. auch id., NTBl«.
N. 46.
6430a) Löffler, Erinner, an d. 8tuttg. Hof-
theater: SchwäbKron. N. 52. (8. auch ib.
N. .58.)
6440) Th. Schön, Gesch. d. Theaters in Ulm
(Schluss): Diöcesan ASchwaben. 20, N. 2.
6441) R. Lothar, Wiener Theater: Zukunft 39,
S. 112/6.
6442) A. V. Weilen, Gesch. d. Hofburgtheaters.
Heft 5/6. (= D. Theater Wiens, Heft 28/9.)
Wien, Gesellschaft für vervielfältigende
Kunst. Fol. S. 97-144. Mit Abbild. UM. 6,00.
|[A. L. Jellinek: ZBücherfreunde. 5*
S. 240/1. ]|
6442 a) H. Bahr, 100 Jahre Burgtheater. (=
N. 6254. S. 1-7.)
6443) H. Schöne, D. Burgtheater vor 40 J. :
DRs. 112, S. 58-82.
6444) R. V. Gottschall, D. Burgtheater: Uni-
versum 18, S. 991/7, 1015/9, 1021/5.
6445) Burgtheater-Premifere. Nach d. Briefe e.
kleinen Berlinerin: VelhKlasMhh. 16*,
S. 33-44.
6446) Th. Thomas (R. Lothar), E. wanderndes
Burgtheater: NFPr. N. 13745. (Aus e. Ge-
spräche mit P. Schienther.)
6447) A. Wilbrandt, Burgtheater-Erinner. :
NFPr. N. 13769.
6448) Schied, Burgtheater- Whist : Montags-
RevueW. N. 32.
6449) D. Theater an d. Wien. Z. Hundertjahr-
feier seines Bestehens: NTheaterAlmanach.
18, S. 59-65.
6450) Jh.-Feier d. Theaters an d. Wien : Wiener
Theater-Almanach 4, S. 131-54. (Gesch. d.
Theaters.)
6451) Schönbrunner Theater im 18. Jh.: FrBlw.
N. 111.
6452) Wiesbadener Festspiele 1902 vom 11.-19.
Mai. Wiesbaden, Moritz & Münzel. 59 S.
Mit 14 Tafeln. M. 1,60.
6453) M. Braun, Dtsch. Theater in Frankreich.
Nach d. Erinner, e. Verges.senen: FrBlw.
N. 76.
6454) K. E. Schmidt, Dtsch. Schau.spieler in
Paris: ZeitW. 32, S. 151/2.
Theaterleute des 18. und 19. Jb.:
Allgemeines.
6455) E. Zabel, Bühnenkünstler d. Glegeuw.
(= N. 5766, S. 886-1114.)
6456) F. Holländer, Aus d. letzten Jahrzehnt
dtsch. Schauspielkunst: WIDM. 91, S. 573-95,
737-58.
6457) S. Jacobsohn, V. d. Schauspielkunst d.
Berliner: ZeitW. 32, S. 91/3.
6457a) R. Lothar, D. Gastspiel d. „Deutschen
Theaters" in Wien: Wage 5, N. 20.
6458) A. Dresler, Versunkene Sterne d. Bühne:
DBühnenGenossensch. 31, S. 3/4, 23/4, 42/3.
6459) £. I so lani, Schauspielerfamilien: NJh"^.
4, S. 66,/7, 87/9.
160
IV, 4. Drama und Tlieatergescliiclite.
6460-6520
18. Jahrhundert.
6460) Dorothea Ackermaun: DBühnenGenossen-
schaft. 31, S. 54.
6461) Elisabeth Mentzel, Madame Fiala:
DThalia. 1 S 1-35.
6462) A. Kohut, F. Fleck: BerlTBl. N. 645.
6463) id.. Noch einiges v. F. Fleck: ib. N. 646.
6464) E. Ebstein, Neues über G. A. Bürgers
Schwabenmädchen. Else Hahn als Schau-
spielerin: DThalia. 1, S. 42-64. (8 ungedr.
Briefe an den ileichsgrafeu F. J. H. v. Soden.)
6465) E. Krauss, Iffknd u. d. Stuttgarter Hof-
theater: FZg. N. 328.
6466) W. Bode, Corona Schröter: Tag N. 393.
6466a) H. C. Kellner, Corona Schröter:
ZwickauerTBlB. N. 12.
6466h) P. Legband, Corona Schröter: BerlTBl.
N. 425.
6466 c) B. Suphan, Corona Schröter : Weimarer
Zg. N. 123.
6467) S. Siehr, Friederike Unzelmann u. d.
erste Darstellg. d. Iphigenie in Berlin : TglEs.
N. 303.
6467a) K. W. F. Unzelmann: Eoland 1, S. 712.
19. Jahrhundert.
6468) Aus d. Memoiren des Hofschauspielers
L. Arnsburg: Wiener Abendpost. N. 73, 77, 83.
6469) E. Schlaikjer, Alb. Bassermann: Zeit^.
1'", S. 409-10.
6470) Breitenstein, Aus B.Baumeisters jungen
Jahren: MontagsEevueW. N. 20.
6471) F. G r e g o r i , B. Baumeister. (50 Jahre Burg-
theater.) (= Mod. Essays. Her. v. H. Lands-
berg N. 18.) B., Gose & Tetzlaff. 44 S.
M, 0,50.
6472) L. Hevesi, B. Baumeister: FrBlw.
N. 124.
6473) E. Holzer, B. Baumeister: Wiener Abend-
post N. 104.
6474) M. Kalb eck, B. Baumeister: NWTBl.
JJ. 122.
6475) Konr. Loewe, Festgrüsse an B. Bau-
meister V. Goethe, Schiller, Lessing, Grill-
parzer, O. Ludwig, Scheffel. Dem Jubilar in
d. Festkneipe beim „Weingartel" vermittelt.
Wien, Eisenstein. 16 S. M. 0,80.
6476) E. Lothar, B. Baumeister als Jubilar:
Wage 5, N. 20.
6477) id., B Baumeister: Nation«. 19, S. 506/7.
6478) P. Schienther, B. Baumeister. 50 Jahre
Burgtheater. 1852 — 1902. Wien, Konegen.
4", 32 S. Mit 5 Tafeln. M. 2,00.
6479) H. Wittmann, B. Baumeister: NFPr.
M. 13539.
6480) Ueber B. Baumeisters erste künstler.
Tätigkeit: DBühnenGenossensch. 31, S. 293.
6481) B. Baumeister. 50 Jahre Mitglied d. Hof-
burgtheaters: DBühnenGenossensch. 31,
S. 197, 118, 226.
6482) Z. 50 j. Burgtheaterjubiläum B. Bau-
meisters: IllZg. 118, S. 651/2.
6483) O.Blencke: NTheaterAlmanach.l3,S.153/4.
6484) A. Sei dl, Aus F. Bonns Jugendzeit:
Freistatt 4, S. 8/9.
6485) K. Heinrich, 0. Brahm als Direktor
d. „Dtsch. Theaters": Zeitw. 32, S. 107/8.
6485a) A. Eoessler, Marie Conrad - Eamlo :
B&W. 2, S. 961/4.
6486) F. Dahn, Friedr. Dahn: ADB. 47, S. 612.
6486a) A. Sauer, Briefwechsel zwischen Dein-
hardstein u. Goethe. (= N. 3958, S. 212-31.)
6487) M. Jacobs, Eud. Dessoir: DThalia. 1,
S. 65-71.
6488) F. Hartmann, Aus C. Devrients Sturm-
u. Drangjahren: HannovCourierB. N. 588.
6489) A. V. Hanstein, Ed. Devrient u. A.
Lindner. Nach ungedr. Briefen: DThalia. 1,
S. 71-84.
6490) H. Devrient, Briefwechsel zwischen G.
Freytag u. E. Devrient: WIDM. 91, S. 127-37,
199-211, 343-65, 505-15.
6491) H. A. Li er. Ed. Devrient: ADB. 47.
S. 669-70.
6492) id., O. Devrient: ib. S. 670/1.
6493) L. Geiger, F. V. Dingelstedt: ib. S. 707-25.
6494) H. A. Li er, Jenny v. Dingelstedt: ib.
S. 725/6.
6495) M. Grube, Döring-Erinner.: BerlTBl.
N. 13.
6496) Emil Drach: MünchnerNN. N. 62.
6496a) F. Esslair am Stuttgarter Hoftheater:
SchwäbKron. N. 143. (Vgl. auchE. Krauss:
NTBlst. N. 136.
6497) Th. Thomas (E. Lothar), Die Geistinger:
NFPr. N. 13712.
6497 a)H. Bahr, Giradi. (= N. 6254, S. 257-60.)
6497b) A. Eö ssler, K Häusser: B&W. 2,
S. 288-92.
6498) A. Fritz, D. Ehepaar Haizinger in Paris:
DThalia. 1, S. 36-42.
6499) J. Lorm, Aug. Junkermann: Berl. Lokal-
Anz. N. 539.
6500) Ä. Junkermann: IllZg. 119, S. 926.
6501) H. Bahr, Kainz als Vorleser. (== N. 6254,
S. 8-11.
6501a) E. Kalkschmidt, Kainz als Hamlet:
Kw. 15'^ S. 316/7.
6502) G. Hill er, Therese Krones: LeipzTBl.
1901, N. 526.
6503) Therese-Krones-Feier: Wiener Theater-
Almanach 4, S. 164/8. .
6504) G. E. Kruse, J. Kürschner: DBühnen-
Genossensch. 31, S. 317.
6504a) H. Stümcke, J. Kürschner: B&W. 4,
S. 973/5.
6505) E. V. Gott seh all. Erinner, an H. Laube:
DE. 4, S. 87-99.
6506) W. Zincke, Drei ungedr. Briefe Laubes:
BerlTBl. N. 378.
6507) E. ungedr. Brief Laubes: ZeitWienZg. N. 13.
6508) P. Wilhelm, J. Lewinsky: B&W. 4,
S. 460/3.
6509) Anna Löhn -Siegel: IllZg. 118, S. 63.
6510) Th. Thomas (E. Lothar), E. Gespräch
mit Else Lehmann: NFPr. N. 13553.
6511) E. Schlingemann, E. Plauderstunde
bei Th. Liedtke: BerlTBl. N. 603.
6512) Hof mann, A. Müller -Guttenbrunn:
D. litt. Deutsch-Oesterr. 2, N. 3.
6513) L. Schönhoff, Frau Odilon: Tag N. 81.
6514) A. Kohut, H. Pierson: NMusikZg. 23,
S. 111/2.
6515) L. Schönhoff, Pierson u. d. dtsch.
Schauspiel: Tag N. 83.
6516) H. Pierson: BerlTBl. N. 86.
6517) E. Pohl: NTheaterAlmanach. S. 151/2.
6518) M. Messer, Schauspielerinnen d. Liebe.
(= N. 6255 a, S. 11/8.) (Adele Sandrock, E.
Düse.)
6518a) H. Wittmann, H. Schöne: NFPr.
N. 13758.
6519) W. Madjera, Seydelmann in Wien:
Wiener Abendpost. N. 281, 286.
6520) A. Winds, A. Svoboda: DThalia. 1,
S, 507/9.
ed21-6580
IV, 4. Drama und ThoatergeBchichte.
161
6521) A. Svoboda: NTheaterAlmanach. 13,
S. 149-f)0.
6522) A. Friedmann, Oscar Teuber: Graph-
Künste». 2i, S. 5f>/6.
6523) O. Teuber: Wiener Abendpost. 19fil, N. 137.
6524) .f. Zeidler, O. Teuber: DThalia. 1,
S. 809-14.
6525) A. Gold, E. Schauspielerin: JüdAl-
manach. 1, S. 277-80. (Irene Triesch.)
6526) .1. Landau, Agnes Wallner: DThalia. 1,
S. [)14/5.
6527) W. Mauke, L. Wüllner: Musik 1,
S. 1179-81
6528) M. Koch v. Berneck, Clara Ziegler:
IllZg. 118, S. 283.
Fremdsprachliche Schauspieler in Deutschland.
6529) E. Olli vier, Les comödiens fran^ais
dans les cour d'Allemagne au 18« sifecle.
Deuxieme s^rie. La Cour royale de Prusse de
lÜ..— 1786. Paris, Lecfene. 4". XXXIII, 234 8.
6530) Französ. Bühnenkunst in d. dtsch. Reichs-
hauptstadt: Geg. 61, S. 302/3.
6531) Ö. Jacobsohn, Sarah Bernhardt:
ZeitWienZgr. N. 41.
6532) E. Körner, Sarah Bernhardt: IllZg. 119,
S. 584/6.
6533) H. Hart, Sarah Bernhardt als Kamelien-
dame: Tag N. 511.
6534) id., Sarah Bernhardt als Phädra: ib. N.517.
6535) P. Mahn, Sarah Bernhardt: TglsRsB,
N. 255.
6536) L. Schönhoff, Sarah Bernhardt: Tag
N. 507.
6537) K. Strecker, Sarah Bernhardt: Deutsch-
land 1, S. 387/9.
6538) E. Kalkschmidt, Coquelin: Kw. 15«,
S. 40/1.
6539) E. Körner, Coquelin ain^: IllZg. 118,
S. 90/1.
6540) H. Hart, Immer noch Coquelin : TagN. 37.
6541) F. Hof en, C. Coquelin: B&W. 4, S. 340/4.
6542) A. Kerr, Coquelin: NationB. 19, S. 253/4.
6543) id., Compagnia Düse: Tag N. 193.
6543a) H. Bahr, D.Duse. (= N. 6254, S. 110-28.)
6543b) 0. Stoessl, Annunzio u. d. Düse:
Wage 5, N. 16.
6544) P. Zschorlich, D. Wahrheit über d.
Düse: Zeit». 1', S. 150/4.
6544a) E. Guglia, Elenora Düse (als Anna in
d. , Toten Stadt"): Wiener Abendpost N 83.
6545) E. Steiger, Demi-vierge Jane Hading:
Freistatt 4, S. 129-30.
6546) L. Schönhoff, Betty Hennings: Tag
I9w1, N. 479.
6547) E. Maddalena, G. Modena als Wallen-
stein: DThalia. 1, S. 84-92.
6548) H. Bahr, E. Novelli. (= N. 6254,
S. 128-97.)
6548a) R. Co olus, Madame R^jane: DThalia. 1,
S. 355-65.
6548b) F. Katt, Adelaide Ristori: DBühnen-
Genossensch. 31, S. 44/5.
6549) F. Brüggemann, Charlotte Wiche:
Freistatt 4, S. 556/7.
6550) J. Hart, Charlotte Wiche: Tag N. 437.
6551) F. Schütz, D. Pantomime u. Charlotte
Wiche: NFPr. N. 136M7.
6552) E. Zabel, Charlotte Wiche: IllZg. 119,
S. 613/6.
6553) H. Bahr, Sada Yacco: NWTBl. N. 31.
6554) J. Hart, D. Japaner im Bunten Theater:
Tag 1901, N. 553.
Jahreiberioht« fBr nenare dentaohe Littuatargesohiokte.
6555) E. Heiiborn, D. Japan. Gastspiel: Na-
tionB. 19^ 8. 124/5.
6556) M. Osborn, Sada Yacco: NDRs. 13.
S. 110/2.
6567) F. Poppenberg, Sada Yacco: TQrmer
4», 8. 447/9.
6558) O. Stoessl, Sada Yacco: Wage 5, N. 7.
Ueberbrettl.
6559) Buntes Theater. E. v. Wolzogens offi-
zielles Repertoir. Her. v. K. Frhr. v. Le-
vetzow. Bd. 1/2. B., Bard. 12». 119;
TV, 113 S. k M. 1,00.
6560) L. Wulff, I). Drehwurm d. Ueberbrettl.
Anleitung mit meiner Frau zu tanzen. D.
Insel d. Blödsinnigen andererTeil. B., Eysler.
128 S. Mit Abbild. M. 1,00.
6561) F. Avenar i US, „Bunte Bühne» U.Theater:
Kw. 15'^ S. 550/1.
6562) R. Batka, Bunte Bühne: ib. 15«,
S. 405-10.
6563) id., Bunte Bühne: Zeitw. 31, S. 7/d.
6564) O. J. Bierbaum, Randbemerkgn. z.
Ueberbrettl-Kapitel: BerlTBl. N. 211.
6566) id., D. Trianon-Theater: Insel 3, N. 5.
6566) id., In memoriam Trianon : ib. S. 125-31.
6567) DoraDuncker,Ueberbrettlkunst: B&W.
4, S. 381/7.
6568) J. Elias, Cabaret — Brettl — Petit
th^ätre: NationB. 19, S. 170/3.
6569) Ed. Engels, Lyrisches Theater: LE. 4,
5. 62/3.
6570) P. Goldmann, D. Ueberbrettl: NFPr.
N. 13082.
6671) J. N. van Hall, Cafö chantant, Cabaret,
„Buntes Theater": Gids 3, S. 556-65.
6572) H. Hart, Buntes Theater: TagB. 1901,
N. 17.
6573) R. Hirsch f cid, Ur-Ueberbrettl: Wiener
Abendpost 1901, N. 127.
6574) F. Kurz-Elsheim, Brettl-Sterne. Phan-
tasien u. Stimmungen. L., H. Seemann
Nachf. 4". 91 S. M. 2,(>0.
6575) H. K a a n , D.Ueberbrettl-Mode : NMusikZg.
22, N. 53.
6576) F. Lienhard, Rückblick auf d. Goethe-
bund u. d. Ueberbrettl: DWelt. N. 21.
6577) M. Martersteig, D. Ueberbrettl: ZeitW.
30, S. 40/2.
6578) S. Mehring, D. Ueberbrettl. E.Trauer-
rede: NationB. 19, 8. 714/6.
6579) F. Poppenberg, Dramatischer Tandel-
markt: Türmer 4', S. 326-32. (Das Cabaret.)
6580) W. Küchle r, Gedanken über d. Ueber-
brettl u. anderes: NeuphiloIogBU. 8, S.245-53.
6581) P. Scheren, Ueoerbrettl oder Unter-
brettl?: Volkswohl 25, S. 145/6.
6582) E. Schlaikjer, V. d. Ueberbrettelei :
Patria 2, 8. 182/7.
6683) K. Storck, Litter. Brettl oder ver-
brettelte Litt?: Litt Warte. 'S, 8. ilOß.
6684) H. Ströbel, D. Ueberbrettl: NZ«. 20»,
8. 173/8.
6685) E. Urban, D. Aussichten d. .Ueber-
brettl": NHambZg. N. 6.
6586) Litt. u. Ueberbrettl: LE. 4, S. 3941.
6687) Ueberbrettls Ende: AELKZ. 35, N. 11.
8588) D. Ueberbrettl: Varia, N. 6.
Tari«t6.
6589) A. Moeller-Bruck, D. Van€t6. Buch-
schmuck V. L. Morin u. Fidua. B., Bard.
4». 236 S, Mit 24 Vollbildern u. 104 Text-
xin.
21
162
IV, 4 a. Geschichte der Oper.
6590 -6604a
illustr. M. 7,1 '0. |[F. Blei: Insel 3. S. 193;
W. Ganske: LE. 4, S. 1366.]|
6590) F. Philips, Bemerkgn. zu A. Moeller-
Bruck ,D. Vari^td": ML. 71, S. 1.7/ö.
6590a) M.Messer, Variola. (=N.e>255a,S. ->ll/8.)
6591) V. Ottmann, D. Varidtö. (= N. 57t)ö,
S. 1180-93.J
6592) H. Ostwald, Z. Gesch. d. Varidtd:
Welt-Spiegel N. 96.
6593) E. Klein, Variöt^-Kunst: Südwestdtsch-
Es. ^, N. 2.
6593a) E. Schlaikjer, Tingel-Tangelbühnen.
(= N. b2ob, S. 150/7.)
IV, 4a
Geschichte der Oper.
Allgemeines: Gesamtdarstellungen N. 6594. — Lokalgeschichte (Bremen, Darmstadt, Frankfurt a. M., Hannover
Wien) N. 6599. — Aesthetisches N. 6600. - Essayssammlnngen (H. Bulthaupt, E. Hanslick, R. Henberger, E. 0. Nodnagel,
H.Riemann, A. Seidl) N. 6604. — 18. Jahrhundert: Allgemeines N. 6607; Ch. W. von Gluck N. 6ti08; J. A. Hiller N. 6609;
Naumann N. 6610; A. W. Mozart N. 6611. - 19. Jahrhnmlert: L. van Beethoven N. 6617; Alb. Lortzing N. 6620; H.'
Marschner N. 6625; G. Meyerbeer N. 6626; L. Spohr N. 6627; C. M. von Weber N. 6629. — R. Wagner: Biographisches und
einzelne Studien aber seine Persönlichkeit N. 6631; Briefe N. 6676; Werke: Prosaschriften N. 6680; Dichtungen: Allgemeines
N. 6681; einzelne Dichtungen: Fliegender Holländer N. 6683, Lohengrin N. 6683c, Parsifal N. 6684, Ring der Nibelungen N. 6685,
Tannbänser N. 6686, Tristan und Isolde N. 6686 b; Bayreuth N. 6687. — Opernwesen der Gegenwart: Allgemeines N. 668S;
einzelne Persönlichkeiten (E. d'Albert, K. Goldmark, E. Uumperdinck, M. Schillinga, R. Strauss [,.Fenersnot"], S. Wagner,F. Wein-
gartner, H. Wolf, H. Zöllner) N. 6689. — Operette N. 6693. — Ballet (Isadora Duncan; N. 6701. —
Allgemeines:
Gesauitdarstellungen.
6594) F. Brendel, Gesch. d. Musik in Italien,
Deutschland u. Frankreich. 25. Vorlesgn.
Ergänzt v. E. Höcker. L., Schumann.
XXIV, Ü62 S. M. 10,00.
6594a) A. Elsen, A. critical history of opera.
Boston, Page. 19U1. VI, 391 S. Dollar 1,50.
6595) E. Genöe, Gesch. d. Oper. (= N. 5766,
S. 710-41.)
6595a) K. Grunsky, Musikgesch. d. 19. Jh.
2 Tle. (= Samml. Göschen N. 164/5.) L.,
Göschen. 12". 131, 111 S. ä M. 0,80.
6595b) B. Kothe, Abriss d. Musikgesch. 7. Aufl.
L., Leuckart. 351 S. M. 3. (Oper u. Musik-
drama S. 64-78, 105-29, 153-84.)
6595c) H. Merlan, D. Oper d. 19. Jh. (= N. 65,
S. 438-68, 557-90, 613-708.)
6596) H. Pudor, Z. Kriegsgesch. d. Oper.
(= id., Laokoon u. d. mod. Kunst. [L., H.
Seemann Nachl] S. 231/5.)
6596a) L. Schmidt, Gesch. d. Musik im
19. Jh. (= N. 241a, Bd. 6.) B., Schneider.
190J. 120 S. M. 2,50.
6597) H. Kretzschmar, Ein Jahrhundert d.
dtsch. Oper: Sammelbände d. internat.Musik-
Ges. S. 27U-93.
6597a) T. Kellen, 150 Jahre komische Oper:
N&S. 1(12, S. 395-404.
6598) K. Löschhorn, Z. Entstehung dtsch.
Operntexte im Anfang d. 19. Jh.: ZDU. Ib,
S. 646-51.
6598a) W. Lackowitz, Opernführer. 2. u.
3. Nachtrag. L., Eeinboth. IIL, 32 S.;
III, DO S M. 0,5U.
6598 b) K. Storck, D. Opernbuch. E. Führer
durch d. Eepertoire d. dtsch. Opernbühnen.
2. Aufl. St., Muth. l!)01. 12". 351 S. M. 3,»i0.
Lukalgeschichle.
6595)) L. Bräutigam, fO Jahre Musikleben in
Bremen: Musik 1, S. 128<-91.
6599a) W. Nagel, Z. Gesch. d. Musik am Hofe
zu Darmstadt. L., Breitkopf & Härtel.
79 S. M. 2,00.
65991») Th. Schäfer, D. Oper in Frankfurt
a. M.: SüdwestdtschEs. 63U/6.
6599c) G. Fischer, Musik in Hannover (Opern
u. Konzerte in Hannover bis 1«66). 2. Aufl.
Hannover, Hahn. VIII, 288 S. M. 6,00.
6599(1) A. V. Weilen, Z. Wiener Theatergesch.
Die vom J. J 629—1740 am Wiener Hofe
z. Aufführg. gelangten Werke theatral.
Charakters u. Oratorien. (= Schriften d,
Österr. Ver. für Bibliothekwesen.) Wien,
Holder. 140 S. M. 2,U0.
Aesthetisches. (Siehe auch N. 475-480 )
6600) P. Moos, Mod._>Iusikaesthetik in Deutsch-
land : Hist.-krit. Übersicht. L., H. Seemann
Nachf. VI, 455 S. M. 10,00.
6600a) L. Schmidt, D. Stelig. d. mod. Musik
z. mod. Litt: DMschr. 1, S. 916-42.
6601) G. Dippe, Oper u. gesunder Menschen-
verstand: Deutschland 1, S. 97-101.
6602) A.Leander, Musikdrama u. Oper: Mitt.
für d. Mozartgemeinde in Berlin 14, S. j 31/6.
6602a) J. d'Udine, Le drame poötique avec
musique de scfene : La Musique en Suisse 1,
N. 17.
6603) E. M. Breit haupt, Opernkrise u. Stoff-
not: DStimmen 3, S. l<4/6.
£ ssay samnilu iige n .
6604) H. Bulthaupt, Dramaturgie d. Oper.
2. Aufl. 2 Bde. L., Breitkopf & Härtel.
Bd. 1: Gluck, Mozart, Beethoven, C. M.
V. Weber; Bd. 2: G. Meyerbeer, E. Wagner,
d. Oper nach E. Wagner. VII, 40.-J; lU, 347
u. 14t I S. Mit Notenbeilagen M. 10,ii(.i.
6604a) E. Hanslick, Moderne Oper. Tl. 2/3.
B., Allg. Verein für dtsch. Litt. 1901. VI,
361 S.; IV, 3?9 S. ä M. 5,00.
M05-66S3
IV, 4 a Geschichte der Oper.
163
((005) R. Heuberger, Im Foyer. Geaammelte
Essays über d. Opernrepertoire d. Geg. L.,
H.Seemann Nachf. 1901. VIT, .'$02 S. M. 2,«0.
MiHi) K. O. Nodnagel, Jenseits v. Wagner
u. Mszt. Profile u. Perspektiven. Königs-
berg, Ostpreuss. Druckerei. 102 S M. 2,r)".
(HIOOa) H. Riemann, Praeludicn u. Studien.
Bd. 2/:i L., H. Seemann Nachf. V. 2M,
2a8 8. M. 8,00.
0000 b) A. Sei dl, Kunst u Kultur. Essays u.
Studien. B., Schuster ÄLöffler. f)29 S. M.6,0ü.
18. Jahrhundert:
Allgemeines.
0007) H. Kretzöchmnr, Aus Deutschlands ita-
lienischer Zeit : JbMusikbiblPeters. 8, S. 45-62.
Einzelne Komponisten.
OOOS) Leopold Schmidt, Glucks Orpheus u.
Eurydice. Gesch. d. Werkes u. Einführg. in
d. Dichtg. u. Musik. (= Opernführer N. 48.)
L., H. Seemann Nachf. 55 S. M. 0,^0.
0000) E. Segnitz, J. A. Hiller: LeipzigTBl.
1901, N. 62.
0010)M. J.Nestler, D. kursächs. Kapellmeister
Naumann. (1741—1801.) Dresden, Zinke.
1901. 208 S. M. 2,50. (Opernkomponist.)
0611) C.Bellaigue, Mozart: RDM. 5, S. 908-19.
661 la)A. Fellner, Mozart als Freimaurer : Mitt.
für d. Mozart-Gemeinde Berlin. 14, S. 115/8.
6012) A. Sandberger, Mozartiana: JbMusik-
biblPeters. 8, S. 63-76.
0613) H. Merian, Don Juan v. W. A. Mozart.
(= Opernführer N. 5/6.) L., H. Seemann. 81 S.
M. 1,00.
6614) id., D. Zauberflöte V. Mozart. (= Opern-
führer N. 9/10.) ebda. 77 8. M. 1,00.
6615) A. J. Weltner, E. Jubiläum d. Zauber-
flöte: Wiener Abendpost 19n], N. 44.
6615a) Mozarts Opern u. deren Texte: Mitt. für
d. Mozart-Gemeinde in Berlin S. 92-102.
6616) E. Komorzynski, E. Schikaneder.
(JBL. 1901, IV, 4: 282.)
19. Jahrhundert:
L. Tan Beethoven.
6617) A. Chr. Kali scher. Aus Beethovens
Freundeskreis: Musik I, S. 481/8, 595-602,
680/7, ^72/8, 869-76, 1091/6.
6617a) id., Neue Beethovenbriefe. B., Schuster
& Loeffler. VIII, 214 S. M. 4,00.
6617b) H. Kretzschmar, Beethoven als Mär-
tyrer: Grenzb. 1, S. 79-87.
6617c) W. Nagel, Goethe u. Beethoven. (=
Musikal Magazin N. 6). Langensalza, Beyer.
25 S. .^I. 0,40.
6618) H. Rollett, Beethoven in Baden. Bio-
graphischer u. stadtgeschichtl. Beitr. 2. Aufl.
Wien, Gerold. IV, 24 S. M. 1,00.
6618 rt) Th. V. Frimmel, L. v. Beethoven.
(= Berühmte Musiker Bd. 13.) B., Harmonie.
1901. 100 S. M. 4,00. (Mit Abbild.)
6619) A. B. Marx, L. v. Beethovens Leben u.
Schaffen. 2Tle. 5. Aufl. Her.v.G.Behncke.
B., Janke. 1901. XXVII, 399 S.; VIII, 562.
M. 16,00.
A. Lortzlng.
0620) G. R. Krause, A. Lortzings Briefe. L.,
, H. Seemann Nachf. VIH, 289 S. M. 5,00.
6620a) G. R. Kruse, Z. Lortzingfeier: Musik
1 124-34, 226-50.
6620b) ib., Lortzing in Berlin: Tag». 1901, N. 17.
6621) C. Krebs, Lortzingf eiern: Tag 1901.
N. 473.
6622) A. Kellermann. Sechs Gcdenlcbll. zu
d. Cicdenktagen im .1. 1901. Halle-Schöne-
beck. Selbstverlag. IJ«. VII. 5« S. M. 0.75.
0622«) E. Neruda, R. Musiol. A. I/ortzing:
NZMusik 68, N. 43.
6622 T>) P. Raabe, A. Lortzing: AMusikZg. 28.
N. 43.
6622c) M. Steuer, Alb. Lortzing: Signale 59,
N. 58.
6622d) K. Storck, A. Lortzing u. d. dtsch.
Spieloper: Türmer 4', S. 19.3/8.
6622 e) H. Wittmann, Lortzing. 2. vermehrte
u. verbesserte Aufl. (= ÜB. N. 2364.) L.,
Reclam. 111 S. 16». M. 0,20.
6622f)P. Zschorlich, Alb. Lortzing: Zeit«». 1«,
S. 121/2.
6622>c) 100 Jahre Lortzing: DStimmen .3, N. 16.
6622 h) Albert-Lortzing-Feier, Bad Pyrmont. 29
u. 30. VL 1901. Pyrmont, Schnelle. 50 S.
M..2.00.
6623) R. Fliege, Alb. Lortzings „Hans
Sachs" u. Richard Wagners , Meistersinger":
NorddAZgB. N. 4.
6633a) A. Lortzing, D. Opernprobe. Komische
Oper in 1 Aufzug. Vollständiges Buch. Her.
V. C. F. Witt mann. (= ÜB. N. 4272.) L.,
Reclam. 16». 56 S. 0,20.
61124) E.V. Komorzynski, Lortzings , Waffen-
schmied" u. seine Tradition: Euph. 8,
S. 340-50.
H. Marschner.
6625) G. Münz er, H. Marschner. (= Berühmte
Musiker. Her. v. H. Reimann. Bd. 12.)
B., Harmonie. 90 S. M. 4,00. (Mit Abbild.).
6625a) K. Th. Gaedertz, H. Marschner u. d.
Familie v. d. Malsburg. (= N. 236, S. 217-40.)
6625b) St. Hock, D. Vampyrsagen u. ihre Ver-
wertg. in d. dtsch. Litt. (JBL, 1901 I7:l«5,)
(Berücksichtigt d. Opern v. Marschner, Lind-
paintner, Taglioni.)
G. Heyerbeer. L. Spohr.
6626) Meyerbeer. Montags-RevueW. N. 42.
6627) F. Adler, Von einem Vergessenen: Frei-
statt 4 N. 49. (L. Spohr.)
6028) L. Hirschberg, Verschollene Opern:
NorddAZg. N. 142/3. (Spohr, Zemire u.Äzor.)
C. M. von Weber.
6629) K. Knebel, C. M. v. Weber in Freiberg:
MAVFreiberg. 37, S. 72-89.
6629 a) G. S e r V i fe r e s , Le pays natal de C. M. de
Weber: Eutin: Guide musical 48, N. 2.
6630) E. Segnitz, Webers Oberon. Hist.-ästhet-
Einführg. (= Opernführer N. 94.) L., H.
Seemann Nachf. 60 S M. 0,50.
6630a) E. V. Komorzynski. Zwei Vorläufer v.
Webers .Freischütz" : ZDU. 15, 8. 267/8, 332/4.
R. Wagner.
Biographisches und Charakteristiken.
6631) F. Adler, Was ist uns heute R. Wagner:
Freistatt 4, S. 10/1.
6632) W. Altmann, R Wagner im Urteil d.
Wiener Hof kapellmeister H. Essen Tag N.595.
21*
164
IV, -1 a. Geschichte der Oper.
6633-6«80e
6633) H. Bölart, E. Wagner in Zürich. Bd. ?.
(= MusikalStud. 4.) L., H. Seemann Nachf.
IV, 45 S. M. 2,00.
6634) id., Wagner u. Johanna Spyri: Musik 1,
S. 7e;5/8.
6635) E. C. Boer, Wagners brennen: Gids 1,
S. 3H-62, 299-■^■^H.
6636) E. Bouyer, L'illusion Wagnerienne:
M^nestrel 68 N. 2.
6637) H. St. Cham her lain, E. Wagner. Neue
wohlfeile Ausg. München, Bruckmann. 1901.
XVI, 526 S. M. 8,<K).
6638) M. Delines, Les mystferes de l'auto-
biographie de E. Wagner: Le Temps. 29
Jan vier.
6639) G. Göhler, D. Wagnerfrage: Zukunft 30,
S. 144-52, 189-97.
6640) M. Graf, D. Kern d. Wagnerfrage:
Wage 5, N. 23.
6641) F. Graves, The art of E. Wagner:
Westminster-Eeview 158, S. 829-32.
6641 a) W. Henderson,E. Wagner his lif e and
bis drama. New York, Putnam. 1901. 12o.
VIII, 504 S.
6642) W. T. James, Opera and drama: Mac-
millans Magazine 86, S. 100/5.
6643) E. Istel, Eichard Wagner im Lichte e.
zeitgenössischen Briefwechsels. 1858—1872.
B., Schuster u. Loeffler. 72 S. M. 1,00.
(Aus: , Musik".)
6644) K. Jung, E. Wagner in Nassau: Nasso-
via 2, S. 46/8.
6645) L. Karpath, Z. Autobiographie E.
Wagners: Signale 60, N. 8, 15.
6646) E. Klo SS, Wagner, wie er war u. ward.
B., Eisner. 1901. 34 S. M. 1,00.
6647) E. Meinck, Homerisches bei E. Wagner:
BayreuthBll. 25, S. 314-31.
6648) E. Kloss , Wagners Züricher Zeit: B&W.
4, S. 847-56.
6649) M. Koch, Wagneriana: Janus 1, S. 162-74.
6650) F. Koegel, Z. Psychologie Wagners:
Kultur(Köln). 1, S. 203-10, 287-92.
6651) J. Kohler, Meine Begegnung mit E.
Wagner: Tag N. 335.
6652) A. Kohut, Persönl. Erinner, an E.
Wagner: Freistatt 4, 8. 367/9.
6652a) C. A. Lidgray, Wagner. London, Dent.
284 S.
6653) V. Lau dien, E. Wagner u. d. Eeligion
d. Christentums. Vortr. Königsberg, Beyer.
28 S. M. 0,f 0.
6654) P. Marsop, D. Kern d. Wagner-Frage.
Museumskunst oder Bühne d. Lebenden?
L., Steinacker. 37 S. M. 0,75. (AusAZg«.;
dazu M. Schillings: AZgB. N. 167.)
6655) Tina Pfeiffer, E. Wagner als Meinungs-
objekt: Freistatt 4, S. 65/6.
6656) i d. , D. Menschheitsproblem bei E.Wagner :
ib., S. 365/7.
6657) H. V. Poschinger, Fürst Bismarck u.
E. Wagner: NFPr. N. 12357.
6658) A. Eeissmann, E. Wagner. (= Be-
deutende Männer, Bd. 1) B., H. Schild-
berger. 1901. 20 S. M. 0,50.
6659) L. Schemann, Meine Erinner, an E.
Wagner. St., Frommann. 88 S. M. 1,50.
6660) A. Schilling, Aus E. Wagners Jugend-
zeit. 2. Aufl. B., Globig. 12ö S. M. 3,00.
6661) P. Schubring, Wagner u. Nietzsche:
ZeitB. 1», S. 119-20.
6662) E. Schürt, Wagner intime d'aprfes les
Souvenirs d'un disciple: EPL. 17, S. 647-51.
E. Segnitz, E. Wagner u. Leipzig.
(l>^13-33.) f= Musikal. Stud. xN. 5.) L.,
H. Seemann Nachf. 80 S. M. 2,0» >.
6664) A. Sei dl, Wagneriana. Erlebte Aesthetik.
B., Schuster & Loeffler. 1901. 505, 520 S.
ä M. 5,00. |[LCB1. S. 1183/4.]!
6685) id., Wagneriana. Krit. Aesthetik. Bd. 3.
D. Wagner-Nachfolge im Musikdrama.
Skizzen u. Studien z. Kritik d. ,mod. Oper".
B., Schuster & Loeffler. .^24 S. M. 5,<iO.
6666) E. Frhr. v. Seydlitz-Starnberg, Er-
inner, an E. Wagner: Musik 1, S. 27n-<s4.
6667) H. Steger, E. Wagner u. Amalie Materna:
NFPr. N. l:<691, 13694, 187) »2.
6668) E. Steiger, Auch e. Götterdämmerung:
Freistatt 4, S. 372/3.
6669) A. Steiner, E. Wagner in Zürich. Tl. 2.
1852-55. (= Njbl. d. allg. Musikges. in
Zürich 1902.) Zürich, Hug. 4». 36 S. M. 2,40.
6670) K. Storck, Jenseits u. diesseits v. E.
Wagner: Türmer 4^ S. 316-23.
6671) V. Tommasini, L'opera di E. Wagner
6 la sua importanza nella storia dell arte
e della cultura: Eivista musical. ital. 9, N. 1.
6672) J. Torchet, La po^tique de Wagner;
S^maine fran9aise 5 Janvier.
6673) O. Weddigen, Bühne u. Intendant. E.
Wagner u. d. musikal. Drama. (= N. 267,
S. 129-38.)
6673 a) H. Wittmann, Amalie Materna:
NFPrN. 13698.
6674) H. V. Wolzogen, Aus E. Wagners
Schule: Türmer Jb. S. 137-50.
6674a) L. Ziegler, Wagners Weltanschauung
u. ihr Verhältnis zu Schopenhauers Meta-'
physik: SüdwestdtschEs. 2, S. 126-30, 153/8.
6675) Ludwig II. und Eichard Wagner:
MünchnerNN. N. 579. (Nach S. Eöckel.)
Briefe.
6676) Eich Wagner u. seine Familie: TglEsB.
N. 223, 226, 232, 242. (Enthält Briefe E.
Wagners an seine Schwester Klara. Her.
V. G. Man z.)
6677) Festgabe d. Wagner- Ver. Berlin z. Feier
des 25 j. Bestehens. B., Thelen. 32 S.
(Enthält Briefe an Sänger u. Musik Verleger.)
6678) A. Pusinelli, Briefe v. E. Wagner. Bay-
reuthBll. 25, S. 81-124. (Vgl. auch Musik 1,
S. 769-71.)
6679) E. Wagner an S. Lehr: BayreuthBll. 25,
S. 177-81.
6679a) G. Münz er, E. Wagners Brief an
A. Stahr: ZInternatMusikGes. 3, S. 9-14.
Werke:
Prosaschriften.
6680) E. Wagner, Nachgelassene Schriften u.
Dichtungen. 2. Aufl. L., Breitkopf & Härtel.
III, 216 S. M. 4,80.
6680a) id., Ausgew. Schrift, über Staat u. Kunst
u. Eeligion 1864-81. L., Fritzsch. XX,
380 S. M. 3,00.
6680b) id., Novelas y pensamientos. Trad. de
V. Blasco Ibänez. Valencia ,E1 Pueblo"
1901. 228 S. E. 1,50.
6680e) E. Batka, E. Wagners Schriften: Kw.
ib\ S. 233/7.
6680;d) H. Charaberlain, Eich. Wagner als
Schriftsteller: TglEsB. N. 116, 117.
6680«») E. Wagner ^crivain: Critique Ind^pendant
1902, Fevrier.
JUWnCJUHMk
IV, 4 a. Geschichte der Oper.
163
OöSOf) IIourHchs Opernführer. Bd. 1—11. (R.
Wagners Bühnenwerke. Erläutert v. W.
Schlang.) Köln, Hoursch & Bechstedt.
h If) S. k M. 0,15.
Dlchtangen:
Allgemeines.
«ÖSl) H. Frhr. v. Pfordten, Handlung u.
Dichtg. d. Bühnenwerke K. Wagners nach
ihren Gruiulliigeu in Hage u. üesch. dar-
gestellt. 8. Aufl. B., Trowitzach & Sohn.
VII, ;{!)4 S. M Ü,00.
6681a) R. Werner. R. Wagners dramat.Dichtgn.
in französ. Uebersetzung. Tl. 1. Progr.
B-, Gaertner. 4". 26 S. M. 1,00.
6682) R. Bouyer, Les viergea de Wagner:
Nouvelle Revue 12, S. 286/8.
6682 a) Frieda Schwabe, D. Frauengestalten
Wagners als Typen d. ,Ewig Weiblichen".
München, Bruckmann. VIII, 160 S. M. 2,50.
6682 b) HedwigMaterna,R. Wagn ers Frauen-
gestalten: DBühnenGenossensch. 31, S. 558/9.
Einzelne Dichtungen.
6683) F.V. Dwelshauvers-Dery, Le vaisseau
fantöme de R. Wagner. L., Wild. 24 S.
M. 1,00.
6683a) lieber d. , Fliegenden Holländer", d. Ent-
stehg., Gestaltg. u. Darstellg. d. Werks.
Aus d. Schriften u. Briefen d. Meisters zu-
sammengestellt. L., Fritzsch. 57 S. M. 0,60.
6683b) W. Broesel, R. Wagners ,Senta". L.,
Reiuboth. 25 8. M. 0,50.
6683 c) A. Jahn, Führer durch Wagners Lohen-
grin. E. themat. Leitfaden. Mit Noten-
beispielen. L., Reinboth. 52 S. M. 1,00.
6684) F. Pf ohl, R. Wagners Parsifal. (= Opern-
führer N. 69-70.) L., H. Seemann Nachf. 1901.
78 S. M. 1,00.
6684a) F. Muncker, D. Gralsage bei einigen
Dichtern d. neueren Litt. München, Franz.
58 S. M. 0,80. (Aus SBAkMünchen.)
6684b) F. Naumann, D. Romantik d. Parsifal:
Zeit«. 1'^ S. 689-96.
6684 ü) P. Zschorlich, Parsif alomanie : ZeitB.
1«, S. 724/9.
6684d) C. Freihr. v. Schwerin, Richard
Wagners Frauengestalten: Brünnhilde.
Kundry. L., Reinboth. 88 S. M. 1,50.
6685) W. Golther, I). sagengeschichtl. Grund-
lagen d. Ringdicht. R. Wagners. Oharlotten-
burg, Verlag d.AUg.Musik-Zg. 112 S. M.2,40.
6685a) H. v. Wolzogen, Von Siegfrieds sieben
Taten: BayreuthBll. 25, S. 212-32.
6685 b) A. Smolian, R. Wagners Bühnenfest-
spiel ,D. Ring d. Nibelungen". Mit e. d.
Werdegesch. u. Bedeut. d. Trilogie behan-
delnde Einleit. (= Opernführer N. 65-68.)
L., H. Seemann Nachf. 1901. VL 34 ; XII,
42; XVII, 4(1; XXII, 42 S. M. 2,00.
6686) J. Lewin sky, Tannhäuser-Erinner.:
BerlZg. N. 605.
6686a) E. Ollivier, L'Empire liberal. Recits
et Souvenirs. Paris, Garnier. 1901. XVIII,
642 S. Fr. 3,50. (Erinner, an d. erste
Pariser Tannhäuser-Aufführg.)
6686b) W. Golther, Tristan u. Isolde:
MünchenerNN. N. 140. (Berücksichtigt J.
Bedier, D. Roman v. Tristan u. Isolde.
[JBL. 1901 I 7:55.])
6686c) H. de Regnier, Le pofeme de Tristan:
Le Gaulois 1901, 28 Juin.
6686 d) H. Dettmar, Tristan u. Isolde in Paris.
Zürich, Verl. d, Zürcher Diskussionen. 4".
166 8. M. 1,20.
Bayreuth.
6687) l{ Bouyer, De Bayreuth h Beziers:
Nouvelle Revue 12, S. 403-10.
6687 a) F. (lerard, Wagner, Bayreuth and the
festival nlay«. London, Jarrold. 1901.
208 S. Sh. 3/6.
6687b) W. Golther, D. Bayreuther Festspiele
u. ihre Rückwirkung auf d. ständigen Theater:
Jugend 1901, N. 31.
0687c) C. Krebs, Bayreuth: Tag 1901, N. 309,
331, .339.
6687 d) P.Preiss, D. ästhet. Bedeutg. Bayreuths:
ML. 70, S. 852/8.
6687 e) P. Sakolowski, Bayreuther Nächte.
Gedanken e. Nibelungen. L., H. Seemann
Nachf. 1901. 74 S. M. 1,80.
6687 f) id., Rollwenzelei u. Eremitage. Bay-
reuther Stimmungen, ebda. XIV, 86 S. M.2,50.
6687g:) A. Symons, The new Bayreuth: Ac. 63,
S. 311/2.
6687h) J. de Tillet, La le9on de Bayreuth:
RPL. 16, S. 385-90, 432/5, 458-64.
66871) H. Viotta, Bayreuth 1876-1901: Gids 3,
S. 173-89.
6687 k) C. W i 1 d, Bayreuth 1902. Prakt. Hand-
buch für Festspielbesucher. Mit Beitrr. v.
W. Golther u.M. Wirth. L., Luckhardt.
IV, 12, 24, 199, 44, 32 S. Mit 45 Bildnissen.
M 2,00.
66871) The shortcomings of Bayreuth: Satur-
day-Review 92, S. 238-70.
6687 m) Bayreuth-Heft d. „Musik". B., Schuster
& Löffler. 146 S. M. 1,00.
6687 n) Bayreuth-Heft v. .Bühne u. Welt". Mit
Beitrr. v. .1. Kloss, H. Thode, F. Lorenz,
C. Droste, W. Golther, J. Kleinpaul.
(= B«&W. 3, N. 20.) B., Eisner. 40 8. Mit
Abbild. M. 0,.ö0.
Oper der Gegenwart.
Allgemeines.
6688) R. Batka, D. mod. Oper. (= 53. Ber. d.
Lese- u. Redehalle d. dtsch. Studenten in
Prag. Prag, ,Lese u. Redehalle". 91 S. M. 1,20.
6688a) L. Schmidt, Vom Opern wesen d.
Gegenw.: DMschr. 1, S. 306-11.
Einzelne Komponisten.
6689) E. Segnitz, E. d'Albert: NMusikZg.
23, N. 15/6.
6689a) K. Storck, E. d'Alberts „Improvisator" :
Musik 1, S. 1099-1103.
6690) O. Keller, K. Goldmark. L., H. See-
mann Nachf. 44 S. M. 1,00.
6691) J. Wenisch, D. Evangelimann v. W.
Kienzl. (= Opernführer N. 51.) ebda.
56 8. M. 0,50.
6692) H. Pfeilschmidt, Humperdincks Dom-
röschen: Musik 2, S. 355/6.
6692 a) H. Pohl, Humperdincks .Domröschen" :
ZInternatMusikGea. 4. 8. 118-22.
6692 b) A. Meyer- Rein ach, Schillings Pfeifer-
tag: ib. 8. 60/2.
6693) P. Riesenfeld, R. Strauss: N&S. 103,
S. 237-66.
6693a) E. Urban, R. Strauss. (= Mod. Essays
N. 4.) B., Gose & TetzlafE. IWI. 37 S, M.0,50.
6693 b) id , Strauss contra Wagner. B., Schuster
& Löffler. 95 S. M. 1,00.
166
IV, 4 a. Geschichte der Oper.
6693c-6702a
6693c) E. Strauss, Feuersnot (Aufführg.).
i[J. Korngold: Zukunft 38, -S. 285/8; E.
Urban: Musik 1,8. 417-2U;P. Zschorlich:
Zeit«. 2, N. 6.]|
6693 d) H. Krabbo, D. „Feuersnot" v. Strauss
e. alte Sage vom Zauberer Virgil : VossZgB.
N. 45.
6693e) A. Smolian, „Feuersnot" v. R. Strauss.
(= Opernführer N. 79.) L., H. Seemann
Nachf. 33 S. M. 0,50.
6694) L. Karpath, Siegfried Wagner als Mensch
u. Künstler. L., H. Seemann Nachf. 42 S.
M. 1,00.
6695) F. Weingartner, „Orestes" (Aufführg.).
|[A. Smolian, Musik 1, S. 991/5.]|
6696) E. Deczey, H. Wolfs „Corregidor" :
Ges. 3, S. 375-80.
6696a) P. Sakolowski, D. versunkene Glocke
V. H. Zöllner! (= Opernführer N. 42.) L.,
H. Seemann Nachf. 30 S. M. 0,50.
6697) H. Zöllners Musikdrama „D. versunkene
Glocke" erläutert v. K. Wolf f. (= Hourschs
Opernführer N. 24.) Köln, Hoursch & Bech-
stedt. 18 S. M. 0,15.
Operette.
6698) H. Juncker, Operette: Freistatt 4,
S. 171/2.
6699) H. Merian, D. Operette. (= N. 65,
S. 591-600.)
6700) A. Mello, D. dtsch. Operette vor u. nach
Johann Strauss: NMusikZg. 23, S. 86/7,
99-100, 112/3.
Ballet.
6701) Marie Louise Becker, D. Tanz. L.,
H. Seemann Nachf. 4°. VIII, 219 S. Mit
Abbild. M. 10,00.
6601a) G. Weisstein', Gesch. d. Ballets. (=
N. 5766, S. 742-52.)
6601b) E. Kreowski, 100 J. Theaterballet:
NJhK. 4, S. 134-40.
6702) K. Storck, Aus d. Gesch. d. Tanzes:
VelhKlasMhh. 2, S, 625-32.
6702a) M. Kochv. Berneck, Isadora Duncan:
IllZg. 119, S. 587.
IV, 5
Didaktik,
a) Allgemeine Didaktik.
Popularphilosophie: 18. Jahrhundert: Älli/emeines N. 6703; Ch. H. Garve N. 6704; J. G. Hamann N. 6705;
Th. G. Hippel N. 6707; A. von Knigge N. 6708; J. C Lavater N. 6709; G. C. Lichtenberg N. 6722; M. Mendelsohn N. 6724;
J. Moser N. 6727; C. J. Weber N. 6729. — 19. Jahrhundert: Brnno Bauer N. 6730; J. Duboc N. 6731; E. von Hagen N. 6732;
H. von Stein N. 6733; G. Biedenkapp N. 6735; C. Hilty N. 6736; T. Pech N. 6737; 0. Spielberg N. 6737a. — Einzelne Dichter
aU Popularphilosophen (W. Busch, C. Hauptmann, R. Heymann, M. Maeterlinck) N. 6738. — Essay: W. Bölsche N. 6747;
K. 0. Erdraann N. 6763; W. Rathenau N. 6754; A. Svoboda N. 6756. — Aphorismen N. 6760. — Weltanschauung: All-
gemeines (Plato, G. Brnno) N. 6768. — Moderne Weltanschauung N. 6773. — Darwinismus und Monismus (E. Haeckel) N. 6779.
— Neue Welterkenntnis (J. Hart) N. 6793. — Deutsche Weltanschauung N. 6797. — Wotanismus nnd Sonnenreligion N. 6800.
— Katholische Weltanschauung N. 6802. — Religiöse nnd ethische Strömungen: 18. Jahrhundert (Aufklärung,
Mystiker, Rosenkrenzer) N, 6803. — 19. Jahrhundert: Allgemeines N. 6809. — Wesen des Christentums N. 6816. — Ultra-
raontanismus N. 6827. — Reformkatholizismus (A. Ehrhard) N. 6837. — „Los von Rora"-Bewegung N. 6852. — Protestan-
tismus N. 6859. — Geheimwissenschaften: Allgemeines N. 6862; Freimaurerei N. 6863; Theosophie N. 6867; Ocoultismns
nnd Spiritismus (C du Prel) N. 6869. — Ethische Bewegung N. 6875. — Friedensbewegung N. 6879. — Wesen, Wand-
lungen und Beziehungen der Kultur: Allgemeines: N. 6881; historische Darstellungen (Th. Ziegler) N. 6893. — Das
Jahrhundert des Kindes N. 6896. — Nationalismus N. 6898. — Rassenproblem: Allgemeines N. 6906; Graf J. A. de Gobinean
N. 6912; H. St. Chamberlain N. 6919; H. Driesmans N. 6928. — Judenfrage und Zionismus N. 6930. — Sociale Strömungen:
Socialismns und Arbeiterbewegung N. 6951. — Franenfrage: Allgemeines N. 6958; Franenbildung N. 6977; Einzelne Persönlich-
keiten (Elise von der Recke, Johanna Kinkel, Maria Baschkirzew, Ellen Key, Malwida von Meysenbug, Auguste Schmidt, Kaiserin
Augusta) N. 6979. — Volkserzieher: Friedrich der Grosse N. 6994; E. M. Arndt N. 6996; F. L. Jahn N. 6997. — Neuere
Zeit: M. von Egidy N. 7C04; W. Förster N. 7006; P. von Gizycki N. 7008; G. Jäger N. 7009; P. de Lagarde N. 7010; F. Nau-
mann N. 7011; P. K. Rosegger N. 7014; A. Klaar N. 7019; R. Todt N. 7020; R. Wagner N. 7021; J. H. Wiehern N. 7022. — Aus-
land: Th. Carlyle N. 7023; R. W. Emerson N. 7026; W. Morris N. 7028; J. Ruskin N. 7030; L. Tolstoi N. 7038. - Journalisten
nnd Publizisten: Allgemeines N. 7060; L. Benzler N. 7062; L. Berg N. 7063; H. Beta N. 7064; E. Brinkraeier N. 7065;
8. Brunner N. 7066; K. E. Jaicke N. 7067; J. E. Jörg N. 7068; W. Lauser N. 7070; H Merian N. 7071; A. Neidhardt
N. 7075; R. Reitzel N. 7076; C. Rössler N. 7077; C. Saenger N. 7079; Sigl N. 7080; M. Wittich N. 7081. — Polititiker:
Zeit der Befreiungskriege: Graf Hertzberg N. 7083; Friedr. von Gentz N. 7084; K. A. Fürst von Hardenberg N. 7088; Freiherr
von Stein N. 7089; K. A. Varnhagen von Ense N. 7091. - Neuere Zeit: Allgemeines (Nationalverein) N. 7092. — Einzolne Persön-
lichkeiten: 0. Bahr N. 7094; L. Bumberger N. 7095; R. von Benningsen N. 7096; Th. von Bernhardi N. 7104: 0. Fürst
von Bismarck N. 7107; L. Bucher N. 7110; L. Camphausen N 7111; L von Cuny N. 7111a; H Delbrück N. 7112; F. von Eynern
N. 7112a; Pfarrer Grimmert N. 7113; Cl. Fürst Hohenlohe N. 7113a; E Lasker N. 7114; Aler Meyer N. 7115; J. von Miqnel
N. 7116; General Möring N. 7117; R. von Mohl 7118; Ed. von Simson N. 7121; R. Virchow N. 7122; F. F. Waldeck N. 7122. —
Ultramontane Politiker: E.Lieber N. 7124; H. von Mallinckrodt N. 7125; A Reichensperger N. 7126; B. von Schorlemer-Ast
N. 7128; L. Windhorst N. 7129. — Socialisten: A. Bebel N. 7130; Aug. Becker N. 7130a; F. Engels N. 7131; F. Lassalle
N. 7132; K.Marx N. 7141; B. Schönlank N. 7147. - Didaktische Belletristik (V. BlOthgen, W. Bölsche, E. G. Christaller.
Th: HerzI, F. Holländer, K. Lnsswitz, M. Morris, K. Pröll, Vera) N. 7148. — Reiselitteratur (J. G. Seume, K. Baedecker)
N. 7156. — Satirisches H. 7161. —
67O8-0744
IV, 5 a. Allgemeine Didaktik.
16?
Popiilarphllosophle :
IH. .lahrhiiiiiiert.
Ali^emeines.
0703) F. Brunetifere, L'erreur du 18« sifecle:
RDM. 10, S. 634-59.
eil. H. Garre. J. G. Ilamann.
6704) D. Jacoby, D. Frankfurter gelehrten
Anzeigen u. Ch. Garve: Euph. 9, S. 112-5.
Ö705) E. Kühn, J. G. Hamann. (= N. 7Ö,
8. 417-27.)
0706) H. Stephan, E. Ahnherr d. mod. Christen-
tums: Christi Welt. 16, S. 850/4.
Th. G. Hippel. A. von Knigge.
6707) E. Brenning, Th. G. Hippel:
MhhComeniusGes. 11, 8. 257-73.
6708)Frhr. V.Schlich t (W. Graf Baudissin),
1). selige Knigge: ZeitwienZg. N. 20.
670Sa) A. Fuurnier, Knigge u. Blumauer:
NFPr. N. 13712.
J. C. Lavater.
6709) Lavater. Denkschr. z. 100. Wiederkehr
s. Todestages. Hrsg. v. d. Stiftg. v. Schnyder
v. Wartensee. Mit Beitrr. v. G. Finaler,
G. Meyer v. Knonau, G. v. Schultheiss-
Eechberg, H. Funck, H. Maier. Zürich,
Müller. VIII, 502 8. Mit Abbild. M. 10,00.
6710) P. Beck, Lavaters Beziehungen zu
Schwaben: DiöcesanASchwaben. 20, N. 3/4.
6711) H. Escher, Lavater u. d. Büchercensur :
ZürcherTb. 25, 8. 132-45.
671'2) O. Günther, J. C. Lavater. Tagebuch
meiner Reise im Junius u. Julius 1774:
Mitt. d. dtsch. Ges. z. Erforschg d. Vater-
land. Sprache in Litt, in Leipzig 9, S. 59-136.
6713) W. Hadorn, J. C. Lavater: Libertd
Chretienne 1901, 15 D^cembre.
6714) E. V. d. Hellen, Lavaters Physiognomik:
WIDM. 92, 8. 691-701.
6715) P. D. Hess, J. C. Lavater, geschildert
V. seinem Collegenu.Nachf. 8. Hess: Zürcher-
Tb. 25, 8. 92-111.
6716) F. Luedecke, Lavater in Bremen : Brem-
Jb. 20, 8. 71-162.
6717) G. Meyer v. Knonau, E. briefl. Zu-
rechtweisung J. Müllers durch J. C. Lavater:
ZürcherTb. 25, 8. 64/9.
6718) G. V. Schulthess-Rechberg, Lavater:
RPTh. 11, S. 314-25.
6719) J. C. Lavater: D. alte Glaube 3, N. 18.
6720) Lavater u. d. Gesundbeter: Der Heide 1,
8. 221/2.
6721) Lavater als Liederdichter: MschrGK. 6,
N. 1.
G- C. Lichtenberg. M. Mendelssohn.
6722) G. C. Lichtenbergs Briefe. Her. v. A.
Leitzmann u. C. Schüddekopf. Bd. 2.
1782-89. L., Dieterich. IX, 419 8. M. 10,00.
6723) G. Ch. Lichtenberg, Aphorismen. Her.
v. A. Leitzmann. Heft 1. (= DLD. Her.
v. A. Sauer, N. 123.) B., Behr. X, 276 8.
<M. 5,00.
6724) M. Freudeuthai, Aus d. Heimat Mendels-
sohns. M. B. Wulff u. seine Familie, d. Nach-
kommen d. M. Isseries. B., Lederer. 1900.
VIII, 304 8. M. 5,00. l[Lewinski: MGWJ. 9,
8. 566/9.]|
6725) L. Qeiger, MendelsHohniaua: AZgJudent.
66, N. 47/rt.
6726) id., Elise Reimarus u. M. Mendelfwohn :
HambC^orrespB. N. 10.
J. MKser. C. J. Weber.
6727) .1. Riehemann, D. Humor in d. Werken
Justus Mosers. Osnabrück, Schöningh. 106 S.
M. 1,00.
6728) K. Mollenhauer, E. Brief J. Moesers an
Gleim: BraunschwMag. 8, 8. 106/8.
6729) Carl Jul. Weber, Demokritos oder
hinterlassene Papiere e. lachenden Philo-
sophen. Von a. Vf. d. „Briefe eines in
Deutschland reisenden Deutschen". 6 Bde.
9. Aufl. L., Verlag v. Hempels Klassiker-
Ausg. 332, 284, 284, 291, 296, 315 8.
M. 9,00.
19. Jahrhundert.
6730) M. Heinze, Bruno Bauer: ADB. 46,
8. 236/7.
6731) J. Duboc, Mein Jubiläum: Zukunft 30,
8. 278-81.
6732) E. V. Hagen, Neuer Hinweis auf d.
wissenschaftlich-litt. Arbeiten d. Philosophen
Edm. V. Hagen. B., Selbstverlag. XV, 56 8.
M. 1,00.
6733) H. St. Chamberlain, H. v. Stein, e.
Wagnerianer u. Philosoph: BayreuthBU. 25,
8. 289-314.
6734) F. Poske, H. v. Stein: DHeimat 5',
8. 385-91.
6735) G. Biedenkapp, Im Kampf gegen Hirn-
Bacillen. E. Philosophie d. kleinen Worte.
B., Gose & Tetzlaff. XVI, 162 8. M. 2,40.
6736) C. Hilty, Für schlaflose Nächte. L.,
Hinrichs. 383 8. M. 3,00.
6737) T. Pesch, 8. J. Christliche Lebensphilo-
sophie. Gedanken über religiöse Wahrheiten.
Weitern Kreisen dargeboten. 7. Aufl. Frei-
burg i. Br., Herder. 120. XV, 607 8. M.3,50.
6737a) O. Spielberg, Gedanken u. Meinungen
d. hochwohlgeboren Herrn Spielberg, Frhr.
V. Natur u. v. Gottes Gnaden sein eigner
König. St., Lutz. VIII, 256 S. M. 3,00.
Einzelne Dichter als Philosophen.
6738) W. Busch als Philosoph: Türmer 4»,
S. 102/4.
6738«) R. Presber, W. Busch der Philosoph :
LE. 4, 8. 584-91.
6739) C. Hauptmann, Unsere Wirklichkeit.
München, Callwey. 31 S. M. 1,00.
6740) R. Heymann, Astarte. Betrachtgn. über
d. Liebe. L., Dege. 86 8. M. 1,5U.
6741) M. Maeterlinck, D. begrabene Tempel.
Uebers. v. Fr. v. Oppeln-Bronikowski.
Buchschmuck v. W. MüUer-Schoenefeld. L.,
Diederichs. 230 8. M. 4,50. |[A. Drews:
PrJbb. 110, 8. 161/3.]i
6742) id., Weisheit u. Schicksal. Uebers. v. F.
V. Oppeln-Bronikowski. Buchschmuck
V. Wilh. Müller-Schönefeld. 7. Aufl. ebda.
IV, 230 8. M. 4,50.
6743) id., Der Schatz der Armen. Deutsch
von Frdr. v. Oppeln-Bronikowski. Mit
Schmuckleisten u. Initialen v. Wilh. Müller-
Schoenefeld. 2. Aufl. ebda. 170 S. M. 4,00.
6744) A. Drews, Maeterlincks Leben d. Bienen:
PrJbb. 107, 8. 447-58.
168
IV, 5 a. Allgemeine Didaktik.
6745-6785
6745) A. Frhr. v. Gleichen-Eusswurm,
Maeterlincks Weltbetrachtung: NationB. 19^
S. 682/4.
G745a) H. Meyer-Benfey, Maeterlinck. (=
N. 6815 a, S. 112-93.)
6746) Helene Eoland-Holst, M. Maeter-
linck: NZSt. 20'^ S. 631-40, 663-7L', 696-704.
6746 a) W. Schlüter, D. Gleichnisse Maeter-
lincks: Volkserzieher 6^, S. 15/6.
Essayisten.
6747) H. Bethge, W. Bölsche als Essayist:
Lotse 2, N. 1.
6748) F. Diederich, W. Bölsche: Hütte 1,
S. 716-20.
6749) L. V. Hörmann, W. Bölsche: Lechners
Mitt. 13, N. 11.
6750) J. Theodor, W. Bölsche: N&S. 100,
S. 170-85.
6751) W. Bölsche, Hinter d. Weltstadt. L.,
Diederichs. 1901. 217 S. M. 5,00. |[LCB1.
S. 1471/2; J. Ettlinger: LE. 4, S. 28-51.]|
6752) id., Vom Bazillus z. Affenmenschen.
Naturwissenschaftliche Plaudereien. 2. Aufl.
Mit Buchausstattg. v. J. V. Cissarz. ebda.
IV, 343 S. M. 4,00.
6752a) id., Von Sonnen u. Sonnenstäubchen.
Kosmische Wandergn. Mit 4 färb. u. 4
schwarzen Tafeln nach Original-Aquarellen
von E. Haeckel. B., Bondi. VIII, 422 S.
M. 6,00.
6753) K. 0. Erdmann, Alltägliches u. Neues.
Ges. Essays. 2. Ausg. L., Diederichs. IV,
320 S. M. 5,00.
6754) W. Eathenau, Impressionen. L., Hirzel.
256 S. M. 3,00. i[Cl. Shitlowski: Socialist-
Mhh. 6, S. 952/3.]|
6755) Selig, Eeflexionen zu Walther Eathenaus
Impressionen: „Höre Israel". Eine Erwiderg.
Worms, Kraenker. 24 S. M. (',75.
6756) C. Jentsch, Atheistische Ethik: Grenzb.
1, S. 161/3. (A. Svoboda, C. Vogt.)
6757) P. K. Eosegger, E. Gottloser: Zeitgeist
M'. 22. (A. Svoboda.)
6758) i d. , E. Gottloser. Gedenkbl. für A. Svoboda :
Heimgarten 16, N. 10.
6759) A. Svoboda: NMusikZg. 23, S. 183/4.
Aphorismen.
6760) Aegrisomnia. Aphorismen u. Fragmente
als Beilage zu d. Tagebuchnotizen eines
Alt-Elsässers. Strassburg, Heitz. 84 S.
M. 1,50.
6761) W. Kreiten, Allerlei Weisheit. Sprüche
u. Widersprüche. Paderborn, Schöningh.
1901. VIII, 2.^2 S. M. 2,80. |[E. M. Hamann:
ALBl. 11, S. 316/7.]|
6762) M. Messer, Ya.n6t6 d. Geistes. L., H.
Seemann Nachf. HOS. M.2,00. (Aphorismen.)
6763) E. Linde, Vom goldenen Baum. Aphoris-
men z. Kunst d.. Lebens u. d. Erziehg. L.,
Brandstetter. VIII, 134 S. M. 2,00.
6764) G. V. Oertzen, Greift nur hinein. (JBL.
1900 IV 5a : 3.) |[Grenzb. 1, S. 455/6.]|
6765) H.Oswald, Sprechendes Leuchten. Für
denkende Menschen e. Büchlein Gedanken.
B., Schuster & Löffler. 12«. 96 S. M. 1,00.
6766) W. Weigand, Zwölf Aphorismen: LE. 4,
S. 581/4.
6767) C. Schaible, Geistige Waffen. E.
Aphorismen-Lexikon. Freiburg i. B., Waetzel.
XXII, 632 S. M. 7,50.
Weltanschaunngr:
Allgemeines.
6768) O. Ziemssen, Himmelsanschauung u.
Weltanschauung. Gedanken u. Beitrr. z.
Gesch. ihrer gemeinsamen Entwickig., ihrer
Förderer u. ihrer Deuter. Gotha, Thiene-
mann. XV, 135 S. M. 2,50.
6769) O. Juliusburger, Giordano Bruno u.
d. Gegenwart. L., H. Seemann Nachf. 38 S.
M. 0,75.
6770) W. Windelband, Plato. St., Frommann.
191 S. M. 2,50. |[M. Hoffmann: ZGymn.
54, S. 722/7.]| (Einwirkung auf d. mod.
Weltanschauung.)
6771) H. Lincke, Die in d. letzten 10 Jahren
durch dtsch. Bücher erfolgte Wandig.
unserer Weltanschauung: BUBücherfreunde.
2, S. 320/2.
6772) E. Wolfsdorf, Auf d. Grenze zweier
Weltanschauungen. H Jahresabschlussbe-
trachtg. Bamberg, Handelsdruckerei. 60 S.
M. 0,20.
Moderne Weltanscliauungr.
6773) L. Weber, D. unchristl. u. antichristl.
Weltanschauungen d. Gegenw. (= N. 78,
S. 549-55.)
6774) E. Felden, Christentum u. mod. Welt-
anschauung: DPBl. 35, S. 266/8.
6775) W. Brückner, Christentum u. mod.
Weltanschauung. Wiesbaden, Behrend. 40 S.
M. 0,60
6776) H. Danneil, Im Kampf um eine Welt-
anschauung: TglEsB. N. 30/1.
6777) A Bonus, Vom Kampf um d . Weltansch . :
Christi Welt. 16, S. 248-51. (B. Wille.)
6778) K. H. Strobl, D. Weltansch. der Moderne.
L., H. Seemann Nachf. 50 S. M. 1,00.
6778a) B. Vetter, D. mod. Weltanschauung
u. d. Mensch. 6 Vortrr. Mit e Vorwort v.
E. Haeckel. 4. Aufl. Jena, Fischer. XIII,
144 S. M. 2,00.
Darwinimus und Monismus.
6779) A. Dodel, Moses als Darwin? E. Schul-
frage. Allen Freunden d. Wahrheit z. Nach-
denken vorgelegt. 7. Aufl. St., Dietz. VIII,
165 S. M. 1,00.
6780) E. Dennert, Vom Sterbelager d. Dar-
winismus. E. Bericht. St., Kielmann. 83 S.
M. 1,50.
6781 )E. Haeckel, Monismus als Band zwischen
Eeligion u. Wissensch. (= id., Gemein-
versiändl. Vortrr. u. Abhh. [Bonn, Strauss.
2 Bde. IX, 420 S ; XII, 382 S. Mit Abbild.
M. 12,00.] Bd. 1, S. 281-344.)
6781a) id., Vernünftige Weltanschauung.
(= N. 6781. Bd. 2, S. 325-58.)
6782) id.. Die Welträtsel. Gemeinverstäudl.
Studien über monistische Philosophie. 8. Aufl.
Bonn, Strauss. X, 473 S. M. 8,00.
6783) E. Dennert, D. Wahrheit über E. Haeckel
u. seine , Welträtsel". Nach dem Urteil seiner
Fachgenossen beleuchtet. Halle, Müller.
VII, 143 S. M. 1,50.
6784) K. Harraeus, Zwei Evangelien d. Monis-
mus: D. F. Strauss „Alter u. neuer Glaube"
und Haeckels „Welträtsel" verglichen u.
beleuchtet. St., Belser. 48 S. M. 0,ö0.
6785) F. Gerber, Z. monist. Sittenlehre E.
Haeckels: ProtestMhh. 6, S. 130-47.
«786-67a7
tV, 5a. Allgemeine Didaktik.
im
«786) F. Brand, E. Haeckel u. d. relig. Reform:
Ü Worte. '22, S. 49-f)7.
67S7) A. Müller, Scheinchristent. u. Haeckels
Welträtsel. Dias. Jena. 105 S.
6788) A. Rüscher, Göttliche Notwendigkeits-
Weltansch., Teleologie, mechanische Natur-
ansicht u. Gottesidee mit bes. Berücksichtig.
V. K. Haeckel, W. Wundt, H. Lotze, Th.
Fechner. Zürich, A. Müller. •)4 S. M. 1,60.
6789) R. Steiner, Monismus u. Theosophie:
PsychKtud. 29, 8. 750/7.
6790) 1). niod. Evolutionismus: D. alte Glaube 7,
N. 4/;».
6791) F. A. Kern wart, D. niateriali.stische Welt-
anschauung — ein überwundener Standpunkt.
L., .Jaeger. VIII, !>6 S M. l,f)0.
6792) 1). antimaterialist. Bewegung d. Gegenw.:
DAdelsbl. 20, S. 519-21, 537/8, 553/5, 568/9,
584/9, HUO/2, 616/7.
Neue Welierkeiintnis.
6793) Jul. Hart, Zukunftsland. Im Kampf um
e. Weltansch. Bd. 2. D. neue Welterkennt-
nis. L., Diederichs. V, 324 S. M. 5.00. |[R.
M. Meyer: DLZ. 23, S. 715/8.j|
6794) G. Landauer, D. neue Welterkenntnis:
Kultur (Köln) 1, S. 607-17.
6795) F. Lienhard, Harts Verwandlungsphilo-
sophie: LE. 4, S. 1179-82.
6796) J. Sittard, E Dichterphilosoph: Hamb-
CorrespB. N. 19. (J. Hart.)
Deutsche Weltanschauung.
6797) O. Leixner, Ueberflüssige Herzenser-
gieasungen e. Ungläubigen. Betrachtungen
aus dtsch. Weltanschaug. 2 Aufl. B., Janke.
285 S. M. 4,00. |[ALB1. 11, S. 103/5.]|
6798) E. Wachler, Ueber d. Zukunft d. dtsch.
Glaubens. B., Gose & Tetzlaff . 19 S. M. 0,30.
(Aus: DZschr.)
6799) W. H e n 1 8 c h e 1 , Varuna. E. Welt- u. Ge-
schieh tsbetrachtg. vom Standpunkt d. Ariers.
Bd. 2. L., Fritsch. 199 S. M. 2,40. |[K. H.
Strobl: Ges. 3. S. 141/3; LCBl. S. 1357/8.]|
6800) J. Seeber, D.Wodan-Religion: KulturW.
4, S. 19-34.
6801) F. Lienhard, Sonnenreligion: Türmer
4», S. 248-53.
Katholische Weltanschauung.
6802) J. B. S ei denb erger, Grundlinien ide-
aler Weltanschauung; aus Otto Willmanns
, Geschichte des Idealismus" u. seiner , Di-
daktik" zusammengestellt. Braunschweig,
Vieweg & Sohn. VIII, 300 S. M. 3,00.
Religiöse und ethische Strömungen:
18. Jahrhundert.
6803) E. Müller, D. weibl. Element im schwäb.
Aftermysticismus am Ausgang d. 18. Jh.:
AugsbPostZgB. 1901, N. 54.
6804) L. Keller, D. Gottesfreunde, d. , Deutsche
Theologie* u. d. Rosenkreuzer: MhhCome-
niusGes. 11, S. 145.
6805) 0. Mirbt, Lichtfreunde: RPTh. 11,
5. 465-74. (Freie protest. Gemeinden.)
6806) K. Krükl, Leben u. Werke d. elsäss.
Schriftstellers A. v. Klein. E. Beitr. z
Gesch. d. Aufklärung in d. Pfalz. Strass-
burg, d'Oleire. X, 219, XXXI S. M. 3,60.
Jahresberichte ffir neuere dentsehe Littaratorgesohichte.
6807) J.Falk, Schriften. Bd.1. L.Steffen. 368.
6808) G. Krüger, Frau v. Krüdener: RPTh.
11, 8. 146-öÜ.
19. Jahrhundert:
Allgemeines.
6S09) P. Göhrc, i). Kirche im 19. Jh. (—
Am Ende d. Jh. Bd. 5.) B., Edeiheim.
63 S. M. 0,30.
6810) J. Silbernagl, D. kirchenpolit. u. relig.
Zustände im 19. Jh. Landshut, Krüll. 1901.
VI. 467 8. M. 6.00. |[A. Koch: ALBL
11, S. 97/9.]|
6811) L. We b e r , D. Entwickig. d. dtsch. -evangel.
Christent. im 19. Jh. (= N. 78, S. 487-94.)
6812) M. V. Nathusius, Z. relig. Beweg.:
KonsMschr. 59, S. 1082/4.
8818) Zimmer, D. religiöse Beweg.: Tag N. 549.
6814) A. Sabatier, La religion et la culture
moderne: RChr. 15, S. 307/9.
6815) R. Eucken, D. moderne Mensch u. d.
Religion: NDRs. 13, 8. 673-82.
6815a) H. Meyer-Benfey, Mod. Religion.
L., Diederichs. IV, 194 8. M. 3,00.
Wesen des Christentums.
6816) R. Steiner, Das Christentum als mystische
Tatsache. B., Schwetschke & Sohn. VII,
141 8. M. 2,50.
6817) C. Braig, Geist u. Wesen d. Christen-
tums. (= Festschr. d. Albrech ts-Ludwigs-
Univ. in Freiburg [Freiburg, Wagner], 8.
13-62.)
6818) E. Pfennigsdorf, Christentum u. Philo-
sophie d. Gegenw.: ThRs. 5, S. 1-10, 41-50.
6819) J. Kaftan, D. Wesen d. Christentums:
Deutschland 1, S. 313-35.
6820) Th. Beyer, Die von Harnack, Egidy u.
d. ethischen Ges. auf d. christlichen Glau-
ben gemachten Angriffe vor dem Richter-
stuhle der heil. Schrift. 3. Aufl. Braun-
schweig, Wollermann. 88 8. M. 0,75.
6820a) M. v. Nathusius, Harnack, Cremer,
Seeberg über d. Wesen d. Christentum«:
KonsMschr. 59, S. 1 198-1206.
6821) J. Neuland, D. Religion d. Gebildeten.
Harnacks Wesen d. Christent. beleuchtet.
Riga, Jonck & Poliewsky. SOS. M. 1,20.
6822) E. Rolffs, Harnacks Wesen d. Christent.
u. d. relig. Strömungen d. Gegenw. L.,
Hinrichs. 64 S. M. 0,80.
6823) E. Fo erster, D. Christent. d. Zeitge-
nossen. Tübingen, Mohr. IV, 96 S. M. 1,50.
(Aus ZThK.)
6824) K. Trost, D. Freiheit d. Christenmenschen:
PrJbb. 108, S. 232-46.
6825) A. Kalthoff, D. Christus -Problem.
Grundlinien zu e. Socialtheologie. L., Die-
derichs. IV, 88 S. M. 2,00.
6826) L. E. Pfennigsdorf, Christus im mo-
dernen Geistesleben. Christi. Einführung in
die Geisteswelt der Gegenwart. D. gebil-
deten Jugend u. ihren Freunden dargeboten.
6. verm. u. verb. Aufl. Schwerin, Bahn.
XVI, 335 8. M. 4,20. i[E. Thrändorf:
ZPhP. 9, 8. 528-30.]i
Ultramontanismus.
6827) C. Mirbt, D. Ultramontaniamus im 19.
Jh. (= Flugschrr. d. Evang. Bunde« N. 204.)
L., C. Braun. 18 8. M. 0,20.
XIII. 22
170
IV, 5 a. Allgemeine Didaktik.
6828-6867
6828) R. V. Nostitz-Rieneck, Weltkirche u.
Weltkultur: StML. 62, S. 1-18.
6829) P. Graf v. Hoensbroech, D. Papst-
tum in seiner social-kulturellen Wirksamkeit.
Bd. 2. D. ultramontane Moral. L., Breitkopf
& Härtel. XXI, 621 S. M. 12,00.
6830) id., D. kathol. Kritik über mein Werk
,Das Papsttum in seiner social-kulturellen
Wirksamkeit". E. Beitr. z. Charakteristik d.
Ultramontanismus, ebda. ö8 S. M. 1,50.
6831) H. Cardanus, Graf P. Hoensbroech:
HPBll. 127, S. 175-90.
6832) Y. Guyot, D. sociale u. politische
Bilanz d. röm. Kirche. Dtsch. Uebersetzg.
Frankfurt a. M., Neuer Frankf. Verlag. XVI,
181 S. M. 3,20.
6833) A. Böhtlingk, Auf d. Fahrt nach Ca-
nossa. E, Gespräch in d. Eisenbahn, ebda.
53 S. M. 0,60.
6834) M. Lenz, Römischer Glaube u. freie
Wissensch. B., Walther. 32 S. M. 0,50.
6835) M. Max, D. Fall Lenz: HPBll. 129,
S. 81-104.
6836) P.Majunke, Gesch. d. .Kulturkampfes"
in Preussen -Deutschland. 2. Aufl. Volks-
ausg. Paderborn, Schöningh. IV, 286 S.
M. 1,80.
Reformkatholicisnius.
6837) A. Ehrhard, D. Katholicismus u. d. 20.
Jh. im Lichte d. kirchl. Entwickig. d. Neuzeit.
9. Aufl. St., Roth. XVI, 452 S. M. 5,00.
|[K. Hoeber: AkMBll. 14, S. 101/5; C.
Mirbt: ThLZ. 27, S. 308-15; H. Schell:
DLZ. 23, S. 581/7; P. Schanz: LRs. 28,
S. 145/7, 375/6; J. Hirn: KulturW. 3, N. 3;
G. Fittbogen: DPBl. 35, S. 268-70; Grenzb.
3, S. 20-30.]|
6838) id., Liberaler Katholicismus? E. Wort
an meine Kritiker, ebda. XVI, 3J9 S. M.3,20.
6839) A. Egger, Z. Stellung d. Katholicismus
im 20. Jh. 2. Aufl. Freiburg, Herder. V,
142 S. M. 1,20.
6840) L. K. Goetz, D. Katholicismus u. d. 20.
Jh.: PrJbb. 108, S. 41-87.
6841) H. Grisar, Das MA. einst u. jetzt:
HPBll. 129, S. 737-71, 821-69. (Berück-
sichtigt A. Ehrhard.)
6842) M. Hofmann, D. Katholicismus im 20.
Jh. nach A. Ehrhard. Innsbruck, Rauch.
26 S. M. 0,30.
6843) M. Glossner, Katholicismus u. mod.
Kultur. E. Antwort auf Herrn A. Ehrhards
Reformschriften. Wien, St. Norbertus. 73
S. M. 1,00.
6844) F. Jodl, Gedanken über Reformkatholi-
cismus. Frankfurt a. M., Neuer Frankf.
Verlag. 24 S. M. 0,50. (Mit Berücksich-
tigung V. A. Ehrhard.)
6845) Th. G. Marsaryk, Kath. Liberalismus:
Zeitw. 30, S. 18J/4.
6846) Voces catholicae. Catholicism versus
ultramontanism: ContempR. 82, S. 776-807.
6847) G. Weber, Katholicismus u. mod. Kultur:
Kath. 25, S. 429-71. (Vgl. auch H. Koch:
HPBll. 129, S. 39-60.)
6848) Reformkatholicismus: ib. S. 133-47.
6849) Kath. Reformer: AkMBll. 14, S. 207-12,
23.5/8.
6850) F. Korum, D. relig. Bestrebungen d.
Gegenw. innerhalb d. kath. Kirche. Hirten-
brief V. 28. Jan 1902. Trier, Paulinus-
Druckerei. 32 S. M. 0,30.
6851) J. Werner, Mod. Katholicismus: ThRs.
5, S. 245-64, 377-96, 415-26. (Besprechungen.)
Los Ton Bom-Bewegung.
6852) W. Vielhaber, Reform u. Fortentwickel,
d. dtsch. Los von Rom-Beweg. : DZschr. 15,
S. 205-11.
6853) Ludovicus, Los von Rom-Beweg. in
Böhmen: ib. S. 65-71.
6854) E. Tischhauser, D. Los von Rom-Be-
wegung in Böhmen u. Steiermark. Ihre
polit. u. religiöse Entwickig. Basel, Kober.
52 S. M. 40,00.
6865) J. Loserth, Gesch. d. Los von Rom-
Beweg. in Oesterreich: NFPr. 13. Okt.
6856) F. W. Dibelius, D. Stand d. evangel.
Beweg, in Oesterreich: Pastoralbll. für Ho-
miletik. 44, S. 409-14. (Vgl. auch Christl-
Welt 6. N. 6, 19.)
6857) Z. Uebertrittsbewegung: Evang. Kirchen-
Zg. Oesterreichs 19, S. 193/4, 225/6, 258-61,
290/2, 323.
6858) Vom Katholicismus z. Protestantismus.
Briefe e. Katholiken an e. kath. Geistlichen.
B., Walther. 61 S. M. 1,00.
Protestantismus.
•
6859) D. Protestantismus am Ende des 19. Jh.
in Wort und Bild. Her. v. C. Wercks-
hagen. Bd. 2. B., Verlag Wartburg. 4".
VIII, 1221 S. Mit Abbild. M. 30,00.
6860) Ph. Huppert, D. dtsch. Protestantismus
zu Beginn des 20. Jahrh. nach protestant.
Zeugnissen dargestellt. 3. Aufl. Köln,
Bachern. 180 S. M. 2,00.
6861) Fs., D. „Superiorität" d. Protestantismus:
HPBll. 129, S. 264-79, 333/4, 505-16, 563-77,
790-Ö09; 130, S. 118-34, 192-202, 260-75.
Geheim Wissenschaften :
Allgemeines.
6862) G. Schuster, D. geheimen Gesellschaften,
Verbindungen u. Orden. In 12 Lfgn. L.,
Leibing. h. 5 Bogen, a M. 1,00.
Freimaurerei.
6863) J. G. Finde 1, Grundlinien d. Geschichte
u. Wirksamkeit der Freimaurerei. Eine Hand-
reichg. für Freimaurer u. Maurer. L., Findel.
VIII, 86 S. M. 1,50.
6863a) J. B. Kerning, Leben u. Schriften.
Bd. 1. Heft 1/4. Lorch, Rohm. 96 S. M.
0,80. (Enthält: G. Buchner, J. B. Ker-
ning; u. J. B. Kerning, Geschichti. Ueber-
blick über die Freimaurerei.)
6864) Das Wort. Organ d. Illuminaten-Ordens.
Her. : L. Engel. 9. .Tahrg. Dresden, Engel.
12 Nummern k 2Va Bogen. M. 6,00.
6865) E. Krueckemeyer. D. Illuminatenorden.
E. Beitr. zur Gesch. der Freimaurerei. (==
Volksaufklärung Bd. 49-50.) Warnsdorf,
Opitz. 16». 76 S. M. 0,16.
6866) Mitteilung über Ziele u. Zwecke d. Frei-
maurerbundes. Aufgestellt v. d. Grosslogen
V. Hamburg, Bayreuth u. Frankfurt. 2. Aufl.
Ulm, Kerler. 14 S. M. 0,30.
Theosophie.
6867) H.Rudolph,D.,Theosoph. Gesellschaft",
ihr Zweck u. ihre Verfassung. (= Geheim-
«S«8-6912
IV, 5 a. Allgemeine Didaktik.
171
wissensch. Vortrr. Her. v. A. Weber, N. 2.)
L., TheoBoph. Centralbuchb. 34 S. M. 0,.m
6868) J. Steinbeck, Grundgedanken d. mod.
Theosophie: KonsMschr. 59, 8. 1074-82.
Occiiltismns and Spirltlsmas.
6869) J. Becker, Aberglaube u. Mvstik im 19.
Jh. (= Am Anfang des Jahrhunderts N. 14.)
B., Edelheim. ü3 S. M. 0,.{0.
6869 a) G. L. Dank mar, Geistige u. sociale
Strömungen im modernen Occultismus :
PsvchStud. 29, i(X)-l 1,457-65, 521/9, 585-96,
649-f)9, 7i;5-21.
6869b) 0. Henne am Rhyn, 1). Occultismus:
Tag 1901, N. 75.
6870) N. Müller, Irrtum u. Wahrheitim Spiri-
tismus. L., Günther. 53 S. M. 0,50.
6871) G. C. Wittig, Gesch. d. Spiritist. Beweg,
in Deutschland: ZXcnologie. 2, S. 176/8.
6872) Allerlei Neues über d. Spiritismus: Gaca
38, S. 236-44.
6873) M. Greif, C. du Prel: Ges. 2, S. 34/6.
6873a) W. Kuhaupt, C. du Prel: SpiritistRs.
9, S. 146/8.
6874) Zu A. N. Aksakows 70. Geburtstag:
PsychStud. 29, 393/6.
Ethische Bewegung.
6875) M. Kronenberg, D. ethische Beweg.:
Tag 1901, N. 475.
6876) Eth. Kultur u. sociale Frage: EthKultur.
10, S. 265/6.
6877) L. Brentano, Ethik u. Volkswirtschaft
in d. Gesch. 2. Aufl. ßektoratsrede. Mün-
chen, Reinhardt. 38 S. M. 1,00.
6878) F. Staundinger, Die zehn Gebote im
Lichte moderner Ethik. Vortr. Darmstadt,
Saeng. 35 8. M. 0,50.
Friedensbewegung.
6879) D. Friedenswarte. Zeitschr. für Internat.
Verständigung. Her.v.A. H. Fried. Jahrg. 4.
B., Fried. 24 Nummern ä Va Bogen. M. 1,50.
6880) R. Mulot, D. Friedensbeweg.» ihre ge-
schieht!. Entwickel. u. d. Stellung d. Christen
zu ihr. (= Zeitfragen d. christl. Volkslebens
N. 205.) St., Belser. 52 S. M. 0,80.
Wesen, Wandinngen nnd Beziehnngen der
Knltnr.
Allgemeines.
6881) Th. Achelis, Kulturwissenschaft: Zu-
kunft 41, S. 502/7.
6882) R.v.Kralik, Kulturideale :KulturW. 3, N.5.
6883) L. Fink, D. Kultur als Begleiterin d.
Weltgesch.: Natur u. Glaube 5, 8. 354-64.
6884) .\. A. Naaf. Wandlgn. d. mod. Kultur-
lebens: Heimgarton 16, S. 842/6.
6885) G. Biedenkapp, Alte u. neue Kultur:
HambNachrB. N. 36.
6886) J. Geffcken, Griech. Kultur in d. mo-
dernen: Grenzb. 4, S. 713-20.
6887) G. Schief 1er, D. Kaiser, die neue Kultur
u. dtsch. EinzeLitaaten. Hamburg, Janssen.
30 S. U. 0,60.
6888) P. Hoyer, Exakte Wissenschaf t u. Kultur:
MschrHSch. 1, S. 685-92.
6889) J. Zeit 1er, Taine u. d. Kulturgeach. :
PhilosStud. 20, S. 670-712.
6890) S. Simchowitz, Kultur u. Bildung:
Kultur (Köln) 1, S. 1/5.
6891) F. Lienhard, Persönlichkeit u. Kaltar:
DMschr. 1. N. 4.
6892) W. Hellpach (E.Gystrow). Nenrontit
u. Kultur. B , Rade. V, 240 8. BL 2,50.
Historische Darstellnngen.
6893) Helene Ziegler, £. Antiromantiker:
Volkserzieher 6, 8. 44/5. (Th. Ziea^ler, Gei-
stige und sociale StrOmungen d. 19. Jh.
JBL. 1899 IV 5a: 74.)
6894) A. Stöcker, Offner Brief an Th. Ziegler:
DEKZ. 15, 8. 342/3. (Gegen d. .Geistigen
u. social, Strömungen d. 19. Jh.")
6895) E. Seraphim, Im neuen Jh. Baltische
Rückblicke u. Ausblicke. Riga, Jonck &
Poliewski. 63 S. M. 1,.50.
Das Jahrhundert des Kindes.
6896) Ellen Key, D. Jh. des Kindes. Uebera.
v.F. Maro. B., Fischer. XI, .391 S. M. 4,00,
|[Käthe Schirrmacher: LE. 4, S. 1467/8.]!
(Aus: NDRa.)
6897) Seim a Heine, E. Profetenbuch: Zeit''.
31, S. 182/3. (Ellen Key.)
6897a) F. Poppenberg, D. Jh. d. Kindes
u. d. Kinder d. Jh.: NDRa. 13, 8. 891/5.
Nationalismus.
6898) A. Kirchhoff, Wiis ist national? Vortr.
Her. V. A. Funke. Halle, Gebauer-
Schwetschke. 44 8. M. 0,80.
6899) H.Richert,D. Nationalgef üb 1 als psycho-
log. Problem: PrJbb. 108, S. 193-213.
6900) L. Gumplowicz, Nationalismus u. Inter-
nationalismus. (= Am Ende d. Jh. N. 7.)
B., Edelheim. 56 S. M. 0,30.
6901) L. Gurlitt, D. Deutsche u. sein Vater-
land. Politisch-pädagog. Betrachtungen e. Mo-
dernen. B., Wiegandt & Grieben. VI, 134 8.
M. 1,20.
6902) Was ist d. Deutschen Vaterland? Kultur
(Köln) 1, S. 562/8. (L. Gurlitt.)
6903) W. Sombart, D. dtsch. Volkstum in s.
Bedeutg. für Deutschlands Wirtschaftsleben :
Deutschland 1, S. 80-90, 225-35.
6904) Pan-Germanism.: QuR. 196, 8. 152-75.
(F. Bley, E. Hasse.)
690.5) H. Graevell, D. arische Gedanke:
BayreuthBU. 25, 8. 235-50.
Rassenproblem;
Allgemeines.
6906) P. Ernst, D. Rassenproblem: BerlTBl.
N. 3.
6907) Th. Achelis, Z. Ra-ssenpsychologie:
Geg. 61, S. 131/3.
6908) F*. Hertz, Moderne Rassentheorien:
SocialistMhh. 6, S. 876-83, 962-71.
6909) E. V. Zenker, Z. Rassenf rage: Geg. 62,
N. 50, 52.
6910) S. R. Steinmetz, D. erbliche Rassen- u.
Volkscharakter: WSTh. 26, 8. 77-126.
6911) J. G. Vogt, D. bist. Bedeutung d.
natürl. Rassenanlagen: Politisch -anthropo-
logische Revue 1, S. 165-81.
J. A. Graf de Gobineao.
6912) Graf J. A. Gobineau, Versuch über d.
Ungleichheit d. Menschenrassen. Deutsche
22*
172
IV, 5 a. Allgemeine Didaktik.
6913-6957
Ausg. V. L. Schemann. Bd. 1. 2. Aufl.
St., Frommann, XXXVI, 290 S. M. 3,50.
6913) O. Hötzsch, Altes u. Neues v. Gobineau:
AkBll. 17, S. 395/6.
6914) K. Jentsch, Gobineaus Rassen theorie :
Zeitw. 29, S. 134/5.
6915) P. Kleinecke, Gobineaus Rassenphilo-
sophie. B., Walther. 81 S. M. 1,50. |[0.
Weissenfeis: LCBl. S. 651/2.]i
6916) E. Kretzer, Gobineaus Problem u.
seine Hypothesen: Ges. 1, S. 201-11, 333-48.
6917) L. Schemann, Gobineau u. d. Gobineau-
Vereinigung: BayreuthBll. 25, N. 5/6. (Bei-
lage.)
6918) L. Wilser, Gobineau u. seine Rassen-
lehre: Politisch -anthropologische Revue 1,
N. 8.
H. St. Chamberlain.
6919) H. St. Chamberlain, D. Grundlagen d.
19. Jh. 4. Aufl. 2 Bde. München, Bruck-
mann. CVI, 1055 S. M. 18,00.
6919 a) id., Dilettantismus, Rasse, Monotheismus,
.' Rom. (= Vorwort zu N. 6919.) ebda. 80 S.
M. 1,00.
6920) M. Acher, H. St. Chamberlain: Ost u.
West 2, S. 795-804.
6921) A.Eckstein, Chamberlain als Erzieher:
AZgJudent. 66, N. 28.
6922) A. Englert, D. Geschichtsphilosoph
Chamberlain: Kath. 27, S. 361/3.
6923) M. Schwann, H. St. Chamberlain u.
d. Rechtswissensch. : DJuristenZg. 7, S. 513/5.
6924) S. Saenger, Chamberlain als Erzieher:
Zukunft 40, S. 57-71, 104-12.
6925) M. Schwann, Chamberlains antisemit.
Tendenz: Mitt. d. Ver. z. Abwehr d. Anti-
semitismus. 12, S. 105/8.
6926) K. v.Strantz, Nachträgliches zu Chamber-
lains „Grundlagen": Geg. 61, S. 700/1.
6927) H. St. Chamberlain: ZPPh. 9, S. 72.
H. Driesnians.
6928) H. Driesmans, D. Keltentum in d. euro-
päischen Blutmischung. Eine Kulturgesch.
d. Rasseninstinkte. 2 Bde. L., Diederichs.
253 S.; 220 S. k M. 4,00. |[Th. Achelis:
LE. 4, S. 1 725/7.] I
6928a) id., Rassen. Milieu. (= Kulturprobleme.
Her. V. L. Berg. Bd. 4.) B., Rade. X, 255 S.
M. 2,00.
6929) E. Platzhof fe-Lejeune, H. Dries-
mans: Ges. 4, S. 353-62.
Jndenfrage. (Antisemitismus.)
6930) M. Muret, L'Esprit juif. Paris, Perrin.
320 S. Fr. 3,50. (H. Heine, B. Spinoza,
K. Marx, G. Brandes, M. Nordau.)
6931) E. Platzhof f-Lejeune, Vom jüdischen
Geist: NationB. 19, S. 102/5.
6932) M. Güdemann, D.Judentum in seinen
Grundzügen und nach seinen geschichtl.
Grundlagen dargestellt. 2. Aufl. Wien,
Löwit. IV, 107 S. M. 3,00.
6933) S. Bernfeld, D. Judent. u. seine Gesch.:
Ost u. West 2, S. 85-92.
6934) W. Reichenau, Judentum u. Deutsch-
tum. Ueber d. Einfluss der jüdischen auf d.
dtsch. materielle u. besonders höhere Kultur.
St., Süddeutsche Verlagsbuchh. III, 32 S.
M. 0,50.
6935) M. Schreiner, D. jüngsten Urteile über
d. Judent. Krit. untersucht. B., Cronbach.
X, 184 S. M. 4,00.
6936) W. Wendland, D. Juden u. d. Nationalis-
mus: AkBll. 17, S. 305/8.
6937) D. modernen Juden u. d. sociale Frage:
HPBll. 130, S. 743-52.
6938) J. Gaulke, D. Judenfrage als Wirtschaf ts-
u. Rassenproblem: Geg. 62, N. 37.
6939) M. Ach er, Lösungen d. Judenfrage:
Ost u. West 2, S 861-70.
6940) N. Samter, Berliner Judentaufen: ib.
78.3/6, 811-20.
6941) M. Ach er, Antisemitismus: ib. S. 517-26.
6942) P. Rieger, Antisemitismus u. Wissensch.:
Im dtsch. Reich 8, S. 337-42, 473-80.
6943) F. Schach, D. Bilanz d. Antisemitismus:
Mitt. d. Ver. z. Abwehr d. Antisemitismus
12, S. 390/2, 394/5, 401/3.
6944) id., E. Philosoph d. Wahnsinns (M.
Bewer): ib. S. 237/8, 245/7.
Zionismus.
6945) Th. Herzl, D. Judenstaat. Versuch
e. modernen Lösung der Judenfrage. 5. Aufl.
Brunn, Verlag d. „Jüdischen Volksstimme ".
86 S. M. 1,00.
6946) M. Acher, Jüd. Renaissancebeweg.: Ost
u. West 2, S. 578-84.
6947) R. Bieling, Vom Zionismus: Nathanael
18, S. 8-20.
6948) B. Feiwel, Strömungen im Zionismus:
Ost u. West 2, S. 687-94.
6949) Ben-Israel, D. Zionismus: Zeit B. 1^,
S. 614/9.
6950) Neu-Judäa. Entwurf z. Wiederaufbau e.
selbständ. jüd. Reiches v. C. L. H. 2. Aufl.
Als Beitrag zur Vorgesch. d. Zionismus her.
V. Heinr. Loewe. B., Verlag „Jüd. Rund-
schau\ VIII, 23 S. M. 0,60.
Socialismus.
6951) A. Bebel, Die Frau u. d. Socialismus.
34. verb. u. mit neuen Materialien versehene
Aufl. St., Dietz. XXIV, 476 S. M. 2,00.
6951a) V, Capitaine, Z. Gesch. d. Socialismus
u. d. Socialdemokratie. (= Kath. Flugschrr.
Her. v.E. Eirund N. 148.) B., .Germania«.
79 S. M. 0,10.
6951b) G. Maier, Sociale Beweggn. u. Theorien
bis z. mod. Arbeiterbeweg. L., Teubner.
IV, 160 S. M. 1,00.
6952) Messer t, Socialismus u. mod. Wissen-
schaft: Sociale Revue 2, S. 26-45.
8953) E. Bertz, Socialethische Reformlitt.:
LE. 4, S. 1542-50. (Kritische Uebersicht.)
6954) A. Kalischer, D. Grundproblem d.
Socialismus. (= N. 212, S. 94-100.)
6955) F. Naumann, Psycholog. Naturbe-
dingungen d. Socialismus: Politisch-anthro-
pologische Revue 1, S. 564-71.
6955a) A. Nossig, Revision d. Socialismus.
Bd. 2. Tl. 2. B., Edelheim. VII, 587 S.
M. 9,00.
69551)) E. Vandervelde, D. Entwicklung z.
Socialismus. Hebers, v. A. Südekum, B.,
Verl. d. SocialistMhh. 231 S. M. 3,00.
6956) Ed. Bernstein, Vom dtsch. Arbeiter
einst u. jetzt: SocialistMhh. 6, S. 174-85.
6957) P. Fleischer, D. Arbeiterbeweg, d.
Gegenw.: Sociale Revue 1, S. 549-58; 2,
S. 136-42.
«Mft-7008
TV, fift. Allgemeine Didaktik.
178
Frauenbewegung:
Allgemeinog.
6958) (Jertrud Bäumer u. Helene Lange,
Handbuch der Frauenbewegung. Bd. 3/4.
Unter Mitwirkg. v. Mary J. Lyse hin ska,
Margarethc Hcn-schke, K. Wi Ibrandt,
Lisbeth Wilbrandt. B. W. Moeser. XIH,
461; XVI, 418 S. M. «,60; 8,00. (Enthält:
D. Stand d. Frauenbildg. in d. Kulturländern.
1). dtxch. Frau im Beruf.)
6959) 1). Frauenbewegung in d. Schweiz. 6 Vor-
träge, veranstaltet durch die Pestalozzi-
geHellschaft. Zürich, Schröter. IV, 107 S.
M. 1,20.
6060) I). Frau. Monatsschrift für d. gesamte
Frauenleben unserer Zeit. Her. v. Helene
Lange. Jahrg. !». 12 Hefte. B., W. Moeser.
767 S. M. 8,00.
6961) 1). Frauenbewegung. Revue für d. Inter-
essen d. Frauen. Her. v. Minna Cauer.
Bd. 8. (1902.) B., Dümmler. 4«. IV, 191 S.
M. 4,00.
6962) Dokumente d. Frauen. Halbmonatsschr.
Her. V. Marie Lang. Bd. 7/8. (April
1902 — März 1903.) Wien, Administration.
24 Nn. ti 2 Bogen k M. 0,50.
6963) Frauenwerke. Oesterr. Zeitschr. z. Förde-
rung u. Vertretung d. Frauenbeweg. Her.
V. Mariamne Nigg. Jahrg. !J. Korneu-
burg, Nigg. 4". 12 Nn. k 8 Seiten. M. 4,00.
6964) Neues Frauenleben. Her. v. Auguste
Fickert. Red.: Adele Gerber. Jahrg. 14.
Wien, Perles. 12 Nummern k IV4 Bogen.
M. 4,00.
6965) Else Hasse, D. Kulturwert d. Frau.
Dresden, Weiske. 30 S. M. 0,50.
6966) K. Lory, Frauenfrage u. Gesch. : Umschau
6, N. 36.
6967) F. Barth, Frauenfrage u. Christentum:
Schweizer BU. für Volkswirtschaft. S. 229-38.
6968) A. Rösler, D. Frauenfrage: HPBU. 127,
S. 402-21, 49f)-516, 867-91; 128, S. 49-56,
157-74. 248-75.
6969) W. Sombart, D. Frauenfrage: Zeitw. 30,
S. 133/5.
6970) Irma v. Troll-Borostyani, Wege u.
Ziele d. mod. Frauenbewegung: Neues
Frauenleben 14, N. 6/7.
6971) Eli.'^e Hasse, Unser Endziel: Dokumente
d. Frauen 7, S. 313/9.
6972) The progress of women: QuR. 195,
S. 201-20.^
6973) M. Wolff, Le f^minisme allemand:
Nouvelle Revue 18, S. 305-15.
6974) Hedwig Dohm, D. Antif eministen. E.
Buch d. Verteidigung. B., Dümmler. III,
167 S. M. 2,00
6975) OdaOlberg, D. Weib u. d. Intellek-
tualismus. B., Edelheim. 118 S. M. 2,00.
6976) Clara Zetkin, (teistiges Proletariat,
Frauenfrage u. Socialismus. B., .Vorwärts".
32 S. M. 0,25.
Franenbildung. (S. auch N. 1974-93.)
6977) (= N. 6958.)
6977a) Elise Ephraim, D.dtsch. Frauenbildg.
im Zeitalter Rousaeaus: Dokumente d. Frauen
5, N. 11.
6978) Therese Schlesinger-Eckstein, D.
Frau im 19. Jh. {= Am Anfang d. Jh. N. 13.)
B., Edelheim. 59 S. M. 0,30.
Einzelne PerHönlichkeiten.
6979) Elise v. d. Recke. Aufzeichngn. u. Briefe
aus ihren .lugendtagen. Tagebücher u. Briefe
aus ihren Wanderjahren, Her. v. l*. Rachel.
2 Bde. 2. Aufl. L., Dietrich. XLVI, 4K7 S.
Vril, 443 8. Mit Abbild. M. 8,00.
6980) F. Toppen berg, D. Triumph, d. Empfind-
samkeit ( hllise v. d. Recke): LE. 4, S. 596-602.
(Siehe auch: Frau 9, S. 21.3-24.)
6981) Zwei baltische Frauen: AZgB. N. 65, 66.
(Marie Helene v. Kügelgen u. Elise v. d.
Recke.)
6982) Adelhcitl v. Astcn-Kinkel, Jobanna
Kinkels ( Jlaubonsbekenntnis: DR. 4, S. 45-66.
6983) Marie Herzfeld, Maria Baschkirzew:
Zeitw. 30, S. 8/9.
6984) Karl Bienenstein, Ellen Key:
TirolerTBl. N. 76/7.
6985) Franziska Mann, Ellen Key: Tag».
1901, N. 279.
6985a) (tabrielc Reuter, Eine nordische
Idealistin: TagB. 1901, N. 107.
6986) Ellen Key, Essays, Uebertragen v. F.
Maro. B., S. Fischer. V, 317 S. M. 4,00.
6987) Marie Herzfeld, Malwida v. Meysen-
bug: NFPr. N. 13422.
6988) Ellen Key, Malwida v. Meysenbug:
Zeitw. .30, S. 151/5.
6989) M. Necker, F. Nietzsches Freundin:
NWTBl. N. 116. (M. v. Meysenbug.)
6990) Malwida v. Meysenbug: NHambZg. 1!«01,
N. 506.
6991) Helene Lange, Auguste Schmidt: Frau
9, S. 577-82.
6992) Else Hasse, Auguste Schmidt:
EthKultur. 10, S. 211/2.
6893) H. V. Petersdorff, Kaiserin Augusta:
ADB. 46, S. 89-143.
Tolkgerzieher:
Aeltere Zeit.
6994) H. V. Petersdorff, Friedr. der Gr. E.
Bild seines Lebens u. seiner Zeit. !Mit 227
zeitgemässen Bildern, 27 faksiml. Schrift-
stücken, Beilagen u. Plänen. B., A. Hof-
mann & Co. 4«. IX, 576 S. M. 16,00.
6995) W. Wiegan d, Friedr. d. Gr. (= Mono-
graphien z. Weltgesch. Her. v. E. Heyck.
Bd. 15.) Bielefeld, Velhagen & Klasing.
169 S. Mit 138 Abbild, u. 2 Kunstbeilagen.
M. 4,00.
6996) E. M. Arndt u. d. Wahlen zum Frank-
furter Parlament: AZgB. N. 12.
6997) F. Dehmlow, Tnmvater Jahn: Evang-
Volksschule. 15, S. 726/7, 734/6.
6998) P. Kunzendorf, Turnvater Jahns Ge-
burtsort: Roland 1. S. 610/1.
6999) H. Moeller-Bischleben. Fr. L.Jahn,
Deutschlands Turnvater. E. Lebensbild zu
der 50. Wiederkehr seines Todestages am
1 5. Okt. 1 902, der turnenden Jugend gewidmet.
Veitshöchheim-Würzburg, Etlinger. .30 S.
M. 0,50.
7000) H. Pudor, Fr. L. Jahn: TglRs.
N. 242.
7001) Agnes Schlingmann-Rättig, Unser
Nachbar Jahn. Persönl. Erinner.: BerlTBl.
N. 521.
7002) Aus F. L. Jahns .Neuen RunenblSttem':
Körper u. Geist 11, N. 15.
7003) F. L. Jahn: BerlZg. N. 483.
174
IV, 5 a. Allgemeine Didaktik.
7004-7045
Nenere Zeit.
7004) W. Förster, Ch. M. v. Egidy. (= N.234a,
S. 251-61.)
7005) E. Mühsam, Am Todestage M.v.Egidys:
Ernstes Wollen 3, N. 55.
7006) M.Kronenberg, W. Förster : EthKultur .
10, S. 401/2.
7007) R. Penzig, Wilh. Förster: BerlTBl.
N. 636
7008) P. V. Gizycki, D. neue Adel. Eatschläge
u. Lebensziele für d. dtsch. Jugend. B.,
Dümmler. IV, 362 S. M. 4,00. ||W.Münch:
MschrHSch. 1, S. 635/8; Eud. Penzig:
EthKultur. 10, S. 182/3.] |
7009) Zu G. Jägers 70. Geburtstag. St., Kohl-
hammer. 52 S. M. 1,00.
7010) E. Nestle, P. de Lagarde. L., Hinrichs.
13 S. M. 0,20. (Aus: RPTh.)
7011) R. Charmatz, Fr. Naumann: NBahnen
(Wien) 2, S. 584/7.
7012) P. Drews, F. Naumann als relig. Schrift-
steller: ChristlWelt. 16, S. 1131/4.
7013) Fr. Naumann, Gotteshilfe. Gesamt-
ausg. der Andachten aus den J. 1895 — 1902
sachlich geordnet. Göttingen, Vandenhoeck
& Ruprecht. XII, 611 S. M. 6,00. |[F.
Traub: PrJbb. HO, S. 519-21 .]|
7013a) id., Kunst u. Volk. Vortr. B.-Schöne-
berg. Verlag der , Hilfe". 14 S. M, 0,10.
7013b) id., Patria: Jb. d. , Hilfe", ebda. 174 S.
M. 3,00.
7014) 0. Frommel, Rosegger. (= N. 235, S. 195
bis 226.)
7015) W. L Ott ig, Religiöses vom Waldbauer-
buben: JugendschrWarte. 10,N.5. (Rosegger.)
7015a) E. Seillifere, L äme styrienne et son
interprfete P. Rosegger: RDM. 12, S. 278
323, 615-26, 826-65.
7016) Wie sich Rosegger die Volksschule denkt :
Lehrerheim N. 45.
7017) Roseggers Stelig. z. evangel. Beweg. : Wart-
burg 1, N. 19.
7018) P. Rosegger, E. Standrede an d. Deut-
schen: ComeniusBU. 10, S. 59-63.
7019) A. Kl aar, Wir u. d. Humanität. B.,
Rade. VII, 229 S. M. 2,50.
7019a) M. Hoffmann, E. Altrnist: EthKultur.
10, S. 339-41. (A. Klaar.)
7020) G. Carring, 25 J. Christent. u. Socialis-
mus: Türmer 4% 8. 241-56. (R. Todt)
7021) R. Wagner, Ausgew. Schriften über Staat,
Kunst u. Religion 1864—1881 . L., Fritzsch.
XX, 380 S. M. 3,00. i[R. Batka: Kw. 15^,
S. 233/7; H. St. Chamberlain: TglRsB.
N. 116/7.]|
7022) P.Dre WS, Wichern: ChristlWelt. 16, S. 474.
7022a) J. H. Wichern, Ges. Schriften. Bd. 3.
Her. V. F. Mahling. Hamburg, Agentur d.
Rauhen Hauses. XII, 275 S. M. 16,00.
(Prinzipielles zur inneren Mission.)
Ausland.
Th. Carlyle.
7023) 0. Bos. LeKantisme de Carlyle: AGPh.
15, S. 32-41.
7024) R. Kays er, The Carlyle u. d. christl.
Humanismus: MhhComeniusGes. 11, S. 1-18.
7025) Th. Carlyle, Arbeiten u. nicht verzweifeln.
Auszüge aus seinen Werken v. Maria Kühn
u. A. Kretzschmar. Düsseldorf, Lange-
wiesche. 181 H. M 3,00.
7025a) id., Lebenserinner. Tl. 1. Uebers. v. P.
J a e g e r. Göttingen, Vandenhoeck&Ruprecht.
VIII, 320 S. M. 4,00.
7025b) id., Socialpolit. Schriften. Uebers. v. F.
Bremer u. P. Seliger. -2 Bde. L., 0. Wi-
gand. X, 293; 389 S. M. 2,00.
R. W. Emerson.
7026) Th. Achelis, R. W. Emerson: Hamb.
CorrespB. N. 12.
7026a) G. Biedenkapp, D. amerikanische
Nietzsche: Ernstes Wollen 4, N. 76.
7026b) O Bie, Emerson: NDRs. 13, S. 1223/4.
7027) R.W. Emerson, Essays. I.Folge. Uebers.
V. W. Schölermann. Buchausstatt, v. F.
Schumacher. L., Diederichs. VIII, 230 S.
M. 3,00.
7027a) id., Vertreter d. Menschheit. Uebers.
V. H. Conrad. Buchausstattg. v. F.Schu-
macher. L., ebda. IV, 244 S. M. 3,00.
W. Morris.
7028) O. Grautoff, W. Morris: BBlDBuchh.
69 N. 22.
7029) 'W. Morris, Zeichen d. Zeit. 7 Vortrr.
bei verschiedenen Gelegenheiten geh. L.,
H. Seemann Nachf. VIII, 200 S. M. 3,00.
7029a) id., Kunsthoffnungen u. Kunstsorgen.
Heft 3/5. ebda. 55, 74, 66 S. k M. 2,00.
(Enthält: D. Schönheit d. Lebens. Wie wir
aus d. Bestehenden d. Beste machen können.
D. Aussichten d. Architektur in d.Ci vilisation.)
J. Bnskin.
7030) Charlotte Broicher, John Ruskin u.
sein Werk. Puritaner, Künstler, Kritiker.
Essays. 1. Reihe. L., E. Diederichs. XXXVI,
298 S. M. 5,00.
7031) Marie v. Bunsen, John Ruskin, sein
Leben u. sein Wirken. E. krit. Studie. L.,
Seemann. 123 S. M. 4,50.
7032) Ch. Eckert, J. Ruskin: JGVV. 26,
S. 357-68.
7033) P. Ernst, Ruskin: ML. 71, S. 121/4.
7034) A. Rössler, Von e. grossen Erzieher:
Freistatt 4, S. 571/2.
7035) G. Steffen, John Ruskin. E. biograph.
Skizze. St., Hobbing & Büchle. 26 S. M. 0,50.
7036) H. Weichelt, John Ruskin u. d.
Freude. Zschopau, König. 43 S. M. 0,80.
7037) J. Ruskin, Werke. Bd. 5: Diesem
letzten. Vier Abhh. über d. ersten Grundsätze
d. Volkswirtschaft. Uebers. von Anna v.
Przychowski. L., Diederichs. 197 8.
M. 2,50.
L. Graf Tolstoi. (S. auch N. 4524-30.)
7038) W. Bode, Was ist uns Tolstoi?: Freie
Wort 2, S. 11/6.
7039) id., Tolstois l^ehre vom Glück: Lotse 2,
N. 37.
7040) H. Eiche, Tolstois Ethik u. d. mod.
Kultur: Geg. 61, S. 116-20.
7041) P. Ernst, Leo Tolstoi: ML. 71, S. 321/2.
7042) O. H. Hopfen, Tolstoi u. d. Keusch-
heit: Lotse 2, N. 30.
7043) F. H o r n e m a n n , Tolstois Glaube : Kirchl.
Gegenw 1. S. 247-50, 263/6, 279-83, 295/8,
313/5.
7044) E. H. Schmitt, Tolstoi als Gnostiker:
NBahnen (Wien) 2, S. 139-43.
7045) E. Schur, Gedanken über Tolstoi. E.
Fragment. L., Diederichs. 4«. 150 S. M.2,00.
7046-7093a
IV, 5 a. Allgemeine Didaktik.
175
k
7040) J. TewH, Tolstoi als Erzieher: EthKultur.
10, 8. 3r)3/4.
7047) Myatihcher SocialisuiuH: NlJahuen (Wies-
baden) i;], S. 175-84, 228-37.
704S) Z. Litt, über Tolstoi: DPBl. 30, 8. 61/2.
(S. auch: G. Treppliri: Ges. 1, 8. 327/9.)
704») L. Graf Tolstoi, 8ilmtlichc Werke
AutoriH. Ausg. v. lt. Löweiif eld. Serie 1.
Socialethische Schriften. IJd. 2/4. liuch-
schuiuck V. J. V. Cissarz. L., Diederichs.
351, 323, 279 8. ä M. 2,50.
7050) id., Auferstehung. VoUständ. Uebersetzg.
V. A. Hess. 8t., Dtsch. Verlagsanstalt. 190U.
G40 8. M. 2,00. |[A. Balzer: ALBl. 11,
■ 8. 154/6.JI
7051) id., An d. arbeitende Volk. Deutsch v.
Anna Lubimow. li., Steinitz. 109 8. M.1,00.
7052) i d. , Ueber Erziehung u. Bildung. Deutsch
V. N. 8yrkin. ebda. «0 8. M. 0,80.
7053) id., lieber d. sexuelle Frage. Deutsch v.
11. Garlowitz. Dresden, M. P'ischer. 144 8.
M. U,ö0.
7054) id., D. Sinn d. Lebens. Autwort an den
Synod. Brief an d. Zaren u. seine Leute.
Autor. Uebersetzg. v. E-. Löwenfeld u. M.
Feofanoff. L., Diederichs. 112 8. M.1,00.
7055) id., Warum die Menschen sich betäuben.
Mit Anh. Uebers. v. 11. Löwenfeld. 4. Aufl.
ebda. 60 8. M. 0,50.
7056) id.. Was ist Kunst? Deutsch v. M.
Feofanoff. ebda. VIII, 322 8. M. 2,50.
7057) id.. Was ist Religion, worin besteht ihr
Wesen? Uebers. v. J. Ostrow. ebda. IV,
115 8. M. 1,00.
7058) H. Samson-Himmelstjerna, Anti-
Tolstoi. B., Walther. III, 163 8. M. 2,50.
7059) E. Külpe, Anti-Tolstoi: BaltMschr. 44,
S. 345-53.
Journalismus.
Allgemeines.
7060) R. Wrede, Was heisst und wie werde
ich Journalist? E. Wegweiser. B., Wrede.
22 8. M. 0,50.
7060a) , Journalismus" : LE. 4, 8. 326/8.
7061) L. Salomon, D. dtsch. Zeitungen während
d. Fremdherrschaft. (1792-1814.) (=id.,
Gesch. des dtsch. Zeitungswesens. Bd. 2.)
Oldenburg, Schulze. X, 272 8. M. 3,00.
Einzelne Persönlichkeiten.
7062) E. Jacobs, L. Benzler: ADB. 46, 8. .364/6.
(Publicist u. Uebersetzer.)
7063) 8. Jacobsohn, L. Berg: Welt am
Montag 1901, N. 39.
7064) KFränkel, H.Beta: iU)B. 46, 8. 486-93.
7065) P. Zimmermann, E. Brinkmeier: ib.
47, 8. 238-41.
7066) F. Lauchert, 8. Brunner: ib. 8. 299-:?06.
7067) M. Spahn, K. E. Jarcke: Staatslexikon
3, 8. 149-55.
7068) F. Binder, J. E. Jörg: HPBll. 128,
8. 773-92.
7069) J. E. Jörg: DGBU. 3, S. 45.
7070) W. Lauser: SchwäbKron. N. 528/9;
NTblst. N. 266.
7071) M. Klinger, H. Merlan: Zukunft 30,
S. 9-11.
7072) E. Steiger, H. Merian: Freistatt 4,
8. 190/2.
7073) M. Wittich, H. Merian: Hütte 1, S. 303/4.
7074) II. Merian: LE. 4, S. 1294.
7075) W.Holzamer, Ein litte rarischer Frank-
tireur: AZgB. N. 191. (A. Neidhardt.)
7076) J. (Jaulke, lt. Rcitzel: LE. 4, S. 228-34.
7077) H. Delbrück, C. Rösaler. (= N. 7078a.
8. XIII-XXXV.)
7077a) R. M. Meyer, C. Rössler: Zeit«. 31,
8. 168/9.
7078) C. Rösftler: DRb. 112, 8. 315/6.
7078a) C. RöBsler, Ausgew. Aufsätze. Her.
V. W. Rössler. B., Stilke. XXXVI, 535 8.
M. 11,00.
7079) C. Saenger: Freie Wort 1, N. 17.
7080) E. wilder Journalist: NJh. (Köln) 40,
8. 208-10. (Sigl.)
7081) A. R., M. Wittich, e. Lebens- u. Charakter-
bild. D. dtsch. Proletariat gewidmet. L.,
Lipinski. 20 8. M. 0,20.
7082) G. Morgenstern, M. Wittich: Hütte 1,
8. 304.
Politiker.
Zeit der Befreiungskriege.
7083) Th. Preuss, Graf Hertzberg als Ge-
lehrter u. Schriftsteller. (= Bausteine z.
preuss. Gesch., her. v. M. Blumen thal.
Jahrg. 2, Heft 2.) B., Costenoble. 42 8.
M. 1,20.
7084) E. Guglia,F. v. Gentz. Wien, Wiener
Verlag. 1901. XII, 307 S. M. 10,00.
|[R. M. Meyer: Euph. 9, S. 490/2; H. ül-
mann: GGA. 164, N. 8.]|
7085) id., Gentz u. d. Frauen: NFPr. N. 13150.
7085a) A. Sauer, Briefwechsel zwischen Gentz
u. Goethe. (= N. 3958, S. 159-90.
7086) P. Wittichen, D. preuss. Kabinet u.
F. V. Gentz: HZ. 89, 8. 239-73.
7087) id., D. dritte Koalition u. F. v. Gentz
(1804): MIÖG. 23, N. 3.
7088) M. Blumenthal, Aus Hardenbergs letzten
Tagen. (= Bausteine z, preuss. Gesch.
Jahrg. 2, Heft 1.) B., Costenoble. 54 S.
M. 1,75.
7039) M. Poizat. Les röformes de Stein et
Hardenberg et la f^odalit^ en Prusse au
commencement de XIX« sifecle. Th^se. Paris,
Rousseau. 73 8.
7090) M. Lehmann, Freiherr vom Stein. In
3 Tln. Tl. 1. Vor d. Revolution 1757-1807.
L., Hirzel. XIX, 454 S. M. 10,00.
7090a) E. Ebstein, Frhr. vom Stein als Student
in Göttingen: HannoverGBll. 6, N. 1.
7090 b) Ph. Zorn, Stein u. d. Reform d. preuss.
Verwaltg. (= id.. Im neuen Reich, Reden
u. Aufsätze z. preuss.-deutschen Staats- u.
Rechtsgesch. [Bonn, Cohen. VU, 412 8.
M. 9,00j, S. 209-26.
7091) O. Christo, E. Erinner, an Vamhagen
V. Ense: Danzers ArmeeZg. 13, N. 3.
Neuere Zeit:
Allgemeines.
7092) lt. Schwemer, Restauration u. Revo-
lution. Skizzen z. Entwicklungsgesch. d.
dtsch. Einheit. L., Teubner. 1518. M.1,00.
7093) lt. Schwab, D. dtsch. Nationalverein,
sein Entstehen u. sein Wirken. B., G.
Reimer. V, 113 S. M. 2,00.
7093a) Hildegard Wegscheider-Zieler,
Varnhagen v. Euses Denkwürdigkeiten.
(= N. 212, S. 178-86.
176
IV, 5 a. Allgemeine Didaktik.
7094-7144
Einzelne Persönlichkeiten.
7094) A. Teichmann, O. Bahr: ADB. 47,
S. 747/8.
7095) K. Wippermann, L. Bamberger: ib. 46,
S. 193/9.
7096) Ad. Kiepert, R. v. Bennigsen. Rück-
blick auf d. Leben e. Parlamentariers.
2. Aufl. Hannover, Meyer. 271 S. M. 2,50.
7097) M. Lorenz, R. v. Bennigsen: Kultur
(Köln) 1, S. 331/7.
7098) C. Mo eller, R. V. Bennigsen: Woche N. 33.
7099) F. Naumann, R.v. Bennigsen: Zeit^. 1^
S. 611/4.
7100) H. Oncken, R. V. Bennigsen: Tag N. 369.
7101) B. Otto, R. V. Bennigsen: Hauslehrer 2,
N. 33.
7102) H. Rick er t, R. v. Bennigsen u. d.
Secession: DE. 4, S. 137-42.
7103) R. Bennigsen: IllZg. 119, S. 236.
7104) E. Guglia, Th. v. Bernhardi: Wiener
Abendpost N. 9.
7105) H. Holland, Th. V. Bernhardi: ADB. 46,
S. 424-32.
7106) G. Jung, Th. v. Bernhardi u. seine Be-
ziehgn. zu Böhmen: DArbeit. 1, N. 8.
7107) P. Dehn, Fürst Bismarck als Erzieher.
In Leitsätzen aus seinen Reden, Briefen,
Berichten u. Werken zusammengestellt u.
systematisch geordnet. München, Lehmann.
IV, 584 S. M. 5,00.
7107a)O. Klein -Hat tin gen, Bismarck u. seine
Welt. Grundlegung e. psycholog. Biographie.
Bd. 1: 1815-71. B., Dümmler. VIII, 709 8.
M. 8,00.
7108) M. Lenz, Geschichte Bismarcks. L.,
Duncker & Humblot. 455 S. M. 6,40.
(Auch: ADB. 46, S. 571—775.)
7108a) C. Rössler, Graf Bismarck u. d. dtsch.
Nation. (= N. 7078 a, S. 19-97.)
7108b) L. Zeitlin, Fürst Bismarcks social-
wirtschafts- u. steuerpolit. Ansichten. Mit
Buchschmuck v. O. R. Bossert. L., Wöpke.
XIV, 262 S. M. 6,00.
7109) C. Busse, Bismarck u. d. dtsch. Litt.:
MBllDL. 6, N. 7.
7109a) K. Th. Gaedertz, Bismarck u. d. platt-
dtsch. Sprache. (= N. 236, 8. 170-88.)
7110) W. Oncken, E. ungedr. Brief L, Buchers
aus d. J. 1866: DR. 2, S. 215-25.
7110a) H. V. Poschinger, L Bucher: ADB. 47,
S. 316-20.
7111) Anna Caspary, L. Camphausens Leben.
Nach seinem hs. Nachlass dargest. St.,
Cotta. XII, 465 S. M. 8,00.
7111 a) M. Sp ah n,L.v.Cuny. HDB. 47,8.575-80.
7112) H. Delbrück, Erinner., Aufsätze u.
Reden. B., Stilke. V, 625 8. M. 3,00.
7112a) E. V. Eynern, F. v. Eynern: ZBergGV.
35, S. 1-J03.
7113) E. alter Parlamentarier v. 1848: Unser
Anhaltland 2, 8. 585-90, 594/6, 606-10.
(Pfarrer Grimmert.)
7113a) 0. Völderndorff, Vom Reichskanzler
Fürst Hohenlohe. Erinner. München, Verl.
d. „AZg." IV, 57 S. M. 1,50.
7114) W. Cahn, Aus Ed. Laskers Nachlass.
Tl.l. 15 Jahre Parlamentär. Gesch. (1866—80).
B., Reimer. VI, 168 8. M. 2,40. 1[J. Gensei:
LCBl. 8. 655/6.]|
7114a) C. Rössler, E. Laaker. (= N. 7078a,
8. 159-66.)
7115) Th. Barth, Alex Meyer: NationB. 19,
8. 326.
7116) M. Schneidewin, Göttinger Erinner,
an J. V. Miquel: TagB. 1901, N. 399.
7117) Erinnerungen an General Möring: AZgB.
N. 22, 23, 24. (Verfasser d. Sibyllinischen
Bücher aus Oesterreich 1847.)
7118) U. V. Hasseil, R. v. Mohl: KonsMschr.
59, 8. 181/5.
7119) Jarres, R. v. Mohl u. d. dtsch.
Burschensch. : BurschenschBll. 16S 8.216/9.
7120) A. Marquardt, R. v. Mohl, DStimmen 3,
N. 22/4.
7120a) R. V. Mohl: DRs. 112, 8. 139-46.
7121) H.Blum, Persönl. Erinner, an E. v. Simsen :
NWTBl. 1901, N. 333.
7122) K. Blind, Einiges über Virchow: DR. 4,
8. 304/9.
7122a) H. Rickert. Virchow: NationB. 19,
8. 588-90.
7123) F. F. Waldeck: MünsterischerAnz. N. 423.
Ultramontane Politiker.
7124) H. Cardanus, E. M. Lieber: Staats-
lexikon 3, S. 1122/9.
7124a) E. Lieber: NZ. 20^, 8. 1/6.
7125) 0. Pf Ulf, H. von Mallinckrodt: Staats-
lexikon 3, 8. 1211/6.
7126) H. Oncken, A. Reichensperger: HZ. 88,
8. 247-63.
7127) A. Römer, A. Reichensperger: DStimmen
4, N. 7.
7128) J. L. Algermissen, B. v. Schorlemer-
Ast: IllZg. 118, 8. 474.
7129) L. Windhorst, Ausgew. Reden. 1851—91.
Bd. 2. Osnabrück, Wehberg. 350 8. M. 1,50.
Socialisten.
7130) G. Brandes, Bebel u. VoUmar. (= N.
218, 8. 350/5.)
7130a) A.Becker, D. Kommunist: Dokumente
d. Sozialismus. 1, S. 203-17.
7131) F. Lessner, Erinner, e. Arbeiters an
F. Engels: Hütte 1, 8. 538-4 1.
7132) J. Bachern, F. Lassalle: Staatslexikon
3, 8. 1014-22.
7133) E. Bernstein, Lassalles Verhältnis zu
Marx u. P^ngels: Dokumente d. Socialismusl,
8. 155-77.
7134) G. Brandes, F. Lassalle. (= N. 218,
8. 111-320.)
7135) E. Eckardt, Briefe Lassalles: Freie
Wort 2, 8. 123/6.
7136) Kestenberg, W. Weitling u. F. Lassalle:
DWorte. 21, N. 11.
7137) A. Kohut, F. Lassalle. (== Bedeutende
Männer. Her. v. F. v. d. Ossen. N. 6.)
B., H. Schildberger. 27 8. M. 0.50.
7138) H. Poschinger, R. Gneists Beteilig, an
Lassalles Liebestragödie: Tag 1901, N. 381.
7139) R. Schlingmann, Epilog z. Lassalle-
Tragödie: Zeitgeist N. 42.
7140) W. StudemundjD. Organisator d. dtsch.
Arbeiterbeweg. : D. alte Glaube 3, N. 22/4.
(Lasalle.)
7141) F. Walter, Karl Marx: Staatslexikon 3,
8. 1240/7.
7142) Marx als Philosoph: Grenzb. 1, 8. 656-64,
8. 717-28.
7143) Briefe v. K. Marx an L. Kugelmann:
NZSt. 20^ S. 26-32, 60/4, 91/6, 125/8, 188-92,
381/4, 412/6, 427-30, 541/4, 604/8, 797-800.
7144) K. Marx' Briefe an A. Rüge: Dokumente
d. Socialismus 1, 8. 384-402.
ÜU-nMm
fV, .'Sa. Allgemeine Didaktik.
177
7145) K. Marx u. F. Engels, Gesammelte
Schriften. 184l-:'U. Bd. 2. Vom Juli 1^4'l
bis Nov. 184«'. (=Au8 d. litt. Nachlass v.
K. Marx, F. lingels, F. La«8alle. Her. v.
F. Me bring. Bd. 2.) St.. Dietz. VII, 4^2 8.
M. 6,"0.
7146) id., Ges. Scbriften t'<4l— 50. Bd. .S.
Von Mai 184h bis Okt. I85n. f= Aus d.
litt. Nachlass v. F. Engels u. F. Lassalle.
Bd. 3 Her. v. F. M eh ring.) St., Dietz. VI,
491 S. M. 7,0(1.
7147) F. Mehring, B. Schönlank: NZ«». 20»,
S. 12H-3U.
Didaktische Belletristik.
7148) W. Bö Ische, D. Mittagsgöttin. E. Roman
aus d. Geisteskampt" d. Gegenw. 8 Bde. in
2 Tln. Neue Ausg. L., Diederichs. VIII,
28.H, 294, 310 S. M. 6,00. |[S. Lublinski:
LE. 4, S. 1I37/8.]|
714ft) V. Blüthgen, D. Spiritisten.Roman. L.,
H. Seemann Nachf. 405 S. M. 3,00. |[M.
Koch: LCBIB. S, 220/1.],
7150) E.G. Christaller, Prostitution d. Geistes
Satirischer Roman. Ottenhausen bei Neuen-
bürg, Selbstverlag. 876 S. M. 3,00. |[R.
Weitbrecht: LCBl». S. 169/71. ]|
7151) Th. Herzl, Altneuland. Roman. 2. Aufl.
L., H. Seemann Nachf. 343 S. M. 2,00. |[F.
Fürst V. Wrede: Zukunft 41. S. 580/4. S.
Schott: AZgB. N. 267; Lehrerheim 17, 8. 459
bis 60, 469; F. Servaes: Tag N. 539.]|
7152) Th. Herzl über sich selbst: A. Brülls po-
pulär-wissensch. Monatsbll. 21, N. 2.
7153) F. Holländer, D. Weg d. Thomas Truck.
E. Roman in 4 Büchern. 2 Bde. B., S.
Fischer. 404, 421 S. M. 8,00.
7154) K. Lasswitz, Nie und immer. Neue
naturwissenschaftliche Märchen. Mit Buch-
schmuck V. H. Vogeler. L., Diederichs.
IV, 337 S. M. 4,00.
7154 a) W. V. Scholz, Naturwissenschaftliche
Belletristik: Tag N. 601. (K. Lasswitz.)
7155) W. Morris, D. Geschichte v. d. glänzen-
den Ebene, auch das Land d. Lebenden oder
d. Reich d. Unsterblichen genannt. Roman.
Uebers. v. R. Schapire. L., H. Seemann
Nachf. 172 S. M. 3,00.
7155a) K. PröU, Moderner Totentanz. Kohlen-
Skizzen. 6. umgeänderte Aufl. L., Jaeger.
IV, 180 S. M. 2,00.
7155b) Vera, Eine für viele. Aus d. Tage-
buch e. Mädchens. 3. Aufl. L.. H. Seemann
Nachf. 110 8. M. 2,00. (Vgl. auch N.
5693-5707.)
Reiseschllderungen. (Siehe auch N. 4079-4 105.)
7156) J. G. Seume, Spaziergang nach Syrakas
im Jahre 1802. Neue [Umschlag-JAusgabe.
(= Hempels Klassikerbibl. N. 9?7-öl.) L.,
Verl. V. Hempels Klassiker- Ausgaben. 166,
176 S. M. 1,25.
7156 a) F. Thieme, Seumes Spaziergang nach
Syrakus: Post 1901, N. 575.
7157) Bayerns Hauptstadt im Lichte v. Reise-
schilderungen u. fremden Kundgebungen:
FKLB. 10, N. 4. (J. G. Hager, A. Lewald,
M. Saphir.)
7158) K. F. Pfau, Baedecker: ADB. 46, S. 180/2.
7159) Baedecker: Türmer 4', S. 3.12/5.
7160) K. Seefeld, Neuere Reiselitteratur:
LittWarte. 3, S. 644/7.
Satirischeg.
7161) E. Fuchs, D. Karikatur d. europäischen
Völker vom Altertum bis z. Neuzeit. Bd. 1.
2. Aufl. B., A. Hofmann. 4°. XIII. 480 S.
Mit 500 lUustr. u. 6n Beilagen. M. 15,00.
7162) Th Etzel u. H. H. Ewers, E. Fabelbuch.
Mit Buchschmuck v. H. F. H. Schulze u. J.
Vrieslander. München, Langen. 1 13 S. M.
3,50. I [LCBIB. 8. 161/2.]|
7162a) G. Hermann, Moderne Tierfabeln:
LE. 4, 8. 14/8.
7163) A. Holz, D. Blechschmiede. Buch-
schmuck v. J. Diez. L., Insel-Verlag. 4".
147 8. M. 3,50.
7164) O. Blumenthal, Unerbetene Briefe.
2. Aufl. St., Dtsch. Verlagsanstalt. 184 8.
M. 2,00. i[H. Hart: VelhKlasMhh. 16«,
8. 695/6.1]
7164 a) Ri de am US, Willis Werdegang. Scenen
aus d. Familienleben. Mit Zeichnungen v.
E. Edel. (= Bunte Brettl- u. Theaterbibl.
Bd. 7.) B., Harmonie. 62 8. M. 2,00.
b) Gelehrtengeschichte.
k
Philoiophie: Allgemeines: Einleitang in die Philoeophie K. 7165. — Oeeamtdaratellangen N. 7169. — KritiMh«
üebeT8iohten N. 7176. - Eincelne Philosophen: R. ATenarins N. 7179; H. Carriire N. 7180; H. W. Drobiseh N. 7181; B. D'.hria«
N. 7182; G. Th. Feohner N. 7184; L. Fenerbach N. 7189; J. Q. Ficht« N. 7190; E. »on Hiirtmann N. 7198; G. W. F. Hag«!
N. 7205; J. F. Herbart N. 7209; J. Kant N 7211; K. F. Krause N. 7229; J. H. Lsmbert N. 7230; H. Lotie N. 7231: F. W. J.
Sohelling N. 7282; A. Schopenhaner N. 7236: M Stirne' N. 7248; Ad. Trendelenborg N 7249; W. Wnndt N. 7250. —
F. Nietcsohe: Charakteristiken N. 7269; Brief.^ N. 7334; Werke: Gesamt-Ausgabe M. 7338: einzelne: Also sprach Zaratiinstrm
N. 7339, Fall Wagner N. 7341, Geburt der Tragödie N. 7342, Wille sur Macht M. 7344. Eine Vorrede N. 7)50; üebersetxaagea
N. 7352. - Historiker der Philosophie (F. Biese, H. Cohen. P. Paulsen. O. Willmann, Th. Ziegler) N. 7355. - Theologie:
Allgemeines N. 7.159; Protestanten: F. Schleiermacher N. 7365; E. W. Hengstenberg N. 7375: D. F. Stranss N. 7376: G. Ühlhor»
N. 7376»; Katholiken: F. von Baader N. 7377; J. von Döllinger N. 7378; W. E. von Ketteler N. 7380; J. H. Toa Wesaenberg
N. 7381. — Kirchenhistoriker: A. Harnack N. 7382; H. Holtamann N. 7885; J. Köstlin N. 7886; Ch. E. Lnlkardt N. 7887;
Jahreibericht« f&r neuere deutsche Litteraturgeschiohte. XIII.
23
178
rV, 5 b. Gelehrtengeschichte,
7165.7194
fi. Eothe N. 7391; B. Stähelin N. 7392. — EanEelredner (Panlus Cassel, E. Frommel, R. Kögel) N. 7393. — Philologen:
A. Böckh N. 7398; G. Curtlns 7400; Th. Gomperz N. 7401; K. Lehre N. 7402; F. Max Müller N. 7403; J. F. Ranke N. 7407;
0. Bibbeck N. 7408; E. Rohde N. 7411; H. feteinthal N. 7416. — Archäologen: K. Bötticher N. 7417; H. von Bronn N. 7417a;
F. Hettner N. 7418; H. Schliemann N. 7419. — Historiker und Kultnrhistoriker: A. von Arneth N. 7420; K. 0. Beanlieu-
Marconnay N. 7421; 0. Benecke N. 7422; C. Biedermann N. 7423; L. 0. Bröcker N. 7425; M. Büdinger N. 7426; J. Barckhardt
N. 7427; 0. von Corvin N. 7428; E. Curtins N. 7429; F. Danneil N. 74i3; B. Erdraunnsdörffer N. 74:H; A. Erichson N. 7435;
F. Eyssenhardt N. 7436; H. Grimm N. 7437; K. Hegel N. 7439; 0, Klopp N. 7444; F. X. Kraus N. 7445; L. von Ranke N. 7470;
P. Scheffer- Boichorst N. 7472; J. Schwanck N. 7476; 0. Schwebel N. 7477; H. von Treitschke N. 7478: Ch. D. Vogel N. 7482;
J. von Wegelin N, 7483. — Juristen und Natiooalökonomen: Allgemeines (Geschichte der Nationalökonomie, des Kapi-
talismus, Sociologie) N. 7484; J. Althusius N. 7487; J. K. Blnntschli N. 7488; H Siegel N. 7489; K. Maurer N. 7490;
K. Menger N. 7492; F. J. Stahl N. 749S. — Mediciner: Allgemeines N. 7495; Th. Billroth N. 7496; A. Kussmaul N. 7497.
— Naturforscher: Allgeraeines N. 7498; K E. von Baer N. 7498b; A. Brebra N. 7499; R. W. von Bunsen N. 7500; F. Cohn
N. 7501; A. Fick N. 7502; J. L. Fuchs N. 7503; E. Haeckel N. 7504; H. von Helmholtz N. 7.^05; A. W. von Hofmann N. 7506;
F. Mohr N. 7507; M. von Pettenkofer N. 75u8; B. K. von Senckenbetg N. 7510; F. Unger N. 7511; R. Virchow N. 7512. — Geo-
graphen und Ethnologen: M. Chr. Sprmgel N. 7525; A. Bastian N. 7526; K. von Scherzer N. 7527. —
Philosophie:
Allgemeines.
7165) F. He mann, Auch eine Jubilarin (.D.
Philosophiej: Türmer 4', Ö. 1-1 J.
71ÖÖ) F. Faulsen, Einleitung in d. Philosophie.
8 Aufl. St., Cotta. XVIII, 464 S. M. 4,ou.
7167) W. Wundt, Einlei t. in d. Philosophie.
2. Aufl. L., Engelmann. XVIII, 400 S.
M. 9,U0.
7168) W. Windelband, Präludien. Aufsätze
u. Reden z. Einleit. in d. Philosophie. 2. Aufl.
Tübingen, Mohr. VII, 3.ib S. M. t),bU.
Gesamtdarstellungen.
7169) K. Fischer, Einleit. in d. Gesch. d.
neueren Philosophie. (= i d. ,Philos. Schriften.
Bd. 1.) Heidelberg, Winter. VII, 155 S.
M. 4,00.
717U) K Vorländer, Gesch. d. Philos. 2 Bde.
(= Philos. Bibl. Bd. 105/b.j L., Dürr. X,
292 S.; VIII, 539 S. M. 2,50; M. 3,60.
7171) F. A. Lange, Gesch. d. Materialismus
u. Kritik seiner Bedeutg. in d. Gegenw.
2 Bde. 7. Aufl. Biograph. Vorwort mit
krit. Nachtrag v. H. Cohen L., Baedecker.
XXIII, „o35 S.; XIII, 573 S. M. 12,00.
7172) F. Überwegs, Grundriss d. Gesch. d.
Philosophie. Tl. 4. D. 19. Jh. Her. v.
M. Heinz e. B., Mittler. VIII, 625 S.
M. 11,00. |[LCB1. S. 13b6/7.]|
7173) Osw, Külpe, D. Philosophie d. Gegen-
wart in Deutschland. E. Charakteristik
ihrer Hauptrichtgn. nach Vorträgen. (= Aus
Natnr u. Geisteswelt. Bd. 41.) L., Teubner.
VI, 115 S. M. 1,00.
7174) A. Riehl, Z. Einführg. in d. Philos. d.
Gegenw. 8 Vortrr. ebda. VI, 258 S. M. 3,00.
7175) M. Dessoir, Gesch. d. neueren Psycho-
logie. (JBL. 1897 IV 5d : 5.) |[Th. Poppe:
LE. 4, S. 1608-11 ; LCBl. S. 1805/6.]|
Kritische Uebersichten.
7176) R. Eisler, Philosophie: TürmerJb.
S. 338-42.
7177) J. Hart, Philos. Rundschau: Tag N. 449.
(E.H.Schmitt, „Philos.Bibliothek", A.Drews.)
7178) M. Glossner, Z. neuesten philosoph.
Litt: JbPhSTh. 16, S. 181-216.
Einzelne Persönlichkeiten:
R. Avenarius. M. Carriere.
7179) M. Heinze, R. Avenarius: ADB, 46,
S. 147/9.
7180) W. Christ, M. Carrifere: ib. 47, S. 452/9.
M. n. Drobisch. £. DUhring.
7181) W.Neubert-Drobisch, M.W. Drobisch.
E. Gelehrtenleben. L., Dieterich. VIII,
131 S. M. 2,80.
7182) E. Dühring, Sache, Leben u. Feinde.
Als Hauptwerk u. Schlüssel zu seinen sämtl.
Schriften. 2. Aufl. L., C. G. Naumann.
XI, 539 S. M 8,00.
7183) id., Der Wert d. Lebens. E. Denker-
betrachtung im Sinne heroischer Lebens-
auffassung. 6. Aufl. L., O. K. Reisland.
XIV, 496 S. M. . ,00.
(x. Th. Fechner.
7184) E. Dennert, Fechner als Naturphilosoph
u. Christ. E. Beitr. z. Kritik d. Pantheis-
mus. Gütersloh, E. Bertelsmann. 72 S.
M. 1,00. (Aus BGl. .i8.j
7185) K. Lasswitz, G. Th. Fechner. 2 Aufl.
(= Frommanns Klassiker d. Philos. Her.
V. R. Falckenberg. Bd. 1.) St , Frommann.
VII, 205 S. M. 2,00.
7186) B. Wille, G. Th. Fechner: TagB. 1901,
N. 153.
7187) Fechner über d. Kunst: KulturW. 3,N.2.
7188) G. Th. Fechner, Zend-Avesta oder über
d. Dinge d. Himmels u. d. Jenseits. 2. Aufl.
her. V. K. Lasswitz. 2 Bde. Hamburg,
Voss. 1901. XXI, 36U, 439 S. M. 12,00.
|[Alois Müller: ALBl. 11, S. 166/8.J|
L. Fenerbach.
7189) Wilh. Schmidt, Ludwig Feuerbach:
Kirchl. Wochenschr. 2, S. 149-55, 166-70,
182/5, 201/5.
J. e. Fichte.
7190) E. Battin, D. ethische Element in d.
Aesthetik Fichtes u. Schelliugs Diss. Jena.
37 S.
7190a) M. Hab 0 hm, Fichtes Einfluss auf d.
akadem. Leben insbes. seine Stellung zu d.
Ordensverbindungen: BurschenschBll. 16 \
S. 28-32, 82/4, 197/8, 238-41.
7191) E. Lask, Fichtes Idealismus u. d. Gesch.
Tübingen, Mohr. XII, 271 S. M. 6,00.
7192) X. L^on, La Philosophie de Fichte.
Paris, Alcan. XVII, 524 S. |[H. Lichten-
berger: RCr. 54, S. 5il/4.]i
7193) H. Lichtenberger, Les discours ä la
nation allemande de Fichte: Revue des
cours et Conferences 10, N. 20, 24, 26, 28/9,
31, 34.
7194) P.Sachse, Fichtes nationalökonomische
Anschauungen. Diss. Heidelberg. 70 S.
7198-7886
rv, 5 b. Gelehrtengeachichte.
179
7196) R. StrauBB, Fichte u. d. SociaÜHmuB:
NFPr. N. 13276.
7196 G. Tempel, Fichtes Stell, z. Kunst. Dias.
Strassburg. 1901. VII, 143 S.
7197) W. Kabitz, Stud. z. EntwickelungHgesch.
d. Fichteschen Wissenschaftslehre aus d.
Kantischen Philosophie. B., Reuther &
Reichard. III. 100 u. 32 8, M 4,50. (Mit
bisher ungedr. Stücken aus Fichtes Nach-
lass.)
E. Ton Hartmnnii.
7198) M. Christlieb, E v. Hartmann u. d.
Christent.: PrJbb. 108, 8 .385-4 >3. iDazu:
E. V. Hartmann, Entgegnung: ib. 109,
8. 1222/5.)
7199) A. Drews, E.v. Hartmanns philos. System
im Grundriss. XXIII, 851 8. M. 16.00. [M.
Christlieb: PrJbb. 118, S. 113/7; 0.
Stange: ThLB. 2.3, 8. 225/6; Th. Elsen-
haus: ThLZ. 27, 8. 674/6 ]|
7200) R. Eisler, D. Psychologie E. v. Hart-
manns: AZgB. N. 44.
7201) K. Jentsch, E. v. Hartmann: Zeitw. 3t,
8. 86/7.
7202) M. Schneidewin, E. v. Hartmann:
Tag N. 91.
7203) E. V. Hartmann: Grenzb. 2, 8. 398-400.
7204) P]. V. Hart mann, Persönliches u. Sach-
liches: Deutschlands. 1, S. 65-79.
7204a) id., Mod. Naturphilosophie: PrJbb. 109,
8. 1-15.
7204b) Alma v. Hartmann, Zurück zum
Idealismus. 10 Vortrr. B., Schwetschke.
XI, 213 S. M. 2,60.
G. W. F. Hegel.
7205) J. Cohn, Hegels Aesthetik: ZPhK. 120,
8. 160-86.
7206) A. Schmid, Hegel: Staatslexikon 3,
S. 2-30.
7207) L. Weber, D. Hegeische Philosophie.
(= N. 78, 8. 494/7.)
7208) Hegels logic: Ath. 63, N. 3887.
J. F. Herbart.
7209) E. Seydl, Zu Herbarts prakt. Philosophie:
JbPhSTh. 16, 8. 129-54.
7210) O. Flügel, D. Bedeutg. d. Metaphysik
Herbarts für d. Gegenw. Langensalza, Beyer.
VII, 218 S. M. 3,00.
I. Kant.
7211) J. Bach, A. Weishaupt als Gegner Kants:
HPBll. 127, 8. 94-114.
7212) G. Brodnitz, E. franz. Romancier über
Kant: Kantstudien 7, N. 4. (M. Barrys.)
7213) H. St. Chamberlain, Kant: TglRsB.
N. 62.
7214) J. E. Creighton, Kantian literature in
America since 1898: Kantstudien. 7, N. 4.
7214a) A. Dorner, Kant u. Fichte in ihrem
Einfluss auf d. Entwickelg. d. Protestantismus.
(= N. 7361, Bd. 2, 8. 441-60.)
7215) R. Falckenberg, Kants Berufung nach
Erlangen: ib. N. 2/3.
7216) L. Goldschmidt, Z. Ende d. Kant-
philologie: AltprMschr. 39, N. 3/4.
7217) F. Jodl, Goethe u. Kant: ZPhK. 120
Heft 1.
7218) R. B. Jachmann, L. E. Borowski,
C. A. Ch Wasianski. J. Kant. Her. v.
A.Hoffmann. Halle,Peter. IV,442S.M 2,00.
7219) A. Kalthoff, Kants socialpolit. Bedeutg :
Lotse. 9. N. 24.
7220) A. Lang, Kant u. d. dtsch. MateriaÜMmuB:
StrassburgDiöcesanBl. 21, 8. 136-4H, 165-73.
7221) F. Medicu«, Kants Philosophie der Ge-
schichte. B., Reuter & Reichard. III, 82 S.
M. 2,40. (Aus: , Kantstudien*.)
7221a) G. 8. A. Meli in, Marginalien u. Register
zu Kants Grundlegg. z Metaphysik d. Sitten,
Kritik d. praktischen Vernunft, Kritik d.
Urteilskraft. Züllichau. 1795. Her. v. L.
Goldschmidt. Gotha, Thienemann. X,
237 8. M. 6.00.
7222) J. P^rfes, Piaton. Rousseau. Kant,
Nietzsche: AGPh. 16. 8. 97-1 IH.
7223) M. Palagvi, Kant u. Bolzano. E. krit.
Parallele. Halle. Niemeyer. XI, 124 8. M. .3,00.
7224) A. Schmid, Kant: Staatslexikon 3,
8. .331-52.
7225) C. Stange, Der Gedankengang der , Kritik
der reinen Vernunft". L., Dieterich. 24 8.
M. 0,.3'i.
7226) The character of Kant: Ac. 63, 8. 103/4.
(Nach J. E. Creighton and A. I>effevre.)
7227) Kant als persönlicher Freund. Briefe v.
seinem Zeitgenossen R. B. Jachmann:
Heimgarten. 27, 8. 27-34.
7228) Kants ges. Schriften. Her. v. d preuss.
Akademie d. Wissensch. Bd. 1. Abteil. 1.
Bd. 1. Vorkritische Schriften 1. 1746—56.
B., Reimer. XVII, 466 8. M. 12,00.
K. Chr. Krause.
7229) H.Frhr.v.Leonhardi,K.Chr.F. Krauses
Leben u. Lehre. Aus d. hs. Nachlasse d.
Verfasser her. v.P.H oh Ifel du A.Wünsche.
L., Dieterich. 131 8. M. 3,00.
J. H. Lambert.
7230) O. Baensch, J. H. Lamberts Philos. u.
seine Stell, zu Kant. Tübingen, Mohr. VH,
103 8. M. 2,00.
H. Lotze.
7231) E. Neuendorff, Anmerkgn. zu Lotzes
Weltanschauung: ZPhK. 121, S. 36-70.
F. W. J. 8chelling.
7232) Kuno Fischer, Schellings Leben, Werke
u. Lehre. 3. Aufl. (= id. , Gesch. d. neueren
Philos. Bd. 7.) Heidelberg, Winter. XXXH,
832 8. M. 22,00.
7333) L. Roth, Schelling u. Spencer. (=
Bemer Studien z. Philosophie. Bd. 29.)
Bern, Sturzenegger. 1901 . III, 63 8. M. 1,00.
7234) Schellings Münchner Vorlesungen: Z.
Gesch. d. neueren Philosophie u. Darstellg.
d. philos. Empirismus. Her. v. A. Drews.
(= Philos. Bibl. Bd. 104.) L., Dürr. XVI,
354 8. M. 4,60.
7285) L. Ziegler. Schellings Münchener Vor-
lesungen: AZgB. 1901 ,N. 269-70.
7235a) Aus d. Schrift „Schelling u. d. Offen-
barung" : Dokumente d. Socialismus 1, 8.552/8.
A. Schopenhaaer.
7238) A. Bauch, D. Psychologie A. Schopen-
hauers dargest. als Lehre v. d. Motiven, Diss.
Leipzig. 64 S.
23*
180
IV, 6 b. Gelehrtengeschichte.
7287-7293
7237) G. Brandes, A. Schopenhauer. (=N. 218,
S. 91/8.
7238) W. Ebel, Schopenhauers Bedeutg. für
Lehrer u. Erziehung. Progr. Charlottenburg.
40. 26 S.
7239) G. Krüger, Johanna Schopenhauer an
ihren Sohn: FZg. N. 98.
7240) C. Eössler, E. Denkmal für A. Schopen-
hauer. (= N. 258, S. 167-76.)
7241) S. S aenger, Ist Schopenhauers unzeit-
gemäss?: Tag. N. 103.
7242) H. Taub, A. Schopenhauer als Mensch:
Freistatt 4, S. 165/7.
7243) A. Schopenhauer, D. Welt als Wille
u. Vorstellung. 2 Bde. (= Cottasche Hand-
bibl. N. 39-40.) St., Cotta. 216, 285 S.
M. 0,50, 0,60.
7243a) A. Schopenhauer, El mundo como
voluntad y como representaciön. Madrid,
Avrial. 436 S. Pes. 8,50.
7244) id., Metafisica de lo hello y estetica, juicio,
critica. Trad. por L. J. Garcia de Luna.
Madrid, Marzo. 1901. 178 S. Pes. 2,50.
7245) id., On human nature. Essays transl. by
T. B. Saun d er s. London, Sonnenschein.
1902. 140 S. Sh. 2/6.
7246) id., Lavida el amor y la muerte. Trad.
de T. 0. Eamos y Climent. Barcelona,
Bartoli y Urina. 1901. 240 S. E. 1,50.
7247) H. Siegfried, Schopenhauer -Brevier.
B., Schuster & Loeffler. 211 S. M. 4,00.
M. Stirner.
7248) V. Basch, M. Stirn er: Grande Eevue. 1901
1« Juin.
A. Treudelenbnrg.
7249) E. Eucken, Z. Erinner, an Ad. Trendelen-
burg: DEs. 113, S. 448-58.
W. Wundt.
7250) P.Barth, W. Wundt: Zeitw. 32, S 102/3.
7251) E. Eisler, W. Wundt: DEs.112, S. 249-60.
7252) id., W. Wundts Philosophie u. Psycho-
logie. L., Barth. VI, 210 S. M. 3,20.
7253) W. Hellpach(E Gystrow), W. Wundt:
Kultur (Köln) 1, S. 220-30.
7254) F. Jodl. W. Wundt: NFPr. N. 13645.
7255) Th. Kappstein, W. Wundt als Psycho-
loge: Zeitgeist N. 32.
7256) Edm. König, W. Wundt als Psycholog
u. Philosoph. 2. Aufl. (= Frommanns
Klassiker d. Philos. Bd. 13.) St., Frommann.
229 S. M. 2,00.
7257) Ch. D. Pflaum, W. Wundt: VossZgB.
N. 33/4.
7258) W. Wundt-Festschrift. Z. 70. Geburts-
tag überreicht v. seinen Schülern. Tl. 1/2.
(= Philosoph. Stud. Bd. 19-20.) L., Engel-
mann. X, 615; V, 712 S. M. 16,00; 18,00.
F. Nietzsche:
Cliaratcteristiken.
7259) H. Bahr, Nietzsche: NWTBl. 1901,
N. 238.
7260) A. Bartels, Nietzsche u. d. Deutschtum:
DMschr. 1, N. 7.
7261) V. Basch, F. Nietzsche: Grande Eevue
1901, 1« Juin.
7262) F. Baumeister, Nietzsche e. Verführer
d. Jugend: Lehrproben u. Lehrgänge, Heft 70.
7263) A. Böhme, F.Nietzsche: Evang. Volks-
schule 15, S. 11/2, 20/1, 26/8, 313.
7264) L. Bräutigam, F. Nietzsche u.d.Kultur-
probleme unserer Zeit: ZDU. 16, S. 232/8.
(Mit Berücksichtigung des Werkes v.A.Kalt-
hoff, F. Nietzsche u. d. Kulturprobleme.
JBL. 1900 IV 5b : 88.)
7265) Buchholtz, Nietzsche u. seine Moral:
Pastor bonus 14, N. 2.
7266) F. Dernburg, Neues aus Nietzsches
Jugend. Unbekannte Verse u. Entwürfe:
Zeitgeist N. 47.
7267) A. Egidi, Gespräche mit Nietzsche:
Musik 1 , S. 1892/3. ( Vergl. BerlTBl. N. 538.J
7268) E. Eisler, Nietzsches Erkenntnistheorie
u. Metaphysik. Darstellg. u. Kritik. L.,
Haacke. 118 S. M. 5,20.
7269) P. Ernst, Nietzsches Geisteskrankheit:
NorddAZgB. N. 271.
7270)E. Faguet, Le premier livre de Nietzsche :
Eevue latine, 25 Fevruier.
7271) O. Falke, Nietzsches zweite Periode:
AZgB. 1901, N. 260.
7272) Fidao, Le Bilan d'individualisme ; ä
propos de traveaux recents: Quinzaine 8,
N. 175.
7273) A. Fouill^, Les idees sociales de
Nietzsche: EDM. 9, S. 400-37.
7274) i d. , Le jugement de Nietzsche sur Guyau :
Eevue Philosophique 26, N. 12.
7275) id., Nietzsche et rimmoralisme. Paris,
Alcan. XI, 294 S. Fr. 5,00.
7276) F.W. Förster, Noch einmal Nietzsche :
Ernstes Wollen 3, N. 56.
7277) K. Friedrich, Nietzsche u. d. Anti-
. Christ. B., Gose&Tetzlaff. 88 S. M. 1,00.
7278) H. Ganz, Uebermensch oder Gentleman?:
J^FPr. N. 13289.
7279) U. G i n z b e r g , Nietzscheanismus u. Juden-
tum: Ost u. West 2, N. 3.
7280) A. Haam, Nietzscheanismus u. Judent.:
ib. S. 145-52.
7281) M. Heine, Nietzsche als Pädagoge:
NBahnen (Wiesbaden) 13, S. 275-88, 329-43.
7282) J. Hof mi 11 er, Nietzsches Testament:
Ges. 2, S. 5-15.
7283) id., Nietzsche u. kein Ende: ib. S. 59-67.
(Nietzsche-Litt.)
7284) J. Hollitscher, Nietzsches Herren-
moral: Wiener Abendpost N. 97.
7285) E. Horneff er, Vorträge über Nietzsche.
Versuch e. Wiedergabe seiner Gedanken.
3. Aufl. B., F. Wunder. VII, 122 S. M. 2,00.
|[LCB1. S. 973/4.] I
7286) W. Jesinghaus, D. innere Zusammen-
hang d. Gedanken vom Uebermenschen bei
Nietzsche. Bonn, Georgi. 52 S. M. 1,00.
7287) Th. Kappstein, F. Nietzsches „Neuer
Mensch": BerlTBlB. N. 71.
7288) J. Kohler, Auf d. Spuren Nietzsches:
Zeitgeist N. 45.
7289) id., F. Nietzsche u. seine Stell, z. Christent.
Hannover, Mayer. 31 S. M. 0,40.
7290) H. Landsberg, F. Nietzsche u. d. dtsch.
Litt. L., H. Seemann Nachf. 139 S. M.
2,50. |[E. Woerner: Euph. 9, S. 822/3.]|
7291) A. Lang, Darwin u. Nietzsche : AkMBll.
14, S. 203/7, 240/3.
7292) P. Laserre, La morale de Nietzsche.
Paris, Sociötö de Mercure de France. 200 S.
Fr. 3,50.
7293) H. Lichtenberger, D. Individualismus
Nietzsches. Uebers. v. F. v. Oppeln-
Bronikowski: DZschr. 15, S. 372-80.
729«- 7349
IV, 5 b. Gelehrtengeschichte.
181
7294) H. Lichtenberger, D. philo«. Testament
Nietzsches: Revue de Paris 1« Avril.
7295) Th. Lipps, Von d. , Individualität" u.
ihrem Rechte: Deutschland 1, H. 19-35.
7296) P. Meschke, D. relig. Zug in Nietzsches
Philos.: Geg. 62, N. H7.
7297) (tcrda v. Minkwitz, Einige Gesichta-
punkte z. Beurteilg. v. Nietzsches Verfasser-
thfttigkeit: Finsk Tidskrift 1901, Heft 6.
7298) M. Muret, Nietzsche et la littörature
europ^enne : Journal des döbats 'J9 Mars.
7299) k. F, He mann, Nietzsches Antichrist:
TürmerJb. S. 181-210.
7300) .1. Petrone, F. Nietzsche e. L. Tolstoi.
Napoli, Pierro. V, 136 S. L. 1,50.
7301) A. Pfannkuche, Nietzsche als Prophet.
Osnabrück, Rackhorst. 15 S. M. 0,50.
(Aus: AZg.)
7302) E. Pfennigsdorf, F. Nietzsche u. d.
Christent. Vortr. Dessau, Haarth. 16 8.
M. 0,30.
7303) E. Pötzl, Nietzsche als Stylist: NWTBl.
1901, N. 236.
7304) M. Prozor, Nietzsche en Russie: Mercure
de France 1901, Mars.
7305) A. Rau, Nietzsche-Studien: DZschr. 15,
S. 258-72, 454-66.
7306) E. Repke, Hauptmanns versunkene
Glocke u. d. Naturalismus F. Nietzsches:
Reformation 1, N. 33.
7307) Gabriele Reuter, E. Nietzsche-Büste:
NFPr. 13357.
7308) W.Rheinhard,D. Mensch als Tierrasse
u. seine Triebe. Beitrr. zu Darwin u.
Nietzsche. L., Thomas. IV, 235 S. M. 3,00.
7309) S. Saenger, Glossen: Zukunft39,S. 201/6.
7310) M. Schian, F. Nietzsche u. d. Christent.
3 Vortrr. Görlitz, Dülfer. 77 S. M. 1,25.
7311) E. H. Schmitt, F. Nietzsche an d. Grenz-
scheide zweier Weltalter. Neue Ausg. L.,
Diederichs. V, 151 S. M. 2,00. ][Else
Spiegel: EthKultur. 10, S. 23^/9.] |
7312) Schneider, Nietzsche - Zarathustra :
ChristlPaedBll. 24, N. 18/9.
7313) E. Seydl, A. Kalthoff über Nietzsche:
Kath. 25, S. 531-42. (Vgl. auch N. 7264.)
7314) R. v. Seydlitz, Nietzsche u. d. Musik:
Ges. 4, S. 94-103.
7315) G. Simmel, Z. Verständnis Nietzsches:
Freie Wort 2, S. 6-11.
7316) E. Sokal, D. zahme Nietzsche: NWTBl.
1901, N. 1772.
7317) H. Übe 11, Erinner, an Nietzsche : Wiener
Abendpost N. 141.
7318) Isabelle v. Ungern-Sternberg,
Nietzsche im Spiegelbilde einer Schrift.
L., Naumann. VIII, 175 S. M 6,00.
7319) H Vai hinger, Nietzsche als Philosoph. 2.
Aufl. B., Reuther & Reichard. 105 S. m;1,50.
I[H. Lichtenberger: DLZ. 23, S. 3028-10. !|
7320) Ch. Verrier, F. Nietzsche: Revue de
Metaphysique 1901, Janvier.
7321) E. Vowinckel, Nietzsche u. Jesus v.
Nazareth: DEKZ. 16, S. 29-30, 35/6, 44/6.
7322) H. V. Wedel, F. Nietzsche u. sein
Menschheitsideal: DAdelsbl. 20, 8. 665/7,
682/3, 697/8, 713/5, 733/4, 750/1.
7323) A. Weissl, D. aristokratische Ideal
Nietzsches: Montags-RevueW. N. 13.
7324) F. Weller, Nietzsche als Apologet d.
Christent.: KonsMschr. 59, S. 39-48.
7325) K. Winterer, F. Nietzsche u. d. Be-
strebungen d. Blätter für dtsch. Erziehg.:
BILDE. 3, S. 134/6.
7326) R. Witte, F. Nietzsche, e. Warnungt-
zeichen an d. Schwelle d. neuen Jh. Vortr.
Stolp, Hildebrandt. 37 8. M 0,.50.
7327) Th. Ziegler, Schopenhauer u. Nietuche:
JbFDH. S. 3-28.
782S) F. Nietzsche u. d. jüngste Deutitcbland:
NeuphilologBll. 8, S. 12/b, 41/5. (Vgl. auch
N. 7290.)
7329) Nietzsche u. d. Zukunft Deutschlands:
DAdelsbl. 20, S. 38-41.
7330) Friedrich Nietzsches Geisteskrankheit:
NorddAZgB. N. 271.
7331) „Gott starb!" Ein Wort an alle Ver-
ehrer P'riedrich Nietzsches zu seinem Todes-
tage, den 25. Aug. 1900. Bozen, AuerdcCo.
26 S. M. 0,60.
7332) Uebermenschen: AELKZ. 35, N. 29.
7333) Anti-Nietzscheana: Grenzb. 4, 8. 447/8.
Briefe.
7384) F. Nietzsche, Ges. Briefe. Bd. 1/2. Her.
V. Elisabeth Förster - Nietzsche, P.
Gast u. F. Scholl. B., Schuster & I^oeffler.
XXVI, 602 S.; XXVIII, 628 S. k M. 10,00.
(Enthält: Briefe an Finder, Krug, P. Deussen,
Frhrn. v. Gersdorff, Carl Fuchs, Frau Baum-
gartner, Frau Louise O., Frhrn. v. Seydlitz.
Briefwechsel mit E. Rohde.)
7335) H. Embacher, Nietzsches Briefwechsel
mit E. Rohde: Musik 1, S. H3-91, 193-201.
7336) P. Ernst, Nietzsches Briefe u. d. Wille
z. Macht: ML. 71, S. 217/8.
7337) F. Nietzsche. Souvenirs et corre-
spondance: Grande Revue 1901, 1« Mars.
Werke.
7338) F. Nietzsche, Werke. Abteil. 1. Bd. 6/7.
L., Naumann. 476, XVIII S.; X, 484,
XVI S. k M. 7,50. (Enthält: Also sprach
Zarathrustra. Jenseits von Gut u. Böse.
— Z. Genealogie d. Moral.)
7339) O.Schneider, „Also sprach Zarathustra*
in d. Beleuchtung e. Modernen. Progr.
Küstrin. 4". 15 S.
7340) E. Seydl, Also sprach Zarathustra. E.
Nietzsche-Studie. Hamm, Breer & Thiemann.
31 S. M. 0,50.
7341) Elisabeth Förster-Nietzsche, D.
Fall „Nietzsche contra Wagner": NDRs,
13, S. 609-23.
7342) R. Dowerg, F. Nietzsches „Geburt d.
Tragödie" in ihren Beziehungen zur Philo-
sophie Schopenhauers. L., Seele & Co. 97 8.
M. 2,00.
7343) E. Rohde, F. Nietzsches „D. Geburt d.
Tragödie aus d. Geist d. Musik". Tübingen,
Mohr. 12 S. M. 0,40. (Aus: id.. Kleine
Schriften.)
7344) F. Nietzsche, Wille zur Macht. Ver-
such e. Umwertung aller Werte. L., Nau-
mann. 1901. XII, 541 S. M. 10,00.
7344a) H. Albert, Nietzsches Umwertung aller
Werte: Mercure de France. Janvier.
7345) P. Ernst, D. Wille z. Macht: EthKultur.
10. S. 34/5.
7346) K. W. Goldschmidt, D. Wille z. Macht:
Tag N. 329.
7347) O. Siebert, Nietzsche u. sein letEtes
Werk: DMschr. 1, N. 12.
7348) id., Nietzsches .Wille z. Macht*: DEBll.
27, N. 2.
7349) Aus F. Nietzsches Umwertung aller Werte:
Insel 3S S. 6-20.
182
IV, 5 b. Gelehrtengeschichte.
7350-7390
7350) Eine Vorrede v. Friedricli Nietzsche:
TglEsB. N. 76.
7351) E. Vorrede v. F. Nietzsche: NDRs. 13,
S. 337-41.
Uebersetzimgen.
7352) Th. Common, Nitzsche as critic, philo-
sopher and prophet. Choice selection from
his works. London, Kichards. 1901. 328 S.
Sh. 7/6.
7353) F. Nietzsche, Aurora. Trad. por L. de
Mantua. Madrid, Avrial. 1902. 327 S.
Pes. 7,50.
7354) id.,ThusspakeZaratustra. London, Reeves.
1901. 400 S. Sh. 1/6.
7354a) id., El origin de la tragedia 6 helenismo
ypesimismo. Trad. por L. J. Gara de Luna.
Madrid, Serra. J901. 204 S. Pes. 2,50.
7354 b) Dasselbe. Französ. Übersetzg. v. J.
Marnold u. J. Morland. Paris, „Mercure
de France". 1901. 200 S. Fr. 3,50.
Historiker der Philosophie.
7355) A. Biese, F. Biese, philos.-didakt. Schrift-
steller: ADB. 46, S. 546/8.
7356) N. A. Nobel, H. Cohen: JüdPresse. 33,
S. 215/6.
7357) H. Lindau, F. Paulaen: N&S. 103,
S. 315-29.
7358) B. Clemenz, O. Willmann u. seine Werke:
KathSchulZg. (Donauwörth) 35, N. 8/9.
7358a) Th. Ziegler: Schulbote für Hessen 43,
S. 233/5.
Theologie:
Allgemeines.
7359) E. Troeltsch, Theologie u. Eeligions-
wissenschaft d. 19. Jh.: JbFDH. S. 91-120.
7359a) J. Thikötter, Mod. Theologie: DEBIL
27, S. 447-64, 519-37.
7360) H. Brück, Gesch. d. kathol. Kirche im
19 Jh. Bd. 1. Gesch. d. kathol. Kirche in
Deutschland. 2. Aufl. XV, 502 S. M. 6,00.
7361) C. Werckshagen, D. Protestantismus
am Ende d. 19. Jh. 2 Bde. B., Verlag
Wartburg. 4». 572 S. VIII, 650 S. Mit
Abbild, u. Tafeln, ä M. 25,''0.
7362) A. Hausrath, Heidelberger Theologen
, im 19. Jh. (= N. 241, S. 1-30.)
7362 a) i d. , Gesch. d. theolog. Fakultät zu Heidel-
berg im 19. Jh.: ProtestantMhh. 6, S. 1-13.
7363) Moderne Predigten: D. alte Glaube 3,
N. 40/1.
7364) K. Böhme, D. Predigt u. d. mod. Welt-
anschauung: Mschr. für kirchl. Praxis 2, N.9.
Protestanten.
F. Schleiermacher.
7365) A. Berthoud, A. Sabatier et Schleier-
macher. Genf, Robert. 40 S. Fr. 1,00. (Aus:
Revue de th^ologie et des questions reli-
gieuses.)
7366) K. Dunkmann, F. Schleiermacher:
RKZ. 25, S. 129-30, 139-40, 145/6, 154/5, 164/5.
7367) Eitle, Schleiermacher als Erzieh er. Progr.
Urach. 24 S.
7368) Th. Kappstein, E. Denkmal f. Schleier-
macher: Zeitgeist N. 29.
7369) H. Keferstein, Schleiermachers pädag.
Schriften. L., Haacke. III, II, 340 S. M. 3,00.
7370) Lemme, Schleiermachers Theologie.
(= N. 78, S. 472-87.)
7371) C. Rössler, Schleiermachers Lehrjahre
u. d. gleichzeit. Zustände in Preussen.
(= N. 258, S. 88-105.)
7372) R. Munro. Schleiermacher. London,
Gardner. 300 S. Sh. 4/6.
7372a) D. Scholz, Schleiermacher. (=N. 7361,
Bd. 2, S. 421-40.
7373) R. S e e b e r g , Schleiermacher : Reformation
1, S. 99-1(12, 115/8, 137-40.
7374) F. Schleiermacher, Monologen. Krit.
Ausg. Her. V. F. M. Schiele. (= Philosoph.
Bibl. Bd. 84). L., Dürr. XLVI, 130 S.
M. 1,40. |[R. Otto: DLZ. 23, S. 2965/7.]|
7374a) id., Pädag. Schriften. Her. v. C. Platz.
f= Bibl. päd. Klassiker. Her. v. F. Mann.
Bd. 5.) Langensalza, Beyer. LXIV, 628 S.
M. 5,40.
Andere Theologen.
7375) Sternberg, Erinnerungen an Hengsten-
berg: EKZ. 76, S. 6/9. (S. auch: Mehlhorn
ib.: S. 339-45, 370/6; F. H. Tauscher: ib.
S. 999-1017; P. Wolff: ib. S. 1017-22;
O. Zöckler: ib. S. 985-99.)
7376) K, Harraeus, D. F. Strauss. Sein Leben
und seine Schriften. (= Männer d. Zeit.
Her. V. G. Diercks. Bd. 10.) L., Voigt-
länder. 1901. V, 408S. M. 4,60. |[PrJbb.
110, S. 323/9.]|
7376 a) F. U h 1 h o r n , G. Uhlhorn. St., Gundert.
332 S. M. 4,80.
Katholiken.
7377) C.Engelhardt, Franz von Baader, e. rom-
freier Katholik: AZgB. 1901, N. 199.
7378) J. Friedrich, J. v. DöUinger. Sein
Leben auf Grund d. hs. Nachlasses dar-
gestellt. Bd. 3. 1849-90. München, Beck.
1901. V, 732S. M. 16,00. |[P. Tschackert:
ThLZ. 27, S. 177/9; LCBl. S. 255/6; HPBll.
128, S. 364-78.11
7378a) id., J. v. Döllinger u. d. Folgen d. Ge-
lehrten versamml. im J. 1863: Revue Internat,
de th^ologie 9, S. 263-78.
7379) Döllinger u. Jentsch: AkMBll. 14, S. 107/9.
7380) Haffner, W. E. v. Ketteier: Staats-
lexikon 3, S. 425-31.
7381) J. H. V. Wessenberg: DMercur. 38, N. 2.
Kirchenhistoriker.
7382) F. Naumann, A. Harnack: Zeit^. 2, N. 5.
7383) Neanderthal, Harnack u. M. Luther:
Monatsbll. für d. kathol. Religionsunterr. 3,
S. 257-63.
7384) F. Steudel, E. Laienurteil über A.
Harnack: DPBl. 35, S. 321/4, 355/6. (Dazu
F. Spitta: ib. S 354/5.)
7385) A. Jülicher, H. Bassermann, W.
Honig: H. Holtzmann: ProtestMhh. 6,
S. 165-72, 172-84, 184/7.
7386) G. Buchwald, J. KöstUn: IllZg. 118,
S. 778.
7386a) id., J. Köstlin: DEBll. 27, S. 485-41.
7.387) Ch. E. Luthardt: IllZg. 119, S. 511/2.
7388) Ch. E. Luthardt: AkBll. 17, S. 201/2.
7389) Ch. E. Luthardt: AELKZ. 35, N. 39-44.
7390) Ch. E. Luthardt: EKZ. 76, S. 958.
7801-7448
IV, 5b. QelehrtengeHchichte.
iBd
7391) A. llausrath, Richard Kothe u. seine
Freunde. Bd. l. B., Clrote. IX, 40!} S.
M. 8,0t >.
7392) A. Wald berger, D. kirchengeschichtl.
u. kirchenpolit. Erbe R. Stähelins: ThZSchw.
18, S. 152-Ü8.
7892 a) K. Stockmayer, R. Stähelin: Baaler Jb.
1901, K. 5-8(>.
Kanzelredner.
7393) F. Brummer, Paulus Cassel: ADB. 47,
Ö. 465/6.
7394) HFrommel. Segen u. Trost. Reden aus d.
Amte. Her. v. O. Fromme!. (= Frommel-
Gedenkwerk. Bd. 5.) B., Mittler. XII,
306 S. M. 3,75. |[LCB1. S. 1194/5; J. Hans:
ThLZ. 27, S. 676/7.]|
7395) id, Aus d. Lebens Leid u. Freude. Briefe
u. Denksprüche. Her, v. Amalie Fromme 1.
(= Frommel-Gedenkwerk B(t. 6.) ebda. XI,
156 S. M. 2,00.
7396) G. Kögel, Rud. Kögel. Sein Werden
u. Wirken. 2 Bde. ebda. 272; VI, 332 S.
M. 12,00. [LCBl S. 513.]i
7397) Mayer-JüterbogjR. Kögel als religiöser
Charakter: DEKZ. 15, S. 241/3, 248-50, 255/7.
Philologen.
7398) Max Hoff mann, Aug. Böckh. Lebens-
beschreibung u. Auswahl aus einem wissen-
schaftlichen Brief Wechsel. L.jTeubner. 1901.
VIII, 483 S. M. 12,00. i[LCBl. S. 7379.]!
7399) S. Reiter, Aug. Böckh: NJbbKlAltGL.
9, S. 436-58.
7400) R Meister, G. Curtius: ADB. 47,
S. 597-600.
7401) H. Diels, Th. Gomperz: NationB. 19, S.
407/8.
7401a) Th. Gomperz, Griechische Denker.
Bd. 1. 2. Aufl. L., Veit & Co. VIT, 472 S.
M. 10,00.
7402) K. Lehrs, Kleine Schriften. Mit e. Bild-
nisse des Vf. u. einem Anh. Her. v. Arth.
Ludwig. Königsberg, Härtung. VIII, 582 S.
M. 12.00.
7403) H. Brunnhofer, Friedr. Max Müller:
WIDM. 92, S. 246-55.
7404) Doris Schnittger, M. Müllers Beziehgn.
zu Schleswig: Niedersachsen 7, S. 31/2.
7405) E. Siecke, M. Müllers mytholog. Testa-
ment: AReligionswissensch. 5, N. 2.
7406) M. Müllers last works: Ath. 63, N. 3880.
7407) K. Vor meng, Ferd. Ranke. E. Gedenkbl.
zu seinem 100. Geburtstage (1802—76.) B.,
Borstell & Reimarus. 26 S. Mit 4 Tafeln.
M. 0,75.
7408) W. Goldbaum, E. Freund P. Heyses:
NFPr. N. 5504 (O. Ribbeck).
7408a) E. Holzner, 0. Ribbeck: LE. 4, S. 935/6.
7409) A. Hausrath, O. Ribbeck. (= N. 241,
S. 31-98.)
7410) id., Z. Erinner, an 0. Ribbeck: DRs.
110, S. 222-47.
7411) O. Crusius, E. Rohde. Tübingen, Mohr.
VI, 296 S. M. 6,60. |[LCB1. S. 807/9.]l (Mit
e. Auswahl v. Aphorismen u. Tagebuchbll.
Rohdes.)
7412) Th. Gomperz, E. Rohde: DR. 2, S. 350/4.
7413) E.Guglia,E. Rohde: Wiener Abendpost
N. 72.
7414) O. Immich, E. Rohde: NJbbKlAltGL.
10, S. 531/7.
7415) J. Volkelt, E.Rohde: LeipzigTBl. N.2I1.
7415a) T. de Wyzöwa, Un ami de Nietzsche.
E. Rohde: RDM. 11, 8. 936-46.
7415 b) (= N. 7334, Bd. 2.)
7415c) E. Rohde, Psyche, Seelenkult. u. Un-
8terblichkeit«glaube d. Griechen. 3. Aufl.
2 Bde. Tübingen, Mohr. XV, 329; III,
448 S. M. 20,00.
7416) Rieger, E. dtsch. Gelehrtenleben: Im
dtsch. Reich 8, S. 604-16. (H. Steinthal.)
Archäologen«
7417) A. Michels, K. Bötticher: ADB. 47,
S. 144-53.
7417a) A. Flasch, H. v. Brunn. Gedächtnisrede.
München, Franz. 4«. 48 S. M. 0,80.
7418) H. Lehner, F. Hettner: WZ. 21, 8.
339-61.
7419) D. Joseph, H. Schliemann. (= Bedeu-
tende Männer. Her. v. F. v. d. Oasen.
Bd. 5.) B., H. Schildberger. 32 8. M. 0,50.
Historiker und Kulturhistorilier.
7420) H. Schütter, Alfred v. Arneth: ADB.
46, S. 45-51.
7421) L. Fränkel, K. O. Beaulieu-Marconnay:
ib. S. 290/3. (Kulturhist.)
7422) A. Hagedorn, 0. Benecke: ib. 8. 355/8.
(Hamburger Kulturhist.)
7423) H. Blum, C. Biedermann: NWTBl. 1901,
N. 70.
7424) O. Hörn, K. Biedermann: TagB. N. 85.
7425) H. Bubendey, L. O. Bröcker: ADB.
47, S. 26U/2. (Historiker.)
7426) J. Jung, M. Büdinger: MVGDB. 40,
S. 401/6. (Vgl. auch K. Fuchs: AZgB.
N. 58; F. V. Scala: HVjs. 5, S. 44lj2.)
7426a) A. Dopsch, M. Büdinger: ZOG. 53,
S 481/6. (Historiker.)
7427) Carl Neumann, J. Burckhardt: ADB.
47, S. 381-90.
7428) L. Fränkel, O. v. Corvin: ib. S. 531/8.
7429) 0. Kern, E. Curtius: ib. S. 580-97.
7430) H. Scholz, E. Curtius: Christi Welt. 16,
S. 1159-63.
7431) Erinner, an E. Curtius (1814—1896). L.,
Reisland. 32 S. M. 1,00.
7432) E. Curtius. E. Lebensbild in Briefen.
Her. V. F. Curtius. B., Springer. XI,
714 S. M. 10,00.
7433) E. Jacobs, F. DanneU: ADB. 47, a
619-22. (Historiker.)
7434) R. Du Moulin-Eckardt, B. Erdmanns-
dörffer: NHJbb. 11, N. 1.
7435) A. Erichson: JbGLElsass-Lothr. 18,
S. 220/6.
7436) F. Burg, F. Eyssenhardt: CBlBibL 19,
N. 1/2.
7437) R. Steig, H. Grimm: DRs. 110, S. 46-57.
7438) E. V. Wildenbruch, Z. Erinner, an H.
Grimm. B., Spemann. 1901. 16 8.
7439) F. Frennsdorf, K. Hegel: Nachr. v.
d. kgl. Ges. der Wissenschaft zu Göttingen
N. 1.
7440) Th. Kolde, K. v. Hegel: DGBIL 3,
S. 188/9.
7441) S. Münz, K. Hegel: Wage 5, N. 8.
7442) U. Stutz, K. Hegel: ZSRG. 23, a
XXXIIT/XXXIX.
7443) K. V. Hegel, Leben u. Erinnerungen.
L., Hirzel. 1900. V, 217 8. M. 5,00. |[R
M. Meyer: Euph. 9, 8. 819/20.1|
1^4
IV, 5 b. Gelehrtengeschichte.
7444-7498 i
.7444) 0. Kloppe 80. Geburtstag: NFPr. N. 13705.
7445) A. Bassermann, F. X. Kraus: Giornale
dantesco 10, N. 6.
7446) K. Braig, Z. Erinner, an F. X. Kraus.
Freiburg. Herder. 70 S. M. 1,50.
7447) A. Bellesheim, K. Braig über F. X.
Kraus: HPBll 129, S. 44«-51.
7448) Bill, Erinner, an F. X. Kraus: D. zwan-
zigste Jh. 2, N. 3.
7449) H. Finke, F. X. Kraus: Alemannia 30,
S. 1/7.
7450) L. K. Goetz, Briefe v. Fr. X. Kraus an
Fr. H. Reusch: AZgB. N. 129.
7451) E. F. Hau viller. Kraus' letzte Tage:
ib N. 4.
7452) O. Haseloff, F. X. Kraus: ZeitB. 1',
S. 502/3.
7453) K. Hoeber, F. X. Kraus: AkMBll. 14,
S. 177-80.
7454)Hürbin, F. X. Kraus: Kathol.-Schweizer
Bll. N. 2.
7455) Kannengiesser, F. X. Kraus: Quin-
zaine 8, N. 124.
7456) K. Kühner, F. X. Kraus u. sein letztes
Buch: ProtestMhh. 6, S. 156/8.
7457) S. Münz, F. X Kraus: NFPr. N. 13424.
7458) F. Nippold, Spahn — Kraus — Ehr-
hard: ZWTh. 10, S. 305-26.
7459) Rhenanus, F. X. Kraus u. d. Ultra-
montanismus. B., Baensch. 29 S. M. 1,00.
(Aus: DStimmen.)
7460) Rudolphi, F. X. Kraus: D. zwanzigste
Jh. 2, N. 1.
7461) J. Sauer, F. X. Kraus: Kunstchronik 12,
N. 15.
7462) L. Sehe mann, F. X. Kraus: DMschr.
1, N. 6.
7463) M. Spahn, F. X. Kraus: Türmer 4^,
S. 29-42.
7464) M. Wingenroth, F. X. Kraus u. d.
Katholizismus: Grenzb. 3, S. 298-308, 371-82,
417-26.
7465) id., F. X. Kraus: RepKunstw. 25, S, 1/8.
7466) F. X. Kraus: D. alte Glaube 3, N. 19.
7467) F. X. Kraus: DRs. 110, S. 432-50.
7468) F. X. Kraus: KVZg. N. 21, 22, 24.
7469) F. X. Kraus: EKZ. 76, S. 46.
7470) W. Nalbandian, L. v. Rankes Bildungs-
jahre u. Geschichtsauffassg. Diss. Leipzig.
■ 42 S.
7471) C. Rö ssler, L. v. Ranke. (= N. 258,
S. 297-308.)
7472) H. Bloch, P. Scheffer-Boichorst: HZ.
89, S. 54-71.
7473) E. Dümmler, Gedächtnisrede auf P.
Scheffer-Boichorst. B., Reimer. 4". 16 S.
M. 1,00. (Aus: SBAkBerlin.)
7474) K. Hampe, P. Scheffer-Boichorst:
HVjs. 5, S. 280-90.
7475) F. Kien er, P. Scheffer - Boichorst:
ZGORh. 17, N. 2.
7476) J. Schwanck: Hessenland 16, S. 124/5.
(Kulturhist.)
7477) 0. Schwebel: MVGBerlin. 19, S. 55.
7478) A. Hausrath, Z. Erinner, an H. v.
Treitschke. (=Alte Bekannte. Bd. 2.) Heidel-
berg, Winter. VI, 146 S. M. 2,50. |[G.
Kaufmann: LCBl. S. 94/5.]l
7479) C. Rademacher, H. v. Treitschke:
Hammer S. 325/9.
7480) Wie Treitschke citiert u. Geschichte
schreibt: AZgJudent. 66, N. 32.
7481) E. Brief H. v. Treitschkes: DMschr. 1,
N. 7.
7482) C. Spielmann, Gh. D. Vogel: Nasso-
via 3, S. 190/3. (Kulturhist.)
7483) H. Bock, J. Wegelin als Geschichts-
theoretiker. Diss. Leipzig. 37 S.
Juristen und Nationalökonomen:
Allgemeines.
7484) K. Walcker, Gesch. d. Nationalökonomie
u. d. Socialismus, 5. Aufl. L., Rossberg &
Berger. VII, 124 S. M. 4,00.
7485) W. Sombart, D. mod. Kapitalismus. 2
Bde. L., Duncker & Humblot. XXIV, 669 S. ;
VIII, 646 S. M. 20,00.
7486) C. V. Kelles-Krauz, D. Sociologie im
19. Jh. (= Am Anfang d. Jh. N. 5.) B.,
Edelheim. 56 S. M. 0,30.
7486 a) R. Calw er, D. Weltwirtschaft im 19.
Jh. (= Da^elbe, N. 6.) ebda. 53 S. M. 0,80.
Einzelne Persönlichkeiten.
7487) O. Gierke, J. Althusius u. d. Entwickel.
d. naturrechtl. Staatstheorien. 2. Aufl. Bres-
lau, Marcus. XVI, 366 S. M. 9,00.
7488) G. Meyer v. Knonau, J. K. Bluntschli:
ADB. 47, S. 29-39.
7489) E. Frhr. v. Schwind, H. Siegel. Fest-
rede. Wien, Gerold. 16 S. M. 0,70.
7490) Ph. Zorn, Konrad Maurer: AZgB. N. 249.
7491) W. Golther, K. Maurer: MünchnerNN.
N. 443.
7492) Salomea Perlmutter, K. Menger u. d.
Österreich. Schule d. Nationalökonomie.
(= Berner Stud. z. Philos. Her. v. L.
Stein. Bd. 37.) Bern, Sturzenegger. III,84S.
M. 1,00.
7493) J. de le Roi, F. J. Stahl: Reformation
1, S. 267/9.
7494) F. J. Stahl : Mitt. d. Ver. z. Abwehr d.
Antisemitismus 12, S. 29-30.
7494a) F. J. Stahl: EKZ. 76, S. 27-34, 51/4.
Mediciner.
7495) Deutsche Medizin im 19. Jh. Säkular-
artikel d. Berliner klinischen Wochenschr.
Bd. 2. Her. v. C. A. Ewald u. C. Pos-
ner. B., Hirschwald. III, 134 S. M. 3,00.
7495a) J. Zadek, D. Medizin im 19. Jh. (=
Am Anfang d. Jh. N. 10.) B., Edelheim.
60 S, M. 0,30.
7496) G. Fischer, Th. Billroth: ADB. 46,
S. 548-55.
7496a) Th. Billroth, Briefe. 6. verm. Aufl.
Hannover, Hahn. XII, 605 S. Mit Abbild.
M. 15,00.
7497) A. Fraenkel, A. Kussmaul: Woche 3,
N. 8.
7497a) A. Kussmaul, Jugenderinner e. alten
Arztes. 5. Aufl. St., Bonz. VIII, 496 S.
M. 7,20.
Naturforscher.
Allgemeines*
7498) C. Grottewitz, D. Naturwissenschaft im
19. Jh. (= Am Anfang d. Jh. N. 8). B.,
Edelheim. 57 S. M. 0,30.
7498 a) E. Schiff, Aus d. naturwissensch. Jh.
Ges. Aufsätze. Her. v. C. Posner. B.,
Reimer. VII, 191 S. M. 4,00.
74d6b-7Sä8
IV, 6. Lessing.
185
Einzelne PersSnlicIikeiten.
7498b) L. 8tieda, K. E. v. Baer: ADB. 46.
S. ^07-12.
7499) W. Hess, Alfr. Brehm: ib. 47, 8. 214/6.
7500) H. Debus, Kob. Wilh. Bunsen: ib.
S. ;{(j9-76.
7501) E.Wunsch mann, Ferd. Cohn: ib. 8.503/5.
7502) K. Sehen clc, Z. Andenlcen an A. Fiele.
Bonn, Strauss. 49 8. M. 1,20. (Aus: Archiv
für d. ges. Physiologie.)
7503) M. Hamburger, Gedächtnisrede auf
1. L. Fuchs. L., Teubner. 16 S. M. 1,00.
(Aus: Archiv für Mathematik u. Physilc.)
7504) W. Bölsche, E. Haeckel. (= Männer
d. Zeit. Her. v. G. Dierks Bd. 8.) L., Voigt-
länder. 1900. 255 S. M. 2,00. |[K. Vorländer:
ZPhK. 121, 8. 225/Ö]|
7504a) E. Haeckel. Gemeinverständl. Vortrr.
u. Abhh. aus d. Gebiet d. Entwickelungs-
lehre. 2. Aufl. Bonn, 8trau8.s. IX, 420;
XII, 382 S. Mit Abbild. M. 12,0» ».
7605) Leo Koenigsberger, Hermann v. Helm-
holtz. Bd. 1. Braunschweig, Vieweg. XII,
375 8. M. 8,00.
7506) J. Volhard u. E. Fischer, A. W. v.
Hofmann. B., Friedlaender. III, 284 8.
M. 9,00.
7507) Gh. Jezler, D. Entwickel. unserer Natur-
anschauung im 19. Jh. u. F. Mohr. Vortr.
L., Barth. 44 8. M. 1,.'0.
7508) R. Flmmerich. Erinncr. an M. v. Petten-
kofer: DR. 1, 8 81-92.
7509) C. Voit, M. V. Pettenkof er z. Gedächtnis.
München, Franz. 4". loO 8. M. 3,00.
7610) A. Reuter, R. K v. Senckenberg: Hessen-
land 16, 8. 49-51, 65/6.
7611) J. Wieaner, F. Unger. Wien, Holder.
17 8. M. 0,75. (Aus: Verhandlgn. d. zoolog.-
botan. Ges. in Wien.)
7512) K. Blind, Einiges über Virchow: DB.
4, 8. 304/9.
7518) W. Bölsche, R. Virchow: Zeitw. 32.
8. 164/6.
7514) R. Drill, Virchow als Reaktionär: Freie
Wort 2. 8. 402/6.
7615) C. Jo6l, Intimes v. Virchow: BerlZg.
N. 419.
751«) O. Israel, R. Virchow: DRß. 113, 8.361-79.
7517) J. Kastan, R. Virchow: BerlTBl. N. 451.
7518) J. Marcuse, R. Virchow: Kultur(KöIn)
1, 8. 568-73.
7519) Job. Müller, R. Virchow: WIDM. 91,
8 253-61.
7620) K. Posner, R. Virchow: Gartenlaube
N. 39.
7521) id., R. Virchow: Tag 1901, N. 451.
7522) H. Ricker t, R. Virchow: Nation«. 19,
8. 788-90.
7523) E. 8chiff, R. Virchow. (= N. 7498a,
8. 47-70.)
7524) Virchow: Globus 82, 8. 165/8.
7524a) Virchow u. d. 8ocialismus. Erinnerungen
aus 1848/9: Dokumente d. Socialismus 2,
8. l.i-32.
Geographen und Ethnologen.
7525) B. F. Hau seh, M. Chr. 8Drengel e.
geograph. Publicist am Ausg. d. 18. Jh.
Leipzig. Diss. 64 8.
7526) Th. Achelis, Ad. Bastian: TagB. 1901,
B. 265.
7527) B. Münz, K. v. Scherzer: NFPr. N. 13176.
IV, 6
Lessing.
AnBKTBben N. 7528. — Briefe N. 7533. - Qoellensohriften N. 7535. - DKCtellangen N. 7536. — Bio^aplücciie*
(Kamenz) N. 7540. — Beziehungen za Zeitgenossen: Bode N. 7542; H. Mendelssohn N. 7543; Nanmunn K. 7544. — Sprmeke
N. 7545. — Einzelne Schriften: Kabeln N. 7546. — Dramen: Miss Surah Sampson N. 7547; Minna »on Barnhelm N. 7548;
Emilia GaloUi N. 7554; Nathan der Weise N. 755>>. — Journalismoe (Vossisohe Zeitung) N 7>66. — L!tter.ttar und Knnst
(Uoraz, Logau, Briefe die neueste Litteratur betreffend, Laokoon, UamburgibChe Dramaturgie) N. 7567. — Philosophie (Briiehnng
des Menschengesohleohtes) N. 7577. —
Ansgaben.
7528) G. E. Lessings sämtliche Schriften. Her.
v. Karl Lachmanu. 3. Aufl., besorgt durch
Frz. Muncker. Bd. 16. L., J. Göschen.
XII, 532 8. M. 4,50.
7528 a) E. Kuriosum in d. neuen Lessing- Ausg. :
D. zwanzigste Jh. 2, N. 37.
7529) Lessing, Schriften. Neue (Umschlag-)
Ausgabe. 22 Bde. Her. v. R. Pilger,
C. Chr. Redlich, G. Zimmermann, E.
Grosse, A. Schöne, Chr. Gross. (==
Hempels Klassiker-Bibl. N. 731-841.) L.,
Verlag v. Hempels Klassiker-Ausgaben. 12'>.
k N. M. 0,25.
7530) Lessiug, Ausgew. Werke in 2 Bdn. Mit
Jahresberiohte fSr neuere deutsche Litteratnrgesohioht«.
e. Einleit. v. Th. Matthias. L., Hesse.
VIII, 456; ;{52 8. M. 1,60.
7531) id., Werke in 6 Bdn. Mit e. Einleit. v.
Th. Matthias. ebda. VIII, 456; 352,
408, 367, 374, 354 8. M. 4,5U
7532) id., Ausgew. Werke. Mit e. biograph. Ein-
leit. V. L. Holthof. St., Dtsch. Verlags-
anstalt. XXIV, 877 8. M. .s,00.
7.532a) Lessings dramat. Meisterwerke. Neue
illustr. Prachtausg. in einem Bde. L., Maier.
X, 286 S. >Iit 52 Abbild. M. 3,U0.
I Briefe.
7533) W. A. Hammer, E. bisher unbekannter
Brief Lessings : W^ienerAbendpost 1901, N.28r.
IUI. 24
186
rv, 6. Lessing.
7534-7562
7534) G. E. Lessing, Briefe. Briefe an
Lessing. Her. v. C. Chr. Redlich. 2 Bde.
Neue (Umschlag-) Ausgabe. (= Hempels
Klassikerbibl. N. 842-865.) L., Verlag v.
Hempels Klassiker-Ausgaben. 12°. LV,
896 S.; VIII, 1084 S. M. 2,75; M. 3,25.
Quellenschriften.
7535) F. Muncker, E. Hauptquelle für Les-
sings Tagebuch seiner Italien. Reise. (=
N. 237, S. 181-94.)
Darstellungen.
7536) C. Bertheau, Lessing: RPTh. 11, S.
4U6-14.
7537a) K. Borinski, Lessing. (JBL. 1901
IV 6:5.) |[0. Harnack: HZ. 86, S. 308/9;
E. Sulger - Gebing: LBlGRPh. 22, S.
62/4.]|
7537) H. Bulthaupt, Lessing. (= id.,
Dramaturgie d. Schauspiels. Bd. 1. [Olden-
burg, Schulze. XXIV, 557 S. M. 6,(J0],
S. 1-83.)
7537) E. Consentius, G. E. Lessing. B.,
Weichert. 2? S. M. 1,00. (Aus: „Lessings
Werke".)
7538) E. Krücke, Lessing. (= N. 78, S. 399-410.)
7539) C. Rö ssler, G. E. Lessing. (= N. 258,
S. 410/3.)
7539a) Erich Schmidt, Lessing. (JBL. 1901.
IV 6 : 6.) |[A. L. Jellinek: ZBücherfreunde.
4, S. 304/5.]|
7539b) Ph. Spandow, I). Bedeutg. d. Lessing-
schen Geistes für d. Gegenw. : Volkserzieher
5, S. 25, 31/2.
Biographisches.
7540) E. Schwabe, D. Lyceum zu Kamenz z.
Zeit von G. E. Lessings Schülerjahren:
NJbbKlAltGL. 10, S. 27-44.
7541) D. Lessinghaus „Am Königgraben 10" :
MVGBerlin 19, S. 62/4.
7541a) J. W. Braun, Wie Lessing starb:
BerlinerNN. 1901, N. 71.
Beziehungen zu Zeitgenossen*
7542) Lessing u. Bode: Dtsch. BuchhandelsBU.
2, S. 107.
7543) L. Geiger, Zu Moses Mendelssohn:
AZgJudent. 65, S. 4J6/8, 426/7.
7543a) id., Mendelssohniana: ib. 66, N. 47/8.
7543b) id., Elise Reimarus u. Mendelssohn:
HamburgCorrespB. N. 10/1.
7544) C. Consentins, Lessing u. Naumann mit
Benutzung von ungedruckten Briefen:
VossZgB. N. 14.
Sprache.
7545) Th. Matthias, Lessing auf d. Bahnen
d. Sprachvereins: ZADSprV. Beiheft N. 21.
Einzelne Schriften:
Fabeln.
7546) Fabulas de Lessing. Trad. en versos
castellanos por D. C. Vilar y Garcia.
Sevilla, F. M. Garcia. 1901. 125 8.
Pes. 1,50.
Dramen:
Miss Sarah Sampson.
7547) R. Stecher, Erläutergn. zu Lessings Miss
Sarah Sampson. (= W.Königs Erläutergn.
zu d. Klassikern, Bd. 57.) Langensalza, Beyer.
63 S. M. 0,40.
Minna von Barnhelm.
7548) G. E. Lessing, Minna v. Barnhelm.
(= Cottasche Handbibl. N. 29.) St., Cotta.
91 S. M. 0,20.
7549) G. Gramberg, G. E. Lessings Minna v.
Barnhelm oder d. Soldatenglück. Her. im
Auftrage d litt. Vereinigg. d. Berl. Lehrer-
ver. B., Fröhlich. US S. M. (»,30.
7550) G. E. Lessing, Minna von Barnhelm. Ed.
byS.Primer. Boston, Heath. 38 u.218S.75c.
7550a) Dasselbe, edited by H. J. Wolsten-
holme. Cambridge, University Press. XLIII.
214S. |[A.E.Berger: ASNS! 106, S. 173/4.]|
7551) G. Bröse, Eine d. Quellen für Lessings
Minna v. Barnhelm. (Freundesschule v.
Nivelle de la Chaussee.) Progr. Naumburg a.S.,
Realgymn. 64 S.
7551 u) E. Niemeyer, Lessings Minna v. Barn-
helm. Hist.-krit. Einleitg. nebst fortlaufen-
den Kommentar. Dresden, Damm. 1901.
120 S. M. 1,50.
7552) G. Schmitz, Zu Lessings Minna v. Barn-
helm: Gymn. 20, S. 273-85, 381/6.
7552a) K. H. Stockmayr, D. dtsch. Soldaten-
stück seit Lessings Minna v. Barnhelm.
(JBL. 1898 IV 4:428.) I[R. Schlösser:
Euph 9, S. 169-71; G. Witkowski: ZDPh.
24, S. 82/4.] I
755.3) F. Ziemann, Minna v. Barnhelm. 1. Akt:
Pädagog. Brosamen. 5, S. 262.
Emilia Galotti.
7554) G. E. Lessing, Emilia Galotti. Her.
V. H. Göring. (= Cottasche Handbibl.
N. 30.) St., Cotta. 80 S. M 0,20.
7554a) O. v. Heinemann, Wolfenbüttel u. Les-
sings Emilia Galotti: Grenzb. 1, S. 311-21.
7555) W. Schnupp, Zu d. Aufsatze: „Warum
erleidet Emilia Galotti den Tod?" (ZDU.
15, S. 703.): ZDU. 16, S. 183/5.
Nathan der Weise.
7556) Lessing, Nathan d. Weise. E. dramat.
Gedicht in 5 Aufzügen. (Pantheon-Ausg.)
Textrevisiou v. Otto Pniower, Einleitg.
u. Erläutergn. v. Alb. Köster. B., S.Fischer.
16«. XV, 212 S. M. 2,50.
7556a) id., Nathan the Wise. Edited by E.
Bell aud E. Brooks. Philadelphia, Mac
Kay. 1901. III, 174 S. 50 c.
7557) M. Bewer, Nathan d. Schlaue: Hammer
S. 140/6, 175-81.
7558) G. Heine, D. Entwickel. d. Idee im
„Nathan": ZGymn. 56, S. 506-18.
7559) M. Henning, Neue Beitrr. z. Fabel v. d.
drei Ringen: Lehrerheim 17, N. 43». (Vgl.
auch id., Freie Wort 1, N. 13, 15.)
7560) M. Steinschneider, Zu d. Parabeln m.
d. drei Ringen: Zschr. für hebräische Bib-
liogr. 5, N. 6.
7561) W. Widmann, Bühnenschicksale v. Lea-
sings „Nathan": MagdebZg. N. 144.
7562) L. Winz, Eleazar, Shylok u. Nathan: Ost
u. West 1, L. 661-72.
7563-7681»
IV, 7. Herder,
187
7503) F. Katt, D. Erstaufführg. v. Lessings
, Nathan" auf d. kgl. Nationaltheater zu
Berlin: DBühnenGenossensch. 31, S. 105.
7564) Alfr. Kl aar, Das Nathanjubiläum:
VossZg. N. 113.
7565) W. Widmann, \). Bühnentjchicksale v.
Leasings „Nathan": MagdebZg. N. 141.
JoiirnaliBinus.
7566) O. Consentius, Lesaing u. d. Vossische
Zeitung L., Avenarius. VI, HÖH. M. 3,00.
IIA. Köster: ADA. 2«, S. 357-60; O. Nie-
ten: DLZ. 23, 8. 2020/2; F. Muncker:
Euph. !), S. 737-48; O. Pniower: LE. 4,
8. 860/l.]|
Litteratur and Kaust.
7567) K. Staedler, D. Horazfrage bei Lessing.
E. Beitr. zu ihrer Lösung. Progr. B., Gaert-
ner. l«. IH S. M. 1,00.
756S) W. Heuschkel, Untersuchung, über
Ilunilers u. Lessings Bearbeit. v. Sinnge-
dichten Logaus. Diss. L., Fock. 70 S.
M. 1,20.
7569) F. Violet, I.cssings kleinere prosaische
Schriften. 1. Briefe d. neueste Litt. betr.
(= Velhagen & Klasings Schulausg. Bd. 12.)
Bielefeld, Velhagen & Klasing. VIII, 147 S.
M. 0,75.
7570) liCssings Laokoon. Mit beiläufg. Er-
läutergn. verschiedener Punkte d. alten
Kunstgesch. Her. v. L. S c h u n c k. Münster,
Aschendorff. 198 S. M. 1,10.
7571) E. Brachvogel, Leasings Laokoon.
(Abschnitt 16-25.) Progr. 8targard i. Preussen.
190L 16 S.
7571a) O. Harnack, R. Mengs Rafael-Schrift
u. ihr Einfluss auf Lessing u. Goethe. (=
id., Essais u. Stud. z. Litt.-Qesoh. fBruin*
schweig, Vieweg. 1899. VIU, 393 8. M. 6,00]
8. 192-201.)
7572) G. Hoffmann, Darstellung u. Kritik d.
V. Herder gegebenen Ergänzung u. Fort-
bildung d. Ansichten [..essings in seinem
Jyaokoon. Progr. Augsburg, Lampart. V,
53 S. M. 0,80.
7572 a) D. Jessen, Aesthetische Auseinander-
setzgn. (= i d. , Heinses 8telluDe z. bildenden
Kunst und ihre Aesthetik. [B., Mayer &
Müller. XVIIT, 228 8. M. 7,00.] 8. 72-100.)
7573) Pi. Palm, Diderot u. Lessing über d.
CJrenzen d. Malerei: Tag». 1901, N. 317.
7573a) Helene Htöcker, Z. Kunstanschauung
d. 18. Jh. Von Winkelmann bis Wacken-
roder. Diss. Bern. IV, 48 8.
7573b) C. Reth wisch, D. bleibende Wert d.
Laokoon. (JBL. 190L IV, 6 : 40.) |[J. E.
Wackerncll. ALBl. 10, 8. 242.]|
7574) G. E. Lessing, Hamburgische Drama-
turgie. Edited by C. Harris. New^rork,
Holt. 1901. 40 u. 356 8. Dollar 1,00. |[J.
A. C. Hildner: MLN. 17, N. 5.]|
7575) E. Bischoff, Erläutergn. zu Lessings
Hamb. Dramaturgie. (= W. Königs
Erläutergn. Bd. 62/3.) L., H. Beyer. 3 8.
M. 0,40.
7576) F. Seiler, D. Gegenwartswert d. Ham-
burgischen Dramaturgie. (JBL. 1901 IV
6:44.) [W. Bormann: LE. 4, 8. 1722/3;
R. M. Meyer: ADA. 28, 8. 380/2.]|
Philosophie.
7577) C. Rössler, Neue Lessingstudien 1. D.
Erziehg. d. Menschengeschlechtes. (= N. 258,
S. 1-18.)
7577) P. Christ, D. Erziehg. d. Menschen-
geschlechts: ProtestMhh. 5, 8. 210-22.
IV, 7
Herder.
Allgemeines N. 7678. — Beziehnngen zu Zeitgenossen: Karl Angnst N. 7679; Henogin Louise Ton Sachsen-
Weimar N. 7580; Goetlie N. 7581 ; Katharina, Freifr.in von ßecbtolsheim N. 7681a, — Oeistesleben (Verhältnis znr Enitar, Knast,
Altertum. Sprache) N. 7.532. — Theologisches N. 7,500. — Werke: Aeon nnd Aeonis N. 7591; Ideen zur Oeschiolit« der Mensoh-
heit N. 75'.tla; Nemesis N. 759J; pädagogische Schriften N. 7.593; Volkslieder N. 7,59.5. —
Allgrenieines.
7578) S. Karppe, Herder. (In: id., Essais de
critique et d'histoire. [Paris, Alcan. 300 8.
Fr. 3,75.])
7578a) E. Krücke, Herder. (= N. 78, S. 410/7.)
7578b) Spinner, Herder. (= N, 3808a, Bd. 2,
S. 573-1221.)
Beziehungen zu Zeitgenossen.
7579) Herder u. Carl August. Urkundliches
V. d. Herder Ausstell. d. Goethe- u. Schiller-
Archivs z. 25. Aug. 1902. Mit Erläutergn. v.
B. Suphan: Weimarische Zg. N. 199, 200.
(Erschien auch als Sonderdruck.)
7580) Elenore v. Bojanowski, Herder u. d.
Herzogin Louise: DRs.llO, S. 119-37, 273-88,
420-31.
7581) Th. Matthias, Herder-Satyros: ZDU. 16,
S. 110-28.
7581a) Erinner, e. Urgrossmutter. (Katharina,
Freifrau v. Bechtolsheim geb. Gräfin Bueil.
1787—1825. Her. v. C. Graf Oberndorff.
B., Fontane. XIV, 475 8. M. 12,00. (Ent-
hält Briefe V. Herder.)
24*
188
IV, 8. Goethe, a) Allgemeines.
7582-7604
Gcigtesleben.
7582) E. Wachler, Herder über nationale
Kultur, Kunstu. Poesie: DHeimatö», S. Ml/4.
7583) ThGenthe,D. Kulturbegriff bei Herder.
Diss. Jena. 66 S.
7584) E. Schaum kell, Herder als Kultur-
hist. im Zusammenhang mit d. allgemeinen
geist. Entwickelg dargestellt. Progr. Lud-
wigslust -^6 S.
7585) G. Hoff mann, Darstellung u Kritik d v.
Herder gegebenen Ergänzung u. Fortbildung
d. Ansichten Lessings in seinem Laokoon.
Progr. Augsburg, Lampart. ¥,53 8. M 0,^(>
7585a) K. D. Jessen, Aesthetische Ausein-
andersetzgn. (= N. 7572 a, S. 72-10' i.
7586) J. Kont, Quid Herderus de antiquis
scriptoribus senserit. Paris, Leroux. 87 S.
7587) B. F H an seh, Darstell, u. Kritik d.
Gedanken Herders über d. Muttersprache:
P.aedStud. 2S, S. 337-49, 369-93.
7588) Herders Urteil über d. dtsch. Societäten
u. ihre Nachfolger: MhhComeniusGes. 11,
S 304/9.
7589) H. Götz, War Herder ein Vorgänger
Darwins?: VWPh. 26, S. 391-422.
Theologrisches.
7590) Triebe-Wiegand, Herders zwölf Pro-
vinzialbll. an Prediger: Pastoralbll. für
Homiletik. 44, ß. 845-56.
Werke.
7591) Herders dramatische Allegorie ,Aeon u.
Aeonis" (= P. Holzhausen. D. Urgross-
väter Jh.-Feier [L., Avenarius. 1901. 161S.
M -^,80.], S. 108-12.)
7591.)) J. Grundmann, D. geograph. und
völkerkundl. Quellen und Anschauungen
in Herders „Ideen z. Gesch. d Mensch-
heit^ B., Weidmann. 19('0 VI, 139 S.
M 3,0(1 IfS Singer: ASNS. 08, 8.
104/5 ]|
7592) J G Herder, Nemesis. Nebst einer
Auswahl V Zugehörigen aus anderen
seiner Schriften Her v E. Grosse. 2
Hefte. ebda 3<^ S.; 5^ S. M. 0,60;
M. 0,75.
7593) J. G. Herders pädagog. Schriften u.
Aeusserungen. Her. v. H Keferstein.
(= Bibl. pädagog. Klassiker, her. v. F. Mann.
Bd. 4(t.) Langensalza, Beyer & Söhne XII,
XLVin, 171 S. M. 2,0t). |[B Hänsch:
DSchule. 6, S. 457; E. Zeissig: DBllEU.
29, S. 145/6.]|
7594) 0. Häussel, D. Einfluss Eousseaus auf d.
philos. - pädagog. Anschauungen Herders.
Diss. Dresden, Bleyl & Kämmerer. 63 S.
M. 2,60
7595) H Lohre, Vom Percy z. Wunderhorn.
(= Palaestra N. 22.) B., Mayer & Müller.
XII, 136 S. M. 4,00. (Hierin Herder,
S. 78-70.)
IV, 8
Goethe,
a) Allgemeines.
Die Fersönlichlceit und ihre Wirkungen N. 7596. — Zusammenfassende DarsteHnngen N. 7613. — Essaysaroralnngen
N. 7619. — Lebensanschaonng und Philosophie (Verhältnis za Kant, zum Oocultismns und Buddhismus) N. 7620. — EthiV und
Beligion (Christentum) N. 7637. — Naturforschung (Farbenlehre, Metamorphose der Pflanze) N. 7648. — Verhältnis zur Medizin
N. 7653. — Kunstbetrachtnng (Malerei, Lithographie, Architektur) N. 76.55. — Stellung zur Litteratur, Musik und Theater
N. 7663; zur Pädagogik N. 7670; zur Politik und zum Volkstum N. 7674. — Verschiedenes N. 7679. — Gesamtansgaben der
Werke N. 7684. — Einzelne Prosaschriften N. 7690. — Stammbuchblätter N. 7695. — Sprache N. 7696. — Goethe-Feiern
(Darmstadt, Weimar) N. 7697. — Goethebildnisse N. 7704. — Goethedenkmäler (Rom, San Franzisko, Wien) N. 7706. —
Goethemnseum und Goethestrasse N. 7714. — Goethephilologic : Goethe-Gesellschaften N. 7717. — Festschriften N. 7723. —
Jahrb&cher und Zeitschriften N. 7725; Bibliographieen und Sammelbesprechnngen N. 7728. - Einzelne Forscher und üebersetzer
(A. Bielsohofsky.E. DIlnsberg.H. Düntzer,fl. Grimm, B. Joseph, J.Kttrschner.C. Chr. Redlich) N.7742. — Verschiedenes N. 7746. —
Die Persönlichkeit nnd ilire Wirkungen.
7596) Th. Distel, Zu Goethes Geburtstag:
DresdnerAnz. N. 237.
7597) K. Obs er, Bei Goethes 80. Geburtstage:
GJb 23, S. 225.
7598) C. Kössler, An Goethes 50 j. Todestag.
(= N. 25^ S. 106-11.)
7599) F. Poppenberg, Goethehuldigung:
NDRs. 18, S. 783/4.
7599a) B. Suphan, Allerlei Zierliches v. der
alten Excellenz. (JBL. 1901 IV 8a: 46.)
|[E. M. Werner: ADA. 28, S. 291/2.]|
7599b) id-, Goethe e. Kinderfreund. Weihnachts-
epistel. Weimar, Hofbuchdruckerei. 8 S.
7600) J. Kohler, Z. Charakteristik Goethes.
(= N. 247, S. 124/7.)
7601) Th. Lessing, Ueber Goethe: NZSt. 20»,
S. 572/6, 604/8, 637-40.
7602) R. Schaukai, Goethe: Wiener Abend-
post N. 67.
7603) Zur Charakteristik Goethes: Bur-
schenschBll. 16«, S. 251/2.
7604) H. DriesmanSjD. Keltogermane Goothe.
(In: id., D. Kelten tum in d. europäischen
7«04k-7Ma
rV, 8. Goethe, a) Allgemeines.
189
Blutmischuiig. Bd. 1. [L., Diederichs. 253 8,
M. 4,00.1)
7604a) E.Steiger, Goethe als Philister: Frei-
statt 4, S. .{72/3.
7605) K. JiOthar, Goethe u. d. Moderne:
ChrWGV. 16,*.S. 54.
7606) R. Piper, - - Goethe, die Bibel d. inod.
Menschen: Freistatt 4, N. 30.
7607) F. Jodl, Goethe als Bildungsträger am
Ausgang des 19. Jh.: WienZg. i9i'i, N. lH/9
7608) K. W. Goldschmidt, D. Kampf um
Goethe: Osten 11, N. 5.
7609) C. Fey, Wie sich (toethe in d. Grund-
risse e. ultramontanen Litteraturgesch. aus-
nimmt. Wartburg 1, N. 22.
7610) C. Lucerna, Proteus-Goethe: NFPr.
N. 13290.
7611) M. Schwann, Die Goethe-Sphinx:
VossZgB. N. 1, 2.
7612) E. Wolff, Von Shakespeare zu Zola.
B., Costenoble. 196 S. M. 5,00. (Enthält:
Goethe an der Arbeit.)
Zusammeufassende Darstellangen.
7613) J. Burggraf, Goethe u. Schiller im
Werden der Kraft. St., Krabbe. VIII, 468 S.
M. 5,00.
7614) J. Goebel, Goethe und Schiller:
PaedMhh. 2, S. 352/9.
7615) H. Grimm, Goethe. 2 Bde. 7. Aufl.
St., Cotta Nachf. III. 350, 344 8. M. 7,50.
7616) O. Harnack, Goethe in d. Epoche seiner
Vollendung. 1805—32. (JBL. 1901 IV 8a: 2.)
|[LCB1. S. 1651/2; F. Sandvoss: PrJbb. 107,
S. 329-43.1!
7617) S. Karppe, Goethe. (In: id., Essais de
critique et d'histoire. [Paris, Alcan. 300 S.
Fr. 3,75.1
7618) J. G. Robertson, Goethe. (= id., A.
History of German Literature [London,
Blackwod], S. 308-22, 348-60, 367/9, 374-86,
443-57.)
Essaysammlnngen.
7610) M. Morris, Goethe-Studien. 2 Bde.
2. Aufl. B., Skopnik. VII, 340 S.; III, 297 S.
M.6,00. |[V. Michels: Euph. 9, 8. 178-85.]|
Lebensanschau ang und Philosophie.
7620) S. P^ck, Goethes Lebensanschauung.
Tübingen, Mohr. VII, 195 S. M. 3,20.
7621) W. Bode, Goethes Lebenskunst. 3. Aufl.
Mit e. Bildnis nach C. A. Schwerdtgeburth.
B., Mittler. VII, 367 S. M. 2,50. |[D. alte
Glaube 3, N. 34. )1
7622) H. Sieb eck, Goethe als Denker.
(= Klassiker d. Philos. Her. v. R. Falcken-
berg. Bd. 15.) St., Frommann. 244 S.
M. 2,50.
7623) R. Eucken, Goethe als Denker: Zukunft
40, S. 27-31.
7624) W. Goldbaum, Goethe als Denker:
NFPr. N. 13526.
7825) E. Caro, La filosofia de Goethe. Obra
premiada por la Academia Francesa. Madrid,
.Espana moderna". 296 S. Pes. 6,00.
7626) W. Windel band. Aus Goethes Philo-
sophie. (= i d. , Präludien, Aufsätze u. Reden
z. Einleitg. in d. Philosophie. 2. Aufl. [Tü-
bingen, Mohr. V, 396 S. M. 6,60.1 i^- 187-211.)
7627) O. Weissenfeis, D. philosoph. Ele-
mente unserer klass. Litteraturperiode nach
ihrer Verwendbarkeit für die Schule :
HumanistGymn. 13, 8. 18-26, 57-69. (Goethe,
Schiller.)
7628) D. .Tacoby, I). Frankfurter Cielebrten-
Anzeigen u. Ch. Garve: Euph. 9, S. 112/5.
7629) G. Simmel über d. Verhältnis v. Kant u.
Goethe: Kantstudien 4, S. 473/5.
7630) F. Jodl, Goethe u. Kant: ZPhK. 120,
S. 12-?0.
7631) R. Drill, Hie Kant, hie Goethe: FZg.
N. 2.54.
7632) Tl. Brunnhofer, Goethe u. Schillers
.\nklänge an Brahmamismus u. Buddhismus:
1). ferne Osten 1, N. 1.
7633) A. Lindner, Goethe als Buddhist u.
Occultist: FrBlw. N. 93.
7634) Goethes Stelig. z. Occultismus: Kringsjaa
10, N. 18.
7635) Goethe u. d. Occultismus: Der Heide 1,
S. 250.
7636) M. Seiling, Noch einmal Goethe u. d.
Occultismus: PsychStud. 29, S. 290/7, 352-60.
Ethik und Religion.
7637) M. Kronenberg, Aus d. Ethik Goethes:
EthKultur. 10, S. 226-30.
7638) A. B. Faust, Goethes ethicaland religious
views: Methodist Review., Sept.
7639) F. Paulsen, Goethes ethische Anschau-
ungen. (Festvortr.): GJb«. 23, S. 1-32.
7640) A. Metz, Ethische Fragen u. Folgerungen
im Anschluss an Goethe: PrJbb. 109, S.
483-519.
7641) P. Wernle, D. dreifache Ehrfurcht bei
Goethe: ChristlWelt. 16, S. 530/5.
7641a) K. Thieme, D. Ehrfurcht vor dem, was
unter uns ist: ib. N. 20.
7642) H. Schoeler, Ueber d. Begriff d. Dä-
monischen bei Goethe: Grenzb. 2, S. 318-25;
364-70.
7643) H. Rocholl, J. W. Goethe. (= N. 78,
S. 432-44.) (Verhältnis z. Religion.)
7644) Th. Kappstein, Goethe u. d. Religion.
(= N. 212, S. 257-70.)
7645) B. Ankermann, Goethes Stellg. z.
Christentum. Vortr. Königsberg, Bever. 25 S.
M. 0,50.
7646) B. Spiess, Goethe u. d. Christentum.
Frankfurt a. M., Englert & Schlosser. VIII,
72 S. M. 1,50.
7647) K. Trost, Goethe u. d. Protestantismus
d. 20. Jh. B., Duncker. 84 S. M. 1,00.
Naturforschung*
7648) E. Haeckel, Die Naturanschauung
V. Darwin, Goethe u. Lamarck. (= id.,
Gemeinverständl. Vortrr. u. Abhh. [Bonn,
Strauss. 2 Bde. IX, 420 S.; XII, 382 8.
Mit Abbild. M. 12,00], Bd. 1, S. 217-80.)
7649) P. Schaerffenberg, Goethes Farben-
lehre: TglRsB. N. 201.
7649a) A. Wilke, Goethes Farbenlehre: Zeit-
geist N. 7.
7650) J. Wiesner: Goethes Urpflanze: Zeit^.
29, S. 6/8, 24/5.
7650a) P. Vogler, Goethes Metamorphose d.
Pflanze: NZürichZg. N. 242.
7651) S. Kalischer, Warum erscheint uns
d. Himmel blau?: Weltall 2, 8. 254.
7652) id.. Nochmals Goethe u. d. Mathematik:
BerlTBl. 1901, N. 463.
190
TV, 8. Goethe, a) Allgemeines,
7653-7694
Verhältnis znr Medizin.
7653) S.Türkei, Goethe als Psychiater: Wiener
MorgenZg. N. 290.
7654) H. Cohn, Goethe über d. Impfzwang:
GJb. 23, S. 216/8.
7654a) E. Ebstein, Goethe über Fettleibigkeit:
Dtsch. medizinische Wochenschr. 28, S. 887.
Knnstbetraclitnng.
7655) W. Bode, Goethe über d. Förderung d.
Kunst: Kw. lf)\ S. 44-50.
7656) id., Goethe über d. Nutzen d. Kunst:
Tag 1901, N. 511.
7656a) H, Pallmann, Goethes Beziehgn. z.
Kunst u. Wissensch., insbes. zu König Lud-
wig I : JbFDH. S. 182-98.
7657) W. V. Oettingen, Goethe gegen Diderot:
Türmer 4^, S. 1-14.
7658) J. Strzygowski, Wie hat Goethe
Leonardos Abendmahl gedeutet?: Euph. 9,
S. 316-27.
7659) A. Matthes, Böcklins Kunstweise in
Goethescher Beleucht.: Geg. 61, S. 264/6.
7660) Ueber d. bildende Kunst z. Zeit Goethes:
FZg. N. 69.
7661) Th. Stettner, Goethe u. d. Münchner
Lithographie: ZBücherfreunde. 5^, S. 106-21.
7662) F. Schuhmacher, Goethe in d. Archi-
tektur: LeipzigTBl. N. 596.
Stellung zur Litteratury Musili und Theater.
7663) E. Hering, D. Einfluss d. klass. Alter-
tums auf d. Bildungsgang d. Jungen Goethe :
JbFDH. S. 199-235.
7664) H. Loh re, Goethe u.d. Volkslied. (=id..
Vom Percy z. Wunderhorn rß., Mayer &
Müller. XIII, 136 S. M. 4,00], 8. 61/7.)
7664a) K. Heinemann, Goethes Shakespeare-
feier: NJbbKlAltGL. 9, S. 154/6.
7665) E.Jenny. Goethe u. Th. Platter: Baseler
Jb. 22, S. 257/9.
7666) Goethe en de folklore: Volkskunde 14,
N. 9-10.
7667) L. Geiger, Goethe als Journalkritiker:
FZg. N. 1.
7868) A. Fuchs, Goethe u. d. Musik: Schweizer
MusikZg. 42, N. 1.
7669) M. Kalbeck, Aus Goethes Theaterarchiv:
NWTBl. 1901, N. 234.
Stellung znr Pädagogik.
7670) W. Schmidt, Goethe als Pädagog:Lehrer-
Zg. für Thüringen 15, N. 42.
7671) E. y. Muth, Goethes Bedeutg. für Schule
u. Erziehung: Christi. Schul- u. Eltern Zg.
N. 8.
7672) G. Deutsch, Das pädagogische Ideal.
( Goethe- Vortr.): Deborah NF. 2, N. 7.
7673) P. S. Stollhofen, Goethe als Pädagog:
PädMhh. 2, S. 193/9, 228-82.
Stellnng znr Politik und zum Yolkstnm.
7674) (toethe über Napoleon I: Pester Lloyd
N. 232.
7675) E. Estlander, Goethe u. d. nationale
Beweg, in Deutschland: Finsk Tidskrift 26,
N. 26.
7676) P.A., Goethe u. das Deutschtum: Deutsches
Volksbiw. N. 4747.
7677) K.Koch, Goethe u. Bismarck : DMschr. 1,
N. 12.
7678) Oskar Steinel, Goethes Urteile über d.
wichtigsten Tagesfragen d. 20. Jahrh. In
wörtl. Auszügen aus Eckermann zusammen-
gestellt. Erlangen, Junge. TI, 75 S. M. 0,75,
Verschiedenes.
7679) F. Lentner, Wie Goethe über d. Duell
dachte: NWTBl. N. 229.
7680) Miltz, Goethes u. Schillers Standpunkt
z. Alkohol: KneippBU. 11, N. 22.
7681) K. Löschhorn, Goethes Urteile über
Prellerei in Gasthöfen: ZDU. 16, S. 573/4,
7682) Goethe als Prophet: FZg. N. 16.
7683) P. Mitschke, Weimars Klassiker u. d.
Stenographie. (In: Festschr. z. 10. Bundes-
versamml. d. Thüringer Stenographenbundes
Stolze-Schrey in Weimar. [Weimar, Verlag
d. Weimarer Stenographenvereins. 30 S.J)
Gresamt-Ausgaben der Werke.
7684) Goethes Werke. Her. im Auftr. d. Gross-
herzogin Sophie V. Sachsen. Abteil. 1, Bd. 34.
( Sankt Eochusf est. ImEheingau. Herbsttage.
Kunst u. Altertum am Ehein u. Main. Aus
e. Eeise in d. Schweiz. Bearb. v. J.P.Eck er-
mann.) Abteil. 1. Bd. 41. 1. Abteil. (Auf-
sätze zur Litt. 1807—1822.) Abteil. 4, Bd. 26,
(Briefe. Mai 1815 — April 1816.) Weimar,
Böhlau. III, 445 S.; V, 516 S.; XII, 440 S.
M. .%00; M. 5,20; M. 5,60; M. 6,00.
7685) E. Schaukai, D. Weimarer Goethe- Ausg. :
LE. 4, S. 495/6, 650/1. (Dazu: ib. S. 649-50.)
7686) M. Heck er, Bericht über d. Weimarer
Ausg. Bd. 13, Abt. 1/2: GJb. 23, S. 249-53.
7687) id., Zur Weimarer Ausgabe Bd. 40: ib.
S. 256.
7688) J. W. V. Goethes sämtl. Werke. Unter
Mitwirkung mehrerer Fachgelehrter her. v.
K. Heinemann. Bd. 5/7, 13. Bearb. v.
O. Harnack, Th. Matthias u. K. Heine-
mann. L., Bibliograph. Institut, 520,476 8.
ä M. 2,00.
7688 a) Dasselbe. Jubiläums- Ausg. in 40 Bdn.
Her. V. E. V. d. Hellen. Bd. 1 [bearb. E. v.
d. Hellen], Bd. 12 [bearb. v. A. Köster].
St., Cotta. XXX, 384 S.; XXXII, 367 8.
k M. 1,20.
7689) Dasselbe in 36 Bdn. B., Knaur. In
9 Leinwandbdn. VIII, 439; VI, 441; V, 384;
III, 492; III, 436; 111,381; III, 479, 389,
428; III, 367, 446, 471; IV, 393; VI, 397; IV,
375; IV, 480; IV, 891; VII, 478 S. M. 14,00.
Einzelne Prosaschriften.
7690) O. Eitter, Zu Goethes Sprüchen in Prosa:
ASNS. 108, S. 132.
7691) M. Hecker, Beitrr. z. Jenaischen AUg.
LitteraturZg. u-Aelteres: GJb. 23, S. 258-60.
7691a) W. Creizenach, Theaterreden: ib.
S. 253/4.
7691b) H. Devrient, Theater u. Schauspiel-
kunst: ib. 8. 256/8.
7692) E. F. A r n o 1 d , Z. Erklärung e. Goethischen
Textstelle: ChrWGV. 16, S. 18/9. (Aufsatz
über „Serbische Volkslieder", her. v. Talvj.)
7693) M. Morris, Verschollenes v, Goethe:
Euph. 9, 8, 657-60. (Zeitungsartikel,)
7694) P. Weizsäcker, Zwei Blätter aus Goethes
Labores iuveniles: GJb. 23, 8. 197-200.
t«9ö-'?742»
IV, 8. Goethe, a) Allgemeines.
191
Staininbuchblätter.
7«»r>) M. Kieger, Staimiibiichl)ll. v. Goethe u.
Klinger: Euph. 9, S. 728/9.
Sprache.
7696) A. Khrurd, Alliterierende Wortverbin-
dungen bei Goethe. Tl. 2. I'rogr. Nürnberg.
31 H. |[R. M. Meyer: ADA. 28, 8. 382/31|
7696a) Th. Matthias, Goethe u. d. Fremd-
wörter: ZAüSprV. 17, N. 3.
Goethefeieru.
7697) Th. Distel, E. Goethe-Gedächtnisfeier
in Darmstadt 1832: GJb. 23, S. 226/7.
7698) F. Holländer, Goethe-Tage in Weimar:
NWTBl. 1901, N. 152, 162.
7699) M. Osborn, Vom Weimarer Goethetag:
NatZg. N. 331.
7700) id., D. Goethe-Tag: NationB. 19, S. 556/8.
7701) W.Paetow, Goethetage: TglRsB. JS. li'O.
7702) W. V. Scholz, Goethetage in Weimar:
Tag N. 247.
7703) Weimarer Goethetage: ChrWGV. 16,
S. 35/8.
Uoethebildnisse.
7704) H. Funck, Zu Lavaters Goethe-Bild-
nissen: GJb. 23, S 186-93.
7705) J. Vogel, Römische Goethebildnisse:
lUZg. 119, S. 1001/4.
Goethedenkmäler.
7706) G. Hirth, Jugendstil u. Goethedenkmal
(= id., Kleine Schriften. Bd. 1 [München,
Hirth. XVI, 526 S. M. 5,00], S. 235/7.)
7707) W. Y. Oettingen, E. Goethe-Statuette:
GJb. 23, S. 213/4.
7708) A. Fleiuer, D. Goethedenkmal in Rom:
TagB. N. 119.
7709) Wo soll d. Goethe-Denkmal in Rom auf-
gestellt werden?: BerlTBl. N. 80.
7710) Ago, D. Goethedenkmal für Rom: FZg.
N. 43.
7711) D. Inschrift für d. Goethedenkmal in Rom.
E. Umfrage: BerlTBl. N. 571.
7712) Das Goethe -Schiller -Denkmal in San
Francisko. San Francisko, Leidecker. 114 S.
7713) Head of Goethe, from the monument of
Vienua: Goethe in his 83 year, from a por-
trait by Schwerdtgeburth : Chautauquaui 35,
S. 85/7.
Ooethemuseen und Goethestrasse.
7714) O.Heuer, D. Goethemuseum zu Frankf.
a. M.: FrankfGeneralAnz. 1901, N. 286.
7715) D. Goethehaus, Goethemus. u. Bibliothek.
(Bericht für d. J. 1902): JbFDH. S. 373-81.
7716) R. Kohl rausch, E. Goethestrasse :
HaunovCourier N. 23347.
Goethe-Philologie:
Goethe'Gesellschaften.
7717) Siebzehnter JB. d. Goethe-Ges.: GJb. 23
(Beilage), S. 1-19.
7718) B. Suphan, Die nächste Publikation d.
Goethe-Gesellschaft: FZg. N. 226. '
7719) Besuch d. Goethe-Ges. in Ilmenau: Henne
59, N. 120.
7720) .lahresbericht 1901: ChrWGV. 16, 8. 21/3.
7721) R. F. Arnold, D. English Goethe-Öociety:
ib., S. 10/1.
7722) English Goethe-Society: Literary World
65, S. 51, 133; 66, S. 510. (Reports «.f
meetings.)
Festschrirten.
7723) Willkommengruss d. Gemeinde Gabelbach
an die erlauchte Goethe -Gesellschaft am
25. Mai 1902. 2. Aufl. Weimar, Huschke.
15 8. M. 0,35.
7724) Festgabe der Stadt Ilmenau z. 17. General-
versammlung d. Goethe-Ges. 1902. Her.
V. F. Pasig. Ilmenau, Schröter. 20 8.
M. 0,50.
Jahrbücher und Zeitsohrlften.
7725) Goethe-Jjihrb. Her. v. L. Geiger. Bd. 23.
Mit dem siebzehnten JB. d. Goethe-Gesell-
schaft. Frankfurt a. M., Litterasische Anstalt.
VI, 327 S.; 32, 71 8. Mit 2 Bildnissen.
M. 10,00.
7726) Chronik des Wiener Goethe-Vereins. 16.
Jahrg. Im Auftrag d. Wiener Goethe- Ver.
red. V. R. Payer V. Thurn. 12 Nn. Wien,
Goethe- Verein. 4». 58 S. M. 4,00.
7727) Monatsbll. d. Goethebundes in Augsburg.
Her. V. H. Sand. Augsburg, Rieger. 12 Nn.
h J Bogen. M. 2,00.
Bibliographieen und Sammelbespreehnngren.
7728) L. Geiger, Bibliographie: GJb. 23,
S. 248-302.
7729) R. Tombo, Englisch-Amerikanische Bib-
liographie: GJb. 23, 8. 302/5.
7730) Adolf Weigel, Antiquar. Katalog. N.64.
Leipzig. 400 Nummern. (Goethelitt.)
7731) Zahn & Jaensch, Antiquar. Katalog.
N. 138. Dresden. 901 Nn. (Goethe u. Schiller.)
7732) P. AI icke, Antiquar. Katalog. N. 32.
Dresden. (N. 726-74: Faust-Litteratur.)
7733) R. Heger, Antiquar. Katalog. N. 25.
Wien. (N. 1487-1877: Goethe-Litt.)
7734) Südwestdeutsches Antiquariat, München.
Katalog N. 24. {= Bibliothek Görres HI.)
(Goethelitt. 226 Nummern.)
7735) H. Benzmann, Goethe-Litteratur:
SüdwestdtschRs. 2, S. 351/4.
7736) id., Goethe-Litt: BerlNN. 1901, N. 557.
7737) M. Christlieb, Goethe u. d. Goethelitt. :
ChrißtlWelt. 16, S. 1141/3, 1163/7, 1192/6,
1210/7.
7738) A. K 1 a a r , Neue Goethe-Schriften : VossZg.
N. 293 295.
7739) R. M. Meyer, Goethe.schrif ten : LE. 4,
S. 591/6.
7740) V. Michels, Schriften über Goethe: Euph.
9, S. 448-56. (8. M. Prem, G. Witkowski,
L. Geiger, W. Bode, F. Ilwof, A. Fischer,
S. Schultze, C. H. Burkhardt)
7741) Goethelitt.: Kw. 15', S. 306/7.
Elnielne Forseher and Uebersetser.
7742) G. Witkowski, A. Bielschofsky: AZgB.
N. 83.
774Sa) E. Dünsberg: LE.4, S. 1643. (Lettischer
Dichter; Umdichter von Reinecke Fuchs.)
■
192
IV, 8b. Goethes Leben.
7748-^767
7743) R. M. Meyer, H. Düntzer: GJb. 23,
S. 244/7. (S. auch id.: NationB. 19, S. 184/5.)
7743a) K. Frenzel, H. Grimm (als Goethe-
forscher): GJb. 23, S. 236-43.
7744) R. M. Meyer, E. Joseph: ib. S. 234/6.
7744a) H. Stümcke, J. Kürschner: B&W. 4,
S. 973/5.
7744b) K. Wilke, J. Kürschner: IllZg. 119,
S. 205/6.
7745) B. Suphan, C. Chr. Redlich: GJb. 23,
S. 229-34.
Yerschiedenes.
7746) M. Lesser, D. Name Goethe: NWTBl.
1901, N. 66.
7747) F. Baldensperger, Notes sur la pro-
nonciation francaise du nom de Goethe:
Euph. 9, S. 123/6.
7748) Alfr. Friedmann, E. Goethe-Scherz
aus Frankf. a. M. z. 28. Aug. 1902: Welt-
Spiegel (Berlin) N. 69.
7748a) La palma del Goethe: AZgB. N. 91.
b) Goethes Leben.
Qa eilen: Tagebücher N 7749. — Briefe: GeBamtansgaben N. 7751; einzelne Briefe (an: Katharina
TOD Bechtolshein, Carl Angnst, Herder, A. von Humboldt, Fürst A. Cl. W. v. Metternich, F. Preller, Verlohrn, Z. Werner)
N. 7765. — Briefwechsel: Goethe u. Oesterreich N. 7776; F. von Elsholtz N. 7777; Graf Kasper von Sternberg N. 7778. —
Briefe an Goethe N. 7779. — Unterhaltungen (J. P. Eckerniann) N. 7781a- — Antobiographisches : Aus meinem Leben
N. 7785; Campagne in Frankreich N. 7789; Briefe aus der Schweiz N. 7791. — Gesamtdarstellungen N. 779i. — Ein-
zelne Abschnitte: Jugend N. 7797; Studentenjahre N. 7799; Italienische Reise N. 7803; Krankheit und Tod N. 7808. —
Körperliche Eigenheiten N. 7811. — Verschiedene kleinere biographische Beiträge N. 7815. — Lokale Beziehungen (Berlin,
Darmstadt, Elbogen, Dresden, Frankfurt a. M., Heidelberg, Ilmenau, Marienbad, Mühlhansen. Rhein, Teplitz, Tiefnrt, Weimar,
Wetzlar, Wiesbaden, Wilhelmstlial) N. 7820. — Persönliche und litterarische Beziehungen: Goethes Familie
N. 7841; Anna Amalie von Sachsen- Weimar N. 7855; L. Angiolini N. 7856; J, B.Basedow N. 7857; L. van Beethoven N. 7858;
J. F. Bertnch N. 7861; Bettina Brentano N. 7862; Friederike Brion N. 7864; A. Dumas N. 7868; J. P. Eckermann N. 7869;
Prinzessin von Filangrieri N. 7872; F. J. Qall N. 7873; Cl. Fr. Grabbe N. 7874; Abbe Gregoire N.7875; F. W. Grossmann N. 7876;
S. Hahneraann N. 7877; Amalie von Helvig N. 7878; H. S. Hüugen N. 7879; A. von Humboldt N. 7880; K. Huss N. 7881;
Amalie von Imhof N. 7882; Jean Paul N. 7882a; H. Jung-Stilling N. 7882b; Charlotte von Kalb N. 7883; Karl Alexander
von Weimar N. 7884; Karl August von Weimar N. 7886; A. Kestner N. 7888; Lotte Kestner N. 7889; F. M. Klinger N. 7891;
Th. Körner N. 7892; A. von Kotzebue N. 7893; J. C. Lavater N. 7895; J. Leisewitz N. 7899; Ulrike von Levetzow N. 7900;
F. L. Lindner N. 7902; Carl Loewe N. 7903; Alb. Lortzintr N. 7904; Ludwig I von Bayern N. 7905; Luise von Weimar N. 7907;
J. P. Lyser N. 7909; Macco N. 7910; Heinr. Meyer N. 7911; E. Mörike N. 7912; Ph. Moritz N. 7914; Wilh. Müller N. 7915;
E. Neureuther N. 7916; V. Monti N. 7917; Plessing N. 7918; Elise von der Recke N. 7919; J. F. Reichardt N. 7920; Christine
Reinhardt N. 7921; Rheinische Künstler N. 7924; Maddalena Riggi N. 7925; Russische Persönlichkeiten N. 7927; F. Schiller
N. 7928; Lili Schönemann N. 7931; Käthchen Schönkopf N. 7932; Johanna Schopenhauer N. 7933; Corona Schröter N. 79 54;
Ch. V. D. Schubart N. 7950; W. Scott N. 7951; Charlotte von SLein N. 7953; Graf K. Sternberg N. 7958; Friederike Unielmann
N. 7959; C. M. von Weber N. 7960; Marianne von Willemer N. 7961; K. Fr. Zelter N. 7963; J. R. Znmsteeg N. 7964. —
Tagebücher.
7749) A. Hauffen, Zu Goethes Tagebuch:
Euph. 9, S. 421/3.
7750) F. Heitmüller, Zu Bd. 12 d. .Tage-
bücher": GJb. 23, S. 260/1.
Briefe:
Gesamtausgaben.
7751) GoethesWerke. WeimarerAusg. Abteil.4,
Bd. 26. (Briefe vom 24. Mai 1815 bis 30. Mai
1816.) Weimar, ßöhlau. XII, 440 S. M. 6,00.
7752) C.Alt, Zur Weimarer Ausg. Bd. 22 u. 23.
„Briefe" : GJb. 23, S. 261/3.
7753) Goethes Briefe. Ausgew. u. in chronolog.
Folge mit Anmerk. her. v. E. v. d. Hellen.
Bd. 1. 1764-1779. (= Cottas Handbiblio-
thek N. 26). St., Cotta. VII, 314 S. M. 0,70.
7753 a) Dasselbe Bd. 2. ebda. III, 332 S. M.1,00.
|[G. Witkowski: DLZ. 23, S. 997-1000.] |
7754) (Joethe-Briefe. Her. v. Ph. Stein. Bd. 1/3.
B., Eisner. XVI, 304 ; XVI, 312 S. ; XV, 313 S.
k M. 3,00. (Enthält: D. junge Goethe
[1764 — 75]. Weimarer Sturm u. Drang
[1775—83]. Weimar u. Italien [1784—92]).
|[LCB1. S. 668; G. Witkowski: DLZ. 23,
S. 997-10f'0.1|
7755) Th. Achelis, D. junge Goethe: ML. 71,
S. 53/4. (Ph. Stein.)
775Ö) A. Beetschen, Aus dem Briefwechsel
des jungen Goethe: IllFrauenZg. :^9, S. 38/9.
7757) A. Härlin, Goethe als Briefschreiber:
LeipzigTBl. N. 436.
7758) W. Lauser, Goethe in seinen Briefen:
NorddAZgB. N. 115.
7759) P\ Poppenberg, Goethewege: NDRs. 13,
S. 957-63. (Briefe )
7760) J. Sittard, Weimarer Sturm u. Drang:
HambCorrespB. N. 229.
7761) J. V. Widmann, Beim Lesen Goethescher
Briefe: NationB. 19, S. 565/8.
7762) Goethe-Briefe: DHeimat. b\ S. 289-94.
7763) Goethein S.Briefen: NorddAZgB. N. 115.
7764) Aus Goethes Jugendbriefen: Kw. 15^,
S. 433-49.
Einzelne Briefe.
7765) M. Morris, Mitteil, aus Hss. (= N. 8618,
Bd. 2, S. 76-809.) (Briefe.)
7766) id., Z. Datierung Goethescher Briefe.
(= N. 7619, Bd. 2, S. 253-62, 267.)
7767) Carl Graf Oberndorff, Erinnerungen
e. Urgrossmutter (Katharina, Freifrau v.
Bechtolsheim). B., Fontane. XIV, 474 S.
M. 12,00. (Briefe V. Goethe, Carl August u.a.)
7768-7809
IV, 8b, Goethes Leben.
198
7768) G. WitkowHki.Zwei Hriefe Goethe» mit
einem Hriefe ('uri AuguHt«: (J.Ib. 'S.\, S. ti9-71.
7769) Drei Hriefe Goethes an Herder n. desHcn
Frau: Vom Rhein 1, N. 1/3.
7770) B.öuphan, DerAganiomnon d.Aeschylus:
FZg. N. 362. (E. unbekannter Brief Goethes
an Humboldt.)
7771) J. Caro, Zwei Briefe A. v. Humboldts
u. ({oethe.s: StVLG. 1, N. 4.
7772) Goethes Brief an Metternich: ChrWGV.
16, 8. 55/6.
7778) C. R u 1 a n d , E. Brief Goethes an F. Preller
nebst Briefen Freilers: GJb. 23, S. 3-36.
7774) E. Hof f mann -Kr ay er, E. Brief Goethes
an Verlohrn IHIO: ib. S. 69-70.
7776) A. Sauer, E. Brief Goethes an Z, Werner:
Euph. 9, S 212.
Briefwechsel.
777Ö) Goethe u.Oesterreich. Briefe mitErläutergn.
Her. V. A. Sauer. (= Schriften d. Goethe-
Ges. Her. v. B. Suphan u. Sprich Schmidt.
Bd. 17.) Weimar, Goethe-Gesellschaft. CXXV,
368 S. (Nur für Mitglieder.) (Enthält Briefe
von u. an C. Fürst v. Lichnowsky, Graf F.
V. Althann, Gräfin Josefine O'Donell, Abbate
Gl. Bondi, Fürst K. J. v. Eigne, Gräfin
Christine (^'Donell, A. Frhr. v. Steigentesch,
Fürst M. J. V. Lichtenstein, H. Frhr. v. Hess,
J. B. Graf Paar, A. Prokesch, Susi v. Petrözzy,
F. V. Gentz, Fürst Metternich, F." J. Graf
Saurau, J. L. Deinhardstein, J. Frhr. v.
Hormayr, Gräfin Rosa Kaunitz, Leopoldine
Grustner v. Grusdorf, Therese v. Eissl).
7777) O. Heuer, Goethe u d. „Hofdame* u.
Briefwechsel zwischen Goethe u. F. v. Els-
holtz: JbFDH. S. 236-65.
7778) Briefwechsel zwischen J. W. v. Goethe
u. Kasper v. Sternberg. 1^20—32. (= K. Graf
Stern berg.Ausgew.Werke. Her.v.A.Sauer,
Bd. 1.) Prag, Calve. XLI, 434 S. M. 4,00.
Briefe an Goethe.
7779) C. Ruland, Aus Goethes Schreibtisch:
GJb. 23, S. 37-68. (Briefe v Carl August,
Herzogin Louise Maria Paulowna, Ludwig I
V. Bayern, Friederike v. Cumberland, Antonie
Brentano, Graf Reinhard, Clementine Cuvier.)
7779a) Aus Goethes Schreibtisch: DDichtung.32,
S. 199-204.
7780) (= N. 7902.)
7780a) (= N. 7906.)
Unterhaltnnsren.
7781 a) J.P. E c k e r m a n n , (i espräche mit ( loethe
in d. letzten Jahren seines Lebens. Mit e.
Einleitg., erläut. Anmerkgn. u. Register her.
V. Ludw. Geiger. 3 Tle. in 1 Bd. L.,
Hesse. 12». XXXV, 675 S. M. 1,25.
7782) O. J. Bierbaum, E. dtsch. Weihnachts-
buch: ZeitWienZg. Sountagsbeil., 21. Dec.
(Goethes Gespräche.)
7788) L. Geiger, Z. Kritik v. Eckermanns Ge-
sprächen: Euph. 9, S. 729-30.
7784) A. Bettelheim, E. falsches Ecker-
männchen: Nation^. 19, S. 41/2. (Nouvelles
conversations de Goethe avec Eckermann
1897—1900.)
Autobiographisches.
7785) W. Goethe, Dichtung u. Wahrheit.
Ulustrierte u. kommentierte Ausg. unter
Mitwirkung v. Jul. Vogel u. Jul. Zeitler
Jahresberiobta f&r nener« deutach« LitUratargesolüoht«.
her. V. Rieh. Wülker. L., H. Seemami
Nachf. 4». VHI, 533 H. M. 15,00.
77SÜ) A. Egen, Goethe, Aus meinem Leben.
Auswahl. Münster, Aschendorff. 403 8. Mit
12 Abbild. M. 1,80.
7787) J. Dahmen, Goethe, Aus meinem I/oben.
Dichtung u. Wahrheit. Schulausg. Pader-
born, Schöningh. VIII, 178 S. M. 1,10.
7788) Goethe, Truth and fiction relating to my
life; transl. by J, Oxenford. Ed. by N.
H. Dole. Boston, Niccols & Co. 300 8.
7789) id., Campagne de France. Texte alle-
mand, avec une introd. par O. Briois.
Paris, Hachette. XVI, 340 8. Fr. 2,00.
7790) A. Chuquet, Goethe en Champagne.
(= N. 220, S. 73-130.)
7791) Goethe, Letters fromSwitzerland. Transl.
by A. J. W. Morrison. Ed. by N. H. Dole.
Boston, Niccols. 100 8.
Gesamtdarstellungren.
7792) A. Bielöchofsky, Goethe. Sein Leben
u. seine Werke. Bd. 1. 3. Aufl. München,
Beck. IX, 522 S. M. 5,00.
7793) J. Burggraf, Goethe u. Schiller. Im Wer-
den d Kraft. St., Krabbe. VIII, 468 S. M. 5,00.
7794) G. H. Lewes, Goethes Leben u. Werke.
Neu übers, v. P. Lippert. 7. Aufl. 2 Tle.
B., Neufeld & Henius. CXVIII, 550 8.; XV,
621 S. M 7,50.
7795) id., Life of Goethe. 2 vols. Boston,
Niccols. 500, 600 8.
7796) H. Stiehler, Goethes Leben u. Wirken.
B., Weichert. 57 S. M. 1,U0. (Aus: .Goethes
Werke*.)
7796a) W. Bode, Goethes Lebenskunst. 3. Aufl.
Mit e. Bildnis nach C. A. Schwerdtgeburt.
B., Mittler. IX, 230 8. M. 2,50.
7796b) K.Muthesius, Goethe, e. Kinderfreund.
ebda. IX, 230 S. M. 2,.50.
Einzelne Abschnitte.
7797) Goethes Jugend in lettischer Beurteilung:
LE. 4, S. 709.
7798) J. R. Dietrich, Phylandria. E. Kultur-
bild aus Goethes Jugendzeit: AZgB. N. 80/2.
7799) Th. Achelis, Goethes Sturm u. Drang-
zeit: NWTBl. N. 13.
7800) J.Froitzheim, Goethes Doktorpromotion
in Strassburg: FZg. N. 190.
7801) K. Obser, Goethe in Strassburg: GJb. 23,
S. 218/9.
7802) J. Froitzheim, Z. Strassburger Freundes-
kreise Goethes: ib. S. 219-21.
7803) A. Brandeis, Auf Goethes Spuren v.
Verona bis Rom: ChrWGV. 16, S. 38-43, 49-54.
7804) A. Böhtlingk, Goethe u. d. kirchl. Rom
Z. 28. Aug. 19U2. Frankfurt a. M., Neuer
Frankfurter Verlag. 30 8. M. 0,50.
7805) G. v. Graevenitz, D. römische Kreis
Goethes. (= N. 239, S. 225-60.)
7S06) J. Riff er t, Goethe in Rom: LZgB. N.20.
7807) H. Barth, Goethes Römische Geliebte:
BerlTBl. N. 98.
7807a) G. Carletta, Gli amori romani di
Goethe: Rivista mod. 2, 8. 115-28.
7808) E. Jennv, Goethefeinde um 1830:
MBllDL. 6, N. 5.
7808a) M. Birnbaum, Aus Goethes Krank-
heitstagen: Zeitgeist N. 17.
7809) W. Kuhaupt, Goethes letzte Stunden:
SpiritistRs. 8, 8. 81/3.
IUI. 25
194
IV, 8 b. Goethes Leben.
7S10-7871
7810) Th. Distel, Falsche Nachricht v. Goethes
Tod (1830) : GJb. 23, S. 225.
Körperliche Eigenheiten.
7811)E.Eechert, Wie Goethe aussah : NWTBl.
1901, N. 311.
7812) L. Geiger, Goethes Kurzsichtigkeit:
GJb. 23, S. 214/6.
7813) P. d'A., D. kurzsichtige Goethe: FrBlw.
1901, N. 16.
7814) F. J. Gall über Goethes Kopf: FZg. N. 170.
Biographische Einzelheiten.
7815) Th. Lessing, Goethes Haus- u Finanz-
wirtschaft: FZg. N. 215.
7816) Einhart, Goethes Garten: Scherer 4,
N. 23.
7817) Goethes Ernennung z. Eitter d. Ehren-
legion (Diplom): Daheim 38, N. 33.
7818) E. herald. Episode aus Goethes Leben:
DHeroldB. 32, N. 7.
7819) C. Knetsch, Goethes Ahnentafel:
DHerold. 33, N. 10.
Lokale Beziehungen.
7820) F. Meyer, Goethe in seinen Beziehungen
zuBerlin : Archiv d. Brandenburgia. 9, S. 97-03.
7821) Goethe in Darmstadt: FZg. N. 70.
7822) L.Geiger, Zu: Goethe in Dresden 1813:
GJb. 23, S. 223.
7823) Richter, Goethe in Elbogen: D Arbeit. 1,
N. 3.
7824) M. V. Waldberg, Goethes Zeichnung d.
gesprengten Schlossturms in Heidelberg:
Mitteil. z. Gesch. d. Heidelberger Schlosses 4,
S. 89-95.
7825) W. Stieda, Ilmenau u. Stützerbach, e.
Erinner, an d. Goethe-Zeit. L., H. Seemann.
97 S. M. 2,00.
7826) J. Riffert, Auf Goethes Spuren in
Ilmenau: LZgB. N. 74.
7827) F. Lienhard, Kickelhahn u. Schwalben-
stein: DHeimat. 5«, S. 482/8.
7828) F. Fisch 1, Vor 80 Jahren: Marien-
baderTBl. N. 14. (Goethes zweiter Aufent-
halt in Marienbad.)
7829) L. Geiger, Goethe in Marienbad: NFPr.
N. 13304.
7830) W. Kahl, Pfalzburg z. Zeit d. jungen
Goethe: JbGLElsass-Lothr. 18, S. 109-23.
7831) E. Schulze, Goethe in Mühlhausen:
MühlhäuserGBll. 3, S. 16.
7832) B. Ruettenauer, Goethe u. d. Rhein:
Rheinlande 2, N. 7, S. 7-19.
7833) Russ, Goethe in Teplitz : GJb. 23,
S. 221.
7834) K. Walther, Tiefurt, d. Herzogin Anna
Amalia Musenheim. Weimar, Böhlau. IV,
63 S. Mit Plan u. Lichtbildern. M. 1,00.
7835) Ed. J. L. Müller, Weimar. E. Gedenk-
buch. Wanderungen durch Vergangenheit u.
Gegenw. Weimar, Grosse. VII, 223 S. M.2,00.
7836) J. Flach, Weimar. Krakau, ,Cza8\
47 S. M. 1,60. (Aus d. .PolnRs.")
7837) M. Warnatz, D. klass. Weimar : TirolerTBl.
N. 162.
7838) W. Holzamer, Auf Goethes Spuren:
AZgB. N. 112. (Wetzlar.)
7839) Goethe in Wiesbaden: FZg. N. 215.
7840) A. Trinius, E. Goethestätte Thüringens:
HambNachrB. N. 28. (Wilhelmsthal.)
Persönliche und litterarische Beziehungen.
7841) Alma v. Goethe: FZg. N. 292.
7842) M. Schwann, Christiane Goethe: ib.
N. 81.
7843) M. Morris, Christine Vulpius in Goethes
Dichtungen. (= N. 7619, Bd. 2, S. 1-75.)
7844) A. Chuquet, La soeur de Goethe:
Minerva S. 5-28, 161-73.
7845) id., Cornelia Goethe: ib. 1. u. 15. Mai.
7846) A. Heilborn, Goethe u. Cornelia:
HannovCourierB. N. 613.
7847) G. Witkowski, Cornelia, d. Schwester
Goethes. Mit ihren zum Tl. ungedr. Briefen
u. Tagebuchbll. Frankfurt a. M., Litt. Anstalt.
VII, 290 S. M. 5,50.
7848) Ottilie v. Goethe: Pester Lloyd N. 56.
7849) F. Ilwof, Ottilie v. Goethe u. E. Frhr.
v. Feuchtersieben: ChrWGV. 15, S. 58-61.
7850) P. Bastier, La mfere de Goethe. D'aprfes
sa corresp. Paris, Perrin. IB"^. 264 S. Fr. 3,50.
7851) E. Besuch bei Frau Rat: FZg. N. 29.
7852) E.Schmidt, Frau Rat Goethe. (=N.260,
S. 239-60.)
7853) C. v. B., Briefe d. Frau Rat an ihre lieben
Enkeleins. Schleswig, Detlessen. 22 S.
Mit 6 Bildnissen. M. 2,00.
7854) Jos6 Baronin Schneider-Arco, Aus
d. Briefen v. Goethes Mutter: IllFrauenZg.
29, S. 118/9.
7855) F. Gerard, A Grand Duchess and her
court. London, Hutchinson. XI, 275 S.
Mit 42 Abbild. Sh. 24,00. |[Ac. 62, S. 295/6.]|
(Anna Amalie v. Sachsen-Weimar.)
7856) C. Fasola, „Sieben Tage in Weimar im
August d. J. 1799": Euph. 9, S. 418-21.
(L. Angiolini.)
7857) Goethe u. Basedow: PaedStud. 23, S.50/8.
7858) J. Gebeschuss, Goethe u. Beethoven:
Umschau 6, S. 421/5.
7859) W.Nagel, Goethe u. Beethoven : Blätter
für Haus- u. Kirchenmusik 6, N. 7.
7860) id., Goethe u. Beethoven. (= Musikal.
Magazin. Her. v. E. Rabich. N. 6.) Vortr.
Langensalza, Beyer. 25 S. M. 0,40.
7861) W. Feldmann, J. F. Bertuch. Ein Beitr.
z. Gesch. d. Goethezeit. Mit d. Rede d.
Kanzlers v. Müller auf Bertuch. Saar-
brücken, Schmidke. VII, 120 S. M. 3,40.
7862) M. Donel, Bettina Brentano, Goethe u.
Beethoven: Revue blanche. 1« Nov.
7863) J. F r ä n k e 1 , Bettinas Beziehgn. zu Goethe :
NZürcherZg. N. 85.
7864) E. Schmidt, Friederike. (= N. 260,
S. 261-73.)
7865) J. Fr oitzheim, Noch einmal Friederike
Brion u. d. Strassb. Goethedenkm. : Geg. 62,
N. 40. (Dazu E. Klotz: ib. N. 42)
7866) J. Storozenko, E. Jugendliebe Goethes.
(= Aus d. Bereich d. Litt. [Moskau, Wassil-
jew. 461 S.], S. 120-35.) (Friederike.)
7867) D. Goethescheune im Pfarrhof zu Sesen-
heim: Gartenlaube 1901, N. 49.
7867a) F. v. Koppen, E. Besuch in Sesen-
heim: MBllDL. 6, N. 2/3.
7868) C. Ruland, Goethe u. A. Dumas: FZg.
N. 231.
7869) O. Pniower, J. P. Eckermann: Tag
1901, N. 317.
7870) A. Bartels, Goethe u. Eckermann:
DMschr. 1, N. 3.
7870a) J. P. Eckermann: Winsener Nachr. N.113.
7871) E. Gleichnis v. P. J. Eckermann: Heimat-
glocken (Winsen) N. 44.
7872- 7ftM»
IV, 8 b. Goethe« Leben.
19»
7S72) M. Landau, D. Neffe d. JVinzesschen"
(geb. Filangieri, verheiratet an d. Fürsten
kSatriano).
7878) Goethe u. F. J. Gall: FZg. 166, 170.
(Brief an F. Brentano.)
7874) H. Uhde-Bernays, Grabbe u. Goethe:
LE. 4, S. 301/3.
7875) L. Geiger, L'abb^ Grdgoire u. Weimar:
ZFSL. 24», 8. 107/9.
787Ö) J. Wolter, G. F. W. Grossmann. Diss.
Bonn, M S.
7877) Th. Distel, Hahneniann u. Goethe:
Dtach. medizin. Wocheuöchr. N. 25.
7878) M. F. Hecker, Amalie v. Helvig:
PrJbb. 107, S. 498-540.
7879) 0. Heuer, H. S. Hüsgen, e. Jugend-
freund Goethes. (1746-1807): JbFDH.
S. 347-50.
7880) Goethe u. A. v. Humboldt als Mitglieder
d. Warschauer Ges. d. Freunde d. Wissensch. :
FZg. N. 361.
788J) Goethe u. d. Scharfrichter: Hütte 1,
S. 235/6. (K. Huss.)
788'2) K. Neumann-Strela, Amalie v. Imhof
NatZgB. 1901, N. 50.
7882a) K. Strecker, Jean Paul in Weimar
TglRsB. N. 231.
7882b) K. Heilborn, Goethe u. Jung Stilliug
RheinWestfälZg. N. 608.
7883) J. L. Klarniann, Gesch. d. Familie
V. Kalb auf Kalbsrieth. Mit bes. Rück-
sicht auf Charlotte v. Kalb u. ihre nächsten
Angehörigen. Erlangen, Junge. XII, 576 8.
Mit l\b Bildern. M. 10,00.
7884) G.Richter, Z.P>inner.anKarl Alexander,
Grossherzog v. Sachsen. Progr. Jena. 4 °.
73 8.
7885) Grossherzog Carl Alexanders Erinnergn.
an Goethe: FrBlw. N. 160.
788Ö) A. P^ournier, Karl August v. Weimar
in Karlsbad J807: NFPr. N. 13112.
7887) D. Karl August-Statue in Eisenach:
IllZg. ns, 8. 538.
7888) J. Duboc, E. Besuch bei Goethe. (=
N. 223, S. 169-73.) (A. Kestner.)
7889) Ph. Stein, Goethe u. Lotte: Pester
Lloyd N. 301.
7890) E. Schmidt, Lotte Kestner u. Sprick-
mann: ChrWGV. 16, 8. 29-32.
7891) O. Heuer, F. M. Klinger: JbFDH.
S. 309-21.
7891a) Elisabeth Mentzel, D. junge Klinger:
FZg. N. 46.
7892) Ed. Engel, Goethe u. Th. Körner:
VossZgB. N. 29.
7893) L. Braun, Kotzebue u. Goethe: VossZg.
N. 109.
7894) R. Schlösser, Goethes persönl. u. litt.
Verhältnis zu Kotzebue : WIDM. 92, 8. 835-45.
7895) H. P'unck, Lavater u. Goethe. (= Sonder-
Abdruck aus .1. C. Lavater. Denkschrift.)
Zürich, Alb. Müller. 4". 43 S. M. 1,00.
|[H. Dechent: LCBl. S. 1571/2; M. Morris:
DLZ. 23, 8. 2334/5.]|
7S96) L. Geiger, Goethe u. Lavater: VossZg.
N. 75.
7897) E. H a u g , Goethe u. Lavater : AZgB. N. 1 17.
7898) Goethe u. Lavater: Grenzb. 3, 8. 55/6.
(Nach H. Funck.)
7899) A . T h a e r, Leisewitz u. Goethe : MagdebZgB.
N. 20.
7900) A. Kirschner, Goethe u. Ulrike v.
Levetzow. Reliquien aus Schloss Netluk:
ElbeZg. N. 102.
7901) E. Kraus, lieber Goethes letzte Liebe:
LE. 4, 8. 198.
7902) C. Alt, E. Episode aus dem Leben F. L.
Lindners: Sitzungsberr. d. (ies. für Geech.
d. Ostsee-Provinzen 8. 105-13. (Briefe an
Goethe.)
7903) M. Runze, Goethe u. Löwe. L., Breit-
kopf & Härtel. 21 8. M. 0,50.
7904) G. R. Kruse, Goethe u. Lortzing: GJb.
23, 8. 130/8.
7905) H. Pal 1 mann, Goethes Beziehungen z.
Kunst u. Wissenschaft in Bayern u. bes. zu
König Ludwig I.: JbFDH. 8. 182-98.
7906) Briefe v. König Ludwig I. an Goethe:
AZgB. N. 130.
7907) M. Morris, Herzogin Luise v. Weimar
in Goethes Dichtung. (= N. 7619, Bd. 1,
8. 310/7.)
7908) Elenore v. Bojanowski. Herder u. d.
Herzogin Louise: DRs. HO, 8. 119-37.
7909) R. M. Werner, E. Besuch bei Goethe:
Euph. 9, 8. 338-41. (J. P. Lyser.).
7910) E. Petzet, Goethe u. Macco. Mit
Briefen v. A. Macco u. Friedr. v. Müller:
StVLG. 2, N. 3.
7911) L. Geiger, Briefwechsel zwischen Heinr.
Meyer u. K. A. Böttiger: GJb. 23, 8. 72-96.
7912) H. Benz mann, Goethe u. Mörike:
BerlNN. N. J95.
7913) H. Ilgenstein, Mörike u. Goethe. B.,
Schröder. 144 8. M. 2.0(>.
7914) W. Girschner, K. Ph. Moritz d. Freund
Goethes u. Mentor Jean Pauls: MBllDL. 6,
8. 59-68.
7915) J. T. Hatfield, Wilh. Müllers unver-
öffentl. Tagebuch u. seine ungedr. Briefe:
DRs. 28, 8. 378. (Behandelt u. a. Müllers
Besuch bei Goethe.)
7916) Th. Stettiner, Goethe u. E. Neureuther:
Monatsberr. über Kunstwissensch. 1, N. 7.
7917) Goethe u. d. Italien. Dichter 0. Monti:
Grenzb. 4, S. 255-61.
7918) J. Duboc, Goethe u.Plessing. (=N.223,
8. 174-80.)
7919) Elise v. d. Recke, Aufzeichnungen u.
Tagebücher. Her. v. P. Rachel. 2 Bde. L.,
Dieterich. XLVI, 487 S. ; VIII, 443 8. M.8,00.
7920) A. Kohut, J. F. Reichardt u. W. Goethe:
IllZg. 119, S. 735/6.
7920a) W. Pauli, J. F. Reichardt: Musik 1,
8. 250/7, 345-50.
7921) H. Lobedan, Christine Reinhard. E.
Lebensbild: NorddAZgB. N. 126a/7.
7922) F. Friedrich, Aus d. Briefen Christine
Reinhards: AZgB. n. 198.
7923) Ellen Mayer, Briefe d. Frau Reinhard
an ihre Mutter: DRs. 111, S. 477;8.
7924) F. Schaarschmidt, Goethe in seinen
Bezieh, zu d. rhein. Künstlern. (In: id., Aus
Kunst u. Leben. [München, Bruckmann.
1901. 224 S. M. 4,00.])
7925) E. Schubert, Goethes schöne Mai-
länderin: ÜL&M. 87, N. 32. (Maddalena
7926) O. Waser, Goethes schöne Mailänderin :
Schweiz 6, N. 1.
7927) W. W. Kalas, D. russ. Beziehgn. Goethep.
(= Unter dem Banner d. Wissensch. Festschr.
für J. Storozenko. (Moskau, Wassiljew.
738 8. 178-84.)
7928) A. Bielschof.sky, Goethes Freund-
schaftsbund mit Schiller: FZg. N. 335.
792Sa) H. G. Graf, Zu Goethes angeblichen
Haas gegen Schiller: WeimarerZg. N. 266.
25*
196
IV, 8 c. Goethes Lyrik.
7929) O. Lyon, Goethes Verhältnis zu Schiller:
ZDU. 16, S. 465-70.
7930) Th. Vogel, Zu Goethes Urteilen über
Schiller: GJb. 23, S. 99-115.
7931) W. Bode, E. Gruss an Goethe: IllFrauen-
Zg. 29, S. 67. (Lili Schönemaun.)
7931a) O. Heuer, Lise von Türkheim u.
Goethes Lili: FZg. 1901, N. 241.
7932) E. Bildnis Käthchen Schönkopf s : Daheim
38 1, N. 8.
7933) Frost, Johanna Schopenhauer u. Goethe:
Dokumente d. Frauen 7, S. 153/9.
7934) W. Bode, Corona Schröter: Zeitw. 32,
S. 122/4. (S. auch Tag N. 393.)
7935) H. Burkhardt, D. Grabmal d. Corona
Schröter in Ilmenau. Z. 25. Mai 1902.
Separatdruck.
7936) ElseEphraim, Corona Schröter : Volks-
erzieher 6, S. 134/5.
7937) E. Kohlrausch, Corona Schröter:
HannovCourier. N. 33937. (Erwider. : ib.
N. 33943; s. auch N. 33940.)
7938) L.Kellner, Corona Schröter : LZg». N. 101 .
7939) P. Legband, Corona Schröter: BerlTBl.
N. 425.
7940) E. Nosca, Corona Schröter: NorddAZgB.
N. 197.
7941) P. Pasig, Corona Schröter: AZgB. K 231.
7942) C. Ruland, Zu Corona Schröters
100. Todestag: IllZg. 119, S. 2f<3/4.
7943) L. Salomon, Corona Schröter: Post
N. 390.
7944) Adelhaid V. Schorn, Corona Schröter:
FZg. N. 231.
7245) A. Semerau, Corona Schröter: VossZg.
N. 39.{.
7946) B. Suphan , Corona Schröter. Ansprache:
WeimarerZg. N. 123.
7947) A. V. Winterfeld, Corona Schröter:
IllFrauenZg. 29, S. 124/5.
7948) id., Corona Schröters Verhältnis zu
Schiller u. Goethe: NMusikZg. 23, S. 237/8.
7949) Corona Schröter: DBühnen-Genossensch.
31, S. 334.
7950) R Krauss, Schubart u. Goethe: GJb.
28, S. 116-J9.
7951) L. K. Roesel, D. litt. u. persönl. Be-
ziehungen Walter Scotts zu Goethe. Diss.
Leipzig. 92 S.
7952) H. Hoffmann, Goethe u. Seekatz:
FZg. N. 237.
7953) P. Besson, Goethe et M«"« de Stein.
Paris, Gaulthier -Villars. 80 S. (Aus:
Annales de l'univ. de Grenoble.)
7954) Sophie Eben-Lederer, Am Grabe
Charlottens v. Stein: BerlNN. N. 55.
7955) M. Morris, Frau v. Stein u. d. Königin
d. Nacht. (= N. 8618, S. 310/7.)
7956) E. Schmidt, Frau v. Stein. (= N.260,
S. 287-304.)
7957) C. Segre, Goethe e Carlotta Stein. (Aus:
i d. , Nuovi profili storici e letterari. [Firenze,
Le Monnier. L. 3,00.])
7958) Goethe u. d. Grafen v. Sternberg: FrBlw.
N. 272. (Vgl. auch N. 7781.)
7959) S. Siehr, Friederike Unzelmann u. d.
erste Darstellg. d. „Iphigenia" in Berlin
(27. Dez. 1802). TglRs». N. 303.
7960) L. Geiger, Goethe u. C. M. v. Weber:
GJb. 2<, S. 221/3.
7961) O. Heuer, Das Goethehäuschen auf dem
I'rankfurter Mühlberge u. seine Erinnerungen :
FZg. N. 31. (Marianne v, Willemer.)
7962) E.Schmidt, Marianne-Suleika. (= N. 260,
S. 305-15.)
7963) L. Werner, Zelters Bericht an Goethe
über München, sowie Augsburg u. sein
Theater: Sammler (Augsburg) N. 75.
7964) E. Isolani, Goethe u. Zumsteeg: FZg.
5, N. 2. (Mit Benutzung v. N. 8258.)
c) Lyrik.
AllgemeineB N. 7965. — Ausgaben N. 7969. — Einzelne Gedichte: Deutscher Parnas N. 7973; Ergo bibamns N. 7974;
Erlkönig N. 7975; „Flieh Tänbchen flieh* N. 7976; Getreue Eckart N.7977; Das Göttliche N 7978; Liebhaber in allen Gestalten
N. 7979; Römische Elegien N. 7980; Schneiderkonrage N. 7981; Schwager Kronos N. 7982; Tagebuch N. 7983; Wanderers
Naohtlied N. 7984; Weissagungen des Bakis N. 7985; west-östlicher Di van N. 7986. — Verschiedenes (Distichon, Epi-
grammatisches, Gelegenheitsverse) N. 7987. — Uebersetznngen, Travestien, Kompositionen (C. Loewe, F. Liszt) N. 7990. —
Allgemeines.
7965) M. Friedlaender, D. dtsch. Lied im 18.
Jh. Bd. 1. Abteil. 1/2. Bd. 2. St., Cotta.
LX, 384 S.; VIII, 360 S.; III, 632 S. M. 8,00:
M. 12,00; M. 12,00.
7965a) H. Benzmann, D. dtsch. Ballade: LE.
4, S. 1085—93, 1158-63.
7966) H. Ilgenstein, Mörike u. Goethe. B.,
Schröder. 12«. 143 S. M. 2,00.
7967) E. V. d. Hellen, Goethes Lyrik: JbFDH.
5. 325-46.
7968) A. Dreyer, D. bildl. Aiisdrucksweise in d.
Lyrik Goethes: LittWarte. 3, 8.68-78,219-28.
Ausgaben.
7969) Goethe, Gedichte. Tl. 1. (= Sämtl.
Werke her. v. E. v. d. Hellen. Bd. 1.) St.,
Cotta. 384 S. M. 1,20.
7970) id., Gedichte. Mit biograph. Einleit.
V. S. M. Prem. 2 Tle. in 1 Bd. L., Hesse.
12». XV, 202; 232 S. M. 0,80.
7971) O. E. Hart leben, Goethe-Brevier. 2.
Aufl. (JBL. 1901 IV 8c: 5.) |[L. v. Roth:
Litt Warte. 3, S. 123.]|
7972) A. Matthias, Goethes Gedankenlyrik.
Für Schule u. Haus. L., Freytag. 12**.
116 S. M. 0,80.
7978-8007
IV, 8d. Goethes Epos.
197
Einzelne Gedichte.
7973) M. Morris, , Deutscher Parnass".
(= N. 7ül9, Bd. 2, 8. 197-205.)
7974) O. Heuer, ,Ergo bibamus" : JbFDH.
8. 3f)l/5.
7975) Erlkönig: PaedMhh. 2, 8. 361/3.
7976) M. Morris, .Flieh', Täubchen flieh'" 1
(= N. 7619, Bd. 2, 8. 178-96.)
7977) R. 8prenger, Zu Goethes „Der getreue
Eckart": ZDU. 16, 8. 255.
797S) E. Grosse, Z. Erklärung v. Goethes
Gedicht: Das (röttliche. B., Weidmann.
. 28 8. M. 0,50.
7979) E. ausgegrabenes Volkslied: KölnZg,
28. Dec. (Zu Goethes „Liebhaber in allen
Gestalten" )
7980) E. Guglia, 1). röm. Elegien d. G.
d'Annunzio u. ihr Verhältnis zu Goethe:
ChrWGV. 15, 8. 51/2.
7981) L. Geiger, Z. Gedicht ,8chneiderkou-
rage": GJb. 23, 8. 206.
7982) R. Petsch, Z. .Schwager Kronos": ib.
8. 205.
7983) M. Morris, 1) ., Tagebuch". (=N. 7619,
Bd. 2, 8. 288-90.)
7984) P. Bojauowski, Goethe im Gesangbuch:
NatZg. N. 377. (Wanderers Nachtlied.)
7985) M. Morris, ,D. Weissagungen d. Bakis".
(= N. 7619, Bd. 2, 8. 206-48.)
7986) H. Bück, Handschriftliches aus d.West-
östl. Divan: ChrWGV. 16, 8. 24/8.
VerHchiedenes.
7987) M. Morris, Goethe u. d. Genius anderer
Welten. (— N. 7619, Bd. 2, 8. 249-51.) (Z.
Distichon Hempel .5, 228.)
7988) A. Müller, Goethe u. Epicharm: Philo-
logu» 61, S. 312/3. (Epignimmatisches.)
7989) L. Morel, Goethes Gelcgcnheitsverse an
e. Genferin: GJb. 23, 8. 209-13.
Uebergetznngen, TraTestlen, Kompositionen,
7990) .1. Goebel, Goethes poeins. Newvork,
Holt. 19 u. 244 8. 80 c.
7991) Goethe, Visor och dikter. Öfv. af
C. Snoilsky. 8tockholm, Geber. 87 8.
Kr. 2,25. !|LE. 4, 8. 481. ||
7992) Jldegarde Ocella, Una canzonetta
ital. ed una imitazione del Goethe. Torino,
Pavaria. 4**. 17 8.
7993) C. Knapp, D'r Schiller in d'r Krütenau.
Parodien beKannter Balladen v. Schiller,
Goethe, Ubland, Chamisso in Strassburger
Mundart. Strassburg, Schlesier & Schweik-
hardt. 48 8. M. 0,80.
7994) Kompositionen Goethescher Werke: G.Ib.
24, S. 319/9.
7995) H. Draheim, Goethes , wandelnde
Glocke" in C. Loewes Komposition: ZDU. 16,
8. 370/2.
7996) R. Musiol, F. Liazt als Goethe-Kom-
ponist: NMusikZg. 59, 8. 302/3, 318-20.
d) Epos.
OesamtaaBgaben N. 7997. — Allgemeines N. 7999. — Einzelne Dichtungen: Werther N. 8000; Reioecke Fach«
N. 801.5; Wilhelm Heisters Lehr- und Wanderjahre N. 8019; Hermann und Dorothea N. 8024; AohilleU N. 8037; Wakl-
Terwandsohnften N. 8043; Kleinere Erz.lhlangen (Märchen, Reise der Söhne Megaprocons) N. 8044. —
C^esauitausgaben.
7997) Goethe, Reinecke Fuchs, Hermann u.
Dorothea, Achilleis. Mit Einleit. v. H.
Schreyer. {= Sämtl. Werke. Her. v. E.
v.d. Hellen, Bd. 6.) St., Cotta. XXVHI,
277 8. M. 1,20.
7998) id., Werke, Weimarer Ausg. Bd. 19
u. 22 (Werthers Leiden, Wilhelm Meister).
(.TBL. 1899 IV 8d:10). [[H. Düntzer:
ZDPh. 36, 8. 514-29.JI
Allgemeines.
7999) G. Graf, Goethe über seine Dichtungen
Bd. 1/2 (JBL. 1901 IV 8d : 2). |[A. Gerber:
MLN. 17. 8. 434/6; R. Woerner: AZg».
N. 238.]|
Einzelne Dichtungen:
Werther,
8000) Goethe, D. Leiden d. jungen Werther.
(Pantheon-Ausg. Textrevision u. Einleit. v.
O.Pniower.) ß., 8. Fischer. 16". XXVIII,
207 8. M. 2,50.
8000a) Goeth e, The sorrows of young Werther.
Elective aflinities trad. by R. D. Boy Ion
and N. Haskeil. Boston, Niccols. V, 515 8.
8001) D. erste Ausg. d. .Leiden d. Jungen
Werther": BBlDBuchh. 69, N. 198.
8002) Narkis80s,D. neueWerther, e. hellenische
Passionsgesch. L., Spohr. 99 8. M. 2,00.
8003) M. Kaufmann, D. Leiden d. mod.
Werther. Roman. 2. Aufl. Zürich, Schmidt.
1901. VIII, 123 S. M. 2,00.
8004) M. Hehemaun, Werther. E. lyr. Drama
V. J. Massenet (Dichtung nach Goethe v.
E. Blau, P. Milliet u. G. Hartmann.) Für
d. dtsch. Bühne V. M. Kalb eck. (= Opern-
führer N. 98.) L., H. Seemann. 30 8. M. 0,50.
8005) F. Baldensperger, Les „Deux Amanta
de Lyon" dans la litt: Revue d'histoire de
Lyon 1, S. 33-50. (Einfluss des .Werther".)
8006) M. Batt, The treatment of nature in
german lit. from Günther to the appearance
of Goethes Werther. Diss. Chicago, Uni-
versity Press. 112 S. Dollar 1,00.
8007) L. P. Betz, B. Constants „Adolphe".
E. westschweiz. Wertherroman. (= N. 22,
8. 214-63.) (S. auch i d. , NZürcherZg. N. 35.)
108
IV, 8 d. Goethes Epos.
8O08-8047
8008) E. Ferguson, Goldsmith and the
notions „Grille" and „Wandrer" in Werthers
Leiden: MLN. 17, S. 346-56, 411/8.
8009) J. A. Walz, Oliver Goldsmith and
Goethes Werther: MLN. 18, S. 31/2.
8010) J. L. Haney, Goethes Werther in Eng-
land: Americana Germanica 4, S. 144-51.
8011) W. Holzamer, Auf Goethe-Spuren. In
Wetzlar: AZg. N. 112.
8012) E. Schmidt, Aus d. Wertherzeit.
(= N. 260, S. 274-86.)
8013) P. Seliger, Unbekannte Nachahmungen
V. Goethes Werther: ZBücherfreunde. 5,
S. 421-31.
8014) Werthers Leiden: MontagsRevueW. 1901,
N. 6.
Reinecke Fuchs.
8015) Goethe, Reinecke Fuchs. Text gesichtet
für d. Jugend v. F raungrub er. lUustr.
V. K. Fahringer. 2 Bde. Wien, Gerlach.
189 S. M. 3,00.
8016) id., Reinecke Fuchs. The first five
cantos. Edited by L. A. Holman. 111. from
designs by W. v. Kaulbach. New York,
Holt. 1901. 71 S. 50 c.
8017) id., Reinecke Fuchs. Russ. Uebersetz.
St. Petersburg, Jerrdokimeow. 100 S.
8018) K. Trenkner, Erläutergn. zu Goethes
Reinecke Fuchs. (= W. K ö n i g s , Erläutergn.
zu d. Klassikern N. 61.) L., Beyer. 78 S.
M. 0,40,
Wilhelm Meister.
8019) Goethe, Wilhelm Meisters travels and
the recreations of german emigrants. Transl.
byF. Carlyle. Eid. byN. H. Dole. Boston,
Niccolls. 380 S.
8020) id., Wilhelm Meisters apprenticeship.
Trans, by F. Carlyle. Ed. by N. H. Dole,
ebda. 12». 300 S.
8021) K. Lörcher, Mignon. Auszug aus
Wilhelm Meisters Lehrjahren. Bielefeld,
Velhagen & Klasing. III, 77 S. M. 0,75.
8022) R. F. Arnold, Wilh. Meisters Meister-
jahre: ChrWGV. 16, S. 43/5.
8023) F. Kluge, Wanderjahre III, 12: GJb. 23,
S. 208/9.
Hermann und Dorothea.
8024) Goethe, Hermann u. Dorothea. Mit
Einl. V. K. Goedecke. (= Cottasche
Handbibl. N. 22.) St., Cotta. 166 S. M.0,20.
8025) A. Hauffen, Goethes Hermann u.
Dorothea. 2. Aufl. L.. Freytag. 112 S.
M. 0,60.
8026) K. Mack, Goethes Hermann u. Dorothea.
(= Kleine Bibl. N.78.) Hamm, Breer & Thie-
mann. 16». VIII, 190 S. M. 0,30.
8027) J. Stoff el, Goethes Hermann u. Dorothea.
2. Aufl. (= Dtöch. Dramen u. epische
Dichtungen für d. Schulgebrauch erläut.
Bd. 2.) liangensalza, Beyer. IV, 92 S.
M. 0,90.
8028) Goethe, Hermann and Dorothea. Edit.
by C. A Buchheim and Emma S. Buch-
heim. Oxford, Clarendon Press. 1901. 12*».
192 S. Sh. 3. |[Ath. 1, S. 268.11
8029) Dasselbe. Russ. Uebersetz. Kiew. 95 S.
25 Kopeken.
8030) Fr. Saar, Hermann u. Dorothea. Ein
Idyll in 5 Gesängen. Kassel, Weiss. 86 S.
M. 1,50.
8031) H.Heinze u. W.Schröder, Aufgaben aus
Hermann u. Dorothea. 3. Aufl. (= Aufgab,
aus klass. Dramen. Bd. 6 ) L., Engelmann.
105 S. M. 1,00.
8032) L. Geiger, E. französ. Aufsatz über
Hermann u. Dorothea: GJb. 23, S. 206/8.
8033) M. Morris, Hermann u Dorothea u. d.
Fähnlein d. sieben Aufrechten (= N. 7619,
Bd. 2, S. 118-28.)
8034) S. Neide, D. Apotheker in Goethes
Hermann u, Dorothea. Progr. Lands-
berg a. W., Gymn. 4». 23 S.
8035) L. Szoell, Hermann u. Dorothea in
Gera?: FZg. N. 213.
8036) Wo spielt Goethes Hermann u. Dorothea?:
DHeimat. 5^ S. 613/5.
Achilleis.
8037) A. Fries, Zu Goethes Ilias-Studien :
ChrWGV. 16, S. 54/5.
8038) id , Goethes Schema z. llias: LZgB. N. 126.
8039) id., Goethe u. Hebbel als Sänger Achills :
ReichsboteB. N. 41.
8040) A. Kappelmacher, Goethe als.Homer-
übersetzer u. Homerinterpret: ZOG. 52,
S. 1057-62.
8041) M. Morris, D. Achilleis. (= N. 7619,
Bd. 2, S. 129-73.)
8042) T. Tosi, L'Achilleide di Goethe: Atene
e Roma 5, S. 721-35.
Wahlyerwandtschaften.
8043) Goethe, Las afinidades electivas. Trad.
de L. J. Garcia de Luna. Madrid, Marzo.
320 S. P. 3,50.
8044) M. Morris, Ueber d. Quelle d. Wahl-
verwandschaften. (N. 7619, Bd. 2, S. 174/5.)
8045) H. Schoen, Quid boni periculosivi habeat
Goethianus liber qui aft'initates electivae
inscribitur? Paris, Fischbacher. 144 S.
Fr. 4,00.
Kleinere Erzählungen.
8046) D. Märchen v. J. W. v. Goethe. Mit
10 Bildern v. H. Hendrich. Einleit. v. P.
Kraemer: IllZg. 119, S. 862-78.
8047) M. M o rri s , Z. Reise d. Söhne Megaprazons.
(= N. 7619, Bd. 2, S. 284/8.)
8048-8080
IV, 8e. Goethe» l)rama.
199
e) Drama.
Allgemeine« N. 8048. — BezIehnDgen zam Theater (Frankfart a. M., Laoebttidt. Stottcart, Weiaar) V. 8063. —
Oeiamtansgnbon N. 8056. — Einzelne Dramen: Mitichaldigen K. 8059; QOU von Herliobingen N. 8060; Makemat N. 8078;
Jahrmarktufest za Plandersweilen N. 8074; Satyroa N. 8075; Prorantheaa N. 8079; Triumpb der Empflndiankelt N. 8080: Pi*>
lerpina N. 80H1 ; Vögel N. 80H2; Ipliigeniu auf TanrU (BOhnenjubiiaum) N. 8083; Egmont N. 80»7 ; Tatao N. 8104; PalMephroa
nnd Neoterpe N 8107; XatQrllobe Tochter N. 810S; Schillers Totenfeier N. 8109; Pandora N. 8110; Vortpiel tnr ErAffniar
dei Welmarisohen Theaters N. 8111 ; Des Kpimenideu Erwiichen N. 8112; Uearbeitongen (Kotzeboe) N. 811S; Naebipl«! cn Ifflandt
Hagestolzen N 8115. — Faast: Ausgaben N. 81 lU. — Allgemeines: Zasammenfassende Daritellangen N. 8117. -- Eincel-
stadien N. 811.>:J. - Urfaust nnd KntstehungHgeschiohte N. 8146; erster Teil M. 8150; zweiter Teil N. 8169; ParalipoMen«
N. 817'J. — Vorgesohiohte (Fanstdichtung vor Goethe) N. 8173. — Uebertetznngen (armenisobe, dinisobe, «ogliseh«, fraa-
zAsiMbe, bollftndisohe, mssitohe nngarisohe) N. 8182. — Kompositionen N. 8198. — Naohdiobtangen N. 8201. —
A.llgemeines.
8048) Jl. Hulthaupt, (Joethe. (= Aus: id.,
Dramaturgie d. Sciiuuspiels. Bd. 1. 9. Aufl.
[Oldenburg, Scliulze. XXIV, bhl S. M. 6,00.J)
8049) J. Burggraf, Goethe u. Schiller. Im
Werden d. Kraft. St., Krabbe. VIII, 468 S.
M. 5,00.
8050) M. Lex, Körperliche Beredsamkeit in d.
Dramen d. dtsch. Klassizisten. Diss. Mün-
chen. 32 S.
8051) H. Steuding, Wie vergeistigt Goethe
in seinen Dramen die der griech. Mythologie
entlehnten Motive?: ZDU. 16, S. 729-44.
Beziehungen zum Theater.
8052)Eli8abethMentzel, D. alte Frankfurter
Schauspielhaus u. seine Vorgesch. Frank-
furt a. M., Euetten & Loening. 202 S. Mit
Abbild. M. 2,00.
8053) G. R. Kruse, E. klass. Sommertheater:
BerlTBl. N. 318. (Lauchstaedt.)
8054) R Krau SS, Goethe u. d. Stuttgarter
Bühne unter König Friedrich: FZg. N. 1.
8055) M. Kalb eck. Aus Goethes Theaterarchiv:
NWTBl. 1901, N. 234.
Gesamt- Ausgaben.
8056) Goethe, Werke. Her. v. K. Heine-
mann. Bd. 6/7. L., Bibliographisches In-
stitut. 487, 519 S. h M. 2,00. (Bd. 6:
Dramen in Versen. Her. v. K. Heine-
mann.; Bd. 7: Dramen in Prosa. Her. v.
Th. Matthias.)
8057) id., Sämtl. Werke her. v. E. v. d. Hellen.
Bd. 12. MitEinl.v. A. Köster. St., Cotta.
XXXII, 367 S. M. 1,20. (Enthält: Iphigenie
auf Tauris. Tasso. Die natürliche Tochter.)
8058) id., Dramat. Meisterwerke in 2 Bdn. L.,
Hesse. 244, 242 S. M. 1,20.
Einzelne Dramen:
Die Mitschuldigen.
8059) S. Mendthal, Goethes Mitschuldigen.
(= id., Schauspielhaus u. Gerichtshof
[Königsberg, Hartungsche Verlagsdruckerei.
57 S. M. 0,75], S. 22/6.)
G)^tz Ton Berliehingen.
8060) Goethe, Götz v. Berliehingen. ÄütEin-
leit. V. K. Goedecke. (= Cottasche Hand-
bibliothek N. 24.) St., Cotta. 104 S. M. 0,25.
8061) J. Heuwes, Goethes Götz v. Berliehin-
gen. Mit Erläut. für d. Schulgebrauch.
Paderborn, Schöningh, 194 S. M. 1,40.
8062) M. Schmidt-Mancy, Goethes Götz v.
Berliehingen. Münster, Aschendorff. 176 8.
M. 2,00.
8063) J. Stoffel, Goethe, Götz r. Berliehingen.
(= Dtsch. Dramen u. epische Dichtungen.
Bd. 9.) Langensalza, Beyer. IV, 74S. M.0,80.
8064) A. Palm, Götz v. Berlichingens eiserne
Hand: NFPr. N. 13650.
8005) J. Pawel, Götz v. Berliehingen. Veran-
la.s8ung, Abfassung, Aufnahme u. Auffassung.
Progr. Wien, Staats-Realschule I. 40 S.
8066) J. Pistor, E. Kapitel aus d. Lebensgescb.
Götz V. Berlichingens: HJb. 23, N. 3.
8067) A. Sauer, Götz v. Berliehingen: GJb.
23, S. 254.
8068) P. Weizsäcker, War Götz y. Ber-
lichingens eiserne Hand die rechte oder die
linke?: ib. S. 200/3.
8069) M. Kalbeck, K. Goldmarks Oper
Götz V. Berliehingen: NWTBl. N. 344.
8070) J. Komgold, Goldmarks Götz v. Ber-
liehingen: NFPr. N. 13762.
8071) L. Karpath, Scenen aus Götz v. Ber-
liehingen. Oper V. K. Goldmark: Tag N. 607.
8072) R. Musiol, Götz v. Berliehingen in d.
Musik: NZMusik. 69, S. 142/3.
Mahomet.
8073) R. Petsch, Zu .Mahomet": GJb. 23,
S. 206.
Jahrmarlttsfest.
S074) M. Herr mann, D. Jahrmarktsfest zu
Plundersweilen. (.TBL. 1900 IV 8e : 63.) |[Th.
Matthias: NJbbKlAltGL. 9, S. 153/4; F.
Schultz: ASNS. 109, S. 391-401; G. Wit-
kowski: ZDPh. 33, S. 530-40.11
Satyros.
ZDU.
8075) Th. Matthias, Herder-Satyros:
16, S. 110-28.
8076) M. Morris, D. Urbild, d. Satyros. (=
N. 7619, Bd. 2, S. 269-71.)
8077) L. Schönhoff, Fragmente (Elpenor-Sa-
tyros): Tag 1901.N.137. (Aufführg.in Berlin.)
8078) H. Wittmann, Satyros-AuffOhrg. in
Wien: NFPr. 13374.
Prometheus.
8079) M. Morris, Promethens u. Hanswurst.
(= N. 7619, Bd. 2, S. 237-48.)
Triumph der Empflndsamkett.
8080) M. F. Hecker, D. Triumph d. Empfind-
samkeit. Zum 24. Mai 1902. Weimar,
Böhlau. 12 S. M. 0,25. (Aus: WeimarerZg.)
200
iV, 8e. Goethes Drama.
8081-8116
Froserpina.
8081) A. V. Weilen, Proserpina: ChrWGV.
16, S. 13-18.
Vögel.
8082) M. Morris, D. Schuhu in Goethes Vögeln.
(= N. 7619, Bd. 1, S. 292-309.)
Iphigeuie auf Tauris.
8083) Goethe, Iphigenie auf Tauris. Mit
Einleit. v. K. Goedecke. (^ Cottasche
Handbibl. N. 25.) St., Cotta. 70 S. M. 0,20.
8084) K. Junker, Goethes Iphigenie auf Tauris.
Für d. Bchulgebrauch her. L, Freytag.
96 S. M. 0,60.
8085) Goethe, Iphigenie of Trauris transl. by
Anna Swanwick and W. Scott ed. by
N. H. Dole. Boston, Niccols. 150 S.
8086) O. Kanig, D. Entsühnung Orests in
Goethes Iphigenie auf Tauris u. in d. griech.
Tragödien: KonsMschr. 59, S. 280-90.
8087) M. O'Connor, The influence of christia-
nity on dramatic Ideals of Charakter: Dublin-
Keview 131, S. 271-94. (Iphigenia v. Goethe
u. Euripides.)
8088) H. Laehr, I). Heilung d. Orest in Goethes
Iphigenia. B., Reimer. 86 S. M. 2,00.
|[F. Sandvoss: PrJbb. 109, S. 158/9; K.
Gneisse: ZDU. 16, S. 519-23.]|
8089) W. S. Scarborough, Iphigenia in Euri-
pides, Racine and Goethe: Transactions and
proceedings of philogical association of
Amerika 22, S. 37/9.
S090) Mart. Wo hl r ab, Aesthetische Erklärung
V. Goethes Iphigenie auf Tauris. Dresden,
Ehlermann. XIII, 84 S. M. 1,50.
8091) Goethes Iphigenie in ihrer Bedeutg. für
d. mod. Frau: Wartburg 1, N. 22.
8092) E. Horner, D. erste Aufführg. d. Jphi-
genie in Wien": ChrWGV. 16, S. 1/9.
8093) R. Kohlrausch, E. Jubiläum d. Jphi-
genie" : HannovCourier. N. 23767.
8094) S. Siehr, Friederike Unzelmann u. d.
erste Darstellung d. Goetheschen „Iphi-
genie" in Berlin (27. Dez. 1802): TglRsB.
N. 303.
8095) Goethes Iphigenie auf d. belg. Bühne:
LE. 4, S. 1062.
8096) D. erste französ. Aufführg. d. „Iphigenie"
in Brüssel: FZg. N. 26.
Egmont.
8097) Goethe, Egmont. Mit Einleit. v. K.
Goedecke. (= Cottasche Handbibl. N. 23.)
St., Cotta. 82 S. M. 0,20.
«e98) J. Stoffel, Goethes Egmont. (= Dtsch.
Dramen u. epische Dichtungen für d. Schul-
gebrauch erläut. Bd. 8.) Langensalza, Beyer.
III, 80 S. M. 0,80.
8099) K. Ho eher, Goethes Egmont. Münster,
Aschendorff. 139 S. M. 0,95.
8100) Goethes Egmonttogetherwith Schi Hers
essay: „D. Grafen Lamoral van Egmont
Leben u. Tod", and „Ueber Egmont, Trauer-
spiel V. Goethe". Edited by M. Winkler.
Boston, Ginn & Co. 200 S.
8101) Arnim Seidl, Wieder einmal Goethes
Egmont: ZDU. 16, S. 238-41.
8102) J. Willenbücher, Zu Goethes Egmont:
Lehrprobeu u. Lehrgänge. Heft 67.
8103) A. Zipper, Goethes Egmont. (= Erläut.
zu Meisterwerken d. dtsch. Litt. Bd. 12.
ÜB. N. 4284.) L.,Reclam. 16». 40 S. M. 0,20.
Tasso.
8104) S. Widmann, Goethes Torquato Tasso.
Für d. Schulgebrauch erläut. Münster,
Aschendorff. 160 S. M. 1,05.
8105) G. Dalmeyda, Goethes Tasso u. Vignys
Chatterton: GJb. 23, S. 177-85.
8106) A. Koch, lieber d. Versbau in Goethes
Tasso u. Natürliche Tochter. Progr, Stettin.
22 S.
8106a) B. L^vy, Le Tasso publik avec un avant-
propos, un argument analytique et des notes.
Paris, Lahure. XVI, 166 S. Fr. 1,80.
Palaeophron und Neoterpe.
8107) J. W. V. Goethe, Paläophron u. Neoterpe.
(= A. Sauer, D. dtsch. Säkulardichtungen
[B., Behr]. S. 325-35).
8107a) P. Holzhausen, Goethes Palaeophron
u. Neoterpe. (= id., D. Urgrossväter Jh.-
Feier [L., Avenarius]. S. 105-12.)
Natürliche Tochter.
8108) M. Morris, D. Paralipomena z. natür-
lichen Tochter. (= N. 7619, Bd. 2, S. 273-81.J
Schillers Totenfeier.
8109) M. Morris, SchillersTotenfeier(=N. 7619,
Bd. 1, S. 318-40.)
Fandora.
8110) M. Morris, Pandora. (= N. 7619, Bd. 1,
S. 249-91.)
8110a) J. Ilberg, D. Büchse d. Pandora:
NJbbKlAltGL. 9, S. 228.
Vorspiel.
8111) M. Morris, D. Vorspiel z. Eröffnung d.
Weimaer Theaters 1807. (N. 7619, Bd. 1,
S. 292-309.)
Des Epimenides Erwachen.
8112) K.Löschhorn,E. Anspielung auf d. „all^.
Humanität" u. d. „Logen" in Goethes „Epi-
menides Erwachen": ZDU. 16, S. 508.
Bearbeitungen.
8113) L. Geiger, Goethes Bearbeitg. v. Kotze-
bues „Schutzgeist" : DDichtung. 31, S. 178-80,
202/3.
8114) J. Wähle, Der Schutzgeist: GJb. 23,
S. 254/5.
Nachspiel.
8115) J. Wähle, Nachspiel zu Ifflands Hage-
stolzen: GJb. 23, S. 253.
Faust:
Ausgaben.
8116) Goethe, Faustl.ILBearb.v.O.Harnack,
(= id., Werke. Her. v. K. Heinemann.
Bd.5.)L., Bibliograph. Institut. 583 S. M.2,00.
8117-8170
IV, 8e. Goethes Drama.
201
Ziisamnienfassende Darstelliingren.
8117) K. Fischer, Goethe« Fau.st. 1. AuH. Bd. 2.
Entstehiuigs-Idee u. KoiiipoKitioii d. Goethe-
scheu Faust. (= i d. , Goethe-Hchrif teu, Bd. 7.)
Heidelberg, Winter. 272 8. M. 4,00.
8118) J, Minor. (Joethes Faust. Entstehungs-
gesch. u. Frklüruug. '2 I5de. St., ('otta.
l901.XV,378;Iir,2HbS. M.8,00. ||A. Küster:
ADA. 28, S. 72-81 ).]|
8110) E. l'etsch, Vortrr. über Goethes „Faust*.
(= Würzburger Tlochschul vortrr. Bd. J.)
Würzburg, Ballhoru & Oramer. V, 198 8.
M. 2,0(1.
HV20) M a r i e P o s p i s c h i 1 , Volkstüml. Erklärung
V. Goethes Faust. Bd. 1/2. Hamburg, Hirt
2()(; s. a ^r. 1,00.
8121) H. Türck, E. neue B'aust-Erkläruug.
;!. Aufl. B., Eisner. VII, 150 S. M. 2,00.
|[H. Hchottmüller: Cultura 21, S. 1/2.1|
8122) K. Willen, D. dramat Inhalt v. Goethes
,Faust^ Wien, k'onegen. V, 183 8. M. 3,00.
Einzelstndieu.
S123) C. Alt, D. Gedanke d. Theodicee in
Goethes Faust: PrJbb. 108, S. 112-24.
8124) A. Bosse rt, Le Faust de Goethe: EDM.
11, S. 641-80.
8125) G. Brandes, Verschiedene Ötilarten in
Goethes Faust. Ins Euss. übers, v. W.
Spassky. (= Unter d. Banner d. Wissen-
schaft. Festschr. für N. ,J. Storozenko.
[Moskau, Wassiljew.] S. r)65-79.)
812(5) J. Capesius, D. Eeligiöse in Goethes
Faust. Vortr. Herrmannstadt, Krafft. 27 S.
M. 0,25.
8127) E. W. Deering, Goethes Faust: Chau-
tauquan 35, S 66-75, 85/6, 170/7.
8128) H. Fischer, Goethes Satanolgie im Faust:
N&8. 101, S. 22-31.
8129) 0. Harnack, D. Gang d. Handlung in
Goethes Faust. Darmstadt, Bergstraesser.
28 S. M. 0,40.
8130) M. Heyn acher. Wie spiegelt sich d.
meuschl. Seele in Goethes Faust? „Progr."
B., Weidmann. 67 S. M. 1,40.
81 :U) J. Herzfelder, Ueber Goethes Faust:
Monats-Blätter d. Goethebunds in Augsburg.
N. 1/9.
8132) A. E. Hohlfeld, Goethes Faust. The
plan and purpose of the completed work:
Vanderbild-Universitv Quateiiy 1, (1901),
S. 250-71.
8133) W. Kirchbach, Dichter-Kommentare:
ML. 71, S. 305/8. (Faust.)
8134) C. Klein, D. Lösung d. Faustproblems:
HannovCourier. N. 23703.
8135) M. Morris, Gemälde u. Bildwerke im
Faust. (= N. 7619, Bd. 1, S. 114-52.)
8136) id., Mephistofeles: GJb. 23, S. 138-76.
8137) id., Faustmotive in Goethes übriger
Dichtung. (= N. 7619, Bd. 1, S. 233/6.)
8138) V. Müller, Ueber d. grundlegenden Ideen
in Goethes Faust: Wissen für Alle 2, S. 404 5. j
8139) E. Simonini, Mefistofele e Giobbe: i
Eivista Moderna, Okt.
8140) W. H. Eosenstengel, Faust: PädMhh.
1900, S. 12/5.
8141) E. Steiner, Goethes Faust als Bild seiner
esoterischen Weltanschauung. B., Grunert.
82 S. M. 0,50.
8142) A. Tille, Goethes Faust auf d. dtsch.
Bühne: ZBücherfreunde, 5', S. 12-25.
8143) H. Türck, Neue Spinoza-Elemente im
Faust: Kultur (Köln) 1, S. 92/9.
8144) id.. Zwei Symbole in Goethes Faust:
NorddAZgB. 1901, N. 281.
8145) E. V. M u t h , Faust- Litt. : ALBl. 1 \,ti.bb%4ii.
(K. Fischer, H. Türck, V. Valentin, U. Bur-
mann, F. Tewes, H. Sogemeier.)
VrfuiiHt und EntsteliiingrHgPHcliicIite.
8140) W. Biedermann, 1); Urfaust: Dresdner-
Anz«. N. 17.
8147) M. Morris, D. P'orm d. Urfaust (=N.7619,
Bd. 1, S. 1-12)
8148) C. Eössler, 1). Entstehung d. Faust.
(= N. 258, S. 112-58.)
814») M. Morris, FausU|uellen. (= N. 7619,
Bd. 1, S 96-113.)
Erster Teil.
8150) A. E. Hohlfeld, The opcning monolog
of Goethes Faust with special reference to
lines 418-29. (Eeferat): MLN. 17, S. 194.
8151) E. Kolbe, Goethes Gretchen u. Klärchen :
MBUDL. 6, X. 11.
8152) E. M. Mever, Breite Bettelsuppen (Faust
I 2390/4): Euph. 8, S. 701/6. (Dazu: E.
Kraus: ib. 9, S. 417/8.)
8153) M. Morris, 1). geplante Disputation.s-
scene im Faust. (= N. 7619, Bd. 1, S. 42-53.)
8154) i d. , Swedenborg im Faust. (= Dasselbe,
Bd. 1, S. 13-41.)
8155) id., D. Walpurgisnacht. (= Dasselbe,
Bd. 1, S. 54-96.)
8156) M. Weg, D. Buchhändler -Lehrbuch.
E. Dialog frei nach d. Schülerscene im Faust.
L., Steinacker. 8 S. M. 0,70.
8157) G. Wustmann, D. Wirt v. Auerbachs
Keller. Dr. H. Stromer v. Auerbach. L.,
H. Seemann Nachf. 100 S. M. 100.
8158) E. Tr., Vor dem Tore: FZg. N. 309.
Zweiter Teil.
8159) H. Baumgart, Goethes Faust als ein-
heitliche Dichtung erläut. Bd. 2. D. Erklärg.
des 2. Tl. d. Faust. Königsberg, Koch. VII,
513 S. M. 5,00.
8160) E. F. Arnold, Z. Deutung e. Fauststelle
(II, 2245 ff.): ZOG. 53, S. 974/9.
8161) W. Bor manu, Veit Valentin über Goethes
Homunculus u. Helena: AZgB. N. 17.
8162) W. Büchner, Faust II, Vers 6235fr.,
10235 f.: GJb. 23, S. 203/4.
8163) E. Gorter, .Mehr Licht." D. Klarstellg.
d. Grundgedankens in Goethes Faust. Tl. 2.
L., Wartig. VIII, 147 S. M. 2,00.
8164) V. J u n k , „Krystallisiertes Meuschen-
volk" (Faust II, Laboratorium): Euph. 9,
S. 327-31.
8165) F. Kluge, Faust U, Vers 6235 f.: GJb.
23, S. 203/5.
8166) E. M. Meyer, Kardinal Consalvi in
üoethes Faust: ChrWGV. 16, S. 45/6.
8167) S. E. Nagel, Helena in d. Faustsage:
Euph. 9, S. 43-69.
8168) M. Eieger, Z. letzten Akte d. Faust:
ib., S. 331/8.
8169) H. Türck, Magie u. Sorge in Goethes
Fau.st: ML. 71, S. 20 1.
8170) E. Woerner, Fausts Ende. Antritts-
rede. Freiburg, Troemer. 28 8. M. 0,80.
;[E. Petsch: LBlGEPh. 23, S. 281. 3.]
Jahresberichte fOr neuere dentsohe Litteratnrgesohiohte. XIIL
26
202
IV, 8 e. Goethes Drama.
8171-8202
8171) F. Staasen, Faust. 12 Zeichnungen z.
•2. Tl. B., Fischer & Franke. 4". 12 Blatt.
M. 2,50.
Paralipoinena.
8172) M. Morris, D. Faustparalipomena.
(= X. 7619, Bd. 1, S. 153-232.)
Vorgeschichte.
8173) Kuno Fischer, Goethes Faust.
4. Aufl. Bd. 1: D. Faustdichtung vor Goethe.
(= id., Goethe-Schriften. Bd. 6.) Heidel-
berg, Winter. 240 S. M. 4,00.
8174) B. Otto, D. Sage vom Doktor
Heinrich Faust. L., Scheffler. XHI, 259 S.
M. 4,00.
8175) E. Castle, D. geschichtl. Faust: N&S. 102,
8. 98-108.
8176) K. F. A. Kellner, Theater in Neapel:
B&W. 4, N. 3. (Faust als Zauberstück.)
8177) Elisabeth Mentzel, Zwei interessante
Faustzettel d. alten Frankfurter Marionetten-
bühne: FrankfGeneralAnz. N. 264.
8178) A. Pick, Faust in Erfurt. L., Fock.
48 S. M. 1,00.
8179) E. Reichel, Vorstudien z. ^Fausf-Stil:
Geg. 61, S. 71/4. (Gottsched.)
8180) Erich Schmidt, Faust u. d. 16. Jh.
(= N. 260, S. 1-35.)
8181) J. Wahn er, E. oberschles. Faust: Ober-
schlesien 1, N. 7. (J. Ch. Ruberg.)
Uebersetznngen.
8182) A. Leiöt, G. Barchudarianzs armenische
Faustübersetzg. : LE. 4, S. 1714/5.
8183) Goethe, Faust. Overs. af P. Hansen.
Med vignetter efter M. Retchs. Kjöben-
haven, Gyldendal. 592 S.
8184) Dasselbe. Overs. af C. Koch. Kjöben-
haven, Schönberg. Kr. 3,25.
8185) Dasselbe. Transl. by J. Asher. London,
Universal Library. 1902. 254 S.
8186) Dasselbe. Transl. by Alb. G. Latham.
London, Dent. 250 S.
8187) Goethe, The tragedy of Faust. 2 vols.
Transl. bv. Th. Martin. Boston, Niccols
&Co.
8188) P. G. Konody, The , Faust" revival
at the Lyceum theatre with Sketches by
N. Jungmann: Artist 1, S. 121/5.
8189) Faust at the Lyceum, London, H. Irvings
revival of the Version by W. G. Wills (A.
Symons): Ac. 62, S. 462.
8190) F. Bälden sperger, Le Faust de Goethe
et le romantisme francais: Mercure de
France N. 145.
8191) A. Eloesser, PMebnisse Fausts in Frank-
reich: VossZg. N. 89.
8192) Martha Langkavel, D. franz. Ueber-
traggn. v. Goethes Faust. Strassburg, Trübner.
IV, 156 S. M. 4,00. ILCBl. S. 1612/3.11
8193) E. Wilhelm, D. französ. Faust: Tag
N. 285. (L^ebersetzg. v. G. Gross.)
8194) Goethe, Faust. Vertaald dor J. J. L. ten
Kate. Leiden, Hijthoff. 1901. 16". 229 S.
Illustriert. Fl. 1,90.
8195) Dasselbe. Russ. Uebersetz. Petersburg,
Pantelejew. 384 S.
8196) Dasselbe. Russ. Uebersetz. Petersburg.
929 B. Rbl. 1,75.
8197) L. Hevesi, L. Doczis Faust-Uebersetz. :
FrBlW. 1901, N. 242.
Kompositionen.
8198) W. Weber, Schumanns Faust-Scenen :
NMusikZg. 23, S. 145.
8199) G. R. Kruse, Lortzing als Faust-Kom-
ponist: NZMusik. 59, S. 17/8.
8200) R. M u si ol , R. Wagners „Faust-Ouverture"
u. ihre Aufführg.: ib. 59, S. 322/4
Nachdichtungen.
8201) T. C. Gianini, II simbolo nel Faust di
W. Goethe e Fopera di A. Boito: Rivista
dTtalia 4, N. 2.
8202) F. V. Feld egg, D. neue Faust, Drama.
Linz, Oesterreichische Verlagsanstalt. 158 S.
M. 3,00.
IV, 9
Schiller.
achwibischer Schillerverein N. 820.3. — Schillerverehrnng N. 8206. — Schillerverbnnd und Schillerpreis N. 8208.
— Bedentnng für die Gegenwart N. 8212. — Biographie: Gesamtdarstellungen und Chronologie N. 8214; Einzelschriften all-
gemeinen Inhalts N. 8224: Biographische Einzelheiten, Jugendzeit N. 8232. — Stellung zur Religion N. 8235; Politik
N. 8238; Verhältnis zur Musik N 8239. — Wohnstätten und Grab N. 8242. — Angehörige und Zeitgenossen: Christo-
phine Schiller N. 8244; Elisabeth Dorothea Schiller N. 8246; Louise Schiller N. 8219; Goethe N. 8250; Ch.irlotte von Kalb
N. 8254; Karl August von Sachsen-Weimar N. 3255; Karl Eugen von Württemberg N. 8256; J. R. Znmsteeg N. 8257. — Bild-
nisse und Denkm&ler N. 8262. — Briefe N. 8265. — Werke: Ausgaben N. 8270. — Prosaschriften : Philosophisch-ästhetische
N. 8273; historische N. 8277; Roman (Geisterseher) N. 8283. - Lyrik: Allgemeines N. 8284. - Einzelne Gedichte: Gedichte zur
.Tahrhundertwende N. 8291 ; Bürgschaft N. 3291a; Deutschland (Deutsche Grösse) N. 8292; Gang nach dem Eisenhammer
N. 8300; Ideal und Leben N. 8301; Pompeji und Herculanenm N. 8302; Ring des Polykrates N. 8303; Siegesfest N. 3304. —
Drama: Allgemeines N. 8305. — Einzelne Dramen: Räuber N. 8312; Fiesko N. 8315; Kabale und Liebe N. 8316; Don Carlos
N. 8317; WuUenstein N. 8318; Maria Stuart N. 8.332; Jungfrau von Orleans N. 8345; Braut von Messina N. 8355; Wilhelm
Teil N. 8358; Demetrius N. 8367. — Uebersetzungen (Turandot) N. 8375. — Fremde Bearbeitungen Schillerscher Entwürfe
(Malteser, Warbeok) N. 8377. — Vorbilder (J. Leisewitz) N. 8379. — Einwirkungen (F. Grillparzer, H. von Kleist,
Th. Körner, das jüngste Deutschland, V. Hugo, V. Snrdou) N. 8380. - Sammel-Recensionen N. 8386. -
8fl08-8M2ft
IV, 9. Schiller.
203
MchwKhiscIier Schillervereiii.
S203) SrhwäbiHcher SchilUüvereiu Marbach-
Stuttgurt. H. Rechenschaftsbericht (über d.
Jahr IHOI/L'). Murbach, Kenippis. 76, 35 8.
(Nur für Mitglieder.)
S'204) Ernst Müller, I). .Schiller- Museum in
Marbach: Ill/g. 119, 8. 9G[)/7.
5205) K. KrauBs, D. Bibliothek d. Schwab.
Sc'hillerver. Bericht über d. Erweiterung
derselben. (= N. 8203, 8. 58-66.)
Scliillerverelirung.
5206) H Isülani, D. verunglückte 5. März:
RheinWestfaiZg. N. 174. (Schillerfeier.)
8207) E. Wilms, Schiller und d. 5. März 1802:
Ostdtsch.RsW. N. 63.
Schillerverband und Sohillerpreis.
S20S) r. Frank, 1). Schiller- Verband dtsch.
Frauen: BerlTBl. N. 137.
8209) D. Schillerverband deutscher Frauen:
DaheiniB. N. 26.
8210) F. A V e n a r i u 8 , Vom dtsch. Volks-Schiller-
preis: Kw. l.'t'^ S. 11/3.
8211) D. Schillerpreis: LE. 4, S. 325/6. (Dazu
E. V. Wildenbruch: LE. 4, S. 459-66.)
Bedeutung für die Gegenwart.
8212) H. Benznuinn, Goethes u. Schillers
Einfluös auf d. Gegenw. : HannovCourier.
K 24071.
8213) L. Fulda, Schiller u. d. neue Generation.
(Ref.): BerlTBl. N. 613.
Gesamtdarstellungen und Chronologie.
82U) L. Bellermann, Schiller. (JBL. 1901,
IV 9:19.) i[A. Petak: ZOG. 53, S. 743/7;
K. Bergen: LCBl. S. 234/5.]i
8215) J. Burggraf, Goethe u. Schiller. Im
Werden d. Kraft. St., Krabbe. VIII, 468 S.
M. 5,00.
8216) H. J. Heller, Schillers Leben u. Werke.
(= Hempels Klassiker-Bibl. N. 903.) L.,
Verlag v. Hempels Klassiker-Ausg. 79 S.
M. 0,25.
8217) J. Scherr, Schiller. Kulturgeschichtl.
Novelle in 6 Büchern. 3. Aufl. 2 Bde.
L., Abel & Müller. 342, 261 S. M. 6,50.
8218) H. Stiehl er, Schillers Leben u. Werke.
B.,Weichert. 66 S. M. 1,00. (Aus: „Schillers
sämtl. Werke'.)
8219) V. Basch, La poötique de Schiller.
Paris, Alcan. 297 S.
8220) C. Thomas, The life and works of
F. Schiller. (JBL. 1901, IV 9:21.) |[A.
Köster: DLZ. 23, S. 1439-41; M. Koch:
LE. 4, S. 1530/4; Ac. 62, S. 476/7; New-
YorkerStaatsZg. 4. Jan.]|
8221) Ernst Müller. Schiller-Büchlein. (JBL.
1901, IV 9:20.) j[J. Buschmann: Gymn.
20, S. 654/5.]
8222) id., Regesten zu F. Schillers Leben u.
Werken. (JBL. 1900, IV 9:22; 1901, IV
9:25.) [H. Fischer: ZDPh. 34, S. 84/6;
L. Hacker: ZBRW. 23, S. 123/7; H.
Neuber: ZGvmn. 56, S. 37/8; J. E.
Wackernell: ADA. 28, S. 80/1.]]
S223)G. Weisstein, E.Schiller-Chronologiell:
NatZg. 1901, N. 21
Einzelschriften allgemeinen Inhalts.
8224) F. Dernburg, Schule»- uln Erzieher:
BerlTBl. \. 621.
8225) L. Doczi, Schiller: NFPr. N. 13738.
822ü)W.Kirchbach,8chiller8Frauenge8talten:
IllFrauenZg. 29, 8. 143/4.
822öa) Virchow über Schiller u. d. dtsch. Jung-
frauen: Schwab. Mercur N. 421.
8227), K. LöHchhorn, Schillers Persönlichkeit
u. Auftreten nach Dekan Goetz: ZDU. 16,
8. 508/9.
8228) R. Steig, Einiges von u. über Schiller:
Euph. 9, S. 115-21.
8229) Ernst Müller, Schiller als Mensch:
NTBlst. 1901, N. 238.
8230) F. Schneider, Schillers Entwickelungs-
gang u. d. Bedeut. d. Kenntnis derselben für
d. Verständnis seiner Werke. Prog. Friede-
berg, Kohlschmidt. 4«. 50 8. M. 1,.H0.
][F. Jonas: DLZ. 23, 8. 1316/7.]|
8231) C. L. Walter, Schiller als Freiheit»-
dichter: Hammer 1, S. 297-303.
Biographische Einzelheiten.
8232) A. Chuquet, La jeuueussc de Schiller
(1759-80). (= N. 220, S. 131-77.)
8232a) E. Schiller - Relique: SchwäbMercur.
N. .552, 580. (Auszeichnungfür gute Leistungen
in der Karlschule.)
8232b) E. Schiler-Erinnerung: NTBl«. N. 580.
(Prämium in d. Religion.)
8233) H. W i 1 1 m a n n , Schillers Schweizerreise:
NFPr. N. 13657.
8234) E. Maasburg, Wie Schiller geadelt
wurde: Rhein WestfälZg. N. 351.
8234a) W.Wid mann, Schillers Adel: NTB18».
N. 209.
8234b) Schiller im Hauskleid: WienZg. N. 6.
8234c) Schiller im praktischen Leben: NTBlsi.
N. 263.
8234 d) Welche Weine tranken unsere Klassiker?:
Schwab. Mercur N. l.iö.
Stellung zur Religion.
8235) H. Mosapp, F. Schiller. (= N. 78,
S. 427-31.) (Verhältnis z. Christentum.)
8236) E. Müller, Über Schillers religiöses
Jugendleben bis 17f<0: AZgB. N. 192.
8237) H. Brunn hof er, Goethes u. Schillers
Anklänge an Brahmanismus u. Buddhismus:
D. ferne Osten 1, S. 39-40.
Verhältnis zur Politik.
8238) K. Löschhorn, Zu Schillers polit. An-
sichten: ZDU. 16, 8. 59-60.
Verhältnis zur Mnslk.
8239) H. KlinK, Schiller e la musique: Rivista
musicale italiana 8, N. 4.
8240) A. V. Winterfeld, Schiller u. d. Oper:
NZMusik 69, N. 11.
8241) Schiller u d. Oper: NMusikZg. 23, 8. 141/2.
WohnstJitten und Grab.
8242) G. Hölscher, In Schillers Heimat
Marbach: BBlDBuchh. 69, N. 173.
8242 a) J. R. Die Besucher d. Schillerhauses in
Marbach: Schwab. Mercur N. 421.
26*
204
IV, 9. Schiller.
8243-8284
8243) Ed. J. L. Müller: Weimar. E. Gedenk-
buch. Weimar, Grosse. VII, 203 S M. 2,00.
8243 a) D. Schillerhaus in Lauchstädt: Schwab.
Mercur N. 580. (S. auch NTBlst. N. 300.)
8243b) W. Ostertag, D. Schillergrab in Möck-
mühl: NTBlst. N. 8. (S. auch ib. N. 8.)
Angehörige und Zeitgenossen.
8244) Frau Jul. W. Braun, Christophine,
Schillers Lieblingsschwester: B., Stahn.
XII, 192 S. M. 2,00. |[E. Müller: NTBlst.
N. H8.]J
8245) Schillers Lieblingsschwester: Post N. 87.
8246) C. Busse, Elisabeth Dorothea Schillerin :
Türmer 4^ S. 142-51.
8247) Th. Ebner, Schillers Mutter: Post N.177.
8248) id., Schillers Mutter: IllFrauenZg. 23,
S. 64/5.
8248 a) F. Kunze, Schillers Mutter: SonntagsZg.
für Deutschlands Frauen, S. 580/3.
8248b) E. Müller, Schillers Mutter: NTBlst.
N. 97/8.
8249) Schwarz, Schillers Schwester Louise:
NTBlst. N. 144.
8250) A. Bielschofsky, Goethes Freund-
schaftsbund mit Schiller: FZg. N. 335/6.
8251) H. G. Graf, Goethes angeblicher Hass
gegen Schiller: WeimarerZg. N. 26b.
8252) 0. Lyon, Goethes Verhältnis zu Schiller:
ZDU. 16, S. 465-70.
8253) Th. Vogel, Zu Goethes Urteilen über
Schiller: GJb. 28, S. 99-115.
8254) J. L. Klar mann, Gesch. d. Familie v.
Kalb auf Kalbsrieth. Mit bes. Eücksicht
auf Charlotte v. Kalb u. ihre nächste An-
gehörige. Erlangen, Junge. XII, 576 S.
Mit Bildern u. Karten. M. 10,00. |[M. Koch:
LCBl. S. 1556/9.] I
8255) O. Linn-Linsenbarth: Schiller u. d.
Herzog Karl August v. Sachsen IL Prog.
Kreuznach. 44 S.
8256) Karl Eugen, Herzog v. Württemb. u. seine
Zeit. Her. vom Württemb. Geschichts-
u. Altertums- Ver. St., Neff. 14 Hefte
k 3 Bogen. Mit zahlreichen Kunstbeilagen
u. Testabbild, k M. 2,00.
8257) C. Krebs, J. R. Zumsteeg: TagB. N. 45.
8258) L. Landshoff, J. E. Zumsteeg (1760
—1802). B., S. Fischer. VII, 214 S. M. 6,00.
8259) E. Segnitz, J. E. Zumsteeg: AMusikZg.
29 N. 4.
8260)' A. V. Winterfeld, J. E. Zum.steeg:
NMusikZg. 23, S 39-40.
8261) Job. Eud. Zumsteeg: NorddAZgB. N. 22.
Bildnisse und Denkmäler.
8262) J. Vogel, E. verschollenes Schiller-
Bildnis: IllZg. 119, S. 917.
8263) R. Krauss, Dauneckers Schiliefbüsten:
WIDM. 92, S. 451-62.
8264) D. Goethe-Schiller-Denkm. in San Fran-
zisco. San Franzisco, Leidecker. 114 S.
Briefe.
8265) C. Schüddekopf, E. unbekannter
Schillerbrief. Z. 10. Nov. 1902 in Druck
gegeben. AlsHs. in 100 numer. I^xempl. ge-
druckt. (An Göschen, Weimar, 26. Febr. 1789.)
8266) K. Löschhorn: E. neuaufgefundener
Brief Schillers an G. Körner: ZDU. 16,
S. 651.
8267) E. Brief Schillers über d. Plan zu e. Epos
über Friedr. Gr.: BBlDBuchh. 69, X. 15.
8268) M. Schlesinger, Schillers Briefe an d.
Breslauer Theater: Osten 2, X. 3.
8269) i d. , Dramaturgisches aus Schillers Briefen :
B&W. 4, S. 922/6.
Werke:
Ansgaben.
8270) Schillers Werke. Her. v. E.Boxberger.
6 Bde. 6. Aufl. B. Grote. CL, 486; CXLI,
644; LH, 585; LXXVII, 564; XXXVI, 744;
XXXVI, 640 S. M. 12,00.
8271) Dasselbe. Her. v. E. Boxberger u.
W. V. M altzahn. 24 Bde. (= Hempels
Klassiker -Bibliothek. X. 903—965.) L.,
Verl. V. Hempels Klassiker -Ausgaben,
k N. M. 0,25.
8272) E. Steiner, F. Schiller. (= Dtsch.
Dichter in Auswahl fürs Volk. Begründet v.
L. Jacobowski N. 4.) B., Kitzler. 96 S.
M. 0,10.
Philosopliisch-ästhetisclie Schriften
8273)S chiliers Philosoph. Schriftenu.Gedichte.
Auswahl her. v.E. Kühnemann. (= Philos.
Bibl. Bd. 108.) L., Dürr. 828. S. M. 2,00.
8274) IT. Gaede, Schillers Abb. ,Über naive u.
sentimentalische Diclitg." (= JBL. 1899 IV
9:58.) |[H. Fischer: ZDPh. 34, S. 86/7.]l
8275) Alma V. Hartmann, Schiller als Aesthe-
tiker. (In: id., Zurück z. Idealismus. [B.,
Schwetschke. XI, 213 S. M. 3,60]. S. 1-23.)
8276) O. Weissen f eis, D. philosoph. Elemente
unserer klass. Litteraturperiode nach ihrer
Verwendbarkeit für d. Schule: Humanist-
Gymn. 13, S. 18-26, 57-69. (Schiller, Goethe.)
Historische Schriften.
8277) Schiller, History of the revolt of the
Netherlands. Transl. by E. B. Eastwick.
Ed. by N. H. Dole. Boston, Niccols & Co.
XXXiX, 362 S.
8278) E. Sprenger, Zu Schillers Gesch. d.
Abfalls d. Niederlande: ZDU. 16, S. 255.
8279) Goethes Egmont, together with Schillers
essays: D. Grafen Lamoral von Egmont
Leben u. Tod and ,Ueber Egmont. Trauer-
spiel v. Goethe." Ed. by M. Winkler.
Boston, Ginn.
8280) Schillers History of the thirty years war.
Transl. by A. J. W. Morrison. Ed. bv
N. H. Dole. Boston, Niccols & Co. 432 S.
8281) id., Geschichte d. 30 j. Krieges. Euss.
Uebersetz. Kiew, Tschokolow. 428 S.
Ebl. 0,75.
8282) G. Lücking, Schiller als Herausgeber
d. Memoirensammlg. Progr. B., Gaertner.
30 S. M. 1,00.
Roman.
8283) Schiller, D. Geisterseher. Euss. Ueber-
setzg. St. Petersburg. 137 S. Rbl. 0,15.
Lyrik:
Allgemeines.
8284) Schillers Gedichte. Mit e. biograph.
Einleit. v. G. Karpeles. L., Hesse. XXIV,
224 S. M. 0,60.
8986-8829
TV, 9. Schiller.
2»5
S2S5) The imtnis of Schiller. Trans!. h\ K. 1».
Arnold-Forster. London, Heinemunn.
190J. XI, 3t)0 S. Sh. t;,oo.
8286) E. P. Arnold-Forsters trauslation of the
noeniH of Schiller: Saturday-Revicw 92,
S. r>92/3.
8287) Schiller, JJallads and »horter poenis
Tran.sl. bv (}. Clark. London, Williams
& Norgate. 1901. Sh. ;.,(X).
8288) E. Schröter, (Jöttliches Walten in
Schillers Halladen: PraktSchuluiann. f)L
S. 579-85.
S2S9) (i. Heine, Kntwickel. allgemeiner ik*-
. griffe im .Vnschluss an Schillers (Tcdichte.
i'rogr. Bernburg, Gymn. 4". 31 S.
8200) C. Knapp, Schiller in d'r Krütenau.
Parodien bekannter Balladen v. Schiller,
(loethe, l'hland, Chamisso in Strassburger
Mundart. 2. Aufl. Strassburg, Schlesier
& Schweikhardt. 48 S. M. 0,80.
Einzelne Gedichte.
S291) Schillers Gedichte z. Jahrhundertwende.
f= A. Sauer, D. dtsch. Säkulardichtungeu.
[B., Behr.) S. CXL-CL, S. 187-193.)
8291a) B. Otto, D. Bürgschaft v. Schiller:
Hauslehrer 2, N. 13.
8292) J. Minor, Schillers Hymnus an d.
Deutschen: VossZgß. X. 51.
8293) id., Schillers Hymnus an d. Deutschen:
ZeitWienZg. jj. 75. "(S. auch SchwäbMercur.
X. 513, 517.)
8293a) R. Kralik, üeber e. dichter. Entwurf
Schillers: Wiener Abendpost X*. 7.
8294) B. Suphan, Zu Schillers Gedicht
.Deutsche Grösse*. 1801: FZg. N. 351.
8295) id., Ueber Schillers Entwurf zu seinem
vaterländischen Gedichte , Deutsche (rrösse".
1801: XatZg. N. 505.
8296) Frz. Volger, Deutschland. Fragment
e. Gedichtes von Friedrich v. Schiller.
Vortrag. Altenburg, Bonde. 10 S. M. 0,30.
8297) E. augeblich unbekannte Dichtung
Schillers (Deutschland): BBlDBuchh. N. 263,
26H, 276.
8298) Schillers Dichtung Deutschland: XFPr.
X. 13725. (Dazu B Suphan: ib. X. 13738.)
8299) Schillers Dichtung, Deutschland* : TglRsB.
X. 264.
8300) R. Sprenger, Zu Schillers Gang nach
dem Eisenhammer: ZDU. 16, S. 574/7.
8301) Hönicke, Ueber Schillers Gedicht: Da.s
Ideal u. djis Leben. Progr. Dramburg.
Gymn. 4". 16 S.
8302) R. Eickhoff, Zu Schillers Gedicht
, Pompeji u. Herculaneum* : ZDU. 16, S. 776.
8303) G. Seh eil, Zu Schillers Gedicht „D.
Ring d. Polykrates* : ib. S. 185.
8304) G. Siefert, Schillers Siegesfest: ib.
S. 529-37.
Drama :
Allgemeiues.
8305) H. BulthauDt, Schiller. (= Aus:
id., Dramaturgie d. Schauspiels Oldenburg,
Schulze. XXIV, 557 S. M. 6,00.)
8306) id., Schiller als Dramatiker: JbFDH
S. 285-308.
8307) M. Berendt, Schiller -Wagner. ^.IBL.
1901 IV 9:89.) |M. Lorenz: PrJbb. 108,
S. 1 59-62.] I
8308) Th Ebner, Schüler contra Wa^er:
AZg». X. 250.
8809) A. V Berger, Egerer Dramaturgie:
XFI'r. N. 13655. (Schiller.)
8310) X. Hapgood, The stage in America
1897—1900. L<.ndon, Macmillan. 400 S.
(Chapter XII: Goethe, Schiller, Leiwing.)
8311) A. Langguth, Schiller u. d. Theater-
pubUkum: TagB. 1901, X. 501.
Einzelne Dramen:
Kftuber.
8312) R. Krauss, Wann sind Schiller» , Räuber*
z. erstenmal in Stuttgart gegeben worden?:
SchwäbKron. X. 546.
8312a) D. Erstaufführg. v. Schillers Räubern:
Hütte 1, S. 681/3.
8313) A. Chuquet, Les Brigand». i= X. 220,
S. 178-231.)
8314) M. Longo, Schiller-Ibsen: studi di psico-
logia penale. (Masnadieri di Schiller; Spe-
dizione nordica, Hedda Gabler di Ibsen.)
Torino, Bocca. L. 2,00.
8314a) Th. Gesky, D. Märe v. d. Sauerburg:
Xa.ssovia 2, S. 72/4. (Seitenstück zu e.
Episode aus d. ,, Räubern".)
Fiesko.
8315) E. unbekannte Fiesco-Hs.: SchwäbMercur.
X. 477. (S. auch NTBIS*. N. 135.)
8315a) A. Kerr, Tagebuch aus Genua: Tag
1901, X. 193. (Fiesko-Erinner.)
Kabale and Liebe.
8316) D. erste Darstellerin d. Louise .Millerin:
SchwäbMercur. X. 524.
Don Carlos.
8317) G. Schuster, D. historische Don Carlos:
Türmer 4^ S. 656-65.
Wallenstein.
8318) Schiller, Wallenstein. Edited bvW.H.
Carruth. Xew York, Holt. 1901. 86,456 8.
8319) id.. Wallenstein. Trad. by S. T. Cole-
ridge. Ed. by X. H Dole. Boston, XiccoUs.
426 S.
8320) F. Engel. Xeun Stunden Schiller:
BerlTBl. X. 202. (Aufführg. d. WaUenstein-
Trilogie an einem Tage.)
8321) B. Honig, Wallenstein auf d. engl. Bühne
d. 17. Jh. Ref. i= X. 213, S. 486.)
8322) E. Kilian, D. einteilige Theater- Wallen-
stein: LE. 4. S. 164/5.
8323) V. Loewe, D. WallensteinUtt. IV:
MVGDB. 49, S. 514-38.
8324) P. Machule, Coleridges Wallenstein-
flbersetzung: EnglStud. 31, S. 182-239.
8325) H. Schuller, Z. Betonung einiger Stellen
in Schillers Prolog z. Wallenstein: ZDU. 16.
S. 373/4.
8326) A. Thimme, Wallensteina Lager, e.
Sinfonie über d. Krieg: ib. S. 492'8.
8327) L. Weber, Wallenstein: D.Vrbeit. 1, X. lO/I.
8328) P. Weizsäcker, Xoch e. Wort z. Butler-
brief: ZDU. 16, S. 502 5.
8329) M. Winkler. Schillers Wallenstein.
(JBL. 1901 IV 9:98.) '(A. R. Hohlfeld:
MLX. 17, X. 2.1
206
IV, 9. Schiller.
8330-837fi
8330) A. Z i p p e r , Erläutergii . zu Schillers AValleii-
steiii. (Wallensteins Lager, Piccolomini,
WallensteinsTod.) (= Erläutergn. zu Meister-
werken d. dtsch. Litt. Bd. 13. = ÜB. N. 431 6/7.)
L., Reclani. 16". 196 S. M. 0,40.
8331) W. Hauffs Parodie v. Walleusteins Lager.
(= H. Hofmann, W. Hauff [Frankfurt
a. M., Diesterweg. XKI, 297 S. M. 4,00.|,
S. 270/4.)
Maria Stuart.
8332) Schiller, Maria Stuart. Ed. by E. S.
Joynes and W. A. Hervey. New York,
Holt. 41 u. 350 S. 70 c.
8333) i d. , Maria Stuart. Russ. Uebersetz. Moskau,
Mamontow. 64 S. Ebl. 0,6('.
8334) E. V. Bamberg, D. erste Aufführg. v.
„Maria Stuart": N&S. 103, S. 193-214.
8335) D. Stuttgarter Erstauf führgn. v. Marie
Stuart: SchwäbKron. N. 139.
8336) H. Conrad, War Maria Stuart d. Gatten-
mordes schuldig?: Türmer 4-, S. 190/8.
8337) H. König, D. Tragödie e. Königin:
Sonntags-Zg. für Deutschlands Frauen S. 96,9.
8338) K. Kohlrausch, D. Jubiläum d. Maria
Stuart: FrBlw. 1901, N. 159.
8339) O. Pf Ulf, Neues über Maria Stuart:
StML. 62, S. 249-71.
8340) R. Woerner, D. älteste Maria-Stuart-
Tragödie. (= N. 237, S. 259-302.)
8341) J. A. Worp, Vondels Maria Stuart en
G. Candemi: Tidjschr. v. nederland. taal-
en-letterkunde 21, S. 241/9.
8342) Brandi, La santa sede e la regiua
Maria Stuarda di Scozia: Civilta Cattolica
5, N. 1242.
8343) P. H. Brown, History of Scotland. 2. Bd.
Cambridge, University Press. XIV, 464 S.
Sh 6. (Eingehende Biographie v. Maria
Stuart mit Bibliogr.)
8343 a) New lights of Mary, Queen of Scots:
QuR. 195, S. 221-44. (J. H. Pollen.)
8344) The Queen of mystery: Saturday-Rewiew
92, S. 591/2. (A. Lang.)
Jungfrau von Orleans.
8345) Schiller, D. Jungfrau v. Orleans. With
introduction and notes by A. B. Nichols
and W. A. Hervey. New York, Holt.
1901. XXX, 309 S. 60 c.
8346) Dasselbe. Edit. by B. W. Wells. Boston,
Heath. 1901. 12o. XH, 292 S. 75 c.
8347) H. Holstein, Schillers Jungfrau v.
Orleans vor 100 J.: VossZgB. N. 20/1.
8347 a) D. Stuttgarter Erstauf führgn. v. d. ,. Jung-
frau" : SchwäbKron. N. 337.
8348) J. E. Choussy, Vie de Jeanne d'Arc.
Avec une pr^face contenant des documents
et raisonnements absolument nouveaux.
Moulins, Librairie bourbonnaise. 351 S.
8349) P. Douglas Murray, Jeanne d'Arc,
maid of Orleans. I^ondon, Heinemann.
Sh. 15. |[Ac. 63, S. 329-30.]|
8350) A. France, Jeanne d'Arc: Revue de
Paris, Janvier.
8351) T. de Murray, Jeanne d'Arc, maid of
Orleans, deliverer of France. London, Heine-
mann. 424 S. Sh. 15,00.
8352) J. A. Sadlier, Jeanne d'Arc. Baltimore,
Murphy. 1901 H, 264 S. Sh. 5,00.
8363) D. Jungfrau v. Orleans: AugsbPostZg».
1901, N. 6-2.
8354) I). Jungfrau v. Orleans in d. Musik:
NMusikZg. 22, N. 20.
Braut von Messiiia.
8355) F. Schiller, D.Braut v. Messina. Edited
by W. H. Carruth. New York, Silver
Burdett & Co. I90J. VI, 185 S. 0,60 c.
8356) E Bergmann, D. dramat. u. trag.
Problem in Schillers Braut v. Messina:
NJbbKlAltGL. 9, S. 129-46.
8357) W. H. Carruth, Fate and guilt in
Schillers „D. Braut v. Messina": PMLA. 17,
N. 1.
Wilhelm Teil.
8358) Schiller, Wilhelm Teil. (^ Dtsch.
Dichters fürs Volk N. 5.) B., Kitzler. 96 S.
M. 0,10.
8359) id., Guillaume Teil. Pröced^ d'une
notice biographique par Ph. Chasles, et
accompagn(5 de notes historiques par H. A.
Birmann. Paris, Garnier. 1901. 144 S.
8360) Dasselbe. Avec notes par J. N. Wagner.
Paris, Poussielgue. 1901. X, 192 S.
Fr. 1,50.
8361) F. H e i n e m a n n , Teil - Ikonographie :
Wilhelm Teil u. sein Apfelschuss im Lichte
d. bildend. Kunst e. halben Jahrtausends
mit Berücksichtigung d. Wechselwirkung d.
Teil-Poesie. L., Avenarius. 4". II, 74 S.
M. 4,20.
8362) E. Damköhler, Zu Schillers Teil:
ZDU. 16, S. 678-96.
8363) Janus, D.Teil auf d. Index: Tag 1901,
N. 421.
8364) Tachau, Schillers Teil. Akt 1, Scene
2 u. 3: Lehrproben u. Lehrgänge 71, S. 21/9.
8365) E. Vogt, Schul- Wandkarte zu Schillers
Teil. 3. Aufi. Breslau, Morgenstern. 2. Blatt.
M. 4,00.
8366) Wilhelm Teil in Frankreich: Grenzb. 1,
S. 631/2.
Demetrius.
8367) F. Schiller, Demetrius. Mit e. Vor-
bemerk. (= BGLIA. N. 1581.) Halle,
Hendel. 44 S. M. 0,25.
8368) Schillers Demetrius. Dazu e. Nachspiel
u. rhapsodischer von 4 lebenden Bildern
begleiteter Epilog V. M. Greif. L., Amelang.
IV, 60 S. M. j,00.
8369) S. M. Prem, M. Greifs Demetrius-
ergänzung: Grazer Tagespost 1901, N. 127.
8370) J. Sahr, M. Greifs Ergänzung d.
Demetrius: ZDU. 16, S. 423-34.
8371) J. Caro, Z. Demetriusfrage : HZ. 88,
8. 264-76.
8372) K. J. Hentschel, D. Demetrius-Frag-
ment: Janus 1, S. 134/9.
8373) W. V. Scholz, Eingangsworte zu Schillers
Demetrius: Kyffhäuser 3, N. 23.
8374) II falso Demetrio : Civilta cattolica
17. Mai.
Uebersetüungen.
8875) H. Holstein, Schillers Turandot, Prin-
zessin V. China: MagdebZgi*. N. 21.
8376) Z. Hundertjahrfeier d. Uraufführg. v.
Schillers Turandot in Weimar: DBühnen-
Genossensch. 31, S. 29-30.
8377-88 W>
IV, 10. lioiiiHiitik.
2ü7
Fremde Bearbeitungen.
8»77) H. liulthaupta Hearbeitg. d. „Malteser":
Nasöüvia 3, S. 2HI. (Vgl. .IBL. 1H97 IV
9 : 182.)
8378) (}. Wethly, G. Wengg, .Warbeck".
(= Dramen d. Gegenw. [StraHsburg. IJeusi.
203 S. M. 3,r>0], S. 272-8(t.)
Vorbilder.
8379) E. Diockhöfer, 1). Kinfluss v. .lulius
V. Tarent auf öchillers Jugenddruincti I )is<.
. Bonn. 83 S.
Einwirkungen.
S380) O. E. Leasing, Schillers Einfius» auf
' Grillparzer. (= Bulletin of the Univ. of
Wisconsin N. 54.) Diss. Madison, Wisconsin.
LXXXVII, 204 8. 50 c.
8881) W. Holzgraefe, SchillerHche EinHOiwe
bei H. V.Kleist. Progr. Cuxhaven, Kauschen-
plat. 4«. 32 K. M. 2,00.
H9H2) G. Reinhard, Hchillera EinHuw auf
Th. Kömer. (JBL. 1899 IV 9:171.) IW.
Keiper: ADA. 28, fcJ. 292/3.]!
8383) J. Hess, Schiller u. d. jüngste DeutHch-
land: Litt Warte. 3, S. 661/7.
8384) R. Pappritz, Schiller u. V. Hugo:
Neuere Sprachen 9, S. 203-1 i.
8.S85) A. Gerstmann, Schiller u. Sardou:
NTBls«. N. 211.
Sauimel-Kecenslonen.
8.18«) R. Kraus», Schiller-Litt.: LE. 4, S. 1175/9.
(L. Bellermann, E. Müller, H. Mosapp, J.
W. Braun, H. Bulthaupt, J. Kohm.)
8887) H. Unbeacheid, Anzeigen aus d.
Schillerlitt: ZDU. lÜ, S. 758-75.
IV, 10
Romantik.
Allgemeines: Zaeamnienfassende Darstellungen N. 3388. — Schiller n. die Romantik N. 8395. — Schlegel scher
Kreis: Friedrich von Hardenberg (Novalis) N. 8390: A. W. von Schlegel N. 8404; F. von Schlegel N. 8406; F. Schleiermacher N. 8407;
L. Tieok N. 8410. — Heidelberger Romantik: Allgemeines N. 8417. — Bettina von Arnim N. 8*19; L. A. von Arnim
N. 8424; Cl. lirentano N. 8426; Des Knaben Wanderhorn N. 8432; J. J. Qörres N. 8433; Karoline von Gflnderode N. 3437;
Ph. 0. Runge N. 8W3. — Norddeutsche Romantik: Ad. voi) Chamisso N. 8439; .1. von Eichendorff N. 8450; F. de la Mott«
Fouiiue N. 845Ü; E. Th. A. Hoffmann N. 8458: Z. Werner N. 8470. - Sohwibisohe Romantik: Allgemeines: N. 8474. —
Biographien u. Charakteristiken N. 8476; Werke N. 8498. - J. Kerner N. 8510; G. Schwab N. 8520: L. UbUnd N. 8528. —
Therese Huber N. 8535. — Rahel Varnhagen N. 8637. —
Allgemeines.
8388) A. Bartels, D. Romantik. (= N. 3813,
S. 1-168.)
8389) R. V. Gottschall, D. Romantiker. (=
.3818, Bd. 1, S. 341-670.)
8.S90) R. Haym, D. romant. Schule. E. Beitr.
z. Gesch. d. dtsch. Geistes. Neudruck. B.,
Gaertner. XII, 951 S. M. 16,00.
8391) Ricarda Huch, Blütezeit d. Romantik.
2. Aufl. L., Haessel. 1901. IV, 400 S.
M. 5,00. |[LCB1. S. 102.11
8392) id., Ausbreitung u. Verfall der Romantik,
ebda. 111,368 8. M. 5,00. (Vgl. auch NDRs.
13, S. ll.S-32, 373-89. [.Romantische Aerzte
und Lebensläufe".])
8393) H. Laudsberg, Nietzsches Vorläufer.
(= id., Nietzsche u. d. dtsch. Litt. [L., H.
Seemann Nachf.] S. 52-85.) (Romantiker.)
8394) L. Weber. D. Romantik. (-= N. 72,
S. 459-67.)
8394a) G. Heine, D. ältere Romantik : DEBll.
27, S. 280-99.)
8394 b) Helene Stock er, Z. Kunstanschauung
d. 18. Jh. Von Winckelmann bis Wacken-
roder. Diss. Bern. I\'. iS S.
Schiller und die Romantik.
8395) V. Basch, De rinttuence excerc^e par la
po^tique de Schiller. (= N. 8219, S .268-86.)
Sohlegelseher Kreis:
Friedrich von Hardenberg (Novalis).
8396) W. Bö Ische, E. Wort zu Novalis. (=
N. 217 a, S. 23-35.)
8396a) H. Grössler, Novalis d. Romantiker.
Eisleben Selbstverlag. 12 S. M. 0,35. (Aus:
3Iansfelder Bll.)
8396b) E. Heilborn, Novalis d. Romantiker.
(JBL. 1900 IV 10:58.) [J. Minor: ADA.
28, S. 82-122; 0. F. Walzel: Euph. 4, S.
456-86.]|
8397) E. V. Komorzynski, Novalis: Wiener
.Vbendpost 1901, N. 70.
8898) M. Muret, Le chanteur de la petite fleur:
Quinzaine 8, N. 176.
8399) F. Nippold. Novalis u. d. Dichter d.
Brüdergemeinde. (= In: id., D. dtsch.
Christuslied d. 18. Jh. [L., Wunderlich.
VIII, 389 8. M. 3,00], S. 23-31.)
208
IV, 10. Romantik.
8400-8435
8400) Novalis. (= Unsere Kirchenliederdichter
N.18.) Hamburg, Schloessmann. 16 8. M.0,1Ü.
8401) Z. Erinnerung an F. v. Hardenberg:
HambCorrespB. 1901 N. 6.
8402) Novalis in d. russ. Kritik: LE. 4, S. 122.
8403) E. Heilborn, Novalis, Schriften. (JBL.
1900 IV 10:58.) 1|J. Minor: ADA. 28, S.
82-122; O. F. Walzel: Euph. 9, tS. 4f)6-86.||
8403a) A. Böhme, D. Problem d. Individualität:
EvangVolksschule. lö, S. 865/6, 573/4, 581/2.
A. W. Ton Schlegel.
8404) Ludw. Schmidt, A. W. Schlegels Brief
an Metternich: MIÖG. 23, S. 490/5.
8405) E. Sulger-Gebing, A. W. Schlegel u.
Dante. (= N. 237, S. 99-134.)
8405a) A. W. v. Schlegel, E. schön kurzweilig
Fastnachtsspiel vom alten u. neuen Jh.
Tragiirt am ersten Januarii im Jahre nach d.
Geburt d. Heilands. (In: A. Sauer, D.
dtsch. Säkulardichtungen. [B., Behr.]
, S. 363-75.) (S. auch P. Holzhausen,
D. Urgrossväter Jh.-feier. [L., Avenarius.]
S. 145/7.)
F. von Schlegel.
8406) H. Stanger, Zu d. Eomantikern: StVLG.
2, N. 2. (Zu F. Schlegel u. Tieck.)
F. Schleiermacher. (S. auch N. 7365-74 a.)
8407) K. Dunkmann, F. Schleiermacher:
RKZ. 25, S. 129-30, 139-40, 145/6, 154/5, 164/5.
8408) R. Munro, Schleiermacher. London,
Gardner. 300 S. Sh. 4/6.
8409) R. Seeberg, Schleiermacher: Reformation
1, S. 99-102, 115/8, 137-40.
L. Tieck.
8410) K. Hassler, L. Tiecks Jugendroman
William Lowell u. d. Paysan perverti v.
Restif de la Bretonne. Diss. Greifswald.
107 S.
8411) M. Landau, Vittoria Accorambona in d.
Dichtg. in ihrem Verhältnis z. Gesch.: Euph.
9, S. 310-16.
8412) W. Mi essner, L. Tiecks Lyrik. (=
Litterarhiöt. Forsch. Her. v. J. Schick u.
M. Frhr. v. Waldberg. Bd. 24.). B., Felber.
X, 106S. M. 2,20. |[E. V. Komorzynski:
LCBl. S. 1650/1; H. Maync: LE. 4, S.
1432/3.]|
8413) J. Ranftl, Tiecks Genoveva. (JBL. 1900
IV 10:. 53.) |[R. Steig: ZDPh. 34, S. 108/9.]|
8414) H. Stanger, D. Einfluss Ben Jensons auf
Tieck: StVLG. 2, S. 37-86.
8415) D. Zelak, Tieck u. Shakespeare. L.,
G. Fock. 72 S. M. 3,00.
8416) E. Schmidt, D. Entstehung Nürnbergs.
(= N. 260, S. 36-42.)
Heidelberger Romantik:
Allgemeines.
8417) ßahon, L'^cole de Heidelberg et le pre-
mier romantisme allemand : Ann. de l'Est N. 2.
8418) R. Steig, Zeugnisse z. Pflege d. dtsch.
Litt, in d. Heidelberg. Jahrbüchern: NHJbb.
11, S. 180-284.
Bettina von Arnim.
8419) L. Geiger, Bettina v. Arnim u. Friedr.
Wilh. IV. Ungedr. Briefe u. Aktenstücke.
Her. u. erläut. Frankfurt, Litt, Anstalt.
XIV, 220 S. M. 4,80.
8419a) J. Fränkel, E. Goethe-Denkmal —
Bettina u. Goethe: NZürcherZg. N. 85.
8420) id., Bettina v. Arnim, Mitarbeiterin an e.
lustigem Werke: I^uph. 9, S. 122-30.
8421) F. Poppenberg, D. Königsbriefe d.
Bettina: VossZgB. N. 46.
8422) A. Siegfried, König u. Magistrat : Tgl-
RsB. N. 147/8. (Alte Berl. Erinner, nebst e.
ungedr. Briefe v. Bettina v. Arnim.)
8423) H. Wittmann, Bettina: NFPr. N. 13691.
L. A. von Arnim.
8424) H. Speck, Zu A. v. Arnims Päpstin Jo-
hanna. (= N. 228, S. 212/8.)
8425) R. Steig, V. d. Berliner Patrioten 1811 :
Euph. 9, S. 346-50.
Cl. Brentano.
8426) O. Berdrow, D. Eulenspiegel d. Ro-
mantik: NFPr. N. 13159. (Cl. Brentano.^
8427) R. Sprenger, Zu Brentanos Geschichte
vom braven Kasperl u. d. schönen Annerl:
ZDU. 16, S. 253/4.
8428) Cl. Brentano, Valeria oder Vaterlist.
E. Lustspiel in 5 Aufz. (D. Bühnenbearbeitg.
d. „Ponce de Leon".) Her. v. R. Steig. (=
DLD. N. 105/7.) B., Behr. 1901. XXXII,
86 S. M. 1,80. |[0. F. Walzel: DLZ. 23,
S. 789-97.] I
8429) G. Roethe, Brentanos „Ponce de Leon".
E. Säkularstudie. (= Abhh. d. kgl. Ges. d.
Wiss. zu Göttingen, Philos.-hist Klasse NF.
V. 1.) B., AVeidmann. 4°. 100 S. M. 6,50.
1[J. Minor: ZOG. 53, S. 318-31 ; O. F. Wal-
zel: DLZ. 23, S. 789-93.]|
8430) Anna Katharina Em erich, Maria d. hl.
Jungfrau u. Gottesmutter. E. Lebensbild
nach den v. Cl. Brentano aufgezeichneten
Mitteilgn. her. v. J. Ni essen. Dülmen,
Laumann. 12". XVI, 420 S. M. 3,00.
8431) Grotemeyers Studien z. d. Visionen v. Anna
Katharina Emmerich : Pastoralblatt(Köln). 26,
N. 1.
Des Knaben Wnnderhorn.
8432) L. V. Arnim u. Cl. Brentano, Des
Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder,
gesammelt. In e. Auswahl nach der Original-
Ausg. neu her. v. P. Ernst. B., G. H.
Meyer. 599 S. M. 2,50.
8433) P. Ernst, D. Knaben Wunderhorn. (Mit
Proben): DHeimat. 5», S. 625-40.
8434) H. Lohre, Vom Percy z. Wunderhorn.
(= Palaestra N. 22.) B.,' Maver & Müller.
XII, 136 S. M. 4,00.
J. J. Görres.
843.5) Franz Schultz, J. Görres als Heraus-
geber, Litterarhistoriker, Kritiker im Zu-
sammenhang mit d. jüngeren Romantik
dargestellt. Mit e, Brief anhang. (= Palaestra :
Her. V. A. Brandt u. E. Schmidt. Bd. 12.)
B., Mayer & Müller. X, 248 S. M. 7,00. |[E.
Arens: LRs. 28, S. 313/4; E. v. Komor-
8486-S478
IV, 10. Romantik.
209
zvn«ki: LCBl. H. I2ib; F. HandvoK«:
Pr.Tbb. 109, S. 152/8; K. Hteig: Kuph. \),
S. 200/6. il
S4:{(i) 8ü(IdtKch. Aiiti(|unriat. Kiitulug 34. Hibliu-
tiiek GörrcK 111. München. 88 S. (Ent-
hält eine reii-iih. Samml. von ErHtauHgahcn
d. Romantiker auH der Bibl. v. .1. v. Görre«
n. G. (rörreg.)
S43tia) H. Cardanu«, D. Crörres-CJesell.schaft.
187(1 1901. Denkschr. z. Feier ihre« 25j.
BeatehenömitJB. J9tX). Köln, Bachern. 1901.
HO 8. M. 1,80.
Kai'oline von Gilnderode.
5437) Lina Reinhard, Karoline v. Gündorode:
Frankf General Anz. N. 112.
Ph. 0. Rnnge.
5438) R. Steig, Zu O. RuugcB Leben u.
Schriften: Enph. 9, S. 660-70. (Märchen
V. Machandelbooni; Briefe an G. A. Reisner.)
Norddeutsche Romantik:
A. von Chaniisso.
8439) L. Geiger, Chamissos Selbstbiographie
u. biographische Notizen über seinen Bruder:
FZg. N. 2;{2.
8440) id., Aus Adalbert v. Chamissos Berliner
Frühzeit: VossZgB. N. 80, 31, 32.
8441) id., E. Liebesroman Chamissos nach un-
gedr. Briefen: Universum 19, S. 22/3, 39-41.
8442) E. F. Kossmann, D. Quelle v. Cha-
missos Fortunat: Euph. 9, S. 341/6.
8443) H. Tardel, Studien z. Lyrik Chamissos.
Progr. Bremen, Winter. 64 S. M. 1,00.
8444) M. Boyen, Chamisso. Novelle: Sonntags-
Zg. für Deutschlands Frauen S. 22/3.
8445) A. Chamissos sämtliche Dichtungen in 2
Bdn. Mit des Dichters Bildnis u. e. Ein-
leitg. her. v. K. Siegen. L., Hesse. 12**.
244, 288 S. M. 1,00.
844Ö) Dasselbe in 4 Bdn. Mit Portr., e. Bio-
graphie u. Charakteristik Chamissos v. A.
Bartels, ebda. 12». TV, 244, 242, 228 S.
M. 1,75.
8447) .\. Chamisso, (Gedichte. Für d. Frauen-
welt ausgew. V. Clara Braun. St., Greiner
& Pfeiffer. XXIII, 260 S. Mit Abbild.
M. 2,50.
8447a) id.. Reise um d. Welt. 2 Bde. ebda.
12«. 242, 228 S. M. 1,20.
8448) i d., Frauenliebe u. Leben. Poln.Uebersetzg.
V. Wl. Nawrocki. Warschau, Musiliewicz.
60 Kop.
8449) D. alte Waschfrau: Praxis d. kathol.
, Volks.'X'hule. II, N. 14.
J. von Eichendorff.
Frhr. v. Eichendorff. B.,
M. 1,00. (Aus: „Jlichen-
8450) K. Jahn, J.
Weichert. 36 S.
dorffs Werke ■*.)
845l)K.Kohler, Eichendorff u. Heine: Dichter-
stimmen d. Gegenw. 16, N. 6.
8452) Eichendorff, .Vusgew. Werke. Mit
Biographie d. Dichters. Taschenausgabe.
Breslau, Goerlich. 120, 87, 95 S. 12". M. 0,80.
(Hieraus einzeln: Gedichte; .Vus d. Leben
e. Taugenichts; Novellen, h M. 0,30.)
8452a) id., < fedichte. AuHgew. v, K. StrauHS
(I'antheon-.\uHg.) Textrcvision v. E. KtruusH.
Einleit. v. Kurt Jahn. B., Fischer. 16",
XIV, 201 S. M. 2,50.
8453) id., Aus dem Leben e. Taugenichts u.
andere Erzählungen. L., Hesec. 12*. 262 8.
M. I,(X).
8453a) id., Aus d. I>ebcn e. Taugenicht«. L.,
Amelang. 120. ^4^^ s. M. 1,(J0,
8454) Sprengel, Eichendorffs ^TaugenichU»*
im Unterricht: Lehq>robeu u. Lehrgänge 70,
S. 54-61.
F. de la Motte'Fouqn«;.
8455) W. Pfeiffer, Drei Briefe an Fouqu^:
Euph. 9, S. 674/7.
8456) Fouquö, F. de la Motte, Undine. Trad.
by H. Nelson. New- York, Scribner. 19<J1.
16". XII, 192 S. I 1,20.
8457) Dasselbe. Trad. by J. Hönpner. With
prefatory note by Mrs. E. St. Phelps Ward.
Boston, Heath. IX, 149 S. 30 c.
E. Th. A. Hoffmann.
8458) F. Blei, E. Th. A. Hoffmann. (= N.
216, S. 151-72.)
8459) E. Degen, E. Th. Hoffmann: MirBoshij.
1901, N. 12.
8460) Hans v. Müller, Zu E. Th. A. Hoff-
mann: P:uph. 9, S. 360-72.
84Ö1) id. , Vier Freundesbriefe v. E. Th. A. Hoff-
mann: Insel 3', S. 229-44.
8462) id., Hoffmann - Reliquien: Musik 1,
S. 1651-66.
8463) R. Schaukai, E. Th. Hoffmann: ML. 71,
S. 194/5.
8464) id., E. Th. A. Hoffmann u. J. Offenbach:
Wiener Abendpost 1901, N. 234.
8464a) M. v. Haken, Hoffmanns Erzählungen.
Oper v. J. Offenbach. (= Opernführer N. 104.)
L., H. Seemann Nachf. 52 S. M. 0,50.
8465) M. Steuer, E. Th. A. Hoffmann als
Musikschriftsteller: Signale 60, N. 25.
8466) Hoffmann, Chamisso u. d. tolle Brigade:
TagB. 1001, N. 20.
8467) E. Th. A. Hoff mann, Erzählungen. Neue
[Umschlag-Ausgabej. 15 Bde. (= Hempels
Klassiker-Bibliothek N. 404-56.) L., Verl.
V. Hempels Kla.ssikerbibl. h N M. 0,25.
8467a) id., D. Fräulein v. Scuderi. Erzählg.
Buchschmuck von R. Bossert und A. Loose.
(Elzevierausgabe.) L., H. Seemann Nachf.
16". 193 S. M. 3,0<>.
8468) id., Meister Martin d. Küfner u. seine Ge-
sellen. D. Bergwerke v. Falun. (= BGLIA.
N. 1563) Halle, Hendel. 91 S. M. 0,25.
8469) id., Meister Martin d Küfner und seine
Gesellen. (= Volksbücherei, N. 9.) Graz,
Styria. 90 S. M. 0,20.
8469 a) i d. , Klein Zaches. Czech.Uebersetsg. von
L. J.Arie th. Prag, Otto. 159 S. Kr. 0,40.
Z. Werner.
Pester
8470) L. Hevesi, Z. Werner redivivus:
Lloyd 1901, N. 296.
8471) E. Hügli, D. 24. Februar Z. Werners:
BundB. N. 6/7.
Z. Werner« 24. Februar:
337.
Februar in Wien: NFPr.
8472) M. Kalbeck,
NWTbl. 1901, N.
8473) Z. Werners 24
N. 13374.
Jahresberichte für neaere dentsehe LiUeratargeMhiohto. XIIL
27
210
IV, 10. Romantik.
8474-8630a
Schwäbische Romantik:
Allgemeines.
8474) O. Jäger, D. Schwab. Dichterschule:
VelhKlasMh. IG^, S. 642-53.
8475) E. Müller, D. Schwab. Dichterkreis.
L., Freytag. 12o. 142 S. M. 0,80.
W. Hauff.
Biographien und Charakteristiken.
8476) Hans Hofmann, Wilhelm Hauff. Mit
e. Sammlung seiner Briefe u. e. Auswahl
aus dem unveröffentl. Nachläse des Dichters.
Frankfurt a. M. Diesterweg. XVI, 297 S.
Mit Abbild. M. 4,00.
8477) M. Arpad, W. Hauff u. d. morgenländ.
Eomantik in Deutschland: Kultur (Köln) 1,
S. 618-29.
8478) L. Berg, W. Hauff: A^ossZgB. N. 48.
8479) M. Eimer, Z. Ehre W. Hauffs : Erwin ia 15,
S. 42-51.
8480) E. M. Hamann, W. Hauff: GermaniaB.
N. 48.
8481) E.M. Harms, W.Hauff: KölnVolksZgB.
N. 48.
8482) H. Hof mann, W. Hauff als Tübinger
Burschenschafter: BurschenschBU. 17^, S. 108
10, 140/1, 163/5.
8483) id., Neues v. W. Hauff: ZeitWienZg.
30. Nov.
8484) id., Hauffs Nachlass: Woche N. 47.
8485) id , W. Hauff: Gartenlaube 50, N. 47.
8488) L. Holthof, Wilhelm Hauff: TglRs.
N. 279-80.
8487) A. Kohut, W. Hauff: AZgJudent. 66,
N. 49.
8488) E. Kr au SS, W. Hauff: Wiener Abendpost
N. 274.
8489) G. Maier, W. Hauff: Allg. dtsch. Lehrer-
Zg. 54, N. 49.
8490) M. Mendheim, Kulturgeschichtliches
in Hauffs Werken: AZgB. N. 274.
8491) F. Philips, W. Hauff: ML. 71, S. 377/8.
8492) A. Semerau, W. Hauff: Geg. 62, N. 48.
8493) H.Stümcke.W. Hauff : Freistatt 4, N. 49.
8494) H. Uhde-Bernays: Wilhelm Hauffs
Verleger: AZgB. iQoi, N. 263.
8495) G. Ziel er, Wilhelm Hauff: NorddAZgß.
N. 280.
8496) W. Hauff in Tübingen: TübingerBll. 5,
S. 25/8.
8497) W. Hauffs Vater: ZeitWienZg. n. 69a.
Werke.
8498) F. Frhr v. Liliencron, D. Bettlerin
V. Pont des Arts. Oper v. K. v. Kaskel.
= (Opernführer N. 44.) L., H. Seemann
Nachf. 28 S. M. 0,50.
8499) W. Hauff, Lichtenstein. Romantische
Sage. Mit zahlreichen Abbildgn. v. Carl
Pläberlin, G. A. Closs u. Walter Zweigle u.
d. Bildnis des Dichters. Stuttgart, Deutsche
Verlags- Anstalt. 208 S. M. 4,00.
8500) Dasselbe. L., Grumbach. 503 S. M. 2,25.
8.501) Dasselbe. (= Cottasche Handbibl. N. 33.)
St., Cotta. 348 S. M. 0,70.
8501a) Dasselbe. Edited by L. L. Weeden.
New York, Dutton. 304 S. Sh. 1,50.
8502) Dasselbe. Edited by F. Vogel. Boston,
Heath. IX, 274 S. 75 c.
S503) Dasselbe. Extraits par F. Gahide. Paris,
Poussielgue. 1901. 72 8.
8504) D. Lichtensteinspiel in Honau (Würt-
temb.l: Bühne u. Brettl 2, N. 15.
8505) W. Hauff, Märchen. L., Grumbach.
684 S. M. 2,25.
8506) id., Piet de kolenbrander en zyne
loie wienschen. Leeuwarden, Hepkema& Van
de Velde. 1901. 50 S. Fl. 0,10.
8507) H. Hofmann, Zu Hauffs Märchen:
Euph. 9, S, 842.
8508) W. Hauff, Mitteilungen aus d. Memoiren
d. Satans. L., Grumbach. 444 S. M. 2,25.
8509) id., Novellen, ebda. 500 S. M. 2,25.
J. Kerner.
8510) H. Barth, Mitteilgn. aus J.Kerners ,Ma-.
gicon". Lfg. 1. Bitterfeld, Baumann. 50 S.
M. 0,30.
8511) A. Kessler, J. Kerner u. d. Maultrommel:
NMusikZg. 23, S. 299-300, 309-10.
8512) id., J. Kerner u. d. Seherin v. Prövorst:
PsychStud. 29, S. 148-55, 207-15, 283-90.
8513) ErnstMüller,J. Kerners litt. Nachlass.
(= 6. Rechenschaftsbericht d. Schwab.
Schillervereins S. 54/7). (Zusammenstellung.)
8514) P. Schenk: J. Kerner u. d. Seherin v.
Prövorst: Übersinnliche Welt 10, S. 13/6,
26-30.
8515) P. Weizsäcker, D. Geiger v. Gmünd:
ZDU. 16, S. 715/6. (J. Kerner.)
8516) J. Kerners Bibliothek: NorddAZgß.
N. 251.
8517) W. Kratt, E. Schwab. Dichterheim: TagB.
N. 273. (Kernerhaus.)
8518) id., D. Kernerhaus zu Weinsberg, seine
Kunstschätze und Erinnerungen: DBuch-
handelsBll. 2, S. 350/8, 392/7.
8519) D. Kernerhaus in Weinsberg: Tagß. 1901,
N. 407.
G. Schwal).
8520) G. Schwab: WienZg. 1901, N. 254.
8521) G. Schwab, Fortunat u. seine Söhne.
Illustr. V. F. Stassen. B , Fischer & Franke.
4«. 196 S. M. 6,00.
L. Uhland.
8522) R. Schäfer, Zu Uhlands 50. Todestag:
NTBlst. N. 265.
8522a) E. F. Frey, Z. Würdigung Uhlands.
(= N. 212, S. 246-56.)
8522b) Mayer, Uhland als Erzieher: BBSW.
S. 214-24.
8523) G. Maier, Uhland u. Reutlingen: Reut-
lingerGBll. 13, S. 65-73.
8524) id., D. einzige Schwester von L. Uhland:
BUSchwäbAlbver. S. 61.
8524a) Uhland u. Karoline Pichler: AViener
Abendpoat N. 265.
8525) W. Moestu, Uhlands nordische Studien.
B., Süsserott. 67 S. M. 1,20.
8526) A. F. Nowak, Uhland und sein Erbe:
DVolksblw. N. 4979. (D. Ballade.)
8527) L. Uhland, 1848 u.d. dtsch. Oesterreich:
Scherer N. 7.
8528) L. Uhland über ländliche Feste: Land 10,
N. 5.
8529) Uhland u. unsere Kinder: Kath. Schul-
kunde 13, N. 14.
8530) R. Krauss, Uebersicht über Uhlands
Briefwechsel: WürttVjhh. 11, 8.79-128.
8530a) Scheffel an Uhland: NTBIS*. N. 147.
8S81-8061
IV, 11, Da» jun^e Deutschland.
211
8531) L. Uhland, (Jedichte. (= Cotta«che
Handbibl. N. 31.) St., Cotta. 312 8. M. 0,70.
S531a) DaMselbt«. lUustr. v. O. Herrfurth. H.,
Weichert. 2 T\e in 1 Bde. XIII, 1*27; VII,
188 S. M. 1,20.
S532) F. Denicke, Fragwürdiges in Uhlands
Bertrand de Born: Lehrprobeu u. Lehr-
j^äiige 72, S. 00/2.
S53'2a) E. Steffen, Uhlands »Lerchenkrieg":
ZDIT. 16, S. 316-24.
8533) H. Heidcnheim, „D. Hangers Fluch"
u. „Keuchlins Triumph": StVL(}. 2, S. :]rt4/9.
8534) E. Schmidt, D. VV^eiber v. Weinsberg:
SBAkBerlin S. 624-49.
Therese Huber.
8535) L. Geiger, Theresc Huber. 1764—1829.
Leben u. Briefe e. dt«ch. F'rau, St., Cotta
1901. IX, 1.16 S. M. 7,f>0. [J. PröUn:
LE. 1, 8. 18-20.11
8686) J. M i n o r , Z Gesch. d. liomaiitik : ZOG. f»3,
8. 40/9. (L, Geifer, Therese Huber.)
Rahel.
8537)0. Berdrow,UalielVarnhagen. E. LebenH-
u Zeitbild. 2. Aufl. St., («reiner & Pfeiffer.
XI, 452 S. M. 7,00.
8538) RicardaHuch, Uahel : ZeitW. 32, 8. 42/3.
IV, 11
Das junge Deutschland.
Allgenieines N. S539. — Einzelne PerBönlichkoiten: H. Heine : Charakteristiken N. 8345 ; BiograpbiMhM
(Heinein Frankreich, Dnell, Krankheit und Bekehrung) N. 8566; Jleinebildnisse N. 8565; Denkmäler und Erinneronggtafeln N. 8M6;
Heinefeier N. 8575; AngehArige und Zeitgenossen (Heines Urgrossvater, .1. Campe, J. 6. Droysen, J. von EichendorflT, Goethe, Orsbbe,
II. Laube, W. Mflller, Napoleon I., Q. Riesser, A. Graf von Pisten, J. V. von Scheffel, K. Sirarock, F. Steinmann, R Wagner) N. 8576;
Werke: Allgemeines N. 8089; Buch der Lieder N. 8593; Einzelne Gedichte (Deutschland, Es fiel ein Reif, Wallfahrt nach
Kevelaar) N. 8594; Uebersetzungen N. 8597; Nachlass N. 8509. — L. Börne N. 360.1. — K. Gutzkow N. 8608. — Th. Mnndt
N. 8617. — A. Rnge N. 8618. - H. Stieglitz N. 8620. - L. Wienbarg N. 8621. —
Allgemeines.
8539) A. Bartels, D. junge Deutschland u. d.
polit. Poesie. (= N. 8813, S. J 73-344.)
S540) R. V. Gottschall, D. junge Deutsch-
land. (= N. 3818, S. 10r)-60.)
8541) L.AVeber, D. junge Deutschland. (=N. r8,
S. 497-503.)
8542) L. Geiger, D. junge Deutschland u. d.
preuss. Censur. Nach ungedr. archival.
Quellen. B., Gebr. Paetel. 1900. XIII, 250 S.
M. 5,00. (R. V. Muth: ALBll. 11, S. 367/8;
O. Tschirch: FBPG. 15% S. 297 8.] |
8543) H. H. Ho üben. Nachklänge aus d.
J. 1835. Aus d. Akten d. bad. Landesarchivs:
AZgB. 1901, N. 205/6..
8544) O. Berdrow, Rahel u. d. Junge Deutsch-
land. (= N. 8535, 8. 365-84.)
Einzelne Persönlichkelten:
Heinrich Heine:
Charalcteristilien.
8545) L. P. Betz, H. Heine. E. Weltdichter
^ u. e. Dichter d. Welt. (= N. 22, 8. 295-331.)
8546) W. B öl sehe, Heine im Abendrot seines
Jh. (= N. 2l7a, S. 50-68.)
8547) H. Driesmans, Goethe u. Heine. (In:
id., D. Wahlverwandtschaften in d. dtsch.
Blutniischung. |L., Diederichs. 220S. M. 4,00.)]
8548) M. Kaufmann, Heines Charakter u. d.
niod. Seele. E. Stud. mit neuen Briefen
u. d. bisher verschollene Jugondgedicht
, Deutschland 1815". Zürich, A. Müller.
VIII, 110 S. ^[. 2,00. (>r. Koch: LCBl.
8. 914.]
8548a) M. Muret, H. Heine. (= In: id , l'esprit
juif. [Paris, Perrin. 320 8. Fr. 3,50.])
8548b) A. N. Nowacsynski, Studya i skice.
Warschau, Sadowskiego. 303 8. (Hierin
u. a. Heine).
8549) J. E. Poritzky, Heine, Dostojewski,
Gorki. L., Wöpke. 130 S. M. 1,50. I[W.
K reiten: StML. 63, S. 225/7.]!
8550) Ch. Petzet, H.Heine. (In: id., D. Blüte-
zeit d. dtsch. polit. Lyrik von 1840—50.
[München, Lehmann. 519 8. M. 9,00.]
8. 21:V41.)
8551) E. Rechert, D. Dichter ohne Denkmal:
PragerTBl. 1901, N. 349; 1902, N. 1^.
8552) H.Sommer, H.Heine: Frührot (München!
1901, N. 31.
8553) F. Naumann, Die Seelen: Hilfe 7, N. 43.
8554) Tent, Dingelstedt u. Heine als polit.
Lyriker: DStimmen. 4, 8. 710/4.
8555) M. Uli mann, Heine-Studien: DDichtung.
31, 8. 269-71, 292 '4; 32, 8. 1718.
Biographisches.
8556) G. Karpeles, .\n u. über H. Heine:
NFPr. N. 13325. (Ungedr. Briefe.)
8556a) E. Elster, War Heine französ. Bürger?:
DRa. 112, S. 222-30.
8557) K. E. Franzos, Zum Kapitel: Heine in
Frankreich : DDichtung. 32, 8. 253-64, 292-30 i.
8558) J. Nassen, Hat H. Heine .>*ich in Frank-
reich naturalisieren lassen?: AZgB. x. loy.
8559) Zechlin, H. Heines Beziehungen zu
Lüneburg: ZDU. 16, S. 540/6.
8560) K. E. Franzos, H. Heines Duell. Mit
e. ungedr. Briefe: NWTBl. N. 32.
8561) 8. Rahmer. H. Heines Krankheits- u.
Leidensgesch. B., G. Reimer. 1901. 81 8.
M. 2,00. I[C. F. van Vleuten: LE. 4,
8. 71; Stadelmann: LCBl. 8. 596]
27*
212
IV, 11. Das junge Deutschland.
8562-36 12
8562) R. G. Rijkens: H. Heines Krankheit u.
Leidensgesch. : Vragen v. d. dag. 1901, N. 10.
8563) D. kranke Heine: Wiener Abendpost
1901, N. 136.
8564) Heines Bekehrung: Türmer 4, S. 566/8.
Heine-Bildnisse.
8565) E. neues Heinebildnis: Eheinlande, No-
vember, S. 55.
Denkmäler und Erinnerungstafeln.
8566) M. Nord au, D. Heine-Denkmal: NFPr.
N. 13382.
8567) id. , D. Heine-Denkm. : Ost u. West 1, N. 12.
8568) A. D., Erinner, an d. Heine-Denkm. in
Korfu: NFPr. N. 13212.
8569) K. Astropulos, D. Lieblingssitz e.
Kaiserin: Sonntags-Zg. für Deutschlands
Frauen. 8. 281/4. (Korfu.)
8570) H. F. Urban, D. New- Yorker Heine-
Denkm: TagB. 1901, N. 133.
8571) Grabdenkmal für H. Heine: Wiener
Theater-Almanach 4, S. 175/7.
8572) E. Erinnerungstafel für H. Heine:
BerlTBl. N. 217.
8573) A. Römer, E. Heine-Gedächnistafel in
Berlin: IllZg. 119, S. 66
8574) Ein H. Heine-Broncerelief in Berlin:
Kunstchr. 13, S. 425/6.
Heinefeier.
8575) M. Kalbeck, Prolog z. Heinefeier:
NWTBl. N. 66.
Angehörige und Zeitgenossen.
8576) A. Lewinski, Heines Urgrossvater u.
seine Familie: AZgJudent. 66, N. 23.
8577) W. Sillem, Jul. Campe: ADB. 47,
S. 424/5.
8577 a) H. D r o y s e n , E. Brief Heines an
Droysen: DRs. 11 j, S. 123.
8578) K. Kohler, Eichendorff u. Heine:
Dichterstimmen d. Gegenw. 16, N, 6.
8579) A. V. Winterfeld, Grabbe u. Heine:
HannovCourier. N. 23521.
8580)H.Laube über H.Heine: FrBlw. 1901, N.16.
8581) J. Schölte N ollen, Heine u.W. Müller:
MLN. 17, S. 206-19, 262-76.
8582) P. Holzhausen, H. Heine u. Napoleon I.
Mit 4 illustrativen Beigaben. Frankfurt a. M.,
Diesterweg. IX, 292 S. M. 5,00.
8583) K. E. Franzos, H. Heine u. G. Riesser:
DDichtung. 32, S. 124/8.
8584) M. Kaufmann, Heine u. Platen.
(= N. 8548.)
8585) J. Pro eis 8, Heine u. Scheffels Gaudea-
mus-Humor: FZg. N. 188.
8586) A. Kohut, K. Simrock u. H. Heine:
Kultur(Küln). 1, S. 299-306.
8587) K. E. Franzos, Heine, Steinmann usw.:
DDichtung. 31, S. 120/7.
8588) M. Kalb eck, Heine u. Wagner: NWTBl.
1901, N. 228.
Werke:
Allgemeines.
S589) Ph. L. Allen, Studies in populär poetry:
Decennial Publications of the univers. of
Chicago 7, S. 1 35-55. (Enthält einen Aufsatz
über d. Verwandtschaft der Stimmungs-
berecbnung bei Heine u. d. Schnaderhüpfel.)
8590) K. E. Franzos, Parodie oder Selbst-
parodie?: DDichtung. 31, S. 27-31. (ZuHeines
Lyrik.)
8591) Parodie oder Selbstparodie? E. Glosse zu
Heines Lyrik: NWTBl. 1901, N. 270.
Buch der Lieder.
8592) H. Heine. Buch d. Lieder. Pantheon-
Ausgabe. Textrevision u. Einleit. v. E.
Elster. B., S. Fischer. 16°. XXVI, 250 S.
M. 2,50.
8593) Dasselbe. (= Cottasche Handbibliothek
N. 38.) Mit Einleit. V. St. Born. St., Cotta.
272 S. M. 0,60.
Einzelne Gedichte.
8594) Zu Heines Jugendgedicht „Deutschland" :
BerlTBl. N. 24.
8595) F. Bothe, E. Parallelstelle zu Heine
„Es fiel ein Reif: ZDU. 16, S. 708/9.
8596) D. AVallfahrt nach Kevelaar: Raphael 23,
N. 42.
Uebersetzungen :
8597) H. Heine, Atta Troll. Heines
Omvendelse. Overs. af. S. Cl aussen.
Kjöbenhavn, Schubothe. 1901. 232 S.
Kr. 3,00.
8598) Dasselbe. Poln. Uebers. v. A. Urbänski.
Kloczow, Zuckerkandl. 130 S. Kr. 0,48.
Nachlass.
8599) G. Weisstein, H. Heines Nachlass:
NatZg. N. 485.
8600) Heines Nachlass: LE. 4, S. 1295.
8601, Heine-Nachlass: DLZ. 23, S. 2270/1.
8602) H Heine. Nachlass: BBlDBuchh.69,N.126.
L. Börne.
8603) H. H. Houben, Ludwig Börne u. Karl
Gutzkow: FZg. 1901, N. 252/3.
8604) F. Kluge, L. Börne über Geburtsjahr u.
Geburtstag d. Wortes „Preussentum" :
NorddAZgB. N. 2.
8605) E. deMorsier, L. Börne: GrandeRevue
6. N. 2.
8606) V. Rössel, Un Parisien d'AUemagne:
Semaine litt. N. 433.
8607) L. Börne, Briefe aus Paris. 2 Tle. in
1 Bde. L., Hesse. 328, 328 S. M. 1,50.
8607a) id., Erzählgn. u. vermischte Schriften.
ebda. 12«. 400 S. M. 1,00.
8607 b) i d. , Nachgelassene Schriften. 2 Tle. in
1 Bde. ebda. 12o. 160, 229 S. M. 1,60.
K. Outzkof\'.
8608) R. V. Gottschall, Begegnungen mit
K. Gutzkow: Universum 19, N. 3.
8609) H. H. Houben, Gutzkow-Funde. B.,
Wolff. 1901. 568 S. M. 10,00. |[H. Jantzen:
LE. 4, S. 1397/9; M. Koch: LCBL S. 666/8;
O. F. Walzel: DLZ. 23, S. 1185/8.]i
8610) id., E. Selbstbiographie K. Gutzkows v.
183;: HambCorrespB. 1901, N. 26.
8611) id., K. (TUtzkows Börne-Biographie:
AZgJudent. 66, N. 44/5.
8612) id., Dunkles aus d. lieben Gutzkows:
VossZg. N. 239.
8613-8622
IV, 11. Das junge Deutachland.
213
S618) L. F. rinkuB, K. Gutzkows Teilnahme
am Emanzipationskampf d. Juden: AZgß.
N. 162.
8614) J. PröUa, K. Gutzkows Tod: FZg.
N. i>73.
8615) A. Stern, K. Gutzkow: Dresdner Journal
1901 N. 255.
8616) Briefe v. K. Gutzkow: DDichtung. 31,
8. 35-42, 76/9, 98-102.
Th. Miindt.
S617) Krinnerungöhlätter aus d, Leben Luise
Mühlbachs. Her.v.TheaEbersberger. L.,
Schmidt & Günther. XVII, 307 S. M. 5,00.
(Enthält u. a. Briefe v. Th. Mundt an seine
Gattin.)
A. Rage.
8618) A. Kuge: NZ»». 20», 8. *80l/4.
8619) K. Marx' Briefe an A. Rüge: Dokumente
d. Socialismus 1, 8. 384-402.
H. Sttpglitx.
8620) F. Katt, H. Stieglitz: Roland 1, 8. 335/7.
L. WIenharg.
8621) H. H. Ho üben, E. Verschollener vom
Jungen Deutschland: AZgB. N. 297/8.
8622) A. Kohut, D. Taufpate des .Jungen
, Deutschland": Zeitgeist N, 51.
Jahmbariekt« ftr MV«r« dtntMha UttontargMohiokU. Uli.
28
Siglenregister.
a) Siglen für einzelne Zeitschriften.
AAALA. Atti della r, Accademia di Archeolo-
gia, Lettere e belle Arti
AAW. Aus allen Weltteilen
AbhGDSpr(Zürich). Abhandlungen der Gesell-
schaft für deutsche Sprache in Zürich
Ac. The Academy
ADA. Anzeiger d. Zeitschrift für Deutsches
Altertum
ADB. Allgemeine Deutsche Biographie
AELKZ. Allgemeine Evangelisch-Luth. Kirchen-
Zeitung
ADLZg. Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung
AGNM. Anzeiger des Germanischen National-
Museums
AHVN. Annalen des Historischen Vereins für
den Niederrhein
AJPh, American Journal of Philology
AJPs. American Journal of Psychology
AkMBll. Akademische Monatsblätter
AKultG. Archiv für Kulturgeschichte
AltprMschr. Altpreussische Monatsschrift
ALVKS. Archiv für Landes- und Volkskunde
d. Provinz Sachsen
AMZ. Allgemeine Missionszeitschrift
AMZg. Allgemeine Militär-Zeitung
AnnELScPol. Annales de l'ecole libre des
Sciences politiques
AnzSchwG. Anzeiger für Schweiz. Geschichte
AUG. Archiv für Oesterreichische Geschichte
APC. Annales de Philosophie Chretienne
APT. Archiv für Post u. Telegraphie
ASNS. Archiv für d. Studium der neueren
Sprachen
ASPh. Archiv für Slavische Philologie
ASTP. Archivio per lo Studio delle Traditioni
Popolari
Ath. The Athenaeum
AZgB. Beilage d. Allgemeinen Zeitung
BAUBay. Beiträge zur Anthropologie und Ur-
geschichte Bayerns
BBKG. Beiträge z. Bayerischen Kirchen-Ge-
schichte
BBG. Blätter für d. Bayerische Gymnasial-
schulwesen
BBlDBuchh. Börsenblatt für den deutschen
Buchhandel
BBSW. Besondere Beilage d. Staatsanzeigers
für Württemberg
BECh. Bibliotheque de l'Ecole des Chartes
BFDH. Berichte d. Freien Deutschen Hochstifts
BGDS. Beiträge zur Geschichte der Deutschen
Sprache
BGl. Der Beweis des Glaubens
BGLIA. Bibliothek der Gesamt-Litteratur des
In- u. Auslandes
BHLPFr. Bulletins Historiques et Litteraires
de la Societe du Protestantisme Frangais
BiogrJbA. Biographisches Jahrbuch für Alter-
tumskunde (Iwan Müller)
BKELK. Beiträge z. Kunde Esth-, Liv- und
Kurlands
BLChrSchw. Bibliographie und litterarische
Chronik d. Schweiz
BllDEU. Blätter für deutsche Erziehung
BllHSch. Blätter für das Höhere Schulwesen
BllThPBibl. Blätter z. Theorie und Praxis d.
Bibliothekswesens
BPhWS. Berliner Philologische Wochenschrift
BScFB. Bulletin scientifique de la France et
de la Belgique
BSCMHAlsace. Bulletin de la Society pour la
Conservation des Monuments Historiques
d'Alsace
BURS. Bibliotheque Universelle et Revue Suisse
B&W. Bühne und Welt
BVLSt. Bibliothek d. Litterarischen Vereins in
Stuttgart.
BWKG. Blätter für Württembergische Kirchen-
geschichte
CAC. La Chronique des Arts et de la Curiosite
CBlBibl. Centralblatt für Bibliothekswesen
CBIBV. Centralblatt für Bau-Verwaltung
CBlUVPreussen. Centralblatt für die gesamte
Unterrichts- Verwaltung in Preussen
ChrJGImpr. Chronique du Journal general de
l'Imprimerie et de la Librairie
ChWGV. Chronik d. Wiener Goethe- Vereins
CMC. Casopis Musea Krälovstvi Ceskeho
COIRW. Centralorgan für d. Interessen d.
Realschulwesens
CR. Corpus Reformatorum
CRThPhL. Critical Review of theological and
philosophical Literature
DBUEÜ. Deutsche Blätter für Erziehung und
Unterricht
DEBll. Deutsch-Evangelische Blätter
DEKZ. Deutsch-Evangelische Kirchenzeitung
DGBll. Deutsche Geschichtsblätter
Didask. Didaskalia (Beiblatt z. Frankfurter
Journal)
DLD. Deutsche Litteraturdenkmale
DLZ. Deutsche Litteraturzeitung
DNL. Deutsche Nationallitteratur
DPBl. Deutsches Protestantenblatt
DR. Deutsche Revue
DRs. Deutsche Rundschau
DWBl. Deutsches Wochenblatt
DZ. (oder DZschr.) Deutsche Zeitschrift
DZG. Deutsche Zeitschrift für d. Geschichts-
wissenschaft
DZKR. Deutsche Zeitschrift für Kirchenrecht
DZg. Deutsche Zeitung (Wien)
EHR. English Historical Review
EKZ. Evangelische Kirchenzeitung
EPL. Entretiens Politiques et Litteraires
ERPHL". Btudes religieuses, philosophiques,
historiques et litteraires. Partie bibliographique
Euph. Euphorion
FBPG. Forschungen z. Brandenburgischen u.
Preussischen Geschichte
FDLV. Forschungen zur deutschen Landes- u.
Volkskunde
FFFGAV. Für d. Feste und Freunde d. Gustav-
Adolf- Vereins
FKLB. Forschungen z. Kultur- u. Litteratur-
geschichte Bayerns
Siglenreg-ister.
215
FNDLW. Forschungen zur neueren deutschen
Litteraturgeschichte,
FrBlw. Wiener Fremdenblatt.
FrSchZ. Freie Schulzeitung
FZg. Frankfurter Zeitung
GBA. Gazette des Beaux Arts
GDL. Gesellschaft für Deutsche Litteratur
Geg. Die Gegenwart
Ges. Die Gesellschaft
GFr50. Geschichtsfreund (Mitteilungen d. Histo-
rischen Vereins d. 5 Orte)
GGA. Göttin{!ischc Gelehrte Anzeigen
ÜJb. Goethe- Jahrbuch
HBGF. Hallische Beiträge zur Geschichts-
forschung
H.Ib. Historisches Jahrbuch (Grauert)
HPBll. Historisch-Politische Blätter
HTB. Historisches Taschenbuch
KT. Historisk Tidsskrift (Dänemark)
H Vjs. Historische Vierteljahrsschrift (G. Seeliger)
HZ. Historische Zeitschrift (v. Sybel)
IllZg. Illustrierte Zeitung
JbbPTh, Jahrbücher für protestant. Theologie
JbDShG. Jahrbuch d. dtsch. Shakespeare-Ge-
sellschaft
JbFDH. Jahrbuch des Freien deutschen Hoch-
stiftes
JBG. Jahresberichte der Geschichtswissenschaft
JBGPh, Jahresbericht über Germanische
Philologie
JBHSW. Jahresberichte für d. höhere Schul-
wesen
JBL. Jahresberichte für neuere deutsche
Litteraturgeschichte
JbPhSTh. Jahrbuch für Philosophie und speku-
lative Theologie.
JbSAK. Jahrbuch d. kunsthistorischen Samm-
lungen d. Allerhöchsten Kaiserhauses
JbSchwG. Jahrbuch für Schweizer Geschichte
JbWPaed. Jahrbuch für wissenschaftliche
Paedagogik
JDTh. Jahrbuch für deutsche Theologie
JEc. Journal des Economistes
JEd. Journal of Education
JGGPO. Jahrbuch d. Gesellschaft für Geschichte
d. Protestantismus in Oesterreich
JGPh. Journal of German Philology
JGVV. Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung
und Volkswirtschaft
JHGA. Jahrbuch d. Heraldischen Gesellschaft
Adler
JNS. .fahrbücher für Nationalökonomie und
Statistik
JPrK. Jahrbuch der Preussischen Kunst-
sammlungen
JSav. Journal des Savants
KAW. Kirchlicher Anzeiger für Württemberg
KBIGV. Korrespondenzblatt des Gesanitvereins
der Deutschen Geschichts- u. Altertumsvereine
KBIGRW. Korrespondenzblatt für d. Gelehrten-
u. Realschulen Württembergs
KBIWZ. Korrespondenzblatt d. Westdeutschen
Zeitschrift für Geschichte und Kunst
KM. Kirchliche Monatsschrift
KRO. Kritische Revue aus Oesterreich
K&L). Deutsche Kunst und Dekoration
KunstUZ. D. Kunst unserer Zeit
KVZg. Kölnische Volkszeitung
Kw. Kunstwart
KwH. Kwartalnik Historyczny
KZEU. Katholische Zeitschrift für Erziehung
und Unterricht
KZg. Kölnische Zeitung
KZJowa. Kirchliche Zeitschrift aus Jowa.
LBlGRPh. Litteraturblatt für Germanische u.
Romanische Philologie
LBlHSch. Litteraturblatt für d, Höhere Schulwesen
LBuU. Sterns Litterarisches Bulletin der Schweiz
LCßl. Litterarisches Centralblatt
LE, Das litterarische Echo.
LHw. Litterarischer Handweiser
LJb. Litterarisches Jahrbuch für die Interesten
der Deutschen Nordwestböhmens (A. John)
LLB. Leipziger Litteraturberichte
LLD. Lateinische Litteraturdenkmaler d.
16./ 17. Jh.
L&K. Literatur og Kritik
LRs. Litterarische Rundschau für d. katholische
Deutschland
LZgK. Wissenschaftliche Beilage d. Leipziger
Zeitung
MA. Le Moyen-Age
MBUDL. Monatsblätter für deutsche Litteratur
MGESchG. Mitteilungen d. Gesellschaft für
deutsche Erziehungs- u. Schulgeschichte
MGNM. Mitteilungen aus d. Germanischen
Nationalmuseum
MGP. Monumenta Germaniae Paedagogica
MGWJ. Monatsschrift für Geschichte u. Wissen-
schaft d. Judentums
MHL. Mitteilungen aus d. Historischen Litteratur
RIIÖG. Mitteilungen d. Instituts für Oester-
reichische Geschichtsforschung
ML. Magazin für Litteratur d. In- und Auslandes
MLABerlin. Mitteilungen des Litteratur-Archivs
(Berlin)
MLLG. Mitteilungen d. Littauischen littera-
rischen Gesellschaft
MLN. Modern Language Notes
MNEKR. Mitteilungen u. Nachrichten für d.
Evangelische Kirche in Russland
MNLGAU. Mitteilungen d. Niederlausitzer
Gesellschaft für Anthropologie u. Urgeschichte
MschrGK. Monatsschrift für Gottesdienst u. Kunst
MschrHSch. Monatsschrift für höhere Schulen
MUBayrVolksk. Mitteilungen und Umfragen zur
bayerischen Volkskunde
Musö. Museum (Groningen)
MVGDB. Mitteilungen d. Vereins für Geschichte
d. Deutschen in Böhmen
MWBl. Militär- Wochenblatt
NAnt. Nuova Autologia
NAR. North American Review
NationB. Nation (Berlin)
NationNY Nation (New- York)
NBUEU. Neue Blätter aus Süddeutschland für
Erziehung und Unterricht
NDL. Neudrucke deutscher Litteraturwerke d.
16.;i7. Jh.
NDRis. Neue deutsche Rundschau
NedSpect. De Nederlandsche Spectator
NFPr. Neue Freie Presse
NHJbb. Neue Heidelberger Jahrbücher
NJbbKlAltGL. Neue Jahrbücher für das
klassische Altertum, Geschieht« u. deutsche
Litteratur und für Pädagogik
NJbbPh. Neue Jahrbücher für Philologie und
Pädagogik
N JbbTh. Neue Jahrbücher für deutsche Theologie
NKZ. Neue Kirchliche Zeitschrift
28*
216
Siglenreg-ister.
NLBU. Neue Litterarische Blätter
NMbLE. Neue Monatshefte für Litteratur u. Kunst
NPhRs. Neue philologische Rundschau
NQ. Notes and Queries
NRW. Neue Revue (Wiener Litteratur-Zeitung)
NTBlst. Neues Tagblatt (Stuttgart)
N&S. Nord u. Süd
NW TBL Neues Wiener Tagblatt
NYCritic. New-York-Critic
NZSt. Neue Zeit (Stuttgart)
ÖEKZ. Oesterreichische evangelische Kirchen-
_ Zeitung
ÖLBl. Oesterreichisches Litteraturblatt
ÖUR. Oesterreichisch-Ungarische Revue
PAPhA. Proceedings of the American philo-
logical association
Päd. Pädagogium.
PßllKHS. Pastoralblätter für Katechetik, Ho-
miletik und Seelsorge
PEGS. Publications of the English Goethe-
Society
PKZ. Protestantische Kirchenzeitung
PMLA. Publications of the Modern Language
Association of America
PPSA. Publikationen aus d. Kgl. Preussischen
Staatsarchiven
PrJbb. Preussische Jahrbücher
PZSF. Pädagogische Zeit- und Streitfragen
QF. Quellen u, Forschungen z. Sprach- u. Kultur-
geschichte d. germanischen Völker
Q,R. Quarterly Review
RAFr. Revue de l'Art Frangais
RBibl. Revue des Bibliotheques
RChr. Revue chretienne
RCr. Revue Critique d'histoire et de litterature
RDM. Revue des deux Mondes
RepKunstw. Repertorium der Kunstwissenschaft
RESS. Revue de l'Enseignement Secondaire et
Superieur
RELV. Revue de l'Enseignement des langues
Vivantes
RH. Revue Historique
RhBUEU. Rheinische Blätter für Erziehung u.
Unterricht
RHD. Revue d'Histoire Diplomatique
RhGBU. Rheinische Geschichtsblätter.
RiCrLI. Rivista Critica della Letteratura Italiana
RIE. Revue Internationale de l'Enseignement
RKZ. Reformierte Kirchen-Zeitung
RPL. Revue Politique et Litteraire
RPTh. Real-Encyklopaedie für protestantische
Theologie
RQChrA. Römische Quartalschrift für Christ-
liches Altertum und Kunst
RQH. Revue des Questions Historiques
RSIt. Rivista Storica Italiana
RThPh. Revue de Theologie et de Philosophie
RTP. Revue des Traditions Populaires
SammlerA. D. Sammler (Tägliche Beilage d.
Augsburger Abendzeitung)
SammlerB. D. Sammler (Berlin)
SBB. Sammlung Bernischer Biographien
SBUHU. Süddeutsche Blätter für die höheren
U nterrichtsanstalten
SchlZg. Schlesische Zeitung
SchrVRG. Schriften d. Vereins für Reformations-
geschichte
SchwäbKron. Schwäbische Kronik (Beiblatt z.
Schwäbischen Merkur)
SchwRs. Schweizer Rundschau
SGV. Sammlung gemeinnütziger Vorträge (Prag)
SGWV. Sammlung gemeinverständlicher wissen-
schaftlicher Vorträge
SOMZ. Streffleurs Oesterreichische Militärische
Zeitschrift
SPV. Sammlung Pädagogischer Vorträge.
StMBCO. Studien u. Mitteilungen aus d. Bene-
diktiner- u. d. Cistercienser-Orden
StML, Stimmen aus Maria Laach
StNPhL. Studies and Notes in Philology and
Literature
StVLG. Studien zur vergleichenden Litteratur-
geschichte
TglRsB. Unterhaltungsbeilage d. Täglichen
Rundschau (Berlin)
ThJB. Theologischer Jahresbericht
ThLBl. Theologisches Litteraturblatt
ThLZ. Theologische Litteraturzeitung
ThQ. Theologische Quartalschrift
ThRs. Theologische Rundschau
ThStK. Theologische Studien u. Kritiken
ThT. Theologische Tijdschrift
ThZSchw. Theologische Zeitschrift aus d. Schweiz
TNTLK. Tijdschrift voor Nederlandsche Taal- en
Letterkunde
TRHS. Transactions of the Royal Historical
Society
TRSL. Transactions of the Royal Society of
Literature
ÜB. Universal-Bibliothek (Reclam)
ÜB&T. Ueber Berg u. Thal
ÜL&M. Ueber Land u. Meer
VGAnthr. Verhandlungen d. Gesellschaft für
Anthropologie
VHSG. Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphra-
gistik und Genealogie
VLG. Vierteljahrsschrift für Litteraturgeschichte
VVPK. Vierteljahrsschrift für Volkswirtschaft.
Politik u. Kulturgeschichte
VWPh. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche
Philosophie
WIDM. Westermanns Illustrierte Deutsche
Monatshefte
WKK. Wiener Kommunalkalender
WRDK. Wochenrundschau für dramatische
Kunst, Litteratur und Musik
WRs. Wiener Rundschau
WSKPh. Wochenschrift für Klassische Philologie
WTBl. Wiener Tagblatt
WWKL. Wetzel u. Walters Kirchenlexikon
WZ. Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte u.
Kunst
ZADSprV. Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen
Sprachvereins
ZBK. Zeitschrift für Bildende Kunst
ZBR W. Zeitschrift für bayerisches Realschulwesen
ZChrK. Zeitschrift für Christliche Kunst
ZDA. Zeitschrift für Deutsches Altertum
ZDKG. Zeitschrift für Deutsche Kulturgeschichte
ZDMG. Zeitschrift d. Deutschen Morgenländischen
Gesellschaft
ZDPh. Zeitschrift für Deutsche Philologie
ZDS. Zeitschrift für Deutsche Sprache
ZDU. Zeitschrift für d. Deutschen Unterricht
ZDWF. Zeitschrift für deutsche Wortforschung
Zeitgeist. D. Zeitgeist (Montagsbeilage z. Berliner
Tageblatt)
Zeit. Zeit (Wiener Tageszeitung)
ZERU. Zeitschrift für d. evangelischen Reli-
gionsunterricht
Siglenregister.
217
ZFChrVL, Zeitfragen d. christlichen Volkslebens
ZFSL. Zeitschrift für neufranzösische Sprache
u. Litteratur
ZGORh, Zeitschriftfürd. Geschichtet!. Oberrheins
ZUM. Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten
ZKG. Zeitschrift für Kirchengeschichte
ZKWL. Zeitschrift für kirchliche Wissenschaft
u. kirchliches Leben
ZLHSch. Zeitschrift für lateinlose höhere Schulen
ZOG. Zeitschrift für d. Oesterreichischen Gym-
nasien
ZPädPsych. Zeitschrift für pädagogische Psycho-
logie
ZPhK. Zeitschrift für Philosophie u. philo-
sophische Kritik
ZPhP. Zeitschrift für Philosophie und Pädagogik
ZPrGL. Zeitschrift für Preussische Geschichte
und Landeskunde
ZPsych. Zeitschrift für Psychologie u. Physio-
logie der Sinnesorgane
ZPTh. Zeitschrift für Praktische Theologie
ZRPh. Zeitschrift für romanische Philologie.
ZSchlH. Zeitschrift d. Gesellschaft für Schles-
wig-Holstein-Lauenburgische Geschichte
ZSRGö. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für
Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung
ZThK. Zeitschrift für Theologie u. Kirche
ZVK. Zeitschrift für Volkskunde
ZV LR. Zeitschrift für Vergleichende Litteratur-
geschichte u. Renaissance-Litteratur
ZVSprF. Zeitschrift für vergleichende Sprach-
forschung
ZV Volksk. Zeitschrift des Vereins für Volkskunde
ZWTh. Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie
b) Abkürzung zur Bezeichnung der übrigen
Zeitscliriften.
A. Archiv, Archives, Arkiv. — AbhAk. Ab-
handlungen d. Akademie (d. Wissenschaften).
— AbhL. Abhandlungen für Landeskunde. —
AG. Archiv für Geschichte. — Alm. Almanach.
— Ann. Annalen, Annales. — Ant. Antiqua-
risch. — Anz. Anzeiger. — A V. Altertumsverein.
B. Beiträge. — BAc. Bulletin de l'Academie.
— Bßl. Börsenblatt. — Bblgr. Bibliographie.
— BG. Beiträge z. Geschichte. — BHV.
Bericht d. Historischen Vereins. — Bibl.
Bibliothek. — BK. Beiträge z. Kunde. —
Bl., BU. Blatt, Blätter. — BLVA. Berichte
d. Landesvereins für Altertumskunde. —
BMH. Bulletin du Musee Historique. —
BVGW. Berichte über d. Verhandlungen d.
Gesellschaft d, Wissenschaften. — BVL. Blätter
d. Vereins für Landeskunde.
CBl. Centralblatt. — Chr. Chronik. — Cr.
Critique. — COL Centralorgan für d. Interessen.
1>. Deutsch.
K. Erdkunde. — Erz. Erziehung.
F. Forschungen.
0. Geschichte. — GBl., GBll. Geschichtsblatt,
Geschichtsblätter. — Ges. Gesellschaft. — GFr.
Geschichtsfreund. — GV. Geschichtsverein. -
GQ. Geschichtsquellen — GW. Gesellschaft
d. Wissenschaften.
H. Historisch, Histoire, Historique usw. —
HG. Historische Gesellschaft. — HT. Historisk
Tidsskrift. — HV. Historischer Verein.
1. Institut. — It. Italia, Italiano.
J. Journal. — JB. Jahresbericht, Jahresberichte.
— Jb. Jahrbuch. — Jbb. Jahrbücher. —
JbHV. Jahrbuch d. Historischen Vereins. —
JbVG. Jahrbuch d. Vereins für Qescbicbt«.
-- JHh. Jahreshefte.
KBl. Korrespondenzblatt. — KBIVL. Kor-
respondenzblatt d. Vereins für Landeskunde. —
KG. Kirchengeschichte. — EL. Konversations-
lexikon.
li. Litteratur, Litterarisch usw. — LB. Littem-
turbericht. — LBl. Litteraturblatt. — LK.
Landeskunde.
M. Mitteilungen. — MA. (MAlich.) Mittelalter
( — lieh). — MAc. Memoires de l'Academie.
— Mag. Magazin. — MBl., MBU. Monats-
blatt, Monatsblätter. — MDG. Mitteilungen d.
deutschen Gesellschaft. — MDSH. Memoires et
Documents de la Soci6t6 Historique. — MGO.
Mitteilungen d. Gesellschaft für Geschichte. —
Mh. Monatshefte. — Mschr. Monatsschrift. —
Mus. Museum, Musik. — MusV. Musealverein.
— MVG. Mitteilungen d. Vereins für Ge-
schichte.
Ji. Neu, Nouveau, Nuovo usw. — NF. Neue
Folge. — Njbl., Njbll. Neujahrsblatt, Neujahrs-
blätter. — NN. Neueste Nachrichten. — Nat.
National. — NTBL. Neues Tagblatt.
Ö. Oesterreich, Oesterreichisch.
P. Preussisch. — Paed. Pädagogik, pädagogisch.
— PAV. Publikationen des Altertum- Vereins.
— Ph. Philologie. — Philos. Philosophie. —
Pr. Presse. — Psych. Psychologie.
Q. Quartalschrift. — QB. Quartalsblatt. —
QuBUHV. Quartalsblätter des historischen
Vereins.
R. Revue, Review. — Rep. Repertorium. — Rh.
Rhein, Rheinisch. — Ri. Rivista. — Rs. Rund-
schau.
SB. Sitzungsbericht, Sitzungsberichte. — SBAk.
Sitzungsberichte d. Akademie (d. Wissen-
schaften). — Sbnbg. Siebenbürgen. — Seh.
Schule. — SchlH. Schleswig-Holstein-Lauen-
burg. — Schw. Schweiz, Schweizerisch. — Soc.
Societe, Society, Sociedad. — Spr. Sprache,
Sprachforschung. — St. Studien. — SVG.
Schriften d. Vereins für Geschichte.
T. Transactions. — Tb. Taschenbuch. — Tßl.
Tageblatt (Tagblatt).
V. Verhandlungen. — Vjh. Vierteljahrshefte. —
Vjs. Vierteljahrsschrift. — Vt. Vaterländisch.
— Ver. Verein.
WBl. Wochenblatt.
Z. Zeitschrift. — Zg. Zeitung. — ZGG. Zeit-
schrift d. Gesellschaft für Geschichte. — ZUV.
Zeitschrift d. Historischen Vereins.
Beispiele für Verbindungen:
JbMünchG. Jahrbuch für Münchener Geschichte
BVGVVLeipzig. Berichte über d. Verhandlungen
d. Gesellschaft d. Wissenschaften in
Leipzig
UngR. Ungarische Revue
MVAnhaltG. Mitteilungen d. Vereins für An-
haltische Geschichte u. Altertumskunde
MhMusikG. Monatshefte für Musikgeschichte
SVGBerlin. Schriften d. Vereins für d. Geschichte
Berlins
NASächsG. Neues Archiv für Sächsische Ge-
schichte
ZVHambG. Zeitschrift d. Vereins für Ham-
burgische Geschichte — usw.
HerroB6 ft Ziemaen, Wittenberg.
v/
;
ZWEITES BUCH.
TEXT.
Jahresberichte fOr neuere deatsche I.itteratnrge«chichte. XIIl. 29
I. Allgemeiner Teil.
Litteraturgeschichte.
(1,1 = N. 1.268 a.)
Oskar F. W a 1 z e 1.
Methodisches: Allg-eraeine Geschichtswissenschaft. Die
g-anze, jetzt so beliebte Diskussion der historischen Methodik ist auf einen neuen
Boden g-estellt worden durch ein umfassendes und tief eindringendes Werk, das in
scharfbeleuchteten Antithesen die Entwicklung- der historischen Ideenlehre in Deutsch-
land verfolgt. Leider wird die philosophische Terminologie und der durchaus nicht
einwandfrei mit Fremdwörtern arbeitende Stil Goldfriedrichs (1) viele ab-
schrecken und vor allen dem Philologen und Litterarhistoriker die Freude an dieser
reich und voll strömenden Quelle ideengeschichtlicher Erkenntnis verderben. Allein
die Fülle des Gebotenen ist so gross, dass auch, wer für historische Systematik nicht
eintritt oder wenigstens nicht im Sinne G.s ihr huldigt, das Buch nicht unbeachtet
lassen darf. Ganz abgesehen von den Prinzipien wissenschaftlicher Historik, die G.
verteidigend entwickelt, bietet sein Werk dem Philologen und Lexikographen ein
übersichtlich geordnetes, umfassendes Material zur Geschichte des Wortes „Idee",
eröffnet es dem Litterarhistoriker wichtige Gesichtspunkte zur tieferen Ergründung
der Geschichtsphilosophie Winckelmanns, der deutschen idealistischen Philosophie,
W. von Humboldts insbesondere, offenbart es dem Völkerpsychologen und dem
Soziologen die Stellung seiner Disziplin im Rahmen der Entwicklung historischer
Methode. Was der Philosoph und was der Historiker der Philosophie von G. lernen
kann, ist hier nicht zu erörtern. Dagegen muss noch eindring|^lich hervorgehoben
werden, dass und wie G. die Versuche der neuesten systematischen Historik, ins-
besondere Lamprecht, Breysig und Lindner (vgl. N. 2), an einen Faden reiht. G.
scheidet nach Lamprecht drei Typen theoretischer Erfassung des Gegebenen: die
metaphysische Komplexanschauung, die wissenschaftliche Komplexanschauung und
die relationssystematische Auffassung. Relationssystematik sucht die Gesetzmässig-
keit der Relationen allein festzustellen, wohlbewusst, dass unser Wissen über eine
Systematisierung der konstanten Funktionen uns nicht hinausgehen lässt; sie ist
heute das Ziel der systematischen Historik, während die nichtsystematische Historik
sich begnügt, die Komplexanschauung zu erfassen, die „auf der Oberfläche dahin-
roUenden grossen Wellen und Wogen des Komplexes" zu betrachten, ohne sich
Systematisierung zur prinzipiellen Aufgabe zu machen. Drittens aber hat man (in
Gegensatz zur Relationssystematik, die nur eine Systematisierung der Funktionen
anstrebt) die Komplexanschauung metaphysisch zu bestimmen sich bemüht, z. B.
Singularität und Freiheit betont, oder beklagt, dass das Individuum der Natur, der
Geschichte, der Gesellschaft aufgeopfert werde. Die Entwicklung dieser di-ei Typen
studiert G. an der Geschichte der Ideenlehre des 18. und 19. Jahrhunderts, über-
zeugt, dass die Relationssystematik heute die metaphysische Komplexanschauung
und damit die historische Ideenlehre überwunden hat, bewusst zugleich, dass die
jüngsten Erörterungen der historischen Idee den Anschein erwecken konnten, als
habe das Problem keine lange Vorgeschichte. Die historische Ideenlehre aber verfolgt
der Verfasser im wesentlichen nur innerhalb Deutschlands, weil er meint, dass sie-
in ihrer spezifischen Eigentümlichkeit in Deutschland entstanden sei, hier ihre Akme
erreicht und auch ihre lebhafteste Kritik und eingehendste Richtigstellung gefunden
habe. Nur für das 18. Jahrhundert zieht er auch ausländische Forscher heran; dass
dieser Vorgang ihn wichtige Momente der Entwicklung übersehen lässt, ist
29*
222 Oskar F. Walzel, Litteraturg-eschicbte.
inzwischen schon behauptet worden. Er setzt im wesentlichen mit Vico ein, der
zuerst vom Komplex zum System weiterschreitet, indem er durch empirische Ver-
g-leichung- eine Typik der geistigen Entwicklung der Völker zu gewinnen sucht.
Dann zeigt er, wie Franzosen und Engländer im 18. Jahrhundert einer empirischen
Kulturgeschichtschreibung zustreben. Die Deutschen (abgesehen von Moser) folgen
in allgemeinster Anwendung dieser Richtung. Wegelin gibt 1770—76 als erster eine
individualpsychologisch und statistisch geartete Lehre der Ideen und ihrer Wirksam-
keit innerhalb des sozialgeschichtlichen Räderwerks. Bei Kant balanciert die
organische Gesamtauffassung der Geschichte, die im Begriffe der Idee formuliert ist,
auf der Schneide, die Metaphysik und Relationsphilosophie trennt. Durch Fichte
und Schelling dringt die geschichtsmetaphysische Richtung vor; die Geschicht-
schreibung wird zur historischen Kunst, indem sie das kausal verbundene Stück-
werk aus dem höheren Ganzen der Idee erklärt. In Hegel wird die Idee die „meta-
physische Emballage" einer kulturgeschichtlichen Ideenlehre. Humboldt verkörpert
den metaphysisch- ästhetischen Geist der Ideenlehre seiner Zeit in klassischer Weise,
gibt eine metaphysische Erkenntnistheorie und Methodologie der Geschichte, wird so
die Voraussetzung der ersten modernen Historiken und leiht der geschichtsmeta-
physischen Idee Kraft bis in die neueste Zeit. Allmählich aber wächst eine Anzahl
von Problemen mehr und mehr einer empirischpsychologischen, insbesondere sozial-
psychologischen Behandlung entgegen und sucht sich vom Metaphysischen zu be-
freien. Lotze steht schon mit Bewusstsein auf relationssystematischem Boden,
Droysen will die sozialpsychischen Elemente untersucht wissen. Die von Herbarts
Geiste getragene Völkerpsychologie greift in gleichem Sinne eine gewisse Gruppe
von Ideenfragen zur Untersuchung heraus. Der Einfluss des Darwin-Spencerschen
Monismus zeitigt in Lilienfeld eine psychophysische und ,,kampfumsdaseinmonistische"
Ideenlehre, die nicht mehr aus der metaphysischen Idee deduziert, sondern die Kultur-
systeme relationsphilosophisch erfasst. Verwandten Charakter hat Schäffles Haupt-
werk. Die eingehendste Behandlung findet das Ideenproblem (etwa in der Richtung
Wegelins) bei Ratzenhofer, der zwar auf metaphysischem Boden baut, die Behandlung
des sozialgeschichtlichen Gebietes aber von metaphysischen Einflüssen frei hält.
Barth schreitet auf gleichem Wege weiter. Der Soziologie entkeimt eine soziologische
Kulturgeschichte, während gleichzeitig die Logik (Wundt, Sigwart) feststellt, wieweit
der Begriff der geschichtlichen Idee methodologisch zu rechtfertigen ist, die allge-
meinsten Verhältnisse, die dieser Begriff decken soll, auf Begriffe bringt und deren
Verhältnis zu psychologischen Funktionen zeigt. In den letzten Jahrzehnten erstand
— neben einer Monographie über die Idee in der Geschichte — der Streit des
IdeaUsmus und Materialismus (Marxismus), dann jene Reihe von Fragen nach dem
Verhältnis der Geschichte zur Kunst und zu den Forderungen der Wissenschaft,
nach der Stellung der Geschichte zu den Ansprüchen einer Geschichtsphilosophie,
endlich der Kampf zwischen politischer und Kulturgeschichte, aus dem der an
Lamprechts Namen geknüpfte geschichtsmethodologische Streit erwachsen ist. Diesem
Streite ist die scharfe Scheidung der drei Typen historischer Methode zu danken,
mit denen G. arbeitet. Damit ist die historische Ideenlehre in der metaphysischen
Gestaltung, die ihre charakteristische Eigentümlichkeit ausmachte, endgültig über-
wunden worden. Ungefähr gleichzeitig beginnen die drei Gebiete, welche die syste-
matische Darstellung der Hauptaufgaben der alten Ideenlehre übernehmen, sich selb-
ständig zu entwickeln : Sozialpsychologie, entwickelnde Kulturgeschichtschreibung
(Breysig) und Völkerpsychologie (Wundt). Gipfelt die ganze Untersuchung auch
in einer Glorifizierung Lamprechts, so kann doch selbst der Gegner Lamprechts aus
den scharfsinnigen und lichtvollen Analysen der einzelnen von G. herangezogenen
methodischen Arbeiten reiche Belehrung" ziehen. — Lindners (2) Geschichts-
philosophie wird von Goldfriedrich abgelehnt; sie stelle den Typus der Behandlung
der geschichtlichen Idee vor, der am wenigsten von Nutzen sei, fixiere nur Er-
scheinungen, wie sie sich auf der Oberfläche des geschichtlichen Geschehens dar-
bieten, und genüge im besten Falle nur für die Praxis einer darstellenden Geschicht-
schreibung. Noch schärfer urteilt R. M.Meyer: „Nichts als ein schwächliches
Hin- und Herschaukeln der Möglichkeiten, ein graues Einerseits-Andrerseits." Selbst
wo einmal fast zufällig beachtenswerte Ansätze zu neuen Auffassungen sich fänden,
wisse L. sie nicht zu nutzen. Meyer selbst stellt der modernen Geschichtsphilosophie
die Aufgabe, exakt die Frage zu untersuchen: wie weit gibt es in der Geschichte
Objekte, deren Gleichartigkeit gross genug ist, um die Aussage bestimmter fester
Eigenschaften zu ermöglichen? Und er bringt diese Frage in Zusammenhang mit
Scherers Versuch, in der Litteraturgeschichte „Motive" zu finden, die litterarischen
Atome und Moleküle, mit denen etwa die exakte „Beschreibung" Heinzeis und R.
Fischers arbeite. Barth urteilt weniger streng, meint aber auch, dass L. zu den
eigentlichen Ursachen historischer Entwicklung nicht vordringe, wenn er Beharrung
Oskar F. \\ alzei, Litteraturgeschichte. 223
und Veränderung' als die allf>emein8ten Erscheinungen der Geschichte (lasse. Sie
sind»nur Erscheinungen, nicht Kräfte. Medicus gibt lediglich eine genaue Ana-
lyse von L.s Buch mit kleinen Zusätzen und gelegentlichen Einwänden. — E.
Meyers Schrift (3) ist mir nicht zugänjgiich gewesen. — Stauffer (4) ver-
ötl'entlichte in der AZg^. N. 14 einen Aufsatz über die natürliche Gliederung der
Weltgeschichte und verwies dabei auf seine älteren Aufsätze AZg^. 1900, N. 166/7
und 1901, N. 232/4. Wieweit diese Studien in das als N. 4 angeführte Heft über-
gegangen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. St. schreibt im Sinne nationaler
Kultur, scluünt aber von den neueren Versuchen und Theorien systematischer Historik
nichts zu wissen. — Tön nies (5) hatte im „Archiv für systematische Philosophie"
6, S. 520, die Kritik, die Barths ,, Philosophie der Geschichte als Soziologie" an
Rickert übt, ohne Vorbehalt sich zu eigen gemacht. Durch eine Replik Rickerts
iät er veranlasst worden, Rickerts Schriften selbst zu prüfen. Es stellte sich heraus,
dass Barths Mitteilungen unvollständig sind und dass sie den charakteristischen
Kern der methodologischen Ausführungen Rickerts nicht in genügender Weise
herausheben. In ausführlicher, aber wenig übersichtlicher Diskussion sucht T. jetzt
Rickerts Anschauungen schärfer zu erfassen ; freilich gelangt auf diesem Wege T.
ebenso wie Barth zu einer Verwerfung von Rickerts Aufstellungen. T. verurteilt
Rickerts Gegenüberstellung von Geschichte und Naturwissenschaft als einer Wirklich-
keits- und einer Begriffswissenschaft; er bestreitet Rickerts Anschauung, dass Ge-
schichte im Gegensatz zu den Naturwissenschaften die Wissenschaft der „individuellen
und besonderen Dinge" sei, findet vielmehr, dass nur auf Geschichtserzählung,
nicht auf Geschichtswissenschaft diese Definition passe; er zeigt W'idersprüche
auf, die in Rickerts Begriff des „Kulturwertes" als des „alleinigen Prinzips der
historischen Begrifisbildung" stecken. Den antisystematischen Bemühungen Rickerts,
deren Zusammenhang mit Windelbands Rektoratsrede „Geschichte und Wissenschaft"
(Strassburg i. E., 1894) T. (S. 31, Anm. 1) ausdrücklich hervorhebt, stellt er seine
eigenen Anschauungen von Wissenschaft gegenüber, nach denen Geschichts-
erzählung niemals jenes geschlossene Ganze von W'issbarem ist, das er Wissenschaft
nennen möchte, gibt an, wie die Geschichte zu wissenschaftlicher Systematik sich
erheben könne, und führt in einer Parallele aus dem Gebiet der Meteorologie aus,
wie weit historische und Naturereignisse eine verwandte Gesetzlichkeit haben können.
T. gelangt auf diesem Wege zu einem Standpunkte, der ihm eine teleologische Deu-
tung des gesetzmässigen Zusammenhanges der menschlichen Geschicke plausibel
macht, vorausgesetzt, dass „sie mit der Weisheit eines Kant dahin vorgetragen wird,
man könne 'die Geschichte der Menschengattung im grossen als eine Vollziehung
eines verborgenen Planes der Natur ansehen'". Der Leser von T.s Ausführungen
aber gewinnt den Eindruck, dass Rickerts Vertretung einer antisystematischen Historik
dem systematischen Gegner es leicht gemacht hat, logische Schwächen seiner Aus-
führungen nachzuweisen. — lieber sein Verhältnis zu Breysig hat L am p recht (7)
sich abermals ausgesprochen. Er scheidet zwei Methoden vergleichender Geschichts-
wissenschaft; die eine beschränkt sich auf die elementaren, die andere wagt sich
an die komplexen Erscheinungen der geschichtlichen Entwicklung. Diese verhalte
sich zu jener wie der „alles auf einmal umarmende Enthusiasmus" eines Telesio,
Giordano Bruno, Weigelt, Böhme, Paracelsus zu der Art eines Stevinus oder Galilei.
L. selbst hat nur die Elemente zu erforschen sich vorgesetzt, Breysig wendet
sich sofort den komplexesten Erscheinungen zu und bleibt darum im Ungefähren
stecken, erhält nur Näherungswerte. Breysig sei ferner der Unterschied der
psychischmechanischen und der psychischbiologischen Gesetze nicht klar ge-
worden, und er mache irrtümlicherweise jene (z. B. das Gesetz des Kontrastes)
und nicht diese zu Exponenten des historischen Lebens. L. selbst hat in
seinem Gesetze der Entwicklung der Anschauung aus ornamentaler Wiedergabe
der Erscheinungswelt zu deren typischem, konventionellem, individualistischem,
subjektivistischem Erfassen ein psychisch-biologisches Gesetz aufgestellt; dass
nämlich diese Abfolge nicht bloss in der deutschen Geschichte, sondern in allen
grossen menschlichen Gemeinschaften der Geschichte sich offenbare, hat L. sich
klar gemacht. Den Nachweis verspricht er für später (vgl. auch JBL. 1901 11:1).
— Breysig (8-9) selbst ist mehrfach für seine Anschauungen in populären
Auseinandersetzungen eingetreten und hat sich mit den Einwänden I^mprechts
(JBL. 1900 11:7) und Oppenheimers (JBL. 1901 11:4) auseinandergesetzt. Drei in
der „Zukunft" veröffentlichte Aufsätze sind zu nennen: Der erste legt den Aufbau der
europäischen Geschichte im Sinne von Breysigs Werke dar. Zwei W'eltalter europäischer
Geschichte werden festgestellt, die vierzehn Jahrhunderte vor dem Untergang des west-
römischen Reiches und die vierzehn darauffolgenden. Der griechischrömischen Ge-
schichte des ersten W'eltalters und der germanischromanischen des zweiten eigne eine
ungefähr ähnliche Folge von Entwicklungsstufen. Der zweite Aufsatz: „Geschieht-
224 Oskar F. Walzel, Litteraturg-eschichte.
liehe Gesetzmässigkeiten" (Zukunft 38, S. 107-22, 159-70) will nachweisen, dass B.s Auf-
fassung" von dem Stufenbau der europäischen Geschichte zur Auffindung von geschicht-
lichen Gesetzmässig-keiten führe, auch ohne dass die gesellschaftswissenschaftliche
Deutung, die man bemängelt hat, irgendwie in Betracht g-ezogen zu werden braucht.
Diese Gesetzmässigkeiten stünden hoch über den Versuchen Buckles, Comtes usw.,
historische Gesetze zu finden. Freilich wagt B. selbst nicht in vollem Sinne des
Wortes von einem „Gesetze" zu reden, das er gefunden, da er die nichteuropäischen
Entwicklungen noch nicht einbezogen habe. Innerhalb der Grenzen der europäischen
Geschichte aber hält er an seiner Stufenleiter fest, die sich am besten erkennen
lasse, wenn man die Geschichte des äusseren und inneren Verhaltens der Staaten,
die Geschichte der Klassen- wie der Volkswirtschaft, die Geschichte von Glauben
und Wissenschaft, Dichtung und bildender Kunst in ihrer Entwicklung einzeln
betrachte. Der dritte Aufsatz bekämpft den Vorwurf des Systematikers Oppenheim,
B. biete zu wenig System, mit dem Hinweis auf die beiden ersten Aufsätze, beleuchtet
B.s Verhältnis zu Marx, begründet, warum er nicht g-anz auf Marx' Standpunkte
stehe, und zeigt B.s Fortschritte über seine Vorläufer hinaus auf, die über Buckle
und Hegel bis zur Aufklärung zurückreichen. Ferner sucht er die Einwände
Lamprechts zu entkräften, B.s Forschungsweise sei zu wenig biologisch und dringe zu
wenig zu den Elementen vor, dann Lamprechts gegen B. gerichtete Behauptung
zu widerlegen, Persönlichkeit und Erscheinung seien höchst zusammengesetzte Er-
scheinungen, Ergebnisse und Wirkungen des geschichtlichen Lebens, nicht aber
dessen massgebende Bestandteile. B. schreitet auch zu einer Kritik von Lamprechts
„Zeitaltern" weiter und meint, Lamprechts Stufenfolge sei viel zu ,, geschichtlich", als
dass sie als beg-rifflicher Gradmesser dienen könne. Sie sei ein „verkleinertes Abbild",
nicht aber ein „Mass" des Vorg-ang^es. — Gegen Breysigs Annahme, dass Absonderungs-
und Geselligkeitstrieb von vornherein bei allen Völkern gleichmässig anzunehmen
seien, wendet sich Trampe (11). So sei der Grieche Individualist, nicht aber der
Römer, „der vor allem civis Romanus und dann erst ein Claudius oder ein Scipio"
gewesen sei. Breysigs Versuch, verschiedene Abschattungen von Individualismus
und Assoziationstrieb zu scheiden, behebe jenen Grundfehler nicht, verführe vielmehr
zu schablonenhaften Einteilungen und Untereinteilungen; insbesondere aber gehe
Breysig in seiner Gegenüberstellung eines „starken" und eines „schwachen" Indivi-
dualismus fehl. Dieser schematischen Antithese eines aristokratischen, echten oder
persönlichen Individualismus und eines demokratischen Massen- oder Sozialindivi-
dualismus möchte T. die historische Tatsache entgegenhalten, dass es drei Grund-
arten des Individualismus gebe: hellenischen, christlichen, griechischen. In dem
Begriff „Massenindividualismus" aber findet T. überhaupt einen inneren Wider-
spruch. Wahrer Individualismus ist ihm ,, allein die ideale Befähigung, der als
ethisches Muss empfundene seelische Drang bei jedem einzelnen, im allerpersön-
lichsten Innenleben aufzugehen, in ihm und seinen seelischen und geistigen Kräften
und Grössen das Mass aller Dinge zu suchen und zu finden". Typisch sei dieser
Individualismus dem germanischen Volkstum. Luther vor allem beweise, dass Deutsch-
tum und Individualismus sich deckende Grössen seien. Dagegen finde sich, was
hinter Breysigs Begriff Massenindividualismus versteckt sei, bei den Romanen, ins-
besondere in Rousseaus ,,Contrat social". Nur sei diese Richtung, die keinen Zug
von wahrem Individualismus an sich trage, besser „Proletarismus" zu nennen. Der
ganze Aufsatz gipfelt in dem feierlich ausgedrückten Anspruch, dass Individualismus
ausschliesslich Eigentum des deutschen Volkes, zugleich die ,, gewaltigste ethische
Grösse" sei, „die sich bisher überhaupt in der Geschichte kundgetan hat". „Seit
Luthers Auftreten ist er der geistige Pol geworden, nach dem noch allein die Welt
gravitiert. Ausschliesslich den Germanen, vor allem den Deutschen, ist er ein an-
geborener Bestandteil, ja ein entscheidender Zug ihres Wesens." Man erkennt die An-
schauungen, die T. in seinem Buche (JBL. 1900 1 1: 50) vorgetragen hat, leicht wieder.
— Inzwischen hat Breysig (10) selbst einen Versuch gemacht, dem „Ich" in der
Geschichte sein Recht wiederzugeben, gegenüber den kollektivistischen Tendenzen
der Geschichtsbetrachtung, die bei Marx und seinen Nachfolgern, aber auch bei
Lamprecht herrschen. Er will Geschichte als Begriffswissenschaft treiben und sich
der Grösse gewaltiger Einzelmenschen dennoch nicht entziehen. Allerdings stellt er
im Gegensatz zu älterer Betrachtungsweise das Problem auf, grosse Männer zunächst
als Funktionen ihres Zeitalters zu erfassen, d. h. alles abzuziehen, was ihnen mit der
Masse gemein ist, um dann den „höchst persönlichen Rest", die „feinste Blume der'
Menschlichkeit" um so reiner herauszubekommen. Nicht aber dieses Ziel strebt
seine Studie an; vielmehr will er diesmal in einem Überblick über die allgemeine
und insbesondre über die neuere Geschichte das Verhältnis der beiden gesellschafts-
seelischen Triebkräfte, des Persönlichkeits- und des Gemeinschaftsdranges des Ichs,
erkunden. Er hält zu diesem Zwecke eigentliche Gesellschaftsgeschichte und Geistes-
Oskar F. Walzel, Litteratur^esohichte. 225
gesohichte, die letztere vom f»esellsclmftswissenschaftlichen Gesichtswinkel aus ge-
sehen, nebeneinander, indem er beide historische Reihen von der Urzeit bis in die
Gegenwart verfol«ft. Eine vüllMtilndif»e Übereinstimmung zwischen geistiger und
gesellschaftlicher Entwicklung will er nicht behaupten. Aber in der geistigen Ent-
wicklung der neuesten Zeit germanischen Weltalters erkennt er die Grundrichtung,
die auch in de^r geHellschaftlichen Entwicklung sich offenbart. Im Verlauf der euro-
päischen Geschichte ergibt sich ihm ein verschieden beschleunigtes, auch wohl ver-
schieden stai'kes, in der Richtun«,'- aber völlig stetiges Auf und Nieder zwischen
stolzer Erhebung und rückhaltloser Hingebung des Ichs. Die Frage, inwiefern der
grosse Pendelschlag zwischen Selbstbesinnung und Hingabe des Ichs sich zwar der
Richtung, nicht aber dem Ausmass nach wiederholt, d. h. inwieweit die Formen
von Ich- und Hingabetrieb in den einzelnen Zeitaltern eine Veränderung erlitten
haben, wirft B. nur auf, ohne sie vorläufig zu beantworten. — Clemenz Ü3) will
lediglich über den Werdegang und den gegenwärtigen Stand der deutscnen Ge-
schichtschreibung schnell orientieren und zunächst didaktischen Zwecken dienen.
Sein rascher Überblick über die Entwicklung deutscher Historik endet mit einer
Vergleichung von H. Schillers und Helmolts Ansichten und mit Hinweisen auf
Lamprecht und Hre.vsig. Das Resultat seiner Beobachtungen lautet, dass wir mitten
in einer neuen grossen Entwicklungsphase der deutschen Geschichtswissenschaft
stehen, und dass es heute schlechterdings unmöglich ist, Geschichtschreibung und
Weltanschauung zu trennen; vielmehr sei die Geschichte selbst Philosophie geworden.
Der zweite Teil der Broschüre, dem (ioschichtsunterricht gewidmet, dient pädagogisch-
didaktischen Zwecken. Der katholische Standpunkt des Verfassers ist überall zu
fühlen, macht sich aber nicht aufdringlich geltend. —
Li tterat u rgesch ich tl i che Methode. Lamprecht hat nun auch den
Versuch gewagt, seine Methode auf die Betrachtung moderner Dichtung anzuwenden.
An der Praxis dieses in Lamprechts Buche „Zur jüngsten deutschen Vergangenheit"
ausgeführten Versuches übt Lienhard(14) scharfe und berechtigte Kritik, so
sehr er der Theorie Beifall spenden möchte. Lamprecht fehle der Instinkt für das
Lebendige; er neige zum Dogmatismus. An einer Reihe gutgewählter Belege zeigt
L., wie Lamprecht die gesamte moderne Dichtung in vier bis fünf Abstraktionen
unter einer Überabstraktion einpackt. Das wahrhaft Lebendige gehe neben dieser
Schematisierung verloren. — Harnacks (15) Aufsatz über litterarhistorische
Methode, 1899 in seinen „Essais und Studien" abgedruckt, an dieser Stelle bisher
nicht gebucht und darum in der Bibliographie nachträglich erwähnt, ist eine der
methodologischen Betrachtungen, mit denen Sauers „Euphorien" seinerzeit eröffnet
worden ist (vgl. JBL. 1894 I 1 : 23). — R e i c h e 1 s (16) Verlangen nach einer
lebendigeren Litteraturwissenschaft entspricht einem Wunsche, der allmählich auch in
streng wissenschaftlichen Kreisen zum Ausdruck kommt; freilich ist der berechtigte
Gedanke von R. mit Selbstverständlichem und Phrasenhaftem umkleidet worden und
dient — wie bei R. nicht anders zu erwarten ist — der Tendenz, Gottsched gegen
das traditionelle Urteil der Litteraturgeschichte zu schützen. — Nagel (17) stellt zu
pädagogischen Zwecken sechzig Maturitätsfragen aus der deutschen Litteratur-
geschichte zusammen. Unbegreiflich aber ist mir, warum er auch die Antworten auf
diese Fragen in extenso gibt. Sollte mit Hilfe der üblichen Schullehrbücher der
Schüler nicht selbst diese Antworten sich zurechtlegen können? Tatsächlich ist N.s
Büchlein eine Darstellung der deutschen Litteraturgeschichte, eingeteilt in sechzig Ab-
schnitte, deren Überschriften in Frageform gehalten sind. Freilich ist diese Litteratur-
geschichte Nagels ein trauriges Zeugnis für die niedrige Bildungsstufe eines „k. k,
Gymnasiallehrers in Pola"; und wenn N. unter den „umfangreicheren Litteratur-
geschichten" die mir unbekannte von Strzemcha „besonders brauchbar" findet, so
scheint er doch selbst wenig befähigt zu sein, etwas Brauchbares zu liefern. Gelegent-
lich liest sich die Arbeit wie die Parodie eines Schüleraufsatzes. Besonders schön
ist der Satz: „Es entstanden mehrere Aufsätze, unter denen Schiller über 'Anmut
und Würde', über 'Das Erhabene' .. . gehaltvolle Gedanken niederlegte" (S. 56).
— Unter dem Titel „Ratgeber für das Studium der Litteraturgeschichte" (18) stellen
die „Neuen Bahnen" neuere Schriften zur Geschichte der deutschen Litteratur in
kurzen Besprechungen zusammen. Das Ganze läuft mehr auf Angaben von Titeln
als auf eine Kritik hinaus. — Eine kritische Zusammenstellung neuerer Arbeiten zur
Litteraturgeschichte bot auf wenigen Seiten auch M. Koch (21). — Weddigen (19)
beklagt die geringe Kenntnis von der deutschen Nationallitteratur, die dem deutschen
Publikum eigen ist, und wünscht eine eindringlichere Berücksichtigung der Litteratur
a,n den höheren Lehranstalten. Er weist auf Frankreich hin, wo ein weit umfäng-
licherer Lesestoff aus dem Gebiete der deutschen Litteratur der Mittelschule vor-
geschrieben ist als in Deutschland selbst und ein systematisch fortschreitendes Lese-
programm schon von der untersten Klasse ab erledigt werden muss. Er möchte
226 OskarF. Walzel, Litteraturgeschichte.
auch die Chrestomathien im deutschen Unterricht beseitigt und durch die Werke der
Dichter selbst ersetzt wissen, wie dies in Frankreich geschieht. — Neug-edruckt
wurde mit kleinen Zusätzen Erich Schmidts (20) Wiener Antrittsvorlesung über
Wege und Ziele der deutschen Litteraturgeschichte, ebenso Betz' (22) program-
matischer Überblick „Litteraturvergleichung" (vgl. JBL. 1901 1 1:11). Von den
Studien zur vergleichenden Litteraturgeschichte, die B. gleichzeitig gesammelt vor-
legte, suchen folgende seine methodischen Anschauungen für das Grebiet der deutschen
Litteratur zu verwirklichen: „Gerard de Nerval, Ein Dichterbild aus Frankreichs
deutschfreundlichen Tagen" (JBL. 1897 IV 8e : 84^ und 1899 IV 11 : 72); „Heinrich
Leuthold, Der Dichter und Dichterdolmetsch"; „Emile Montegut, Ein französischer
Vermittler der Weltlitteratur" ; „J. J. Bodmer und die französische Litteratur" (JBL.
1901 1112:44, gekürzt); „Benjamin Constants , Adolphe', Ein westschweizerischer
Wertherroman"; „Gottfried Keller in der Pariser Sorbonne"; „Die Schweiz in Scheffels
Leben und Dichten"; „Heinrich Heine, Ein Weltdichter und Dichter der Welt". An
dieser Stelle ist ausführlicher nur die rasch hingeworfene Skizze „Internationale
Strömungen und kosmopolitische Erscheinungen" (S. 332—49) zu besprechen. B. findet
heute in allen Litteraturen den kosmopolitischen Zug nach Weltlitteratur und ebenso
einen entgegengesetzten Zug nach heimatlicher Kunst, „überall die Camille Mauclair,
Charles Morice, die M. G. Conrad und Hermann Bahr — und hier wie dort die
Doumic und Bartels". Den kosmopolitischen Zug verfolgt er durch die Jahrhunderte,
gedenkt aber auch zugleich der gegenteiligen Bewegungen. Er stellt eine erste
Periode fest, in der die mittelalterliche provenzalische und französische Dichtkunst
herrscht, eine zweite, in der Italien, eine dritte, in der Spanien, eine vierte, in der
der französische Akademismus, eine fünfte, in der England die Welt litterarisch leitet.
Aber neben England wirkt auch Frankreich noch im 18. Jahrhundert nach. Zwei
Strömungen laufen nebeneinander, zu denen sich als dritte die deutsche um 1800
gesellt. Die gegenseitigen Wirkungen dieser drei Strömungen schaffen die moderne
Litteratur, deren internationalen Charakter B. schlaglichtartig beleuchtet. Gegen
diesen litterarischen „Weltverkehr" kämpft heute die Heimatkunst, in der B. nur die
Wiederkehr der Reaktionsbewegung sieht, die immer wieder gegen den Kosmo-
politismus sich richtet; er wünscht ihr beste Erfolge, ohne ihr indes irgend welche
Hoffnung auf Sieg geben zu können. — Minckwitz (23) bespricht (AZg^. N. 22)
nicht prinzipielle Fragen der vergleichenden Litteraturgeschichte, sondern nur
einen Einzelfall: die Behandlung des Lenorenmotivs durch Bürger, Mistral und
Mihail Eminescu. —
Allgemeine Gesamtdarstellungen der Litteratur-
geschichte. Von Baumgartners (24) monumentalem Werke ist in
neuer, verbesserter Auflage der zweite (Die Litteraturen Indiens und Ostasiens) und
dritte Band (Die griechische und lateinische Litteratur des klassischen Altertums) er-
schienen. Das ganze Werk erfreut sich dauernd bester Aufnahme, auch in wissen-
schaftlichen Kreisen, die den konfessionellen Standpunkt des Verfassers nicht teilen.
— Der zweite Band von Saintsburys (26) „History of criticism and literary taste
in EuFope" hat mir nicht vorgelegen. Aus der knappen Notiz des „Litterarischen
Echos" (1903: 5, S. 332) ist zu ersehen, dass S. hier den Zeitraum von der Renais-
sance bis zum 18. Jahrhundert behandelt. Die englische Kritik steht im Vorder-
grund, die deutsche wird summarisch abgetan. Ausgangspunkt ist Erasmus; es
folgen die Italiener, Scaliger, Castelvetro, die jüngeren Italiener des 16. Jahrhunderts,
die Plejade und die elisabethinische Kritik; dann geht es von Malherbe zu Boileau
weiter, zum Verfall der italienischen Poesie, zu den Spaniern und Niederländern, zu
Dryden und seinen Zeitgenossen, zu Voltaire, zu Addison und Johnson. Den Ab-
schluss bilden die Deutschen. — Weddigen (27) zeigt an Nörrenbergs „All-
gemeiner Litteraturgeschichte" (JBL. 1899 I 1:20) die Ausschreitungen ultramontaner
Kritik auf. Wenn er aber die aus jüdischem Geiste geborenen Werke den ultra-
montanen beigesellt, so hätte er doch auch die Analogie im protestantischen Lager
nicht übersehen Sollen (vgl. zu N. 163). —
Deutsche und deutschösterreichische Litteraturgeschichte.
Der erste Band von Bartels' (28) Litteraturgeschichte hat neben abfälligen Be-
sprechungen auch Anerkennung oder weuig'stens Verständnis gefunden. So nennt
ihn Max Koch ein „eigenartiges Buch, das persönlichem Empfinden und einem
ungewöhnlichen Bildungsgange seines Urhebers entstammend, auch durch seine aus-
geprägte frische Eigenart Teilnahme fordert und zu finden verdient". Nur durch
B.s Urteil über Schiller findet K. sich verhindert, dem Buche weiteste Verbreitung
zu wünschen. Einzelne Versehen werden verbessert. Gleiches geschah durch
Zimmert, der gleichfalls sich müht, dem Verfasser gerecht zu werden. Dagegen
hat M. G. Conrad über beide Bände das Urteil gefällt: „An den Werken unserer
älteren deutschen, sowie französischer und englischer Ästhetiker gemessen, ist die
üskui" F. Walzol, Litterat ur^iescliichte. 227
Leistung des üeschichtHchreibers A. Harteis ein Denkmal aus der Kulturenklave
kleindeutscher Kückständi^keit und üeschmacksverrohung" in jedem Sinne.'* Weit-
brecht fühlte sich bemiissigt, auch für den zweiten Band in die Reklametrompete zu
stossen, wenn auch weniijer stark als für den ersten. So tadelt er diesmal B.s
Brauch, nichtssagende Urteile zu fällen, sieht freilich dabei selbst nicht ein, dass all
diese Werturteile einem völlig müssigen Sport entstammen. Dass die Schwaben
.1. ü. Vischer, W. Hertz und K. Paulus keine gesonderte Behandlung fanden, wird
gleichfalls bemängelt. Über den Inhalt des zweiten Bandes braucht an dieser Stelle
Ausführliches nicht gesagt zu werden, da er ganz ins Uebiet des n>. Jahrhunderts fällt,
also an anderer Stelle der JBL. zu besprechen ist. Obendi-ein haben Rezensionen
ihn bereits genügend ausgeschöpft, so etwa im Berichtsjahre ein eindringliches
Referat Lothars. Er nennt B. den „Mann des gebildeten Bürgertums, das unent-
wegt konservativ bleibt, vom biedern Deutschtum schwärmt, sich für die Kriegstatea
begeistert, gut antisemitisch ist, mit Misstrauen alles Neue betrachtet, keinen Franz-
mann leiden kann, in der engen Welt des Spiessers, die nationale Pfähle streng um-
grenzen, allein Glück und Zufriedenheit findet". Zugleich aber sei B. ein kluger
und empfänglicher Beobachter, habe ein tiefes und wohlfundiertes Wissen, Geschmack
und feinen Sinn. Und so kämen Weltanschauung und Geschmack bei ihm mehrfach
in Konflikt; dadurch bekomme sein Stil etwas Unsicheres und Verschwommenes.
„Alle seine Bejahungen sind verklausulierte, ganz oder halb aufgehobene Ver-
neinungen." Von einem sehr richtigen Standpunkte gehe er aus: er glaube an die
Mission eines nationalen Realismus, der von der Romantik die Feuertaufe empfing,
und dessen Entwicklung über den Naturalismus hinweg bis zur Heimatkunst von
heute die litterarische Signatur des 19. Jahrhunderts sei. Die Romantik wurzelt nach
B. im deutschen Wesen, das Eindringen französisch-liberaler Ideen führt ihren Verfall
herbei. Nachtrieb dieser verfälschten Romantik ist ihm das radikale junge Deutschland
und die Weltschmerzpoesie. Die Romantik habe aber auch das Judentum in die
deutsche Dichtung gebracht. So gewinnt in B.s Augen die weitere Entwicklung
der deutschen Litteratur den Charakter eines fortwährenden Ringens mit dem Juden-
tum, das unter der Maske eines Kampfes für den politischen Fortschritt die deutsche
Kunst bewusst verfälscht habe. Jüdischdeutsche Poesie sei Virtuosentum und Mache.
(Allerdings werden Arier wie Ferdinand Kürnberger, Hermann Bahr usw. von B.
den Juden zuge/;ählt.) Judentum und Liberalismus hätten die Dekadence geschaffen,
deren Vater Heine sei. Ihn müsse Deutschland überwinden. Gegen ihn spielt B.
Immermann aus, den letzten Romantiker und den ersten, im guten Sinn Modernen.
Von Immermann geht es empor zum silbernen Zeitalter der deutschen Litteratur, zu
Hebbel, Gotthelf, Ludwig, Freytag, Keller, Raabe, Groth. Es ist der Höhepunkt des
von B. gepriesenen deutschen Realismus. Auf ihn folgt die moderne Dekadence, die
in den Gegensätzen der siebziger Jahre wurzelt, die wiederum aus dem Bankrott des
Liberalismus sich erklären. Immerhin sei in diesem dekadenten Chaos der Libera-
lismus gottlob zugrunde gegangen; freilich sei die Sozialdemokratie dem deutschen
Geiste nicht weniger gefährlich. Einer neuen Kunst und Kultur stünde aber jetzt der
Weg offen. Überall gebe es Keime einer Renaissance des gesunden Realismus, der alle
krankhaften Erscheinungen von heute überwinden werde. Von solchem Standpunkte
aus wird B. auch Hauptmann gerecht. Innerhalb dieser grossen Konstruktion, deren
Wertvolles trotz B.s offenkundiger parteiischer Einseitigkeit nicht übersehen werden
sollte, hat der Verfasser leider nur selten organische Charakteristiken einzelner
Dichter gegeben. Wenn er auch für diesen oder jenen Dichter ein glückliches Prädikat
findet, Tieck etwa den ersten Grossstadtdichter nennt, oder den plastisch lyrischen
Hölderlin zu dem musikalischlyrischen Novalis in Gegensatz stellt, so zerfallen im
wesentlichen seine Ch.arakteristiken in Einzelbemerkungen, die meistens nur dem
Werturteil dienen. Nicht immer wird dieses Prinzip so äusserlich und so ungeschickt
angewendet, wie bei den kleineren Erzählungen Raabes; da gestattet sich B.
(S. 570) folgende Liste: „'Pfisters Mühle' schätze ich noch sehr, die 'Unruhigen
Gäste' . . . rechne ich sogar zu dem Allerbesten, was Raabe gemacht hat, während ich
von den Späterzählungen, in denen nun allerdings die 'Manier' stärker wird, 'Gut-
manns Reisen' zwar völlig verwerfe, aber 'Stopfkuchen', 'Kloster Lugau' und vor
allem die 'Akten des Vogelsangs' wiederum hochhalte. Auch das letzte Werk
Raabes, die historische Erzählung 'Hastenbeck', hat noch ihre grossen Verdienste."
Dass bei solcher Wertungstechnik auch die Gestalt von B.s Liebling Hebbel nicht
voll herauskommt, liegt auf der Hand. Mit zwei längeren Zitaten und mit der
Bemerkung, niemand habe noch Hebbels Theorie vom Drama allseitig und klar dar-
zustellen vermocht, ist der Theoretiker Hebbel doch wohl nicht zu ergründen. Und
wie die Einzelcharakteristik unter den ganz subjektiven Urteilen leidet und die ein-
heitliche Erfiissung eines Künstlers auch da fehlt, wo B. durch intimere Kenntnis
neue Gesichtspunkte schaffen könnte, so wird auch die Gesamtdarstellung letzten
Juliresbericbtä für neuere deutsche l/ittoratuigescliiclite. XHl. ;{()
228 Oskar P. Walzel, Litteraturg-eschichte.
Endes — wie auch Lothar schlag-end dartut — eine „Rang- und Quartierliste der
deutschen Litteratur". Zwischen B.s Konstruktion der deutsclien Litteratur und der
Darstellung" der einzelnen Dichter klafft eine weite Lücke. Historisch sucht er
dort zu bauen, hier geht er völlig subjektiv abschätzend von Fall zu Fall weiter
und kommt über ein ewiges „Besser" und „Schlechter" nicht hinaus. Die Zwie-
spältigkeit des Buches wird auch noch durch die Teilung in „Übersichten" und
Einzelcharakteristiken gefördert; und wie im ersten Bande führt diese Disposition
auch diesmal Wiederholungen herbei. B.s oben skizziertem Aufbau der Litteratur-
geschichte des 19. Jahrhunderts entsprechend, teilt sich die Darstellung in vier
Kapitel: I.Romantik (Hölderlin ist einbegriffen; Chamisso und Hoffmann von Fallers-
leben schliessen ab); 2. Nachklassik und Nachromantik, junges Deutschland und
politische Poesie (Grillparzer, Raimund, Rückert, Platen, Immermann, Grabbe, Büchner,
Heine, Gutzkow, Mosen, Lenau, die politischen Dichter, Mörike, Droste); 3. Realismus
(neben den oben genannten: Alexis, Sealsfield, Auerbach, Stifter, Reuter); 4. Eklekti-
zismus, Dekadence und Moderne (die Münchener, Spielhagen, Hamerling, C. F. Meyer,
Anzengruber, Rosegger, Ebner-Eschenbach, Wildenbruch, Fontane, Liliencron, Haupt-
mann). — Löschhorns (32) im Rahmen der von Bethge herausgegebenen „Ergebnisse
und Fortschritte der germanistischen Wissenschaft im letzten Vierteljahrhundert" vor-
gelegter Bericht über Gesamtdarstellungen der deutschen Litteratur, über Methode und
über Poetik verzeichnet auf wenigen Seiten nur das Allerwichtigste, beschränkt sich
obendrein auf die Momente, die für die ältere germanische Litteratur von Bedeutung
sind. Anknüpfend an die methodologischen Forderungen, die in Gegensatz zu
ten Brink von Erich Schmidt, Wetz und insbesondere von Elster aufgestellt worden
sind, bemerkt L.: der Litteraturhistoriker werde vor die mannigfachsten Anforderungen
gestellt. Er müsse Geschichtsforscher, Philolog und Philosoph sein; er müsse zum
Zweck der Vergleichung Sprachen und Schriftwerke fremder Völker verstehen, müsse
selbst Künstler sein, um in kongenialem Geiste in das Kunstwerk eines anderen
einzudringen und schliesslich die Resultate seiner Forschungen in geschmackvoller
Form vorzulegen. Sehr dürftig ist, was L. über Poetik zu melden hat. Gibt der
Satz: „Mit der Einbildungskraft des Dichters beschäftigte sich W. Dilthey" auch nur
entfernt eine Ahnung von den Verdiensten dieses bahnbrechenden Aesthetikers?
Elsters „Prinzipien der Literaturwissenschaft" werden als der erste Versuch bezeichnet,,
sämtliche Disziplinen der Litteraturwissenschaft im Zusammenhange zu behandeln.
Unklar aber bleibt mir, wie L. zu den Anschauungen gelangt ist, Elster fasse die
Litteraturgeschichte als Hilfswissenschaft der Geschichte der Philosophie. — Die neuen
Auflagen der Arbeiten von H e i 1 m a n n (30) , L e i x n e r (31) , S t o r c k (34),
Urban (35) blieben mir unzugäng-lich. — Auf die neunte Auflage von Scherers
Litteraturgeschichte (33) ist schon im Vorjahr (JBL. 1901 11:26) hingewiesen worden.
— Bosserts (37) Buch (JBL. 1901 I 1 : 36) wurde von Max Koch anerkennend
besprochen; er lieferte auch kleine Verbesserungen und Nachträge, insbesondere
bibliographischen Charakters. — Des Engländers Robertsons (38) Darstellung der
deutschen Litteraturgeschichte lag mir nicht vor. Es soll ein gelehrtes, gut disponiertes
Werk sein, das mit der althochdeutschen Zeit beginnt und bis Sudermann und Hauptmann
reicht. — Nagls und Z eid 1er s „Deutsch-österreichische Litteraturgeschichte" (36) setzt
im 21. Heft die Mitteilungen Nagls über die Volksdichtung Altösterreichs fort, die —
wie JBL. 1901 I 1 : 73 angedeutet ist — im 20, ihren Anfang- nehmen. Der Zuwachs,
der diesem nationalen Erbe durch die Kirche erstanden ist, wird im Volkslied, in
der Schwankdichtung, im Volksspiel nachgewiesen. Der folgende Abschnitt prüft in
gleicher Weise den Zuwachs, den Bürgertum und jüngere Kultureinrichtungen gebracht
haben, zunächst die Dichtungen, die den bürgerlichen Berufen dienen, dann die
Verweltlichung des Volksschauspiels, die bis zu den Anfängen des modernen Bauern-
theaters führt. Begonnen wird eine zusammenfassende Charakteristik des Volkslieds,
die ausführlicher bei den neueren historischen Motiven verweilt (Schweden-, Türken-,
Preussen-, Franzosenkrieg, Napoleon, italienische Feldzüge 1848 und 1849). —
Litteraturgeschichte in Werken verwandter Wissen-
schaften. Der 3. und 4. Band der Weltgeschichte H. Schillers (43) wurde
von E. Bassenge (ZDU. 16, S. 197/9, 722/5) günstig, mit einigen Verbesserungen
besprochen. Franziss (HPBll. 129, S. 367 — 75) gab Lesefrüchte aus Sch.s Dar-
stellung, die er vom katholischen Standpunkte glossierte. Scharf und ins einzelne
gehend lehnte Rühl den vierten Band ab. — Chamberlains „Grundlagen" (^7)
finden nach wie vor günstige und abfällige Besprechungen. Eine Sammlung der
Rezensionen wurde von dem Verleger selbst veröffentlicht. Baumgarten erklärt
bei allem Wohlwollen seines Urteils: „Der grosse Schriftsteller kennt vom eigent-
lichen Wesen des Katholizismus auffallend wenig." B e 1 o w vermisst gründliche
Beherrschung des Gegenstandes,, die durch Bildung, Geist und gewandte Darstellung
nicht sich ersetzen lasse. Münchhausen betont die Verwandtschaft Chamberlains
Oskar F. Walzel, Litteraturg-oschichte. 229
mit Gobineau, den jener verkenne. Strantz mochte Chamberlain eine g-anz falsche
und unhistorische Auffassung- des Germanentums nachweisen. Das Tatsiichliche der
Geschichte der Germanen kenne er niclit. — H. Lindau (51) verg-leicht Lamprechts
Persönlichkeit mit der Sybels und Treitschkes, weist auf die Einflüsse hin, die Wandt
auf [jamprecht ausg-eübt hat, und beleuchtet Lamprechts Verhältnis zur Musik, ins-
besondere zu Wagner, — Stein hausens „Monographien zur deutschen Kultur-
geschichte" wurden durch ein Heft „Die fahrenden Leute in der deutschen Ver-
gangenheit" von Hampe (58) ergänzt; es liegt mir nicht vor, — Schlossar
rühmte H e i n e m a n n s „Richter" (59), während M. Herrmann gegen U e i c k e s
„Gelehrten" (00) einige Bedenken vorbrachte. Er vermisst eine Definition des wandel-
baren Begriffes „Gelehrter", findet, dass der reizvolle Buchschmuck das Wissen-
schaftliche erdrücke, dass eine organische Entwicklung nicht aufgezeigt werde, viel-
rtiehr nur allerlei Wissenswertes ohne rechte Uebersichtlichkeit und ohne Heranziehung
der von den Dichtern vorgeführten Gelehrtentypon geboten werde. Text und Illu-
stration fallen auseinander. Der Fachmann finde bessere Auskunft in den Artikeln
Hildebrands im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm, —
Litte ratur- und Kulturgeschichte einzelner Länder
und Städte, Schoofs (69) Darstellung der deutschen Dichtung in Hessen
(JBL. 1901 I 1:68) wurde von Strack durchaus abgelehnt, das Kompilatorische
der Arbeit nachgewiesen, auch gezeigt, wie ungenau und unrichtig Seh. seine Vor-
lagen wiedergibt. Immerhin hätte St. die positiven Verdienste Sch.s in der Darlegung
der neuesten Dichtung stärker betonen können; dass die ältere Zeit von Seh. unzu-
länglich bearbeitet ist, ist sicher. — Über die niederdeutsche Litteratur Ostfrieslands gab
Borchling (70) in knapper, exakter, aber etwas trockener Art nähere Aufschlüsse.
Sie zerfällt in zwei Perioden, deren eine vom ersten Auftauchen der niederdeutschen
Sprache in Ostfriesland bis etwa 1650 reicht, während die andere dem 19. Jahrhundert
entspricht. Innerhalb der ersten Periode herrschte die niederdeutsche Sprache auf
allen Gebieten der Litteratur und des öffentlichen Lebens allein; innerhalb der zweiten
wird lediglich eine reine Dialektlitteratur geschaffen. Die erste Gruppe zu charakte-
risieren, geht B. von den Urkunden und Rechtsdenkmälern aus und analysiert dann
die historischen Volkslieder in eindringlicher Erörterung ihrer geschichtlichen Bestand-
teile. Im 16. Jahrhundert weichen die Volkslieder den Reimchroniken, unter denen
die des Hieronymus Grestius von B. näher herangezogen wird. Während ferner im
16, Jahrhundert die schöngeistige Litteratur verschwindet, dehnt sich um so umfangreicher
die Prosa aus. Es erstehen die Chronisten Eggerik Benninga und Remmer von Sedik.
Die theologische Prosalitteratur des 16. Jahrhunderts endlich wird von B. rasch
gemustert. Die zweite Periode setzt gleich zu Anfang des 19. Jahrhunderts mit
Christ. Hinr. Wolkes Versuchen ein, die „sassische" Sprache wieder herzustellen. Auf
diese phantastischen Verschrobenheiten folgt J. H. Lange 1828 mit einer ersten
Sammlung ostfriesischer Gedichte, zum grossen Teil eigener Mache. Enno Hectors,
F. H. Müller, Karl Tannen folgten mit selbständigen Dichtungen nach, die beiden
letzten schon von Klaus Groth beeinflusst. Von neuesten Dichtern nennt B.:
L. V. Jsraels, Kittels, H. Harberts, Jacobs und B. Brons. Er schliesst mit der Auf-
forderung, die älteren Dichtungen des 19. Jahrhunderts zu einem ostfriesischen
Dichterbuche zu vereinigen, um sie vor dem Verlorengehen zu bewahren. — Pommerns
politische und kulturelle Geschichte skizzierte in sechs anziehenden und lebendigen
Vorträgen Wehrmann (71). Im Stettiner Frauenverein gehalten, wollen sie keine
zusammenhängende Darstellung geben und ziehen besonders die Geschichte Stettins
heran. Besprochen wird die Christianisierung und die Germanisierung des Landes,
dann wird von der Hansa und dem mittelalterlichen Städtewesen, von Herzog
Bogislaw X. und der Reformation berichtet, ferner vom 30jährigen Kriege und vom
Grossen Kurfürsten, endlich noch von der Zeit Friedrich Wilhelms I., Friedrichs IL
und Friedrich Wilhelms IL erzählt.
Einzelnes im Spiegel der Litteratur. Webers (78) Sammel-
werk „Die religiöse Entwicklung der Menschheit im Spiegel der Weltlitteratur" (vgl.
JBL. 1901 I l : 22) ist mir jetzt zugänglich geworden. Im Gegensatz zu Darstellungen
der Weltlitteratur, die — wie die Julius Harts oder Johannes Scherrs — auf einer dem
Christentum mehr oder minder entfremdeten oder gar feindlichen Weltanschauung
beruhen, im Gegensatz auch zu Baumgarten (N. 24), will das Buch die religiösen Trieb-
kräfte und Quellbrunnen in der Geschichte der Weltlitteratur darlegen. Bewusst
apologetisch will es „die Bedeutung Christi als des A und O der Heils- und Welt-
geschichte im Spiegel der Weltlitteratur aufzeigen". Es zerfällt in zwei Abteilungen:
vorchristliche und christliche Zeit. Innerhalb der zweiten Abteilung kommen folgende
Einzelaufsätze der neueren deutschen Litteraturgeschichte zugute: P. Paulsen über
Reuchlin und Hütten, über Hans Sachs und über neuesten Realismus, P.Tschackert über
Luther und über Molanchthon, H. Rosin über das evangelische Kirchenlied, A. Lang
30»
230 Oskar F. Walzel, Litteraturgeschichte.
über Zwing-li, Butzer und Calvin, K. Saftien über Fischart, E. Sachsse über die
deutsche Dichtung zur Zeit der Orthodoxie und des Pietismus (1627 — 1724), E. Krücke
über Winckelmann, Lessing-, Herder, E. Kühn über Hamann, H. Mosapp über
Schiller, H. R o c h o 1 1 über Goethe, L. Lemma über Kant und über Schleier-
macher. Neben seinen Mitarbeitern will W. selbst nur als Lückenbüsser erscheinen;
er hat indes nicht weniger als folgende Beiträge aus dem Gebiet der deutschen
Litteratur beigesteuert: Litteratur der Aufklärung, Klopstock, Romantik, evangelische
Dichter der napoleonischen Zeit und der Freiheitskriege, Entwicklung des deutsch-
evangelischen Christentums im 19. Jahrhundert, die Hegeische Philosophie, junges
Deutschland, deutsche Litteratur von 1848—70, endlich die unchristlichen und anti-
christlichen Weltanschauungen der Gegenwart. Leider sind nicht nur diese zahl-
reichen Artikel des Herausgebers etwas dilettantisch geraten, im besten Falle Samm-
lungen von Lesefrüchten, getragen von stark negativer Tendenz. Hat doch selbst
ein Theologe wie Holtzmann das Buch den typischen Vertreter einer Litteratur-
gruppe genannt, die eine „systematische Anleitung zum Gebrauche einer theologischen
Phraseologie" bedeutet, „erfunden zur Stärkung von Gemütern, welche die Kraft
ihres weltbesiegenden Glaubens nach dem Umfange der Erscheinungen bemessen,
über welche sie instand gesetzt werden, Worte zu machen und Urteile von sich zu
geben". Allerdings bleiben W. und seine Mitarbeiter nicht bloss bei der Negation
stehen, brechen nicht bloss den Stab über die ihnen antipathischen Richtungen (wie
über den Junghegelianismus oder über den modernen Pessimismus, Humanismus,
Aesthetizismus, Nietzscheanismus usw.), sondern suchen ihre Anschauungen auch da
zu finden, wo sie vorurteilslosere Forschung kaum entdecken möchte. Im Gegensatz
zu dem Zelotismus anderer Kritiker aus gleichem Lager sucht Rocholl auf folgende
Weise Goethe für seine Anschauungen zum Zeugen zu gewinnen: „Obwohl nun Goethe
ein seines Glaubens an Christum Gewissgewordener, in der Gnade Gottes durch
ihn freudiger, im Bekenntnis entschiedener Christ nimmer gewesen ist, so mussten doch
nach einem höheren Willen dessen, der diesen seltsamen Mann mit den glänzendsten
Kräften des Geistes und Gemütes ausgestattet hatte, seine Dichtungen ohne seine
Absicht zur Ehre des Namens Jesu Christi grossen Beitrag geben. Auch vom streng
christlichen Standpunkt aus müssen wir unserem Gott danken, dass wir sie in der
Litteratur unseres Volkes besitzen und vornehmlich als Protestanten müssen wir sie
als reiche Fundgruben von Gedanken schätzen, welche uns als Wegweiser zu Gott,
zu dem Heil in Christo und zu unseren kirchlichen Bekenntnissen führen" (S. 440).
Dass der Wissenschaft mit solchen Phrasen nicht gedient ist, braucht hier nicht
besonders hervorgehoben zu werden. Und so wird sie aus diesem Buche nicht weiter
zu lernen trachten, wenn auch an anderen Stellen, so in der relativ sehr umfang-
reichen Charakteristik Hamanns, die Betrachtungsweise der Mitarbeiter glücklicher
an passendere Gegenstände gewendet ist. — Peters (79) Buch über die Tierwelt
im Lichte der Dichtung ist mir nicht zugegangen. — Begeraann (80) möchte, zu-
nächst in Schulbüchern und in der Schule, die mehrfachen Vornamen der Dichter
auf den Rufnamen eingeschränkt sehen. — R. M. Meyer (81) schrieb — mit aus-
drücklichem Hinweis auf die Vorliebe des Berliners für den Namenwitz — eine
Apologie dieser Witzform, in der er nicht die unterste Stufe des Wortspiels erblickt.
Er weist auf die Rolle hin, die dem Wortwitz in der Volksetymologie zukommt und
belegt durch zahlreiche Zitate die Bedeutung des Namen witzes für die satirisch-
komische Dichtung. „Der gute Namenwitz ist weder roher noch öder als irgendeine
'Paronomasie' oder 'Annominatio' mit Begriffsworten", meint M. — Kirchbach (81a)
möchte ein „historisches Gesetz" des Pseudonyms wahrscheinlich machen: Zeiten, da
die reinen, gestaltenden Dichtungsgattungen blühen, bedienen sich der Deckungs-
namen nicht; diese sind vielmehr das Merkmal tendenziöser Litteraturgattungen in
tendenziösen Zeiten. Er belegt das „Gesetz" an einer Reihe von Erscheinungen, die
die Weltlitteratur umspannt, sucht das Pseudonym von verwandten Formen zu scheiden,
lässt indes die Begriffe anonym und pseudonym ineinander überspielen. —
Hilfsmittel der Li tt e r at u r w i s s e n seh af t : Biographisches
und Bibliographisches. Mayncs (85) Aufsatz über die litterarhistorische
Biographie ist eine Sammelrezension, die einleitend in grossen Zügen die Aufgaben
einer litterarhistorischen Biographie skizziert und einen Überblick über die vor-
handenen grösseren Werke gibt. — S c h u 1 1 e r (87) lieferte eine umfangreiche und
sorgsame Ergänzung von Josef Trauschs „Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-
litterarische Denkblätter der Siebenbürger Deutschen" (Kronstadt 1868— 71, in 3 Bdn.).
Trauschs Biographien und litterarische Angaben wurden durch Nachträge und Be-
richtigungen weitergeführt und verbessert, ferner wurde eine lange Reihe neuer
Artikel aufgenommen. Ein Register gewährt einen bequemen Überblick über die
drei Bände Trauschs und über Sch.s Ergänzungsband. — Im Hinblick auf die zu
gründende und inzwischen gegründete deutsche bibliographische Gesellschaft entwarf
Oskar F. Walzel, Litteraturgeschiohte. 231
Houben in Verbindung- mit K a r p e 1 e s (88) den Plan einer deutschen Biblio-
graphie, die zunächst den von (Joodeke nicht bearbeiteten Perioden zugute
kommen solle. — Sauer (89) begrüsste das Unternehmen mit grossem Interesse
und legte einige Wünsche vor, insbesondere forderte er Berücksichtigung des
18. «Jahrhunderts. — Die übrigen Nummern dieses Abschnitts bedürfen teüs keiner
Erläuterung, teils haben sie dem Ref. nicht vorgeleg-en. Durch ein Versehen ist in
der Bibliograi)hiü die ,, Deutsche Litteraturzeitung-" ausgefallen. —
Neue Zeitschriften; Jahrbücher. Auch die hier verzeichneten
Druckwerke brauchen keine nähere Besprechung. Von diesen neuen Zeitschriften
sind einige, wie Hoensbroechs „Deutschland" (108), zu dauernder Wirkung- gelangt,
andere, wie Simchowitz' „Kultur" (121), rasch wieder eingegangen. — Eine neue
Schöpfung von dauernder Bedeutung ist das „Türmer-Jahrbuch" von J. E. von
Grotthuss (1()1). W. W^olff hat dies anerkannt, zugleich aber auf einige Schwächen
des Herausgebers und seiner Arbeit hingewiesen. — Was Hasse 11 (163) im
Rahmen der „Zeitfragen des christlichen Volkslebens" (Bd. 27, Heft 1) über „Deutsche
Zeitschriften und ihre Wirkung auf das Volk" vorbringt, das ist im wesentlichen
eine Musterung der deutschen Revuen von streng konfessionellem, orthodox protestan-
tischem und antisemitischem Standpunkte. Den Gelehrten, der still in seinen Kreisen
für tieferes Verständnis und reinere Erfassung der Kunst und des Lebens zu wirken
sich müht, kann solcher Zelotismus nur erschrecken. Wenn H. den „Grenzboten"
eine anerkennende Besprechung von Harnacks „Wesen des Christentums" zum Vor-
wurf machen kann, so begreift man freilich, . dass eine ebenda abgedruckte zu-
stimmende Analyse von Heyses Novellen ihm die „weite Kluft zwischen der Zeit-
schril't und den Anhängern der christlichen Weltanschauung" offenbart, oder dass er
der „Deutschen Rundschau" bei aller Anerkennung ihrer „vornehmen" Art vorwirft,
in ihr sei „von einem Eintreten für die christliche Weltanschauung durchaus keine
Rede". Es ist unnfjtig darzulegen, wie bei H. der „Semit Isidor Witkowski, der sich
den schönen deutschen Namen Maximilian Harden beigelegt hat", und die „Zukunft",
wie endlich der „Simplicissimus" fährt. Das Ganze klingt in ein herzerhebendes
„Kauft nur bei Christen!" aus. — Ettlinger (165) skizzierte anlässlich des Ein-
gehens der Zeitschrift „Der Lotse" die Bedingungen des Erfolges einer Revue. —
Bierbaum (168) verteidigte sich gegen den Vorwurf, er habe, von Heyrael gekauft,
die Redaktion der ,, Insel" übernommen und aus Geldrücksichten mit seinem Namen
das Unternehmen eines ruhmsüchtigen Dilettanten gedeckt. — P 1 atz h o f f (171)
entwickelte die inneren Absichten des „Litterarischen Echo" in einem Aufsatz, der
die ausdrückliche Zustimmung der Redaktion der Zeitschrift gefunden hat. —
P. Lindau (172) schrieb über die ersten 25 Jahrgänge seiner Zeitschrift „Nord und
Süd". — Engels suchte zusammenfassend und vergleichend die Bedeutung der
„Fliegenden Blätter", der „Jugend" und des „Simplicissimus" festzulegen. —
Neue Ausgaben. Die zahlreichen neueren billigen Ausgaben deutscher
Dichter wurden mehrfach im Zusammenhang gewürdigt. Witkowski (174) be-
wertete und charakterisierte die Editionen von Cotta, Reclam, Hempel, Kürschners
deutsche Nationallitteratur, die Ausgaben des Bibliographischen Instituts und von
Hesse. Vom Standpunkt des Bibliophilen legte er Vorschläge und Wünsche vor und
bekannte, dass Deutschland in der Buchausstattung seiner Klassikerausgaben noch
immer hinter England und Frankreich zurückstehe. — Bartels (175) rühmte die
Hesseschen Ausgaben von Wieland (Bölsche) und Bürger (Wurzbach), dann Sterns
Ausgabe von Hebbels sämtlichen Werken, diese mit besonderer Würdigung von
Sterns Verdiensten um Hebbel. — Engel (176) setzte die Vorteile der Ausgaben
Hesses ins rechte Licht. — Cossmann (177a) empfahl aufs wärmste die W^iesbadener
Volksbücher. —
Zeitungswesen. Salomon (178) hat dem ersten, von der wissen-
schaftlichen Kritik abgelehnten Bande seiner „Geschichte des Zeitungswesens" (vgl.
JBL. 1900 I 1:92) einen zweiten folgen lassen, der lediglich den deutschen Zeitungen
während der Fremdherrschaft (1792—1814) gewidmet ist. Die Darstellung ist,
wenigstens soweit politische Zeitschriften in Betracht kommen, ausführlicher geworden.
Dagegen bleibt alles, was S. über belletristische Zeitschriften zu sagen hat, aphoristisch
und zufällig. Von Schreyvogels „Sonntagsblatt" heisst es, es sei im Stile des eng-
lischen Spektators gehalten, es fehle ihm aber der Geist Addisons. War da wirklich
nicht mehr zu sagen? Dass auch S. das Blatt von Schreyvogel bis 1818 redigieren
lässt, ist eines der vielen Versehen, an denen das Buch keinen Mangel leidet. Kennt
es doch weder Fr. Schlegels „Österreichische Zeitung" (1809), noch Seckendorffs und
Stolls „Prometheus", noch Fr. Schlegels „Deutsches Museum". Trotz aller dieser
Lücken und Mängel bleiben die Mitteilungen über die Tagespresse der Zeit dankens-
wert. S. ordnet den Stoff in zwei Kapitel: „Die erste Etappe der französischen In-
vasion" und „Die napoleonische Zeit", bespricht in jenem die Lage der Presse auf
232 Oskar F. Walzel, Litteraturgeschichte.
der linken Rheinseite, die Zeitung-en und die Zeitschriften im Reiche bis 1806, in
diesem erörtert er Napoleons Verhältnis zur Presse, die Presse in den zu Frankreich
.geschlagenen Teilen Deutschlands, in den Territorien der Rheinbundfiirsten , in
JPreussen und in Österreich, endlich die Zeitschriften von 1806—1814. Die Musterung
der Tagesblätter offenbart die übermächtige Gewalt, die Napoleon in Deutschland
auszuüben verstanden hat. Nicht nur in den Provinzen, auch in Berlin wird ihm
schmeichelnd gehuldigt. Die wenigen Gegenstimmen treten in ihrer Bedeutung um
so stärker hervor, je mehr man den Bann, den Napoleon ausübte, an den von S.
herangezogenen Details beobachtet. Bis dann endlich mit dem Jahre 1813 ein
glühender Franzosen- und Napoleonhass zu einer furchtbaren Reaktion führt. — Über
die Intelligenzblätter Deutschlands, deren Blüte ins 18. Jahrhundert fällt, gab E.
Schacht (179) dankenswerte und interessante Mitteilungen. Er geht von den
Intelligenzkontors aus, deren Idee von Montaignes Vater herrührt und die zuerst
1631 sich nachweisen lassen, und stellt die ersten Intelligenzblätter zu Ende des
17. Jahrhunderts fest. Zur Darlegung von Geschichte und Wesen der Einrichtung
werden u. a. benutzt: Stiebnitz' anonymes Buch „Die Intelligenzblätterkunde für den
nicht unterrichteten Privatmann" (Weimar 1802), Buddeus' Artikel bei Ersch und
Gruber und die „Enzyklopädie" von Krünitz. Den Höhepunkt erreichte das
Intelligenzblattwesen in Rud. Zach. Beckers „Reichsanzeiger"; die Ursache des Ver-
schwindens der nützlichen Einrichtung sucht Seh. in der Tatsache, dass man die
Blätter nicht einfach der Volkswirtschaft zur Verfügung gestellt hat, sondern durch
sie die Volkswirtschaft hat beeinflussen wollen. Neben den Bemerkungen über die
Entwicklung des Intelligenzblattwesens gibt Seh. auch reiche Notizen über ihren Inhalt,
ihre äussere Einrichtung, ihren Vertrieb und ihren Wirkungskreis. — Besondere Dar-
stellung fand das kurfürstl. pfalz-bayer. Regierungs- und Intelligenzblatt 1801 (180). —
Lexika; Litt eraturkalen der. Anzeigen unserer Konversationslexika
bezeugen meist nur das redliche Mühen des Referenten, dem Rezensionsexemplar zu
Liebe ein paar Zeilen sich abzuringen. Dennoch fällt auch hier gelegentlich ein
beachtenswertes Wort. So zieht C u n o w (182) eine Parallele zwischen den Bismarck-
artikeln der 13. und 14. Auflage von Brockhaus und beobachtet eine wesentliche
„Vemationalisierung" des Standpunkts; Wurm (ib.) findet in denselben Artikeln
Veraltetes und Tendenziöses, so über die Emser Depesche. S cha ukal (183) macht
sehr berechtigte Ausstellungen an dem Artikel ,,Neue Lyrik" von Brockhaus. —
C. Jen t seh (Vom neuen Meyer: Zeit^. N. 74) vergleicht Artikel des Buchstaben A von
Brockhaus und von Meyer. — Holzmanns und Bohattas (190) deutsches Ano-
nymenlexikon 1501 — 1850 ist im Berichtsjahre mit dem ersten Bande hervorgetreten.
Die ausserordentliche Leistung, die hier von zwei, durch mühsamen Bibliotheksdienst
stark in Anspruch genommenen Gelehrten geleistet worden ist, fand allgemeine An-
erkennung. Dass ihnen nicht gegönnt war, etwas Abschliessendes zu leisten, wissen
die Verfasser selbst am besten. Und so haben wissenschaftliche Rezensenten mit
Recht ihnen nicht zum Vorwurf gemacht, dass der grösste Teil des Werkes auf nicht
kontrollierte fremde Forschung gestützt werden musste. Sollte "wirklich in abseh-
barer Zeit ein mit allen Mitteln und mit aller Strenge der Wissenschaft hergestelltes
deutsches Anonymenlexikon geschaffen werden, es wird nicht nur H.s und B.s Arbeit
als Grundlage zu benutzen haben, vielmehr wird der für ein solches abschliessendes
Werk nötige mächtige Apparat beweisen, welche gewaltige Arbeit die beiden Pioniere
aus eigenen Kräften, und mehr von der Teilnahmlosigkeit wissenschaftlicher Kreise
gehemmt als von ihrer Hilfe angespornt, geleistet haben. —
Praktische Winke für den Leser. Das augenblicklich sehr be-
liebte Thema: was lesen wir? was liest Hinz? was liest Kunz? wurde vielfach abge-
wandelt. Positiven Wert hatte die auch in diesem Jahre vorgenommene Enquete' des
LE. (198), die ergab, dass das „Tägliche Brot" der Viebig, Omptedas „Eysen",
Georgys „Berliner Range", Sienkiewicz' „Quo vadis", Wassermanns „Renate Fuchs",
Ganghofers „Dorfapostel" vom Herbst 1900 bis Herbst 1901 die meistgelesenen
Bücher waren. — Zwei ungelesene Bücher sind für Laban (199) Zeichen der Zeit:
Heyses Übersetzung von Leopardis Gedichten, Schacks Übersetzung des Omar
Khayyam. - Ella Mensch (197) reihte Notizen feuilletonistisch aneinander, ohne
zu bindenden Resultaten zu gelangen. — 0 s t w a 1 d (203) berichtigte einen Artikel
von Joh. Gi 11 hoff (LE. 4, S. 797—807), der die Frage erörtert: was lesen die
deutschen Kleinstädter? — Bertholds „Wege zu Büchern" (204) fanden in Milk au
einen strengen aber gerechten Richter. — Bettelheim (205) wies bei Gelegen-
heit der Besprechung von G. Hanotaux' „Promenades d'un Bibliophile", in denen
billige Bücher für das Volk gefordert werden, darauf hin, dass er selbst schon 1897
verlangt habe, man möge die neuesten deutschen Dichter zu den Preisen von Reclams
Universalbibliothek in den Buchhandel bringen. — K e 1 1 e n s (206) Aufsatz über
Bücherwidmungen hat einen etwas dilettantischen Anstrich. Es wird zumeist von
Oskar F. Walzel, Litteraturgeschiohte. 233
IranzösiscluT Litteratur gesprochen; Biicherwidmungen und Widinungsgedichte sind
gleichmässig' l)uachtet. —
Sammelwerke und t>- e s a m m e 1 1 e Aufsätze. Abermals verbietet
sich eine Besprechung der einzelnen Nummern. Die in den hier zusammengestellten
Büchern enthaltenen Aufsätze sind, soweit sie für die neuere deutsche Litteratur-
geschiohte in Betracht kommen, auf die Rubriken der JBL. verteilt worden. So
sei denn nur der Aufnahme gedacht, die den Sammelwerken in der Kritik zuteil
geworden ist. Bergs (214) Essais, die auch von dem Verfasser selbst angezeigt
worden sind, veranla.ssen (i o 1 d s c h m i d t, den weiten Blick und die gei.stige Ehr-
lichkeit B.s zu bettmen; er neinit ihn eine Kämpfernatur, die nicht im Negativen
stecken bleibe. — Eisners „Taggeist" (223a) legte sowohl Platzhoff wie dem
Rezensenten der ,,(Jrenzboten" nahe, die reiche Begabung des Redakteurs des „Vor-
wärts" zu rühmen. P. hätte allerdings einzelne ältere Aufsätze lieber in der Samm-
lung vermisst. t- Der ei*ste Band von Frey tags (234) Aufsätzen, von Elster
gesammelt, wurde von Geiger eingehend analysiert und mit weislich gedämpfter
Anerkennung bewertet. R. M. Meyer rühmt E.s Einleitung, die den Wert des
Bandes objektiv abschätze, hebt interessante, für die Charakteristik F.s wichtige
Einzelheiten heraus, hätte aber gern einiges gekürzt gesehen. Dagegen schätzt
Sauer an dem Band vor allem die Dokumente zeitgenössischer Kritik, überhaupt alles,
was F.s Urteil über die Litteratur seiner Epoche und über ihre Signatur vermittelt.
Stärkere Lobestöne schlägt G e n s e 1 an. Der Rezensent der DRs. aber bezeugt
kongenialstes Verständnis für F. und erkennt auch aus dem vorliegenden Bande,
dass Frey tag an Kunstverstand und an künstlerischer Durchbildung die Mehrzahl
seiner Zeit- und Bildujigsgenossen weit überragt, und dass von diesem praeceptor
Germaniae noch viele kommende Generationen zu lernen haben werden. — G a e -
dertz' (236) Sammlung „Was ich am Wege fand" wurde vom LCBl. freundlich
aufgenommen, und es wurde ihr Inhalt genau angegeben. — Im dritten Bande von
Gnads (238) Essais fand Weilen einen gebildeten Geist von feinen Formen, der
gern als laudator temporis acti sich offenbare. — Der zweite Band von Kraus'
Essais (249), von Muth schroff abgelehnt, bietet Ilarnack Gelegenheit zu einer
feinen Charakteristik des gemässigten Katholiken, der — der letzten einer — ge-
stützt auf wissenschaftliches Ansehen und auch auf wertvolle persönliche Beziehungen,
es möglich gemacht habe, sich eine etwas freiere Stellung zu wahren. Freilich
werde das Gefühl der Vereinsamung in diesen Essais öfters in elegischen Klängen
hörbar. — Rösslers (258) Aufsätze analysierend, feiert Delbrück den „Jünger
Hegels und Interpreten Rankes"; „dass ein Mann von solcher geistigen Kraft und
Tiefe Bismarckscher Journalist war, wird dastehen als das herrlichste Zeugnis der
geistigen Produktivität jener Zeit." G e n s e 1 charakterisiert R. als einen „Journa-
listen nach dem Herzen Freytags": „ein Mann von tiefgründigem Wissen ohne Zunft-
gelehrsamkeit, von klarem Blick, vor allem von rücksichtsloser Wahrhaftigkeit, auch
gegenüber eigenen früheren Ansichten". — In Schlaikjers „Berliner Kämpfen"
(259) fand Lublinski nur Journalartikel, die besser nicht in Buchform zusammen-
gefasst worden wären. Dagegen lobte die NZ^*- seine energische „kampffrohe Art" und
lehnte nur seine „veraltete romantische" Verurteilung der Tendenzkunst ab. — Zu Erich
Schmidts (261) neuen „Charakteristiken" setzte Frey bei aller Anerkennung der
hohen und edlen P'orm seiner Kritik emige Fragezeichen, so insbesondere zu dem
Aufsatz über Plans Sachs. Die Rede zum Frankfurter Goethefest von 1899 erweckt
in F. den Wunsch nach einer Abhandlung Sch.s, die erörtere, warum Goethe in
Frankfurt nicht festgehalten worden ist. Zu den Mitteilungen über das Verhältnis
Kellers und Bächtolds bemerkt F., die Briefe gäben kein genügendes Bild der Ver-
hältnisse und Hessen die spätere Entwicklung nicht ahnen. Sandvoss glossierte
die Aufsätze Sch.s meist lebhaft zustimmend, zuweilen auch einschränkend. Arnold
hob den festlichen Anlass der meisten Aufsätze hervor und bemerkte, dass im Gegen-
satz zur älteren Sammlung gelehrte Forschung zugunsten einer erfreulichen Popu-
larität zurücktrete. — Ausführlich und eindringlich charakterisiert Maync Werners
„Vollendete und Ringende" (268), fand, dass W. — wie er selbst von W'aldmüller
berichtet — nicht so sehr Kritiker als Darsteller sei, nicht über die Werke, sondern
von ihnen spreche. Er urteile nicht, sondern suche, sich einfühlend, zu begreifen.
Dabei glücke ihm allerdings nicht immer, das Charakteristische scharf herauszuheben.
Freudig begrüsst M. das Interesse W.s für die neueste Litteratur. — W^eddigens
(267) Sammelbändchen „Litteratur und Kritik" bietet ausser den als N. 19 und
27 gebuchten Aufsätzen eine, meist über Gemeinplätze nicht hinausschreitende Er-
örterung allgemeiner Fragen des Litteratenlebens : Verhältnis von Staat und Dichtung,
pekuniäre Unabhängigkeit des Dichters, Litteraturmoden, Dilettantismus, Überproduk-
tion, Rezensionswesen, geistiges Eigentum und dreissigjährige Schutzfrist. —
234 A. Reifferscheid, Geschichte der deutschen Philologie.
Geschichte der deutsehen Philologie.
(I, 2 = N. 269-417.)
Alexander Reifferscheid.
Für die Geschichte der deutschen Philologie überwiegen auch diesmal die
kleineren Veröffentlichungen, Aufsätze, Mitteilungen und Notizen, während die um-
fangreichen Abhandlungen und die Bücher selten sind. Das Allgemeine berück-
sichtigen mehrere. B u r d a c h (270) erblickt in seiner akademischen Antrittsrede
den Hauptfortschritt der deutschen Sprachwissenschaft in der strengeren Handhabung
des kausal-genetischen Gesichtspunktes und darin, dass man die Untersuchungen auf
den gesamten Verlauf unserer Sprachgeschichte, bis auf die Idiome der Schriftsteller
des 18. und des 19. Jahrhunderts, ausgedehnt. Zur Lösung ihrer hohen Aufgaben
müsse die deutsche Philologie die Beziehungen zu der vergleichenden Sprach-
forschung, der Gefährtin ihrer Jugend, aufheben und dafür engere Fühlung mit den
verschiedenen historischen Wissenschaften anstreben, mit der Geschichte der deutschen
Kirche, des deutschen Rechtes und Staates, sowie der deutschen Kunst, unter voller
Beachtung der Geschichte des Nach- und Neulebens des Lateinischen in Kirche und
Schule. — Strauch (271) meint, das geschichtliche Bild unserer Disziplin solle
vervollständigt werden durch eingehende Schilderung der ersten germanistischen
Regungen in Süddeutschland, wofür sich manches Einschlägige auf beiden Biblio-
theken zu München finde. Er selbst veröffentlicht eine Anzahl von Briefen an
B. J. Docen. — F, von der Leyen (3811) erörtert die Förderung deutscher
Studien durch eine Akademie für das Deutschtum, die am zweckmässigsten in
München ihren Sitz habe. — Franzos (Eine deutsche Akademie. Eine Anfrage und
Antworten: DDichtung. 33, S. 3/8, 33/7, 69-75, 81/4, 105/7, 129-32) veröffentlicht zahl-
reiche Aeusserungen von Schriftstellern und Gelehrten für und wider einen solchen
Plan. — Besonders wertvoll ist die umfangreiche Festschrift zur Feier des fünfund-
zwanzigjährigen Bestehens der Gesellschaft für deutsche Philologie (226). Eingeleitet
durch eine pragmatische Geschichte der Entwicklung der germanistischen Wissen-
schaft im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts von Siebs (272), in der absichtlich jede
Namensnennung vermieden ist, gibt sie auf den Gebieten der Sprache und Metrik, der
Litteratur (bis 16. Jahrhundert einschliesslich) und der Realien eine gute Uebersicht der
Leistungen in dem angegebenen Zeitraum von der Hand verschiedener Forscher. —
Einen interessanten Ausschnitt aus der neueren Geschichte der deutschen Philologie
bildet G. Boettichers (273) Skizze einer Geschichte der Gesellschaft für deutsche
Philologie in den fünfundzwanzig Jahren ihres Bestehens. — Dass Kenntnis der
historischen Grammatik des Deutschen und der deutschen Etymologie für den Theo-
logen von Wichtigkeit, hätte ein Ungenannter (276) nicht in einer Weise erhärten
sollen, die zu seinem eigenen Nachteil die Richtigkeit der aufgestellten Behauptung
erweist. —
Worauf Zöllner (279) bei seiner geplanten Arbeit über den ersten
deutschen Sprachverein sein Hauptaugenmerk zu richten, gibt
Witkowski an. —
Von den Forschern um die Wende des 16. und 17. Jahr-
hunderts findet allein der frühenglische Orthoepist Alexander Gill eine
Würdigung durch Jiriczek (394), der ihn den wichtigsten Zeugen für die gebildete
englische Aussprache zur Zeit Shakespeares nennt. —
Von den Forschern um die Wende des 18. und 19. Jahr-
hunderts werden mehrere beachtet. Aus bisher ungedruckten Briefen zeigt
K r o k e r (280), dass die bisherige Beurteilung der Zwistigkeiten Gottscheds
und der deutschen Gesellschaft unrichtig, dass Gottscheds Austritt wohl motiviert
war, da die Gesellschaft sich ihm gegenüber undankbar benommen hatte. —
Nach den Göttinger Vorlesungsverzeichnissen sucht Ebstein (281)
näheres über Bürgers akademische Lehrtätigkeit, die sich auf den Gebieten
der Stilistik und Aesthetik bewegte, festzustellen. — Die handliche, empfehlenswerte
Ausgabe sämtlicher Werke Bürgers von VV. von W u r z b a c h (282) bringt im
dritten Bande verschiedene Abhandlungen Bürgers über deutsche Poesie, Sprache
und Stil. —
Die Reihe der Gegenschriften gegen Friedrichs des Grossen Pamphlet eröffnet
Mosers Schreiben (283), das des Königs Schrift freimütig, aber taktvoll bekämpft.
In der Einleitung veröffentlicht Schüddekopf zum ersten Mal einen Brief Mosers
A. Reifferscheid, Geschichte der deutschen Philologie. 235
an Job. Benjamin Michaelis, vom 8. December 1771, über den Vorzug der Provinzial-
dialekte vor der Buchsprache. —
Wotke (318) weist in einem Vortrage auf die Bedeutung von Karl
Heinrich Seibt hin (178.')— 1806), der als erster in Prag Vorlesungen über
Aesthetik und deutschen Stil mit Hebungen gehalten hat. —
Der Geschichte der Begründer der deutschen Philologie,
ihrer Freunde und Mitarbeiter gelten manche BriefveröfTentlichungen.
Die Besprechungen des B e n e c k e - Buches von Baier (284) durch Singer und
Steinmeyer berichtigen manche Versehen der Anmerkungen. Kau ff mann
veröffentlicht in seiner Besprechung acht kurze Briefe Beneckes an M. Haupt aus
den Jahren 1889—42. Dass in der Hauptschen Zeitschrift Rezensionen und Hünen-
gräber ausgeschloss(Mi, hat Beneckes vollkommenen Beifall. Kr freut sich im voraus
auf Haupts Wörterbuch zu den Nibelungen und zur Klage, das im Winter 1842 fertig
werden sollte. Gerne hätte er Haupt als Kollegen in Göttingen gehabt, die Berufung
würde sicher erfolgt sein, wenn man in Hannover nicht eine Ablehnung befürchtet
hätte. — In einem Brief an B. J. Docen aus dem J. 1816 bittet Benecke diesen
(271), seinen Bonerius baldigst zu beurteilen, damit unberufene Hände davon ab-
gehalten würden. Die Herausgeber, Erneuerer und Uebersetzer des Nibelungenliedes
rechne er nicht in die Klasse der Kenner. — An K. Simrock schreibt Benecke 1827
(388) über dessen Uebersetzung des Nibelungenliedes. Vieles sei trefflich gelungen,
anderes werde der nachbessernden Hand noch gelingen. Eine vollkommene Ueber-
setzung eines solchen Gedichtes müsse das Werk eines ganzen Lebens sein. —
Steig (285-87) gibt wertvolle Erläuterungen aus ungedruckten Briefen
L a c h m a n n s an die Brüder Grimm und aus einem Briefe Jakobs an seine
Schwägerin; sie betreffen die Stellungnahme Beneckes zu den Sieben und das Ver-
hältnis der Brüder zu Graff. — Neunzehn Briefe Jakob Grimms sind herausgegeben
worden. In den vier an August Böckh, den Herausgeber der Heidelberger
Jahrbücher aus den J. 1809 und 1810 (295), interessieren die Bemerkungen
über A.W. Schlegel, den er einen geachteten Schriftsteller nennt, demgegenüber er
seine Besprechung des Buches der Liebe von von der Hagen gerne zurückziehen will.
Die Kenntnisse Schlegels auf dem Gebiete der altdeutschen Litteratur schlägt er nicht
hoch an. — In dem einzigen Briefe an B. J. Docen (271) lobt Jakob dessen Kritik
über von der Hagen, den er wegen seiner Falschheit und seines Hochmutes unmöglich
achten könne, sein Talent wolle er gerne schätzen. Eine Prüfung der „Altdeutschen
Wälder" durch Docen werde zu ihrer Erhaltung und Weiterverbreitung beitragen.
Er spricht darin ferner von Radlofs faden Spässen und von Kolbes dünner Gelehr-
samkeit. Weiss sein Gewissen von einer positiven Lieblosigkeit rein. — In dem
ersten der beiden Briefe an Werner von Haxthausen aus dem J. 1822 (AI. Reiffer-
scheid, Briefe aus dem Grimm- Haxthausenschen Kreise. Festschrift zum 10jährigen
Bestehen der Litteraturarchiv-Gesellschaft zu Berlin [JBL. 1901 IV la:70], S. 77— 93)
urteilt Jakob Grimm sehr ungünstig über Centralvereine und gesellschaftliches Wirken.
Die Regierungen wollten sich in Nebendingen populär machen. Was Gutes und
Tüchtiges geleistet werde, gehe von einzelnen und von ihrem Fleisse aus. Da sich
die Regierung in so viele Privathändel menge, entspringe umgekehrt eine Unlust
der einzelnen, das, was vom Staate ausgehe, lebendig zu unterstützen. Für sprach-
liche Sammlungen müsse Schmeller Vorbild sein. Er entwirft dann einen Plan für
umfassende volkskundliche Sammlungen (wieder abgedruckt von Edw. Schroeder
(287)). Hauptsache sei, dass alles provinziell bleibe. Der andere Brief aus dem
J. 1838 bezeugt die treubewahrte alte Zuneigung der von Haxthausenschen Familie
für die Brüder. — Ein Brief Jakobs an den Dekan der philosophischen Fakultät zu
Breslau aus dem Jahre 1848 (387) spricht sich über Zacher und Weinhold aus, von
denen jeder eigentümliche Gaben und Vorzüge besitze. — Einer an Julius Wiggers
aus dem J. 1857 (4071) lobt rückhaltlos dessen niederdeutsche Grammatik. — Beson-
ders reichhaltig sind acht Briefe an Karl Weinhold aus den J. 1852 — 1860 (388).
In dem vom 15. Januar 1859 verdient Beachtung das günstige Urteil über Holtz-
mann, an dem Müllenhoff und Haupt sich zu ihrem Schaden vergriffen, in dem vom
13. Januar 1860 das ungünstige über Haupt. Der ernste Todesfall (Wilhelms) hatte
ihn zwar mit Haupt versöhnt, aber dessen ganze Art sagte Jakob nicht mehr zu:
„er hat eine zu entschiedene einbildung von seiner philologie, meine ansprüche und
aussiebten sind mild und gegen alle überhebung. Müllenhoff ist pereönlich sanft und
freundlich, anders, als wenn er schreibt, zum schreiben hat er, wie mich dünkt, kein
besonderes geschick. darin übertrifft ihn ein junger privatdocent, Mannhardt, der
verwegenes, leichtsinniges und verständiges untereinander, aber mit talent und ge-
schick, hinschreibt, meine weise ist das auch nicht." — Steig (285) weist ver-
schiedene Anfragen und Aufforderungen J. Grimms, vornehmlich im „Allgemeinen
Anzeiger der Deutsclien" nach, den die Brüder nach seinem früheren Titer„Reiclis-
Jahresberiohte für neuere deutsche Litteratnrgeschiohte. IUI 31
236 A. Reif f erscheid, Geschichte der deutschen Philologie.
anzeiger" nannten. — Steig- (287) veröffentlicht auch den Plan zu einem altdeutschen
Sammler, den Jakob Grimm unter dem Einfluss von A. von Arnim und C. Brentano
1811 entworfen. — Derselbe Steig" (286) bespricht Fr. Reuters Beziehungen zu
J. Grimm. — Rein geschäftsmässig sind Wilhelm Grimms vier Briefe an Aug.
Böckh aus dem J. 1810 und einer an Friedr. Wilken aus dem J. 1811 (295). — Auf-
schlussreich ist sein Brief an B. J. Docen (271) aus dem J. 1813, in dem er von
seiner Antikritik gegen Gräter schreibt. Der Ton erscheine vielleicht böser, als er
sei, ohne Spass dabei habe er es aber kaum niederschreiben mögen. Der möge
Gräter wohl lästig fallen, doch habe er vieles zurückbehalten. Er sucht dann Docen
zu überzeugen von der Notwendigkeit gewisser Irrtümer und Fehler in jeder
Aeusserung des menschlichen Geistes, die ein Herausgeber nicht verbessern dürfe.
Der Dichter und erste Verfasser unterliege ihnen so gut wie ein späterer ümdichter
oder Umschreiber. — Für die Erkenntnis des Gefühlslebens Wilhelms von Wichtig-
keit sind seine zwei Briefe in Reifferscheids (s. o. S. 235) schon genannter Veröffent-
lichung. In dem einen an Jenny von Droste-Hülshoff, spätere Freifrau von Lassberg,
aus dem J. 1821 heisst es: „Wenn ich die vergangenen Jahre zurückdenke, so sind
viel frohe Stunden darunter gewesen, und doch ist es mir oft, als werde mir selten
ein Wunsch erfüllt und kein Plan wolle gelingen." In dem anderen an Frau Aug.
von Arnswaldt, geb. Anna von Haxthausen aus dem J. 1841 schreibt er schön von
seinem Leben in Berlin. — Unter den Briefen an K. Weinhold ist nur einer von
Wilhelm, aus dem J. 1856. Er lobt darin die Lebendigkeit und Wärme der Bücher
Weinholds (388). — Mit Plilfe der ungedruckten Briefe Wilhelms an A. von Arnim
aus den J. 1809—12 spricht Steig (285) Wilhelm die lobende Besprechung über
Oehlenschlägers Palnatoke ab, unterrichtet über die Urgestalt der Rezension Wilhelms
über Franz Hörn und über Aenderungen, die er an einer Besprechung A. von
Arnims vorgenommen. — Aug. von Haxthausen bespricht in einem Briefe an A. von
Arnim aus dem J. 1818 in Reifferscheids (s. o. S. 235) Veröffentlichung eingehend
seine Absichten mit den Sammlungen deutscher Volkslieder, die ihm zur Verfügung
stehen, sowie die Hilfe, die die Brüder Grimm und Görres ihm leisten wollen. —
Von den Briefen Karl Lachmanns sind sieben bekanntgeworden. Zwei
an Ernst Schulze, den Dichter der „Caecilie", aus dem J. 1815 geben einen Einblick
in sein reiches Gemütsleben (290). — Vier an B. J. Docen aus den J. 1820 und 1825
zeigen seine wahre Bescheidenheit, sie sind voll Anerkennung für Docen (271). —
Ebenso rühmt der an K. Simrock aus dem J. 1835 dessen Dichtung „Wieland der
Schmied" (388). — Recht bezeichnend für Lachmann ist eine Aeusserung von ihm,
die Massmann im Hinblick auf A. Schmeller an Konrad Hofmann berichtet (388). —
Die Mitteilungen Strauchs (271) enthalten gutes Material zur Beurteilung
B. J. Docens, ausser den schon angeführten Briefen einige von K. J. L. Arndt, F. D.
Gräter, Friedr. Heinr. von der Hagen, Heinr. A. Hoffmann (von Fallersleben), J. von
Lassberg, W. J. H. Reinwald, J. A. Zeune. — In dem einzigen Briefe F. H. von der
Hagens an Fr. von Raumer (294) aus dem Herbst 1837 steht nichts von Bedeutung;
es wäre denn der Umstand, dass er seine Einleitung zu einer Goethefestrede zum
Anfang eines Briefes über Reiseeindrücke gemacht. —
Die ganze Eitelkeit A. W. von Schlegels tritt in seinen drei Briefen an
Aug. Böckh aus dem J. 1810 hervor. Im ersten fordert er Böckh auf, seine Be-
sprechung des Buches der Liebe von der Hagens, die er aus eigenem Antrieb und auf
seine Gefahr geschrieben, an Eichstädt, den Gegner Böckhs, zu schicken. Im zweiten
dankt er für die Nachricht von den Brüdern Grimm, die ihm bei seiner Entfernung
von Deutschland unbekannt geblieben. Es sei zu verwundern und zu loben, dass
Leute, die im Dienste einer so neudeutschen Regierung ständen, das Altdeutsche so
gut kannten. Die Herren seien etwas bereit mit Tadeln: das pflege so zu gehen,
wenn man jung sei und selbst noch nichts Bedeutendes geleistet habe. Im dritten
brüstet er sich mit seinem Bruder Friedrich. Bücher wie dessen Schrift über die
Indier und die Sammlung seiner Gedichte würden sich selbst den Weg bahnen. Wenn
sie in den „Jahrbüchern" unbeurteilt blieben, so habe das nur den Nachteil einer
Lücke für die Zeitschrift selbst (295). —
Die fleissige, aber ziemlich dürftige Doktorarbeit Moestues (293) über die
nordischen Studien U h 1 a n d s unterlässt absichtlich die kritische Würdigung seiner
gelehrten Arbeiten. —
Manche Ergänzungen zur Lebensgeschichte von Andreas Schmeller
bietet der Brief Massmanns an Konrad Hofmann aus dem J. 1856 (388). —
Gaedertz (313) teilt aus dem Briefwechsel des Freiherrn K. H. G. von
Meusebach und H. Hoffmanns von Fallersleben verschiedenes mit, das für die
Beurteilung beider Männer von Wert ist. — Einen Brief Hoffmanns an Docen enthält,
wie schon bemerkt, Strauchs (271) Veröffentlichung. —
A. Rcifferscheid, Geschichte der deutschen Philologe. 237
Für die Geschichte der Heidelborg-er Jahrbücher veröffentlicht
S t 0 i ^' (295) eine g-rosse Anzahl Briefe Friedr. Creuzers, August Böokhs, Joh. Georg
Zimmers, Friedr. Wilkens an A. von Arnim, die Brüder Grimm und andere und
deren Antworten. —
Mehrere Germanisten und Sprachforscher werden nach Verdienst
in den Nachträgen zur Allgemeinen deutschen Biographie gewürdigt: der Germanist und
Geschichtsschreiber der deutschen Litteraturder Schweiz.!. Bächtold (geb. 27. Jan. 1848,
gest. 8. Aug. 1897) von Vetter (296); der auf germanistischem und romanistischem
Gebiete als Forscher und Herausgeber bewährte K. Bartsch (geb. 25. Febr. 1832,
gest. H). Febr. 1888) von Golther (297); der emsige Herausgeber und P>klärer
mittelhochdeutscher I)ichtungen R. Bechstein (geb. 12. Okt. 1833, gest. 5. Okt. 1894)
von Golther (298); der um das Altnordische verdiente F.W. Bergmann (geb.
9. Febr. 1812, gest. 14. Nov. 1887) von Martin (299); der um die deutsche Litteratur-
forschung durch weite vergleichende Umschau und historisch-philosophische Methode
hochverdiente M. Bernays (geb. 27. Nov. 1834, gest. 25. Febr. 1896 [vgl. JBL. 1899
12:83/5]) von Erich Schmidt (300); der fleissige, aber dilettantische Forscher auf
dem Gebiete der Volksliederkunde F. M. Böhme (vgl. JBL. 1899 12:114/5) von
E i t n e r (301); der Aesthetiker A. W. B o h t z (geb. 17. Juli 1799, gest. 7. Mai 1880),
der sich nur zu sehr in dem Spinngewebe der Dialektik verfing, von Roethe (302);
der Litterarhistoriker R. Boxberger (geb. 28. Mai 1836, gest. 30. März 1890), der
sich Verdienste um die Feststellung der Ueberlieferung unserer Klassiker erworben,
von Edw. Schröder (303); der kenntnisreiche Sammler der „geflügelten Worte"
G. Buch mann (geb. 4. Jan. 1822, gest. 24. Febr. 1884) von F r ä n k e 1 (306) ; der
durch seine klassisch-philologische Vorbildung ausgezeichnete Litterarhistoriker K.
L. Cholevius (geb. 11. März 1814, gest. 13. Dec. 1878) von Edw. Schröder (307);
der feinsinnige Forscher auf dem Gebiete der Litteratur- und Kulturgeschichte Th.
Creizenach (geb. 16. April 1818, gest. 5. Dec. 1877) von seinem Sohne W i l h.
Creizenach (308); der unermüdliche Forscher und Sammler deutscher Volks-
lieder F. W. Frhr. von Oitfurth (geb. 7. Okt. 1801, gest. 25. Mai 1880) von
Brummer (309). —
Unter den Briefen deutscher Philologen an K. Weinhold (388) findet sich
je einer von Rud. Hildebrand aus dem J. 1868, von K. Müllenhoff aus dem
J. 1855, von K. S im rock aus dem J. 1864, von K. Weigand aus dem J. 1874,
fünf höchst charakteristische von W. Scherer aus den J. 1877—1884. — Müllenhoff
und seine Arbeit an seinem Lebenswerk, der deutschen Altertumskunde, würdigt mit
richtigem Verständnis B e t h g e (315). —
. Besonders hervorzuheben ist der feinsinnige Essay von Georg Brandes
(317) über W i 1 h. S o h e r e r. —
Recht spät nach seinem Tode findet Felix Liebrecht (geb. 13. März
1812, gest. 3. Aug. 1890), der gelehrte und unermüdliche Folklorist, in Chauvin
(409) einen Biographen. Wertvoll ist das sorgsame Verzeichnis der zahlreichen
Sciiriften Liebrechts. — Nicht um alten Hader neu zu schüren, sondern nur um
meine Pflicht als Berichterstatter gewissenhaft zu erfüllen, gedachte ich der neu ab-
gedruckten Besprechung Fr. Zarnckes. Ich habe den Ton derselben bezeichnet,
wie ich ihn empfunden. Es is mir lieb, wenn ich mich geirrt habe (321). —
Den Vertretern verwandter Fächer gebührt hier auch ein Platz,
zunächst den bedeutenden klassischen Philologen Aug. Böckh (1785—1867), der wie
kein anderer sich dem Ideal einer umfassenden Altertumskunde genähert; Otto Ribbeck
(geb. 25. Juli 1827, gest. 18. Juli 1898), dem letzten grossen Humanisten unter den
Philologen; Erwin Rohde, der durch seine Untersuchungen über den griechischen
Roman und über antike Religionsgeschichte weit über das Gebiet der klassischen
Philologie bahnbrechend geworden. Grössere Werke und kleinere Aufsätze von
M. Hoffmann (7398) und Reiter (7399), Hausrath (241), Crusius (7411)
sind ihnen gewidmet. — Von Neuphilologen sind hier zu erwähnen der bedeutende
Shakespearekritiker N. Delius (geb. 19. Sept. 1813, gest. 18. Nov. 1888), kurz skizziert
von B r ü ra m e r (331); der durch seine Uebersetzungen spanischer Dramen und des
Don Quijote vorteilhaft bekannte L. Braunfels (geb. 22. April 1810, gest. 25. Sept. 1885)
von Valentin (304), und H. Breitinger (geb. 11. März 1832, gest. 2. März 1889),
der sich durch seine Arbeiten über neufranzösische Litteratur hervorgetan, von
Vetter charakterisiert (305). — Von den Historikern und besonders den Kultur-
historikern kommen hier in Betracht Heinrich von Treitschke und W. H. Riehl; das
Gedächtnis an den ersten frischt auf Hausrath (7478) durch lebensvolle Erinne-
rungen aus seiner Heidelberger Dozentenzeit; dem anderen weiht Laura Koepp
(5241) ein Erinnerungsblatt, dem C. Spielmann (ib. S. 162/5) eine scharfe Beleuchtung
des Socialpolitikers folgen lässt. —
31*
238 A. Reifferscheid, Geschichte der deutschen Philolog-ie.
Verschiedene Jubelfeiern veranlassen eine ziemliche Anzahl kleiner
Aufsätze, so der lOOjährigre Geburtstag- L. Bechsteins (332—38), aus denen der
Artikel von Gaedertz (333), in dem ein Brief Bechsteins an Helmina von Chezy
aus dem J. 1848 mitgeteilt wird, Hervorhebung verdient; ferner derselbe Gedenk-
tag K. Simrocks (339—54), für den einige den 25jährigen Todestag markieren:
hier heben sich aus der Masse heraus die Aufsätze von M. Koch (343), Kohut (344),
R. M. Meyer (348) und Steig (349). — Die Errichtung von Denkmälern ver-
anlasste die Aufsätze über J. Kehrein (355—58) und den über Ferd. Lotheisen, den
Forscher auf dem Gebiete der neueren französischen Litteratur (M. Fried wagner,
Ferd. Lotheisen: AZg^. N. 67). — Den 90jährigen Altertumsforscher J. H. von Hefner-
Alteneck feiert P allmann (323), den ebenso alten Sprachforscher Th. Vernaleken
Polzer (319), den 80jährigen Sprachforscher E. W. Förstemann ein Ungenannter
(E. W. Förstemann: IllZg-. 119, S. 459-62). —
Bei den Nachrufen auf jüngst Verstorbene empfiehlt sich auch
eine Scheidung der Fachgenossen und der Vertreter verwandter Fächer. Zur ersten
Gruppe gehören R. Haym (vgl. JBL. 1900 I 2:147—55, 173), der Meister der Bio-
graphie und Charakteristik (368—72), darunter am besten A. R i e h 1 s Gedächtnis-
rede (371); W. Hertz (vgl. JBL. 1900 I 2:168—70), der feinsinnige Litteratur- und
Sagenforscher sowie Uebersetzer, nach Verdienst gewürdigt von Golther (373—75)
und Welt rieh (376), wozu noch Bulle kommt (5362); K. Weinhold (JBL. 1900
1 2 : 157 — 62), durch ausgedehnte litterarische Tätigkeit auf dem Gebiete der Volks-
kunde, Sagenforschung, Kulturgeschichte und Grammatik berühmt (377—88), am
eingehendsten charakterisiert von Erich Schmidt (385), Fr. Vogt (387; bloss
Titel eines unveröffentlichten Vortrags ist 386), Roediger (384), Grünhagen (378)
und Heusler (381); ein schönes litterarisches Denkmal in den an ihn gerichteten
Briefen (388); K. A. Barack Tvgl. JBL. 1900 I 2:102), der Begründer der Strass-
burger Bibliothek, namhafter Herausgeber und Handschriftenkenner, geschildert von
Martin (389); A. Bielschowsky (geb. 3. Jan. 1847, gest. 21. Nov. 1902), berufener
Goetheforscher, gefeiert von Witkowski (390); H. Düntzer (vgl. JBL. 1900 I
2 : 165/6), unermüdlicher Erklärer unserer Klassiker, streng, aber anerkennend
beurteilt von R. M. Meyer (393, wieder abgedruckt 392); L. Hölscher (geb. 16. Okt.
1814, gest. 4. April 1902), eifriger Sprachforscher, kurz geschildert von E. Meyer (397);
E. Joseph (vgl. JBL. 1900 I 2 : 398), feinsinniger Litteraturforscher, behandelt von
R. M. Meyer (398); der tüchtige Lessingforscher C. R. Redlich (geb. 3. Okt. 1832,
gest. 27. Juli 1900), mit Wärme und Teilnahme geschildert von S u p h a n (410). —
Von den übrigen Nekrologen seien noch erwähnt die auf den verdienstvollen
skandinavischen Folkloristen A. Hazelius (geb. 30. Nov., gest. 24. Mai 1901) von
Feilberg (396) und von Louise Hagberg (Nekrolog auf Arthur Hazelius:
MAnthropologGes(Wien).31[1901],S.l98-200),aufdenvielseitigenRedakteurundgenialen
Organisator J. Kürschner (geb. 20. Sept. 1853, gest. 29. Juli 1902) von verschiedenen
(399 — 405), auf den gewandten Publizisten, Litterarhistoriker und Kritiker W. Kreiten
(geb. 21. Juni 1847, gest. 6. Juni 1902) (406—8), auf den Altertumsforscher S. Söder-
berg (geb. 22 März 1849, gest. 24. April 1901) von Hjelmqvist (415), auf den
Sammler volkstümlicher Ueberlieferungen A. Treichel (geb. 28. Aug. 1837, gest.
4. Aug. 1901) von Elisabeth Lemke (416), auf den Publizisten und Litteratur-
kritiker M. Vorberg (geb. 11. Jan. 1838, gest. 18. Dec. 1900) von Friedensburg
(417). — Von den Nekrologen auf Vertreter verwandter Fächer verlangen die folgenden
eine Anführung: die auf Meister vergleichender Sprachforschung: auf M.Müller (vgl. JBL.
1900 12:118-28,174-84) von Siecke (327), Brunnhofer (330), M.Winternitz (F.
Max Müller: JB. über klass. Altertums-Wiss. 115, S.7— 39) und J. Karabacek (Almanach
der Kais. Ak. d.Wiss. [Wien] 51 [1901], S. 331/5); auf Joh. Schmidt (vgl. JBL. 1900 I 2 : 136/7)
von K r etschmer (411), Meringer (412) und Zimmer (413) und Gustav Meyer
(vgl. JBL. 1900 I 2:103/5) von K. Dieter ich (Gustav Meyer: JBKA. 115, S. 1/6);
auf den klassischen Philologen K. Zangemeister (geb. 28. Jan.' 1837, gest. 8. Juni 1902)
ragende Forscher auf dem Gebiete der Geschichte des Mittelalters: P. Scheffer-Boichorst
(geb. 25. Mai 1843, gest. 17. Jan. 1902) von D ü m m 1 e r (7473), K i e n e r (7475)
und A. Meister (Scheffer-Boichorst: HJb. 23, S. 244/6), J. Ficker (geb. 30. April
1826, gest. !0. Juli 1902) von J. Jung (Zur Erinnerung an Julius Ficker: AZg».
N. 293/4), E. Dümmler (geb. 2. Jan. 1830, gest. 11. Sept. 1902) von J. P. (lUZg. 119, S. 472);
auf ausgezeichnete Kunsthistoriker: H. Grimm (vgl. JBL. 1900 I 2 : 138—46) von Münz
(3006), Steig (3007) und anderen (3004/5), F. X. Kraus (vgl. JBL. 1900 12: 167)
von B r a i g (7446), H. G r a u e r t (HJb. 23, S. 238-44), F. v o n W e e c h (ZGORh. 17,
S. 162/7), einem Ungenannten (7468), ferner von Hau viller (7451) und Goetz (7450)
Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 239
(v^l. noch .'J()ll-14); (uullich auf (1(mi Bej^ründer und Meister der nordjrcrnianischen
Hechtsg-eschichtr Koiuad von Maurer (^el). 2\): April 1823, gest. 16. Sept. 1902J von
H e r t z b e r M- (325) und Zorn (326). -
Einige A u t o b i o g r a p ii i c n sind auch diesmal aufzuführen. Der Schluss
der autobiographischen Aufzeichnungen von L. Spach (vgl. JBL. 1900 I 2 : 172) er-
schien, leider ohne dii; erläuternden Anmerkungen, die F. X. Kraus hatte beisteuern
wollen (4114a). — K. Hajms Lebenserinnerungen (vgl. .JBL. 1900 1 2:173) bespricht
R. M. Meyer nüt höchster Anerkennung (ASNS. 109, S. 380/3). — Das umfang-
reiche Werk, in dem J. Wiggers zunächst für seine Kinder seine Erlebnisse an der
Hand des einschlägigen Quellenniaterials schildert, verdient auch hier empfehlende
Erwähnung (4071). Mit köstlichem Humor und gewinnender Anmut schildert
H. Freiherr von Liliencron (4112) unter voller Berücksichtigung der allgemeinen
Zeitverhältnisso seine frohe Jugendzeit. Er erzählt, wie er zu den bahnbrechenden
Resultaten auf dem Gebiete der Kritik der Lieder Neidharts gelangt ist, und würdigt
in wahrer Pietät die Eigenart seines Lehrers K. Müllenhoft'. — Eine öelbstbiographie
des Sprachvergleichers und Folkloristen G. Meyer sei zum Schlüsse genannt
(G. Meyer: Almanach d. Kais. Ak. d. Wiss. [Wien] 51 [1901], S. 326—30). —
Poetik und ihre Geschichte.
(1, 3 = N. 418-852.)
Theodor Poppe.
Geschichte der Aesthetik. Eine kurze geschichtliche Skizze,
die die wichtigsten Namen nennt und die Epochen in der Geschichte der Aesthetik
bezeichnet, schliesst den Artikel „Aesthetik" in der neuen Auflage des Meyerschen
Konversations-Lexikons (418). Der grössere Teil des Artikels besteht in theoretischen
p]rörterungen, in denen ich die ästhetische Betrachtungsweise Volkelts zu erkennen
glaube. Die Bibliographie, gerade sofern sie historische Darstellungen namhaft macht,
iässt die Angabe verschiedener wichtiger Werke vermissen. — Mit Nachdruck und
Ausführlichkeit muss hier auf die kritische Geschichte der Aesthetik eingegangen
werden, die Croce (441) in dem zweiten, umfangreicheren Teil (S. 157 — 509) seiner
Aesthetik gibt. Unzweideutig bezeichnet er von vornherein seinen Standpunkt: Die
Aesthetik ist die Wissenschaft der Ausdruckstätigkeit. „Sie beginnt erst mit der
wissenschaftlichen Definition des Wesens der Phantasie, der Vorstellung, des Ausdrucks
oder wie immer man jene Haltung des Geistes nennen will, die allerdings theoretisch,
aber doch nicht intellektuell ist und Erkenntnisse, zwar nicht des Allgemeinen, aber
des Individuellen gibt." Ausserhalb dieses Standpunktes gibt es für den Verfasser nur
Irrtümer und Entgleisungen. Solche kommen zum Ausdruck einmal in der Auffassung,
die eine besondere ästhetische und Phantasie-Tätigkeit leugnet oder, was dasselbe
ist, deren Autonomie in Abrede stellt und so das eigentliche Wesen des Geistes ver-
stümmelt. Hierher gehört die rein hedonistische Auffassung, sofeni sie die Kunst
als einfache Tatsache des sinnlichen Vergnügens betrachtet. Oder auch die hedonistisch-
rigoristische, die von der gleichen Betrachtungsweise ausgehend die Kunst für un-
vereinbar hält mit dem Höheren im Menschen, mit den geistigen Tätigkeiten. Oder
ferner die hedonistisch-moralistische oder pädagogische Auffassung, die die sinnliche
Tatsache der Kunst doch in gewissem Masse für nutzbringend hält für die Moral,
der sie freilich untereteht und gehorsam ist. Auf der anderen Seite steht dann die
als mystisch bezeichnete Auffassung, die die Phantasie- oder Ausdruckstätigkeit
ersetzt oder überbietet durch eine in der Erfahrung des inneren Lebens schlechter-
dings unauffindbare, geheimnisvolle und tatsächlich nicht existierende Tätig-
keit. Die Formen dieser mystischen Ansicht, Erzeugnisse des Gefühls und der
Phantasie, sind als solche unbegrenzt. Schon die griechisch-römische Welt zeigt alle
diese Grundformen der Abirrung: reinen Hedonismus, Moralismus oder Pädagogismus,
Mystizismus, und mit ihnen die feierlichste und berühmteste aller rigoristischen Ver-
leugnungen der Kunst. Aber auch Annäherungen, tastende Versuche zu der Theorie
240 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
des Ausdrucks oder der reinen Phantasie sind vorhanden. Piaton stellt zuerst das
ästhetische Problem auf: „Ist die Kunst, ist die Mimesis eine rationale oder irrationale
Tatsache? Gehört sie zur vornehmen Region der Seele, in der sich die Philosophie
und die Tugend befinden, oder treibt sie ihr Wesen in der niederen und gemeinen
Region, zusammen mit der Sinnlichkeit und rohen Leidenschaftlichkeit?" (S. 160.)
Piatons Antwort ist bekannt. Er ist nach der Meinung C.s der konsequenteste Ver-
treter derer, die nicht zur Wahrnehmung einer anderen Form der Erkenntnis als
der intellektuellen gelangen. Wenn nun nach Piaton die Kunst nicht an sich ver-
nünftig war, so konnte sie doch einem vernünftigen Zweck dienen. Hier knüpft die
Entwicklung der pädagogischen Auffassung der Kunst an, für die sich ja auch schon
Spuren bei Piaton finden. Der Künstler, der für den reinen Hedonisten einer Hetäre
vergleichbar war, wurde für den Moralisten ein Pädagog. Die Gestalten der Hetäre
und des Pädagogen sind die Symbole für die beiden sich durch das Altertum hin-
ziehenden Auffassungen von der Kunst; die eine wächst auf dem Stamm der anderen.
Die mystische Ansicht, die die Kunst als eine besondere Weise der Seligwerdung,
der Beziehung zum Absoluten, zum höchsten Gut, zur letzten W^urzel der Dinge be-
trachtet, erscheint erst im späten Altertum. Ihr Repräsentant: Plotin. Dieser, und
nicht etwa Piaton, ist der Begründer und das Haupt jener ästhetischen Richtung.
Die Verwechslung ist augenscheinlich veranlasst durch die enthusiastischen Ergüsse
über das Schöne im Gorgias, Philebos, Phaidros, Symposion und anderen platonischen
Dialogen. C. begnügt sich damit festzustellen, dass das Schöne, von dem Piaton
redet, nichts mit der Kunst oder mit dem künstlerischen Schönen zu tun hat. Ueber-
haupt wird der Begriff des Schönen verschiedentlich, auch späterhin, erörtert. Aber
nirgends wird die Tatsache des Schönen in seinem ganzen Umfang mit der Tat-
sache der Kunst identifiziert. Ja, die künstlerische Tatsache und die Schönheit, die
Mimesis und der Inhalt der Mimesis werden deutlich auseinandergehalten. Nur eben
bei Plotin werden die beiden getrennten Gebiete vereinigt: das Schöne und die Kunst
verschmelzen in eine einzige Funktion, nicht so sehr durch ein fruchtbares Aufgehen
des zweideutigen platonischen Begriffes „schön" in den eindeutigen Begriff der Kunst,
sondern durch ein Aufgehen des Bestimmten in das Unbestimmte, der Kunst in das
Schöne. Das ergibt eine durchaus neue Ansicht: das Schöne und die Kunst lösen
sich beide auf in eine mystische Leidenschaft und Erhebung des Geistes. Eine nähere
Betrachtung der plotinischen Lehre beweist das. Und diese Lehre Plotins und des
Neuplatonismus ist die erste wirkliche Bejahung der mystischen Aesthetik, die in
neueren Zeiten so viel Glück haben sollte, vor allem in der ersten Hälfte des 19. Jahr-
hunderts. Die Versuche der echten, realistischen Aesthetik, der Aesthetik der Vorstellung
oder des Ausdrucks, wie C. sie nennt, gehen jedoch auf Aristoteles zurück und
haben mit seinen dürftigen Spekulationen über das Schöne nichts zu schaffen.
Aristoteles fühlte, ganz wie Piaton selbst, dass im Problem der Kunst irgend etwas
übersehen war, und nahm es von neuem auf. Die Mimesis, von Natur dem Menschen
eigentümlich, ist für ihn Anschauung oder theoretische Funktion. Wenn also die
Poesie eine theoretische Tatsache ist, worin unterscheidet sie sich dann von der
wissenschaftlichen Funktion und von der geschichtlichen Erkenntnis? So stellt Aristo-
teles am Anfang der Poetik das Problem vom Wesen der Kunst auf. „Und zwar ist
es die einzige Art und Weise, es aufzustellen; auch wir Modernen fragen uns: worin
unterscheidet sich die Kunst von der Geschichte und von der Wissenschaft? was ist
diese künstlerische Tatsache, die von der Wissenschaft das Ideale und von der Ge-
schichte das Konkrete und Individuelle hat ?" (S. 172.) Aristoteles hat das schwierige
Problem freilich nicht gelöst. In engster Verbindung mit dem Suchen nach dem
Wesen der Kunst standen die Spekulationen über die Sprache- Aristoteles hat
Ahnungen von der Verschiedenheit der sprachlichen von der rein logischen Funktion,
wodurch jene zu einer Sache der Poetik und Aesthetik wird. Auch die Stoiker
haben Spuren der Einsicht in die nichtlogische Natur der Sprache. Aber auch nicht
mehr. Fast alle falschen Richtungen der antiken Aesthetik leben fort oder entstehen
von selbst wieder im Mittelalter, wie C. an Beispielen zeigt. Und auch die Renaissance
kommt über den Ideenkreis des Altertums nicht hinaus. Nur wo die Renaissance-
poetik die Erörterungen über das Mögliche, das Wahrscheinliche (elyö^;) des Aristoteles
wieder aufninunt, über die Gründe der platonischen Verdammung und über das Ver-
fahren des Künstlers, der durch die Einbildungskraft schöpferisch tätig ist, nur da
lenkt sie in die richtige Bahn ein und hilft die Geister wach zu halten für ein zu ent-
deckendes Geheimnis. In Erörterungen, wie sie Fracastoro, Oastelvetro (Ant. Fusco, La
teoria poetica in Ludovico Castelvetro, Benevento 1901) und andere anstellen, liegt der
wirksame Beitrag zur Bildung der wissenschaftlichen Aesthetik. Eine Anzahl neuer
Worte oder Wortbedeutungen, die als Ausdruck neuer Beobachtungen auf dem ästhe-
tischen Gebiet im 17. Jahrhundert aufkommen, lassen das Gewicht und die Schwierig-
keit des Problems immer deutlicher empfinden. Solche Worte sind ingenium (genius,
Th. Poppe, Poetik und ihre üeschichte. 241
genie, „Witz", esprit, schöne Geister, beaux esprits), Geschmack oder guter Geschmack
(gusto, goüt, good taste — der Spanier B. Gracian versteht zueret darunter eine be-
sondere Eigenschaft oder Anlage des Charakters, in Frankreich wird das Wort zuerst
auf die eigentliche ästhetische Tatsache angewendet; Thomasius führt es [1()87] in
Deutschland ein), ferner: Einbildungskraft oder Phantasie, Gefühl (,Juger par le
sentiment" als Gegensatz zu „raisonner par principes"). C. zeigt in dem interessanten
Kapitel über die Entwicklung dieser Worte und Hegriffe, wie sie miteinander ver-
mengt, einander gleichgesetzt oder untergeordnet werden, und lässt dies als ein
richtiges Gefühl dafür gelten, dass all diese verschiedenen Worte ihre Wurzel in
einer einzigen Tatsache haben. Vielleicht am besten taten die, meint C, die sich im
Unbestimmten hielten und den (Jleschmack in das Modewort vom Anfang des 18. Jahr-
hundorts: ich weiss nicht was (non so che, je ne sais ([uoi, nescio quid) legten. Aus
diesen Worten und den Erwägungen über sie klingt immer deutlicher und dringlicher
das Verlangen nach einer theoretischen Rechtfertigung der iüsthetischen Tatsache.
Der cartesianisohe Intellektualismus und Rationalismus, dessen ästhetischer Vertreter
bekanntlich Boileau ist, konnte nicht dazu kommen. Ebenso hinderte der Intellek-
tualismus Leibnizens die richtige Einsicht, wenn er auch den ästhetischen Tatsachen
claritas zuschrieb, die jedoch nur ein minderer Grad der distinctio der vollkommenen
Erkenntnis ist. Seine Schüler betonten den Intellektualismus noch mehr. Baum-
garten erfindet für die neue W^issenschaft zunächst einmal den Namen: Aesthetica,
zuerst in seinen ,,Meditationes philosophicae de nonnullis ad poema pertinentibus",
Ilalae Magdeburgicae 1735 (Neudruck von B. Croce, Napoli 1900) — aber es ist bloss
ein neuer Name für einen alten Inhalt, wie C. in kritischer Betrachtung der Theorie
Banmgartens zeigt. Baumgartens Werk ist wieder eine Stimme des ästhetischen
Problems, das seine Lösung verlangt, eine um so lautere Stimme, als sie der Wissen-
schaft, die erst in der Bildung begriffen ist, schon den Namen gibt. Der eigentliche
Begründer derAesthetik ist Vico für C. (vgl. JBL. 1901 13:28). „II rivoluzionario che,
mettendo in disparte il concetto del verisimile e intendendo in modo nuovo la fantasia,
penetrö l'indole vera della poesia e dell' arte e scoperse cosi ])el prinio la scienza
estetica, fu ritaliano Giambattista Vico" (S. 228). Vico, aus der Geschichte der Philo-
sophie als Begründer der Geschichtsphilosophie bekannt, trat zehn Jahre vor Baum-
garten (1725) mit seinen neuen Gedanken hervor. Sie bedeuten nach C. die Lösung
des Problems, das Piaton aufgestellt, Aristoteles in Angriff genommen, aber nicht
gelöst hatte und an dem sich die Neueren seit der Renaissance wieder vergeblich
versucht hatten. „E la poesia un fatto razionale o irrazionale, spirituale o brutale ? E, se e
spirituale, quäl' e la propria indole della poesia e come essa si distingue dalla storia e
dalla scienza? (S. 229.) Der Verfasser prüft eingehend die neuen Einsichten, aber auch
die Irrtümer Vicos, die freilich zurücktreten vor seiner Entdeckung der Autonomie
der Welt des Aesthetischen, vor seiner Entdeckung der schöpferischen Phantasie als
eines in sich selbst begründeten Momentes im Leben des Geistes. Dies ist in Wirk-
lichkeit sein Centralgedanke, sein neuer Gesichtspunkt, an den sich der grösste Teil
seines Werkes knüpft. Die Trennungslinie zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen
Phantasie und Intellekt wird von ihm scharf und bestimmt gezogen, weniger sicher
freilich die Trennungslinie zwischen Poesie und Geschichte. Sprache und Poesie sind
für ihn im wesentlichen identisch. Er ist nicht nur tatsächlich, sondern mit Bewusst-
sein Revolutionär. Seine neuen Prinzipien der Poesie sind, wie er selbst sagt: „tutti
opposti, non che diversi da quelli che da Piatone e dal suo scolaro Aristotile infino
ai nostri di da' Patrizi, dagli Scaligeri e da" Castelvetri sono stati immaginati; e si
ritrova la Poesia essere stata la Lingua prima coraune di tutte le nazioni, anche dell'
Ebrea" (cit. bei Croce S. 235 f). Man erinnert sich dabei des berühmten Satzes von
Hamann, den übrigens Goethe, als er die Schriften Vicos auf seiner italienischen Reise
kennen lernte, selbst mit dem Italiener verglichen hat. Vico „knüpft wieder an die
grosse Reaktion der Renaissance an gegen den scholastischen Formalismus und Ver-
balismus, eine Reaktion, die bei Männern wie Telesius, Campanella, Galilei, Bacon
mit der Erneuerung der Erfahrung und der Sinnlichkeit begann und schliesslich auch
zur Erneuerung der Bewertung der Phantasieprodukte im individuellen und sozialen
Leben führen musste" (S. 239). Nach der Bedeutung, die die Phantasie im Gedanken-
bau Vicos einnimmt, kann man sagen, dass die wahre „neue Wissenschaft" Vicos die
Aesthetik ist, „wenn man es nicht vorzieht, sie die Philosophie des Geistes mit besonderer
Betonung der Philosophie des ästhetischen Geistes zu nennen" (S. 291). Die von Vico
erreichte Höhe kam im 18. Jahrhundert nicht zur Geltung, geschweige denn dass ein
Fortschritt der Aesthetik an ihn anknüpfte. Gleichwohl ist das Interesse an ästhetischen
Fragen in Italien und besonders in Deutschland während des 18. Jahrhunderts ausser-
ordentlich rege. Die unaufhörliche Produktion deutscher Aesthetiken, die der Verfasser
kurz charakterisiert, ist nach ihm nur vergleichbar der Produktion italienischer Poetiken
im 16. Jahrhundert nach dem Wiederaufblühen der aristotelischen. Aus jener Zeit
242 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
stammt auch die erste geschichtliche Darstellung-, das ausserordentlich seltene Büch-
lein von J. Koller, das Rob. Zimmermann nur erwähnt, ohne es in der Hand gehabt
zu haben. Ein Exemplar befindet sich auf der Münchener Hof- und Staatsbibliothek. Es
führt den Titel: „Entwurf zur Geschichte und Litteratur der Aesthetik, von Baumgarten
auf die neueste Zeit. Regensburg, in der Montag und Weissischen Buchhandlung
1799" (Vni, 107 S.). C. gibt in seinem bibliographischen Anhang (S. 5 16 f.) eine
längere Charakteristik des Kollerschen Buches. — Am Ende des Jahrhunderts finden
sich bei Herder verschiedene Anschauungen, die denen Vicos vom Anfang des Jahr-
hunderts ähnlich sind; doch bleibt Herder in philosophischer Hinsicht hinter seinem
grossen Vorgänger zurück und kommt nicht viel über Baumgarten hinaus. Er und
Hamann bringen aber auch einen frischen Zug in die Sprachphilosophie, und C.
bezeichnet Herders Preisschrift über den Ursprung der Sprache als ein Symptom und
eine Ahnung. Der Verfasser verfolgt weiterhin die französische und englische Bewegung
in der Aesthetik und wendet sich dann zu einer ausführlichen Kritik der Kantischen
Aesthetik. ,,Vico ähnlich durch den Ernst und die Zähigkeit seiner Ueberlegungen
über die ästhetischen Tatsachen und glücklicher als Vico, sofern er über ein um-
fangreiches und mannigfaltiges Material an Erörterungen und früheren Versuchen
verfügen durfte, war Kant doch ihm unähnlich und weniger glücklich,
weil er auf diesem Gebiet nicht nur nicht zur Wahrheit gelangte, sondern nicht
einmal seinen Gedanken das erforderliche System und die erforderliche Einheit geben
konnte." (S. 286.) So seltsam es bei der Stellung Kants zur wolffischen Philosophie
auch klingen mag, meint C, Kant hatte doch von der Kunst im wesentlichen die
gleiche Idee wie Baumgarten und die wolffische Schule. In seinem System fehlt ein
voller Begriff von der Phantasie, er kennt nur eine reproduktive und eine kom-
binatorische Einbildungskraft, aber nicht etwa die eigentliche produktive Einbildungs-
kraft, d. h. die Phantasie. Das Genie ist für ihn das Zusammenwirken mehrerer
Fähigkeiten. Und doch hatte Kant eine Ahnung, dass der Verstandestätigkeit eine
Tatsache vorausginge, die nicht die einfache Tatsache der Empfindungen, sondern
eine andere, wohl theoretische, aber doch nicht intellektuelle Tätigkeit ist. Es
handelt sich um die von Kant sogenannten „reinen Formen sinnlicher Anschauung",
die er am Anfang der Kritik der reinen Vernunft, in der transcendentalen Aesthetik,
behandelt. C. bestreitet die Formen von Raum und Zeit als Prinzipien der Erkennt-
nis a priori. „La fantasia caratterizzatrice o qualificatrice, ch' e l'attivitä estetica,
düveva prendere nella Critica della ragion pura il posto, occupato dalla trattazione
della spazio e del tempo, e costituire la vera Estetica trascendentale, prologo alla
Logica. Cosi 11 Kant avrebbe inverato il Leibniz e 11 Baumgarten, e si
sarebbe incontrato col Vico" (S. 293). Der Gegensatz Kants zur wolffischen
Schule bezieht sicli auch nicht auf den Begriff der Kunst, sondern auf den der
Schönheit, die beide in seinem Denken wohl unterschieden waren. Mit seinen
Anschauungen über die Schönheit bewegt Kant sich in unlöslichen Widersprüchen,
die nach C. ihre Wurzel in einem mystischen oder neuplatonischen Zug haben, der
durch den Einfluss Winckelmanns auf Kant wirkte und gegen den er sich nicht in
gleichem Mass kritisch verhielt wie gegen die Sensualisten und Intellektualisten
seiner Zeit. Diese mystische Tendenz war die willkommene Grundlage für das Auf-
blühen der deutschen idealistischen Aesthetik. Die Kritik C.s an der Aesthetik
Schillers, die er zu wenig scharf und zu allgemein nennt, und weiterhin an den
romantischen und idealistischen Aesthetikern, deren historische Stellung bei aller
Verschiedenheit im einzelnen nach C. hauptsächlich durch ihren gemeinsamen
Mystizismus und ihre Willkür gegeben ist, verfolge ich nicht genauer. Selbst die
Gegner des Idealismus geraten in den ästhetischen Mystizismus wie Schopenhauer,
bei dem gleichwohl Anzeichen einer besseren Theorie zu finden sind, und Herbart,
der, in der Aesthetik vielleicht der strengste Nachfolger und Fortsetzer Kants, aus
dessen Denken alles Falsche nahm und es in ein System brachte. „I romantici e gli
idealisti metafisici avevano almeno unificata la teoria del hello e quella delF arte;
distrutta la veduta meccanica e rettorica; messo in rilievo, sia pure esagerandoli,
alcuni spiccati dell' attivitä artistica. L'Herbart restaura la veduta meccanica, ripristina
la dualitä, e ci da un suo bislacco, compassato, infecondo misticismo, privo di ogni
alito artistico." (S. 328.) Den mit Herbart beginnenden Streit zwischen Form- und
Gehaltsästhetik tut der Verfasser mit einigen ironischen Worten ab. Dagegen tritt er
dann, in vollem Gegensatz zu Geschichtschreibern der Aesthetik wie Zimmermann und
von Hartmann, mit Nachdruck für Schleiermacher ein, dessen Aesthetik er die be-
achtenswerteste dieser ganzen philosophischen Periode nennt. C. hebt nach ein-
gehender Betrachtung die Verdienste Schleiermachers folgendermassen hervor: Er
hat der Aesthetik ihren imperativistischen Charakter genommen: ,,er hat eine Form
des Denkens unterschieden, die vom logischen Denken verschieden ist; er hat der
Aesthetik einen nichtmetaphysischen, sondern einfach anthropologischen Charakter
Th. Poppe, Poetik iiiul ihre üesohichte, 243
geg-eben; er hat den Bo<»riff des Schönen ^»-eloug-nc^t, um ihn durch den der Voll-
kuminenheit in der Kunst zu ersetzen, indem er sogar behauptete, dass ein kleine»
Kunstwerk und ein grosses, wenn jedes in seiner Sphäre voliicommen ist, ästhetisch
ghMchweitig sind; er hat die ästhetische Tatsache als ausschliesslich menschliche
Produktivität betrachtet." (S. 3ül.) „Neil' orgia metafisica del suo tempo, in quel
costruiro e disl'aro di sistemi pifi o meno arbitrarii, il teologo Schleiermacher, con vero
sguardo di filosofo, ajjpunto Tattenzione su cio che ha di veramente caratteristico il
fatto estetico, e ne distinse le proprietä e le relazioni; e anche dove non vide chiaro
o erro incerto, non abbandono pern mai Tanalisi per la fantasticheria. Additando
l'oscura regione della coscienza immediata come quolla del fatto estetico, sembra egli
dire ai suoi divaganti ccmtemporanei: Hie Rhodus, hie salta!" (S. 341 f.) Rühmend
hebt C. dann auch die Sprachphilosophie Wilhelms von Humboldt hervor und die
seines grössten Schülers Steinthal, wenn beide sich auch über den engen Zusammen-
hang zwischen Kunst und Sprache nicht vollkommen klar geworden seien. Für
Huml)oldt war das Verfahren des Künsüers nur vergleichbar mit dem des Sprechen-
den, nicht iilentisch, wie C. will. Steinthal war als Herbartianer an der Einsicht
des Zusammenhangs verhindert. Für die Theorie des Naturschönen und die der
Modifikationen des Schönen, die von der metaphysischen Aesthetik entwickelt wurden,
hat C. nicht viel übrig. Ich übergehe indessen seine interessanten kritischen Er-
örterungen, die er schliesslich witzig in die „leggenda del cavalier Purobello"
(Reinschön) zusammenfasst, ebenso wie die Betrachtungen der französischen, eng-
lischen uncl italienischen Aesthetik dieses Zeitraums. Die grosse Linie Vico-Schleier-
macher-Humboldt findet ihre Fortsetzung und Bestätigung bei Francesco de Sanctis,
dem glänzenden Geschichtschreiber der italienischen Litteratur, der vom Boden der
llegelschen Aesthetik ausgehend sich allmählich zum bewussten Gegner der meta-
physischen Aesthetik entwickelte. Die Form ist ihm der erste Gesichtspunkt für die
Aesthetik, aber weder in der oberflächlichen und äusserlichen Auffassung des Be-
griffs noch im Herbartschen Sinn einer metaphysischen Hypostase der „Form". „Die
Form ist sie selbst, wie das Individuum es selbst ist; und es gibt keine destruktivere
Kunsttheorie als das beständige Gerede über das Schöne als Offenbarung, Hülle,
Licht, Schleier des Wahren oder der Idee. Die ästhetische Welt ist nicht Schein,
sondern Substanz, ja sie ist die Substanz, das Lebendige: ihre Kriterien, ihr Daseins-
grund liegt in nichts anderem als in dem einzigen Wort: ich lebe" (aus dem Saggio
sul Petrarca cit. bei C. S. 388). Der Begriff der Form ist für De Sanctis identisch
mit dem der Phantasie, des Ausdrucks- oder Vorstellungsvermögens, der künstle-
rischen Vision. Aber De Sanctis gelangte niemals dazu, seine Theorie mit wissen-
schaftlicher Strenge festzulegen. Seine ästhetischen Ideen blieben sozusagen der
Entwurf eines niemals wohl verknüpften und entwickelten Systems. Dafür näherte
er sich um so mehr dem Ideal eines Kunstkritikers, wie ihn Flaubert in einem Brief
an Georges Sand (2. Febr. 1869) geschildert hat. „Paragonato ai pochi estetici
filosofi, il De Sanctis appare manchevole nell' analisi, nell' ordine, nel sistema,
impreciso nelle definizioni. Pure questo difetto e in certo modo compensato dal
contatto continuo in cui egli tiene il lettore con le opere d'arte reali e concrete, e
dair intuizione del vero che mai non Tabbandona" (S. 392). Die nächsten Kapitel
C.s sind der kritischen Musterung der in neuerer und neuester Zeit hervorgetretenen
ästhetischen Anschauungen gewidmet. Ich hebe davon nur den Widerspruch C.s
gegen den Aberglauben hervor, der in den Naturwissenschaften oder in der Socio-
logie, die für C. gar keine Wissenschaft ist, das Heil für die Aesthetik erblickt,
also gegeA\ Anschauungen, wie sie Taine, Fechner, Grosse, Guyau usw. vertreten.
Er zollt weiterhin der Sprach philosophie Hermann Pauls, die dieser allerdings
voreichtig anders bezeichnet hat, die Anerkennung, die er der Philosophie Wundts
versagen muss. „La filosofia del Wundt mostra, a noi sembra, la sua fragilitä, in
questa sua inettezza a comprendere la spirituale natura del linguaggio e dell' arte"
(S. 429). Die psychologischen Theorien von Lipps und Groos finden nur zum Teil
den Beifall des Verfassers. Eine gesunde Auffassung und richtige Einsicht in das Wesen
der Kunst spricht er Hanslick, vor allem aber Conrad Fiedler zu, wenngleich sich
beide nur mit der Theorie einer einzelnen Kunst befasst haben. Die letzten Kapitel
widmet er der historisch-kritischen Betrachtung von Teiltheorien, wie der Theorie der
Rhetorik und Stilistik, der künstlerischen und poetischen Gattungen, der Theorie der
einzelnen Künste und ihrer Grenzen, in der Lessing, wenn auch nach C. völlig
fehlgreifend, die Diskussion über diesen so ausserordentlich wichtigen Punkt eröffnet
hat. Wiederum ist es Schleiermacher, der als der einzige oder doch als einer der
ganz wenigen an der wissenschaftlichen Begründung des Lessingscheu Prinzips zu
zweifeln beginnt, ebenso wie Schleiermacher auch die Existenz eines Naturschönen
kurz und bündig leugnet. An die Erörterung dieser Theorie des Naturschöneu
schliesst sich die Kritik von der Theorie der ästhetischen Sinne, wobei C. auf die
Jahresberiobte für oeaere deutsche LitteTatargesobiohte. XIII, 32
244 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
scharfsichtigen Einwände des Socrates im Hippias maior hinweist, der erkennt, dass,
wenn der Grund der Schönheit weder die Sichtbarkeit noch die Hörbarkeit sein kann,
da das, was dem Gesicht g-efällt, dem Gehör nicht gefällt und umgekehrt, dieser Grund
verschieden von beiden und dennoch etwas Gemeinsames sein muss. Aus der ganzen
Win^nis der Erörterungen über ästhetische und nichtästhetische Sinne kommt man
nur heraus, meint C, wenn man von vornherein die Unmöglichkeit einer Verknüpfung
so verschiedener Tatsachenreihen zugesteht, wie der Vorstellungsform des Geistes
und der Existenz gegebener physiologischer Organe oder eines gegebenen Stoffes der
sinnlichen Eindrücke (S. 496). Endlich folgt noch eine kurze Kritik der Theorie von
den Stilgattungen und der Theorie der ästhetischen Kritik oder des Geschmacks.
Auf diese ganze Geschichte der Aesthetik wird erst eigentlich bei der Darstellung
der eigenen Theorie C.s das volle Licht fallen, wenn die Gesichtspunkte des italienischen
Aesthetikers in ihrer Schärfe hervortreten. Ich werde mich nachher zur Skizzierung
dieser Theorie wenden. Hier führe ich nur noch die beachtenswerten Ratschläge C.s
für das Studium der Aesthetik an (S. 514f.). Er empfiehlt, um sich nicht gleich an-
fangs in der endlosen und verwickelten Litteratur über den Gegenstand zu verlieren,
das Nachdenken und das Studium auf vier Hauptwerke zu beschränken: die Poetik
des Aristoteles, die Scienza nuova des Vico, die Kritik der Urteilskraft von Kant und
die Vorlesungen über Aesthetik von Schleiermacher, das erste Werk mit Benutzung
des Kommentars von Butcher, das dritte mit der kritischen Arbeit von Basch
(vgl. JBL. 1900 I 3 : 19). Daneben einige Bücher von philosophischen Kunstkritikern,
wie die italienischen von De Sanctis und die deutschen von Hanslick und Fiedler. In
zweiter Linie wird man drei Bücher des 18. Jahrhunderts studieren können, die die
wissenschaftliche Aesthetik in der Naivetät ihrer Kindheit zeigen: die Reflexions von
Du Bos, die Aesthetica Baumgartens (oder als Ersatz die „Anfangsgründe" von Meier)
und schliesslich den Laocoon Lessings (ed. Blümner). Um eine Vorstellung von der
deutschen metaphysischen Aesthetik zu bekommen, empfiehlt C. Ed. von Hartmanns
Philosophie des Schönen, „die sie auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung zeigt und
alle anderen ähnlichen Behandlungen vertreten kann". —
Wichtige Beiträge zur Kenntnis der deutschen Aesthetik im 18. Jahr-
hundert gibt M. Dessoir (Geschichte der neueren deutschen Psychologie. Zweite,
völlig umgearb. Aufl. Berlin, C. Duncker. 1902. XV, 626 S. M. 12,00), indem er die Be-
ziehungen der deutschen Psychologie dieses Zeitraums zur Aesthetik erörtert (S. 558
bis 606). Bei der Betrachtung der Vermögenslehre in der Aesthetik zeigt D., wie
weit in der Verstandesästhetik, die ihr klassisches System bei Baumgarten findet, die
Anerkennung der Sinnlichkeit geht, die nur bei Mendelssohn sich erweitert zur Ein-
sicht in eine selbständige Bedeutung der Sinnlichkeit, und wie sich dann namentlich
unter dem Einfluss der Optik und der Malerei die Diskussion auf die Theorie der
ästhetischen Sinne ausdehnt. Dabei kommt Herder zu einer Klassifikation der Künste
auf Grund der Sinnesunterschiede, in der er die Dichtkunst fehlen lässt, weil sie mehr
schöne Wissenschaft sei als schöne Kunst: charakteristisch für die Gesamtauffassung
der Zeit, für die in der Dichtkunst der wissenschaftliche und lehrhafte, der rationale
Faktor von allen Bestandteilen am meisten gilt. D. weist auf verschiedene, bisher
noch nicht beachtete Zeugnisse für diese Tatsache bei Lambert, J. G. Adam und
Heydenreich hin. Neben der Verstandes- entwickelt sich die Gefühlsästhetik, zwischen
denen in den deutschen Systemen keineswegs ein schroffer Gegensatz war. Psycho-
logische Beobachtungen förderten die Gefühlsästhetik, auf deren Boden dann Kants
System der Aesthetik entstand. Sie neigt zur Annäherung des ästhetischen Zustandes
an den des WoUens und zeigt damit ihre moralisierende Tendenz. „Wie mit der
Verstandes-Aesthetik der Glaube an die belehrende und aufklärende Macht der Kunst
gegeben ist, so mit der Gefühls-Aesthetik das Vertrauen in eine sittliche Funktion
der Kunst, die späterhin, in der Zeit der Spekulation, eine metaph3'sische Begründung
und seit Richard Wagners Kunstlehre ein sozialistisches Gepräge bekommen hat"
(S. 569). Sulzers Theorie ist in dieser Hinsicht die bedeutendste; er findet aus seiner
Auffassung von der ethischen und sozialen Funktion der Kunst heraus Forderungen
des heutigen Tages. Der Zusammenhang des Psychologischen und Ethischen inner-
halb der Kunst wird vielfach erörtert. Schwer fällt es den Denkern des 18. Jahr-
hunderts, ästhetische Rezeptivität und Produktivität dauernd auseinanderzuhalten:
Geschmack und Genie laufen ineinander. Allmählich entwickelt sich der Begriff des
Dichtungsvermögens „und im Zusammenhang mit Kunst- und Kulturbewegungen
schliesslich die Anerkennung einer innerlich frei produzierenden Kraft" (S. 579). ' D.
gibt die interessanten Belege dieser P]ntwicklung. Der nächste Abschnitt betrachtet
den Subjektivismus und Objektivismus in der Aesthetik des 18. Jahrhunderts. Die
Verbindung zwischen Psychologie und Aesthetik zeigt sich leider „in einem Kampf
zwischen der allgemein gebilligten subjektivistischen Tendenz und dem Objektivismus,
dem die Formenlehre zuneigt; den Sieg hat jene psychologische Aesthetik errungen,
Th. Poppe, Poetik und ihre Oeschichte. 2i5
die sich auf eine Analyse der von Kunstforinen erzeug-ten (iefühle stützt" (S. 582j.
Die allg'enieiiu; Hilligung- des Subjektivismus, der das Schöne von der Seele her und
niclit vom Gef»-enstand aus zu begreifen sucht, erhellt aus einer lang-en Reihe von
Zeugnissen. U. hebt namentlich die Verdienste Sulzers in der Entwicklung- des
ästhetischen Denkens hervor. Gerade Sulzer ist stark beteilig-t an dem Sieg des Sub-
jektivismus über den Objektivismus, welche beiden Mächte in der Theorie der Nach-
alimung- aul'einanderg-etrofTen waren. Schon Sulzer verlang-t Wahrheit, nicht Wirk-
lichkeitstreue „wie später unsere klassischen Dichter, eine Wesensverwandtschaft des
schafTendcm Künstlers und des schaffenden Weltg-rundes ahnt er wie später unsere
idealistischen Pliilosophen sie verkündet haben" (S. 592). Heydenreich, dessen hervor-
ragendste liCistung- seine Untersuchung der Gefühle und der Phantasie in Rücksicht
auf (las Schöne ist (S. 201), fasst gegen F]nde des Jahrhunderts alle die Theorie der
Miinesis angreifenden (iedanken zusammen, versetzt sie in das Gebiet der reinen
Psvchologie und benutzt sie zur Zerstörung des Objektivismus. D. zeigt, wie auch
die Verteilung der ästhetischen Kategorien und die Klassifikation der Künste auf
psychologischem Grunde ruht. Schliesslich wird die Associationstheorie in der Aesthe-
tik erörtert, die, in England ausgebildet, auf die deutsche Wissenschaft im 18. Jahr-
hundert nur geringen Einfluss geübt hat. Nur einige der Ergebnisse und nicht die Denk-
art selbst sind übernommen worden. Die Anerkennung einer doppelten Schönheit der
Form und des Ausdrucks (originale, eigene und abgeleitete, beziehungsweise Verhältnis-
Schönheit) findet sich ausser bei Mendelssohn, Winckelmann, Herder, Kant auch bei
dem halbvergessenen A. Fr. Büsching und bei Sulzer. Weiterhin erfährt das Problem,
ob der Geschmack wechselnd oder allgemein gültig sei, durch den Associationismus
eine Bereicherung (Herder, Zschokke, Heydenreich). Die stärkste Verwertung der
Associationstheorie findet sich bei Feder, der die beiden eben erwähnten Probleme
untc^rsucht. Die Gesetze der Hemmung und Verschmelzung, nach damaliger Auf-
fassung mit der Association zusammenhängend, finden Erwägung bei J. A. Eberhard,
der auch in interessanter Weise die Vereinigung mehrerer Künste zu einer Gesamt-
wirkung (in der Oper) unter psychologischem Gesichtspunkt erörtert. —
Einzelne Dichter und Schriftsteller über Aesthetik.
Anknüpfend an den Neudruck von Frhr. von Schönaichs „Die ganze Aesthetik
in einer Nuss" durch Alb. Köster (Deutsche Litteraturdenkmale des 18. und lä. Jahr-
hunderts. Neue Folge 20-31; JBL. 1900 IV 5a: 22) unterzieht Spitzer (422)
das Prinzip der Korrektheit in der Dichtkunst einer eindringlichen Analyse, um die
Grenzen der Berechtigung dieses Prinzips festzustellen, in dem Schönaichs Litteratur-
kritik und die verschiedener moderner Epigonen dieses Gottschedjüngers wurzelt.
Sp. zeigt, wie weit die Korrektheitsforderung gegenüber dem Metrum, den allgemeinen
Sprachgesetzen, die der lebendige Sprachgebrauch diktiert, ferner gegenüber dem Ge-
brauch poetischer Bilder und Vergleiche reicht. Hier gilt bloss die vage Regel, den
Gefühlston in acht zu nehmen und sich vor Zerstörung und Beeinträchtigung der
spezifischen Stimmung zu hüten. Bei Schönaich ist das Korrektheitsprinzip bedingt
durch eine Invasion des Verstandes in ein Gebiet, dem er naturgemäss fern zu bleiben
hat. Sp. führt als ergänzendes Seitenstück zu Schönaichs Aesthetik in einer Nuss das
Werk eines französischen Schriftstellers des 18. Jahrhunderts an, Boudards „Iconologie
tiree de divers auteurs. Ouvrage utile aux gens de lettres, aux poetes, aux artistes,
et generalement ä tous les amateurs de beaux arts". Wenn Schönaich Freispiele dessen
gibt, was die Normen einer gewissen Aesthetik verbieten und verdammen müssten,
so breitet Boiidard das vor uns aus, was von diesen Verdammungsurteilen verschont
bliebe. Sp. fasst schliesslich zusammen (S. 112): „Die Korrektheitsfanatiker vom
Schlage Schönaichs gestatten der Poesie nur zwei Darstellungsmittel: adäquate Be-
zeichnungen und Redensarten. Damit aber wäre offenbar die Poesie zum grössten
Teile aufgehoben, ihr Lebensnerv zerstört, ihre Hauptwurzel untergraben; es liegt
hier also nicht eine Konsequenz oder Bewährung, sondern vielmehr ein Missbrauch,
eine verhängnisvolle lleberspannung des wichtigen und für so viele ästhetische Er-
scheinungen die Grundlage bildenden Korrektheitsprinzips vor." — Pater (254a)
feiert in einer vielfach von Hegelscher Geschichtsphilosophie getragenen Studie
(S. 238-314 seines Buches) Winckelmann und seine Einfühlung in den hellenischen
Geist. — W a c h l e r (423) stellt einige Aeusserungen Herders und Jacob Burckhardts
(aus dessen griechischer Kulturgeschichte) zusammen als Beitrag zum Begriff der
Heimatkunst (s. u.). — Der Aufsatz B o d e s (424) dürfte dem letzten Abschnitt seines
Buches: Goethes Aesthetik (vgl. JBL. 1901 13:21) entsprechen. — Aus den ein-
schlägigen Schriften Fichtes und Schellings fädelt B a 1 1 i n (427) die Zeugnisse für
die Bewertung des ethischen Elements in den ästhetischen Anschauungen der beiden
Denker auf. —
C o h n (428) gibt in grossen Zügen ein Bild von Hegels Aesthetik. Er
hebt hervor, wie das Wesen Hegels, der auch als philosophischer Systeraatiker kein
32*
246 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
Bahnbrecher, sondern ein Vollender war, immer gerichtet blieb auf feste Form und
vollendete Darstellung-, wie er der Romantik im allgemeinen kühl gegenüberstand
und, wenn auch allen Stimmen der Völker und Zeiten offen, doch in seiner eigensten
Persönlichkeit dem klassischen Griechentum zugewandt war, mit dessen Geist er
sich seit seiner Stuttgarter Gymnasialzeit tief durchdrungen hatte. Er vertritt so auch
in seinem Kunstgefühl den Standpunkt des alternden Goethe. Die Aesthetik Hegels
gibt den von Schiller angeregten Gedanken, deren Vollendung Schelhng und Solger
angestrebt hatten, eine abschliessende systematische Gestalt. C. betont nachdrück-
lich die Wirkungen Schillers. „An seine Formel, dass das Schöne die freie Einheit
von Idee und Gestalt, von Sittlichkeit und Sinnlichkeit sei, knüpfen alle folgenden
Inhaltsbestimmungen des Schönen an, auf seiner Unterscheidung zwischen naiver und
sentimentalischer Dichtung beruht die gesamte philosophische Konstruktion der Kunst-
geschichte" (S. 171). Die vorgefundene Abgrenzung des ästhetischen Gebietes über-
nimmt Hegel, um dem Schönen sogleich seine Stelle in dem durchgängig unterein-
ander verknüpften System der Gesamtheit des menschlichen Lebensinhaltes anzu-
weisen. C. schlägt nun den in der Anlage des Hegeischen Systems begründeten
Weg ein, den wesentlichen Inhalt des in der Kunst dargestellten Lebensgebietes zu
bezeichnen, um dadurch die Stellung dieses Gebietes im System zu erläutern und
auf den Geist dieses Systems selbst erklärendes Licht fallen zu lassen. Wie das
Ziel der künstlerischen Arbeit die Einheit eines Inhaltes und einer Gestalt ist, so ist
das Wesen des Kunstwerks überhaupt nach Hegel die Einheit von Idee und Er-
scheinung oder die Verwirklichung der Idee in einer besonderen Gestalt. Die Idee
aber ist für Hegel der lebendige, konkrete Geist. Ihre Entwicklung ist der wahre
■Inhalt der Welt. Die Entwicklung der Kunst drückt sich auf Grund der dialektischen
Methode in den Formen der symbolischen, klassischen und romantischen Kunst aus,
die ihre Bestimmung nach dem Verhältnis zwischen Idee und Erscheinung erhalten.
Hat die Kunst in der romantischen Form ihre Entwicklung vollendet, was zeitlich
mit dem Ende des Mittelalters zusammenfällt, so hört sie auf das höchste Bedürfnis
des Geistes zu sein, die Entwicklung der Idee nimmt höhere Formen an. Damit
kann aber bei Hegel der Zwiespalt bei der Beurteilung der modernen Kunst nicht
verborgen bleiben, denn Hegel kann nicht umhin, in der niederländischen Kunst,
in Shakespeare und vor allem in Goethe grosse, wesentliche Erscheinungen der
Kunst anzuerkennen. Diese Schwierigkeiten sind eben darin bedingt, dass für Hegel
die Entwicklung der Kunst eine abgeschlossene Durchgangsstufe des Geistes ist.
Und der empirischen Wirklichkeit gegenüber muss seine rationalistische Tendenz,
diese Wirklichkeit aus der klaren Aktivität des Denkens abzuleiten, notwendig
machtlos bleiben. Das „konkrete Denken" Hegels ist eben logisch unhaltbar. Er
musste sich selbst darüber täuschen infolge des Zuges seines Geistes, für jede Art
einen klassischen Repräsentanten zu fordern, was in seiner speziellen Kunsttheorie
in dem „konkreten" Verfahren zum Ausdruck kam, jede Art der Kunst wesentlich
durch ein oder höchstens einige wenige Werke repräsentiert sein zu lassen, Tragödie
= Antigone, Epos = Homer, gelegentlich auch Hermann und Dorothea. Trotz solcher
Irrtümer, meint C, bleibe der Grundgedanke der Hegeischen Aesthetik — die Einheit
von Gestalt und Inhalt als Wesen des vollendeten Kunstwerkes zu erkennen —
dauernd das Ziel der Wissenschaft. Historisch präzisiert C. die Aufgabe der gegen-
wärtigen Aesthetik dahin, „dass sie den Ertrag der grossen idealistischen Systeme,
wie er in Hegels Aesthetik wesentlich vorliegt, auf dem Boden des Kritizismus neu
gewinnen soll" (S. 186). Das früher (JBL. 1901 I 3:35) angeführte Werk Cohns
steht im Dienst dieser Aufgabe. — Die Gedenkrede E u c k e n s (429) auf Trendelen-
burg enthält nichts auf unser Thema Bezügliches. — Der Aufsatz Chamberlains
(434) ist die üebersetzung einer früheren Arbeit (JBL. 1900 I 3:48). — Faguet
(435) gibt in seiner neugegründeten Zeitschrift (1, S. 65— 98) eine geistreiche Analyse
von „Le premier livre de Nietzsche", anlässlich der französischen Üebersetzung der
„Geburt der Tragödie" von Jean Marnold und Jacques Morland (Societe du Mercure
de France). Er ist der Meinung, dass der ganze Nietzsche schon in diesem Erstling
steckt und dass die späteren Schriften nichts anderes sind als die Entwicklung von
zwei oder drei Grundgedanken der „Geburt der Tragödie". — Hauptmann (436)
huldigt in seinen „Tagebuch - Bemerkungen" einem vagen Kunstmystizismus. —
Anna Brunnemann (437) schildert kurz die Entwicklung Zolas in seinen
Werken vom Naturalistenführer zum reinen Idealisten, in dem der Theoretiker und
Sozialpolitiker allmählich den Dichter verdrängt hat, während Helferich (438)
seine Einleitung zu der Sammlung von Zolas Kunstkritiken aus den Jahren 1866,
1867 und 1896 abdruckt. Er würdigt die Bedeutung dieser Salonberichte Zolas und
meint schliesslich, dass Zola dort in seinen Kritiken, wo er Themen anschlägt, die
sich mit seiner Persönlichkeit berühren, unsterblich sein wird. —
Theoretisches. Als ein methodologischer Versuch ist die Arbeit von
Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 247
G. von Kousslor (45*J) zu bezeichnen, der es unternimmt, die (Jlrenzen der Aesthetik
abzustecken. Er fj-liodert seine l'ntersuciiun«]!' derart, dass er zunächst die Nachbar-
g-ebieto und deren Einfluss auf die Aesthetik feststellt. Hierauf wird das Stoffgebiet
d. h. der Arbeitsge^enstand der Aesthetik abgegrenzt und schliesslich die Befugnisse
in der Gesetzgebung für das anerkannte Stoffgebiet erörtert. Um die Beziehungen
anderer Wissenschaften zur Aesthetik zu erkennen, stellt sich der Verfasser vor
allem die Frage, ob die Aesthetik innerhalb des idealen Verhältnisses der Wissen-
schaften steht, das im Prinzip des Mutualismus, der gegenseitigen Förderung aus-
gedrückt ist, oder ob sie lediglich unter parasitären Lebensbedingungen existiert.
Er hebt die schwierige Aufgabe des Aesthetikers hervor, seine Daseinsnotwendigkeit
glaubwürdig nachzuweisen, was in dem Umstand begründet liege, „dass die Kunst
selbst, der docli vornehmlich die Aesthetik dient, die Notwendigkeit ihres eigenen
Daseins noch immer als ein Kapitel Metaphysik behandeln lassen muss" (S. 11),
v. K. kommt zu dem Resultat, dass die Frage nach dem wissenschaftlichen Parasitis-
mus der Aesthetik erst dort beantwortet werden kann, wo die Bedeutung der Kunst
selbst festgestellt worden ist, deren Weil vorläufig noch mehr empfunden als gewusst
wird; mutualistisch verhält sich die Aesthetik allein zur Kunst. Hier wird der Verfasser
alsbald zur Bezeichnung des spezifischen W^osens der Aesthetik genötigt, das in der
Tätigkeit liegt, „die Empfindungen des Kunst- und Naturschönen zu Vorstellungen
und Begriffen zu klären" (S. 19). Er erörtert dann die Mittel, die von der Aesthetik
zu diesem Zweck den Methoden anderer Wissenschaften zu entnehmen und auch
schon entnommen worden sind, wobei ihm seine Kenntnis der ästhetischen Litteratur
hülfreich ist. Das Eindringen naturwissenschaftlicher Methoden ist das Kennzeichen
einer noch jun^^en Periode der ästhetischen Entwicklung. Schliesslich fasst er das
Resultat dieser Untersuchungen folgendermassen zusammen: „Somit scheint im Körper
der Wissenschaften die Aesthetik methodisch der Logik parallel zu lie"-en, während
ihr grösstes Nachbargebiet, aus dem sie ihren Arbeitsvorrat und ihre Nahrung holt,
die Kunstgeschichte ist. Und während die Untersuchung über die Akte des Schaffens
und der Aufnahme psychologisch vorgenommen wird, ist damit gleichzeitig gesagt,
dass im Charakter der allgemeinen Psychologie gleichzeitig der Charakter der
Aesthetik ausgesprochen liegt. Die drei Typen der Psychologie sind: introspektiv,
physiologisch und exakt. Ueberall aber zeigt sich das Bestreben, die Erbstücke der
einstigen Einflüsse der Metaphysik, die noch überall verstreut liegen, los zu werden;
und die Kraft zur Beseitigung dieser lästigen Rudimente wird aus der Empirie ge-
wonnen" (S. 65). Der zweite Abschnitt, der dem Gegenstand der Aesthetik d. h.
den Grenzen ihres Stoffes gewidmet ist, ist im wesentlichen eine Untersuchung der
Systematik der Künste. Nachdem der Verfasser die verschiedenen Vei-suche in dieser
Richtung erörtert hat, stellt er als oberstes P]inteilungsprinzip für die Systematik der
Künste die Technik hin, die das Verhältnis vom Kunststoff zu den Mitteln der Dar-
stellung ausdrückt, also das Verhältnis der ersten wesentlichen Kunstmomente. Als
ein weiteres Einteilungsprinzip bezeichnet der Verfasser die Wahrnehmbarkeit, die das
Verhältnis zwischen dem Kunstwerk und dem aufnehmenden Subjekt ausserhalb des
Kunstwerks ausdrückt. Zwischen Technik und Wahrnehmbarkeit findet er das
Medium der Verbreitung als Einteilungsprinzip, wonach man bisher oft die Künste
in räumliche und zeitliche geschieden hat. Als eine Zwischenstufe in der Reihe
zwischen den räumlichen und zeitlichen Künsten fasst er die theoretische GrifTel-
kunst Max Klingers auf. v. K. fordert schliesslich: „Wenn die Aesthetik als
'abstrakte Schönheitslehre' sich der Totalwirkung des Kunstwerks widmet und daher
die kollektiven Eigenschaften des Formalschönen — wie Harmonie, Eurythmie, Pro-
portion, Symmetrie usw. — betrachtet, so suche die Slillehre die Bestandteile der
Form, die nicht selbst Form sind, sondern Stoff und Mittel, — gleichsam die Vor-
bestandteile und Grundbedingungen der Form" (S. 101). In seinem letzten Abschnitt
erörtert der Verfasser zunächst das Berufsrecht des Aesthetikere und meint, dass für die
Einzelteile der Aesthetik verschieden geartete Arbeitskräfte nötig seien, die sich fast
nie in einer Person vereinigt finden. Am besten, meint v. K., wird die empirische
Aesthetik des Schaffens durch den Künstler, die spekulative Aesthetik des Ge-
schaffenen durch den Fachmann gefördert, während die spekulative Seite der Pro-
duktion und die empirische der Eindrucksanalyse von beiden Teilen eine ziemlich
gleiche Summe der Förderung beanspruchen dürften. Der Verfasser durchmustert
die Geschichte nach ästhetisierenden Künstlern. Weiterhin wird die Verschiedenheit
der Möglichkeiten in der Berufsübung erwogen. Hier stehen sich gegenüber die
Experimental- und die Popularästhetik. Die Experimentalästhetik (seit Zeising und
Fechner) hat zwei Gruppen von Gegnern, von denen die eine in den bisherigen
Ergebnissen nichts Verwertbares sieht, ohne doch prinzipiell die Möglichkeit einer
Förderung durch das Experiment zu leugnen, während die andere die experimentale
Methode im Prinzip verwirft. Die Theoriephantastik, die trotz all ihrer Schön-
248 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
rednerei nichts sagt, lieg-t zwischen der Popularästhetik und ihrem streng" theoretischen
üeg-enüber; sie bringt die Aesthetik in Misskredit. Die Popularästhetik wird in
ihrem Grundton durch den des anderen Extrems bestimmt und wechselt daher fort-
während. Bei metaphysischer Tiefe auf der einen Seite, tritt die Popularästhetik
leicht allzu seicht d. h. als selbstverständliche empirische Alltäglichkeit auf. Beim
Forschen nach Gesetzmässigkeiten auf Grund exakter Wissenschaftlichkeit betont
die Popularästhetik in der Kunst die Gesetzlosigkeit. Immerhin liegt in der Tendenz
der Popularästhetik Gesundheit, was Schiller mit dem grössten Nachdruck gezeigt
hat, „wohl der vornehmste unter allen Popularästhetikern". Den Ursprung der
überzeugenden Popularästhetik sieht der Verfasser in dem „inneren Sinn" Shaftesburys
und Hutchesons, in der Betonung des common sense durch Thomas Reid. Zu
den charakteristischen Merkmalen des Popularismus rechnet v. K. den Mangel an
geschichtlichem Verständnis. Daran schliesst sich nun in der Darstellung des Ver-
fassers die Erörterung der „Gesetzesfrage", d. h. was die ästhetischen Gesetze bedeuten,
welchen Wert man den hingestellten (abstrahierten) Normen geben soll. Dabei
kommt er zu der Frage, wie denn das zu achtende Gesetz beschaffen sein muss.
Neben Natur- und Vernunftgesetzen unterscheidet der Verfasser das Geschichtsgesetz,
das den Gang aller Organik geht und weder ewig ist wie das ideale Naturgesetz, noch
sich die Ewigkeit anmassen will wie das sterbliche Vernunftgesetz. Mit dem Ge-
schichtsgesetz hat es die Aesthetik nach seiner Meinung am meisten zu tun. Es
handelt sich bei ihm „um Induktionen aus den gleichartig wiederkehrenden Er-
scheinungen in den verschiedenen Erzeugnissen einer Kunst und der Kunst" (S. 135).
Demgemäss sind die meisten bisherigen „Aesthetikgesetze" zu beurteilen. „Sie
stammen aus der Beobachtung der Kunstwerke und sind entweder Wiederholungs-
gebote oder -verböte" (S. 138). Die Tendenz der Aesthetiker geht, wie die Ge-
schichte der Aesthetik zeigt, nach v. K. darauf hin, eine Ideal-Technik zu kon-
struieren, eine Universalhandhabe der ästhetischen Rechtsphilosophie. Von einem
besonnenen Hand-in-Handarbeiten der beiden feindlichen Schwestern, deren Anta-
gonismus gerade die Aesthetik so sehr in Misskredit gebracht und ihre Grenzen
geschmälert hat, nämlich der induktiven und der deduktiven Methode, verspricht sich
der Verfasser etwas für eine bessere Zukunft dieser Wissenschaft. — Die allgemeine
Betrachtung Genthes (439), dem die ästhetische Weltanschauung eine vom ästhe-
tischen P^mpfinden geleitete Auffassung der gesamten Wirklichkeit ist, von der sie
uns ein ideales Bild vermittelt, sei nur kurz erwähnt. — Dagegen muss nun aus-
führlicher auf die Theorie Croces (441) eingegangen werden. Ich stehe nicht an,
sie als die bedeutendste Erscheinung dieses Berichtsjahres zu bezeichnen, und finde
mit Vergnügen, dass auch Vossler in seiner Besprechung das Buch C.s ein be-
deutendes Ereignis in der Geschichte des Gedankens nennt. Die Klarheit und
Schärfe dieses Buches im ganzen wie im einzelnen zeigt sinnfällig, in welchem
Masse das aus verwandtem Bestreben erarbeitete Buch von G. von Keussler eine
Nebellandschaft geblieben ist. C. beginnt mit der Unterscheidung der beiden Formen
der menschlichen Erkenntnis: der anschauenden (intuitiven) und der logischen Er-
kenntnis, von denen jene es mit dem Individuellen, mit Bildern, Vorstellungen, diese
mit dem Universalen, mit Begriffen zu tun hat. Phantasie- und Verstandeserkenntnis.
Eine Wissenschaft der Verstandeserkenntnis gibt es längst: die Logik; von einer
Wissenschaft der intuitiven Erkenntnis ist kaum die Rede. Die Anschauung ist
durchaus unabhängig vom Begriff, sie kann völlig für sich allein bestehen. Weiter-
hin ist sie auch nicht bedingt durch die Unterscheidung von Wirklichkeit und
Niohtwirklichkeit. „Die Anschauung ist die von der W^ahrnehmung des Wirklichen
und dem einfachen Bild des Möglichen undifferenzierte Einheit. In der Anschauung
stellen wir uns nicht als empirische Wesen der äusseren Wirklichkeit gegenüber,
sondern objektivieren einfach unsere Eindrücke, welche immer sie sein mögen"
(S. 6). Raum und Zeit sind nicht Formen der Anschauung, denn wir haben An-
schauungen ohne Raum und ohne Zeit. Die beiden Kategorien entstehen erst a
posteriori, durch Eindringen intellektualistischer Ueberlegungen in die Tatsache der
Anschauung, die eine weder Raum noch Zeit schaffende, sondern schlechthin charak-
terisierende Funktion ist und uns die Erkenntnis der Dinge in ihrer konkreten
Individualität gibt. Sie ist Funktion d. h. geistige Tätigkeit, die der Empfindung,
der ungoformten Materie, Form gibt. Sie, als Aktivität, bemächtigt sich dieser, die
durch Passivität bezeichnet ist. Der Begriff der Vorstellung oder des Bildes ist
gleichbedeutend mit dem der Anschauung, wenn Vorstellung als Bearbeitung,
P^ormung der Empfindung durch geistige Tätigkeit gefasst wird. Diese
geistige Tatsache wird von der bloss psychischen der Empfindung am besten unter-
schieden, wenn man sagt, dass jede wahre Anschauung und Vorstellung zugleich
Ausdruck ist. „Lo spirito non intuisce se non facendo, formando, esprimendo"
(S. 11). Und C. stellt die scheinbar paradoxe Behauptung auf: „L'attivitä intuitiva
Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 249
tanto intuisce quanto esprime," Sie scheint paradox, weil die Illusion oder das Vor-
urteil besteht, dass wir von der Wirklichkeit mehr anschauen als wir tatsächlich
anschauen. Nach einer l)iindi<^en Erörterung- darüber, in welcher frag-mentarischen
Weise wir im (Jrundc die Wirklichkeit erfassen, kommt der Verfasser zu der zusammen-
fassenden Tlies(>: Die Anschauungserkenntnis ist die Ausdruckserkenntnis. „Die
Anschauung oder Vorstellung, die unabhängig- und autonom ist in Bezug auf die
intellektuelle Tatsache, gleichgültig gegenüber den nachträglichen und emi)iri8chen
Scheidungen von Wirklichkeit und Nichtwirklichkeit und g-eg-enüber den nachträg-lichen
Bildungen und Apperceptionen des Raumes und der Zeit, unterscheidet sich von dem, was
man emi)lindet und über sich ergehen lässt, von dem sinnlichen Wogen und Fliessen,
von der psychischen Materie, als Form; und diese Form, diese Besitzerg-reifung, ist
der Ausdruck. Anschauen ist ausdrücken, und nichts anderes — nichts mehr, aber
auch nichts weniger — als ausdrücken" (S. 14). Die Anschauungs- oder Ausdrucks-
erkenntnis ist nun identisch mit der ästhetischen oder künstlerischen Tatsache,
sofern die Kunstwerke Beispiele für Anschauungserkenntnisse sind und diese den
Charakter von jenen haben und umgekehrt. Die Kunst ist mit nichten eine An-
schauung- eigener Art. Die Unterschiede innerhalb der Anschauung-serkenntnis sind
lediglich quantitativ. Es gibt nicht eine Wissenschaft der geringen und eine aridere
der grossen Anschauung-, eine der g-ewöhnlichen und eine andere der künstlerischen
Anschauung, sondern eine einzig-e Aesthetik als Wissenschaft der Anschauungs-
oder Ausdruckserkenntnis, in der die ästhetische oder künstlerische Tatsache be-
steht. Diese Aesthetik ist das wahre Analog-on zur Log-ik, die als Tatsachen von
gleicher logischer Natur sowohl die Bildung- des kleinsten und gewöhnlichsten Be-
griffs wie die Konstruktion des kompliziertesten wissenschaftlichen und philo-
sophischen Systems umfasst (S. 17). Daher ist auch der Unterschied zwischen dem
künstlerischen (Jenie und dem g-ewöhnlichen Menschen nur ein quantitativer. Nichtig
ist auch der Form- und Inhaltsstreit in der Aesthetik. Die Form ist nicht etwas,
was zu dem Inhalt d. h. den Eindrücken hinzukommt, sondern diese werden von
der Ausdruckstätigkeit herausgearbeitet und geformt. Der Inhalt ist der not-
wendige Ausg-angspunkt für den Ausdruck, aber von den Eig-enschaften des Inhalts
zu denen der Form gibt es keinen Uebergang. — Beiläufig nenne ich den hierher-
gehörigen Aufsatz von ü ö h 1 e r (465). — Ebenso wird die Theorie der Natur-
nachahmung zurechtgerückt. Ferner: die oft wiederholte Behauptung, dass die
Kunst nicht Erkenntnis sei, dass sie nicht Wahrheit gäbe, dass sie nicht zur
theoretischen Welt gehöre, sondern zu der des Gefühls usw., stammt daher, dass
man sich von dem Erkenntnischarakter der einfachen Anschauung, die sowohl von
der Verstandeserkenntnis wie auch von der Wahrnehmung des Wirklichen unter-
schieden ist, nicht genügend Rechenschaft gab, dass man nur die Verstandes-
erkenntnis oder höchstens noch die Wahrnehmung des Wirklichen als Erkenntnis
auffasste. Auch die Theorie der ästhetischen Sinne stammt aus einer Unklarheit.
Die Frage nach den ästhetischen Sinnen zerfällt in zwei Fragen: welche sinnlichen
Eindrücke können in die ästhetischen Ausdrücke eingehen? welche müssen mit Not-
wendigkeit in sie eingehen? Die Antwort lautet, dass alle Eindrücke in die ästhe-
tischer Ausdrücke oder Gebilde eingehen können und dass kein Eindruck mit Not-
wendigkeit in sie eingehen muss. W^enn man die Gesichts- und Gehörseindrücke
als direkte von denen der anderen Sinne als lediglich associierte oder indirekte
unterschieden hat, so ist das ganz und gar willkürlich. Der ästhetische Ausdruck
ist eine innere Tatsache, eine Synthese, in der es unmöglich ist, das Dii-ekte und
das Indii-ekte zu unterscheiden. Der Ausdruck hat seinen Ausgangspunkt freilich
in den Eindrücken, aber der physiologische Weg, auf dem die Eindrücke in den
Organismus gekommen sind, ist dabei völlig gleichgültig. Da jeder Ausdiiick ein
einziger Ausdruck ist, ist auch das Kunstwerk unteilbar. Die Eindrücke werden
durch den Ausdruck in ein organisches Ganze verschmolzen. Das hat man früher
mit der Forderung der Einheit des Kunstwerks oder der Einheit in der Mannig-
faltigkeit bezeichnet. Mit der Behauptung von der Kunst als Befreierin hat es seine
Richtigkeit. „Indem der Mensch die Eindrücke bearbeitet, befreit er sich von ihnen.
Durch die Objektivierung trennt er sie von sich und unterwirft sie sich. Die be-
freiende und reinigende Funktion der Kunst ist ein anderer Gesichtspunkt, eine
andere Formulierung ihres Charaktere als Aktivität. Die Aktivität ist eben um des-
willen Befreierin, weil sie die Passivität beseitigt" (S. 24). Ist nun auch die ästhe-
tische Erkenntnisform durchaus unabhängig von der intellektualen oder begrifflichen,
so ist damit noch nicht gesagt, dass auch das Umgekehrte richtig sei. Die l)egriff-
liche Erkenntnis ist Erkenntnis von Beziehungen der Dinge; die Dinge selbst aber
sind Anschauungen. Die begriffliche Erkenntnis beruht auf der ästhetischen, geht
aber über sie hinaus. Sprechen heisst nicht logisch denken, aber logisch denken
muss zugleich sprechen sein. Es gibt keine gutgedachten, aber schlecht-
250 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
geschriebenen Bücher. Wo ein Gedanke nicht reif und klar geworden ist, kommt
er auch nicht zu entsprechendem Ausdruck. Kunst und Wissenschaft sind also ver-
schieden und doch miteinander verbunden: in der ästhetischen Seite fallen sie zu-
sammen. Jedes Werk der Wissenschaft ist zugleich Kunstwerk. ,,Die ästhetische
Seite mag wenig bemerkt werden, wenn unser Geist ganz von der Anstrengung
erfasst ist, den Gedanken des Gelehrten zu verstehen und ihn auf seine Wahrheit
hin zu prüfen. Aber sie bleibt nicht mehr unbemerkt, wenn wir von der Tätigkeit
des Verstehens übergehen zu der des Betrachtens und wenn wir den Gedanken ent-
weder klar, rein, scharf umrissen, ohne überflüssige noch fehlende Worte, rhythmisch,
mit angemessener Betonung oder verworren, unterbrochen, verwickelt, springend
vor uns sich abrollen sehen" (S, 27 f.). Der Ausdruck ist die erste, der Be-
griff die zweite Stufe innerhalb der geistigen, theoretischen Tätigkeit des Menschen;
andere Formen der Erkenntnis als diese beiden Stufen gibt es nicht. Die Ge-
schichtlichkeit als angeblich dritte Form weist C. begründet zurück. Von
seinem sicheren Standpunkt aus unternimmt es nun C., an einer langen Reihe
ästhetischer Theorien Kritik zu üben, die aus der Verwirrung der verschiedenen Formen
entstanden sind. So aus der Verwirrung der Ansprüche der Kunst im allgemeinen
und der besonderen Ansprüche der Geschichte die Theorie des W^ahrscheinlichen und
des Naturalismus, aus intellektualistischen Irrtümern die Ansichten von Ideen in der
Kunst, von der Kunst, die Thesen beweise, ferner die Theorie des Typischen, des
Symbols und der Allegorie. Am offenkundigsten zeigt sich der intellektualistische
Irrtum in der Theorie von den künstlerischen und litterarischen Gattungen. Bei ihr
liegt der Irrtum darin, dass sie vom Begriff zum Ausdruck kommen will, dass sie
die zweite Stufe zur Voraussetzung der ersten macht. Auf dieser Theorie bauen sich
dann alle jene verkehrten Gesichtspunkte ästhetischer Beurteilung und Kritik auf, die
vor einem Kunstwerk, anstatt zu bestimmen, ob es Ausdruck hat und was es aus-
drückt, ob es spricht oder stammelt oder geradezu schweigt, sich fragen: stimmt es
mit den Gesetzen der epischen Dichtung oder mit den Gesetzen der Tragödie, mit
den Gesetzen der Historien- oder denen der Landschaftsmalerei überein? Die Künstler
haben in Wirklichkeit den Gesetzen der Gattungen von jeher ein Schnippchen ge-
schlagen. Der Verfasser zeigt dann, wie in analoger Weise Irrtümer in der Theorie der
Geschichte und der Theorie der Wissenschaft d. h. der Logik zustande gekommen sind.
Indessen muss ich diese interessanten Darlegungen hier übergehen. Ganz kurz nur
deute ich an, wie C. weiterhin der theoretischen Form des Geistes die praktische
Form gegenüberstellt, die im Willen verkörpert ist. Die praktische Tätigkeit des
menschlichen Geistes setzt in gleicher Weise die theoretische voraus, wie innerhalb
der theoretischen die ästhetische Erkenntnisform die Grundlage der logischen bildet.
D. h. die praktische Tätigkeit ist die zweite Stufe nach der theoretischen. „Ein Er-
kennen, unabhängig vom Wollen, ist denkbar; ein Wille, unabhängig vom Erkennen,
ist undenkbar. Der blinde Wille ist nicht Wille; der wahre Wille hat Augen" (S. 51).
Danach kann C. nun feststellen, dass die ästhetische Tätigkeit mit der praktischen
im Prinzip nichts zu schaffen hat. „Die ästhetische Tatsache erschöpft sich voll-
ständig in der Ausdrucksarbeit an den Eindrücken. Wenn wir das innere Wort
errungen, eine Figur oder eine Statue rein und lebendig erfasst, ein musikalisches
Motiv gefunden haben, ist der Ausdruck geboren und ist vollständig. Er bedarf nichts
weiter. Dass wir dann den Mund öffnen oder öffnen wollen zum Sprechen oder Singen,
dass wir die Hände ausstrecken oder ausstrecken wollen, um die Tasten des Klaviers
zu berühren oder Pinsel und Meissel zu ergreifen, ist eine hinzukommende Tatsache,
die ganz anderen Gesetzen gehorcht als die erste" (S. 53). Aus dieser Auffassung
folgt ohne weiteres, dass die Kunst keine „Aufgabe" hat. Der Ausdruck ist freie
Inspiration; das bedeutet die Unabhängigkeit der Kunst sowohl von der Wissenschaft
wie vom Nützlichen und der Moral, den beiden Formen der praktischen Tätigkeit.
Diese beiden Formen, die rein nützliche, zweckmässige oder ökonomische Tätigkeit
und die moralische Tätigkeit, verhalten sich zu einander wie Aesthetik und Logik
innerhalb der theoretischen Welt. „L' Economia e come l'Estetica della vita pratica;
la Morale come la Logica" (S. 58). Auf die Betrachtung dieser beiden Formen der
praktischen Tätigkeit, des WoUens, die analog der Gliederung der beiden theoretischen
Tätigkeiten durchgeführt wird, gehe ich hier nicht näher ein. Die gegebenen An-
deutungen genügen, um sich ein Bild von der C.schen Philosophie des Geistes in
ihren Hauptmomenten zu machen. Die menschliche Tätigkeit nimmt die bezeichneten
vier Formen an und demgemäss gibt es auch vier Formen des Genies oder der
Genialität: Genies der Kunst, der Wissenschaft, des moralischen Willens und — was
man nur widerstrebend zugegeben hat — reine Zweckgenies, die man nicht ohne
Grund auch verbrecherische oder Genies des Bösen genannt hat. Ausser diesen vier
Graden des menschlichen Geistes erkennt 0. einen fünften nicht an, vor allem nicht
jeneji mystischen Begriff einer intellektuellen Anschauung als einer geistigen Tätigkeit,
Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 251
die in der Philosophie, g-eschweig-e denn in der ästhetischen Tätifi^keit wirksam wäre.
— Auf die Frage, ob es verschiedene Weisen oder ürade des Ausdrucks gibt, muss
C. auf Grund des Selbstbewusstseins und der inneren Beobachtung mit Nein ant-
worten. Das bedeutet dann, dass eine Klassifikation der Ausdrücko unmöglich ist.
Hierher gehört die Kritik der Theorie von den rhetorischen Kategorien. „Der wissen-
schaftliche Wert, der in der Ae.sthetik jenen Unterscheid ung*en des Realistischen und
Symbolischen, des Stils und des Stillosen, des Objektiven und Subjektiven, des
Klassischen und Romantischen, des Einfachen und Geschmückten, des Eigentlichen
und des Metaphorischen, ferner den Unterscheidungen der vierzehn Formen der
Metapher, der Wort- und Satzfiguren, schliesslich des Pleonasmus, der Ellipse, der
Inversion, der Wiederholung", der Synonyme und Homonyme usw. zukommt, ist gleich
Null" (S. 72). Alle diese Wörter und andere der gleichen Sorte bezeichnen entweder
den gelungenen Ausdruck oder die verschiedenen Gestaltungen des missglückten.
Aber sie werden in der willkürlichsten Weise angewendet, da es vorkommt, dass
das gleiche Wort bald dazu dient, das Vollendete zu betonen, bald das Unvollendete
zu stempeln. Für die ästhetische Kritik sind sie schlechthin bedeutungslos, nur im
Dienst der Logik und der Wissenschaft hat die rhetorische Terminologie einen be-
stimmten Sinn. „Für die Wissenschaft gibt es eigentliche Worte und Metaphern;
ein und derselbe Begriff kann sich in verschiedener Weise psychologisch verdichten
und daher zum Ausdruck bringen; und bei der Ausbildung der wissenschaftlichen
Terminologie eines bestimmten Schriftstellers werden, wenn eine dieser Weisen als
die richtige festgelegt ist, alle anderen uneigentlich oder tropisch. In der ästhetischen
Tatsache gibt es nur eigentliche Worte, ein und dieselbe Anschauung kann man
nur in einer einzigen Weise zum Ausdruck bringen" (S. 75). Der ästhetischen Tat-
sache als geistiger Aktivität steht das Gefühl als organische Passivität gegenüber.
Lust und Unlust, die beiden Pole des Gefühls, sind für C. Eindrücke des Organismus.
Wie verhalten sich die geistige Aktivität und diese Passivität der Gefühle zu einander?
Die Gefühle sind Begleiterscheinungen. Als Begleiterscheinung der geistigen Tätig-
keit sind sie jedoch von Grund aus verschieden von den Begleiterscheinungen des
funktionierenden Organismus. Darauf, dass die rein-organischen und die geistig-
organischen Tatsachen wohl auseinander gehalten werden, beruht das Verständnis
für die geistige Aktivität. Sonst findet man zwischen der Lust an der Kunst oder
an einer guten Handlung und der Lust am tiefen Einatmen frischer Luft oder an der
leichten Verdauung keinen wesentlichen Unterschied. Die organischen Gefühle als
Begleiter der geistigen Tätigkeit nennt man auch Werte oder Wertgefdhle. Sie
werden ihrerseits wieder in Gefühle des Wertes und Gefühle des Unwertes geschieden.
Sie bezeichnen die Lust an der freien Entfaltung der geistigen Tätigkeit und die
Unlust bei gehemmter, verwickelter, unterbrochener Tätigkeit. Die Wertunterschiede
stammen danach nicht aus den Gefühlen, sondern aus der Tätigkeit, und damit sind
auch alle Untersuchungen über den Charakter der geistigen (der ästhetischen,
moralischen, intellektuellen, ökonomischen oder Zweck-) Gefühle hinfällig. Ueberhaupt
ist auch, bemerkt C, die alte Dreiteilung in der Psychologie: Vorstellen, Fühlen,
Wollen als verschiedener psychischer Kategorien nicht länger zu halten. „Es ist
unnütz, gegen die Seelenvermögen zu deklamieren, wenn man immer wieder in die
mythologische Vorstellung verschiedener psychischer Kategorien zurückfällt. Einzig
die menschliche Tätigkeit hat Unterschiede, die aber nicht isolierte 'Vermögen',
sondern genetisch miteinander verknüpfte Momente und Grade einer einzigen Tätig-
keit sind" (S. 80). — Die ästhetischen, intellektuellen, ethischen und ökonomischen Werte
und Unwerte werden nun verschieden benannt im Sprachgebrauch: schön, wahr, gut,
nützlich, schicklich, recht, genau; andererseits: hässlich, falsch, unnütz, schädlich, un-
schicklich, unrecht, ungenau usw. Der Sprachgebrauch wirrt diese Bezeichnungen beliebig
durcheinander. „Schön z. B. wird nicht nur ein gelungener Ausdruck genannt, sondern
auch eine wissenschaftliche Wahrheit, eine moralische Handlung, eine zweckmässig aus-
geführte Handlung, schliesslich sogar das einfache organisch Angenehme: daher man von
einem geistig Schönen, einem moralisch Schönen, einem sinnlich Schönen redet. Beim
Nachlaufen hinter diesen ganz verschiedenen Sprachgewohnheiten haben viele Philo-
sophen, insonderheit viele Aesthetiker den Kopf verloren, indem sie in ein ungang-
bares und unentwirrbares Wortlabyrinth gerieten" (S. 81). Der Verfasser bestimmt nun an
dieser Stelle zuerst den Sinn des Wortes „schön" für die Aesthetik, und zwar ist das
Schöne der ästhetische Wert, Schönheit ist der gelungene Ausdruck oder noch besser:
der Ausdruck schlechthin, „da der Ausdruck, wenn er nicht gelungen ist, eben nicht
Ausdruck ist". Das Hässliche ist dann der missglückte Ausdruck. Das Schöne hat
keine Grade, da man sich ihm gegenüber nicht ein Schöneres, ein Ausdrucksvolleres,
ein adäquateres Adäquates vorstellen kann; wohl aber hat das Hässliche Grade vom
wenig Hässlichen (oder beinahe Schönen) bis zum sehr Hässlichen. Das völlig Häss-
liche, in dem also jedes Element von Schönheit fehlt, hört eben dadurch auf hässlich
Jtthresberiohte f&r neuere deatsohe Litteratargeiohioht«. XIIL 33
252 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
zu sein, weil dann der Widerspruch aufhört, in dem sein Daseinsgrund liegt. Der Un-
wert wird zum Nichtwert. Es wird nun auch verständlich, was mit den sogenannten
Scheingefühlen gesagt sein soll. Sie sind nichts anderes als die objektivierten, an-
geschauten, ausgedrückten Gefühle. Daran schliesst sich nun eine Kritik des ästhetischen
Hedonismus, der die ästhetische Tätigkeit als einfache Gefühlstatsache betrachtet
und das Gefällige des Ausdrucks, also das Schöne, mit dem Gefälligen schlechthin
vermengt, und eine Kritik der verschiedenen Formen, die die hedonistisch-ästhetische
Auffassung angenommen hat. Hierher gehört die Kritik des Schönen als des Gefälligen
der höheren Sinne, die Kritik der Spieltheorie, der Theorien der Sexualität und des
Triumphes des Männchens über das Weibchen. Weiterhin die Kritik einer weniger
plumpen Ansicht, die die Aesthetik als Wissenschaft vom Sympathischen betrachtet.
Das Sympathische, als Bild oder Vorstellung dessen, was gefällt, ist eine komplexe
Tatsache, die aus einem konstanten Element, dem ästhetischen Element der Vorstellung
und des Ausdrucks, besteht, und aus einem variabeln Element, dem organisch Ge-
fälligen in seineu unendlichen Erscheinungsweisen, einschliesslich dem aus den
verschiedenen Klassen der Werte hervorgehenden Gefälligen. Auf dem Boden des
Sympathischen entstehen die ewigen Missverständnisse über den hässlichen Ausdruck
und den schönen Ausdruck des Hässlichen. In der Aesthetik des Sympathischen
liegt auch der Ursprung der Beziehung von Form und Inhalt als Summe zweier
Werte. Alle diese Theorien sind Ausflüsse eines reinen Hedonismus. Sowie man
irgend welche geistigen Werte zulässt, erhebt sich die Frage nach dem Wert
und Zweck der hedonistisch verstandenen Kunst. Dabei kommt man zu zwei Lösungen
des Problems, der rigoristischen oder asketischen, die einen Wert der Kunst für die
menschliche Seele rundweg leugnet, und der pädagogischen oder utilitarisch-mora-
listischen, der die Kunst zum Einschmeicheln höherer Werte dient. „Die Aesthetik des
Sympathischen — darin sehr oft ermuntert und unterstützt von der willkürlichen
metaphysischen und mystischen Aesthetik und von dem blinden Traditionalismus, der
ein Band innerer Verwandtschaft bestehen lässt zwischen Dingen, die zufällig von
denselben Autoren und in denselben Büchern zusammen behandelt worden sind —
hat in den ästhetischen Abhandlungen eine lange Reihe von Begriffen eingeführt und
heimisch gemacht, von denen wir einiges sagen müssen um ihre entschlossene Aus-
treibung aus unserer Aesthetik zu rechtfertigen. Es sind die Begriffe des Tragischen,
Komischen, Erhabenen, Pathetischen, Rührenden, Traurigen, Lächerlichen, Melancho-
lischen, Tragikomischen, Humoristischen, Majestätischen, Würdigen, Imponierenden,
Zierlichen, Anmutigen, Anziehenden, Reizenden, Koketten, Idyllischen, Elegischen,
Heiteren, Heftigen, Naiven, Grausamen, Gemeinen, Widerlichen, Ekelhaften — und wer
noch mehr hat, bringe sie hier bei" (S. 89). Diese pseudoästhetischen Begriffe bezeichnen
in dieser Aesthetik, für die der sympathische Inhalt das Schöne und der Antipathische
das Hässliche ist, die Abstufungen zwischen den beiden äussersten Grenzen. Und sie
bemüht sich um das Problem, welche Stellung dem Hässlichen in der Kunst anzu-
weisen ist. Ein bedeutungsloses Problem für die von 0. verfochtene Aesthetik. „Der
Inhalt der Kunst geht die Aesthetik nichts an und ist wissenschaftlich unerschöpflich,
da er die ganze Wirklichkeit umfasst" (S. 90). C. wendet sich nun zu der psycho-
physischen Seite der ästhetischen Tatsache, die in physischen Erscheinungen wie
Tönen, Klängen, Bewegungen, Kombinationen von Farben und Linien usw. besteht.
Die Existenz dieser psychophysischen Seite hat zur Verwechslung zwischen ästhetischem
Ausdruck und Ausdruck in naturalistischem Sinne Anlass gegeben. Und doch liegt
ein Abgrund zwischen einem zornigen Menschen mit allen natürlichen Zeichen des
Zornes und einem anderen, der den Zorn ästhetisch zum Ausdruck brmgt. Dem
Ausdruck (in naturalistischem Sinne) fehlt ganz einfach der Ausdruck (in geistigem
Sinne) und daher das begleitende Lustgefühl der Schönheit. Die Erhaltung und
Reproduktion der einmal erzeugten Ausdrücke wird gewährleistet durch das Gedächtnis.
Die Unzulänglichkeit des Gedächtnisses aber bedarf der physischen Hülfe und Stütze.
„Die psychophysischen Tatsachen, die den geistigen Ausdruck begleiten, können
im Organismus von bestimmten physischen Reizen her wieder zum Erwachen
kommen. Werden sie nun reproduziert, so tritt als Folge (wenn alle anderen Be-
dingungen unverändert bleiben) auch die Reproduktion des bereits erzeugten ästhe-
tischen Ausdrucks, der ästhetischen Anschauung ein" (S. 97). Solche physischen Reize
der Reproduktion sind nun jene Wortreihen, die man Poesie- und Prosawerke, Gedichte,
Novellen, Romane, Tragödien, Komödien nennt, die Tonreihen der musikalischen
Kompositionen, die Linien- und Farbenkombinationen der Gemälde, Statuen, Archi-
tekturen. Diese Reize der ästhetischen Reproduktion heissen auch die schönen
Dinge, das physische Schöne. Das ist für die C.sche Auffassung, wie ersichtlich, eine
elliptische Benennung. Dieses physische Schöne pflegt man zu scheiden in das
Naturschöne und das Fvunstschöne. Das Naturschöne ist aber auch nichts anderes
als ein einfacher Reiz für die ästhetische Reproduktion, die die stattgehabte Produktion
Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 253
voraussetzt. Vom Kunstschönen muss man wohl unterscheiden die Reproduktions-
instrumentc, wie sie in den verschiedenen „Schriften" (Huchstaben-, Noten-, Hiero-
«jl-lyphonschrift usw.) vorliej^fen, die einfache Anweisunj^-en sind für da«, was man zu
tun hat, um jene physischen Tutsachen zu erzeugen. Gelegentlich wird das Schöne
bei manchen Aesthetikern auch geschieden in freies und nicht-freies. Nicht-freie
Schönheiten sollen Dingo sein, die einem doppelten Zweck, einem ästhetischen und
einem aussoriisthetischen, praktischen, dienen. Als Heispiel gilt oft die Architektur,
die daher manche vom Bezirk der „schönen Künste" ausschliessen, ferner das
Kunstgewerl)e. C. zeigt, dass die beiden Zwecke sich nicht mit Notwendigkeit
widersprechen. Ja, der Künstler hat es von vornherein in der Hand, das Entstehen
des Widerspruchs zu verhindern. Und zwar dadurch, dass er die Bestimmung eben
des Gegenstandes, der einem praktischen Zweck dient, als Stoff für seine ästhetische
Anschauung und Veräusserung aufninmit. „Egli non avrä bisogno di aggiunger
nulla air oggetto per renderlo strumento d'impressioni estetiche: sarä questa seconda
cosa, se sarä perfettamente la prima. Case rustiche e palagi, chiese e caserme, spade
ed aratri, son belli non in quanto sono abbelliti ed adorni, ma in quanto esprimono
il loro fine. 11 fatto estetico puö andar d'accordo col pratico perche l'espressione
e veritä" (S. 102). Ich mache hier nur kurz darauf aufmerksam, wie die ganze
moderne kunstgewerbliche Bewegung von hier aus ihre ästhetische Rechtfertigung
erhält, und erwähne als hierhergehörig den Aufsatz von Muthesius (449), der
das Erstarken der Sachlichkeit in den tektonischen Künsten begrüsst. — Wiederum
wendet sich Croce nun zur Kritik einer Reihe von wissenschaftlichen Verirrungen,
die aus der mangelhaften Unterscheidung zwischen der ästhetischen Tatsache, d. h. der
künstlerischen Vision, und der physischen Tatsache, d. h. dem Hülfsinstrument für
die Reproduktion, stammen. Hierher gehört zunächst der ästhetische Associationismus,
für den die ästhetische Tatsache die Association zweier Vorstellungen ist: ein Gemälde
die Vorstellung des Gemäldes und die Vorstellung der Bedeutung des Gemäldes usw.
Der Verfasser weist solche Auffassungen ebenso zurück wie die Untersuchungen des
Naturschönen oder der physischen Aesthetik (ästhetische Mineralogie, Botanik und
Zoologie), und im speciellen die Theorie von der Schönheit des menschlichen Körpers.
Ferner die Theorie von der Schönheit der geometrischen Figuren. Er rückt die
Theorie der Naturnachahmung zurecht, die sich auf das Verfahren des Modelle
benutzenden Künstlers stützt. Auch die Theorie von den Elementarformen des
Schönen ist die Folge einer Verwechslung der ästhetischen mit der physischen
Tatsache. Im Zusammenhang damit werden die Forschungen nach den objektiven
Bedingungen des Schönen annulliert, die sich die induktive Aesthetik, die Aesthetik
von unten, zur vergeblichen Aufgabe gemacht hat. Den goldenen Schnitt, die W^ellen-
und die Schlangenlinie als die wahren Schönheitslinien rechnet C. zu der von ihm
sogenannten ,, Astrologie der Aesthetik". — Wer alle die hier verworfenen Anschau-
ungen in einen Strauss zusammengebunden haben will, der lese den „gemein-
verständlichen Vortrag" von Pokorny (541). — Die Veräusserlichung der künstle-
rischen Vision ist eine Seite der praktischen Tätigkeit und als solche zumeist vom
Willen abhängig. Der praktischen Fähigkeit geht ein Komplex von Kenntnissen
voraus, die man als „Technik" bezeichnet. Die sogenannte künstlerische Technik ist
eine ähnliche metaphorische und elliptische Bezeichnung wie das „physische Schöne".
Es sind genau genommen „Kenntnisse zum Behuf der praktischen Tätigkeit, die
auf die Produktion von ästhetischen Reproduktionsreizen gerichtet ist" (S. 112). So
gibt es mit Recht technische Theorien der einzelnen Künste. Dagegen ist die Ver-
wirrung zwischen dem Physischen und dem Aesthetischen auf ihrem Gipfel in den
angeblichen ästhetischen Theorien der einzelnen Künste, die sich die Frage vorlegen :
Welches sind die Grenzen jeder Kunst? Was kann man mit den Farben und was mit
den Klängen dai-stellen, was mit den einfachen monochromen Linien und was mit
verschiedenfarbigen Strichen? was mit den Tönen und was mit den Metren und
Rhythmen? welches sind die Grenzen zwischen den bildenden und den redenden
Künsten, zwischen Malerei und Skulptur, zwischen Poesie und Musik? — Ich
bemerke nebenbei, dass sich Lasson(448) auf diesem Boden bewegt. — Hinfällig
wie derartige Untersuchungen ist auch jeder Versuch einer ästhetischen Klassifikation
der Künste. „Tutti i volumi (e sono moltissimi) di classificazioni e sistemi delle arti
potrebbero bruciarsi senza danno" (S. 115). Die Theorie des Gesamtkunstwerks
verfällt einer ähnlichen Kritik. Die Beziehungen zwischen Kunst und Zweck-
mässigkeit, Kunst und Moralität werden nur deutlich, wenn man scharf und streng
zwischen der eigentlichen ästhetischen Tätigkeit und der praktischen Tätigkeit der
Veräusserung unterscheidet. Die Kunst, als Veräusserung der Kunst vei*standen, unter-
liegt allerdings dem Einfluss von Gesichtspunkten der Zweckmässigkeit und Moralität.
— Wie steht es nun mit dem ästhetischen Urteil? Es ist identisch mit der ästhetischen
Reproduktion, wie C. in genauer Analyse nachweist. Die Urteilstätigkeit, die das
33*
254 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
Schöne kritisiert und anerkennt, ist dieselbe Tätigkeit, die es hervorbringt. Geschmack
und Genie sind im wesentlichen identisch. In helles Licht stellt C auch die Bedeutung-
historischer Untersuchungen in Bezug auf künstlerische und litterarische Schöpfungen,
d. h. also die Geschichtskritik in der Litteratur und Kunst, auf der wie auf dem
ästhetischen Urteil sich die Kunst- und Litteraturgeschichte erst zum Schluss erheben
kann. C. geht nun noch auf verschiedene wichtige Punkte der Methodik der Kunst-
und Litteraturgeschichte ein, wie auf das Problem vom Ursprung der Kunst, den
Begriff des Fortschritts. Hierbei fallen ein paar scharfe Worte gegen das angebliche
Fortschrittsgesetz, das sogenannte Entwicklungsgesetz. „II progresso non e altro
se non il concetto stesso dell' attivitä umana, che lavora suUa materia fornitale dalla
natura, e ne vince gli ostacoli e la sottomette ai suoi scopi" (S. 134). Der Begriff des
Fortschritts ist der Gesichtspunkt, dieser oder jener bestimmte Gesichtspunkt, der den
Geschichtschreiber leitet. Das Kriterium des Fortschritts nimmt jedoch in der Kunst-
und Litteraturgeschichte eine besondere, von der in der Wissenschaftsgeschichte
gültigen verschiedene Form an. Die ganze Geschichte der Wissenschaft kann man sich
auf einer einzigen Linie des Fortschritts und Rückschritts vorstellen. Die wissen-
schaftlichen Probleme hängen untereinander zusammen und bilden einen Komplex, ein
einziges weites System. Mit der Kunst verhält es sich anders. Die Geschichte der
ästhetischen Produkte zeigt allerdings Fortschrittscyklen, aber jeder mit seinem
eigenen Problem und fortschrittlich nur in Bezug auf dieses Problem. Wer dem
Problem, einem gegebenen Stoff, die abschliessende Form gibt, vollendet den Cyklus
und beendet den Fortschritt. Einen eigentlichen ästhetischen Fortschritt der Menschheit
gibt es nicht, wenn man auch unter ästhetischem Fortschritt gewisse Erweiterungen
des Gesichtskreises oder Verfeinerung und Komplikationen seelischer Zustände
gelegentlich verstanden wissen will Schliesslich unternimmt es C., den Untertitel
seines Werkes: Allgemeine Sprachwissenschaft zu rechtfertigen, die Behauptung klar-
zustellen, dass die Wissenschaft der Kunst und die Wissenschaft der Sprache, Aesthetik
und Linguistik nicht zwei verschiedene, sondern eine einzige seien. „Chi si occupa
di linguistica generale, ossia di linguistica scientifica, si occupa di problemi estetici,
e viceversa" (S. 143). Auch die Sprachwissenschaft hat zum Gegenstand den Aus-
druck, der ja die ästhetische Tatsache selbst ist, und Sprache ist in prägnantem Sinne
Ausdruck. C. begründet nun seine Behauptung des näheren, indem er eine Reihe
der wichtigsten sprachwissenschaftlichen Probleme auf ihre ästhetische Formel zurück-
führt. Eine eingehendere Darstellung dieser interessanten Erörterungen versage ich
mir hier. Indessen habe ich es für meine Pflicht gehalten, diesen ganzen aus-
führlichen Bericht zu geben, da ich der Meinung bin, dass in dem Buch von Croce
ein klassisches Werk der Aesthetik vorliegt, mit dem sich auseinanderzusetzen eine
Ehrensache für die deutsche Aesthetik ist. Die Forderung einer Uebersetzung wieder-
hole ich mit Vossler. —
Nur mit Unbehagen taucht man, aus der klaren Atmosphäre Croces tretend,
in das Chaos der Meinungen, Wortklaubereien und Velleitäten zurück, die während
eines Berichtsjahres auf dem Boden unseres Themas emporspriessen. Die biblio-
graphische Anordnung nötigt mich, hier noch kurz auf die „Tendenz"-Erörterungen
einzugehen. Bonus (472) nimmt das der Tendenz angeklagte Kunstwerk in Schutz,
indem er die Meinung vertritt, dass es überhaupt keine tendenzlose Kunst gibt, „da
doch die Kunst ganze Menschen fordert, und ganze Menschen nicht tendenzlos sind".
Er meint, dass die Tendenzkunst gleich dem „Kunsthandwerk" praktische Kunst,
Kunst im Leben ist, und deshalb gelte von ihr: Je offener die Tendenz, desto mehr
Wahrscheinlichkeit auf künstlerischen Wert der Aussprache. Ja, die Tendenz könne
im allgemeinen eher kunsterhöhend, als kunstschädigend, vielleicht sogar kunst-
schöpferisch genannt werden. — Ed. PI a tz h o f f-L e j e u n e (Kunst und Tendenz,
AZg'^. 1902, N. 204) spricht ein „distinguendum". Er geht von der Betrachtung des
künstlerischen Schaffens aus. Tendenz ist die einzige Quelle aller Kunst, sofern
damit das Streben des Künstlers bezeichnet wird, seine Vision zu einer für ihn selbst
dauernden, für die Mitwelt ebenfalls greifbaren Wirklichkeit zu gestalten. Tendenz
ist aber ferner auch das Streben des Dichters, bei Behandlung sittlicher Probleme
einen ausserhalb seiner Aufgabe liegenden, unter Umständen ihr widersprechenden,
auf die sittlichen Ueberzeugungen seines Leserkreises abzielenden Zweck zu verfolgen.
Dagegen wird häufig fälschlich Tendenz genannt die dichterische Behandlung eines
sittlichen Konflikts, wenn sie den Leser, der auf einem anderen sittlichen Standpunkt
steht, als auf dem aus der Behandlung hervorleuchtenden, eben dadurch in seinem
ästhetischen Genuss stört. „Ob ein sittliche Konflikte behandelndes Kunstwerk, das
sein Thema ohne Nebenerwägungen künstlerisch folgerecht und sachgemäss gestaltet,
dennoch als tendenziös bezeichnet werden kann, lässt sich objektiv nicht feststellen,
sondern hängt von subjektiv gültigen Geschmacksurteilen ab, über die hinaus weder
der Dichter noch sein Publikum eine unparteiische Instanz bilden." —
Th. E'oppp, Poptik iinil ihip Geschichte, 255
Musikästhetik. Das innliin<4rt;iciie, auf soliden Kenntnissen beruhende
Werk von Moos (47(>) bekennt sich zu dem Standpunkt der idealistischen Musik-
ästhetik, wie er von Ed. von Martniann vertreten wird, dem „g-rössten Aesthetiker
unserer Zeit" und „/aigleicii deren HTÖsstem Musikästhetiker" (S. 3H9). Nachdem M.
in dem einleitenden ersten Teil die deutsche Musikästhetik von Kant bis zur Mitte des
19. Jahrhunderts, und zwar im einzelnen Kant, vSchellinj»', Oersted, Solger, Hegel, Schopen-
hauer, eine Reihe weniger wichtig(U' imd schliesslich Ilerbart behandelt hat, wobei
ihm zum grossen Teil die historisch- kritischen Darstellungen von Ilartmanns in dessen
„Aesthetik" als Wegweiser und Stütze dienen, wendet er sich im zweiten, ausführ-
licheren Teil zur kritischen Darstellung der modernen Musikästhetik Voran steht
als der bedeutendste Vertreter der formalistischen speziellen Musikästhetik Hanslick,
dessen bekanntes Buch (477) übrigens wieder eine neue Auflage erlebt. Das grösste
Verdienst Hanslicks findet M. darin, „dass er die idealistische Musikästhetik zwang,
sich mit ihm auseinanderzusetzen und ihn durch Vertiefung ihrer eigenen Prinzipien
zu überwinden" (S. 1 18). Angeschlossen wird als ein Vertreter der gleichen Richtung
Hostinskv. Als Vertreter des musikalischen Formalismus in der allgemeinen
Aesthetik werden dann I^azarus, Zimmermann, Siebeck, Fechner besprochen. Die
inhaltliche Musikästhetik als Teil der inhaltlichen allgemeinen Aesthetik hat ihn^
Anhänger in Vischor, Zeising, CarricTO, F^otze, Kirchmann, Köstlin, Schasler, und
auch Ed. von Hartmann gehört als Systematiker der inhaltlichen Aesthetik eigentlich
hierher. M. wendet sich zunächst der inhaltlich speziellen Musikästhetik zu, inner-
halb deren einmal die Gegner Hanslicks behandelt werden, nämlich Ambros, Graf
Laurencin, und als der bedeutendste in dieser Reihe der wenig beachtete Fr. Stade,
den M. nächst E. von Hartmann Hanslicks bedeutendsten Gegner nennt. Dann führt
der Verfasser die Eklektiker auf, vor allen G. Engel, neben dem einige andere nur
kurz erwähnt werden. Der Naturalismus in der Musikästhetik ist vertreten durch
Hausegger und den von ihm z. T. beeinflussten, eigentlich auch als Eklektiker zu
bezeichnenden Riemann und durch Hennig: der Pessimismus durch A. Seidl und R.
Louis. Ein besonderer Abschnitt wird der physiologischen Akustik bei Helmholtz und
Wundt gewidmet, und das ganze Werk krönt die Darstellung der „Musik bei Eduard
von Hartmann". Der Verfasser bekennt bescheiden: „Wenn in dem vorliegenden Buche
etwas Lesenswertes und Wissenswertes enthalten ist, so kann das nur ein Abglanz
dessen sein, was der Philosoph von Lichterfeide in seinem monumentalen "Werke
niedergelegt hat" (S. 3H9). In einer seiner Anmerkungen glaubt M. übrigens kon-
statieren zu können, dass Lipps mit seiner Lehre von der „ästhetischen Realität"
(vgl. JBL. 1899 I 3 : 57) völlig auf dem Boden der Hartmannschen Aesthetik steht(!).
Dass Richard Wagners ästhetische Anschauungen nicht in die M.sche Darstellung
gezogen wurden, erklärt der Verfasser mit seiner Absicht, dieses Thema in einer selb-
ständigen Schrift behandeln zu wollen. — Als Knriosum nenne ich hier beiläufig die
kleine Studie von Reissmann (6658), der „die ganze sogenannte Opernreform"
Wagners als ,, hauptsächlich mehr das Ergebnis rein industrieller, äusserst wenig
nur echt künstlerischer Erwägungen" in Grund und Boden verdammt. — Der nach
Moos von Hausegger beeinflusste Riemann sagt sich indem seine musikästhetischen
Anschauungen zusammenfassenden Buch: „Die Elemente der musikalischen Aesthetik"
(B. u. St., Spemann, o. J. [1900], VI, 237 S. M. 5,00) entschieden von Hausegger los. Ein
Eingehen auf diese unser allgemeines wie besonderes Thema überschreitenden,
spezialästhetischen Untersuchungen ist hier nicht am Platz. —
Psychologie und Physiologie. Die Fragmente von S u s a n n a
Rubin st ein (481) heissen: 1. Die dreifache Liebesentfaltung (Kunst, Religion, Liebe),
2. Zum Unbewussten im Menschen, 3. Das Interessante des Bösen, 4. Der simultane
und successive Gegensatz. Diese unerspriessliche weibliche Geschwätzigkeit kommt
als auf ihr Hauptinteresse immer wieder auf die charakterologische Verschiedenheit
der Geschlechter zurück. — Ob Rathenau (486) der Verfasser des früher (JBL. 1901
13:150) erwähnten Aufsatzes ist, kann ich leider nicht kontrollieren. — J. Volkelt
(Der ästhetische Wert der niederen Sinne: ZPsych. 29, S. 204-21) fragt sich, auf
welchen Gründen die ästhetische Vorzugsstellung" der Gesichts- und Gehörswahr-
nehmungen beruht. Einmal darauf, dass bei ihnen das Empfinden ohne Spüren der
Stofflichkeit vor sich geht, während bei Getast, Geschinack, Temperatursinn die
Empfindung stets zugleich Stofflichkeitsgefühl ist; der Geruch steht in der Mitte.
Dann finden bei Gesichts- und Gehörswahrnehmungen bestimmte, deutliche und
einprägbare Verknüpfungen und Zusammenordnungen statt, die den sogenannten
niederen Sinnen abgehen. Die Sinneseindrücke zeigen sich bei diesen „in ver-
fliessender, flatternder Vereinzelung" oder „in verschwebender, verwischter Grup-
])ierung". Jene beiden Umstände also, der Stofflichkeitscharakter und der Mangel
an Bestimmtheit, Ordnung und Bedeutsamkeit, vermindern den ästhetischen Wert
der niederen Sinne. Doch können ihre Eindrücke, wenn auch nur dienend und
256 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
farbeng-ebend, in den ästhetischen Gesamteindruck mit aufgenommen werden. Am
besten steht in dieser Hinsicht der Geruch, aber auch die Empfindungen der anderen
Sinne können nach V. im Eindruck zum Teil mitwirken. V. versteht dabei immer
die wirklichen Empfindungen. Denn die vorgestellten Empfindungen oder Em-
pfindungsvorstellungen der niederen Sinne sind auf jeden Fall am ästhetischen Ein-
druck stark beteiligt. „Diese Vorstellungen bilden entweder geradezu die sinnliche
Seite des ästhetischen Gegenstandes oder sie werden in der Wirklichkeit des
ästhetischen Gegenstandes mit vorgestellt, oder sie sind zuständlicher Art,
d. h. Bestandteile in dem durch den ästhetischen Gegenstand angeregten subjektiven
Erleben." —
Einzeluntersuchungen ästhetischer Grundbegriffe: Spiel.
Wickenhagen (487) erörtert das Spiel nicht von ästhetischen Gesichtspunkten,
sondern das Sport- und Turnspiel als Barometer der Volkskraft und des Volks-
glücks. —
Was das Kapitel Apperception betrifft, so wurde auf die bedeutungsvolle
Abhandlung von Lipps (491) schon früher (^JBL. 1901 13 : 42) ausführlich eingegangen.
— Das erfolgreiche Buch von Lange (492) dagegen gehört nicht in unseren Bereich. —
Kunstgen u SS und Kunstverständnis. Anstalt den „Jugend-
versuch" seiner „Einleitung in die Aesthetik" (vgl. JBL. 1892 I 11 : 37; 1893 I 12 : 111)
umzugestalten, hat sich G r o o s (500) entschlossen, die ästhetischen Probleme von
seinem heutigen bereicherten und gesicherteren Standpunkt aus völlig neu zu be-
arbeiten. Er behandelt in dem vorliegenden Band die allgemeinen Bedingungen
des ästhetischen Geniessens. Nachdem die Einleitung in Kürze die Aufgaben und
die Methoden der psychologischen Aesthetik, die keine anderen sind als die Methoden
der allgemeinen Psychologie, skizziert hat, erfolgt im ersten Kapitel unter Ver-
wertung der umfangreichen und gründlichen Spielstudien des Verfassers der Nachweis
einer weitgehenden inneren Verwandtschaft zwischen Spiel und ästhetischem Genuss,
ja der ästhetische Genuss wird von G. in der Hauptsache direkt als Spiel auf-
gefasst. Dann wendet sich G. den sinnlichen Faktoren des ästhetischen Geniessens
zu. Sie sind als 1. Qualitäten und Intensitäten der Empfindungsinhalte, 2. raum-
zeitliche Verknüpfungen der Sinnesdaten (optische und akustische „Formen"),
3. Verwachsungen sinnlicher Inhalte untereinander geschieden von den ,, geistigen"
oder „höheren" Faktoren, die in Verwachsungen reproduktiver Inhalte mit dem
sinnlich Gegebenen, in associativen Verknüpfungen und in bewussten Beziehungen
bestehen. Bezüglich des Anteils der „niederen Sine" am ästhetischen Genuss ist der
Verfasser der Ansicht, dass er deshalb so gering ist, weil sie im Gegensatz zu Auge
und Ohr keine „Sprachsinne" sind. Nur die Eindrücke der oberen Sinne „reden"
zu uns, indem sie durch Vermittlung von Interjektionen und Worten einerseits, von
Gebärden und Haltungen andererseits das Innenleben anderer beseelter Wesen ver-
stehen lehren. Die Unterscheidung von angenehmen und intensiven Reizen in
ihrem Wert für den ästhetischen Genuss wird nachdrücklich betont und die ausser-
ordentlich weitreichende Bedeutung dieser Unterscheidung für die kunstgeschicht-
liche Entwicklung in sehr interessanter Weise dargestellt. Für die ästhetischen An-
schauungen G.s ist seine Meinung von der Beteiligung der Organempfindungen
charakteristisch — eine Auffassung, die in der deutschen Aesthetik bisher wenig
Anklang gefunden hat. G. behauptet nicht, dass ohne Organempfindungen kein
ästhetischer Genuss stattfinden könne, wohl aber, dass sie den ästhetischen
Genuss verdichten und verstärken, dass sie eine „eigentümlich kolorierende
Gewalt" (Lotze) haben. G. will finden, dass der Anteil solcher sinnlicher
Empfindungen am ästhetischen Genuss, also eine Verwachsung von sinnlichen mit
sinnlichen Faktoren, um so grösser ist, je feiner die ästhetische Empfänglichkeit
eines Menschen ist. Er bemerkt übrigens, „dass die Nicht -Anerkennung dieses
Faktors keinen Einfluss auf meine allgemeine Theorie haben würde, da ich ja
generell nur von einer grösseren Frische und Intensität des Erlebens, nicht von
einer Verschönerung spreche" (S. 64). Die sinnlichen beziehungsweise motorischen
Einstellungen beim Genuss der Dichtkunst werden von G. ebenfalls mit besonderer
Betonung erörtert. Er macht auf zweierlei aufmerksam: einmal auf die Verstärkung
des Eindrucks der gelesenen Poesie durch organische Beteiligung. „Wenn ich beim
Lesen 'innerlich spreche', d. h. durch minimale Aenderungen in der Direktion des
ausströmenden Atems die Worte andeute, so klingt das Gelesene am lautesten und
hat die intensivsten Nachwirkungen. Halte ich den Atem an und lasse nur den
Blick über eine Zeile schweifen, so bestehen die akustischen Bilder weiter, verlieren
aber beträchtlich von ihrer Lebhaftigkeit. Stelle ich ausser der Atembewegung auch
noch die Motion der Augen ein, indem ich etwa eine Silbe eines Wortes starr fixiere,
so 'höre' ich so gut wie nichts mehr (die leiseste Augen- oder Atembewegung ruft
aber sofort wieder ein Klangbild hervor)" (S. 77 f.). Dann weist er hin auf die durch
Th, Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 257
den Inhalt des Mitgeteilten in Aktion gesetzten motorischen Vorgänge im Organis-
mus rosp. die ihnen entsprechenden sensorischen Faktoren. Mit besonderer Berück-
sichtigung der beim poetischen üenuss auftauchenden optischen Bihler meint O. :
„Die eigentliche Wirkung besteht . . . darin, dass der Dichter, selbst körperlich
erregt und gepackt, solche Worte findet, die auch unseren (Jefühlen die ganze
Wärme einer leiblichen Teilnahme verleihen" (S. 80). Doch sind auch im Gebiet
der Poesie die motorischen Einstellungen nicht unbedingt nötig, sondern nur für das
intensivste Geniessen charakteristisch. Das dritte Kapitel erörtert die reproduktiven
Faktoren des ästhetischen Genic^ssens, die als Nachwirkung früherer Erfahrungen
im ästhetischen Eindruck von grösster Bedeutung sind. G. zeigt nun, dass man
bei solcher Nachwirkung die „Verwachsung" oder „Verwebung" von der Association
im engeren Sinne als einer besonderen Art der Verknüpfung bewusster Inhalte zu
unterscheiden habe. Für die Aesthetik kommen in erster Linie die Verwachsungen
in Betracht, während die Ideenassociation als solche nicht zum ästhetischen Eindruck
gehört, jedoch mittelbar von grossem Nutzen sein kann, indem sie zu ästhetisch
wirksamen Verwachsungen führt. Im einzelnen untersucht G. alsdann die wich-
tigsten Bedingungen und die wichtigsten Arten einer Verwachsung von sinnlichen
und reproduktiven Faktoren. Hierauf wird das ästhetische Urteil als Werturteil
bestimmt, und G. findet dabei Anlass, sich mit Cohn (vgl. JBL. 1901 I 3:85) aus-
einanderzusetzen, der der psychologischen Aesthetik die Aufstellung von Normen
untersagt hatte. G. nimmt die hypothetische Norraation — darin ganz in Ueberein-
stimmung mit anderen Vertretern der psychologischen Aesthetik wie z. B. Lipps —
durchaus für seine Wissenschaft in Anspruch, ja er geht weiter und sagt: „Soweit
er (der Psychologe) . . . durch die Mittel seiner Wissenschaft begreiflich zu machen
vermag, auf welche Weise ein Wertvolles erreicht werden kann und welche Fehler
man dabei vermeiden muss, darf er auch die Forderungen stellen, die sich aus
seinen Untersuchungen ergeben" (S. 138 f.). G. stellt nun fest, dass der Begriff
des ästhetisch Wertvollen aus verschiedenen Gründen enger ist als der des ästhetisch
Wirksamen, und untersucht dann die wichtigsten Arten ästhetischer Werturteile.
Zuerst bemüht er sich da um die Ermittlung des Ideals des höchstwertigen geniessen-
den Subjekts. Dabei ergeben sich verschiedene Postulate an das geniessende Sub-
jekt überhaupt. „Was ein sittlich vollkommener Mensch ästhetisch am höchsten
hält, das soll ein jeder am höchsten halten; oder negativ ausgedrückt, was ein
solcher Mensch nicht mehr innerlich miterleben kann, das soll ein jeder meiden,
wenn es für ihn auch noch so wirksam sein mag" (S. 151). P^'erner die Forderung,
„dass man in der Kunst nach Vorstellungen und Gefühlen suchen solle, die über
das individuelle Erlebnis auf das Typisch-Menschliche und das grosse, umfassende
Weltleben hinausweisen" (S. 155). Die letzte Forderung ist durch die Höchstwertig-
keit im Sinne eines Maximums von spezifisch ästhetischer Befähigung bestimmt.
„Soweit wir es vermögen, sollen wir so geniessen lernen, wie derjenige geniesst,
welcher durch natürliche Anlage, sowie durch völlige Beherrschung der erforder-
lichen technischen und historischen Kenntnisse am besten geeignet ist, alle Seiten
des ästhetisch Wirksamen zu schätzen und richtig auf ihren Genusswert hin zu ver-
gleichen" (S. 157). Daran schliesst sich die Untersuchung des Ideals des ästhetisch
wirksamsten Objekts, das ebenfalls in verschiedene Postulate zerlegt wird. Hierher
gehört zuerst das Ideal der Schönheit, wobei das Schöne von G, im wesentlichen
als das sinnlich Angenehme gefasst wird. Für jede Art des sinnlich Schönen bildet
sich nach G. ein Ideal vollkommener Befriedigung aus, das ästhetische Werturteile
und Postulate hervorruft. Zweitens, das Ideal der gattungsmässigen Vollkommenheit,
drittens das Ideal des Individuell-Charakteristischen, viertens das Ideal der Zweck-
mässigkeit, fünftens das Ideal einer getreuen Wiedergabe der Natur, und als letzter
Massstab der Beurteilung die grössere oder geringere Vollkommenheit, mit der die
technischen Mittel von dem Künstler beherrscht werden. Alle diese Massstäbe
werden im einzelnen nach Wert und Bedeutung besprochen. Als das zentrale
Phänomen des ästhetischen Geniessens gilt für G., darin durch seine Unter-
suchungen über die Spiele der Menschen (vgl. JBL. 1900 I 3 : 62) bestärkt, nach wie
vor das verschiedentlich angefochtene „Spiel der inneren Nachahmung". Nach einer
ausführlichen Untersuchung, in deren Verlauf er früher gebrauchte Ausdrücke wie
„Scheingefühle" und Wendungen wie „Ablösen des ästhetischen Scheins" als irre-
führend preisgibt und Modifikationen im ästhetischen Genuss bereitwillig anerkennt,
kommt er doch zu dem Resultat: „Wo räumliche oder zeitliche Formen vorhanden
sind — und sie fehlen doch wohl nur bei manchen Fällen experimenteller Verein-
fachung und Isolierung — da ist der intensive Genuss ein inneres Miterleben, und
dieses Miterleben beruht auf einer organischen Teilnahme von imitatorischem
Charakter" (S. 210). Eine verwandte Auffassung findet er zu seiner Freude bei
Hirn (vgl. JBL. 1900 I 3:67). Die spezifisch ästhetische Veranlagung setzt eine
258 Th, Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
kräftige motorische Veranlagung voraus; mit dieser nimmt auch jene ab. G. hält
es ausserdem nicht für wahrscheinlich, dass es Menschen gibt, denen das Motorische
absolut fehlt. Der Betrachtung der „inneren Nachahmung" folgt die der „ästhetischen
Illusionen", die Gr. theoretisch als die Illusion des Leihens, als die Kopie-
Original-Illusion und als die Illusion des Miterlebens auseinanderhält. Die ästhe-
tische Illusion ist von der tatsächlichen Täuschung verschieden durch ihre
Eigenschaft einer aufkeimenden Illusion (bewusste Selbsttäuschung). Aufkeimende
Illusionen sind die Illusionen des „Leihens", bei denen das Gegebene physisch oder
psychisch zu einer Gesamtvorstellung ergänzt wird, „die von dem auf Wahrheit
gehenden Erkenntnisdrang nicht als objektiv gültig anerkannt werden könnte" (S. 214).
Bei der Kopie-Original-Illusion, als einem Spezialfall der Illusion des Leihens, „tun
wir so", als sei die künstlerische Nachahmung das Original selbst (der Schauspieler
wird uns zum Faust). G. gesteht diesen Illusionen einen gewissen funktionellen
Lustwert zu, den die Illusionsästhetik (K. Lange) freilich zum wesentlichen Wert
macht. Aber wesentlicher ist doch für G. „die Freude an dem überwiegend lust-
bringenden Inhalt der sensorischen und reproduktiven Faktoren" (S. 228). „Der
Hauptwert der Illusion des Leihens liegt ... in der Vertiefung (oder vielleicht
sogar Ermöglichung) der reaktiven Gefühle, die sich an den geliehenen Inhalt an-
schliessen" (ib.) Die Illusion des Miterlebens schliesslich, bei der wir so tun, als
sei das Verhalten anderer unser eigenes Erleben (wir selbst werden zum Faust),
findet nur während der intensivsten Versenkung in das ästhetische Objekt statt. In
solchen Fällen treten aber motorische Vorgänge von imitatorischem Charakter im
Organismus auf. „Diese bilden den realen Stützpunkt für die aufkeimende Illusion,
als ob unsere ganze psycho-physische Persönlichkeit sich ähnlich verhielte wie das
Objekt" (S. 230). In den Illusionen des Miterlebens vollzieht sich das Spiel der
inneren Nachahmung, das somit nur umsomehr das Zentrum des ästhetischen Zustands
ist. Für das letzte Kapitel über die Teilnahme ererbter Triebe am ästhetischen
Genuss verwertet der Verfasser seine Spieluntersuchungen, und schliesslich hebt er
die Bedeutung der ,, monarchischen Einrichtung des Bewusstseins" für die Mannig-
faltigkeit des ästhetisch Geniessbaren hervor. Dieser Einrichtung verdanken wir
die Möglichkeit unendlich vieler Einstellungen auf das ästhetische Objekt. — Edith
Kalischer (484) richtet ihr Augenmerk auf das dem Kunstgenuss zugrunde liegende
spezifische ästhetische Verhalten und sucht den für alle ästhetische Betrachtungs-
weise charakteristischen Vorgang zu umschreiben, zunächst allerdings nur für die
bildende Kunst. Dabei findet sie, dass der Zustand der ästhetischen Kontemplation
durch zwei entgegengesetzte psychische Vorgänge charakterisiert ist. Einerseits
nämlich sind wir ganz Auge, unsere ganze Aufmerksamkeit ist den Gesichtseindrücken
zugewandt, und andererseits ist ein Gedränge von Vorstellungen in uns von solcher
Intensität und Fülle, dass es die Enge des Bewusstseins zu sprengen scheint. Durch
ein Minimum sinnlicher Daten wird ein Maximum geistiger Vorgänge ausgelöst.
Innerhalb dieses Bewusstseinszustandes ist für ein Interesse an der Existenz des
Objektes oder für ein Bewusstsein seiner Wirklichkeit oder Unwirklichkeit kein
Raum. Der eigentlich ästhetische Wert der beseelten Formen, so sagt sie, haftet
weder an den Formen noch an dem seelischen Gehalt, sondern an jenem eigentüm-
lichen, als ein besonderer Bewusstseinszustand sich charakterisierenden Verhältnis
beider zueinander. — Der kleine Artikel von L. Fürst (506) tritt für die Anpassung
der Beleuchtung an den Zweck der Kunstdarbietung ein — auch auf dem Gebiet
der Musik. Eine massige Verdunklung des Konzertsaals, so dass man gerade noch
bequem Programm, Text oder Partitur lesen kann, unterstütze die Konzentration auf
das Gehörte. —
Phantasie. Neben dem Buch von Ribot (509; vgl. JBL. 1901 I 3 : 90)
erscheinen die übrigen Beiträge zu diesem Kapitel ziemlich matt. — Was z. B.
G e r c k e (514) sagt, ist zu sehr Festrede, um etwas Positives für unseren Zweck zu
bieten. Hoffentlich trifft das von G. selbst als nicht gerade gesund befundene
Gefühl, das aus folgender Charakteristik deutlich wird, nicht für alle „vornehmen
Männer" zu: „Der vornehme Mann sieht nicht mehr gern Trauerspiele, angeblich,
weil er schon genug Trauriges erlebt, tatsächlich, um sich nicht erweichen zu lassen.
Denn Weichheit hilft ihm in seinem Berufe nicht und beeinträchtigt sein Kraftgefühl.
Er liest lieber die Fliegenden Blätter, deren Schnurren er in der nächsten Gesellschaft
verwerten kann: das verleiht ihm eine gewisse Ueberlegenheit." — Auf einzelne
Kunstwerke exemplifizieren K o h 1 e r (512), der an Gogols Erzählung vom König
der Erdgeister das Wesen der Märchenphantasie darlegt, und F. Naumann (513),
der vor Rubens' „Sturz der Verdammten" über das Wesen erhabener, epischer
Gestaltungskraft nachdenkt und findet, dass heutzutage weder in Poesie noch Malerei
die grosse Phantasie lebendig ist, „die mit Himmel und Hölle spielt und der die
Brandungen der Weltgeschichte in den Ohren gellen". — Pudor (256, S. 91— 97)
Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 25Ö
belehrt uns darüber, dass die Wahnvorsteliiing-en durch Mechanisierung" der Phantasie-
vorstellun<»en entstehen, und warnt die Künstler vor Einseitig-keit, die zu mechanischer
Tätig-keit und ergo zum Wahnsinn führt. —
K u n s t s e h a f f e n. Derselbe P u d o r (515) bietet in seinen „Gedanken"
eine Sammlung von Trivialitäten, die aus Schiefem und Richtigem gemischt sind. Er
gelallt sich dabei besonders in kunstkritischen Anwendungen. — Roetteken (516)
geht, um das Schaffen des Dichters in grossen Zügen zu umschreiben, von einer
bekannten Schillerschen Definition aus, die er folgendermassen präzisiert: „Jeden, der
seinen Gefühlszustand in eine sprachlich ausgedrückte Vorstellungsmasse so nieder-
legt, dass diese einen kongenialen Leser oder Hörer nötigt, in jenen Gefühlszustand
überzugehen, nennen wir einen Dichter." Allerdings ist dies nur der Idealfall des
dichterischen Schaffens. Auch können charakteristische Unterschiede im dichterischen
Habitus nachgewiesen werden. Es kann nämlich das Gefühl des Dichters durch
Formen und Inhalte gleich stark oder durch eine dieser beiden Gruppen von An-
lässen in erster Linie in Bewegung gesetzt werden, wobei unter Form der feste, feine
Umriss der Darstellung selbst, die konsequente Durchführung einer Handlung, eines
Problems und ähnlichen zu verstehen ist. Weiterhin gibt es Dichter, die in erster Linie
kräftige, energische Gefühle in sich zu erleben wünschen, und andere, die haupt-
sächlich sanfte, rührsame Stimmungen aufsuchen. Woher nimmt der Dichter das
Material für die Vorstellungsmasse, in die er sein Gefühl niederlegt? Entweder ist
er auf Erlebnisse gerichtet, die aus unmittelbarer Wahrnehmung der äusseren Welt
sich in ihm vollziehen, oder auf den Wiederschein der Ereignisse in einer fühlenden
Seele. Dazu kommen Inhalte von Berichten anderer. Die Inhalte von Wahrnehmungen
und von Berichten gehen Kombinationen ein. Wenn manche Charaktere des Dichters
sein eigener in fremder Situation sind, so ist er aber auch imstande, ein von seinem
gewöhnlichen Wesen verschiedenes Fühlen und Wollen in sich zu erleben. Und
zwar 1. durch künstliche Steigerung von Gefühlen und Trieben („Hineinarbeiten" in
einen bestimmten Affekt), 2. durch Freihaltung der Gefühle und Triebe im Phantasie-
erlebnis von ihnen sonst entgegenwirkenden Hemmungen, 3. durch Stiftung neuer
Vermittlungen zwischen bestimmten Vorstellungen und den in uns vorhandenen
Gefühlsquellen. „In dem Stoffe, den der Dichter bearbeitet, sind gewisse Eigen-
tümlichkeiten und gewisse Handlungen eines Menschen gegeben; und darin liegt ein
Antrieb für den Dichter, sie von innen heraus nachzuschaffen." Der Keim einer
einzelnen Dichtung entsteht nun dadurch, dass eine Vorstellungsmasse Beziehung-en
gewinnt zu einer vorhandenen Stimmungsdisposition. Dies ist der Moment der
Konzeption. In ihm sind gewisse Grundzüge des künftigen Werkes bereits festgestellt.
In günstigen Fällen, namentlich in kleineren Dichtungen, können Konzeption und
Ausführung zusammenfallen. — Schwoner (464) betont mit einem Seitenblick auf
die materielle Zeugung auch in der künstlerischen Produktion das Organische. „Der
Dichter sprach, weil er musste, was er musste und wie er musste." — Auch
Duboc (223; Das Geschöpf des Künstlers S. 97—103) weist bei dem frei erfundenen
und erschaffenen Kunstwerk auf die Analogie zu einem organischen Geschöpf hin.
Auf Grund dessen wirft er die Frage auf, „ob das, was für andere Geschöpfe gilt,
nicht auch für das Kunstgeschöpf gelten müsse". Sie wird bejaht für den wirklich
produktiven d. h. lebenschaffenden Künstler, unter dem tief die reproduktiven, d. h.
sowohl der flache Kopist wie der geistreiche Nachahmer, stehen. Alles Belebte strebt
nun, gemäss der D.schen Grundanschauung, zum Gesundsein empor, in dem seine
Wahrheit, das vollendete Belebtsein sich darstellt. Und „weil die Kunsttätigkeit in
ihrer Vollendung ein schaff'endes, erzeugendes, lebensetzendes, nicht bloss wieder-
holendes, abborgendes Vermögen ist, eben deshalb gewinnen wir das Recht zu sag-en,
dass es im Wesen der Kunst liegt, in striktem Anschluss an die Lebensidee in dem
von mir entwickelten Sinn zu produzieren und dass sie aus ihrem Wesen heraus
entartet ist, wenn sie anders verfährt". Als Beispiel für die Tat eines krankhaften
Zeugungsprozesses führt D. das „Hannele" Hauptmanns an. — Hopfen (517) er-
örtert in einem hübschen Aufsatz die Frage: „Soll der Dichter einen bürgerlichen
Beruf haben?" Er hält einen bürgerlichen Beruf angesichts der litterarischen
Konkurrenz und Ueberproduktion allerdings für notwendig, wenn der Dichter kein
Vermögen hat oder es nicht vorzieht zu hungern. Doch verschweigt er auch nicht
die Schattenseiten, die einen bürgerlichen Beruf zur Gefahr für die schöpferische
Kraft machen. — Die Plauderei Davids (521) ergeht sich über die Entwicklung
des Wiener Journalismus. D. findet, dass sich doch allmählich eine Befreiung" der
wirklich produktiven Talente vom Bann des Zeitung-swesens vorbereite. —
Genie und Talent. Das bekannte Buch von T ü r c k (523) muss
sich verschiedene Angriffe gefallen lassen. Lorenz (524) hebt hervor, dass
Türck den organischen Zusammenhang zwischen dem genialen und bornierten
Menschen nicht erkenne. Für den „immöglichen Optimismus und Monismus" Türcks
Jahresberichte für neuere deutsche Litterutargesobichte. XUL 34
260 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
ist der geniale Mensch Gottmensch, ja Gott selbst, während nach L. gerade der
Widerstreit zwischen Weltseele und Persönlichkeitsempfinden in Wahrheit das Wesen
des genialen Menschen bedingt. Wenn die Gegensätze des göttlichen und natürlichen
Menschen im gewöhnlichen Menschen gebunden und latent sind, so sind sie beim
genialen entbunden und liegen in bewusstem Widerstreit. Im einzelnen bemängelt L.
die Hamletauffassung Türcks, dessen Lehre vom genialen Menschen hier einen voll-
kommenen Bankrott erleide. Die „temporäre Verstimmung" Hamlets, von der Türck
redet (4330), bedeute im letzten Grunde eine Degradierung der schicksalsvollen
Tragödie zum simplen Trauerfall. — Platzhoff (Ö26) ist mit der Türckschen
Rangordnung der Genies, an deren Spitze das handelnde steht, nicht zufrieden und
wirft Türck vor allem die Geringschätzung des Schaffens, des schöpferischen Genies
vor, das seine individuellste Gestalt im Künstler findet. — Als Talent bezeichnet
Eisler (529) alle Anlagen zu einer bestimmten Tätigkeit. Von psychologischem
Standpunkt aus sei das Talent auf Triebanlagen zurückzuführen. Es sei in letzter
Linie ein Willensphänomen. Das Talent kann vererbt sein, aber auch in ursprüng-
licher Weise auftreten. Die Vererbung denkt sich E. als eine Modifikation der
Keimzellen, die erworbenen oder auch wieder vererbten Spuren in der väterlichen
Gehimsubstanz zu verdanken ist. Wie man sieht, ziemlich vage Hypothesen. Das
Genie ist nach E. nichts anderes „als ein Talent von bedeutender produktiver Kraft
oder aber eine Vielheit von Talenten, die in ihren Gesamtwirkungen dazu berechtigen,
ihren Besitzer als eine geniale Natur zu bezeichnen". Talent dagegen im Sinn
reproduktiver Begabung ist vom Genie scharf zu scheiden. —
Erfolg und Ruhm. Gegen einen Aufsatz von Max Nordau in einer
englischen Zeitschrift, der über die Bedingungen des Erfolgs handelt und mit
Bitterkeit über litterarischen Ruhm spricht, wendet sich ein Anonymus (530); die
Auslassungen Nordaus werden als völlig wertlos bezeichnet. — Schlaikjer (532)
erklärt aus Anlass der Bühnengeschichte Ibsens als Hemmnisse auf dem Weg zum
Ruhm einmal ehrliche Dummheit oder ästhetische Verbildung des Publikums, dann
aber besonders den giftigen Hass derer, die von der künstlerischen Korruption
leben, gegen die wertvolle künstlerische Erscheinung, und schliesslich schiefe Urteile
redlicher Kritiker, die aus ästhetischer Befangenheit stammen. — Weddigen (534)
zeigt, welche Rolle der Zufall beim „Berühmtwerden" spielt. —
Philosophie und Wesen von Kunst und Schönheit. Das Werk
von Lange (548; vgl. JBL. 1901 I 3 : 36) findet zahlreiche Erörterungen (454, 455),
die vor allem die psychologische Grundlage zu bemängeln haben. — D e s s o i r
(450), der das Werk zusammen mit dem von Cohn (vgl. JBL. 1901 I 3 : 35) betrachtet,
bespricht es auch ZPsych. 29, S. 378—81. — Volkelt (451) wendet sich gegen
methodologische Gesichtspunkte Langes. Er stellt sich die Frage: „In welchem Sinne,
in welchem Umfange, mit welcher Tragweite darf der entwicklungsgeschichtliche
Gedanke in die Aesthetik eingeführt werden? Hat es einen guten Sinn zu verlangen,
dass der Aesthetik eine entwicklungsgeschichtliche Begründung gegeben oder in ihr
eine entwicklungsgeschichtliche Methode gehandhabt werde?" Wenn auch der Gegen-
stand der Aesthetik von vornherein entwicklungsgeschichtlich eingeschränkt ist, so
besteht die Hauptaufgabe der Aesthetik doch in der Aufsuchung der für das
individuell ausgereifte Gefühl des modernen Menschen geltenden ästhetischen Normen.
Dabei sprechen also psychologische Verfahrungsweisen das entscheidende Wort.
„Wohl gibt es Teile der Aesthetik, in denen entwicklungsgeschichtliche Betrachtungen
gepflogen werden. Aber diese entwicklungsgeschichtliche Betrachtungsweise wurzelt
... in der Hauptsache in psychologischen Bedürfnissen und Forderungen, in psycho-
logischen Begriffen und Fertigkeiten. Dadurch unterscheidet sie sich wesentlich von
aller kunst- und überhaupt kulturgeschichtlichen Methode, auch von der Methode
der Erforschung des vorgeschichtlichen Lebens der Menschheit." Die systematische
Aesthetik kann also nicht auf entwicklungsgeschichtliche Betrachtungen gegründet
werden. Und wenn Lange von der „Ueberlegenheit der historischen Methode über
die der psychologischen Selbstbeobachtung" spricht, so ist das unberechtigt. Die
systematische Aesthetik hat ihr Hauptaugenmerk zu richten „auf die Aussonderung
menschlich charakteristischer und menschlich wertvoller Gefühls- und Phantasietypen
aus dem Verlaufe des seelischen Lebens". „In dem Hinblick auf diese ist der Kern
und Ruhepunkt der psychologischen Methode enthalten." — Aus Anlass der vor-
trefflichen Uebertragung der Taineschen Kunstphilosophie durch Hardt (550)
bezeichnet A. Geiger (Hippolyte Taines „Philosophie der Kunst": AZg^. 1902, N. 160)
als den grössten Wert des Buches die kunsthistorischen Untersuchungen, während der
Darlegung des Wesens der Kunst heute keine prinzipielle und allgemeine Gültigkeit
zukomme. — Seine ästhetischen Anschauungen entwickelt im ganzen, wenn auch
nicht in streng systematischer Weise Lieb mann (.554). Er vertritt eine Mimesis-
Theorie, in die er ebenso die Architektur wie die Musik einzubeziehen weiss. „Was
Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 261
der Künstler abbildet, ist nicht sowohl die Natur, als die Beziehung der Natur zum
Menschen, zur Künstlerindividualität." Bekannte Gedanken älterer und neuerer
Forschung linden eine anziehende Darstellung-. — Bei einer allgemein philosonhischen
Untersuchung über Wert und Schönheit kommt Witasek (544) zu dem Kesultat,
dass die Hchönheit nicht im Werthalten, sondern im Gefallen (ästhetischen Genuss)
begründet ist. Daher denn die Aesthetik als Wissenschaft vom Schönen keine
Wertwissenschaft sei. Als wesentlichen, charakteristischen Unterschied zwischen
ästhetischem Gefühl und Wertgefühl findet W., dass dieses ein Urteil, jenes eine
blosse Vorstellung zur notwendigen psychischen Voraussetzung hat. Das ästhetische
Gefühl ist ein Vorstellungs-, das Wertgefühl ein Urteilsgefühl. Für die Bestimmung
des spezilisch ästhetischen Wertes kommt W. bei näherer Untersuchung zur Ablehnung
der Definition Cohns (vgl. JBL. 1901 1 3:35). — Was Gaulke (543) über die Bedeutung
der Schönheit gesagt hat, ist schon früher (JBL. 1901 I 3 : 57) erwähnt worden, —
Sehr hübsch demonstriert die Unbrauchbarkeit des Wortes „schön" E r d m a n n (225,
S. 215 — 43). Das Wort „schön" ist einmal das Prädikat für unklare und gedanken-
lose Wertschätzung jeder Art, dann für die naive, unkritische, ebenfalls durchaus
unklare ästhetische Wertschätzung. „Und bei diesem Gebrauch erweist es sich noch
in dreifacher Weise als relativ: es ist subjektiv, komparativ und hat viele Dimensionen.
Bei seinem trotz alledem fast ausschliesslich absoluten Gebrauche kann es dann so viel
heissen wie: ästhetisch wertvoll nach meinem Geschmack, oder: ästhetisch wertvoll
nach dem Geschmack der öffentlichen Meinung oder: ästhetisch wertvoll nach einem
absolut richtigen Geschmacke. Ferner kann 'schön schlechthin' bedeuten : schön im
Vergleiche mit diesem oder mit jenem; z. B. mit Werken der Kunst aus einer
bestinnnten Periode oder mit solchen aus unserer Zeit. Und endlich kann 'schön
schlechthin' noch den Sinn haben: schön in irgend einer beliebigen Dimension, oder:
schön in einer bestimmten Dimension, oder endlich: schön in allen Dimensionen."
E. meint, dass, wie heute die Verhältnisse liegen, das Wort „schön" wohl ebenso oft
dazu diene, Missverständnisse zu erzeugen, wie Verständigung herbeizuführen, und-
möchte es am liebsten bei ästhetischen Fragen vermieden wissen. —
Kunstbewegungen: Moderne Kunst. Siegm. Schultze (561)
unternimmt es nachzuweisen, dass sich allmählich gegenüber der Menschenerniedrigung,
die der auf der naturwissenschaftlichen Weltanschauung beruhende Naturalismus
herbeigeführt hatte, eine Reaktion, eine Menschenerhöhung, in Kunst und Dichtung-
Bahn bricht. Schopenhauer und die Naturalisten hatten „den totalen Zusammenbruch
der Epoche des Individuums, des gesteigerten Individuums, des Genies" offenbart.
Drei, freilich verfehlte W^ege wurden eingeschlagen zur Restitution des Individuums:
der christlich -reaktionäre (Neokatholizismus, Urchristentum), der antichristliche
(Nietzsche), der mystische (Präraphaeliten, Ruskin). Alle drei Heilswege verletzten
nach Seh. durch ihre Einseitigkeit die Eintracht zwischen den geistigen Gebieten des
Menschen, Kunst, Wissenschaft, Religion, „die doch unter allen Umständen erstrebt
werden muss. Die einen erheben die Religion auf Kosten der Kunst und der
Wissenschaft, die anderen die Kunst auf Kosten der Religion und der Wissenschaft,
oder die Kunst und Religion auf Kosten der Wissenschaft". Seh, glaubt, dass die
kommende Zeit die Harmonie zwischen diesen geistigen Gebieten finden wird, und
zeigt an einzelnen Beispielen die hoffnungsvollen Keime. — P. Ernst (571) wendet die
Betrachtungsweise von Kunowskis (528), für den der Künstler nicht ein isoliertes
Individuum ist, sondern ein Glied in der langen Kette der Generationen vor ihm und
nach ihm, auf die moderne Dichtung an. Auch hier verachtet man die Arbeiten der
Früheren und will um jeden Preis Neues schaffen. Ein Mangel an Bildung bei den
Dichtern wie bei den Malern. Der Aberglaube grassiert, dass einer um so selb-
ständiger, stärker und ursprünglicher sei, je weniger er von früherer Kunst wisse.
E. deutet die sociologischen Ursachen für diese Erscheinung an. Er kommt zu einem
resignierten Schlüsse: „Wenn ein Künstler die Kraft hat der Einsicht und des Willens,
der möge beiseite gehen und schaffen für Menschen, die in einer späteren und glück-
licheren Zeit vielleicht einmal kommen und all unser heutiges Unglück vergessen
haben, etwa wie Theokrit schuf. Das Grösste wird er nicht erreichen, aber das
Grösste, was unter den Umständen möglich ist." — Bierbaum (574) stellt fest,
dass die neueste deutsche Litteratur, „die Moderne", sich durchgesetzt hat, die
zweifellos einen Verjüngungsprozess in unserer Litteratur bedeutete. B. bekennt sich
zu denen, die an eine gesunde Zukunft der deutschen Dichtung glauben; freilich
erwartet er von der jüngsten, hyperästhetischen Generation nicht allzuvieL Diese
jungen Leute seien innerlich zu alt, als dass sie sich kräftig entwickeln könnten.
Als die verhängnisvollste Gefahr für unsere moderne Dichtung bezeichnet er die.
Vorherrschaft des Theaters, das alle, auch die nicht eigentlich dramatischen Talente
an sich lockt und infolgedessen dazu beiträgl, das künstlerische Stilgefühl bei
Schaffenden und Empfangenden zu zerstören. Die Lyrik hat allerdings in den „Bunten
34*
262 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
Theatern" und „Ueberbrettln" sich einen besonderen Weg- geschaffen. Die Kunst der
Erzählung wird durch nicht allzuviel Namen vertreten. Das litterarische Gewissen
unserer Tagespresse scheint B. nicht gerade sehr wach zu sein. Lienhard be-
trachtet in seiner Entgegnung das Bierbaumsche Thema von höherer Warte. Er
stellt seinerseits fest, dass unsere Dichtung, „nachdem sich der ein Weilchen vor-
herrschende Naturalismus offenkundig müde gelebt hat, in ein aufgelöstes Stildurch-
einander geraten ist, in einen Eklektizismus ohne Ziel, ohne Halt, ohne Lust zur
Mitarbeit am Entwicklungsgang einer bedeutenden Kunst und Kultur". Ein Zusammen-
raffen tut not mit dem Blick auf die vorbildliche harmonische Persönlichkeit: Goethe.
Die moderne Litteraturbewegung hat gewiss manches Gute gewirkt, aber einen neuen
Geist hat sie in das europäische Konzert nicht hineinzutragen gewusst. „Kein klärendes
und befreiendes, kein durch und durch positives Schöpferwort ging von Deutschland
aus." Der dichterische Kritizismus liegt uns nicht, wohl aber der alte deutsche
Idealismus, dem es neue Formen und eine zeitgemässe Sprache zu schaffen gilt. —
H. H. (737) macht darauf aufmerksam, dass Bierbaum und Lienhard zwei Schaffens-
gruppen vertreten, denen gegenüber erst der reinkritische Standpunkt einzu-
nehmen ist. — Zu jenem Lienhardschen Idealismus bekennt sich auch Muff (575),
der von diesem Standpunkt aus sich mit der realistischen und naturalistischen
Strömung in den verschiedenen Kunstgebieten auseinandersetzt. —
Renaissance und Decadence. Breysig (585) prüft die erste
Renaissance des germanischen Kunstgeistes. Er findet bei Betrachtung der Romantik
und ihres Ueberganges in den Realismus, dass ein grundsätzlicher Umschlag nicht
zwischen Klassizismus und Romantik, sondern erst zwischen Romantik und Realis-
mus eingetreten ist. „Jenseits von 1805 — 15 — diese zehn Jahre stellen etwa die
Grenzlinie dar — breitet sich ein grosser Zeitraum aus, in dem irgend welche Arten
der Phantasie- und Formenkunst vorgeherrscht haben, diesseits dieser Zeitmark aber
hat die Wirklichkeitskunst fast ein ganzes Jahrhundert lang in steigendem Masse
die Geister gefangen gehalten." Das wird des Näheren gezeigt. Als Nutzanwendung
dieser Betrachtung konstatiert B. eine innere Wahlverwandtschaft unserer Jahrzehnte
(1890—1900) mit denen um 1800 und warnt nun ebenso vor allzu grosser Verehrung
des Idealismus von 1800 wie vor Ungerechtigkeit gegen die realistische Gegen-
strömung, die das 19. Jahrhundert ausgefüllt hat. Er hält es vielmehr für die denkbar
beste Voraussetzung für das Beginnen des heutigen und zukünftigen Formen- und
Phantasieschaffens, dass es sich die Erfahrungen eines ganzen Jahrhunderts uner-
müdlicher Stoffkunst einverleiben kann. Als eine weitere theoretische Nutzanwendung
hebt B. eine Beobachtung über die Frage hervor, ob der einzelne oder die Masse
den neuen Geist einer Zeit schafft. ,, Nicht die neuen scharfen Vorstellungen und
klaren Bilder steigen von den grösseren Gesamtheiten zu den Schöpferischen auf,
wohl aber die dunklen, triebmässigen Regungen, aus denen heraus oben auf den
Gipfeln das Neue gezeugt wird." Für die aus der Tiefe emporklingende Melodie
die Noten zu finden, ist die Fähigkeit und Auszeichnung der Wenigen. Der
Strömungswechsel in der Tiefe verdankt wohl einem Bedürfnis nach Neuerung, nach
Aenderung sein Entstehen. —
Mystik und Symbolismus, Mit Maeterlincks Entwicklung in
seinem neuen Buch „Le temple enseveli" beschäftigen sich Holländer (595),
bedauernd, dass der Dichter auf die dunklen Pfade Swedenborgscher Mystik ein-
gebogen ist, und von Gleichen-Russwurm (596), der für seinen Teil den Fort-
schritt Maeterlincks hervorhebt. — Eine akademische Erörterung über das Sym-
bolische stellt Platzhoff (598) an, indem er das Symbolische im weiteren und in
engerem Sinne definiert und schliesslich meint, die Freude am Symbolischen und
das Verständnis für seine Rätsel sei ein Adelsbrief der Menschheit. —
Die Frau und die Kunst. Der Kern der Ausführungen von
Piper (600) lässt sich auf den Satz bringen, dass die weibliche Kunstseele sich
ausdrückt in dem Weib als Geschlechtswesen, das weniger im „Bildungsweib" als
im Naturkind zur Erscheinung kommt. Daher auch ein geheimnisvoller Zug des
Künstlers zum weiblichen Naturtypus. — Wertvoller sind die Gedanken Simmeis
(602), die an die Frauenbewegung der Zeit anknüpfend nach der Möglichkeit spezi-
fisch weiblicher Funktionen im Kulturgebiet spähen. Für verschiedene Gebiete
erweist er diese Möglichkeit. Am wahrnehmbarsten sind die Ansätze zu einer
spezifisch weiblichen Funktion in der Litteratur vorhanden, in der Lyrik und, mit
noch grösserem Erfolg, im Roman. Auch in den bildenden Künsten findet S. die
Möglichkeit einer besonderen weiblichen Art. „Die teils unmittelbarere, teils reser-
viertere Art, mit der das Innenleben der Frauen in die Sichtbarkeit tritt, ihre be-
sondere, anatomisch und physiologisch bestimmte Art sich zu bewegen, das Ver-
hältnis zum Raum, das aus dem eigentümhchen Tempo, Weite und Formung der
Gesten hervorgehen muss — dies alles müsste von ihnen in den Künsten der Räum-
Th. F'oppe, Poetik und ihre Oeschichte. 263
lichkeit eine besondere Deutunfif und Gestaltung der Erecheinung-en erwarten lassen,
wie sie ja in der Tanzkunst auch entsprechende Besonderheiten darbieten." Gerade
weil die bestehende Kultur keine neutrale, sondern (mit Ausnahme der Hauswirt«
Schaft) eine auf die männliche Leistung-sart allein zugeschnittene ist, fr'ihi sie einer
anderen, die weibliche Natur voraussetzenden und ausdrückenden, völlifr lüium. —
Aesthetische Erziehung-. Künstlerische Erziehung und Hildung
ist immer noch eine der am eifrigsten erörterten Fragen, J. Fr. Härtung
(2H51) fasst seine in der „Werkstatt der Kunst" (H()7) veröffentlichten kleinen Auf-
sätze, die sich über den Zusammenhang zwischen Kultur, Kunstschaffen und Kunst-
geniessen ergehen, zusammen und bezeichnet die Frage der künstlerischen Jugend-
erziehung als die letzte und wichtigste der socialen Fragen unserer Zeit. Kunst
heisst bei ihm die bildende Kunst. — Auf diese haben auch E s s w e i n und N e u -
mann (HI9) den Blick gerichtet, indem sie den Kulturwert der impressionistischen
Malweise und der an sie anknüpfenden Kunstübungen prüfen sowie deren Wert
für die weitere Entwicklung der bildenden Kunst. — Wie Härtung ist auch Gaulke
(611), der von der Erziehung des Volkes zu Kunst und Kunstgenuss, wie sie heute
betrieben wird, nicht viel hält, der Meinung, dass zur Stillung des Bildungshungers
vielmehr unser ganzes Bildungssystem, von der Volksschule angefangen, in jeder
Plinsicht einer gründlichen Revision bedarf. — Auch H e 1 1 p a c h (502), der bisher
unter dem Namen E. Gystrow geschrieben hat, erhebt herbe Anklagen gegen das
herrschende Erziehungssystem. Er verlangt zunächst statt ästhetischer Ötuben-
erziehung des Kindes Verkehr mit der Natur, der besten Erzieherin. Dann aber
spricht er besonders ausführlich über die Wirkungen der Dichtkunst, die durch
Darbietung intellektueller Inhalte am meisten von allen Künsten zu neuropathischen
Wirkungen hindränge. „Wenn auf viele Menschen die moderne Dichtung neuro-
pathisch wirkt, so liegt es meist an ihnen — oder besser: an ihren Erziehern,
die nicht verstanden haben, ihren Geist auf solche Kunst hinzulenken. Es ist der
ganz unsinnige Klassikerkultus unserer höheren Schulen mit seinem bodenlos ver-
logenen Pseudo-Idealismus, wie er im Geschieht- und Deutsch-Unterricht seine
famosesten Blüten treibt, der der nervösen Zerrüttung unserer besten Persönlich-
keiten die Wege ebnet." Neben der klassischen Dichtung sollen auch Kleist, Frey-
tag, Hebbel, Fontane in der Schule Platz finden. Im übrigen ist das beste Mittel
gegen die Nervosität der Zeit, an der Klärung der Weltanschauungen, an der die
moderne Dichtung arbeitet, ehrlich teilzunehmen, nicht aber sich durch übelange-
brachte Warnungen namhafter Nervenärzte vor der modernen Kunst in äusserliche
Genüsse, in haltloses Getändel treiben zu lassien, „das dem Leiden keine Besserung
schafft, weil es mit dessen Ursachen gar keine Berührung hat". Die Kunst, ins-
besondere die Dichtung, kann vielmehr dem Arzt geradezu Hülfe leisten. — Auf eine
besondere Art der ästhetischen Erziehung weist Wulckow (615) hin; er spricht
über die Kunst der schönen und edeln Bewegung, die anerzogen werden muss.
Dabei sind Freiübungen die natürlichen Träger einer ästhetischen Gymnastik. Während
er den Radfahrsport für Damen weder hygienisch, noch gerade ästhetisch gutheissen
kann, redet er der Pflege des Tanzes in den Turnsälen um so mehr das Wort.
Schliesslich hofft er sogar, dass durch eine methodische Bildung des Körpers sich
ein uns eigentümliches modernes Ideal körperlicher Schönheit vielleicht allmählich
entwickeln lasse. —
Geschmack und Mode. Schliepmann (622) verlangt, dass die
Mode zum Geschmack hinaufgeläutert werde, zu einem Geschmack, der Ausdruck
der Pereönlichkeit ist. Denn Geschmack ist ja nichts anderes als die persönliche
Stellungnahme zu den Dingen in Lust und Unlust. Dazu bedarf es allerdings des
Mutes und der Ehrlichkeit. — Die Geschmackäusserung des Kaisers in seiner Kunst-
rede vom December 1901 fand lebhafte Gegenäusserungen. L. S ch ön h o ff („Presse
und künstlerisches Recht": Tag 1901, N. 579) zollt der beinahe allgemeinen, prin-
zipiellen Ablehnung der kaiserlichen Aeusserungen Beifall. — B i e (624) stellt fest,
dass in der Kunstrede des Kaisers die Ansichten einer künstlerischen Reaktion mit
vollendeter Deutlichkeit niedergelegt seien. B. glaubt aber nicht, dass diese
renaissancelich gesinnte Reaktion der modernen Kunst schade, die vielmehr im
Kampf mit ihrem hohen Feind nur ihre Reife gewinnen werde. Auf der anderen
Seite heisst es aber auch gegen die Mode auf der Hut zu sein, diese roheste
Moderne, die so sehr ein Feind des wahren modernen Wesens sei wie nur je ein
roher Epigone. — Auch G. Schiefler (Der Kaiser, die neue Kultur und die deutschen
Einzelstaaten. Hamburg, A. Janssen. 1902. 30 S. M. 0,60) beklagt, dass der Kaiser
die innere Anknüpfung an die Entwicklung des modernen Kulturgedankens nicht
gefunden hat und dass von ihm eine Teilnahme an den Fortschritten des neuen
(Geisteslebens schwerlich zu erwarten sei. Die Abkehr des preussischen Herrschers
von der Richtung, in der die Kullurentwicklung sich vollzieht, wird allerdings z. T.
264 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschiclite.
aufg-ewog-en durch die Teilnahme besonders der süddeutschen Staaten am modernen
Geist, und Seh. hofft, dass auch sein Hamburg sich zu einem Vorort freier bürger-
licher Bildung entwickeln werde. — H. Gan"^ (Aestheten und Politiker. Zur Kunst-
rede des deutschen Kaisers. Frankfurt a. M., Neuer Frankf. Verlag. 1902. 19 S.
M. 0,30) warnt jedoch vor Uebertreibung des Prinzips der absoluten künstlerischen
Freiheit, das am energischsten dem Kaiser entgegengehalten wurde. „Die absolute
Freiheit der Kunst deklarieren, weil es der Kaiser war, der sich persönlich für
gewisse Kunstrichtungen und gegen andere ausgesprochen hat, das hiesse dem
Autoritätsstandpunkte den anarchistischen entgegensetzen." G. stellt die Kunst unter
die sooialethische Gerichtsbarkeit, für die jede Lebenslehre und jede Gesellschafts-
lehre partiell berechtigt ist, schlechterdings verwerflich dagegen die auf die Ver-
nichtung des Lebens und der Gesellschaft ausgehenden Doktrinen sind, also die
nihilistische, diabolische and anarchistische. Und G. führt die „moderne" Kunst
vorwiegend auf diabolisch-nihilistische Instinkte zurück. Gefährlich ist „die gesell-
schafts- und menschenfeindliche moderne Kunst" erst dadurch geworden, dass es
ihre Anhänger verstanden haben, sich in die Sitze der öffentlichen Kunstkritik zu
drängen. Der Verfasser ruft den gesunden Instinkt des Volkes auf, sich nicht den
Aestheten-Nihilismus der modernen Presscamorra aufdrängen zu lassen, sondern
seine Kunstrichter selbst zu wählen. —
Kunst und Natur. Auf die Kunstkraft der Natur singt B ö 1 s c h e
(629) einen schönen Hymnus. — Chamberlain (631) preist es als neues und
absolut harmonisches Bildungsideal, wenn wir die Natur als Lehrmeisterin anerkennen
und das Hauptgewicht auf die Anschauung, die Welt des Auges legen. „Die innige
Berührung mit der Natur erweitert den geistigen Horizont und wirkt wahrlich
klärender auf das Gemüt, als die lasciven Dichter des verrotteten Roms. Die Natur
schenkt nicht Glauben im kirchlichen Sinne, wohl aber Religion, sie schenkt nicht
Wissen im aristotelischen — von unserem Schulideal weiter verfochtenen — Sinne,
wohl aber Weisheit, sie schenkt nicht künstliche Beredsamkeit, dafür aber den un-
erschöpflichen Brunnen alles Redenswerten." ^ Lux (632) zeigt den grossen Anteil
richtig verstandener Touristik an der modernen Erziehung. Die bloss sportliche
Auffassung unterschätzt ihre kulturelle Tragweite. Die Erweckung und Uebung der
Naturfreude im Touristenwesen ist für die Kunsterziehung eine Angelegenheit von
grundlegender Wichtigkeit. — Sehr anziehend ist B i e s (633) Betrachtung von
rhythmischen Künsten der Natur. Er hebt hervor, wie der grösste Teil unserer Ge-
lehrten niemals auf den Gedanken gekommen sei, die Bewegung als solche, nicht
den ruhigen Moment in ihr, die Wandlung, die Veränderlichkeit, die Zeitlichkeit in
allen Formen und Stoffen ästhetisch zu fassen, und dass, wenn sie es getan haben,
sie sich selten von der Vorstellung des mathematischen Rhythmus freimachen
konnten. Rühmend nennt B. allein Souriaus „Esthetique du mouvement". Wenn
man den Weg vom Rohmaterial der Natur zu den. Kulturprodukten verfolgt, so rollt
sich eine Reihe von Möglichkeiten rhythmischer Künste auf. Die Bewegung von
Baum, Wasser, Breuer kann der rhythmische Künstler lenken, rhythmisieren. Je
nachdem er sie frei oder gebunden behandelt, gibt er ihrer Gestalt eine Stilprägung,
der Geschichte ihrer Rhythmisierung eine Stilentwicklung, ihrer Natur eine mensch-
liche Kultur. B. zeigt dann im einzelnen, wie die Entwicklung der drei Künste
des Gartenbaus, der Wasserkunst und des Feuerwerks vom Rohmaterial der Natur
über die mathematische Stilisierung zu einer realistischen Rhythmik geht. — Als
eine treffliche Schule für Auge und Urteil erklärt H. Meyer-Benfey (Natur und
Kunstwerk: AZgß. 1902, N. 213, 214) das Buch von L. Volkmann „Naturprodukt
und Kunstwerk" (Dresden, G. Kühtmann. 1902. 4«. 119 S. M. 6,00). —
Kunst und Leben. Gegen die „l'art pour Tart- Kunst" zieht
Heijermans (636) energisch zu Beeide. Er verweist den Künstler auf die ihn
umringende Wirklichkeit, auf seine Gemeinschaft, in der er auch mit seiner Kunst
leben solle, wie es die grosse Kunst aller Zeiten tat. Ueberall hat es die Künstler
zu den höchsten Gefühlen, Gedanken und Vorstellungen ihrer Gemeinschaft ge-
trieben. Nur heute will man es nicht wissen, „dass wir Künstler nicht uns selber
gehören, sondern unserer eigenen, in so viel tausend Hinsichten schmerzerfüllten
Gemeinschaft". — Sehr pessimistisch ist auch Lamm (637) gestimmt. Als Grund-
instinkt unserer Zeit erkennt er die Jagd nach dem Geld; und das Geld hat so
grossen Wert, weil als Endzweck aller Tätigkeit heute von allen nur noch eins
empfunden wird: das leibliche Wohlbehagen, für dessen Herstellung das Geld das
Mittel ist. Unsere Zeit hat keine über das Erreichbare hinausgehenden B(>dürfnisse,
die nur die Kunst befriedigen könnte. Darum braucht unsere Zeit keine Kunst.
In seinem eigenen Machtbereich möge sich jeder einzelne in Zukunft nur noch um
das schwerste Kaliber der Kunst kümmern. — Auch Dessoir (641) huldigt einer
aristokratischen Auffassung der Kunst. —
Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 265
Kunst und Religion. ü a u l k e (653) behauptet, dass die civili-
sierte Gesellschaft sich in religiöser Beziehung im Zustande der Zersetzung* und des
fortschreitenden Verfalls bc^findo, und glaubt, als Anhänger der materialistischen
(monistischen) Weltanschauung-, dass das einheitlich g-rossartige Weltbild, das uns
die moderne Naturwissenschaft entrollt, unsere Kunstanschauung in ungeahnter
Weise umgestalten werde. Der Entwickiungsgedanke werde auch die sisthetische
Anschauung beherrschen. — Klein {iii)4) wendet sich für seinen Teil gegen die
materialistische Lebensauffassung. Die moderne Kunst der zweiten Hälfte des 19. Jahr-
hunderts lässt die für die Kunst notwendige tragende Basis einer Weltanschauung,
d. h. eines religiösen Gehaltes vermissen. — Die Weltanschauungen Hebbels, Kellers,
Storms, C F. Meyers, Fontanes, der Ebner-Eschenbach und Roseggers werden von
Fronimel ((>57) liebevoll skizziert. — Für Keller allei'dings, meint Hausrath
(658), sei die Religion keineswegs der springende Punkt, sein Wesen zu erschliessen.
— E. von Mayer (660) ergeht sich in schwungvoller Rede über die Wurzeln der
Dichtkunst in der religiösen Empfindung. — Ein Anonymus (664) stellt fest, dass die
katholische Kirche eine selbständige Kunst nicht kennt, da.ss sie allezeit Aeusserungen
eines individuellen Kunstlebens unterdrückt hat. Die Kunst kann der Kirche nur
genehm sein, solange sie in ihrem Ideenkreis sich bewegt. Wenn auch in der
Architektur das Christentum qua ecclesia wirklich Grosses geschaffen hat, die
Malerei und Plastik haben ihre Höhe erklommen ohne die Kirche, ja im Wider-
spruch zu ihr. — Strobl (667) findet, dass vom Buddhismus zwei seiner grossen
Linien auf unsere Tage gekommen seien, seine metaphysische und seine sociale Linie.
Der Versuch, zu diesen sogenannten buddhistischen Linien Weiterentwicklungen in
der neuen Kunst zu finden, mutet recht gequält an. —
Kunst und Moral. Zu diesem Thema steuert V o l k e 1 1 (669) klare
Worte bei. An Stelle der engen, misstrauischen, ja übelwollenden Vorstellungsweise
von der Moral als Polizeibehörde der Kunst muss eine freiere und tiefere Auffassung
von der Natur des Sittlichen und von der Stellung und Aufgabe des Künstlers treten.
Dazu sind zwei gründliche Aenderungen in der landläufigen Anschauung nötig.
Erstens ist die Moral nicht als eine Sammlung fertiger Gebote und Verbote anzusehen,
sondern als eine in Entwicklung befindliche Lebens- und Kulturmacht. Das Sittliche
besteht nur als Erarbeiten, Verfeinern, Vertiefen der inneren Lebenswerte, es ist ein
lebendiger, vielleicht der am meisten entscheidende Teil der Durchgeistigungsarbeit
der Menschheit. Zweitens ist aber auch der Künstler in die Kulturentwicklung
hineinzustellen. Der Künstler, als Mitarbeiter an der Höherbildung der Menschheit,
sollte seine Individualität in vielseitiger Berührung mit allem, was die Menschheit
auf den anderen Wertgebieten erfüllt und bewegt, entwickeln lassen und diese seine so
durch die Kämpfe der Gegenwart hindurchgegangene und aus ihren treibenden Idealen
genährte Individualität in die Kunstwerke hineinarbeiten. Das ist es übrigens auch,
was in unbeholfener Weise der oben genannte Heijermans (S. 264) meint. Mit Beherzigung
dieser beiden Gesichtspunkte ist ein Boden gewonnen, von dem aus die Frage nach
dem Verhältnis von Kunst und Moral sofort ein anderes Gesicht gewinnt. Kurz gesagt,
es muss an die Stelle des üblichen Dualismus der Gesichtspunkt der Immanenz für
die Beziehungen zwischen Kunst und Moral treten. Aus dieser Auffassung folgt nicht,
dass erstens ästhetische Begriffe, Gesetze und Ideale aus sittlichen Voraussetzungen
gewonnen werdeji müssten, dass zweitens in aller Kunst eine bestimmte Sittenlehre
— etwa die christliche oder die wohlgesittet bürgerliche — zum Ausdruck kommen
müsste. Vielmehr ist die Kunst allen sittlichen Strömungen freizugeben. Es folgt
drittens nicht daraus, dass der Künstler einem wohlfeilen Idealismus huldigen müsse.
„Es kommt nur darauf an, dass sich in der dichterischen Darstellung niederdrückender
und beklemmender menschlicher Entwicklungen ein ernster und grosser Sinn aus-
spricht." Dagegen folgt aus solcher Auffassung, dass für jeden Künstler, der mit
ernstem Fühlen und Streben an dem sittlichen Entwicklungsgange der Menschheit
teilnimmt, die Unmöglichkeit gegeben ist, auf sein Schaffen die Absicht des Gierig-
machens, Tierischstimmens, gemeinen Aufregens Einfluss nehmen zu lassen, wie sie
V. vielfach in der sogenannten Kunst des Ueberbrettls entgegengetreten ist. Und es
ergibt sich weiter daraus, dass mit dieser kulturgeschichtlich-ästhetischen Auffassung
alle nur formalistische Kunstausübung in unvereinbarem Widerspruche steht. Das
Menschlich-Bedeutungsvolle hat in der Kunst das Recht sich auszusprechen und
beengt auch, mit Weitherzigkeit und Geistesfreiheit aufgefasst, in keiner Weise die
Entfaltung künstlerischer Eigenart. — Förster (670) verteidigt im Widerspruch
zu M o u 1 e t die grossen, nur in ihrer Kunst sich auslebenden Künstler gegen die von
Moulet besonders gepriesenen Künstler, die wie V. Hugo zugleich Tatmenschen sind.
— Kohler (674), der über das Sinnliche und das Unsittliche in der Kunst handelt,
weist die Jurisprudenz auf die richtige Stellungnahme in dieser Frage hin. — Die alte
Parallele zwischen Kunst und Sexualität wird" von Gaulke (681) aufgewärmt —
266 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
Kunst und Publikum. Wenn R o e t h e (689) von der Warte des
Litterarhistorikers dem sich immer wieder zum Besseren erhebenden Publikum durch
Streiflichter auf die Entwicklung des litterarischen Geschmacks Ehre widerfahren
lässt, wird von Betrachtern der Gegenwart der vielköpfige Richter Publikum in ver-
schiedenen Tonarten gescholten. — Berg (687) behauptet, dass das Publikum über-
haupt kein Richter ist, weder ein guter und gerechter noch ein schlechter. Vielmehr
ist es ein integrierender Teil der Kunst und hat wie diese unendliche Möglichkeiten
in sich. B. zeigt, wie es gekommen ist, dass der moderne Künstler in unserer
demokratischen Zeit kein Publikum und das moderne Publikum keine Künstler mehr
hat, und stellt die Forderung auf, dass jede Kunst zu ihrem Publikum komme. Die
Presse, für die hier eine wichtige Aufgabe liegt, hat nach B. ihre Pflicht nicht zu er-
füllen gewusst. Die Presse, so meint er, ist heute engherziger als es je die Kirche
war; statt eine Befreierin zu sein, ist sie längst eine Zwingburg des Geistes geworden.
Den Unternehmungen, die Kunst ins Volk zu tragen, steht B. ziemlich skeptisch
gegenüber. Er meint, ein Volk könne nur dadurch künstlerisch gehoben werden,
dass man die latent in ihm liegende Kunst befreit und seinen Kunsttrieb veredelt.
Das Kunstgewerbe ist das eigentliche Kriterium der Kunstfähigkeit eines Volkes;
hier allein kann auch die Reform einsetzen. Eine reinliche Scheidung zwischen den
verschiedenen Kreisen des Publikums sei nötig, damit es sich in neuen Organisationen
zusammenfinde. — Forsmann (688) tadelt satirisch die deutsche Schwärmerei für
fremde Litteraturen, im konkreten Fall für die russische. — vonGottschall (690)
durchmustert die Stellung des Publikums der Gegenwart zu den einzelnen litterarischen
Gattungen, indem er zugleich mit Bedauern auf die schiefen Verhältnisse blickt, die
sich vielfach aus dem litterarischen Zwischenhandel ergeben. —
Nationale Kunst. Gegen den Maler Rieh. Bergh, der die Bedeutung
des nationalen Charakters einer Kunst hervorhebt, betont Ellen Key (692) den
universalen Zug in aller grossen Kunst, dessen Pflege wichtiger ist als die Pflege des
Nationalgefühls, das ja ohnehin unausrottbar sei. Das Bedeutungsvolle ist nicht, dass
es das Vaterland ist, in das man sich vertieft, sondern dass man sich überhaupt ver-
tieft und zwar in jene Motive, die für das Künstlertemperament die fruchtbarsten sind.
„Man formuliert die Voraussetzungen der Kunst zu weit, wenn man von dem
nationalen anstatt von dem individuellen Bedürfnis spricht, sich in eine gewisse
Gegend, Volksklasse, Ideensphäre zu vertiefen." —
Heimatkunst. Die Debatte über die Heimatkunst ist immer noch sehr
rege. In seinem „Wort zur Verständigung" bezeichnet Bartels (693) die Heimat-
kunst als „die Kunst der vollsten Hingabe, des innigsten Anschmiegens an die Heimat
und ihr eigentümliches Leben, Natur- und Menschenleben, aber dabei eine Kunst, die
offene Augen hat, die weiss, dass Wahrheit und Treue der Darstellung unumgänglich,
der Würde der Kunst allein entsprechend sind, dass nicht die blinde, sondern die
sehende Liebe das höchste ist". — Wachler (696) gibt den Wünschen der Heimat-
kunst einen poetisch gehobenen Ausdruck. — Lienhard (705), der sich bekanntlich
für die Emanzipation der Litteratur von Berlin einsetzt, gibt die Losung: Freiheit
der Entfaltung über ganz Deutschland hin. Gegenüber dem demokratischen Lärm
der Grossstädte hofft er auf Stätten, in denen eine gesammelte, verinnerlichte, wahrhaft
lebende Art deutschen Geistes Ausdruck findet, und blickt mit Vorliebe auf Weimar-
Eisenach. — Dass der Ruf „Los von Berlin !" nicht ohne Wirkung geblieben ist, wird
freudig festgestellt (706). — Aber auch die Grossstadtpoesie findet in R. M. Meyer (700)
ihren Fürsprecher, der den poetischen Wert des Grossstadtbildes hervorhebt. Er sagt,
dass die Grossstadt die Mutter der Psychologie in der Dichtung ist. In der DarsteUung
der Eigenart einer städtischen Gesamtphysiognomie bleibt freilich für die Dichtung
noch manches zu tun übrig. Lienhard macht aus diesem Anlass darauf auf-
merksam, dass die Aesthetiker der Heimat- und Höhenkunst nur insofern Gegner der
Grossstädte sind, als sie Erscheinungen und Zustände in den Städten treffen wollen,
die auf das seelische Leben verderblich wirken. —
Volkskunst. Der evangelisch-sociale Kongress in Dortmund beschäftigt
sich mit dem Thema „Kunst und Volk" und kommt nach Anhören der Referenten
Schubring und von E r d b e r g (710) zu der Resolution: „Der evangelisch-sociale
Kongress . . . erkennt die hohe Bedeutung einer tieferen Berührung aller Bevölkerungs-
klassen mit einer tendenzfreien, der nationalen Eigenart entsprechenden Kunst für die
sociale Hebung des Volkes an." — Zu dem Ausdruck „Kunst für alle" nimmt
Avenarius (713) Stellung. Wenn Kunst im weiteren Sinne gefasst wird als der
charakteristische Ausdruck jeden Empfindens in sinnfälliger Form, so hält A. Wirkungen
in diesem Sinne durch geeignete Beispiele in weiten Kreisen nicht für aussichtslos,
insbesondere sei es erreichbar, dass die grosse Mehrheit ein natürliches ästhetisches
Verhalten zu ihrer nächsten Umgebung wieder gewinnt. (Solche Erwägungen
bestimmen auch Jonas (716) zur Abfassung seiner populären Broschüre.) Was
Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 267
dann die Kunst im engeren Sinne, d. h. die Kunstwerke betrifft, so meint A., dass
an dem Kdolsten, was der Nationalschatz eines Volkes an Gefühlswelten besitzt,
jedermann die Mög-lichkeit der Teilnahme soll haben können. „Dass es alle verlangen,
dass es alle erhalten, dass alle gar alles erhalten könnten, das selbstverständlich
denken wir nicht." — Weit brecht (719) findet, dass das Volk keine Poesie liest
lind dass unsere heutige Jugend viel weniger Sinn für Poesie hat als die vergangener
Zeiten. Darum gilt es, unser Volk, d. h. den sogenannten Mittelstand, die Arbeiter
und Bauern für die Poesie zu erziehen. Das könnte am besten durch Vortrags-
abendegeschehen. — In diesem Wunsch begegnet sich Weitbrecht mitSchlaikjer (703),
der warmherzige, anschauliche Vorträge ül)er Dichter und Dichtungen sowie Hecitations-
abende in den kleinen Städten für das beste Mittel hält im Kampf gegen die Unkunst.
— Was im Ausland für die künstlerischen Bedürfnisse des Arbeiterstandes unter-
nommen wird, zeigt P u d o r (720). —
Kritik. G o 1 d s c h m i d t (728) warnt vor der allzu hohen Ein-
schätzung der Kritik, als deren einzige Aufgabe nach der objektiven Seite hin er die
Vermittlung eines im letzten Grunde mystischen Schönheitswertes für das ahnende
Gemüt bezeichnet. Nach der subjektiven Seite hin verurteilt G. den uni)ersönlichen,
allzuWandlungsfähigen Kritiker ohne eigene Individualität, um dafür der ausgesprochenen
Persönlichkeit, der Individualität in der Kritik das W^ort zu reden. Necker gibt
zu diesen Ausführungen G.s einige Ergänzungen. — Sehr schlecht denkt von der
Kritik auch Theodor (729). — Gegen Auswüchse der Kritik, von deren sittlicher
Aufgabe er übrigens eine hohe Meinung hat, wendet sich Weddigen (730),
bescmders die anonyme Kritik ist ihm ein Dorn im Auge." — W'ie Weddigen ver-
urteilt auch A V en ar i u s (740) die vielfach übliche „wohlwollende" Kritik, die zum
Aufheben der Abstände und zum Verwischen der Unterschiede beiträgt. — Für die
Kritik des malerischen Kunstwerks entwickelt von Kunowski (733) treffliche
Grundsätze. Er betont die Bedeutung des künstlerischen Sehens. Es ist nur zu
erlernen, wenn man selbst irgend einen Zweig der Kunst wenigstens bis zu einem
gewissen Grad selbst geübt hat. — In einem einleitenden Aufsatz: „Kunst und
Kritik. Eine persönliche Vorstellung" setzt S e i d 1 (264) seine Anschauungen über
die anregende Kraft des Kritikers und Kulturpsychologen auseinander. — Das Resultat
einer Umfrage, „ob die Kritik das Recht oder die Pflicht habe, bei der Recension
erzählender und dramatischer Werke den Inhalt wiederzugeben", legt J. Ettlinger (741)
vor. Wir hören Wilbrandt, Rosegger, Hans Hoffmann, P. Lindau, Schienther, Mauthner,
und die beiden Verleger S. Fischer und C Reissner. Als Generalnenner der ver-
schiedenen Auffassungen bezeichnet E. den Schiedsspruch Wilbrandts, dass es nicht
auf die Theorie, sondern auf den Menschen ankomme. „Der richtige Kritiker wird
den Inhalt der Dichtung herausheben, soweit es sich schickt und gehört; der andere
wird zu viel oder zu wenig tun. Theoretisch lehren lässt sich das nicht! Jede
neue Dichtung und jede neue Kritik ist ein neuer Fall. So war's und so wird
es sein ..." —
In einem Feuilleton über künstlerische Originalität meint Wein-
gar t n e r (746), dass nicht jedes Nachbilden fremder Kunstwerke schon Unorigi-
nalität bedeute. In seiner Jugend nimmt der junge Künstler sich ein Vorbild, auf
dessen Schultern stehend er sich erst zu persönlicher Eigenart auswächst. Je unver-
hohlener und ehrlicher er sich seinem Vorbild anschliesst, umsomehr hat er nach
W. die Anwartschaft, seine Leistungsfähigkeit später zu tatsächlicher Selbständigkeit
zu steigern. Originalität, die sich später zeigt, wenn das Leben selbst zum Schaffen
anregt, darf aber auf keinen Fall mit Willkürlichkeit gleichgesetzt werden. Vor
dieser bewahren den organischen Künstler die Gesetze der „Schönheit" und „Wahrheit",
die zugleich Gesetze der eigenen Natur sind. — In seinem Ueberblick über die
Geschichte und Theorie der Romantik definiert Lublinski (748) sie als aus-
schliessliche Stimmungskunst. —
Tr^agik, Die interessante Studie von Ziegler (752) ist, wie auch
P r e w s (753) in seiner Analyse des Buches hervorhebt, nicht eigentlich eine ästhe-
tische Untersuchung. Vielmehr sagt Z. selbst, „dass das tragische Problem letzten
Endes eine metaphysische Prinzipienfrage ist, und dass seine Lösung abhängig ist
von dieser". Demgemäss betrachtet also der Verfasser vom metaphysischen Standpunkt
E. von Hartmanns aus das Tragische. „Erst wer hier nicht etwa nur eine ästhetische
Kategorie, sondern vielmehr eine uns (Germanen) eigentümliche überall zu erkennende
Gesetzmässigkeit unseres Denkens ahnt, darf hoffen, dem Tragischen gerecht zu
werden." Ich begnüge mich, die Hauptresultate Z.s herzusetzen. „Das Wesen des
Tragischen beruht auf der immanenten Ueberspannung des Individualwillens, welcher
als Schicksal die Freiheit des Menschen aufhebt. Die notwendige Konsequenz dieser
Willensüberspannung ist die Verkehrung einer an sich logischen Absicht in eine
überwiegend alogische, was man allgemein als tragische Schuld bezeichnet hat." Die
Jahresberichte fQr neaere deutsche Litteraturgeschichte. XIII. 35
268 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
tragische Schuld bezeichnet nicht sowohl ein sittliches Vergehen als vielmehr allein die
Verletzung" einer objektiven Harmonie durch die relative Alogizität des subjektiven
Willens. Ist der Weltzweck, wie von Hartmann und mit ihm der Verfasser will, ein
negativer, so ist das Tragische ein Daseinsgesetz von kosmischer Bedeutung, das
seinen reinsten Ausdruck mikrokosmisch im Kunstwerk als Tragödie, makrokosmisch
in der Vollendung des Weltprozesses erreicht. — Courtney (755) vgl. JBL. 1900
I 3 : 284. — Schöner marck (757) vgl. JBL. 1901 13:7. —
Stil und Sprache. Mit feinem, künstlerischem Gefühl spricht Wasser-
mann (767) über die epische Prosa. Er sieht die vorzüglichste Schönheit der
deutschen Sprache in der Möglichkeit, organische und lebendige Perioden zu bilden,
und behauptet, dass die Vernachlässigung der Periode, wie sie sich vielfach in
modernen Romanen und Novellen zeigt, die grösste Gefahr für das deutsche Schrift-
tum bildet. Die Periode ist ihm das wichtigste Mittel zur epischen Gestaltung. Er
legt schliesslich ein Bekenntnis über seine epische Kunst ab: „Ich selbst habe nur
langsam und qualvoll zu erkennen vermocht, worin das Wesen dieser Kunstgattung
besteht. Wie viele andere habe ich in kurzen Hauptsätzchen über die Seiten ge-
keucht und habe später geglaubt, epische Breite lasse sich durch Weitspurigkeit der
Vorgänge geben, während sie doch nichts anderes ist als kräftige Fülle im Einzelnen;
aus winzigen Zellen setzt sich der Baum zusammen und es gibt keine Gesundheit
der Früchte ohne die Gesundheit jener unscheinbaren Gewebe. Ich suchte bei den
Litteraturen fremder Völker mein Heil, bei den Russen, Norwegern, Franzosen. Ueber-
all sah ich Gutes, Vortreffliches, Geniales, überall trug ich auch Wirrnis und Miss-
verstehen mit fort. Doch endlich weiss ich und fühle, dass es für den Dichter kein
Heil gibt, der nicht im innigsten Einklang mit dem W'esen seines Volkes und
seiner Sprache schafft." — K. Spitteler (765) rügt die verschiedenen Unarten des
Dilettantenstils, wie sie sich namentlich in kleinen Gelegenheitsartikeln für
Zeitungen äussern. —
Allgemeine Poetik. Der erste Teil der Poetik von Roetteken (769),
dessen Absichten eingestandenermassen ähnliche sind wie die Elsters in seinen
Prinzipien der Litteraturwissenschaft, erstreckt sich nach einigen Vorbemerkungen
auf eine allgemeine Analyse der psychischen Vorgänge beim Genuss einer Dichtung.
Die Vorbemerkungen begründen den weitgehenden Anspruch der Poetik als der Prinzi-
pienwissenschaft der Litteraturgeschichte auf die Psychologie. Litteraturgeschichte und
Poetik sind darin voneinander unterschieden, dass jene „die einzelnen vorhandenen
Dichtungen in ihrer Eigenart und in ihren Entstehungsbedingungen zu erforschen sucht,
während diese sich bemüht, „im allgemeinen die Momente zu ermitteln, welche eben diese
Eigenart ausmachen und bedingen". Das erste Kapitel untersucht die Zusammen-
hänge zwischen Sprache und innerem Bild, nachdem R. festgestellt hat, dass alle
Poesie uns im Gewände der Sprache entgegentritt. R. zählt zuerst die Wirkungen
auf, die am Laut hängen oder an denen der Laut wenigstens selbst mit teilnimmt,
ausführlich geht er dann auf die Wirkungen der Wortvorstellungen ein, die durch
die Phantasie der Aufnehmenden in der verschiedensten Weise individuell modifiziert
sind. Im einzelnen werden die durch Worte reproduzierten Sinnesempfindungen
untersucht. Als Resultat ergibt sich, dass die Empfindungen und Vorstellungen,
die aus den verschiedenen Sinnesgebieten von den Worten des Dichters in unserer
Phantasie vielleicht hervorgerufen werden, die Wirklichkeit, wie wir sie durch
unsere Sinne wahrnehmen, nur sehr unvollkommen repräsentieren; „ganz abgesehen
von der geringen Intensität und der zum Teil geringen Sicherheit des Emportauchens
sind sie jedenfalls durchaus unvollständig und lückenhaft und i verweisen uns also
überall auf das Verständnis durch blosse Worte" (S. 73). Zu ähnlichen Resultaten ist
bekanntlich auch Th. A. Meyer (vgl. JBL. 1901 13:112) gekommen. Das erste Kapitel
schliesst mit der wichtigen Feststellung, dass es kein objektives Merkmal gebe, „das,
in jeder Dichtung auftretend, mir immer mit Sicherheit ermöglichte, sie als Dichtung
zu erkennen; vielmehr ist jedes sprachliche Werk für mich eine Dichtung, sobald
und solange ich mich ihm gegenüber in dem eigentümlichen mir wohlbekannten
Zustande der ästhetischen Anschauung befinde" (S. 81). Aesthetische Anschauung
und wissenschaftliches Interesse gegenüber einer sprachlichen- Darstellung werden
zunächst im zweiten Kapitel gegeneinander abgegrenzt. In breiter Analyse wird
gezeigt, unter welchen Bedingungen der Eindruck der Lebenswahrheit zustande
kommt, welchen Anteil die Wirklichkeitstreue und die innere Wahrheit einer
Dichtung daran haben und in welchem Verhältnis diese beiden Momente zueinander
stehen. Weitere Erörterungen gelten der Illusion in der ästhetischen Anschauung
und den illusionsstörenden Momenten. Dann wendet sich der Verfasser zur Betrachtung
der Gefühlswirkung. Hier wird zuerst der direkte und der associative Faktor im
ästhetischen Eindruck dichterischer Werke analysiert, dann zergliedert R. den sonst
als „Einfühlung" bezeichneten Vorgang, den er „Einschmelzung" zu nennen vorzieht,
Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte. 269
und untofschoidet drei Gruppen von Vorsteilung'smassen, die zur EinRchmelzung*
^olan^en können. „Es sind 1. Vorstellungen von ausser uns befindlichen leblosen
Ol)jekten, 2. V()rstellun<^en von fremden lebenden Wesen, und 3. mein Ich selbst
oder Teile meines Ichs" (S. 188). Die zweite Gruppe bezeichnet R. auch als Du-
Personilikation, die dritte als Ich-Personifikation. Kr findet, dass diese beiden im
allgemeinen vor der ersten bevorzugt sind. Insbesondere werden dann noch die
Bedingungen geprüft, die uns Figuren der Dichtung als ein Du oder ein Ich erloben
lassen. Weiterhin worden die einzelnen (iefühlsan lasse, wie sie sich aus den
Wirkungen des direkten und des associativen F'aktors und aus der inhaltlichen
Wirkung von Vorstellungen und Vorstellungsma.ssen ergeben, schliesslich einige all-
gemeine Bedingungen und Gesetze der Gefühlswirkung (Prinzip der Schwelle, der
Summierung und üebung, der ästhetischen Hülfe oder Steigerung, des kleinsten
Kraftmasses, der Abstumpfung, der Kontrast, die Prinzipien der ästhetischen Folge
und der ästhetischen Versöhnung) erörtert. Dabei findet H. Gelegenheit, sich
mit neueren Aesthetikern zustimmend oder ablehnend auseinanderzusetzen. Das
letzte Kapitel spricht über den Wert der Poesie, und zwar sowohl über den
ästhetischen Wert, der vom „Ueberschuss sämtlicher Lustgefühle, die wir im
Zustande der ästhetischen Anschauung erleben, über die in diesem Zustande
erlebten Unlustgefühle" gebildet wird, als auch über den ausserästhetischen Wert.
Zu ihm gehört, „da wir während der ästhetischen Anschauung eine Vergleichung
unseres früheren Gefühlszustandes mit unserem Jetzigen nicht vornehmen", „die
Wirkung, die eine Dichtung etwa im Sinne einer I3efreiung von Unlustgefühlen auf
uns auszuüben vermag", ferner noch eine Reihe anderer erfreulicher oder nützlicher
Wirkungen, die nicht während des Zustandes der ästhetischen Anschauung sich
geltend machen. Der ästhetische Wert wird in seiner Bedeutung für den einzelnen
und für verschiedene sociale Gruppierungen, als Wert mit relativer und mit absoluter
Berechtigung untersucht. Seltsam klingt übrigens für den, der nicht gerade Kunst-
pietist ist, der Satz (S. 275): „Alle ästhetische Theorie ist pur zu betrachten als ein
Hülfsmittel, um den unmittelbar erlebten Genuss zu analysieren." Bei Betrachtung
des ausserästhetischen Wertes hat R. vor allem Anlass, auf die Katharsisfrage
einzugehen. Der Wert der R.schen Poetik scheint mir mehr in einer grossen
Anzahl guter und feiner Beobachtungen, in der Sammlung von Materialien
zu einer Poetik als in der philosophischen Durchdringung, in den philo-
sophischen und psychologischen Begriffen zu liegen, die Schärfe und Klar-
heit vermissen lassen. — Nach der Anzeige von Grosse will G u m m e r e (772)
ethnologische und historische Data miteinander verbinden und durcheinander kon-
trollieren, um so die Anfänge der Poesie zu erkennen. Die wesentliche Eigenschaft
einer Dichtung liegt für Gummere in der rhythmischen Form. Dagegen wendet
Grosse ein, dass schon auf den untersten unserer Erfahrung zugänglichen Stufen
der Entwicklung neben rhythmischen Dichtungen Märchen und andere Erzählungen
stehen, die zum grossen Teile der rhythmischen Form entbehren und die trotzdem
einen unzweideutig ästhetischen Charakter tragen; „und diese ganze Gruppe grund-
sätzlich zu ignorieren heisst denn doch nichts anderes als von vornherein auf eine
volle Erfassung und Lösung des vorliegenden Problemes zu verzichten." In der
rhythmisch geformten Dichtung also unterscheidet Gu. zwei Elemente: ein instinktives
natürliches, das auf einen socialen Ursprung zurückweist, und ein bewusstes kunst-
mässiges, das ein individuales Produkt ist. Nach Gu. beginnt die Poesie mit refrain-
artigen rhythmischen kurzen Sätzen, die eine primitive Horde in steter Wieder-
holung zu ihrem Tanze singt. Die Urform der Dichtung ist also social. Gu. meint
sogar, dass der Urmensch als selbständiges Individuum überhaupt noch nicht existiere,
sondern nur als Glied einer Gruppe. Grosse hält das für eine Uebertreibung, wie
er auch die vollkommene Homogeneität der primitiven Horde bestreitet, die von Gu.
behauptet wird. Nach Grosse tritt vielmehr schon auf den untersten Stufen neben
der singenden und tanzenden Gruppe der einzelne Sänger auf, .sowohl als
Vorsänger wie als Dichter für den eigenen persönlichen Bedarf; „und wir ver-
mögen schlechterdings nicht einzusehen, warum diese individuale Poesie wesentlich
jünger sein müsste als jene sociale". Der Beweis der entwicklungsgeschichtlichen
Priorität der socialen Dichtung sei Gu. zwar nicht gelungen, aber sein Verdienst bleibe
es, gezeigt zu haben, „dass und warum die sociale Dichtung unter niederen Kultur-
formen eine entschiedene Superiorität über die individuale besitzt". Ein Verdienst,
das um so mehr anzuerkennen ist, als man sich in der Regel die primitive Poesie
viel zu sehr nach dem Muster der neueren denkt. — Behaghel (783) spricht über
poetische Krankheiten, d. h. über Krankheiten, die zum Gegenstand der dichterischen
Darstellung geworden sind, und legt sich die Frage vor, „welche Rolle solche
Schilderung krankhafter Zustände im Werke des Künstlere spielt". Während die
mittelalterliche Litteratur wenig Neigung zeigt. Pathologisches darzustellen, ist vor
35»
270 Th. Poppe, Poetik und ihre Geschichte.
allem in der jüngsten Litteratur nach B. die Schilderung- von Krankheitszuständen
oft Selbstzweck geworden. Davon abgesehen werden Krankheiten bei der poetischen
Darstellung vielfach als Hintergrundskrankheiten benutzt, die die Unterlage
bilden müssen, auf der die Handlung oder der Handelnde sich abzeichnet. Als
eine besondere Form der Hintergrundskrankheit findet B. die Ehebruchsdiphtheritis:
das sterbende Kind als grausiger Vorwurf für den ehebrecherischen Vater. An
verschiedenen Stellen der Handlung können sich „Gelegenheitskrankheiten" einfinden,
die bisweilen ein brauchbares Mittel werden, um unbequeme Personen zu beseitigen.
Die „Entwicklungskrankheiten" dagegen gehen mit innerer Notwendigkeit aus
früheren Abschnitten der Handlung hervor: Krankheit als Folge starker Gemüts-
bewegungen, also „Erregungskrankheiten" (in zwei Hauptformen: Wahnsinn oder
Fieber: Gehirn-, besonders aber Nervenfieber). Der Höhepunkt des Leidens kann
mit dem Höhepunkt der Handlung, mit der Peripetie zusammenfallen: Krisenkrank-
heit. B. erwähnt schliesslich noch, dass die Statistik des poetischen Nervenfiebers,
das als eine Verhüllung der Seele dem. Dichter oft so trefflich zu statten kommt, den
Zahlen des tatsächlichen Lebens keineswegs entspricht. — Wie Trivialitäten Physio-
gnomie gewinnen können, wenn sie ein wirklicher Dichter formt, dafür gibt Fischer
(784) einige Beispiele. — Der Aufsatz J. Sterns (777/8) ist ein Hinweis auf den
philosophischen Dichter Hermann Kunibert Neumann. — Meyer-Benfey (779) fragt
nach dem moralischen Ertrag der naturalistischen Revolution, aus der die moderne
Litteratur hervorgegangen ist. Der Naturalismus hat nach M. Ehrfurcht vor der
Natur und der Wirklichkeit, vor allem aber auch unbedingte Achtung vor der Mensch-
heit in jedem ihrer Vertreter gelehrt. Darin berührt sich der Naturalismus mit der
eigentümlichen Erscheinung moderner Ethik, dem Socialismus. M. sagt: „Die
naturalistische Kunst und der sociale Gedanke sind aus derselben Wurzel ent-
sprossen." Aber auch die dem Naturalismus entgegengesetzten Tendenzen der Neu-
romantik liefern ein moralisches Ergebnis: die stärkere Betonung der Lebensfreude
und der Erhebung über die Alltagswirklichkeit. Doch warnt M, davor, dass die
Erhebung über die Wirklichkeit zur Flucht aus der Wirklichkeit führe. Die echten
Erriin gen Schäften des Naturalismus dürfen nicht wieder verloren gehen. Der Verfasser
weist schliesslich darauf hin, dass die religiöse Grundstimmung immer bestimmter
vernehmlich wird in der grossen Kunst unserer Zeit. „Je mehr die Religion sich
reinigt und befreit von der Verquickung mit Moral und Philosophie, um so mehr
wird die grosse Kunst ihr eigentliches Organ." „Die Kunst als Symbol der Religion."
— L. Schmidt (792) erörtert die Frage, ob sich die neueste Entwicklung der
Musik als von der modernen Litteratur beeinflusst erweisen lässt. Im allgemeinen,
meint er, hinkt die Musik der poetischen Entwicklung immer nach; nur ausnahms-
weise spiegelt sich zeitgenössische Dichtung unmittelbar in der Musik wieder. „Dass
ein gewisser Einfluss der Dichtung auf das musikalische Drama, ein viel deutlicherer
auf das Lied stattgefunden, dass instrumentale Kunst und Poesie heute gemeinsame Züge
aufweisen und die Musik ihrerseits die Lyrik verbreitet und die Schriftsteller mannig-
fach angeregt hat — das wird jedoch so ziemlich alles sein, was sich vorläufig über
die Stellung der Tonkunst zur modernen Litteratur mit Bestimmtheit aussagen lässt." —
Dichtgattungen: Lyrik. Wentorf (805) redet etwas trivial von
den Möglichkeiten der Gemütswirkung lyrischer Gedichte. — „Anregungen zu einer
Grenzregulierung" zwischen Ballade und Romanze gibt Ziel (813). Nachdem
er die heillose Verwirrung in der Abgrenzung der beiden Begriffe beleuchtet und
die ästhetisch-theoretischen Ansichten einer Reihe neuzeitlicher Beurteiler gegeben
hat, betont er, dass der Unterschied zwischen den beiden poetischen Formen aus
ihrem Innersten heraus begriffen und erfasst werden müsse. Seine Meinung ist
die: „Das Lebensmilieu der Ballade ist ein absolut pathologisches; sie schildert uns
die Abhängigkeit des Menschen von der Natur, die ihn äusserlich umgibt, wie von
jener anderen Natur, die er in sich trägt, seinen eigenen Trieben und Leiden-
schaften; sie schildert uns den Menschen als Unterliegenden im Kampfe mit eben
dieser doppelten Natur. Das Lebensmilieu der Romanze dagegen ist ein eminent
ethisches; sie schildert uns im scharfen Gegensatze zu der Ballade die Unabhängig-
keit des Menschen von jener anderen Natur, die er in sich trägt, seine Unabhängig-
keit durch Freiheit, Sittlichkeit und Selbstbestimmung; sie schildert uns den Menschen
als Sieger im Kampfe mit seinen eigenen Leidenschaften und Trieben." Demgemäss
wäre Goethe, dieser Deuter des Natürlichen, der Balladen-, Schiller, dieser Denker
des Ethischen, der Romanzendichter par excellence. — Wie Frhr. von Münch-
hausen (815) über die Ballade denkt, ist bereits früher (JBL. 1901 I 3: 125) dar-
gelegt worden. — Mit der Geschichte des Sonetts beschäftigt sich H a u s e r (816) in
einer längeren Studie, die diese Kunstform durch die verschiedenen romanischen
Länder, durch Holland, England, Deutschland und die übrigen germanischen
Litteraturen und endlich auch durch die slavische Litteratur begleitet. —
Th. 1^0 ppe, Poetik und ihre Geschichte. 271
Roman und Novelle. Th. von Sosno.sky (822) setzt seine krilisclu-n
Homanbetrachtungon fort (vgl. J13L. 1901 I 3:119) und zeigt, was für ein schwieriger
und gefährlicher Weg die Ich-Technik ist. Die suhjektivc Darstellungslbrm, so
meint er, ist in jedem Fall unwahr und unnatürlich. Zum Heweise zählt er ein
stattliches Sündenregister auf. — (1. Hötticher (5140) skizziert in seinem Aufsatz
„Der moderne deutsche Roman in seiner litterarischen Entwicklung und Bedeutung"
den Entwicklungsgang des deutschen Romans aus l'hantasiewelten zu einem frischen,
fröhlichen Realismus; der natui'alistische Roman freilich verrällt der Verdammung.
— Ueber den P. Ernstsohßn Beitrag zur Technik der Novelle (823) vgl. JBL. 1901
13:121. -
Drama. Foth (825) verficht die Auffassung, dass das Drama nicht
etwa eine Gattung der Diclitkunst sei, die ja gemeinhin gegliedert wird in Epos,
Lyrik, Drama, sondern dass es als Gesamtkunstwerk den Einzelkünsten gegenüber-
stehe. Der Zug der Gegenwart zur Mischkunst, d. h. zur Aufhebung der strengen
Grenzen zwischen den einzelnen Künsten, ist für den Verfasser kein Krankheitssymptom,
sondern bedeutet ihm den Trieb zur Herstellung des normalen, bisher durch hetero-
gene Kultureijdlüsse bei uns getrübten Zustancles, den die (iriechen in ihrem „Voll-
drama" erreicht hatten. Der Weg der Entwicklung weist auf ein solches „Voll-
drama" hin. Ueberhaupt ist das Drama nach F. der Stamm aller anderen Künste,
die allmählich erstarkend sich abzweigen zu immer grösserer Selbständigkeit, „ohne
dass der Stanun selbst darum aufhörte, mit ihnen zu wachsen und zu erstarken".
Das beweist die Blütezeit der gTiechischen Tragödie. Epos und Lyrik sind nur ver-
schiedene Mischungen objektiver und subjektiver Elemente. Der Begriff der Poesie
als der durch Worte vermittelten Phantasiekunst erschöpft sich in diesen beiden
Gattungen. Soll nun das Drama, und zwar das künstlerisch verkörperte Drama und
nicht die Anweisung zur Verkörperung, wie sie in dem „Buch" des Dichters vor-
liegt, Poesie sein, „dann existiert es nicht als besondere Dichtgattung, sondern ist
zu dem Epos und Lyrik verbindenden Grenzgebiet, wie £twa die lyrische Epik, zu
schlagen". Oder man entschliesst sich, das Drama als ganz selbständigen Kunst-
zweig gelten zu lassen. Denn auch einer anderen Kunst kann das Drama nicht
wohl untergeordnet werden. Ebensowenig konstituieren binäre oder ternäre Ver-
bindungen von Einzelkünsten das Drama. Das Volldrama, wie es der Verfasser zur
Unterscheidung von dem gewöhnlichen Zwitterbegriff des Dramas nennt, ist eine Ver-
knüpfung zur Einheit aller Künste. Das Volldrama ist die reichere Schwester der
Einzelkunst; ja es ist in gewisser Hinsicht sowohl den Wahrnehmungskünsten
(Kulturkunst: Malerei, Plastik — und Naturkunst: Musik, Mimik) als der Phantasie-
kunst (Poesie) übergeordnet. „Das Drama ist eigentlich die körpergewordene,
sogenannte 'innere Form' der künstlerischen Konzeption." Das plastische, poetische,
musikalische Kunstwerk in seiner äusseren Form ist nur eine Teilmaterialisation
der inneren Form, während das Volldrama ihr gegenüber das Ganze bedeutet. Nach
einer Auseinandersetzung mit der Wagnerechen Auffassung des Musikdramas kommt
F. zu dem Schluss, dass nur ein Musikdrama — melodramatischen Charakters —
wahres „Volldrama" sein könne, da die Musik zur Vertiefung der Gefühle und zur
Ausprägung der Stimmung in das Gesamtkunstvverk hineingehört. — Anknüpfend
an Freytags „Technik des Dramas" (832), die anscheinend noch immer viel benutzt
wird, stellt sich S c h n u p p (826) die Aufgabe, Freytags Theorie des Dramatischen
nach fremden und eigenen Wahrnehmungen umzugestalten und zu erweitern, und
kommt dabei zu ähnlichen Resultaten wie Weitbrecht (vgl. JBL. 1900 I 3 : 269).
Willenszwiespalt und Willensentschliessung bedingen nach Seh. das Wesen des
Dramatischen; die Dramatik ist, kurz gesagt, die dichterische Veranschaulichung des
(zwiespältigen) Willens. Ein kurzer Abschnitt wird der Verbindung des Dramatischen
mit dem Epischen und Lyrischen gewidmet. Dann betrachtet der Verfasser die Wirkung
des Dramatischen, die sich ihm aus dem Widerstreit zwischen innerer Anteilnahme
an dem Helden, und zwar an seinem Wollen, Fühlen, Handeln, und Reflexion über
sein Tun und Erleiden ergibt. Zwischen tragischer Stimmung während der Hand-
lung und tragischer Schlusswirkung wird unterschieden. Beide Momente werden im
einzelnen beschrieben. — Der Beitrag von P. Ernst (827) ist Abdruck einer
früheren Arbeit (vgl. JBL. 1900 I 3:277). —
Dramaturgie. Gelegentlich der 2. Auflage seiner 1895 zuerst er-
schienenen „Dramatischen Handwerkslehre" (vgl. JBL. 1895 I 10:438; IV 4 : 554) ent-
hüllt sich als Verfasser R. Hessen (833), der auch sonst mehrfach (836, 837) sich
dramaturgisch betätigt. — Lorenz (834) vertritt eine der Hessenschen grundsätz-
lich entgegengesetzte Auffassung vom Drama und von der dramatischen Kunst.
Während diese für Hessen ihrem Wesen nach immer eine und dieselbe ist, meint L.,
dass jede Zeit ihre dramatische Kunst habe. Für L. ist das Drama ein Ausdruck
der Zeitseele oder besser, mit Bezug auf die Tragödie, eine Manier, wie die Zeitseele
272 L. Sütterlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
sich mit der Weltseele abfindet. L. verlangt nichts von der Form des Dramas,
sondern ist der Ansicht, dass jeder Inhalt von vornherein das Prinzip seiner Form
in sich trägt. — Das ausführliche Eingehen auf die interessanten Studien Harlans
(839) zur Technik des Lustspiels überlasse ich dem dramaturgischen Bericht. —
Rhetorik. Klaar (843) findet, dass in unseren Tagen das Reden
als Kunst im Werte gesunken sei. Das beweist ihm der Zustand der parlamen-
tarischen Beredsamkeit. Als Grund für den Verfall der kunstvollen Rhetorik stellt
er ,,eine neuartige Scham, eine moralische Keuschheit, die die Lippen bindet und
die Ohren verschliesst", fest; „man will die Gefühle, für deren wahrhaftigen Aus-
druck wir feinhöriger geworden sind, auf dem grossen Markte nicht ausschreien
und nicht ausgeschrien wissen." „Gerade die in schönen Worten laut verkündete
Harmonie und Ausgeglichenheit eines Redners berührt uns heute im Innern wie
eine verletzende Dissonanz." Heute wage sich fast nur noch ein Aufputz der Rede
ans Licht: die satirische Wendung, die auch bei den Hörern ein Echo finde. K.
charakterisiert aus eigener Erfahrung einige Redner, die in der älteren Generation
noch Pathetiker, in der jüngeren volkstümliche Sprecher sind. Interessant
sind besonders Schilderungen von Gottfried Kinkel als Redekünstler, von dem
Juristen Ihering als unbefangenem Gedankenvirtuosen und dem Wiener Rabbiner
Dr. Jelinek als Sprecher der genialen Einbildungskraft. Die Beschreibungen von
Bismarcks mühsamer und wuchtiger Gedankenentladung erinnern K. an die ähnliche
parlamentarische Sprechweise des Grafen Auersperg (Anastasius Grün). — Dessoir
(844), von den gleichen Tatsachen des gegenwärtigen Zustands der Beredsamkeit
wie Klaar ausgehend, ist der Meinung, dass dem veränderten Bewusstsein unserer
Zeit eine andere Rhetorik entsprechen muss. Den Begriff der fertigen Kunstrede
müssen wir fallen lassen und eine lebendigere Vorstellung der Rede aus den Tat-
sachen des Gesprächs und der Mitteilung ableiten. D. deutet einige Punkte an.
Auch er führt Bismarck an, der deshalb ein so fesselnder Redner war, weil er ein
Meister des Gesprächs war. „Seine Reden nahmen sich alle Freiheiten des Inhaltes
und der Form, die eine persönliche Mitteilung beanspruchen darf." Ihm nachzu-
eifern hält D. für angemessener als dem klassischen Ideal : dem deklamierenden
Vortrag schriftlicher Ausarbeitungen anzuhangen. —
Verschiedenes. Das Büchlein von Weddigen (267) enthält eine
Reihe kleinerer Aufsätze (798, 845, 846, 847), die sich zumeist mit der materiellen
Lage des Dichters und Schriftstellers beschäftigen. — „Die Weltanschauung der
Moderne" sucht K. H. S t r o b 1 (3852) in einer gleichbetitelten Broschüre durch
Nennung vieler Namen anschaulich zu machen. — Züccoli (851) bekämpft leb-
haft und witzig, wie es heisst, die litterarischen Preisausschreiben als eine Unsitte. —
Einen trefflichen Gedanken begründet E. Schnitze (848), wenn er den Aufwand
für die Errichtung von Dichterdenkmälern lieber zur Verbreitung der Werke der
Dichter benutzt .wissen will. —
Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
(1,7 = N. 2072-2403.)
Ludwig Sütterlin.
Allgemeines: Psychologie und Grundlage. Das Jahr 1902 hat
die Grundlage der sprachlichen Betrachtung weniger ausgebaut als beleuchtet: und
zwar kommt dieses TJcht von drei Seiten, von der Psychologie, der allgemeinen
Erkenntnislehre und der Geschichte. Die psychologische Anregung geht zurück auf
W. Wundts Sprachpsychologie, die erkenntnistheoretische vertritt Fritz Mauthner, die
geschichtliche Hanns Oertel. Wundts (2072) Darlegungen ruhen alle auf den Tat-
sachen der experimentellen Psychologie, die der Verfasser selbst in so reichem Masse
ausgebaut hat. In dem vorliegenden Werk will er auch die sprachlichen Erscheinungen
für die Psychologie verwerten und deren Gebiet dadurch vergrössern, umgekehrt
aber diese Erscheinungen selbst von der Psychologie aus erklären. Er beginnt mit
der Vorführung der Ausdrucksbewegungen, geht dann über zur Beschreibung der
Gebärdensprache und handelt schliesslich von der Hauptsache, der Lautsprache, und
L. Sütterlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache. 273
zwar der Reihe nach von allen Seiten dieser Lautsprache: von der Entstehung und
Veränderung- der Laute, der Bildung und Abwandlung- der Wörter, der Erzeugung
und (iliederung des Satzes, der nach ihm zustande kommt durch eine willkürliche
(Uiederung einer üesamtvorstellung. Die F'rage des Ursprungs der Sprache streift
W. nur in seinem Schlussabschnitt, in dem er die bisherigen Ansichten scharfsinnig
beurteilt. Das Wichtigste an dem ganzen Werk W.s ist die grossartige Einheitlichkeit,
die alles gleiehmässig umfasst und von einem Gesichtspunkt aus betrachtet und
erhellt. W. hat der Sprachforschung damit neue Ziele gesteckt und neue Bahnen für
die Beobachtung eröffnet. Im einzelnen ist er natürlich nicht immer frei von Irrtum,
und selbst von seinen psychologischen Behauptungen werden manche bei der späteren
Untersuchung nicht Stich halten. Aber er hat wenigstens jetzt schon auf ein Ver-
fahren aufmerksam gemacht, das uns dem Urgrund des Sprechens und des mensch-
lichen Seins überhaupt vielleicht etwas näher führt. — Die Naturwissenschaft und
die Philosophie haben die Wundtschen Aufstellungen daher auch im wesentlichen an-
erkannt und durch zahlreiche Aufsätze, auch in Zeitschriften, die sich an weitere
Kreise wenden, auf ihre Bedeutung und ihren Inhalt aufmerksam gemacht. Auch der
sachverständigste Beurteiler aus dem Kreise der Psychologen, Külpe (2072), stimmt
mit Wundt durchgängig überein; er vermisst nur eine allgemeine Theorie des
Ausdrucksverständnisses, wünscht für die Schriftsprache eine selbständige und nicht
bloss gelegentliche Behandlung und meint, Laut- und Bedeutungswandel würden
gewinnen durch Benutzung des Reproduktionsgesetzes, das K. selbst unter dem,
wie er zugibt, freilich nicht glücklich gewählten Namen der freien Reproduktionen
geschildert hat. — Dagegen verhielten sich die Sprachforscher etwas zweifelnder
gegen Wundt. Delbrück hatte schon 1901 in seinen „Grundfragen der Sprach-
forschung" ausführlich Stellung genommen und bei aller Anerkennung der Verdienste
Wundts über die Gebärdensprache, den Ursprung der Lautsprache, den Lautwandel,
die W^irzeln und die Zusammensetzung, über die Wortarten und Wortformen, über
den Satz und schliesslich über den Bedeutungswandel abweichende Ansichten geäussert.
Ihm schloss sich 1902 Sütterlin (2073) an mit seinem ,, Wesen der sprachlichen
Gebilde". Er lässt die Grundlage der Wundtschen Auffassung als ausserhalb seines
Bereichs liegend unangetastet und prüft nur die Art, in der Wundt den sprachlichen
Stoff behandelt; dafür ist er hier um so eingehender; er folgt dem Gang der Wundtschen
Darlegungen und erhebt Schritt für Schritt seinen Widerspruch; vor allem bekämpft
er Wundts Ansichten über die Kasusformen und die Natur des Verbs, hält aber auch
die Abgrenzung des Satzes nicht für ganz richtig. In ausführlichen Anmerkungen
weist er noch besonders darauf hin, welche grossen Versehen oft Wundt unterlaufen
sind in der Beschaffung und Verwendung seines sprachlichen Beweisstoffes. — Dann
aber erhob auch W e g e n e r seine Stimme zu Gunsten der Sprachforscher in einer
Besprechung der Delbrückschen „Grundfragen" (2074). Er billigt im Grunde Delbrücks
Einwände alle; zur Einführung in die Hauptfragen der Sprachforschung, meint er,
könne die Schrift gute Dienste leisten; sie empfehle sich durch grosse Klarheit und
Uebersichtlichkeit, wenn sie auch nicht durchgehend den Eindruck einer in die Tiefe
dringenden Forschung mache. — Die erkenntnistheoretische Seite ist zunächst aus-
gebaut worden durch die Vollendung des M a u t h n e r sehen Werkes (2080-81), von
dem jetzt der dritte, letzte Band erschienen ist. Er behandelt das Verhältnis der
Sprache zu der Grammatik und Logik und enthält Abschnitte über die verschiedenen
Wortarten (Verbum, Substantiv, Adjektiv, Adverbien, Zahlwort) und über die wichtigsten
Begriffe der formalen Logik (Definition, Urteil, Denkgesetze, Schlussfolgerung, In-
duktion). Das Urteil des Verfassers schneidet wieder sehr scharf ein, und seine Schreibart
verursacht dem Leser stellenweise eine peinliche Lust; doch kann sich der Sprach-
gelehrte damit trösten, dass die Logik noch weit schlimmer wegkommt als die
Grammatik. Natürlich regen die M.schen Behauptungen alle sehr an; aber Greif-
bares kommt aus ihnen nicht heraus, jedenfalls nicht so viel, als im Verhältnis steht
zu dem Umfang des Werkes. Aller Voraussicht nach wird dieser dritte Band ebenso
aufgenommen werden wie die beiden vorausgehenden. Ueber diese ist verschiedentlich
in Fachzeitschriften, noch mehr aber in Tageszeitungen geschrieben worden. Während
die Tageszeitungen aber weniger beurteilt haben als einfach angezeigt, empfohlen,
gelobt oder gar gepriesen, haben sich die fachmännischen Besprecher kühler ausgedrückt.
Sie nehmen den Verfasser sehr ernst, erheben gegen seine Behauptungen aber immer
starke Einwände. Keller z. B. lehnt das Positive ganz ab, folgt aber auch in der
Negation dem Verfasser nicht immer. — Aus der früheren Zeit ragt in dieses Gebiet
noch herein „Die Sprachwissenschaft" des verstorbenen G. von der Gabelentz (2076),
die im Jahre 1901 der Graf von der Schulenburg, des Verfassers Neffe, noch einmal
herausgegeben hatte. Oldenberg meint von dieser Neuausgabe mit Recht, die
Forschung der letzten zehn Jahre habe leider keinen Einfluss mehr auf sie ausgeübt, und
das alte Schwanken in vielen wichtigen Fragen und der Mangel an Schärfe der Auffassung
274 L. Sütterlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
seien auch noch vorhanden. — Mehr geschichtlich behandelt alle diese allg-emeinen
Fragen der schon genannte Oertel (2091). In seinen Vorlesungen schildert er zunächst
die Entwicklung der Sprachwissenschaft von dem Ende des 18. Jahrhunderts bis auf
unsere Zeit und führt dann eingehend die wichtigsten Erscheinungen des Sprach-
lebens vor, wie Sprach Verschiedenheit und Mundart, nachahmende und analogische
Veränderungen, Lautwandel und Bedeutungswandel. Die geschichtlichen Abschnitte
ruhen auf einer ausgebreiteten Litteraturkenntnis, während die Verweisungen in den
übrigen Teilen augenscheinlich etwas ungleich sind. Die Darstellung ist zwar oft
ziemlich abstrakt, das Gebotene aber im allgemeinen völlig den Anschauungen der
Zeit gemäss. — Geschichtliche Sonderfragen hat R. M. Meyer (2078) verfolgt.
Belesen wie er immer ist, weist M. besonders aus zwei Werken von D. Jenisch und
aus dem ersten Bande von A. W. Schlegels vermischten und kritischen Schriften
nach, dass einige später berühmt gewordene sprachwissenschaftliche Annahmen schon
um das Jahr 1796 verschiedentlich ausgesprochen waren. Einmal hatte K.W. Ramler,
der Dichter, Namen wie „Buchner" kühn aus „Buchen— Er" erklärt, die Endung
also für ein ursprünglich selbständiges Wort ausgegeben, gerade wie man das sonst
— auch vorher schon — vielfach mit den Personalendungen des Verbs getan hat,
ohne zu bedenken, worauf M. scharfsichtig aufmerksam macht, dass die selbständigen
Pronomina auch eliensogut umgekehrt durch die Endungen beeinflusst sein könnten.
Die Lehre von der Einsilbigkeit der Wurzeln sodann geht im allgemeinen zurück
auf eine Schrift von de Brosses, wird aber für das Deutsche ausser von Fulda ent-
schieden vertreten von Klopstock, Meierotto, Jenisch und A. W. Schlegel. Jenisch
ist aber drittens auch der eigentliche Entdecker des germanischen Betonungsgesetzes,
das man sonst gewöhnlich K. Lachmann zuschreibt, und A. W. Schlegel hat dieses
Gesetz von Jenisch aufgenommen, ohne ihn zu nennen. Glücklicher Erbe ist endlich
A. W. Schlegel auch in der Frage der Auslautsgesetze. Hier hat er die Anregung
aber von Klopstock erhalten, dessen Beobachtungen er freilich nicht einfach über-
nimmt, sondern selbständig ausführt. — R. M. Meyer hat sodann auch Ch. F.
Krauses sprachwissenschaftliche Abhandlungen (2077) besprochen. Er hebt hervor,
dass Krause in der klassischen Zeit der deutschen Philosophie der einzige war, der
auch die Sprache selbst als Mittel und als Erscheinung der Erkenntnis systematischer
Betrachtung unterwarf, wenn er auch ganz von der Empirie abhängig geblieben sei.
— Eine Beziehung zwischen Sprachwissenschaft und Schule vermittelt Meisner (2087).
Er hat mehrfach erlebt, dass selbst achtzehn- bis neunzehnjährige Zöglinge ein Sub-
stantiv im Kasus an das ihm folgende Relativpronomen anglichen, also sagten: „Der
Autorität, welcher das Kind zuerst Gehorsam schuldig ist, ist der Vater". —
Ursprung und Entwicklung. Ueber den Ursprung der Sprache hat
P. de R e u 1 (2097) in einer Antrittsvorlesung Ansichten geäussert, die sich mit
denen Wundts berühren, insofern auch er hervorhebt, dass die Sprache ein Erzeugnis
der Gesellschaft sei. Aber er redet sehr im allgemeinen und sehr abstrakt und deutet
mehr an, als er ausführt. —
Ueber die Frage der Weltsprache wird häufig, aber selten gut geschrieben.
So stellt sich nach dem Urteil von Bruchmann auch A. von Velics (2102)
seine Aufgabe erheblich zu leicht vor; was er bietet, wird darum durchweg ab-
gelehnt. —
Sprachästhetik. Boock (2106), der in den Spuren R. Hilde-
brands und Kerns geht, behandelt in seiner „Sprachästhetik" das schulmässige Lesen
und den Vortrag und führt dann die sprachlichen Kunstmittel vor : einerseits Tonhöhe,
Tonstärke, Tongewicht, Tondauer, Stimmungston und Tonpause, andererseits die
Bilder und Figuren (darunter auch W^ortspiel und Wiederholung), endlich aber auch
die rein dichterischen Mittel des Reims und des Versbaus. Am besten gelungen
scheint die unterrichtliche Darbietung des Ganzen; doch auch der Stoff ist durchweg
richtig bestimmt, die Gliederung und Beschreibung der Bilder und Figuren nüchtern
und gesund und dadurch besser als sonst, wenn sie auch nicht endgültig sein wird.
Die Darstellung ist geschickt, aber durch mehrfache Wiederholungen und Ab-
schweifungen stellenweise etwas breitspurig. — Auf eine wichtige Einzelheit, aller-
dings eine sehr weitgreifende, macht Sievers (2112) aufmerksam, die Sprach-
melodie und ihren Wert für die Textbeurteilung. Er hebt hervor, dass jedem
Schriftsteller eine bestimmte Sprachmelodie eigen sei, und legt vornehmlich Nach-
druck auf die allgemeine Höhenlage des Tons — in der sich z. B. Norddeutsche
und Süddeutsche scharf gegenüberstehen — , aber auch auf die Tonfolge am Vers-
schluss. An Beispielen zeigt er, wie diese Tatsache nützlich werden könne bei
Untersuchungen der Echtheit oder der Umarbeitungen eines Werkes. Wenn auch
noch nicht alles sicher steht, und wenn auch gerade Mischungen bei ein und dem-
selben Schriftsteller noch besonders erklärt werden müssen, so eröffnet sich damit
doch ein neues, sehr wichtiges und reiches Feld der Forschung. — Münch (2116)
L. Sütterlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache. 275
weist in einem kurzen, gedankenreichen und feinsinnig-en Aufsatz hin auf das Ver-
hältnis zwisclien relig-iösem Denken und der Sprache der Religion und hebt dabei
besonders einig-o Funkte heraus: nicht nur dass die Bedeutung der Ausdrücke sich
im Lauf der Zeit ändert, vertieft und verflacht, sondern auch dass eine verschiedene
(Jesinnung etwas ganz Verschiedenes herausliest aus dem gleichen Wort, dass also
„Liebe zu Jesu" für den Herrnhutor etwas anderes besagt als für einen gewöhnlichen
rechtgläubigen Protestanten; er vergisst aber auch nicht, dass umgekehrt die
Religion auch den Bedeutimgswandel aufhalten oder verzögern kann, die Kuhus-
sprache also altertümlich wird. Auf dem Gebiet des Rhetorischen begünstigt die
Religion die Anwendung gewisser Mittel wie Deutlichkeit der Aussprache und
bestimmten Tonfall, schliesst dagegen das Ueberwuchern persönlicher Eigenheiten
aus, auch wenn dies nur Vorzüge sein sollten, weil sie die Einfachheit liebt und
das lleberkommene nicht gern aufgibt. Zum Schluss vergleicht M. verschiedene
Sprachen, (iriechisch. Englisch, Französisch, Holländisch als religiöse Ausdrucks-
mittel mit dem Deutschen und hebt einzelne Vorzüge des Deutschen an mehreren
hübschen Beispielen hervor. —
Auf dem Gebiet der Geschichte unserer Schriftsprache ist die
wichtigste Erscheinung Behaghels (2117) „Geschichte der deutschen Sprache", die jetzt
in zweiter Auflage verbessert und stark erweitert herausgekommen ist und sicherlich
ebenso wirken und ebenso viele Freunde finden wird wie die erste Auflage. — Ueber
die Beziehungen zwischen Sprachgeschichte und politischer Geschichte redet Bremer
(2122) in einem Aufsatz, der sich gegen Wredes später zu nennende Abhandlung
wendet. B. behauptet, Wrede habe bei ihm nur einige nebensächliche Einzelheiten
bekämpft, und habe von der Mundart keine lebendige Kenntnis; er betrachte sie
nur auf dem Papier; und nach einer ausführlichen Behandlung der Sprach-
eigenheiten der Friesen, Sachsen, Franken, Thüringer, Alemannen und Bayern
schliesst B. mit der Behauptung, die altgermanischen Stämme, aus denen sich das
deutsche Volk zusammensetze, hätten ihre sprachliche Eigenart innerhalb der alten
Grenzen im wesentlichen bis auf den heutigen Tag bewahrt, obgleich sie ihre
politische Selbständigkeit seit länger als einem Jahrtausend eingebüsst hätten. Es
folge nicht, wie Wrede wolle, eine grössere Einheit auf eine Vielheit, sondern beide
wechselten mehrmals miteinander ab. — Ueber den Gegenstand dieses Streites
zwischen Bremer und Wrede spricht sich auch Bohnenberger aus (2121).
Nach seinen Erfahrungen kommt B. zu dem Schluss, dass in einer Reihe von
Fällen ein ursächlicher Zusammenhang bestehe zwischen der Verbreitung sprach-
licher Erscheinungen und geschichtlichen Verhältnissen, und zwar kommen als
Scheidelinien nur Verkehrsgrenzen in Betracht, während eine Uebereinstimmung mit
Stammes- und Gaugrenzen nicht erweisbar ist; die geschichtlichen Grenzen, die
heute fortwirken, sind fast alle noch im 17. Jahrhundert vorhanden gewesen;
die Schlüsse für die Stammeskunde sind daher sehr unsicher und heutzutage
mangels sicherer Unterlage besonders für ältere Zeiten nur wenig benutzbar.
Zur Kennzeichnung der Mundarten dienen nach B. auch heute noch allein die
herkömmlichen Mittel, Lautstand, B'lexion und Wortschatz, während die Artikulations-
basis, Silbentrennung und Tonfall wahrscheinlich auch sehr wichtig sind, aber erst
in Betracht kommen können, wenn sie näher erforscht sind. Den Wenkerschen
Sprachatlas hält B. für ein Werk, das einstweilen gute Dienste leistet, aber seine
aus den Verhältnissen erklärbaren grossen Mängel hat. —
Sodann ist Sprache und Stil einzelner Dichter und Schrift-
steller untersucht worden. Busse (2128) gibt in seiner Dissertation über
Hamersteten auch von Hamerstetens Sprache und Orthographie eine Darstellung,
die besonders die Lautverhältnisse ins Auge fasst, von der Flexion wenig und von
dem Satzbau gar nichts bringt, dafür aber die Metrik und den Stil berücksichtigt;
darin zeigt er, dass seine Sprache ein Gemisch ist von Kanzleideutsch und Mundart,
und in dem Abschnitt vom Stil hebt er als Eigenheiten des Dichters hervor die
Verwendung der Synonyma und der mehrgliedrigen, bis zu sechs Teilen ansteigenden
Ausdrücke (wie „Gliedmassen, Leib, Gestalt, Weise, Wandel und Gebärden"). —
Hedwig II aldimann (2129) weist nach, dass H. R. Manuel in seiner Laut-
gebung mit geringen Ausnahmen der Mundart folgt, in der Formenlehre aber viele
fremde Einflüsse verrät; der Wortschatz ist wesentlich mundartlich. Die Verfasserin
schreibt klar, kurz und einfach. — B o t h e (2130) erörtert ausführlich die beiden
Lutherschen Stellen „Das Wort sie sollen lassen stan und kein Dank dazu haben"
und „So fürchten wir uns nicht so sehr, es soll uns doch gelingen" und die volks-
tümliche Redensart „im Stich lassen". — G opfert (2131) hat in alphabetischer
Reihenfolge alle auf den Bergbau bezüglichen Ausdrücke zusammengestellt, die der
Prediger Joh. Mathesius in seiner „Sarepta" verwendet. — Himmler (2132) lässt
auf eine Einleitung, die kurz von des Aegidius Albertinus Leben und den bisherigen
JahresbetioUte fftr neaere deutsche Litteratargesobiohte. XUI. '^Q
276 L. Sütterlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
Forschungen über ihn berichtet, seine eigentliche Abhandlung folgen, die selbst
zwei Teile umfasst: der erste Teil untersucht die Orthographie des Albertinus,
freilich nur auf Grund eines einzigen Werks, nämlich „Lucifers Königreich und
Seelengejaidt"; der zweite, ein bibliographisch-kritischer Anhang, vervollständigt die
bisher vorliegenden Angaben, besonders die im Goedekeschen Grundriss und in
Liliencrons Neudruck von „Lucifers Königreich und Seelengejaidt". Das Ganze
ist sehr sorgfältig angelegt und ein Zeugnis eines aufopfernden Fleisses. —
Reich el (2133) gibt als vorläufige Probe aus Gottscheds Schriften eine kleine
Nachlese von Wörtern, die bisher nicht in die Wörterbücher aufgenommen worden
sind. Dabei bemerkt er einleitend, dass nach seiner vorläufigen Schätzung Gottsched
wohl 80000 Wörter verwendet habe, mithin doppelt so viel als in Schmidts
„Shakespeare-Lexikon" zusammengetragen sei. — Matthias (2138) veranschaulicht
an einer genauen Gegenüberstellung, wie Goethe in den späteren Ausgaben des
„Götz" und der ,, Stella" die in der ersten Ausgabe noch verwendeten Fremdwörter
häufig durch deutsche Ausdrücke ersetzte. — Heilig (2140) weist gegen Proelss
und von Engerth nach, dass Scheffel deutlich bestrebt war, seiner Sprache ein be-
stimmtes Gepräge zu verleihen; er hebt Mundartliches heraus (im Wortschatz, der
Lautlehre, der Flexion und in der Syntax), sodann Altertümliches (an Substantiven,
Adjektiven, Adverbien, Verben und Verbalformen), und endlich Scheffelsches (wie
Vorstellung des Genetivs vor das regierende Substantiv, Auslassung der Verbalform
„war" im Nebensatz, AUitteration und andere Lautfiguren, schmückende Beiwörter,
Vergleiche, Personifikationen, Ausrufe); freilich scheint uns diese Abgrenzung im
einzelnen und im allgemeinen nicht immer scharf. — Sauer (2141) macht darauf
aufmerksam, dass A. Stifter seine Erzählungen nicht nur sorgfältig umgearbeitet,
gefeilt und geglättet habe, sondern dass er darin auch planmässig und in grossem
Umfang die Fremdwörter ausgerottet habe, und als Beweis für seine Behauptung
entwirft S. allein aus dem ersten Band der neuen Gesamtausgabe von Stifters Werken
eine lange Liste solcher Aenderungen. — Karl Müller (2142) verzeichnet die
französischen Wörter bei Fritz Reuter und die Deminutiva auf -ing, zwar recht
fleissig und mit Wärme, aber nicht immer ganz einwandsfrei in der Methode der
Erklärung. — Endlich haben wir einige Urteile zu erwähnen, die über E. A. Bouckes
Buch (2136) „Wort und Bedeutung in Goethes Sprache" im Laufe dieses Berichts-
jahrs ausgesprochen worden sind. Im „Litterarischen Centralblatt" rühmt ein Un-
genannter den hingebenden Fleiss und das feine Verständnis des Verfassers ; in der Zeit-
schrift für deutsche Wortforschung dagegen vermisst K i r c h e r zwar die historische
und künstlerische Fundamentierung, wie er an den Wörtern „Natur" und ,, Bildung"
näher begründet; aber er lobt die Geschlossenheit des Aufbaus und die vornehme
Abtönung des Stils, wenn er den Versuch, die Aufgabe zu lösen, vielleicht auch für
verfrüht hält. —
Auch von den Standessprachen sind einige behandelt worden. Graef
(2144) verzeichnet als Fälle, wo die ärztliche Fachsprache sich der Fremdwörter
zu entledigen beginnt, die Berichte über den 31. Kongress der deutschen Gesellschaft
für Chirurgie und über den Kongi^ess für innere Medizin, aber auch mehrere
Sonderschriften. — Die Juristen- und Kanzleisprache haben neben anderen vor-
genommen Bruns und Rothe. Der unermüdliche Bruns (2147) macht auf eine
einschlägige heitere Darlegung in der „Zukunft" aufmerksam und zählt wieder einige
der schlimmsten Unarten auf, die noch heute üblich sind, z. B. die Nachstellung der
Negation („Insbesondere kann die Rüge ungenügender Begründung . . . für zutreffend
nicht erachtet werden"). — Rothe (2148) in seinem vielmals aufgelegten Vortrag
geisselt zwar auch einige an sich schon genügend bekannte Unarten, wird aber
dadurch wertvoll, dass er auch anschauliche Muster gibt aus alter und neuer Zeit,
und dass er diese neuen Muster in der verblüffendsten Weise verbessert und dabei
beträchtlich verkürzt und vereinfacht. — Fabricius (2156) weist nach, dass der
Verfasser des „Burschikosen Wörterbuchs", ein angeblicher Vollmann, tatsächlich ein
Schweizer ist, der in Wetzlar Gymnasiast war und in München Student: das treffe
aber nur zu bei Joh, Grässli, einem Bauernsohn aus Grabs im Kanton St. Gallen.
Dann gibt F. zahlreiche Nachträge zu Kluges „Studentensprache". — Die Heeres-
sprache endlich verteidigt ein ungenannter Verfasser (2154) in der Zeitschrift des
Allgemeinen Deutschen Sprachvereins gegen Vorwürfe, aie bei einer vorausgehenden
Buchbesprechung gegen sie erhoben worden waren; er warnt die Nichtfachleute,
Heeresausdrücke, deren Berechtigung sie nicht beurteilen könnten, auf gut Glück
als schlechtes Kasemendeutsch zu brandmarken; denn im allgemeinen dürfe man
die Heeressprache doch als nachahmenswertes Muster empfehlen. —
In das Gebiet der G e h e i m s p r a c h e n fallen schon zwei Besprechung*en
des Kliigeschen Buches über das Rotwelsch (2159): im Litterarischen Centralblatt
berichtet ein Ungenannter über dessen Inhalt, gibt aber auch einige weitere
L, Sütterlin, öeschichto dor neuhochdeutschen Schriftsprache. 277
Quollonwofko an und verzoichnot einigo wichtige Driiokfeliler; ausfiihrlioher ist
Uünthor im Ijitteraturblatt für germanische und romanische Philologie, aber ohne
eigentlich etwas vom eigenen beizusteuern. — Kurz und bündig, doch umsichtig
und vollständig ist das Jüdisch-deutsche dargestellt worden von (Jerzon (21()i);
der Verfasser, der seiner Arbeit die in Homel ((iouvernement Mohilew) heimische
Abart zu ürunde legt, beschreil)t nicht nur die Lautlehre, die Wortbiegung, Wort-
bildung und (Ion Satzbau, sondern stellt auch eine lange Wortliste zusammen. —
IJeber Wörterbücher ist wenig zu sagen. Von dem grossen Deutschen
Wörterbuch der Brüder Grimm (2164) sind in diesem Jahre drei I)opi)ellieferungen
erschienen. — Sonst kommen nur Besprechungen und Berichte in Betracht. Bei
L) e 1 1 e r s Deutschem Wörterbuch (2165) stehen nach Wunderlich Form und
Inhalt in seltsamem Missverhältnis, ilie Auswahl ist willkürlich nach den wissen-
schaftlichen Neigungen des Verfassers getroffen, nicht mit Rücksicht auf einen
etwaigen Leserkreis; zusammenhängendes Lesen erschwert wieder die Knappheit der
Darstellung, und schliesslich fehlt die Angabe der wesentlichen Züge des Bedeutungs-
wandels. — Von dem Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache hat
U. S c h r o e (1 e r zweimal geredet. In der Festschrift für den 26. deutschen
Juristentag (216()) schildert er die bisherigen Ergebnisse und die Arbeitsweise, und
er beschreibt beispielsweise die Geschichte des Wortes „Weichbild", das erst Stadt-
recht (oder Marktreoht), dann nacheinander Stadtgebiet, Stadt oder Markt (besonders
kleiner Städte oder Flecken) bedeutete, im Niederdeutschen schliesslich aber auch
die Erbleihe und später Zinsländereien bezeichnete, in dem Bericht der von der
Berliner Akademie eingesetzten Kommission für das Wörterbuch der deutschen
Rechtssprache (2167) und danach auch in der Zeitschrift für Rechtsgeschichte (2168)
hat er zu H. Brunners allgemeinen Mitteilungen über den Wechsel der Hilfskräfte
selbst weitergehende Einzelangaben gemacht, indem er von der Zahl der bisher
ausgeschriebenen Zettel redet, ihrer Ordnung und Unterbringung und der Gewinnung
neuer Mitarbeiter. —
Wir kommen jetzt zur Wortforschung (Etymologie). Die meisten
der hierher gehörigen Untersuchungen sind enthalten in der Kluge sehen Zeitschrift
für deutsche W\)rtforschung (2169), von der in dieses Jahr der dritte Band fällt;
anderes bringt die Zeitschrift für deutschen Unterricht. — Sprenger (2170) redet
von „Fata morgana", von ,, Feuerwerk" im Sinn von Brennstoff, dann über „die
frommen Gütchen" (im Faust), über „Kienbuchtel" für Büschel von Kienspänen, über
„koptisch" = störrisch, ,, Licht" = menschliches Auge, „das Licht des Todes", „Lurke"
und „üfenbrüten", und daran schliesst sich eine Mitteilung von Beck über
„tribulieren". — Karl Müller (2171) gibt Belege für eine lange Reihe deutscher
Wörter, wie Abenteuer, Empfindelei, Feldglocke, Galant, Heuochs, Schlachten-
bumnüer usw. — Sohns (2175) redet flott, im rechten Plauderton — aber manchmal
leider auch mit Ausserachtlassung der lautlichen Entwicklung — von merkwürdigen
Wortformen wie Attentäter oder von ürtsbezeichnungen wie Etenia, Braunschweig,
Braunlage, Lauterberg, Oschatz, Blasewitz, Kuhschnappel, Laubegast, Gardelegen,
Jerichow, Seligenstadt, Amorbach, Bacharach, Kopenhagen, Altona usw., und er
sucht gegenüber der Volksetymologie die richtige Etymologie . festzustellen. —
Kjederquist aus Lund (2176) verfolgt die Geschichte der bisher meist Volks-
etymologie genannten Spracherscheinung von W. Förstemann an über W. Wackernagel,
Max Müller, Steinthal, Malinowsky, Andresen, O.Weise, H. Paul, S. Palmer, K. Nyrop,
A. Noreen und O. Behaghel bis W. Wundt; an eigenen Beobachtungen zeigt er dann,
dass neuer Stoff gesammelt werden müsse aus heutiger Zeit, weil hier allein die
Verhältnisse klar liegen und klar gelegt werden können; erfordertauch eine genaue,
eingehende Berücksichtigung der Begriffs- und Gedankenwelt des Umbildenden; als
Benennung der Erscheinung empfiehlt er im Anschluss an W. Wundt den Ausdruck
lautlich-begriffliche Wortassimilation. — B o t h e (2177) gibt Parallelstellen zu Dich-
tungen und erklärt Redensarten und Ausdrücke wie: viel Geschrei und wenig Wolle,
bis in die Pechhütte, etwas ausbaden müssen, Steckbrief (wie Haftbefehl = Brief mit
der Aufforderung einen zu stecken, einzustecken), Stichwort, Katthagen. — Gombert
(2178) beurteilt eine Besprechung, die Arnold in der Zeitschrift für österreichische
Gymnasien über R. M. Meyers „Vierhundert Schlagworte" hatte erscheinen lassen,
und redet da von Charakteristik, Familiengemälde, das verstärkende hoch-, Fata
morgana, halkyonisch, nervös, Preussentum, Rechtsboden, Richtung, Schlagwort,
schlechthinig, vertierte Söldlinge, Zeitgeist; an einer späteren Stelle (2179) behandelt
er die Ausdrücke: affenartige Geschwindigkeit, Altar des Vaterlandes, anbahnen,
antediluvianisch, anregen, arbeitende Klassen, der arme Mann, Aristokratie des Geistes,
ästhetisch, Aufklärung, Ausnahmegesetze, Barrikaden, das Banner hochhalten, Be-
amtenhierarchie, Bildungsphilister, Berufsfreudigkeit, die breitesten Grundlagen,
brillant, Bücherschau, Bundesstaat, Komfort, zentralisieren usw., ferner Krawall,
36*
278 L. Sütterlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
Knalleffekt, Komponist, KümnieltiJrken, der liberale Musterstaat Baden usw. —
Ladendorf (2184) beleg-t das Aufkommen von Redensarten wie „Er spricht wie
ein Buch", „Lüg-t wie g-edruckt", „Manschetten haben", „Rechnung tragen", „eine
Rolle kreieren", „Fort mit Schaden!", „unentwegt", „voll und ganz", „zweifelsohne".
— Von „Klangworten", onomatopoietischen Schöpfungen handeln Karl Schmidt
(2186) und Karl Müller (2185). Schmidt bespricht Fälle wie „Ri, ra, rum",
„Strih, strah, stroh", „gicksen und gacksen", „nach Sichsen, nach Sachsen", Müller
gibt zur Vervollständigung weitere Beispiele wie „Klipperklein", „Schlampampe",
„Ziepfiez" usw. —
Von einzelnen wortkundlichen Studien sind beinahe ein halbes
Hundert zu erwähnen. Sprenger (2191) weist „altkatholisch" nach aus dem
Jahre 1807, erklärt „Blatt" in der Redensart „mir schiesst das Blatt" als die Stelle
des Wirbels auf dem Kopfe, belegt „Bocksbeutel" im Sinn von „Schlendrian" sowie
den Ausdruck „Herr Urian" als scherzhaftes Schimpfwort, deutet die Zusammen-
setzungen mit „Hunger" wie „Hungerblume", „Hungerreigen" und leitet „kurrig"
(„der Kaiser war kurrig") ab von mittelniederdeutsch kurren „knurren, brummen";
für „Anachronismus" weist er die Verdeutschung „Zeitwidrigkeit" nach, für „dumm"
die Bedeutung ,, verdorben" und für „endlich" die Bedeutung ,,am Ende"; „An-
merkung" im Sinn von Bemerkung belegt er auch noch aus neuester Zeit; die
Schiffsbezeichnung „Bock" ist nach ihm der alte Tiername, „Einsiegel" eine Entstellung
von „Einsiedel", „Erdtoffel" eine Mischung aus ,, Kartoffel" und „Erdapfel", und „aus-
setzen" bei Seume für „aufbrechen" erklärt sich als eine Nachwirkung des Englischen;
„drum" endlich im Sinne von weil („drum waren meine Ahnherrn Taboriten") er-
läutert er als schwäbisch durch Hinweis auf eine von H. Kurz erwähnte alte
Anekdote. — Blum schein (2192) teilt aus den Denkwürdigkeiten des Kölner
Bürgers Hermann von Weinsberg einige altkölnische Ausdrücke mit: „laurdanne"
als Bezeichnung einer Schiffsart, „maulenstosser" für „Bettler", „sweit" für „Bauern-
besitz", „rudeler" für einen bestimmten Handwerker, vielleicht den „Appretierer",
„lass" für „Kurzschwert". — Peter P. Albert (2193) erzählt von dem Vorschlage,
den im Jahre 1831 ein Unbekannter in einer Freiburger Zeitung machte, die Bewohner
des Grossherzogtums Baden „die Baden" (Einzahl ,,der Bade, des Baden") zu nennen,
und der Entgegnung eines anderen Einsenders, der für „Badener" eintritt. —
K e i p e r (2195) verfolgt auf gewundenen Pfaden die Verbreitung- und Bedeutung
der Bergbezeichnungen „Boll" und „Nollen" als Nachtrag zu einem Aufsatz, den er
schon im vorigen Jahre veröffentlicht hatte. — „Carino" in der Redensart „ein Carino
sein" erklärt S p reng er (2197) als den Namen des Helden eines von 1792—1839
sehr beliebten Romans. — ,, Diebsfinger" an einer Stelle des Redentiner Osterspiels
schreibt sich nach Sprenger (2198) her aus einer alten abergläubischen Sitte, auf
die auch sonst einige Litteraturstellen hinweisen. — Osthoff (2199) verteidigt
gegen Kluge die bisherige Zusammenstellung von angelsächsisch feohtan mit deutsch
„fechten", indem er die Ansetzung eines gotischen fiuhtan als unmöglich hinstellt.
— Weise (2200) fasst „Quirlequitsch" als einen, der „quirlt" und „quitscht", d. h.
der sich herumdreht wie ein Quirl und hin- und hergeht, „Firlefanz" als „firligen
Fanz" d. h. „munteren Narren", „Trippstrille" dagegen ursprünglich als eine Person,
die „tripscht und trillt", d. h. umhertrippelt und sich hin- und herdreht. — Für
„gleich" gibt G o e t z e (2201) zu den schon bekannten einige neue Belege. — Im
Anschluss an einen früheren Aufsatz eines anderen Verfassers führt Peters (2202)
,,Grenedes" auf „Grüneidechse" zurück, und erklärt „nählich" als Entsprechung eines
schriftdeutschen „näulich" = „genaulich" und „uneren" durch den Hinweis auf alt-
hochdeutsch (nicht mittelhochdeutsch!) untarn. — „Extraschlag" schlägt Kautzsch
(2205) vor zu verdeutschen durch „Schlag im Sparviertel". — „Imponderabilien" ist
nach Arnold (2209) entstanden in dem Gelehrtenlatein des 18. Jahrhunderts und drang
gegen Ende dieses Zeitraums ins Englische, später ins Französische und Deutsche;
„die weisse Salbe" ist eine landschaftliche (norddeutsche) Bezeichnung für ein unnützes
Mittel und lässt sich bis ins 16. oder 17. Jahrhundert zurückverfolgen, wo es ursprüng-
lich den Gegensatz bildete zu der bekannten „grauen Salbe". — Kluge (2210) ver-
folgt das Wort „Kneipe" von Obersachsen und dem Jahre 1760 an durch das Schrifttum
hindurch, bis es um 1848 auch in der Schweiz vorhanden ist; dazu bringt Ladendorf
einige ergänzende Belege. — Meisinger (2212) behandelt die fränkische Händler-
sprache aus der Gegend von Rappenau (bei Wampfen) und legt dar, dass ihre
Grundlage das Hebräische ist. — Die Benennung „Lutherisch" hat nach Goetze
(2213| Eck aufgebracht; verbreitet hat sie sich dank dem Gehetze von Luthers
katholischen Gegnern erst seit dem Reichstag von Worms; vorher brauchte man in
diesem Sinne „Martinisch". — Sprenger (2214) stellt mundartliche Belege zu-
sammen für das schriftsprachliche „Mauke" = „Obstversteck" und findet die Erklärung
dafür in mittelniederländisch muj'k „weich", das dem brandenburgischen mudicke
L. Süttorlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache. 279
„teig-g-ewofdon" (Mitspricht. — S t o s c h (2215) vorteidipft den von Wiilfin^ bezweifelten
schweizerisciien UrK[)i'ung' des Wortes „Miidiinu", das Lavater sehr liebte und (Joethe
von ihm übernommen hat; sodann führt or (2217) das -jo am Ende von Notschreien
wie „Mordjo" auf ein früher selbständiges jo zurück, das er auch in dem nieder-
deutschen ,Jodute" findet, der Bezeichnung des Zetergeschreis. — Nestle (2218)
macht darauf aufmerksam, dass der bekannte katholische Kirchenhistoriker tihrhard
„oben" im Sinne von „wegen" braucht, und fragt nach der Berechtigung und etwa
auch nach der Herkunft dieser Form, — Wunderlich (2220) legt dar, dass
„Schriftsteller", für das man vorher der Reihe nach Schreiber, Autor und Skribent
brauchte, eine Gelegenheitsbildung des bayerischen Kanzleistils ist und erst durch
Gottsched in den Verkehr gebracht wurde. — Karsten (2221) sucht die neuhoch-
deutschen Wörter „drohen", ,,sich sehnen" und (niederdeutsch) „Stint" an ausser-
germanische Verwandte anzuknüpfen. — Hintner (2222) weist aus Osttirol,
Kärnten und Gottschee heutige Bezeichnungen des Butterfasses als Abkömmlinge eines
vorauszusetzenden althochdeutschen slegi-kar nach. — Hof f m a n n-K r ay e r (2223)
tritt gegen Gratz ein für eine wörtliche Auffassung des Ausdrucks „Speichelleckerei". —
Kohlschmidt (2224) bestätigt die von J. Sahr gegebene Erklärung von „Sproken-
kreuz" durch den Hinweis auf neuniederländisch sprokkel „dürrer Zweig". —
Irmisch (2226) führt auf Grund seiner Erfahrung als geborener Sachse das
Schimpfwort „Teekessel" zurück auf eine Form „Teigesel", die er durch das ähnlich
gebildete „TeigafTe" beleuchtet. — Nach Stosch (2227) ist der tirolische Fischname
Tolm eine Nebenform zu Tolp und Tolbe und abzuleiten von althochdeutsch telban
„graben"; davon ist die Bezeichnung für Tölpel zu trennen, die selbst wieder zu-
sammenzustellen ist mit dem sonst vorkommenden tölp (dölp D. Wörterb.) „Tölpel";
nach demselben (2228) ist von den Belegen, die das Grimmsche Wörterbuch für das
Wort „Tölpel" gibt, der aus Keisersberg zu streichen, und unter den Redensarten
„über den Tölpel werfen, stossen, führen" usw., in denen ,, Tölpel" Türschwelle be-
deutet, ist die Verbindung mit „werfen" allein ursprünglich. — In dem österreichischen
Troje „Triebweg, Viehweg" sieht Hintner (2230) eine ganz gewöhnliche mundartliche
Entsprechung des Schriftausdrncks „Triebweg". — ,,Ueberall" in der Bedeutung von
„überhaupt" weist Glöde (2231) als niederdeutsch nach; bei „Windeweh" denkt der-
selbe (2234) an englisch wane, wene „Unglück, Elend", das entweder selbst adjektivisch
gebraucht werden oder die Grundlage für ein Adjektiv habe abgeben können. —
Bezüglich des St. Veitstanzes macht Bilfinger (2232) darauf aufmerksam, dass
der Veitstag ursprünglich der Tag der Sommersonnenwende war, die Johannistänze
also erst später für Veitstänze eintraten; von den übermütigen Zuckungen, in die das
niedere Volk in später Stunde den Tanz ausarten Hess, wurde die Krankheit genannt,
und der heilige Veit als Helfer gegen diese Krankheit nur wegen seines Namens
angerufen. —
üeber Bedeutung und Bedeutungswandel hat Singer (2242)
Anregendes mitgeteilt. Er macht darauf aufmerksam, dass der Bedeutungswandel
oft in verschiedenen Sprachen ganz in der gleichen Weise verläuft, und fordert, dass
man untersuche, ob die jeweiligen Uebereinstimmungen unabhängig von einander
entwickelt seien, oder ob sie die Folge seien von Entlehnungen; diese Entlehnungen
nennt er allgemein „Bedeutungslehnwörter", und wenn sie auch in der Form, der
Bildung nachgeahmt sind, tauft er sie — leider etwas missverständlich — „Bildungs-
lehnwörter". Als Anfang und Anleitung für solche Untersuchungen gibt S. dann
noch eine lange Reihe von Beispielen aus dem Lateinischen, Französischen,
Italienischen, Russischen und Deutschen. — Zu seinen Beobachtungen ist Singer hin-
geführt worden durch W a a g s „Bedeutungsentwicklung unseres Wortschatzes"
(2241). Diese sorgfältige, hübsch geschriebene Darlegung des Karlsruher Germanisten
und leitenden Schulmannes ist dreimal besprochen worden. Löschhorn nennt
sie trefflich und gediegen; R. M. Meyer macht zwar gewisse Einschränkungen und
stellt W.s Schrift nicht so hoch wie Liebichs „interessantes Werk", hält aber seine
praktische Bedeutung für um so grösser. E. Eckardt (Alemannia 30, S. 286) endlich
rühmt von W., dass er die Aufgabe, die er sich stellte, in vortrefflicher Weise gelöst
habe; die Form der Darstellung sei flüssig, fesselnd und auch da leicht verständlich,
wo es sich um schwierigere Fragen des Sprachlebens handle. —
Sprachreinheit (Lehnwort und Fremdwort). Die Aufsätze,
die sich mit der Sprachreinheit beschäftigen, stehen fast alle beisammen in der „Zeit-
schrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins" (2248), von der in diesem Jahr der
17. Band herausgekommen ist. — Bru nner (2250) macht darin auf eine verschollene
Abhandlung A. Schmellers aufmerksam, die er auf der Münchener Universitäts-
bibliothek ausgegraben hatte, und teilt Auszüge daraus mit. Sie verspottet die
Fremdwörtersucht und führt den Titel „Hochimportantes linguistisches Produkt von
Jean Louis Allemand". — Engels (2252) zeigt, wie unnütz und sinnlos die Fremd-
280 L. Sütterlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
Wörter oft gebraucht werden in Beispielen wie „Hinterfront, Attentats versuch, Taillen-
g-urt", aber auch in einer Verbindung- wie „Anthropologie des Weibes". — Gomo-
1 y n s k i (2254) redet von der Verschwommenheit der Fremdwörter und veran-
schaulicht an zahlreichen Belegen, dass deutsche Ausdrücke durchgängig- deutlicher
und bestimmter sind. — R a u t e r (2260) teilt mit, dass die Schutzmarken meist
lateinisches, griechisches oder englisches Gepräge tragen (Bavaria, Alpha, Old Eng-
land) oder doch mit Bestandteilen aus diesen Sprachen geschaffen sind (Winkol,
Kesselograph). — Ein nur mit den Anfangsbuchstaben genannter Verfasser (2263)
hat den neuen Zolltarif mit dem alten verglichen und gefunden, dass jetzt viele
früheren Fremdwörter durch deutsche Bezeichnungen ersetzt sind wie Produkte und
Fabrikate durch Erzeugnisse, ätherische Oele durch flüchtige, usw. — Dunger
(2269) belegt und beklagt die Ausbreitung der Bildungen „Crematist" und „Crema-
tistik", geisselt deren merkwürdige, geschmacklose, halb lateinische, halb griechische
Mischform und empfiehlt deutsche Benennungen schon zu dem Zweck, die neue Sitte
rascher volkstümlich zu machen. — Beck (2272) erklärt den Ausdruck „Patvarist",
die Bezeichnung eines zu allen würdigen und unwürdigen Verrichtungen verwendeten
angehenden ungarischen Rechtsbeflissenen; er leitet ihn ab von lat. „pati varia":
der junge Mann war so geheissen, weil er verschiedenes durchmachen musste. —
Ausser der Zeitschrift ist von dem Allgemeinen Deutschen Sprachverein noch ein
Verdeutschungswörterbuch erschienen für Handel, Geldverkehr, Buchhaltung, Brief-
wechsel, Warenverkehr und Versicherungswesen. Der Verfasser, Magnus (2267),
gibt darin nicht nur ein reichhaltiges verständiges Wörterbuch der Verdeutschungen,
sondern auch Beispiele für verschiedene Arten von Fremdwörtern gereinigter Wechsel.
— Für die Geschichte der in das Deutsche aufgenommenen Kulturwörter kommt
nur die Besprechung des vor zwei Jahren erschienenen Seilerschen Buches (2245)
in Betracht, die Binz geliefert hat; B. vermisst bei Seiler die Berücksichtigung
der Mundarten und des Einflusses der Judensprache sowie eine Geschichte der
Eigennamen; die freundhche Stellung, die Seiler grundsätzlich gegen die Fremd-
wörter einnimmt, scheint B. zu billigen. —
Sprachrichtigkeit. Mit den Fragen der Sprachrichtigkeit gibt sich
ausser dem guten Buch von 0. Schroeder „Vom papierenen Stil" (2278), das jetzt
erfreulicherweise in fünfter Auflage herausgekommen ist, auch ein schlechtes ab,
das G. Hermann (2279) verfasst hat. H. wettert im Sinne Wustmanns, aber ohne
Wustmanns Kenntnisse und sprachliche Feinfühligkeit und Geschicklichkeit gegen
den heutigen ausgedehnten Gebrauch des Binde-s in Zusammensetzungen („Weih-
nachtslied"), über den er besondere, aber willkürliche Regeln aufstellt, und gegen
Verbannung und Ersetzung der Fremdwörter, aber auch gegen die Puttkamersche
Rechtschreibung; sprachgeschichtlicher Sinn geht H. ganz ab. — Sonst sind als hierher-
gehörig nur einige kleinere Aufsätze zu nennen. Reuleaux (2275) bespricht in
seiner kurzen Auslassung, die dem Wohle des deutschen Schriftstellerheims in Jena
dienen soll, einige Mängel des heutigen Alltagsdeutsch, wie die Verwendung von ä
(„Drei ä zehn"), die Unterdrückung des Genetiv-s in Formen wie „des Atrium",
„Redakteur des Tageblatt", die Unterlassung der Deklination in Verbindungen wie
„in Schillers 'die Räuber'", „der Erfolg von 'die Meistersinger'", empfiehlt den
Plural des Verbs nach einer unbestimmten Mengebezeichnung als Subjekt („eine
Menge von Fixsternen bewegen sich"), fordert die Erhaltung der Endung -isch in
„hannoverisch" und „Hallisch" und bedauert das Eindringen der zahlreichen Fremd-
wörter. Zur Heilung dieser Schäden wünscht er aber nicht wie so manche andere
die Errichtung einer besonderen Akademie; er meint, die Schriftsteller soüten sich
nur selbst überwachen und in Vereinen solche Fragen aufwerfen und erörtern, be-
sonders vielleicht auch in dem deutschen Schriftstellerheim in Jena. — Aehnlich
denkt Ed. Engel (2283). Er sieht in der Inversion nach „und", in Verbindungen
wie „per sofort" und in Fügungen wie „des Herrn Rechtsanwalt" (ohne -s) Zeichen
einer sprachlichen UnkuUur und verlangt von der Schule, der er die Schuld an
diesen Missbräuchen zuschreibt, eine bessere Unterweisung. — Dagegen erklärt
D u n g e r (2285) vorsichtiger und richtiger „des Herrn Zahnarzt A" für ebenso gut
als „des Herrn Zahnarztes A", weil die Beifügung ja bald reiner Titel sein könne,
bald eine begrifflich wichtige Berufsbezeichnung. — Stickelberger (2287) macht
auf eine abliegende Erklärung der Lessingschen Worte „Nicht ohne Missfallen" auf-
merksam, die D. Sanders einmal ausgesprochen hat, und der er sich anzuschliessen
scheint. — L ü h r (2280) bekämpft wieder einmal einige allbekannte deutsche „Sprach-
sünden": die Abwandlung des prädikativen Adjektivs („die Frau ist eine anmutige'*),
die Verwendung des Akkusativs in infinitivischen Verbindungen („Lass mich deinen
treuen Freund sein"), die Umschreibung mit „würde" („Es würde gut sein, wenn er
das tun würde"), den Gebrauch der trennbaren Verbalzusammensetzungen als un-
trennbarer („ich anerkenne") und die Inversion nach „und". Einleitend streift er
L. Süttorlin, Oeschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache. 281
auch Ausdrücke wie „Silberhochzeit" und Verbindungen wie „braucht nicht kommen"
(ohne „zu"!), „in 1H99", „Das Kind, was vorbeif^ng". —
Sprachlehre und Grammatik. An Allgemeinem kommen für
uns nur zwei Besprechungen von früher erschienenen Werken in Betracht, die von
W e i d 1 i n g über Sütlerlins „Deutsche Sprache der Gegenwai-t" (2289) und die von
Wunderlich über Brauns „Deutschen Sprachschatz für Lehrer und Freunde
unserer Muttersprache" (2297). Weidling meint, wohl nur wenige neue Grammatiken
des Neuhochdeutschen würden sich so fruchtbar erweisen wie Sütterlins Buch,
würdigt ausführlich dessen Inhalt und liefert einige gute zusätzliche Bemerkungen;
Wunderlich hingegen urteilt, Braun schöpfe vorwiegend aus zweiter Hand
und sei nicht immer gut beraten in der Wahl der Gewährsmänner, aber nach
Anlage und Auslese des Stoffs diene seine Darstellung gerade den Zwecken, die er
verfolge. —
Unter den Arbeiten, die sich mit Einzelfragen der Grammatik
abgeben, ist die gründlichste und eindringlichste die Untersuchung Pauls (2307)
über die Umschreibung' des Perfekts mit „haben" und „sein". Ihr wichtigstes Er-
gebnis ist der Nachweis, dass die Intransitiven ihr Perfekt im Grunde immer mit
„haben" bilden, wenn sie durativ gebraucht werden, also eine Dauerhandlung be-
zeichnen, mit „sein" dagegen bei Perfektiv ität, bei Angabe einer Augenblicks-
handlung. — Sodann berichtet M o 1 z (2308) auf Grund ausgedehnter Quellenunter-
suohungen und verständiger Verwertung der bisherigen Forschungen über die Ge-
schichte der Flexion der Maskulina im Neuhochdeutschen vom 16. Jahrhundert bis
auf unsere Zeit; er scheidet vorsichtig nach Landschaften und nach Substantivklassen
und fördert die Erkenntnis um ein gutes Stück; vielleicht ergäbe eine noch aus-
giebigere Durchnahme der Quellen aber ein noch besseres Bild. — Steglich (2309)
betrachtet die Ersparung von Flexions- und Bildungssilben bei kopulativen Verbin-
dungen, eine Eigenheit, die besonders im 16. und 17. Jahrhundert zu Tage trat. Er legt
dar, dass die Ersparung der Flexionssilben von Hause aus süddeutsch und nur in
der Poesie beliebt war, die Ersparung der Bildungssilben hingegen im Kanzleistil des
17. Jahrhunderts aufkam; H. Sachs und Fr. von Spee ersparen unter allen Schriftstellern
in der ausgedehntesten Weise, während Opitz und Chr. Reuter beide Ersparungs-
arten vermeiden. — Merkwürdig sind nach Bau mg artner (2311) auch die Schick-
sale der neuhochdeutschen Adverbien auf -lings. Das ursprünglich zu Grunde
liegende althochdeutsche -(l)ingun wird vom 12. Jahrhundert ab im Alemannischen zu
„-lingen", im Bayerisch-Oesterreichischen zu „-ling"; durch niederdeutschen Einfluss
tritt seit Luther dafür „-lings" ein, zuerst in Mitteldeutschland, später auch in Ober-
deutschland. So ist im 18. Jahrhundert das s fast völlig durchgedrungen, aber nur in der
Schriftsprache; die oberdeutschen Mundarten haben nach wie vor ihre überlieferten
Formen bewahrt. — C u 1 1 i n g (2310) untersucht an Beispielen aus G. Hauptmann,
Heyse, G. Keller, 0. F. Meyer, Nietzsche, Raabe, Schopenhauer, Spielhagen, Suder-
mann und Wildenbruch den neuhochdeutschen Gebrauch in der Verwendung von
„das" und „was" nach substantivierten Adjektiven und findet auch richtig heraus,
dass „was" mehr verallgemeinert („das Gute, was"), „das" dagegen mehr das einzelne
bestimmt („das Gute, das"). Seine Ergebnisse würden noch glätter geworden sein,
wenn er seine Beispiele besser gegliedert hätte. Er hätte alle Fälle mit „woran"
und „dessen", für die ja ursprünglich keine Doppelformen möglich waren, aus-
schalten, sonst aber, wozu er als Amerikaner freilich nicht wohl gerüstet genug war,
mundartliche Färbimg oder Einfluss der Alltagsrede mehr berücksichtigen müssen.
— Graz (2306) belegt die Ausdrucksweise „Wir gingen mit ihm spazieren" = „Ich
und er gingen spazieren", die Tobler im Französischen beobachtet und besprochen
hatte, als deutsch aus dem südlichen Ostpreussen und hält sie für eine Einwirkung
des Polnischen. — Wülfing (2312) tritt an der Hand von zahlreichen Beispielen
ein für die Aufrechterhaltung des Unterschieds von „wie" und „als", schon weil
dadurch ein Missverständnis vermieden wird, wie es der Satz zulässt: „weil der
Kaiser mehr, wie seine Vorfahren, in das politische Gebiet eingreift". — Fulda (2313)
legt dar, wie schwierig es ist, den Titel des Moliereschen Lustspiels „Le Malade
imaginaire" gut deutsch zu übersetzen, insofern als z. B. weder das übliche „Der
eingebildete Kranke" ganz genau ist, noch das sonst vorgeschlagene „Der Kranke
in der Einbildung". — Wunderlichs „Deutscher Satzbau" (2300) endlich hat nach
K. V o n B a h d e r in der zweiten Auflage gegen früher in jeder Beziehung ge-
wonnen; der Verfasser hat durch die Art, mit der er die treibenden Kräfte bei der
Umbildung der syntaktischen Formen aufspürt, vor allem über unsere Schriftsprache
und auch über die ältere Zeit des Neuhochdeutschen viel Licht verbreitet; ein Vor-
zug- seines Buches ist auch die sorgfältige Beobachtung der Stilformen. Abweichende
Ansichten äussert v. B. nur über die Auffassung der L^mschreibung mit „tun"
(„er tut sterben") und über die Fügung „ein Schluck Wein". —
282 L. Sütterlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
Die Frage der Aussprache und Rechtschreibung- ist in einer
Reihe von Aufsätzen erörtert worden. Für uns hat nur weniges Wert. Waag
(2329) hebt in seiner bekannten, geschickten und klaren Art den Unterschied her-
vor, der überhaupt zwischen Sprache und Schrift besteht, besonders angesichts der
Unmenge der tatsächhch vorhandenen Laute, und verteidigt die neueingeführte
Schreibung durch den Hinweis auf die Rücksichten, die man zu nehmen hatte, und
die Ziele, die man erreichen wollte; Hauptziel ist danach gewesen, die Kluft zu be-
seitigen, die bisher zwischen Dienstschreibung und Schulschreibung bestand. Und
dieses Ziel ist jetzt ja wirklich erreicht worden. — Brenner (2326) hat sich mehr-
mals über diesen Gegenstand geäussert, in einem besonderen Buch, das uns nicht
zu Gebote steht, und in zwei Zeitschriften. An der einen Stelle (2330) hält er Ab-
rechnung mit dem geschichtlich-etymologischen Standpunkt in der Rechtschreibfrage
und lässt als nötige Forderungen nur gelten, dass die Schrift verständlich und leicht
lesbar sei, sparsam im Buchstabengebrauch, bestimmt in den Ausdrucksmitteln und ein-
fach in den Regeln. — Die zweite Aeusserung reiht sich in einen grösseren Zusammen-
hang ein. In einem Aufsatz in den Preussischen Jahrbüchern hatte Franck (2334)
die amtlich und verwaltungsgerichtlich befohlene Neuschreibung „Cöln" für „Köln"
abfällig beurteilt und die Form „Köln" auch damit gerechtfertigt, dass sie seit ältester
Zeit weitaus überwiege. In einer Anmerkung dazu hatte der Herausgeber der
Preussischen Jahrbücher Schonung des einmal Eingebürgerten verlangt und die
damals bevorstehende allgemeine Regelung als tief eingreifend bedauert. — Dagegen
nimmt Brenner in seiner zweiten Aeusserung (2337) Stellung. Er findet die von
der Junikonferenz beschlossenen Neuerungen unbedeutend und setzt auseinander,
was nach seiner Ansicht das letzte Ziel aller Rechtschreibung sein müsste: 1. man
verwendet nur Lateinschrift; 2. Nebenzwecke wie Rücksicht auf die Geschichte und
Herkunft des Wortes werden ausgeschlossen; 3. sie wird nur für Deutsche berechnet;
4. sie lässt Spielraum für die Aussprache, soweit diese schwankt; 5. sie bezeichnet
jeden Laut auch nur mit einem Zeichen; 6. der phonetischen Erkenntnis darf
Rechnung getragen werden, wenn dadurch eine Vereinfachung gewonnen wird;
7. Länge- und Kürzezeichen fallen weg; „sole" z. B. tritt ein für heutiges „solle",
„Sohle", „Soole". — Ausserdem hat Brenner aber noch Erbes (2322) Wörter-
buch der deutschen Rechtschreibung besprochen: er rühmt es als ungewöhnlich
fleissig, umsichtig und vielseitig, hebt aber hervor, dass der Verfasser in einem Wörter-
buch der Rechtschreibung keine Angaben hätte aufnehmen sollen über Wortgebrauch
und Wortbiegung. — Biedenkapp (2335) endlich begrüsst in einem kurzen Auf-
satz des BerlTBl. N. 486 den kleinen Schritt, den die Rechtschreibung vorwärts tat
mit den im Juni 1902 beschlossenen Aenderungen, zumal da die Jugend Zeit sparen
müsse für andere Fächer, deren Einführung man vorgeschlagen habe, wie Bürgerkunde,
Kunsterziehung usw., und er hofft sogar, dass es nicht lange bei der bisherigen
Vereinfachung bleibe; Preussen möge dabei mit gutem Beispiele vorangehen und
z. B. aufräumen mit der verschiedenen Schreibung des f-Lautes in „Vater, Philipp,
für". — Kirschmann (2346) bricht eine Lanze für die deutsche Schrift,
wenigstens als Druckschrift. Er gibt zwar zu, das n und u, f und s, r und x
leicht verwechselt würden, hebt aber ausführlich hervor, dass die Buchstaben nicht
in der Zentralgrube fixiert, sondern indirekt erblickt würden, dass auch nicht der
einzelne Buchstabe betrachtet, sondern gleich das ganze Wort überblickt werde, das
sich um so leichter einpräge, je eigentümlicher seine Teile gestaltet seien, während
lateinisches H z. B., der geometrischeste Buchstabe, auch am wenigsten auffalle;
leichte Schreibbarkeit des Zeichens beweise nichts, da lesendes Erkennen etwas
anderes sei als das Nachmalen. „Die deutsche Druckschrift", so fasst K. seine Aus-
führungen zusammen, „ist mit ihren eckigen Buchstaben entschieden besser als die
lateinische; die grossen Buchstaben lassen sich aber leicht abändern, dass sie den
lateinischen nicht nachstehen; es liegt gar kein Anlass vor, die deutsche Schrift, die
als eine historisch gewordene sicherlich nicht lediglich das Produkt der Laune,
sondern ebenso sehr das Ergebnis der Anpassung an die Bedürfnisse ist, der im
lieben deutschen Vaterlande ohnehin schon zu sehr sich geltend machenden Anbetung
des Fremdländischen zum Opfer zu bringen." —
Ueber Mundarten im allgemeinen haben vornehmlich Haag geredet
und Wrede. Haag (2350) untersucht für seinen Heimatsort Schwenningen in der
Baar das Verhältnis zwischen Ortsmundart, Verkehrs- und Schriftsprache, und
zwar bestimmt er stufenweise übereinander die reine Ortsmundart, die natürliche
Unterlage der Verkehrssprache, die gebildete Verkehrssprache auf heimischem Boden,
die gebildete Verkehrssprache auf fremdem Boden, die Schriftsprache rein mundartlich
gedeutet, die Schriftsprache unter dem Einfiuss der gebildeten Verkehrssprache, und
untersucht schliesslich den Abstand der landschaftlichen von der mustergültigen
Schriftsprache. Dabei gibt er als Beleg eine Probe der verschiedenen Abtönungen
L. Sütterlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache. 283
in öorg-fültig-er lautlicher Umschrift. — Wrede (2351) — in seinem Aufsatz über
Ethnographio und Dialektwissenschaft — wendet sich ^egen Bremers Ethnographie
in IL Pauls Orundriss. Was Bremer als Quellen der Erkenntnis anführt, die Prähistorie,
die Anthr<)[)olof^ie und die Berücksichtigung der geistigen Beschaffenheit, sei werllos,
während g«M-ade Wichtigeres, wie die Ortsnamen, der Häuserbau, Trachten, übergangen
sei. Die sj)rachlichon Uründfi Bremers seien dagegen meist zu allgemein und darum
nichtssagend; wo sie bestimmt gefasst seien, seien sie falsch. Die bestehenden poli-
tischen Grenzen dürfe man nicht überschätzen für die Erkenntnis, am wenigsten für
die der älteren Zeiten, lleberhaupt müs.se man für den Anfang eine Buntheit und
Vielheit der Völkerverhältnisse voraussetzen, keine Einheit und (Jleichheit; die Blätter
des Wenkerschen Atlasses seien kein ethnologisches Zeugnis, sondern nur ein ge-
schichtliches. — An anderer Stelle berichtet Wrede (2352) über den Wenkerschen
Sprachatlas, und zwar über die Wörter „schreien", „schneien" und „Bauern". —
Von den einzelnen grossen Mundartengruppen ist zunächst das Ober-
deutsche ausgiebig angebaut worden. Aus Kenzingen in Baden veröffentlicht
Heilig (2353) dreihundert Wörter in einem alphabetischen Verzeichnis, aus Eichstätt
und Umgebung Weber (2354) fünfhundertfünfzig Wörter in derselben Weise.
— Aus Mittelfranken behandeln O. und L. Hertel (2355) die Pfersdorfer Mundart
in einer sehr kurzen, aber guten Darstellung: sie geben eine Lautlehre, einige
Andeutungen über die Flexionslehre, die Wortbildung und die Syntax, Mitteilungen
über den Wortschatz und zum Schluss eine Sprachprobe, das Gleichnis vom verlorenen
Sohn. — Nach Unterfranken fällt die Arbeit von Ruckert (235H), eine inhaltsreiche
Zusammenstellung von Ausdrücken und Redensarten in einfacher, aber ziemlich ver-
ständlicher Schreibung, und mit ausführlichen volkskundlichen Erläuterungen. —
Bohnen berger (2357) gibt die Ergebnisse einer Reise im Allgäu, um Kempten,
Immenstadt, Oberstdorf, Pfronten, Vils und Füssen, die er durch eine nachträgliche
Umfrage vervollständigt hat, und bestimmt die schwäbisch-alemannische und die
schwäbisch-bayerische Sprachgrenze; sie zieht vom Arlberg über Madelergabel, Hoch-
vogel zum Lech oberhalb Weissenbach, von da zwischen Bichlberg und Berwang
hindurch über den Ferenpass zur Zugspitze und von da gerade aus nördlich zum Hohen
Trauchberg. — Veits (2358-59) Ostdorfer Studien sind eine sehr eindringliche und
sehr erfreuliche Untersuchung und ruhen auf genauen örtlichen Aufnahmen; sie be-
handeln den Uebergang von ir und ür zu ur, besonders aber die neuhochdeutsche
Vokaldehnung, die gerade in Ostdorf sehr verwickelt verlaufen ist. V. besitzt eine
ausgebreitete Gelehrsamkeit und Sachkenntnis, entfaltet in seinem Ausdruck und in
der Bekämpfung fremder Ansichten aber eine unnötige und unwürdige Schärfe, die
besonders der „Zunft" der Universitätslehrer gegenüber schon deswegen nicht an-
gebracht ist, weil die Dinge innerhalb der Zunft — man möchte beinahe sagen — nicht
einmal so gut liegen, wie er es darstellt. — Ein ungenannter Verfasser (2362), der in den
„Grenzboten" von der Muttersprache in Elsass-Lothringen redet, vergleicht vorsichtig
die Ergebnisse der letzten Volkszählung (1900) mit der amtlichen Schätzung nach
dem Kriege, warnt vor allzu eifriger Ausrottung* des Französischen aus den elsässer
Schulen, weil der Gang der Dinge das schon von selbst herbeiführen werde, wünscht
aber eine kräftige Haltung der Regierung. — Landaus (2360) Bemerkungen
treffen nur Einzelheiten, z. B. die Namen Gotsche (zu „Götz" gehörig) und Laip
(= jüd. „Lob"). — W'rede (2363) macht auf der Strassburger Philologenversammlung
darauf aufmerksam, dass in der letzten Zeit, von Bopp bis auf Leskien, die Sprache
allzu ausschliesslich als Erzeugnis des Einzelmenschen behandelt worden sei, und dass
erst der Wenkersche Sprachatlas darin eine Aenderung herbeigeführt habe, indem er
die sozialen Kräfte, wie Völkermischung, Verkehr, als ebenso wichtig habe kennen
lehren; überhaupt sei es fortan nötig, dass die Sprachwissenschaft etwas von der
Naturwissenschaft abrücke zur Geschichtswissenschaft. Der zweite Teil des Vortrags
wendet diese allgemeinen Sätze auf das Elsass an, indem er die Einheitlichkeit des
Gebiets und den Lauf der Grenze zwischen p/pf erklärt aus der Ortsgeschichte. —
B e s e 1 e r s (2364) Programm über die Forbacher Mundart nennt K e i p e r in einer
ausführlichen Besprechung fleissig und sorgfältig und empfiehlt es namentlich solchen
Lesern zur näheren Beachtung, welche die in den deutschen Mundarten vorkommenden
französischen Lehn- und Fremdwörter kennen lernen wollen; Versehen vermag er
dem Verfasser nur wenige nachzuweisen. — Suters(2369) Arbeit über die Züricher
Mundart in Usteris Dialektgedichten stellt die heutige Züricher Mundart dar, trägt also
einen falschen Titel. Es ist eine recht tüchtige Grammatik, die in der Hauptsache
auf festem Wissen aufgebaut ist und auf der Höhe der heutigen Forschung steht.
Aber die phonetische Bildung des Verfassei*s ist nicht über alle Zweifel erhaben, die
Lautgesetze sind mangelhaft gedeutet und die Lilteratur nicht ausgiebig genug benutzt.
So urteilt H o f f m a n n - K r ay e r. — In der Mundart der alten Luzemer Dramatik
unterscheidet B r a n il s t e 1 1 e r (2370) zunächst die gesprochene Volksmundart von
Jahresberichte fQr nenere deutsche Litteratorgeschichte. XIIL 3^
284 L, Sütterlin, Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache.
der geschriebenen Kanzleisprache; dann untersucht er, wie sich beide Spielarten zu-
einander verhalten: welche Wörter aus der Mundart in die Schriftsprache über-
nommen worden sind und mit welcher Umgestaltung-, und andererseits, welche Aus-
drücke aus der Dramatik in der alltäglichen Rede haften geblieben sind (wie etwa
lateinisch proclamator). Die ganze Darstellung ist nicht nur sehr sorgfältig, wie man
das bei B. gewöhnt ist, sondern geht auch durchweg ein auf die methodologischen
Seiten der Frage. — Hintner (2371) verzeichnet und erklärt einige tiroler Wörter.
— D ac hl er (2371a) hatte früher schon darauf aufmerksam gemacht, dass im nörd-
lichen Teil von Niederösterreich der Häuserbau nicht bayerisch sei, sondern fränkisch.
Auf Grund dieser Erscheinung ist er zu der Ansicht gekommen, dass hier überhaupt
fränkische (nordgauische) Ansiedler sassen, die mit den Babenbergern ins Land ge-
kommenen Adeligen und ihr Anhang, während die Geistlichen Bayern waren; aller-
dings sind durch die Verheerungen der Kriege und durch Einwanderungen aus den
Nachbargegenden, z. B. aus Steiermark, die alten Spuren teilweise wieder verwischt.
Aber die Geschichte Bayerns und Oesterreichs spricht für die neue Ansicht. Diese
seine Ansicht sucht D. durch eine Zusammenstellung von Wörtern zu erweisen;
leider ist die Liste zu klein und zu laienhaft angelegt, um ihren Zweck zu erfüllen.
Vielleicht hat ein Fachmann mehr Glück als der scharfsinnige und eifrige D.
— Gärtner (2372) gibt, Anregungen folgend, die er von Böhmer und Schuchardt
empfangen hat, eine reiche, auf langjährigen Sammlungen beruhende Liste von Fremd-
wörtern, die im Wiener Dialekt üblich sind; eingeleitet wird diese Liste durch eine
lehrreiche Abhandlung, die den Stoff sachlich gliedert und erläutert. —
Vom Mitteldeutschen ist nicht ganz so viel zu berichten. Schöner
(2374) gliedert den Sprachschatz des rheinfränkischen Dorfes Eschenrod im Vogelsberg
nach Vorstellungsgruppen (Dorf und Stadt, Haus, Mahlzeiten, Kleidung, weibliche
Arbeiten, Religion usw.) und möchte damit den Grund legen zu Spezialwörterbüchern
dieser Art und zu einer Wortgeographie. Auch die Volkskunde kommt zu ihrem
Rechte in den gelegentlich mitgeteilten und beschriebenen Kinderspielen und Abzähl-
versen. — Weidling (2375) stellt mehrere Ableitungen richtig, die H. Boll von
einigen angeblich altkölnischen P'remdwörtern gegeben hatte. — Hennemann (2377)
erzählt einleitend kurz die Geschichte der von ihm behandelten Gegend, beschreibt
dann die Natur der heute vorhandenen Laute, verfolgt das Schicksal der mittel-
hochdeutschen Vokale bis auf die heutige Zeit nach Klang' und Dauer, in der Ton-
silbe wie im Nachton. Seine Arbeit ist reichhaltig, vorsichtig und sach- und fachgemäss.
— Reich hardt (2378) gibt eine alphabetische Liste von Wörtern, die dem Gebiet
der Grafschaft Hohenstein angehören, der nördlichsten Ecke Nordthüringens. —
Keintzel (2382) bespricht einige Wörter und Wendungen, die H. Kisch gesammelt
hatte, darunter „Gassenbesen" und „Judenschule", und Kisch beweist seinen Dank
für diese Aufmerksamkeit durch eine ausführliche Anzeige von Keintzels Lautlehre
der Mundart von Bistritz und S. Regen. —
Niederdeutsches behandeln vor allem zwei Dissertationen. Kohbrok
(2390) beschreibt die Lautverhältnisse desjenigen Teils von Dithmarschen, der für „ihr"
vielmehr zym sagt; seine Einleitung stellt die Grenzen des Gebiets fest, redet von der
urkundlichen Ueberlieferung der Mundart und verteidigt die sächsische Abstammung
der Bewohner; der Hauptteil unterrichtet erst über die phonetische Seite der heutigen
Laute, dann über ihre Vorgeschichte. Der Verfasser ist gut vorgebildet und arbeitet sicher;
in seinen phonetischen Darlegungen zeigt er sich ebenso vertraut mit Victors Phonetik
wie mit den schwierigeren Abschnitten der Sieversschen Lautphysiologie, und den
Tonfall seiner Mundart bestimmt er nach der Höhe ebenso gut und sicher wie nach der
Stärke. — R e g e h r (2391) führt uns in das alte Ordensland, nach Tiegenhof in dem
grossen Marienburger Werder. Mit einem gewissen Schwung redet er zunächst von
dem Untergang der plattdeutschen Mundart und von seiner Arbeitsweise sowie von
dem I.)autstande der Gegend; dann wendet er sich seiner Hauptaufgabe zu; darin
behandelt er — es ist nur dieser Teil als Dissertation gedruckt — die Vertretung der
westgermanischen Langvokale in der heutigen Mundart, freilich unter Aufzählung
des gesamten in Betracht kommenden Sprachstoffs; an der Spitze stehen bei ihm
jeweils die starken Verba, und es reihen sich an sie an in alphabetischer Folge alle
anderen Wörter, einheimische zuerst, dann die entlehnten. — Carstens (2392)
veröffentlicht eine kurze Erzählung vom „Kantüffelbu" als Sprachprobe der Mundart
von Christiansholm bei Eckernförde. —
Von der deutschen Sprache im Ausland redet zunächst Bremer
(2394) in einem kleinen Aufsatz in der „Deutschen Erde". Er entwickelt, dass die
Staatsgrenze gegen die Niederlande sprachlich nur die Gebildeten scheide, nicht das
Volk; die Volksmundarten greifen auf der ganzen Strecke über die Landesgrenze
hinüber, dergestalt, dass im Norden der Niederlande heute niedersächsisch gesprochen
wird, im Süden dagegen fränkisch; ein kleines Kärtchen unterstützt diese Darlegungen.
F. Saran, Metrik. 285
— Nach Fiöhinen führt uns Z e m in r i c h (2395). Sein Buch, in dorn er Aufsätze zu-
sammen^efaKst iiat, die früher im „(ilobus" und in llettners Ueo^aphischer Zeit-
schrift erschienen waren, schildert ausführlich die sprachlichen Verhältnisse in dem
alten I^ande der Wenzelskrone. Indem er uns an der Sprachf^renze entlang fiihrt von
Ort zu Ort, beschreibt er an der Hand der Zahlen die Stärke der beiden Volks-
stämme der Deutschen und der Tschechen, die jeweils spielenden p]inflüsse und die
Aussichten des Kampfes; er deckt dabei manche merkwürdigen F]inzelheiten auf, wie
den Einfluss der Christbaumbescherung-en, der Umgestaltung" der Wahlverhältnisse
durch Ernennung" der „auswärtig"en Ehrenbürg"er", den Erfolg der Tätigkeit rühriger
Volksführer usw. Der Wert der zahlreichen farbigen Karten, die die Lage der
Dinge sehr voranschaulichen, würde steigen durch die Hinzufügung einer kleinen
IJebersichtskarte des ganzen Königreichs Böhmen, in der nach der Art Bädekers
der Umfang der einzelnen Teilkärtchen eingezeichnet wäre. — Von der Verbreitung
der deutschen Sprache in Frankreich plaudert Ebstein (2396) im „Zeitgeist". Die
französischen Gelehrten sind auf die deutschen Erscheinungen ihres Fachs angewiesen
und empfehlen das Erlernen unserer Sprache, und der Minister unterstützt diese
Bestrebungen; darum sind die Fortschritte gegen die sechziger Jahre gross, aber
noch nicht gross genug. Die Schwierigkeit des Deutschen erschwert die Ausbreitung
sehr; dagegen ist die deutsche Druck- und Schreibschrift im allgemeinen sogar
beliebt, und nur die Aehnlichkeit von f und s ist ein Missstand; der Universitäts-
unterricht ist ausgezeichnet, die Lehrer in den höheren Schulen sprechen deutsch
als ihre Muttersprache oder als zweite Muttersprache, und doch entspricht dem nicht
die Tatsache, dass die Schüler später wieder alles vergessen haben. Jetzt sind
freilich auch Gesellschaften für die Ausbreitung des Deutschen tätig, die durch
Unterrichtsstunden, Sprechübungen und Theatervorstellungen diesen Zweck ver-
folgen. Leider ist der Vorrat an Unterhaltungsbüchern sehr klein in Paris; das
Deutsche Reich würde sich ein Verdienst erwerben, wenn es an der Botschaft und mit
dieser verbunden eine öffentliche Bibliothek einrichtete. — Sacerdote (2398)
unterhält uns von den deutschen Sprachinseln in Italien, den Deutschen am Monte
Rosa und den Zimbern in den beiden Provinzen Verona und Vicenza. — Kester
(2401) jammert über das Deutsche, das die in Amerika einwandernden oder ein-
gewanderten Deutschen sprechen; wie in Kleidung und Sitten, so gleichen sie sich
auch leicht in der Sprache an die Amerikaner an; dabei lassen sie sich vor allem
zwei Unarten zu schulden kommen, Sprachvermischung und Sprachverstümmlung;
die Sprachvermischung zeigt sich darin, dass sie rasch englische Wörter, meistens
Bezeichnungen von Dingen des täglichen Gebrauchs oder von Berufen, also Sub-
stantive, in ihren Wortschatz aufnehmen; die Verstümmlung aber besteht darin, dass
sie englische Zeitwörter bei der Herübernahme auch noch deutsch flektieren und
sagen „ich starte, ich habe gestartet", oder dass sie, verführt durch den Klang,
beliebige englische Wörter durch ähnlich lautende deutsche wiedergeben, also
„Ebene" sagen für avenue, „Leisten" für license, „weitaus" für without usw. Wenn
die Anschauungen des Verfassers, der kein Fachmann ist, auch nicht in jeder Einzelheit
das Richtige treffen, so entschädigt er uns für diese Versehen durch seinen guten
Willen und sein ehrliches deutsches Gemüt. —
Metrik.
(1, 8 = N. 2404-28.)
Franz Saran.
Rhythmus und Melodik. Eine höchst bedeutsame Arbeit ist die von
S i e V e r s (2406). Sie gibt ganz neue Ausblicke auf die Formen der Poesie, im
Anschluss daran ganz neue Hilfsmittel für die philologische Kritik. Man hat schon
früher die Sprache, besonders der Poesie, mit dem Gesang verglichen und versucht,
das der Sprache innewohnende musikalische Melos in Noten festzuhalten (vgl. die
Versuche in Merkels Laletik und die dort angeführte Litteratur). S. beschäftigt sich
nun eingehend mit dem Problem des Sprachmelos. Er hat beobachtet, dass die
Sprache nicht nur einen gewissen Rhythmus, sondern auch Tonfolge habe. Diese
bewegt sich für gewöhnlich in Gleittönen und kennt nur eine ungefähr bestimmte
Tonlage. Ihre Tonschritte sind meist nur der Richtung, nicht aber der Grösse nach
gegeben. Dieses Melos wird vom Sprecher nicht willkürlich gemacht, sondern liegt
37*
280 E.Naumann, Die Litteratur in der Schule.
im Worte drin. Am meisten drängt es sich in der Poesie auf. Der Dichter dichtet
offenbar aus einer starken musikalischen Stimmung heraus und drückt infolg-e dieser
seinen Werken die Melodie unwillkürlich ein durch eine für den Zweck besonders
passende Wortwahl. So erklärt es sich, dass der unbefangen gelesene Text dem
Vorlesenden auch wieder eine charakteristische und immer gleich bleibende Melodie
aufnötigt. Sie lässt sich durch Reaktionsproben an einzelnen oder an vielen deutlich
nachweisen. Bei der Behandlung der Melodik eines Dichterwerkes sind zu unter-
scheiden: 1. die aligemeine Tonlage (hoch, mittel, tief); 2. die Grosse der verwendeten
Intervalle; 3. die Tonführung, die frei oder gebunden sein kann; 4. die Verwendung
fester Tonschritte an bestimmten Stellen (Eingang-, Kadenz); 5. die Träger der ent-
scheidenden Melodieschritte, welche meist die Hebungen sind. Nach diesen Gesichts-
punkten wird der erste Faustmonolog genauer behandelt. Die Unterschiede der Ton-
lage, Kadenzverwendung usw. können der litterarischen Kritik wichtige Hilfe leisten.
Man kann mittels ihrer das Goethesche Eigentum aus den Friderikenliedern aus-
sondern, die Eigentumsverhältnisse mittelhochdeutscher Dichter bestimmen (Hart-
mann II Büohl., Konrad ,,Die halbe Birne", Spervogel), die Richtigkeit oder Un-
richtigkeit von Konjekturen nachweisen. —
Gesamtdarstellungen der Metrik. Die Ergebnisse und Fort-
schritte, welche die Metrik im letzten Vierteljahrhundert gemacht hat, bespricht Saran
(2410). Er zeigt, wie die neuhochdeutsche Verslehre darunter leidet, dass sich nach
einander die verschiedensten Einflüsse auf ihre Theorie geltend gemacht haben,
ohne dass eine einheitliche Betrachtung zu stände gekommen sei. — In diesem Jahre
ist auch J. Minors Neuhochdeutsche Metrik in zweiter Auflage erschienen (Strass-
burg i. E , Trübner. IX, 537 S. M. 10,00). Der Umfang ist bedeutend grösser ge-
worden, die wichtigsten Kapitel sind ganz neu bearbeitet, und auch sonst hat
M. viel gebessert und nachgetragen. Der Standpunkt ist derselbe geblieben. Das
Werk eignet sich vorzüglich dazu, über den Stand der Forschung auf den ver-
schiedenen Gebieten der neuhochdeutschen Verslehre zu unterrichten. —
Rhythmische Formenlehre. Ein einzelnes Problem der neuhoch-
deutschen Metrik behandelt K ö s t e r (2421). Er sagt mit Recht, dass es ver-
wirrend sei, jeden dreisilbigen Verstakt mit dem antiken Schema — uu zu bezeichnen.
Denn damit werde eigentlich jeder solche Takt zum 2/4 Takt = J ^ J^ gestempelt.
Dem widerspreche der tatsächliche Eindruck. Schematisch sind unsere „Daktylen"
zum Teil als ^/^ Takte anzusehen. Diese von dem Bau I N J, also mit Ueberdehnung
der Hebung, Verkürzung der ersten Senkungssilbe; die zweite Senkungssilbe etwas
schwerer wie die erste. Dies sind nach K. die echten Daktylen. Unechte Daktylen
gelten wirklich ungefähr J h N, und in solchen ist die erste Senkungssilbe schwerer
als die zweite. Beispiele für echte Daktylen sind: Wissenschaft, ruhelos usw. Für
unechte: Waldvögel, all ihre, sich indem usw. Dazu kommt noch eine dritte Gruppe
von Daktylen, in der die beiden Senkungssilben keine Abstufung erkennen lassen:
betete, heftige, Menschlichkeit. Je nachdem sich diese drei Formen in einer Dich-
tung mischen, ist deren allgemeiner rhythmischer Charakter beschaffen. In Goethes
Reineke Fuchs überwiegen unter den Daktylen die der ersten Art. In Hermann
und Dorothea überwiegen die der zweiten Art. K. charakterisiert noch andere Dichter
nach diesem Gesichtspunkt. —
Die Litteratur in der Schule.
(1, 5 = N. 1890-1569.)
Ernst Naumann.
Allgemeines und Methodologisches. Für die Vermehrung der
deutschen Unterrichtsstunden in den mittleren Gymnasialklassen auf drei, in den
oberen auf vier wöchentliche Stunden tritt K an n e ng ies s e r (1395) ein, nicht
damit das Deutsche in die centrale Stellung des Unterrichts einrücken oder weil es
den beständigen Beziehungspunkt für die anderen Fächer abgeben könne, sondern
damit der Bildungsaufgabe der Zeit am vielseitigsten gedient werde. In den mittleren
Klassen soll der Schüler sich an ein richtiges, verständnisvolles Lesen guter Stoffe,
an gediegenen Vortrag, an eine sinnige Sprachbetrachtung, wie sie Hildebrand ge-
lehrt hat, gewöhnen, sich zu gutem (ieschmack vorbilden und Wohlgefallen an guter
Lektüre gewinnen. In den oberen Klassen ist mehr von den Meisterwerken in den
E. Naumann, Die Litteratur in der Schule. 287
Untorrioht hinoinzuziehen, als jetzt üblich ist, weil auf häusliches Lesen nicht mehr
in «gleichem l'mlan<»e jj'erechnet werden kann wie früher. Mit Hecht wird eine aus-
g"iobig"e Prosah^ktüre betont und besondere auf Lessing und Hchlller hingewiesen,
deren Abhandlun<>ün gerade Veranlassung geben zu weitergreifenden Erörterungen
auf dem Gebiete der Aesthetik. Erwünscht erscheint eine umfas.s(mdere Berück-
sichtigung der Litteratur nach Goethe und ein einfachster philosophischer Unterricht, in
dem wenigstens die Hauptbegriffe der Logik und die Ilaupttatsachen der empirischen
Psychologie behandelt werden. -- Zeissig (ZDl). lü, S. 703/H) gewinnt aus
den Kunstausdriicken der Geometrie für den Sprachunterricht im Sinne Ilildebrands
neuen Uebungsstoff. Die Zusammenstellungen aus den Wortfamilien Punkt, Linie,
Winkel usw. bieten reiches Mateiial zu vertiefender Sprachbetrachtung in Volks- und
höheren Schulen. — Lösch hörn empfiehlt Boocks Schriften (1392) über Methode
des deutschen Unterrichts, weil sie die wichtige Frage der gegenseitigen Befruchtung
von Lektüre, dirammatik und Stilübungen in den unteren und mittleren Klassen mit
Sorgfalt behandeln. —
Zur Methodik der Lektüre liefert Wohlthat (1404) einen trefflichen
Beitrag; ergibt Anleitung und Material zur Auffassung und Beurteilung des Dramas
als eines Kunstwerkes, indem er die von den Schülern gelesenen klassischen Dramen
aus alter und neuer Zeit nach Aufbau und Gliederung in kurzen Uebersichten dar-
legt und die Ilauptbegriffe aus der Technik des Dramas in der Einleitung erörtert.
Der häuslichen Lektüre bietet das Buch jedenfalls eine willkommene Unterstützung;
in der Klassenlektüre wird das, was hier als Hilfe gegeben wird, in gemeinsamer
Arbeit von Lehrer und Schüler gewonnen werden müssen. — Steffen (8532a)
zeigt an Uhlands „I^erchenkrieg", wie auf der oberen Stufe in der Behandlung eines
Gedichtes auch die geschichtliche Betrachtungsweise eine dankbare Aufgabe ist,
wenn die Vorbedingungen, die dem Dichter gegeben waren, seine Auffassung und
Behandlung des Stoffes, also seine persönliche Tätigkeit entwickelt wird, so dass der
Schüler einen Einblick in die Werkstätte des Dichters erhält. — Papp ritz (1410)
weist auf die Eigenschaften hin, welche Heyses „Colberg" zur Schullektüre geeignet
machen: die schnell fortschreitende Handlung, die edle Sprache, die begeisterte
Vaterlandsliebe und den sonnigen Humor. Die Mängel, nämlich die unzureichend
begründete Wandlung in Blanks Charakter und die äusserliche Herbeiführung der
glücklichen Lösung, werden nicht geleugnet Mit dem Geschichtspensum der Unter-
sekunda lässt sich der Stoff vielfach in Verbindung setzen. P. empfiehlt noch das
Lesen mit verteilten Rollen. — T e m m i n g (1421) redet einer entschiedenen und
nachdrücklichen Prosalektüre in den höheren Mädchenschulen das Wort; besonders
empfiehlt er dazu in sich geschlossene kleinere Abhandlungen, wie solche Marg.
Henschke in der „Deutschen Prosa" zusammengestellt hat. An die Durcharbeitung
soll sich eine kleine schriftliche Arbeit als Reproduktion wirklich wertvoller Gedanken
anschliessen. —
Die Lesebuch frage wird in einzelnen Abhandlungen und in Be-
urteilungen von Lesebüchern mehrfach behandelt (1411-1422). —
Zu dem Aufsatzunterricht setzt Seidel (1422a) die tabellarischen
Nachweisungen über die in den Reifeprüfungen der höheren Lehranstalten bearbeiteten
Themen fort. — H e i n t z e (1426) teilt aus seiner Unterrichtserfahrung eine Reihe
von Aufgaben mit, darunter manche ansprechende, die nicht zu den landläufigen
gehört. — Dorenwells (1424) bekannte Aufsatzsammlung für die Mittelstufe ist
in der neuen Auflage durch Vermehrung der Stoffe aus der deutschen Geschichte
und Sage und aus der dramatischen Anfangslektüre erweitert. — Für die richtige
Beurteilung der Aufsätze stellt S c h w artz k o p f f (1431) beachtenswerte Gesichts-
punkte auf, deren Anwendung vor allem zu einer gleichmässig abwägenden Bewertung
der verschiedenen in der Aufsatzleistung hervortretenden Tätigkeiten führen soll.
Er unterscheidet den sachlichen, stofflichen oder psychologischen, den logischen, den
sprachlichen, den ästhetischen, den mechanischen und den sittlichen Wert. Der
Aufsatz hat das Ziel, dass die Schüler denken und sprechen lernen (in den unteren
Klassen), oder dies annähernd (in den oberen Klassen) oder wirklich können (in der
Reifeprüfung). In der richtigen Wertschätzung gleichen sich Fehler und Vorzüge
innerhalb jener Gebiete aus, die Beurteilung wird das Richtige treffen, wenn die
Persönlichkeit und die Leistung des Schülers als ganzes gewürdigt wird. — Zu
Aufsatzübungen in der Volksschule verwertet H. K e u d e 1 (Das Lesebuch im Dienste
des Aufsatzunterrichts. Ausführungen und Entwürfe deutscher Aufsätze im Anschluss
an das Arnsberger Lesebuch für die Oberstufe der Volksschule. Arnsberg, J. Stahl.
1900. 3 Lieferungen. 128 S. M. 2,25) das Amsberger Lesebuch. —
In einer allgemeinen Besprechung bekundet L. F r ä n k e 1 (1435)
seine Uebereinstimmung mit den Grundsätzen, nach denen Aschendorffs Schul-
ausgaben der deutschen Klassiker gearbeitet sind. Der Schwerpunkt
288 E. Naumann, Die Litteratur in der Schule.
der Erklärung- liegt auf dem Eindringen in das innere Verständnis des Dichters,
Kürzungen sind nur sparsam und dann auch kaum merklich vorgenommen, es
finden sich Ansätze eines Kommentars mit Winken über die dichterische Technik;
Kärtchen und Abbildungen sind beigegeben. —
Schulausg-aben und Erläuterungsschriften sind in dem
Berichtsjahre wieder in grosser Anzahl erschienen. Die von Heinze g-esammelten
Aufgaben zu Homers Ilias (1438) und Odyssee (1440) führen in nachdrücklichster
Weise in das Verständnis der Dichtung-en und deren tatsächlichen und sittlichen
Gehalt ein, indem sie zum Teil reiche Stoffsammlungen oder ausführliche Entwürfe,
zum Teil Themen zu freier Auswahl bieten. — Die Odyssee geben Vockeradt
(1442) mit starken Kürzungen, Fr. Weineck (Homers Odyssee in der Ueber-
setzung von J. H. Voss. Schulausg-abe mit Einleitung- und Erläuterungen. Stuttgart
und Berlin, J. G. Cottas Nachf. 251 S. M. 1,20) mit g-eringen Auslassungen nach der
ersten Ausg-abe von Voss' üebersetzung mit entsprechend bemessener Einleitung und
Anmerkungen heraus. — H. Vollmer (Das Nibelungenlied. Zweite, neu bearbeitete
und erweiterte Auflage = Kuenen und Ewers, die deutschen Klassiker erläutert und
g-ewürdigt. 10. Bändchen. Leipzig, H. Bredt. 1902. 8«. 153 S. M. 1,25) bietet in
seiner Erläuterung des Nibelungenliedes eine ausführliche Erzählung des Zusammen-
hang-es wesentlich nach der Handschrift C. und einen Kommentar, der den mittel-
hochdeutschen Text voraussetzt und das Verständnis des Inhalts sowie die kultur-
geschichtliche Würdigung des Liedes zum Ziel hat; nur wo es unumgänglich not-
wendig- erscheint, sind sprachliche Bemerkungen aufg-enommen. Eine kritische Er-
örterung wissenschaftlicher Streitfragen ist vermieden. Das Buch kann als ein bi-auch-
barer Führer für die erste Lektüre der Dichtung bezeichnet werden. — Herders
Cid gibt Wasser zieher (1447) mit Kürzungen heraus. Die Einleitung enthält
Herders Leben und Geschichtliches über Cid. Die Ausgabe wird zunächst für
Mädchenschulen brauchbar sein. — Herders Nemesis mit Stücken verwandten Inhalts
veröffentlicht Grosse (1448). — R. W i n d e 1 (F. G. Klopstock, Oden. Ausgewählt
und erklärt für den Schulgebrauch. Mit einem Anhang: Einige charakteristische
Stellen aus dem Messias. 2. Aufl. Leipzig, G. Frey tag. 1902. 8». 147 S. M. 0,75)
legt 46 gut gewählte Oden Klopstocks nebst Stellen aus dem Messias mit kurzen Er-
läuterungen vor. — V e r r e s (1449) bietet den Messias etwas ausführlicher, so dass
wenigstens ein Durchblick durch das Kunstwerk sich ergibt, darauf folgen 45 der
bekanntesten Oden. In den Erläuterungen müsste auf die Gliederung des Epos hin-
gedeutet werden. ~ Aus Lessings Laokoon stellt Wahn er (1454) Aufgaben zu-
sammen, in denen der Inhalt der Schrift sorgfältig verarbeitet ist und Lessings Sätze
auf Werke der redenden und bildenden Kunst angewendet werden. — E. Clausnitzer
und Br. Wehnert (Wie die Alten den Tod gebildet. Eine Untersuchung von G.
E. Lessing. Für den Schulgebrauch herausgegeben. Halle a. S., G. Schroedel. 1902.
8". 67 S. M. 1,00) behandeln die litterarische und kunstgeschichtliche Bedeutung der
Abhandlung „Wie die Alten den Tod gebildet" ausführlich, insbesondere schildert
Cl. auf Grund eigener Forschungen den Einfluss, den Lessings Ansichten auf die
Ausgestaltung der Grabdenkmäler ausgeübt haben. Dem Verständnis des logischen
Aufbaues der Abhandlung ist durch Andeutung der Disposition am Rande vor-
gearbeitet. — Für Goethes dichterisches Schaffen stellt Matthias (1458) den frucht-
baren Gesichtspunkt auf, dass dramatische und allegorische Darstellungsweise bald
gesondert, bald verschlungen sich finden. Die Gedichte werden oft zu Selbst- oder
Zwiegesprächen. In Goethes Art, die persönlichen Einzelerlebnisse zu allegorischen
Bildern zusammenzufassen, erkennt M. den Weg wieder, den einst die griechische
Mythenbildung in ihrer Belebung der Natur gegangen ist. In den Anmerkungen ist
der Grundsatz befolgt, dass Goethe zunächst aus sich selbst zu erklären ist. —
Hauffen (1460) gibt Hermann und Dorothea in zweiter Auflage heraus. —
W a h n e r (1469) stellt Aufgaben aus Goethes Dichtung und Wahrheit, der Italie-
nischen Reise, Werthers Leiden und Wilhelm Meister zusammen. — Als ein Er-
zeugnis der Sturm- und Drangperiode betrachtet S c h m i tz-M an cy (1465) Goethes
Götz; am Schluss der Ausgabe findet sich eine brauchbare Stoffsammlung für Vorträge
und Ausarbeitungen. — In den Erläuterungen zu Tasso legt W'idmann (1468)
besonders auf die persönlichen Verhältnisse des Dichters Gewicht, dem es fern
gelegen habe, einen allgemeinen Gedanken dramatisch zu behandeln. — In Schillers
Jugenddramen führen die von W. Schröder (1473) gesammelten Aufsatzthemen
ein, unter den Aufgaben aus Don Carlos finden sich gute Vergleichungen. — In der
Braut von Messina leugnet Kleffner (1474) ein rein mechanisches unmittelbares
Eingreifen des von aussen an den Menschen herantretenden Schicksals als Voraus-
setzung der Handlung. Er ist der Meinung, Schiller habe das Motiv der mensch-
lichen Willensfreiheit folgerichtig durchgeführt, die Träume würden erst durch sub-
jektive Auslegung dramatisch wirksam, die Handlung entwickle sich aus dem Charakter,
E. Naumann, Die Litteratur In der Schule. 289
*
der wahre Fluch des Geschlechtes sei die angeerbte Ilerrennatur. Aber der Bearbeiter
gibt (loch zu, dass in dieser Freiheit die Notwendigkeit sich hineinflicht, dass Schuld
und Zufall zusammentreffen. Dagegen gibt er die Vermischung der Religionen preis.
Den Erläuterungen sind Bemerkungen zur Charakteristik der Personen und über den
Aufhau des Dramas hinzugefügt, insbesondere wird auf die beiden nebeneinander
hergehenden Handlungen hingewiesen, welche von der Mutter einerseits, von den
Brüdern andertTseits ausgehen. Dann folgen Aufgaben zur Verwertung des Stoffes.
— In zusannnenhängenden P^iläuterungen führt Peters (1475) in dasselbe Drama
ein. Er misst der Schicksalsidee eine grössere Bedeutung l)ei und verweist auf die
Verwandtschaft der Fabel mit dem König Oedipus des Sophokles, nimmt Isabella
und ganz besonders Beatrice gegen die von der Kritik erhobenen Vorwürfe in Schutz
und lässt Don Cäsars Tat aus dessen Charakter hervorgehen, ohne sein (Jefühl, dass
er unter einer Schicksalsmacht zu leiden habe, in Abi-ede zu stellen. Die tragische
Wirkung ist dem Erklärer nicht davon abhängig, dass überall Schuld und Sühne
hervortritt; das Scheitern eines stolzen Ringens, der donnernde Fall eines hohen
Fürstengeschlechtes nach hoffnungsvollem Aufstreben erscheint ihm an sich tragisch.
Das im Drama vorausgesetzte Nebeneinanderbestehen der religiösen Ansichten wird als
ungeschichtlich zugegeben, es sind Lieberzeugungen nicht des 11. Jahrhunderts, sondern
aus Schillers Zeit. Auch die Religionen sind zeitgeschichtlich bedingt und vertragen
eine willkürliche Behandlung nicht. — Zum Verständnis der Jungfrau von Orleans legt
Menge (1477) die Lebensgeschichte der Heldin ausführlich dar, die Abweichungen
des Dichters v(m der Geschichte werden in den Schlussanmerkungen aufgewiesen,
der Aufbau des Stückes und die Charaktere der Personen werden am Schluss
erörtert; Aufgaben schliessen sich an. — Ebenso hat Arns (1480) die Ausgabe der
Maria Stuart eingerichtet; er hebt hervor, dass der Dichter trotz aller Abweichungen
von dem geschichtlichen Gange der Handlungen doch ernst bestrebt gewesen ist, von
allem, was die Geschichte ihm Brauchbares bot, Besitz zu nehmen. — Wilhelm Teil
liegt mit den Erläuterungen von Kuenen (1483) in sechster Auflage vor. — In
das Studium des Demetrius führen die Aufgaben von W. Schröder (1473) ein, die
sich allerdings mehr mit der Charakteristik der Frauengestalten, als mit den all-
gemeinen Gedanken des Dramas befassen. — Schillers Geschichte des 30jährigen
Krieges hat ihren Wert mehr in der künstlerischen Darstellung* als in der kritischen
Arbeit des Geschichtsschreibers; das räumt Böhme (1486) in seiner Ausgabe der
Schrift ein, empfiehlt sie aber mit Recht wegen der grossartigen Gesamtauffassung
der Zeitgeschichte zur Schülerlektüre. Dass eine vollständige Kenntnisnahme nicht
nötig sei, bestätigt B. durch Vornahme von Kürzungen. Freilich ist der Erläuterer
wiederholt genötigt, Irrtümer des Verfassers zu berichtigen. — Gedichte schwäbischer
Dichter vereinigt E. Müller (1490) zu einer handlichen Sammlung. — In einer
reichen Auslese von Aufgaben aus Uhlands Gedichten gibt Teetz(1491) für untere
und mittlere Klassen Anleitung zu Ausarbeitungen und zugleich ein bequemes Hilfs-
mittel für die Durchnahme der Dichtungen. — Eickhoff (1493) bietet Herzog Fernst
in neuer Auflage. — In Grillparzers Dramen führen die von H e i n z e (1496) ge-
sammelten Aufgaben ein. — Die fleissig ausgearbeiteten und ansprechenden Er-
läuterungen zu den Dichtern aus der Zeit der Befreiungskriege von Ja linke (1509)
enthalten ausser den Erklärungen der einzelnen Gedichte kurz das Leben der Dichter
und für die vier hervorragendsten eine Uebei*sicht der in den Gedichten zum Aus-
druck kommenden Gedanken. — Eine Ausgabe der Dichter der Befreiungskriege von
Windel (1510) liegt in zweiter Auflage vor. — In Hebbels Nibelungen findet
A. N e u m a n n (1498) den Grundgedanken, wie das Heidentum mit seinem über-
mütigen Trotz und dem Festhalten an persönlicher Rache in sich selbst zusammen-
bricht, daneben aber auch die Tragik einer alles menschliche Mass überragenden
Grösse. Die Einleitung der Schulausgabe behandelt, abgesehen von des Dichters
Leben, unter anderem seine Vorgänger, die Quellen des Stoffes und dessen Gestaltung,
weist die Zeitverteilung, den Aufbau und das gegenseitige Verhältnis der drei Teile
der Dichtung nach. —
Gedichtsammlungen. Die Beschäftigung mit Gedichten nimmt gegen-
wärtig auch in den niederen und mittleren Schulen einen grösseren Raum ein.
Endris (1504) zeigt, wie auch auf diesen Stufen das Leben des Dichtere, soweit es
dem Volke und dem Kinde verständliche Beziehungen aufweist, zu verwerten ist;
diese Beziehungen aufzusuchen und dem Schüler verständlich zu machen, erscheint
ihm als ein Hauptzweck des Unterrichts. Man kann das billigen, wenn der andere
Hauptzweck, den allgemeingültigen Gedanken- und Empfindungsgehalt auszuschöpfen,
zunächst erfüllt ist. Die Gedichte, an die in der Sammlung die Lebensbilder an-
geknüpft werden, bieten allerdings nicht immer Anlass, das ganze Lebensbild
heranzuziehen, zur Ergänzung wird daher stets auf die im Lesebuch zerstreuten
Gedichte derselben Autoren verwiesen. Trotzdem gehen die Mitteilungen aus dem
290 E. Naumann, Die Litteratur in der Schule.
Leben oft über den Zweck hinaus und enthalten Kritik, die aus dem vorlieg-enden
Gedichte mit den Schülern nicht herausg-earbeitet werden kann, also überliefertes Gut
bleibt. — Otto (1506) vermehrt die neue Auflag-e seiner Gedichtsammlung- für
Mädchenschulen durch einig-e Gedichte und durch äussere Beigaben, wie Dicbter-
verzeichnis und Kanon der auswendig- zu lernenden Gedichte. — Aus Goethes älteren
Zeitg-enossen stellt S e v i n (1531) ein Lesebuch zusammen, in welches auch Bruch-
stücke aus dem Messias, Oberon, Cid, Laokoon und Nathan aufg-enommen sind, die
freilich eine Vorstellung" von dem Ganzen nicht g-eben können. — Mundartliche
Dichtung-en stellt zum ersten Mal W. Kahl (Deutsche mundartliche Dichtung-en, für
den Schulg-ebrauch herausg-eg-eben. Mit einer Karte. Leipzig-, G. Freytag-. XXVI und
201 S. 8**. Geb. M. 2,00) für die Schule zusammen. Die Sammlung enthält Proben
aus den bedeutendsten mundartlichen Dichtern und wird dadurch zu einer Litteratur-
geschichte der mundartlichen Dichtung in Musterstücken. Die eigentümliche Schwierig-
keit einer Auswahl für die Schule lag darin, dass die in mundartlicher Dichtung
einfach hervortretende Derbheit wie Plattheit in gleicher Weise zu vermeiden war.
Die Texte sind nach den ursprünglichen Ausgaben abgedruckt; freilich wird durch
stummes Lesen der volle Eindruck der Mundart nicht erschlossen werden, besonders
wenn es sich um schwierigere Aufgaben für die Aussprache handelt, wo typographische
Kunstmittel reichlich angewandt werden mussten; diese Gedichte erfordern einen ge-
übten Vorleser. Eine gute Einleitvmg nebst Karte unterrichtet über die Entwicklung
und Verbreitung der deutschen Mundarten; dem Verständnis im einzelnen dienen
zahlreiche Worterklärungen am Fusse der Seite. —
Lesebücher für höhere Lehranstalten. Der vierte Teil des
Lesebuches von Bellermann, Imelmann, Jonas und S u p h a n (1514) ist
nach den Lehrplänen von 1901 neu bearbeitet. — Das Lesebuch von Hense (1505a)
leitet im zweiten Teil zu einem wirklichen Studium der poetischen Litteratur der
neueren Zeit an. Daher Gliederung des Stoffes nach den Litteraturepochen seit dem
J. 1500, ausführliche Nachrichten über das Leben der Schriftsteller und systemati-
sierende Uebersichten über deren Werke. Aus den lyrischen Dichtungen ist eine
umfassende Auslese gegeben, auch aus der Gedankenlyrik hinreichender Stoff heran-
gezogen. Für die Dramen, die selbstverständlich nicht aufgenommen sind, ist durch
Darstellung des Baus Anleitung zum Verständnis dargeboten. Den Sängern der
Freiheitskriege und der nachgoetheschen Dichtung ist beträchtlicher Raum gewidmet.
Eine erwünschte Beigabe des brauchbaren Buches ist der Anhang über Shakespeare.
— Das Döbelner Lesebuch nach den preussischen Lehrplänen zu bearbeiten, haben
E V e r s und Walz (1515) unternommen. Der Teil für Obertertia löst sich nach
Stoffauswahl und Anordnung von seinem Vorbilde zu grösserer Selbständigkeit los,
so dass er einer Neuschöpfung gleichkommt. Litteraturgeschichtliches in vorsichtiger
Beschränkung tritt neu auf, aus G. Freytag sind mehrere Abschnitte ausgehoben,
auf deren Verständnis auf dieser Stufe wohl gerechnet werden kann. Der zweite
Teil der Sammlung enthält Dichtungen von Goethe, Schiller, Uhland und eine Aus-
wahl aus den Späteren in zeitlicher Anordnung. Das Buch ist eine tüchtige Arbeit,
wohl geeignet, dem Schüler einen Blick für Welt, Geschichte und Menschenleben, für
Staat und Vaterland zu eröffnen und der Freude an der Dichtung gesunde Nahrung
zu geben. — In dem Lesebuch von A. Puls (Lesebuch für die höheren Schulen
Deutschlands. Erster Teil. Lesebuch für Sexta. Zweite, vermehrte, nach den Lehr-
plänen von 1901 und der neuen Rechtschreibung- verbesserte Auflage. Gotha,
E. F. Thienemann. 1902. 8». XVIII und 304 S. Geb. M. 2,00) hat die Rücksicht
auf die neuen preussischen' Lehrpläne eine Vermehrung des erd- und naturkundlichen
Stoffes in Prosa und Dichtung zur Folge gehabt, andere Stücke sind durch geeignetere
ersetzt worden; der Grundstock der Auswahl, der Deutschvaterländisches enthält, ist
geblieben. Die Vergleichung des Aufgenommenen mit den Quellen wird durch ein
Verzeichnis erleichtert. Für die Hand des Lehrers wird eine üebersicht der bei der
Durchnahme der einzelnen Stücke verwendbaren Anschauungsmittel besonders aus-
gegeben. —
Den katholischen Seminaren bietet Prinz (1545) einen wertvollen Lese-
stoff aus Geschichte, Kunst und Litteratur, Natur-, Länder- und Völkerkunde, sowie
in allgemeinen Abhandlungen, in Reden und Briefen. Ueberall kommen in stilistisch
wertvollen Stücken die bedeutendsten Persönlichkeiten der nächsten Vergangenheit
zum Wort. Der Abdruck geht auf die Quellen selbst zurück. Eine patriotische und
religiöse Stimmung bildet die Grundlage. —
Als Leitfaden der Litteratur g esc h ich te stellt E r ck (1505) für
die Volksschule ein Merkbüchlein über deutsche Dichter und Dichtwerke zusammen.
— Heilmann (30) legt seiner Litteraturgeschichte den richtigen Gedanken zu
Grunde, dass der Entwicklungsgang des Dichters aus der Lektüre seiner Werke sich
ergeben müsse, und gibt deshalb bei zahlreichen Werken der klassischen Zeit Winke
P. Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens. 291
zu deren Verständnis. — liro^sitter (155()) ordnet die Haupttatsachen aus der
deutsch(ui Litteraturg-eschiciite nach zeitlicher Reihenfolg-e in Tahellenforni. —
Einen kurzen Abriss der Poetik gibt Nieden (1502), für Seminarien
Heil mann (IJO), für höhere; Hiirg-er- und Volksschulen Erck (1505). — Für
höhere Lehranstalten l)ehan(h'lt den Stoff umfangreicher und mit wohlgcwählten
Beispielen L ü 1 1 e k «ui (1563). — Metrik und Poetik behandeln Kummer (2412)
und Tumlirz (2414). -
Einen Abriss der Hramniatik fügt A.Puls (s.o. S. 290) dem Lesebucli
für Sexta an. — Den Lehrstoff für den deutschen Unterricht der unteren Klassen, um-
fassend Grammatik, Rechtschreibung, Zeichensetzung, Litteraturkunde und Metrik, stellt
Fr. Hoffmann (Kleines Handbuch für den deutschen Unterricht an den Unter-
und Mittelklassen höherer Lehranstalten. Zugleich 3. Auflage der Grundzüge der
deutschen Grammatik von F. Wüseke. Leipzig, B. G. Teubner. 1902. XI und
88 S. M. 1,00) nach den neuesten Lehrplänen klassenweise abgeteilt dar. Der
Weg geht überall durch das Beispiel zur Hegel. Die Schreibung der Fremdwörter
ist so verteilt, dass in Quinta die konsonantischen, in Quarta, wo das FVanzösische
eine Anknüpfung bietet, die vokalischen Laute behandelt werden. Ein Anhang
enthält die Fremdwörter nebst Verdeutschungen, ein anderer Wörter, die bald gross,
bald klein geschrieben werden. — Unmittelbar aus der Erfahrung des Unterrichts ist
die deutsche Sprachlehre hervorgegangen, die von Sauden (2295) veröffentlicht;
sie behandelt die deutsche Grannnatik nicht nach dem Muster der Fremdsprache,
sondern geht ihren eigenen Weg, indem sie die Lehraufgabe für die drei unteren
Klassen stufenweise ordnet und dann Materialien zur gelegentlichen Verwertung in
den höheren Klassen auf breiterer Grundlage aufbaut. — Lyon und F. Polack (2299)
vereinigen unter Beschränkung auf das für Verständnis des Baus, der Gesetze und
des Lebens der Sprache Notwendige den gesamten Stoff der deutschen Sprachlehre,
soweit er für Lehrerbildungsanstalten durchzunehmen ist, in einem einheitlichen
Aufbau. Das Buch ist eine Umarbeitung des „Handbuches", in einigen neu ge-
schriebenen Kapiteln handelt L. von der geschichtlichen Entwicklung der deutschen
Sprache und von dem Bedeutungswandel der Wörter. — Für Mädchenschulen lässt
Kummer (2412) eine sorgfältig gearbeitete, aber viel zu stoflVeiche Grammatik er-
scheinen. — Die letzten Ziele einer deutschen Rechtschreibung sowie die bisher unter-
nommenen Versuche, ihnen nahe zu kommen, und die Grundvoraussetzungen, auf
denen eine einheitliche Rechtschreibung sich wird erreichen lassen, behandelt Brenner
(2326) mit dem Ergebnis, dass die gegenwärtig gültige Regelung noch weit entfernt
ist, eine allgemein verständliche, der Aussprache entsprechende, vor Missverständ-
nissen und Irrtümern bewahrende Schreibung zu sein. Für eine solche stellt der Ver-
fasser die Grundsätze auf: für jeden Laut ist nur ein Zeichen zu wählen, das den
verschiedenen gleichwertigen Aussprachsformen in gleichem Masse gerecht wird; es
dürfen nicht mehrere Zeichen für denselben Laut (ai und ei), nicht Lautverbindungen
für einfache Laute (kein seh) gebraucht werden; grosse Anfangsbuchstaben sind
möglichst zu beschränken; es wird entweder nur eine Länge- oder eine Kürze-
bezeichnung stattfinden dürfen. Diese Schrift wird also wesentlich phonetisch sein,
aber auf die Darstellung feinerer Lautunterschiede verzichten und sich dadurch der
Lautbezeichnung nähern, wie sie in stenographischen Systemen schon jetzt üblich ist.
— Tumlirz (2414) stattet seine übersichtliche Darstellung der Lehre von den Tropen
und Figuren fast durchweg mit Beispielen aus Lessing, Schiller und Goethe aus. —
Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
(1,6 = N. 1570.2071c.)
Paul Stötzner.
Bibliographie und Statistik. Ueber den von H. Scherer (1570)
herausgegebenen pädagogischen Jahresbericht ist neues nicht zu sagen; in gleich
umfassender, anregender Weise wie in den früheren Jahrgängen wird darin das
Wesentliche aus allen Gebieten des Erziehungswesens erörtert und zusam menge fasst.
— In den von Rethwisch (1572) herausgegebenen Jahresberichten über das
höhere Schulwesen sind diesmal die Berichte über Schulgeschichte, katholische
Religionslehre und Gesang ausgefallen und sollen im nächsten Jahre nachgeliefert
werden. Dagegen hat der Herausgeber den vorliegenden Band mit einer gedanken-
Jahresberiohte fAr neaere dentsohe Litteratargesohichte. XUI. 38
292 P. Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
reichen Einleitung- versehen, in der er folgende „Richtpunkte für die Zukunft" (1827)
gibt: es ist zu wünschen, dass die Gleichberechtigung aller neunklassigen Schulen
vollständig durchgeführt werde; wenn auch das Schulwesen nicht Reichssache ist,
sondera den Einzelstaaten untersteht, so wäre es doch gut, wenn die schon bestehende
Reichsschulkommission zu einem Reichsschulamt umgestaltet würde, das sowohl bei
der Schulgesetzgebung mitzuwirken, als auch publizistisch, etwa durch Herausgabe
von Jahresberichten, tätig zu sein hätte; die Schulkonferenzen der letzten Jahrzehnte
in Preussen könnten zu einem in bestimmten Zwischenräumen einzuberufenden Landes-
schulrat umgestaltet werden. Daneben erörtert R. noch eine Reihe von Fragen, die
sich auf die Reifeprüfung, die Stellung und Staatsprüfung der Oberlehrer, deren
pädagogische Vorbildung usw. beziehen. (Ausserdem sei nur noch auf den von
L.Viereck bearbeiteten Abschnitt über Schulverfassung hingewiesen, worin alle
aktuellen Fragen des höheren Schulwesens in vortrefflicher Weise behandelt werden.)
— Ziehen (1577) beabsichtigt, in einer Reihe von Aufsätzen die Haupterscheinungen
der pädagogischen Fachlitteratur zu erörtern; an erster Stelle bespricht er die Samm-
lungen pädagogischer Klassiker, unter denen er namentlich drei hervorhebt: die von
Friedrich Mann herausgegebene „Bibliothek pädagogischer Klassiker", Gresslers
„Klassiker der Pädagogik" und die „Sammlung der bedeutendsten pädagogischen
Schriften aus alter und neuer Zeit". — Erich Meyers (1582) Betrachtung über
die Pädagogik des Berichtsjahres im Türmerjahrbuch berücksichtigt ausschliesslich
das Gymnasium, für das es sich nach seiner Meinung um die beiden Fragen handelt,
wie es einerseits seine Eigenart bewahren, anderseits aber mit der Zeit fortschreiten
solle. — Hier sei auch wieder einmal auf die Mitteilungen der Gesellschaft für
deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte hingewiesen, deren 12. Band jetzt vorliegt
(1586). In den 12 Bänden dieser von Kehrbach (1587) begründeten und ge-
leiteten Zeitschrift ist eine Fülle von Material zur Geschichte des deutschen Er-
ziehungswesens enthalten, wie es sich an anderer Stelle nicht zusammenfindet. —
Endlich erwähnen wir noch in diesem einleitenden Abschnitte das statistische Jahr-
buch (1589) über das höhere Schulwesen Deutschlands, dessen 23. Jahrgang im
Berichtsjahre erschienen ist. —
Allgemeine Unterrichtslehre. Rein (1594), dessen Pädagogik
im Grundriss bereits im 3. Abdruck der 3. Auflage vorliegt, hat den ersten Band
eines umfassenden Werkes erscheinen lassen, das denselben Stoff wie jener, aber auf
breitester Grundlage darstellen soll. Der erste Band handelt von der praktischen
Pädagogik, der zweite soll die theoretischen Grundlagen des Erziehungs wesens zum
Inhalte haben. In der ausführlichen Einleitung werden die Beziehungen erörtert, in
denen das Erziehungswesen zum Volke und Staate steht, sowie andere allgemeine
Fragen, auch ein historischer Ueberblick über die Entwicklung der Erziehungs-
wissenschaft fehlt nicht. Ebenso ist im Hauptteile des vorliegenden Bandes, in der
praktischen Pädagogik, das historische Moment durchaus nicht vernachlässigt. Ueber-
haupt ist, was besonders hervorgehoben sei, auf die Form der Darstellung viel Sorg^-
falt verwandt worden; R. hat überall den trockenen Ton des Lehrbuchs vermieden,
überall tritt seine persönliche Auffassung belebend hervor. So stehen wir nicht an,
diese Pädagogik in systematischer Darstellung als ein würdiges Gegenstück zu dem
von demselben Autor herausgegebenen Encyklopädischen Handbuch der Pädagogik
(1615) anzusehen, von welchem der erste Band in 2. Auflage erschienen ist. — Mit
einem stattlichen Bande von Essays über die Erziehung zur Kunst und zum Leben
tritt Heinrich Pudor (1609) hervor. Wir gestehen gerne, dass man aus diesem
Buche eine Fülle von Anregungen schöpfen kann, in einer Hinsicht aber leidet es
an bedenklicher Schwäche, nämlich überall da, wo es sich um geschichtliche Ent-
wicklung handelt. Ganz willkürlich konstruiert P. Zusammenhänge zwischen ein-
zelnen Personen, die gar nicht bestanden haben; so behauptet er z.B., dass Comenius
mit Ratichius in beständigem Briefwechsel gestanden habe, während im Gegenteil feststeht,
dass der viel jüngere Comenius einen einzigen Brief an Ratich gerichtet hat, der noch
dazu ohne Antwort blieb! Ueberhaupt scheint P. mit diesen beiden Männern, über
die er doch ein ganzes Kapitel schreibt, nicht recht im klaren zu sein: den Holsteiner
Ratichius nennt er einen „mährischen Gelehrten" und lässt ihn bis 1657 (statt 1635)
leben, und den Mähren Comenius schickt er statt Ratichs nach England auf Reisen.
Aber auch auf anderen Gebieten kommt es dem Verfasser auf Genauigkeit nicht an.
So behauptet er, Robert Schumann hätte die erste Musikzeitung gegründet, während
doch schon der von diesem gewählte Titel „Neue Zeitschrift für Musik" ihn hätte
darauf hinführen müssen, dass diese Zeitschrift in Gegensatz zu älteren Fachblätteni
treten sollte. —
Geschichte der Pädagogik. Die Geschichte der Pädagogik von
Baumgartner (1617) ist vom katholischen Standpunkt aus verfasst: daher ist
darin die Zeit vor der Reformation als eine Zeit geistiger Blüte geschildert, der
P. Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erzieh ungvwesens. 298
die Reformation den Ruin ^cibracht hat. — Im Jahre 1884 erschien der erste Band
von K. A. S c h m i d 8 üeschichtt* der Erziehung vom Anfang an bis auf unsere Zeit,
und heute liegt nun der Schlussband (1618) dieses auf breitester Grundlage auf-
geführten Werkes vor. Wir haben schon wiederholt auf dasselbe hingewiesen, auch
nicht verschwiegen, dass bei der Vielheit der Mitarbeiter und der zeitlichen Ver-
schiedenheit, die den einzelnen Teilen eigen ist, die Gesichtspunkte, von denen aus-
gegangen wurde, nicht immer die gleichen sein konnten; trotzdem aber ist das Werk
nunmehr als ganzes ein stattliches Zeugnis deutschen Fleisses und deutscher Gelehr-
samkeit zu nennen, und mit Recht darf es einen Ehrenplatz unter den Hauptwerken
über deutsches Erziehungswesen beanspruchen. Was insbesondere den Schlussteil
dieser Geschichte der Pädagogik betrifft, den 3. Teil des 5, Bandes (IHIO), so bringt
dieser zunächst eine Geschichte der deutschen Volksschule von II. Sander, woran
eich ein ('berblick über das Volksschulwesen des Auslandes anschliesst. Alsdann
behandelt 11 o 1 z m ü 1 1 e r das technische Schulwesen, worunter die Gewerbe-
schulen, gewerblichen Fortbildungsschulen, Bauschulen, technischen Hochschulen
usw. zu verstehen sind; hierzu bildet eine Übersicht über das kaufmännische Schul-
wesen den Anhang. Endlich hat J. Kopp eine Darstellung der Geschichte des
Taubstummenbildungswesens, der Kleinkinderschule und des Kindergartens, sowie
der Blindonbildung hinzugefügt, indem auch er dabei das Hauptgewicht auf die Ent-
wicklung in Deutschland legt, ohne jedoch dem Auslande die gebührende Rücksicht
zu versagen. Ein Namenregister über alle fünf Bände bildet den Schluss. Vermissen
lässt sich aber trotz der ümfänglichkeit und Reichhaltigkeit doch noch dies und
jenes: so legen es gerade die zuletzt genannten Kapitel nahe, auch nach einer Ge-
schichte der Schulen für Blöd- und Schwachsinnige oder nach einer solchen des
Zwangserziehungswesens zu suchen. — Eine gute Übersicht über die Geschichte der
Pädagogik gibt Weimer (1620), indem er die wesentlichen Erscheinungen ge-
bührend hervorhebt, überall den Zusammenhang der pädagogischen Bestrebungen
berücksichtigt und bei aller Knappheit doch die trockene und wenig ansprechende
Form eines Leitfadens zu vermeiden weiss. — Zur Sammlung der Monumenta Ger-
maniae Paedagogica sind in diesem Jahre zwei Bände erschienen, die beide besondere
Beachtung verdienen. Der eine, Band 23, bildet den Schluss von F. C o h r s' (JBL.
1901 I6:3(i; 116:35) sorgfältiger Ausgabe der evangelischen Katechismusversuche
vor Luthers Enchiridion. Er enthält die undatierbaren Katechismusversuche und
eine zusammenfassende Darstellung. In der ersteren Abteilung sind folgende
Schriften besprochen und mitgeteilt: Joh. Oekolampadius, Frag und Antwort in Ver-
hörung der Kinder; — Joh. Toltz, Wie man junge Christen in drei Hauptstücken
kurz unterweisen soll; — Joh. Zwicks katechetische Schriften; — Luthers fünf Fragen
vom Abendmahl und ihre Seitenstücke; — Lucas Otho, Tabula und Spruchsammlung
aus der Syllabas perdiscendi ratio; — Val. Krautwald, Katechesis und verwandte
Schriften. Die zusammenfassende Darstellung enthält zunächst eine kurze allgemeine
Übersicht, dann werden die Lehrbücher nach ihrem Stoff und ihrer Auslegung und
schliesslich der Unterricht auf Grund dieser Lehrbücher behandelt. Ein besonderer
Registerband zu diesem vier stattliche Bände füllenden Werke soll noch erscheinen
und wird die Benutzung desselben wesentlich erleichtern. — Mit Band 24 der
„Monumenta Germaniae paedagogica" beginnt die Sammlung der badischen Schul-
ordnungen von K. Brunner (Die badischen Schulordnungen. Bd. 1. B., A. Hof-
mann. CXXVIII, 617 S. M. 20,00), die gleichfalls drei bis vier Bände füllen wird,
da das heutige Grossherzogtum Baden aus einer Menge kleiner Territorien zusammen-
gesetzt ist, die alle ihre eigenen Schulordnungen gehabt haben. Der vorliegende
Band enthält die Schulordnungen der badischen Markgrafschaften und schliesst mit
der Organisation des Schulwesens im Jahre 1803 ab; die älteste der mitgeteilten
Ordnungen entstammt dem Jahre 1453, weitaus die meisten dem 18. Jahrhuntlert. —
E. Hermann (1631) behandelt das deutsche Schulwesen im Zeitalter der Refor-
mation, indem er eine Reihe von litterarischen Erscheinungen aus den Jahren 1900
und 1901, die sich mit diesem Gegenstande befassen, bespricht und einige Ergän-
zungen dazu bietet. Es sind Schriften wie Merz, Das Schulwesen der deutschen
Reformation im 16. Jahrhundert (JBL. 1901 16:42), Monumenta Germaniae Paeda-
gogica Band 20 und 21 (JBL. 1900 I 4 : 10) usw. — Des Engländers S ad 1er (1643)
ausführliche Darstellung des deutschen Unterrichtswesens wird von M ü n c h als
sehr beachtenswert hingestellt. —
Einzel neVertreter der Pädagogik und ihre Werke. Nach-
dem Voss (3575) in einer früheren Abhandlung (JBL. 1899 14:29) das Leben des
Frankfurter Dichters und Schulmannes Christoph Stummel (Stymmelius) von 1525 bis
1549 beschrieben und dessen Jugenddrama „Studentes" veröffentlicht hat, bringt er
jetzt eine Schilderung des ferneren Lebensganges und der Tätigkeit dieses Mannes.
Stummel hat den grössten Teil seiner Mannesjahre in Stettin verbracht; 1556 über-
38»
294 P. Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
nahm er daselbst das Pfarramt an der Marienkirche, daneben war er als Lehrer am
fürstlichen Pädag-ogium tätio-. 1588 starb er. -^ Mit David Chyträus (1531 — 1600) be-
schäftigt sich Kohfeldt (1647), und zwar schildert er an der Hand von Rostocker
Kollegienheften dessen Geschichtsvorlesung über das chronicon Oarionis, die ver-
mutlich 1592 gehalten worden ist. In der Einleitung handelt Verfasser im allgemeinen
von historischen Studien auf den Universitäten während des 16. Jahrhunderts. —
In der Person des Adam Rathmann, dessen Leben Böhme (1654) nach eigen-
händigen Aufzeichnungen schildert, tritt uns die ganze Erbärmlichkeit des Lehrer-
lebens nach dem dreissigjährigen Kriege vor Augen. Rathmann war von 1658 bis
1700 am Gymnasium zu b'chleiz angestellt, und wenn er auch selbst, wie B. richtig
bemerkt, um seiner Persönlichkeit willen eine eingehendere Behandlung nicht ver-
dient, so hat die vorliegende Veröffentlichung doch als ein interessanter Beitrag zur
Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts und als ein Baustein zur Geschichte des
Schleizer Gymnasiums gute Berechtigung. — Auf die Beziehungen zwischen Goethe
und Basedow geht Wolff (1656) näher ein und weist nach, dass Goethes „Satyros
oder der vergötterte Waldteufel" durch die Begegnung mit Basedow in Ems (1774)
veranlasst worden sei, dass diese dramatische Satire sich also auf den Philanthropisten
bezieht; auch den Entwurf zur Mohammed-Tragödie bringt er in Verbindung mit jener
Episode in Ems. — Häussel (1664) untersucht das Verhältnis, in dem Herders
philosophisch-pädagogische Anschauungen zu Rousseau stehen. Während man früher
nach Hettners Vorgang den Einfluss des letzteren auf Herder für sehr gross hielt,
schätzt Haym ihn nur gering. Dieser Meinung ist auch Verfasser, dessen Unter-
suchung zu dem Ergebnisse führt, dass „Herder sich nur als gering von Rousseau
beeinflusst hinstellt". Ins einzelne gehend, weist H. nach, dass Herder nur in seinen
Anschauungen über die Ausbildung der Sinne und hinsichtlich des formalen Realis-
mus von dem grossen Franzosen beeinflusst worden ist. — Aus dem Leben eines
norddeutschen Schulmannes, Pleinrich Kunhardts (1772—1844), teilt Lüdecke (1676)
viel Interessantes mit, woraus man namentlich über den Schulbetrieb im Lyceum zu
Bremen ein deutliches Bild erhält. Dort nämlich brachte Kunhardt seine Schülerzeit
zu, und L. macht eingehende Mitteilungen darüber, wie der Unterricht im Lateinischen,
auf dem das Hauptgewicht lag, erteilt wurde. Man übte die oberen Schüler beson-
ders eifrig in lateinischen Disputationen; die Sammelbücher, in die die Schüler die
dabei gestellten Thesen eintragen mussten, sind noch erhalten und zeigen, dass man
den Stoff dazu vornehmlich der Religion, Philosophie und Geschichte entnahm. Als
Ijehrer ist Kunhardt fast vierzig Jahre lang am Gymnasium zu Lübeck tätig gewesen.
— Einen für das Verhältnis von Herbart zu Pestalozzi interessanten Fund hat
A. Israel (1679) gemacht, indem er eine bis jetzt übersehene Anzeige über Pestalozzis
Elementarbücher, die im 28. Stück der Göttingischen gelehrten Anzeigen von 1804
enthalten ist, als Herbarts Eigentum anspricht. Er teilt Herbarts Kritik, die sich im
besonderen auf Pestalozzis Buch der Mütter bezieht, im Wortlaute mit. — Heinrich
Pudor (1684) meint, dass Pestalozzis Forderung, von der Anschauung zum Begriffe
weiterzugehen und nicht den umgekehrten Weg einzuschlagen, noch immer nicht
genügend beachtet werde; sie müsse aber nicht nur in der Schule, sondern auf
allen Lebensgebieten, vor allem auch in der Kunst zur Anwendung kommen. —
Eine Parallele zwischen Pestalozzi und Herbart zieht F. W. Schmidt (1686) und
kommt dabei zu dem Ergebnis, dass der eine heilige Liebe zum Lehrerberufe lehrt,
der andere aber zu wissenschaftlicher Vertiefung für diesen Beruf mahnt; man soll
daher nicht fragen: Herbart oder Pestalozzi?, sondern Herbart und Pestalozzi zu
Führern wählen. — P. Schneider (1687) untersucht das Verhältnis, worin die
Volksschule des Königreichs Sachsen zu dem schweizerischen Pädagogen steht; es
ergibt sich da, dass man nach anfänglicher Zurückhaltung späterhin doch ihm die
verdiente Anerkennung gezollt hat. — Pestalozzis Lienhard und Gertrud kann noch
immer nicht genug als Volksbuch empfohlen und verbreitet werden. Darauf will
auch Weitkamp (1695) hinwirken mit einer Charakteristik der Gertrud, die er
auf Grund jenes Meisterwerkes entworfen hat. — So freut es uns auch, dass in der
von Mann (1691) herausgegebenen Bibliothek pädagogischer Klassiker der 2. Band,
der den 3. und 4. Teil von Lienhard und Gertrud enthält, bereits in 5. Auflage vor-
liegt. — Flügel (1697) sucht im Gegensatz zu den Anhängern der Kantischen
Lehre den Nachweis zu erbringen, dass nicht nur Metaphysik im allgemeinen, sondern
die Metaphysik Herbarts im besonderen auch für die Gegenwart noch Bedeutung und
Geltung hat. — Anders stellt sich Kinkel (1698) Herbart gegenüber: in seiner
Darstellung von dessen Leben und Philosophie sucht er einerseits Herbarts Ab-
hängigkeit von den Rationalisten zu erweisen, anderseits zu zeigen, dass Herbart
zwar für seine Zeit „eine Notwendigkeit" war, dass er aber in der neuerwachenden
Philosophie des 19. Jahrhunderts die Führung nicht übernehmen konnte. — Herbarts
„Allgemeine Pädagogik", die wichtigste unter seinen pädagogischeu Schriften, ist jetzt
P. Stötzner, Geschichte des Unterricht«- und Krziehiingswesens. 295
auch in HcM-lains niüvcrsalhihliothck auf^-ononiinon worden; der Herausgeber,
Fritzsch (1707), hat den» Weike ausser einer kurzen ICinleituufi;- aueli noch eine
Anzahl g"ut zu brauchender Anniei-kun^en unter dem Texte liinzuf^efü^t. —
Fritzsch (I7(M)) teilt 26 Briefe llerbarts an den Leipziger Professor der Phih)-
sophie Drobisch mit; es ist der erste Teil von 84 Briefen (lieser Art, die sich jetzt
im Besitze der Universitätsbibliothek zu Leipzig- befinden. Die verölTentUchten Briefe
stammen aus der Könijji'sber'ier Zeit, aus den Jahren 1827—33. Sie sind nicht nur
lehrreich für das Verhältnis der bcüden Philosophen zueinander, sondern sie {j^eben
auch ,,wichtif^e Aufschlüsse über die Entstehuni^sg-eschichte mehrerer Schriften
Herbarts". — Auf Schleiermachers jjädag-ogische Schriften, die Platz (7374a) unter
Vorausschickung' einer kinzen Biographie lu^rausgegeben hat, wollen wir auch hin-
weisen. I^eider hat ja Schleiermacher uichts über Pädagogik selbst veröffentlicht;
seine Vorlesungen über Frzieliungslehre können nur auf (irund von Nachschriften
wiedergegeben werden. Den fTau[)tinhalt des vorliegenden Bandes bihlen die Vor-
lesungen aus dem Jahre 182ti; daneben werden aus Manuskripten Schleiermachers
aus der Zeit von 1813—14 eine Abhandlung und Aphorismen zur Pädagogik mit-
geteilt, und den Schluss bilden Auszüge aus den Vorlesungen in» Wintersemester
1820—21. — E. Eitle (7367) hat aus einer früheren Arbeit über Schleiermacher, die
im 4. Bande von Schmids (beschichte der Erziehung enthalten ist (vgl. JBL. 18M8
I 7 : 10), das, was sich auf die höheren Schulen bezieht, auszug-sweise noch einmal
zusammengestellt. — Über Schopenhauers Bedeutung- für Erziehung und Unterricht
urteilt E b e 1 (7238), dass der Philosoph es zwar unterlassen hat, seine Ansichten
über Erziehung systematisch darzustellen, dass aber seine geleg-entlichen Ausserung-en
darüber von Bedeutung sind. Verfasser hat sie deshalb nach bestimmten Gesichts-
punkten zusammengestellt. — Wie Diesterweg (1790 — 1866), der grosse Schüler
Pestalozzis, über die soziale Erziehung der Jug-end, insbesondere der der Schule ent-
wachsenen Jugend dachte, legt E. von Sallwü rk dar (Diesterweg- und die soziale
Frage: RhBllElI. 76, S. 1-11); es ist interessant, zu sehen, wie Diesterweg- zu diesem
Zwecke an des alten Jahn volkstümliche Turnkunst wieder anknüpft. — Sallwü rk
schildert auch (Aus Diesterwegs Seminarschule: RhBllElI. 76, S. 353/6) die von
Diesterweg 1832 in Berlin errichtete Seminarschule, die nicht nur, wie das sonst
üblich ist, Volksschulklassen enthielt, sondern auch lateinisch und französisch im
Lehrplan hatte, so dass die Knaben hier Vorbereitung für Tertia des Gymnasiums
finden konnten. — Diesterweg hat die letzten acht Jahre seines Lebens dem preussi-
schen Abgeordnetenhause angehört. War er auch kein Volksredner, so hat er doch
— wie H. Rosin (1712) ausführt — mit grossem Eifer und nicht ohne P>folg- für
Hebung" der Volksschule und vor allem des Lehrerstandes auch als Parlamentarier
gewirkt. „Sicher ist, dass Diesterweg auf die Gestaltung des auf die Schule bezüg-
lichen Teils unserer preussischen Verfassung einen namhaften Einfluss ausgeübt hat."
— Eine ausführliche Darstellung von Friedrich Ft-öbels (1782—1852) letztem Lebens-
jahre hat Eleonore He er wart (Fröbels letztes Lebensjahr, Tod und Beerdig-ung.
Eisenach, Kahle. 102 S. mit Bildn. M. 1,00) geliefert. Gerade in diesem Jahre
drängen sich noch wichtige Ereignisse seines Lebens zusammen: die Begründung
der Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen in Schloss Marienthal bei I^iebenstein in
Thüringen, seine Vermählung mit Luise Levin und das Verbot seiner Kindergärten
in Preussen, ein Werk der engherzigen und kurzsichtigen Politik des Kultus-
ministers von Raumer, das erst 1860 wieder aufgehoben wurde. — Ebenfalls durch
den Hinblick auf die fünfzigste Wiederkehr von Fröbels Todestag veranlasst, legt
Pappenheim (1715) dar, dass die Kindergarten pädagogik doch nur den letzten
Teil von Fröbels Leben ausfüllt, dass sie aber auf einer neuen Auffassung der Auf-
gaben der Erziehung gegründet ist, die Fröbel bereits in jüngeren Jahren so formu-
liert hat, dass „auch die Pädagogik bei der Physiologie in die Schule gehen müsse";
so verkündet Fröbel ,,in demselben Jahrhundert, wo . . . Beneke und Herbart die
psychologische Pädagogik schufen, als der erste von den Naturwissenschaften aus-
gehende pädagogische Denker die anthropologische oder biologische Pädagogik". —
Carl Bertheau (1806—1886), der von 1845—1872 Direktor der Realschule am
Johanneum zu Hamburg war, wird von Sillem (1719) wegen seiner Verdienste
um diese Schule gerühmt; daneben hat Bertheau einen grossen Teil seiner Kraft und
Zeit der inneren Mission gewidmet. — Sander (1720) gibt einen kurzen Lebenslauf
des Pädagogen Julius Berger (1829—99). Berger hat seine Tätigkeit als Lehrer
zumeist in l^eipzig ausgeübt, sein Haupt verdienst besteht darin, dass er als der
eigentliche Begründer der pädagogischen Zentralbibliothek zu licipzig (Comenius-
stiftung) anzusehen ist. Er hat diese Bibliothek bis 1892 verwaltet und bis auf
60000 Bände gebracht; jetzt hat sie die Hunderttausend bereits überechritten und ist
in einem eigenen Bibliotheksgebäude untergebracht worden. — Dem Professor Dr.
Josef Malfertheimer, der von 1850—1892 am Gymnasium zu Innsbruck tätig gewesen
296 P. ötötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehung-swesens.
und 1901 gestorben ist, widmet J. E g g" e r einen Nachruf (Prog-r. Innsbruck. 32 S.).
— Dasselbe tut A. Sauer für Direktor Dr. Andreas Borschke, der von 1893—1902
an der Spitze des Schottengymnasiums zu Wien gestanden hat (Progr. Wien. 33 S.).
— K. Rittweger (1736) entwirft ein ausführliches Lebensbild seines Vaters Ernst
Rittweger (1820—1900), der von 1878—1896 Leiter des Gymnasiums zu Hildburghausen
war und im ganzen über ein halbes Jahrhundert lang im Dienste der Schule ge-
standen hat. — Noltenius (1738) schildert Leben und Charakter von Wilhelm
Conrad Sanders (1766—1842), der im Bremer Schulleben leitende Stellungen ein-
genommen hat. Besonderes Interesse gewinnt dieser Pädagog dadurch, dass er zu
dem Bremer Senator Johann Smidt, dem Freunde Herbarts, in Beziehung gestanden
hat, und dass in die Zeit seines Rektorates auch der Versuch fällt, Pestalozzis Lehr-
methode in die Schulen der Hansastadt einzuführen. — In seinen Jugenderinnerungen
beschreibt ein preussischer Schulmann, R. Foss (1743), sehr anschaulich seine
Gymnasiastenjahre in Danzig, die sich über die Zeit von Anfang der dreissiger Jahre
bis 184] erstrecken. Da hier die einzelnen Lehrer und der gesamte Unterrichtsbetrieb
eingehend geschildert werden, bildet das hübsch geschriebene Bändchen einen wert-
vollen Beitrag zur Geschichte des Danziger Gymnasiums. — In liebenswürdig an-
spruchsloser Weise erzählt Langer (1744), wie er, ein armer schlesischer Bauern-
junge, im katholischen Lehrerseminar zu Breslau ausgebildet wurde, und in was für
engen und dürftigen Verhältnissen er dann sein Lehrerleben begann; das ganze ist
charakteristisch für die Stellung der katholischen Volksschullehrer in Schlesien
während der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. —
Hochschulwesen. So gut wie man von Elementarpädagogik und, seit
einiger Zeit, von Gymnasialpädagogik redet, muss sich, fordert Schmidkunz (1760),
auch eine Hochschulpädagogik entwickeln; er weist besonders auf die soziale Be-
deutung dieser Frage hin: wenn der wissenschaftliche Unterricht die einzelnen Berufe
so vorbereitet, dass er über deren Stellung im Ganzen der Welt und des Menschen-
lebens aufklärt und die nötige ethische Bildung gewährt, dann wird die Hochschul-
pädagogik auch zur Lösung der sozialen Frage mitwirken können. — In der Geschichte
der deutschen Burschenschaft bildet die am 22. Mai des Berichtsjahres erfolgte Ein-
weihung des von derselben auf der Göpelskuppe bei Eisenach errrichteten Denkmals
ein wichtiges Ereignis. Die von E. H e y c k (1763) bei dieser Gelegenheit gehaltene
Festrede (vgl. auch DHeimat. 5, N. 38/9) ist mehrfach abgedruckt worden, und dies mit
Recht, denn sie verdient in den weitesten Kreisen bekannt zu werden. — Vollständige
Berichte über die ganze Feier einschliesslich der dabei zu Gehör gebrachten Reden,
Gedichte usw. hatte die Eisenacher Zeitung gebracht; sie sind dann auch in Buch-
form zusammengestellt worden. (Die Weihe des deutschen Burschenschaftsdenkmals.
Eisenach, Kahle. 80, 78 S. M. 1,50). — Anlässlich dieser Feier erinnert WM es e (1766)
an die Gründung der deutschen Burschenschaft zu Jena im Juni 1815 und an die
schweren Verfolgungen, denen sie alsdann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
ausgesetzt gewesen ist. — Es mag bei dieser Gelegenheit auch bemerkt werden, dass
Zieglers (1768) treffliche Schrift vom Deutschen Studenten (JBL. 1896 I 10:164),
„mit einem Nachworte aus dem 20. Jahrhundert versehen", in achter Auflage vor-
liegt. — W^as die Beteiligung der Studenten an der Politik betrifft, so wünscht
W. Förster (1769), dass sie sich „an der Kulturpolitik beteiligen und der Parteipolitik
absagen" sollen. — Über die bei der technischen Hochschule zu Charlottenburg seit
mehreren Semestern eingerichteten Fortbildungskurse für Arbeiter, in denen Studenten
den Unterricht erteilen, spricht sich sowohl W. Wagner (1774-75) als auch
D i b e 1 i u s (1773) anerkennend aus, doch bezweifelt letzterer, ob derartige Kurse
sich ohne weiteres von der technischen Hochschule auf die Universität werden
übertragen lassen. — Das ist übrigens die Art der Volkshochschulbewegung, der
F.W. Förster (2040) das Wort redet, während er den bisherigen Bestrebungen dieser
Art in Deutschland, die von den Professoren ausgehen, seine Zustimmung versagt;
nach seiner Meinung stehen die Hochschullehrer den Arbeitern viel zu fern, als
dass sie mit Verständnis sie belehren könnten. — Anknüpfend an den „Fall
Spahn" bei der Strassburger Universität stellt E. Leu mann (Religion und Uni-
versität. Frankfurt a. M., N. Frankf. Verlag. 27 S. M. 0,30) die Forderung auf, dass
die Professuren in den weltlichen Fakultäten durchaus unabhängig von konfessionellen
Rücksichten besetzt werden müssen. —
Geschichte einzelner Universitäten. Eine Geschichte der
Universität Dorpat, die nun 100 Jahre besteht, hat von Gernet (1779) verfasst.
Die von der livländischen Ritterschaft gegründete Hochschule wurde am 21. April 1802
eröffnet; bereits am Ende dieses Jahres ging sie in die Verwaltung der Regierung
über, daher die offizielle Feier des 100jährigen Jubiläums erst am 12. Dez. 1902 gefeiert
worden ist. G. schildert alsdann die mannigfachen Wandlungen in der Verfassung der
Universität bis zum Jahre 1889, d. h. bis zu dem Zeitpunkte, wo die Russifizierung der
P. stützner, Geschichte des Unterrichts- und Krzieliunjcswesens. 297
bis dahin deutschen Hochschule eingesetzt hat. - Die 1754 gegründete Akademie
nützlicher Wissenschaften zu Erfurt stand in engster Beziehung zur dortigen
Universität. Während aber letztere, nachdem Erfurt 1802 preussisch geworden war,
181(5 aufgcilüst wurde, hliel) erstere weiter bestehen. Die hierauf bezüglichen Ver-
handlungen teilt Thiel e (178'*^) mit. — F r o m m h o 1 d ( 1 789) bandelt von den verschierlenen
Vereuchen, die in früheren Zeiten gemacht worden sind, um die Universität zu
Greifswald mich Stettin zu verlegen. Das erste Mal war 1H28 davon die Rede,
als die Wallensteiner in Norddeutschland Flerren waren, dann kam in den sechziger
Jahren des 17. .lahi'hunderts unter der schwedischen Regierung die Frage wieder in
Fluss, auch 1705 ist noch einmal daran gedacht worden, ohne dass es je über blosse
Erörterungen der Frage hinaus gekonunen wäre. — Der verstorbene W. Beyschlag
(Zwei akademische F^estreden. Halle a. S., Strien. 41 S. M. 0,<iO) hat in einer
akademischen Festrede, die jetzt veröffentlicht worden ist, darüber gehandelt, welchen
Anteil die Universität Halle a. S. an der Entwicklung des deutschen Geistes gehabt
hat. I)(?r Einfluss dieser Hochschule hat sich, da in Halle von jeher die theologi.sche
die ausgeprägteste Fakultät war, namentlich in der Entwicklung des I*rotestantismus
gezeigt; man denke nur an Männer wie H. Francke, Schleiermacher, Tholuck und
den Redner selb.st. — Von der Matrikel der Universität zu Leipzig hat Erler
(1802) nun den Schlussband erscheinen lassen, der die Register enthält und nun erst
eine l)equeme Handhabung der beiden anderen Bände ermöglicht. — In gleicher
Weise hat G. C, Knod (Die alten Matrikeln der Universität Stras.sburg i. E. 1621 bis
1793. 3. Bd. Strassburg i. E., Trübner. 400 S. . M. 15,00) auch zu den von ihm
herausgegebenen alten Matrikeln der Universität Strassburg i. E., die von 1621
bis 1793 reichen, in einem dritten Bande die erforderlichen Personen- und Sachregister
geliefert. — Für die Begründung und Unterhaltung der Hochschule zu Tübingen
war von grosser Wichtigkeit, dass das weltliche Chorherrenstift zu Sindelfingen 1476
an die Kirche zu St. Georg in Tübingen verlegt wurde; denn nun konnten die
Pfründen der einzelnen Kanonikate zur Dotierung der Universitätsprofessuren ver-
wendet werden. Hierüber handelt J. B. Sproll (Die Verfassung des St. Georgen-
stiftes zu Tübingen: Freiburger DiözesA. 3, S. 105 — 92) eingehend unter Mit-
teilung der darauf bezüglichen Aktenstücke. — Bei der Feier, die in Halle a. S.
zur Erinnerung an die vor fünfhundert Jahren erfolgte Gründung der Universität
Wittenberg abgehalten wurde, hat E, Haupt (1793b) dargetan, was die deutschen
Universitäteii dieser Gründung Friedrichs des Weisen zu verdanken haben; durch
ihr unmittelbares Wirken haben vor allem Luther und Melanchthon auf den ganzen
Betrieb des akademischen Studiums umgestaltend eingewirkt, mittelbar aber haben
sie noch viel mehr bewirkt, nämlich „das gesamte wissenschaftliche Leben, wie es
sich heute auf unseren Universitäten gestaltet hat, ist in seinen Grundlagen die
Konsequenz von dem, was jene Männer getan und gewollt haben". —
Flöheres Schulwesen: Allgemeines. Trotz der bereits vor-
handenen Menge pädagogischer Zeitschriften ist das Erscheinen der Monatsschrift für
höhere Schulen, deren erster Jahrgang nun abgeschlossen ist (1814), freudig zu be-
grüssen, da diese Zeitschrift nicht einer einzelnen Richtung dienen, sondern „die
Interessen der höheren Schulen nach allen Richtungen hin in sachgemässer Weise
zu vertreten und von allgemeinen Gesichtspunkten aus das ganze Gebiet des höheren
Unterrichtswesens zu umfassen" bemüht sein will, und diese Absicht ist in dem vor-
liegenden Bande auch in jeder Beziehung erfüllt worden. Im Mittelpunkte des Interesses
steht auch hier natürlich zunächst die Reform des höheren Unterrichtswesens auf
Grund der letzten Berliner Konferenz. — Anknüpfend an einen Aufsatz Fr. Paulsens
(Der höhere Lehrerstand und seine Stellung in der gelehrten Welt. Braunschweig, Vieweg.
16 S. M. 0,40), worin P. zu dem Ergebnis kommt, dass die Bedeutung der Gymnasial-
lehrer in der gelehrten Welt von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer mehr abnimmt, be-
streitet Halbfass (1822) diesen Satz zwar nicht, er glaubt aber, dass auch jetzt
noch der Gymnasiallehrer die Möglichkeit habe, wissenschaftlich etwas zu leisten, nur
muss ihm im Unterrichte grössere Freiheit gewährt werden, vor allem aber muss den
Direktoren die Last der Verwaltungsarbeit genommen werden, damit sie Zeit zu wissen-
schaftlicher Arbeit gewinnen und auf diesem Gebiete vorbildlich wirken können. —
Auf zwei akademische Reden, deren eine H. Fischer über den Neuhumanismus in der
deutschen Litteratur, die andere M. von Schanz über die neue Universität und die
neue Mittelschule gehalten hat, weist Cauer (1842) hin; in beiden Reden wird die
gymnasiale Bildung als ein kostbares Gut angesehen, das dem deutschen Volke er-
halten bleiben müsse. — Als immer schlagfertiger Kämpe verteidigt Kaemmel (1844)
das Gymnasium gegen den unangebrachten Vorwurf, dass es keine nationale Erziehung
gäbe. — Auch Steu ding (1845) vertritt mit Wärme den bildenden und erzieherischen
Wert der alten Sprachen im Gymnasialunterrichte; gerade die Beschäftigung mit ihnen
führt zu begrifflich klarem Denken, wirkt auf Phantasie und Gemüt ein und erweckt
298 P. Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
im Schüler einen festen Willen zur Betätigung" des Guten. — Als einen „Kommentar"
zu Kaiser Wilhelms IL Erlass über die Reform der höheren Schulen vom 26. Nov. 1900
bezeichnet Lexis (1848) das von ihm in Verbindung mit zahlreichen Fachgelehrten
herausgegebene Buch über die Reform des höheren Schulwesens in Preussen. Die
Einleitung bildet ein geschichtlicher Rückblick über die Entwicklung des höheren
Schulwesens in Preussen seit Friedrichs des Grossen Schulreformen, die C. Ret h wisch
geschrieben hat; alsdann folgen Aufsätze über die Gleichwertigkeit der neunklassigen
Schulen, die Berechtigungsfragen, über den Betrieb der einzelnen Lehrfächer, Reform-
schulen, die höheren Schulen mit weniger als neun Klassen, Ausbildung und Lage
der Lehrer an höheren Schulen — kurz alle Seiten und Lebensfragen des höheren
Schulwesens werden im Anschluss an jenen kaiserlichen Erlass erörtert, und zwar
von berufenen Männern, aus deren Zahl nur einige noch genannt sein mögen: Fr.
Paulsen,U. von WUlamowitz-MöUendorf, R.Lehmann, K.Reinhardt, W. Fries.
— Ein Süddeutscher, Eidam (1849), befürwortet eine Reorganisation im Sinne des
Frankfurter Reformgymnasiums, d. h. er verlangt das Französische als erste Fremd-
sprache; in Bayern ist bis jetzt das Französische viel mehr als in den übrigen deutschen
Bundesstaaten zurückgesetzt gewesen. — Einer sehr dankenswerten Aufgabe hat sich
Goldsoheider (1851) unterzogen, indem er die in den neuen preussischen Lehr-
plänen von 1901 enthaltenen Grundsätze entwickelt und in einer auch auf das grössere
Publikum berechneten Form zur Darstellung bringt. Er tut dies an der Hand folgender
sechs Leitsätze: Sichere Kenntnisse als Grundlage aller wissenschaftlichen Arbeit;
grammatisch-logische Schulung als Grundlage aller wissenschaftlichen Sprachstudien;
geschichtliches Denken als Ziel aller Geisteswissenschaft; Ausbildung der Beobachtungs-
fähigkeit als Mittel aller naturwissenschaftlichen Studien; philosophische Verknüpfung
der Gedanken als Abschluss aller wissenschaftlichen Forschung; Erziehung zur Sitt-
lichkeit als Begleiterscheinung aller Schulbelehrung. — W. H e m p e 1 (Über die Er-
ziehung der jungen Männer. Dresden, Zahn & Jaensch. 28 S. M. 1,00) greift keine
der bestehenden Schulgattungen im besonderen an, er hält es nur für nötig, dass ein
junger Mann spätestens mit 18^2 Jahren zur Hochschule übergeht, damit er nicht zu
spät ins Amt kommt; demzufolge fordert er eine Verminderung der Lehrziele bei den
höheren Lehranstalten, daneben erhöhte Rücksichtnahme auf die körperliche Ausbildung
der Jugend. — Nachdem Gau er (1867) das oben erwähnte Reformgymnasium, das
Goethegymnasium zu Frankfurt a. M., besucht hat, spricht er seine Bedenken über diese
Schulgattung aus, die einerseits die Schüler in den Oberklassen zu stark in Anspruch
nimmt, andererseits schliesslich doch zu einer Verdrängung der alten Sprachen führen
wird, da die jetzige Beschränkung der Mathematik und Geschichte in den Oberklassen
sich nicht halten lassen wird. — Seine Bedenken gegen das Reformgymnasium teilt
auch Bolle (1828), doch ist er der Meinung, dass man nicht, wie jener will, durch
Vei'mehrung' der Stilübungen in den alten Sprachen das humanistische Gymnasium
halten könne, sondern vielmehr durch deren völlige Beseitigung: „Man begnüge sich
damit, lateinische und griechische Schriftsteller mit klarem Verständnis zu lesen und
Begeisterung für sie zu wecken." Ob dies aber ohne gründliche schriftliche Übung
möglich ist — das ist eben die Frage. — Kaemmel (1852) erkennt die Berechtigung
der verschiedenen Formen der neunklassigen Anstalten durchaus an — denn sie
sind aus berechtigten Bedürfnissen erwachsen — , darum soll man aber auch dem
humanistischen Gymnasium seine Eigenart lassen und nicht immer wieder daran um-
formen wollen. — Der inzwischen verstorbene H. Schiller (1859) behandelt in
einem zweiten Hefte seiner Aufsätze über die Schulreform von 1900—1 eingehend die
äussere Organisation des Gymnasiums — denn nur um diese Schulgattung handelt
es sich für ihn. Das Wesentliche, worin sich sein Lehrplan von dem geltenden unter-
scheidet, ist Folgendes: das Lateinische soll erst in Quinta, das Griechische in Ober-
tertia beginnen, Religion und Französisch werden für die Oberklassen fakultative Lehr-
fächer. So wird es möglich, den deutschen Unterricht in allen Klassen, besonders
aber in Sexta, den geschichtlichen und naturwissenschaftlichen Unterricht in vielen
Klassen mit mehr Stunden zu bedenken, ohne doch die Gesamtzahl der Lehrstunden
wesentlich zu vermehren; freilich darf man nicht übersehen, dass diese Vermehrung der
Lehrstunden gerade die drei Unterklassen, yor allem Quinta, trifft. — Gegen die Schul-
programme erhebt Pietzker (1873) seine Stimme, mit der Einschränkung, dass er
die „Beibehaltung der Schulnachrichten in gehöriger Einschränkung, doch unter
Hinzufügung von ausführlicheren Berichten über besonders bedeutsame Ereignisse im
Schulleben" wünscht. — Noch radikaler geht H.Müller (1875) zu Werke, denn er
fordert: Fort mit den Schulnachrichten, fort mit den Abhandlungen! Wir können es
uns nicht versagen, unsere Bedenken gegen solche Bestrebungen zu äussern. Mit
den wissenschaftlichen Abhandlungen fiele doch wieder eine von den Beziehungen
weg, in der die Lehrer der höheren Schulen zur Wissenschaft stehen und stehen
sollen. Gerade im Hinblick auf die oben zitierten Aufsätze von Paulsen und Halb-
P, StÖtzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehungsweeens. 299
fass (vgl. S. 297) ist es doch zu wünschen, dass diese Einrichtung bestehen bleibt.
Wenn auch Worms (1879) erklärt, dass die Tätigkeit des höheren Lehrers an sich
„ein vollgültiger Beweis für seine Zugehörigkeit zum Gelehrtenstand" ist, so bleibt
es doch ein Vorzug, wenn sich diese Zugehörigkeit auch in der Veröffentlichung^
wissenschaftlicher Arbeiten betätigt. —
Schulwesen einzelner Länder und Städte. E. Gudopp
(Dramatische Aufführungen auf Berliner Gymnasien. Progr. Berlin. 4». 22 S. [JBL.
1900 I 4:220]) führt seine Untersuchung über dramatische Aufführungen an Ber-
liner Gymnasien im 17. Jahrhundert zu Ende. Es handelt sich in diesem öchlussteile
ausschliesslich um Aufführungen im Gymnasium zum grauen Kloster. Speziell be-
sprochen wird hier noch die Aufführung des Actus tragicus „Das ungerechte Urteil
des Pilatus" von Subkonrektor Rösner im Jahre 1061, die den Autor in Untersuchung
und Haft brachte, — Für eine Umgestaltung der Berliner höheren Schulen im Sinne
des Reformgymnasiums nach Frankfurter System spricht sich R, E i c k h o ff (Ber-
liner Schulreform. Braunschweig, Vieweg. 25 S. M. 0,f)0) aus, und zwar hält er es für
die Berliner Verhältnisse für besonders nötig, dass möglichst viele Realgymnasien
nach diesem System gegründet oder aus schon bestehenden Realschulen entwickelt
werden. — In Braunschweig trat um die Mitte des 18. Jahrhunderts eine be-
deutsame Hebung des Landschulwesens ein (1884); sie ist vor allem dem braun-
schweigischen Minister Leonhard Schrader und dem Superintendenten zu Schöppen-
stedt, August Gesenius, zu verdanken gewesen. — Über das Volksschulwesen im
Kapitel Crailsheim in Württemberg ist nach K. Schmid (1887) zu sagen, dass
es seine Entstehung der Reformation zu danken hat; um die Mitte des 16. Jahr-
hunderts beginnt die Gründung deutscher Schulen, zu Anfang des 17. Jahrhunderts
sind auch die grösseren Dörfer damit versehen, und 1808 zählte das Kapitel Crails-
heim 39 Schulorte. Seh. führt seine Darstellung bis 1810, wo dieses bisher branden-
burgische Gebiet Württemberg einverleibt wurde. Eingehend schildert er die Schul-
verhältnisse, Vorbildung und Besoldung der Lehrer, Unterrichtsbetrieb usw. —
Über die Anfänge des höheren Schulwesens zu Eisleben teilt G rös s le r (1890)
aus E. Chr. Franckes Versuch einer historischen Beschreibung von Eisleben (1726)
mit, dass 1546 dort ein Gymnasium begründet wurde, nachdem man die bislang bei
den Kirchen bestehenden Trivialschulen mit Ausnahme der Kinderschule zu St. Peter
aufgehoben hatte. — Für die Reform des gesamten Schulwesens in Hamburg tritt
G. C o y m (Zur Schulreform in Hamburg. L Hamburg, Neue Börsenhalle. 64 S.
M. 1,00) ein; er findet, dass das Schulwesen dieser Hansestadt im Vergleich mit dem
preussischen ziemlicli im Rückstande ist, und schlägt für Hamburg ein Einheitsschul-
system vor, bei dem sich alle höheren Schulorte aus dem Unterbau einer gemein-
samen Volksschule entwickeln. — Eine grössere Anzahl von Urkunden zur Schul-
geschichte von Hamburg veröffentlicht und erläutert Rüdiger (1896). Die mit-
geteilten Urkunden entstammen den Hamburgischen Kirchenarchiven und berichten
die mannigfaltigsten Erscheinungen des Schullebens; sie sind zeitlich geordnet und
reichen von 1568—1856. — Die ausführliche Darstellung des gesamten Volksschul-
wesens im Grossherzogtum H e s s e n vonG. Greim und P.Müller (Das Volksschul-
wesen im Grossherzogtum Hessen. 2. Aufl. Giessen, Roth. XV, 282 S. M. 3,00) liegt
jetzt in zweiter Aullage vor. — Über die Verhältnisse der deutschen Schulen in
Hessen-Darmstadt während der Zeit von 1661 — 1738 hat Diehl (1899) Unter-
suchungen angestellt. Nachdem das Land im 30jährigen Kriege entsetzlich gelitten
hatte, sind es besonders die Landgrafen Ludwig VI. und Ernst Ludwig gewesen, die
sich durch Hebung des Volksschulwesens verdient gemacht haben. Hervorzuheben
ist in dieser Hinsicht der „Extract der Instructive vor die Praeceptores und Schul-
meistere in kleinen Stätten und DörfTern" von 1669 und die Gutachten des Pfarrers
Melchior und anderer vom Jahre 1709, die später auf die oberhessische Schulordnung
von 1733 vonEinfluss waren. — In der Stadt Malchow in Mecklenburg lässt sich 1366
zuerst eine Schule nachweisen. Schnell (1903) verfolgt von diesem Zeitpunkte an bis
in die neueste Zeit das Schulwesen dieser Stadt und teilt eine Reihe von zugehörigen
Urkunden mit. — Berichtigungen und Ergänzungen zu Lipperts kirchlich-statistischer
Übersicht der Pfarreien und Schulen der Oberpfalz = Kurpfalz von 1621 — 1648
hat J. Hartl (Berichtigungen zu Fr. Lipperts Pfarreien und Schulen der Oberpfalz.
VHVOberpfalz 54, S. 217—230 [JBL. 1901 I 6 : 70]) veröffentlicht. — Mit der Ge-
schichte der Lateinschulen in Sachsen beschäftigt sich Strüver (1907); seine
Untersuchungen beziehen sich insbesondere auf den Religionsunterricht und das
Verhältnis der Schulen zur Kirche im Zeitalter der Reformation, und da zeigt sich,
dass der kirchliche Einfluss auf die Lateinschulen erst nach dieser Zeit an Be-
deutung gewinnt. — Eine wertvolle Sammlung von Urkunden, die eine gute Unter-
lage zu einer Schulgeschichte Schlesiens bilden, hat Schulte (1909) heraus-
gegeben. Er hat aus 67 Ortschaften dieser Provinz die ältesten Nachi'ichten über
Jahresberiokta f&r aenera desUoii« LittentargeMlitoht«. XUL 39
300 P- Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
das Schulwesen zusammengestellt; dabei hat er das bereits bekannte Urkunden-
material von Städten wie Breslau, Gratz und Neisse, weggelassen, bietet also viel-
fach wirklich Neues, noch Unbekanntes, — Den mit Kirche und Schule in enger
Verbindung stehenden musikalischen Veranstaltungen zu Wernigerode, besonders
während des Zeitalters der Reformation, hat Ed. Jacobs (Das Collegium musicum
und die convivia musica zu Wernigerode: ZHarzV. 25, S. 273 — 337) eine eingehende
Untersuchung gewidmet. —
Geschichte einzelner Lehranstalten. Die bisherigen Schick-
sale des Königstädtischen Gymnasiums zu Berlin schildert W. Möller (Progr. Berlin.
4<>. 51 S.). Die Anstalt ist 1877 von dem untengenannten Realgymnasium abgezweigt
worden; der erste Direktor war Ludwig Bellermann. — Beiträge zur Geschichte des
Königstädtischen Realgymnasiums enthält das Programm dieser Lehranstalt (1915a),
indem es die zum Gedächtnis von vier in den Jahren 1899 — 1901 verstorbenen
Lehrern desselben gehaltenen Reden mitteilt. — Bahn (1915) beginnt mit einer
Veröffentlichung der Abiturientenverzeichnisse des Joachimsthalschen Gymnasiums;
der vorliegende erste Teil umfasst die Abiturienten von 1789—1870. Dabei ist zu
beachten, dass von Abiturienten im heutigen Sinne des Wortes erst von 1803 an die
Rede ist; vorhergab es zwar schon Abgangsprüfungen, doch brauchten sich die Schüler
ihnen nicht zu unterziehen, sie konnten auch ohnedies zur Universität übergehen, da
zur Zeit noch eine Aufnahmeprüfung bei der philosophischen Fakultät bestand. —
Die Oberrealschule zu Bochum besteht seit fünfzig Jahren. Sie wurde,
wie K. Wehrmann mitteilt (Rede. Bochum, Selbstverlag, 4^. 15 S.), 1851 als
städtische Gewerbeschule mit drei Klassen eröffnet. 1871 wurde sie in der Weise
reorganisiert, dass Religion, sprachlich-historische Fächer, Turnen und Singen in den
Lehrplan aufgenommen wurden; 1882 wurde eine höhere Bürgerschule, 1887 eine
siebenklassige Realschule daraus, seit 1892 ist sie zur Oberrealschule ausgestaltet
worden. —
In B o r b e c k ist die seit 1873 bestehende Mittelschule für Knaben — sie
hiess später Rektoratsschule — in ein Progymnasium umgewandelt worden, das
Ostern 1902 eine Obersekunda erhielt und zum Vollgymnasium erweitert werden
soll. Der erste Jahresbericht, dem diese Notizen entnommen sind, rührt von F'. J.
C ü p p e r s (Progr. Borbeck. 4«. 3 S.) her. —
Aus der Geschichte der Oberrealschule zu Braunschweig teilt A.
W e r n i c k e (Progr. Braunschweig. 4^. 56 S.) anlässlich des 25 jährigen Bestehens
verschiedenes mit. Der erste Leiter dieser Schule war der 1894 verstorbene Wilhelm
Krumme, der sich um die Entwicklung der lateinlosen Schulen, insbesondere um
die Oberrealschule sehr verdient gemacht hat. —
W. Rudkowski (Progr. Breslau. 80 S. [JBL. 1901 I 6 : 101]) hat nunmehr
seine umfänglichen und sorgsamen Untersuchungen über die Stiftungen des Gym-
nasiums zu St. Elisabeth in Breslau abgeschlossen ; sie erstrecken sich über die
Zeit von 1293—1900. Der vorhegende Schlussteil behandelt die von 1777—1900 der
Schule vermachten Legate und ist mit einem Gesamtregister sowie mit einer Über-
sicht über die zur Zeit noch bestehenden Stiftungen versehen. —
In Bromberg hat das Realgymnasium sein 50 jähriges Jubiläum gefeiert;
1851 wurde die Anstalt mit drei Klassen eröffnet, jetzt ist es ein Königliches Real-
gymnasium mit über 500 Schülern, Den meisten Raum in Kesselers (1920) Mit-
teilungen über diese Schule nimmt das biographische Verzeichnis der Lehrer ein. — •
In Brühl [vgl. JBL. 1900 1 4 : 225] besteht das jetzige Gymnasium erst seit 1865,
und zwar war es, nach mancherlei Schwankungen, bis 1899 Progymnasium; nunmehr
ist es, wie M. Mertens (Progr. Brühl. 68 S.) berichtet, Vollgymnasium geworden. —
An der Gründung des Anhaltischen Landesseminars zu Köthen hat nach
Blume (1923) der Hofkaplan und Schulinspektor A. C. A. Schettler (1756- 1837)
hervorragenden Anteil genommen, denn er setzte es bei seinem Landesfürsten durch,
dass 1784 das „hochfürstliche Schulmeister-Seminarium" in Köthen ins Leben ge-
rufen wurde. —
Für die Geschichte des Gymnasiums zu D a n z i g sind die schon oben
erwähnten Jugenderinnerungen (1822—41) von Foss (1743; vgl. S. 296) beachtenswert. —
In der Pädagogik der Philanthropisten spielte die Erweckung des Ehrgeizes
bei den Schülern eine nicht geringe Rolle; das beweisen besonders die Meriten-
bücher und -tafeln, die sich unter den Akten des Philanthropinums zu Dessau be-
finden. Vor allem ist es Campe gewesen, der in diese Art der Auszeichnungen des
Fleisses ein bestimmtes System gebracht hat, wie Lorenz (1924) aus den ein-
schlägigen Akten nachweist. — Dessau hat dann später nocn einmal eine ganz
eigenartige Unterrichtsanstalt besessen, wie Wickenhagen (1925) hervorhebt,
nämlich die erste Turnlehrerbildungsanstalt, die den stolzen Titel „gymnastische
Akademie" führte. Der Mann aber, der die anhaltische Regierung 1840 zu dieser
P. Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehung-swesens. 301
Gründung veranlasste, war Adolf Werner (1794—1866), ein geborener Sachse, der in
den Freiheitskriegen zum Reiterof'Hzier avanciert war, dann in Leipzig Universitäts-
lehrer der Fecht- und Voltigierkunst war und schliesslich nach Dessau berufen
wurde. Werner hat sich auch litterarisch um die verschiedensten Gebiete der Gym-
nastik verdient gemacht. —
Wie viele andere in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ent-
standene Progyninasien, spiegelt auch das zu Dirschau den Wandel im
preussischen höheren Schulwesen wieder. Die Anstalt wurde 1876, wie M. Killmann
(Progr. Dirschau. 4". 46 S.) mitteilt, begründet als höhere Bürgerschule, dann wurde
sie Realprogymnasium, Realschule, Prog.vmnasium. —
Nicht anders ist es dem Progymnasium zu Euskirchen (1929) ergangen,
das auf eine 50jährige Geschichte zurückblickt und sich gegenwärtig zu einem VoU-
gymnasium entwickelt. —
Vom Friedrichs-Gymnasium zu Frankfurt a. 0. veröffentlicht 0. Bach-
mann (1930) die Titel der von 1694 — 1813 erschienenen Programme, soweit sie
noch vorhanden sind, und fügt zu den Namen der Verfasser kurze biographische
Notizen hinzu. —
Im Jahre 1769 erfuhr das Gymnasium zu G i e s s e n heftige Angriffe von
anonymer Seite, worauf die hessische Regierung eine Untersuchung anstellte, deren
Verlauf von Schädel (1931) dargestellt wird. Die Anfeindungen, die vermutlich
von Professoren der Giessener Hochschule ausgingen, richteten sich gegen angeblich
veraltete Zustände des Gymnasiums, wurden aber von den zuständigen Organen als
unberechtigt abgewiesen. —
Schubert von Saldern (1932) setzt seine Geschichte des Staats-
gymnasiums zu G ö r z fort, indem er ein Verzeichnis der Abiturienten von 1849 bis
1901 veröffentlicht. — M. Schneider (Progr. Gotha. 4». 24 S.; vgl. 1933) liefert den
zweiten (Schluss-) Teil seiner Nachrichten über die Lehrer des Gymna.sium illustre zu
Gotha; die hier behandelten Lehrer sind in der Zeit von 1747—1858 an ienem
Gymnasium angestellt worden. Aus der grossen Reihe seien nur der Philologe
Chr. Fr. W. Jacobs (gest. 1847), Fr. H. A. Schlichtegroll (gest. 1822), der Heraus-
geber des Nekrologs der Deutschen, der Fabeldichter J. W. Hey (gest. 1854) und
der Historiker Fr. A. Ukert (gest. 1851) genannt. Ein Anhang bringt Nachträge
zum ersten Teil dieser Arbeit. —
Ebenso führt Lener (1934) sein Verzeichnis der Lehrer zu Ende, die an
dem nun 100 Jahre bestehenden Franziskaner-Gymnasium zu Hall gewirkt haben.
Es beginnt mit P. Dominicus Baumgartner, der von 1825—1826 an der Schule lehrte,
und schliesst mit P. Angelus Boschi (1883—1887). —
K. von Reichenbach (1935) schickt sich an, die früher von J. Wallner
in Schulprogrammen von 1880, 1881, 1883 und 1884 bis 1773 geführte Geschichte
des Gymnasiums zu 1 g 1 a u fortzusetzen. In diesem Jahre, dem Jahre der Auf-
hebung des Jesuitenordens, nahm der Staat diese Schule unter seine Leitung,
da es aber zunächst an anderen Lehrkräften fehlte, blieben die jesuitischen Lehrer
vor der Hand im Amte und wurden erst allmählich durch andere ersetzt. Ein neuer
Lehrplan, der neben dem Lateinischen auch dem Griechischen und den Realien mehr
Ansehen verschaffte, wurde eingeführt und die Zahl der Klassen von sechs auf fünf
herabgesetzt; die drei unteren hiessen die Grammatikal-, die beiden oberen die
Humanitätsklassen. Nach einer Besprechung dieser Umgestaltungen führt R. die
Geschichte des Gymnasiums in chronistischer Form bis 1847 weiter. —
Zur älteren Schulgeschichte der Klosterschule zu Ilfeld macht Mücke
(1900) Mitteilungen aus Aktenstücken, die sich zumeist im Staatsarchiv zu Hannover
befinden. Sie beziehen sich der Hauptsache nach auf die letzten Lebensjahre des
Rektors Neander (gest. 1595) und die erste Amtszeit seines Nachfolgers Johann
Cajus. —
Die Zustände, die auf dem Lyceum zu K a m e n z herrschten, während
G. E. Lessing diese Schule besuchte, werden von Schwabe (1936) näher beleuchtet.
Es ergibt sich dabei, dass dieselbe, die bis 1830 bestanden hat, damals von dem
noch jugendlichen Rektor Johann Gottfried Heinitz (1712—1790) geleitet wurde. Heinitz,
ein Kind der Aufklärungsperiode, suchte die Schule im Sinne seiner Zeit umzugestalten;
er wollte statt der veralteten neue Lehrbücher einführen, er stellte einen neuen Lehr-
plan auf; er scheint aber nicht viel erreicht zu haben, wenigstens verliess er nach
nur sechsjähriger Tätigkeit die Anstalt und übernahm 1743 das Rektorat des Lyceums
zu Löbau, das er bis zu seinem Tode innegehabt hat. Schon zwei Jahre vorher war
der junge Lessing nach dreijährigem Besuche der heimatlichen Schule (1738—1741)
in die Fürstenschule zu Meissen übergegangen. —
Von der Geschichte der Schulen, die beim Michaeliskloster zu Lüneburg
bestanden haben, veröffentlicht Görges (1939a) den zweiten Teil (vgl. JBL. 1901
39»
302 P. Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
16:117). Er schildert darin die Schicksale der Michaelisschule, die 1819 geschlossen
worden ist. —
L a e g e r (1940) beabsichtigt, ein biographisches Verzeichnis der Lehrer
herauszugeben, die am Domgymnasium zu Magdeburg seit dessen Gründung
gewirkt haben; der vorliegende erste Teil behandelt die ersten 25 Jahre (1675 bis
1700), innerhalb deren 24 Lehrer beziehungsweise Rektoren an dieser Schule angestellt
wurden. —
Ph. Schäfer (Progr. Marburg. 4^ 2 S.) gibt ein Verzeichnis der von
1834—1901 beim Gymnasium zu M a r b u r g erschienenen Programmabhandlungen ;
zwei darunter, die aus den Jahren 1868 und 1883 stammen, behandeln die Geschichte
dieser Lehranstalt. —
Beiträge zur ältesten Geschichte der Fürstenschule zu M e i s s e n teilt
Schwabe (1941) aus dem KoUektaneenhefte eines gewissen Nikolaus Seyffried mit,
der 1572—1576 in St. Afra weilte. Es sind erstens eine Ansprache, die Kaspar
Peucer bei der Visitation der Fürstenschule 1568 an die Schüler hielt, um sie vor
zu grossem Kleiderprunk und anderem Unfug zu warnen, zweitens die Abschieds-
rede des Hiob Magdeburg, der 1569 sein Lehramt als des Flacianismus verdächtig
niederlegen musste. —
Beyer (1944) schliesst sein Verzeichnis der ältesten Schüler des Gymnasiums
zu Neustettin mit einem fünften Teile und einem Gesamtregister ab. Das End-
jahr ist 1769, den einzelnen Namen sind zum Teil ziemlich ausführliche biographische
und litterarische Anmerkungen beigefügt. —
Das deutsche Gymnasium zu 0 1 m ü t z ist aus der Lateinschule hervor-
gegangen, die doi^t nach der 1566 erfolgten Begründung eines Jesuitenkollegiums
eingerichtet wurde. Die mit vier Klassen eröffnete Schule wuchs rasch, durch eine
Urkunde des Kaisers Maximilian IL vom Jahre 1573 wird sie sogar zum Range einer
Universität erhoben. So weit berichtet A. Tschochner (Progr, Olmütz. 16 S.)
im ersten Teile seiner Geschichte dieses Gymnasiums. —
Aus der Geschichte des Gymnasiums zu 0 p p e In teilt May (1945) einzelnes
mit. Auch diese, vermutlich 1668 gegründete Schule ging von den Jesuiten aus; über
die Zeit von 1772—1807 sind die Nachrichten sehr dürftig. Von da an erfährt man
auch genaueres über den erteilten Unterricht; wir heben daraus nur noch hervor, dass
das Französische 1830, das Turnen 1846 in den Lehrplan aufgenommen wurde. —
Runge (1946) ergänzt für die Zeit des 30jährigen Krieges seine früher
(JBL. 1895 I 10 : 224) von uns gewürdigte Geschichte des Realgymnasiums zu
Osnabrück. Er zeigt, wie sehr die Schule unter den damaligen Zuständen zu
leiden hatte; 1628—34 war sie ganz geschlossen und erst, als die Schweden die Stadt
genommen hatten und damit die Evangelischen wieder Schutz erhielten, konnte der
Rat daran denken, die Schule wieder zu eröffnen. —
Das Gymnasium zu Osterode in Ostpreussen feierte im Berichtsjahre sein
25 jähriges Jubiläum, was Wüst (1947) veranlasst hat, eine kurze Geschichte dieser
Schule, die erst seit 1898 aus einem Realgymnasium zum Gymnasium geworden ist,
zu verfassen. — Bei der evangelischen Fürstenschule zu P 1 e s s ist ein Alumnat für
etwa zwanzig Schüler 1900 eröffnet worden, über dessen Begründung und Einrichtung
Rost (1948] berichtet. —
In Remscheid reichen die Anfänge des höheren Schulwesens bis 1827
zurück, wie R. von Staa (Progr. [Festschrift]. Remscheid, [H. Krumm]. 45 S.)
mitteilt. Damals begründete man eine Mittelschule, in der die Schüler — auch in den
fremden Sprachen — das Ziel der Tertia erreichen konnten. 1848 wurde Latein aus-
geschieden, so dass die Schule den Charakter einer Realschule erhielt. Später wurde
eine mit einem Realprogymnasium verbundene Realschule daraus und jetzt ist es ein
Reformrealgymnasium, d. h. Realgymnasium und Realschule mit gemeinsamem latei-
nischen Unterbau von Sexta bis Quarta. —
Zur Entlastung des Gymnasiums wurde in Rostock 1867 eine Bürger-
schule eingerichtet, die späterhin zur höheren Bürgerschule wurde und 1881 die
ersten Abiturienten mit dem Freiwilligenzeugnis entlassen konnte. Seit 1901 führt,
wie Schulenburg (1949) berichtet, die Anstalt die Bezeichnung Realschule. —
Zur Geschichte des Gymnasiums und Realgymnasiums derselben Stadt, die gemeinsam
als die „grosse Stadtschule" bezeichnet werden, liefert E. W r o b e 1 (Klassensystem
und Schulfrequenz der grossen Realschule zu Rostock. Progr. 4*^. 17. S. und 2 Tab.;
[vgl. JBL. 1901 I 6 : 153]) einen weiteren Beitrag, indem er deren Klassensystem und
Schülerfrequenz von 1830 — 1901 tabellarisch zur Darstellung bringt. —
Eine Geschichte des k. k. Staats-Obergymnasiums zu Rudolfs wert be-
ginnt K. P a m e r (Progr. Rudolfswert. 22 S.) zu schreiben. 1744 beschloss man, ein
Gymnasium zu gründen und es den Franziskanern am Orte zur Leitung zu über-
geben Nach langen Verhandlungen wurde 1746 die Errichtung von der Regierung
P. Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehiingswesens. 303
Maria Theresias genehmig-t. Die Darstellung^ dieser Gründungsgeschichte nebst Mit-
teilung der zugehörigen Akten bildet Inhalt der vorliegenden Programraschrift. —
Die älteste Schule zu Salzburg ist, wie Pröll (1950) berichtet, die Schola
S. Petri; neben ihr bestand im Mittelalter auch noch eine schola S. Ruperti, die jedoch
1617 einging, während jene um so besser sich entwickelte. 1575 wurde eine Schul-
veifassung und eine Lehrordnung für dieselbe verfasst mit den Titeln: 1. Ordo pro
schola sancti Petri Salisburgensis und 2. üfficia et leges praeceptorum in schola
Salisburgica Petrensi constitutorum. —
Zur Hundertjahrfeier der Jacobsonschule zu Seesen am Harz, einer Real-
schule mit Internat, ist eine Festschrift (Die Hundertjahrfeier der Jacobson-Schule nebst
zwei Festpredigten und drei Festreden. Progr. (Goslar). 80 S.) erschienen. Die
Schule ist durch die Stiftung eines israelitischen Kaufmanns, Israel Jacobson, 1801 ins
Leben gerufen worden und war zunächst nur für arme jüdische Knaben bestimmt;
jetzt werden 40 Freischüler daselbst unterhalten, daneben sind jedoch auch viele
Schüler dort in Pension, beziehungsweise Halbpension, auch christliche Knaben
finden Aufnahme. —
Nach längerer Pause setzt Lemcke (1953) seine Veröffentlichungen aus
den Urkunden der Stettiner Ratschule, dem jetzigen Stadtgymnasium, fort; es
sind diesmal die leges chori symphoniaci scholao Sedinensis, die unter dem Rektorat
des M. Jacob Hahn (1723 — 36) erlassen wurden, nebst einem Anhang aus dem
Jahre 1793, der von Rektor G. Fr. Koch herrührt. —
Wie schon von anderen österreichischen Gymnasien zu berichten war, so ist
auch das zu Troppau eine Gründung der Jesuiten (1630) und nach Auflösung
dieses Ordens vom Staate übernommen worden. Vorher war, wie Knaflitsch (1957)
mitteilt, das Troppauer Schulwesen in den Händen der Protestanten gewesen, seit
Anfang des 17. Jahrhunderts aber bekamen die Katholiken die Oberhand. —
Fr. Pro seh (Progr. Weidenau. 16 S.) teilt Quellen und Dokumente zur
Geschichte des k. k. Staatsgymnasiums in Weidenau mit; die mitgeteilten Quellen-
stücke beziehen sich auf dje Entstehungsgeschichte der Anstalt und stammen aus den
Jahren 1874 ff. —
Fl. H i n t n e r (Zur Vorgeschichte der Anstalt. Progr. Wels. 34 S.) verfolgt
die Spuren eines höheren Unterrichts in Wels von 1273 an, wo zuerst ein scholasticus
daselbst erwähnt wird, bis in die neueste Zeit, wo endlich 1901 ein städtisches Gym-
nasium erstand, dessen erster Jahresbericht nun vorliegt. —
Die Feier des 200jährigen Jubiläums des k. k. Staatsgymnasiums im achten
Bezirke von Wien hat Knöll (1959) Veranlassung gegeben, eine Geschichte dieser
Schule zu verfassen. Diese Anstalt ist eine Gründung der Piaristen, die zunächst
unter der Konkurrenz der Jesuiten zu leiden hatte, indem auf deren Betreiben ihr
nur der Unterricht in den unteren vier Klassen gestattet wurde. Das währte von
1701—35; von 1736 an hatte die Schule auch sechs Klassen wie die übrigen derartigen
Anstalten. Im Anhange werden auf die Schule bezügliche Dokumente mitgeteilt,
ferner ein Verzeichnis sämtlicher Lehrer, die in den zwei Jahrhunderten an ihr tätig
gewesen sind; auch eine Frequenztabelle für die ganze Zeit ist beigefügt. —
Zur Geschichte des Wormser Gymnasiums bespricht Weckerling (1963)
15 Einladungen aus der Zeit von 1638 — 68, die teils zu Entlassungs- und Versetzungs-
feiem, teils aber auch zu blossen Redeübungen der Schüler einladen. Leider werden
nur die ersten vier Einladungen im Wortlaute mitgeteilt. —
Endlich nennen wir noch eine Geschichte des Gymnasiums zu Z n a i m von
J. Wisnar (Progr. Znaim. 45 S.). Jesuiten haben diese Schule 1624 gegründet;
auch noch 1773 blieb sie unter geistlicher Leitung, bis sie 1849 — 50 wie alle übrigen
österreichischen Gymnasien achtklassig wurde. —
Lehrerbildungswesen. Was die Lehrerbildung in Preussen
betrifft, so erkennt Bach (1964) wohl an, dass die Lehrpläne und Prüfungs-
ordnungen von 1901 zwar viele Besserungen gebracht haben, aber die Reform der-
selben ist damit noch nicht abgeschlossen. Fünf Forderungen stellt der Verfasser
auf: die Allgemeinbildung des Lehrers muss nicht in gesonderten Anstalten, sondern
in einer allen zugänglichen höheren Lehranstalt erworben werden; die Seminare
sollen pädagogische Fachanstalten, in grösseren Städten nur Externate sein; zwei
fremde Sprachen müssen für angehende Lehrer obligatorisch sein; der landwirt-
schaftliche Unterricht kann in Wegfall kommen; den Lehrern sind die Universitäten
zu öffnen. — Bezüglich dieses letzten Punktes stellt auch Walsemann (1970)
ziemlich weitgehende Forderungen für den Lehrer. — Rein (1968) stellt eine
Anzahl von Leitsätzen für die Reform der Lehrerbildung auf, die nicht mit den ge-
gebenen Zuständen schroff brechen, sondern den Weg zeigen, wie man aus ihnen
heraus zu weiterer, gedeihlicher Entwicklung gelangen kann. Er stützt sich dabei
nicht auf das sächsische Seminarsystem, bei dem die sechs Jahrgänge der Lehrer-
304 P. Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziehung-s Wesens.
bildung in einer auf der Volksschule sich aufbauenden Anstalt vereinigt sind, sondern
auf das preussische System; dieses verteilt die sechs Schuljahre auf zwei getrennte
Schulen, die Präparandenanstalt und das Lehrerseminar, und verdient nach R.s Ansicht
den Vorzug, weil es entwicklungsfähiger ist, als jenes. —
Frauenbildung, Für dieses Gebiet ist zunächst die Begründung einer
neuen Monatsschrift zu verzeichnen, die von Wychgram (1974) herausgegeben
wird und den gesamten Interessen des weiblichen Unterrichtswesens dienen soll. —
Von dem von Helene Lange und Gertrud Bäumer (1975) herausgegebenen
Handbuch der Frauenbewegung sind im Berichtsjahre der 3. und 4. Band erschienen;
letzterer handelt von der deutschen Frau im Berufe, ist also wesentlich sozialpolitischer
Natur, während ersterer die Geschichte und den Stand der Frauenbildung in den
einzelnen Kulturstaaten schildert, wobei natürlich Deutschland von Gertrud B. besonders
eingehend behandelt worden ist. Die Verfasserin hat die noch immer dürftige Litteratur
über das deutsche Mädchenschulwesen sorgfältig gesammelt und gewissenhaft ver-
arbeitet. — Während sich vielfach, z. B. auch in der vorerwähnten neuen Monats-
schrift, eine dem humanistischen Gymnasium feindliche Richtung bei den Vertretern
des Mädchengymnasiums geltend macht, gibt es doch auch Stimmen, die sich be-
geistert dafür erheben, dass den Frauen die humanistische Bildung zugängig gemacht
werde. Zu dieser Richtung gehört auch Mathilde von Mevissen, wie Jäger (1979)
mitteilt. — Auch F. J. Schmidt (1981) ist der Meinung, dass der Grundsatz „ohne
Kenntnis des klassischen Altertums keine höhere Bildung" ebenfalls für die Frauen
geltend gemacht werden muss; ob dies aber durch Einführung in die klassischen
Sprachen selbst, oder mit Hilfe guter Übersetzungen geschehen solle, lässt er zunächst
dahingestellt. Noch energischer fordert Bernarda von S. das Griechische für
die höhere Mädchenschule; nicht nur in Übersetzungen sollen die jungen Mädchen
den Homer und die Tragiker der Griechen kennen lernen, sie sollen vielmehr in den
Stand gesetzt werden, sich selbst in diese Litteratur zu vertiefen. — Als eine ent-
schiedene Gegnerin des Frauenstudiums, überhaupt der höheren Frauenbildung gibt
sich Sidonie Grünwald-Zerkowitz (Die Schattenseiten des Frauenstudiums.
Vortrag. Zürich, Schmidt. 48 S. M. 0,80) zu erkennen: „Die höchste Ethik der
Frauenfrage findet ja nur in einer glücklichen Ehe ihre Lösung, und die natürlichste
freie Bahn ist die, welche in die Enge des häuslichen Herdes führt!" —
Bildungswesen der Gegenwart. Den vielumstrittenen Begriff
„Bildung" beleuchtet Biese (1997) historisch und zeigt, wie sein Inhalt im Laufe
der Zeiten gewechselt hat; von wahrer Bildung aber kann nur die Rede sein, wenn
sie zur sittlichen Charakterbildung zu reifen imstande ist. — Von ähnlichen Gedanken
ausgehend sucht Knabe (2008) zu erweisen, dass die Bildung, die die drei Arten
von neunklassigen Schulen vermitteln, gleichwertig, die Gleichstellung aller höheren
Lehranstalten somit berechtigt ist. — So stellt auch Wen dt (2010) die humanistische
Bildung, wie sie das Gymnasium seinen Schülern angedeihen lässt, und die modern-
reale der Oberrealschule als gleichberechtigt nebeneinander und erblickt gerade in
der reinlichen Scheidung, die zwischen diesen beiden Arten von Lehranstalten be-
steht, eine Gewähr für deren gedeihliche Weiterentwicklung; das Realgymnasium
dagegen hält Verfasser für eine zur Zeit zwar noch unentbehrliche Übergangsform,
die jedoch mit der Zeit der Oberrealschule werde Platz machen müssen, —
L u m m e r t (2012) versucht es wieder einmal, das gesamte Schulwesen in einheit-
lichem Baue zu konstruieren: allgemeine Volksschule vom 6. — 12. Jahre, dann drei-
jähriger lateinloser Unterbau mit französisch und englisch für alle höheren Schulen,
schliesslich noch drei Jahre Gymnasium, Realgymnasium, Oberrealschule oder
Mädchengymnasium; daneben für die niederen Volksschichten nach den ersten
6 Volksschuljahren noch 2 Schuljahre, Fortbildungsschule, Volkshochschule: das sieht
alles im Schema wunderschön aus, und noch schöner das, was damit erreicht wird;
denn der Erfolg dieser Einrichtung soll kein geringerer sein als der: die Jugend
„gewinnt Liebe zur Arbeit, Liebe zum eigenen Herde und zu den Einrichtungen der
Gemeinde und des Staates und gelangt, indem sie sich und die eigenen Volksgenossen
mit anderen Völkern vergleicht, zu einem tieferen Verständnis des Weltbürgertums,
zu der Erkenntnis, dass die christliche Kultur alle gesitteten Nationen eint". So
haben sichs die pädagogischen Neuerer seit Ratichius immer gedacht, der Erfolg
aber ist stets ausgeblieben. — Die Ansicht von der Unmöglichkeit einer derartigen
Reform vertreten auch Schiller und K r i e b e 1 (2020). — Gegen die Einheits-
schule wendet sich auch eine Denkschrift, die vom Verein der Oberlehrer an den
höheren Staatsschulen Hamburgs herausgegeben worden ist (Gegen die Einheitsschule.
Hamburg, Frederking. 36 S. M. 0,60), weil mit dieser Einrichtung sowohl die
höheren Schulen als auch die Volksschulen Schaden leiden würden; ausserdem würde
den Schülern damit nur grössere Arbeit aufgebürdet werden, während die Zielleistungen
sinken würden, — Arndt (2016) dagegen hält die Einheitsschule nicht nur für
P. Stötzner, Geschichte des Unterrichts- und Erziohungswesens. 305
möglich, sondern für notwendig-, und zwar in Form einer neunklassigen Schule, die
mit Französisch anfängt, nach drei Jahren Latein, nach vier Jahren Englisch folgen
lässt; nach seclis Jahren soll sich von diesem Reform-Realgymnasium das Oymnasium
abzweigen, das nun unter Verzicht auf eine neuere Sprache drei Jahre lang Oriechisch
lehrt: dass eine solche Einrichtung al)er den Tod des Gymnasiums und damit die
Beseitigung der humanistischen Bildung mit sich bringen würde, ist ohne weiteres
klar. —
Schulhygiene. Für das wichtige Gebiet der Schulgesundheitspflege
haben Schmid-Monnard und R. Schmidt (2030), ein praktischer Arzt und
ein praktischer Schulmann, gemeinschaftlich ein Handbuch verfasst, das wohl ge-
eignet ist, über alle dies Gebiet berührenden Fragen Auskunft und Belehrung zu
geben. Der Stoff ist in folgende Gruppen eingeteilt: Schulgebäude, Schulunterricht,
Schule und Elternhaus, Schule und Arzt. — Dass dieses letztere Verhältnis nur
durch Einführung von Schulärzten auch an den höheren Lehranstalten das richtige
werden kann , weist K. Koller nach (Das Bedürfnis nach Schulärzten für die
höheren Lehranstalten. Progr. Darmstadt, C. F. Winter. 4°. 28 S.), indem er bei
seinen Erörterungen die in Hessen bestehenden gesetzlichen Bestimmungen zum Aus-
gangspunkte nimmt. — Von allgemeinen Gesichtspunkten aus behandelt W. Könne-
mann (Die Psychohygiene in Schule und Haus. Progr. Posen, [Merzbach). 4°. 23 S.)
diese Frage, indem er auch aiif die psychohygienischen Beziehungen der einzelnen
Lehrfächer näher eingeht. — Auch Moldenhauer (2032) äussert sich zu dieser
Angelegenheit und betont, dass man hinsichtlich der Hygiene die Beschaffenheit der
Schulhäuser bislang noch viel zu wenig beachtet hat. Hinsichtlich der Schularzt-
frage will er dem Arzte das Recht zur Beurteilung von Fragen der Erziehung und
des Unterrichts nicht zugestehen, wohl aber hält er es für gut, wenn in die Schul-
kommissionen, überhaupt in die höheren und niederen Schulverwaltungsbehörden
Ärzte hineinkommen. —
In enger Beziehung zu den eben besprochenen Fragen steht auch die nach
dem Verhältnisse zwischen Schule und Haus. In dem Bestreben, dieses Ver-
hältnis möglichst vorteilhaft zu gestalten, hat man Elternabende eingerichtet, an
denen Lehrern und Schülereltern Gelegenheit geboten wird, einander näher zu treten,
oder auch in geeigneten Vorträgen den Eltern Aufklärung über den Schulbetrieb
gegeben wird. Ein Bändchen solcher Vorträge, die an Elternabenden des Maria-
hilfer 'Gymnasiums in Wien während des Winters 1901 — 2 gehalten worden sind, hat
Thumser (2038) veröffentlicht; es lohnt, die Themen zu verzeichnen, über die
gehandelt wurde: die Sprechstunde, die Bedeutung der Landkarte für den Schul-
unterricht und das häusliche Studium; Belohnung und Strafe als Erziehungsmittel;
über den Nutzen der klassischen Sprachen für das Studium moderner Sprachen; die
Poesie in der Schule. — Kiessler (2039) empfiehlt die Veranstaltung solcher
Elternabende auch für die Volksschule und zeigt in einer Anzahl von Ansprachen,
in welcher Weise man etwa dabei zu den Leuten reden müsse. Daneben enthält
sein Büchlein auch praktische Vorschläge zur Einrichtung derartiger Vereinigungen
und Themen, die sich für Vorträge dazu eignen. —
Die Einrichtung von Schulmuseen wird neuerdings vielfach erörtert,
sei es, dass man an ein Reichsschulmuseum, an Schulmuseen der Grossstädte oder
an Sammlungen für einzelne Lehrfächer dabei denkt. Eine Sammlung letzterer Art,
die vorbildlich für derartige Einrichtungen ist, beschreibt Bohn (2071); es ist die
Sammlung physikalischer Instrumente des 1900 verstorbenen Physikers H. Schäffer
in Jena, die von der Firma Zeiss daselbst angekauft und als Schäffermuseum auf-
gestellt worden ist. — Davon ausgehend, dass das Fach Pädagogik in unseren
grossen Bibliotheken meist recht kümmerlich bedacht ist und dass die pädagogische
Zentralbibliothek (Comeniusstiftung) in Leipzig, deren Katalog jetzt in 3. Auflage zu
erscheinen beginnt (1576), die einzige FachbibUothek für das Erziehungswesen ist,
schildert Schmidkunz (2071a) die beiden in Berlin bestehenden Schulmuseen,
das städtische und das deutsche. Jenes wird aus städtischen Mitteln unterhalten und
besitzt eine Bibliothek von 15 000 Bänden und eine Sammlung von 1000 liehrmitteln;
dieses ist Eigentum des Berliner Lehrervereins, ihm kommt die grössere wissen-
schaftliche Bedeutung unter beiden zu. —
306 A. Strack, Volkskunde.
Volkskunde.
(I, 4 == N. 853-1389.)
Adolf Strack.
Allgemeines: Volkskunde als Wissenschaft. Nachdem die
Volkskunde bereits ein Alter von 100 Jahren erreicht und in den letzten Jahrzehnten
sich immer mehr als ein eigenes Forsch ung-sgebiet entwickelt hat, ist es wohl an-
gebracht, wenn sie sich selbst über ihr Wesen, ihre Aufgaben, Ziel und Arbeits-
weise klar zu werden sucht. Auch die Detail- und Sammelarbeit, die seither im
Vordergrunde gestanden hat, wird neu befruchtet werden, wenn sie die Ziele, denen
sie zustrebt, vor Augen hat, wenn sie weiss, in welchen Rahmen sie sich einfügen
muss. Die Volkskunde hat um so mehr Veranlassung zu solchen Erörterungen, als
die Laienarbeit, auf deren Hilfe sie durchaus angewiesen ist, sich von jeher gerne
an die erste Stelle drängte und dadurch ihr wissenschaftliches Ansehen schädigte.
Wir sind daher Hoffmann-Krayer (853) zu Danke verpflichtet, wenn er die
Frage, die im Jahre 1858 schon Riehl zu beantworten versucht hatte, von neuem
aufwirft, was man unter Volkskunde verstehe, und wie ihre Probleme wissenschaftlich
erfasst werden können. Seine Ausführungen gliedern sich in vier Abschnitte: 1. Was
ist Volkskunde? 2. Die Volkskunde und ihre Nachbargebiete. 3. Gattungen der
Volkskunde. 4. Die Probleme. Die Frage des ersten Abschnitts wird dahin be-
antwortet, dass die Volkskunde sich in erster Linie mit dem „vulgus", dem niederen
Volk, beschäftige, dessen Anschauungen und Ueberlieferungen sie darstelle. Der
zweite Abschnitt sucht die Volkskunde von der Kulturgeschichte und Ethnographie
abzugrenzen. Während sich die Ethnographie vorwiegend mit Völkerschaften be-
fasse, die ausserhalb der Peripherie unserer modernen Kulturstaaten liegen, und
deren sämtliche Lebensäusserungen beobachte, auch wenn sie Produkte einer schon
fortgeschrittenen Kultur seien, richte die Volkskunde in erster Linie ihr Augenmerk
auf das, was unter den heutigen Kulturvölkern noch altertümlich, primitiv oder in
volkstümlichem Sinne modifiziert sei, und ziehe die Ergebnisse der Ethnographie
vergleichend herbei zur Erläuterung des Einheimischen und zur Feststellung all-
gemeiner Gesetze. Für die Kulturgeschichte stehe das individuell-zivilisatorische
Moment im Vordergrund, für die Volkskunde das generell-stagnierende. Da aber
Kultur und Volkstum sich gegenseitig beeinflussen, wie an einigen Beispielen gezeigt
wird, so seien auch hier keine scharfen Grenzlinien zu ziehen. Der dritte Abschnitt
unterscheidet zwischen stammheitlicher und allgemeiner Volkskunde; jene ,, suche
die primitiven Anschauungen und volkstümlichen Ueberlieferungen einer zusammen-
gehörigen Gruppe, einer Gemeinschaft von Menschen darzustellen", diese beschäftige
sich „mit den Prinzipien und Grundgesetzen der volkstümlichen Anschauungen, mit
den überall gültigen Entwicklungsfaktoren, kurz den allgemeinen Agentien, die die
Volksseele bewegen". Beide aber stehen in gegenseitigem Abhängigkeitsverhältnis.
Im vierten Abschnitt wird als letztes Problem der stammesheitlichen Volkskunde
„die Erforschung der spezifischen Eigenart eines Stammes oder Volkes" bezeichnet.
Die allgemeine Volkskunde dagegen solle die behandelten Erscheinungen auf ihre
Ursachen zurückführen und aus den einzelnen Fällen allgemeine Gesetze abstrahieren.
In eingehender Auseinandersetzung wendet sich hierbei der Verfasser gegen das,
was er „die naturwissenschaftliche Erklärung des Volkstums" nennt. Als den Ver-
treter einer solchen Erklärung stellt er auf Grund eines aus grösserem Zusammen-
hang genommenen Satzes, gegen den sich seine Polemik richtet, Hermann Post
hin. Was ich an H.-K.s Schrift auszusetzen habe, ist an anderer Stelle bereits dar-
gelegt worden (s. unter 853) und braucht nicht von neuem gesagt zu werden.
Unser Gegensatz beruht einmal auf der verschiedenen Wertung, die wir den Einzel-
individualitäten und ihrem Einflüsse auf das primitive Geistesleben zuteil werden
lassen. Einzelne starke Individualitäten sind nach H.-K. die eigentlichen Schöpfer
von Sitte und Brauch, von primitiver „Religion und Kunst"; ihnen assimilieren sich
die schwächeren Individualitäten. Dem gegenüber fasse ich alles, was wir Folklore
oder Volksüberlieferung nennen, als ein Erzeugnis von Gemeinschaften gleichzeitig
und nach einander Lebender auf; der einzelne ist hier nichts, die Masse alles. Das
Geistesleben ferner, aus dem diese Erzeugnisse erwachsen, halte ich für naiv,
reflexionslos, instinktartig, während H.-K. dazu neigt, überall bewusste Ueberlegung
und planvolles Wollen einzelner als das Ursprüngliche anzusehen. Ich versuche,
die Probleme der Volkskunde soziologisch und entwicklungsgeschichtlioh zu er-
A. Strack, Volkskunde. 307
fassen, H.-K. nähert sich ihnen mehr vom individualistisch-rationalistischen Stand-
punkt aus. Nur die Folg-e von dem allen ist, wenn er die Freiheit, ich die Qesetz-
mässig-keit alles volksmässigen Ueschehens und Denkens betone. Es sind (ieg'ensätze,
die sich auch sonst in den wissenschaftlichen Strömungen der Gegenwart gegenüber-
treten, die aber für die Volkskunde besondere Bedeutung haben. Es war eine mindestens
arg raissverständliche Bezeichnung, wenn H.-K. die von ihm bekämpfte Auffassung
des Volkslebens mit der Etikette „naturwissenschaftlich" versah. Es ist im Grunde
eine durchaus geschichtliche Betrachtungsweise; ihre Wurzeln liegen bei Herder
und den Romantikern; sie wurde geteilt von Männern wie Freytag und Riehl; von
der modernen Naturwissenschaft hat sie nur bedeutsame Anregungen erfahren.
Jene Bezeichnung aber führte um so leichter zu Verwechslungen, als, wie es scheint,
Fosts Ansichten und Schriften nicht genügend bekannt sind. So identiflzierte
A. Schullerus in einer Besprechung von H.-K.s Schrift (KBlVSbnbgLK. 24,
ö. 144/7) die sogenannte „naturwissenschaftliche" Erklärung mit dem volkskund-
lichen Programm eines siebenbürgischen Arztes, dessen Ansichten von den-
jenigen H. Posts doch ziemlich weit abzustehen scheinen, und das jedenfalls über
den Kreis der Aufgaben, die die Volkskunde unter allen Kulturnationen sich
heutzutage stellt, weit hinaus geht. — Die Abwehr dieser Anschauungen durch
Schullerus hat eine Erwiderung jenes Arztes, S i e g m u n d (854), hervorgerufen, in
der er für die Volkskunde das gesamte Volkstum, seine physische und psychische
Erscheinung in Anspruch nimmt und alle metaphysischen Annahmen entschieden
zurückweist. —
Aufgaben, Ziele und Mittel. Ueber die Aufgaben der Volkskunde
sprach Brenner (855) auf der Hauptversammlung der deutschen Geschichtsvereine
in Düsseldorf. Sein Vortrag schliesst sich an folgende Thesen an, die der Verein
für sächsische Volkskunde vorgelegt hatte: „Die wissenschaftliche Volkskunde hat
die Aufgabe a) alle Aeusserungen der Volksseele in Wort und Werk, soweit diese
von höherer Kultur unberührt ist, darzulegen; b) die Aeusserungen der Volksseele
im Wandel der Zeiten geschichtlich und kritisch zu verfolgen; c) den physiologischen
und geschichtlichen Gründen nachzugehen, die die Aeusserungen der Volksseele
hervorgebracht und haben wachsen lassen." Mit Recht schliesst B. alles rein Anthro-
pologische (wie Haar- und Gesichtsfarbe, Schädelbildung) aus der Volkskunde aus,
ebenso alle Erzeugnisse höherer Kultur: Handel, Kriegswesen, moderne Staaten-
bildung, dogmatische Religion, Schriftsprache, höhere Kunst. Dagegen will er, und
auch darin darf man ihm zustimmen, die Volkstrachten, das bäuerliche Haus, die
Berufsarbeit der Bauern und Handwerker berücksichtigt wissen, da sich hier überall
inneres Leben zeigt oder umschlossen wird. Abweichend von der ersten These
will er auch von höherer Kultur beeinflusste Erzeugnisse des Volkes nicht ganz
ausschliessen, wobei er auf das Volkslied hinweist. Er wünscht ferner zur Unter-
stützung der Sammelarbeit engen Zusammenschluss der volkskundlichen Vereine
und Herausgabe eines Korrespondenzblattes, das in die Hände aller Mitglieder kommen
solle. Als Gesamtaufgabe der volkskundlichen Forschung bezeichnet er „die Dar-
stellung des durch unbewusste Wechselwirkung innerhalb des Gesamtvolkes im Laufe
der Jahrhunderte gewonnenen Vorstellungsinhalts und der traditionellen Lebens-
formen, in letzter Linie die Erforschung der Volksseele und der Entwicklungs-
gesetze der Menschheit überhaupt". Dass man sich nicht auf das „vulgus" be-
schränken dürfe, ist ihm klar. In der dritten These fügt er die „psychologischen"
Gründe hinzu, die jedenfalls besser als die physiologischen festzustellen sind. —
Ueber das Wesen und die Ziele der Volkskunde äusserte sich ebenfalls in einem
Vortrag D i e t e r i c h (857), der eifrige Förderer der volkskundlichen Bewegung in
Hessen. Die Frische, Wärme und Ploffnungsfreudigkeit, die beredte und geistvolle
Unmittelbarkeit, die auch in den geschriebenen Worten noch zu spüren ist, haben
gerade diesem Vortrage eine starke Wirkung, auch ausserhalb des Kreises, für den
er ursprünglich bestimmt war, verschafft. Insbesondere tritt die hohe Bedeutung,
die die Volkskunde für die Philologie hat, in helles Licht. Wie vielen mag sie
erst aus D.s Worten klar geworden sein! Nach einer kurzen Erörterung des prak-
tischen, nationalen Wertes der Volkskunde wendet sich D. ihren wissenschaftlichen
Zielen zu. Es hat ihn erschreckt, zu sehen, wie verschieden die verschiedenen
Volkskundigen über ihre werdende Wissenschaft denken. „Wenn nicht bald grössere
Klarheit kommt und mehr Uebereinstimmung in den Hauptsachen, so ist ernste
Gefahr im Verzuge." Er bemüht sich festzustellen, welches „Volk" die Volkskunde
meine. Nicht den „populus", mit ihm beschäftigt sich die Philologie überhaupt,
nicht das „vulgus", denn wir finden das Volkstümliche in allen Schichten der Be-
völkerung. Als das Charakteristische der Erscheinungen, mit denen sich die Volks-
kunde beschäftige, hebt er hervor, dass wir hier auf keine bewusst schaffende
Individualitäten stossen, dass es sich um eine organisch zusammengehörige Unter-
Jabresberichte für neuere deuUcbe Littentargesobiohte. XUL ^
308 A. Strack, Volkskunde.
Schicht alles geschichtlichen Volkslebens handle, aus deren Mutterbodeu alle indi-
viduelle Gestaltung und persönliche Schöpfung herausgewachsen sei. „Volk ist (in
diesem Sinne) die Bezeichnung der Unterschicht der Kulturnationen." So definiert
er denn: „Volkskunde ist die Erforschung und Erkenntnis der Unterwelt der Kultur",
oder an anderer Stelle: „Die Kunde vom Denken und Glauben, von der Sitte und
Sage des Menschen ohne Kultur und unter der Kultur". Die starke Erweiterung,
die der Begriff der Volkskunde dadurch erfahren hat, dass man Aufgaben der
Anthropologie oder der Landeskunde in sie hineinbezogen hat, weist er entschieden
zurück. Eingehend erörtert er ihr Verhältnis zur Philologie. Er ist der Ueber-
zeugung, „dass Volkskunde wissenschaftlich nur der treiben kann, der in irgend-
einer Philologie, d. h. in dem Studium einer gesamten Volkskultur, so zu sagen,
mit beiden Füssen steht. Nur er kann die Probleme rückwärts verfolgen von dem
festen Boden geschichtlicher Ueberlieferung aus". Andererseits zeigt er, wie dringend
die Philologie, wenn sie weiter fortschreiten will, überall auf die Hilfe der Volks-
kunde angewiesen ist. Die Erscheinungen eines Volkslebens lassen deren Sinn
und Ursprung in den seltensten Fällen erkennen; die Analogie muss zu Hilfe
kommen zur Erkenntnis jener unter der Kultur liegenden Lebensschichten. Die
Volkskunde hat ihre eigentliche Berechtigung als besonderes Forschungsgebiet nur
dadurch, dass sie vergleichend ist. Wie die vergleichende Sprachwissenschaft tritt
sie so neben die Philologien der Einzelvölker. Sie liefert uns das Material zur Er-
fassung von Gesetzen der Entwicklung des menschlichen Denkens, einer Aufgabe,
deren Lösung uns heute näher liegt als die wissenschaftliche Erforschung der
Psjche jedes einzelnen Volkes in ihrer Verschiedenheit. Soweit D.s Vortrag. —
Eine prächtige Erläuterung und Ergänzung desselben bildet U s e n e r s (863) Aufsatz
über vergleichende Sitten- und Rechtsgeschichte. Er wurde ursprünglich in der
Philologenversammlung des Jahres 1893 vorgetragen und erscheint an seiner jetzigen
Stelle mit manchen Aenderungen und Zusätzen, vor allem vermehrt durch die ge-
lehrten Nachweise. An zwei Beispielen zeigt U., welche Hilfe die Vergleichung, die
Volkskunde, bei der Erforschung älterer Sitte oder Rechtsgewohnheit leisten kann,
indem die lückenhafte und unverständliche Ueberlieferung eines Brauches bei einem
Volke durch die ursprünglichere Züge zeigende und vollständigere Ueberlieferung
eines verwandten Volkes ergänzt wird und so der Brauch von selbst seine Er-
klärung findet. Den Sinn und Zweck des altitalischen Ritus der Stadtanlage er-
läutert der bei Slawen und Litauern sich findende Brauch der Furchenziehung zur
Abwehr von Uebel. Dieselbe symbolische Bedeutung hat im altdeutschen Brauch
der um die Gerichtsstätte gespannte Seidenfaden oder der das Allerheiligste des
griechischen Tempels absperrende Wollfaden. Durch eine gottesdienstliche Handlung
wird eine heilige, unverletzbare Schranke geschaffen. Den grössten Wert für die
vergleichende Geschichte des volkstümlichen Rechts misst U. den germanischen
Ueberlieferungen bei. An einem zweiten, mit besonderer Ausführlichkeit behandelten
Beispiel legt er dies dar; es sind die Genossenschaften der noch unverheirateten
jungen Leute, die Junggesellenvereine, Bubenbruderschaften oder Burschenschaften.
Auf Grund zahlreicher inschriftlichen und litterarischen Notizen weist er ihre Existenz
bei Griechen und Römern nach. Ihr Zusammenhang mit dem Kultus, der zweifellos
scheint, weist auf hohes Alter hin. Aber das Wesen und Wirken dieser Verbände
lässt sich aus der antiken Ueberlieferung allein nicht erkennen. Die deutsche Sitte
zeigt bis in die neuere Zeit hinein die Junggesellenverbände noch wohlerhalten.
Beispiele aus Siebenbürgen und Mittenwalde zeigen ihre typische Art. Der Zusammen-
hang mit altem Kultus scheint auch hier vorhanden. Er zeigt sich deutlicher in der
Kirchweihfeier bei PVanken und Thüringern, dem sogenannten Plantanz. Zu der
Kirchweihfeier, die von der Burschenschaft veranstaltet wird, gesellt sich die Sitte
des Mailehens und der Maipaare. Durch die Kombination dieses Materials gewinnt
U. ein Bild von der Rolle, die die Burschenschaften im heidnischen Kultus spielten.
Sie. sind die Veranstalter des Festes, an dem die himmlische Hochzeit dargestellt
wurde, des deutschen Maispiels, dem eine heilige Vorbereitungszeit, ein „Castum"
vorausgeht, in der sich die Paare würdig machen müssen für die gottesdienstliche
Handlung, in welcher sie die Gemeinde zu vertreten haben. Was U. zeigen wollte,
war, „dass es für das Verständnis der von den Kulturvölkern geschaffenen Lebens-
formen unerlässlich ist, die Grundlage derselben durch vergleichende Forschung
wiederherzustellen". Und diese Ueberzeugung wird zweifellos jeder aus seinen scharf-
und feinsinnigen Erörterungen davontragen, wenn er auch im einzelnen sich manche
Bedenken vorbehalten mag. — Ueber das Wesen der Volkskunde hat sich endlich
im Berichtsjahr Strack (859) ausgesprochen in einem kleinen Aufsätzchen, das
bereits vor Dieterichs und Brenners die gleiche Frage behandelnden Vorträgen
erschien und zunächst dazu bestimmt war, in Laienkreisen Klarheit zu verbreiten
über das, was die Volkskunde will. Als Ergänzung dazu mag meine, schon oben
A. Straok, Volkskunde. 309
(N. 853, s. S. 306/7) erwähnte Besprechung- von Hoffmann-Krayers Schrift heranpfezogen
werden. Ich g-ing- von der Tatsache aus, dass die Volkskunde bis jetzt haupt-
sächlich ihr Interesse der ländlichen Bevölkerung- zug-ewandt habe, und suchte fest-
zustellen, worin das Charakteristische bäuerlichen Ijebens und Denkens bestehe. Es
ergab sich als ein durch alle Lebensäusserung-en des Bauern durchgehender Zug die
starke soziale Gebundenheit, wodurch er in Gegensatz tritt zur dünnen Schicht der
Gebildeten, in der individuelle Eigenart, ja Willkür als das Flöchste erscheint.
Die Rücksicht auf die Masse, die um ihn lobt und die vor ihm gelebt hat, bestimmt,
meist unbewusst, Empfinden und Handeln des Bauern, die eigene Individualität
sucht l)ewusst der (Gebildete zur Geltung- und Darstellung zu bringen. So ist für die
Volkskunde der Bauer der Repräsentant des Volkslebens oder, wie man besser
sagen wird, des naiven Massen- und Gemeinschaftslebens geworden. Er ist in dieser
Beziehung der Typus einer älteren Form geistigen Lebens überhaupt, die uns, wenn
auch durch Vererbung und verschiedenartige Erziehung stark beeinflusst, ebenfalls
in dem Dasein des Kindes entgegentritt. Auch ihm wendet daher die Volkskunde
besondere Beachtung zu. Ein wichtiger Bestandteil aller Entwicklung ist Diffe-
renzierung, sowohl bei den einzelnen Menschen als bei ganzen Völkern. Sie führt
von der Masse zur Individualität. Es ist ein Vorgang, der geschichtlich durch
unsere ganze Kulturontwicklung bezeugt ist und der sich täglich beobachten lässt in
der Entwicklung unserer Kinder, deren Gleichförmigkeit im Fortschritt der Jahre
einer immer bunteren Mannigfaltigkeit Platz macht. Die Differenzierung eines Volkes
vollzieht sich allmählich, nicht sprungweise, sodass, neben Zuständen stärkster
individualistischer üngebundenheit, sich die verschiedensten Nuancierungon sozialer
Gebundenheit, alten Massenlebens, aus dem völlig sich niemand löst, erhalten haben,
öeberall, wo uns solche älteren Denk- und Lebensformen entgegentreten, einerlei ob
beim Bauern oder Bürger, beim Handwerker oder Arbeiter, beim Gelehrten oder
Künstler, findet die Volkskunde ihr Arbeitsfeld. So definierte ich schliesslich die
Volkskunde als „die Erforschung, Darstellung und Erklärung aller Lebensformen
und geistigen Aeusserungen, die aus dem natürlichen Zusammenhang eines Volkes
unbewusst hervorgehen und durch ihn bedingt sind". Wobei an Stelle von Volk zur
Vermeidung von Missverständnissen vielleicht besser „Gemeinschaft" gesagt würde;
denn das, was wir gewöhnlich Volk (populus) nennen, ist selbst wieder ein Produkt
späterer Entwicklung. —
Auf ein besonderes Gebiet der Volkskunde, das bisher nicht genügend Be-
achtung fand, weist D r e w s (860) hin, auf die religiöse Volkskunde. Er
versteht darunter Beachtung der Gestalt, die die christlich-religiöse Vorstellungswelt
in der Seele des Volkes durch Umformungen und Zusätze aller Art erhält, Er-
forschung der dem Volk wirklich eigenen Religion, in der es lebt und webt, einer
Religion, die von dem offiziellen kirchlichen Bekenntnis meist stark abweicht.
Er betont warm den grossen Wert solcher Volkskunde für den praktischen
Theologen. —
Goethe und J. Grimm. In einem Aufsatz „Goethe en de Folklore"
behandelt .1. D. C. (864) einige Balladen, die ihren Stoff aus volkstümlichen Ueber-
liefeningen schöpfen (Braut von Korinth, Parialegende, Erlkönig, Fischer, Hochzeit-
lied, Totentanz, Zauberlehrling), indem er auf ihre Quellen hinweist. Zur Parialegende
bringt er ein niederländisches Märchen von vertauschten Körperteilen, das Grimms
„Drei Feldscherern*' (Kinder- und Hausmärchen N. 118) gleicht, zum Totentanz eine
Erzählung aus Hermann Korners Chronik bei. — Aus einem Brief J. Grimms an
W. von Haxthausen vom 23. April 1822 teilt E. S. (865) ein grösseres Stück mit, in
dem sich J. Grimm über Haxthausens Plan einer umfassenden Sammlung deutscher
Altertümer ausspricht und selbst Vorschläge macht über die Ausdehnung eines
solchen Unternehmens. Neben den alten Gräbern, Urnen, Waffen und dergleichen,
unedierten Urkunden bis zum 15. Jahrhundert, der Untersuchung alter Strassen,
Wälder usw. erscheinen in diesem Programm auch die Dialekte, Rechtsgewohnheiten,
Gebräuche bei Geburten, Hochzeiten, Leichen, Trachten, Hauseinrichtungen auf
Dörfern, Eigenheiten bei Viehzucht und Ackerbau, Volkssagen, Sprichwörter, Lieder,
Tänze. Besondere Beachtung will Grimm der Art und Weise geschenkt wissen, wie
das Volk Wasser und Lasten trägt, „wie es sich beim Reden und Sitzen, beim Essen
und Trinken nimmt, z. B. wie Arme und Beine verschränkt". — Schon im Jahre 1811
hatte J. Grimm einen Plan zu einem „altdeutschen Sammler", „der nur auf münd-
liche Tradition ausgehen sollte", entworfen. Steig (866) veröffentlicht den am
22. Januar 1811 in einem Brief an Brentano beigelegten Entwurf einer Aufforderung
an alle Freunde deutscher Poesie und Geschichte zur Sammlung aller „mündlichen
Sage des gesamten deutschen Vaterlands", nebst dem dazu gehörigen Brief. Die
eingesandten Materialien sollten in einem jährlich erscheinenden Band oder Heft
unter dem Titel „altdeutscher Sammler" gedruckt werden. Der Plan ist nie zur Aus-
40*
310 A. Strack, Volkskunde.
führung" g-ekommen, aber wir verdanken ihm köstliche Worte des Meisters, die auch
heute noch des Volksbeflissenen Herz erquicken. —
Bibliographie. Eine kurze, nur skizzierende Zusammenstellung" dessen,
was hauptsächlich die deutsche Volkskunde in den letzten 25 Jahren geleistet hat,
gibt in engem Anschluss an die „Jahresberichte über die Erscheinungen auf dem
Gebiete der germanischen Philologie" P e t s c h (868). Nur merkwürdig, dass in dem
an sich sehr dankenswerten, resümierenden Werk, von dem sein Bericht einen Teil
bildet, die Volkskunde zusammen mit Mythologie, Altertumskunde, Heldensage und
Heldendichtung unter der Rubrik „Realia" erscheint. — Ein treffliches Hilfsmittel
bleiben nach wie vor die fortlaufenden Berichte von Schullerus (869), die sich
wesentlich auf das deutsche Gebiet beschränken und nur hier und da die germanischen
Schwesternationen heranziehen. Sie gliedern sich in die Rubriken: Allgemeines,
Brauch und Sitte, Haus und Tracht, Aberglaube, Volksmedizin, Hexengiaube. — Eine
Neuerung der Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, für die wir deren neuem
Herausgeber B o 1 1 e dankbar sein dürfen, sind die das Wesentliche zusammenfassenden
Jahresberichte, die sie über die deutsche Volkskunde und einzelne Gebiete derselben
bringt. Schullerus (870) hat die Rubrik „Volkskunde" übernommen und ver-
steht darunter die Tätigkeit der Vereine und Zeitschriften, allgemeine Erörterungen,
Darstellungen deutschen Volkslebens, Sagen- und Märchenkunde, Brauch und Sitte
und Aberglauben. Es ist nicht uninteressant zu sehen, wie, entsprechend den ver-
schiedenen Begriffsbestimmungen, auch praktisch. Verschiedenes mit dem Worte zu-
sammengefasst wird, ganz zu schweigen von den mannigfaltigen Rubriken, unter
denen die Volkskunde wieder als Ganzes in kritischen Journalen und sonst unter-
gebracht zu werden pflegt. Man hat noch kein rechtes Fach für sie. — Trefflich ist
die schweizerische Bibliographie von Hoffmann-Krayer (871). Wiegen der
prinzipiellen und methodologischen Bedeutung dieser Dinge gebe ich auch ihre, leicht
von den früheren Jahrgängen abweichende Gliederung: 1. Bibliographisches;
2. Methode und Systematik; 3. Vermischtes; 4. Urgeschichte, Vorgeschichte, Siedlung;
5. Wohnung und Architektur; 6. Gerät, Fahrzeug und Aehnliches; 7. Nahrung;
8. Volkskunst; 9. Tracht; 10. Wirtschaftliches; 11. Sitte, Brauch, Feste; 12. Spiele;
13. Rechts- und Verfassungsaltertümer; 14. Volksglauben und Volksmeinungen;
15. Volksdichtung; 16. Volkswitz und Spott; 17. Musik und Tanz; 18. Formeln;
19. Namen; 20. Sprache. Auch über die Systematik der Volkskunde wird man sich
wohl endlich einmal einigen müssen. — Neue volkskundliche Bücher aus den Jahren
1901 und 1902 bespricht zusammenfassend P e t s c h (872), dabei mit warmen Worten
des verstorbenen Weinhold gedenkend. —
Zeitschriften und Vereine. Aus den „Blättern für hessische Volks-
kunde" sind „Hessische Blätter für Volkskunde" geworden, die ebenso wie die
früheren Strack (873) herausgibt. An die Stelle der bescheidenen fliegenden
Blätter, von denen 4 — 6 Nummern jährlich erschienen, ist ein stattlicher Band von
über 18 Bogen getreten, dessen buchhändlerischen Vertrieb der Teubnersche Verlag
in die Hand genommen hat. Wie das Aeussere, so hat sich auch der Charakter der
Zeitschrift geändert. Sie will sich nicht mehr auf Hessen beschränken, sondern sich
an der allgemeinen volkskundlichen Forschung beteiligen und so auch die heimat-
liche Arbeit, der nach wie vor ein breiter Raum gewährt wird, befruchten und neu
beleben. So werden denn in dem vorliegenden Bande Fragen grundsätzlicher und
methodischer Art von A. Dieterich, P. Drews, H. Usener und dem Heraus-
geber behandelt, über Einzelerscheinungen des Volkslebens überhaupt wie Himmels-
briefe oder alte Rechtsbräuche reden A. Dieterich, J. R. Dieterich und
W. Köhler; und daneben steht eine Reihe von Mitteilungen und Schilderungen
aus dem hessischen Volksleben. Die Umgestaltung der Zeitschrift steht in engem
Zusammenhang mit der Reorganisation des Vereins, in dessen Auftrag sie heraus-
gegeben wird. Seither eine Abteilung des oberhessischen Geschichtsvereins, hat
er sich unter dem Namen „Hessische Vereinigung für Volkskunde" auf seine
eigenen Füsse gestellt und infolge davon gleich im ersten Jahr einen fröhlichen Auf-
schwung genommen. — Einen Teil der hessischen Blätter bildet die von Strack (876)
bearbeitete Zeitschriftenschau für 1902, die in kurzen Referaten einen Ueberblick
über den Inhalt hauptsächlich volkskundlicher und germanistischer Zeitschriften, so-
weit sie die Volkskunde berühren, gibt. — Die von G r u n w a 1 d (874) heraus-
geg^ebenen Mitteilungen der Gesellschaft für jüdische Volkskunde habe ich leider bis
jetzt noch nicht zu Gesicht bekommen können. —
Zusammenfassende Darstellungen und Sammlungen.
Eine eingehende und im wesentlichen zustimmende Besprechung erfuhr Bremers (879)
Ethnographie durch Seiler. Wenn Br. bei Beurteilung der Anthropologie als
Grundlage für ethnographische Forschungen auf die Veränderlichkeit der Rasse
hinweist und als Beispiel die Kelten anführt, so behauptet S. demgegenüber, die bei
A. Straok, Volkskunde. 311
weitem zahlrcichoro Urbevölkerung' üalliens habe aus dunkelliaarifreii Ligurern be-
Rtandeu, denselben, die in Italien sasson und einerseits mit den Iberern, andererseits
mit den Karem, der Urbevölkerung üriechenlands, verwandt waren. Nur die
herrschenden Stämme der Italiker, Griechen, Kelten seien ursprünglich blond ge-
wesen. Die dunkelhaarige Bevölkerung in Strichen von Süd- und Mitteldeutschland
rühre nicht von germanisierten Kelten, sondern von einem turanischen Keil her,
,,der sich vom Ural her durch Südrussland bis nach Deutschland hinzog". Nicht die
Veränderlichkeit, sondern die starken vorhistorischen Misch un^^en der Hassen machen
nach seiner Meinung die physischen Eigentümlichkeiten eines Volkes zu einem
zweifelhaften Kriterium seiner Abstammung. Dass die Kelten im ersten Jahrtausend
längere Zeit hindurch über die Germanen geherrecht hätten, wie Br. zu erweisen
sucht, bestreitet S., nur nahe Berührung will er zugeben. Für besonders wertvoll
hält S. Bremers Nachweis einer besonderen anglo-friesischen Nation, zu der auch
die Sachsen gehört haben. — Aeusserst amüsant und unterhaltend plaudert in einer
Anzahl feuilletonistischer Aufsätze, von denen mir nur ein Teil vorliegt, Eichen
(880,881) über die Eigenart der norddeutschen Stämme, wobei allerdings auch
manche vorschnelle Verallgemeinerungen mit unterlaufen. — Z e 1 1 s (883) Werk
über die Volkskunst im AUgäu, das mir nicht vorlag, wird sehr gerühmt sowohl
wegen des vorzüglichen Anschauungsmaterials, das es bietet, als auch wegen der
liebevollen und geschickten Behandlung desselben im Zusammenhang mit Brauch
und Sitte. — Langers (885) neues Unternehmen schreitet rüstig voran; seiner
fleissigen volkskundlichen Sammlungen aus dem östlichen Böhmen wird an ver-
schiedenen Stellen des Berichtes zu gedenken sein. — Nach Teplitz führt uns das
schöne Buch von G. Laube (Volkstümliche Ueberlieferungen aus Teplitz und Um-
gebung. 2. Aufl. Mit 4 Photographien. [= Beiträge zur deutsch-böhmischen Volks-
kunde. Bd. 1. 2. Heft.] Prag, J. G. Calve. 1902. VIT, 130 S. M. 3,00). Es berichtet
über Tracht, volkstümliche Kunst, Sitten und Gebräuche, Bauernregeln, f^ostage,
Volksglaube, Volksmedizin, Kinderlieder und -spiele, Tänze, Sprichwörter und Iledens-
arten, Rätsel und Scherzfragen, Diebs- und Geheimsprachen, Sagen und Märchen.
Das meiste stammt aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts und ist nach den eigenen
Erinnerungen des Verfassers niedergeschrieben. — Die neue Auflage von Andrees
(887) Braunschweiger Volkskunde wird von Schuller us und Strack
sehr anerkennend besprochen. Letzterer wünscht eine stärkere Berücksichtigung der
Volksdichtung und der Spiele. — Grüners (889) frühen volkskundlichen Versuch aus
dem Egerland (JBL. 1900 I 5:56) würdigt H o f f m a n n - K r a.ve r , indem er
besonders den Wert der mitgeteilten Volkslieder hervorhebt. — Gerstenbergers (892)
Büchlein bringt Schilderungen des Volkslebens aus Orten des deutsch-böhmischen
Grenzgebietes im Erzgebirge. Der volkskundliche Stoff hat geringen Wert. Es
wird viel erzählt von Aufführungen reisender Künstlertruppen, Seiltänzern, Marionetten-
theatern. Auch über Vor- und Spitznamen und Albumpoesie erfahren wir einiges.
Das Ganze ist schlecht stilisiert, stark sentimental und moralisierend. — Wirklich
Wertvolles dagegen weiss uns Haupt (893) aus dem Nachlass eines in der ersten
Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Oberhessen lebenden leidenschaftlichen
Sammlers zu spenden. An erster Stelle einen Originalaufsatz desselben über Volks-
kundliches aus dem hessischen Hinterlande, der sagenhafte Ueberlieferungen, Kinder-
reime, Gebräuche und Aberglauben bei der Viehzucht und zum Teil höchst
interessante Mitteilungen über Heiratsgebräuche enthält. Dann eine Anzahl von
Heil- und Zaubersprüchen: gegen Feuer imd Pestilenz, für das Blutstillen, gegen den
Brand, Gewehr- und Waffenstellung. Endlich allerlei Aberglauben aus Langd in
Oberhessen. — Ein ausserordentlich anziehendes und inhaltreiches Buch ist das in
neuer Auflage vor uns tretende Marschen buch von A 1 1 m e r s (895). Der
wohlbekannte Verfasser, selbst ein Marschbewohner aus einem alten in Osterstade
ansässigen Geschlecht, hat im Jahre 1857 in jugendlichem Mannesalter diesen
litterarischen Erstling in die Welt geschickt, um auch den Leuten „hinter den Bergen"
ein Bild seiner Heimat zu entwerfen, für die sein Herz in Liebe und Begeisterung
schlug. Und abgesehen von einigen leichten Aenderungen und dem Zusatz eines
Kapitels, das auf die starken, umgestaltenden Kultureinflüsse der letzten Jahrzehnte
hinweist, hat das Buch im ganzen seine ursprüngliche Gestalt behalten. Es ist mehr
ein Bild der Vergangenheit als der Gegenwart, aber ein Bild, das nach dem Leben
gezeichnet ist. Es umfasst die Marschstriche Osterstade, Würden, Vieland, Wursten,
[adeln, Kehdingen, das Alte Land, das Stedingerland, das Stadland und Butjadingen.
Wir lernen die Bewohner in ihrer Eigenart kennen, ihre Wohnungen, ihre Tracht,
ihr durch Sitte und Brauch gebundenes Leben, ihren Aberglauben, ihre spärlichen
Sagen. Trotz aller Verschiedenheiten im einzelnen treffen wir doch in dem typischen
Bild des Marschbewohners, das der Verfasser entwirft, die wohlbekannten Züge des
deutschen Bauern wieder. Man darf A.s Buch wohl den Riehischen Meisterwerken
312 A. Strack, Volkskunde.
zur Seite stellen, wenn er auch von anderem Standpunkt als dieser an seinen Stoff
herantritt. Mit aufmerksamem Blick hat er in seinem langen Leben die Verände-
rungen beobachtet, die durch das Eindringen der städtischen Kultur die Marsch-
bewohner erfahren haben, beginnend mit Ablegung der Landestracht und der Um-
gestaltung der Wohnungen in Bauweise und Ausstattung und schliesslich mit dem
Eindringen aller modernen Bildung endigend, ein Vorgang, der hier mehr und dort
weniger hervortritt. Wobei dann die interessante Beobachtung gemacht wird, dass
gerade in der Nähe des grössten Kulturzentrums, Hamburgs, unter den Bewohnern
des Alten Landes sich ursprüngliche Eigenart am zähesten erhalten hat. Aber A.
steht mit seiner Sympathie auf selten der neuen Kultur. Er sieht durch sie eine
sittlichere Lebenshaltung entstehen und Gemeinsinn und Vaterlandsliebe wachsen.
Die Eisenbahnen und die Presse sind ihm auch für die Bauern Bringer wahrer
Kultur. — Aus Beyers (896) kulturgeschichtlichen Bildern aus Mecklenburg
interessiert uns hier der ausführliche Abschnitt über der Bauern Leben und Sitte, der
Spuk und Aberglauben, Feste, Beziehungen zu Tieren und Pflanzen, häusliches und
wirtschaftliches Leben und Volksmedizin behandelt. Die Schilderung ist hübsch und
anschaulich. Das Bauernleben nach dem dreissigjährigen Krieg im 17. und 18. Jahr-
hundert steht im Mittelpunkt, ohne dass im einzelnen zeitlich geschieden würde. Quellen
werden nur vereinzelt angegeben. — Hart mann (898) sammelt in dem zweiten
Teil seines Schwaben spiegeis unter den Rubriken „Selbstlob" und „vSelbstkritik"
die Stimmen der eigenen Landsleute über die Eigenschaften des schwäbischen
Stammes. Wenn auch das gebildete Schwabentum dabei im Vordergrund steht, so
werden doch auch Volksfeste und Volkslieder gestreift; schwäbische und fränkische
Bauernart versteht G. Bossert hübsch einander entgegenzustellen (S. 84 ff.). —
Einzelne Glieder und Stände der Gesellschaft. Das altbewährte Werk
von Ploss (902) erfreut sich unter der sorgfältigen Pflege von Bartels fröhlichen
Wachstums. Die neue Auflage ist wieder beträchtlich vermehrt. Dem Text sind
zwölf neue Abschnitte hinzugefügt worden. Eine schwache Seite sind immer noch die
Zitate, unter denen man sich häufig schwer zurechtfinden kann. —
Tanz. Ueber diesen Gegenstand hat Marie Louise Becker (907) ein Buch
geschrieben, dessen „Idee war, den Tanz zu schildern in seiner wechselnden und
doch ewig gleichen Beziehung zu Kunst und Menschenleben, solange die Erde steht",
wie die Verfasserin selbst sagt. Sie fährt fort: ,,Ich habe möglichst vermieden,- die
so zahlreich vorhandenen Legenden zu wiederholen, die den älteren Werken über
dies Thema eine verblüffende Gleichheit geben. Ich habe vielmehr alles Gewicht auf
anerkannte Ueberlieferungen, erhaltene Kunstwerke und Papiere gelegt oder auf per-
sönliche autorisierte Eindrücke, die den uralten Menschenfreund zeichneten." Für die
deutsche Volkskunde kommen hauptsächlich die Abschnitte „Altnordische und alt-
griechische Sonnwendfeste", „Osterbräuche", „Die Ballade und der deutsche Tanz"
in Betracht. Die Verfasserin ist dort sta,rk abhängig von ihrem Landsmann Carus
Sterne. Die Vorzüge des Buches sind der warme Enthusiasmus, der es durchzieht,
und die schönen und lehrreichen Illustrationen, mit denen es geschmückt ist. Die
Behandlungsweise im einzelnen ist leider phantastisch und unkritisch. —
Einzelne Feste und Festgebräuche. Die „Adventsmütterchen", von
denen Elisabeth Lemke (917) berichtet, sind Bewohnerinnen des Armenhauses, die
in Elbing zur Adventszeit in besonderer Tracht umherziehen. Gaben fordern und
die Weihnachtswünsche der Kinder in Empfang nehmen, ein Brauch, der ähnlich im
bayerischen Oberschwaben und im angrenzenden württembergischen Schwaben nach-
gewiesen wird. — De Cock (918) zeigt, wie die christlichen Gebräuche und Vor-
stellungen auf Allerheiligen und Allerseelen an den altgermanischen Seelenkult
anknüpfen. So erklärt er das in Belgien, ebenso wie in Deutschland, noch vorkommende
E'estgebäck, das Seelenbrot, als ein ursprüngliches Totenopfer. „Soviel Seelenbrote
man isst, soviel Seelen erlöst man aus dem Fegfeuer." Die Seelen, zu dieser Zeit
aus dem Fegfeuer freigelassen, hielten sich auf den Kirchhöfen, auf Grasplätzen auf,
die zu betreten man sich deshalb hüten muss. Sie besuchen die Häuser, die sich zu
ihrem Empfang rüsten durch Lichter und Speisen. Die Türen muss man mit Vorsicht
schliessen, um keine Seele zu verletzen. Besonders der Besuch der Gräber, ihre
Schmückung mit brennenden Kerzen und Blumenkränzen ist allgemein verbreitet.
Die Armen werden an Stelle der Seelen bewirtet. Es ist eine Zeit mannigfachen
Spuks. Solche Züge sind nach der Meinung des Verfassers zum Teil von dem alt-
germanischen Toteinfest zur Julzeit mit seiner wilden Jagd auf das christliche Fest
übertragen worden. — Ueber Formen der Divination in der Andreasnacht und den
Losnächten, wie Liebeskranz, Topfheben, Schuhwerfen, berichtet Köhler (920). —
Einen Fastnachtsumzug der Kinder mit Heischeliedern schildert Mielke (924).
— Um Sammeln von Gaben handelt es sich auch bei den Gründonnerstags-
gebräuchen Grossers (925). —
A. Strack, Volkskunde. 313
Die Frage, ob das g-ermanische J u l f e s t urger manische Bestandteile enthalte,
wird von B i l f i n g" e r (930) in einer umfangreichen, scharfsinnigen und gelehrten
Untersuchung erörtert und verneint. Seine Abhandlung gliedert sich in folgende
Abschnitte: 1. Der «. Januar (S. 1 — 10). II. Der 25. Dezember (S. 10/9). III. Die
zwölf Nächte (S. 19—40). IV. Kalendae Januariae (S. 40/4). V. Kaiendenbrauch
und Weihnachtsbrauch (S. 44-8G). Vi. Annus a Nativitate (S. 86—99). VII. Das
g((nnanische Julfest (S. 99 — 132). Kr zeigt, welche (iründe die Kirche veranlasst
haben, die Geburt Christi zunächst (im Osten) am 6. Januar und dann (im Westen)
am 25. Dezember zu feiern. Beide Ansätze lassen sich aus dem christlichen Ideen-
kreis erklären. Nach Ueberwindung dieses Gegensatzes beging man die ganze Zeit
vom 25. Dezember bis zum (>. Januar als eine einheitlich zusammenhängende F^estzeit,
die im wesentliclien der Tatsache der Geburt Christi gewidmet war und durch viel-
fache kirchliche und weltliche Verordnungen (Fasten-, Arbeits-, Gerichtsverbot) mit
dem Charakter besonderer Heiligkeit ausgestattet wurde. Hierin finden die ger-
manischen „zwölf Nächte" ihre Begründung; auch der spätere Festbrauch dieser Zeit
lässt die Nachwirkungen jener kirchlich-politischen Bestimmungen erkennen. Die
beiden folgenden Abschnitte suchen die Identität einer grossen Anzahl von Vor-
stellungen und Bräuchen, die sich an das W^eihnachtsfest knüpfen, mit solchen der
römischen Neujahrsfeier nachzuweisen. Die Ueberschriften der einzelnen Abschnitte
von Teil V zeigen am besten, worauf sich diese Untersuchung erstreckt: 1. Geschenke,
Süssigkeiten, Früchte; 2. der Festbettel; 3. der Berchtentisch ; 4. Auspicari; 5. Neu-
jahrszauber und Weihnachtsheiltum; 6. Prognostica; 7. Lichter und Baumgrün;
8. Maskenumzüge, Narrenfest, Bohnenkönig; 9. Geisterspuk und Geisteraustreibung;
10. die „Vetula", Anklopfen und Pfeffern. Die kirchliche Weihnachtsfestzeit nahm
die ganze Kaiendenfeier in ihren Rahmen auf. Es wurde üblich, das neue Jahr mit
Weihnacht beginnen zu lassen. Sogar der Name der Kaienden ging vielfach auf das
Weihnachtsfest über. Schon vorher hatte sich der Begriff einer sich über eine längere
Frist erstreckenden Neujahrsfestzeit gebildet, auf deren einzelne Tage sich nun in
verschiedener Weise die alten Kaiendenbräuche verteilten. Der letzte Abschnitt
endlich beschäftigt sich zunächst mit den Gottheiten der zwölf Nächte und sucht zu
zeigen, dass in der Figur der Holda-Berchta-Befana die Personifikationen des alten
und des neuen Jahres, beides antike Faktoren, zu einem wunderlichen Gemisch ver-
schmolzen seien, wozu noch die Personifikation des Epiphanientages hinzugekommen
sei. Dann wird die altnordische Tradition behandelt untl ihre Unzuverlässigkeit, soweit
es sich um Rückschlüsse auf die heidnische Zeit handelt, behauptet. Bedas Zeugnis
schliesslich sei in sich widerspruchsvoll und beruhe in dem, was er von der
„Modraneht" sagt, auf blossen Vermutungen. So bleibe von dem germanischen Jul-
fest nichts Urgermanisches übrig als der Name Jul. Es ist hier nicht der Ort, auf
die Einzelheiten von B.s Untersuchung einzugehen, aber ich möchte doch betonen,
dass ich die Frage nach den germanischen Bestandteilen des Weihnachts- und Jul-
festes durch ihn nicht für erledigt halte. Weder der Beweis, dass wir es in allen
besprochenen Fällen wirklich mit antiken Neujahrsgebräuchen zu tun haben, scheint
mir geführt, und noch weniger der, dass wir es in Fällen, wo Aehnlichkeit vorliegt,
immer mit einer einfachen Entlehnung zu tun haben. Dass eine solche Fülle von
Gebräuchen und Glaubensvorstellungen in verhältnismässig früher Zeit von den ger-
manischen Stämmen neu aufgenommen worden seien, die dann zum Teil zäh gegen
alle Bemühungen der Kirche verteidigt wurden, ist an sich schon nicht sehr wahr-
scheinlich. Auch scheint es mir bedenklich, Quellen aus der Zeit der Völker-
wanderung oder noch späteren Jahrhunderten, während deren unzählige Germanen
und Barbaren aller Art im römischen Reich angesiedelt waren und gewaltige Stürme
die Bevölkerung bis zum Grunde aufwühlten und umgestalteten, ohne weiteres als
Zeugnisse römischen Volksbrauchs zu verwenden. Bei Volksüberlieferungen ist die
Quellen Untersuchung eine viel schwierigere und kompliziertere, als bei Texten oder
geschichtlichen Tatsachen. Verdienstvoll und lehrreich bleibt die B.sche Arbeit
immerhin, selbst da, wo sie zum Widerspruche reizt. —
Vom Weihnachtsfest zur Kirchweih; der Schritt ist nicht so gross als
es scheint. Gerade der kundige Schilderer der Kirchweih im Vogelsberg, Schulte
(931), weist darauf hin, wie auch hier Geistliches und Weltliches sich mischt. In
einem der Dörfer, die er in Betracht zieht, ist die Kirmes wirklich noch eine Er-
innerungsfeier an die Gründung der Ortskirche. Im Mittelpunkt seiner Schilderung
steht Engelrod im nördlichen Vogelsberg und dessen nähere und weitere Umgegend; auch
aus der Giessener Gegend erhalten wir Mitteilungen. Nassau und die Schwalm werden
vergleichend herangezogen. Der typische Verlauf des Festes umfasst 1. die Einleitung der
Kirmes mit Mädchenzuteilung, Kerbmännerwahl und Antrinken der Kirmes; 2. Umzugf
und Tanz des ersten Kirmestags ; 3. Ständchen und Tanz des zweiten Tages ; 4. Schluss-
tanz und Begräbnis der Kirmes. Das ganze Fest ist eine Veranstaltung der Burschen-
314 A. Strack, Volkskunde.
Schaft, die in Spinnstuben geg-liedert ist. Der Brauch der Mädchenversteigerung oder
des Ausspielens der Paare wird richtig an das alte Mailehen angeknüpft. Die so Ge-
paarten tanzen die drei ersten Reigen zusammen, an denen sich sonst niemand be-
teiligen darf. Die Verleihung des „Kleinods", eines hochgeschätzten Ehrenpreises,
an ein liebendes Paar am zweiten Kirmestag lässt noch die alte Sitte des Maienpaares
erkennen. Auch Reste des Erbsenbärs und seiner Verbrennung finden sich noch,
ebenso wie ältere Tanzformen. — Ein Blick auf zwei Kirchweihschilderungen aus dem
östlichen Böhmen, die E. Langer (932) mitteilt, lässt in den Grundzügen eine über-
raschende Aehnlichkeit mit der oberhessischen Festfeier erkennen. Auch hier finden
wir alte Tänze, ähnlich den oberhessischen „Lermen", während die Mädchenzuteilung
fehlt. Im Adlertal bildet der „Hahnenschlag" die Hauptbelustigung des zweiten Tages,
früher auch das „Widderköpfen". —
Das Martinsfest betrachtet H ö f 1 e r (937) als Feier des Schlusses der
Weidezeit, als Fortsetzung eines altgermanischen Festes mit Opfer und Kultmahl, an
das viele Gebräuche und Glaubensvorstellungen des Winter- und Jahresanfangs ge-
knüpft waren, wie Schimmelreiter, Opferaugurium, nächtliche Schmausereien, Toten-
spenden (Bretzeln). Als Nachfolger alter Tieropfer haben sich noch Kultgebäcke
erhalten, unter denen an erster Stelle das „Hörnchen" steht, eine Ablösung des Opfers
des gehörnten Schlachttieres. —
Das Auftreten des Nikolaus in Ratibor und Umgegend schildert in aller
Kürze S t ä s c h e (939). — Wie sein Fest heute das Weihnachtsfest vorbereitet, so,
meint Höfler (941), sei der germanischen Feier der Wintersonnenwende eine Vor-
feier vorausgegangen, deren Fortsetzung das Nikolausfest sei, das ähnliche Volks-
gebräuche mit dem Michaelstag, mit Weihnachten und Neujahr verknüpfen. Charakte-
ristisch dafür seien süsse Brote, wie das Barbara-, Birn- und Hutzelbrot und die
Lebkuchen. In die Zeit des herbstlichen Obst- und Honigvorrates fallen die die
Dämonen günstig stimmenden süssen Kultbrote. Mannigfache Gebilde stellen sie dar,
in denen der Verfasser alte in das Heidentum zurückreichende Volksüberlieferung
erblickt. Er bespricht sie in drei Gruppen: A. Menschliche Figuren aus Brotteig
geformt oder in Lebkuchen oder Marzipanteig gepresst (Schimmel-, Hahnreiter und
dergleichen); B. Tierische Figuren (Schwein, Pferd, Hirsch, Vögel usw.); C. Als Er-
satz von früheren Opfergegenständen, welcher am Nikolaustage üblich war, könnte
gelten das Zopfgebäck, Schneckengebäck, Jungfemkränzl, die sogenannten Schifferin
(in Altbayern). Der verdiente Forscher geht in seinen Annahmen wohl öfter zu weit.
— Den alten Versuch, die Gestalt des Knechtes Ruprecht an den Priester Rupertus
des Kölbigker Tanzwunders anzuknüpfen, erneuert H. S i e b e r t (Das Tanzwunder
zu Kölbigk und der Bemburger heil'ge Christ. Festschrift dem Verein für Geschichte
und Altertumskunde zu Bemburg anlässlich seines 25 jährigen Bestehens am 2. Dez. 1902
gewidmet. L., R. Siebert. 1902. 18 S. M. 0,60). —
Ueber Ostern wird aus Pommern (942) mitgeteilt, dass zwar die Eier alt,
aber der Hahn erst neu importiert sei. Das Schlagen mit einer Tannen- oder Birken-
rute, wobei Verse gesprochen werden, scheint dort weit verbreitet. — Den auf den
Ostermontag im alemannischen Gebiet (aber nicht bloss dort) üblichen Brauch der
Eierlese beschreibt I d a Hahn (946) zum Teil auf Grund eigener Beobachtung in
dem Dorfe Rüti in St. Gallen, wo das Fest mit den merkwürdigsten Mummereien ver-
knüpft war. — Den Rest eines alten, inzwischen verschollenen P f i n g s t brauchs
schildert lebendig aus eigener Jugenderinnerung Hunsinger (949). Es ist ein
Wettlauf der Knaben, der in dem oberhessischen Städtchen Hungen am zweiten
Pfingsttag vorgenommen wurde und nach dessen Ergebnis die Teilnehmer verschiedene
Würden erhielten. Sie hatten zugleich das Recht, alle Personen, die sie ausserhalb
der Stadttore trafen, mit einem Wäscheblauel zu schlagen. Strack weist erläuternd
auf den grossen Zusammenhang der Frühjahrsgebräuche hin, in den sich jener zur
Kinderbelustigung gewordene Brauch einreiht. — Sehr ähnlich ist das ebenfalls bis
zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts am zweiten Pfingsttag in Hermannsdorf
(Kreis Jauer) veranstaltete Fest der Pfingstscheune, das Scholz (952) beschreibt.
— Die Bedeutung der Birke in den Pfingstbräuchen, der sich in Berlin der Kalmus
zugesellt, erörtert S t i n d e (953). —
Von den Hexen, die auf Walpurgis ihre grösste Macht besitzen, ihrem
Treiben und den Massregeln, die zum Schutze gegen sie getroffen werden, erzählt
Ewald Müller (958) einiges. —
Von Weihnacht handelt Haas (962), indem er einen Bericht des Stral-
sunder Bürgermeisters Franz Wessel über allerlei Unfug, der bei der kirchlichen
Feier um 1520 ausgeübt wurde, mitteilt und auf ältere Aufführungen von Weihnachts-
dramen in Stralsund hinweist. —
Feste einzelner Landschaften und Städte. Das in Schmiede-
berg (Provinz Sachsen) noch jetzt gefeierte Margaretenfest, das der Erinnerung an
A. Strack, Volkskunde. 315
ein geschichtliches Erei^-nis des 15. Jahrhunderts dienen soll, lernen wir durch
Reich har dt (935) kennen. — Auf eine seit Beginn des vorigen Jahrhunderts
bereits ausgestorbene Festsitte aus Luxemburg, das Amecht, hat H. Usenor (967)
wieder unsere Blicke gelenkt, indem er aus einem älteren Programm von Oredt das
Wesentliche mitteilt. Es handelt sich um eine interessante, alte Züge bewahrende
Art der Vorbereitung und Feier der Kirmes durch die organisierte Burschenschaft,
die wieder nahe Verwandtschaft mit Frühlings- und Pfingstbräuchen zeigt. — Die
Festgebräuche des Kreises T o r g a u schildert auf Grund von ausgesandten Frage-
bogen Henze (970). Ich hebe einiges Wichtigere hervor: Vor Weihnachten er-
scheint der Knecht Ruprecht, häufig in Gestalt des Erbsenbärs. Die „zwölf Nächte"
erscheinen noch als eine heilige, geschlossene Festzeit mit Wahrsagung und Vor-
zeichen. Am zweiten P^astnachtstage findet ein Umzug der Burschen, das „Zembem"
statt, wobei Gaben für einen gemeinsamen Hchmaus erbettelt werden. Neu eingetretene
Gemeindomitglieder geben auf Fastnacht das „Nachbarbier". Auf Aschermittwoch
werden die Kinder mit grünen Reisern aus dem Bette geholt, damit sie vor Krank-
heiten geschützt bleiben. Kranke Kinder werden in den Backofen geschoben. Am
Peterstag (22. Februar) sammeln die Kinder Gaben. Gründonnerstag, Karfreitag,
Ostern (Osterwasser) zeigen die auch sonst üblichen Bräuche. Auf Pfingsten findet
sich noch das Pfingstreiten der Burschen und das Hahnenschlagen der Mädchen;
das siegende Paar wird gefeiert (Maienpaar). Am Johannistage soll man das erste
Bad nehmen; Kräuter, an diesem Tage gepflückt, sind besonders heilkräftig. Die
Kirmesfeier ist in vielen Orten des Kreises noch nicht über 50 Jahre alt. —
Volksbräuche und Sitten. Die sclilesische Ernte lernen wir durch
Drechsler (973) kennen. Besondere Bräuche und Vorstellungen knüpfen sich
hier, wie sonst, an die erste und letzte Garbe. Diese heisst die oder der Alte. Sie
hat Heilkraft. Die ersten Halme schützen vor Rückenschmerzen. Wenn die letzten
Halme fallen, fangen die Arbeiter den Wolf oder den Kater. Der, dem der letzte
Schnitt zufällt, heisst der „Kornzäl". Fremde, die auf das Feld kommen, werden
unter Sprüchen gebunden und müssen sich durch Gaben lösen. Den Schluss bildet
das Erntefest. — Auch im Kreise Torgau kennt man, wie H e n z e (970) mitteilt, den
Brauch des Bindens und warnt die Kinder vor dem Kornmann oder der Kornmiere,
die im Getreide lauern. Wenn der Wind darüber weht, so glaubt man, ein Tier
schreite hindurch. — Das Technische und Wirtschaftliche der Ernte tritt in Johns
(974) Schilderung in den Vordergrund. —
Hochzeit sgebräuche aus dem Torgauer Kreise teilt H e n z e (970) in der
schon öfter genannten Abhandlung mit. Ich hebe hervor, dass die Braut ihr
Hochzeitskleid nicht selbst nähen darf, wohl aber muss der Bräutigam ein Stückchen
nähen. Bei der Trauung darf kein Stuhl leer bleiben, weil sich der Tod darauf
setzen und bald eines der Brautleute zu sich nehmen würde. Die junge Frau zieht
nicht sofort mit dem Ehemann zusammen, sondern wartet den zunehmenden Mond
ab. — Viel Material bringt E. Langer (978), vor allem über die Rolle, die der
Hochzeitsbitter spielt; eine reiche Zahl formelhafter Ansprachen, die bei dieser
Gelegenheit üblich sind, wird mitgeteilt. — Zwei bis jetzt unbekannt gebliebene
volkstümliche Aufsätze, die Arnim einst veröffentlicht hat, druckt Steig (980) ab.
Der erste ist eine von Arnim herrührende Besprechung der von Bornemann heraus-
gegebenen „Plattdeutschen Gedichte" aus dem Jahre 1813. Um den Unterschied
zwischen solchen volkstümlichen Gedichten und wirklichen Volksliedern zu zeigen,
teilt er im Anschluss an eine „Bauernhochzeit" Bornemanns zwei pommersche
Hochzeitslieder mit (in Erk-Böhmes Liederhort N. 165 a). Der zweite ist ein unter
Arnims Redaktion im Preussischen Korrespondenten erschienener Aufsatz über den
Brautwagen, der eine an altertümlichen Zügen reiche Schilderung der in Hessen
üblichen Einholung der Braut gibt. — Die Einladung eines Bauern zur Hochzeit
seines Sohnes wird von L e s c h e (981) mitgeteilt. —
In die Mitte des vorigen Jahrhunderts führen uns die Spinnstuben-
erinnerungen zurück, die Bartels (989) nach den Erzählungen einer alten Dame
veröffentlicht. Sie beziehen sich auf Uetzdorf im Kreise Nieder-Barnim. Wir hören
zunächst, wie es bei den täglichen Mahlzeiten auf einem Bauernhöfe zuging. Nach
dem Abendbrot wurde, in der Zeit von Martini bis Maria Lichtmess (11. Nov. bis
2. Febr.) gesponnen, wozu sich befreundete Bauemtöchter mit ihren Brüdern ein-
fanden. Die Männer strickten oder waren müssig. Zur Unterhaltung wurde ge-
sungen, auch wohl zum Schlüsse ein Tänzchen gemacht. Eine grössere Zahl der
üblichen Lieder wird mitgeteilt. Der Faden musste glatt und gleichmässig gesponnen
werden. Riss er ab, dann nahm wohl ein Bursche das Spinnrad fort, und die
Spinnerin musste es mit einem Kusse auslösen. Ein wenig Flachs musste unab-
gesponnen auf dem Rocken bleiben, sonst begegnete der Heimgehenden ein Spuk.
Die Beschaffenheit der Spinnräder und die Technik des Spinnens wird eingehend
Jkbreabericbte ffir neuere deutsche Litteraturgesibichte. XUI. 41
316 A. Strack, Volkskunde.
beschrieben. Der Wocken wurde durch das „Wockenplaaster" zusamraeng-ehalten,
ein Band oder einen Pappstreifen, der mit Bildern und Versen, von denen Proben
mitgeteilt werden, geschmückt war. Mittwoch und Sonnabend waren „Haspeltage",
an denen das Mass der geleisteten Arbeit festgestellt wurde. Einige Mitteilungen über
Behandlung der Leinwand, den Flachs-, Hanf- und Hopfenbau beschliessen den
Aufsatz. —
Mit zwei alten, höchst interessanten Rechtsbräuchen, die sich be-
sonders in Hessen lange und gut erhalten haben, beschäftigt sich eine wertvolle Ab-
handlung von J. R. Dieterich (Eselritt und Dachabdecken: HessBUVolksk. 1,
S. 87 — 112). Es handelt sich um Strafen, die verhängt wurden, wenn ein Mann sich
von seiner Frau hatte schlagen lassen. J. Grimm hatte sie schon beachtet und auf
ihr hohes Alter hingewiesen. D. ist in der Lage, neues Material zu veröffentlichen.
Er vermutet, dass die schliesslich zu Fastnachtsscherzen gewordenen Gebräuche,
ebenso wie die Tätigkeit anderer Winkelgerichte, Ueberreste alter, ordentlicher, durch
die Markgenossenschaft geübter Gerichtsbarkeit waren. Den Zusammenhang mit
kirchlicher Sitte, der sich vielfach noch erkennen lässt, führt er darauf zurück, dass
jene Markgenossenschaften ursprünglich auch Opfergemeinden waren, in deren Funk-
tionen christliche Festgemeinschaften eintraten. —
Bräuche einzelner Landschaften. Aus dem Bistum Augsburg
schildert Raich (991) Gebräuche folgender Festtage: Neujahr, Dreikönige, Blasius-
tag, Ostern, Pfingsten, Allerheiligen, Fronleichnam, Maria Himmelfahrt (Kräuterweihe)
mit zahlreichen Reimen, Segen usw. — Aus den Akten des E g e r e r Archivs des
15. und 16. Jahrhunderts publiziert John (994) einiges über das Klopfen- und
Gollengehen zu Weihnachten, das Johannisfeuer, das Wirtshausleben, eine Fremden-
ordnung, Massregeln zur öffentlichen und Gesundheitspflege, sowie bei Feuersgefahr.
— Das „Eiern" im Emmental, von dem Gfeller (996) berichtet, besteht darin,
dass der glückliche Erleger eines Habichts bei den Bauern der Umgegend mit einem
Spruche Eier einsammelt. — Wertvoll sind die neuen Mitteilungen S. Meiers (1000)
aus dem Frei- und Kelleramte. Das ganze Liebesleben der Jugend bis zur
Hochzeit zieht vor unseren Augen vorüber mit seinen für bäuerliche Art überhaupt
charakteristischen Zügen. Das „Kiltgehen" erscheint viel harmloser als es sein Ruf
behauptet. Die Gefallene ist einem strengen Sittengericht ausgesetzt. Andererseits
werden heiratsfähige Mädchen, die keinen Schatz haben, mit allerlei Spott heim-
gesucht. Das Treiben der „Nachtbuben", die fremden Kiltem oft übel mitspielen,
erinnert in vieler Hinsicht an Scherze, die bei unseren Studenten üblich sind. Ein-
gehend wird die Hochzeit in älterer und neuerer Zeit beschrieben. Ein weiterer
Abschnitt des Aufsatzes handelt von Tod und Begräbnis, wobei wenig Eigenartiges
mehr vorhanden ist. — Die Feste der Drawehner in Hannover schildert Tetzner
(1002). — In das Nahetal führt uns Th.Wolff (1007) und lässt uns einen Blick
tun in die Zustände der kleinbäuerlichen Bevölkerung der Pfarrei Nieder-Brombach
während der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Wir lernen Haus, Tracht und
Tagewerk kennen und durchwandern das festliche Jahr, das manches Eigenartige
bietet. Poetische Neujahrswünsche mit zum Teil uralten Formeln, Sternsingerlieder,
Heischelieder der Kinder auf Fastnacht werden mitgeteilt. Am Gründonnerstag zogen
die Männer auf die Eichhömchenjagd; an die an diesem Tage gelegten Eier knüpfte
sich mancher Aberglaube. Auf Karfreitag sah man, wenn man ein Gründonnerstagsei
in der Tasche hatte, alle Hexen, die in der Kirche waren. Auf Ostern wurden neben
den Eiern, die man in Ameisenhaufen legte, besondere Wecke gespendet. Am ersten
Mai wurden die Hexen verbrannt, d. h. mächtige Feuer aus Besen angezündet, und
alle möglichen sonstigen Schutzmassregeln gegen sie getroffen. Auf Pfingsten trieb
der Pfingstquack sein Wesen. Am Johannistag reinigen und schmücken die Burschen
die Brunnen und sammeln unter Absingen eines Liedes Eier und Speck; dem
Johannistau schreibt man Heilkraft zu. Die Vögel bannt man an diesem Tag, dass
sie dem Acker nicht schaden. An Weihnachten knüpfen sich die üblichen Bräuche.
Endlich wird noch der früheren Sitte des Grenzgangs gedacht. — Aus Neu-Ruppin
teilt M o n k e (1008) einige Sagen mit. — Das Volksleben des slawischen 0 b e r -
Schlesiens betrifft der Aufsatz von K ö 1 1 i n g (1011), der sich in drei Abschnitte
gliedert: I. Kirchenfeste. IL Familie und Haus. III. Einige absonderliche Dinge.
Ich hebe einiges hervor: Vom 13. Dezember, dem Luzientage, bis zum 6. Januar
„losen die Monate", d. h. jeder Tag stellt einen Monat vor, dessen Wetter er er-
kennen lässt; die Monate werden zweimal, vor- und rückwärts durchgezählt. Der
Luzientag ist auch in anderer Hinsicht bedeutungsvoll. Auf Weihnachten sind
Liebes- und Heiratsorakel üblich. Auf Karfreitag werden die Felder mit Dresch-
flegeln geschlagen; die Karfreitagsbutter, unter besonderen Zeremonien bereitet, hat
Heilkraft. Auf den zweiten Ostertag wird schniackostert und mit Wasser begossen;
Knaben ziehen bettelnd mit einer Scheibe umher, auf der sich ein Hahn befindet.
A. Strack, Volkskunde. 317
Auf Pflng-Hten dienen Lindenzweig-e und Kalmusblätter zum Schmuck. Die Drei-
faltigkeit und das Krouz spielen in manchen Bräuchen eine wichtige Rolle. Bei der
Taufe sind Kind und Mutter mit manig-fachen Sohutzmassregeln umg-eben. Der Vater
hebt nach der Taufe das Kind vom Fussboden auf. Bei der Hochzeit spielt der
Starosta eine Hauptrolle. Die Braut erhält von dem Bräutigam Geld, das sie während
der Trauung und des Mahles in dem rechten Hchuh trägt. Sie geht nach der
Trauung dreimal um den gedeckten Tisch und schneidet sich ein Stück Brot ab, das
sie aufbewahrt. Den Toten werden mancherlei Beigaben mitgegeben. Mütter ver-
sorgen auch nach ihrem Tode noch einen hinterlassenen Säugling. Zum Schlüsse
des 2. Abschnittes werden einige Bräuche, die mit der Viehzucht zusammenhängen,
und allerlei Aberglauben mitgeteilt. Der 3, Abschnitt bringt Nachrichten über die
Mora (Alp), das Verhexen und Besprechen, den Weichselzopf, das Bettnässen, den
Wechselbalg und den Ring aus drei Sargnägeln, der gegen Epilepsie hilft. — Aus
alten Rochlitzer Gemeinderechnungen bringt Pfau (1013) Notizen über das
Maiensetzen, Ausschreitungen im geselligen Leben, Verstösse gegen die Kleider-
ordnung, die Schandhaube für unzüchtige Dirnen und den Marktwisch. — Aus
Sargans berichtet Zindel-Kressig (1014) über dämonische Wesen, wie das
„Gräilggi", das die Menschen vom richtigen Wege abbringt, das „Schrättlig", eine Art
Alp, und die „Hüllä-Muätter", ein Kindergespenst. Er beschreibt Volksspeisen wie
Tatsch, Ribel, Strizzli usw., Getränke und Mahlzeiten, Trachten und endlich Sitten und
(üebräucho. Dieser letzte Abschnitt handelt von der Taufe, Erziehung, F^irmung, erster
Kommunion, Totenwache und Begräbnis. — In der Uckermark fand, wie Sendke-
Bogemühl (1017) erzählt, früher die Taufe nie später als vier Wochen nach der Geburt
statt. Das Kind wurde meist nach dem Grossvater genannt. Gereimte Patenwünsche,
von denen einige mitgeteilt werden, wurden dargebracht. Eingehend wird die Stellung
und Bedeutung der Hebamme behandelt, der zauberische Kräfte zugeschrieben werden.
— Sehr Verschiedenartiges bringt aus dem Thurgau Häberlin-Schaltegger
(1020) nach eigener Erinnerung. Neben einigen Notizen über Nahrungs Verhältnisse
und Tracht stehen ausführlichere Mitteilungen über Sitten, Gebräuche und Feste
(St. Nikolaus, Sylvester, Neujahr, Dreikönigstag, Lostage, Fastnacht, Aprilscherze,
Karwoche, Ostern, Himmelfahrt mit Eierlesen, Kirchweih, Märkte, Volksbelustigungen,
Lätare, Geburtstag, Taufe, Hochzeit, Tod usw.), Kinderreihen und Spiele, Orts-
neckereien, Spottreden auf einzelne Stände, Nachtwächterverse, Inschriften. —
Volksglauben: Mythologie, lieber den Stand der mythologischen
Forschung und ihre P^ortschritte in den letzten /Jahrzehnten orientiert Schullerus
(1026), seinen Bericht in 5 Abschnitte gliedernd: Quellen, Neue Richtungen,
Gesamtdarstellungen, Einzeluntersuchungen, Resultate. — Das Werk von P. D.
Chantepie de la Saussaye (JBL. 1900 I 5 : 234) liegt nunmehr vollständig in
englischer Uebersetzung vor (The religion of the Teutons. Translated from the Dutch
by Bert .1. V o s. Boston and London, Ginn and Company. VIII, 504 S. M. 12,00).
Neu hinzugekommen sind: XII. The Pantheon. XIII. Gods and divine nature.
XIV. Animism, souls, worehip of the Dead. XV. Walkyries, Swan-Maidens, Norns.
XVI. Elves and Dwarfs. XVII. Giants. XVIII. The world: cosmogony, cosmology
and eschatülogy. XIX. Worship and rites. XX. Calendar and festival. XXI. Magic and
divination. Beigegeben ist eine praktisch eingerichtete Bibliographie. Zur Einführung in
das Studium der germanischen Mythologie ist das Buch durch seine Besonnenheit und
Klarheit sehr gut geeignet. — Auf Kauffmanns (2455) ,,Balder" muss auch an dieser
Stelle nachdrücklich hingewiesen werden. Das Buch ist zweifellos die hervorragendste
Erscheinung des -Jahres auf dem Gebiete der germanischen Mythologie. Die Gelehr-
samkeit, der Scharfsinn, die Kombinationsgabe seines Verfassers sind bewundernswert.
Er versucht es, den Grundsatz von Robertson Smith, „dass wir bei der Erforschung
der alten Religionen nicht vom Mythus, sondern vom Ritus und den traditionellen
Gebräuchen ausgehen müssen", praktisch auf den Baidermythus anzuwenden und
„mit den Hilfsmittebi der philologisch-historischen Kritik den Ritus aus dem Mythus
zu rekonstruieren". Frazer und Hubert-Mauss sind auf diesem Wege seine Vorläufer.
Als solchen rituellen Kern betrachtet er ein Sühnopfer, das am Jahresschluss dar-
gebracht wurde, und das noch fortlebt in dem deutschen Volksbrauch des „Tod-
austragens". Ueber den Inhalt des Buches und die Beweisführung des Verfassers
orientiert am besten sein eigenes Referat (ZDPh. 34, S. 524/9). Das Buch hat von
berufenster Seite scharfen Widerspruch erfahren, und ich fühle mich nicht kompetent
genug, dem ohne weiteres entgegenzutreten. Aber selbst wenn sich die haupt-
sächlichen Resultate des Buches als irrig erweisen sollten, wird man dem Verfasser
Dank dafür wissen dürfen, dass er es gewagt hat zu irren. Auch Irrtümer, wenn
sie nicht auf Leichtfertigkeit und Unwissenheit beruhen, können die Wissenschaft
fördern. Und neben Irrtümern enthält das Buch jedenfalls eine Fülle geistvoller
Anregungen und wertvoller Zusammenstellungen auf dem Gebiet der Märchen-,
41*
318 A. Strack, Volkskunde.
Sagen- und Mythenforschung- wie der Erforschung von Volksglaube und Brauch,
für die gerade die Volkskunde dankbar sein muss. — Auch die „Studien" von der
Leyens (1027) bewegen sich durchaus auf volkskundlichen Pfaden. In der einen
von ihnen sucht er als Kern der Erzählung von Oöinn und Odrerir, unter Heran-
ziehung verschiedener üeberlieferungen von Naturvölkern, der Sage von Indra und
seinem Somaraub, dem Märchen vom Wasser des Lebens, einen Mythus von der
Herkunft des Wassers zu erweisen. In der zweiten betrachtet er Oöinn als Zauberer
und glaubt damit das eigentliche und ursprüngliche Wesen seiner Persönlichkeit er-
fasst zu haben. Ich habe beiden Deutungen gegenüber meine Bedenken. —
Mythische Gestalten. Die wilde Jagd in Schlesien behandelt
Wahn er (1040). Der vorliegende 1. Teil redet von der Entstehung der Sage, ihrer
Veränderung und Erhaltung, ihrer starken Verbreitung in Schlesien und den ver-
schiedenen Benennungen. Die Neigung des Verfassers, überall Wodan aufzuspüren,
führt zu recht bedenklichen Schlüssen und Auslegungen, namentlich von Kinder-
versen. Auch den Namen des Gottes will er in Schlesien noch finden. Als Beweis
dafür dient, dass die Iserleute von einem Wildschützen, dem die nächtliche Jagd
oft erschienen sei, erzählt hätten, er habe in wilden Träumen auch „Woyden" an-
gerufen, „was natürlich nichts anderes als Wodan ist. Damit ist zugleich der beste
Beweis für die Identität des Nachtjägers in Schlesien mit dem alten Heidengotte
geliefert". So schliesst die Abhandlung. — Fruchtbarer sind Drechslers (1041)
Ausführungen über denselben Gegenstand. Wir erhalten hübsches Material über den
Kultus des Windes, das jedenfalls, auch abgesehen von direktem Zusammenhang mit
den alten Mythen, eine alte Stufe mythologischen Denkens repräsentiert. Die Schutz-
massregeln gegen den wilden Jäger sind ähnlich wie auch sonst. Ob die Sagen von
Helden und Heldinnen, die in Bergen oder Höhlen entrückt schlafen, mit Recht den
Windgeistern angeschlossen werden, mag man füglich bezweifeln. Auf die kopflosen
Geister und den Glauben, dass ein heftiger Wind entsteht, wenn ein Mensch sich
erhängt, weist D. ebenso wie Wahner hin. Der Nachtjäger erscheint in Schlesien
als Verfolger der Busch- oder Holzweiblein. Der zweite Teil von D.s Programm
handelt kurz von Frau Holle, die den Flachsbau und das Spinnen hütet.
Unter dem Namen Popelhole ist sie ein Schreckgespenst der Kinder und hat ihr
männliches Gegenstück in dem Popelmann, einem Wesen ohne Gesicht. Sie heisst
auch „Mückentrulle", da, wie der Verfasser meint, bei ihr die Seelen, wie nach dem
Tode, so vor der Geburt weilen und als Mücken im Sonnenscheine spielen. „Damals
warst du noch nicht auf der Welt, damals spieltest du noch mit den Mücken herum",
sagt man in Schlesien zu den Kindern. —
Das wichtigste Material über Zwerge und Riesen stellt Siefert (1043)
aus den deutschen Volksüberheferungen zusammen, zieht aber auch volkstümliche
Kunstdichtungen und ausserdeutsche Üeberlieferungen heran. — Die Zwergsagen,
die Haas (1043 b) mitteilt, erzählen von einem Kampf zwischen Riesen und Zwergen,
von einem Besucher der Zwerge, der in üblicher Weise Goldeslohn erhält, oder einem
anderen, den sie bekämpfen. Die Wichtelmännchen erscheinen als Kröten oder Hunde
und Katzen. Sie werden sogar von Händlern verkauft und dienen als Schuster-
gesellen. —
Aberglauben in einzelnen Landschaften. Manches hierher
Gehörige bringt Bacher (1004) aus dem südtirolischen L u s e r n. So Notizen über
den Vampyrglauben, über günstige oder ungünstige Vorzeichen und über Aber-
glauben, der sich an Ohren, Haare und B'ingernägel knüpft. — Erzählungen von
Zwergen und Kobolden, Irrlichtem, behextem Vieh bringt ß r u nk (1052) aus
Pommern; daneben einiges zur Volksmedizin über Gundermann, Kalmus, Ahorn,
Johanniskraut; endlich Mitteilungen über allerlei Aberglauben, der an die Hochzeit,
an Weihnachten und Neujahr anknüpft. — Von der kurischen Nehrung weiss
von Negelein (1054) zu berichten von dem Teufel, der dort teils als Winddämon,
teils als harmlos freundlicher Schutzgeist erscheint und sich vor Ebereschen fürchtet;
ferner von Zaubermitteln beim Fischfang, von den Pferden im Volksglauben — sie
sprechen in der Johannisnacht — , von Seejungfern und Seepferden, von dem Haus-
geist (Kauks), der Schätze zeigt. —
Besondere Gebiete der Volksanschauungen. Ueber Astro-
logie, ihre Entstehung, Lehre und Wirkungen orientiert gut ein Vortrag von
Skutsch (1057), der an einige im Besitz der Schlesischen Gesellschaft befindlichen
Hefte astrologischen Inhalts anknüpft. Derartige Hefte wurden in den letzten Jahren
von einem Besenbinder in Warmbrunn und seiner Wirtschafterin gewerbsmässig
verbreitet. Sk. weist darauf hin, dass dieser Aberglaube nicht nur in den
niederen Volksschichten Anhänger findet, sondern dass er auch in den vornehmsten
Kreisen von Paris und Berlin gepflegt werde. Morins „Astrologia Gallica" vom
Jahre 1661 sei 1902 in Paris zum Teil neu gedruckt worden, und der ehemalige
A. Straok, Volkskunde. 319
Statthaitor von ElsasH-IjOthringen, K, von Manteuffel, habe nich allen Kmstes das
Horoskop stellen lassen. Er wirft die Fra^'-o auf, ob der Astrologie nach den aiteji
Blütezeiten im 20. Jahrhundert eine neue beschieden sein werde. —
Von den Pflanzen, die im Loben des Volkes eine Rollo spielen, fand
die Eibe eingehende Behandlung- durch Elisabeth Lemke (10(>2). Sie brinjiTt ein
Verzeichnis der Namen der Eibe und der von ihr abgeleiteten (Jrt.s- und Personennamen.
Welche vielseitige Verwertung ihr JIolz in früherer Zeit fand, zeigt ein weiterer
Abschnitt. Die mannigfaltigsten Geräte wurden daraus gefertigt; obenan steht der
Bogen, der geradezu den Namen des Baumes trug. Bis in die vorgesohichtliche
Zeit zurück reicht diese Verwendung. Besonders die nordischen F'undstätten sind
reich an solchen Artefakten. Seit den frühesten Zeiten sind ferner Holz, Laubwerk
und Früchte des Baumes zu Heilzwecken gebraucht worden, besonders gegen den
Biss böser und giftiger Tiere, auch gegen die Tollwut der Hunde. „Tollhölzer"
wurden als Präservativ gegen Hundebiss getragen. Auch zur Behandlung des
Kropfes der Pferde diente die Eibe. Von der Stellung der Eibe im Volksglauben
und in der Mythologie handelt ein letzter Abschnitt. Sie galt als Totenbaum, wurde
auf Kirchhöfen gepflanzt, schützte vor Hexen. Auch zum Weihnachtsfest zeigt
sie nahe Beziehungen. —
Ueber einige Tiere im Glauben des Volkes handelt Bauch (1065). Er
teilt Regeln mit, die bei Behandlung der Haustiere befolgt werden, und gibt volks-
tümliche Deutungen gewisser Erscheinungen der Tierwelt: Dem Pferde schreibt
man ein Vergrösserungsauge zu, da es vor kleinen Dingen scheut; das Heulen
der Hunde kündet einen Selbstmord an, Hasen oder Kröten deuten auf Feuer,
Mäuse können alte Jungfern nicht leiden. Der Ruf des Kauzes, der Angang der
Katze, das Schwalbennest am Haus finden in Schlesien dieselbe Deutung wie sonst,
und Fledermäuse nageln auch dort die Bauern an die Stalltüren. — Seine Ab-
handlung über das Pferd bringt von Negelein (1069) im Berichtsjahr in zwei
Teilen zum Abschluss. Als eine Konsequenz von der Auffassung des Pferdes als
Seelenträger bezeichnet er die Anschauung, dass es der Seele des bereits Ver-
schiedenen nachträglich habhaft werden könne. Die Zusammengehörigkeit von
Ross und Reiter zeigen die Sagen von den Gespenster tragenden Rossen. Auch
zu den Ahnengeistern des Hauses stehen sie in engster Beziehung, wie die Vor-
stellungen vom Mahrenritt und Weichselzopf dartun. Pferdeköpfe dienen Tod,
Teufel und Hexen als Musikinstrumente. Ferner ist die Rede von dem Verwandeln
der Hexen in Pferde, von dem Reiten des Teufels auf ihnen, von der Zauberkraft
der verlorenen Hufeisen, Als mythische Wurzel des Glaubens an die seelenraubende
Funktion pferdegestaltiger Weiber bezeichnet der Verfasser die Gestalten der
Walkyren. Auch auf Wodan und die wilde Jagd kommt er in diesem Zusammen-
hang zu sprechen. Die von Winden umbrausten Bergspitzen erschienen von
Geistern belebt und sind häufig nach dem Namen des Pferdes benannt. Zu diesen
und den Erörterungen des früheren Aufsatzes bringt endlich ein Schlussabschnitt
noch allerlei Ergänzungen und vervollständigt das Material. Er enthält Mit-
teilungen über den Angang des Pferdes, seine prophetische Gabe, seine Rolle in
der Traumdeutung, die Heilkraft des Pferdehauptes oder -zahnes, den Hufeisen-
aberglauben, weisse und schwarze Pferde, Teufeisrosse usw. — Vom Huhn und Ei
im Brauch und Glauben des Böhmerwaldes weiss Blau (1070) manches Interessante
zu berichten. Er beginnt mit Hühnersteige und Hahnbalken, schildert das I^ocken
der Hühner, ihre Namen, einen Tanz, der das Scharren der Hühner nachahmen soll,
das Ansetzen und bespricht die Rolle, die das Huhn im Volksbrauch (besonders
bei Hochzeit und Ernte) spielt. Ein zweiter Abschnitt handelt vom Ei, seinen
Benennungen, seiner Bedeutung im Traum, dem Schnappei, das den Neugeborenen
geschenkt wird, dem Hexen- oder Windei, den Fraueneiern (auf Maria Himmelfahrt
oder Geburt gelegt) und endlich, am ausführlichsten, vom Osterei und den Oster-
bräuchen. —
Einige Geschichten vom Teufel, der zu einem Festessen Fische holen
will, dem bei seiner Hochzeit mit seiner Grossmutter ein Trompeter aufspielt, der
ein Renkontre mit Waschweibern hat, die die schmutzige Wäsche seiner Grossmutter
nicht waschen wollen, der seine Macht über Gott verlor, als ihm der Schwanz
abgeschnitten wurde, der bei einem Vertrage geprellt wird, ja der sogar einmal
Soldat war, erzählt nach mündlicher Ueberlieferung aus Pommern Haas (1071). —
Eine weitere Erzählung von einem Vertrag, den ein armer Waisenknabe mit dem
Bösen schliesst, von dem er sich schliesslich unter Assistenz der Geistlichkeit
wieder befreit, wird vom Jahre 1623 aus des Mikrälius Chronik abgedruckt (1072|. —
Drei Himmels- und Schutzbriefe aus Nordböhmen veröffentlicht
Branky (1074). Es sind Varianten bekannter und weitverbreiteter Texte. Der
erste enthält das Gebot der Sonntagsheiligung, dem andere Gebote folgen, und
320 A. Strack, Volkskunde.
g-ewährt Schutz gegen Gewitter, Feuer und Wasser; Frauen hilft er zu einer
leichten Geburt. Der zweite, 1727 in Holstein über der Taufe Magdalenas schwebend
gefunden, sichert vor Geschütz und Kugeln („So wie Christus im Oelgarten
stand" usw.). Der dritte, gegen Blutungen, bringt die Geschichte vom Grafen und
seinem Diener. Die „biblische Stundenuhr für fromme Christen", die B. noch
beigegeben hat, gehört in ein ganz anderes, auch volkskundlich interessantes
Gebiet, in das der Symbolik der Zahlen von 1 — 12. — Zur Geschichte der Himmels-
briefe bringt A. Dieter ich (1075) wertvolle Beiträge. Er sucht sie in das Altertum
zurück zu verfolgen, indem er wenigstens Spuren von ihnen aufzeigt; ein sicheres
Beispiel bringt er aus Pausanias bei. Dann belegt er den Gebrauch eines uns noch
bekannten Himmelsbrieftextes (von Papst Leo Karl dem Grossen gegeben) im Jahre
1451 zu Halle. Endlich bringt er die Mitteilung eines Mitkämpfers von 1864 über die
damalige Verbreitung der Himmelsbriefe unter den Soldaten. Mit einer Frage nach
dem etwaigen volksmässigen Ursprung der litterarischen Form der Teufelsbriefe
schliesst er. — Die in den Himmelsbriefen vorkommende Formel ,, Christus vincit,
Christus regnat" stammt, wie Köhler (1077) zeigt, aus der Doxologie und wird
auch sonst zur Abwehr von Dämonen gebraucht. Derselbe Gelehrte weist auf die
in den reformatorischen Kreisen vorkommende litterarische Form des Himmelsbriefs
hin und bringt einige Notizen zu den Teufelsbriefen. —
Eine gute, kurz zusammenfassende Darstellung der Weissagung und des
Zaubers im nordischen Altertum gibt Gering (1078). Bei der Weissagung
unterscheidet er die Befragung der Toten oder der Gesamtheit der Geister und die
Befragung der Götter durch Losorakel. Auch Sterbende haben die Gabe der
Weissagung, wie auch ihre Flüche in Erfüllung gehen. Den skandinavischen
Zauberglauben hält er für beeinflusst von den Lappen. Er belegt die verschiedenen
Arten des Zaubers: Verwandlung in andere Gestalt, freiwillig geübt oder durch
feindliche Mächte veranlasst, Schutz gegen Verwundung, Zauberkraft von Waffen,
bösen Blick, Erregung von Unwetter, Runenzauber, Heil- und Liebeszauber,
Amulette. — Tetzner (1080) druckt, nach einigen allgemeinen Bemerkungen über
das „Besprechen", eine grössere Zahl von Zauberregeln, Pröpelsprüchen und Heil-
mitteln aus nicht genauer bestimmten Handschriften vom Anfang des 19. Jahr-
hunderts ab. Wir treffen zum Teil bekannte Sprüche zur Blutstillung, wider Brand,
Geschwulst, Darmgicht, Gelbsucht, Rose, kranke Augen, Gewächs, Kopfweh, Reissen,
Schwund, das Beschreien eines Kindes, Unkraut, Lendenblut, geschwollene Euter,
kaltes Feuer; einen Spruch „wenn's beim Butterrühren nicht zusammengehen will"
(im ganzen 75 Nummern). — Brunk (1082) erzählt Sagen, in denen der Dorant als
ein Kraut erscheint, das vor Zauber aller Art schützt, und bemerkt, dass die
Pflanze heute noch gegen Verhexen des Viehs in Pommern angewandt werde.
Allerdings werden die verschiedensten Pflanzen mit diesem Namen genannt. — Eine
hübsche Sammlung von Segen und ähnlichem mit Litteraturnachweisen und
erläuternden Anmerkungen legt G a n z 1 i n (1088) vor. An der Spitze stehen
einige allgemeinere Bemerkungen über die Art der Segen, über Parallelismus und
Vergleichung, die epische Einleitung, die VorsteUung von der Ursache der
Krankheiten, über die schwarzen, weissen und roten Krankheitsdämonen, die
Umschreibung der Krankheitsnamen, die Bannung der Krankheiten in Bäume und
Tiere. Ein Himmelsbrief, der nicht vollständig mitgeteilt wird, besteht aus zwei
bekannten Bestandteilen, dem ursprünglich vor Verwundungen schützenden Brief,
dessen Anfang die Geschichte von dem Scharfrichter, der einen Mörder nicht köpfen
kann, bringt, und dem anderen mit dem Beginn „Wie Christus im Oelgarten stille
stand", der 1724 in Holstein vom Himmel gefallen ist, beide mit interessanten
Varianten. — Die beiden pommerschen Sprüche, die A s m u s (1089) abdruckt,
helfen „für laufendes Feuer" (des Viehs) und gegen Feuer („Anania, Azaria und
Misal"). — Einen anderen Feuersegen teilt an derselben Stelle 0. K n o o p (1091)
mit. — Auch Useners (1136) kurze Mitteilung- über Besprechungen, die sich an
den zweiten Merseburger Zauberspruch anschliessen, gehört hierher. — Bei weitem
das Wertvollste, was auf diesem Gebiete das Berichtsjahr gebracht hat, ist die um-
fassende Sammlung von Besprechungen, Zaubersprüchen und -mittein aller Art,
die Bang (1105) herausgegeben hat. Sie beschränkt sich zwar auf Norwegen,
aber der grössere Teil dieser Dinge findet sich auch in Deutschland, wo uns leider
bis jetzt ein derartiges Sammelwerk fehlt. Die Quellen der Sammlung bestehen
teils aus bereits gedruckter Litteratur, teils aus einer Fülle von Handschriften,
über die das Vorwort genaue Rechenschaft gibt. Eine Vorstellung von dem
Reichtum des Buches mögen die Ueberschriften der einzelnen Rubriken geben:
1. Wodan und der Fuss des Fohlen. 2. Besprechung in direkter und epischer
Form. 3. Formeln, in denen überirdische Personen auftreten und den Gebrauch
der Heilmittel vorschreiben. 4. Die drei Nomen. Freya-Maria. 5. Die Schlüssel.
A. Strack, Volkskunde. 321
Bannsprüche. 6. Sympathiemittel. 7. Aberffläubisohe Künste mit sympathie-
ähnlichen Mitteln. 8. Transplantation. '.). Mag-ische Formeln und Aufschriften
verschiedener Art. 10. Beschwörungen bei den Heiligen. 11. Schwarze Kunst.
12. Volksmedizin. 13. Technische Zaubereien. 14. Rationalisierende Formeln.
Hoffentlich schenkt uns Moltke Moe bald den in Aussicht gestellten Kommentar
zu der öanmilung, der uns sie erst recht erschliessen wird. —
Mit Gespenstern und Dämonen beschäftigen sich verschiedene
Beiträge des Jahres, ü an der (1094) bringt Mitteilungen über das Alpdrücken,
Irrlichter, den wilden Jäger, Sterne als Menschenseelen, Seelenkult, Geister-
bannen. — Kühn au (1Ö97) erzählt nach mündlichen Mitteilungen von Be-
gegnungen, die Leute mit dem Wassermann oder der Wasserfrau hatten, und
bezeugt durch verschiedene Fälle aus Schlesien den Glauben, dass man die Leiche
eines Ertrunkenen durch ein auf das Wasser gesetztes Boot mit einem Licht finden
könne, wozu dann von verschiedenen Seiten Nachträge geliefert werden. — Die
15 Spukgeschichten, die Haas (1099) mitteilt, enden zum Teil charakteristischer
Weise mit der Entlarvung des vermeintlichen Spuks. Sie spielen sich vielfach auf
Kirchhöfen ab. Andere erzählen von Gespenstern, die auf dem Kopf gehen oder
kopflos sind und in einem Wagen mit weissen Pferden fahren. Von einem Leichnam
werden die Vollbringer des Mordes entdeckt und bestraft. —
lieber Hexenglauben brachte das Berichtsjahr ein umfangreiches
und gründliches Werk von einem Juristen, F. Byloff (Das Verbrechen der
Zauberei. p]in Beitrag zur Geschichte der Strafrechtspflege in Steiermark. Graz,
Leuschner und Lubensky. VIH und 444 S. M. 8,00). Der Verfasser gibt eine
Parstellujig der Hexenprozesse in Steiermark, die sich über die zwei Jahrhunderte
von 1546 bis 1746 erstrecken. Seine Absicht ist vorzüglich, „durch die Be-
trachtung der vorhandenen Materialien sowie der einschlägigen Gesetzgebung ein
möglichst klares Bild über Theorie vmd Praxis des ,crimen magiae' auf dem Boden
Steiermarks zu gewinnen und auf diese Weise dem vielumstrittenen Problem des
Hexenwahns einen Schritt näher zu rücken". Seine Untersuchung gliedert sich
in drei Teile, eine historische Beschreibung der bekannten Hexenprozesse, die sich
auf dem Boden der Steiermark abgespielt haben, die Betrachtung der Strafrechts-
und Strafprozessrechtsquellen, sowie der bei den Gerichten üblichen Praxis, endlich
eine historisch-kritische Auseinandersetzung der Ursachen und des Ursprungs des
Hexenwahnes mit Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse der Steiermark.
Das Hauptgewicht legt er auf die Sammlung des Materials und den rechts-
geschichtlichen Teil. Ausser der bereits veröffentlichten Litteratur standen ihm noch
unbekannte und ungedruckte Üriginalakten aus dem steiermärkischen Landesarchiv
und aus dem Zisterzienserstift Kein zur Verfügung, aus denen er das Wichtigste
in einer Beilage abdruckt. Sie enthalten manches Interessante aus dem Gebiet des
Aberglaubens uud der Volksmedizin. Von den Prozessen endeten ca. 84% mit dem
Tode des Verfolgten durch Henkershand; 73,5<*/o wurden mit Anwendung der Folter
geführt; 64% der Verfolgten waren Frauen. — Eine populäre übersichtliche Dar-
stellung der Hexenprozesse gibt auf Grund der neueren Litteratur M. T h a m m
(Femgericht und Hexenprozesse [= Meyers Volksbücher N. 1345/7.] Leipzig und
Wien, Bibliogr. Inst. 180 S. M. 0,30). — Das Hexenwesen in Mecklenburg schildert
für weitere Kreise, aber mit Benutzung von Aktenmaterial, Beyer (1100). Der
Anhang bringt einen Teil des Quellenmaterials. Volkskundlich interessant ist eine
Verfügung des Herzogs Gustav Adolf von Mecklenburg-Güstrow aus dem Jahre
1663, die allen Geistlichen befiehlt, die in ihren Gemeinden vorhandenen aber-
gläubischen Meinungen und Gebräuche festzustellen und alle Arzneibücher unr^
dergleichen ihren Pfarrkindern abzufordeni und einzuschicken. Des Fürsten
Absicht war, den Aberglauben in seinem Lande auszurotten. Eine infolge dieser
Bemühungen des Herzogs hergestellte „Formel inquirendi", ein Fragebogen über
allerlei Aberglauben, belehrt uns über das damals auf diesem Gebiete Uebliche.
Schade, dass dem Verfasser die Antworten nicht zugänglich waren. Vielleicht sind
sie den Büchern des Michael Freudius zu gute gekommen. — Knöpflers
(1101) Aufsatz schliesst sich an Hansens Bücher an (JBL. 1900 1 5:248/9). —
Einen Hexenprozess in Leisnig aus dem Jahre 1615 schildert Reinhold (1103)
nach den Akten. Es sind wohlbekannte Einzelheiten, die uns entgegentreten. Vielleicht
darf erwähnt werden, dass die Angeklagte unter anderem gesteht, ein erkranktes
Mädchen durch „zauberisch Geschoss" beschädigt zu haben, „dazu sie weissen Dom-
busch und drei gelbe Stecknadeln gebraucht und solches in dieses und jenes Xamen
vor die Haustüre hingeworfen". — Noch im Jahre 1835 musste in Pommern, wie
Dezelsky (1106) erzählt, eine angebliche Hexe die Wasserprobe, zu der sie sich selbst
erbot, bestehen, imd — sie ging dabei nicht unter. Der Schulze des Ortes erhielt zur
Strafe für die Duldung des Unfuges eine Ordnungsstrafe von einem Taler. —
322 A. Strack, Volkskunde.
Dass Wasserblasen und Töpfe als Seelenbehältnisse in dem Glauben
der Inder, Germanen, Slawen und einiger Naturvölker dienen, zeigt von Neg-elein
(1112). — Ueber Donner und Blitz im Glauben des pommerschen 'Volkes
berichten aus Pommern verschiedene (1113) mancherlei. So dass man ein vom
Blitz herrührendes Feuer nicht löschen solle, dass Splitter von einem durch Blitz-
schlag- getroffenen Baum Zauberkraft haben, dass Buchen vor dem Blitz schützen;
auch von Donnerkeilen ist viel die Rede. — Der Bericht über das St. "Elms-
feuer, den Fluri (1114) abdruckt, stammt aus dem Jahre 1538. — Eine um-
fassende Behandlung lässt von Negelein (1118) den Vorstellungen zuteil
werden, die sich an Bild und Schatten knüpfen, wobei er nicht bloss an
ähnliche Darstellungen, Nächbildungen und Spiegelbilder denkt, sondern an jede
Substitution von Personen oder Körperteilen; auch der Spiegelzauber wird berührt.
Die Absicht N.s ist, „den Beweis zu liefern, dass den Keimen des völker-
geschichtlich konstatierbaren Seelenglaubens das Bestreben eigentümlich war, jenes
Unbekannte, das wir Leben, Bewegung nennen, das offensichtlich vorhanden ist,
sobald der Mensch steht und wacht, und offensichtlich schwindet, sobald er liegt,
schläft oder tot ist — dies fluktuierende Element unter irgendeinem Bilde ent-
weder mehr dem Körper immanent (als Seelenmaus, -schlänge usw.) oder mehr
parallelistisch neben ihm stehend (als Bild, Schatten und Spiegelreflex) darzustellen.
Damit ist aber die Basis für eine ganze Kategorie des Seelenglaubens gewonnen." —
Die Glocken des Egerlandes behandelt John (1120). Wir hören von jetzt nicht
mehr üblichem Gebrauch der Glocken, wie dem Wetterläuten, das seit 1800 in Eger,
verboten ist; von der Irrglocke, die zum Besten der Wanderer von Martini bis
Reminiscere von 7 — 8 Uhr abends geläutet wurde, von der Sturm- und der Bierglocke,
Wir erhalten ein Verzeichnis der Egerländer Glocken mit ihren Inschriften und
lernen eine Anzahl Glockensagen kennen. — Ueber die Scheu vor der Zahl „drei-
zehn" macht Markgraf (1122) höchst interessante Mitteilungen. — Allerlei Vor-
bedeutungen für Frauen bei der Hochzeit und Ehe erwähnt eine Notiz der
Pommerschen Blätter (1124). — Von den Bettler- und Gaunerzinken, die
unsere Häuser, Tore, Mauern und Zäune zieren, weiss Kreuschner (1127)
unterhaltend zu plaudern. —
Was wir Volksmedizin zu nennen pflegen, setzt sich aus zwei recht
verschiedenen Bestandteilen zvisammen. Es handelt sich einmal um Anwendung
von Medikamenten zum Zwecke der Heilung; Rezepte von der Art, wie sie unsere
Aerzte noch verschreiben, geben an, wie sich die Arznei zusammensetzt und wie
sie anzuwenden ist. Allerdings sind diese Arzneien meist von höchst merkwürdiger
Beschaffenheit; ihre Bestandteile sind zum Teil in den Apotheken gar nicht mehr
aufzutreiben. Aber immerhin, die Methode ist die der Medizin, Materielle Dinge
sollen auf den Körper materiell einwirken. Ganz anders ist eine zweite volks-
mässige Heilmethode. Sie wendet nicht Salben, Gele, Kräuter und dergleichen an,
sondern sie wirkt durch das gesprochene oder geschriebene Wort oder durch eine
magische Handlung: man heilt durch Besprechung und Sympathie. Während jene
ihre Wurzeln in der alten Medizin hat, beruht diese auf noch viel älteren Glaubens-
vorstellungen, auf altem religiösen Leben, Es ist der für die Volkskunde in-
teressantere und wichtigere Teil der Volksmedizin. Dass beide Gattungen in Wirk-
lichkeit nicht schroff getrennt sind, sondern sich mischen und in einander übergehen,
braucht nicht besonders betont zu werden. Auch in der Litteratur, die zu be-
sprechen ist, treten uns solche Mischungen fortwährend entgegen; ein Teil derselben
findet sich daher bereits unter der Rubrik „Aberglauben" angeführt. Eine ge-
schichtliche Darstellung des Verhältnisses der Medizin zur Religion versucht
H. Magnus (Medizin und Religion in ihren gegenseitigen Beziehungen. Breslau,
I. U. Kern. 1902. VIII und 68 S. M. 2,50) zu geben, — leider ohne jede Berück-
sichtigung der Volkskunde. Medizin und Religion sind ihm prinzipiell ver-
schiedene Dinge — auch in der ältesten Zeit. Aber sie haben bereits in vor-
geschichtlicher Zeit ein Bündnis mit einander geschlossen, indem, hauptsächlich
aus selbstsüchtigen Gründen, das Priestertum Fühlung mit der Medizin suchte.
Und so betrachtet M. denn auch eigentlich nicht das Verhältnis von Medizin und
Religion, sondern die Beziehungen dessen, was wir Medizin nennen würden, zu
einigen der geschichtlichen Religionen, nämlich der ägyptischen, jüdischen,
griechischen, römischen und christlichen. Dass sich auch auf diese Weise manches
Interessante und Lehrreiche sagen lässt und gesagt worden ist, soll nicht bestritten
werden. Aber die veraltete, rein rationalistische Betrachtungsreihe lässt den Ver-
fasser an der Oberfläche haften. Volkskunde und Religionsgeschichte hätten ihn
darüber belehren können, dass Medizin und Religion ursprünglich gar nicht zu
trennen sind — auch nicht begrifflich; noch heute sind sie vielfach im Denken des
Bauern eins. Die Sache liegt nicht so, dass beide in uralter Zeit ein Bündnis
A. Strack, Volkskunde. 323
geschlossen hätten, sondern aus der Religion heraus hat sich langsam und all-
mählich in den Jahrtausenden der Vergangenheit die Medizin entwickelt, vermöge
desselben Diff'erenzierungsprozesses, den der gelehrte Verfasser aus den Natur-
wissenschaften sehr wohl kennt. Schade, dass er sein ausserordentlich reizvolles
Thema nicht in diesem Sinne behandelt hat. — Ich wende mich volkskundlichen
Einzelheiten zu. Asmus (1131) berichtet, wie man in Pommern folgende Krank-
heiten heilt: Fieber (mit Spruch), Flechte, erfrorene Füsse, Geschwüre, Oicht,
Halsschmerzen, Hautkrankheiten, Krämpfe, Lungenentzündung, Magenleiden, Rose
(mit Spruch), Ruhr, Schwindsucht, Warzen, Wunden (mit Spruch), Zahnschmerzen
(mit Spruch). Eine wichtige Rolle in der Heilkunst spielen der Johannistag
und der Tag Abdons, der Abteilungstag (30. Juli). Auch der 2., der
31. Juli, oder die Tage vom 1. — 13. Juli werden als heilkräftig betrachtet.
Von Heilmitteln mag der Abendmahlswein genannt werden. — Das alte (die Zeit ist
nicht näher angegeben) handschriftliche Arzneibuch, das Cif eller (1132) abdruckt,
enthält zwar auch einige Heilmittel (wie Blut zu stillen, Warzen zu vertreiben), meist
aber Rezepte anderer Art. Zur Charakteristik führe ich einiges an. Die üalle vom
Rebhuhn, auf die Schläfe geschmiert, verschafft ein gutes Gedächtnis. Bärenhirn
essen macht melancholisch. Wer einen Kranz von Efeu oder Jelängerjelieber auf
dem Haupte hat, kann nicht trunken werden. Andere Mittel bewirken, dass einer
nicht schlafe oder sich bei Nacht nicht fürchte, dass einem ein Schlag nicht schade,
dass die Leute ohne Haupt erscheinen oder scheinen, als haben sie Eselsköpfe, dass
sich ein Pferd nicht übersaufe, dass die Kröten den Kühen die Milch nicht aus-
saugen, dass ein Hund gern bei dir bleibe, dass einen die Hunde nicht anbellen,
dass eine Henne junge Hühnleiii ausbrüte, die alle Jahre ihre Farbe ändern, und
dergleichen mehr. Auch Mittel gegen angezauberte Impotenz enthält das Heftchen. —
Die Aderlassregeln Jennys (1133) stammen aus Handschriften des 17. Jahrhunderts.
— Aus der Oberlausitz berichtet ein Landarzt, Wienskowitz (1134), über Er-
fahrungen, die er in seiner Praxis gemacht hat: Wie auch sonsten lieben die
Bauern das „Schmieren"' als Heilmittel; sie geben Dehnung der Flechsen als Ur-
sache der verschiedensten Krankheiten an, Uebelkeit bezeichnen sie als „Würmer-
beseechen"; auch dass die Leute bei leichten Erkrankungen „ihr Mass verlieren",
ist eine weitverbreitete Anschauung. — Das Durchkriechen unter einem Kamel als
Mittel zur Erleichterung der Geburt ist, wie Zachariae (1135) auch aus älterer
Zeit belegt, in Persien Sitte. Einiges nahestehende Deutsche wird daran an-
geschlossen. — Nach Erinnerungen aus der eigenen Jugend erzählt Walter (1137)
von den Sympathiekuren einer alten Frau, die berufsmässig ihre Künste übte, aber
durchaus nicht für eine Hexe angesehen sein wollte. Sie habe keine roten Augen
und besitze auch nicht das 6. und 7. Buch Mosis, sondern habe ihre Mittel von
ihrer Grossmutter überkommen, so gab sie selbst an. Das „Messen" spielte bei
ihren Kuren eine Hauptrolle. —
Sagen und Märchen: Allgemeines. In einem hübschen Feuilleton
singt Wille (1145) das Lob des Märchens, der Schwester des Traumes und des
Spieles. Die Heimat kindlicher Ideale, ein neues Jerusalem naiver Prophetie, das
Erfassen einer höheren Wirklichkeit, so charakterisiert er es. — Engels (1146)
Erörterung der Bedeutung deutscher Sagen und Märchen bringt keine neuen Ge-
sichtspunkte. — Die Stiluntersuchung von Probst (1147), die sich hauptsächlich
auf die Grimmschen und Bechsteinschen Märchen erstreckt, geht zu wenig ins
einzelne, um förderlich zu sein. — Ueber den Einfluss Indiens auf unsere Märchen
berichtet kurz orientierend in einem Abschnitt eines grösseren Vortrags H i r z e 1
(Die geistige Bedeutung des alten Indiens für Europa. II. Fabel und Märchen.
[= 32. Jahresheft des Vereins Schweiz. Gymnasiallehrer. Aarau. 1902. S. 24—33]). —
Geschichte und Deutung einzelner Stoffe. Als geschicht-
lichen Kern der Sage von der Braut von Fikenshold, der berühmtesten Sage des
oldenburgischen Ammerlandes, sucht mit Glück G. A. Müller (1149) den im Jahre
1669 kurz vor der Hochzeit plötzlich erfolgten Tod eines Junkers von Fikenshold
festzustellen. Die Sage ist durch ein noch vorhandenes Bild beeinflusst und zeigt
zwei weitverbreitete Motive: die beiden Liebenden aus zwei feindlichen Familien und
das Zuspätkommen des einen der Liebenden. Das erstere scheint eine reine Er-
findung der Sage zur Steigerung der Tragik zu sein, während das letztere hier einen
tatsächlichen Kern hat. — SchuUerus gegenüber, der in einer unmittelbar voraus-
gehenden Besprechung das Szekler Märchen vom Engel und Waldbruder direkt aus
den „Gesta Romanorum" ableiten wollte, beharrt Binder (1150) aus guten Gründen
bei seiner Ansicht, dass das Märchen der Abkömmling einer Variante sei, welche
zwar zu dem Typus der Gesta Roraanorum gehöre, aber in Einzelheiten auch solche
traditionellen Motive der Legende bewahrt habe, welche in der Fassung der Gesta
fehlen oder anders gestaltet seien. — Böhm (1151) beschreibt ein Bild der heiligen
J»hresb«riohto fAr neuere deutsche LilteratargaiohiokU. \Ul. ^2
324 A. Strack, Volkskunde.
Kümmernis, das sich in Sepekau bei Tabor befindet, und knüpft daran einige Be-
merkungen über die durch ihren Ursprung interessante Legende. — Eine lettische
Variante von „Hansel und Gretel" weist Sprenger (1152) nach. —
Heldensage: Allgemeines. Ueber die Ergebnisse und Fortschritte
der Forschung auf diesem Gebiet während der letzten 25 Jahre berichtet in dem
schon genannten Sammelwerke Rödiger (1153) in ebenso sorgfältiger wie an-
regender Weise, überall selbst Stellung nehmend zu den vorliegenden Problemen.
Sein Bericht behandelt nach einem allgemeineren einleitenden Abschnitt: A. Allein-
stehende Sagen (Rother, Orendel, Walther und Hildegund, Kudrun). B. Die fränkische
Dietrichsage (Ortnit, Hug- und Wolfdietrich). C. Die ostgotische Heldensage. D. Das
Nibelungenlied und die Klage. E. Katalogisierende Epen (Biterolf, Rosengarten). —
Die sonstige, mir nicht vorliegende, allgemeinere Litteratur scheint populären
Charakter zu tragen. Einzelnes aus der Heldensage wird in dem Abschnitt „Stoff-
geschichte" behandelt. —
Sagensammlungen. An erster Stelle muss die Auswahl der Grimmschen
Sagen genannt werden, die im Auftrage der Gesellschaft Hamburgischer Kunst-
freunde, der Patriotischen Gesellschaft und der Lehrervereinigung für die Pflege der
künstlerischen Bildung herausgegeben worden ist. (Deutsche Sagen. Herausgegeben
von den Brüdern Grimm. Auswahl. Hamburg, A. Janssen. 1902. 246 S. geb.
M. 1,00). Es ist kein Zweifel, dass es der grossen, vollständigen Sammlung nie recht
gelungen ist, in weitere Kreise zu dringen. Eine Auswahl zu massigem Preise war
deshalb geboten, und eine solche liegt hier in schönster Ausstattung vor. Der reiche
Schatz von Sagen, aus dem unsere grössten Dichter geschöpft haben, droht unseren
Gebildeten völlig verloren zu gehen, wodurch das Band, das sie mit Heimat und
Volkstum verknüpft, noch weiter gelockert würde. Möchte es dem Büchlein be-
schieden sein, hierin erfreulichen Wandel zu schaffen. — 25 Sagen aus dem östlichen
Deutsch-Böhmen teilt nach mündlicher Ueberlieferung E. Langer (1158) mit:
Die erste, die Heuscheuersage, erzählt von einer Mutter, die aus dem am Palmsonntag
geöffneten Berg Schätze holt, aber ihr Kind vergisst. Die 2. und 3. knüpfen eben-
falls an die Passion vom Palmsonntag an: Dürres Obst verwandelt sich für g'ute
Menschen in Gold, ein Böser wird für seine Habsucht bestraft; 4/6, 10, 13, 23 und 25
handeln vom Schimmelreiter und dem Mann ohne Kopf, 8 und 9 sind Kugelsagen,
14|6 Sagen vom Feuermanne, 17 — 20 handeln von der Erbauung der Friedhofs-
kirche in Braunau. — Die 22 Greifenhagener Sagen von Haas (1163) sind
meist Spuksagen ; 4 und 5 handeln von eingemauerten Kindern, einer alten Form des
Bauopfers. — Aus dem Grottkauer Oberkreise teilt W a h n e r (1164) Sagen vom
„Aufhucken", vom Alp, von Feuermännern, Zwergen (Fenichsmännchen) und vom
Otternkönig mit. — Aus Kl äff er und Umgebung in Oberösterreich erzählt
R uz er s dorf f er (1165) Sagen vom Plöckensteiner See, der an Stelle eines
prächtigen Schlosses getreten ist, M'eil dessen Besitzer gottlos war, dessen Tiefe un-
ergründlich ist und dessen Fische, selbst wenn sie schon in der Pfanne schmoren,
von ihren Genossen zurückverlangt werden. Auch von Teufelsbündnissen, bei denen
oft der Böse der Geprellte ist, hören wir. — Weitere Sagen aus Pommern legt
Haas (1167) vor. Heft 5 bringt Sagen vom wilden Jäger (1 und 2), von Teufel-
steinen (6 und 7), von einer versunkenen Glocke und Kirche (8 und 9), eine Kobold-
sage (4) und ein Märchenbruchstück von einem Bären, der Schafe hütet, und der
dadurch, dass sich zwei vorübergehende Handwerksburschen auf sein Bitten je eine
Fusszehe abschneiden lassen, ebenso wie die Schafe, seine ursprüngliche Gestalt
wieder erhält; es war ein Königssohn und die Schafe waren Königstöchter. Heft 9
enthält eine Ueberlieferung über den Gebrauch des Totenfingers (1), Sagen von
Prinzessinnen, die in Kröten verzaubert sind und deren Erlösung versäumt wird
(2 und 3), Alpsagen (4 und 5), Sagen vom bauenden Teufel, der durch das Krähen
des Hahns um seinen Lohn betrogen wird (7), von dem in einem See versunkenen
Gehöft, dessen Besitzer gottlos war (9), von der Entstehung eines Berges durch Sand,
der dem Teufel aus der Schürze gefallen ist (10), endlich von der Abhaltung der
Pest durch Furchenziehung (8), wozu Useners zu Beginn des Berichtes S. 308 be-
sprochener Aufsatz zu vergleichen ist. Heft 10 bringt neben Wertloserem und Ver-
einzeltem eine Reihe von Todankündigungssagen (1, 3, 5, 6, 15, 16), in denen teils
einem Lebenden der Tod vorausgesagt wird, teils die Verstorbenen selbst sich
melden. — Auf eine Aussetzungssage, deren Spuren noch am Rhein und seinen
Nebenflüssen leben, macht Maurer (1172) aufmerksam. —
Aus Schlesien erzählt Stäsche (1174) vom schwarzen Hund und von
einer Grafenfamilie, aus der immer ein Mitglied geisteskrank sein muss zur Strafe
für die Hartherzigkeit eines ihrer Angehörigen. — Bartsch (1176) bringt einiges
über die Mora (Alp), eine Goethes Totentanz nahe stehende Sage von der armen
Seele, die das ihr entwendete Totenhemd auf dem Turme zu holen versucht, eine
A. Strack, Volkskunde. 325
Sohlang-ensago (Sohlang-e und Kind aus einem Napfe essend) und die, auch früher
schon initj»:eteilto Sag-e von Subella (Sibylle), die, ähnlich wie Penelope, jede Nacht
an ihrem Totenhemd einen Stich maclit, den bei Tag die Dienerinnen wieder auf-
trennen. Ist das Gewand fertig, dann ist der jüngste Tag da. — In die Schweiz
führen uns die Mitt(?ilungen Singers (1177), von denen hierher gehört die aus
einem älteren Manuskript abgedruckte „Volkssage aufgefasst auf der Reise zur Be-
steigung des Niesen« 1H20". Sie handelt von drei Männern, die den Weg nach der
Heimat suchen, von einem steinalten Mann zurechtgewiesen und mit drei Wacholder-
beeren beschenkt werden, denen sie unterwegs Geld entnehmen. In der II«imat an-
gelangt finden sie, dem Rat eben jenes alten Mannes folgend, an einem dürren Ast einen
Schlüssel, der ihnen eine Schatzkammer erschliesst. Infolge Uebertretung gewisser
Beschränkungen, die ihnen auferlegt waren, sterben zwei von ihnen und der dritte
gerät wieder in Armut. — Eine recht umfangreiche Sagensammlung aus dem Kanton
St. Gallen veröffentlicht Kuoni (1178). Seine Absicht war, „ein leicht verständliches
Volksbuch zu schaffen, in erster Linie aber der Schule ein wertvolles Material für
den heimatkundlichen Unterricht aufzuschli essen". Neben bereits Gedrucktem bringt
das Buch eine grosse Menge von neu Gesammeltem. Die örsprungsangaben sind
nicht sehr genau. Die ganze Sammlung umfasst 506 Nummern, worunter allerdings
auch manche sonstigen Volksüberlieferungen sind. Sie sind geographisch geordnet,
aber ein Sachregister erleichtert die Benutzung. Zur Charakteristik sei einiges mit-
geteilt. Unter eigentümlichen B'ormen tritt das unheimliche nächtliche Getöse auf,
das wir sonst als „wilde Jagd" bezeichnen. Es führt Namen wie Wuotie, Wuatahee,
Wuetihö, Muoltahee, Muettiseel, Mutterseel. Es wird aber, soviel ich sehe, nirgends
auf eine wilde Jagd mit dem wilden Jäger an der Spitze zurückgeführt. Ueberhaupt
fehlt meist die in Deutschland übliche sagenmässige Ausschmückung. Nur in einer
Minderzahl von Fällen findet sich die Vorstellung eines Geisterzugs. Das Getöse
wird als wüstes Geschrei oder Klagerufe bezeichnet und trägt wohl selbst einen der
genannten Namen; auch im Gewitter zieht das WuetihÖ dahin; Hundegebell und
Pferdegewieher werden bei dem nächtlichen Spuk auch hier und da erwähnt, aber
dann fehlt jener Name. Meist wird mit ihm das Gespenst selbst genannt, das den
Lärm hervorbringt, ein tierartiges Wesen, das neben dem Wanderer auffliegt (N. 7H),
ein vielbeiniges schwarzes Tier von der Gestalt einer Katze (N. 100). Es wird
identifiziert mit dem „Gräggi" (N. 132), welches nachts in verschiedener Tiergestalt
die Wanderer anschreit oder — eine besonders häufige Vorstellung — sich als Laub-
sack heranwälzt. ,,Eine arme Seele, welche die ewige Ruhe nicht hat finden können",
wird gelegentlich erklärt (N. 384). Zu einem wilden Kind sagt man: „du tust wie's
Multahee" (N. 76 und 414). Es scheint mir nach alledem recht zweifelhaft, ob man
in diesen Fällen, wie der Herausgeber und seine Mitarbeiter tun, von Wodans Heer
sprechen darf. In den mannigfaltigsten Varianten begegnen uns Drachensagen. Sehr
zahlreich sind die Sagen von der vereitelten Erlösung, wobei als typischer Schluss,
wie auch sonst in Deutschland, das Motiv wiederkehrt, dass die verzauberte Person
nun warten muss, bis ein Kind herangewachsen ist, das in einer aus einem frisch
gesäten Baum gefertigten Wiege geschlafen hat (N. 74, 89, 332/3, 427). Ein häufig
vorkommendes Sagenmotiv ist das Spielen mit goldenen Kegeln (N. 8, 12, 85, 158,
160, 377). Von versunkenen Städten oder Schlössern weiss man auch hier zu er-
zählen (82, 101). „Gallenbrunnen", an denen sich der Heilige gelabt hat, werden
genannt (15, 43). Von der mit dem Kind speisenden Schlange redet hier die Sage,
wie in Schlesien (47). Kirchen- oder Klostergründungen werden mit typischen
Zügen geschmückt (93, 206). Zwerge belohnen hilfreiche Menschen mit Kohlen, die
zu Gold werden, wie überall (210). Ein See fängt an zu toben und Sturm und Ge-
witter zu erzeugen, wenn man Steine hineinwirft (192). Eine andere Sage zeigt noch
den Gebrauch des Bahrrechts (336). Endlich sind wertvoll die Mitteilungen über die
Tannhäusersage nebst zwei Aufzeichnungen des Tannhäuserliedes (N. 253). — Die von
S prenge r (1179) mitgeteilten Sagen von der Jungfrau im Schilztobel, den wilden
Leuten und dem Alpmuatterle finden sich auch bei Kuoni (N. 290, 291, 301, 332), die
von Ruchrinde und Muggisturz bringt dieser in ausführlicherer Fassung. —
Kuttners (1181) Sammlung jüdischer Sagen ist eine Zusammen-
stellung aus drei älteren Sammlungen ohne weitere Nachweise oder Litteraturangaben.
— Sagen in poetischer Gestalt bietet uns die wiederaufgelegte Sammlung des
1901 gestorbenen Naturdichters und wandernden Steinguthändlers aus der Eifel
Peter Zirbes (Eifelsagen und Gedichte. 5. Aufl. Coblenz, W. Groos. 190 S.
geb. M. 1,50), dem einst G. Freytag warm empfehlende Worte widmete. —
Märchensammlungen. LTnter den Märchensammlungen verdienen,
wenn ich von den immer neu aufgelegten und übersetzten Grimmschen Märchen ab-
sehe, besondere Beachtung zwei, die von Damen herausgegeben sind. A d e 1 i n e
Rittershaus (1192) hat sämtliche bis heute auf Ifeland nachweisbaren Volksmärchen
42*
326 A. Strack, Volkskunde.
— gedruckte und ungedruckte (nach Manuskripten der Landesbibliothek in Reykjavik) —
im Auszuge zusammengestellt. Von den Volkssagen und Schwänken nahm sie die-
jenigen Erzählungen auf, „die im Isländischen entweder den Stempel eines echten
Märchens trugen, oder die in der zur Vergleichung herangezogenen internationalen
Märchenlitteratur als Märchen vertreten waren". So kam eine Sammlung von
127 Nummern zu stände, die durchweg sorgfältig mit Vergleichungen und Litteratur-
angaben versehen sind. Zwei Drittel aller Märchen gelang es ihr auch bei anderen
Völkern zu belegen, während sie für 44 keine internationalen Entsprechungen fand.
Diese letzteren behandeln Konflikte zwischen Riesen und Menschen, oder es
sind „Ütilegumannasögur" d. h. Märchen, in denen Geächtete die Hauptrolle spielen,
oder es sind Eibsagen; dazu kommen noch einige Märchenschwänke. Zu manchen
davon werden sich, wie die Herausgeberin selbst meint, bei weiterem Zusehen wohl noch
Parallelen finden. Es wundert mich zum Beispiel, dass ihr bei N. 29, „Die Königskinder in
der Höhle der Riesen", nicht „Hansel und Gretel" in den Sinn gekommen ist, ein
Märchen, von dem sie in der Einleitung meint, es sei in Island undenkbar. Und
doch haben wir in N. 29, wenn wir von der auch als selbständiges Märchen über-
lieferten zweiten Hälfte absehen, sicher eine, allerdings, wie es scheint, spezifisch
isländischen Charakter tragende Variante des Grimmschen Märchens und seiner
Sippe vor uns. Zu N. 34 („Die gute Stiefmutter") sind die Märchen von Sneewittchen
und dem Machandelboom heranzuziehen, was die Herausgeberin auch bei dem ver-
wandten Märchen N. 11 tut. Die Einleitung von dem kinderlosen Ehepaar, der Frau,
deren Blutstropfen in den Schnee fallen, und dem sich daran knüpfenden Wunsch,
ist überall dieselbe. Das Kind, das dem Paare geschenkt wird, hat schwere Schick-
sale zu überstehen. Sie sind — und das ist zweifellos das Ursprünglichere — in den
sonstigen Fassungen durch das Eingreifen der bösen Stiefmutter motiviert, in der
isländischen dagegen ziemlich unverständlich, durch den Fluch, den die rechte
Mutter aussprechen muss. Die Rolle der Stiefmutter wurde in ihr gerades Gegenteil
umgebogen. Zu N. 67 („Die drei Schwestern") ist das Märchen von König Drossel-
bart zu vergleichen, das dieselbe äussere Schablone zeigt, während es das psychische
Gegenstück zu dem isländischen Märchen bildet. Hier die belohnte Demut, dort
der bestrafte Hochmut. Auch für die Eibsagen werden sich Parallelen finden lassen.
Das Motiv zum Beispiel von N. 79, dass eine Frau einem elbischen Wesen in Geburtsnöten
beisteht und dafür belohnt wird, ist weit verbreitet. Besondere Beachtung verdient
die Einleitung des Buches. Die Verfasserin tritt darin der These von dem indischen
Ursprung der meisten europäischen Märchen entschieden entgegen — und zwar mit
sehr beachtenswerten Gründen. In einer lehrreichen Zusammenstellung zeigt sie,
dass ein grosser Teil der mitgeteilten Märchen uralte isländische oder germanische
Kulturzustände voraussetzt oder bewahrt hat; sie belegt Motive, Gestalten und
Märchen aus der nordischen Litteratur, und zwar aus einer Zeit, in der litterarische Ein-
wirkung nahezu ausgeschlossen ist Ihr Ergebnis ist allerdings nur ein negatives, —
dass wir die Heimat dieser Volksmärchen nicht kennen und nie kennen werden. Es
fragt sich nur, ob es überhaupt richtig ist, von einer solchen Heimat zu reden; ob
nicht die Fragestellung der früheren Forschung eine verkehrte war, die bei der
mündlichen Ueberlieferung ebenso wie bei litterarischen Erzeugnissen immer glaubte,
nach einer einheitlichen Quelle suchen zu müssen. Es wird sich empfehlen, künftig-
hin statt der ganzen Märchen die einzelnen Motive zu verfolgen und zu vergleichen;
man wird wohl dann auch die kaleidoskopische Art und Entstehung dieser Gebilde
verstehen lernen. — Sehr dankenswert ist auch die Sammlung von Elisabeth
Sklarek (1193). Sie enthält 46 Märchen aus neueren ungarischen Originalsamm-
lungen in sorgfältiger deutscher Uebersetzung. Anmerkungen bringen die wichtigsten
Parallelen. Schullerus hat ein Vorwort beigesteuert, das die ungarische Märchen-
dichtung überhaupt charakterisiert. Danach besitzen die Ungarn „keine eingeborenen,
uralten Märchen mehr, die mythisch-poetische Gebilde der heidnischen Zeit noch
wiederspiegelten". Die grösste Gruppe hat ihre Quelle in der erbaulichen lateinischen
Litteratur des Mittelalters, vor allem in den 1695 ins Ungarische übertragenen Gesta
Romanorum. Eine zweite Gruppe verdankt ihre Entstehung der Türkenherrschaft
Eine dritte ist rumänischen und slowakischen Ursprungs. Eine vierte und fünfte
Gruppe endlich bilden die Märchen der „verabschiedeten Soldaten" und die im
Lande selbst entstandenen Streitmärchen, zu denen die Reibungen der zusammen-
wohnenden Nationalitäten den Stoff geben. Aber auch die fremden Stoffe sind stark
nationalisiert und die Erzählungstechnik ist eigenartig. „Nicht die Gedankenwelt
der ungarischen Märchen, die nicht wesentlich verschieden ist von der anderer
Märchen, verleiht ihnen ihren eigenen Reiz, sondern das heimische Gewand, der
Pulsschlag des inneren Lebens, die Einformung und Einfühlung in das Gemütsleben
des ungarischen Volkes." Ob Schullerus mit seiner Behauptung fremden Ursprungs
der meisten ungarischen Märchen recht hat, vermag ich, da ich das
A. Strack, Volkskunde. 327
Material zu wonlg" kenne, nicht zu sagen. .ledonfalls ist diese Sammlung" freudigst
zu bog-rüsHon. —
Volksschauspiol. Von der Aufführunj^- eines Weihnachtsspiels
in Liebenau berichtet O. S. (1201) und nennt eine Anzahl anderer Orte des Erz-
gebirgs, in denen sich Weihnachtsspiele erhalten haben. — Den Text eines solchen,
das in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgelührt wurde, aus Bärenstein veröffentlicht
Timaeus (1200). Die erste Hcene zeigt uns den heiligen Christ samt Nikolaus und
„Knecht Martin oder Rupprecht" die Kinder belohnend, die zweite Joseph und Maria
eine Herberge suchend, die dritte die Verkündigung des Engels, die vierte die An-
betung der Hirten im Stall. Der Text ist lückenhaft und verstümmelt und mischt
Aelteros mit Neuerem. Josej)h spricht im Dialekt. — Das Königsspiel, das Giersner
(1203) nach einer Handschrift aus dem Jahre 1823 abdruckt, ruht auf alter Ueber-
lieferung. Es beginnt mit der Hirtenscene und endigt mit dem Betlehemitischen
Kindermord. Es gleicht in seiner ganzen Anlage und in manchen Einzelheiten dem
Erlauer Dreikönigsspiel. — Ueber ein Schinderhannes drama, das 1900 in
Oberstdorf aufgeführt wurde, berichtet B e h r e n d (1204). Es ist zusammengeschrieben
aus einem 1835 in Reutlingen erschienenen Volksbuch und aus SchiUers Räubern.
Hoffentlich bleibt uns der Text nicht vorenthalten. — Das Peterlspiel aus
Höttingen in Tirol, das Jene wein (1206) herausgegeben hat, enthält eine Reihe
von gar nicht oder nur lose zusammenhängenden Puppenspielen, die selbst wieder
zum Teil fragmentarisch überliefert sind. Sie behandeln teils geschichtliche oder
sagenhafte Stoffe, wie die Enthauptung Johannis, . Kaiser Max auf der Martinswand,
Don Juan, Faust, St. Georg, teils burleske Scenen aus dem Leben Peterls. —
Volkslied: Geschichte und Charakteristik: Allgemeines.
S a h r s (1207) Chrestomathie (JBL. 1900 I 5 : 526) wurde im wesentlichen anerkennend
besprochen von ü h 1 mit Hinzufügung einiger prinzipieller Bemerkungen über Volks-
und Rätsellied. — L o h r e s (1209) geschichtliche Darstellung der Volksliedforschung
von Percy bis zum Wunderhorn ist eine sehr brauchbare und dankenswerte Arbeit,
um so mehr, als sie nicht bloss die wohlbekannten Höhepunkte ins Auge fasst,
sondern uns auch in die Niederungen führt. — Aliens (1214) Studien behandeln
zuerst den Natureingang und die Naturbeseelung in dem älteren deutschen Volkslied.
Furcht vor den Mächten der Natur, so meint er, und die Beobachtung des mensch-
lichen Todes führten in ältester Zeit zur Beseelung der Natur, die ohne Reflexion,
instinktiv erfolgte. Die Empfindung der Verschiedenheit von Mensch und Natur
führte zur ersten Metapher. Besondere Veranlassungen, wie Todesfälle, für die die
gewöhnliche Redeweise nicht reichte, führten zu dem ersten dichterischen Gebilde,
das lyrischer Art war — einer Hymne an die Natur. Nicht Liebe, sondern Furcht
und Gefühl der Einsamkeit, durch den Tod veranlasst, rief die früheste Dichtung
hervor. Es bedurfte einer langen Entwicklung und eines veränderten Verhältnisses
des Menschen zur Natur, bei dem Liebe an Stelle der Furcht trat, bis wenige An-
deutungen genügten, um ein Naturbild als Hintergrund, als Einleitung hervorzuzaubern.
Der Natureingang der mittelalterlichen Lyrik und des Volksliedes ist nicht der keim-
artige Beginn der Naturschilderung, sondern ihr atavistischer Rest, ein Ueberlebsel
aus der Zeit der Naturhymnen. Dies ist im wesenüichen der Gedankengang A.s. Er
ist wohl scharfsinnig, aber rein konstruierend. Wo er Tatsachen heranzieht, wie den
Natureingang der Vierzeiler, irrt er, denn die „Ungereimtheit" zwischen Natureingang
und dem Folgenden ist in ihnen durchaus nicht die Regel; und wo sie vorhanden ist,
erfordert sie nicht, wie A. meint, eine atavistische Erklärung, sondern sie ist einfach
durch formale Assoziation veranlasst. Die zweite Studie A.s bringt neue Versionen
von „Lord Randal" (Schlangenköchin) und „Lord Thomas and Fair Annet" mit
kritischen Erörterungen der verschiedenen Fassungen. Die letzte Studie setzt den
starken Einfluss ins laicht, den Heine von der Schnaderhüpfeldichtung erfahren hat.
— Der Bericht von Petsch (1215) über die Ergebnisse der Forschung auf dem
Gebiete der Volksdichtung in den letzten Jahrzehnten gliedert sich in die Abschnitte:
1. Allgemeines. 2. Das Volkslied. 3. Märchen und Sagen. 4. Volksschauspiel.
5. Kleinpoesie. Aus dem zweiten Abschnitt hebe ich hervor, dass P. die Unter-
scheidung zwischen Volks- und Kunstdichtung nicht fallen lassen möchte. Als
charakteristisches Merkmal des Volksliedes betrachtet er „den Stil in höchstem Sinne,
d. h. nicht bloss einzelne formelhafte Wendungen und Bilder, sondern die ganze Auf-
fassungs- und Darstellungs weise". Man wird daran allerdings immer die Frage knüpfen
müssen, wessen Stil, wessen Anschauungsweise es ist, die sich hier zeigt. Und damit
steht man wieder vor dem Problem, welche Rolle die Einzelindividualität in dieser
Dichtung spielt, welches die Art ihrer Erzeugung ist. Der vierte Abschnitt gibt eine
gute üebersicht über den Stand der Märchenforschung, der allerdings gerade in
diesem Jahre sich wieder verschoben hat. — Von dem neuen Band von P o m m e r s
und F r a u n g r u b e r s (1217) Zeitschrift sei wenigstens der wesentliche Inhalt
328 A. Strack, Volkskunde.
skizziert, da später kein Bezug- mehr darauf genommen wird. An Orig-inalaufsätzen
enthält er einen kurzen Aufruf von Augusta Bender zur Sammlung und Pflege
des echten Volksliedes, dessen Eigenart sie kurz charakterisiert (3. Heft: „Sammelt
und pflegt das Volkslied") ; eine ausführliche Mitteilung K. H. Prahls über den Schatz
von Volksliedern, den ein einziges Dienstmädchen in Wort und Weise völlig be-
herrscht (es sind 123 Lieder), und über die Quellen, aus denen er stammt (3./4. Heft:
„Das Volkslied an der westpreussischen Wasserkante"); über die Schicksale ihrer
Volksliedersammlung berichtet Augusta Bender (6. und 7. Heft: „Wie es mir mit
meiner Oberschefflenzer Volksliedersammlung gegangen ist"); eine kleine Studie über
den „Gassenhauer" bringt L. R i e m a n n (Heft 7 — 10). Ausserdem bringt der Band
eine grosse Zahl von Volksliederaufzeichnungen, Schnaderhüpfeln, Jodlern, Nacht-
wächterrufen, Fenstersprüchen, mehrstimmigen Sätzen von Volksliedern. Die Absicht
der Zeitschrift ist mehr auf die Pflege und Neubelebung des Volksliedes als auf
dessen wissenschaftliche Durchforschung gerichtet. —
Einzelne Gebiete der Volkspoesie. Eine Darstellung der
deutschen Handwerkspoesie hauptsächlich auf Grund von Schades Handwerks-
liedern mit Heranziehung Hans Sachsens verdanken wir Laden dorf (1220). — Die
Neujahrslieder, die Kälin (1221) und Wilhelm (1222) mitteilen, und das
dialektische Weihnachtslied C. Müllers (1223 a) seien wenigstens kurz erwähnt. —
Bergmann (1225) stellt den Kampf dar, der in den Jahren 1811 — 15 von den kirch-
lichen Behörden gegen den „Christmettenunfug" in Sachsen geführt wurde, unter Bei-
fügung von Auszügen aus den Berichten der Superintendenten. — „Unsere Soldaten-
lieder" fasst 0. Voretzsch (Unsere Soldatenlieder: AZgß. 1902, N. 72/3) ins Auge.
Er meint damit die Lieder, die unsere Soldaten singen, von denen die eigentlichen
Soldatenlieder, d. h. die Standeslieder nur einen Teil bilden, während die grössere
Masse aus sonstigen Volksliedern und volkstümlichen Liedern besteht. Den Inhalt
dieser Lieder sucht er zunächst gruppierend zu skizzieren. Dann behandelt er die
Veränderungen, die sie im Munde der Soldaten erfahren, wobei begreiflicherweise
nur solche Beachtung finden, die mit dem Soldatenleben in Beziehung stehen. Be-
sonders charakteristisch sind die Anpassungen teils sonstiger Volkslieder an das
Soldatenleben, teils eigentlicher Soldatenlieder an die jeweils vorliegenden militärischen
Verhältnisse. An zwei Beispielen zeigt V., wie Kunstlieder von den Soldaten behandelt
werden, an Uhlands .,Ich hatt' einen Kameraden" und Kinkels „Weh, dass wir scheiden
müssen". Ein dritter Abschnitt handelt von dem ästhetischen Wert der Soldatenpoesie
in ihrer Gesamtheit. Zwei wohl, sonst kaum bekannte Texte („Fidel und sans souci"
und ,,0 Heimat, o Heimat, wir müssen dich verlassen") und eine Variante des schönen
Liedes „Bei Sedan auf den Höhen" teilt V. nach eigener Niederschrift mit. Auch die
Melodien finden Berücksichtigung. Der ganze Aufsatz stellt eine warme und gelungene
Apologie des Soldatenliedes dar, das man heutzutage durch Reglementierungen ein-
zuschränken sucht. Ihnen entgegenzutreten, indem er einer unbefangeneren und ge-
rechteren Beurteilung auch des Anstössigen in dieser Poesie das W'ort redet, ist einer
der Zwecke, die V. mit seiner hübschen Studie verfolgt. Und dieser praktische Zweck
hat es wohl verschuldet, dass die ganze Masse dessen, was die Soldaten singen, als
besondere Dichtgattung zusammengefasst wird. Dass dies wissenschaftlich nicht ge-
rechtfertigt ist, wird der auf dem Gebiete trefflich bewanderte Verfasser selbst am
besten wissen. —
Untersuchungen zu einzelnen Volksliedern. Eine Anzahl
wertvoller Einzelmitteilungen und Untersuchungen verdanken wir Bolte (1210).
Ich führe sie unter B.s Ueberschriften auf: 1. „Susanna, wilt du mit." Ein paar Tanz-
strophen, von deren Existenz wir aus geistlichen Kontrafakturen des 16. Jahrhunderts
wussten, hat B. in einer Breslauer Handschrift von 1603 entdeckt und mitgeteilt.
2. „Das Mädchen und die Hasel." Ein Meisterlied Benedicts von Watt aus dem
Jahre 1609, das auf einem älteren Volkslied beruht und das bekannte Zwiegespräch
zwischen Mädchen und Haselstaude enthält. 3. „Ein Leed van einer Fischerinne."
Aus einer Handschrift von der Hagens wird das niederdeutsche Lied, das hochdeutsch
bereits aus dem 16. Jahrhundert bezeugt ist, abgedruckt (Erk-Böhme N. 151 b).
4. „Das Wirtshaus am Rhein." Ein Vorläufer des „Wirtshauses an der Lahn" nach
einer Niederschrift A. von Haxthausens (vor 1819). 5. „Die Melodie des Schäffler-
tanzes." B. weist auf eine Notiz Sepps hin, der bei einer Maienandacht in Tyrus 1874
die wohlbekannte Melodie des bayerischen Schäfflertanzes oder Siebensprungs hörte
(„Fuchs du hast die Gans gestohlen"). 6. „Der heimkehrende Soldat." Eine dänische
Niederschrift der bekannten Ballade (Erk-Böhme N. 191) aus Grundtvigs Nachlass.
7. „Vom andern Land." Ein Zeugnis für die Verbreitung des Liedes im 16. Jahr-
hundert. 8. „Tanzlied aus Göttingen." Aus der Zeitschrift „011a Potrida" 1789 wird
eine Beschreibung des Tanzes mit Text und Noten mitgeteilt. 9. „Drei liebe Frauen."
Eine Version des schon bekannten Liedes (Erk-Böhme N. 905) aus dem 16. Jahr-
A. Strack, Volkskunde. 329
hundert, die ins Dänische und Schwedische iihertrag-en wurde. H. verfolgt die Ge-
schichte des Stoffes und belegt den Schwank bereits aus dem Jahre 1350. 10. „Alte
Nachtwächterrufe" (aus dem 16. Jahrhundort). —
Historische Volkslieder. Hassebrauk (1242) setzt seine Samm-
lung" geschichtlicher Volkslieder Braunschweigs fort und beschliesst sie. Das Berichtsjahr
bringt die Nummern 114—57, die das Ende der Regierungszeit des Herzogs Heinrich
Julius, die Regierung Friedrich Ulrichs, und die folgenden Jahrzehnte bis zur Unter-
werfung der Stadt 1671 umfassen. Aus der reichen Fülle von Liedern, deren Anfänge
ein alphabetisches Verzeichnis registriert, hebe ich ein Lied über Till Eulenspiegel
aus dem Jahre 1606 hervor (S. 67 ff.). — Die tüchtige Sammlung von Steiff (1243)
schreitet rüstig voran. Die vorliegende Lieferung bringt den Schluss der Zeit Herzog
Ulrichs, woran sich im 3. Abschnitt die Lieder, die sich auf die Reformation und
Gegenreformation beziehen, schliessen. Der 4. Abschnitt „Von der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts bis zum dreissigjährigen Krieg" wird bis zum Jahre 1608 geführt. —
Müller (124(5) publiziert ein ursprünglich niederdeutsches Lied, das aber in hoch-
deutscher Umschrift vorliegt, über die vergebliche Belagerung Halmstads im
Jahre 1563, ein niederdeutsches Landsknechtslied aus dem Jahre 1564, das den Kampf
der Lübecker und Dänen vom Mai desselben Jahres zum Gegenstand hat, und em
hochdeutsches Lied aus dem Jahre 1565 über die Schlacht auf der Falkenberger
Heide am 20. Oktober; der Anhang bringt eine hochdeutsche Reimzeitung aus dem
nordischen siebenjährigen Krieg vom Jahre 1567 und zwei Lieder aus der Grafen-
fehde, das eine von der Schlacht bei Fühnen 1535 und das „Dennemarcker" Lied 1536
(Erk-Böhme N. 283). —
Volkslieder und Vo Ik s li e d er s ammlu n gen einzelner
Landschaften. An erster Stelle sind, wie bei den Märchen, zwei tüchtige, von
Frauen herrührende Sammlungen zu nennen. Augusta Bender (Oberschefflenzer
Volkslieder und volkstümliche Gesänge gesammelt von A. B. Niederschrift der
Weisen von J. Pommer. Karlsruhe, G. Pillmeyer. 1902. XXXH und 312 S.
geb. M. 3,00) hat den Liederschatz ihres Heimatsdorfes, des im nördlichen Baden
liegenden Oberschefflenz, gesammelt. Den Hauptstock bilden Lieder, die sie von ihrer
Mutter hörte, und solche, die sie selbst in ihrer Jugend in der Heimat sang; die zeit-
liche Grenze der letzteren bildet das Jahr 1863, in dem sie als siebzehnjähriges
Mädchen das Dorf verliess. Dazu kommt noch eine Anzahl von später gesungenen
Liedern. Die Zeit, aus der die einzelnen Lieder stammen, wird im allgemeinen sorg-
fältig notiert, man bleibt aber häufig im Zweifel darüber, was von diesem Schatz jetzt
noch lebendig ist. Es wäre von Wert gewesen, dies überall festzustellen und eine
kurze chronologische Zusammenstellung beizufügen. Vielleicht hat die Herausgeberin
Gelegenheit, dies an anderem Orte nachzutragen. Texte und Melodien scheinen durch-
aus zuverlässig und genau aufgezeichnet. Weder Derbes noch Sinnloses hat zu
Aenderungen verleitet. Neben vollständigen grösseren Liedern bringt die Sammlung
auch einige Bruchstücke und vor allem eine Fülle von poetischem Kleing-ut (Tanz-
liedchen, Stumpeliedli, Kinderreime), das, wie richtig betont wird, besonderes Interesse
hat durch den Einblick, den es uns in das unmittelbare Schaffungsvermögen des
Volkes gewährt. Es ist auch ein Glück, dass sich die Herausgeberin nicht durch
Bedenken, wie sie neuerdings wohl von gelehrter Seite geäussert worden sind, davon
hat abhalten lassen, wertloser scheinende oder nur geringe Varianten zeigende Texte
oder aus bekannten Bestandteilen zusammengesungene Lieder zu unterdrücken.
Werturteile sind als Massstab für das zu Sammelnde überhaupt nicht am Platze, und
in Variation und Kombination besteht eben gerade das Leben des Volksliedes. Auch
dass sie solche bekannten Texte vollständig abgedruckt und nicht bloss im Anschluss
an irgendeine Sammlung Varianten gegeben hat, kann ich nicht, wie das geschehen
ist, bedauern. Denn erstlich gibt es doch glücklicherweise auch ausser den Gelehrten
Leute, die solchen Sammlungen Interesse entgegenbringen — was sollten sie mit
Varianten anfangen? — , und auch dem Forscher tritt schliesslich der variierte Text an-
schaulicher als Ganzes gegenüber; von anderen Schwierigkeiten, die bei einem kürzen-
den Verfahren vorliegen, ganz zu schweigen. Sehr hübsche und beachtenswerte Be-
merkungen macht die Kennerin des Volksgesanges in der Einleitung über dessen
Wesen. Sie betont, dass bei dem Singen der Landleute alles Instinkt und Gefühl sei,
dass es ihnen deshalb schwer fäUt, ein Lied herzusagen, statt zu singen. „Nicht im
Kopfe tragen sie diese Lieder, sondern lediglich im Herzen. Ihr Weissen von den-
selben ist wie das Schlafwachen eines Kindes — rufe sie an, und sie erschrecken,
werden unsicher und straucheln — was beim Singen ungleich weniger zu befürchten
ist. Denn dieses ist ein Nachtwandeln des Gefühls, ein unbewusstes Hellsehen. Je
mehr sich die Landleute aber aus jenem traumähnlichen Zustand entfernen, desto
sinnloser werden ihre Texte, desto unzusammenhängender ihre Strophen." Wir tun
einen Blick in das Seelenleben, in dem unsere Volkslieder eigentlich wurzeln. Eine
SSO Ä. strack, Volkskunde.
Neuerung-, die Nachahmung' verdient, ist, dass das Reg-ister nicht bloss die Lieder-,
sondern auch die Strophenanfänge verzeichnet. Die Anmerkungen, die die Sammlung"
beschliessen, hätten Kürzung vertragen. Wo Erk-Böhme und Meier-Köhler bereits
die entsprechenden Litteraturangaben brachten, genügte ein einfacher Hinweis auf
sie. Der Herausgeberin wissen wir jedenfalls herzlichen Dank für ihre eigenartige,
liebevolle und von individuellem Leben beseelte Sammlung. — Eine prächtige Er-
gänzung dazu bildet die ebenfalls aus der badischen Pfalz stammende Sammlung von
Elizabeth Marriage (Volkslieder aus der badischen Pfalz. Halle a. S., Niemeyer.
XVI u. 404 S., M. 8,00). Die von Fräulein M. meist selbst gesammelten Lieder mit
Melodien stammen aus den Ortschaften Bockschaft, Bruchsal, Handschuhsheim, Heidel-
berg, Kirchardt, Neckargerach, Neckarsteinach, Nüstenbach, Schlierbach, Schönmatten-
waag, Schriesheim, Sinsheim, Wiesloch, Wilhelmsfeld, Wimpfen, Ziegelhausen. Sie
gehören alle der Gegenwart an (1897—1900) und sind in folgender Weise gruppiert:
1. Balladen. 2. Liebeslieder. 3. Abschiedslieder. 4. Standeslieder. 5. Lumpelieder.
6. Schnörkel und Tanzliedchen. 7. Kinderlieder und Reime. Höchst wertvoll sind
die nach dem Vorbild der Meier-Köhlerschen Sammlung über Herkunft und Ver-
breitung orientierenden Anmerkungen, die zum Teil die Nachweise Meiers, der selbst
der Herausgeberin hilfreich zur Seite stand, vermehren und ergänzen. Ueber die
Sprache der Lieder bemerkt die Herausgeberin, dass nach ihrer Erfahrung das Volk
in dreierlei Sprachen singe, im reinen Dialekt nur Spottlieder und lustige Stücke,,
selten in einem Mischdialekt, der sich dem Nachbardialekt annähere, meist aber hoch-
deutsch mit mehr oder minder dialektischer Färbung. Die Leistung von Fräulein M.
verdient warme Anerkennung, um so mehr, da sie als Ausländerin gewiss manche
Schwierigkeiten zu überwinden hatte. Ihr Buch ist neben dem Meiers die wissen-
schaftlich tüchtigste Volksliedersammlung der laeueren Zeit. —
Neben diesen beiden sind nur noch kleinere Sammlungen oder Einzelmit-
teilungen zu nennen. Aus dem Egerland teilt U r b a n (1249) vier „Ansinglieder"
mit: ein Nachtwächterlied, ein Lied, in dem die Braut angesungen und um Gaben
gebeten wird, ein Streitlied zwischen Sommer und Winter, das noch vor 30 Jahren
von zwei von Haus zu Haus ziehenden Männern meist gleich nach Allerheiligen vor-
getragen wurde, und ein Maria-Kulmer Wallfahrtslied. — Ein paar Hütejungenverschen
aus dem Erzgebirge hat samt Melodie und Jodler Klopfleisch (1250) auf-
gezeichnet; zur Melodie macht Stumm einige ergänzende Bemerkungen. — Ein
Lied aus dem Geiseltal bei Merseburg, das die Ermordung eines ungetreuen
Mädchens durch seinen früheren Liebhaber, einen Landwehrmann, behandelt, ver-
gleicht J. Meier (1251) mit anderen Versionen, und zeigt damit, wie selbst bei
einem ganz jungen Liede schon die Macht der Ueberlieferung die originale Gestalt
so stark geändert hat, dass wir den ursprünglichen Wortlaut vielfach nicht mehr her-
zustellen vermögen. — Die drei Lieder von Rügen, die die Pommerschen Blätter (1255)
bringen, sind aus Erlachs grossem Sammelwerk abgedruckt. — Aus Sachsen bringt
R. Zimmermann (1256) ein paar Lieder, die er einem handschriftlichen Heft vom
Jahre 1847 entnimmt, sämtlich kunstmässigen Ursprungs: 1. Der Jungling und das
Mädchen von Vulpius (s. Hoffmann-Prahl, Unsere volkstümlichen Lieder N. 499).
2. Der Postknecht (Erk-Böhme N. 1579). 3. „Ein Schlosser ist meine schwache Seit'"
(aus Raimunds Verschwender). 4. „Und wenn auch der Säbel bricht" (Hoffmann-
Prahl N. 1115 a). 5. Schweizer Heimweh (Hoffmann-Prahl N. 555). — Aus der
Schwarzenberger Gegend stammen die Hausinschriften, der Vers beim Heidelbeersuchen
und die Version von „Des Markgrafen Töchterlein" (Erk-Böhme N. 182), die Z i n c k
(1211) mitteilt. — Aus Schlesien notiert Scholz (1257 und 1239) eine Version
des alten Liedes von den zwei Königskinderu, ein Soldatenlied (Abschied, Einkleidung,
Tod), ein Erntefestlied kunstmässigen Ursprungs und ein Lied vom jüngsten Tag
(Erk-Böhme N. 1278). — Auch die Mitteilungen von G ö r 1 i c h (1262) aus Ziegen-
h a 1 s gehören hierher. Es sind Kinder- und Spottreime, Scherzaufgaben und Rätsel,
ein Wiegenlied und das Bruchstück eines Lügenmärchens. — Aus der Schweiz hat
Anna Ithen (1235) das Bruchstück eines von Jesu Gefangennehmung und Petri
Verrat handelnden Liedes aufgeschrieben, nebst zwei von Jesu Leiden handelnden
Bettlergebeten, die bei Wallfahrten gesagt wurden. — Eine reiche Sammlung von
Tuschliedern, d. h. Vierzeilern aus Stecken in Böhmen legt Langer (1258) vor. —
Volkswitz und Volkshumor. Das Buch Ohorns (1265), das sich
an weitere Kreise wendet, ist eine geschickt zusammengestellte Chrestomathie mit
Proben aus dem Pfaffen Amis, Peter Leu, den älteren Schwanksammlungen, Till
Eulenspiegel, den Schildbürgern, Fastnachtsspielen, Volksliedern usw. — Eine höchst
ergötzliche Sammlung von Anekdoten aus dem Appenzellerland verdanken wir
T o b 1 e r (1267). Sie sind teils der Litteratur, teils der mündlichen Ueberlieferung
entnommen. Die Quellen werden nur summarisch aufgezählt. Die Einleitung charak-
terisiert den Appenzeller Witz und bringt manches über Spitznamen und Dorf-
A. Strack, Volkwkuii.lt-. 331
neckereien. — Die pommerschen Erzähluntifcn von Haas (12f)9) }i-ehören eigentlich
nicht hierher, da sie meist Ernstes brinjicn, Spuk- und Zaubortrescliichten, auch
Märchen, wie das vom Meisterdieh oder eine Erzäldun^- von der Flucht zweier Kinder
vor einem Zauberer, wie wir sie aus dem (irimmsciien „Fundvoj^el" oder dem
„liebsten Roland" kennen. — Wirkliche Schwanke sind dajL^egen die beiden anderen
|)ommerschen Geschichten (1270), deren Held ein Schäfer ist. —
Kinderspiel und K i n d e r r e i m e. Dass die Volkskunde an dem
Kinderspiel Interesse nimmt, beruht darauf, dass Volks- und Kinderleben auf ähn-
licher seelischer Orundlag-e ruhen. Sie hat deshalb alle Veranlassung, sich, ebenso
wie mit der Fsycholog-ie des Volkes, mit der des Kindes zu befassen, wobei dessen
iiauptsächlicho seelische Hetäti^ung, das Spiel, in den Vordergrund tritt. Ein Buch,
das auf diesem Uebiet wertvolle Anregungen bringt und gut in die frühere Litteratur
einführt, ist das 1895 (also vor den Büchern von üroos) erschienene und nun in
IJebersetzung vorliegende Buch von G. A. Colozza (Psychologie und Pädagogik
des Kinderspiels. Mit einer Einleitung von Forneil i. Uebersetzt von Chr. L f e r.
Altenburg, 0. Bonde. 1900. VIII und 272 S. M. 5,00), über das hier nachträglich
berichtet werden mag. Nur der erste, das Spiel in psychologischer Hinsicht be-
handelnde Teil beschäftigt uns. Von Schiller ausgehend erklärt C. das Spiel als
das Erzeugnis eines Kraftüberschusses, den der Kampf ums Dasein nicht in Anspruch
nimmt, als Verausgabung eines Reservekapitals zum Zwecke des Vergnügens. Potentielle
Energie verwandelt sich in ihm in tätige Energie. Es ist aber zugleich ein Mittel
zur Vermehrung dieses Kraftüberschusses. Die Fähigkeit zum Spielen wird durch
(las Spielen verstärkt (I und II). Kraftlose oder ermüdete Tiere, Menschen, Völker
spielen nicht. Junge Tiere und Kinder, die der Kampf ums Dasein am wenigsten
in Anspruch ninnnt, spielen am meisten (VI und VII). Aber das Spiel verlangt
ausserdem einen mehr oder weniger hohen Grad psychischer Tätigkeit. Je niedriger
ein Tier steht, in desto geringerem Masse treffen wir Spiele bei ihm, während bei
den höheren Tieren das Spielen eine sehr verbreitete Tatsache ist. Auch bei den
Kindern bedarf es erst einer gewissen psychischen Entwicklung, bis das Spiel ein-
tritt. Idioten spielen nicht. (III — V). Den üblichen Einteilungen der Spiele stellt der
Verfasser die seine nach den in ihnen jeweils vorwiegenden körperlich-psychischen
Elementen gegenüber (VIII und IX). Er zeigt, wie die Nachahmung, das charakte-
ristische Kennzeichen der ersten Stufe geistiger Entwicklung, Spiele erzeugt (X),
wie vererbte Tendenzen und organische Dispositionen ihre Wurzel sind (Kampf-
spiele; XI), wie die schöpferische Phantasie durch Vergrössern, Verkleinern, Kom-
binieren und Dramatisieren Spiele schafft (XII — XIII) und das Bedürfnis nach Komik
sich Luft macht (XIV). Er betont die Rolle, die dem Gefühl beim Spiele zukommt (XV),
besonders den sozialen (XV) und ästhetischen Gefühlen (XVI— XVII). Wie die Vererbung,
so macht sich auch die Anpassung bei den Spielen geltend: sie werden bestimmt von
ihrer natürlichen Umgebung, von Klima, Jahreszeit und dergleichen (XVIII) und
von der sozialen und historischen Umgebung (XXIX). Auch Fertigkeiten und Kennt-
nisse (Jagen, Fischen usw., Zahlenspiele) dienen ihnen zur Grundlage (XX— XXI).
Dass diese Einteilung eine künstliche ist, dass sich beim Spielen nie eine Fähigkeit
allein betätigt, wird zum Schlüsse betont (XXII) und endlich noch auf die Bedeutung
des Spieles, durch das die Kinder ihre Erfahrungen machen, für die Entwicklung
ihres Seelenlebens und ihrer Persönlichkeit hingewiesen. So weit der Gedanken-
gang C.s. Ich glaube, die Volkskunde wird gut tun, sich mit einer psychologischen
Betrachtungsweise des Kinderspiels vertraut zu machen, anstatt, ohne solche Er-
wägungen, es nur als Fundgrube von anti([uarischen Einzelheiten zu betrachten,
wobei Fehlschlüsse gang und gäbe sind. Was vor allem an dem Kinderspiel alt ist,
ist seine psychische Unterlage. — Einzelheiten und kleinere Untei*suchungen bringt
die sonstige vorliegende Litteratur. Die hübsche Sammlung von Brenner (1273).
die 1856 zuerst erschien, liegt in neuer Auflage vor. Ihr Bestand ist im W esent-
lichen derselbe geblieben, sodass sie mehr ein Bild der Vergangenheit als der
Gegenwart gibt. Der Herausgeber war bestrebt, nur solches aufzunehmen, was in
Basel wirklich eingebürgert ist. Er bringt — durchweg ohne Melodien — Wiegen-
lieder, Nachtgebete, Verschen für die ersten Kinderjahre (Finger-, Schaukelreime usw.),
Spiele, Neckereien, Scherzreime von Gasse und Schule, Kinderpredigten, Schnitzel-
banklieder, Rätsel, Sauerkrautlatein, Sprechübungen und Buchstabenscherze, Wetter-
regeln, Sprichwörter usw., wobei ich nur einige wichtigere Gruppen hervorhebe,
denn der ganze Reichtum lässt sich nicht rubrizieren. Ein alphabetisches Register
erleichtert die Benutzung. — Ein paar Auszählreime, Pfeifenreime und Scherz-
verechen aus Nordthüringen teilt R e i c h h a r d t (1276) mit. — Die kleine Sammlung
F. Richters (1277) bringt Stammbuchverse, Schülerreime, Neckei-eien, Hüte-
und Zuchtreime. — Umfangreicher ist die hauptsächlich aus Baselland imd Zürich
stammende Sammlung Schuppiis (1278) mit folgenden Rubriken; A. Die Er-
Jahresberichte f&r neuere deutsche Litteraturgeuoblohte. XIU. ^3
332 A. Strack, Volkskunde.
wachsenen mit den Kindern. B. Die Kinder unter sich. C. Die Kinder im Verkehr
mit der Natur, Nachahmung" von Märschen, Handwerksgeräuschen usw. D. Lustige
Geschichten, Lügenmärchen, ZäUreime, E. Neck- und Spottreime. F. Buchstaben-
lied, Sprachscherze, Schnellsprechsätze, Schnurren. G. Rätsel. H. Kindergebet,
Ansingelieder bei festlichen Anlässen, Bettelreime. L Auszählreime. — Sehr mannig-
faltig sind auch die Kinderliedchen der Fommerschen Blätter (1279); eine grössere
Gruppe bilden Abzählreime, Rätsel und Varianten des Lieds vom Hühnchen (,,Put-
höneken, Puthüneken": Böhme, Kinderlied S. 138). — Aus W. Wackernagels Nachlass
teilt J. Meier (1281) ein im Jahre 1854 aufgezeichnetes Heischelied mit. — Eine
Skizze des Kinderlebens in der Schwalm an der Hand von Reimen zeichnet
S c h w a 1 m (1282), mit einem festlichen Höhepunkt, dem Schlachtfest, schliessend,
an dem das „Schlachtemännchen", eine nikolausartige Gestalt, auf die Kinder er-
zieherisch einwirkt. — Einen Brauch der Kinderstube, das Wegblasen eines kind-
lichen Leidens, sucht Wünsch (1284) zu erklären, indem er an die segnende,
heilende Kraft des Hauches erinnert, durch den dämonische Wesen, die Krankheits-
erreger, ausgetrieben werden. So sei der Brauch ein Ueberlebsel aus alter Zeit. —
Sprüche. Kopps (1288) Aufsatz ist wiederholt und erweitert in einem
zierlichen Bändchen (1^28) erschienen. Neunzehn Sprüche und Volksreime, die von
Liebe handeln, hat er zusammengestellt und in die Vergangenheit zurück verfolgt,
an erster Stelle das alte, wohlbekannte „Du bist mein, ich bin Dein"; dann Verschen
wie „Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiss als heimliche Liebe, von der
niemand nichts weiss", oder „Disteln und Dornen stechen sehr, die falschen Zungen
noch viel mehr" und dergleichen mehr, die uns allen als unentbehrliche Bestand-
teile der Liebesdichtung des Volkes vertraut sind. In den Nachweisen, die der in
der Geschichte unseres Volksliedes gut bewanderte Verfasser gibt — allerdings nicht
immer in wünschenswerter Genauigkeit — , erblicke ich den Hauptwert des Büchleins.
Wir lernen einen Teil der Elemente kennen, aus denen sich das Volkslied zu-
sammensetzt, und verfolgen ihr Leben, ihre proteusartig sich wandelnde Gestalt
durch die Jahrhunderte. Dem, der sehen will und kann, eröffnen sie einen Blick
in das Wesen und Werden des Volkslieds. — Ich schliesse hieran die Sammlung
von Vierzeilern, die Strack (1292) aus Hessen vorlegt. Wenn sie hier unter der Rubrik
„Sprüche" untergebracht ist, so entspricht das nicht ganz ihrem Charakter, da der
grössere Teil dieser kleinen Gebilde ursprünglich gesungen wurde oder noch ge-
sungen wird. Es kam mir zunächst darauf an zu zeigen, dass solche Verschen,
auf die man gewöhnlich die oberdeutsche Bezeichnung „Schnaderhüpfel" anwendet,
auch in Hessen existieren, und dass auch hier die Sitte, sie beim Tanz zu singen,
sich belegen lässt. Die Nachweise, die ich zu den einzelnen Nummern brachte,
machen keinerlei Anspruch auf irgend welche Vollständigkeit, die sich schliesslich
hier, wo das Lebendige nur zum kleinsten Teil durch Druck fixiert ist, überhaupt
nicht erreichen lässt. Sie sollten bloss eine schwache Vorstellung von der zeitlichen
und räumlichen Verbreitung der Gattung und ihrem eigenartigen Leben geben. Ich
halte es für verkehrt, wenn man immer wieder die österreichischen Alpenländer als
ihre Heimat bezeichnet, während ihre Verbreitung über das ganze deutsche Sprach-
gebiet nachgewiesen ist. Man kann nur sagen, dass sie sich in den Alpen, wie auch
manches andere, noch am lebenskräftigsten erhalten haben. Es wiederholt sich hier,
wie mir scheinen will, in engerem Rahmen derselbe Vorgang wie auf dem Gebiete
der Märchenforschung. Dieselbe individualistische Auffassung von der Volksdichtung
und schliesslich dem Volksleben überhaupt hat hier wie dort zu den gleichen Er-
gebnissen geführt. Ich betonte in meiner kleinen Studie besonders, welchen Einblick
uns gerade diese alte dichterische Gattung in das Wesen und Werden der Volks-
dichtung gewährt, das hier leichter zu fassen ist als bei komplizierteren Gebilden.
Dabei trat ich mit einigen Worten J. Meiers Ausführungen über den Ursprung der
Gattung entgegen, indem ich, gestützt auf das vorgelegte Anschauungsmaterial,
hervorhob, welche verschwindend geringe Rolle dem Einzelindividuum bei der Ge-
staltung dieser Liedchen zufalle, die viel mehr pflanzenartig wachsen als durch
künstlerische Reflexion entstehen, die durchweg individualitätslos sind. Ich stellte
sie als unbewusste Massendichtung der bewussten Individualpoesie gegenüber. Sie
weisen auf denselben älteren Zustand der Dichtung und Geistesverfassung zurück,
von dem oben schon die Rede war. — Neben diese umfangreicheren Veröffent-
lichungen treten noch einige kleinere Mitteilungen. Kusserows (1289) Kron-
spruch aus Vietzig wurde am Schluss der Ernte beim Ueberbringen der Erntekrone
auf einem grossen Gute gesprochen. Er enthält gereimte Wünsche für alle Mit-
glieder der engeren und weiteren Gutsfamilie und bittet um die übliche Spendung des
Festtrunks; es ist eigentlich ein sehr umfangreich gewordenes Ansingelied, das sich
in teilweise recht alten Formeln bewegt. — Ebenfalls einem Erntebrauch entstammen
die Bindesprüche aus Mecklenburg und Pommern, die Petsch (1291) mitteilt. —
A. Strack, Volkskunde. 333
Sprichwörter. Lobe (1204) hat den wesentlichen Inhalt des Bürg-or-
liclion (xesetzbuches in hübsche Heime g-ebracht und damit den Juristen sicher eine
Froudo bereitet. Da.ss sie wirklich als liechtssprichwörter ins Volk drinjyfen, wie be-
absichtig-t, iialto ich für ausgeschlossen. — L. und H. Kaindl (12JM)) bieten eine
hübsche Sammlung von Sprichwörtern und Redensarten aus der nördlichen Bukowina
und dem benachbarten Teil von Galizien in Ursprache und Uebersetzung nach folg-en-
(len Kategorion geordnet: „Schlechte Zeiten, sich ins Unvermeidliche füg-en; Entsagung,
Gleichgültigkeit. Schlechte Geschäfte, vergebene Mühe, aussichtslose Arbeit, leere
Hoffnung. Recht und Unrecht. Schwätzen, Unsinnreden, unnützes Gerede, böse
Nachrode. Wenn man jemand durchschaut hat, seine Zumutungen abweist. Ueber
die Dummen und Niciitsnutzigen. Auf schlechte Arbeiter. Gegen Stolz und Ueber-
hebung." — Die Fortsetzung von Unselds (1300) Sammlung bringt „Männliche
Schimpfnamen und Verwandtes". — Auch auf Bachers (10()4) Sammlung von
Sprichwörtern und Redensarten sei hier verwiesen. —
Redensarten. Die ergötzliche kleine Sammlung von Münchener Aus-
drücken und Redensarten des Pseudonymen Lusticus (1303), der 100 Schnaderhüpfel
beigefügt sind, ist zunächst „für durchreisende Engländer, Franzosen, Russen, Türken,
Berliner und andere, die sich hier ,a bisl hart tun', berechnet". — Ueber Schimpf-
wörter älterer Zeit macht Pfau (1308) nach den Rechnungen des Rochlitzer Amts
und Rats aus den Jahren 15()0 — 1760 recht interessante Mitteilungen; Bezeichnungen
wie Schelm, Bachant, Unglücksvogel, Drachenhalter wurden mit Strafe belegt. — Hier
mag auch die hübsche kleine Studie von Sütterlin (1053) angefügt werden. Sie
schildert die Vorstellungswelt der niederen Volkskreise Heidelbergs (worunter auch
die ganze Knabenwelt einbegriffen ist) auf Grund ihrer Sprache. Allerdings zeigt
sich auch hier wieder, dass solche Charakteristiken eigentlich nur vergleichend an-
gestellt werden sollten, denn vieles von dem, was hier als bezeichnend für den Piälzer
und seine Sprache angeführt wird, ist eine Eigentümlichkeit der Volkssi)rache und
des Volkes überhaiii)t. Ich selber habe einen guten Teil dieses Sprachmaterials mit
Freuden in meinem eigenen Sprachschatz entdeckt und anderes wenigstens als recht
vortraut empfunden. Besonders wertvoll erscheint mir der vorliegende Versuch aber
schon deshalb, weil er sich städtischen Kreisen zuwendet, die bisher die Volkskunde
ungebührlich vernachlässigt hat. — Ein reiches Material von Redensarten (840 Nummern)
bringt auch die Sammlung von C. Fr. Müller (Der Mecklenburger Volksmund in
F. Reuters Schriften. Leipzig, W. Hesse. XII und 132 S. M. 1,80). Den einzelnen
Nummern sind dankenswerte Erläuterungen und litterarische Verweisungen bei-
gegeben. —
Volksreime. Aus einem Kirchlein im Zillertal teilt J a u k e r (1309) den
lateinischen und deutschen Text von zwölf Bilderunterschriften, die die Legende
Nepomuks behandeln, mit. Sie sind nach der Angabe J.s 1784 entstanden. — Einige
Spottreimo auf Personen verdanken wir K n o o p (1310). — Dreschrufe, ein scherz-
haftes, gereimtes Tischgebet, das aber in Gebrauch war, einen gereimten "VVochentisch-
zettel und andere auf das Essen bezügliche Verschen, endlich ein Ansingelied bringt
Zschalig (1311). -
Ortsneckeroien. Nur dio kleine Sammlung von Knoop (1314), die
Spottnamen und Scherze über die Bewohner von 17 pommerischen Ortschaften enthält,
ist mir zugänglich. —
Inschriften. Von A. Andrae (Hausinschriften aus Holland. Emden
und Borkum, M. Haynel. Querfolio. 32 S. M. 4,00) liegt eine sorgfältige Sammlung
vor von holländischen und lateinischen Hausinschriften, Hausnamen und -zeichen aus
dem 16. — 18. Jahrhundert, die möglichst in Originalgestalt mit Beschreibung der dazu
gehörigen bildnerischen Darstellungen gegeben werden. Leider ist sie unübersichtlich
vnid hat auch kein Register. — Eine durcliaus unvolksmässige Inschrift ist die von
Störzner (1317) mitgeteilte; ein französischer Offizier soll sie im Jahre 1813 an-
gebracht haben. — Ein paar Friedhofsinschriften teilt Vogel (1318) mit, einige
Gerätinschriften (auf einem Bettschirm und einem Nachtwächterdegen) W i 1 k e (1319). —
Rätsel. Das erste Heft einer Rätselsammlung von O. F r ö m m e 1 (Deutsche
Rätsel. 1. Heft. Leipzig, Avenarius. 1902. VIII und 51 S. M. 0,80) umfasst 266
Nummern. Sie stammen fast alle aus Berlin, Ostpreussen und Schlesien, wie kurze
Notizen zu den einzelnen Rätseln besagen. Für wissenschaftliche Zwecke ist sie
kaum brauchbar, da alle näheren Angaben über die Art des Sammeins und die Kreise,
denen die Rätsel entstammen, fehlen. Ob auch die aus Ostpreussen und Schlesien
gegebenen Rätsel der, seither nur in Berlin geübten, eigenen Sammeltätigkeit des
Herausgebers entstammen, wird nicht gesagt. — In einer anerkennenden Besprechung
des Buches von P e t s c h (1323) bringt H a u f f e n eine Reihe von Parallelen zu den
von P. angeführten Beispielen, und zwar ein Halslösungsrätsel, ein Rätselmärchen,
einige Scherzfragen und eine Anzahl wirklicher Rätsel (Floh, Taschenmesser, Kuh,
43»
384 A. Strack, Volkskunde.
Uhr, Kalk, Geige, Schnitzmesser, Säg-e, Glocke, Schnee, Ei, Knoblauch und Zwiebel).
— Brehmers (1324) kleine Sammlung plattdeutscher Rätsel bringt Parallelen zu
den Wossidloschen NN. 1, 11, 12, 113/4, 233, 239, 242b, 259, 317, 327, 327b, 523,
964/5; ferner Rätsel mit folgenden Lösungen: Wolke, Echo, Organist, Blasebalg, Säge,
Hacke, Schwangrute mit Eimer, Butterfass, Fliege, Krebs, Hofmeister, Mensch, Spinn-
rad, Melker. —
Namenforschung: Eigennamen. Kurz und populär orientierend
behandelt die deutschen Vornamen Engel (1327). — Das Buch von Bass (1328)
verfolgt ebenfalls mehr praktisch -nationale Tendenzen, nicht immer zugunsten der
Sache. Es beschäftigt sich gleichfalls mit den deutschen Vornamen. Sein erster Teil
behandelt Wortbildungen, Worterklärung, Wortschreibungen, der zweite Teil bringt
ein alphabetisches, nach Stämmen geordnetes Verzeichnis von altdeutschen zusammen-
gesetzten Namen; den Zweck davon sieht man nicht recht ein. — Förderlicher er-
scheinen mir Arbeiten, wie die Wilhelms (1332), die in einem bestimmten Gebiet
der zeitlichen, räumlichen oder sozialen Verbreitung der Namen nachgehen und so
einen Beitrag zur Geschichte der Namengebung liefern. W. lagen Schülerverzeich-
nisse von Koburg aus den Jahren 1598, 1600, 1641, 1731 und daneben eine grössere
Zahl aus dein 19. Jahrhundert vor; ausserdem die Ergebnisse einer 1901 — 2 an sämt-
lichen Schulen des Herzogtums vorgenommenen Namenzählung. Auf Grund dieses
Materials skizziert der Verfasser die geschichtliche Entwicklung- der Namengebung
in Koburg, indem er auch möglichst ihre Motive festzustellen sucht. Für die Gegen-
wart beleuchtet er die sich zeigenden Verschiedenheiten zwischen Stadt und Land,
zwischen katholischen und evangelischen Kreisen. Die kleine Untersuchung ist recht
fruchtbar. - Aehnlicher Art scheint das mir nicht vorliegende Programm von Pulver-
macher (1331) zu sein, das sich aber auf die Gegenwart beschränkt. Sein Material
besteht, wie ich einem Bericht entnehme, aus den Vornamen von einem Fünftel sämt-
licher Berliner Schüler aller Gattungen. —
Familiennamen. Ueber Imperativische Familiennamen liegt eine um-
fassende und dankenswerte Arbeit von Keiper (1333) vor, die eine reiche Nachlese
zu Vilmars Sammlung mit erklärenden Erörterungen bringt. — Den Namen „Borries"
erklärt Schultes (1338) als eine Verkürzung aus „Liborius". —
Ortsnamen. Ich hebe nur einiges mir Vorliegende hervor. Heilig
(134-4) verzeichnet badische Ortsnamen, in denen 1. mittelhochdeutsch e zu ö gewandelt
ist (wie Bötzingen, Sölden), 2. age zu ai, ege zu ei kontrahiert ist (wie Daisbach,
Eichstetten), 3. Konsonanten umgestellt sind (wie Gernsbach: Genresbach), 4. h oder ch
vor s ausgefallen ist (wie Dresselbach, Sasbach). — Zunkovic (1363) untersucht
die Ortsnamen des oberen Pettauer Feldes in Steiermark und kommt zu dem Er-
g-ebnis, dass die meisten slovenischen Ursprungs seien; auch zur Römerzeit schon
sei die Gegend von Slaven besiedelt gewesen. — Hintners (1370) Arbeit „verfolgt
zunächst den Zweck, entgegen der herrschenden Ansicht den Nachweis zu versuchen,
dass es in Stubai keinen einzigen Ortsnamen gibt, der dem Romanischen oder Räto-
romanischen zugewiesen werden müsste". So versucht er in einem ersten Teil alle
angeblich vordeutschen Namen aus dem Deutschen zu deuten, häufig mit Glück,
häufig aber auch ohne genügende sprachliche Fundierung. Der zweite Teil behandelt
die unanfechtbar deutschen Namen. Jedenfalls enthält das Büchlein eine sehr dankens-
werte und reiche Sammlung des einschlägigen Materials. Von dem Verfasser selbst
zusammengetragen sind die Flur- und Gemarkungsnamen der Steuerkataster des
18. Jahrhunderts. —
Flurnamen. Giessner Flurnamen aus einem Zinsregister des Jahres 1495
behandelt mit Geschick Ebel (1374). —
Tiernamen. Die volkskundlichen Namen von 76 Vogelarten verzeichnen
mit vergleichenden Angaben aus dem bayerischen Sprachgebiet Blüm m 1 und
R o 1 1 (1381), wobei auch einige Deutungen von Vogelstimmen erwähnt werden. —
Pflanzennamen. Brandstetters (1384) mir nicht vorliegende Arbeit
wird lobend angezeigt von Heilig, der aus Baden eine grössere Zahl paralleler
Benennungen anführt. —
Monatsnamen. Die Bestrebungen, an Stelle der fremden Monatsnamen
deutsche einzuführen, haben auch in Schlesien dazu geführt, festzustellen, inwieweit
solche deutsche Namen eigentlich volkstümlich sind. Vogt (1389) berichtet hierüber,
nachdem er den Gebrauch der älteren schlesischen Kalender festgestellt hat, und
bittet um weitere Angaben. Aus den Mitteilungen, die durch diese Umfrage ver-
anlasst wurden, ergibt sich, dass deutsche Monatsnamen nur in beschränktem Mass
gebraucht werden, dass überhaupt Monatsnamen bei den Bauern nicht sehr üblich
sind, sondern andere Zeitbezeichnungen an ihrer Stelle gebraucht werden. Einige
Monatsreime und Wetterregeln werden bei dieser Gelegenheit beigefügt. —
StofTgoBchichtL'. Kuiistg-eschiclite. ;j;^,r»
Stoffgeschichte.
(I, 9 = N. 242».25«7.)
A. ].. Stiefel.
|l)ur Mf rieht über die Erscheinung-en des Jahres 11)02 wird im vierzehnten
liaiide iiHchgeliefort. I
Kunstgeschichte.
(1,10 = N. 2568-3051.)
Cornelius (iurlitt,
[Der Bericht über die Erscheinungen des Jahres Iü02 wird im vierzehnten
Bande nachgeliefert.]
■
II. Von der Mitte des 15. bis zum Anfang
des 17. Jahrhunderts.
Allgemeines.
(II, 1 = N. 8052-3146.)
A. E. Berg-er.
Allg-emeines. Unter den Werken allgemeinen Charakters hat diesmal
ein englisches den Vortritt: der erste, der Renaissance gewidmete Band der „Cam-
bridge Modern History", deren Plan von Lord Acton entworfen wurde, inid als
deren Herausgeber A. W. Ward, G. W. Prothero und Stanley Leathes (3054)
zeichnen. Namhafte Mitarbeiter haben sich zu diesem Bande vereinigt. In den
beiden ersten Kapiteln behandelt E. J. Payne das Zeitalter der Entdeckungen
(S. 7-66), im dritten J. B. Bury die ottomanische Eroberung 1358—1529 (S. 67-103);
die fünf folgenden, verfasst von Leathes, Armstrong, Burd, Garnett und
Brown, sind der Geschichte Italiens 1492—1516 gewidmet (S. 104-252), Savonarola
und Macchiavelli werden eingehend gewürdigt, dem Kirchenstaat ist ein eigenes
Kapitel eingeräumt, die Darstellung der venezianischen Geschichte greift bis ins
13. Jahrhundert zurück. Weit knapper sind die übrigen europäischen Länder be-
dacht: Tout schildert Deutschland unter Friedrich III. und Maximilian L (S. 288-328),
E]mil Reich Ungarn, Böhmen und Polen (S. 329-46), Butler Clarke Spanien
(S. 347-83), Leathes Frankreich (S, 384-415), Ward die Niederlande (S. 417-62),
Gairdner England (S. 463-92); die skandinavischen Länder sind übergangen. Er-
gänzend greifen aber die fünf Kapitel allgemeinen Inhalts ein, die den Abschluss
des Bandes bilden und in ihrer energisch zusammenfassenden Betrachtungsweise
sehr lesenswert sind: Cunningham bespricht die wirtschaftlichen Zustände West-
europas (S. 493-531), Jebb die klassische Renaissance (S. 532-84), M. R. James
die christliche Renaissance (S. 585-619), Barry die kirchlichen Reform versuche
1311—1520 (S. 620-52), und Lea beschreibt die Voraussetzungen der Reformation
(S. 653-92). Eine sorgfältig gearbeitete Bibliographie von 100 I)ruckseiten, auf die
ein alphabetischer Index und eine Zeittafel folgen, erschliesst dem weitere Belehrung
wünschenden Leser eine Fülle entsprechender Hilfsmittel. Die Redaktion hat ihres
Amtes umsichtig gewaltet, Wiederholungen und Widersprüche zwischen den einzelnen
Teilen nach Möglichkeit ausgeglichen. Gleichwertigkeit aller Beiträge wird bei einem
solchen Unternehmen niemand erwarten dürfen, aber mehr als kompilatorische Arbeit
ist überall geleistet und vielfach eine sehr bemerkenswerte Selbständigkeit erreicht.
Das mit diesem Bande glücklich eingeleitete Unternehmen wird voraussichtlich neben
der „Histoire generale" von Lavisse-Rambaud sich einen ehrenvollen Platz erobern.
— Wieweit die Lösung einer ähnlich umfassenden Aufgabe der bewährten Hand
eines einzelnen, K a e m m e l s (3053), geglückt ist, kann an dieser Stelle leider nicht
festgestellt werden, da das Werk uns bisher nicht vorlag und für das nächste
Berichtsjahr zurückgestellt werden musste. — Das Buch von G u i r a u d (3055)
charakterisiert sich durch seine Zugehörigkeit zu einem Unternehmen von katholisch-
apologetischer Absicht, der „Bibliotheque de Tenseignefnent de l'histoire ecclesiastique".
Es will die Verdienste des Papsttums um die Renaissance beleuchten und feiert die
Päpste seit Bonifaz VIII. als „protecteurs eclaires des lettres et des arts". Die
A. E. Herg-er, Allgemeines des 15./16. Jahrhundert». 337
Zusainnienstelluug- der einschlägi^-en Tatsachen an der Hand bekannter Quellen ist
auch nicht übel gelungen, aber im 15. Jahrhundert versagt das Verständnis des Ver-
fassers völlig, denn nun tritt die in seinen Kreisen hergebrachte Schablone von der
„wahren" und der „falschen" Renaissance in ihre Rechte: „Jusqu'au milieu du XV*
siecle, l'Eglise s'effor(,a de conserver un caractöre chrötien aux arts qu'elle protegeait",
dann aber begann der verhängnisvolle Umschwung in den Paganismus, Materialismus,
Intellektualismus, in Ichvergötterung, zügellose Sinnlichkeit und Religionsverachtung,
der unter dem Regiment Alexanders VI. und Leos X. leider auch den päpstlichen
Hof ergriff. Was die Renaissance in der abendländischen Geistesgeschichte bedeutet,
wodurch sie notwendig wurde, warum das I^apsttum es versuchen musste, sich diese
Bewegung dienstbar zu machen, und warum die zeitweilig sich vereinigenden Wege
beider sich doch wieder trennen mussten, — Probleme dieser Art sind für den Ver-
fasser nicht vorhanden, weil die Geschichte ihm lediglich Geschichte der Kirche ist,
und darum alle ausserkirchlichen Bewegungen jedes selbständigen Rechtes ermangeln.
— Wie diese Auffassung, dass ausser den katholischen Idealen keine anderen möglich
sind, die Geschichte entwertet, entgeistigt und um ihren Sinn bringt, haben wir
Deutsche an J a n s s e n s vielbändigem Werke sattsam erfahren. Von ihm ist im
Berichtsjahr der fünfte Band in 15. und 1<). verbesserter Auflage (3052) erschienen,
besorgt von Ludwig Pastor. Dessen Neubearbeitung ist JBL. 1893 II 1 : 7
bereits besprochen worden, es bedarf also nur der Bemerkung, dass die sorgfältig
nachbessernde Hand des gelehrten Herausgebers die erforderlichen ^Ergänzungen und
namentlich Hinweise auf die inzwischen erschienene Litteratur reichlich angebracht
hat. — Die erstaunliche Belesenheit, die fleissige, wenn auch höchst anfechtbare Aus-
nutzung unbekannten oder doch in Vergessenheit geratenen Materials, die das
Janssensche Werk auszeichnet und es für Historiker jeder Richtung zu einer Fund-
grube macht, ist auch von dem protestantischen Theologen Ficker (3056) wieder
zutreffend betont worden in einem aus Vorlesungen erwachsenen Buche, welches auf
Grund der in den letzten fünfzehn Jahren erschienenen Arbeiten geschickt, sachkundig
und mit selbständigem Nachdenken ein Bild von den kirchlichen, politischen und
sozialen Zuständen am Ausgang des Mittelalters entwirft. —
Von den spezial geschichtlichen Darstellungen, die zur Be-
sprechung vorliegen, ist die wertvollste und anziehendste schweizerischen Ursprungs.
Die historische und antiquarische Gesellschaft zu Basel hat im Auftrage der Regierung
eine glänzend ausgestattete und mit prächtigen Bildern gezierte Festschrift zum
400. Jahrestage des ewigen Bundes zwischen Basel und den Eidgenossen, 13. Juli 1901,
herausgegeben (L., Hiersemann. 1901. XH, 357 S. M. 95,00). Rud. Wackernagel
gibt in grosszügiger, volkstümlich gehaltener Darstellung die Vorgeschichte des
Bundes (S. 1-33), ihr folgt eine knappe, aber das Wesentliche geschickt heraushebende
Schilderung der Reformation und Gegenreformation von Rud. L u g i n b ü h 1
(S. 34-67). Am Ende des 16. Jahrhunderts steht Basel nicht nur in denselben Grenzen
fest, wie sie sich bis zum Wiener Kongress ziemlich unverändert erhalten haben, es
trägt auch politisch und kirchlich schon den Charakter, der ihm bis ins 19. Jahrhundert
geblieben ist. „Als gewerbliches und industrielles Zentrum unterhält Basel die
mannigfaltigsten Beziehungen zur übrigen Schweiz, und als Universitätsstadt und Sitz
des Buchdrucks wird es für die oberen Lande Venniitlerin geistiger Kultur. Daneben
erfüllt Basel die Mission eines protestantischen Refugiums und, bis auf einen gewissen
Grad, diejenige eines Regulators der unter den Neugläubigen schroff hervortretenden
Gegensätze." Das eigentliche Prunkstück der Festschrift (S. 217-357) bildet die'
dreiteilige Abhandlung „Basels Bedeutung für Wissenschaft und Kunst im 15. Jahr-
hundert" (3057). Eröffnet wird sie durch eine ausgezeichnete Leistung B e r n o u 1 1 i s
(S. 217-72), der zunächst über Gründung, Verfassung und Lehrbetrieb der Universität
handelt, auch eine Anzahl der bedeutendsten Gelehrten charakterisiert (Peter von
Andlau, von dessen Vorlesungen noch Nachschriften von der Hand Jakob I^aubers
erhalten sind), um dann eine Schilderung des Baseler Buchdrucks anzuschliessen: die
ältesten Druckherren, Berthold Ruppel, Michael Wensler, Friedrich Biel, Bernhard
Richel, Martin Flach, Johannes von Besigheim, Johannes Amerbach, Johannes Petri,
Johann Frohen, Lienhart Ysenhut usw. werden nach ihren persönlichen Verhältnissen
und ihrer Geschäftstätigkeit kurz und aufschlussreich behandelt, hierauf wird der
Inhalt der Baseler Wiegendrucke geprüft und gezeigt, wie neben den anfänglich
durchaus vorherrschenden scholastischen Werken allmählich die neue humanistische
Litteratur sich Geltung schafft und neben den alten Schriftstellern auch zeitgenössische,
namentlich Baseler von hier aus ihren Weg in die Lesewelt nahmen ; die wenigen in
deutscher Sprache abgefassten sind der Mehrzahl nach Übei*setzungen. Den Schluss
machen Bemerkungen über die Einrichtung* der Druckereien, Personal-, Arbeits- und
Lohnverhältnisse, über Giessen, Verkaufen und Verleihen der Typen, Korrektur,
Ausstattung, Illuminierung, Signierung, Buchbinderei, Preise, Auflagenhöhe, Verleger
338 A. E. Berger, Allo-emeines des 15./16. Jahrhunderts.
und Buchführer, Bibliotheken usw. Der zweite Teil der Abhandlung-, eine Darstellung
der Baseler Malerei von Daniel Burckhardt (S. 273-311), ist im wesentlichen
eine Monographie über Konrad Witz, der dritte Teil, über Baukunst, Bildhauerei
und Kunstgewerbe handelnd (S. 312-57), ist eine von K. Stehlin verfasste Skizze,
deren genauere Ausführung an anderem Ort in Aussicht gestellt wird. — Eine Berner
Dissertation, die fördernde Untersuchung von Weiss (3058) über Basels Anteil am
zweiten „Müsserkrieg", fällt in das Gebiet der rein politischen Geschichte. — Nach
Böhmen und Mähren führen die Arbeiten von C z e r m a k (3059) und W e 1 z 1 (3059a) ;
der letztere gibt nach den Grundbüchern der Losung von 1477 und 1508 ein Bild
von der Einteilung der Stadt Brunn in vier Bezirke, weist in jedem dieser Bezirke
die Plätze und Gassen nach, die ungefähre Zahl der steuerpflichtigen Häuser, deren
Besitzer und ihr Gewerbe und die Eingewanderten. — Im Stadtarchiv zu Essen hat
P. Schröder (3060) eine Handschrift mit chronikartigen Aufzeichnungen aus der
Essener Geschichte von 1467 — 1540 gefunden, die von sieben verschiedenen Verfassern,
zumeist Stadtschreibern, herrührt, und dieser deshalb „Stadtschreiberbuch" genannt
hat. Sie enthalten teils ausführliche, teils sehr summarische Mitteilungen über allerlei
Gegenstände aus den Ratsverhandlungen mit gelegentlicher Einschaltung von Akten-
stücken und Briefen. Das meiste hat nur juristisches und administratives Interesse,
hier und da wird aber der trockene Bericht durch humorvolle und genrehafte Züge
treuherzig belebt, und an einer Stelle (S. 39) mischt sich sogar etwas gereimte
Sprichwörterweisheit ein. Der Herausgeber hat zur Ergänzung und Erläuterung zahl-
reiche Briefe und Akten, grösstenteils Essener Archivalien, im Auszuge abdrucken
lassen, die mit den im Stadtschreiberbuch behandelten Ereignissen in Beziehung
stehen. — Hüllen (3065) spendet den Trierer Erzbischöfen Jakob von Eltz (1566 — 81)
und Johann von Schönenberg (1581 — 99) eingehendes Lob für die Gewissenhaftigkeit,
mit der sie in ihrem Sprengel die Beschlüsse des Tridentinums zur Ausführung
brachten. — Von den „Studien zur Hildesheimischen Geschichte", die D o e b n e r
(3295b), der Bearbeiter des Hildesheimer Urkundenbuchs, verfasst hat, war der
grösste Teil schon früher gedruckt. Für unseren Zeitraum kommen in Betracht die
Aufsätze „Hildesheim im späteren Mittelalter" (S. 16-30), „Die Hildesheimische Stift-
fehde 1519—23" (S. 83-99) und der hier zum erstenmal erscheinende über drei Hildes-
heimische Geschichtsschreiber des 15. und 16. Jahrhunderts (S. 70-82): 1. den General-
visitator der Bursfelder Kongregation Johannes Busch, 2. Henning Brandis, dessen
über 57 Jahre (1472 — 1529) sich erstreckendes Tagebuch eine höchst wertvolle Quelle
für die Hildesheimer Lokalgeschichte ist, 3. Johannes Oldecop, dessen prächtige,
wenn auch mit achtsamer Kritik zu lesende Chronik 1899 von Karl Euling heraus-
gegeben wurde. Aus der Reihe der kleineren Mitteilungen seien hervorgehoben:
das Verzeichnis der Bücher- und Handschriftenerwerbungen des Abtes Henning
Kalberg für das ihm unterstellte Benediktinerkloster St. Godehard (S. 124/9), ein
Haushaltsanschlag für das genannte Kloster von 1496 (S. 129-30), Baurechnungen
nebst Angabe der Löhne 1493 — 96 (S. 130/3) und eine Aufzählung der Mitglieder des
Konvents und des Dienstpersonals von 1506 (S. 133/4); ferner die interessanten
Aktenstücke zur Vorgeschichte der Kanonisierung Bennos von Meissen, gegen die
1524 Luther seine berühmte Streitschrift richtete (S. 135-48), eine Übersicht über den
Bestand des städtischen Archivs von 1551 (S. 149-50), eine Anzahl alter gereimter
Gescliützinschriften in niederdeutscher Sprache (S. 218-23), endlich die Feststellung
^über den Erbauer des Rolandbrunnens von 1540, Barward Tafelmaker (S. 233/4). —
*Von Risches (3062) Darstellung der mecklenburgischen Geschichte kommt für
uns nur der letzte Abschnitt (S. 104-38) in Betracht: „Allmähliches W^achstura der
landesherrlichen Gewalt" unter Herzog Heinrich IV. und Magnus IL, doch handelt
es sich hier ausschliesslich um politische Geschichte, da die litterarischen Zustände in
einem späteren Hefte des Unternehmens zusammenhängend erörtert werden sollen. —
Der Stralsunder Bürgermeister Israel (3063) hat aus dem Tagebuch des Nicolaus
Gentzkow, eines seiner Amtsvorgänger in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts,
eine Menge geschickt gruppierter Notizen ausgewählt, die in das häusliche und
gesellige Leben jener Zeit manchen hübschen Einblick gewähren. Der Verfasser
wollte keine wissenschaftliche Arbeit leisten; ohne sich an chronologische oder stoff-
liche Gesichtspunkte ängstlich zu binden, fügte er aus dem bunten Mosaik seiner
Exzerpte ein wirksames Bild zusammen, mit dem er seinen Stralsunder Zuhörern,
denen er es zuerst in Form eines populären Vortrags bot, gewiss ebenso viel Vergnügen
bereitet hat, wie jetzt den Lesern der Pommerschen Jahrbücher. — In das mittel-
deutsche Kulturzentrum des Reformationszeitalters geleitet uns als kluger, feinsinniger
und trefflich unterrichteter Führer G u r 1 i 1 1 (3066). Seine Beschreibung der Luther-
stadt trägt in anmutigem Plauderton die Ergebnisse ernsthafter Forschung vor und
zieht gelegentlich auch urkundliches Material heran. Das wichtigste an dem (leider
durch einige hässliche Druckfehler entstellten) Büchlein ist die Feststellung S. 48/9:
A. ß. Berger, Allgemeines des 15./16. Jahrhunderts. 339
„Wittenberg" ist nicht icunstg-eschichtlich so unbedeutend, als es heute erscheint. In
der Stadt Luthers liefi;'t zu f^utem Teil die Entscheidung über einen der wichtigsten
Vorgänge des deutschen Kunstlebens. Hier wurden die Anregungen zur Aufnahme
itali(>nisch-antiker Formen gegeben, nachdem sich schon früher in Meissen die Ab-
wendung von den verfallenden Formen der Gotik vollzogen hatte. Die zwischen
Wittenberg und Nürnberg sich spinnenden Fäden zogen eine neue Kunst herbei.
Die Stadt der Reformation war aucii Pflanzstätte der Renaissance, vielleicht die
wichtigste!" Um so mehr müssen wir bedauern, dass so vieles der Zerstörung verfiel.
Was der kunstgeschichtlichen Foi-sciuing verloren ging, lässt sich einer lateinischen
Abhandlung vom Jahre 1507 entnehmen, von der uns Job. HaussleitiT in seiner
Schrift ,,I)ie Universität Wittenberg vor dem Eintritt Luthers. Zweiter Abdruck mit
Toxtbeilagen" Kunde gegeben iiat. Die neuerdings angestellten Versuche zur Wieder-
entdeckung der nach G.s Annahme überkalkten Wandgemälde im kurfürstlichen
Schlüss sind erfolglos geblieben. Das G.sche Büchlein ist übrigens nicht nur nach
der kunstgeschichtlichen Seite hin lehrreich, es wirft auch manche hübschen Streif-
lichter auf Persönlichkeiten und Lebenszustände des 16. Jahrhunderts, und wie dem
nachdenklichen Spaziergänger auf den Gassen des heutigen Wittenberg die versunkene
Welt der Reformationszeit wieder lebendig wird, das verfolgt der Leser mit Gewinn
und Genuss. Irrungen, wie etwa die Zuweisung des Spruches von Weib, Wein und
Gesang an Luther (S. 29), sind selten. Dass Luther „nach damaliger Sitte" kein
Honorar vom Verleger bezog, dass ihm das also nicht ohne weiteres als „Edelmut"
anzurechnen sei (S. 22), ist entschieden zu viel behauptet, wie z. B. die Nachweise
Leonhards (vgl. 3099, S. 58) lehren. — Zu den Berechnungen des Geldwertes S. 26/7
sind jetzt auch die Ausführungen von Pfarrer Perthes zu vergleichen (3061, S. 23).
Dieser schöpft seine ansprechend geschriebenen Schilderungen aus dem kirchlichen
und sozialen Leben Gothas aus bekannten Quellen, die er aber geschickt und
fruchtbar zu benutzen weiss. Die lehrreichen Tabellen, die auf Grund des Steuer-
registers von 150() die kirchliche Organisation Thüringens vor Augen stellen (S. 3—21),
seien der Beachtung der Reformationshistoriker empfohlen. Die Hauptmasse der
P.schen Ausführungen ist dem Leben der Geistlichkeit gewidmet, namentlich dem
der Kanoniker, unter denen Mutianus Rufus hervorragt; das Verhältnis seines Kreises
zur Reformation wird unter Anziehung zahlreicher Briefstellen zutreffend erörtert, es
folgt eine Charakterisierung der minder würdigen Kanoniker, insbesondere der lieder-
lichen Domherren Kötteling und Morch (S. 61 ff.), wir werfen auch einen Blick in das
Gothaer Augustiner- und das Cisterciensernonnenkloster, der streberhafte Vorsteher
des Reinhardsbrunner Klosterhofs, Friedrich Hünerjäger, wird nach Briefen Mutians
scharf porträtiert, die Gestalten des Dr. Georg Faust und anderer Wundermänner
ziehen flüchtig vorüber (S. 69 ff.), weiterhin gelehrte Freunde des Mutian, unter denen
dem wohllebigen Abte Johannes III. von Georgenthal die ausgeführteste Zeichnung
gewidmet wird (S. 76 ff.), schliesslich werden nach den Visitationsprotokollen des
M.vconius die Zustände in den ländlichen Pfarrhäusern gewürdigt (S. 83 ff.), und der
Verdienste des Myconius um die Reformation wird eingehend gedacht (S. 95 ff.) —
In der gleichen Zeitschrift teilt Schneider (306ia) aus einem der Gothaer
Gymnasialbibliothek gehörigen Kodex Abschriften von Aufzeichnungen des 1588 ver-
storbenen Theologen Job. Messerschmidt und anderer mit, die manches Neue zur
Kenntnis der Gothaer Kirchen- und Schulverhältnisse in der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts enthalten. — Die Abhandlung von Bohl (30<>4) über Thüringens
Beziehungen zum evangelischen Österreich, die vielfach auch auf handschriftliche
Quellen (im Regensburger Stadtarchiv) zurückgreift, kündigt sich als den ersten Ab-
schnitt eines demnächst erscheinenden Werkes über das „Evangelische Oesterreich"
an und bleibe darum späterer Würdigung vorbehalten. — Zu der österreichischen,
namentlich tirolischen Kulturgeschichte unseres Zeitraums bringen von Schön herrs
(30(>4a) gesammelte Schriften eine Fülle bemerkenswerter Beiträge, die, früher an
teilweise schwer zugänglichen Stellen zerstreut, jetzt durch die dankenswerte Mühe-
waltung des Archivdirektors Mich. Mayr zu zwei stattlichen Bänden bequem ver-
einigt sind. Der erste, bereits 1900 erschienene Band sammelte ausschliesslich kunst-
geschichtliche Studien (eine Inhaltsangabe im Euphorion 7, S. 422/3), der zweite,
gegenwärtig vorliegende, umschliesst neben neun geschichtlichen Arbeiten grösseren
ITmfangs eine Menge von Miscellaneen kulturgeschichtlichen Inhalts, die der Mehrzahl
nach in den hier zu behandelnden Zeitraum fallen. Nur das Wichtigste sei hervor-
gehoben. Höchst auschaulicli wird mit Hilfe des urkundlichen Materials im
Statthaltereiarchiv zu Innsbruck der Ehescheidungsprozess des Ritters Christoph
Reifer von Altspaur (1460) dargestellt (S. 15—68). Es folgt eine schon seit 1873
bekannte aufschlussreiche biographische Skizze, dem Geheimschreiber Maximilians I,
Marx Treytz-Saurwein gewidmet (S, 69—85). Der Aufsatz über Maximilians I. Krieg
mit Venedig 1509 (1876 verfasst) belehrt in sehr anziehender Weise über alle Eänzel-
JahTesberiohte für neuere dentsohe Litteratargeachichte. 3kIU. 4^
340 A. E. Berger, Allgemeines des 15./16. Jahrhunderts.
heiten des Militärwesens jener Zeit (S. 861—45). Die umfäng-liche Abhandlung" über
den Einfall des Kurfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552 (S. 146—261) ist seit
Jahrzehnten den Reformationshistorikern bekannt. Reich an kulturg-eschichtlichem
Detail ist die Geschichte des seit 1346 urkundlich belegten Schlosses Schenna
(S. 362—468). In allen diesen grösseren Aufsätzen ist archivalisches Material mit
schriftstellerischem Geschick und behaglichem Humor kenntnisreich verarbeitet. Von
den kleineren Beiträgen berichtet der erste über ein episodisches Eindringen des
Luthertums im Kloster Stams 1524 (S. 469 ff.), der zweite über einen Wiedertäufer-
prozess im Sarntal vom Jahre 1533 (S. 476 ff.). S. 530 folgt ein launiger Bericht
über die obrigkeitliche Bekämpfung der „besoffenen Metten", d. h. des nächtlichen
Strassenlärms in Innsbruck im 16. Jahrhundert, S. 533 eine kleine Studie über die
alten Gassennamen dieser Stadt, S. 543 ein inhaltreicher Vortrag über die bauliche
Entwicklung Innsbrucks seit seiner förmlichen Erhebung zur Stadt, über die Gliederung'
der Bevölkerung, Bürgerrecht, Verwaltung, Handel, Viehzucht, Lebenshaltung usw.;
ihm schliesst sich S. 562 ein Aufsatz über die alte Innbrücke an, über ihre Geschichte,
ihre Bedeutung im Rechtsleben, die zahlreichen Wassergefahren, denen sie ausgesetzt
war usw.; S. 583 ff. werden Nachrichten über Heuschreckenplagen des 16. Jahr-
hunderts ausgegraben, S. 605/6 solche über Maximilians I. Weingärten im Inntal;
S. 608/9 findet man die prächtige Beschreibung einer Kneipstube des 16. Jahrhunderts
(in Bruneck), S. 615 ff. die Erläuterung einer in Innsbruck aufbewahrten Inundationskarte
von Bozen vom Jahre 1541; S. 621 ff. wird der Spitzname der Haller, ,, Kübel", ver-
mutungsweise hergeleitet von einem aufsehenerregenden Rechtshandel des Jahres 1549,
bei dem es sich um den Diebstahl eines mit Dukaten gefüllten Kübels handelte; S. 629 f.
folgen Notizen über den Brand des Marktes Innichen 1554, über die Gendarmerie
des Erzherzogs Ferdinand und ihre Instruktion vom 9. April 1557. Längst beachtet
sind die S. 632 ff. mitgeteilten Daten über ,,die tirolischen Schiller", deren Zusammen-
hang mit der Familie des Dichters zum mindesten zweifelhaft ist. Sehr ergötzlich
ist die S. 638 ff. aus dem ,, Boten für Tirol" von 1880 wiederholte urkundliche Wider-
legung des modernen Märchens von der Ermordung der Philippine Welser. Der
Band bringt weiterhin chronikalische Angaben über die Erdbeben in Hall im 16. und
17. Jahrhundert (S. 643 ff.), einen kleinen Beitrag zur Geschichte des Sternsingens
in Innsbruck (S. 651 ff.), ein krasses Beispiel klerikaler Intoleranz aus dem Jahre
1613 (S. 654 ff.), einen Kollektivsteckbrief aus dem Jahre 1615 (S. 657 ff'.), eine kurze
Biographie des Erzherzogs Sigmund 1446 — 96 (S. 712 ff.) und eine Notiz über die
ältesten ländlichen Freischiessen im Oberinntal vom Jahre 1546 (S. 718). Die übrigen
Beiträge fallen ausserhalb der zeitlichen Grenzen dieses Berichts. Den Beschluss
macht eine Übersicht über die Schönherrschen Schriften. Vieles davon ist der Auf-
merksamkeit der ausserösterreichischen Forscher bisher entgangen, die nunmehr
dankbar von diesen frischen und fördernden Arbeiten Kenntnis nehmen werden. —
Der sozialen und revolutionären Bewegung des 16. Jahr-
hunderts bleibt das Interesse der Forschung andauernd zugewendet, insbesondere
das der Lokalforschung. Über die politischen und sozialen Bewegungen im deutschen
Bürgertum hat 1899 Käser (3067) eine Monographie veröffentlicht. G. von Below
nennt sein Buch verdienstlich und fleissig, rügt aber die unvollständige Beherrschung
des Materials und eine zu starke Betonung des sozialistischen Elements in den
städtischen Unruhen, also den gleichen Fehler, der in der Kontroverse zwischen Lenz
und Lamprecht eine Rolle spielte, und den z.B. auch C. Köhne (Zeitschrift für Sozial-
und Wirtschaftsgeschichte 6, S. 410) zu berichtigen suchte. -- Käser selbst (3068)
hat zur Ergänzung seines Buches nach dieser Seite jetzt Fingerzeige gegeben in
einem Aufsatz, der eine höchst dankenswerte Übersicht über die bisher bekannt ge-
wordenen städtischen Unruhen des 15. und 16. Jahrhunderts bringt nebst Hinweisen
auf die Quellen und den bisherigen Stand der Forschung. Seine Zusammenstellung
enthält nicht nur zahlreiche Anregungen für die Lokalgeschichtsschreibung, sondern
sie führt auch zu einer schärferen Scheidung politischer, sozialer und religiöser
Motive, auf deren sehr verschiedenartige Mischung überall sorgfältig zu achten ist;
namentlich wird die Notwendigkeit betont, die Verschiebung der Besitzverhältnisse
in den Städten seit dem Ende des 15. Jahrhimderts und die damit zusammenhängende
Vermehrung des städtischen Proletariats sowie die Art seiner Zusammensetzung ent-
schiedener als bisher zu erforschen. —
Reicher ist diesmal die Ernte für die Untersuchung des Bauernkrieges.
Während der Vortrag des Gymnasialprofessors Marquard (3073a) nichts Neues
bringt, hat K. Hofmann (3072) einige archivalische Studien verwertet. — Pfarrer
Nebelsieck (3075) veröffentlicht aus dem Dresdener Hauptstaatsarchiv urkundliche
Beiträge zur Geschichte der Stadt Mühlhausen i. Th., auch Jacobs (3074) und
A n 1 0 n i (3073) mehren um ein kleines unsere Quellenkenntnis. — Höchst ver-
dienstlich ist die mühsame und scharfsinnige Arbeit Götz es (3071), der (he Text-
A. K Berger, AlIgenieineK des I5./16. Jahrhunderts. 341
g-eschichte der „Zwölf Artikel" von 1525 untersuclit und sie zum ersten Male in einer
kritischen Ausgabe vorlef];t; ge^en die von ihm versuchte Ilekonstruktion der t^ber-
liol'erung" sind inzwischen sehr orwägenswcM-tc Bedenken von Wi 1 h. S l o 1 z c (HZ, Ul,
S. 1 — 42) g-eitend gemacht wonlen, der auch (i.s bestechende IIy[)othese, dass Sebastian
Lotzer der Verfasser der zwölf Artikel sei (.IBL. 1901 11 1 : 16; 5: 113), bekämpft und
ihi-cn Hedaktor wieder in Balthasai- Iliibmaier sucht. Es scheint, dass unsere Mittel
niciht ausreich(*n, die Frage zu zweifellosem Austrag zu bringen. Um späte Nach-
spiele des Bauernkrieges handelt es sich in den Arbeiten von W a 1 1 e l e t (J}()7<)) und
Julius Strnadt (3077), (der Name des Verfassers ist auf dem Titelblatt nicht
genannt); jene gilt dem schweizerischen l^auernaufruhr von 1H5.'}, diese gibt im Anschlu.ss
an (las grundlegende Werk von Felix Stieve, aber mit Benutzung eigener archi-
valischer Studien eine sachkundige und temperamentvolle, zur Aufklärung gegenüber
klerikalen Entstellungen bestimmte Darstellung des oberösterreichischen lUuem-
aufslandcs von 1(>2(), die übrigens auf die älteren Bauernunruhen des 15. und 16, Jahr-
hunderts zurückgreift. —
Zur Erforschung der Geschichte einzelnorPersönlichkeiten dieses
Zeitraumes ist im Berichtsjahr wenig beigetragen worden. Armstrongs (3078)
zweibändiges Wei'k über Kaiser Karl V., dem Referenten nur aus Besprechungen bekannt,
scheint sich gimstiger Aufnahme zu erfreuen. — Gegen den Herzog Moritz von Sachsen
ist ein von Günther (3080) entdecktes anonymes Lied von 1547 gerichtet, das,
trotz seiner Länge von urwüchsiger Kraft, zornige Anklagen gegen diesen „Judas"
erhebt. — Eine tief eindringende und fesselnd geschriebene Studie hat Karge (3085^)
dem Herzog Albrecht von Freussen gewidmet, dessen erstaunlich weitverzweigte Politik,
die zu dem Umfang seines Landes in keinem Verhältnis stand, nicht etwa der Gross-
mannssucht entsprang, sondern durch die Lage seines Landes bestimmt war, durch
„das Mitteninliegen zwischen den verschiedenen Weltsystemen und Geistesrichtungen,
zwischen der germanischen und slawischen Welt, zwischen den weltumspannenden
Plänen Habsburgs und der unvermeidlichen Reaktion seiner Gegner, nicht zu ver-
gessen die Antagonien der alten und neuen Kirche; dies alles hat ihn geradezu ge-
zwungen, nach allen Seiten, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen, hier
bis Blois und Paris, dort bis nach Moskau, ferner nach Kopenhagen und Stockholm
und gleichzeitig wieder nach Tergovist, der Hauptstadt des Woiwoden der Wallachei,
seine Hände auszustrecken. Seine scheinbar gefährdete Stellung bedingte den Kreis
einer solchen umfassenden Tätigkeit; ja schon gegen Polen war es ratsam, sich noch
ein zweites Eisen im Feuer zu halten". Man darf der verheissenen Fortsetzung der
K. sehen [Jntersuchungen mit Spannung entgegensehen, — Die 300. Wiederkehr des
(Geburtstages Herzog Ernsts des Frommen von Gotha hat zu einer Reihe von Gedenk-
schriften Anlass gegeben, unter denen die von Bambergs (3083), die von Brügel
(3084) und Schreck (3085) hervorgehoben seien (vgl. übrigens JBL. 1901 16:218/9).
— Der 400. Geburtstag des Kurfürsten Ottheinrich von der Pfalz, dessen Schicksale
mit der Reformationsbewegung eng verflochten waren und dessen Andenken, ver-
bunden mit dem Residenzbau zu Neuburg und dem Schlossbau zu Heidelberg, die
Kunstgeschichte hochhält, hat Rebele (308(>) zu einer volkstümlichen Darstellung
seiner Lebensgeschichte angeregt. — Zur Kritik der Selbstbiographie des Götz
von Berlichingen gibt P i s t o r (3087) einen neuen Beitrag, indem er des Ritters
Händel mit dem Grafen Philipp 11. von Waldeck untersucht und zu dem auch von
anderen schon gefundenen Ergebnis gelangt, dass seiner Darstellung der W^ert einer
unverdächtigen Quelle nicht zugesprochen werden kann. — Weizsäckers (3087a)
vermeintliche Entdeckung dagegen, dass Götz von Berlichingens eiserne Hand nicht
die rechte, sondern die linke gewesen sei, beruht auf einer raissglückten Ab-
bildung der in Jaxthausen aufbewahrten Reliquie und ist infolge mehrfachen Ein-
spruchs inzwischen von ihm selbst widerrufen worden (Goethejahrbuch 24, S. 283/4).
— Kanter (3088) hat auf Grund archivalischer Studien, über die ein Anhang von
Regesten (S. 124 — 81) Auskunft gibt, ein anziehendes Lebensbild des schwäbischen
Junkers Hans von Rechberg (ca. 1410-64) entworfen, dessen abenteuerliches Leben
zugleich ein lehrreicher Zeitspiegel ist. Denn nicht nur die trotzige Roheit des um
seine Existenz kämpfenden Herrenstandes und die wilde Romantik des Sold- und
Strauchrittertums treten hier scharf hervor, auch die heillose Zersplitterung- des
Reiches, die Schwäche des Kaisertums, das willkürliche Eiug-reifen fremder Staats-
gewalten, die Feindschaft der Habsburger und des süddeutschen Adels gegen die
Eidgenossen, das Ränkespiel der Füreten, die Langsamkeit und Parteilichkeit der
Rechtsprechung, die Bürger und Bauern vielfach zwang, bei einem verwegenen
Condottiere dieses Schlages Schutz und Hilfe zu suchen. Solche Zustände verhalfen
auch dem Rechberger zeitweilig zu Macht, Einfluss und Vermögen, sie entwickelten
in ihm nicht nur alle kriegerischen Talente, sondern auch eine Kühnheit, Ver-
schlagenheit und Selbstherrlichkeit der Lebenshaltung, die es sehr begreiilich machen,
44*
342 A. E. Berger, Allgemeines des 15./16. Jahrhunderts.
dass die Sagenphantasie sich auch mit ihm beschäftigte; eine Überlieferung dieser
Art hat Uhland zu einer bekannten Ballade gestaltet. —
Reicher ist diesmal die Ausbeute an kulturgeschichtlichen Unter-
suchungen. Das Studium der ländlichen Verhältnisse des in Rede stehenden
Zeitraums erfährt ausgezeichnete Förderung durch die Werke von von der Goltz
(3089) und Th. Knapp. Nicht nur als „das Resultat 25jähriger Studien", sondern
auch als das Werk eines ausgezeichneten landwirtschaftlichen Fachmanns mit gründ-
lichen geschichtlichen Kenntnissen und selbständiger Beherrschung der Quellen, hat
die V. d. G.sche Darstellung Anspruch auf den respektvollen Dank der Historiker,
die allerdings die Benutzung so mancher wichtigen Untersuchungen aus ihrem Kreise
hier ungern vermissen, aber dennoch von der grosszügigen und weitblickenden
Betrachtungsweise des Verfassers sehr viel lernen werden. — Das Buch von Th. Knapp
(3090) ist eine höchst willkommene Sammlung älterer, z. T. an schwerzugänglichen
Stellen erschienener Arbeiten von hervorragendem W'ert. Neben G. von ßelows
,, Territorium und Stadt" und G. F. Knapps berühmten Untersuchungen sind die
beiden eben genannten Werke zur Einführung in das Studium der deutschen Agrar-
geschichte zweifellos am besten geeignet. —
Zur Geschichte der Gewerbe ist eine aus der Schule von Belows hervor-
gegangene Dissertation von C r o o n (3092) zu verzeichnen, die an der Hand von
Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts die Entstehung des Zunftwesens in siebzehn
deutschen Städten (Augsburg, Basel, Braunschweig, Goslar, Hagenau, Halberstadt,
Halle, Köln, Koblenz, Magdeburg, Mainz, Salzwedel, Stendal, Trier, Tuln, Worms,
Würzburg) behandelt und unter Ablehnung der hofrechtlichen, der Gilden- und der
Lohnwerkstheorie das Ergebnis gewinnt, dass das Wesen der Zunft im Zunftzwang zu
suchen ist, und ihre Grundlage in dem genossenschaftlichen Zusammenschluss von
Handwerkern unter obrigkeitlicher Anerkennung zum Zwecke gegenseitiger Förderung
und guter Bedienung des Publikums. Neben den gewerblichen Zwecken treten schon
früh auch religiöse und gesellige hervor, ferner das Anstreben der gewerblichen
Gerichtsbarkeit usw., doch als das eigentlich zunftbildende Element ist ausschliesslich
der Zunftzwang anzusehen. — Eine wichtige Ergänzung der Croonschen Arbeit bildet
die Darstellung des Zunftwesens der Stadt Wien von U h 1 i r z (3091), die dem
Referenten leider nicht vorgelegen hat, die aber, ebenso wie L u s c h i n s (3102)
Darstellung des Wiener Münzwesens, von einem der besten Kenner (G. von Belo^v:
HZ. 91, S. 292/6) sehr gerühmt wird. — Nach Breslauer Archivalien gibt x\mts-
gerichtsrat a. D. Frauenstädt (3092a) kulturgeschichtlich nicht uninteressante
Aufschlüsse über den überspannten und spiessbürgerlichen Ehrbegriff, der in den
Zünften herrschte, und über den intoleranten Buchstabengeist, der ihre Entscheidungen
bestimmte, wonach z. B. die Tötung eines Hundes, aussereheliche oder voreheliche
Geburt nicht nur des Bewerbers, sondern sogar seiner Frau oder seiner Eltern als
ehrenrührig galt und zur Ausschliessung von der Zunft führen konnte. Zum Glück
wurde solchen zünftlerischen Vorurteilen von den städtischen Aufsichtsbehörden und
dem Schoppen stuhl vielfach ein heilsames Gegengewicht geboten. —
Hier seien eine Anzahl von Untersuchungen zur Geschichte des Buch-
drucks angeschlossen, soweit sie nicht bloss technische Einzelfragen erörtern,
sondern auch die Aufmerksamkeit der Historiker fordern. Das wenige, was uns über
den Erfinder der Buchdruckerkunst an urkundlichen Zeugnissen erhalten ist, hat in
den bekannten Arbeiten Dziatzkos (s. auch 3093) und Schorbachs die beste kritische
Würdigung erfahren. Gegenüber den sofort nach dem Tode Gutenbergs, im
Jahre 1468 beginnenden Versuchen, ihm seinen Erfinderruhm zu entreissen,
gewinnt das älteste nachweisbare Zeugnis, das vor aller Welt Gutenbergs Ansprüche
verfocht, eine hohe Bedeutung. Ihm widmet Ehwald (3093a) eine zu weiteren
Forschungen auffordernde Studie, denn es rührt von einem Manne her, der in der
Geschichte des Humanismus einen vornehmen Platz verdient, aber die ihm gebührende
Stelle von der Forschung bisher noch nicht zugewiesen erhielt. Dieser Mann ist der
Pariser Theologe Wilhelm Fichet, der mit seinem Kollegen, dem Schwaben Johannes
Heynlein von Stein, 1470 in den Räumen derSorbonne die erste Buchdruckerei Frankreichs
gründete. Heynlein hatte sich die erforderlichen technischen Kenntnisse in Mainz
und Basel erworben und zog Baseler Drucker nach Paris; ihm hatte Fichet auch die
Kunde von dem Urheberrecht Gutenbergs zu danken, der er in einem am 1. Jan. 1472
verfassten Dedikationsschreiben an seinen Schüler Robert Gaguin begeisterten Aus-
druck lieh. Bisher sind von diesem wichtigen Dokument nur zwei Exemplare bekannt
geworden. — Das glänzend ausgestattete und mit musterhafter Gründlichkeit gearbeitete
Buch von Hupp (3094) über Gutenbergs erste Drucke vertieft sich in Spezialitäten
der Beweisführung, denen die Sachkenntnis des Referenten nicht nachzukommen
vermag. Seine früher aufgestellte These, dass das „Missale speciale" als das älteste
bekannte mit Typen gedruckte Buch anzusehen sei (vgl. JBL. 1898 13:48), hat H.
A. E. Borger, Allgemeines des 15,/16. Jahrhunderls, 343
bestätigt gefunden durch die zwei Jahre später erfolgte Entdeckung des „Missale
ahhroviatum" (vgl. JBL. 15)00 12a:U3/5). das derselben Offizin entstammt. Die
in diesen beiden Drucken vorliegenden Tvpen haben in abgeänderter Form bei
der Ilorstellung des Mainzer Psalters von 1457 Verwendung gefunden, müssen also
spätestens itis Jahr 145:{ gesetzt werden. H a e b l e r gibt in seiner Besprechung des
Buches diese Beweisführung zu, iiestreitet aber, dass jene Type eine Gutenbergsche
sei, weil man in diesem Falle annehmen müsse, dass Gutenberg sie verworfen habe;
waln'scheinlicher sei es, dass wir in der Missaletype die ersten Druckversuche Peter
Schölfers zu erkennen haben. Auf wie unsicherem Boden diese Untersuchungen sich
vorläufig noch bewegen, zeigt eine Arbeit G. Zedier s, des Verfassers der nicht im
Buchliandol befindlichen ersten Publikation der Gutenberggesellschaft („Die älteste
G.utenbergtype". Mainz, Gutenberg-Ges, 1902. VI, 57 S. Mitl3Tafeln. Nur für Mitglieder);
dieser will (CBlBibl. 20, S. 32—55) in dem „Missale speciale" den ältesten Druck Basels
erkennen, hervorgegangen aus der Offizin Berthold Ruppels. Mögen aucii die höchst
l)estechend('n Darlegungen Ilupps sich nicht völlig stichhaltig erweisen, so ist doch in
seinem Buche eine Fülle von Belehrung enthalten, die eingehendsten Studiums
wert ist. — In der Schlussschrift des Fust-Schöfferschen Psalters v(m 1459 ist Schöffer
als ,,clericus" bezo.chnet; Schaab, Franz Falk und G. Kaufmann hatten dieses Wort
als „Schönschreiber" gedeutet, während von der Linde, Dziatzko und Schorbach
daraus schlössen, dass Schofler in der Tat ein Geistlicher war. Heidenheim er
(3095) kommt bei einer erneuten Prüfung des damaligen Sprachgebrauchs zu dem
zweitgenannten Ergebnis. — Der "Wiesbadener Archivar R o t h (3096) gibt vorläufige
Proben aus seinen langjährigen Sammlungen zu einer umfassenden Arbeit über die
Anfänge des Buchdrucks in Heidelberg (1485—1510) und seine Fortsetzung- von 1558
bis 1618. — Da der Name des Lübecker Druckers Johann Ballhorn 68 Jahre lang
(1531 99) in Drucken vorkommt, so war schon früher vermutet worden, dass es sich
dabei um Vater und Sohn beziehungsweise Oheim und Neffe handle. Jetzt weist
CJruU (3097) einen Buchführer Joachim Ballhorn (f 1559) aus einem Rechnungs-
eintrag von 1540 nach. -Kopp (3097a) stellt ein Verzeichnis Ballhornscher Drucke
nach der Zeitfolge zusammen und weist einen bisher unbekannten vom Jahre 1H03
nach, ferner sammelt er eine Reihe von Zeugnissen, die den bekannten Ruf Ballhorns
als eines unberufenen Schlimmbesserers erhärten. — Ein nach vielen Seiten Licht
spendender Beitrag zur Geschichte des Buchgewerbes ist L e o n h a r d s (30?)9)
treflliches Lebensbild des Samuel Seifisch (1529 — 1615). Seifisch entstammte einer
Erfurter Buchführerfämilie; mit 16 Jahren kam er nach Wittenberg, um bei dem
Buchhändler Bartholomäus Vogel eine siebenjährige Lehrzeit durchzumachen, zwölf
Jahre war er dann als Gehilfe in der Buchhandlung des Bürgermeisters Conrad Rubel
tätig, mit dessen Schwester er sich 1556 verheiratete. 1564 machte er sich selbständig,
indem er die Buchhandlung des Christoph Schramm käuflich erwarb. Rasch wuchs
sein Geschäft ujid sein Reichtum, 1596 erstand er sich auch eine eigene Druckerei,
1602 eine Buchbinderei, und er schwang sich zugleich zum bedeutendsten Papier-
händler Sachsens auf! Seine Begabung und sein persönliches Ansehen hatten ihm
sch(m 1569 die Würde eines Ratsherrn verschafft, 1588 stieg er zum Bürgermeister
auf und bekleidete diese Stellung bis zu seinem Tode. Seine erste mit 12 Kindern
gesegnete Ehe fand 1580 durch den Tod der P>au ihr Ende, eine zweite Ehe
schenkte ihm noch zwei Töchter, und am Abend seines Lebens umgaben ihn
77 Enkel und 14 Urenkel. Die Universität ehrte den Abgeschiedenen durch einen
Trauerakt, und in der Marienkirche wurde er feierlich beigesetzt. An die Darstellung
dieses Lebensganges schliesst sich eine gründliche, vielfach auf ungedruckten Quellen
fussende Würdigung der weitverzweigten geschäftlichen Betriebe Selfischs, wobei
sich ergiebige Ausblicke auf die damaligen Zustände im deutschen, insbesondere
Wittenbergischen Buchgewerbe öffnen. S. 15/6 werden nach den Kirchenbüchern
Zusammenstellungen der Buchhändler und Buchdrucker in Wittenberg 1560 — 1600
gegeben, S. 19 solche der Schriftgiesser, S. 24/5 der Buchbinder, S. 27 der Papier-
macher aus der gleichen Zeit. Sehr dankenswert sind die Ausführungen über die
Entstehung des Sortimentshandels S. 11 ff., Druckerlöhne S. 18/9, Organisation des
Buchbinderhandwerks S. 20 ff., Ausbreitung der Papierfabrikation in Deutschland
S. 26ff., über den Nachdruck und die Privilegien S. 36ff.. über die Bücherzensur
S. 43 ff., über Schriftstellerhonorare, Herstellungskosten und Kaufpreise der Bücher
S. 52 IT., die Bedeutung der Messen, die Arten des Absatzes der Bücher bei den
Händlern und beim Publikum S. 61 ff. usw. Ein Schlussabschnitt verfolgt die späteren
Schicksale von Selfischs Geschäft bis zu seiner Liquidation 1648 und würdigt zu-
sammenfassend Selfischs Bedeutung für den Buchhandel und die Popularisierung der
Wissenschaften. Im Anhang teilt der Verfasser eine Anzahl unveröffentlichter Akten-
stücke mit, die sich teds auf Zensurangelegenheiten beziehen, teüs auf Buchbinder-
ordnungen, Papier- und Bücherlieferungen usw. Die wichtigste Beigabe ist der Ab^
344 A. E. Berg-er, AUg-emeines des 15. /lÖ. Jahrhundert«.
druck des Verlag-skatalogs Selfischs nach dem Original im Germanischen Museum
zu Nürnberg". Er umfasst die Zeit von 1552 — 1637, ist alphabetisch geordnet und
notiert zu jedem Druck Erscheinungstermin, Format, Bogenzahl und Kaufpreis.
Fast die Hälfte der bei ^Selfisch verlegten Bücher gehört der Theologie an, darunter sind
17 Bibelausgaben und 49 Schriften von Luther, daneben pflegte der Verlag namentlich
Philosophie, Rhetorik, Rechtswissenschaft, Geschichte, Mathematik, Medizin, Physik,
Astronomie und Pädagogik. Auch die alten Klassiker sind zahlreich vertreten, latei-
nische, griechische und hebräische Grammatiken. Die Werke in lateinischer Sprache
überwiegen weitaus. Seifisch hat mit Vorliebe kleine Formate benutzt, wodurch
Herstellungskosten wie Kaufpreise sich erheblich minderten und der Absatz erleichtert
wurde. —
Zur Geschichte des Handels ist in diesem Berichtsjahr nur weniges
zu verzeichnen. Ein zeitgemässes Thema hat Werle (3100) in Angriff g^enommen,
indem er Deutschlands Beziehungen zu Marokko vom Beginn des Mittelalters bis z;ur
Gegenwart schildert. Nach Papencordt behandelt er das Zeitalter der Vandalen-
herrschaft, dessen Nachwirkungen noch heute in dem nicht seltenen Vorkommen des
germanischen Typus erkennbar sein sollen. Erst elf Jahrhunderte später betraten
abermals deutsche Krieger den Boden Marokkos: die 3000 Söldner des Wilhelm
von Nassau, die an dem unglücklichen Kreuzzug' des Königs Sebastian von Portugal
(1574 — 78) teilnahmen. In der späteren Zeit beschränken sich die Beziehungen
Deutschlands zu Marokko auf schimpfliche Verträge zum Schutz der Handelsschiffe
gegen die gefürchteten marokkanischen Seeräuber. Jahrhundertelang hatte der
Handelsverkehr unter dem Christenhass und der Raublust der Marokkaner schwer
zu leiden, erst im 19. Jahrhundert bahnten sich friedlichere und lohnendere Be-
ziehungen an. — Das Buch von Ehrenberg (3101) lag dem Referenten nicht
vor, es konnte deshalb auch nicht festgestellt werden, wieweit es sich mit dem Inhalt
der gleichnamigen Abhandlungen in der ,, Deutschen Rundschau" Bd. 107/9 etwa
deckt. Von diesen kommt für gegenwärtigen Bericht nur das erste Kapitel in
Betracht, welches ergänzende und berichtigende Betrachtungen zu E.s Werk über
das Zeitalter der Fugger (JBL. 1896 II 1 : 60) enthält. — Eine an bemerkenswerten
Einzelheiten reiche Chronik der Familie Fugger von 1599 hat C h. Meyer (3101a)
in einem vornehm ausgestatteten und mit Bildern geschmückten Bande vorgelegt. —
In die Lebensgeschichte des fahrenden Volkes führen diesmal zwei
gediegene Arbeiten in sehr anziehender Weise ein. Das gewandt geschriebene, mit
einer Fülle gut ausgewählter und trefflich reproduzierter Holzschnitte gezierte Buch
von H a m p e (3103) lässt zwar in den beiden ersten Kapiteln gelegentlich die volle
Beherrschung seines Stoffs vermissen, aber sobald sich die Darstellung dem Ausgang
des Mittelalters nähert, beginnt ein bewährter Kenner zu reden, und die zweite
Hälfte des Buches (S. 53 — 127) ist ebenso gewinn- wie genussreich zu lesen. S. 53 IT.
wird geschildert, wie einzelne Gruppen von Fahrenden allmählich sesshaft werden:
Meistersingergenossenschaften, Stadtmusikanten, Spruchsprecher und Ehrenholde,
fahrende Weiber in den Frauenhäusern. S. 64 ff. werden alle Arten der Bettelei vor-
geführt, S. 76ff. das Treiben der Zigeuner, S. 82ff. die Massnahmen städtischer Obrig-
keiten gegen das Bettlerunwesen, doch ist die kirchliche Armenversorgung nirgends
berührt. Es folgen Nachrichten über die Genossenschaften der Spielleute seit dem 14. Jahr-
hundert, über Spielgrafen und Pfeiferkönige (S. 87 ff.), dann Bemerkungen über die
fahrenden Gaukler, an denen der Makel der Unehrlichkeit am längsten haften blieb
(S. 92/3). Im 16. Jahrhundert blühten die Bruderschaften der Fechter, die Flug-
schriftenhausierer und Zeitungssinger, die reisenden Quacksalber und W'undermänner,
die vagierenden Landsknechte, .die Wegelagerer und Räuberbanden; zu diesen stellten
verwilderte Landsknechte und herabgekommene Gauner ein starkes Kontingent, auch
die gemisshandelten und g^eächteten Bauern seit der blutigen Niederschlagung des
Bauernkriegs. Dies Räuberunwesen zeitigte seine stärksten Auswüchse in der Epoche
des 30jährigen Krieges. Dass die Fahrenden während des ganzen Mittelalters mit
theatralischen Unterhaltungen sich so gut wie gar nicht befasst hätten (S. 110), ist
eine stark übertreibende Behauptung, denn sie waren ja die Träger jener uralten
mimischen Traditionen, die den Zusammenhang des mittelalterlichen Dramas mit dem
antiken Volksschauspiel vermittelten und neuerdings durch die Forschungen vpn
Hermann Reich eine so überraschende Beleuchtung empfangen haben. Aber das
allerdings ist richtig, dass die Blütezeit des fahrenden Komödiantentums erst mit dem
Auftreten englischer Schauspieler in Deutschland beginnt. Es ist der stoff- und
farbenreichen Darstellung des Verfassers zugute gekonnnen, dass er als Beamter des
Germanischen Museums aus einem ergiebigen Quellenvorrat schöpfen durfte, was er
mit grossem Fleiss und schriftstellerischem Geschick getan hat. — Einer besonderen
Gruppe des fahrenden Volkes, und vielleicht der interessantesten, dem Gelehrten-
proletariat, ist eine Monographie des Gymnasialprofessors Spiegel (3104) gewidmet,
A. E. Berger, Allg-eineines des 15./H), Jahrhunderts. 345
dem wir schon früher ein paar Studien über die Vaganten zu danken hatten. Sie
^eht den Beziehun<»en dos Vagantentums zum Gaunertum nach. Wenn die.se auch
in (Ion früheren Jahrhunderten niemals ganz gefehlt iiab(Mi werden, so mehrten sie
sich doch rasch, seitdem die Würzburger Synode von I2H7 allen unverbesserlichen
Vaganten mit der Entziehung des klerikalen Charakters uiul der lJnter.stellung unter
die weltliche (Jerichtsbarkeit gedroht hatte. Damit war die Schranke zwischen den
Vaganten einerseits, den Spielleuten, (iauklern und Fossenreissern andererseits auf-
gehoben, und viele Vaganten gingen in dem grossen Strom der fahrenden Leute
unter. Andere aber wussten sich einen gelehrten Nimbus zu wahren, die [..itteratur
des ausgehenden Mittelalters ist voll von den Streichen „fahrender Schüler'^ Durch
sie sind zweifellos eine Anzahl lateinischer Ausdrücke in die Gaunersprache gekommen
(S. 13), aus ihren Kreisen gingen zum guten Teil die wandernden Quacksalber hervor
und die Zauberkünstler und Wundermänner, wovon uns schon die „Vita vagorum"
des Johann von Nürnberg aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts ein lehrreiches Bihl
gibt. Weitere Quellen, in denen sich das Herabkommen des Vagantentums abspiegelt,
sind das vielleicht noch ins 14. Jahrhundert zu setzende Baseler Ratsmandat gegen
die „Gilen und Lamen" und der aus ihm hervorgegangene „Liber vagatorum", der
wohl dem Ende des 15. Jahrhunderts angehört, und aus dem u. a. Pamphilus Gengen-
bach in seinem „Bettlerorden" und Bebel im „Triumphus Veneris" geschöpft haben.
Der Verfasser gibt eine ausführliche Analyse dieser Quellen, ohne aber von Kluges
grundlegender Arbeit über das Rotwelsch Kenntnis genommen zu haben. Wenn er
schliesslich zu dem Ergebnis gelangt, die Magie sei unter den fahrenden Schülern
keineswegs so im Schwange gewesen, wie man bisher allgemein geglaubt habe,
vielmehr sei die starke Betonung dieser Dinge in der Litteratur des 16. Jahrhunderts
teils auf die tendenziöse Diskreditierung des vorreformatorischen Schulwesens durch
die Humanisten, teils auf die antiklerikale Zeitstimmung und auf die protestantische
Polemik zurückzuführen, so wird ein gutes Körnchen Wahrheit in dieser Behauptung
enthalten sein, aber uneingeschränkte Billigung wird sie vermutlich kaum finden.
Immerhin gebührt dem Verfasser das Verdienst, zur Prüfung dieser Fragen angeregt
und eine Menge einschlägigen Materials fleissig gesammelt zu haben. —
Gerichtswesen. Kohler und Scheel (3105) haben auf die kritische
Ausgabe der ,, Carolina" jetzt eine ebenso treffliche der „Bambergensis" folgen lassen.
Die ersten Paragraphen der umfänglichen Einleitung berichten über die Vorarbeiten
und geben eine Bibliographie aller bekannten Drucke der Bambergensis, ihrer
zweiten Redaktion von 1580 und der von ihr abgeleiteten Brandenburgensis. Ein-
gehend werden in § 4 die Holzschnitte der PfeilscHen Ausgabe von 1507 behandelt
und wegen ihrer kulturgeschichtlichen Wichtigkeit reproduziert; sie rühren von Wolf-
gang Katzheimer her. Für die Quellen- und Verfasserfrage verweist § 5 auf Sch.s
in naher Aussicht stehende Biographie des Johann von Schwarzenberg und stellt
nur fest, dass dieser zwar von gelehrten Juristen in der Sichtung des Materials und
durch Übersetzungen aus dem Lateinischen unterstützt wurde, dass er aber für die
einheitliche Redaktion des Ganzen und für die sprachliche Einkleidung jedenfalls
allein die Verantwortung trägt. In den §§ 6—8 wird Entstehung und Überlieferung
des sogenannten Correctoriums untersucht, einer gleichfalls von Schwarzenberg an-
geregten Sammlung von Erläuterungen, Abänderungen, praktischen Fällen und Gut-
achten, die zur An- und Einfügung in die Bambergensis und Carolina bestimmt
waren. Die revidierte Bambergensis von 1580 (§ 9) hat sowohl das Correctorium wie
die Carolina für einen Teil ihrer Änderungen benutzt. Schon 1510 erschien eine
niederdeutsche Übersetzung der Bambergensis von dem Rostocker Notar, Verleger
und Drucker Hermann Barkhusen, dem Übersetzer des „Reineke Vos" (§ 10): aus ihr
teilen die Herausgeber S. 167—209 eine Probe mit und versprechen einen zusammen-
hängenden Abdruck in einem späteren Heft. Barkhusens Orthographie weist in dem
oft verwendeten gh niederländischen Einfluss auf, was zu seiner Herkunft aus Emden
gut passt. Um 1570 ist die romanistische Glosse zur Bambergensis entstanden (§ 11),
ihr Verfasser ist unbekannt, sie verrät aber eine bedeutende Kenntnis der Rechts-
quellen und will die Bestimmungen der Bambergensis aus dem gemeinen Recht er-
härten, wobei sie allerdings nach der Weise der Zeit Quellenstellen und Rechtsregeln
willkürlich aus dem Zusammenhang reisst und vielfach nur phraseologisch zur Stütze
des deutschen Rechts verwertet. Die Herausgeber haben sie S. 213—48 unter Bei-
fügung aller Quellenbelege und Berichtigung der zahlreichen Fehler imd Miss-
verständnisse zum Abdruck gebracht. Die wissenschaftliche Ausnutzung des Textes
der Bambergensis (S. 1 — 117) wird in musterhafter Weise unterstützt durch die Beigabe
von Inhaltsübersichten, Erläuterungen, eingehenden Wort- und Sachregistern. —
Nach c. 131 der Bambergensis (c. 109 der Carolina) steht auf Zauberei, die den
Leuten Schaden oder Nachteil zufügt, die Strafe des Feuertodes. Über dieses Gebiet
der älteren Strafrechtspflege, die Behandlung des „crimen magiae", unterrichtet ein
34Ü A. E. Berger, Allg-emeines des 15./16. Jahrhunderts.
gründlich und klar geschriebenes Buch von Byloff (3106). Es baut sich auf
strenger Lokalforschung auf und arbeitet ausschliesslich mit steirischen Quellen, aber
die Art der Behandlung führt über diese stoffliche Begrenzung weit hinaus, und der
Verfasser beherrscht seine Aufgabe auch nach ihren nichtjuristischen Seiten in sehr
anerkennenswertem Masse. Nach einer vorläufigen Feststellung des Begriffes ,, crimen
magiae" und seines Delikttatbestandes (Bündnis mit dem Teufel und Stiften von
Schaden und Unheil mit dessen Hilfe) gibt er auf Grund älterer Drucke und un-
bekannter oder ungedruckter Originalakten aus dem steiermärkischen Landesarchiv
und dem Archiv des Cistercienserstiftes Rein (Proben daraus S 376—422) eine Über-
sicht über die 1546—1746 in der Steiermark verhandelten Zaubereiprozesse. Urkund-
lich nachweisbar sind aus diesem Zeitraum 189, von denen 116 mit Hinrichtungen
endigten; in 91 Fällen wurde unter Anwendung der Folter inquiriert, etwa zwei
Drittel der Prozessierten waren weiblichen Geschlechts. Die zahlreichsten Straffälle
(33) weist das Jahr 1675 auf. Diese Statistik bleibt aber hinter der Wirklichkeit
zweifellos weit zurück, weil einerseits die Zahl der Opfer vielfach eine grössere war
als die Zahl der in den Akten überlieferten Namen, und weil anderseits viele Proto-
kolle teils verloren gegangen, teils absichtlich vernichtet worden sind. Ein zweiter
Abschnitt der Untersuchung ist der Behandlung des „crimen magiae" in den Rechts-
quellen gewidmet. Als die wichtigste Quelle kommt die „steirische Carolina" vom
24. Dezember 1574 in Betracht; da diese Kodifikation aber ihr Gebiet ebenso wenig
erschöpft wie die Reichscarolina von 1532, sondern sich in vielen Fällen auf das
gemeine Recht bezieht, so ist die Interpretation der einzelnen Bestimmungen und des
Sprachgebrauchs nur mit Hilfe des römischen Strafrechts zu gewinnen, und endlich
ist auch die theologische Litteratur von massgebendem Einfluss auf das gerichtliche
Verfahren gewesen, obenan der „Malleus maleficarum" von 1487. Nach dieser Fest-
stellung des materiellen Rechtszustandes folgt im dritten Abschnitt eine quellenmässige
Darlegung des steirischen Strafprozesses (Gerichte, Zuständig'keit, Grundsätze), im
vierten eine historisch -kritische Abhandlung über Ursprung und Ursachen des
Hexenwahns, die natürlich wesentlich auf den glänzenden Forschungen Hansens,
aber auch auf weiter reichender Belesenheit fusst und zur Einführung in diese
Fragen auch angehenden Historikern sehr empfohlen werden kann. Die Stärke und
Selbständigkeit der Untersuchung liegt aber in der juristischen Verarbeitung eines
landschaftlich begrenzten Materials, das hier mit Fleiss und Geschick in den Dienst
der historischen Kriminalstatistik gestellt wird. Die noch junge Auffassung des
Verbrechens als einer sozialpathologischen Erscheinung wird durch weitere Arbeiten
dieser Art willkommene Bekräftigung erfahren können. — Ein Dürener Hexenprozess
von 1510, über den Pauls (3106b) nach Düsseldorfer Akten berichtet, erweckt
darum ein besonderes Interesse, weil der Kläger gegen das Urteil des Dürener
Schöffengerichts und des Aachener Oberhofs Berufung bei dem heimlichen Gericht
zu Arnsberg einlegte, woraus der Stadt Düren empfindliche Belästigungen und ein
Prozess am Reichskammergericht erwuchsen. Der Vorfall zeigt, dass die Feme am
Anfang des 16. Jahrhunderts noch immer eine nicht gering anzuschlagende Macht
war. —
Krankheiten und Epidemien. In einem Vortrag über den
„schwarzen Tod" unterrichtete Dieudonne (3108) über die Ausbreitung der aus
Asien eingeschleppten Pest seit dem 14. Jahrhundert, über ihr Krankheitsbild, die
Ansteckungsgefahr, die prophylaktischen und therapeutischen Massnahmen, mit
denen man ihr zu begegnen suchte, und über ihre Bedeutung für die Ausbildung
einer Sanitätspolizei. „Die Grundgedanken unserer heutigen so hoch entwickelten
öffentlichen Gesundheitspflege entstammen dem 14. und 15. Jahrhundert." Seit der
Mitte des 17. Jahrhunderts begannen die Epidemien selten zu werden, um schliesslich
ganz zu erlöschen. — Über Hamburger Pestordnungen des 16. Jahrhunderts unter-
richtet Schelenz (3109). — Die erhaltenen Angaben über die im Jahre 1565 in
Rostock von der Pest geforderten Opfer nimmt Koppmann (3109a) zum Aus-
gangspunkt, um nach einer Methode, die er gegen eine bekannte Untersuchung
Paasches in Conrads Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik (NF. 5, S. 303 ff.)
geltend macht, Schlüsse auf die Einwohnerzahl Rostocks im 14., 15. und 16. Jahr-
hundert zu ziehen; er gelangt zu dem Ergebnis, dass die Einwohnerzahl in jener
Zeit eine unter dem Einfluss äusserer und innerer Ereignisse wechselnde, mehrfach
auf- und absteigende gewesen sei, dass sie aber die jetzige Bevölkerungsdichtigkeit
der Stadt niemals erreicht, geschweige denn überschritten habe. Da die Berechnung
der Einwohnerzahl der mittelalterlichen Städte ein sehr umstrittenes Problem ist, so
verdient diese Studie mindestens als methodisches Beispiel Beachtung. — Die oft
verhandelte Streitfrage über den Ursprung der Syphilis zum überzeugenden Abschluss
gebracht zu haben, ist das Verdienst der mühevollen, methodisch ausgezeichneten
Untersuchung des Dr. med. Iwan Bloch (3110a). Wenn bisher die vorherrschende
A. E. Berger, Allgemeines des 15./16. Jahrhnnderts. 347
Ansicht dahin ^ing, dass die Syphilis schon dorn Altertum bekannt gewesen sei, wird
hier auf Grund medizinischer wie namentlich umfassendster quellenkritischer Er-
wägungen der Nachweis erbracht, dass alle Zeugen, die für ein Vorhandensein der
Syphilis in Europa vor dem .Jahre 1493 zu sprechen scheinen, insgesamt zu ver-
werfen sind, dass die ersten Spuren der Seuche vielmehr 1493 in Spanien auftraten
und ihr (Tster Ausbruch im Frühjahr 1495 erfolgte anlässlich der Belagerung Neapels
durch Karl VIII., vermittelt durch die belagerten Spanier. Nach Spanien aber war
die Krankheit im April 1493 durcii die Mannschaft des KoUunbus eingeschleppt worden,
und ihre Urheimat ist Zentralamerika. Die glänzende Beweisführung dieses ersten
Bandes der B.schen Untersuchung soll ihre Ergänzung finden in der des zweiten,
welcher bestimmt ist, die irrige These von der Altertumssyphilis endgültig aus der
Welt zu schaffen. — Hier sei das Buch von Bauer (3110) angeschlossen, obwohl
die pathologische Seite des Themas in ihm nicht besonders hervorzutreten scheint.
Nach dem Urteil 0. Lauffers (Archiv für Kulturgeschichte 1, S. 240/2) ist es aus
abgeleiteten Quellen dilettantisch gearbeitet, verdient aber wegen des fleissig ge-
sammelten Materials die Beachtung der Kulturhistoriker und behandelt seinen Stoff
in dieser Folge: Das frühe Mittelalter; das Leben auf dem Dorfe; die Klöster;
Beilager und Ehe; die feile Liebe; das Badewesen; Tanz und Spiel; das Schönheits-
ideal; die Kleidung; Liebeszauber und Zauberliebe. —
Geistiges Leben: Allgemeines. Das der „Renaissance" gewidmete
Buch von Pater (3113), das Sc h ö 1 e r m an n etwa ein Menschenalter nach seinem
ersten Erscheinen in einer meist gefälligen, nur hier und da missratenen oder allzu
lässigen Übertragung vorgelegt hat, bedarf an dieser Stelle nicht ausführlicher
Würdigung. Von einem Abschnitt über VVinckelmann (S. 238—314) abgesehen, der
nicht in den Rahmen dieses Berichtes fällt, streift es deutsche Verhältnisse kaum, ist
aber überdies der wissenschaftlichen Litteratur überhaupt nicht beizuzählen, denn seine
Definition der „Renaissance" ist ebenso verschwonmien wie ihre Abgrenzung nach
rückwärts und vorwärts. Mit der Subjektivität der Konstruktion und Deutung
indessen, die dem wissenschaftlichen Urteil nicht standhalten würde, verknüpft sich
hier eine Feinheit des Empfindens, eine Erlesenheit des Geschmackes und eine Anmut
der Darstellung, deren Genuss man sich auch da noch gern überlässt, wo man sich
sachlich zum schärfsten Widerspruch aufgefordert fühlt. P. ist kein historischer und
trotz seiner umfassenden Kenntnisse auch kein wissenschaftlicher Kopf, sondern ein
Schöngeist in edlem Sinne, ein Künstler im Geniessen, ein Gefühlsanalytiker und
ästhetischer Feinschmecker, der zwar, wie alle Feinschmecker, dem Einfachen allzu
geflissentlich ausweicht, um lieber dem Pretiosen und dem Reiz komplizierter Misch-
ungen nachzugehen, der aber die schöne Gabe hat, in alle Dinge, die er betrachtet,
Poesie zu legen und seine inneren Erlebnisse mit der liebenswürdigsten Cberredungs-
kraft auch in seinen Lesern entstehen zu lassen. Den Hauptteil des Buches nimmt
eine Reihe von Essays zur italienischen Renaissance ein, zwei Abschnitte sind
Frankreich gewidmet. Das Schlusswort (S. 315—23) ist für die Eigenart dieses
Schriftstellers vielleicht das bezeichnendste Dokument. — Vossler (3114) bekämpft
in einem anziehend geschriebenen Aufsatz (oder Vortrag) die verbreitete These, dass
Dante zu den „Bahnbrechern der Renaissance" zähle. Er prüft in knappen, ein-
dringlichen Sätzen seine Stellung zur Politik, zu Religion und Theologie, zu Litteratur
und Sprache, zur bildenden Kunst und gelangt überall zu dem gleichen Ergebnis:
Dantes Denken und Glauben ist von mittelalterlichen Anschauungen beherrscht,
seine Ideale sind retrospektiver Natur, aber einzelne grosse Vorahnungen des modernen
Geistes sind ihm gelungen, weil seine Genialität tiefer und reicher war, als das Inventar
seiner intellektuellen Bildung. Freilich ein Moderner im eigentlichen Wortsinn ist
er nie gewesen, denn in den ersten Ansätzen zu einer neuen Gestaltung des poli-
tischen, sozialen, religiösen und litterarischen Lebens, wie sie zu seiner Zeit hervor-
traten, sah er zumeist Verderbnis und Verfall, und wo er selbst „im Sinne des Fort-
schritts tätig war, da schritt er gleich jahrhunderteweit über die näheren Ziele der
Frührenaissance hinaus, und seine Leistungen mussten danp zunächst noch ohne
Fortsetzung liegen bleiben". Er war ein Mann für sich, ein Einsamer, ein Anachronismus,
„der erste und der letzte zugleich, der den ganzen Gehalt des Mittelalters mit der
Seele eines modernen Menschen erfasst hat". —
Litteratur geschichtliches. In der „Festschrift der Gesellschaft für
deutsche Philologie" ist das Referat über die der Litteratur des 16. Jahrhunderts ge-
widmete Forschung von Bolte und Luther (3116) verfasst. B., dem der Haupt-
anteil zugefallen ist, legt in fünf Abschnitten (Allgemeines, Lyrik, erzählende Dichtung,
Schauspiel, Didaktik) den reichen Stoff mit jener sicheren Beherrschung und gehalt-
vollen Knappheit vor, die allen seinen Arbeiten eignen, die aber dem dürftigen
Referat L.s über die Lutherlitteratur leider nicht nachzurühmen sind; dieses kommt
über Aufzählungen wenig hinaus, enthält mancherlei Irrtümer und Flüchtigkeiten,
Jahresberichte für neuere deutsche Litteratnrgesohichte. XUI. 45
348 A. E. Berg-er, AUg-emeines des 15./16. Jahrhunderts.
g-reift in der Charakterisierung' der Arbeiten gelegentlich fehl und zeigt, dass der
Verfasser im Grunde nur mit der einen Seite seines Stoffes vertraut ist, der er in
seiner „Reformationsbibliographie" nachgeht. — Dübi (3117) versucht in einer
schwerfälligen Abhandlung festzustellen, welchen Anteil ßerner Schriftsteller und
Künstler an der Entwicklung des ,, Alpensinns" von 1537—1839 genommen haben.
Er sondert vier Elemente, die im „Alpensinn" wirksam sein sollen: ,,das hygienische
Bedürfnis nach Erholung der Geisteskräfte in der Gebirgsluft, die Naturforschung* im
Gebirge, die touristisch-sportliche (!) Lust an der Erreichung (!) grösserer Höhen und
das Gefühl für das Romantische in der Gebirgsnatur. Alle diese Elemente, das letzte
zwar fast nur in der Form der Freude an einer weiten Aussicht, kommen sporadisch
und als Kennzeichen origineller Geister im Altertum, Mittelalter und in der Renais-
sance vor, aber zum bewussten Streben gelang-en sie erst im Reformationszeitalter
und bei den Schweizern. Bekannt ist die Initiative Conrad Gesners von Zürich zu
Bergreisen mit hygienischen und botanischen Zwecken." Ungefähr gleichzeitig*
(1537) besang der Berner Professor Johannes Müller (Rhellicanus) seine Besteig-ung
des Stockhorns in 130 lateinischen Hexametern; 1561 beschrieb ein anderer Gelehrter,
Benedikt Marti (Aretius), in lateinischer Prosa eine Besteigung des Stockhorns und
des Niesen; und 1605 folgte das schauderhafte, Selbstgesehenes mit einem Wust von
abgestandener Gelehrsamkeit überdeckende „Gespräch des Niesens und Stock-
horns" von dem Thuner Pfarrer Hans Rudolf Rebraann (Ampelander). Sieht man
von einigen entlehnten Wendungen ab, so gewähren ' diese drei Schriften für den
Geschichtschreiber des Naturgefühls keinerlei Ausbeute, und die Behauptung D.s,
dass im 17. Jahrhundert der Alpensinn ,, entschiedene Rückschritte macht (!)" (S. 9),
kann man nach diesen Proben schlechterdings nicht für richtig halten, S. 15 heisst
es denn auch weniger nachdrücklich, er habe „keine grossen Fortschritte gemacht"
und sei ,, zuletzt ganz ins Stocken gekommen". In dieser geschmackvollen Weise
setzt sich die pedantische Aufreihung der Zeugnisse fort, der grössere Teil der Studie
fällt übrigens ausserhalb der Grenzen dieses Berichts. — Die Auffassung des Bauern-
standes in der Litteratur des 16. Jahrhunderts sucht Möller (3122) in einer von
sehr anerkennenswerter Belesenheit zeugenden Berliner Dissertation zu beleuchten,
doch erhebt sich seine in geschickter Rubrizierung vorgelegte Materialsammlung nur
hier und da zu lesbar verarbeiteter Darstellung, so dass seine Arbeit zum Nach-
schlagen sehr willkommen sein könnte, wenn sie nicht leider des Registers ermangelte.
Der Verfasser will zeigen, wie im 15. und 16. Jahrhundert zunächst die bauern-
feindliche Satire vorherrscht, wie sich dann, gefördert durch die Reformation, bauern-
freundliche Tendenzen geltend machen, bis beide Tendenzen überholt werden durch
die Anfänge individuellerer Zeichnung und Beobachtung des ländlichen Lebens, wie
sie namentlich in der Schweiz, aber auch bei Hans Sachs gelegentlich hervortreten.
Im letzten Abschnitt gibt der Verfasser Nachträge zu Minors Zusammenstellung der
Dialektscenen im Drama seit Omichius (1578). — Eine Reihe von Untersuchungen
gehen den Beziehungen der deutschen Litteratur zur ausländischen nach. Dieser
Gesichtspunkt ist wenigstens der vorwaltende in Lamprechts (3119) allerdings
recht summarischer und stilistisch wenig sorgfältiger Charakteristik der deutschen
und niederländischen Dichtung im 16. und 17. Jahrhundert; sie ist inzwischen in
seiner „Deutschen Geschichte" (VI, S.231— 60) mit geringfügigen Abänderungen wieder-
holt worden, wobei nur leider das böse Versehen S. 59 (Reuchlins ,,Hermo"!) unbe-
richtigt geblieben ist (Deutsche Geschichte VI, S. 245). — Den litterarischen Beziehungen
zwischen England und Deutschland im 16. Jahrhundert ist die aufschlussreiche Arbeit
von Spirgatis (3120) gewidmet. Dieser hatte in dem 14. Heft der Dziatzkoschen
Sammlung den Nachweis erbracht, dass die seit 1564 erscheinenden Messkataloge die
tatsächlich auf dem Büchermarkt vertriebenen Druckwerke nur unvollständig ver-
zeichneten, teils weil die Buchhändler ihre Neuigkeiten der Behörde nicht vollständig
vorlegten, teils weil vielen Büchern die Aufnahme in die Kataloge aus konfessionellen
Rücksichten versagt blieb. Wie gross die Lücken der Messkataloge sind, zeigt Sp.
nunmehr an der englischen Litteratur, die 1561 — 1620 auf der Frankfurter Messe
nachweislich vertrieben, aber nicht offiziell gebucht worden ist. Er stützt sich dabei
auf die 1625 erschienene „Bibliotheca exotica" des Georg Draudius, deren englische
Abteilung für den genannten Zeitraum 312 Titel umfasst, doch fehlt durchweg die
Angabe des Verlegers oder Druckers und nicht selten auch die des Autors. Die auf-
fallende Zunahme dieser Litteratur seit 1611 ist zweifellos eine Folge der durch die
Heirat des Pfalzgrafen Friedrich V. mit einer englischen Prinzessin angebahnten
englisch-deutschen Beziehungen (S. 44 ff".). Durch den mU grossem Fleiss und Spür-
sinn ergänzten und erläuterten Abdruck des Draudiusschen Verzeichnisses (S. 53 bis
84), dem ein chronologisches Verzeichnis der Druckorte und Verleger (S. 85/7) und
ein alphabetisches Drucker- und Verlegerverzeichnis (S. 87/9) sich anschliessen, hat
sich Sp. nicht nur um die Geschichte des deutschen Buchhandels ein grosses Verdienst
A. E. Berger, Allgonunnes des 15./16. Jahrhunderts, r{|9
erworben, sondern auch um die enf»lische Litteratur^cschichte, denn seine Liste enthalt
eine bedeutende Anzahl von Schriften, die weder das Britische Museum besitzt, noch
das von Edw. Arber bearbeitete Londoner Buchhändlerregister verzeichnet. Buch-
händlerische Beziehung-en zwischen Deutschland und Eng-Jand bestanden ja schon im
15. Jahrhundert (William Caxtons Aufenthalt in Köln usw.), sie wurden durch die
Reformation noch lebhafter: Tyndalo begann den Druck seiner englischen Bibel-
übersetzung bei Quentell in Köln und setzte ihn in Worms fort, Coverdales Bibel-
übersetzung wurdo in Zürich bei Froschauer gedruckt. — Solchen Fäden spürt
Vetter (3120a) nach, der schon 1893 eine Studie über „Englische Flüchtlinge in
Zürich während der ersten Hälfte des Iß, Jahrhunderts" veröffentlicht hat. Diesmal
bespricht er eine lange Reihe von schweizerischen Druckwerken des 16. Jahrhunderts,
die von englischen Verfassern herrühren oder sich auf England beziehen, darunter
Thomas Morus, Bischof Tunstall, William Turner, John Bale, Johannes Ilooper, John
Foxe usw. Die genaue bibliographische Beschreibung der Drucke wird von biographischen
Angaben und litterarhistorischen Erläuterungen begleitet; eine ergänzende Untersuchung*
über die in England gedruckten oder in englischer Sprache erschienenen Werke
schweizerischen Ursprungs stellt der Verfasser in Aussicht. — Den litterarischen
Wechselwirkungen zwischen Spanien und Deutschland im Mittelalter und in der
Keformationszeit geht Schwering (3121) nach in einem Buche, dessen Lektüre
angenehmer wirken würde, wenn es nicht in der unliebenswürdigen Gewandung-
einer Streitschrift einherginge und sich sogleich auf dem Titel herausfordernd als
.solche ankündigte. Der Verfasser weiss zwar die schwachen Seiten seines Gegners
Arturo Farinelli sicher zu treffen; aber litterarische Scharmützel so geflissentlich in
den Vordergrund zu schieben, wenn man der Wissenschaft positivere Dienste zu
leisten die Gabe hat, zeugt nicht von gutem Geschmack; auch dürften die Leser,
welche an solchen Gelehrtenzänkereien heute noch Freude haben, trotzdem nicht zu
den dankbarsten gehören, und auf den Dank seiner Leser wird doch Seh. vermutlich
rechnen, er hat auch mit dem, was er hier gibt, Anspruch darauf. Er beginnt mit
Bemerkungen über die schon im 14. Jahrhundert einsetzenden Handelsbeziehung-en
zwischen Spanien und Deutschland und über den Anteil der Deutschen an der
Entdeckung und Erschliessung der neuen Welt (S. 9 — 22), spricht dann über deutsche
Buchdrucker in Spanien (S. 22ff").), über die Jakobsbrüder und ihre Lieder (S. 24/9),
über deutsche Kriegsfahrten nach Spanien vom 12. — 15. Jahrhundert (S, 29—82),
gedenkt der Schilderung spanischer Theaterzustände bei Thomas von Lüttich
(S. 32/3), beleuchtet die auf religiösen und wirtschaftlichen Gründen beruhende zu-
nehmende Entfremdung zwischen Spanien und Deutschland im 16. Jahrhundert
(S. 33/7: Hütten, Seb. Münster, Fischart, Volkslieder), die Beziehungen der spanischen
Protestanten zu Deutschland (S. 3711'.), gibt weiterhin Nachrichten von der li]in-
wanderung spanischer Juden in den Niederlanden und in Hamburg (S. 39—42) und
handelt zuletzt von deutschen Übersetzungen spanischer Theologen im 15. und
16. Jahrhundert (Steinhövel, Aegidius Albertinus) und spanischer Dichtungen (S. 42ff. :
Celestina, Amadis, Garcilasso de la Vega, Cristoval de Castillejo; die beiden letzt-
genannten haben zeitweilig in Wien gelebt, und Castillejo, Schriftführer des Erz-
herzogs Ferdinand, wurde 1556 iiiWien begraben). Die zweite Hälfte der von tüch-
tiger Belesenheit zeugenden und mit einem Register ausgestatteten Arbeit ist den
spanischen Einflüssen in der deutschen Dichtung des 17. und 18. Jahrhunderts ge-
widmet, wird also an anderer Stelle zu besprechen sein. —
Von den zahlreichen Quellen j^ublikationen des Berichtsjahres ist
an erster Stelle die Fortsetzung der von l^randenburg (3127) herausgesebenen
{)olitischen Korrespondenz des Herzogs Moritz von Sachsen nandiaft zu machen. —
Für die Territorialgeschichte von hohem Wert ist namentlich die von C. A. H. Burk-
hardt (3123) begonnene Bearbeitung der Ernestinischen Landtagsakten. — Die von
C h. Meyer (3127a) veröffentlichten Briefe des Kurfürsten Albrecht Achilles sind
zumeist an dessen Sohn, den Markgrafen Johann und dessen Räte gerichtet. Sie
beziehen sich in der Hauptsache auf Verwaltungsangelegenheiten der Mark, daneben
aber auch auf äussere Politik und auf Vorkonunnisse in der kurfürstlichen Familie
und stammen aus den Jahren 1470—85. Sie sind dem ersten und dritten branden-
burgischen Buche des Kreisarchivs zu Nürnberg entnommen, ergänzen also in wert-
voller Weise das von Burkhardt herausgegebene fünfte, welches Albrechts Korre-
spondenz vom Nov. 1471 bis Jan. 1473 enthält. M. gedenkt den Inhalt jener beiden
Bände nach Materien geordnet allmählich zu veröffentlichen, hoffentlich unter Bei-
fügung von Registern und erklärenden Anmerkungen, deren Mangel die Brauch-
barkeit der vorliegenden Ausgabe sehr beeinträchtigt; auch zweifelhafte Lesungen
sind zu selten als solche bezeichnet. Sprachlich und kulturgeschichtlich scheinen
diese Briefe manche hübsche Ausbeute zu versprechen. — Das letztere ist im
reichsten Masse der Fall bei den v(m Simonsfeld (3126) gesammelten und sehr
4b*
350 R. Wolkan, Lyrik des 15./ 16. Jahrhunderts.
umsichtig- erläuterten Briefen aus Mailand an Herzog Wilhelm V. von Bayern; teils
italienisch, teils lateinisch geschrieben, rühren sie der Hauptsache nach von zwei
Vettern Visconti her, die gegen Geschenke, Auszeichnungen usw. zu regelmässiger
Berichterstattung namentlich über pohtische und Kunstangelegenheiten verpflichtet
waren, fürstliche Agenten mit bestimmten Aufträgen, wie es deren viele an den
grossen Handelsplätzen damals gab. — V. Ernst (3125) setzt sich in scharfer Weise
mit W^alter Götz auseinander über den von diesem verteidigten, von E. für wissen-
schaftlich wertlos erklärten 4. Band der von Druffel, Brandi und Götz heraus-
gegebenen „Briefe und Akten zur Geschichte des 16. Jahrhunderts". — Der Kodex,
aus dem Kaiser (3130) die Briefsammlung Lindenstumpfs entnahm (vgl. HVjs. 3,
S. 380), war zweifellos als Hand- und Nachschlagebuch für die Entwerfung von
Schriftstücken, also für stiHstische Zwecke zusammengestellt. —
Von den Tagebüchern und Denkwürdigkeiten, die unser Be-
richt verzeichnet, sind die meisten von lediglich lokalem Interesse. Hervorhebung
verdient darum nur die feine Studie von Waltz (3138) über die Denkwürdigkeiten
Karls V. Die Authentizität dieser kaiserlichen Niederschrift, die seit Maurenbrecher
mehrfach bezweifelt worden ist, dürfte durch die überzeugenden Darlegungen von W.
nunmehr endgültig ausser Zweifel gestellt sein. Karl V. hat diese Denkwürdigkeiten
auf jener Hheinfahrt diktiert, die ihn im Jahre 1550 nach Augsburg zum Reichstag
führen sollte, in Augsburg selbst wurden sie abgeschlossen. In Augsburg fand die
Begegnung Karls mit König Ferdinand statt, die dazu bestimmt war, dessen Unter-
stützung für die Wahl Philipps von Spanien zum Nachfolger seines Vaters in der
Kaiserwürde zu gewinnen. Infolgedessen gestaltete sich die Denkschrift Karls zu
einer geschichtlichen Rechtfertigung seiner Successionspolitik und zu einer Gelegenheits-
und Erläuterungsschrift für die habsburgische Familie, aber für die Öffentlichkeit war
sie nicht berechnet. Diese Auffassung gibt W. Gelegenheit, ein anziehendes Bild
der staatsmännischen Persönlichkeit des Kaisers und seiner Weltpolitik zu entwerfen
bis zu dem verhängnisvollen Wendepunkt vom August 1550, da mit dem Tode
Granvellas des Kaisers Stern zu erbleichen begann. Die von dem Rezensenten des
Litterarischen Centralblattes erhobenen Bedenken werden die Ergebnisse dieser geist-
vollen Arbeit schwerlich zu erschüttern imstande sein. —
Schliesslich bleibt noch der im Berichtsjahr erschienenen Reise-
schilderungen zu gedenken. F. Schulze (3143) hat uns mit einem sehr
verdienstlichen Neudruck von „Springers Indienfahrt" beschenkt, und Viertel
(3144) teilt aus Busbeeks berühmter Beschreibung seiner türkischen Gesandtschafts-
reise von 1553—62 interessante Auszüge in geschickter Nacherzählung mit. —
Lyrik.
(II, 2 = N. 3147-319».)
Rudolf Wolkan.
Der Referent sieht sich gezwungen, die oft geäusserte Bitte der Herausgeber
um Einsendung von Sonderabzügen für sein Kapitel zu wiederholen. Da einzelne
Zeitschriften wie die Blätter für Württembergische Kirchengeschichte und das Jb.
des Vereins für evangelische Kirchengeschichte der Grafschaft Mark auf keiner
österreichischen Bibliothek und auffallenderweise weder auf der Kgl. Bibliothek in
Berlin noch der K. B. Hof- und Staatsbibliothek in München vorhanden sind, musste
die Besprechung der in ihnen enthaltenen Aufsätze bedauerlicherweise unterbleiben. —
Wenige der Schriften, welche die geistliche Lyrik im allgemeinen
behandeln, bieten eine Bereicherung unseres Wissens. Rosien (3147) betont fast
ausschliesslich den kirchlichen Standpunkt, die trefflichen Werke von M. Fried-
lände r (3147a) und H.Ritter (3147 b) den musikalischen. Spitta (3148) bringt
Auszüge aus der verbesserten Schulordnung der deutschen Schule in Konstanz
vom Jahre 1540, um zu zeigen, wie sehr man hier bedacht war, den Gesang der
Gemeindeglieder durch besondere Uebungen mit den Schulkindern zu pflegen und
zu heben. —
Ein für die Geschichte des protestantischen Kirchenliedes be-
deutsames Werk verspricht die nach dem Tode ihres Urhebers A. Fischer von
R Wolkan, l.yvik dos 15./1Ü. Jahrhunderts. r{51
T ii m p 0 1 (Ü14J)) horaiisgeg-ebene Sammlung- der hervorragendsten Kirchenlieder des
17. Jahrluiiulcrls zu worden, die, auf fünf Bände berechnet, eine Fortset/ung" des grossen
Werkes von Pliil. Wackeniagel bedeutet, dessen Prinzipien sie sicli im allgemeinen
anschliesst. Ein endgültiges Urteil ist vor der Hand natürlich nicht möglich; es
liegt bisher das erste Heft vor, das die thüringischen, sächsischen und schlesischen
Dichter von 1570— Ki 18 umfasst. Den Verfassernamen sind kurze Biographien und
die wichtigsten bibliographischen Notizen beigefügt; der Druck scheint sorgfältig,
nur die Wiedergabe der Titel könnte vollständiger sein. — Von Einzelschriften
über das protestantische Kirchenlied kann ich hier nur auf die Mitteilung von
Hopp (3154) hinweisen; der Verfasser berichtet, wie im Jahre l(i29 die Stadt Winds-
heim eine Kintjuartierung von zumeist katholischen Soldaten erhielt; man befürchtete,
dass diese an der Absingung des zum sonntäglichen Gottesdienst gehörigen Liedes
„Krhalf uns, Herr, bei deinem Wort" Anstoss nehmen könnten und forderte deshalb
vom Pfarrer Sebastian Homimg ein Gutachten ab, ob die Absingung des Liedes
eingestellt werden solle; dieser erklärte sich in einer ausführlichen Darlegung, die
hier abgedruckt wird, gegen die geplante Einstellung, drang aber mit seiner An-
sicht nicht durch. —
Aus der Litteratur über die Gesangbücher verweise ich hier nur auf
die Facsimile-Ausgabe des Zwickauer Gesangbuchs von 1525 (3155). —
Kirchenlied der Reformierten. Zwingiis Capellerlied (vgl. JBL.
1897 H 2:9; 1899 II 2:24/5) nebst Melodie druckt PCgli (3157a) aus der Hand-
schrift von Kesslers Sabata ab, als der ältesten Quell?, die wohl aus einem Flug-
blatt vom Jahre 1529 geschöpft hat, wozu Spitta (3157) die richtige Bemerkung
macht, dass Kesslers Text an zwei Stellen verbesserungsbedürftig sei, da er
Strophe 1 sunst für richtiges sust und Strophe 2 Din schaff widerumb erweck für
richtiges Dine schaff widrumb erweck hat. —
Unter den b i o grap hischen Beiträgen zeichnet Buchwald (3158)
ein bei aller Kürze vortreffliches Bild Paul Ebers, von dem Bossert (3158a)
zwei Briefe an den Markgrafen Georg Friedrich aus den Jahren 1564 und 65 mitteilt,
in denen Eber den Johann Baptist Lechele zum Pfarrer in Crailsheim vorschläg-t. —
In der Streitfrage, ob das Lied „Ach Gott, wie manches Herzeleid" Konrad Hoier
oder Martin Moller zugehöre, entscheidet sich Spitta (3162) aus inneren
Gründen für die Autorschaft Mollers. — Der seit Jahren auf dem Gebiete der Ge-
schichte des evangelischen Kirchenliedes tätige N e 1 1 e (3163) bietet uns diesmal
eine kurze, aber dankenswerte Biographie Philipp Nicolais. — Knod (3164)
veröffentlicht die Beschwerdeschrift des Strassburger Buchdruckers und Mitgliedes
des Scholarchenkollegiums Josias Rihel, die er 1595 an den Schulkonvent
richtete, weil seine Neuausgabe des Georg Majorschen Psalterium Da vidis vom Jahre
1594 vom Gebrauche in der Strassburger Schule, wo es bisher unbeanstandet benutzt
worden war, ausgeschlossen wurde, eine Massnahme, die mit dem Bestreben zu-
sammenhing, die bisher in dem freisinnigen Geiste Butzers geleitete Strassburger
Gemeinde immermehr der streng lutherischen Rechtgläubigkeit zuzuführen. -
Die beiden Arbeiten über das katholische Kirchenlied von
Wilden bürg (3165) und Theele (3166) sind vollkommen wertlos. —
Weltliche Lyrik: Allgemeines. Bolte (3167) gibt eine vor-
zügliche Uebersicht über die Fortschritte der litterarhistorischen Foi*sch,ung auf dem
Gebiete der Lyrik während der letzten 25 Jahre, die aufs neue des Verfassers tief-
gründige Kenntnis auf diesem Felde bezeugt. —
Meistergesang. Meys Buch (3168) über den Meistergesang (JBL.
1901 II 2:77) wird von Drescher in einer längeren Besprechung als eine wert-
lose und unerfreuliche Arbeit bezeichnet, die nur in ihrem musikgeschichtlichen
Teile einige brauchbare Notizen enthält. — Auch der Aufsatz von L. Keller (3170)
muss seinem ganzen Inhalte nach abgelehnt werden. Die Gewaltsamkeit, mit welcher
der Verfasser in einer vorgefassten Meinung überall und so auch unter den Meister-
singern geheime Kultgesellschaften konstruiert, verführt ihn zu gewagten und un-
haltbaren Aufstellungen. Dass die tschechischen Litteratenchöre auch nicht das
geringste mit den deutschen Meistersingern zu tun haben, ist nur K. nicht bekannt,
der diese kirchlichen Gesangvereine, wie man sie füglich nennen könnte, und ihre
Schicksale heranzieht, um zu dem falschen Schlüsse zu kommen, dass ein festes
System selbständiger religiöser üeberzeugungen in den Singschulen lebendig war. —
Wertvoll ist der Aufsatz von S t r e i n z (3171), der eine Reihe von Gesuchen Iglauer
Meistersinger des 16. Jahrhunderts an das Bürgermeisteramt von Iglau veröffentlicht,
die um die Erlaubnis bitten, Singschulen abhalten zu dürfen; sie enthalten manches
interessante Detail. Das älteste datierte Gesuch stammt aus dem Jahre 1571 und
bestätigt, dass schon vor diesem Jahre der Meistergesang sich hier eingebürgert
hatte; doch herrschte unter den Singern keine rechte Ordnung und Einigkeit. Da^
352 R. Wolkan, Lyrik des 15./16, -lahrhunderts.
letzte hier mitgeteilte Gesuch vom Jahre 1615 enthält die Bitte und Bestätigung- der
neuen Schulordnung. Daran schliesst sich der Abdruck des Handelsbuches der
Iglauer Schule aus dem Jahre 1613, aus dessen Mitteilungen die interessanteste die
ist, dass die Iglauer Schule nebst 5 anderen Meistergesangbüchern als Geschenk
eines ihrer Mitglieder „ein alt geschriben meister gsangbuch, soll sein die hand
schrifft Hannss Sachsen" nebst einem Bilde des Nürnberger Dichters „mit schönen
Ölfarben" besass; dass sich auch in Schimberg (wohl Mähr-Schönberg) eine Gesell-
schaft der Meistersinger befand und die Iglauer im Verkehr mit der Nürnberger
Schule stand, die jener ihre Schulordnungen und Tabulaturen „sampt etlichen
geistlichen und weltlichen lidern" sendet. Auch über die Tätigkeit einzelner Mit-
glieder werden wir unterrichtet. So besang Andreas Ulrich aus Trübau die Zer-
störung Jerusalems in 10 Meisterliedern und Christian Herman die Geschichte der
Stadt Iglau in 19 Liedern. Den Schluss der interessanten Arbeit bildet der Ab-
druck einiger Protokolle über Privatstreitigkeiten der Mitglieder. — Der Aufsatz von
Bauch (3172) hat mit dem Meistergesänge nichts zu tun und gehört in das
Kapitel Schulgeschichte. — Meistersinger in Tirol waren bisher nicht nachgewiesen.
Aber aus Akten des Statthalterarchivs in Innsbruck, die Fischnaler (3173) ver-
öffentlicht, geht hervor, dass schon 1532 in Schwaz Meistersinger zu einer Schule
zusammengetreten waren, deren Gesuch, Schule halten zu dürfen, aber abschlägig
erledigt wurde; erst 1536 wurde ihnen gestattet, dass sie „an den Feyrtägen erberlich,
bescheidenlich und niemand zu nachtail, auch nichts Lutterisch, sonder was zu der
eer Gottes raichen und dienen ist, singen mugen", zu welchem Zwecke ihnen das
Gerichtshaus zur Verfügung gestellt wurde; leider ist diese Nachricht die letzte, die
w'ir über die Meistersinger in Tirol erhalten. — Aus dem Berliner Ms. germ. fol. 24
Bl. 240 teilt B o 1 1 e (3188 a) ein auf dem bekannten Volksliede beruhendes Meister-
lied Benedicts von Watt mit: „Ein jungkfrau nach verlierung ihrer ehr wird von
einer haselstauden gestrafft", das in eine breite Moral ausläuft, und veröffentlicht
(3300) ein anonymes dreistrophiges Meisterlied aus der Dresdener Hs. M 5, 143:
,,Das bösz weib. Im kurzen ton Hans Saxen". —
Von Schriften über Hans Sachs ist ausser einer ausführlichen Be-
sprechung Wagenführs über Sahrs Ausgabe des Hans Sachs (3175) nur ein
Aufsatz von Stiefel (3176) zu erwähnen, der seine Vermutung, dass Hans Sachs
den Ritter vom Thurn gekannt und verwertet habe, in dem Registerband zu Hans
Sachsens Werken bestätigt findet. Hans Sachs benutzte das Buch am 28. April 1551
zu drei Meistergesängen: Der münich mit der sailerin und listigen cuplerin, Des
sailers arzeney und Der sailer erstach sein weib und den munich. —
Verschiedene Lyriker. Radlkofer (3177) bespricht die Werke
des Hans Schneider, von denen er ausser den bereits bekannten Dichtungen,
deren Mehrzahl im 2. und 3. Bande von Liliencrons historischen Liedern alage-
druckt ist, vier unbekannte Sprüche aus der Val. Holischen Liederhandschrift anführt.
Schneider w-ar ein fruchtbarer und beliebter Dichter, der lUessend und nicht ohne
Humor schreibt. Seine Darstellung ist schlicht und klar, öfters aber ziemlich breit.
In gewisser Hinsicht fand er in Erasmus Amman aus Augsburg, dessen historische
Dichtungen bei Liliencron abgedruckt sind, einen Nachfolger. — Ueber den Pritschen-
meister Heinrich Gering schreibt L i e b e n a u (3178) ; er verfasste einen
Spruch auf das fürstliche Herrenschiessen in Stuttgart und einen nur in der Hs.
280 zu Karlsruhe erhaltenen Spruch auf ein Schiessen zu Pforzheim 1562, worin er
sich als einen Handwerksmann bezeichnet, der „nit viel hohe Weisheit kann". —
Am reichsten sind die Mitteilungen über historische Lieder. Wol-
kan (3180) gibt eine ausführliche Uebersicht über die politischen Dichtungen der
Deutschen in Böhmen bis zum Schlüsse des 18. Jahrhunderts; eine grosse Zahl von ihnen
war bislang unbekannt; ein Danklied der Stadt Elbogen aus Anlass der Einführung
der protestantischen Lehre aus der Mitte des 16. Jahrhunderts wird vollständig abgedruckt,
von einem Liede aus dem Jahre 1622 die ihm eigene Melodie mitgeteilt. — Steif f
(3180a) bietet uns eine ganz vorzügliche Sammlung der geschichtlichen Lieder und
Sprüche Württembergs, die sich in der Durchführung an Liliencron anschliesst,
ausführliche Quellenangaben und Einleitungen zu den einzelnen Liedern gibt und
deren Lesarten genau verzeichnet. Die in dem 3. Heft vereinigten Lieder umfassen
die Zeit von 1534—1618 und beziehen sich zum Teil auf die religiösen Verhältnisse
Württembergs; eine Reihe von Wiedertäuferliedern finden sich unter ihnen, zu denen
jetzt des Referenten Buch über die Lieder der Wiedertäufer zu vergleichen ist. Den
Abschnitt 2, der die Lieder auf Herzog Ulrich und seine Zeit umfasst, sowie Abschnitt 4
von der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis zum dreissigj ährigen Kriege hat nach
denselben Grundsätzen G. Mehring bearbeitet. — Pfau (3181) teilt einen Erlass
des Herzogs Friedrich zu Sachsen aus dem Jahre 1519 mit, der unter Androhung von
Strafen die Absingung des Schandliedes, „darynnen der al)t, frauen und junckfrauen
A. Hauffen, Epos des 15./ 16. Jahrhunderts. H53
des Klosters Klosterbruck schmelich verleymbt werden", verbietet, das damals „an
viel enden" zu Kellern ^esung-en wurde. — Eine Arbeit, die namentlich in den
Anmerkungen und Einleitungen reiche Helehrung bietet, schrieb Möller (3181a);
sie behandelt in erschöpfen(ler Art das Halmstader Lied von 150:i, das Lübecker
Lied von 1564, die beide niederdeutsch sind, und das hochdeutsche Falkenberger
Lied von 15(55, die Ereignisse aus dem nordischen Kriege behandeln, und gibt im
Anfang eine hochdeutsche Reimzeitung sowie zwei Lieder aus der ürafenfehde. das
Lied von Fünen 15.'i5 und das Dennmarker Lied von 1536. — Ein ungemein scharfes
Lied gegen Herzog Moritz von Sachsen aus dem Jahre 1547 teilt Günther (3184)
mit; es besteht aus 40 achtzeiligen Strophen im Benzenauer oder im Ton des armen
Judas und gehört einer aus dem Nachlasse Andreas Osianders stammenden Hand-
schrift der Danziger Stadtbibliothek an. — M e is t e r (3186) veröffentlicht 5 Pasquille
auf Gerhard Truchsess, darunter ein lateinisches, der Agnes von Mansfeld in den
Mund gelegtes Gedicht, sowie zwei persiflierende IJmdichtungen biblischer Stücke,
besonders aber ein deutsches Lied von 22 Strophen im Ton: Venus, du und dein
Kind, das in den Anfangsbuchstaben der ersten 16 Strophen, was dem Herausgeber
entging, den Nameii Gewhart Trukhses enthält, was beweist, dass Strophe 6 verderbt
überliefert und Strophe 12 erst späterer Zusatz ist, was wahrscheinlich auch von
Strophe 17—22 gilt. —
Volkslieder. In schwerfällig schleppender Sprache behandelt D a u r
(3188) ein interessantes Kapitel aus der Geschichte des deutschen Volksliedes, die
in ihm enthaltenen formelhaften Elemente. Es liegt erst der einleitende Abschnitt
vor, der die Bedeutung der Formel für das poetische Schaffen und die Erkenntnis
des deutschen Volksliedes enthält und manche zutreffende Bemerkung bietet; hoffent-
lich gelingt es dem Verfasser, in der zu erwartenden Fortsetzung seine Sätze geniess-
barer zu gestalten. — Bolte (3188a) bringt in seinen Mitteilungen auch manches
für unser Gebiet: so das Volkslied „Susanna, wiltu mit" aus der Handschrift der
Breslauer Stadtbihliothek R 44e vom Jahre l(i08, das niederdeutsche „Leed van einer
Fischerinne" (Dat ioehr ein Fischerinne) und ein Lied „Drei liebe Frauen" (Es war
(unmal ein böser man) nach einem fliegenden Blatte des 16. Jahrhunderts mit reichen
stoffvergleichenden Hinweisen. — Ein sehr dankenswertes Verzeichnis der auf der Kgl.
Bibliothek in Berlin vorhandenen niederdeutschen Liederdrucke des 16. Jahrhunderts
mit Hinweisen auf hochdeutsche Fassungen dieser Lieder in Berlin und anderen
Bibliotheken hat uns Kopp (3189) beschert, der auch (3189a) seine ungemein wert-
vollen Mitteilungen über den Inhalt der berliner niederrheinischen Handschrift von 1574
fortsetzt (JBL. 1901 112:95) und ihnen reiche bibliographische Anmerkungen beifügt,
die einem künftigen Bearbeiter des deutschen Volksliedes im 16. Jahrhundert die
wichtigsten und notwendigsten Behelfe bieten werden; die bisher unveröffentlichten
Lieder der Handschrift werden abgedruckt. — Panzer bespricht das Buch Geuthers
(3190) im allgemeinen anerkennend, gibt Beiträge zur handschriftlichen Ueber-
lieferung der Sammlung und bedauert, dass der Verfasser nicht auch deren sprach-
liche Ueberlieferung als Beweismittel für seine Untersuchung herangezogen hat. —
ö e b e r s e tz u n g e n. Johann Engert gab die Odae Anacreonticorum
Johann Amerpachs vom Jahre 1570 in einer 2. Auflage 1584 heraus und fügte ihnen
metrische IJebersetzungen bei, die En giert (3193) einer ausführlichen, namentlich
die metrische Seite berücksichtigenden Untersuchung unterzieht. —
Epos.
(II, 8 = N. 3104.3229.)
Adolf Hauffen.
Allgemeines. Die Feier des 25jährigen Bestandes bestimmte die Ge-
sellschaft für deutsche Philologie, eine Festschrift (226) herauszugeben, worin die
reichen „Ergebnisse" der germanistischen Forechung des letzten Viertelja^rhunderts,
auf der Grundlage der eigenen Jahresberichte der Gesellschaft, knapp und lehrreich
zusammengefasst worden sind. — In diesem Rahmen wurde das ganze 16. Jahrhundert
von Bolte (3194) sorgsam behandelt. Auf den 3. Absatz, „Erzählende Dichtung",
müssen wir besonders verweisen. Hier werden die zahlreichen Untersuchungen, Dar-
stellungen, Neuausgaben und anderes aus dem epischen Gebiete des 16. Jahrhunderts
kurz erwähnt und je nach ihrer Bedeutung gerecht bewertet; die wissenschaftlichen
354 A. Hauffen, Epos des 15./16. Jahrhunderts.
Arbeiten zu den älteren Ritterromanen, Volksbüchern, Uebersetzungen und Schwänken
usw. bis zum Ausgang des Jahrhunderts. Wie man daraus ersieht, wurden die
wissenschaftlichen Ergebnisse bezüglich der Schwanksammlungen, des Volksbuches
vom Eulenspiegel, über Hans Sachs, Wickrara, Fischart, Faustsage und Faustbuch
besonders bereichert. —
Auf dem Beeide der älteren erzählenden Dichtung- en sind
zwei gute Beiträge jüngerer Arbeiter zu besprechen. Ein Schüler Edward Schröders,
E. Busse (3195), behandelt den am Ausgang des 15. Jahrhunderts wirkenden Dichter
Augustin von Hamersteten. Er veröffentlicht hier dessen als Ausläufer der
Minneallegorien zu betrachtende Prosadichtung „Historie vom Hirsch mit dem goldenen
Gehörn" nach der Dresdener Originalhandschrift des Jahres 1496 und die kurzen Vers-
stücke, die sich in zwei Gothaer Handschriften im Anschluss an Abschriften fremder
Dichtungen (1. Michael Beheims Buch von den Wienern. 2. Drei Dichtungen vom
Teichner. Die goldene Schmiede von Konrad von Würzburg, der Spruch von fünf
Fürsten von Peter Suchenwirt und das Clenodium) befinden. Die ersten acht Blätter
der zweiten Handschrift enthalten eine ebenfalls von B. mitgeteilte umfängliche gereimte
Widmung Augustins an die beiden sächsischen Fürsten Friedrich den Weisen und
dessen Bruder Johann. B. bringt auch eine Reihe sorgfältiger Untersuchungen über
die Lebensdaten, Kenntnisse, litterarischen Vorbilder, Sprache und Stil Augustins.
Bezüglich der Sprache ergibt sich ein Zustand des Schwankens zwischen altem und
neuem Gebrauch, zwischen dem Lautstand der Mundart und der Schriftsprache der
Kanzlei. Seine Mundart ist (auch nach dem Wortschatz) ein Oberdeutsch, wie es in
dem Grenzgebiete zwischen Bayerisch und Alemannisch gesprochen wird, womit die
Lage seines wahrscheinlichen Heimatsortes Hamersteten übereinstimmt. Der Stil
zeigt Mischungen zwischen unbeholfenstem, weitschweifigem Kanzleiton und rhyth-
mischer knapper Prosa mit fast poetischem Schwünge. Zu diesen Stellen aber
bringt B. in emem anderen Abschnitt Parallelen aus älteren Versdichtungen, die auf
Augustin eingewirkt haben. Im Versbau ist der Teichner das Vorbild. Augustin
behauptet von ihm, dass er nur Verse von sieben bis acht Silben baue, und er will
selbst das gleiche tun. Aber beide befolgen diese Regel nur sehr inkonsequent.
Allerdings aber sind Augustins Verse durchaus vierhebig. — Wertvoll sind die
Beiträge zur Entwicklungsgeschichte und zur näheren Erkenntnis des Teuerdank,
die ein Schüler Behaghels, O. Bürger (3196), im 92. Heft der Quellen und Forschungen
veröffentlicht hat. Sie sind auch Beiträge zur Charakteristik der Persönlichkeit Kaiser
Maximilians. Am Beginne bedauert der Verfasser, dass die Quellen und Ueber-
lieferungen zu den Abenteuern des Teuerdank so dürftig fliessen, auch die Clavis
von Pfintzing und der Weisskunig seien nicht dazu angetan, alles aufzuklären.
Im zweiten Kapitel gibt B. neuen Aufschluss über die lateinische Selbstbiographie
Maximilians, die sich in mehreren Handschriften und verschiedenen Fassungen,
aber nur in Bruchstücken, erhalten hat. Zu dem von Alwin Schultz in der „Weiss-
kunig-Ausgabe" abgedruckten Zeilen gibt B. ergänzende Proben aus inzwischen
neu gefundenen Fassungen, deren Abweichungen er auch im allgemeinen charak-
terisiert. Die Selbstbiographie ist eine wichtige Quelle, weil der Kaiser, obwohl er
auch hier in der dritten Person von sich spricht und auch manches verhüllt und
abändert, doch viele Abschnitte, namentlich die Kriegszüge, in frischer Erinnerung
getreuer erzählt, als später im Weisskunig. Im dritten Kapitel schildert B. auch
zum Teil nach neuen Quellen die astrologischen und mystischen Ideen, die Maximilian
in seiner Lebensführung wie in seinen Schriften beherrschen. Ueberall die Ileber-
zeugung, dass der Kaiser von Gott zu einem Werkzeug auserwählt, zu Höherem be-
rufen und darum vor allen Gefahren behütet worden sei. Die Gestirne aber zeigen
mit ihren Konstellationen den göttlichen Willen an. Von besonderem litterar-
geschichtlichen Werte ist das 4. Kapitel, das die allegorischen Figuren Fürwittig,
Unfalo und Neidelhart erläutert und die Einflüsse des altdeutschen Schauspiels und
noch reichlicher die Einflüsse der deutschen Heldensage und Heldendichtung, deren
begeisterter Verehrer Maximilian war, auf den Teuerdank aufdeckt. Dann folgen die
sorgfältigen, auf grossem, auch handschriftlichem Quellenmaterial aufgebauten Unter-
suchungen über die einzelnen Abenteuer, die nach Gruppen besprochen werden:
Einkleidungs- und Jagdabenteuer (auf verschiedenes Wild), Unfälle und Ritterspiele.
Zu betonen wäre daraus S. 102—19 die neuerliche Untersuchung über die schöne
Sage von Kaiser Max auf der Martinswand. B. arbeitet hier mit den reichen Zeug-
nissen der bekanliten Abhandlung von Busson. Er stimmt dem Vorgänger bei
in dem Nachweis, dass die Sage sich nicht, wie in späterer Zeit behauptet wurde, aus
dem 20. Kapitel des Teuerdank entwickelt habe, lehnt aber das Endergebnis Bussons
ab, wonach die Sage unecht sei, weil sie nicht aus einem Erlebnis des Kaisers ab-
geleitet werden könne. B. verweist demgegenüber auf ein ähnliches Jagderlebnis
Maximilians, das dieser selbst in seiner lateinischen Autobiographie erzählt, und
A. Hauffen, Epos des 15./16, Jahrhunderts. 355
auf alte Berichte dieses Ereig-nisses, aus welchem nich die Sage ganz natürlich ent-
wickeln konnte. Das letzte Ka{)itel weist mit mehreren stichhaltigen Belegen
(CnspiniariH Vita Maxiniiliani, ganz persönliche Anspielungen usw.) nach, dass des
Kaisers Anteil an der Arbeit am Teuerdank viel stärker war als bisher angenommen
wunh'. Nicht nur die Ki'liiuliiiig mul die Entwürfe für den Inhalt der einzelnen
Kapitel, sondern auch der Urundstock der Ausführung in Versen, die Beteiligung
an der (Haltung muss dem Kaiser zugeschrieben werden. " —
Kinen niederdeutschen Totentanz in Prosa hat Horch ling (3197) in
der iiandschriftlichen niederdeutschen Weltchi'onik ab orl)e condita bis 1518 (Hannover,
Kgl. Bibliothek N. 660) gefunden und mit einer Einführung veröffentlicht. Die
wiedergegebene Fassung ist eine Abschrift des Originals und nicht vollständig über-
liefert. Vor allem i'ehlen im Eingang die Anreden des Todes an Papst, Kaiser (und
Kaiserin). Dem Stücke fehlt es an poetischer Auffassung und Ausgestaltung, Alle
Reden sind dem Tode in den Mund gelegt, nirgends antwortet der angeredete
Mensch, also keine Entwicklung eines Dialoges. Die einzelnen kurzen Abschnitte
sind alle nach dem gleichen Schema aufgebaut. Jedesmal nennt der Tod den An-
geredeten und fordert ihn dann zum Mittanzen auf. Hat der Mensch die Pflichten
seines Standes erfüllt, so kann er vertrauensvoll vor das Gericht treten. Einführung
und Schluss jedes Abschnittes sind formelhaft. Bilder zu diesem Text haben sich nicht
erhalten. — Der umfängliche Erfurter Totentanz, den Schröer (3198) vollständig
mit den Bildern und Versen abgedruckt und eine genaue Erläuterung der Bilder
dazu gegeben hat, eignet sich nur insofern für unseren Bericht, als dieser Totentanz
alten Vorbildern aus dem Iß. Jahrhundert folgt. Er ist aber erst von 1738—1795 an
den Wänden des Festsaales des evangelischen Waisenhauses (ehemaliges Augustiner-
kloster mit Tjuthers Zelle) in Erfurt ausgeführt worden. Die genannte Ausgabe ist
aber nicht direkt dem Originale entnommen, da das Gemälde und die Aufschriften
1872 bei einem Brande des Waisenhauses völlig vernichtet worden sind, sondern
einer 1845 vorgenommenen Nachzeichnung und Abschrift. —
Jüngere erzählende Dichtungen. Zu den Quellen der Fabeln
und Schwanke des Hans Sachs veröffentlicht Stiefel (3200) abermals eine
Studie. Er wendet sich zunächst gegen die Anschauungen, die Michels anlässlich
der Besprechung einer älteren Studie Stiefels über das gleiche Gebiet im allgemeinen
über die Quellenfrage zu Plans Sachs geäussert hat. St. bekämpft die Angabe
Michels' über die Zahl der bekannten Quellen zu Schwänken des Hans Sachs, und
ferner die Behauptung, dass man aus der Art der Stilisierung der Sachsschen
Schwanke (Weitschweifigkeit oder Knappheit) darauf schliessen könne, ob die Vor-
lage in Prosa oder in Versen abgefasst war, als unrichtig. Auch gegenüber ein-
zelnen Ausstellungen zu verschiedenen Quellenuntersuchungen St.s verteidigt sich
dieser gegen Michels zum Teil mit Glück. Andere Meinungsverschiedenheiten gehen
ins Kleinliche und sind meiner Ansicht nicht zu entscheiden. Im positiven Teile
weist St. die Gesta Romanorum und einzelne Chroniken als Quellen von Hans Sachs
nach und zeigt auch, in welcher komplizierten Art dieser Dichter für einzelne
Schwanke oft mehrere Quellen durcheinander verarbeitet. —
Audi die Quellenforschung des Esopus von Burkard Waldis hat
Stiefel (3201) gefördert. Kurz und Tittmann haben schon in ihren Ausgaben der
Waldisschen Fabeln viele Quellen nachgewiesen, so namentlich Tittmann die Ilaupt-
quelle, die lateinische Sammlung Fabulae von Dorpius 1521. Als weitere wichtige
Quelle erweist nun St. die Fabulae Aesopicac des Camerarius 1538. Das Verhältnis
Waldis' zu Camerarius ist nicht anders als zu Dorpius. Er hat die neue Vorlage
erst kennen gelernt, als der grössere Teil seiner Sammlung vollendet und sein Ver-
fahren schon fest war. Auch in diesen nach Camerarius bearbeiteten und erweiterten
Fabeln zeigt Waldis seine besonderen Vorzüge, derentwegen wir ihn in mancher
Hinsicht über Erasmus Alberns und Hans Sachs als Fabeldichter stellen müssen. —
Endlich hat Stiefel (3294) zu den Fabeln des Erasmus Alberus
auch einige neue Quellen nachgewiesen. Braune hat in seiner Einleitung zu der
ausgezeichneten Ausgabe der Fabeln des Alberus die verbreitete lateinische Fabel-
Sammlung von Dorpius als Quelle für Alberus aufgedeckt, mit Ausnahme von
sieben Fabeln, bei denen er mündliche Ueberlieferung vermutet. St. knüpft hier
an und erweist für die weiteren vier Fabeln N. 1, 21, 48 und 49 folgende Quelle:
Joci ac Sales von Luscinius, Schimpf und Ernst 1545, Fabulae Aesopicae des
Camerarius und ausserdem eine kleine Fabeldichtung vom Löwen unil vom Esel
von Luther 1528. —
Der zweite Band der W i c k r a m - Ausgabe von B o 1 1 e (3221a), der vor
allem den Text dreier Romane bringt, ist schon im vorjährigen Berichte (JBL. 1901
113:20) gewürdigt worden. —
Jahresberichte fBr neuere decttcbe Littcratargasctaiehte. XIU. ^g
356 A. Hauffen, Epos des 15./16. Jahrhunderts.
Zu Fischarts Flöhhatz g-ibt B 1 e y e r (3204) eine sehr belehrende Er-
klärung. Fischart erwähnt V. 1349 f. als Beispiel die Grausamkeit des „Tracula".
B. weist nach, dass damit Wlad IV., Wojwode der Walachei, zubenannt Drakul = der
Teufel, der von 1456 — 62 mit ungeheurer Grausamkeit regierte, gemeint sei. Fischarts
Quelle war jedenfalls eines der Flugblätter, die Prosaberichte über Drakuls Schandtaten
brachten und auf ein nur handschriftlich überliefertes Gedicht von Michael Beheim zu-
rückgehen. — Seine Studie über Fischarts politische Flugschriften (JBL. 1901 II 3 : 24)
hat Hauffen (3203) im Berichtsjahre fortgesetzt. Der zweite Teil behandelt zunächst
den „Bericht aus Mailand" 1589 (über das in Mailand am 16. Mai 1588 abgeschlossene
Bündnis der katholischen Schweizer Kantone mit König Philipp II.) und gibt den
ersten Abdruck der Vorrede Fischarts, der hier mit Begeisterung die alte ruhmreiche
Freiheit der Eidgenossenschaft feiert und im Namen der reformierten Kantone die
katholischen Schweizer wegen ihres gefährlichen Bundes mit einem Tyrannen mit
den bittersten Vorwürfen überhäuft. Ferner erweist H., dass die Flugschrift „Discours
. . . vom heutigen Zustand in Frankreich" 1589 von Fischart aus dem Französischen
übersetzt wurde. Schliesslich gibt er eine eingehende Charakteristik der Fischart-
schen Zeitung von dem „Untergang der Armada" 1588 und weist für das Hauptstück
„Vil denckwürdige vnd eygentliche Beschreibung" eine lateinische Vorlage nach. —
Aus den mannigfachen Beiträgen zu dem Gebiete der Volksbücher und
der epischen Volkslieder seien drei Untersuchungen hervorgehoben. Vom
Herzog Ernst fand Stickelberger (3206) zwei alte Drucke : in Basel ein
Volksbuch und in Burgdorf ein Lied. Das Volksbuch hat seltsamer Weise den
gleichen sehr langen Titel wie das Lied, obwohl dieser zum Inhalt des Volksbuches
gar nicht stimmt. Das Volksbuch ,,Hertzog Ernst. Basel bei Johann Schröter 1610"
hat 10 Bogen und 50 Holzschnitte (samt dem Titelblatte) und stimmt im Text wesent-
lich mit G. Schwabs Bearbeitung überein. Das Lied hat 24 Blätter, 12 Holzschnitte,
deren Vorlagen aus der Reformationszeit stammen. Die Reime zeigen sehr alter-
tümliche Formen, der vorliegende Druck aber rührt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
her. St, druckt den Titel des Liedes und die Varianten zu Haupts Ausgabe ab. — ■
Auf Grund der Vorarbeiten Steinmayers und Golthers zur Entwirrung der
verwickelten Textüberlieferung des Liedes vom Hürnen Seyfried führt H e r r -
mann (3207) eine neue ungemein mühevolle, tief eindringende Untersuchung
durch, deren Gesamtergebnis aber naturgemäss nicht völlig befriedigend aus-
fallen konnte. H. hat alte Texte nebeneinander vergleichen können und hat auch
die Ueberlieferung durch Holzstöcke eines verloren gegangenen Druckes und durch
zwei Blätter einer neuen Fassung vermehrt. Durch sorgfältige Prüfung der Bilder
und der Texte konnte er das Verwandtschaftsverhältnis der Texte entschiedener
charakterisieren und die Aufstellung eines wahrscheinlich richtigen Stammbaumes
versuchen. Dadurch kommt er auch in die Lage, zu Golthers Versuch einer Re-
konstruktion des Urdrucks viele überzeugende Vorschläge zu einer Revision vor-
zubringen. Was die Seyfried-Tragödie von Hans Sachs betrifft, so kommt H. zu dem
Ergebnis, dass sie mit keinem der überlieferten Volksliedertexte stofflich überein-
stimmt. Es wäre aber möglich, dass Hans Sachs durch die Vorlage von B zu V angeregt
worden sei, bei der Ausführung der Tragödie aber auch N benutzt habe, oder dass
ein verlorener Druck, der ein Gemisch von N und V darstellte, die einheitliche
Quelle für Hans Sachs gebildet hätte. Die erstere Hypothese halte ich für viel wahr-
scheinlicher, weil ja Hans Sachs auch sonst gern für eine einzelne Dichtung zwei
oder mehr Quellen verwendet. —
Mit weit ausgreifenden Untersuchungen zu Helena m der Faustsage ge-
langt Nagel (3211) zu überzeugenden Ergebnissen. N. skizziert vorerst die beiden
verschiedenen Wege der Erklärung des Problems: Helenas Aufnahme in die Faust-
sage. 1. Unmittelbare Uebertragung der Helena in das Faustbuch durch die Simon
Magussage. 2. Helena als griechisches Schönheitsideal einer Frau, das die Renaissance
wieder erweckt hat, wurde ohne Voraussetzung einer Quelle dem männlichen Ideal
Faust an die Seite gestellt. Beide Hypothesen in ihrer Einseitigkeit lehnt N. ab.
Hierbei gibt er eine ausführliche Darstellung der Entwicklung der Simon Magus-
sage und ihrer litterarischen Ueberlieferungen, der Clementinen und der späteren
Bearbeitung, der Recognitionen, wo der Zauberer Simon, verwandelt in die Gestalt
eines Mannes namens Faustus, mit Helena (und zwar nicht mehr mit der gnostischen,
sondern mit der trojanischen Helena) entflieht. Im Vorübergehen widerlegt auch N.
schlagend die Aufstellungen Milchsacks, wonach der Zauberteufel des Milichius auf
das Faustbuch wesentlich eingewirkt haben und auch die Helena durch Milichius in
das Faustbuch gekommen sein soll. Und nun weist N. nachdrücklich darauf hin, dass
Helena schon in die mündliche Faustsage und zwar in deren erster Entwicklung Auf-
nahme gefunden haben müsse. Er findet dies aus folgenden Erwägungen: Im Jahre
1526 ist zu Basel eine von Joh. Sichardus besorgte neue Ausgabe der Recognitionen
A. Flauffon, Epos des IS./Iö. Juhrhundorts, ;{57
erschienen. Aus diesem Buche verbreitete sich in Deutschland die Kenntnis von
Simon Magus und seinen Beziehung-en zu Helena. Der g-oschichtliche Faust selbst
bezeichnet sicii als Ma<>us II. g-owiss im Hinblick auf Simon Mag-us I. Er vergleicht
sich mit ihm als Zauberer. (lemoinsam ist beiden der Beiname Faustus. So wäre
es auch niclit unwahrscheinlich, dass Faust in seinen prahlerischen Reden sich eines
Liebesverhältnisses mit Heleiui g(H-iihmt hätte, oder dass die Volksüberlieferung- früh
seinen abenteuerlichen Lebenslauf auch mit der sprichwörtlich genannten Schönheit
iji Verbindung' gesetzt hätte. Daneben läuft eine andere litterarische Ueberlieferung*
ununterbrochen fort. In den mittelhochdeutschen Fpen aus dem Stoffgebiet der
Trojanersagen ei'scheint Helena oft im Mittelpunkt und wird mit typischen Merkmalen
vveiF)licher Schönheit ül)erhaupt geschildert. Die wesentlichen Züge dieser Beschrei-
bung kehren immer wieder, wirken auf die Helena-Dichtungen des 1(). Jahrhunderts
ein und greifen auch in die Faustsage über. Namentlich Hans Sachs rühmt in seinen
Dichtungen öfter die Schönheit Helenas in der überlieferten Weise, nicht nur in
Dichtungen der trojanischen Sage, sondern auch in der „Historia, ein wunderbarlich
gesicht keyser Maximiliani" 15ö4 (Gesamtausgabe 20, S. 483 f.), einer Anekdote, die
dann bekanntlich auch in das Faustbuch Aufnahme gefunden hat. Hier also ein
Beispiel des lleberganges der trojanischen Helena in den Faustischen Kreis ohne
Vermittlung durch Simon Magus. Diese merkwürdige üebereinstimmung zwischen
Ilans Sachs und dem Faustbuch lässt sich nur durch eine verbreitete mündliche
reberlieferung- erklären. Der Verfasser des Faustbuches muss nicht aus litterarischen
Quellen und nicht aus Simon Magus das Helenamötiv übernommen haben, sondern
viel verständlicher aus der mündlichen Faustsage. —
Aus der Litteratur über Schwanke und S c h w a n k s am m 1 u n ge n
sei die kleine Arbeit über Eulenspiegel und Hans Sachs von Brie (3219)
erwähnt, der aus einer Aneinanderreihung aller Bearbeitung'en von Eulenspiegel-
Schwänken durch Hans Sachs zu dem ziemlich unbefriedigenden Ergebnis
gelangt, einen verloren gegangenen Druck des Volksbuches von etwa 1525
als Vorlage des Dichters anzunehmen. — In diese Gruppe lässt sich vielleicht
auch die lateinische, zum Teil aus Schwänken zusammengefügte satirische Vers-
(lichtun^ Grobianus von Dedekind einreihen, welche nun in einer sorgfältigen
und durch die Beigaben sehr ergebnisreichen Ausgabe von Bömer (3220) vorliegt.
Es ist der erste Neudruck des Grobianus, natürlich nach der Fassung A mit den
Varianten der auch nach 1549 erschienenen Drucke B C D und der 1550 erschienenen
neuen Auflagen E F, und mit dem in der zweiten, wesentlich erweiterten Bearbeitung
1552 aufgenommenen Abschnitt Grobiana. Dieser Ausgabe gehen ausser der Biblio-
graphie zahlreiche Zusammenstellungen voraus, so eine genaue Inhaltsangabe aller
Abschnitte des Grobianus mit den Zusätzen der zweiten Bearbeitung und unter diesen.
Text Anmerkungen, Parallelen aus der gesamten deutschen und lateinischen Anstands-
litteratur zu Dedekinds Vorschriften. Die gründliche Einleitung gibt eine Geschichte
der Entwicklung der ernsten und ironischen Anstandslitteratur in Deutschland bis
Dedekinds Grobianus, dann eine eingehende Würdigung dieses Werkes und seiner
Nachgeschichte. B. hat für diese Ausführungen, wie er selbst betont, die ein-
schlägigen Abschnitte aus Hauffens Habilitationsschrift „Kaspar Scheidt usw." (QF. 66)
benutzt und begreiflicherweise manche Ergänzung hinzugefügt. Auch hat er die
Biographie Dedekinds (über seine Vorgänger Bertram, Scherer, A. Schuster hinaus)
gelordert, besonders den urkundlichen Nachweis erbracht, dass Dedekind zuerst in
Marburg (Sommer 1543) studiert und im Grobianus augenscheinlich das Treiben von
Marburger Studenten geschildert und erst nach Vollendung dieses Werkes, seit Juni
1549, seine Studien in Wittenberg fortgesetzt hat, wo er am Sonnabend vor Estomihi
1550 die Magisterwürde erhielt. —
Uebersetzungen. In dem Buche über A r i g o , den Uebersetzer des
Dekamerone und des Fiore di virtu (JBL. 1901 II 3 : 32j, hat Drescher (3222)
versucht, Arigo als Pseudon.vm für Heinrich von Leubing zu erweisen. Gleich die
ersten Rezensenten haben ihre Bedenken gegen diese Identifizierung geäussert.
Baesecke weist in einer sehr inhaltsreichen grossen Besprechung diese Annahme
vollends zurück. D. kommt zu folgendem Ergebnis: Ein Heinrich, des Italienischen
mächtig, humanistischen Studien zugeneigt, ein Deutscher, ein Geistlicher mit kanzel-
rednerischer Gewöhnung, ein Mann mit juristischer Ausbildung (man muss einfügen:
ein Verwandter der Kanzleisprache durch die Art seiner Uebersetzung), vielleicht
Doktor; ein Mitteldeutscher in Nürnberg und keine untergeordnete Persönlichkeit.
Demnach Heinrich Leubing. Baesecke antwortet darauf mit seinem Ergebnis: Ein
Deutscher, nach der Sprache ein Nürnberger, volkstümlich, ungelehrt, ein Mann mit
kanzlistischen und theologischen Gewöhnungen und Interessen, vielleicht ein Mönch,
kein Bettelmönch, vielleicht von Wyle und seinem Kreis beeinflusst, ein Heinrich,
nicht Heinrich von Leubing. Baesecke ist es ja auch inzwischen gelungen, in der
46*
358 W, Creizenach, Drama des 15./16. Jahrhunderts.
Unterschrift der St. Galler Handschrift der ,, Blumen der Tugend" 1468 den
wahren Namen zu finden: Heinrich Schlüsselfelder aus Nürnberg (ZDA. 47, S. 19Jj.
Kaesecke tadelt auch, dass D. eine moderne Boccaccio-Ausgabe zur Vergleichung
des deutschen Dekamerone herangezogen und nicht versucht hat, unter den
alten, von einander abweichenden Boccaccio-Texten eine Fassung zu finden, die dem
Texte des Arigo in wichtigen Varianten entsprochen hätte. Der Rezensent anerkennt
aber an D.s Buch das grosse Material, das hier gesammelt und geordnet ist, die für
Nürnberg sicher gewonnenen Beweise, die tüchtige Behandlung des Wortschatzes
Arigos, die auch über den nächsten Zweck hinaus unsere Kenntnisse fördert. —
Seinem im Vorjahre erschienenen Beitrag zu Adelphus Muling (JBL. 1901
n 3:38) lässt Knepper (3224) diesmal einen grösseren Aufsatz folgen. Weitere Studien
zu Adelphus sollen sich anreihen, als Grundlage zu einer geplanten Gesamtwürdigung.
In dem vorliegenden Aufsatz werden mehrere zum Teil noch unbekannte Schriften
Mulings, meist Uebersetzungen oder Neuausgaben älterer Werke, beschrieben. Die
deutschen Versstücke, die Muling den fremden Schriften ein- oder anzufügen pflegte,
werden von K. mitgeteilt. Wir erfahren von einer deutschen Uebersetzung (Basel 1520J
des ,,Enchiridion eines Christenhchen und Ritterlichen Lebens" von Erasmus Rotero-
damus, mit einer neuen Widmung und einem hübschen Spruch auf dem Titelblatt:
,,üer geistlich Ritter bin ich genant". Weiter folgen meist freie und erweiternde
Verdeutschungen von Geilers lateinisch aufgezeichneter Predigt ,, Passion des Herren
Jesu" (Strassburg 1514 mit zwei Gedichten) und von Geilers Pater noster (Strass-
burg 1515) mit fremden und eigenen Beigaben, auch mit der Versübertragung einer
stoflverwandten lateinischen Dichtving des Italieners Lud. Bigi. Auch Bearbeitungen
klassischer Werke sind zu verzeichnen, so „Virgilii Bucolica zu tütsch" (o. 0. u. J )
Uebersetzung in Prosa mit vierzeiligen Sprüchen als Deutungen der Holzschnitte.
Ferner Uebersetzungen des Globus mundi von Waldseemüller (Strassburg 1509), des
medizinischen Werkes ,,vom gesunden und langen Leben" des Florentiners Marsilius
Ficinus und die Schwanksammlung Margarita facetiarura Strassburg 1508, eine
Sammlung von fremden Aussprüchen, gepfefferten Scherzen und Anekdoten mit
einem von Muling selbst verfassten Schlussteil Facetiae Adelphinae. Endlich
eine Ausgabe der „Mörin" Hermanns von Sachsenheim, welcher Muling am Schluss
ein langes in Reimpaaren abgefasstes Gedicht gleicher Tendenz hinzufügt: „Von der
Ehe", wo mit breiter Behandlung die durch ihre Treue und Keuschheit berühmten
Frauen des Alten Testamentes und der klassischen Litteratur gepriesen und den
Unsitten im Eheleben jener Zeit als Spiegel vorgehalten werden. — Aus Althofs
(3225a) Studie erfahren wir, dass das in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
von dem Lippstädter Magister Justinus verfasste L ip p if 1 o r ium , welches in
lateinischen Distichen das wechselvolle Leben Bernhards II. zur Lippe (circa 1140 bis
1224) verherrlicht, im Jahre 1487 auf Veranlassung der Nonnen des Lippstädter
Augustinerklosters, einer Stiftung Bernhards, von einem Unbekannten in nieder-
deutsche Reimpaare gebracht worden ist. A. weist nach, dass diese Umdichtung
„dat Lippeflorer", die in mehreren Handschriften überliefert ist, gute Dienste zu leisten
vermag, wo der lateinische Text verderbt oder in verschiedener Fassung- vorliegt.
Zur letzten von Laubmann besorgten Ausgabe des Lippifloriums konnte A. mehrere
sprachliche und sachliche Besserungen vorbringen. —
Bezüglich des Abschnittes Chroniken genügt es auf die Titel der neuen
Ausgaben und Einzelforschungen auf diesem Gebiete (3226-29) hinzuweisen. —
Drama.
(II, 4 = N. 3230.S260.)
Wilhelm Creizenach.
Allgemeines. Im zweiten Band von Creizenach s (3230) Geschichte
des neueren Dramas werden, soweit darin Deutschland behandelt ist, nur solche
Dramatiker besprochen, die in lateinischer Sprache gedichtet haben, der Bericht über
diesen Band gehört daher unter 11,7. — Rudeck (3231) hat in dem Teil seines
Buches, der dem Theater gewidmet ist, nichts besonderes Neues zu sagen, Bolte
(3232) gibt eine vortrefflich gearbeitete Bibliographie. —
Geistliches Drama. In seiner Abhandlung über das volkstümliche
Paradiesspiel bespricht Klimke (3233) eine Reihe von Weihnachtsspielen, in
W. CreizfMiach, Drama des lo./lö. Jahrhunderts. 350
welchen der Sündonl'all vorgefiihi't und damit auf die Hedeutung" des Weihnachtti-
l'ostes in dem (lesamtbild der christlichen Weltanschauung" hin<^ewiesen wird. Es ist
unverkennl)ar, dass diese Spiele mit den «»Tossen Mysteric^n des Mittelalters verwandt
sind, welche die ^-eistliche Weltgeschichte in ein(Mn Gesamtbild vorführen; der Verfasser
schliesst sich offenbar mit Recht der Meinung- an, wonach die Uebereinstimmungen
zwischen diesen mittelalterlichen Spielen zum g-rossen Teil auf ein verloren gegang-enes
lateinisches Drama zurückzuführen sind. Was die neueren Paradiesspiele l)etrifft, so
wurde schon früher darauf hingewiesen, dass auf sie der mittelalterliche Stoff vor
allem in der Form eingewirkt hat, die er in Hans Sachsens ,, Tragedia von der
scliüpfung usw." (154K) erhielt, während Hans Sachs wiederum auf (las lateinische
Drama l'rotoplastes von Hieronymus Ziegler zurückgeht. Diese Einwirkungen
werden von K. bis ins einzelne dargelegt und ausserdem auch der Einfluss des be-
kannten Erbauungsbuchs des Paters Cochem nachg-ewiesen. — Von dem Henediktbeurer
W e i h n a c h t s s p i e 1 gibt G e s e r (3235a) eine ausführliche Analyse; in der
litterarhistorischen Betrachtung- schliesst er sich im wesentlichen an Sepet an. — Das
Sterzinger Weihnachtsspiel, das 1511 von Vigil Kaber, dem unermüdlichen volks-
tümlichen Dramaturgen niederg-eschrieben wurde, hat jetzt in R. J o r d a n (3238)
einen sorgfältigen lierausgeber gefunden. Die Frage, wie dies Spiel sich zu dem
durch Piderit veröffentlichten hessischen Weihnachtsspiel verhält, wurde schon früher
von Koppen aufgeworfen. J. hat, von Wackernell angeregt, die beiden Spiele einer
eingehenden Vergleichung unterzogen. Vor allem untersucht er die Frage, welche
Bestandteile dieser Spiele aus der vorauszusetzenden gemeinsamen Quelle herzuleiten
sind. In dem Sterzinger Spiel wird vor der Darstellung der Geburt Jesu auch noch
die Verlobung Josephs und eine Prophetenscene vorgeführt. Die Stellen, die J. an-
führt, um in diesen Spielen eine Benutzungf von Bruder Philipps Marienleben sowie
des Tiroler Passionsspiels nachzuweisen, sind nicht sehr überzeugungskräftig-, es
sind lauter ganz vag-e oder aus der Natur der Sache von selbst sich ergebende
Uebereinstimmungen, die, anch wenn sie doppelt so zahlreich wären, dennoch nichts
beweisen würden. — Wustmann (3239) in seinem Aufsatz zur frühesten Musik-
geschichte Leipzigs hat auf eine merkwürdige Urkunde (Codex dii)lomaticus Saxoniae
regiae T. H, Bd. 2, N. 1848) hingewiesen, nach welcher Herzog* Georg von Sachsen,
der treue Anhänger der alten Kirche, im Jahre 1513 eine Stiftung- errichtete, um all-
jährlich in der Karwoche den Gottesdienst in der Domkirche zu Meissen durch
dramatische Zusätze im feierlichen Stil des ältesten liturgischen Dramas aus-
zuschmücken. Ausserdem hat W. die weitverbreitete irrige Ueberlieferung widerlegt,
wonach Herzog Georg 1513 eine Stiftung zum Zweck von Passionsaufführungen auf
dem Marktplatz zu Leipzig begründet haben soll. —
Fastnachtsspiele. Das Spiel von den sieben Farben (Fastnachts-
spiele ed. Keller N. 103) hat Gloth (3240) zum Gegenstand einer eingehenden
sprachlichen und litterarhistorischen Untersuchung gemacht. Er vergleicht das Spiel
mit dem verwandten Sterzinger Fastnachtsspiel, das nach seiner Meinung auf K. 103
zurückgeht. Den zweiten Teil der Arbeit L. 44—88 bildet eine eingehende und
lehrreiche Untersuchung über die Farbensymbolik, die in diesen Spielen zum Aus-
druck kommt. —
In seiner Abhandlung zur Geschichte des deutschen Türkenschauspiels
hat Gerstenberg (3242) ausführlich dargestellt, wie die Wandlungen der öffent-
lichen Meinung in Deutschland über das Türkische Reich und die türkische Gefahr
in der Zeit von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis etwa 1600 sich auch in der drama-
tischen Litteratur wiederspiegeln. Eine stattliche Reihe von Dramen wird uns in gut
orientierenden Inhaltsübersichten vorgeführt. Den Anfang macht das Nürnberger
Fastnachtsspiel (Keller N. 39), das G. wohl mit Recht dem Hans Rosenplüt zuschreibt;
er hätte für diese Ansicht in der Abhandlung von Michels (JBL. 1896 II 4 : 3) Stütz-
punkte finden können; sodann bespricht er die Stellung der Humanisten zur Türken-
frage und die lateinischen Türkenspiele Lochers; auch ist es nur zu billigen, dass
er das allegorische Drama des Prasinus mit berücksichtigt und auch auf die türken-
feindliche Tendenz der biblischen Dramen von Judith und von Goliath hinweist. Bei
Besprechung der „Tragödie von den dreizehn türkischen Fürsten" von Paul Pantzer
fl595) macht G. darauf aufmerksam, dass eben in diesem Jahr der vierzehnte
Heri-scher Mohammed III. auf den Thron Osmans gelangte, und dass nach einer da-
mals viel besprochenen Prophezeiung dieser vierzehnte Herrscher der letzte sein
sollte. 1607 erschien in deutscher Bearbeitung die bereits früher lateinisch nieder-
geschriebene Tragödie „Idea Militis vere Christiani" von Tobias Kober, die eine
Episode aus der Belagerung Wiens durch die Türken im Jahre 1594 darstellt. Bei
Besprechung der Ayrerschen Tragödie „Vom Regiment und schändlichen Sterben des
türkischen Kaisers Machumetis des andern" hätte bemerkt werden sollen, dass dies
Drama aller Wabrecheinlichkeit nach mit Peeles „turkish Mahomet" zusammenhängt. —
360 O. Kohfeldt, Didaktik des l5./i6. Jahrhunderts.
Lokalgeschichte des Theaters. Die Materialien zur Geschichte
der Egerer Lateinschule von Siegl (3243) enthalten ein paar Personalnotizen über
Schulmänner, die Dramen verfassten, wie Clemens Stephani und Daniel Betulius
(letzterer erhielt 1585 zehn Taler für die "Widmung seiner Komödie „de virtute et
voluptate"), im allgemeinen ist die Ausbeute an neuen Tatsachen für die Geschichte
des Dramas nicht sehr gross. — Die Monographie über das Lübecker Theater von
Stiehl (3244) enthält nichts über den hier besprochenen Zeitraum; auf Hampe
(3246) und Ühde-Bernays (3249) wurde schon im vorigen Jahrgang hin-
gewiesen. — Der Aufsatz von Wild (3247) war mir nicht zugänglich. —
Einzelne Dramatiker. Dass Nichthonius in seiner Dramatisierung der
Geschichte der Weiber von Weinsberg (gedr. Nürnberg 1614) ein älteres Drama von
Carl Christoph Beyer ausgeschrieben, wenn nicht gänzlich abgeschrieben hat,
wurde von Erich Schmidt (3248) nachgewiesen. Die Handschrift von Beyers
Drama, an deren Schluss die Jahreszahl 1602 stand, ist jetzt verschollen, aber das
Personenverzeichnis, der Prologus und die beiden Scenen, von denen Seh. im „Journal
für Freunde der Religion und Litteratur" (1780) einen Abdruck fand, stimmen mit
Nichthonius überein. — Clemens Stephani, Kantor in Eger, hat bekanntlich in
seiner „Satyra" (gedr. 1568) denselben Stoff behandelt wie Hans Sachs in seinem
Fastnachtsspiel vom fahrenden Schüler mit dem Teufelsbanner, und zwar steht seine
Dramatisierung' der berühmten des Nürnberger Poeten durchaus nicht nach. I^ambel
(3251) hat nun überzeugend bewiesen, dass Stephanis Drama auf der Erzählung der
lustigen Begebenheit in Lindners Rastbüchlein beruht und dass kein Anlass vorliegt,
eine Beeinflussung durch Hans Sachs oder durch Peter Probst, der gleichfalls diesen
Stoff in einem Fastnachtsspiel behandelt hat, anzunehmen. Auch wird gezeigt, dass
Stephani, wenn er auch Lindners Erzählung benutzte, doch die überlieferte Begeben-
heit frei und selbständig gestaltete, und dass sich im Titel wie auch in der An-
ordnung die humanistische Bildung des Verfassers verrät. — Ueber eine Tragödie von
Antiochus Epiphanes und Judas Maccabaeus, die von dem Verfasser, J ohannes Gulich
aus Osterburg in der Altmark, dem theaterfreundlichen Herzog Heinrich Julius ge-
widmet wurde und sich handschriftlich in der Wolfenbütteler Bibliothek befindet, hat
Bolte (3250) Bericht erstattet. Danach ist das unbedeutende Machwerk bloss dadurch
von Interesse, dass zwei Scenen eingeschoben sind, in denen sich die Bauern in alt-
märkischer Mundart unterreden; in der einen verhandeln sie mit dem herumziehenden
Theriakskrämer Ypokras, in der anderen klagen sie darüber, wie sie vom Gutsherrn
geschunden werden. Die letztere Scene wird vollständig mitgeteilt. — Walther (3259)
untersucht Hans Sachsens Tragödie ,,Tristrant und Isalde" in ihrem Verhältnis zur
Quelle. Er meint, dass der alte Prosaroman dem Hans Sachs in einem Wormser Druck
von ca. 1550 vorgelegen habe, und führt einige Fälle an, wo der sprachliche Aus-
druck der Tragödie mehr mit diesem Druck als mit dem früheren Augsburger über-
einstimmt. Sodann zeigt er im einzelnen, welche Aenderungen und Kürzungen Hans
Sachs vornahm und wie er auch bei diesem Stoff seine gut bürgerliche Moral an-
zubringen wusste. —
Didaktik.
(II, 5 = N. 3261-3300.)
Gustav Kohfeldt.
Geistliche Didaktik: Mystik. Zwei Schriften französischer Autoren
beschiiftigen sich mit dem Wesen der mystischen Denk- und Empfindungsweise:
M u r i s i e r (3263) hält das mystische Empfindungsleben in der Hauptsache für
krankhaft, Godfernaux (3262) will doch auch eine gesunde Richtung in der
Mystik anerkannt wissen. — Wertvolle Quellen zur Geschichte der Mystik erschliesst
Langenberg (3261), nämlich: 1. den deutsch geschriebenen Traktat „de Simonia
ad beguttas", der wohl sicher Gerh. de Groote zum Verfasser hat und in einer Pland-
schrift des 15. Jahrhunderts aus dem Kloster Frenswegen erhalten ist. 2. ein paar
niederdeutsche Gedichte (Uebersetzungen) nach einer Osnabrücker Handschrift des
15. Jahrhunderts, die deutsche Marienklage des Osnabrücker Augustiners Dietrich
Vrye, das Gedicht von den klugen und törichten Jungfrauen, und eine „schöne
Lehre gegen das Tanzen und vom Maibaum", ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert.
I
G. Kohfeldt, Didaktik des 15./16. Jahrhunderts. 361
3. die kulturg'eschichtlich hervorrag-end interessante, durch ihre milde, versöhnliche
Art anziehende Laienre^el des Theoderich En^elhus, ein echtes Volksbuch voll
praktischer Weisheit und ohne verstiegene Mystik (nach der Frenswe<^er Handschrift).
4. ein paar kleinere Stücke: „Fünf Regeln für Frauen und Männer', „Brief über
IJnkeuschheit", „Dekalog-- Erklärung: aus der üroote- Handschrift zu Münster". Den
einzelnen Schriften hat der Herausgeber die nötigen sachlichen und litterarhistorischen
Erläuterungen beigegeben; auch was er in dem Einleitungs- und Schlusskapitel ül)er
die ,, praktische Mystik", wie sie im späten Mittelalter besonders in Norddeutschland
in Blüte stand, und weiter über das Verhältnis der niederdeutschen Mystik zu Meister
Eckhart sag-t, ist beachtenswert, —
Messe und P r e d i g t w e s e n. In dem umfangreichen Werke über die
Messe von Franz (32()4) ist so viel Material über den Glauben und den Aber-
glauben des Volks, auch über die Belehrung des Volks durch deutsche Predijften
und Schriften im späteren Mittelalter enthalten, dass au dieser Stelle auf das Buch
besonders aufmerksam gemacht werden muss, wenn es als Ganzes auch nur von
einem Theologen sachkvuidig beurteilt werden kann. Für unsere Zwecke kommen
besonders die letzten Kapitel in Betracht. Auffallen muss es, dass trotz der zahlreich
vorhandenen handschriftlichen deutschen Messauslegungen vor 1517 nur eine einzige
als selbständiges Buch im Druck erschienen ist (Nürnberg, bei Creussner), AUerding-s
fehlte es auch in den vielen volkstümlichen Andachtsbüchern nicht an Betrachtungen
über die Messe. — Nohls Programm „Die Leichenpredigten der Bibliothek des
grauen Klosters" (3266) enthält nur ein alphabetisches Personenverzeichnis (bis
„Schultz"), das an anderer Stelle fortgesetzt werden soll. —
V o r r e f 0 r m a t o r i s c h e E r b a u ii n g s 1 i 1 1 e r a t u r. Von dem
protestantischerseits gern als Vorläufer der Reformation betrachteten J. Brug-
mann (-[- 1473), der als eifriger Ordensreformator und gewaltiger Wander-
volksredner in Norddeutschland und in den Niederlanden berühmt war, zeichnet
Schlager (3269) — zumeist an der Hand der Mollschen Forschungen — ein Bild,
das durch Mitteilung von Proben der Brugmannschen Predigt und Schriftstellerei
belebt wird. — Die wenig bekannte Lebensgeschichte des Nürnberger Dominikanei's
J. H e r o 1 1 (f 1468) wird auch durch eine Skizze von Paulus (3270) nicht sehr
aufgeklärt. Herolts Predigtsammlungen sind lateinisch geschrieben und würden
demnach nicht direkt in dieses Kapitel gehören; wegen ihrer ausserordentlich starken
Benutzung und ihrer engen Beziehung zu der volkstümlichen Predigt verdienen sie
aber hier erwähnt zu werden. — Auch zur Biographie eines anderen, etwas jüngeren
Dominikaners, M. von Weida, der Lektor und Prediger in Leipzig war, stellt
Paulus (3272) das wenige, das zu ermitteln war, zusammen. Ein wertvoller Teil
der kleinen Studie ist die Charakteristik der drei Weidaschen Schriften: des Spiegels
des ehelichen Ordens, der mit Widmung au den Kurfürsten Friedrich nur hand-
schriftlich erhalten ist, der 1502 gedruckten Vaterunserauslegung und des Spiegels
hochloblicher Bruderschaft des Rosenkrantz Marie, Leiptzk, Melchior Lotter. 1515. ~
Unter dem Namen J o h. L a n d t s p e r g e r sind im ausgehenden Mittelalter drei
Autoren auf theologischem Gebiet schriftstellerisch tätig gewesen, die man bisher
nicht genau auseinandergehalten hat. Martin (3270a) versucht, die drei Persön-
lichkeiten möglichst bestimmt gegeneinander abzugrenzen. Er unterscheidet: 1. Jo-
hann Justus Lansperger, Karthäusermönch, geb. ca. 1490 in Bayern, Prior in Vogel-
sang bei Jülich, gest. 1539, ein sehr fruchtbarer Schriftsteller auch auf volkstümlich-
erbaulichem Gebiet. 2. Johann Müller alias Landtsperger, Pfarrer in Landshut und
Kaplan Pierzog Ludwigs, gest. 1539 oder 1544, wird irrtümlicherweise bisweilen für
einen Anhänger der Reformation gehalten. 3. Johann Landtsperger, Augsburger
Karmelitermönch, geb. ca. 1460 vielleicht hi Landsberg und wahrscheinlich 1528 oder
1529 in Bern gestorben. Diesem jetzt fast vergessenen Anhänger der evangelischen
Lehre und seinen zehn deutsch geschriebenen Reformationstraktaten (gedruckt 1524
bis 1529) ist der grösste Teil der M. sehen Dissertation gewidmet. —
Volkstümliche Erbau ungslitteratur zur Zeit der Refor-
matio n. Auch das neue Berichtsjahr hat eine grössere Arbeit über die Haupt-
schrift Eberlins von Günzburg gebracht. Der Verfasser, Lücke (3274),
polemisiert gegen die Dissertation von J. H. Schmidt (vgl. JBL. 1901 115:26), der
sein Urteil über Eberlin dahin formuliert hatte, dass er ein unlogischer Kopf sei und
dass seine Schriften voller Widersprüche steckten. L. meint dagegen, eine sorgfältige
Betrachtung der Entstehungsgeschichte der Bundsgenossen sei imstande, die meisten
dieser Widersprüche zu beseitigen. Die Schrift sei nämlich nicht, wie Schmidt glaube,
in zwei Monaten, sondern in der Zeit von Oktober 1520 bis Mitte August 1521 ge-
schrieben worden, und gerade in diesem stürmischen Reformationsjahr habe Eberlin
manche seiner Anschauungen wesentlich geändert. L. hat es sich nun zur Aufgabe
gemacht, die Abfassungszeit der einzelnen Bundsgenossen, deren Reihenfolge eine
362 G. Kohfeldt, Didaktik des 15./16. Jahrhunderts.
völlig andere als die der vorliegenden Fassung sei, und ihrer Teile festzustellen. Er
hat nicht geringen Scharfsinn auf diese Arbeit verwendet, trotzdem hat man wohl
oft den Eindruck, als ob es leicht auch anders gewesen sein könne als L. heraus-
rechnet, und als ob er allzu oft geneigt sei, Wahrscheinlichkeit und Möglichkeit für
öewissheit auszugeben. Dazu kommt, dass bei der auch nach L. immer noch fest-
stehenden Kürze der gesamten Abfassungszeit die ganze Frage wohl nicht so über-
mässig wichtig ist, wenngleich nicht verkannt werden soll, dass die Kenntnis der
wirklichen Gedankenfolge der Bundsgenossen auch den Entwicklungsgang Eberlins
verständlich zu machen geeignet ist. — JBL. 1901 115:113 ist auf eine Schrift hin-
gewiesen worden, in der Götze versucht hat, dem S. Lotzer die Autorschaft der
Bauernartikel von 1525 zuzuschreiben. Der Beweis Götzes war allerdings kein
zwingender, aber es war trotzdem wohl der Mühe wert, einmal Näheres über die
Lebensumstände dieses Memminger Handwerkers ans Licht zu ziehen. Auch dass
Götze (3275) jetzt die schwer erreichbaren Büchlein Lotzers mit sprachlichen und
historischen Erläuterungen abgedruckt hat, ist verdienstlich. Es sind fünf: Heilsame
Ermahnung an die Einwohner zu Horb (1523), Christlicher Sendbrief (1523), Be-
schirmbüchlein (1524), Auslegung von Evang. Matth. 22 (1524), Entschuldigung einer
Frommen Christlichen Gemeinde zu Memmingen (1525). Alle sind schlicht und frisch
geschrieben und erinnern an Kronberg, Eberlin und ähnliche. — Einer der Haupt-
führer im Flacianischen Streit war der Wiener Prediger Josua Opitz. Von
seinen Schriften hat Witz-Oberlin (3276) bisher nur eine einzige auffinden
können. Von dieser, dem „Menschen-Spiegel, das ist von der Menschen Standt, Natur
und Wesen für und nach dem Fall" (1578), abgefasst in Fragen und Antworten, gibt
W. einen ausführlichen Auszug. Zur Vita Opitzens teilt er weiter noch ein paar
Aktenstücke mit. —
Weltliche Didaktik: Chronisten. Aus der kürzlich veröffent-
lichten Chronik des Burkhard Zink gibt V r h o v e c (3284) einige Skizzen, be-
sonders über Zinks Aufenthalt in dem kleinen Marktflecken Reifnitz, wo er sieben
Jahre lang (1407—14) die Schule, die vielleicht die älteste Lateinschule in Krain ist,
besuchte. — Leben und Wirken des Chronisten Hauer — von Aventin Georgius
Hugo genannt — bemüht sich Waltzer (3281) unter Benutzung umfangreicher
Archivalien und sonstiger Quellen zu schildern. Doch bleibt auch nach dieser sorg-
fältigen Arbeit noch vieles in Hauers Persönlichkeit dunkel, so namentlich seine
rätselhafte Gefangensetz ung im Jahre 1490, nachdem er längere Zeit die einflussreiche
Stellung eines Klosteradministrators in Niederaltaich inne gehabt hatte; auch über
sein ganzes ferneres Leben vermag W. kaum irgend welche Mitteilungen zu machen.
Hauers Hauptwerk sind die lateinisch geschriebenen Gesta illustrium ducum Bavariae,
die wahrscheinlich 1479 vollendet worden sind. W. skizziert den Inhalt, besonders
auch die verschiedenen moralisch-politischen Betrachtungen, die in die Chronik ein-
gestreut sind und die wohl von grösserem Wert sind, als die ziemlich kritiklos zu-
sammengeschriebenen Chroniknachrichten. — Oncken (3280a) handelt über S.
F r a n c k s lateinische Uebersetzung der „Deutschen Theologie". Er sucht es wahr-
scheinlich zu machen, dass Franck, der sonst nur deutschschreibende und sich stets
an ein grosses Publikum wendende Schriftsteller, durch diese Uebersetzung die
hochdeutsche „Theologie" den Niederdeutschen habe näher bringen wollen. In den
Niederlanden hat sich auch die einzige von 0. benutzte Handschrift der Paraphrase
gefunden. — Für die märkische Geschichte waren lange Zeit hindurch die — deutsch
geschriebenen — Annales Marchiae Brandenburgiae des Andreas Engel
(Struthiomontanus) fast die einzige Quelle. Trotzdem hat die neuere Forschung sich
wenig um die Biographie des Chronisten bemüht. Pieper (3280), der in der
glücklichen Lage war, eingehende, von W. Sternbeck fast druckreif hinterlassene
Archivstudien benutzen zu können, geht allen Spuren seines Lebens nach, berichtigt
alte Irrtümer und zieht neue Daten ans Licht. Eng-el ist auch Verfasser einer hol-
steinischen Chronik, sowie verschiedener volkstümlicher Schriften, des „Calvinistischen
Bettlersmantels" (1598), des „Wunderbuchs" und anderer. —
Aerzte und Naturforscher. Bei seinen Paracelsusstudien ist Sud-
hoff (3287) näher mit den wissenschaftlichen Vertretern des medizinisch-astrologischen
Wunderglaubens, den Jatromathematikern , bekannt geworden, denen sich die
Forschung bisher kaum zugewandt hat. S. verfolgt jetzt diese Ideen vom Orient her
durch das Mittelalter, wo sie ein bescheidenes Dasein fristeten, bis zum 15. und
16. Jahrhundert, wo sie in voller Blüte standen. Er charakterisiert sowohl die mehr
wissenschaftlichen Schriftsteller dieser Richtung als auch die Kalender- und Praktiken-
schreiber und gibt eine lange Reihe genauer Beschreibungen ihrer heute zumeist
seltenen Bücher. — Von drei Botanikern, die nicht durch eigene Forschungen, sondern
nur als Herausgeber volkstümlicher Pflauzenbücher bekannt sind, weiss Roth (3288)
einiges Biographische und Bibliographische mitzuteilen. Alle drei Schriftsteller ge-
F. Cohrs, Luther und die Reformation. 363
hören eng- zusammen, ebenso auch ihre Schriften, die bei Egenolf in F'rankfurt er-
schienen und die in erster Linie für die vielen I^aienheilkünstler in Stadt und Land
berechnet waren: Rösslins Bearbeitunf^- des Orlus sanitatis (Joh. de Cuba) erschien
1533, Dorstens lateinische tleberarbeitung- des Werks 1540 und das vielverbreitete
Kräuterbuch Lonicers 1557; alle drei wurden wiederholt aufgeleg-t. —
Kalender. In dem Kalender des Euch. Kösslin (Frankfurt, Eg-enolf 1537)
findet sich ein Anhang-: „Der alten Weiber Philosophe.y, wie dieselbige ein halbjäri^es
Knäbliu erfalireii, und von einer blinden Frawen, in eyg-ner Person, ist gesehen
worden." Aucii die reichhaltigere Astronomia teutsch (ibid. 1571) enthält einen
solchen Anhang-. Drechsler (3291) teilt die (88) Sätze dieser Art Rocken-
|)hilosophie mit, weist auf das weitere Vorkommen des betreffenden Aberglaubens
hin und gibt sonstige erklärende Notizen. — Manche beachtenswerten alten Kalender-
titel findet man in (lem Katalog- von Harrwitz (3289). —
Didaktische Dichtung, üeber Art und Umfang- der Narrenlitteratur,
hauptsächlich im Ki. Jahrhundert, verbreitet sich Lang- er (3292). — Ohorn
(3292a) gibt in den Kapiteln: Novellen, Schwanke, Volksbücher, Fastnachtsspiele,
Volkslieder eine Anzahl von Probestücken aus den wichtigsten dieser Dichtungen.
Die zum grössten Teil dem 15. und 16. Jahrhundert ang-ehörenden Litteraturproben
bilden mit ihren kurzen, gut charakterisierenden Einleitungen ein Lesebuch für
weitere Kreise. — Ein paar sprachliche Erklärungen Sprengers (3293) betreffen
Reineke Voss, V. 1924 und 4762 ff. — Stiefel (3294) ist es gelungen, bei
einigen Alberus - Fabeln, für die W. Braune (JBL. 1892 II 5b: 27) eine gedruckte
Quelle nicht nachweisen konnte, noch die Abhäng-ig-keitsverhältnisse zu ermitteln. —
Von Fischarts Verdeutschungen politischer Flugschriften aus Frankreich, der
Schweiz und den Niederlanden bespricht Hauffen (3294b) weiter drei Stücke, die
der Sache des Protestantismus dienen sollten, nämlich den Bericht über den Empfang-
der Gesandten der sechs Schweizer katholischen Kantone in Mailand 1589, das Be-
denken und Urteil vom Zustand in Frankreich 1589 und das Verzeichnis von der
spanischen Armada 1588. — Kopp (3295) merkt bei einem Dutzend Liebessprüchlein,
die zumeist in unseren Zeitraum g-ehören, die verschiedenen Fassung-en und Paral-
lelen an. —
Verschiedenes. Einen alten Druck der Wiener Hof bibliothek ohne
Autor, Drucker und Jahr beschreibt Mantuani (3296). Er weist nach, dass dies
musikalische Schulbuch, das zu den besten der damaligen })ädagogischen Schriften
gehöre, den Joh. Cochlaeus zum Verfasser habe und wahrscheinlich in Nürnberg
zwischen 1499 und 1504 gedruckt worden sei. Als spätere Ausgaben desselben
Werkes bestimmt M. das ,, Anonymi Introductorium Musicae", das Riemann heraus-
gegeben hat, und die im Jahre 1507 in Köln gedruckte Musica des Cochlaeus. —
Zwei von B o 1 1 e (3300) abgedruckte Bildergedichte aus der ersten Hälfte des
16. Jahrhunderts sollen einen in jener Zeit aufgekommenen Ausdruck „Siemann"
(F'rauenmann) illustrieren. B. stellt auch die anderweitigen Belegstellen aus der
Litteratur zusammen. —
Luther und die Reformation.
(II, 6 = N. 8301.3550a.)
F. Cohrs.
Allgemeines und Bibliographisches. Von K. Müllers (3301)
seit dem Jahre 1892 erscheinender Kirchengeschichte ist in dem zur Besprechung
stehenden Berichtsjahre der unseren Zeitraum umfassende Abschnitt herausgekommen:
eine vortreffliche Uebersicht über die Reformationsgeschichte, die nicht nur die Er-
gebnisse bisheriger Forschung in musterg-ültiger Weise zusammenfasst, sondern auch
auf die fernere Forschung anregend wirken wird. Dass die Täuferbewegung einen
grösseren Raum einnimmt, als wir es sonst in zusammenfassenden Darstellungen
der Reformationsgeschichte wohl gewohnt sind, ist eine Folge der gerade auf dieses
(Jebiet seit Jahrzehnten verwendeten Arbeit; die Bewegung wird aber auch ganz
anders ge wertet, als es sonst wohl geschieht: sie wird nicht von vorne herein als
ketzerisch hingestellt und gleichsam in einen Anhang verwiesen, sondern sie erhält
zunächst ihre selbständige Stellung neben der Wittenberger und der Züricher Be-
Jalir«8b«riohte für neuere deatsohe Litteraturgesohichte. XIIL 47
364 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
weg'ung-, und erst ihre Katastrophe scheidet sie als ungesund und unevangelisch aus.
Höchst bedeutsam ist es auch, dass eine Würdigung des deutschen Humanismus die
Geschichte der Reformation einleitet. M. sieht in ihm und vor allem in seinem
Hauptvertreter Erasmus doch in weit höherem Masse einen Wegebereiter der Refor-
mation, als gewöhnlich angenommen wird. Von Erasmus speziell urteilt er (S. 209),
dass er nicht nur selbst das kirchliche Dogma als Erzeugnis der scholastischen
Epoche klar erkannt, dass er auch mit grösstem Erfolge für die Durchsetzung dieser
Erkenntnis gewirkt und dadurch 7- obgleich er „an nichts weniger gedacht, als an
einen reformatorischen Angriff auf das herrschende System" — den Siegeszug der
Reformation ermöglicht habe. Es ist hier nicht der Ort, in eine Würdigung des
Erasmus einzutreten, doch will mir scheinen, als überschätze M. seine Bedeutung für
die Reformation (vgl. indessen unten N. 3533). Diese ist doch zu sehr aus Luthers
religiösem Genius geboren, als dass der Humanismus und seine Kritik anders denn
als Begleiterscheinung gewertet werden dürften. Ausdrücklich sei noch auf die wert-
volle Zusammenstellung der territorialgeschichtlichen Bearbeitungen der Reformations-
geschichte (S. 179—86) und auf die dem Buche beigegebene Karte über die Ver-
breitung der Reformation in Deutschland und der Schweiz von 1524 bis Anfang der
sechziger Jahre hingewiesen. — Hinsichtlich der Vorbereitungszeit der Reformation
folgt den Aufstellungen Müllers im ganzen auch Fickers (3056) aus Vorträgen
auf dem Braunschweiger Ferienkursus im Herbst 1902 hervorgegangene Broschüre,
die als Zusammenstellung der neuesten Forschungen über die in Frage stehende Zeit
äusserst instruktiv ist. Zuerst handelt sie von dem Papsttum, von seinen Vertretern
und ihrem Leben; auch von seiner Wirksamkeit in der Kirche, seinen Ablässen und
seinem Verhältnis zu den weltlichen Mächten; dann von den Aeusserungen der
Volksfrömmigkeit und den Mitteln, durch die sie genährt worden ist; endlich von
der neuen Laienbildung, von der Reformbewegung und den sozialen Verhältnissen,
speziell in Deutschland. — Buchwalds (3301a) hübsches Buch ist ein neuer Be-
weis seiner grossen Befähigung, auf engem Raum die bewegenden Hauptpunkte
weiteren Kreisen wirklich zum Verständnis zu bringen. Selbst so spröde Stoffe, wie
die theologische Wissenschaft und die Kirchen Verfassung, lässt er nicht bei Seite
und weiss sie mit einigen klaren Strichen so gut zu charakterisieren, dass jeder
denkende Leser verstehen muss, worauf es ankommt. Das Werk der Reformation
wird auf 37 Seiten so dargestellt, dass schon die Gliederung ein Verständnis des
Werkes erwecken muss: vorbereitend wird zuerst des Reformators Werdegang vor
Augen geführt und die Bedeutung der Thesen gewürdigt, dann wird dem nieder-
gerissenen Alten das sieghafte Neue gegenübergestellt und endlich über die Gefähr-
dungen der Reformation bis zum einigenden Zusammenschluss der Evangelischen
ein üeberblick gegeben. Ein schönes Kapitel ist die „Ausbreitung der evangelischen
Kirche", in kurzen Zügen eine Siegesbotschaft der Reformation. Auf die neuere Zeit
können wir hier nicht eingehen; auch da wird das Notwendigste in ansprechender
Form geboten. — Das fleissige Sammelwerk von Giemen (3306), von dem wir in
der vorigen Berichtsperiode das 1. Heft kennen lernten (JBL. 1901 11 6 : 23), wird
uns noch wiederholt beschäftigen: vgl. unten N. 3336b, 3363b, 3495a, 3544a und 3544b.
Hierher gehören zwei, das Wormser und das zweite Regensburger Religionsgespräch
betreffende Artikel (S. 138 ff. und 142ff.); der erstere bringt Epigrammata Wormatensia,
die zum grossen Teil von Melanchthon herrühren, dem Herausgeber des Corp. Reform,
aber unbekannt geblieben sind; der zweite Artikel druckt einen auf das Regens-
burger Gespräch bezüglichen Brief des Joh. Brenz an den Professor Bernh. Ziegler
in Leipzig vom 27. Januar 1546 und die Eröffnungsrede Malvendas vom 5. Februar
1546 ab. —
Ablassstreit. Eine wertvolle Gabe bietet Köhler (3314) in seinen
Dokumenten zum Ablassstreit dar. Wer diese Sammlung etwa nur an der Hand von
Briegers Artikel „Indulgenzen" (RPTh. 9, S. 76ff.) durchstudiert, wird eine gute Kennt-
nis des Ablasswesens zu Luthers Zeit, sowohl hinsichtlich seines Werdens wie seines
damaligen Wesens, sich verschaffen. Denn K. gibt nicht, wie der Titel vermuten
lassen könnte, nur zeitgenössische Zeugnisse. Er beginnt mit den ältesten
bekannten Ablassurkunden der verschiedensten Arten (Urkunde eines erzbischöf-
lichen, dann des ersten Papstablasses, des Kreuzzugs- und des Jubiläumsablasses
und so weiter), bringt auch Dokumente der Polemik gegen den Missbrauch
der Ablässe (von Abälard und Innocenz HL), zeigt den Umschwung in der
Lehre von der Busse während des 12. und 13. Jahrhunderts an einigen klassischen
Zeugen, führt Belege vor zu den neuen Ablässen „a poena et culpa"^ und für die
Verstorbenen und gibt so die ganze mittelalterliche Entwicklung der für die Refor-
mation so wichtigen und bewegenden Lehrfrage, um dann mit den zu Luthers Auf-
treten in direktester Beziehung stehenden Urkunden (der Ablassbulle Leos X. von
1515, der Instr. summaria Albrechts von Mainz und den sogenannl(>n Sermonen
F. Cohrs, Luther und die Roformation. 365
Tützels) und mit Luthers cigonen Thesen und den wichtigsten dadurch verursachten
Schriften (Wimpina-Totzels üeg-enthesen, dein Briefe Luthers an Albrocht von
Main/ und so weiter) zu schliessen. Auch Ijuthers Resolutionen und — auszugsweise
wenigstens — Ecks und IVierias' Gegenschriften hat K. noch mit aufzunehmen be-
absichtigt; der zur Verfügung stehende Raum hat es nicht ei-laubt> So sehr wir das
n)it K. bedauern, wir freuen uns dessen, was uns hier so handlich und l)equem dar-
geboten wird. — Nestles (31315) Bemerkungen weisen in den Stücken :U) und 10
einige Zitate nach und geben zum 8. Stück einige Verbesstu-imgen. -
A b e n (1 m a h 1 s s t r e i t. H a u s s 1 e i t e r (3320) bringt einen Brief des
Urb. Rhegius an Willibald F^irkheimer vom 24. April 152() bei, durch den ersterer
damals noch als (Jegner C)ekoIam[)ads erwiesen wird. Wenn also Seitz fJBfj. I80y
II. ():21) behauptet, Rhegius habe gleich, als Zwingiis und Oekolampads Ansichten
in der Abendmahlsfrage zu Tage getreten wären, mit ihnen sympathisiert, so ist das
doch erbeblich einzuschränken. —
B e k e n n t n i s s c h r i f t e n und K i r c h e n o r d n u n g e n. Von PI F.
K. Müllers (3321) neuer Sanunlung der Bekenntnisschriften der reformierton
Kirche hat mir nur ein l'robebogen mit dem Inhaltsverzeichnis vorgelegen. Darnach
fügt sie dem Inhalt der Sammlungen Niemeyers (Coli, confessionum in ecclesiis ref.
publicataruni, Lips. 1840) und SchafTs (Bibl. symb. eccl. univ., New York 1878) eine
erhebliche Reihe neuer Stücke hinzu. Als Ziel hat sich M. gesetzt, „von den noch
in Geltung und Gebrauch stehenden Bekenntnissen möglichst keins und unter diesen
von den wirklich bedeutenden sicher keins" fehlen zu lassen. - - Köhler (3322)
würdigt Tschackertä Augustana-Ausgaben (JBL. li)Ol Il(>:30/1) in einem eingehenden
Artikel und kommt zu dem Resultat, dass von Tschackert „ein Text gewonnen wurde,
dessen Stellung zum Original allerdings nicht scharf fixiert werden könne, der aber
jedenfalls — und zwar der deutsche vermutlich stärker als der lateinische — am
Original orientiert sei und die einstweilen besten handschriftlichen Grundlagen habe".
— Tschackert (3324-25) ist inzwischen rüstig an der Arbeit, seine mühsamen
Untersuchungen über den authentischen Text der Augustana zu vervollständigen.
Kr referiert über zwei von ihm neu aufgefundene Handschriften, die Dimer und die
Schwäbisch-Haller, beide heute im Staatsarchiv in Stuttgart. Letztere hat für die Her-
stellu;ig des am 25. Juni 15:30 vorgelesenen und ü bergebenen Textes keine Bedeutung,
da sie aus einer noch nicht nach dem Originale durchkorrigierten Handschrift (bei
Tschackert: Ansbach II) abgeschrieben ist. Wichtiger ist dagegen die Ulmer Hand-
schrift; sie lässt sich als zwischen dem 2.5. und 27. Juni 1530 geschrieben fest
datieren und gibt, weil sie als Kopie der Reutlinger Handschrift sich erweist, zugleich
die Datierung für die letztere, die also am. 25. Juni schon vorhanden gewesen sein
und als Kopie des verlesenen Textes angesehen werden muss. — Im Anschluss an
die Arbeiten zu den Bekenntnisschriften sei hier auf ein verwandtes W'erk,
Sehlings (3375a) neue Sanunlung der evangelischen Kirchenordnungen, hin-
gewiesen, von der der 1. Band vorliegt. Wir besitzen eine solche Sammlung von
Richter aus dem Jahre 1845, die seiner Zeit ein höchst verdienstliches Werk war und
-lahrzehnte lang in Ermangelung eines besseren für Forschungen auf dem Gebiete
protestantischer Kirchen Verfassung, evangelischer Gottesdienstordnungen und so weiter
l)enutzt worden ist. Aber keinem Benutzer konnten die Mängel des Buches verborgen
l)leiben. Einmal hat es nur die ihm bedinitsam erschienenen Ordnungen heraus-
gegriffen, ohne auch nur Vollständigkeit anzustreben, was ja immerhin wünschens-
wert gewesen wäre; sodann bringt es aber auch die ausgewählten Ordnungen nur
unvollständig; und oft genug* konnte es einem begegnen, dass gerade die Stellen
irgend einer bestimmten Ordnung, aus denen man für die einen gerade beschäftigende
Frage wichtigen Aufschluss erwartete, ausgelassen waren, so dass man gezwungen
war, sich wieder an die Originale zu wenden. Für die Auswahl war ein einseitig
juristischer Gesichtspunkt massgebend gewesen, und als Quellen der Liturgie, des
Volksunterrichts, der kirchlichen Sitte und dergleichen waren die alten Ordnungen
nicht hoch genug geachtet. Hier will S. abhelfen: er erstrebt nicht nur hinsichtlich
des aufzunehmenden Materials, sondern auch hinsichtlich des Umfangs der Wieder-
gabe möglichste Vollständigkeit. Sein Buch wird deshalb für die Reforraations-
geschichte ein Quellenwerk ersten Ranges werden, dessen Erscheinen nicht freudig
genug begrüsst werden kann. Möge ihm eine glückliche Vollendung beschieden
sein, und möge zu dem Zweck das Buch willige Käufer finden. Der erste Band
(richtiger des ersten Bandes erste Abteilung) enthält ausser Luthers grundlegenden
Ordnungen — darunter auch die von Kawerau (ZKWL. 10 [1899], S. 625 ff.) als
wahrscheinlich nicht von Luther stammend nachgewiesene Taufordnung — die
Kirchenordnungen des Ernestinischen und Albertinischen Sachsen. —
Katechismusgeschichte. Cohrs hat mit dem vierten Bande sein
in der vorigen Berichtsperiode (JBL. 1901 110:35/7) angezeigtes Werk zu Ende ge-
47*
366 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
bracht: Die evangelischen Katechismusversuche vor Luthers Enchiridion. 4. Band:
Undatierbare Katechismusversuche und zusammenfassende Darstellung- ([=M(tE-*. N. 33.|
B., Hofmann & Co. 1902. XXXIX, 431 S. M. 15,00). Er veröffentlicht zuerst noch
einige undatierbare Katechismusversuche: üekolampads „Frag und Antwort in Ver-
hörung der Kind^", noch einen Katechismus von Joh. Toltz und Joh. Zwicks kate-
chetische Schriften. Erstere setzt er um den 1. April 1529 an, Toltz' Buch etwa um
dieselbe Zeit, von Zwick lässt er die Vaterunsererklärung zwischen 1526 und 1528
entstanden sein und nimmt in den gleichen Jahren auch die Anfänge der Glaubens-
erklärung an, die allmählich vermehrt — C. folgert das namentlich aus der Benutzung
verschiedener Bibelübersetzungen nebeneinander — jedenfalls erst nach Luthers
Enchiridion vollendet wurde. Eine zusammenfassende Darstellung schliesst das Buch
ab. Nach einer historischen Uebersicht über die in Frage stehende Zeit behandelt
sie zunächst die religiösen Lehrbücher nach ihrem Stoff — dabei namentlich die
Entstehung der evangelischen fünf Hauptstücke ins Auge fassend — , dann nach
ihrer Auslegung, und schliesst mit einer Skizze des praktischen Unterrichts auf
Grund der Lehrbücher. — Günther (3330) untersucht, ob es in dem württem-
bergischen Landeskatechismus in den Antworten auf die auf Brenz zurückgehenden
Fragen: „Was ist die Taufe?" „Was ist das Nachtmahl Christi?" „W' ortzeichen",
wie es heute dasteht, oder richtiger „Wahrzeichen" heissen müsse, und bringt für
letztere Lesart höchst bedeutsame Gründe bei. —
Flugschriften. Einen trefflichen Beitrag zu der Flugschriftenlitteratur
liefert Goetze (3335). Er legt die unter Nennung des Namens erschienenen Schriften
Seb. Lotzers in sorgfältigen Abdrücken vor. Leider hat er die anonym erschienenen
„Zwölf Artikel der Bauern" von 1525, nach seinem eigenen Urteil „eine der ein-
drucksvollsten Flugschriften" der Reformationszeit, die er kürzlich an anderer Stelle
in vorzüglicher kritischer Ausgabe abgedruckt hat (vgl. N. 3071), und deren Ab-
fassung durch Lotzer er auch gerade in der Einleitung zu unserer Sammlung noch
einmal eingehend behandelt und bis zur Evidenz nachweist, hier nicht noch einmal
wiedergegeben, so dass um dieses Hauptstück die Sammlung unvollständig ist. Doch
wir sind dessen froh, was G. uns bietet. In chronologischer Folge lesen wir zuerst:
Heilsame Ermahnung an die Einwohner zu Horb, dann den christlichen Sendbrief
(beide 1523), darauf das Beschirmbüchlein und die Auslegung über das Ev. Matth. 22
(1524) und endlich die Entschuldigung einer frommen christlichen Gemeintle zu
Memmingen (1525). In der Einleitung weist G. namentlich noch auf die von Lotzer
benutzte Litteratur hin, zeigt vor allem seine Bibelfestigkeit, seine Bekanntschaft mit
Hartmuths von Cronberg Schriften, seine starke Abhängigkeit von Luther und teil-
weise Beeinflussung durch Zwingli — und macht darauf aufmerksam, dass wir durch
Lotzer auch eine genauere Kenntnis des bedeutenden Memminger Reformators
Christoph Schappeler gewinnen, dessen Einfluss wir in Lotzers Schriften überall
voraussetzen dürfen. —
Katholische Kirche: Einzelne Persönlichkeiten. Giemen
(3336b) weist in Ergänzung der schon früher von Fraustadt (Die Einführung der
Reformationi m Hochstifte Merseburg, Leipzig 1843, S. 39—52) gegebenen Nachrichten
über die Verhandlungen des Bischofs Adolf von Merseburg mit den Pfarrern
von Schönbach und Grossbuch auf einen von Fraustadt nicht herangezogenen äusserst
interessanten Bericht hin, der sowohl den Charakter Adolfs als das Wissen und
Wesen mancher Vertreter der damaligen höheren Geistlichkeit durch Einzelzüge aufs
beste illustriert. Adolf erscheint als etwas beschränkter Kirchenfürst ohne theologische
Bildung, aber von gutmütigem Wohlwollen, was zu den Erfahrungen, die Luther
mit ihm gemacht hat (vgl. Enders, Luthers Briefwechsel, 11, S. 313) wohl stimmen
mag. Zwei aus den Handschriften der Zwickauer Ratsschulbibliothek beigefügte
Stücke, ein Schreiben der gemassregelten Pfarrer an den Schösser von Colditz und
ein Gutachten Luthers in ihrer Sache, erhöhen den Wert der Publikation. — Kawerau
(3340a) widmet in der RPTh. dem namentlich aus seinen Kämpfen mit Erasmus und
I^uther bekannten Löwener Professor und Kanonikus Jak. Latomus (gest. 1544)
und in demselben Werke (RPTh.ll, S. 300/2) dem katholischen Humanisten Bartholo-
maeus Latomus (gest. 1570) kurze, aber gediegene Artikel; gleichzeitig ver-
öffentlicht er (3340) aus den Schätzen der kaiserlichen Bibliothek in Petersburg einen
von letzterem während seiner Pariser Lehrtätigkeit 1533 an Melanchthon gerichteten
Brief, der diesen über die freie Predigttätigkeit des Predigers der Königin Margarete
von Navarra, Gerard Roussel, in Paris orientierte, und der seinen gleichzeitigen Mit-
teilungen an Joh. Hess und Georg Spalatin (Corp. Ref. II, S. 658) zugrunde liegt. —
Den im Herderschen Verlag erscheinenden Sammlungen: „Erläuterungen und Er-
gänzungen zu Janssens Geschichte des deutschen Volkes" und „Studien und Dar-
stellungen auf dem Gebiete der Geschichte" verdanken wir wieder mehrere vor-
treffliche Bereicherungen der Reformationsgeschichte. In der letzteren Sammlung
F. Cührs, Luther und die Reformation. 367
lässt Koichonborg'or (3342) eine Hiographio WolCganjrs von Salm,
Hischofs von l'assau, erscheinen. Obgleich es dem Katholiken schwer fallen musste,
(las zicnilich erfolg-lose Wirkon dieses sympathischen Kirchenfürsten dem vordringenden
Protestantismus g-egenüber (vgl. bescmders S. 2(5 IT.) objektiv zu schildern, .so ist ihm
das doch in anerkeiuionswerter Weise gelungen. Für die uns am meisten inter-
essierenden Partien seines Buches, die Darlegung der konfessionellen Verhältnisse
des Bistums, standen ihm vortrefTliche Quellen zu (iebote: teils die schon bei Wiedc-
mann ((jeschichte der Reformation und (legenreformation im Lande unter der Enns,
Prag lH79fT. Bd. 2/4) gedruckten Visitationsberichte aus dem Jahre 1555, teils die
hanclscliriftlich auf der Münchener Hof- und Staatsbibliothek (Cod. Oerm. Mon. 1737)
vorhandenen Akten der Visitation der bayerischen, zum Bistum Fassau gehörigen
Distrikte von 1588. — Ein wertvoller Beitrag zur Geschichte des deutschen Huma-
nismus ist K n e p p e r s (3345) Buch. Durch die zahlreichen Beziehungen Wimpfe-
1 i n gs zu den hervorragendsten Männern seiner Zeit gestaltet seine Lebensbeschreibung
sich geradezu zu einer Kulturgeschichte seiner Tage. Da indessen das Buch unter
diesem Gesichtspunkte an anderer Stelle besprochen wird (siehe N. 3567), so be-
schränken wir uns hier auf Wimpfelings Stellung zur Reformation. Da hat K. ein
begreifliches Interesse daran, Wimpfelings anfängliche Zustimmung zu Luthers Auf-
treten, die er natürlich nicht leugnen will (S. 3 Iß), doch möglichst herabzudrücken.
So erscheint ihm der Brief Wimpfelings an Maximilian, den er diesem nach der
Specklinschen Chronik zur Zeit seines letzten Reichstages in Luthers Angelegenheit
schrieb, unecht. Ich vermag inhaltlich nichts an dem Briefe zu finden, was gegen
ihn bedenklich stimmen könnte; wenn Wimpfeling den Brief an Utenheira vom
1. Sept. 1520 (S. 318/9), der zweifellos echt ist, schreiben konnte, so konnte er auch
zwei Jahre früher in der von Specklin berichteten Weise an Maximilian schreiben.
Bedenklich machen könnte höchstens die äussere Bezeugung. Specklin leitet den
Brief ein (S. 316, Anm. 5): „Auff dem reichstag zu Augspurg schrieb kayser Max.
Jacoben W'imphelingen gehn Strassburg . . .", und K. begleitet letzteren Ort mit einem
Ausrufungszeichen, jedenfalls um anzudeuten, dass Wimpfelings gewöhnlicher Wohn-
ort damals Schlettstadt war. Aber S. 296 drückt K. sich selbst recht unbestimmt aus
und sagt, dass Wimpfeling „wahrscheinlich" im Hochsommer 1515 nach Schlettstadt
übergesiedelt sei, sich aber häufig wiedci' in Strassburg aufgehalten habe. Weshalb
soll er also zur Zeit des Reichstages nicht in Strassburg gewesen sein? L'ebrigens
ist die Stellung Wimpfelings im ganzen durchaus objektiv geschildert. Das Hoch-
gefühl des Katholiken darüber, dass der greise Humanist seiner Kirche treu bleibt,
wird jeder billig denkende Leser zu würdigen wissen. — F. Herrmann (3343) ver-
öffentlicht das „juramentum ern Johann Tetzels subcomissarien", das dieser dem Erz-
bischof Albrecht beim Eintritt in seine Dienste geleistet und das sich im Kreisarchiv
zu Nürnberg erhalten hat, und macht wahrscheinlich, dass Tetzel am 22. Jan. 1517
sein Amt angetreten. —
Briefwechsel. Friedensburg (3346) setzt den Briefwechsel katho-
lischer Gelehrten Deutschlands im Reformationszeitalter (JBL. 1901 H 6 : 81) fort.
Im Mittelpunkte seiner Publikationen stehen diesesmal zwei Teilnehmer am Wormser
Religionsgespräch von 1540 sowohl als am Reichstage in Regensburg von 1541:
Albert Pighius, der als theologischer und polemischer Schriftsteller seit der zweiten
Hälfte der dreissiger Jahre des 16. Jahrhunderts sich einen Namen machte, und der
Irländer Rob. Vauchop, Erzbischof von Armagh, über dessen Briefwechsel aber schon
Duhr in der Zeitschrift für katholische Theologie 1897, S. 593—621 berichtet hat,
so dass F. sich auf Ergänzungen beschränkt. Die meisten Briefe (wir finden als
Adressaten beziehungsweise Schreiber Aleander, Papst Paul III., Alessandro Farnese,
Morone, Cervini, Granvella, Contarini und andere) stammen aus den dreissiger und
vierziger Jahren und drehen sich vor allem um die vorhin genannten Religions-
verhandlungen, werfen daneben aber auf den Kampf gegen den Protestantismus und
die Reformation des römischen Klerus neues Licht. —
Gegenreformation (Lokalgeschichte). J. Schmidt (3352a) be-
handelt die Gegenreformation in den Herrschaften Königstein und Rieneck. Beide,
bis dahin selbständige Grafschaften, kamen — von Rieneck allerdings nur der
grössere Teil — in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als erledigte Reichslehen
an das Erzstift Mainz: erstere 1581, Rieneck schon 1559. Zunächst blieb beiden das
in ihnen herrschende evangelische Bekenntnis erhalten ; ja von Erzbischof Wolfgang
von Dalberg (1582 — 1601) meinte man sogar, er sympathisiere mit den Protestanten.
Im Anfang des 17. Jahrhunderts aber begann die Gegenreformation, die, namentlich
durch die Jesuiten gefördert, mit eiserner Konsequenz durchgeführt wurde. Seh. hat
sie mit dankenswerter Objektivität geschildert und auch die ehrenhafte Standhaftig-
keit der Protestanten zu ihrem Rechte kommen lassen. Unklar bleibt allerdings, w^ie
er die schönen Worte des Mainzer Erzbischofs, dass „die Untertanen vermittelst der
368 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
bescheidenen, g-ütlichen und sanftmütigen Unterweisung-en der ihnen vorgestellten
katholischen Seelsorger allgemach herbeigebracht und gewonnen werden" sollen
(S. J20), die er sich doch offenbar zu eigen macht, mit Massnahmen, wie sie z. B.
S. 56 geschildert werden, reimen will. — Anders verlief die Gegenreformation in
Altwirtemberg, über die Günter (3354) auf Grund reichen Aktenmaterials (S. Vif.)
berichtet. Die katholische Partei konnte für die Rekatholisierung allerlei Rechtstitel
geltend machen : so liess sich — ohne hier auf das Nähere einzugehen — einmal der
Kadener Vertrag sehr wohl zum Nachteil des Reformationsrechts des Herzogs aus-
legen; es liess sich also den ganzen bestehenden Verhältnissen der Rechtsgrund
entziehen. Sodann waren die zahlreichen eingezogenen Klöster, da das Interim sie
an die Orden ausgeliefert hatte, während des Religionsfriedens wieder in geistlichem
Besitz gewesen. So hat denn Wirtemberg schwere Zeiten erlebt; auf die erste katho-
lische Restauration der Jahre 1629 — 30 folgte, vom Kriegsglück der Evangelischen
begünstigt, in den Jahren 1631 — 34 eine evangelische Reaktion, aber die Nörd-
linger Schlacht lieferte das Land an Oesterreich aus. Dennoch ging es endlich mit
unversehrtem Besitz und Bekenntnisstande aus der Katastrophe hervor. Wertvolle
Beilagen illustrieren die Ausführungen des Buches: so lassen „Einfältige Gedanken"
eines Ungenannten, die das Stuttgarter Archiv bewahrt, in die Stimmung gegenüber
der drohenden Restitutionsgefahr einen Blick tun; ein Stuttgarter Pasquill aus dem
Jahre 1629, das dem Propst bei Nacht in seine Behausung geworfen wurde, kenn-
zeichnet die wunderbar optimistische Auffassung des Volkes, nachdem doch die
drohende Gefahr schon angefangen hatte, Wirklichkeit zu werden, und die Uebersicht
über die Klöstereinkünfte, an den authentisch feststehenden von Backnang orientiert,
zeigt, was dem Herzog der Besitz dieser geistlichen Stiftungen wert war. — Höchst
interessant ist auch der Bericht Dunckers (3355) über „die Gegenreformation in
Thalheim an der Schotzach, 1628—49", den er schon im Berichtsjahre 1901 begonnen
hatte (BWKG. 5, S. 163—74) und jetzt zu Ende bringt. Es handelt sich hier um ein
Ganerbiat, dessen Besitzer teils evangelisch, teils katholisch waren. Es entspricht
durchaus dem Grundsatz: cuius regio, eins religio, und legt für die Hartnäckigkeit
jeder ihren Besitzstand wahrenden Partei das beste Zeugnis ab, dass durch eine
förmliche Repartierung der Untertanen ein Simultanverhältnis geschaffen wird, ohne
dass die Katholiken die begehrte Alleinherrschaft erreichen können. — Arnolds
(3353) Buch, dessen erste Hälfte auch bereits der vorigen Berichtsperiode angehört
(= SchrVRG. N. 67; Halle, Niemeyer. 1900. VII, 102 S. M. 1,20), greift über die für
uns zunächst in Frage stehende Zeit hinaus. Doch zeigt seine Geschichte der Aus-
rottung des Protestantismus in Salzburg, dass die gegenreformatorischen Prinzipien
stets die gleichen geblieben sind, und dass ihre Auswirkungen eher sich ver-
schärft haben. —
Evangelische Kirche: Martin Luther: Biographien und
Charakteristiken. Das Hauptwerk der Lutherforschung, K ö s 1 1 i n s (3358)
Lutherbiographie, hat der greise Verfasser noch in den letzten Monaten vor seinem
Tode für eine Neuauflage vorzubereiten begonnen, die. die seit 1883 — d. h. seit der
2. Auflage des Buches, von der die 3. und 4. kaum sich unterscheiden — in ausser-
ordentlicher Menge erschienenen Arbeiten verwerten sollte. Der Tod hat ihm dann
die Feder aus der Hand genommen, aber Kawerau ist auf Wunsch der Erben
sowohl wie des Verlegers, die keine bessere Wahl treffen konnten, an Köstlins Stelle
getreten und legt nun den ersten Band einer Neubearbeitung vor. Voll Pietät hat
er den Direktiven sich angeschlossen, die Köstlin selbst für die neue Auflage sich
gesetzt hatte: „Charakter, Anlage und Stoffverteilung des Werkes" völlig unverändert
lassend, hat er es nur auf den Stand neuer B'^orschung erhoben. Dennoch hätte das
Buch an Umfang erheblich zugenommen, wenn nicht Kawerau den Ausweg gefunden
hätte, alle Abschnitte, in denen über den Inhalt von Schriften berichtet wird, in
kleinerem Druck zu geben. Trotz aller Bereicherung ist der Preis des Werkes gegen
früher erheblich herabgesetzt: man kann jetzt das Buch neu zu demselben Preise
kaufen, zu dem es früher wohl antiquarisch angesetzt war. Möge es denn die weite
Verbreitung finden, die es verdient, und nicht nur die Kenntnis Luthers und seines
Lebenswerkes fördern, sondern auch auf die Lutherforschung wieder befruchtend
einwirken. Auf Einzelheiten gehe ich nicht ein, zumal der in das nächste Berichts-
jahr fallende 2. Band Gelegenheit bieten wird, auf das Buch zurückzukommen. —
Noch selbst vollenden konnte Köstlin (3359) den umfangreichen Artikel über
Luther für die RPTh. Zur kurzen Orientierung würde er noch mehr geeignet sein,
wenn K. nicht verschmäht hätte, die Gliederung deutlicher zu markieren; nur hier
und da gibt ein Sperrdruck Fingerzeige in dieser Richtung. Das Ganze aber ist ein
trefflicher Beleg zu dem Worte, dass in der Beschränkung wahrhaft sich der Meister
zeigt. — In unveränderter Gestalt, nur als neue Titelausgabe ist Rades (3362)
Ijutherbiographie wieder herausgekommen. Namentlich als Volksbuch hat sie noch
F. Cohrs, Luthor und die Reformation. ä6ö
immer ihren hohen Wert, vor allem deshalb, weil sie ihr Ziel mehr darin sieht, den
Reformator selbst reden zu lassen, als über ihn zu reden, — H e i d r i o h (SSoTa)
bietet eine quellenmässigo Üarstcdlun«»' des Ijebens und Werkes Luthers als (Jrund-
lag-e für den Reli^-ionsunterricht dar: ein vortrelTlicher Gedanke, nur hätten wir noch
mehr wirklich Quellenmässiges g-ewünscht. Durchweg" redet Mathesius, dessen Aus-
führungen durch berichtigende oder einschränkende Anmerkungen zureohtgestcUt
werden. Schon dass das nötig war, zeigt, dass er eine Quelle im eigentlichen Sinne
des Wortes nicht ist. Abschnitte, wie der Bericht des Mykonius über den Ablass-
handel — bei dem übrigens die Fundstelle hätte angegeben werden können — und
wie die trefTIich gewählten eigenen Darlegungen Luthers aus „Wider Hans Worst"
oder die dargebotenen Briefe Luthers und sein Testament scheinest uns besser
gewählt zu sein, und ähnliche Stücke, die auch für die Jugend passten, hätten sich
doch noch in grösserer Zahl finden lassen. Die Abschnitte aus Meurer und der-
gleichen hätten in einem Quellenbuch ganz fehlen sollen; sie können zu Miss-
verständnissen führen. Doch auch so, wie es vorliegt, ist das Buch eine dankbar zu
begrüssende Leistung, der man gern weiteste Verbreitung auf den Schulen wünscht.
— Auch Langbeins (3359a) hübsch ausgestattetes Werk enthält eine mehr er-
baulich gelialtene, ansprechend geschriebene Darstellung zur Lebensgeschichte Luthers,
dem Zwecke des Buches entsprechend vorwiegend sein häusliches Leben behandelnd.
Den Hauptteil des Werkes bilden die Predigten der Hauspostille, daneben eine Aus-
wald der Tischreden, die Anweisung zu beten für Meister Peter Balbierer und „Gebete
auf alle Tage und für besondere Fälle". Für letztere hätte man gerne irgendwie die
Quelle angegeben gesehen. Wie es mir scheint, sind sie aus dem vom evangelischen
Bücherverein herausgegebenen Gebetbuch gesammelt, das sich wieder auf die
Walchsche Ausgabe der Werke Luthers stützt. Die Sammlung' ist geeignet, die
Kenntnis Luthers in die evangelischen Häuser zu tragen. Die Bilder sind durchweg
ansprechend gewählt; mancher hätte freilich wohl eine einheitlichere Auswahl ge-
wünscht. — Einzelheiten aus Luthers Leben behandelt zunächst Giemen (3363b).
Er macht wahrscheinlich, dass der Küster an der St. Nikolaikirche in Eisenach,
Konrad Hutter, ein Grossoheim Luthers gewesen ist, und fördert überhaupt die
Kenntnis der Lutherschen Famdienverhältnisse; ausserdem weist er in Abweichung"
von Oergels Forschungen (Verein für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt,
22, S. 301) nach, dass Luther als Student in Erfurt in der Georgsburse gewohnt hat,
die an der Lehmannsbrücke der jetzt abgetragenen Nikolaikirche gegenüber gelegen
war. — F. Herr mann (3366) v-eröffentlicht aus einer auf der Stadtbibliethek in Mainz
vorhandenen Abschrift das Gutachten der Mainzer Universität über Luthers Thesen,
das Erzbischof Albrecht von ihr eingefordert hatte (vgl. N. 3358, S. 167), nebst zwei
dazu gehörigen Schreiben Albrechts. — Kawerau (3369) hat sich durch Bezolds
Ausführungen (JBL. 1901 H 6:154) überzeugen lassen, dass Luther wirklich gegen
den Willen seines Fürsten von der W^artburg nach Wittenberg zurückgekehrt sei,
und dass nicht etwa der Brief Friedrichs an ihn als diplomatisches Kunststück
gewertet werden müsse, und nimmt nun an dieser seiner geänderten Anschauung
Veranlassung, der ganzen Episode eine eingehende Darstellung zu widmen. Der
exakte Lutherforscher hat mit dieser kleinen Publikation fast schöner noch, als durch
seine hervorragendsten Leistungen auf dem Gebiet der Reformationsgeschichte,
bewiesen, dass es ihm nur um eins zu tun ist, um die geschichtliche Wahrheit. —
V. Schnitze (3370) bringt aus dem sorgfältig geführten Tagebuche eines Teil-
nehmers am Regensburger Religionsgespräch von 1546 einen neuen, leider nur
fragmentarischen Bericht über Luthers Lebensende bei, der sich mit den bekannten
Darstellungen im ganzen inhaltlich deckt, sie aber in Einzelheiten in glücklicher
Weise ergänzt. —
Luthers Schriften. Von der Weimarer Luther- Ausgabe liegt der
25. Band (3371) vor. Er enthält, von Lic. G. Koffmane besorgt, Vorlesungen
Luthers über die Briefe an Titus und Philemon von 1527 und über Jesaias von
1527—29, ausserdem Predigten aus den Jahren 1527 und 1528, unter Mitwirkung von
P. Pietsch bearbeitet von D. B u c h w a 1 d. Erstere, bisher ungedruckt, sind
aus der auf der Universitätsbibliothek in Jena vorhandenen Rörei-schen Nachschrift
mitgeteilt. Auch für die Jesaiasvorlesung ist solche Nachschrift vorhanden gewesen,
bisher aber nicht wieder aufgefunden. Wir sind für sie deshalb lediglich auf die
von einem fremden Bearbeiter aus jenen Praelectiones hergestellten Scholia, die in
erster Ausgabe (A) 1532, in zweiter, vermehrter (B) 1534 — beidemal ohne irgend
eine Mitwirkung Luthers — herauskamen, angewiesen. Sie sind, die Vermehrungen
von B in kleiner Schrift in A eingefügt, in unserer Ausgabe wiedergegeben. Vom
36. und 37. Kapitel fertigte Spalatin, vom 53. ein Ungenannter eine deutsche Ueber-
setzung, die 1535 beziehungsweise 1539 in W^ittenberg" herauskamen: sie hier zu be-
rücksichtigen, lag kein Grund vor. Die Predigten behandeln in Fortsetzung der
370 F. Cohrs. Luther und die Reformation.
1524 — 27 gehaltenen, im 16. Bande der Weimarer Ausgabe wiedergegebenen Exodus-
predigten (JBIj. 1899 II 6 : 122) das dritte und vierte Buch Mose, und werden auch
aus Rörerschen Nachschriften zum Abdruck gebracht. — Von der Neubauer sehen
(3374) vortrefflichen Auswahl Lutherscher Schriften, deren zweites Bändchen wir in
der vorigen Berichtsperiode als in zweiter Auflage erschienen anzeigen konnten
(JBL. 1901 II 6: 119), liegt nunmehr der erste Teil bereits in dritter Auflage vor. Die
Auswahl (neben den Thesen und den grossen Reformationsschriften von 1520, vor
allem eine der 1522 in Wittenberg gegen die Schwärmer gehaltenen Predigten, die
Vorrede auf den Psalter, einige Aeusserungen über das Dolmetschen usw.) ist im
ganzen dieselbe geblieben, nur sind die äusserst instruktiven Proben zur Bibelüber-
setzung, die die Uebersetzung Luthers sowohl in verschiedenen Phasen, als ver-
glichen mit mittelalterlichen Vorläufern und gleichzeitigen Nachtretern (Emser,
Dietenberger und Eck) vor Augen führen, in dankenswerter Weise vermehrt, der
Text ist durchgehends revidiert und die Anmerkungen sind präzisiert und ergänzt
worden. — Auch Moldehns (3376) Sammlung von Lutherschriften, auf die wir
in der vorvorigen Berichtsperiode (JBL. 1899 11 6 : 131) empfehlend hinwiesen, liegt
bereits in dritter Auflage vor. Bei unverändertem Inhalt hat sie doch eine wesent-
liche Verbesserung dadurch erfahren, dass am Rande, um den Gedankengang der
einzelnen Schriften übersichtlicher zu gestalten, Gliederungspunkte angegeben
und die bezüglichen Sätze im Text durch gesperrten Druck hervorgehoben sind.
Das Erscheinen des „Passionalbüchleins" wird S. 57 Anm. irrtümlich erst in das
Jahr 1545 gelegt; es ist bereits 1528 als Teil der damals herausgekommenen Neu-
ausgabe des „Betbüchleins" erschienen. — Auch Luthers Briefwechsel hat eine Be-
reicherung erfahren : F. Schmidt (3383a) macht auf einen Lutherbrief aufmerksam,
den er in den Protokollen der im sächsischen Kurkreise 1555 abgehaltenen Kirchen-
und Schulvisitation entdeckt hat. Er betrifft die Einweisung des M. Joach. Pfuhl
in die Pfarre zu Schönwald. — Ja, wenn bei der Veröffentlichung- kein Irrtum unter-
gelaufen ist, so sind noch einige besonders interessante Briefe Luthers neu ent-
deckt worden. K o 1 d e (3383) veröffentlicht nämlich zwei an Urbanus Rhegius ge-
richtete Briefe, die durch eine darübergestellte Notiz Luther zugeschrieben werden,
und eine zwischen diesen liegende Antwort des Adressaten, alle aus dem Jahre 1526
stammend. Flemming' hat sie in Briefsammlungen der Ste. Genevievebibliothek
in Paris aufgefunden, die der Breslauer Patrizier Jakob Morau (f 1603) zusammen-
gebracht hat, und die später durch einen Verwandten, einen Konvertiten, nach Paris
verschleppt worden sind. Die Briefe werfen jedenfalls auf des Rhegius Stellung in
der Abendmahlsfrage ein neues Licht und geben der Auffassung, die Seitz darüber
vertreteil hat (s. S. 365, bei N. 3320), der Uhlhornschen gegenüber eine neue Stütze.
Gehören sie wirklich dem Briefwechsel Luthers an, so lassen sie ausserdem auf
bisher gänzlich unbekannte, vor dem Briefwechsel liegende, persönliche Beziehungen
zwischen Luther und Rhegius schliessen. Haussleiter (3320) hat nun aber
in einem Artikel: „Zur Stellung des Rhegius im Beginn des Abendmahlsstreites"
die Echtheit der Briefe aus sehr gewichtigen, auch auf Kolde nicht ohne
Eindruck gebliebenen Gründen bestritten; namentlich scheinen ihm die Grussüber-
schriften der Briefe nicht der Lutherschen Weise zu entsprechen, und macht die
Erwähnung Luthers in der dritten Person in den Luther zugeschriebenen Briefen
ihn stutzig. Er rät auf Joh. Piscatorius als Schreiber der Briefe (vgl. unten N. 3507).
— Ein interessantes Beispiel dafür, wie gewaltig der Einfluss der Lutherschen
Schriften auf die Zeitgenossen gewesen ist, gibt Köhler (3381), indem er die viel-
fache Abhängigkeit der Postillen Corvins von Luthers entsprechenden Arbeiten nach-
weist. Ja, im ersten Teil seiner Evangelienauslegung hat Corvin überhaupt nicht
den Versuch gemacht, wirklich Selbständiges zu leisten: wenn er auch manches
anders formuliert und gruppiert hat, „die Gedanken selbst sind nahezu ausnahmslos
Luthers Eigentum, mitunter bis auf den Wortlaut". Aber es ist interessant, dass er
dann selbständiger wird; in der Auslegung der Episteln schon geht er eigene Wege,
und was sich nun noch an Lutherschen Gedanken findet, „zeigt nur an seinem Teil
die die kleineren Geister in Abhängigkeit zwingende Macht des Lutherschen Geistes".
— Immer aufs neue reizt Luthers Stellung zur heiligen Schrift zur Untersuchung.
Dass bei dem Reformator für verschiedene Auffassungen der Schrift Belege sich
finden lassen, ist unbestreitbar. Häufig findet man das damit begründet, dass Luther
von einer anfänglich freieren Stellung mehr und mehr zu einer direkt gesetzlichen
Auffassung der Schrift zurückgedrängt worden sei. Scheel (3388) kommt in seiner
sorgfaltigen Arbeit zu einem anderen Resultat. Er will die „Doppelseitigkeit" der
Stellung Luthers zur Schrift zu jeder Zeit seines Lebens konstatieren und wagt fast
das Paradoxon auszusprechen, „dass in den Widersprüchen gerade die Einheitlich-
keit zu erblicken sei". Aber lässt die Doppelseitigkeit und lassen die Widersprüche
sich nicht doch zuletzt auf einen einheitlichen Gesichtspunkt zurückführen? Seh.
F. Cohrs, Luther und die Reformation. 371
scheint mir S. 34 selbst schon anzudeuten, und seine späteren Ausführung'en scheinen
es noch dos Näheron zu beweisen, dass im letzton Grunde doch die relij^iöse Wertung*
der Schrift immer das Massg"eben<i(» für Luther gewesen ist. Nachdem er „gleichsam
mit mag-netischer Affinität den Kern der Schrift gefunden, der zugleich der Kern
seines Wesens war", stand or kritisch zu alledem, was ihm diesem Kern widersprach;
was ihm aber zu entsprechen schien, war nunmehr doppolt autorisiert; und weil so
manni/i^fach die Schrift ihm ultimum refugium geworden war, so konnte er zeitweise
die Bedenken ganz vergessen, die sie ihm auch wohl gemacht, und konnte sie im
ganzen als die von Gott den Seinen gegebene Autorität ansehen, in der ein Irrtum
von vornohorein ausgeschlossen war (vgl. S. iV.) 11'.). — Luthers Stellung zur Heicht»*
macht K. Fischer (3390) zum Gegenstaml einer eingehenden Untersuchung In
einem ersten Bande behandelt er vorläufig nur die Zeit bis Ostern 1520: „Luthers
Anschauungen von der Beichte in den Anfäng-en seiner Wirksamkeit". Er zerlegt
diese Anfangszeit in zwei Perioden, indem er bei der Fastenzeit des Jahres 1518
einen Einschnitt macht. In der ersten Periode bleibt, obgleich Luther ihre göttliche
Einsetzung von vorneherein bestreitet und einzelne Verbesserungsvorschläge macht,
doch ,,dio kirchliche Beichte in ihrer damaligen Ausgestaltung ihm durchaus selbst-
verständliche Voraussetzung" (S. HH). Und auch in der zweiten Periode läuft bei
Luther alles nur noch auf Reformvorschläge hinaus, wenn diese nunmehr auch schon
einen ziemlichen Umfang gewonnen haben; zu einer prinzipiellen Bestreitung des
kirchlichen Beichtinstituts ist er noch nicht gekommen. Einleitend schildert F. die
römische Beichtpraxis beim Beginn der Reformation. Hier hätte man zuweilen gern
noch nähere Auskunft; z. B. hätte man gern erörtert gesehen, wie die des Lesens
Unkundigen ihre Beichte abgelegt haben, und vermutet im Zusammenhange damit,
dass nicht alle in der Volkssprache geschriebenen Beichtbücher für die ITand der
Laien bestimmt gewesen sind, dass sie vielmehr vielfach wohl zum unmittelbar
{)raktischen Gebrauch bei der Beichte gedient haben, um den Beichtenden die nötigen
Bekenntnisse vorsprechen zu können. Im ganzen erhält man aber ein anschauliches
Bild von der wichtigsten Institution des Mittelalters und von den sie tragenden
Lehren. —
Luthers soziale x\nschauungen. Seeberg (3397) sucht die
Frage zu klären, ob Luther als kirchlicher Reformator auch soziale Aufgaben als
in sein Gebiet lallend betrachtet habe. Er entscheidet, dass Luther keinen Augen-
blick darüber in Zweifel gewesen sei, dass die Kirche nicht die Aufgabe habe, neue
wirtschaftliche Theorien oder Institutionen zu schaffen, dass das vielmehr die Sache
des Staates und der Wissenschaft sei. Auch wo Luther nicht diesem Prinzip ent-
sprechend gehandelt zu haben scheine, sei seine Absicht doch nur dahin gegangen,
da.ss das Evangelium frei verkündigt werde; aber es hätte freilich nicht gepredigt
werden können, ohne dass Sünde Sünde genannt und die sittlichen und sozialen
Schäden der Zeit blossgelegt worden wären. So sei der Obrigkeit die Pflicht vor-
gestellt, auf dem Wege des Rechts Abhilfe zu schaffen, aber immer sei das für
Luther nur ein indirekter Weg gewesen zu dem eigentlichen Ziel. Diese Auskunft
hat ja etwas Bestechendes: ob aber Luther, der doch von der mittelalterlichen Ver-
mengung der Aufgaben von Staat und Kirche herkam, wirklich so klar in dieser
F'rage gesehen hat, wie es nach S.s Darstellung scheint, ist mir etwas zweifelhaft.
Vielleicht sind wir von unserem Standpunkte aus oft zu sehr geneigt, da prinzipielle
Entscheidungen zu sehen, wo gewissermassen divinatorisch aus den Aengsten des
Zweifels heraus das Richtige gefunden wurde. — Von einer etwas anderen, aber
doch im wesentlichen dieselben Prinzipien suchenden Problemstellung aus urteilt
Brandenburg (3399) doch auch im einzelnen etwas anders. Namentlich in der
Wertung der Schrift an den Adel scheinen mir die Auffassungen sich zu scheiden.
B. nimmt keinen Anstand, in ihren Ausführungen einen Traum zu sehen, der schnell
entflohen sei; und beim Erwachen habe sich Luther allein gefunden mit wenig
Gleichgesinnten unter den Heiden, und habe von da an die Ueberzeugung gewonnen,
dass die Verhältnisse bleiben würden, wie sie wären, dass es keinen Sinn habe, sich
auszumalen, wie eine christliche Gesellschaft beschaffen sein könne und müsse.
In dem absoluten Idealismus Luthers, der ihn Vaterland und Nationalität wie Besitz
und Familie nur als Adiophora habe betrachten lassen, sieht B. das bestimmende
Prinzip des Reformators in allen hierhergehörigen Fragen. Ist er für Seeberg —
wenn auch mit einigen Abstrichen — direkt ein Vorbild für unsere Tage, so ist er
für B. mehr nur der Bahnbrecher, der für unsere heutigen sozialen Anschauungen
den Grund gelegt, indem er ,,der mönchischen Weltflucht und der priesterlichen
Weltherrschaft den Krieg erklärt und beide mit den Waffen des Geistes über-
wunden hat". —
Die Beurteilung Luthers. Das Thema „Luther gegen Luther" (3404)
liesse sich durchaus mit wissenschaftlichem Ernst behandeln (vgl. oben S. 37Q,
Jiihresbericbte für neuere deutsche Litternturgeächichte. XIIL ^
372 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
N. 3388). Die vorliegende Schrift kann aber nicht recht ernst genommen werden;
sie stellt die oft gehörten Verunglimpfungen Luthers aufs neue zusammen, üleich
auf S. 6 ist sie bei seiner Ehe und bei dem bekannten Briefe Melanchthons an
Camerarius vom 16. Juli 1525, der so ungünstig wie möglich übersetzt wird. Für
das Wort auf S. 7, Z. 5 von unten, das doch offenbar Zitat sein soll, sähe man gerne
die Quelle angegeben. Hat sich wirklich protestantischer Eifer einmal so weit ver-
irren können? Auf einem Irrtum beruht der Schlusssatz (S. 40), dass das protestantische
Publikum über alles Vorgebrachte in vollständiger Unwissenheit erhalten würde.
Die Protestanten sind weit davon entfernt, Luther zu einem Heiligen stempeln zu
wollen, zumal sie einen solchen auch nicht nötig haben, aber sie sehen Luthers
Grösse trotz seiner Schwachheiten und werden sich darin auch nicht durch tenden-
ziöse Verdächtigungen beirren lassen. — Lichtensteins (3406) Skizze bringt
nichts Neues, wird aber gewiss durch die vielfach treffende Parallelisierung zwischen
Paulus' und Luthers Lebensgang und Führungen dazu beitragen können, wie das
Geleitwort wünscht, „der deutschen evangelischen Christenheit die Bedeutung Pauli
und Luthers wieder mehr zum Bewusstsein zu bringen".. —
Luthers Verhältnis zum heutigen Geistesleben und zur
Litteratur. „Nicht als Glaubenslehrer, als Dogmatiker, sondern als Leiter und
Lehrer zum Glauben selbst" zeigt Schuster (3392) Luther, indem er zunächst
in geschickter Weise Auszüge aus seinen Werken zusammenstellt und dann daraus
rechten Lutherschen Glauben bestimmt vor allem als Vertrauen, dann als persön-
liches Leben und zugleich als höchste Form der Sittlichkeit: als eine Tat, darin be-
stehend, dass der Mensch Gottes Gemeinschaft suchender Liebe sich hingibt. Als
Ziel gerade der modernen Theologie bezeichnet Seh. es, dass sie diesem Glaubens-
begriff immer mehr zum Sieg'e verhelfen wolle. — Eine gewisse Verwandtschaft mit
diesen Ausführungen kennzeichnet Scholz (3378a), der Luthers Auslegung des
dritten Artikels im kleinen Katechismus benutzt, um die Frage zu beantworten: wie
kommt religiöse Erfahrung zustande? Vorbereitend stabiliert er die allgemeine
Glaubenspflicht und die wenn auch in individueller Verschiedenheit, doch auch all-
gemein vorhandene Glaubensanlage. Mit dem dritten Punkt, dem Glaubensgrund,
tritt er in die eigentliche Behandlung seines Themas ein; allen Synergismus ab-
lehnend, stellt er psychologisch sowohl wie erkenntnistheoretisch die Grenzen unserer
Vernunft fest, um dann namentlich den ethischen Erfahrungssatz zu begründen, dass
gerade das Beste — und mit ihm der Glaube — uns geschenkt wird. Wir können
hier nur andeuten, wie Seh. dann weiter, immer an der Hand der Lutherschen Er-
klärung, die Erziehung zum Glauben erörtert und endlich mit des Glaubens Höhe-
punkt und Endziel schliesst. Man lese selbst: nicht nur für den Reichtum, sondern
auch für die Zeitgemässheit der Lutherschen Gedankenwelt ist die Schrift ein schöner
Beweis; sie kann jedem evangelischen Christen reiche Förderung bringen und wird
besonders wertvoll und anregend sein für den Lehrer und Prediger. — Auch das
Buch, das unserer Zeit „Luther als Erzieher" (3410) vorhalten will, beginnt mit der
Feststellung evangelischen Glaubens; es grenzt ihn ab gegen römischen (xlauben
und gegen Verzerrung im eigenen Lager, und charakterisiert ihn nicht gerade leicht
verständlich als ein „Christumerfassen und sich von ihm Erfasstwissen", als ein
„Christum in das Herz seines Lebens stellen". Schon diese Definierung zeigt, dass
nicht, wie man nach dem Titel wohl erwartet, vorwiegend Lutherworte gegeben
werden; vielmehr werden diese nur verwandt, um auf Grund von Luthers An-
schauungen gewonnene, eigene Formulierungen zu bekräftigen und zu stützen. Die
Gedanken reihen sich ziemlich zwanglos an einander und werden häufig durch
Seitenblicke und — Seitenhiebe auf die Gegenwart abgelöst. Andere Stichworte,
unter denen derartige Betrachtungen angestellt werden, sind: Gottesdienst, deutscher
Protestantismus, Reichtum, Kaufhandlung und Wucher, akademisches Studium.
Gewiss wird das Buch auch so Gutes wirken können; aber vielleicht wäre mancher
mehr für ein richtiges Luther-Brevier gewesen. —
M e 1 a n c h t h 0 n. Eine grosse neue Melanchthon-Biographie, die uns das
Melanchthon-Jahr nicht gebracht hat, ist nunmehr in Ellingers (3418) Publikation
erschienen. Die Kenntnis der äusseren Lebensschicksale des Praeceptor Germaniae
wird durch das Buch nicht bereichert. In dieser Beziehung bringt es nichts, was
denen, die die Melanchthon-Litteratur verfolgt haben, nicht schon bekannt wäre. In
einer derartigen Förderung hat es auch nicht sein Ziel gesehen ; vielmehr beschränkt
es sich absichtlich auf die Hauptpunkte und lässt sogar manches nicht Unwichtige
fort, nur um nicht zu weitläufig zu werden. Doch hat das Buch auch hier seine
grosse Bedeutung darin, dass es das, was in Einzelpublikationen zerstreut war, in
der Hau])tsaclie einmal zusammenfasst und im ganzen ein deutliches Bild von unserer
zeitigen Kenntnis des Lebens Melanchthons darbietet. Durchweg in grossen Zügen
geleitet es den Reformator aus der Heimat und aus der Jugendzeit nach Wittenberg,
F. Cohrs, Lullicr iinW die [{oformati«jn. ?,7?,
widmet hier den rnruheii dei- Julire 1521 — 22 ein besonderes Kapitel, zei^t dann
Melanchtiion in seiner Tätigkeit als »roistlicher Visitator und kirclilielier Diplomat,
würdig't namentlich sein Werk auf clem Auf^sbur^er Ueichstajj^e und schildert ihn
endlich auf der llöiie des Lebens und im Alter, teils umworben von don ehrenvollst<Mi
Berul'un^en und Anträt^en, teils angefeindet von (M'bitterten Ge^-nern oder — was das
Schwerste war — anj^ezweifelt von vertrauten Freunden, auch schon von Luther
s(>lbst. Der Rechtfertii^ung" des Namens Praeceptor Germaniae ist abermals ein
besonderes Ka[)itel zu<?ewiesen, und eine Würdi^^ung- der f^ebensanschauungen und
der Pei-sönlichkeit Melanchthons bildet den Schluss. Zusammenfassend gibt er noch
einmal, was durch das ganze Huch hin als llauptgesichtspunkt sich zeigt; denn dio
geistige Persönlichkeit Melanchthons herauszuarbeiten, ist das eigentliche Ziel des
Verfassers gewesen. Und darin liegt auch der Hauptgewinn des Buches, der um so
grösser erscheint, als E. nicht Theologe ist und den bisherigen Gesamt- Beurteilungen
Melanchthons gegenüber, die durchweg von Theologen geschrieben sind, die Dinge
einmal mit anderen Augen ansieht. Den Kern des Wesens Melanchthons find«'t nun
aber K. in seiner Absiciit, „die Menschen zu bessern und zu bekehren". Von hier
aus wäre seine humanistische, von hier aus seine theologische Tätigkeit bestinwnt
gewesen. Die Wissenschaft soll dienen, dem natürlichen Menschen das „fiesetz"
recht vor Augen zu stellen und in ihm das Gefühl der Verantwortlichkeit zu wecken;
den so Bereiteten soll der heilige Geist dann weiter führen zur Busse, zur Bekehrung
und zu den Trostsprüchen des Evangeliums. Eine interessante Konstruktion, die
dem Theologen Melanchthon vielleicht hinreichend gerecht wird, bei dem Humanisten
al)er vielleicht nicht genug dem rein abstrakten Interesse Rechnung trägt, das
Melanchthon an den Wissenschaften gehabt hat, E. verkennt dieses nicht, meint es
aber bei Melanchthons Bestrebungen um die Weiterverbreitung der Bildung nicht in
Ansatz bringen zu müssen. Hier wird ihm am Ende doch zu widersprechen sein. —
Einem bisher vernachlässigten Kapitel in Melanchthons Leben, auf das er freilich
auch schon in den Deutsch-evangelischen Blättern 1901, Heft 3 und 4 und in Moellers
Kirchengeschichte Band 3, 2. Aufl. (JBL. 1901 H 6:1), S. 103 hingewiesen, widmet
Kawerau (3423) eine eingehende Untersuchung, den Versuchen der Katholiken,
den abtrünnigen Gelehrten zur alten Kircne zurückzuführen. Wir lernen an der
Hand zum Teil erst kürzlich erschlossener Quellen, dass diese Versuche schon 1524
einsetzen, als Campeggi seinen Privatsekretär Friedr. Nausea nach Bretten schickt,
wo Melanchthon sich gerade aufhielt, um ihn ,, anzulocken" und seine Seele zu
,, fischen" — wie dann der galizische Bischof Andreas Cricius um ihn wirbt, und
namentlich der Kardinal Jacopo Sadoleto um sein Vertrauen sich bemüht. Hatte
Luther schon von ihm geargwöhnt, dass er auf päpstlichen Befehl gehandelt habe,
so stehen mancherlei offizielle Bestrebungen der Kurie, oder doch deren amtlicher
Vertreter, der Nuntien, in dieser Richtung fest: schon während des Augsburger
Reichstages setzen sie ein, und die Machinationen des Abenteurers Braccetto, der von
dem im Gebiet des gut katholischen Herzogs Georg liegenden Leipzig aus mit
Melanchthon verhandeln sollte, sind dafür wohl der drastischste Beweis. Von den
letzten vergeblichen Hoffnungen dieser Art, als deren Träger wir namentlich den
Bischof Bertano kennen lernen, hören wir aus dem Jahre 1552: er sah Melanchthon
schon auf dem W^ege nach Trient und holTte dort seine „Geschicklichkeit" an ihm
erproben zu können. Aber Melanchthon tat ihm nicht den Gefallen, ihm überhaupt
Gelegenheit dazu zu geben. Er war mit der Zeit entschiedener und vor allem vor-
sichtiger geworden. Manche Schwächen des Reformators offenbaren uns diese
Episoden seines Lebens, aber wir dürfen ihn nicht mit lutherschem Massstab messen:
wir müssen immer bedenken, dass er vor allem Humanist war, und dass er stets in
einer Reform ohne Bruch sein Ideal gesehen hat. So begreifen wir, dass immer
wieder auch bei ihm die Hoffnung auftauchte, der Bruch Hesse sich am Ende noch
wieder ausgleichen, und dass diese Hoffnung ihn oft gefügiger erscheinen liess, als
er doch im Grunde war. An K.s Darstelhing sind ein besonderer Vorzug- die zahl-
reichen Proben aus der uns aufbehaltenen Korrespondenz; in trefflicher Weise führt
sie uns in das Gewirr der damals gesponnenen Fäden. — Haussleiter (3422)
bereichert unsere Kenntnis der Werke Melanchthons um interessante Stücke. Aus
der Wittenberger Ausgabe von Luthers Werken, in der sie niemand vermutet hat,
veröffentlicht er Melanchthons Thesenreihen über ethische, politische und philosophische
Fragen aus den Jahren 1533—43. Für ihren Wert hat H. selbst sich treffend auf
Melanchthons eigene Charakteristik solcher Disputationsthesen berufen: Duae maxiniae
res his exercitiis petuntur, veritas, et modus quaerendae veritatis (Corp. ref. X, S. 967).
So geben sie auch uns heute in kurzer, scharfer, geradezu herausfordernder Fassung
die beste Auskunft über des Reformators Anschauungen zu den in Frage stehenden
Zeiten, und wir dürfen H. für ihre Auffindung und Erneuerung herzlich dankbar
sein. - Ein Brief Melanchthons an Urb. Rhegius vom 19. November 1540, der einen
48*
374 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
interessanten Einblick in seine Hoffnungen und Sorgen bei iJeginn des Wormser
Reliffionsg-esprächs g-ewcährt, und den an derselben Stelle, wie die früher S. 370 an-
o-eführten Luther(?)-Briefe F 1 e m in i n g aufgefunden hat, wird von K o 1 d e (3383)
in Verbindung mit diesen Briefen veröffentlicht. —
Reformationsgeschichte einzelner deutscher Länder:
Baden. Die Einführung der Reformation in Wertheim ist erst kürzlich der Gegen-
stand einer ansprechenden Darstellung Baumgartens gewesen (JBL. 1890 II 7 : 21),
aber einmal bot er nur einen Ausschnitt und namentlich verfügte er über nur mangel-
haftes Quellenmaterial. Es ist deshalb dankbar zu begrüssen, dass N e u (3430a) die
Geschichte des Evangeliums in der Grafschaft Wertheim einmal vollständig — bis
zur Errichtung des Grossherzogtums Baden — , sodann auf Grund ausgezeichneter
Quellen — der Akten des Fürstlich Löwenstein- Wertheim-gemeinschaftlichen Archives
— zu schildern unternommen hat. Ist doch die Gegend, wo ein Franz Kolb, ein Eberlin
von Günzburg, ein Jakob Strauss gewirkt haben, schon deshalb immer neuer Be-
achtung in der Reforraationsgeschichte wert. Ausser der Reformalionszeit interessiert
uns hier vor allem die Zeit der Gegenreformation, die auch über Wertheim, namentlich
nach der Schlacht bei Nördlingen, schwere Tage gebracht hat. Davon geben auch
mehrere der trefflichen archivalischen Beilagen Kunde, die dem Buche noch einen
besonderen Wert verleihen. — Prinzipiell von N. 3399 bedeutsam beeinflusst und
inhaltlich von N. 3326 bestimmt, würdigt Köhler (3430) die Einführung der
Reformation in Konstanz und findet in ihr eine klassische Repräsentation des
„Lutherschen Glaubenssupranaturalismus in seiner reinen, unveräusserlichten Form". —
Bayern. Eine sorgfältige Geschichte der Reformation in der Grafschaft
Oettingen, die ehemals Gebiete der heutigen Regierungsbezirke Mittelfranken und
Schwaben-Neuburg, sowie des Königreichs Württemberg umfasste, gibt Herold
(3439). Schon der verdiente Bibliothekar der Fürstlich Oettingen- Wallersteinschen
Bibliothek, Dr. G. Grupp, hat vor einigen Jahren eine Oettingensche Reformations-
geschichte erscheinen lassen, aber trotz anerkennenswerten Strebens nach Objektivität
verrät diese doch mehrfach den Katholiken und wird nun durch diese Darstellung
von evangelischer Seite mindestens in bester Weise ergänzt. Treffliche Männer
haben an der Einführung der Reformation in Oettingen mitgewirkt: in den vierziger
Jahren hat Georg Karg, der spätere Ansbacher Generalsuperintendent, hier in Segen
gewirkt; zu der unter Ludwig XVI. eingeleiteten Visitation wünschte dieser ihn
wieder zurück, konnte sein Ziel aber nicht erreichen; dagegen leistete ihm der von
seinem Landesfürsten dargeliehene württembergische Superintendent Jakob Andrea
wiederholt wirksame Hilfe. Endlich wurde in M. Alexius Bresnizer ein Superintendent
des Landes gewonnen, der wegen abweichender Anschauung in der Flacius-Strigel-
schen Streitsache sich aber erst mit Andrea auseinanderzusetzen hatte. — L i p p e r t
(3436) zerstört die vielfach verbreitete Annahme, dass die Landgrafschaft Leuchten-
berg stets ein katholisches Land geblieben sei. Er gibt, soweit die auf dem Kreis-
archiv in Amberg vorhandenen Akten das Material dazu bieten, zuerst eine kurze
Geschichte der Reformation in jenen Gebieten, um dann die etwa mit dem Jahre 1570
einsetzende Gegenreformation zu schildern, in der der Kampf um die Pfarre Luhe
eine besondere Rolle spielt. Eine Uebersicht über die Leuchtenberger Pfarren mit
sorgfältigen Angaben über die konfessionellen Verhältnisse in den in Frage
stehenden Zeiten bildet den Schluss des interessanten Artikels. — Wolfart (3434)
gibt weitere Beiträge zur Reformationsgeschichte Augsburgs (vgl. JBL. 1901 II
6 : 279). Er berichtet über den Aufenthalt Kaspar Schwenkfelds bei Bonifacius
Wolfhart und illustriert seine Ausführungen durch wertvolle Beüagen: durch ein
Gutachten der Strassburger Prediger über Schwenkfeld, auf Bitten der Augsburger
von ihnen aufgestellt; durch einen Brief Wolfharts an Butzer vom Oktober 1533;
namentlich durch ein Rechtfertigungsschreiben Schwenkfelds an den Augsburger
Rat, in dem er verlangt, wenigstens nicht ohne Verhör aus der Stadt vertrieben zu
werden usw. — Roth (3443) zeigt an interessanten Dokumenten die Bemühungen
des Augsburger Rats, nach dem Reichstage im Jahre 1530 die vom Kaiser „nieder-
gelegte" evangelische Predigt wieder aufzurichten. Seine Verhandlungen wegen
Berufung des Ambr. Blaurer und des Balth. Keufelin hatten keinen Erfolg; dagegen
Hess Wolfg. Musculus, zu dessen Gewinnung der Rat mit den „Häuptern" der
Strassburger Prediger sich in Verbindung gesetzt hatte, sich für Augsburg gewinnen.
— Giemen (3431) setzt die in der vorigen Berichtsperiode (JBL. 1901 II 6 : 270)
erwähnten Miscellen zur bayerischen Reformationsgeschichte fort: er stellt die Ver-
mutung auf, dass der Verfasser der Flugschrift „Kurtzer gründtlicher bericht . . ."
(Weigel-Kuczyriski, Thesaurus N. 1857), Johann Lyndenmayer, identisch ist mit dem
gleichnamigen Schreiber eines auf der Zwickauer*^ Ratsschulbibliothek vorhandenen,
von C. abgedruckten Briefes, der vom 6. Mai 1504 aus dem Nürnberger Schotten -
Benediktinerkloster zu St. Aegidien datiert ist; sodann werden wir mit einigen Flug-
F. Cohrs, Lulliur imd diu Ileformation. :;7">
sohrii'ton eines gewissen Konrad Dystelniair bekannt gemacht, den C. nach Bavorn
versetzt, weil er (hirch Freute aus der (iegend von Bayreuth zu seinen Schriften
veranhisst sein will; aber kann das nicht irreführende Fiktion sein? — Bossort
(IJ43()b) briiif^t in den von ihm veröffentlichten Briefen von Paul Fber in Wittenberg
an den Markj^i'afen Georg P^riedrich von Brandenburg vor allem ein interessantes
Beisi)iel dafür, wie die Markgrafschaft mit tüchtigen Pfarrern versorgt wurde: man
Hess von Wittenberg sich über geeignete Persönlichkeiten instruieren. So empfehlen
die l^riefe vom 15. November 1564 und 22. Februar 1565 an Stelle des nach wenigen «Jahren
s(Mnes Amtes in Crailsheim gestorbenen M. Matth. (Junderam den Job. Baptist Lechelo
als Pfarrer für die erledigte Stelle, der dann freilich vorzog, Stiftsprediger in Ans-
bach zu werden. Erst nachdem der jetzt statt seiner nach Crailsheim gekommene
Job. Ei'ing gleichfalls nach kurzer Zeit gestorben war, nahm er das ihm schon ehemals
angebotene Amt an. — Wertvolle Beiträge zu der Frage, wie in den Jahren der
(liirung die verschiedenen Augustinerkonvente zu den Mönchsgelübden sich gestellt
haben, gibt Martin (3437). Er veröffentlicht Einladungsschreiben Wenzel Links
vom 28. März 1522 an den Prior und den Konvent des Münchener Augustinerklosters,
das Ordenskapitel in Himmelpforte zu besuchen, wo bekanntlich über die Stellung-
nahme zu den Gelübden beraten werden sollte; zugleich aber bringt er ein Gutachten
des ll(>rzogl. Landhofmeisters Christ, von Schwarzenberg zum Abdruck, das die
Teilnahme des Münchener Konvents dringend widerrät, und eine Entscheidung des
Herzogs Wilhelm, der sie verbietet. — Bickel (3442) führt die Selbstbiographie
des Pfarrers Sibenhar in Bayerberg in Mittelfraiiken zu Ende (vgl. JBL. 11)01 II
6:272). —
E 1 s a s s. Um zu zeigen, „wie die orthodoxe Theologie am Ausgange des
16. und zu Anfang des 17. Jahrhunderts in einem im geistlichen Amte stehenden
Diener der Kirche sich spiegelt", was er für die Gemeinde aus ihr zu ziehen weiss,
und wie unter der rauhen und harten Schale der Rechtgläubigkeit ein warmer Puls-
schlag reichen Geisteslebens zu spüren ist, schildert Beck (3446) in ausserordentlich
glücklicher Weise das Leben des Kaspar Klee von Gerolzhofen, der freilich
nicht zu den Grössen seiner Zeit gehört hat, dem wir aber doch zwei treffliche
Erbauungsbücher als Zeugen jener Tage verdanken: den „Wegweiser" und den
,. geistlichen Immengarten und Bienenlust" (beide 1603 gedruckt), auf die B. schon
in seiner Geschichte der religiösen Volkslitteratur der evangelischen Kirche Deutsch-
lands (S. 113ff., JBL. 1891 II 7:30) hingewiesen hat. —
Hessen. D i e t e r i c h (3455) beginnt die Reformationsgeschichte von
Oppenheim zu schildern. Die Anfänge liegen lediglich auf litterarischem Gebiet:
Jakob Koebels, Hartmuts von Kronberg und Plans Landschads von Steinach Schriften
haben jedenfalls in Oppenheim Wiederhall gefunden. Das Jahr 1521 hat dann Luther
selbst zweimal nach Oppenheim geführt. Nur auf den ersten Aufenthalt, auf der
Hinreise nach Worms, nimmt D. des näheren Bezug und sucht dabei neue Stützen
für die alte Annahme beizubringen, dass Luther damals, in der Nacht vom 15. auf
(\on 16. April 1521, in der 1621 leider abgebrannten Herberge zur Kanne in Oppen-
heim das Reformationslied gedichtet habe. So manches Einleuchtende seine Dar-
legungen haben, so wird doch der Grund, dass das Lied in den ersten evangelischen
Gesangbüchern fehlt, schwer zu entkräften sein. Die sorgfältigen Ausführungen
lassen auf eine gute Portsetzung der Reformationsgeschichte der alten Reichsstadt
hoffen. Leider ist allerdings das zur Verfügung stehende urkundliche Material, wie
D. ausführt, sehr lückenhaft. — D i e h 1 s (3458) Mitteilungen betreffen Ober-Mörleu,
Friedberg, Echzell und Rockenberg. Der zuerst genannte, heute fast völlig katholische
Ort ist im Reformationszeitalter einmal ganz evangelisch gewesen, was durch inter-
essante Einzeluntersuchungen nachgewiesen wird; von 1544 an haben über 50 Jahre
nur evangelische Pfarrer in Morien gewirkt. Die Reformationsgeschichte Friedbergs
wird vor allem durch die Kenntnis dreier Persönlichkeiten bereichert, die in die
dortige evangelische Bewegung mit Entschiedenheit eingegriffen haben: des Laur.
Baumheim, Konrad Ruell und Wilh. Wippenfurt. Für Echzell wird das Jahr der
Einführung der Reformation auf 1527 und die Gründung der Kaplanei auf 1530 fest-
gesetzt; auch wird aus der dortigen Reformationsgeschichte neues Material für die
Geschichte des damaligen Stipendienwesens gewonnen. Als Anfänger der evan-
gelischen Bewegung in Rocken berg war Kaspar Wenix bekannt, doch wusste man
von ihm kaum mehr als den Namen; jetzt weist D. nach, dass er mit Kaspar Goebel
identisch ist, und bringt mehrere Daten zu seinem Leben und Wirken bei. —
Schuchards (3457), Bross' (3456) und Greins (3453) Nachrichten betreffen
nur zum Teil die für uns in Frage stehende Zeit. Aus des ersteren Mitteilungen ist
die interessanteste die den Reinheimer Patenschaftsstreit von 1568—70 betreffende,
der sich darum handelte, ob eii. katholischer Priester von einem evangelischen Geist-
lichen als Pate anzunehmen sei; eine in extenso abgedruckte Verfügung des Land-
376 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
grafen Georg von Hessen befiehlt es, freilich unter allerlei Reservaten. In der von
Bross angeführten Pfarrer-Reihe von Pohl-Grüns in Hüttenberg- finden bedeutendere
Männer sich nicht; originell sind die drei Thumernit (Thumernites), Abraham, Isaak
und Jakob mit Vornamen, Gross vater, Vater und Sohn. Aus Greins Aufsatz gehört
nur die Agitation der Giessener Geistlichen gegen die Juden (1622 — 23), gegen die
zu predigen sie für Gewissenspflicht eines jeden rechten evangelischen Hirten er-
klärten, noch hierher. — Ueber Lambert von Avignon orientiert M i r b t (3449) in
einem sorgfältigen Artikel. Seine Tätigkeit auf der Hornberger Synode ist bereits
früher in einem eigenen Artikel von M. gewürdigt worden (RPTh. 8, S. 288ff.), doch
kommt seine fernere Wirksamkeit in Hessen hier zu ihrem guten Recht. —
Lübeck. Mit einer interessanten Uebersicht über die politischen und kirch-
lichen Verhältnisse Lübecks zu Anfang des 16. Jahrhunderts beginnt Schreiber
(3459) die Reformationsgeschichte dieser Stadt. Dann registriert er die ersten evan-
gelischen Bestrebungen, indem er einleitend auch auf die vorreformatorischen Regungen,
als deren Repräsentanten gerade in Lübeck er den Verfasser des Büchleins ,,Van
deme Repe" nennen kann, und die humanistischen P^inflüsse hinweist. Weiter schildert
er — dank der guten Quellen oft in lebendig-dramatischer Weise — den Sieg der
Reformation, die hier wie in den meisten Städten von der Bürgerschaft dem Rate
abgetrotzt werden muss. Eine Schilderung des ,, evangelischen Lübecks" und namentlich
der Tätigkeit Bugenhagens, der Bedeutung seiner Kirchenordnung und seiner nieder-
deutschen Bibelübersetzung bildet den Schluss der wertvollen Monographie. —
Mecklenburg. Dem Leben Joh. Albrechts I. von Mecklenburg (vgl.
JBL. 1901 n 6:335), der die Reformation in seinem Lande ausgebaut hat, folgt jetzt
eine Biographie seines Vorgängers, des Herzogs Heinrich, des eigentlichen Begründers
der Reformation in Mecklenburg, aus S c h n e 1 1 s (3461) Feder. Seh. war um so
mehr berufen, diese Arbeit zu leisten, als er erst kürzlich ein grösseres Werk über
die gesamte Reformationsgeschichte seines Heimatlandes vollendet hatte (JBL. 1901
II 6 : 334) und deshalb aus desn vollen schöpfen konnte. Eine Würdigung der an-
fänglichen Neutralitätspolitik Heinrichs, die Darlegung, wie seine persönlichen Be-
ziehungen zu Luther und Melanchthon ihn für die Reformation gewinnen, und endlich
sein Kampf gegen und sein Sieg über das Papsttum bilden die Hauptpunkte des
frisch und anregend geschriebenen Buches. Eine Nachbildung des Greveschen Bildes
in der Turmhalle der Kirche zu Sternberg, den Landtag an der Sagsdorfer Warnow-
brücke am 20. Juni 1549, auf dem die Reformation angenommen wurde, darstellend,
ist dem Buche beigegeben. —
Sachsen und Thüringen. Von der unter B u c h w a 1 d s (3473)
Leitung von sächsischen Geistlichen herausgegebenen sächsischen Kirchengalerie
hat mir nur ein Prospekt vorgelegen. Danach sind bisher die Ephorien Leisnig,
Freiberg, Pirna, Meissen, Oschatz, Schneeberg, Zwickau, Chemnitz, Werdau, Zittau
und Bautzen-Kamenz erschienen, von denen jede einen Band des Werkes bildet.
Die Sammlung soll die Chroniken sämtlicher evangelischen Kirchengemeindon Sachsens
in volkstümlicher Darstellung enthalten unter reicher Darbietung von Illustrationen,
die — nach den Proben zu urteilen — wohlgelungen sind. Die sächsische Landes-
kirche ist um das Werk zu beneiden. Man sollte wünschen, dass auch die anderen
evangelischen Landeskirchen ein derartiges Werk in Angriff nähmen, damit wir mit
der Zeit eine Kirchengalerie des evangelischen Deutschlands erhielten; wenn jede
Kirchengemeinde wenigstens den ihren Bezirk betreffenden Band zu kaufen sich ver-
pflichtete, würde sich vielleicht ein Unternehmer finden lassen. — Bö n hoff (3473a)
sucht unter Zugrundelegung der Gegend zwischen Zwickau und Chemnitz, für die
ihm gutes, auch anhangsweise- abgedrucktes Material zur Verfügung stand, die Frage
zu beantworten, wie die Einführung der Reformation auf dem Lande etwa vor sic'h
gegangen sei. Er kann in den Ortschaften Ursprung, Seifersdorf, Pfaffenhain, Kirchberg
und Abtei-Lungwitz ihren Verlauf von den ersten Anfängen und der ersten Visitation
(1529) bis zur Konsolidierung der neuen Verhältnisse verfolgen und bringt ihn uns an-
schaulich nahe. — Dibelius (3475a) würdigt (BSächsKG. 15, S. 278—301) die Amtstätig-
keit der beiden ersten Dresdener Superintendenten, des Joh. Cellarius (1539 — 42) und des
Daniel Greiser (1542- 91). — „Die Entwicklung der sächsischen Kircheninspektionen
1530 — 1800", d. h. der staatlichen Mittelbehörden für die Kirchenverwaltung, aus dem
Superintendenten und Amtshauptmann bestehend, anderswo auch Kirchenkonnnissarien
genannt, verfolgt H. K. Zimmermann in einem ausführlichen, in den Beiträgen
zur Sächsischen Kirchengeschichte 16, S. 120—209 veröffentlichten Aufsatz. Der erste
Abschnitt behandelt die Reformationszeit und zeigt, wie die Inspektionen nicht ge-
schaffen — niemals offiziell eingesetzt — , sondern auf dem Wege des Gewohnheits-
rechts allmählich geworden sind, und dass sie auch durch die Kirchenordnung von
1580, obwohl diese mit ihnen rechnet, doch nirgends eine ausdrückliche Sanktion
ßrhalten haben. Diese ist erst 1800 erfolgt. — Eine Arbeit von P. Zinck in der-
F'. Cohrs, Luther und die Reformation. 377
selben Zeitschrift rßSächsKG, 16, S. 71 — 119) zeifj-t „die Universität Leipzig in den
kr.vptocalvinistischen Wirren zur Zeit des Kurfüisten Aug-ust". Wenn er dadurch
den Vorg-ang- aucli nicht in ein anderes Licht rückt, so sind seine an Einzelheiten
reichen Ausführungen doch geeignet, die Wirren jener Tage uns recht deutlich vor
Augen zu führen und zugleich deutlich zu machen, wie der Kurfürst, indem er die
Universität von dem Gift des Kryptocalvinismus reinig-t, sie gleichzeitig? wissen-
schaftlich erheblich schädigt. — Wustmanns (349()) interessante Arbeit macht
uns mit dem Begründer des berühmten Auerbachschen Kellers in I^eipzig, Dr. H.
Stromer von Auerbach, bekannt, in dem wir einen hervorragenden Freund der
Reformation kennen lernen. H. 51 muss das Datum des Briefes Luthere an S|)alatin
als der 21. April 1523 aufgelöst werden; der Name des bekannten Leipziger Huma-
nisten, späteren Suj)erintendenten von Lüneljurg- heisst wohl richtiger Hegendorfer.
Im Anhange werden uns 7 Briefe Stromers an Spalatin dargeboten. Auch zur Ge-
schichte der medizinischen Wissenschaft enthält das Buch wertvolle Beiträge. —
Reiche Spalatiniana bietet auch C 1 e m e n (3495a) dar: einen Brief Spalatins vom
21. Dezember 1518 an Jordan Hertzheimer, der damals in Wittenberg studierte, und
22 Briefe an Spalatin aus den Jahren 1527—44 von Pirkheimer, Brenz, Wenz. Link,
Joh. Agricola, Andr. Oslander, Veit Dietrich, Just. Jonas, Bugenhagen, Amsdorf und
anderen. - Dazu kommen, ebenfalls von Giemen (3495) veröffentlicht, noch
5 Briefe an Spalatin: auch darunter ein Brief von Pirkheimer, schon vom 23. Oktober
1513, daneben Briefe von Crocus, Nik. Gerbellius, Franz Lambert und Justus Menius.
— Zu seinem schon im G. Hefte der MAVZwickau. begonnenen Aufsatz über Joh.
Sylv. Egranus bringt Giemen (3488) jetzt vor allem noch interessante Beilagen
aus einer Handschrift Steph. Roths auf der Zwickauer Ratsschulbibliothek, darunter
namentlich einige Indicia über die Gommunia sub utraque, über die Privatmesse und
über den (ilauben, sowie einen Sermon des Egranus „von der puss". — Endlich
publiziert Giemen (3493) in Ergänzung seines Artikels BSächsKG. 12, S. 0211.
(JBL. 1899 II ß : 52) noch ein litter arisches Nachspiel zur Leipziger Disputation:
einen interessanten Fund zu dem Streit dos Mosellanus mit dem Hebraisten Joh.
(\4larius aus Kundstadt in Franken. Dieser hatte dem berühmten Leipziger Gräcisten
vorgeworfen, er habe seine Rede bei der Eröffnung der Disputation am 27. Juni 1519
abgelesen. An den zahllosen Streitschriften, die um diesen Vorwurf sich drehten,
hatte der Angegriffene selbst zunächst sich gar nicht beteiligt. Dann aber antwortete
er seinem Verleumder so, dass nur der Eingeweihte es verstand, in der Vorrede zu
seiner lateinischen Uebersetzung von Gregors von Nazianz „De Theologia über
l)rimus'-; der Drucker aber begleitete wider den Willen des Verfassers die Vorrede
mit erklärenden Randglossen. Während nun die Vorrede selbst durch mehrfachen
Abdruck erhalten war, waren die im Abdruck fortgelassenen Randglossen verschollen.
Jetzt hat C. die Originalausgabe mit den letzteren wieder aufgefunden. — E. Fischer
(3482) veröffentlicht beachtenswerte Einzelheiten zur Einführung des Abendmahls
unter beiderlei Gestalt und ohne vorhergegangene Beichte in Wittenberg und seiner
Umgebung im Jahre 1521, und zu Karlstadts Predigttätigkeit zu derselben Zeit, wobei
am wichtigsten vielleicht der höchst wahrscheinlich gemachte Umstand ist, dass
Karlstadt sich mit mehreren Geistlichen zur Aenderung der Abendmahlspraxis ver-
abredet hat. —
Niedersachsen. Die Reformationsgeschichte Goslars ist von ganz be-
sonderer Bedeutung, nicht nur wegen der besonderen politischen Lage der alten
Kaiserstadt und wegen der schwärmerischen Bewegung, die dort mit der reformato-
rischen in ganz besonderer Stärke sich mischte, sondern vor allem auch, weil Goslar
dafür, dass es das Evangelium sich gewann, seinen früheren Reichtum und alten
Glanz einsetzte und verlieren musste und so ein klassisches Beispiel dafür bildet, in
wie hohem Masse in der Reformationszeit oft die religiösen Interessen die politischen
überwiegen. Die einzige Darstellung, die bisher die Goslarsche Reformationsgeschichte
gefunden hat, ist veraltet und bringt auch vielfach nicht nur Lückenhaftes, sondern
direkt Unrichtiges (vgl. z. B. S. lOff.). Auf Grund der Akten des neu geordneten und
dadurch erschlossenen Archives von Goslar bietet nun H ö 1 s c h e r (3476) eine neue
Darstellung der Einführung der Reformation in Goslar dar. Besonderen Wert erhält
seine Arbeit dadurch, dass er durchweg die Quellen selbst reden lässt und sie in
geschickter Weise in seine Darstellung verflicht. Auf diese Weise erhalten wir zum
Beispiel eine Abschrift der ersten Goslarischen Kirchenordnung vom Jahre 1531, deren
Original allerdings leider verloren ist, und die wir nur noch in einer etwa 200 Jahre
jüngeren Kopie besitzen; ferner reiche Proben aus der Korrespondenz Goslars in
dieser bewegten Zeit, den Protest Goslars gegen das Interim und zahlreiche andere
Urkunden. Anhangweise druckt H., obgleich sie nicht mehr in den Rahmen der
Arbeit fällt, auch die Konsistorialordnung von 1555 mit ab, die gleichfalls nicht mehr
im Original, sondern ebenso wie die Ordnung von 1531 nur in einer späteren Samm-
378 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
lung' kirchlicher Urkunden Goslars noch vorhanden ist. Da sie dem durch die
Reformation in Goslar geschaffenen Kirchenregiment erst seine definitive Form g'ibt,
so bildet sie einen passenden Abschluss des Buches. —
Schlesien. Den Breslauer Joh. Krafft (g-est. 1585), der namentlich
dadurch sich einen Namen erworben hat, dass er als Leibarzt Maximilians II. dem
Protestantismus die Sympathien dieses Kaisers erhielt, behandelt Tschackert
(34:97a). — B e n d i X e n (3498) widmet dem aus Colditz g-ebürtig-en Wenzeslaus Link
einen umfangreichen Artikel, dessen grösserer Teil freilich der Ordenstätig-keit Links
und seiner Wirksamkeit in Altenburg- gehört. Dass die Nürnberger Wirksamkeit
weit summarischer behandelt wird, ist die natürliche Folge davon, dass für diese
Zeit noch gleich sorgfältige Bearbeitungen, wie sie für die erste Periode vorhanden
sind, fehlen. Reindells Link -Biographie (JBL. 1893 116:130) sowohl, wie seine
Sammlung der Werke Links (JBL. 1894 II 6 : 197) sind beide bisher auf den ersten
Band beschränkt geblieben. —
Württemberg. Bosse rt (3503) hat schon in den Theologischen
Studien aus Württemberg 1880, S. 178 und 185 ff. über die Reformation in Blaufelden
berichtet. Auf Grund neuer Funde, der ,,Akta der Pfarrei Blaufelden", die aus der
Registratur des Ansbacher Konsistoriums erst neuerdings in die des württem-
bergischen g'ekommen sind, behandelt er jetzt die Sache noch einmal. Von beson-
derem Interesse in seinen die gewohnte Exaktheit aufs neue verratenden Darlegungen
sind die Kämpfe, die der erste evangelische Pfarrer Georg' Amerbacher, ein Schütz-
ling Götzens von Berlichingen, zu bestehen hat. Seine Rechtfertigung gegen die von
dem katholischen Amtmann Christoph von Wolmershausen wider ihn erhobenen Be-
schwerden ist dem Artikel in extenso beigefügt; ebenso die Petition der Gemeinde,
in der sie um Befreiung von den drei katholischen Priestern bittet: der Pfarrer
könne nicht reden und sei den Leuten auch wegen des bösen Geruchs, den er an
sich habe, ärgerlich, die anderen beiden lebten in Schanden und Lastern. — Auch
liefert B o s s e r t (3506) einen sorgfältigen Artikel über den Heilbrunner Joh. Lach-
mann (gest. 1538), dem seine Vaterstadt als ihrem Prediger vor allem die Einführung'
der Reformation verdankt, und der durch sein mannhaftes Auftreten im Bauernkriege
sowohl, wie in den Streitigkeiten mit dem reaktionären Rat sich für alle Zeiten eine
ruhmvolle Stellung in der Reformationsgeschichte gesichert hat. — K e i d e 1 (3507)
erfüllt das schon früher (BWKG. 2, S. 139) gegebene Versprechen, eine Lebensskizze
des Joh. Piskatorius zu schreiben. Er macht sich dabei entschlossen die oben
(N. 3383) erwähnte Hypothese Flaussleiters zu eigen, indem er den Briefwechsel des
Rhegius mit seinem Helden geführt sein lässt; und man muss zugeben, dass seine
Konstruktionen viel Ueberzeugendes haben. Nur will mir Friedberg nicht recht als
Wohnort des Piskatorius passen; der Karte nach liegt es etwa nur 6 km von Augs-
burg entfernt — und dann ein Briefwechsel, bei dem die Briefe doch mindestens
um Wochen auseinander liegen? Weshalb suchte da nicht der eine den anderen auf,
wenn man so Wichtiges zu verhandeln hatte? Möglich ist ja, dass die zwischen
beiden bestehende Differenz in der Abendmahlsfrage die persönliche Aussprache ver-
hindert hat. Auch im übrigen ist die Skizze vielfach eine äusserst geschickte
Mosaikarbeit. Das Gesamtbild aber, das herauskommt, ist für das 16. Jahrhundert
äusserst charakteristisch. An nicht weniger als acht Wohnorten — Obersdorf, Fried-
berg (?), Mammern, Bernstadt, Balzheim a. d. Hier, Ulm, Urach, PfuUingen — finden
wir in der Zeit von etwa 1526—49 den Piskatorius; infolge des Interims wird er aus
letzterem Ort vertrieben, um dann aus unserem Gesichtskreis zu verschwinden.
Hoffentlich klärt ein glücklicher Fund das Lebensende des interessanten Mannes noch
einmal auf! — W. Köhler veröffentlicht BWKG. 6, S. 178—91 aus einem auf der
Giessener Universitätsbibliothek vorhandenen Handschriften-Bande ,,ein Gedicht aus
der Zeit des Interims in Ulm", wohl spätestens Ende des Jahres 1549 verfasst. —
Oester reich. Loesches (3508) Buch ist zunächst ein kleines Kunst-
werk in der Gruppierung des gewaltigen Stoffes. Der Haupteinschnitt war durch
das Toleranzedikt vom 13. Oktober 1781 gegeben, und von da an Hess die Kirchen-
geschichte der gesamten österreichischen Länder sich im Zusammenhang behandeln.
Schwierig aber war es, in den Zeiten der Reformation und Gegenreformation, in
denen die Entwicklung in den verschiedenen Kronländern so viel Abweichungen
zeigt und doch wieder, weil beziehungsweise soweit die Länder unter einem Regimento
standen, so manches Verwandte bietet, jedem einzelnen Lande gerecht zu werden
und zugleich mehrfache Wiederholung-en zu vermeiden. L. hat die Schwierigkeit in
äusserst glücklicher Weise dadurch gelöst, dass er das Gemeinsame in einem ein-
leitenden Kapitel: „Verhalten der Herrscher im allgemeinen" behandelt und dann
unter Voraussetzung des hier Gegebenen die Geschichte der einzelnen Länder durch-
geht. L. hat mit seinem Buche einem Wunsche der Gesellschaft für die Geschichte
des Protestantismus in Oesterreich Rechnung getragen, tlie für Trautenbergei-s
P. Cührs, Luther und die lieformation. 3^9
„Kurzg-efassto Geschichte der evang-elischen Kirche in Oesterreich" einen Ersatz
wünschte. So musste er auf knappstem Räume darbieten, was er mit der Zeit auf
breitester Grundlage auszuführen hofft. Dadurch war kürzeste Form der Darstellung^
geboten, die zuweilen an Hases klassische Kürze erinnert (vgl. zum Beispiel S. 135, Ende
des ersten Absatzes), an das Verständnis dessen, der neu an die Sache herantritt, zuweilen
freilich ziemliche Anforderungen stellt. Uns steht aus der österreichischen Kirchen-
geschichte die Entwicklung in Böhmen am nächsten: hier zeigt sich die engste Be-
rührung mit Luther und Wittenberg, hier wird nachher der Zündstoff entfacht, der
in dem grossen Religionskrieg emporlodert; hier sind wir deshalb auch am meisten
kompetent, L.s Darstellung zu beurteilen. Man lese den betreffenden Abschnitt und
man wird bekennen, dass trotz der Kürze jedes Moment seine Berücksichtigung
findet. Ausdrücklich sei noch auf die vorzügliche Litteraturzusammenstellung S. 246 ff.
hingewiesen; vielleicht hätten auch Richters Kirchenordnungen hier Erwähnung
finden können, schon für den, der sich zum Beispiel die Anmerkung S. 136, 3 zunutze
machen möchte. — Von Fellers (3516) interessanter, schön ausgestatteter, auch mit
mehreren Bildern geschmückter Monographie kommt für uns zunächst nur das erste
Kapitel der „Vergangenheit": 1554 — 1630 in Frage. Alles, was über die Reformation
und Gegenreformation aus Karlsbad und Umgebung bekannt ist, wird hier in an-
sprechender, auf weitere Kreise berechneter Darstellung dargeboten. Von drama-
tischer Wirkung ist die — leider ja nicht urkundlich zu beglaubigende — Scene, als
Job. Rebhuhn, der letzte evangelische Pfarrer Karlsbads vor der Gegenreformation,
durch einen Gottesdienst auf dem Galgenberge von. seiner Gemeinde Abschied nimmt.
Schade, dass über die Herkunft des Bildes (nach S. 10), das diese Scene festhalten oder
richtiger rekonstruieren will — denn der Nachbildung nach scheint es mir frühestens
aus dem 18. Jahrhundert zu stammen — , offenbar nichts bekannt ist. Von der S. 120 ver-
merkten Litteratur hätte als „Quelle" übrigens wohl nur N. l bezeichnet werden dürfen. —
Schweiz: U. Zwingli. Die Zwingliana (3521) bieten wieder einen
reichen Beitrag zur Kenntnis Zwingiis und seiner Zeit. Unter anderem gibt
E. E g 1 i (S. 267 ff.) aus den Quellen gesammelte interessante Notizen über die
Witterungsverhältnisse in den Jahren 15 19- -31 und weist damit auf ein Gebiet hin,
das als begleitendes Moment bei den grossen Ereignissen nicht ohne "Wert ist;
ausserdem liefert er (S. 271 ff.) wertvolle biographische Angaben über Ceporinus und
Torinus, denen F. H e g i noch Mitteilungen über Comander hinzufügt (S. 275 ff., vgl.
übrigens S. 284). H. Z e 11 e r- Wer d m ü 1 1 e r erinnert S. 291 ff. an zwei Gedenk-
stücke aus der Kappeier Schlacht, das Panner und das Näfen-Schwert, von denen
auch Abbildungen beigegeben sind. G. Finsler druckt (S. 274/5) emen Brief
Zürichs an Memmingen ab, den Prediger Simprecht Schrenck betreffend. Von der
Auffindung des Züricher Wandkatechismus, den Cohrs in seinem JBL. 1901 II 6 : 35
erwähnten Buche noch als verschollen anführen musste, berichtet A. Fluri (S. 265 ff.),
er bringt noch interessante Zeugnisse für die Wichtigkeit dieses katechetischen Denk-
mals und seine Abfassung durch Leo Jud bei und gibt es im Faksimile wieder.
Beiträge zur Familiengeschichte Zwingiis, und zwar Nachrichten über seine Enkel
Rud. Zwingli und Rud. Gwalter und ihre Reise nach England (1571 — 72) liefert
F. V e 1 1 e r (S. 254 ff.). Auf zwei Autographen Zwingiis in der evangelischen
Kirchenbibliothek in Isny macht R i e b e r aufmerksam. Kesselring unter-
sucht (S. 294 ff.) die ältesten Gedichte Zwingiis vom Ochsen und vom Labyrinth und
setzt — abweichend von den bisherigen Annahmen — ersteres in den August oder
September 1510, letzteres etwa in das Jahr 1514. Endlich teilt Egli aus Kesslers
Sabbata eine bisher unbekannte Fassung des Kappeier Liedes mit (S. 251 ff.), die
dann F. S p i 1 1 a (3527a) noch eingehend würdigt, und in der er einige auch sonst
vorkommende Lesarten beglaubigt findet. — C. vonKügelgen (3522a) gibt das
eigentliche Interesse, aus dem heraus er mit Zwingiis Ethik sich beschäftigt hat,
wohl selbst am besten S. 5, Anm. 2 seines Buches an: es handelt sich ihm um „zeit-
gemässe Ausbeutung" dieser Ethik. Ein derartiges Vornehmen hat immer etwas
Bedenkliches; noch mehr als sonst ist man dann in Gefahr, in seinen Helden eigene
Gedanken hineinzulesen. Dieser Gefahr, die er noch dadurch vermehrt, dass er
seine Einteilung der Kantischen Antithese: „nicht von der Begnadigung zur Tugend,
sondern von der Tugend zur Begnadigung" entnimmt, ist auch K. wohl nicht ganz
entgangen. Dennoch wird jeder sein Buch, wenn auch vielleicht nicht ohne Wider-
spruch, so doch mit Gewinn lesen können; uns scheint es am sichersten zu gehen,
wo es Zwingli, von der Gegenwart abgesehen, rein historisch zu werten unternimmt,
zum Beispiel in seiner Abhängigkeit von mittelalterlichen Anschauungen (S. 28, 69, 92).
Das absprechende Urteil über Baurs „Theologie Zwingiis", die K. doch auch dankbar
benutzt hat (S. 2, Anm. 2), wirkt abstossend. —
J. Calvin. Als Werk Calvins stellt Brünettere (3529a) fest, dass er
die Religion intellektualisiert und — weil er sie damit für die, „die nichts wissen
Jahresbericht« f&r neaere deatsche liitteratnrgeMbiohte. XIII. ^g
380 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
und nichts Geschriebenes lesen können'', so gut wie verschlossen — zugleich
aristokratisiert und individualisiert habe: so sei er, so wenig das zu seinem Charakter
zu stimmen scheine, der „Vorläufer der modernen Freiheiten" geworden. —
M. Schulze (3533) hat schon in den Studien zur Geschichte der Theologie und
Kirche, 6. Band, 5. Heft, die starke und ziemlich einseitige Richtung des Christen-
tums Calvins auf das Jenseits dargelegt und sie, „wie sie sich in diesem immer-
wiederkehrenden Begriffe zusammenfasst", auf Plato als die letzte dem Calvin selbst
nicht unbekannte Quelle dieser Art von Religion zurückgeführt, ohne damit andere,
namentlich neutestamentliche Einflüsse auszuschliessen. In vorliegender Schrift
sucht er nun nachzuweisen, dass hinsichtlich jener Abhängigkeit von Plato eine
starke Verwandtschaft zwischen Erasmus und Calvin vorliegt, und dass Erasmus es
wohl gewesen ist, der Calvin die Platonische Gedankenwelt vermittelt hat. Die
interessante Abhandlung, die zugleich eine Aufforderung ist, gerade den religiösen
Einfluss des Erasmus immer aufs neue zu untersuchen (vgl. N. 3301), und die in
dieser Hinsicht selbst weitere Aufschlüsse verspricht (S. 3), gibt zunächst für den
weltflüchtigen Zug der Theologie Calvins im Zusammenklang mit den Auslassungen
des Erasmus zahlreiche Belege, um dann daraus die Folgerungen für die Ethik, für
den Glaubensbegriff und für die Eschatologie zu ziehen. —
Taufgesinnte und Ketzer. Beiträge zur wiedertäuferischen Be-
wegung aus verschiedenen Gegenden und Zeiten sind zu verzeichnen. Hansen
(3545a), der schon vor Jahren (Beiträge und Mitteilungen, 1. Band, Heft 5) im
„David-Joriten-Prozess in Tönning 1642" in kurzen Zügen die Wirksamkeit und die
Erlebnisse der Wiedertäufer in Eiderstedt geschildert hat, führt diese nunmehr weiter
aus und belegt sie mit reichhaltigem urkundlichen Material (Protokollen von Ver-
hören der Wiedertäufer, verschiedenen Konfessionen und dergleichen) aus dem Gardinger
Propsteiarchiv, dem Staatsarchiv in Schleswig, sowie aus den Bibliotheken in Kiel,
Hamburg und Kopenhagen. — Becker (3547) führt uns nach Schwaben, in das
heute noch hessische Kondominat Kürnbach. Es handelt sich namentlich um die
Lebensschicksale eines gewissen Michel Jungmann, der, schon um 1530 für das
Täufertum gewonnen und deshalb verklagt und verurteilt, aus der Heimat entwich,
der aber immer von neuem dahin zurückkehrte und wiederholt Verhöre und Be-
strafungen zu erleiden hatte, bis er endlich im Alter sich wieder zum Besuch des
Gemeindegottesdienstes bequemte. Auch hier wird gutes Quellenmaterial mitgeteilt.
— D e t m e r (3548) beschäftigt sich mit dem Münsterschen Reich der Wieder-
täufer. Noch zwei verwandte Abhandlungen (über Bernh. Rothmann und über die
Auffassung von der Ehe und die Vielweiberei in Münster) in Aussicht stellend,
sucht er zunächst über die Persönlichkeit Johanns von Leiden Klarheit zu gewinnen.
Er verkennt nicht „seinen unersättlichen Ehrgeiz, seine Sinnenlust und seine jäh
und unstät wechselnden Neigungen", sieht aber zugleich in ihm eine geborene
Herrschernatur ,,von staunenswerter Energie und Tatkraft, unerschrockenem Mut und
klarem Verständnis"; und wenn man bedenkt, wie er es verstanden hat, unter den
schwierigsten Verhältnissen sein seltsames „Reich" zusammenzuhalten und neben
der Abwehr nach, aussen trotz der aufgelösten Zustände im Innern doch relative
Ordnung zu halten, so wird man D.s Ausführungen zustimmen. Dagegen wird man
zu anderen Aufstellungen vielleicht doch ein Fragezeichen machen dürfen. Wenn
D. nämlich auch nicht bestreitet und nicht bestreiten kann, dass „der Anstoss zur
Errichtung des neuen Jerusalem in Münster auf anabaptistische Strömungen zurück-
zuführen ist", so will er für die spezielle Ausgestaltung und gerade für die schreck-
lichsten Auswüchse, namentlich die Vielweiberei, doch lediglich die Person seines
Helden verantwortlich machen: aus seinem Kopfe sei manches geboren, was man
nur missbräuchlicherweise dem Anabaptismus in die Schuhe schiebe. Aber lässt
sich nicht auch anderswo die Vielweiberei in Verbindung- mit anabaptistischen Ideen
nachweisen? (Vgl. zum Beispiel BBKG.8, S.51/2). — Kolde (3542) berichtet über Nürn-
berger Vorkommnisse. Auf Grund schon früher (vgl. Kirchengeschichtliche Studien,
Herm. Reuter gewidmet, Leipzig 1888, S. 230 ff.) gegebenen urkundlichen Materials
macht er vor allem interessante Mitteilungen über die religiösen Anschauungen
Joh. Dencks, die aus seiner dem Nürnberger Rat überreichten Schrift sich ergeben.
Neben ihm lernen wir auch andere anrüchige Persönlichkeiten kennen, ausser den
„gottlosen Malern", besonders den beiden Beheims und Pentz, auch Martin Reinhart,
Hans Greifenberger und Heinrich Schwertfeger. Hinsichtlich der beiden letzteren wird
auch urkundliches Material (Gutachten Oslanders über sie) abgedruckt (S. 28 und 30).
K. erörtert (S, 67 ff.) die Gründe, weshalb Denck kurzweg aus der Stadt verbannt
wird, bei den Malern aber, bei denen doch viel schwerer wiegendes Belastungs-
material zu Tage gefördert wird, der Rat erst lange schwankt und nachher die Ver-
urteilten wieder begnadigt. Gewiss sind K.s Erwägungen richtig, aber sollte die
Verschiedenheit der Beurteilung nicht auch darin begründet liegen, dass Denok
G. EUing-er, Humanisten und Neulatoiner. 381
Schulmeister und Theolog'e war? So sah man ihn einmal wohl von vorne herein
mit anderen Aug-en an, als die g-ewiss nur irre geführten Laien, fürchtete zugleich
aber auch in weit höherem Masse seinen Einfluss. — Auch über den sogenannten
Bauern von Wöhrd, lange Zeit eine fast mythische Person der Reformationszeit, hat
Kolde reiches Material zusammengestellt. Giemen (3544b) ergänzt ihn und bringt
namentlich eine sorgfältige Bibliographie des „Sermons vom freien Willen", den der
Bauer gehalten haben will. — Zugleich orientiert Giemen (3544a) in einem ein-
gehenden Artikel über Ulrich llugwald; Material dazu boten sowohl seine S. 76/7
bibliographisch verzeichneten Schriften, als besonders auch seine erst kürzlich ver-
öffentlichten an seinen Lehrer Vadian gerichteten Briefe aus den Jahren 1522—24,
G. hat richtig darauf hingewiesen, wie aus diesen Schreiben Hugwalds „unsteter
und sprunghafter Sinn" uns entgegentritt (S. 53); vielleicht lässt sich auch schon
etwas den späteren Wiedertäufer Verratendes in seinem hier und da zutage tretenden
buchstäblichen Verständnis der Schrift finden (vgl. zum Beispiel S. 52 oben). In extenso
gibt C. 134 Thesen Hugwalds wieder, die er für seine Privatschule zusammengestellt
und die allerdings „zu den interessantesten Erwägungen Anlass geben". — Unter
den oben erwähnten, von Giemen (3495) abgedruckten Briefen befindet sich auch
ein Brief Th. Münzers an Nik. Hausmann vom 15. Juni 1521. —
Humanisten und Neulateiner.
(II, 7 = N. 3551-3581.)
Georg E 1 1 i n g e r.
Allgemeines, Der verdiente Kenner der Erfurter Universitäts- und
Reformationsgeschichte, Pastor 0 e r g e 1 (3551), bringt in einer gut geschriebenen
Rede einen der wichtigsten Grundzüge des deutschen Humanismus, den nationalen
Gedanken, zur Anschauung. Nach einem ganz kurzen Ausblick auf Gregor Heimburg
entwirft er eine gute Charakteristik des Erasmus, wobei aber doch zu bemerken ist,
dass selbst der Humanistenkönig sich der nationalen Begeisterung seiner Bewunderer
wenigstens nicht ganz entziehen konnte, wie er denn gelegentlich doch von „Germania
nostra" spricht. Nach Erasmus werden die Vertreter der älteren Generation, dann
die der jüngeren betrachtet; jene gruppieren sich gut um Maximilian, diese um Karl V.
Bei der Charakteristik weiss Oe. treffende Beispiele heranzuziehen, die keineswegs
an der Heerstrasse liegen, so die originellen Sätze in der lateinischen Grammatik
Heinrichmanns und Petrejus Eberbachs Quodlibet: De generibus ebriosorum et ebrietate
vitanda. Dagegen wäre der Hinweis auf Frischlins Julius redivivus (vollendet 1584)
mitten zwischen Bebel und Locher besser unterblieben oder einer anderen Stelle vor-
behalten worden. Einsichtig setzt Oe. auseinander, weshalb die Humanisten mit ihren
nationalen Bestrebungen scheitern mussten. Wenn aber der Verfasser sagt, das
Jahr 1521 sei der Endpunkt der vom Humanismus getragenen nationalen Idee ge-
wesen, so ist das zwar insofern richtig, als die feurige Teilnahme, der Wunsch eigener
Betätigung zunächst zurücktritt. Allein der vaterländische Gedanke lebt doch, wie
ja schon der Julius redivivus beweist, in der neulateinischen Litteratur fort, wenn er
auch nicht mehr als durchgehender Grundzug anzusehen ist. — Eine recht dankbare
Aufgabe hat sich Schwabe (3553) gestellt; wenn die Arbeit nicht so ergiebig ge-
worden ist, wie die Messers über Quintilian, so liegt es nicht an dem Verfasser, der
sich redlich bemüht hat, sondern an der Tatsache, dass die positive Nachwirkung
Cäsars an Bedeutung sich nicht entfernt mit der Quintilians vergleichen kann.
Seh. weist darauf hin, dass Kunst, Geschichtschreibung und Rhetorik der Humanisten-
zeit verhältnismässig selten an Cäsar anknüpfen; er weiss für die verschiedenen
Gattungen nur je ein Beispiel anzuführen: Murets Drama: Cäsar, die Historia Julii
Caesaris, die unter dem Autornamen Julius Celsius geht, aber höchst wahrscheinlich
von Petrarca herrührt, und die Rede des Paduaners Andreas Brentius (letztes Viertel
des 15. Jahrhunderts), die eine eigene Rede Cäsars, teilweise mit Worten aus dem
ersten Buch des Bellum Gallicum, wiedergibt. Die Wirkung eifriger Lektüre Cäsars
namentlich bei den oberdeutschen Humanisten wird dann durch die Analysen von
Frischlius beiden Komödien Helvetiogermani und Julius redivivus gezeigt; die
Empfehlung Cäsars durch Valla und Erasmus hebt Seh. hervor; die Erwähnung
Cäsars in den Epistolae obscurorum virorum trägt allerdings mehr einen scherzhaften
49*
382 G. Ellinge r, Humanisten und Neulateiner.
Charakter. In den norddeutschen Schulordnungen kommt Cäsar fast gar nicht vor,
nur Braunschweig-Lüneburg macht eine Ausnahme. Bemerkenswert ist, dass in der
Humanistenzeit, in der Braunschweig-Lüneburgischen Schulordnung, sowie in der
Gesellschaft Jesu Cäsar in der ersten Klasse behandelt wird, während man ihn später
der Mittelstufe zuweist. Die weiteren Darlegungen des Verfassers gehören nicht mehr
in unser Gebiet. —
Die Aufschlüsse Bauchs (3554) über die Anfang- e des Humanismus
in Ingolstadt sind bereits im vorigen Berichte gewürdigt worden; seine Ausführungen
über die erste Entwicklung der Universität Frankfurt a. 0. und namentlich über die
Stellung des Humanismus innerhalb dieser Neugründung wird der nächste Bericht in
einem anderen Zusammenhange berücksichtigen. — Aus dem Jahre 1901 ist die Voll-
endung der Sammlung nachzutragen, durch die sich A. Bömer (JBL. 1901 II 7: 19) ein
Verdienst um die Geschichte des Humanismus erworben, der zweite Teil des Werkes:
die lateinischen Schülergespräche der Humanisten. Wie im ersten Bande Erasmus,
so steht im zweiten Bande Vives im Mittelpunkte mit seiner Linguae Latinae exerci-
tatio, von der Bröring 1897 eine vortreffliche, nirgends ängstlich am Buchstaben
haftende, sondern überall den Geist erfassende Uebersetzung veröffentlicht hat. Ausser
ihm sind noch vertreten: der streng katholische, aber von ehrlichem Reformeifer er-
füllte Lehrer des Crocus Hadrianus Barlandus, dessen Dialoge (1524) kulturgeschichtlich
sehr anziehend sind; Hermannus Schottenius, für dessen Leben B. manches Un-
bekannte nachzutragen weiss: seine Confabulationes (1525) verlassen selten den Kreis
des Schülerlebens und wissen den kindlichen Ton gut zu treffen. Sebaldus Heyden
hat in seinen Formulae puerilium colloquiorum (1528) den kindlichen Ton ebenfalls
nicht verfehlt; als kulturgeschichthch wichtig mögen die Formeln beim Essen (S. 150/1)
hervorgehoben werden; ferner die Dialogi des Jonas Philologus (zuerst 1529?); Jacobus
Zovitius, der an Einfachheit in Anlage und Ton mit Heyden übereinstimmt; Nicolaus
Winmannus, dessen Dialogi (1544) vor allen Dingen didaktisch-theoretischer Natur
sind und die Belesenheit des Autors allzudeutlich hervorkehren; Martinus Duncanus,
in dessen Praetextata latine loquendi ratio (1552) zum ersten Male in den Schüler-
gesprächen gegen die „der guten Sitte äusserst schädlichen" Colloquia des Erasmus
indirekt und direkt Stellung genommen wird; der Franzose und Calvinist Mathurinus
Corderius, dessen Colloquia scholastica (zuerst 1564) im Gegensatz zu der etwas hoch-
trabenden Art des Winmannus und Duncanus von rühmenswerter Einfachheit sind.
Erstaunlich ist die Verbreitung der Gespräche, wie man sie nun aus B.s Biblio-
graphien kennen lernt; man sieht jetzt erst, welchen bedeutenden Einfluss auf An-
schauungsweise und Gedankenwelt diese Werke ausgeübt haben müssen. — Ebenfalls
aus dem vorigen Berichtsjahre ist die wertvolle Untersuchung D. Reichlings über
die Reform der Domschule zu Münster nachzutragen (JBL. 1901 11 7:5a). Der Haupt-
teil der aufschlussreichen Arbeit bietet eine Kritik des Berichtes, den der Vater der
westfälischen Gelehrtengeschichte, Hermann Hamelmann (1525 — 95), von der huma-
nistischen Umgestaltung der Münsterischen Domschule gegeben hatte. R. setzt eine
Uebertragung des betreffenden Abschnittes Hamelmanns an die Spitze und geht dann
dessen Angaben im einzelnen durch. Das Ergebnis dieser Prüfung entspricht durch-
aus den mannigfachen Bedenken, die bereits anderweitig gegen Hamelmanns Glaub-
würdigkeit geltend gemacht worden sind. F'ast alle von Hamelmann erzählten Tat-
sachen sind unrichtig oder in einen falschen Zusammenhang gebracht, und sowohl
seine Gesamtauffassung von der Art, in der die Reform der Domschule vor sich ging,
als seine meisten Einzelangaben sind unzutreff'end. Als Anfangsjahr der Reform haben
wir 1500 anzusehen (Berufung Kemeners zum Rektor), als Endpunkt 1512, wo durch
Joh. Cäsarius das Griechische in den Lehrplan aufgenommen wird. Die Ergebnisse
seiner kritischen Untersuchung hat R. in den Lebensläufen einzelner' Lehrer der
Münsterischen Domschule verwertet, die seiner Abhandlung angefügt sind; er entwirft
gut unterrichtende Biographien von Timann Kemener, Murmellius (hier wird die
bisher verschollene, kurze, aber lebhafte laus Reuchlini des Murmellius nachgewiesen
und abgedruckt), Joh. Pering, Joseph Horlenius, Anton Tunnicius. — Wie sehr der
ältere Humanismus die Tendenzen des Frühhumanismus fortsetzt, zeigt die von
Pol and (3561) veröffentlichte Uebersetzung der ersten olynthischen Rede durch
Reuchlin (1495). Wir ersehen, was freilich schon aus Reuchlins Lucianübersetzung,
aus Plenningens und Wernhers von Themar Versuchen bekannt war, wie das Be-
streben des Humanismus, die Antike und Renaissanceerzeugnisse durch Uebertragungen
zu popularisieren, auch den älteren Humanismus beherrscht. Wichtig ist aber auch
noch ein zweiter Zug, den der ältere Humanismus ebenfalls mit dem Frühhumanismus
gemein hat: der Wunsch, durch die Neubelebung der Antike auf die eigene Zeit zu
wirken und überall das Gemeinsame im Vergangenen und Gegenwärtigen zu betonen.
Nicht minder tritt selbstverständlich überall der vaterländische Zug hervor. Der
Herausgeber bespricht nach allen diesen Richtungen die in Betracht kommenden,
G'. Ellinger, Humanisten und Neulateiner. 383
zwischen Joh. Wolf und Reuchlin gewechselten Briefe. Biographisch ist von Wichtig-
keit, dass durch die Einleitung der Demosthenesübersotzung Geigers Vermutung be-
stätigt wird, wonach Reuchlin seinen Herzog Eberhard zunächst nicht nach Worms
zum Reichstage von 1495 begleitet hat, sondern in Tübingen geblieben ist. Die sprach-
liche Seite der (Jebersetzung, beziehungsweise der hier vorliegenden Abschrift, berührt
nicht unser Gebiet. — Flavio Biondo gehört allerdings nur mittelbar in die Geschichte
des deutschen Humanismus; als Vorläufer des Philipp Cluverius, der ebenfalls vom
Humanismus, beziehungsweise von seinen Ausläufern, ausging, darf er aber wohl hier
erwähnt werden. Die sorgfältige Arbeit von Husslein (SooO) gibt in ihrem Hauptteil
eine gut unterrichtende, ausführliche Analyse von Biondos Italia illustrata (entstanden
1451), dem ersten Beispiele einer wissenschaftlichen Topographie des alten Italien,
unter den einleitenden Bemerkungen sei der Hinweis S. Günthers auf die Bedeutung
Joh. p]cks für die Geschichte der Geographie hervorgehoben; Günthers aufschluss-
reiche Darstellung der Einwirkung des Humanismus auf die Geographie soll im
nächsten Berichte nachträglich gewürdigt werden. —
Blütezeit des Humanismus. Die Darstellungen Thudichums
(3562) und Paulsens (3560) geben populäre Schilderungen des allgemein Bekannten;
für das Gesamtwerk, dem die Skizze P.s angehört, ist übrigens die Auswahl aus dem
Humanismus dürftig und nicht geschickt. — Hübsch ist der Hinweis Heidenheimers
(3559) auf die Uebereinstimmung der Stelle in des Sängers Fluch: „Und was er
spricht, ist Geissei, und was er schreibt, ist Blut" mit dem Vers aus dem Triumphus
Reuchlini: Quod loquitur, flamma est, flamma est, quod scribit. Zufällige Ueber-
einstimmung ist nicht ausgeschlossen; doch ist auch sehr wohl eine wirkliche Be-
einflussung möglich. — Eine Reihe kleiner Mitteilungen zur Geschichte des Humanismus
in Leipzig gibt C 1 e m e n (3565a). Zunächst behandelt er Christoph Hegendorffinus,
Hegendorf oder Heg'endorffer. Dieser blieb 1519 während der Pest in Leipzig und
veröffentlichte in dieser Zeit neben anderen Schriften eine kleine lateinische Gedicht-
sammlung, deren Bestandteile von C. charakterisiert und erläutert werden. Ein Gedicht,
auf das wahrscheinlich in dem Vorwort zu dieser Sammlung angespielt wird, teilt C.
aus einer Handschrift mit, ferner aus einem Drucke ein Gedicht Novenians an Georg
Rhau. Recht merkwürdig ist der aus einer Handschrift der Zwickauer Ratsschul-
bibliothek dargebotene Brief Eppendorfs an Nikolaus Hausmann. Schliesslich gibt C.
Nachträge zu seinen Mitteilungen über Andreas Frank-Camitianus mit einem sehr
hübschen, ebenfalls aus der Zwickauer Ratsschulbibliothek stammenden Briefe Franks
an Oswald Lasanus. — Die Briefe von Mutian, Eoban und Cordus, die K ü c h (3566)
im Auszuge wiedergibt, werden zweckmässiger besprochen, wenn sie vollständig
vorliegen. — Eine ausführliche Biographie Wimphelings legt Knepper (3567) vor.
Sie ist von katholischem Standpunkte aus geschrieben, was bei der Beurteilung der
religiösen Verhältnisse, in die Wimpheling so vielfach einzugreifen hatte, an ver-
schiedenen Stellen zutage tritt. Aber diese Tendenz ist nirgends aufdringlich, und K.
befleissigt sich einer löblichen Unparteilichkeit. Selbstverständlich kann es bei durch-
greifender Verschiedenheit der Gesamtanschauung an Gegensätzen in der Beurteilung
nicht fehlen, aber diese auszutragen ist hier nicht der Ort. Das weitschichtige
Material ist mit grosser Sorgfalt durchgearbeitet und Wesentliches nicht übersehen
worden. In der Behandlung der Einzelfragen zeigt der Verfasser einen guten Blick,
nicht minder in der Abwägung der litterarischen und wissenschaftlichen Leistungen
Wimphelings, wie er denn einzelnes, z. B. die „Agatharchia" und das „Verzeichnis
der Strassburger Bischöfe", durch scharfe Charakteristik gut herauszuheben weiss.
Die Analysen der Schriften erfüllen durchweg ihren Zweck, da sie in aller Kürae
über Anlage und Inhalt unterrichten. In der Beurteilung der einzelnen Schritte
seines Helden, in der Behandlung der Fehden, in dieWimpheling verwickelt war, hat sich
K. überall bemüht, durch sorgfältige Erwägung der in Betracht kommenden Umstände
zu einem ruhigen und gemässigten Urteile zu gelangen. — Knepper (3570) setzt
die Mitteilungen über den elsässischen Humanisten Adolphus Muling fort, die er 1901
im „Jahrbuch für die Geschichte Elsass-Lothringens" begonnen hatte. Er eröffnet
uns diesmal einen reizvollen Blick in die L'ebersetzertätigkeit Mulings, und wir sehen
hier die gleichen Tendenzen der Popularisierungsabsichten wirksam, wie sie sich so
charakteristisch in der Frühzeit des Humanismus und dann auch im älteren Huma-
nismus zeigen (vgl. oben N. 3561, S. 382). Für den elsässischen Humanismus ist es
bezeichnend, dass unter den übersetzten Schriftstellern sich auch Geiler von
Kaisersberg befindet, dessen Passion und Vaterunser übertragen werden. Als
Anhang zu dem letzteren W^erke hat Muling die Gedichte über das Vaterunser
von Ludovicus Bigus in deutsche Reime gebracht. Mehr in das Gebiet des eigentlichen
Humanismus führte die Uebersetzung der Bucolica des Virgil, die Muling Vere für
Vers, aber ohne ein bestimmtes Veremass wiedergegeben hat, während die
Inhaltsangaben der einzelnen Eklogen in vierzeiligen Reimpaaren abgefasst sind.
384 G. Ellinger, Humanisten und Neulateiner.
Noch bedeutsamer erscheint eine Uebersetzung- von Erasmus' Enchiridion militis
Christiani (1520). Wichtig- für den Zusammenhang- des Humanismus mit natur-
wissenschaftlich-geographischen Tendenzen ist die Uebersetzung des Globus mundi
von Waldseemüller (1509), während die Uebertragung des Buches „von dem
gesunden Leben" von Marsilius Ficinus durch die Interessen veranlasst sein mag,
die Muling sein Stand als Stadtarzt zu Schaff hausen nahelegte; selbstverständlich
dürfen auch bei dem letzten Werke die humanistischen Anregungen nicht übersehen
werden. Als Herausgeber älterer deutscher Litteratur erscheint er zuletzt mit einer
Neuausgabe der „Mörin" von Hermann von Sachsenheim. Beigegeben hat er dieser
Ausgabe ein längeres deutsches Gedicht, in welchem an zahlreichen Beispielen aus
der Bibel und dem klassischen Altertum nachgewiesen wird, wie gross vordem die
Zuneigung der Ehegatten gewesen sei, und dann im Gegensatz dazu der Zustand der
ehelichen Verhältnisse zur Zeit des Dichters so schwarz wie möglich ausgemalt
wurde. Mulings religiöser Standpunkt entspricht durchaus den Anschauungen der
oberrheinischen Humanisten. Er ist fromm und kirchlich gesinnt; so tritt er in zwei
Schriften für die Echtheit des Trierer Rockes auf. Zugleich erstrebt er aber wie
Wimpheling, Brant und andere eine Abstellung der kirchlichen Missbräuche und eine
Reform der Kirche. — Auf den weitumgetriebenen Danziger Stadtphysikus Christophorus
Heyl, der zeitweilig auch Lehrer und Leiter am Elbinger Gymnasium war, hat
L. Neubaur in seiner wertvollen Studie „Aus der Geschichte des Elbinger Gymnasiums"
(1897; S. 8ff.) zuerst die Aufmerksamkeit gelenkt. Jetzt veröffentlicht Günther
(3571) eine ungemein reizvolle Selbstbiographie Heyls. Mit Recht hebt der Heraus-
geber das Typische in der Laufbahn Heyls hervor. Der mittelalterlichen Bildung
gehören seine Kinderjahre an, als jugendlicher Vagant durchzieht er Deutschland,
bis Leipzig seine Bildungsstätte wird. Hierauf besucht er noch einige französische
Universitäten, um seine medizinischen Studien abzuschliessen, und wird dann durch
einen Zufall nach dem Osten verschlagen, „der ihm, dem Sohne des Rheingaues, zur
zweiten Heimat wird". In den verschiedensten Stellungen und an verschiedenen Orten
tritt er hier unermüdlich für die humanistische Bildung ein. G. stellt aus der Selbst-
biographie die einzelnen Lebensdaten fest, die sich jetzt für die Wanderjahre Heyls
mit einiger Sicherheit ergeben. Das Geburtsjahr steht dagegen nicht fest; doch wird
wohl 1499 anzunehmen sein. Auch das Todesjahr kann nicht bestimmt angegeben
werden, üeber die schriftstellerische Tätigkeit gibt G. ebenfalls ausreichende Auskunft.
Einzelnes war schon bei Neubaur vermerkt, so die Uebersetzung des „Traums" von
Luclan und die für die humanistischen Bestrebungen Heyls wichtige Rede: De literarum
studiis ab Omnibus tum colendis tum promovendis. Hinzu kommen bei G. noch einige
Uebersetzungen Galenscher Schriften sowie der Hinweis« auf eine von Heyl geplante,
aber nicht ausgeführte theologische Schrift über die Sakramente. — Die Bedeutung
des Humanismus für die Neubelebung der astronomischen Studien, die freilich aufs
unmittelbarste mit der Astrologie verknüpft waren, kommt u. a. auch in der Gestalt
des Bayern Nikolaus Kratzer (geb. 1487) zur Erscheinung, der in England seinen
Wirkungskreis fand. E. M a a s (3572) vereinigt die bisher bekannten Tatsachen mit
neuen Nachforschungen zu einem Lebensbilde, soweit die nicht überall zusammen-
hängenden Nachrichten ein solches gestatten. Er behandelt die Familie, der Kratzer
entstammt, seine Studienzeit (wobei er vor der Kölner und Wittenberger Studienzeit
einen Besuch von Ingolstadt nicht für ausgeschlossen hält), seine Beziehungen zu
Erasmus, Dürer usw. und seine Wirksamkeit in England. Seine Lehrtätigkeit am
Corpus Christi Collegium in Oxford, seine Stellung als Hofastrolog des Königs
werden durch charakteristische Züge beleuchtet; auch erhält man Aufschluss über die
diplomatischen Missionen, für die Kratzer mehrfach von Heinrich VIII. verwendet
wurde. Ebenso wird über seine wissenschaftlichen Arbeiten und die von ihm an-
gefertigten Instrumente näheres mitgeteilt. In religiöser Beziehung war er ein
Anhänger Luthers, musste jedoch mit der Betätigung seiner Ansicht sehr vorsichtig
sein, ja gelegentlich sogar seine Kunstfertigkeit in den Dienst der Gegner Luthers
stellen. —
Neulateinische Dichter. Bolte (3573) hat das biographische
Material über Cornelius Crocus übersichtlich zusammengestellt und eine vortreffliche,
trotz ihrer Kürze tief eindringende Charakteristik des „Joseph" gegeben. — Ueber
Naogeorgs Leben bringt K a w e r a u (3574) die erreichbaren Notizen, und er
charakterisiert seine eigentümliche, schroffe Selbständigkeit, die ihn nirgends zur
Ruhe kommen Hess. Aus der Vorführung der Werke sei namentlich der Hinweis
auf die viel zu wenig beachteten Satiren hervorgehoben. — Wegen seiner Bedeutung
für die Geschichte der Reformation möge hier W. Cyklopius (Kannegiesser) an-
geschlossen werden, einer der ersten Schüler von Wittenberg, wo er Beziehungen
zu Scheurl, Staupitz, Aesticampian gewann und wo er später auch doziert hat. Als
Reformator von Magdeburg nimmt er eine nicht unbedeutende Stellung ein. Aus
G. Elling-er, Humanisten und Keulateiner. 385
früherer Zeit, wo er Rektor in Zwickau war (1508 — 10), teilt Giemen (3677) einen
kultiir<>e8chichtlich merkwürdij^en Brief mit. — Seine biographische Arbeit über
ötymmelius (Stummel) bringt Voss (3575) in einem zweiten Teile zum Abschluss.
Dieser zweite Teil übertrifft den ersten in jeder Beziehung und rundet das Bild des
Stymmelius durchaus ab, wie er denn auch manche bisher dunklen biographischen
Punkte aufzuhellen weiss. Von dichterischen Versuchen wird das Drama de immo-
latione Isaac (1577) inhaltlich wiedergegeben und richtig eingeschätzt; ebenso werden
die lateinischen (iedichte zutreffend charakterisiert, so das ludicium Faridis, das
einzige Gedicht Stununels, dem eine Art Nachwirkung beschieden war, ferner das
Epicedium auf den Tod von »Stummelö Vater, das neben vielem Angelernten immerhin
einige innerliche Züge aufweist, und das Trauergedicht auf den Tod Barnims X.
Vielleicht hätte unter den Hochzeitsgedichten das noch verhältnismässig frischeste an
Bernhard Holtorpius hervorgehoben werden können. Auch als deutschen Dichter
lernen wir Stummel kennen; V. teilt ein an Luthers Lied: „Ach Gott vom Himmel
sieh darein" anknüpfendes Festlied (1586) mit, das Stymmelius zur Feier der fünfzigsten
Wiederkehr des Tages gedichtet hat, an dem die Reformation in Pommern eingeführt
wurde, und das heftigste Ausfälle gegen „der Calvinisten tück und ranck" enthält.
Die biographischen Angaben seien kurz zusammengefasst: nach seiner Wittenberger
Studienzeit, die 1551 beginnt und über deren Länge sich nichts ermitteln lässt, finden
wir ihn zuerst in Beeskow als Lehrer an der Knabenschule, hierauf als Hofgeistlichen
in Lübbenau (1553) und dann als Frediger in Krossen (1554). Darauf erfolgte 1556
durch Empfehlung des Professors Andreas Musculus die Berufung Stummels nach
Stettin als Pfarrer an der St. Marien-Kirche, mit welchem Amte die Verpflichtung
der Uebernahme von theologischen Lehrvorträgen am fürstlichen Pädagogium, dem
heutigen Marienstifts- Gymnasium, verbunden war. In beiden Eigenschaften hat
Stummel bis zu seinem am 19. Februar 1588 erfolgten Tode eine zweiunddreissigjährige
Tätigkeit ausgeübt, die nur 1566 ganz kurz dv.rch Uebernahme der Superintendentur
in Merseburg unterbrochen wurde. Als Frediger hat Stummel im Geiste des strengsten
Luthertums gewirkt, zum Teil in heftigster Fehde mit einem calvinistischen Amts-
genossen. Bei der Lückenhaftigkeit des Materials ist über Stummels Predigten kein
klares Bild zu gewinnen; die Lehrtätigkeit am Pädagogium lässt sich dagegen aus-
reichend erkennen und wird von V. gut charakterisiert. Auch sie war von Stürmen
nicht frei; mit der schlechten Zucht, die schliesslich zu einem förmlichen Aufruhr
gegen Stummel führte, hatte er zu kämpfen, und wie in der Kirche musste er auch
hier einzelnen zum Calvinismus neigenden Lehrern entgegentreten. Unter den
schriftstellerischen Erzeugnissen, die seiner pädagogischen und seelsorgerischen
Tätigkeit entsprangen, ist wohl das merkwürdigste das Buch „kurtzer Unterricht von
Wunderwerken, so in Göttlicher Schrifft und anderen Historien beschrieben sind"
(1567), eine Schrift, die kulturgeschichtlich nicht ohne W^ert ist. Die starre, strenge,
eifervolle Art, die Stummel auch in seiner sonstigen Tätigkeit an den Tag legte, steht
im merkwürdigen Gegensatz zu dem, was über seine rein persönlichen Eigenschaften
berichtet wird: er erscheint hier als mild und nachsichtig, namentlich in seinem Urteil
über Tote und Nichtanwesende. Es ist ein Verhältnis, wie es uns im 16. Jahrhundert
nicht selten entgegentritt. — Johannes Caselius, den man wohl den letzten Melanch-
thonianer nennen kann, da er tatsächlich der letzte war, der im Sinne und Geiste
Melanchthons eine weitreichende Tätigkeit ausgeübt hat, wird uns in seiner frühesten
Entwicklung durch Koldewey (3576) vorgeführt. Aus einer Wolfenbütteler (ur-
sprünglich Helmstedter) Handschrift druckt er eine Auswahl von Jugendgedichten des
Caselius ab, die in der Tat in die Gedankenwelt und Bestrebungen des Jünglings
einführen. Eine lehrreiche Einleitung schildert Leben- und Bildungsgang des Caselius
bis zu dem Punkte, wo die Gedichte abbrechen, und gibt die notwendigen inneren
und äusseren Anhaltspunkte für das Verständnis der einzelnen Gedichte. Diese selbst
zeigen, wie man auch bei der Jugend ihres Verfassers nicht anders erwarten kann,
keine Eigenart; es sind vielfach Paraphrasen, und nur gelegentlich in der Elegia
de meis miseriis (S. 36) wagt sich ein individuellerer Ton hervor. Immerhin sind sie
zur Kenntnis der Entwicklung des Mannes nicht ohne Wert, und charakteristisch ist es,
dass der später wegen seines Philippismus Angefeindete in seinen poetischen Erstlings-
versuchen aufs heftigste gegen das Interim Stellung nimmt. — üeber Caselius' Vater,
der, ein Sprössling der alten niederrheinischen Adelsfamilie von Kessel-Bracht, durch
die Not der Zeit vielfach umgetrieben, als Lehrer und Geistlicher an verschiedenen
Orten tätig war, hat Koldewey (3576 a) ebenfalls anziehende Mitteilungen gegeben.
Obwohl eigentlich in das Gebiet der Kultur- und Reformationsgeschichte gehörend,
mögen sie doch um des Sohnes willen hier Erwähnung finden. — Eine Zusammen-
stellung von grösseren und kleineren Lobgedichten auf Breslau hat G. Türk (3579)
gegeben. Es kommen folgende Autoren in Betracht: Laurentius Corvinus mit seiner
Silesiae descriptio compendiosa, deren zweiter Teil allein von Breslau handelt (1496 ;
386 Gr. Ellinger, Humanisten und Neulateiner.
auch in einem wahrscheinlich 1508 erschienenen Gedicht wird Breslau rühmend er-
wähnt). Pancratius Vulturinus behandelt in seinem Panegyricus Slesianus (1506)
Breslau ausführlich. Bartholomäus Sthenus gibt ein kleines Gedicht in Hendekasyllaben
allein über Breslau (1512). Es schliesst sich Georgius Logus mit einem kleinen
Gedicht auf Breslau an (wohl 1527). Franziskus Faber (Franz Köckeritz 1497 bis
1565) verweilt in seinem Gedichte „Sabothus sive Silesia" auch bei Breslau. Ein kleines
anonymes Gedicht um 1562 folgt; hierauf David Sigismund Cassovius mit seiner
Schilderung Breslaus in seinem iter Germanicum et Sarmaticum, die namentlich durch
die lebhafte Beschreibung des Einzugs Rudolfs IL (1577) und der dazu getroffenen
Zurüstungen belebt wird. Johannes Caselius besingt Breslau zu Beginn eines Lob-
gedichtes auf Thomas Rhediger, J. Crato und J. Monau; Valens Andalius widmet Breslau
zwei kürzere Gedichte. Tobias Cober veröffentlicht 1593 sein langatmiges Gedicht:
Vratislavia sive Budorgis. Nach der Art der Zeit macht Venceslaus Clemens Ana-
gramme mit dem Namen Breslaus. Es folgt Christoph Schwartzbach mit einem umfang-
reichen Gedicht (1630). Eine Art Zyklus gibt der Germanus decor Vratislaviae (1667)
von Georg Schöbel. Gedichte von Johannes Fechner, Daniel Plorantius (1677) und Fibiger
(1704) machen den Schluss, womit wir allerdings weit über die Zeit der Herrschaft
der neulateinischen Dichtung hinausgegangen sind. — Eine vortreffliche Ausgabe hat
Bömer (3579 a) einem der wichtigsten Denkmäler der neulateinischen Dichtung
zuteil werden lassen, dem Grobianus Friedrich Dedekinds. Er gibt einen sorgfältigen
Neudruck der ersten Bearbeitung (1549) und fügt aus der zweiten Bearbeitung (1552)
das Schlusskapitel, die Grobiana, hinzu. Da die Grobiana tatsächlich der einzig
fruchtbare Zusatz ist, den die Neubearbeitung bringt, so wird man mit dieser Aus-
wahl des Stoffes durchaus einverstanden sein. Es kommt dazu, dass man in den sehr
brauchbaren Inhaltsangaben, die die Einleitung bringt, eine gute Uebersicht über die
Verteilung des Stoffes in den beiden Ausgabengruppen sowie über die Zusätze der
zweiten Bearbeitung erhält. Die ausführliche und belehrende Einleitung gibt zunächst
wertvolle Beiträge zur Entstehungsgeschichte des Werkes. Nicht als Student in
Wittenberg hat Dedekind den Grobianus geschrieben, sondern dieser ist veröffentlicht,
bevor er in Wittenberg immatrikuliert wurde. Vorher hatte er in Marburg (seit 1543)
studiert, war hierauf in Münden „scholasticus" oder „ecclesiasticus", und hier wird er
wohl das vielleicht schon in Marburg begonnene Werk abgeschlossen haben. Es sind
also Marburger, nicht Wittenberger Universitätsverhältnisse, die den Sittenschilde-
rungen des Grobianus zugrunde liegen. Ausführlich hat dann B. über die litterarischen
Grundlagen des „Grobianus", die Anstandsiehren und Tischzuchten gehandelt, die
Vorläufer und Auspräger der grobianischen Litteratur aufgeführt und schliesslich das
Werk selbst nach seinen Vorzügen und Schwächen gut charakterisiert. Bei der Ver-
gleichung der beiden Bearbeitungen miteinander bestreitet B. die Aufstellung Hauffens,
dass Dedekind 1552 sein Werk vollständig umgestaltet habe, und zeigt, dass die
Aenderungen in der zweiten Bearbeitung nicht so umfassend sind. —
III. Vom Anfang des 17. bis zur Mitte des
18. Jahrhunderts.
Allgemeines.
(111,1 = N. 3582-3662 a.)
Alexander Reifferscheid.
Ueber die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse
zur Zeit des BOjährig-en Krieg-es im allgemeinen unterrichten einige
selbständige Untersuchungen. Einen guten Einblick in das gehässige konfessionell-
politische Parteigezänk, bei dem selbst ehrenwerte Männer mit Bewusstsein fälschten
und logen, gibt das Buch von Lorenz (3582), an der Hand der Besprechung der
Flugschriften aus der Zeit vor dem Kriege. — Fähs (3582a) Abhandlung ist mir
trotz aller Bemühung unzugänglich geblieben. — Consentius (3582b) zeigt,
welche Werke die Grundlage von Schillers Geschichte des 30jährigen Krieges bilden.
— Die Aufzeichnungen des schwerinschen Domherrn O. von Estorf tragen den
Charakter von tagebuchartigen Notizen, sie stützen sich zum teil wohl auf Briefe
seiner Freunde, das meiste scheint Zeitungen entnommen. Wertvoll sind die ein-
geschalteten deutschen und lateinischen Tendenzgedichte (Des Schwerinschen Dom-
propsteu und Ratzeburger Domherrn Otto von Estorf Diarium belli Bohemici et
aliorum memorabilium [vom 23. Mai 1618 bis zum 10. März 1637]: AnnVGLauenburg.
6:2, S. 1-72; 3, S. 1-74; 7:1, S. 1-51). — Frieda Gallati (3585) untersucht
mit sicherem und scharfem Blick den Quellenwert der Kriegsgeschichte des B. Ch, von
Chemnitz und weist nach, wie verschieden derselbe bei den verschiedenen Teilen.
Beherrscht von der offensichtlichen Tendenz, das Ganze zu Gunsten der Schweden
darzustellen, tritt von Chemnitz als Neuling auf dem Gebiete geschichtlicher
Forschung und Darstellung auf. Die Archivalien verwendet er nur zum Schmuck
seiner Darstellung, sonst scheint er sie gering zu schätzen. Ueber die Motive wagt
er, im Gegensatz zu Pufendorf, keine selbständigen Kombinationen. Als Hof-
historiograph verschweigt er nicht nur manches, sondern schreckt sogar nicht vor
Korrekturen der Wahrheit zurück. Am Schlüsse der gediegenen Arbeit folgt eine
tabellarische Uebersicht der Quellenbenutzung des von Chemnitz und wertvolle
Exkurse über Detailfragen. — Warschauers (3585a) Mitteilungen betreffen den
Schwedenscbrecken in Polen lange nach dem 30jährigen Kriege (vgl. unten S. 388). —
Die lokale Geschichtsforschung ist durch Veröffentlichung und
Verwertung bisher unbenutzter Quellen wesentlich gefördert worden. Eine geschickte
Uebersicht der Ereignisse aus der ersten Hälfte des Krieges, soweit sie Augsburg
betreffen, liefert L. Simmet (Die Reichsstadt Augsburg in der 1. Hälfte des 30j.
Krieges. Progr. d. Realgynm. Augsburg, [Haas & Grabher]. 1901. 31 S.). — Die
Fortsetzung und quellen massige Begründung dieses Programms gibt R o o s (3587)
durch Mitteilungen aus einer bisher unbekannten Augsburger Chronik der Ereignisse
der Jahre 1612—1647, deren Verfasser entschiedener Freund der Schweden ist. R.
wählt den Abschnitt über das schwedische Regiment in Augsburg. Es würde eine
Bereicherung der lokalen Geschichtsforschung sein, wenn R. die Mittel geboten
würden, die ganze Chronik herauszugeben. Nur müsste er sich dabei der vielen
Zusätze enthalten, die dem Kenner der älteren Sprache als völlig überflüssig er-
scheinen. — Die Besprechung der Arbeit von K ö t z (3588) erfolgt unten in dem
Jahr«ab«riohta fftr nenera deataohe LittarAtnrgMOhiohte. XHI. 5Q
388 A. Reifferscheid, Allgeraeines des 17./18. Jahrhunderts.
Abschnitt über die religiösen und kirchlichen Verhältnisse. — Voigt (3589) be-
schreibt kurz die Belagerung und Beschiessung Leipzigs durch Tilly und Holke. —
Nachdem P. Schwartz schon früher (Die Neumark während des 30j. Krieges.
l.T. 1618—1631. [= SchrVQNeumark.] Landsberg a. W., [Fr. Schaeffer & Co.]. 1899.
128 S. M. 3,00) eine genaue aktenmässige Darstellung der Geschichte der Neumark
für die Zeit von 1618—1631 begonnen, führt er jetzt (3590) dieselbe bis zum Jahre
1653 mit objektiver Treue und Zuverlässigkeit. Von besonders hohem Werte sind
die aktenmässigen Mitteilungen im Anhang, die höchst interessante „Consultatio
politico-theologica" des kurfürstlich brandenburgischen Rates H. G. von dem Borne,
das Verzeichnis der Kontributionen, die Auszüge aus den Protokollen über die Ab-
stimmungen der Städte, die Polizeiordnung von Falkenberg und das Protokoll der
Stadt Königsberg i. NM. —
Heuser (3590a) veröffentlicht eine seltene Flugschrift aus dem Jahre 1620
aufs neue, die den Brief Spinolas an den König von Spanien Vom 18. Juni 1620 und
die Instruktion des Königs für Spinola vom 28. Juni enthält. — Zeitgenössische
Nachrichten, unter dem frischen Eindrucke der Ereignisse niedergeschrieben, teilt
Seiffert (3592) aus dem Ratsarchiv der Stadt Strausberg für die Jahre 1626
bis 1638 mit. —
Für die Schilderung einzelner Persönlichkeiten entwickelt sich
eine recht erspriessliche Tätigkeit. Die fleissige Untersuchung Knapp s (3593)
über die publizistische und politische Tätigkeit des Eiferers M. Hoe von Honegs
lehrt, dass dieser nicht von seiner Ueberzeugung, sondern meist durch Hoffnung auf
reichen Lohn geleitet wurde. — Auf Grund der bisherigen Forschung charakterisiert
Lenz (3594) vortrefflich Gustav Adolf. Eine abschliessende Biographie des Königs
fehle noch immer. Es sei in Schweden und Deutschland genug gearbeitet, auch
sehr viel Quellenmaterial publiziert worden, aber die Archive, besonders die deutschen,
bärgen noch reichste Schätze, auch von dem Gedruckten sei lange noch nicht alles
verarbeitet. — Nach ungedruckten Quellen, grösstenteils im Archiv zu Ulm und im
Staatsarchiv zu Stuttgart, schildert Egelhaaf (3594a) das Ringen der protestantischen
Reichsstädte um ihre politische und religiöse Freiheit, das zu immer engerem An-
schlüsse an die Schweden führte. — Ueber G. Droysens (3594b) Ausführungen
betreffs des Landungsgebetes Gustav Adolfs vgl. JBL. 1901 III 1 : 139. — A. M ö r a t h
(3594e) veröffentlicht ein Schreiben der antischwedisch gesinnten Herzogin Anna
Sophia von Braunschweig, geborenen Markgräfin von Brandenburg, an den Grafen
Adolf von Schwarzenberg aus dem Juli 1631 betreffend die schwedische Invasion in
der Mark Brandenburg. — Loewes (3595) Arbeit ist eine bibliographische Studie
über die Wallensteinlitteratur von 1895 — 1900. — 0. Weber (3596) hält dem, was
Schiller intuitiv, mit den Augen des Sehers in Wallenstein erschaut, den Wallenstein
entgegen, der sich auf Grund der neuesten Forschung dem unbefangenen Auge der
Geschichtsforscher darstellt. Seine Charakteristik ist wohlgelungen, er vertieft sich
ganz in die Gedankenwelt Wallensteins. — Hallwichs (3597) Aufsatz betrifft
Wallensteins Stellungnahme zur italienischen Frage der Jahre 1629— 30. — Michael
(3598) versucht aus dem gesamten Material, das bisher über Wallensteins Vertrag
mit dem Kaiser im Jahre 1632 bekannt geworden, unter Heranziehung einiger bisher
unbekannter oder nicht genügend verwerteter Quellen, den Inhalt jenes Vertrages
zu erschliessen. Durch Benutzung verschiedener bisher noch nicht verwerteter
Gesandtschaftsberichte gelangt er zu einem gewissen Ergebnis: der GöUersdorfer
Vertrag, dem sich der Kaiser in der Stunde der Not unterworfen, bildete den Aus-
gangspunkt der hochtragischeu Entwicklung, die zwei Jahre später in dem blutigen
Drama zu Eger ihren furchtbaren Abschluss fand. — Der von Graebert (3599)
veröffentlichte Bericht verdient Beachtung, weil er die Spannung kennzeichnet, mit
der die evangelischen Staaten Norddeutschlands den Gang der Ereignisse verfolgten,
und die Besorgnisse verrät, die die Brandenburger iiifolge der Ermordung Wallen-
steins für ihr Land hegten. — Der Brief Wallensteins an den Feldmarschall M. Gallas
vom 26. Oktober 1632 (3600) ist ein neues Zeugnis für die Umsicht des Oberbefehls-
habers, der von dem Zustande der einzelnen Truppenteile unterrichtet sein wollte. —
Wittichs (3601) Würdigung H. G. von Arnims fand schon früher Berücksichtigung
(JBL. 1901 III 1 : 20). —
Ueber das Zeitalternach dem grossen Kriege liegt eine grosse
Anzahl teilweise recht bedeutender Schriften vor. Die schwedischen Grausamkeiten
im Posener Land während der Jahre 1655 und 1656 illustriert an der Hand dreier
Briefe aus dem Jahre 1656 Warschauer (3585a), die beredtes Zeugnis für den
Fanatismus der kämpfenden Parteien ablegen. — Die dankenswerte Untersuchung
von G. M e n t z (JBL. 1899 III 1 : 79) fand weitere Anerkennung, D. Zöchbauer
(HJb. 23, S. 175/6) schreibt ihr das Verdienst zu, die bestehenden Anschauungen
auf eine breitere und festere Basis gestellt zu haben. — Dass unsere Kenntnis von
A. Reiffersoheid, Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts. 389
den französischen Reunionen durch die Arbeit von A. Kaufmann (JBL. 1899
III 1:88) eine völlige Umwandlung erfahren habe, gesteht ihm A. Meister zu
(HJb 23, S. 177/8). — Die historische Litteralur Bayerns bereichert M. Doeberl
durch Forschungen über die Entstehungsgeschichte des folgenschweren Anschlusses
Bayerns an Frankreich unter Ferdinand Maria auf (Jrund eines umfassenden, zum
guten Teil bisher unberührten Aktenmaterials. Das Werk dringt überall in die Tiefe
und fördert eine Fülle neuer Nachrichten zutage, es zeichnet sich aus durch rück-
sichtsloseste Wahrheitsliebe, durchdringenden Scharfsinn, Besonnenheit des Urteils
und Klarheit der Darstellung. (Bayern und Frankreich. Vornehmlich unter Kurfürst
Ferdinand Maria. München, Haushalter. 1900. XI, 585 S. M. 9,00. ![G. Mentz:
HZ. 88, S. 301/5; G. Schrötter: HJb. 23, S. 327— 35.]|). - Unter den archivalischen
Beiträgen, die der zweite Band M. Doeberls bringt, ragt die Beschreibung des
cliurbayerischen Hofes aus der Feder des österreichischen Gesandten Grafen L. W.
von Königsegg hervor, die reiches, kulturhistorisch wichtiges Detail bietet. (Bayern
und Frankreich. Vornehmlich unter Kurfürst Ferdinand Maria. Band IL Archiva-
lische Beiträge. München, Ed. Koch. 166 S. [Beide Bände sind jetzt in den Verlag
von Th. Ackermann, München, übergegangen. Der Ladenpreis, ist jetzt auf M. 7,00
festgesetzt.]) — Zum Fall Strassburgs veröffentlicht Kölscher (3604) eine
Flugschrift aus dem Jahre 1682, den Briefwechsel zwischen dem Strassburger und
dem Wiener Turm. — Hau villers Buch (JBL. 1901 III 1:46) über Frankreich
und Elsass im 17. und 18. Jahrhundert würdigt A. Meister (HJb. 23, S. 176/7). —
E. Heusers Vortrag (Der spanische Erbfolgekrieg mit besonderer Berücksichtigung
der Pfalz und anderer Gebiete am Oberrhein: FfälzMuseum. 18, S. 97 — 102, 113/8,
129—36 [mit einem Nachtrag S. 137—40]) sei kurz erwähnt, ebenso E. C. Quiggins
Einrichtung des Sybelschen Prinz Eugen als Schulbuch für Engländer (Prinz Eugen
von Savoyen von Heinrich von Svbel. Edited with introduction, notes and index.
Cambridge, University Press. 1902. XXVI, leo S.). —
Für die führenden einzelnen Persönlichkeiten, besonders auf
dem Gebiete der brandenburg-preussischen Geschichte, zeigt sich lebhaftes Interesse.
F. Schroeder (Eine Gesandtschaftsreise Adams von Schwarzenberg: AnnHV-
Niederrh. 74, S. 27—52) bespricht eine Gesandtschaftsreise des Ministers A. von
Schwarzenberg nach Cleve, die völlig ergebnislos blieb: es war das grosse Unglück
dieses Ministers, dass er es an keinem Orte recht machen konnte. — M. Spahns
Grosser Kurfürst (JBL. 1901 III 1 : 66) wurde, trotz mancher Lobsprüche für einzelnes,
im ganzen von 0. Pfülf (StML. 62, S. 223/5), F. Rachfahl (NJbbKlAltGL. 9,
S. 540—79) und 0. Hintze (FBPG. 15, S. 257—63) abgelehnt. — Heyck (3605)
schliesst sich Erdmannsdörffer in der Gesamtauffassung seines Helden an; er sucht
zwischen der früheren und neuesten Auffassung zu vermitteln. Die künstlerische
Ausstattung ist wie bei allen Veröifentlichungen des Velhagen und Klasingschen Verlags
reich und vornehm. — Keller (3605a) feiert den Grossen Kurfürsten wegen seiner
Verdienste um Gewissens- und Glaubensfreiheit. — Ziemlich unwichtig sind die
Aeusserungen Ch. Patins über den Hof des Grossen Kurfürsten (3607); von grosser
Bedeutung ist dagegen die von Waddington (3608a) veröffentlichte ausführliche
geheime Denkschrift des französischen Gesandten Rebenac über den Berliner Hof im
Jahre 1688. Danach war der Grosse Kurfürst ohne rechte Initiative, schenkte allzu-
grosses Vertrauen seinen Ministem. Alles, was schmeichelte, war gut in Berlin auf-
genommen. Alle Staatsbeamten bis zu den höchsten waren käuflich und liessen sich
leicht für die französischen Interessen gewinnen. — L. Keller (3609) berichtet, wie
Friedrich I. von Preussen sich als Schützer der Gewissensfreiheit des „Ketzerpatrons"
Gottfried Arnold annahm, den er zum Historiographen des preussischen Staates er-
nannte, um ihn den Verfolgungen der kirchlichen Eiferer zu entziehen. — Bahn-
brechend für die vorurteilsfreie Beurteilung der Tätigkeit König Friedrich Wilhelms I.
ist der neue Band der Acta Borussica, der das Lebenswerk Friedrich Wilhelms L,
die Neubegründung der preussischen Verwaltung daretellt (Denkmäler der Preussischen
Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert. Herausgegeben von der Kgl. Akademie der Wissen-
schaften. Behördenorganisation und allgemeine Staatsverwaltung 3. Die Behörden-
organisation und die allgemeine Staatsverwaltung Preussens im 18. Jahrhundert 3.
Akten vom Januar 1718 bis Januar 1723, bearbeitet von G. Schmoller,
O. Krauske und V. L o e w e. Berlin, Parey. 1901. V, 767 S. M. 17,00). Am
lesenswertesten sind die zahlreichen Marginalien des Königs, die von köstlichem
Humor zeugen. Der Obermarschall „soll dem neuen Oberbibliothekar in der Bibliotheck
auf den Schlosse introduciren und Ihm in pflidt nehmen, das keine Bucker sonder
Permis von geheime rehte verkauffet werden oder weggestohlen werden". Der König
stand als wahrer Vater des Volkes stets auf der Seite seiner Untertanen gegen ihre
Unterdrücker, so schrieb er auf den Immediatbericht des Generalkriegskommissariats
vom 26. April 1719: „es ist guht kammerraht und kammer President sein in Preussen,
50*
390 A. Reifferscheid, Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts.
den sie stehlen, Rauben, Plündern, die Unterthanen drücken, lügen, schreiben, weill
es weit abgelehgen ist, und wir glauben müssen, was Kamer schreibet, glauben die
herren, dass die arme leutte so weit herkohmen zu Klagen, dass sie sollen loskauf-
geld gehben an gretsch, wen es nit wahr wehre so geschehn." Häufig schalt er
seine Geheimräte Idioten. Die Kammerpräsidenten sollten sich „in nits Meiliren bey
hangen". Prächtig ist die Instruktion des Königs für seinen Nachfolger. Nur
folgende charakteristische Stelle sei hier mitgeteilt: „ein Regente, der mit Honneur
in die weldt Regiren will, mus seine affehren alles selber tuhn, also sein die Regenten
zur arbeit erkohren und nicht zum flasken, faulen weiberlehben . . . der liebe Gott
hat euch auf den trohn gesetzet nicht zu faullentzen, sondern zur arbeitten und seine
Lender wohll zu Regiren." Er warnt seinen Nachfolger vor den Altmerkischen
Vasallen, die schlimme ungehorsame Leute sind, unter den schhmmsten seien die
Bismarckschen Familien. Im Clevischen seien die Vasallen „dumme Oxeu, aber
Malicieus wie der deuffell". — Nicht minder wertvoll ist der sechste Band der Acta
Borussica in seinen beiden Teilen (6, 1. Einleitende Darstellung der Behörden-
organisation und allgemeinen Verwaltung in Preussen beim Regierungsantritt
Friedrichs II. von 0. Hintze. 1901. (17), 640 S. M. 15,00. - 6, 2. Akten vom
31. Mai 1740 bis Ende 1745, bearbeitet von G. Schmoller und 0. Hintze.
1014 S. M. 22,00). Friedrich IL tritt in seinen Randbemerkungen uns ganz als der
Sohn seines Vaters entgegen. Anfragen des Generaldirektoriums vom 13. September 1740
nennt er „rechte Nersche und ridiculle", sie „Sollen sich nicht unterstehen mit der-
gleichen wiederzukom". Am 20. Oktober 1740: „sie Sollen . . nicht so faul seindt, nicht
so viel reisen, sondern mehr arbeiten . . sie deliberiren heute, was sie schon vohr-
gestern heten thun Sollen." Am 12. November 1740: ,,die provintz ist Ruiniret und
der President Samt die Krigsrähte Sollen mir noch bestehlen!" Am 17. Aug. 1741
klagt er über ,,Fikfakreien und Ministerintrigen" und droht damit, seine Autorität
gebrauchen zu wollen. Einige Tage später schreibt er: „sie Sol der Teufel hollen,
wohr Sie ohne Meinen Spetzial befehl eine Klaue ankaufen." November 1741 erklärt
er, er allein sei der „Dirigirende Minister". Am 19, März 1743: „die Herren Ministres
bleiben beim Tintfas und lassen die Nase aus alle Militaria. Warum ich Sie allerseits
ersuche." Am 14. April 1744: „Was doch die Herren vor Idioten seind! wollen bei
dem Köpenicker Thor Grabens, Canale, Schleusen machen lassen und vergessen, die
Rathenauer und Brandenburger Schleusen aufzumachen. Ubi iudicium?" Die Aeusse-
rungen lassen die Eigenart der beiden Herrscher besser erkennen und verstehen als
dicke Monographien. — Ein schönes Buch über die viel verkannte Schwester Friedrichs
des Grossen, die unglückliche Bayreutherin Wilhelmine, von R. Fester (Die
Bayreuther Schwester Friedrichs des Grossen. Ein biographischer Versuch. Berlin,
Gebr. Paetel. 227 S. M. 4,00) verdient nachdrückliche Empfehlung. Es er-
schliesst uns das volle Verständnis der wahlverwandten Schwester, die durch die
unzweckmässige Erziehungsmethode ihres Vaters früh körperlich und seelisch ge-
brochen wurde. Die aufgezwungene Ehe mit dem verbauerten, sittenlosen und geistig
unebenbürtigen Erbprinzen von Bayreuth vollendete ihr Unglück. Eine kritische
Ausgabe ihrer Memoiren, die auch eine günstigere Beurteilung verdienen, ergibt
sich jetzt als dringende Notwendigkeit — H a a k e (3613) trägt aus den primären
Quellen ein selbständiges, vorurteilsloses Urteil über König August den Starken vor.
Er hatte universelle Interessen, war ein vortrefflicher Feldherr und Ingenieur, verstand
das Kriegswesen im grossen und im kleinen. Seine Politik war weder polnisch,
noch sächsisch, noch deutsch, sondern durchaus egoistisch. Er hat der Toleranz
Bahn gebrochen, Industrie, Gewerbe und Kunst gefördert — aber nur zu egoistischen
Zwecken. — Die Beziehungen Augusts des Starken zur katholischen Kirche unterzieht
einer eingehenden Betrachtung J. Ziekursch (3614). — P. Haake weist in den
Remarques böswillige Fälschungen nach, die der Kammerherr E. Chr. von Manteuffel
mit Hilfe des Generalleutnants Grafen J. H. von Flemming gegen den sächsischen
Statthalter Fürsten Anton Egon von Fürstenberg und den Generalleutnant Freiherrn
J. M. von der Schulenburg richtete (Zur Kritik der „Remarques sur les Portraits de
la cour de Pologne": NASächsG. 23, S. 84—99). — Wilsdorf (3615) versucht eine
Verteidigung der Gräfin Kosel, die nach kurzem Glück fünfzig Jahre lang auf dem
Schlosse Stolpen gefangen gehalten wurde. —
Kulturgeschichtliches ist mit wenigen Ausnahmen nur in kurzen
Notizen vertreten. Ein hübsches Buch über Bern, das in religiöser, politischer und
wirtschaftlicher Beziehung im 17. Jahrhundert an der Spitze der Eidgenossenschaft
stand, liefert R o d t (3602). Es ist reich an mannigfacher Belehrung. Interessantes
erfahren wir über die Studenten: Rutenstreiche konnten bei den Studiosis philosophiae,
aber nicht bei den Studiosis theoiogiae angewendet werden. Wenn die Studenten
abends junge Frauenzimmer begleiteten, trugen sie graue Mäntel. Die Prädikanten
mussten die Woche dreimal predigen, ihre „Predigen dermassen studieren und in Kopf
A. Reifferscheid, Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts. 391
fassen, dass sie dieselben nicht müssen vor der Gemein aus dem Zeddel lesen". Sie
sollen auf den Märkten und in der Stadt nicht ohne einen ehrbaren Rock oder Mantel
gehen, der ihnen über die Kneu hinablange. Manchmal wurden Prädikanten wegen
Unbescheidenheit im predigen auf Befehl einer hohen Obrigkeit eingelegt. Mit
Strenge wurde alles, was den religiösen und politischen Anschauungen der Regiening
nicht entsprach, unterdrückt. Bei Hochzeitsmahlen war das vermengte Sitzen von
Frauen und Männern untersagt. Wegen Leibesindisposition durften die Studenten
Perücken tragen. Aus den Frauenkappen hat man gelegentlich Körbe voll Hobel-
späne genommen. — Über Hamburg im Beginn des 18. Jahrhunderts orientiert ein
Brief aus dem Jahre 1729 in den Memoiren des Freiherm von Pöllnitz (3603). Er
lobt die Oper, die reizenden Spazierwege und die ausgezeichnet guten Häuser, wo den
Fremden vorzügliche Aufnahme zuteil werde. Die meisten Hamburger Kaufleute
bereisten in der Jugend die vornehmsten Länder Europas und gälten dann als
holsteinische Edelleute. Sie hätten überhaupt feinere Manieren als manche Edelleute.
Nur die Frauen behandelte man in Hamburg wie im Orient, sie gingen fast nur nach
den Kirchen. Sie lustwandelten nur in Gesellschaft ihrer Männer. Ein Fremder
werde selten zu ihrer Gesellschaft zugelassen. Er äussert sein Missfallen über die
Intoleranz gegen die Katholiken, denen man Kirchen verweigere, die man den Juden
anstandslos bewillige. — Einen Beitrag zur Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts
bildet die Schrift Winkelmanns (3611) über die Jugendzeit Liselottens, die trotz
aller Anstandsiehren sehr naturwüchsig, ja sogar derb und grobianisch blieb. —
Mehrere Veröffentlichungen gelten den Juden. Ein Denkmal edler Vorurteilslosigkeit
ist der Judenschutzbrief des Prinzen Karl Alexander von Württemberg, des Gouverneurs
von Landau aus dem Jahre 1711, der den Juden Gleichberechtigung mit den übrigen
Bürgern einräumte (E. Heuser, Ein Schutzbrief für die Juden von Landau: Pfalz.
Museum 18, S. 152/4). — Auch die Regierunj: Hamburgs Hess keinen Unterschied
zwischen Juden und Andersgläubigen gelten, das bewährte sie bei dem Judenturault
im Jahre 1730 (3618). — Milde und Gerechtigkeit gegen die Juden waltet nicht
minder in der Nassau-Usingschen Judenordnung vom Jahre 1732 (3619). — Eine
jüdische Selbstverfluchung im Falle des Meineides enthält der Judeneid der Reichs-
stadt Mülhausen vom Jahre' 1712, der 1721 zuerst gedruckt wurde (3620). — Die
HochzeiLs- und Kleiderordnung der Hamburger Juden von 1715 und 1731 (3617) ver-
bieten allen unnützen Aufwand und Prunk. — Pauls (3621) behandelt zwei
Aktenstücke in betreff des Dominikaners Ludwig Fliegen, der zum Generalinquisitor
der Erzdiözese Köln ernannt war, gegen dessen Wirksamkeit aber der Kölner Erzbischof
Clemens August erfolgreich Einspruch erhob. — Der Malefizschenk (3622) gehört der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an und kommt daher hier nicht in Betracht — Die
Notizen über Hexenprozesse (3623 und 3624), zu denen noch eine dritte kommt
(0. Günther, Ein westpreussischer Hexenprozess aus dem Jahre 1648: MWestprGV. 1,
S. 14/6) sind ohne Belang. — O. Günther (3625) veröffentlicht den Kontrakt
dreier Dorfschaften im Kreise Marienwerder mit dem Scharfrichter von Dirschau, der
auch die Taxe für die verschiedenen Verrichtungen enthält. — Den Pestepidemien
der Jahre 1666—67 in Kurmainz gewidmet ist die fleissige Abhandlung von Schrohe
(3627), derjenigen der Jahre 1707 — 13 in der heutigen Provinz Posen die Nach-
weisungen von Brandt (3626). — Cronologar (3628) teilt zwei Pesterlässe
aus dem Jahre 1713 mit. —
Die kirchlichen und religiösen Verhältnisse sind nicht im
Zusammenhang, sondern nur in Einzelheiten Gegenstand der Behandlung. Die von
Reinf r i e d (3629) erschlossenen Visitationsberichte gehen nicht in die Tiefe, sie
beziehen sich nur selten auf Leben und Lehre der Geistlichen. Einmal wird das
übermässige Trinken eines Pfarrers gerügt, ein ander Mal verlangt, „ut parochus
se honestius geret in domehticatione, se honestius vestiat et evitet crapulas atque rixas
cum suo prefecto in pago" (s. o. und zu 3636). — Ins fromme, eingezogene Klosterleben
der Clarissinnen führt der Prinzessin Ludwig Ferdinand von Bayern
(3630) nach ungedruckten Briefen ausgearbeitete Monographie über Emanuele Therese,
Tochter des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern, die ins Kloster gegangen. —
K n i e b e (3631) untersucht die unfruchtbaren theolosrischen Zänkereien der echten
Lutheraner und der Kalvinisten im Hinblick auf den übertritt des Kurfürsten Johann
Siegismund von Brandenburg zum Kalvinismus. Die lutherischen Geistlichen, unter-
stützt von der streng lutherischen Kurfürstin, versagten dem Kurfürsten den Gehorsam
und verbitterten ihm das Leben. — Nach Kötz (3588) gestattete der Danziger Magistrat
den Druck der Chronik Curikes nicht wegen eines Kapitels über die Religions-
streitigkeiten in Danzig. Der Sohn des Verfassers fügte einer späteren Ausgabe das
betreffende Kapitel auf besonders gedruckten Bogen hinzu. — Wie sehr dem kirch-
lichen Leben im Jahrhundert der Orthodoxie die Innerlichkeit fehlte, sieht man aus
Flades (3636) Aufsatz. — Das Predigtwesen im allgemeinen bespricht Rudeck (3731).
392 A. Reifferscheid, Allg-emeines des 17./18. Jahrhunderts,
— Die Emanzipation der persönlichen Frömmig-keit von dem Zwang" der Kirche vollzog
der Pietismus. Seine Sonderentwicklung- in Württemberg- stellt fest Chr. Kolb, von
dessen ergebnisreichen Studien (JBL. 1901 III 1 : 147/8) der Schluss (3744) zu erwähnen
ist; die Entwicklung in Franken deutet an Kolde (3740), die in Hessen Becker
(3741), die in Lübeck Th. Schulze (3742), die in Reutlingen Schön (3743). — In
allgemeinen Zügen schildern den Pietismus und seine Wirkungen Troeltsch (3739)
und Lass on (3739a). — Auf die hohe Bedeutung der Sozietäten und Kollegien der
Böhmischen Brüder für religiöse Aufklärung weist Keller (3635) hin. — Die Namen
der in Preussen 1732 eingewanderten Salzburger verzeichnen Hoese und Eichert
(3634). — Das Leben einzelner evangelischer Geistlichen schildern u. a. Borzutzki
(3632), der mit erschreckender Breite unter Einmischung aller möglichen Neben-
sachen den lutherischen Bischof Preussens, B. von Sanden, behandelt, D alt on (3737),
der den Hofprediger D. E. Jablonski über Gebühr herausstreicht. — Katholischen
Persönlichkeiten, Fr. Spe und Joh. Scheffler, sind die Aufsätze Binders (3733) und
Kraliks (3738) gewidmet. — Ehemann (3636a) hebt aus Verordnungen für württem-
bergische evangelische Geistliche die heraus, die von kulturhistorischer Bedeutung
sind. Den Vikaren wurde u. a. bedeutet, dass „sie sich von dem so sehr gefährlichen
Auslaufen, Ausreiten und Absentierung von der Gemeinde, welche sie öfters gleich
nach verrichtetem Gottesdienst verlassen, und die Woche durch hin und her vagiren,
künftig enthalten", ferner, dass „sie sich ratione vestitus auch draussen auf dem
vicariat und auf den Reisen also aufführen, dass es weder alamodisch noch ver-
ächtlich, sondern ihrem Stande geziemend herauskomme". „Die Pfarrer, welche in
Kleidungen sich obscur erzeigen, auch allerhand Bauernwerk verrichten, sollen sich
nach einem Erlass vom Jahre 1683 eines ehrbaren, ihrem Amt wohlständigen habits
befleissigen und dem öffentlichen Baurengeschäft sich enthalten." Es wurde 1743
missliebig vermerkt, dass die Ministri Ecclesiae und Vicarii ohne Scheu in gefärbten
Röcken, Reishütlein, manchmalen auch in Stiefeln und Sporn mit Karpatschen und
Spissgerten allenthalben, wie Politici herumgehen. Den Pfarrern wurde 1722 ein-
geschärft, dass sie nicht auf alle Jahrmärkte reisten und sich in den Wirtshäusern
unter das gemeine Volk hinsetzten. Sie sollten in den Pfarrhäusern weder Fremden
und Reisenden, noch den Inwohnern des Orts Wein schänken. Die Lehrer sollten
sich ebenfalls des ärgerlichen Lasters des Volltrinkens enthalten. Auch für Predigt,
Katechese und Kirchenzucht wurden scharfe Verordnungen immer aufs neue erlassen. —
Das geistige Leben betreffen vornehmlich kleinere Aufsätze, so der
von E. Wolff (3637), nach handschriftlichen Quellen, über die deutschen Ge-
sellschaften des 18. Jahrhunderts. — Friedensburg (3638) veröffentlicht
zwei Briefe von Petrus Lambecius an seinen Oheim Lukas Holstenius aus
dem Jahre 1651, die sich über den „Zustand der Gelahrtheit und des Studirens" in
Hamburg und über die neubegründete Bibliotheca publica verbreiten. Lambecius
klagt in dem zweiten: „das ergeste ist, dass alhier (in Hamburg) gar zu viele Köpffe
regieren und dass gemeinlich dasjenige, was von verstendigen Leuten wol besinnet
und angeordnet ist, von andern unverstendigen Collegen oder Aufsehern zum
Theil aus Unverstand, zum Theil auch aus eiteler Strittsinnigkeit verhindert und ge-
hemmt wird." — Nach Keysser (3638 a) war die Kölner Senats- oder Syndikats-
bibliothek schon um die Mitte des 17. Jahrhunderts verhältnismässig stattlich und
leistungsfähig. — Einen Beitrag zur Geschichte der Universitäten Frankfurt a. 0.
und Halle unter Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. verdanken wir Kauf-
mann (3639), der nach Frankfurter Universitätsakten die Berufung des Juristen
und Philologen J. G. Heineccius behandelt. — Dem Hallischen Universitätskanzler
J. P. von Ludwig, verhilft Brode (3639a) zur verdienten Anerkennung, indem
er ihn als Forscher und Publizisten im Dienste Preussens würdigt. — Anspruch
auf ein dankbares Gedenken hat nach H. W e n d t (Der Breslauer Syndikus
Dr. Andreas Assig [1618—96] und seine Quellensammlungen: ZVGSchlesien. 36,
S. 135 — 58), der Breslauer Andreas Assig wegen seines günstigen Einflusses auf das
geistige Leben Breslaus. —
Auch für die Litteraturim allgemeinen sind meist nur kleinere Arbeiten
zu nennen. Die sehr empfehlenswerten Litteraturproben Böttichers (3641) er-
scheinen in zweiter, unveränderter Auflage. — Auf Mitteilung von Proben aus den
Dichtern des 17. Jahrhunderts beschränken sich auch Rudeck (3642) und Sachsse
(3643). — Eine Übersicht der politischen Tendenzdichtungen in Böhmen findet sich
bei W o 1 k a n (3644), der ferner auf einen bisher unbeachteten deutschen Lyriker,
den Jesuiten M. Schuffenhauer aus Böhmen, aufmerksam macht (3668). — Wendelstein
(3645a) meint nicht den Euphemismus, sondern den Euphuismus, nicht die
deutsche, sondern die englische Litteratur. — Eine gute Übersicht über Entstehung,
Verbreitung und allgemeinen Charakter der Heroitie in der deutschen Litteratur,
sowie über ihre Vertreter bietet C. Ph. G. Ernsts (3645b) fleissige Doktorarbeit.. -^
V. Michels, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts. 393
Die Beziehungen der deutschen Litteratur zumAuslande
sind Gegenstand der Erörterungen von Lamprecht (3647), der aber vorwiegend
das 16. Jahrhundert im Auge hält, und von J. öchwering (3648), der den Einfluss
der spanischen Litteratur auf die deutsche des 17. und 18. Jahrhunderts im einzelnen
dartut, —
Die Geschichte der Zeitungen undWochenschriften hellen auf
die Untersuchungen von S c h i e r s e (3649), der den Beweis erbringt, dass die
Presse Breslaus in der Zeit von 1632 — 42 ein privilegiertes und streng zensuriertes
Organ der katholischen österreichischen Regierung war, ohne jede politische und
konfessionelle Bedeutung. Es musste nur alles vermieden werden, was mit der
Politik der Regierung und mit dem katholischen Bekenntnis nicht übereinstimmte. Die
österreichische Regierung hat die Presse nie zur Bildung einer ihr günstigen öffent-
lichen Meinung benutzt. Erst Friedrich IL erkannte ihren Wert und machte sie zu
einem Kampfmittel für seine Politik. — Heinemann (3652) ermittelt, dass Stettin
zu den ersten norddeutschen Städten gehört, in denen Zeitungen gedruckt wurden. —
Unter den Quellen sei an erster Stelle von den Briefwechseln die
Rede. Alle Briefe der unglücklichen Königin von Böhmen, Elisabeth Stuart, heraus-
gegeben von Wendland (3653), durchzieht die Klage über die kärgliche Unter-
stützung seitens ihres Sohnes, mit dessen Treiben sie immer unzufriedener wird. Die
weiche Seite ihres Gemütes äussert sich, wenn sie von ihren Enkeln schreibt. Ihre
Briefe lassen uns ihre ganze Persönlichkeit viel sympathischer werden. — G e e r d s
(3654) tritt mit wichtigen Gründen für die Echtheit der Liebesbriefe der Herzogin
von Ahlden und des (>rafen von Königsmark ein (JBL. 1901 III 1 : 187). Aus den
bisher unbekannten Briefen der beiden im Berliner Staatsarchiv veröffentlicht er je
einen der Herzogin und des Grafen, die mindestens auf ein sehr vertrauliches
Verhältnis schliessen lassen. — Die Briefe de.« Herzogs zu Braunschweig-Lüneburg,
Ernst August, an seinen Freund J. F. D. von Wendt, veröffentlicht von Erich
Grafen K i e 1 m an s egg (3655), sind eine ergiebige Quelle für den Ton, der
damals in der vornehmen Gesellschaft herrschte. Was der Herzog als schönste
Geschichten erzählt, ist unterschiedslos schmutzig und gemein, echt grobianisch. —
Die Mitteilungen Kathreins (3656) aus der noch unedierten Korrespondenz des
Polyhistors Joh. Christoph Bartenstein und des gelehrtesten Altertumskenners in
Europa zur damaligen Zeit, des Dom Bernard de Montfaucon, haben fast ausschliesslich
einen streng wissenschaftlichen Charakter. —
Bei den Tagebüchern mag auf die im ersten Abschnitt gegebene Be-
sprechung des Diarium belli Bohemici (3584) hingewiesen werden. — Das von Heineck
(3657) herausgegebene Tagebüchlein betrifft die Einnahme Nordhausens durch die
Preussen 1703. Die Nordhäuser Chronik ist aus dem Jahre 1701, sie ist eine Be-
schreibung der Stadt. — Das Tagebuch Cl. Conters (3658), eines kurmainzischen
Kellers, lässt in seiner Schlichtheit und Einfachheit mancherlei Interessantes auf Zeit
und Zeitumstände schliessen. — Was N i r r n h e i m (3659) aus dem Tagebuch des
Hermschenken J. E. Gossler mitteilt, berichtet über die Festlichkeiten im Rathause zu
Hamburg, den Aufenthalt fremder Herrschaften und über Tagesereignisse, Verbrechen,
Selbstmorde usw. — Im Mittelpunkte des Interesses des alten Schulmeisters E. Maior,
aus dessen Tagebuchaufzeichnungen Hippe (3660) manches veröffentlicht, steht die
Schule. Leider hat der Herausgeber mancherlei Notizen aus dem Alltagsleben von
der Veröffentlichung ausgeschlossen. — Was Forst (3661) aus Schmitmanns Memorial
ausgewählt, hat einigen Wert, weil man daraus sieht, was man damals für denkwürdig
hielt, Unglücksfälle, Verbrechen, Duelle, Maikäferplagen usw. —
In den Stammbüchern herrscht nach R u d e c k (3662) durchgehends
ein stark lasciver Ton in Wort und Bild, so dass sie als wertvolle Quellen für eine
Geschichte der öffentlichen Sittlichkeit anzusehen sind. —
Lyrik.
(III, 2 = N. 8663-3693.)
tViotor Michels.
I
Geistliche Lyrik. Die grosse Sammlung der Kirchenlieder des
17. Jahrhunderts von Fischer-Tümpel (3663) ist auf etwa fünf Bände be-
rechnet. Ihre Besprechung wird bis nach Vollendung des ersten Bandes verschoben.
— Zur Nachgeschichte des Kirchenliedertextes, besonders im 19. Jahrhundert, bietet
das Buch von D i e t z (3663a) einen wertvollen Beitrag. Eis gibt, angeregt durch
394 V. Michels, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts.
Vilmars Vorlesungen über das evang-elische Kirchenlied und das Studium der meist
in der „Evangelischen Kirchenzeitung" niedergelegten hymnologischen Arbeiten
Vilmars nach einer auf Wangemann („Kurze Geschichte des evangelischen Kirchen-
liedes", Berlin 1853), Kurtz („Lehrbuch der Kirchengeschichte") und Vilmar ge-
stützten historischen Einleitung eine Uebersicht über die Schriften zur Kritik der
modernen Gesangbücher von E. M. Arndt bis Hengstenberg und mustert dann die
privaten und offiziellen Versuche zur Gesangbuchbesserung mit sorgfältig ausgewählter
Textvergleichung. — Von der volkstümlichen Sammlung „Unsere Kirchenlieder-
dichter" (3665-67) haben mir die beiden Heftchen über Mentzer, Knorr von Rosen-
roth, Apelles von Löwenstern vorgelegen, die geschickt geschrieben und mit netten
Bilderchen alter Kirchen, Pfarrhäuser und Dörfer ausgestattet sind. — Die Arbeiten
von D i e h 1 (3664), S m e n d (3664a), Werner (3664b) und Wildenburg (3663b)
waren mir nicht zugänglich. —
W e 1 1 1 i c h e L y r i k. Die Frage, ob Th. Hock [J e 1 1 i n e k (3670) behält
die Form Hock bei] für Sprech- oder Gesangs Vortrag gedichtet habe, will G o e t z e
(3669) auf Grund des häufigen Enjambements zugunsten des Sprechvortrags ent-
scheiaen. Der Grund ist nicht stichhaltig, da in der meistersingerischen Technik
Enjambement ganz gewöhnlich ist. Kap. 47 (im Original ohne Nummer) wird aus
metrischen und inhaltlichen Gründen für unecht erklärt. G. gibt ferner eine Reihe
von Textbesserungen, die Jellinek (3670) kritisiert und ergänzt, und einzelne
Quellennachweise. J. verweist im Anschluss an ihn auf Fischart und, sich selbst
verbessernd, für Höcks antiquarische Kenntnisse auf Althamer„CommentariaGermaniae"
(Nürnberg 1536). Kann die Weisheit nicht aus Burkhard Waldis' Reimchronik stammen?
— Eine sehr willkommene Erscheinung ist Witkowskis (3670a) kritische Aus-
gabe von Opitz' Gedichten. Er hat die Strassburger Ausgabe zugrunde gelegt
[A] und im Apparat die Abweichungen der Musterausgabe von 1625 [B] und der
späteren Ausgaben [C-F] verzeichnet. Eine Tabelle in der Reihenfolge von B orientiert
über die Anordnung der späteren Ausgaben. Die Einleitung enthält ausser biblio-
graphischen Bemerkungen auch die wichtigsten Quellennachweise und zieht namentlich
die niederländische Renaissance-Lyrik stärker heran (S. XXVI über den „Lust-hof").
— Opitz' minder glücklichem Freunde Christoph Köler (Colerus) hat Hippe (3671)
eine sehr gründliche biographische Behandlung zuteil werden lassen. Es zeigt sich,
dass Köler nicht eigentlich „an dem Elend des Alexandriners zugrunde gegangen
ist", wie Rubensohn meinte (JBL. 1894 III 2 : 26), sondern dass die Ungunst der
Verhältnisse, der Ausbruch des dreissigjährigen Krieges, die Sorge für den Lebens-
unterhalt, auch wohl Aengstlichkeit und Schüchternheit ihn verhinderten, ähnlich wie
Opitz sein Talent zur Geltung zu bringen. Die 1626 geplante Ausgabe seiner Ge-
dichte kam nicht zustande, hauptsächlich wohl deshalb, weil es Köler nicht gelang,
einen Gönner zu finden, der fähig und bereit gewesen wäre, die Kosten für die
Herstellung des Büchleins zu tragen. Die von H. gegebene sorgsame Auswahl
bestätigt den Eindruck, den man durch Rubensohns Veröffentlichung erhalten hatte.
— Etwas gar zu enthusiastisch, mit gründlicher Erledig'ung der biographischen Ver-
hältnisse behandelt Uhde-Bernays (3676a) die Pegnitzschäferin (so darf man
sie wohl nennen, obwohl sie dem ,, Blumenorden" als Mitglied beizutreten sich nicht
entschliessen konnte) Katharina Regina von Greiffenberg. Er hebt ihren ernsten
religiösen Sinn hervor, ihre echte Bescheidenheit. Das beigegebene Porträt nach
einem Kupferstich der Nürnberger Stadtbibliothek zeigt ernste, vergrämte Züge; auf-
fallend grosse Augen blicken schwermütig in die Welt. Von der dichterischen
Persönlichkeit habe ich durch die Monographie keinen rechten Eindruck bekommen.
Anscheinend hat die technische Bemühung hier wie so oft das dichterische Empfinden
geschädigt. — Die Lyrik des böhmischen Jesuiten M. Schuflfenhauer (1625 — 1687)
mustert W o 1 k a n (3668) nach einleitenden Bemerkungen über die Jesuitenpoesie
in Böhmen. Schuffenhauer hat eine Sammlung lateinischer Lieder mit beigegebenen
freien Bearbeitungen in deutscher Sprache erscheinen lassen: ,,Lyra Ethica: Versu
latino sonans, resonansque Rhythmo Germanico" usw. (Prag 1686). W. macht einige Be-
merkungen über den Stil. Die litterarhistorische Stellung Schuffenhauers ist mir nicht
ganz klar geworden. - Johann Hinrich Sterenbarch wurde nach S. D. F. Detlefsen
(ZVSchleswHolstG.21, S.285) von Rist zum Dichter gekrönt. — Borchling (3673)
stellt fest, dass er zu der bekannten friesischen Familie gehört, die sich meist Stüren-
berg schreibt. — Aus Günthers Dichtungen hat Scholz (3682) eine geschickte und
geschmackvoll ausgestattete Auswahl in chronologischer Folge veranstaltet. Er gibt
nur ausgewählte „Strophen", kürzt also die Gedichte, indem er die matten Partien
fortlässt, und hofft auf diese Weise Günther dem modernen Leser näher zu bringen.
Günthers Sinnlichkeit kommt hier unverhüllter zum Ausdruck als in älteren Samm-
lungen. Die Sprache ist nur an wenigen Stellen leicht modernisiert (golden •= golden,
schartig «= schartig, und anderes). — DieEinleitung hat End ers (3679) einer eingehenden
V. Michels, I^yrik des 17. ,'18. Jahrhunderts. 39$
Besprechunja: unterzogen, in der er die psychologischen Bemerkungen des Herausgebers
zu berichtigen und zu vertiefen bestrebt ist. Er hebt Günthers mangelnde Fähigkeit
hervor, sich von der Heftigkeit seiner Eindrücke zu befreien, und gibt die Formel:
„Nicht ein haltloseH Taumeln von Sinnenrausch zu Sinnenrausch hat Günther ver-
nichtet, sondern die leidenschaftliche Tiefe seines Gefühls; eine gewisse innere Energie
hat die äussere verdrängt." Die von Scholz mit Recht hervorgehobene Neigung
Günthers, den Gedanken an den Tod allenthalben einfliessen zu lassen („Kontakt mit
dem Tode"), will E. nicht recht gelten lassen; dagegen bemerkt er die von Anfang
an auftretende reiche Naturanschauung und formuliert seine Ansicht über die .Jugend-
dichtung: „da wo er bewusst dichtet, bleibt er ganz im Bann der schlesischen Schule
stecken, wo er aber seinen eigenen Freuden und Leiden Ausdruck verleiht, ist er
schon damals freier." E. gibt femer tiefere Bemerkungen zur Entwicklung, erörtert
Günthers Pläne (Anakreon, Ovids Fasten) und Vorbilder (Studentenlied, Antike),
würdigt in seinen einleitenden Betrachtungen die bisherige Güntherforschung und
verspricht die Lösung der Frage nach der Editio princeps. — Günthers Sprache
erörtert Groschupps Dissertation (3681) verständig und fördernd. Die Resultate fasst
er kurz zusammen: „Vielfach berührt sich die Sprache Günthers mit seinem Heimats-
dialekt. Idiomatisch ist besondere der Gebrauch der e-Laute, ebenso sind es zum
grossen Teil die Quantitätsverhältnisse. Doch zeigt sich auf dem Gebiet der Quantitäten
schon mehr der Einfluss des führenden Meissnischen als bei den Schlesiern des
17. Jahrhunderts. Das schlesische „ist" (mit gedehntem i) ist dem meissnischen „ist"
(mit erhaltener Kürze) gewichen" . . . „Im grossen und ganzen bedeutet die Sprache
Günthers im Verhältnis zur Litteratursprache der Schlesier im 17. Jahrhundert ein
gutes Stück vorwärts in der Richtung auf eine einheitliche deutsche Schriftsprache."
— Die Dissertation von B a 1 1 (3678) lässt in etwas schematischen Zusammen-
stellungen die Entwicklung des Naturgefühls ui^d der Befähigung, es zum Ausdruck
zu bringen, von Günther bis auf Goethes Werther überschauen. — Seligers (3677)
Aufsatz über Brockes bietet nichts Neues. — R e i c h e 1 (3683) macht den miss-
glückten Versuch, Gottsched zum grossen Lyriker zu stempeln. — Zum Besten des
in Bern zu errichtenden Haller-Denkmals hat von Greyerz (3684) eine Würdigung
Albrecht Hallers als Dichter gegeben, indem er von den geringschätzigen Aeusse-
rungen Hallers über seine eigene Poesie ausgeht, das subjektive Pathos als Quell der
Hallerschen Poesie hervorhebt. Hallers Bedeutung für die Entwicklung des Natur-
gefühls schildert und das tiefe Erfassen des gesunden Kerns in der Volksseele
betont. — Auch Widmanns (3685) Aufsatz über Hallers Gedichte in der „Nation"
(lies: „Band 19" statt „18") bietet nichts wesentlich Neues. — Zu Gellerts Till weist
Sprenger in einer seiner beliebten Miszellen (3686) nach, dass der Dichter einen
Zusatz der Erfurter Eulenspiegelausgabe von 1532 benutze. —
Historisches Lied. In der Fortsetzung seiner vortrefflichen Sammlung
Braunschweigischer historischer Volkslieder kommt Hassebrauk (3689) zu den
interessanten Liedern auf den Sturm vom 16. Oktober 1605 und den übrigen Liedern
auf Heinrich Julius, an denen man hübsche Studien über die Wandlung historischer
Ereignisse im Volksmund machen kann, von denen einige aber auch zu Beobachtungen
über das Verhältnis von Schriftsprache und niederdeutscher Mundart auffordern, und
weiter zu Liedern der Zeit P>iedrich Ulrichs, des dreissigjährigen Krieges und der
Folgezeit bis 1671, die ein entschiedenes Nachlassen der frischen volkstümlichen
Produktion zeigen. Den Volksreim „Hartog Krischan von Bronswick, de harr en witt
perd" und so weiter möchte H. auf den tollen Herzog deuten; wohl mit Recht; doch ist,
soviel ich weiss, in der Mark Brandenburg ein verwandter Volksreim mit dem An-
fang „De Kaiser Karl, de hat en perd" nachgewiesen, der auf Karl IV. gedeutet wird:
wie verhalten sich diese verwandten Gedichtchen zueinander? Ein alphabetisches
Register erleichtert die Uebersicht über die ganze Sammlung, der fleissige Benutzung
zu wünschen ist. — Die politischen Dichtungen der Deutschen Böhmens mustert
W o l k a n (3689a) : er bespricht die Lieder des 14. Jahrhunderts (auffällig, dass
Karl IV. nicht besungen wurde!), der Husitenkriege, der Reformationszeit (Mitteilung
eines unbekannten Dankliedes der Stadt Einbogen), der Türkenzeit und hebt dann
, hervor, dass nach den ersten hoffnungsfreudigen Regungen bei Beginn des dreissig-
^■t jährigen Krieges mit dem Einzug der Jesuiten in Böhmen für ein volles Jahrhundert
^H eine nur selten (etwa durch Parteinahme für und wider Wallenstein) unterbrochene
^H beängstigende Stille auf dem Gebiet des politischen Liedes eintritt. Erst die Siege
^B des Prinzen Eugen finden schwachen Widerhall im Liede, stärkeren die Kämpfe der
^H. Maria Theresia mit Friedrich dem Grossen. — Der von Heerwagen (3692) mit-
^H geteilte „Pasquillus in regem Galliae et eins legatos Francofurti existentes" mit dem
^B Anfang „Frankfurt ist schier erblindet ob der Franzosen Pracht" bezieht sich auf die
^H Kandidatur Ludwigs XIV. für den Kaiserthron und die Wahl Leopolds. —
^^Hi Jahresberiohte ffir neuere deutsche Litteratargesohiohte. XUL M
396 A. Reifferscheid, Epos des 17./18. Jh. P. Stachel, Drama des 17./18. Jh.
Epos.
(111,3 = N. 3694-3703a.)
Alexander Reifferscheid.
Mehrere Chroniken kommen diesmal in Betracht. Zu ihnen zählt auch
nach seiner ganzen Zusammenstellung" das III, 1 besprochene Diarium belli Bohemici
(3584), sowie die ebenfalls dort behandelten lokalgeschichtlichen Quellenwerke (3587
und 3592). — Von der Marienburger Chronik des Bürgermeisters Samuel Wilhelmi
erscheint ein fünfter Teil, die Jahre 1722, 1723 und 1724 bis in den September um-
fassend (3694), Die Veröffentlichung beschränkt sich immer ausschliesslicher auf die
Auswahl des Lokalgeschichtlichen und deutet den übrigen Inhalt nur an. Alles
Nichtlokale entnimmt Wilhelmi den Zeitungen der Zeit. Mordgeschichten aller Art,
monströse Geburten und sonstige Kuriositäten bemerkt er mit Vorliebe. —
Über Roman und Epos liegen einige beachtenswerte Untersuchungen
vor. Von Weitbrechts (3(}97) geschmackvoller Bearbeitung des Simplizius
Simplizissimus von H. J. Chr. von Grimmeishausen, die für die Jugend und die Familie
bestimmt ist, liegt eine vierte durchgesehene Auflage vor, die ihrem Zweck voll-
kommen entspricht. — Tüngerthals (3698) Beitrag zur Würdigung dieses Romans
will nachweisen, dass den Verfasser eine moralisch-didaktische Tendenz, nicht die
Rücksicht auf die dichterische Gestaltung des Stoffes geleitet habe. Er hebt besonders
den Humor und die Satire Grimmeishausens hervor. Die Arbeit ist fleissig und um-
sichtig. T. irrt aber entschieden, wenn er annimmt, Grimmeishausen habe auf Ge-
schmack und Anschauungsweise der niederen Volkskreise, für die er geschrieben habe,
Rücksicht genommen. Dass der Roman für Vornehme bestimmt war, beweisen schon
die Kupferstiche der ersten Ausgaben. Die falsche Auffassung des Begriffes von
„Volksroman" hat ihn zu diesem weiteren Irrtum verleitet. — Den humoristischen Roman
Christian Reuters „Schelmuffskys wahrhaftige, kuriose und sehr gefährliche Reise-
beschreibung zu Wasser und zu Lande" gibt in einer neuen Bearbeitung, die mit
Rücksicht auf das heutige Anstandsgefühl ändert, mildert und kürzt, unter möglichster
Schonung des Charakteristischen in der Ausdrucks- und Darstellungsweise, P an n i e r
(3699 a). — Eine Würdigung des Gellertschen Romans „Leben der schwedischen
Gräfin von G." versucht die fleissige Doktorarbeit von Elisabeth Kretschmer
(3700), nachdem sie Gellerts Verhältnis zum englischen, französischen und zum zeit-
genössischen deutschen Roman erörtert. — Abschliessende Untersuchungen über J.
Chr. Rosts Leben und schriftstellerische Tätigkeit trägt Wahl (3701) in seinem
schönen Buche vor. Hier kommt es am meisten auf die Ausführungen über Rosts
Schäfererzählungen und sein komisches Heldengedicht ,,Das Vorspiel" an. Da ihr
Verhältnis zur Litteratur der Folgezeit, ihre Nachwirkungen und ihr Einfluss auf
dieselbe mit in Betracht gezogen werden, entwickelt sich die ganze Arbeit zu einem
wertvollen Beitrag zur Geschichte der deutschen Litteratur des 18. Jahrhunderts. —
Über Robinsonaden ist, da mir 0 s b o r n s (3702) Aufsatz unerreichbar
geblieben ist, nichts, über Übersetzungen wenig zu berichten. Eine Dante-
übersetzung in einer Helmstedter Handschrift des 17. Jahrhunderts bespricht Sulger-
Gebing (3703). Es handelt sich um eine deutsche Behandlung des Inferno. Auf
eine kurze Vita folgen eine knappe Inhaltsangabe jedes Gesangs und für mehrere
Gesänge allegorische Deutungen. Der Verfasser hatte nur eine unzulängliche Kenntnis
des Italienischen. Er hatte nur die beiden ersten Gesänge des Inferno gelesen und
begnügte sich für die übrigen mit der Übersetzung .der Argomenti und Allegorien
seiner italienischen Vorlage. — Waltz' (3703a) Übersetzung des ßarclayschen
Euphormio war mir nicht zugänglich. —
Drama.
(111,4 = N. 3704.3728 b.)
Paul Stachel.
Geschichte des Dramas: 17. Jahrhundert, Seiner Ausgabe Aus-
gewählter Dichtungen Wolfhart Spangenbergs lässt Martin (3704) nun
auch einen getreuen Abdruck des Meistersingerspiels „Wie gewunnen, so zerrunnen"
folgen, dessen holzschnittartige Typen Reichhart und Spielcuntz, Fromman und Murr-
greth den Figuren von „Mammonssold" und „Glückswechsel" am nächsten stehn. —
P. Stachel, Drama des 17./18. Jahrhunderts. 397
Noch ganz mittelalterlich mit seiner Mischung" von Komischem und Ernstem
(Teufel, Sudelkoch, Narr und Kramjüdin), mit der naiven Technik seiner volks-
tümlichen Massenscenen (vier Akte nebst Prolog und Epilog) mutet uns an das bisher
ungedruckte katholische Dreikönigsspiel des Schweizer Ka[)lans PeterSpichtig,
Keine eigentliche Kopie des Freiburger Spiels, wie der Herausgeber Heinemann
(3704 a) gegen Baechtold bemerkt, obschon sich die Vorrede wegen der modernen
liewalTnung der alten Soldaten auf dessen Beispiel beruft. In einem Nachspiel
erscheinen dem ketzerischen „Eigennutz" gegenüber die drei Weisen des Schweizer-
landes. Die ernsten Scenen sind im gemeinen, die possenhaften im SchweizerdeutKch
abgefasst. Eigentümlich ist das Metrum: an hervorzuhebenden Stellen Kreuzreim
und Binnenreim bei regelmässigem Wechsel von vierhebig stumpfen und dreihebig
klingenden Versen. —
Zu Schotteis patriotischem Freudenspiel „Friedens Sieg" (3705), das
Koldewey in einem Hallischen Neudruck näher gebracht hat (JBL. 1901 III 4:3),
erinnei't E 1 1 i n g e r mit Recht an die ähnlichen Motive des Julius redivivus von
Frischlin. —
Die bereits 1892 von Herrmann erfolgreich angegriffene Quellenfrage von
Andreas Gryphius' „Cardenio und Gelinde" nimmt Neubauer (3706) auf,
wie es scheint, ohne Kenntnis dieses Vorgängers von kurzen Notizen Boltes und
Farinellis ausgehend. Nach einer Wiedergabe der zweiten Novelle des Don Juan
Perez de Montalvan, La fuer(,'a del desengano, die Gryphius aus Cialdinis italienischer
Übersetzung kannte, erörtert er eingehend, ohne sonderlich neue Resultate, die geringen
Abweichungen des deutschen Dramatikers. Offen bleibt noch die Frage, wie sich die Gleich-
heit des Namens Cardenio in Gryphius' und Harsdörffers Version erklärt gegenüber dem
Teodoro der Vorlage, bei der man nicht blossen Zufall oder gemeinsame Beeinflussung
von Cervantes annehmen möchte. — Eine schwäciiere Nachahmung von Gryphius' Peter
Squenz, nicht etwa direkt, wie P o d 1 a h a (3707) meint, von Shakespeares Hand-
werkerspiel im Sommernachtstraum, erkennt man leicht in einer deutschen Schul-
meisterkomödie des P. Bruno Lindtner, die 1662 in dem Prämonstratenserkloster am
Strahov in Prag dreimal dargestellt wurde. An Stelle des Spiels „von der Thisbe
und dem Priamo", das in dem prahlerischen Dramenregister gleichfalls genannt wird,
tritt hier „Andromeda und Persau"; der Hofnarr, der die Vorstellung stört, spricht
einmal lateinisch in leoninischen Hexametern. —
18. Jahrhundert. Johann Hübners „Christ-Comoedia" bespricht
Rinn (3708) im Anschluss an Brachmanns Einleitung, —
Die mehr bibliographische als biographische Darstellung .1. Ch. Rosts von
Wahl (3709) trägt minutiös registrierend auch für das 1741 von Schönemaun und
der Neuberin in Leipzig aufgeführte Schäferspiei „Die gelernte Liebe", das einzige
dramatische Gedicht des berüchtigten Litteraten, einiges zusammen, namentlich in
Bezug auf die Nachwirkung (S. 52—60, 111/2, 126—32). Für ein anderes, „Dämon
oder die zärtliche Schaferinn", wird Rosts Autorschaft als zweifelhaft hingestellt, für
den „parodierten Cato", den Waniek ebenfalls dem Verfasser des antigottschedischen
„Vorspiels" hatte zuweisen wollen, entschieden abgelehnt, dabei doch am Schluss
von seinen „dramatischen Schöpfungen" gesprochen. —
Von dem vielgeschäftigen Hohenfurter Zisterzienserabt Job. Christian
Alois Mickl (1711—67), dessen poetische Tätigkeit fast ganz in seine Prager
Studienzeit (bis 1730) fällt, hat Schmidt mayer (3710) die einzige deutsche
Dichtung, „Eine lustige Comedie" von der Belagerung Trojas, nach der Handschrift
herausgegeben. Das Stück behandelt in drei Akten, wie die Wiener Haupt- und
Staatsaktionen, ohne äussere Scenenbezeichnung, doch mit episch reichlichem Scenen-
und Zeitwechsel den homerisch-vergilischen Stoff von der Ausfahrt der Griechen bis
zur Einnahme der Stadt; wie ja im selben Jahrzehnt am gleichen Gegenstand Hol-
bergs „Ulysses von Ithacia" solche deutschen Komödien parodierend verspottete. (Ob
tatsächliche Beziehungen zwischen beiden bestehn? dann jedenfalls nur indirekt durch
ein drittes, gemeinsam vorauszusetzendes Muster.) Auch formell stellt es in seiner
halb rhetorisch-gelehrten, halb grob-vulgären Komödiantenprosa eine Vereinigung des
Akademikers mit dem Bühnenpraktiker dar, ein interessantes Gegenstück zu Spangen-
bergs Strassburger Ajax. Kenntnis des schlesischen Kunstdramas verrät Mickl nicht;
die kann man, von Hallmann abgesehen, im katholischen Süden auch kaum erwarten.
Für die Komik sorgen Scabin, ein betrügerischer Magus und namentlich Hans Wurst,
der als lustiger, listiger Diener des Ulysses den geschraubten Schwulst der vor-
nehmen Redner mit seinen Eulenspiegeleien unterbricht, ja in moroldischen Ver-
kleidungen als Kundschafter, Astrolog und Neptun, zuletzt gar statt des Verräters
Sinon in die Handlung eingreift. In der Einleitung spricht der Herausgeber über
das Verhältnis zur Wiener Volkskomödie Stranitzkys und anderer wie über Leben
und Werke des Autors, wobei er die eingestandenermassen als Exercitationes metricae «
51*
398 P. Stachel, Drama des 17./18. Jahrhunderts.
entstandenen dichterischen Produkte „dieses bedeutenden Geistesmannes" wohl etwas
überschätzt (meist lateinische Lyrik und Epik des jungen poeta laureatus, nur ein
lateinisches Drama „Mauritius" ist handschriftlich erhalten). —
Die Abhängigkeit der Gellertschen Lustspieltechnik von Gottscheds Theorie
sucht ohne Kunde von Coyms Arbeit ein flüchtiges Programm von D o b m a n n
(3710a) aufzuzeigen, in dem von der „Gottsched-Gellert-Holbergschen Wasserflut"
geredet wird. —
Gottscheds Dramaturgie wird von E. Re i c h e 1 (VossZgß. 1901, N. 50/1)
apologetisch gewürdigt, der für die Einheit von Ort und Zeit (und für den Monolog-
hass dürfte ers auch) mit Fug auf Ibsens Beispiel verweist, auch sonst die über-
raschende Modernität mancher Grundsätze hervorhebt. —
Jesuiten- und Schuldrama. Einen der hervorragendsten Dramatiker
des Jesuitenordens, den Schwaben Jakob Bidermann (geb. zu Ehingen 1578,
gest. zu Rom 1639), behandelt J. S a d i 1 in einer sorgfältigen Monographie. (Progr.
des k. k. Ober-Gymnasiums zu den Schotten in "Wien. 1899 und 1900. 78 S.). Nach
einer Skizze des Lebens und der übrigen Schriften liefert er ausführliche Analysen
der einzelnen Bibel- und Legenden dramen, unter denen ein Faustischer Cenodoxus,
die Geschichte vom hoffärtigen Doktor von Paris, ein Belisar und ein Josaphat
besonders bemerkenswert sind. Warum die Zitate nur immer in deutscher Versprosa
gegeben werden und nicht daneben wenigstens im Urtext! Das Schlusswort belehrt
über Äusseres der Aufführungen, die meist in München stattfanden, über die volks-
tümlich-freie Technik und den Ideengehalt der Stücke. — Bahlraanns Bibliographie
der niederrheinischen Jesuitendramen wird durch einige Nachträge von Lauch ert
(3711) ergänzt: ein Aachener Märtyrerdrama ,,Salomona" (Die Mutter der Makka-
bäer, 1744), von dem nur Scenar und deutsche Gesangstexte gedruckt sind, und
ein Kölner Josephdrama des P. Paul Aler (1705 aufgeführt). — Auch Reinhard
Müllers ,, Beiträge zur Geschichte des Schultheaters am G^^mnasium Josephinum in
Hildes heim" (Progr. Hildesheim. 1901. 70 S.) dienen zu willkommener Ver-
vollständigung der Bahlmannschen Arbeit. Sie erzählen die äussere Geschichte der
Jesuitenbühne, deren Blüte auch hierin die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts fällt, orien-
tieren über Weihnachts-, Passions- und Fastnachtsspiele (unter diesen 1698 in Masens
„Rusticus imperans" das Thema des Jeppe vom Berge) und machen ausser den Titeln
sämtlicher Stücke von 1597 — 1788 zwei Scenarien aus den Jahren 1664 und 1667 be-
kannt (Domitianische Christenverfolgung, Wittekinds Bekehrung). — Die longobardische
Sage vom Opfertode des Priesters Zeno für seinen König Cunibert im Kampf wider
den tyrannischen Usurpator Alachis ist Grundlage für die Handlung eines Kremser
Schuldramas von 1697, dessen Abdruck Bar an (3712) mit einer historischen Ein-
leitung begleitet. — Ein grösseres Gebiet, die " Schaustücke der litauischen
Ordensprovinz in dem Zeitraum von 1669 — 1717, durchwandert Lühr (3712a) an
der Hand eines vierundzwanzig Scenarien enthaltenden Sammelbandes der Brauns-
berger Bibliothek; neun von ihnen entfallen auf Wilna, drei auf Warschau, zwei auf
Braunsberg, die übrigen auf andere polnische Anstalten, wie denn die Verfasser meist
Polen sind. Titel und Argumente werden wörtlich, der mit Vorliebe aus der Kirchen-
und Missionsgeschichte geschöpfte Inhalt in Auszügen wiedergegeben. — Faber
(3713) berichtet über Schulkomödien im Franziskanerkloster zu Thann im Elsass,
wo man bei der Stoffwahl nicht nur an Heiligenlegenden sich hielt, sondern frisch
in die eigene Zeitgeschichte hineingriff': der Inhalt der ersten Plerbstkomödie 1688
war „die Vertreibung der Hugonoten aus Frankreich, so 1685 von Ludovico XIV.
glorreich vollzogen worden". — Nur wenige Dramentitel, dafür um so mehr Nachrichten
über Ausstattung und Inscenierung der Troppauer Ordensspiele entnimmt Knaf-
litsch (3714) dem Ausgabebuch der dortigen Marianischen Kongregation; freilich
erst aus verhältnismässig später Zeit (1728—73). Herausgehoben sei noch die Tat-
sache, dass im Jahre 1700 dem Dichter Hallmann Fürsten und Stände für das ihnen
dedizierte Trauerspiel „Die unüberwindliche Keuschheit oder die grossmütige Prinzessin
Liberata" (bisher unbekannt) nur unwillig eine Belohnung zuerkannten. — Eine er-
gänzende Abhandlung von Bau mann (3715), die das Scenar einer geistlichen
Komödie von 1688 zum Abdruck bringt, hat mir nicht vorgelegen. —
AusländischeDramatiker in Deutschland. Den ,,bestraften
Brudermord", jenen spät überlieferten deutschen Bühnenhamlet, hat am 12. April 1902
das hiesige „Berliner Theater" in stilgetreuer, doch nach den Kritiken allzu ab-
sichtlich parodistischer Darstellung vorgeführt (3717-18). — Mit ihm beschäftigt sich
gründlich und genau die Dissertation von Evans (3716), die das Verhältnis zur
Vorlage untersucht. Im Gegensatz zu Creizenachs Ansicht, dass eine frühere Fassung
Shakespeares zugrunde liegt, verficht E. die auch von Bülbring vertretene
Meinung, dass das deutsche Theaterstück auf ein vorshakespearisches Drama, den
verlorenen Urhamlet des Thomas Kyd, zurückgeht. So richtig seine Methode an
P. Stachel, Drama des 17./18. Jahrhunderts. 399
sich ist, so geschickt und umsichtig ihre Anwendung, einen zwingenden Beweis er-
geben (lie mehr zufälligen üeberoinstimmungen mit den Quellen, den Werken Kyds
und dem englischen Seneca doch nicht; am wenigsten die stilistischen (S. 34/6, 44),
wie denn an eine wörtliche Uebersetzung gewiss nicht zu denken ist. Wäre es denn
so unmöglich, dass die Verrohung der Späteren die Dichtung annähernd in den
primitiven Rohzustand zurückgebildet hätte? -
Aus einer Wiener Handschrift zieht A. von Weilen (3719) eine 1754
bis 1755 gespielte dreiaktige Theaterbearbeitung von Lillos „Kaufmann zu Ijondon",
die von dem Schauspieler Mayberg herrührt. Milvoud wird hier als verlassene
Braut, nicht als Buhlerin dargestellt, ihre Tat als Racheakt gemildert; die Dienerschaft
verwandelt sich in Gestalten der Stegreifkomödie (Scapin, Hanns Wurst, Colombina),
deren Komik allerdings die späteren tragischen Partien verschont (vgl. Erich Schmidt,
Lessing 12, S. 288/il). In seiner regelmässigen Gestalt kam Lillos Drama 17»j7 auf
das Wiener Nationaltheater, bearbeitet von Stephanie dem Aeltoren in Anlehnung
an die Hamburger Uebersetzung von Bassewitz (1757), die wiederum die Hinrichtungs-
scene wegliess. Massgebend ward endlich für die Umformung zum rührenden Familien-
gemälde mit glücklichem Ausgang Merciers „Jenneval ou le Barneveit fran<,:ais" (I7(i9).
Ihm folgte, in manchem zu Lillo zurückkehrend, F. L. Schröder, dessen selbständige
Behandlung „Die Gefahren der Verführung" 1778 in Hamburg, 1781 in Wien geringen
Eriülg hatte. —
Drei Lustspiele Holborgs, Jean de France, Bramarbas, der politische
Kannengiesser, wurden den Deutschen zuerst 1741 — 42 in Gottscheds Schaubühne
durch den Altonaer Professor Detharding vermittelt. Dessen gewandt eindeutschendes,
aber auch zahm abschwächendes Verfahren betrachtet Jantzen (3720) im einzelnen
schematisch übersichtlich nach Technik, Inhalt imd Stil. Eine Aenderung fiel schon
den zeitgenössischen Lesern auf: Holbergs pedantischer Philosoph wird bei dem
deutschen üebersetzer zum klassischen Philologen. Die germanisierende Namen-
gebung indes stammt nicht von ihm, sondern von Frau Gottsched. Dass übrigens
dem alten Interpreten und seinen Kollegen die Ehre der Erneuerung durch Hoffory
und Schienther zuteil ward (Berlin 1888), dass hier schon ein über Prutz hinausgehendes
Kapitel „Holberg und Deutschland" sich findet, ist mit keinem Wort erwähnt und
dem Verfasser offenbar unbekannt geblieben. —
Theatergeschichte. Ganz ins anglistische Gebiet fällt eine Dissertation
von Maas (3721), die chronologische Angaben über Mitglieder und Repertoire der
Kindertruppen in England enthält (namentlich Paul's und Chapel children). — Braun-
sohweiger Rechnungen bezeugen den Aufenthalt englischer Komödianten
für die Jahre 1611 und 1617 (3722). — Ueber das spätere bürgerliche Leben der in
Wolfenbüttel sesshaft gewordenen Hofschauspieler Thomas Sacheville (Sackville,
gest. 1628) und Johan Breidstrass (Bradstriet, gest. 1618) macht Zimmermann
(3722a-23) archivalische Mitteilungen, an anderer Stelle druckt er die bei Cohn in
englischer Uebersetzung gegebenen Quellenauszüge in der ursprünglichen Form. —
Mehrere Aktenstücke, die C. F.Meyer (3724) veröffentlicht, geben Aufschluss über
Beziehungen der Engländer zum Hofe des jungen, lebenslustigen Herzogs Philipp
Julius von Pommern- Wolgast (1584—1625), der im August 1606 zum Aerger seines
energisch protestierenden Hofpredigers in der Schlosskirche zu Loitz die „Calvinischen
und Bebstischen Auslender" in ihrer fremden, unverständlichen Sprache angeblich
„nichts als eine Geistliche Comoedi aus der H. Schrifft" spielen Hess, noch in den
Jahren 1622 — 24 englische Musikanten (darunter Richard Jones) um sich sah, auch
die Aktionen Greifswalder Studenten gern unterstützte, —
Die umfassendste Publikation ist von Frankreich ausgegangen: Oliviers
(3725) prächtig ausgestattetes Quellenwerk über französische Schauspieler
an deutschen Höfen führt uns in seinem zweiten Band an den preussischen
Hof. Mit den Anfängen eines Balletts unter dem Grossen Kurfürsten beginnend,
schildert er knapp und klar die Lützenburger Vorstellungen vor Sophie Charlotte, die
Berliner vor dem ersten König, der 1706 die Brüsseler Truppe des George Du Rocher
in seine Dienste nahm; dann nach der Unterbrechung durch den „Roi-sergent" die
Liebhaberbühne von Rheinsberg. Das zweite und dritte Kapitel ist dem Schauspiel,
das vierte dem Opernballett unter Friedrich dem Grossen gewidmet. Unter den
Tänzerinnen treten neben der Barbarina Marianne Cochois und Madame Denis hen^or,
unter den Schauspielerinnen der ersten Periode die philosophisch gebildete Babet
Cochois, die spätere Gattin des Marquis d'Argens, der für Friedrich in Frankreich zu
werben bemüht war. Gastspiele gaben 1774 und 1775 die Schauspieler Aufresne und
Lekain. Während die Berufsschauspieler von den Klassikern Racine bevorzugten,
versuchte sich die Hofgesellschaft anfang-s der fünfziger Jahre unter Voltaires Leitung
vornehmlich an Voltairischen Stücken. Im März 1778 schloss der alte König das erst
zwei Jahre vorher eröffnete französische Komödienhaus auf dem Gendarmenmarkt.
400 L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.
Die reichhaltigen Anmerkungen bringen Belege, Rechnungen und Rollenbesetzungen
nach den Akten der Archive, der Anhang drei französische Ballett-Festspiele aus
der Zeit Friedrichs I. Ebenso angelegt ist Ü.s hier im vorigen Bericht übergangener
erster Band, mit dem Spezialtitel : La Cour Electorale Palatine. Preface de M. Emile
Faguet. (Paris, Soc. frang. d'impr. et de libr, 1901. 224 S.). Wichtiger als die Zeit
Karl Philipps (1716 — 42) und seiner Vorgänger, von denen zuerst Kurfürst Friedrich V.,
nach ihm Karl Ludwig französische Komödianten nach Heidelberg beriefen, war für
die kurpfälzische Hofbühne die Regierung Karl Theodors, der lange ganz unter
französischem Einflüsse stand; erst 1770 tritt nach der Entlassung der Franzosen
das deutsche Schauspiel Mannheims in den Vordergrund. Voltaires zweimaliger
Besuch des Theaters von Schwetzingen (1753 und 1758), sein brieflicher Verkehr
mit dem prunkliebenden Kurfürsten (bis 1764), die Uraufführung seiner „Olympie"
nach „Tancrede" und dem „Orphelin de la Chine" (1762) bezeichnen den Glanzpunkt
dieser Epoche, die im zweiten Kapitel geschildert wird; im Anhang erscheint ausser
dem Personenverzeichnis der Ballettpantomimen Laucherys (1772—76) ein Einakter des
Schauspielers Antoine „Le retour de Lindor", eine Fortsetzung des Lustspiels
„Heureusem ent" von Rochon de Chabannes (1762), zum ersten Male im Druck. —
Einzelne Städte. Caroline Neubers Beziehungen zum Braun-
s c h w e ig-Blankenburgischen Hofe werden durch neue Funde von Gelegenheits-
gedichten erhellt, die Schüddekopf (3726) aus seltenen Einzeldrucken mitteilt.
Bei ihrer Vermählung (1718) gehörte sie und ihr Mann der Hannoverschen Truppe
Christian (nicht Johann) Spiegelbergs an, die eben damals im Braunschweigischen
Lande herumzog, danach der Elenson-Haackschen. Als selbständige Prinzipalin
Kursächsischer Hofkomödianten trat sie gleich im ersten Jahre (1727) am Hofe Carl
Rudolfs in Blankenburg auf, nach dessen Regierungsantritt 1731 mit dem Hofakteur-
Privileg in Braunschweig, wo man neben einer Haupt- und Staatsaktion Moliöres
„Bourgeois gentilhomme" gab. Die enge Verbindung erhielt sich bis zum Tode deg
Herzogs (1735); zwölf Jahre später knüpfte Schönemann an die Vorgängerin an mit
einem Vorspiel „Der Sieg der Schauspielkunst", das die Leipziger Harlekin- Verbannung
der Neuberin in Braunschweig wiederholte. —
Für die Vorgeschichte des Frankfurter Schauspiels in der Bürgerspiel-
und Wandertruppenzeit gibt dessen kundige Geschichtschreiberin Elisabeth Mentzel
(3727) in ihrem neuen Buche nur eine zusammenfassende Uebersicht, ehe sie zu
ihrem eigentlichen Gegenstande, dem ständigen Theater seit 1782, kommt. —
Dagegen berücksichtigt S t i e h 1 s (3728) Theatergeschichte von L ü b eck
gleichmässig die ältere Zeit, die in dem früheren Werke von Asmus vernachlässigt
war. Von dem ersten Auftreten fahrender Berufsschauspieler, das hier erst 1639
urkundlich feststeht, bis zu den Anfängen der stehenden Bühne (1799 — 1810) reicht
die erste Hälfte des Buches, illustriert durch eine Reihe von Repertoirelisten und
anderen bisher unzugänglichen Nachweisen. In dem Wechsel der vorüberziehenden
bekannten Gesellschaften (Carl Paul, Veiten, Neuberin, Schönemann, Schuch) spiegeln
sich auch in dieser Filiale Hamburgs die allgemeinen Wandlungen des Geschmacks. —
Die Darstellung des Münchener Bühnenlebens von Legband (3728a)
bleibt für den nächsten Jahrgang zur Besprechung vorbehalten. —
Für Wernigerode kündigt ein von Jacobs (3728b) ans Licht ge-
zogener Theaterzettel „hochteutscher Commoedianten" vom Ende des 17. Jahrhunderts
eine Vorstellung „Das menschliche Leben ist wie ein Traum", wohl nach Calderon, an.
Nach 1726 verstummten im Stolbergischen die Lustbarkeiten unter der Herrschaft des
strengen Pietismus; erst 1808 während der Franzosenzeit durfte eine „Königl. W^estfäl.
privilegierte Schau Spielergesellschaft" mit Ritterdramen und anderen Zugstücken von
Kotzebue und seinesgleichen sich produzieren. —
Der Bericht über die Veröffentlichungen zur Geschichte derOpei:
ist nachträglich dem entsprechenden Kapitel des Teils IV zugewiesen worden. —
Didaktik.
(III, 5 = N. 8731-8804.)
Ludwig Pariser.
Im Gegensatz zu der beträchtlichen Anzahl umfassender Arbeiten, welche die
drei letzten Berichtsjahre für unser Gebiet gebracht haben, beschränkt sich die dies-
malige Uebersicht auf Einzeluntersuchungen und Nachträge zu der Litteratur, die
bereits an dieser Stelle gewürdigt ist. üeber einzelne unserem Zeitraum angehörende
Autoren und geistige Bewegungen ist oft Gesagtes in volkstümlich gehaltenen
L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts, 401
öohriften wiederg-egeben worden. Auf eine Besprechung dieser — in der Biblio-
graphie verzeichneten — Werke durfte in den meisten Fällen verzichtet werden. —
Kirchliches Leben: Predigten. Ein Hinweis auf Ru decke
(3731) sittengeschichtliches Werk, insbesondere auf den Abschnitt, der die Predigten
des 17. und 18. Jahrhunderts behandelt, sei diesem, relativ ausgiebigsten Teil
unseres Berichtes vorangeschickt. Auszüge aus Predigten Abrahams a St. Clara,
aus den Ehestandspredigten Pli. Ehrenreich Widers (1671), einige Belegstellen aus
dem Pastor copulans des Petrus Michaelis (1717) und dem Cicero Suevicus (Sebastian
Sailer 1714—77) sind hier abgedruckt, um die Derbheit jener Epoche im Empfinden
und Ausdruck auch auf der Kanzel zu illustrieren. Charakteristisch für das Verhalten der
Behörden gegenüber dem abgestumpften Geschmack der Kanzelredner ist eine von
R. mitgeteilte preussische Kabinettsordre (1739), in welcher die Theologen angehalten
werden, die allegorisierende Methode aufzugeben, die den Hauptanlass zur Aufnahme
anstössiger üleichnisse in die Predigten geboten hatte. —
Einzelne Persönlichkeiten. Eine anerkennende Besprechung der
auch an dieser Stelle bereits (JBL. 1901 III 5:2) gewürdigten Biographie
Friedrich Spees von Diehl, beziehungsweise ihrer Neubearbeitung durch seinen
Ordensbruder Duhr ist von Binder (3733) verfasst; er hat ihr auch einige Daten
über den Autor beigefügt, der jung zu Toulouse verstorben ist. —
Das wenige, was sich über den Lebensgang des evangelischen Theologen
J. Deucer aus seinen Erbauungsschriften ermitteln liess, hat Wölk an (3734)
zusammengestellt. Deucer gehörte zu den böhmischen Exulanten, welche durch die
Gegenreformation aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Seine „Bergpredigten", die
den Einfluss der „Sarepta" des Johannes Matthesius erkennen lassen, sowie seine
bergrechtlichen Arbeiten sind im ersten Viertel: des 17. Jahrhunderts im Erzgebirge
entstanden. W. hat das Fortleben seiner Anda^htsbücher durch das ganze 17. Jahr-
hundert verfolgen können. Er erklärt Deucer für den bedeutendsten Nachfolger des
Matthesius. —
D i 1 1 h e y (3735) macht auf die weitgreifende Wirkung aufmerksam, welche
von den Erbauungsschriften Joachim Lütkemanns ausgegangen ist. Neben
Arndts Buch vom wahren Christentum waren sie die am meisten gelesenen. Ein
Zeugnis hierfür bietet eine fromme Fabel jener Zeit, worin der Teufel einem Jüngling
nur das Lesen der Bibel und der Schriften dieser beiden Autoren untersagt. Lütke-
manns Deutsch sei für sein Zeitalter geradezu bewundernswert, wenn er auch nicht
den ,, naiven zum Herzen gehenden Bibelton Arndts" in seiner Gewalt gehabt habe.
Die biographischen Angaben in D.s Lebensabriss gehen auf Phil. Rethmej'er, Märtens
und Tholuck zurück. — Die umfassende Biographie Joachim Lütkemanns, die
Heinrich Lütkemann (3735a) geschrieben hat (vgl. JBL. 1899 1115:10),
ist bereits in zweiter, umgearbeiteter Auflage erschienen. In ihr ist jetzt
ein bedeutend grösseres Quellenmaterial verarbeitet, das zumeist Bibliotheken und
Archive des Herzogtums Braunschweig geliefert haben. Die Lesbarkeit des Buches
hat durch Aufgabe der Paragraphen- Einteilung innerhalb der einzelnen Kapitel
gewonnen und der Text, der durch Fortlassung des Quellenapparates entlastet ist,
hat eine beträchtliche Erweiterung dadurch erfahren, dass dem historischen Hinter-
grunde eine grössere Beachtung zugewendet wurde. Auch neu aufgenommene Daten,
die für die Kulturgeschichte von Wert sind, zum Beispiel ausführlichere Mitteilung
von Personalien, welche den Leichenreden Lütkemanns angehängt waren, wie die vita
des Wolfenbüttler Kommandanten von Weinbach, gereichen der jetzigen Gestalt des
Lebensbildes zum Vorteil. Der Abschnitt, in welchem Lütkemanns Bedeutung als
Dichter von Kirchenliedern geprüft wird, hat keine sonderliche Veränderung erlitten;
der Verfasser weist nur Goedekes Annahme zurück, dass Lütkemanns Dichtungen
sich durch „sektiererische" Eigenheiten auszeichneten. —
Die bedeutsamste Schrift über das kirchliche Leben innerhalb unseres Zeit-
raums, die wir in dem diesmaligen Bericht zu besprechen haben, hat D a 1 1 o n (3737)
mit seiner Biographie des preussischen Hofpredigers Daniel Ernst Jablonski
geliefert. Selbst diejenigen Abschnitte seines Buches, in denen der Verfasser über
den Lebensgang und das Eingreifen Jablonskis in die Unionsbewegung zu den
gleichen Ergebnissen gelangt wie sein Vorgänger Paul Kleinert, hat er durch
genaueste Wiedergabe aller charakteristischen Einzelheiten zu vertiefen und zu ver-
deutlichen verstanden. So werden bei dem Studiengang des jungen Figulus — den
böhmischen Familiennamen hatte sein Vater, der Schwiegersohn des Comenius, in
der Verbannung aufgegeben — in anschaulicher Art die einzelnen Bildungsstätten
Lissa, Frankfurt a/0. und Oxford, ihre Lehrkräfte und die dort üblich gewesenen
Unterrichtsmethoden geschildert. Wie der auf Verbindung echter Religiosität und
humanistischer Bildung gegründete Lehrplan des Comenius sich auch für die Aus-
bildung des Enkels bewährte, bezeugt seine geistige und sittliche Entwicklung. Die
402 L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.
deutsche Sprache wurde bei diesen Studien arg* vernachlässigt, und die Folge davon
war, dass selbst die Tagebücher Jablonskis und grösstenteils auch der briefliche
Verkehr mit seinen Söhnen lateinisch geführt wurden. Dagegen wurde der Vorliebe
jener Zeit für theologische Fragen schon auf der Schule entgegengekommen. Der
Aufenthalt Jablonskis in Birsen (1679), wo er nach Absolvierung seiner beiden
Universitätsjahre in Frankfurt a/0. als Schullehrer tätig war, ist nur ein vorüber-
gehender gewesen und lässt sich durch lokale Dokumente nicht bestätigen. Der
Sorgfalt des Verfassers ist es auch bei diesem verhältnismässig unwichtigen Lebens-
abschnitt gelungen, durch Benutzung anderer Quellen ein glaubhaftes Bild von dem
damaligen Leben eines Lehrers in dem kleinen Städtchen an der kurländischen
Grenze zu entwerfen. Ein Einblick in die Kirchengeschichte der Stadt Berlin eröffnet
sich in der Schilderung der fast ein halbes Jahrhundert umfassenden Zeit, die
Jablonski als Hofprediger und geistlicher Berater der beiden ersten preussischen
Könige in der Residenz verbracht hat. Durch seine Beziehungen zur Kurfürstin
Sophie Charlotte wurde er bekanntlich zum intellektuellen Urheber der Bestrebungen,
die zur Gründung der Berliner Akademie der Wissenschaften führten. Für die
Entstehungsgeschichte dieses unter Friedrich Wilhelm L zu einem kümmerlichen
Dasein verurteilten Instituts diente dem Verfasser in erster Linie das von Harnack
erschlossene Material. Doch lieferte auch die Korrespondenz Jablonskis vieles, was
zur Bestimmung des Anteils, der Leibniz an dieser Gründung zukommt, von Be-
deutung ist. Seine orientalischen Studien, die Besorgung einer Ausgabe des Alten
Testaments im Urtext, sowie die Anlage einer Druckerei mit hebräischen Tj^pen
brachten Jablonski mit der jüdischen Bevölkerung Berlins in Berührung. Seinem
Einfluss ist es zuzuschreiben, dass der König (1711) den Neudruck von J. A. Eisen-
mengers „Entdecktem Judentum", das auf kaiserlichen Befehl verboten war, in Berlin
gestattete. Den grössten Nachdruck legt D. selbstverständlich auf die Hauptlebens-
arbeit Jablonskis, auf seine Unionstätigkeit. In ausführlicher, stets mit Quellen be-
legter Darstellung werden alle Phasen dieses gewaltigen Unternehmens vorgeführt,
das wohl damals schon zu einem glücklichen Abschluss gelangt wäre, wenn die
anderen Mitarbeiter die von politischen Erwägungen unbeeinflusste Denkart des
Comeniusenkels besessen hätten. —
Zu den Mystikern des 18. Jahrhunderts, deren Entwicklung psycho-
logisches Interesse einflösst, zählt K. B e i s s e 1. Auf seinen Fahrten als Bäcker-
lehrling kam er zuerst in Berührung mit dem bei pfälzischen und schwäbischen
Handwerkern üppig gedeihenden Sektenwesen. Die Schriften Böhmes, Gichteis und
ein eifriges Studium der Bibel führten den energischen und phantasiebegabten Mann
zu einem neuen christlichen Lehrsystem, dessen innere Widersprüche aus seinem
Bildungsgang herzuleiten sind. Er ergab sich mit seinen Anhängern in Pennsylvanien
einem asketischen, halbklösterlichen Leben, das auch die alttestamentarische Sabbat-
heiligung aufgenommen hatte. Seine zahlreichen mystischen Traktate und Lieder-
sammlungen, die sein Biograph Hantzsch (3738a) für unerträglich platt und weit-
schweifig erklärt, tragen die nach Weihrauch und Myrrhen duftenden Titel der
pietistischen Lyrik seiner Zeit. In seinem philosophischen Wörterbuch hat sich
Voltaire mit ihm beschäftigt. —
Pietismus: Allgemeines und Lokalforschung. Eine „vor-
läufige Mitteilung" aus seinen Studien zur Geschichte des Pietismus in Franken
veröffentlicht K o 1 d e (3740). Er beklagt das Fehlen der erforderlichen historischen
Grundlagen. Die Archive böten wenig, und die oft einzigen Quellen, die aus der
Bewegung hervorgegangenen Traktate und Streitschriften, seien in den Bibliotheken
nicht vorhanden. Aus den Pfarrarchiven, wo sie sich einst befanden, habe sie die
rationalistische Epoche, die auf die Zeit des Pietismus herabsah, wieder entfernt.
Als Ausgangspunkt des fränkischen Pietismus betrachtet K. nicht Bayreuth, sondern
Erlangen, wo der Notar Johann Adam Rabe zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine
eifrige Tätigkeit als „Erwecker" ausübte. Der bekannte Verfasser des 1708 er-
schienenen sogenannten Porstschen Gesangbuches — später Propst in Berlin — hat in
Neustadt a. d. Aisch zuerst Konventikel im Sinne Speners eingerichtet. Das über-
hand nehmende Separatistenwesen in der Erlanger Gegend veranlasste 1714 den
Markgrafen Georg Wilhelm, die „sektiererischen Sonderlinge" mit Landesverweisung
zu bedrohen. Von Zinzendorf an den Markgrafen empfohlen, wurde der aus Böhmen
verbannte Prädikant Joh. Ad. Steinmetz im Jahre 1730 Superintendent in Neustadt.
Durch ihn, der mit Zinzendorf in brieflichem Verkehr blieb, wurden neue pietistische
Keime in das kirchliche Leben Frankens verpflanzt. K. druckt einen seiner Briefe
an den Grafen ab und ein Gutachten seines Aratskollegen G. Matthias Schnizer über
ihn, in welchem seine redliche Gesinnung zwar anerkannt, zugleich aber beklagt
wird, dass durch die Berufung dieses „exulierenden Pietisten der beynahe ausgerottete
Heuchlersamen" wieder eingeschleppt worden sei. — Aus der Zeit, in welcher die
L. Pariser, t)idaktik des I7./18. Jahrhunderts. 403
Orthodoxie in Hessen- Uannstadt dem andringenden Pietismus noch Widerstand
zu leisten vermochte, stammen zwei Briefe, die Becker (3741) aus dem Oiessener
Universitätsarchiv veröffentlicht. Die vorsichtige Stellung, welche die theologische
P"'akultät der hessischen Landesuniversität Spener und den von ihm veranstalteten
collegia pietatis gegeniil)er für rällich hielt, lässt sich aus ihnen entnehmen. Auf die
Anfrage des überhofpredigers Balthasar Mentzei" (vom Oktober 1677), welche Mass-
nahmen bezüglich der aus Frankfurt in das hessische Gebiet übergreifenden Bewegung
erspriesslich wären, geben die Giossener Universitätstheologen eine sehr milde Ant-
wort, die darauf hinausläuft, man „möchte dem Werck noch ein wenig zusehen".
Trotzdem muss Mentzer aus diesem Schreiben entnommen haben, dass die Fakultät
einem Einschreiten der Regierung keinen Widerstand entgegensetzen würde. Denn
wenige Wochen später erging ein auf Mentzer zurückzuführendes Edikt, das jede
gedruckte Erörterung über die Spenerschen Konventikel verbot. — Lieber die An-
fänge des Pietismus in Württemberg hat Kolb (3744) in einer umfassenden
Monographie gehandelt. Gleich dem Historiker des fränkischen Pietismus hat auch
er über den Verlust vieler wichtiger Urkunden zu klagen trotz des umfangreichen
Quellenmaterials, das ihm Tübinger, Stuttgarter und Ludwigsburger Akten geliefert
haben. Seine fesselnde Darstellung der pietistischen Strömung in Württemberg hat
er dreifach gegliedert, indem er ihre Aufnahme in die Landeskirche, den Kampf
gegen den Separatismus und den Uebergang zur Toleranz als drei sich voneinander
abhebende Epochen unterschied. Wie bedeutsam gerade in Württemberg sich der
Pietismus für die Neubelebung des kirchlichen Lebens erwiesen hat, lehrt ein Blick
auf die von K. geschilderten Zustände auf den Kanzeln und theologischen Lehr-
stühlen des Landes. Auch die dichterische und wissenschaftliche Beschäftigung mit
geistlichen Dingen (die Pflege des Kirchenliedes, Exegese und Textkritik) hängen
nach dem Urteil des Verfassers hier mit dem Auftauchen der pietistischen Richtung
zusammen. Den Wesensunterschied zwischen Orthodoxie und Pietismus erblickt er
nicht auf ethischem oder dogmatischem Gebiet, er ist ihm lediglich ein praktisch-
kirchlicher, insofern der Pietismus als ein Prinzip der Fortbildung wirksam wurde.
— Von den Besprechungen der K. sehen Schrift sei die von Bossert hervorgehoben. —
Einzelne Persönlichkeiten. Die Entstehung einer Zinzendorf
feindlichen Partei in Halle und Wernigerode hat R e i c h e 1 (374ß), Docent am
Brüderseminar in Herrnhut, auf Grund des handschriftlichen Materials aus dem
dortigen Unitätsarchiv und dem fürstlich Stolbergschen Archiv von ihren ersten An-
fängen an geschildert. Schon im Jahre 1734 beschwert sich Zinzendorf über die
Agitation der Hallenser Pietisten gegen ihn. Sie könnten an keinem Fürstenhof Fuss
fassen, ohne dafür zu sorgen, „ne res Herrenhutiana dilatetur". Nach R. habe man
in Halle und Wernigerode alle Unternehmungen des Grafen argwöhnisch beobachtet
und womöglich zu hindern gesucht. Seine Bewerbung um eine württembergische
Prälatur und sogar seine Missionsuntemehmungen seien durch diese Gegner ge-
schädigt worden. Die ursprünglich freundschaftlichen Beziehungen beider Kreise
wurden dauernd getrübt, als sich bei näherer Bekanntschaft immer mehr Gegensätze
in der Lehrmeinung herausstellten. Zinzendorfs Eintreten für A. G. Spangenberg
liess diesen inneren Zwiespalt zwischen ihm und dem Pietismus auch äusserlich in
die Erscheinung treten und führte allmählich die verschiedenen Gruppen, die sich
innerhalb dieser Partei gebildet hatten, zu einer einheitlichen Gegnerschaft des Grafen
zusammen. —
Einen Lebensabriss Val. Ernst Löschers, des „letzten bedeutenden
Vertreters der lutherischen Orthodoxie", haben von Engelhardt und G. Müller
(3747) verfasst. Die rastlose und umfangreiche geistige Tätigkeit des kampfes-
freudigen Mannes wird gewissenhaft in ihrer allmählichen Ent\^ickluug verfolgt. Eine
historische Beurteilung des Pietismus wird die Kritik, die Löscher an dieser so ver-
schiedenartig aufgefassten Bewegung geübt hat, nicht übergehen können. Seinem
Timotheus Verinus (1718) gebührt hier ein Platz unter den wichtigsten Quellenwerken.
In sechzehn Kapiteln behandelt er das Wesen des Pietismus, das was er an ihm für
berechtigt hielt und das ihm gefährlich dünkende: die Neigung zum Separatismus
und die Ueberspannung der Forderung „vollkommen zu sein", den sogen. Perfektismus.
Ihm, der mitten im Kampf stand und von seinen Hallenser Gegnern (Joachim Lange)
als ein Mensch bezeichnet wurde, der mit schamloser Lügenstirn teuflische Lästerungen
gegen das Kreuzreich Christi ausstosse, wird man es nicht sonderlich verübeln, wenn
seine Ablehnung des Pietismus nicht immer einen rein sachlichen Charakter bewahrt.
Zum mindesten erscheint seine Polemik vornehmer und versöhnlicher, als die seiner
Angreifer. Der Streit zwischen Orthodoxen und Pietisten begann sich erst mit dem
Hereinbrechen der rationalistischen Periode zu mildern. Die ehemaligen Gegner
erkannten jetzt, dass das, was sie trennte, geringfügiger war als die neue Gefahr,
welche das ihnen beiden gemeinschaftlich Bedeutsame bedrohte. Der letzten Schaffens-
JahreBberiohte für neuere deutsche LitteratuTKesohioht«. Xlll. g>^
404 L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.
periode Löschers gehören seine Schriften an, die sich gegen die zeitgenössische
philosophische Litteratur, besonders auch gegen die der engUschen und französischen
Freidenker wendet. Gegen Wolff ist eine Reihe von Abhandlungen gerichtet, die
unter dem Titel: „Quo ruitis" die Widersprüche zwischen dessen Philosophie (der
Lehre vom zureichenden Grunde) und dem Christentum klarstellen wollen. Wenig
bekannt dürfte es sein, dass Löscher der Begründer der ersten theologischen Zeit-
schrift in Deutschland gewesen ist. In seinen „Unschuldigen Nachrichten von alten
und neuen theologischen Sachen" (1701) wurden auch die bedeutenderen Schriften
aus der katholischen und der reformierten Kirche besprochen, sowie die in franzö-
sischer, englischer und italienischer Sprache erschienene theologische Litteratur.
Auch diese Zeitschrift sollte dem Kampf gegen „naturalistische und fanatische Irr-
lehren" dienen. —
Wissenschaftliches Leben: Philosophen. Als Kuriosum sei
eine Beurteilung der Lehre und des Lebens Spinozas erwähnt, die von D u n i n-
Borkowski (3749) „nach dem augenblicklichen Stand der Forschung" abgibt.
Danach war Spinoza zwar ein mathematischer Kopf, aber kein grosser Denker; ihm
fehlte jeder historische Sinn, jede Selbstkritik. Seine Selbstgenügsamkeit machte ihn
oft anmassend und herrisch, wie man aus seinen Briefen sehen kann. Seine an-
erkennenswerten Tugenden hat er trotz seiner Philosophie errungen usw. — E. Kühne-
m a n n („Ueber die Grundlagen der Lehre des Spinoza". [= Philosophische Ab-
handlungen. Dem Andenken K. Hayms gewidmet.] Halle, Niemeyer. XXVII, 560 S.
M. 16,00: S. 204-72), erblickt in Spinozas tractatus de intellectus emendatione eine
Quellenschrift über die Grundmotive seiner Philosophie. Aus seinem Wahrheits-
begriff sind die Elemente des Spinozismus herzuleiten, der als eine Auseinander-
setzung der in diesem liegenden Postulate zu betrachten ist. Das Verhältnis Lessings,
Herders und Goethes zu Spinoza findet in der dem Andenken Rud. Hayms ge-
widmeten Untersuchung eine gedrängte, aber durch Gedankentiefe und Vornehmheit
des Vortrags ausgezeichnete Darstellung. K. wendet sich gegen die Anschauung,
Goethe sei Spinozist im Sinne des philosophischen Schulbegriffs gewesen. Ebenso
unzutreffend sei es, dass seine spätere Bekanntschaft mit Kant ihn in seinem Fest^
halten an der Philosophie Spinozas beeinträchtigt habe. Es handele sich hier um
ein „Lebensverhältnis", die Einigkeit in beider Wesen sei weniger aus der wissen-
schaftlichen Ueberzeugung des Dichters als aus der Uebereinstimmung der kon-
genialen Naturen entsprungen. Noch im Jahre 1815 habe er zu Sulpiz Boisseree
gesagt: „ich führe die Ethik des Spinoza immer bei mir." — Ueber den
lateinischen Stil des Spinoza hat Leopold („Ad Spinozae opera posthuma".
Haag, Nijhoff. 92 S.), gehandelt. Die Fertigkeit in der Handhabung der
klassischen Sprachen verdankt er der Anweisung F. A. v. d. Endens, die er
ein halbes Jahrzehnt hindurch genossen hat. Seine Ausdrucksweise, bei der es an
mitunterlaufenden grammatikalischen Verstössen nicht fehlt, ist eine lediglich auf die
Sache gerichtete, ungeschmückte. Ihr ist eine individuelle schlichte Vornehmheit
eigen und ein Abglanz von des Autors innerem Gleichmass und seinem abgeklärten
Wesen ruht auf ihr. Seine Sprachtechnik ist nicht besser und schlechter als die
seiner Zeitgenossen. Sie beruht nicht allein auf dem Studium der klassischen
Latinität, sein Wortschatz und seine Syntax verraten vielmehr auch die Bekanntschaft
mit älteren Autoren (Plautus, Terenz), sowie andererseits mit Kirchenvätern und den
Juristen der späteren Kaiserzeit. Der zweite Teil der Abhandlung beschäftigt sich
mit der Editio princeps der Opera posthuma und dem Wert der gleichzeitig er-
schienenen versio belgica für die Textkritik. Hieran schliessen sich Vorschläge zur
Textverbesserung, bei denen der Verfasser die versio belgica für die Emendation der
Werke und Briefe Spinozas heranzieht. —
E u c k e n (3752) hat in seiner Abhandlung über Leibniz in erster Reihe
dessen Bedeutung für das religiöse Leben Deutschlands zu bestimmen versucht.
Das Hauptdokument bildet hier natürlich seine Theodicee, deren Inhalt in übersicht-
licher Weise vorgeführt und aus der für Leibnizens Philosophie charakteristischen
Anschauung erklärt wird. Seiner universalen Denkart entsprach es, das Christentum
über die einzelnen Religionsparteien hinaus zu verstehen und ihn zu einem Anhänger
der damals blühenden Bestrebungen zu machen, die auf die Union der einzelnen
Konfessionen gerichtet waren. Ueber zwei Jahrzehnte war er an diesen Versuchen
beteiligt. Nach E.s Urteil ist sein Eingreifen in diese religiöse Bewegung kein
glückliches gewesen. Seine philosophische Betrachtungsweise habe ihm das Problem
als ein vorwiegend intellektuelles erscheinen lassen und bei aller Wärme für den
Ausgleich der Gegensätze habe er „keine feste Ueberzeugung hinsichtlich der näheren
Gestaltung einsetzen können." Er sei so der Gefahr verfallen, die Sache mehr vom
politischen und diplomatischen Gesichtspunkte als vom religiösen aus zu behandeln.
Sein erst im Jahre 1819 veröffentlichtes Systema theologicum, das dazu bestimmt war,
L. Pariser, Didaktik des 17./18, Jahrhunderts. 405
bei den Ausg-leichsverhandlunofon die Gunst der beteili<4-ten katholischen Kleriker zu
gewinnen, könnte auf ein Hinneigen seinerseits zu katholischer Weltanschauung- ge-
deutet werden. E. hält es für erforderlich, hier die gleichzeitig-e Korrespondenz
Leibnizens als Erläuterung* heranzuziehen. Er glaubt, dass abgesehen von der Ver-
ehrung-, die Leibniz dem Katholizismus wegen seiner Organisation und historischen
Kontinuität entgegenbrachte, die Schrift nur dafür spreche, wie „vollkommen er sich
auch in den Gedankengang seiner Geg-ner versetzen konnte." — Aus einem Konvolut
ungeordneter Handschriften von I^eibniz, die das Staatsarchiv zu Hannover auf-
bewahrt, hat K o s e r (3755) den Inhalt von Denkschriften, Briefen und Notizen
herausgezogen, die sich hauptsächlich mit der Technik des Bergbaus und der Hütten-
kunde befassen. Zur Anlage eines Wörterbuchs der bergmännischen Kunstausdrücke
hat Leibniz aus Predigten für Bergleute eine Sammlung bergtechnischer Wendungen
— auch Bergmannslatein genannt — begonnen. — Die Beziehungen Leibnizens zur
Scholastik werden in einer Abhandlung Rintelens (3757) verfolgt. Aus der
Arbeit über das Individuationsprinzip des Siebzehnjährigen (U563) spricht bereits seine
Bekanntschaft mit der Sprache und der Methode der mittelalterlichen Philosophie,
ohne dass der jugendliche Autor besonders tief in die Materie eingedrungen wäre.
Das abfällige Urteil über Suarez erklärt sich aus seiner oberflächlichen Kenntnis dieser
bedeutenden, Leibniz innerlich verwandten Natur. Im wesentlichen verharrt der junge
Leibniz auf dem Standjjunkt seiner Lehrer und der neueren Philosophie. Seine geringe
Vertrautheit mit dem Wesen der Scholastik war nicht dazu angetan, aus ihr ein
Bildungselement für seine Entwicklung als Philosoph zu schaffen. Aber auch in den
späteren Epochen seines Lebens lässt sich keine eigentliche Verbindung des Meta-
physikers Leibniz mit der mittelalterlichen Philosophie feststellen, obwohl er selbst
mehrfach auf seine Uebereinstimmung mit der Lehre des heiligen Thomas hindeutet;
so zum Beispiel hinsichtlich der Unvergänglicf.keit der immateriellen Substanz, die
ihm zu der irrtümlichen Bemerkung Anlass gibt; der Aquinate habe die Unsterblichkeit
der Tierseele behauptet. Der mangelnde Zusammenhang zwischen seinem System und
der Scholastik erklärt es auch, dass Leibniz sich niemals mit der scholastischen
Lehre kritisch auseinandergesetzt hat. —
A 1 c h e m i e. Der zweihundertjährige Todestag Joh. Kunkels von
Löwenstern, des brandenburgischen und später schwedischen Hofalchemisten,
gibt Strunz (3765) Anlass, seine Bedeutung für die Geschichte der Chemie klar-
zustellen. Seine Entdeckung der Methode, den Phosphor zu erzeugen, sowie seine
ars vitraria experimentalis sichern ihm einen ehrenvollen Platz in der Geschichte
seiner Wissenschaft. —
Geographen und Reiseschildere r. Mit den Biographien und
der algerischen Forschungsreise (1731) von Joh. Ernst Hebenstreit und
Chr. ü. Ludwig beschäftigt sich eine Abhandlung Grosses (3767). Für den
Litterarhistoriker ist sie insofern von Interesse, als in dem Hofrat Ludwig ein Mann
geschildert wird, in dessen Leipziger Hause der junge Goethe ein regelmässiger
Tischgast war. Der Förderung, die er von ihm auf dem Gebiet der Naturhistorie
genossen hat, gedenkt Goethe am Ende des sechsten Buches von „Dichtung und
Wahrheit". — Ueber Peter Kolb (1675—1726), der auf Kosten des preussischen
Geheimrats von Krosigk im Kapland drei Jahre astronomische und geographische
Studien betrieb, unterrichtet M a i r o s e r (3768). Das Verhältnis zwischen Krosigk
und seinem Schützling, der als Mathematiker und zugleich als Privatsekretär seinem
Gönner dienen musste, ist ungemein charakteristisch für die Einschätzung wissen-
schaftlicher Tätigkeit im damaligen Preussen. Der zweite Teil der M.schen Schrift
würdigt die wissenschaftliche Bedeutung von Kolbs — in Briefform geschriebenen
und dem Markgrafen Georg Wilhelm von Bayreuth gewidmeten — Werk: Caput
bonae spei hodiernum. —
Historiker und Kulturhistoriker. Aus dem Studium der Laut-
verhältnisse, wie sie in Münchener Drucken der zweiten Hälfte des 16. und der ersten
des 17. Jahrhunderts vorherrschen, ist Himmlers (3772) Abhandlung über die
Sprache des Aegidius Albertinus erwachsen. Die grosse Summe von litte-
rarischen Werken, die der Bibliothekar des Herzogs und späteren Kurfürsten Maxi-
milian I. hinterlassen hat — es sind über fünfzig — zwang den Verfasser, seine
Untersuchung auf ein einziges besonders charakteristisches Buch des Albertinus zu
beschränken. Er wählte zur Grundlage die bekannteste Schrift des Autors: Lucifers
Königreich und Seelengejaidt München 1616. R. von Liliencron hatte für den von
ihm veranstalteten Neudruck seinerzeit das Stuttgarter Exemplar dieser Ausgabe ver-
wendet, nicht, wie in seiner Einleitung hierzu irrtümlicherweise verzeichnet ist, das
der Münchener Staatsbibliothek. Nach H. unterscheiden sich beide Exemplare in
orthographischer und lautlicher Hinsicht, so dass er zwei selbständige Drucke in
ihnen vermutet. Auffallend ist es, in welchem Umfang sich Albertinus, der ja
52*
406 L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.
geborener Niederländer war, in die bayerische Schrift- und Drucksprache eingelebt
hat. Die für ihren damaligen Charakter so bezeichnende Verwendung des Diphtonges
„ai" ist häufig bei ihm zu konstatieren. Eine Beobachtung Liliencrons über das von
Albertinus gebrauchte Deutsch dürfte zutreffend sein. Er nimmt an, dass sein Sprach-
charakter die auffallende Abweichung von dem durch Luther für die Gebildeten
geschaffenen Deutsch dem Umstand verdankt, dass man in den Kreisen der Gegen-
reformation bemüht war, auch äusserlich ein anderes Sprachgewand zu tragen als
die Anhänger der Reformation. H. hat in seiner Arbeit zunächst nur die Lautlehre
und die damit verbundene Orthographie des Albertinus behandelt. Eine sehr dankens-
werte Bereicherung und Berichtigung unserer bibliographischen Kenntnisse über
diesen findet sich auf S. 31 — 45 seiner Abhandlung. Liliencrons Angaben in seinem
Albertinus gewidmeten Artikel der ADB. erscheinen hiernach zuverlässiger, als das
bibliographische Verzeichnis in Goedekes Grundriss. —
In den Akten der Würzburger Regierung fand H ü 1 1 n e r (3773) einige
neue Daten zur Biographie des Genealogen Job. Gott fr. Biedermann, über den
Wegele in der ADB. berichtet hat. Die Nova beziehen sich hauptsächlich auf seinen
Studiengang und seine anonyme Polemik gegen den Katholizismus in seinen „Todten-
gesprächen". Seine hieraufhin erfolgte Entlassung (1739) führte ihn ganz der
genealogischen Wissenschaft zu, die er zuvor in Kitzinger nur als Dilettant be-
trieben hatte. —
Philologen. Münnichs (3776) Schrift über den bedeutenden Kom-
ponisten und vielseitigen Autor Joh. Kuhnau (1660—1722), von der im Berichts-
jahr nur der Anfang des biographischen Teils — bis zum Jahre 1689 reichend —
erschienen ist, soll besprochen werden, sobald über die abgeschlossene Arbeit be-
richtet werden kann. —
Litteraturgeschichte: Epigrammatiker, Das Verhältnis der
Ramler-Lessingschen Ausgabe der Sinngedichte L o g a u s zu dem ursprünglichen
Text des Dichters hat Heuschkel (3777) festzustellen gesucht. Lessing hatte eine
„Rettung" auch dem vergessenen schlesischen Epigrammatiker zugedacht, dessen
Gedichte ein schlechter Bearbeiter 1702 nicht „aufzuerwecken" vermocht hatte, wie
der Titel seiner Ausgabe verheissen hatte. Die Verantwoitung für die Textgestaltung
trägt Ramler. Seine bekannte Vorliebe für Verbesserungen stand mit Lessings
Prinzip, dass nichts modernisiert werden dürfe, in Widerspruch und war ein Haupt-
anlass zu mancherlei Inkonsequenzen in der Behandlung der. Vorlage. H. wendet
sich gegen Eitners Behauptung, dass nur eine auffallend geringe Zahl der „religiösen"
Gedichte von den Bearbeitern aufgenommen sei. Da diese kein „Erbauungsbuch"
veranstalten wollten, hätten sie bei der Fortlassung religiöser Gedichte nur dieselben
Grundsätze — zum Beispiel Aufnahme von einem Drittel des Gesamtstoffes — obwalten
lassen, wie bei dem übrigen Material. Zu tadeln sei, dass die von Logau aufgestellte
Reihenfolge aufgegeben wurde und die neue Anordnung ohne ein bestimmtes Prinzip
entstanden ist. Die Kürzungen innerhalb der Gedichte und die Tilgungen „über-
flüssiger Züge" (zum Beispiel in den Priameln) sind massvoll und mit Verständnis durch-
geführt. In der Orthographie sind schlesische Eigentümlichkeiten beseitigt; lateinische
und französische Endungen wurden in die entsprechenden deutschen umgewandelt.
Eine eingreifende Aenderung haben sich die Herausgeber namentlich darin gestattet,
dass sie Logaus Gepflogenheit, das Verbum nicht an das Satzende zu stellen, mit
den verschiedensten Mitteln abzuändern suchten. Aus der sorgfältigen, mit vielen
Belegen ausgestatteten Untersuchung geht hervor, dass die vorgenommenen Aende-
rungen allerdings einer Modernisierung Logaus gleichzuachten sind, dass Ramlers
— unphilologisches — Vorgehen aber immerhin technische Gewandtheit verrät. Die
von H. zu seiner Arbeit benutzte Ausgabe hält er für das Privatexemplar Logaus.
Es befindet sich seit 1703 auf der Grossherzoglichen Bibliothek zu Weimar und trägt
den Namenszug des Dichters, von dessen Hand sich in ihm neben vielen Korrekturen
auch zwei Ergänzungen im Text nachweisen lassen. Lessing und Eitner sei dieses
Exemplar der Sinngedichte unbekannt geblieben. —
Satiriker. Gelegentlich des zweihundertsten Geburtstags von Chr. Ludwig
Liscowhat August Holder (Liscows Werke. Auswahl. Halle, Hendel. 138 S.
M. 0,75) eine Auswahl seiner Satiren besorgt, denen er einige biographische Hinweise
und eine chronologische Zusammenstellung seiner satirischen Schriften vorausgeschickt
hat. Da Holder mit seiner Ausgabe keinen wissenschaftlichen Zweck verfolgt, so
lässt sich gegen sein Verfahren nichts einwenden, durch geschickte Kürzungen
beziehungsweise Auslassungen dem Satiriker einen grösseren Leserkreis zu gewinnen.
Im ganzen hat er fünf Satiren aufgenommen, darunter die Vitrea fracta und die zur
Popularisierung des Liscowschen Humors wohl am meisten geeignete, von der Vor-
trefflichkeit und Notwendigkeit elender Skribenten. —
L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts. 407
Didaktische Dichtung^. Der Tätigkeit A. von Hallers auf dem
Gebiet der Naturforschung-, insbesondere der Biologie, sind Einzelstudien gewidmet
worden. Ueber H aller als Philosophen hat Jenny (3782) gearbeitet; er hat, so-
weit es bei der Belesenheit und Lesewut dieses Polyhistors durchzufühi-en war, die
litterarischen Einflüsse festgestellt, die für llallors philosophische Entwicklung mass-
gebend waren. Er war als Verehrer Bacons ein Anhänger der induktiven Methode
und zeigt sich auch insofern als Baconianer, als er die Ansicht vertrat, dass die
Wissenschaft einen sozialen Endzweck nie verlieren dürfe. Was er über die Grenzen
des menschlichen Erkennens ausgesprochen hat, vergleicht J. mit der bekannten
kSchrift Dubois-Reymonds über diese Materie. Haller hat die Gedanken des modernen
Naturphilosophen vielfach antizipiert. Seine Psychologie habe in der Hinsicht An-
spruch auf Originalität, als sie in klarer Weise die rein materialistische Erklärung
psychischer Geschehnisse ablehne. Auf die historische Nachwirkung Hallers, speziell
auf Herder und Schiller, geht der Verfasser gelegentlich der Frage nach der Auf-
fassung der Seele ein. Das vier Jahrzehnte umspannende Tagebuch Hallers ist eine
Hauptciuelle für seine Stellung zu religiösen Problemen. Seine Vernunft Hess ihn an
den überlieferten Dogmen zweifeln, denen er andererseits wieder bedeutenden ethisch-
erzieherischen Wert beimisst. Diese Denkart erklärt seine Antipathie gegen den
materialistischen Charakter der Philosophie innerhalb der Aufklärungszeit. Gegen
Max Widmanns Behauptung, Hallers Staatsromane basierten auf der von Montesquieu
aufgestellten Hypothese vom Einfluss der geographischen Lage eines Landes auf
seine Staatsform wendet J. zutreffend ein, dass Haller sowohl in einer Rezension der
Theorie Montesquieus wie auch in seinem letzten Roman Fabius und Cato diesem
Einfluss nur eine geringere Bedeutung zugesteht. In dem gleichen Roman hält er
auch seine Abrechnung mit den Hauptprinzipien des Rousseauschen „Contrat social",
dessen Gleichbewertung aller Menschen er eine „Missrechnung" nennt. —
Aufklärung: J. Gh. Gottsched. Die Abhandlung Krokers (3790)
über Gottscheds Austritt aus der Deutschen Gesellschaft ist mir nicht zugänglich
gewesen. Ihre Besprechung soll im nächsten Bericht nachgeholt werden. — Nachi
R e i c h e 1 (3791a) hat Goethe aus Gottschedschen Gedichten die Anregung zu der
Verstechnik gewonnen, die, auf Hans Sachs zurückgehend, von ihm in den ersten
Faustszenen gewählt wurde. Gottsched hat schon im Jahre 1731 anstatt des Alexan-
driners die Reimpaare des Hans Sachs angewendet. Goethe, der auch als Verehrer
dieses Dichters nur als ein „Nachzügler" Gottscheds zu betrachten sei, habe sich so
in diese Gottschedschen Verse hineingelesen, dass er während der Arbeit am Faust
unwillkürlich in den neu geschaffenen Hans Sachs -Stil verfallen musste. Zum Be-
weise dessen druckt R. zwei Gedichte Gottscheds ab — auf Joh. Friedr. May und
Fr. W. Stübner — , die einer bewussten Nachahmung der Reimtechnik und Aus-
drucksweise des Hans Sachs ihre Entstehung verdanken. Warum aber auf Goethe
derartige Versuche Gottscheds und nicht die Dichtungen des Hans Sachs selbst ein-
gewirkt haben sollen, ist aus R.s Beweisführung nicht ersichtlich. — Ein verdienst-
volles Werk dieses unermüdlichen Streiters für Gottsched ist sein kleines Gottsched-
Wörterbuch (3798). Es offenbart — trotz seines bescheidenen ümfangs — eine Fülle
mühseliger Sammlertätigkeit und eine Beherrschung der weitschichtigen Gottsched-
litteratur, die nur die vollste Hingabe an diesen Stoff sich erwerben konnte. Der
erste Teil enthält die Wörter, die nach der Ansicht R.s von Gottsched geschaffen
sind. Es ist eine stattliche Anzahl von „Neubildungen", die 76 Seiten in dem leider
notwendig gewordenen engen Druck beansprucht und sein Wirken als Sprach-
schöpfer in einem höchst respektabeln Licht erscheinen lässt, selbst wenn die
Forschung manche davon schon bei älteren Autoren nachweisen sollte. Es folgen
dann die ausser Gebrauch gekommenen Wörter, die von Gottsched der Schriftsprache
wieder gewonnen sind. Ein Anhang endlich enthält solche, deren Zusammenstellung
der deutschen I^exikographie insofern zugute kommt, als sie aus einer für diese
Zwecke bisher kaum benutzten Quelle stammen. R. hat sie aus dem Organ der
Hamburger „Patriotischen Gesellschaft" entnommen, dem „Patrioten" (1724—26), zu
dessen bedeutendsten Mitarbeitern Brockes gehörte. — Eine Anzahl von Ergänzungen
und Berichtigungen des hier verarbeiteten Wortschatzes teilt er an anderer Stelle
mit (3799), an der er auch seinen Plan erörtert, ein gross angelegtes Gottsched-
wörterbuch in Angriff zu nehmen. — Eine sehr hübsche Zusammenstellung alles
dessen, was sich aus den Briefen der Frau Gottsched als ihre Ansicht über
Erziehung, Frauenberuf und Frauenbildung ermitteln lässt, bietet Otto (3801).
Ein Bekanntwerden ihrer Briefe, die Frau von Runckel 1772 herausgegeben hat,
in weiteren Kreisen ist jedenfalls zu begrüssen. Steinhausen fügt Ottos Auf-
satz die Bemerkung bei, dass die Anschauungen der Gottschedin über Bildungs fragen
im wesentlichen mit denen Gellerts und der moralischen Wochenschriften überein-
stimmen. — Von Victoria Eleonore Gottsched, die im Jahre 1764 die
408 ' L. Pariser, Didaktik des 17./ 18. Jahrhunderts.
Gattin des Zwickauer Pastors Ch. Fr. Grohmann wurde, erzählt Reiohel (3793).
Sie stand ihrem berühmten Oheim als Pflegerin nahe, und die Neigung" des bejahrten
Mannes zu ihr tragt — trotz des grossen Alterunterschiedes — fast den Charakter
einer späten Leidenschaft. Sie scheint dieser Empfindung nicht ganz würdig gewesen
zu sein. Seinem litterarischen Ruf hat sie übel mitgespielt, als sie ihre Uebersetzung
eines armseligen italienischen Operntextes „Thalestris" unter Gottscheds Namen ver-
öffentlichte und einer hohen Gönnerin widmete. Hingegen hat sie sich durch die
Abschrift von beinahe der Hälfte aller an Gottsched bis zum Jahre 1757 gerichteten
Briefe als eine fleissige Hilfsarbeiterin für die litterarhistorische Forschung bewährt.
Die Auszüge aus den Briefen, die ihr Oheim an sie gerichtet hat, zeigen diesen von
einer sympathisch berührenden Hilfsbereitschaft und väterlichen Sorgsamkeit für die
junge Pastorin. —
Ueber die Joh. Jac. Bodmer gewidmete Jubiläumsschrift der vereinigten
Züricher Gelehrten (JBL. 1900 und 1901 III 5 : 131) sind noch einige Besprechungen
zu verzeichnen. In Th. Vetters Beitrag: Bodmer und die englische Litteratur sieht
B r a n d 1 (3802) die wichtigste Bereicherung unserer Kenntnisse von den Be-
ziehungen Bodmers zu den fremden Litteraturen. Er erwähnt eine andere — mir
unbekannt gebliebene — Studie Vetters über Bodmers Freund, den Diakon J. H. Waser
von Winterthur (1713 — 77), der sich ebenfalls als Vermittler der englischen Litteratur
für die Schweiz ausgezeichnet hat. Er vollendete die von Bodmer begonnenen
Hudibrasübersetzung; seine Prosaschriften kennzeichnen ihn als Nachahmer
Addisons. — Seuffert (3802) schliesst an seine Kritik der Festschrift eine nicht
unbeträchtliche Anzahl von Ergänzungen zu dem Verzeichnis der Schriften
Bodmers sowie zu der ihn betreffenden Litteratur. - — Die nicht ohne Widerspruch
gebliebene Ansicht von B e t z (3803) über den Einfluss der französischen Litteratur
auf Bodmers Entwicklung haben wir bereits im letzten Bericht wiedergegeben. —
IV. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis
zur Gegenwart.
Allgemeines.
LItteraturgeschichte.
(IV, la = N. 3805-3926.)
Adolf Stern.
Die deutsche LItteraturgeschichte des 18. Jahrhunderts, die Menschen-
alter hindurch die stärkste Tätigkeit g'eschichtlicher Forschung, ästhetischer Er-
gründung und lebendiger Darstellung in Anspruch genommen hat, steht schon seit
längerer Zeit unter dem Zeichen der Nachlese. Zwar wird jede allgemeinere
Darstellung der neuern Entwicklung immer wieder auf die grosse Epoche zwischen
1750 und 1800, in der die Wurzeln aller Kraft und aller Wirkung namentlich der
Dichtung auf das deutsche Volk liegen, zurückgreifen müssen, und die Versuche
unserer Litteratur, einen anderen Mittelpunkt zu setzen als den lebendigen Goethe,
sind so ohnmächtig als widersinnig. Aber natürlich und folgerichtig ist es, dass der
allseitigen Anstrengung, die vorzugsweise den schöpferischen Naturen und dichte-
rischen Schöpfungen vom Erscheinen der ersten Gesänge des Klopstockschen Messias
bis zum Tode Schillers galt, eine Pause folgt, in der grössere Allgemeindarstellungen
nicht hervortreten. W'ohl harren noch einzelne hervorragende Träger jener Epoche
der abschliessenden monumentalen Biographie und Charakteristik, die der Mehrzahl
der führenden Geister des 18. Jahrhunderts zuteil geworden ist, doch weiss
man, dass die Arbeit auch hierfür im Gange ist, und da die Allgemeindarstellungen
fortwährend in neuen Auflagen und neuen Bearbeitungen hervortreten, so wird sich
das jüngere Geschlecht nicht leicht versucht fühlen, seine Kraft für erneute und
von Grund aus veränderte Erfassung des 18. Jahrhunderts einzusetzen. Selbst
Goedekes „Grundriss" in seiner Erweiterung, so langsam er vorschreitet, ist
doch bereits in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts vorgerückt, Nach-
lese ist es, wie gesagt, die hier zumeist stattfindet. Natürlich fehlt es nicht
an Anlässen einen Rückblick auf die Gesamtentwicklung der klassischen Litteratur-
epoche zu werfen, wie dies Hermann Fischer (3808) in der Tübinger
Rektoratsrede zum Geburtsfest des Königs von Württemberg (25. Februar 1902) tut,
die „den Neuhumanismus in der deutschen Litteratur" behandelt. Diesen idealistischen
Neuhumanismus, den der Historiker im Gegensatz zum Humanismus des 15. Jahr-
hunderts, „der eine allgemeine europäische Kulturbewegung ersten Ranges war",
als eine wesentlich deutsche Bewegung charakterisiert, der es um das geschichtliche
Verständnis der gesamten antiken Welt zu tun war, die den Gehalt und nicht die
Form erfassen wollte, und der daher von vornherein die unendliche Ueberlegenheit
des Griechentums über das Römertum klar war, der in die wichtigste Zeit des auf-
sti'ebenden deutschen Geisteslebens fiel, der der deutschen Litteratur nicht wie der
alte ein neues Formprinzip bringen konnte, aber „ein hohes Ideal der Gesinnung"
in sie geleg-t hat", verfolgt die L-ebersicht von Winckelmann bis Hölderlin. Der
410 A. Stern, Allg-emeines des 18./19. Jahrhunderts: Allg-emeines.
Redner unterscheidet in der deutschen Litteratur des 18. Jahrhunderts zwei
Bewegungen, die auf das antike Ideal hin gerichtet, in sich aber wesensverschieden
sind und erst zuletzt sich vereinigen: eine formale, die den alten Humanismus nur
in deutscher Sprachform wieder aufnimmt, und eine materiale, die neuhumanistische.
Die erstere erkennt F. hauptsächlich in Klopstocks reimloser Lyrik und der Homer-
übertragung des biederen Voss, dessen derbe Bauernglieder sich eckiger in den
fremden Prachtgewändern bewegten als die des feierlich zierlichen Klopstock. Nichts-
destoweniger leistete Voss im Idyll „theokritisch nach Form und Sprache, aber gut
niederdeutsch von Gehalt" Unvergängliches. Die Keime des eigentlichen deutschen
Neuhumanismus, jener Griechensehnsucht, die Schiller später, wie sie ihm zu arg
wurde, Gräkomanie genannt hat, liegen in den sechziger Jahren des 18. Jahr-
hunderts. Ihr Aufgehen verfolgt die Betrachtung F.s über Winckelmann, Herder,
"Wilhelm Heinse, Goethe, Schiller und Hölderlin hinweg. Gegen die Befremdung, die
der Name des Ardinghelloverfassers in diesem Zusammenhang hervorrufen kann,
verwahrt er sich mit der Wendung, dass Heinse, weniger nach seiner vollendeten
Leistung als nach seiner Anlage, weit mehr als ein Wielandscher sehr schlüpfriger
Poet sei, und dass im Ardinghello der künstlerisch empfindende Mensch, der die
Augen für alles offen hat, um so deutlicher rede, je weniger er sich von den Rück-
sichten schriftstellerischer Oekonomie den Mund verbinden lasse. Der Wielandianer
ist bei den Stürmern und Drängern in die Schule gegangen und unter dem Einfluss
der realen Gegenwart alter Kunst ein anderer geworden. Alles atmet und zittert von
der Sehnsucht nach grosser, wahrer, freier Natur und Kunst, nach der Einheit aller
Kräfte des ungebrochenen Menschen. „Die Forderung, dass der Mensch sich frei
ausleben solle, ist nie so ungestüm und siegesgewiss ausgesprochen worden." Noch
in Hölderlins Hyperion sieht F. die Nachwirkungen des „Ardinghello" so grundver-
schieden Hölderlin und Heinse sein mögen: „dort eine dionysische, hier eine apollinische
Natur, dort feurige Lebensbejahung, hier träumende Todessehnsucht, der Dichter hat
doch den Dichter verstanden, in der rückblickenden Betrachtung, der Sehnsucht
nach der Antike sich selbst wiedergefunden, mochte sie auch dort in einer sinnlichen
Künstlernatur, hier in einem übersinnlichen Philosophenherzen zum Ausdrucke
kommen". Zum Schluss seines Rückblicks auf den Griechenkult, den er als deutschen
Neuhumanismus charakterisiert, wendet sich der Verfasser vom litterarhistorischen
auf das pädagogische Gebiet. Die Einseitigkeit der Griechenverehrung zugebend,
fordert er doch, dass niemals vergessen werde, was Wahres, Grosses, Ewiges in ihr
gewesen sei, und nimmt das Wort für die Sache des Gymnasiums gegenüber den
modernen Bildungsbestrebungen. Er macht es etwaigen Gegnern allzuleicht zu er-
widern, dass „eine aristokratische Erziehung, die auf die Bildung des vollen Menschen
und nicht auf den messbaren Nutzen abzielt", keineswegs an das humanistische
Gymnasium gebunden sei. —
Zu umfassenden und eingehenden Rückblicken auf die ältere klassische
deutsche Litteratur fordert die von Geiger (3826) in zweiter vermehrter Auf-
lage herausgegebene Schrift Friedrichs des Grossen von 1780 „De la Litterature
allemande" heraus, deren erster Wiederabdruck in den Sauerschen „Litteratur-
denkmalen des 18. und 19. Jahrhunderts" im Jahre 1883 erfolgte. Seitdem
ist dem allgemeinen Gegenstande, den Beziehungen des Königs zur deutschen
Litteratur und speziell der G.schen Schrift eine soweit gehende Betrachtung ge-
widmet worden, dass ein neuerer Kritiker vor einigen Jahren eine Schonzeit empfahl.
Der Herausgeber weist in seiner Einleitung zur zweiten Auflage darauf hin, dass
die Veröffentlichungen von Krause, H. Simon, Xanthippus (Berlin und Lessing,
Friedrich der Grosse und die deutsche Litteratur), B. Suphan, A. E. Berger, Gärtner,
E. Reimann, Peter Meyer die Frage in Fluss gebracht haben, welches Recht und
welche Wirkungen man dem denkwürdigen Pamphlet historisch zuschreiben dürfe
oder müsse. G. betont auch heute wieder, dass die Schrift des alternden Königs
bedeutsam bleibe. „Wegen ihres Verfassers, denn der preussische König hat, so
französisch auch sein Wesen und seine Bildung war, durch seine Taten einen un-
geheuren Einfluss auf die Entwicklung des deutschen Nationalgeistes geübt, durch
seine Kriege und seine heldenhafte Persönlichkeit der deutschen Litteratur einen er-
wünschten StofT gegeben. Wegen ihres Inhalts, denn so einseitig und ungerecht die
Betrachtungsweise des Königs auch war, so bot sie ein heilsames Gegengewicht
gegen die Selbstverherrlichung, in der sich die damaligen deutschen Dichter gefielen.
Wegen ihrer Wirkungen, denn das Wort eines Königs erscholl mächtig genug, um
zu allerlei Einwendungen und Widerlegungsversuchen Veranlassung zu geben, aber
auch um die deutschen Schriftsteller aufzufordern, die tadelnden Bemerkungen zu
prüfen und den Versuch des Bessermachens zu wagen." Im Grunde wiegt das von
Goethe in seiner Autobiographie zuerst so würdevoll als bestimmt hervorgehobene
Verdienst des grossen Königs um die deutsche Litteratur die Verkennung der
A. Htern, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Allgemeines. 411
Leistungen deutscher Dichter und Schriftsteller völlig auf. Aber der Versuch, die
Schrift Friedrichs IL, die auf völliger Unkenntnis des wiiklich Bedeutenden und
Lebensvollen der deutschen Fjitteratur selbst um 1780 beruhte, und aus einer Bildung
erwuchs, die dem eigentlich treibenden Zug und dem tiefsten Leben des deutschen
Geistes geradezu feindlich gegenüberstand, nachträglich zu verherrlichen, sollte
billigerweise unterbleiben. An der Tatsache, dass der König vom Besten, was die
deutsche Litteratur bis zum Jahre 1780 hervorgebracht hatte, kaum mehr als Uoethes
„Götz von Berlichingen" kannte, ändert auch die von G. betonte und bewiesene Tat-
sache nichts, dass Friedrich weit mehr deutsche Bücher, als er in .seiner Schrift an-
führt, gelesen habe. Die beste Entschuldigung des Königs, sofern es einer solchen
bedarf, liegt noch immer darin, dass auch die ungeheure Mehrzahl der für ihre
Sprache und Dichtung begeisterten Deutschen jener Tage eine ausgesprochene
Neigung für die dürftige und armseligste litterarische Mittelmässigkeit und ein höchst
unentwickeltes Gefühl für die Würde, den Reichtum, die Kraft und den Wohllaut
ihrer Sprache besass. Unter den sieben Gegenschriften, an die G.s Einleitung er-
innert, ragt der Aufsatz von A. W. Rehberg im „Göttingenschen Magazin" von
Lichtenberg und Forster um dessentwillen wie ein Leuchtturm hervor, weil sein Ver-
fasser der einzige ist, der im Jahre 1781 das seit dem Erscheinen der Stella schon
sechs Jahre währende Schweigen Goethes als einen tiefen Verlust für die deutsche
Litteratur oder vielmehr für das litteraturfreundliche Publikum jener Tage empfand.
Er beklagt, dass Goethe, der die Kraft dazu hatte, eine Revolution zu erregen, wenn
je einer sie hatte, sich zurückzieht und schliesst, besser als tausend andere über das
unterrichtet, was der Dichter seit seiner Uebersiedlung nach Weimar geschaffen hatte,
mit dem Ausruf: .,aber wenn er auch seine Geschwister durch den Druck entweiht
glaubt, warum soll das Publikum nicht tue Iphigenia haben? Es besässe ein er-
habenes Werk mehr, im höchsten Geschmacke und mit höchster Vollkommenheit aus-
geführt. Wie viele hat es denn?" — Die wichtigste der Gegenschriften gegen
Friedrichs des Grossen Elaborat, Justus Mosers „Ueber die deutsche Sprache
und Litteratur" ist in der gleichen von Sauer redigierten Sammlung von Schüdde-
k 0 p f (3827) neu herausgegeben worden. Sie lieh Goethe bekanntlich den Anlass
oder den Vorwand, sein begonnenes und verschiedenen Nächststehenden mitgeteiltes
Gespräch über die Schrift des Königs, eine Arbeit, die absichtlich vernichtet scheint
und sich wenigstens bisher im Goethe-Schiller-Archiv nicht auffinden Hess, unver-
öffentlicht zu lassen. Der Herausgeber druckt natürlich in seiner Einleitung den
Brief vom 5. <Juni 1781, den Goethe an Frau Jenny von Voigts, Mosers Tochter ge-
richtet hatte, und in dem er Mosers Schrift gegen den König nach ihrem Verdienst
würdigte, vollständig ab. Im Vergleich mit Rehbergs und Mosers Entgegnungen
wollen die von Geiger sonst erwähnten, des Braunschweigers Jerusalem, die Graf
Fr. Leop. Stolberg mit allem Recht kleinmütig nannte, des Sondershäuser Roman-
schriftstellers und Originalgenies J. K. W^etzel „Ueber Sprache, Wissenschaft und
Geschmack der Deutschen", die wider König Friedrich und gleichzeitig wider den
pöbelhaften Provinzialismus und „Hans Sachsismus der sein wollenden Genies und
Volksdichter" Front machte, des Wieners C. von Ay renhoff (Schreiben eines auf-
richtigen Mannes an seinen Freund über das berühmte Werk), des schwachherzigen
Tralles und des Elbinger Juden Leon Gompertz wenig besagen. — Als Beiträge zur
deutschen Litteraturgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts müssen auch zwei
Stammbücher besprechende Abhandlungen von O. Lehmann (3922) und Freund
(3921) angesehen werden. Der kleinere Aufsatz L.s knüpft an das Stammbuch des
Altonaer Justizrats Heinrich W'ilhelm Lawätz an und bespricht die Eintragungen, die
dieser als Student in Leipzig, Dresden, Halle, Halberstadt, Hamburg und Kiel er-
beutete und unter denen sich solche von Geliert, Rabener, Clodius, L. Chr. Gärtner,
Basedow, G. Jacobi, Gleira, Lessing und seinem grimmigen Gegner J. Melchior Goeze,
Schmidt-Phiseldek und H. von Gerstenberg finden. — Weit eingehender und um-
fänglicher behandelt F. in einer besondern Schrift (Programm) „Aus der deutschen
Gesellschaft des 18. Jahrhunderts ' das auf der Königlichen Bibliothek in
Berlin bewahrte und aus der Autographensammlung des Generals J. M. von Rado-
witz stammende Stammbuch des Danzigers .Johann Heinrich Soermans, der 1771 — 74
in Göttingen, 1774—75 in Leipzig studierte und danach auf gelehrten Reisen zwischen
1776 und 1777 Deutschland in drei grossen Diagonalen, Göttingen- Wien, Königsberg-
München und München-Leyden (in Holland) durchquerte. F. teilt die zum Teil recht
charakteristischen Eintragungen des Soermansschen Stammbuches der Zeitfolge nach
mit und gibt an ihrer Hand eine Folge von kurzen Biographien ihrer Zeit berühmter,
jetzt halbvergessener Grössen der Wissenschaft und Litteratur, als deren bekannteste
der Göttinger Theolog Chr. W. Frz. Walch, der Geschichtsforscher A. L. Schlözer,
der Mathematiker und Dichter Abr. Gotthelf Kästner, kraft seines dankbaren Gemüts
der letzte Gottschedianer, der Philolog Chr. Gottl. Heyne, der Staatsrechtalehrer
Jahresberichte f&r neaere deutsche Litteratargesohicbte. XIIL 53
412 A. Stern, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Allgemeines.
Pütter, der Hallische Aufklärer Joh. Sal. Semler, der nachmalige Begründer der
Jenaischen allgemeinen Litteraturzeitung Chr. H. Schütz, der Aesthetiker G. F. Meier,
ferner J. B. Basedow, der Theolog und Historiker J. M. Schrökh in Wittenberg, der
Physiker Fr. Chladni, der Mediziner F. W. Triller, der die Pockeninokulation und
den sächsischen Prinzenraub besungen hatte, der Leipziger Dichter Chr. Felix Weisse,
der um die Zeit, wo er sich in Soermans Stammbuch einzeichnete, die Popularität
Gellerts geerbt zu haben schien, der Philolog Ernesti, der langjährige Schildknappe
Gottscheds und Herausgeber der Belustigungen des Verstandes und Witzes
J. J. Schwabe, der Philosoph und Poet Chr. Aug. Clodius, dem Goethes Dichtung
und Wahrheit zu einer fragwürdigen Unsterblichkeit verholten hat, dem aber Freund
das Verdienst beimessen will, „heilsamen Einfluss auf Goethes Dichtweise" geübt zu
haben, der Prediger G. J. Zollikofer und der Schriftsteller J, J. Engel, der nam-
hafteste und talentvollste unter den Nachahmern Lessings, der Dresdener Kunstgelehrte
und Generaldirektor der Kunstakademie Chr. Ludwig von Hagedorn, des Dichters
jüngerer Bruder, der Wiener Litteraturprofessor und Exjesuit Michael Denis (Sined der
Barde) und sein ehemaliger Ordensbruder, der Aesthetiker und Odendichter Carl
Mastalier erscheinen. Das Andenken aller und noch etlicher, deren Nachruhm nicht
einmal ein Schatten mehr ist, erneuert Freund mit seinen Erläuterungen in feiner
und pietätvoller Weise. Bei der Gründlichkeit seiner Arbeit fallen ein paar natürlich
ganz unwesentliche historische Irrtümer auf. Auf S. 43 bemerkt der Verfasser, dass
C. H. Seibt in Prag 1735 zu Kloster Mariental in der Oberlausitz, „das damals noch
zu Schlesien und somit zur österreichischen Monarchie gehörte," geboren sei. Beide
Lausitzen aber gehörten seit dem dreissigjährigen Kriege Kursachsen, und Mariental
noch heute zum Königreich Sachsen. Wien war nicht, wie auf S. 46 angegeben wird,
seit Kaiser Rudolf IL, der im Gegenteil auf dem Prager Hradschin residierte und
starb, sondern seit dessen Nachfolgern Matthias und Ferdinand H., die beständige
Residenz der deutschen Kaiser. Wie gesagt, dergleichen Kleinigkeiten fallen eben
nur bei der sonstigen Zuverlässigkeit aller Angaben F.s auf. —
In dem Masse, wie innerhalb des letzten Vierteljahrhunderts die allgemeine
und vorherrschende Anschauung über die deutsche Litteratur der Gegenwart und
ihre Bedeutung im Vergleich mit der des 18. Jahrhunderts, sich geradezu gewandelt
hat, haben sich die Darstellungen der nachklassischen nachgoethischen Zeit stark ver-
mehrt und sind naturgemäss auch einige ältere, historisch-kritische Werke, die sich die
Vertretung der damals noch missachteten, angezweifelten und bestrittenen modernen
Dichtung angelegen sein liessen, zu erhöhter Wirkung und Geltung gekommen.
Das umfänglichste und älteste unter diesen Gottschalls „Deutsche National-
litteratur des 19. Jahrhunderts" (3818) (vgl. JBL. 1891 IV 1:2; 1892 IV la : 2)
erschien in siebenter verbesserter und bis zum Jahre 1900 fortgeführter Auf-
lage. Der Verfasser betont in seiner Vorrede sehr nachdrücklich, dass die
Neubearbeitung seines weitverbreiteten Buches einen wesentlich polemischen Charakter
trage und sich vorzugsweise gegen Litteraturanschauung und Litteraturkritik
der jüngsten Zelt kehre. Er nimmt für seine Darstellung, die ein ganzes
Jahrhundert behandle und die Frucht eines halben Jahrhunderts sei, die Prädikate
einer grundlegenden und erschöpfenden Arbeit in Anspruch und sagt ausdrücklich:
„Unser urteil über die jüngstdeutschen Autoren ist wesentlich abweichend von den-
jenigen der neueren Parteimänner, Programm- und Monographienschreiber und
Apotheosendrechsler, welche mit einer gewissen Gewaltsamkeit dem widerstrebenden
Publikum den Glauben an ihre neuen Litteraturgötzen oktroyieren wollen und zum
Teil Erfolg hatten, da sie ihre Hebel nicht bloss in ihren Schriften, sondern auch
von einflussreichen Kulturstätten, der Bühne und dem Katheder aus, ansetzen. Um
so mehr ist ein Gegengewicht nötig, das anderen Überzeugungen zu ihrem Rechte
verhilft. Wir leugnen nicht, dass es uns in* dieser neuesten Auflage noch mehr als
in den früheren auf die Umwertung einiger litterarischen Werte ankommt, die an
einigen gelehrten Münzstätten geprägt und in Kurs gesetzt werden; es [dies] ist eine
Diktatur der öffentlichen Meinung, deren Joch abzuschütteln das Recht und die
Pflicht eines freien, unabhängigen Urteils ist. überall ist die Gruppe der grossen
Realisten mit bengalischem Feuer beleuchtet, talentvolle Novellisten werden zu
führenden Geistern der Nation aufgedonnert und womöglich einem Goethe an die
Seite gesetzt. Überall werden die Neuesten mit einer Bewunderung und Pietät be-
handelt, die in grossem Kontrast steht, zu der Geringschätzung, welche frühere
Litterarhistoriker gegen die ganze neue Produktion hegten; selbst ihren Fehlgeburten
wird eine eingehende kritische Beachtung geschenkt, alles aber was sich nicht unter
die Fahne dieser modernen Clique einreihen lässt, verächtlich beiseite geschoben.
Damit ist schon längst die grosse Mehrheit der Gebildeten unserer Nation, wie der
natürliche Instinkt des Volkes nicht einverstanden, dass sich die Entwicklung unserer
Litteratur an dem Spalier einer Berliner Clique in die Höhe ranken soll, und es ist
A. Stern, Allgeraeines des 18./19. Jahrhunderts: Allgemeraes, 11:5
die Pflicht der unparteiischen Litteraturgeschichto, sich dagegen zur Wehr zu setzen
und den (ileichgesinnten zu diesem Zweck die Waffen in die Hand zu geben. Die
Kritik jener mit orakelhafter Weisheit in die Welt geschleuderten Stichwörter wird
die innere Hohlheit derselben ergeben; gleiches Hecht für alle wird auch in der
Litteratur die Losung sein, welche jenen Bann einseitiger Bevorzugung und starrer
Parteinahme, sowie alle Wirkungen, welche durch die Kunst des Ausposaunens und
des Totschweigens erreicht werden, aufhebt. Echte Talente, welche die Diktatur der
neuen Machthaber an die Wand gedrückt, werden wieder zur Geltung kommen und
gepriesene Scheiugrössen in Schatten stellen. Ob sich aber aus dem Zusammenbruch
dieser neuen litterarischen Episode ein dauernder Ruhm herausretten wird, muss die
Zukunft lehren." Wer die Sätze dieser Vorrede mit einiger Aufmerksamkeit liest,
nmss natürlich den Widerspruch, der in der gleichzeitigen Polemik gegen die „Gruppe
der grossen Realisten" und die „Clique der Neuesten" liegt, auf der Stelle erkennen
und sich fragen, in welchem Sinne der Historiker, der „das Moderne" mit so aus-
gesj)rochener Vorliebe gegenüber dem „Klassischen" und „Romantischen" verfochten
hat, es vermag „die Moderne" schlechthin als eine „einseitige Entstellung und Ver-
zerrung" seines eigenen Prinzips zu erachten. Der Schlüssel aber zu den aus diesem
Widerspruch hervorgehenden unzähligen Missurteilen und Unklarheiten hat man
nicht in dem bedenklichen Satze „gleiches Recht für alle", der die notwendigen
Unterscheidungen zwischen den stärkeren und schwächeren, den tieferen und
flüchtigeren Talenten mehr aufzuheben scheint, als wirklich aufheben will, als in
der einseitigen und mit Hartnäckigkeit festgehaltenen Bevorzugung der jungdeutschen
und verwandten Tendenzlitteratur des zweiten Drittels des 19. Jahrhunderts zu suchen.
Diese mit der eignen dichterischen Jugend und den frühesten Eindrücken des Ver-
fassers zusammenhängende Vorliebe gibt der Deutschen Nationallitteratur G.s ihren
Janiiskopf. Zugunsten jener Litteratur hatte sich G. gegen die Romantik und die
Nachzügler der Klassizität gestellt, zu ihren Gunsten befehdet er die spätere Ent-
wicklung der deutschen Poesie, die von der Rhetorik auf das Leben, von der Reflexion
auf die Unmittelbarkeit der poetischen Darstellung zurückzukommen suchte. Als ob
es nicht genug wäre, an der Apotheose, die der Litterarhistoriker noch heute für die
leblosesten und ungeniessbarsten belletristisch-publizistischen Zwitterwerke des ,Jungen
Deutschland" zum besten gibt und die kaum verhohlene Abneigung, mit der er jede
ursprüngliche Lebenswiedergabe als geistlosen und platten Realismus verdächtigt,
hat er in einem neueingeschobenen Kapitel „Die Herolde und Doktrinäre des jüngsten
Deutschlands" noch einmal für nötig erachtet, die alten Behauptungen zu wiederholen.
„Die politische Lyrik war von Ideen, vom hohen Schwung der Begeisterung getragen
und eine künftige Zeit wird das beste an ihr mehr zu würdigen wissen, als unsere
Gegenwart. Die politische Lyrik war aus dem Geiste der Zeit herausgeboren und
wahrte den künstlerischen Adel der Form, sie entsprach also den Ansprüchen, die
man an das moderne Ideal der Dichtung stellen muss. Gleichzeitig aber hatte, der
reformatorischen Richtung der Zeit gemäss, die junge dem modernen Geiste huldigende
Richtung sich der Bühne zugewendet und dieselbe für ihre Tendenzen zu erobern
gesucht. Diese Dramen hatten entweder moderne gesellschaftliche Konflikte oder sie
vertraten die politische und religiöse Freiheit, es war die dramatische Dichtung, wie
sie die damalige Epoche verlangte, wie sie überhaupt für unsere Zeit berechtigt ist.
Es mochten viele Augenblicksbilder der Tendenz darunter sein, die rasch wieder
verblassten: aber im ganzen lenkte die dramatische Dichtung damals in das rechte
Fahrwasser ein; sie spiegelte wieder, was die Geister und Gemüter bewegte, und
zwar in einer nicht grossen Mustern nachgeahmten Darstellungsweise, sondern in
einer Form, welche der selbständigen Eigenart dieser Dichtung entsprang." Bei
dieser Grundanschauung kann es uns nicht Wunder nehmen, dass G.s National-
litteratur selbst die traurig verworrenen Auslassungen des Gutzkowschen „Dionysius
Longinus" als ein Vermächtnis an die deutsche Litteratur betrachtet. Und wenn die
Schätzung des tendenziösen Idealismus der dreissiger bis fünfziger Jahre des Jahr-
hunderts, als des Höhepunktes der deutschen Litteratur eben auch eine Anschauung,
ein Stand{)unkt genannt werden mag, so kommt der Geschichtschreiber alsbald in den
Fall, jenem Idealismus Naturen und künstlerische Potenzen hinzuzurechnen, die mit
ihm nicht das geringste gemein haben. Weder Hebbel, noch Paul Heyse gehören
ihm an und stehen eben, so grundverschieden sie sonst sind, dem von G. verworfenen
Realismus weit näher, als der Dicht- und Darstellungsweise derer, die G. „die Ritter
vom Geiste" nennt. Bei der hochgradigen Gleichgültigkeit des Vorkämpfers eines
„magniloquenten" Pathos und einer geistreichen Reflexion, die auf das Vorhandensein der
geistigen Strömungen hinweist, statt sie zu gestalten, bei der Geringschätzung gegen das
warme und unmittelbare poetische Leben wird die Erbitterung verständlich, mit der G. die
grossen Realisten, „die damals (zur Zeit Auerbachs und Freytags!) fast gar kein Publikum
fanden und erst in den letzten Jahrzehuten des Jahrhunderts gleichsam entdeckt
53*
414 A. Stern, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Allgemeines.
wurden, in ihre vermeinten Schranken weist. Otto Ludwig ist ihm ein Nachfolger
Hebbels, aber nicht an diesen heranreichend, doch „weder er noch der liebenswürdige
Schweizer Lyriker und Novellist Gottfried Keller, noch auch der ,schottische Balladen-
dichter Fontane, der ihnen angereiht wurde, nachdem er in einigen Berliner und
brandenburgischen Romanen sich als ein Erzähler von feinem Humor und scharfer
Beobachtungsgabe bewährt hatte', spielten in den Jahrzehnten, in denen sie auftraten,
nicht entfernt eine führende Rolle und auch heute muss man ihnen trotz der ephemeren
Schilderhebungen durch einige Kathedermänner das Recht absprechen, zu den
führenden Geistern der Nation gezählt zu werden." Lässt man wie billig den viel-
deutigen Ausdruck „geistige Führer der Nation" auf sich beruhen und betont einfach,
dass es sich in der Geschichte und Kritik der poetischen Litteratur — und das ist
und bleibt denn doch die Nationallitteratur in erster Linie — vor allem um dichterische
Kräfte, um künstlerische Begabungen und Eigenschaften, um den Drang und das
Vermögen, sich mit der Welt und dem Leben erfassend und gestaltend auseinander
zu setzen, handelt, so erscheint der Massstab, den G. an diese und andere ihm un-
sympathische Erscheinungen legt, als ein bedenklich unzulänglicher und un-
zuverlässiger. Den Erfolg sollte und müsste ein unbefangener Beurteiler litterarischer
Schöpfungen unter allen Umständen beiseite lassen, weil er sonst noch heute in den
Fall kommen könnte, Zacharias Werner und Ad. Müllner, die unzweifelhaft ganz
andere Erfolge gehabt haben als Heinrich von Kleist, weit über diesen hinauszusetzen.
Gottschall schrickt freilich weder vor der Annahme zurück, dass Werner „nächst
Schiller und vielleicht auch Grabbe von allen deutschen Dichtern am meisten für
die geschichtliche Tragödie organisiert war, weil in ihm der Sinn für geschichtliche
Grösse lebte" und wirft Kleist vor, dass er seinen menschlich fühlenden Heroen jedes
Piedestal der Grösse unter den Füssen fortziehe. „Der Unglaube an das sittliche Ideal
war in der romantischen Schule zu tief gewurzelt, um nicht eine Schwächlichkeit der
Gesinnung hervorzurufen, an welcher auch Kleists Dichtungen kranken." Aber am
letzten Ende weiss er doch, wie hoch trotz des bei Lebzeiten ausgebliebenen Erfolgs,
Genie und künstlerische Gestaltungskraft Kleists über den Schicksalstragöden stehen.
Eine wie zweischneidige Waffe es ist, den Mangel des Massenerfolgs und Augenblicks-
erfolgs gegen Talente und Werke anzuwenden, sollte der Litterar historiker auch auf
seinem besonderen Standpunkte nicht vergessen. Es berührt ihn schmerzlich, dass
Frey tags Roman „Soll und Haben", den er ein harmloses Werk nennt, einen „Erfolg"
hatte, der denjenigen der „Ritter vom Geiste" tief in den Schatten stellte, er kann
nicht entschieden genug seine Geringschätzung der Butzenscheibenpoesie und des
archäologischen Romans ausdrücken. „Nicht bloss die Romane aus alter deutscher
Geschichte, sondern auch solche, die bei entlegenen Kulturvölkern spielen, wurden
auf einmal von den Lesern verschlungen und in der Zeit, als der Stern der deutschen
Politik im Zenilh stand, als Kaiser Wilhelm L, Bismarck und Moltke des Jahrhunderts
grösste Ruhmestaten vollbracht, da las man in Deutschland nichts lieber als alt-
ägyptische Romane, denen sich später altrömische anschlössen." Es ist ganz richtig,
dass dieser Modeerfolg nicht die geringste Bedeutung für die grosse innere Ent-
wicklung der Dichtung hat, in der bleibende Werke empfangen und geboren werden,
aber es ist so bedenklich als geschmacklos, Dichtern, die diesen Zeitgeschmack in
keiner Weise gehuldigt haben, ihre Erfolglosigkeit vorzuwerfen und Beurteiler, die
die lebendigen schöpferischen Kräfte von den Modeschriftstellern unterschieden haben,
„aufdringliche Kanonisationen" vorzuwerfen. Der Kern dieses Widerspruchs ist immer
wieder der, dass dem Litterarhistoriker die realistische Dichtung als „Abfall von allen
Grundsätzen jener modernen Litteraturbewegung" erscheint, die sich (in Gutzkow und
Herwegh!) so verheissungsvoll angekündigt hatte. Auf diese Einseitigkeit, die durch
den redlichen W^illen G.s, einer ganzen Folge von kleineren Talenten gerecht zu
werden, nicht wettgemacht wird, ist auch das bedenkliche Durcheinander derDarstelluiig
zurückzuführen, das G. Roethe einmal schon mit dem Wort charakterisiert hat, dass diese
Art historischer Darstellung von dem dritten punischen Kriege vor dem ersten erzähle.
Das moderne Drama von 1830 bis zum Ende des Jahrhunderts wird noch immer ein-
geteilt in die vier Rubriken des „originellen Kraftdramas", der „deklamatorischen
Jambentragödie", des „regenerierten Bühnendramas" und des „bürgerlichen Schau-
und Lustspiels". Wie Otto Ludwig zwischen Griepenkerl und J. L. Klein einerseits
und zwischen Elise Schmidt und Albert Dulk andererseits eingeklemmt wird, wie ein
halbpoetischer Tendenzrhetoriker gleich Robert (Jriepenkerl unter die Kraftdramatiker
gerät, Paul Heyse, dessen bedeutendste Dramen „Hadrian" und „Alkibiades" durchaus
subjektiv belebte nichts weniger als deklamatorische Dramen sind, dessen erfolg-
reichstes Stück „Hans Lange" in holzschnittartiger Prosa geschrieben ist, zur Ehre
kommt, als Epigone Raupachs, Auffenbergs und Halms zu figurieren, wie umgekehrt
Felix Dahn, Hermann Lingg oder gar die rein rhetorischen Dramen von Murad
Effendi unter das regenerierte Bühnendrama eingereiht werden können, entzieht sich
A. Stern, AUg-emeines des 18./ 19. Jahrhunderts: Allg'emeines. 415
auch auf dem Standpunkt des Verfassers unserni ('rteil. Seine eignen Dramen ge-
hören ganz gewiss nicht minder unter die Rubrik der deklamatorischen Jamben-
tragödie. Doch das sind abweichende Urteile des einzelnen. Was aber ein allseitig
empfundener Übelstand des umfangreichen Werkes bleibt, ist der Rückfall in die
alte Manier, die Drama, Epik, Lyrik, Roman, Novelle, kurz alle Kunstformen
scheidend, das Charakterbild der einzelnen Dichter willkürlich trennt oder doch nur
zufällig beieinander Lässt. Wenn bei Hebbel die lyrischen und epischen Dichtungen
in die Charakteristik des Kraftdramatikers einbezogen werden, muss man sich
Gutzkow niusivisch aus drei Abhandlungen über seine erste halbpublizistische Periode,
über den Dramatiker und den Romanschriftsteller zusammensetzen. Und noch ver-
hängnisvoller ist die zur Methode erhobene Manier G.s, die hervorragendsten und
eigentümlichsten schöpferischen Naturen mit dem Heer der Nachahmer und selbst der
litterarischen Industriellen in eine Reihe zu setzen, ja sie zwischen die unter-
geordnetsten Leistungen einzugliedern. Der Verfasser scheint zu meinen, da der in
seinem Sinne moderne Genius seit mehr als einem Menschenalter umsonst auf sich
warten lasse, lohne es im übrigen nicht der Mühe, feinere Unterschiede zu machen,
und schon durch die Gruppierung den Abstand zwischen selbständiger dichterischer
Kraft und akademischer Nachahmung, zwischen poetischer Kunst und schöngeistiger
Industrie besonders hervorzuheben. Man muss aber doch Verwahrung dagegen ein-
logen, dass Hamerlings „Aspasia" zwischen Ernst Ecksteins römischen Romanen und
den Memoirenromanen einer Luise Mühlbach eingereiht, wenn auch natürlich mit
grösserer Anerkennung besprochen wird, dass Paul Lindaus Berliner Romane ihren
Platz zwischen Jensen und Wilhelm Jordan erhalten, dass Marie von Ebner-Eschen-
bach zwischen Ossip Schubin und Hertha von Suttner erscheint; auch ist es kaum
gerecht, wenn ganz willkürlich das beste eines Autors kaum dem Titel nach erwähnt
wird, wie bei K. E. Franzos, dessen bedeutendstes Werk der „Kampf ums Recht"
nur in einer Anmerkung genannt wird. Der Verfasser ist in cliesen Teilen seines
Buches allzusehr bemüht, alle Namen aufzuzählen, die sich mit Recht oder Unrecht
auf dem Felde der Litteratur bewährt oder versucht haben, und verwischt damit die
Wirkungen eines vielfach geistvollen oder scharfsinnigen Urteils. Indessen die
Moderne erscheint dem Litterarhistoriker in einem Auflösungsprozess begriffen, der
aus der Reihe sich ablösender Programme mit entsprechenden Stichwörtern und den
neuesten dichterischen Erzeugnissen hervorgeht. „Zuerst begeisterte Heroldsrufe, dann
die starre Formel des Naturalismus, dann die Überwindung desselben und das
Hineintasten in eine Zukunft, . aus deren Verschleierungen nur noch sehr unklare
Ideale empordämmern — alles kommt zu Wort bei den Sprechern und Aposteln der
Moderne, eines in allen Farben spielenden Ungetüms, eines Proteus, den keiner fest-
zuhalten vermag in einer bestimmten Gestalt." Aus den widerspruchsvollen Losungen
der Führer, aus den in neuer Einkleidung altbürgerlichen Komödien und alt-
romantischen Märchenspielen der poetischen Hauptmänner ergibt sich für ihn „ein
Bild der litterarischen Anarchie". Inwiefern diese Anarchie Resultat der realistischen
Dichtung und ihrer kritischen und ästhetischen Vertretung sein soll, lässt G. uns
nicht erfahren — man müsste denn das tertium comparationis in der Erscheinung
und der späten Anerkennung Th. Fontanes finden — wohl aber empfiehlt er auch
hier wieder das alte Rezept der Rückkehr nicht zur Natur, nicht ins Leben, sondern
zur Tendenzlitteratur der dreissiger und vierziger Jahre, Am Schluss seiner Dar-
stellung der jüngstdeutschen Dramatik sagt er: „an poetischem Sinn fehlt es allen
diesen Erzeugnissen nicht; doch die wahrhaft moderne Bühne der Gegenwart hat von
solchen Experimenten nichts zu erwarten, und wenn die Revolution in der Litteratur
so wenig dauerndes geschaffen und wieder in die Bahnen der litterarischen Reaktion
einlenkt, so muss man auf neue Kräfte hoffen, welche nicht diese Abart des Modernen,
sondern das Moderne im Geiste der Zeit pflegen und es zeigt sich schon jetzt, dass
viele Alte moderner sind als die Jungen." Allgemein genommen ist der Satz un-
bestreitbar richtig, aber im Geiste des ganzen G. scheu Werkes bedeutet er die be-
ständig wiederkehrende Apotheose einer rhetorischen Tendenzkunst, die von dem
Reichtum der Welt, der Fülle, Mannigfaltigkeit und Tiefe des Menschendaseins, ja
auch nur von der Ursprünglichkeit, Wärme und unerechöpflichen Kraft des Lebens
im eigenen Volke einen dürftigen, von der politischen Stimmung und der Mode des
Augenblicks bestimmten Teil, als alleinigen Stoff der lebendigen Dichtung betrachtete
und eben darum nur eine beschränkte und kurzwährende Nachwirkung haben konnte. —
Auch die in zweiter Bearbeitung vorliegende „Geschichte der deutschen Litteratur von
Goethes Tod bis zur Gegenwart" vonHeinze (3819) (vgl. JBL. 1890 IV 1:2) hat sich durch
eine Einleitung über die deutsche Litteratur von 1800—32 zu einer vollständigen Ge-
schichte der deutschen Litteratur des 19. Jahrhunderts erweitert. Ihre Ausführung hat den
Vorzug, dass sie die Dichter und Schriftsteller als Gesamtpersönlichkeiten beieinander
lässt, ihre Anordnung aber entbehrt jeder Bestimmtheit, Schärfe und Klarheit und ihre
416 A. Stern, Allg-emeines des 18,/19. Jahrhunderts: Allgemeines.
Urteile sind im allgemeinen mehr wohlwollend, als wohlbegründet. — Die in früheren
Jahresberichten mehrfach erwähnte Karl Ba rt he Ische „Deutsche Nationallitteratur
der Neuzeit" (3814), deren Neubearbeitung in der zehnten Auflage Max Vorberg
übernommen hatte, ist, wenn auch unter erheblichen Schwierigkeiten, nach einer Reihe
von Jahren zum Abschluss gekommen. Der Herausgeber starb im Dezember 1900
und die Fortführung und Vollendung wurde von Guido Burkhardt besorgt,
der in der Vorrede ausdrücklich hervorhebt, dass durch diese Mitwirkung dreier
Verfasser etwas Zerstückeltes, Unebenmässiges, Unfertiges in das Buch hineingekommen
sei, und die Lücken und gelegentlichen Wiederholungen zu entschuldigen bittet. Die
Wahrheit zu sagen, war das in den ersten fünfziger Jahren und unter den Ein-
wirkungen eines kurzsichtigen und engbrüstigen Konservativismus, der der konser-
vativen Sache mehr geschadet hat, als ihre schlimmsten und bittersten Gegner, zu-
stande gekommene Buch des frommen Karl Barthel einer Erneuerung von Grund
aus nicht fähig. Das gebildete christliche deutsche Haus mag eines Buches bedürfen,
das die Dichterwerke unseres Volkes nicht ausschliesslich unter ästhetisch-künstle-
rischem Gesichtspunkt betrachtet und niemand bestreitet dem Herausgeber, dass der
christliche und sittlich-religiöse Gesichtspunkt neben dem litterarischen im engeren
Sinne sein Recht habe. Der alte Lessingschüler J. J. Engel hat vor mehr als einem
Jahrhundert ganz treffend gesagt, dass die Führung eines Krieges freilich nur nach
militärischen und strategischen Massstäben beurteilt werden dürfe, dass aber darüber
hinaus die F'rage nach den Beweggründen und den Zielen auch des glänzendsten
und sieghaftesten Feldzugs zu erörtern bliebe. Die Gefahr liegt immer nur darin,
dass die beiden Gesichtspunkte vermischt, die beiden Massstäbe miteinander ver-
wechselt werden. Und dieser Gefahr war eine Darstellung, wie die von Karl Barthel,
die im Jahre 1852 die Zukunft der deutschen Dichtung an Geibel und Oskar von Redwitz
gebunden sah, nicht entgangen. Beide Neubearbeiter, V. wie B., haben sich redlich
bemüht, eine i)essere Grundlage zu gewinnen. In dieser Beziehung ist eine Stelle des
letzten Kapitels höchst charakteristisch und durchaus typisch für die Bemühungen beider
Herausgeber und den Geist, in dem sie ihre schwierige Aufgabe zu lösen suchen.
Auf S. 1108 wird mit vollkommenem Verständnis dessen, worauf es ankommt,
Marie von Ebner-Eschenbach als „die Fürstin unter unseren dichtenden und erzählenden
Frauen der Gegenwart" gefeiert und von ihren Novellen aus Spätherbsttagen gesagt:
,,Wir können beim Lesen dieser Skizzen noch einmal mit stiller Freude den poetischen
Duft geniessen, der über allen ihren Werken liegt, wie wir am stillen heitern Sommer-
abend, während des Himmels Rot verglüht, die zarten und doch starken Düfte unserer
Gärten, Wiesen und Wälder beseeligt einatmen." „Aber," heisst es weiter, „ein Wort
leiser Klage muss doch auch hier noch eine Statt haben. Warum müssen gerade die
besten Romane unserer Frauenwelt, gerade die, in denen die Kunst ihre schönsten
Blüten entfaltet, dem was als Tiefstes und Heiligstes die Menschenseele durchgeht
und sie aus Schuld und Sünde emporhebt in den reinen und heiteren Frieden des
Gottesreiches, dem christlichen Glauben so fern bleiben? Die, welche solchen Glauben
im eigenen Herzen tragen und ihn gern als die schaffende Kraft im Menschenleben
darstellen möchten, haben die dazu nötige dichterische Befähigung nicht, und die,
welche die Fähigkeit und die Kraft dazu im hohen Masse haben, kennen das höchste
Gut des Menschen nicht." Wirkt es befremdend, dass diese Klage gerade der
Dichterin der mächtigen Erzählung „Glaubenslos" gegenüber angestimmt wird, so
erscheint sie doch vom Standpunkt der Herausgeber aus vollberechtigt. Nur ist
es unvermeidlich, dass ein Zwiespalt durch die Gi-undempfindung des Buches
hindurchgeht, dem der gesinnungstüchtige erste Verfasser, freilich auf Kosten seines
ästhetischen Verständnisses und der Anschauung seiner Leser, glücklich ausgewichen
war. Der Vollender des ganzen Buches B. versucht in den letzten Kapiteln mancherlei
selbständige Gruppierungen und lässt es an Entschiedenheit gewisser Einzelurteile
nicht fehlen. Der modernen Novelle spricht er eine Bedeutung zu, die über den
Vergleich mit der früheren Novellistik erhaben sei. „Sowohl an Umfang als an
innerem Wert ist dieser Zweig der Litteratur ein charakteristisches Merkmal unserer
Zeit." Als das Siebengestirn von Meistern der Novelle erscheinen ihm Viktor von Strauss
und Torney, H. W. Riehl, Gottfried Keller, Paul Heyse, Theodor Storm, Adolf Stern,
Conrad Ferdinand Meyer. „Diese sieben Dichter bilden zusammen eine geschlossene
Gruppe, die in ihrer reinen Kunstvollendung hoch erhaben dasteht und die von der
übrigen Menge der erzählenden Darsteller gerade auf dem speziellen Gebiet der
Novelle nicht erreicht wird." Der Kritiker kann um so sicherer sein, hier vielseitigem
Widerspruch zu begegnen, als er tatsächlich die novellistischen Produktionen Ad. Wil-
brandts zu gering wertet, Hans Hoffmann ganz beiseite lässt. Auf alle Fälle bedarf
die nunmehr vollständige Bartheische „Nationallitteratur" in ihrer elften Auflage
einer neuen Ueberarbeitung, Ausgleichung und Ergänzung. —
Unter den ausschliesslich der neuesten Litteratur, speziell der Moderne
A. Stern, Allgemeines des 18./I9. Jahrhunderts: Allgemeines. 417
geltenden Es say sam m 1 u ngo n beansprucht vor allem Conrads (3845) Buch
„Von Emil Zola bis Gerhart Haiij)tmann", das sich im Untertitel als Erinnerungen
zur Geschichto der Moderne bezeichnet, Beachtung. Der Verfasser verflicht seine
persönlichen Erinnerungen mit Erörterungen allgemeiner litterarischer und künstle-
rischer Art. Wie schon die Inhaltsiibersicliten der Abschnitte, denen ein Widmungs-
brief an Hermann Allmers vorausgeht, erweisen, handelt es sich um ein erneutes
Bekenntnis zu den alten Grössen, iür die Conrads Kampflust seit einem Viertel-
jahrhundert fort und fort einstand und um einen Protest gegen die Losungen „Los
von Zola! Los von Hauptmann". „Los von Zola!" schrie man in Frankreich, „Los
von Hauptmann!" sciireit man in Deutschland. „Die also schreien verkennen das
Wesen des Kunstmenschen. Jeder schafft sein Werk. Jeder stellt seine Werte hin.
Warum los vom Werk- und Wertschaff'enden? Wer ist denn an sie gebunden, wenn
er eigene Werke und Werte zu geben hat? Kein schöpferischer Mensch ist dem
anderen im Wege. Kein Selbsteigener wird von dem anderen Selbsteigenen in seiner
Existenz bedroht. Wozu also das Losgeschrei auf einem Gebiete, das das freieste
ist auf Erden?" Ob C. hierbei tatsächlich überhört oder überhören will, dass das
„Los-Geschrei" nicht den schöpferischen Grössen, sondern der blöden einseitigen Nach-
ahmung, der fanatisch proklamierten Mustergültigkeit des Experimentairomans und
des Milieuschauspiels galt, kann man dahingestellt sein lassen. Die sechzehn Ab-
schnitte seines Buches betiteln sich: „Mit Friedrich Nietzsche unter einem Dache in
Sorrent", „Ketzereien über die Zeitlosigkeit der Echten und Grossen", „Vom Pulver-
geruch", „Richard Wagner und die deutschen Kulturträume," „Mit Emile Zola auf
dem Wege von Neapel nach Paris. Die Dreifaltigkeit Wagner-Nietzsche-Zola", „Zola
und die anderen. Viktor Hugo", „Zolas Erscheinung in der deutschen Publizistik.
Hofrat Dr. Rudolf von Gottschall", „Der Glaube an Paris. Abstecher nach München",
„Vorspiele. Die Jungen", „Mit und gegen Max Nordau. Die ersten Sturmvögel.
Uebersiedhmg nach München. Schriftstellertag in Darmstadt. Bayreuth. Liliencrons
Adjutantenritte", „Die Gesellschaft als Dokument der Revolution in der Litteratur.
Karl Bleibtreu. Oskar Welten. Holz und Schlaf. Gerhart Hauptmann", „Dorfidyll.
Nietzsches Tod", „Eine Traumpredigt über Nietzsche", „Hermann Bahr: Oesterreichisch
ist Trumpf", „Heimatkunst. Ausflug in die Architektur. Gabriel Seidl. Hans
Eduard von Berlepsch", „Die Darmstädter Künstlerkolonie. In Schönheit leben.
Olbrich", „Rückschau. Für und gegen Hauptmann. Zola an der Jahrhundertwende.
Schlussbrief an Arnaldo Cervosato in Rom." Man sieht leicht, wo die allgemeinen
Darlegungen sich mit den persönlichen Erinnerungen des Verfassers verbinden. —
Durchaus persönliche Erinnerungen, die sich freilich zu einer zum Teil sehr
herben Kritik seiner Mitstrebenden gestalten, bieten J. Schlafs (3849) „Anfänge
der neuen Litteratur bewegung" in drei Aufsätzen des Zeitgeists, inter-
essante Beiträge zur Geschichte des Krieges aller gegen alle. Die ersten Anfänge
der Moderne verlegt Seh. in einen Magdeburger Schülerklub, dem er und Hermann
Conradi angehörten. — Objektiver sucht K r a 1 i k (3850) in Anknüfung an Karl
Lamprechts Ergänzungsband zu seiner deutschen Geschichte „Zur jüngsten deutschen
Vergangenheit" die moderne Kunst- und Litteraturbewegung zusammenfassend dar-
zustellen. Das Resultat ist aber auch hier wieder ein subjektives Programm, das
einer grossen nationalen und religiösen, einer positiven, das ganze Leben ergreifenden
katholischen Kunst. „Eine auf gläubiger W'eltanschaung, auf der positiven Kirche
unbedingt beruhende Kunst, die das ganze Leben beherrscht und durchleuchtet."
Kralik schrickt weder vor der Konsequenz, dass dann eigentlich Calderon der letzte
grosse vorbildliche Dichter der Weltlitteratur, noch vor dem Vergleich mit Friedrich
Schlegels litteraturanschauung zurück. „Nur durch spielerischen Leichtsinn, durch
ungenügende Fundierung des damaligen Notbaus hat die romantische Bewegung
wieder die Führung verloren. Es fehlte der Ernst, die Konsequenz, die nachhaltige
Arbeit." — Die „F r a u in der deutschen Dichtung" unter der natürlich vor allem
die moderne Frau verstanden wird, sucht Gabriele Reuter (2561) in kurzen
Charakteristiken der Ebner-Eschenbach, Ossip Schubins, Emil Marriots, Hedwig
Dohms, Helene Böhlaus, Anna Ritters, Klara Viebigs, Marie Madeleines, Anna
Croissant-Rusts, Elsa Bernsteins, Isolde Kurz', Carmen Sylvas und Eugenie delle Grazies
zu preisen, endet aber mit dem Geständnis, dass „die Götterjungfrau mit der Krone
des Genius, die mit sicheren Schritten und klingendem Saitenspiel neue Bahnen
wandelt, uns neue Gedanken und neue Ziele gibt", noch nicht erschienen sei. —
Die Beiträge zur lokalen Litteraturgeschichte waren nicht allzu
zahlreich. John (3886) behandelt den „Böhmerwald in Litteratur und Kunst", weist
darauf zurück, dass Schiller den Schauplatz seiner „Räuber" und C. M. von Weber
und Kind den ihres „Freischütz" in den Böhmerwald verlegt haben, nennt aber als
die eigentlichen Entdecker und Darsteller der Landschaft und ihrer Menschen
Adalbert Stifter, Josef Rank, Josef Messner und Johann Peter, denen sich eine
418 A. Eloesser, Allgemeines des 18./19. Jh.: Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
Gruppe von jüngeren Heimatschilderern und Künstlern (Wilib. Böhm, Paul Messner,
Gangl, Vogel, Schott) angeschlossen haben. Hier hätte Maximilian Schmidt, dessen
Romane und Erzählungen im benachbarten, landschaftlich vom eigentlichen Böhmer-
wald kaum zu trennenden Bayerwald spielen, mit genannt werden dürfen. — Unter
der Ueberschrift „Im nordischen Weimar" schildert Lee (3895) einen Besuch in
Eutin, mit den entsprechenden Erinnerungen an Johann Heinrich Voss, an F'riedrich
Leopold und Agnes zu Stolberg, an Webers Geburtshaus und das dörfliche Pfarrhaus,
dem das Idjll „Luise" entstammt ist. — Das thüringische Weimar, obschon viel
reicher gesegnet als das nordische, will sich offenbar nicht mit den Erinnerungen
begnügen und die von W a c h 1 e r (3910) unter Mitwirkung von Max Bittrich,
Hermann Friedrich, Richard von Kralik, Fritz Lienhard, Maurice von Stern, Ernst
von Wildenbruch, Hans von Wolzogen herausgegebene Flugschrift „Wie kann Weimar zu
einerneuen litterarischen Blüte gelangen?" ist ein Zeugnis dafür. Die Antwort würde sehr
einfach lauten : sobald es wieder hervorragende poetische und litterarische Kräfte hat, die
nicht Goethe und Schiller zu sein brauchen, und Grossherzog Karl Alexander hatte
mit seinen vergeblichen Bemühungen Friedrich Hebbel, Otto Ludwig, Paul Heyse
J. V. Scheffel u. a. zur Niederlassung in Weimar zu bewegen, sich die gleiche Antwort
schon gegeben. Die Verfasser der vorliegenden Schrift täuschen sich nicht darüber,
dass alles „was die Heranziehung von Dichtern nach Weimar betrifft, der organischen
Entwicklung überlassen bleiben muss", aber sie glauben und hoffen, dass durch
Wartburgspiele, Pflege einer besonderen thüringischen Heimatkunst, durch litterarischen
Aufschwung der Weimarer Bühne, auf welcher „die besten unserer Dichter un-
beschadet ihrer Tendenz" zu Wort kommen sollen, durch Gründung einer Zeitschrift,
die „ein getreuer Spiegel der deutschen Renaissancebewegung wäre" Weimar zu
neuem unmittelbar künstlerischen Leben erweckt werden könnte. Sie knüpfen vielfach
an die ,,Los von Berlin-"Bewegung an, übersehen oder unterschätzen aber jedenfalls
das geradezu ungeheure Gewicht, das die zum blossen Objekt wissenschaftlicher
Forschung, zur meist unbewussten Gegnerin alles unmittelbaren schöpferischen Lebens
gewordene klassische Ueberlieferung (deren Pflege doch Pflicht bleibt) für Weimar
geworden ist. —
Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
(IY,lb = N. 3927-4162.)
Arthur Eloesser.
An der Spitze der Briefpublikationen, die sich auf politische Per-
sönlichkeiten und Ereignisse beziehen, steht wie immer nach Umfang und Be-
deutung die unter den Auspizien der Berliner Akademie herausgegebene Politische
Korrespondenz Friedrichs des Grossen (3927), die mit ihrem 27. Bande
bereits zu dem achtzehnten Tausend ihrer höchst verschiedenartigen Stücke ange-
schwollen ist: Offizielle Handschreiben an die europäischen Souveräne, Instruktionen
für die Minister, Geheime Memoires, Vertrauliche Mitteilungen und Familienbriefe
an die fürstlichen Verwandten, die von dem grossen Könige beraten, aber auch
überwacht werden. Der letzte Band bezieht sich auf das Jahr 1768, Friedrichs
Kabinett war, obgleich er sich seiner Gesandten höchstens als Handlanger bediente,
das bestunterrichtete in ganz Europa, und in diesen Briefen verbreitet sich seine
Aufmerksamkeit, für die es nichts Unwichtiges gibt, auf alle europäischen und auch
aussereuropäischen Länder von den deutschen Kleinstaaten zur Türkei und Portugal,
zu den nordischen, westlichen Staaten und den amerikanischen Kolonien, deren
Abfall er in einem prophetischen Wort vorhersagt, wenn England in seiner Unter-
drückungspolitik beharren solle. Nach dem siebenjährigen Kriege befindet sich
Preussen in einer für Jahrhunderte gegel)enen historischen Lage, mit der sich auch
Bismarck in seinem politischen Vermächtnis abfindet. Der neue Grossstaat muss
sich mit diplomatischer Balancierkunst auf der Mitte zwischen den zentrifugalen
Mächten Europas, Russiand und England, halten. In diesen- Briefen von 1768 neigt
der König persönlich mehr zu Russland als der zuverlässigeren Macht nach der
Enttäuschung über die Haltung Englands im siebenjährigen Kriege. „Nach den.
Verrätereien, die ich gegen das Ende des letzten Krieges von seiner Seite erfahren
habe, werde ich sicher weder sein Geld noch seine Freundschaft suchen und ich
A. Eloesser, Allgemeines des 18./19. Jh.: Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren. 419
bin vielmehr entschlossen, in kein Bündnis mehr mit ihm einzutreten." Allerdings
Hess er sich auch durch die guten Beziehungen zu Russland nicht verleiten, die
gewünschte Hilfe gegen die Türk(»n zu gewähren, und die sonst sehr vorsichtig
behandelte Katharina II. wurde darüber nicht im unklaren gelassen. Namentlich in
den Briefen an verwandte und befreuntieto Souveräne werden philosophische und
litterarische Betrachtungen eingestreut; so findet sich in «nnem Schreiben an die Königin
von Schweden das berühmte Urteil über seinen früheren, in Europa vorzeitig tot
gesagten Freund: „Voltaire aurait et6 parfait, si son äme n'avait pas 6te perverse."
— In Frankreich ist das historische und menschliche Interesse an Friedrich dem
Grossen nie erloschen. An der Hand der Korrespondenz widmet ihm Faul-Dubois
eine feine psychologische Studie, die sich in zwei Teilen mit dem Politiker und dem
Menschen beschäftigt (iJ928). Der König gilt ihm als die komplizierteste Figur des
18. Jahrhunderts, brutal und liebenswürdig, egoistisch und empfindsam, optimistisch
und pessimistisch, stoisch und cynisch. Der Franzose polemisiert gegen die einseitige
Auffassiing von Lavisse, der in Friedrich nichts als einen kalten Geist sah, ein Ver-
nunftwesen von absoluter Selbstbeherrschung, ohne Leidenschaften und Vorurteile,
unaufrichtig gegen alle, aufrichtig nur gegen sich selbst. D. legt die Elemente aus-
einander, die dieses rätselhafte Wesen bildeten, er legt sie wieder zusammen, und seine
Synthese lautet: preussische Rasse und französische Geisteskultur. Er besass die
Bildung, die Humanität und Delikatesse der besten französischen Gesellschaft seiner
Zeit, ohne ihrer philosophischen Abstraktionssucht zu verfallen; er war eine Wirk-
lichkeit, wie Carlyle sagt, und darum dieser Gesellschaft überlegen. Philosoph wurde
er auch, aber die Quelle seiner Taten war der ungestüme Impetus des W^illens-
menschen, das Instinktleben seiner Rasse und die grosse Erbschaft der Traditionen
seiner Vorfahren. — Den von Poschin g er herausgegebenen Denkwürdigkeiten des
Ministers von Manteuffel sind nun drei weitere Bände gefolgt, die sich mit ihren bisher
unveröffentlichten Dokumenten auf Preussens auswärtige Politik in den Jahren 1850—58
beziehen (3946). Sie bringen für den Historiker unentbehrliches Material, wenn sie
sich auch nicht um eine anziehende politische Persönlichkeit konzentrieren. Der
Herausgeber versucht den Mann von ülmütz zu entlasten, den man überhaupt jetzt nach-
sichtiger zu beurteilen beginnt, aber er geht in seinen apologetischen Bestrebungen
zu weit, wenn er ihm eine Rolle vor Bismarck zuweist, wie Friedrich Wilhelm I.
vor Friedrich dem Grossen. Es ist ein Unterschied, ob man für das kommende
Geschlecht den Sieg bewusst vorbereitet oder ob man die Gelegenheiten verpasst.
Am aussichtsvollsten ist nocft die Entlastung der äusseren Politik Manteuffels durch
die Persönlichkeit Friedrich Wilhelms IV., unter dem ein zusammenhängendes und
konsequentes System der Diplomatie überhaupt nicht möglich war. Der König
pflegte über die Köpfe seiner Gesandten weg eine impulsive Privatpolitik, und diese,
die erst unter Bismarck einschwenken lernten „wie die Unteroffiziere," divergierten
in den verschiedensten Tendenzen, die je nach Neigung und Beeinflussung Russland,
England oder Oesterreich, am wenigsten Preussen günstig waren. P. lobt das edle,
gefühlvolle Herz des Königs, mit dem man immerhin nicht regieren kann, und in
dem für recht viel Unzuverlässigkeit Platz war. Die brieflichen Aeusserungen Friedrich
Wilhelms haben alle die gefährliche Farbe momentaner Stimmungen, ganz im Gegen-
satz zu den fassbaren, sachlichen Erklärungen des Prinzen von Preussen, der nicht
nur konsequent denkt, sondern auch gegen Manteuffel betont, dass das Handeln eines
Staates konsequent aussehen muss. Die drei Bände, in denen hinter Manteuffel die
dem Könige nächst stehenden Politiker, Gerlach, Prokesch-Osten, Bunsen, Hatzfeld
zu Worte kommen, behandeln in der Hauptsache die Olmützer Zeit, die Krisis des
deutschen Zollvereins, die Wiederaufrichtung des Kaisertums in Frankreich und die
orientalische Verwicklung bis zu der Verabschiedung* des Ministerpräsidenten. Der
Hauptwert des Buches, auf den der verdienstvolle Herausgeber mit vollem Recht
Anspruch macht, besteht in der bisher unveröffentlichten Privatkorrespondenz Man-
teuffels mit den preussischen Gesandten, mit deutschen und ausserdeutschen Staats-
männern und einflussreichen Persönlichkeiten aller Art. Diese Privatkorrespondenz
führt besser durch die damalige preussische Politik als die gleichzeitigen amtlichen
Berichte, weil sie weniger offizielle Rücksichten zu nehmen hat, und die Charakteristik
von Personen und Verhältnissen nicht im Kurialstil zu erstarren braucht. — Gleich
nach der Entlassung Manteuffels, da der Krieg zwischen Frankreich und Oesterreich
auszubrechen droht und Preussen sich über die Frage der TeUnahme zu entscheiden
hat, setzt der vierte Teil von Moltkes militärischer Korrespondenz (3948) ein, der von
dem Jahre 1859 ganz ausgefüllt wird. Moltke legt in Berichten an den Prinzregenten
und den Kriegsminister Bonin die Mobilmachungspläne vor, er berechnet auf sehr
detaillierten Tabellen die Kriegsstärke Preussens und der anderen europäischen
Staaten, wobei auch die Schweiz, Holland und Belgien nicht übergangen werden; er
entwirft je nach der politischen Konstellation verschiedene Angriffspläne gegen Frank-
Jahresberiobte fftr nenere dentsohe Litteraturg^esohichte. XUI. ^
420 A. Eloesser, Allgemeines des 18./19. Jh.: Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
reich und er sucht für jede Möglichkeit eine Lösung zu finden. Diese ganz un-
persönlichen Memoires und Vorträge, denen im Anhang der Entwurf zu einem Kriege
mit Frankreich des Generals Clausewitz von 1830 beigegeben ist, gehören ganz in
das Gebiet der reinen Kriegsgeschichte. Historisch bemerkenswert ist das öfters
ausgedrückte Bestreben Moltkes, dem Chef des Generalstabs die Unabhängigkeit und
Autorität zu sichern, die ihm vor der Reorganisation des Heeres zwischen Kriegs-
ministerium und Militärkabinett durchaus nicht zugestanden wurde. — Weiter in die
Zeit der Kriege und Siege führt uns die Volksausgabe der Briefe des Generals von
Goeben (1901), die sein Biograph Zernin veranstaltet hat (3949). Moltkes und
Goebens Jugendschicksale zeigen parallele Linien, wenn ihre Temparamente, das des
Schlachtendenkers und das des Kriegsmannes, der nicht mehr sein wollte, auch weit
auseinander gehen. Wie der dänische Untertan, so optierte auch der hannoversche
für Preussen, dessen Vater als grossbritannischer Major in der englisch-deutschen
Legion gegen Frankreich gekämpft hatte. Auf Veranlassung des Vaters rausste der
junge Oberleutnant den preussischen Dienst quittieren, weil der Spielteufel ihn in
der bescheidenen Garnison Prenzlau zu fest in den Klauen hatte. Goeben ging unter
die Karlisten, zeichnete sich, obgleich wegen seiner Brille und seines unkriegerischen
Aeusseren zuerst misstrauisch empfangen, durch abenteuerliche Tapferkeit aus und
brachte es bis zum Oberstleutnant. Nach mehreren Verwundungen, Gefangennahme,
Verurteilung zum Tode und glücklicher Errettung kam er wie ein Vagabund nach
Hause. „Vier Jahre in Spanien" war die litterarische Frucht dieser Abenteuer. Er
wurde in die preussische Armee wieder eingestellt und durfte im Jahre 1860 als
militärischer Attache dem spanisch-marokkanischen Kriege beiwohnen, diesmal aller-
dings bei den Truppen der Königin Christine, die er so verwegen bekämpft hatte.
Die Hauptmasse seiner Briefe bezieht sich auf die drei Kriege, an denen er, zuletzt
als Oberbefehlshaber einer selbständigen Armee, hervorragenden Anteil genommen
hat. Er schlägt zuerst den üebergang bei Alsen vor, er ist der Sieger von
Kissingen und St. Quentin. Seine Briefe an die Frau sind die eines Soldaten,
frisch und unbekümmert hingehauen, menschlich liebenswürdig und ohne die übliche
Besserwisserei, mit der jeder General den nächst höheren sonst übertrumpft.
Goeben ist eine grosse Intelligenz, mit sicherer Intuition begabt, aber ganz ohne
Eigensinn und doktrinäre Ueberheblichkeit. Manches wünscht er auch anders, aber
die Elastizität eines grossen Praktikers richtet sich immer auf die gegebenen Ver-
hältnisse ein. „Indessen, da es so ist, nun frisch drauf los!" das ist sein Lieblings-
wort in den Briefen. Bei näherer Bekanntschaft wird Goeben ein interessanter
Mensch, wissenschaftlich und künstlerisch gebildet, ein Mann, der die protestantischen
Kirchenzeitungen verfolgt und zugleich an Geister und Vorbedeutungen glaubt,
Phantast und Denker, eine volle, durch kein Reglement eingeschnürte Natur, die in
ihrer Anspruchslosigkeit den eigenen Reichtum nicht sehr wichtig nimmt. Ehrgeizig
war er als echter Krieger, er hatte seine frische Freude am Erfolg, aber er versuchte
nicht wie andere, das Blatt, auf das ihn die Geschichte setzen würde, im voraus zu
kritisieren oder zu redigieren. Nach dem Siege von St. Quentin schreibt er, dass er
im nächsten Kriege kein Kommando mehr annehmen möchte. Noch misst er sich
die Eigenschaften des höheren Befehlshabers zu, tatkräftige Energie, jugendfrischen
Entschluss, Elastizität des Körpers und Geistes als die Grundelemente, die nicht
ersetzt werden können, die den belebenden, treibenden Impuls geben. Andere
scheinbar höher stehende Verstandes- und Geistesgaben sind weniger wichtig, dafür
hat der Chef des Generalstabes zu sorgen. Die selbständige Führung der kleinen
Nordarmee, die an Faidherbe einen würdigen Gegner fand, entsprach durchaus seinen
Neigungen. Dass seine Fähigkeiten höher gingen und zur Oberleitung eines Krieges
ausreichten, wussten andere besser als er selbst. Wollte doch Bismarck, wie er in
den Erinnerungen schreibt, die „Spielratze" Goeben an Stelle Moltkes gesetzt sehen,
wenn dieser „abgeschossen" werden sollte. —
Im Gebiete des Litterarischen Lebens sind keine überraschenden Publi-
kationen zutage getreten. Es handelt sich im allgemeinen um vervollständigte,
philologisch sicher gestellte Ausgaben unserer registrierenden Zeit, die nicht leicht
ein Blättchen beschriebenen Papiers verloren gehen lässt. Von G. C. Lichtenbergs
musterhaft herausgegebenen Briefen ist der zweite Band erschienen, der die Jahre
1782—89 umfasst (3952a). Sie sind hauptsächlich an Dieterich, Heyne, Sömmering,
Hufeland, Herschel gerichtet, beschäftigen sich mit Problemen der Physik und Chemie,
mit neuen Erfindungen wie dem Blitzableiter und der Montgolfiere, sie berichten von
Experimenten, die durch Zeichnungen genauer erklärt werden: Beiträge zum wissen-
schaftlichen, nicht zum litterarischen Leben des 18. Jahrhunderts. Von grösseren
Schriftstellern tritt nur G. A. Bürger auf, den Lichtenberg zur Habilitation an der
Universität Göttingeu ermutigt, besonders im Hinblick auf die reichlichen Kollegien-
gelder, die über das magere Gehalt trösten. Der Humorist kommt zwischen den
A. Eloesser, Allgemeines des 18./19, Jh.: Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren. 421
sachlichen Auseinandersetzungen nicht eben häufig zu Worte, allenfalls mit gewohn-
heitsmässigen Ausfällen gegen Mediziner und Juristen oder mit einer Apologie der
Göttinger Wurst, die sich überhaupt in der deutschen Litteratur eine geachtete Stellung
erworben hat. — Uas Verhältnis Herders zur Herzogin Luise von Weimar wird
durch einige Briefe beleuchtet, die Eleonore von Bojanowski (3i)52b) herausgibt
und fein kommentiert. Karl Augusts Gemahlin war die eigentliche Stütze des reiz-
baren, misstrauischen Mannes, der durch langem Jahre sein Verhältnis zu Weimar
nur als provisorisch betrachtete und von dem Herzog selbst nicht eifrig genug kul-
tiviert wurde. Luise hielt ihn nur mit Unterstützung von Goethe, als ihn ein vorteil-
hafter Antrag nach Güttingen lockte. Durch diese Briefe und ihre Erläuterungen
wird auch die Angelegenheit der 2000 Gulden aufgeklärt, die Herder aus unbekannter
Quelle unversehens ins Haus kamen. Sie stammten von der Herzogin, deren besorgtem
Taktgefühl dieVerheimlichung des Absenders durchaus gelang. Die ganze Korrespondenz
beweist ihre dauernde Anteilnahme an der ganzen Familie Herders, die ihn auch auf
die italienische Heise begleitet und von ihm mit freimütiger herzlicher Anhänglichkeit
erwidert wird. — Der von Sauer herausgegebene Briefwechsel zwischen Goethe
und dem Grafen Sternberg, der sich fast ausschliesslich auf gemeinsame natur-
wissenschaftliche Bestrebungen bezieht, gehört in das Kapitel von Goethes Leben.
(3959—60). — Nerrlichs Ausgabe von Briefen Jean Pauls an seine Frau und
Christian Otto (3962) war die letzte Gabe des rastlosen Forschers an die stille
Gemeinde des grossen Dichters, die jetzt wieder mählich zu wachsen beginnt. Die
Verstärkung kommt allerdings von einem, dem verblichenen Forscher ziemlich fern-
stehenden Kreise, von unseren artistisch gesinnten Neuromantikern, die neue Sensationen
in alten Traumländem suchend zu dem Mann im Schatten gelangt sind, der Jean
Paul nach so vielen Schwankungen seiner Schätzung geworden ist. „Ein Traum ist
ein grösseres Geschenk, zumal so nahe am Schlaf, als einige Hufen Wirklichkeit.'*
Dieses Wort aus einem Bayreuther Brief muss einer Generation von Artisten ver-
führerisch klingen, die sich vor dem Naturalismus und überhaupt vor der massiven
Wirklichkeit der Dinge nicht weit genug retten können. Die interes.santesten Briefe
Jean Pauls stammen aus Weimar und Berlin, wo sein früher Ruhm glänzende
Huldigungen genoss. Seine Art zu sehen und zu berichten ist ganz impressionistisch
in der Willkürlichkeit des Augenblicks, die auch für das eigene Urteil keine längere
Geltungsdauer beansprucht. An Weimar fesselt ihn menschlich am stärksten Herder,
dem er sich als Schüler und Anfänger förmlich verschreibt. Goethe und der „feisichte'*
Schiller bleiben ihm ziemlich fern, während er gegen Wieland trotz starker Sympathie
Zurückhaltung übt, jedenfalls aus Respekt vor den vielen ledigen Töchtern, die
später auch Kleist zur Flucht nötigten. Ungern scheidet er aus der Musenstadt, die
er zwar nicht als einen Tempel betrachtete, in dem Statuen grosser Männer zu be-
wundern sind, die ihn aber entzückte, weil er gefiel und neben den Klassikern eine
eigene unabhängige Rolle spielte. Diese Eitelkeit hat nichts Verletzendes, weil er
das freimütig zugibt, was andere lieber uneingestanden geniessen, und er gestattet
sie auch nur dem Menschen, nicht dem Künstler. „Ueberhaupt zerrinnt das Ich vor
dem Ernst der Kunst iind die Eitelkeit kann nie in, nur nach der Tätigkeit spielen
und stinken." In Berlin kann er ihr noch besser frönen und der interessante junge
Autor, der von bürgerlichen, adligen, christlichen, jüdischen Damen um die Wette
verhätschelt wird, darf sich des Beifalls und der Gunst des Hofes bis zur Königin
Luise hinauf erfreuen, die den Dichter des „Titan" in Sanssouci empfängt. Nach der
liebevollen Schilderung einer Kussszene nennt er sein Männliches recht treffend
„physisch kalt aber moralisch heiss." Zwischen solchen Exerzitien findet hier kurz
nach der Entlobung von Caroline von Feuchtersieben die Hochzeit mit Caroline
Meyer statt. Es folgen nun enthusiastische Briefe des glücklichen Gatten und
Vaters an Christian Otto, bis die Ehe zu drücken anfängt und Jean Paul, viel
reisend und Huldigungen sammelnd, die Zärtlichkeit der Frau am liebsten aus der
Ferne und durch das anstachelnde Medium ihrer Eifei-sucht geniesst. Die letzten
Briefe an die Frau berichten seine Triumphzüge durch die süddeutschen Residenzen
und Universitäten, die er bei der Abnahme seiner schriftstellerischen Kraft wohl
immer nötiger brauchte. — Die Briefe Ch. D. Grabbes liest man jetzt am besten
im vierten Bande der guten Behrschen Ausgabe, die von Grisebach besorgt
worden ist (3968 a). Der Herausgeber hat die meisten Stücke mit den Handschriften
wieder vergleichen können und den ganzen Fundus geordnet und erheblich ver-
mehrt. — Die Erinnerungsblätter von Luise Mühlbach (3970), die ihre Tochter
gesammelt hat, beginnen mit recht ansprechenden Bildern aus der Biedermeierzeit
des patriarchalischen Mecklenburg, wo das junge Mädchen, aus dem später die viel-
schreibende Frau Theodor Mundt wurde, als Tochter des Neubrandenburger Bürger-
meisters interessante Beziehungen zum Hofe und zum Adel gewann. In diesen
Blättern taucht auch die merkwürdige Friederike Hähnel, damalige Baronin Kinski
54*
422 A. Eloesser, Allgemeines des 18./19. Jh.: Briefwechsel, Tag-ebücher, Memoiren.
auf, die als Somnambule den Fürsten Hardenberg- beherrschte und nach ihrem Ueber-
tritt zum Katholizismus noch am Vatikan eine wichtig-e, heute kaum noch verständ-
liche Rolle spielte. Es werden mehrere Beg-egnungen mit dem bekannten Theater-
grafen Hahn-Hahn geschildert, dessen Tochter Ida sie frühzeitig zur Freundin gewinnt.
Sie beobachtet später ihr Verhältnis zu dem Baron Bystram und dem Demokraten
Heinrich Simon, und schliesslich findet sie die berühmte Frau als „Gottes geliebteste
Braut" in einem Kloster bei Mainz wieder. Eine andere interessante Bekanntschaft
ist die mit dem Thurgauer Bürger Louis Napoleon, der als sanfter, liebenswürdiger
Jüngling von einer einnehmenden Unschuld des Wesens im Schloss Arenenberg lebt,
nachdem der Streich von Boulogne durch einige Jahre französischen Kerkers ver-
golten worden ist. Die folgenden, immer anspruchslos und kurzweilig vorgetragenen
Erinnerungen beweisen uns das grosse Ansehen, in dem die jetzt zu einer litter arischen
Vogelscheuche gewordene Schriftstellerin einst gestanden hat. Zugleich mit Henrik
Ibsen hatte sie die Ehre, als europäische Berühmtheit zur Eröffnung des Suezkanals
eingeladen zu werden. — Der Briefwechsel Eduard Devrients mit Gustav Freytag,
den Hans Devrient herausgegeben hat (3972), ist leider nicht vollständig erhalten.
So wird das Hauptstück vermisst, in dem Devrient an den eben vollendeten
„Journalisten" Kritik übt, um so bedauerlicher, als der erfahrene Schauspieler und
Regisseur gegen den geschätzten Freund durchaus keine Schonung zu üben pflegt.
So quälte er sich lange als Karlsruher Intendant mit der ersten Fassung der „Fabier",
die durchaus keine bühnengerechte Figur annehmen wollte, um schliesslich an ihrem
Theaterschicksal zu verzweifeln. „Ziehen Sie es zurück! Die Zeit ist obenein in
jeder Hinsicht der x\ufführung ungünstig, und geben Sie es einer besseren Zeit in
einer besseren Gestalt wieder." Freytag fand diese Kritik liebevoll, sachlich, ehrlich,
und er hielt durchaus an diesem Edelmann der Bühne fest, der im stände war, einen
Schaffenden zu stützen. Ein Teil der Korrespondenz gilt den allgemeinen Theater-
verhältnissen. Devrient sollte für Freytags ,, Grenzboten" ein Referat übernehmen,
während der Dichter ihn mit Nachrichten über die Leipziger und Dresdener Bühnen
versah. Auch der im Jubeljahr 1859 gegründete Schillerpreis, in dessen Jury die
beiden gewählt werden, führt einen Austausch der Meinungen herbei. Es ist ihren
Bemühungen hauptsächlich zuzuschreiben, dass Hebbel noch kurz vor seinem Tode
für die „Nibelungen" gekrönt würde. — Der Briefwechsel zwischen Nietzsche und
Erwin Rohde ist bereits in zweiter Auflage erschienen (3974). Mit Einwilligung von
Elisabeth Förster-Nietzsche hat Rohde mehrere seiner Briefe, die zum Bruch mit dem
Freunde führten, vernichtet, um schmerzliche Erinnerungen aus der Welt zu schaffen.
Aus anderen Briefen sind durch Frau Rohde zu ausführliche oder zu persönliche
Stellen getilgt worden, so dass die letzte Vollständigkeit und Authentizität des Textes
nur für die Stücke von Nietzsche verbürgt ist. Die beiden Studenten lernten sich in
Leipzig durch Ritschis philologischen Verein kennen. Die Begeisterung für Schopen-
hauer und Wagner hielt sie zusammen. Launige Briefe sendet Nietzsche aus der
Naumburger Artilleriekaserne, philologische Angelegenheiten als Examina, Disser-
tationen, Promotionen, Habilitationen, Editionen geben den eifrigen Ritschl-Schülern
den Hauptstoff ihrer freundschaftlichen, häufig studentisch drastischen Mitteilungen.
Dem in Kiel Sitzenden schildert Nietzsche in einem enthusiastischen Brief nicht ohne
humoristische Einlagen die erste Begegnung mit Richard Wagner, dem „neuerkannten
Göttersohn." Der Plan einer Pariser Reise wird lange hin und her erwogen. Bevor
sie an die Berufskette gelegt werden, wollen sie, wie Nietzsche mit einer Vorweg-
nahme seines späteren Stils bemerkt, den tiefen Ernst und den zauberhaften Reiz
des Wanderlebens auskosten. Nietzsche wird zuerst durch die Baseler Professur an
die Kette gelegt. Hier, wo er nur Jakob Burckhardt zum Verehren findet, wird der
Professor ein „Irrisor academicus", und Rohde, der es noch nicht ist, lamentiert
seinerseits von Kiel aus gegen die „banausische Philologasterei." Endlich Professor,
Ehemann und Vater geworden fühlt er, wie das Philisterium ihn allmählich mit den
grauen Fäden des Alltags und des Amtes überspinnt, fühlt sich als Mandarinen, als
einen Seienden, statt eines Werdenden. Ganz im Gegensatz zu dieser Lebensführung
beginnt Nietzsche nach dem Kampfe für Wagner und der akademischen Verferaung
seine Kometenlaufbahn, und die beiden können auf diese Weise länger Freunde
bleiben, als wenn sie sich persönlich mit ihren so gegensätzlich gewordenen Lebens-
atmosphären begegnet wären. Die bewusste Entfremdung musste eintreten, als sie
sich in Leipzig wiedersahen. Während des ganzen Briefwechsels stellt sich Rohde
unter Nietzsche als eine von Haus aus nicht produktive oder künstlerische Natur,
der die königlichen Privilegien des Genies nicht verliehen sind. Aber so gross wie
seine Bescheidenheit ist auch die Unbestechlichkeit und unverführbare Gesundheit
seines das Menschliche messenden kritischen Taktgefühls. Die Verkleidung Nietzsches
in den französischen Sensualisten von „Menschliches, Allzumenschliches" ist ihm un-
sympathisch, und bei einer anderen Gelegenheit sagt er auf ebenso treffende wie
A. Eloesser, Allgemeines des 18./18. Jh.: Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren, 423
schonende Weise dem beständig, bowusst und gewollt sich Wandelnden, woran es
seiner menschlichen Organisation gebricht: an einem nahen Verhältnis zum „Irdisch
Derben und Trivialen", d. h. er rückte ihn von Goethe fort. Die briefliche Ver-
bindung wird in dieser Zeit nur noch mit Mühe aufrecht erhalten. „Man sieht sich
noch, iiiau re(l(>t, um nicht zu schweigen, schreibt sich Briefe — — — " So geht es
nach Nietzsches Worten aus. Es bedurfte nicht erst des Streites über die Bedeutung
von Nietzsches Liebling Taine, um einen Bruch herbeizuführen, der tatsächlich schon
lange bestand. In jungen Jahren hat Nietzsche die Freundschaft mit hohen Worten
eines reinen Enthusiasmus gefeiert, später, als er allmählich Zarathustra wurde,
brauchte er hauptsächlich Freunde, um sich von ihnen zu trennen, um die Stufen
der Tragik zu erleben, die zum Einsiedlertum führen. Er wollte in die Wüste
gehen, wollte die Schmerzen des Verlassenen und Verstossenen geniessen, auch wenn
er verliess und verstiess. —
Unter den Publikationen aus Oesterreich verdient die von Bettelheim
hergestellte Sammlung der Briefe Anzengrubers mit neuen biographischen Beiträgen
eine genauere Würdigung (3979). Mit Recht sagt der Herausgeber, dass unter diesen
Blättern sich kein einziges befindet, das für einen akademischen Musterbriefschrift-
steller passen würde, dafür aber auch keine stroherne Epistel. Sie plaudern mit
breiter Sorglosigkeit, sie theoretisieren nie, aber zuweilen fällt ein tiefes Wort, das
dann auch ganz schlicht mit den anderen als Kind des Augenblickes mitgeht. Die
Jugendbriefe, die alle unter dem Motto „Kein Geld!" stehen, erzählen von der Misere
des fahrenden Komödianten, den nur das Bewusstsein erhält, „selbst in der Zwangs-
jacke Besseres leisten zu wollen", und die Gewissheit einer Befähigung, die ihm
einmal einen ehrenvollen Platz anweisen wird. Vorläufig muss der Komödiant den
künftigen Schriftsteller wenn auch noch so kärglich am Leben erhalten. Seine
Stimmungen wechseln zwischen dieser aufrichtenden Gewissheit und der Furcht eines
vorzeitigen Unterganges. „Gott mit uns allen und wir mit ihm. Wer sich nicht
ein Stück von ihm fühlt zu gewisser Zeit, der ist kein Mensch." In diesen Worten
steckt schon der Kern, der später die wunderbare Philosophie des Steinklopferhans
hervorbrachte. Hier ist auch von dem Drama „Der Versuchte" die Rede, das in
Marburg mit Erfolg aufgeführt wurde, um dann ganz verloren zu gehen. Der
„Pfarrer von Kirchfeld" brachte schliesslich an einem Tage wenn nicht das Glück,
so doch den Ruhm, und der Briefwechsel beginnt, sich gemäss den neuerworbenen
litterarischen Beziehungen auszubreiten. Er erstreckt sich nach Norden zu Wilhelm
Bolin in Helsingfors, zu Paul Lindau und dem eifrigen Berliner Propheten Fritz
Mauthner. Es beginnt auch die Kameradschaft mit dem Landsmann Rosegger, den
Anzengruber einmal mit folgenden, allerfeinsten Worten zu striegeln weiss: „Ihr
Buch ist gut, aber Sie sind besser — in Ihnen steckt noch viel mehr, das muss
heraus — und darum werde ich Sie von Zeit zu Zeit ärgern." An diesen Freund
gibt er auch die Idee des Volkskalenders. In einer für Julius Duboc entworfeneu
kleinen Selbstbiographie sagt er auch einmal Worte von prinzipieller Geltung über
sein eigenes und dramatisches Schaffen im allgemeinen. Das Prinzip des krassen
Realismus bedeutet ihm das Ende der Kunst und er bezeichnet die eigene als einen
Prozess des Idealisierens, der allerdings lange, möglichst absichtslose Beobachtung
vieler individueller Wirklichkeiten voraussetzt. —
Unter den Historikern und Kunsthistorikern wird die frische,
elastische Persönlichkeit von Ernst Curtius durch ein Lebensbild in Briefen auf-
gerichtet (3995). Sie führen in das Lübecker Elternhaus, nach den Universitäten
Bonn, Göttingen, Berlin, nach Griechenland, das noch von dem Nimbus der Freiheits-
kämpfe bestrahlt ist, sie zeigen weiter den Erzieher des Kronprinzen Friedrich
Wilhelm, den Göttinger Professor, der dann, nach Berlin versetzt, das Interesse des
Kronprinzen an der Unterbringung der Pergamenischen Altertümer und den neuen
Museen enthusiastisch und geduldig unterstützt. Unter den Briefen aus Griechen-
land ist die Totenklage um Otfried Müller, der von seinem Schüler Curtius begleitet
in Delphi erkrankte und in Athen starb. Die wissenschaftlichen und menschlichen
Früchte seiner Reise hat er mit einem Satze umschrieben: „Meine hellenischen An-
schauungen sind wie klare Bächlein, mit denen ich das Feld meiner Philologie frisch
und grün erhalte. Ich interessiere mich jetzt so menschlich für das Leben der
Alten in Natur und Kunst betreffenden Fragen." Der Erzieher des jungen Prinzen
wurde dem Manne zu einem Freunde, dem keine Liebedienerei vorgeworfen werden
kann. Als Prinzip seiner Erziehung bezeichnet er die Bekämpfung des „Hanges
zur behaglichen Ruhe," die Befestigung der Männlichkeit, die jeden Morgen die
Lebensaufgabe von neuem beginnt. Curtius blieb der Berater des Kronprinzen, der
ihm auch seine politischen Sorgen mit den bekannten scharfen Ausfallen gegen den
Bismarck der Konfliktszeit anvertraute. In einem Briefe an den Bruder steht ein
prophetisches Wort über Preussens künftige Schicksale: „Der Prinz von Preussen
424 A. Eloesser, Allg-emeines des 18,/19. Jh.: Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
steht ernst und fest im Hintergründe und wartet auf seine Zeit; denn am Ende kann
doch nur das Schwert den Knoten zerhauen." —
Von den Musikern reiht sich an die Publikationen des vorigen Jahres
über Peter Cornelius und Hugo Wolf nun auch Lortzing mit einer vervollständigten
Sammlung seiner Briefe (4009). Durch diese Vollständigkeit erhält das Bild des
armen Musikanten eine etwas hellere Beleuchtung. Es ging ihm nicht immer so
schlecht wie am Ende seines Lebens und man liest mit einiger Genugtuung von
Ovationen, die ihm etwa nach der „Undine" dargebracht wurden, mit nicht geringerer
auch von dem Champagner, den er in Wien getrunken, und von den Austern, die
er in Hamburg geschlürft hat. Deshalb ist er nicht weniger berechtigt, sich ein
,, armes Luder" zu nennen, dem die Cxicht das Fleisch von den Knochen und die
Sorge den Schlaf geraubt hat. Seine Jugendbriefe gehen meistens an den Vater, sie
berichten von Theaterverhältnissen, von Repertoireangelegenheiten, von Gagen und
Nichtgagen in Aachen, Münster, Osnabrück, Bonn, Detmold, wo er neben seiner
gleichzeitig engagierten Frau als Schauspieler und Sänger auftritt. Dann geht es
nach Leipzig und Wien, aber der italienische Geschmack lässt in Oesterreich keinen
deutschen Komponisten aufkommen, es sei denn auf dem privilegiertem Gebiet des
Wiener Walzers. Der spätere Kapellmeister des neugegründeten Friedrich-Wilhelm-
städtischen Theaters in Berlin muss sich mit faden Possen und Singspielen abschinden,
während von dem Komponisten des „Zar und Zimmermann" und der „Undine" der
„Opernsegen" ganz zu weichen beginnt. Es gelingt ihm, der schon eine Oper für
Frankreich schreiben wollte, gar nichts mehr, auf keinem Gebiete, und er nennt sich
so verarmt, dass Deutschland darob erröten könnte, wenn anders es noch Scham im
Leibe hätte. Den Schluss des Bandes bildet ein Brief der Witwe über Lortzings
Krankheit und Tod. — Von Clara Schumanns Biographie, die nach Vorarbeiten
Allgeyers von Litzmann aus Tagebüchern und Briefen zusammengestellt wurde
(4040), ist der erste Band erschienen, der bis zu der Vermählung mit Robert
Schumann reicht. Wenn die Briefe Schumanns nicht wären, würde der Leser ebenso
viel Geduld brauchen wie die beiden Liebenden im Kampfe um ihr Glück, dem sich
der Vater Friedrich Wieck mit seiner sinnlosen Wut gegen den Komponisten bis zur
Grossjährigkeit der Tochter widersetzte. Sein Hauptmotiv war jedenfalls die Hab-
sucht; er wollte die von ihm schon in der Kindheit zur grossen Virtuosin bestimmte
Tochter, die als Zwölfjährige vor Goethe gespielt, als Achtzehnjährige Europa entzückt
hatte, die ihm als Lehrer Ruhm, als Vater sehr viel Geld einbrachte, nicht an einen
massig begüterten Künstler hergeben. Das Verhältnis der beiden Liebenden gibt
sich trotz Claras sehnsüchtiger Verehrung und Schumanns tiefer Leidenschaftlichkeit
nicht ohne bürgerlich philiströse Züge, weil immer die fehlenden Taler gezählt werden,
die zu einem selbständigen Haushalt gehören, und weil sie die Entscheidung des
Gerichtes geduldig abwarten, die ihnen die legitime Vereinigung gestattet. Ein
romantisches Liebespaar hätte wahrscheinlich weniger geschrieben und rücksichts-
loser gehandelt. —
Unter den Tagebüchern politischer und militärischer Per-
sönlichkeiten haben die des Feldmarschalls Grafen Blumenthal (4027) wegen
der an Moltke geübten Kritik einiges unliebsame Aufsehen gemacht. Die Empfind-
lichkeit gewisser militärischer Kreise, die ihre Veröffentlichung als unpatriotische
Tat denunzierte, war zweifellos übertrieben. Allerdings brachte Blumenthal aus den
Kriegen mit Oesterreich und Frankreich einen unbefriedigten Ehrgeiz mit, weil er
sein und des Kronprinzen Verdienst nicht genügend gewürdigt glaubte und weil er
sich — vielleicht mit Recht — sagte, dass er als ein Moltke kongenialer Heerführer
an seiner Stelle dasselbe geleistet und ebenso gut unter den grossen Feldherren der
Geschichte seinen Platz gefunden hätte. Die Reibungen zwischen den beiden ergeben
sich fast mit Notwendigkeit, weil Blumenthal die Intentionen der Kriegsleitung nicht
immer zur rechten Zeit kennen lernt, und weil Moltke wiederum den Zustand seiner
Armee und ihre davon abhängigen Leistungen nicht aus der Nähe überblicken und
würdigen kann. Dieses Verhältnis resümiert Blumenthal nach der Schlacht von Wörth
in einem treffenden Satz, der trotz ärgerlicher Stimmung beide erklärt und ent-
schuldigt: „Wieder die alte Geschichte — Gratulation zum Siege; mit allem einver-
standen, aber gute Ratschläge, die längst ausgeführt waren, eine gewisse Ungeduld
blickte doch wieder durch, — als wenn es noch schneller gehen könnte, während
wir eigentlich den Truppen schon zuviel zugemutet haben." Im übrigen lobt er
Moltke als vollkommenen Gentleman. Blumenthals Tagebücher zeugen von grösster
Sachlichkeit und Kaltblütigkeit, die ihn auch nicht verlässt, da das von Napoleon
durch den General Reille an König Wilhelm gesandte Schreiben im Hauptquartier
vor Sedan allgemeine Exaltiertheit und Aufregung hervorruft. Im Gegensatz zu
Goeben, der lieber Troupier sein wollte, stellt er sich eben zu Moltke als ein ver-
wandter Geist in höchster militärischer Rechenkunst, immer mit dem Ganzen beschäftigt,
A. Eloesser, Allg-eraeines des 18./19. Jh.: Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren, 425
und da er es nicht leiten kann, naturgemäss mit dem Ganzen unzufrieden. Läng^ere
ärgerliche Betrachtungen der Tagobücher handeln über die Beschiessung von Paris,
die Bismarck aus rein politischen (Jründen wünschte und die der General aus rein
militiirischon Gründen als ein „fälinrichsmässiges" Unternehmen, als „Unsinn" und
„Kinderei" ablehnen zu müssen glaubte. Interessant ist ein Passus über Bismarok,
der ihm mit einem verschwenderischen Aufwand von Liebenswürdigkeit die Be-
schiessung abzuschmeicheln sucht und seinen im Kriege gesammelten Aerger mit
grosser Rücksichtslosigkeit ausschüttet. —
Unter den Beiträgen zn den Biographien berühmter Staatsmänner
interessieren, wio billig, in erster Linie di(^ aus den verschiedensten Quellen unauf-
hörlich fliessenden Erinnerungen an Bismarck. Robert von Keudell, der dem
Kanzler und besonders seiner Gemahlin durch enge Freundschaft verbunden war,
der sich mit Abeken und Lothar Bucher zu seinen nächsten Mitarbeitern rechnen
durfte, sammelt hübsche Gedenkblätter, die sich über die Jahre 1846—72 erstrecken
(40H1). Besonders wertvoll sind zahlreiche Briefe der F'ürstin Bismarck, die mit
intimen Schilderungen des Familienlebens, den kleinen und grossen Sorgen an das
befreundete Haus Keudell gehen. Dieser hochgebildete preussische Diplomat, der
ein bedeutender Musikkenner und ein ausgezeichneter Pianist war, schildert Bismarck
vorzugsweise in seinem Verhältnis zum Reich der Töne. Keudell wird da ziemlich
breit, weil eben so viel nicht zu sagen ist. Nach ihm hatte Bismarck einen un-
gepflegten, aber wohlklingenden Bariton, ein gutes Gehör und feines Gefühl für ernste
Musik. Keudell spielte ihm Bach, Chopin, Schumann und Beethoven, zu dem es ihn
in der Jugend am stärksten zog. Bismarck, der seit seiner Ministerzeit nicht mehr
in Opern oder Konzerte ging, liebte ausschliesslich die flausmusik in der Meinung,
dass Musik frei geschenkt werden müsse wie die Liebe. Als Kanzler konnte er sie
immer weniger vertragen, weil die Melodien ihn verfolgten und aufregten. Eine der
interessantesten Seiten gibt die Schilderung des Augenzeugen, wie Bismarck von dem
Cohenschen Attentate angenehm erregt nach Hause kommt und aus der glücklichen
Errettung einen fatalistischen Glauben an seine Bestimmung gewinnt. — Aus den
Jahren nach der Entlassung erzählt Sidney Whitman, ein englischer in
Deutschland erzogener Geschäftsmann, später Journalist, in dem wohl auch eine halb
deutsche Abstammung eine besondere Sympathie und ein bei Ausländem seltenes
Verständnis für unser Volkstum hervorbrachte (4062). W. findet in Friedrichsruh
den Gutsherrn, bei dem das Buch Hiob aufgeschlagen auf dem Arbeitstisch liegt.
Er spricht mit ihm über alle möglichen politischen und sozialen Fragen und findet
sehr treffend den Staatsmann in Bismarck so übermächtig, dass ihm die ethische
Seite des Sozialismus nicht nahe gehen kann. W.s Charakteristik stammt aus der
Verehrung, aus der andächtigen Hingabe an das natürliche Elementarwesen Bismarck.
Er bewundert seine Mässigung und Feinheit, er bewundert die mit titanischer Kraft
errungene Harmonie, die über einer wildleidenschaftlichen Gemütsanlage und einer
ausserordentlich empfindsamen, fast nervösen Disposition entstanden ist. Der tiefste
Grundzug seines Wesens seheint ihm die Melancholie, überhaupt ein innerlichst
deutscher Zug, nur möglich in einem Volke, dessen reinste Vertreter durch den
Erfolg • allein nicht befriedigt worden. Sie leiden am Leben, an dem endlosen Kampf
der Seele, der das Dasein bedeutet. Unter solchen Voraussetzungen stellt W. Bismarck
und Wagner zusammen. Das Richtige ahnt er wohl, wenn er auch zu sehr nach der
Seite Schopenhauer präzisiert. Es ist deutsche Sache, sich im Grenzenlosen finden
zu wollen und zwischen Denken und Träumen die Schranken der Begriffe zu
überschreiten. —
Aus dem Kreise der Politiker und Publizisten ist der Nachlass
von Ludolf Camphausen zu verzeichnen (4066). Er führt uns in eine Zeit, die um
Jahrhunderte zurückzuliegen scheint, die uns in ihren einzelnen politischen Bestrebungen
kaum noch verständlich ist. Wir lernen Camphausen als jungen rheinischen Industriellen
kennen, der die Zukunft versteht. Er gründet die Rheinische Eisenbahngesellschaft,
die Schleppdampfergesellschaft, er wirkt für den Zollverein, er tritt als erster in
Deutschland für die Selbsteinschätzung ein, er bewährt im Rheinischen Provinzial-
landtag einen gemässigten Liberalismus, der ihn nach der Märzrevolution in die
Stellung des preussischen Ministerpräsidenten bringt, nach seines Gegners Bismarcks
Wort damals der einige Mann, der den erechütterten Staat einem geordneten und
gesetzmässigen Zustand zuführen konnte. Während der Reaktionszeit, nachdem er
noch auf ausdrücklichen, in mehreren Briefen bekundeten Wunsch Friedrich Wil-
helms IV. Preussen als Bevollmächtigter zum Bundesrat vertreten hat, zieht er sich
von der Politik zurück, um naturwissenschaftliche, hauptsächlich mathematische und
astronomische Studien zu treiben. Am längsten blieb ihm noch die Anhänglichkeit
des Prinzen von Preussen erhalten, der von Koblenz aus zu ihm und seinem Hause
freundschaftliche Beziehungen pflegte. Als er 1896 starb, war er ein vergessener Mann. —
426 K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
Einige interessante Beiträge zum Kultur- und Litteraturleben bieten
die Erinnerungen einer Grossmutter (4106). Katharina Freifrau von Berchtolsheim
geb. Gräfin Bueil beweist zwar mit den höchst trockenen farblosen Schilderungen
ihrer Lebensschicksale absoluten Mangel an Darstellungsgabe, aber sie hat mit
wichtigen Kreisen und bedeutenden Persönlichkeiten in dauernder Berührung
gestanden und in ihre Erzählung werden noch unveröffentlichte Dokumente eingelegt,
die zur Geschichte der Emigranten, der grossen Revolution, der napoleonischen
Kriege und zum kleinstaatlichen, gesellschaftlichen Wesen Deutschlands manchen
interessanten Zug beibringen. Diese kleine Komtesse de Bueil war eine Enkelin
der Madame d'Epinay, der Freundin des Barons Grimm, der sich zu ihr wie ein
Pflegevater verhielt und während seiner letzten in Gotha verbrachten Lebensjahre
die nach Deutschland ausgewanderte Familie treu beriet und stützte. Wenn seine
Schutzbefohlene auch nicht im stände ist, den alten Enzyklopädisten zu porträtieren,
so gewinnt doch dieser greise Vater des Journalismus, der mit der Kaiserin Katharina
und anderen Grossen sehr zwanglos verkehrte, auch in ihrer un behilflichen Schilderung
manchen sympathischen Zug, der ihn zu einem gentilhorame de lettres stempelt.
Fünf Briefe und elf Brief fragmente der Kaiserin, die Grimm empfangen hat, werden
hier zum ersten Male herausgegeben. Katharina unterhält ihren litterarischen Ver-
trauten von politischen Dingten, in einem höchst energischen Stil, der sehr amüsant
sein kann, berichtet sie von Grenzstreitigkeiten mit Chinesen und Tataren. Dann
folgen vertrauliche Schilderungen aus dem Kaiserhause, Krankheiten, Todesfälle,
Entbindungen, und hier ist sie ganz Mutter und Grossmutter, die sich als erfahrene
Frau an einen ebenso erfahrenen Freund wendet. Die dem Gothaer Hofe attachierte
Komtesse Bueil lernt auch Wieland, Herder, Goethe, Schiller kennen, aber sie hat
weiter nichts zu sagen, als dass die Werke des letzteren sie exaltieren. Intimer
sind die Beziehungen ihrer Schwiegermutter Julie von Berchtolsheim, Wielands
„Psyche", zu den Grossen in Weimar. Einige belanglose Billetts von Goethe an die
schöne Frau werden mitg'eteilt, der er auch einmal ein hier abgedrucktes Gedicht an
ihn selbst verbesserte, längere Briefe Herders und vor allem Wielands freundschaft-
liche Ergiessungen, der ihr besonders über den Brand des Weimarer Schlosses einen
sehr genauen Bericht liefert. Auch Frau von Stael taucht auf, von der die fromme
Verfasserin dieser Memoiren bemerkt, dass sie leichte Grundsätze angenommen und
im Leben ausgeführt habe. Dafür sei ihr Ende wieder erbaulich gewesen. —
Unter den Erinnerungen zeitgenössischer Dichter und Schrift-
s t e 1 1 e r sind einige Kleinigkeiten zu verzeichnen. Paul Lindau plaudert über
Entstehung und Aufnahme seiner ersten dramatischen Versuche, die Beziehungen
zum Burgtheater und dem durch seinen Witz zuweilen unbequemen Direktor Dingel-
stedt herbeiführten (4121). — Richard Voss phantasiert in Märchenform über das
eigene Leben (4125), erzählt von einer Stromtid auf klassischem Boden bei Weimar,
von seinen Erlebnissen als Krankenpfleger im französischen Kriege und schliesslich
von seinen Beziehungen zum Weimarer Hofe, zu Karl Alexander und Grossherzogin
Sophie, denen er die überraschende Ernennung zum Bibliothekar der Wartburg
verdankte. —
Die deutsche Litteratur und das Ausland.
(IY,lc = N. 4163.4553.)
Kurt Jahn.
Der die deutsche Litteratur im Ausland behandelnde Abschnitt
ist einer der wenigen der JBL., deren Bearbeitung vom Anbeginn in gleichen
Händen geruht hat. Dadurch hat sich eine feste Tradition über die Begrenzung und
Einteilung des schier endlosen Gebietes ergeben. Es wird von Nutzen sein, seinen
gegenwärtigen Inhalt möglichst genau zu umschreiben, bevor ich es unternehme, die
wichtigsten Erscheinungen des Jahres noch in der herkömmlichen Disposition zu
mustern. Die Hauptschwierigkeit lag von Anfang an in dem Unbestimmten und
Unbestimmbaren des Begriffes „Einfluss". Eine unendliche Uebersetzungslitteratur
vermittelt Deutschland und der slawischen Welt jede irgendwie im Guten oder Bösen
nennenswerte Erscheinung der französischen und englischen Litteratur, wie wiederum
alles Deutsche, das sich einigen Namen gemacht hat, in den nicht durch litterarische
K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 427
Konvention gebundenen, also namentlich den östlichen lündern, sofort in zahlreichen
IIebersetzung'(>n verbreitet wird. Soweit es sich in beiden Fällen um Lesefutter für
den allzeit stolf hung-rigen Magen des grossen Publikums oder um die Bedürfnisse
der Unterhaltungstheatei- handelt, bleiben solche Produkte der Aufzählung der Mess-
kataloge vorbehalten (41<>:J-()4), ohne dass es immer möglich sein wird, zuerst auf
diesen Grenzgebieten auftauchendes wahrhaft Bedeutendes aus dem Wüste des
Ephemeren auszulesen. Andeis liegt es mit den spärlichen IJebersetzungen
deutscher Werke ins Französische und Englische: die weiten bücherlesenden Kreise
beider Völker sind in ihrem Geschmack einseitig nationalistisch und selten in der
Lage, aus anderer Vorstellungs- und Bildungss|)häre Hervorgehendes zu würdigen;
daher wenden sich Uebersetzungen zumeist an ein litterarisches Publikum, und sind
so. eines gewissen — abstossenden oder anziehentlen — Einflusses auch auf das
Schaffen sicher; sie bedürfen der Beachtung. Indes hat sich im Herkommen der
JBL. aus praktischen Gründen der Brauch eingel)ürgert, solche Uebersetzungen
unter den entsprechenden Abschnitten der deutschen Litteratur zu registrieren, so
dass sie in unserem Kapitel nur in der Spiegelung etwaiger Kritiken oder Abhand-
lungen erscheinen. Darin wird mit dem nächsten Jahre eine Aenderung eintreten.
Schon diese Vergleichung zeigt, dass es keineswegs möglich ist, den deutschen Ein-
fluss auf das Ausland auf gleichem Fuss mit dem umgekehrten zu behandeln:
ersterer ist meist gesondert nachzuweisen, und die wenigen Arbeiten, die ihn behan-
deln, sind durchaus zu übersehen, zumal die geringen Sprachkenntnisse der West-
länder sie meistenteils auf Uebersetzungen oder bestimmte persönliche Vermittler an-
wiesen; dagegen ist die Beeinflussung der Deutschen durch Fremde mit der durch
die eigenen Landsleute aufs innigste verknüpft. Es ist schwerlich zu viel behauptet,
dass die Geschichte des fremden Einflusses auf die deutsche Litteratur schreiben so
viel heisst, als eine deutsche Litteraturgeschichte von Ulfilas bis auf die Modernsten
herab verfassen — ohne dass darum in den reicheren Epochen die Selbständigkeit
und Eigenart deutscher Kunst ernstlich gefährdet worden wäre, so wenig etwa, wie
die der französischen Kunst durch ihr wiederholtes Zurückgehen auf die Antike.
Dadurch freilich, dass der gebildete Deutsche in den weitaus meisten Fällen die
Werke des Auslands im Urtext liest, treten die Uebersetzungen trotz ihrer Zahl nach
ihrer Bedeutung entschieden in den Hintergrund; dadurch, dass er sich oft über die
Bedeutung des Neuerscheinenden durch ausländische Kritiken oder Hinweise auf-
klären lässt, verlieren auch die üblichen Besprechungen der deutschen Zeitungen und
Zeitschriften an unmittelbarer Bedeutung; sie sind nur noch von symptomatischem
Wert. Natürlich ist es bei der Uebersicht über die gegenwärtige Litteratur unmög-
lich, auch nur alle wichtigen Ausländer, die jeweils für die deutschen litterarischen
Kreise von Einfluss zu sein scheinen, hier zu nennen. Ist der Inhalt unseres Ab-
schnittes, soweit er die Gegenwart berührt, nur fragmentarisch und lückenhaft, so
sind auch die frühere Epochen behandelnden Abschnitte aus zwei Gründen unvoll-
kommen: zunächst sind im Interesse einzelner Hauptartikel fremde Arbeiten zu ein-
zelnen Schriftstellern und kürzeren Epochen an den ihnen nach ihrem Inhalt
zukommenden Platz gestellt; immerhin werden die wichtigeren hier wenigstens ge-
nannt werden; ein vollständiges Referat über die Bearbeitung der deutschen Litteratur-
geschichte durch die Gelehrten des Auslands kann und will dieser Abschnitt indessen
nicht geben, wenn auch gelegentlich eine einzelne Abhandlung als Gradmesser für
das fortschreitende Eindringen der Ausländer in den Geist der deutschon Litteratur
herangezogen worden ist. Im Gegensatz dazu werden deutsche Studien zur fremden
Litteratur insoweit möglichst vollständig herangezogen, als sie versuchen, den weiten
Kreisen der Litteraturfreunde Verständnis für fremde Litteraturen zuzuführen. Fach-
wissenschaftliche Arbeiten gehören natürlich nicht in eine Betrachtung wie die vor-
liegende. Die späteren Jahrgänge werden eine strengere Sichtung des Materials
durchführen. Noch ein zweiter Umstand schränkt den Umfang dieses Abschnittes
ein: die Studien zur Kunsttheorie, Aesthetik, künstlerischen Kultur, auch manche
„Allgemeines" behandelnden Werke sind von jeher an anderer Stelle behandelt
worden, so dass also Namen wie Carlvle (7023/5 b), Emerson (7026/7a), Morris
(7028/9 a), Ruskin (7030/7) hier ganz, Zola (437/8), Tolstoi (7038-59) nach ihrer
ethischen und theoretischen Bedeutung ebenfalls fehlen, obwohl sie doch von hervor-
ragendem Einfluss auch auf die litterarischen Bewegungen Deutschlands gewesen
sind. Eine Aenderung kann ebenfalls erst das kommende Jahr bringen. Um also
den gegenwärtigen Umfang des Artikels kurz zusammen zu fassen: er enthält auf
der ausländischen Seite die Arbeiten über den deutschen Einfluss auf die gesamte
Litteratur und ihre einzelnen Vertreter (wobei freilich die Wirkungen der Philosophen
und Gelehrten ebenso fehlen wie auf der Gegenseite), auf deutscher die zwei eigent-
lich zu trennenden Gruppen: L deutsche Arbeiten über fremde Litteratur, 2. fremde
Autoren rücksichtlich ihres Einflusses auf das deutsche Geistesleben. Noch ist
Jtkhresberiohto f&r neuere deutsche Litteratargegohichte. XIIL gg
428 K.Jahn, Allgemeines des 18/19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
vorauszuschicken, dass in der Zeit, wo der Internationalismus auf allen Seiten ver-
kündet wird, eigentlich ein Rückgang der litterarischen Fernwirkungen auf der
ganzen Linie zu bemerken ist: im Drama ist er für jeden, der die Spielpläne unserer
Bühnen mit denen vor einigen Jahren vergleicht, augenfällig; der Kreis hat sich
etwas weiter gezogen, Holland, England, Italien senden einzelne Stücke, das Zahlen-,
besonders das Bedeutungsverhältnis der deutschen zur ausländischen Bühnenlitteratur
ist aber mit dem der Zeit Augiers, Sardous, Dumas, Ibsens nicht zu vergleichen.
Für den Roman lehrt ähnliches die interessante Statistik über die meistgelesenen Bücher,
die das Litterarische Echo wie immer vorlegt (5, S. 499—506). Die Jahre, in denen die
Zolaschen Romane hätten an erster Stelle stehen müssen, sind läqgst vorüber; selbst
d'Annunzio spielt in dieser Zusammenstellung keine bemerkenswerte Rolle, nur
Sinkiewicz' wenig bedeutender Roman hat, unterstützt durch eine ungewöhnliche
internationale Reklame, sich etwas vorzudrängen gewusst; nennt man noch Gorki
und Gejerstam, so ist die Zahl der vom grossen Publikum gelesenen Ausländer er-
schöpft; keiner von den genannten vermag sich dabei nur von ferne mit den beliebten
deutschen Büchern dieses Jahres zu messen. — Allerdings besagt für den eigentlich
litterarischen Einfluss der Ausländer diese Zusammenstellung kaum etwas, oder doch
nur so viel, als der Geschmack des Lesepublikums auf die Schriftsteller bestimmend
zurückwirkt. Ueber „fremdsprachliche Schauspieler in Deutschland", die wichtigsten
Vermittler des litterarischen Geschmackes an breitere Schichten der Bevölkerung in
alter und neuer Zeit, wird an anderer Stelle berichtet, einzelne Arbeiten sind bei den
betreffenden Ländern genannt, die Fülle der Gastspiele des laufenden Jahres gelangt
in IV, 4 zur Besprechung (6529-58). — An einem wichtigen Kapitel internationaler
Litteraturgeschichte versucht sich M u r e t (6930), indem er eine Analyse des
„jüdischen Geistes" unternimmt, und dessen charakteristische Züge an den An-
gehörigen verschiedener Völker nachzuweisen versucht. Die Kritik bezweifelte den
Erfolg. Auch sei erwähnt, dass die unter Frankreich besprochene Umfrage über
den Einfluss des Deutschen auch auf ausserfranzösische Länder ausgedehnt wurde,
ohne freilich nennenswerte Ergebnisse zu erzielen, denn dass die spanische Welt
unter allen Umständen geistig nach Frankreich gravitiert, war auch ohnehin bekannt;
die englischen Antworten sind von persönlichem Gefühl diktiert, die italienischen
spärlich und wenig besagend. —
Frankreich. Die Grundlage eines litterarischen Einflusses bildet das
Gesamtverhältnis der Völker zueinander: Wahlverwandtschaft, Rassengemeinschaft,
Aehnlichkeit der Zustände oder der Entwicklungsphäsen; deshalb werden sich alle
Untersuchungen zu diesem Thema am besten auf breiter Basis aufbauen lassen.
Einen solchen beachtenswerten Versuch hat in BVankreich M o r 1 a n d (4165)
durch eine umfassende Umfrage unternommen, die die grossen Gebiete Philosophie,
Litteratur, Nationalökonomie, exakte Wissenschaften, Kriegskunst und bildende Künste
einschliesst. Hier tritt mm der charakteristische Mangel französischer Bildung, die
ihr noch von den Zeiten des Klassizismus her anhaftet, hervor, die [Jnmöglichkeit
nämlich, sich in eine fremde Volksindividualität zu versenken, um sie zu verstehen.
Die weitaus überwiegende Mehrheit der Befragten hat sicherlich nicht den ernstlichen
Versuch gemacht, das charakteristisch Deutsche aufzufassen, ehe sie ans Urteilen ging,
sondern sie richtet vom Standpunkt eines normalmenschlichen Typus aus, der seiner-
seits aufs Haar einem echten Franzosen gleicht; es wäre wirklich interessant zu er-
fahren, wie viele von den im guten Glauben an die Richtigkeit ihrer Ueberzeugungen
Antwortenden durch Kenntnis der deutschen Sprache den primitivsten Nachweis
ihrer Zuständigkeit würden liefern können. Es soll damit keineswegs gesagt sein,
dass hier ungewöhnlich oft Fanatismus oder mangelnder Wille zur Objektivität die
Feder geführt hätten; das, was den Deutschen überraschen muss, ist die naive
Sicherheit, mit der im allgemeinen auf Grund verschwindender Kenntnis frischweg
geurteilt wird. In der Litteratur weiss kaum einer mehr zu nennen, als was er auf
Pariser Bühnen gesehen hat, also Hauptmann, Sudermann, natürlich Wagner; dann
was er immer wieder nennen gehört hat: Goethe, Schopenhauer, Nietzsche, auch
wohl die in Verbindung mit Renan und Taine oft genannten Philosophen: Hegel,
sowie Kant. Von dem ungeheuren Einfluss der Historiker, vor allem der Linguisten,
ist kaum je die Rede, wenig von dem der historischen Theologie, gar nicht von dem
der Litteraturgeschichte. In wissenschaftlicher Beziehung ist die Ansicht aus dem
18. Jahrhundert noch völlig verbreitet, dass wir nur crude Materialsammlungen
liefern, die von Anmerkungen strotzen; fast einstimmig scheint man der Ansicht, dass
Deutschland unter der gemeinsamen Einwirkung von „Industrialismus" und „Mili-
tarismus" einem Prozess rapider Verdummung unterworfen ist. Meist berufen sich
die in dieser Weise aburteilenden Autoren auf die vielen absprechenden Urteile
Deutscher über das eigene Volk, voran natürlich Nietzsche, dann Heine und Goethe,
obwohl man doch gerade dessen W^erke schon einigermassen böswillig durchsuchen
K. Jahn, AUg-emeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 429
muss, um darin härtere Urteile über Deutschland als etwa über Frankreich zu finden.
Hölderlins grosse Strafpredigt scheint jenseits der Vogesen übrigens unbeachtet ge-
blieben zu sein, da sie sonst wohl als Beweismittel kräftiget verwendet worden wäre.
Es soll nun nicht verschwiegen werden, dass dieser Beweis aus den Stimmen der
Landsleute auch hier und da zurückgewiesen ist (üauthier-Villars), doch ist
auch dann dorn Autor nicht eingefallen, dass solche Aeusserungen doch nur aus
einer Geistesfreiheit fliessen, die sich — nach meinem Gefühl allerdings oft zu weit
— über den engen nationalen Gesichtskreis erhebt, einer Geistesfreiheit, wie sie der
Mehrzahl der Antwortenden durchaus fern gelegen hat. Vielleicht dürfen wir hoffen,
dass die sehr grosse Anzahl der Schweigenden sich im ganzen von einem gesunden
Gefühl leiten liess, als die Mehrzahl der Redenden ihr eig(m nannte. Das Ergebnis
ist im einzelnen natürlich so, wie das aller Rundfragen: wo der eine schwarz sagt,
sagt der andere weiss, und der andere sagt sein „nein" mit nicht geringerer Emphase
als der eine sein „ja". Wenn man das Resultat, charakteristische Vertreter nennend,
schematisiert, so ergeben sich etwa folgende Typen: 1. am besten scheint sich
Brunetiere aus der Sache zu ziehen, indem er in höflichen Wendungen die
Antwort umschreibt, dass ein Narr erheblich mehr fragen kann, als viele Weise be-
antworten mögen. Weitaus die Mehrheit weiss aber eine Antwort, zunächst die ein-
fache: 2. ein nennenswerter Einfluss in litterarischer Hinsicht ist überhaupt nicht
vorhanden (J. H. Rosny), oder: 3. war zwar vorhanden, aber zum Verhängnis des
französischen Geistes (C h. Renouvier), oder: 4. war glücklicherweise vorhanden,
ist aber im Schwinden (V. Börard), oder: 5. die Wechselbeziehungen zwischen den
Völkern sind notwendig und dankenswert, ein Ueberwiegen eines einzelnen Volkes
im Austausch der geistigen Güter findet nur zeitweise statt und ist schwer zu er-
kennen (E. Ver h aer e n); diesen Ansichten steht prinzipiell eine 6. gegenüber,
deren Inhalt am kürzesten Viele-Griffin formuliert: „wenn man behauptet, dass
es nur eine abendländische Kultur gibt, die französische, so spricht man nicht eine
persönliche Meinung aus, sondern stellt nur eine offensichtliche Tatsache fest". Das
ist die Meinung gar nicht so weniger. Was etwa gutes aus Deutschland kommt, ist
nach dieser Meinung dem Französischen nachgemacht: J. G. de Bon h 61 i er er-
klärt die Weber für eine Bühnenbearbeitung des Germinal; wer in Deutschland gut
spricht, übt französische Methode, z.B. Kuno Fischer (P. Lasseure)! Schopen-
hauer ist nicht viel mehr als ein Paraphraseur von Voltaire, Chamfort, Rivarolle —
ähnliche Behauptungen werden mehrfach selbstgefällig wiederholt. — Das Resultat der
ümfrag'e ist also das Bekenntnis, dass ein fühlbarer deutscher Einfluss in weiteren
Kreisen Frankreichs noch immer sehr unangenehm empfunden werden würde, ein
Resultat, das mit den Ergebnissen der Studien von E. Henrici (Dreissig Jahre nach-
her. Betrachtungen über das Verhältnis von Deutschland und Frankreich. Berlin, Klönne.
1901. 62 S. M. 1,00) übereinstimmt. Das belehrende Büchlein würde hier, als nicht un-
mittelbar zur Sache gehörig, unerwähnt bleiben, wenn nicht E. Platzhoff-Lejeune
überscharfen Einspruch gegen solche einer Verständigung entgegenwirkenden Schrift
erhoben hätte (LE. 4, S. 641/2). Jeder moderne Grossstaat hat die Pflicht, sich über
die Gesinnungen seiner Nachbarn klar zu werden, und in Wahrheit ist eine Ver-
ständigung durch Beschönigen auch nicht zu erreichen: ein solches System würde
einerseits leicht zu folgenschweren Illusionen führen und auf der anderen Seite nicht
einmal nützen. Damit soll nicht jedem Worte H.s Beifall gezollt, sondern nur das,
was der Kritiker angriff, die Gesamttendenz, als berechtigt anerkannt werden.
Trotz ihrer Versicherung, dass sie nicht gegen, sondern parallel mit dem Oeuvre
arbeiten wolle, darf man wohl auch die neue Pariser Bühne „Les Latins" als eine
Reaktion des romanischen Geistes gegen die fremden Elemente auffassen. In
gleiche Richtung zielt die Monatsschrift ,,La Renaissance Latine". — Eine Arbeit
Zembrowskis (4166) zum Thema der allgemeinen litterarischen Beziehungen
beider Länder blieb mir leider unzugänglich. — Zwei Wege sind es, auf denen die
deutsche Litteratur nach Frankreich gelangt, die Bühne und die Empfehlung einzelner
Vermittler, von denen einer, Henri Albert, ja auch in Deutschland durch seine im
Litterarischen Echo erscheinenden Pariser Briefe für die französische Litteratur
wirkt. Letztere Seite seiner Tätigkeit scheint mir erspriesslicher als die im Mercure
de France entfaltete, wo oft eine sehr seltsame Auswahl des Bedeutenden auffällt,
auch ausgesprochen Deutschfeindliches einen in keinem Verhältnis zu seinem Werte
stehenden Raum einnimmt. Auf die Berichte des Echo über fi'emde Litteraturen sei
an dieser Stelle ein für allemal verwiesen, sie werden jedem, der den litterarischen
Bewegungen des Auslandes folgen will, von grösstem Nutzen sein, und haben auch
für den vorliegenden Abschnitt wichtiges Material geliefert. — Die französische
Bühne hat im laufenden Jahr wenig Deutsches gebracht, am auffallendsten war wohl
der Erfolg von R. Lothars „König Harlekin" im Odeon (Herbst), den man allerdings
schwerlich als rein künstlerisch wird bezeichnen dürfen. Für das litterarische
55*
430 K.Jahn, Allg-emeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das, Ausland.
Frankreich ist die Fülle in Paris lebender Deutscher fast belanglos, was sich doch
nur zum Teil aus ihrem Stand erklärt; über diese Verhältnisse in früherer Zeit be-
lehrt auf Grund eines von Gavami illustrierten Buches von J. Janin (Die Fremden
in Paris. 1844) K. E. Schmidt (4168). Auffallend ist vor allem die Deutsch-
freundlichkeit des damalioen Paris, und die Verbreitung" deutschen Einflusses. Es
gab sogar eine deutsche Zeitung. Die Deutschen gehörten allen Ständen an, einzelne
Handwerke hatten sie völlig in der Hand, z. B. das der — Schneider! — Die Ein-
wirkung der deutschen Litteratur auf einen hervorragenden Vertreter des französi-
schen Schrifttums sucht ein Werk L. Lafoscades (Le theätre d' Alfred de Musset.
Paris, Hachette. 1902. Fr. 3,50) zu bestimmen: das 3. Kapitel ist ausschliesslich
dem deutschen Einfluss gewidmet. L. meint, um 1830 habe man sich in Frank-
reich ebenso intensiv mit deutscher wie mit englischer Litteratur beschäftigt. Die
Kenntnis des viellesenden Musset umfasst das meiste, was übersetzt war, Goethe und
Schiller standen ihm sehr hoch. Faust scheint auf „La coup et les levres" und in
Einzelzügen auf Barberine gewirkt zu haben. Werter tingiert einzelne Schriften mit
leiser Empfindsamkeit. Die Stärke des Ausdrucks in Schillers Jugendwerken, der
ungestüme Freiheitsdrang des Fiesko und des Teil sind nicht eindruckslos vorüber
gegangen; am entschiedensten hat aber Jean Paul sich geltend zu machen gewusst.
Die Bühnenwerke von 1831 — 34 stehen unter dem Einfluss namentlich des Phantasten
Jean Paul; aber auch der Stilist ist fühlbar, und der sentimentale Moralist hat gewiss auf
die Schilderung junger reiner Mädchen gewirkt. Im Laufe der Jahre schwächen sich die
Reminiscenzen aus der Lektüre ab. -~ Die französischen Vermittler deutscher Litteratur
sind in diesem Jahr weniger ausgiebig behandelt worden als sonst. Ihnen ist kaum Barbey
d'Aurevilly, der immernoch moderne, zuzurechnen, da er über deutsche Litteratur ziemlich
abfällig zu urteilen pflegte. Missbilligende Urteile über Goethe registriert de Matt (4169),
Hebel und Heine kommen besser fort. — Einige Notizen über die Familienbeziehungen
der Frau von Stael, die Baille (4170) beibringt, gehören kaum in unseren Abschnitt.
— Eine umfangreichere Würdigung fand diesmal nur Gerard de Nerval durch B e t z
(4171). In leichten Strichen wird das romantische Dasein des liebenswürdigen aber
kranken Dichters charakterisiert, dabei mit scharfen Schnitten der Schleier von Sagen
zerteilt, den die Biographen zur Gloriözierung ihres Helden gewoben haben. Für
Legendenbildung in allerneusten Zeiten ist die Geschichte des angeblichen Goethe-
briefes und die Ausgestaltung der echten Goethischen Aeusserungen ein sehr schätzens-
wertes Zeugnis. Ausser der Faustübersetzung wird vor allem der Wert persönlicher
Vermittlung deutscher Stimmungen an einen litterarischen Kreis hervorgehoben, dem,
um nur Schriftsteller zu nennen, Gautier, Houssaye, Balzac angehörten. Gerard war
unter ihnen der einzige wirklich mit deutscher Litteratur Vertraute, der einzige, der
Deutschland persönlich kannte, und nicht müde wurde, seine Landschaften zu durch-
streifen. Kürzer ist ein dem Litteraturvermittler Emile Montegut gewidmeter Ab-
schnitt desselben Buches (S. 136—57). —
Unter den Goethe behandelnden französischen Veröffentlichungen ragen
zwei Zeitschriftenaufsätze Baldenspergers hervor, eine kurze Notiz über die
wechselnde Aussprache von Goethes Namen in Frankreich (4172; vgl. 7747), bei
der man erst spät einigen Wert auf Richtigkeit zu legen begann, während früher die
Dichter ihn unbesorgt auf poete reimten — ein grösserer über Faust bei den fran-
zösischen Romantikern (4172a), ein vorausgesandtes Kapitel aus seinem bedeutenden
Buche über „Goethe in Frankreich". Wie jede Arbeit über die Einwirkung der
deutschen Litteratur auf Frankreich, kann sich auch diese an die Uebersetzungen
anschliessen. In bemerkenswertem Unterschied gegen die Gegensätze verwischende
Tendenz des folgenden Buches lässt er ungemildert die scharfe Opposition der
Klassizisten und das sehr einseitige Verständnis der Romantiker hervortreten.
Der einen Partei erscheint, von dem Regellosen und Bühnenfremden des ganzen gar
nicht zu reden, schon ein Teufel auf dem Theater als der Gipfel des Absurden, die
andere greift zwei Seiten des universalen Werkes heraus, das Phantastische und das
Sentimentale, und vergisst darüber das Ganze. Jahrzehnte lang lernte das grosse
Publikum, das zu Uebersetzungen nicht greifen mochte, Faust nur in einer Menge
von melodramatischen Verarbeitungen kennen, die natürlich das in ihrem Sinn Ver-
wertbare herauskehrten. Das schien auch den Hütern der echtfranzösischen
Tradition ganz gerecht: „gibt es nicht etwas mehr für Geist und Herz im 'Telemach'
oder in dem Gedicht 'Das Naturgesetz' (natürlich Voltaires), als in dem ganzen ger-
manischen Gewäsche von Faust und Mephistopheles?" fragt 1828 Charles d'Outrepont.
Nichts kann deutlicher die Schwierigkeiten, die ein so fremdartiges Werk hatte, um
durchzudringen, zeigen, als derartige Stimmen. Doch beweisen einzelne Züge, so
die Einwirkung des mephistophelischen Humors auf die Dichter bis zu Musset hin,
dass die Wirkung eine tiefere war, als sie sich nach den Urteilen der Zeitgenossen,
unter denen als unverständig absprechend auch Balzac und Dumas zu registrieren
K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 431
sind, eigentlich annehmen lässt. Die Musik, namentlich die Malerei, zeigen deutlich
den Eindruck des Werkes. Einzelne Oeistesaristok raten haben sich ihm auch stets
mit liiebe gewidmet, aber die französische Romantik als solche ist keineswegs im
Stande gewesen, sich die völlig widerstrebende Lebensanschauung des Goethischen
Faust zuzueignen. — Es wurde bereits hervorgehoben, dass Martha Lang-
kavels (4172b) Buch über die französischen Faustübersetzungen im Ton durchaus
von der Arbeit des französischen Gelehrten absticht; hier weht ein milder Geist der
Vermittlung, der gern zum gegenseitigen Verständnis der Völker beiträgt, und den
geringen litterarischen Erfolg des Faust, das peinliche Schweigen der Grossen, die
bittere Kritik der Kleinen neben sehr wenig und nicht immer klugem Beifall, lieber
in den Anhang verweist. Freilich lässt sich auf diesem Wege die Verfasserin denn
doch das im Thema liegende Problem, die charakteristischen Unterschiede deutschen
und französischen Denkens und Empfindens, gemessen an ihrem Verhalten gegen-
über einem unendlich grossen Werke, entgehen, denn die Beobachtungen bei Ge-
legenheit der Uebersetzungen selbst sind doch nur beiläufiger Art. Die leider sehr
druckfehlerreiche Arbeit — zwei lan|j:e Verzeichnisse erschöpfen die Zahl keineswegs
— bietet eine kurze Uebersicht der Uebersetzungen des ersten Teils. Hie verzichtet
von vornherein auf die Darstellung grösserer Zusammenhänge und litterarischer Be-
wegungen und hält sich in katalogartiger Darstellung zumeist an die Jahre des Er-
scheinens; Ansätze zu einer tieferen Begründung des Geleisteten aus dem Wesen des
üebersetzers und zu völkerpsychologischen Vergleichen sind gelegentlich (etwa bei
Frau von Stael) versucht, doch schöpft die Verfasserin hier zu wenig aus dem
Vollen, um neues sagen zu können. Sie hat deshalb recht, sich im allgemeinen auf
die Besprechung von Einzelheiten zu beschränken, wo sie eine glücklichere Hand
verrät. Der Sabatierschen Arbeit wird der ihr nach deutschem Empfinden wohl
immer gebührende Platz eingeräumt, was sie ihr an Fehlern anstreicht, beweist, dass
Sabatier oft besser deutsch verstand als die Verfasserin und ihre Autorität Schröer,
denn Gift (V. 1053) ist natürlich poison, und die höchste Liebeshuld (V. 1604) als
göttliche Gnade zu verstehen, liegt kein stichhaltiger Grund vor. — Die französischen
Litterarhistoriker sind eifrig an der Arbeit, die Erkenntnis der Goetheschen Werke
zu fördern, und sie sind auf dem richtigen Wege, wenn sie Goethe zunächst als
Menschen und nach seinen menschlichen Beziehungen ihren Landsleuten näher zu
bringen suchen. C h u q u e t beschäftigt sich mit Cornelia (7844/5). — B a s t i e r
unternimmt den schwierigen Versuch, das Wesen von Goethes Mutter dem französi-
schen Gefühl zu erschliessen (7850), B e s s o n den leichteren, Goethe und Frau von
Stein zu behandeln (7953). — Mit des Dichters Weltanschauung beschäftigt sich,
Herder ebenfalls berücksichtigend, K a r p p e (243). — Den Tasso erläutert L e v y
(81106a), in interessanter Parallele zu A. de Vignys „Chatterton" prüft ihn Dalmeyda
(8105). — Schliesslich sei noch zweier Arbeiten, die in Beziehung zum Weither
stehen, gedacht (8005 und 8007). — Arbeiten zu Schiller enthält Chuquets Essay-
band (220; vgl. 8232 und 8313), sowie eine Schrift von B a s c h (8219). - Die
Romantiker sind von Muret (Novalis) (8398) und Bahon (8417) bedacht worden,
Lenau fand einen äusserst massigen Biographen (4832a), der an Namensverdrehungen
das Unmögliche leistet und gebührend zurückgewiesen wurde. — Ueber die
Magyarisierung der ungarischen Lenaufeier berichtet mit unverhohlenem Vergnügen
R. Chelard (Le poete Lenau et le pangermanisme : Mercure de France 44, S. 83).
— Das Interesse für Börne (8606) ist in Frankreich ebenso begreiflich, wie das für
Heine, dem auf französischem Boden im laufenden Jahre meines Wissens nur ein
Artikel gewidmet ist (Ed. de Morsier, Henri Heine ä Paris. Jugement d'un
tömoin: BURS. Aug.). — An anderer Stelle preist derselbe Verfasser Nordaus Genie
mit begeisterten Worten (Grande R. Oct.). — Mit Heines Stellung zu Frankreich
beschäftigt sich Franzos in zwei der Widerlegung von Treitschkes Urteil gewid-
meten Artikeln (4173), die auf Elsters (vgl. 8556a) und anderer Nachweisen beruhen.
— Neues bringt eine von Karpeles ergänzte Arbeit von L a u r (4174) über die
im Verlage von Renduel erschienene erste Uebersetzung von Heines Prosaschriften
(1833 — 35), die sich als vollständiger Misserfolg herausstellte, und Veranlassung zu
einem mehr als seltsamen Urteil Charpentiers wurde. — Auch sei noch W y z 6 w a s
Kritik von Bartels Buch zur Geschichte der deutschen Litteratur genannt (3806).
Es erhält ein warmes Lob als „organisches Werk" im Gegensatz zu R. M. Meyers
angeblich zusammenhangloser Notizensammlung. Er erkennt darin in französischer
Weise eine Nachahmung von Brunetieres bekanntem Handbuch, aber doch eine sehr
gelungene. Den „nationalistischen" Grundcharakter verkennt W. keinesweg's, trotz-
dem scheint ihm das Buch unparteiischer als Scherer und Stern — sehr belehrend
für uns Deutsche ist jedenfalls, dass diesem Nationalen von einem Ausländer vor-
gehalten werden muss, er möchte doch die Seitenblicke auf fremde Autoren — Bartels
ist in solchen Vergleichen besonders unglücklich — unterlassen. Die Besprechung
432 K. Jahn, Allg-emeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland,
liefert dem, der es noch nicht wissen sollte, den vollg-ültigen Beweis, dass W. aus-
reichende Kenntnisse zur Beurteilung deutscher Litteratur und Litteraturgeschichte
nicht besitzt. — Mit der Frage der sprachhchen Beeinflussung des modernen Fran-
zösisch durch die germanischen Sprachen beschäftigt sich eine nachgelassene Arbeit
von G. Pfeiffer (Die neugermanischen Bestandteile der französischen Sprache. Stuttgart.
1902. VIII, 108 S. M. 2,00). Hier sind lexikalisch die ziemlich zahlreichen Lehnworte
zusammengestellt; die dabei sich vollziehenden Formänderungen werden erläutert. —
England. Das interessante Problem , wie deutsche Litteratur zuerst in
England bekannt und aufgenommen wurde, beschäftigte mehrere deutsche und eng-
lische Forscher. Für die ersten Jahre sucht H a n e 3^ Daten zu gewinnen (4176),
indem er seine Studien bis zu dem Jahre hinabführt, in dem William Taylor seine
vermittelnde Tätigkeit aufnahm. Er datiert den Einfluss der deutschen Belletristik
vom Jahre 1752, in dem Gellerts „Schwedische Gräfin", nicht ohne einigen Beifall
zu finden, übersetzt wurde. Dann erregte Rabener Aufmerksamkeit, doch erst Gessner
hatte einen wirklichen Erfolg (seit 1761). Das Ehepaar Collyer führte 1763 den
Messias in England ein; obwohl sich der Dodsleysche Verlag des Buches (ebenso
wie Gellerts) angenommen hatte, fand Klopstock wenig Beifall; dabei zeigt die Ver-
wechslung des Messiasdichters mit Gessner, die einem Rezensenten zustiess, dass eine
genaue Kenntniss deutscher litterarischer Verhältnisse in England noch nicht er-
forderlich war; nur einige Nachahmungen beweisen, dass das Werk nicht ganz spurlos
vorüberging. Wielands Werke beider Epochen wurden eifrig übersetzt und gelobt
— man wird allerdings Sophie von Laroches Namen, der H. unter Wielands Schriften
geraten ist, seinem Ruhm abziehen müssen. Man übersetzte nun schon mit einigem
Eifer, aber kurios ist doch, dass Schönaichs Arminius und Bodmers Noachide den
Engländern nicht erspart blieben. Haller war auch als Dichter (mit dem üsong) ver-
treten, begreiflicherweise war den Engländern aber der Gelehrte lieber; als solcher ist
er denn auch der erste deutsche Zeitgenosse gewesen, der in England eine Biographie
gefunden hat. Lessing blieb lange so gut wie unbekannt; Nathan der Weise wurde
von der Kritik verworfen, 1786 hatte endlich „Minna von Barnhelm" einen guten
Bühnenerfolg. Goethes Aufnahme betreffend gibt H. nur kurze Nachträge zu Brandls
gründlichem Aufsatz (GJb. 3, S. 27—76). Einen Ausblick auf die Zeit eindringenden
Studiums der deutschen Litteratur eröffnet dann H. Mackenzies aus französischen
Quellen schöpfender Vortrag über das deutsche Drama in der Edinburgher Königlichen
Gesellschaft (21, April 1788). — An diese wertvolle Arbeit schliesst sich inhaltlich sehr
gut die allerdings weniger tief schöpfende Dissertation von Margraf (4177), die
nach kurzem Rückblick auf den Zustand der durch Pope französierten englischen
Litteratur des ausgehenden 18. Jahrhunderts sofort mit William Taylor beginnt, dem
ersten namhaften englischen Litteraten, der ein deutsches Werk in der Ursprache zu
lesen fähig war, und der sich ihre Verbreitung durch Uebersetzungen angelegen sein
Hess, Er schrieb auch eine deutsche Litteraturgeschichte, die allerdings mehr ein
Urteil überhaupt, als gerade ein richtiges über unser Schrifttum verbreitete : Taylor
hat sein Leben lang Kotzebue für den bedeutendsten Dramatiker seit Shakespeare
gehalten. Etwas später tritt der Vermittler der deutschen Ritter- und Gespenster-
iitteratur Matthew Gregory Lewes auf den Plan, der so der englischen Litteratur einen
bis heute beliebten Stoffkreis zuführte. Walter Scott nimmt dessen Tendenzen freier
und grösser auf, der Einfluss des Götz liegt zutage. (Ueber das Verhältnis beider
Dichter zu einander unterrichtet ausgiebiger L. K. R o e s e 1 , Die litterarischen
Beziehungen Sir Walter Scotts zu Goethe. Diss. Leipzig. 1901. 92 S.) Als aber
Scotts Uebersetzung erschien (1799), regte sich bereits die nationale Reaktion gegen
die german school. Coleridge steht noch unter dem Eindruck deutscher Litteratur,
wenn er es auch gelegentlich leugnete; aber Wordsworth kann trotz seines Auf-
enthaltes in Deutschland kein Deutsch und missbilligt unsere Litteratur im allgemeinen,
Goethe insbesondere, in letzterer Meinung einig mit Southey; beide standen unter
dem Einfiuss des goethefeindlichen Jean Paulianers de Quincey, der in zahlreichen
Artikeln seiner Meinung Ausdruck zu verleihen wusste. Alle ehrten Schiller. Goethe
fand erst bei Crabb Robinson echtes Verständnis, das dieser freilich seinen Lands-
leuten noch nicht zu vermitteln wusste. Auf Byrons oft besprochenes etwas zweifel-
haftes Verhältnis zu Goethe fällt hier kein neues Licht. Shelley, der im Gegensatz
zu seinem Freunde deutsch verstand und gern las, steht in seiner Jugend stark unter
deutschem Einfluss. Ihm folgt Carlyle, dessen früheste deutsche Studien entwickelt
werden, übrigens ohne einen Versuch, seiner allgemein-kulturellen Propaganda in
ihren Erfolgen und Misserfolgen irgendwie nachzugehen. Der Einfluss des Wilhelm
Meister auf Bulwer war bereits früher erkannt, für Disraöli wird eine ähnliche Ab-
hängigkeit behauptet. Ein kurzer Rückblick ist den Uebersetzungen gewidmet. —
Das Material Margrafs erfährt eine schätzenswerte Ergänzung durch Batt (4175),
iIcT als Verbreiter deutscher Litteratur in England neben Carlyle den Begründer der
K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 433
Foreign Quarterly Review (1827—46, dann mit der Westminster R verschmolzen)
R. P. Gillies nachweist. Die Zeitschrift brachte zahlreiche Rezensionen deutscher
Bücher, Kleist, Grabl)e, Heine finden hier schon 1827—28 Beachtung, umfangreiche,
wenn auch nicht immer zutreffende Kenntnisse werden entfaltet. Wie fast alle Ver-
mittlernaturen drückt er g(u-n die Grossen und hebt die Mittelmässigkeiten. — Das
interessante Ka{)itel: Kotzebue in England ist von Sei Her (4180) sehr ausführlich
bearbeitet wordoti. Das ausgehende 18. Jahrhundert i)esass bereits eine gewisse
Vorliebe für deutsche Bühnenwerke und Romane, insbesondere für solche niederen
Ranges. Seit 1796 konunt Kotzebuo in diesen Kreis, und seine „Negersklaven"
schwinunen sofort fröhlich im Strom der modischen Philanthropie. Auf der Bühne
erschien als erstes Stück 1798 „Menschenhass und Reue". Die auferbauliche Moral
des Dramas tat es selbst der Kritik an, und nur die Tones wollten nicht mitgehen;
ihn förderte auch die Gegenströmung gegen das Gespensterwesen der abgelebten
Ritter- und Räuberromantik. Die Konkurrenz der Bühnen veranlasste noch im
gleichen Jahre die Uebersetzung des „Kindes der Liebe", das auch ein Zugstück
abgab. Was Wunder, dass damit Kotzebue der Liebling der Bühnenleitungen wurde,
die die Stücke teilweise auf englische Verhältnisse umarbeiten Hessen. An Wider-
spruch fehlte es nicht; die bereits oben erwähnte Abneigung gegen Ausländisches
brach gelegentlich in giftigen Pamphleten hervor. Einzelnes hielt sich bis über die
Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Bühnen, so der Pizarro in Sheridans Bearbeitung:
als das Rührstück in der öffentlichen Achtung sank, wusste sich Melodrama und
Lustspiel die Gunst der Zuschauer zu bewahren. Zum Beschluss geht der Verfasser
der inhaltreichen, wenn auch etwas trockenen Dissertation den Gründen für die gute
Aufnahme des Schriftstellers in England nach. Die Hauptverantwortung trägt natür-
lich der Geschmack des Publikums, von dem die Bühnenleiter durchaus abhängig
waren; sodann machte sich in England der Mangel begabter Bühnendichter stark
fühlbar, und schliesslich hatten die Schauspieler eine entschuldbare Vorliebe für die
dankbaren Rollen. Die Beliebtheit deutscher Theaterstücke in England datiert von
Kotzebues Zeit an, so dass ihm in dieser Hinsicht einiges Verdienst nicht abzusprechen
ist. — Einen Beweis für den Einfluss des deutschen Dramas liefert jedes Referat über
Londoner Bühnen: beinahe jedes erfolgreiche deutsche Stück geht bald auch dort
über die Bretter; eine weitere Quelle reger Vermittlung bietet das dort blühende
deutsche Theater. Das Schicksal eines anderen deutschen Stückes, noch dazu eines
echt wienerischen, Raimunds Alpenkönig nämlich, der in stark anglisierter Form
1831 in London gespielt wurde, schildert Arnold (4180a). — Die Mehrzahl der
englischen Werke, die deutsche Litteratur behandeln, gehört in andere Abschnitte,
doch seien hier Robertsons gelobte Litteraturgeschichte (38 und 7618) und
einige Arbeiten zu Goethes Iphigenie und Faust (8087, 8089, 8132 und 8150) er-
wähnt. — Carlyles Lebenserinnerungen wurden verdeutscht (4109). — Einen besonderen
Hinweis verdienen die zumeist sorgfältigen Artikel zur neueren deutschen Litteratur
in der neuen Reihe von Bänden, die die Encyclopaedia Britannica den alten anreihte,
und Wards mit Unterstützung zahlreicher Gelehrter erscheinende „The Cambridge
Modern History" (3054), deren erster, die Anfänge des modernen Europa schildernder
Band in diesem Jahre erschienen ist. Deutschland spielt — litterarisch — hier bloss
eine bescheidene Rolle, doch scheinen nur die kurzen Bemerkungen über die Stellung
des deutschen Geistes zur Renaissance, die C. J e b b s in seinen Abschnitt „The
Classical Renaissance" eingelegt hat, das Richtige zu treffen. H. C h. L e a schildert
die Grundlagen der Reformation zwar unter internationalem Gesichtspunkt, doch mit
eingehender Berücksichtigung der Verhältnisse in Deutschland. —
Amerika. Wie England hat auch Amerika sein deutsches Theater und
zahlreiche deutsche Stücke im Repertoire der englischen Bühnen ; dazu kommen noch
die Gastspielreisen deutscher Bühnengrössen, der landesübliche Nachdruck (4186)
deutscher Zeitungsartikel, Romane und Feuilletons durch die deutsch-amerikanische
Presse, der Schulunterricht mit seinem riesigen Bedarf an deutschen Lehrmitteln, um
den Zustrom unserer Litteratur in die Vereinigten Staaten ins Ungemessene und Un-
kontrollierbare zu steigern. Das Interesse der Schriften dieses Jahres, die sich mit
deutschamerikanischen Fragen beschäftigten, war hauptsächlich allgemeineren Themen
zugewandt. — Unzugänglich blieb mir ein Aufsatz J. G. Rosengartens (German
Influence in America: Lipp. Mag. April 1902). — Beiträge zu dieser Frage bietet
L. V i e r e c k (Die Vereinigung alter deutscher Studenten in Nordamerika: Americana
Germanica 4, S. 155—206). — Aus der gleichen Zeitschrift sei hier noch ein Aufsatz
H. A. Rattermanns über Dr. K. Folien und eine Arbeit über G. H. C. Egestorffs
Messiasübersetzung (Hamburg 1822) genannt. — Milwaukee, die beinahe ganz deutsche
Stadt und ihre Dichter C. Kunz und J. Gugler behandelt R. Steig (4182). —
Litterarischen Beziehungen sucht ein Programm von Kratz (4389) nachzugehen.
— Rege wie immer war die Beschäftigung amerikanischer Gelehrter mit deutscher
434 K. Jahn, Allgemeines des 18. /19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
Litteratur, wobei keineswegs nur das Bedeutende und Hervortretende Beachtung
findet: ein Aufsatz Daniel B. Shumways z. B. (Notes on the life and poems of
Anna Margaretha Pfeffer: MLN. 17, S. 153) behandelt eine nach den Proben zu
urteilen mit vollem Recht ungedruckte geistliche Poetin des 18. Jahrhunderts, wobei
er galanter Weise die niederdeutsche Unsicherheit über mir und mich einem un-
gebildeten Schreiber lieber zutraut, als die richtigen Gedichte von kundiger Hand
korrigiert sein lässt. — Zwei ihrer Art nach rein wissenschaftliche Aufsätze, die des-
halb an anderer Stelle ausgiebiger zu besprechen sein werden, seien hier wenigstens
genannt: R. Fergusons das Thema Goldsmith und Goethe berührende Abhandlung
(The notions „Grille" and „Wanderer" in Werthers Leiden: MLN. 17, S. 346—56, 411/8)
möchte, gelegentlich in überfeiner Weise, die Linie von Dichter zu Dichter ziehen,
John Schölte N ollen untersucht in einem mit statistischen Tabellen reichlich
ausgestatteten Aufsatz (Heine and Wilhelm Müller: MLN. 17, S. 206-19, 261—75),
das Abhängigkeitsverhältnis Heines vom Griechenmüller. Der gemeinsame Fonds
von Bildern, Gedanken, Gefühlen wird sehr geschickt dargestellt, auch die nicht
geringen formalen Unterschiede kommen zur Sprache. —
Italien. Die litterarischen Verhältnisse Italiens haben es mit sich gebracht,
dass die grosse Menge des Publikums fast ausschliesslich in ihrem Geschmacke nach
Frankreich orientiert ist; trotzdem bestand von jeher eine Gegenströmung, die mit
Deutschland und deutschem Wesen sympathisierte. Die offenbaren Erfolge der
nordischen Litteraturen im letzten Viertel des abgelaufenen Jahrhunderts haben auch
manchen Fernerstehenden auf eine bessere Kenntnis der Barbaren, deren Romane,
Theater- und Musikwerke sich die Bühnen erobern, begierig gemacht. In diese
Richtung weist ein Aufsatz G. Menascis (Nüova Antologia, Recenti Romani
Tedeschi: 16. April), der mit einem warmen Appell an seine Landsleute schliesst, sich
doch mit einer innerlich so reichen Litteratur wie der deutschen näher zu befreunden.
— Ob das, was man von deutschen Stücken im Winter 1900—01 auf italienischen
Bühnen sehen konnte, tiefere Geister veranlassen wird, diesem Mahnrufe Folge zu
leisten, möchte ich nach dem Referat von Michels (4187a) bezweifeln: P. Lindaus
„Der Andere", L. Fuldas „Herostrat", M. Dreyers „Probekandidat", R. Lothars „König
Harlekin", von denen die zwei letztgenannten den üblichen unverdienten Erfolg
hatten. —
Auf die besondere Aufmerksamkeit, mit der das Litterarische Echo den Be-
ziehungen der deutschen Litteratur zum Auslande folgt, ist bereits hingewiesen. Hier
seien die Bemerkungen, die C. Bisch off über einen vlämischen (Domien
Sleeckcz, 4189), A. Luther (4190/1) über zwei russische Uebersetzer macht,
ausdrücklich hervorgehoben. —
Französische Litteratur in Deutschland. Gesamtdar-
stellungen und Essay sammlungen. Es ist natürlich unmöglich, die Fülle
alljährlich in Deutschland erscheinender Artikel, Broschüren und Bücher, die ver-
suchen, die französische Litteratur den Deutschen zu empfehlen oder verständlich zu
machen, auch nur annähernd zu erschöpfen; eine ganze Reihe von Zeitungen und
Zeitschriften bringen regelmässige Uebersichten über die wichtigeren Erscheinungen
des französischen Büchermarktes. Die Schriften der bekannten Autoren werden in der
gesamten Presse der Hauptstädte wie der Provinzen analysiert und beurteilt; was
würde es dem Leser helfen, wenn hier ein Versuch gemacht würde, das Buch dieses
Jahres, Bourgets ,,L'Etappe" nach den Hunderten deutscher Rezensionen, die es vom
künstlerischen, mehr noch vom sozialen und politischen Gesichtspunkt aus besprachen,
zu charakterisieren? Irgendeine Einwirkung auf die deutsche, vom Thesenroman
gerade ganz ferne Romanlitteratur ist nirgends wahrzunehmen, und die Tatsache,
dass man in Deutschland, zumal im litterarischen Deutschland, die neuen französi-
schen Romane gern liest, bedarf wohl keiner Bekräftigung. So seien also nur kurz
einige Bücher erwähnt, die in weniger für den Tag bestimmter und mit dem Tag
vergessener Form französische Litteratur in Deutschland einführen. An erster Stelle
ist hier die grosse für den Zyklus von Litteraturgeschichten, die das Bibliographische
Institut herausgibt, bestimmte Geschichte der französischen Litteratur von S u c h i e r
und Birch-Hirschfeld (4193) zu nennen Sie teilt mit den anderen Bänden
der Sammlung das Prinzip, durch umfangreiche Analysen und reichliche Proben
auch den des Stoffes unkundigen Lesern einen Begriff' der behandelten Werke zu
vermitteln, darüber hinaus unterscheidet sich aber die Darstellung der älteren
Litteratur von der herkömmlichen durch den interessanten Versuch, die Kunstlitteratur
auf der Basis der Volkspoesie darzustellen. Vom Volkslied und dem Volksepos, die
auf Grund der spärlichen Fragmente und des verwandelt Ueberlieferten rekonstruiert
werden, wird über die Chanson de Roland und die ersten Troubadourstrophen der
Anschluss an die Kunstdichtung gesucht; der Prozess, der die fi'ische und natürhche
Kunst ins Konventionelle übergleiten lässt, wird mit Glück zur Darstellung gebracht.
K. Jalm, AUg-emeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 435
Erst nach Erledigung dieser g-anzen auf der Volksdichtung sich aufbauenden Litteratur-
formen folgt in einem neuen Abschnitt die an lateinische Vorbilder sich anlehnende,
nicht für den Vortrag", sondern für Niederschrift und Lektüre bestimmte geistliche
oder wenigstens von Geistlichen stammende Litteratur. Damit biegt auch diese
Geschichte in die herkiimmliche Darstellungswei.se ein: die anglonormannische und
die französische Litteratur werden in parallelen Kapiteln behandelt, ohne dass ihre
engen Beziehungen darum vernachlässigt würden. Der Abschluss des Suchierschen
Teiles bringt eine umfangreiche Charakteristik des mittelalterlichen Dramas in Frank-
reich. Der zweite Teil enthält eine ruhig abwägende Darstellung der neueren
französischen Litteraturgeschichte bis 1890, die ihre Stärke weniger in scharfen
Porträts oder in der Zergliederung litterarischer Zusammenhänge, als in der kritischen
Erfassung und Bewertung der einzelnen Werke sucht. — Das Programm Guglias
(4194) werde ich erst im nächsten Jahre besprechen können. — Ein Aufsatz von
Bettelheim (Naticm^. 19, S. 502/4) enthält nur eine Charakteristik von J. Emest-
Charles' beizender „Littörature fran^aise d'aujourd'hui", dem Ergüsse eines klugen
und verbittorten Litteraten, der es der Welt nicht verzeihen kann, dass er nicht in
einem goldenen Zeitalter der Litteratur lebt, sondern in Jahren der litterarischen
Routine, welche die Kunst als ein Geschäft wie andere Geschäfte betreibt. — Samt-
leben (4196) misst, als strenggläubiger Christ von der geschichtlichen Entwicklung
absehend und deshalb historisch ungerecht, die Werke der grossen Schriftsteller
Englands und Frankreichs am christlichen Ideal, wobei sie natürlich zumeist übel
fahren; ein gewisses Streben nach Objektivität soll dabei nicht verkannt werden.
In ähnlicher Weise werden in anderen Abschnitten des Buches andere Litteraturen
summarisch abgehandelt. — lieber die Entwicklungsphasen der französischen Litteratur
des 19. Jahrhunderts, in deren Mittelpunkt der Realismus Flauberts steht, orientiert
in einer Artikelserie Lamprecht (4197). Die Arbeit ist durch die sichere Linien-
führung aller Arbeiten des Gelehrten ausgezeichnet; sie weiss dem Leser den Ein-
druck des Notwendigen alles Geschehens mit voller Stärke zu erwecken, vielleicht
über das Mass hinaus, als der Kunst, deren' Träger nun einmal Individualitäten
sind und bleiben müssen, angemessen ist. — Nordaus (4198) gesammelte Ab-
handlungen über neuere I^^ranzosen verfechten alte Thesen mit alter Schärfe. Er
ist offenbar von Frankreich im allgemeinen bezaubert und erzählt mit der in
Journalistenkreisen üblichen Uebertreibung von dem durch „tausendjährige" Pflege
entwickelten Geschmack der Franzosen, den wahren, durchaus ausreichenden Zeit-
raum mindestens verdoppelnd (oder aber wir dürften uns unserer fünfzehnhundert-
jährigen Geschmackspflege rühmen) — im einzelnen missfällt ihm aber so ziemlich
alles. Seine Kritik wendet sich zunächst der älteren Zeit zu. Er entdeckt, dass man
Balzac irrig für einen Naturalisten ausgeschrieen habe, während man ihn doch wohl
nur einen realistischen Psychologen genannt hat, er setzt Michelet und Treitschke
in Parallele, schwerlich, um letzteren zu heben, und verfolgt E. de Goncourt mit
amüsantem Hass. Maupassant wird abgetan, A. France erhält einiges Lob. Wie
bei dem Entartungspsychologen Verlaine und Mallarme sich ausnehmen, bedarf
keiner besonderen Schilderung. Erst der letzte Abschnitt hat mit echten Zeitgenossen
zu tun. Da werden Brieux zusammen mit Brunetiere und Bourget wacker gestäupt,
Donnay auf sein rechtes Gebiet verwiesen, Rostand belobigt, um nur die nach
Deutschland hinüberwirkenden zu nennen. Alles ist hier zur Karikatur verzerrt,
ein salopper Feuilletonstil ist verwendet, anderen Leuten Stilverwilderung vorzu-
halten, ein nicht geringes Selbstbewusstsein kritisiert fremden GröBsenwahn, in
Paradoxen werden andere vermahnt, hübsch normal zu schreiben. Othello heisst dem
Autor „ein gemeinplätzliches Melodram", ,, Shakespeares Renaissancegestalten" sprechen
in „bramarbasierendem Polterton". Derlei Vorwitzigkeiten erheben sich vieler Orten
auf der platten Ebene, die doch schliesslich die eigentliche Basis dieses Geistes ist,
den es nicht gelohnt hätte, so ausgiebig zu behandeln, wenn sein Ton nicht typisch
wäre für jene internationale Litteraturvermittlung, wie sie viele unserer grösseren
Blätter betreiben. Gegenseitiges Verständnis der Völker gedeiht auf diesem Boden
nicht. Wie in diese Gesellschaft ein Aufsatz über französische Einflüsse auf den
Carlos geraten ist, weiss ich nicht zu sagen. Schön ist er nicht. —
Aeltere Zeit. Der älteste auf unseren Bühnen und in unserer Litteratur
lebendige Dichter Frankreichs ist der ewig junge M o 1 i e r e. An seine Aufführungen
knüpft die Tagespresse immer neue Betrachtungen (4199-4200), die einer späteren
Zeit den Poeten im Spiegel unserer Zeit zeigen mögen. Besonders genannt sei
die Besprechung von Morf, gelegentlich des „Moliere-Gastspiels zu Frankfurt"
(FZg. N. 26). — Unter den für ein grösseres Publikum berechneten Erscheinungen
des Buchhandels sei die gute Biographie von Schneegans (4201) herausgehoben, die
im Gegensatz zur französischen Weise die Kunst des Dichters mit seinem Leben zu
durchdringen und durch sein Leben zu erläutern sucht. Leichte und flüssige Dar-
Jahresberichte f&r neuere dentsohe Litteraturgesoliichte. XHI. F^g
436 K. Jahn, Allg-emeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
Stellung-, der freilich g-eleg-entliche Wiederholungen — stilistische Sorg-losig-keit in
den Einzelheiten ist ein leicht vermeidbarer Mangel des Buches — unterlaufen,
vereinigen sich mit genauer Kenntnis der Epoche, die überall durchschimmert, ob-
wohl der Horizont so eng wie möglich genommen ist: das Interesse ist von Anfang
an auf die Persönlichkeit des Dichters und auf die charakteristischen Eigenheiten
seines Werkes konzentriert, Parallelen zu anderen Lustspiel dichtem seiner und
anderer Zeiten scheinen mit Absicht vermieden. Dafür ist er selbst um so ein-
gehender betrachtet; Hervorhebung verdient eine hellsichtige Betrachtang über die
Liebe bei Moliere. Die Rezensenten wussten nur wenige Versehen zu berichtigen,
die Bedenken gegen den Inhalt als solchen betrafen die hyperkritische Art, in der
Soh. gelegentlich an der Technik der Stücke nörgelt. Wenn Moliere nicht gewusst
hat, wie man Theaterstücke zu machen hat, wer soll es dann verstanden haben? —
Fuldas ausgezeichnete Moliereübersetzung erschien in dritter Auflage, vermehrt
um den „Eingebildeten Kranken", „Die Schule der Ehemänner" und „Amphitryon"
(4202). -
Ueber das für die Weltlitteratur, ja Weltkultur so wichtige 18. Jahr-
hundert liegen eine Reihe Voltaire betreffende Abhandlungen vor, die freilich
zumeist hier wenig interessierende Einzelfragen behandeln (4209-12). — Eine weitere
kleine Schrift ist unter Rousseau erwähnt.
Auf Diderot, den geistvollen Menschen und immer noch nicht genug ge-
würdigten Kunstkritiker weist Ellen Key (Insel 3, N. 9) in einem kleinen Aufsatz. —
Rousseau beschäftigt wie alljährlich Berufene und Unberufene. In diesem Jahr
ist das Interesse hauptsächlich dem Pädagogen zugewendet. H ä u s s e 1 (4206)
untersucht in einer Dissertation das nicht leicht zu bestimmende Verhältnis der
philosophisch-pädagogischen Anschauungen Herders zu denen seines Vorgängers und
in so manchem Zuge geistesverwandten Zeitgenossen. Die Arbeit hat den Vorzug,
mit gutem Takt Abhängigkeitsverhältnisse ohne Detailklauberei und mit Unter-
scheidung des im Charakter Begründeten, des in der Zeit Lieg'enden und des An-
gelernten zu behandeln; freilich reicht der Gesichtskreis nicht immer aus: dass
Rousseau der erste gewesen sei, der die Abhängigkeit der Pädagogik von der
Philosophie klar erkannt habe, heisst doch dem alten Sokrates und Plato bitter
Unrecht tun. Zunächst werden die Quellen von Herders Rousseaukenntnis erörtert: es
zeigt sich, dass Trescho den Genfer Bürger schon 1761 kannte, dass Kant in Herders
Königsberger Zeit stark unter dem Eindruck des Emile stand, dass er alles neu Er-
scheinende sofort zu lesen pflegte, so dass die erste Bedingung eines starken Ab-
hängigkeitsverhältnisses, die genaue Kenntnis vollauf erfüllt schien. Die Disposition
ist die, dass zunächst eine möglichst genaue Formulierung der Grundanschauungen
beider gegeben wird, die dann nebeneinander gehalten werden. Den fundamentalen
Unterschied in beider Denkweisen findet H. mit Recht in Herders historischem Sinn;
sein Denken lehne sich oft stärker an Leibniz als an Rousseau, vor dem er auch
die entschiedene Würdigung der pädagogischen Bedeutung der Kunst voraus hat :
er ist sehr viel weniger extrem und sehr viel befähigter, den Begriff der Entwicklung
zu erfassen. Doch ist die Einsicht in die Wichtigkeit sorgfältiger Ausbildung der
Sinne gewiss rousseauisch. Für Einzelheiten ist die Ausbeute nicht so stark, da
beider Wege nicht dieselben sind, Rousseau spricht mehr über Erziehung, Herder
über Didaktik. Die Arbeit ist mehr Untersuchung als Darstellung; so mag man denn
den ungewöhnlichen Zitatenreichtum, der auch da lieber mit fremder Meinung belegt,
wo man ein eigenes Urteil erwarten sollte, verzeihen und mit Dank die Klarheit des
Vortrags hinnehmen. Das schliessliche Resultat, dass Herder doch im ganzen ein
Recht gehabt habe, den Einfluss als nicht allzu gross hinzustellen, wird man nach
allem gern anerkennen, zumal der Verfasser selbst die überscharfe Ablehnung be-
richtigt, die Herder gelegentlich beliebte. — Reiner erzählt in lakonischer Kür
und schlechtem Stil nicht ohne gröbliche Irrtümer das Leben und Wirken Voltaires
(4213) und Rousseaus (4207) einem offenbar als sehr naiv angenommenen Leser-
kreise. —
Die Arbeit Hasslers (4205) über Tiecks Lowell und Restifs „Paysan
perverti" ist in IV 10 (8410) eingehend besprochen. —
Das Zeitalter der Romantik in Frankreich hat nicht so, wie die
deutsche Romantik, das Interesse der Gegenwart zu erwecken gewusst. Lebens-
kräftige Keime birgt sie gewiss nicht, und der Abschnitt wäre so gut wie leer ge-
blieben, wenn nicht V. Hugos Hundertjahrfeier die Federn der üblichen Zentenar-
journalisten in Bewegung gesetzt hätte. Der moderne litterarische Plakatstil, der
möglichst schreiende Farben wählt, um Aufmerksamkeit zu erregen, und tausendmal
mehr sich selbst zeigt als das Objekt der Betrachtung, feierte bei dieser dazu aller-
dings ausnahmsweise geeigneten Gelegenheit wahre Orgien. Hervorstechen tun nicht
nur durch Blenden des Stils, sondern auch durch Einsicht in den Dichter und sein
K.Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh : Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 437
im Grunde leicht zu durchschauendes Wesen die beiden Artikel von Hofmanns-
thal (4219-20), von denen der erste mit sicherem Blick die Visionen des Dichters
in Erinnerungen und Erfahrungen des Kindes wiederfindet. — Für das übrige sei
auf das Sammelreferat des Litterarischen Echo hingewiesen (4225). —
Ganz im Gegensatz zu dieser toten Epoche steht das lebhafte Interesse, das
das gegenwärtige Deutschland, doch wohl angeregt durch den Dichterkreis der
„Blätter für die Kunst" nunmehr der Lyrik unseres Nachbarvolkes entgegenbringt.
Es sind vor allem die neueren Uebersetzungen Baudelaires und Verlaines, an die
sich die Kritiken oder Darstellungen anlehnen, welche es sich zur Aufgabe machen, den
deutchen Leser in diesen mehr befremdlichen als fremden Kreis einzuführen. Camill
Hoff mann und Zweig (4234) stellen neben Stefan Georges älterer Uebersetzung,
die Hauser (4229) nicht mit unrecht, wenn auch allzuscharf und die selbständigen
Verdienste des Dichters verkennend, in vielen Punkten beanstandet, eine neue, die
•mehrfach Beifall fand (0. Haus er: LE. 5, S, 610/2), neben dem A. Gros als ab-
fälliges Urteil (Freistatt N. 51) nicht w^eiter in Betracht kommt. — Für den in seinen
wechselnden Stimmungen sehr viel schwerer erfassbaren Verlaine hat derselbe Zweig
eine Auswahl guter Uebersetzungen zusammengestellt und mit einer anspruchslosen
und sehr glücklichen Charakteristik des Dichters und Menschen eingeleitet (4239). —
Die Artikel der Presse zeigen, welchen Eindruck das Werk des schuldigen und unglück-
lichen Dichters, des ersten französischen Lyrikers seit Villon, der durch und durch
echt und ungemacht ist und scheint, hervorgerufen hat. Ein lehrreicher Aufsatz
Erich Meyers (4226) über die neueste französische Lyrik erhebt sich weit über
die litterarische Tagesarbeit, die allzu oft den Leser nur über den Eindruck belehrt,
den ein nichts weniger als unbefangenes Gemüt von der ersten Lektüre allbekannter
Werke bekommt. An der Spitze stehen natürlich auch hier Baudelaire und Verlaine
als die beiden, die nach der Epoche der Parnassiens die französische Lyrik mit
warmem Blut erfüllt haben. Echtes Gefühl und die Gabe starken Ausdrucks besass
bereits der erstere; eine in ihrer Uebertreibung absonderliche Entdeckung des Dichters,
die der Correspondances, der mystischen Beziehung zwischen dem Wort als Klang
und der Empfindung habe sodann, wenn auch auf Umwegen, zu einer Vertiefung des
lyrischen Ausdrucks geführt. Nachdem der Kampf um die Prosodie freie Bahn
gebrochen, haben auch die Symbolisten an ihrer Stelle weiter geholfen zur Entnationali-
sierung der Lyrik. Unter den Jüngsten finden sich bedeutende Talente, wenn
auch die Physiognomien sich auffallend gleichen und gleichmässige trübe melancholische
Stimmung sie beherrscht: A. Samain, F. Jammes, Ch. Guerin sind nur durch leise
Töne geschieden, H. de Regnier ist wohl der Abgeklärteste unter ihnen. P. Fort, der
durch makamenartige Halbprosa einiges Aufsehen erregte, wird kurz abgetan, um
so mehr dem deutschen Leser F. Gregh empfohlen. — Einen deutschen Dolmetsch
romanischer Lyrik, Heinrich Leuthold, der mit Geibel die bekannte Samm-
lung (von 1862) herausgab, dessen Leben dann durch eigene Schuld resultatlos verran,
zeichnet Betz in seinem bereits genannten Buche (22) (S. 122-35). —
Ueber Zola war es allmählich still geworden, seine Romane fanden zwar
noch Referenten in den Blättern, aber Beifall wagte sich nicht recht mehr hervor, und
wieviel Leser die erbaulichen Romane der vier Evangelien zu Ende gelesen haben,
wird keine Statistik verraten können. Der plötzliche Tod des grossen Schriftstellers
veränderte das Bild mit einem Schlage: die Zahl auch nur der umfangreicheren
Artikel geht in die Hunderte; der aussichtslose Versuch, die Meinungen, die
abwechselnd den Schriftsteller oder den Menschen oder den Politiker oder alle drei
loben oder tadeln, zu registrieren, soll hier nicht unternommen werden, zumal man
doch an den verschiedensten Stellen immer wieder denselben vertrauten Namen
begegnet. Immerhin sei konstatiert, dass die unermüdliche Anna Brunnemann
(4243/5) in seinem Schaffen ein stufenmässiges Aufsteigen zum Idealismus wahrnimmt,
wobei sie freilich das stufenmässige Abnehmen der anfangs wahrhaft dämonischen Kraft
der Schilderung nicht zu bemerken scheint. Der Theoretiker Zola wird gebührend
abgefertigt. — Mit anderen sucht S e m e r a u (4256) die Rougon-Macquart vor dem
Leser erstehen zu lassen, ohne doch den Eindruck eines verwirrenden Durcheinander
vermeiden zu können. — Von dem, was ich gelesen habe, scheint mir Eloessers
(4247) ruhig abw-ägender Artikel die Persönlichkeit und das Werk des Schriftstellers
am reinsten aufgefasst zu haben, und am klarsten wiederzugeben, was unsere Zeit
über den einst so erregt Umstrittenen denkt. — Manchen hellen Blick in das Wesen Zolas
tut auch Stoessl (4258) in einem aphoristischen Aufsatz, der leider den von ihm
gebrandmarkten ,joumalistischen Tages-, d. h. Halbwahrheiten" nicht ausreichend aus
dem Wege geht. Die entschiedene Betonung des rhetorischen und romantischen
Gehaltes der Werke Zolas zeigt gewiss die richtige Einsicht in die Fehlerquellen des
reinen Naturalismus; wenn aber das grosse Talent des Schriftstellers, Stimmungen
zu geben, als Lyrismus charakterisiert wird, so beginnt die Begriffsverwirrung, und
56*
438 K.Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh. : Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
wenn Zola gar ein Typus der Bourgeoisie genannt wird, so sind wir ganz im Banne des
Modewortes. Zola ist nicht mehr Bourgeois gewesen als Bebel oder sonst wer auf der weiten
Welt, der eben nicht ein Bohemien, ein Genie oder ein Proletarier ist. — Weiland
(4259) äussert meist nicht unrichtige, aber triviale Ansichten über Zola in einem
stark mit französischen Zitaten durchsetzten Aufsatz, der als gutes Beispiel des gegen-
wärtigen Durchschnittsurteils der litterarischen Kreise Deutschlands genannt sei. —
Die menschliche Persönlichkeit Zolas schildert anschaulich E. Engel (4248), der
einen Nachmittag in Medan verplauderte. Für die internationale Litteraturgeschichte
ist darin neben der bekannten Tatsache der völligen Unwissenheit Zolas über nicht-
französische Litteraturen interessant, dass auch hier Turgenjew als der wichtigste
Vermittler deutscher Litteratur für die Generation Zolas genannt wird, —
Neben Zola macht sich endlich ein lebendigeres Interesse für die älteren
und entschieden geistig bedeutenderen Realisten Frankreichs geltend. Ueber Balzac
und Flaubert ist in diesem Jahre nichts bemerkenswertes erschienen, wohl aber wird
Stendhal mehrfach behandelt; in ihrer Art von Anna Brunnemann (4266/7), die
manches Lobens- und viel Tadelnswertes an ihm findet, so den Mangel an sozialem Em-
pfinden; das heisst freilich Aepfel von Rosensträuchern fordern. Dass sie die Schätzung
des Schriftstellers durch Nietzsche, nicht durch Herman Grimm (wenn man sich schon
auf die Grossen beschränken will) angebahnt findet, zeugt von etwas einseitiger Richtung
der Lektüre. Der Nachteil aller solcher Arbeiten ist die ausschliessliche Konzentration
auf einen Helden, der nun alles getan haben soll. Diesmal hat „Stendhal die Welt-
litteratur um das Kunstmittel der psychologischen Analyse bereichert", ein Satz, den
man von Euripides herab bis zu Balzac von Hunderten von Schriftstellern ebenso
hinschreiben könnte und hingeschrieben hat. Dies nur, um an einem typischen
Beispiel den problematischen Wert all solcher Tagesarbeit auszuführen. — Un-
vergleichlich tiefer schöpft W e i g a n d (4268), allerdings auch nicht ohne über-
flüssige Superlative im Lob des Bahnbrechers Beyle, der doch nur für die französische
Litteratur eine derartige Bedeutung hat, während Deutschland eine grosse Reihe
wesensverwandter Eindrücke längst durch Heinses Vermittlung erhalten hatte. —
Das moderne französische Drama begegnet in Deutschland dauerndem Inter-
esse, wenn auch hier von Einwirkung kaum die Rede sein kann; dass das franzö-
sische Drama auf dem Spielplan deutscher Bühnen nicht die alte Stellung behaupten
konnte, ist bereits hervorgehoben worden; Erfolge sind im laufenden Jahre kaum zu
verzeichnen gewesen: weder G. Porto-Riche mit L'Amoureuse (Residenz-Theater, Berlin),
noch E. Brieux (Les Remplacantes, ebenfalls in Berlin) haben dauernden Beifall gefunden,
obwohl jene in Deutschland wohl noch am meisten interessiert. Kiel (Schiller-Theater)
gab seine Blanchette. Der Schwall französischer Stücke, den der Herbst brachte, G.
Clemenceau, P. Hervieu, ein tienry Bernstein vermochten so wenig zu fesseln, wie das,
was am Repertoire Sarah Bernhardts der neueren Zeit angehörte. An litterarischen
Arbeiten über das neuere französische Theater sei ein umfangreicher wohlfundierter
Aufsatz Eloessers (4263) über Rostand hervorgehoben. — Ein Interview
Samoschs (4264) gibt persönliche flüchtige Eindrücke von diesem Dichter und
seinem Heim wieder. —
Das Interesse für Gobineau ist, dank der Tätigkeit der Gobineau-
Vereinigung, in stetem Wachsen begriffen. Ein ausführliches Referat über zehn
Jahre Vereinsarbeit legt deren Leiter Schemann vor (abgedruckt: DHeimat. 5,
N. 31). Er nennt die Tatsache des Erfolges eines solchen Bundes ein hocherfreuliches
Zeichen der sich verbreitenden Einsicht in die Bedeutung des Rassenbewusstseins,
und teilt mit, dass die Witwe des verstorbenen philosophischen Diplomaten den
gesamten handschriftlichen Nachlass ihres Gatten dem Verein zur Verfügung gestellt
hat. Er kündigt Veröffentlichungen daraus als bevorstehend an und weist auf die
Wichtigkeit der Korrespondenz hin. — Dem gleichen unermüdlichen Propagandisten
Gobineauscher Gedanken verdanken wir eine neue Auflage der „Historischen Szenen"
der „Renaissnnce" (4271). — Am ausführlichsten beschäftigt sich E. Kretzer mit
dem Menschen und dem Schriftsteller (Joseph Arthur Graf von Gobineau, sein Leben
und sein Werk. Leipzig, Seemann. 1902. 264 S. M. 4,00). Die Biographie bringt
neues Material hauptsächlich aus Notizen und Briefen von und an den Fürsten
Philipp zu Eulenburg. Auch dieses Buch ist der Propaganda gewidmet und nicht
der Kritik; es wäre deshalb Unrecht, strenge Beururteilung zu fordern, wo beabsichtigt
ist, Sympathien zu erwecken, und man wird einem Verfasser, der seine Schrift aus-
drücklich als „Blätter" bezeichnet, „welche nur dazu bestimmt sind, das Interesse
für Gobineau anzuregen," nicht übelnehmen, dass er das mancherlei Barocke im
Wesen des Verfassers, der gar zu gern sich selbst nach einem fernen Ideal und die
Welt nach sich selbst geformt hätte, nicht stärker hervorgekehrt hat. Es ist hier
auch nicht unsere Sache, die Zentralpunkte der Gobineauschen Geschiohtsphilosophie,
die Behauptung von der absoluten Konstanz der einzelnen Rasse und der Erklärung
K.Jahn, Allg-emeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratiir u. das Ausland. 439
des geschichtlichen Werdens ausschliesslich durch RassenmischunsT zu erörtern,
üass hier, wenn auch in auf die Spitze getriebener Form, sehr wicntige Probleme
zuerst ernstlich angegriffen sind, leugnet wohl niemand mehr, schärfer ist der Streit
um den Wert der Dichtungen, die hier ebenfalls hoch gepriesen, aber nur in
Inhaltsangaben, nicht in analytischer noch weniger in litterarhistorischer Art be-
trachtet werden; es verlohnte aber sehr, den üedankeninhalt etwa der Renaissance
einmal mit Grimms Michelangelo und Burckhardts Renaissancebuch zu vergleichen. —
Taine beschäftigt noch dauernd die Geister; in welchem Umfange, lehrt am
besten das kritische Heferat über die gesamte neuere Tainelitteratur seit 1893 (bis
dahin ist sie schon früher registriert) durch T h i e m e (4274a). —
Englische Litteratur in Deutschland. Gesamtdarstel-
lungen. Von den üblichen Zusammenstellungen für Schulzwecke kann hier billig
abgesehen werden. Nur auf das Bändchen der Göschensammlung, in dem W'eiser
(4276) einen kurzen Leitfaden gibt, sei infolge der grossen Verbreitung der hand-
lichen Hefte hingewiesen. Von empfehlenswerter Sorgfalt in den Einzelheiten, den
Stoff in Gruppen und Paragraphen mehr beschreibend als genetisch entwickelnd, die
Menschen und den kulturhistorischen Hintergrund kaum andeutend, vermittelt das
Buch in zureichendem Masse den Stoff der Litteraturgeschichte, ohne selbst recht
Geschichte zu sein. Leider fehlt die Gabe schlagender Charakteristik völlig; was
soll man dazu sagen, dass Hamlet „eine gedankenvolle, ergreifende Tragödie, welcher
der junge Goethe die lebhafteste Anregung verdankte" genannt wird, nichts weiter.
Nach der Weise fast aller Grundrisse fährt die ganze neuere, nicht etwa nur die
moderne Litteratur zu kurz: wer für Scott sieben Seiten hat, könnte für George Eliot
mehr als acht Zeilen frei halten; Ruskin wird nur als Kunstkritiker, Kipling als
Romanschriftsteller und Lyriker genannt, beides für den Stand der Litteratur um 1902
kaum noch entschuldbar. Allerdings muss hervorgehoben werden, dass die Auf-
gabe, die eine derartige Bearbeitung einer reichen Litteratur auf 150 Seiten stellt,
eine der allerschwierigsten wird, wenn sich der Verfasser der Anforderung fügt,
dass wichtigere Tatsachen und biographisches Material vorgebracht werden müssen.
— Die Arbeit Liebaus (4280) gehört dem stoffgeschichtlichen Gebiete an und
wird daher an anderem Orte zur Besprechung gelangen. —
Shakespeare ist seit über hundert Jahren unzweifelhaft der gelesenste
fremde Autor in Deutschland, heute schon weit mehr gelesen als die meisten, die
wir unseren Klassikern zurechnen, als Wieland, auch wohl als Kleist. Jedes Jahr
bringt eine P^üUe kleinerer Biographien und Charakteristiken, unter
denen hier Waetzolds Einleitung einer Ausgabe (4285) hervorgehoben sei. —
Bulthaupts trotz mancher Einwände unentbehrliche Dramaturgie erschien in achter
Auflage (4282). — Shakespeare für eine bestimmte, und zwar für eine bedrückend
enge liberal-rationalistische Weltanschauung in Anspruch zu nehmen, versucht Gelber
in freien Reden über Shakespeare (4283). Er beweist in „Das Aufklärungsprinzip
bei Shakespeare", dass Shakespeares Meinung gewesen sei: „Vernunft, barmherziger
Himmel, wir brauchen Vernunft! Und so beginnt er seine Gesänge von der Not-
wendigkeit der Vernunft." Des weiteren beweist er, dass Shakespeare kein Fürsten-
knecht gewesen sei, „sondern einzig der Sohn eines seiner Ansprüche an den König
sich immer bewusster werdenden Volkes." Die Meinung, die Shakespeare über den grossen
Haufen unverhohlen genug äussert, wird als auf einzelne Fälle bezüglich hinweg-
interpretiert. Der Lear wird im Gegensatz dazu nicht zum Einzelfall gestempelt, sondern
zur Kritik des Gottesgnadentums; wer Lust an gewagten Deduktionen hat, mag nach-
lesen, auf welchem Wege der Verfasser dahin gelangt. Es ist dabei anzuerkennen,
dass er auch eine Kritik republikanischer Mängel bei dem Dichter zu erkennen
vermag. Dass auch die Kirche ihren Anteil Shakespearescher Kritik bekommt, ist
selbstverständlich und berechtigter. Man ist nicht überrascht, in diesem Buch eines
geborenen Advokaten ein verwickeltes Plaidoyer für Shy lock zu finden: „Dreihundert
Jahre Shylock- Schimpf", das hauptsächlich mit Gedankengängen arbeitet, die sich
angeblich in Shylock vollziehen; es steht leider nichts davon im Texte. Gegen die
Sache wäre nichts einzuwenden, und Shylock hat ebensogut wie jeder andere Ver-
brecher seine mildernden Umstände und seinen Verteidiger zu beanspruchen, nur
würde man lieber nicht in der Einleitung lesen, dass der Verfasser mit seiner „ganzen
litterarischen Ehre" für das einstehe, was er sage, und nicht an Shakespeare herum-
interpretiere, sondern seine ehrliche Ueberzeugung ausspreche; das hofft man von
jedem Schriftsteller, auch wenn er's nicht sagt, und ob man's glaubt, hängt auch nicht
von der Versicherung des Redners ab. In dem Vortrag „Das Richteramt bei Shake-
speare" sucht er die moderne Auffassung des Richteramts, die Milde und Verstehen
fordere und eigentlich nur schmerzlich ihre Pflicht tue, schon bei Shakespeare. Mit
welcher Kenntnis hier gearbeitet wird, zeigt ein Satz wie der, der auf die Frage ant-
wortet, ob Walter von der Vogelweide (und andere) eine minime geistige Potenz war?
440 K. Jahn, Allgemeines des 18./I9. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
Gewiss nicht . . . aber „in der Finsternis ihrer Zeit g-ing-en ihre Hervorbringungen
verloren." Bei aller Voreingenommenheit und mancher Aberweisheit ist dieser
Vortrag noch der beste des Buches. Ein älterer Aufsatz (von 1895) schliesst das
Buch: „Der Humbug in der Shakespeare-Bacon-Frage", der sich hauptsächlich gegen
das Vitzthumsche Buch richtet und oft in unangenehme persönliche Angriffe über-
geht. Ueberhaupt ist der Gesamtton oft anmasslich und sehr fern von Shakespeareschen
Höhen. „Schnoddrig wie ein Leutnant in Afrika" und ähnliches gehört nicht in solche
Schrift, selbst wenn man annimmt, dass dem Verfasser jemand, der um des blossen
Schemens eitler Ehre oder gar aus Lust sein Leben einzusetzen, um sein Leben zu
gewinnen, zu den Wilden geht, ganz unbegreiflich und ausschliesslich lächerlich
erscheint. —
Aus der Fülle von Einzelstudien, von denen mir die Eich-
hof fs c h e (4288) leider unbekannt blieb, seien nur drei herausgehoben: Engel
(4290), zum guten Teil auf dem von Theodor Elze zusammengebrachten Material (vgl.
JBL. 1899 IV 1 d : 52) fussend, entwickelt im Gegensatz zu jenem seine Ansicht dahin,
dass Shakespeare doch wohl in Italien gewesen sei. — Cserwinka (4287) sammelt
eine Reihe von Skizzen unter dem Titel „Shakespeare und die Bühne", manchen
interessanten Einblick in die Motive Shakespeareschen Schaffens gebend. Von den
Aufsätzen mögen die in früheren Jahrgängen des Shakespeare-Jahrbuchs erschienenen
hier beiseite bleiben: die Apothekerszene in „Romeo und Julia", „Signor Antonio",
„Die Schauspieler im Hamlet", „Die Erscheinungen in Richard III.". Der erste, „der
Senat im ,Othello'" sieht ähnlich, aber weniger einseitig als Gelber gerade in dieser
Tragödie mehr das Drama des Verkennens als das der Eifersucht, mehr das Lob der
Vernunft als den Tadel der Bosheit. Nicht die Güte allein und die Liebe tuen es,
sondern die erkennende Güte und die klar sehende Liebe; der zweite verteidigt die
Bianka des gleichen Stückes gegen den Vorwurf des Kurtisanentums, den ihr der
Theaterzettel mache. Da sie aber nun einmal die Geliebte des Leutnants und nicht
dessen Gemahlin ist, so ist das doch schliesslich mehr eine Frage der Terminologie;
jedenfalls ist die Rechtfertigung ihres Charakters gelungen, soweit er überhaupt
im Stücke gezeigt wird. V. „Der Herzog im , Kaufmann von Venedig'" gibt eine
ganz unnötig scharfe Kritik der Nebenperson des Dogen, des „perlenbeladenen Hohl-
kopfs", in einer Schilderung des Beginns der Gerichtsszene. VIII. „Richard III."
möchte Cs. als das Drama „eines, der die eigene Menschlichkeit hintergehen wollte,"
charakterisieren. Er versucht demgemäss eine stärkere Hervorhebung der mensch-
lichen Seiten an Richard und dessen sich regenden Gewissens durchzusetzen.
X. „Julius Cäsar" sucht die riesenhafte Grösse der Shakespeareschen Gestalt gegen-
über neueren Mäklern darzutun. Brutus' Minderwertigkeit wird in seinem inkon-
sequenten Handeln gerade im Gegensatz zu Cäsar nachgewiesen. Ein Epilog: „Die
Leitung des Prospero-Theaters an das Publikum" entwickelt wieder einmal den Plan
einer Musterbühne; seine Besprechung gehört nicht zu meiner Aufgabe. — Zum
dritten Kühnes (4295) medizinisch-poetische Studie, die ein wiederholt erörtertes
Thema, die Symptomatik Liebender, Sterbender, Trunkener aufs neue untersucht.
Man liest gern, dass die Schilderung der Vergiftung Kleopatras einigermassen zum
wirklichen Tode an Gift stimmt, dass der Schlaftrunk Julias nicht gänzlich zu den
Unmöglichkeiten gehört, und dass die charakteristischen Zeichen der Syphilis im
Timon von Athen richtig angegeben sind, wenn auch, was hier aus der Geschichte
des morbus Galliens beigebracht wird, wenig zuverlässig ist, wie sich auch hier schon
die weniger angenehme Seite der Studie geltend macht, dass der Verfasser gelegentlich
ein paar Seiten zu viel aus den Kompendien, denen er folgt, exzerpiert und uns mit
Ueberflüssigem quält. Entschieden missglückt ist der Nachweis, dass Othello ein
Epileptiker sei; das würde Shakespeare natürlich gesagt haben. Der Beweis, dass
er charakteristische Eigenheiten der nigritischen Rasse dargestellt habe, wäre
leichter zu bringen gewesen. Ungewollt komisch wirkt dann der Schluss: dass der
Dichter die vom Verfasser pedantisch registrierten Symptome der Trunkenheit kannte,
war im 17. Jahrhundert noch weniger überraschend, als es im zwanzigsten wäre. —
Opitz' Buch (4284) besteht zu vier Fünfteilen aus Zitaten, der Rest ist kläglich.
Ich begnüge mich, die Kapitelüberschriften herzusetzen: 1. Hamlet, Prinz von Dänemark.
Die Tragödie des Humors. 2. König Lear, die Tragödie des Kindesundankes und des
Triumphes der Verkannten. 3. Othello, der Mohr von Venedig. Die Tragödie der
Eifersucht. Ueber die Art, die Shakespeareschen Stücke als Dramatisierungen vom
Abstrakten zu betrachten, wird nachher noch zu sprechen sein. —
Shakespearekritik. Ueber Bormanns (4303/4) fortgesetzte
Forschungen oder besser gesagt Behauptungen dauernd zu referieren, hiesse die
Geduld des Lesers auf eine harte Probe stellen. — Dass er totgeschwiegen werde,
darf der sächsische Humorist ja auch so nicht behaupten, da sich wiederum einige
Kritiker mit ihm auseinandersetzen. Engel (4306) geht der Baconlegende haupt-
K.Jahn, Allg-emeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 411
sächlich durch den Nachweis von Shakespeares relativer Bildung- zu Leibe; daneben
muss Bacons tatsächlich üborraschende Unwissenheit über zeitgenössische Litteratur,
die der Verfasser der Dramen recht g-ut kannte, eine vollgültige Widerlegung ab-
geben. — Weniger säuberlich verfährt derselbe Verfasser mit demselben Schriftsteller
in einem Artikel der Zeit (WWochenbl.) 33, S. 55 f.: William Shakespeare und Herr
Edwin Bormann. — Auch R e i c li e 1 (4307) verfolgt mit Eifer die Wendungen der
Politik der Baconianer, diesmal auf der Warte gegen die neue abstruse Chiffem-
theorie der Mrs. üallup. Er benutzt diese Gelegenheit gleich zur Empfehlung seiner
eigenen Forschungen, deren Ergebnis freilich noch seltsamer ist als das der
Baconianer, nämlich, dass keiner von beiden keine der beiden Schriftgruppen
(wenigstens nicht die Hauptwerke) verfasst habe. Der gereizte Ton überrascht bei
diesem Autor nicht, mehr schon, dass auch ein „Herr Taine" hart angelassen wird. —
Uebersetzungen. Einen wertvollen Beitrag zur Oeschichte der deutschen
Shakespeareübersetzungen liefert Uhde-Bernays (4308) in seinem Buche über
die von Esohenburg so hart als Nachdruck verurteilte Strassburg-Mannheimer
Shakespeareausgabe Gabriel Eckerts. An der Tatsache des Nachdrucks lässt sich
freilich nichts ändern, sie ist um so weniger entschuldbar, als der Plünderer erheblich
mehr Englisch verstand als der Geplünderte, der es denn auch nicht für einen Raub
hielt, einen grossen Teil der Verbesserungen wortlos zu übernehmen; immer noch zu
wenig allerdings, wie der Verfasser ausführt. Den Schluss bildet der interessante
Nachweis, dass Schiller seiner Macbethbearbeitung den zwölften Band dieser
Ausgabe zugrunde gelegt hat, nur liegt die Frage, wie sich inzwischen heraus-
gestellt hat, doch nicht so einfach wie U.-B. meinte, da Schiller auch andere Ueber-
setzungen beizog. Die gefällige Vortragsart des Verfassers sei noch besonders gerühmt.
— Das Buch von Zelak (4309) blieb mir leider vorläufig unzugänglich; über den
Streit um die Erneuerung der Schlegelschen Shakespeareübersetzung, die Conrad
(4311) einer scharfen Kritik unterworfen hatte, wird besser im Zusammenhang im
nächsten Jahr berichtet werden; wir Germanisten würden uns jedenfalls sehr ungern
das mustergültige Deutsch dieses geborenen Interpreten zugunsten einer grösseren
Genauigkeit in Nuancen nehmen lassen. —
Bibliographisches. Die Existenz der Shakespeare-Gesell-
schaft und ihres Jahrbuchs ist ein deutliches Zeichen, welche Bedeutung auch
heute noch das deutsche Volk dem Dichter einer fremden Nation beilegt; es gibt nur
wenige Verbindungen auf der Welt, die dem Kultus eines Genius des Auslands
geweiht sind. Da das Jahrbuch (4313) seine löbliche Tendenz, auch dem Nicht-
fachmann Interessantes zu bieten, in diesem Jahre beibehält, sei es an dieser Stelle
pflichtgemäss erwähnt. Es steuert mit einer Sammlung von Gutachten über die oben-
erwähnte wichtige Frage der Textbesserung unserer Uebersetzung wertvolles Material
bei — auch Meyerfeld äussert sich in seiner Besprechung* mit Recht ablehnend
— und bringt in einem Aufsatz von R. M. Meyer über Otto Ludwigs Shakespeare-
studien einen wertvollen Beitrag" zur Nachwirkung des grossen Dramatikers in
Deutschland. —
Drama: Gesamtausgaben. Hier sind nur zwei Neuauflagen zu ver-
zeichnen, die der Hempelschen Klassikerbibliothek (4318) und die nach englischem
Muster geschaffene Dreimarkausgabe der Deutschen Verlagsanstalt, die 0 e c h e 1 -
häuser besorgt hat (4318a).
Einzelne Dramen. Den Coriolan unterzieht W^ohlrab (4319)
einer nüchternen, oft geradezu trockenen Analyse, die das Prädikat „ästhetisch" wohl
nur von dem Verzicht ableitet, aus der dichterischen Individualität oder persönlichen
Erfahrungen zu erklären; sie beschränkt sich auf die Betrachtung Coriolans als
Kunstwerk. Manch Einzelzug tritt auf diese Weise überraschend hervor, als ganzes
scheint mir Shakespeare miss verstanden, wenn W. das Drama als das des un-
gebändigten Heldenmutes auffasst. Die ganze Anschauungsweise, die in Shakespeares
Werken Verkörperungen von irgend etwas anderem als von den deutlich genug
charakterisierten Gestalten sieht, geht auf ein, an sich vollkommen zutreffendes Wort
Lessings über den Othello zurück, ist aber in ihrer Entwicklung geradezu ver-
hängnisvoll für das Verständnis des Dichters geworden, der wohl das Ewige und
allgemein Menschliche durchschimmern lässt, aber nie als solches dargestellt hat.
Alle Bemühung, die mehr als Menschen, oft geradezu Allegorien von Tugenden,
Lastern oder Leidenschaften bei dem grossen Briten sucht, geht irre. Ist W. an dieser
Klippe kaum vorbeigekommen, so vermeidet er mit mehr Glück die der dramatischen
Technik: wo es sich darum handelt, in erster Linie Ereignisse zu schildern, unleugbar
eine der wichtigsten Fragen, bei den grössten Dramen Shakespeares, die ein grosses
Individuum darstellen, fast eine Nebenfrage. Gewiss, Shakespeare wählt dramatisch
wirksame Helden, aber er wählt sie nicht unter dem Augenpunkte einer vorsichtigen
dramatischen Architektonik, die bereit ist, das einzelne dem wirksamen Aufbau unter-
442 K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
zuordnen, sondern er konzentriert das Interesse so auf den Charakter und seine
Betätigung", dass daneben die technische Freude am konstruktiven Element zurück-
gedrängt wird. So kommt der Dichter schliesslich dazu, im Julius Caesar die
gigantische Grösse des Heros mehr aus dem Schatten, den er wirft, ahnen zu lassen,
als darzustellen, und im Hamlet gar ein beinahe biographisches Drama zu geben
in denen die Reihe der Ophelia-Szenen, in lockerem Zusammenhange zur Handlung
stehend, doch eigentlich den geheimnisvoll in Rembrandtschem Goldton schimmernden
Untergrund abgeben, durch den das Werk seinen bestrickenden Zauber stets ausübte
und heute mehr als je ausübt. Die deutsche Hamletlitteratur zu besprechen, ist
Sache des Anglisten, soweit sie das Problem der Dichtung behandelt; das Jahr des
„dreihundertjährigen Jubiläums", wie die Zeitungen sich ausdrückten (es handelt sich
um die erste Eintragung ins ßuchhändlerregister), ist natürlich sehr reich an Arbeiten
und Aufsätzen zu der Dichtung gewesen. Hervorgehoben sei die hübsch ausgestattete
Pantheon-Ausgabe des Hamlet (4321) und eine neue Auflage von Türcks „Hamlet
ein Genie", die natürlich keine Aenderung in der bekannten Ansicht des Verfassers,
aber viel grobe Polemik enthält. — Dass die Zeitungsaufsätze zur mehr als ver-
wickelten Hamletfrage kein neues Licht zu bringen wussten, wird gewiss nicht über-
raschen ; Wohlrabs dem vorhergehenden Jahre angehörende Analyse fand Re-
zensenten mehr als Förderer der Frage. — Engel (4325) referiert über den Shake-
spearetag in Weimar, in manchen Punkten die Ansichten des Vortragenden, des
Professor Schick, beanstandend. — Neben dem Hamlet ist leider auch das Sh jlock-
Problem wieder aufgetaucht und hat zu erregten Diskussionen geführt, die, von
falschen Voraussetzungen ausgehend, immer wieder ein Kampf um Gespenster werden.
Die Ansichten Gelb er s sind oben erörtert worden (vgl. 4283); in schroffstem Gegen-
satz zu ihm steht ein Aufsatz von Bartolomäus (4339), der den venetianischen Juden
als eine komische Figur auffasst, im ganzen mit Recht; nur muss auch hier wieder
hervorgehoben werden, dass Shakespeare so wenig wie das Leben rein komische
Figuren kennt. Sie alle, ob nun Falstaff oder ein Narr oder Polonius oder Shylock
geheissen, erhalten einen so starken menschlich-begreiflichen Kern, dass jeder Versuch
typischer Charakteristik ihnen gegenüber versagt, genau so, wie er dem Moliereschen
Menschenfeind gegenüber stets versagen wird. — Etwas anderes versteht K o h 1 e r
(4344) unter dem Shylockproblem : das juristische der Verschreibung nämlich. Er
verteidigt seine Ansicht von der formalen Ungesetzlichkeit der Abweisung der Klage
Shylocks gegen ein Buch des Franzosen Huvelin. — Die Reihe der Vi s ch e r sehen
Shakespearevorträge (4346, 4355, 4359) gehört mehr der. Geschichte der deutschen
Litteratur an als unserem Kapitel: das Erscheinungsjahr ist denn doch nur ein zu-
fälliges Datum für Bücher, deren Geist einer uns fern scheinenden Vergangenheit
angehört. Wer eine berufene Stimme hören will, findet in Brandls (4346)
Rezension eine Fülle von Einwänden gegen den sachlichen Gehalt, die ästhetische
(ziemlich engherzige) Beurteilungsweise, auch gegen die sehr umfangreichen Ueber-
setzungsproben. —
Von den englischen Dichtern der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
interessiert in Deutschland nur noch Byron, der aber aufs höchste; die grosse
Zahl von Schriften, die alljährlich über ihn erscheinen, beweist, dass der Eindruck
der modernen Litteratur, die ganz „byronfrei" ist, täuscht — offenbar wird der
Dichter auch in den weitesten Kreisen eifrig gelesen. Das beweisen schon zwei neue
Volksausgaben, die des Weichertschen Verlages (4374), die H e i c h e n aus älteren
Uebertragungen zusammenstellte und einleitete, und die von Wetz besorgte, bei Hesse
erschienene (4375/6) Neubearbeitung der Böttgerschen Uebertragung. Die Biographie
des Dichters, die die letztgenannte eröffnet, ist genau, das einzelne hervorhebend,
gelegentlich sich in Einzelheiten verlierend. Der Dichter wird wesentlich durch
charakteristische, manchmal anekdotenhafte Züge — in der Weise der älteren
englischen Biographie — geschildert, die einzelnen Akte seines Lebens werden dar-
gestellt, kritisiert und diskutiert, die einzelnen Werke werden besprochen. Darunter
leidet indessen das Gesamtbild: es wird geradezu unerfreulich. Will man Byron
verstehen lehren, so muss man doch von der Totalität seines Wesens ausgehen, von
seinem Titanismus, aber auch von seiner „Spleenigkeit", wie Treitschke es einmal
genannt hat; dann wird auch der des Umgangs mit Geistesgrössen ungewohnte Leser
vieles in diesem wirren Leben begreifen lernen. Wer vom Standpunkt des rein
Menschlichen an die einzelnen Handlungen des Dichters herantritt, um mit gleicher
Wage Recht und Unrecht zwischen dem Dichter und seinen Gegnern oder seinen
Geliebten zu verteilen, wer nicht immer den Dämon des Dichters im Auge hat,
sondern nur den Menschen sieht, wird in den meisten Fällen dem Dichter die Schuld
zusprechen müssen : was dann herauskommt, ist ein Plaidoyer mit der Bitte um Frei-
sprechung, keine Biographie. — Einheitlicher ist das Bild, das K o e p p e 1 (4371)
entwirft; das Charakteristische der Werke, die, wenn nicht ein neues Stimmungs-
K.Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 443
element, so doch eine neue Stimmungsnuance in die Weltlitteratur eingeführt haben,
ist glücklich herausgehoben. Begeisterung für die menschliche Persönlichkeit des
Dichters hat der Verfasser weder empfunden, noch auch mitteilen wollen, das wird
auch einen deutschen Biographen, der in Goethe und Schiller zwei so vollkommen
menschliche Dichtergestalten kennen gelernt hat und ähnliches unwillkürlich bei
anderen Grossen der Weltlitteratur sucht, schwerlich je gelingen: der launische Mann
ist der, für den am schwersten die Sympathien gewonnen werden können. — Lady
Byron erfährt durch Conrad (4i}69) auf Grund des vermehrten Materials eine
ebenso harte Verurteilung als ihr bisher zumeist zuteil geworden ist; inwieweit sich
ihr Charakter erst in der Ehe mit einem Manne, der schlechterdings in jedem Punkte
ihr Gegenpol war, und den sie gewiss aus tiefster Seele hasste, ungünstig entwickelt
hat, kann man freilich kaum mehr sagen; jedenfalls hat sie sich durch ihr Verhalten
völlig ins Unrecht gesetzt, so stark, dass C. von einer sittlich anormalen Natur
reden kann. — Dem Einflüsse des Dichters auf die deutsche Litteratur geht
Weddigen (4373) nach in einem, zum Teil seinem älteren Buche „Lord Byrons
Einfluss auf die europäischen Litteraturen der Neuzeit" entlehnten Aufsatz, der mehr
ein Katalog als eine schriftstellerische Leistung ist, und nicht genügend zwischen
der allgemeinen Zeitstimmung und der spezifischen Form, die ihr Byron gegeben
hat, zu scheiden weiss. Dass die ,, üppige Keiselitteratur" „Byron ihre Entstehung
verdankt", ist nur eine der unbedachten Behauptungen, deren sich eine Reihe
finden. —
Von den Engländern der neuesten Zeit interessiert Kipling nach wie vor;
das Interesse für Wüde ist immer noch im Wachsen, die Gründe dafür erörtert
Meyerfeld in für das deutsche Publikum nicht allzu anerkennenden Worten
(4383a), dabei auch das Wesen der Kunst dieses „reinen Aestheten" streifend. Er
spricht sich über die Aussichten der Werke des Engländers auf deutschem Boden
einigermassen skeptisch aus. Immerhin bezeugen eine Reihe von Aufführungen auf
deutschen Bühnen (namentlich von „Lady Windermeres Fächer") die öffentliche Auf-
merksamkeit. Eine Sonderaufführung vor geladenem Publikum im Neuen Theater
brachte die Salome, di6 gleichzeitig vom Inselverlag in guter Uebersetzung vorgelegt
wurde, und Bunbury; Block spendet der Darbietung sein wärmstes Lob (4384). —
Amerikanische Litteratur in Deutschland. Eine Sammlung
amerikanischer Lyrik in Uebersetzungen, die mir nicht zu Augen kam, veranstaltete
K n 0 r t z (4385). — Wie immer, findet Emerson Schilderer seines Wirkens, die
dieses Mal an die wirklich einem dringenden Bedürfnis abhelfende Neuübersetzung
der „Vertreter der Menschheit" anknüpfen konnten; sie entstammt der Feder
Conrads (4387). — A c h e 1 i s (4386) sucht in seiner ruhigen Weise den mannig-
fachen Gedankeninhalt der Werke Emersons zu umschreiben, während Bie (4386a) geist-
reich und pointiert die mannigfachen Widersprüche des Rhapsoden aufleuchten lässt,
um sie in dem Brennpunkt der menschlichen Persönlichkeit zusammenzufassen. —
Der in unserem Originalität schätzenden, vielleicht überschätzenden Zeitalter arg in
Vergessenheit geratene Longfellow findet in Engel (4388) einen anspruchslosen
Darsteller, der nicht notwendig in unseren Jahren zu schreiben brauchte — um so
mehr gehört unserer Zeit der Gedanke einer neuen Po e- Uebersetzung an, die
Hedda und A. Möller-Bruck soviel ich sehe mit Einsicht besorgen (4390),
und die Wiegler (4391a) mit Enthusiasmus begrüsst. Er möchte in ihm, dessen
menschliche und litterarische Erscheinung er mit starken Farben entwirft, den
eigentlichen Anreger der ganzen modernen Symbolisten sehen, der zuerst mit grösster
Kunst die Macht des Unbewussten, die Zwischengefühle, das Ziellose des Innenlebens
dargestellt habe; es gibt indessen noch mehr Bewerber um diese Anerkennung in
der Weltlitteratur. —
Italienische Litteratur in Deutschland. Die sonst so reiche
Ernte auf dem Gebiete der älteren italienischen Litteratur ist diesmal verhältnismässig
spärlich. An weitere Kreise wendet sich des geistreichen K o h 1 e r Aufsatz über
„Dante und die Gegenwart" (4392) und Erich Schmidts nach Konzeption und
Anlage freilich einer früheren Zeit angehöriger, glänzender Essay „Ariost in
Deutschland" (4393). —
Unvergleichlich mehr fesselt das neueste Italien das deutsche Publikum;
freilich nur ein Autor: d'Annunzio. Der Streit um ihn, den hochgepriesenen und
hartgescholtenen, wird mit Druckerschwärze auf deutschem Zeitungspapier mit einer
Erbitterung geführt, als ob er, das Prototyp eines Romanen, einer der unseren wäre.
Die „Tote Stadt" erlebte in Berlin eine vielbesprochene Aufführung, die H. Hart
bespöttelt (4403); gleichzeitig erschien eine Uebersetzung von Linda vonLützow.
— K e r r erkennt der „Francesca da Rimini" einige Vorzüge zu (4400), so den des
„grossen Zuges", versichert aber in einem Nachsatze, dass das nichts eben Schwieriges
sei, der grosse Zug; um so mehr Lob hat er für das Spiel der Düse. —
Jahresberichte f&r neuere deatsche Litteratargeschiohte. XUI. 57
444 K.Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
Spanische Litteratur in Deutschland. Schwering-s
„kritische Studie" (4404) kann erst im nächsten Jahre zur Besprechung kommen.
Belgien. Hausers Uebersetzungen erfreuen sich seit dem Erscheinen
seines musterhaften Rossetti fast ungeteilter Anerkennung. Er fährt unermüdlich fort,
den Deutschen neuere Stimmungsgedichte des Auslandes zu vermitteln; dieses Jahr
brachte in sorgfältiger Auswahl eine Sammlung belgischer Lyrik (4406), deren
neueste Entwicklungsphase in ihm einen beredten Anwalt findet. —
Derselbe H a u s e r lenkt endlich die Augen Deutschlands von Maeter-
linck ab auf dessen „Vorläufer". Tatsächlich ist ja auch eins der litterarhistorisch
interessantesten Probleme, wie diese gleich in ihren ersten Schöpfungen so selbständig
auftretende seltsame Kunst sich entwickelt hat. In einem Aufsatz der NFPr. (N. 13498)
wie in einem zweiten der Nation^ (19, N. 37) bespricht er die Werke des belgischen
Dichters Charles van Lerberghe, seine zarte Lyrik, vor allem sein kleines symbolisches
Drama „Les Flaireurs". Der Zusammenhang dieses Stückes, das freilich im modernen
Armeleutekreise spielt, mit jener Gruppe der Maeterlinckschen Dramen, die das
Herannahen des Todes darstellen, war von jeher offenbar, nur konnte zweifelhaft
bleiben, wer von beiden den anderen zunächst angeregt habe, zumal die Widmung
des besprochenen Dramas an Maeterlinck für einen engen Zusammenhang zwischen
beiden sprach; hier erfahren wir von einem Bekannten Lerberghes, dass dieser der
Vorläufer gewesen sei. Das, was Maeterlinck hinzugebracht hätte, würde dann jene
reiche Märchenphantastik sein, die in seltsamer Kreuzung aus dem Grimmschen
Märchen von der Jungfer Maleen und dem vorshakespeareschen Drama die Princesse
Maleine mit allen ihren charakteristischen Eigenheiten hatte entstehen lassen. —
Die Phase Maeterlinckschen Schaffens, auf die Lerberghe bedeutenden Einfluss
gehabt zu haben scheint, liegt weit zurück, und gegenwärtig dreht sich der Streit
der Meinungen um ganz andere Fragen: die des Erfolges von „Monna Vanna", das
Oppeln-Bronikowski in gut ausgestatteter üebersetzung (4420), das Deutsche Theater
in Berlin (und mit und nach ihm fast alle deutschen Bühnen) in weniger gut aus-
gestatteter Darstellung brachten. Am aufschlussreichsten scheint mir von den Artikeln,
die ich gelesen, noch Oppeln-Bronikowskis kurzer Aufsatz (4420), der die
interessante Mitteilung enthält, dass im ursprünglichen Schluss Vanna die Wahrheit
ihrer Worte durch Selbstmord erwies, um Prinzivalle zu retten, was echter Maeter-
linck scheint; es wird schwer, sich die Aenderung anders als durch Rücksicht auf
die Rolle und ihre Darstellerin zu erklären. Was der Uebersetzer bei dieser Gelegen-
heit zur Empfehlung seiner üebersetzung sagt, nämlich, dass sie den „allzu bild- und
farbenreichen W^ortschwall des Originals" ganz von selbst ins „Shakespearisch-
Markige" übertragen habe, scheint mir nicht so lobenswert wie ihm. Ist denn das
die Aufgabe des Dolmetsch? — Die Presse zeigt sonst das übliche hin und her in
der Beurteilung; fest steht nur, dass der weit und tief reichende Erfolg des Stückes
nicht ausschliesslich seinen besten Qualitäten verdankt wird. Hervorgehoben sei aus
der Masse der Besprechungen nur Kerrs, nach heutiger bedauerlicher Sitte an
mehrere hervorragende Stellen verteilte Worte über das Drama, in denen der
scharfsinnige Kritiker sich die anstössige Komödiantenhaftigkeit des Schlussaktes
keineswegs entgehen lässt. Im übrigen erfährt man in gewohnter Weise mehr von
Kerrs als von Maeterlincks Weltanschauung (4420). — Ergänzt wird dieser Artikel
durch den der NDRs. (4411), in dem der gleiche Verfasser einen Maeterlinck vor den
Augen des Lesers konstruiert, der sich freilich einigermassen sonderbar ausnimmt.
Als Kern des Stückes entdeckt er die Mahnung: „seid nicht heroisch", und versichert,
dass das auch seine (er schreibt unsere) Weltanschauung sei. So maeterlinckfremd
seine ganze Anschauungsweise ist, so soll doch der sichere Blick für die Einzelheiten
des Stückes und die Feinheiten des ethischen Problems nicht geleugnet werden. — Die
Mehrzahl der anderen Rezensenten war einigermassen ratlos und Schubrings
Nacherzählung in üblem Journalistenstil (4420) wird hoffentlich nicht für ein Zeit-
dokument zu gelten haben. — Es war zu erwarten, dass „Monna Vanna" das Inter-
esse für den Dichter überhaupt anregen würde. Neben Lothars (4412) belanglose
Rezension des „Tod des Tintagiles" stellt sich eine nicht glückliche Arbeit Zielers
über das gesamte Werk Maeterlincks (4417), die aus dessen eigener Ueberwindung
der Stücke seiner ersten Epoche mit bekanntem Trugschluss deren Minderwertigkeit
folgert, während es doch eine der primitivsten Forderungen an die Kritik ist, dass
sie sich von den Meinungen der Verfasser über ihre eigenen Werke, und namentlich
über die einer eben beendeten Epoche, frei zu halten hat. Wie müsste sonst die
Beurteilung etwa des Faust ausfallen I Z. sieht die wahre geistige Bedeutung
Maeterlincks in dem Lehrer der Weisheit, nicht in dem Dramatiker; bei den Dramen
fühle er sich nicht über den Einzelfall zu einem grossen Gefühl allgemein-mensch-
licher Tragik erhoben, daher ist auch der Hauptteil der Betrachtung der Philosophie
gewidmet, deren Gedankengänge dem Wiesen des Kritikers homogener sind. Der
K.Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. • 445
Fortschritt der Weltauffassung- von der ersten zur zweiten Schrift wird klar ent-
wickelt, der ^eg'eiiwärtig'e Maeterlinck in seiner Stellung* zu den Fragen des Lebens
geschildert. — Von anderen Arbeiten sei kuriositätsiialber die der gesinnungstiichtigen
Helene Roland -Holst genannt (441H), der Maeterlinck ein Foet des sterbenden
Kapitalismus scheint, der holTentlich noch den Weg in die Arme der alleinrecht-
habenden Partei finden wird. Man sieht, wie nahe sich schliesslich die Orthodoxen
aller Farben in ihrer Grundanschauung und ihrem Wesen stehen. — In der
Diederichsenschen Gesamtausgabe liegen (in der meist guten Uebersetzunj^ von
Oppeln-Bronikowski) des weiteren die zwei Singspiele (4418) „Die Blinden"
(4419), „Pelleas und Melisande" (4423) und die alte ,.Prinzess Maleine" (der üeber-
setzer hätte ihr die deutschen Namen wiedergeben sollen) vor (4425). — Der gleiche
Verfasser geht persönlichen Beziehungen des Dichters in seinen werken in einem
Aufsatz von B&W. (5, N. 3) nach. — Stockhausens „Prinzess Maleen" ist in
zweiter Auflage mir nicht zu Gesicht gekommen; die erste war misslungen (4424).
— Von hoher Warte aus versucht Krug (4415) die Philosophie von „Weisheit
und Schicksal" in die Phasen des Denkens der Menschheit einzuordnen. —
Ilollaender weist dagegen mit Berufung auf Kant, der ausgiebig zitiert wird,
den Denker Maeterlinck a limine ab (LE. 5, S. 15 — 21). —
Holländische Dichtung in Deutschland. Hausers Ueber-
setzungen holländischer Lyriker (JBL. 1901 IV lc:466) wirken noch in diesem Jahr
nach. Ihr Verfasser behandelt in einem Artikel der WIDM. 91, S. 687 — 95 den hohen
Stand der gegenwärtigen holländischen Litteratur, in Sonderheit den Lebenslauf eines
ihrer bedeutendsten Vertreter, Frederick van Eedens, eines menschenfreundlichen
Arztes. Reiche Proben und Analysen vermitteln dem deutschen Leser ein Bild seines
Strebens, auch seine nicht immer glücklichen lyrischen Neuerungen finden einen
kunstvollen Nachdichter. — Daneben beherrscht noch immer Multatuli, von dessen
Werken (übersetzt von S p o h r) bereits eine zweite Auflage im Erscheinen begriffen
ist (4429), die Neigung der deutschen Leser. — Erwähnenswert scheinen mir vor
allem die „persönlichen Erinnerungen" von Mary L. F. Mohr (4428), die aus den
Wiesbadener Jahren des Schriftstellers erzählen. Wie alles Persönliche über ihn
hinterlassen sie keinen reinen Eindruck seiner Persönlichkeit; der Verdacht einer
gewissen Schauspielerei, wenn der Dichter, seinen litterarischen Erfolg scheinbar ver-
achtend, immer nur von seinen humanitären Zielen spricht, wird laut, sein mensch-
liches Verhalten gegenüber seiner ersten Frau findet, allerdings mehr auf Grund von
Gerüchten, Tadel. Was an Positivem angeführt wird, ist die unzweifelhafte Be-
geisterung für die Sache der Eingeborenen, andererseits schier unglaubliche Urteile
über Goethe und Schiller, die, wenn nicht etwa Paradoxe einer Minute oder eines
Abends, Zeugnisse einer unheilbaren Nüchternheit und eines gigantischen Hochmuts
wären. Ein umfangreicher Brief an einen Schriftsteller, der die gleiche niedrige Ein-
schätzung des Schriftstellerischen gegenüber dem Didaktischen zeigt, wird in Bruch-
stücken abgedruckt. —
Skandinavien: Allgemeines. Im zweiten Bande der deutschen
Ausgabe seiner gesammelten Schriften vereinigt Brandes (4431a) die kleineren
Aufsätze über dänische Dichter hauptsächlich der romantischen Epoche mit der be-
kannten „Festschrift" über Holberg. Die deutsch-dänischen litterarischen Beziehungen
kommen dabei natürlich vielfach zur Geltung, weniger in der letztgenannten Arbeit
freilich, die das Nachleben des Dichters auf deutschem Boden nur eben streift, als
in den Skizzen über den vom Geist Novalisscher Mystik beherrschten Hauch, über
Ingemann, in dem sich Fouque- und Hoffmannsche Einflüsse seltsam mischten, Heiberg,
der von Tieck ausgehend seine eigentümliche Kunst sich erschafft und auf dem Boden
Hegelscher Philosophie die ein halbes Jahrhundert lang in Dänemark herrschende
Aesthetik entwickelt. Die Rückwirkung auf Deutschland tritt in Hertz (König Renes
Tochter), vor allem in Oehlenschläger zutage, mit dessen Aladdin sich der für
Deutsche wichtigste Abschnitt beschäftigt. Die tiefe Wandlung, die sich zwischen
der Abfassung des Originals und der Beendigung der Uebersetzung in dem Dichter
vollzogen hat, seit er in Deutschland in innige Beziehung zu den führenden roman-
tischen Kreisen getreten ist, wird in den Aenderungen des Textes scharfsinnig nach-
gewiesen und so in einem charakteristischen Reflex die Wirkung nicht sowohl eines
einzelnen, sondern des romantischen Zeitgeistes überhaupt überraschend klargestellt
Ueber einen ganz dänisch fühlenden und zumeist dänisch dichtenden Deutschen
Schack Staffeidt handelt das letzte Kapitel des Buches. Die rätselhafte Gestalt des
Einsamen, den das neue Dänemark schätze, Deutschland ganz vergessen habe, sucht
ß. in ihrer Eigenheit aufzufassen. Da die Aufsätze durchgängig älteren Datums
sind, genüge hier der Hinweis auf das, was für die deutsche Litteratur Wichtiges in
ihnen zu finden ist; im einzelnen wird natürlich die vertiefte Erkenntnis der roman-
tischen Epoche manches heute mit anderen Augen ansehen, als der scharfsinnige
57*
446 K.Jahn, Allg-emeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
Verfasser das seinerzeit vermochte. — Die Uebersetzungslitteratur der Deutschen ist
seit Jahren stark nordisch g-efärbt; ganze Bündel solcher Werke breiten W. Fred,
Martha Sommer und E. Consentius vor dem Leser aus (LE. 4, S. 741/7). —
Lyrik. Der Jonas sehe „Nordische Musenalmanach'' (4432) hat nach Form
und Inhalt vielfach Beanstandung- gefunden, mir war er vorläufig unzugänglich; es
wird darauf zurückzukommen sein. —
Romane. Poppenberg weiss über den in manchem Sinne wesens-
verwandten Bang feine Worte zu sagen (4434). — Derselbe Autor begrüsst die un-
zweifelhaft bedeutendste Erscheinung des Jahres, Selma Lagerlöfs Jerusalem (I), in
der NatZg. (N. 605). —
Drama. Es ist längst allgemein üblich geworden, Björnson unter dieser
Kapitelüberschrift zu führen, eines der frappantesten Zeichen, wie die Auffassung über
einen Schriftsteller sich zu wandeln vermag — wer hätte einst den Verfasser der
Bauemnovellen, denen er seinen ersten grossen Ruhm bei uns verdankte, unter die
Dramatiker gestellt? Eine Betrachtung, die nicht wenigen derer, die den siebzigsten
Greburtstag des greisen Schriftstellers litterarisch begingen, als Ausgangspunkt dient.
Das Jubiläumsjahr hat denn auch hauptsächlich Uebersetzungen von Dramen gebracht:
Paul Lange und Tora Parsberg von Mathilde Mann (4449) und „Auf Storhove" (4448),
ohne dass indes diese Alterswerke Beifall hervorrufen konnten. — Im ganzen
vermochte auch ein Jugendwerk, die „Maria von Schottland", die das Berliner Theater
neu herausbrachte, keinen Enthusiasmus zu wecken ; J. H a r t (4450) legt sich bei
dieser Gelegenheit die Frage vor, warum der zweite Teil ungeschrieben blieb und der
Dichter, wie alle Modernen, sich Stoffen unserer Zeit und niederer Sphäre zuwendete.
Er findet in dem Werk und seinem Dichter wohl Einheit der Persönlichkeit, Erkenntnis
des „Willens zur Macht" im Nietzscheschen Sinne vor Nietzsche als Wurzel der Ge-
schichte, er vermisst aber die überwältigende Macht bei dem Dichter selbst, und des-
halb auch eine beherzte Antwort auf die Frage ,,Was ist Macht?" — Waren also all
die genannten Stücke zum mindesten keine Erfolge, so. hallte doch auch in diesem
Jahre noch die Erregung, die die Neuaufführung von ,,Ueber unsere Kraft" hervor-
gerufen hatte, gewaltig nach. Aus den Broschüren und Artikeln sei hier nur der
Vortrag von dem Marburger Theologen Weiss hervorgehoben (4459). Der Redner
nimmt das Stück (auf dessen alten ersten Teil er sich übrigens beschränkt) entschieden
gegen die einseitige Auffassung als Tendenzdrama in Schutz. Ihm scheint das ,,von
innen heraus Erlebte" als entscheidendes Charakteristikum des W^erkes, das mit ge-
waltiger plastischer Phantasie angeschaut sei. Besonders gelungen scheint ihm die
Darstellung der Atmosphäre, in der diese ,, überwachen", „übererregten" Menschen
leben. Eine kurze aufschlussreiche Analyse sucht die Charaktere zu durchleuchten:
er findet in der Hauptperson nichts Pathologisches, sondern nur „die Religion zur
einseitigen Virtuosität gesteigert". Des ferneren zieht der Vortrag auch das grössere
religiöse Problem der Forderung des Wunders in den Kreis der Betrachtungen, die
damit unseren Rahmen überschreiten. — Von den Jubiläumsartikeln im engeren Sinne
charakterisiert der von Landsberg (4444) Björnson als Typus seines Volkes und
als Antipoden von Ibsen. Die menschliche Persönlichkeit scheint ihm Hebens- und
verehrungswürdig, das weit über das rein Litterarische sich ausdehnende Wirken,
namentlich das des Politikers, die Begeisterung für immer neue Wahrheiten kann
die Kritik im einzelnen nicht vertragen. Etwas unorganisch fügen sich knappe
Charakteristiken einiger Werke an. — Sokolowsky (4446) verzichtet fast ganz
auf eine „Würdigung". Statt dessen plaudert er uns über die Umgebung, in der
der Schriftsteller erwuchs: Krikne, Naesset, Molde, Christianias Schule und Theater
werden hübsch geschildert; um so seltsamer muss ein Schluss berühren, in dem der
Verfasser seinem ungeheuchelten Erstaunen Ausdruck gibt, dass ein einfacher
Pfarrerssohn es in der Welt so weit gebracht hat. ^
Henrik Ibsen: Zusammenfassende Darstellungen und
Bühnengeschichte. An Neuauflagen wichtiger Werke über Ibsen sind die der
Bulthaupt sehen Dramaturgie (4461) (vgl. JBL. 1901 IV 4 : 495) und die der
Reichschen Vorlesungen (4463) (JBL. 1895 IV 4 : 176; 1900 IV 4 : 218; 1901 IV 4 : 164)
zu nennen. — Besprochen wurde von früheren Werken noch Litzmanns Buch (4462)
von Lichtenberger, der sich hauptsächlich mit den Fortschritten des Verfassers in
der Erkenntnis Ibsens beschäftigt, und Steins Bühnengeschichte der Dramen (4464),
die Anlass zu Reflexionen über die Berliner Theaterkritik bot. — Neu ist das Buch
Lothars (4461a), eine volkstümliche Biographie. Es wurde mit verdientem Beifall
aufgenommen, da es nicht nur die Schaulust und das populäre Bedürfnis, von einem
grossen Mann möglichst viel persönliche Details zu hören, befriedigt, sondern auch
eine wertvolle Einführung in die grossen Probleme bringt, die den Dichter lebens-
lang beschäftigt haben. Das wichtigste Verdienst der Schrift ist in der Betonung
der Einheit des dichterischen Gesamtwerkes zu erkennen; in dem redlichen
K.Jahn, Allg-emeines des 18./I9. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 447
Bemühen, die Brücke von einem Werk zum anderen zu schlafen und die Keime
später Schöpfungen in früheren bloszuleg-en. Dabei wird auch das Notwendigste
über den Geist der Zeit gesagt, die den schrankenlosen Individualismus nicht nur im
hohen Norden zur Forderung der vorgeschrittenen Geister machte, und überall sind die
wesentlichen Fragen zum mindesten berührt. Dass L. wie unsere ganze Zeit
noch sehr weit entfernt ist, eine so gewaltige Persönlichkeit und ihr fast noch ge-
waltigeres Werk erschöpft zu haben, ist klar, ebenso, dass sich über viele Einzel-
heiten streiten lässt. So über den Deus caritatis am Schlüsse von „Brand". Ibsen
hat kein Bekenntnis häufiger wiederholt, als das über seinen Beruf als Befrager, im
Gegensatz zum Antwortgebenden; am deutlichsten wohl in jener Zeit durch den
Mund des Skalden, der von den Dichtern spricht, die es aus Zweifel geworden
sind. Und gleich darauf sollte er in Brand eine positive Lösung geben? Denn
das ist sie, wenn, wie L. meint, die Schlusszeile ein Hohnruf des Bösen wäre.
Der Ursprung der Stimme soll unklar bleiben, wie ich meine, und der Schluss ist
nichts als ein darstellbares Fragezeichen : hatte Brand wirklich recht? Und noch eine
Seite der Ibsenschen Kunst wird immer wieder vergessen: dass er ein Dichter ist, und
oft nur nachträglich mit dem Verstände konstruiert, was er zunächst visionär inner-
lich geschaut hat, und dass individuelle Gestalten eines Dichters ein Eigenleben be-
sitzen, das sich so wenig allgemeinen Forderungen und Problemen fügen will als
das der wirklichen Menschen: Ibsens Bitte, ihn doch auch als Dichter und nicht
immer als Sozialtheoretiker zu nehmen (Rede vom 26. Mai 1898), wird noch immer
allzu gern überhört. — Einen Auszug aus dem Buch, die wenig erfreulichen Tage-
buchnotizen M. G. Conrads über seinen Verkehr mit Ibsen, gab die NFPr. (4468). —
Zusammenfassend besprachen die neuere Ibsenlitteratur Mahn und Strecker.
M. (4473) tadelt in ziemlich scharfen Worten Brandes' Einleitungen zu den
historischen Dramen Ibsens, erkennt dagegen desselben Verfassers älteren Aufsatz (vgl.
4466, siehe unten) an, nicht ohne die missgünstigen Ausfälle gegen deutsches Wesen
im allgemeinen anzustreichen, zitiert sodann Stein und lobt Litzmanns innere Wandlung
zu Ibsen; er hofft indessen, dass Litzmann sich noch weiter wandeln werde, da
das Buch auch jetzt noch in vielen Punkten unzulänglich sei. K.W. Goldschmidts
kleines Heftchen (Bedeutende Männer aus der Gegenwart und Vergangenheit.
Berlin, H. Schildberger. 20 S. M. 0,50) wird im Gegensatz dazu lobend erwähnt, weil
es ein Drama aus dem anderen entwickle und geschickt die These und Antithese des
Problems offen lege. Um so energischer wird über Leo Bergs (JBL. 1901 IV 4: 166)
geistreichelnde Methode, die ganze Weltlitteratur in vagen und nichtssagenden
Analogien für jedes Thema in Bewegung zu setzen, der Stab gebrochen. Roman
Woerners erster Band wird mit wohlverdientem Lob bedacht, und die Besprechung
schliesst mit einem schwungvollen Dithyrambus auf Ibsen, den Geistesverwandten
der Deutschen. — Strecker (4481) bespricht in einem Sammelreferat die Bücher
Litzmanns, Bergs und Steins, letzteres anerkennend, von Berg nur den zweiten Teil
„Ibsen und das s,ymbolische Drama" lobend, das freilich mit Wärme. Litzmann
wird als sympathische Persönlichkeit begrüsst, seine Ansichten werden als vielfach
noch zu eng mehrfach beanstandet. — An Steins Ausführungen schliesst sich
Schlaikjer an in einer Kritik der Kritiker und des Publikums (4465). Es liegt
in der Richtung des Denkens dieses Schriftstellers begründet, dass er dabei haupt-
sächlich bourgeoise Borniertheit sieht. In Wahrheit haben sich mit Ibsen ziemlich
alle Parteien und Richtungen in Lob und Tadel gleichmässig kompromittiert, und
der Verfasser hätte ganz in der Nähe seine Beispiele bei Edgar Steigers gesinnungs-
tüchtiger Ibseninterpretation finden können. —
Einzelstudien. Der erste Band der Langenschen Ausgabe von Georg
Brandes' gesammelten Schriften bringt den Aufsatz von 1890 „H. Ibsen und seine
Schule in Deutschland" (4466), einen klugen und gegen die einzelnen deutschen
Schriftsteller wohlwollenden Aufsatz, der leider durch äusserst problematische
Gesamturteile über deutsches Wesen entstellt wird. Neigt „der Deutsche" wirklich
so zum Wortreichtum, wie der Verfasser behauptet? Man denke an Kleist, Hebbel,
Otto Ludwig; ist er wirklich von Natur selten diskret? Lässt er sich wirklich so
gern auf Zeitungspolemiken ein, und hat Ibsen das nie getan? B. war den
Deutschen seiner Zeit entschieden überlegen durch eine tiefere Kenntnis des wahren
Wesens Ibsenscher Kunst. Er weiss, dass der Dichter keineswegs bloss Naturalist
ist, wofür man ihn damals bei uns nahm, und er sieht, dass sein Individualismus
sich keineswegs so eng mit einem verschwommenen Sozialismus verkoppeln Hess,
wie die Deutschen, die zu seiner Fahne schworen, das annahmen zur Zeit einer Be-
wegung, die B. in gerader Richtung auf diese , Vereinigung lossteuern sieht.
Die von dem Kritiker gemusterten Dramen sind zumeist verschollen; nach Verdienst.
Wir sprechen heute nicht mehr mit B.s Hochachtung von Richard Voss' theatralischer
Alexandra, über H. von Basedows merkwürdigen „gerechten Menschen", von Wolfgang
448 K.Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
Kirchbachs abgeschmacktem „Waiblinger", oder gar von H. Bahrs ganz verunglückten
„neuen Menschen" und der noch ärgeren „grossen Sünde". Dem federfertigen
Wiener gegenüber irrt sogar der scharfe Menschenkenner B., wenn er glaubt,
der Umschwung, den Bahr um die Axe des „Volksfeindes" vom Sozialismus zum
Majoritätenhass gemacht hat, auf grosse innere Erlebnisse zurückführen zu müssen.
Interessant bleiben vor allem die anerkennenden Worte über Hauptmann, von dem
ausser dem Promethidentloos doch nur die ersten zwei Stücke vorlagen, und über
Holz und Schlafs „Familie Selicke". Der Aufsatz ist ein interessantes Dokument der
jungdeutschen Entwicklungsgeschichte, das nur dadurch einseitig wird, dass der
Verfasser die mannigfachen anderen Einflüsse auch da bei Seite lässt, wo sie auf der
Hand liegen: Zola, Tolstoi, Dostojewski. — Es hat verhältnismässig lange gedauert,
bis der Kritik die volle bis zur Selbstvernichtung gehende satirische (besser würde
man wohl sagen : ironische) Anlage, die ein so wichtiger Bestandteil des Ibsenschen
Genius ist, erkannt hat. Vielen musste es der Dichter erst ausdrücklich im Epilog
seiner Werke versichern, dass er die Menschen öfter gehöhnt habe, als sie glauben
mochten. Nun möchte aber Brieger- Wasservogel (4467), nach der anderen
Seite übertreibend, in dem Dichter mit einer gewissen Ausschliesslichkeit den
Satiriker sehen; doch das Grundgefühl, das alle Dramen durchzieht, der Hass gegen
die breite Mittelmässigkeit, mag sie nun behaglich sich im Herkömmlichen spreizen
oder einem ihren niederen Instinkten angemessenen künftigen Schlaraffenland ent-
gegenstreben, tritt keineswegs nur satirisch hervor: die Darstellung des Scheiterns
der Grosses erstrebenden Männer an der kompakten Masse und dem Wust der Vor-
urteüe ist tragisch und nicht satirisch. — Auch Stern knüpft an den Epilog an
(4479), um die Vermutung auszusprechen, dass der Ironiker Ibsen erheblich grösseren
Anteil an den Dramen gehabt habe, als man meist glauben wolle. Seine Polemik
richtet sich gegen alle, die Ibsen, der ein typischer Norweger sei, zum Vorbild ger-
manischer Poesie machen wollen. Er meint, Ibsen habe in seinen Dramen bis zur
Wildente eine klare Weltanschauung besessen, die sich zur Propaganda eignete und
dazu benutzt worden sei. Dann seien aber die Dramen mit den grundstürzenden
Zweifeln an den gepriesenen Idealen gefolgt und dabei sei es geblieben: er predige
einen hoffnungstrunkenen Chiliasmus, dessen Werden er jedoch beständig kritisiere
und ironisiere. Er schliesst mit einer Warnung, den schrankenlosen Individualismus
als den geraden Weg ins dritte Reich aufzufassen. — Eine andere Frage hat früh
(Nation^^. 1887) schon Schiff (4478) in einem Essay behandelt, die nämlich, wie es
um die Richtigkeit der physischen Voraussetzungen der Gespenster und einiger
anderer Dramenepisoden stehe. Er erwägt zunächst in verständiger Weise den Grad
der Bedeutung', den die Forderung wissenschaftlicher Richtigkeit in der Kunst hat.
Ibsen sei kein Naturalist; seine Ansicht von der Erblichkeit der Syphilis sei irrig,
die zweite von der Syphilis als Ursache der Gehirnerweichung sei mindestens
zweifelhaft, die Schilderung der Paralyse in wesentlichen Punkten verfehlt; das Ge-
sagte treffe auch den Dr. Rank. Auch Dr. Stockmann erhält als Arzt eine schlechte
Zensur, hier missversteht der Verfasser den Dichter offensichtlich, auch von den
anderen Thesen scheint manches inzwischen veraltet und der ganze Aufsatz wenig
geeignet, die Ueberzeugung an die Möglichkeit der Voraussetzungen Ibsens zu er-
schüttern. Und in letzter Linie kommt es ja auch in den Gespenstern weniger auf
das an, was ist, als auf das, was die Handelnden glauben. —
Werke: Gesamtausgabe und Gedichte. Die grosse von
Brandes, Elias und Schienther herausgegebene Sammlung von Ibsens
Werken gelangte durch das Erscheinen des ersten und achten Bandes zum vor-
läufigen Abschluss (4482/3). Der erste bringt in Uebersetzungen Morgensterns,
Emma Klingenfelds, Bambergers und F" u 1 d a s die gesammelten, um
manches bisher Unbekannte vermehrten Gedichte, sodann kleine Prosaschriften
(Rezensionen, Zeitungspolemiken und anderes), eine Anzahl Ansprachen, schliesslich den
„Catilina"; eine recht bunte Sammlung, die doch das gemeinsame hat, dass sie den
Menschen Ibsen, der sich in den Dramen so oft versteckt und verstellt, offenbaren.
Konfessionen darf man freilich nicht viele erwarten, und es bedarf schon eines fein-
hörigen Lesers, um anderes zu hören als Meinungen über bestimmte Dinge und
Gefühle bei bestimmten Anlässen. Ueber die Art, wie er verstanden sein möchte,
hat er sich verschiedentlich ausgesprochen ; in sein Inneres lässt er darum doch nicht
hineinsehen, und selbst wenn er einmal poetisch beichtet, so begnügt er sich mit
Symbolen und Andeutungen da, wo man Aufklärungen erwartet (z. B. „Auf den
Höhen" S. 90). Die Uebersetzung ist, wie alle Kenner versichern, durchaus ge-
lungen, vor allem sind die Sentenzen, mit denen in epigrammatischer Form Ibsen so
gern auch seine Lyrik schmückt, glücklich nachgeprägt. Der achte Band enthält die
Dramen zwischen 1886 und 1892 „Rosmersholm", „Die Frau vom Meere", ,,Hedda
Gabler" und den „Baumeister Solness". Die schwierige Aufgabe der Einleitung ist
K.Jahn, Allgemeines des 18,/l'J. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 1 |m
von Schienther in bewunderung-swürdigor Weise gelöst worden; seine Analvsc von
Rosmersholin ist geradezu ein Paradig-ma der kritischen Analyse eines Drania.s, iler
Zusammensetzung- von Charakteren aus verstreuten und wechselnden Aeusserungen
und Handlungen. — Der Artikel der NFPr (4485) ist in der Hauptsache ein Auszug
aus Schienthers Einleitung zum Gedichtbande; vorausgeschickt hat der Verfasser
ein kurzes Referat über das Zustandekommen des Unternehmens, für das ein paar
Ergänzungsbände (liiographie und Briefe) in Aussicht gestellt werden. Der Verfasser
nimmt dabei üelegenheit, gleichzeitig im Namen von Brandes, Elias für die Haupt-
arbeit an dem Gelingen des Werkes zu danken, das nur durch E.s „sprachliches
Stilgefühl, seinen Arbeitseifer und sein Finderglück" zustande gekommen sei. „Von
ihm ist die Idee zum Werke einst ausgegangen, ihm schuldet das Werk seinen ein-
heitlichen Charakter." —
Einzelne Dramen. Eine seltsame Interpretation des Baumeister Solness
gibt W e d e k i n d (4486). Ihm sind die Gestalten des Dramas lediglich Abstrakta,
ihre Handlungen der Ausdruck der Beziehungen zwischen ihnen. So sei Frau
Solness die alte Schule, der alte Brovik die alte, der junge die junge Generation,
Hilde Wangel Ibsens Jugendidealismus, Dr. Herdal Ibsens Objektivität, der Baumeister
natürlich er selbst. Das individuelle Leben der einzelnen sei als äusserer Flitter
daraufgesetzt, diese ganze Art zu dichten wird scharf verurteilt. Was neu ist an
dieser Erklärung, ihre konsequente Durchführung, scheint mir nicht gut; gewiss
lässt Ibsen hier wie sonst nirgends individuelle Bekenntnisse einfliessen. Dass sie
aber das dramatische Leben des Stückes getötet hätten, finde ich nicht und es scheint
mir, dass etwa Hilde Wangel weit mehr eine Repräsentantin der egoistisch begehr-
lichen Jugend ist als ein zum Scheinleben erwecktes Abstraktum Jugend. Andere
Benennungen scheinen ganz verfehlt, und nur durch das Bedürfnis diktiert, allen ein
Etikett zu geben. — *H. Hart (4491) analysiert gelegentlich einer Besprechung der
Berliner Aufführung mit Glück die Charaktere der „Kronprätendenten"; er
tadelt aber das Allzugewollte, das Durchschimmern von Abstraktionen, auch die
Neigung mittelalterlicher Menschen zur Selbstzergliederung, die freilich jener Zeit
sehr viel näher lag, als der Kritiker glaubt. Tadel findet das Schillertheater sowohl
wegen der mangelhaften Besetzung der wichtigsten Rollen als wegen eines Ver-
suches, die Grundlagen des Dramas seinem Publikum durch einen Hinweis auf
Verhältnisse unserer Zeit schmackhafter zu machen. — Hessen (4493, vgl. JBL.
1895 IV 4 : 554) hat seinen irrigen Standpunkt Ibsens „N o r a" gegenüber, dass er
nämlich nicht Anfängern, sondern Ibsen das dramatische Plandwerk beizubringen
habe, in den sieben Jahren leider nicht geändert, obwohl er doch hätte sehen können,
dass das Publikum, auf das er sich beruft, inzwischen zu besserer Einsicht in die
Notwendigkeit des Schlusses gelangt ist. — Auch P u d o r kommt in seinen „Kunst-
theoretischen Essays" auf dasselbe Stück zu sprechen (4494), das er zweimal
analysiert, um den Nachweis zu führen, dass der tragische Konflikt nicht in der
Urkundenfälschung Noras, sondern in ihrem Irrtum über den Charakter ihres Mannes
liegt. Etwas vuivermittelt schliesst sich ein Lob des Individualismus als des Lebens-
und Erziehungsideals unserer Zeit an; der Verfasser empfiehlt Ibsens strenge Be-
wahrung der Einheit der Zeit, der Charaktere (ganz im Gegensatz also zu Hessen!),
des Problems. Entschieden zu weitgehend ist der Schlusstrumpf, dass Ibsen nicht
nur die faulen Wurzeln unserer Zeit aufdecke, nein, „er sagt uns zugleich immer,
wie es sein müsste, wie es anders werden könnte". Der Verfasser wolle sich der
Wildente erinnern. — Wien machte einen interessanten Versuch mit „Peer G y n t"
(4497), dessen Verständnis von einem breiteren Publikum in Deutschland zu fordern,
allerdings zu viel verlangen hiesse. — Ueber Ibsens Römerdrama handelt
Sokolowski in einem Aufsatz (4499), der manche Lücken füllen möchte, die
Woemer gelassen hat. „Für Catilina", der als eigentliches Geschichtsdrama beabsichtigt
gewesen sei, werden die Quellen (Sallust und Cicero) herangezogen, und Ibsens selbst-
herrliche Art, mit den Personen zu schalten, mit Schiller verglichen. Der gleiche
Versuch zeigt in ,, Kaiser und Galiläer", dass Ammian (in der deutschen Uebersetzung
von Tross und Büchele 1826) den Stoff hergab (vgl. jetzt Ibsens Brief an Woerner vom
7. Juli 1899). Es wird der flüchtige Versuch unternommen, Julians Charakter mit
dem Catilinas, einer Selbstdarstellung Ibsens, in Parallele zu setzen. Sodann wendet
sich die Untersuchung dem BegrilTe des „dritten Reiches" zu, das als Zeit reinen
Menschentums erläutert wird, wobei S. die Uebersetzung der grossen Ausgabe, die
Julian das Reich „gründen" lassen will, beanstandet; es sei nur von befestigen die
Rede. Julian habe seine Aufgabe missverstanden und Totes erwecken wollen Cmir
scheint mehr, dass die Zeit noch nicht reif war, und mit ihr Julian). Der eigentliche
Held des Dramas sei die Welt und zugleich die Menschheit, die sich neuen Idealen
entgegen entwickeln. — H. Hart (4501) schilt, die Tendenz zu sehr verallgemeinernd,
die Selbständigkeit der tragenden Charaktere missachtend, den „Volksfeind." „Eine
450 K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
feinere Menschlichkeit beginnt doch erst da, wo man Verständnis gewinnt für das,
was andere ,ihr' Recht und ,ihre' Wahrheit nennen." —
A. Strindberg. Theodor versucht, der Reihe der Schriften folgend,
Strindbergs Entwicklung zu charakterisieren (4503); seine meisten Werke seien im
höchsten Sinne Bekenntnisse „ohne Stil und mit einer unverhülUen Schamlosigkeit
herausgestellt, die in allen Litteraturen der Welt einzig dasteht". Dass sein Hochmut
die Seele seiner lyrischen Dramen — in positivem wie negativem Sinne — sei, möchte
der Verfasser beweisen. — Ein zweiter Artikel desselben Verfassers (4504) lehrt das
gleiche. Er soll vor allem den Uebergang zwischen dem alten Strindberg, „dem die
Mütter fluchten, dass er die Gedanken ihrer Kinder vergiftet habe", zum neuen, „den
man gut als Heiligen ansehen könne", darlegen. Als Seele seines Schaffens wird
sein Uebermenschentum, sein Herrenstolz angesehen. Im ganzen begnügen sich
beide Artikel, unter ekstatischem Lobe die Dramen zu analysieren und mit den
Phasen seines Lebens in Parallele zu setzen. — Scherings Strindbergausgabe
(4506) ist in langsamem Fortschreiten begriffen. — Die zwei neuen Königsdramen
„Königin Kristina" und „Gustaf IlL", die mancherlei Abweichungen von dem bisher
verfolgten Typus bildermässigen Aufbaus zeigen, bespricht Valfyr (4505) in
einem „Schwedischen Brief. — Von übersetzten Stücken wird der „Gustav Adolf
von Geiger (4507) wegen seiner glücklichen Detailcharakteristik belobt, „Ostern"
von Schur (4508) als ein Gericht über die eigene Vergangenheit, der die verzeihende,
begreifende und helfende Liebe gefehlt habe, charakterisiert, „Rausch" von Block
(4509) als „von einem übergewöhnlichen Menschen erlebt und von einem starken
Dichter geschildert" anerkannt, während H. Hart die Tragikomödie nicht ohne
persönliche Reminiscenzen, zu denen wohl der Titel den Anlass bot, leicht ironisiert:
„auch zweifle ich, ob Sankt Augustin je in Versuchung geraten ist, seine Konfessionen
zu einem Theaterstück umzuarbeiten." Die Grösse einzelner Szenen erkennt er
trotzdem bereitwillig an. —
Böhmen und Ungarn. Max Hoff mann sieht in Petöfi den
reinen Typus des ungarischen Dichters (4511) wie er den allzu gebildeten Deutschen
fehle. Seit Walter von der Vogelweide habe Deutschland keinen einzigen rein
deutschen Lyriker wieder hervorgebracht! —
Polen. Brückners Geschichte der polnischen Litteratur wird von
Tarnowski (4512) als „das beste, überhaupt erste Werk, welches dem deutschen
Publikum genaue Kenntnis und richtiges Verständnis der polnischen Litteratur er-
möglicht," bezeichnet. Hervorgehoben wird die ausgiebige Behandlung deutschen
Kultureinflusses, der natürlich in der Zeit der Klassik und Romantik überwiegt. Die
Beurteilung und Bewertung des einzelnen wird freilich mehrfach beanstandet: vor
allem seien die Grundmotive aller polnischen Schriftstellerei seit der Teilung Polens,
Hoffnung und Schmerz, nicht genügend hervorgekehrt. — Eine Uebersicht des LCBl.
über Sin ki e w i cz - Uebersetzungen (4515) gibt lediglich kurze Analysen und
wenige Worte der Beurteilung des Dichters, in denen „Sturmflut" am höchsten ge-
stellt wird. — Ranftl (4513) gibt eine ausführlichere Charakteristik der Romane des
polnischen Dichters. Seine Meisterschaft in der Milieuschilderung wird auch in den
ältesten Werken gelobt, seine Charakteristik als anfangs zu flach bezeichnet. Mit
„Ohne Dogma" habe er dann psychologisch im Bourgetschen Sinne geschrieben;
eine grosse und feine Gesellschaftsschilderung gab die „Familie Polaniecki". Der
christliche Standpunkt wird überall gebührend hervorgehoben, so dass es nicht über-
rascht, auch „Quo vadis" geschätzt zu sehen; namentlich die Charakteristik und die
Technik des Romat;s haben es dem Verfasser angetan. Bei den „Kreuzrittern" findet
er denn doch das Polentum zu stark glorifiziert, die Deutschordensritter zu schwarz
gemalt, doch versagt er darum dem Werke nicht seine Anerkennung; der historische
Roman in dieser Form sei keineswegs zu verwerfen, die Vorliebe des Dichters für
das Gesunde sei ein erfreuliches Zeichen. —
Russland: Allgemeines. Polonskijs Geschichte der russischen
Litteratur (4516) leidet unter dem Mangel der russischen Geschichte überhaupt, an
dem Fehlen breiter historischer Bewegungen und umbildender Entwicklungen einer-
seits, der historischen Kontinuität andererseits: zwischen der ältesten russischen
Litteratur und der des 19. Jahrhunderts klaffen unüberbrückbare Lücken. Bei aller
schätzenswerten Charakteristik der einzelnen Gestalten mangelt der rechte Zusammen-
hang, untereinander ebensowohl als mit den Erscheinungen des Auslands; so
scheinen Turgenjew, Tolstoi, Dostojewski vom Himmel gefallene Grössen und nicht
Individualitäten, die auf dem Boden bestimmter litterarischer Entwicklungen gediehen
sind. Dadurch bekommen auch die Charakteristiken etwas sehr Unbestimmtes und
sagen schliesslich nur dem wirklich etwas, der die genannten Werke auch kennt.
Wenn man eine fremde Litteratur für ein Publikum, das der Sprache nicht mächtig
ist, darstellen will, wird man viel stärker mit den gesamteuropäischen Strömungen,
K.Jahn, Allg-emeines des 18./19. Jh.: Die deutsche Litteratur u. das Ausland. 451
mit l'aralloler.scheinun^en und den charakteristischen Unterschieden arbeiten müssen,
als es der Verfasser g-etan hat. Aus sich heraus lässt sich Fremdes nicht begreifen,
wenn man die Voraussetzungen so wenig kennt wie selbst der gebildetste Deutsche
die der russischen Litteratur. Auch sprachlich ist das übrigens ernst gearbeitete-
Büchlein nicht ganz einwandfrei. Die NamensfüUe wirkt erdrückend. — Tiefer will
Wolynsky in seinem Essay über die russische Litteratur der Gegenwart (4518)
schöpfen. Er baut sie auf Tolstoi, den russischen Normalmenschen, ja Normalmuschik,
und auf Dostojewski, den wahnsinnigen Ekstatiker, auf. Ersterer hat die Probleme
des Lebens auf Grund einer göttlich -menschlichen Ethik lösen wollen, der andere
den ewigen Konflikt des egoistischen Willens und des mächtigen zum allgemein Guten
geneigten Herzens geschildert. Zu Tolstoi stellt sich Tschechow, dessen Werke dem
sterbenskranken russischen Menschen wenn auch keine Heilung, so doch Mitleid und
uneigennützigen Trost geben können; ihm werden die kleineren Lichter Korolenko
und Mikulitsch angereiht. Garschin wird auf die Mittellinie zwischen Tolstoi
und Dostojewski gestellt, Gorki ihm beigesellt mit der Vermutung, dass seine
Schöpferkraft schon nicht weiter reiche und sein Talent vielleicht auch im Sinken
sei. Sicher sei das allerdings nicht. Seine Tendenzen werden als anarchistisch,
nicht sozialistisch charakterisiert. An ihm ist viel auszusetzen: schreiende Farl)en,
selbst eine gewisse Affektiertheit; er lebe nicht mehr auf echtem russischen Boden,
sondern halb in einer Phantasiewelt. Er nähere sich gelegentlich der Dekadenz,
einer Form der Reaktion gegen die empörende Routine, deren Führer in Russland
Mynski sei, ein mystischer Philosoph und trockener Belletrist. Neben ihm stehe der
ewig sich wandelnde Mereschkowski, dem in seinen historischen Romanen kompila-
torische Abschreiberei vorgeworfen wird. Hyppius sei im Gegensatz zu den Ver-
standesdekadenten eine Gefühlsdekadentin, alle aber hätten die Schwenkung zur
Religion gemacht; hoffentlich würde man nun wieder die Anknüpfung an Dosto-
jewski finden. Schliesslich werden einige derbe Normaltalente aufgezählt: Jassinski,
Nemirowitsch-Dantschenko, Gnieditsch und andere, unter denen nur der melancholisch-
grüblerische Albow hervorragt. — Eine Reihe sehr freier Uebersetzungen aus dem
Kroatischen und Serbischen, dem Russischen und Montenegrinischen, mit eigenen
flüssigen und flüchtigen Poesien vermengt, dazu Reisekizzen und Novelletten aus
Russland und Montenegro, vereinigt TejaVictus von Trol (4520) in zwei
Bänden. Das Buch der feinfühliigen Verfasserin ist ansprechend, weil anspruchs-
los, öfter graziös, immer liebenswürdig, nicht immer formvollendet. —
Aeltere Gruppe: Dostojewski. Der bekannte Herausgeber der
reformkatholischen Zeitschrift „Renaissance" J. Müller (4521) wünscht, sich als
„Philosoph und gründlicher Litteraturkenner" über den „in vieler Hinsicht auch für
uns vorbildlichen Russen" zu äussern. Indessen füllen das Buch biographische
Nacherzählungen und Analysen der Werke, während zu litterarhistorischer Arbeit in
eigentlichem Sinne nur Ansätze vorhanden sind, wie in der Erwähnung paralleler
Stoffe bei Dickens; die moralisierende Beurteilung ist nicht immer glücklich, Aus-
fälle auf Nietzsche und Brandes schlagen einen gehässigen Ton au. Ein besonderes
Kapitel ist den sozial-religiösen und ethischen Ansichten des Dichters gewidmet,
doch scheinen hier die russischen Voraussetzungen und Bedingungen vernach-
lässigt. —
Gogol. Einen gründlichen Aufsatz über Gogols Bedeutung in der russischen
Litteratur verdanken wir Pypin (4523a). Das Werk Gogols sei eine der Haupt-
quellen gewesen, aus denen die Europa erobernde, echt russische Kunst der Tolstoi
und Dostojewski geflossen sei, und das dadurch, dass in ihm zuerst die ethische
Grundbestimmung angeschlagen worden sei. Der Verfasser versucht den oft unklar
gehandhabteu Begriff der russischen (oder noch allgemeiner slawischen) Rasse zu
bestimmen. Indem er sie (im Sinne Gobineaus also) als etwas Unveränderliches
auffasst, kommt er zu dem Schluss, dass nicht eigentlich die Rasse, sondern die
russische Geschichte die eigentümliche Ausprägung der Nationalität veranlasst hätte,
die den Westeuropäer so fremdartig anmutet. Die jahrhundertelange strenge Ab-
geschlossenheit von der römisch-italienischen Kulturwelt habe im Russen einerseits
Kulturlosigkeit, anderseits aber im Gegensatz zum verhassten Asiatentum ein
nationales und christliches Einheitsgefühl des Gesamtvolkes hervorgebracht, das auch
heute in der starken Hinneigung der Litteratur zum Volke seinen Ausdruck finde.
Ebenso wie in der Tendenz, greife sie auch in der Sprache immer wieder auf das
Volk zurück. Neben Puschkin sei Gogol in beiden Richtungen, vor allem auch der
erstgenannten der Bahnbrecher des echten Russentums, und das gerade in seinen
ersten Werken, in denen er mit melancholischem Lächeln den Vorhang von dunklen
Bildern ziehe. Die soziale Wirkung sei beabsichtigt gewesen, seine späteren Selbst-
anklagen entbehrten der Berechtigung. Dostojewskis erste Schriften knüpften un-
mittelbar an Gogol an (Elende Menschen — Mantel). —
Jahresberichte fQr neaere deutsche Litteratnrgescbiohte. XIU. FjO
452 K.Jahn, Allgemeines des 18./19. Jh. : Die deutsche Litteratur u. das Ausland.
L. Tolstoi. Löwenfeld begann 1901 mit einer Gesamtausgabe der
Schriften Tolstois (4530 a), deren wichtigstes Verdienst neben der erstrebten Voll-
ständigkeit das Zurückgreifen auf authentische Texte ist. Die Güte der Ueber-
■ tragung, die oft mit Glück an ältere Uebersetzungen angeschlossen ist, wurde von
zuständiger Seite anerkannt. In drei Gruppen soll das umfangreiche Lebenswerk des
grossen Reformers vorgelegt werden: sozial-ethische, theologische, dichterische Werke.
Mir liegen nur Bände der ersten Reihe vor, von „Meine Beichte" (1879) bis „Das
Leben" (1885) reichend, und damit die wichtigsten Bekenntnisschriften und die erste
systematische Darlegung umfassend. Es ist hier nicht der Ort, die Einwirkung der
Tolstoischen Ethik auf Deutschland zu erörtern, da der Tolstoiismus analog dem
Rousseauismus in seinem Auftreten und seiner Verbreitung sich zu den halbreligiösen
Phänomenen gesellt. Neben der sozialethischen kommt den Werken aber auch eine
litterarhistorische Bedeutung zu. Sie erklären wichtige Phasen der Entwicklung
des Dichters Tolstoi. „Meine Beichte" bietet aufschlussreiche Parallelen zu „Anna
Karenina"; alle bereiten auf die Gedanken von „Auferstehung" vor. Der Zusammenhang
zwischen Tolstoi und Hauptgestalten seiner Werke (Ljewin) wird hier völlig deutlich.
Kurze Einleitungen des Herausgebers weisen jeder einzelnen Schrift ihre Stelle im
Lebenswerk Tolstois zu. — Th. Achelis (4524a) orientiert in einer Broschüre über den
Gedankeninhalt der Tolstoischen Ethik, der er eine kurze Geschichte der Tolstoischen
Schriftstellerei vorausschickt, um zu zeigen, wie früh die grundlegenden Gedanken
bei ihm auftreten. Ausführlich wird sein Standpunkt gegenüber der Kunst behandelt,
die er, wie all die ausschliesslichen Ethiker, nur als Dienstbotin der Moral im Hause
dulden will: sie soll der allgemeinen Verbrüderung, Vereinheitlichung der Menschheit
dienen. Sodann kommt seine Atomisierung des Staates und der Gesellschaft zur
kurzen Schilderung; nur das einzelne Individuum hat Wert, und das nur, wenn es
dem Ideal Tolstoischen Christentums nachlebt. Alle Konsequenzen sind gezogen:
Verwerfung der Ehe wie Anwendung von Gewalt, auch um anderen zu helfen. Als
die Hauptmängel wird das ünhistorische und Unpsychologische der Weltkonstruktion
Tolstois hervorgehoben; das Grosse an ihm sind weniger seine Gedanken als sein
Wille und sein Charakter. — J. Hart (4528) rechnet Tolstoi zu den wenigst ver-
standenen Schriftstellern unserer Zeit; man habe einseitig seine Ethik betrachtet,
ohne seine Weltidee aufzufassen, so sei man irregegangen. Das alles habe uns
Eugen Heinrich Schmitt (Leo Tolstoi und seine Bedeutung für unsere Kultur;
[JBL. 1901 IV lc:550]) erst gelehrt, und Tolstoi selbst habe sein Werk für die beste
Einführung in seinen Gedankenkreis erklärt. Diese Weltidee sei die Christi, nicht
die des Christentums, denn Christus sei bereits von seinen Jüngern missverstanden
worden. Seine Lehre von der eigenen Göttlichkeit sei gleichzeitig die von der Gött-
lickeit aller wiedergeborenen, zur Erkenntnis gekommenen Menschen, Endlichkeit und
Unendlichkeit der einzelnen Seele flössen so in eine Einheit zusammen; werdet wie
ich, sei der Kernpunkt der christlichen Lehre. — S t ö s s 1 (4530) sucht die Wider-
sprüche, die Tolstoi der Welt vorwirft, in ihm selbst auf, in dem Künstler, der die
Kunst verdammt, in dem berühmten Mann, der den Ruhm verachtet, in dem Menschen-
verächter (!), der zum Diener der Menschheit wird. — Einer interessanten Einzelfrage
ist Dukmeyers Studie, „Die Deutschen in Tolstois Schilderung" (4526), gewidmet.
Er weist nach, dass die ältere, von Tolstoi autorisierte Strengesche Uebersetzung in allen
Deutsche betreffenden Punkten den Text fälscht, und zeigt dann, dass der Verfasser
von „Krieg und Frieden" die Deutschen systematisch lächerlich oder verächtlich er-
scheinen lasse. Bekanntlich spielt der Deutsche ja auch in „Anna Karenina" keine
gute Rolle. —
Turgenjew. Der Name des russischen Schriftstellers wird neben den
anderen Grossen jetzt weniger genannt. Dass er darum seine Verehrer noch nicht
verloren hat, beweist eine neue Uebersetzung von „Ausgewählten Werken" (4533)
und die Biographie Borkowskys (4531), die mir in diesem Jahr unzugänglich
blieb. —
Jüngere Gruppe: Andre jew. Auch Andrejew hatte Vorteil von der
Neigung der Deutschen zu Uebersetzungen aus dem Russischen (4534— 35b); über
den grossen Erfolg des jungen Autors in seinem Vaterlande orientiert A. Luther
in einem „Russischen Brief (4535). —
Gorki. Alle Jüngeren überragt in der öffentlichen Schätzung Gorki, von dessen
Werken alljährlich eine Fülle von Uebersetzungen erscheint (4546/7). — Zieler knüpft
an sie einige nicht ganz zutreffende Reflexionen (4547); er hat wohl recht, wenn er
sein episches Talent höher bewertet als das eigentlich dramatische. Zweifelhafter ist,
ob bei ihm das stoffliche Interesse hier wirklich das künstlerische übertrifft, gewiss
ist er im Unrecht, wenn er ein baldiges Sinken der übertriebenen Schätzung des Russen
voraussagt. — Auf das Wesen des Erfolges der Gorkischen Schriften werfen einige
nüchterne buchhändlerische Betrachtungen (4545) interessante Streiflichter. Gewiss
H. Nohl, Lyrik des 18./19. Jahrhunderts. 453
hat der geschickte Vertrieb dieser Schriften in Deutschland wesentlich zur Popularität
beigetragen, und es ist wertvoll, die Sache auch einmal von dieser Seite zu sehen;
nur soll man nicht glauben, dass sie die wichtigste oder gar die einzig wichtige ist.
— Die Essays über Gorki häufen sich, ohne allzuviel Neues bringen zu können. In
zwei Artikeln behandelt Poppen b e r g die „Drei Menschen" (4541/2) ; der einstige
Dichter der Lebensfreien, die überwunden haben, sei zu einem Buche trostlosen Un-
mutes weitergeschritten. Die Länge des Romans sei unökonomisch, der anfangs tiefe
Eindruck verflüchtige sich bei der steten Wiederholung gleicher Stimmungen. Er
sieht in dem Buch eine bewusste Neudichtung des „Raskolnikow", dem in parallelen
Szenen die Stimmung der neuen Generation, die weit entfernt sei von der alten
Bussfertigkeit, gegenübergestellt werde. Nicht mehr Sühne fordere das Buch,
sondern Rache an der schuldigen Welt, das Bekenntnis des Mörders sei eine Form
der Propaganda des Schreckens. Künstlerisch stehe der Roman entschieden tiefer
als die Novellen. — Adam bespricht nicht weniger als acht Uebersetzungen Gorkischer
Werke (4536), unter denen er die von Scholz als die gelungenste lobt; ihm scheint
der Dichter ebenfalls in den Vagabundengeschichten am bedeutendsten, da er dort
sein individuelles, übrigens recht anfechtbares Ideal verkündet. Die Romane fallen
dagegen ab. —
Tschechow. Gorkis litterarischer Wettbewerber erscheint gleich Tolstoi
mit ,, Gesammelten Werken" im Diederichschen Verlage in einer Uebersetzung
Czumikows (4548 a). — Hob er (4548) erklärt sich seinen Erfolg aus dem ver-
söhnenden Humor, der über den meisten der tief pessimistischen Studien liegt. —
Derselbe Verfasser äussert sich auch über die Dramen des Dichters f4549), deren
hohen künstlerischen Gehalt er preist; hier sei Tschechow ausschliesslich Vertreter
einer melancholischen, hoffnungslosen Tragik. —
Orient. Eine schätzenswerte Einführung in die Litteraturen des Orients
verdanken wir Haberlandt (4552). Die Einleitung erläutert den Begriff des
Orients und zeigt die innere Einheit im Mannigfachen der östlichen Litteraturen, die
Berechtigung, sie zusammenfassend zu behandeln; die charakteristischen Unterschiede
der aufs Konventionelle und Typische ausgehenden unindividuellen Kunstwerke der
orientalischen Völker von denen des Abendlands werden kurz hervorgehoben, die
Dichter und das Publikum in ihrer Eigenart geschildert. Die Darstellung der einzelnen
Litteraturen, die in der Reihenfolge: Ostasien, Indien, Persien, Semiten, Türken
behandelt werden, muss sich naturgemäss auf die Hauptwerke und die wichtigsten
Zweige beschränken; es ist gewiss richtig, dass der Verfasser ihnen und Proben aus
ihnen den meisten Raum gewidmet hat, anstatt die wenigen für das einzelne zur
Verfügung stehenden Seiten mit Namen, die keine Vorstellung erwecken, zu ver-
zetteln, und sich in die mannigfaltigen, vorläufig noch ganz dunklen Fragen zu ver-
lieren, die alles eigentlich Historische und Litterarhistorische dieser Völker noch bieten.
— Die Schrift Remys (4552a) kann erst im nächsten Jahre zur Besprechung kommen. —
Lyrik.
(IV, 2 = N. 4554.51261).)
H. Nohl.
[Der Bericht über die Erscheinungen des Jahres 1902 mrd im vierzehnten
Bande nachgeliefert.]
bS*
454 R. Fürst, Epos des 18./19. Jh.: Von der Mitte des 18. Jh. bis zu Goethes Tod.
Epos.
Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod.
(IV, 3 = N. 5128-5216.)
Rudolf Fürst.
Gesamtdarstellung-en. Ueber die Entwicklung" der erzählenden
Litteratur hat sich W u n d t k e (5128) anregende Gedanken g-emacht. Er vergleicht
die Entwicklung der Epik, die stufenartige Steigerung ihrer Zwecke und Ziele mit
dem Prozess, den die Phantasie im Individuum durchzumachen hat. Die Phantasie
der Primitiven bewegt sich in wirklichkeitsfremden, übernatürlichen Bahnen; sie
symbolisiert Naturkräfte, die über den Menschen waltenden Mächte, belebt die Natur,
schafft Fabelwesen. So ist die Göttergeschichte, die mythologische Anekdote, die
Fabel im weitesten Sinn das Produkt dieser ersten Stufe, die ebensowohl der Ur-
geschichte der Völker wie dem ersten Kindesalter entspricht. Dann beginnt das Auge
sich in der wirklichen Welt zureoht zu finden, die Sage von Halbgöttern und Helden,
das Märchen, die Legende tritt auf. Das Auge schärft sich für die Wirklichkeit,
das merkwürdige Ereignis, das aber nicht mehr dem Reich des Wunderbaren an-
gehört und den Tatsachen nicht mehr widersprechen darf, wird durch die Novelle
vermittelt. Sobald das Anekdotenhafte, Skizzenhafte schwindet, um einem kunst-
volleren Bau der Handlung, die nach wie vor die Hauptsache bleibt, Platz zu machen,
sobald diese Handlung unter einem gemeinsamen Gesichtspunkt betrachtet wird, hat
dem Roman, zunächst dem Abenteuer- und Geschichtsroman, die Stunde der Ent-
stehung geschlagen. Bald erscheint so der Mensch als würdigster Gegenstand der
Teilnahme. Mit der Menschendarstellung ist der Bericht überwunden, das Nachschaffen
bricht an. Nun erst, da die Charakteristik an Stelle der Handlung getreten ist, wurde
der wahre Kunstwert der epischen Produktion erfasst; man findet aber die ersten
Ansätze zur vollendeten Charakteristik nicht bei den Klassikern, vielmehr bei den
älteren Humoristen. Für das Neue, das aber nicht durch Zerbrechen der Kunst und
Verbrechen wider die Kunst entstehen kann, liegt nun die Bahn frei: wir haben die
Gesetze kennen gelernt, denen die Psyche in ihrem Werden und in ihren Aeusserungen
unterworfen ist, und die neue Kunst wird also den Zusammenhang klar legen müssen,
in welchem die äussere Handlung (Schicksal) zur inneren Wesensentfaltung des
Menschen steht, sie muss zeigen, wie das Schicksal mit Notwendigkeit aus dem
innersten Wesen des Individuums herausreift. Die realistischen Mittel der psychischen
Analyse, die zum Malen der Stimmungen, Gedankengänge, Leidenschaften notwendig
sind, werden sich also einem künstlerischen Zweck unterzuordnen haben. Der
Handlung als Ausfluss der individuellen Qualität bedürfen wir noch weiter, um das
Darzustellende als im Leben begriffen vor Augen zu führen, um das Objekt umfassend
und naturgetreu wiederzugeben. Leben und Handlung beeinfiussen einander wechsel-
seitig; das Produkt psychologischer Analyse und künstlerischer Synthese wird erst
durch Handlung zu einem Stück Natur. —
Einzelne Arten der erzählenden Dichtung. Den Typus des
schweizerischen Alpenromanes, im Gegensatz zu dem oberbayerisch-steirischen, hat
nach Walzel (5133) J. C. Heer („An heiligen Wassern" und „Der König der
Bemina") nach dem Vorbild von C. F. Meyers „Jürg Jenatsch" geschaffen, und dieser
Typus wirkt bei zahlreichen jüngeren Nachfahren (Wilhelmine von Hillern, Ernst
Zahn, S. Bosshart, Rudolf von Tavel, Meinrad Lienert) nach. W. zeigt die den
Schweizer Alpenromanen gemeinsamen Motive und betont, wie die Dichter östlich
der Alpen in einer negativ-pessimistischen Darstellung des Druckes, den der Gross-
bauer auf den Kleinbauer ausübt, der Schädigung, die der unverdorbene Einheimische
durch den fremden Touristen erfährt, stecken geblieben sind, während hier die echt
Schweizer Freude, den Weg zur sozialen und politischen Besserung zu zeigen, die
Lust an gemeinnützigen Grosstaten vorwiegt. Diese Vorliebe für Sozialreform im
und durch den Roman weist W. schon bei Zschokke, Pestalozzi, Hans Caspar Hirzel
(„Die Wirtschaft eines philosophischen Bauern" 1774) nach. W. kommt dann noch
auf Heers Schlüsselnovelle, die den Kampf S. F. Vögelins mit Alfred Escher ziemlich
sensationslustig behandelt, zu sprechen und macht kritisch-stilistische Bemerkungen
über die besprochenen Autoren, wobei Wilhelmine von Hillern („Der Gewaltigste"
1901) am schlechtesten wegkommt. Von ostälpischen Autoren haben Rosegger und
Stifter am stärksten herübergewirkt. — W a h n e r (5134) nimmt die Anfönge der
R. Fürst, Epos des 18./19. Jh.: Von der Mitte des 18. Jh. bis zu Goethes Tod. 455
bayerischen Dorfgeschichte unter die Lupe. Gegen einen Aufsatz A. Dreyers rvgl.
N. 5418) polemisierend, entzieht er Auerbach zugunsten Immerinanns den Ehrentitel
eines Gründers der deutschen Dorfgeschichte. Was besonders die bayerische anlangt,
so will er weder in Auerbach noch in Gotthelf ihren Ahnen sehen, sondern in
Wernher und seinem Meier Helmbreoht, der als erster statt der „dörperhaften" Fratzen
und Karikaturen ein Bild aus dem Volksleben geboten habe. Ludwig Aurbacher,
Franz von Kobell, Karl Stieler hätten dann den Boden vorbereitet, und J. F. Ijentner,
Ludwig Steub, Melchior Meyr (der erste Dorfnovellist), Hermann von Schmid hätten
ihre Saat in diesen Boden gelegt, so dass Maximilian Schmidt schon die wirksamsten
Vorarbeiter gefunden habe. — Stoffgeschichtliche Studien boten Th. von Sosnosky, W.
Wolff und Fürst. Th. von Sosnosky (5138a) meint, der Arzt sei im Roman bis
nun vorwiegend in dreierlei Gestalten aufgetreten : als wohlgepflegter Medizinalrat,
der das gutrasierte Kinn auf den goldenen Knopf seines Spazierstockes zu stützen
liebt, als Biedermann mit rauher Schale und weichem Kern, endlich als echter Roman-
held und „homme aux femmes" mit schönem Vollbart und bleicher Denkerstime.
Nun sind aber drei Romane erschienen, die sich mit dem ärztlichen Beruf als Problem
befassen : Heinrich von Schullem, „Die Aerzte" (Leipzig und Wien, Oesterreichische
Verlagsanstalt, 1902); Emil Marriot (Emilie Mataja), „Menschlichkeit" (Berlin, Grote
1902) und Edith von Salburg, „Humanitas" (Leipzig, Grübel & Sommerlatte 1902).
Als der wertvollste, weil an Sachkenntnissen reichste, wird der Roman des Dr. med.
Schullern bezeichnet, während das Buch der Gräfin Salburg als ein aus allerlei ver-
logenem Klatsch zusammengebrautes, verleumderisches Pamphlet gebrandmarkt wird,
— W. Wolff (5139a) bespricht, an ü. Kohlschmidts Schrift „Der evangelische
Pfarrer in moderner Dichtung" (Berlin, Schwetschke 1901) anknüpfend und einzelne
Lücken ergänzend, die Stellung des Geistlichen im modernen Roman und zählt eine
Reihe von Werken her, in denen die verschiedenen Typen des Pfarrers, zunächst
des evangelischen, dargestellt werden. Er findet, dass die Mehrzahl der modernen
Autoren unsympathische Priester darstelle; so W. von Polenz, M. Kretzer, von
Grotthuss, die zum Teil nach bestimmten Modellen arbeiten, während M. Dreyer, W.
Hegeler („Kellys Millionen") und andere doch auch sympathische Pfarrherren kennen.
Selten trifft man den idyllischen Pastor, mitunter den derbkomischen (Wolzogen,
Sudermann), den weltfremden (Sudermann, Hauptmann), den Fanatiker (Henning,
Jensen, Keller, Jordan), den sozialpolitischen (K. Telmann, Polenz, Björnson, Fontane,
Zola, Selma Lagerlöf) und den Mann von überragender Stellung und geheimnissvollem
Einfluss (Leo Hüdeck). Seelische Probleme, die aus dem Priesterstande erwachsen,
werden namentlich im Hinblick auf den Katholizismus, daher meist von kathohschen
Autoren aufgeworfen und fast durchweg zu einer Anklage gegen die ecclesia militans
erweitert, also nicht, wie W. wünscht, innerhalb, sondern ausserhalb der Kirche, durch
den Zerfall des Priesters mit seinem Beruf zur Lösung gebracht. W. erinnert an
Anzengruber, Rosegger, E. Marriot, Gräfin Salburg, C. Flaischlen, Kretzer, Kielland,
Telmann, W'ildenbruch und andere. Es befremdet, in diesen ziemlich langatmigen
Schilderungen Werke wie Sues „Juif errant", Hegelers „Pastor Klinghammer", H.
Dahls „Der Göttliche" nicht anzutreffen. Den vermissten idyllischen Pfarrer dürfte
W. in einem neuen Roman von R. Herzog „Das Lebenslied" mittlerweile gefunden
haben. — Fürst (5139 c) (VossZg. N. 585) suchte bei Besprechung des Prager
Studentenromans „Die Vaclavbude" von K. H. Strobl (Leipzig, Seemann. 1902) die
Wandlung festzustellen, die die Gestalt des deutschen Studenten seit den ruppigen
Tagen von Zachariaes Renommisten und Kortums Jobs in der deutschen Epik durch-
gemacht hat: wie der Studiosus voll feuchtfröhlicher Harmlosigkeit und Unwider-
stehlichkeit bei Weib und Mann sich aus den Epen der Roquette und Scheffel in
die Romane der Redwitz und Samarow hinüberstahl, und wie dieser Typus trotz
realistischer Versuche, die Hans Hopfen anstellte, noch immer als Karl Heinrich
zu Alt-Heidelberg sein Leben fristet; wie dann nach einem satirischen Zwischenspiel
namentlich nordische Stimmen von dem bitteren Ernst im Leben des armen Studenten
sprachen, wie diese Keime in Deutschland aufgingen und nun das Studentenleben je
nach dem Temperament des Autors bald als Zeit wilder Versuchungen, bald als harte
Arbeitsjahre, vergoldet vom hoffnungsfrohen Optimismus der Jugend, erscheint. —
ZurAesthetik und Technik des modernen Romane s. Th.
von Sosnosky (5142) macht sich in seiner brummigen W'eise, die aber nicht
selten den Nagel auf den Kopf trifft, mit der Sprache der Romanmenschen zu schaffen.
Er möchte den Monolog aus der Epik ganz verbannen und die seelischen Vorgänge
niemals in direkten Worten schildern, sondern lieber sie in der Seele der Helden sich
abspiegeln lassen, wie dies etwa Arthur Schnitzler in der Novelle „Leutnant Gustl"
versucht hat. Der Verfasser wendet sich gegen die noch immer nicht ausgerottete
„schöne Sprache", das heisst wider den verstiegenen Schwulst, wider den unwahren
Bilderreichtum, den auch Autoren von gutem Klang in der Alltagssprache ihrer Ge-
456 R. Fürst, Epos des 18./19. Jh.: Von der Mitte des 18. Jh. bis zu Goethes Tod.
schöpfe nicht missen mögen, und g-ewiss mit Recht geg-en die unmögliche Mundart,
das Gemenge von Hochdeutsch und allen möglichen Dialekten, das ortsfremde Autoren
anwenden, wenn sie Bewohner süddeutscher und österreichischer Gebirgsgegenden
zu Worte kommen lassen. Allerdings vergisst der Verfasser, dass mancher Dichter
mit Bewusstsein den nicht sehr glücklichen Mittelweg eines Idealdialektes wandelt,
der die Eigenart der Gebirgsmenschen dem Verständnis der nordischen Ebene näher
bringen soll. — Sosnosky (5143) hält auch eine Philippika wider „Die Un-
natur der Ich-Technik" (so lautet der richtige Titel des Aufsatzes). Er setzt immer
die strenge Miene des Richters auf, bezichtigt die Poeten gern irgendwelcher
geheimer Nebenabsichten und treibt einen wahrhaft gottschedischen Kultus mit der
gesunden Vernunft. Es ist durchaus nicht erforderlich, den Erzählenden immer mit
dem Autor zu identifizieren und sich zu empören, weil der Rom an schreib er Friedrich
Spielhagen sich für den Fabrikanten Georg Hartwig ausgibt oder der 1859 geborene
Herr J. J. David ein Mensch aus dem 16. Jahrhundert zu sein fingiert, ohne das
billige Auskunftsmittel einer alten Chronik oder eines aufgefundenen Manuskriptes
heranzuziehen. Ebenso ist es allzu witzig, den Ich-Erzähler ob seiner augen-
scheinlichen Indiskretion, die ihn mit den intimen Angelegenheiten anderer Leute
frei walten lässt, zu schelten; bedenklicher ist schon die grosse Vertrauens-
seligkeit, die oft zutage tritt, wenn eine Person der anderen im Eisenbahnwagen, im
Wirtshaus oder dergleichen ihre verborgensten Geheimnisse zu erzählen sich nicht
enthalten kann, wobei manche Autoren, wie Heyse, gern die Fiktion noch weiter
führen und andeuten, dass sie solche Offenherzigkeit eben ihrem bekannten Namen
zu danken haben; immerhin bedenklich ist auch die erstaunliche Gedächtnisleistung,
mit der zuweilen weit zurückliegende Ereignisse mit phonographischer Treue zum
Detail (Th. tlerzl hat bekanntlich bereits den Phonographen zur Erzählung der Vor-
fabel verwendet) hergesagt werden. Auch manche andere Widersprüche, die aber
samt und sonders nicht allzuviel zu sagen haben und deren Ueberwindung dem
Poeten eine lockende Aufgabe bedeuten mag, weist S. der immerhin klippenreichen,
weil den Dichter zur Allgegenwart zwingenden Ich-Technik nach, und er hat vielleicht
nicht ganz unrecht, wenn er sie auf ganz prägnante Fälle, die Buchholzen, die femme
de chambre, die Berliner Range, wo sie den Reiz des Werkes mit ausmacht, be-
schränken möchte. Freilich macht er gleichzeitig Mirbeau wie Prevost den Vorwurf,
dass ihre sonst zu Ich-Bekenntnissen so sehr geeigneten Heldinnen in ihren Briefen
und Aufzeichnungen viel zu geistreich seien. —
Anthologien. Im „Oesterreichischen Novellenbuch" (5145) vereinen
sich Aeltere und Jüngere, die alle einen weltscheuen, versonnenen, nach innen
lauschenden Zug gemeinsam haben. Von Gegenwartsgefühl und Wirklichkeitssinn ist
nicht viel zu bemerken, diese Poeten vermitteln uns lieber ihre Phantasien, mögen
sie nun übersinnlich-spekulativ, mitleidig-sozial, spätromantisch, symbolisch-nach-
denklich gefärbt sein oder eine gewisse malerische Plastik aufweisen. Das kräftigste
Talent, das in der Sammlung zu Wort kommt, ist neben F. von Saar zweifellos
Rudolf Hawel, ein nicht unwürdiger Jünger Anzengrubers. —
Epos. Eine Nummer der K 1 o p s t o c k - Litteratur (5149) haben wir schon
im Vorjahre verzeichnet (JBL. 1901 IV 3 : 1), eine andere (5151) gedenken wir nach-
zutragen. — Ueber J. B. Alxingers Epos „Doolin von Maynz" hat Weil (5154)
eingehende Quellenstudien angestellt. Er stellt fest, dass Alxinger seinen Stoff nicht
der Bibliotheque universelle des romans des Grafen Tressan, sondern der gekürzten
Uebersetzung in H. A. 0. Reichards Bibliothek der Romane entnommen hat. Die Quelle
selbst, die 1501 zuerst gedruckte prosaische Bearbeitung der chanson de geste „Doon
de Mayence" aus dem 13. Jahrhundert hat Alxinger nie zu Gesicht bekommen. W.
zeigt, wie Alxinger die auseinander flatternden Abenteuer seiner Vorlage einheitlicher
zu gestalten, wie er eine innerlich geschlossene, wohl motivierte Handlung zu formen
weiss, wie er, von Wieland beeinflusst, durch die Verknüpfung der Schicksale der
verschiedenen Personen, die in der Vorlage parallel nebeneinander herlaufen, das
Interesse zu steigern und dem Gedicht grössere Einheitlichkeit zu geben versteht, wie
er freilich auch manchen romantischen heldenhaften Zug ausmerzt, andererseits aber
die Charaktere allzusehr ins Engelhafte oder Teuflische verzerrt, sie aller Anmut
beraubt, vor allem jedoch alle derb-komischen Züge und mit ihnen jeden Schimmer
von Humor tilgt. Indem er seine Vorlage aus dem Märchenhaften ins Historische
umarbeitete, sah sich Alxinger genötigt, geschichthche und kulturgeschichtliche
Studien zu treiben. Wie W. im einzelnen nachweist, hat Alxinger seine Kenntnisse
aus A. F. Büschings „Neuer Erdbeschreibung", aus dem Saxo Grammaticus und aus
anderen historischen Quellen (Thomas Bartholinus IL, Olaus Magnus) geschöpft. Doch
auch seine Phantasie hat Alxinger walten lassen und eine Reihe von Charakter-
bildern aus eigenem beigesteuert. Andererseits hat er verwandte von der Reichardschen
Bibliothek übermittelte Erzählungen mit Erfolg studiert, manches Motiv, manche
R. Fürst, P^pos des 18./19. Jh.: Von der Mitto des 18. Jh. bis zu Goethes Tod. 457
litterarische Gepfloofenhoit, ja manchen Satz bis zum Worthiut herab von Wieland .
entlehnt, daneben auch bei Klopstock, klassischen Autoren und Kirchenvätern manche
Anleihe gemacht. W.s Ausführungen zeichnen sich durch Klarheit aus und ver-
himmeln den Helden ebensowenitj;', wie sie ihn hochmütig schulmeistern. — Was
Ladendorf (5157) über den wohl ziemlich missglückten Versuch Otto von Schünaichs,
sich Friedrich dem Grossen zu nähern, beibringt, ist nicht allzu wesentlich. —
Roman: C. M. Wieland. Einen Brief Wielands vom 8. Mai 1774 —
einen facsimilierten, halb französisch, halb deutsch abgefassten — der sich teils mit
Lob und Preis seines Zöglings, teils mit der Schilderung des Schlo^sbrandes befasst,
bieten die von C. G r a f O b e rn do r f f (516()a) herausgegebenen, etwas wichtig-
tuenden Erinnerungen der Freifrau von Bechtolsheim. — Ueber Wielands Verhältnis zu
seinen Quellen, das ja auch von Zeitgenossen als nicht unbedenklich befunden wurde,
handelte S te i n b erge r (Slßl). Wenn der Verfasser Aeusserungen Wielands
zitiert wie die, er habe niemals weder in Erfindung, noch Disposition, noch Zeichnung,
noch Haltung, noch Ausdruck, noch Farbengebung, noch Verteilung von Licht und
Schatten, ja auch nur in Schnitzwerk und Verkleidung etwas Originales, etwas von
seiner Erfindung geschaffen oder die, dass sein Talent zum Stehlen sich entwickle,
so möchte man solche Selbstanklagen immerhin einer halb ironisierenden, selbst-
quälerischen Stimmung zugute halten; gleichwohl aber wird zuzugeben sein, dass
Wieland die künstlerische Erfindungskraft, den Phantasiereichtum ziemlich tief ein-
schätzte, dass er sich begnügte, ein geschmack- und geistvoller Bearbeiter gefundener
Stoffe zu sein. Denn nach Wielands naivem Ermessen besteht des Dichters wahres
Verdienst nicht darin, dass er sein Sujet erfindet, sondern in der lebendigen Dar-
stellung, also darin, dass er aus dem alten Stoff neue Gestalten formt und ihnen den
Stempel seines Geistes aufdrückt, so zwar, dass der Nachahmer den Erfinder über-
trifft, sobald er den Stoff besser behandelt (eine Ansicht, die, sofern es sich
nicht um Raubzüge in fremdes Eigentum handelt, kaum bestreitbar ist). Mit Nach-
druck schliesst er sich Herders Meinung an, dass es wie überall, so auch auf
poetischem Gebiet nur ein Finden, kein Erfinden gäbe, und so erteilt er trotz gelegent-
licher Anwandlungen von Sittenstrenge auch seinen Jüngern gewisse Ratschläge
über das Suchen und Finden von Stoffen und Anregungen, die nach unseren Begriffen
nicht ohne Bedenklichkeit sind. St. vermeidet mit Recht alle Plagiatschnüffelei; er
sieht in Wieland vielmehr eine widerspruchsvolle, komplizierte Natur, deren Gering-
schätzung der schöpferischen Phantasie hauptsächlich durch den empfundenen Mangel
eigener Originalität bedingt ist. — Diesen nicht leicht zu erfassenden Charakter hat
B ö 1 s c h e (5164) mit der ihm eigenen Fähigkeit zu psychologischer Eindringlichkeit
zu ergründen versucht. B. ist nicht der Mann, der aus ängstlich zusammengesetzten
Notizen, aus mühsam ausgegrabenen Belegstellen Zug um Zug bis ins Kleine und
Kleinliche den Lebensgang eines längst Entschwundenen nachzukonstruieren sich
abquält. Sein Wieland ist vielleicht nur der Dichter des „Agathon", der „Abderiten",
der „Musarion" und des „Oberon", aber er ist dafür ein Mensch aus einem Gusse,
nicht eine aus tausend Papierschnitzeln zusammengeklebte Puppe. Aus der Ent-
fernung des 20. Jahrhunderts sucht er Wieland als selbständige Erscheinung, nicht
als Anhänger der Weimarer klassischen Periode verstehen zu lernen. Vortrefflich
wird der Einfluss des früh greisenhaften Bodmer eingeschätzt, durch den der in der
Studierstube erzogene Adept in jene hyperreligiöse und muckerische Richtung gezogen
wurde, die durch Sophiens plötzliche kühle Absage noch weitere Förderung erhielt.
Aber das Ewig-Weibliche zieht ihn wieder hinan: die flotteren Hofmeister- und
Schriftstellertage in Zürich und Bern, die Bondeli und Genossinnen bewirkten, dass
der „kleine Bodmer (== Wieland) sich selbst wieder aus dem Sumpf zu ziehen begann".
Die Szenen kleinstädtischer Kirchturmintrigen im wörtlichen Sinn, die der Biberacher
Kanzleidirektor täglich mit ansah, taten dann ihr übriges, die stark nach rechts ver-
schobene Weltanschauung wieder einzurenken; der Kreis des Grafen Stadion, des
natürlichen Vaters La Roches, Hess ihm neue Welten, darunter Shakespeare, auf-
gehen. Sehr schön wird „Agathon" als „der" Stoff erklärt, den der Dichter als
Persönlichkeit besass; indem Wieland sich selbst, seine Entwicklung, seine Reife
schilderte (der Terminus „Bildungsroman" hätte die Orientierung noch erleichtert),
wich er von der üblichen Schablone des Romanes ab, schlug er einen neuen Klang
an, „der endlich in Goethes 'Faust' zur grossen Melodie geworden ist: zu der Melodie
vom Menschen, der erlöst wird, nicht weil er starr auf seiner angelernten Tugend
bleibt, sondern weil er immer strebend sich bemüht hat". Und noch andere solche
vorbereitende Akkorde tönen durch den Roman: der Philosoph, der — mit zweifel-
haftem Erfolg — zum Monarchen tritt, wie später Posa zum König Philipp, die
Wiederaufrichtung der Strauchelnden, das Motiv der Entsagenden. B. wendet sich
mit Wärme gegen jene — und ihre Phalanx reicht bis zu H. Kurz und Herman
Grimm — , die in ihrer Aburteilung über Wielands ganze Wirksamkeit auch den
4o8 R. Fürst, Epos des 18./19. Jh.: Von der Mitte des 18. Jh. bis zu Goethes Tod.
Schluss des „Agathon" als unmoralisch ablehnen möchten. Des weiteren charakte-
risiert B. „Musarion" als „die Perle dessen, was Wieland damals so nebenher in
Versen geschaffen hat," den „Goldenen Spiegel" als das „hinreissend aktuelle Buch".
In dem Kampf um die echte Antike, der zwischen Wieland und dem Autor des Flug-
blattes „Götter, Helden und Wieland" entbrannte, zeigt B., wie Goethes Kampfstellung
von vornherein eine schiefe war („als er aus Italien heimkam, hätte er jeden mit
W^orten umgebracht, der in die Antike auch nur ein Körnlein Sturm und Drang
mischte, der sie nicht ganz formenrein, abgeklärt, marmorkalt sah"). Wieland „war
eben 18. Jahrhundert in jeder Faser, in seinen Schranken, wie in seinen Freiheiten";
seinem musterhaften Verhalten ist es überdies zu danken, wenn das Verhältnis zu
dem von ihm so früh und innig verehrten grössten der Pamphletisten nicht ernstlich
ins Wanken kam. In den „Abderiten" rennt der Dichter gegen den Herkules des
Weltphilistertums an, und dieses grollt ihm heute noch darum, trotz dem „unverwelk-
lichen Zauber des Ganzen, dem einheitlichen Geist höchsten menschlichen Humors,
der über allem mit all seinen Spalten und Untiefen schwebt". Indem B. den „Oberen"
als „eins der wunderbarsten deutschen Originalepen aller Zeiten" gegen den — wie
er meint — lächerlichen Vorwurf des Plagiates in Schutz nimmt, bezeigt er Wielands
von Steinberger (vgl. o. S. 457) charakterisierter Theorie seine Anerkennung und legt
dar, wie souverän Wieland trotz alledem mit dem üeberkommenen gehaust habe.
„Was Oberon dauernd trägt, ist die Gewalt seiner deutschen Verse — und die
Vertiefung des alten l^alten Märchenstoffs durch deutsches Gemüt". Mit dem „Aristipp"
grenzt B. Wielands Schaffen im wesentlichen ab. Es ist ihm trefflich gelungen, das
herauszuheben, was von Wielands Wesen durch den Wechsel der Zeiten lebendig
geblieben ist. Befremdlich wirkt nur, dass die Ausgabe nicht den so sehr gepriesenen
„Agathon" enthält, sondern sich auf „Oberon", eine reiche Auswahl in zwei Bänden
der in der Einleitung nicht sonderlich hervorgehobenen poetischen Erzählungen
und endlich „Die Abderiten" beschränkt. Woher diese Diskrepanz? — Eine grössere
Anzahl von Wielands Werken vermittelt die Ausgabe von G. Klee (JBL. 1900
IV 3 : 58), wenngleich sie natürlich trotz des etwas irreführenden Titels durchaus
keine Gesamtausgabe ist, sondern nur das „dichterisch Wertvollste und geschichtlich
Bedeutsamste hervorheben" will. (In beiden Ausgaben fehlt „Der goldene Spiegel".)
In der Einleitung würdigt K. Wieland als den geschickten und wirksamen Vermittler
zwischen Altem und Neuem, als den Dichter, der die Kinder der Welt zur deutschen
Dichtung zurückführte, der von der übersinnlichen Begeisterung herabführte in das
Reich der Sinne, der menschlichen Regungen und Empfindungen, der Herz, Phantasie
und Verstand vom Zwang der Konvention befreite. Hang zur Breite und zum Belehr-
samen, Mangel an Objektivität und strafferer Durcharbeitung der massenhaften
Produkte, die Sucht, auf Aktualitäten des Tages anzuspielen, ohne doch das Leben
der Heimat, der Gegenwart zu gestalten, eine gewisse abwägende weibische Unent-
schiedenheit seiner Natur, diese Umstände tragen nach K.s Meinung die Schuld, dass
heute nur noch zwei von den Kindern seiner Muse, „Oberon" und ,,Geron", „im
vollen Reiz der Jugendfrische erstrahlen". Psychologisch geht K. durchaus nicht so
tief wie Bölsche, trifft aber mit ihm in den Werturteilen so ziemlich zusammen; über-
dies versucht er, jede der zahlreichen Dichtungen Wielands nicht nur aufzuzählen,
sondern knapp zu charakterisieren und in den Zusammenhang einzureihen (nur die
Märchensammlung „Dschinnistan" habe ich vergeblich gesucht). In der Beurteilung
der „Komischen Erzählungen", von „Idris und Zenide" und sonst zeigt er einige
moralische wie ästhetische Prüderie; die „Alceste" wird als die erste deutsche Opern-
dichtung ernsten Inhalts und würdiger Form gefeiert; im „Oberon" erkennt er einen
organischen Fehler, nämlich den, dass Oberon dem Liebespaar wegen jenes Fehl-
trittes zürne, durch den allein die Liebestreue bis zum Tod erwiesen wird, und der
so Oberons und Titanias Wiedervereinigung ermöglicht. Alles in allem bietet K.
eine sehr saubere und lehrreiche Würdigung Wielands. — Lindner (5167) hielt
einen Vortrag „Zur Geschichte der Oberonsage", zu dessen Ende er sich mit kühnem
Schwung „aus grauer sagenhafter Vorzeit" zum Geburtsfest Sr. Königlichen Hoheit
des Grossherzogs von Mecklenburg erhob. Den Stammvater des Auberon im Huon
de Bordeaux sieht er in dem bei den gallischen Franken heimischen König der Alben:
Albericus = Alberich, zunächst wohl als klein und verwachsen gedacht, dann im
Nibelungenlied als bärtiger alter Wächter des Hortes wiederkehrend. Als ein Wesen
von hohem Alter, winziger Gestalt und grosser Schönheit tritt Alberich im Gedicht
„Ortnit" auf; zwar erscheint er hier als Christ, doch hat er sich tatsächlich vom
Schwarzeiben zum Lichtelben gewandelt. Auberon, den Feenkönig, lernen wir 1552
in dem französischen Prosaroman „Ysaie le Triste" kennen; er wurde aus dem miss-
gestalteten Zwerg Tronc in jene Lichtgestalt verwandelt und erhielt seinen Namen
als Koseform von Auberi = Alberich. Dieser Roman lehnt sich wohl teilweise an
den Roman Huon de Bordeaux (zwischen 1216 und 1232) an, den Wieland durch den
R. Fürst, Epos des 18./19. Jh.: Von der Mitte des 18. Jh. bis zu Goethes Tod. 459
Auszug" des Grafen Tressan kennen lernte und den er als Quelle benutzte, nachdem
er ihn um Shakespeares Titania bereichert hatte, und den L. auch als Quelle des
„ürtnit" anzunehmen g-eneig-t ist. Er mag* auch den engrlischon Oberon-Dichtern
(darunter, ausser Shakespeare, Spenser, Ben Jonson, Robert GreeneJ vorgelegen
haben. Die sohwarzelbischen Reste dieser Gestalt hat Shakespeare nach L.s Ansicht,
die mittlerweile auf der Bühne lohendig" g-eworden ist, auf Puck übertragnen. L.s
Darstellung- wird durch chronolog'ische Hysterapnjtera g-estört. — Erich Schmidt
(oltilJ) gal) J. M. K. Lenzens an Wielands Adresse gerichtetes Pater peccavi „Ver-
teidigung- des Herrn W. g-egen die Wolken von dem Verfasser der Wolken" neu
heraus und vereinig-te in der knappen Einleitung- alles Wissenswerte. —
(Jeher W. lieinses Stellung- zur bildenden Kunst hat Jessen (5171) ein
flßissiges Buch g-eschrieben. Er zeigt, wie Heinse sich allgemach von den Schul-
vorstellungen des 18. Jahrhunderts befreite, wie sich, durch Aristoteles angeregt, der
Zug zum Realen, zum Anschauen und wirklichen Erfassen durch die Sinne in ihm
entwickelte, wie er in seltener Vielseitigkeit für bildende Kunst und für Musik gleich
fein empfand. In seiner ersten Periode, der Düsseldorfer, der die Düsseldorfer
Gemäldebriefe entstammen, stand er zunächst unter dem Einfluss seiner Erfurter
Lehrer, Wielands und des Eklektikers Riedel, besonders aber unter jenem Rousseaus
und seiner Gefühlsästhetik: er fordert die Rückkehr zur Natur und er verlangt eine
in nationaler Eigenart wurzelnde Kunst. Auch sind Einwirkungen Baumgartens und
anderer nachweisbar. Zu* Lessing-, dessen Ideen er in mancher Hinsicht weiter-
geführt hat und dem er in sinnlicher Kunstanschauung überlegen war, steht er im
Respektverhältnisse. Von Winckelmann hat er wohl die hohe Schätzung der Antike
übernommen, dagegen bekämpft er durchaus die Anpreisung dieser Antike als das
einzig nachzuahmende Ideal für die Neueren; ja, Heinse mutet in seiner wiederholten
Forderung nationaler und volkstümlicher Kunst, in seiner Warnung vor ödem Modell-
zeichnen und unpersönlichem „Komponieren" auf Akademien vielmehr als Vorläufer
moderner Bestrebungen an. Er ist wohl der erste deutsche Kunstrichter, dem — im
Gegensatz zu I^essing und Winckelmann — der Sinn für Farbe eignet, der den Maler
vor allem anderen auf das rein Malerische hinweist. So hat er denn auch einen
überraschend sicheren Blick für die Einschätzung malerischer Grösse; galt ihm nach
überkommener Tradition Rafael auch als Meister aller Meister, so hat er Rubens dank
seiner Kraft der „Einfühlung" förmlich entdeckt (wogegen er freilich für Rembrandts
Grösse blind war). Eingehendes Studium des Aristoteles, dem er die Begriffe des
ästhetischen Scheins und der idealisierten Natur entnahm, bereitete die Reise nach
Italien vor. Neben den W'erken („Ardinghello") und Briefen kommen für Italien
die Hefte des Heinseschen Nachlasses — über 80 an Zahl — in Betracht, die J. ein-
sehen konnte und in zwei Anhängen eingehend beschreibt. In Italien wendet er sich
als echter Sohn der Aufklärung gegen die „Heiligen, Teufels- und Engelsgesichter";
Dürers Grösse blieb ihm verschlossen. Immer entschiedener aber wendet er sich
hier der Natur zu, von Winckelmann und der unbedingten V'orbildlichkeit der
Griechen, der Ueberschätzung der Allegorie ab; wohl unter dem Einfluss Wi::ckel-
manns mehr noch als infolge des Zaubers, den das Nackte nun einmal auf ihn ausübt,
nimmt seine Vorliebe für die Plastik immer mehr zu, während er die Malerei als
Magd der Poesie zu schmähen beginnt. Lessing bleibt er treu, wenngleich er in der
Frage der Zulässigkeit des Hässlichen in der Malerei einen mehr veristischen Stand-
punkt einnimmt, da er das Hässliche als ästhetisch zulässige, ja oft notwendige Dar-
stellungsform anerkennt. In vielen Punkten zeigt sich nun auch der Einfluss Herders,
auch Mendelssohns, und so kommt er allgemach zu einem eklektischen Kompromiss-
Standpunkt, der dem Idealismus Schillers und Goethes verwandt ist. „Die höchste
Vollkommenheit ist überall der letzte Endzweck der Kunst, sie mag Körper und
Seele oder beides zugleich darstellen; und nicht die blosse getroffene Aehnlichkeit
der Sache und das kalte Vergnügen darüber." J. stellt dann dar, wie die so ge-
wonnenen Ueberzeugungen auf bestimmte künstlerische Erscheinungen (Michelangelo,
Rafael, Tizian) und die einzelnen Gattungen der Kunst (Baukunst, Plastik, Malerei)
Anwendung- finden, und zeigt, wie Heinse sich niemals betrog, wenn er sich auf das
gesunde Empfinden seiner Sinne verliess und nicht, wozu ihn der Rationalismus
seiner Zeit mächtig antrieb, durch ästhetisches Theoretisieren die Schönheit zu finden
sich abmühte. Auf der Rückreise kommen dann die Früchte des italienischen Aufent-
haltes zur Reife (was aber nicht ausschliesst, dass der Palazzo Pilti ein entsetzlicher
regelmässiger Steinhaufen ohne alle Grazie, Leichtigkeit und Schönheit genannt
wird), und hier zeigt sich Heinse auch — was hoch einzuschätzen ist — als einer
der frühesten Geniesser und Schilderer der Landschaft in Deutschland. Ein späterer
Besuch in Holland vermag an der aus Italien mit heimgebrachten kunstästhetischen
Entwicklung Heinses nicht mehr viel zu ändern; in gelegentlichen Polemiken
gegen Spinozas Philosophie und Kants Aesthetik zeigt sich das letzte Aufflackern
Jahreeberichte fdr neuere deutsche Litteratnrgeschiohte. XUl. 59
460 R. Fürst, Epos des 18./ 19. Jh.: Von der Mitte des 18. Jh. bis zu Goethes Tod.
von Heinses Anteil an der bildenden Kunst. J.s sorgfältiges, an manchen Stellen
etwas schwerflüssiges Buch bedeutet eine „Rettung" des „ersten deutschen Kunst-
feuilletonisten", eines Mannes, der an Kunstempfinden manchen Meister seiner Zeit
überragte, den man immer wieder frivol und oberflächlich gescholten hat, der aber,
wie die neu veröffentlichten Materialien bekunden, in ernster ehrlicher Arbeit sich
seine eigene Ueberzeugung errungen hat. —
Bleich (5174) bringt zur Besprechung der Volksmärchen des J. K. A.
Musaeus ein genügendes Quantum Temperament und hinreichende Schätzung
seines Helden und seiner eigenen Person mit, was ihn zu Ausfällen von verblüffendem
Ingrimm gegen anders Denkende, z. B. gegen Herrn Ed. Grisebach oder gegen die
unbedingten Anhänger der Volksdichtung verleitet. Es geht denn doch nicht an,
Musaeus' ironisierend-überlegene, skeptisch-aufkläi^erische, an Ereignissen des Tages
sich reibende, die Wirkung mit kühlem Rationalismus selbst wieder auflösende Er-
zählungen mit den Volksmärchen auf gleiche Stufe zu setzen, selbst wenn man hin
und wieder einen Zug psychologischer Vertiefung nachweisen kann. Dies lässt schon
die enge Verwandtschaft nicht zu, die Musaeus sowohl im Ton wie mitunter bis zu
den einzelnen Motiven herab mit den Contes de fees der Franzosen verbindet, ein
Zusammenhang, von dem B. nichts zu wissen scheint. Es ist doch ein bisschen
irreführend, wenn der Titel der Aufsätze verspricht, es solle von den Märchen des
Musaeus „vornehmlich nach Stoffen und Motiven" die Rede sein, und wenn der
Verfasser sich dann auf einen Vergleich mit den von Perrault und Grimm ge-
sammelten Märchen beschränkt. Just jene Märchen, die Musaeus der Volksüber-
lieferung entnommen hat, die vom „Rübezahl", lässt B. ausserhalb seiner Besprechung.
Sonst aber scheint er nicht daran zu denken, dass Musaeus, im Gefolge Wielands
und der anderen Aufklärer stehend, es nicht wagte, die französische feerie anders
als mit ironisch-überlegenem Lächeln nach Deutschland zu importieren; so hat es der
Verfasser des „Don Sylvio" und von „Dschinnistan" gehalten, und wie diese beiden
Werke lediglich Bearbeitungen, bestenfalls Mixtacomposita französischer Feenmärchen
sind, so hat auch Musaeus zum nicht geringen Teil französische Feenmärchen über-
setzt und bearbeitet — allerdings ungleich freier als Wieland. Ich habe „La belle
et la bete" und „La belle aux cheveux d'or" von Madame d'Aulnoy für die „Bücher
der Chronika", die „Histoire du prince Tangut et de la princesse au pied de nez" aus
den „Aventures d'Abdalla" für „Rolands Knappen", „La robe de sincerite" der
Madame Lheritier für ,,Melechsala" nachgewiesen. B. hat also nur einen Teil seines
Versprechens gehalten, dafür aber in seiner Schlussbetrachtung gute Bemerkungen
über die Motive und die Darstellungsweise des Musaeus zusammengetragen, wenn-
gleich er meines Erachtens vom Humor des Musaeus etwas zuviel hält. — Ueber
J. J. Engel, „den Lieblingsschriftsteller eines kleindenkenden Bürgertums", hat
Landsberg (5177) wenig Treffendes beigebracht. — Gleiches gilt von den guten
Witzen, mit denen Freiherr von Schlicht („Der selige Knigge": Zeit^^. [Tages-
zeitung] N. 20) nach seiner Art das Andenken des „seligen Knigg'e", der übrigens
in einer Bearbeitung auch selbst zu Worte kam (5183), abtut. —
Räuberroman. Auch was Söffe (ol84) über das vielgescholtene Tri-
folium Vulpius („üppig"), Spiess („platt") und Gramer („gemein") beibringt, wird ihre
Charakterbilder in der Geschichte nicht schwanken machen. —
Erzähler. Ueber A. F. E. Langbein hat Jess (5185) eine jener
Anfängerarbeiten von rührendem Fleiss veröffentlicht, die den Helden ein für allemal
erledigen ; freilich hat er auch — was man nicht von jeder Anfängerarbeit behaupten
kann — viel Geschick für seine schwierige Aufgabe mitgebracht und die richtige
Stellung zu seinem kleinen Helden gefunden. Mit pünktlicher Genauigkeit, zum grossen
Teil nach primären Quellen, ist der traurige Lebensabriss herausgearbeitet und
bewiesen, dass der einfache biedere Charakter Langbeins, „des typischen Bourgeois des
18. Jahrhunderts", wieder einmal mit all der scheinbaren Lüsternheit und Frivolität, durch
die lediglich das Lesepublikum geködert werden soll, nichts zu tun hat. Mit derselben pünkt-
lichen Genauigkeit wird ein Verzeichnis der Langbeinschen und Pseudolangbeinschen
Schriften gegeben und seine eigentliche Bedeutung in den Gedichten erzählenden
Inhalts gesehen. Diese Verserzählungen bilden den Uebergang zwischen dem Alten
(Geliert) und dem Neuen (Chamisso und Kopisch). Der Herkulesarbeit, den Quellen
zu diesen weit mehr als hundert Verserzählungen nachzugehen, hat sich der Ver-
fasser mit allem Eifer unterzogen und seine Ergebnisse recht geschickt zu einem
Gesamtbild des Helden vereinigt, indem er zeigt, durch welche Mittel (Vor-
liebe für direkte Rede, Dialog, Monolog, dramatische Technik; Vermeidung
dramatischer Situationen, Unfähigkeit zu deren Darstellung; breite Darstellung
der Handlung, deren Erweiterung durch Nebenzüge und ebenso breite Vor-
bereitung der Handlung, Sorgsamkeit der Motivierung, Verzerrung und Kari-
kierung der Charaktere) der Phantasiearme seinen Quellen immerhin eine
R. Fürst, Epos des IH./IO. Jh.: Von der Mitto des 18. Jh. bis zu Goethes Tod. 461
eigene Präffung- aufdrückte. Recht prägnante Beispiele beleben die Dai-stellung-,
J. geht weiter auf Langbeins Satire und Moral und damit auf seine Stellung zu den
bewegenden Fragen seiner Zeit ein (Napoleon), stellt seine rationalistische Abneigung
gegen die Romantik fest, gibt eine üesamtcharakteristik des Autoi*s, der alles Tat-
sächliche gewissenhaft vermerkt, aber seiner Darstellung keine innere Wahrheit zu
verleihen weiss. Doch ist Langbein bei aller äusseren Not niemals zu einem skrupel-
losen üeschäftslitt(!raten herabgesunken. Ein wenig unorganisch — wie denn dem
Verfasser die Komposition überhaupt noch einige Mühe macht — folgt dann ein
Anhang mit Proben über das Verhältnis der einzelnen Fassungen, sowie über die
Entwicklung von Langbeins Vers- und Reimtechnik. Dieselben Einflüsse wie in der
Versbehandlung — Geliert einer-, Bürger andererseits — machen sich in Langbeins
Stil überhaupt bemerkbar, und es wird sowohl Bürgers wie Gellerts Einwirkung mit
niustorhafteni Fleiss und tunlicher Uebersichtlichkeit bis zu den kleinsten Stilmitteln
(Gleichheit des Ausdrucks, Interjektionen, Diminutive, Tautologien und andere Gleich-
klänge, parallelistische Wiederaufnahme des Verbunis mit anderem Obj«;kt oder
Subjekt, Anwendung von Bildern, Sprichwörtern usw.) verfolgt und so, überall von
reichlichen Belegstellen gestützt, ein anschauliches Bild von Langbeins Stilmitteln
gegeben. — Aus dem Schriftchen von Engel (5187), das den alten J. P. Hebel
just nicht in neuer Beleuchtung erscheinen lässt, sei die vom Verfasser angenommene
Beeinflussung der alemannischen Gedichte durch J. H. Voss hervorgehoben. Durch
diese Gedichte selbst, meint E., hat Hebel, wie richtig betont wurde, der
Sprache seiner Heimat das Bewusstsein ihrer Berechtigung als solcher verschafft.
Weniger hält der Verfasser von Hebels Rätseln, während er die Geschichten des
Rheinischen Hausfreundes hoch wertet, aber auf ihre eigentümlich missverständliche
Auffassung der Zeit und ihres Geistes hinweist (Verhimmelung Napoleons, Verspottung
der Tiroler, die sich unbedacht gegen ihre Obrigkeit aufgelehnt hätten). Mit Recht
wird auf die P'üUe des Volkstümlichen hingewiesen, das durch Hebels Erzählungen
wieder lebendig wurde; hier finden sich auch Ansätze zur Analyse von Hebels Stil-
mitteln, die jedenfalls wertvoller sind als der Versuch, den Mann durch abgebrauchte
Bilder vom tosenden Bergstrom und dem melodisch plätschernden Bächlein nebst
obligaten blumigen Auen zu charakterisieren und unserer Zeit durch den tiefgehenden
Vorwurf, sie liebe es, das Strahlende zu schwärzen und das Erhabene in den Staub
zu ziehen, am Zeuge zu flicken. —
Geiger (5192) hat über verschiedene Jean Paul-Schriften Revue
abgenommen, und zwar über jene von Jos. Müller (JBL. 1894 IV 3:86; IV 5:15;
189H 111: 2<>3; 1900 IV 3 : 81/3), P. Nerrlich (JBL. 1901 IV 3 : 34) und F. J. Schneider
(JBL. 1901 IV 3:31). Mit Recht rügt G. die schnöde Art, in der Müller seinen
Gegner verunglimpft, und beklagt es mit gleichem Recht, dass Müllers ebenso konfuse
wie parteiliche Darstellung auch der glücklichsten Funde Wert beeinträchtige. Für
Schneiders Arbeit, der nur die Breite des Anfängers zum Vorwurf gemacht wird,
hat G. in allem Wesentlichen Lob. Auffallend ist es, dass der Verfasser Herder und
Heine schlechthin unter die Männer zweiten Ranges einreiht. —
Heinrich von Kleist. Das feine und psychologisch tief bohrende Buch
von Servaes (5206) hat uns eigentlich nur in zweiter Linie zu beschäftigen, zumal
die bemerkenswertesten Ergebnisse, die gelungensten Analysen mit Kleists dramatischem
Schaffen in Zusammenhang stehen. Es möge also zunächst auf einige hervorstechende
Momente von allgemeiner Geltung hingewiesen werden: die Ziele der Würzburger
Reise hält der Verfasser trotz aller Versuche der Aufhellung für immer noch in
Dunkel gehüllt; an der Realität Mädelis zweifelt er nicht; das W'esen des jungen
Kleist wird charakterisiert als „die hochentwickelte zusehends wachsende Wahr-
nehmungs- und Vorstellungsgabe, und als die Fähigkeit, auch für die verschlungensten
seelischen Zustände einen malenden, oder doch zutreffenden Ausdruck zu finden"
(S. 31); „er erlebte wirklich Visionen und hielt sie gestaltend fest" (S. 40). Bei der
Beurteilung von Kleists NovelUstik wird auf das künstlerische Abwägen zwischen
Objektivität und Subjektivität, auf die Sachlichkeit und Gegenständlichkeit seines
Vortrags, die Energie der Führung und Entwicklung der Konflikte, die leben-
strotzende Fülle in der Ausmalung der Details, die bewegliche, plastische, zupackende
Sprache hingewiesen, Vorzüge, in denen sich eine bis zur Herbheit gehende dichterische
Keuschheit verrät. Aber aus der Strenge, aus der ehernen Objektivität der Novellen
spricht jenes subjektive Stimmungsmoment, das ihren köstlichsten Reiz ausmacht; so
hört S. aus „dem Erdbeben von Chile" „den armen verhetzten H. von Kleist sprechen".
„Die Marquise von 0..." mit ihrer indirekten Redeweise, den vielen aneinander-
gereihten „dass"-Sätzen, dem plötzlichen Umsprung in den direkten Vortrag, der
kühnen Vi^ortstellung mit ihren häufigen Einschiebungen und Durcheinander-
schiebungen, die dem ganzen Vortrag ein rasches, hetzendes, hartnäckiges Tempo
geben, scheint dem Verfasser besonders bezeichnend für Kleists Erzählungsstil,
59*
462 R. Fürst, Epos des 18./J9. Jh.: Von der Mitte des 18. Jh. bis zu Goethes Tod.
Etwas rasch werden die übrigen Erzählungen, namentlich die des zweiten Bandes,
abgetan. Recht fein wird nach den tieferen Wesensgründen für Goethes Abneigung
gegen Kleist gesucht (der ehemalige Werther-Poet ,, glaubte mit jenem unwirschen
Schatten fertig geworden zu sein, und nun kam der längst Ueberwundene noch
einmal wieder . . . und sah ihn, halb zutraulich, halb bedrohlich an mit unstäten,
flackernden Selbslmörderaugen !" S. 102). Den Höhepunkt des Buches, das auch
als stilistische Leistung trotz leichter Maniriertheit (so wenn von ,, jauchzenden Armen"
gesprochen oder der Charakter des Varus eine elegante Leistung genannt wird) einen
bedeutenden Rang in Anspruch nehmen darf, erblicken wir, wie angedeutet, in der
Analyse der „Penthesilea" und des „Prinzen von Homburg". Auch dem Bildschmuck,
der ja nach jetziger Art ziemlich weit Abliegendes heranzieht, kann viel Interesse
entgegengebracht werden. — Kam ,, Michael Kohlhaas" bei Servaes vielleicht ein
wenig zu kurz, so haben dies andere fast allzu reichlich nachgeholt. So gab O.
Pniower (,, Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas": Monatsbll. für Heimatkunde
der Provinz Brandenburg 1901, S. 315 — 27) einen Vergleich von Kleists Novelle mit
der Wirklichkeit, beziehungsweise mit der Quelle. P. weist eine gedruckte Quelle
nach: „Diplomatische und curieuse Nachlese der Historie von Ober-Sachsen und an-
grentzenden Ländern" von Christian Schöttgen und George Christoph Kreysig, Dresden
und Leipzig 1730, woselbst sich ein wörtlicher Abdruck des Berichtes von Peter
Hafftiz, dem Berliner Chronisten, findet, so dass man nun nicht mehr annehmen muss,
es sei. ein handschriftliches Exemplar von Hafftiz' Chronik in des Dichters Hände
gelangt. Auch die Darstellung der Kohlhase-Sache, die Nicolaus Leutinger in seinen
Commentarii de Marchia et rebus Brandenburgicis um die Mitte des 17. Jahrhunderts
gab, scheint Kleist gekannt zu haben. P. lässt die Frage offen, ob nicht noch andere
historische W^erke die Phantasie des Dichters befruchtet hätten. Etwas schwerfällig
— wie er selbst zugesteht — die Vorlage mit der Dichtung vergleichend, kommt er
zu diesem Ergebnis: Kleist hat die Vorlage aus Eigenem so bereichert und vertieft,
dass man getrost sagen kann, seine Erzählung sei ein Phantasiegemälde; er lieh den
Hauptmotiven den Atem des Lebens, indem er eine unendliche Menge von Neben-
motiven, besonders von der Art der genremässigen Kleinmalerei hinzu erfand, er
wusste der Darstellung der Vorgänge die denkbar grösste Anschaulichkeit und Sinnen-
fälligkeit zu geben. P. wirft ferner die Frage auf, welches Moment den Dichter zu
jenem Stoff getrieben habe, und er kommt zu der nicht von allen — namentlich nicht
von Servaes — geteilten Meinung, Kleist sei der Sänger des Hasses gewesen (aber
doch wohl nur jenes Hasses, dessen Mutter die Liebe ist!), und so sei ihm Kohlhaas,
der gute Hasser, besonders nahe gestanden. In dem persönlichen Moment sieht auch
P., teilweise im Gegensatz zu A. Wilbrandt, den köstlichsten Wert des Dichters und
seines Werkes. — Gleichzeitig mit Pniower ging T s c h i r c h (5209) an die Be-
trachtung des Michael Kohlhaas, des historischen und des erdichteten. T. beschränkt
sich auf die Wiedergabe des Berichtes von Hafftiz und findet bei aller Verehrung
für Kleists Novelle, der historische Kohlhase sei dem erfundenen in manchem über-
legen, sei ein Fanatiker des Rechtes, aber nicht ein Vertreter persönlicher Rachsucht
gewesen, habe sich angesichts des Todes weit mannhafter benommen, und Kleist
habe überhaupt durch manchen falschen und krankhaften Zug in gleicher Weise die
geschichtliche Gestalt wie seine herrlichste Novelle geschädigt. In einem kleinen
Nachtrag (5210) kommt T. sehr lobend auf Pniowers wenige Wochen vor seinem
eigenen Aufsatz erschienene Untersuchungen zurück. —
Franz von Gaudy wurde durch von Auerswald (5211) neu ediert.
Der biographische Abriss, der der Ausgabe vorangestellt wurde, enthält manches
Erwähnenswerte: so Gaudys geringe Anteilnahme an der deutschen Erhebung der
Freiheitskriege, eine genaue Charakteristik seiner wilden Leutnantszeit, seiner zer-
rissenen stürmischen Jugend, überhaupt einen ganz gut aufgebauten, knappen Lebens-
abriss. Dagegen mangelt dem Verfasser die Fähigkeit, auch das Werk seines Helden
zu charakterisieren, was ihm — nach den Schlussworten seiner Einleitung zu schliessen
— auch bewusst ist. Am höchsten werden die Venetianischen Novellen gestellt, in
denen der Dichter die „rein italienische Novelle im Stil des Boccaccio" erneuert
haben soll. Recht einfach wird die Frage der ,, Kaiserlieder" erledigt: „Wie jeden
Dichter bewegte und begeisterte ihn das menschlich Grosse, wo er es fand, und
schwerlich hätte er einen gewalligeren Stoff finden können" (S. 15). —
K. Immermann. Wie Hof mann (5214) die alte, überall zu findende
Wahrheit, Immermann habe den Titel seiner gegen Platen gerichteten Schrift „Der
im Irrgarten der Metrik taumelnde Kavalier" einem älteren deutschen Roman nach-
gebildet („Der im Irrgarten der Liebe taumelnde Ritter"), nochmals auftischen und
als „wohl unbekannt" bezeichnen konnte, begreife ich nicht. — Eine Würdigung
Immermanns, die sich durch Klarheit und Einsicht auszeichnet, gab Geffcken
(5213). Er weist den Widerspruch nach, der durch Immermanns Natur klafft (Zart-
U. P'iirst, Kpos dos IH./li». Jh.: Von tk-r Mitte des 18. Jh. bis zu Goethes Tod. Itio
sinn und Derbheit. Schroffheit unci Weichheit, Mystik und ReallKmus, Wolhist und
Keuschheit, Eitelkeit und Illusionslosig-keit, Vaterlandsliebe und staunende Bewunderung
vor den Leistungen der Fremden, lang-es, ungesundes Liebesverhältnis und kurze,
selige Ehe, endlich der Widerspruch zwischen seinem klaren Wirklichkeitssinn und
der Romantik der Zeit). Immermanns g^anzes Leben sei ein Suchen nach den
Wurzeln der deutschen Kraft g-ewesen, er selbst sei stet.s, nicht zuletzt als Theater-
intendant, auf preussische Strammheit und Harschheit, auf preussisches Dienstg^efiihl
gestimmt geblieben. Doch war er für Preussen bestenfalls ein liebevoller Beobachter,
erst für Deutschland wurde er zum Dichter. Die ung-eheure Lektüre, die er bewältig"t
hat, und ein ebenso ung-eheures Gedächtnis verschulden es, wenn sich in seinen
früheren Werken Ankläng-e an fast alle bedeutenden Dichter vorfinden ; die Litteratur
ist ihm sozusag-en in Fleisch und Blut übergeg'ang'en und er hat sich zunächst gut
l)reussisch zum Dichten nach der Tradition kommandiert. Immermanns I^yrik und
die Dramen von unbegreiflicher Form- und Gestaltlosigkeit, zu deren rechter Ver-
arbeitung dem Dichter die Geduld gefehlt habe, lehnt der Verfasser ab. G. rechnet
es noch mehr Börne zum Verdienst an als Heine, aus diesem mitunter wirren Durch-
einander den Dichter erkannt zu haben. Seine ungeduldig-zudringliche Werbung
um Goethe zeitigte den Merlin. Merlin, die Dichtung, in der sich Immermann aus
den Banden des Gnostizismus zu befreien strebt, soll den F'aust übertreffen, der
Dichter will sich auf Tod und Leben mit Goethe messen, gleichzeitig aber mit
Klingsor dem Faust-Dichter ein Denkmal setzen. Von Bedeutung für das gesamte
Schaffen seines Lebens ist die von ihm gefasste Idee vom Widerspruch in allem
Irdischen, entstammend aus dem Widerspruch in seinem Innern, dem Widerspruch
zwischen seiner Leistungsfähigkeit und seinen geringen Erfolgen. Immermann war
(freilich nach Ileinse) der erste, der in einem vergessenen Aufsatz über den Rasenden
Ajax des Sophokles bei aller Bewunderung der Antike deren historische Bedingtheit
hervorhob und den modernen Gedanken aussprach, eine blinde Nachahmung der
Antike habe für uns, die wir die Dinge nicht mehr durch die Augen der Griechen
zu sehen imstande seien, keinen Sinn, wir wollten uns an der Antike die Augen er-
frischen, um so mit gesteigerter Kraft an die Erkämpfung der uns ausgesetzten Preise
zu gehen. Von einem verwandten Gedanken geleitet, hat er Inder, Neugriechen,
Perser aus dem Lande der deutschen Dichtung verbannt, und aus diesem Gesichts-
winkel erklärt sich auch sein Kampf gegen Platen. Den ersten Triumph von Immer-
manns Wirklichkeitssinn erblickt G. im „Trauerspiel in Tirol", in dem die Personen
des grossen Volksdramas mit grosser Unbefangenheit gescliildert werden. Das Studium
der katholischen Kirche führt in „Friedrich II." zu einem Rückschlag. Das von
Heine zurechtgefeilte „Tulifäntchen" (G. beschönigt die holperige Verskunst seines
Helden in keiner Weise) wird in einfacher und jeden unbefangenen Leser des Ge-
dichtes überzeugender Weise erklärt. In der Novelle, die Immermann die einzige
Dichtungsart der Zeit nennt, wird „Der Karneval und die Somnambule" wegen der
herrlichen Darstellung der Zustände am Rhein hervorgehoben. Die Reisebriefe
Immermanns bezeichnet G. als die Summe dessen, was ein einsichtsvoller, gerechter,
patriotischer Norddeutscher in den dreissiger Jahren zu sehen bekam. Indem er die
Dinge an sich selbst zu erklären sucht, wird er einer unserer be.sten Kulturkenner
(wohl vom Schlage W. H. Riehls); dagegen steht er, was von grösstem Interesse ist,
der Natur noch mit dem bekannten magischen Grauen der Romantik gegenüber.
Von den „Ei)igonen" wird gesagt, sie würden nie veralten, solange noch ein
Deutscher mit liebevollen Augen auch unerfreuliche Zeiten Deutschlands werde ver-
folgen mögen. G. rühmt die unsagbare Treue der Schilderung — „kein Gemach
im deutschen Vaterland, das sich nicht auftut" — , nur erdrücke die Erdenschwere
der Darstellung die poetische Form. Aus dem Buch ergäbe sich eine Entwicklungs-
regel von freilich niederschlagender Wirkung: aus dem deutschen Heldenjüngling
wird ein ziegenmelkender Hausvater. Trotz dieser pessimistischen Evolution und trotz
des harten Urteils über einzelne Stände leuchte doch der Glaube an das menschliche
Herz durch. Die Gestalten seien zum grossen Teil noch konstruiert und nachgeahmt,
die Darstellung der Zustände sei mit des Malere Herzblut erfolgt. Im „Münchhausen"
weist G. nach, dass nach den Düsseldorfer Erfolgen der Spott leichter, übermütiger
geworden, der dumpfe Groll geschwunden sei. Er rühmt das Zusammenwirken der
unwirklichen Welt der Münchhausiaden mit der positiv-kraftvollen des Oberhofs, die
vom Pulsschlag des Menschenherzens bewegt wird, und er macht auf gewisse Elemente
aufmerksam, die sich aus Immermanns Frühzeit bis in dieses Werk der Reife verirrt
haben (Gnostizismus, litterarische Nachklänge). In den „bisher nur von Kennern
gelesenen" Memorabilien preist G. die patriotische Grundstimmung, dagegen hält er
es, trotz einzelner schön konzipierter Stellen, edler Gedanken, glühender Schilderungen,
für eine glückliche Fügung, dass ,, Tristan und Isolde" unvollendet geblieben sei,
da die Schönheiten des Gedichtes durch allerlei Reflexionen, Intermezzi und andere
464 F. Deibel, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
Hemmnisse verschüttet seien. G. schliesst seinen an klugen Gedanken reichen Aufsatz,
der bis nun als die beste Würdigung Immermanns gelten kann, mit der Meinung, dem
Dichter sei in seinem kurzen Leben doch ungefähr das zuteil geworden, was ihm
gebührt hätte. —
Von Ooethes Tod bis zur Gegenwart.
(IV, 3 = N. 5217-5764.)
Franz Deibel.
Zeitroman. An die von Elster herausgegebenen ,,Ver]nischten Aufsätze"
G. Frey tags knüpft Maync (5220) an, um ein Bild des Publizisten zu ent-
werfen. Von einer neuen Seite zeige sich Freytag als Tagesschriftsteller nicht, auch
hier sei er der schlichte Mann, der geschickte und lichtvolle Erzähler, der klare,
gründliche Darsteller. Der Kreis, in den er einführt, ist nicht sehr gross, denn der
Horizont seines geistigen Blickes, soweit er sich nicht in die Vergangenheit richtete,
war begrenzt. Die Tiefe seiner Psychologie und seiner Naturanschauung war nicht
bedeutend, alle Spekulation lag ihm fern. Wohltemperierte Gefühle eines charakter-
vollen, nicht sehr eigenartigen Mannes herrschen vor, eines Mannes, in dessen Kopf
sich die Welt nicht viel anders malt, als sonst in klugen Menschenköpfen. So war
er denn auch für höchste Kunstoffenbarungen wenig empfänglich und hielt es in der
Litteratur mehr mit den guten ünterhaltungsschriftstellern. — Von einem kurzen
Besuch bei Freytag im Jahre 1882 erzählt Wasserzieher (5221), ohne mehr
als ein paar unbedeutend-wohlwollende Aeusserungen des Sieblebener Landsiedlers
vorbringen zu können. — Deutlicher tritt seine sympathische, warmherzige Per-
sönlichkeit in den vom „Litterarischen Echo" (5222) gedruckten Briefen an eine
Nichte Salomon Hirzels zutage. Litterarische Aufschlüsse bringen sie nicht. — Diese
finden sich in Fülle in dem von Devrient (5223) herausgegebenen Briefwechsel
Freytags mit Eduard Devrient, einem schönen Denkmal ihrer dreissigjährigen
Freundschaft. Neben den persönlichen Angelegenheiten handelt es sich da vor
allem um die Bühnengestaltung Freytagscher Dramen. Die Prosawerke stehen in
den schriftlichen Unterhaltungen mit dem Bühnenpraktiker naturgemäss zurück,
doch verdienen die klugen Worte des Karlsruher Intendanten über „Die verlorene
Handschrift" und seine ausführliche Würdigung der Mathybiographie eine Hervor-
hebung. —
Historischer Roman. Seinem bedeutendsten Vertreter W. Alexis
gilt eine instruktive kleine Studie von Morris (5224). War es bereits bekannt,
dass Alexis in seinem Roman „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht" die im zweiten
Band des „Neuen Pitaval" geschilderte Giftmörderin Ursinus als Geheimrätin Lupinus
unter Beibehaltung vieler wirklicher Züge dargestellt hat, so bringt M. auch für die
Gestalt des Legationsrats von Wandel eine bisher unbeachtete Quelle bei. Der
W^andel des Romans hiess in Wirklichkeit Wilster, genannt Baron von Essen, und
sein Fall findet sich im neunten Band der gleichen Sammlung von Kriminal-
geschichten. M. zeigt, wie Alexis Einzelzüge der Vorlage verwertet und verändert
hat. — Die billigen Neuausgaben seiner Romane (5225a — 5232), zum Teil mit nichts-
sagenden Einleitungen von Mars hall, seien hier wenigstens genannt. —
Andere historische Romane. Von F. D a h n s „Kampf um Rom"
erzählt Strotman (5235) zum Ueberfluss, dass der Roman mehr äusseren An-
regungen als innerem Drange seine Entstehung dankt: der Stoff, der dem Autor ums
Jahr 1859 durch gelehrte Studien näher getreten war, hat ihn um der merkwürdigen
Parallele mit den Zeitereignissen willen (Justinian— Napoleon III.; die Goten — die
üesterreicher) zur Verarbeitung gelockt. — Eine frühere Studie (JBL. 1898 IV 3 : 109)
über einen anderen Vertreter des Kostümromans, G. Ebers, druckt B ö 1 s c h e
(5236) wieder ab. — Was Haiusa (5236a) über diesen Autor vorbringt, ist ein
Sammelsurium schlecht verarbeiteter Zitate aus Litteraturgeschichten und einigen
Aufsätzen. —
Einem längstvergessenen Vertreter des Kriminalromans, F. Ch. B. A ve-
Lallemant, dessen önterhaltungsschriften im sechsten Jahrzehnt bei einem grösseren
F. Deibel, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 465
Leserkreis Mtoffliches Interesse faiulon, widmete Hasse (5239) eine biographisch«
Skizze. Der Schwerpunkt seines Wiri<ens la^ danach weniger in seinen Romanen,
als in kriminalistischen und polizei wissenschaftlichen Arbeiten. —
Novellisten: Süddeutsche. Die Epik E. Mörikes fand aus-
führliche Behandlung in den Biographien Ma.yncs (4(>47) und K. Fischers (4643b),
deren Bedeutung Krauss (4H49) eingehend erörtert. M. widmet dem „Maler
Nolten" ein besonderes Kapitel. Sorgfältig geht er den Einwirkungen des „Wilhelm
Meister" und der Romantiker nach, ohne den Einfluss der Vorbilder zu übertreiben;
an den Gestalten wird Mörikes grosse psychologische Kunst aufgewiesen; auf
Technik und Stil fallen erhellende Lichter; die einzelnen Phasen der Umarbeitung,
der M. schliesslich doch den Vorzug gibt, sind übersichtlich dargestellt. Diese fein-
sinnige und eindringende Analyse zeigt ebenso wie die Behandlung der Idylle vom
Bodensee und der Mozartnovelle M.s Ueberlegenheit in kritisch-ästhetischer Hinsicht
über F., bei dem die biographischen Einzelheiten grösseren Raum einnehmen. Dennoch
ist für den Epiker Mörike auch F.s Arbeit heranzuziehen, da ihm ein Teil des
Nachlasses zur Verfügung stand, den M. nicht benutzen konnte. Neben Tagebüchern
und dem Entwurf zu einer Kindheitsgeschichte enthält er Bruchstücke eines Romans
aus dem Jahr 1833, in dessen Mittelpunkt religiös-konfessionelle Vorgänge stehen.
Einzelne Partien dieses Fragments sind nach F.s Urteil ganz auf der Höhe der
„duftigen und durchsichtigen Darstellungsweise Mörikes". Beide V^erfasser endlieh
machen Mitteilungen über die in Weimar befindlichen Vorarbeiten zu dem Roman
„Der Kupferschmied von Rothenburg", der den Dichter noch im Herbst 1851 be-
schäftigte. — In der Darstellung der leidenschaftlichen Neigung Mörikes zu Maria
Meyer, dem Urbild der Peregrina und der Zigeunerin Elisabeth im Nolten, weichen
die Biographen stark von einander ab. Eine Vorstudie von Maync (5240c) be-
schäftigt sich ausführlicher mit diesem romantisch-geheimnisvollen Erlebnis, und dank
der Sorgfalt, mit der er den vom Dichter vorsichtig verwischten Spuren nach-
gegangen ist, fällt auf die seltsame Gestalt einiges Licht. Ein als psychologisches
Dokument wertvolles Schreiben Luise Mörikes an den Bruder und ein grosser Brief
Bauers helfen dem Aufsatz neben der gedrängten Darstellung in der Biographie
seinen Sonderwert leihen. — Aus des Dichters Nachlass im Goethe- und Schiller-
Archiv veröffentlichte Maync (5240b) ein hier nicht näher zu besprechendes Prosa-
Dramolett „Spillner". —
Norddeutsche. Von R. M.Werners (5243) grosser Hebbel-Ausgabe
erschien in der zu durcheilenden Frist der achte Band, der die Novellen und Er-
zählungen, ,, Mutter und Kind" und in den Jahren 1835—63 aufgezeichnete Pläne und
Stoffe enthält. Werners Einleitung, reich an neuen Hinweisen, zeigt in Hebbels
Novellen die Einflüsse Jean Pauls, E. T. A. Hoffmanns, Contessas und Kleists auf,
sucht die Chronologie der Erzählungen festzulegen und ordnet die epische Produktion
in die Gesamtentwicklung des Dichters ein. —
Die Einleitung, die Eichner (5244) zu einer populären Ausgabe O. Ludwigs
geschrieben hat, ist eine bedeutungslose Durchschnittsarbeit. —
Eine Reihe von Beiträgen beschäftigen sich mit T h. Storm. Ihr hervor-
ragendster, Erich Schmidts (5249) vortrefflicher Essay, ist aus der ersten Auf-
lage der „Charakteristiken" längst bekannt und bedarf nicht mehr des Rühmens. —
Aus ihm und Schützes Ausführungen schöpft ein Versuch Frommeis (5247),
der Storms Stellung zu religiösen Frag-en behandelt. Bei aller Sinnenfreudigkeit
dränge ein romantisches Element in der Seele Storms aus den Grenzen der erfass-
baren Wirklichkeit hinaus. Ein unüberwindlicher Zug zum Uebersinnlichen eigne
ihm, und weit entfernt von flacher Freigeisterei zermartere sich sein Geist immer
wieder an den letzten P>agen nach dem Woher und Wohin. Mit der Sehnsucht nach
befriedigender Lösung der Lebensrätsel verbinde sich bei ihm Misstrauen gegen jede
positive Religion und tiefer Zweifel am Unsterblichkeitsglauben. Trotz romantischer
Grundstimmung und religiöser Skepsis steht Storm, wie F. hervorhebt, in der
Behandlung sittlicher Probleme dem Geist des Christentums sehr nahe. — Einige
neue Briefe des Dichters konnte Jansen (4247a) veröffentlichen. —
Oesterreicher. Manches Neue und Interessante brachte das Berichts-
jahr über F. Kürnberger. Es untersuchte Castle (5254) die Beziehungen des
Helden im „Amerikamüden" zu Lenau, sowie die Tatsachen, Ansichten und Stim-
mungen, die diesem amerikanischen Kulturbild zugrunde liegen. Mit instruktiver
Breite wird Werden und Wachsen der Modekrankheit der „Amerikomanie" entwickelt
bis zum Umschwung der übertriebenen Ansichten von dem gepriesenen Land der
Freiheit. Kürnberger, der dem Helden seines Romans ja erst nachträglich auf
Wunsch des Verlegers Züge Lenaus gab, hat im „Amerikamüden" die Summe aus
den Erfahrungen und Enttäuschungen vieler gezogen und dem deutschen Volk gezeigt,
„wo es seine Tüchtigkeit nicht bewähren könne, nämlich in der Vereinzelung im
466 F. Deibel, Epos des 18./ 19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
Ausland". Aus der Fülle seines Materials kommt C. zu dem Urteil, dass Kürnberg-er
Persönlichkeit und Charakter Lenaus, die Motive der Amerikareise, die Eindrücke
und Enttäuschungen der neuen Welt g-anz meisterhaft in das Grundthema seines
Werkes, die Amerikamüdigkeit des ernüchterten Deutschlands, vervvoben habe. —
Lecher (5255) hat Kürnberger noch persönlich gekannt und schildert den Dreiund-
dreissigjährigen als eine verhutzelte Biedermeierfigur, „wie herausgesprungen aus
einem Bilde des Münchener Spitzweg". Seine mit den Jahren zunehmenden Schrullen
werden durch manche Anekdoten belegt und weniger den journalistischen Verhält-
nissen damaliger Zeit als dem undisziplinierbaren Eigenwillen Kürnbergers die Schuld
gegeben, dass es ihm nie gelang, in einer Redaktion unterzuschlüpfen. — 0. J. Bierbaum
(„Der Zukunft reponiert." Ein Beitrag zur Charakteristik Kürnbergers als Künstler:
Zeit^^'. N. 1) machte interessante Mitteilungen über Kürnbergers verschollenen Roman
„Das Schloss der Frevel", der im Berichtsjahr zum ersten Male von der ,,Zeit" abgedruckt
wurde. Obwohl das Werk bereits zweimal zum Abdruck in Zeitungen angenommen
war, war es, mehr als zwanzig Jahre nach dem Tode seines Verfassers, noch auf der
Verlegersuche. Kühnheit und Eigenart des Inhalts habe, meint B., dem Abdruck in
Oesterreich entgegen gestanden. Für ihn ist „Das Schloss der Frevel" Kürnbergers
reifstes und persönlichstes Werk, weil es die „Unzeitgemässheit" seines Verfassers
in verblüffender Schärfe illustriere. Allerdings sei Kürnberger auch hier in erster
Linie der Mann der gedanklichen Probleme, mehr Rhetor als Poet, mehr Schilderer
als Bildner. — An den politischen Schriftsteller Kürnberger, den scharfen und streit-
baren Tagesschreiber, erinnert im Anschluss an die ,, Siegelringe" Philippovich
(5256). -
A. Stifter wurde in Linz ein Denkmal gesetzt, an das einige kleinere Auf-
sätze anknü])fen (5261, 5267-5268). — Von Einzeluntersuchungen ist am lehrreichsten
die üebersicht, die Sauer (5263) dem Stilkünstler Stifter widmet. Da der Dichter
unermüdlich am Ausdruck gefeilt hat, liefert die Vergleichung der ersten Drucke
mit den späteren Buchausgaben reiches Material. S. beschränkt sich hier auf die
Stellung zu den Fremdwörtern, nicht ohne einseitige Betonung der puristischen
Neigungen des Dichters. Nach S.s Feststellung war Stifter nicht fanatischer Purist:
in den späteren Auflagen der Studien hat er manche Fremdwörter stehen lassen,
andere sogar für ursprünglich gebrauchte deutsche eingesetzt. — Die Besprechung'
einer modernen Novelle, die ein ähnliches Problem behandelt wie Stifters „Brigitta",
ist für Glasenapp (5257) der Anlass zu Bemerkungen über technische Eigenheiten
des Dichters. Im Gegensatz zur modernen Erzählungskunst statte er seine Plelden
mit wenigen, tiefen und bleibenden Eigenschaften aus, ja bisweilen sei es geradezu
ein einzelner Grundsatz, eine einzige Neigung, was mit elementarer Macht das Walten
seiner Menschen bestimme. Er vermeide alles Spannende und Pointierte, und wo
wie in den „Nachkommenschaften" ein einschneidendes Vorkommnis zur Sache
gehört, wird es nur flüchtig und beiläufig erwähnt. — Morgan (5261a) beschäftigt
sich mit einem ungeschriebenen Werk Stifters, einer romantischen, in Stuben
spielenden Eivählung auf historischer Grundlage, an der der Dichter im Jahre vor
seinem Tode arbeitete. — Stifter, dem Schulmann, gilt ein Beitrag von Zenz (5266),
der aus dem Archiv der Linzer Statthalterei einige amtliche Schriftstücke publiziert.
Stifter zeigt sich in ihnen als ein Mann von ruhig-klarem Blick und weitherziger
Denkart, der um die Hebung des Volksschulwesens grosse Verdienste hat. — Ab-
gesehen von zahlreichen Einzeldrucken Stifterscher Werke (5270—5283) erschienen
zwei populäre Ausgaben, zu denen Holz er (5260) und Stoessl (5264) die Ein-
leitungen schrieben. St.s schwacher Arbeit ist die Zusammenfassung H.s überlegen,
obgleich auch sie manchen Einwand erfordert. Falsch ist das Bild, das H. von
des Dichters Ehe entwirft. — Eine grosse wissenschaftliche Gesamtausgabe Stifters
bereitet die „Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Litteratur
in Böhmen" vor. Alle gedruckten und ungedruckten Werke in allen erhaltenen
Bearbeitungen wird sie vereinigen, gereinigt von den zahlreichen Fehlern der Ueber-
lieferung und den willkürlichen Aenderungen des früheren Herausgebers Aprent.
Der bereits vorliegende, von Horcicka (5269) edierte vierzehnte Band enthält die ge-
sammeltenkunstkritischenStudien, Aufsätze, die zum Teil nach bisher nicht bekannten oder
nicht benützten Handschriften, zum Teil aus Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt
werden. Ein reiches, vielfach neues Material zur Beurteilung des Künstlers wird damit vor-
gelegt. Die umfassende Einleitung würdigt den Kunstkritiker Stifter und den Maler,
dessen eigenartige, allerdings nie grosszügige Landschaftskunst sechzehn Repro-
duktionen veranschaulichen. Der Gewinn, den die Stifterforschung aus dem Bande
ziehen kann, ist gross. — Ein näheres Eingehen auf die Arbeiten Heins (5257a - 5258)
sei bis zu ihrem Erscheinen in Buchform verspart. —
Schweize r. Die Studie, in der F r o m m e 1 (5284) den religiösen Werde-
gang G. Kellers überblickt, bietet einige Ergänzungen zu Kamblis ausführlicherer
I
F. Deibel, Epos des 18./19. Jh.: Von (ioothes Tod bis zur Gegenwart. 467
Schrift. Sie stützt sich vor allein auf den „üriinen Heinrich", die Novelle „Das ver-
lorene Lachen" und Kellers Briefwechsel mit seinen zahlreichen Aeusserungen über
relig-iöso Fragen. Die Einflüsse von Schule und Erziehern werden verfolgt bis zu
dem un verhältnismässig früh vollzo<>enen Bruch mit der kirchlichen Religion, der
nie wieder ausgeglichen werden sollte. An Stelle des Kirchenglaubens tritt reiigüjse
Subjektivität, eine dem Pantheismus verwandte Stimmung, wie sie etwa in dem
Gedichte „Gott" ihren Ausdruck gefunden hat. In Heidelberg tritt Keller in eine
neue Phase inneren Werdens : Ludwig Feuerbach bewirkt den Umschwung seiner
Anschauungen zu religiösem Radikalismus. Für Kellers spätere religiöse Entwicklung
fliessen die Quellen spärlicher. Da F. den „Sieben Legenden" allzu geringe
Bedeutung beimisst, ist er einzig auf die Novelle vom „Verlorenen Lachen" angewiesen.
Si.e zeigt Keller auf einem Standpunkt, der „das Unerforschliche still verehrt", aber
Kirche und Christentum nur noch die Bedeutung eines zerfallenden Tempels gibt. —
Wünsche f5287) macht einen unbeholfenen, von moralisierender Neigung nicht
freien Versucli, Kellers Frauengestalten zu charakterisieren. — An die Erregung, die
Professor Vetters Nürnberger Rede in der Schweiz hervorrief, knüpft 0 n o k e n
(o28(>) an, um an die aus -Baechtold (3, S. 22) zur Genüge bekannten F'olgen eines
Kellerschen Toastes zu erinnern. — Dagegen enthält Leppraanns (5285) bisher
nur zum Teil vorliegende Vergleichung der beiden Fassungen des „Grünen Heinrich"
lehrreiche Beiträge zur Kenntnis Kellers. Die Einleitung hebt eine Anzahl typischer
Aenderungen hervor, wie sie die Umarbeitung des Kellerschen Romans mit den
zweiten Ausgaben der ,, Werther" und „Nolten" gemein hat. Eingehend werden dann
die Veränderung-en, die Keller am Aufbau des Ganzen vollzog, namentlich die der
Vereinheitlichung der Komposition dienende Durchführung des autobiographischen
Tons erörtert. Grössere Deutlichkeit in der Gliederung, straffere Zusammenfassung,
mehr Klarheit und Ebenmass ergeben sich als die Vorzüge der zweiten F'assung.
Mit der Darstellung der Wirkungen, die die durchgeführte Ichform auf Stoff und
Vortrag hatte, bricht das fördernde Schriftchen ab. —
In C. F. Meyer sieht eine Skizze Fromm eis (5291) allzu einseitig einen
„protestantischen Humanisten". Die Frey nachgezeichnete Entwicklung des Dichters
weicht von ihrem Vorbild nur ab in der Wertung der religionsgeschichtlichen Studien
Meyers, denen F. zu grosses Gewicht beilegt. Die zusammenfassende Darstellung
der Ideenwelt des Dichters verfolgt den für Betrachtung seiner Kunst wenig belang-
vollen Gedanken, dass „Meyer als Dichter seine tief christliche Ueberzeugung
nirgends verleugnet" habe. — Die gleiche Neigung, Meyers Protestantismus zu stark
zu ijetonen, zeigt Laissle (5293). — An Hand der Freyschen Biographie entwickelt
Hess (5292) Meyers Krankheitsgeschichte. Abgesehen davon, dass er Meyers
Bedeutung unterschätzt, dass er u. a. die oberflächliche Behauptung aufstellt, ihm fehle
der „Wirklichkeitssinn", vermag er aus der Krankheitsgeschichte des Dichters nichts
zu schliessen. Denn die ärztliche Diagnose, dass diese Krankheit eine „konstitutionelle
Verstimmung" war, dass es sich bei der zweiton Psychose seines Alters um einen Fall
von „Rückbildungsmelancholie" handelte, kann als solche dem Litterarhistoriker nur
gleichgültig sein. —
Verschiedene Erzähler. Den früh verstorbenen Schriftsteller E. A ly
charakterisiert eiti kurzer Nekrolog (5294) als einen einsam wandelnden Spätromantiker,
der wie seine Geistesgenossen vor hundert Jahren die Sehnsucht nach Schönheit
hinter ironischer Weltbetrachtung verborgen habe. — Eine stoffreiche biographische
Skizze widmet Fränkel (5295) August Becker, dem Verfasser des romantisierenden
epischen Gedichts „Jung Friedel, der Spielmann", das im Zusammenhang mit „Wald-
meisters Brautfahrt" und Kinkels ,,Otto der Schütz" zu nennen ist, und zahlreicher,
zum Teil kulturhistorischer Romane, die ihren Autor aber nicht über das Niveau
des Belletristen hijiausheben. — Die Lebensdaten des 1883 in Dresden gestorbenen
Romanschriftstellers A. E. von D e r s c h a u , der seine Arbeiten unter dem Pseudonym
Egbeit Carlssen erscheinen Hess, stellt wieder Fränkel (5298) zusammen, ohne
sich der üblichen nekrologischen Ueberschätzung ganz zu enthalten. — Lorenz
Diefenbach, der als Sprachforscher grössere Bedeutung hat, denn als Dichter,
erhielt eine kurze Würdigung durch Wunderlich (5299), der besonders auf seine
wertvollen lexikographischen Forschungen hinweist. — Aus dem Nachlass des jung
verstorbenen Oesterreichers K.M. Heidt gaben Hör mann und M a dj e r a (5301)
Verse und unbedeutende Prosa heraus. Die in der Einleitung vorgetragene Ueber-
schätzung eines kleinen Talentes wird durch das Material des Bandes selbst auf ein
richtiges Mass zurückgeführt. — Als „wahren Erben unseres Eichendorff und Wilhelm
Müller" muss sich der Romanschriftsteller J. H. Löffler in einem auch sonst an
kritiklosen Uebertreibungen reichen Aufsatz von W a c h 1 e r (5303) feiern lassen. —
Zu Ilges' im vergangenen Jahr erschienenen Büchlein über Ernst Ortlepp ist
noch eine längere Besprechung von H o u b e n (5305) nachzutragen. — Einen dem
Jahresberichte fQr neuere deutsche Litteratorgesohichte. XUI. QQ
468 F. Deibel, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Geg-enwart.
verg-äng-liehen Tag-esg-eschmack fernstehenden Autor nennt Weit brecht (5307)
Heinrieh Steinhausen. Zwei Stilarten seien ihm eig-en : der objektive Chronik-
stil früherer Jahrhunderte und der subjektiv gefärbte humoristisch-satirische Stil der
Kleinmalerei. ,,Irmela" vor allem, sein einzig-es erfolgreiches Werk, vertritt die
erste Art, die g-eringe psychologische Vertiefung, aber eine staunenswerte Treffsicherheit
des Tons habe, origineller seien die Erzählungen der anderen Gattung, in denen sich
Steinhausen als Meister eines beseelten Realismus erweise. —
Epos. Silbermann (5309) schrieb über den mehr psychologisch als
litterarisch interessanten Ernst Schulze eine Dissertation, die sich wesentlich mit
der äusseren und inneren Entstehungsgeschichte seines weichlich-epigonischen Gedichts
„Die bezauberte Rose" beschäftigt. Er weist nach, dass das Epos keineswegs erst
durch Brockhaus' Preisausschreiben im April 1816 veranlasst wurde, dass der Plan,
die leidenschaftlich geliebte Adelheid Tychsen in einem besonderen Gedicht zu ver-
herrlichen, bis in den März des Vorjahres zurückzuverfolgen ist. Wie ihr Bild dem
schwärmenden Dichter mit dem ihrer verstorbenen Schwester zusammenschmolz, wie
aus einem ähnlichen Verschmelzungsprozess das Hauptmotiv seiner Dichtung erwuchs,
ist psychologisch merkwürdig. Vielleicht hat S., der für seine Arbeit manches neue
Material heranziehen konnte, den eigenen Worten des spielerisch -koketten Poseurs
in Briefen und Tagebüchern gelegentlich zu grosses Gewicht beigelegt. —
Die Hochflut der L e n a u - Beiträge, die durch die Jahrhundertfeier seiner
Geburt veranlasst wurde, hat sich fast ausschliesslich mit dem Lyriker oder mit
biographischen Einzelheiten befasst. Als nutzbringend für die Kenntnis der Epen
Lenaus ist einzig Castles (5310) verdienstliches Büchlein zu nennen, das, aus der
Einleitung zur Hesseschen Ausgabe der Werke erwachsen, Resultate eines langjährigen
Lenaustudiums — nicht immer glücklich — zusammenfasst. Zu den guten Partien
seiner Schrift gehören die knappen, inhaltreichen Analysen des Faust, des Savonarola
(JBL. 1896 IV 3: 186) und der Albigenser. —
J. V. von Scheffel. Proeis s' (5321) wenig tiefe, dafür um so aus-
führlichere Lebensgeschichte erführ eine zusammengedrängtere Wiederholung, in der
die bei belanglosen Einzelheiten verweilende Umständlichkeit immer noch nicht ganz
beseitigt ist. • — Louise von Kobell (5319) mag sich mit Herausgabe der Briefe,
die Scheffel an seinen Freund August Eisenhart und dessen Frau (die Herausgeberin)
geschrieben hat, ein Verdienst um die engste Scheffelgemeinde erworben haben,
litterarhistorisch sind sie von geringer Bedeutung. Entbehrlich ist vor allem der
wohlmeinend zusammengeraffte Verbindungstext Louise von K.s, der das bekannte
Material nur in unbedeutenden Notizen ergänzt (5326 — 5327). — Mitteilungen der
Witwe Freiligraths und drei Briefe Scheffels verbindet der eifrige P r o e 1 s s (5323)
zu einem Aufsatz über die Beziehungen beider Dichter. — Vier liebenswürdige
Plauderbriefe des Meisters Josefus, in den Jahren 1873—74 an Karl Weinhold
gerichtet, kann die Berliner Litteraturarchiv-Gesellschaft veröffentlichen (Mitteilungen
aus dem Litteraturarchive in Berlin. 1902. Briefe deutscher Philologen an Karl
Weinhold. B., Litteraturarchiv-Gesellschaft. S. 80/4). — Eine von der Münchener
„Jugend" herausgegebene Scheffelnummer machte neben ungedruckten Gedichten
Briefe des Dichters an Eisenhart und Eichrodt zugänglich (5328—5329). — Zweimal
wurden Scheffels Beziehungen zur Schweiz behandelt. Die „ansprechende" Zusammen-
stellung von Betz (5313), der Scheffel als litterarischen Entdecker des Engadin in
Anspruch nimmt, verrät allzu deutlich ihr Entstehen aus einem Vortrag. — Proelss
(5322) betitelt seinen Beitrag „Scheffel und sein Schweizer Doppelgänger". Gemeint
ist der Dichter und Maler August Corrodi, der, wie Scheffel im Februar 1826 geboren,
sich ebenso aus einem vom Vater gewünschten Studium hinaussehnte und gleich
Scheffel den Konflikt einer Doppelbegabung auszufechten hatte. Einige ungedruckte
herzliche Briefe Scheffels sind dem Aufsatz beigefügt. — Von der Mutter des
Dichters, Josephine Scheffel, erzählt nach Jugenderinnerungen Alberta von
Freydorf (5315). Ob es aber nötig war, die dilettantischen Versübungen der
schreiblustigen Frau Majorin zu publizieren und gar noch weiterzudichten, ist denn
doch die Frage. —
Von den R. Hamerling betreffenden Publikationen des Berichtsjahres lag'
mir nur der kleinste Teil vor. Rabenlechner (5338) hat die Dokumente seiner
unkritischen Hamerlingbeweihräucherung um ein neues vermehrt, das dem Dramatiker
gilt (JBL. 1901 IV 4 : 349). — Die persönlichen Erinnerungen an den Dichter, die
Sophie von Khuenberg (5336) veröffentlicht, wollen ein Beitrag zur Erkenntnis
seines Wesens und des Verhältnisses zu seiner Mutter sein. Sie wenden sich vor
allem gegen die Legende, dass der Dichter in den letzten Lebensjahren schwer unter
der Lieblosigkeit der alten bei ihm lebenden Frau gelitten habe, und führen das
seltsame Verhältnis mehr auf Hamerlings eigene, durch Krankheit gesteigerte Reiz-
F. Deibel, Epos des 18./19. Jh.: Von Ooethes Tod bi« zur (jegenwart. 469
Imrkeit zurück. — Lovin Schücking- (5345) teilt vier in den Jahren 18H7, 1868,
1874, 1876 an seinen Vater gerichtete Schreiben llanu'rlinj»;8 mit. —
Dem l'.K)2 verstorbenen Julius Grosse, der sich selbst schon vor mehr
denn zehn Jahren „zu den Toten und Unterg-epfliig-ten" pferechnet hatte, wurden die
üblichen Nac^luHile /.utoil. Mit Ausnahme derjenigen, die mehr oder minder interessante
persönliche Erinneruno(ui (5353, 5355, 5359) auftischen, enthalten sie nicht« Neues. —
Auch Bartels' (5349) trockener Nekrolog", weder ein menschliches Porträt noch
eine litterarische Charakteristik, schöpft wesentlich aus (Jrosses Selbstbiographie
„Ursachen und Wirkungen" und fällt nur durch die übertriebene Einschätzung
Grossescher Lyrik auf. —
Ein weitklingenderes, bedeutsameres Echo weckte der Tod von Wilhelm
II ortz. Neben dem Dichter und hochverdienten Gelehrten feiert Bulle (5362) den
Menschen „von unvergleichlicher Reinheit und Güte des Wesens". Er macht die
interessante Mitteilung, dass Hertz von frühester Zeit an bis zu seinem Ende ein
Tagebuch geführt hat, in dem man eine F'üUe wertvollen Materials für die Forschung
vermuten darf. — Ellinger (5363), der die Betrachtung der Hertzschen Lyrik mit
einigen Nachweisen [Jhlandischer und Heinescher Einflüsse eröffnet, widmet den
Hauptteil seines Nachrufs dem trefflichen Dolmetsch älterer Dichtungen; an den
einzelnen IJebertragungen verfolgt er seine wachsende Kunst dichterischen Nach-
schöpfens. — Golther (5365) gibt eine kurze Zusammenfassung der Lebensdaten,
verbunden mit einer Bibliographie der dichterischen und wissenschaftlichen Arbeiten. —
Persönliche Erinnerungen veröffentlicht H e 1 e n e Ha f f (5368), die dem Dichter in
den letzten Lebensjahren nahestand. Durch charakteristische Züge macht sie mit
Wesen und Art dieser vornehm-zurückgezogenen Natur vertraut und verdeutlicht das
entworfene Bild durch manchen bezeichnenden Ausspruch des Verstorbenen. — Die
schwäbischen Züge in Hertzens geistiger Artung betont besonders Ad. Stern (5371).
Klaräugig, weltfroh, schwungreich und massvoll, mit glücklichem Gleichgewicht der
Sinne und der Seele, erinnere dieser Dichter der Gegenwart in mehr als einem Zug
an seinen ritterlichen Landsmann von Aue. Eine Fülle weltfroher, durch und durch
gesunder Sinnlichkeit und Freude an der Mannigfaltigkeit der Erscheinungen springe
aus den Dichtungen dieses letzten Schwabendichters entgegen. — Aus genauer
persönlicher Bekanntschaft mit Hertzens Leben und Wesen schrieb Weltricli (5373)
einen Nekrolog, der mit einer schon 1884 erschienenen, hier überarbeiteten kritischen
Studie über „Bruder Rausch" zu einem Büchlein zusammengefasst wurde (5372).
Der Nachruf enthält viel neues Material, eine dankenswerte Bibliographie, verfällt
aber öfter in blosse Aufzählung und verweilt allzulange bei Abschweifungen wie der
Frage, ob die Bezeichnung „Münchener Schule" für die um Geibel gesammelten
Dichter berechtigt sei. Die Analyse von Hertzens bedeutendstem Werk unternimmt
neben der ästhetischen Würdigung auch eine Quellenuntersuchung der dichterischen
Vorlage. —
An den mit epischen Dichtungen hervorgetretenen Lyriker J. D. P 1 a t e ,
einen Groth -Schüler, der 1902 in hohem Alter starb, erinnerte Grabe (5376). —
Mit Julius Wolff, der zwei neue Interpreten fand, sind wir in den
Niederungen der Hnterhaltungsepik angelangt. Aus dem vom Standpunkt klerikaler
„geläuterter Sittlichkeit" verfassten Aufsatz von Haiusa (5377) sei der Kuriosität
halber angeführt, dass der Verfasser die Schöpfungen WoltTs lesen „einen Ausflug
in das pornographische Gebiet unternehmen" nennt, dass er sie als „Zoten" und
,, Kloakenpoesie" bezeichnet. -- Eine ergiebige Quelle ungewollter Komik ist
W i e c k i s (5378) Büchlein über Wolff, das die seit 1885 erschienenen Werke des
,, genialen" Dichters „von kritisch-ästhetischer Seite ins Auge zu fassen" strebt. In
einer halb ergötzlichen, halb ärgerlichen Mischung von L^nbildung und Anmassung
wird W'olff als Vertreter echt deutscher Kunst gefeiert, dem wir dankbar sein müssen,
„dass er das deutsche Mittelalter uns in seinen Dichtungen nahe zu bringen sucht". —
Das christliche Epos bewegt sich weiter in den Bahnen F. W. Webers
(5379), dessen „Dreizehnlinden" immer noch seine Anziehungskraft auf bestimmte
Kreise erweist. — Als einer seiner Nachfolger wird E. Eggert durch M uth (5380)
charakterisiert. — Auf den religiösen Gehalt legt auch die Anzeige einer neuen
Dichtung D. Vorwerks (5381) den Akzent. —
Eine Reihe neu erschienener moderner Epen bezeugte das Fortleben
der Gattung auch in der Litteratur der Gegenwart. So erfuhr F. Lindheimers
Roman in Versen „Karl Roland" (5383) durch Widmann eine ziemlich über-
schätzende Besprechung, die den formalen Dilettantismus des Verfassers übersah. —
Als ein ernstes, gedankenschweres Werk wurde G. Renners (5384) „Ahasver"
gerühmt, wenn dem Dichter auch für ein so gewaltiges Problem nt)ch die Gestaltungs-
kraft fehle. — F. Saars „Hermann und Dorothea" (5385) kennzeichnete Castle
als ein Epos, das in der plastischen Entfaltung aller Seiten und Umstände, der
60*
470 F. Deibel, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
ruhigen Entwicklung, den zahlreichen Episoden die Schule verrät, aus der das
deutsche Idyll hervorgegangen sei. — Der zweite Teil von K. Spittelers (5386)
„Olympischem Frühling" fand eine gute Aufnahme bei Holm (5386a). Wenn die
Fortsetzung des günstig aufgenommenen Werkes (JBL. 1900 IV 3:243) nicht so reich
und farbenbunt wirke wie der erste Gesang, so liege es nicht am Nachlassen der
Schöpfungskraft und Empfindungsgabe des Dichters, sondern rein am Stoff. Grosse
Linien, kraftvolle Sprache und Gedankenfülle seien auch diesem Bande nicht
abzustreiten. — Ein wohlwollender Rezensent wurde Weitbreclit einem Werke
F. W i 1 1 e n b a u e r s (5387). —
Volkstümliche Dichtung: Allgemeines. Die Volksschriften-
frage beschäftigte mehrfach Gillhoff (5388). Er fordert vom Volksschriftsteller
Heimatkunst, volkstümliche Stoffe in einfacher Darstellung-. Sentimentalitäten soll er
vermeiden und vor allem seine Erzählungen nicht als Ablagerungsstätte für moralische
Gemeinplätze ansehen. Nach Kennzeichnung der schlechten Tendenzfabrikate, die
heute noch zahlreiche Volksbibliotheken überschwemmen, bespricht G. die seiner
Meinung nach wertvollsten Autoren. —
Einem der heutigen Leserwelt längst nicht mehr vertrauten weltlichen
Volksschriftsteller, dem Schweizer Ulrich Heg n er, gilt ein aus dem
Nachlass von Haym (5397) herausgegebener Aufsatz, eine glänzende, verschärfende
Nachzeichnung des Bildes, das Hedwig Wasers gründliche Monographie entworfen
hat. In der kritischen Beurteilung von Hegners Erzählung ,,Salys Revolutionstage"
weicht H. von dem allzu günstigen Urteil der Biographin ab. Er hebt die schlecht
verkappte ünw^ahrscheinlichkeit hervor, die den philosophischen Bauer doch noch
weit abrückt von ,,U]i der Knecht" oder gar der Kellerschen Dorfnovelle. — Der nur
im Auszug veröfi'entlichte Vortrag von Cornicelius (5396) knüpft an das gleiche
Buch an. Er bringt kleine Nachträge und eine nähere Betrachtung der Hegnerschen
„Gedanken, Meynungen, Urtheile". —
Ueber Hegners grösseren Nachfolger Jeremias Gotthelf schrieb Bartels
(5398) ein zweckloses Buch. In seinen mit reichen Zitaten aus Manuel durchsetzten
Text sind seitenlange Proben aus Gotthelfs Erzählungen eingeflochten. ,,Elsi, die
seltsame Magd" und ,,Wie Joggeli eine Frau sucht" sind vollständig abgedruckt.
Was von B. selbst herrührt, ist dürr und nichtssagend und beweist, dass sein Drang,
zu zitieren, vergebens eine Unfähigkeit des Charakterisierens zu verhehlen bemüht
ist. — Zu der trefflichen Volksausgabe der Gotthelfschen Werke ist ein Ergänzung-s-
band erschienen, in dem Vetter (5399) Beiträge zur Erklärung und Geschichte
der Werke liefert. Mit hingebendem Fleiss ist hier alles Erreichbare zur Entstehung*
und Aufnahme der einzelnen Erzählungen gesammelt, örtliche und persönliche Be-
ziehungen sind aufgedeckt, reichhaltige sprachliche Nachweise gegeben. Die Text-
gestaltung der zehn Bände der Ausgabe erfährt hier ihre Rechtfertigung*. In der
Fülle des zusammengetragenen Materials, das der sprachlichen Untersuchung Gotthelfs
und einer umfassenden Biographie vorarbeitet, finden sich auch bisher unbekannte
Briefe und Schriftstücke. —
Dem strengen Realisten sei der mehr stilisierende B. Auerbach an-
geschlossen. Sein Nachlass, der neben zahlreichen Handschriften über tausend an
ihn gerichtete Schreiben enthält und Briefe von ihm an Frankfurter, 0. Ludwig,
Oppenheim und andere, ging im Berichtsjahr in den Besitz des Marbacher Schiller-Archivs
über (5404). — A. Bettelheim (5400), der ihn für eine grössere Auerbach- Mono-
graphie ausbeuten wird, gab einstweilen einen sorgsam zusammenfassenden Ueber-
blick über Leben und Werk des Dichters. — Auf eindringlichere Charakteristik rauss
sein orientierender Aufsatz verzichten; diese ist der Vorzug von Erich Schmidts
(5403) bekanntem, wieder abgedrucktem Essay. — Auch G. Brandes' (5402) Studie
ist in die neue Ausgabe seiner Schriften eingegangen. — Einige bemerkenswerte
Zeugnisse für Auerbachs Beschäftigung mit Grabbes Leben und Werken in den
Jahren 1838—39 legt Bettelheim (5401) vor. Aus dem Jahrgang 1838 der
„Europa" druckt er eine von Auerbach verfasste Charakteristik Grabbes, des Duller-
schen Lebensbildes und der „Hermannsschlacht" ab, die dem jugendlichen Kritiker
das beste Zeugnis ausstellt. Daran schliesst er eine Scene aus Auerbachs ver-
unglücktem Lustspiel „Der Ultimo", in der Grabbe als „Ebbarg" auftritt. — Der
Vetter und innige Freund des Dichters, Jakob Auerbach, sein „kritischer Beichtiger"
und Empfänger seiner wertvollsten Briefe, wird in knapper Skizze von Brüll (5405)
gewürdigt, der merkwürdigerweise auf die Bedeutung der wichtigen Korrespondenz
nicht eingeht. —
Ueber L. A n z e n g r u b e r hat F r i e d mann (5410) ein Buch verfasst, in
dessen zweitem Teil auch die Romane, Novellen und Märchen des Dichters betrachtet
werden. Wenn man den im Vorwort angegebenen Zweck der Arbeit, „durch sachliche
und gemeinverständliche Zergliederung der Werke etwas zur weiteren Würdigung
F. Deibel, Kpos des 18./19. -111.: Von Goethos Tod bis zur (., j^,-..vi.,i i. 171
-des Dichters beizutragen", in Betracht zieht, mag- ujan sicii die kundigen, populär
gehaltenen Inhaltsungaben gefallen lassen. — Mit Anzengrubers Hrielen hat liettel-
heini (r>41()a) eine Haupt(|uelle für die Oeschichte des Lebens und der Werke de«
Dichters herausgegeben. Neben zahlreichen in die Briefe eingestreuten Bemerkungen
Anzengrubers zu seinen epischen Dichtungen interessieren hier vor allem die in den
Beilagen verölfentlichlen Dokumente, welche die Umarbeitung des „Schandfleck"
betreffen. Es sind die Briefe an jen(^ ,, tatfreudigsten Freunde seines Talentes", deren
opferbereiter Hilfe die Abrundung des Romans zu einem Meisterwerk zu verdanken
ist. B. kann in den Beilagen ferner des Dichters erste gedruckte Dorferzählung mit-
teilen, die bisher unbekannte „Geschichte von I^udwig Oruber: Tod und Teufel'*.
Das noch unsicher behandelte Motiv, abergläubische Anwandlungen erzieherisch aus-
zuschöpfen, hat Anzengruber mit gereifterer Kunst in der späteren Kalendergeschichte
„Treff-Ass" wieder aufgegriffen. —
P. K. l{o seggers religiöse Entwicklung von dem naiven Volkschristentum
seiner katholischen Heimat durch den Iviberalismus der Aufklärung zu einem geschicht-
lichen, wenn auch poetisch-subjektiven Verständnis des Evangeliums zeichnet Frommel
(5411 a). Den eigenen Bekenntnissen des Dichters in „Waldheimal" und dem Buche
„Mein Himmelreich" weiss er wenig hinzuzufügen. — Mit dem gleichen Thema be-
schäftigt sich von engherzigem katholisch-dogmatischem Standpunkt aus Füll mann
(5414), der dem Dichter seine Abweichungen von der „einzig wahren, alles er-
klärenden und abklärenden Weltanschauung" aufmutzt. — Die Würdigung der Arbeit
von Sei liiere (5415) sei bis zu ihrem Erscheinen in Buchform verspart. — Der
jüngste Roman des schreibeifrigen Dichters (5417) erfuhr eine beachtenswerte scharfe
Kritik durch Ebner, der die ermüdende Breite, die Unwahrscheinlichkeiten, die
gekünstelte Naivität des Werkes rügt. —
Dem 70jährigen oberbayerischen Volkspoeten Maximilian Schmidt
galten einige üratulationsfeuilletons (5418—5422). — Da die Autobiographie, die der
volkstümliche Erzähler als Band 21 und 22 seiner gesammelten Werke hat erscheinen
lassen, mir nicht zugänglich war, hebe ich nach Eu[)horion (9, S. 591) heraus, dass
sie auch dem Litterarhistoriker manche Ausbeute bietet. Schmidt berichtet darin aus-
führlich über ungedruckt gebliebene Jugend- und Gelegenheits-Dichtungen, über An-
regungen und Quellen zu seinen Erzählungen, sowie seine persönlichen Beziehungen
zum Kronprinzen und späteren König Ludwig IL —
Plattdeutsche Erzähler: Allgemeines. Zu seiner sorgfältigen,
im Jahrbuch für niederdeutsche Sprachforschung von 1896 enthaltenen Bibliographie
aller im Lauf des 19. Jahrhunderts in niederdeutscher Mundart verfassten Bücher
veröffentlichte Seelmann (542H) einen Nachtrag. Mit diesen beiden Verzeichnissen
ist eine dankenswerte allgemeine Grundlage für die ausführliche Behandlung neu-
niederdeutscher Litteratur geschaffen. —
Von einzelnen plattdeutschen Schriftstellern konzentrierte Fr i t z Re u t e r die
meisten Interessen auf sich. E. Brandes (5430) versuchte besonnen und sorg-
fältig, Reuters Leben bis zur Wende der fünfziger Jahre zusannnenzufassen.
Manches Neue wird geboten, und die bereits bekannten, von Gaedertz kritiklos aus-
gestreuten Materialien erfahren eine ruhig geschriebene, aller phrasenreichen Schön-
färberei abholde Darstellung. Der Anfang der Arbeit erschien bereits 1899 (JBL. 1899
IV 3 : 395). Der nun vorliegende Teil begleitet Reuter nach Graudenz, entwirft ein
anschauliches Bild der Festungszeit, für das auch ganz interessante ungedruckte Auf-
zeichnungen verwertet werden können, und folgt dann dem Gefangenen nach Dömitz.
Für dieses Dömitzer Jahr bedarf die Dai-stellung des Dichters im letzten Kai)itel
der „Festungstid" sehr der Ergänzung, die die poetisch verklärte Beleuchtung in
ein nüchternes und trübes Bild auflöst. Bs Hauptquelle sind da Reuters Briefe an
seinen Vater, die Gaedertz in der zweiten Folge von „Fritz Reuters jungen und alten
Tagen" neben den interessanten, aber sehr einseitigen Mitteilungen Anna von Bülows
zu wenig berücksichtigt. Aus gleicher Quelle schöpft der Verfasser seine Darstellung
des Heidelberger [jebens, das hier denn doch in anderem Lichte erscheint als bei
dem „zur Mohrenwäsche geneigten" Gaedertz. Die für den Dichter erspriesslichere
Zeit in Jabel und seine Tätigkeit als Redakteur des „Unterhaltung-sblatts" schliessen
das Schriftchen ab, das als Versuch einer Zusanunenfassung nach zahllosen Einzel-
studien zu begrüssen ist. — Was Gaedertz in seinem schon genannten Sammelwerk
an Bausteinen für eine künftige Biographie beigebracht hat, mustert E. Brandes
(5431); durch richtigere Verteilung von Licht und Schatten liefert er manche wert-
volle Ergänzung zur Darstellung des oft unkritischen Panegyrikers. — Fokke (5432),
der an den Reuter-Rezitator Kraepelin erinnert, gehört zu jenen gefährlichen Freunden
des Dichters, die durch Missurteile und verstiegenen Phrasenschwall der Würdigung
Reuters nur schaden. — Ein früher ei"schienenes Gedenkblatt „P^üi-st Bismarck und
Fritz Reuter" ergänzt (iaedertz (5433) durch unbedeutende anekdotische Nach-
472 F. Deibel, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwarf.
träge. — Der gleiche Verfasser (5434) zerdehnt einige belanglose Inedita des Dichters,
Gelegenheitsverse, kurze Billetts, einen zu einer Hochzeit verfassten Dialog und eine
wertvollere autobiographische Skizze aus dem Jahr 1865 zu einem längeren Aufsatz.
— Beiträge zur Sprache Reuters, die noch wenig Anlass zu wissenschaftlichen
Studien gegeben hat, liefert C. F. Müller (5436), der die bei dem Dichter vor-
kommenden französischen Ausdrücke und Wortbildungen zusammenstellt und erläutert.
Die vielen Gallizismen der plattdeutschen Sprache werden auf den Einfluss der
französischen Emigranten zurückgeführt. Ausserdem behandelt M. die Verkleinerungs-
form auf -ing, die dem Mecklenburgischen eigentümlich ist, dem Verfasser aber
,, sicher verbürgt nirgends vor dem Anfang des 19. Jahrhunderts entgegengetreten
ist". — Eine dankenswerte Zusammenstellung ist des gleichen Autors (5437)
Sammlung von 900 volkstümlichen Wendung'en in alphabetischer Ordnung, denen
Uebertragungen und litterarische Hinweise beigefügt sind. — An anderer Stelle (5438)
wird dazu eine Nachlese gegeben. —
In einigem Abstand von Reuter kann man als plattdeutschen Erzähler den
unglücklichen H. Burmester nennen. Gaedertz (5448) schrieb ihm einen
Gedenkartikel, auf den er selbst an anderem Orte (5447) hinwies. Aus dem Nach-
lass des Verstorbenen konnte der eifrige Materialsammler auch eine Prosaskizze
,,Bismarck un de Lauenborger ßuern" veröffentlichen. — Sein Aufsatz wurde in
knappem Auszuge noch einmal wiederholt (5446). —
Ein 1899 zum 70. Geburtstage des Schleswig -Holsteiners Johann Meyer
verfasstes Festfeuilleton druckt Gaedertz (5449) wieder ab, ohne der schwachen
Skizze die Spuren der Gelegenheitsarbeit zu nehmen. —
Katholische Volksschriftsteller. Einen der bedeutendsten
Jugendschriftsteller der deutschen Katholiken sieht Lauter bacher (5450) in dem
1883 verstorbenen W. Bau berger, dessen heute noch beliebte Erzählungen im
Geiste Christoph Schmids geschrieben seien. —
H. Hansjakobs eigenartigen Charakterkopf suchten einige Umriss-
zeichnungen festzuhalten, von denen die Mollenhauers (5453) als die beste
hervorgehoben sei. —
Protestantische Volksschriftsteller. Die Lebensdaten
0. Bagges, der mit seinen unter dem Namen Josias Nordheim erschienenen Volks-
schriften die üble Traktätchenlitteratur zu verdrängen suchte, stellte Brummer
(5455) zusammen. — In dem Heidelberger Stadtpfarrer Ad. Sc h m i 1 1 h e n n e r er-
blickt A. Geiger (5459) eine an Hansjakob erinnernde, aber umfassendere Natur. —
Jugendschriften: Allgemeines. Zeugnis des vermehrten Inter-
esses für diesen lange vernachlässigten Litteraturzweig sind wieder eine ganze Reihe
von Aufsätzen und Schriften. Beachtenswert ist ein Artikel Feldmanns (5460a),
in dem allerdings die pädagogische Seite der Frage voransteht, aber auch ein
geschichtlicher Ueberblick gegeben wird über die Entwicklung der Jugendlektüre
von Adelungs Wochenschrift für Kinder an bis zur Gegenwart mit ihrer Fülle
tendenz- vmd fabrikmässiger Mache. — Die Bestrebungen Wolgasts (5460, 5465)
und der Hamburger Lehrer werden gewürdigt, nicht ohne Einwände gegen ihren
nach Feldmanns (5460a) Meinung zu ausschliesslich ästhetischen Standpunkt. —
Ein klares Bild dieser von Hamburg ausgehenden nützlichen Tendenzen gibt eine
Sammlung (5464) kleiner Aufsätze und Einzelbesprechungen. — G i 1 1 h off (5468)
beleuchtet scharf das tiefe geistige Niveau ultramontaner Jugend- und Volkslitteratur. —
Einzelne Jugendschriftsteller. Was F. K i n d s c h e r (5470)
von J. H. Campe berichtet, stützt sich auf die allerdings sehr zerstreute Litteratur.
Neu ist nur ein diplomatisch-geschicktes Schreiben des Philanthropen an den Fürsten
von Dessau vom 2. Februar 1780. —
Der hundertste Geburtstag L. Bechsteins (5473—5477) gab Anlass, die
poetischen Werke des Halbvergessenen auf ihre Eigenart und ihre volkstümlichen
Stoffe hin zu mustern. — Bei der Gelegenheit druckte Gaedertz (5472) zwei Briefe
Bechsteins an Helmine von Chezy ab und eine von ihm 1850 gehaltene Rede. —
Die Entlarvung des Jugendschriftstellers Karl May (5481 — 5483), dessen
Reise-Taxiliaden nicht nur jungen Lesern den Geschmack verdorben haben, als
Verfassers einer Reihe pornographischer Erzeugnisse setzte einige Federn in Be-
wegung. —
Mädchenlektüre. An Isabella Brauns feine und liebenswürdige
Begabung für Jugendschriftstellerei erinnert eine sachliche biographische Skizze von
Holland (5484). — Im Gegensatz zu ihr, die diese vernachlässigte Litteratur-
gattung künstlerisch zu heben suchte, war C 1 e m e n t i n e Helm die Verfasserin
läppischer Geschichten von den Freuden und Leiden der „höheren Tochter". Ihre
J^ebensdaten fixierte L i e r (5485). —
F. Deibel, Kpos des 18./1'J. Jh.; Von (ioclliee> TuW l)is zur Gegenwart. 473
Zeitgenössische Dichtung': A e 1 1 e r e (J r u p p e. H e r g- s ( '>492)
Aufsatz über Theodor Fontane ist der Abdruck einer älteren Arbeit (.JHI.. 1H1»8
IV 3:440). — Ein Essay Hol seh es (5493) zählt zu den .schwächeren Leistung-en
des eifrigen Popularisators. Nur die Charakteristik der „Effi Briest", eines „modernen
Sozialronians in höchstem Sinne", erhobt sich über sein Niveau. Für H. besteht
kein Zweifel, dass Fontane, der selbst gewissen üesellschafts- und Moraltendenzen
huldig-ende Mensch, hier als Dichter intuitiv über sich .selbst hinausg-erisson worden
ist und übei- den Kojif seiner eigenen Vorurteile hinweg" echtes Leben g-eschaffen
hat. — Fontanes Stellung* zu relig-iös-sittlichen Problemen untei-sucht Fromm el
(5495). Die mit fühlbarer Liebe g^ezeichneten Fastorentvpen und vor allem die An-
schauung-en des alten Stechlin liefern ihm Belege für Fontanes Auffassungen, denen
das eigentlich Kirchliche immer Nebensache war und das Christentum allein in dem
„Gebot der Liebe" bestand. Fontane, der Skeptiker, kommt in der Betrachtung nicht
ganz zu seinem Recht. — Ein intere.ssantes Kapitel aus des Dichters Jugend erhält
durch A. Eloesser neue Beleuclitung (Theodor P^ontane im Tunnel über der
Spree: VossZg. N. 195). In seinen Erinnerungen hat Fontane der Schilderung des
Tunnels und der Charakteristik seiner hervorragendsten Mitglieder einen ansehnlichen
Platz eingeräumt. Einen Teil der Protokolle dieser litterarischen Gesellschaft, deren
Gesamtheit wohl verloren ist, konnte E. aus dem Nachlass eines der Mitbegründer,
der dem Tunnel vier Jahrzehnte angehörte, zu Mitteilungen verwerten. Ihr Haupt-
reiz besteht darin, dass wir Fontane in der später von ihm ziemlich kühl betrachteten
Periode seiner „Vereinsmeierei" kennen lernen, und dass wir ihn aus jeder seiner
Aeusserungen bei den oft scharf geführten Debatten über poetische Beiträge sofort
herauserkennen. Einige Beispiele zeigen seine bekannte Abneigung gegen leer
tönendes Pathos, zeigen sein Eintreten für Einheitlichkeit des Tones, für Beseitigung
lyrischer Auswüchse und episodischer Geschwulste. Auch der Würden, die dei-
Tunnel zu vergeben hatte, ist Fontane teilhaftig geworden, 1852—54 war er Schrift-
führer, 1859--()0 Vorsitzender des Vereins, und in dieser Eigenschaft hat der „Feind
aller Feierlichkeiten" gar Reden halten müssen, aus denen E. einige Stellen echt
Fontanescher Färbung abdruckt. Seit 1866 blieb Fontane dem Tunnel fern. —
Pniowers (5496) warmherziger Nachruf auf Eniilie Fontane, die Gattin des
Dichters, ergänzt das von ihm selbst in den Erinnerungen entworfene Bild in manchen
Zügen. Dass diese treue geistige Genossin des Dichters es seinem Wirken gegen-
über nicht an kräftiger Kritik hat fehlen lassen, verbürgt die von P. erzählte Tat-
sache, dass sie einen bis auf die Ausfeilung fertigen Berliner Roman, der sich im
Nachlass fand, kurz entschlossen den F'lammen übergab, da ihr der Inhalt nicht
genügte. Nach P.s Urteil hat dieses vernichtete Werk nicht zu Fontanes hervor-
ragenden Leistungen gehört, aber als eine Art Gegenstück zu den aristokratischen
Poggenpuhls für die Charakteristik der mittleren hauptstädtischen Bevölkerung Wert-
volles enthalten. — Interessante Fontanebriefe konnte die Redaktion der ,, Kreuzzeitung"
(5498 a) ihrem Archiv entnehmen. Sie stammen aus der Zeit seines zweiten Auf-
enthalts in England, in der er, was bisher nicht bekannt war, als Londoner
Korrespondent für das Blatt tätig war. Allerdings nur ein Jahr lang, da zwischen
ihm und der Redaktion Meinungsverschiedenheiten enstanden. Die humorvollen
Briefe, in denen er seine abweichende Anschauung von diesem „Räuber- und Piraten -
Volk" niederlegte, sind bezeichnend dafür, dass schon damals seine politischen An-
schauungen, wie er später einmal sagte, „etwas wackliger Natur" waren. — Eine
halb scherz-, halb ernsthafte Selbstcharakteristik des Dichters (5499) sei kurz
genannt. —
Karl F'renzel, der in diesem Jahre seinen 75. Geburtstag feiert, wird
von Henning (5501) als kluger, kühler Beobachter, als Vertreter vornehmer Ironie
und glänzenden Skeptizismus' gerühmt. Wenn er in dem Kritiker Frenzel aber gar
den würdigen „Thronerben des Kritikerkönigs Lessing" schätzt, so wird ihm darin
kaum jemand folgen. —
Von Paul Heyse betreffenden Beiträgen (5503— o509a) waren mir nur
die geschwätzigen Erinnerungen Braun-Artarias (5502) zugänglich. Aus den
Jahren 1864—69 geben sie eine Vorstellung tier festlichen Geselligkeit in dem Heyse
befreundeten Hornsteinschen Hause ; leider können sie sich am Abdruck langweiliger
Gelegenheitsreimereien nicht genug tun. —
Auf Hans Hoffmanns anmutige, von der „Heiterkeit einer fast kindlichen
Dichterlaune" umglänzte Märchen macht Berg (5510) aufmerksam. —
Was über W i 1 h. R a a b e laut wurde, stand meist noch im ungünstigen
Zeichen der Geburtstagsberedsamkeit und stützte sich auf die bekannten Arbeiten
von Brandes, Gerber und Jensen (5512a — 5525). — Berg (5512) nahm in seine
Essaysammlung einen älteren Beitrag auf (JBL. 1898 IV 3:208). — E u g. Wolffs
(552ß) Vortrag bringt weder Neues, noch besondpr>j nwt Formuliertes. Die einer
474 F. Deibel, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
flüchtigen Revue Raabescher Werke angehängte Uebersicht über das Ringen nach
einer neuen Weltanschauung in der heutigen Dichtung zeigt nur, dass dem Verfasser
das Verständnis für die Bedeutung Nietzsches und Ibsens abgeht. — Der Hervor-
hebung wert ist eine vom „Litterarischen Echo" (4, S. 1710) im Auszug gegebene
Charakteristik, die an der Hand von Jensens Büchlein, aber selbständig- in der Auf-
fassung, die russische Schriftstellerin Sinaida Wengerowa (5527) von Raabes
Schaffen entwarf. —
Ferdinand von Saars Eintritt ins siebzigste Lebensjahr wurde vor
allem von Wiener Zeitungen gefeiert. Specht (5539) betont neben dem künstlerischen
auch den kulturhistorischen Wert seiner Novellen, die das Dokument einer merk-
würdigen Phase österreichischer Entwicklung seien. — Ella Hruschka (5538)
zeichnete die Entwicklung des Dichters in einem umfangreichen Essay, der sich
neben Minors ausgezeichneter Würdigung (JBL. 1898 IV 3 : 186) nicht behaupten
kann. — Ein Spiegel der hohen Schätzung, die der Dichter in seiner Heimat geniesst,
sind auch die von Specht (5542) herausgegebenen Widmungen, an denen sich
Marie von Ebner-Eschenbach durch die Einleitung, die bekanntesten Wiener Autoren
durch Beiträge beteiligt haben. —
Wieder ein festlicher Anlass, der 60. Geburtstag, war es, der die Blicke auf
den Idylliker Heinr. Seidel lenkte. Von den ihm gewidmeten Aufsätzen
(5543 — 5549a) ist nur der J u 1. Harts (5545) erwähnenswert, der hübsche Worte
der Charakteristik findet. Nach H. hat Seidels Kunst noch etwas Pflanzliches, Kind-
liches an sich, das rein Sinnliche, Träumerische und Phantasievolle überwiegt, die
Lust eines rein sich hingebenden Schauens. Sie will das Leben nicht umformen
oder umgestalten, da sie sich wie die Kinderseele mit der Natur noch in voller
Harmonie befindet, von einem Zwiespalt nichts weiss, Ideal und Wirklichkeit, Leben
und Märchen traumhaft ineinander vergiesst und darum die Welt mit ihren Er-
scheinungen noch wie ein leichtes schönes Spiel an sich vorüberziehen sieht. Eine
durch und durch künstlerische Weltauffassung lebe in diesem Kleinpoeten, der im
Grunde durchaus Romantiker und antiphiliströs sei. —
Jüngere Gruppe. Nur kurz sei verwiesen auf grössere und kleinere
Charakteristiken, die P. Alten berg (5552a), R. Aue rn heimer (5553), A. Bock
(5554), C. Busse (5556), M. G. Conrad (5558) und J. J. David (5560) zum
Gegenstand hatten. —
Der bis jetzt wenig bekannte Gustav Frenssen hat einen Roman „Jörn
ühl" geschrieben, der in kurzer Zeit eine ganze Frenssenlitteratur ins Leben rief.
Der gewiss sympathische Autor des nachempfundenen, ehrlichen, nicht gerade
bedeutenden Buches, das für den wenig verwöhnten Geschmack mittlerer Bildungs-
kreise durchaus empfehlenswert sein mag, wurde in ausführlichen Feuilletons
(5562 — 5571) kritiklos verhimmelt. — L. Schröder (5573) schrieb eine Uebersicht,
die auch die früheren Arbeiten Frenssens, einen Band Dorfpredigten und zwei
Romane, heranzieht und einen Brief des Autors mit autobiographischen Angaben ab-
druckt. — Die meisten Federn setzte der „Jörn Uhl" (5577) selbst in Bewegung.
C. Busse variierte, ohne die Beweise zu erbringen, mehrfach die Behauptung, dass
Deutschland einen seiner grössten Prosadichter erhalten habe. Er zog auch als erster
den falschen Vergleich mit Raabe. Nach Ij o r e n z ist seit 1870 kein Werk gedichtet
worden, das dem Roman an geistiger Grösse und poetischem Gehalt gleicht. Er
greift gleich zu Homer, um die Art des Erzählers zu charakterisieren. W e n t o r f
stellt den Roman mit einem Schlage neben „Goethe, Keller, Storm und Raabe".
Aber noch nicht genug, er ist „herber und kräftiger als Storm, natürlicher als Raabe".
Rückhaltlose Bewunderung zollt auch Jacobs, dem der Prophet Busse noch zu
bescheiden gewertet hat. Biese findet hier „Heimatkunst und Höhenkunst zugleich"
und erinnertauch an ein Vierteldutzend älterer Dichter. Eine der ruhigeren Stimmen
in diesem Konzert, an dem sich auch das Ausland beteiligte (5574), gab Eloesser
ab, der neben Vorzügen auch Schwächen des Buches hervorhob. — In den „Grenz-
boten" führte ein Ungenannter (5578) einen eingehenden Vergleich zwischen Frenssens
Roman und dem „Niels Glambäk" des dänischen Schriftstellers Bröndstedt durch.
Auch hier werden die Schwächen der Komposition Frenssens betont und das Buch
ein Rohguss genannt, dem die Ziselierung fehlt. —
Die redselig-kleinlichen Erinnerungen, in denen Schlaf (5585) das Porträt
des Bohömiens Peter Hille entwirft, sind, wie Holz (5621) überzeugend dartut,
in ihren Einzelheiten mit Vorsicht aufzunehmen. —
Felix Hollaenders jüngster Roman „Der Weg des Thomas Truck" veranlasst
0 s t w a 1 d (5588), eine Charakteristik des Autors zu entwerfen. Lebens- und Studien-
gang Hollaenders werden geschildert, seine ersten Arbeiten aus der geistigen Sphäre
der achtziger Jahre heraus erklärt; das neue Buch wird ohne Einschränkung gelobt.
— Sonst erfährt dieser Roman (5589) eine sehr geteilte Aufnahme. Dem vorbehält-
F. Doibol, Epos des 18./19. Jh.: Von Ooothes Tod bis zur Gegenwart, 475
losen Knthusiasnuis II. Ilarts gog-enüber meint R. M.Werner, dass der Versuch
einer unifaKsenden Darstellun«^' vielfälti^^er Menschen- und Ideenkreise zu verwirrender
und unkünstlerischer Wii-kiing* f^-eführt habe. Krauss will ihn nur als „ein ganz
ausgezeicIineteH Werk der inoiuiänen Unterhaltungslektüre" gelten lassen, und Strubel
macht Einwände gegen den Stil und die mangelhafte ps^'chologiseho Linienführung. —
Einen starken litterarischen Erfolg errang F. H u c h s (5592) Erstling „Peter
Michel", dem vor allem K 1 ag e s (5591) eine über die Hedeutung einer Einzelrezension
hinausgehende Besprechung widmete. —
Von dem holsteinischen Schriftsteller Wilhelm Röseler, der wenig
bekannt 1899 in Berlin starb, erzählt Kretzer (5594a) in Berliner Erinnerungen
allerlei Anekdotisches. —
Der kurze Aufsatz K o h 1 e r s (5596) über J. Lau ff s „Mönch von St. Sebald",
kaum über dem Niveau durchschnittlicher Tageskritik, verdiente nicht den noch-
maligen Abdruck in einer Sammlung. —
Kühls (5597) Essay über D. von Liliencron beschäftigt sich wesent-
lich mit dem Lyriker. —
Th. Manns (5600a) Erstlingswerk wird von Schönhoff eine achtungs-
werte talentierte Arbeit genannt, Lorenz fasst sein Urteil in die Worte zusammen:
„Ein Meister der Skizze hat einen Roman von tausend Seiten geschrieben." —
Auf eine belanglose Aufzählung der Arbeiten Meyer-Försters mit
Beigabe lobender Etiketten läuft L e e s (5602) „Charakteristik" hinaus. —
Die 1901 erschienene zweite Auflage von W. von Polenz' Roman „Der
Pfarrer von Breitendorf" gibt Christlieb (5608) Gelegenheit zu Einwänden gegen
Polenz' Zeichnung des Pfarrerstandes. Das Bestreben, seinem Helden eine wirksame Folie
in seinen Standesgenossen zu geben, habe den Autor zur Schwarzmalerei verführt. —
Eine Besprechung des Romans „Wurzellocker" (5609) erweitert Lorenz zu einer
Silhouette seines Verfassers. Immer sei Polenz der schreibende Junker mit dem
Grundzug einer sachlichen Nüchternheit, die gelegentlich sogar in bureauk ratische
Trockenheit ausarte. —
Mit dem gleichzeitig der modernen deutschen und polnischen Litteratur
angehörenden St. Przybyszewski beschäftigt sich Degen (5612). Er
charakterisiert ihn als „ein staunenswertes Chaos, ein Gemisch von Licht und
Schatten, Genie und Staub, Leidenschaften und hohen Gedanken". In den weiteren
Ausführungen wird Przybyszewskis Abhängigkeit von westeuropäischen Vorbildern:
Nietzsche, Huysmans, Maeterlinck, Bourget, betont, und seine künstlerischen Aufsätze
über Chopin, Munch werden hoch über seine Romane gestellt. —
Die Basis des P. Scheerbart sehen pessimistischen flumors findet
Moeller-Bruck (5615) in der Enttäuschung des ästhetischen Menschen. Ethisch
und ästhetisch suche Scheerbart dem Pessimismus zu entrinnen, und es gelinge ihm
auf zwei Wegen, dem der reinen Phantasie und der grotesken Ironie. Beide geht er
in seinen Büchern, denen zu grossen komischen Romanen zu sehr der „Aktuellitäts-
sinn" fehlt, das Emstnehmen von Erde und Menschheit, — Auch Wiegler (5616)
bespricht ausführlich den Verlästerten. —
J. Schlafs (5617—5623) unerquicklicher Prioritätsstreit mit Holz, der noch
immer keinen Abschluss gefunden hat, sei hier nicht näher berührt. —
H. S t e h r , einem abseits stehenden, eigenartigen Künstler, der feinste
Seelenregungen mit Intensität zu schauen und zu schildern weiss, suchen Kriele
(5625) und Lentrodt (5626) gerecht zu werden. —
Neue Romane von E. Strauss (5628-5629), K. H. Strobl (5630),
W. Walloth (5633), J. Wassermann (5635) wurden eingehend angezeigt. —
Nachzutragen ist aus dem vergangenen Berichtsjahr ein Aufsatz über Wassermanns
„Renate Fuchs" von G. Brandes (5634), der im Gegensatz zu den eifrigen
Lobrednern des Buches darin Menschenkenntnis im grossen und jede Spur von
künstlerischem Formensinn vermisst. —
Frauenlitteratur: Aeltere Gruppe. In die Tiefen der von der
schriftstellernden Frau gepflegten künstlerisch gleichgültigen Unterhaltungslitteratur
führen die biographischen Skizzen, die Franke 1 (5643 - 5643 a) von Karo 1 ine
Berlepsch und der durch ihre Tagesschriftstellerei etwas interessanteren A m e 1 y
BÖIte entwirft. — Ohne eigenes sicheres Urteil stellt Brummer (5643b) die
Lebensdaten der 1882 gestorbenen Katharina Diez zusammen. —
Von den Werken der Gräfin Hahn-Hahn (5645) ei*scheint eine neue
Ausgabe, von der bis jetzt zwei Bände vorliegen, Sie enthalten den Roman „Maria
Regina" mit einer für katholische Leser berechneten Einleitung von O. von
Schachin g. —
Für die treffliche „Letzte Reckenburgerin" der Luise von Franpois
sucht Elisabeth Lorentzen (5646) neue Leser zu werben. — G. Brandes'
Jahresbericht« für neuere deutsche Litteratorgeschichte. XUI. g]
476 F. Deibei, Epos des 18./19. Jh.: Von Goethes T^od bis zur Gegenwart.
(5648) kleine Studie über Fanny Lewald ging in den ersten Band seiner
gesammelten Schriften ein. —
Die von Thea Ebersberger (5649) herausgegebenen Erinnerungsblätter
aus dem Leben Luise Mühlbachs waren mir nicht erreichbar. ~
Dass Caroline Pichler im geistigen Leben Wiens einst eine hervor-
ragende Rolle gespielt hat, beweisen von neuem die von Glossy (5651) edierten
Briefe, die der Freiherr Josef von Hormayr an sie geschrieben hat. Leider hat G.
ihre Antworten nicht aufgefunden, und so ist der Briefwechsel hauptsächlich aufschluss-
reich für die Erscheinung Horma3TS, dem der Herausgeber auch eine gründliche
Lebensskizze geschrieben hat. Immerhin spiegeln sich deutlich die regen, vielfältigen
Interessen der Pichler. —
Ein breiteres Publikum versucht Laura Frost (5653) über das Leben
Johanna Schopenhauers zu unterrichten, ohne selbst über die genügende
Quellenkenntnis zu verfügen. — Auch Stefanie Oppenheims (5655) Aufsatz
enthält nichts von Belang über die interessante Frau, die doch einmal eine gründ-
lichere Darstellung verdiente. —
Jüngere Gruppe. Zu der kleinen Schar gegenwärtiger Schriftstellerinnen,
die aus dem Dilettantismus der Frauenlitteratur herausragen, zählt Helene Böhlau.
Ihre Entwicklung überblickt Martha Strinz (5657a) von den ersten Erzählungen
an, deren Gestalten eine gleiche tragische Auffassung von der unüberwindlichen
Schwere des Schicksals spiegeln, über ihr Meisterwerk, den „Rangierbahnhof", bis
zu den letzten Romanen, die künstlerisch zurückstehen, weil sie mit störender Ab-
sichtlichkeit Meinungen und Tendenzen der Verfasserin vortragen. —
Einen etwas beweglicheren Biographen als F r ä n k e 1 (5658) hätte die 1885
jung verstorbene reich talentierte Margarethe von Bülow verdient, deren
Novellen eigenartige Leistungen der modernen Litteratur bedeuten. F. vergleicht
sie, nicht als erster, mit Luise von Fran^ois, deren lebensreife Charakteristik sie
freilich noch nicht besitzen konnte. —
Was über Marie von Ebner-Eschenbach neu vorliegt, ist von
geringem Wert. Bölsches (5662) Arbeit wurde bereits besprochen (JBL. 1900 IV
3:376). — Haiusa (5663a) verband allerlei Zitate zu einem neuen Feuilleton. —
Eine Schilderung der mährischen Heimat der Dichterin durch Schücking (5665)
geht auf den Zusammenhang der Landschaft mit ihrem Schaffen nicht näher ein. —
Der verstorbenen Adine Gemberg verfasst Benzmann (5673) den
Nekrolog. Scharfe Beobachtungsgabe, starke künstlerische Phantasie und feines
Sprachgefühl habe sie besessen, doch sei ihre Entwicklung durch einen grüblerischen
und skeptischen Geist gehindert worden. —
Die liederlich hingehudelten Bücher, mit denen E. Georgy erfolgreich auf
das niedrige Bildungsniveau zahlreicher Leser spekuliert hat, werden von S c h n e i d t
(5674) und Meissner (5675) mit kräftigen kritischen Randglossen versehen. —
Psychologische Folgen der Frauenemanzipation erörtert Lorenz in einer
Anzeige von Adele Gerhards (5676) „weniger als Kunstwerk denn als Zeit-
zeichen" interessantem Roman „Pilgerfahrt". Als das letzte Ideal der emanzipierten,
voll entwickelten weiblichen Persönlichkeit stelle sich hier der feminine Mann heraus. —
Einige Beiträge über Ricarda Huch führen wieder in das Bereich der
Kunst. In einem feinfühligen Aufsatz suchte Ria Ciaassen (5682) ihre Entwicklung
zu umschreiben, In den letzten grösseren Werken, den Lebensskizzen „Aus der
Triumphgaöse" und dem Roman „Vita somnium breve" empfindet diese Interpretin
eine eigentümliche Wendung, eine Wandlung in Wesen und Stil, die man als ein
ungehemmteres Vorwalten romantischen Geistes bezeichnen könnte. Das früher stark
zurückgedämmte lyrische Empfinden überflute nun gleichmässiger die Gehaltenheit
der epischen Darstellung, die Plastik der Figuren verschwimme mehr und die Einzelheit
und Einzigkeit der Gestalt wie der Begebenheit weiche zurück vor der Vielfältigkeit. —
K ü c h 1 e r (5682a) arbeitet mehr die gedanklichen Zusammenhänge zwischen den
älteren und neueren Arbeiten der Dichterin heraus. — Ihr Roman „Aus der Triumph-
gasse" (5683) erhielt noch einige Besprechungen, deren inhaltreichste die von
Kühl ist. —
Unwesentliches über Hans von Kahlenberg (5684— 5684a), Isolde
Kurz (5685), E. M a r r i o t (5686) sei übergangen. —
Der Tod der jungen vielversprechenden Elsbeth Meyer-Förster
veranlasste einige Nekrologe. H. Hart (5689) entwirft ein Bild der sympathischen
menschlichen Erscheinung mit ihrer Anmut, ihrem tiefen Ernst, ihrem Ringen nach
Vollendung. — Eloesser (5688) fügt seinem schlichten Porträt eine knappe
litterarische Charakteristik bei, die besonders an die Erzählung „Das Drama eines
Kindes" und den Novellenband „Meine Geschichten" anknüpft. —
.]. Fränkel, Drama und Theatergesohiohte des 18./ 19. Jahrhunderts. 477
G a b r i 0 l ü Reuter als „Dichterin der modernen Frauenpsyche" schildert
A. F. Krause (5()91). Ihre Komane werden als eine Geschichte der grossen
Desillusionierung- der Frau des 19. Jahrhunderts vorgeführt. —
Vera und V e r a 1 i 1 1 e r a t u r. Das Buch von Vera (5093), geistig von
kläglicher Armut und litterarisch auf tiefstem Niveau, gehört mit einer Schar ähn-
licher Erzeugnisse (5694 — 0699) und den Aufsätzen, die diese Produkte beleuchten
(5700-5707), weniger vor ein litterarisches Forum als vor das der Sexualpsyohologie. —
In einen gewissen Gegensatz zur modernen Frauenlitteratur, die sich im letzten
Jahrzehnt zumeist als Problemdichtung gibt, stellt Gertrud Bäumer (5709)
Clara V i e b i g. Ihre künstlerische Individualität erfasse Menschen und Schicksale,
wo sie sich ihr darbieten, und gestalte sie, ohne sie durch Elemente ihrer subjektiven
Gedankenwelt umzuschmeJzen, „in ihrer vollen, konkreten, eigenen Tatsächlich keit".
Das Grösste in Clara Viebigs Schaffen sei diese durch keinerlei konventionellen
Brauch beschränkte Erfassung der Wirklichkeit, die sie jedem künstlerischen Motiv
entgegenbringt. — Ihre neuen Romane „Das tägliche Brot" (5716) und „Die Wacht
am Rhein" (5717) werden mehrfach besprochen, letzterer am eindringlichsten von
E r i c h S c h m i d t. —
Helene Voigt- Diederichs eignet nach R e g e n e r (5718) unter den
dichtenden Frauen der Gegenwart die stärkste Eigenart des Heimatlichen. —
Den Erzählungen Pauline Wörners schreibt Kalkschmidt (5720)
selbständigen künstlerischen Wert zu. —
Kritik. Eine Fülle von Sammelkritiken (5721 — 5764) bekundeten eine
bewundernswerte Fähigkeit im Entdecken neuer Talente und angeblich wertvoller
Erscheinungen, lieber die Bedeutung zusammengeraffter Einzelrezensionen erheben
sich nur die von Eloesser (5727), H. Hart (5734), Poppenberg (5747),
Walzel (5758) und R. M. Werner (5761). —
Drama und Theatergeschichte.
(IV, 4 = N. 6765-65938.)
Jonas Fränkel.
Gesamtdarstellunge n.*) An die Spitze unseres Berichtes dürfen wir
ein Werk stellen, das zwar der klassischen Philologie angehört, aber mit den grossen
Kreisen, in denen sich seine wichtigsten Ergebnisse bewegen, auch unser besonderes
Gebiet berührt. Reich (5765) hat es übernommen, den Einfluss des griechischen
Mimus auf das europäische Drama bis in die jüngste Zeit zu verfolgen. Ein kühner
Versuch, die Kontinuität der geistigen Entwicklung der Menschheit an einem einzelnen
Falle in weit ausholenden Linien nachzuweisen. Im Gegensatz zu Bastian, dem
Verfechter einer allenthalben parallel vor sich gehenden Entwicklung der Volkspoesie,
wird von R. der unmittelbare Einfluss, der historische Zusammenhang nachgewiesen,
lieber Alexandria, Rom und Byzanz geht der Weg des griechischen Mimus zum
türkischen Karagöz, zum indischen Drama, zu den europäischen Puppen- und Volks-
spielen. Ueberall lässt sich der Mimus nachweisen als Vorkämpfer des Realismus
gegen den Idealismus: als Sotie und Farce tritt er bei den Franzosen auf, wir
begegnen ihm in den Entremesas, in der Commedia dell' arte, im Fastnachtspiel, in
der Wiener Posse usw. Ueberall die gleichen Motive und Typen, die selbst in der
japanischen Burleske wiederkehren: die Bauern als Zielscheibe des Spottes, ebenso
die Geistlichen, ob es italienische Abbaten und Küster oder römische Haruspices
und Aeditumi sind; der miles gloriosus, die Hetäre, der Hahnrei, der Ehebrecher
und die Ehebrecherin, der Trunkene und der Dümmling, gleichwie ob er als u(o^6i oder
stupidus, als französischer Sot oder holländischer Pickelhering, als Arlechino, Hans-
wurst oder Kasperle vorkommt usw. Selbst im Mysterium herrscht der alte Mimus,
•) Eine Vorbemerkung pro domo sei mir gestattet. Den weiten Abstand, der das vor-
liegende Referat von seinen Vorgäugerii trennt, fühle ich selbst am besten: aber das lag in der
Natnr der Sache, beider kamen noch äussere Umstände hinzu. Ich habe das Referat in später
Stunde übernommen, und das eingelaufene Material war sehr dürftig. Insbesondere blieben mir
ausserberliuische Tagesblätter fast ausnahmslos unzugänglich, wodurch hie und da eine gewisse
Einseitigkeit nicht zu vermeiden war. —
61»
478 J. Fränkel, Drama und Theaterg-eschichte des 18./19. Jahrhunderts.
und in seiner höheren Form der ,, mimischen Hypothese", wie es einst Philistions
Drama gewesen, wird er durch Moliere und Shakespeare verjüngt. In Shakespeare,
zumal im „Sommernachtstraum" und in den „Lustigen Weibern von Windsor", finden
wir alle wesentlichen Züge der alten mimischen Hypothese wieder. Fhilistion,
Shakespeare und (^üdraka stellen die einzelnen Höhepunkte in der Entwicklung des
Mimus vor. Goethe reiht sich ihnen mit seinem „Faust" an. Als Nachkomme des
,, bukolischen Mimus" wird endlich auch das Pastoraldrama des sechzehnten Jahr-
hunderts und sein letzter moderner Ausläufer, Gerhart Hauptmanns „Versunkene
Glocke", erklärt. Die ganze dramatische Weltlitteratur, soweit sie nicht klassisch oder
klassizistisch ist, hat somit zur Grundlage den griechischen Mimus. ^ Ein im grossen
imd ganzen recht brauchbares Handbuch bietet „Spemanns Goldenes Buch des
Theaters" (5766), besonders durch die Fülle des auf knappem Raum zusammen-
getragenen Materials. Leider sind nicht alle Abschnitte gleichwertig. Uebersichtlich
dargestellt ist das erste Kapitel: „Geschichte des Theaters und der Schauspielkunst"
(N. 1 — 274) von Hessen, der auch eine „Klassische Dramaturgie" (N. 275 — 526)
und eine „Moderne Dramaturgie" (N. 527 — 709) geliefert hat. Die letztere, die uns
hier vor allem interessiert, enthält u. a. Analysen der folgenden Dramen: Otto Ludwigs
„Erbförster", Ibsens ,, Stützen der Gesellschaft", „Nora", „Volksfeind", „Wildente"
und „Rosmersholm", Richard Voss' „Eva", Gerhart Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang",
„Friedensfest", „Weber", „Biberpelz" und „Fuhrmann Henschel", Tolstois „Macht der
Finsternis", Wildenbruchs „Quitzows" und „Haubenlerche", Hans von Hopfens ,,Hexen-
fang", Sudermanns ,,Ehre", „Sodoms Ende" und „Johannisfeuer", Max H^albes „Jugend",
Hartlebens „Rosenmontag", Otto Ernsts „Flachsmann als Erzieher". Leider bieten
aber H.s Analysen in den meisten Fällen bloss eine Umschreibung des Inhalts
und sehr engherzige und unerquickliche Reflexionen über die einzelnen Charaktere;
sie halten sich immer an der Oberfläche. Unverhältnismässig bedeutender, auf wissen-
schaftlicher Grundlage ruhend, sind die an Umfang geringeren Beiträge von Gen ee:
„Geschichte der Bühneneinrichtungen, der Theatergebäude und Dekorationen" (mit
Darstellungen der Münchener Shakespeare-Bühne, der Oberammergauer Passionsbühne
usw.) und „Das Theaterkostüm und seine Geschichte" sowie Weissteins „Geschichte
der Zauberpossen" (s. unten!) und „Die kleinen dramatischen Künste" (Passionsspiel,
Hanswurst und seine Familie, Marionetten, Pantomimen [N. 809: Henriette Hendel-
Schütz], Schattenspiele, das Monodrama, Melodrama und Duodrama, Soloscenen, R. von
Meerheimbs Psychodramen). Der Praxis der Bühne und der Bühnenlaufbahn dienen
Beiträge von Grube (N. 816 — 37) und von Possart (N. 871— 85) sowie ein „Ver-
zeichnis der deutschen Theaterschulen" (N. 885 a). Orientierend, wenn auch nicht
immer zuverlässig, sind die kurzen Biographien und Charakteristiken der „Bühnen-
künstler der Gegenwart" und der „Deutschen Theaterkritiker der Gegenwart"
(N. 886 — 1140) von Zabel (mit einer Menge von Porträts). Dankbar wird man auch
zu der bibliographischen Zusammenstellung von W^eisstein, insbesondere zu der
Bibliographie der einzelnen Städte greifen, wenn auch hier selbstverständlich mit
jedem Jahre neue Litteratur hinzukommt. Hingewiesen sei auch auf das ausser-
ordentlich reichhaltige Anschauungsmaterial, weil sich darunter vieles befindet, was
selbst dem Spezialforscher oft nicht leicht zugänglich ist. — In die neue Auflage der
von Einsichtigen nie überschätzten Litteraturgeschichte von Gottschalls (5767)
kam ein Kapitel hinzu, das die jüngstdeutsche Dramatik behandelt: es reiht
sich den anderen Kapiteln des Werkes würdig an. Man erschrickt über die Oede,
die darin weht. Schlechte Rezensionen einzelner Dramen, nach den Verfassern
geordnet und aneinandergereiht — nichts mehr. Wie sehr G. der Sinn für das Be-
sondere abgeht, merkt man, wenn man einen Blick wirft in das Kapitel des dritten
Bandes, das dem „modernen Drama" gewidmet ist. Mit welcher Ausführlichkeit
werden da die Stücke von Mosen- und Blumenthal oder die von Brachvogel breit-
getreten! Allein dieser letztere nimmt 16 Seiten in Anspruch; Anzengruber aber
wird auf kaum drei Seiten abgetan! Und selbst dort, wo die Besprechungen in die
Breite g-ehen, bieten sie nichts Förderndes und erreichen nie das Niveau wissen-
schaftlicher Analyse. —
Einzelne Gattungen des Dramas. Eloessers Buch (5768) über
„Das bürgerliche Drama" wird von Schlösser mit grosser Anerkennung besprochen.
Einige kleine Nachträge werden geliefert; insbesondere wird bei Schröder auf Cumber-
lands starken Einfluss hingewiesen, dessen Rührkomödie „The Brothers" Schröder 1775
unter dem Titel: „Das Blatt hat sich gewendet" bearbeitet. — Die Entwicklung der
litterarischen Satire charakterisiert Landsberg (5769) folgendermassen : Sie ist im
16. und 17. Jahrhundert rein persönlich, behält diesen individuellen Charakter noch
in der Frideriziani sehen Epoche, die Sturm- und Drangperiode einbegriffen, wenn-
gleich hier bereits der Kampf zwischen neuen und allen Kunst- und Weltanschauungen
anhebt, erhält in der Romantik einen durchaus typischen Charakter — Kampf des
J. Fränkel, Drama und Theaterg-eschichte des 18./19. Jahrhundeits. 479
Geistesmenschen ^»"egen das Philistenum der Masse — und erlebt nach diesem Höhe-
punkt einen raschen Abfall, der wesentlich dadurch bedinj^t wird, dass an Steile
des litterarischen Deutschlands ein politisches tritt und somit den poetischen An-
gelegenheiten nicht mehr jenes allgemeine Interesse der Gebildeten entgegengebracht
wird. In den modernen Litteraturkomödien handelt es sich nicht mehr um einen
Geisteskampf auf Leben und Tod. — Weisstein (5769) skizziert in Spemanns
Theaterbuch mit raschen Linien die Geschichte der Zauberpossen: Anfänge in Wien
(Kärntnertor-Theater), Frankfurt a. M., Burgtheater (Kurz-Bemardon, Hafner) lauten
die ersten Kapitel. Tiecks Possen und Märchen werden kurz charakterisiert und
Grabbes „Aschenbrödel" gestreift. Es folgen: Kaimund, Meisl, Bäuerle und ihre Wiener
Nachfolger, endlich die Norddeutschen: C. A. Görner, G. Raeder und F. Nesmüller. —
S t o f f g e s c h i c h 1 1 i c h e s. E. Kraus (5773) hat in t.-?chechischer Sprache
ein Buch verfasst, worin er den ganzen Verlauf der böhmischen Geschichte im Spiegel
der deutschen Litteratur zu zeigen versucht. Der bisher veröffentlichte Teil reicht
bis zur Marchfeldschlacht (1278). Im folgenden seien seine Ergebnisse für die Stoff-
geschichte unseres Kapitels (nach des Verfassers eigenem Bericht in der ZOG.) zu-
sammengefasst. Das Libussamotiv bearbeitet 1779 unter dem Einflüsse des Sturmes
und Dranges G. R. von Steinsberg (bei Goedeke 5, S. .348: Karl Franz Guolfinger
von Steinsberg!) in einem gleichnamigen Drama; Zacharias Werner verwertet es 1809
in seiner „Wanda"; weiterhin kommen in Betracht: Brentanos „Gründung Prags",
die Operntexte von Bernard und von Choulant (der erstere beeinflusst Grillparzers
Drama). Grillparzer, Arends („Libussas Wahl oder Der würdigste Mann" 1848) und
Ferdinand Stamm (1818 Aufführung in Prag). Das Motiv des „Mädchenkriegs": van
der Veldes Roman „Der böhmische Mädchenkrieg" wird vielfach dramatisiert: von
ihm selbst in dem zweiaktigen Stücke „Die böhmischen Amazonen"; von H. G. Lam-
brecht; von einem Anonymus in der Deutschen Schaubühne 1871; von ü. Roloff
(1878). Der letztere lehnt sich ebenso wie J. Wenzig an Karl Egon Eberts Gedicht
„Wlasta" an. F. C. Schubert behandelt das Motiv vom Standpunkte der Emanzipation
(1874). Dann der Drahomira-Stoff: Auf Jesuitenbühnen des 17. und 18. Jahrhunderts
oft aufgeführt. Dramen von: Augustin Zitte (s. Goedeke 5, S. 352 J, Joh. Schön
(„Der Sieg des Glaubens" 1833), J. Kachler (1833); Grillparzers Fragment; Weilens
Drama (1867) geht auf Grillparzers Anregung zurück. Dass auch Lessing ein
„Drahomira"-Drama plante, wäre nachzutragen, ebenso die Tragödie „Drahomira"
von Fercher von Steinwand. Der heilige Adalbert: Die Gestalt wird als „Zitherepiel-
mann" in Werners „Kreuz an der Ostsee" verwertet; Ruschkas Drama: „Sankt
Adalbert und seine Brüder" (1869). Das Motiv von Udalrich und Jaromir : Das von
Grillparzer geplante Drama „Zwei gute Hornbläser in Böhmen" gehört hierher;
Eberts „Bretislaw und Jutta" (1834) steht unter dem Einflüsse von Grillparzers
„Ottokar"; ein Operntext von F. V. Ernst „Udalrich und Bozena". Der Ottokar-Stoff:
Lateinische Dramen auf Jesuitenbühnen des 17. Jahrhunderts bezeugt. Das erste in
deutscher Sprache erhaltene Drama ist „Rudolph von Habspurg" von Gl. Werthes
(1775). Ihm folgen: Anton von Klein (Goedeke § 226, 18), F. Ochs (ebenda § 261, 47)
und Friedr. Wilh. Ziegler („Thekla die Wienerin"). Auch Schiller plant ein Rudolf und
Ottokar-Drama. Fragmente eines Dramas von Mynart erscheinen in Schlegels
„Deutschem Museum". Kotzebues „Rudolf von Habsburg und König Ottokar von
Böhmen" ist ein echtes und rechtes Familienstück. Karoline von Pichler liefert
einen Operntext. In allen diesen Bearbeitungen gibt es keinen Gegensatz zwischen
Deutschen und Böhmen. Ihnen gegenüber ist Grillparzers Dichtung (die eingehend
analysiert wird) das historische Drama im eigentlichsten Sinne. Ein Gegenstück zu
Grillparzer liefert Ufl'o Hörn (1843), aber sein Drama ist nicht historisch, sondern
politisch. Ihm schliessen sich an: Kopp („Rudolf von Habsburg") und Lauff („Burg-
graf'). — Die Dissertation von G r a c k (5774) gilt den englischen Bearbeitungen des
Herodes und Mariamne-Stoffes (Massinger, Fenton, Stephen Philipps); Hebbels Drama
dient ihm nur als Folie zu jenen. — Eschelbach (2504) gibt eine rasche Zu-
sammenstellung der dramatischen Bearbeitungen der Don Juan-Sage. Er verzeichnet
eine Uebersetzung von Molieres Don Juan auf dem Theater in Torgau 1691, Prehausers
Don Juan-Komödie 1716, das anonyme Stück „Schrecken im Spiegel ruchloser
Jugend oder das lehrreiche Toten-Gastmahl des Don Petro", das die Neuberin 1735
in ihrem Repertoire hat, Marinellis Bearbeitung des Moliere, die von 1783 bis 1823
im Leopoldstädter Theater in Wien aufgeführt wird. Ein Vorläufer von Grabbes
„Don Juan und Faust" ist „Der Färberhof oder die Buchdruckerei in Mainz" von
Nicolaus Vogt (1809). Es folgen die Dramen von Holtei (1834), Theodor Creizenach
(1839), Wiese (1840), Braunthal (1842), Hörnigk (1850), Adolf Widmann (1858). Das
Lenausche Fragment wird 1851 publiziert. In die achtziger Jahre fallen: „Don Juans
letztes Abenteuer" von Alfred Friedmann, „Don Juan Teuorio" von Julius Hart und
„Don Juans Ende" von Paul Heyse. — Im Anschluss an Gabriels Schrift über
480 J. Fränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
Friedrich von Heyden (JBL. 1901 IV 4 : 37) g-ibt J e II i n e k (2519) eine Liste von
Konradin - Dramen , die bei Gabriel und in Arnolds Anzeige (ebenda) nicht
genannt sind. — Weitere Nachträge liefert Deetjen (5843). — Ueber Car-
ringtons (5775) Studie äussert sich Hirsch sehr abfällig. Die Arbeit sei ganz und
gar ungenügend. — Stümcke (5777) betrachtet Dramen, die den Grossen Kurfürsten
behandeln. Im Mittelpunkt der meisten steht die Schlacht bei Fehrbellin und die Er-
rettung Rathenows; es sind dies: J. Chr. Blums „Das befreyte Ratenau" (1775),
Friedr. Eberhard Rambachs „Der grosse Kurfürst vor Rathenau" (1795), Kleists
„Prinz von Homburg", Fouques „Die Heimkehr des grossen Kurfürsten" (1813),
Eduard Wehrmanns „Friedrich Wilhelm der Grosse oder Rathenows Errettung"
(1826), ein anonymes Stück „Feldmarschall Derfflinger" (Berlin 1848; mit Hanswurst),
Hans Küsters „Der grosse Kurfürst" (1851; eine zweite Fassung in Versen vom
Jahre 1864), E. von Weitras (pseudonym) ,, Kurfürst und Landesherr" (1898), Fritz Eklivs
„Fehrbellin" (1901); auch Benedixens „Brandenburgischer Landsturm" (1862) gehört
hierher. Mit des Kurfürsten Triumph über die Königsberger Bürgerschaft befasst
sich Wiehert in „Der grosse Kurfürst und der Schöppenmeister" (1869; eine spätere
Bearbeitung vom Jahre 1893 unter dem Titel „Aus eignem Recht"). Ausserdem
werden genannt: Hans Herrigs „Der Kurprinz" (1876), Wildenbruchs „Der neue
Herr" (1891), Albert Lindners von Karl Grube aus dem Nachlass herausgegebenes
Fragment „Der Kurprinz von Brandenburg" (1900); ferner Adolph Rosee: „St. Germain"
(1900), Gustav Kleinjung: ,,Der grosse Kurfürst" (1891), H. von Festenberg-Packisch:
,,Hie Brandenburg" (1888), Gustav zu Putlitz: „Das Testament des grossen Kurfürsten"
(1859) und Hans Köster: „Der Tod des grossen Kurfürsten" (handschriftlich). — •
An Stockmayers (5778) Arbeit über das Soldatenstück des 18. Jahrhunderts beanstandet
Hirsch, dass die Wiener Litteratur nicht genügend berücksichtigt wurde. Er
nennt insbesondere „Das Regensburger Schiff" von Schikaneder, das eine direkte
Weiterbildung des Stoffes und der Figuren der „Minna" vorstellt; auch auf Kotzebues
„Intermezzo" wird hingewiesen. In seiner Anzeige tadelt Schlösser die Einteilung.
Unter den Nachahmungen von Engels „Dankbarem Sohn" vermisst er die dem
Original am nächsten stehende: Gotter-Bendas Singspiel „Der Jahrmarkt" (1775);
neben Merciers „Deserteur" wären Lenzens „Soldaten" zu nennen; kleinere Nach-
träge folgen. — Heiderich (5779) teilt zwei kleine anonyme Stücke mit, die von
Soldaten in Friedrichs des Grossen Lager gedichtet zu sein scheinen: ,,Die Rechnung
ohne Wirth oder das eroberte Sachsen", ein Lustspiel in drei Auftritten, und
„Der hinckende Bothe oder die aufgehobene Belagerung von Neiss". Beide erschienen
ohne Angabe des Ortes und des Druckers im November 1758. — Im Anschluss daran
berichtet Witkowski (5779a) über zwei andere Dichtungen, aus der gleichen
Zeitstimmung geboren: „Der Krieg in Deutschland, ein theatralisches Gedichte in
fünf Aufzügen. 1759" und „Der Soldat in den Winterquartieren. Eine Operette von
einem Aufzuge. Den Dachs im Loche beisst der Hund, Soldaten macht der Degen
kund. Honall (?). Quirlequitsch 1759." Das letztere, in Leipzig spielende Stück ist
das bedeutsamere und darf einigermassen als Vorläufer der ,, Minna" angesehen
werden. —
Drama des 18. Jahrhunderts. Lillos „The London merchant" verfolgt
auf seinen Wanderungen durch Deutschland und Frankreich von Weilen (5781).
Zwischen Ostern 1754 und 1755 wird das Stück in Wien in einer Bearbeitung von
Joh. Wilh. Mayberg aufgeführt, von burlesken Scenen, Liedereinlagen und Auftritten
von Colombine, Scapin und Hanswurst durchwirkt. In seiner regelmässigen Gestalt
erscheint das Drama 1767 in Wien auf der Bühne des Nationaltheaters und, von
J.G.Stephanie dem Aelteren herausgegeben, als dritter Band der Deutschen Schaubühne.
Zugrunde liegt dieser Ausgabe eine Hamburger aus dem Jahre 1757 ; die Hochgericht-
scene ist hier wie dort fortgelassen. Eine französische Umformung erscheint 1765 in
„L'ecole de la jeunesse ou le Bernevelt frangais" des Anseaume; eine deutsche Ueber-
setzung davon kommt 1774 in Frankfurt heraus. E]ine selbständige Umarbeitung mit
versöhnlichem Ausgang liefert dann 1769 Mercier im „Jenneval ou le Barneveit
frangais", die ebenfalls sofort in Frankfurt in einer Uebersetzung erscheint und sich
der Bühnen bemächtigt. 1778 stellt sich endlich auch F. L. Schröder mit einer eigenen
Bearbeitung, betitelt ,,Die Gefahren der Verführung", ein. Die Handlung ist in eine
deutsche Stadt verlegt und deutsche Namen sind eingesetzt. In Wien wird das Stück
in dieser Gestalt 1781 mit Schröder in der Rolle des Oheims gespielt. — Schlösser
bespricht ausführlich die Arbeit von Regeniter (5782) über Romanus. Er stimmt
der Behauptung des Verfassers nicht zu, als hätte Romanus den Crispin-Typus auf
der deutschen Bühne eingeführt: die Figur war dem Publikum aus französischen
Stücken schon längst geläufig. Er betont, wie schroff die Komödie ,,Crispin als
Vater" den Gottschedischen Regeln widerspricht. Er vermisst eine Prüfung des
Dialogs und trägt einiges zur IBeschreibung der Technik nach. Zusammenfassend
J, Fränkel, Drama und Theatergesohichte des 18./19. Jahrhunderts. 481
charakterisiert er: Homanus bewegt sich durchaus in den Bahnen der nachklassisohen
französischen Komödie. Gottscheds Einfhiss ist sehr gerinfif; in allen Fällen, wo die
„Kritische Dichtkunst" mit der künstlerischen Praxis der Franzosen in Widerspruch
tritt, folgt Romanus fast immer der letzteren. —
Mit zwei Dichtern der Sturm- und Drangperiode, Klinger und
Leisewitz, hat man sich im Berichtsjahre aus Anlass ihres 150. Geburtstages mehrfach
beschäftigt. Zugegangen ist uns davon nichts, und nur einiges war mir erreichbar.
Klinger wurde von Berg (5783) charakterisiert. Als Dichter ist er fast allen seinen
Genossen unterlegen, aber er ist der Mannhafteste unter ihnen und neben Schiller
der stärkste Dramatiker. Inhaltlich geht er vielleicht am meisten über die rein
ästhetischen Fragen hinaus. Er besass ein starkes Realitätsbewusstsein; er kannte
nicht nur die Kraft, die in ihm und dem Genie steckt, sondern auch die entgegen-
stehende Kraft der Welt. Er wusste, wo die Grenzen lagen, und deshalb verpuffte
er sich aucli nicht. — H e u e r s Festvortrag (5784) berücksichtigt besonders die
Werke der russischen Zeit, auf die sich ja auch Goethes Charakteristik in „Dichtung
und W^ahrheit" stützt. — M. Rieger publiziert (Euph. 9, S. 728/9) aus einem Stamm-
buch von Ludwig Schneider aus dem Darmstädtischen ein Blatt von Klinger, datiert
vom Oktober 1774: es enthält eine Parabel, die im „Leidenden Weib" steht und hier
mit den Worten eingeleitet wird: „Mein bester gab mir's mit auf den Weg.'> Das
kann nur Goethe sein. Das Blatt beweist, dass das Manuskript des „Leidenden
Weibes" im Oktober 1774 vorhanden war, also wohl in Frankfurt geschrieben oder
doch begonnen wurde. — Erich Schmidt hat sein in den „Lenziana" gegebenes
Versprechen rasch eingelöst: Lenzens (5798) „Vertheidigung des Herrn W. gegen
die Wolken von dem Verfasser der Wolken" liegt jetzt in einem sorgfältigen Neu-
druck vor. Sch.s „Vorbemerkung" (S. V — ^XIV) schildert die Entstehung der „Wolken"
und Lenzens Gesinnung gegen Wieland vor und nach dem Druck der verschollenen
Satire. Eine höhnische Nachschrift Wielands zu einer Rezension der „Anmerkungen
übers Theater" im Teutschen Merkur 1775 wird abgedruckt, ebenso aus den „Lenziana"
(JBL. 1901 IV 4: 31) ein grosser Teil des Briefes von Lenz an Fritz Stolberg über
Wieland, weiterhin ein Billett Lenzens an Wieland mit dem Geständnis, das Er-
scheinen von „Götter, Helden und Wieland" habe er auf dem Gewissen, und schliesslich
zwei Rezensionen der ,, Verteidigung": aus der Allgemeinen deutschen Bibliothek und
aus Schuberts Teutscher Chronik. Im Anhang sind beigegeben: die Wieland-Scene
aus dem „Pandämonium Germanicum" (nach dem Privatdruck für Weinhold) und
ein Abschnitt aus Lenzens anonym erschienener Schrift „Meynungen eines Laven"
(Leipzig 1775), der den Gedanken- und Tendenzenkreis der „Verteidigung" berührt. — .
Andere Dramatiker. Mit Soden als Dramatiker befasst sich eine auf-
schlussreiche Arbeit von Hachtmann (5800). Voraus geht ein biographisches
Kapitel, das sich auf Sodens handschriftlich erhaltenen Aufzeichnungen stützt. Im
Jahre 1754 zu Ansbach geboren, wird er früh verwaist. Seine Neigung zur Dicht-
kunst erwacht früh dank dem Einfluss seiner Beschützerin, der Freiin von Altenstein,
einer Freundin Cronegks. Schon mit vierzehn Jahren tritt er mit einer Operette
„Lindor und Ismene" an die Oeffentlichkeit. Er bezieht nacheinander die Uni-
versitäten Erlangen und Jena, kommt 1773 nach Potsdam als Soldat, desertiert aber
bald danach und begibt sich nach Altdorf, wo er fleissig Jus studiert. 1774 tritt er
in Ansbach in den Staatsdienst ein. Er verkehrt mit Uz und beginnt zusammen mit
dem Freiherrn von Reitzenstein die Herausgabe einer Wochenschrift für Damen
„Potpourri", die aber gleich allen folgenden ähnlichen Unternehmungen Sodens bald
eingeht. 1778 übersetzt er die „Novelas ejemplares" von Calderon; andere Ueber-
setzungen aus Calderon reihen sich an. Seit 1783 ist er Eigentümer der Domäne
Sassanfarth bei Bamberg. Hier entstehen seine meisten Werke, hier entwickelt er
auch eine religiös-pädagogische Tätigkeit („Sammlung geistlicher Lieder zum öffent-
lichen Gebrauch in den Gräfl. Sodenschen Kirchen" 1790 und anderes). 1788 beginnt
die erste Sammlung seiner dramatischen Werke zu erscheinen. Im gleichen Jahre
publiziert er auch zwei politische Broschüren: „Deutschland muss einen Kaiser haben"
und „Proposizionen bey einem allgemeinen Reichsritterschaftlichen Convent, Träume
eines Patrioten, den Manen des Ritters Götz von Berlichingen gewidmet". 1790 wird
er in den Reichsgrafenstand erhoben und veröffentlicht nach dem Tode Josephs II.
einen offenen Brief „Germaniens Schutz-Geist an Leopold den 2 ten". Er verkehrt
am Ansbacher Hofe und kommt dort mit dem französischen Drama in unmittelbare
Berührung. Seine Vielseitigkeit führt ihn auch auf das Gebiet der Geschichte und
der Philosophie. 1794 erscheint seine Abhandlung: „Psyche, über Unsterblichkeit,
Daseyn und Wiedersehen". Mit der Eroberungspolitik Preussens unzufrieden, scheidet
er im nächsten Jahre aus dem Dienst und beginnt eine reiche schriftstellerische
Tätigkeit. Unter anderem veröffentlicht er im gleichen Jahre eine Sammlung origi-
neller Aufsätze unter dem Titel „Alethia"; er verteidigt hier den Hanswurst vom
482 J. Fränkel, Drama und Theaterg-eschichte des 18./19. Jahrhunderts.
nationalen Standpunkt aus. 1797 gibt er eine dramaturgische Zeitschrift heraus
„Thalia und Melpomene", die es aber nur auf zwei Hefte bring-t. Er befasst sich
um diese Zeit auch mit nationalökonomischen Studien, deren Resultate er erst 1818
bis 1821 in der neunbändigen Nationalökonomie zusammenfasst. 1798 — 1800 gibt er
ein politisches Blatt heraus, „Charon", als Beilage zur „Bamberger Zeitung". 1800
erscheint seine Wieland und Herder zugeeignete „Mythologie der Christus-
Religion, ein Versuch zu deren Veredlung"; er kämpft darin für eine Hellenisierung
des evangelischen Kultus: Christus soll z. B. wie Apollo dargestellt werden.
Im selben Jahre gründet er wieder eine Zeitschrift, „Der französische Merkur", die
das Los ihrer Vorgängerinnen teilt. Die nächsten Jahre füllt seine Tätigkeit als
Theaterleiter aus. 1802 gründet er das Theater in Bamberg", das mit der Aufführung
seiner „Bianka Kapello" eröffnet wird. 1803 kommt Sodens erster Roman „Zoe, ein
Ideal zarter Weiblichkeit" heraus, das Merkel der Unsittlichkeit zeiht. Die „Zeitung
für Damen", an der Sophie von La Roche, Sophie Mereau und Elise Bürger-Hahn
(vgl. N. 6464) mitarbeiten, hat wenig Erfolg. Auch mit dem Bamberger Theater hat
er wenig Glück. 1804 gründet er ein zweites Theater, in Würzburg, das er nach
einiger Zeit aufgibt. Sodann zieht er sich auch von der Leitung der Bamberger Bühne
zurück, nachdem er zuvor noch E. T. A. Hoffmann berufen, der seine Oper „Dina"
komponiert. Die letzten zwanzig Jahre seines Lebens bringt Soden in Erlangen und
Nürnberg zu, weiter litterarisch tätig, insbesondere mit öebersetzung Calderonscher
und Lopescher Dramen beschäftigt. Seine eigenen Dramen aus späteren Jahren wurden
nicht gedruckt. Auf die Biographie folgt eine Besprechung der Dramen. Der
Verfasser unterscheidet dabei vier Perioden. L 1784 — 9 1 : Historische Dramen. „Tgnez de
Castro" steht an der Spitze; es ist das schwächste Stück, aber dasjenige, das auf der
Bühne am meisten Glück gefunden hat. Als Quelle diente die Chronik des Portugiesen
Duarte Nuhez de Liäo. Das Verhältnis Sodens zur Quelle wird untersucht. Das
gleiche Thema ward vor Soden bearbeitet von Houdart de la Motte und den Portugiesen
Domingo dos Reis Quita und Ferreira; auch von Weidmann in dem Drama „Pedro
und Ignez". Eine Beeinflussung lässt sich nicht feststellen. Auch Törrings Bernauerin
hat auf ,, Ignez de Castro", entgegen der Behauptung Brahms, nicht eingewirkt. Der
Stil ist von Shakespeare aufs stärkste beeinflusst. Eine Umarbeitung, die der Dichter
für die zweite Auflage (1791) vorgenommen, weist tiefgehende Aenderungen auf.
„Leben und Tod Kaiser Heinrichs IV" (1784) behandelt den Kampf Heinrichs IV. mit
Heinrich V. Die Quelle ist bisher nicht aufgefunden worden. Das Stück steht stark
unter dem Einflüsse König Lears und des Ritterdramas, insbesondere des Götz.
„Kleopatra" erscheint 1788. Der Einfluss Shakespeares ist auffallend gering. Die
Gestalten sind in Menschen des 18. Jahrhunderts verwandelt. Es ist die beste
Kleopatra-Tragödie der deutschen Litteratur. Vor Soden haben den Stoff behandelt:
Hans Sachs, Lohenstein und Ayrenhoff. ,,Der rasende Roland" (1791): der Stoff ist
so undramatisch wie möglich, aber er bietet dem Dichter Gelegenheit zur Entfaltung
seiner Rhetorik. Der Geist des höfisch-eleganten Rittertums bei Ariost ist hier in
Rousseau-Stimmung umgesetzt. In ,, Ernst Graf von Gleichen, Gatte zweyer Weiber"
(1791) wird das Bigamie-Motiv behandelt, das bereits in „Kleopatra" angeklungen.
Als Quelle nennt Soden selbst neben Sagittars „Historia der Grafschaft Gleichen"
(Frankfurt a. M. 1732) Goethes „Stella" und Musaeus' „Melechsala". Der Stil ist
hier schlichter als in den früheren Dramen. Bombastisch ist aber dann wieder „Die
Braut", ein Trauerspiel in fünf Akten. Die Hauptsituation hat das Stück gemein mit
Beaumont-Fletchers ,,The maids tragedy". Im Stil und in einzelnen Motiven berührt
es sich mit Klingers „Zwillingen". Die nächsten Dramen sind vorwiegend in Versen
gedichtet, wohl unter dem Einfluss des Don Carlos. Die Nachwirkung des Don
Carlos lässt sich auch sonst in dem letzten Drama dieser Periode „Anna Boley"
nachweisen. Auf den dankbaren Stoff hatte Kant in der „Kritik der praktischen
Vernunft" hingewiesen. Die unmittelbare Quelle war Humes „History of England"
Buch V, Kap. 3, Mit den den gleichen Stoff behandelnden Dramen von Banks,
Weidmann, Calderon („La Schisma de Ingilterra") und Chenier berührt sich Sodens
Dichtung nicht. II. Periode von 1792—97: Phantastische Dramen. ,, Aurora oder
das Kind der Hölle", erschienen 1795, hatte grossen Bühnenerfolg. Soden selbst
lieferte nachher noch zwei Fortsetzungen: „Kamäleon oder der Bund" und „Biondetto".
Ausserdem bemächtigte sich des Stückes K. F. Hensler, der 1796 in Wien eine Um-
arbeitung unter dem Titel „Die Tochter der Finsternis" herausgab, und 1801 erschien in
Breslau von einem Anonymus ein „zweiter Teil" als „Aurora, oder dunkel sind der Rache
Wege" (danach ist zu korrigieren Goedeke 5^, S. 260, N. 20). Als Quelle benutzte Soden
eine Novelle von Cazotte „Le diable amoureux", die an E. T. A. Hoffmann gemahnt.
Das Drama bedeutet eine Vorstudie zum „Faust". Der Held ist aber ein sentimentaler
Faust. Einwirkungen des Sturmes und Dranges werden in Fülle nachgewiesen.
Die romantischen Einflüsse, die der Verfasser anmerkt, sind zu unbestimmt und
1
J. Fränkel, Drama und Theatergeschichte des 18,/19. Jahrhunderts. 483
jedenfalls verfrüht. In „Doktor Faust, Volksscliauspiel" (1797) hat Soden viel Eigenes
verwebt. Sein Faust ist politischer Reformator und berührt sich mit Klingers Faust;
er ist aber zugleich auch Patriot. Vom „Doktor Faust" spinnen sich Fäden sowohl
zu Sodens früheren wie zu seinen späteren Dramen. Die Gestalt des Ithuriel, der
Personifikation des Gewissens, ist echt Sodenisch; der Name braucht nicht Weidmann
entlehnt zu sein, eher lässt er sich auf Klopstocks „Messias" zurückführen. Sodens
Faust überragt den Weidmannschen bedeutend durch seine Leidenschaft der Empfindung.
Die dritte Periode (1797—1801) füllen gänzlich bürgerliche Dramen aus. Sie sind
durchweg unoriginell und schliessen sich eng an Kotzebue und ItTland an. Verfasser
bespricht die folgenden Stücke: „Libu, das Kind der Natur" (handschriftlich; ein
Gegenstück zu Kotzebues „Indianern in England"); „Die deutsche Hausmutter", sehr
flüchtig, durch Zusammenwirkung von Ifflands „Mündel" und „Verbrechen aus Ehr-
sucht", Gemmingens „Hausvater" und einer anonymen „Deutschen Hausmutter" (1790)
entstanden; „Der Blinde" (1798; nicht „Die Blinde", wie bei Goedeke 5*, S. 26i), N. 18), ein
Gegenstück zu Bouillys „L'abbe de l'epee" mit Benutzung von I^e Grands „L*aveügle
clairvoyant" — schliesslich die Bearbeitung eines Kotzebue-Stückes „Menschenhass
und Reue, zwe.yter Teil oder Versöhnung und Ruhe" (1801). Fortsetzungen von
„Menschenhass und Reue" haben neben Soden geliefert: Kotzebue selbst in „Edle
Lüge" (1792), Ziegler in „Eulalia Meinau" und Mosengeil in seiner „Wiederkehr" (1809).
Zur letzten (Jruppe leiten über die beiden, nur handschriftlich erhaltenen historischen
Dramen: „Sebastiane, König von Portugal" und „Peter III. oder Die Heldin". Die
vierte Periode umfasst den Zeitraum von 1802 bis 1820 und weist ausschliesslich histo-
rische Dramen auf: sie sind im wesentlichen Dialogstücke mit geringer äusserer
Handlung und nähern sich dem klassisch-französischen Drama. „Bianka Kapello"
geht auf Meissners Erzählung zurück; daneben kommt nach dem Verfasser eine un-
mittelbare historische Quelle nicht in Betracht; die Abweichungen von Meissner
werden verzeichnet. „Romeo und Juliette. Nach della Corte's Geschichte von Verona"
(1803) lehnt sich weniger an die im Titel angeführte Quelle, weniger auch an
Shakespeare als vielmehr an Weisses „Romeo und Julia" an; das Stück stellt eine
Modernisierung resp. Umarbeitung Weisses vor. Aber auch eine Kotzebuesche
Gestalt hat Soden in der Rolle des Grafen Paris eingeschmuggelt. „Virginia" hielt
der Dichter selbst für sein bestes Stück. Sie wurde 1804 in Bamberg, 1806 in
Nürnberg mit Esslair als Virginius aufgeführt. Soden hat dem Stück eine längere
Vorrede vorausgeschickt, worin er seine Ansichten über das Wesen der Tragödie
(im engen Anschluss an die tragedie classique) entwickelt und gegen Lessing
polemisiert, der in seiner Emilia Galotti den Geist des Römertums nicht erfasst hat
Campistrons oder Altieris Einfluss leugnet der Verfasser und hebt dagegen die
Berührungspunkte mit Kotzebues „Sonnen Jungfrau" hervor. Das nächste Stück:
„Franzesko Pizarro oder Der Schwuhr im Sonnentempel" steht ganz unter dem Ein-
flüsse Schülers: es ist eine deutliche Nachahmung des Wallenstein. Mit Weidmanns
Pizarro-Drama berührt es sich nicht. Die „Medea", die Soden für die Hendel-Schütz
geschrieben, steht im Banne der Goetheschen Iphigenie. „Franz von Sickingen",
1808 mit einer bemerkenswerten Vorrede erschienen, ist in ausgesprochener patrio-
tischer Absicht verfasst worden: das Drama sollte nach dem Muster von Werners
„Weihe der Kraft" in der Zeit des französischen Druckes die Gemüter an eine grosse
Vergangenheit erinnern. Die beiden letzten unter den publizierten Dramen: „Chelonis"
und „Sadi" nähern sich aber wiederum dem klassischen französischen Drama. Es
folgt eine Besprechung zweier Stücke aus dem Xachlass: „Sebastian Plinganser"
und „Maria von Braband"; bei beiden schöpfte der Dichter aus Zschokkes „Bairischen
Geschichten". Es sind patriotische Dramen: das erstere arbeitet mit Schillerschen
Motiven, das letztere berührt sich im Stoff mit „Ignez de Castro". Im Nachlasse
befinden sich noch Bearbeitungen von Shakespeares „Kaufmann von Venedig" und
Calderons „Leben ein Traum". Das Calderonsche Drama erscheint hier ganz verflacht;
es ist durchwegs von dem verwässerten Schillerschen Pathos erfüllt, das für Sodens
letzte Produktionen bezeichnend ist. Den Schluss der Hachtmannschen Arbeit
bildet eine zusammenfassende Charakteristik. Sodens Dramen sind vorzugsweise
Ehedramen; in ihrem Mittelpunkt steht meistens ein schwankender männlicher
Charakter, den der Dichter mit offenbarer Sympathie behandelt. Verfasser gibt
noch eine Stiluntersuchung und eine sehr unzulängliche Betrachtung der Technik.
Im Anhang sind beigegeben: Wielands und Herders Dankbriefe für Sodens Dedi-
kation der „Mythologie der Christus-Religion" (beide vom 8. Februar 1798), Auszüge
aus Kotzebues und Zschokkes Briefen sowie ein Verzeichnis der Aufführungen. —
Schikaneder (5801) wird weiter unten nach N. 6171 besprochen. — In Stiehlers Buch
über das ItTlaudsche Rührstück vermisst Schlaikjer (5801a) einen Hinweis auf
die Zeitstimmung. Der Rührstückkultus könne nur im Zusammenhang mit den
ökonomischen Lebensbedingungen des Kleinbürgertums begriffen w^erden. —
Jahresbericht« f&r neuere deaUche Litterstnrfeeohiohte. XUL g2
484 J. Fränkei, Drartia und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
Säkular dicht ungen. Sauers (5802) Sammlung von Säkulardichtungen
vereinigt in ihrer vierten Abteilung (S. 300/7J Theaterprologe und Epiloge. Es
werden abgedruckt: zwei Breslauer Prologe von Samuel Gottlieb Bürde und Carl
Friedrich Heinrich, Kotzebues Prolog zu einer Weimarer Dilettanten-Aufführung- seiner
Posse „Das neue Jahrhundert", ein Epilog eines Hofrats Johann Justus Röhde zu
einer Muskauer Festvorstellung und ein Leipziger Prolog von Friedrich Treitschke.
Abteilung V (S. 308—407) bringt „Dramatisches" : den zweiten Akt aus Karl Friedrich
Benkowitz' „Die Jubelfeier der Hölle, oder Faust der jüngere", J. D. Falks „Die
Wiederkunft der Griechen und Römer", Goethes „Palaeophron und Neoterpe" nach
dem ersten Druck mit den Lesarten der Weimarer Ausgabe und dem geänderten
Schluss für die Vorstellung am 1. Januar 1803, Herders ,,Aeon und Aeonis", Johann
Gottlieb Rhodes „Die Feier des Jahrhunderts", Aug. Wilh. Schlegels „Ein schön
kurzweilig Fastnachtsspiel vom alten und neuen Jahrhundert", den Schluss einer in
Leipzig 1799 anonym erschienenen Schrift ,, Erscheinungen und Träume am Ende
des 18ten Jahrhunderts" (Totengespräche zwischen Friedrich II. und Katharina IL
sowie zwischen Friedrich Wilhelm II. und Josef IL), endlich die anonyme, gegen
Weimar und Jena zielende Satire „Der Thurm zu Babel oder die Nacht vor dem
neuen Jahrhundert" mit einem dankenswerten Kommentar S.s (S. 602/8). —
Drama des 19. Jahrhunderts. Minor konstatiert die Unzulänglich-
keit der Arbeit Gabriels (5807) über Friedrich von Heyden. — 0. F. Gensichen
hat sich in der Einleitung zu seiner Körner-Ausgabe (5812) einen geschmacklosen
Vergleich zwischen Körners dramatischen Versuchen und — Goethes und Schillers
Jugenddramen geleistet. Dagegen protestiert Engel (5808). Körners Bedeutung
beruhe auf seiner Kriegslyrik; keines seiner acht Dramen würde in einer deutschen
Litteraturgeschichte heute noch genannt werden, hätte nicht dieselbe Hand sie
geschrieben, der wir „Lützows wilde Jagd" verdanken. —
Heinrich von Kleist hat einen neuen Biographen in S e r v a e s
(5206) gefunden. S. lOf. lehnt S. die Hypothese von Morris über die Würz-
burger Reise ab, ohne eine neue Erklärung zu geben. S. 36 werden die
Wolffschen Lustspiele verworfen und Ludwig Wieland zugewiesen. Im übrigen
handelt es sich bei S. nicht um neues Tatsachenmaterial, wohl aber um fein-
sinnige psychologische und ästhetische Analysen. S. 29 f. wird Kleists Verhältnis
zur Musik behandelt. Musikahsche Halluzinationen geben bei ihm die Grund-
stimmung an, aus der sich der produktive Kunsttrieb entwickelt. Die musikalische
Natur des Kleistschen Künstlertemperaments kommt insbesondere im „Guiskard"
zur Geltung. Der Chor ist aus dem Geiste der Musik heraus geschaffen, das ganze
Fragment aber ist nach musikalischen Gesetzen gebaut. Das Volk und seine
Wortführer stellen das Orchester mit vereinzelten individualisierten Instrumenten vor;
ihnen stehen im Guiskard und den anderen menschliche Stimmen gegenüber. Die In-
strumentalbehandlung geschieht nach symphonisch-oratorischen Grundsätzen mit feiner
Benutzung der kontrapunktischen Gesetze. Als Ziel schwebt die Schöpfung eines auf
musikalischen Grundempfindungen basierten Dramas vor. Kleist ist so Vorläufer
Richard Wagners (S. 49 ff.). Ebenso wird bei der ,,Penthesilea" die musikalische
Komposition nachgewiesen (S. 94). Hier wird auch das KrafTt-Ebingsche Wort von
dem Sadismus der Penthesilea zurückgewiesen: Kleist hat sich seine Heldin als eine
keusche und jungfräuliche Natur gedacht. Der reiche Niederschlag an persönlichen
Erlebnissen und Gefühlen in der „Penthesilea" wird betont. Gegen den Vorwurf der
„Gefühlsverwirrung" nimmt S. den Dichter mehrmals in Schutz: Kleist gehe nicht
auf die Verwirrung aus, er strebe vielmehr aus ihr heraus; die Einheit des verwirrten
Gefühls werde immer am Schluss, wenn auch vielleicht erst im Todesmoment, wieder
hergestellt. Bei „Amphitryon" vermutet S. versteckte Hindeutungen auf Wilhelmine;
Kleist hätte dann seine eigenen Empfindungen in der Doppelrolle Jupiter und
Amphitryon niedergelegt. Im Schlusskapitel wird über die Bühnenschicksale berichtet
und die frühesten Kritiken der Dramen werden besprochen. — Dem Buche von Servaes ist
das von Lothar neugefundene Porträt beigegeben. Gegen die von Witkowski
(JBL. 1901 IV 4: 62) behauptete Originalität dieses Bildes führt E. Wolff (5829) einen
in der Hauptsache litterarischen Gegenbeweis und stellt fest, es sei eine Kopie, im
Auftrage Wilhelminens, der ehemaligen Braut Kleists, zwischen 1846 und 1848 nach dem
Krügerschen Miniaturbild hergestellt, wobei die Abweichungen vom Original auf
Kleists eigene Andeutungen zurückgehen. — „Neue Kunde zu Heinrich von Kleist"
liefert Steig (5828) im Anschluss an die „Berliner Kämpfe" (JBL. 1901 IV 4:53).
Das erste Kapitel bringt „Persönliches": eine königliche Kabinetsordre vom 13. April 1799
an Kleist bei seinem Abschied vom Militär; unbekannte Aktenstücke, die Kleists und
der Abendblätter Verhältnis zur französischen Gemeinde in Berlin beleuchten, und
ein unterbliebenes „Pflichtwort" der Vossischen Zeitung nach Kleists Tode. Ein
Abschnitt behandelt die Originalitätsfrage des erwähnten Kleist-Bildes: St. verwirft
J. Fränkel, Drama und Theatergesohiohte des 18./19. Jahrhunderts. 485
es mit Wolff und zieht dieser wie der Sagertschen Ko\ne (bei Bülow 1848) das
Krügersche Orig-inal vor. Kleists Ankunft in Berlin im Jahre IHIO wird auf (Jrund
neuer Funde auf den 4. Februar ang-esetzt. Das zweite Kapitel ist den „Briefen"
gewidmet. St. weist einen, wie es scheint, nicht erhaltenen Brief von Kleist an
Zschüki<e von Ende 1807 oder Anfang* 1808 nach und bringt eine Besprechung" der
„PenthesiU»a" aus der F'eder Zschokkes ans Licht. Der Brief N. 55 bei Koberstein
wird in ih^n Oktober 1811 gesetzt. Ein Nachklang der Billettfehde zwischen Kleist
und Iffland wird aus den „Nordischen Miszellen" in Hamburg mitgeteilt. Es g-elangen
zum Abdruck: ein Brief Kleists an seinen König-sberger Chef, den Landhofmeister
von Auerswald, datiert: Dresden 22. Dezember 1807, und die Antwort des letzteren
(in Angelegenheit des „Phöbus"), zwei Schreiben Kleists an Reimer vom Jahre 1810,
ein Schreiben Arnims an Kleist mit Beiträgen für die Abendblätter und ein Billett
von Kleist an Arnim vom Sommer 1811; ferner wird ein Brief vom Orafen Loeben
an Reimer vom 11. Februar 1811 publiziert zur Beleuchtung der Beziehungen Loebens
zu Kleist. Die Gestalt, in der Loebens Erzählung „Die furchtbare Einladung" in den
Abendblättern erschien, geht auf Kleists Umarbeitung des Manuskripts zurück. Für
eine andere Erzählung „Der Schlüssel zum Brunnen" hat Loeben Kleists „Bettelweib
von Locarno" benutzt. Beide Erzählungen werden abgedruckt. Im dritten Kapitel
(„üedichte") wird Kleists „Kriegslied der Deutschen" in seinen Wandlungen und
litterarischen Einflüssen untersucht und ein unbekannter Druck in Görres' „Rheinischem
Merkur" 1815 mitgeteilt. Eine grössere Studie (S. 70 — 99) ist Kleists Luisen-Gedichten
gewidmet, wobei über die Beziehungen des „Preussischen Vaterlandsfreundes" (der
Fortsetzung des „Preussischen Hausfreundes") zu dem Kreise der Berliner Patrioten
berichtet wird. Ein daselbst erschienenes „Rosen-Sonett" wird Kleist zugewiesen.
Viertes Kapitel: „Prosa". Ein Artikel des „Nürnberger Korrespondenten" 1809, gegen
den Kleists „Brief eines politischen Pescherü" gerichtet war, wird mitgeteilt. Zwei
Schriftstücke in Briefform, in den Hamburger „Gemeinnützigen Unterhaltungsblättem"
1810 publiziert, werden für Kleist in Anspruch genommen. Das letzte Kapitel befasst
sich mit den von Tieck herausgegebenen „Hinterlassenen Schriften": ihr Erscheinen
erlitt einen fünfjährigen Aufschub. Aus einem Briefe Ferdinand Grimms, eines
Bruders von Jakob und Wilhelm, geht hervor, dass der vermisste Roman von Kleist
1816 in vollendeter Form im Manuskript bekannt war. — Rahm er (5832) publiziert
zwei Brieffragmente von Kleist; das grössere ist nach seiner Vermutung an Henriette
Hendel-Schütz gerichtet und dürfte dem November oder Dezember 1807 gehören: es
handelt von „Penthesilea"; ein kleineres ist vom Sommer 1811 und erwähnt Arnim. —
Schillerschen Einflüssen bei Kleist geht Holzgraefe (5821) etwas unkritisch nach.
Immerhin hat er für schon von anderen behauptete Tatsachen reichlich Belege zu-
sammengetragen, und wir dürfen als Ergebnisse seiner Untersuchung feststellen: Von
Schillers Dramen übt „Wallenstein" den bei weitem nachhaltigsten Einfluss auf Kleist.
Daneben hat von den Jugenddramen „F'iesko", von den späteren „Die Jungfrau von
Orleans" die deutlichsten Spuren in Kleists Dichtungen hinterlassen. Stark ist ins-
besondere die Wirkung W'allensteins auf die „Familie Schroffenstein" und den „Prinzen
von Homburg"; dort tritt der Einfluss vorwiegend in sprachlichen Reminiszenzen
zutage, hier mehr in Situationen und Motiven. Die Parallelen : Homburg — Max,
Natalie — Thekla, Kurfürst — Wallenstein werden aufgestellt und durchgeführt. Die
sprachlichen Einwirkungen, die der Verfasser im „Prinzen von Homburg" erblickt, sind
nicht überzeugend. Die „Jungfrau von Orleans" wirkt im besonderen auf die „Penthesilea"
und das „Käthchen". Beim „Käthchen" werden aber auch Nachwirkungen des
„F'iesko" gezeigt; vor allem werden Kunigunde und die Gräfin Imperiali zusammen-
gestellt. ,,Fiesko" war dann auch für die „Hermannsschlacht" Vorbild; Ueber-
einstimmungen im einzelnen werden nachgewiesen. — Waetzoldt (5833a) tut dar,
dass die beiden Werke Hebbels und Kleists, die ihre Hauptwerke werden sollten,
Fragmente bleiben mussten, weil ihre Konzeption nicht aus dem Erleben, sondern
aus theoretischen Erwägungen geboren worden war. Das Guiskard-Fragment ins-
besondere erscheint dem Verfasser inhaltlich wie formal geschlossen; es ist eine kleine,
in sich fertige Tragödie, nicht die Einleitung zu einer solchen. — Kohlrausch (5835)
macht im Anschluss an eine anschauliche Schilderung der Stätte der Schlacht von
Fehrbellin aus der Lokalität Vorschläge für die Inscenierung des „Prinzen
von Homburg". —
P l a t e n s dramatischen Nachlass hat Petzet (5838) aus den Handschriften
der Münchener Hof- und Staatsbibliothek herausgegeben: er reicht vom Jahre 1806
bis 1882 und enthält elf unausgeführte und ein abgeschlossenes Drama vom Jahre 1816
„Die Tochter Kadmus'", eine Schicksalstragödie in spanischen Trochäen. Die frag-
mentarischen Stücke sind: „Beluzi", ein Märchenlustspiel in zwei Akten (1806; nur
das Personen Verzeichnis erhalten); „Charlotte Corday" (1812), vier ausgeführte Scenen
des ersten Aktes und ein genaues Scenar: es ist die erste Gestalt von „Marats Tod";
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486 J. Fränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
„Konradin" (1813—1816): zwei Scenare und vier ausgeführte Scenen des fünften
Aktes; Anfang einer Uebertragung des „Horace" von Corneille in fünffüssigen
Jamben (1814); der erste Akt einer Uebertragung der „Berenice" von Racine in
gleichem Metrum (1816); „Der Hochzeitgast", Schauspiel in fünf Akten vom Jahre 1816:
erster Akt und zwei Scenen des dritten Aktes ausgeführt und eine Skizze der dritten
Scene des zweiten Aktes; 1818 folgt eine Umarbeitung in fünf Akten mit spanischen
Trochäen, betitelt „Alearda", wovon Fragmente des ersten, dritten, vierten und fünften
Aktes erhalten sind; ins Jahr 1827 fallen ein fünfaktiges Scenar „Tristan und Isolde"
mit einem Prosaentwurf der ersten Scene und „Iphigenie in Aulis": Scenar und eine
erste Scene in Trimetern; 1828: ein kleines Fragment „Gevatter Tod" und ein drei-
aktiges Scenar eines Operntextes „Lieben und Schweigen"; endlich ein Fragment
„Katharina Cornaro" (1832), ein Vorläufer der „Liga von Cambrai". In der Einleitung
(S. VI — XCVI) zeichnet der Herausgeber an der Hand des Nachlasses die dramatische
Entwicklung Platens. Nicht weniger als 81 dramatische Pläne weist er nach: es sind
fast ausnahmslos historische Stoffe. Die ersten Versuche stehen im Zeichen Schillers:
das zeigt sich bei ,, Charlotte Corday", die ohne das Vorbild der „Jungfrau von Orleans"
kaum entstanden wäre. Den „Konradin" nimmt der Dichter einige Male in Angriff; die
Freundschaft Konradins mit Friedrich von Baden wäre von Platen besonders heraus-
gearbeitet worden. Er lässt aber den Stoff fallen, weil er mit der Zeit gleich
Immermann das Undramatische des Hohenstaufen-Sujets einsieht. Aus dem Konradin-
Drama der Jugendjahre erwächst in der italienischen Zeit der Plan zu dem Epos
„Hohenstaufen". Schon in der Pagerie befasst sich Platen eifrig mit dem französischen
Drama. Indem er aus Corneille und Racine übersetzt, erstarkt seine Herrschaft über
die Sprache und er wird zu theoretischem Nachdenken über Wesen und Form des
Dramas, über den Unterschied zwischen dem französischen Alexandriner und dem
fünffüssigen Jambus angeregt. Sein ästhetisches Ideal lernt er bei Racine kennen:
die höchste Einfachheit der Handlung. Bei der Uebersetzung der „Berenice" korrigiert
er danach das Original und löst so durch Uebertreibung das Drama in eine dialogisierte
Elegie auf. Jedenfalls geht ihm bei dieser Beschäftigung früh der Sinn für das
Organische eines Kunstwerkes und besonders für die Aufgaben dramatischer Kom-
position auf. Eine Zeitlang steht Platen im Banne Müllners und der Schicksalstragödie.
Unter dem Eindrucke der „Schuld" dichtet er die „Tochter Kadmus'", die er in Jamben
begonnen hat, in Trochäen und in eine Schicksalstragödie um. Dass sie nicht ganz
in das Muster der Schicksalstragödie passt, verdankt sie der ursprünglichen Anlage
der Handlung, die mehr „Othello" als der „Schuld" entspricht. Formell befreit er
sich schon bei der nächsten dramatischen Arbeit, dem „Hochzeitgast", von dem Ein-
flüsse Müllners: er dichtet jetzt unter dem Eindruck der „Iphigenie" und des „Tasso"
in Jamben. Er findet nun sein dramatisches Ideal der Einfachheit, das er früher
bei Racine bewundert hat, bei Goethe im höchsten Masse. Die nächste Stufe der
Entwicklung führt ihn zu den Spaniern. Die starke Beeinflussung durch Calderon
kommt im „Schatz des Rhampsinit" und im „Gläsernen Pantoffel" zum Ausdruck,
insbesondere aber in der „Alearda". Er geht hier wieder zum Trochäus über, aber
durch die Strenge der Behandlung des Verses hat er sich nunmehr weit von Müllner
entfernt. Die Fragmente der „Mathilde von Valois" zeigen dann neben den spanischen
Formen schon die Einwirkung der Antike, der er sich jetzt immer mehr zuwendet.
Und auf dem Wege zur Antike befreit er sich auch ganz von Schillers Einfluss. Er
rügt Schillers „historische Breite", und der fünffüssige Jambus ist ihm „eigentlich gar
kein Vers". Er greift zuerst einen romantischen Stoff auf, Tristan und Isolde, den
er nach Art eines antiken Dramas in Trimetern behandeln will. Er wendet sich
bald davon ab und entwirft den Plan einer „Iphigenie in Aulis". Hier sollte er das
Höchste erreichen: das Ideal einer „ruhigen und gleichmässigen Entwicklung einer
einzigen Handlung". Er verwirft Racines „Iphigenie" und strebt gleich Goethe nach
Verinnerlichung des antiken Stoffes. Er lehnt sich an Euripides an, vereinfacht aber
seine Vorlage, indem er zum Beispiel die Rolle des Achilles ganz streicht. Aber im
Augenblick der höchsten Anspannung erlahmt die Schaffenskraft. Goethes Worte
haben sich bewahrheitet: im „Romantischen Oedipus" ist Platens „Iphigenie" unter-
gegangen. Die „Liga von Cambrai" bedeutet einen völligen Verzicht auf das Ziel,
dem er in der „Iphigenie" schon nahe gekommen war. Jetzt wendet er sich selbst
der einst von ihm verpönten Shakespeareschen Form zu: dem strenghistorischen,
halbepischen Drama. Und ebenso sollten die fruchtbaren Keime, die in der Skizze
zu „Lieben und Schweigen" (nach den „Fabliaux" von Le Grand) lagen, nicht auf-
gehen. Hier bewegt sich Platen bereits auf Bahnen, die Richard Wagner nach ihm
betreten hat; doch in den Chören zu der geplanten Oper ,,Meleager" verlässt er
wiederum den verheissungs vollen Boden. — Mit Platens Litteraturkomödien befasst sich
eine Dissertation von Greulich (5839) Die beiden Satiren stehen in ihrer Struktur
nicht nur unter dem aristophanischen Einflüsse, sondern auch, und nicht minder
J. Fränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts. 487
stark, unter dem der älteren Koniantik. Insbesondere hat Flaten die Form der
Einschachtelunfj-, von Shakespeare und von Goethe („Triumph der Empfindsamkeit")
geübt, von Tieck herübergenommen, wenn er auch im Gegensatz zu Tieck Rahmen-
und Zwischenspiel scharf scheidet. Dem antiken Versmass gehören nur die jambischen
Trimeter und die Anapäste, soweit sie reimlos sind, an; die übrigen Metra sind teils
Mischungen antiker und moderner Elemente, teils ganz modern (§ 3). §§ 4 und 5
untersuchen die Komödien einzeln auf ihre polemischen Beziehungen zu der zeit-
genössischen Dichtung, wobei hervorgehoben wird, dass die beiden Haupttendenzen
der Platenschen Satire, Verspottung des Schicksalsdramas und der liomantik, in den
Komödien neben- und durcheinanderlaufen. § 7 stellt dann auch die Anspielungen
auf ausserhalb der Litteratur liegende Gebiete zusammen. —
I m m e r m a n n s „Merlin" fasst Thad däus Z i e 1 i n s k i („Die Tragödie des
Glaubens. Betrachtungen zu Immermanns Merlin." S.-A. aus NJbbKlAltGL. 7.
4°. 50 S.) als eine Tragödie des Glaubens auf und gibt eine religionsphilosophische
Deutung ihrer Gestatten. Satan ist der Vertreter der antiken Religion; platonisch-
gnostische Vorstellungen vom Demiurgos haben auf seine Gestaltung eingewirkt.
Der Gral ist die christliche Gnade nach der Lehre des Augustin. Placidus stellt die
Religion der Reue vor, das Urchristentum, das in der demütigen Hingabe an Christus
das Pfand der Sündenvergebung sieht. Candida bedeutet den Gegensatz zu Placidus;
in ihrer reinen Jungfräulichkeit ist sie eine Vorläuferin Merlins. König Artus und
Klingsor kommen vom Satan: Artus ist der Träger der Religion der Tat, Klingsor
der Träger der Religion des Wissens. Merlin ist als Knabe ein demütiger Jünger
der Religion der Reue; er schüttelt sie aber später von sich ab. Er strebt nach
Ganzheit. Satan ist ihm nicht ein Feind, sondern ein Teil der Gottheit, und Christi
Erlösungswerk keine Vernichtung, sondern eine Erhebung und Heiligung dessen, was
Satan, der „schöne Fürst der Welt", als sein Werk betrachtet. Der Wille Gottes ist
die Erfüllung des Lebens — das ist der Sinn der neuen Religion Merlins. Er wird
zum Verkünder der Lehre des Pelagianismus. Die beiden Prinzipien, die sich im
Augustinismus ausschliessen: Verdienst und Gnade, er will sie verbinden. Die
Krönung des Artus mit der Krone Grals bedeutet die allegorische Darstellung des
neuen Prinzips. Doch Merlin und die religiöse Idee, die in ihm verkörpert ist,
zerschellen am Leben, an Niniana — geradeso wie der Pelagianismus an seinen
Konsequenzen, die Julian von Aeclanum gezogen, zusammengestürzt ist und wie es
dem Saint-Simonismus durch Enfantin ergangen. — Deetjens (5843) Buch über
Immermanns ,, Kaiser Friedrich den Zweiten" konnte ich mir nicht verschaffen. —
Ein Brief Michael Beers (5845) an Winckler (Th. Hell), datiert:
München, 15. Februar 1827, wird von Franzos publiziert; er ist für die kleinliche
Eitelkeit des Dichters bezeichnend. —
Die in der Bibliographie verzeichnete G r a b b e - Jubiläumslitteratur ist zum
grossen Teil bereits im letzten Referate besprochen worden. Hier seien einige Nach-
zügler erwähnt. Hamann (5840) meint, es sei bisher keine objektivere Charakteristik
Grabbes entworfen worden als die von Immermann, die er als einen authentischen
Leitfaden in dem Labyrinth der Grabbe-Beurteilungen bezeichnet. An der Hand
Immermanns schildert er denn auch das Verhältnis der beiden Dichter zu einander,
indem er die verbindenden Momente besonders stark betont. — Bettelheim (5847)
teilt Auerbachs Besprechung der Grabbe-Biographie von Duller sowie der „Hermanns-
schlacht" aus Lewaids „Europa" 1838 mit; ebenso eine Scene aus Auerbachs — von
ihm selbst später verworfenem — Jugendlustspiel „Der Ultimo" (1840), worin Grabbe
als „Ebbarg" auf der Bühne erscheint. Nachzutragen wäre, dass Grabbe selbst ein-
mal in einem Briefe an Schreiner sich dieses Palindroms bedient. — Eine kritische
Grabbe-Ausgabe hat uns Grisebach in vier Bänden geschenkt (5863). Band I
bringt die „Dramatischen Dichtungen" von 1827: das Vonvort; Tiecks Brief über den
„Herzog von Gothland" mit Anmerkungen Grabbes; den Gothland; Nannette und
Maria; Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung; Marius und Sulla; Ueber die
Shakespearo-Manie. Die von Grabbe geschriebene „Anzeige des Verlegers" über die
vorgenommenen Aenderungen und Striche kommt im textkritischen Anhang zum
Abdruck. Der ursprüngliche, von dem Verleger Grabbes kastrierte Text des
Gothland ist nach einem auf Grund des Originalmanuskriptes verfertigten Varianten-
heft und einer früheren Kopie aus Tiecks Nachlass wiederhergestellt. Kettenbeils
Kastrierungen und die Abweichungen der Tieckschen Kopie vom Druckmanuskript
werden als Lesarten im Anhang angeführt. „Nannette und Maria" ist aus den „Dramatischen
Dichtungen" unverändert herübergenommen, „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Be-
deutung" nach Blumenthals Ausgabe (mit Vorführung der Aenderungen Kettenbeüs)
abgedruckt. Der Text von „Marius und Sulla" folgt der Originalausgabe; im Anhang
werden dann noch zwei Scenen aus einer älteren, drei fertige Akte in Jamben ent-
haltenden Fassung (die sich handschriftlich auf der Königlichen Bibliothek in Berlin
488 J. Fränkel, Drama und Theaterg-eschichte des 18,/19. Jahrhunderts.
befindet) mitgeteilt. Bei dem Aufsatz „üeber die Shakespearo-Manie" wurde das
Orig'inalmanuskript benutzt und die Lesarten der ersten Ausgabe verzeichnet. Nach-
trägliche Korrekturen zum ersten Bande, nach dem Orig'inalmanuskript der „Dramati-
schen Dichtungen", werden am Schluss des dritten Bandes geg-eben. Der zweite Band
umfasst: Don Juan und Faust, Kaiser Friedrich Barbarossa, Kaiser Heinrich den
Sechsten und Aschenbrödel. Der Text folgt durchweg den ersten Drucken, korrigiert
aber die Druckfehler. Zum „Aschenbrödel" werden im Anhang Scenen aus einer
älteren Fassung (vom Jahre 1829) nach einem bisher unbekannten Manuskripte ver-
öffentlicht; darunter befindet sich eine grössere Litteratursatire (mit einer Selbst-
persifflage des Dichters), die später beinahe g-anz gestrichen worden ist. Band 3
bietet: Napoleon, Barbarossa, Kosciuszko, Hannibal, Cid, die Hermannsschlacht und die
Fragmente: Alexander der Grosse und Christus. Für „Napoleon" wurde das Manuskript
des Dichters, das als Druckvorlage gedient hat, benutzt; daraus werden im Anhang-
die vom Dichter vorgenommenen Striche und ein unterdrücktes Vorwort mitgeteilt.
„Barbarossa im Kyffhäuser" ist ebenfalls nach der handschriftlichen Druckvorlage
(im Besitze der Königlichen Bibliothek Berlin), das „Kosciuszko"-Frag'ment nach
Hallgaiiens Veröffentlichung (JBL. 1900 IV 4 : 83) abgedruckt. Der Text des „Hannibal"
folgt dem ersten Druck und korrigiert eine Stelle nach einer älteren Bearbeitung im
Besitze Hallgartens. „Der Cid" gibt den Text nach einer von Müller von Königs-
winter verfertigten Kopie der Originalhandschrift und verzeichnet die Varianten des
ersten Drucks. Für „Die Hermannsschlacht" wurde das Originalmanuskript der
Königlichen Bibliothek benutzt; von den Varianten werden nur die der ersten Buch-
ausgabe im Anhang berücksichtigt. An Alexander-Fragmenten gelangen fünf, an
Christus-Fragmenten zwei zum Abdruck. Der vierte Band ist besonders reich-
haltig. Er enthält: „Das Theater in Düsseldorf" (1835) mit Ausscheidung der nicht-
Grabbeschen Stücke; Theaterrezensionen aus dem „Düsseldorfer Tageblatt" (nach
Blumenthals Ausgabe); ferner unter dem Titel „Vermischte kleinere Schriften": Grabbes
Vorwort zu Hartenfels' Novelle „Grupello" und seinen Beitrag zum Stuttgarter Schiller-
album vom Jahre 1837 (beide Stücke zum erstenmal reproduziert); sechs Beiträge zum
„Düsseldorfer Tageblatt" und einen Beitrag zum „Lippischen Magazin" (1836), zu denen
sich im Anhang (S. 513/5) noch eine Detmolder Theaterkorrespondenz mit Grabbes
Selbstrezension des „Don Juan und Faust" vom Jahre 1829 gesellt; aus dem hand-
schriftlichen Nachlass: drei Nummern, die bereits in der Blumenthalschen Ausgabe
publiziert waren, und zum ersten Male (nach Hallgarten) eine grössere Kritik von
„Goethes Briefwechsel mit einem Kinde"; dazu kommen noch: Briefe und eine Bio-
graphie aus der Feder des Herausgebers. Die Briefsammlung enthält, chronologisch
geordnet, 271 Nummern (an Stelle von 190 Nummern bei Blumenthal). Sie sind zum
grossen Teil nach Originalhandschriften wiedergegeben; dies ist besonders bei den
Briefen an Kettenbeil und denen an Immermann der Fall. Die Biographie enthält,
wie immer bei Grisebach, eine zuverlässige Zusammenstellung aller erreichbaren
Daten aus dem Leben des Dichters. Bei der Schilderung der letzten Lebenszeit
Grabbes nimmt G. mit Ziegler für die Mutter des Dichters und gegen die Witwe und ihren
Verteidiger Duller Partei. Auch gelingt es ihm durch den Nachweis einer durch die Witwe
im Manuskript der „Hermannsschlacht" getilgten harmlosen Stelle, die dem Andenken
der Mutter Grabbes galt, ihre Gehässigkeit und weiterhin auch die Grundlosigkeit ihrer
Angaben zu erhärten. In die Biographie sind einige Inedita eingestreut, so: ein
Gelegenheitsgedicht vom Jahre 1826, eine Reihe von Versen an die Gattin und vor
allem ein Blatt mit der Skizze zu einer dramatischen Scene: „Der Student tritt ins
Philistertum." Reichlich sind zeitgenössische Urteile über Grabbes Dichtungen auf-
genommen. Das Verzeichnis der Uraufführungen, das die Biographie beschliesst, ist
nach Kruses Angaben (5864) zu berichtigen. Dem ersten Bande ist ein charakte-
ristisches Bild aus dem „Rheinischen Odeon" 1838, dem dritten Bande ein Blatt aus
einer älteren Bearbeitung der „Hermannsschlacht" im Faksimile beigegeben. — Ueber
den dreiaktigen „Marius und Sulla" (s. oben!) berichtet eingehender Friedrich
(5849). — Einen Brief Immermanns an Grabbe vom 20. Februar 1835, der sich auf
Immermanns Korrekturen im „Hannibal" bezieht, publiziert Deetjen (5865).—
In Berlin wurde der Versuch einer Aufführung von Büchners „Dantons
Tod" gemacht. Dernburg (5867) sagt bei dieser Gelegenheit von dem Drama
aus, es stelle kein Stück, sondern eine Scenenfolge dar. — Zwei Aktenstücke, die
sich auf des Dichters Promotion und Habilitation in Zürich beziehen, wurden
publiziert (5869). —
Houbens „Gutzkow- Funde" (5870) bespricht W a 1 z e 1 ; er weist darauf
hin, dass zur wissenschaftlichen Erforschung des jungen Deutschlands vor allem die
Bewältigung des bibliographischen Problems not tue: er begrüsst daher Houbens
Publikation, und wünscht, dass ein geschickter Darsteller die Resultate übersichtlich
ordnen möge. — Einen Nachtrag zu den „Gutzkow-Funden" liefert J a n t z e n (5877),
J. Fränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts. 489
indem er über die erste Anfrühning- des „Uriel Akoata" in Breslau berichtet, die
unmittelbar nach der IJrauffülirung- in Dresden, am 27. Dezember 1846, stattgefunden
hat. Der Erfolg war gross. Pre.ssestimmen werden abgedruckt. — Gutzkows Briefe
an Max Ring publiziert mit einem wertvollen Kommentar Franzos (Briefe von
Karl (hitzkow: Deutsche Dichtung Bd. 81, S. 35—42, 76-81, 98 — 102); sie reichen
vom .lahre 1851 bis 1870 und zeigen den ewig rezensionshungrigen Dichter in
grellem Lichte. — "Weitere Briefe, aus der Zeit des Aufenthalles in der Heil-
anstalt öt. Gilgenberg und in Vevey (1865 — 6), gerichtet an Emil Devrient und an zwei
Dresdener Freunde, fördert H o u b e n (5873) ans Licht. — Ausserdem berichtet
H o u b e n (5872) auch über vier Dramen (Gutzkows, die der Dichter selbst unter-
drückt hat: 1. „Die stille Familie", ein Lustspiel in fünf Aufzügen (1846), im Stil
Gutzkows „Schule der Reichen" ähnlich; es blieb unaufgeführt. 2. „Die beiden
Auswanderer", Schauspiel in zwei Abteilungen und fünf Aufzügen, entstanden im
Jahr«! 1844. Das Stück ist voller Verwechslungen und Mystifikationen; es ward auf
einigen kleineren Bühnen aufgeführt, so in Wiesbaden und Karlsruhe. Der Dichter
arbeitete es spcäter um, indem er die beiden letzten Akte zusammenzog und dem so
entstandenen Ding den Titel: „Die neue Welt" gab. 3. „Anonym" gelangte 1846 in
Dresden, Frankfurt und München zur Aufführung, jedoch ohne Erfolg. Auf Laubes
Anregung arbeitete Gutzkow das Stück 1852 um, betitelte es „Oefl'entliche Meinung", er-
reichte aber trotzdem keine Aufführung in Wien. Aus dem vierten Stück „Die
Diakonissin", 1852 entstanden, machte Gutzkow drei Jahre nachher die Novelle
gleichen Namens und zog das bereits in Dresden eingereichte Manuskript wieder
zurück. —
Von Gutzkow leitet ein Aufsatz H o u b e n s (5884) zu Hebbel über. An
der Hand von Hebbels dramatischen Fragmenten, die im fünften Band der W^emerschen
Ausgabe vereinigt sind, weist H. nach, wie sich Hebbel und Gutzkow in der W'ahl
der Stoffe bei ihren Dramenentwürfen begegnen. Bei Hebbel geschehe das oft „in
heimlichem Wettkampf mit Gutzkow", meistens aber sei es unbewusst. Den Corneille-
Richelieu-Stoff, der Hebbel seit 1843 für sein Drama „Der Dichter" beschäftigt, hat
Gutzkow 1857 in „Lorber und Myrthe" bearbeitet. In den dramatischen Entwürfen
der beiden Dichter kommen ihre verschiedenen künstlerischen Individualitäten zum
Ausdruck. Hebbel schafft aus den Charakteren heraus und lässt diese die Handlung
entwickeln. Gutzkow hingegen ist Situationsdramatiker. Handlung ist ihm das
Hauptbedürfnis. Seine Entwürfe spitzen sich immer zu einer Situation zu. Er
denkt zuerst an die Aktschlüsse, ehe noch das übrige Gerüste der Handlung fertig
ist. — Die kritische Ausgabe von W' e r n e r (5891) ist im Berichtsjahre auf vier
weitere Bände gediehen. Die Bände enthalten gleich den früheren eine ausführliche
Einleitung und einen vollständigen kritischen Apparat mit Anmerkungen. Band V
bringt Dramen-Fragmente und dramatische Pläne (mit Ausnahme des „Demetrius").
W. weist ihrer nicht weniger als 91 nach. Sie reichen von der Wesselburener Zeit
bis in das letzte Lebensjahr des Dichters. In Wesselburen entstanden „Mirandola"
(zwei vollständige Akte und P>agmente) und „Der Vatermord", ein dramatisches
„Nachtgemälde". „Mirandola" bildet eine Vorstufe zur „Genoveva" und bewegt sich
im Fahrwasser der Räuberromantik. Der „Vatermord" bringt in einer einzigen
Scene eine Häufung des Schrecklichen nach Art der Schicksalstragödie und erinnert
insofern an Hebbels Novelle „Die Kuh". Der Münchener Zeit gehört der Plan zu
einem Alexander-Drama, interessant dadurch, dass es sich bereits auf dem Demetrius-
Motiv aufbauen sollte. Von dem satirischen „Märchen" („Die Poesie und ihre
Werber"), dessen Voraussetzung mit dem Motiv der ,, Gefesselten Phantasie" von
Raimund sich berührt, führen Fäden zum „Diamanten" und zum Lustspiel „Der
Rubin". Lange beschäftigte sich Hebbel mit den „Dithmarschen", wobei er zwischen
Roman und Drama schwankte. Nachdem er sich endlich zur dramatischen Be-
arbeitung entschlossen hatte, Hess er sie doch ganz fallen, weil dem Stoff der dra-
matische Mittelpunkt fehlte und das Stück in lauter Volksscenen zerfallen müsste.
Ausser der von Kuh publizierten Scene bringt die Ausgabe einen Plan zum ganzen
Stück und eine Reihe von Scenenentwürfen und Notizen. „Zu irgendeiner Zeit"
sollte den letzten Teil einer grossen Komödie der Menschheit bilden, die die Ent-
wicklung der Menschheit in der Vergaagenheit („Moloch" und „Christus"), in der
Gegenwart und in der Zukunft umfassen sollte. Das Drama sollte die Synthese
bringen; es sollte den Zustand eines konsequent durchgeführten Kommunismus vor-
führen. Die Menschen würden hier untei*schiedslos sein gleich den Bewohnern Thules
vor Hierams Ankunft, und so würde sich die Kulturstufe der letzten Entwicklung
mit der zu Beginn der Entwicklung berühren. Zum ersten Akt der „Schau-
spielerin" druckt W. eine Menge von Varianten aus den Handschriften ab und bringt
Fragmente und Skizzen für die Fortsetzung. Das Schauspiel sollte zuerst „Eugenie"
heissen und wäre wohl ein Konversationsstück geworden, in welchem Hebbel, der
490 J. Fränkel, Drama und Theaterg-eschichte des 18./19. Jahrhunderts.
Tradition des Burgtheaters sich anschliessend, die französische Problemdramatik vor-
ausgenommen hätte. Die Heldin sollte das geistig" durchmachen, was Klara und
Julia physisch erlebt haben. Die Situation hat Hebbel später wieder aufgenommen,
als er die Brünhilde zeichnete. Am meisten gewinnt wohl durch die W.sche
Ausgabe der „Moloch". W. teilt zu den beiden ausgeführten Akten eine Fülle
von Varianten mit, die sich oft auf ganze Scenen erstrecken, und Fragmente zum
dritten, vierten und letzten Akt, die die Umrisse, die bereits Kuh gezeichnet hat,
deutlich nachprüfen lassen. In der Einleitung untersucht W. Hebbels Beein-
flussung durch seine Vorgänger. Die Elemente, die auf Klopstocks „Salomo" be-
zogen werden könnten, sind Kleinigkeiten, die im Stoffe selbst liegen und nicht
einmal Hebbels Bekanntschaft mit Klopstock beweisen. Die Motive, die aus Grabbes
„Hannibal" entlehnt sein mögen, werden einzeln angeführt, ohne dass ihnen der
Herausgeber höhere Bedeutung beilegt. Auch die öebereinstimmungen mit Zacharias
Werners „Kreuz an der Ostsee" werden genannt. Entwürfe zu einem „Elfriede"-
Lustspiel werden mitgeteilt. Im „Christus"-Drama würde das Verhältnis Christi zu
Johannes dem Teuts zu Hieram entsprechen: ein betrogener Betrüger, in dem aber
doch das Göttliche nicht vermisst würde. Der Ausspruch: „Judas ist der Aller-
gläubigste" wird mit einem Vortrag von Hebbels Hamburger Jugendg-enossen,
Vortmann, in Zusammenhang gebracht. Judas vollbringt, was Jesus in Gegenwart
seiner Jünger prophezeit hat (Lukas 18, 31—33), — nicht in freiem Willen, sondern
sich gläubig der Bestimmung unterwerfend. Der sechste Band enthält als Fortsetzung
des voraufgegangenen den „Demetrius", für den allerdings die neuerliche Ausbeute
des Nachlasses gegenüber Kuhs Druck und seinen Mitteilungen verhältnismässig
nicht allzuviel des Unbekannten bieten konnte. Der Text erscheint, besonders gegen
den Schluss zu, berichtigt; er schliesst aber mit dem gleichen Wort wie bei Kuh.
Neben den zahlreichen Varianten ist im Anhang auch ein Heft Hebbels mit „Ideen"
zum letzten Akt genau abgedruckt. In der Einleitung wird darauf hingewiesen, wie
das Problem eines Prinzen, der von seiner Abstammung nichts weiss, den Dichter
schon früh beschäftigt und wie es dann im Jahre 1849 in einem Plan zutage tritt,
der bereits das „Vorspiel" vorwegnimmt. Auf die Sambor-Scenen des Schillerschen
„Demetrius" lässt sich dieser Plan nicht zurückführen, da Hebbel Hoffmeisters Nach-
träge erst in der Ausgabe vom Jahre 1858 kennen lernte, also nachdem er sein Vorspiel
bereits gedichtet hatte. Durch die Entstehungsgeschichte wird dargetan, dass das
Schillerjubiläum für die Wiederaufnahme des alten Stoffes nicht massgebend gewesen.
Bei der Analyse wird betont, dass Hebbel den Charakter des Demetrius realistischer
und erdennäher als Schiller fasst und mehr den Menschen als den Helden hervor-
kehrt. Die Aehnlichkeit mit Hebbels Gedicht „Diocletian" wird bemerkt; es wäre
denkbar, dass Demetrius nach Analogie des „Diocletian" ebenfalls durch Selbstmord
enden würde. Die Fortsetzer des „Demetrius" werden nacheinander behandelt:
Goldhann, Martersteig und Teweles. Martersteig ist in seinem Versuch am glück-
lichsten Hebbels Tendenzen gefolgt. Ausser dem „Demetrius" bringt der Band
noch Hebbels Gedichte in zwei Abteilungen: I. die Gesamtausgabe vom Jahre 1857,
II. Gedichte aus dem Nachlass (1857 — 1863), darunter eine von Hebbel selbst hand-
schriftlich zusammengestellte Sammlung ,,Neue Epigramme". Band VII bringt: die
Einleitung des Herausgebers zu den Gedichten (S. XV — XLIX) und als „Gedichte
III. Nachlese. 1828—59", chronologisch geordnet, alle Gedichte, die bis zum Abschluss
der Gesamtausgabe erschienen, von Hebbel aber in diese nicht aufgenommen wurden ;
ferner den kritischen Apparat zu allen drei Abteilungen der Gedichte (S. 243—449),
ein chronologisches Verzeichnis der Geburtstage der Gedichte und ein alphabetisches
Verzeichnis der Gedichtanfänge. Band VIII enthält: die Einleitung des Heraus-
gebers (S. VII— L VIII); Novellen und Erzählungen, gegenüber der Ausgabe von Kuh
um folgende neun Nummern bereichert: Heiion (1830), Der Brudermord (1831), Der
Maler (1832), Die Räuberbraut (1833), Barbier Zitterlein (1836), Die Obermedicinalräthin
(1837), Ein Abend in Strassburg (1837), Aufzeichnungen aus meinem Leben (1846—54)
und Ein Leiden unserer Zeit (1851), ferner „Mutter und Kind" und 63 novellistische
„Pläne und Stoffe". Bei den Lesarten sind abgedruckt: reichhaltige Materialien zu
den „Aufzeichnungen aus meinem Leben", darunter auch Hebbels autobiographischer
Beitrag zu Goedekes „Deutschlands Dichter von 1813—43" (S. 387—400), das Vorwort
zur Buchausgabe des „Schnock" (S. 409 f.) und zwei unterdrückte Vorworte zu der
Sammlung der „Erzählungen und Novellen" (S. 417 ff.). — Von den Besprechungen
der früheren Bände (5891) seien die von Richard M. Meyer und v o n We i 1 e n
genannt, die einige Nachträge zu den Einleitungen bringen; W. insbesondere berichtet
über eine interessante Beurteilung des „Rubin" in der „Wiener Zeitung" 1849 in
Form eines Gespräches. — Auch die Briefe wurden besprochen (5890). Neumann
gibt einige kleine Berichtigungen des Textes, Zeiss meint, die Zeit für einen Neu-
druck sämtlicher Hebbel-Briefe sei noch nicht gekommen. Für das Zurückbehalten
J. Fränkel, Drama und Theaterg-eschichte dos 18/10. Jahrhunderte. 491
vieler Briefe seien Gründe massg-ebend, die respektit-il weniiMi wollen, so bei den
Briefen an Elise Lensing- und an Adolf Stern. — Bei Besprechung- einer Neu-
auffiihrung der „Maria Magdalena" stellt J. H a r t (5896) Hebbel und Ibsen zu-
sammen. Das Verhältnis Ibsens zu Hebbel ist nicht dasjenige Christi zu Johannes;
Ibsen ist vielmehr der Petrus, der dem Messias g-efolgt ist, Hebbel reicht höher
hinauf als Ibsen. Krst heute ist man reif geworden für die Hebbel.sche Kunst-
auffassung-. Der Weg vom konsequenten Naturalismus zu Hebbel ist der Weg^ von
dem beobachtenden zum schöpferischen Realismus. Hebbels tragische Weltanschauung-
wurzelt in einer letzten Absurdität der ganzen menschlichen Welterkenntnis. So ist
auch „Maria Magdalena" mehr als ein Tendenzschauspiel für oder wider eine einzelne
bürgerliche Moralanschauung. — Driesmans (5897) betrachtet die Idee des
„Moloch" als einen Heroenkampf, wie ihn Richard Wag-ner in Sieg-fried und Mime,
Goethe in Faust und Mephistopheles symbolisiert haben. „Moloch" bedeutet den
Ansatz zu einem Faust-Drama grossen Stils, das, wäre es vollendet worden, wohl da
eingesetzt hätte, wo Goethes Faust stehen blieb: es wäre der soziale Faust geworden,
der Faust des 20. Jahrhunderts. —
Aus Anlass des fünfzigjährigen Jubiläums von Freytags „Journalisten"
skizziert S t ü m c ke (5905) die Bühnengeschichte des Stückes und berichtet ein-
gehend über die erste Aufführung, die in Breslau am 8. Dezember 1852 stattfand,
über das Spiel und die Aufnahme bei der Kritik. Er regt zum Schlüsse Neuinscenierung
an: das Stück möge durchwegs als historisches Lustspiel im Kostüm der vierziger
Jahre gespielt werden. —
Neueres Drama. Mit Kruses spezifisch pommerschen Dramen befasst
sich eine Studie von Lange (5930). Es handelt sich um die beiden Trauerspiele
„Witzlav von Rügen" und „Raven Barnekow", die ihn auf der Höhe seiner Leistungs-
kraft zeigen. Obwohl erst Anfang der achtziger Jahre erschienen, wurden sie schon
1854 und 1855 geschrieben. Ihr Verhältnis zur Geschichte wird geprüft und fest-
gestellt, der Dichter habe bei eifriger Benutzung historischer Quellen die geschicht-
lichen Vorgänge doch sehr frei behandelt, sie durchgängig vereinfacht und zusammen-
gezogen und etwa die bewegenden Kräfte eines Zeitalters in eine Person verlegt.
Der Geist der Epoche erscheint aber treu bewahrt. — Paul Lindaus „Maria und
Magdalena" wird aus Anlass einer Berliner Neuaufführung' von J. Hart (5937)
betrachtet. Es ist das Konversationsstück der siebziger Jahre mit seinen typischen
Masken. Damals galt das Stück für revolutionär, wie ein halbes Menschenalter
später Sudermanns „Heimat": heute mutet die frivole Schönheit jener Zeit wie ein
harmloses Backfischchen an. Die Freiheitsphrasen haben mit der Zeit den Schein
der Neuheit und der Kühnheit verloren, und die harmlose, leere Alltäglichkeit ist
geblieben. — Bei M ey e r- F ö r s te r s „Alt-Heidelberg" (5939) findet H. Hart jene
Stimmung wieder, die Goethe einst bei Arnolds „Pfingstmontag" so reizvoll gefunden
und die den wurzelhaftesten unter den Heimatsdichtern immer eigen gewesen. —Wid-
manns (5954) Charakterdrama aus der Renaissance „Die Muse des Aretin", das im
Berichtsjahr erschien und in Meiningen seine Uraufführung fand, lobt Ganz wegen
seiner psychologischen Eindringlichkeit. Es ist „das" Journalistendrama. Widmann
selbst verteidigt in einem dem Buche beigegebenen Essay seinen Helden vor der
ungerechten Beurteilung seitens Jakob Burckhardts und hebt auf Grund der Briefe
Aretinos die sympathischen menschlichen Züge des „ersten grossen Journalisten
modernen Stils" hervor. — Tennysons und Wildenbruchs Harolddramen, im Jahre
1876 bezw. 1882 erschienen, betrachtet Schladebach (5960). Trotz des ziemlich
gleichen Rohstoffes, der ihnen vorlag, haben wir zwei durchaus verschiedene Werke
vor uns. Bei Tennyson bildet den Mittelpunkt des Dramas der Eidbruch Harolds, bei
Wildenbruch handelt es sich um den Gegensatz: Harold und die Normannen. Wilden-
bruch hat keine Beeinflussung durch Tennysons Drama erlitten. Die erste Anregung
hat er vielmehr von Bulwers Roman ,, Harold" erhalten und hierauf den Geschichts-
werken von Thierry und Lappenberg die Elemente zu seinem Drama entnommen. —
Bei Besprechung des „König Laurin" (5964) meint Zieler, W'ildenbruch sei und
bleibe der Dichter der grossen Geste und des grossen Wortes. Die Empfindungen
seiner Menschen sind unwahr und ins Unnatürliche überhitzt. Die Tragödie ist nicht
einheitlich aufgebaut; das Laurin-Motiv kommt nicht recht zur Geltung, es wird
vielmehr, kaum dass es aufgenommen worden, wieder fallen gelassen. Scharf urteilt
auch H. Hart. Wildenbruch ist es vei-sagt, ein Thema in grossen, schlichten Linien
durchzuführen. Fast immer wird das Drama unter seinen Händen zu einer Oper.
Seine Werke haben ihre Poesie, aber es ist Buch- und Schulpoesie. —
Modernes Drama. Mit bitterer Resignation konstatiert J. H a r t (5971)
— in einer Besprechung des Engeischen Stückes „Ueber den Wassern" — den
Bankrott der Bestrebungen der achtziger Jahre. All das, was damals so zornig be-
kämpft wurde — der Pseudoidealismus, die verlogene Rhetorik, das Theaterspiel — ,
Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgesohichte. XUI. g3
492 J- Fränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
jetzt feiert es seine Auferstehung". Täuschen wir uns nicht, sagl H. Wir haben
den Kampf geg-en die Lüg-e und die Dummheit, gegen die Konvention und gegen
das Publikum gründlich — verloren. Wir stehen heute genau wieder dort, wo wir
damals standen, und die, welche einst der Lindaus höhnisch spotteten, sind inzwischen
selber Lindaus geworden. —
Den Dramatiker Max Halbe charakterisiert ein Aufsatz von K. Hoff mann
(5986). Sein Können steht und fällt mit der dramatischen Stimmung. Aber sie ge-
lingt ihm nur dort, wo er mit dem Milieu, das er schildern will, innerlich vertraut
und befähigt ist, das Einzelne und scheinbar Unbedeutende sorgfältig zusammenzutragen
und herauszuarbeiten. Darum gibt er sein Bestes in jenen Dramen, die in seiner
Heimat spielen, vor allem in der ,, Jugend" und seinem vollendetsten Werke „Mutter
Erde". Er ist eben vorzugsweise Lyriker. Wo er zu zeitlosen, typischen Problemen
greift, da geht er immer fehl: er findet nicht die adäquate Eorm. Das war bei seinem
Renaissancedrama „Der Eroberer" der Fall: er strebte nach einem Drama grossen
Stils mit Ewigkeitsgehalt. Ebenso im „Tausendjährigen Reich", wo das Brandproblem
aufgegriffen, aber mit unzulänglichen Mitteln gelöst wird. Der Wahn des Helden ist
nicht ins Kolossale gesteigert, wie etwa bei Shakespeare, darum wirkt die Gestalt
nur komisch. Im „Haus Rosenhagen" erscheint die Shakespearesche Leidenschaftlich-
keit der letzten Stücke mit dem heimatlichen Stimmungszauber vereint. Motive aus
„Mutter Erde" kehren wieder. Das Drama sollte denn auch ursprünglich „Um die
Scholle" heissen. Unorganisches ist hineingetragen worden, was mit den Schwächen
der Technik bei Halbe in Verbindung steht, die oft Unmotiviertes bringt und durch
Theatereffekte die Katastrophe herbeiführt (Fehlschuss des Amandus in der „Jugend",
Blitzschlag im ,, Tausendjährigen Reich"). — Auch H. Hart tadelt in seiner Be-
sprechung des „Haus Rosenhagen" (5990) diese theatralische Technik. Halbe brauche
den Tod als Mittel, um aus einer verfahrenen Situation mit Gewalt herauszukommen. —
Carl Hauptmann wird von G n a d (5992) charakterisiert. Seinen Ge-
stalten merkt man den gemeinsamen Boden an, von dem seine und seines Bruders
Dramen ausgehen; auch die Vorliebe für den heimatlichen Dialekt teilt er mit diesem.
Aber er geht der Elendmalerei aus dem Wege, er will nicht Mitleid erregen und er-
hebt keine Anklagen g-egen die gesellschaftliche Ordnung; er will nur die Em-
pfindungen und Konflikte schildern, wie sie sich auf dem natürlichen Boden des
Volkslebens abwickeln. Sein erstes Drama ,, Marianne" ist mit den „Einsamen Menschen"
verwandt. „Ephraims Breite" ist eine Nora im Bauerngewande. „Die Bergschmiede"
ist unklar und hat keine fortschreitende Handlung. —
Von dem Menschen Gerhart Hauptmann handelt ein Aufsatz von
Heimann (5997). Der Dichter hat einmal selbst gestanden, die Möglichkeit, die ihm
eigentümlichen Kunstwerke zu schaffen, sei für ihn erst dann eingetreten, nachdem er
zwei Dinge erfahren habe: den Sinn und den Wert der Illusion, und den Wert und die
Wahrheit des Widerspruchs im menschlichen Charakter. In ihm selbst ist das
Widerspruchsvollste vereinigt. Unbedingtes Mitleid und unbedingter Egoismus
bilden in ihm eine kühne und reine Harmonie. In seinem Verhalten zu den grossen
Geistern der Vergangenheit ist immer das innere Verhältnis, die Erleuchtung ent-
scheidend. Er hat lange Zeit innig mit Jakob Böhme verkehrt, wandte sich
aber später Plato zu. — Am „Armen Heinrich" bewundert J.V. Widmann (Berner
„Bund" vom 11., 12. und 13. Dezember 1902) insbesondere die Ueberwindung des
Theatralikers durch den Dichter, der auf Dramatisierung der Opferungscene ver-
zichtet hat. Geleitet hat ihn dabei sein Feing'efühl für den einheitlichen Charakter
und das einheitliche Lokalkolorit seiner Dichtung. In der Gestalt der Ottegebe er-
blickt W. eine ins Mittelalter zurückgedachte Schwester des Hannele. — Lothar
(6008) hingegen nennt sie ein Käthchen mit Ibsenschem Einschlag. Dass Hauptmann
die dramatisch wirksamen Momente des Stoffes nicht dramatisiert hat, liege weniger
an seinem Wollen als an seinem Können. Er ist ein rein episches Talent, das sich
ungeschickt der dramatischen Form bedient. — Dernburg (6007) stellt Monna
Vanna und Ottegebe zusammen und verweist hinsichtlich des Problems des Opfer-
tods der Frau auf den Alkeste-Stoff, seine Behandlung durch Wieland und Goethes
Entgegnung in „Götter, Helden und Wieland". — K e r r (6005) erzählt von einem
P>lebnis, das den Dichter auf die Sage gefüht habe. Er wurde einmal nachts in einem
italienischen Gasthof plötzlich von nervöser Taubheit befallen. In diesem Zustand
tauchte vor ihm die Gestalt jenes Ritters auf, der mitten im Lebensglanz von Siechtum
überwältigt wird. — Vom ärztlichen Standpunkte untersucht B 1 a s c h k o (6006) den
„Armen Heinrich" und stellt fest, der Dichter habe bis auf die Heilung das getreu-
liche Bild eines Leprakranken in allen seinen Phasen geschaffen. — Gelegentlich
der hundertsten Aufführung des „Biberpelz" in Berlin weist J. Hart (6009) darauf
hin, wie ganz anders sich die Kritik heute zu dem Werke stelle als bei der Erst-
aufführung. Damals bewunderte man das Neue in der dramatischen Komposition;
J. Fränkel, Drama und Theaterg-eschichte des 18./19. Jahrhunderts. |93
heute wissen wir, wie mangelhaft die natural istisclie Art der dramatischen Technik
und dass sie nicht etwas besonders zu F]rstrebendes ist. Die dramati.sche Komposition
ist so verfehlt wie nur mötilich. Der vierte Akt bildet nur eine Wiederholunju: des
zweiten, der dritte eine Wiederholung- ties ersten. Die Charaktere sind keine sich
entwickelnden Menschen, stmdern in einem und demselben Zustand verharrende,
mehr mit Bildhauer- als mit Dichter-Aug-en angeschaute. — Auch bei Hesprechung-
einer Neuaufführung der „Einsamen Menschen" hebt J. Hart (OOl 1) jenen Umschwung;
in der Kritik hervor. Vor zehn Jahren sprach man von üerhart Hauptmann als
von einem wilden, rohen und brutalen Genie; wenn man aber heute von Ludwig
Knausschen Elementen bei Hauptmann sprechen würde, so fände man schon einiges
Verständnis. — Kerr ((iOHJ) weist auf persönliche Erlebnisse hin, die auf die Ge-
staltung des „Michael Kramer" zusammengewirkt haben, und auf die künstlerisch-
souveräne Art, mit der Hauptmann Gestalten des Lebens für sein Drama verwertet
hat. — Bei Besprechung des ,, Roten Hahns" (6017) meint Franzos, Hauptmann
kopiere sich selber, und die Kopie sei viel schwächer als das (Jrig-inal. Das Stück
sei keine Komödie, noch weniger eine Tragikomödie. Er vermisst ernste Selbst-
zucht des Künstlers. Auch Kerr gibt zu, Hauptmann habe dieses Stück nicht
fertig gemacht, ähnlich wie er ,, Schluck und Jau" und „Michael Kramer" nicht fertig-
g-emacht. Für die Technik aber stellt K. die Formel auf: Hauptmann sehe episch
und drücke es dramatisch aus. Poppenberg nennt den „Hahn" „eine zu-
sammengestückelte Flickendecke ohne das Wählerische künstlerischen Taktes". Das
Stück sei technisch auf das denkbar ungünstig-ste g-ebaut, die fruchtbaren Momente
werden von Zufallsmomenten überwuchert. Das Zustandsmässige, Schildernde, Illu-
strative verdränge weitaus das Psychologische. Im Gegensatz hierzu begrüsst
P n i o w e r in dem Stück eine Dichtung von ausserordentlichem künstlerischen Wert.
,,Der rote Hahn" habe vor dem „Biberpelz" voraus, dass er tiefer in das soziale
Leben eingesenkt ist. Im Vergleich dazu wirke der ,, Biberpelz" wie ein flüchtiger
Ausschnitt. Der Reichtum an Motiven wird von P. ganz besonders betont. —
In einem Aufsatz über „Schluck und Jau" weist Tardel (6018) auf die Berührungs-
])unkte mit Geibels Lustspiel „Meister Andrea" und Mark Twains historisch-phan-
tastischem Roman „The prince and the Pauper" hin. — Marie Luise Becker
(6019) geht der CJestalt des Rautendelein im Volkslied nach. In der Sage von Schön
Ulrich und Rautendelein vertraut diese dem Liebsten, wird von ihm entführt und
getötet; in anderen Liedern heisst sie Hannele und muss dem Wassermann sieben
Jahre lang dienen und sehnt sich nach Licht und den ihrig-en. Das Raulendelein
des Volkslieds und die andere Gestalt hat Hauptmann zu Einem Wesen umgeschmolzen.
— Die „Dokumente des Sozialismus" drucken aus Puttmanns „Deutschem Bürg-erbuch",
Jahrgang 1845, einen grösseren Aufsatz, betitelt: „Das Elend und der Aufruhr in
Schlesien", ab, der zum Verfasser F. W. Wolff (6023), einen F'reund von Marx und
Engels, hat. Der Aufsatz schildert die soziale Lage der schlesischen Weber und g-ibt
einen dokumentarischen Bericht über den Aufstand in Peterswaldau und Langen-
bielau. Hauptmann hat diesen Bericht seinem Drama zugrunde gelegt und einige
Verse aus dem „Lied der Weber", das hier aus 28 Strophen besteht, verwertet. —
Georg Hirschfelds Märchendrama „Der Weg zum Licht" (6030) findet
Dorn verfehlt: es sei Erzählung geblieben. Es fehle dem Stücke ganz an dem
folgerichtigen Durchdenken der Motive, an der planvollen Gestaltung des Stoffes, an
der Konsequenz der Charakterzeichnung. Für verfehlt hält es auch Z i e I e r, und
Ha r d en meint, nie sei ein talentloseres Machwerk auf eine grosse Bühne gekommen.
Der Grundgedanke sei eine Trivialität; keine Spur einer Märchenstimmung. Kerr
(„Der Dichter spricht", Tag N. 161) ironisiert in witzigen Versen den Inhalt des
Märchens. Lorenz erblickt in der Gestalt des Hahngikl das Konfessionelle der
Hirschfeldschen Dichtung. Der Dichter habe sich im Wesen und Schicksal dieses
Berggeistes sein Dichterleiden von der Seele schreiben wollen. —
Bei Besprechung von Schlafs „Bann" (6040) meint H. Hart, niemals sei
das Eheproblem, das Verhältnis zwischen den Dreien, tiefer behandelt und so ins
Verklärende erhöht worden. In jeder Scene gebe es ein paar technische Ungeschick-
lichkeiten, wie sie nur ein Poet, nie ein Theatermann zustande bringe. — Und
seinen „Meister Oelze" (6041) bezeichnet J. Hart als die ehrlichste Schöpfung der
konsequent-naturalistischen Dramatik und in rein künstlerischer Hinsicht den „Webern"
ebenbürtig. —
S u d e r m a n n s neues Drama „Es lebe das Leben" (6052) errang einen
starken Erfolg. In den wenigen Monaten der Saison wurde es — nach dem deutschen
Bühnen-Spielplan — 418 mal aufgeführt. Die Kritik aber verhielt sich fast durchweg
ablehnend. H a r d e n urteilt, das Stück sehe wie schlechte Pariser Exportware aus.
Irgendein Vorstadt-Sardou könnte es ersonnen, ein nach leichtem Profit spähender
Zwischenhändler in Theaterstoffen „für die deutsche Bühne bearbeitet" haben. Suder-
63*
494 J. Fränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
mann ist kleiner als Kotzebue, unsolider als Iffland. Heilborn wirft dem Stück
Theatralik, innerliche Unwahrheit und ethische Unklarheit vor. Schönhoff
nennt es ein typisches Konversations-Drama. Am schärfsten kritisiert Kerr. Suder-
mann wirkt durch den heissen Atem; er erzeugt ihn aber durch seine „Noch-Nicht-
Technik". Er spannt die Zuschauer fünf Akte lang auf die Explosion, die da jeden
Augenblick kommen soll, aber nicht kommt. K. geht dieser Technik Scene für
Scene nach und fasst sein Urteil in die Worte zusammen, dieses Werk biete den
„dramatischen Fatzkestil" in voller Reinheit ; hier sei der Autor zum erstenmal kein
Heuchler; er bekenne schlank: ich bin von Natur ein Philippi! Von dem Stück
begeistert ist W' e t h ly. Es zeigt seinen Verfasser auf einer Höhe, die er bis jetzt noch
nicht eingenommen habe; an der Technik jedoch wird ein Rückschritt konstatiert.
Auch Zieler erblickt in dem Stück einen bedeutsamen Fortschritt in der Ent-
wicklung Sudermanns, während Franzos in einer ausführlichen Analyse wohl die
tüchtige Technik anerkennt, aber auch das Grelle tadelt. —
Frank Wedekinds Eigenart wurde vielfach zum Gegenstand kritischer
Untersuchung gemacht. H. Hart (6065) erblickt in ihm Geist vom Geiste des
Aretiners. Das Thema des „Erdgeistes" beherrscht wie kein anderes die moderne
Litteratur. Aber das rein Dämonische, Elementare kommt weder in Zolas Nana,
noch in Daudets Sappho, noch in der Hedda Gabler so bezwingend zur Verkörperung
wie in W^edekinds Eva. Wedekind ist jedoch zu sehr Aphorist, um die Weiten und
Tiefen eines Stoffes erschöpfen zu können. — J. Hart (6066) erinnert an Frangois
Villon, dessen Bohemien-Art romantisch erscheint, aber von erschütterndster Tragik
umweht ist. Auch im tiefsten Grunde der Wedekindschen Kunst wohnt ein Stück
echter Tragik, und hinter all seinem grinsenden Hohn lauert eine düstere Melancholie,
ein wirklicher Schmerz. Diese Kunst sieht nur deshalb so trostlos-ideallos aus, weil
auch sie einmal das Ideal zu hoch fasste. — In „So ist das Leben" erblickt
Gumppenberg (6068) eine Symbolisierung persönlicher Erlebnisse des Dichters,
dessen Zerrissenheit ihn aber an der Hervorbringung eines einwandfreien, be-
zwingenden Bühnenwerkes hindert. —
Wolzogens „Lumpengesindel" nennt J. Hart (6074) aus Anlass einer
Neuaufführung im Deutschen Theater eine Posse, durchsetzt von Roheit und
Trivialität. Die zwei widersprechendsten Dinge, eine sentimentale Familienkomödie
und die Komödie von freier, unabhängiger Künstlerschaft werden zusammengekuppelt,
und die Familienkomödie siegt. Wolzogen hat das Stück naturalistisch geschrieben,
ohne dass er von Haus aus Naturalist wäre; das aber führt immer zu Uebertreibungen. —
Oester reich: Aeltere Zeit. Bauernfelds wurde an seinem
hundertsten Geburtstag an vielen Orten gedacht; insbesondere wurde die Frage erörtert,
ob und in welchem Masse er noch im Bewusstsein der heutigen Generation lebendig
sei. W'. Fred („Zeitgeist" N. 2) fasst ihn ganz als den Vertreter einer entschwundenen
Epoche auf. Er war ein Journalist der Bühne. Sein Ruhm ist, die Besten seiner Zeit
unterhalten zu haben. — Auch Bauernfelds Biograph, Hörn er (6081), schreibt
seiner ganzen Wirksamkeit nur aktuelle Bedeutung zu, die mit der Zeit und mit der
Gattung des Konversationsstückes endgültig und unwiderruflich vorüber sei. — Gegen
die Betonung eines bloss historischen Interesses für Bauernfeld wendet sich Klaar
(6083). Er preist den Dichter als einen Meister der Komödie, dessen Ton bei den
Besten der Jüngeren und Jüngsten, namentlich in Schnitzlers Dialogstücken, nach-
hallt. Im Gegensatz zu der französischen Lustspieltechnik drängt Bauernfeld die
traditionelle Handlung zurück und legt in seinen Komödien das Hauptgewicht auf
psychologische Entwicklung der Charaktere. In seinen Meisterkomödien ist das
Wesentliche der neueren dramatischen Entwicklung, insbesondere die Vorliebe für die
seelischen Probleme, die im bürgerlichen Alltagsleben geborgen liegen, sowie die
Kritik der modernen Gesellschaftsformen, vorweggenommen. — Eine ausführliche
Würdigung lieferte Komorzynski (6084). Die Wurzeln von Bauernfelds Kunst
liegen in der Romantik. In seinen ersten Dramen ist der Einfluss Tiecks sehr stark,
namentlich in den „Geschwistern von Nürnberg" tritt das Verwandte mit Sternbald
sehr deutlich zutage. Daneben ist Shakespeare zu nennen, der insbesondere auf die
Technik gewirkt hat. Ganz Shakespeare nachempfunden ist ,,Der Musikus von
Augsburg". Als Vorläufer für die Konversationsstücke werden Steigentesch, J. F.
Jünger und F. W. Ziegler genannt. Entscheidend jedoch wirkt vor allem Kotzebue,
In vier Gruppen werden die Lustspiele gegliedert. Die erste umfasst die Produktion
der Jahre 1830—43 mit dem Höhepunkt „Bürgerlich und Romantisch". Die Handlung
ist durchweg schwach; schuld daran trägt die Zensur. Bisweilen haben wir bloss
eine Scheinhandlung, die dem Dichter nur als Gerüste zur Charakterisierung der
Personen dient. Ihrem Wesen nach stellen die Lustspiele dieser Periode eine Ver-
schmelzung des Charakter- Lustspiels mit dem Intrigen-Lustspiel Kotzebues vor.
Ihr Hauptreiz liegt im Dialog. Die Technik der Verwicklung wird von K. eingehend
J. Fränki'l, Drama iiiul Theatergeschichte des IS./IU. Jahrhunderts. 495
studiert, die Figuren und ihre Ciiarakteristik werden betrachtet; hervorgehoben wird
besonders, dass der Dichter zu Charakterisierungszweckeu sich am liebsten der
Ensemblescenen bedient. Die Dramen der zweiten Gruppe (1844—51) stehen unter
dem Eindrucke der politischen Stürme der Zeit. Die beiden historischen Stücke:
„Ein deutscher Krieger" und „Franz von Sickingen" sollen den Farallelismus zwischen
Einst und Jetzt dartun. Das erstere wird eingehend analysiert. In der sorgfältigen
Herausarbeitung des Details und in der Komposition ist es ein wahres Kunststück.
In „ürossjährig" ist alles symbolisch und weist auf das „System" des vormärv.lichen
Oesterreich hin. „Die Republik der Tiere" ist unmittelbar aus der Stimmung des
Revolutionsjahros entstanden. In dieser Epoche ist das Drama für den Dichter nicht
mehr Selbstzweck, vielmehr ein symbolisches Ausdrucksmittel. Die dritte Periode
(1852— 65j ist mit der ersten nahe verwandt, nur werden jetzt Inhalt und Form
weitaus ernster und bewusster behandelt, zum Teil unter dem Einfluss der Franzosen.
„Exzellenz" bildet einen unmittelbaren Vorläufer des bedeutendsten unter Bauern-
leids Konversationsstücken: „Aus der Gesellschaft" (1867). Es ist ein klassisches
Kulturbild. Bauernfeld arbeitet hier nicht mehr mit Satire oder Symbolen, ein
heiliger Ernst erfüllt ihn: es ist ein ernstes politisches Schauspiel. Von den Tragödien
wird „Die Prinzessin von Ahlden" als eines der besten Stücke Bauernfelds bezeichnet.
Die Krone seines Schaffens bedeutet „Landfrieden". Es ist ein Seitenstück zu Richard
Wagners ,, Meistersingern". Im Motiv berührt es sich auch mit Kleists „Käthchen"
und Lortzings „Waffenschmied". Bauemfelds Dramen leiden unter dem Mangel an
Erfindung. Auch die Gabe einheitlicner Konzepti<in und Komposition geht Bauern-
feld ab. — Glossy (6078) publiziert tagebuchartige Aufzeichnungen Bauernfelds
über seine Theaterbesuche im Jahre 1830 und gibt zur Erläuterung eine Uebersicht
der letzten Zeit von Schreyvogels Leitung des Burgtheaters; die Aufzeichnungen
sind leider sehr aphoristisch gehalten. — Auf der Königlichen Bibliothek in Berlin
fand E.Consentius (TglRs^. N. 10) einen Entwurf Bauernfelds zu einer Faust-Komödie,
aus der letzten Lebenszeit des Dichters herrührend. Mephisto wird von Faust als
Taschenspieler und Betrüger entlarvt und den Gerichten übergeben. F'aust aber
pilgert nach Rom, erhält Vergebung seiner Sünden, kehrt nach der Heimat zurück,
heiratet Gretchen, wird ein braver Bürger und erfindet schliesslich im Verein mit
Gutenberg die Buchdruckerkunst. —
Von Ehrhards (JBL. 1900 IV 4 : 355) Buch über Grillparzer hat
Neck er (6095) eine deutsche Ausgabe besorgt. Gegenüber der französischen
Ausgabe weist die deutsche einige Zugaben auf: eine Würdigung des „Spartakus"
mit dem Hinweis auf Schillers „Räuber" und eine Analyse der „FIannibal"-Scene;
(las Schlusswort ist von Necker zu einer zusammenfassenden Charakteristik des
Dichters erweitert und ein Namenregister beigegeben worden. — Koch (60i)6) vermisst
in dem Buche ausführlichere Berücksichtigung der österreichischen Litteratur des
Vormärzes und der Stellung Grillparzers innerhalb dereelben; von We i 1 e n s (6095)
Anzeige liefert einige Nachträge. — ,1. Volkelt (B&W. 4, S. 95«i/8) betont bei allem
Lob, das er Ehrhard spendet, doch den Mangel an philosophischem (Jeist; er regt eine
Untersuchung über Grillparzer als Dichter des Komischen an. — Die Beziehungen
zwischen Grillparzer und Bauernfeld legt Schienther (6101) in einem haupt-
sächlich auf den Tagebüchern der beiden Dichter aufgebauten Vortrage dar. 18U»
erlebt der vierzehnjährige Bauernfeld die Aufführung der „Ahnfrau", 1821 die
„Medea", die ihn die unerreichbare Grösse des anderen fühlen lässt. Das Beispiel
des Dichters der griechischen Tragödien wirkt auf den Jüngeren, der sich schon
damals mit dem Alkibiades-Stoff herumquält. Ende 1826 kommt es zur persönlichen
Begegnung. Bald darauf veröffentlicht Bauernfeld seine Stanzen an den verstummten
Dichter, und dieser antwortet mit der „Rechtfertigung". Sommer 1831 wird eine
gemeinsame Reise in die Alpen unternommen. Darauf folgt eine merkliche Abkühlung
des freundschaftlichen Verhältnisses. Dennoch tritt Grillparzer 1835 öffentlich in die
Schranken für Bauernfeld und dessen „Fortunat" gegen Saphir. Grillparzer schliesst
sich immer mehr ab, und Bauernfeld hat für die weltflüchtige Eigenart des Grösseren
Verständnis. Grillparzers Urteil, Bauernfeld gehe der künstlerische Ordnungssinn
ab, der einen Stoff organisch gestaltet und im Zusammenhange darstellt, gibt das
Urteil der Kunstgeschichte über Bauernfeld. — Zwei unbekannte Briefe Grillparzers
publiziert A. Sauer (Jugend N. 4, S. 59): der eine vom 9. Januar 1842 an Ed. Frei-
herrn von Badenfeld, der andere vom 6. Mai 1863 an Emil (nicht: Theodor, wie es
ursprünglich hiess!) Wickerhauser gerichtet. — Schillers Einfluss auf die Jugend-
dramatik Grillparzers untersucht unabhängig von Hafner (JBL. 1900 IV 4: 371) eine
Dissertation von L e s s i n g (6097). Im Mittelpunkt der Studie steht „Blanka von
Kastilien". Der Verfasser geht Scene für Scene den Parallelstellen und sprachlichen
Reminiszenzen aus Schiller, leider oft sehr engherzig, nach und stellt neben der
Einwirkung des „Don Carlos", der sich insbesondere stofflich mit den drei ersten
496 J. Fränkel, Drama und Theaterg'eschichte des 18./19, Jahrhunderts.
Akten stark berührt, Entlehnungen aus Maria Stuart, Wallenstein, den Räubern
und aus Kabale und Liebe fest; für die Sprache der zwei letzten Akte kommt
ausserdem noch Die Braut von Messina in Betracht. Von der rhetorischen Manier
Schillers befreit sich Grillparzer schon in den dramatischen Fragmenten, die gleich-
zeitig mit der Blanka entstehen, aber Schillers Ideen- und Freiheitsdichtung wirkt
noch in „Alfred dem Grossen" und im „Spartakus" nach. Spartakus wäre ,,ohne
Fiesko, Jungfrau von Orleans und Wilhelm Teil nicht geworden, was er ist: die
feurigste und zugleich reinste (!) Dichtung, die Grillparzer überhaupt gelang. In
der „Ahnfrau" finden sich Schillersche Motive in viel geringerer Anzahl als an-
genommen wird ; sprachliche Entlehnungen finden sich selbst in den ältesten
Fassungen verhältnismässig selten. Bei ,,Sappho" werden Parallelen besonders aus
,, Jungfrau von Orleans" und „Kabale und Liebe" nachgewiesen. — In einem anderen
Zusammenhange wirft Kerr (6120) die Frage: Grillparzer und Schiller auf und
meint, das oft gehörte Urteil, Grillparzer sei reicher als Schiller, beruhe auf einem
Denkfehler: näjnlich, weil bei Grillparzer noch Gold zu holen, während bei
Schiller alles Gold schon gefunden ist, sagen sie: Grillparzer hat mehr Gold als
Schiller! — Sauer (6119) zeigt in einem Aufsatz, wie Grillparzer das zauberische
Element in seinen Dramen behandelt habe. „Drahomira" wäre ein richtiges Zauber-
stück mit Verkleidungen und Verwandlungen geworden. In der „Medea" behält der
Dichter nur so viel von dem Zauberwesen der Sage bei, als unbedingt notwendig ist,
um die jahrtausendalte Tradition des Stoffes aufrecht zu erhalten, aber er modernisiert
und veredelt die antike Sage. In der ,,Libussa" wird endlich auch dieser letzte Rest
beseitigt und das Uebernatürliche rein menschlich - psychologisch gedeutet. —
Komorzynski (6113) studiert den Zusammenhang zwischen der „Ahnfrau" und
der Wiener Volksdramatik. Er hebt die Schauerstücke von K. F. Heusler, Leopold
Huber und Schikaneder hervor, die etwa seit 1798 unter dem Namen von „Volks-
märchen" in Wien aufgeführt wurden und dadurch charakteristisch sind, dass sie
den Uebergang vom Feenstück in das Schicksalsdrama bedeuten. In allen diesen
Stücken bildet den Kern der Handlung eine Geistererlösung, insbesondere ist es in
Schikaneders „Konrad Langbart" (der wohl auch unmittelbar Grillparzer beeinflusst
hat) die Ahnfrau des Geschlechtes, die ihrer Erlösung harrt. Ueberall ist ein vor
Zeiten begangenes schweres Verbrechen, das gesühnt werden muss. Durch Ver-
bindung der Tradition des Ritterdramas mit der Sage von der „weissen Dame" ergab
es sich, dass in vielen Stücken ein „Burggeist" in der Gestalt der Ahnfrau handelnd
eingeführt wurde. Die Personen sind von dem Walten einer höheren Macht abhängig,
die sie „Schicksal" nennen und so anrufen. Für die „Ahnfrau" wie für alle diese
Stücke ist die Vorliebe für schreckliche Scenerien kennzeichnend; ebenso begegnen
wir überall dem Motiv der aufgebahrten Leiche. Offen gelassen wird die Frage nach
dem Verhältnis zwischen den Wiener Stücken und der Schicksalstragödie. — H. Hart
(6118) stellt ,, Medea" und „Nora" zusammen. In „Nora" klingt das Medeenthema
leise, aber doch unüberhörbar an, in der „Medea" ist das Noraproblem in den
Wesenspunkten bereits vorgeahnt. Das Unterscheidende liegt mehr im Aesthetischen
als im Ideellen: in der „Medea" die Urpoesie des Mythos, in der alles Menschliche
ins Riesige gesteigert ist, in der „Nora" die Reflexionspoesie des modernen Poeten.
Der „Medea" gegenüber ist ,,Nora" doch nur ein Eintagsgeschöpf. Anknüpfend an
eine Neuaufführung im Berliner Theater spricht sich H. gegen das Losreissen der
„Medea" aus dem Zusammenhange der Trilogie sowie gegen die Beschlagnahmung
der Kolchierin durch die „Heldenmütter" aus. Er wendet sich schliesslich gegen
Laubes Auffassung der Medea des dritten Teiles als eines „vöUig verblühten, vor-
zeitig gealterten" Weibes. Eine alte Medea ist im Grunde ebenso ein Unding, wie
eine alte Helena. „Mythische Damen stehen über dem Alltagsgesetz." — L. Wyplel
(6106) führt in einer grösseren Untersuchung den Nachweis, dass „Ein treuer Diener
seines Herrn" in seiner Ausführung durch Byrons „The two Foscari" beeinflusst
worden ist. Er stellt die verwandtschaftlichen Charakterzüge Bancbans und Foscaris
wie auch die parallel laufenden Motive nebeneinander und tut dar, dass Foscari das
Urbild des Bancban bildet; freilich fehlt ihm der Humor Bancbans. — Krauss
(6116) teilt eine von ihm verfasste Fortsetzung des „Esther"-Fragmentes mit, die sich
mit Umgehung Heigels im allgemeinen an den Bericht der Frau von Littrow und
die von Berger vorgenommene Rekonstruktion anlehnt. —
Das Porträt Ludwig Halirschs (1802 — 1832), des gänzlich der Ver-
gessenheit anheimgefallenen Wiener Dichters, zeichnet Holz er (6129). Er nennt
ihn den österreichischen Wackenroder, dessen Tieck Joh. Gabriel Seidl war. Er ist
von allen Dichtern des Vormärz am wenigsten „wienerisch"; an ästhetischer Begabung
kommt er Grillparzer am nächsten. Er gehörte dem Kreise des jungen Bauernfeld
an. Seine litterarischen Anfänge sind in den damaligen Wiener Taschenbüchern
versteckt. 1827 wurde sein dramatisches Gedicht „Der Morgen auf Capri" im Burg-
J. Fränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts. 497
theater auft^enihrt; 1H31 folnle daselbst „Das Lustspiel", das aber durchfiel. Auf
diesen Misserfolg hezog Wilihald Alexis, mit dem Halirsch in reger Korrespondenz
stand, die unmittelbar darauf erfolgte Versetzung des Beamten Halirsch nach Italien,
wo er bereits nach einem Jahre starb. Als das bedeutendste Werk Halirschs nennt
der Verfasser das philosophisch-poetische Gedicht „Meister Tod". Verdienstvoll war
auch seine Tätigkeit als Burgtheater-Kritiker; sie ist in seiner Sammlung „Drama-
turgische Skizzen" (1829) niedergelegt. Man findet hier die ersten Stimmen über
ürillparzers und llaimunds Stücke. Halirschs „vernünftige" Kritik des „Käthchen
von Heilbronn" wird von einem gleichzeitigen Beurteiler besonders gerühmt. —
Volkstümliches Drama. Die Briefe A n z e n g r u b e r s mit neuen
Beiträgen zu seiner Biographie hat Bettel he im (6149) in zwei Bänden heraus-
gegeben. Es sind u. a. Briefe an: Bettelheira, W. Bolin, die Verlagshandlung Breitkopf
und Härtel, Ada Christen, den Bauernphilosophen Konrad Deubler, Julius Duboc,
Josephine Uallmeyer, die Jugendfreunde Franz Lipka und Karl Gürtler, Alfred Klaar,
Paul Ivindau, Ludwig Martinelli, Fritz Mauthner, Rosegger, Leopold Rosner, Friedrich
Schlögl und Erich Schmidt. Sie umspannen die Zeit vom September 1859 bis in die
letzten Tage des Dichters im Dezember 1889 und bilden so die ergiebigste Quelle zu
seiner Biographie. Besonders reich illustriert erscheinen die Lehr- und Wanderjahre
Anzengrubers durch die lange, über ein halbes Hundert Nummern zählende Reihe von
Briefen an Franz Lipka, seinen späteren Schwager. Mit dem Erfolge des „Pfarrers von
Kirchfeld" tritt Rosegger als Hauptkorrespondent vor und bleibt es neben Friedrich
Schlögl, dem Wiener Humoristen, und dem fernen Wilhelm Bolin bis ans End«».
Biographisch am bedeutsamsten ist wohl ein Brief an Julius Duboc mit einer auto-
biographischen Skizze (1, S. 287 ff.), ebenso ein Brief an Bettelheim mit einer genauen
chronologischen Tabelle von Anzengrubers Schriften bis Anfang 1884 (2, S. 167 ff.).
Einige Inedita werden vom Herausgeber mitgeteilt, so: eine humoristisch gefärbte
Schilderung der ersten Begegnung mit Ludwig Groll, dem Meidlinger Schmieren-
direktor (S. XXnif.); ein Scherzspiel, betitelt „Theatrum Meidlingianum" (S. XXVf.)
— beide aus der frühesten Zeit der Komödiantennöte Anzengrubers; weiterhin kommen
zum Abdruck: Anzengrubers Besprechung von Friedrich Schlögls ,, Wiener Blut"
(Wien 1873) und seine ausführliche Anzeige von Roseggers „Schriften des Waldschul-
meisters" (Pest 1871). Im Anhang erscheint Kürnbergers Charakteristik des öster-
reichischen Schriftstellers Andreas Schumacher, des Vormunds des Dichters, wieder-
abgedruckt, ferner die bisher verschollen gewesene, im Jahre 1872 als Anzengrubers
erste Dorfgeschichte publizierte Erzählung „Tod und Teufel"; zum erstenmal werden
dann auch sämtliche mit der Umarbeitung des „Schandfleck" zusammenhängenden
Dokumente, insbesondere Anzengrubers Briefwechsel mit dem Plamburger Kaufmann
Ed. W. Maas, dem Freunde Bolins, vorgelegt — ebenso neue Schriftstücke, die sich
auf die Verweigerung des Maximiliansordens an Anzengruber und den Austritt Paul
Heyses aus dem Ordenskapitel beziehen und die Angelegenheit abschliessend dar-
stellen. Beigegeben sind schliesslich noch die Bekenntnisse der steirischen Volks-
dichterin Rosa Fischer über ihre Beziehungen zu Anzengruber (aus Roseggers
„Heimgarten" abgedruckt) und Bettelheims Vortrag über „Grillparzer und Anzen-
gruber", in welchem insbesondere das Geraeinsame in der Weltanschauung der beiden
Dichter zum Ausdruck kommt. Den psychologischen Reichtum dieser Briefe sucht
David zu charakterisieren. Er meint, Anzengruber sei durchaus nicht so naiv in
seinem Schaffen, wie man gemeiniglich glaube: die Fehler im „Schandfleck" erkennt
er und unterzieht den Roman einer Umarbeitung, aber am „Meineidbauer" will er
trotz Aufforderung der Freunde nicht rühren. Er rühmt die sprachliche Originalität
der Briefe; es sei ein gewachsenes Deutsch in ihnen. Fürst hebt den Mangel des
„Sinns für Feierlichkeit" hervor und fühlt sich dadurch an Fontane gemahnt. — Bolin
(6144) tadelt die zu breit geratene Einleitung, in der er Angaben von Personalien ver-
misst, und berichtigt einige Versehen ; der Brief N. 472 ist au ihn, nicht an Bettelheim,
gerichtet. In seinen Erinnerungen, die Bolin im Anschluss an die Briefe mitteilt,
berichtet er über Schritte, die er im Jahre 1880 bei Mitgliedern des österreichischen
Reichsrates wegen Aussetzung eines Jahresgehalts für Anzengruber oder einer An-
stellung an der Hofbibliothek machte, die aber erfolglos geblieben sind. An der
Anordnung der Gesamtausgabe, die von Anzengruber selbst herrührt, hebt Bolin die
Selbstkritik des Dichters hervor, die ihn einen Teil seiner weniger geglückten
städtischen Stücke ausscheiden liess. Der Grund des Missverhältnisses zwischen
den städtischen und den bäuerlichen Stoffen, das bei der Ausarbeitung zutage tritt,
liegt darin, dass Anzengruber von der Dorfwelt eine gewisse Ferne trennte, die ihn
freier schaffen liess; seinen bürgerlichen Gestalten hingegen fehlt es an der psycho-
logischen Vertiefung, weil dem Dichter bei ihnen die erforderliche Perspektive ab-
ging. Bolin publiziert einen Brief Anzengrubere an die „Hamburger Freunde" vom
26. November 1880, der eine eindringliche Verteidigung des „Meineidbauers" gegen
498 J. Pränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
Aenderungsvorschläge, die g'eäussert wurden, enthält. Er erläutert auch die Briefe
Anzengrubers, die sich auf die Dramatisierung des „Einsam" beziehen. Nachdem
die österreichische Zensur die Aufführung nicht zugelassen und Anzengruber den
Einsam-Stoff, auf die darin ruhenden künstlerischen Möglichkeiten verzichtend, in
„Stahl und Stein" umgearbeitet hatte, trugen sich die Hamburger Freunde wiederum
wie beim „Schandfleck" mit der Absicht, zugunsten der ursprünglich gedachten
Fassung des Dramas einzuschreiten: doch der Tod des Dichters kam ihnen in den
Weg. — Eine ästhetisch-kritische Würdigung Anzengrubers will S. Friedmann
(Ludwig Anzengruber, Berlin, Herm. Seemanns Nachf. 1902. 199 S, M. 3,00)
liefern. Viel Erspriessliches wird man aber über sein Buch nicht melden
können. Es ist die gewöhnliche Manier: so viel Kapitel als Werke, in jedem aber
wird der Inhalt nacherzählt und ein kurzes Raisonnement angehängt. Ein tieferes
Eindringen in die künstlerischen Absichten, speziell in die Technik des Dichters,
wird man vergeblich suchen. —
Von einer englischen Bearbeitung des Raimund sehen ,, Alpenkönigs" und
ihrer 1831 im Adelphi-Theater in London erfolgten Aufführung handelt ein Aufsatz
von Arnold (6166). Als Uebersetzer wird Philip Henry Stanhope bezeichnet; für
die Scene bearbeitet und gründlich verballhornt wurde aber das Stück von dem
Schauspieler Buckstone. Interessant ist die von A. gebotene Zusammenstellung der
Stimmen der englischen Kritik, die ihr Urteil mit ausserordentlicher Unbefangenheit
abgab, ja den Dichter sogar mit Goethe verglich. — Kilian (6171) berichtet über
eine Aufführung der „Gefesselten Phantasie" am Hoftheater zu Karlsruhe am 13. März
1898, zu der Felix Mottl die Musik des im Jahre 1820 im Theater an der Wien
gegebenen Schubertschen Melodramas „Die Zauberharfe" auf das Raimundsche Stück
übertragen hat. Die Partitur zeige ausserordentliche Uebereinstimmung mit den
Situationen und Stimmungen in der „Gefesselten Phantasie"; wo sie versagte, wurden
von Mottl einige andere Schubertsche Kompositionen zur Ergänzung herang'ezogen. —
Komorzynskis Monographie über Schikaneder (5801) wurde durch
von Weilen ausführlich besprochen. Komorzynski stehe nicht kritisch über
seinem Stoffe; in seiner Darstellung erscheine Schikaneder ganz isoliert, und dazu sei
Schikaneder doch nicht Persönlichkeit genug. Die Anzeige bietet eine Fülle vonNach-
trägen und Berichtigungen. Insbesondere für Schikaneders Tätigkeit als Schauspiel-
direktor trägt V. W. viel Material nach. Er weist auf die Bestrebungen Friedeis,
Schikaneders Vorgängers am Freihaustheater, hin, um begreiflich zu machen, was
Schikaneder aus der verkommenen Bühne gemacht hat. Er schildert Schikaneder als
Schauspieler und bringt eine lange Reihe von dem Verfasser unbekannt gebliebenen,
zeitgenössischen Stimmen über Schikaneders Tätigkeit sowohl im alten als im neuen
Wiedener Theater bei. Er berichtet über Schikaneders Bewerbung um Leitung des
Burgtheaters und teilt aus dem Archiv der Hoftheater-Intendanz die abschlägige
Antwort Sonnleithners, datiert vom 13. Januar 1811, mit. Auch zu dem Kapitel über
die „Zauberflöte" werden wichtige Nachträge geliefert. Für die Geschichte des
Wiener Lokalstücks regt v. W, eingehende Arbeiten über Kringsteiner und über
Hafner an. Einige Stücke von Schikaneder, die Komorzynski entgangen sind, werden
genannt: 1. „Kapaunendieb" (ein Singspiel, 1783 durch die Gesellschaft Gensikes in
Wien mit Schikaneder aufgeführt); 2. „Kasperl, das Vater- Söhnl oder Grosse
Gesellschaft zwischen Laternbuben und Kästenbraterinnen, ein neues Lustspiel in
3 Aufzügen" (aufgeführt am Leopoldstädter - Theater am 13. Mai 1784); 3. „Der
Hausteufel oder Kasperls neu errichtetes Uafehaus" (ebenda am 28. März 1785) und
4. die Oper „Aladins Wunderlampe" (im Wiedener Theater 1794). Walzel misst
in seiner Anzeige einem Urteil Mariannens von Eybenberg aus dem Jahre 1803 über
Schikaneders Tätigkeit als Opernregisseur grösseren Wert bei, als es Komorzynski
tut, und weist auf neuere Litteratur über die Nachwirkungen der Zauberflöte in
Goethes Dichtung hin. Bei Erörterung der einzelnen Bühnenstücke wäre statt der
Inhaltsangaben ein Zusammenfassen gemeinsamer Züge am Platze gewesen. Devrient
hebt das Gleiche hervor. An Schikaneders Werken interessiert es uns heute höchstens,
in ihnen die Reste entlehnter früherer und die Keime späterer Dichtungstj^pen zu
wittern. Er vermisst am Schlüsse eine Zusammenstellung des Repertoires der
Schikanederschen Bühne. —
Karl Schönherrs „Sonnwendtag" (6178) wurde von der Kritik mit
Enthusiasmus begrüsst. Der grosse Schatten Anzengrubers wurde zum Vergleich
heraufbeschworen. Er besitze vor Anzengruber und den Modernen „Stil", meint
Morold (6177). Finder (6178) hingegen will betont wissen, dass Anzengruber ein
Anfang gewesen, während Schönherr das Resultat einer Epoche darstellt. Er hebt die
Sicherheit in der Komposition, die an Anzengruber gemahnt, und die ausserordentliche,
dem Meister fremde Knappheit im Ausdruck hervor. — Gegen die bei der Aufführung
im Burgtheater angeblich erfolgte Unterdrückung der stummen Schlussscene pro-
J. Fränkel, Drama und Thoaterg-eschichte des 18./19. Jahrhunderts. 499
testieren Blunienthal (()174) sowohl wie Harden (6178). Mit dem Schluss verliere
das Drama seinen tiefsten Sinn. R. I^othar (Waf^i-e 5, ö. 2891".) kritisiert den Aus-
f^ang" des Dramas. Ein Stück dürfe nicht (!) mit der Niederlage beider Parteien
enden. Er meint: „In dem Kampfe, der jedem Drama zugrunde liegt, ja, der des
Dramas Wesen selbst ist, muss sich der Dichter für einen der Kämpfer entscheiden."
Hier aber sei der Verfasser so unparteiisch, dass er sog'ar im naiven Theaterbesucher
den Zweifel an seiner eig-entlichen (iesinnung- aufkommen lasse. —
Modernes Drama. Hahrs „Krampus" definiert J. Ha rt (6184) als
eine Kunstkenner-Komödie. Er g-räbt die alte Kunst aus als Geist des ewig Gestrigen
und spottet ihrer als Geist des ewi<r Heutig-en. Der Witz dieses Lustspiels ist eben
diese ironische Verspottung*: das Gelächter der Form über den Inhalt. — In Hamburg
wurde „Der Krampus" — wie Paul Räch 6 (Tag* N. 27) mitteilt — unter dem Titel
„Der Herr Hofrat" aufg-eführt. — Bei Dörmanns (6186) „Ledigen Leuten" wird
Heilborn daran gemahnt, dass Schnifzler ein echter Künstler ist. — Ueber ein
„verstossenes" Drama, L a n g" m a n n s „Herzmarke", berichtet enthusiastisch H e r z 1
(6189). Es sei mit Björnsons „Ueber unsere Kraft" verwandt und von ihm angeregt;
aber es stehe fester auf der Erde als Björnsons Drama. Auch Klaar (6188)
findet, das Stück weise „mit beiden Händen" auf Björnsons Düppeldrama hin, wie
eine mit kühner Rivalität gemischte Nachahmung; der nordische Einfluss sei so
stark, dass er sogar die Sprache Langmanns mitbeherrsche. Es ist, meint K.,
ein dramatisierter Roman von unzähligen Kapiteln, in welchem ein Wust von
inneren und äusseren, von weltlichen und litterärischen Erlebnissen aufgehäuft ist.
Das Ganze verwirrt durch das Chaos von Geschicken und Konflikten, die darin an-
gesammelt sind. — In seiner Besprechung der „Lebendigen Stunden" von Schnitzler
(6196) stellt Ziel er den Wiener Dichter in Gegensatz zu Hauptmann.
Ihm sei immer das Herausarbeiten einer Idee, eines Problems, einer These der
stärkste Antrieb zum Schaffen; die anschauliche Wiedergabe der W^irklichkeit habe
für ihn nur als Mittel zum Zweck Bedeutung. Harden wird bei dem Thema der
,, Lebendigen Stundet" an einen polemischen Aufsatz Zolas gegen Cassagnac ge-
mahnt: „L'encre et le sang". Und bei dem „Satyrspiel" „Litteratur" erinnert Harden
an Courtelines „Boubouroche". K e r r nennt die vier Einakter mehr anekdotisch als
beseelt, während H e i 1 b o r n und F r a n z o s die gute Gestaltungskraft des Dichters
doch in den beiden letzten Stücken des Zyklus wiederfinden. — Ein Aufsatz von
J. Fränkel (NZürcherZg. 1901, N. 361/2) analysiert den „Schleier der Beatrice". —
Frauendichtung. In den Nekrologen für Antonie Baumberg
(6198-6202), die aus Verzweiflung über den Misserfolg ihres letzten Dramas sich
das Leben genommen, wird das ehrliche Streben der Dichterin allgemein anerkannt
und der Fall als typisch für die Trostlosigkeit unserer Theaterverhältnisse hin-
gestellt. — Streng urteilt J. Hart über Ernst Rosmers „Mutter Maria" (6208).
Aus zwölf Zeilen eines Volksliedes habe die Dichterin eine dramatische Abhandlung
von zwei- bis dreitausend Versen gemacht. Das Drama sei nicht die Frucht eines
künstlerischen Könnens, sondern der Kunstbegeisterung und Kunstschwärmerei.
Alle möglichen Märchen und Mythen gehen der Dichterin durch den Kopf und sie
wisse nichts mit ihnen anzufangen, weil sie selber keine klare und geordnete Welt-
anschauung habe. —
Von den Sammel-Rezensionen seien die Aufsätze von B u r c k -
hard (6207) hervorgehoben, weil sie immerhin einen Ueberblick über die
dramatische Produktion der Saison 1900 — Ol bieten und eine grosse Anzahl von
Dramen ihrem Inhalte nach skizzieren. —
Dramaturgisches. Foth (6247) will uns in Anlehnung an Richard
W^agner eine Theorie des Dramas der Zukunft, für das er das Wort „Volldrama"
prägt, geben. Der vorliegende Band setzt sich mit den Prinzipien der Poetik in
ihrer Beziehung auf das Drama auseinander. Ganz willkürlich ist das Drama bisher
dem Epos und der Lyrik beigesellt worden: es bildet vielmehr eine besondere
Kunstgattung, die der Poesie sowohl wie den anderen Kunstgattungen selbständig
gegenübertritt. Von diesem Standpunkt aus wird Scherers Ausspruch, ein nicht
aufgeführtes Drama sei nur das Fragment eines Kunstwerkes, aufgenommen und
verschärft. Ein Lesedrama ist ein Unding, eine verdorbene epische Dichtung. Das
Drama in seiner höchsten Vollendung ist ein Gesamt kunstwerk, dem sich alle anderen
Künste als Teilkünste unterordnen. Auf dem Wege zu diesem „Volldraraa" bildet
Bayreuth bloss einen Schritt. — In seiner Besprechung von C.Weitbrechts „Deutschem
Drama" (6248) findet Z e i s s Weitbrechts Definition, die nur ein „Willensdrama"
gelten lässt, eng und einseitig; überdies ist sie nicht neu: es ist die Schellingsche
Formel, in den Vorlesungen über Philosophie und Kunst niedergelegt. Das Buch
biete im ganzen wie im einzelnen nur Enttäuschung. — Gegen B e r e n d t (6250a)
hebt K 0 m 0 r z y n s k i hervor, wie tief Wagnersche Stoffe in der Romantik wurzeln;
Jahresberichte fttr neuere dentsohe Litteratnrgeschichte. XIU. g|
500 J- F'ränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
er weist insbesondere durch Anführung von Parallelen die Verwandtschaft des
„Tannhäuser" mit der „Genoveva" von Tieck nach. Wagner ist gelungen, was die
romantische Schule erstrebt, aber nicht verwirklicht hat: das Drama auf durchaus
nationaler Grundlage. — Des A vonianus (6251) „Dramatische Handwerkslehre" ist
als Robert Hessens Werk in zweiter Auflage erschienen, die gegenüber der ersten
einige Aenderungen aufweist. So hat im fünften Kapitel („Vier Griffe") der „Rosen-
montag" den „Herrn Senator" verdrängt; im Kapitel XIV ist S. 205 f. eine Betrach-
tung über Bahrs „Tschaperl" hinzugekommen; als Kapitel XV und XVI figurieren
jetzt zwei Aufsätze aus Spemanns goldenem Buch der Weitlitteratur: „Der Humor"
und „Der Dialog"; dagegen wurden aus der alten Auflage die Kapitel XVIII („Die
heutige Krisis") und XX („Shakespeare und der freie Wille") fortgelassen. Das
Buch wurde von M. Lorenz (PrJbb. 109, S. 164/9) besprochen, dessen Einwände
sich insbesondere gegen Hessens Glauben an ewig-e und unabänderliche Gesetze
des Dramas und an eine alleinseligmachende, das ist die Shakespearesche, Form
richten. — R. M. Meyers Anzeige des vierten Bandes von Bulthaupts „Drama-
turgie des Schauspiels" (6253) betont, wie ungerecht vielfach Bulthaupts Angriffe
auf die Modernen sind, und zählt eine Reihe „kleiner Gefälligkeiten gegen ein
oberflächliches Publikum" auf, die das Buch nicht eben schmücken. —
Von den Essaysammlun gen seien Bahrs (6254) Theaterkritiken
aus den Jahren 1900 und 1901 auch an dieser Stelle registriert. —
Das Theater. Auf die dramatische Kunst, so führt Lorenz (6258)
aus, haben der politische und wirtschaftliche Aufschwung der letzten Dezennien
keinen Einfluss geübt, wohl aber auf die theatralische Industrie. Der Theater-
schriftsteller hat eine ungeheure soziale und volkswirtschaftliche Bedeutung, denn
von seiner Produktion leben Tausende von Menschen. Ihm selbst kommt aber
diese Bedeutung nicht direkt zum Bewusstsein: er lebt in einer Welt vollkommenster
Illusionen. Den modernen Theaterschriftstellern fehlen die Müsse und die selbst-
lose Hingabe zur Erwerbung einer höheren geistigen Bildung, und so bleiben sie
denn ausserhalb des Theatergeschäftes ohne jegliche Bedeutung. Die Psychologie des
modernen Theatermannes gleicht der des modernen Börsenmannes. — Gegen die
Ueberschätzung des Theaters wendet sich eine Schrift von Fried (6267). Die
Zeiten, da die Schaubühne für das Volkstum, für die Erziehung des Volkes von Be-
deutung war, sind vorüber. Sie ist heute ein rein geschäftliches Unternehmen
geworden. Mit der Kunst hat sie nichts gemein: indem das Theater Selbstzweck
wurde, hat es die Kunst verdrängt und erstickt. Den breiten Massen des Volkes
ist das Theater geschlossen, aber auch die geistigen Führer des Volkes stehen ihm
fern. Auf Grund einer Enquete wird nachgewiesen, wie wenig Interesse Dichter
wie Raabe, Heyse usw. dem Theater entgegenbringen. Das Theater dient heute
also in erster Reihe den gesellschaftlichen Bedürfnissen einer gut situierten sozialen
Schicht, bei der sich der Besuch des Theaters zu einer Art Sport herausgebildet
hat. Dass bei diesem Theatersport von Kunstgenuss nur wenig die Rede sein kann,
wird an der Hand der statistischen Daten des „Deutschen Bühnenspielplans 1899 — 1900"
nachgewiesen, wonach Blumenthal in jenem Spieljahre mit fünf Stücken 1738 Mal
aufgeführt wurde, während Goethe mit ebenfalls nur fünf Stücken 232 Mal zu Worte
kam und von Ibsen, der ja in der Mode ist, nur drei Stücke und nur 100 Mal ge-
spielt wurden. Trotzdem spielt das Interesse für das Theater, durch die Presse
genährt, eine grosse Rolle in unserem täglichen Leben. In diesem „Theaterdusel"
erblickt der Verfasser eine grosse Gefahr für unsere Kulturentwicklung, indem da-
durch Kräfte verloren gehen, die sich an ernster Arbeit betätigen könnten. An
Stelle dieser überlebten Kunstform soll soziale Arbeit, „gelebte Kunst" treten. —
Auch Schreyer (6272) konstatiert den Niedergang der heutigen Bühne, insbesondere
den Mangel an lebendiger Beziehung zwischen den Gebildeten und dem Theater.
Hier könne nur der Staat Abhilfe schaffen durch Errichtung von Musterbühnen bei
niedrigen Eintrittspreisen, die ihren Wirkungskreis durch Gastspielreisen auch auf
die Provinz erstrecken müssten. —
Die Errichtung einer staatlichen Theaterschule in Wien nach dem
Muster des Pariser Konservatoriums wünscht Altmann (6286); eine besondere
Abteilung soll die Aufgabe haben, Regisseure schulmässig heranzubilden. Er gibt
eine Uebersicht der seit Ekhofs Schauspieler-Akademie unternommenen Versuche,
Schauspielerschulen von Staatswegen zu gründen. — Gregori (6287) regt die
Herausgabe einer Bibliothek der vornehmsten Bühnenwerke an, die neben dem
Text das Litterarhistorische mit dem Dramaturgisch-Praktischen vereinigen soll. —
Gattungen des Dramas. Im Anschluss an ein Preisausschreiben der
„Bühne und Welt" für einaktige Dramen untersucht Witkowski (6288) das Wesen
des Einakters. Bis vor einiger Zeit war die knappe Form des Einakters fast aus-
schliesslich der heiteren Gattung vorbehalten; das Trauerspiel blieb von ihr aus-
J. Fränkül, Diaina und Theatergeschichto des 18./19. Jahrhunderts. 501
g-eschlossen. Jetzt kommen ernste Schauspiele und Tragödien in einem Akt auf.
Verfasser mustert die Vorläufer des tragischen Einakters: Leasings „Philotas", „Semele",
„Geschwister", K. Fh. Moritz' „Hlunt oder der Gast", Werners „Vierundzwanzigster
Februar", der den Höhepunkt bildet, Körners „Sühne", Müllners „29. Februar",
Ilouwalds „Heimkehr", Als Nachzügler der Romantik schliessen sich Heines
„William Hatcliff" und „Almansor" an. Weiter kommen in Betracht: M. Beere
„Paria", der einen grossen Bühnenerfolg hatte, und Hebbels , .Trauerspiel in Sizilien".
Heyse verfasst als erster eine grössere Reihe von Einaktern („Kleine Dramen",
3 Bände). Ihm folgen: Lingg, Bulthaupt, Adler und Weigand. Aber sie alle haben
das Gemeinsame, dass sie einen vollständigen Schicks^sverlauf bieten; von den
grösseren Dramen unterscheiden sie sich nur durch ihren Umfang, bilden also
eigentlich keine besondere Gattung. Erst mit dem Aufkommen des Naturalismus
und des Milieustücks begnügt man sich damit, im Einakter bloss einen Ausschnitt
des äusseren Lebens zu geben, und verzichtet auf eine geschlossene Handlung. Am
meisten Erfolg haben jene Dramen, die sich noch an die ältere Gattung anschliessen
und eine starke Handlung in einem sorgsam gezeichneten Milieu bieten. Die Blüte
des enisten Einakters ist eine (Jebergangserscheinung. — Auf die altisländischen
Sogur als eine unerschöjjiliche stoffliche Fundgrube für historische Tragödien weist
Riemann (6292) hin. —
Dramatische Preise. Die Zuerkennung des Grillparzer-Preises an
Hartleben für den ,, Rosenmontag" kritisiert Bahr (HI304). Der Preis hätte Schnitzler
zuerkannt werden sollen, die Gustl-Affäre stand aber dem im Wege. Und Hart-
leben habe sich den Preis eigentlich nur dadurch verdient, dass er nicht der
■ österreichischen Armee angehört. — In Angelegenheit des Schiller-Preises (JBL.
1901 IV 4:587) ergriff Wildenbruch (()30H) abermals das Wort. Er betont, dass
der Schillerpreis von Wilhelm I. aus dessen Privat-SchatuUe gestiftet worden sei, und
demnach eine von den Königen von Preussen dargebrachte persönliche Freigebigkeit
bedeute. Unter Wilhelm I. nahm die eingesetzte Kommission immer mehr den Charakter
einer staatlichen Behörde an, während die Persönlichkeit des Königs ganz zurücktrat.
Wilhelm II. machte dann seine Rechte geltend. Er hat aber, wie W. ausführt, seine
persönlichen Entscheidungen nie anders als in der Art eintreten lassen, dass er die ihm
missliebigen Vorschläge verwarf. Der Zwiespalt zwischen dem Kaiser und der
Kommission trat zum erstenmal bei Fuldas „Talisman" zutage. Der Vorschlag
war eine Taktlosigkeit seitens der Kommission. Der Kaiser trat dann den späteren
Vorschlägen mit Misstrauen entgegen. Nach den neuen Statuten soll nun die
Kommission alle sechs Jahre die dramatische Produktion der letzten zwölf Jahre
in Betracht ziehen. Eine sachliche und ernsthafte Durchforschung der Produktion
eines so langen Zeitraumes ist aber für die Preisrichter unmöglich, W. erhebt
daher seine Stimme, um die neue Bestimmung rückgängig zu machen, die Kon-
sequenzen nach sich ziehen würde, die ihm als ein nationales Unglück erscheinen. —
Kritik. Gegen die Verrohung in der Theaterkritik protestierte Suder-
mann (6314) in einer Reihe von Aufsätzen, an die sich eine weitläufige Polemik
in der gesamten deutschen Presse anschloss. Die durch Sudermann am heftigsten
angegriffenen Kritiker Har den (6316a) und Kerr (6317) antworteten in besonderen
Broschüren: Kerr, indem er alle seine früheren Kritiken der Dramen von Suder-
mann zu einem „Vademecum" sammelte (6318). Engel (6316) erinnerte daran,
dass die Kritik sich immer, solange es eine Kunst gibt, in den extremsten Formen
äusserte. Scherz und Spott, als Ausstrahlungen eines Temperaments, müssen dem
Kritiker erlaubt sein. Im ganzen verlief die Debatte recht unfruchtbar und hatte
wohl nur das eine erfreuliche Ergebnis, dass sie Hardens Entgegnung hervorrief,
die als eine bedeutende und von künstlerischem Elan getragene Kundgebung eines
grossen Kritikers über seine Zeit, über das Theater, die Theaterschriftstellerei und
die Kritik einen bleibenden Wert besitzt —
Schauspielkunst. Mit der von der Darmstädter Künstlerkolonie
geplanten idealistischen Musterbühne beschäftigt sich J. Hart (6340). Es soll nach
Peter Behrens' Mitteilungen eine neue Bühnenkunst geschaffen werden, die in be-
wussten Gegensatz zu dem naturalistischen Stil tritt. Die Scene soll durchwegs
reformiert werden: die Kulissen und Prospekte sollen verschwinden und die festen
Wände, dem Geist der Dichtung entsprechend, rein dekorativ abgestimmt werden.
Aehnlich soll auch die Schauspielkunst ein idealisch- typisierendes Gepräge an-
nehmen und einen neuen Darstellungsstil schaffen. Hart macht darauf aufmerksam,
wie nah verwandt dieser Darmstädter Stil mit dem Weimarschen sei, und dass
das geplante Arrangement der Bühne eigentlich an die Traditionen der italienischen
Hoftheater des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts anknüpfe. Er hebt aber
auch hervor, dass diese Kunst ebenso einseitig und eng bleibt, wie die naturalistische
es war und ist. Für die Aufführung Shakespearescher Dramen reicht sie nicht aus.
64*
502 J. Fränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
— Die Grenzen des Anteils des Schauspielers an einem Bühnenkunstwerk sucht
Greg"ori (6347) zu bestimmen. Bei einem wirklichen Kunstwerke steht der Anteil
des Schauspielers von vornherein fest: er hat sich dem Dichter unterzuordnen. Bei
Stücken zweiten und gering-eren Grades hingegen muss man den Darsteller von seiner
Rolle trennen: der Schauspieler darf hier über die handwerkliche Unterlage hinaus-
gehen, sein Anteil am Erfolge ist in diesen Fällen meist ein entschieden grösserer als
der des Dichters. — Ein Lehrbuch der schauspielerischen Technik hat Joh. Scholtze
(Berlin, S. Mode. 191 S. M. 2,00) herausgegeben. Die einzelnen Kapitel beschäftigen
sich mit: I. Redekunst und Vortragslehre, II. Mimik, III. Schminken, Perücken und
Barten, IV. Regieführung und Winken für Dilettantenhühnen. —
Regie. Eine Studie von H a g e m a n n (6358) charakterisiert die ver-
schiedenen Phasen, die die Vorbereitungen zur Darstellung eines Bühnenwerkes auf
der Scene durchmachen. Er unterscheidet: Textregie und Rahmenregie. Für jene
war Laube ein Vorbild, für diese insbesondere Dingelstedt. Die Hauptaufgabe des
modernen Regisseurs liegt in der Rahmenregie, in stimmungsvoller Abtönung der
Umwelt auf der Bühne. — Lee (6368) tadelt, dass das Bühnenbild ganz allein dem
Regisseur unterstellt wird. Der erste Direktor, der zu seinen Inscenierungen einen
Maler heranzog, war Paul Lindau. —
Theaterzettel. Hagemann (6373) studiert die „Vorgeschichte des
Theaterzettels" im geistlichen Schauspiel des Mittelalters, während Weisstein
(6374) in seiner Skizze einer „Geschichte des Theaterzettels" bis auf das Altertum
zurückgeht. Bei den Römern finden wir neben den gesprochenen Prologen auch
direkte Theaterankündigungen in Form von Inschriften, wie sie sich in Pompeji er-
halten haben. Für das Mittelalter wird nach Hagemann die geschriebene Ankündigung
einer Hamburger Passionsaufführung mitgeteilt, ausserdem (in Faksimile) der erste
gedruckte deutsche Theaterzettel aus Rostock. Die Personenbezeichnung geschah
bald durch den aufrufenden Prolog, bald durch ein äusserliches (auch geschriebenes)
Kennzeichen, vor allem aber durch Selbsteinführung. Im Zeitalter der Haupt- und
Staatsaktionen kommt der gedruckte Theaterzettel mit Angabe des Inhalts und über-
sichtlicher Darstellung der Handlung auf. Zur Illustration werden angeführt u. a.
ein Zettel Eckenbergs und ein B'austzettel der Neuberin. In dem einzigen erhaltenen
Zettel Seylers aus seiner späteren Zeit in Leipzig werden zum erstenmal die Personen
der Darsteller genannt. Zum Abdruck gelangen ferner: der Zettel der ersten Berliner
Hamlet-Aufführung mit Brockmann als Hamlet, ein Zettel des Kniggeschen Lieb-
habertheaters, in Faksimile-Reproduktion der Zettel der ersten Aufführung des „Don
Juan" in Deutschland, ein von der Wiener Zensur bearbeiteter Zettel einer Räuber-
aufführung mit Raimund als Franz Moor und schliesslich eine moderne amerikanische
Ankündigung des Teil. — Ueber allerlei Unsitte bei der Redaktion der Theaterzettel
berichtet aus der Praxis der Gegenwart K i 1 i a n (6375) und wünscht Abschaffung
einer Reihe von Uebelständen. —
Die UnVollständigkeit der statistischen Zusammenstellungen des deutschen
Bühnenspielplans tadelt S t ü m c k e (6391). Im Jahre 1901 waren 163 deutsche,
51 österreichische und 13 Schweizer Bühnen gar nicht aufgenommen. Viele kleinere
Bühnen wollen eben ihr Repertoire nicht preisgeben, um keine Tantiemen zahlen zu
müssen; sorgfältige Ueberwachung erscheint deshalb angezeigt. —
Theatergeschichte: Allgemeines. Schmids (6398) „Chrono-
logie des deutschen Theaters" hat im Auftrag der im Berichtsjahr gegründeten „Ge-
sellschaft für Theatergeschichte" L e g b a n d nach der Originalausgabe 1775 neu
herausgegeben mit einem Kommentar, der den Angaben Schmids nachgeht und von
Fall zu Fall berichtigt. Dem Neudruck ist eine biographische Skizze des Verfassers
aus der Feder des Herausgebers vorausgeschickt, der gegenüber der Artikel der All-
gemeinen Deutschen Biographie über Schmid überholt erscheint. — Den ersten Jahr-
gang einer ,, Deutschen ThaHa" hat F. A.Mayer (6399) herausgegeben. Das Unternehmen
soll ein auf wissenschaftlicher Grundlage ruhendes Organ für die gesamten Interessen
des Theaters sein. Der vorliegende Band enthält: im ersten Kapitel geschichtliche
Beiträge, im zweiten einen kritischen Jahresbericht über die deutschen Bühnen (6404)
sowie Briefe über das Theater des Auslands, im dritten Aufsätze aus der Praxis der
Bühne, im vierten Nekrologe und im fünften Kapitel eine Bibliographie der Litteratur
des Theaters im Jahre 1901 von J e 11 i n e k (6407). Das zweite Kapitel ist dasjenige,
das am meisten aktuelles Interesse bietet. Die einzelnen Beiträge sind ungieichmässig
und nicht nach einem gemeinsamen Plan verfasst, halten sich aber im ganzen auf
einer gewissen Höhe — mit Ausnahme des Beitrags, den der Herausgeber über
Publikum und Kritik in Wien beigesteuert hat und der sich in Schmähungen sowie
in recht pöbelhaften Angriffen ergeht, wie man sie in einem wissenschaftlichen Organ
sonst nicht findet. In seiner Einleitung zu diesem Kapitel umschreibt Kost er (6404) das
Programm der kritischen Jahresberichte. Sie sollen das Material zu grossen sachlichen
I
.1. Fiiinkcl, Drama und Theatergeschichte des 18,/19. Jahrhunderts. 503
Auseinandersetzung-en über die Orundfrapfen, Aussichten und Schäden dramatischer
Kunst bieten. Die Entwicklunj^' des neuen Stils im Drama, wie er sich jetzt vorbereite,
soll voriblot werden, weiterhin sollen die scenische Darstellung^ und das Verhalten
des Publikums betrachtet werden; vor allem aber ist eine Revision der Kritik nöti|;f. —
Diesen Gedanken g-reift B u r c k h a rd ((Jlil.'J) in einem polemischen Artikel g'egen die
„Deutsche Thalia" auf. Eine höhere Instanz gibt es in der Kritik nicht. Es ist
Anmassung, eine solche Revisionsinstanz zu verkünden. Es ist aber auch fraglich,
ob Germanisten und Philologen eo ipso die Berufenen seien, um Theaterkritik aus-
zuüben. Von den Fehlern, die der Herausgeber an der Tageskritik rügt, wie Ober-
flächlichkeit und Illoyalität, seien auch die Gelehrten nicht frei. Zur Begründung
dieses Vorwurfs führt Burckhard Rudolf Fischers Repertoirestudie „Shakespeare und
das Burgtheater" (JBL. 1901 IV 4 : 7;J7) an, die aus statistischen Daten irrige Schlüsse
in bezug auf die Direktion Burckhards zieht. Auch ein Versehen von Weilens in der
Deutschen Dramaturgie wird als Beweis hingestellt. Und das wiederholt sich auch
in der „Deutschen Thalia". In dem Referate über das Burgtheater, für das sein
Verfasser, E. Horner, die Verantwortung abgelehnt hat (s. die Erklärung im LE. 4,
S. 1300), wimmelt es von Entstellungen und Lügen zu Ungunsten Burckhards. An
der Hand von Ziffern der „Jahrbücher des Hofburgtheaters" zeigt Burckhard, dass
unter seiner Direktion das jährliche Repertoire auf eine Höhe gestiegen ist, die es
seit Dingelstedt nicht mehr erreicht hatte; unter Schienther sank dann das Repertoire
wieder. — Auch M. Lorenz (PrJbb. 109, S. 343/9) kritisiert die „Deutsche Thalia". Er
findet den Gedanken eines solchen Jahrbuchs fruchtbar, in der vorliegenden Form
lasse aber das Jahrbuch so gut wie alles zu wünschen übrig. Es besteht eine auf-
fallende Inkongruenz der einzelnen Partien zueinander, zudem weist das gebotene
Tatsachenmaterial starke Lücken auf. Dresden, Hamburg und Frankfurt a/M., die
gerade wegen der Tendenz ihrer Theater, sich von Berlin zu emanzipieren, bedeutsam
sind, sind nicht berücksichtigt. Es fehlen die in Kösters Programm erwähnten sachlichen
Auseinandersetzungen über die Grundfragen des Theaterlebens. Die Berichte sind zum
grossen Teil durch starke Subjektivität und Parteinahme des Urteils getrübt. Schliesslich
warnt Lorenz davor, die Bedeutung des Theaters in unserer Zeit zu überech ätzen. —
Einzelne Städte und Gegenden. Von den materiellen Erfolgen
des vor zehn Jahren in Berlin gegründeten Schillertheaters ist J. Hart (B417a)
nicht begeistert. Es hat wohl billige Eintrittspreise eingeführt, aber von den höheren
geistigen Bestrebungen, die in der Volkskunstbewegung bei Begründung dieser Bühne
zutage traten, hat das Schillertheater nichts verwirklichen können: es ist ein gutes
Geschäft geworden. Das Problem wäre erst dann gelöst, wenn man für geringes
Geld allem Volk die höchste und vollkommenste Kunst zugänglich machen könnte.
— Das Fiasko der von Angelo Neumann in Berlin veranstalteten Meisterspiele wurde
von allen Seiten festgestellt. Nach Ha r den (6419) waren sie eine gewöhnliche
Finanzspekulation und boten Leistungen, die nicht einmal an die mittelmässigen
Alltagsleistungen des Berliner Hofschauspielhauses heranreichten. Keine Stileinheit
gab es. Von Kunstwert könne keine Rede sein. Im ganzen: ein Gesamtga.stspiel
deutscher Provinzkeans unter Mitwirkung Sonnenthals, Baumeisters und der Medelsky.
— Kopps Buch über Klingemanns Bühnenleitung in B r a ii n s c h w e i g begrüsst
Devrient (642H) als eine Bereicherung der Theatergeschichte. Er weist darauf
hin, dass Ed. Devrient Klingemanns theoretische Schriften gekannt habe und in seiner
eigenen Kunstanschauung' mit ihm übereinstimmte; er stand auch in engen Beziehungen
zu Heinrich Marr und darf somit wohl als die Brücke betrachtet werden, die von
Klingemann zu den Meiningern, die ja unter Devrients Einflüsse standen, überleitet.
— Elisabeth M e n t z e 1 s (6428-29) Publikationen über das alte Frankfurter
Schauspielhaus waren mir leider nicht erreichbar. — Die Geschichte des Wiener
Hofburgtheaters setzt an Stelle des verstorbenen Oskar Teuber von Weilen
(6442; vgl. 5804) fort. Er behandelt in den vorliegenden Heften: 1. Peter von Brauns
ei*ste Direktionsjahre (1790 — 97), die Zeit des Tiefstandes der Hofbühne, der ausschlag-
gebenden Herrschaft der Zensur, und 2. die kurzwährende Tätigkeit Kotzebues, der
1798 nach Alxingers Abschied als „Theatersekretär" berufen ward, um schon nach
einem Jahre, nachdem er ziemlich energisch in die Geschäfte eingegriffen und sich
mit den Schauspielern verfeindet hatte, zurückzutreten. — Schöne (6443) erzälilt
von seinem Eintritt ins Burgtheater und gibt Charakteristiken von Laube, der Haizinger,
Heinrich Anschütz, Karl Laroche, Karl Fichtner und Ludwig Löwe. — Ein anonymer
Aufsatz des „Wiener Theateralmanachs" skizziert die Geschichte des hundertjährigen
Bestehens des Theaters an der Wien (6450). Am 13. Juni 1801 wurde das Theater
von Schikaneder mit einem Vorspiel „Thespis' Traum" und der Oper „Alexander"
eröffnet. Bäuerles Bericht über die Vorstellung wird herangezogen. Schon ein Jahr
nach der Eröffnung überlässt Schikaneder das Theater seinem Kompagnon Bartholomäus
Zitterbarth. 1804 geht es käuflich an den Frhrn. von Braun über, den Pächter der
504 J. Fräiikel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
Hoftheater. In der Epoche Palffy (1807—26) weist das Theater seine gTÖssten
künstlerischen Erfolg-e auf, insbesondere auch dadurch, dass mit Palffj's Uebernahme
der Leitung" der beiden Hoftheater (1814) die Mitglieder derselben zur Mitwirkung-
herang-ezog-en werden. Der grosse Luxus in der Ausstattung erschüttert aber all-
mählich die finanzielle Grundlage des Grafen so weit, dass er im Jahre 1820 das
Theater als Haupttreffer in einer Lotterie ausspielen lässt. Von 1827 bis 1845 steht
Carl von Bernbrunn (Carl Carl) an der Spitze des Theaters, das er mit dem Leopold-
städter Theater vereinigt; er gewinnt Nestroy und die Krones. Nach ihm kommt die
Familie Pokomy ans Ruder, dann seit 1862 Friedrich Strampfer, in dessen Ensemble
sich unter anderen Mitterwurzer, die Gallmeyer und die Geistinger befinden. Unter
der Direktion Max Steiners und der Geistinger tritt „Der Pfarrer von Kirchfeld" von
Anzengruber zuerst ans Licht. Nachdem die Geistinger die Direktion niedergelegt,
bleibt Max Steiner der alleinige Leiter bis 1880, wo sein Sohn zum Nachfolger wird.
1884 wird Alexandrine von Schönerer die Eigentümerin, die sich mit Franz Jauner
associiert und die Direktionsführung dem Operettenlibrettisten F. Zell überträgt; ihm
zur Seite tritt Girardi. Das Theater widmet sich nun fast ausschliesslich der Operette.
1900 — 1901 fällt die kurze Episode Langkammer, hierauf übernehmen die Leitung
Wilhelm Karezag und Georg Lang. —
Theaterleute: 18. Jahrhundert. Elisabeth Mentzel (6461)
gibt eine Studie über Madame Fiala, eine der Hauptzierden der Grossmannschen
Gesellschaft und mit der Frau Rat Goethe befreundet. 1777 tritt sie mit der Seylerschen
Truppe zum erstenmal in Frankfurt a. M. auf und erntet viel Beifall als Emilia
Galotti. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen, bleibt sie bis 1784 bei der Kur-
kölnischen Gesellschaft in Bonn, nimmt dann an den Wanderfahrten der Truppe
unter Grossmanns Leitung teil und glänzt vorzüglich in jugendlich-tragischen Rollen,
wie Agnes Bernauerin, Julia, Marie in ,,Clavigo", Minna von Barnhelm usw. 1786
tritt sie in Frankfurt als Adelheid im ,,Götz" auf. Bis 1792 ist sie Mitglied der
Mainz-Frankfurter Bühne und folgt hierauf, nachdem das Frankfurter Theater von
der Mainzer Bühne losgelöst worden, dem inzwischen nach Bremen verschlagenen
Grossmann. 1799 finden wir sie in Hamburg. Eine Reihe von unbekannten Briefen
der Fiala, Grossmanns und Doebbelins ist in die aufschlussreiche Arbeit eingestreut.
— Ebstein (6464) teilt acht Briefe von Elise Hahn (Bürgers Schwabenmädchen)
an den Grafen Soden mit. Sie beziehen sich zum Teil auf Elise Hahns Mitarbeitschaft
an Sodens „Damen-Zeitung", zum Teil auf ihre Gastspiele auf Sodens Bühnen in
Würzburg und Bamberg'. —
19. Jahrhundert. Baumeisters fünfzigjähriges Burgtheater-Jubiläum
gab Anlass zu mehrfacher Würdigung des Künstlers. Schienther (6478) ver-
öffentlichte eine statistische Zusammenstellung aller von Baumeister in den Jahren 1852
bis 1902 am Burgtheater gespielten Rollen und teilte auch die wichtigsten Urteile von
Bäuerle bis auf Erich Schmidt, Speidel und Schienther selbst mit. — Eine treffliche
Charakteristik lieferte Lothar (6477). Baumeister ist keine Proteus-Natur. Er ist
der Typus des Schauspielers, der immer und unter allen Umständen er selbst bleibt
und dessen grosse Kunst darin besteht, mit dieser seiner eigenen Persönlichkeit dem
Dichter zu dienen. Er ist ein Künstler der Ruhe und des Behagens und sparsam
mit der Geste. Nie war ein grosser Schauspieler vom Virtuosentum weiter entfernt
als er. Er hat im Burgtheater an 500 Rollen gespielt, aber die Rollen, in denen er
gross gewesen ist, lassen sich an den Fingern der Hand herzählen: Der Richter von
Zalamea, Götz, Falstaff, Der Erbförster. In diesen paar Rollen war er aber grösser
als irgendein Schauspieler des letzten halben Jahrhunderts. — S e i d l (6484) gibt
Erinnerungen aus der Jugendzeit Ferdinand Bonns zum besten und erzählt
unter anderem von einem dramatischen Erstlingswerk des Gymnasiasten Bonn, einem
historischen Lustspiel „Tilli", das am Wilhelms-Gymnasium in München aufgeführt
wurde, wobei der Verfasser auch als Schauspieler debütierte. — Den Brief-
wechsel zwischen Deinhard stein und Goethe hat Sauer (6486a) im ersten
Bande von „Goethe und Oesterreich" veröffentlicht. 1828 schreibt Goethe einen
Prolog für die Aufführung von Deinhardsteins „Hans Sachs" in Berlin und tritt
hierauf 1830 in nähere Verbindung mit dem Verfasser, dem inzwischen von Metternich
die Redaktion der „Jahrbücher der Litteratur" übertragen worden ist. Goethe liefert
eine Besprechung von W. Zahns Pompeji-Werk. Im Sommer dieses Jahres kommt
Deinhardstein nach Weimar und findet glänzende Aufnahme. Der letzte Brief ist
vom folgenden Jahre. — Hanstein (6489) publiziert Briefe Eduard Devrients
an Albert Lindner aus den Jahren 1864 — 66. Devrient hat den unbekannten Dichter
entdeckt, dessen Tragödie „Brutus und Collatinus" in Karlsruhe am 11. Mai 1865 mit
Erfolg aufgeführt und ihm dann als Hebbels Nachfolger den Schiller- Preis verschafft.
Die Briefe bilden zugleich eine Ergänzung zu Hansteins Lindner-Biographie. — Drei
Briefe Laubes an Karl Devrient publiziert Z i n c k e (6506). Sie rühren aus
J. Fränkel, Drama und Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts. 505
Laubes Leipziger Zeit her. Der erste, vom 11. März 1842, wendet sich an Karl
Devrient wegen Aufführung der „Monaldeschi" in Hannover, die beiden anderen,
vom 15. September und <!. November 1846, beziehen sich auf die „Karlsschüler", die
der damalige Intendant von Hannover zurückgewiesen hat und die Laube dennoch durch
Devrients Vermittlung in Hannover auf die Scene zu bringen hofft. Z. macht zum
Schluss Mitteilung über ein Engagenionjsgesuch Karl Devrients an die Wiener Burg,
nachdem fvaube l)irektor geworden war. Das Angebot wurde aber von Laube mit
Rücksicht auf Devrients hohes Alter zurückgewiesen. — Einen späteren Brief Laubes,
vom 18. Januar 1848, hat die Wiener „Zeit" publiziert (f)o07). Laube bietet darin
dem Intendanten des Stuttgarter Hoftheaters, Baron Gall, seinen „Prinz Friedrich"
an. — Den verstorbenen Intendanturdirektor der Königl. Schauspiele zu Berlin,
Henry Pierson, charakterisiert Schönhoff (6515) als einen findigen Defizit-
tilger, der sich zu ducken verstand. Er war künstlerisch ein Liebhaber, dem Wesen
nach Utilitarier. Auf Experimente sich einzulassen, war nicht seine Art: nur dort
versuchte er es auch mit dem Neuen, wo kein Risiko im Spiel war. —
Fremdsprachliche Schauspieler in Deutschland. An
Sarah Bernhardt bewundert H. Hart((>533) die Kunst, sich selbst rekapi-
tulieren zu können. Es gibt in ihrem Spiel der Kameliendame manchen Zug, den
man nur ersinnt, wenn man zum erstenmal sich an die Rolle macht. Alles an ihr
hat musikalischen Rhythmus. Sie geht durchaus auf harmonische Wirkungen aus,
nicht auf naturalistische. Schönhoff (6536) hebt die virtuose Sicherheit im
Arrangement hervor, die aber mehr als äussere Kultur denn als natürliche Würde
erscheint. — C o q u e 1 i n wird von Ke r r (6542) charakterisiert. Er ist ein Sprecher
ersten Ranges, aber er ist mehr ein Unterhalter als ein Gestalter, mehr der Schöpfer
eines Bildes und einer Stimmwirkung als der Schöpfer eines Menschen. Ein Komö-
diant, der uns Neues kaum, Innerliches gar nicht zu sagen hat. Doch versteht er
sein Handwerk auf eine Art, die an Genialität streift. In dem Fach epigrammatischer
Wirkungen ist er unerreicht. H. Hart (6540) vermisst an ihm wirklichen Humor.
Er ist nur Komiker: ein höchst verfeinerter, höchst kultivierter Hanswui-st, aber doch
Hanswurst. — An der Kunst der Japaner, die in Wolzogens „Buntem Theater"
auftraten, betont J. Hart (6554) die Keime der Zukunft, die in ihr liegen. Sie ist
alles andere, nur nicht naive, jugendliche Kunst; sie atmet vielmehr den Hauch einer
höchstentwickelten ästhetisch-sinnlichen Kultur. Und die Beweglichkeit des Körpers geht
bei den japanischen Schauspielern so weit, dass sie des Wortes des Dichters nicht mehr
bedürfen. Poppenberg (6557) erblickt das Wesentliche der Kunst Sada Yaccos
darin, dass sie den Ausdruck eines Affekts mit suggestiver Kraft des Moments festhält.
Also nicht Charakteristik einer Gestalt, sondern mimische Reproduktion eines Gefühls-
augenblicks ist das Bezeichnende an dieser Kunst. Es ist Naturalismus, zum Stil er-
hoben. Osborn (6556) endlich erinnert an die Aehnlichkeit mit dem Puppenspiel. —
Ueberbrettl. Auf den Unterschied zwischen dem deutschen Brettllied
und seinem französischen Muster weist Elias (6568) hin. Die Geschichte der
französischen Chansons stellt die organische Entwicklung einer Kulturform dar. Die
Chanson ist immer ein Zeitgedicht, ein Pamphlet im weitesten Sinne gewesen. Hier
müsse man auch bei uns einsetzen. — Inzwischen hat aber die Herrlichkeit des
Ueberbrettls mit all den Hoffnungen, die man daran geknüpft, ein Ende gefunden.
Poppenberg (6579) widmete ihm einen Rückblick und hob das Unnatürliche und
Verfehlte hervor, das im Ueberbrettl von Anfang an lag. Das Wesen des Cabarets ist
rein improvisatorisch, in Deutschland aber war das Cabaret eine künstliche Züchtung.
Was hier geboten wurde, war nicht in holder Zwecklosigkeit entstanden, sondern
bewusst in der „latest fashion", im „Ueberbrettlstil", fabriziert. —
Moeller-Bruck (6589) hat eine Geschichte des „V a r i e t e" heraus-
gegeben, in der er dem Varietemoment in der Kunst aller Zeiten und Völker nach-
geht: wie es sich in der Frühzeit von dem religiösen Kult ablöst und wie es dann
vom Lyrischen ins Dramatische übergeht. Das chinesische und das japanische Theater
werden gestreift, die griechischen Dionysien und der Mimus werden — etwas zu
kurz — behandelt. Es folgt ein Kapitel über das Mittelalter: die Jokulatoren, die
Mysterien und ihre Verweltlichung, hierauf ein flüchtiges Hervorheben der Vari6t6-
elemente in der Commedia deir Arte, im französischen Drama und den Marionetten-
spielen, im spanischen und englischen Drama, im Fastnachtspiel und den Hans-
wurstiaden. Einen grossen Teil nimmt dann die Schilderung der Varietebewegung
des letzten Jahrhunderts in Anspruch. Der Zusammenhang mit Zirkus und Tingel-
tangel wird betont, und danach werden betrachtet: die verschiedenen Tanzstile bis
auf die Saharet und Loie Füller, die Liedstile, mit Yvette Guilbert Als Höhepunkt, die
Ulk- und die Brettlstile. Sehr wertvoll ist an dem Buche das reiche Illustrations-
material, besonders für das letzte Dezennium. —
506 A. Heuss, Geschichte der Oper.
Geschichte der Oper.
(IV, 4 a = N. 6594-6702 a.)
Alfred Heuss.
Allg-emeines: Gesamtdarstellung-en. Der Geschichte der Oper
in deutschen Litteraturgeschichten einen Platz einzuräumen, wird sich mit der Zeit
immer mit grösserer Notwendigkeit herausstellen. Denn obwohl wir streng genommen
erst im 19. Jahrhundert von einer deutschen Oper reden können, spielt doch die
Oper eine so wesentliche Rolle im Geistesleben unserer Nation, vor allem im
18. Jahrhundert, dass besonders die Theatergeschichte Lücken aufweist, die sich
einzig durch die Oper ausfüllen lassen. Man kann z. B. am Anfang des 18. Jahr-
hunderts das deutsche Theater niemals neben die Oper in Deutschland stellen, weder
rein künstlerisch, noch in kultureller Beziehung. Die Oper, wie sie in Deutschland
an den Höfen gepflegt wurde, nämlich die italienische, hat mit den Roheiten des
deutschen Theaters vor Gottsched so gar nichts zu tun, wir stossen in dieser Opern-
welt bereits auf eine so festgefügte Kultur, dass man die enormen Verschiedenheiten
zwischen der Oper und dem Theater dieser Zeit einzig begreift, wenn man sich
immer und immer wieder vorhält, dass die Oper, italienischen Ursprungs, aus ganz
anderem Boden herauswuchs als das deutsche Schauspiel. Was die Oper geworden
wäre, wenn nicht fortwährend der Einfluss von Italien sich geltend gemacht hätte,
zeigen die vielen Versuche im 17. und 18. Jahrhundert, eine deutsche Oper zu be-
gründen, die so schlecht ausfielen, dass man behaupten kann, die Oper wäre in
Deutschland zugrunde gegangen, weil sie gerade in der kritischen Zeit zu Anfang-
des 18. Jahrhunderts vom deutschen Schauspiel keine Förderung zu erwarten hatte.
Die Machtstellung der italienischen Oper gibt denn auch den Grund an, warum sich
das kulturelle Leben des 17. und 18. Jahrhunderts in Deutschland nicht ohne die
Oper erklären lässt, und weiter, die Geschichte der italienischen Oper ist gewisser-
raassen auch die Geschichte der deutschen Oper, die italienischen Errungenschaften
kommen Deutschland ebenso zugute wie Italien selbst. Das ergibt, dass die
Geschichte der italienischen Oper auch für Deutschland berücksichtigt werden muss.
Die Besprechung mehrerer Arbeiten auf diesem Gebiete wird das näher zeigen
können. Denn an erste Stelle dieser Abhandlung mögen die wissenschaftlich-
historischen Arbeiten gestellt sein, wofür den Grund anzugeben wohl noch nicht
notwendig sein wird. Mitten in deutsche Opernverhältnisse führen zwei wichtige
Aufsätze Hermann Kretzschmars: „Das erste Jahrhundert der deutschen
Oper" (6597) und „Aus Deutschlands italienischer Zeit" (6607). K.s Arbeiten zeich-
nen sich vor den anderen streng wissenschaftlichen besonders dadurch aus, dass sie
alles einseitig Musikalische vermeiden und wie keine anderen darauf bedacht sind,
den kulturgeschichtlichen Zusammenhang zu wahren. Es geht ein grosser Zug
durch sie, sie sind es auch in erster Linie, die die Errungenschaften der Musik-
wissenschaft den anderen Disziplinen zuzuführen geeignet sind. Hier geht weder der
Litteratur- noch der Kulturhistoriker leer aus, weshalb K.s Leistungen gerade hier
besonders interessieren werden. Der erste Aufsatz beschäftigt sich mit den vielen
Versuchen der Deutschen, im 17. und 18. Jahrhundert eine der italienischen Oper
analoge deutsche Oper zu gründen. Es liegen da manche Spezialarbeiten vor,
K.s Aufsatz fasst diese zusammen, verquickt sie mit eigenen Forschungen
und insbesondere einer Menge Details und stellt ferner neue Gesichtspunkte auf.
Die deutschen Opernversuche sind überaus zahlreich, verlaufen aber alle im Sande.
Ihre Geschichte ist „im grossen ganzen nichts als ein Anhang zur Geschichte der
italienischen Oper". Kulturhistorisch stellt sich die Frage so: Wie verarbeitet
Deutschland die Renaissancebestrebungen auf dem Gebiete der Oper? Die Antwort
heisst: schlecht, wie sie auch auf anderen Gebieten so heisst. Für die Oper liegt
ein starker Grund in den Wirkungen des dreissigj ährigen Krieges, es ist aber
charakteristisch, dass die deutschen Opern versuche verhältnismässig verheissungsvoU
anheben, dann aber fragwürdiger werden, bis sie zuletzt einen solchen Tiefstand er-
reichen, dass ihr Verschwinden oder ihr Aufgehen in die italienische Oper eigentlich
nur freudig begrüsst werden kann. Die Zeit für eine deutsche Oper war eben durch-
aus noch nicht gekommen. Deutschland beginnt mit seinen Versuchen selbständig.
Statt der Mythologie wählt man biblische Geschichten, sogar patriotische Ereignisse,
eine Anknüpfung an das Mysterium und die Schulkomödie ist charakteristisch, „die
Vorgeschritteneren mengten gelegentlich Religion und Opernschäferei nach
römischem Vorgang zusammen und stellten Christus in den Olymp". Aber bald
A. Heuss. Oesfihiohff» der Oper. 507
versieg-t der einheimische Quell, man Jiillt sich mit UeborsHtzung'en ausländischer
Originale, schwankt dabei zwischen französischem und italienischem Stil, bis die
italienische Oper wieder ganz dominiert. Am klarsten lässt sich der Prozess in
Hamburg, weitaus der wichtigsten deutschen Oj)ernstadt, verfolgten, die von 1678 bis
1738 ein deutsches Opondiaus besass. Da aber hierüber «iie Tatsachen allgemein
bekannt sind, so braucht nicht davon die Rede zu sein. Verwiesen sei einzig noch
auf die (Charakteristik des Komponisten Keiser, weil sich nirgends ein knapperes
und besseres Urteil ül)er diesen Meister, einen der begabtesten Musiker aller Zeiten,
findet. Ktwas eingehender unter den vielen Städten wie Braunschweig, Weissenfeis,
Altenl)urg, Zeitz, Meiningen, Hannover werden ausser Hamburg die Städte Leipzig
und Nürnberg besprochen, das Wesentliche wird überall berührt. Der andere
Aufsatz „Aus Deutschlands italienischer Zeit'' ist sowohl eine Art Gegenstück zum
ersten Aufsatz als auch eine Fortsetzung. Nach all den vergeblichen versuchen der
Deutschen, eine einheimische Oper zu gründen, herrschen allenthalben wieder die
Italiener, und zwar die neapolitanische Schule. Es gibt keine Periode in der
Musikgeschichte ausser etwa die der Niederländer im 15. und 16. Jahrhundert, die
heute so sehr über die Achsel angesehen wird, dabei aber schlechter gekannt ist,
als die Zeit der neapolitanischen Oper im 18. Jahrhundert. Die Vorurteile gegen
diese Oper sind so gross, dass gerade diejenigen, die über diese Zeit schreiben, sich
gar nicht die Mühe geben, die Partituren dieser verleumdeten Opern zu studieren.
Wenn der bekannte Riehl über diese Zeit schreibt und dabei Scarlatti, Durante und
Hasse als bedeutendstes Theatertrio aufstellt, wobei es sich denn ergibt, dass
Durante nicht eine Note für das Theater geschrieben hat, so kann man sich ungefähr
einen Begriff" davon machen, wie leichtfertig drauflos geurteilt wurde. Der Aufsatz
hat das grosse Verdienst, klar und deutlich die Licht- und Schattenseiten der
neapolitanischen Oper herv^orzuheben, ferner in kurzen Zügen die Fragen zu unter-
suchen, was gerade die deutsche Musik dem Wirken der italienischen Oper ver-
dankte. K. ist für die Schäden dieser Kunst ebensowenig blind wie andere, aber
er sieht auch die Vorzüge, und diese bestehen in erster Linie in den grossen
Leistungen des Sologesanges, nämlich in der einzigartigen Darstellung bedeutender
Seelenzustände durch das Mittel des Sologesanges. Die Italiener konnten hier auf
eine Schule von hundert und mehr Jahren zurückblicken, die mit einer Einseitigkeit
dieses Ziel verfolgte, dass manches andere, das Drama als solches, darunter litt.
Sobald es sich aber um ihr eigenstes Gebiet handelt, sind sie gross, und zwar
einzig gross. Es handelt sich eben auch hier darum, das für eine Zeit
Charakteristische hervorzuheben, das, was in dieser Vollkommenheit nur einer Zeit
gegeben ist. Das ist aber der allererste Grundsatz für historisch-kritische Aesthetik.
Der weitere Inhalt des Aufsatzes befasst sich damit, wie weit die italienische Oper
herangezogen werden muss, um die Musik, insbesondere die Deutschlands, im
18. Jahrhundert zu erklären. Hier wird zuerst auf Händel aufmerksam gemacht,
insbesondere werden Winke praktischer Art für heutige Aufführungen seiner Werke
gegeben, dann wird Bach betrachtet, der, so durchaus deutsch, überaus viel von den
Italienern nicht nur gelernt, sondern auch direkt übernommen hat, ferner Mozart,
der ohne einen Majo und Paisiello sich nimmermehr erklärt. Eine Ehrenrettung
wird für den durchaus italienisch geschulten Deutschen Hasse unternommen. Er
war es, der die italienische Oper vor einer Krisis, in die sie Leonardo Vinci und
Porpora gebracht hatten, rettete. Der Aufschwung durch Männer wie Perez, Teredellas,
Majo, Trajetta geschah durch Hasses Eingreifen. „Er erneuerte den Geist Scarlattis
und brachte den dramatischen Charakter zu Ehren im Rezitativ wie in der Arie, im
grossen wie im kleinen." Hasses bedeutendste Opern und einzelne Partien daraus
werden kurz angegeben. —
Die Geschichte der Oper ist ein Gebiet, auf dem noch sehr viel gearbeitet
werden muss. Eine auch nur annähernd vollständige Gesamtdai*stellung ist noch
ausgeschlossen, und alle diesbezüglichen Versuche sind mehr oder weniger verfehlte
Arbeiten. In keinem Gebiete der neueren Musikgeschichte sind auch die Schwierig-
keiten grösser als hier, wo das Material der wichtigsten Werke in ganz Europa so
zerstreut herumliegt, dass es nur schwerer Mühe gelingt, über Grössen wie Scarlatti
ein annähernd richtiges Bild zu erhalten. Die ernstzunehmenden Arbeiten sind des-
halb vorläufig einzig und allein Spezialabhandlungen, wo man, wenn sie nur auf
gründlichem Quellenstudium beruhen, sich des scheinbar Unwesentlichen freut.
Hierzu gehört einmal das Ausbauen der Lokalgeschichte, in erster Linie
solcher von Höfen. Wien ist bis dahin hinter Städten wie Dresden und München
zurückgeblieben; einen wichtigen Beitrag erhielt man durch die Arbeit von A. von
Weilen: „Zur Wiener Theatergeschichte. Die vom Jahre 1629 bis zum Jahre 1740
am Wiener Hofe zur Aufführung gelangten Werke theatralischen Charakters und
Oratorien" (6599 d). Das Verzeichnis, das auf dem in Köcheis „Johann Joseph Fux"
Jahresberiehte f&r nenere dentsohe Littaratargesohioht«. IUI. g^
508 A. Heuss, Geschichte der Oper.
(Wien 1872) fusst, geht über dieses weit hinaus, weil dem Verfasser neues Handschriften-
material zur Verfüg'un»' stand, so dass nicht weniger als 300 neue Nummern hinzu-
g-ekommen sind. Dadurch ist die Geschichte der Oper am Wiener Hofe in der an-
g'eg'ebenen Zeit so weit präzisiert, als man weiss, welche Werke aufg-eführt wurden,
und im weiteren Sinne, welche ausserwienerischen Komponisten an diesem Hofe
Eingang" gefunden haben. Der Wert dieser Statistik zeigt sich natürlich erst dann,
wenn man sie zu einschläg-ig-en Arbeiten benützt. Hier kann nur darauf verwiesen
werden. — Ein sehr dankenswertes Buch hat G. Fischer (6599 e) mit seiner
, Musik in Hannover" gegeben. Hannover besitzt eine glänzende musikalische Ver-
gangenheit, die zu einer Behandlung förmlich einlud. F. ist wissenschafthch Dilettant,
zeigt aber unverkennbares Talent zur populären Darstellung, so dass sich das Buch
gut einführte. Der Historiker wird in ihm nicht eigentliche Belehrung finden, es
aber doch für einige Abschnitte zu Rate ziehen. Da es bereits in zweiter Auflage
erschienen ist, braucht es hier nur angezeigt zu werden, zumal dem Referenten nur
die erste Ausgabe bekannt ist. — Nagels (6599a) Aufsatz „Zur Geschichte der
Musik am Hofe zu Darmstadt", der mit dem Regierungsantritt Georgs I. des Frommen
(1567 — 96) beginnt, bringt in erster Linie musikhistorisches Material, das auf die Oper
keinen Bezug hat, weil die Opernperiode Darmstadts im 18. Jahrhundert nicht in den
Bereich der Betrachtung gezogen ist. Interessant ist die Schrift besonders durch die
Kataloge der Musikbibliothek der Landgrafen, weil sie uns zeigen, welche Werke
und welche Musiker vertreten waren. Dass im Jahr 1620 noch gar keine Musikalien
vorhanden waren, die der Monodie, dem neuen Stil angehören, zeigt, dass Darmstadt
noch nicht auf der Höhe der Zeit stand. Kulturgeschichtlich interessant sind die Berichte
aus der Zeit des 30jährigen Krieges, die zeigen, mit welcher Mühe versucht wurde,
die Kapelle zu erhalten. —
E s s a y s a m m 1 u n g e n. Wie sehr eine auch nur einigermassen gründliche
Kenntnis der vorgluckschen Oper den heutigen Schriftstellern fehlt, sieht man beinahe
an jedem Ausspruch, der über Gluck getan wird, sieht man an Werken wie Bult-
haupts „Dramaturgie der Oper" (6604), die in zweiter, neu bearbeiteter Auflage er-
schienen ist. Was B. über die Oper vor Gluck, sowohl die italienische wie deutsche
(B. berührt auch die Opern versuche der Deutschen, besonders die der Hamburger)
sagt, muss beinahe samt und sonders zurückgewiesen werden. Im Grunde genommen
sind es die alten Märchen, die uns da wieder erzählt werden, Urteile, die durch kein
SpezialStudium getrübt sind. Selbst Durante figuriert nach Riehls Beispiel noch
unter den Opemkomponisten (S. 9), die italienische Oper und ihre ganze Kunst sind
ein Zerrbild. Dass auf diesem Boden die Reform, welche Gluck in der Oper vor-
nahm, nicht befriedigend erklärt werden kann, ist selbstverständlich. Hierzu gehört
eine genaue Kenntnis der Verhältnisse in Italien, Deutschland und Frankreich. Es
führt zu weit, wenn hier darauf eingegangen würde. Was sonst dieses bekannte
Werk betrifft, so ist es nicht eigentlich das, was es zu sein vorgibt, eine Dramaturgie
der Oper. Abgesehen davon, dass es nur eine Reihe der bekanntesten Repertoire-
opern berücksichtigt, wird die Hauptfrage für eine Dramaturgie der Oper: Welches
sind die musik-dramatischen Mittel, mit denen in den verschiedenen Zeiten gearbeitet
wird, gar nicht in allererster Linie in Angriff genommen, die Frage nach dem
künstlerischen Warum findet durchaus keine genügende Beantwortung. Wohl fehlt
es nicht an Hinweisen auf die hervorragendsten Stellen, B. ist auch nicht blind für
manche Schwächen der grössten Meister, aber die innerliche Erklärung bleibt er uns
mehr oder weniger überall schuldig. Mit Epitheta, dass dieser und jener Charakter
„vortrefflich gezeichnet" sei, ohne dass auseinandergesetzt wird, wie der Komponist
diese Zeichnung bewerkstelligt hat, kommen wir nicht so recht durch. Die B.schen
Dramaturgien sind Einführungen in die betreffenden Werke, berücksichtigen dabei
sehr dankenswert besonders die Entstehung der Texte, bringen musikalisch manche
feinen Beobachtungen, aber, wie gesagt, eine Dramaturgie der Oper ist das zweibändige
Werk nicht. Musikalische Belehrung schöpft der Fachmann keine. — Die Schrift von
Nodnagel (6606) „Jenseits von Wagner und Liszt. Profile und Perspektiven" be-
fasst sich mit bekannten modernen Komponisten und ihren Werken. Sie fasst zu-
sammen, was man über die Komponisten Mahler, Arnold Mendelssohn, Richard
Strauss, Max Schillings von begeisterten Anhängern der modernsten Richtung
deutscher Musik in zerstreuten Aufsätzen lesen kann. Die Schrift verleugnet ihre
P^ntstehung nicht; es sind einzelne Aufsätze, die vielfach für den Tagesbedarf ge-
schrieben worden sind. Besonders fällt die kleinliche Polemik auf, die oft gegen
durchaus obskure Zeitungsartikel gerichtet ist. Im übrigen geben die Skizzen weniger
eine Charakterzeichnung der Komponisten im allgemeinen, als eine Besprechung
ihrer Hauptwerke, wie man sie in den „Musikführern" antrifft. Der Wert beruht
dabei besonders darauf, dass man gleich eine ganze Anzahl vor sich hat, und ein
der Sache ferner Stehender gleich einen Ueberblick über einige der markantesten
A. Heuss, Geschichte der Oper. 509
musikalischen Persönlichkeiten erhält. Im Anliang* findet sich neben der Besprechung
von Mahlers vierter Symphonie eine scharfe F^lemik gegen Siegfried Wagners Oper
,,Der Bärenhäuter". Wozu dies noch im Jahr 1002? S. Wagners Krstlingswerk ist
im Januar 1809 zum ersten Mal aufgeführt worden, 1902 war es so ziemlich ver-
gessen. Wozu denn sich wegen toter Werke aufregen? Man sieht, der Verfasser
kommt nicht so recht aus dem Tagesschriftstellertum heraus. Das Buch enthält noch
zwei ästhetische Aufsätze, wovon der erste „Das naturalistische Melodram" hier
einigermassen interessiert. N. bricht nicht nur eine Lanze für das Melodrama, sondern
gesteht uns auch, dass dieses die organische Weiterentwicklung des Wagnerschen
Musikdramas sei. Wir kommen mit unserer Erkenntnis immer weiter! Man braucht
nur die Frage so zu stellen, um diese Ansicht mit einer Antwort zu versehen, nämlich:
Hat denn Wagner durchaus ein Kezitationsdrama geschrieben? Taucht er denn nicht,
sobald es nur einigermassen angeht, seine „Rezitation" in den vollen Strom der
Melodie, die oft sogar weit über das hinausgeht, was selbst ein Musiker, der die
Sprache ganz anders belauscht wie der gewöhnliche Mensch, „Sprachmelodie" nennt?
Holt nicht Wagner unglaublich viel ganz reiner Melodie aus der Sprache, so viel, dass
es eine [Jnmenge „Rezitativ"-Stellen gibt, die man singen kann, ganz ohne die Worte,
just wie es Liedern geschieht? Gerade darin liegt teilweise das immense Musikertum
Wagners, dass er, wo es hinpasst, aus der Sprache diese unendliche Fülle Mu.sik
holt; dort ist Wagner als Musiker am stärksten, wo die dramatische Situation dies
am meisten erlaubt. Allerdings oder vielmehr selbstverständlich, Personen wie Beck-
messer oder Mime ist kein musikalischer Gesang in diesem Sinne gestattet, sie haben
reinen Sprechgesang, weil dieser sie am besten zu charakterisieren vermag. Ihre
ausgezeichnete Charakterzeichnung ist aber auch in erster Linie eine rein intellek-
tuelle Schöpfung, der Musiker hat einen geringen Anteil. Hier, auf diesem Gebiet,
kann Wagner noch am allerehesten nachgeahmt werden, ob es aber gelingen wird,
Reden, wie solche des Hans Sachs oder der Brünhilde, derart mit Musik auszustatten,
derart in der Musik neu aufleben zu lassen, wie es Wagner getan hat, ist eine andere
Frage. Wenn N. das „naturalistische" Rezitationsdrama für die notwendige Fort-
setzung der Wagnerschen Sprachbehandhmg hält, dann missversteht er nicht nur
Wagner, sondern stellt den heutigen Musikern ein ganz schlechtes Zeugnis aus, denn
es heisst nichts anderes, als dass diese nicht mehr fähig sind, aus der Sprache wirklich
noch Musik herauszuschlagen. Damit könnten wir dann am allerbesten die ganze
Vokalmusik und damit auch die übrige Musik zu Grabe tragen. —
Von den wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiete der Oper sind noch
verschiedene durchzugehen, besonders die Studien zur Geschichte der italienischen
Oper im 17. Jahrhundert von Hugo Goldschmidt (Leipzig, Breitkopf & Härtel.
1901. 412 S. Mit 250 S. Noten beilagen. M. 10,00). Es ist tedweise ein neues Gebiet,
das uns G. mit diesen Studien erschliesst, denn ihr Zweck ist kein geringerer, als
zwischen der Periode der Florentiner und der Venetianer eine neue Schule einzu-
schieben, die Oper der Römer. In dieser römischen Oper findet G. auch das Bindeglied
zwischen der ersten Opernperiode und der weitaus wichtigsten im 17. Jahrhundert,
der der Venetianer. Ob G. damit nicht zu weit geht, wenn er der römischen Oper
diese wichtige Rolle zuschiebt, ist eine Frage, die bis dahin noch keine entscheidende
Antwort gefunden hat, hauptsächlich aus dem Grunde, weil diese Periode der Oper,
im Umrisse bereits bekannt, als wenigstens einigermassen sichergestellt betracntet
worden ist. G.s Ansichten gehen aber dahin, den dramatischen Werken Roms eine
grössere Bedeutung zuzuschreiben, als es bisher geschah. Ob dies nicht mit etwas
tendenziöser Absicht geschehen ist, drängt sich insofern auf, als einige Spätwerke
der Florentiner Periode, die „liberazione di Ruggiero" der Francesca Caccini und die
Flora Marco da Gaglianos und Jacopo Peris zu sehr über die Achsel angesehen
werden, besonders das Werk der ersteren. Von „armseligem Machwerk" (der Ver-
fasser meint damit das kanonische Duett: aure volanti) kann dann doch kaum die
Rede sein. Weit entfernt, die berühmte Komponistin unter die führenden Geister zu
zählen, ist sie doch gerade als Vermittlerin Monteverdischer EinQüsse, die der Ver-
fasser gar nicht berührt, wichtig genug, um ihr immerhin eine Stellung in der Oper
ihrer Zeit einzuräumen. Doch dieses Einschiebkapitel berührt das eigentliche Thema
nicht. Die Untersuchungen des Verfassers gipfeln in der Besprechung des „Santo
Alessio", von Stefani Landi, den er in die vorderste Stelle italienischer Komponisten
setzt. Als hochbedeutend wurde dieses Werk immer angesehen, G. geht aber wohl
in der Wertschätzung des Textes wie der Musik zu weit, wie er unbedingt in Einzel-
heiten irrt, indem er den Instrumentalsymphonien eine viel zu grosse Bedeutung
beimisst. Die allgemeinen Resultate der Arbeit sind so wichtig, dass sie auch hier
angegeben werden können. Die römischen Oi)ern sind vor allem dadurch bedeutungs-
voll, dass sie die Verbindung mit der alten Musik, die von den Florentinern in der
Theorie durchaus, in der Praxis grösstenteils verworfen worden war, wieder her-
65*
510 A. Heuss, Geschichte der Oper,
stellen: der Madrigalstil findet Ein g-ang in der Oper. Nun ist es aber charakteristisch,
dass die Venetianer den Chor von Anfang" an beinah ganz entfernen; ihr Drama
wächst ohne das charakteristische Moment der römischen Oper, den Chor, hervor, sein
Boden ist ein anderer. Besonders auch aus diesem Grunde erheben sich Bedenken
gegen G.s Annahme, dass die römische Oper für die Venetianer so wichtig gewesen
sei. Monteverdis Werke der mittleren Periode, die ja leider wohl kaum mehr zum
Vorschein kommen werden, könnten hier viel erklären. Ganz bedeutend sind dann
aber auch die Verdienste der römischen Schule um die Ausbildung des Sologesanges,
sowohl des Rezitativs wie des Arioso. Allgemein interessant sind hier die Nachweise,
dass auch in der römischen Oper bald Symptome auftauchen, die das Ueberhand-
nehmen der Musik bekunden: der ewige Kampf zwischen Drama und Musik, den
die Venetianer noch so herzhaft zugunsten des Dramas geführt haben, beginnt schon
hier. G. hat dem Hauptteil seiner Arbeit noch zwei kleinere Aufsätze eingefügt,
von denen hier nur der erste: „Die musikalische Komödie des 17. Jahrhunderts —
Opera buffa" Interesse hat. Der Verfasser gibt damit einen sehr dankenswerten
Beitrag" zur Entstehung der komischen Oper, oder löst vielmehr die Frage nach ihrer
Entstehung in einem gewissen Sinne vollständig. Die komische Oper ist das Eigen-
artigste, was die Italiener auf musikdramatischem (Gebiete hervorgebracht haljen,
ohne sie hätten wir bekanntlich keinen Don Juan; in keiner Gattung kommt der
italienische Charakter klarer zum Ausdruck wie in der Komödie, und zw^ar der
musikalischen Komödie, der Opera buffa. Als der Vater der musikalischen Komödie
ist der Dichter Giulio Ruspigiiosi anzusehen, der zwei komische Texte schrieb: ,,Che
soffre, speri" (1639) und „Dal male il bene" (1653). Die Komponisten der ersten Oper
sind Vergilio Mazzocchi und Marco Marazzoli, die der zweiten wieder Marazzoli und
Antonio Maria Abbatini. Der Text der zweiten Oper steht bedeutend höher als der
der ersten, wofür der Grund darin zu suchen ist, dass Ruspigiiosi unterdessen das
spanische Theater des Calderon in Madrid kennen gelernt hatte. Schon an der
Inhaltsangabe G.s sieht man, dass das Stück geschickt angelegt ist. Der musikalische
Wert der ersten Oper besteht in der Schaffung des leicht gefügten Rezitativs, in dem
die Italiener so gross sind. In der zweiten Oper, in den von Abbatini komponierten
Akten, finden sich bereits eigentliche Finales, die man bis dahin dem bedeutend
später lebenden Komponisten Logroscino zuschrieb. G. bespricht ausser diesen noch
verschiedene andere komische Opern jener Zeit, so dass gerade dieses Kapitel als
besonders inhaltsreich bezeichnet werden muss. Die vielen Notenbeilagen, die G.
seiner Publikation beigibt, stempeln das Buch zu einem sehr wichtigen Werke. —
Beiträge zur Geschichte der komischen Oper gibt ferner Nicola d'Arienzo
(3729 a) in seiner Schrift „Die Entstehung der komischen Oper". Die Arbeit erschien
ursprünglich in der bekannten, vortrefflichen italienischen Musikzeitschrift „Rivista
musicale Italiana" 1900 und wurde von Ferd. Lug scheider, einem Schüler
d'A.s, ins Deutsche übersetzt. Was die eigentliche Entstehungsgeschichte der
komischen Oper betrifft, so ist die Arbeit von der vorgenannten Goldschmidts über-
holt. Doch tut dies nichts zur Sache, da d'A. es nicht darauf abgesehen hat, die
frühesten Werke mit komischen Elementen nachzuweisen, sondern an Hand ver-
schiedener Werke aus dem 17., besonders aber dem 18. Jahrhundert den komischen
Stil der früheren komischen Oper der Italiener klarzumachen sucht. Die Arbeit ist
mehr ästhetischer als historischer Art, und in dieser Beziehung bietet sie manches
Vortreffliche. Die Notenbeispiele sind ausgezeichnet gewählt, überall hat man es
mit charakteristischen Stellen zu tun. Die etwas unklare Disposition der Arbeit er-
schwert ziemlich das Studium, was zu bedauern ist, da manche feine Bemerkung
nicht recht zur Geltung kommt und zwischen manchem Unwesentlichen leicht ver-
schwindet. Die eigentliche Arbeit beginnt mit der Betrachtung einiger komischen
Scenen in den ernsten Opern der Venetianer. Diese Scenen sind von Anfang an für
die venetianische Oper charakteristisch (doch sind sie auch bereits in römischen Werken
zu finden), in ihnen zeigt sich der Einfluss des Volkes auf die Oper am stärksten.
Indessen suchten sich Textdichter und Musiker für diese Vermischung des ernsten
mit dem komischen Stil zu rechtfertigen. Den Grund musste natürlich das Altertum
geben, dessen Tragödie man ja allen Ernstes mit der Oper erneuert zu haben glaubte.
Man berief sich deshalb auf Werke des Euripides, wie den Zyklopen, auf den
Amphitryon des Plautus und besonders auf Rinto von Tarent, der die Tragödie ins
Komische verwandelt hatte. Allmählich entwickeln sich die komischen Scenen zu
ganzen Zwischenspielen, Intermezzi, die anfangs noch der Haupthandlung einiger-
massen angepasst waren. Immer selbständiger werdend, sind sie es eigentlich, die die
komische Oper begründen, wenn, wie wir durch Goldschmidt erfuhren, auch schon
sehr früh ausgeführte komische Opern komponiert wurden. Da d'A.s Arbeit in erster
Linie ästhetisch verstanden sein will, können die Bedenken bezüglich der Voll-
ständigkeit schweigen. Wichtige Komponisten der komischen Oper werden nicht
A. HeusH, Gfschichfo der Opftf. &11
einmal erwähnt, die BeRpi*ecliuii<i wt-iulei siiii iimMi-u Werken zu, die aber vollauf
(las InterosHO vcrdionon, das ihnen der Verfasser zuschreiht. Die Untersuchungen
R-ipfeln in der Betrachtung" von Pors^olesis komischer Oper „II fratre innamorato'*,
die dreiakti^-, rwav hint»(^ nicht den Weitruhni des Einaktei-s ,,La serva padrona"
besitzt, an eigentlicher Hedeutiiny diesem Werke aber wohl kaum nachsteht. Er-
wiihiit Werden mög-e noch das Vorwort L u ^' s c h e i d e r s , der berichtet, dass Waj^er
während seines Aurenthaltes in Neapel im -Jahre IHHO dem Konservatorium San Pietro
a Maiella wiedei'holt Besuche ab<^estattet iiabe, sich sehr für die Notenschätze des
berühmten Archivs interessierte und sich Kompositionen der alten Meister vorepielen
lieHs. Es muss dies deshalb <i"esa<^t werden, weil vielfach die Meinung existiert,
Wa^'iier sei ein Gegner der Bestrebungen der Musikgeschichte gewesen. Diese An-
sicht zirkulierte besonders während der Vorbereitungen für das Berliner W^agnerfest
anlässlich der Denkmalsenthüllung und wurde auch geglaubt, da sie von Leuten wie
dem bekannten Dirigenten und Schüler Richard Wagners, Alfred Richter, kolportiert
wurde. — Zwei Berliner Dissertationen befassen sich mit der Hamburger Oper,
nämlich Hugo Leichtentritts „Reinhard Keiser in seinen Opern. Ein Beitrag
zur Geschichte der frühen Oper" (3730b) und Gurt Otzenns „Philipp Telemann
als Opernkomponist" (3730c). Beide Arbeiten (von der L.s ist nur der erste Teil er-
schienen; auch der Band musikalischer Beilagen steht noch aus) sind ähnlich an-
gelegt. Sie geben eine Besprechung- der Werke der betreffenden Komponisten, die
Abhandlung von 0. macht auch den Versuch, ein allgemeines Bild über die
Operntätigkeit und die Stellung Telemanns zu geben. Beiden Arbeiten fehlt der
eigentliche Grund und Boden, die gute Kenntnis der damaligen italienischen Oper,
ohne die es unmöglich ist, zu durchaus gesicherten Urteilen zu kommen. L. ist sich
dieses Mangels auch bewusst, ohne dass er in der Lage war, ihm abhelfen zu können.
Seine Betrachtung bringt dieses und jenes Neue, korrigiert auch einige frühere An-
sichten. Wer Keisersche Opern noch nicht studiert hat, wird durch die Schrift einen
Einblick erhalten. Auf unbekannterem Terrain bewegt sich die Arbeit über Telemann,
der zu den vielseitigsten Komponisten seiner Zeit gehört. Die Bedeutung dieses
Mannes wird einmal ausführlich behandelt werden müssen. Seine Tätigkeit als
Opernkomponist kommt an zweiter oder dritter Stelle, neun Opern sind eine Zahl,
die nur bei einem Nebenfach erklärlich ist. Telemann ist in erster Linie ein komisches
Talent, was die Arbeit hübsch belegt. Einige Figuren sind im besten Sinne komisch
gezeichnet. Telemann hat gute Einfälle, es fehlt ihm aber die strenge Durcharbeitung,
was bei seinen anderen Kompositionen ebenfalls öfters zu treffen ist. 0. stellt seine
Werke mit den schwächeren Händeis zusammen, hält Telemann aber für dramatischer
als Händel. Es kommt hier darauf an, was man unter dramatisch versteht. Sucht
man Händel in den richtigen Werken auf und sieht das Dramatische in der
Schilderung grosser Charaktere in bedeutenden Seelenzuständen, dann urteilt man
darüber anders. Der Arbeit ist ein Beilagenband beigegeben, der manches Unnötige
enthält und zeigt, dass der Verfasser das wirklich Charakteristische nicht immer aus-
zuwählen verstand. — ^
Der Betrachtung eines Musikers des 1 8. J a h r h v: n d e r t s ist ein Buch von
M. Nestler (6610) gewidmet: „Der kureächsische Kapellmeister Naumann aus
Blasewitz. p]ine Darstellung seiner Lebensschicksale". Die Familie des berühmten
Musikers existiert heute noch, und wohl diesem Umstände ist es teilweise zuzu-
schreiben, dass diese Biographie geschrieben wurde. Hierauf ist es vielleicht auch
zurückzuführen, dass das Buch den ganzen äusseren wissenschaftlichen Apparat an
Quellennachweisen usw. weglässt und schlicht darauf los erzählt, was über die
Lebensschicksale Naumanns zu sagen ist. Es ist dies zu bedauern, denn das Buch
scheint mit Gründlichkeit geschrieben zu sein und auf authentischem Material zu
beruhen. Die Biographie liest sich wie ein Roman, die Lebensumstände Naumanns
während seiner Jugend sind sehr abenteuerlich, sein Gottvertrauen, seine Güte und
Geduld führen zu einem Ziele, wie man es in erhebenden Geschichten für die
Jugend liest, und doch handelt es sich hier um reinste Tatsachen. Das Buch will
denn auch in gewisser Beziehung ein Buch für das Volk sein, rechnet weniger auf
einen engeren Musikerkreis als auf ein grösseres Publikum. In diesem Sinne will
das schlichte Buch auch aufgefasst sein. — Im übrigen hat dieses Jahr keine be-
deutenderen Arbeiten über Musiker des 18. Jahrhunderts gezeitigt. Ueber Musiker wie
Mozart (Beethoven hat mit der Oper so wenig zu tun, dass die meisten Beethoven-
arbeiten hier nicht besprochen werden können), von denen wir ausgezeichnete
Biographien besitzen, hört man selten etwas Neues. (Der Aufsatz von Sandberger
Mozartiana (6612) berührt das Gebiet der Oper nicht.) — Neues bringen auch die
Opernführer nicht, sei es über Gluck oder Mozart. Diese Führer durch bekannte
Werke, die heute massenhaft in die W^elt geschickt werden, entspringen vielfach
Verlegerplänen und machen sehr oft keinen Anspruch darauf, ernst genommen zu
512 A. Heu SS, GeRchichte der Oper.
werden. Merlans (6613) Führer zu Don Juan und Zauberflöte, auch zu den
Meistersing-ern, gehören zum besten, was in dieser Beziehung- im allgemeinen ge-
leistet wird. — Dass auch Männer wie Leopold Schmidt (6608) in der Ein-
führung- zu Glucks Orpheus und Eurydike oder Smolian (6685b) in den ,,Ring
des Nibelungen" sich von den gewöhnlichen Arbeiten vorteilhaft unterscheiden,
braucht nicht besonders betont zu werden. Für die Forschung ist aber die Aus-
beute, was teilweise in der Natur der Sache liegt, gering. —
19. Jahrhundert: Allgemeines. Storck (6670) hat einen Auf-
satz: „Jenseits und diesseits von R.Wagner" geschrieben. Er lässt hier eine Anzahl
neuer Opern Re^oie passieren, wobei er zu dem Schlüsse kommt, dass von einem
,, Jenseits" von R. Wagner noch kaum die Rede sein könne, gegen welche Ansicht
sich für das Gebiet der Oper wohl nichts einwenden lässt. — Praktische Fragen
schneidet Leop. Schmidt (6688a) in dem Artikel: „Vom Opernwesen der Gegen-
wart" an. Er verteidigt zunächst die Oper gegen die auch heute noch etwa erhobenen
Angriffe auf ihre [Jnnatur, was auch sehr geschickt in einem witzigen
Artikel von Dippe: „Oper und gesunder Menschenverstand" (6601) geschieht.
Dann hebt Seh. hervor, dass unser Zeitalter auf musikalischem Gebiet den drama-
tischen Gesichtspunkt sehr stark betone. Die Opemkomponisten kennen tatsächlich
kein höheres Prinzip, als das dramatische. Hinter ihnen bleibt aber die Darstellung
auf der Bühne weit zurück. Die Gründe sind diejenigen, die schon Wagner teilweise
angegeben hat: ungenügende Vorbereitung, der Zwiespalt im Repertoire zwischen
der alten und neuen Schule usw. Das dringendste Bedürfnis für die moderne Opern-
bühne sind tüchtige Regisseure, wie sie im Schauspiel zu finden sind, während im
Opernfache dieses Amt unverantwortlich vernachlässigt werde, obgleich es doppelt
so schwere Arbeit erfordere wie im Schauspiel. Wer die Verhältnisse kennt, wird
Seh. unbedingt recht geben müssen, denn selbst in Wagnerschen Werken wird hier
so oft gesündigt, dass man glauben könnte, Wagner habe in dieser Beziehung-
umsonst gelebt. In den Münchener Mozart -Festspielen sieht Seh. sehr beachtens-
werte Anfänge, auch die alte Oper neu zu organisieren; leider sind sie bis dahin
ohne Nachfolge geblieben. Der Verfasser gelangt am Schluss zu der schon oft aus-
gesprochenen Forderung, -dass man für die- Spieloper und die Oper grossen Stils
zwei verschiedene Häuser mit spezi-ellen Einrichtungen besitzen müsste; erst dann
könnte man die Darstellungsfrage als gelöst betrachten. —
I)as Jahr 1901 war ein Lortzingjahr: Lortzing ist am 28. Oktober 1801
geboren und am 21. Januar 1851 gestorben, man konnte Geburts- und Todestag
feiern. Die Feier des 100. Geburtstages hat denn auch eine Anzahl Schriften und
eine Meng-e Aufsätze gezeitigt. (Die Bibliographie N. 6620-6624 ist nicht vollständig.)
Durch die meisten Artikel geht das Bestreben, von Lortzing eine höhere Meinung
zu erwecken, gleichsam Rettungen seiner Komponisten- und Dichterehre vor-
zunehmen. Man begreift nicht so ganz, wie das geschehen konnte, denn von einer
eigentlichen Unterschätzung Lortzings kann kaum die Rede sein, da das gewichtigste
Argument für die Einschätzung eines Opernkomponisten, das Repertoire, beweist,
dass Lortzing zu den Lieblingen des deutschen Volkes zählt. Die Eigenart Lortzings,
vor allem sein gemütvoller Plumor, ist in neuerer Zeit wohl kaum jemals unterschätzt
worden, wie man sich selbstverständlich gehütet hat, den Komponisten des „Zar und
Zimmermann" zu unseren grössten Komponisten zu zählen. Das muss unbedingt be-
tont werden, dass Lortzings Spielopern gegenwärtig geradezu unentbehrlich sind,
denn die moderne Oper hat uns, was das Gebiet der komischen Oper betrifft,
beinahe ganz und gar im Stich gelassen. Schon aus diesem Grunde kann von einer
eigentlichen ünterschätzung gar nicht die Rede sein, diese könnte erst eintreten,
wenn eine neue komische Oper emporschiessen würde, Werke, in denen modernes
Fühlen wirklich zum Ausdruck kommt. Auf die einzelnen Aufsätze braucht kaum
eingegangen zu werden, wenn noch hervorgehoben wird, dass da und dort energisch
verlangt wird, die Opern Lortzings durch die Darstellung zu heben, sie von allem
traditionellen Schlendrian zu befreien, kurz sie auf die Höhe des feineren Lustspiels
zu heben. Man hat damit eine teilweise sehr richtige Forderung erhoben. Lortzings
Opern dienen gar oft zu possenhaften Spielübertreibungen; es werden selbstgemachte
Witze gerissen, der Respekt wird talsächlich sehr oft nicht genügend gewahrt. Viel
wird man aber in dieser Beziehung nicht ausrichten, da gerade Lortzings gemütliche
Opern den Keim in sich tragen, dass sie ebenfalls etwas gemütlich angefasst werden.
Da die meiste Litteratur über Lortzing noch in das Jahr 1901 fällt, so ist eine aus-
führliche Behandlung um so weniger notwendig, als im übrigen den meisten Auf-
sätzen nur Tagesbedeutung zukommt. Der eigentliche Lortzingforscher ist Kruse
(6620a), dessen Aufsatz ,,Zur Lortzingfeier" zum besten gehört, was aus diesem An-
lass geschrieben wurde. — Erfreut darf man sein besonders über die ebenfalls von
Kruse (6620) veranstaltete Sammlung ,, Albert Lortzings Briefe". Diese Briefe
I
A. Heuss, Geschichte <]ov Oper. 513
sind teilweise durch die erste liiug'rai)hie [jOilzm^s von Dliringer, die bald nach des
Komponisten Tode erschien, bekannt. In dieser zum jj^rössten Teile Briefbiographie
ist aber alles P^rühliche ausgelassen, da s'w den Zweck hatte, Sympathien für die in
Armut lebende Familie Ijortzinp^s zu erwecken. Das Arg-ument fällt heute gelbst-
verständlioh fort, und man darf K. für die vollständi}»e Ilerausfrabe dankbar sein.
Es sind keine eigentlichen ,,KLinstlerbriefe", keine tiefsinnigen oder ^eiätreichen
Exkurse über die Musik, im (ie<^enteil, die Briefe sind schlicht, p^ut bürjferlich.
Was ihnen den Reiz g'ibt, sind Ironien, mit denen Lortzing- reich begabt war,
scharfe Zü^e, die v'on einer ausg-ezeichneten Beobachtungsgabe, wie sie auch Mozart
besass, herrühren, und gelegentlich ein derber Ton. Für die engere Theatergeschichtt»
fällt dies und jenes ab, wenn auch die Ausbeute nicht gerade sehr gross ist. Der
Briefwechsel setzt I82(i ein und hört erst vierzehn Tage vor Lortzings Tode auf;
eine Unterbrechung findet sich einzig von 1836 auf 1837, — Wittmanns (Hß22ej
Lortzing-Biographie ist in zweiter Auflage erschienen, vermehrt und verbessert, wo-
von besonders das Verbessern recht notwendig war. In der ersten Auflage war
unter anderem noch das falsche Geburtsjahr angegeben, obgleich es durch Zurück-
gehen auf die Akten in Berlin ohne weiteres zu erfahren war. Die Biographie ist,
wie man zu sagen pflegt, für den „Hausgebrauch", welches Schicksal sie mit den
meisten anderen Musikerbiographien bei Keclam teilt. —
üeber H. M a r s c h n e r hat M ü n z e r (ß625) eine sehr hübsche Arbeit
erscheinen lassen, die teilweise auf neuem Material in Briefen und Dokumenten
beruht. Der Wert der Biographie beruht in der gelungenen Verschmelzung der
Lebensgeschichte mit der künstlerischen Besprechung der Werke in dem knappen
Rahmen, der diesen von Reimann herausgegebenen Biographien gesetzt ist.
Denn eine endgültige Biographie, eine solche, auf der die spätere Zeit wirklich
fussen wird, gibt M. nicht, was, wie gesagt, schon wegen der Raumrücksichten
nicht anging. Schon die Vorgeschichte für Marschners Opemschaffen wird kaum
berührt. Auf der Höhe stehen die Besprechungen der Hauptopern Marschners,
der Einfluss, den Marschner auf Wagner ausübte, wird hervorgehoben; doch hätte
hier noch manches Wesentliche gesagt werden können. Einer ausgeführten
Biographie stehen auch Hindernisse entgegen; Marschner geniesst nicht ein so
grosses Interesse, dass mau an seiner spezifischen Entwicklung so viel Anteil
nähme, um selbst nur die Hauptwerke bis in ihre Einzelheiten zu verfolgen. Die
Biographie hat das Verdienst, das auch für weitere Kreise Wesentliche in völlig
zuverlässiger Weise vermittelt zu haben. — Die zwei in der Bibliographie angeführten
Aufsätze über Marschner (6625a — b) waren mir nicht zugänglich. —
Spohr, Meyerbeer. Aufsätze, wie die in der Bibliographie verzeich-
neten (6627-28), die auf aus der Praxis verschwundene Opern aufmerksam
machen, sind heute ziemlich häufig; da und dort sind die Versuche auch von
Erfolg gekrönt. Sie entspringen einer sehr naheliegenden Tatsache: Die moderne
Opernproduktion hat uns beinahe gar keine Werke geschenkt, die sich
auf dem Spielplan gehalten hätten. Man sucht deshalb in der Vergangen-
heit. Aber nichts ist schwieriger, als Opern wieder zu beleben, denn keine Kunst-
gattung ist der Mode (im guten Sinne) so sehr unterworfen, wie die Oper. Keine
Kunstgattung hat auch so viel Wandlungen durchgemacht, wie die künstlichste von
allen, das musikalische Drama. Schuld daran ist nicht die Musik, sondern der Text,
der über kurz oder lang das Schicksal einer Oper besiegelt. Worin die Güte des
Textes besteht, diese Frage scheint, wenn man die moderne Opempi-oduktion be-
trachtet, immer geheimnisvoller zu werden. —
Die Rubrik „einzelne Komponisten" (6689-97), die um das Sechs-
fache vergrössert werden kann, betrifft moderne, lebende Tondichter und ihre Werke.
Es sind meistens nicht besondere tiefgehende Besprechungen über Erstaufführungen.
Auf sie einzugehen, hat durchaus keinen Zweck. — Erwähnt mag das Schriftchen voq
U r b a n (6693b) ,,Strauss contra Wagner" werden, nicht weil es irgend welche Be-
deutung hätte, sondern weil es zeigt, wie modernes Musikschriftstellertum gelegent-
lich total entgleist. Das Schriftchen ist ein Pamphlet auf Wagner und ein exaltierter
Panegyricus auf Richard Strauss, der gegen Wagner besonders als „Deutscher" aus-
gespielt wird. Man muss Richard Strauss in Schutz nehmen, von dem es ganz aus-
geschlossen ist, dass er solche Schriften gutheissen würde. Die Sucht, aufzufallen,
sensationell zu wirken, treibt oft ganz sonderbare Blüten. —
Richard Wagner: Allgemeine Charakteristiken. Dem
Umfange nach nehmen nicht nur in der Litteratur über die Oper, sondern überhaupt
in der ganzen Musik, die Bücher, Scliriften und Aufsätze über Richard Wagner den
breitesten Raum ein. Dies beweist vor allem etwas: den kolossalen Anteil, den die
Welt immer noch an Wagner nimmt und noch lange Zeit nehmen wird. Die Litteratur
über Wagner ist bereits jetzt grösser als über irgend einen anderen grossen deutschen
514 A. Heuss, Geschichte der Oper
Künstler; weder die Goethe- noch die SchillerUtteratur kann sich, was die Quantität
betrifft, mit der Wagnerschen messen. Das rührt auch teilweise daher, dass Wag-ners
Lebenszeit in das eigentliche Zeitalter der Presse fällt, denn schon die Litteratur
über Wagner zu dessen Lebenszeit ist so ungeheuer gross, dass kein Mensch sagen
kann, er hätte annähernd einen Ueberblick über sie (Oesterleins „Katalog einer Wagner-
Bibliothek", 1882—86, 2 Bde., enthält bereits 5560 Nummern). Die Zahl der Schriften
usw. ist nach Wagners Tode nicht kleiner geworden, sondern wuchs immer noch an,
unterstützt durch zahlreiche Publikationen, besonders von Briefen, die die Wagnersche
Person selbst betreffen und neues Material zur inneren und äusseren Lebensgeschichte
dieses Mannes bringen. Die Litteratur über Wagner hat sich von Anfang an im
Gegensatz zu der über andere grosse Musiker dadurch ausgezeichnet, dass Männer, die
ausserhalb der Musik standen, von ihm angezogen wurden und über ihn schrieben.
Nietzsches unzeitgemässe Betrachtung ,, Richard Wagner in Bayreuth" ist heute das
bekannteste und bedeutendste Beispiel dafür. Jetzt nehmen gerade diese „ausser-
musikalischen" und vielfach sogar „ausserkünstlerischen" Schriften den breitesten
Raum in der Wagnerlitteratur ein. Es hat dies seine Gründe: Die Partei, die sich
enger um Wagner scharte, sieht in Wagner in erster Linie nicht einen Künstler,
sondern betont besonders das philosophische Element in Wagner, sie sieht in ihm
einen W^eltweisen von einer solchen Bedeutung, dass die heutige Welt nichts besseres
tun könnte, als der Wagnerschen Weltanschauung nachzueifern und sie in die Tat
umzusetzen. Diese engere Wagnerpartei ist in erster Linie von diesem Standpunkte
aus zu betrachten, ihre Schriften sind Versuche, Wagner eine Weltbedeutung zuzu-
messen, wie sie vor ihm noch kein Mensch, weder Künstler noch Philosoph, besass.
Diesem Wagnerianer — er spricht es nicht gerade offen aus, er ist aber davon felsen-
fest überzeugt — ist nur ein Vergleich hoch genug, der mit Jesus. Und diese
Ansicht stützt sich in erster Linie auf den Parsifal, den der engere Wagnerianer für
das höchste ansieht, was die Kunst seit ihrem Bestehen hervorgebracht hat: Der
Parsifal ist eine heilige Offenbarung. Hand in Hand mit dieser fundamentalen
Ansicht über Wagner gehen die weiteren Versuche, möglichst alles, was Wagner
gesagt hat, zu halten. Für diesen Wagnerianer sind die Wagnerschen Schriften eine
Art Evangelium, das man wohl, wie es die orthodoxen Prediger tun, erklären soll,
das aber um keinen Preis wahrhaft kritisch angefasst werden darf. Der „Glaube"
soll Wissen, das auf anderer Basis als der Wagnerschen emporwächst, ersetzen. In
diesem Sinne ist die engere Wagnerpartei heute durchaus reaktionär, wie sie einst
die fortschrittlichste Partei war. Sie arbeitet noch durchaus mit dem Standpunkt
Wagners, sie will keine, aber auch gar keine Position aufgeben, die Wagner einst
sich, seinem Kunstwerke und der ihn umgebenden Welt gegenüber einnahm. Die
Tradition spielt zudem eine sehr grosse Rolle, und wer heute das Bayreuther Theater
besucht, in dem Glauben, Wagners künstlerische Intentionen in bezug auf die Dar-
stellung, die, wie er selbst sagte, zu seinen Lebzeiten nicht erreicht wurden, durch-
aus verwirklicht zu sehen, der muss bei einiger Kritikfähigkeit bemerken, dass dies
öfters nicht der Fall ist. Man begnügt sich damit, das Traditionelle zu wahren,
Erinnerungen an Aufführungen unter Wagners Leitung in der Art zu benützen, dass
man sie ohne weiteres herübernimmt, ohne dabei daran zu denken, dass Wagner
selbst immer weiter auf eine Vervollkommnung seiner Absichten bedacht gewesen
wäre. Etwas Antiquarisches, allermindestens Konservatives haftet so dieser Partei
schon seit läng-erer Zeit ganz entschieden an. Das Werk, das den Gedanken dieser
engeren Wagnerpartei am reinsten zum Ausdruck bringt, ist Chamberlains
(6637) „Richard Wagner". Das Werk, 1894 erschienen, ist in einer „wohlfeilen
Ausgabe" neu aufgelegt worden. Diese Ausgabe unterscheidet sich von der ersten
einzig und zwar sehr vorteilhaft dadurch, dass der geradezu aufdringliche Bilder-
schmuck, der so weit ging, dass die nebensächlichsten Personen, die mit Wagner zu
tun hatten, abkonterfeit waren (wohl kaum darf man dies einem so hochgebildeten
Mann wie Ch. zum Vorwurf machen; die meisten Bilder werden wohl dem Verlage
zuzuschreiben sein), weggelassen ist und das Buch sich nun rein als „Werk"
präsentiert. Die ausführliche Besprechung eines Werkes, das in zweiter Auflage er-
schienen ist, gehört wohl nicht hierher; zudem deckt sich der Inhalt mit dem, was
anfangs über die Art und Weise der engeren Wagnerbetrachtung gesagt worden
ist. Aufgreifen könnte man die Sentenz, die dem ganzen Ch.schen Werke zu-
grunde liegt. Sie zeigt unverhüllt an, in welcher Art diese Wagnerschriftsteller
Kunst- und Menschengeschichte zu treiben gesinnt sind. Ch. sagt in seiner Ein-
leitung, dass er Wagner gegenüber ganz den gleichen Standpunkt einnehme, wie
Thomas Carlyle in seinem Werke „Ueber Helden- und Helden Verehrung usw." gegen-
über Mohammed: „Ich will so viel Gutes von ihm sagen, wie ich nur irgend kann.
Das ist der Weg, sein Geheimnis zu ergründen". Das ist eines der vielen geist-
reichen Zitate, die ein so belesener Mann wie Ch. immer bei der Hand hat. Die
A. Heuss, Geschichte der Oper. 515
Kritik wenigstens über dieses kann al)er darüber belehren, wie viel man von solchen
Zitaten, die heutzuta<^e g-eradozu eine Macht geworden sind, zu halten liat. Carlyle
fügt seinem Ausspruch noch vorsichtig den Satz hinzu: „Da übrigens keine Gefahr
besteht, dass einer von uns Mohammedaner wird, so will ich so viel Gutes von ihm
sagen usw". Carlyle kommt zu dieser Betrachtung, weil er die „landläufige Hypothese
über Mohammed, der ein ränkeschmiedender Betrüger, die verkörperte Falschheit
gewesen" sei, gerade auf Grund des Wahren in diesem Manne einer Kritik unter-
ziehen will. Wie kann man aber über einen Künstler, der schon bei Lebzeiten als einer
der grössten Menschen angesehen wurde, den gleichen Standpunkt einnehmen, wie
über einen Mann, den man als Gauner ansah! Die Verteidigunjjswaffen sind hier
denn doch zu ungleich. Wagner brauchte schon in den 90er Jahren keine Ver-
teidiger mehr, sein Werk ist zu gross, als dass Nörgeleien und Verunglimpfungen
seiner Person bei jedem ernsten Manne, nicht nur bei der engeren Wagnerpartei,
Einfluss hätten gewinnen können. Wagner brauchte aber Schriften, die daran gingen,
ihn und sein Kunstwerk derart zu erklären, dass sie verständlich wurden, wobei
man natürlich vor keinen Konsequenzen zurückschrecken durfte, andererseits aber
auch fähig sein musste, Wagners Werk in seiner geschichtlichen Stellung auffassen
zu können. Hierzu hatte Wagner schon selbst den Weg gewiesen, ein Hauptteil
seiner Schriften befasst sich damit, dass Wagner sich und seinen Freunden klar zu
machen sucht, auf welche Weise er zu der Mission gekommen sei, die Oper, das
ganze Theaterwesen, die Menschheit selbst zu reorganisieren. Gerade in dieser
Beziehung sowohl das Werk von Ch. als die Schriften der anderen speziellen
Wagnerianer durchzunehmen, dass man untersucht, ob sie auch als erstes die
Wagnerschen (Jruiidansichten auf ihre Richtigkeit prüfen wollen, zeigt schlagend,
dass dies durchaus nicht in ihrer Absicht liegt. Wagners Ansichten bedürfen, sobald
sie sich einigermassen auf das exakte Gebiet begeben, durchaus der Revision, und
von diesem revidierten Standpunkt aus muss und kann nur sein Werk betrachtet
werden, wenn man nicht jeglichen Boden für die Wertschätzung unter den Füssen
verlieren will. Umgeht so Ch. diese Hauptfrage für die Betrachtung eines jeden be-
deutenden Mannes durchaus, so ist es demnach unzweifelhaft, dass besonders über
spezielle Fragen der Wagnerschen Dramen manche Aufklärung gegeben wird. Wer
kritiklos in Wagner eingeführt sein will, wem es zu mühselig ist, sich insbesondere
durch W^agners Schriften und Briefe, die den Kern von allem enthalten, was Ch.
sagt, durchzuarbeiten, der wird in diesem „Richard Wagner", glänzend geschrieben
wie alles, was von Ch. herrührt, einen guten Führer finden. Ein Werk der Zukunft
ist das Buch nicht, wenn es auch einer späteren Zeit dafür wichtig sein wird, wie
selbst im Grunde so kühle Naturen wie Ch. die Wagnersche Persönlichkeit gänzlich
gefangen nehmen konnte. — In diesem Zusammenhange muss das Schriftchen von
Marsop (6654) „Der Kern der Wagner-Frage: Museumskunst oder Bühne der
Lebenden?" ebenfalls berührt werden. Es ist ein für spätere Zeiten vielleicht
klassisches Zeugnis dafür, wohin die Konsequenzen mancher Wagnerschen An-
schauungen führen. Wagner selbst hat die Konsequenz des M. sehen Artikels nicht
ausdrücklich gezogen, er deutet sie an in seinem ,, Kunstwerk der Zukunft". M. zielt
darauf hin, dass in erster, beinahe einziger Linie die musikdramatischen, und in
Deutschland natürlich nur die deutschen, Werke aufgeführt werden sollten. Zur
Museumskunst rechnet er alles, was nicht mit unseren, d. h. Wagnerschen Prinzipien
zusammentrifft und anderen Anschauungen entsprungen ist; er geht sogar so weit,
dass er Werke, die die echtesten Vorläufer des Wagnerschen Musikdramas sind, wie
die Opern Glucks, von der lebenden Bühne ausschliesst; Wagner und seine Schule
sollen ausschliesslich die Bühne beherrschen. — Eine Antwort hierauf erhielt Marsop
bald darauf von Graf (6640) in dem gleichbetitelten Aufsatze: „Der Kern der
Wagnerfrage", der die besonders bei Marsop befremdliche Deutschtümelei mit dem
Gedanken zurückweist, dass Deutschland gerade durch sein IJniversaltheater gross
geworden sei. Es ist kaum möglich, bei solchen Schriften ernsthaft zu bleiben, deren
Verfasser nach ihrer Stubentheorie ausrechnen, die Welt würde gerade auf ihre Art
und Weise selij? werden. Nebenbei gesagt, liegt gerade in den Forderungen Marsops
eine so durchaus undeutsche und unwagnerische Pietätlosiijkeit gegen unsere grössten
deutschen Meister, dass man auf Grund solcher Schriften sagen muss, VVagners
direkte Nachfolger treiben ein ganz eigenartiges Wagnerstudium. — Auch Gö hier
(6639) hat in dem Aufsatz „Die Wagnerfrage" Marsops im Grunde genommen recht
kindliche Ansichten ebenso entschieden wie erfolgreich zurückgewiesen. — Interessant
ist, wie in neuerer Zeit protestantische Pfarrer für Wagner eintreten oder vielmehr
in ihm gewissermassen ihr Heil erblicken. Es ist etwas lang gegangen, bis diese
Periode eingetreten ist, der Grund mag wohl teilweise der sein, dass Wagners frühere
Schriften, feurige Angriffe auf das (historische) Christentum, einige Bedenken auf-
kommen Hessen, ob man Wagner unbedingt vertrauen dürfe. Man hat unterdessen
Jahresbericht« für nenere deaUohe LitUrktargeMhiehte. XIII. gg
516 A, Heuss, Geschichte der Oper.
einsehen g-elernt, dass Wagners Religiosität tief im Christentum ruht und dass, wie
sich ein ebenfalls hierhergehörender Aufsatz von Kögel (6650): „Zur Psychologie
Wagners" ausdrückt, „sein griechisch-feuerbachisches Heidentum ein Selbstraissver-
ständnis" war. Die protestantischen Pfarrer sehen jetzt in Wagner einen spezifischen
Verkünder des echtesten Christentums, und es ist wohl unzweifelhaft, dass Wagner
gerade in dieser Beziehung eine immer bedeutendere Rolle spielen wird. Der
Vortrag von Laudin (6653), einem Pfarrer in Ostpreussen: „Richard Wagner
und die Religion des Christentums", vermag in die Anschauungen dieser Kreise gut
einzuführen. L. betont eine Kernfrage gleich anfangs, dass Wagner der Mann sei,
der die „deutsche Volksseele vom Bau des erniedrigenden Materialismus zu lösen
und durch das Evangelium zu erlösen" vermöge, „üeberall wo man das Evangelium
lieb hat, verdient Richard Wagner eine bekannte Grösse zu werden." Es genügt hier,
darauf aufmerksam zu machen, was Wagner auch in dieser Beziehung zu sein ver-
mag. In welcher Art Wagners Werke aufgefasst werden, wenn man sie einseitig in
diesem Lichte betrachtet, zeigt L.s Auffassung des Tannhäuser. Hierüber heisst es
S. 11: „Die Tendenz des Dramas liegt auf der Hand; es bildet eine grosse Anklage
gegen das herrschende Kirohensystem des Ultramontanismus; über dasselbe trägt die
wahre Religion den Sieg davon." Wenigstens zeitgemäss ist diese Auffassung 1 —
Dass aber auch die Philosophen noch lange nicht mit Wagner im reinen sind, kann
ein Aufsatz von L. Ziegler (6674a): ,, Wagners Weltanschauung und ihr Verhältnis
zu Schopenhauers Metaphysik" zeigen. Z, weist darauf hin, dass Wagner als durch-
aus selbständiger Denker, nicht als Schopenhauers Schüler aufzufassen sei. „Prinzipiell
hat Wagner den absoluten, metaphysischen Pessimismus Schopenhauers ersetzt durch
einen historischen, evolutionistischen Optimismus." Die unermessliche Bedeutung
Wagners beruhe darin, dass er die Schwäche des Christentums, die in mangelnder
Spekulation bestehe, nicht nur aufgedeckt, sondern diese spekulative Armut des
Christentums durch Zuführung indischer Gedankenkreise bereichert und die Not-
wendigkeit einer spekulativen Ergänzung durch arische Gedanken offenbar ge-
macht habe. Z. schliesst mit den Worten: „Derjenige Philosoph, welcher die An-
deutungen Wagners mit eiserner Konsequenz zur Reife gelangen Hess, ist Eduard
von Hartmann. Die Geschichte der Philosophie weiss aber niemanden zu nennen,
der einen Uebergang von Arthur Schopenhauer zu Eduard von Hartmann darstellen
wird wie Richard Wagner." Diese Frage gehört wohl nicht mehr hierher, sondern
vor das Forum der Philosophie. —
Werke. Von dem Standpunkt, der hier von der engeren Wagnerpartei ein-
genommen wird, wird man es ohne weiteres auch verständlich finden, wenn von Bay-
reuth aus gerade eine Sammlung ,, ausgewählter Prosaschriften über Staat, Kunst
und Religion" veranstaltet wurde (6680a). Wagner, der Philosoph, wird dadurch vor
dem Künstler in den Vordergrund geschoben, wodurch die eingangs dieses Ab-
schnitts geäusserten Ansichten ihre besondere Bestärkung erhalten. Die Schriften
gehören durchgängig Wagners späterer Lebenszeit an, als sein Geschick durch
Ludwig II. eine so unvermutet günstige Wendung nahm, seine Ansichten sich aber
auch in mancher Beziehung änderten. „Ueber Staat und Religion" und „Deutsche
Kunst und Politik" hat Wagner noch selbst seinen „Gesammelten Schriften" ein-
verleibt, die anderen Schriften, nämlich „W'as ist deutsch?", „Modern", „Wollen wir
hoffen?", „Religion und Kunst", „Was nützt diese Erkenntnis?", ferner die „Aus-
führungen zur Kunst und Religion" sind sämtlich dem zehnten, dem Bayreuther
Bande entnommen, der nach Wagners Tode erschien. Dass diese Schriften zum
Gehaltvollsten gehören, was Wagner in Prosa geschrieben hat, kann nur Unkenntnis
leugnen, — ob sie aber das Nützlichste, für unsere Zeit das Notwendigste bringen, ist
wieder eine andere Frage. Populär (im guten Sinne) können sie kaum jemals
werden, schon deshalb nicht, weil der Stil Wagners nicht jedem leicht zugänglich
ist. Der Herausgeber der ausgewählten Schriften, Hans vonWolzog^en, hat
wohl recht, wenn er bedauert, dass die Prosaarbeiten Wagners bis dahin zu wenig
Eingang in die Nation gefunden hätten, denn dass diese als die Kundgebungen eines
so ausserordentlichen Genies schon des Künstlers wegen gelesen zu werden verdienen,
unterliegt gar keinem Zweifel. Aber mit einer Auswahl der religiös-philosophischen
Schriften sich das Interesse gleichsam erzwingen zu wollen, zeigt, wie wenig man in
Bayreuth das Fühlen und Denken der Zeit kennt, wie wenig praktischen Geist man
überhaupt besitzt. Wer sich hinter diese Schriften macht, hat die früheren ebenfalls
schon gelesen und benötigt die Sonderausgabe nicht. Zur Einführung in Wagners
Kunstphilosophie taugen diese Aufsätze aber nicht. Eine Sammlung der spezifischen
Kunstschriften würde auf ganz anderes Interesse stossen, aber das ist es ja nicht,
was man in Bayreuth will: Wagner soll nicht in erster Linie als Künstler, sondern
als Philosoph, als Regenerator gelten. — Mit Wagners Schriften befasst sich ein
Aufsatz von Batka (6680c), wie auch dem Schriftsteller Wagner mehrere Aufsätze
A. Heu SS, Geschichte der Oper. 517
gewidmet sind (6ß80d, 6(>80e). B. gehört zu den Schriftstellern, die warm für die
Sache Wagners eintreten, sich dabei al)er genügend Selbständigkeit gewahrt haben,
um nicht zu allem, was von Bayreuth kommt, Ja und Amen zu sagen. Auch dieser
sehr sympathisch berührende Aufsatz ofl'enbart Sachlichkeit B. betont einmal die
Ungleichheit der Schriften, bemerkt, allerdings ohne es näher auszuführen, dass wir
in gar mancher Beziehung anders denken und fühlen gelernt haben. Er tritt
unbedingt für die früheren Schriften ein, erklärt die der Münchener Periode rüv die
hervorragendsten, sieht dann aber in der Schrift „Beethoven", die mit der im
höchsten (irade anfechtbaren Musikphilosophie Schopenhauers getränkt ist und sie
auch weiterführt, deJi Kulminationspunkt von "Wagners schriftstellerischer Tätig-
keit. Dass es im ganzen sehr zu bedauern bleibt, wenn die Scliriften Wagners nicnt
viel mehr gelesen werden, darüber ist kein Woi't zu verlieren. Nietzsches Ausspruch:
„Ich kenne keine ästhetischen Schriften, welche so viel Licht brächten wie die
Wagnerschen", hat auch heute noch eine bestinnnte Ciültigkeit, Was aber not täte,
wäre eine von berufener Hand stammende kritisclie Ausgabe derart, dass klar und
deutlich angemerkt würde, wo Wagner sich offenbar irrt. Man kann, mag man die
Wagnerschen Schriften noch so sehr hochschätzen und lieben, sie nicht ohne weiteres
jedermann empfehlen, weil sie in überaus wichtigen Punkten keine Klarheit, sondern
nur eine heillose Verwirrung anzustiften imstande sind, die in mancher Beziehung
auch bereits so gross ist, dass man sie kaum noch aus den Köpfen mehr entfernen
kann. — In zweiter Auflage sind die „Nachgelassenen Schriften und Dichtungen"
Richard Wagners erschienen (HHSO). Diese Arbeiten sind für das künstlerische Ver-
ständnis Wagners unentbehrlich, besonders durch die beiden dichterischen Entwürfe
„Die Sarazenin" und „Jesus von Nazareth". Beide Entwürfe gehören der Periode
an, in der Wagner noch in das historische Drama zurückfiel; denn auch „Jesus von
Nazareth" blieb hauptsächlich deshalb liegen, weil Wagner auch hier zu sehr auf
iiistorische Begebenheiten stiess. Ausser diesen dichterischen Entwürfen enthält der
Band solche für Aufsätze, dann hingeworfene Gedanken, Fragmente verschiedener.
Weil von Wagner herrührend, sind alle mehr oder weniger wichtig. —
Dass von Wagner fortwährend neue Briefe auftauchen, liegt einerseits an
dem ungemeinen Interesse, das man an Wagner nimmt und das bewirkt, dass selbst
die nebensächlichsten Aeusserungen mit Dank quittiert werden, dann natürlich an
Wagner selbst, der, an und für sich ein grosser Briefschreiber, durch seine geradezu
einzigartig mannigfaltigen Beziehungen zu vielseitiger Korrespondenz gedrängt war.
Von den neu hinzugekommenen Briefen haben manche ein ganz bedeutendes
Interesse, da sie durchaus neue Aufschlüsse über Wagner bringen. An erster Stelle
stehen, was die Wichtigkeit für die Wagnerbiographie betritt'!, die Briefe Wagners an seine
Lieblingsschwester Kläre, die Frau des ursprünglichen Sängers und Opernregisseurs,
späteren Kaufmanns Wolfram (()ß7B). Der erste Brief, datiert Genf, am 20. August
1858, ist der wichtigste. Er setzt das Verhältnis Wagners zu Frau Mathilde W'esen-
donk auseinander. Wagner klärt darüber auf, wie dieses Verhältnis durch seine
Frau gestört worden sei. Man wusste bis dahin wenig Authentisches darüber, durch
diesen Brief wird das ganz wunderbare Verhältnis der beiden geklärt. Der Satz:
„Da zwischen uns nie von einer Vereinigung die Rede sein konnte, gewann unsere
tiefe Neigung den traurig wehmütigen Charakter, der alles Gemeine und Niedere
fernhält und nur in dem Wohlergehen des anderen den Quell der Freude erkennt"
spricht die Hauptsache aus. Welch harte Kämpfe aber vorausgingen, bis die beiden
diese Stellung zueinander erreicht hatten, zeigt der folgende Passus in diesem,
vielleicht intimsten Briefe, den Wagner geschrieben hat. (Er mag hier auch besonders
deshalb mitgeteilt sein, weil ihn Golther in seinem Vorwort zu dem 1004 erschienenen
Bande „R. Wagner an Mathilde Wesendonk" absichtlich ausliess, wohl einzig aus
dem Grunde, um nicht daran zu erinnern, welch schwere Kämpfe in dem Hause
Wesendonk vorgingen.) Die Stelle ist besonders wichtig auch für das Verhältnis zu
Mathildes Gatten, Otto Wesendonk. Wagner schreibt: „Dieser (nämlich Wesendonk)
konnte der offenen Unumwundenheit seiner Frau gegenüber nichts anderes, als bald
in wachsende Eifersucht zu verfallen. Ihre Grösse bestand nun darin, dass sie stets
ihren Mann von ihrem Herzen unterrichtet hielt und ihn allmählich bis zur vollsten
Resignation auf sie bestimmte. Mit welchen Opfern und Kämpfen dies nur geschehen
konnte, lässt sich leicht ermessen: was ihr diesen Erfolg ermöglichte, konnte nur
die Tiefe und Erhabenheit ihrer von jeder Selbstsucht fernen Neigung sein, die ihr
die Kraft gab, ihrem Manne sich in solcher Bedeutung zu zeigen, dass dieser, wenn
sie endlich mit ihrem Tode drohen konnte, von ihr abstehen und seine unerschütter-
liche Liebe zu ihr dadurch bewähren musste, dass er sie selbst in ihrer Sorge für
mich unterstützte. Es galt ihm endlich, sich die Mutter seiner Kinder zu erhalten,
und um der Kinder willen — die ja uns beide auch am unüberwindlichsten trennten —
fügte er sich in seine entsagende Stellung. So, während er von Eifei-sucht verzehrt
66»
518 A. Heuss, Geschichte der Oper.
war, wusste sie ihn wieder so für mich zu interessieren, dass er, wie Du weisst,
mich oft unterstützte; als es endlich galt, mir nach Wunsch ein Häuschen mit Garten
zu verschaffen, war sie es, die mit den unerhörtesten Kämpfen über ihn gewann, für
mich das schöne Grundstück neben dem seinigen zu kaufen. Das wundervollste
aber ist, dass ich eigentlich nie eine Ahnung von den Kämpfen hatte, die sie für
mich bestand; ihr Mann musste sich, ihr zuliebe, mir stets freundlich und unbefangen
zeigen; nicht eine finstere Miene durfte mich aufklären, nicht ein Haar durfte mir
gekrümmt werden; heiter und wolkenlos musste über mir der Himmel sich wölben,
sanft und weich sollte mein Schritt sein, wo ich ging." Die anderen Briefe an seine
Schwester zeigen vor allem, wie Wagner für seine, nach dem Riss in Zürich von
ihm getrennt lebende Frau äusserst besorgt war. Es geht gerade nach Kenntnis
dieser Briefe nicht mehr an, W^agner der Undankbarkeit gegen seine erste Frau, die
ihm in den bösesten Zeiten treu zur Seite gestanden hatte, zu zeihen. — Auch die
Briefe an Wagners intimen Freund Dr. med. Pusinelli (6678) (es sind gegen fünfzig"
Briefe, von denen manche schon früher bekannt waren) bezeugen die grosse Fürsorge
Wagners für seine erste Frau, die in Dresden in der Behandlung- Pusinellis stand.
Im übrigen enthalten die Briefe viel Geschäftliches. Hervorgehoben kann der Brief
vom 12. Januar 1870 werden, in dem Wagner von der Geburt seines Sohnes Sieg--
fried berichtet und von sich die Kritik fällt, dass er sich selbst „als ein zu langem
Leben und Wirken bestimmtes Exemplar einer besonderen Menschengattung" erscheine.
,,Sehr empfindlich und reizbar, schnell fiebernd und transpirierend, werde ich doch
eigentlich nie krank", ein Urteil, das man sich vor Augen halten muss, wenn man
Wagner im Verkehr mit den übrigen Menschen verstehen will. Der Brief vom
9. November 1870, ebenfalls in Triebschen bei Luzem geschrieben, enthält den
charakteristischen Satz: ,,Die Haltung Europas muss man jetzt studieren, um inne
zu werden, in welcher Welt man lebt. Ich gestehe, dass, wenn ich Moltke und
das deutsche Heer nicht vor mir sähe, ich gar, gar nichts erkennen würde, was
mir Hoffnung- machen könnte. So brauche ich mir z. B. nur so eine Dresdener Auf-
führung" eines meiner Werke zu denken, um sogleich allen Mut sinken zu lassen,"
— Von den paar Briefen an Siegfried Lehrs (6679) interessiert der vom 7. April 1843
durch den Passus, der sich auf Meyerbeer bezieht, wonach sich Wagner schon um
diese Zeit von dem einst hochgeschätzten Komponisten zurückzog-, und zwar mit
scharfen Ausdrücken, Ein Hans-Narre wie Meyerbeer schade der deutschen Opern-
sache nur, heisst es. Ueber Mendelssohn findet sich eine Bemerkung, an die Wagner
wohl selbst nicht recht glaubt. „Gebe doch Gott, dass Mendelssohn eine tüchtige
Oper herausbrächte, so wären wir ihrer zwei und könnten mehr ausrichten als einer
allein." — Der Brief an Stahr (6679a) hat Bedeutung dadurch erlangt, dass
Wagner, der um diese Zeit (Zürich 1851) mit der Ringdichtung" sich beschäftigte,
von dem Lohen grin wie von einer Bagatelle redet, sogar behauptet, an der Auf-
führung durch Liszt sei ihm gar nichts gelegen gewesen. M ü n z e r hat den Brief
sehr hübsch glossiert; es handelt sich auch hier um die bei vielen stark produktiven
Geistern, besonders aber bei Wagner, zutreffende Tatsache, dass sie, mit neuen
Plänen beschäftigt, ihre früheren Arbeiten nicht nur unterschätzen, sondern sogar
missachten und unfähig" sind, zu ihnen die richtige Stellung" einzunehmen. — In der
Festgabe des Wagnervereins Berlin zur Feier des 25jährigen Bestehens der
Bayreuther Festspiele (6677) sind Briefe enthalten, die Zeugnis davon ablegen, wie
wenig" Wagner mit der Aufführung (der einzigen zu seinen Lebzeiten in Bayreuth)
des Rings des Nibelungen zufrieden war. Man wusste dies schon früher, aber wie
wenig Wagners eigenste Meinung" und Kritik über die ersten Festvorstellungen Ein-
gang" gefunden haben, beweisen Ausführungen in ausgesprochenen Bayreuth Schriften,
wie der Biographie Franz Munckers (Richard Wagner. Eine Skizze seines Lebens und
Wirkens, 5, Aufl. Bamberg. 1891, S. 108), wo man über die Festspiele die exaltiertesten
Lobeshymnen lesen kann, nämlich dass der „Ring des Nibelungen" in „unvergess-
licher, einzig dem Ideal des Meisters entsprechender Weise dem begeisterten
Publikum ... vorgeführt" worden sei. In dem Briefe an Albert Niemann (30. November
1876) stösst man sogar auf das Urteil, dass Wagner „das Werk unserer Bemühung
doch fast nur als eine Kraftvergeudung ohne Zweck und Nutzen" erkennt, Wagner
wäre froh, durch eine Wiederholung, „welche jetzt viele Schäden abstellen würde,
das Ganze noch einmal in möglichster Reinheit hinzustellen". In dem Brief an
Franz Betz (den Darsteller des Wotan) (12. Januar 1877) redet Wagner von einander
„gegenseitig lähmender Steifheit" im Spiel, die benommen werden musste. Ferner
müsse „namentlich auch in der Scene viel korrigiert werden". Diese Urteile
Wagners über die Aufführungen von 1876 sind überaus wichtig, weil sie zeigen,
dass Wagner noch lange nicht zufrieden war und die Festspiele absolut nicht als
Musteraufführungen ansah, —
Diese Neuerscheinungen konnten etwas ausführlicher behandelt werden, weil
A. Heuss, üesohichtü der Oper. 510
sie mancherlei von Wag-ner selbst herrührendes Material boten. Zur Biogra[»hio
Wägers ist dies und jenes Neue und Wichtig-ere hinzugekommen, wirklich neue
Enthüllungen aber nicht; es ist ein Zeugnis für die biographisch im ganzen muster-
hafte Wagnerbiographie von ülasenapp, dass neue Aufsätze ihn nur etwa da und
dort zu ergänzen haben. So hal)en verschiedene Arbeiten über Wagners Züricher
Aufenthalt im wesentlichen keine absolut neuen Resultate erzielt. Neben einer
schmierigen Schrift von H e 1 a r t (6633): „Richard Wagner in Zürich", die vielen
unverbürgten Stadtkhitsch enthält, sind die Neujahrsblätter der allgemeinen Musik-
gesellschaft in Zürich zu nennen, in denen A. Steiner (6669) über „Richard Wagner
in Zürich" ausführlich berichtet, und zwar durchaus zuverlässig, wie wir es von
tliesem Schriftsteller gewohnt sind. Die Schrift darf auch in gewi.sser Beziehung als
eine Rehabilitation Zürichs angesehen werden, da die vorhergenannte Schrift ebenfalls
aus Zürich stammte. Das Bild, das wir durch St.s Schrift über Wagnei-s Züricher
Jahre erhalten, ist überaus anschaulich. Nicht uninteressant sind manche der bei-
gefügten Kritiken aus Züricherischen Zeitungen über von Wagner veranstaltete
Konzerte und Opernvorstellungen, aus denen eine ungemeine Verehrung für Wagner
spricht. Doch sind auch einige kühlere Berichte darunter, und wie es so zu gehen
pflegt, sind diese die interessanteren. Ein paar Sätze aus dem Bericht über die
Konzerte mit Bruchstücken aus dem Fliegenden Holländer, Tannhäuser und Lohengrin
in der Neuen Züricher Zeitung sind heute vielleicht interessanter als vor fünfzig
Jahren. Es heisst da (S. 19): „Ueber die Beiähigung des gefeierten Mannes lassen
wir den Experten das Wort, so viel haben wir aber doch verstanden, dass das Eigen-
tümliche der Erscheinung nicht in der Methode, sondern in der Individualität dieses
Mannes liegt. Wir bezweifeln auch, dass er Schüler haben wird, die ihm's nach-
machen." Das ist ein gescheites Wort. Wir sind heute mehr als je geneigt, aus-
drücklich zu betonen, dass Wagners System in seinen Einzelheiten zum vielleicht
grossten Teil rein persönlicher Natur ist und sich infolgedessen gar nicht nachahmen
lässt. Wagners Ausspruch, dass sich mit seinem System immer Neues schaffen
lasse, hat sich nicht bewährt. Gegen das folgende W^ort des Züricher Bericht-
erstatters brauchen wir zwar nur die Meistersinger anzuführen, um es ungerecht-
fertigt zu finden, aber eine richtige Beobachtung und ein gesundes Empfinden
schlummern doch in dem Ausspruch: „Eines ist uns besonders aufgefallen an der
Wagnerschen Musik: sie kann alles, nur nicht heiter sein. Ihrer Lustigkeit ist
immer etwas Unheimliches beigemischt; an ihrem blauesten Himmel hängt eine Wolke,
in der man schon den Blitz ahnt, der auf ein Schiff berniederstürzt. Es will uns
fast vorkommen, als wollte Wagner mit seiner Musik unsere neueste Geschichte
schreiben." Eine Lücke füllt die Schrift insofern aus, als sie nachweist, dass der
finanziell (1854) überaus bedrängte Wagner abermals von Züricher Freunden mit
10000 Fr. unterstützt wurde, wovon Glasenapp nichts weiss. St. hat recht, wenn er
die grosse Opferfreudigkeit der Schweizer Freunde hervorhebt, während sich damals
in Deutschland kaum ein Mensch für Wagner rührte. — Mit ein paar Worten muss
eine Korrespondenz „Richard Wagner im Lichte eines zeitgenössischen Briefwechsels,
1858-72", herausgegeben von Istel (6643), erwähnt werden, und zwar einzig des-
halb, weil sie ganz unnötigerweise etwas Aufsehen erregte. Der Schreiber war ein
Musiker, seit 1847 Kapellmeister an der Wiener Hofoper, mit Wagner selu* gut be-
freundet, doch ein Mann mit durchaus selbständigen Ansichten, frei von jeglicher
Schwärmerei für Wagner. Das Urteil eines derartigen Zeitgenossen könnte Anspruch
auf bedeutenden Wert machen, der Briefwechsel (an die Verlagsfirma Schott in
Mainz) zeigt aber, dass Esser nicht nur ein Philister ist, sondern dass der Schreiber
für Wagners Individualität beinahe gar kein Organ besass. Wenn ein damaliger
Musiker die Wagnerschen Werke zu einem Teil für recht „langweilig" hält, in Tristan
und Isolde „gänzlichen Mangel an Melodie" entdeckt und auch nach monatelangem
Studium noch keine viel bessere Meinung von dem Werk erhält, wenn er dem Ver-
leger dringend rät, dass, wenn er Partituren stechen wolle, er solche von bleibendem
Wert wie den Freischütz oder eine Mozartsche Oper wählen solle, wenn ein Mann
dieser Ansicht war, der schon durch den persönlichen Verkehr mit Wagner merken
musste, dass er in ihm einen Menschen von „bleibendem Werte" vor sich hatte, so
kann man solche Zeugnisse ruhig ablehnen, weil sie uns gar nichts zu sagen haben.
Selbst auf die Urteile über Wagners Person ist dies teilweise auszudehnen, wenn
Esser Wagner für einen ,, grossen Egoisten" hält, der die Leute „auspresse" und sie
nur so lange brauche, als sie nützten, und schliesslich Schott vor Wagner wie vor
einem gefährlichen Individuum warnt. Sicher hat hier Esser teilweise recht,
wenigstens gibt ihm der Biedermeierveretand recht, bewahre uns aber der Himmel
vor Urteilen über grosse Männer von Philistern, von Leuten, die nicht im geringsten
fähig sind, die künstlerische wie menschliche Persönlichkeit eines bedeutenden Mannes
zu beurteilen. Solche Briefwechsel sind einzig da, um sensationell zu wirken, posi-
520 A. Heuss, öeschiclite det' Öpöf,
tlven Wert haben sie nicht: — Was sonst an biographischeni Matefial neu hinzu-
tekömtnen ist, kanöj soweit es Referent überblickt, ruhig- übergangen werden^ öo
! 0 h u t s (0652) „JPersönUche Erinnel^üngeh all Wägher", L. S c h e m a n n s (6659)
„Meine Erinnerungen an Richard Wagner", Kohlers (6651) „Meitie Begegnung
mit Richard Wagner", wie auch A. Schillings Buch (6660) „Aus Richard
Wagners Jugendzeit", wo Erinnerungen von Wagners Schwester Klara wohl mit etwas
Dichtung ausgestattet sind, die aber nichts beweisen, als dass Wagner schon in
frühester Jugend eine ungemeine Vorliebe für das Theater hatte und sich in Trauer-
spielen versuchte, was wir alles bereits hinreichend von Wagner selbst wissen. —
Von den vielen vermischten Aufsätzen über Wagner wären diejenigen
besonders hervorzuheben, die eine durchaus selbständige Betrachtung versuchen,
derart, dass sie Wagners eigene Ansichten nicht ohne weiteres herübernehmen, oder
ihnen allermindestens kritisch gegenüberstehen. Das bedarf einer kurzen Aus-
einandersetzung. Wagner hat sich und seine einzelnen Werke mit einem solchen
W^'all von Schriften^ Briefen üsW. Umgebeii, hat sich selbst und sein Kunstwerk m
Vielfach zu erkläreti gesucht (denii es ist wichtigj zu betonen, däss sich Wagnet*
selbst ein kätSel -iVar), dass, wer sich gerade mit diesen befässt^ uUd das hat
jeder getan, der sich energischer mit Wagner beschäftigt, auf Schritt und Tritt Voll
Wagner selbst wieder beeinflusst und dazu gedrängt wird, Wagner in diesem seinem
eigenen Geiste zu erklären. Man könnte sich den Fall denken, dass ausser den
Werken W^agners sich nichts erhalten habe, dass alle Schriften nicht vorhanden
wären und wir infolgedessen gezwungen wären, diese Werke ganz aus sich selbst,
ganz selbständig zu erklären, wie wir dies ja bei vielen Meisterwerken früherer Jahr-
hunderte tun müssen. Die Wirkung wäre ein viel flotterer, freierer Meinungs-
austausch, der jedenfalls sehr interessante Resultate von bedeutendem Werte erzielen
könnte. Die Wagnerschriftsteller haben aber nichts eiligeres zu tun, als bei irgend
einer Frage Wagner selbst zu konsultieren, wodurch sie sich dann natürlich von
Anfang an binden und schwere Mühe haben, selbst wenn sie wollen, sich zur Selb-
ständigkeit durchzuringen. Sie sind gewissermassen durch Wagnerg Wort gebunden,
wie es Wotan durch seine Verträge war. „Siegfried"-Schriften täten uns geradezu
not, Schriften, die von Wagners spezifischen Anschauungen abstrahieren, dabei aber
versuchen, auf realem Grund und Boden Lösungen zu finden. Man begreift z. B.,
wenn man Wagners Ansichten und Gründe dafür kennt, vollkommen, wie Wagner
zu seiner Stellung zum Mythos kam, den er einzig tauglich für das Musikdrama
hält, oder, wenn man seine ganze geistige Entwicklung kennt, wie er einen Parsifal
schreiben konnte. Sind aber diese Ansichten für die Welt bindend? haben wir in
dieser Richtung weiter zu denken? Der Wagnerianer bejaht diese Frage unbedingt.
In diesem Sinne (es ist tatsächlich unmöglich, all die vielen, oft recht interessanten
Aufsätze über Wagner, Bayreuth usw. zu besprechen) sei der Aufsatz von Nau-
mann: ,,Die Romantik des Parsifal" (6684b) hervorgehoben. N. steht Wagner
gewissermassen als Laie gegenüber, zum erstenmal besucht er Bayreuth, studiert und
sieht den Parsifal. Begeistert von dem Werk als solchem, teilt er uns auch seine
Bedenken mit. Parsifal, den er als die Höhe der Romantik bezeichnet, zu der die
Geschichtslosigkeit gehört, ist dem Verfasser und damit meint er überhaupt die
moderne Zeit, „historisch" geworden „und kann von uns nur noch auf dem Umweg
historischen Nachdenkens über die Romantik begriffen werden". Von diesem Stand-
punkt aus stösst N. auf eine Menge Anachronismen, die im Wagnerschen Sinne
selbstverständlich keine sind, da Wagner den Stoff mythisch behandelte. Gegen N.s
Ansichten könnte man, wie es jeder Wagnerianer tun würde, Wagner und Nietzsche
anführen, die gerade als Künstler gegen das „historische" Fühlen losziehen. Der
Wert des N.schen Aufsatzes liegt auch anderswo. Er macht auf einen Zwiespalt
aufmerksam, der darin besteht, dass Wagner, obgleich Nachromantiker und dem-
gemäss ein moderner Mensch, als Künstler dem alten Geschlecht angehört, im
Parsifal aber trotzdem wieder eine „Gegenwartswelt" biete, die jedoch von lauter un-
modernen Wundern wimmle, und diese wirkten in Bayreuth vor dem Weltpublikum
der wunderlos gewordenen Neuzeit anachronistisch. Kurz, wir fühlten anders als
Wagner. Diesem sei es nicht gelungen, das Neue der wirklich modernen Zeit, die
das Romantische überwunden habe, poetisch zu gestalten, das sei der Grund
gewesen, warum Wagner zur Romantik gegriffen habe. N. wendet sich dann gegen
die Theorie des Mitleids und der Keuschheit, anerkennt sie als starke Faktoren des
sittlichen Lebens, betont aber, dass sie allein die Sittlichkeit nicht umfassen. Was
im Parsifal gegeben werde, sei Kontemplation und Jungfräulichkeit, ein Klosterideal,
aber kein Menschheitsideal. Vollkommen recht hat N. jedenfalls mit dem Satz: Die
Romantik Wagners ist so stark, dass sie Seelen, die mit keiner festen anderen
Lebensanschauung gesättigt sind, einfach in sich hineinzieht. Noch deutlicher aus-»
gedrückt würde es heissen, dass schwächere Ns^turen im Parsifal ihre Erlösung finden,
G. Misch, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 521
(In diesem Sinne sind auch meistens die von Frauen g-eschriebenen Aufsätze aufzu-
fassen, wofür der Artikel von Tina Pfeiffer: „Richard Wagner als Meinungsohjekl"
(()(>r)5) [die in der Bibliographie genannte „Freistatt" ist identisch mit dem „Miinchener
Salonblatt") ein Beispiel gil)t.) Im ganzen genommen stellt der N.sche Aufsatz
die Frage: Hat Wagners Weltanschauung allgemeine Gültigkeit oder nicht? Die«
wird kräftig verneint, und damit wird die Wagnerfrage, auf die die engeren
Wagnerianer heute am meisten Wert legen, im negativen Sinne beantwortet. —
Kin Buch, dessen Kritik den Germanisten anheim gestellt werden muss, ist
Golthers (({({Ho) „Die sagengeschichtlichen Grundlagen der Kingdichtung Richard
Wagners", dessen Absicht ist, „in möglichster Kürze alles Wesentliche anzufiihren,
was im Ring quellenmässig belegt werden kann". Dass durch die Kenntnis der
Quellen Wagners dichterische Grösse in das hellste Licht gerückt wird, darüber
besteht nicht der geringste Zweifel. G. dehnt sein Urteil so weit aus, dass er sa^,
das neu von Wagner Hinzugefügte sei „eigentlich das meiste und beste". Darüber
mögen seine Fachgenossen urteilen. Wohl ohne weiteres wird man aber G.s Be-
hauptung, dass Wagners Stabreime durchaus den Zweck des altgermanischen Stab-
reims erfüllen, den Hauptbegriff zu betonen, zurückweisen. Willkürlichkeiten (im
Sinne der altgermanischen AUitteration) findet man bei Wagners allitterierenden
Versen doch häufig genug, um in dieser Beziehung Wagner nicht zu überschätzen. —
Didaktik.
Allgemeine Didaktik.
(IV, 5a = N. 6703.7164a.)
Georg Misch.
Die im Folgenden zu besprechenden Erscheinungen sind bei der bunten
Vielartigkeit des in diesem Kapitel untergebrachten Materials nur nacheinander
abzuhandeln, ohne dass ein innerer Zusammenhang angestrebt werden könnte. Der
Aufeinanderfolge ist die in der Bibliographie gegebene Einteilung zugrunde gelegt. —
Voran die Rubrik Popularphilosophie, unter der hier philosophisch
gerichtete Schriftsteller von allgemeinerer Wirkung, fürs 18. Jahrhundert neben
den Aufklärern auch ein Hamann oder Moser, zusammengestellt sind. Das Allgemeine
über diese Epoche beschränkt sich auf eine summarische Kritik der Aufklärung
seitens Brunetieres (6703), der sich über die rationalistisch-utilitarische Geistes-
richtung als „den Irrtum des 18. Jahrhunderts" verbreitet; im Anschluss an Comte
wird die natürliche Auffassung des Menschen und seiner Bedingtheit von den sozialen
und politischen Ordnungen bei den französischen Schriftstellern oberflächlich verfolgt
und die Idee einer unbedingten Moralität dem gegenübergestellt; beachtenswert sind
einige Bemerkungen über die Abhängigkeit der Litteratur von den allgemeinen
Ideen: über die psychologische Analyse der klassischen Epoche und die ,, soziale"
Betrachtung des Individuums im 18. Jahrhundert, zumal in Diderots Verfahren, die
Charakteristik von der Veranschaulichung der Bedingungen aus anzulegen. —
Es folgen die im deutschen Geistesleben des Jahrhunderts wirksamen
Persönlichkeiten. Zunächst einzelnes. Ueber C h. H. Garve und seine
Stellung zu dem Goetheschen Kreis, sein Einverständnis mit den in den Frankfurter
gelehrten Anzeigen abgehaltenen „Spektakels mit den Pfaffen" bringt Jacob y (6704)
eine Notiz bei. — T h. G. Hippel wird von Brenning (6707) als ein „Central-
mensch" gewürdigt, das Problematische in seinem Charakter, in dem Gegensatz seiner
Lebensführung und seiner Schriften erörtert und einige allgemeine Ideen aus seiner
Schriftstellerei herausgehoben: seine Stellung zu Religion und Aufklärung, zu
Rousseau und Kant, seine Ansichten über Staatenwohl und weltbürgerliche Gesetz-
gebung, und vor allem über Erziehung, Ehe, Frauenfrage. — Ueber J. G. Hamann
erhält man in einem Aufsatz von Stephan (6706), wo an Hayms und Minore
Darstellung der Mangel an theologischen Fachkenntnissen gerügt wird, nur Allgemein-
522 G. Misch, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
heiten über die richtig- angegebenen Hauptpunkte: den persönlichen und praktisch-
religiösen Charakter seines auf das Bekehrungserlebnis und Erlösungsbewusstsein
gegründeten Christentums, seine Begriffe von unmittelbarer Erfahrung und religiösem
und historischem Sinn, sein Verhältnis zu der protestantischen Tradition und seine
Bedeutung für Schleiermacher. — Ein ihn betreffender Artikel von Kühn (6705) in
Webers christlicher Weltlitteraturkunde begnügt sich damit, von Hamann als dem
Mann in Christo zu reden, die christliche Wahrheit den Hauptinhalt seiner Schriften
zu nennen, einige Briefstellen über die „Kampfstellung zwischen Hamann und seiner
Zeit" zu notieren und über seine litterarhistorische Bedeutung die Sätze aus Haym
und Vilmar abzudrucken. —
Ueber J. C. Lavater liegt dagegen eine ganze Anzahl von Schriften vor,
die ihm anlässlich der 100. Wiederkehr seines Todestages gewidmet sind. An Gehalt
und Umfang obenan steht die mit zahlreichen Abbildungen ausgestattete Denkschrift
(6709), die aus den Mitteln einer Züricher litterarischen Stiftung, der man schon die
IBodmer-Denkschrift verdankt, veranstaltet worden ist. Als die Absicht des Werks
wird angegeben, die Persönlichkeit Lavaters zur Darstellung zu bringen; und gewiss
ist das die letzte Aufgabe bei einem Schriftsteller wie Lavater, der wie wenige ,,so viel
aus der Zeit und in die Zeit geschrieben" hat und weniger durch objektive Hervor-
bringungen als durch sein individuelles Dasein mit seinen vielartigen Ein- und Aus-
schüttungen seine geschichtliche Bedeutung hat, und nur von dieser psychologischen
Einheit aus zu verstehen ist. Indes hat die Denkschrift nicht in einer solchen
biographisch-künstlerischen Vergegenwärtigung ihren Schwerpunkt. Es wird vielmehr
ein systematischer Weg eingeschlagen, die Persönlichkeit nach den verschiedenen
Gebieten, auf denen sie sich geltend machte, auseinandergelegt und eine jede dieser
Richtungen — Lavater als Geistlicher und Privatmann, als Züricher und Schweizer
Bürger, als religiöse Persönlichkeit, als Philosoph und Physiognomiker, sein Ver-
hältnis zu Goethe — für sich von einem hervorragenden Fachgelehrten abgehandelt;
ein in Aussicht genommener weiterer Abschnitt, über Lavaters Beziehungen zu Kunst
und Künstlern, ist nicht zustande gekommen. Die kurze zusammenfassende Ein-
leitung verbleibt zum Teil bei Allgemeinheiten und ist unter mehrfachen Einschränkungen
wesentlich aufs Moralische gerichtet, ein Gesichtspunkt, der auch sonst mehrfach
in dem Buch hervortritt. Der Bearbeiter des philosophischen Teils, Heinrich
M a i e r , gibt zum Abschluss der Empfindung Ausdruck, dass „der Mensch grösser,
interessanter, anziehender gewesen sein muss als der Schriftsteller", und formuliert
die Aufgabe einer Entwicklungsgeschichte von Lavaters Persönlichkeit, wie ein
künftiger Biograph sie zu lösen hätte (S. 356, 484). Bei dieser Anlage sind alle
Einzeluntersuchungen auf exakten Quellenstudien aufgebaut, unter vielfacher Ver-
wertung des handschriftlichen Materials, das in Briefen und unveröffentlichten
Schriften in den Züricher Archiven vorliegt, zumal in der Stadtbibliothek, die in den
fast vollständigen Besitz der Lavater-Korrespondenz gelangt ist. — Den bedeutendsten
Beitrag der Denkschrift liefern die beiden Abhandlungen über Lavaters Religiosität
— verfasst von dem Theologieprofessor G. von Schulthess-Rechberg— und
über seine philosophischen Bemühungen — von dem Philosophieprofessor Heinrich
M a i e r; sie ergänzen sich zu einer grundlegenden Darstellung von Lavaters geistiger
Entwicklung und dem Zusammenhang seiner Ideen. Seh. beginnt mit einer Analyse
der Einflüsse, unter denen der junge, an Klopstock sich begeisternde und in der
Bibel feststehende Theologe sich bildete (der Kreis um Bodmer, Butler, Spalding,
Crugot; Moralische Gesellschaften und Wochenschriften): eine Atmosphäre von
gemässigtem Rationalismus, in der doch schon früh Rousseaus Genie auftaucht. Bei
der entscheidenden Wendung Lavaters zur Sturm- und Drangbewegung sind äussere
Vermittlungen nicht nachweisbar, und ebenso sind die ersten Ansätze seiner neuen,
in die Genieströmung mündenden Denkart, auf der seine religionsgeschichtliche
Bedeutung beruht, nach dem Bestand der Quellen nicht mehr erkennbar (S. 178, 199);
man muss auf Lavaters spezifisch religiöse Beanlagung, wie sie schon in den Bekennt-
nissen seiner Jugendbriefe über seine Seelenkämpfe sich darstellt, als auf das selb-
ständige Element seiner Persönlichkeit zurückgreifen (S. 161/2, 199—200, 270ff.).
Insbesondere gilt das von seiner „Christus-Religion", die erst später hervortritt als
die anderen für seine theologische Eigentümlichkeit grundlegenden Ideen, welche mit
„ästhetisch-moralischem Zug" bereits in dem ersten grösseren Werk des 27jährigen,
den Aussichten in die Ewigkeit (1768—69), vorliegen (S. 180ff., 194, 210/1). Das
Unterscheidende an Lavaters „Genialität" gegenüber der seiner nunmehrigen Freunde
Goethe und Herder wird von Seh. dahin bestimmt, dass es nicht in der religiös-
sittlichen Färbung, die ihnen vielmehr gemeinsam war, liegt, sondern auf die Divergenz
der ganzen Denkweise zurückzuführen ist, auf den Gegensatz eines universalen
kontemplativen Ich- und Weltgefühls zu Lavaters aktivem Idealismus, für den die
Relation Gottes zu der einzelnen Seele die wesentliche religiöse und moralische
G. Misch, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 523
Tatsächlichkeit ist; daraus ergibt sich dann bei Lavater gemäss der faktischen
Bestimmtheit der göttlichen Kundgebungen die Anerkennung des Rechts der Iteflexion
und rationalen Begründung gegenüber der Goethe- Herderschen Ausschliesslichkeit in
der Wertschätzung des Gefühls für die Religion (S. 201 ff.). Auf das Typische eines
solchen Gegensatzes hätte dabei hingewiesen werden und die unterschiedlichen Formen
der religiösen P]rfahrung näher bestimmt werden können. F'ür Lavater verbindet sich
in seinem ethischen Idealisnnis der kräftige Glaube an eine unmittelbare Gemeinschaft
des ('bristen mit Gott wieder mit dem Bedürfnis, ja der Ueberzeugung von der Not-
wendigkeit sinnfälliger Orten barungen. (Nicht ganz zutreffend ist Sch.s Hinweis auf
die qiiietistische Mystik, für die dergleichen eigentlich schon überwunden war.) Das
führt ihn zu der berüchtigten kritiklosen Stellung zu Magnetiseuren, Wundertätern,
Orakeln (S. 221 ff., eine genaue Schilderung des Kopenhagener Kreises S. 237 ff.) und
gibt seiner persönlichen Religiosität die friedlose Unruhe: „Wie eine fixe Idee verfolgt
ihn bald in Gestalt der Solbstanklage, bald als Sehnsuchts- oder Zweifelsfrage an
Gott, bald als Drang, die geheimnisvollen Seiten und ausserordentlichen Phänomene
des menschlichen Wesens und Lebens zu erforschen, das Ideal des sinnlichen Verkehrs
mit Gott und Christus und der wunderbaren Beherrschung des Geschickes durch
Glauben und Gebet." Im Mittelpunkt von Sch.s Abhandlung steht die Darlegung
eines systematischen Zusammenhangs in Lavaters verstreut ausgedrückten theologischen
Ideen, seines „Systems", wie Lavater selbst es gern nannte. Als die Grundzüge sind
hervorzuheben die Zeitideen der Entfaltung der Menschennatur zur Vollkommenheit,
des Wertes der Individualität auch in der Religion, die anthropomorphistische Tendenz;
die Person Christi hat dabei die doppelte Funktion: als der vollkommenste Mensch
ist Christus in ähnlicher Weise wie die genialen oder heroischen Menschen unser
Bürge und Vorbild für unsere Erhebung ins „Uebermenschliche" (dieser Ausdruck
zur Bezeichnung des erhöhten Daseins des Menschen als des Gottes-Ebenbildes findet
sich in adjektivischer Form vielfach bei Lavater, in substantivischer ist er schwerlich
nachweisbar [S. 305, Anm. 21]); als der „konzentrierte" Ausdruck des göttlichen Lebens
bringt Christus dem Menschen die Erlösung. Die Notwendigkeit einer solchen ICr-
lösung wird nicht aus der Idee des radikalen Bösen, sondern — in unklar wissen-
schaftlich gemeinter Wendung — aus einem Gesetz der Wechselwirkung abgeleitet,
das aus der natürlich-menschlichen Sphäre, wo die individuellen Anlagen durch
Verkehr und Beeinflussung entwickelt werden, ins Religiöse übertragen wird; dabei
die Anknüpfung der Religion an die natürlichen Bedürfnisse der menschlichen
Natur. Der Gewinn eines solchen persönlichen Verhältnisses zu dem erlösenden
Christus wird auf ein „divinatorisches Organ", auf einen individuellen religiösen Sinn
zurückgeführt. Bei der durch Fr. H. Jacobi von Kant her vermittelten erkenntnis-
theoretischen Wendung dieses „Systems" treten die scharfen Formulierungen der
Relativität und individuellen Verschiedenheit der Gottesidee hervor. „Was mich zum
göttlichsten und menschlichsten, d. h. geniessbarsten und genussfähigsten Wesen
macht, das soll mein Gott sein. Was 10000 Punkte meines Selbstgefühls berührt, ist
zehnmal mehr mein Gott als was nur 1000 berührt." „Wäre noch ein grösserer,
kraftreicherer Mensch auf Erden aufgetreten als Christus, der mehr Punkte meiner
Natur berührte, meine Kräfte mehr aufregte, belebte, entwickelte, in Harmonie brächte
und zu dem einen grossen Zweck meiner möglichsten AUgenussfähigkeit^und Allgeniess-
barkeit vereinigte — so wäre dieser Grössere mein Ideal und Idol, mein Herr, mein
Gott und alles." „Die Religion des Subjekts muss^sich mit dem Gegenstand der-
selben, Gott, alle Augenblicke mit dem Fortschritt der Erkenntnis, der Liebe, des
Glaubens verändern, veredeln, erweitern, erhöhen und unaufhörlich fortschreiten."
Der Begriff' der Individualität Gottes, den Lavater aufstellt, wird anthropomorphistisch,
durch die menschliche Art, alles zu humanisieren und personifizieren, gerechtfertigt.
„Der Gott, der sich zeigen kann, der persönliche Gott, ist, wenn ich so sagen darf,
nur eine Silhouette Gottes, des unanschaubaren. weltentragenden, nur ein relativer
Gott, ein Gott für Personen, ein Ich für Ichheiten" (S. 249—50, 253/4, 268) Seh.
weist auf den selbständigen Ursprung dieses Systems und auf den Zusammenhang
mit grundlegenden Ideen Schleiermachers hin (S. 276 ff.) und nimmt für Lavater die
geschichtliche Bedeutung in Anspruch, dass er „der religiöse, der christliche Genius
der Genieepoche" sei (S. 303). Die Unabhängigkeit Lavaters von der traditionellen
Schultheologie, zugleich doch sein Mangel an Objektivität und wissenschaftlichem
Denken, sein Gegensatz zur Aufklärung wie zur Orthodoxie wird festgestellt, ebenso
seine Stellung zu den Pietisten {S. 280/1), insbesondere zu Jung-Stilling und Oetinger
und den Herrnhutern (gegen Ritschi, Anm. 104 und 107) sowie zum Katholizismus.
Zum Schluss eine Uebersicht von Lavaters Schriftstellerei und Analyse seiner Predigt
und Seelsorge. (Eine schnell orientierende Zusammenfassung gibt Schulthess-
Rechberg(6718) in einer kürzeren biographischen Skizze in Herzogs Realenzyklopädie.)
— M a i e r hebt in seiner Abhandlung bei der Entwicklungsgeschichte stärker die
Jahresberloht« fttr neuer« dentsohe Litteratargesohlohte. XIII. g7
524 Gr. Misch, Allgemeine Didaktik des 18./ 19. Jahrhunderts.
Abhängigkeit Lavaters von den Zeitideen hervor (die Einwirkung Rousseaus, den er
1764 besucht hat, S. 359, 382; die enischeidende innere Wendung wird später an-
gesetzt und auf den Einfluss Goethes und Herders bezogen, S. 381 ff.) und behandelt
besonders eingehend den Einfluss von Bonnets Psychologie, den er in überzeugender
Weise nicht nur in den ,, Aussichten", sondern bis in die Grundlagen der Physiognomik
verfolgt (Ö. 370 ff.). Lavaters Standpunkt ist ein eigenartiger Sensualismus, durch
den er sich mit F. Jacobi und L. Feuerbach berührt: „Der geniale Sensualismus der
gefühls massigen Erfahrung, dem sinnliche Wahrnehmung und inneres Erleben zu-
sammenfliessen." Die Physiognomik ist das Hauptdokument bei der Würdigung
Lavaters als eines Philosophen; was an philosophischen Elaboraten vorausgeht, dient
nur dem Zweck, der Phantasie freien Raum für ihr künftiges Spekulieren zu
schaffen, indem der Satz, dass die ün begreiflichkeit einer Sache kein Beweis für ihre
Unmöglichkeit sei, den Ausgangspunkt seines Philosophierens bildet. Auch M. stellt
sich hier die Aufgabe, einen Zusammenhang in Lavaters Denken herauszuarbeiten,
und setzt in höchst dankenswerter Weise die Physiognomik auseinander nach Begriff,
Methode, Gehalt und theoretisch-psychologischen Grundlagen (Determinismus; der
Mensch als psychophysisches Wesen und der bis ins einzelnste und kleinste durch-
greifende Kausalzusammenhang' zwischen Innerem und Aeusserem; der Satz der
Individualität). Als der gesunde Kern des Unternehmens wird mit Virchow die
freilich nur im allgemeinen angedeutete anatomische Grundlage herausgehoben: die
Befestigung der physiognomischen Merkmale an die festen Körperteile, an das
individuelle Knochengerüst, besonders das Gesichtsgerüst und den Schädel (Bedeutung
des Profils und der Silhouetten), und mit gehörig^er Skepsis wird die Möglichkeit
einer in dieser Richtung auszubildenden Wissenschaft erörtert (Hinweis auf Lichtenbergs
Einwendungen und dessen Unterscheidung von Pathognomik und Ph3siognomik).
Aber jedes Inbezieh ungsetzen der Spekulationen Lavaters mit den physiognomischen
Folgerungen der modernen Anthropologie und Gehirnforschung wird zurückgewiesen.
Die Kritik wendet sich gegen das Deklamatorische, Apodiktische, Phantastische der
Behandlung, die Willkür und „sentimental unruhige Rhetorik", die bei dem disziplin-
losen Generalisieren notwendigen Frivolitäten. Als das Beste wird mit Goethe
Lavaters natürlicher Spürsinn und unmittelbare Menschenkenntnis anerkannt, ohne
doch des weiteren verfolgt zu werden (S. 441). Die in dem Werk wirkende Welt-
und Lebensbetrachtung von Sturm und Drang explizirt M. an Lavaters Definition
des Genies, an seiner Herder-Goetheschen Beschreibung des Wesens des
Dichters und an den Ausführungen über Religion, Individualität und Freiheit
(S. 447 ff.). Nach diesem Höhepunkt von Lavaters litterarischer Tätigkeit ist sein
Herabsinken zu der ,, Engherzigkeit" des „positiven Eiferers" zu konstatieren (S. 458 ff.).
M. erörtert noch Lavaters Beziehungen zu den zeitgenössischen Philosophen, zu Kant,
Reinhold, Fritz Jacobi; in dem Gedankenaustausch mit letzterem (S. 462ff.) wird die
Stellung zu Herder, Hamann, Lessing deutlich (Emendation der Briefstelle über
Lessing: „Nie fand ich weder Akme noch Genie in ihm" in „. . . Ame noch Genie"
Anm. 186). Endlich Lavaters Erkenntnistheorie in seinen letzten, mit starken An-
sprüchen („Universalorgan" usw\) auftretenden philosophischen Handschriften und
Publikationen; jene Ansicht von der Relativität der moralischen und religiösen
Begriffe — „die Religion des einzelnen hängt von seiner Organisation ab" — wird
hier an einen generellen relativistischen Sensualismus angeknüpft; die oberflächliche
und nur vermittelte Berührung mit Kant, die deutliche Einwirkung Jacobis, die
Spuren der Engländer werden hervorgehoben; recht bezeichnend ist Lavaters
Aeusserung über Kant, dass er das Christentum, zu dem hin er doch ein „Zucht-
meister, ein philosophischer Moses" sei, ,, nicht ganz zu kennen" scheine. Mit dem
Gewinn einer Erkenntnistheorie, die er „Meine Philosophie" nennen mag und die
ihm die endgültige Sicherstt-llung des objektiven Rechtes seines Glaubens — und
„Glaube ist schliesslich für ihn doch nichts anderes als Ahnung übersinnlicher
Realitäten im religiösen Gefühl" (S. 466) — leistet, ist Lavaters philosophisches
Interesse befriedigt. Zusammenfassend charakterisiert M. das Unphilosophische in
Lavaters Denken, dessen „Element die Plerophorie des sentimentalen Pathos" war,
und gönnt ihm in der Geschichte der Philosophie einen bescheidenen Platz neben
Fr. H. Jacobi. Wenn er ihn trotzdem als „den" philosophischen Repräsentanten der
Sturm- und Drangperiode glaubt bezeichnen zu sollen, so ist dabei wohl Sturm unil
Drang in etwas einseitigem Sinne gefasst. — Im allgemeinen sei noch bemerkt, dass
bei der Entwicklungsgeschichte eine Anknüpfung an Leibniz, der doch schon in
Klopstock auf Lavater wirkte und der jedenfalls hinter den^wesentlichen Ideen der
Perfektibilität und Individualität steht, zu vermissen ist (vgl. jedoch Maier S, 397 und
Anm. 25), und dass wohl auch die analytisch-psychologische Richtung, wie sie in den
Bekenntnissen vorliegt und in der Physiognomik auch ins Sprachliche, in die Samm-
lung eines „Vorrats von nuancierten Worten" usw. zu verfolgen war, eine selbständigere
G. Misch, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 525
Behandlung' hätte beanspruchen können. Auch eine kritische Abgrenzung- geg-enüber
Hamann wäre wohl am Platze gewesen, wenn das Urteil über Lavater: „der religiöse
Genius jener grossen (huitschen P^poche" gefällt wird. — lieber „Lavater und Goethe"
handelt in der Denkschrift Heinrich F u n c k. Er stellt aus den von ihm in den
Schriften der (Joethe- Gesellschaft, Band 16 (dazu als Ergänzung ein Aufsatz desselben
Verfassers im Goethe Jahrbuch, vgl. N. 7704), herausgegebenen Briefen und Tage-
büchern die bezeichnendsten Stellen zusammen und verbindet sie mit psychologischem
Raisonnement und auch moralischen Beurteilungen. — Im engeren Sinne biographisch
sind zwei weitere Kapitel. Unter dem Titel „Lavater als Bürger Zürichs und der
Schweiz*' fühlt der Historiker Gerold Meyer von K n o n a u die Zeiten aus
Lavaters Leben vor, wo der im allgemeinen unpolitische Geistliche sich durch die
Aufregung seiner religiösen und sittlichen U'eberzeugungen mit rücksichtsloser
Gerechtigkeitsliebe zu öffentlichen Akticmen begeisterte. ,,Es sind die grössten
Stunden seines Lebens, die in dieser Weise mit derartigen Aeusserungen sich ver-
bunden zeigen." In eindringender, das Sachliche klarstellender Untei-suchung erzählt
der Verfasser das Auftreten des Jünglings gegen den ungerechten Landvogt —
dabei hätte die schon in der Sprache offensichtliche Einwirkung Rousseaus angemerkt
werden können; dann die Geschichte seiner „Schweizerlieder", die noch in der
vorigen Generation lebendig waren; seine Beteiligung am Waserhandel, die des
weiteren durch ein Schreiben Lavaters an Johannes Müller (ß717) illustriert wird,
und vor allem seine Stellungnahme durch Schrift, Fredigt, Brief in den Zeiten der
grossen Revolution und den sich anschliessenden Bewegungen in seiner Fleiraat.
i)as typische Verhalten der Gebildeten, die zuerst dem Freiheits- und Gleichheits-Enthu-
siasmus sich hingaben, um dann angesichts des Terrorismus ins andere Extrem über-
zugehen, kommt dabei in einem instruktiven Einzelfall zur Anschauung, und Lavatei-s
Aktivität erscheint in vollster Entfaltung und in idealer Beleuchtung. Von speziellem
Interesse sind Mitteilungen über seine Anknüpfungen an den Minister Barthelemy
und das Ehepaar von Roland. — Endlich ein Kapitel „Lavater im Amt- und Privat-
leben", von einem seiner Urenkel, Georg Finsler, verfasst. F. stellt sich die
Aufgabe, „die rein menschliche Seite in Lavaters Wesen zu zeichnen", und beschreitet
den schwerlich noch zeitgemässen Weg, den Menschen nacheinander in Amtsgeschäften,
in ökonomischen Sorgen, als glücklichen Hausvater, (Jatten, Vater, Freund, schlechten
Geschäftsmann, in Einsamkeit, in Gesellschaft, auf Reisen, in seiner steten Hilfs-
bereitschaft, Popularität, kindlichen Selbstgefälligkeit zu betrachten. Die Charakteristik
kommt bei aller Wärme, trotz des so umfangreichen, freilich auch nicht ganz be-
nutzten handschriftlichen und gedruckten Materials, nicht über ziemlich vage Züge
hinaus. Die schöne Aufgabe, ein „Individuum, einzig, ausgezeichnet, wie man es
nicht gesehen hat und nicht wieder sehen wird", in seinen Beziehungen zu der
Umwelt zu schildern, bleibt noch zu lösen. Bemerkenswert sind Einzelheiten, wie
die Freundschaft mit Dr. Hetze und die gemeinsame Goethe-Verehrung (die Be-
ziehung von „Goethes Wilhelm" S. 40 auf die Geschwister i.st schwerlich zutreffend,
es ist offenbar der Meister gemeint), oder die Mitteilungen über ein autobiographisches
Fragment von Lavater und sein Tagebuch Noli me nolle für seinen Sohn. — Eine
Ergänzung bieten die von P. D. Hess (6715) gleichzeitig mit der Denkschrift ver-
öffentlichten Abschnitte über Lavater aus einer Selbstbiographie seines Anitsbruders
Salomon Hess; unter den Titeln „Mein Verhältnis zu Lavater", „Lavaters Verdienste,
Tugenden, öffentliches und Privatleben", „Lavaters besondere Originalitäten", „Lavaters
letzte Lebensumstände" usw. gibt dieser Selbstbiograph eine bewundernde Aufreihung
von Lavaters Eigenschaften und dazu einige, zum Teil auch bezeichnende Anekdoten. —
Ferner liegt nunmehr das von Günther herausgegebene bekannte Reisetagebuch von 1 774
(6712), das seit Hirzel mehrfach stückweise veröffentlicht ist — zuletzt in dem Lavater-
band der Goetheschriften — in einem exakten Abdruck der Hirzelschen Handschrift
vollständig vor. — Eine Episode aus Lavaters Leben, die für seine Stellung in der
Welt besonders charakteristisch ist — sein Erscheinen in Bremen unter den enthu-
siastischen Biedermännern nach seiner Ablehnung der Wahl zum Prediger, und dann
sein Auftreten in der Propaganda für den Magnetismus — , wird höchst anschaulich
von Luedecke (6716) geschildert; der Autor, der seine Studie zu einem Zeitbild
von allgemeinem Interesse erweitert, teilt in einem Anhang das von ihm neu benutzte
Qucllenmaterial zum Teil in extenso mit; darunter Abschnitte aus einer Bremer Selbst-
biograi)hie, die weitere Beiträge zur Charakteristik Lavaters (und auch zur Geschichte
der magnetischen Kuren) liefern. Als Verfasser des bekannten Spottgedichtes „Wie
schön leucht uns von Zürich her Der Wunderthäter Lavater Mit seinen Geistesgaben"
wird der Bremer Rektor Johann Ludwig Umraius erwiesen (S. 107 und 153). — Eine
beachtenswerte Zusammenstellung von Lavaters Beziehungen zu Freunden und
Bekannten aus dem Schwabenland (besonders zu Wieland, Schubart, Miller, Moser,
Armbruster und eingehender, mit Abdruck der Züricher Quellen, die Korrespondenz
67'
526 ti. Misch, Allgemeine Didaktik des 18./19J Jahrhunderts.
mit der Herzogin Franziska und dem katholischen Landpfarrer Heggelin) gibt der
Herausgeber des Diözesanarchivs Beck (6710). — Ueber Lavater als evangelischen
Liederdichter handelt Superintendent N e 1 1 e (6721). Er hebt das stark Rationa-
listische in der Anordnung seines Gesangbuchs hervor, sein unbedingtes Bestreben,
durch das Neue, Moderne, Zeitgenicässe zu wirken, das Stereotype und Eintönige auch
in dem metrischen Bau. Die Lieder, in den zwei folgenden Generationen noch
wirksam, verloren sich seit der letzten Hälfte des Jahrhunderts aus den Gesang-
büchern; die normale Erscheinung, dass ein kirchlicher Dichter wenigstens durch
ein durchschlagendes Lied fortlebt, liegt bei Lavater nicht vor; vereinzelt finden sich
jetzt noph hier und da etwa vier von seinen 700 Liedern. — Ein Aufsatz von von der
Hellen über die Physiognomik (6714) bringt ausser einer Reihe von instruktiven
Illustrationen nichts Neues bei; als Grundirrtum des Werkes wird hier die — von
Virchow anerkannte — Beziehung des Psychischen zu der Knochengestaltung
bezeichnet. —
Ist bei Lavater wie bei Hamann eine zusammenfassende Darstellung noch
immer eine der drängendsten Aufgaben, so wird nun andererseits auch G. C.
Lichtenbergs Bedeutung durch die Verdienste Albert Leitzmanns einer ab-
schliessenden Würdigung nähergerückt. Die Veröffentlichungen, die Leitzraann in
der Mitteilung über seinen Nachlass-Fund in Aussicht stellte, schreiten rüstig vor-
wärts. Die Gesamtausgabe der Briefe bringt den zweiten Band (6722), herausge-
geben von Leitzmann und S c h ü d d e k o p f , der noch nicht, wie urspriJnglich
geplant, bis zu Ende, sondern nur bis 1789 führt: unter den 272 Briefen dieser
8 Jahre sind 122 bisher g-anz oder zum grössten Teil ungedruckte. Die bewährte
Methode der Herausgeber gereicht auch diesem Bande zum Vorzug; die Noten zu
den einzelnen Briefen geben in aller Knappheit die nötigen Nachweise, und hier und
da, besonders bezüglich der Fehde mit Voss, ausführlichere Mitteilungen und Doku-
mente. Inhaltlich unterscheidet sich der Band von seinem Vorgänger vor allem
durch das starke Hervortreten der fachwissenschaftlichen Erörterungen, entsprechend
der im 18. Jahrhundert noch fortbestehenden Funktion des Briefes; Persönliches
über Forscher, wie Volta und Herschel, Allgemeines über den philosophischen
Standpunkt des Physikers, Neues auch über sein Verhältnis zu Kant kommt dab^i
zutage; die Laune, die alles durchwürzt, verselbständigt sich hier und da in der
Unterbrechung der Abhandlungen mit „Intermezzi", und die graphischen Demon-
strationen physikalischer Ideen sind für Lichtenbergs Witz zuweilen ebenso instruktiv,
wie die anderen Zeichnungen, in denen der Briefschreiber nach englischem Vorbild
eine aus der nächsten Umgebung erraffte Beobachtung, einen derben Zynismus oder
eine herzliche Aufwallung fixiert. Doch behagen sich mit Lichtenberg die hervor-
ragendsten Geister zuweilen auch bei recht kindlichen Scherzen; es heisst auch
einmal, dass der Ofen „das Herz der Häuser" sei. Der speziell litterarische Ertrag
(dafür besonders die Briefe an Nicolai) ist hier nicht das Wesentliche. Der scharfe
Einblick ins Kleinpersönliche, alltäglich Menschliche des äusseren Lebens zeigt nicht
mehr die bewegliche Mannigfaltigkeit wie in den früheren Briefen, aber genau genug
die Atmosphäre der gelehrten Welt, aus der Lichtenberg meist frei und unabhängig
herausschaut: die Göttinger Universitätsverhältnisse, über die er oft nach Hannover
berichtet, seine Verbindungen mit der englischen Aristokratie, die Geschäfte des
Magazins, wo viel von Förster und Bürger die Rede ist, des weiteren den familiären
und gevatterschaftlichen Verkehr. „Sachen, Sachen, nicht Namen", ruft Lichtenberg
selbst einmal einem seiner Korrespondenten seinen Hauptspruch zu. Vor scharf mit-
nehmenden Urteilen sind auch die nächsten Freunde nicht immer geschützt. Der
eigenen Innerlichkeit wird in der Regel ein unmittelbarer Ausdruck nicht gestattet.
„Ich bin eigentlich nicht empfindsamer Natur, wenigstens nicht für die Gesellschaft,
ich geniesse in der Stille und lasse andere davon plaudern." Statt dessen hat er,
besonders bei freudiger Erregung, fast immer eine launige Erfindung zur Verfügung,
hinter der die echte Empfindung sich verbergen kann. Aber gerade in diesem Band
sind mehrfach Stellen, in denen nicht_^nur allgemeine Gefühle, wie die Freude, in
einer Zeit „unermesslicher Entdeckungen" fgeboren zu sein, sondern auch etwa ein
tiefes Ergriffensein zu W^orte kommt, und Lichtenberg von einer „ungeheuchelten
Betstunde", Empfindung seiner Nichtigkeit, „Tränen der Bewunderung und der
innig'sten Andacht" berichtet. — Das Hauptdokument für Lichtenbergs Persönlichkeit
bleibt doch das Gedankentagebuch seiner Aphorismen. Leitzmanns neue vollständige
Ausgabe (6723) bringt in dem ersten, von 1764—71 reichenden Heft, dem drei weitere
folgen werden, eine Bereicherung um das Vierfache der bisher gedruckten Nummern.
In den Anmerkungen, die ein Drittel des Bändchens füllen, ist die mühselige Arbeit
der Stellen- und Schriftennachweise fast vollständig geleistet. Man muss es dem
Herausgeber besonders danken, dass er entgegen den Anmutungen zu populärer
systematischer Gruppierung die historisch-chronologische Ordnung gewahrt hat; die
(i. Misch, Allgvnioin«' Didaktik <\os. |h in. Jalirhundorts. :,-27
F^ersonen- und Sachen-Reg-ister g-eben dem, der nicht die Individualität, sondern
einzelne Aufschlüsse sucht, eine bequeme Orientierung. In der Vorrede weist L.
auf die Bedeutung Lichtenbergs als des Klassikers des Aphorismus hin und Ktellt
nach Al)schluss der Veröflentlichung eine zusammenfassende Darlegung- des lilterar-
geßchichtlichen und philosophischen P^rtrags der Uedankenbiicher in Aussicht. —
Einen Beitrag zur litterarischen Würdigung des herrlichen J ustus Moser
gibt Kiehomann (()727) durch eine Untersuchung über den Humor in Mosers
Werken; er greift diese schöne Aufgabe — abgesehen von einzelnen Bemerkunj^en
über die Beachtung des Kleinscheinenden, über Parallelschilderungen usw. - nicht
j)sycholog-isch oder formal an, sondern leg-t, wesentlich aus den patriotischen Phanta-
sien, den Umkreis menschlicher Verhältnisse und Charaktere, die von Mosers Laune
Ijeleuchtet sind, vor und sucht dabei durch Zusammenstellung von Zitaten (lesinnnng
imd Ansichten des Autors in gewissen Grenzen zu bestimmen, indem er die durch
Ironie oder Satire verschobenen Umrisse zurechtrückt; dazu als Ergänzung Inhalts-
analysen von Mosers Abhandlung über das Grotesk-Komische und seinen zwei Har-
lekinaden. — Ein aus der Halberstädter Gleimstiftung veröffentlichter Brief Mosers
(6728), der einer entscheidungsvollen Zeit seines Lebens (1757) angehört, erzählt
von den heimatlichen Zuständen beim Einbruch der französischen Armee. —
Wir kommen zu den Erscheinungen und Persönlichkeiten aus dem 19. .Jahr-
hundert, die durch die folgende Rubrik: Weltanschauung ergänzt werden. Der
so jung, inmitten seiner Entwicklung zu philosophischer Selbständigkeit, aus dem
Leben gerissene Heinrich von Stein beginnt jetzt ein Gegenstand des Heroen-
kults zu werden. In einer an die 1901 abgehaltene Gedenkfeier anknüpfenden
W'ürdigung (H734) wird von dem „Dichterphilosophen" — ein jetzt grassierendes
Allerweltswort — gesagt, dass er die Weltanschauung unserer Klassiker, Schopen-
hauers und Wagners „zu einer Einheit verschmolzen und gleichsam vollendet"
habe: „eine Weltanschauung im höchsten Sinne des W^ortes braucht heut nicht mehr
gesucht zu werden, wir besitzen sie durch ihn". — Dankenswert ist eine freilich
etwas flüchtige Studie über Stein von Chamberlain (6733), die aus der Revue
des deux mondes (Juni 1900) für die Bayreuther Blätter übertragen ist; eine ganze
Reihe unveröffentlichter eigenhändiger Dokumente Steins, zumal die 14 Hefte seiner
vom 15. Jahre ab fortgehenden Tagebücher standen hier für die Dai*stellung des
Entwicklungsgangs zur Verfügung-. Ch. nennt ihn den vielleicht einzigen recht-
mässigen Schüler Richard Wagners und bezeichnet als „die den Seinsgrund seines
ganzen Schaffens ausmachende Idee" eine wohl mehr für den g-anzen Wag-nerschen
Kreis charakteristische Anschauung: „dass der Mensch in sich eine unberechenbare
Kraft zum Erkennen und Schaffen besitzt und dass er dieser Kraft nur bewusst
werden und sich ihrer bedienen dürfe, um die menschliche Natur über sich hinaus
zu steigern. Die Kunst ist eine Offenbarung dieser latenten Kraft; die Intuition
des Künstlers steht daher über der des Philosophen." Die adlig-soldatische Ab-
stammung- von „Franken reinster Rasse", die i)rotestantische Gesinnung und aus-
gesprochene Deutschheit des Charakters werden als die „allein wesentlichen Züge,
die das Knochengerüst dieser starken Individualität ausmachen", geschildert. Aus
der psychologisch-biographischen Skizze ist hervoi-zuheben die Darstellung der Be-
ziehungen zu Eugen Dühring und dann zu Wagner: hier wird die Haltung Steins
mit der Nietzsches konfrontiert und jenem, für den die Berührung mit dem Genie
das Bewusstwerden der eigenen Individualität bedeutete, die „originellere" Geistesart
zugesprochen. Des weiteren der Beginn seiner akademischen Laufbahn mit einer
Vorlesung über Rousseaus Discours sur les sciences et les arts und die Einwirkung
W. Diltheys bei seinen ästhetischen Arbeiten. Zum Abschluss eine zusammen-
fassende Aufzählung von Steins Produktionen. —
Bezüglich der hier als „Philosophen" zusammengestellten Dichter ist, was
Wilhelm Busch anlangt, nur ein Aufsatz von Presber (6738a) von Belang
wegen der aus ungedruckten Privatbriefen Buschs im Besitze von Joh. Prölss ge-
gebenen Mitteilungen. Die fast völlige Unbekanntschaft Buschs mit „alten Schriften",
auch denen der älteren deutschen Humoristen (den „wonnigen" Don Quijote hat er
erst in seinen fünfziger Jahren kennen gelernt), der Ausgang-spunkt seiner künst-
lerischen Entwicklung von der grossen Malerei, von Rubens und Teniers, die
Abfassung fast all seiner Bücher zum „Selbstpläsier", sowie einzelnes über die
Richtung seines philosophischen Interesses (Schopenhauer, Dai-win; spätere resignierte
Aeusserungen) ist daraus hervorzuheben. Die Lebensanschauung Buschs wird von
dem Verfasser imter eine Formel gebracht, die dann durch einzelne von den all-
bekannten Versen belegt wird. — Ein Resümee dieses Aufsatzes ist 6738. —
Ein eingehenderer Bericht ist bei Maurice Maeterlinck, dessen drei
moralphilosophisohe Bücher hier eingestellt sind, erforderlich, obwohl eine Angabe
des sachlichen Gehalts dafür nicht die eigentlich gebotene Behandlungsweise ist,
528 ^- Misch, AUg-emeine Didaktik des 18./ 19. Jahrhunderts.
und anderseits eine zutreffende Analyse nur im Zusammenhang- mit der dichterischen
Produktion und einem Werk wie dem „lieben der Bienen" zu g-eben M'äre. Unter
den grossen Schriftstellern, die wie Nietzsche, Tolstoi, Ruskin die Bedeutung einer
Lebensphilosophie für unsere Zeit zum Ausdruck bringen, ist Maeterlinck der am
meisten schmiegsame, der ohne Weltumwendung und radikale Umwertung in be-
wusstem Zusammenhang mit den Gegebenheiten der Kultur nach den einfachen
festen Ideen und Werten des Lebens in den komplizierten Erfahrungen der indivi-
duellen sittlichen Entwicklung- sucht. Nicht diese Ideen selbst, sondern ihre Nuan-
cierung, die Art, wie sie lebendig- und eindringlich gemacht werden, bestimmt die
philosophische Eigenart dieses Dichters : das freie persönliche Sichaussprechen eines
hochstehenden Geistes, in der distinguierten Einfachheit einer Sprache, deren ge-
dämpfte Farbigkeit und kunstvoll gleichschwebender Wohllaut der Betrachtung etwas
der dichterischen Stimmung Verwandtes, Feierliches geben; dabei behält die Aus-
sprache der Subjektivität immer den Stempel der Aufrichtigkeit, und die Besinnung
über das Leben wird zur religiösen Kontemplation durch die gefühlsmässige Art,
wie die Beziehung zu den Idealen erlebt und wiedergegeben ist. Zugleich spürt
man die Atmosphäre einer intimen geistig-gesellschaftlichen Kultur, wo die inneren
Beziehungen der Individuen zu einander einen Gesprächsstoff bilden, edle Frauen
als Vorbilder der Lebenskunst angeschaut, menschlich bedeutsame Begebenheiten,
Schicksale, Persönlichkeiten, in der Gegenwart und Geschichte betrachtet werden.
Die Vertiefung des persönlichen Daseins durch das religiös-metaphysische Bewusst-
sein des Unendlichen, das in uns und um uns wirkt, spezieller das Verhältnis
unseres Willens und unserer sittlichen Bildung zu den „ungeheuren unbekannten
Mächten, die uns umgeben" und in Natur und Schicksal an uns herantreten, diese
,, wesentliche Tragödie des menschlichen Lebens" gibt auch seinem Philosophieren
den beherrschenden Vorwurf. Diese ausschliessliche Beschäftigung mit dem Innen-
leben und individuellen Glück angesichts der dringenden sozialen Angaben und des
nur allzu gegenwärtigen materiellen Unrechts und Elends wird von M. selbst als
etwas Unzulängliches empfunden; er rechtfertigt es doch durch die idealistische
Ueberzeugung, dass, um über die gegenwärtige Lage hinauszugelangen, das Bereit-
stellen von beglückenden Einsichten über die höchsten Dinge die Aufgabe des
Moralisten sei: „denn die Menschheit ist dazu gemacht, um glücklich zu sein, wie
der Mensch dazu gemacht ist, gesund zu sein. Es liegt nichts Verkehrtes darin,
sie anzureden, als stände sie alle Tage am Vorabend eines grossen Glücks oder einer
grossen Gewissheit". Und späterhin schiebt er, unter der Einwirkung der evolu-
tionistischen Soziologie, die sozialen Probleme zurück auf den ,, Instinkt der Gattung",
die in ihrer langsamen zielsicheren Arbeit schon am Werke sei, „den neuen not-
wendigen Ausweg" zur Ueberwindung des herrschenden Unrechts und zur Realisierung
eines höheren Gerechtigkeitsideals zu finden. Bei der Aufstellung seines Lebensideals
sind die allgemeinsten Ideen, die in den verschiedenen Traktaten wiederkehren, altes
Erbgut der idealistischen Philosophie. Die Stoa, insbesondere die in Frankreich so
viel mehr als bei uns lebendigen römischen Lebensphilosophen, Epiktet und Kaiser
Markus, bieten seinem Denken einen ständigen Rückhalt, und für den Pantheismus,
der hier mit dem Idealismus der moralischen Persönlichkeit verbunden war und nun
mit dem modernen mechanistischen W^eltbild sich auseinanderzusetzen sucht, findet
M. Nahrung bei den Mystikern, die er z. T. aus eigenen Studien kennt, und bei
der deutschen spekulativen Philosophie und romantischen Dichtung. Auf dieser
Verbindung beruht der religiöse, man kann wohl sagen wesentlich christliche
Gehalt seiner Lehre. Und durch das Verhältnis dieser beiden Richtungen, das
immer mehr zur Betonung der moralischen Aktivität führte, bestimmt sich im
wesentlichen die innere Entwicklung Maeterlincks, über die bereits so viel ge-
schrieben ist und die auch in den theoretischen Schriften unverkennbar hervortritt.
Doch war die anfängliche ausschliessliche Versenkung in die mystische Kon-
templation, wie es jetzt nach Maeterlincks eigenen Worten scheint, weniger der
Ausdruck seines vollen wirklichen Lebensgefühls, als eines „dunkeln dichterischen
Instinkts", der die neue Möglichkeit, das Walten der geheimen Mächte in Seele und
Welt zu gestalten, vor sich sah. Und es handelte sich auch schon in dem „Schatz
der Armen" (6743) nicht um ein Ideal der Entwerdung, sondern das Schweigen,
die Stille der Seele, von der er mit den Worten der Mystiker redete, wurde ihm
etwas Aktives in der Richtung auf rein menschliche Bildung. Der mystische Begriff
des Seelengrundes, der philosophische des transzendentalen Ich dienten ihm dabei,
um hinter die „Oberfläche" unseres affektiven und Verstandeslebens hinabzuleuchten
in das Geheimnis unserer ,, wahren geistigen Persönlichkeit": diese entsteht und
wächst mit dem Bewusstsein unserer Bezüge zum Unendlichen ; durch ein intuitives
Leben, für das jede Handlung und Idee an etwas Grosses und Unsterbliches sich
knüpft, durch ein „höheres Fjeben in gewohnheitsmässiger Schönheit und Ernst-
G. Misch, Allgemeine Didaktik des I8.'l'>. Frihrhunderts. 529
haftigkeit", das, um /um Göttlichen sich zu kehren, nicht mehr erst der Todesfälle,
schweren Leiden usw. bedarf, machen wir die Kraftquelle, die wir in den unbewussten,
unanrührbar lauteren Tiefen des Lebens besitzen, wirksam, und in der so geweckten
schweifienden Tätig-keit dieser ,, unnennbaren Kraft" vollzieht sich unsere sittliche
Entwicklung'. „Es ist viel weniger wichtig', sein Leben umzuformen, als es wahrzu-
nehmen; denn es formt sicii von selbst um, sobahl man es gesehen hat . . . Denke
oder sprich in diesem Augenljlick Ding-e, die zu schön sind, um in dir wahr zu
sein, und morg^en schon werden sie wahr sein, wenn du vorsucht hast, sie heute
abend zu denken oder zu sa^en." In vielfachen neuen und alten Wendungen, vom
tiefen Leben, von der unsichtbaren Güte, von der inneren Schönheit, dem Schweiften
und Erwachen der Seele, in Betrachtunj^en über Plotin, Ruysbroeck, Novaiis, Emerson
geht er den Weg-en der Seele zu diesem Gott in ihrem Innern nach. Das Dasein
eines seelischen Bereichs, das über unser empirisches Bewusstsein hinausreicht und
in dem nichts, was g-eschieht, ohne Spur bleibt, veranschaulicht er an den geheimnis-
vollen Erscheinungfen des Lebens: dem unmittelbaren Verkehr von Seele zu Seele,
der tiefen Natur der Frauen, dem Mysterium der Liebe, dem Kraftzuwachs, der uns
von geliebten und vorbildlichen Menschen kommt, dem g'eschichtlichen Bedinget- und
Getrag-ensein unseres Geistesg'laubens. Dazu gehörig- ist die Bestimmung- des Objekte
der Dichtung-: die „Tragik des Alltags" im Gegensatz zu der Darstellung des Menschen
in den Gewitterniichten der Leidenschaften in der „Tragödie der grossen Abenteuer".
„Es handelt sich darum, das Erstaunliche der blossen Tatsache des Lebens darzu-
stellen; das Aufsiciiselbstberuhen einer Seele inmitten einer stetig eingreifenden
Unendlichkeit zu zeigen", die unerkannte Gegenwart von Erhabenheit, Macht, Gottheit
in dem Leben sichtbar zu machen, wie es „an seinen Quellen und Mysterien hängt
mit Banden, die ich weder Gelegenheit noch Kraft habe, jeden Tag zu erkennen".
— Mit der Rückwendung in das Vollgefühl der Selbständigkeit sittlichen Willens
in „Weisheit und Schicksal" (6742) treten dann für Maeterlinck die sokratisch-
stoischen oder christlichen Ideale in den Mittelpunkt, mit einer Erweiterung, die aus
der Ethik des deutschen entwicklungsgeschichtlichen Pantheismus gewonnen ist.
Die Selbstbetrachtung bewegt sich wie in der entsprechenden antiken Tugendlehre
in der Darstellung- eines Ideals des Weisen, und der Grundsatz kehrt wieder: „Ge-
wöhnen wir uns daran, so zu handeln, als ob uns alles Untertan wäre, aber dabei in
unserer Seele stets einen Gedanken zu unterhalten, dessen Aufgabe es ist, sich den
grossen Gewalten, denen wir begegnen, auf edle Weise zu unterwerfen". Selbst-
vertrauen, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, Grösse und Schönheit der Seele, Ehrfurcht,
Hochherzigkeit, Güte und Liebe vor allem sind die einfachen Tugenden, die ohne
weiteren Versuch einer Rangordnung, aber in nuancierter Behandlung der menschlich-
sittlichen Beziehungen eindringlich gemacht werden ; dem entsprechend wird die
im Gewissen der Gattung lebendige Sittlichkeit als die starke Grundlage befunden,
auf der sich aus denselben Elementen das Ausserordentliche erhebt. Und gegenüber
der Gleichförmigkeit und abstrakten Regelhafligkeit von Tugendübung stoischer Art
wird dem modernen Daseinsgefühl sein Recht. Dabei dient das Epiktetische Sich-
zurückziehen auf das, was in unsere Macht gegeben ist, auch für M., um dem Weisen
die Unabhängigkeit gegen Aussenwelt und Schicksal zu sichern, aber er muss über
das damit verbundene stoische Negieren all des Reichtums von Lebensgütern hinaus-
gelangen ; denn „wir sind vor allem die blinden Hüter des I^bens: dies ist das
einzig und allein Gewisse, dies ist der einzig- feste Pol der menschhchen Moral; man
hat uns das Leben gegeben, wir wissen nicht warum, aber das scheint klar: nicht
um es zu schwächen oder zu verlieren". Hier greift jener erweiternde sittliche Ge-
danke ein: dass jedes Erlebnis eben als Erlebnis, das sogenannte Unglücksschicksal
eingeschlossen, fruchtbar gemacht werden kann durch die Art, wie es innerlich an-
geeignet und zur Entwicklung und Vertiefung der Persönlichkeit genutzt wird; die
vulgäre Unterscheidung von Glück und Unglück wird hinfällig, sobald erkannt ist.
dass jeder so erlebte Moment die Kraft enthält, das Bewusstsein zu mehren, zu
läutern und wahrer zu machen. Es handelt sich um das „aktive moralische Be-
wusstsein" im Gegensatz zu dem intellektuellen: nicht die abstrakte Vernunft, sondern
die dui'ch das ganze vergangene Leben des Individuums erworbene Gestalt der Seele
entscheidet darüber, was wir aus Leid und Glück machen, wie wir unser Schicksal
wählen. So wird die Wahrheit, die „Wahrheit unserer Seele und unseres Charakters"
und die Uebereinstimmung mit den Dingen wie sie sind, der letzte Wert und der
Massstab für die Höhe eines Bewusstseins. „Jedes Ideal, das keiner starken inneren
Realität entspricht, ist nichts als eine müssige, unfruchtbare und bequeme Lüge . . .
Der schüchternste Gedanke der Zuvei*sicht, der heiteren Ergebung in unvermeidliche
Gesetze ist bereits eine Tat, die einen Stützpunkt sucht, um sich endlich zu Leben
und Wirklichkeit aufzuschwingen." Auch das von M. so oft symbolisierte Gefühl
unseres Beherrschtseins von einer übergewaltigen Macht wird als ein vertiefendes
530 Gr. Misch, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
Element unseres Selbstbewusstseins in diese Lehre von dem Lebenswert der Wahr-
heit einbezogen (S. 140 ff.). Und der Zusammenschluss mit dem Pantheismus wird
dadurch ausgedrückt, dass alle innere Entwicklung und Erweiterung der Seele erst
ihren wesentlichen Sinn erhält, indem sie ein tieferes unbewusstes Leben in uns
weckt und uns so in einen engeren sympathischen Konnex bringt mit dem Ueber-
mächtigen, dessen Teil wir sind: eine stärkere Sicherheit unseres Lebens und Glücks
muss daraus hervorgehen. Anderseits sucht M. den Widerstreit von sittlichem Willen
imd Schicksal dadurch zu mildern, dass er den Machtbereich unserer moralischen
Persönlichkeit weiter fasst und, gegen die unklaren Vorstellungen von Verhängnis
und Zufall sich wendend, erörtert, wie weit auch die Gestaltung unseres äusseren Schicksals
in unsere Macht gegeben sei, vermittelst des Einflusses, den unser Charakter auf
unsere Haltung gegen die Welt übt. Er greift dabei auf Geschichte und Litteratur
zurück und sucht in psychologischen Analysen besonders an Napoleon zu' zeigen,
wie die eigentliche Ursache für die üble Wendung seines Geschicks in etwas Inner-
lichem zu finden sei: in der Erschütterung des Selbstvertrauens, die mit der Ver-
übung eines ersten Unrechts notwendig verbunden ist; denn jede Ungerechtigkeit
bedeutet: darauf verzichten, auf sich selbst zu bauen, bedeutet den Verlust des
deutlichen Gefühls unserer Persönlichkeit und unserer Kraft. Denn ,,der Geist und
Charakter des Menschen, kurz sein ganzes moralisches Wesen, kann nur in der
Gerechtigkeit leben und wirken". Schliesslich wird der Gedanke aufgenommen, dass
die wesentliche Ursache alles Unglücks, die Gleichgültigkeit des Naturlaufs gegen
unsere moralische Gesinnung, die eigentliche Bedingung von sittlichem Leben ist,
weil dieses nur durch die Geschiedenheit von allem Naturgeschehen und die Unan-
gängigkeit utilitarischer Rechnungen seinen selbständigen Wert behauptet. So er-
hält die Lessingsche Formel: ,,das Gute tun um des Guten willen" eine pointiertere
Fassung. — Diese Betrachtungen werden von Maeterlinck in dem dritten Werk,
dem „Begrabenen Tempel" (6741), dessen erster, früher entstandener (1898—99)
Teil sich unmittelbar an sie anschliesst, fortgeführt. Hier kommt M. zur Abgrenzung
seiner Selbstbesinnung, die sich ihm auf ein subjektives „Gefühl für das menschlich
Notwendige" gründet, von der Naturwissenschaft. Die wissenschaftliche Erkenntnis,
für die das Dasein unseres Planeten ein Zufall in der Geschichte des Weltganzen ist
und unser Menschendasein als wohl vergeblich und nichtig erscheint, enthält vielleicht
„die gewaltigste und gewisseste aller Wahrheiten", kann aber bei dem Mangel jeglicher
Einsicht in ein Ziel des Weltgeschehens nur von mittelbarer Bedeutung für uns sein,
als Schutzmittel gegen geozentrische Beschränkung. „Nicht darauf kommt es an,
sich an die vom Standpunkt des Weltalls wahrste Wahrheit anzuklammern, sondern
an die im Sinne des Menschen wichtigste." Nach dem Massstab des Lebenswertes
ergibt sich die relative Berechtigung des anderen, in unserer inneren Erfahrung ge-
gründeten Standpunkts, der uns der Bedeutung unseres Lebens und unseres Planeten
versichert. Diese Wahrheit ist „zwar enger, aber sie geht unser leibhaftigstes Leben
unmittelbar, augenblicklich und unabweislich an"; die darin liegenden Probleme
werden jeden Augenblick von dem Leben selbst, das die beiden sich widersprechenden
Wahrheiten einheitlich in sich enthält, gelöst. Und das Streben nach rein menschlicher
Bildung verliert sein ephemeres Aussehen bei der Annahme von dem „logischen"
Charakter der Natur, von der Erhaltung und Fortwirkung aller Energien im Uni-
versum: die von uns vollbrachte Erhebung der Materie auf die „ausserordentliche
leuchtende Stufe, die das menschliche Denken einnimmt", wird nicht spurlos vergehen,
ja etwas wie persönliche Unsterblichkeit scheint sich hier zu erschliessen. „Es wäre
tollkühn zu behaupten, dass von den Errungenschaften unseres Hirns, vom Streben
unseres guten Willens weder in uns noch in anderen etwas übrig bliebe." So ist
die Analyse der Tatsachen des Selbstbewusstseins weiterzuführen, und das Gewissen,
die „wunderbare Gerechtigkeits- und Wahrheitsliebe in unserem Herzen" bleibt die
unzerstörbare reale Grundlage der Morallehre. Der Gegensatz zu einer von den
naturwissenschaftlichen Evolutionsgedanken ausgehenden Moral der Natur und der
Instinkte wird jetzt ausdrücklich dargelegt. ,,Wenn die Rasse unbezwinglich und in
ihrer Ungerechtigkeit vielleicht gerecht ist, wenn die Menge selbst Rechte zu haben
scheint, die der einzelne nicht hat und wenn sie bisweilen grosse unvermeidliche
und heilsame Verbrechen begeht, so hat doch jedes Individuum in der Rasse, jeder
einzelne in der Masse die Pflicht im Umkreise seines gesamten Bewusstseins, das er
in sich zu erzeugen und zu erhalten vermag, gerecht zu bleiben. Dieser Pflicht
dürfen wir erst dann Valet sagen, wenn wir alle Gründe der gTOSsen scheinbaren
Ungerechtigkeit kennen." Besonders schön sind die Ausführungen über die unbe-
stimmten, unbenennbaren, durch jedes Sichbewusstmachen sich selbst zerstörenden
Glücksgefühle, in denen wir atmen, wenn wir eine stetige Atmosphäre von Wahrheit
und „Gerechtigkeit" in uns gebildet haben. Gegenüber dem „Leben in der Materie"
zeichnet M. das Ideal einer freien, gesunden, den Körper adelnden Geistigkeit, wo die
ü. Misch, Allg-emeine -Didaktik tlos 1H./19. Jaliiliuiicleits. r.fJl
harten Kämpfe und Entsag-ung-en unseres realen Geschick« in sanfte ruhige Be-
wegung- gelöst sind durch die Weisheit, die die Wirkung-sweisen aller Schicksale
in unserem eig-enen Innern g-eg-riindet weiss und da allenthalben die stillen, lang-samen,
unendlich komplizierten Entwicklungen sieht. Und die religiöse Vertiefung" des
l^ebens durch den Verkehr mit einer transzendenten Welt soll nicht mehr von einer
willentlichen ständigen Versenkung in die ,, Schauer des Weltmysteriums" ausgehen:
„der Oedanke daran wird nur ilann wahrhaft erspriosslich, wenn er der unverhoffte
Lohn eines Geistes ist, der sich d(;r Erforschung des Erkennbaren und Endlichen
bedingungslos und rechtsclialfeii gewidmet hat." Endlich wird die stets im Hinter-
grund stehende Frage nach einer grossen, durch ein neues Lebensideal geformten
Dichtung hier zusammenfassend abgehandelt (S. 88ff.), M. erörtert die Bedeutung-,
die eine im Volksbewusstsein herrschende Weltansicht für den Dichter hat, und be-
trachtet von da aus die Schicksalsidee im antiken Drama, den katholischen Glauben
bei Calderon, die Idee der heroischen Pflicht bei Corneille, dann die gegenwärtige
Unsicherheit in den Ideen und Gefühlen über die letzten Dinge und die in dieser
Lage gesuchten Au skunfts mittel in Roman, Historie, Drama, zumal bei Ibsen. Für
den Dichter bleibt die Aufgabe zurück, das Tragische und Irrationale des Lebens
in ein neues, wahreres Symbol zu fassen, das der Darstellung der Wirklichkeit die
„tiefe religiöse Schönheit" verleihe und den Menschen in einer „grossartigen, ge-
heiligten und bedrohlichen Perspektive" sehen lasse. In den späteren Kapiteln des
Buchs spekuliert M. mit Hilfe der üoktrin von der Phänomenalität der Zeit über die
vom Menschen zu erringende Herrschaft über die irrationalen Mächte, Schicksal,
Zufall usw. Indem er das unbewusste Seelenleben mit einem intelligiblen Ich, dem
er Zeitlosigkeit, Allwissenheit und Allmacht zuschreiben will, konfundiert, mag er
das beharrliche Glück oder Unglück eines Menschen zurückführen auf die grosse
oder geringe Funktionstüchtigkeit dieser unbewussten Kraft in ihm, welche bei einem
mit einem Glücksstern begabten Menschen unmittelbar oder mittels Ahnungen und
dergleichen seine äusseren Handlungen dirigiere, und er mag eine Zeit erträumen,
wo das zukünftige Geschehen für den Weisen ebenso kund und bestimmend sein
werde, wie er sich heut durch die Kunde der Vergangenheit warnen lässt. Den
Lockungen des Okkultismus begegnet M. doch kritisch und vorsichtig. — Die mehr-
fachen ausführlichen Würdigungen von Maeterlincks philosophischen Büchern be-
kunden den Einfluss, den sie nach ihrem Erfolg in Frankreich und England auch
bei uns gewinnen. Als Anhänger Eduards von Hartmann verfolgt Drews Maeter-
lincks Schriften mit besonderem Interesse (6744 und 6741). Ihm ist es wesentlich
um die Feststellung der metaphysischen Grundlagen dieser Lebensphilosophie zu
tun, und er hat dabei einen festen Massstab an der „Philosophie des Unbewussten".
Die Entwicklung Maeterlincks wird etwas dramatisch zugespitzt als ein entsetztes
Sichlossagen von den fatalistischen Konsequenzen seiner ersten, irrigen Ausdeutung
des unbewussten Weltgrundes, die glückliche Wandlung in „Weisheit und Schicksal"
gilt als Auffindung eines „neuen Prinzips für das Verständnis des Daseins", und
das Werk über das „Leben der Bienen", das aus der 15jährigen Beschäftigung
Maeterlincks mit diesen wunderbaren Gesellschaftstieren hervorgegangen ist, erhält
seine Bedeutung als „Anwendung dieses Prinzips auf einen speziellen Gegenstand
des Naturlebens": als Zeugnis für die wahre Naturphilosophie, deren unterscheidendes
Merkmal in der Anerkennung von unbewusster Geistigkeit, Vernunft, ideebestimmtem
Willen, naturwissenschaftlich unerklärbarer Zweckmässigkeit der Natur besteht. So
erscheint das „Leben der Bienen" als eine „sinnige und tiefsinnige Paraphrase zu dem
Kapitel über den Instinkt in Hartmanns Philosophie des Unbewussten". Auch der
Widerspruch der mechanistisch beschränkten Naturfoi-scher gegen dieses Werk wird
mit den Anfeindungen, die Hartmann erfuhr, parallelisiert, als ein Zeichen für den
Tiefstand der philosophischen Bildung bei uns. Dagegen wird der „Begrabene Tempel",
dem der verdienstvolle Uebersetzer von Oppeln-Bronikowski einen Hinweis
auf die schrittweise Annäherung Maeterlincks an die Geistesrichtung Hartmanns
vorausgeschickt hat, mit einer gewissen Enttäuschung betrachtet, Maeterlinck biege
unter dem Einfluss des Positivismus von dem eingeschlagenen Wege ab; er wage
den Gedanken einer objektiven, der Natur wie dem subjektiven Geist immanenten
Weltvernunft doch nicht energisch zu ergreifen; die Entgegensetzung unseres
moralischen Lebens gegen das Naturgeschehen bedeute eine Abirrung zu einem
stoischen eudämonologischen Individualismus und einem jüdisch -egoistischen Ge-
rechtigkeitsbegriff, die nur zu erklären sei durch seine „ungenügende Durcharbeitung
des axiologischen Problems", d. h. die mangelnde Einsicht in das Uebergewicht der
Unlust über die Lust auf allen Gebieten des Daseins. D. weist in Maeterlincks
Auffassung des Unbewussten die Schwierigkeiten und Widersprüche nach und
fürchtet, dass sie dahin führen, seine ganze philosophische Weltanschauung ausein-
anderzusprengen. — Ein Aufsatz über Maeterlincks Weltbetrachtung von von Gleichen-
JiUiresberichte ffir oenere denUohe LitteratargeMbichte. XUl. gg
532 Gr. Misch, Allg-emeine Didaktik (fes 18./19. Jahrhunderts.
Russwurm (6745) ist eine Inhaltsangabe des „Begrabenen Tempels", der als ein
mutiges, stolzes Buch von der Grösse des Menschen, der schon bestehenden und der
erst zu erringenden, begrüsst wird. — Meyer-Ben fey (6745a) widmet in einem
Buch, das einen „Grundriss der modernen Religion" zu entwerfen bestimmt ist, die
letzte und umfangreichste Abhandlung einer Darstellung Maeterlincks als des
modernen „Propheten", der „ohne Zweifel zu den ersten Grössen der Weltgeschichte
auf diesem Felde gehört", die „eigentliche Verkörperung des modernen Geistes,
wenigstens in religiöser Hinsicht", darstellt und neben dem jungen Schleiermacher
als „der zweite Entdecker der reinen Religion" zu betrachten ist. Der Verfasser
geht richtig davon aus, dass „das Problem des Lebens" im Mittelpunkt von Maeterlincks
Schriften stehe, und er erkennt auch die beiden Grundrichtungen seines Denkens.
Aber statt einer sachlich zusammenhängenden Darstellung, die das Uebernommene
von dem Originalen zu scheiden suchte, gibt er eine systematische Znsammenstellung
voti Zitaten, wobei er unzutreffende Definitionen und Sonderungen zugrunde legt,
um seinem Helden die Prädikate: Philosoph, Prophet, Ethiker, religiöses Genie bei-
zulegen oder abzusprechen. Auch eine Frage, ob „der eigentliche Maeterlinck" in
seinen „Dichtungen oder prosaischen Schriften zu suchen" sei, wird gestellt und
wegen geringerer formaler Begabung dem Dichter eine schlechtere Note gegeben,
wobei verkannt wird, wie die eigentümliche symbolische Form seiner ersten Dramen
in seiner Weltauffassung begründet ist. Zutreffendes wird über Maeterlincks Ent-
wicklung gesagt (S. 140 ff.). Das Ergebnis ist, dass Maeterlinck die „definitive Lösung"
des Problems von Freiheit und Notwendigkeit gefunden und eine neue, ,,das christ-
liche Ideal" endgültig beseitigende Verbindung von Religion und Moral gestiftet
habe; Nietzsche und Tolstoi sind „in ihm in einer tieferen umfassenderen Einheit
vereinigt". Ganz unzureichend ist die Art, wie Maeterlincks Begegnungen mit
anderen modernen Schriftstellern durch Vergleich von Einzelheiten dargetan werden
sollen. — Von Interesse ist eine Artikelreihe über Maeterlinck von Helene
Roland-Holst (6746) in der sozialdemokratischen Wochenschrift wegen der
flotten, siegessicheren Einseitigkeit, mit der die sogenannte materialistische Geschichts-
betrachtung durchgeführt wird. Maeterlinck gilt hier als der Vertreter des alternden
westeuropäischen Kapitalismus, dessen Todeskampf er mit einem schönen Schimmer
verkläre. Die Gefühle seiner Dichtung und Philosophie — Unsicherheit, Unbewusst-
heit, Ohnmacht, Angst vor übergewaltigen Mächten — erscheinen in witzig ge-
wendeten Zitaten als Ausdruck der Gefühle der Bourgeoisie gegenüber der drohenden
Macht des Proletariats. Im „Leben der Bienen" aber wird der beste, triumphierende
Geist der Naturwissenschaft und „die stolzeste Haltung des menschlichen Geistes im
Vorgefühl seiner künftigen Freiheit" gesehen und ein Grund zu der Hoffnung, dass
„dieses feine und tiefe Talent nach vielen Irrfahrten noch den Weg zur sozialistischen
Auffassung finde". —
Ueber die sogenannten Popularphilosophen, die in den zeitüblichen Formen
des Essays und Aphorismus sich bewegen, ist hier nur kurz zu berichten.
Wilhelm Bölsche, dessen Geltung in den zahlreichen Würdigungen (6747 bis
6751) hervortritt, wird da nach seiner sympathischen Persönlichkeit, seinem
Ideal einer ästhetischen Kultur, seiner Abhängigkeit von Fechner, Herman Grimm,
Ernst Haeckel analysiert und als einer nicht nur unserer populärsten, sondern unserer
ersten Aesthetiker und Meister in der Kunst des Essays gekennzeichnet; die Schriften
selbst (6752-2a) liegen uns nicht vor. — Eine Essay-Sammlung „Alltägliches und
Neues" (aus dem Kunstwart, den Grenzboten, der AZg. usw.) von Carl Otto
E r d m a n n (6753) verbreitet sich in einer auf begriffliche Klärung gerichteten
Behandlungsweise mit gesunder Reflexion meist aus zweiter Hand (Spencer, Wundt,
Schopenhauers und Fechners Aesthetik) über Sittengeschichthches und Aesthetisches;
beachtenswert sind einige mehr philologische Zusammenstellungen über Höflichkeits-
wendungen und deren Entwicklung (S. 93 ff.), über sprachliche Verwirrungen, eine
Analyse des Eindrucks des Geistreichen usw. — Adalbert Svoboda, der in
den Grenzb. (6756) kurz abgetan wird, erhält von seinem Freunde R o s e g g e r
(6757—6758), der von ihm entdeckt und wesentlich gefördert worden ist, einen warm
empfundenen Nachruf, in dem die segensreiche Wirksamkeit Svobodas in den Alpen-
ländern und die sittlich hochstehende Gesinnung des „Atheisten" zur Anerkennung
gebracht werden. — Unter den Aphorismen-Sammlungen wird dem Büchlein von
K r e i t e n (6761) auch ausserhalb des katholischen Kreises, dem der Autor angehört,
Lebenserfahrung und Gedankenreichtum nachgerühmt. — Die üble Art von Nietzsche-
nachahmung ist vertreten durch eine „Variete des Geistes" (6762), deren Veranstalter
unter der Ueberschrift „Mein Problem" die Gleichung Geist = Krankheit als seine Er-
findung in Anspruch nimmt. — Linde f6763) hofft durch die aphoristische Form
das Nähegefühl der Wirklichkeit, das durcn einen systematischen Gedankenzusammen-
hang leichter eingebüsst werde, zu erhalten, und äussert sich verständig über vielerlei
G. Misch, Allg-emeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 533
Dinge, zumal über pädagogische Fragen; VVeigand (6766) gibt, in 12 Gedanken
zerlegt, eine Betrachtung über das V^erhältnis von Leben und Kunst zu Reflexion
und Kritik. — ^
Was hier unter dem Titel Weltanschauung an populären Schriften zu
verzeichnen ist, bietet einen Ausschnitt aus dem bekannten Bild der aus der Auf-
lösung heraus meist mit unzulänglichen Mitteln nach neuen allumfassenden Ideen
strebenden Zeit. Das Vorherrschen der Naturwissenschaft, besondei-s der Biologie,
die als wesentlicher oder einziger Ausgangspunkt für die Bildung des Neuen gefasst
wird, ist hier, wo es sich nicht um eigentliche Fortarbeit, sondern um Verbreitung
mehr oder minder fundierter Gedanken handelt, noch immer die augenfälligste Er-
scheinung: Verkündigungen des Monismus und dann wieder die Versuche, sich
christlicherseits mit cleni wissenschaftlichen Weltbild auseinander zu setzen. Eine
Heerschau über die „feindlichen Haufen, welche augenblicklich die Kirche der deutschen
Reformation" bedrohen, hält L.Weber (6773) zum Abschluss seiner Allerwelts-
Weltlitteraturgeschichte ab. Er findet da den Materialismus, der zum Pessimismus
und in der Regel dann zum Selbstmord führt; einen Humanismus (Egidy, Ethische
Kultur), der ohne Christlichkeit zur Bestialität herabsinkt, einen Aesthetizismus,
Nietzscheanismus, übertriebenen Nationalismus und Mystizismus. — Einen „Ausgleich
unserer tiefsten religiösen und überhaupt unserer idealen Bedürfnisse und Besitztümer
mit der schon durch Kopernikus erweiterten Weltanschauung" erstrebt Ziemssen
(6768), indem er mit milde und massig verteiltem Lob und Tadel durch ein vom
alten Orient bis ins 19. .Jahrhundert reichendes Kompendium der astronomisch bedingten
Weltansichten „eine Empfindung für das Weltganze" zu verbreiten sucht und gegen-
über dem „beklagenswerten halbheidnischen völligen Pantheismus" Brunos ein nicht
weiter verdeutlichtes undogmatisches Christentum mit Schöpfergott und göttlicher
Pädagogik, aber ohne Geozentrismus wünscht; Fechner erhält selbst bei solchen
(ledankengängen besondere Sympathie. — Wertvoller ist ein in württembergischen
Protestantenvereinen gehaltener Vortrag von Brückner (6775) über Christentum
und moderne Weltanschauung. Hier wird der pantheistische Monismus, der ja tat-
sächlich in seiner kontinuierlichen Entwicklung von Giordano Bruno ab einen all-
gemeingültigen Fortschritt der christlichen Religiosität bedeutet, als Grundlage des
erst noch zu verwirklichenden Christentums anerkannt; freilich wird dieser Stand-
punkt, für den der Autor auf Spinoza und Schleiermacher zurückgeht, als „Mono-
theismus" bezeichnet. Die andere Seite der christlichen Religion wird dann, wieder
im Anschluss an Schleiermacher, durch Analyse der allgemeinen Erfahrungen des
religiösen Bewusstseins gewonnen und von der Lehre der Evangelien als das Wesen
des Christentums „die Religion der Liebe, des Geistes und der Innerlichkeit" zurück-
behalten. — In einer Besprechung dieses Vortrages und anderer Erscheinungen
wendet sich Felden (6774) gegen das Verfahren, unter Ausscheidung der „un-
motlernen Gedanken", das, was gerade uns gemäss ist, als die reine Lehre -Jesu
darzustellen und nicht frei und bewusst das üngemässe und unser Recht, darüber
hinauszugehen, anzuerkennen. — In Anknüpfung an Bruno Willes Offenbarungen
des Wacholderbaums, die man als einen „Markstein in der Entwicklung zu einer
höheren Einheit von Monismus und Christentum" bezeichnen wollte, weist Bonus
(6777) auf den da populär gebotenen Fechnerschen Pantheismus hin: dieser Stand-
l)unkt werde neben Darwinschen Gedankenreihen eine wesentliche Rolle spielen in
der neuen besseren Weltanschauung, deren das Christentum bedürfe, um sich gegen-
wärtig zum Bewusstsein zu bringen. —
Die Art, wie die Begeisterung für G i 0 r tl a n 0 B r u n o bei einer der Gedenk-
feiern im Berliner Rathaussaal sich äussert, ist konstatierbar in einem rauschenden
Vortrage „Giordano Bruno und die Gegenwart" (6769), wo einzelne Hauptsätze des
grossen Renaissance-Philosophen als Vorverkündungen der von Ernst Haeckel und
Arnold Dodel streng wissenschaftlich begründeten monistischen Weltanschauung be-
wundert werden. —
Auf die weitschichtige Litteratur über Darwinismus und Monismus,
die sich jedes Jahr an die immer neu aufgelegten Schriften von Haeckel und
Dodel enthusiastisch, kritisch oder polemisch anschliesst (6779—6792), einzugehen
und die krausen Spiegelungen einer Zeitphilosophie, von der wohl jeder in der
jüngeren Generation einmal fruchtbar berührt worden ist, im einzelnen zu veraeichnen,
erübrigt sich hier. —
Mit der Ueberzeugung, die „erste wahre und reine Welteinheitsanschauung"
zu begründen, tritt Julius Hart (6793) in einem „Die neue Weherkenntnis"
betitelten Buche auf, das den zweiten Band seines mit dem „Neuen Gott" begonnenen
Zukunftslandes bildet. Bei der Anerkennung, die der sonstigen litterarischen Tätigkeit
des Verfassers gebührt, ist dieser theoretisch-philosophisch gemeinte Versuch, sein
Anspruch und seine Unzulänglichkeit, von Interesse. Es soll auf ein Weltprinzip,
68»
534 Gf. Misch, Allg-emeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
das Verwandlung' und Vieleinheit genannt wird, eine neue, die „dritte" Weltanschauung-
gebaut werden, welche „die beiden grossen Religionen der Vergangenheit, die
idealistische und die materialistische Erkenntnis, beide überwindet", „alle Gegensätze
und Widersprüche", „alle Furcht und Horge des Daseins" aufhebt, eine „ewige un-
zerstörbare Lebensfreude" uns sichert und grossartiger als die Lehre Christi und
desKopernikus eine Umgestaltung- unseres Geistes und der Gesellschaftsordnung herbei-
zuführen vermag. Man kann die weitläufigen Ausführungen nur auf das hin ansehen, was
darin von allgemeinen, für weitere Schriftstellerkreise bezeichnenden Strebungen zum
Ausdruck kommt: das erregte Bewusstsein der philosophischen Aufgaben, die der Auf-
bau einer neuen Kulturepoche, an deren Anbeginn wir stehen, an jeden frei Denkenden
stellt; das unbedingte Verlangen, alle begrifflichen Begrenzungen aufzulösen und
„das Leben" unmittelbar zu fassen („Die Philosophie, auf ihrer höchsten Höhe an-
gelangt, stirbt und entleibt sich selbst, weil sie zu ihrer reinsten und schönsten Voll-
endung gelangt ist ... das Sein will nicht enträtselt, sondern will eben nichts als
geseint werden"), und dabei doch wieder die ausschliessliche Anknüpfung an die
Naturwissenschaft, deren Ertrag an neuen Anschauungen endlich einmal für die Aus-
bildung allumfassender Ideen verwertet werden soll; dazu ein unklares Gefühl für
die Bedeutung Hegels, und dabei wieder die durchgehende Orientierung an Haeckel,
von dem auch die Reduktion alles bisherigen Philosophierens auf den Gegensatz
von Dualismus und Monismus, die Verdünnung- aller Probleme zu dem Suhstanz-
problem, die Scheidung der beiden Erkenntniswege — Sinneserfahrung und begriff-
liches Denken — usw. vermittelt scheinen; endlich die unterschiedslose Veiächtung
aller systematischen Philosophie und das Hervorsprudeln des eigenen Weltversländ-
nisses aus einer freien Intuition, die nicht an den Zusammenhang des menschlichen
Denkens anzuknüpfen, sondern in ihrem tiefen Gehalt zu „ergründen" ist und in
einer aufgeregten Sprache wiederholt verkündet M'ird. Im Grunde gärt ein starkes
Gefühl für das Dynamische in allem Geschehen, für den selbständigen Wert jedes
erlebten Moments und jeder Anschauung- eben als eines Erlebnisses, für das un-
ermesslich vielgestaltige Werden, das in bildenden, umbildenden, schöpferischen Vor-
gängen zu erfassen ist und als Einheit in sich enthält, was für die begriffliche
Zergliederung in Widersprüche zerfällt, und eine absolute Diesseitigkeit empört sich
gegen jede Metaphysik, die nicht diese Mannigfaltigkeit des Daseins als das wahrhaft
Wesentliche und Göttliche freudig hinnimmt. Aber es wird zugleich jede Idee einer
Gesetzlichkeit ausgeschaltet, eine selten so naiv auftretende Konsequenz des Naturalismus
führt zur Negation jeder Wertabstufung überhaupt, und es verbleibt bei einem un-
ruhigen Schwimmen in einem strukturlosen Allgefühl, das in dichterisch-subjektiver
Formung einen Eindruck machen könnte (der in den mehr künstlerischen Partien
des Buches auch erreicht wird), aber in der hier versuchten theoretischen Behandlung-
— d. h. der blossen wiederholten Behauptung der Irrationalität, des realen Vereint-
seins der Widersprüche in der unablässig einheitlichen „Verwandlung" ~ trotz der
immer wieder beliebten Inanspruchnahme als ,, wahnsinnig" nur peinlich und ermüdend
wirkt. Von den Besprechungen sind mehrere zu erwähnen. Richard M. Me^'^er,
der das Buch als ein Zeugnis für das Verlan g-en der Besten nach Freude, Friede,
Lebenskunst und Versöhnung begrüsst, stellt den Autor mit Wille und Bölsche zu-
sammen als die Vertreter einer neuen, auf Vereinigung von Rationalismus und Mystik
gerichteten und von der Biologie genährten Popularphilosophie, als Popularphilosophen
im besten Sinne, wie Sokrates und Schiller es gewesen seien. Seine Kritik wendet
sich gegen die scholastische Freude an Vereinbarung der Antithesen, gegen sachliche
Schwächen der Deduktion (Elimination von Kausalität und Zeitfolge. Es hätte auf das
wesentliche Verkennen dessen, was der Satz des Widerspruchs eigentlich besagt,
hingewiesen werden können) und zumal dagegen, den schwer errungenen Entwicklungs-
begriff einem geistreichen Spiel des metaphysischen Kaleidoskops zu opfeni. —
Lienhard (6795), der die unkritische und unpsychologische Haltung und das Auf-
hören beim Beginn der eigentlichen Probleme rügt, anerkennt als positiven ethischen
Zug die Weltfreudigkeit und das Hinstreben zum unmittelbaren Leben, während
Landauer (6794) gegen das anschauungslose Begriffsspielen eifert und den
„Wust" als den Sinn des Allheilworts Verwandlung bezeichnet. —
Aus der Litteratur über die religiösen und ethischen Strömungen
ist, soweit sie sich auf frühere Zeiten bezieht, hier nur weniges zu vermerken.
L. Keller (6804) setzt in einer Untersuchung über die Gottesfreunde, die „deutsche
Theologie" und die Rosenkreuzer seine Forschungen zur Geschichte des Protestan-
tismus fort und rückt die stetig fortdauernde Wirksamkeit der sog-enannten Schwärmer,
wie sie sich in der Verbreitung einiger Hauptschriften der Gottesfreunde zeigt, ins
Licht, indem er die Kreise zusammenstellt, aus denen die verschiedentlichen Neu-
drucke der „deutschen Theologie" und der ihr in den nachlutherischen Ausgaben
angehängten Schrift des „Wiedertäufers" Joh. Denck „Etliche Hauptreden" hervor-
G. Misch, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 635
g-ingen; ur weist nach, dass in Kosen kreuzer-Schriften (auch bei Fr. Nicolai) sich
Traktate von Denck und seinem Schüler Ii]ndtfelder fin(Jen. — Ueber die in den
vierziger -Jahren des 19. Jahrliunderts entstandenen freien protestantischen Gemeinden
handelt M i r 1) t (6805) in einem Artikel „Lichtfreunde"; er gibt dabei einen Abriss
von P]ntstehung', Verbreitung* und Anschamingskreis der freirelig-iösen Gemeinden,
die auf dem Boden des Christentums zur Förderung des dogmenfreien religiösen
Lebens in freier Selbstbestimmung begründet wurden und, ohne Kinheitlichkeit ausser
der negativen Stellung zu allem Kirchlichen, sich immer weiter nach links ent-
wickelten. — Mehr in den Zusammenhang der speziellen litterarhistorischen Forschung-
g-ehört eine von Krükl (08(M>) unter der Aegide von M artin- Strassburg schulmässig
abgefasste Biographie des Mannheimer Litteraten, schöngeistigen Professors und
Verlegers Anton von Klein. Ueber die Beziehungen Kleins zu Wieland, Schubart,
Schiller usw. konnte durch sorgfältige Quellenstudien verschiedenes berichtigt werden,
und auch manclie Einzelheiten werden beigebracht zur Geschichte der Aufklärung
in der Pfalz, zumal über die Tätigkeit der „Deutschen Gesellschaft" und die Wirksamkeit
Kleins für das Uebersetzungs-, Schul- und Erziehungswesen, die der Exjesuit bei
seinem erfolgreichen Eiertanz durchs Leben immerhin entfaltet hat. —
Die in der Gegenwart sich erhebende sitilich-religiöse Bewegung spiegelt
sich in dem Anwachsen der zugehörigen I^itteratur. Die Namen und Titel der Biblio-
graphie (H8()9- ()880) geben hier mehrfach eine hinreichende Auskunft. Nur auf
einige markante Erscheinungen gehen wir näher ein. Eine allgemeine Begründung
der gegenwärtigen Aufgabe einer Erneuerung der Religion unternimmt Eucken
(6815), dessen eigene, in der Richtung eines ethischen Idealismus fortgehende philo-
sophische Arbeit ähnlichen Zielen zustrebt, in einer Erörterung über die Stellung
des modernen Menschen zur Religion. Es handelt sich dem Verfasser um den Nach-
weis der Notwendigkeit, mit welcher unsere Kultur eine Ergänzung durch Religion
fordert. Als wesentlicher Ansatzpunkt dient dabei der unabweislich gewordene Kampf
um die Selbständigkeit unseres geistigen Lebens, um unsere geistige Selbsterhaltung
gegenüber der Macht, welche die Notwendigkeiten der Sachen — der Kausal-
zusammenhang der entseelten Natur, die zur „Arbeit" mechanisierte und spezialisierte
Berufstätigkeit, die Erhebung der grossen Massen zu Kulturträgern, die Belastung
mit der geschichtlichen Kontinuität — über unser Dasein gewinnen. Dass ein blosses
Sichzurückziehen ins Subjekt, Stimmung, Zuständlichkeit der Seele, ein modemer
Subjektivismus, der „die Stärkung, künstlerische Veredlung, Geniessung dieser Zu-
ständlichkeit zum Hauptinhalt des Lebens macht", nicht ausreichende Kraft besitzt,
um uns diese innere Ueberlegenheit zu sichern, wird von Eu. zur Anerkennung
gebracht: er stimmt mit anderen modernen Denkern in der Erkenntnis überein, dass
ein solcher Subjektivismus in Gefahr kommt, sich in sich selbst zu verzehren. Was
hinter dem durch alle Nationen sich ausbreitenden Gefühl der Unbefriedigung an
der gegenwärtigen Kultur steht, ist ein metaphysischer Lebensdrang, der nach
einer „timkehrung des nächsten Weltanblicks und der nächsten Lebensführung" ver-
langt, damit die Innerlichkeit zu einer Innenwelt wachse. Die Religion muss hier
einsetzen; denn ihr wesentlicher Wille ist und war immer die „tatsächliche Eröffnung
und Aneignung eines neuen Lebensprozesses, der in seiner Ueberweltlichkeit zugleich
Gegenstand unmittelbarer Erfahrung wird, die Bildung eines neuen Grundverhältnisses
zur Wirklichkeit". „Ohne Zweifel stehen wir an einem grossen Wendepunkte." Wie
sich bei dieser W^endung die Religion in ihrer spezifischen Funktion zu bewähren
habe gegenüber der Dichtung und zumal der Philosophie, die von wissenschaftlichen
Fundamejiten aus zum Aufbau einer Weltansicht und Regeln der Lebensführung
fortschreitet, wird von Eu. in diesen Vorbetrachtungen nicht weiter erörtert. Er
macht aber den Weg* frei durch Bekämpfung der Vorurteile, welche die Religion als
eine überwundene Grösse betrachten lassen, indem sie den geschichtlich zufälligen
Beisatz von Intellektualismus und Passivität im christlichen Dogma patristischer
Herkunft als etwas für die Religion überhaupt Wesentliches auffassen. Anderseits
betont auch er, dass die Religion, wenn sie denn lebendig bleiben will, in ein positives
Verhältnis zu dem gegenwärtigen Stande der geistigen Entwicklung treten und dem
erweiterten Naturbild, dem gesteigerten menschlichen Kraftgefühl und Bewusstsein
von Gesetzlichkeiten und geschichtlich-gesellschaftlichen Zusammenhängen Rechnung
tragen müsse. „Eine andere Abgrenzung von Göttlichem und Menschlichem, von
Ewigem und Zeitlichem ist unabweisbar geworden." — Demselben Thema: „Die
Religion und die moderne Kultur" ist eine von dem französischen Theologen
S a b a t i e r (6814) im Jahre 1897 auf dem ersten religionswissenschaftlichen Kongress
in Stockholm gehaltene Rede gewidmet, deren resümierende Thesen jetzt abgedinickt
werden. Der „Konflikt" zwischen der traditionellen Religion und den Tendenzen der
modernen Kultur wird auf das Verhältnis von Autorität und Autonomie zurückgeführt;
während im Katholizismus mit seiner päpstlich-absoluten Autorität der Konflikt
536 (j. Miseh, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
unversöhnlich ist, ist im Protestantismus mit seiner Schrift-Autorität eine von der
Renaissance ab infolge der stetigen Fortentwicklung von Theologie und christlichem
Gewissen wirksame Solidarität zu finden zwischen dem religiösen Innenleben und
der auf Freiheit der theoretischen und praktischen Vernunft gegründeten Kultur, die
beide als untrennbare Elemente des organischen Lebens anzuerkennen sind; das
Evangelium bleibt in der christlichen Kultur als das sei vivifiant, das sie davor
schützt, abzusterben wie die antike Kultur. — Die moderne Religion darzustellen
unternimmt Meyer-Benfey (6815a) in einer von dem jungen Schleiermacher
ausgehenden und auf Maeterlinck sich konzentrierenden Abhandlung, deren oben
(6745a) gedacht ist. —
Bei den Schriften über das Wesen des Christentums ist Harnacks
Buch, das 1900 den Anstoss zu dieser so umfangreich gewordenen Litteratur gab,
fast durchweg der äussere oder innere Ausgangspunkt. Wir gehen auf diese Schriften,
soweit sie Tageserzeugnisse sind, nicht weiter ein; Harnack selbst hat in der Vor-
rede zur 5. Auflage sich darüber ausgesprochen; eine systematische Zusammenstellung
der verschiedenen Besprechungen und Gegenschriften unter Zurückführung derselben
auf typische Motive und Standpunkte gibt R ol f f s (6822) in einer aus der ChristlWelt.
abgedruckten Folge von Aufsätzen, welche die religiösen Strömungen der Gegenwart
(ausschliesslich der katholischen Kirche) beleuchten. — Hervorzuheben ist eine Ab-
handlung von Kaftan (6819) wegen der klaren Unterscheidung von zwei wesent-
lichen Auffassungsweisen des Christentums — als Erlösung aus der Welt und als
ethischer Arbeit an der Welt — , deren gegenwärtige Herrschaft auf Schopenhauer
beziehungsweise auf Kant zurückgeführt und deren Grundlage in der Doppelseitigkeit
des religiösen Lebens überhaui)t dargelegt wird; die in der christlichen Religion
gegebene höchste Vereinigung dieser beiden Seiten will K. durch die Bezeichnung des
W^esens des Christentums als ethischer Erlösungsreligion ausgedrückt wissen; der
positive Standpunkt wird vom Verfasser gewahrt, indem er mit dem Erlebnis des
persönlichen Gottes zugleich die Gottheit Christi als W'esentlichstes in den Glauben
hinein nimmt und im Gegensatz zu natürlichen Religionen das Christentum als eine
geschichtlich-positive kennzeichnet, die aus einer absoluten Offenbarung Gottes in
der Geschichte entspringt und sich nur in Beziehung auf diesen ihren geschichtlichen
Ausgangspunkt behaupten kann. — Den für die ethische Stellung des Christentums
wesentlichen Begriff der sittlichen Autonomie behandelt Trost (6824) : „Die Freiheit
des Christenmenschen", indem er die Ausprägung dieses Begriffs bei Luther, Leibniz,
Lessing, Kant, Goethe in nicht allzu tiefgreifender Kürze erörtert mit dem Ergebnis,
dass „nur in Gott gebundene Freiheit, sonst keine andere, wahre sittliche Freiheit
ist". — An die schwierige Aufgabe, den Zusammenhang des mystischen Lebens bis ins
Christentum zu verfolgen, wagt sich Steiner (6816); er stellt dazu in halb feier-
licher Rede mit einem Aufgebot äusserst leichtfertiger Gelehrsamkeit Notizen zusammen
über die antiken Mysterien und Philosophen imd allegorische Mythen- und Dichtungs-
Interpretationen (z. B. die Odyssee eine Schilderung des Entwicklungsganges der
Seele, S. 72) und findet, dass „das Kreuz auf Golgatha der in eine Tatsache zusammen-
gezogene Mysterienkult des Altertums ist". — Von Interesse dagegen ist in ihrer
modernen Einseitigkeit die glänzend geschriebene Skizze des Bremer Pastors K a 1 1 -
hoff: „Das Christus-Problem" (6825). Zugrunde liegt dieser (mit einem Motto aus
Maeterlincks „Begrabenem Tempel" eingeführten) Schrift die frei ausgesprochene
Ueberzeugung, dass es eine Verkümmerung des religiösen Lebens bedeutet, wenn
man irg-endein absolutes Prinzip für dasselbe in der Geschichte — in dem
historischen Jesus oder der urchristlichen Gemeinde — aufsuchen will, dass das
geschichtlich sich entwickelnde Christusbild jeweils der sublimierteste religiöse Aus-
druck alles dessen ist, was in einem Zeitalter an kosmischen, sozialen und sittlichen
Kräften wirksam ist, dass man Vertrauen haben soll zu der inneren Kraft der Religion
und den schaffenden Mächten unserer Zeit, die in einem höher gewachsenen Menschen-
bild sich ihren Christus gestalten wird, und dass für uns Uebergangsmenschen die
Aufgabe bleibt, daran mitzuarbeiten, dass nichts von dem, was einst ein wirkliches
Lebenselement der Menschheit gewesen, der Gegenwart verloren gehe. Bei der Ein-
schätzung der geschichtlichen Mächte aber stellt sich K. unter Bezugnahme auf
Marx (und Kant) auf den Standpunkt einer realistischen Geschichtsauffassung, welche
von den sozial-ökonomischen Bewegungen ausgeht und die geistigen Gebilde aus
ihrer Wechselwirkung mit jenen zu erklären sucht, um die liberale Theologie und
die Ritschlsche Schule durch eine Sozial theologie zu überwinden. Unter Verwertung
der radikalen Kritik der Evangelien und der Paulusbriefe soll die Auffassung des
Kanons als eines Zeugnisses für das Leben Jesu aufgehoben, die geschichtlich-reale
Persönlichkeit Christi unter die Schöpfungen der Phantasie versetzt werden und statt
dessen die Bedeutung des Neuen Testaments darin gefunden werden, dass es in seinen
verschiedenen Bestandteilen eine authentische Darstelluno' der verschiedenen Phasen
G. Misch, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 537
und geistigen Strömungen der grossen sozialen Urawälzimg gibt, in der der katholische
Gottesstaat und die mittelalterliche Gesellschaftsordnung und allgemeiner die neue
Aera der Menschheitskultur, von der wir noch l)edingt sind, entstand; die Kvangelien
ersoheinen dabei als ein Produkt der Litteraturform der A[)okalyptik: als eine von
Rom aus nach hergebrachtem Verfahren vollzogene Projizierung der messianisch-
sozialen Bewegung, zumal ihrer Schicksale aus der Zeit Trajans, in ferne geographische
und gesciiichtlichü Bedingungen unter dem Symbol des Lebens Jesu. Und die Sprüche
Christi sollen als Niederschlag der von den grossen führenden Persönlichkeiten ent-
wickelten Moral gelten, welche im Fortgang über die Propheten die Ethisierung und
Humanisierung des proletarisch-jüdischen Klassenkampfs vollbrachte und in dem
Kampf gegen kommunistische Utopien wie gegen die geistlichen und weltlichen Aus-
beuter siegte. Die Strausssche Frage: sind wir noch Christen? erhält die Wendung,
ob und inwieweit die in dem Christus der Evangelien personifizierten sozial-religiösen
Lebensmächte noch imstande sind, eine geistige Führung im Leben der Gegenwart
zu übernehmen. —
Auf katholischer Seite haben die seit den letzten Jahren des vorigen
Jahrhunderts wieder merkbar gewordenen innerkirchlichen Reform-
bestrebungen ein Hauptdokument erhalten, an das sich alle anderen Schriften
anschliessen: das in dem Berichtsjahr achtmal aufgelegte Werk des aus dem Eisass
stammenden Wiener Prälaten und Theologieprofessors Ehrhard „Der Katholizismus
und das zwanzigste Jahrhundert" (6837). Wir weisen kurz auf den Hauptgedanken
dieses feinsinnig, fast elegant geschriebenen Buches hin, dessen bei allem Freimut
etwas schwankende Haltung wohl ebenso durch die von der praktisch-reformatorischen
Absicht gebotene Diplomatie, wie durch die vermittelnde Art dieses Prälaten bedingt
ist. Zu dem Ziel, „die Versöhnung des modernen Geistes mit dem Katholizismus und
durch diese Versöhnung die Rettung der modernen Gesellschaft" herbeizuführen, soll
zur Anerkennung gebracht werden, dass der Katholizismus, dessen tatsächliche
Inferiorität oder Anteillosigkeit an der neuzeitlichen Kultur fast rückhaltlos zu-
gegeben wird, kein hinsterbendes Gebilde ist, sondern sich als lebenskräftiger
Kulturfaktor im 20. Jahrhundert erweisen wird, wenn die Katholiken die an sie zu
stellenden Aufgaben erfüllen. Dieser Nachweis der Kulturfähigkeit soll — abgesehen
von der grundlegenden Ueberzeugung von der einzig göttlichen Würde der katho-
lischen Kirche — auf historischem Wege geführt werden, nach den Grundsätzen
streng wissenschaftlicher Wahrheitserkenntnis: durch einen zwei Drittel des Buchs
füllenden Abriss der Stellung des Katholizismus im Zusammenhang der Kultur vom
Mittelalter an bis in die Gegenwart. Ermöglicht wird das in den Grenzen der
dogmatischen Ueberzeugung durch die Unterscheidung des Wesens des Katholizismus
von seinen zeitlich-geschichtlichen Gestaltungen. Aber nur für die politische Seite
der Kirche wird dabei ein eindeutiges Ergebnis herausgestellt; hier kennzeichnet E.
unter Zurückweisung der Konstruktionen Chamberlains den katholischen Universalis-
mus als eine spezifisch mittelalterliche Ei-scheinungsform und findet in dem spezifischen
Wesen des Katholizismus — trotz Anerkennung der nach dem Vatikanum erfolgten
romanisierenden Zentralisierung — Raum für nationale Gestaltungen, so dass er sich
mit dem von Fr. X. Kraus vertretenen Standpunkt des religiösen Katholizismus —
gegenüber dem politischen Ultramontanismus — berührt. Dagegen bleibt die innere
Seite, die Fortentwicklung der europäischen Religiosität von Mystik, Renaissance und
Reformation her, im Dunkeln; bei der Würdigung der fortschreitenden Kultur wird
weniger ihr inneres Verhältnis zur Religion als zu den natürlichen Kräften der
neueren Völker hervorgehoben, so dass die Auffassung des Protestantismus als des
eigentlichen Kulturträgers abgelehnt werden kann; diese geistigen Bewegungen
werden als relativ berechtigt anerkannt und der Syllabus und das Unfehlbarkeits-
dogma, desgleichen die Erhebung des Aquinaten zum offiziellen Philosophen, möglichst
einschränkend interpretiert; aber andererseits werden die anerkannten modernen
Ideen so allgemein charakterisiert, zugleich mehrfach unter Beibehaltung der doch
anders klingenden Worte (wie Individualismus, Gewissensfreiheit usw.) so in katho-
lischem Sinn umgebogen und weiterhin geistige Leistungen wie die Begründung der
Geschichtswissenschaft derart dem Katholizismus vindiziert (was doch höchstens für
die Quelleusammlung gelten könnte), dass der Autor zu dem Schlüsse kommen kami,
die katholische Kirche enthalte in ihrem wahren Wesen keinen inneren Gegensatz
zur modernen Kultur, und es bedürfe nur der Initiative ihrer Anhänger, die aus ihrer
bisherigen Abgeschlossenheit und aus ihrem prinzipiellen Festhalten an mittelalterlichen
Idealen aufgerufen werden sollen zur Aufnahme der wahrhaft wertvollen Bestandteile
des modernen Geisteslebens und zu tätiger Anteilnahme an ihm, damit der Katho-
lizismus wieder die führende Kulturmacht werde. Aus dem reichen Inhalt des Buchs
ist im einzelnen noch der Versuch eines historischen Verständnisses der Reformation,
eine Kritik des Jesuitenordens und die Stellungnahme zur Frage der katholischen
638 G- Misch, Allg-emeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts,
Universitäten hervorzuheben. Die Aufnahme des Buchs, dessen erste Auflage in zehn
Tagen vergriffen war, zeigt nun auch in den innerkatholischen Kreisen die allgemeine
religiöse Gärung, über deren Erfolg die Zeit entscheiden wird. Die AkMBlL, das
Organ des Verbandes der katholischen Studentenvereine Deutschlands, begrüsst. das
Buch als ein Ereignis, konstatiert seine blitzartig einschlagende Wirkung, zumal in
den akademischen Kreisen, wo es zum Gegenstand von Erörterungen im Kolleg
gemacht wurde, und w^endet sich in einem Aufsatz über „katholische Reformer" (6849)
gegen eine von dem Trierer Seminarprofessor P. Einig herrührende Broschüre
„Katholische Reformer" (Trier, Paulinus-Druckerei. 39 S. M. 0,50), die Ehrhard mit
dem Würzburger Theologen H. Schell und den Mitarbeitern der „Weltgeschichte in
Charakterbildern" (von Hertling, Spahn usw.) zusammenfasst, um ihre Bestrebungen
als lieblos und gefährlich für die Kirche zu kennzeichnen; mit besonderer Begeisterung
wird eine Würdigung der katholischen Fortschrittsbewegung seitens R. Euckens vermerkt
und das Programm dahin zusammengefasst, dass die Kirche wieder die alles belebende
und erleuchtende Sonne werden müsse, religiös, wissenschaftlich, ethisch, sozial und
charitativ. — Der von Ehrhard selbst nicht vermutete Widerspruch von kirchlicher
und jesuitischer Seite ist von ihm in seiner Gegenkritik (6838) beantwortet worden;
es handelt sich dabei vor allem um eine dialektische Auseinandersetzung über die
Stellung des Mittelalters und die dogmatisch verpflichtende Bedeutung des Syllabus;
die Bezeichnung seiner Richtung als eines „katholischen Liberalismus" wird hier von
ihm abgelehnt. — In milderer, mehr erbaulicher als kritischer Fassung erscheinen die
Ehrhardschen Gedanken wieder bei dem Bischof von St. Gallen, E g g e r (6839). —
Eine bemerkenswerte Besprechung des Ehrhardschen Buches (6837) gibt Professor
Schell. Er hebt als Ehrhards Ideal die Ausbildung der „katholischen Persön-
lichkeit" heraus, die auf allen Gebieten der kirchlichen wie der kulturellen Lebens-
aufgaben sich betätige, und führt aus einer Gegenschrift die bezeichnende Behauptung
an, dass „im Jesuitenorden das Persönlichkeitsideal am kraftvollsten durchgeführt
sei". Das wichtigste der von Ehrhard behandelten Probleme findet er in der Frage nach
dem Ursprung des Mangels an Initiative bei den dazu berufenen Katholiken; dieses
Gefühl der von von Hertling sogenannten „katholischen Rückständigkeit" kann nicht
schlagender ausgedrückt werden als in einer hier von Seh. zitierten Aeusserung
eines katholischen Metaphysikers: „Es ist mir nicht selten beim Studium der unchrist-
lichen Wissenschaft der versuchende Gedanke gekommen, warum doch der liebe Gott
seinen Feinden Gaben in fast verschwenderischer Weise verliehen, welche er uns versagt,
die wir sie so gern nur für ihn gebrauchen wollten." Zu den speziellen Reformvorschlägen
Ehrhards bringt Seh. einige Ergänzungen bei, darunter die Forderung einer erkenntnis-
theoretischen Grundlegung zur Auflösung der Gegensätze in der Auffassung der katho-
lischen Dogmengeschichte (als wirklicher Entwicklungsgeschichte oder als bloss sprach-
licher Abwandlungen der unabänderlichen Offenbarungslehre, wobei dann alles Ausser-
kirchliche als Abfall oder Zusatz zu gelten hat). — Von altkatholischer Seite wendet
sich der Bonner Seminarprofessor G o e t z (6840) unter vieler Einzelkritik gegen
die ganze Haltung des Buchs, das die übliche unfruchtbare Mittelstellung wieder-
bringe; gegen die geistreich verschleierten Widersprüche oder Halbheiten, die zurück-
zuführen seien auf die Doppelstellung des Historikers und des dogmatisch gebundenen
römischen Theologen, für dessen ,, Kulturtheorie" die absolute Gleichsetzung von
wahrer Religion mit dem modernen vatikanischen Katholizismus die Grundvoraus-
setzung verbleibt. —
Um das Wort Kultur gruppieren sich die vielartigen Erscheinungen, in
denen mehr als auf einem anderen Gebiet unseres Kapitels die populär-didaktische
Behandlung noch ohne rechten Kontakt mit der wissenschaftlichen Arbeit ist. In
der philosophischen Erkenntnis hat sich — und zwar wesentlich durch Diltheys
Verdienst — die Aufgabe, das System der Wissenschaften, deren Objekt die geistig-
geschichtliche Wirklichkeit ist, der jetzt mit Vorliebe sogenannten „Kulturwissen-
schaften" (6881) in ihrer eigentümlichen Struktur gegenüber der Naturwissenschaft
blosszulegen, jetzt völlig durchgesetzt, und die Feststellung der eigentümlichen
Bildungsgesetze des geschichtlichen Lebens ist (zugleich mit dem Rückgang auf
Hegel) eine allgemeine Forderung. In der auf weite Kreise wirkenden Schriftstellerei
dient dagegen die sogenannte Kulturgeschichte mehrfach als eine Darstellungsform
für Ueberzeugungen von ganz anderer Provenienz, die in einer nicht historischen
Epoche sich ohne solche stoffliche Beschwerung kundtun würden; Nationalismus und
Rassentheorie stehen dabei im Mittelpunkt. — Bei der Bedeutung, welche hier
bei dem immer wieder zu konstatierenden Andauern der naturwissenschaftlichen
Orientierung die breite Wirkung von Taines Schriften — und direkter noch durch
seine bequem fassbaren theoretischen Aufstellungen als durch seine genialen Leistungen
— hat, ist eine Untersuchung seiner historisch-philosophischen Methoden von be-
sonderem Wert. Die in der Wundt-Feslschrift erschienene Abhandlung von Zeitler
O. Misch, AUg-emeine Didaktik de« 18./19. Jahrhunderts. 539
(6889) über „Taine und die Kulturg^eschiohte" erörtert die in der Einleitung- zur
„Litterature Anglaise" enthaltene Milieu- und Rassentheorie und rückt im Anschluss
an Wundts Logik das Problem des Verhältnisses der führenden Persönlichkeiten zu
den allgemeinen geschichtlichen Entwicklungen in den Mittelpunkt, um von der
psychologischen l^ r a x i s Taines, seiner Zergliederung- permanenter „Orundtrieb-
kräfte" und faits superieurs aus zu allgemeinen Sätzen über die Behandlung der
Persönlichkeit in der wissenschaftlichen Geschichtschreibung vorzudrinjfen. In der
Auffassung des Typischen an den repräsentativen historischen Persönlichkeiten wird
die Auflösung des Streits zwischen der massenpsycholog-ischen und individualistischen
Richtung gefunden und dabei das Typische als etwas Kollektives, als der Uehalt der
Persönlichkeit an sozialpsychischen Kräften bestimmt. Das Irrationale der Individualität
wird aus der Historie heraus verwiesen. Die Bausteine zu einer solchen Typenlehre
sucht Z. bei Taine auf. In der Erörterung- von Taines Geschichtsbegriff wendet er
sich, mit Recht gegen die Unterdrückung des Politischen in der sogenannten Kultur-
geschichte. —
üeber die Behandlungsweisen der durch Nation und Rasse bezeichneten
Kulturfaktoren gibt die vorliegende Litteratur ziemliche Auskunft. AI fr. Kifchhoff
(6898) verficht in einem im Hallenser Geographenverein gehaltenen Vortrag über
das Thema „Was ist national?" gegenüber dem „Wahn von der Familiennation^' auf
Grundlage Bismarckscher Gedanken die These, dass nicht die Nationalität, nicht
Bluts- und Sprachverwandtschaft die Nation machen, sondern dass die politisch-
geographischen Bedingungen das Ausschlaggebende sind: das Vorhandensein eines
natürlich geschlossenen Landraums, in welchem die bildsame Masse verschiedenster
Volksart durch den tatkräftigen Willen der Zusammengehörigkeit mittels geistiger
Assimilierung zur nationalen Einheit zu verschmelzen vermag, wobei Handel und
Verkehr als die einflussreichsten Bildner der Nation fungieren. Er weist auf den
Bedeutungswandel hin, den das Wort Nation seit dem Mittelalter und auch noch seit
dem Sprachgebrauch unserer klassischen Litteratur ins Geographische, Reale,
Bismarcksche erfahren hat, und verifiziert seine Theorie durch Analyse der Be-
dingungen, unter, denen in den verschiedenen gegenwärtig vorhandenen Staaten die
Bildung von Nationen aus dem ethnographisch buntscheckigen Material gelungen
oder unterbunden ist. — Mit den Methoden der Völkerpsychologie geht R i c h e r t
(6899) an die Analyse des Nationalgefühls. Er sucht festzustellen und zu erklären,
dass das Nationalgefühl erst seit dem letzten Jahrhundert als ein selbständiges, von
anderen Verbindungen (Rassenbewusstsein, Lokalpatriotismus, Zugehörigkeitsgefiihl
zu einer Kultureinheit usw.) losgelöstes schöpferisches Gefühl die Schwelle des
Völkerbewusstseins überschritten habe. Für den zugrunde liegenden Begriff der
Nation wird eine feste Abgrenzung durch ein eindeutiges wesentliches Merkmal (Ab-
stammung; Staatsangehörigkeit; Gemeinsamkeit der äusseren oder inneren Lebens-
formen, der Sprache) als unangängig erfunden. Bei der Analyse des psychologischen
Phänomens selbst geht der Verfasser von dem Lazarus-Steinthalschen Satze aus, dass
es eine freie Tat des Individuums ist, sich der Gruppe Nation einzugliedern, und so
beschreibt er mit voluntaristischen Voraussetzungen den Prozess, in welchem das
Individuum durch Hingabe an einen seinen geistigen Bedürfnissen adäquaten Gesamt-
willen eine Erweiterung seines Selbstbewusstseins und eine Ethisierung seines
egoistischen Lebenstriebs findet; die Nation erscheint dabei gegenüber der Hegeischen
Staatsidee als die neu differenzierte und höchste Form eines solchen Gesamtwillens:
als die Repräsentantin der höchsten Menschheitskultur unter dem Typus des National-
charakters. — Die Aufgabe, in bestimmten geschichtlichen Erscheinungen die Be-
deutung des Nationalcharakters nachzuweisen und dadurch den Aufstellungen der
Völkerpsychologen empirische Grundlagen zu vermitteln, greift S o m b a r t (6903) auf
in einer Untersuchung über die Beziehungen zwischen Deutschlands Wirtschaftsleben
und Volkstum, die dem Gedankenzusammenhang seines umfassenden Werks über
den Kapitalismus angehört. Er sucht den Anteil zu bestimmen, der der volklichen
Beschaffenheit der Deutschen zuzuschreiben ist bei der bedeutenden Entfaltung
produktiver wirtschaftlicher Kräfte des Landes im 19. Jahrhundert, d. h. speziell bei
der Ausbildung des kapitalistischen Wirtschaftssystems, und er findet dabei eine
besondere Veranlagung der Deutschen zum Kapitalismus, die er unter Ablehnung
des einseitigen Operierens mit dem RassenbegritT einerseits zusammenfasst in einzelne
wirtschaftlich bestimmende Eigenheiten der Nation (physiologische Frische mit den
Folgen der schnellen Bevölkerungszunahme; unsinnlich- unkünstlerische, ethische
Geistesrichtung mit ihren Folgen: Ptlichtmässigkeit, Spezialistentum, Disziplin, Talent
zu kooperativer Organisation), und andererseits auf die politischen Bedingungen
zurückführt (die lange Staatenlosigkeit mit dem Erfolg der Anpassungsfähigkeit an
fremde wirtschaftliche Bedürfnisse; die glückliche Rasseümischung in dem Gebilde
des Reichs mit dem zweckmässig proportionierten Anteil der französischen Emigrierten
Jahresberichte f&r neuere deutsche Litteratargesohiohte. XIU. 69
540 G. Misch, Allgemeine Didaktik des 18,/ 19. Jahrhunderts.
und Juden an der Umbildung' der Volkswirtschaft in die heute relativ vollkommenste,
d. h. kapitalistische Organisationsform). — Im Sinne der starken, auf künstlerische,
nationale Kultur gerichteten Bewegung, als deren Ausgangspunkt der „Rembrandt-
Deutsche" bezeichnet wird, gibt der klassische Philologe Ludwig Gu r 1 i 1 1 (6901)
auf Grundlage der deutschen Schriften Lagardes sowie der Bestrebungen Lichtwarks
und anderer unter dem Titel „Der Deutsche und sein Vaterland" (im Berichtsjahr
fünfmal aufgelegt) eine Beurteilung unseres höheren Schul- und Erziehungswesens
und sonstiger bureaukratischer Missstände; in seinen pädagogischen Vorschlägen,
welche die durch die jüngste Schulreform ermöglichte Neubelebung fördern sollen,
erscheint die Absage gegen die analytisch-kritische Methode und Ueberschätzung des
stofflichen Wissens und Berechtigungswesens, die freiere Gestaltung des Erziehungs-
wesens nach englischem Vorbild zu Lebensfreude, Persönlichkeit, Willenskraft, die
Durchdringung der Schule mit dem modernen Leben, der Kunst und der modernen
Weltanschauung, als deren bedeutendster Künder Chamberlain gibt. — Im Zusammen-
hang mit den Bayreuther rassen-ethischen Bestrebungen handelt Graevell (6905)
unter dem Titel: „Der arische Gedanke" von der „Wiederveranianisierung", indem er
als deren Mittel entsprechende Regeln der Eheschliessung, Erziehung zu arischer
Gesinnung und Wirkung arischer Kunst erörtert; vorangeht ein Märchen über den
Ursprung der Arier als einer der sieben grossen Wurzelrassen, das Gobineausche
Ideen ins Phantastische hin fortsetzt und zwar unter Anlehnung an theosophische
Geheiralehren über die Entwicklung der heutigen Menschheit. In einer Vorbetrachtung
verwahrt sich die Leitung der Bayreuther Blätter gegen diese Wendung des Verfassers,
welche die vom arischen Geist immer streng eingehaltene Scheidung' zwischen den
physisch-historischen Objekten des wissenschaftlich erkennenden Intellektes und den
metaphysischen Objekten der genialen Intuition vernichten wolle. —
Zur Rassentheorie verdient besondere Beachtung eine Abhandlung des
Haager Soziologen Steinmetz (6910), der die durch den Einfluss praktisch-moralischer
Tendenzen verworrene Frage nach Rasse oder Umgebung als den Ursachen des Volks-
charakters und der Geschichte aufzuklären sucht durch scharfe Formulierung der
wesentlichen Grundprobleme. Die Frage geht um das Vorhandensein erblicher
psychischer Gruppencharaktere. Gegenüber den ethnographisch-historischen Ab-
teilungen Volk und Nation (Mitgliedschaft eines souveränen Verbandes beziehungs-
weise einer historischen Kulturgemeinschaft), die reelle Kollektivitäten darstellen, ist
bei der zoologischen Abteilung „Rasse" zunächst nur die somatische Verschiedenheit
gegeben (kein Kriterium ist Sprachgemeinschaft und lokale Verbreitung), wobei noch
die Schwierigkeit einer somatischen Einteilung der Menschheit bislang ungelöst
besteht; es fragt sich, ob dieser somatischen Verschiedenheit erbliche psychische
Charaktere entsprechen. Als Möglichkeiten solcher Rassencharaktere sind zu unter-
scheiden: elementare Verschiedenheit (und zwar entweder ein gemeinsamer, nur in
gewissen Grenzen variabler Charakter aller Individuen der Rasse oder nur einzelne
— auch eventuell eine — Eigenschaften, deren Besitz oder Mangel das Kriterium
wäre) oder Verschiedenheit der Distribution, d. h. der proportionalen Verteilung der
in allen Rassen zu findenden Charakterklassen. Eine allgemeine bio- und psycho-
logische Ueberlegung ergibt die Wahrscheinlichkeit von erblichen Rassencharakteren,
deren Verschiedenheit nicht ursprünglich gegeben, sondern durch langdauernde Ein-
wirkungen des Milieus auf die gleichbegabten Urrassen entstanden sein soll. Die
Betrachtung der Naturvölker zeigt ihre IJignität als Züchtungsmaterial (der mittlere
Wilde ist im ganzen eine viel vollständigere Reproduktion Adams als der verkümmerte
Mensch der Armenviertel unserer Grossstädte), und die Behauptung der Unveränder-
lichkeit eines bestimmten Rassencharakters ist sehr in Frage zu stellen. Für die
Bestimmung der verschiedenen Rassencharaktere sind exakte Forschungsmethoden
auszubilden. Denn die bisherigen Versuche einer Beschreibung — oder vielmehr
Verherrlichung der Vorzüge der eigenen Rasse — sind angesichts der Uneinigkeit
in den anspruchsvollen Urteilen als misslungen anzusehen; andererseits gibt die
Beschreibung eines bestimmten Volkscharakters, der z. B. auch bei Chamberlain statt
der Rasse auftritt, noch keine Auskunft über dessen Erblichkeit, da ein Volk mit
seiner ausserordentlichen Kompliziertheit und Plastizität keine Spezies ist, vielmehr
einer Fauna oder Menagerie gleicht und bei der relativen Kürze seiner Existenz und
dem Mangel langdauernder gleichmässiger Einwirkungen nicht biologisch, sondern
ethnographisch-historisch zu betrachten ist. Ein fruchtbarerer Ansatz ist in Lapouges
Unterscheidung des homo europaeus und alpinus, des Dolicho- und Brachykephalen
zu finden. Aber erst die Verbindung der anthropologischen Untersuchungen mit
genealogischen und besonders mit einer Charakterologie, die zur statistischen Wissen-
schaft entwickelt wäre, zugleich die Beschränkung auf scharf fassbare Einzelprobleme
kann zu sicheren Aufschlüssen über Wirkung und Vorhandensein von erblichen
Charakteren in einem bestimmten somatischen Rassentypus führen; die Fragestellung
G. Miscli, Allg-eineine Üidaktik dos 1H./I9, Jahrhundert«. 541
ist dabei nicht, wie üblich, «iarauf /u richten, ob die erbliche Hassenanlage der alles
beherrschende Faktor sei, sondern ob sie überhaupt zu den vielen wirkenden Faktoi-en
jcuf^eliöre. Als ein Fehler wird die ausschliesslich auf der Betrachtung- der Oenie«
oder Blüteepochen des betreflenden Volks basierende Beschreibung»- bezeichnet St.
formuliert speziellere Auf«>aben und Methoden und wendet sich gegen den auf diesem
Gebiet herrsehenden Dilettantismus als den schlimmsten Feind der jungen Wissenschaft.
— Ein all<^emein g-ültiges Kriterium für die Bewertung- der Rassen und ihre
Einordnung- in eine aufsteig-ende P^ntwicklung- findet Professor Vopft (6911) in der
Beschaffenheit des „Orientierung-sorg-ans"., als dessen koordinierte Funktionen er die
Beweg-ung- und den Personalintellekt — Gehirn nach Form und innerer Org-anisation
— bestimmt, indem er auch die g-eistig-e und künstlerische Kultur positivistisch als
iortschreitejule Orientierung- in der Aussen- und Innenwelt fa.s.st. Für die noch
unerkennbaren DitTerenzierung-en der Gehimstruktur gilt die Haut-, Haar , und
Augenfarbe — die nicht auf einem qualitativen Unterschied, sondern auf der ver-
schiedenen Menge oder Verteilung der Pigmentkörperchen beruht — als Merkzeichen,
so dass die Evolutionsstiifeii durch den Fortgang von der schwarzen IJrrasse zu
immer grösserer Helligkeit gegeben sind. Die methodische Unklarheit, nach der eine
aus einer Ansicht von kulturgeschichtlichem Fortschritt stammende Wertbestimraung
aus der physischen Anthropologie gewonnen sein soll, besteht auch hier wieder.
Beachtenswert ist der freilich nicht neue Gedanke, dass bei der Erklärung der Ent-
wicklung nicht eine Ansicht vom Kampf ums Dasein dienen kann, welche (Organismus
und Milieu als isolierte Kräfte in Anpassung und Kampf gegeneinandertreten lä.sst,
sondern dass der Blick auf das Ineinauderwirken der Rassenveranlagung und
des veränderlichen organisch -gesellschaftlichen Milieus zu richten sei, wobei
bestimmte Entwicklungsherde festzustellen sind. „Wenn der Kampf mit den äusseren
Verhältnissen die Kulturfähigkeit erst erzeugte, müsste jedes in die Kultur eingetretene
Volk fortwährend an kultureller Leistungsfähigkeit zunehmen, immer mehr erstarken",
während tatsächlich die Lobensenergie, der Kraftüberschuss, den die frischen Völker
mitbringen, bei der Entwicklung einer grossen Kultur regelmässig verbraucht werden
und nie ein zweites Mal wiederzugewinnen sind. —
Mit den Namen Gobineau und Chamberlain, zu denen sich nun in weitenj
Abstände von Nietzsche aus Heinrich Driesmans gesellt, ist der gegenwärtig so
verbreitete unkritische Glaube bezeichnet, mit dem blossen Rassengedanken das
Mittel zum Verständnis alles geschichtlichen Lebens und zur Aufstellung moralisch-
sozialer Regeln in der Hand zu haben. Ueber Gobineau s Wirkungen geben
die von Sehe mann (6917) abgefassten Berichte der Gobineau-Vereinigung (ge-
gründet 1894; jetzt 200 Mitglieder), deren fünfter (vom Jahre 1900-01) jetzt
vorliegt, fortlaufend Auskunft; die Besprechungen des verdeutschten grossen
Rassenwerks, dessen zweite Auflage (6912) inzwischen ermöglicht wurde, und die
litterarischen Erscheinungen, die den Rassengedanken weiterführen, sind da zu-
sammengestellt. Im allgemeinen würdigt Seh. das Werk als ein dauerndes Palladium
der germanischen Welt, erörtert seine Bedeutung für die Vertiefung des deutschen
Nationalgefühls zum germanischen Rassengefühl und Solidaritätsbewusstsein der
europäischen Hauptkulturelemente und bezeichnet die durch eine Kernschar voll-
zogene entscheidende Berührung von (lobineaus Genius mit der deutschen Volks-
seele als eine der schönsten Errungenschaften des letzten Jahrzehnts, vielleicht des
ganzen Jahrhunderts. Ausser der Fortführung der Ausgabe des Nachlasses (lobineaus
wird eine grosse Quellenbiographie in Aussicht gestellt. - Nicht vielversprechende
Abschnitte aus seiner Gobineau-Biographie veröffentlicht Kr et z er (6916); ein
anderes Mitglied der Vereinigung, Oberlehrer Kleinecke (6915), bietet, um zur
Lektüre des Rassenwerks anzuregen, eine Inhaltsangabe des 1853 erschienenen all-
gemeinen, theoretischen Teils. - Der bekannte Anthropologe Wilser (6918) bestimmt
die Bedeutung des Buchs dahin, dass Gobineau die schon früher von deutschen und
englischen Foi-schern aufgestellte Ansicht von der geistigen IJeberlegenheit der
weissen Rasse, speziell der Germanen, wirkungsvoll verfochten und auch weiter aus-
gebildet, und auf die Idee der Ungleichheit der Rassen eine Weltanschauung gegründet
habe, während andererseits der Mangel jeder naturwissenschaftlichen Grundlage und
besondere das zähe Festhalten an der durch keinen einzigen wissenschaftlichen Grund
gestützten „asiatischen" Herkunft der europäischen Kulturvölker die wesentlichen
Schwächen der Durchführung ausmachten. —
Chamberlain gibt der neuen Auflage seiner „Grundlagen" (6919), die
noch schneller als bisher, nach wenig mehr als Jahresfrist, veranstaltet werden
konnte und wieder ein unveränderter, mit Nachträgen versehener Abdruck der
ersten Ausgabe von 1898 ist, ein umfangreiches Vorwort (6919a) bei, das einzelne
Hauptpunkte seiner Ansichten und Urteile - über Dilettantismus, Rassen theorie, das
Semitische in unseren religiösen Voi*stellungen, „römisch" und „katholisch" — näher
69*
542 <^'- Misch, Allgemeine Didaktik des 18./ 19. Jahrhunderts.
aufklären soll. Der „Dilettantismus", zu dem sieh Chamberlain bekennt, wird hier
in anderer Weise als ihn etwa Bourget bei Renan und anderen als eine moderne
Erscheinung analysierte, gewürdigt als ein Kulturbedürfnis der Gegenwart: der
Beruf, die Wissenschaft für das Leben fruchtbar zu machen, soll nicht den fachmässig
und autoritär beschränkten Gelehrten zukommen, die das Tatsachenmaterial er-
arbeiten (von einer wissenschaftlich fundierten Philosophie ist nicht die Rede), sondern
dem „echten Dilettanten'-, d. h. dem unbefangenen Mann, der mitten inne zwischen
Leben und Wissenschaft steht und durch seine innere Freiheit die urteilsmächtigen
und abgeschmackten Elemente im Fachgelehrtenwesen zu scheiden vermag. Be-
züglich der Rassentheorie betont Ch. mit naturwissenschaftlichen Analogien das
Reicht seiner unhistorischen Auffassung und der Identifizierung der gegenwärtig-
wahrnehmbaren Völkerindividualitäten mit den Rassencharakteren; im Gegensatz zu
Gobineau bezeichnet er sich als nüchternen Empiriker, erkennt nach dem Stande des
heutigen Wissens die Unmöglichkeit einer streng wissenschaftlichen Darlegung der
ganzenRassenfragean,weist aber die Ein wände von anthropologischer oder soziologischer
Seite, besonders von Wilser und Steinmetz (vgl. N. 6918 und 6910), zurück mit den
Anforderungen des praktischen Lebens, wo die Rassenfrage in dem gegenwärtigen
Entscheidungskampfe des Menschengeschlechts eine Existenzfrage sei und die Er-
weckung- des Rassenbewusstseins von mächtiger Wirkung werden müsse für die Er-
haltung der physischen Grundlagen der germanischen Kultur. Die Bemerkungen
über den Katholizismus als eine nationale religiöse Tatsache, die von der rein
politischen Universalidee der Papstkirche schlechthin zu unterscheiden sei, gehen
über das in den „Grundlagen" Ausgeführte hinaus, indem der Verfasser jetzt die
wertvollen Elemente in der katholischen Religiosität heraushebt, um auf ein voll-
kommenes Einverständnis von Protestanten und Katholiken hinzuarbeiten; gegenüber
dem „etwas einseitig männlichen" Protestantismus, der aus sich allein schwerlich
eine religiöse Erneuerung werde vollbringen können, sei die katholische Religion
das Weibliche, Gebärende, sie sei weniger judaisiert, stehe der Natur und dadurch
der lebendigen Wahrheit näher und lasse dem freien Denken und Forschen nicht
weniger Raum (S. XCVIff.). Am ausführlichsten handelt Ch. auch hier wieder von dem
Gegensatz der semitisch-jüdischen sogenannten Religion zu der Religiosität der
Indoeuropäer, speziell der als germanische Rasse zusammengefassten Kelten, Germanen
und Slawen. Diese Ausführungen sind eine heftige, auch mit gelehrtem Rüstzeug
geführte Polemik gegen Delitzsch' Vorträge über Babel und Bibel, und es ist merk-
würdig zu sehen, wie hier zwei Bestrebungen sich befehden, die doch gleichermassen
um Befreiung der modernen Religion von dem Beisatz ihres geschichtlichen Ursprungs
kämpfen. Wenn Delitzsch die Emanzipation vom Alten Testament dadurch unter-
nimmt, dass er die babylonische Herkunft der Mythen und des Monotheismus nach-
weist, so erblickt Ch. darin einen „Neomuhammedanismus": nachdem der Glorien-
schein religiöser Pfadfinder und Gesetzgeber dem syro-semitischen Volk der Juden
durch die Forschung genommen ist, will man ihn für die Semiten im umfassenderen
Rassensinne dieses Wortes bewahren. Dagegen ist die grosse schöpferische Kultur,
als deren verständnislose Entlehner die Babylonier usw. zu betrachten sind, auf eine
nicht semitische oder syrische Rasse zurückzuführen, und der Satz von den an
religiösen Instinkten von jeher erstaunlich armen Semiten ist aufrecht zu erhalten.
Das Alte Testament behält seinen unvergänglichen Wert als eins der grössten Kunst-
werke, und der von Delitzsch der Allgemeinheit zugänglich gemachte rein-menschliche
Gehalt dieser Bibel steigert ihre Bedeutung und erhöht zugleich die Ueberzeugung,
dass das wahrhaft Religiöse in dem Buch fremdes Gut, jedenfalls nicht jüdischer
Herkunft ist. Anderseits ist das historische Verständnis, das beim Alten Testament
die Befreiung vom Semitismus bringt, beim Neuen Testament nicht anzuwenden,
weil die Zusammenstellung Christi mit den Propheten eine Blasphemie ist und das
Evangelium durch die Erscheinung des Göttlichen auf Erden eine absolute religiöse
Bedeutung hat. —
H. Driesmans (6928) präzisiert seinen Standpunkt dahin, dass „das
Blut als weltgeschichtliche und die Blutmischung als kulturgeschichtliche Macht bei
aller Geschichtschreibung als ausschlaggebender Faktor in Rechnung zu ziehen" sei;
jede Kultur kommt nur durch die Befruchtung eines lebenskräftigen Volkes durch
ein anderes rassentüchtiges zustande. Die „Kulturgeschichte der Rasseninstinkte"
soll in einer Reihe von Bänden geliefert werden, deren erster — „Das Keltentum in
der europäischen Blutmischung" (1900) — sich auf 15 Bogen über alle europäischen
Völker ausspricht, wobei das ideenlose keltische Element als Faktor der Decadence
gilt; ein zweiter Band beschränkt sich auf die „Wahlverwandtschaften der deutschen
Blutmischung" (1901). Für die Erkenntnis der Rassenelemente soll hier statt der
bisher vorwiegend betrachteten sprachlichen oder somatischen Kriterien die innere
psychische Beschaffenheit benutzt werden, und auf allen Gebieten des modernen
(!. Misch, Allgcmoiuo Didaktik des 18./1Ü. Jahrhunderts. 543
politischen, religiösen, sozialen, künstlerischen Lebens das Durchbrechen dieser l'r-
iiistinkte gezeigt werden; die Charakteristik der grossen Männer aller Völker dient
dabei vorzüglich zu den schnellen Generalisationen, für die der Verfasser sich „auf
sein Gefühl verlassen" will. — Ein weiterer Band von Driesinans, „Ilasse und
Milieu" (()928a), soll die vier grossen Grundrassen — Germanen, Kelten, Romanen,
Slawen — in ihrem Wesen und Ursprung, ihrem Herauswachsen aus dem jeweiligen
Milieu daistellen und so die ,,Vor- und Urgeschichte der modernen Rasseninstinkte,
die Geschichte ihrer l'rkultur" liefern. Zu den Besprechungen (6929) gehören auch
die Artikel zur Kassenps.ychologie von Achelis (6907) und F. Ernst (6906). —
Für die aus der sozialistischen Litteratur hier herausgegriffenen
Schriften (6901—6057) genügen die bekannten Namen der Autoren zur Orientierung. ~-
A US der Frauenbewegung ist das von Helene Lange und
Gertrud Bäum er herausgegebene Handbuch (6958) hervorzuheben. In dem
uns vorliegenden vierten Band desselben behandelt Robert Wilbrandt die
deutsche Frau im Beruf. Man findet hier eine Darstellung der geschichtlichen Ent^
stehuiig der Frauenberufsfrage, wobei neben den sozialen Bedingungen ständig die
allgemeinen treibenden Ideen berücksichtigt sind; den Hauptteil bildet eine Schilderung
der gegenwärtigen Lage der Frauenarbeit in Deutschland nach den verschiedenen
Wirtschaftsgebieten : eine Masse von Stoff, die nur lebendig zu durchdringen war
vermöge einer Gesinnung, die zu allen einschlägigen Fragen eine freie Stellung
nimmt und nirgends mit den sozialen Forderungen, die in der Grösse und Bedeutung
des Mutterberufs ihren Kern haben, zurückhält. —
Unter den als Volkserzieher aus der neuereu Zeit zusammen-
gestellten Persönlichkeiten stehen hier zuerst die Männer, die sich um das Ideal
einer sozialethischen Kultur sammeln. Der geistige Führer dieser Bewegung,
Professor W. Förster (7004), entwirft in seinen gesammelten Aufsätzen, deren aii
anderer Stelle (234 a) gedacht ist, in seiner liebenswürdigen Art ein aus persönlicher
Anschauung kommendes Lebensbild Moritz von Egidys, dessen Entwicklungs-
gang und Ziele er in den wesentlichen Momenten klarlegt. — Ueber Wilhelm
Förster selbst, über die reine menschliche Atmosphäre seiner Persönlichkeit,
sowie über die verschiedenen Richtungen, in denen seine theoretischen und praktischen
Bestreitungen sich bewegen, geben anlässlich seines 70. Geburtstags die beiden
Herausgeber der Ethischen Kultur, P e n z i g (7007) und K r o n e n b e r g (7006),
zusammenfassende Uebersichten. — Ein Moralbuch, das P. von Gizycki seinen
Söhnen als die Wahrheit seines eigenen Lebens widmet, handelt von der inneren
Kraft der Arbeit und von männlicher Charakterbildung als den Grundlagen eines
„neuen Adels". — Eine Sammlung von Aufsätzen Klaars (7019) hat zu ihrem
Mittelpunkt das Verhältnis unserer Gesellschaft zur Humanität; in psychologischen
und sozialen Betrachtungen, mit besonderem Eingehen auf Fragen des Bildungs-
wesens, gibt der Verfasser in wohllautender Sprache Rechenschaft über die sittlichen
Forderungen, die ihn bewegen, um auf die Verbreitung eines harm.onischen Menschen-
tums und unbedingten Wohlwollens gegen alles Lebende hinzuwirken. — Fr.
Naumann (7013) hat sich durch die Gesamtausgabe seiner Hilfe- Andachten viele
zu neuem Dank verpflichtet. Auch rein litterarisch betrachtet ist das Werk hier
hervorzuheben, wegen der Meistei*schaft des Ausdrucks und des dichterischen Ver-
mögens, das „in der Vertiefung in die Wirklichkeit stets zugleich die Ver-
senkung in Gott" findet. Ad. Harnack (nicht: F. Traub, wie es irrtümlich in
der Bibliographie heisst) spricht in seiner Anzeige von der grossen Mission,
die diese Andachten jetzt erfüllen, und erklärt, dass sie einst ein kirchen-
geschichtliches Dokument sein werden für die Ausprägung der evangelischen
Frömmigkeit im Ausgang des 19. Jahrhunderts und dem Verfasser ein unvergäng-
liches Andenken sichern. — Die Ursachen dieser Wirkung sucht D r e w s (7012)
durch eine Würdigung Naumanns als religiösen Schriftstellers aufzudecken ; die ge-
sunde freudige Kraft, die in dem Ineinander von Ehrfurcht vor dem Gewesenen und
mutiger, im gegenwärtigen Leben wurzelnder Selbständigkeit, in der Verbindung des
sozialen Gedankens mit dem anderen Gehalt des christlichen Glaubens ruht, wird als
die Grundlage seiner Frömmigkeit bezeichnet; auch hier wird das Buch als ein
Markstein der neuen Zeit anerkannt. — Eine reformatorische Bedeutung und Ur-
heberschaft für viele heut im kirchlichen Leben bestimmende Gedanken schreibt
D r e w s (7022) den V^erkeu J. H. W i c h e r n s zu, dessen Gesammelte Schriften
in ihrem dritten Band (7022 a) auch Neues, aus dem Manuskript Abgedrucktes,
bringen. — An dem Kampf gegen den Alkoholismus beledigt sich Rosegger
(7018) wieder durch eine „Standrede an die Deutschen", in welcher er das Laster
des Trunks schildert; Gesetzgebung, Kirche und Schule sollen sich vereinigen, um
dem Einhalt zu tun. — Unter den Aufsätzen über Rosegger ist eine ausführliche,
acht Bogen der RDM. füllende Abhandlung von S e i 1 1 i e r e (7015a) zu erwähnen;
544 Cf, Misch, Allgeineine Didaktik des 18./10. Jahrhunderts.
mit dem klaren, methodischen Aufbau solcher französischer Analysen wird hier
7Amächst der Mensch und sein Milieu behandelt, Lebensart und Volkscharakter der
Steiermark, Roseggers Abstammung, Entwicklung und Persönlichkeit auf Grund
seiner autobiographischen Dichtungen und Heimatsschilderungen vorgeführt, dann
eine psychologische Analyse seines litterarischen Werkes wesentlich durch Heraus-
hebung der verschiedenen Typen und Charakterfamilien versucht und endlich die
religiösen Tendenzen in ihren verschiedenen Stadien als Grundlagen seiner Dichtung
entwickelt. —
Ueber Paul de Lagarde, dessen deutsche Schriften jetzt endlich zu
weiterer Anerkennung und Wirkung gelangen, liegt ein von Nestle (7010) ver-
fasster Artikel vor, dem die in dem Abdruck der RPTh. gestrichenen Partien als
Nachträge beigefügt sind. Das hier vollständig (zum Teil mit weiteren Inhalts-
angaben) gegeibene Verzeichnis von Lagardes so erstaunlich zahlreichen und mannig-
faltigen Schriften hat grundlegenden Wert für den künftigen Biographen; auch die
Schriften über Lagarde sind ausführlich verzeichnet. Nach einem quellenmässigen
biographischen Abriss würdigt N. die Bedeutung Lagardes: seine bahnbrechende
Wirksamkeit für die Durchsetzung der philologisch-historischen Methode in der
Theologie, seine theologischen Anschauungen, die ihn zu einem „Propheten des
20. Jahrhunderts" machen; die widerstreitenden, extremen Urteile der Zeitgenossen
werden zusammengestellt und das Vordringen von Lagardes Gedanken festgestellt;
ihre volle Verbreitung wird bei den eigentümlichen Verlagsverhältnissen der
Schriften erst nach weiteren 20 Jahren möglich sein. Uebrigens war Lagarde, ent-
gegen der allgemeinen Meinung, nicht aus der Landeskirche ausgetreten. Für
Lagardes Auffassung seines Berufs gibt N. eine Briefstelle (1889) wieder; „Ich unter-
scheide mich von meinen Zeitgenossen am wesentlichsten dadurch, dass ich mich
als Priester fühle, als Seelsorger, als Lehrer — ich steige in der Skala abwärts.
Der Dienst als Priester ist es, der mich glücklich und gelegentlich aufdringlich
macht." —
Aus dem Auslande sind es fortdauernd Carlyle und Emerson, und
neuerdings Ruskin und sein Verbündeter Morris, die durch die deutschen Ausgaben
ihrer Schriften, hier und da auch durch eine beachtenswerte Würdigung als ,, Volks-
erzieher" bei uns wirksam sind. Ueber T h. Carlyle und sein Verhältnis zum
deutschen Idealismus handeln zwei Aufsätze, einer von B o s (7023), der sich gegen
eine Vorstellung von Carlyles „Kantisme" als eines direkten Abhängigkeitsverhält-
nisses wendet und auf die Beziehungen zu Fichte etwas eingeht; ein anderer von
K a y s e r (7024), der sich über Carlyles Zugehörigkeit zum christlichen Humanismus
— d. h. dem von der Kirche unabhängigen Christentum der schöpferischen Persön-
lichkeiten seit dem 17. Jahrhundert — verbreitet und einiges über die Fortbildung des
deutschen Idealismus durch den grossen Schotten (Verständnis für das soziale Leben
und die Organisation) sagt. —
In der überhandnehmenden R u s k i n -Litteratur ist zunächst ein Aufsatz
von Eckert (7032) zu beachten, der den — in den so vortrefflichen nationalöko-
nomischen Wörterbüchern merkwürdigerweise nicht fungierenden — Gesellschafts-
kritiker kurz nach seinem Entwicklungsgang darstellt, seinen Kampf gegen die
Manchesterdoktrin, seine sozialreformatorischen Ziele und sein Wirken zumal in der
englischen Arbeitererziehung würdigt und seine Uebereinstimmung mit den deutschen
Kathedersozialisten hervorhebt; E. skizziert die durch den Deutsch-Engländer Jakob
Feis (1895) begonnene Einführung Ruskins in die deutsche Litteratur und anerkennt
besonders den W^ert der Saengerschen Biographie (JBL. 1900 1 10:10). — Von den
neuen biographischen Versuchen hat die Studie von Marie von Bunsen (7031) einen
Reiz darin, dass sie unter den verschiedenen Rubriken, in die die Charakteristik geordnet
wird, autobiographische Notizen aus mehreren Schriften Ruskins instruktiv zusammen-
stellt, während der verbindende Text in einer stark modernen Schreibweise mehrfach
ein verstandesmässiges und kulturbewusstes [ leberlegen heitsgefühl kundgibt. — Die
Essay-Folge, in welcher Charlotte Broicher (7030) den grossen Schriftsteller
vornehmlich in seinem künstlerischen Sein und Wirken aufzufassen unternimmt, gibt
eine wohl etwas geglättete, aber im einzelnen feinsinnig und sympathisch nach-
empfundene Anschauung seiner Persönlichkeit und nähert sich mit Hilfe einer aus-
gewählten Litteraturkenntnis selbständig auch den allgemeinen Fragen, so dem
Zusammenhang Ruskins mit der deutschen Philosophie und dem Verhältnis, in
welchem Religion, Moral und Kunst in seinem Lebensideal verbunden waren. —
Aus den Schriften über Tolstoi heben wir, von den verschiedenartigen
Artikeln absehend , nur die umfassenderen Behandlungen heraus. S a m s o n -
Himmelstjerna (7058) sucht in „Anti-Tolstoi" weniger ein Verständnis des
Menschen als eine Beschwörung der durch ihn drohenden Ueberhandnahme von
G. Misch, AUgeineine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts, 545
Mystizismus und Jenseitigkeit; indem er den nur als Dichter Anzuerkennenden als
einen Dilettanten aburteilt und im wesentlichen ihn patholo^-isch nimmt, zerlegt er
seine Persönlichkeit nach den verschiedenen Seiten — Politiker, Pädagog, Thoosoph,
Prophet usw. — , um an jeder Seite in rechter Ordnung die vernünftigen üegengründe
aufzuführen; eine Orientierung findet er dabei ständig an der chinesischen Kultur
als dem Ideal, dem das Abendland zuzustreben habe. — Dagegen gibt das fragmen-
tarisch(>, im Stil von Nietzsche beeinflusste Büchlein von Schur (7045) ein in Liebe
\uid Ehrfurcht sich anfühlendes, wenn auch einseitiges Verständnis, und hier und da
auch einen Versuch weiterzudenken, und jedenfalls ist in seinem Grundgedanken
etwas Richtiges, dass es sich bei Tolstoi letztlich nicht um bestimmte Hegeln und
Wege, sondern nur um die Auffindung der Richtung handele, um ein möglichst
voraussetzungs- und vorurteilsloses Bereiten des Bodens, auf dem die tausend Möglich-
keiten sollen erwachsen können. —
Die Charakteristiken und Lebensskizzen von Publizisten, die sich hier
anreihen, sind zum guten Teil Artikel der ADB., ^o dann ein weiterer Vermerk sich
erübrigt; von den unbekannten Namen, die darunter erscheinen, ist H. Beta (70H4)
ein lange verschollener national-ökonomischer Schriftsteller, und R. R e i t z e 1 (7076)
ein deutsch-amerikanischer Journalist, der in Nordamerika durch Herausgabe einer
zur Hälfte von ihm selbst geschriebenen Wochenschrift „Der arme Teufel" erfolgreich
für das Deutschtum gewirkt hat und dessen Artikel, Stimmungsbilder und Gedichte
vfm dem Referenten Gaulke den besten und tiefsten Leistungen der neueren Litteratur
zugezählt werden. — Eine wirkliche Bereicherung sind die Aufsätze Constantin
Rösslers (7078a), die durch die vom Sohn veranstaltete Ausgabe nun auch
weiteren Kreisen vermittelt werden. Mit dem Bilde dieser bedeutenden Persönlichkeit
und ihrer Weltverhältnisse, die auch für die Auffassung anderer hervorragender
Männer seiner Generation Aufschluss geben, wird hier zugleich reiche sachliche
Belehrung geboten. Die hauptsächlichen Aufsätze, die in chronologischer Folge in
die Sammlung aufgenommen wurden, sind: die Studien über Lessing, über den Faust,
die Besprechungen von Rankes und Sybels Werken, von Hayms Leben Max Dunckers,
von Diltheys Schleiermacher, K. Fischers Philosophiegeschichte, die verschiedenen
Betrachtungen über Bismarck und die politischen und kirchlichen Zustände, die
Gedanken zur Frauenfrage. Ein Verzeichnis der nicht aufgenommenen Schriften
und der Bücher R.s ermöglicht einen Ueberblick über seine Schriftstellerei; als Ein-
leitung dient dem Buch das aus den PrJbb. abgedruckte, von Delbrück (7077)
gezeichnete Lebensbild Rösslers. —
Für die Litteratur über die politischen Persönlichkeiten erfüllt
die Bibliographie (7083--7129) den hier nur orientierenden Zweck unseres Berichts;
hervorzuheben wären unter den Biographien Lenz' „Bismarck" (7108), Lehmanns
„Stein" (7090), G u g 1 i a s „Gentz" (7084), anderseits das Erscheinen von H.
Delbrücks „Gesammelten Aufsätzen" (7112). —
Für die sozialistische Litteratur ist ein besonderer Hinweis nur er-
forderlich für das von M e h r i n g herausgegebene, in vier Bänden vorliegende
Werk: „Aus dem litterarischen Nachlass von Karl Marx, V r. Engels und
F. La SS alle" (7145—46). In diesen Bänden ist gesammelt, was von Marx und
Engels neben ihren bekannten Hauptwerken an historisch Bedeutungsvollem ge-
schrieben worden ist; besonders die Jugendschriften von Marx sind auch rein
menschlich von ausserordentlicher Anziehungskraft; im selben Sinne veröffentlicht
der letzte der vier Bände die Briefe von Lassalle an Marx und Engels aus den
Jahren 1849—62. Man ist durch dieses verdienstvolle Werk nun der Mühe enthoben,
beim Studium der grundlegenden Werke des Sozialismus die zum historischen
Verständnis unentbehrlichen Parerga erst zusammensuchen zu müssen aus ihrer
Verstreutheit in Zeitschriften und Manuskripten. Durch die allerdings nicht immer
höflichen, aber vielfach anregenden und unterrichtenden Einleitungen und Anmerkungen
des Herausgebers ist der Wert des Werks erhöht; seine Bedeutung wächst mit dem
zunehmenden Interesse für Schale und Kern des Sozialismus. —
Aus der didaktischen Belletristik liegen uns nur die Neuen
naturwissenschaftlichen Märchen vor, die Lasswitz (7154) unter dem Titel „Nie
und immer" veröffentlicht. Neben einer ei"sten Reihe kurzer Eiv.ählungen, die in
gewohnten Märchenweisen, utopistischen Spielen der naturwissenschaftlichen Phantasie,
grotesken Paraphrasen des Gedankens sich bewegen oder in hübschen Einzelbildern
das pantheistische Weltgefühl durch anthropomorphe Versinnlichung der Objekte
und Kräfte der Natur zur Darstellung bring-en, ist in der umfangreichsten Geschichte,
einem „Tiermärchen aus der oberen Kreide", ein neuer geistreicher Versuch gemacht:
die soziale Satire, für die die Typen der Tierwelt ein bewährtes Mittel geben, wird ver-
bunden mit der von der Evolutionslehre ausgehenden wissenschaftlich-künstlerischen
546 H. Daffis, Gelehrteng-eschichte des 18./19. Jahrhunderts.
Veranschaulich ung von prähistorischem MiUeu, Lebensformen, Daseinskampf usw.,
und das Ganze wird dementsprechend in einen allgemeinen Zusammenhang- gestellt
durch Perspektiven auf die Triebkräfte der Entwicklung: innere Selbstgewissheit und
fortschreitende Herrschaft der Vernunft über die Natur. —
Gelehrt engeschichte.
(iy,5b = N. 7165-7527.)
Hans Daffis.
Philosophie: Allgemeines. Mit ein wenig waghalsiger Fixierung feiert
Heman (7165) die Philosophie als Jubilarin an ihrem 2500 jährigem Geburtstage,
wobei er, rasch zusammenfassend, länger bei Plato, Kant, Schopenhauer, am längsten
bei Nietzsche verweilend, einen knappen Ueberblick über die Hauptzüge ihrer Ent-
wicklung gibt und zum Schluss für sie den vielumstrittenen und angezweifelten Platz
an unseren Hochschulen fordert. — Dass es auch heute noch vielen ernsthaft am
Herzen liegt, sich den Zugang zur Philosophie und ihren Problemen zu verschaffen,
scheint mir daraus hervorzugehen, dass, obwohl die Philosophie auch an unseren
Universitäten, wie Heman betont, fünftes Rad am Wagen geworden ist, die Einleitung
in die Philosophie von Paulsen (7166), die schon mancher Generation den Weg
zur Philosophie gewiesen hat, in achter, das den gleichen Titel tragende jüngere
Buch von Wundt (7167) nun in zweiter Auflage erschienen ist. — Auch von Windel-
bands (7168) schöner Sammlung von Aufsätzen, die er „Präludien" genannt hat und
die, durch das starke Band einer einheitlichen Lebensauffassung und Lehre scheinbar
lose und doch in Wahrheit so fest zusammen gehalten, sich füglich als eine vor-
treffliche Einleitung in die Philosophie und den „Kritizismus" im W.schen Sinne
darstellt, ist im Berichtsjahr eine neue Auflage nötig geworden. —
Von den Gesamtdarstellungen liegt Kuno Fischers (7169)
„Einleitung in die Geschichte der neueren Philosophie'-, welche die Ouvertüre zu
seinem Hauptwerk bildet, aber auch separat erschienen ist, in fünfter Auflage vor.
— Langes (7171) Geschichte des Materialismus hat es zur siebenten Auflage ge-
bracht, von Heinzes Neubearbeitung des üeberweg sehen (7172) Grundrisses ist
Teil IV, der das 19. Jahrhundert umfasst, erschienen. — Neu ist Vorländers
Werk (7170). Es sei hier nur im allgemeinen mit des Verfassers eigenen Worten
charakterisiert. V. glaubt mit Recht eine Lücke auszufüllen, „die gegenwärtig zwischen
den grossen Werken von Ueberweg-Heinze, J. E. Erdmann, Zeller, Kuno Fischer auf
der einen, den kürzeren Kompendien und Abrissen von Schwegler, Kirchner e tutti quanti
auf der anderen Seite klafft". Die kleineren Werke von Zeller, Falckenberg behandeln
ihrerseits „nur einzelne Teile der philosophischen Gesamtentwicklung, die vortreffliche
Geschichte der Philosophie von W'indelband aber ist kein Lehrbuch im gewöhnlichen
Sinne des Wortes, sondern eine Geschichte der philosophischen Probleme und
Begriffe". Als Leser denkt sich der Verfasser „vor allem Studierende und solche
Gebildete, die sich einem ernsteren Studium der Philosophie widmen wollen". Diesen
Zweck hat das Buch V.s voll erreicht; es wird, wie Referent aus eigener An-
schauung weiss, von den Angehörigen unserer Hochschulen gern und viel benutzt,
und schon, dass es als Repetitorium für Examenszwecke Werke von so geringem
Werte wie das von Schwegler zu verdrängen scheint, ist kein kleines Verdienst. —
Das Büchlein von K ü 1 p e (7173) ist aus Vorlesungen entstanden, die in einem
Ferienkurs für Lehrer 1901 zu Würzburg gehalten wurden. Einleitend spricht K.
über die veränderte Stellung des Laienpublikums unserer Zeit zur Philosophie gegen
das 18. und das erste Viertel des 19. Jahrhunderts. Er unterscheidet weiterhin vier
Hauptrichtungen in der Philosophie der Gegenwart, den Positivismus, Materialismus,
Naturalismus und Idealismus, grenzt sie zunächst im allgemeinen gegen einander ab,
um sie dann im einzelnen schärfer zu charakterisieren, historisch abzuleiten und zu
beleuchten. Ausführlicher werden von den Positivisten der Gegenwart Ernst Mach
und Eugen Dühring behandelt. Bei der Betrachtung des Materialismus wird Ludwig
Büchners „Kraft und Stoff" eingehend besprochen und mit Haeokels „Welträtseln" in
Parallele gesetzt, die schlechthin vernichtend ausläuft: „das Buch hat denselben Charakter
H. Daffis, Gelehrteng'eschichte des 18./19. Juiuiiuudorte, 547
naturwissenschaftlicher Anmassung", dieselbe feindliche Haltung- g"egen die traditionelle
und die herrschende j)hilosophische liiciitung", es verrät die g-leiche unerlaulite Ignoranz
in Sachen der (ieschichto der Philosophie, der Religion und der Kirche und gleichen
Mangel an gutem Willen, solche Dinge vorurteilslos und gerecht zu beurteilen wie
Büchners Kraft und Stoff*'. Kbcnso wie der Materialismus steht di*r moderne Natura-
lismus unter dem Einfluss der Naturwissenschaften. Ludwig Feuerbach und PViedrich
Nietzsche sind seine Hauptvertreter. Von den Ke|)räsentanten des modernen Idealismus
endlich werden Fechner, Lotze, Hartmann und Wundt genauer ins Auge gefasst. Das
klar und anschaulich geschriebene kleine Buch wird gewiss seinen Zweck, beim
Laien wieder Freude an der Philosophie zu wecken und dem Weiterstrebenden den
Weg zu weisen, gut erfüllen. — Ebenfalls aus Vorträgen, die im Herbst 1900 in
Hamburg gehalten wurden, ist das Buch Itiehls (7174) entstanden. Mit Absicht hat
der Verfasser auch beim Druck den Ton der freien Rede festgehalten. Seine Hoffnung,
den Leser dadurch mehr anzuregen, wird vollauf in Erfüllung gehen. Die Vorträge
wollen „der Philosophie unter den Gebildeten neue Freunde gewinnen und zum Ver-
ständnis der philosophischen Bestrebungen der Gegenwart beitragen. Der Weg dazu
führt durch die Geschichte. Die grossen Gestalten der Vergangenheit, Systeme und
Persönlichkeiten waren daher vorzuführen; der Werdegang der [Philosophie musste
von ihrer Entstehung bis zu ihrer Gegenwart durch die entscheidenden wV'ndepunkte
hindurch verfolgt werden". Das tut R. in acht Vorträgen. Der ei*ste behandelt:
„Wesen und Entwicklung der Philosophie und die Philosophie im Altertume", der
nächste „die Philosophie in der neueren Zeit und ihr Verhältnis zu den exakten
Wissenschaften", der dritte „die kritische Philosophie", der folgende „die Grundlagen
der Erkenntnis", der fünfte „den naturwissenschaftlichen und den philosophischen
Monismus", der sechste „Probleme der Lebensauffassung", der siebente „Schopenhauer
und Nietzsche und die Frage des Pessimismus", der letzte endlich „Gegenwart und
Zukunft der Philosophie". — Nach sieben Jahren ist von dem ersten Band von
Dessoirs „Geschichte der neueren deutschen Psychologie" (7175), noch ehe das
ganze Werk vollendet ist, eine zweite Auflage nötig geworden, die, wie der Verfasser
im Vorwort ausdrücklich hervorhebt, eine völlig neue Bearbeitung des Gegenstandes
ist und als solche beurteilt sein will. Eine gute Uebersicht über das Gebotene gibt
die anerkennende Besprechung Popp es, die in den Worten gipfelt: „Das so ausser-
ordentlich reichhaltige Werk, das nicht nur dem Fachpsychologen ein Quellen- und
Nachschlagewerk ist, sondern auch dem Historiker und jedem an unserem Geistes-
leben und unserer Litteratur Teilnehmenden unter dem Gesichtswinkel der Psychologie
einen tiefen Einblick gewährt in die geistige Bewegung dreier Generationen." Nicht
ganz so lobend, aber doch voll Anerkennung, ist die Besprechung des LCBl., dessen
Referent übersichtlich die Veränderungen, welche die zweite Auflage gegen die erste
erfahren, zusammenstellt. Er wünscht im Gegensatz zu einer grundsätzlichen An-
schauung Dessoirs die kleineren Geister im Vergleich zu den Grossen soviel wie
möglich in den Hintergrund gestellt zu sehen. Auch er hofft wie Poppe, dass es dem
Verfasser beschieden sein möge, das in Aussicht gestellte kleinere Buch zu schreiben,
das mehr Gewicht auf übersichtliche Anordnung als auf Darbietung des gesamten
Stoffes legt. —
Kritische üebersichten. Einen schnell orientierenden Ueberblick über
die Erscheinungen auf philosophischem Gebiet im Jahr 1902 gibt R. E i sl er (7176).
doch wäre selbst an dem Ort, wo diese kritische Revue erschien, im Türmer-Jahrbuch,
ein längeres Verweilen bei dem Wichtig-sten erwünscht gewesen. — Zum Teil sehr
ausführlich und durch eigene Untersuchung den Gegenstand fördernd sind die
Kritiken, die G 1 o s s n e r (7178) Schriften von Wyneken, E. L. Fischer, Schindele,
Lichtenstein und E. von Hartmann zuteil werden lässt. — Auch die Tagespresse weiss
ein grösseres Publikum für die Probleme und Fortschritte der Philosophie zu inter-
essieren, wenn ein so geistvoller Mann wie J. Hart (7177) der Vermittler ist. —
Einzelne Persönlichkeiten. Den führenden Geistern unter den
Philosophen ist auch in diesem Jahre eine grosse Reihe von Abhandlungen gewidmet.
Aus eigenen Erinnerungen entwirft M. Heinze (7179) in der ADB. ein kurzes
Lebensbild des Züricher Philosophen R. Avenarius. — Das Leben und Schaffen
des Leipziger Philosophen Moritz Wilhelm Drobisch, des Lehrers von
Avenarius, schildert auf Grund des Nachlasses sein Enkel (7181), aus Pietät für den
Grossvater allzu ängstlich und gewissenhaft bei allerlei Kleinkram verweilend. —
Dem Münchener Moriz Carriere wird nach Leben und Lehre sein Kollege
W. Christ (7180) gerecht. — In eigener Sache nimmt E. Du bring (7182) in
einer zweiten Auflage seines persönlichen und wissenschaftlichen Rechenschafts-
berichtes „Sache, Leben und Feinde" das Wort, indem er als bekannt gewissenhafter
Chronist seines Lebens und Strebens die Summe der beiden Jahrzehnte zieht, die
seit der ersten Auflage des Buches verflossen sind. —
Jahretberioht« f&r neuere dentsohe Litteratnrgesehieht«. XIIL 7()
548 H. Daffis, Gelehrteng-eschichte des 18./19. Jahrhunderts.
Die 100jährige Wiederkehr des Geburtstages Fechners im Jahre 1901
hat auch noch in unserem Berichtsjahr eine Anzahl kleinerer und grösserer Arbeiten
über ihn und sein Werk hervorgerufen. D en n ert (7184) gibt, neuere und neueste
Forschung besonnen und zum Teil kritisch verwertend, in vier Abschnitten eine an-
sprechende und im grossen und ganzen unbefangene Uebersicht über Fechners
Leben, sein naturphilosophisches System, seine Stellung zum Christentum, seine Lehre
vom Jenseits. — Das schöne Buch von Lasswitz (7185) ist in zweiter Auflage
erschienen. — Kleinere Artikel bringen B. Wille (7186) und, anknüpfend an die Neu-
auflage des Zend-Avesta (7188), Alois Müller. —
Ein wenig engherzig und einseitig, wenn auch von offenbarem Bemühen
erfüllt, auch dem Gegensätzlichen und Unwillkommenen Gerechtigkeit widerfahren
zu lassen, sind die Aufsätze, die W. Schmidt (7189) dem Lebensw^erke Feuer-
b a c h s widmet. —
Besonders reich ist in diesem Jahre die Litteratur über Fichte. So sind
ihm unter anderem nicht weniger als drei Dissertationen gewidmet. B a 1 1 i n ,
ein Schüler Euckens, handelt in seiner Jenenser Doktorschrift (7190) über das
ethische Element in der Aesthetik Fichtes und Schellings und zeigt, wie „Fichtes
subjektiver Idealismus die ethische Seite verfocht, indem er das Schöne dem Guten
subordinierte, wogegen der objektive Idealismus Schellings den ästhetischen Faktor
hervorhob, indem er die Philosophie der Künste als den Schlussstein der Philosophie
bezeichnete". — Fichtes nationalökonomische Anschauungen behandelt mit reicher
Belesenheit und in klarer Gliederung die Heidelberger Dissertation von Sachse
(7194), der die frappante Aelmlichkeit des Fichteschen Systems mit dem des Sozia-
lismus hervorhebt, dabei aber betont, ein wie aristokratischer Geist auf der anderen
Seite bei Fichte zutage tritt, und dem Märchen von dem Demokraten Fichte wider-
spricht, den Lassalle gern als das geistige Haupt der Sozialdemokratie hinstellen
wollte. — Mit demselben Problem wie Sachse beschäftigt sich ein Zeitungsaufsatz
von R. Strauss (7195), der mir unzugänglich blieb. — Fichtes Stellung zur Kunst
untersucht Tempel (7196) in einer umfangreichen Strassburger Promotionsschrift
und will damit zugleich die Stellung Fichtes zur klassischen und zur romantischen
Geistesströmung festlegen und zeigen, wie seine Auffassung der Kunst die Versöhnung
von Ideal und Wirklichkeit, von Spekulation und Leben bedeutet. — Fichtes Einfluss
auf das akademische Leben, insbesondere seine Stellung zu den Verbindungen be-
handelt Hobohm (7190a), ohne auf seine Bedeutung für die Geschichte der Burschen-
schaft speziell einzugehen. — In Studien zur Entwicklungsgeschichte der Fichteschen
Wissenschaftslehre aus der Kantischen Philosophie, die schon aus dem 6. Bande der
„Kantstudien" bekannt waren und jetzt um einen neuen Abschnitt über die Entstehung
der Wissenschaftslehre und dankenswerte Beilagen aus dem Nachlasse Fichtes ver-
mehrt sind, gibt Kabitz (7197) eine Darstellung der Entwicklung Fichtes bis zu
der Zeit, wo die Philosophie Kants ihm in den Weg tritt, und sodann die Um- und
Weiterbildung der Gedanken Kants durch Fichte. — Ueber Fichtes Idealismus und
die Geschichte handelt in einer ausführlichen Monographie Emil Lask (7191), ein
Schüler Rickerts. Die von diesem unternommene Uebertragung der Forschungsweise
der Naturwissenschaften auf die Geschichtswissenschaft gab den Anstoss, „die
Ansätze einer logischen Erfassung des Historischen auch in der früheren Philosophie
zu verfolgen". Eine Einleitung befasst sich mit der „Logik des Wertens in der
Geschichtsphilosophie des deutschen Idealismus", worauf in drei grossen Kapiteln
zunächst die logischen Voraussetzungen von Kants und Hegels Rationalismus und die
Einordnung Fichtes in den Entwicklungsgang der deutschen Spekulation gegeben
werden, sodann Fichtes Rationalismus und die Irrationalität des Empirischen und
endlich Fichtes Geschichtsphilosophie dargelegt werden. Die Forschungen und Er-
gebnisse des sicher und belesen auftretenden Verfassers im einzelnen nachzuprüfen
und zu werten, bin ich nicht Fachmann genug. — Dass man auch in Frankreich für
Fichte ein immer tiefer dringendes Verständnis und Interesse zeigt, beweist das
umfangreiche Buch von Leon (7192), welches von Lichtenberger (7193) aus-
führlich besprochen wird, der die Klarheit und Genauigkeit im einzelnen lobt,
dem aber das Verhältnis Fichtes zu Kant nicht deutlich und umfassend genug ent-
wickelt ist. Er vermisst ferner eine Darstellung der Beziehungen Fichtes zur all-
gemeinen Kultur seiner Zeit und zu den Romantikern insbesondere. —
Sehr rege beginnt das Interesse an der Philosophie Eduard von Hartmanns
zu werden. In einem umfangreichen Werke von 850 Seiten bietet A. Drews
(7199) eine bis ins kleinste und letzte gehende Würdigung von Hartraanns philo-
sophischem System. Das Buch war als Festgabe zum 60. Geburtstage des von D. hoch-
verehrten Denkers geplant und hält durchweg den Ton persönlicher Zuneigung fest,
ohne dabei allzusehr an objektiver Kritik zu verlieren. Die Erfüllung seiner
„kühnsten Wünsche" sah Hartmann einst in der „Herausbildung einer darin über-
H. Daffis, Gelehrteng-eschichte des 18./19. Jahrhunderts. 549
einstimmenden öffentlichen Meinung-, dass keiner, dem es um ernste philosophische
Studien zu tun sei, die gründliche Lektüre seiner Werke versäumen dürfe". D. nun
will eine genauere Kenntnis des Philosophen auch denjenigen vermitteln, „die nicht
die Zeit oder den Mut haben, den Schriften Hartmanns selbst näher zu treten". Und
da Hartmann selbst D. freudig und dankbar als Jünger und Wegbereiter begrüsst,
so sei auch hier das tüchtige Buch gern willkommen gehoissen. Vielleicht entsohliesst
sich Ü, dazu, in einer kleinen handlichon Schrift die Summe seines grösseren
Werkes zu ziehen. Der Referent der „ürenzboten" lobt zwar die meisterhafte Dar-
stellung des Buches, vermag aber die Btuleutung Hartmanns nicht in dem zu finden,
worin sie D. sieht. Er will das Unbewusste und den Pessimismus ausscheiden,
wobei er sich wohl bewusst ist, dass Hartmann und D. gegen die Möglichkeit einer solchen
Ausscheidung lebhaft protestieren werden. Dann aber „bleibt ein Gedankenbau
stehen, dessen ganze Fülle, Schönheit und ürossartigkeit erst das Werk von D. er-
schlossen hat". — Mehrfach nimmt Hartmann selbst das Wort in eigener Sache.
Zunächst gegen einen Aufsatz Christliebs (7198), der sein Verhältnis zum
Christentum zu beleuchten sucht. — Sodann (7204a) in bezug auf seine Stellung zur
Naturphilosophie. H. begrüöst die seit kurzem einsetzende erneute Hingabe an natur-
philosophische Studien, die besonders mit dem Namen Wilhelm Ostwalds verknüpft
ist. H. weiss sich mit Ostwald „im Suchen nach einem identitätsphilosophischen immateri-
ellen und unbewussten metaphysischen Prinzip einig", dagegen gehen die beiden in
einigen anderen Punkten auseinander. Der Gegensatz gipfelt darin, dass Ostwald anders
als H. die Energie für ein metaphysisches identitätsphilosophisches Prinzip hält. —
An anderem Orte (7204) verfolgt H. mit sachlicher Würde und vornehmer Zurück-
haltung die Schicksale seiner Philosophie, wehrt sich dagegen, stets nur als der
„Philosoph des Unbewussten" zu gelten, und legt noch einmal, wie schon in dem
oben erwähnten Aufsatz, seine Stellung zu Religion und Christentum fest. Er lehnt
es ab, seinen Standpunkt unter den geschichtlichen Begriff des Christentums zu
fassen, „weil ich zu ehrlich bin, um den BegrilTen Gewalt anzutun, und zu offen, um
mein Schiff unter falscher Flagge segeln zu lassen". — Alma von Hartmann
(7204b) hat unter dem Titel „Zurück zum Idealismus" eine Reihe von Vorträgen
ästhetischen, ethischen und psychologischen Inhalts gesammelt. Unseren Bericht hier
geht besonders der Aufsatz „Schiller als Aesthetiker" an, der Schillers ästhetische
Prinzipien meist mit seinen eigenen Worten kennzeichnet, aber dem Litterarhistoriker
nichts Neues sagt und denjenigen, der an Forschungen Hayms, Kühnemanns,
Hamacks, Bergers und anderer denkt, arg enttäuscht. Wenig ansprechend ist der
Stil dieser Vorträge. —
Hegels Aesthetik stellt J. Cohn (7205) dar. Hegel, seit 1801 in Jena habilitiert,
kam mit Goethe und den Führern der älteren Romantik in persönlichen Verkehr, dem
die Kriegsjahre bald ein Ende machten. Seit 1808 in Berlin, ergaben sich für ihn
neue Beziehungen zur Romantik, deren Kunstideal aber nicht das seine war, sondern
er näherte sich immer mehr dem Standpunkt des gereiften Klassizismus. — üeber
Hegels Logik handelt ein kleiner Aufsatz im Athenaeum (7208) im Anschluss an
das Buch von Baillie: „The origin and significance of Hegels logic". —
Die Bedeutung der Metaphysik Herbarts für die Gegenwart erörtert
Flügel (7210), indem er in einer Reihe lose aneinandergereihter Aufsätze Herbarts
System in seine einzelnen Gedankenreihen auseinanderlegt und besonders ausführlich
den erkenntnistheoretischen Standpunkt jüngerer Forscher, die für und gegen Herbart
stehen, wie Wundts, Natorps, Adickes', Ziehens, Verworns, Weinmanns, Kronigs,
Reinkes, meist mit den eigenen Worten der Betreffenden begründet. — Herbarts
praktische Philosophie behandelt S e y d l (7209) ein wenig von oben herab und be-
fangen. Er gibt eine Darlegung der Hauptpunkte von Herbarts Ethik und knüpft
daran kritische Bedenken, die sich zunächst gegen das Auseinanderfallen von Meta-
physik und Ethik bei Herbart, sodann gegen die Religionslosigkeit seiner Ethik wenden,
die somit zur Zweigdisziplin der Aesthetik würde. Ein weiterer Abschnitt wendet sich
gegen den sittlichen Geschmack als Moralitätsnorm, ein weiterer wirft einen Blick auf die
„Ideenlehi'e" und ihre Modifikationen durch Waitz, Hartenstein, Steinthal. Ein Schluss-
wort stellt die christliche Moralphilosophie den Anschauungen Herbarts gegenüber. —
In demselben Augenblick, wo die „Kant philologie" sich anschickt, das
Resultat der Arbeit eines halben Jahrhunderts durch die monumentale Ausgabe der
Berliner Akademie zu ziehen, kommt ein Aufsatz von Ludwig Goldschmidt
(7216), welcher der Kantforschung, so wie sie bisher betrieben wurde, ein Halt zu-
rufen möchte. G. nimmt zum Ausgang die Schrift Benno Erdmanns „Beiträge zur
Geschichte und Revision des Textes von Kants Kritik der reinen Vernunft", in der
Erdmann, dem von der Kantkommission der Berliner Akademie die Herausgabe der
reinen Vernunft anvertraut wurde, über die Grundsätze seiner Textgestaltung berichtet
und sie an einzelnen Problemen erprobt. So scharfsinnig nun im ganzen die
70*
550 H. Daffis, Gelehrteng-eschicht'e des 18./19. Jahrhunderts.
Konjekturen G.s sind und so gewiss er in manchem über Erdmann, Vaihinger und
andere hinaus das Richtige oder doch Plausible getroffen haben mag, so wollen wir
uns doch nicht durch ihn die Freude an der neuen Ausgabe rauben lassen, die ja
in den besten Händen liegt, und nicht mit Goldschmidt von einem Ende der Kant-
philologie, sondern von einem zukunftsfrohen Anfang derselben sprechen. — Der
erste Band dieser neuen Ausgabe (7228), der im Berichtsjahr erschienen ist, enthält
den ersten Band der vorkritischen Schriften (1747 — 56) von den „Gedanken von der
wahren Schätzung der lebendigen Kräfte" bis zu den „neuen Anmerkungen zur Er-
läuterung der Theorie der Winde". Herausgeber sind Kurd Lasswitz und
Johannes Rahts, philologischer Mitarbeiter ist Ewald Frey. W. Dilthey hat
dem Bande ein allgemeines Vorwort vorausgeschickt, das über Ziel und Gliederung
der ganzen Ausgabe Aufschluss gibt. — Von den anderen Beiträgen des Jahres zum
Leben und zur Lehre Kants seien die folgenden herausgehoben: J. Bach (7211) be-
spricht die drei Schriften, die Adam Weishaupt gegen Kants Kritik der reinen
Vernunft geschrieben hat, und teilt nebenbei interessante Einzelheiten über das
Leben Weishaupts und sein Verhältnis zu den Illuminaten mit. — Creighton (7214)
berichtet über die Kant-Litteratur in Amerika seit 1898 und bespricht mehr oder minder
ausführlich die Bücher von Royce, „the World and the Individual; Ladd, „a Theory
of Reality"; Ormond, „Foundations of Knowledge"; Münsterberg, „Psychology anci
Life"; Thilly, „Tntroduction to Ethics"; Carus „Kant and Spencer" und mehrere Üeber-
setzungen Kantischer Werke, ausserdem eine Reihe von Zeitschriftenaufsätzen, unter
ihnen die Arbeit von Jodl (7217): ., Goethe and Kant", die zunächst 1901 im „Monist"
erschienen, nun auch in deutscher Sprache vorliegt. Auf Grund von Vorarbeiten
Vorländers in den „Kantstudien" fasst J. das Verhältnis Goethes zu Kant so zu-
sammen: Durch Kants begeisterten Apostel Reinhold war seit 1787 die Kantische
Philosophie in Jena vertreten, daneben nimmt sich die Allgemeine Jenaische Litteratur-
zeitung ihrer warm an. 1789 schreibt Wieland an Reinhold: „Goethe studiert seit
einiger Zeit Kants Kritik (der reinen Vernunft) mit grosser Application". Als
urkundlicher Beweis dieser Application ist ja bekanntlich aus dem Goethe-Archiv ein
Heft von Goethes eigener Hand mit einer Inhaltsübersicht des Werkes und zahlreichen
Notizen und Einwürfen zum Vorschein gekommen. Ob diese Aufzeichnungen erst
eine Frucht der Lektüre der „Kritik der Urteilskraft" sind, auf welches Werk
Kants Goethe „eine höchst frohe Lebensepoche" zurückführt, lässt auch J. dahin-
gestellt. Jedenfalls führt ihn das jüngere W^erk auf das ältere zurück, er dringt
tiefer ein, und seit 1794 ist seine veränderte Stellung zu Kant deutlich sichtbar.
Durch Schillers Vermittlung lebt er sich immer mehr in die neue Lehre ein. Dass
trotzdem Goethes Geistesart von der Kants völlig verschieden war, führt J. weiter
aus: „Ein wahrhaft universeller Kopf, hat Goethe auch im Kantianismus die geistige
Potenz erkannt, und vieles, was ihm gemäss war, sich angeeignet. Aber Kantianer
war er nie, konnte er nie sein." — Den Dank der grossen Kantgemeinde hat sich
A. Ho ff mann (7218) erworben, indem er in einem handlichen Büchlein die drei
Schilderungen Kants aus der Feder seiner Zeitgenossen Wasianski, Borowski,
Jachmann, auf deren W^ichtigkeit für die Kenntnis Kants erst jüngst wieder
Chamberlain in seinen „Grundlagen" hingewiesen hatte, bequem zugänglich macht.
— In der Mitteilung von Brodnitz (7212) handelt es sich um den Roman von
Maurice Barres „Les Deracines", in welchem der Unterricht in der Kantischen Philo-
sophie, wie er den Schülern der obersten Klasse der französischen Gymnasien erteilt
wird, als die Grundursache der sozialen Schäden des modernen Frankreichs sich
darstellt. Als Heilmittel gegen die Lehre Kants wird einmal die Lehre Taines, zum
anderen die Rückkehr zu Napoleon, „professeur d'energie", empfohlen. Dass nationaler
Chauvinismus, der bei dieser Kantfeindschaft die Triebfeder ist, sehr hübsch ad
absurdum geführt wird, indem Barres als Gegengift die Philosophie Taines, die doch
wesentlich eine englische ist, und einen Italiener empfiehlt, sei nur nebenbei bemerkt.
— Gerade in unseren Tagen, wo die sogenannten „Psychologisten" bestrebt sind,
alle Logik auf Psychologie zu basieren, mag die Schrift Pal agyis (7223) über das
Verhältnis Kants zu Bolzano, den die Geschichte der Mathematik mehr als die der
Philosophie zu beachten pflegt, und der eine Logik zu begründen suchte, die möglichst
unabhängig von jeder Psychologie sein sollte, besonderes Interesse erregen. —
Nach mehr als 70 Jahren haben Paul Hohlfeld und A ugu st Wünsche,
die sich schon früher um die Kenntnis des Lebens und Schaö'ens des Philosophen und
Mathematikers K. Chr. F. Krause verdient gemacht haben, aus dem Nachlasse
des Prager Professors von Leonhardi (7229) eine 1830 abgeschlossene Arbeit
herausgegeben, die dadurch besonders wertvoll ist, dass Krause selbst sie noch
durchgesehen und verbessert hat. —
Die Schrift von Baensch (7230) über J. H. Lambert war mir nicht zu-
gänglich. —
H. Daffis, Gelehrtengeschiohte dos 18./10. Jahrhunderts. 551
Im Anschluss an das 1900 ei-schienone Buch von Wartonberg „Das Problem
des Wirkens und die monistische Weltanschauung" mit besonderer Beziehung auf
Lotze" bespricht Neu endo rl'f (7231) einzelne Punkte von Lotzes Weltanschauung,
beschränkt sich aber hauptsächlich auf den ersten Teil von Wartenbergs Buch, das
die Entwicklungsgeschichte und die Berechtigung von Lotzes Monismus untersucht. —
K u n o Fischers Buch über S c h e 1 1 i n g (7232) (.IBL. 1890 IV 13 : 13) ist
in dritter Auflage erschienen. — Roth (7233) untersucht Hchellings Verhältnis zu
Spencer in einer Berner Dissertation. — Drews hat öchellings Münchener Vorlesungen
neu herausgegeben (7234) und Z i e g 1 e r (7235) sie einer Besprechung unterzogen. —
Bauch (7236) handelt in seiner Leipziger Doktoi-schrift über die Psychologie
Schopenhauers und zeigt zunächst, dass Schopenhauer unter Psychologie die
Lehre von den Motiven versteht, und sodann, wie sich bei ihm die Entstehungs- und
Wirkungsweise derselben darstellt. — „Die Welt als Wille und Vorstellung" ist nun
auch in der Cottaschen Handbibliothek erschienen (7243). — Dieses und andere Werke des
Philosophen sind ins Englische und Spanische übersetzt worden (7243a— 48). — Der
neuen Mode, „Breviere" (früher nannte man so etwas „Lichtstrahlen") aus den Werken
eines Autors zusammenzustellen, hat nun auch Schopenhauer seinen Zoll erlegen
müssen. H. Siegfried (7247) hat im übrigen geschickt und mit gutem Oeschmack
aus der „Welt als Wille und Vorstellung", den „Parerga und Paralipomena" und
den „Neuen Paralipomena" das zusammengestellt, was ihn das Wertvollste dünkte.
Uer subjektive Beurteiler wird natürlich in solchem Bändchen manch Liebgewordenes
vermissen, anderes vielleicht überflüssig finden. -^
Ein französischer Aufsatz von Basch (7248) weist auf Stirn er hin, um
den OS nach den Forschungen Mackays merkwürdig still geworden war. —
Ein schöner Aufsatz Euckens (7249) ruft die Erinnerung an Ad. Tren»
delenburg wach. —
Der 70. Geburtstag W u n d t s hat eine Reihe von Festartikeln in Zeitungen
und Zeitschriften hervorgerufen, die unsere Bibliographie verzeichnet (7250fr.). —
Königs Buch über den Philosophen (7256) (JBL. 1901 IV5b:."H) in Frommanns
Klassikern ist in zweiter Auflage erschienen, und Eisler (7251), ein Schüler
Wundts, hat eine neue Darstellung des Lebens und W^irkens des Meisters gegeben,
die trotz Königs Buch nicht überflüssig ist, sondern als eine wertvolle Ergänzung
desselben erscheint, da sie sich enger an Wundts eigene Darstellung anlehnt und
besonders die Erkenntnistheorie ausführlicher behandelt, sich dagegen, mit Rücksicht
auf Königs breitere Schilderung der Ethik W'undts, hier beschränken konnte. —
In beinahe beängstigender Weise schwillt die Nietzsche- Litteratur an.
Während die grosse Masse der urteilslos nach neuen Sensationen Spähenden sich
schon wieder anderen Göttern zuwendet, beginnen erst eben jetzt, zumal unter dem
Eindruck seines grossen Nachlasswerkes, die bleibenden Kulturwerte, die Nietzsche
geschaffen, aus dem Streit für und wider ihn deutlich hervorzutreten. Der Ruf:
„Nietzsche und kein Ende!" (7283), so berechtigt er dieser papiemen Hochflut gegen-
über sein mag, ist im Grunde nur das Zeichen dafür, dass man nun ernsthaft daran-
geht — ähnlich war es bekanntlich seinerzeit mit dem Shakespeareproblem und
der viel verketzerten Goethephilologie — , sich das Erbe eines Grossen zu eigen zu
machen. Die Masse der kleinen und grösseren Arbeiten, die im allgemeinen noch
einmal das Bild Nietzsches zu zeichnen suchen oder, von einem speziellen Problem
aus, zu seiner Charakteristik beitragen, ist in unserer Bibliographie verzeichnet.
Vieles davon war dem Referenten leider nicht zugänglich, anderes ist schon durch
den Titel des betreffenden Aufsatzes usw. genügend gekennzeichnet, einzelnes rauss
aber auch an dieser Stelle noch einmal besonders herausgegriffen werden. So ein
hübscher Aufsatz Kohlers (7288), weil er beachtenswerte Winke für die
Würdigung des Stilisten Nietzsche bringt. — Bartels (7260) reklamiert Nietzsche
für das Deutschtum, obwohl er nicht verkennt, dass es mit ihm einer der bösesten
Fälle sei. „So entschieden wie er hat sich kein anderer grosser Deutscher von
seinem Volke losgesagt, so viel Böses wie er hat kein anderer Volksgenosse uns
nachgeredet. Aber wir halten, wir zwingen ihn doch." Die angebliche adelige
polnische Herkunft, mit der Nietzsche so gern liebäugelte, wird ihm leicht wegdisputiert,
seine Entwicklung mit besonderer Beziehung zum Deutschnationalen in grossen
Zügen und alles in allem gerecht und wohlwoUend gezeichnet, sein „freilich sehr
bedingter" Philosemitismiis durch den Antisemitismus seines späteren Schwagers
Förster miterklärt, seine Anklagen und Bedenken gegen Deutschtum und Deutsche
werden nach Möglichkeit entkräftet und zum Teil auf die mangelhafte Elntwicklung
seiner sozialpolitischen Anschauungen zurückgeführt, wobei im Vorbeigehen dem
Judentum ein paar Stösse versetzt werden. Eine Anmerkung der Redaktion der
Zeitschrift, in welcher B.s Aufsatz ei-schien, sagt, dass sie „den hier dai^el^ten
Anschauungen des geschätzten Verfassers in verschiedenen Punkten nicht zu-
552 H. Daffis, Gelehrtengeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
stimmen kann". — Während bereits von massgebender Seite heute Nietzsche,
wenigstens in seinem Reifsten und Besten, als Erzieher gefeiert wird, fühlt sich
Baumeister (7262), der mit einem gewissen Stolze bekennt, dass er „12 Bände"
von ihm gelesen habe, veranlasst, vor Nietzsche als einem Verführer der Jugend zu
warnen. — Unbekannte Verse und Entwürfe aus der Jugendzeit Nietzsches teilt
Dernburg (7266) mit, das kleine Fragment eines ersten Novellenkapitel»
„Euphorion", welches nicht ohne Interesse für die Wirren und Krisen von Nietzsches
Pubertätszeit ist, und einen Zyklus von fünf kleinen Liedern „Heimkehr", die, poetisch
unbedeutend und völlig abhängig namentlich von Lenaus Art, menschlich ein lehr-
reiches und bezeichnendes Gegenbild zu eben jenem oben erwähnten Prosabruchstück
bieten. — Genau 20 Jahre später liegen die Erinnerungen A. E g i d i s (7267), der
Nietzsche flüchtig in der Sommerfrische kennen lernte und mit ihm ein paar Ge-
spräche über Musik und namentlich R. Wagner führte. — A. P o u i 1 1 e (7275) in
seinem Buche ,, Nietzsche et Timmoralisme" streift, von Stirner ausgehend, zunächst
das Verhältnis Nietzsches zu Guyau (vgl. 7274), der von Nietzsche nicht einmal den
Namen kannte, von dem aber Nietzsche die beiden Bücher „l'esquisse d'une morale
Sans Obligation ni sanction" und „l'irreligion de l'avenir" besass und studiert hatte
und von ihnen einen nachhaltigen und fruchtbaren Eindruck empfing. Sodann schält
F. die Grundprinzipien von Nietzsches Lehre heraus, verweilt länger bei dem Begriff
des „Willens zur Macht" und wendet sich schliesslich seiner Moralkritik zu. Endlich
wird seine Lehre noch einmal derjenigen Guyaus gegenüber gestellt und gegen sie ein
wenig subjektiv abgewogen. Ein grosses Kapitel über Nietzsches religiöse Anschauungen
folgt. Eine zusammenfassende kritische Betrachtung seiner Lehre macht den Schluss.
— Auch K. Friedrich (7277) setzt sich mit Nietzsches Stellung zur Religion aus-
einander, indem er ihm vorwirft, Christentum und Kirche verwechselt zu haben.
Wohltuend berührt die vornehme Ruhe und Sachlichkeit, mit der sich der auf dem Stand-
punkte eines liberalen Positivismus stehende Verfasser gegen Nietzsches Anschauung
wendet, wobei er der Bedeutung des Philosophen auch da durchaus gerecht wird,
wo er ihm unbequem ist. Ob allerdings, wie F. meint, Nietzsche, wenn er länger
gelebt hätte, an eine gründliche Revision seiner Anschauungen gehen und „sein
Unrecht mit derselben Offenheit bekennen würde", erscheint mir mindestens fraglich.
— Horneffers (7285) Vorträge über Nietzsche, die vielen seine Gedanken
bequem zugänglich gemacht haben, sind in neuer Auflage erschienen. Allzu hart
erscheint mir die Kritik des LCBl. „Wer Nietzsche kennt, wird hier kaum etwas Neues
erfahren, und wer ihn nicht kennt, wird ihn durch diese Vorträge auch nicht kennen
lernen!" — Die für unsere Berichte wichtigste Erscheinung des Jahres ist ohne
Zweifel Landsbergs Studie: Nietzsche und die deutsche Litteratur (7290). Mit
reicher Belesenheit und einer glücklichen Gabe, bündig zu charakterisieren, aus-
gestattet, gibt L. weit mehr als der Titel verspricht. Nicht nur Nietzsches Einfluss
auf die deutsche Litteratur wird uns mit durchaus selbständigem Urteil lebendig
dargestellt, sondern die gesamte geistige Kultur d«r letzten 15 Jahre des 19. Jahr-
hunderts wird uns in der Spiegelung eines Mitlebenden und Mitfühlenden gezeigt,
der auch da, wo man ihm widersprechen möchte, der Aufmerksamkeit sicher ist.
Die persönliche Note in Lob und Tadel, Zuneigung und Abwehr, die sich bis auf
den Stil erstreckt, gibt im ganzen dem Werkchen nur einen Reiz mehr. Eine ge-
wisse Dispositionslosigkeit, die sich nicht leugnen lässt, stört bei der Lektüre ohne
Zweifel, ist aber schliesslich kein Hindernis, dass sich am Ende aus all dem schein-
bar Planlosen ein gerundetes Bild von der Kultur der Nietzsche-Zeit ergibt. Zunächst
handelt L. von der Rezeption Nietzsches. Das Spottgedicht Wilhelm Jordans in
der Münchener Allgemeinen Zeitung im Jahre 1893 bildet den Ausgangspunkt. Es
folgt Wilbrandts Roman die „Osterinsel", für deren Helden, den Philosophen Adler,
Nietzsche Modell gestanden hat. Auch Heyses „Ueber allen Gipfeln", Spielhagens
„Faustulus", J. V. Widmanns Drama „Jenseits von Gut und Böse" bemächtigen sich
der so dankbaren Gestalt des Philosophen. Doch schon weit früher hatte Karl
Hillebrand 1874 und 1879 zu Nietzsche Stellung genommen; für das grosse Publikum
aber war Nietzsche erst auf dem Umwege über das geistig rege Dänemark, namentlich
durch die Bemühungen von Georg Brandes, der 1888 als erster über Nietzsche
öffentliche Vorträge hielt, entdeckt worden. Im Frühling 1890 brachte das führende
Organ des Naturalismus, die „Freie Bühne", einen Aufsatz über Nietzsche, wodurch
die Verbindung mit der „Moderne" hergestellt war. Nun glaubte die deutsche
Jugend, in Kunst und Leben den Führer gefunden zu haben, den sie bisher im
Auslande gesucht hatte. „Eine neu entdeckte Welt tat ihre Tore auf (Cäsar
Flaischlen im „Pan") und weiter: „Sein (Nietzsches) Einfluss allerdings ist äusserlich
in keiner Weise so bemerkbar, wie der Zolas oder Ibsens. Er besteht hauptsächlich
in einer im Stillen wirkenden philosophischen Konzentrierung des einzelnen, in
einem stillen inneren festigenden Ausbau und einer immer fruchtbarer werdenden
H. Daffis, (ielehrteng-esohichte des 18./ 19. Jahrhunderts. 558
Wertung seiner Anschauuiig-en." Von deutlicher Einzelwirkung auf die Entwicklung
der deutschen Dichtung war, wie I^. richtig hervorhebt, nur der „Zarathustra", auch
dieser hauptsächlich allein durch die suggestive Kraft, die er ausströmte. Vom
Einfluss Nietzsches auf die Dichtung des Auslandes ist zwischendurch kurz die
Rede: Strindbergs „Tschandala" bereits sowie der Roman „An offener See" machen
sich die neue Herrenmoral zu eigen; noch viel deutlicher steht d'Annunzio in ihrem
Bann, wogegen Ibsen und Björnson ihr fern bleiben. Auch bildende Kunst und
Musik erfuhren die Einwirkung Nietzsches. Der Zarathustra Richard Strauss' ist
der deutlichste Beweis hierfür, während in der Malerei L. von Hofmann am sicht-
barsten die Gedankenwelt Nietzsches spiegelt, wogegen Klinger unabhängig von ihm
ähnliche Bahnen betrat. Das Beste wiederum, was Nietzsche der bildenden Kunst
gab, eine Fülle von neuen Stimmungen, lässt sich, wie bei der Dichtkunst, nicht in
feste Formen fassen. Das dritte Kapitel spricht von Nietzsches Vorläufern und zeigt,
„wie sich die Ideenwelt Nietzsches bereits vor seinem Auftreten in der deutschen
Dichtung ankündigte und wie dann seine überragende Persönlichkeit den Fortgang
der deutschen Litteratur beeinflusst hat", wobei L. sich bewusst ist, dass er kein
irgendwie vollständiges Bild bieten kann, weil die Bewegung, die Nietzsche hervorgerufen
hat, noch längst nicht abgeschlossen erscheint. Er zeigt in raschem LJeberblick die
Fäden auf, die von Lessing, vom Zeitalter Goethes, die endlich vor allem von den
Romantikern und hier zunächst wieder von Fr. Schlegel, die vom jungen Deutsch-
land und ganz besonders von Heinrich Heine zu Nietzsche hinüberfuhren. L. weist
weiter darauf hin, wie die tragisch-heroische Weltanschauung der Hebbel, Carlyle,
Emerson und Ibsen in Nietzsche ihren vollendeten Ausdruck fand, und wie Schiller
(Karl Moor), Georg Büchner (Danton), 0. Ludwig, Byron, Hebbel, jeder nach seiner
Art in seinen Menschen der Welt des Nietzscheschen Uebermenschen sich genäheil
haben, dem Gestalten R. Wagners am nächsten stehen. Auch die Wiedergeburt der
Renaissanceideen im Drama, obwohl nicht direkt von Nietzsche hervorgerufen,
steht sichtbar unter seinem Einfluss. Halbe, Schnitzler und Weigand sind hier zu
nennen, während Sudermanns Uebermenschen Röcknitz (Glück im Winkel), Leo
Seilenthin (Es war) mit Nietzsches Ideal wenig zu tun haben, dem die Magda der
Heimat, der Prinz Witte in den drei Reiherfedern immerhin näher stehen. Stärker
jedoch als im Drama und Roman war der Einfluss Nietzsches auf die neue Blüte der
deutschen Lyrik. Mit ihr beschäftigt sich L. im vierten Kapitel. Nachdem er kurz
und treffend Werden und Wesen dieser neuen Kunst umschrieben und klar den
Weg gezeigt hat, der von Goethe und Heine hinüberleitet, mustert er die Lyriker,
die sichtlich unter der direkten Einwirkung Nietzsches stehen. Als ersten Hermann
Conradi mit den „Liedern eines Sünders", ^fahm Conradi Nietzsches Ideen kritiklos auf,
so ist Richard Dehmel, der ihnen mit freier Souveränität gegenübersteht, reifer und
reicher durch sie geworden. Alfred Mombert dagegen. Nietzschescher Art und
Kunst innerlich verwandter als Dehmel, verschmilzt sie mit dem eigenen Wesen zu
untrennbarer Gemeinschaft, die bei Naturen wie Christian Morgenstern und Franz
Evers weniger organisch erscheint. Aber auch die völlig entgegengesetzte Art M.
G. Conrads setzt sich mit Nietzsche verständnisvoll auseinander. Von dem Sprach-
künstler Nietzsche hat besonders tiefe Wirkungen Johannes Schlafs Lyrik erfaliren.
Aber auch die eigene Lyrik Nietzsches hat etwa in Scheerbarts „Königslied" usw.
direkte Nachfolge zu verzeichnen. Ein Ausblick auf die Kunst der Zukunft
macht in einem fünften Kapitel den Beschluss des Ganzen. Das, was er an bleibenden
Werten, an suggestiven Gedanken durch sein Lebenswerk geschaffen, wirkt immer
tiefer und breiter fort. Und wenn heute ahnung-svoll von einer neuen individuellen
Kunst auf dem festen Grunde einer neuen Kultur gesprochen werden darf, so ist
das in erster Linie dem Wirken Nietzsches zu danken. „Nicht darauf kam es an,
dass die Lehren, die er predigte, richtig waren und jederzeit die Wahrheitsprobe
bestehen konnten." Der Idealismus der deutschen Jugend, der trockenen Schul-
weisheit müde, fand in Nietzsche einen begeisterten und begeisternden Erzieher. Eine
kurze Besprechung Woerners im Euphorion zollt in allem Wesentlichen dem
Buche von L. reichen Beifall. „Man kann unmöglich kürzer sagen, was da gesagt
ist : Nicht nur kurz, sondern, von einigen auffallenden Nachlässigkeiten und schiefen
Bildern abgesehen, gut gesagt, gepräg-t ..." W.s Kritik gipfelt in den Worten:
„Eine überaus wertvolle Ergänzung zu streng wissenschafüichen Forschungen." —
Anknüpfend an Th. Zieglers Bezeichnung Nietzsches als typischen Vertreters des
individualistischen Geistes beti-achtet Lichtenberger (7293) Nietzsches Ent-
wicklung vom „Zarathustra" bis zum „Antichrist" und zeigt, dass Nietzsches Moral
nicht ausschliesslich individualistisch genannt werden darf, sein IndividuaUsmus ist,
psychologisch gesprochen, nichts weiter als eine Verfeinerung und Selbstaufhebung
des Altruismus. — Th. Lipps (7295) untersucht die Begriffe Individuum und
Individualität auf ihre psychologische und ethische Provenienz und Geltung hin,
554 I^- Daffis, Gelehrtengeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
sieht die Verwirklichung des Ideals des Individuums nicht im „Uebermenschen",
sondern, was sehr viel mehr ist, „im Menschen". Nietzsche ist ihm nicht „der Apostel"
der Individualität. „Er gelangte bis an die Schwelle dessen, was er suchte. Aber
es war ihm nicht vergönnt, sie zu überschreiten." — R a u (7305) setzt seine Nietzsche-
studien fort in drei Aufsätzen: Die Philosophie Piatos und ihre Beurteilung durch
Nietzsche; Nietzsche über Entstehung und Wesen des Christentums; Nietzsche über
Ursprung und Bedeutung der Reformation. — Saenger (7309) feiert Nietzsche
als Aphoristen und weist auf sein nachgelassenes Werk hin. — An Horneffer an-
knüpfend gibt S c h i a n (7310) auf breiter Basis im Rahmen der Gesamtanschauungen
Nietzsches in drei Vorträgen eine Darstellung von Nietzsches Verhältnis zum Christen-
tum. Auf positivem Standpunkt stehend tritt er Nietzsches Auffassung überall ent-
gegen, wird jedoch im übrigen der gewaltigen Grösse des Gegners mit ruhiger
Würde gerecht. — E. H. S c h m i 1 1 (7311) schildert in bluten reicher Sprache Nietzsches
Entwicklung im Zusammenhang „des grossen Stromes der Kulturentwicklung".
Ausser einer Einleitung gibt er folgende neun einzelne Kapitel : Das sittliche Grund-
problem; Nietzsche als Antisokrates; Sokratismus und Christentum; das Gesetz der
Kulturentwicklung; zur Pathologie geschichtlicher Gestalten; die prachtvolle blonde
Bestie; der Uebermensch; Nietzsche als Antichrist; Dionysos-Paraklet. Da der
Verfasser gelegentlich es eine unwissenschaftliche Roheit nennt, „herausgerissene
Sätze für sich zum Gegenstand der Kritik machen zu wollen", so gebe ich nicht
ohne ein gewisses Bangen folgende Stilprobe aus dem Schluss der Einleitung: „Ich
behaupte nicht, dass jene Lianen des Landes der Sehnsucht über seinem Haupte
rauschten und seine Paradiesesvögel über ihm gesungen, aber dass er, über sich
das rosige Schweigen, die tiefe Stille eines wolkenlosen Tages, unter sich die Mitter-
nacht der von phantastischen Ungeheuern wimmelnden Abgrundstiefe, nach jenem
Sonnenlande, nach jenem dritten Reiche gesegelt ist, das lässt sich beweisen." —
Eigenartig, aber ebenfalls aus Begeisterung für den Meister hervorgegangen ist der
Beitrag, den Isabelle von Ungern -Stern berg (7318) zur Nietzschelitteratur bei-
steuert. Vor Jahren hatte sie auf einer italienischen Reise die flüchtige Bekanntschaft
des Baseler Professors Nietzsche gemacht. Die Verehrung für ihn begleitete
sie durch ein Menschenleben. Auf Grund handschriftlichen Materials, das die
Schwester Nietzscheis ihr anvertraute, geht sie nun daran, vom Standpunkt des
Graphologen aus Nietzsches geistige Entwicklung im Spiegel seiner Handschrift
zu zeigen. Ausser Nietzsche selbst zieht sie noch eine Reihe von Verwandten und
Freunden des Philosophen in den Kreis ihrer Betrachtung. Da ich solchen Studien
und Bemühungen völlig un vorgebildet und skeptisch gegenüberstehe, enthalte ich
mich jedes weiteren Urteils. — Jedenfalls bedeutet es nach derartigen bizarren Aus-
läufern der Nietzschebegeisterung eine Wohltat, den ausgezeichneten, im besten
Sinne populären Vortrag Vaihingers (7319) zu lesen, der in wenigen Wochen
in zwei Auflagen erschienen ist und vielleicht als vorzüglichste Einführung in die Ge-
dankenwelt Nietzsches für solche empfohlen werden kann, die keine fertigen Urteile
suchen, sondern zu eigenem Lesen und Schauen angeregt sein wollen. Der ernsthafteste
Vorwurf, den man V. machen könnte, dass er nämlich, einer sauberen und glatten
Gliederung zuliebe, ein wenig konstruiert und schematisiert, ist ihm auch von
Lichtenberger, dem Referenten der DLZ., nicht erspart geblieben. — Witte
(7326) sieht vom streng kirchlichen Standpunkt aus in Nietzsche ein Warnungs-
zeichen an der Schwelle des neuen Jahrhunderts. —
In dem reichen Briefwechsel Nietzsches, den man zu erschliessen begonnen
hat (7334), ist der Nietzschegemeinde eine herrliche Gabe beschert worden. Vor
allem der Briefwechsel mit Erwin Rohde ist von der ersten bis zur letzten Seite ein
wundervolles Zeugnis für den Menschen Nietzsche. —
Auch die grosse Ausgabe der Werke (7338), von treuer, sorglicher
Pland herausgegeben, schreitet weiter fort. Der „Wille zur Macht", unter grossen
Schwierigkeiten glücklich ediert, wird dem grossen Kreise von Nietzsches Gefolgschaft
immer mehr und mehr zum philosophisch- men"öchlichen Testament Nietzsches. Es
ist im Berichtsjahr von den verschiedensten Seiten besprochen, widerlegt, freudig
willkommen geheissen und bis ins kleinste interpretiert und kommentiert worden ;
dass von diesem Nachlasswerk aus ein neuer SchlüsseJ zum Verständnis gefunden
ist, war allen Beurteilern, auch dem widerstrebendsten deutlich (7344 ff). ~
Eine Reihe von U ebersetz ungen der Werke Nietzsches verzeichnet
unsere Bibliographie (7352— 54b). —
Unter den Arbeiten, die den Historikern der Philosophie gelten,
sei auf die Skizze hingewiesen, die A. B i e s e (7355) seinem Vater, dem langjährigen
Lehrer am Pädagogium zn Putbus F. Biese widmet, und auf das anschauliche
Bild, das H. Lindau (7357) von P a u 1 s e n entwirft. —
II. Diilfis, Gelehrlontjfeschichte des 18./19. Jahrhunderts. 555
Theolo^io: AUg-eineines. Troeltsch (7359) schildert die Entwicklung- von
f heologne und Kelig-ionswissenschaft im neunzehnten Jahrhundert, wobei er zunächst
kurz die religiösen Bewegungen des siebzehnten und achtzehnten streift, die als eine Art
Fortsetzung des von der Reformation erregten Geistes dargestellt werden. Kant wird
gut als IJebergangserscheinung vom achtzehnten zum neunzehnten Jahrhundert g-e-
zeichnet. Nächst iiun werden Schleiermacher und der deutsche Idealismus charakte-
risiert. Hegels Lehre stellt sich daneben und dagegen. Pietismus, Romantik, die
Bestrebungen der Freiheitskriege, das Aufkonnnen und Erstarken der Religions-
philosophie, die Wirren und Krisen der Gegenwart endlich werden klar und lebens-
voll dargelegt. — Ihnen gelten vor allem auch die Aufzeichnungen Thikütters
(7359a), der lange Jahre im kirchlichen Leben Bremens an hervorragender Stelle
gestanden hat untl nun an der Hand eigener Erinnerungen die Bestrebungen und
Bewegungen der modernen Theologie anschaulich malt. — Von B r ü c k s (7360) (JBL.
1896 14:489) „(Jeschichte der katholischen Kirche im neunzehnten Jahrhundert" ist
der erste Band in neuer, wesentlich verbesserter und vermehrter Auflage erschienen,
welcher die Entwicklung in Deutschland vom Beginn des neunzehnten Jahrhundert«
bis zu den Konkordatsverhandlungen führt. — Besonders bemerkenswert ist das
grosse Sammelwerk, das Werckshagen (7361) unter Beihilfe eines grossen
Stabes von Fachgenossen herausgegeben hat. Es sind im ganzen 50 einzelne Auf-
sätze, die Werden und Wesen des Protestantismus von den „Vorzeichen und Vor-
läufern der Reformation" bis zum „Protestantismus unter Kaiser Wilhelm H." schildern.
Ausdrücklich hervorgehoben seien die Nummern: G. Albrecht Dürer. Deutsche Kunst
und deutsche Reformation von H. Th o d e. 12. Rembrandt und die religiöse Kunst der
protestantischen Niederlande von P. Weizsäcker. 13. Paul Gerhardt und das
evangelische Kirchenlied von J. Smend. l(i. Der Protestantismus im Zeitalter Friedrichs
des Grossen und Goethes von Jul. Kurth und P^rederking. 18. Schleiermacher von
Scholz. 19. Kant und Fichte von A. Dorn er. 35. Der Protestantismus in der
deutschen Dichtung des neunzehnten Jahrhunderts. —
Unter den Schriften, welche die p r o te st a n t i s ch e n Theologen betreffen,
ist besonders reich die Litteratur über Schleiermacher. Ausser dem schon
erwähnten Aufsatz von Scholz, ist die englische Biographie von M u n r o (7372) und
die Reihe von Aufsätzen, die ihm S e e b e r g (7373) widmet, hervorzuheben. — Eine
Anzahl anderer Beiträge zu seiner Biographie und Lehre sowie einige Ausgaben
einzelner Schriften verzeichnet die Bibliographie (7365 — 74a). — Zahlreiche Er-
innerungen an Hengstenberg bringt die EKZ. (7375). — Die Monographie, welche
H a r r a e u 8 (7376) D. F. S t r a u s s gewidmet hat, wird in den PrJbb. anerkennend be-
sprochen. Die Goethegemeinde sei noch auf das hübsche Wort Straussens über Goethes
„Verliebtheit" hingewiesen, das der Rezensent am Schluss seiner Besprechung erzählt.
— Von sachkundigster Seite wird uns ein ausführliches Lebensbild G. Uhlhorns
geschenkt (7376a). -
Von den Arbeiten, die sich auf das Leben und Wirken katholischer
Theologen beziehen, ist die wichtigste das monumentale Werk von Friedrich
(7378) (JBL. 1899 IV lb:287) über Döllinger, welches mit dem 3. Bande zu Ende
geführt wird und zahlreiche anerkennende Bes})recliungen gefunden hat. Von Friedrich
selbst und anderer Seite werden kleinere Beiträge zu DöUingers Lebensgang bei-
gebracht (7378 a-79).—
Unter den Kirchen historikern stehen A. Harnack, H. Holtzmann,
J. Köstlin imd besonders Ch. E. Luthardt im Mittelpunkt des Interesses (7382—90).
— Von A. Hausrat hs (7391) Werk über Richard Rothe ist der erste Band er-
schienen, auf welchen nach Abschluss des Ganzen zurückzukommen sein wird. — Die
Bedeutung des Schweizers R. Stähelin für Kirchengeschichte und Kirchenpolitik wird
von verschiedenen Seiten gewürdigt (7392 — 92a). —
K a n z e 1 r e d n e r. Ein anschauliches Bild von dem wechselvollen Leben
und Streben Paulus Cassels entwirft Brummer (7393). — Das grosse Frommel-
Gedenkwerk (7394 — 95) wird um zwei Bände vermehrt, die Reden aus dem Amte sowie
Briefe und Denksprüche des gefeierten Predigers enthalten. — Seinem Amtsbruder
R. K ö g e 1 , der im geistlichen Leben Berlins eine nicht minder bedeutende Rolle
spielte, ist jetzt ein würdiges biographisches Denkmal errichtet (7396—97). —
Philologen. Einer Auswahl aus dem wissenschaftlichen Briefwechsel
August Böckhs mit Welker, Niebuhr, Thiersch, Schömann, Meier, Gerhard, Arnold
Schäfer, Fr. Ritschi, Alexander von Humboldt, schickt M. Hoffmann (7398) ein kurzes
Lebensbild des grossen Philologen vorauf. — In der ADB. gibt Meister (7400)
eine ausgezeichnete Biographie von Georg Curtius, die besonders auf die Personal-
union hinweist, die in Curtius zwischen klassischem Philologen und allgemeinem
Sprachforscher bestand. — Ein scharf umrissenes Charakterbild von Th. Gomperz,
dessen „Griechische Denker" in zweiter Auflage erschienen sind, gibt D i e 1 s (7401). —
Jithreaberiohte f&r neuere dent«che Litteratnrgesckicbt«. \Ul. ^1
556 E. Schmidt, Lessing-.
Der Bedeutung des vielseitigen Fr. M. Müller und seinen letzten Schriften werden
verschiedene Aufsätze gerecht (7403— 06). — Besonders zahlreich sind die kleineren und
grösseren Arbeiten, welche zweien, auf der Höhe des Lebens und Schaffens gestorbenen
Schülern Ritschis gelten: 0. Ribbeck (7408-10) und Erwin Rohde (7411 — 15c),
jener durch seine Freundschaft mit Paul Heyse, dieser durch seine langjährigen
treuen Beziehungen zu Nietzsche weiteren Kreisen vertraut. Auch in das Hauptwerk
über Rohde, das Buch von Crusius (7411), ist eine grosse Zahl der wundervollen
Briefe an Nietzsche eingestreut, von denen bereits oben die Rede war. —
Die grosse Anzahl der Beiträge zum Leben und Wirken bedeutender
Archäologen, Historiker und Kulturhistoriker verzeichnet getreulich
unsere Bibliographie (7417—83). Hervorgehoben seien: Das schöne Denkmal, das
Carl Neumann (7427) auf Grund mancher eigenen Vorarbeit J. Burckhardt in
der ADB. errichtet, sowie das herrliche Lebensbild, das, aus einer Fülle von Briefen
aus der eigenen Feder und der ihm Nahestehender entstanden, E. Curtius sich gleich-
sam selbst geschrieben hat (7432) und das, weit über die Bedeutung dieses edlen und
gesegneten Einzellebens hinaus, eine unerschöpfliche Fundgrube für die Kultur- und
Gelehrtengeschichte des vergangenen Jahrhunderts bedeutet. — Herman Grimm,
der Curtius einst als den letzten Träger und Vollender einer schönheitstrunkenen
Auffassung der antiken Welt dargestellt hat, wird nun selbst von R. Steig (7437)
als ein Verwalter dieses Geistes geschildert. Auf seine lebendigen Beziehungen
zu Goethe und zur jüngeren Romantik fällt belebendes Licht, das von den Erinnerungen
Wildenbruchs (7438) gesteigert wird. — Das liebenswürdige Buch, in dem K. von
Hegel die Erfahrungen eines reichen Lebens zusammenfasst (7443), ist besonders
in dem ersten Teile, der bis 1859 führt, für die Gelehrtengeschichte wertvoll. —
Auf die reiche Litteratur, die das Hinscheiden von F. X. Kraus hervorgerufen
hat und die der Bedeutung des seltenen Mannes für den Katholizismus, die christliche
Archäologie, die allgemeine Kunst- und Kulturgeschichte nachgehen, sei ausdrücklich
hingewiesen (7445—69). — An Ranke, Treitschke und den zu früh verstorbenen
Scheffer-Boichorst wird von verschiedenen Seiten erinnert (7470—81). —
Juristen und Nationalökonomen. Das Bild des Philologen und
Juristen K. Maurer wird von Zorn und seinem Schüler G o 1 1 h e r aufgefrischt
(7490-91). -
Mediziner und Naturforscher. Die prächtigen Briefe T h. B i 1 1 -
roths (7496a), welche einen ebenso wertvollen Beitrag zur Geschichte der Musik
und geistigen Kultur wie zur Geschichte der modernen Chirurgie bedeuten und weit
über die Kreise der Fachgenossen hinaus Interesse erregt haben, sind bereits in
6. Auflage erschienen. — Ihnen gleich an Wirkung waren die Lebenserinnerungen
A.Kussmauls (7497 a), die ein gut Stück Entwicklung der inneren Medizin
lebendig spiegeln. —
Naturforscher. Das Porträt, welches Bölsche (7504) von seinem Lehrer
und Führer Haeckel entwirft, ist im besten Sinne populär und wohl geeignet, weiten
Kreisen die Gedankengänge Haeckels zu vermitteln. — Das grosszügige Buch, das
Koenigsberger (7505) Helmholtz widmet und von welchem im Berichtsjahr
nur der erste Band vorliegt, wird nach Vollendung des Ganzen eingehend zu be-
sprechen sein. — A. W. von Hofmann und M. von Pettenkofer haben in ihnen
auch persönlich nahestehenden Schülern die berufenen Biographen gefunden (7506—09).
— Gross ist die Zahl derjenigen, die an R. Virchows Bahre trauern (7512— 24a). —
Lessing.
(IV, 6 = N. 7528-7577.)
Erich Schmidt.
Gesamtausgabe. Muncker(7528) hat im 16. Band die Herausgabe der Werke,
denen nun das Brief korpus folgt, rühmlich abgeschlossen mit dem grossen Rest des Nach-
lasses, zumeist Niederschriften der Wolfenbüttler Zeit. Manches Neue tritt hier zum ersten-
mal ans Licht, besonders in Sammlungen zum deutschen Wörterbuch und Fabelstudien,
ausser dem schon durch R. Förster hervorgezogenen Aesop der Reiskia. Die sehr
mühsame und entsagungsreiche Arbeit war erschwert durch die arge Willkür, die
sowohl Füllebom als K. O. Lessing an einer Menge verschleuderter Manuskripte
geübt haben. M. zeigt allenthalben grosse Vorsicht, Einsicht und Umsicht; er beschreibt
K. Soll Uli dt, Lessin^. 557
die orhaltenen Originale genau, fragt der Datierung pünktlich nach, was für den
Reigen theologischer Entwürfe besonders wichtig ist, und bessert den Text nicht bloss
durch Revision aller abgelegenen Zitate. Wie viele Fehler hafteten z. B. der Skizze
S. 478 ff. im ersten Druck von 1784 an, und ist's doch selbst Lachmann daher begegnet,
einen „Opletus" statt Optatus passieren zu lassen. Lücken der verschwundenen Vor-
lage werden ö. 424/5 durch Heranziehung des Gelasius wahrscheinlich ergänzt. Weg-
geblieben ist, wie sich von selbst versteht, auch hier I^ssings Kopie des Rennei-s, während
kleine neue Stückchen altdeutscher Poesie Aufnahme gefunden haben; unbedeutende
Marginalien zu Lavaters Physiognomik, zu Anakreon, zu Bodmers mittelhochdeutschen
Texten hätten vielleicht doch, wo so manche Spreu der Kollektaneen lageil, wenigstens
teilweise dargebracht werden sollen. Zu negativ lautet die Anmerkung S. 534 über
Lessings vorgeblichen Plan, Cellinis Vita zu verdeutschen; die Sache liegt so, dass
Lessing und Kschenburg 1778 Nugents englische Uebersetzung von Boie geborgt
haben und Ooethe eben dieses Exemplar 1796 benutzte, wie die Note zum weimarischen
Brief korpus N. .'^334 des näheren ausweist. — Dem italienischen Tagebuch
unseres Bandes ist Munckers sorgsame Nachprüfung der darin angeführten Werke
zugute gekommen: so fand er (7535), vornehmlich für die zweite Hälfte, in den
ersten Jahrgängen der 1772 begründeten Wochenschrift „Efemeridi letterarie di Roma"
die Quelle zahlreicher blosser Exzerpte Lessings. — Einen starken, leider über-
lieftigen Verstoss gegen Munckers für die Rezensionen der Vossischen Zeitung ein-
geschlagenes Verfahren hat Consentlus (7544) gerichtet, dessen Anklagen und
Widersprüche auch die Vorgänger von dem freilich sparsameren Ausleser Lach-
mann an treffen. Muncker hat gelassen und ausführlich erwidert. Aelteren allgemeinen
Einschränkungen gegenüber liefert C, der unstreitig die Berliner Tageskritik jener
Zeit und die mit Lessing befreundeten Journalisten am genauesten kennt, eine scharf-,
wohl auch spitzsinnige Kritik der einzelnen Artikel, behutsam in sprachlichen Argu-
menten, und nimmt von den vielen Lessing aberkannten Rezensicmen diese für Mylius,
jene für Naumann in Anspruch. Dass hierin Dissentius doch zu sicher auftritt,
hat namentlich Küster erörtert. C. behält das Verd enst, dieses Problem kräftig
gestellt und gründlich gefördert zu haben. —
Unter den kleinen Ausgaben tun sich die von Matthias (7530—31)
hervor. — Der Brief (7533) — an Voss, 24. Dezember 1771 — ist bloss aus Jonas'
Stettiner Programm von 1901 wiederholt. —
Darstellungen, Biographisches, Zeitgenossen. Bertheaus
Lebensabriss (7536) mit ganzen zwei Seiten über die Philosophie und Theologie hat
die nötige Auffrischung und Ei^'eiterung nicht gefunden; die knappe Uebersicht
Consent! us' (7537) sei wegen ihrer solchen Einleitungen selten eigenen
Gewissenhaftigkeit erwähnt. — In Lessings erste Schulzeit führt uns S c h w a b e s
(7540) ausgezeichneter Aufsatz über den trefflichen bis 1743 in Kamenz wirkenden
Rektor Heinitz, seine Reformkämpfe für ein neues deutsches Religionskompendium
(Freylinghausen), eine deutsche Grammatik des Lateinischen und die Hebung der
Theateraufführungen, denen er seine leider verschollene Schrift „Die Schaubühne
eine Schule der Beredsamkeit" gewidmet hat. Der Lehrplan wird genau mitgeteilt;
wir erfahren, dass der Unterricht vormittags von 6—9, nachmittags von 1-3 Uhr in
den fünf Klassen stattfand, Mittwoch und Samstag aber schulfrei waren, und dass im
Unterkurs das „Artificium epistolicum'' als Stilübung nicht fehlte. — N. 7541 erzählt
die Geschichte der 1870 aufgestellten Büste. — Consentius (7544) schöpft aus
Naumanns Briefen an Haller Mitteilungen üjber Lessings Uebersetzertalent, die Kritik
des Jöcherschen Lexikons, den „Messias", seine religiöse Schrift „Von dem Erhabenen
in den Sitten" 1751, seine Beziehungen zu Marburg und Wittenberg. — In Geigers
(7543 — 43 b) Artikeln ist für uns manches warme Wort der treu zu Moses haltenden
Aufklärungsfreundin Elise Reimarus über Lessings Nachruhm und Mendelssohns
Streit mit Jacobi nicht sowohl zur Sache als menschlich interessant. —
Sprache. Lessings Eifer für reines Deutsch behandelt frisch Matthias
(7545), auch zu den doch nicht dem Sprachverein anheimgegebenen Gleichnissen ab-
schweifend, in einer geschickten Lese von Blüten und etlichen Unkräutchen ; übrigens mit
dem offenen Eingeständnis, dass Lessing ein „Nicht-Puriste" war. Leider sind alle
Stellen nach Lachmann-Maltzahn zitiert. —
Was die einzelnen Werke und ihre Auslegung betrifft, so sehe ich
ein für allemal ab von nichtigen oder winzigen Ergebnissen der Schuldrucke (löblich
ist 7550), reinpätlagogischen Spenden, Litaneien über Schuld und Tod Emilias usw.,
aufgewärmten Theaterberichten oder gar antisemitischen Sumpfpflanzen (7557). —
Für die „Kleinigkeiten" ist Max Fri edlae n d e r s inhaltschweres Sammel-
werk (4555) 2, S. 505 wichtig: wir finden staunend etwa 120 Kompositionen aus dem
18. Jahrhundert, von 1754 an, wo Ph. E. Bach den Chor eröffnet, bis 1799, wo ihn
Haydn, der seine Töne längst an solche Stücklein verschwendet hatte, und Romberg
558 ' E. Naumann, Herder.
schliessen; Agricola, Marparg-, Quanz, Graun („Die Ente"!), Hiller, J. C. F. Bach,
Andre. — Bröses (7551) in trockenen Blankversen gehaltene Uebersetzung- der von
Grudzinski für die „Minna" ausgepressten „Ecole des maris" des Nivelle de la
Chaussee war kein Bedürfnis. — Schmitz (7552) beleuchtet nicht bloss Tellheims
Konflikt, sondern auch wiederum die von einem Schauspieler Böm den Schweden an-
geeignete französische Bearbeitung des Chabannes, während die Rezensenten Stock-
R. Kohlrausch, der in der FZg. 1901, N. 312, 314 „Emilia Galottis Heimat" für
das Lokalkolorit in Guastalia, für Typen der Hauptfiguren in Wolfenbüttel gesucht
hatte, mustert dabei nochmals die Wohnungen des Bibliothekars und geht nun zum
allerletzten Mal der Branconi-Legende zu Leibe. — Kösters Ausgabe des „Nathan"
(7556) ist fein von aussen und innen; das warme Vorwort weiss mit ein paar
Sätzen auch der Vers- und Dialogart gerecht zu werden; sparsame Schlussnoten err
läutern Orientalisches. — Hennings (7559) und Steinschneiders (7560)
Beiträge zur Geschichte der Ringparabel waren mir in letzter Stunde unzugänglich. —
Litteratur, Kunst, Philosophie. S t a e d le r (7567), Dolmetsch
der Oden, verfolgt „Die Horazfrage seit Lessing", an diesen nur rasch anknüpfend,
um einer abschätzigen Bewertung des Lyrikers den Garaus zu machen. — Heuschkel
(7568) ist im Vorjahr aufgeführt; bei Harnack (7571a) und Rössler (7577) handelt
es sich um den Wiederabdruck bekannter Aufsätze; Jessens (7572 a) und Helene
Stöckers (7573a) Auseinandersetzungen der Kunstansichten müssen im Zusammenhang
gelesen werden. — Christs (7577) Züricher Rektoratsrede gibt eine liberale Analyse
der „Erziehung", das neue Zukunftsevangelium als Geistesreligion fortschreitender
Menschen bei Jesus findend, die Seelenwanderungsh^-pothese abwehrend. —
Herder.
(IV, 7 = N. 7578-7595.)
Ernst Naumann.
Allgemeines. Von Herders Leben gibt Krücke (7578 a) unter Betonung
der religiösen Entwicklung einen kurzen Ueberblick und eine unbefangene Würdigung.
Während des Bückeburger Aufenthalts rühmt er ihm herzerquickende Frische und
feste positive Stellung nach, er bedauert, dass beides in Weimar, dem modernen
Athen, wieder verloren ging, als Herder das Christentum als vollkommene Humanitäts-
religion zu betrachten anfing. Er begann zwischen den beiden Richtungen, die
damals miteinander rangen, zu schwanken, der kritischen Philosophie und der Auf-
klärung jener Zeit, suchte aber die ausgefahrenen Geleise der Orthodoxie zu ver-
meiden. Aber niemals hat er, wie K. auch hervorhebt, die Grundlagen der evan-
gelischen Kirche angetastet, das apostolische Glaubensbekenntnis gilt ihm, wenn auch
die Begriffe Auferstehung des Fleisches und Höllenfahrt missverständlich sind, als
der schlichteste und edelste Ausdruck des christlichen Glaubens ; die ganze Theologie
hängt ab vom Bibelstudium. Auf dem Gebiete der allgemein religiösen und ästhe-
tischen Wertschätzung der Bibel liegen ganz besondere Verdienste Herders, die
bleibenden Wert haben. Ebenso trat er für die Verbesserung der Gesangbücher in
der evangelischen Kirche ein. — Mit seiner Unterordnung der Dichtung Herders
unter die Kategorien eigene Dichtung und Uebertragung- wird Hense (1505 a) dem
Dichter nicht gerecht. Die Stücke aus der griechischen Anthologie und die Blumen-
lese aus den morgenländischen Dichtem gehören jedenfalls nicht zu der ersten Klasse,
der Cid aber, den H. zur zweiten rechnet, ist keine blosse Uebertragung; man sollte
sich gewöhnen, von Nachdichtungen zu sprechen. —
Unsere Kenntnis von Herders Beziehungen zu Zeitgenossen
erfährt durch neu veröffentlichtes Material weitere Vertiefung. S u p h a n (7579) teilt
eine poetische Begrüssung des Herzogs Karl August wegen der Geburt des Erb-
prinzen und den Entwurf der bei demselben Anlass gehaltenen Predigt mit, die wir
nunmehr in zahlreichen Wandlungen verfolgen können. In einem von S, zugleich
veröffentlichten Gutachten über kirchlich ökonomische Zustände vom 28. März 1787
tritt Herder mit Nachdruck für die Aufbesserung der Lehrergehälter am W'ilhelm-
E. Naumann, Herder. 559
Ernst-Gymnasium in Weimar ein, <liü besonders dem Professur Musäus zugute kommen
sollte. — In feinsinniger Darstellung- schildert Eleonore von Bojanowski (7580)
die Beziehung-en der Herzogin Luise zu Herder und dessen Hause. Die von
Suphan in den Nachträgen mitg-etoilten üedichte Herders an die Herzogin sowie eine Reihe
neu veröffentlichter Briefe von beiden erhalten durch die Abhandlung einen lebendigen
Kommentar. DieUebereinstimmung in der Ansicht, dass der Housseausche Freiheitsdrang
auch für das (Jenie nur insoweit (ililtigkeit habe, als er mit den Forderungen christ-
licher Moral sich vereinigen lasse, also gerade das, was Herder allmählich von
Ooethe trennte, ward zu einer Grundlage des Vertrauens der Herzogin zu Herder,
der schliesslich am Hofe zu Weimar die „moralische Mauer" bildete ii^cf^en eine ein-
seitige Geltendmachung- des Naturrechts. In der eingehenden Charakteristik der
Herzogin ergeben sich manche Züge, die auf die Prinzessin in Goethes Tasso deutlich
hinweisen; aber als Fürstin und als Mutter hat Luise unendlich zahlreichere und
tiefere innen; Erfahrungen durchlebt als jene; allem Edlen und Schönen hold, mit
zartestem Gefühl für das Schickliche ausgerüstet, in die Litteratur der Alten durch
Herders feines Verständnis eingeführt, aber vom Leben unsanft behandelt, vereinsamt
sie allmählich und hat schliesslich auch den Verlust Herders, dessen zunehmender
Grämlichkeit das Freundschaftsverhältnis wertlos wurde, zu beklagen, ohne jedoch
aufzuhören, in wohlwollender Güte sich seines Hauses anzunehmen. Den äusseren
Sorgen im Herderschen Hause suchte sie abzuhelfen, das Geschenk von 2000 Gulden,
welches Herdern am 10. März 1788 von unbekannter Seite zuging, hat, wie jetzt nach-
gewiesen wird, die Herzogin aus eigenen Mitteln durch ihren Bruder, den Prinzen
Christian, absenden lassen. Karoline blieb auch nach dem Tode ihres Gatten der
Herzogin befreundet und dankbar» — Graf 0 b e rn d o r f f (7581a) berichtet, Herder
habe mit dulie Freifrau von Mauchenheim, genannt von Bechtolsheim, geborenen
(Gräfin Keller (geb. 1751, gest. 1847), die von Wieland als Psyche besungen ward,
bis zu seinem Tode in freundschaftlichstem Verkehre gestanden. Auf die erste
flüchtige Begeg-nung bezieht sich der in Faksimile mitgeteilte Brief Herders vom
11. November 1785, in dem er sie gleichfalls als „geistreiche und vortrefliche Psyche"
anredet. Graf 0. veröffentlicht ferner eine [Jebertragung Herders aus Pope
(Herders Werke, herausgegeben von B. Suphan 27, S. 364) in einer Fassung, welche
die beiden Varianten ergibt: „Was nur zieht mich sanft von hinnen" und „Ich
schwimme sanft im Morgenroth — " und vermutet, Herder habe mit der Uebersendung
des Gedichtes der oben genannten Freundin auf eine originelle und geschmackvolle
Weise zum Tode ihrer Schwester Dorothea kondolieren wollen. —
Geistesleben. Aus den Litteraturbriefen teilt W a c h l e r (7582) Stellen
mit, welche beweisen, dass nach Herders Ueberzeugung Muttersprache und Vater-
land zu den herrlichsten Gütern der Menschheit gehören, dass man Fremdem nicht
nachahmen, sondern die eigenen Volkseigentümlichkeiten in gleicher Vollendung
entwickeln müsse, wie z. B. die Alten die ihrigen entwickelt haben. Diese bekannten
Grundsätze Herders gehören auch jetzt noch zur Grundlage nationaler Kuhur. —
Scherers Vermutung-, der Satyros in dem gleichnamigen Drama Goethes sei der junge
Herder, nimmt Matthias (7581) wieder auf. Er sucht sie durch den Hinweis auf
Herders Wertschätzung der noch ganz Natur gebliebenen wilden Völker und ganz
besonders durch den Nachweis zu stützen, dass die Weltschöpfungsideen des vierten
Aktes sich auf das engste mit Gedanken und Anschauungen berühren, welche Herder
in der ältesten Urkunde und deren Vorarbeiten entwickelt, also aus Schriften
Herders, welche vor dem Satyros verfasst sind. Der Beweis erscheint erbracht, dass
Goethe der Person seines Satyros, der das Uebermenschentum in der Sturm- und
Drangzeit darstellen soll, kennzeichnende Züge verliehen hat, die Gedanken und
Stimmungen des jungen Herder entnommen sind. Im einzelnen ist zu bemerken,
dass Herder das Wort Unding für Chaos in Klopstocks Messias 4, 1345 „al§ er vor-
dem die konunenden W^elten dem Unding entwinkte", den er Bd. 6, S. 5 und 8 selber
zitiert, gelesen hat. Unding im heutigen Sinne gebraucht Herder schon 1766 (Lebens-
bild I, 2, S. 150) wie Klopstock Messias 2, 348. — Nach Jessen (758oa) steht
HeLnse der Herderschen Aesthetik nahe und verdankt ihr weitgehende Anregungen,
schränkt aber Herders Sätze auf dem Gebiete der Malerei und des Gefühls nicht un-
wesentlich ein, während er in betreff der Skulptur ihm ganz zustimmt. Ebenso steht
er in seinem l'rteil über die Grundgesetze der Poesie neben Herder gegen Lessing.
— Herders Urteil über die Schriftsteller des Altertums geht Kont (7586) in sorg-
fältiger Sammelarbeit nach. Herder erscheint ihm den Griechen geneigter als den
Römern; die Vorliebe für Athen teilte er mit seinen Zeitgenossen Lessing und
Winckelmann, zwischen diese stellt ihn K. als einen Griechen aus dem Norden,
meint aber, er reiche au keinen von beiden heran, weil keines seiner Werke einen
künstlerischen Abschluss habe. — In einer Abhandlung über Herders Gedanken
über die Muttereprache geht Hänsch (7587) von Herders Sprachtheorie aus. Er
560 E. Naumann, Herder.
stellt zunächst diejenig-en [deen daraus, deren Kenntnis für das Verständnis seiner
Stellung zur Muttersprache unerlässlich scheint, zusammen und sammelt dann die
Anschauungen Herders von der Muttersprache nach den Gesichtspunkten ihres Wertes
im geistigen Leben des einzelnen Menschen, der Nation und der Völker und handelt
schliesslich von der Pflege der Muttersprache. Herders Anschauungen über die
Muttersprache stellen einen grossen Werdegang dar, der sich schon in den Frag-
menten ankündigt. Die Annahme von Lebensaltern der Sprache ist ein geistreicher
Versuch, die Sprachen alle unter einen Gesichtspunkt zu bringen, aber in Wirk-
lichkeit lässt er sich nicht durchführen. Die Bemerkungen über die Fremdwörter
(Bd. 2, S. 325) empfiehlt H. der Beachtung. In dem Plan der livländischen Schule
zeigt sich eine gewisse stoffliche Ueberlastung, die ihn unausführbar mache. Hatte
Herder anfänglich gegen die Grammatik geeifert, so ist er durch seine eigene Lehr-
erfahrung zu der Erkenntnis geführt worden, dass der Mensch eine Grammatik
lernen müsse, um genau denken und sicher sprechen und schreiben zu können;
allerdings scheint H. zu glauben, dass Herder damit als leitender Schulmann den in
Weimar herrschenden Verhältnissen ein Zugeständnis mache. Aber Herder hat die
formal bildende Kraft der Grammatik wohl erkannt. Mit der Abhandlung über den
Ursprung der Sprache war die Gedankenentwicklung Herders über Sprache und
Muttersprache zum Abschluss gekommen. Deutlich trat jedoch seine Auffassung von
dem Verhältnis zwischen Denken und Sprechen in den Ideen hervor; Wort und Idee
decken sich dem Umfange nach; inhaltlich drückt die Sprache nicht Sachen, sondern
Namen aus, weil keine menschliche Vernunft die Sache selbst, sondern nur deren
Merkmale erkennt. Darin kommt Herder Kant nahe. In den späteren Werken wird
ebenso der nationale Gesichtspunkt in der Wertschätzung der Muttersprache nach-
drücklicher betont, sie wird zu einem Mittel nationaler Kultur. Vom Standpunkt des
Humanitätsideals erscheint die Sprache als das höchste Gut eines Volkes. Herder
fühlte sich selbst als deutscher Schriftsteller und als Mitarbeiter an deutscher Kultur.
— In den Monatsheften der Comeniusgesellschaft (7588) wird Herders Urteil über
die deutschen Sozietäten und ihre Nachfolger aus den Humanitätsbriefen (Bd. 18,
S. 125 ff.) abgedruckt mit der Bemerkung, es war eine mutige Tat Herders, dem ab-
schätzigen Urteil über die deutschen Sozietäten in Adelungs Geschichte der mensch-
lichen Narrheit mit seinen eigenen Ansichten entgegen zu treten, welche durch die
Forschungen unserer Tage überraschend bestätigt werden. — Als eine deutlich und
stark ausgeprägte Seite in Herders Wesen bezeichnet Kef er stein (7593) seine
auf Vervollkommnung der einzelnen wie der Menschheit hinzielende moralisch-
pädagogische Geistesrichtung, die sich über alle Gebiete des Lebens verbreitet und
ihn zu einem Erzieher des Volks im grössten Stil macht. Dieses pädagogische
Wirken prägt sich hauptsächlich in den Humanitätsbriefen aus und lässt sich, von
dem Reisejournal anfangend' durch seine ganze schriftstellerische Arbeit verfolgen.
Als bedeutender Theoretiker und Praktiker der Pädagogik zugleich steht er neben
Rousseau und Comenius. Herders pädagogisches Wirken hat zahlreiche Berührungs-
punkte mit den Forderungen der Gegenwart. Herders Ansichten sind selbstverständlich
nicht ohne Wandel geblieben, seine Aussprüche und Meinungen haben ihre Form
aus den Beziehungen der Zeitverhältnisse erhalten und müssen aus diesen gedeutet
werden. Die akademische Freiheit, welche Herder vorfand, hatte einen anderen
Anstrich als die gegenwärtige, aber in der Forderung trifft Herder mit den Wünschen
unserer Zeit zusammen, dass auf der Universität mehr die selbständige Arbeit in den
Seminaren als das Hören der Vorlesungen betont werde. In seiner Weimarer Schul-
tätigkeit hat er an dem Aufbau des Gymnasiums nach der realen Seite hin gearbeitet,
aber er hat ebensowenig wie Goethe jemals vergessen, welchen Wert die alten Sprachen
für die Bildung der Gegenwart haben. Seinen Haupterfolg fand er jedoch in der
Umgestaltung des erdkundlichen und des geschichtlichen Unterrichts und in der Hervor-
hebung der Muttersprache zu einem nachdrücklich betriebenen Unterriohtsgegenstande.
Seine Schulreden geben über seine Stellung zu den verschiedenen Fragen der Er-
ziehung und des Unterrichts reichen Aufschluss, der durch die theologischen Schriften
und die Ideen zu einem Gesamtbilde erweitert wird, welches auch seine Stellung zur
Volksschule erkennen lässt. In der Frage der weiblichen Erziehung trennt sich
Herder allerdings weit von den Reformen der Gegenwart. In einem Briefe an
Karoline spricht er unverhohlen den Abscheu vor dem gelehrten Frauenzimmer aus,
er weist der Frau in wissenschaftlichen Dingen noch die Stellung an, wie sie Goethe
in Tasso ausgesprochen hat. Aber Herders ganzes pädagogisches Denken und
Streben hat seinen Einfluss bis auf die Gegenwart gewahrt. — Dass Herder ein Vor-
gänger Darwins gewesen sei, behauptete von Bärenbach 1877 in der Schrift: Herder
als Vorgänger Darwins und der modernen Naturphilosophie. Götz (7589) weist
nach, dass sich wohl zahlreiche Berührungspunkte zwischen beiden aufzeigen lassen,
dass aber trotzdem Herder als Vorgänger Darwins nicht in Anspruch genommen
E. Naumann, Herder. Hfil
werden darf. Herder beschäftigte sich allerding-s mit dem l)eszenden//i)njblem uml
bekennt sich zu einer Deszendenztheorie, aber nicht zu der Darwin.schen. Wan die
Helektionslehre betridt, so spricht Herder zwar von einem Kampfe um das Dasein,
sielit diesen al)er an als ein Mittel zur Erhaltung des Ganzen, während nach Darwins
fjehre tler Kam[)f um das Dasein planlos in der Natur in ähnlicher Weise neue
Arten erzeugt, wie dei* Wille des Menschen planvoll im Kulturzustande neue liassen
züchtet. Feruj.T erkennt Herder das Vorhandensein von Varietäten an, die organischen
Wesen sind nach ihm ihren Existenzbedingungen entsprechend auf der Krde verteilt,
von ihnen abliängig und bedingt durch Zusammen.setzung des Lebens, Besciiaffenheit
der Luft, des Wassers, des Klimas. Aber die Frage nach dem Entstehen der Spiel-
arten beantwortet er nicht im Sinne Darwins, der die erwähnten Existenzbedingungen
in einen direkten kausalen Zusammenhang mit der Bildung neuer organischer Formen
setzt. Die Vererbung hat Herder auch beobachtet, aber sie hat nach ihm nicht den Zweck,
durch Häufung individueller Verschiedenheiten neue Arten zu l)ilden, sondern nur
die Absicht, den vorhandenen Typus vollkommener zu machen und zu erhalten.
Wenn auch Herder das Gesetz der korrelativen Abänderungen gekannt hat, so hat er
doch das Gesetz der natürlichen Zuchtwahl nicht ausgesprochen, insofern dieses die
Erhaltung der günstigen individuellen Verschiedenheiten und Abänderungen oder
das Ueberleben des Passendsten bedeutet. Dass Herder sich auf einen göttlichen
Schöpfungsplan beruft, bedingt dagegen keinen Unterschied von Darwin, welcher
ähnlich beliauptet, die Gesetze seien der Materie durch den Schöpfer eingeprägt.
Herder unterscheidet sich auch von Haeckel. Eine so grosse Aehnlichkeit er auch
zwischen Mensch und Tier, besonders Mensch und Affe anerkennt, und zwar nicht
bloss im Körperbau, sondern auch psychisch, so spricht Herder es doch ausdrücklich
aus: Affe und Mensch sind nie eine und dieselbe Gattung gewesen. Er führt drei
tiefgehende psychische Unterschiede zwischen Mensch und Tier an: dem Tiere
fehlen die logischen Begriffsvorgänge, das Tier hat keine Sprache, Tradition, Rechte
und Gesetze, der Mensch handelt willkürlich, das Tier unter dem Zwange der Not-
wendigkeit. Herder entfernt sich aber auch in der ganzen Art und \Veise seiner
Naturbetrachtung von Darwin, denn sie besitzt eine starke teleologische Färbung,
die bis zu einer religiös-sittlichen Teleologie aufsteigt. Die Welt ist ihm von Gott
erfüllt, darum kann es keinen Zufall geben; denn Gott handelt nach Zwecken, und
daher legt auch die Geschichte der Menschheit Zeugnis ab für die Verwirklichung
sittlicher Zwecke und führt zu Vernunft und Freiheit. Darwin dagegen sucht den
Begriff eines Planes, einer gesetzniässigen Entwicklung zu beseitigen und den Begriff
Zufall an dessen Stelle zu setzen, denn dieser entscheidet in dem Kampfe um das
Dasein. Also auch in ihren naturphilosophischen Gnindanschauungen gehen Herder
und Darwin auseinander. —
Den Theologen Herder, wie er sich in den Provinzialblättern zeigte,
stellt Tiebe-Wiegand (7590) seinen Amtsbrüdern in einem umfangreichen Aus-
ziige aus der ,, alten Schutzschrift für das Predigtamt" vor Augen. Wenn auch der
Kirche und dem Predigtamt gegenwärtig eine bedeutsamere Stellung zuerkannt wird,
als ihnen Spalding zuwies, gegen dessen Schrift von der Nutzbarkeit des Predigtamtes
Herder ankämpft, so verdienen doch auch jetzt noch Herders Grundgedanken allgemeine
Zustimmung. —
Werke. Holzhausen (7591) erkennt in dem Drama Aeon und
A e o n i s eine poetische Illustration zu dem Adrasteaaufsatz über Ludwig XIV. und
vermutet, dass dieser geradezu bei der Schöpfung des Aeon als Modell gedient hat.
Aeon ist eine ansprechende Allegorie des 18. Jahrhunderts, die neue Zeit tritt in der
Gestalt der Aeonis auf. In der Forderung des sterbenden Aeon, sie möge sein Werk
verbessern und ausführen durch Liebe, Recht und Wahrheit, tritt Herders humaner
Sinn hervor. Freilich überwiegt auch in dieser Dichtung die Betonung des Sittlichen
gegenüber dem Künstlerischen, so dass eine Tendenz gegen Schiller und Goethe nicht
fehlt, wie auch Ausfälle gegen Kant vorkommen. Aber die Gedanken des säkularen
Wechsels treten bei Herder prägnanter auf als in Goethes Paläophron und Neoterpe,
und so bleibt die Allegorie ein charakteristisches Denkmal davon, wie am Janr-
hundertende ein geistvoller Mann über Zustände der Vergangenheit und Gegenwart
urteilte. — Eine Schulausgabe des Cid lässt Wa ss e rz i e h e r (1447) erscheinen. —
Aus den Zerstreuten Blättern macht Grosse (7592) den Aufsatz Nemesis, ein
lehrendes Sinnbild, zum Gegenstand einer Sonderausgabe und fügt eine mit feinem
Sinn vollzogene Auswahl zugehöriger Stellen mit anderen Schriften Herders hinzu.
In dem Begriffe der Nemesis- Adrastea hat Herder eine so tiefe Auffassung des
Griechentums erwiesen und einen Grundbegriff des griechischen Altertums mit
solcher Schärfe und Klarheit entwickelt, dass man fühlt, wie nahe seinem eigenen
Wesen dieses lehrende und warnende Sinnbild stand. Unter den beigegebenen
Stücken steht ein Abschnitt über die Tragödie, eine Auslegerin menschlicher Schicksale.
562 M. Morris, Goethe: Allg-emeines.
Gr. wünscht, dass danach das Wesen der Tragödie dargestellt werde. — Zur
P.ä d a g- o g' i k stellt Keferstein (7593) umfangreiches Material in Auszügen und
einzelnen Stellen der Schulreden, Gutachten, amtlichen Schriften und aus einzelnen
Abhandlungen zusammen. — Den Schluss einer poetischen Umschreibung von
1. Kor. 13. ergänzt B. Suphan (Zum Sonntag Estomihi: Sonderdruck aus N. 34
der „Weimarischen Zeitung". 10. Februar 1902j mit Wildenbruch: Doch die Liebe
ist die grösste aller — Liebe, Liebe, Liebe, Leben, Licht. —
Goethe.
Allgemeines.
(IV, 8a = N. 7596.7748a.)
Max Morris.
Die neue Einrichtung der JBL. erleichtert dem Referenten für ,, Goethe,
Allgemeines" seine Aufgabe noch mehr als seinen Kollegen. Indem Goethes Gestalt
sich immer gewaltiger erhebt, fühlt man in den allerverschiedensten Lebenskreisen
das Bedürfnis, sich über sein Verhältnis zu Goethe klar zu werden. Hier sind nun
zwei Wege möglich, die auch beide fleissig begangen werden. Man nimmt entweder
Goethe als Gesamterscheinung und versucht, wenn es angeht, eine Synthese der
beiderseitigen Weltanschauungen, wobei Goethe gewöhnlich so gefällig ist, nachzu-
geben ; seine Weltanschauung bequemt sich, wie sie kann und muss, der des Be-
urteilers an. Will es mit dem Biegen gar nicht gehen, dann kommt es zum Brechen,
dann wird mit dem grossen Toten gefochten, weil er nicht so dachte wie der Ver-
fasser der Broschüre. Zu diesen Gesamtabrechnungen mit Goethe gehören besonders
die Schriften der Theologen (7613, 7620, 7640—7647), ausserdem aber auch einige
der von Philosophen (7622 ff.) und Pädagogen (7670 ff.) herrührenden Arbeiten. Solche
berechtigte Versuche der Gegenwart, Goethe an sich und sich an Goethe zu messen
— das zweite ist fruchtbarer, aber auch schwerer, und geschieht deshalb seltener, —
sind vom Referenten sorgfältig zu beachten. Ein anderer Weg, sein Ich mit Goethe
in Verbindung zu setzen, ist bequemer. Goethe zieht seine Nahrung aus der ganzen
Weltbreite, und so ist in seine Werke eine Fülle von Realien eingegangen, die fast
einem jeden für seine besondersten Interessen eine Anknüpfung erlaubt. So sehen wir
nun Mediziner (7653 ff.), Musiker (7668), Keltenforscher (7604), Nationalisten (7675-76),
„Moderne" (7605 ff.), Okkultisten (7633 ff.), Alkoholgegner (7680), Stenographen
(7683) Goethes Werke nach einzelnen Stellen durchspähen, womit sie dann zwischen
sich und ihm eine Verbindung herstellen. Wissenschaftlich sind diese Arbeiten
meistens wertlos, und so schwankten der Referent und seine Vorgänger bisher
zwischen der Neigung, sie zu übergehen, und der Pflicht, von der Tatsache dieser
Wirkung auf weite Kreise Nachricht zu geben. Jetzt lässt sich auf die Bibliographie
verweisen, wo diese als Kulturphänomen ebenso interessante wie für die Goethe-
forschung gleichgültige Litteratur sich geordnet überschauen lässt. —
Lebensanschauung und Philosophie. Zu den Theologen, die
sich mit Goethes Gesamterscheinung auseinandersetzen, gehört Eck (7620), wenn-
gleich sein Buch nicht auf einen theologischen Grundton gestimmt ist. Nur die allzu
blühende Sprache, die vielen rhetorischen Fragen, der allokutorische Stil deuten auf
Berufsgewöhnung. In fünf Kapiteln verfolgt E. die Einwirkung einiger grosser
Geistes- und Naturmächte auf Goethe (Spinoza, Italien, Kant, die Neuzeit, der Orient)
und lässt dann zum Schluss alle diese Wirkungen im „Faust" zusammenfliessen.
In dem Spinoza-Kapitel fällt mit Unrecht aller Nachdruck auf die vorweimarische
Zeit, und die alte Sage von dem Spinozismus des Prometheusmonologs wird wieder
einmal vorgetragen, trotz Herings nüchterner und überzeugender Kritik (JBL. 1897
IV 8a : 11). Was hat wohl das überschäumende Selbstbewusstsein des genialen
Individuums mit der Lehre Spinozas zu schaffen, dem die Individuen nur vergäng-
liche modi der ewigen Substanz sind? Jacobi scheint in seinem Bericht über jenes
berühmte Gespräch mit Lessing zwei Gesprächsthemata missverständlich ver-
M. MorriH, üoethe: Allgemeines, 5(J3
schmolzen zu haben, aber wäre auch der Bericht zuverlässig, so handeln wir immer
noch in [jessings Sinne, wenn wir uns durch seinen Ausspruch nicht hindern lassen,
selbst zu sehen und zu urteilen. Durch den geistigen und sittlichen Gewinn der
italienischen Reise ist üoethe, nach E.s weiterer Darlegung, vor der drohenden
Gefahr bewahrt worden, seine Affekte und Ijeidenschaften, die sich ihm doch als
Quell seiner dichterischen Produktion erwiesen, zu lieben, zu pflegen und so das
nach Spinoza höchste Ziel der Selbstbildung zu verfehlen. Indem er sich von Italien
losreisst und wieder in das Weimarische Leben einfügt, nimmt er für sich Kants
Hegritt' vom guten Willen zur Pflicht vorweg, der sich ihm dann zur Vollendung
ausgeprägt in der Person Schillers darstellt. Die beiden letzten Kapitel bringen die
geläufigen Betrachtungen über Goethes Verhältnis zur französischen Revolution,
über die sozialen Tendenzen im zweiten Teil „Faust" und im „Wilhelm Meister",
über Goethes Religiosität und sein Verhältnis zu den geschichtlichen Religionen.
Von dem reichen Sprachschmuck entkleidet ist der Gedankengehalt des liuches
nicht gerade erheblich, aber der Verfasser hat ein lebhaftes Gefühl für Goethes
Grösse und weiss es anderen zu vermitteln. Das ist mehr als sich von manchem
strengeren Forscher rühmen lässt, und so wird die Schrift gewiss wohltätig wirken.
In einer neuen Auflage wären vor allem die zitierten Verse von den vielen gröblich
entstellenden Fehlern zu säubern. — In Frommanns „Klassiker der Philosophie'*
auch Goethe einzureihen und seine Gedanken nach ihrem philosophischen Gehalte
darzustellen und zu prüfen, hat S i e b e c k (7622, Referat darüber 7623) unter-
nommen. Mit guter Sachkenntnis trägt er zueret Goethes philosophische Anschau-
ungen im engeren Sinne, dann seine Gedanken über Natur, Religion, Ethik vor.
Poetik und Kunstlehre bleiben beiseite. Einen durchgehenden Auszug aus dem
Buche können wir uns ersparen, denn es handelt sich ja grösstenteils um bekannte
und längst beachtete Gedanken Goethes. Sie enthalten nach S. „eine Fülle
von Intuitionen hinsichtlich des Natur- und Menschenlebens, und ihres Verhältnisses
zum Weltganzen und Weltgrunde, deren Werthaltigkeit auch den Ergebnissen des
methodisch spekulativen Denkens mindestens ebenbürtig ist". In dem eigentlich
philosophischen Kapitel ist die Kritik der Goetheschen Lehre von den Urphänomenen
hervorzuheben. Diese Lehre gehört nach dem Verfasser zu den bedeutsamen
Leistungen im Gebiet der Erkenntnistheorie, die jede in ihrer Art die Untrennbarkeit
von Denken und Anschauung vertreten. Goethe versucht, die kausale Begründung
der Wirklichkeit überall in direkter Bezogenheit auf das normale sinnliche Wahr-
nehmungsvermögen des lebenden und fühlenden Subjekts zu halten. Aber seine
Lehre bestimmt letzter Hand die Natur als eine Musterkarte typischer Gestalten
und Vorgänge, deren Zusammenhang nur der Phantasie und dem Gemüt ahnungs-
weise sich ankündigt. Sie in einen genetischen Kausalzusammenhang zu ordnen,
hat Goethe nicht versucht. Der Wert seiner Lehre liegt in dem Hinweis auf die
beharrlichen Normal- und Grundformen des Natur- und Menschenlebens, Das Be-
sinnen auf diese ist gerade unserer von ungeheuren Umwälzungen der Technik wie
des politischen und gesellschaftlichen Lebens aufgewühlten Zeit nötig. Goethes
morphologische Anschauungen stellt S. zutreffend dar, nur versteht er S. 50 unter
der „ürpflanze" den typischen Wachstumsprozess der einzelnen Pflanze, also Goethes
Pflanzenmetamorphose, während sie vielmehr ein aus der Vergleichung der höheren
Blütenpflanzen unter einander hervorgehendes ideelles Pflanzenbild ist. Die Resultate
Goethes auf diesem Gebiete beweisen nach S. wieder einmal die Bedeutung des
künstlerischen Vermögens und der Phantasie in der Forschung. Auch die Farben-
lehre hat Goethe auf künstlerischer Anschauung aufzubauen gesucht und dabei
freilich die mechanisch-mathematische Erforschung abgelehnt, während doch gerade
die Synthese der künstlerischen und wissenschaftlichen Weltbetrachtung zu erstreben
ist. Als Grundzug in Goethes Verhältnis zur Religion betrachtet S. einen Natur-
pantheismus, der sich weiterhin mit philosophischen und mit spezifisch christlichen
Motiven in Einklang setzte. Den intellektualistischen Charakter des reinen Pantheismus
hat Goethe, mehr noch als selbst Giordano Bruno, zugunsten einer ethisch-gefühls-
mässigen Weltanschauung zurückgedrängt. Was S. im letzten Kapitel über Goethes
Stellung zum Problem der Willensfreiheit sagt, stammt zum Teil wörtlich aus seinem
älteren Aufsatz über dieses Thema (JBL. 1901 IV 8a': 7). Nach seinen damaligen
Ausführungen sollte zur philosophischen Begründung von Goethes Freiheitslehre
eine nähere Analyse des Begriffs der Pereönlichkeit nötig sein; hier versucht er
nun, den Abriss einer solchen Analyse zu liefern. Der gesamte Gedankenkomplex
Goethes stellt sich ihm als ein Versuch dar, für den in der Welt waltenden Gegen-
satz von Stoff und Geist, von Natur und Leben vom ästhetischen Gesichtspunkt aus
eine Synthese zu gewinnen. Goethe erscheint so als ein Nachfolger von Plato,
Aristoteles, Giordano Bruno, als ein Vorgänger von Schopenhauer und Nietzsche.
S.s kenntnis- und gedankenreiches Buch würde noch wohltätiger wirken, wenn seine
Jahresberichte f5r nenere deutsche Liiteratorgescbichte. XIU. ^2
564 M. Morris, Goethe: Allg-eraemes.
Sprache mehr Eigenprägung- hätte. Von verschliffenen, abstrakten Wendungen ura-
tönt muss man sich häufig auf die Meinung aller dieser vornehmen "Worte erst be-
sinnen. — Wie in den Vorjahren findet Goethes Verhältnis zu Kant auch diesmal
besondere Beachtung. Ueber S i m m e l s bedeutenden Aufsatz ,,Kant und Goethe"
(JBL. 1899 IV 8 a : 95) berichtet ein Referat (7629), das zutreffend die grossen Anti-
thesen der Arbeit heraushebt. Kant strebt nach Grenzsetzung, Goethe nach Einheit.
Kant geht vom Subjekt, Goethe vom Objekt aus, beide aber gelangen von ihrem
Ausgangspunkt bis zum Mitumfassen des Gegensätzlichen. Diesem theoretischen
Gegensatz entspricht das Verhalten der beiden grossen antipodischen Geister in der
praktischen Philosophie. Beiden steht der Primat der praktischen Vernunft fest.
Aber von dieser gleichsam nur punktuellen Gemeinsamkeit aus trennen sich ihre
Wege. „Jener fundamentale und unversöhnliche W^ertunterschied zwischen der
sinnlichen und der vernünftigen Seite unsres Wesens, auf dem die ganze Kantische
Ethik steht, muss Goethe ein Horror sein." Auch in der Unsterblichkeits-
frage sind die Anschauungen der beiden äusserlich ähnlich bei völliger Diskrepanz
der Motive. „Beide finden in der Wirklichkeit des menschlichen Wesens gewisse
Forderungen unmittelbar angelegt, zu deren Erfüllung dasselbe unter den empirischen
Verhältnissen nicht gelangen kann . . . Nun aber die tiefe Divergenz ihres Welt-
bildes: für Goethe könnte die Natur nichts so Sinnloses tun, als uns Kräfte zu ver-
leihen, denen sie die Entwicklung abschneidet; für Kant könnte sie nichts so Un-
moralisches tun, als der Sittlichkeit ihr Aequivalent vorzuenthalten . . . Auch dieser
vorgeschobenste Posten der beiden Weltanschauungen spiegelt ebenso den Rhythmus
des Kantischen Wesens, das die Momente des Seins untereinander und von ihrem Wert
scheidet, um sie erst oberhalb oder unterhalb der Wirklichkeit wieder zu versöhnen,
wie den desGoetheschen, für den das Sein in sich und mit seinem Wert von vornherein ein
einheitliches ist." — Auch J odl (7630) legt den Gegensatz von Kants und Goethes Geistes-
art dar. Für Kant ist die Natur „nur ein riesiges Projektionsphänomen des Ich, des Geistes,
in welchem dieser seine eigene Gesetzmässigkeit unter dem Bilde einer geordneten
Welt anschaut", für Goethe „ein Ausdruck der höchsten allumfassenden Realität, das
Urwesen selbst". Es ist nicht zufällig, dass Goethe gerade die Kritik der Urteils-
kraft heraushebt und sich ihr dankbar verpflichtet bekennt, denn in diesem Werk
weist Kant über sich selbst hinaus in dem Gedanken, dass der mechanische Zu-
sammenhang der anorganischen und der teleologische der organischen Natur vielleicht
in einem einzigen Prinzip zu vereinigen sind. Von hier führt der Weg aus dem
Kritizismus hinaus zu Giordano Bruno zurück und zur Identitätsphilosophie Schellings
hin, die Goethe als seiner Natur kongenial anerkannt hat. „Vor Goethes Geiste standen
die Umrisse einer Weltanschauung, die er selbst freilich nur dichterisch zu ahnen,
nicht wissenschaftlich zu gestalten und methodisch zu erweisen vermochte, zu der
sich aber, wenn sie einst im anbrechenden Jahrhundert ihren Prometheus findet,
das Kantische System verhalten wird wie Morgennebel zu hellem Sonnenlicht."
— Als dieser Prometheus oder als ein Vorläufer von ihm tritt Ferdinand
Jakob Schmidt auf. Er hat schon in seinem Aufsatze ,, Goethe und das Alter-
tum" (JBL. 1901 IV 8a2 : 16) auf den Gegensatz von Goethes Monismus zu dem
von Plato bis Kant geübten Psychologismus hingewiesen, der vom erkennenden
Individuum ausgehend das Objekt als etwas Fremdes, Widerspenstiges zu bewältigen
sucht. In seinem Buche „Grundzüge der konstitutiven Erfahrungsphilosophie als
Theorie des immanenten Erfahrungsmonismus. Berlin, 1901" (Referat darüber 7631)
versucht Seh. nun, Goethes Einheitsanschauung philosophisch zu begründen. Zu
den „auf die Notwendigkeit einer Neugestaltung des philosophischen Verfahrens hin-
weisenden Anzeichen" gehört für ihn vor allem der universale Monismus der Geist-
natur in der Wellkonzeption Goethes. Aus dem Fragment „Natur" ,, spricht ein anderer
Geist als in der Kritik der reinen Vernunft ... An diesem Punkte liegt die Scheide
zweier W^eltanschauungen. In der versinkenden liegt das Zentrum in der Einheit
des Selbstbewusstseins, in der morgenschön am Horizont emportauchenden ist das
Ganze der Natur der Standort, von dem aus der Blick auf das Einzelne fällt ... So
glaubte Goethe mit seinem umfassenderen Schauen zunächst die Betrachtungsweise
Kants und Schillers hinter sich zu lassen; in Wahrheit aber machte er sich dadurch
von der geistigen Epoche los, deren Wurzeln bis in das Zeitalter des Perikles zu-
rückreichen . . . Aber wenn Goethe so wieder nach jahrtausendlanger entgegengesetzter
Richtung aus unmittelbarer Intuition auf das lebendige Naturganze verwies und da-
nach in seinem Dichten wie in seiner Natur- und Kunstbeobachtung handelte, so
vermisste er doch je länger je mehr die phüosophische Erfassung dieses Standpunktes,
die er selbst zu vollziehen sich nicht berufen fühlte." Diese philosophische Begründung
von Goethes Monismus versucht Seh. zu liefern, aber wir haben ihm hier auf seinem
Wege nicht zu folgen. —
Ethik und Religion. Das grosse Thema „Goethe und Kant" wird
M. Mori'is, (jüotho: Allg-emeines. 565
auch hier behandelt. 1* a ii l s e n s P\istv()rtrag (7639) g-eht von dem fJeg-ensatze
zwischen (loethes und Kants sittlichen Ideen aus. Kant findet auf dem Grunde der
menschlichen Xatur einen Hanw^ zur Unlauterkeit; nur durch eine Revolution in seiner
(iesinnung-, durch Unterdrückung* seines angeborenen Wesens könne er zur Sittlichkeit
gelangen. Im geraden (Jegensatz dazu blickt Goethe mit Glauben und Liebe auf
die menschliche vSeele. Nicht Umschaffung nach einer Idee, sondern Selbsterhaltung"
und Betätigung ist der dem Menschen gewordene Auftrag. Dieser freudige helle
Glaube an die Natur in und ausser ihm ist in Goethes Wesen der herrschende Zug.
Auf seine weitere Ausgestaltung haben durch Bestimmung und Gegensatz drei geistige
Mächte gewirkt: das Christentum, die spinozistische Philosophie und das Griechen-
tum. Der entscheidende Punkt, wo sich Goethes Christentum von dem kirchlichen
trennt, ist die Lehre von der Erbsünde; er glaubt vielmehr an Gottes freie, ewige
Liebe. Zur Kirche hat er nie ein Verhältnis gewinnen können. Den letzten poetischen
Ausdruck hat seine Auffassung des Evangeliums in den Schlussscenen des „F'aust"
gefunden. Zu der Bibel tritt dann die Philosophie Spinozas. Ihn und Goethe verbindet
die gleiche universelle Grundanschauung (deus sive natura) und die gleichen sittlichen
Ideen: Ausbildung und Betätigung aller Kräfte ist die Aufgabe des Lebens, nicht die
Unterdrückung der Natur durch Askese oder Moralismus. Das Böse ist nicht etwas
Positives, nicht dem Guten koordiniert, sondern nur eine durch unseren beschränkten
Blick bedingte Kehrseite desselben. Endlich Goethes Verhältnis zu den Griechen.
Sie stellen ihm die Menschheit in ihrer höchsten bisher erreichten Bildung dar.
Griechisches Wesen bedeutet: Vollendung der Natur in vollendeter Kultur. Diese
Anschauungen und ihren Wandel verfolgt V. nun durch die drei Lebensstufen Goethes,
In der Jugendzeit, von Strassburg bis in die Weimarische Frühzeit sind Natur und
Freiheit die herrschenden Tendenzen. Kraft oder Schwäche — nicht Tugend oder
Laster — danach bestimmt sich der Wert des Menschen. Vor dem Niedrigen und
Rohen war Goethe durch sichere Naturinstinkte geschützt und bedurfte also keines
besonderen Moralbollwerks. Das Mannesalter bringt ihm den Begriff von Mass und
Schranken in jeder Richtung. Selbstüberwindung, Bewahrung der staatlichen Ordnung
und der Ehe, schaffende und erhaltende Tätigkeit für das Gemeinschaftsleben werden
nun die Richtpunkte seines Lebens und seiner Dichtung. In Goethes Alter geht die
milde Weisheit des tätigen Mannes mehr und mehr über in die stille Andacht des
Betrachtenden, der mit Ehrfurcht die Wirklichkeit als die Offenbarung des Göttlichen
anschaut und deutet. Mit Trefflichem und Würdigem sich umgeben, ist die
herrschende Maxime seiner Diätetik. Die Gesamtrichtung in Goethes ethischen
Anschauungen bezeichnet P. als „teleologischen Energismus mit perfektibilistischer
Tendenz". — Metz (7640) nimmt seinen Ausgangspunkt von Goethes Bekenntnis (an
Jacobi, 6. Januar 1813), dass er Polj^'theist, Pantheist, Theist sei, je nach seinem Be-
dürfnis als Künstler, Forscher und sittlicher Mensch. Als Forscher ist Goethe also
Pantheist; der Mensch ist ihm ein Naturwesen. Der Lebenszweck liegt im Diesseits,
er ist : Selbstgenuss durch Vollendung der Persönlichkeit. Die Ausbildung dazu
vollzieht sich in drei Stufen : reine Dumpfheit, Entsagung, freie Selbstbestimmung,
entsprechend den Stufen, durch welche Wolfram von Eschenbach seinen Parzival
hindurchführt: tumpheit, zwivel, saelde. Nun hat aber Goethe in den „Wanderjahren"
und im zweiten Teil ,, Faust" dem einzelnen vielmehr das Ziel gestellt, sich zum
Dienst der Gesamtheit heranzubilden. Die beiden scheinbar einander ausschliessenden
Ziele fallen für Goethe zusammen, es ist eins mit dem anderen und durch das andere
zu erreichen. Diese weltliche Ethik Goethes vergleicht M. mit der des Christen-
tums, das die ethischen Forderungen aus dem höheren Ursprung des Menschen her-
leitet. Dass ein gotthaftes Wesen überhaupt in den irdischen Bedingungen steht,
ist eigentlich ein Widerspruch. Die katholische Kirche gründet ihre Ethik auf Ab-
wendung vom Irdischen, die protestantische erstrebt den Gebrauch der Welt für die
Zwecke des Geistes, für das Reich Gottes. Beiden Anschauungen gegenüber erneuert
Goethe die hellenische, wonach der Mensch ein Kind und Bürger dieser Welt ist.
Dieser Hellenismus ist schon vor Goethe von der Renaissance und nach ihm von
Nietzsche vertreten worden, aber dort und hier mündet er in die Herrenmoral aus,
während Goethe in seinen Hellenismus den ganzen Ertrag der christlichen Ent-
wicklung aufnimmt und keine ihrer ethischen Errungenschaften preisgibt. Nur die
Ilerleitung des Ideals ist verschieden: für Goethe ist es nicht von (Jott dem Menschen
offenbart, sondern es ist von und in den Menschen natürlich entwickelt. Diese ver-
schiedene Herleitung' führt nun aber zu bemerkenswerten Abweichungen: 1. Das
Sittliche ist für Goethe die gesetzmässige Entfaltung einer allgemein-menschlichen
Naturanlage. 2. Der Begriff der Pflicht als absolute metaphysische Forderung, als
kategorischer Imperativ hat in Goethes Weltanschauung keinen Raum. Weder
Werther noch Eduard gehen nach einem metaphysischen Sittengesetz zugrunde,
sondern an dem inneren Widerspruch, dass sie als Glieder einer Kulturwelt leben
72*
566 M. Morris, Goethe: Allg-eraeines.
und doch ihre Individualtriebe nicht in deren Formen binden wollen. Goethes
Ethik kennt anstatt der Forderungen nur Kräfte und Ziele, das heisst Tatsachen der
Natur und Tatsachen der Kultur. Die Pflicht findet nur als pädagogischer Hilfs-
begritf eine Stelle. 3. Die Begriffe von Gut und Böse verlieren ihren absoluten
metaphysischen Inhalt. Die Kultur ist das objektiv Gute, die Einfügung des einzelnen
in ihren Gang ist das subjektiv Gute. Die Maxime des guten Handelns lautet, je
nach dem Ausgangspunkt: Einfügung in die Gesamtentwicklung, aber mit Bewahrung
der Eigenart, oder: Entfaltung der Eigenart, aber mit Hinblick auf das Ganze. Das
Böse ist die Verneinung der Entwicklung, ihre Störung und Hemmung. Durch
diese Anschauung Goethes ist das Negative im Tugendideal des Christentums über-
wunden und der Begriff einer produktiven Sittlichkeit aufgestellt. 4. Während dem
Christentum der grundlegende Gedanke von dem unendlichen Werte jeder einzelnen
Menschenseele eigen ist, sieht die pantheistische Anschauung in den Individuen
nur vorübergehende Zustände der göttlichen Substanz, und das ist auch Goethes
Standpunkt in seinen mittleren Jahren. Als Greis bildet er sich die Anschauung
von der unzerstörbaren, aber individuell verschieden starken menschlichen Entelechie
und ihrer Fortdauer nach dem Tode aus. Das ist ein unorganischer Bestandteil
seiner Weltanschauung, den M. treffend kritisiert und psychologisch erklärt. Aber
auf der Höhe seines Denkens und Dichtens ist für Goethe der einzelne eine zeitliche
Welle im zeitlosen Sein. In dieser Wellendauer ist der Lebenswert beschlossen: die
bewusste, zeitlich begrenzte Teilnahme am Leben des Ganzen, mit freudiger Be-
jahung des Lebens und mit selbstloser Hingabe an die Aufgabe der Menschheit:
zu arbeiten, dass der Geist Gottes Gestalt gewinne in ihrer Geschichte. Das mag
vielleicht nicht genügen, um Goethes Weltanschauung christlich zu nennen, aber es
genügt, um sein Leben ein frommes zu nennen. — Einen Einzelzug in Goethes
ethischen Anschauungen behandelt Schöler (7642). Er stellt aus ,, Dichtung und
Wahrheit" und aus den Gesprächen mit Eckermann Goethes bekannte Aeusserungen
über das Dämonische zusammen. Diese besonders in seinen letzten Lebensjahren
von Goethe ausgebildete Anschauung hängt nach Seh. mit der die ganze menschliche
Geistesgeschichte durchziehenden öeberzeugung von einer zwiespältigen Natur des
Weltgrundes, von einem Zerrbilde des Göttlichen zusammen, das mit- und gegen-
wirkend am Weltgeschehen beteiligt ist. Nur hätte Seh. nicht Spinoza als Zeugen für
diese Anschauung herbeiziehen und seinen Einfluss als mitwirkend bei Goethes Lehre
vom Dämonischen hinstellen sollen. — Es folgt nun die Gruppe der Theologen, die
Goethes Stellung zur Religion untersuchen. Den orthodox-moralischen Massstab legt
ein Theolog und Schulmann, Spiess (7646), an Goethes Leben und Dichtung.
S. 21: „Er gab es auf, dem Sittengebote seine unbedingte Anerkennung zu bewahren,
seinen braven Vater zu ehren. ... Es ward ihm schwer, Freunden und geliebten
Frauen Treue zu bewahren; die Zeit der Gewissensbisse, die er Friederike gegenüber
empfand, war vorüber. Sein Bericht über den späten Besuch des stillen W'inkelchens,
den er besser unterlassen hätte, obwohl er sagt: 'und so war's gut', klingt herzlos,
des früheren Goethe unwürdig." Das alte schlechte Lied! Weil aber der Verfasser
doch Sinn für Poesie und Geistesgrösse hat, so ist die Schrift gar nicht so schlimm
wie diese Probe, und Goethe erhält schliesslich doch die Zensur: Im ganzen gut.
Wer den Standpunkt des Verfassers teilt, wird seine Schrift vortrefflich finden.
Andere Leser werden kopfschüttelnd, aber interessiert folgen. — Kappstein
(7644) bietet eine gedrängte Uebersicht über Goethes Stellung zur Religion.
— Als Helfer im Streite gegen Rom will ihn A. B ö h 1 1 i n g k (Goethe und das
kirchliche Rom. Frankfurt a. M. 1902. 30 S. M. 0,50) verwenden. — Aber die höchste
Stellung in dieser Gruppe nimmt die Schrift von Trost (7647) ein. Ein noch
links von Harnack stehender Protestant misst hier Goethes religiöse Stellung an
seiner eigenen und umgekehrt, und findet dabei in allem Wesentlichen Ueberein-
stimmung. Natürlich kommt ein solches Resultat nur unter Beiseitelassen mancher
entgegenstehender Zeugnisse zustande, aber ganz falsch ist es darum doch nicht,
und jedenfalls sind T.s gedankenvolle, einfach und klar vorgetragene Ausführungen
für Leser jeden Standpunkts anregend. —
Kunstbetrachtung. Den in „Diderot über Malerei" durchgefochtenen
Kampf des Klassizisten Goethe mit dem Naturalisten Diderot stellt von Oet fingen
(7657) klar und anziehend dar. Er zeigt, wie das Wechselspiel dieser Gegensätze,
unter zeitgemässen Abwandlungen sich immer wiederholend, die Kunstgeschichte
durchzieht. Das grössere Mass von relativem Recht ist aber hier auf seifen Diderots,
dessen „Essais sur la peinture" sich gegen den theatermässig emporgeschraubten,
zeremoniös-pathetischen Kunststil seiner Zeit, also gegen ein wirkliches und schweres
Uebel wenden, während Goethe die Künstlernatur gegen den Sinn der gerade auf-
steigenden Epoche vergewaltigt, indem er fordert, es seien nur blühende Gestalten
darzustellen, Greise und Kinder aber, als hässlich, in der Regel ungemalt zu lassen.
M. Morris, Goethe: AUg-emeincs. 507
— Einige Aeusserung-en Goethes über Förderung der Kunst stellt B o d e (7655)
zusammen und weist zutreffend darauf hin, dass während Goethes I^ebenszeit die
ökonomische (irundlage für Dichter und Künstler eine andere wird: die Feudalzeit,
in der sie von mächtigen und reichen Gönnern erhalten werden, wird von der
Industrialzeit mit ihrem Verlagssystem abgelöst. — Goethes Beziehungen zu Kunst
und Wissenschaft in Bayern schildert Pallmann (7ß56a), indem er bekannte
Tatsachen in bequemer ITebersicht zusammenstellt. — Ktettner (7ßßl) (ZBücher-
freunde. ßi, S. 196—201) behandelt ein besonderes Kapitel aus diesem Thema: Goethes
Interesse für die Leistungen der jungen Münchener Lithographie. Auch dieser Auf-
satz bringt nur Bekanntes. — Strzygowski (7ß58) verteidig! gegen -Jansen
(JBL. 1896 IV Ha: 45) und Weizsäcker (JBL. 1899 IV 8a: 108a) seine Behauptung
(J.BL. 1896 IV 8a: 44), dass Goethe in seinem Aufsatz „Joseph Bossi. Ueber Leonard
da Vinci Abendmahl zu Mailand" den von Leonardo gewählten Moment
verkannt habe. -
Stellung zur Litte ratur. Den Einfluss des klassischen Altertums
auf den jungen Goethe schildert Hering (7663) mit guter Kenntnis der Einzelheiten,
aber ohne etwas Neues beizubringen, —
Stellung zum Volkstum. Ein Aufsatz über Volkssagen als Quellen
Goethescher Werke (7666) enthält nichts Neues. —
Gesamtausgaben der Werke. Von den drei Bänden der
Weimarer Ausgabe (7684), die im Berichtsjahr erschienen sind, gehören zwei
in das vorliegende Kapitel: Band 34' und 41'. Der erste dieser Bände soll aber
erst im Bericht über 1904 zusammen mit Band 34^ besprochen werden, weil dieser
erst die Paralipomena und Lesarten dazu bringt. Band 41' ist von Max Hecker
unter Redaktion von Bernhard Seuffert herausgegeben. Er enthält Goethes
Beiträge zum Morgenblatt 1807 — 16 und seine Aufsätze und Rezensionen in den
drei ersten Bänden von ., Kunst und Altertum" 1816 — 22. Ungedruckt ist also
kein Stück dieses Bandes, aber einige kleine Selbstanzeigen im Morgenblatt waren
bisher nicht beachtet worden. Die Bearbeitung des Bandes ist musterhaft sorgfältig
und ergibt als erfreuliches Resultat eine grössere Zahl von Textbesserungen. Von
ungedruckten Paralipomena ist besonders eine Einleitung zu dem Aufsatz „Ilias im
Auszug" hervorzuheben, die in zwei Fassungen vorliegt. Fünf Inhaltsentwürfe zu
Heften von „Kunst und Altertum", Band 1 — 3, zeigen eine Anzahl nicht ausgeführter
Aufsatzpläne. Im Apparat zur Uebersetzung von Johannes Müllers „De la gloire
de F'rederic" macht der Herausgeber wahrscheinlich, dass es sich eigentlich um eine
Riemersche Uebersetzung handelt, die Goethe unter weiterer Mitwirkung Riemers
sorgfältig überarbeitet hat. Dass Goethe der Uebersetzung nur seinen eigenen
Namen voranstellte, erklärt sich wohl durch ihren politischen Zweck: er wollte die
darin ausgesprochenen Gesinnungen unterstützen. — Von der Ausgabe des
Bibliographischen Instituts (7688) erschien im Berichtsjahr: Band 5
(„Faust"), 6 (Dramen in Versen), 7 (Dramen in Prosa — sind „Die Aufgeregten"
vergessen?), 13 (Schluss von „Dichtung und Wahrheit". Biographische Einzelheiten),
Die Anmerkungen in dem letztgenannten, von Karl Heine mann herausgegebenen
Bande sind knapp und zweckmässig. — Die Cottasche Jubiläumsausgabe
(7688a) brachte Band 1 (Gedichte, erster Teil) und Band 12 (Iphigenie, Tasso, Die
natürliche Tochter), —
Einzelne Prosaschriften. Ein Blatt mit Fragmenten von zwei
unbekannten Schülerarbeiten Wolfgangs teilt Weizsäcker (7694) mit. Es sind
Uebersetzungefi eines vorgelegten deutschen Textes ins Lateinische, die erste über
Phaethon und Ikarus mit zwei Versen aus Ovids Tristia I 1, 79 f. und 89 f,, die zweite
über die Frage, welches das vorzüglichste unter den christlichen Festen sei. — Eine
der von Goethe ursprünglich der Strassburger Fakultät eingereichten und von dieser
abgelehnten Thesen lautete: Jesus autor et judex sacrorum. Das ergibt sich aus
einem Briefe des Strassburger Professors Metzger an Ring, 7, August 1771, den K.
Obser (GJb. 23, S. 218) mitteilt. — Ein Eintrag im Haushaltungsbuche des Herrn Rat
über die am 14. Oktober 1771 zu „Shakespeares Dies Onomasticus" aufgewendeten
Kosten legt für Heinemann (7664a) die Vermutung nahe, dass Goethes Shake-
speare-Rede eben für diese Frankfurter Feier bestimmt war, nicht für Strassburg.
Die zwei seiner Vermutung entgegenstehenden Stellen, die auf eine übersandte und
zum Vorlesen bestimmte Rede deuten, versucht H. durch eine Hilfshypothese zu er-
klären. Goethe bittet im Herbst 1771 Herder, zum 14, Oktober seine Shakespeare-
abhandlung einzuschioken, „damit sie einen Teil unsrer Liturgie ausmache". Nach
H.s Annahme hat (loethe, weil Herders Sendung ausblieb, die Rede als eine
von diesem übersandte abgefasst und vorgelesen. Nun ist aber die erhaltene eigen-
händige Handschrift mit „Goethe" unterzeichnet, und damit fällt H.s Konstruktion
zusammen. — Zwei kleine Beiträge Goethes zum „Morgenblatt" über Weimarisohe
568 M. Morris, Goethe: Allgemeine^.
Zustände hat Morris (7693) auf Grund der Briefe an Cotta vom 14. September
und 1. November 1807 ermittelt. Sie sind nur geschrieben, um anderen übelwollenden
Korrespondenz-Nachrichten aus Weimar zuvorzukommen, wie sie das Morgenblatt
1806—07 wiederholt gebracht hatte. — Die durch von Biedermann irrig bezogene N. 32
„Liebesfreuden verschwatzt" in Goethes gedrängten Kennzeichnungen der von der
Talvj übersetzten serbischen Volkslieder (Kunst und Altertum V, 2,49) bezieht R. F.
Arnold (ChrWGV. Bd. 16, S. 18 f.) richtig auf das Lied „Es kann nichts verborgen
bleiben" (Talvj, Volkslieder der Serben, Bd. 1, S. 51). — Zu einigen Zitaten aus der
Ilias, die sich Goethe notiert hat (Weim. Ausg. Bd. 41', S. 511), bietet A. Fries
(ChrWGV. Bd. 16, S. 54 f.) erläuternde Bemerkungen. —
Stammbuchblatt. Dass eine Parabel in Klingers „Leidendem Weib"
ihm von Goethe mitgeteilt ist, wird (7695) durch einen Stammbucheintrag Klingers
vom Oktober 1774 erwiesen. Dasselbe Stammbuch enthält auch noch einen Eintrag
von Goethe. —
Sprache. Ebrard (7696) untersucht die allitterierenden Wortver-
bindungen bei Goethe — leider mit ganz verkehrter Methode. Zur Allitteration
darf hier doch nur gezählt werden, was Goethe als solche bewusst oder unbewusst
empfunden haben kann. E. rechnet aber dazu auch den Beginn zweier koordinierter
Redeteile mit irgendwelchen Vokalen, und wir finden also in seinen Tabellen die
Verbindungen „Achtung, Ehre; Einsamkeit, Oede; offen, eigensinnig; Ohr, Eingeweide;
uralt, edel", obwohl er selbst sagt: „Freilich ist das Gefühl für vokalische Allitteration
dem modernen Ohr geschwunden." Nun also ! Ein modernes Ohr hatte doch wohl
auch Goethe? Ganz unschuldig nimmt E. auch solche Verbindungen auf, in denen
das zweite Glied unausweichlich gegeben ist und wo also von einer bevorzugenden
Wahl des allitterierenden Wortes keine Rede sein kann, z. B. Poesie und Prosa,
Quantität und Qualität. Makrokosmus und Mikrokosmus. Denselben Fehler begeht
der Verfasser, wenn er Namenzusammenstellungen wie Asien und Afrika, Abraham
und Agamemnon, Rembrandt, Rafael und Rubens als allitterierend verrechnet. Auf
solche W'eise gewinnt er das Resultat, dass sich die Summe sämtlicher von Goethe
gebrauchter allitterierender Verbindungen auf 3000 beläuft — eine ganz wertlose
Ziffer — und verwendet sein Material nun weiter zu seltsamen Schlüssen. Ohne
Rücksicht auf die Produktionsmenge der einzelnen Jahre vergleicht er ihre
Allitterationsmenge: „Im Jahre 71 zeigt sich also eine bedeutende Zunahme. Die
Zahl der auf dies Jahr treffenden allitterierenden Verbindungen ist 33, und nun
werden, kleine Schwankungen abgerechnet, dieselben im allgemeinen immer häufiger.
Schon 74 erreichen sie einen bedeutenden Höhepunkt (es ist die Zeit des Werther,
des Clavigo), nämlich 126." Ja freilich ist es die Zeit des Werther, des Clavigo!
Es ist zwecklos, noch alle weiteren Fehlschlüsse dieser Arbeit aufzudecken. Ein
grosser Aufwand schmählich ist vertan! Der Verfasser sollte seine Veröffentlichung
als nicht vorhanden betrachten, seine Tabellen kritisch sichten und die ganze Arbeit
noch einmal aufbauen. Dabei wäre durch Auszählung in Goetheschen Texten —
nicht im Wörterbuch, wo das seltene Wort so viel gilt als das hävifige — zunächst
einmal festzustellen, in welchem Prozentverhältnis die einzelnen Anfangsbuchstaben
vorkommen und welche Wahrscheinlichkeit zufälliger Allitteration also besteht.
Dann erst lässt sich das durch bewusste und unbewusste Wahl allitterierender Ver-
bindungen entstehende Mehr feststellen. Der Einzelbetrachtung wären aber nur
die deutlich als bewusst oder halbbewusst sich kennzeichnenden Fälle zu unter-
werfen. Die schwächeren Fälle lassen sich nur in ihrer Gesamtheit statistisch er-
fassen, aber nicht einzeln von den ganz zufälligen sondern. — Eine gemässigte
Hinneigung Goethes zum Purismus stellt Matthias (7696a) beim jungen Goethe
fest. Er vergleicht die „Geschichte Gottfriedens" von 1771 mit dem „Götz" von
1773 und dem von 1787 und zeigt, dass Goethe bei den beiden Bearbeitungen eine
Anzahl von Fremdwörtern bewusst getilgt hat. In geringerem Masse ist das auch
bei der Stella von 1787 der Fall. — Der Ausdruck „Höflichkeit des Herzens"
(Prosaspruch N. 384 bei Loeper) stammt nach Ritters (7690) Nachweis aus
Sternes „Sentimental journey", Kapitel 51. —
Goethe-Publikationen. Ausser den an ihrem Ort zu besprechenden
Beiträgen und der Bibliographie enthält der von L. Geiger herausgegebene
23. Band des Goethe -Jahrbuchs (7725) Nekrologe auf Redlich, Joseph, Herman
Grimm, Düntzer und den Bericht der Redaktoren und Herausgeber über das
Fortschreiten der Weimarer Ausgabe. — Der 16. Band der ChrWGV. (7726) bringt
als Neuerung eine sorgfältige, mit dem Berichtsjahr beginnende Goethe-Bibliographie
von A. L. J ellin ek. —
Goethe-Gesellschaft. Lieber Paulsens Festrede auf der am 24. Mai
abgehaltenen Generalversammlung ist oben (7639; s. S. 565) berichtet worden. Die
Mitgliederzahl der Gesellschaft war Ende 1902 auf 2836 gestiegen. —
M. Morris, Goethes Lyrik. 669
lieber die Vermehrung- der Bestände im Üoethe-Schiller -Archiv
und im Goethe-Nationai-Museum berichtet der 24. Band des Ooethe- Jahr-
buchs; über die Entwicklung^' der Goethe-Institute in Frankfurt ^ibt
(i;is .Inhi-buch des Hochstifts (771;")) Auskunft. —
Goethes Leben.
(IV, Sb = N. 7745).796+.)
M&x F. Hecker.
[Der Bericht über die Erscheinungen des Jahres 1902 wird im vierzehnten
Bande nachgeliefert.]
Lyrik.
(IV, 8c = N. 7965-7996.)
Max Morris.
Allgemeines. Im Rahmen eines kurzen Vortrags über „Goethes Lyrik"
kann ?] d. von der Hellen (7967) natürlich nur einige Hinweise geben, aber sie
treffen Wesentliches. Er legt Goethes Wort zugrunde: „Lebendiges Gefühl der Zu-
stände und Fähigkeit, es auszudrücken, macht den Poeten." Zu dieser Fähigkeit kommt
bei Goethe noch die Notwendigkeit, es auszudrücken, wie Goethe das selbst an einer
berühmten Stelle von Dichtung und Wahrheit schildert. Für den Prozess der Selbst-
befreiung und Beruhigung durch poetisches Gestalten sind besonders zwei Gruppen
von Gedichten kennzeichnend: die satirischen und die aus produktiver Kritik ent-
standenen, in denen (jfoethe fremde Dichtungen umformte, die ihn anregten und doch
nicht befriedigten. So hat er „Heideröslein, Kriegserklärung, Liebhaber in allen
Gestalten, Schäfers Klagelied, Trost in Tränen" nach Volksliedern geschaffen, „Ich
denke dein" nach einem Gedichte von Friederike Brun, „Ich ging im Walde so für
mich hin" nach Pfeffels „Nelke", „Ich habe geliebet, nun lieb ich erst recht" nach
einem schlaffen Liede „Ich habe geliebet, nun lieb ich nicht mehr", „Offene Tafel"
nach einem französischen Gedicht, ,,Ergo bibamus" im Wettstreit mit Riemer. Manches
Gedicht, für das wir keinen Anlass kennen, mag durch ähnliche Anregungen ent-
stf.nden sein. Die Geschichte der äusseren Form in Goethes Lyrik zeigt einen
periodischen Wechsel der bevorzugten Form. Zuerst in Leipzig Anakreontik, dann
in Strassburg volksliedmässige Dichtung, die wieder durch pindarische freie Rhythmen
abgelöst wird. In Weimar macht die unter Heinses und Wielands Einfluss stehende
Stanzendichtung bis zur italienischen Reise den unter Herders Anregung gepflegten
antiken Formen die Herrschaft streitig, bis diese in Italien die Oberhand gewinnen
und ein Jahrzehnt behalten. Der letzte grosse Formantrieb kommt von Osten und
lässt den Divan entstehen. — Eine knappe, kundige Skizze von Goethes Verhältnis
zum Volkslied mit einer Zusammenstellung der auf Volksliedern beruhenden
Seine Arbeit über Bilder und Gleich-
0 führt D r e y e r (7968) zu Ende. —
Ausgaben. Hellens Vortrag bildet die Grundlage seiner Einleitung
zu Goethes Gedichten in Band 1 der Cottaschen Jubüäumsausgabe (7969). Diese
Einleitung dient zugleich in ihrem Schlüsse dem weiteren Zweck eines Prologs zu
Goethes gesamter Dichtung. Goethes Poesie ist eine fortwährende Ueberwindung
seiner selbst. Dieser Kampf hebt ihn über das Irdisch-Menschliche. Er ist zugleich
ein Vorkämpfer, denn die von ihm errungene Harmonie kommt allen zugute, die
nach ihm um sie ringen, und er hat diese Wirkung bewusst erstrebt. Die wohltuend
einfach und geschmackvoll gehaltenen Anmerkungen versagen es sich, dem Leser
ästhetisch vorzuempfinden, bieten aber nicht nur das Wesentliche aus den Ergebnissen
Goetheschen Gedichte bietet Lohre (76(>4). -
nisse in Goethes Lyrik (JBL. 1901 IV 8c : 7)
570 M. Morris, Goethes Lyrik,
der bisherigen Forschung", sondern auch manche fördernde neue Anregung-. Hier
kann nur einiges davon erwähnt werden. Das „Wechsellied zum Tanze" (S. 19) ist
nach dem Herausgeber zu einem Weimarischen Hoffeste gedichtet. Im „Ersten
Verlust" (S. 37) sieht er die ältere freiere Form, die Goethe dann für die „Ungleichen
Hausgenossen" in eine regelmässige Form zu bringen suchte. „Abschied" (S. 41)
wird als Ueberarbeitung eines Liligedichts aufgefasst, „An Lottchen" (S. 49) auf ein
Offenbacher Mädchen bezogen. In „Herbstgefühl" (S. 54) erklärt H. das Wort
„Zwillingsbeeren" durch den Hinweis, dass beim Wein der Fruchtknoten abweichend
von anderen Beeren aus zwei Fruchtblättern entsteht (vgl. aber ZDU. Bd. 6, S. 53).
Mit überzeugender Begründung setzt er „Jägers Abendlied" (S. 64) nach Weimar.
„An Lina" (S. 67) bezieht er auf die Gräfin Tina Brühl. Für die Erläuterung von
„Generalbeichte" (S. 81) ist Vosslers schöner Fund (JBL. 1901 IV 8c : 15) noch nicht
verwertet. Die übliche Auffassung von „Amyntas" (S. 193) hält Referent durch H.s
Hinweis auf den besonders innigen Ton in Goethes Brief an Christiane vom
23. September 1797 noch nicht für widerlegt. Die Stimmung des Gedichts, besonders
am Schluss, kommt mit der des Briefes ganz wohl überein. Eine völlig neue Deutung
auf die verlorene Liebe zu Italien gibt H. dem siebenten venetianischen Epigramm,
mit Hinweis auf Goethes Brief an Karl August vom 3. April 1790. Die „Parabeln"
(S. 258) weist er dem jungen Goethe zu, weil Goethes Bekenntnis zur „charakte-
ristischen Kunst" in der Schrift „Von deutscher Baukunst" mit der Vorbemerkung zu
den Parabeln übereinstimme. Aber in dieser ist doch der Hinweis auf die Vorliebe
der Zeit für das Charakteristische in der Kunst deutlich ironisch gehalten und zielt
auf die schon im „Sammler" verspottete Lehre des „Charakteristikers" Hirt und auf
die einseitige Vorliebe der Romantiker für Dürer. Es wird also wohl bei dem bisherigen
Ansatz bleiben. Bei seiner auf genauester Sachkenntnis beruhenden Textgestaltung
konnte H. sich freier bewegen als die an die Ausgabe letzter Hand als Norm, ge-
bundene Weimarer Ausgabe. Er kehrt daher mit überwiegend guten Gründen in
einer Anzahl von Fällen (z. B. 40, 6/7; 44, 21; 47, 23; 88, 41; 92, 73; 107, 10/11; 280, 156),
wo missverständliche Korrekturen Goethes an seinen eigenen Gedichten oder sonst
zu bedauernde Abweichungen von der älteren Form vorliegen, zu dieser zurück. —
Einzelne Gedichte. Zum ursprünglichen Schluss des „Schwager Kronos"
bringt F. Kluge (GJb.23, S.205) jetzt auch die richtige, schon länger bekannte Quelle
bei, Jesaias XIV, 9, ohne seine Meinung aufzugeben, dass hier Motive des germanischen
Walhallglaubens verwertet seien. K. — und gleichzeitig mit ihm Petsch (7982)
— weisen zutreffend darauf hin, dass Goethe in Ottiliens Tagebuch (Werke 20, S. 224)
auf diese Vorstellungen noch einmal zurückkommt. — Goethes Handschrift von „Flieh
Täubchen flieh" hat das Goethe-Museum (7715) in Frankfurt erworben. — Zudem
Gedicht „Ich wollt, ich war ein Fisch" (Werke 1, S. 32) bringt ein Anonymus
(7979) Parallelen aus der römischen, griechischen, ägyptischen Poesie, so dass sich eine
lange Ueberlieferungskette überschauen lässt bis zu dem deutschen Volkslied, aus
dem Goethe schöpfte. — Die von Sprenger (7977) herangezogene Parallele zum
Motiv des unerschöpflichen Krugs im „Getreuen Eckart" ist gar nicht treffend. —
Die Handschrift von „Ergo bibamus" ist als ein Geschenk des Verbandes alter Korps-
studenten in das Goethe-Museum in Frankfurt gelangt und wird von Heuer (7974)
in Nachbildung veröffentlicht. Sie trägt in der rechten oberen Ecke den Vermerk
„10. M.", d. h. 10. März, der Geburtstag der Königin Luise, für dessen Feier in
Zelters Liedertafel das Lied bestimmt war. — Das Gedicht ,, Schneidercourage"
(Werke 2, S. 261) findet sich mit einigen Varianten zuerst in einer Erzählung Arnims
„Warnung gegen weibliche Jägerei", die in Kleists Abendblättern erschien. Steig
(Kleists Kämpfe S. 418f.) sieht hier eine abweichende Goethesche Fassung, aber
Geiger (7981) führt diese Varianten wohl zutreffend auf Zelter zurück, von dem
Arnim das Gedicht vermutlich erhalten hat. — Die Handschriften von drei Gedichten
Goethes in der Bibliothek des Herzogs von Cumberland erhalten wir durch Bück
(7986) in guter Reproduktion: ,,Im Namen dessen" (Werke Bd. 3, S. 73) mit der
neuen Unterschrift „März 1816"; ferner die Divangedichte „Vom Himmel steigend*'
(Werke Bd. 6, S. 235) und „Frage nicht durch welche Pforte" (Werke Bd. 6,
S. 77). Von dem letztgenannten Gedicht hat Goethe nur die vier ersten Strophen
aufgenommen und so die ursprüngliche Beziehung auf das Dienstjubiläum von zwei
Weimarischen Beamten unterdrückt. Die zwei Schlussstrophen erweisen sich jetzt
als Ersatz für eine andere, die sich auf der Handschrift überklebt vorfindet und hier
zum ersten Male gedruckt wird. — Aus Sorets Mitteilung (Biedermann 6, S. 356)
kennen wir den kleinen Scherz, aus dem Goethes poetischer Dank für eine Konfitüren-
spende entstanden ist: „Glücklich Land, allwo Cedraten". Morel (GJb.23, S. 209) teilt
nun einen Brief Sorets an die Spenderin mit, worin der Vorgang noch ausführlicher
erzählt wird. — Eine von Biedermann irrig bezogene Stelle in Goethes Aufsatz „Serbische
Lieder" (Kunst und Altertum 5, 2, S. 35 ff.) hellt R. F. Arnold (ChrWGV. Bd. 16,
C. Alt. Goethes Epos, 571
S. 18f.) durch den Nachweis des von Goethe g-emointen Liedes auf, — Einige
Aufsätze von Morris (7973, 7{)7<>, 79813, 7985, 7987) über Gedichte Goethes liegen
umg'earbeitet vor. —
Kompositionen. Die grosse von Friedlaender (79()5) gebotene [Jeber-
sicht über di(^ Kompositionen Goethescher Lieder kann der Referent, seine Inkompetenz
bekennend, nur erwähnen. —
Goethes Epos.
(IV, 8d = N. 7997.8047.)
Carl Alt.
Von Gesa m t a u s jj;- a b e ii Goethescher Werke ist hier der sechste Band
der Cottaschen Jubiläumsausgabe (7997) zu nennen, der Goethes rein epische
Dichtungen vereinigt. Die Einleitung von Schreyer unterrichtet knapp über die
Entstehungsgeschichte und Aufnahme der Werke, und gedenkt auch der nicht aus-
geführten epischen Dichtungen, unter den Anmerkungen finden wir Exkurse über
die Tiersage, über die Zeit und den Schauplatz der Handlung von Hermann und
Dorothea, über die Pläne zur Achilleis usw. —
Einzelne Dichtungen. Elf von Appell und Goedeke nicht aufgezählte
Nachahnnnigen des We r t h e r werden von Seliger (8013) ausführlich besprochen ;
eine der wichtigsten, Benjamin Constants Adolphe, wird eingehend von Betz(8007)
gewürdigt. — Den Einfluss von Goldsmith auf den jungen Goethe, insbesondere auf
den Werthor will Ferguson (8008) erweisen. Den oft vorkommenden Begriff
,, Grille" sieht F. als einen Versuch an, das englische „whim" wiederzugeben, ein
Wort, das Goethe noch spät geläutig war, wie die Verwendung von „whimsical" zur
Charakteristik Lenzens zeigt; doch dürfte Walz (8009) recht haben, wenn er es fiir
gezwungen erklärt, den Begrit!' „Grille" im Werther überall auf Goldsmith zurück-
zuführen. Glücklicher sind die Parallelen, die Ferguson bei Goldsmith zum Goetheschen
Gebrauch des Wortes „Wanderer" nachweist; sie bleiben dankenswert, obwohl sicli
F. von Walz belehren lassen musste, dass sie im wesentlichen schon von deutschen
Forschern beachtet worden waren. — Schilderungen einer Herbstwanderung von
Giessen nach Wetzlar werden von Holz am er (8011) mit Betrachtungen über
Goethe und Werther, mit Vergleichen der Stimmung jener Tage und der unserigea
durchflochten, —
Nicht unbedenklich erscheint der Versuch Lörchers (8021), die Mignon-
episode aus Wilhelm Meisters Lehrjahren herauszuschälen, da es dabei nicht
ohne gewaltsame Eingriffe und Veränderungen des Goetheschen Te.Ktes al)geht. —
Eine einleuchtende Verbesserung einer Stelle in den Wanderjahren gibt Kluge
(8023). -
Geiger (8032) ist der Meinung, dass ein im Goethe-Schillei*schen Brief-
wechsel mehrfach erwähnter französischer Aufsatz über Hermann und Dorothea
identisch sei mit einem gleichfalls französisch geschriebenen Aufsatz Schweighäusers
über das Gedicht; er verkennt übrigens nicht, dass sich bei dieser Annahme manche
Schwierigkeiten ergeben (vgl. auch von der Hellens Anmerkung zu Brief 3784,
Weimarer Ausgabe Bd. 13, S. 393). Ausserdem teilt G. ein Urteil der Schriftstellerin
Frau von Charriere über Goethes Werk mit. — Morris (8033) betrachtet die innere
Verwandtschaft von Flermann und Dorothea und Kellers Fähnlein der sieben Auf-
rechten im ganzen und einzelnen. Beide Dichter stellen das arbeitende Bürgertum
in seiner ehrbaren, tüchtigen, beschränkten und liebenswerten Art dar, beide wählen
die einfachste Handlung: die Gründung einer Familie, „Aus der Gleichheit der Grund-
intention ergibt sich im einzelnen eine Fülle übereinstimmender Motive und Kunst-
mittel." — Recht breit erörtert Neide (8034) die Bedeutung des Apothekers für
den Gang der Handlung und seinen Charakter, der als Typus eines beschränkten
Kleinstädters aufgefasst wird; zugleich sei der Apotheker der Vertreter einer wichtigen
Gemütsstimmung, die man sonst in dem Gedicht vermissen würde: des Humoi-s, —
S[zoell] (8035) macht auf eine im Teutschen Merkur ei-schienene Schilderung vom
Brande Geras im Jahre 1780 aufmerksam, die Goethe bei der Schilderung des Brandes
in Hermann und Dorothea vorgeschwebt haben könnte, ohne dass S. in den Fehler
verfällt, Gera für den Schauplatz der Handlung auszugeben. —
Jahresberichte für neuere deutsche Litteratargeschichte. XUI. 73
572 R- Weissenfeis, Goethes Drama.
Goethes Schema zur llias erörtert eingehend Fries (8037 — 38), wobei er
besonders die Bedeutung- dieser Auszüge für die A c h i 11 e i s ins Auge fasst. —
Auch diese selbst macht Fries (8039) nochmals zum Gegenstand eines Aufsatzes,
in dem er sie als das Epos der Achillesseele charakterisiert. „Um des Freundes
willen vergisst Achill der Mutter . . . um der Geliebten willen später des Freundes",
das sei gewissermassen die Formel der Dichtung. Der Hauptton sei die Sehnsucht
nach der versunkenen antiken Schönheit. Angefügt sind Bemerkungen über Hebbels
Pläne zu einer Achilldichtung (s. Hebbels Werke, her. von R. M. Werner 5, S. 99).
— Nach einigen Bemerkungen über die Art, wie Goethe in den von Suphan mit-
geteilten Fragmenten den Homer übersetzt, bespricht Kap p e 1 m ac h er (8040) aus-
führlich Goethes Erklärung der Verse Od. 10, V. 81/6 vom Standpunkt der modernen
Homerkritik, die teilweise zu einer abweichenden Auffassung gelangt ist. —
Eine bereits in der ersten Auflage seiner Goethestudien vorgetragene Ver-
mutung über die Quelle der Wahlverwandtschaften hat Morris (8044) in
der zweiten wiederholt. — Das Werk von S c h o e n (8045) blieb mir, wie leider so
manches andere, unzugänglich, —
Drama.
(IV, 8e = N. 8018-8202.)
Richard Weissenfeis.
Allgemeines. Aus Schubarts Briefen und Schriften, besonders der
Deutschen Chronik, stellt Krauss (7950) die Urteile über „Götz von Berlichingen",
„Götter, Helden und Wieland", „Neueröffnetes moralisch politisches Puppenspiel",
„Clavigo", „Die Mitschuldigen", „Iphigenie", „Tasso", das Faustfragment zusammen.
— Eine Uebersicht der ersten Aufführung-en Goethescher Dramen in Wien gibt
H o r n e r (8092) in einem Vortrag, der die Ergebnisse früherer Studien (vgl. JBL. 1897
IV 9:106; 1900 IV8e:40, 49) zusammenfasst. Ausführlich wird die Aufführung der
„Iphigenie" als „Freispektakel" im Jahre 1800 nach gleichzeitigen Berichten ge-
schildert. — Morris (7907) (vgl. JBL. 1898 IV 8e : 5) reiht das Fragment „Die
ungleichen Hausgenossen", dessen Konzeption er in die ersten weimarischen Jahre
zurück verlegt, in den Zusammenhang der Dichtungen ein, in denen er das Ehe-
unglück des herzoglichen Paares und Goethes eigenes Verhältnis zur Herzogin ab-
gespiegelt findet. Auch in der Regentin des „Egmont" will er „einige Tropfen vom
Wesen der Herzogin" bemerken. —
In den beiden neu erscheinenden Gesamtausgaben der Werke hat
das Berichtsjahr mehrere Dramenbände gebracht. Das Urteil muss hier zurück-
haltend sein, da die Herausgeber ja für Einleitungen und Anmerkungen auf einen
bestimmten Raum angewiesen und an nicht durch sie selbst festgestellte Grundsätze
gebunden waren. Der 12. Band der Cottaschen Jubiläumsausgabe (8057), besorgt
von Kost er, enthält „Iphig'enie", „Tasso" und ,,Die natürliche Tochter". Die klaren
und geschmackvollen Einleitungen ruhen überall auf sicherem Fundament, sind aber,
zum mindesten die zur „Iphigenie", etwas mager. Auch die Anmerkungen wird
mancher Leser ausgiebiger wünschen; sie wecken den Eindruck des zufällig aus der
Masse Herausgegritfenen. — Dieselben drei Dramen enthält der von Heine mann
besorgte 6. Band der Ausgabe des Bibliographischen Instituts (805(>), dazu noch „Die
Mitschuldigen" und „Die Laune des Verliebten". Heinemanns Darstellung ist weniger
künstlerisch abgerundet und fesselnd als die Küsters, sie hat in den Einleitungen
und Anmerkungen mit Litteraturangaben, Quellennachweisen, wichtigen Lesarten
mehr philologischen Charakter und geht darauf aus, den Stoff zu erschöpfen. Beide
Herausgeber haben ein verschiedenes Publikum im Auge: Heinemann den gelehrten,
Köster den geniessenden Leser. Das „grössere Publikum", auf das doch wohl beide
Ausgaben berechnet sind, wird sich eine Mitte zwischen Kösters Sparsamkeit und
Heinemanns Freigebigkeit wünschen. — Der 7. Band der Ausgabe des Biblio-
graphischen Instituts (8056) bringt „Götz von Berlichingen", „Egmont", „Clavigo",
„Stella", „Die Geschwister", „Gross-Cophta" und ,,Bürg'ergeneral". Der Herausgeber
Matthias behandelt mit besonderer Sorgfalt die StolTquellen der Werke, ihre Auf-
nahme durch Publikum und Kritik und ihre weiteren Schicksale. Bei den StolT-
quellen übertreibt und missbraucht er zuweilen, mir scheint in Anlehnung an
H. WüiHscnruls, (Jücthos Drama, 573
Hiolschowskys Methode (vf^l. JHL. 18% IV 8e : 17), die biojfraphischo Krkläriinff.
Vielfach setzt er gfe^en die Weimarer Ausf*-al)e die richti^-en [jesarten in den Text,
z. H. S. 29,10; 183,7; 11)3,16; 422,33; 147,14. Bei der „Stella" nimmt er die Kr-
gebnisse von Lessmanns Textkritik (JBL. 1900 IV8e:78) auf. Weitere Einzelheiten
kommen hesser bei den betreflenden Dramen zur Sprache. —
Einzelne Dramen. Die Laune des Verliebten ist nach
H e i n e m a n n (8056) nicht identisch mit der „Amine" {vgl JBL. 1896 IV 8e : 2). —
.I.Wahl (Job Christ. Kost. Leipzig-, Ilinrichs. 183 S. M. 3,20) behandelt in gfrösserem
litteratiii'geschichtlichon Zusammenhang- den Einfluss der Schäferdichtung- Itosts,
besonders des Schiiferspiels „Gelernte Liebe" auf Goethes dramatischen Erstling-. —
Die Mitschuldigen verleg-t Heinemann (8056) in die Leipziger
Zeit, iiuiss aber dann wegen der in die Frankfurter Zeit weisenden Ans|)ielungen an-
neiinuMi, dass die erhaltenen Fassung-en des Lustspiels nicht dessen erste Gestalt
darstellen. Eine Vermutung-, die man auf sich beruhen lassen könne, ist ihm die
Verbindung-, in die man Kiithchen Schönkopf mit der Sophie g-ebracht hat. —
(J ö t z von B e r l i c h i n g- 0 n. Matthias geht in der üi)er alles Wichtige
gut orientierenden Einleitung- seiner Ausgabe (8056) auch ausführlich auf die
„radikale Wiedergeburt" der ersten Fassung ein. Nur auf einer stilistischen
Flüchtigkeit beruht es wohl, dass unter den „formlosen und mit rohesten Effekten
arbeitenden Naehahnumg-en des Götz" auch das „Kiithchen von Heilbronn" erscheint.
Die Anmerkungen geben viele Hinweise auf Stellen in Götzens Lebensbeschreibung.
Auf die Seite derer, die annehmen, dass der Dichter diese schon in Strassburg- gelesen
hat, tritt M. in einer Anmerkung, welche die Probleme der p]ntstehungsgeschichte
des Dramas mit kritischer Sorgfalt behandelt. — Dass der historische Götz nicht g-anz
die ritterliche und adlige Natur war, als die er in seiner Lebensbeschreibung sich
hinstellt, erhellt aus Pistors (8066) kritischer Untersuchung des Kapitels, das den
Handel mit dem Grafen Philipp von Waldeck erzählt. — Den alten Streit über die
eiserne Hand des historischen (Jötz will Weizsäcker (8068) durch den Hinweis
auf die in Jagsthausen erhaltene Reliquie schlichten, die eine linke Hand sei. Er
zeigt, dass dem die Lebensbeschreibung des Ritters keineswegs widers[)richt, was
der Verfasser des Aufsatzes im Wandsbecker Boten (vgl. JBL. 1901 IV 8e: 11), nach
W.s Ansicht Goethe selbst, behauptet hatte. — Auf diese Studie Weizsäckers bezieht
sich wohl ein mir nicht zugänglich gewordener Artikel Palms (8064), der nach
LE. 4, S. 16!)5 „die ergötzliche Geschichte erzählt, wie Paul Weizsäcker rechts und
links verwechselte". — Alle Kompositionen zum „Götz" von Haydn (1784) und Joh.
Abrah. P. Schulz (1787) bis zu Goldmark (1901) werden von Musiol (8072) ver-
zeichnet. — G o 1 (1 m a r k s „Scenen aus dem Götz" erlebten in Budapest ihre Ur-
aufführung (8060 — 71). Das Libretto hält sich im wesentlichen an die im Burgtheater
übliche Einrichtung- von Dingelstedt. —
M a h o m e t. In der Zwiesprache Mahomets mit Halima verlangt P e t s c h
(8073), mir scheint mit Recht, im Anschluss an Schölls Abdruck „Tugend" fiir das
in der Weimarer Ausgabe, Bd. 39, S. 190, 10 eingesetzte „Jugend". —
J a h r m a r k t s f e s t. Ilerrmanns Buch hat weitere Besprechungen (8074)
erfahren, die einstimmig seinen grossen Wert für die Litteratur- und Kulturgeschichte
anerkennen. A. L. Jellinek (ZBücherfreunde. 5, S. 23H/8) bringt Ergänzungen aus der
Litteratur des Rarilätenkastens und der Jahrmarktsdichtung und äussert sich skeptisch
}]^egeK die Möglichkeit, aus Briefen eines Dichters die erste Konzeption eines Werkes
festzustellen. Auch FranzSchultz erhebt Einwände gegen die Art, wie Herrmann
die Konzeption sich denkt und datiert und einen älteren und jüngeren Bestandteil
scheidet. Ferner legt er den Bemerkungen Goethes über das Stück in Dichtung und
Wahrheit grössere Bedeutung bei als Herrmann und findet die Angriffe auf die
„Mo(iell|)hilologie" übers Ziel hinausschiessend. Matthias hält an Scherere und
R. M. Werners Beziehung des Marktschreiei-s, zumal der V. 405 — 32, auf den Giessener
Professor Schmid fest und möchte den Zigeunerhauptmann und Zigeunerburschen
auf Kritiker, Herder und Goethe, deuten. —
Satyr OS. Scherers Deutung- auf Herder will Morris (8076) dadurch
stützen, dass er den Kreis der Pei-sonen umgrenzt, die Goethe, ebenso wie in
Dichtung und Wahrheit das Urbild seines Waldteufels, als „derb und tüchtig" be-
zeichnet. In die Gruppe dieser Personen (Voss, Döbereiner, Zelter), meint M., könne
Herder wohl eintreten. — In längerer Ausführung versucht Matthias (8075) die
Herder-Hypothese fester zu begründen. Er bringt aus Herders Schriften (bis 1773),
namentlich aus „Ursprung der Sprache", „Gemälde des werdenden Tages der
Schöpfung", „Plastik", Rezensionen der Frankfurter gelehrten Anzeigen, eine Fülle
von Scherer noch nicht verwerteter Parallelen zu einzelnen Satyrosstellen bei,
besonders zur Kosmogonie des vierten Aktes. Zweifellos bestehen da Gedanken-
zusammenhänge, wenn auch manche der neuen Parallelen, z. B. die zu V. 122/5, gar
73*
574 R. Weissenfeis, Goethes Drama.
nichts besagen will und keine einzige veranlassen kann, frühere Bedenken gegen die
Art, wie Scherer Herder als Modell herangezogen hat, aufzugeben. Noch weniger
sind dazu die Parallelen aus Herders und Karolinens Briefwechsel und einige Hin-
weise auf Tatsachen imstande. In V. 261 „Gott sein! Mann!" sieht M. eine „persönliche
Spitze" gegen Herders Wunsch, für Karoline und seine Zeit ein Gott zu werden (?),
und gegen seinen Kampf mit einer heissen Sinnlichkeit, wie er aus jenem Brief-
wechsel spricht. Zu V. 194 ,, armes Mägdelein" zitiert er Briefstellen, in denen
Karoline sich ähnlich bezeichnet, zu V. 165 ihre Anrede „lieber wallender Pilgrim".
Als ob der Wanderer nicht ein Typus im Herder-Goetheschen Kreise gewesen wäre!
Und so wird noch anderes als charakteristisch für Herder genommen, was Gemeingut
des Sturmes und Dranges M'ar. Das „ungekämmte Haar" des Satyros (V. 221) führt
zu der Feststellung, dass Herders Haar sich damals noch gegen steife Frisur sträubte.
Dass Arsinoe gegenüber dem Salyros kritischer als Psyche und beim Austausch der
ersten Liebesbezeugungen dieser beiden nicht zugegen ist, soll damit zusammen-
hängen, dass die Geheimrätin von Hesse sich kritischer gegen Herder verhielt als
ihre unbedingt bewundernde Schwester Karoline und dass diese ihre Verlobung ihr
zuerst verheimlichte! Schliesslich gibt M. aber zu, dass die Dichtung nicht nur Satire
gegen Herder, sondern überhaupt ein geniales Zeitbild aus dem Sturm und Drang
sei. So gefasst, wird die Hypothese kaum einem Widerspruch begegnen. —
P r o m e t h e u s und P a n d o r a. An den beiden Fragmenten veranschaulicht
Steuding (8051) das Verfahren des jungen und das des alten Goethe bei der
Modernisierung antik mythologischer Stoffe: das „wesentlich realistische" und das
,,rein idealistische". Im ,, Prometheus" findet er, das spinozistische Element ähnlich
wie Hering (JBL. 1897 lV8e:22) einschränkend, den antiken Uebermenschen des
Aeschylüs genau nachgebildet, dagegen die antike Gottesvorstellung in christlich
modernem Sinne vergeistigt. Dafür sieht er den Beweis im Beginn des zweiten
Aktes; von da blickt er auf das Ende, wie es dem Dichter vorgeschwebt haben
müsse, aber sich schwerlich mit dem gegebenen Alten stilgerecht hätte verbinden
lassen. Er stellt nämlich die nicht genügend begründete Vermutung auf, dass die
alte Sage von der Befreiung des an den Kaukasus gefesselten Prometheus durch den
Zeus- Sohn Herakles und von dem stellvertretenden Tod des Halbgottes Cheiron
christlich umgedeutet werden sollte. Aus dem Gespräch des Prometheus und der
Pandora über den Tod schliesst er, jener habe aus Liebe zu seinen Geschöpfen selbst
Mensch werden, sich mit Pandora in Liebe vereinigen und so als Einzelwesen unter-
gehen, aber in der Gattung mit seinem Wesen und Streben ewig fortleben sollen.
Ganz dicht an den „Faust" rückt das Drama, wenn sein Grundgedanke dahin
formuliert wird: „Der durch Kraftgefühl zu Uebermut und Selbstüberhebung ver-
leitete Mensch fällt von Gott ab, wird aber bei redlichem Streben unter Gottes
liebevoller Leitung sich endlich des rechten Weges wieder bewusst und findet Gnade".
Seltsam und schwerlich in Goethes Sinn ist die Auffassung der Minerva als blosser
Personifikation des menschlichen Verstandes, so dass des Prometheus Gespräch mit
ihr eigentlich nur ein Selbstgespräch wäre. In einer Ausdeutung der „Pandora"
und einer Rekonstruktion der geplanten Fortsetzung, die sich teils an Wilamowitz
(JBL. 1898 IV8e:102), teils an Morris (JBL. 1900 IV8e:179) schliessen, zeigt St.,
wie viel weiter der alte Goethe in der Umgestaltung der antik mythologischen Motive
ging als der junge, wie er sie völlig umwertete und die antike Form nur so weit benutzte,
als der neue, allegorisch verkörperte Inhalt in ihr Raum fand. Ganz abweichend
von der antiken Ueberlieferung vertritt Prometheus einen tatkräftigen, nur auf
das Nützliche und Nötige gerichteten Realismus, damit die unterste Stufe der Kultur,
Epimetheus einen sehnsüchtigen, auch das Schöne und Angenehme würdigenden
Idealismus, damit eine höhere Stufe der Kultur. Beider Tendenzen erkennt St. ver-
einigt, ausgeglichen in ihren Kindern, Phileros und Epimeleia. Diese, meint er,
tröstet ihren Vater in seiner Sehnsucht nach der verlorenen Schönheit, wie die in
ihr personifizierte künstlerische und wissenschaftliche Arbeit (?) Goethen selbst über
vergebliche Sehnsucht und andere Not des Lebens hinweg half. Nicht minder weit
weicht Goethes Pandora von der antiken ab. Ihrem Gefäss entsteigen nicht die dem
Menschen unvermeidlichen Bedürfnisse und Leiden, sondern die geistigen Gaben, die
ihn gottähnlich machen, zu einer höheren Kultur und zum Genuss der Schönheit er-
heben. Unter ihnen die Triebe des Liebens, des Putzens, des Herrschens, der Ge-
selligkeit — dahin deutet St. die V. 103 — II aus. Die Handlung konstruiert er so:
Phileros und Epimeleia werden geläutert zu Verkündern einer neuen, ihnen von der
Gottheit geoflen harten Religion; ihrer Aufnahme widerstreben Prometheus und die
Realisten, bis Pandora wieder erscheint (vgl. die Wiederkunft Christi); Phileros und
Epimeleia werden dann Begründer eines neuen besseren Menschengeschlechtes, das
die idealen göttlichen Güter, Religion, Wissenschaft und Kunst, d. h. das Gute, Wahre
und Schöne, würdigt und ihnen nachstrebt; den Anbruch der neuen Zeit verkündet
R. Weissen fols, (loethes Drama. 575
der Epilog- der Elporo thrasoia. Das (tanze sollte also nach St.s Auffassung symbo-
lisch die Entwicklung der Menschheit darstellen: L Anfang-: Herrschaft eines nur
auf das Nützliche und Notwendige <^ericiiteten liealisnius; 2. Mitte: Zwiespalt zwischen
Realismus und Idealismus, wie ihn (loetho in seiner Zeit sah; .'{. Ende: Sieg des
Idealismus, Reich der Seli<»keit, begründet durch den festen Glauben an das üute,
Wahre und Schöne, wie (Joethe es in der Zukunft (irtriiumte, — Einige Zusätze, die
Morris seiner Pan(h)ra-Studie ein-^efü^t hat (SlIO) (v^-1, JBL. 1900 IV He: 179),
verdienen Heachtun«»-. Für die Gestalten der Elpore und Epimeleia zieht er den
Artikel „E[)imetheus" in Hederichs mytholog-ischem Lexikon heran. Die K^-psele
erklärt er als eine zweite, bessere Pandorabüchse, welche die ewig-en geistig-en Güter
enthalte, die hinunlischen Analoga der irdischen Scheingüter, die Pandora bei ihrer
ersten Erdenfahrt den M(nischen gebracht habe. Das auf Hans Sachs zurückführende
Motiv einer herniedersteigenden göttlichen Frauengestalt veifolgt M. durch Goethes
Dichtung. Es erscheint in „Künstlers Erdenwallen", ,,Hans Sachsens Sendung",
„Zueignung". In einer Vision Tassos (V. 1132/3) verbindet es sich mit Entrückung
des Verklärten; daran reiht sich in weiterer Ausbildung Pandora, dann Gretchen am
Schluss des „Faust". — Aus dem Pandoraaufsatz hat Morris die in ,)HL. lUOO
lV8e:I81 beanstandete Deutung des Prometheusfragmentes gelöst und nnt einer
Studie über „Hanswursts Hochzeit" verbunden, die eine neue Auffassung bringt
(8079). Er erweist auch den Hanswurst als eine Sell)stdarstellung des Dichters: ein
litterarisches Genie, dem von seinem Erzieher Kilian Hrustfleck angesonnen wird,
seiner Berühmtheit wegen ein äusserlich ehrbares Leben zu führen, wofür er sich
im geheimen schadlos halten könne, und das sich fi;egen jede Freiheitsbeschränkung
sträubt, keine Lust hat, sich zu genieren. Dieses Bild, zusammengehalten mit Brief-
stellen und der Schilderung von Klopstocks Dichterwürde in Dichtung und Wahrheit,
erzählt von „einer Beengung Goethes durch seinen jungen Ruhm, von der wir sonst
keine Kunde haben". Die übermütige Selbstdai-stellung tritt so unmittelbar neben die
ernste des „Prometheus", und beide, zu einer Anschauung vereinigt, zeugen vom welt-
weiten, Gegensätze bergenden Wesen ihres Schöj)fers und von der kühnen, naiven
Genialität seines künstlerischen Gestaltens. Den Nebentitel des Stückes „Lauf der
Welt" erklärt M. vermittelst des in den Paralipomena erhaltenen Verzeichnisses der
Hochzeitsgäste, in denen das Wesen und Treiben der Menschen in seiner po.ssenhaften
Nichtigkeit, im Kontrast zwischen äusserer Ehrbarkeit und innerer Unsauberkeit ver-
anschaulicht werden sollte. — IIb er g (8110a) weist daraufhin, dass das Gefäss
der Pandora, wie Phileros es V. 475 beschreibt, verschieden gedacht ist vom nid-oi
Hesiods, das ein grosses, in der Erde ruhendes Vorratsfass bedeutet, und vermutet,
dass auf Pandora die pyxis der Psyche übertragen worden sei, in der diese von der
Proserpina Schönheit holen soll. —
C 1 a V ig o. Eine Uebertreibung der biographischen Erklärung nenne ich die
Art, wie Matthias (8056) die Situation der Marie und die kraftgenialische Wut
ihres Bruders in Beziehung setzt zu Corneliens Eheunglück und Krankheit und zu
den „schmerzlichen Empfindungen, mit denen (loetlie dem Gedanken etwaiger
fremder Verschuldung an dem Geschick der Schwester nachhing". Gut wird die
Umgestaltung des gegebenen Stoffes zum bühnengerechten Drama veranschaidichL
Der Einheitlichkeit der Handlung dienten nach M. nicht nur die mannigfaltigen
Vereinfachungen, sondern auch die Einfügung der (Jestalt des Carlos. Die früh er-
hübeup^ii Vorwürfe einer „Ueberstürzung der Handlung und mechanischen Zusammen-
schiebung" werden anerkannt und auf die hastige Arbeit zurückgeführt. —
Stella. Mit Recht schränkt Matthias (SOöO) gegenüber Bielschowsky
(vgl. JBL. 1896 IV 8e:17) die Rolle ein, die der Erinnerung an Friederike bei der
Ausgestaltung des Dramas, im besonderen des Charakters der Cäcilie zuzuweisen
ist, und legt im Anschluss an Scherer wieder den Erlebnissen Goethes mit Fr. H.
Jacobi und Johanna Fahimer grössere Bedeutung für das Schauspiel bei. An
Johanna Fahimers Wesen und ihr Verhalten gegen Jacobi knüpft er geradezu die
Tatsache, dass Goethes ernste Dramatik in der „Stella" die Wendung voni tragischen
zum versöhnlichen Ausgang nahm. Der für diese Wendung charakteristische alte
Schluss des „Schauspiels für Liebende" ist in den Anmerkungen abgedruckt,
ebenso aus dem 3. Akt eine Stelle der ersten Fassung, die später zur Hebung
Fernandos geändert wurde. —
Die Geschwister. Die Deutungen auf Goethes Verhältnis zu Cornelia
(R.M.Meyer) und zur Herzogin Luise (K. J. Schröer) weist M a 1 1 h i a.s (8056)
mit Recht zurück. Aber sollten wir wirklich „nicht mehr unbefangen genug" sein,
uns an der naiven Munterkeit der Marianne zu erfreuen? —
Lila. Einige neue Belegstellen, die Morris (7907, vgl. JBL. 1898
IV 8e : 34) für seine enge Anknüpfung der Dichtung an die weimarische Wirklichkeit
beibringt, sind für den besonderen Inhalt des Schauspiels bezeichnender als alle
570^ R- Weissenfeis, Goethes Drama.
früheren. Die Mag-iismaske, in der der Doktor Verazio die Kur an Lila vornimmt,
vergleicht M. mit Erwins Verkleidung- in „Erwin und Elmire" und erweist so die
litterarische Quelle der letzteren als den Ausgangspunkt der mannigfachen Aus-
gestaltungen, die das Motiv der Magusmaske in Goethes Dichtung gefunden hat. —
Der Triumph der Empfindsamkeit mit Proserpina bildete
die Festvorstellung des diesjährigen Goethetages in Weimar (vgl. W. von Scholz:
LE. 4, S. 1293). Dazu hat H e c k e r (8080) eine vortreffliche Charakteristik der
„dramatischen Grille" geliefert, deren ernsteren, noch heute bedeutsamen Gehalt er
darin findet, dass sie mit der Empfindsamkeit des 18. Jahrhunderts zugleich alle
Kunst ironisiere, die den Weg vom Subjekt zum Objekt statt des richtigen um-
gekehrten nimmt, reine Phantasiegebilde in die Aussenwelt hinausstellend. Die „Pro-
serpina" erweist H. bis in die Einzelheiten als tragisches Gegenbild und V^orklang
zur „Iphigenie". Scharf arbeitet er den ethischen Gehalt des Monodramas heraus,
in dem das Kosten von der Frucht des Granatbaums, dem biblischen Sündenfall
vergleichbar, ein Symbol für unvermeidliche Schuld, für das dunkelste Geheimnis
der sittlichen W^eltordnung sei. So könne das Zwischenspiel sich allerdings, worauf
schon Goethe mit der „frevelhaften Einschaltung" hinwies, mit der ,,nur intellek-
tuellen, nur litterarischen" Posse nicht zu organischer Einheit verbinden. — In
einem Zusatz zu seiner Besprechung des „Triumphs" nimmt Morris (7907, vgl.
JBL. 1898 IV 8e:36) den Hinweis Alts (JBL. 1900 IV 8 e : 82) auf Lenz und seinen
„Tantalus" auf. Bei der „Proserpina" meint er, seine Hypothese über ihre innere
Genesis (JBL. 1898 IV 8e:37) vereinige sich gut mit Erich Schmidts Hypothese
(JBL. 1901 IV 8e:37), welche die äussere Genesis betreffe. — Wesentlich Wieder-
gabe der Ausführungen Erich Schmidts ist ein Vortrag A. von W^eilens (8081).
Er teilt nur noch mehr Einzelheiten aus der Litteratur des Mono- und Melodramas
mit und bespricht Goethes Inscenierung der „Proserpina" 1815, die ganz den Grund-
sätzen seiner Regiekunst folgte, als eine zweite „frevelhafte" Versündigung des
Dichters an seinem Werk. —
Die Vögel. Unter den Zusätzen, die Morris seinem Schuhu- Aufsatz
eingefügt hat (8082, vgl. JBL. 1900 IV 8e:86), verdient eine Parallelstelle aus
Shakespeares ,,Viel Lärm um nichts" Erwähnung, sowie ein rascher üeberblick über
Goethes spätere Stimmung gegen Preussen und Berlin bis zu den „friedlichen
Schlussakkorden". —
Iphigenie aufTauris erscheint bei K ö s t e r (8057) als rein persön-
liches Drama, dessen Entstehung allein an Goethes seelisches Erlebnis mit Frau
von Stein geknüpft ist, bei H e i n em ann (8056) als Ideendrama, als eine Gestaltung
des graezisierenden Ideals der Humanitätsepoche, die nur persönliche Färbung
durch jenes Erlebnis gewann. Auch gegenüber den vielen Erörterungen, die Orests
Heilung in letzter Zeit gefunden hat (vgL JBL. 1900 IV 8e : 100/5), betont Köster
das Persönliche: Goethe habe, nur eigene seelische Erfahrung verkörpernd, Erleb-
nisse, die sich bei ihm über Jahre erstreckten, in einen einzigen Moment symbolisch
verdichtet. In den Anmerkungen zieht Heinemann vielfach andere Darstellungen
der Iphigeniensage, antike und moderne, zum Vergleich heran, ferner Stellen der
Goetheschen Prosafassung. Hätte er diese auch für V. 710 im Auge behalten, so würde er
vielleicht nicht mit Fraedrich (JBL. 1898 IV 8e:54) unter „Wink" die Weisung, sich
nach Taurien zu begeben, verstehen. Für irrig halte ich von den Erklärungen
unter dem Text auch die zu V. 1651, 1663. — Die christliche Deutung des Dramas,
im besonderen der Heilung Orests, wird im Berichtsjahr durch K a n i g (8086) ver-
treten. Er zeigt, dass Orest bei den griechischen Tragikern zwar durch die Gnade
der Götter von den Erynnien befreit, aber nicht innerlich entsühnt werde. Dies sei
erst in der christlichen Welt möglich geworden. Als die christlichen Momente bei
Goethe werden hervorgehoben: die Beichte Orests, die seine Heilung überhaupt erst
ermögliche, die reine, sich selbst hingebende Liebe der heiligen Schwester, die des
Bruders Schuld bedecke, Orests ideelles Erleiden des Todes als des Soldes der
Sünde, über dem Ganzen die Gnade der Götter. Iphigenie ist für K. geradezu Orests
„Heiland". — Ein ganzes Buch hat Laehr (8088) der Heilung des Orest gewidmet
mit psychologisch interessierenden, etwas wortreichen, gern wiederholenden Aus-
führungen. Das Neue, das er in die Streitfrage hineinträgt, gehört dem Psychiater.
Er legt grosses Gewicht auf die Ablenkung Orests von den grübelnden Vorstellungen,
die ihn bei der Ankunft in Tauris beherrschen und in schlaffe Untätigkeit versenkt
haben. Die Ablenkung erfolgt nach L. dadurch, dass der Bruder die Schwester
erkennt, in ihr ein Mitglied seines Geschlechtes, welches trotz des Erbfluches durch
die Gnade der Götter Reinheit und gläubiges Vertrauen bewahrt hat und den Bi-uder
trotz seiner Schuld mit inniger Freude und Liebe umfasst, und dass er erfährt, sie
sei bestimmt, ihn zu töten, also den Greueltaten im Tantalidenhause eine neue hinzu-
zufügen. Die erwachende Liebe zu ihr und die Sorge um sie, der Drang, ihr zu
R, Weissenfeis, (Joethes Drama. 577
helfen, ziehen ihn von dem eigenen f.eid, der eigenen Tat, von der Vergangenheit
ab, die persönliche Schuld tritt in den Hintergrund gegen den Erbfluch, der nun
auch Iphigenie wider ihren Willen zu einer (ircueltat zwingen soll; zugleich erhofft
der Kranke von dem ihm drohenden Tode die ersehnte Ruhe, das Knde seiner Qual.
In dieser Stimmung, d. h. als der Orund zur Heilung schon durch die Verschiebung
der Vorstellungen gelegt ist, erleidet er den „Anfall" des dritten Aktes. Es ist
physisch und psychisch begründet, dass die Phantasiebilder, die ihn nach dem Er-
wachen aus der Bewusstlosigkeit umschweben, nicht mehr die alten grilsslichen
Vorstellungen, sondern Bilder des Friedens und der Versöhnung sind. Der Anfall
an sich bcMlcnitet also nicht die Heilung, die schon vorher begonnen hat, aber er
beschleunigt ihren Fortgang insofern, als er in Orest die Kraft zum Handeln frei
macht. Der Reiz dazu war ihm schon vorher erweckt: durch die Liebe zur Schwester
und ihre Not, die ihn aus der Erschlaffung aufrüttelten. Durch das, was er während
des Anfalles und beim Erwachen in der Phantasie erlebt, und dadurch, dass dann
die früheren von Iphigenie ausgehenden Eindrücke fortwirken, wird er fähig, zur
Tat zu schreiten, zur Tat für Iphigenie und Pylades. Indem er diese altruistische
Handlung vollbringt, stärkt sich sein Selbstvertrauen, und so wird die Heilung vollendet.
Das ist allerdings eine lückenlose psychologische Erklärung des Heilungsprozesses;
nur muss dagegen geltend gemacht werden, dass Goethe, wenn er ihn sich so gedacht
hätte, das deutlicher im Text der Dichtung zum Ausdruck gebracht haben würde.
L. hat mehr in diesen Text hineingedeutet als aus ihm herausgelesen. Ergiebig
ist seine Unterscheidung des Fluches, der auf dem Stamm der Tantalideu als Erb-
fluch ruht, und des Fluches, den unter seinem Einfluss Orest persönlich durch den
Muttermord erworben hat. Nur dieser letztere ist im dritten Akt von ihm genommen,
der Stammesfluch besteht noch, wie schon daraus hervorgeht, dass der Ahnherr
Tantalus in Orests IJnterweltstraum von den P"'reuden seines versöhnten Geschlechts
ausgeschlossen bleibt. Der Stammesfhich kann nach dem Orakel nur dadurch ge-
tilgt werden, dass Iphigenie nach Griechenland zur Entsühnung des Hauses ge-
bracht wird. L. polemisiert hier überzeugend gegen Bielschowskys Annahme (vgl.
JBL. 189Ö IV 8e : 23), dass Orests Heilung schon im dritten Akt vollendet sei. Zu ihrer
Vollendung gehört auch die Lösung des Stammesfluches, d. h. nicht nur Orests
Verbrechen, der Muttermord, muss gesühnt, sondern auch sein Gebrechen, die im
Tantalidenhaus erbliche Charakteranlage zum Verbrechen, muss getilgt werden. Das
geschieht im weiteren Verlauf des Dramas durch Orests altruistisches Handeln und
durch Uebertragung der reinen Menschlichkeit von Iphigenie auf ihn. Gut werden
die Begriffe „reine Menschlichkeit" und „menschliche Gebrechen" unter Hinweis auf
Herders Humanitätsideal und auf Goethes Gedicht „Das Göttliche" definiert, die
Verse „Alle menschlichen Gebrechen Sühnet reine Menschlichkeit" aber etwas zu
rationalistisch für das Drama ausgelegt. Ein weiteres Kapitel handelt vortrefTlich von
der sittlich-religiösen Weltanschauung Iphigeniens und damit des ganzen Schau-
spiels. Keinen Raum hat in ihr die Pflicht zur Blutrache. Iphigenie erkennt sie
auch in V. 977/8 nicht an, sie spricht da vielmehr aus dem Sinne der Griechen und
auch Orests. Ebenso wenig lässt ein Geheiss der Götter zum Muttermord sich mit
den im Drama herrschenden religiösen Anschauungen vereinbaren. In einer Aus-
einandersetzung mit Fraedrich und Gneisse (vgl. JBL. 1897 IV8e:37, 39; 1898
IV 8e : 54) fasst L. den „Wink" in V. 710 in übertragener Bedeutung: er sieht darin die
sinnlich-'dnschauliclie l'rägung des Gedankens, dass Orestes zum Muttermord durch
die hergebrachte Sitte, die Beistimmung des Freundes und eigene brennende Begier
geführt ist, die er als Götterwink betrachtet. Fast überall glücklich ist L. in seiner
Polemik gegen frühere Ausleger. So gegen die Art, wie K. Fischer (vgl. JBL. 1900
IV 8e:9H) und Matthias die christlichen Dogmen vom Erlösungstod und stellver-
tretenden Leiden, von der Gnadenwirkung und Wiedergeburt zur Erklärung der
Vorgänge herangezogen haben. L. leugnet entschieden bewusste Anlehnung Goethes
an diese Dogmen, gibt aber ihre unbewusste Einwirkung der tatsächlichen Berührungs-
punkte wegen zu. Er grenzt die Entsühnung, wie sie durch Iphigeniens reine
Menschlichkeit erfolgt, einerseits gegen das Christentum, anderseits gegen die
griechische Philosophie, gegen die Ansichten des Piaton und des Aristoteles vom
Wesen des „Philosophen" und des „Grossgesinnten" ab und gelangt unter Berufung
auf einen bekannten Brief Goethes an Lavater (1782) zu dem Ergebnis: „Der dezi-
dierte Nichtchrist Goethe Hess in der Iphigenie nicht durch göttliche Gnade die
Sünde vergeben werden, sondern heilte menschliches Gebrechen durch reine
Menschlichkeit; aber da er kein Wider- und kein Unchrist war, träizt bei ihm die
reine Menschlichkeit christliches Gepräge." Auch Wohlrab, fährt L. fort, sei viel zu
sehr von der Vorstellung beeinflusst, auf der die Rechtfertigungslehre der christlichen
Kirche erwachsen ist, wenn er Orests reuiges Schuldbekenntnis vor Iphigenie und
den Traum von seinem Tode als die entscheidenden Momente für die Entsühnung
578 R- Weis senf eis, Goethes Draraa.
annimmt (vg-l. JBL. 1900 IV 8e:101). L. sieht die Bedeutung- des Schuldbekennt-
nisses vielmehr darin, dass es Iphig-enien Orests Sinnesart enthüllt und es ihr da-
durch ermöglicht, die hoffnungsfreudige und mutige Liebe zu beweisen, die Eindruck
auf ihn macht und in ihm die Liebe des Bruders weckt. Schliesslich bringt L. die
Vorgänge der Entsühnung-, wie er sie sich vorstellt, in engen Zusammenhang mit
Goethes Wesen und Erlebnissen. Er möchte die Sinnestäuschungen Orests nicht in
gewöhnlichem Sinn als krankhaft bezeichnen, sondern als solche, wie sie bei reiz-
baren, zumal künstlerisch veranlagten Naturen vorkommen, indem Vorstellungen
des Inneren bei gemütlicher Erregung- sich zu Empfindungen und Bildern steigern.
Als Beispiel wird die Vision herangezogen, die Goethe selbst auf dem Abschiedsritt
nach Sesenheim hatte. Und die alte Annahme eines Zusammenhangs zwischen
Orests Heilung- und den Erlebnissen Goethes mit Frau von Stein wird dahin er-
weitert, dass sich in jener nicht nur der besänftigende, veredelnde Einfluss der ge-
liebten Frau auf den Dichter spieg-ele, sondern auch dessen Bewusstsein, in das
einsame Leben der Freundin durch seine Liebe Licht und Wärme und Freude ge-
bracht zu haben. „Wie Goethe in der tatkräftigen Liebe, die er der auf seinen
sittlichen Kern vertrauenden Freundin entgegenbringt, Rettung aus Gewissensqualen,
Zweifel und Reue findet, und mit frischem Mut und Hoffnung erfüllt wird, so
schwindet die Qual des Orest, als er die liebende und ihm vertrauende Schwester
gefunden hat und die in ihm erwachte Liebe zu ihr in rettender Tat erweisen soll."
Aus allem, was hier in der Kürze berührt werden konnte, ergibt sich, dass L.
unsere Blicke in neue Richtungen gelenkt hat. Für mich mischt in seinen
Erörterungen Richtiges sich mit Falschem. Vor allem vermisse ich mit R. M.
Meyer (7739) eine Betonung des W^underbaren, Magischen, das der Einwirkung
Iphigeniens auf Orest denn doch anhaftet und das Goethe selbst in dem Zauber
empfand, den Frau von Stein auf ihn ausübte. — Dieses Wunderbare, Geheimnisvolle,
Irrationale, das sich auf keine Formel bringen lasse, wird in einem Aufsatz der
„Wartburg" (8091) hervorgehoben, der die Eigenschaften der Priesterin, religiöses
Empfinden, innere Harmonie, Altruismus, Familiensinn, dem modernen Typus der
unbefriedigten Frau und den radikalen Ansprüchen unserer Frauenrechtlerinnen ent-
gegenhält. — Von einer Aufführung der ,,lphigenie" in Ettersburg am 25. Mai 1802
berichtet Kohlrausch (8093). — Ueber die erste Berliner Aufführung des Dramas
mit Friederike Unzelmann stellt Siehr (8094) gleichzeitige Berichte zusammen.
Einer von ihnen tadelt das bunte Kostüm der Heldin, dem dagegen Goethe den
Vorzug vor. dem weissen Kleid der Weimarer Iphigenie gab. — In Brüssel ist die
,,Iphigenie" zum erstenmal in französischer Sprache über die Bühne gegangen
(8095^96). —
Nausikaa. Nach einem bisher ungedruckten Briefe (7751, S. 321)
schickte Goethe eine eigenhändige Niederschrift der ersten Scenen an den Grafen
Hans von Schlitz, zugleich die Handschrift einiger Arien aus der ersten Fassung
des „Gross - Cophta", der Oper. — Die Ergebnisse von Farniks Untersuchung
(JBL. 1901 IV 8e: 51) lehnt R. M. Meyer (7739) ab. —
E g m 0 n t. Allseitig betrachtet und würdigt Matthias (8056) das Pereön-
liche, das in dieses Drama eingeflossen ist. Er hebt hervor, wie es schon innerliche
und persönliche, durch die niederländische Kunst geweckte Interessen waren, die
den Dichter zu seinen Stoffquellen führten. Dass auch Brackenburg ein Abbild
Goethes selbst sei, wird so leicht niemand glauben. Als Ausdruck der Persönlich-
keit des Dichters verteidigt M. den „Egmont" gegen die Bedenken Schillers, Bult-
haupts, Bielschowskys: er möchte das „Seelengemäide", die Darstellung des Dämonischen
nicht hingeben für ein handlungsreicheres Stück. In den ersten vierthalb Akten
erkennt er die ursprünglich von Goethe gewählte lockere Form der Shakespeareschen
Historie und damit den Teil des Dramas, der in Rom nicht wesentlich umgegossen
wurde. Ausführlich behandelt er den Einfluss des „Egmont" auf Schillers „Wallen-
stein". Er geht mir zu weit, wenn er parallelisiert: „Die Gräfin Terzky bittet für
Wallensteins Diener, wie Egmont für seine Leute sorgt." — Unter nicht genügend
motivierten Ausfällen gegen die „Verkehrtheit" der Litterarhistoriker im allgemeinen
übt Seidl (8101) berechtigte Kritik an den Bemühungen, bei Egmont eine moralische
Schuld nachzuweisen, für die er mit dem Tode büssen muss. Nicht als Opfer einer
Schuld falle der Held, sondern damit sein Volk sich erhebe (?). Das Dämonische,
das ihn leite, überhebe ihn jeder Verantwortung. Mit seinem Bleiben in Brüssel be-
währe er nicht Tollkühnheit, sondern die „lautere Tapferkeit", die Goethe selbst als
die Base seines Wesens bezeichnet hat. — Zu denen, die durchaus eine moralische
Schuld Egmonts haben wollen, gesellt sich im Berichtsjahr W i 1 1 e n b ü c h e r (8102).
Er findet sie in einer Zweideutigkeit des Verhaltens, durch die Egmont glaube das
Ziel seines Ehrgeizes, die Statthalterschaft der Niederlande, erreichen zu können.
„Er hofft auf eine immer grösser werdende Verlegenheit der Regierung, um im letzten
ii. WciHsenleis, (ioethes DramÄ. 579
Aug"enblick als Retter in diesen Wirren aufzutreten und zum Danke für seine Ver-
mittlung' den Stattlialterj)osten zu g-ewinnen". Beim Ausbruch der offenen lievolution,
meint W., würde Goethes Ef»inont im Heere Albas gegen seine Niederländer gezogen
sein und versucht haben, eine vermittelnde iiolle zu sjjielen und so Alba aus dem
Hattel zu heben. Auch sein Bleiben in Brüssel wird aus seinen ehrgeizigen Plänen
erklärt: nach Oraniens Weggang und in Voraussicht des Rücktritts der Ilegentin
glaube Egmont sich an der Schwelle der Erfüllung seiner Wünsche, und dem habe
Uoethe dadurch Ausdruck gegeben, dass er ihn im spanischen Staatskleid zu Klärchen
kommen lasse! Zu so gewaltsamer Interpretation gelangt W. beim Versuch der Be-
gründung seiner Hypothese. Es ist nicht nötig, seinen Ausführungen noch weiter
zu folgen. In dem Streben, das Schauspiel gegen den Vorwurf des ündramatischen
zu verteidigen, verkennt er seine Eigenart und zwängt es in die veraltete dramaturgische
Schablone. Grosse Mühe hat er dann, den Eindruck, den jeder [Jnbefangene von
dem Drama und seinem Helden empfängt, mit dem, was er selbst hineinempfunden
hat, in Einklang zu bringen. —
Tasso. Zwischen den Einleitungen Koste rs (8057) und Heineman ns
(805H) besteht das umgekehrte Verhältnis wie bei der „Iphigenie'*: Wichtiges, was
jener behandelt, fehlt bei diesem, so der Hinweis auf Goethes allgemeine Lage in
Weimar, die nebtm den Erlebnissen mit Frau von Stein zur Konzeption der Dichtung
führte, der für die Stinnnung des Dramas wichtige Vergleich der Tasso-Tragik mit
der Werther-Tragik, die Darstellung des Wandels, der mit dem Gegenspieler des
Helden zwischen den Anfängen und der Vollendung des Werkes vorging. „Als
Tasso hatte Goethe sich 1780—81 gefühlt; mit Antonio-Empfindungen kehrte er 1788
aus Italien zurück". Zu dem, was K. über die Stellung des Dichters in Weimar
um 1780 sagt, stimmt die Vermutung nicht, dass der Gegenspieler, also der spätere
Antonio, ursprünglich als Tassos Rivale in der Liebe oder in der Dichtkunst ge-
staltet gewesen sei. Davon abgesehen aber wirkt die Rekonstruktion des ersten
Tasso- Fragmentes überzeugend, und ausgezeichnet wird veranschaulicht, wie bei der
Weiterführung und dem Abschluss der Dichtung das Neue aus dem Alten sich her-
ausgebildet hat. Bedeutung- wird da der Stellung beigemessen, die Schiller während
Goethes Abwesenheit in den Weimarer Kreisen gewonnen hatte. Neu ist wohl
der Hinweis auf Goethes Dichterkrönung durch Corona Schröter und auf den Lorbeer-
kranz, den jener selbst an Wieland nach der Vollendung des „Oberon" schickte:
zwei Ereignisse, die in der Nähe des „erfindenden Tages" für „Tasso" liegen. K.
wie auch H. nehmen das Stück als ausgesprochene Tragödie. Sie sehen darin, —
der eine „das Verbluten einer schwer belasteten und verwundeten Seele", der andere
„die Vernichtung der Lebensbedingungen, des inneren Lebens des Helden". K.
erklärt, warum die erschütternde Wirkung' der Tragödie sich bis heute immer ge-
steigert hat: „weil das vorgeführte Menschenschicksal von einer grauenerregenden
Allgemeingültigkeit ist oder geworden ist; denn der Tasso-Antonio-Konflikte hat das
19. Jahrhundert eine viel grössere Zahl gebracht als das 18." Weshalb fasst II.
V. 3133 „grosse Kunst" als „Kritik"? — Die Analogien zwischen dem „Tasso" und
Alfred de Vignys Dichtertragödie „Chatterton" weist Dalmeyda (8105) auf. Er
grenzt Goethes Schauspiel als ein modernes und romantisches Drama scharf gegen
die Antike ab, der bei ihrer Auffassung der Dichternatur die Idee des leidenden
Genies xmd seines vollständigen Widerspruchs mit dem Leben fern gelegen habe.
In engem Anschluss an Möbius (JBL. 1898 IV 8e: 77) führt er aus, dass Goethe
seinen Helden nicht geisteskrank gedacht habe. Ebenso habe Vigny seinen Chatterton
als „im Grunde gesund" dargestellt, nur als leidend unter den notwendigen Konflikten
mit der Wirklichkeit, in die sein Genie ihn verwickelt. Die Aehnlichkeit der beiden
Dramen liegt nicht nur in der verwandten Eigenart ihrer Helden, sondern auch in
den Mitteln, durch welche diese veranschaulicht wird. Beiden Dichtern sind ent-
gegengesetzte Charaktere gegenübergestellt, aber dem einen Antonio entsprechen
bei Vigny drei kontrastierende Personen. Vollendet wird auch Chattertons geistige
Verwirrung durch eine aussichtslose Liebe. D. glaubt bei allen diesen Analogien
nicht an Zufall, sondern vermutet direkten Einfluss des Goetheschen Dramas auf
Vigny, dessen Interesse schon durch Frau von Staels Analyse geweckt werden
musste. — Ein eigentümliches Mittel wendet Steiger (Goethe als Philister: Frei-
statt 4, S. 272/3) an, „den grossen Goethe der Mehrzahl seiner Leser menschlich
näher zu rücken" : er weist auf das Philiströse in des Dichters Wesen hin und findet
es besonders deutlich im „Tasso" gespiegelt, in dem „die muffige Luft der deutschen
Kleinstaaterei des 18. Jahrhunderts" wehe und mit der Umarmung der Prinzessin
durch Tasso ein „mittelalterliches Vorurteil" als tragisches Motiv verwendet
werde. — Parallelstellen zum „Tasso" führt G. H. Lo ebner (Nugae: BlIGymn. 37,
N. 5/6) aus Horaz und Cicero an. — Seine metrischen Untereuchungen hat Koch
(810(>; vgl. JBL. 1900 IV 8e: 112) auf „Tasso" und „Natürliche Tochter" ausgedehnt.
JuUresberieht« für neuere deuUcbe Litteraturgescbicbta. Xlll. 74
580 f^- Weissenf eis, Goethes Drama.
Die Beobachtungen und Zählung-en betreffen dieselben Punkte wie bei der „Iphigenie".
Als Erg-ebnis verkündet K. die Erkenntnis einer stetigen Entwicklung- des jambischen
Fünffüsslers innerhalb der drei Dramen; fortschreitende Gleichmässigkeit in der
Länge der Verse, Zunahme der stumpfen Versausgänge, immer sorgfältigere Be-
handlung der klingenden, sowie der Versanfänge, wachsende Neigung des Dichters
zu Ruhe und Ebenmass der Verse, zu leichtem und gefälligem Satzbau. Aber die
Fälle falscher Wortbetonung mehren sich in „Tasso" und der „Natürlichen Tochter"
gegenüber der „Iphigenie"; falsche Satzbetonung, Wortverkürzung, Enjambement
kommen in allen drei Stücken ungefähr gleich häufig vor; Hiatus, der in der „Natür-
lichen Tochter" ganz fehlt, ist auch schon in ,.Iphigenie" und „Tasso" sehr selten.
In diesen Punkten ist also keine Entwicklung zu beobachten, und des Uebertreibens
macht K. sich schuldig, wenn er an die Tatsache, dass der jambische Rhythmus in
der „Iphigenie" mehrfach, im „Tasso" nur an zwei oder drei Stellen, in der „Natür-
lichen Tochter" gar nicht durch anderen unterbrochen wird, die Bemerkung knüpft:
„Also auch hier eine Entwicklung von bunter Freiheit zum strengsten Ebenmass".
Er gibt schliesslich zu, dass die Entwicklung des Verses in den drei Stücken nicht
leicht auf eine kurze Formel zu bringen sei. Fest steht nur, was nun durch K. auf
bestimmte metrische Eigentümlichkeiten zurückgeführt ist, dass die ,, Natürliche
Tochter" die glattesten Verse hat und dass der Vers des „Tasso" eine gewisse Mittel-
stellung einnimmt, weil er „Kraft und Glätte verbindet, ohne in jener die Iphigenie,
in dieser die Natürliche Tochter zu erreichen". Das Ergebnis erscheint mir etwas
mager im Verhältnis zu der aufgewandten Mühe des Beobachtens und Zählens. —
Die natürliche Tochter. Die Ausgaben Küsters (8057) und
Heinemanns (8056) ergänzen einander. Weit ausführlicher als jener behandelt
dieser in Einleitung und Anmerkungen die jüngst durch Breal (JBL. 1898 IV 8e :
95) kritisch untersuchte Quelle des Dramas und die Art ihrer Benutzung durch den
Dichter. Dafür lesen wir bei K. mehr über das Drama selbst. Feinsinnig ver-
knüpft er es mit der „Iphigenie", zeigt in beiden Stücken die verwandten Probleme
auf und leitet die Verschiedenheit ihrer Behandlung aus den verschiedenen Ent-
wicklungsphasen des Dichters und aus der durch die französische Revolution ver-
änderten Zeitstimmung ab. Eine eingehende W^ürdigung des „Trauerspiels", in dem
die Anfänge des Altersstiles nachgewiesen werden, erklärt die Kälte, mit der das
Publikum von je diesem „schönen fragenden Fremdling" gegenübergestanden hat.
In der Auffassung der in beiden Ausgaben abgedruckten Paralipomena schliesst
H. sich an die Weimarer Ausgabe an; K. stimmt in allem Wesentlichen mit
Morris (vgl. JBL. 1898 IV8e:96) überein, wagt sich aber bei der Rekonstruktion
des zweiten Stückes der Trilogie kühner in die Einzelheiten der Handlung, wobei
denn freilich manches nur die Geltung einer Vermutung beanspruchen kann. Eine
P>age drängt sich auf: wären für den Leserkreis der Jubiläumsausgabe nicht einige
sachliche und sprachliche Erklärungen, wie H. sie gibt, wertvoller gewesen als der
Abdruck der Paralipomena und ihre Erläuterung? —
Schillers Totenfeier. Morris (8109; vgl. JBL. 1897 IV 8e : 65)
hat seine Rekonstruktion durch mancherlei Umstellungen und Zusätze verdeutlicht.
Von den „Eingangschören" haben die „Greise" und die „Studierenden" ansprechende
neue Erläuterungen erhalten. Bei „Weisheit" und „Poesie" wird auf Rafaels Dar-
stellung dieser Figuren, bei „Nänie" auf Schillers gleichnamiges Gedicht hingewiesen,
das schon Suphan herangezogen hatte. Die gezwungene Deutung der Worte der
Gattin vom „Werk des Gatten" ist weggefallen. —
Vorspiel zu Eröffnung des Weimarischen Theaters 1807.
Morris (8111; vgl. JBL. 1897 IV 8e:66) stützt seine Annahme eines Einflusses
der Antrittsrede Jacobis auf Stellen des Vorspiels durch den urkundlichen Nachweis,
dass Goethe sich genau in derselben Zeit mit jener Rede beschäftigte, in der er täg-
lich am Vorspiel dichtete. —
Die Wette. Was wir über die Entstehung des kleinen Lustspiels und die
vereitelte Aufführung in Teplitz wissen, fasst Sauer (7776, S. XLlIIf.) zusammen. —
Des Epimenides Erwachen. Von der Vorbereitung der Aufführung
in Weimar und von den Aenderungen, die sie nötig machte, handeln einige bisher
ungedruckte Briefe Goethes (7751) vom Ende des Jahres 1815. — Sauer (7776,
S. LVIII— LXII) vermutet, dass der Wunsch der Kaiserin Maria Ludovica, Goethe
möge den Ruhm der Retter Deutschlands singen, ihn angespornt habe, die anfäng-
liche Abneigung gegen den von Berlin aus angeregten Plan des Festspiels zu über-
winden, dass in der allegorischen Figur der Hoffnung dem Dichter die Züge der
österreichischen Kaiserin mit denen der Königin Luise zusammengeflossen seien und
dass er an jene auch bei den Huldigungsworten der Liebe an Kaiser Franz (in der
ersten Fassung) gedacht habe. — Morris (7619, Bd. 2, S. 269) hat entdeckt,^ dass
Goethes kurze Darstellung der antiken Ueberlieferung (Weim. Ausg. 16, S. 508)
R. Weissenfeis, Goethes Drama. 581
aus dem Epiinenides-Artikel in Hederichs mythologischem Lexikon hervorg^egangfen
ist, der dort unmittelbar dem Epimetheus-Artikel- vorangeht. Er knüpft daran die
Vermutung, dass der Dichter bei seinen Studien zur „Fandora" auf die Sage von
Epimeuides aufmerksam geworden sei. — Die von der Hoffnung gesprochenen
V. ().}2/3 bezieht Lösch hörn (8112) auf die in der Stille wirkenden Freimaurer-
logen, nicht auf den Tugondbujid, auf den der Ausdruck doch deutlich hinweist. —
Requiem dem frohsten Manne; des Jahrhunderts. Im Zu-
sammenhang einer Darstellung der Beziehungen Goethes zum Fürsten Karl von ligne
gibt Sauer (7770, S. LXXI- IV) eine Analyse des Fragments und eine Skizze der
geplanten Fortsetzung. —
Bearbeitungen. Ein sehr absprechendes Urteil fällt und begründet
Geiger (8113) über Kotzebues „Schutzgeist" und Goethes Bearbeitung (vgl. JBL.
IDOl IV 8e : 87), eine „unbedeutende Flickarbeit", die des grossen Mei.sters nicht
würdig sei, sogar manche Schlimmbesserungen des Originals enthalte. Er meint, die
Weimarer Ausgabe hätte sich begnügen sollen, die Varianten kurz zu verzeichnen. —
Faust. Ausgaben. Der fünfte Band der von Heinemann heraus-
gegebenen Werke, in dem 0. Harnack den „Faust" bearbeitet hat (81 IH), war mir
nicht zugänglich. —
Zusammenfassende Darstellungen. Den Kommentar Minors (JBL.
1901 IV 8e:99) rühmt Küster (8118) im ganzen und in vielen Einzelheiten. Reiche
Anregung sei aus den Erörterungen über Pakt und Wette zu schöpfen, „wenngleich
die Interpretation hier, anstatt resolut die Widersprüche und Goethes Unlust, sie aus-
zugleichen, zuzugeben, einen wahren Eiertanz zwischen all den Schwierigkeiten hin-
(lui-ch aufführe". Von weiteren Ausstellungen seien die Bedenken erwähnt gegen
die Verbindung, in die Minor die Dekorationsangabe der Scene „Landstrasse" mit
dem Motiv von Philemon und Baucis gebracht hat, gegen die Ansicht, dass der böse
Geist der Domscene als unsichtbar für die Zuschauer und Gretchen, fiir dieses auch
als unhörbar gedacht sei, gegen die Erklärung von „Brandschande Malgeburt", der
gegenüber K. eine eigene frühere (vgl. JBL. 1897 IV 8e : 87) wiederholt. Froschs
Anstimmen des Liedes vom römischen Reich erklärt er für einen Witz des krassen
Fuchsen, da römisches Reich im 17. Jahrhundert ein grosses Glas hiess, das bei der
Runda von Mund zu Mund ging. Den Grübeleien Minors über „Wald und Höhle"
stellt er eine Hypothese über die ursprüngliche Bestimmung dieser Szene entgegen,
die sich mit der im vorigen Berichtsjahr von Morris vertretenen deckt (vgl. JBL.
1901 IV 8e : 259). — Die „volkstümliche" Erklärung des Faust von Maria Pospi-
schil (8120), die viel Anerkennung gefunden hat, war mir nicht zugänglich. —
Ebensowenig der zweite Teil von Baumgarts Kommentar (8159; vgl. JBL. 1893
IV 8e : 64). — Ueber alle vorhandenen Faustkommentare fällt Kirchbach (8133)
ein absprechendes Urteil, in dem Berechtigtes sich mit Uebertreibung verbindet.
Er wirft ihnen, im besonderen den Kommentaren Düntzers und Loepers, „irreführende
und taktlose Nebenbemerkungen" vor. Er kennzeichnet richtig das Unzulängliche
der Auffassung, die in Fausts Vermählung mit Helena nichts sieht als das Symbol
einer Vermählung des germanischen Geistes mit dem Griechentum. Einen eigenen
Kommentar liefert er zu den Versen des Vorspiels „Und wandert mit bedäeht'ger
Schnelle Vom Himmel durch die Welt zur Hölle". Sie sollen sich gar nicht auf
Fausts persönliches Schicksal beziehen, sondern nur eine Aufforderung des Theater-
direktors an die lustige Person und den Dichter sein, eine Phantasiewanderung
durch den ganzen Kreis der Schöpfung anzustellen, der in dem Witzwort „Vom
Himmel durch die Welt zur Hölle" durch eine sogenannte Antiklimax (Steigerung
ins Witzig-Negative) illustriert werde. Nur zu dieser Auffassung, meint K., stimmen
die Worte „mit bedächt'ger Schnelle". Der beste Kommentar wäre nach seiner An-
sicht eine treue, mit poetischer Kraft vt)rgetragene Erzählung, die den inneren
Empfindungsgang des ganzen Gedichtes mit grossen Zügen in starker Plastik rück-
spiegelte und die freilich wohl nur ein Dichter von umfassender Bildung leisten
könnte. — Die natürliche Reaktion, die gegen das Zergliedern, Ausdeuten, Ideen-
suchen der Faustforschung eingetreten ist und aus Kirchbachs Aufsatz spricht, macht
sich geltend in einer Neigung, die Betrachtung und Analyse auf die fertig vorliegende
Dichtung zu beschränken, die Figuren zunächst als lebenswirkliche Gestalten zu er-
fassen und den Gang der poetischen Handlung als solcher in ihren Zusammenhängen
und Fortschritten klarzustellen. Nach Valentin (vgl. JBL. 1897 IV 8e : 75) kommt
O. Harnack (8129) mit einer kleinen einfachen, allem Grübeln sich fernhaltenden
Schrift, die „nichts anderes will, als den inneren Zusammenhang der Handlung in
beiden Teilen des Faust dem Leser vorführen" und dadurch die Einheit, wie sie seit
dem Plane von 1797 feststand, erweisen. Das Ganze des Werkes erscheint darin als
Kampf zwischen positivem Lebensdrang und negierender Skepsis. Ueberall, wo Faust
der Stimme verneinender Lebensanschauung Gehör leiht, räumt er dem Mephistopheles
74*
582 R. Weissenf eis, Goethes Drama.
Macht über sich ein. So in der Erdgeistscene, beim Selbstmordversuch, beim Pakt
mit dem Teufel. Der Erdgeist vertritt die positiv schaffenden Kräfte ; indem er Faust
zurückweist, übergibt er ihn dem Geist der Verneinung — so erklärt H. das bis
zum Fragment von 1790 bestehende Verhältnis zwischen Erdgeist und Mephisto-
pheles. Fausts Läuterung beginnt in der Gretchentragödie; mit ihrer Katastrophe
hört er auf, im Banne Mephistos zu stehen, der nun sein Diener wird. Die Läuterung
setzt sich fort im Erlebnis mit Helena. H. weist, hier mit Loeper und Calvin Thomas (vgl.
JBL. 1898 IV 8e : 165) zusammentreffend, darauf hin, dass nicht nur Fausts Umgang
mit dem griechischen Schönheitsideal seinem Wesen Harmonie verleihe, sondern zu-
gleich durch seinen Eingang in die heroische Welt sein Tatendrang geweckt werde
und damit der Kern seiner Natur durchbreche, der schon beim Versuch der Bibel-
übersetzung (V. 1237) sich angezeigt hatte. Ganz wieder er selbst wird er, als er auf
die Magie verzichtet. 'Nun der Schwäche des Alters preisgegeben, verfällt er der
Macht der Sorge. „Sein grosses Werk endet, äusserlich betrachtet, kläglich". Aber
innerlich triumphiert er über die Sorge im Vorgefühl der Befriedigung, die ideales,
selbstloses Wirken ihm schaffen soll. Dieser Zielpunkt des Ganzen, der Sieg und
die Rettung Fausts, ist durch die Wette zwischen dem Herrn und Mephistopheles
festgelegt. Neben ihr hat nach H. die Wette zwischen Faust und Mephistopheles für
das Endschicksal der Seele des Helden gar keine Bedeutung. Sie bezieht sich
nur auf den Endpunkt seines Lebens, der eintreten soll, sobald eine der drei
Bedingungen (V. 1692, 1694/6) erfüllt ist und Faust zum Zeugnis dessen die Worte
vom schönen Augenblick spricht. H. geht zu weit, wenn er behauptet, auch Mephisto-
pheles fasse seine Wette mit Faust so auf, sie sei ihm nur ein übermütiges Spiel, für
seine wirklichen Absichten vollkommen gleichgültig, wenn er von dieser Auffassung
aus keinen Widerspruch zwischen der Wette und dem ihr folgenden Monolog
(V. 1851 ff.) findet und annimmt, Mephistopheles gebe am Schluss nur vor zu glauben,
dass Fausts Seele ihm rechtmässig verfallen sei. — Von Harnacks gewandtem und
gedankenreichem Vortrag sticht die Darstellung unvorteilhaft ab, in der Willen
(8122) eine Inhaltsangabe des „Faust" liefert. Zumal in ihrer ersten Hälfte, die im
wesentlichen nichts anderes als eine prosaische und zwar oft ungelenke Paraphrase
der Poesie des ersten Teils ist. Dabei sind einige Auffassungen zu beanstanden,
z. B. dass Faust in der Gretchentragödie sinke, seine Sittenreinheit verliere, dass er
im Kerker am Sterbelager der Geliebten stehe. Interessanter gestaltet die Darstellung
sich beim zweiten Teil, wo die Inhaltsangabe sich mit einer Darlegung dessen verbindet,
was die einzelnen Vorgänge und Gestalten für das Ganze und was sie als Symbole
bedeuten. Manche der Deutungen, die an Kontroversen rühren, werden Widerspruch
wecken. In der Schöpfung des Homunculus sieht W. das Streben Wagners ver-
sinnlicht, den Begriff des klassischen Ideals theoretisch festzustellen. Als dieser
theoretische Begriff eignet Homunculus sich zum Führer Fausts in das klassische
Altertum. Sein Ende wird so ausgedeutet: „Der durch die Theorie gebildete Begriff
wird im Erkennen der Wirklichkeit vernichtet. Die Theorie trägt jedoch zur Er-
leuchtung des Bestehenden bei". Die Bedeutung der Helena-Episode für die Handlung
wird darin gefunden, dass Faust, „nach verschiedenen Versuchen sich nützlich zu
machen, dazu gedrängt werde, von nun an in der Pflege der Kunst Befriedigung zu
suchen". In der Dichtung steht davon doch nichts; aus ihr ergibt sich nur, dass Faust
auch durch die ästhetische Stimmung geführt wird. In der Erörterung des symbo-
lischen Sinnes der Episode (= Bild der Renaissance und des Einflusses der Antike
auf die neue deutsche Litteratur) zeigt W. eine gefährliche Neigung, die symbolische
Auffassung bis in alle kleinen Einzelheiten durchzuführen. Der Opfertod, zu dem
Menelaos die Helena bestimmt hat, soll auf die Zeit hinweisen, in der den ehemals
klassischen Völkern Verständnis und Bedeutung des Klassizismus verloren gegangen
war. Der Nebel, der Helena und den Chor umfängt, bevor sie in Fausts Burg
kommen, erhält die Deutung: „Ueber eine lange Zeit ist von griechischem Wesen
nichts bekannt, die Epoche vor der Renaissance ist in Nebel gehüllt". Der Chor
soll die Volkspoesie in ihren Wandlungen bedeuten, seine Auflösung in die Natur
das ewige Fortleben der unmittelbar aus der Natur schöpfenden Volksdichtung. —
Von Türcks Fausterklärung (JBL. 1901 IV 8e : 126—30) datiert Klein (8134) eine neue
Epoche für die Faustforschung. — T ü r c k selbst erörtert abermals den Einfluss
Spinozas auf die Gestaltung des „Faust" in Beachtung verdienenden Parallelen (8143)
und verteidigt sich (8144) gegen Alts Angriffe (vgl. JBL. 1901 IV 8e: 130). - Der
schon in JBL. 1901 IV 8e: 123 erwähnte Aufsatz Alts (8123) stützt und erweitert die
durch Morris aufgestellte Hypothese von einem Einfluss der Miltonlektüre auf die Faust-
dichtung seit 1799 (vgl. JBL. 1898 IV 8e : 181 ; 1901 IV 8e : 258). A. vermehrt nicht nur
die von Morris beigebrachten Parallelen um eine wichtige neue (zu V. 1335/6), sondern
behauptet, Milton habe den Anstoss zu dem Wandel der Grundvoraussetzungen ge-
geben, der nach seiner Ansicht dem Dichter die Fortsetzung und Vollendung seines
R. WeisspnfolH, (Joethes Dninia. 'tM
Werkes erst ermöglichte. Die Theodicee des „Verlorenen Faratli.M;.-> nuiu- (juiiiiu
zum Nachdenken über das Problem des Bösen angeregt und ihm den Wunsch geweckt,
die darauf bezüglichen Fragen, die der Dichter des Urfaust, weil von der dualistischen
christlichen Auffassung noch nicht völlig losgelöst, nicht habe beantworten können,
vom Standpunkt seines seitdem gefestigten monistischen Optimismus zu behandeln
und so den Fauststoff endlich ganz mit eigenem Geist zu durchdringen. Mit dieser
Hypothese weiss A. die Chronologie in üebereinstimmung zu bringen. Frühere
Datierungsversuche Witkowskis, llehns, Niejahrs benutzend, kommt er zu folgendem
Ergebnis: die Partien des „Faust", in denen jene vertiefte, optimistische AunassuDff
des Bösen sich geltend macht, nämlich der Prolog im Himmel, Fausts erstes Oespräcn
mit Mephistopheles und die Walpurgisnacht, sind 1799—1800, also nach der Milton-
lektüre entstanden, die Partien, die noch nicht die neue Auffassung des FauststofTes
zeigen, nämlich Zueignung, Vorspiel, Fausts zweiter Monolog und die Paktszene, fallen
in die .Jahre 1797—98, also vor die Miltonlektüre. A. nimmt an, dass Goethe im
zweiten Monolog und in der Paktscene zunächst versucht habe, sich in den alten
Gedankengang wieder hineinzufinden, die Lücken im Sinne der Sage und seiner
früheren Intentionen auszufüllen. Er glaubt nun auch den Grund entdeckt zu haben,
weshalb die Satanscenen der Paralipomena 48, 50 nicht ausgeführt wurden: der Dichter
habe gefürchtet, dass bei ihrer dramatischen Ausführung Satan und sein Reich zu
sehr als selbständiges Prinzip, als gewaltige, Gott feindliche Macht erscheinen würden,
so dass es den Eindruck hätte machen können, als werde ein dem Prolog im Himmel
widersprechender Dualismus vorausgesetzt. — In einem anonymen Bericht über einen
Besuch bei Goethe, den Werner (Euph. 9, S. 338—41) dem Dekorationsmaler und
Märchendichter Lyser zuschreiben möchte, finden sich interessante Aeusseningen
Goethes über Mephisto, ,,das Böse, dem nie der Gegensatz, das Gute, fehlen darf',
und über „einen modernen Faust, einen Destillator des unsichtbar Dämonischen in
jeglichem Leben und Treiben, einen Aufdecker schlimmer Zukunft und gut scheinender
Gegenwart und so umgekehrt, einen gewaltigen Prediger des 'Richtet nicht'".
— Ein Vortrag von Capesius (8126), der wieder einmal, vielfach Gedanken
Paulsens verarbeitend, den „Faust" als „eine im tiefsten Kerne religiöse Dichtung"
erweist, ist durch Klarheit und Beschränkung auf das Wesentliche geeignet, die
religiösen Momente des Werkes einem grossen Publikum zu vermitteln. Sonderbar
mutet nur die moralisierende Behauptung einer „Inkongruenz" an, die zwischen
dem allgemeinen Wesen Fausts und der Gewissenlosigkeit und Erbärmlichkeit seines
Verhaltens in der Gretchentragödie bestehe. —
Einzelstudien. Kuno Fischer (8128) weist in einer Studie, in
der er seine bekannten Ansichten über den Wandel der Mephistophelesgestalt innerhalb
der Dichtung noch einmal ausspricht, den Selbstdefinitionen des Teufels im ersten
Gespräch mit Faust mehr dramatische als philosophische Bedeutung zu, da sie darauf
berechnet seien, Faust zu locken und zu bestricken. Er verlangt deshalb, dass der
Schauspieler sie leicht, lustig, verführerisch spreche. — Der in JBL. 1901 IV 8e : 169
erwähnte Vortrag, in dem Morris die Anregungen überblickte, welche die bildende
Kunst für den Faust gegeben hat, ist im Druck erschienen (8135). Die Kritik dessen,
was Arbeiten der letzten Jahre zu dem Thema beigesteuert haben, ist vielfach polemisch
ausgefallen. M. ist mit gutem Recht vorsichtiger in der Annahme bestimmter Ein-
flüsse, und er fasst die Einwirkungen weniger äusserlich, weniger mechanisch als
seine Vorgänger in diesem Gebiet der Forschung. Von Wickhoffs H^'pothesen (JBL. 1898
IV8e:125) verwirft er die Anknüpfungen des Einschläferungsliedes (V, 1440—1505)
an Philostrats Beschreibung* des Andriergemäldes, eines Teiles der Mummenschanz
(mit dem Knaben Lenker) an Maximilians Triumphzug, der rosenstreuenden Engel
an Signorellis Fresken. Dagegen hebt er mit Wickhoff ein niederländisches Gemälde der
Dresdener Galerie als besonders wichtig für die ,, Hexenküche" hervor. Neu ist bei dieser
Scene der Hinweis auf Michael Herrs Walpurgisnachtbild, dem Goethe einen einzelnen
Zug für sein Scenar entnommen hat. Für die Beziehung, die Wickhoff zwischen
dem „Wundermann" Faust (V. 6421) und einem Bild des Simon Magus gefunden
hat, bringt M. eine äussere Beglaubigimg. Bezüglich der Leda Correggios meint er,
Fausts Traumvision (V. 6903 ff.) lehne sich an das Gemälde weniger in den Einzel-
heiten als in der Gesamtstimmung an. Noch folgende ältere Hypothesen erfahren
seinen zum Teil energischen Widerspruch: Kerns Annahme, dass die auf einem
Schwein reitende Baubo auf eine Terrakotte zurückgehe (vgl. JBL. 1897 IV 8e: 105),
der von Calvin Thomas (JBL. 1898 IV 8e: 165) ausgesprochene Gedanke, dass Goethe
für die Schilderung des Sonnenaufgangs am Beginn des zweiten Teils durch Guido
Renis Aurora inspiriert worden sei, die „merkwürdigen" Entdeckungen Franckes,
die schon hier (JBL. 1892 IV8e:51; 1893 IV 8e:103) abfällig beurteilt wurden, die
Vermutungen Szantos, die Chirons Erscheinung in der klassischen Walpurgisnacht
und die Reiherfedern der Pygmäen betreffen (JBL. 1898 IV 8e : 170), Gerbers und
584 R. Weissenfeis, Goethes Drama.
Vollerts Hindeutung-en auf Rafaels Poesie und Michelangelos jüngstes Gericht (JBL.
1896 IV 8e:94; 1901 IV 8e:344). Aus den positiven Darlegungen der Studie
kann hier nur noch das herausgehoben werden, was die frühere Forschung- nach
irgendeiner Seite ergänzt. Zu den Partien des Faust, deren iVnschauungsbilder M.
mit Recht nicht auf Anregung durch bestimmte einzelne Gemälde zurückführt, ge-
hören der Prolog und der Epilog im Himmel. Goethe kannte eine Fülle gemalter
Glorien des Herrn und der Mutter Maria, und dasselbe ist der Fall beim Leser,
dessen Vorrat von malerischen Phantasiebildern hier durch die knappen Worte des
Dichters sicherer aufg-eregt wird, als es durch ausführliche Schilderung geschehen würde.
Feinsinnig würdig-t M. hier den „weise verschweigenden Meister des Stils". Von
solchen barocken Pseudoorganismen, wie sie in V. 4259 f. erscheinen, weist er auf
Berichte über die antike Malerei und auf den jüngeren Teniers hin. Für die äussere
Gestalt des Knaben Lenker zieht er den antiken Typus des Apollo kitharoedus
heran. In V. 7382 — 96 erkennt er einen Wettstreit der Poesie mit der antiken
bildenden Kunst, bei dem Lessings Laokoonlehren befolgt sind: die Gestalt des
Herkules, wie die antiken Künstler ihn gebildet haben, steigt auf, indem Chiron den
Eindruck schildert, den er von ihm empfangen hat. An der Episode der Galatea
zeigt M., wie der Dichter, von Gemälden ausgehend, mit seinen Mitteln etwas ganz
Neues schafft, in ein der bildenden Kunst nicht zugängliches Reich führend, wo alles
in unsere Erdenschranken sinnlich Gesonderte (Farben, Töne, Rhythmus der Seele)
in einen ewigen Einklang zusammenfliesst". In der Helenadichtung, deren erste
Hälfte ein Hinarbeiten auf das Statuarische der griechischen Plastik zeigt, werden
auch Einzelheiten der zweiten Hälfte an bildende Kunst geknüpft: die Apotheose
des Euphorion an das auf Kant bezügliche Titelbild zu Falks satirischem Taschenbuch
von 1797, die den Akt schliessende Schilderung des Dionysosfestes an Motive
antiker Sarkophag-reliefs, mit denen die Erinnerung an rheinische Weinlesen sich
verbunden haben soll. Der fünfte Akt weist ein „Crescendo" der Anlehnung an
alte Malerei auf, die hier für Goethe das Mittel wurde, sich nicht im ,, Vagen" der
übersinnlichen Dinge zu verlieren. Von den längst herangezogenen Pisaner Fresken
weist M. das Höllenbild zurück, weil gerade auf ihm im Gegensatz zu vielen anderen
derartigen Gemälden der Höllenrachen mit der Flammenstadt fehlt. Dagegen sieht
er im ,, Paradies" derselben Fresken eine der bildlichen Unterlagen für die
ursprünglich geplante himmlische Gerichtsscene der Paralipomena 94/5, 194/5.
Ueberzeugend bringt er Verse, die ursprünglich auf V. 12075 folgen sollten, mit
Empfängnisbildern in Zusammenhang, auf denen Goethe den Mond zu Füssen der
Jungfrau in den Erdball umgedeutet hat. Der ganze Aufsatz bedeutet eine erfreuliche
Vertiefung des behandelten Themas. Die Zusammenfassung der Ergebnisse am
Schluss und der Versuch, die einzelnen besprochenen Fälle in Gruppen zu ordnen,
beleuchten das überall zweckmässige Schaffen des Dichters. — Reichel (8179)
hat neue Gottsched-Nachklänge (vgl. JBL. 1901 IV 8e:170) im Faust ausgespürt.
Er druckt aus der 1. Ausgabe der „Kritischen Dichtkunst" zwei Gelegenheitsg'edichte
ab, die litterarhistorisch wichtig sind als Zeugnisse, dass Gottsched schon 1730 die
Gestalt des Hans Sachs gegen die Alexandrinerdichtung heraufbeschwor. Daran
knüpft sein Gottsched-Fanatismas die folgenden Vermutungen und Betrachtungen:
Goethe hat sich in die beiden Gedichte so hineingelesen, dass er beim Niederschreiben
der ersten Faustszenen unwillkürlich in den von Gottsched neu geschaffenen Hans
Sachs-Stil verfallen musste; er ist also auch darin nur Nachzügler Gottscheds, der
über die von diesem gezogenen Linien nicht hinausging; ja „die Erneuerung des
Sachs-Stils stehtunserem derben Gottsched viel natürlicher als dem zärtlichen Goethe". —
Durch Zusammenstellung und Erklärung vieler Fauststellen will Heynacher
(8130) Klarheit gewinnen und schaffen über Goethes Ansichten vom Wesen der
menschlichen Seele, die er zugleich aus anderen Schriften und Briefen des Dichters
belegt. Als dessen psychologische Glaubenssätze ergeben sich ihm Dualismus von
Leib und Seele, Unsterblichkeit, allerdings nur „partielle", und unteilbare Einheit
der Seele. Die „zwei Seelen in der Brust" sind als „Triebe" einer und derselben
Seele zu fassen. Für die einzelnen Kräfte der Seele erkennt H. bei Goethe eine
Dreiteilung: Vorstellungsvermögen, Empfindung und Wollen, während die Leibniz-
Wolffische Philosophie nur zwei Sphären, Erkenntnis- und Begehrungsvermögen,
schied. Jene Dreiteilung, die nach H. durch die „Philosophischen Versuche" des
Kieler Professors Tetens (1776/7) zu allgemeiner Anerkennung gelangte, gibt die
Disposition für die Abschnitte, in denen untersucht wird, wie Goethe im Faust die
Ausdrücke für seelische Kräfte, Zustände und Vorgänge verwendet : Vernunft,
Verstand, Phantasie, Gefühl, Gemüt, Begehren, Lust, Willen u. a. Aus der Art der
Verwendung wird auf die Vorstellung geschlossen, die der Dichter von den Einzel-
heiten des Seelenlebens hatte. Es ergibt sich z. B., dass er Vernunft nicht im
Kantischen, sondern im Leibnizschen Sinn gebraucht, dass er Vernunft und Verstand
R. Wüissenfüls, Goethes Drama. 585
imtüi'scheidet als V^onno^en, die ewigen Wahrheiten zu erkennen, und Verinög-en
der Erkenntnis des Endliclien, dass im Faust Sinnlichkeit dio noch heute übliche
Bedeutung- (= Sinnenlust) hat, während der philoäophische Beg-riff (= Teil des Er-
kenntnisvermögens bei Kant) durch „Sinn" und „Schauen" ausg-edrückt wird. Lehr-
reich ist das Kapitel vom „Schauen". H. zeigt, dass das Wort im Faust auch eine
besondere, höhere, dem Uenie und namentlich (ioethe eigene Art des Schauens,
also das bezeichnet, was sonst Intuition heisst. Dabei polemisiert er g-lücklich geffen
Tiircks Behauj)tung', dass die Magie im Faust nur ein Symbol für jenes geniale
Schauen sei (vgl. JBL. 1901 IV 8e:127). Für die Worte Oefiihl un<I Fühlen stellt
er viel häufigeres Vorkonunen im ersten als im zweiten Teil fest und findet die
richtige Erklärung- dafür in der Stimmung der Sturm- und Drangzeit. Die Kolle,
die „Trieb" und „Drang" im Faust spielen, erweist dem Beobachter, dass Goethe
sch(m den Ilarlmannschen Begriff des Unbewussten geahnt habe. Einfluss Schillers
wird für Goethes Auffassung des Willens und der Willensfreiheit vermutet. Ich sehe
den llauptwert der interessanten kleinen Schrift in den s{)rachlichen, überall psycho-
logisch vertieften Beobachtungen. Allen Erklärungen einzelner Fauststellen kann
ich freilich nicht beistimmen, z. B. nicht der Erklärung von V. 550 „rechter Sinn"
= edle Empfindung, wahres Gefühl, von V. 10302 „grossen Sinnen" = grossen
Plänen. In V. 138, 544 ist es nicht nötig anzunehmen, dass der Ausdruck „Herz"
auf das empfindende Subjekt übertragen ist. Wieso spricht aus V. 17 f. dualistische
Auffassung des Verhältnisses von Leib und Seele? Neue Aufschlüsse über Goethes
Wesen, die H. sich als Ergebnis seiner Forschungen verspricht, habe ich in dem,
was er bis jetzt mitgeteilt hat, nicht gefunden. Dass Goethe mit seinen philosophischen
Anschauungen nicht auf den Spinozismus oder ein anderes System festgenagelt
werden darf, ist keine neue Erkenntnis. Im besondern möchte H. den Anspruch
der Monisten auf den Faustdichter als einen der ihrigen zurückweisen ; seine Polemik
gegen Bölsche (vgl. JBL. 190i IV Sa' : 7) hat aber nichts Ueberzeugendes. —
Urfaust. Rö sslers Aufsatz (8148) über die Entstehung des Faust ist
zuerst in den Grenzboten von 1883 erschienen, Nach Erich Schmidts Entdeckung
des Urfaust behandelte er dasselbe Thema noch einmal in einem jetzt gleichfalls neu
gedruckten Aufsatz der PrJbb. von 1888 „Der Dresdener P^austfund und die Ent-
stehung des Faust" (258, S. 355—74). — In einer neuen Goethestudie erörtert
Morris (8147) die historische und ästhetische Bedeutung der Form des Urfaust.
Er würdigt die starke dramatische Wirksamkeit des alten Budenspiels in Knittel-
versen, die Goethe veranlasste, sich seiner Form sowohl für satirische wie für positiv
gehaltene kleine Stücke zu bedienen, bis ihm endlich der Einfall kam, dass von
dieser Grundlage aus die seit Gottsched gesuchte Form des neuen grossen Dramas
gefunden werden könne. Wie er die Form des alten Knittelversdramas für den Ur-
faust geweitet und mit fremden Elementen versetzt hat, das wird unter lehrreichen
Bemerkungen über das Verhältnis zwischen Form und Inhalt beleuchtet. Die ein-
fache Form harmoniert mit dem Unschuldig-Herzlichen des Inhalts und hebt ander-
seits durch Kontrast das Bedeutende, Gedankenreiche, das in Pathos oder Satire
ausgesprochen wird. Die fremden Elemente werden charakterisiert als Shakespeare-
sche Prosa, die eintritt, wo die dargestellte menschliche Art und Empfindung unter
das Mittelniveau sinkt (Auerbachs Keller) oder sich darüber zum Ungeheuren erhebt
(Schlussscenen), als Pindarische freie Rhythmen im Ausdruck von Begeisterung und
Extase, als singspielmässige Formen in Gretchens Liedern. Indem der Urfaust alle
diese in anderen Werken des jungen Goethe gesondert vorkommenden Elemente in
sich vereinigt, erscheint er als Summe der formalen Experimente, zu denen der
Frankfurter Dichter durch die poetischen Ausdruck heischende Mannigfaltigkeit
seiner Stinmnmgen und den überquellenden Reichtum seiner Gedanken gedrängt
wurde. —
Erster Teil. Allseitigen Beifalls sicher ist das Unternehmen des Verlages
S. Fischer, Meisterwerke der deutschen Litteratur in Bänden kleinen Formates so
herauszugeben, dass Zuverlässigkeit des Textes und der Einleitungen sich mit ge-
schmackvoll moderner Ausstattung verbindet. Pniower, der die wissenschaftliche
Leitung übernommen hat, eröffnet die Sammlung mit dem ersten Teil des „Faust"
(Faust. Eine Tragödie von Goethe. B., S. Fischer. Pantheon-Ausgabe. Textre\ision,
Einleitung und Erläuterungen von 0. Pniower. XIV, 214 S. M. 2,50). Es gehörten die
Gelehrsamkeit und sichere Stoffbeherrschung des bewährten Goetheforschers sowie
ein bemerkenswertes stilistisches Geschick dazu, auf so knappem Raum, wie ihn die
Einleitung- nur beansprucht, ein Bild der Entstehungsgeschichte des Werkes zu geben,
soweit der Leser es zu vollem Verständnis braucht. Klar tritt vor allem die Um-
wandlung- des Faustproblems während der drei Phasen der Arbeit im engen Zu-
sammenhang mit der Entwicklung des Dichters hervor. Für die Vermutung, dass
der Grundgedanke in den Sturm- und Drangjahren ein pessimistischer gewesen sei.
586 R- Weissenfeis, Goethes Drama.
scheint mir die Stimmung- des jungen Goethe keinen sicheren Anhalt zu bieten.
Die Erläuterungen wird mancher Leser etwas ausgiebiger wünschen. Sie sind rein
sachlich, erklären namentlich Ausdrücke der Magie, einige sagenhafte Figuren und
satirische Anspielungen in der Walpurgisnacht. — Seine Swedenborg-Hypothese hat
Morris in der sorgfältigen Revision des alten Aufsatzes (8154; vgl. JBL. 1901 IV
8e: 256) durch neue Belegstellen aus den Schriften des Sehers wie aus Goethes
Briefen und Werken gestützt. Die wichtigsten darunter sind einige Sätze aus
,,Egmont", für die damit der Beweis erbracht ist, dass sie mit ihrer Umgebung zum
alten Bestände des Dramas gehören. Bei Faust V. 392/5 vermittelt M. seine neue
Auffassung mit der älteren durch die Annahme, dass die Geisterwelt Swedenborgs
mit der Ossians verschmolzen sei. Eine Anmerkung weist auf Anklänge an Sweden-
borg bei Schiller, z. B. in Wallensteins Mystizismus, hin. — Die „breiten Bettel-
suppen" der Hexenküche möchte Kraus (8152) einfacher als Düntzer, Schröer und
Meyer (JBL. 1901 IV 8e:274) erklären: von der Bettelsuppe (zebra^ka) aus, die in
Böhmen ein Bestandteil des Menüs der bürgerlichen Haushaltungen ist. Es fragt
sich nur, ob Goethe davon gewusst hat. — Nur wenigen der Deutungen, die Morris
in der 1. Auflage seiner Studien für die Einzelheiten der Walpurgisnacht gegeben
hat (vgl. JBL. 1897 IV 8e:103), kann Michels (7619) beistimmen. Er fragt, ob
mit dem „Puristen" (V. 4279 —82) vielleicht A. W. Schlegel gemeint sei. — In einer
Rezension von Kopps Buch über Klingemann (vgl. JBL. 1901 IV 8e : 202) widerspricht
Devrient (Euph. 9, S. 776—83) mit Recht der im Berichtsjahr durch Willen
(s. 0. 8122) vertretenen Annahme, dass Gretchen mit ihren letzten Worten sterbend
niedersinke. —
Zweiter Teil. Eine neue Auffassung veröffentlicht G o r t e r (8163)
in dem „angenehmen Bewusstsein", endlich die Lösung aller Rätsel gefunden zu
haben, an die Stelle der Vermutungen früherer Forscher „voll und ganz" bewiesene
Gewissheit zu setzen. Aber der so oft eindringlich angeredete „liebe Leser" wird so
leicht nicht glauben, dass Faust, krank im Alkoven seiner Studierstube liegend, den
ganzen Inhalt der vier ersten Akte von V. 4728 an nur träume, dass diese Fieber-
träume die „vier Pausen nächtiger Weile" seien, in denen sein Inneres „von erlebtem
Graus gereinigt" wird (vgl. V. 4625/6), dass er auch im fünften Akt, erwachend, zu-
nächst weiterphantasiere, nur in seiner Einbildung das Gebiet am Meere beherrsche
und kolonisiere, dass sein Sterben und seine Himmelfahrt die einzigen als wirklich
gedachten Geschehnisse des zweiten Teils der Dichtung bilden. Es scheint mir
nicht nötig auf die „Beweise" einzugehen, die G. für diese „so nahe liegende" Ent-
deckung bringt. Nur auf eine der Konsequenzen, zu denen seine Hypothese führt,
sei hingewiesen. Faust kann im 16. Jahrhundert nicht von Lord Byron träumen,
und doch steht durch Stellen der Dichtung und eigene Aussprüche Goethes fest, dass
der englische Dichter bei der Gestalt des Euphorion vorschwebte. Aus diesem
Dilemma hilft G. sich durch eine Annahme, die sich weder mit dem sachlichen Ge-
halt der Euphorionepisode noch mit der Entstehungsgeschichte des ganzen Werkes
vereinigen lässt. Goethe soll allerdings zuerst, als er die „Helena" dichtete, den
Euphorion im Hinblick auf Byron gestaltet, dann aber, da er die Dichtung als
Zwischenspiel der Fausttragödie einfügte, ihn auf den mittelalterlichen Minnesang
umgedeutet haben, ohne die Zeit zur Vollendung- der dazu nötigen Umarbeitung zu
finden. Der Minnesang erschiene dann also als Produkt einer Verschmelzung der
Antike und mittelalterlicher Romantik! Die Schwierigkeiten, die sich für eine nach
G.s Anweisungen eingerichtete Bühnendarstellung ergeben würden und die von Goethes
dramatischer Technik und dramaturgischen Anschauungen weit abführen, hat schon
R. M. Meyer (LE. 5, S. 239—40) hervorgehoben. In der Masse des Wunderlichen
und Gewaltsamen, die der neue Faustdeuter dem auf diesem Forschungsgebiet an-
sehnlichen Vorrat der Kuriosa hinzugefügt hat, sind die Ausführungen über den
Ausgang der Wette und andere Einzelheiten, wie einige neu gezogene Parallelen
zwischen dem ersten und zweiten Teil, Erscheinungen, denen man eine andere Um-
gebung wünschen möchte. — Von Gorters phantastischen Kombinationen und Kon-
struktionen unterscheidet die Sachlichkeit sich vorteilhaft, mit derWoerner (8170),
sich streng an die Worte der Dichtung und des Dichters bindend, einige schon viel
erörterte Probleme behandelt. In grossen Zügen zeichnet er den Verlauf des Dramas bis
zum Schlussakt, seiner Auffassung das Paralipomenon 1 und Goethes Brief an Schubart
vom 3. November 1820 zugrunde legend. Von den „Irrtümern", durch die nach
diesem Brief Faust sich „durchwürgen" muss, ist in dem von W. ausführlich
analysierten Schlussakt noch der letzte zu überwinden, die Selbsttäuschung, dass
positives Schaffen („Schöpfungsgenuss von innen") möglich sei im Bunde mit dem
Dämon der Verneinung und durch die Magie. Die Vernichtung von Philemon und
Baucis, diesen Irrtum grell beleuchtend, wird der unmittelbare Anlass, dass Faust
ihn erkennt: der Wunsch „Könnt' ich Magie von meinem Pfad entfernen" zeigt
H. Weissenfeis, Goethes Drama. r»97
seinen Sinneswandel, ist ein Eingeständnis seiner Schuld. Ein letzter Aufschwung
erfolg-t: vom og-oistischen Streben und Handeln zum altruistischen, für da« es keiner
Mag-ip und keines helfenden Mephisto bedarf. Der Teufel hat seine Wette verloren :
der „höchste Augenblick", den der sterbende Faust g-eniesst, ist ein g^anz anderer als
der Augenblick trügen Beharrens, materiellen Genusses, an dessen Eintritt der Ge-
winn der Wette für Mephistopheles geknüpft war. Dass dieser selbst nicht glaube,
die Wette g-ewonnen zu haben, ist eine Behauptung, in der W. sich mit Hamack
(s. o 8129) berührt, und für die ich den überzeugenden Beweis vermisse. Den Mittel-
punkt der klaren Ausführungen bildet eine ins einzelne gehende psychologische und
ästhetische Interpretation der Scene mit der Sorge, die der Verfasser im Hinblick auf
Türcks seltsame Auffassungen (JBL. 1901 IV 8e : 126) für geboten erachtete. Er be-
tont stark den symbolischen, nicht allegorischen ('harakter der Episode. Zu eng
fasst er nach meiner Ansicht die Sorge, wenn er darunter nur Fauste Sorge um
Vermehrung seines Besitzes versteht, wie sie sein Verhalten gegen Philemon und
Baucis bestimmte. Zweifellos richtig Ist die Deutung des .symbolischen Vorgangs da-
hin, dass die Sorge zwar ein Element im Wiesen des gealterten Faust geworden sei,
dass sie ihn aber nicht von seinem unablässigen Streben abzubringen vermöge, dass
vielmehr gerade, da sie ihm durch die Blendung die äussere Welt verdunkele, das
Licht in seinem Inneren um so heller erstrahle, sein Streben sich zu reiner Selbst-
losigkeit idealisiere. Die Blendung Fausts nennt der Ausleger die grössle der
Schwierigkeiten, die er löst mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, den sinnenfälligen
Kampf der Sorge mit Faust auch sinnenfällig enden zu lassen, und auf die Volks-
sagen, die dafür dem mit ihnen vertrauten Dichter das Motiv des giftigen Atems der
Gespenster boten. Der Wert der Analyse liegt darin, dass sie dem Leser die Stimmung
des alt gewordenen Faust lebendiger vergegenwärtigt und die Worte der Sorge
weniger allgemein fasst, sie fester an jene individuelle Stimmung knüpft als frühere
Auslegungen. — Seine Charakteristik des Mephistopheles setzt Morris für den
zweiten Teil fort (8136; vgl. JBL. 1901 IV 8e:259j. Wieder bildet die Gestalt des
Teufels nur den Mittelpunkt von Betrachtungen, die den Inhalt und Gang der ganzen
Dichtung und ihre Entstehungsgeschichte umspannen. Mit Recht erspart M. sich und
uns den Nachweis, wie Mephistopheles auch durch den zweiten Teil sein Ziel, das
Verderben Fausts, verfolge. Der Versuch eines solchen Nachweises wird für die
ersten vier Akte immer gewaltsam ausfallen. Denn da treten, wie M. ausführt,
Mephistos besondere Zwecke einstweilen zurück; er ist nur der gefällige Dämon, der
erfüllt, was Faust begehrt. Ei* ist der dramatischen Handlung lockerer eingefügt
als im ersten Teil, er kann deshalb noch freier als dort seiner Lust an souveräner
Kritik des Weltlaufes nachgeben und bleibt darin das „Organ, mit dem der Dichter
seinem Herzen Luft macht". Wie er mit diesem alt geworden ist, zeigt M., wie seine
Satire, die im ersten Teil auf das Allgemeine gerichtet war, im zweiten mehr Be-
sonderes trifft, bestimmte Erscheinungen der Gegenwart, die dem Dichter in seinen»
langen Leben nahe getreten sind. In der Darstellung der Rolle, die Mephistopheles
bei Fausts Abenteuern in verschiedenen Masken spielt, kehrt vieles aus früheren
Aufsätzen des Verfassers, namentlich aus dem Aufsatz über die Paralipomena (JBL.
1898 IV 8e:I81), wieder. Die dort behandelten Einzelheiten sind zu fortlaufender
Darstellung näher aneinander gerückt, manches erscheint in der Art modifiziert, wie
in der zweiten Auflage der Goethe-Studien (s. 7619). Nur einiges Neue braucht hier
erwähnt zu werden. Vortrefflich veranschaulicht M., dem Dichter nachschaffend,
unter Benutzung der Paralipomena 6:i, lOO/l, 123, 65/6, 76/7, wie FausU und
Mephistos Auftreten am Kaiserhof und das Maskenfest allmählich die jetzige Gestalt
gewonnen haben. Es ergibt sich dabei „eine Planwandlung, durch die Mephisto
immer weiter in den Vordergrund und Faust, als für die hier zu lösenden Aufgaben
imgeeignet, zurück trat", ein ähnlicher Wandel also, wie er sich in „Auerbachs Keller"
vom Urfaust zum Fragment vollzogen hat. Die Konzeption der klassischen Walpui^is-
nacht ist nach M. von den in Sibyllen verwandelten thessalischen Hexen au.sgegangen,
auf die Goethe verfallen sein wird, als er antiker Dämonen zur Beschwörung der
Helena bedurfte (Paralip. 123, 2). Mephistos Verkehr mit den schönen Gestalten der
antiken Sagenwelt war ursprünglich weniger intim gedacht, als er jetzt ist: bei der
Sphinx und den Lamien nimmt in Paralip. 123, 1 noch Faust seine Stelle ein. Da-
gegen sollten seine Beziehungen zum „wahlverwandten Weiblich - Hässlichen", ein
Motiv, das schon bei der Martha und der Hexe des ersten Teils angeschlagen war,
nach den Skizzen engere sein. M. wiederholt seine Hypothese über den in Paralip.
99, 14 angedeuteten Traktat Mephistos mit der Phorkyade Enyo, von dessen Inhalt in
der vollendeten Dichtung nur die Maskenübertragung geblieben ist, die nun, aus
dem früheren Zusammenhang gelöst, als eine etwas gewaltsame Erfindung erscheint.
Hederichs mythologisches Lexikon wird für diese Erfindung, wie für die ganze
Episode der Phorkyaden, und ebenso für den Erichthonius des Paralip. 123 heran-
Jahreiibericht« für neuere dentuche Litterutargesehichte. XUI. 7^
588 I^- VVeissenfels, Goethes Drama.
gezogen. Aus Paralip. 125 „Heisser Wind — flüchtet" schliesst M., dass Mephistos Ab-
gang aus der Walpurgisnacht, der jetzt nur dürftig motiviert ist, früher wirksamer
geplant war. Ein Vergleich der Helenadichtung von 1800 mit den Paralip. 63 und 84
zeigt wieder einen Planwandel: wollte Goethe zuerst Helena in das Mittelalter und
nach Deutschland versetzen, also sie an Faust heranbewegen, so hat er später um-
gekehrt Faust an Helena heranbewegt, diese auf ihrem natürlichen Schauplatz belassen,
weil nur auf solche Weise mit ihr zugleich die grosse griechische Welt vorgestellt
werden konnte. In diese musste nun Mephisto als Phorkyas eingefügt werden, und
das ist nach M.s hier besonders tiefdringenden Ausführungen durch zwei Kunst-
mittel geschehen: die Phorkyasgestalt ist, wie das Hässliche in der griechischen
Mythologie, als das erste, was sich dem Chaos entrang, als ,,Rest des Uran fänglichen"
aufgefasst, und sie ist, wie ihr Gegenbild des Schönen in Helena und dem Chor,
plastisch nach Art der antiken Kunst behandelt in „statuarisch geschlossenen
Stellungen" (s. o. 8135). In dieser Weise hellenisiert durfte Mephistopheles im Stil
der griechischen Tragödie reden. Aber im weiteren Verlauf des Aktes blickt sein
wahres Wesen doch wieder hinter der Maske hervor, immer deutlicher, bis er am
Schluss ganz in seiner Teufelsgestalt sich aufrichtet. Der Dichter brauchte ihn als
Organ, um seine „Phantasmagorie" als solche kenntlich zu machen, um das
Schwankende des Grundes, auf dem die griechischen Gestalten sich bewegen, und
den grossen Sinn der Vorgänge, die Idee einer Verschmelzung antiker und moderner
Kunst, anzudeuten. Auf die Feinheit, mit der M. da im einzelnen den Intentionen
Goethes nachgeht, kann hier nur hingedeutet werden. Eine wichtige und eigen-
artige Rolle war dem Mephistopheles in der Episode von Fausts Kaisertum zugedacht,
die M. schon früher aus Paralip. 179 als für den 4. Akt geplant erschlossen hat.
Das viel erörterte Problem vom Ausgang der Wette wird kurz und meines Erachtens
durchaus in Goethes Sinn erledigt : die formelle Fälligkeit der Seelenverschreibung',
die mit Fausts letzten Worten eintritt, ist innerlich aufgehoben. „Fausts höchster
Augenblick ist kein wirkliches sattes Beharren, es ist eine ideelle Vorwegnahme
dessen, was in immer weiterer Entwicklung aus seiner Arbeit sich ergeben soll".
Stark betont M. am Schluss das Optimistische der Faustdichtung. Wie er damit in
einen nicht ausgesprochenen Gegensatz zu Türck (JBL. 1901 IV 8e : 126 — 130) tritt,
so sticht seine nirgends spitzfindige Analyse des 2. und 3. Aktes wohltuend ab von
Valentins mühsamer Entwicklung seiner Homunculus-Helena-Hypothese (vgl. JBL.
1901 IV 8e: 330/3). — Gewaltsam ist Büchners (8162) Deutung der V. 6235 ff.
Um in ihnen nicht den Rest einer verschollenen Jugendkonzeption sehen zu müssen,
fasst er die Worte „Einsamkeit" und „Wildernis" metaphorisch. Faust sage, dass er
wegen der Feindseligkeiten seiner Gegner schliesslich seine Gedanken habe für sich
behalten müssen, und er spreche damit eine Erfahrung aus, die Goethe selbst mit seinen
wissenschaftlichen Arbeiten machte. In V. 10237 wagt B. für die in der Weimarer
Ausgabe hergestellte handschriftliche Lesart die Konjektur: „Zu seinem Vorteil etwas
draus zu ziehen". — J u n k (8164) vergleicht Wagners Erläuterung seiner Homunculus-
Schöpfung (V. 6838 ff.) mit mittelalterlichen Versuchen, die Entstehung der Petrefakten
zu erklären. An diese werde Mephistopheles dadurch erinnert und meine sie mit
dem bisher nicht zureichend erklärten „kristallisierten Menschenvolk" (V. 6864), das
er auf seinen Wanderungen gesehen hat. Nun erst, nicht schon früher, wie man
wohl gewöhnlich voraussetzt, beteilige er sich an der Schöpfung des Homunculus,
als die „vis plastica" oder „virtus formativa" der Alchymisten, die dem körperlich
durch Wagner vorbereiteten Homunculus die dämonische geistige Kraft verleihe.
Dass dabei zugleich gnostische Vorstellungen Goethes vom Anteil des Bösen an der
Schöpfung hereinspielen, ist eine ähnlich gewagte Vermutung wie Valentins Homunculus-
Helena-Hypothese (JBL. 1901 IV 8e : 333), zu der J. sich bekennt. — Auch die
Petrefakten zweifelt Arnold (8160) an, besonders von dem Ausdruck „Menschen-
volk" aus und weil eine solche gelehrte Randglosse nicht in Mephistos Mund passe.
Er interpretiert V. 6863/4: „Hab' ich doch im Verlauf der Jahrhunderte gar viele
Menschen gesehen, die soviel unorganische Substanz im Leibe tragen, dass man sie
leichtlich für Produkte eines Laboratoriums hätte ansprechen mögen". Das soll eine
Anspielung auf die seit Hütten und Paracelsus viel umstrittene Krankheit der
Hydrargyrose sein, die durch forcierte Quecksilberbehandlung der Lustseuche ent-
stand, indem das Quecksilber vom menschlichen Körper resorbiert wurde und in alle
Organe, selbst in die Knochen und das Gehirn drang. Es ist richtig, dass eine solche
Anspielung dem Wesen Mephistos durchaus entspräche, aber A. selbst muss zugeben,
dass der von ihm vermutete Gedankengang im Wortlaut der Verse nur unzulänglichen
Ausdruck gefunden hätte. — Die V. 7003/4 bringt R. M. M ey e r (8166) in Zusammen-
hang mit den vielen Konklaven von 1829—30, die dem Dichter die Erinnerung an
den ganz von seinem Kardinal Consalvi abhängigen Papst Pius VII. geweckt hätten.
Den Weg zu dieser Hypothese bahnt der Nachweis, dass „creatura" ursprünglich
U. Weissen I eis, Ooelliüs Drama. 589
tciiiiinus tucliiiiciis für den von einoin bestimmten Papst kreierten Kardinal war. —
Valentins Monographie über die klassische Walpurgisnacht (JBL. 1901 IV 8e:333)
waf^t R. M. Me.ver (7739), wiewohl er einzelne feine Bemerkungen anerkennt, nicht
den Küchern zuzuzählen, die das Goetheverständnis wesentlich weiterführen, während
für Bor mann (8161) die Homunculus - Helena - Hypothese die Lösung eines lange
vorhandenen Rätsels bedeutet. — Suphan äusserte in einer Gedenkrede auf Corona
Hchroeter (vg-l. Fayer v. Thin-n, Weimarer Goethefage: ChWGV. IG, S. 35/8j die Ver-
inutun<>-, dass das Bild der Schauspielerin (ioethe noch vor der Seele gestanden habe,
als er seine Helena schul'. — Wer mit mir den Ausführungen WoernorH (s. o.
8170) im wesontliclien beistimmt, der mu.ss den Behauptungen Hiegers (8168)
widersprechen, dass die Episode „Philemon und Baucis" ohne jede Folge Tür Fausts
Charakter und die Haupthandlun«»- bleibe, dass die Sorge sich nur in allgemein ge-
haltenen Schilderungen ihrer Wirkung auf die Menschen ohne besondere Beziehung
auf Faust ergehe, und dass dessen Blendung durch sie völlig unmotiviert komme.
Auf Grund solcher Erwägungen versucht R. für den letzten Akt einen älteren Plan
zu rekonstruieren, der, aus „der besten Zeit" (etwa 1800) stammend, die Einzelheiten
enger verkettet hätte, als es der um den inneren Zusammenhang weniger bekümmerte
greise Dichter getan habe. Man hat längst aus den Paralip. 03, 200 und den Varianten
zu V. 11408/4 erschlossen, dass Goethes Absicht einmal war, Faust sich gänzlich von
Mephistopheles und Magie lossagen zu lassen. R. vermutet, dass um 1800 die Episode
von Philemon und Baucis dazu habe den Anlass geben sollen. Das ist möglich.
Ganz ins Ungewisse gleiten die weiteren Vermutungen: Faust habe, nachdem er
Mej)histos Beistand von sich gewiesen, im hohen Alter erblinden und dann erst die
Sorge ihm nahen sollen, und zwar die Sorge nicht nur um seine irdischen An-
gelegenheiten, sondern auch um das ewige Heil seiner Seele. Für Reste einer Aus-
führung dieses älteren Planes möchte R. die Verse 11422, 11441 — 51, 11550/") halten.
Der für eine solche Annahme erforderliche Beweis, dass sie in den jetzigen Zu-
sammenhang nicht ebenso gut passen, ist für mich nicht erbracht. —
P ar a l i p 0 m en a. Die Aenderungen, die Morris an seiner grossen Ab-
handlung bei der Umarbeitung (8172) (vgl. JBL. 1898 IV8e:18I) vorgenommen hat,
sind zum Teil in Rücksicht auf seine anderen, inzwischen erschienenen Aufsätze
erfolgt. Augenscheinlich aber hat er auch manches gestrichen, weil es ihm ebenso
unsicher erschien wie seinen Kritikern (vgl. JBL. 1901 IV8e:352), so die Deutungen
der Paralip. 46, 151, 165, 190. Einige Zusätze sind für die Einzelforschung wichtig.
Einen Teil der in Paralip. 22 vorgesehenen „Geschichte des Trunks" hat M. richtig in
den V. 2366—77 der Plexenküche erkannt, die erst 1808 eingefügt worden sind.
Ebenso richtig versteht er in Paralip. 31 unter dem „Rattenfänger von Hameln" die
wirkliche Sagenfigur, die Goethe erst später, wie Paralip. 40 beweist, als Maske für
den Schriftsteller Campe zu gebrauchen beabsichtigte, und unter den „Männern" und
„P>auen" die Chöre der Hexenmeister und Hexen, in denen menschliche Verhältnisse,
hier der Sj)ielteufel und die Theaterleidenschaft, sich satirisch spiegeln sollten. Die
wichtigsten Zusätze sind die Auslegungen einer Anzahl früher übergangener
Paralipomena. Die Verse des Paralip. 10, welche die Weimarer Ausgabe dem
Mephisto und dem Dialog nach der Schülei-scene zuweist, möchte M. für das Vor-
spiel auf dem Theater und die lustige Person in Anspruch nehmen. Mir scheint
mindestens so viel für die alte wie für diese neue Deutung zu sprechen. Das
Paralip. 20 kann nach M. wegen der Anrede mit „Du" nicht zur Disputation ge-
hören; die angeführten Goethezitate scheinen mir nichts zur Erläuterung beizutragen.
In Paralip. 69 sieht M. richtig den Anfang einer Ausführung der Skizze des Paralip. 65.
Kühn ist die Deutung des Paralip. 144 auf Fausts Begehren nach Helena. Endlich
sind ein paar Abweichungen M.s von eigener früherer Deutung erwähnenswert. Das
Paralip. 52 weist er nicht mehr der Walpurgisnacht zu, sondern er vermutet darin
Verse, in denen Helena, als sie noch im Ton des Paralip. 84 sprach, den Eindruck
wiedergeben sollte, den Faust und sein Gefolge ihr machen. In Zusammenhang
damit bringt er die zahme Xenie „Die schönen Frauen jung und alt", die er für ein
echtes Faustparalipomenon erklärt, in dem jene kritisierenden Verse der Helena für
Mephistopheles umgedichtet seien. Das Paralip. 128, das er früher mit den Bruch-
stücken von einer Episode staatsmännischer Tätigkeit Fausts zusammenstellte, möchte
er jetzt dem von ihm entdeckten Liebespaar Mephistopheles-Enyo als Aeusserung
über das Liebespaar Faust-Helena in den Mund legen. Es bedarf dazu einer Inter-
pretation der Verse, die mir gewaltsam vorkommt. Für die Aufgabe des aus
Paralip. 99, 14 erschlossenen Planes, der jenes Liebespaar Mephistopheles-Enyo ent-
hielt, gibt M. jetzt (S. 187) den richtigen Grund, auf den Goethe selbst in Paralip 123,2
hindeutet. Der Anfang des Paralip. 125 wird etwas anders, natürlicher als früher
ausgelegt: Sextns Pompejus war nur als Bestandteil des „Xachgesichts" gedacht, und
„Anrede der Erichtho" will nicht sagen, dass Pompejus die Erichtho, sondern dass
75»
590 1^- Weissenfeis, Goethes Drama.
diese die Luftfahrer anredet. — Seinen alten Aufsatz über den Disputationsaktus hat
Morris (8153) (vgl. JBL. 1897 IV8e:125) ergänzt, abgerundet, in einem Punkt
auch berichtigt durch Einfügung dessen, was er inzwischen über die Konzeption der
Skizze, die Zeit ihrer Niederschrift, die Stelle, für die sie bestimmt war, sowie über die
Paralip. 19 und 61 in anderen Aufsätzen veröffentlicht hat (vgl. JBL. 1898 IV 8e : 181;
1901 IV 8e: 259, 349). Jene beiden Paralipomena möchte er jetzt nicht mehr für das
satirische Zeitbild der ersten Walpurgisnacht in Anspruch nehmen. — Beachtung
verdient der Versuch von Michels (7619), die Fäden weiterzuziehen, die Morris
in dem oben genannten Aufsatz angesponnen hat. Er nimmt an: Faust sollte in der
Disputation, durch Mephistos Lob der Erfahrung auf den entgegengesetzten Standpunkt
gedrängt, nahe an das Bekenntnis eines radikalen Subjektivismus und Idealismus heran-
geführt werden, dessen Locklied dann der Geisterchor (V. 1607 ff.) singe und den im
zweiten Teil der Baccalaureus vertrete. So ausgedeutet, hätte die Disputationsscene die
klaffende Lücke zwischen V. 1529 und 1530 gefüllt. Sie hätte den Zweck gehabt,
die Umwandlung in Fausts Denken zu zeigen, die ihn zum völligen Nihilismus
führt und für den Bund mit dem Teufel stimmt. In V. 1566/9 sieht M. den Ausdruck
der Verzweiflung Fausts darüber, dass jener theoretische, dem Titanismus verwandte
Subjektivismus hart mit dem „Eigensinn des Objekts" zusammenstösst, dass der
„schaffende Spiegel" eben doch nur ein Spiegel ist, dass der „Gott im Busen" nichts
nach aussen zu schaffen vermag. — Die Vermutung von Michels (7619), dass
Paralip. 25 eine Doppelvision Fausts und Gretchens skizziere, die ihren Platz
zwischen „Hexenküche" und „Strasse" finden sollte, scheint mir nicht sicherer be-
gründet als die Ausdeutung, die Morris gewagt hat (JBL. 1897 IV 8e : 126). Kann
der Dichter daran gedacht haben, unmittelbar nachdem Faust die Helena im Zauber-
spiegel erblickt hat, ihm auch Gretchen als Vision erscheinen zu lassen? —
Vorgeschichte. Erich Schmidt gedenkt im Neudruck seines
Aufsatzes über Faustsage und Volksbuch (8180), der einst die wissenschaftliche
Kritik des letzteren eingeleitet hat, der Ergebnisse neuerer Forschung in einer
Anmerkung, in der er auch bekennt, dass ihm Bedenken gegen seinen zu nahen
Anschluss an Burckhardt aufgestiegen seien. Unter dem „Anonymus" des Volks-
buches versteht er jetzt, im Hinblick auf Milchsacks Veröffentlichung (JBL. 1897
IV 8e:132), „den Redaktor, 'partienweise den Schöpfer des Textes, aus dem das
mindestens nach 1572 fallende Wolfenbütteler Manuskript und der Druck von 1587
unabhängig voneinander, doch im grossen und ganzen identisch geflossen sind". —
Wie Helena in die Faustsage gekommen ist, versucht Nagel (8167) festzustellen
und will dabei zwei bisher scharf gesonderte Hypothesen miteinander vermitteln: die
Annahme einer Uebertragung aus der Simon Magus-Sage und die Vermutung", dass
die Helena-Episode sich selbständig, ein Erzeugnis der schönheitsfreudigen Renaissance,
in der Faustsage entwickelt habe. Die Uebertragung von Zügen der Simon Magus-
Sage, darunter der Helena, in die Faustsage erklärt N. ganz ähnlich wie Singer,
unter entschiedener und allseitig begründeter Ablehnung der Ansicht Milchsacks,
dass dabei der Zauberteufel des Milichius das Mittelglied zwischen den Clementinischen
Rekognitionen, in denen die alte Magussage ausgebildet war, und dem Faustbuch
von 1587 dargestellt habe (vgl. JBL. 1898 IV 8e: 186). Die Glaubwürdigkeit dieser
Erklärung wird erhöht durch den Hinweis auf die Ausgabe der Rekognitionen, die
Johannes Sichardus 1526 veranstaltete. Dieser Humanist gehörte den lutherischen
Kreisen an, in denen der historische Faust eine bekannte Erscheinung war und die
Faustsage unter Einwirkung der Simon Magus-Sage entstanden sein muss. Aus der
mündlichen Tradition, die sich dort bildete, soll dann der Verfasser des ersten Faust-
buches geschöpft haben, was er im 59. Kapitel von Fausts Zusammenleben mit Helena
erzählt. Eine Tradition bestand auch für die Schönheit der Helena, wie sie im
49. Kapitel geschildert ist, wo Faust die Griechin bei einem Studentengelage be-
schwört. N. erweist jene Schilderung als typisch durch Vergleich mit Beschreibungen
der Helena bei griechischen und byzantinischen Geschichtsschreibern, in den mittel-
alterlichen Trojanerdichtungen Herborts von Fritzlar und Konrads von Würzburg
und in der „Historia" des Hans Sachs von 1564, in der ein Nekromant dem Kaiser
Maximilian Helena neben Hektor und Maria von Burgund erscheinen lässt, in der
also die „Schönheitstradition" schon mit der gleichfalls für die Faustsage wichtigen
Tradition von Geisterzitationen verschmolzen ist. Das Ergebnis der Untersuchungen
N.s fasst sich dahin zusammen: das älteste Faustbuch verdankt den ganzen Inhalt
seiner Helenakapitel der mündlichen Tradition, in der alle dort vorkommenden Motive
sich in dem halben Jahrhundert zwischen der Lebenszeit des historischen Faust und
der litterarischen Fixierung der Faustsage vereinigt haben. — Pick (8178) druckt
die fünf zuerst im Volksbuch von 1590 auftretenden Erfurter Faustgeschichten in der
einfacheren, weniger gelehrten Fassung einer Erfurter Chronik ab und bringt sie
mit der Zeitstimmung in Zusammenhang, — Eine kleine kulturgeschichtlich interessante
E. Müller, Schill. t. 591
Monographie hat Wust mann (8157) dem Dr. Heinrich Stromer von Auerbach ge-
widmet, der, Professor und Arzt in Leipzig und begeisterter Anhänger Luthers, im
Jahre 1519 das Grundstück seines Schwiegervaters in der Grimmaischen Gasse, den
späteren Auerbachs Hof, übernahm und dort den Weinkeller eröffnete. Dieser muss
um 1600 einer der berühmtesten Weinkeller in Deutschland gewesen sein; so erklärt
es sich, dass Fausts Fassritt, der zuerst 1589 ohne Ortsangabe berichtet wird, bald
dahin verlegt wurde. — Die beiden Faustzettel, die Elisabeth Mentzel (8177)
aus der Frankfurter Stadtbibliothek mitteilt, stammen von Aufführungen des Puppen-
spiels um J800 und geben ein anschauliches Bild solcher Marionettenvorstellungen,
besonders ihrer zauberhaften Ausstattung und der oft mit ihnen verbundenen „Meta-
morphosen". —
Uebersetzungen des „Faust". Martha Langkavel (8192, vgl. 4172b)
bespricht von den ihr bekannten 21 französischen Uebersetzungen ausführlich die von
Frau von Stael (1810, nur Bruchstücke), von Stapfer (1823), Saint-Aulaire (1823),
Nerval (1^28), Blaze (1840), Marc Monnier (1875), Sabatier (vgl. JBL. 1893 lV8e:80)
und Pradez (vgl. JBL. 1895 IV 8e : 78). Die Uebersetzungen werden unter Anführung
vieler Einzelstellen gewürdigt, auch die Ansichten der Uebersetzer über das Original
dargelegt und erörtert. Der Rezensent des LCBl. findet die Uebertragung von Sabatier
allzuhoch eingeschätzt, die von Pradez daneben nicht hoch genug. — Eine armenische
Uebersetzung hat B a r c h u d ar ia n z veröffentlicht, die von L e i s t (8182) ge-
rühmt wird. —
Kompositionen zum „Faust". Musiols Mitteilungen über Lortzings
Kompositionen zum Schluss des Werkes (JBL. 1901 IV 8e : 34«) werden durch
Kruse (8199) ergänzt, der noch weitere Stücke aus losen Skizzenblättern zusammen-
gestellt hat. Das Ganze war eine Gelegenheitsarbeit für den Schillerverein in Leipzig
und ist neuerdings in der Berliner Philharmonie aufgeführt worden. — Ueber dieselben
Kompositionen Lortzings handelt Kruse noch an anderer Stelle (7904, S, 136/8).
— Richard Wagners Faust-Ouvertüre schätzt M u s i o l (8200) als das hervorragendste
seiner reinen Instrumentalwerke, erzählt von ihrer Entstehung und verzeichnet ihre
Aufführungen, deren grosse Zahl den Vorwurf der Unpopularität Lügen straft. —
Schiller.
(IV, 9 = N. 8203-8387.)
Ernst Müller.
Schwäbischer S ch i 1 1 e r v e r e i n. In dem neuen Rechenschafts-
bericht des Schwäbischen Schillervereins (8203) gibt Stadtschultheiss T. Haffner
in Marbach eine Zusammenstellung der vorhandenen Schätze des Schillervereins.
Er zählt auf: Schüler-Reliquien 1G3 Stück, Schiller-Bilder, -Büsten, -Medaillen usw.
522 Nummern; Bücher ca. 2000 Nummern, darunter die Cohnsche Schillerbibliothek,
Handschriften ca. 15000 Nummern. — Um die Erweiterung der noch kleinen
Bibliothek ist R. K r a u s s (8205) bemüht. In einem Bericht darüber gibt er Mittel
und Wege zu ihrer Vergrösserung an. Es muss dabei, sagt K., das ideale Ziel
vor Augen schweben, dass kein gedrucktes W^erk eines schwäbischen Dichters,
keine Ausgabe eines solchen, keine biographische, litterarhistorische, ästhetische
Schrift zur einheimischen Litteratur in Marbach fehlen darf. — Auch R. Sch[äfer]
(Schillermuseum und Schillerfest: NorddAZg. N. 284) beschäftigt sich in
einem kurzen Aufsatz mit den Schätzen des Schillervereins. — Eine genaue Be-
schreibung des Museumsgebäudes mit Abbildung und Grundriss gibt Ernst
Müller (8204). -
Seh iUer V e rehr ung. Der am 5. März 1802, an Schillers Namenstag,
von Kotzebue auf Kosten Goethes geplanten Schillerfeier, die Charlotte Schüler so
köstlich persifliert hat, wurde zur Jahrhunderterinnerung von Isolani (8206), von
Wilms (8207) und L. Braun (Kotzebue und Goethe: VossZg. N. 109) gedacht. —
Bei einer Schillerfeier des Frankfurter Freien Deutschen Hochstifts zu des Dichters
Geburtstag sprach A. Pf ist er (Schillerfeier in Frankfurt: Schwäb.Merkur. N. 524.
[ReferatJ) über „Schiller im deutschen Bürgertum". — An demselben Tage feierte
M. Braun schweig (Zum 10. November: HambNachr^. N. 45) Schiller und
Luther. —
592 E. Müller, Schilief.
Sc hiller verband und Schiller preis. Des Schillerverbandes
deutscher Frauen, der die löbliche Absicht hat, zum hundertsten Todestage Schillers
zu Gunsten der deutschen Schillerstiftung- eine Geldsammlung- zu veranstalten, gedenken
Frank (8208) und das „Daheim" (8209). — Die Bestimmungen für den Schiller-
preis (im Jahre 1859 von dem damaligen Prinzregenten, nachmaligen Kaiser Wilhelm I.,
gestiftet) hat Kaiser Wilhelm II. geändert. Diese Aenderungen wurden von der
Kritik im allgemeinen nicht gebilligt. E. von Wildenbruch (8211) will in
seiner Besprechung „ein sachliches und persönliches Wort" reden. Er schildert
nämlich die Geschichte seiner Prämiierung im Jahre 1896 und die Gründe, warum
der Kaiser L. Fuldas ,, Talisman" die Prämiierung versagt habe. — Die Antwort des
Berliner Goethebunds war ein Aufruf vom 1. März 1902 zur Schaffung eines ,, Volks-
schillerpreises". A. Klaar (VossZg. N, 590, vgl. N. 540 und M. Lesser: NWienTBl.
N. 355) wünscht ebenfalls neben dem bestehenden einen volkstümlich ergänzenden
Schillerpreis. — Gegen den geplanten Volksschillerpreis hat H. S t ü m c k e
(Ein neuer Schillerpreis: B&W. 4, N. 13) allerlei Bedenken. — Auch Avenarius
(8210) kann sich nicht dafür erwärmen. — Ebensowenig ein Anonymus (Schillerpreis:
Barmer Zg. N. 56), der diesen Preis für noch überflüssiger erklärt als den kaiser-
lichen. — Aehnlich lautet auch das Urteil eines anderen Anonymus (TglRs^. N. 53). —
Bedeutung für die Gegenwart. Die Schillerfrage hat Fr. D e r n -
bürg (Die Schülerfrage: BerlTBl. N. 573) aufgeworfen. Er kommt zu dem Resultat,
dass Schiller dem deutschen Volke nach allen Richtungen Not tue. — Benz mann
(8212) vergleicht Goethes und Schillers Einfluss und konstatiert, dass die wachsende
Bedeutung Goethes für die gegenwärtige Litteratur die Volkstümlichkeit Schillers
nicht beeinträchtigt habe. — Auch Fulda (8213) sagt in einem Vortrag dasselbe,
mit besonderer Hervorhebung des Volkstümlichen an Schiller. —
Gesamtdarstellungen und Chronologie. Von dem B e 11 e r -
m a n n sehen Werk (8214) über Schiller urteilt B [erger], es sei frisch und im
besten Sinne volkstümlich. Nach W y c h g r a m eigne es sich am besten für die
Jugend und das deutsche Haus. Aber, fügt W. hinzu, das klassische Schillerbuch,
wie es unsere Zeit braucht, muss erst noch geschrieben werden. — Die englische
Schillerbiographie des amerikanischen Professors Thomas (8220) haben zwei
hervorragende deutsche Gelehrte, K ö s t e r und M. Koch, besprochen. Ersterer
urteilt, das Buch sei ganz abhängig von der deutschen Litteratur und biete nichts
Neues; es werde in Deutschland schwerlich Leser finden. Letzterer dagegen begrüsst
das Werk sympathisch; Thomas habe ausgezeichnet die deutsche Forschung
zu verwerten gewusst und doch in seiner Darstellung ein selbständig eigenartiges
Werk zum Nutzen amerikanischer wie deutscher Leser geschaffen. — Das Schiller-
büchlein von Ernst Müller (8221) hat Buschmann anerkennend beurteilt. —
Die Regesten Ernst Müllers (8222), die H. Fischer und Hacker loben
(JBL. 1901 IV 9 : 25), haben auch die Anerkennung von N e u b e r und Wackernell
erhalten. Letzterer vermisst daran öfters die quellenmässigen Belege und wünscht
die subjektiven Zutaten entfernt. — Ueber einen Beitrag Schillers in Goeckingks
„.Journal von und für Deutschland", den W e i s s t e i n (8223) veröfTentlicht, ist
schon JBL. 1901 IV 9:55 berichtet. — Kürzere biographische Gesamtdarstellungen
lieferten Heller (8216) und Stiehl er (8218). Während die erstere der beiden
Arbeiten auf guter wissenschaftlicher Grundlage ruht, ist das bei St. nicht be-
sonders der Fall. Von ihm wird z. B. S. 11 ein Gedicht Armbrusters Schiller zu-
geschrieben, und die längst als gefälscht erkannten Briefe Schillers an K. Moser
werden ohne Bedenken benutzt. Der Stoff zu den „Räubern" soll im „Schwäbischen
Merkur" gestanden haben (S. 17) usw. Daneben sind auch wieder ganz neue
Quellen verwertet (S. 39, 51, 56). — Die Jugendentwicklung Schillers und Goethes
schildert Burggraf (8215). B> führt von den weihevollen Eindrücken ihrer
Frühzeit durch die Jahre titanischen Ringens hindurch bis zum Beginn ihres
Weimarer Aufenthalts. Mit beredten Worten predigt er das ewig Schöne und Wahre
der Goethe-Schillerschen Jugendwelt. Er wendet sich zwar in erster Linie an die
aufstrebende Jugend, aber sein Werk verdient als vergleichende Monographie der
Jugendzeit der beiden Klassiker auch volle Beachtung in der I^itteraturgeschichte.
Seine Darstellung gewährt für die litterarhistorische Behandlung manche Anregung.
— Ueber das Werk von Basch (8219) ist bei den philosophischen Schriften
berichtet. —
Einzelschriften allgemeinen Inhalts. Ueber Do czi (8225)
wird später bei den Gedichten berichtet. — Ueber „Schillers FrauengestaUen"
(JBL. 1900 IV 9: 19) von Burggraf handelt Kirchbach (8226) in anerkennender
Art. — Aus Anlass von Virchows Tod wird an dessen Rede beim Schillerjubiläum
1859 (im KroUschen Saal zu Berlin) erinnert. Virchow (8226a) toastete damals
auf die deutschen Frauen, die den grössten Einfluss auf Schillers spätere Entwicklung
K. Müller, Schiller. 593
gehabt haben. Aus den längst bekannten Knnuerun^en des württeinber^schen
?)ekans üöritz an Schiller teilt liöschhorn (8227) einige Einzelheiten mit, —-
Steig- (8228) hat von einer verschollenen Fieskohandschrift zu berichten, über
die unten bei Fiesko das Nähere gesagt ist. Ausserdem teilt er „Schillers Waidspruch"
aus S.vlvan „Taschenbuch für Forstmänner, .läger und .Jagdfreunde" von 1814 mit.
Die Notiz hat einen Oberförster (i. König in Kuhla zum (iewährsmann. Dieser be-
richtet, wie sehr sich Schiller verwunderte, als er in Ilmenau die Tätigkeit der
Forstleute kennen lernte. In seiner Verwunderung habe er den Wunsch geäussert,
er möchte ein .läger sein. — lieber die Aufsätze Ernst Müllers (8229) ist
JBL. 1901 IV 1) : :iOa zu vergleichen. — Schneider (8230) hat den zweiten Teil
seines Programms erscheinen lassen, (lieber den ersten Teil vgl, .JBL. 1901 IV 9: 22.)
Er umfasst die „Mannesjahre und die Braut von Messina". Seh. schildert einfach
und schlicht den Lebensgang des Dichters, Er hat damit, wie er beabsichtigte,
einen Wegweiser zu der Kenntnis des Lebens und der Werke Schillers für die
Schule geschaffen. Mit besonderem Interesse hat er sich mit der „Braut von Messina"
beschäftigt. Er weist nach, dass alle Glieder des Fürstenhauses nicht vom Schicksal,
sondern von ihren Leidenschaften zu ihren unheilvollen Taten getrieben wurden.
Sch.s Ausführungen sind in der Tat anregend und fördernd, Jonas hebt in seiner
Besprechung der beiden Programme hervor, dass Seh. aus dem Entwicklungsgange
des Dichters den Grundgedanken seiner Dichtungen finden wolle. J. hält das für
unmöglich, nicht gelungen und unlösbar. .Jedes grosse Kunstwerk erkläre sich zur
vollsten Genüge aus sich selbst heraus. Das ist gewiss richtig; aber wenn man in
der glücklichen Lage ist, den Entwicklungsgang eines Dichters zu kennen, so trägt
das doch auch zum vollen Verständnis seiner Werke bei. Das dürfte doch nicht
ganz zu unterschätzen sein. —
Biographische Einzelheiten. In seinen Studien zur deutschen
Litteratur entwirft C h u q u e t (8232) ein ziemlich eingehendes Bild von Schillers
Jugend bis 1780. — Ueber eine angebliche Schillerreliquie berichtete Elisabeth
Mentzel (8232 a-b). Die Münze, ein Prämium Schillers in der Militärakademie,
habe dieser später in Frankfurt notgedrungen veräussert. Die Medaille, die die Auf-
schrift Aperio caelum trägt, war eine Auszeichnung für Leistungen in der Religion,
Eine solche erhielt aber Schiller nie, wie G. S[ixt] ausführt; zudem sei, sagt S,,
die betreffende Medaille silbervergoldet und solche hätten nur die Kavalierssöhne,
aber nie die Eleven, zu denen Schiller zählte, erhalten. Diese Medaille hat
also mit Schiller nichts zu tun. — Die Adelung Schillers im Jahre 1802 rief ver-
schiedene Gedenkartikel hervor. So berichtet darüber Maasburg (8234) und W,
Widmann (8234a, auch in der MagdZg. N. 452). — Den praktischen Schiller,
hauptsächlich im Verkehr mit seinen Verlegern und auf Grund seiner Kalender,
schildert Ernst Müller (8234c). — Die Weinhandlung von Raman in Erfurt,
zu der Schiller in Beziehung stand, hat einen Prospekt „Eine kleine Erinnerung
aus klassischer Zeit" (gr. 4°, nicht im Buchhandel) an die Freunde der Firma und
auch an Litteraturfreunde abgegeben. Darin sind etliche Weinbestellungen der
Weimarer Dichter abgedruckt uud facsimiliert. Von Schiller ist nur ein Billett vom
1. Juli 1804 erhalten, in welchen er Burgunder bestellt (vgl. Schillers Kalender).
Andere Briefe Schillers hat die Firma an Geschäftskunden usw. als Zeichen be-
sonderer Gunst längst verschenkt. Bekannt ist davon aber kein einziger ausser dem
jetzt veröffentlichten. Die Ramansche Publikation veranlasst Widmann (8234 d)
zu einer Untersuchung der Frage, welche Weine Schiller trank. Das Material dazu
boten ihm Schillers Kalender. — Schillers frühen Tod sucht W. Kirchbach (Das
Alter und die dramatischen Schriftsteller: B&W. 4, N. 24) wieder einmal mit der
frühen Reife und der Anspannung seiner Kraft in Zusammenhang zu bringen;
diese scheine er durch eine rasche körperliche Verzehrung ausgelöst zu haben.
Wirklich? War Goethe nicht auch frühreif und tätig und wurde doch sehr alt? —
Stellung zur Religion. Mosapp (8235) unterscheidet in der
religiösen Entwicklung des Dichters drei Stufen: die Jugendzeit, in welcher er vom
Geist aufrichtiger Frömmigkeit erfüllt war, und die Zeit des Zweifels, die seine
ästhetische Welt- und Lebensansicht reifte und ihn vom positiven Christentum immer
weiter ab und einer verschwommen-allgemeinen Religion der Schönheit und Freiheit
entgegentrieb. In der dritten Periode näherte er sich dem Christentum wieder; er
war nicht „ferne vom Reiche Gottes". — Das religiöse Jugendleben untersucht auf
Grund der Jugendbriefe auch Ernst Müller (8236). Daraus sei als neu die
Erklärung des „grossen", „höhern",,, herrlichen" Freundes in dem Brief an Scharffen-
stein (N. 3 bei Jonas) hervorgehoben. Dieser Freund, hinter dem man Lempp und
[laug suchte (vgl. JBL. 18991V 9:43), sei kein geringerer als Jesus. Zu der aus-
führlichen Begründung dieser Annahme möge noch hinzugefügt werden, dass auch
der feierliche biblische Ausdruck: „dieser Freund gebeut", schon auf diese Erklärung
594 E. Müller, Schiller.
hinweist. Zudem lässt sich ein „Gebieten" hier sonst nicht begreifen; aus der ganzen
Untersuchung" g-eht hervor, dass Schiller in jener Zeit durchaus auf christlichem Boden
stand. —
Verhältnis zur Politik. Eine Miszelle von Löschhorn (8238)
über Schillers politische Ansichten bringt nichts Neues. L. referiert nur aus Brahm
und Minor. — Schiller als politischen und nationalen Dichter rühmt ein Anonymus
(Blättchen zur Schillerfeier [10. Nov.]: Deutsches Volksblatt [Stuttgart] N. 4979). —
Verhältnis zur Musik. A. von Winterfeld (8240-41) stellt alle
Beziehungen Schillers zur Oper sorgfältig zusammen. (Semele, Wielands Oberon,
Aufforderung Körners zu einer Nationaloper, Glucks Iphigenie.) —
Wohnstätten und Grab. Einen Besuch in Schillers Heimat schildert
Kölscher (8242); ebenso ein Anonymus (In Schillers Heimat: KVZg. N. 667),
der auch ausführlich über die Geschichte des schwäbischen Schillervereins und des
Schillermuseums referiert. — Die Fremdenbücher des Geburtshauses hat eine Mar-
bacher Dame J. R. [J o h a n n a R i c h t e r] (8242 a) durchgesehen und daraus eine
hübsche Auswahl ernster und heiterer Einträge in Poesie und Prosa veröffentlicht.
— Ed. J. L. Müller (8243) hat „Wanderungen durch Vergangenheit und Gegen-
wart" Weimars in einem „Gedenkbuch" angestellt. Sein Werk will ein „geistiger
Führer" durch die Stadt und Umgebung sein und den „alten Scholl" ersetzen.
Bei einem praktischen Versuch hat es dem Referenten in der Tat gute Dienste ge-
leistet. Es ist im ganzen zuverlässig. — Auch Flach (7836) und W a r n a t z (7837)
schildern die klassische Stadt; ebenso F a s o 1 a (7856) seinen siebentägigen Aufent-
halt daselbst im August 1899. — Das Schillerhaus in Lauchstädt (8243a) steht
in Gefahr, modernisiert zu werden, da der Besitzer wahrscheinlich gezwungen ist,
die betreffenden Räume zu vermieten. Die Schillerlinde im Badepark, unter der sich
der Dichter verlobt hat, ist schon vor anderthalb Jahren gefallen. Der Regiestuhl, den
er benutzte, ist „verschwunden". Für die Erhaltung des Hauses im alten Zustand hat
der Provinzial-Denkmäler-Konservator Dr. Döring gesorgt, indem er mit dem Haus-
besitzer ein Abkommen traf, wonach jener bis 1. März 1903 von allen weiteren
Schritten Abstand nehmen muss. Es war sehr nötig, dass Döring eingriff, denn
schon wollten Amerikaner das Zimmer für die Ausstellung in St. Louis in Beschlag
nehmen. —
Angehörige und Zeitgenossen. Die hundertste Wiederkehr des
Todestags von Schillers Mutter am 29. April 1802 rief eine grössere Anzahl
kurzer Skizzen ihres Lebens hervor, die zumeist auf Ernst Müllers Biographie
beruhen (8246— 48b) (dazu E. Wilms, Schillers Mutter: OstdRs. (Wien) N. 117).
— Des Dichters Lieblingsschwester Christophine (8245) hat Frau Braun
(8244, 8386) ein Denkmal gesetzt, in dem freilich die vorhandene gedruckte
Brieflitteratur nicht genügend verwertet ist. Dafür hat sie jedoch auch Neues ge?.
bracht in drei bisher ungedruckten Briefen Christophinens an Frau von Notter aus
den Jahren 1823 und 1838. Leider hat sie aber versäumt,, die Briefe, die manchen
unbekannteren Namen enthalten, zu erläutern. Auch haben sich in das Buch ver-
schiedene Irrtümer und Fehler eingeschlichen (S. 10/11; 135. 137). — Zur Er-
innerung an Schillers zweite Schwester Louise (8243b), die als Gattin des
Stadtpfarrers Franckh in Möckmühl starb, ist am dortigen ersten Stadtpfarrhause eine
Gedächtnistafel angebracht worden; denn an ihrem Grabe auf dem dortigen Friedhof
konnte man wegen dessen ungünstiger Lage keinen Gedenkstein errichten. Die
Kosten der Gedenktafel wurden durch freiwillige Beiträge gedeckt, welche die
Redaktion des Stuttgarter Neuen Tageblatts gesamm.elt hatte. — Bei der Einweihung
hielt Stadtpfarrer Schwarz (8249) in Möckmühl die Gedächtnisrede. Die Inschrift
auf der Tafel ist etwas lang ausgefallen (vgl. noch NTBl^'. N. 142). — H. Mosapps
schönes Buch über Charlotte Schiller (Charlotte von Schiller. Ein Lebens-
und Charakterbild. 2. Aufl. Stuttgart, Kielmann. 1902. 8^. XII, 267 S.; vgl.
JBL. 1896 IV 9 : 34) ist in neuer vermehrter Auflage erschienen. Der Verfasser
hat einzelne Unrichtigkeiten verbessert und einige Abschnitte weiter ausgeführt.
Insbesondere ist die litterarische Tätigkeit Lottens ausführlicher behandelt. Auch
der Bilderschmuck ist vermehrt. — Das Andenken an Ernst Schiller frischt
H. Glücksmann (Schillers Sohn Ernst: WTBL N. 309) auf Grund des Buchs
von Oberlandesgerichtsrat Dr. K. Schmidt wieder auf. — Die Beziehungen Goethes
zu Schiller (8250-51) hat insbesondere Vogel (8253) an den Urteilen Goethes
über seinen Freund beleuchtet. Er hat es verstanden, durch Gruppierung und Be-
leuchtung einem vielbehandelten Thema neue Seiten abzugewinnen. Insbesondere
hat er über die Herzensstellung der beiden zu einander Klarheit geschaffen. Eine
Intimität des zwanglosen Sichgehenlassens hat nie stattgefunden. Die Verschiedenheit
der Gesundheits-, Vermögens- und Familienverhältnisse, der Lebensführungen und
Arbeitsmethoden war gross. Der Briefwechsel zeigt eine gewisse ehrerbietige
K. Müller, Schiller. 595
ünteronlnun«,'' Rchillors bis zum Ende. V. zieht für seine Untersuchung besondere
Goethes spätere Aussprüche (Kckornmnn ^e^enüber) an. — Vog-els Ausführungen
stimmt Ij,yon (82r)2) bef4ei8tert zu. — Goethes Plan einer Totenfeier Schillers er-
örtert Morris (81()})). — Ein Urteil Goethes über Schillers Arbeitsweise teilt
Suphau (Uebor Schillers Arbeitsweise: DRs, 28, N. 2) mit. In seinen Unterhaltungen
mit C. E. A. von Oonta sagt Goethe, er selbst habe stets auf die Eingebung ge-
wartet, während Schiller sich eine bestimmte Arbeit vornahm. An dem Beispiel
des Teil illustriert (Joetho seine Ausführung. — L i n n - L i n s e n b a rt h (8255) hat
seine Piograinmarbeit über Schiller und Karl August abgeschlossen (vgl,
JHL. lOtM IV 9:393. Der zweite Teil umfasst die Beziehungen v(m Ende 1799 bis
zu Schillers Tode. Man sieht daraus, wie scharf Karl August Schillers Dramen be-
urteilte, und wie wenig er dem Dichter gerecht wurde. — Wilhelm von
Humboldts Vorerinnerung zu seinem Briefwechsel mit Schiller hat E. Grosse
(Ueber Schiller und den Gang seiner Geistesentwicklung von Wilhelm von Humboldt
[= Zum deutschen Unterricht von Emil Grosse N. 3], Berlin, Weidmann. 1902.
42 S. M. 0,60) in gekürzter Form und mit erläuternden Anmerkungen versehen für
Schulzwecke herausgegeben. — Die Familie der Frau von Kalb hat in Karl-
mann (8254) einen gründlichen Historiographen erhalten. In seinem auf lang-
jährigen Studien ruhenden Werk gibt er eine Familiengeschichte. Darnach ist die von
Kalbsche Familie im Jahre 1200 zuerst in Niederbayern aufgetaucht, 1852 im Mannes-
stamme und 1874 auch in der weiblichen Linie erloschen. Besonders wertvoll ist
das Buch für das Leben der Charlotte von Kalb. K. bringt manches Neue, be-
sonders Briefmaterial, darunter vor allem ihre Korrespondenz mit Varnhagen von
Ense. Auch die beigefügten Bilder, Ortsansichten, Facsimiles usw. sind sehr wert-
voll. — Schillers Urteile über Corona Schröter, besonders an G. Körner, stellt
A. von Winterfeld (Corona Schröters Verhältnis zu Goethe und zu Schiller:
NMusikZg. 23, S. 237/8) aus Anlass der 100. Wiederkehr ihres Todestages (23. Aug.
1802) zusammen. Nach Schillers sonstiger Gewohnheit lauteten diese Urteile anfangs
ungünstig. — Ueber den Herzog Karl Eugen (825(>) und seine Zeit lässt der
Württembergische Altertumsverein ein auf vierzehn Hefte berechnetes wissenschaftliches
Werk erscheinen. Im ersten Pleft behandelt E. Schneider Herzog Karls Erziehung,
Jugend und Persönlichkeit. Im zweiten Heft werden die beiden Ehen des Herzog-s
mit der Markgräfin Friederike von Bayreuth und mit Franziska von Hohenheim
von Stalin, der württembergische Hof und die Hoffeste von Pf ister geschildert.
Schiller ist nur gelegentlich gestreift. Seine Bedeutung wird ei*st mit der Schilderung
der Karlsschule und des Theaters gewürdigt werden. — In einer anonymen Anzeige
des biographischen Werkes über A. von Klein von K. Krükl (DLZ. N. 18; vgl.
JBL. 1901 IV 9 : .38) wird Klein als ein aus Frivolität, Reklame und Devotion zu-
sammengesetzter Charakter gekennzeichnet. — Schliesslich gab die Wiederkehr des
100. Todestages vcm R. Zu niste eg am 27. Januar 1802 Anlass zu etlichen Säkular-
erinnerungen (8257, 8259-61). Die Grundlage bildet das Werk Landshoffs
(8258) über Zumsteeg. Dieser konnte handschriftliches Material, das Zumsteegs
Enkel, R. Zumsteeg in Stuttgart, besitzt, benutzen. Dabei fand sich auch ein bisher
ungedrucktes Billet Schillers an Luise Andrea, die spätere Frau Zumsteegs (S. 48).
Schiller neckt darin Luise Andrea, die Zumsteeg habe besuchen wollen, aber nicht
getroffen habe. Er werde künftig, um nicht fehl zu gehen, hübsch wegbleiben. —
Zumsteeg hat die meisten Dichtungen Schillers, insbesondere seine Balladen, in
Musik gesetzt. Winterfeld (8260) nennt ihn daher geradezu den Schöpfer der
musikalischen Ballade. Schillers F^influss auf Zumsteegs Talent war nach ihm nicht
durchaus und überall glücklich, da er es zu ausschliesslich auf Grösse und Er-
habenheit hinleitete, dagegen das lyrische Element darin unterdrückte, das erst
später bei Zumsteg zur Geltung gekommen sei. —
Bildnisse und Denkmäler. Ueber ein verschollenes Schillerbildnis
berichtet Vogel (8262). Es ist das Oelgemälde Schillers, das G. von Kügelgen
bald nach Scliillers Tode malte. Es war bisher nur durch einen mangelhaften Stich
Anderlonis bekannt, der von den farbigen Reizen des Originals keinen Begriff gab.
Das Gemälde war ursprünglich im Besitz der Herzogin Friederike von Anhalt, ge-
borenen Prinzessin von Schleswig-Holstein, die es hochschätzte. Nach ihrem Tode
im Jahre 1902 erbte es ein Prinz von Schleswig-Holstein-Augustenburg. Aus Un-
kenntnis des Wertes des Bildes wurde es nun verkauft. Der jetzige Besitzer, Ober-
amtmann Schnock in Ballenstedt a. H., legte das Bild dem Konservator am Leipziger
Museum Professor Vogel vor, der es als Originalbild erkannte und in der Leipziger
Illustrierten Zeitung mit einem Bericht über seine Bedeutung reproduzieren Hess.
Danach hat Kügelgen nach einer Büste und der Totenmaske und auf Grund
eigener Anschauung und Erinnerung — er hatte Schiller am Rhein keimen
gelernt — tlas Bild gemalt, dem sprechende Aehnlichkeit nachgerühmt wurde.
Jahreaberichte f&r neuere dentaohe Litteratnrgeschichte. XIIL 7g
596 E. Müller, Schiller.
Da das Bild aus dem Besitz einer Schleswig-Holstein sehen Prinzessin stammt, so
drängt sich die Frage auf, ob es nicht ursprünglich dem bekannten Gönner Schillers,
dem Prinzen Christian von Schleswig-Holstein- Augusten bürg, gehörte. — Ueber die
Schillerbüsten Danneckers hat R. K r a u s s (8263) mit Benutzung von Dann-
eckers ungedrucktem Nachlass einen sehr fördernden Aufsatz geschrieben. Er stellt
fest, dass der Künstler das Originalmodell, das er 1794 nach der Natur entwarf, allen
anderen Büsten zugrunde legte. Von diesem Original erhielt Schiller am 22. Sep-
tember 1794 den ersten Abguss. Diesen erbte sein Sohn Karl, und von ihm Frau
Anna Lanz in Manheim, die Nichte seiner Frau. Weitere Abgüsse erhielten
Körner, Schillers Vater u. a., aber in den Handel kamen sie nicht. Merkwürdig ist
das Exemplar des Weimarer grossherzoglichen Museums mit Gewandung, die wohl
Dannecker selbst hinzufügte. Die Marmorausführung begann Dannecker erst 1796
und vollendete sie 1805. Diese blieb bis 1826 in Schillers Haus; dann kaufte sie
Karl August um 200 Dukaten. Noch heute befindet sie sich in der grossherzoglichen
Bibliothek. Gipsabgüsse von dem Marmorporträt existieren bis jetzt nicht. Nach
Schillers Tode begann Dannecker seine Kolossalbüste, die er bis zu seinem Ende in
seinem Kabinett behielt. Im Alter hatte er freilich die schönen Locken verstümmelt,
aber glücklicherweise war vor der Verstümmlung ein Gipsabzug genommen worden.
Im Jahre 1841 erbte König Wilhelm I. von Württemberg das Original und seitdem
befindet es sich im Museum der bildenden Künste in Stuttgart. Im Anschluss ver-
öffentlicht K. auch einen Brief Scharffensteins an Dannecker vom 3. März 1809,
worin dieser über Schillers Aussehen redet. Schliesslich erzählt K. die Geschichte
der Entstehung des Schillerdenkmals in Volkstedt. Zu dem Zweck druckt er den
bisher unbekannten Briefwechsel Danneckers mit dem Kammerrat Werlich in Rudol-
stadt, dem Stifter des dortigen Denkmals, ab. Ein Duplikat der Kolossalbüste be-
findet sich im Gaibachschen Schlosse des Grafen von Schönborn. Eine dritte, aber
etwas kleinere Ausführung ist in der Walhalla bei Regensburg zu sehen. Eine
Marmorreproduktion der Danneckerschen Kolossalbüste von Adolf Donndorf befindet
sich im Marbacher Schillermuseum. — Ueber die Einweihung des in San Frauzisko
errichteten Goethe-Schiller-Denkmals am 11. August 1901, über die
schon berichtet wurde (JBL. 19011V 9:59), ist eine eigene Gedenkschrift erschienen
(8264). Das Denkmal ist eine Kopie des Rietschelschen Monuments in W-'eimar. —
Zwei Briefe Lenaus an Reinbeck veröffentlicht A. S ch lossar (Zwei Lenau-Briefe:
NTBl^*. N. 189). Die Briefe stammen aus dem Jahre 1835 und haben Reinbecks
Bemühungen um das Schillerdenkmal in Stuttgart zum Inhalt. Im ersten berichtet
Lenau von seiner Sorge für die Sammlungen in Wien. Reinbeck gelte, fügt er dabei
hinzu, überall als der wahre Gründer des Denkmals. Im zweiten schreibt er, dass
er noch nicht wisse, ob er einen geeigneten Beitrag für das Schilleralbum liefern
könne, ob ihm etwas einfalle, das passend sei. (Sein Beitrag: „An die Biologen"
steht S. 160 des „Schiller-Albums" Stuttgart 1837.) —
Briefe. Einen Brief Schillers an Göschen vom 26. Februar 1789,
Weimar, veröffentlicht Schüddekopf (8265) aus der Sammlung von Oskar Planer.
Es ist ein Begleitschreiben zu einer Manuskript-Sendung für das 7. und 8. Heft der
Thalia, für die Schiller gleich „das Geld wünscht". Zugleich meldet er seine be-
vorstehende Ernennung zum Professor extraordinarius. Daran fügt er die scherz-
hafte Bitte, Göschen möge ihm eine reiche Frau verschaffen. In seiner eingehenden
Erläuterung des Briefes berücksichtigt Seh. besonders diesen letzten Punkt, indem er
andere darauf bezügliche Stellen aus dieser Zeit anführt, die zeigen, wie Schiller
Körner ebenso wie Göschen zum Besten hält. — Ueber einen Brief Schillers an G.
Körner vom 10. März 1789 mit Nachwort vom 12, März des Jahres, der den Plan
seines Epos über Friedrich den Grossen behandelt, berichtet Löschhorn (8266;
vgl, 8267). Der Brief ist als Geschenk an das Marbacher Schillermuseum gekommen.
Jonas lag seiner Zeit das Original nicht vor. Er konnte den Brief nur nach der un-
genauen Wiedergabe bei Goedeke abdrucken. — Ein Brief Schillers an Luise
Andrea ist in dem Abschnitt „Angehörige und Zeitgenossen" bei Zumsteeg (8258)
erwähnt, — Die Briefstellen, die zur Erklärung der Dramen, besonders des „Wallen-
stein" dienen, stellt Schlesinger (8269) zusammen. Es sind hauptsächlich Briefe
an Goethe und Iffland. — Leitzmanns verdienstvolle Ausgabe des Briefwechsels mit
W. von Humboldt (JBL. 1900 IV 9:63) lobt Witkowski (3961). —
Werke: Ausgaben. Ausser den bekannten Ausgaben von B o x -
berger (8270) und Boxberger und M altzahn (8271) ist nur eine Auswahl
von Steiner (8272) zu nennen, die die Gedichte und die Dramen Maria Stuart,
die Räuber, Kabale und Liebe und Wallenstein umfasst (vgl, JBL. 1900 IV 9 : 77). —
Philosophisch-ästhetische Schriften, Mit Recht wird den
philosophischen Gedichten und Schriften Schillers immer mehr Aufmerksamkeit ge-
schenkt. Eine vorzügliche Auswahl davon verdanken wir K ü h n e m an n (8273),
E. Müilor, Schiller. 597
der, selbst Philosoph, in seiner Einleituiifr den hohen Wert von Schillers Idealis-
mus darstellt, <lor das üepfenp-owicht pfcgon die heute überwiegende rnathematisch-
naturwissensciial'tlich-ti^chnische Kichtunj^- bildet. — Auch Alma von Hartmann
(8275) kommt in ihrer begeisterten Ausführung zu demselben Resultat. — Schillers
Aufsatz „lieber das Erhabene" hat E. (} rosse (Uebersicht über Lessings I.^okoon
und Schillers Abhandlung über das Erhabene. [= Zum deutschen Unterricht N. 1.)
Horliii, Weidmann. 1902. 27 S. M. 0,50) für Schulzwecke bearbeitet. Nach einer Dis-
position über den Gang der Abhandlung folgen gute erläuternde Anmerkungen. —
kl)en(l(Tselbe (Kallias oder über die Schönheit, aus Schillers Hriefen an Körner. Nebst
Inhaltsangabe des Gedichtes „Das Ideal und das Leben" „in vernehmlicher Prosa"
von Kmil Grosse. [= Zum deutschen Unterricht N. 4.| H., Weidmann. 1902. 31 S.
M. 0,50) hat noch zwei weitere Arbeiten Schillers zu demselben Zweck veröffentlicht.
Den ge{)lanten Kallias stellt er nach Schillers Briefen an Körner, ohne freilich die
Quellen genauer zu nennen, zusammen. Von dem „Ideal und das Leben" gibt er
eine ausführliche Inhaltsangabe und kurze Gliederung. — Bedeutend ist das Werk
von Basch (8219), das die ganze Poetik Schillers einer Kritik unterzieht. Im
ersten Teil untersucht er ihre Quellen. Dabei schreibt er Kant einen grösseren Ein-
fluss zu, als dies nach der neuesten Forschung tatsächlich der Fall ist. Der zweite
wichtigere Teil enthält die Kritik der Schillerschen Theorie. Darüber urteilt er:
„nous crovons (pie ni la niethode, ni les premisses, ni les conclusions de la Poetique
de Schiller ne sont vraiment valab'es". Aber trotz dieser scharfen Aburteilung
„glaubt" er, dass Schillers Werk nicht unnütz (inütile) war. Das beweist ihm schon
dessen Lebensfähigkeit nach einem Jahrhumlert. BYeilich hätte ihn diese Tatsache
in seinen Schlüssen bedenklicher machen sollen. Aber seine Arbeit ist fleissig und
gründlich, wenn sie auch sehr zum Widerspruch auffordert. So z. B. wenn er „glaubt",
dass Schiller den Unterschied zwischen alter und neuer Poesie nicht richtig erkannt
habe (vraiment discerne). — Gaedes (8274) Studien zur Entstehungsgeschichte von
Schillers Abhandlung „Ueber naive und sentimentalische Dichtung" nennt G. Wit-
k o w s k i (nicht : H. Fischer) eine gründliche, ungemein klare Darstellung, einen vor-
trefflichen Kommentar, der selbständig das Frühere zu verwerten und systematisch
zu gruppieren verstehe. Besonders sei ihm der wichtige Beweis gelungen, dass die
Einteilung des Gesamtbereichs der Dichtung in die beiden grossen Gebiete des Naiven
und Sentimentalen erst dem Jahre 1795 angehöre. —
Historische Schriften. Unter den sechs Erscheinungen dieses Jahres
befinden sich vier ausländische, nämlich eine englische Uebersetzung des „Abfalls
der Niederlande" (8277), eine englische und eine russische des „Dreissigjährigen
Krieges" (8280-81) und eine Ausgabe von Goethes Egmont zusammen mit Schillers
Arbeiten über Egmont (8279). — Unter den zwei anderen ist die eine von Sprenger
(8278) einer einzelnen Stelle im „Abfall der Niederlande", dem Abschnitt „Das Inquisitions-
gericht" gewidmet. Da heisst es (Ausgabe von Bellermann S. 275) : „Alle Bande des
tiewinns waren aufgelöst" usw. Den Ausdruck „Gewinn" erläutere Böhme in seiner
Schulausgabe mit „Geselligkeit". S. dagegen vergleicht damit eine Stelle am Ende
desselben Abschnittes: „Alle durch den Geist der. Gewinnsucht aneinander gezogen".
Damit erkläre sich die Stelle leicht. — Die andere Arbeit ist eine gründliche Unter-
suchung von L ü c k i n g (8282) über Schillers Tätigkeit als Herausgeber der
Memoirensanuulung. Im ersten Teil (vgl. JBL. 1901 IV 9:06) gibt L. die Vor-
geschichte dieses llnternehmens, auf das Schiller sehr grosse Hoffnungen setzte; er
schildert die Redaktionstätigkeit Schillers, seine Verhandlungen mit den Mitarbeitern
Reinwald, Funk u. a., mit seinem „Vertreter" Paulus und nachher Woltmann. Der
zweite Teil ist eine rein kritisch-historische Untei-suchuug über Schillers Quellen
Capilupi und Anquetil. Schillers Beziehung zu beiden ist vorerst nur wenig gestreift;
es scheint, dass der Verfasser darauf noch besonders zurückkommen wird. —
Lyrik: Allgemeines. Neben drei englischen Uebersetzungen der
Gedichte (8285-87) ist nur eine deutsche Ausgabe von K a r p e 1 e s (8284) zu er-
wähnen. Näheres darüber findet sich schon JBL. 1899 IV 9:50 und 1901 IV 9 : «8.
— Ausserdem ist die längst angekündigte Uebersetzung ins Ungarische von dem
Dichter Baron L. von Doczi (8225; vgl. DLZ. S. 2023 und SchwäbMerkur.
N. 552) erschienen. In seiner Einleitung dazu nennt D. Schiller den geistreichsten
deutschen Schriftsteller. Unter den Poeten aber gebe es keinen auf der Welt, der
ihm an Geist auch nur nahe käme (vgl. JBL. 1901 IV 9:84). — Rein praktische
Schulzwecke verfolgt Schröter (8288). — Auch Heines (8289) Programmschrift
dient derselben Aufgabe. Er entwickelt die allgemeinen Begriffe: Glauben und
Weissen, Natur, Freiheit, Kunst und Genie, die verschiedenen Gedichten Schillers ge-
meinsam sind, in schöner zusammenhängender Weise. Dadurch gewinnt seine Unter-
suchung- auch für die Wissenschaft an Bedeutung. —
Einzelne Gedichte. In seiner Sammlung von deutschen Säkular-
76»
fi; Müller, Schiller.
dichtung-en druckt Sauer (8291) die beidfeh Gedichte Schillers ^,An ***" und die
Bruchstücke eines geplanten Gedichts zur JahrhundCrtwetide ab. Eine Würdigung
derselben, insbesondere des letzteren nach seinem Gang und Inhalt hat er in der
„Einleitung" vorausgeschickt. Da sagt er zum Schluss, dass das deutsche Volk um
das schönste Säkulargedicht gebracht worden sei, da Schillers Plan nicht ausgeführt
wurde. Ebenda (S. XCIX— CIV) berichtet S. zum erstenmal auf Grund der bisher
noch nicht ganz verwerteten Belege über die von Goethe und Schiller geplante
Säkularfeier. — Ueber dasselbe fragmentarische Säkulargedicht hat S u p h a n (8294-95)
in einem Vortrag in Erfurt gesprochen. In einem Referate darüber in dem „Erfurter
Anzeiger" vom 28. Oktober spricht der Referent von einem „damals" (im Zusammen-
hang heisst das zu Schillers Lebzeiten und in der nächsten Zeit) nicht gedruckten,
poetisch unvollendeten grossen Gedichte. Dieses „damals" des Originalberichts wurde
in anderen Referaten ausgelassen, und das gab Ursache zu einem Miss Verständnis: Man
bezeichnete das Gedicht als unbekannt. — Minor (8292-93, vgl. 8297—99) hielt es
für geboten, da man ihn unter den vielen, die von dem mysteriösen Fund keine Ahnung
hatten, genannt habe, öffentlich zu erklären, dass ihm dieses Gedicht nicht unbekannt
sei. — S u p h a n gab nachher die Aufklärung (Erklärung, Schillers vaterländisches
Gedicht vom Jahre 1801 [„Deutsche Grösse"], die nächste Publikation der
Goethe-Gesellschaft betreffend: Weimarer Zg. N. 275) und teilte zugleich mit, dass
die Handschrift in Facsimiledruck mit einer Erläuterung von ihm den Mitgliedern
der Goethe-Gesellschaft zugehen werde. — Auch Volger (8296) hat in einem Vor-
trag in der Litterarischen Vereinigung zu Altenburg das Gedicht erläutert. Offenbar
ist er durch die Veröffentlichungen über dasselbe in der Presse dazu angeregt
worden, wie seine Einleitung zeigt. Er hebt besonders hervor, dass der Gedanken-
gang des Fragments in den beiden ersten Abschnitten derselbe sei wie in dem Ge-
spräch, das Schiller am 28. März 1801 mil Christiane von Wurmb über Deutschland
und das deutsche Volk führte. — Einige Stellen im „Gang nach dem Eisen-
hammer" behandelt Sprenger (8300). In Vers 29—30 will er „rasch und offen"
auf das Subjekt beziehen; er erklärt also: „Rasch schritt er zur Tat und offen war
des Verführers Rat", das sei eine Zwischenbemerkung des Dichters ! Das ist nicht
möglich. Vers 45 : ,, Leicht locket sie", nämlich nicht die „Weibestugend', sondern
„die Weiber". Vers 109: „FVischer erhitzen" ist ein vom Schmelzwesen hergenommener
Ausdruck. Vers 136 : „Lasst Gnade finden" = „rufe auch für mich die göttliche
Barmherzigkeit an". — Das Gedicht „Das Ideal und das Leben" hat
H ö n i c k e (8301) in einem Gymnasialprogramm zu erläutern gesucht. Seine Arbeit
ist aus einem Vortrag hervorgegangen, den er vor einem grösseren Kreis von Ge-
bildeten hielt. Nach einer Einleitung über die philosophisch- ästhetischen Grundlagen
des Gedichts folgt die eigentliche Erläuterung desselben, die die Schwierigkeiten des
Inhalts fiJr das Verständnis zu heben sucht. — Zum Anfang des Gedichts „P o m -
peji und H e r k u 1 a n u m" weist Eickhoff (8302) darauf hin, dass Schiller
irrtümlich annehme, dass die Anlage eines Brunnens zur ersten Entdeckung der
verschütteten Stadt geführt habe. Nach A. Mau „Pompeji in Leben und Kunst"
(1900, S. 23) habe man nicht „trinkbare Quellen" gesucht, sondern Altertümer. Das
Missverständnis sei durch das Wort pozzo = Schacht oder Brunnen hervorgerufen
worden. — Einen Einfluss der Bennolegende auf den ,,R i n g des Polykrates"
(vgl. JBL. 1901 IV 9:77/8) leugnet S oh eil (8303). Er sagt, es lasse sich auch
nicht die leiseste Spur eines solchen auffinden. — Die Frage nach dem Sprecher der
achten Strophe im „Siegesfest", die Weizsäcker aufwarf (JBL. 1900 IV 9: 113), hat
Siefert (8304) nochmals erörtert. Er bestreitet, dass Ajas der Sprecher sei, wie
Weizsäcker annehme; dessen Gründe seien nicht stichhaltig. Vielmehr könne nur,
wie Polack tue, an Teucer gedacht werden. — Die Verse 274/6 der „G 1 o c k e" sind
nach F. Sohns (Munter fördert seine Schritte usw.: ZDU. 16, S. 185/6) von Dam-
köhler (JBL. 1900 IV 9 : 109) nicht richtig erklärt worden. „Munter" und „wild"
seien kein Gegensatz, Düntzer habe vielmehr ganz recht, wenn er munter = schnell
fasse. — Schliesslich hat E. Grünwald (Deutsche Poesie in lateinischem Gewände:
ZüU. 16, S. 601/35) Feuerleins lateinische Uebersetzung der Gedichte vom Jahre
1831 einer sorgfältigen Kritik unterzogen. Er sagt, dass Feuerleins tadelloses Latein
und metrisches Gewissen — er verwendet ausschliesslich klassische Metra — den
Verlust nicht aufwiege, den der Sprachkünstler Schiller unter des Uebersetzers
Händen erlitten habe. —
Drama: Allgemeines. Die Bedeutung Schillers als Dramatiker stellt
vielleicht niemand so hoch als Bulthaupt (8305-6). In seiner „Dramaturgie des
Schauspiels" nimmt er vor allem den Standpunkt des praktischen Bühnenkenners
ein. Er betont die realistische Seite der Schillerschen Dramatik, und so ist sein Werk
für Regisseure und Künstler eine wahre Fundgrube. Dass Schiller für B. der Gipfel
der deutschen Bühnenkunst ist, zeigt insbesondere sein Vortrag im Frankfurter Hoch-
E. Müller, Schiller. 599
Stift. Da 8af»'t or, Schiller sei der einzige Dramatiker, der das Drama in boslündiger
Berührung mit der Huhne der Vollendung- zu/uführen gedachte, er sei der grÖ8.ste
dramatische Baumeister, den es je gegeben, und in diesem Sinn nicht nur Ix»8sing
und vor allem Goethe, sondern seihst dem gowalti;:en Shakespeare überlegen. Wer
in di(» tiefsten Tiefen eines Charakters dringen möchte, der linde in Hamlet, Lear
und Macbeth auch die letzten Siegel gelöst. Wer aber das A und 0 des Dramatischen,
die sIraffe Entwicklung einer Handlung aus dem V^erhalten der Charaktere in aus-
geprägtester C(^stalt, gleichsam wie in eine Formel fassen wolle, der müsse Kabale
und Liebt; nelimen. Das habe noch ein jeder Dramatiker gefühlt, der nach Schiller
für die Huhne geschaffen. Auch di(; anderfni Dramen seien ebenso bedeutend, Schritt
fiu- Schritt sei Schiller in seiner Kunst fortgeschritten. — Das Berendtsche
(H;J()7— 8) Hoch Schiller- Wagner findet fortgesetzt scharfe Verurteilung. M.Lorenz
sagt, alles in ihm sei recht problematisch; er habe keine Seite ohne Op{)üsilionK-
stimmung gelesen. Aber, fügt er hinzu, es gebe Anregungen und sei aus eifernder
Seele heraus geschrieben und wert, gelesen und besprochen zu werden. K o m o r zy n s k i
(ßuph. 9, S. 189—95) hält dap Werk für misslungen. — Fr h r. A. v on B e rge r
(8309) ging in Eger den klassischen Reminiszenzen nach. Schiller sei dort gewesen,
um sich an Ort und Stelle in die Scenerie von Wallensteins Tod einzuleben. --
Schiller und das Theaterpublikum seiner Zeit behandelt Langgut h (8311), inden»
er die Anzeigen und Kritiken dei' ersten Aufführungen der Jugenddramen und
des Wallenstein erörtert. — lieber das Sommertheater in Lauchstä(lt als eine klassi-
sche Stätte handelt Kruse (8053). — üanz im Gegensatz zu Schiller ohne jede
Einwirkung durch ihn steht das „moderne" Drama, wie L. Kuhlen beck (Das
moderne Drama im Lichte Schillerscher Aesthetik: Deutsche Welt [Heil. d. DZg.,
Berlin] N. 1) nachzuweisen sucht. Wenn Schiller die Stimmung, in der uns ein
echtes Kunstwerk entlassen soll, den sicheren Probierstein der wahren ästhetischen
(lüte nennt, so sind die modernen Dramen das Gegenteil von ästhetischer Stimmung.
Sie sind Tendenzstücke; sie entlassen den Zuschauer in einem Zustande der Gespannt-
heit, in einer peinlichen Stimmung, wie K. an (;\ E. Hartlebens „Rosenmontag"
nachweist. —
Einzelne Dramen: Die Räuber. Die erste Aufführung der Räuber
in Stuttgart stellt Krauss (8312 — 12a) wiederum — denn schon Hoffmeister war
sie bekannt — fest: 5. März 1784. Noch viermal liess der Herzog das zugkräftige
Stück seines desertierten Regimentsmedikus in demselben Jahre aufführen. — Ein
Anonymus (Die Räuber: Grenzb. 2, S. 22/8) warnt vor einer Aufführung der
Räuber in Paris durcli deutsche Studenten, da Paris jetzt zur Zeit der französisch-
russischen Bundesgenossenschaft nicht das rechte Terrain für ein -deutsches I^iebhaber-
theater sei. Deutsche Studenten als Amateurkomödianten gehörten nicht nach Paris.
Französische Studenten würden umgekehrt schwerlich dasselbe tun und eine Gastrolle
in Deutschland riskieren, obwohl sie weniger Gefahr laufen würden. Der Verfasser
begründet seine Ansicht aus eigener langjähriger Erfahrung in Paris durch ver-
schiedene Beispiele und widerrät den Versuch dringend. Mit Recht! — Schillei-s
Räuber und G. Hauptmanns Weber vergleicht J. Riffert (LZg'*. N. 53). Er stellt
einen grossen Kontrast zwischen beiden fest. Bei Schiller handelt es sich um
ideale Güter, während in den Webern lediglich materielle Dinge behandelt würden. —
Fiesko. Von einer verschollenen Handschrift des Fiesko berichtet Steig(8315,
8228). Im F'ebruarheft des „Journal für Kunst und Kunstsachen, Künsteleien und Mode"
von) Jahre 1811 fand er den von Schiller für die Mannheimer Bühne abgeänderten
Schluss des Fiesko und die „Erinnerung an das Publikum" aus dem Theaterzettel
der ersten Mannheimer Aufführung von 1784. Der Redakteur der Zeitschrift, Römer,
hatte beides von Iffland, der mit Schillers Einverständnis am Fiesko Aenderungen
für die Bühne vorgenommen hatte, erhalten. Der Abdruck der „Erinnerung" war
bis jetzt nicht mehr bekannt. Aenderungen scheinen mit ihr nicht vorgenommen
worden zu sein; St. berichtet wenigstens nicht darüber. Der Schluss des Fiesko,
den Römer leider nur allein abdruckt, stimmt in den Hauptzügen mit dem Mannheimer
Bühnenexemplar überein, das Boas und HolTmeister zuerst ausgebeutet haben. — In
einem „Tagebuch aus Genua" schildert Kerr (83ir)a) die Eindrücke, die er in
Genua empfing. Er hat das Schloss der Doria besucht und beschreibt nun seinen
Besuch mit kurzen Worten. —
Kabale und Liebe. Die erste Darstellerin der Luise Millerin, Karolioe
Beck geborene Ziegler, schildert M. (831ß) lediglich nach Minor, ohne etwas Neues
beizubringen. —
Don Carlos. S c h us te r (8317) hat den geschichtlichen Don Carlos
zum (legenstand einer sorgfältigen Studie gemacht. An seinem tragischen Ausgange
ist nach ihm lediglich sein Vater Philipp II. Schuld. Einen Vergleich mit dem
Schillerschen Helden, der freilich nicht viel bietet, hat er nicht angestellt —
(300 K- Müller, Schiller.
Wallenstein. Unter der neuen Wallensteinlitteratur ist wohl die Studie
M a c h u 1 e s (8324; vgl. 8319) über Coleridg-es Wallensteinübersetzung- die wichtigste
Erscheinung-. Coleridges Uehersetzung ward bisher als klassisch betrachtet, in England
sogar über das Original erhoben. Auch A. Brandl urteilte so, während Schiller selbst
sich sehr ungünstig aussprach. M. stellt nun nach einer einleitenden Geschichte der
englischen Uehersetzung von Coleridge einen eingehenden Vergleich der beiden
Texte an (Ausgabe von Oesterley in Goedekes historisch-kritischer Ausgabe und in
Bohns Standard Library). Danach enthält die Uehersetzung neben vielen sehr
gelungenen Stellen, die sich eng an Schillers Text anschliessen, eine grosse Anzahl
von Versehen und Fehlern. Coleridge hat eine gründliche Durchsicht unterlassen; er
hat sich nicht die nötige Zeit genommen oder nicht nehmen können. Seine Kenntnisse
der deutschen Sprache reichten nicht aus, um die grossen Schwierigkeiten, die gerade
der Wallenstein bot, zu überwinden. Sein steigender Dichterruhm hat aber auch
über seine Wallensteinübersetzung ein verklärendes Licht verbreitet. Dazu kam,
dass sich in der Uehersetzung zahlreiche Stellen fanden, die in der deutschen Aus-
gabe nicht standen. Diese wurden Coleridge zugeschrieben, und daraus entstand die
Legende, er habe Schillers Werk verbessert, während er doch, wie zuerst Freiligrath
1861 vermutete, aus einem Manuskript übersetzte, das Schiller nach England an Bell
gesandt hatte. Freiligraths Verdienst ist es, dass damals die beiden Handschriften
Piccolomini und Wallensteins Tod wieder ans Tageslicht kamen. Das „Lager" war
leider verloren. Das von Coleridge benutzte Manuskript stimmt mit der Berliner
Handschrift überein. — In seiner Besprechung der Schrift E. Kilians „Der einteilige
Theater- Wallenstein" hebt W. Bormann (8322) (LE. 4, S. 1654/5) hervor, dass
Kilian zu einseitig nur auf das politische Moment Wert lege, während der Gegensatz
der äusseren Weltzustände und des Familienlebens, der Wildheit jener Zeit des
grossen Kriegs und des häuslichen Friedens die Grundstimmung und die Bedingung
ausmache. Dieser Gesichtspunkt leite als der hauptsächlichste bei der ästhetischen
Aufnahme des ganzen Wallensteins unbewusst uns alle; wenn einzelne Bearbeiter die
geschichtlichen, andere die rührenden Momente und das Familienleben bevorzugen,
so sei eben auf die erwähnten Gesichtspunkte hinzuweisen. Schon W. von Humboldt
rede von dem ,, Gemütlichen" des „Wallenstein". — Ueber die Betonung einiger
Stellen des Prologs handelt S c h u 1 1 e r (8325), nämlich über die Verse 13, 48/9, 59
bis 60. Wenn er in dem letzten Vers betonen will „Es wächst der Mensch mit
seinen grössern Zwecke n", so ist das zweifellos falsch. Man kann hier nur
wächst und grössern betonen. — Sehr anregend ist dagegen die Studie von
Thimme (8326), der ausführt, dass nicht bloss ein buntbewegtes Bild des
Treibens im Lager durch „Wallensteins Lager" gegeben werde, sondern dass auch
ein tieferer Gedanke, eine einheitliche Idee darin liege. Der Dichter habe auch des
Krieges Not und Qualen, ohne unwahr zu werden, ins Ideale hinauf verklärt. Bis
Szene 6 gebe er eine exponierende Uebersicht über die Bestandteile des Lagers. Von da
an treten die Jäger auf, die ihren Stand als solchen ins Licht zu setzen wissen, und
noch mehr nachher die Kürassiere. Die Idee des Krieges komme in der Schlussszene
in unerhört glänzender Weise zum Ausdruck. — Die schon öfters aufgeworfene Frage
nach der Echtheit des Buttlerbriefs (JBL. 1899 IV 9 : 126; 1900 IV 9 : 145) behandelt
Weizsäcker (8328) nochmals, und zwar gelingt es ihm, eine Lösung zu finden.
Aus dem von Goethe und Schiller gemeinsam verfassten „Bericht über die erste
Aufführung der Piccolomini" ist nämlich zu ersehen, dass der Dichter sich den
Wallenstein und nicht den Oktavio als Schreiber dachte. Uebrigens fügt W. hinzu,
bei aufmerksamer Lektüre des Dramas sei eine andere Auffassung unmöglich. —
Die beiden englischen Ausgaben des Wallenstein von Carruth (8318) und Winkler
(8329) werden von Ho hl fei d angezeigt. Zu der letzteren gibt er eine grössere
Anzahl kritischer Bemerkungen. Er sagt dazu am Schluss: „The preceeding sug-
gestions, as a partial liquidation of m}' Lndividual Obligation, are otfered in the hope
that they may prove of benefit to the editor in the eventual revision of his work."
Von Carruths Ausgabe urteilt er: „Prof. Carruths second edition, in many ways, is a
great improvement on the first ... the book will well answer the needs of all who
do not intend to study the drama as extensively and critically as those whom
Dr. Breul and Prof. Winkler have had in mind in the preparation of their editions." —
Sehr eingehende Erläuterungen zu der ganzen Trilogie hat Zipper (8330) erecheinen
lassen. Die Einleitungen dazu sind sehr instruktiv. Darunter befinden sich die be-
deutendsten auf Wallenstein bezüglichen Abschnitte aus Schillers 30jährigem Krieg
abgedruckt. In der Worterklärung hätte sich Z. aber vielleicht noch mehr beschränken
können, wie dies auch von anderen seiner Erläuterungen zu wünschen wiue (vgl. JBL. 1897
IV 9: 149). — Ein Parodie des „Lagers" von W. Hauff veröffentlicht Hof mann
(8331) aus dessen Nachlass. Es ist ein „Bierspiel am Tisch" von Studenten Tübingens.
— Das Verhältnis Wallensteins zu Kepler, der dem Generalissimus zweimal das
K. Müller, Scliillor. HOl
Horoskop stellen innsste, behandelt E. S o k a 1 („Wallensteina Wahrsag-er': AT,^^.
N. 22) (vgl. JHL. 1901 IV 1): 1U7). —
M a r i a S t u a r t. Die erste Aiifliiliruii^ der Maria Stuart und ihre Vor-
bereitung* hat E. von Bamberg- (83!U) sehr sorgfältig- erörtert. — Die Stuttg^arter
ErstaulTiihrung-en hat R. Kr|au8s| (S.'}!)')) festt^estellt. Danach fand die erste Auf-
lührung- erst am 25. März 1H02 statt, am 2l>. war eine Wiederholung: nötijäf. Am
9. Juli wurde das Stück mit Iffland (Ijeicester) und am 27. Aug-ust mit Karoline
Jag-emann (Elisabeth), am 10. Juni 1803 mit Friederike Unzelmann (Maria Stuart
vgl. darüber den Bericht in Wielands Neuem Teutschen Merkur 8. St., S. 801), am
11. -lainiar 1805 mit Bethmann (Mortimer) und am 30. Aug-ust 1805 mit Mad. Fossetta
g-eborener Ziegler als Gast aufg-eführt. -- Ein Aufsatz des Historikers und Dichters
Andrew Ijang- (Blackwoud Magazin, Dezember 1901), der den Zweck verfolgte, die
Ülutschuld Marias nachzuweisen, aber sie für unerweislich erkliiren musste, hat neue
Anregung- g-eg-eben. H. Conrad (8336), der dieselbe Furage erörterte, kommt nach
einer genauen Untersuchung der acht Schatullenbriefe zu demselben Resultat.
Bothwell handelte also aus eigenem Antrieb, als er sah, dass Maria, die zur
Pflege ihres kranken Mannes herbeigeeilt war, sich mit diesem wieder aussöhne, und
dass ein freundschaftlicher Verkehr sich von neuem zwischen ihnen anbahne. Diese
selbst heiratete also nachher unwissentlich den Mörder ihres Oatten. — lieber eine
alte lateinische Maria Stuart-Tragödie berichtet Woerner (8340). Das Werk führt
den Titel: Adriani Kovlerii Insvlani Stvarta Tragoedia sive Caedes Serenissimae Scot.
Reginae in Angl. perpetrata, Exhibita ludis Remigialibus a luventute Gymnasij
Marcianensis. Das Exem[)lar der Tragödie, das W. benutzte, gehört der Stadtbibliothek
in Douai; auf einer der bekannten grossen Bibliotheken war es nicht vorhanden. In
seiner Beurteilung des Stücks, das W. in einem Neudruck herauszugeben beabsichtigt,
kommt er zu dem Resultat, keiner der Nachfolger — vor Schiller — habe sich, wie
Rüulerius bemüht, seinem Werk aus geschichtlicher IJeberlieferung Gehalt und
Gestalt zu gewinnen, keiner sei über den Geschmack und Ungeschmack seiner Tage
so weit hinausgekommen und so wacker auf ein Ziel zugeschritten, das als das Ziel
tragischer Kunst zu erkennen soviel später Lebenden bestimmt war. W. rühmt
besonders die Hauptscene des dritten Aktes; er sagt darüber, dass die sämtlichen
Nachfolger des Roulerius, Schiller nicht ausgenommen, sich keiner Scene von solcher
geschichtlichen Macht und Bedeutung zu rühmen hätten. —
Jungfrau von Orleans, lieber die Jungfrau von Orleans ist ausser
den englischen und französischen (8345—46 und 8348—52) Werken nur wenig er-
schienen. — Holstein (8347) berichtet über die Entstehung- und ersten Bühnen-
erfolge des Stücks. — Ueber die Erstaufführungen in Stuttgart gibt R. K[rauss|
(834fa) Auskunft, nämlich am 23. und 24. Juli 1802 jedesmal mit Iffland als Gast
und Regisseur, dann 17. September 1802 mit Vohs, am 8. und 11. Juli 1803, dann
erst nach drei Jahren 7. September 1806. — Ueber den Jubiläumsartikel eines
Anonymus (8353) über die Erstaufführung des Schillerschen Stücks im Jahre 1801
ist JBL. 1901 IV 9: 115 zu vergleichen. — K. (8354) zählt die musikalischen Schöpf-
ungen auf, die auf Grundlage der Schillerschen Tragödie entstanden oder wenigstens
die Gestalt der Jungfrau zum Mittelpunkt haben; 1801: Monolog „Die Waffen ruhn",
1802: Abschied Johannas von Zumsteeg begonnen, aber nicht vollendet. Dann ferner
Kompositionen von J. F. Reichardt, A. Romberg, Bornhardt und F. von Wickede.
Die erste Bühnenmusik zur Jungfrau schrieb Anselm Weber. Es folgten Destouches,
G. A. Schneider, Damrosch, Max Bruch u. a. Weiterhin erwähnt K. die deutschen,
italienischen, französischen und englischen Opern, die die Jungfrau von Orleans zum
Inhalt haben. —
Braut von Messina. Zur Braut von Messina ist ausser einer englischen
Ausgabe von Ca r r u t h (8355) und einem Aufsatz desselben über Schicksal und
Schuld in der Braut von Messina (8357) noch eine sorgfältige Studie von Berg-
m a n n (8356) zu verzeichnen. B. sucht mit Anlehnung an Bellermanns Buch
,, Schillers Dramen", zum Teil auch im Gegensatz zu ihm, festzustellen, dass als das
tragische Ziel des Stückes Cesars Tod, die Ermordung Manuels, und als Ziel der
Handlung Beatrices Liebe und als Handlung selbst das Streben nach diesem Ziel,
mit Cesar als Träger der Handlung anzusehen sei. Was B. gegen Bellermann
ins Feld führt (S. 133), ist nicht stichhaltig. Gegen diesen Versuch spricht gar
manches. —
Wilhelm Teil. Eine unverkürzte Volksausgabe des „Teil" ist in der von
L. Jacobowski begründeten Sammlung- erschienen (8358). Es ist lediglich eine Text-
ausgabe, ohne jede Einleitung und Anmerkung. — Den ersten sehr verdienstlichen
Vei-such einer Teil-Ikonographie hat F. H e i n e m a n n (8361) unternommen. Sein
Werk umfasst die künstlerische Teilverherrlichung durch Pinsel, Zeichenstift oder
Radiernadel vom 15.— 20. Jahrhundert. Aus dem reichen, von ihm völlig beherrschten
602 E. Müller, Schiller.
Material gibt er 58 gute Abbildungen. Die Teilexistenz ist freilich auch auf diesem
Wege nicht zu beweisen, im Gegenteil ist dadurch jede Hoffnung abgeschnitten
worden. — Die Frage, ob Teil das Hutgebot gekannt habe, erörtert Damköhler
(8362). Während Düntzer dies verneint, wird die Frage von D., Gaudig und Beller-
mann bejaht. D. führt den sicheren Beweis, dass Teil das Gebot kannte, aber unab-
sichtlich, da er jeden Konflikt meiden wollte, den Zusammenstoss herbeiführte und
so sein Leben verwirkte. Für die richtige Beurteilung von Teils fernerem Handeln,
besonders der Ermordung Gesslers, sei die Schuldfrage massgebend, was bis jetzt
von niemand erkannt worden sei. Der Apfelschuss vmd daneben das Gelübde Teils
seien nicht das Grundmotiv des Mordes. Der Schuss sei nur die Sühne für die Unter-
lassung der Reverenz und habe mit dem Morde nichts zu tun. Teil habe gelobt, den
Gessler nur eventuell zu erschiessen. Er habe andererseits auch sein Gessler gegebenes
Wort, ihn zu retten, gehalten, wie der Erfolg zeige. Mehr habe er nicht versprochen,
vor allem nicht, dass er sich bei gegebener Gelegenheit nicht retten wolle. D.s Aus-
führungen sind sehr anregend und fördernd. Aber das letzte Wort scheint in dieser
Sache noch nicht gesprochen zu sein. — Dass aus dem Spielplan des oberschlesischen
„Städtebundtheaters" der Teil gestrichen wurde, berichtet J a n u s (8363), das Stück
sei „wegen den (so!) in dem Stück zum Ausdruck gebrachten Freiheitsgefühlen für
das Volkstheater ungeeignet". Dann müsste, wie J. gut begründet, der ganze Schiller
von der Bühne fort und auch Goethe, Shakespeare und andere Dichter! — Die
Wandkarte zum Teil von E. Vogt (8365), im Jahr 1896 zuerst erschienen (JBL. 1896
IV 9 : 153), liegt bereits in dritter Auflage vor. — Ein Anonymus M. (8366), ver-
anlasst durch die Absicht der Leipziger Studenten, die „Räuber" in Paris aufführen
zu wollen, erinnert daran, dass die Franzosen in der tlebersetzung Michel Pichats
eine hervorragende Uebersetzung des „Teil" besitzen, die Schillerschen Geist atme
und hoch über anderen Uebersetzungen stehe. — Eine „lokalgeographische Kuriosität"
deckt H. von Wolzogen (Wilhelm Teil: DtschHeimat. 5, N. 12) auf. Im ersten
Aufzug habe der Fischer seine Hütte am westlichen, im vierten am östlichen Ufer
des Sees. Diese „lokale Konfusion" äussere sich auch im Stil; die Scene im ersten
Akt nämlich sei „heimatkünstlerisch" aufgefasst, während im vierten Akt derselbe
Fischer in pathetisch-hochgesteigerter edler Erregung, in Schillers erhabener Höhen-
kunst, spreche. — Die Schauplätze des Teil hat Wittmann (8233) als Tourist auf-
gesucht und in einem interessanten Reisebriefe geschildert. —
D e m e t r i u s. Nur ein Abdruck des alten, schon von Körner veröffentlichten
Textes, ohne Rücksicht auf die neueren Veröffentlichungen, ist die neue Hendelsche
Ausgabe (8367). Die „Vorbemerkung" enthält auf zwei Seiten das Nötigste über
die Entstehung des Stücks. — Von Bedeutung ist eine Ergänzung des Fragments
durch den Dichter M. Greif (8368). Alle Kritiker sind darin einig, dass G. den
richtigen Weg eingeschlagen habe, um sein Ziel zu erreichen. Pr e m (8369) empfiehlt
daher eine Aufführung des Stücks mit dieser Ergänzung am 9. Mai 1905 und ebenso
H. (DZg. N. 10916). Sahr (8370) urteilt, der Versuch G.s sei im höchsten Grade
beachtenswert und gelungen. Das Wichtigste daran sei, dass G. auf die dramatische
Fortsetzung des Stücks verzichtet habe, indem er aus der Geschichte der bisherigen
Fortsetzungen die Lehre gezogen habe. Seine Ergänzung sei reich an Schönheit,
ein Kabinettsstück feiner, liebevoller Dichterarbeit. — Auch W. S c h o 1 1 m e y e r (Den
Manen Schillers: Magdeburger Zentral-Anz. N. 258) rühmt Greifs Ergänzung. In der
Tat verdient sie alles Lob. G. lässt das Fragment selbstverständlich unberührt;
er ergänzt es aber auch nicht direkt aus dem reichen Nachlass Schillers, sondern
durch ein „Nachspiel", das er der tragischen Muse in den Mund legt. Nach einem
Prolog der Göttin werden wir in „Schillers Arbeits- und Sterbezimmer" geführt. Dort
versammeln sich nacheinander Caroline von Wolzogen und ihr Gemahl, Schillers
Diener Rudolf, K. L. Schwabe und zuletzt Lotte Schiller zur Totenklage. Nach deren
Abgang erscheint die tragische Muse und berichtet über die weitere Geschichte des
Demetrius. Mit einer Apotheose des Dichters, bei der Danneckers Büste verwendet
wird, schliesst das Stück. So ist es G. gelungen, in einer selbständigen Dichtung
den Torso des Dichters würdig zu ergänzen. — A. Luther (Russischer Brief: LE. 4,
S. 703/6) sucht nachzuweisen, wie Schillers Fragment auf die russischen Dichter ein-
gewirkt habe. In einer Festschrift zu Ehren N. J. Storoschenkos („[Jnter dem Banner
der Wissenschaft") hat er seinen Aufsatz darüber veröffentlicht. —
Uebersetzungen. Neues ist nicht erschienen. Nur die „Turandot"
gab aus Anlass der Hundertjahrfeier der Uraufführung in Weimar am 30. Januar 1802
Anlass zu einigen kurzen Säkularerinnerungen (8375-76). —
Fremde Be ar b e i t un g e n. B u It h aup ts (8377i Malteser-Bearbeitung
findet als glückliche Ergänzung Anerkennung. — Wethly (8378) bespricht Wenggs
Erstlingstragödie „Warb eck", die zum erstenmal in Strassburg aufgeführt wurde.
Wengg hat unabhängig von Schiller gedichtet; er hat den Stoff anders gestaltet.
O. F. Wal/.'l, Romantik. {\{):\
Sein Warbeck ist kein Betrü<ier, sondern von Oeburt zur Krone bestimmt. Er ward
durch die Ereignisse auf den Kampfplatz g'estellt, um für sein Hecht zu streiten. Aber
es fehlen ihm die Kräfte dazu, und er geht an der ihm aufjgedrungenen Holle
zu Grunde. ~
Vorbilder. Dieckhöfer (8379) untersucht in einer fleissigen Disser-
tation Schillers Abhäng-igkeit in seinen Ju^enddramen von Leisewitz' „Julius von
Tarent". Er vergleicht Leisewitz' (luido mit Schillers Franz Moor, den Fürsten
Konstantin mit dem alten Moor, Blaiika mit Amalia, Leonore und Luise, den Julius
mit Ferdinand und Karlo.s. Dabei findet er, dass Schiller in der Zeichnung seiner
Charaktere „vieles von seinem Vorgänger übernahm". Doch müsse „bei dem Mangel
an direkten Zeugnissen in vielen Einzelfällen die Entscheidung dem subjektiven (!)
Ermessen iil)erlassen (I) bleiben." Nirgends liege eine sklavische, unkünstlerisohe
Nachahmung vor. Auch eine Aehnlichkeit einzelner Stellen und Scenen bei Fiesko,
Kabale und Liebe und Don Carlos sei vorhanden. Dagegen sei die Einwirkung
auf Sprache und Stil gering. Unter den Quellen D.s vermisst man Ernst Müller,
Schillers Kabale und Liebe, 1892. Dort (S. 54) hätte D. das Schillersche Motiv V, 1,
von dem er S. 33/4 spricht, als ein typisches erwähnt gefunden. — Plutiirchsche An-
klänge in den Jugendramen von den Häubern bis zum Don Carlos stellt C. Ffriesj
(Schiller und Plutarch: NatZg. Sonntagsbeilage N. 10) zusammen (vgl. JBL. 1898
IV 9 : 157). -
Einw ir k un gen. Schillers Einfluss auf Gr i 11 p ar z er hatO. E. Lessing
(8380) nachgespürt. Für Blanka von Kastilien war es der Don Carlos, wie Schiller
selbst sagt und wie schon Hafner nachgewiesen hat (vgl. JBL. 1900 IV 9 : 188).
Weiterhin sind Schillersche Einflüsse in der Ahnfrau, Sappho und in den Fragmenten
Spartakus, Hobert von der Normandie und Rosamunde Clifford vorhanden. — Von
neuem untersucht Holzgraefe (8381) die Schillerschen Einflüsse auf H. von
Kleist. Diese Einflüsse haben der „Wallenstein" auf die „Familie von Schroffen-
stein", den „Prinzen von Homburg", „Robert Guiscard"; die „Jungfrau von Orleans"
auf die „Penthesilea" und das „Käthchen von Heilbronn"; der „Fiesko" und der
„Wilhelm Teil" auf die „Hermannschlacht" ausgeübt. Auch in Briefen Kleists finden
sich manche Anklänge an Schiller. H.s Programm ist als eine entschieden fördernde
Arbeit zu begrüssen. — Reinhards (8382) Dissertation über Schillers Einfluss
auf Th. Körner bezeichnet K e i p e r als besonnene und gründliche Arbeit. Die
Stellung Körners scheint ihm durch R.s Untersuchung festgelegt. Er bedauert nur,
dass R. nicht auch die Syntax und Metrik Körners gleich hier angeschlossen habe.
— In „zeitgemässen Gedanken" erwägt Hess (8383) Schillers Stellung zum j üngsten
Deutschland. Drama und Idealismus hätten, sagt er, nichts gemein; der Idealismus
sei dem Begriff des Dramas konträr entgegengesetzt. Lediglich die Diktion sei im
Drama die äussere Form des Idealismus. Das Drama sei ideal, weil es eine sittliche
Läuterung erstrebe. Das könne man aber nicht Idealismus, sondern Idealität des
Dramas nennen. Ersteres sei subjektiv, letzteres objektiv. — Eine Einwirkung
auf V. H u g 0 stellt R. P a p p r i t z (8384) fest. — Eine solche auf S a r d o u s Sittenbild
Fernande weist Gerstmann (8385) nach. Dieses decke sich mit der Schiller-
Diderotschen Novelle „Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Rache". Nur habe
der zeitgenössische französische Dramatiker dem alten Stoff ein modernes Gewand
gegeben und neue Figuren eingeführt. Eine zufällige Uebereinstimmung im Stoff
sei völlig ausgeschlossen. Sardou habe sicher aus der alten Quelle geschöpft, ob
aber aus Diderot oder etwa dem Schauspiel von Ancelot, der den Diderotschen Stoff
ungeniert benutzt habe, stehe dahin. Freilich kann aber wohl schwerlich von einer
Einwirkung Schillers geredet werden. —
Romantik.
(IV, 10 = N. 8388-8538,)
Oskar F. Walzel.
Allgemeines. Bartels (8388) überschreibt das 5. Buch seiner „Ge-
schichte der deutschen Litteratur" (das erste des 2. Bandes) „Die Romantik", während
er im nächsten noch von der „Nachromantik" und von den österreichischen Dichtern
der Zeit redet. Hier braucht nur das 5. Buch betrachtet zn werden, das ohnedies
die Grenzen, die in den JBL. der Romantik gezogen sind, überschreitet. B. ist sicht-
lich bemüht, der Romantik gerecht zu werden ; allein er nimmt sie von Anfang an
JabresbcricLla f&r nenere deutsche Litteratnrgesohtchte. 'XIII. ^2*
6Ö4 0. P. Walzel, Romantik.
von einem einseitigen Standpunkte und verkennt darum oft das Wichtigste. Er setzt
für „romantischen Geist" einfach „germanischen Geist" und erblickt in ihr den An-
fang, die wahrhafte Begründung einer entschieden nationalen Litteratur (nicht bloss
in Deutschland), den endgültigen Sieg des germanischen Geists über die Antike. Der
höhere nationale Realismus, dem nach B.s Ansicht unsere Litteratur zustrebt, habe
von der Romantik zwar die Feuertaufe empfangen, sei aber nicht davon versehrt
worden. Er grenzt in beachtenswerter Art die Romantik vom Sturm und Drang
ab ; der Form nach sei sie noch viel mehr eine Koteriebewegung gewesen als dieser.
Der romantischen Doktrin kann er, der richtig in Fr. Schlegel den „Ideengeber"
erkennt, wenig Geschmack abgewinnen. Wären den Schlegel nicht zwei poetische
Talente (Tieck und Novalis) an die Seite getreten, so könnte man die gesamten
Theorien Friedrichs als müssige Hirnblasen eines paradoxen Geistes und geborenen
Fragmentisten behandeln. Das Schlussurteil lautet: „Ohne Fr. Schlegel keine
Romantik, . . . aber von ihm geht auch alles aus, was die Romantik in Verruf ge-
bracht hat" (S. 85). Tieck ist nach B. der bedeutendste Dichter der Romantik; er
hat die Extravaganzen B^'r. Schlegels nicht mitgemacht und sich im ganzen an
Shakespeare und an das Deutschtum gehalten. Im einzelnen tritt B. für Tiecks
Novellen ein, meint, die Volksbücher hätten Tiecks Phantasie wieder gesund gemacht,
und stellt „Vittoria Accorombona" den Renaissancenovellen C. F. Meyers an die
Seite. Einigermassen befremdend klingen neben all diesen und vielen anderen Ur-
teilen die Worte: „Gegen Novalis gesehen, sind alle anderen Romantiker keine". Wo
bleibt da B.s Anschauung vom Wesen der Romantik? Und wiederum Kleist ist ihm
der „hervorragendste Vertreter dessen, was wir Romantik im weiteren Sinne genannt
haben" (S. 26). Die Charakteristik Kleists, an sich nicht mit neuer Farbengebung
hantierend, gehört übrigens zum besten des Abschnitts. Glücklich ist der Hinweis
auf Shakespeares „Weiber von Windsor" bei Gelegenheit des „Zerbrochenen Krugs"
(S. 28); weniger glücklich nimmt B. an, das Stück habe „das deutsche Charakter-
lustspiel" geschaffen (S. 115). Der Nachweis, dass Hebbel im Gegensatz zu
Kleist „wirklich moderner Tragiker" (S. 29) sei, wäre noch zu erbringen. Richtig
erkannt ist die Bedeutung des Jahres 1806 für die Entwicklung der Romantik (S. 33).
Dagegen verschiebt B. die tatsächlichen Verhältnisse, wenn er die Schwaben, die
norddeutsche Romantik (mit Chamisso als Mittelpunkt) und die Oesterreicher als
„D e u t s c h romantiker" von den „echten" älteren und jüngeren Romantikern trennt
(S. 47/8). Und noch bedenklicher erscheint die Behauptung, dass nicht die
Reaktionären, sondern das französisch-liberale und radikale junge Deutschland den
Verfall der Romantik bedeute. Dagegen ist es rühmend hervorzuheben, wie stark
B. die positiven Leistungen der Romantik betont, ihre Universalität (S. 43) und die
Tatsache, dass die moderne Wissenschaft zu einem guten Teil aus der Romantik ge-
boren ist (S. 74). Im einzelnen setzt er sich, wie es seine Gewohnheit ist, mit
Kritikern und Litterarhistorikern auseinander, zitiert, glossiert, bekämpft, bekrittelt
Hebbel, Haym, Wilbrandt, Ricarda Huch und andere, überschätzt gelegentlich die
Originalität seiner Beobachtungen, so wenn er meint, bei Hoffmann ginge im Gegen-
satz zu den anderen Romantikern, die das Reich der Wunder und das Reich der
Trivialität scharf scheiden, ohne feste Grenze jenes in dieses über (S. 126). Wenig
ergibt sich auch aus seiner Formel, Hölderlin sei eine metaphysische Natur. Da-
gegen protestiert er mit Recht gegen Brandes' Vergleich von Novalis und Shelley
(S. 103). Das Verhältnis Heines zu Brentano stellt er, vom Richtigen ausgehend, zu-
letzt auf den Kopf, wenn er sagt, Brentano habe „sich doch einige Male zu grossen
Arbeiten konzentrieren können, was Heine bekanntlich nie fertig brachte" (S. 133).
Auch die Charakteristik der „Romanzen vom Rosenkranz" ist nicht treffend. Merk-
würdigerweise möchte er endlich in den Brentanos jüdisches Blut nachweisen, und
zwar von selten des Grossvaters La Roche. — H a y m s (8390) grundlegendes Werk
ist vom Verleger unverändert abgedruckt worden. Damit wird das Buch wieder all-
gemein zugänglich; es ist endlich der Preistreiberei der Antiquare entzogen. — Von
Ricarda Huchs (8391) anregungsreichem Buche über die „Blütezeit der Romantik"
ist eine zweite unveränderte Auflage erschienen. Ludwig Fränkel stellt im LCBl.
dem Buche ein ehrenvolles Zeugnis aus, wirft ihm aber unnötigerweise vor, dass es
nicht bis zu Hegel vordringe, und sucht Widersprüche nachzuweisen, die tatsächlich
nicht existieren. — Inzwischen hat die Verfasserin ihre Darstellung der Romantik
durch einen zweiten Band (8392), der „Ausbreitung und Verfall der Romantik" be-
titelt ist, zum Abschluss gebracht. Schon die Ueberschriften der beiden Bände zeigen
den Standpunkt, von dem Ricarda H. die Entwicklung der Romantik betrachtet, offen-
baren zugleich das Fördernde und die Grenzen ihrer Anschauungen. Ihr hohes Ver-
dienst ist, die starken geistigen Potenzen der Frühromantik energisch hervorzuheben ;
und sie hat recht, die geistige Blütezeit der Romantik in die Epoche der Schlegel,
Novalis, Wackenroder, Schelling zu verlegen. Allein sie wird der künstlerischen
O. F. Walz Ol, Romantik. 605
Kraft der späteren Romantik nicht g-erecht, da sie nur die fferingere ideelle Bedeutung-,
nicht die stärkere poetische Beg-abung erblickt, die den Jungromantikem im Gegen-
satz zu den Frühromantikem eigen ist. Sie sagt einmal: „Liest man die Romane
und Novellen Kichendorffs, wo die Studenten, Grafen, Dichter, Jäger und Zigeuner
von einem Abenteuer zum anderen vagabundieren, so ergreift einen bald ein un-
geheurer Uüberdruss" (S. 357). Das Urteil ist bezeichnend: Ricarda H. ist selbst ein
viel zu starkes künstlerisches Temperament, als dass sie sich in die Dichtung der
Romantiker einfühlen könnte. Wieder einmal zeigt sich, dass der anempfindende
Litterarhistoriker sich viel leichter einer Kunstleistung anpassen kann als eine
schöpferische Dichternatur. Wendet Ricarda H. doch selbst an Heinrich von Kleists
Schöpfungen nur Worte diskretester Prägung (zum Beispiel S. 230/1), und von der
jungromantischen Lyrik hat sie so gut wie nichts zu sagen. Gerade weil jetzt immer
wieder die Kritik in ihren neuesten Dichtungen enge Verwandtschaft mit der Romantik
(nach Stilisierung und Inhalt) entdeckt, kann nicht genug hervorgehoben werden, wie
die Künstlerin Ricarda H. sich selbst von der Kunst der Romantiker meilenweit ent-
fernt fühlt. Was sie fesselt, das ist das Ideelle und die Psychologie des romantischen
Menschen ; und zwar letztere so stark, dass sie auch da noch den Menschen zu er-
gründen sucht, wo seine Ideenwelt ihr nichts mehr bietet. Zu ergründen, aber nicht
zu entschuldigen. Denn wesentlich schärfer fasst sie die Jungromantiker an als die
Genossen des Schlegelschen Kreises. Voraussetzung dieses schärferen Anfassens,
ebenso wie des ganzen Buches ist die Konstruktion, die gleich zu Anfang aufgestellt
wird und die ihrerseits eine notwendige Folge und Erweiterung einer Hauptthese des
ersten Bandes ist (vgl. auch JBL. 1899 IV 10:lj: die Frühromantiker sind klare,
wissensdurstige, geistig energische Norddeutsche, die Vernunft und Phantasie, Geist
und Trieb aussöhnen, Bewusstes und Unbewusstes verbinden wollen; die jüngeren
Romantiker sind unklare Träumer, Halberwachte, denen es eine Wollust ist, sich zu
verirren und sich in den Abgrund gleiten zu lassen, den die Frühromantiker nur
spähend ausmessen wollen. Neben diesen eigentlichen jungromantischen Naturen
stehen Schüler der Ideen von Novalis, Fr. Schlegel, Sohelling; haben diese doch auf
eine Mehrzahl der bedeutenden Zeitgenossen anregend gewirkt. So kommt Ricarda
H, innerhalb der Romantik zu einer Scheidung der „romantischen Charaktere" in
engerem Sinne und solcher Menschen, die „in romantischem Geiste wirkten, romantisch
dachten, aber nicht romantische Naturen waren" (S. 164); ihr Lebenslauf schwankt
nicht zwischen Trieb und Zufall, Sehnsucht und Schicksal, sondern starke Anlagen
geben ihm die Richtung, ein besonnener Wille formt ihn. Typus dieser Art ist
Görres; jene andere Art aber tritt, in ihrer Besonderheit bis zum äussersten verstärkt,
an Clemens und Bettina Brentano hervor. Allerdings nimmt auch Ricarda H. ebenso
wie Bartels jüdisches Blut in den Geschwistern an (und zwar leitet sie es von den
Brentanos her). Auch sonst stimmt nicht alles in ihrem Rechenexempel ; denn
schliesslich entpuppen die meisten Frühromantiker sich gleichfalls als „romantische
Charaktere". Dennoch bleibt eine Fülle von seelischen Tiefblicken in den Aus-
einandersetzungen R. H.s bestehen, vor allem in den Kapiteln „Der Mensch in der
romantischen Weltanschauung", „Romantische Lebensläufe", „Brentano" und „E. T.
A. Hoffmann". Divinatorischer sind die Romantiker als Menschen wohl nie er-
gründet worden, und gern vergibt man der Verfasserin, dass sie das Negative,
Zerstörende und Selbstzerstörende dieser Naturen stärker betont als ihre positive
Leistungsfähigkeit. Zudem ist all diese Psychologie auf romantische Anschauungen
selber gestützt. Ricarda H. hat, um die Welt-, Kunst- und Naturanschaüung der jüngeren
Romantiker zu ergründen, dornige Pfade nicht gescheut und eine Bibliothek roman-
tischer und romantisch orientierter Werke gelesen, die selbst intimen Kennern des
Gebiets bisher fremd geblieben sind (vgl. das Verzeichnis S. 365/7). Gründlich nützt
sie Schriften und autobiographische Aufzeichnungen von K. G. Carus, G. F. Daumer,
J. S. Kanne, J. N. Ringseis, Speckter, J. Ennemoser, Ch. A. von Eschenmayer, E.
von Lasaulx, G. Malfatti, Nees von Esenbeck, L. Oken, Passavant, J. Troxler, J. J.
Wagner, C. J. H. Windischmann und anderen. Aus ihnen schöpft sie nicht nur
die Kapitel, in denen extreme Eigenheiten romantischer Anschauung zum ersten Mal
im Zusammenhang und in modemer Beleuchtung uns nahegebracht werden: „Das
Tier in romantischer Weltanschauung," „Die romantische Zahl", „Romantische Aerzte".
Auch das wichtigste Kapitel des Buches „Der Mensch in der romantischen Welt-
anschauung" ist mit neuer Erkenntnis, die dort wurzelt, gesättigt. Die romantische
Konstruktion des Menschen als einer Dreiheit (Geist, Seele, I^eib) wird entwickelt
und gedeutet, ihre physiologische Begründung durch die drei Stufen der Reproduk-
tivität, Irritabilität, Sensibilität herangezogen. Ein Mittler oder Nexus verbindet die
beiden Pole des menschlichen Wesens, die als Zerebralsystem und Ganglien- oder sym-
pathisches System einander gegenüberstehen. Wiederum sind die verschiedenen roman-
tischen Symbole für diese polare Antithese angegeben. Geschöpft aber ist aus ihr eine
TT
606 O. F. Walzel, Romantik.
neue Definition der Romantik: sie ist eine Auflehnung des Gang-liensystems gegen das
Zerebralsystem, beginnend mit Verlangen nach Gleichstellung, worauf Ueberwältigung
des Zerebralsystems und schliesslich, nach verübten Tollheiten und Ausschweifungen,
gänzliche Erschöpfung des Gangliensystems folgt, welches nun mit Leichtigkeit
wieder unterworfen werden kann (S. 98). Aus gleichen Quellen ist geholt, was über
romantisches Interesse für Metallfühlen, Magnetismus, Schlaf, Traum, Wahnsinn,
Somnambulismus, Aberglauben gesagt wird. Und abermals ergibt sich eine neue
Beleuchtung romantischer Menschheit: der Grundtypus der Romantik ist entweder
der willensstarke Magnetiseur oder die reizbare Somnambule. Leider erschwert die
Verfasserin ein Nachprüfen des von ihr benutzten Materials, indem sie nirgends die
Zitate bibliographisch festlegt. Wer ihre Resultate wissenschaftlich verwerten will,
muss den ganzen Weg, den sie beschritten hat, nochmals begehen; und er. muss es
um so mehr, da im einzelnen nicht immer klar wird, wo romantische Anschauung
vorliegt, und wo die romantisch weiter konstruierende Berichterstatterin selbständige
Gedanken suppliert. Sehr bedauerlich! Denn sicher ist etwa über romantische
Medizin, über Brown und über seine Beziehungen zur Naturphilosophie in keiner
Darstellung der Romantik so viel gesagt worden; auch die überraschenden Be-
ziehungen romantischer und moderner Medizin kommen zur Sprache (Ringseis als
Vorläufer der Bazillentheorie S. 295). Gerade in diesen Kapiteln, die vom roman-
tischen Menschen zu romantischen Theorien weiterschreiten, erscheint die Romantik
viel positiver und ergebnisreicher, so in den Abschnitten „Nachtseiten der Litteratur"
(mit feinen Bemerkungen über Hoffmann, Kleist und Werner), „Katholizismus" und
„Romantische Politik". Besonders im letzten ist sehr gut herausgearbeitet, wie wenig
die echte Romantik mit „politischem und kirchlichem Obskurantismus" zu tun hat;
ebenso offenbart eine ausgezeichnete Charakteristik von Görres, dass und warum die
echte Romantik niemals zu volksfeindlicher Reaktion gelangen konnte. Das ganze
Buch, in stilistischer Hinsicht nicht immer frei von Merkmalen der Ermüdung, ist
künstlerisch aufgebaut. Den Eingang bezeichnen stimmungsvolle Schilderungen
der Stätten, an die die Romantiker nach ihrer „Zerstreuung" gelangt sind, und eine
feinsinnige Darlegung des romantischen Wandertriebes, der den sehnsuchtbeflügelten,
in die Ferne strebenden Romantiker nach Italien oder an den Rhein führt. Schon
hier, wo alles ins Menschliche getaucht ist, nirgends eine blosse Notiz steht, enthüllen
sich die Gesichter der Romantiker in ihren charakteristischen Zügen. Und tief-
menschlich nachempfunden ist der Ausgang („Kampf und Niederlage"): wie die
Genossen sich allmählig bewusst werden, dass andere sie überholen, ja dass die
von ihnen Besiegten (wie J. H. Voss) zu neuem siegreichen Leben erwachen.
Hoffnungsvolle „Ausblicke", die das Unvergängliche romantischen Strebens der Zu-
kunft erhalten wollen, entlassen den Leser. —
Friedrich Schlegel und seine Genossen wurden als Vorläufer
Nietzsches von Landsberg (8393) in Anspruch genommen. Nur ist es nicht ganz
richtig, wenn da behauptet wird, dass in der Romantik zum ersten Mal eine Gemeinde
sich gebildet habe, die eine neue künstlerisch-philosophische Weltanschauung an stelle
der christlich-dogmatischen setzte. Und falsch ist die Behauptung, dass Fr. Schlegel
ein „Vernunftverächter" gewesen sei. — Von Helene Stöckers Arbeit über die
Vorläufer Wackenroders (8394a) erschien der Anfang als Berner Dissertation; eine
Besprechung findet besser statt, wenn die ganze Studie zu erörtern sein wird. —
Schiller und die Romantik. Schillers Einfluss auf die romantische
Theorie hat Basch (8395) zu bestimmen gesucht. Die grosse, heute noch vielfach
geleugnete Verwandtschaft ist ihm klar geworden; dagegen glaubt er irrigerweise,
dass immer Abhängigkeit der Romantiker vorliege, wo Uebereinstimmung sich zeigt.
Die Frage, ob Fr. Schlegel nicht aus eigenem oder mindestens aus denselben Quellen
schöpfend zu verwandten Resultaten gelangt ist, hat er nicht genügend erwogen. —
Schlegelscher Kreis. Von kleineren Arbeiten, die sich mit Novalis
beschäftigen, istBölsches Aufsatz (8396) (JBL. 1899 IV 10 : 47) neugedruckt
worden. — Grösslers Heftcheu (8396a) stützt die Charakteristik des Dichters
zunächst auf den „Ofterdingen" und glaubt Züge von Goethes Tasso hier wieder-
zufinden. — Komorzynskis Charakteristik (8397) bewegt sich in bekannten
Bahnen; er meint, die Sehnsucht bei Novalis ziehe die modernen Dichter zu ihm. —
N i p p 0 1 d (8399) hielt Novalis mit den Dichtem der Brüdergemeinde zusammen. —
Russische Kritik (8402) hebt das Pathologische der Poesie Hardenbergs und ihre
Verwandtschaft mit dem Symbolismus der Neufranzosen hervor. — Die Biographie
Friedrich von Hardenbergs, die Heilborn 1900 veröffentlicht hat, fand aus-
führliche Kritik durch Minor und Walzel (8396 b). M. spendet der
schriftstellerischen I^eistung hohes Lob, betont, dass ein geistreiches Buch uns,
wo von einem Dichter wie Novalis die Rede ist, weit mehr fördere als ein anderes,
das noch so exakt gearbeitet ist, kann indes H. von Willkür gegenüber den Tat-
O. F. Walzel, Romantik. 607
Sachen nicht freisprechen, M. wendet sich g'eg-en das Zerrbild, das H. von Caroline
entwirft, kann nicht finden, dasa Schleiermacher unbedingte, nackte Seelenhingabe
in der Freundschaft gesucht habe, hebt den Schnitzer H.s hervor, Schleier-
macher habe Religion und Ethik untrennbar verbunden, bestreitet H.s Deutung des
sexuellen Moments in Novalis' Natur und ist überzeugt, dass der geheimnisvolle
Zauber, den Sophie auf Novalis ausgeübt hat, sich mit Dokumenten weder bestätigen
noch erklären lässt. Novalis' Idee eines freiwilligen Todes wird von M. mit der
Mystik in Zusammenhang gebracht, bei Czepko von Reigersfeld und bei Silesius
festgelegt, dabei zugleich auf Jean Pauls Emanuel („Hesperus") hingewiesen. No-
valis' Verhältnis zu Ooetlie möchte M. nach Tiecks Auffassung beurteilen (an
Riemer, Weimarisches Sonntagsblatt 1856, S. 36 ff). Unzureichend findet M. die
Besprechung von Hardenbergs Uebersetzungsversuchen und seiner Jugendlyrik,
um so mehr lobt er die Analyse der Hauptwerke. Zum Aufsatze „Europa" stellt
M. eine Reihe paralleler gleichzeitiger Tendenzen zusammen. Er deutet ferner
die Fremden, die in den „Lehrlingen zu Sais" das Urvolk suchen, dann besonders
ausgiebig den Begriff „Messias der Natur" (Schriften herausgegeben von Tieck
und Bülow 3, 126), insbesondere durch den Hinweis auf Schelling, Steffens und
Schleiermacher. Für die Deutung der Fragmente sei Schelling viel zu wenig von
H. benutzt worden. Aus Ritters „Fragmenten aus dem Nachlasse eines jüngeren
Physikers" (Heilborn S. 135) wagt M. nichts für Novalis in Anspruch zu nehmen.
Zu kurz kämen bei H. die mathematischen Fragmente Hardenbergs. W. begnügt
sich im wesentlichen mit einer Analyse der Biographie, setzt nur da und dort ein
Fragezeichen an, so zur Charakteristik Sophiens von Kühn. Im ganzen gesteht er
dem Verfasser zu, sehr geschickt gearbeitet zu haben, und muss besonders die Dar-
stellung von Hardenbergs Philosophie rühmen. Kommt H. doch in gewandter Ver-
wertung des an sich sehr geringfügigen Materials, das ihm seine wenig tief dringende
Forschung lieh, wesentlich über ältere Darsteller hinaus. — Dagegen erweise sich alles,
was Heilborn über Ritters „Fragmente aus dem Nachlasse eines jungen Physikers"
und über ihre Beziehungen zu Novalis sagt, als unverwertbar. Dem ganz unkritisch
wiedergegebenen Verzeichnisse von Hardenbergs Bibliothek, das H. bietet, sucht
endlich Walzel durch bibliographische Nachweise einigen Wert zu leihen. Minors
Rezension (8403) der von Heilborn besorgten Ausgabe von Hardenbergs Schriften
ist das Resultat langjähriger Vorarbeiten zu einer kritischen Edition, die jetzt
hoffentlich bald in dem Verlage von Diederichs erscheinen wird. Tief eindringende
Kenntnis des Materials und kritischer Scharfblick machen sie zu einem unent-
behrlichen Plilfsmittel der Forschung, ganz abgesehen von den Einwänden, die gegen
das ^'ngeschick und gegen die mangelnde Schulung H.s vorgebracht sind. An dieser
Steile kann der Reichtum von Nachweisen nicht ausgeschöpft werden. Nur des
wichtigsten sei gedacht: M. gibt — was H. unterlassen hat — ein Verzeichnis
des neuen, das in der Ausgabe vorliegt, und stellt ebenso das fehlende zusammen
(unter anderem das Gedicht „An meine sterbende Schwester", das M. Novalis
zuspricht). Er beleuchtet im einzelnen die Lesarten der Edition und berichtigt sie
in zahlreichen Fällen, er bemängelt die Anordnung der „Vermischten Gedichte", ist
überzeugt, dass H. unter die Jugendgedichte manches aufgenommen hat, das Novalis
nicht zugehört, stellt fest, dass die „Hymnen an die Nacht" in der Fassung des
Athenaeums die von Hardenberg selbst besorgte Redaktion, und zwar lediglich eine
Kürzung der handschriftlichen Form darstellen, legt dar, in wie gänzlich verfehlter
Form der „Blütenstaub" von H. mitgeteilt ist. Nachgewiesen wird im Goethe- und
Schillerarchiv zu Weimar ein Fragment des zweiten Teils des „Ofterdingen" aus
Loebens Nachlass; betont wird die Sorgfalt, die an die erste Ausgabe von Novalis'
Schriften von den Herausgebern gewendet worden ist ; zur Sprache des „Ofterdingen"
verweist M. auf Joh. Grimm „lieber den Goldbergbau zu Eula" und auf Heinrich
Veiths „Deutsches Bergwörterbuch"; Busses Fabeleien über die Entstehung der
„Hymne an die Nacht" werden aufgedeckt; dass Novalis katholisch empfunden und
gedacht hat, ist ausführlich erörtert und begründet; die Handschrift des zwölften
geistlichen Liedes wird der Zeit nach dem 4. August 18(K) zugewiesen; endlich be-
lehrt ein von M. abgedruckter Brief Fr. Schlegels an Reimer vom 19. März 1827,
dass Fr. Schlegel an der vierten Ausgabe von Hardenbergs Schriften nicht beteiligt
war, also den Aufsatz „Europa" hier nicht eingefügt hat. Walz eis Rezension
bekämpft H.s Prinzip, überall wo Handschriften vorliegen, diese wiederzugeben
und nicht die ersten Drucke zu berücksichtigen so vor allem gelegentlich der
„Hymnen an die Nacht" und des „Blütenstaubs". Er stellt Notizen zusammen, die die
Entstehungs- und Druckgeschichte des „Blütenstaubs" erläutern, und kommt zu dem
Schlüsse, dass die von H. unter dem Titel „Blütenstaub" abgedruckten Papiere
wahrscheinlich überhaupt nicht das Manuskript sind, das Novalis für das Athenaeum
eingesandt hat. Dem Abdruck von Hardenbergs handschriftlichen Aufzeichnungen
608 O. F. Walzel, Romantik.
zum Ofterding-en (Bd. 1, S. 195) weist W. eine Fülle von Versehen nach, ins-
besondere aber eine falsche Anordnung. Innerhalb der Gedichte werden dann,
soweit Drucke oder Manuskripte der Königlichen Bibliothek zu Berlin H.s Vor-
lage waren, weitere B^ehler angemerkt; dann wird das Verzeichnis der Jugend-
gedichte (Bd. 1 S. 464—75) gemustert, wobei die engen Beziehungen des Anfängers
Novalis zu Wielands Dichtungen hervorgehoben sind; zwei von H. nicht auf-
genommene Jugendgedichte „Bey dem Falckenstein einem alten Ritterschlosse am
Harz" und „Armenmitleid" kommen zum ersten Abdruck. Der Fragmentenmasse
des zweiten Bandes scheint, wie W. vermutet, H. kritiklos eine Menge von Ex-
zerpten zugewiesen zu haben. So enthüllen sich die S. 65 ff. abgedruckten Notizen als
Exzerpte aus Hemsterhuis' Aufsatz „Sur l'homme et ses rapports" und aus seiner
„Lettre sur les desirs." Auch hier hat H. die richtige Reihenfolge verfehlt. Eine
Zusammenstellung von Hardenbergs Exzerpten und des Textes von Hemsterhuis er-
härtet die Behauptung und zeigt zugleich, wie Hardenberg exzerpiert hat. —
Ein politisches Schreiben A. W. Schlegels an Metternich (Stockholm,
Anfang 1813) wurde von L. Schmidt nach dem Dresdener Konzept abgedruckt
(8404). Es teilt zwei Gespräche mit dem Kronprinzen von Schweden mit und will
Oesterreich bewegen, von Napoleon abzufallen. Oesterreich solle nicht in einen
Krieg verwickelt werden ; aber seine Frontänderung „würde Preussen sich selbst
zurückgeben". — Die in der Bibliographie als N. 8405 a gebuchte Notiz ist im
wesentlichen schon JBL. 1900 IV 10 : 14 vorweggenommen. — Die Verdienste,
die A. W. Schlegel um Dante sich erworben hat, erörtert mit der ihm eigenen
sachkundigen Exaktheit Sulger-Gebing (8405) : sowohl in der Behandlung
als in der Beurteilung Dantes tritt durch W. Schlegel das künstlerische Element
zum ersten Mal in die deutsche Dantelitteratur. Seine Vorgänger Meinhard,
Bachenschwanz, Jagemann (von denen W. Schlegel nur den ersten gekannt
zu haben scheint) stehen Dante gegenüber auf dem kühlen verstandesmässigen
Standpunkt der Aufklärung. W. Schlegel sucht, ein echter Schüler Herders, Dante
individuell und historisch zu erfassen; freilich ist er auch wieder ganz selbständig,
wenn er Herdersche Kunstauffassung auf Dante anwendet, da ja Herder zu Dante
kein Verhältnis hatte. Merkwürdigerweise hat Schlegel, der Formkünstler, seinen
Nachfolgern (sie sind S. 104 verzeichnet) überlassen, die Terzine Dantes genau
nachzubilden; die ins Mystische hinüberlangende Deutung der Terzinenform, die
Schlegel in den Berliner Vorlesungen gibt, war ihm augenscheinlich zurzeit seiner
Uebersetzung Dantes noch nicht aufgegangen. S.-G. verzeichnet die Ausgaben
Dantes, die Schlegel benutzt hat, dann gibt er — Böcking und Reinhold Köhler
ergänzend — eine Bibliographie der einzelnen Uebersetzungsfragmente Schlegels
und betrachtet nach vier Gesichtspunkten die Besserungen, die Schlegel in späteren
Fassungen bietet: 1. möglichste Annäherung an den Urtext, 2. Rücksicht auf leichten
Fluss des Verses und auf sprachliche Schönheit, 3. Streben nach möglichst deutscher
Fassung, 4. Rücksicht auf den Reim. Im ganzen ist die Uebersetzung nach S.-G.s
Urteil recht frei, nicht arm an Zutaten, bewusst archaisierend, unrichtig aber nur
an Einer Stelle. Ihren Wert beleuchtet eine Zusammenstellung der Uebertragungen
von Inferno V, 103 durch Meinhard, Bachenschwanz, Jagemann und Schlegel. Ja S.-G.
meint, Schlegel hätte, wäre er mit einer vollständigen Uebersetzung Dantes hervor-
getreten, ebenso das Beste geliefert wie in seiner Uebertragung Shakespeares.
Angefügt sind einige Bemerkungen über die Uebersetzungen Dantescher Lyrika,
deren Auswahl die minderwertige lyrische Begabung Schlegels von neuem beweise.
Ausführlich analysiert S.-G. zuletzt, was Schlegel über Dante gesagt hat und schätzt
es hoch ein. Er verzeichnet auch die von Schlegel für die Aufsätze über Dante
benutzte Litteratur. Im ganzen scheinen ihn W. Schlegels Aeusserungen über
Dante in Bürgers „Akademie" und in den „Hören" unmittelbarer, echter, wahrer
als die späteren, so etwa die der Berliner Vorlesungen. Einen Einfluss Dantes auf
Schlegels Dichten möchte er nicht annehmen. Dagegen zeigt er eine Parallele von
„Wallensteins Tod" (V, 186 ff.) und von Schlegels „Prometheus" (Vers 73 ff.) auf. —
Den Namen von Friedrich Schlegels Lucinde möchte S t a n g e r
(8406) aus Tiecks „Lovell" (Schriften 6, S. 300) ableiten; von A. Hubers natur-,
philosophischer Deutung weiss er nichts. —
Tiecks Roman „W^illiam Lovell" ist durch Hassler (8410) in sorg-
samer» und gediegener Weise untersucht und mit seiner Quelle, dem „Paysan
perverti" des Restif de la Bretonne, verglichen worden. Auf 69 Seiten entwickelt H.
ausführlich die Verschiedenheiten der drei Ausgaben des „Lovell" von 1795—96,
1813—14, 1828. Die hier geleistete Arbeit kommt einer kritischen Ausgabe gleich,
ja übertrifft sie, da nicht nur die Lesarten gegeben, sondern die Textabweichungen
zugleich rubriziert und auf ihre vermutlichen Gründe zurückgeleitet werden. Die
zweite Ausgabe lässt 69 Briefe ganz fort, kürzt die anderen durch Streichung einzelner
C. F. Walzel, llomantik. 600
Stellen, besonders sittlich anstössiger, durch Beseitigfung* gelehrten und allzu senti-
mentalen Beiwerks, unreifer Reflexionen und Urteile, kürzt endlich aus formellen
Gründen; ändert ferner, wo Tieck durch seine italienische Reise eine bessere Kenntnis
des Lokals sich erworben liatte, aber auch, wo er Anstossiges mildern wollte, endlich
aus inneren und aus stilistischen Gründen; hinzugefügt ist nur sehr wenig. Die
letzte Ausgabe nimmt einzelnes wieder auf, das in der zweiten gestrichen worden
war, so 25 ganze Briefe; die Aenderungen im Detail sind geringfügig. Tabellen ver-
anschaulichen das Verhältnis der drei Editionen. Aehnlich und in gleichem Umfange
behandelt H. den Roman Restifs, vergleicht ihn mit der „Paysanne pervertie",
bespricht die ödition adaptee und die kombinierte Ausgabe von „Paysan" und
,, Paysanne", legt das Verhältnis des „Paysan" zu Restifs autobiographischen Dar-
stellungen „Drame de la vie" und „Monsieur Nicolas" dar. Den Abschlu.ss bildet
eine Ergründung- der Abhängigkeit Tiecks von Restif (S. 137—67): Briefe der
handelnden Personen berichten denselben Vorgang da wie dort; ein junger un-
erfahrener Mensch von ursprünglich edlem Charakter, al)er sehr reizbarem
Temperament kommt beidemal aus engem Leben in den Strudel der Welt, wird plan-
mässig verführt, sinkt von Stufe zu Stufe bis zum moralischen Bankrott. Wie die
beiden Helden sind auch die beiden Verführer verwandt, ja sogar die Mehrzahl der Neben-
personen. Die Abhängigkeit geht gelegentlich so weit, dass Tieck Restifs Vergleich
des Lebens mit dem Theater, der Menschen mit maskierten Spielern vierzehnmal wieder-
holt. Dennoch ist vieles nicht benutzt, die Darstelluhgsart verschieden, das Sinnliche
weit weniger derb gezeichnet. Der Schwerpunkt ist von den Handlungen des
Helden auf sein Seelenleben übertragen; der Philosoph Lovell ist dem Dichter
wichtiger als der Verbrecher. Und zwar, weil Tieck sich selbst in Lovell zeichnet.
Seelenkämpfe zu schildern bemüht, gibt Tieck zwei Variationen von Lovells Charakter
(Balder und Burton). Ganz neu ist Andrea, der auf Tiecks Hallenser Studienfreund
Wiesel zurückgeht, und durch den der Roman ins Fahrwasser von Schillers „Geister-
seher" kommt. Benutzt hat Tieck wahrscheinlich die adaptierte Ausgabe des „Paysan
perverti". — Tiecks ,,Vittoria Accorombona" wurde von Landau (8411) mit ihrer
Quelle verglichen, mit John Websters Drama „The white devil" (1612), das Tieck
übrigens selbst abfällig beurteilte. Er hat denn auch die Heldin „in dem
Masse, als Webster sie herabsetzte, erhöht und beinahe zum Engel gemacht."
Sehr gehoben ist bei Tieck auch der Herzog von Bracciano. Auf Vittoria und
auf ihre Umgebung hat Tieck Züge romantischer Kultur und Geselligkeit über-
tragen. — Für den Lyriker Tieck möchte Mi essner (8412) eine Lanze brechen.
Zu sehr habe man bisher betont, dass das Wesentliche Tieckscher Verse in ihrer
Klangwirkung bestehe und der Inhalt nur in zweiter Linie in Betracht komme. M.
selbst will mehr auf die Analyse der Motive und der Ausdrucksmittel (soweit sie
nicht in das von anderen genügend erörterte Gebiet des Reimes und des Strophen-
baus gehören) eingehen, dabei die inneren und äusseren Ursachen von Tiecks
Schaffen erwägen. Das Resultat der Arbeit (M.s Schlusswort S. 103/6 umschreibt es)
dürfte indes von der bislang geltenden Anschauung wenig abweichen: Tieck, aus-
gehend von einem Protest gegen die platten Wirklichkeitslyriker seiner Zeit, gelangte
zu einer Ueberschätzung des Phantastischen, ebenso von einer Auflehnung gegen
antiken Schönheitskultus zu altdeutscher und zu romantischer Dichtung. Rasch
schaffend, gab er der Phantasie zu grossen Spielraum und verfiel auf regelloses
Aneinanderreihen von Bilderketten, ohne das Durchlebte zum Kunstwerk reifen zu
lassen. Auch die altdeutsche Poesie, voran der Minnesang, trieb ihn nur in gleicher
Richtung weiter. Seine Phantasie, vom Leben zu wenig genährt, drängte ihn zum
Tart pour l'art; er durchlebte an sich die Schicksale der Schlesier; nicht glückte
ihm organische Verbindung des Bildes mit der gewollten Klangwirkung. Das
Gewagte der Klangmalerei seiner erdentrückten Dichtungen empfand er selbst nicht.
Dennoch möchte M. behaupten, dass Tieck „aus diesem Zauberwalde mit der Intuition
eines grossen Künstlers bisweilen 'Bilderchen' von märchenhafter Pracht in das
Gärtchen seiner Poesie verpflanzte." Was Tieck aber an falscher Stelle und in un-
gehörige Verbindung gebracht hat, das ist später getrennt und am rechten Ort durch
Heine vor allem zu seinem Rechte gekommen. So M.! Vielleicht hätte er besser
getan, ein Werturteil über Tiecks Lyrik nicht zum Angelpunkt seiner Untersuchung
zu machen, sondern die Tatsachen allein sprechen zu lassen. Die stete Bewertung
einzelner Motive und Formen beeinträchtigt durch ihre Subjektivität trotz aller
Feinheit den Eindruck der sorgamen Studie. Sie beginnt mit einem Ueberblick
über die theoretischen Ansichten Tiecks vom Wesen der Lyrik, betrachtet die Stellung,
die der Lyrik innerhalb seiner Dichtung zukommt, und teilt die lyrischen Gedichte
Tiecks in vier Gruppen stofflicher Art: W^eltschmerzgedichte (Lovellton), Natur-
gedichte, Gedichte über die Kunst, Scherzgedichte; in jeder Gruppe wird chrono-
logisch vorgegangen. Die zweite Hälfte der Arbeit prüft die Ausdrucksmittel, aus-
610 0. R Walzel, Romantik.
gehend von einer Betrachtung* der Phantasie Tiecks, Was hier über seine Metaphern,
über Licht und Farben und über Klangwirkungen gesagt wird, bildet eine wertvolle
Ergänzung von Petrichs bekannter Darlegung des romantischen Stils. Zweifelhaft
bleibt nur der Wert der statistischen Angaben. In diesem Rahmen gedenkt M. der
Einwirkungen des Minnesangs, der Renaissancelyrik, des Hains, dann auch Jakob
Böhmes. Analogien in moderner Dichtung werden herbeigezogen. Dagegen ver-
missen die Rezensenten M a y n c und Komorzynski eine ausgiebigere Beachtung
des Einflusses, den Tiecks I^yrik auf die jüngeren Romantiker ausgeübt hat, über-
haupt Seitenblicke auf die Lyrik der Zeitgenossen. — Ranftls Monographie über
Tiecks „Genoveva" (8413) wurde von Steig sehr rühmend besprochen und
analysiert. Nur zwei Berichtigungen ergaben sich dem Rezensenten, der besonders
die Behandlung des Verhältnisses von Müllers „Golo und Genoveva" zu Tiecks Drama
billigt. — Seine Studien über Tiecks Beziehungen zu Ben Jonson (JBL. 1900 IV 10:42)
setzte Stanger (8414) fort und brachte sie zum Abschluss. Sehr breit und wenig
übersichtlich entwickelt er das Verhältnis von Tiecks Fragment „Anti-Faust oder
Geschichte eines dummen Teufels" zu Jonsons „The devil is an ass". Die wesent-
lichsten Resultate, insbesondere der Hinweis auf Goethes „Götter, Helden und Wieland"
als zweite Quelle, sind von Haym vorweggenommen. Dankenswert sind die reichen
Mitteilungen über die Vorgeschichte und über die eigentliche Veranlassung der
Satire, nämlich über Heinrich Becks „Kamäleon". Verwertet sind ungedruckte Briefe
der Romantiker. Abschliessend bemerkt St., dass Jonson von 1793 — 1801 Tiecks Liebling
und Lehrer gewesen ist; fortan wandte er sich Shakespeare zu. „Je stärker er
Romantiker wurde, desto mehr musste er die wirkliche Welt Ben Jonsons verlassen
und sich eine künstliche schaffen, wie er sie in den meisten Dichtungen Shake-
speares fand." Die Anregungen im Sinne Jonsons, die Tieck noch über den
oben bezeichneten Termin hinaus anderen gab, sind zuletzt gebucht, vor g,llem
Baudissins Uebersetzungswerk „Ben Jonson und seine Schule". — Nachträglich
möchte Stanger (StVLG. 2, S. 230/1) noch Tiecks Lovell auf die Hauptperson von
Jonsons Lustspiel „The new inn" zurückführen, den „melancholy guest" Lovell. —
Zelaks Arbeit über Tieck und Shakespeare (8415) (JBL. 1900 IV 10:54) war mir
auch jetzt noch nicht zugänglich. — Erich Schmidts (8416) Aufsatz „Die Ent-
deckung Nürnbergs" wurde neugedruckt. —
Die Heidelberger Romantik, ihre inneren Beziehungen zur Früh-
romantik und die Unterschiede beider Gruppen sucht im allgemeinen Bahon
(8417) zu charakterisieren. Die Frühromantik ist in ihrem Wesen nicht übel erfasst,
dennoch laufen einige falsche Generalisationen unter, und wenn als Hauptunterschied
hervorgehoben wird, dass der Heidelberger Roman tismus „combatif", das heisst
politisch-national war, so bleibt doch wiederum Tatsache, dass die Frühromantiker
gleichzeitig, ja früher ins politische Lager übergegangen sind. — Zur Geschichte
der „Heidelberger Jahrbücher" hat Steig (8418) reiches ungedrucktes Material zu-
sammengebracht. Nicht weniger als 100 Briefe aus den Jahren 1807 — 16 gewähren
ergebnisvolle Blicke hinter die Kulissen des Unternehmens. Jean Paul, Wilhelm
Schlegel, Arnim, Bettina, die Brüder Grimm, Creuzer, Windischmann, Solger,
Büsching, Wilken, Hörn, Böckh, E. Wagner, K. Justi, A. F. Bernhardi, der Verleger
Zimmer und andere sind mit Schriftstücken vertreten. Ja sogar ein Postskript
Arnims an Brentano erscheint als Ergänzung zu St.s bekannter Veröffentlichung
(S. 274/5). Ferner kann St. aus dem heute sehr selten gewordenen, für die Mitarbeiter
bestimmten „Plan der Heidelbergischen Jahrbücher der Literatur" das wichtigste ab-
drucken. Die Publikation ist eine wichtige Urkundensammlung zur Geschichte der
Romantik und der Wissenschaft; bei der Anonymität der meisten Beiträge zu den
„Jahrbüchern" gibt sie endlich die Möglichkeit zu sicheren Bestimmungen der Ver-
fasser einzelner Rezensionen. —
Bettin ens Beziehungen zu König Friedrich Wilhelm IV. sind jetzt durch eine
Reihe von Dokumenten verdeutlicht worden, die Geiger (8419) im königlichen Haus-
archiv zu Charlottenburg, im geheimen Staatsarchiv zu Berlin und auf der Berliner
königlichen Bibliothek aufgespürt hat. Er kann unter anderem 27 Briefe Bettinens
an den König vorlegen (zwei Antworten des Königs, ferner mehrere Stücke aus dem
Briefwechsel Bettinens und Adolf Stahrs, einen Brief George Sands an Bettine). Alle
diese Papiere sind in zusammenhängender Darstellung eingehend erörtert, insbesondere
mit Verwertung der Tagebücher Vamhagens. Das Königsbuch in seinen beiden
Teilen, die G. charakterisiert und analysiert, Bettinens Eintreten für die Brüder
Grimm und für Dahlmann, die Geschichte des „Frühlingskranzes", Bettinens poli-
tisches Wirken, ihr Interesse für die Polen und ihr Mühen um Kinkels Befreiung
bilden im wesentlichen den Inhalt des Buches. Auch ihr Goethemonument spielt
herein. Im Anhang wiederholt G. seinen Nachweisversuch von 1894 (JBL. 1894 IV 10 : 58),
dass Bettine am 4. April 1785 (und nicht 1788) geboren sei, ferner bringt er den
0. K. Walzol, Romantik. Gll
Unten (N. 8420) analysierten Aufsatz nochmals /.um Abdruck. — Geigers VeröfTent-
lichun<»' ist vor allem von der Fresse stark beachtet worden. Für Poppenberg (8421) ist
die Söjährig-e, die diese Blätter geschrieben hat, noch immer das üoethekind: im
Ueberschwang des Fiihlens, im Traumhaften, im Chaotischen des Gedankens, in der
Naivetät, in der selbstverständlichen gar nicht anfechtbaren Illusionssicherheit ihrer
inneren Reiche, die ihr viel wiiklicher, echter, lebensbestimmender scheinen als alle
sichtbare Wirklichkeit und alle Vernunftüberlegung. Sie schafft sich aus eigener
Phantasie einen König, der ihr höhere Wirklichkeit ist als der im Berliner Schlüss.
Ihr Daimonion treibt sie, zu diesem König als Schutzflehende und Fürbitterin der Unter-
drückten ihre Stimme zu erheben. Sie begnügt sich nicht mit dem feierlichen
Faltenwurf und den grossen Gesten seelischer Rhetorik, sie kann in Momenten, in
denen es ilrauf ankommt, dialektische, fast diplomatische Ueberredungsgabe gewinnen.
Daneben finden sich genrehaft-idyllische Züge. F'ür den Romantiker in Friedrich
Wilhelm IV. hatte diese „gläubige Semelo- und Alkmeneverehrung" verführerischen
Reiz. Er suchte ihre Sprache zu sprechen. Aber er musste zuletzt doch seine Vor-
stellungswelt der ihrigen entgegenhalten und ablehnen, was sie verlangte. Eine Des-
illusioniorung konnte denn auch bei Bettine nicht ausbleiben. — R. M. Meyer
(König und Dichterin: Nation^. 20, S. 152/3) richtet seinen Blick vor allem auf die
negativen Ergebnisse des Briefwechsels und charakterisiert Bettinen und Friedrich
Wiliielm IV.: „Dilettanten beide, beide in grossen Gefühlen schwelgend, beide
allzu hochmütig die Wirklichkeit, die plumpe Realität verachtend! Sie wusste
sich an ihnen zu rächen, die grobe Wirklichkeit". — Auch Wittmann (8423)
sucht den Inhalt der Briefe charakterisierend auszuschöpfen und meint, mancher
(regner Bettinens werde durch das Buch bekehrt werden. — Bettinens Beziehungen
zu Goethe schilderte feinfühlig J. Fränkel (8419a). Er verwertete ausgiebig die im
14. Bande der Schriften der Goethegesellschaft zum ersten Male abgedruckten Papiere,
hob hervor, wie ganz anders Goethes erste Begegnung mit Bettinen verläuft als sein
Zusanunentreffen mit Grillparzer, Heine, Mickiewicz, Odyniec, verweilte am längsten
bei den seelischen P]rlebnissen, die Goethes Tod in Bettinen auslöste, und suchte
endlich die beiden Monumente, die sie Goethe gestiftet hat, den ,, Briefwechsel mit
einem Kinde" und ihr Goethedenkmal, in ihrem Wesen zu erfassen. — Dass Bettine
an J. L. S. Bartholdys Buch „Der Krieg der Tyroler Landleute im Jahre 1809"
(Berlin, J. E. Hitzig 1814) mitgearbeitet habe, machen — wie Geiger (8420) an-
nimmt — zwei Stellen ihres „llius Pamphilius" wahrscheinlich (Bd. 2, S. 135, 170).
Betthia selbst spricht von einem Buche, zu dem sie den Bericht über Hofei*s Tod,
dann Notizen, Lieder, kleine Zeitungsnachrichten beigesteuert habe. Und wirklich
möchte G., vor allem durch Verwertung von „Goethes Briefwechsel mit einem
Kinde", diese Beisteuer in Bartholdys Buch nachweisen. —
Dass Arnims „Päpstin Johanna" nicht ausschliesslich auf Schernbergs
Spiel zurückgehe, sondern vielleicht auch auf einer älteren deutschen Quelle beruhe,
möchte Speck (8424) annehmen. Motive der Merlinsage, die bei Schernberg fehlen,
seien ferner wohl von Arnim hinzugetan worden. Erweitert aber sind gerade diese
Motive der Merlinsage durch Momente der Homunkulusidee. Sp. möchte annehmen,
dass der romantische Philosoph J. J. Wagner, der ja vielleicht an der Ent-
stehung von Goethes Homunkulus seinen Anteil hat, auch hier Stoffgeber gewesen
ist. Die Entstehungsgeschichte von Arnims „Päpstin Johanna", die Sp. sich zurecht-
legt, bedürfte wohl eindringlicherer Begründung, um glaubhaft zu sein. — Ein zu
wohltätigem Zwecke verfasstes Gedicht Arnims, „Bittschrift für ein armes kleines
Mädchen, das zur Ernährung einer kranken Mutter Weihrauch zum Verkauf herum-
trägt", veröffentlichte Steig (8425). Er weist es dem Winter 1810 auf 1811 zu, zeigt,
wie weit Arnims Bemühen von Erfolg war, und glaubt auch noch in Brentanos
„Philister" Beziehungen zu diesem Bemühen zu finden. Ist doch die erste Ausgabe
des „Philisters" zum „Besten einer armen Familie" gedruckt worden. —
Die Monographie über Brentanos „Ponce", die R o e t h e (8429) im
Vorjahr veröffentlicht hat, wurde von Walzel ausführlich analysiert und auf ihre
methodische Bedeutung geprüft, zum Vergleich auch Steigs Druck der Bühnen-
bearbeitung des „Ponce" (8428) herangeholt. Kleineren Berichtigungen von Stei^
Veröffentlichung fügt W. die Frage an, wie sich vom Standpunkt der Bühnentechnik
„Ponce" zu der späteren Bearbeitung verhalte, und möchte die Trivialisierung der
Bühnenbearbeitung auf die Notwendigkeit zurückführen, ein Produkt, dessen Reiz
nur ein engster Zirkel ästhetisch Geniessender nachfühlen kann, durch Zugeständ-
nisse an das Publikum bühnenfähig zu machen. Die patriotische Tendenz der
Bearbeitung hingegen scheint ihm zu tief in Brentanos Wesen begründet, als dass er
von Effekthascherei reden möchte. Endlich legt W. dar, in welchem Zusammenhang
das Weimarer Preisausschreiben und der dadurch veranlasste „Ponce" mit Schillers
Theorie des Lustspiels steht, wie diese Theorie auch den Schlegel eignet, und wie
Jahresberichte für neuere deutsche Litteraturgeschicht«. XIIL "^g
612 0. F. Walzel, Romantik.
Brentano als Anhäng-er und Schüler der Schleg-el versucht hat, den Gedanken einer
auf „geistreiche Freiheit des Gemüts" zielenden Komödie durch ein Drama des Wort-
witzes zu verwirklichen. Ausführlicher noch und eingehender beleuchtet Minors
Anzeige der Arbeiten von Roethe und Steig die Theorie des Lustspiels, die Schiller
und den Frühromantikern eigen ist, weist noch auf Aussprüche Körners hin und auf
Tiecks „Briefe über Shakespeare", an die Brentanos Vorerinnerung wörtlich sich an-
lehnt, gibt reichliche Notizen zur Geschichte des Interesses, das in romantischen
Kreisen dem Freisausschreiben entgegeng-ebracht worden ist, hält es endlich für aus-
gemacht, dass auch Sophie Bernhardi sich an dem Wettbewerb beteiligt habe (vgl.
Schriften der Goethegesellschaft 13, S. 122). Roethes Charakteristik des Wortwitzes
im Ponce wird von M. durch Hinweise auf die romantischen Voraussetzungen solcher
Witzspiele, insbesondere durch eine Zusammenstellung von Fragmenten Fr. Schlegels
erweitert, die vom Witze sprechen. Endlich verweilt M. bei der Frage nach der
Quelle, bringt Ergänzungen zur Motivenforschung, hebt ausdrücklich hervor, dass er
Roethes ausgezeichneter Charakteristik des Helden und der Entwicklung des romantischen
Spieltriebs im „Ponce", in Kleists „Käthchen" und „Homburg", in]Halms „Griseldis"
nichts zuzufügen habe, und erwägt, mannigfach von Roethes Aufstellungen ab-
weichend, wieweit der Miserfolg der Bühnenbearbeitung auf Brentanos, wieweit er
auf die Rechnung der damaligen Leitung* des Burgtheaters zu setzen sei. —
N. 8426 ist bereits JBL. 1900 IV 10 : 82 gebucht. — Sprenger (8427) führt das
Lied aus Brentanos „Bravem Kasperl": „Wenn der jüng-ste Tag wird werden", auf
Bruns von Schonebeck Paraphrase des Hohen Liedes (ed. Fischer, Vers 1105 ff.,
11944, 11034, 10964) zurück und gibt sprachliche Erklärungen zu der Novelle. —
Die neue Ausgabe des „W underhorns", die Ernst (8432) besorgt hat,
kommt für wissenschaftliche Zwecke nicht in Betracht. Sie will in verkürzter
Gestalt, „die Fehler von Arnim und Brentano meidend", das Wesentliche und
Ergebnisreiche der Sammlung für die Gegenwart retten. — L o h r e (8434) verfolgt
die Geschichte des Interesses für Volkslieder von Percys Sammlung bis zum
„Wunderhorn", nennt und schildert die Vorläufer des „Wunderhorns", deutet an,
wieweit sie Arnim und Brentano bekannt waren, erwähnt auch A. W. Schlegels
Verhältnis zum Volkslied, erkennt die Bedeutung von Reichardts „Berlinischer
musikalischer Zeitschrift", in der Arnims Aufsatz „Von Volksliedern" abgedruckt ist,
und gibt schliesslich, im wesentlichen nach den von Steig" veröffentlichten Briefen
Arnims und Brentanos eine Darlegung der Entstehung des „Wunderhorns". Freilich
g-eht er da nicht in die Tiefe und hat wohl nicht g-anz recht, wenn er Brentano —
in Gegensalz zu Arnim — moderne Zusätze und Umarbeitungen verpönen lässt. Die
Stücke, die nach L.s Ansicht von Elwert und Gräter übernommen sind, werden
S. 128—30 verzeichnet. — Minors Rezension (DLZ. 23, S. 2468-72) charakterisiert
die redaktionellen Eing-riffe der Herausgeber des „Wunderhorns" nach ihren Briefen
und protestiert gegen die landläufig-e Annahme, die Romantiker hätten geglaubt, dass
„das ganze Volk konkrete Volkslieder gedichtet habe". —
Görres „als Herausgeber, Litterarhistoriker, Kritiker, im Zusammenhang mit
der jüngeren Romantik" hat durch Franz Schultz (8435) eine gediegene und ergebnis-
reiche Charakteristik erhalten. Die Monographie ist aus einer Berliner Dissertation
(vgl. JBL. 1900 IV 10: 79) erwachsen, zugleich aber die Beantwortung einer Preis-
frage, die 1897 von der Grimmstiftung der Universität Berlin gestellt worden ist.
Seh. will Görres' Verhältnis zur Theorie der Romantiker, aber auch zur Germanistik
und Orientalistik erhellen. Mit feinem Takte sucht er die Lösung dieser zweiten
Hälfte seiner Aufgabe nicht in einer dem heutigen Standpunkt der Wissenschaft
entsprechenden Bewertung von Görres' Forschung. Lediglich bemüht, das W'esen des
Forschers Görres zu erfassen, gibt Seh. dennoch reiche Beiträge zur Geschichte der
Anfänge der germanischen Philologie. Seh. hat seine Arbeit in drei Kapitel ein-
geteilt: „Von der Revolution zur Romantik", ,,Görres und die jüngere Romantik",
„Görres als Herausgeber, Litterarhistoriker, Kritiker". Im ersten tut Görres, der 1799
in Paris von seinem Jakobinertum geheilt worden war, seine ersten Schritte zur
Romantik hin, im zweiten offenbart sich seine Stellung zu den Heidelbergern, im
dritten werden die „Teutschen Volksbücher", die Arbeiten auf dem Gebiet des Volks-
lieds, des Minne- und Meistergesangs, der Heldensage, der Sagengeschichte (insbesondere
der Gralsage) und die Kritiken und Studien über die zeitgenössische Litteratur analysiert.
Das erste Kapitel stellt die romantischen Elemente in Görres' Jugendarbeiten, vor
allem in den Beiträgen zur „Aurora" fest und erörtert, was Görres mit der B>üh-
romantik verbindet und was ihn von ihr scheidet. Das zweite, mehr ins Biographische
hinüber spielend, berichtet, wie nach einigen flüchtigeren Berührungen mit Arnim,
August Winkelmann und Brentano der Geistesbund der Heidelberger ersteht, und
zeigt ihre gemeinsamen und gegensätzlichen Anschauungen. Das dritte Kapitel
spricht von Görres' Beziehungen zu den Grimm, sammelt Zeugnisse zur Geschichte
0. F. Walzül, Kumantik. öl 3
des romaiitiHclu^n IiitorosseH an den VolkslMichcrn, prüft, was (Iöitph sell»st über sio
vorbringt, würdigt scino Uo/otiHionen doK „Wuiiderhoriis", von Tiecks „Ulrich von
liiclitcnsUün", von .lakol) (JrininiH Schrift .,l'eber (k^i altdeutschen Meisterj^eKang^*
und knii[)ft eine Wiirdij»imj4' von (lörres' „Altteutsehen Volks- und Meisterliedern*' an;
die Schi'iften, die (Jörres der Heldensag-o ^-ewidniet hat, /,u erläutern, geht Seh. von
dem Aufsatz über Sieg-fried und über die Nibelun^^en in der Einsiedlerzeitung aus.
l)i(^ Zusaninieidassung der übrigen sagengeschichtlichen Studien von (Jörres lüsst
Seh. im „Heldenbuch von Iran" gipfeln, liebersichtliche Darlegungen von üörres'
Urteilen über zeitgenössische Dichter und Künstler schliessen die Monographie ab
und ergänzen zum Teil das erste Kapitel und seine Analysen der Aufsätze der
„Aurora". Der Verfasser fügt indes noch das Programm einer Untersuchung von
(lürros' Stil an, die sich ihm während der Arbeit als notwendige Ergänzung seiner
Studien erwiesen hat. Die Monographie von Schultz hat in Steig einen ver-
ständnisvoll liebenswürdigen Rezensenten gefunden. Er liefert einige Berichtigungen,
<lie er ausgi('l)ig l)ogründot: die Wendung „Dem Teufel zum Spritz" (in (Jörres'
Hrief an Anilin vom 2. August 1810) wird — in (Jegensalz zu Schultz — aus .lakob
(Jrinuns Abhandlung über Irmenstrasse und Irmensäule (Kleinere Schriften 8, S. 475)
belegt und „Spritz" als „Hohn", „Spott" gefasst. In Görres' karikierter llezension der
„CJräfin Dolores" (vgl. dBL. 1901 IV 10 : 84) wird der „Psychologe" auf Beireis be-
zogen und gegen Schultz' Lesung „Physiologe" verteidigt (vgl. auch „(Jrälin Dolores" 2,
S. 57—90). Endlich stellt St., zum Teil sich selbst berichtigend, fest, dass der übel-
wollende Rezensent des „Wintergartens" in den Heidelberger Jahrbüchern Ernst
Wagner gewesen ist. Minor (ZOG. 53, S. 1082/7) verbindet seine Besprechung
der Monographie von Schultz mit der Anzeige von Wibbelts Büchlein (JBL. 1900
IV 10:79a; 1901 IV 10 : 8(3) und von Schultz' Sammlung der „Charakteristiken und
Kritiken von J. Görres aus den Jahren 1804 und 1805" (JBL. 1900 IV 10 : 80). Er
spendet Schultz (nicht aber W'ibbelt) reichen Beifall, bringt wichtige Ergänzungen,
zunächst über Friedrich Schlegels Einfluss auf (Jörres und bespricht nach Inhalt und
Stil die „Charakteristiken und Kritiken". Sandvoss lobt das „ausserordentlich
lleissige Werk des sehr kenntnisreichen jungen Forschers", analysiert es und plädiert
zugunsten des Germanisten Görres, dessen theoretische Erkenntnis er hoch einschätzt,
während er seine philologischen Schwächen noch bei von der Hagen und Massmann
wiederfindet. A r e n s bespricht anerkennend den Inhalt von Schultz' Buch, tadelt
indes die stilistische Form. — Schultz hat im Berichtsjahre eine zweite Folge
(Charakteristiken und Kritiken von Görres veröffentlicht (Charakteristiken und Kritiken
von Joseph Görres. Herausgegeben von Dr. Franz Schultz. Zweite Folge. Köln, J.
P. Bachem. 1902. [Görresgesellschaft, 3. Vereinsschrift für 1902|. 10(i S. M. 1,80.)
Sie entstammen durchaus den Heidelberger .Jahrbüchern und behandeln Runge,
Friedrich Schlegel, Viilers, das Wunderhorn, Ossian und Jean Paul. Eine knappe
Einleitung charakterisiert Görres' Heidelberger Zeit und ihre Bedeutung. — (Jörres'
Bildiothek ist vom Süddeutschen Antiquariat in München verzeichnet und verkauft
worden. Die Kataloge, insbesondere der dritte (8436), sind beachtenswert. — Die
(-Jeschichte der Görresgesellschaft schrieb zum 25jährigen Jubiläum sorgsam und
eingehend C a r d a u n s (84iJ()a). —
Vier Briefe Runges an G. A. Reimer aus den Jahren 1803-08 druckte
ab und deutete Steig (8438). Sie melden von Sympathien und Antipathien Runges.
Ihre sorglose Orthographie und Interpunktion legt St. nahe anzunehmen, dass in den
„Hinterlassenon Schriften" die P'apiere Runges starke redaktionelle Eingriffe erfahren
haben. Er belegt die Annahme durch den Abdruck der Handschrift von Runges
Gedicht „Ewig schweigt die süsse Silberstimme", das in den „Hinterlassenen Schriften"
(Bd. 2, S. 130) (augenscheinlich von fremder und wenig geschickter Hand) fast in
jeder Zeile überarbeitet worden ist. Wir stehen also der gesamten Schriftstellerei
Runges gegenüber auf schwankendem Boden. Nur der Abdruck des „Machandel-
booms" in der Einsiedlerzeitung (N. 29, 30) dürfte zuverlässig sein. Mitgeteilt ist
auch eine Briefstelle von Friedrich Perthes an Jakob Grimm (10. März 1840), die
besagt, Runge hätte bei längerem Leben sich durch das Phantastische durchgearbeitet,
das er aus Böhme geschöpft hatte. —
Norddeutsche Romantik, l ingedrucktes Material zur Biographie
C h a m i s s 0 s hat Geiger aufgespürt und für einzelne Aufsätze verwertet
(8439 — 41). Da demnächst in Buchform all dies zusammengefasst werden soll,
mögen hier die bibliographischen Angaben vorläufig genügen. — Der Verlag Hesse
hat seine Ausgaben von Chamissos Werken, sowohl die kürzern mit Siegens
Vorwort (8445) wie die umfangreichere mit Barteis Einleitung (8446) neu aus-
gegeben (vgl. JBL. 1899 IV 10 : 66). — Die Quelle von Chami.ssos „Fortunat", das
heisst den Druck des Volksbuches, das dem Dichter vorgelegen hat, glaubt
K 0 s s m a n n (8442) in einer Fassung zu finden, die er dem 18. Jahrhundert zu-
78*
614 0. P. Walzel, Romantik.
schreibt, und die den Üruckort „Londen" trägt. Seine sorgfältig-en Zusammen-
BteÜung-en, angeregt durch Walzeis Bemerkungen (Euph. 4, S. 134/5) und diese
zum Teil bestätigend, machen den Nachweis sehr wahrscheinlich. — Die Studien
zur Lyrik (richtiger: 2u den Balladen und lyrischen Erzählungen) Chamissos
ton 1" a r d e 1 (8449} ergänzen und erweitern des Verfassers Graudenzer Programm
von 1896 (ÖBL. 1897 IV 10:109) und seine „Vergleichenden Studien zu Chamissos
Gedichten" (ZVLR. 13, S. 113—34; tgl; JBL, 1899 IV 10:72). T, gibt reiches
stoffgeschichtiicheö Material, liübschfe tBeobächtungen zur Charakteristik von
Chamissos Art, seine Quellen zu teriN'ferten, und ^ach^eise dieser Quellen. Er ver-
gleicht als Erster ausführlicli „t)as Gebet der \Vitwe" mit Luther (Weimar. Ausgabe
Bd. 19, S. 639), stellt die Vorlagen fest für „Korsische Gastfreiheit", ,-,t)ie Versöhnung",
„Abba Glosk Leczeka", „Baal Teschuba", „Sage von Alexandron" und gibt die
Stüffgeschichte von „Vetter Anselmo" vom Mittelalter bis auf Chamisso und auf
Grosses „Domdechanten von Compostella". —
Zu einer Auswahl von Eichendorffs Gedichten, die Strauss besorgt hat,
schrieb Kurt Jahn (8450) eine Einleitung, die knapp und in einfachen Linien den
Lyriker Eichendorff charakterisiert. In den Gedichten von „Ahnung und Gegenwart"
findet J. schon die volle Höhe, aber auch die Grenzen von Eichendorffs Können,
als dessen wesentliche Momente ihm erscheinen: Schilderung des Ungewissen,
Unheimlichen, Verspottung des Genialen, flüssiger Strophenbau, Religiöses, endlich
Zusammenklang von Natur und Seelenstimmung, wie er von Goethe in „Wanderers
Nachtlied" und „An den Mond" geschaffen worden ist. Diese Erfassung von Natur
und Menschenleben als einer ursprünglichen Einheit wird von J. in raschem,
historischem Ueberblick gewürdigt. Die Natur selbst ist bei Eichendorff von ihrer
idyllischen friedlichen Seite dargestellt: die mitteldeutsche Landschaft, deren Reiz
sich am frühen Morgen, im Frühjahr, am lauen Herbstabend entfaltet, der Buchen-
wald, das kleine Städtchen im Tal, „all die reizende Kleinstädterei der Biedermeier-
zeit, zuletzt verwilderte Gärten mit Marmorbildern alter Heidengötter". Seiner späteren
Dichtung haftet etwas Weltfremdes, Verschwommenes an, nicht die Dinge, sondern
die Begriffe der Dinge erscheinen in reiner vergeistigter Form. Im Alter hat er
dem völlig geänderten Geschmack der Zeit sich anzupassen nie versucht, seine
tätige Anteilnahme an den Bestrebungen seiner Zeit ist überhaupt nicht gross; nur
satirisch bricht sie hervor. Das Grosse seiner Kunst und ihre Grenze liegt in ihrer
inhaltlichen und formalen Vollendung; ungeahnte Tiefen tun sich hinter seinen
Gedanken nicht auf. Die Auswahl hält die von Eichendorff selbst angelegten
Rubriken fest, streicht aber manches Gedicht, das mir zu den wichtigeren Kunst-
bekenntnissen Eichendorffs zu gehören scheint. — Auch Eichendorffs Roman „Ahnung
und Gegenwart" fand durch Jahn eine feinsinnige Analyse in einem Vortrage, der
nur im Auszuge veröffentlicht worden ist (DLZ. 23, S. 728): kaum sei je vor Eichen-
dorff der Zusammenklang von Natur und Menschenseele so vollendet dargestellt
worden. — Ein etwas trockenes Interpretationsschema des „Taugenichts" entwarf für
Schulzwecke Sprengel (8454). —
Drei Briefe an F 0 u q u e veröffentlichte Pf e i f f e r (8455): von Houwald,
Fr. Perthes vmd von Chamisso (13. Januar 1838; eines seiner letzten Schreiben, mit
einem interessanten Bekenntnis seiner Unfähigkeit, „das französische für den Druck
zu schreiben"). —
Umfängliches unbekanntes Material zur Biographie E. T. A. Hoffmanns
hat Hans von Müller (8460) sich zugänglich gemacht. Als reichste Fundgrube
hat sich Hitzigs Nachlass erwiesen. Noch sind fast alle Briefe Hoffmanns an Hitzig
vorhanden; dann ist Hoffmanns Nachlass von seiner Witwe an Hitzig übergeben
worden, allerdings nur teilweise in seinem Besitz verblieben; endlich hat Hitzig
reiches Material für seine Biographie Hoffmanns gesammelt. M. hat den jetzt in
verschiedenen Händen befindlichen Nachlass zusammengestellt und geordnet. Und
er veröffentlicht ein umfassendes Verzeichnis nach folgenden Rubriken: Hitzigs
Publikationen über Hoffmann; Hoffmanns Briefe an Hitzig; Hoffmanns Nachlass
(rein litterarische Manuskripte; Versuche und Gelegenheitsdichtungen; Tagebücher;
Entwurf bücher, Entwürfe; Korrespondenz); Papiere, die später in Hitzigs Besitz
gekommen sind. — An anderer Stelle gab Müller (8461) den Plan eines Werkes
über Hoffmann, das erstens seinen Briefwechsel und sein Tagebuch in Auszug,
zweitens Nachrichten der Freunde (insbesondere Plippels, Holbeins, Speyers) über
Hoffmann bringen soll. Gleichzeitig druckte er ab: einen Brief Hoffmanns an
Dr. Adolf Wagner vom 25. November 1817 (er schildert den Brand des Berliner Schau-
spielhauses), einen an Dr. Friedrich Speyer vom 1. Mai 1820 (er bezieht sich auf
„Kater Murr" und auf Bamberg), zwei humoristische Einladungsbriefe an Ludwig
Devrient (datiert ist nur der zweite: 9. Januar 1821). — Bleis (8458) anspruchs-
voller Essay über Hoffmann (vgl. JBL. 1900 IV 10:91) wurde neu gedruckt. —
O, F. Walzel, Homantik. 615
Noch prätentiöser g-ebärdet sich S c li a u k a I in zwei Aufsätzen (84ß3— 64), die den
Eindruck erwecken möchten, als sei es nötij^-, IIofTinann heute zu „retten", und mit
Phrasen aufwarten wie: IIoiTinann sei (h;r witzig-ste und der trauri^to aller Dichter.
— Auf eine von Fouquö berichtete Anekdote aus IIolTmanns Lel)en (846H) wurde
aufmerksam gemacht. —
Zacharias Werners „Vierundzwanzigster Februar", dem H ü g 1 i eine
sorgsame und feine Analvse widmete (8471), ist am 14. Nüveml)er 1901 im Josef-
städter Theater zu Wien aiifgeführt worilen (847.'J), zusammen mit (ioethes „Satyros"
und Kleists „(luiskard". Während ein Kritiker sich veranlasst fühlte, „auf Wieder-
sehen im Burgtheater" zu rufen, lehnte Kalbeck (8472) eben die spätere Auf-
führung an dieser Kunststätte ab, ja fand es nötig, nachträglich die Dichtung zu
annihilieren, ül)erzeugt, dass auch Uoethe die „Narretei" Werner-s durch.schaut habe.
— Zu Goethes Brief an Werner vom 2. Mai 1M08, den sowohl die Weimarer
Ausgabe (Bd. 20, S. 56/7) wie die Schriften der (Joethegesellschaft (Bd. 14, S. 8/9)
nur nach dem Konzept haben abdrucken können, lieferte Sauer (Euph. 9,
S. 212), dem eine Abschrift des Originals zugänglich geworden ist, beachtenswerte
Ergänzungen. —
Schwäbische Romantik: Allgemeines. Jäger, Gustav
Schwabs Neffe, legt „Erinnerungen" aus der Zeit der .schwäbischen Dichter vor,
(8474), ohne über Bekanntes und Oftgesagtes wesentlich hinaus zu gelangen. Anek-
doten verschlingen sich mit einer liebevollen Betrachtung der Individualitäten
ühlands, Schwabs, Kerners, Mörikes. — Eine Auswahl aus den Dichtungen der
Schwaben besorgte für Schulzwecke Ernst Müller (8475). —
Ein recht dilettantisches Machwerk hat zur hundertsten Wiederkehr von
Hauffs Geburtstag Hof mann (8476) zusammengetragen. Er wendet an die
Charakteristik seines Helden Prädikate, durch die das leichtblütige Naturell Hauffs
zu einer psychopathischen Erscheinung von „enormer Entwicklungsfähigkeit" ver-
zeichnet wird. „Mit phänomenaler Phantasie begabt" ist Hauff, „dieses meteorartig
am litterarischen Himmel auftauchende Phänomen", in den Augen seines Biographen
ein „neuer Euphorion". Das Buch zerfällt in drei Teile: „Leben", „Briefe", „Aus
dem Nachlass". Innerhalb der (117 Seiten umfassenden) Biographie sind nur
24 Seiten einer zusammenhängenden Betrachtung von Hauffs litterarischem Schaffen
gewidmet. Wenig geschickt wird da Hauffs Verhältnis zur Romantik erörtert; dann
trägt H. Beobachtungen zusammen, die E. T. A. Hoffmanns und Jean Pauls Einfluss
auf Hauff beleuchten, zieht ferner eine Parallele zwischen Hauff und Heine, sucht
endlich Technik, Stil und Wortschatz Hauffs zu charakterisieren. Leider sind ihm
zahlreiche Vorarbeiten entgangen, die (sie sind zum grossen Teil an dieser Stelle
in früheren Bänden der JBL. angeführt) ihn belehrt hätten, dass er manches, so das
Verhältnis Hauffs zu Clauren ganz falsch auffasst. Der Abdruck der Briefe strel)t
Vollständigkeit an, hat sie aber nicht erreicht; auch Korrektheit ist durchaus nicht
zu beobachten. Unklar ist mir, warum IT. ,, Rezensionen und zeitgenössische Ab-
handlungen über Hauff" (und zwar recht unsauber) S. 117/8 bibliographisch ver-
zeichnet und dann S. 168—74 Auszüge aus diesen und aus anderen Rezensionen
abdruckt; war das nicht an Einer Stelle zu erledigen? „Aus dem Nachlass"
werden „Gedichte und Starambuchblätter" veröffentlicht. Schade, dass H. die
Bedenken, die ihm bei dem zweiten Gedicht („Spanisches Volkslied" S. 183) auf-
stiegen, nicht mehr sich zu Herzen genommen hat; es ist nämlich nichts anderes
als das vielleicht populärste Gedicht Brentanos „Nach Sevilla, nach Sevilla". Der
Fehlgriff erweckt keine günstigen Erwartungen für die übrigen Anekdota. Be-
achtenswert ist, was H. über ein scherzhaftes Studentenepos, „Die Seniade"
(S. 202 — 10) und aus ihm vorlegt. Einiges Weitere („Reden", „Briefe eines jungen
Mädchens" vgl. JBL. 1895 IV 10:102; 1899 IV 10:131) ist schon von andei-en
vor H. abgedruckt worden. Interessant ist die „Studie über zwölf Romane
W. Scotts" (S. 229 — 42), ein wichtiger Beitrag zur Beantwortung der Frage nach
Hauffs Beziehungen zu dem Vorbild des „Lichtenstein". Diesem Roman kommen
auch Notizen über seine Entwürfe und Varianten zugute. Die Mitteilungen aus dem
Nachlasse werden abgeschlossen durch Proben von Hauffs Kritiken, durch weitere
„Fragmente und Entwürfe" und durch „Dramatisches" (unter anderem eine Parodie
auf „Wallensteins Lager"). — Weitausgreifend, aber jede vertiefte Betrachtung
meidend, macht Marcel Arpad (8477) Hauffs orientalische Märchen zur „herrlichsten
Verkörperung einer gesunden östlichen Romantik unter der Hand eines phantasie-
reichen Künstlers". Das Interesse für den Orient, von romantischer Zeit bis in die
Gegenwart, wird angedeutet, dabei aber auch nicht der leiseste Versuch gemacht,
das Wesen des Orientalischen in den Märchen Hauffs zu ergründen und zu erweisen.
— Viel tiefer sieht Bergs (8478) Jubiläumsartikel dem Dichter Hauff ins Herz,
sucht die Ursache seines Erfolges bei der Jugend in seiner moralisch-satirischen
616 O. F. Walzel, Romantik.
Tendenz, die sich nirgends ungeschickt vordränge; das Orientalische aber sei ins
Deutsche übertragen, ebenso wie das Phantastische ins Lyrische übergehe und das
Märchen der Fabel sich nähere. Ein grosser Satiriker aber wäre trotz der „Memoiren
des Satan" Hauff nie geworden ; dazu fehle ihm alles Dämonische, Boshafte, Rück-
sichtslose. Das Geheimnis seines Ruhmes sei, dass er ein glänzender Erzähler ge-
wesen ist. — K r a u s s (8488) hebt die realistischen Züge von Hauffs Novellistik
heraus: er arbeite mit bekannten öffentlichen und privaten Gebäuden und Gärten,
mit Strassen und stadtbekannten Persönlichkeiten. — Semer au (8492) liefeii eine
feine Charakteristik des mühelosen Dichters der Jugend und stellt ihn in Gegensatz
zu den anderen Schwaben. — Mendheim (8490) wies auf die zahlreichen kultur-
historischen Elemente in Hauffs Schriften hin, die ihn zu einer wichtigen Quelle
für die Geschichte des Geisteslebens seiner Zeit machen. Politisches erscheint: die
Stimmung nach den Freiheitskriegen, das Verhältnis zu Napoleon, der Gegensatz
zwischen Nord- und Süddeutschland, die religiösen Tendenzen, die Stellung des
Judentums. Dann das Gesellschaftsleben: das üniversitäts- und Studentenleben,
die Teegesellschaften, die kleinstädtischen Verhältnisse, Reisen und Gasthöfe,
Mode- und Toilettenfragen. Endlich Litterarisches: Modelektüre, Memoiren, Almanache
und Journale, Rezensentenwesen, historische Romane, Buchhandel und Leihbibliotheken,
Musik. — Der politischen Umtriebe von Hauffs Vater, die ihn auf den Hohenasperg
brachten (8497), wurde gedacht. —
Von K e r n e r s Nachlass, der in den Besitz des schwäbischen Schiller-
vereins übergegangen ist, gibt Ernst Müller (8513) ein leider nur sehr summa-
risches Verzeichnis. Nicht weniger als 330 Briefe von Kerner und 3387 an Kerner
sind da zu finden, von denen nur 217 von und 635 an Kerner in Theobald Kerners
und M.s Publikation veröffentlicht sind. — Weizsäcker stellt zum „Geiger von
Gmünd" eine bemerkenswerte Vermutung auf: Kerner müsse von einem der beiden,
jetzt im Gewerbemuseum zu Gmünd befindlichen Bildern der hl. Kummernus
(St. Wilgefortis) gewusst haben; vor einem der beiden kniet der Geiger. Beide Bilder
hat W. beschrieben. — Die schon JBL. 1900 IV 10:116 gebuchte Notiz über den
beabsichtigten Verkauf des Weinsberger Kernerhauses ging weiter durch die Zeitungen
(8519). -
Von den zahlreichen Arbeiten, die U h 1 a n d betreffen, ist mir vieles, so be-
sonders Moestus (8525) Monographie über seine nordischen Studien unzugänglich
geblieben. — Zu politischen Zwecken benutzt das Innsbrucker deutsch -volkliche
Blatt „Der Scherer" Reden IJhlands von 1848 und 1849 und wendet, was da von
Oesterreich gesagt wird, auf die Gegenwart an (8527). — Sehr verdienstlich und
ein gutes Hilfsmittel ist die Uebersicht über IJhlands Briefwechsel, die Krauss
(8530) hergestellt hat; schade, dass sie nicht an zugänglicherer Stelle abgedruckt ist.
— Fragwürdiges findet Denicke (8532) in „Bertrand de Born"; das heisst, er ist
unglücklich, weil er nicht erfährt, warum König Richard und Bertrand entzweit sind,
warum der Sohn gegen den Vater die Waffen ergriffen hat, und dass Verhalten und
Schicksal der Tochter so unklar bleiben. Der Unterschied einer Ballade und eines
historischen Berichts scheint dem gestrengen Kritiker nicht aufgegangen zu sein. —
Steffen (8532a) möchte den „Lerchenkrieg" nicht ästhetisch und exegetisch
interpretieren, sondern die Vorbedingungen entwickeln, die Uhland gegeben
waren, und seine Auffassung und Behandlung des Stoffes ergründen, so dass die
subjektive Tätigkeit des Dichters gegenüber dem Objekt in den Vordergrund
trete. Das Programm ist trefflich, leider ist es mehr Absicht geblieben als Aus-
führung geworden. — Auf Luft baut Heidenheim er (8533), wenn er „Des
Sängers Fluch" von dem „Triumphus Reuchlini" (1518 ? von Hütten ?) abhängig
machen will, und zwar lediglich wegen der Parallelstelle: „Quod loquitur flamma est,
fiamma est quod scribit" und ,,Und was er spricht ist Geissei, und was er schreibt
ist Blut". — IJhlands dramatisches Bruchstück „Die Weiber von Weinsberg" hat
Erich Schmidt (8534) kritisch herausgegeben; „wohl am schwierigsten zu ent-
ziffern von allen seinen hinterlassenen Papieren", ist das Bruchstück nach A. von Kellers
Abdruck noch manches ordnenden und sichtenden Eingriffs bedürftig geblieben. Seh.
gibt neben dem von ihm hergestellten Texte in knappen Zügen die Stoffgeschichte,
eine Analyse des Fragments und einen Versuch der Rekonstruktion des Planes. In
Anhangform bringt er den Nachweis, dass des Petrus Nichthonius „Weinspergische
Belagerung" (1614) Plagiat einer handschriftlichen Komödie Karl Christoph Beyrs
ist. Daten über Beyr (oder Beyer), einen Uebersetzer Frischlins, sind angefügt. —
Therese Huber wird von P r ö 1 s s (8535) nach Geigers Buch
(JBL. 1900 IV 10 : 24) charakterisiert. Sie ist ihm „in ihrem Drang, die Antriebe der
Liebe zu zergliedern, das Sinnliche im Uebersinnlichen ins Auge zu fassen, in ihrem
nie versiegenden Liebesbedürfnis bei fast völligem Mangel zu naiver Liebefähigkeit"
eine ganz moderne Erscheinung. Dem Verfasser aber macht P. den Vorwurf, Therese
E. Elster, l)as junu'«' Dciitsdiland. 6l7
erscheine in seinem Bilde trotz allen LoIh's niclit in (icm Grade lielx'iiswiiniijr, wie
sie es gewesen sein muss, um so verschiedenartiji^en Männern Liebe abzufiewinnen.
— Scharf rechnete Minor (8r)3<{) mit (iei<^er.s Auffassunf^ ethischer Probleme ab,
vor allem mit der Verherrlichun<4', die (icifror auf Karolinens Unkosten der Sittlichkeit
Therese Hubers an<;edeilien liisst. M. begnütrt sich nicht, Karolinens Uharaktt»r zu
deuten, er nimmt die nanze Fra^e vom prinzipiellen Standpunkt, wirft das Problem
auf, wie im all<^emeinen und wie von dem Litterarhistoriker die Fraj^e der Sittlichkeit
zu stellen und zu beantworten sei, wendet Kants Scheidung- von Moralität und
Legalität an, zeigt, um wieviel jene über dieser stehe, und findet Karoliiu' trotz aller
In-wege iiires Lebens auf den) höheren Standpunkt der Moralität, während Therese
es immer gut verstanden habe, den Schein der Legalität zu wahren. Einzelne
Berichtigungen von Geigers Buch sind beigegeben. —
Die Biographie Rahel Varnhag-ens von Berdrow (vgl. JBL. 1900
IV 11 : 196) erschien in zweiter, wenig veränderter Auflage (8537) und veranlasste
eine feine Charakteristik Raheis durch R i c a r d a H u c h (8538). --
Das junge Deutschland.
(IV, 11 = N. S539.8622.)
Ernst Elster.
Wie in früheren Jahren, so hat auch diesmal der Bericht über die dem
jungen Deutschland gewidmete litterarhistorische Arbeit ganz überwiegend auf Heine
als den Gegenstand andauernd lebhaften Interesses hinzuweisen. Die Schriften von
Bartels (8539) und L. Weber (8541) bringen für die Erkenntnis des jung-
deutschen Schrifttums keinen Gewinn ; Gottschalls (8540) Darstellung"
steht der neueren Forschung- fern; über Geiger (8542) und Berdrow (8544)
haben bereits die letzten Jahresberichte g-ehandelt (JBL. 1901 IV 11:1, 196); die Nach-
lese Houbens (8543) aus dem badischen Landesarchiv ist dankend zu erwähnen. —
Der früh verstorbene Louis Betz (8545) hat in seinem Essay über
Heine, mehr in die Breite als in die Tiefe gehend, eine charakterisierende
Uebersicht über die Würdigung Heines in den verschiedenen Kulturländern gegeben,
die Nietzsches bekanntes Wort von der europäischen Bedeutung dieses Dichters in
das rechte Licht setzt. — Bölsches Aufsatz (8546), der mir leider nicht vorliegt,
dürfte ein Abdruck seines Festartikels sein, durch den er 1899 die Leser der
Frankfurter Zeitung erfreute (JBL. 1901 IV 11 : 6). — Von diesem guten Essay ist
die Schrift M. Kaufmanns (8548) durch einen tiefen Abstand getrennt: sie ist
das klägliche Produkt phrasenhafter Buchmacherei und ist durch unerhörte Plagiate
entstellt. Auf dem Titel und in der Vorrede weist der Verfasser ruhmredig darauf
hin, dass seine Studie „neue Briefe" und ein „bisher verschollenes Jugendgedicht"
Heines bringe, und es wird wohl keinen Menschen geben, der diese Worte anders
deuten würde als dahin, dass Kaufmann ungedruckte Briefe und ein von ihm wieder
aufgefundenes Jugendgedicht mitteile; aber dem ist durchaus nicht so: die Briefe
sind von mir 1897 in der „Deutschen Hundschau" und das Gedicht 1898 in der
„Deutschen Dichtung" veröffentlicht worden; allerdings macht K. (S.98) gelegentlich auf
den Aufsatz in der ,, Rundschau" (er schreibt: „Deutsche Revue") aufmerksam, aber wozu
dann die, gelinde gesagt, irreführende Notiz auf dem Titel? Und bei dem Abdruck
des Jugendgedichts gibt sich der Herr Verfasser schlankweg den Anschein, als ob
er es aus der alten westfälischen Zeitschrift wieder ausgegraben hätte. Credat
Judaeus Apellal Sind doch sogar die wenigen Begleitworte an diejenigen angelehnt,
die ich dem Gedichte mit auf den Weg gegeben hatte. Weit schlimmer noch ist sein
Verfahren in dem Kapitel „Neue Gesichtspunkte und der Erbschaftsstreit", wo er
meinen Kommentar zu den Briefen an Max Heine zum Teil wörtlich abschreibt
(S. 99—100 bei K. ist identisch mit S. 401 der „Deutschen Rundschau" vom Juni 1897),
zum Teil mit unbedeutenden Aenderungen übernimmt (so ähnelt S. 100, Mitte, bei K.
der S. 51 des Juliheftes der Rundschau wie ein Ei dem anderen, S. 106 lehnt sich an
S. 55, S. 107 bei K. an S. 64 bei mir auf das engste an). Dass ein solcher Plagiator
618 E. Elster, iJas junge Deutschland.
auch sonst nichts eigenes zu sagen hat, lässt sich von vornherein vermuten; aber es
sei doch ausdrücklich hinzugefügt, dass der Hauptgedanke, mit dem K. hervortritt,
nämlich der Hinweis auf die neurasthenische Anlage Heines, bei Rahmer u. a. bereits
ausführliche Darlegung gefunden hat. Herr K., dessen selbstgefällige Vorrede nur
Lächeln erwecken kann, dürfte für Leute, die es mit der litterarhistorsichen Forschung
ernst nehmen, endgültig abgetan sein. — Weit Besseres lässt sich von dem Essay über
Heine sagen, den P o r i t z k y (8549) in die Welt gesandt hat, derselbe Schriftsteller,
der mit einer früheren Schrift über unseren Dichter („Wie sollen wir Heinrich Heine
verstehen"; vgl. JBL. 1899 IV 11:42) wenig Glück gehabt hatte. Die neue Arbeit ist
höher einzuschätzen. Nach manchen überflüssigen Ausfällen gegen alle möglichen
Männer, die über Heine geschrieben haben (besonders schlecht kommt Karpeles weg),
bietet der Verfasser einige nicht eben neue, aber doch brauchbare Betrachtungen:
Hinweise auf den Widerspruch, den Kontrast als das Charakteristische in Heines Seele,
auf die Gedrängtheit seines Stils, den Reichtum des Kolorits, und besonders (S. 30
bis 33) recht hübsche Parallelen zwischen Brentanos „Philister", Hoffmanns „Goldenem
Topf" sowie Jean Pauls „Flegeljahren" und „Titan" einerseits und Heines „Harz-
reise" andererseits. — Petzet (8550) bespricht in seinem bekannten Buch über die
politische Lyrik der vierziger und fünfziger Jahre Heines Wintermärchen „Deutsch-
land" ziemlich breit, aber von altbewährt-richtigen Gesichtspunkten aus und lässt
einen grossen Teil der „Zeitgedichte" abdrucken. — Ullmann (8555) bringt eine
Reihe beachtenswerter Einzelheiten vor, die von gediegener Kenntnis zeugen: Rand-
glossen zu Heines Schrift über Börne, zu den „Geständnissen", Hinweise auf die An-
regungen, die Heine seinem Freunde Rousseau verdankte (ähnlich wie das bereits
Nassen getan hatte), und, im Anschluss an Golthers Aufsatz über die Sage vom
Fliegenden Holländer, anregende Bemerkungen über Heines Anteil an ihrer poetischen
Entwicklung; endlich ausser kleineren Beiträgen zum „Wintermärchen" und „Atta
Troll" die Vermutung, dass die „Impressions de voyage" des älteren Dumas auf die
äussere Einkleidung jenes letzten freien Waldlieds der Romantik und insbesondere
auf die Gestalten der üraka und des Laskaro eingewirkt haben dürften, — eine Ver-
mutung, die freilich ü. selbst als gewagt bezeichnet. Einleuchtender ist die Annahme
des Verfassers, dass sich Zola in seinem bekannten „J'accuse" an eine Stelle von
Heines „Französischen Zuständen" anschliesse. —
Biographisches. Karpeles (8556) Briefpublikation ist bereits im
letzten Jahrgange erwähnt worden (JBL. 1901 IV 11 : 134). — Durch die Erschliessung
neuen Materials wertvoll war ein Aufsatz E Isters (8556 a) über die Frage nach
Heines Naturalisation in Frankreich. Ihm war es gelungen, für die, kostbare Schätze
bergende Autographensammlung des Professors Hans Meyer in Leipzig den grössten
Teil von Heines hinterlassenen Papieren in Paris anzukaufen, und hier fand sich ein
Brief von dem Maire des dritten Arrondissements der Stadt Paris, in dem der Sieur
Heine bedeutet wird, dass sein Gesuch um „admission ä domicile" wegen Mangels
der erforderlichen Ausweispapiere nicht berücksichtigt werden könne; eine solche
„admission ä domicile" ist aber nicht gleichbedeutend mit der Naturalisation, sondern
nur ein vorbereitender Schritt dazu. Wenn ihm die ,, admission" verweigert werden
musste, so konnte von der Naturalisation gar nicht die Rede sein. Es ist also damit
aktenmässig erwiesen worden, dass Heine niemals französischer Bürger gewesen ist;
andererseits hat er selber in der „Lutetia" eingestanden, dass er vorbereitende
Schritte der genannten Art getan habe. Nach alledem ist Treitschkes entgegen-
stehende Behauptung endgültig beseitigt; auch die von Treitschke benutzten Akten-
stücke des preussischen Staatsarchivs waren E. zur Verfügung gestellt worden, und
er bringt sie in seinem Aufsatz vollständig zum Abdruck. — Bestätigt wurden diese
Darlegungen durch einen sorgfältig alle Aeusserungen abwägenden Aufsatz von
F r a n z o s (8557), während J. N a s s e n (8558), der, wie Franzos sich um die Heine-
forschung manche Verdienste erworben hat und wie dieser vor der Zeit durch den
Tod abberufen wurde, den Standpunkt Treitschkes ohne Glück zu verteidigen
suchte. — Ihm trat F. Mentz (AZg^. 1902, N. 123) entgegen und bemerkte mit Recht,
dass man schon deshalb die Behauptung von Heines Naturalisation in Frankreich
ablehnen müsse, weil sein Name in dem „Bulletin des lois" aus der Zeit von 1831
bis 1856 fehle, in dem alle in Frankreich naturalisierten Personen genannt seien. —
Ueber Heines Duell mit Salomon Strauss handelt Franzos (8560) und teilte einen
interessanten, auf diese Angelegenheit sich beziehenden Brief des Dichters an
Venedey mit. — Rahmers Schrift über Heines Krankheit (JBL. 1901 IV 11 : 147)
wurde in der Presse noch öfter besprochen (8561). —
Asbach (8568), der sich durch Mitteilungen über Heines Gymnasialzeit
bemerkenswerte Verdienste erworben hat, Hess in einer rheinischen Zeitschrift ein
angebliches Porträt Heines reproduzieren, das ich nach neueren Mitteilungen
A.s zwar für echt halten muss, nicht aber als wohl gelungen erachte. —
E. Elster, Das junge Deutschland. 610
Immer noch hörte das (lerede über die Denkmalsfrage in den Blättern
nicht auf (SoHß — 75), während doch das einzig- Angemessene sein dürfte, den rich-
tigen Zeitpunkt, der zweifellos kommen muss, in Ruhe abzuwarten. —
Erfreulicher waren positive Angaben über Heines Angehörige und
Zeitgenossen, wie diejenige Lewinskys (8o7H) über Ahron David Simon
ben Isaak Itzig aus Bückeburg, einen der Urgrossväter Heines, von dem der Grab-
stein guten Ruf, weisen Sinn, seine im stillen bekundete Menschenliebe und seine
wahrhafte Frömmigkeit rühmt, die ihn stets als einen der ersten das Gotteshaus auf-
suchen liess, um es als einer der letzten wieder zu verlassen. — Erfreulich war auch
Sillems (8577) Bericht über -Julius Campe, und besonders ergötzlich ein von
Droysen (8577a) mitgeteilter Brief Heines an Gustav Droysen mit echt Heineschen
Bemerkungen über die Töchter des Hauses Mendelssohn, die Schwestern des Kompo-
nisten. — Winter felds (8579) Aufsatz über Heine und Grabbe wurde schon im
letzten Bericht (JBL. 1901 iV 11:32, 166) erwähnt, wie auch Laubes Aufsatz über
unseren Dichter (8580). — Eine ausgezeichnete Arbeit über Heine und Wilhelm
Müller sandte uns ein tüchtiger amerikanischer Forscher, Schölte Nollen (8581),
der in methodisch gründlicher und fast durchweg überzeugender Form eine grössere
Anzahl Parallelen zwischen Müllers und Heines Gedichten aufdeckt, so dass man
sich fast schämen möchte, sie nicht schon längst beobachtet zu haben. — Als eine
sehr fleissige und viel Gutes bietende Arbeit ist auch Holzhausens (8582) um-
fangreiches Buch über Heine und Napoleon zu rühmen. Es ordnet sich in den
grossen Rahmen der weit ausgreifenden Forschungen ein, in denen H. die Stimmen
der Zeitgenossen über den Imperator charakterisiert; schon von diesem Standpunkt
aus erscheint das Werk mehr als ein Beitrag zur Litteratur über Napoleon als über
Heine. Nun hat sich H. mit anerkennenswerter Energie in das Meer der Heine-
litteratur hineingestürzt, aber er hat zwischen sicheren und unsicheren Führern nicht
immer richtig unterschieden, was sich besonders in seiner Ueberschätzung des oben
genugsam gekennzeichneten Schriftchens von Kaufmann kundgibt. H. zerlegt seine
Darstellung in sechs Kapitel: 1. Zum Milieu und zur Vorgeschichte; 2. Wie ist
Heinrich Heine der typische Napoleondichter Deutschlands geworden?; 3. Die Periode
der unbedingten Bewunderung; 4. Die Zeit des Zweifels; 5. Die Umkehr; 6. Anklänge
und Ausklang. In sorgfältigen Anmerkungen gibt er femer Belege und kleinere
Exkurse, und er erleichtert endlich den Gebrauch des Buches durch ein gutes
Register. Wie schon aus den Kapitelüberschriften zu ersehen ist, untei-scheidet H.
drei Perioden in der Napoleonverehrung Heines; er nimmt an, dass auf die erste Zeit
der unbedingten Bewunderung des Kaisers eine solche der Ernüchterung, und ihr
wiederum eine Rückkehr zu den Anschauungen der Jugendzeit gefolgt sei. Diese
Beobachtung ist in der Hauptsache richtig: wir besitzen mancherlei Aeusserungen
Heines aus den dreissiger Jahren, die zu den überschwenglichen Worten der „Reise-
bilder" und anderer Werke der früheren Periode schlecht passen. Indessen diese
Zeit der Ernüchterung und die Anzahl der in diesem Sinne getanen Aeusserungen
Heines ist so begrenzt, dass es, wie ich bereits an anderem Orte sagte, kaum zweck-
mässig erscheint, diese aussetzenden Pulse der Verehrung als eine besondere Epoche
zu betrachten. Man kann natürlich an Napoleon sehr verschiedene Seiten unter-
scheiden, und je nach Stimmung und nach der besonderen Veranlassung wird man
bald mehr auf diese, bald mehr auf jene hinweisen. Ueber diese schwankenden Stim-
mungen Heines spricht nun H. selbst sehr ausführlich, und er rühmt Kaufmann so
nachdrücklich, weil er angeblich zuerst uns Heine als Neurastheniker und Impres-
sionisten habe erkennen lassen. Er stellt des Dichtere Ergüsse über Napoleon als
Aeusserungen des Augenblicks hin, und indem er ihren Stimmungs- und Äffektwert,
die pathologische Reizbarkeit, mit der Heine sie vorbringt, allzu scharf betont, rückt
er sie in eine bedenkliche Beleuchtung, macht er aus Worten, die dem innersten
Herzen entquollen, die Wallungen eines empfindsamen Gemüts. Das in vieler Hin-
sicht wertvolle Buch würde ohne die Seitenblicke auf Kaufmann besser ausgefallen
sein; es wäre auch besser geworden, wenn es erheblich knapper gefasst wäre; der
Autor ist nicht zu voller Bewältigung des riesenhaften Materials vorgedrungen.
Doch auch so, wie es ist, verdient es den Dank der Forschung und wird gute Dienste
leisten. — Franzos' (8583) Aufsatz über Heine und G. Riesser stimmt fabgesehen
vom Titel) wörtlich mit dem oben (8560) erwähnten über Heines Duell überein. —
M. Kaufmanns (8584) Artikel über Heine und Platen ist bereits im vorigen
Bericht erwähnt worden (JBL. 1901 IV 11 : 159) und ist mit unbedeutenden Aende-
rungen in die zuvor erwähnte Schrift übergegangen. — Proelss' (8586) Aufsatz
über Heine und Scheffels Gaudeamushumor blieb mir leider unzugänglich; eine ältere
gute Arbeit über Heines Einfluss auf Scheffel wurde in diesen Jahresberichten
erwähnt (JBL. 1898 IV 11: 123). — K ohuts Beitrag (8586) über Heine und Simrock
bringt wenig Neues und ist nicht unanfechtbar; ganz falsch ist insbesondere die Be-
Jtthresberiehte für neaore dantsche Litterkturgesohiehto. XUI. ^0
620 E. Elster, Das jung-e Deutschland.
hauptung, dass Heine bereits in Bonn über August Wilhelm Schlegel seine spöttischen
Bemerkungen gemacht habe; kennt der Verfasser denn nicht die von Verehrung
überquellenden Sonette des jungen Dichters an Schlegel? — Der unerquicklich lange
Streit über Friedrich Steinmann und seine Fälschungen (8587) wurde schon in den
letzten Berichten berührt (JBL. 1901 IV 11 : 119—21). — In einem neuen Druck des
„Buches der Lieder" für die „Pantheon-Ausgabe" versuchte Elster (8592) die Er-
gebnisse der neueren Forschung in gedrängter Form zusammenzufassen (8593). Das
von ihm veröffentlichte und von Kaufmann abgedruckte Jugendgedicht wurde auf
seine Echtheit, an der nicht zu zweifeln ist, nachgeprüft (8594), und zu anderen Ge-
dichten wurden unwichtige Parallelen angeführt (8595 — 98). — Viel Zeitungskampf
(8599—8602) wurde über den letzten Nachlass Heines, der inzwischen auch durch
Elster in den Besitz des oben erwähnten Professor Hans Meyer übergegangen ist,
ausgefochten. —
Von den geringeren Geistern der jungdeutschen Richtung erfuhr
L. Börne kürzere Charakteristiken von M o r s i e r (8605) und Rössel (8606) ;
seiner Beziehungen zu Gutzkow gedachte Houben (8603, 8611). — Neudrucke
einzelner Schriften Börnes liegen nicht vor; die erwähnten (8607 — 8607b) sind nur
Sonderausgaben aus den „Gesammelten Schriften", die mit einer guten Einleitung
von Alfred Klaar 1900 aufs neue in die Welt gesandt wurden (JBL. 1901
IV 11: 187). — Kluges (8604) Aufsatz über Börne und das Geburtsjahr des Wortes
„Preussentum" blieb mir leider unzugänglich. —
Ueber K. Gntzkows Leben und Schaffen waren ausser Erinnerungen
Gottschalls (8608) wiederum einige Aufsätze Houbens (8610, 8612) zu be-
achten, und die wertvollen „Gutzkow-Funde" desselben Verfassers fanden in der
Presse noch ein lebhaftes Echo (8609, 8613, 8615, 8616) (JBL. 1901 IV 11 : 122). —
Die Arbeiten über Th. Hundt, A. Rüge und H. Stieglitz (8617—20)
lagen mir nicht vor. — Einen erfreulichen Ausklang kann aber dieser Bericht geben
durch den Hinweis auf die neuen Darlegungen über Ludolf Wienbarg. Ein
Aufsatz der Nationalzeitung (vom 24. Dez. 1902, N. 744) bietet zwar keine Bereiche-
rung unseres Wissens; Kohut (8622) dagegen schöpft aus der Erinnerung eines
Bekannten Wienbargs und aus der Autographensammlung der Berliner Königlichen
Bibliothek einiges Material, das wir dankbar begrüssen, obwohl der Artikel im
übrigen nicht unanfechtbar erscheint. — Aber mit ungeteilter Anerkennung darf der
inhaltreiche Aufsatz Houbens (8621) aufgenommen werden, denn durch ihn wird
uns über den früh verschollenen Verfasser der „Aesthetischen Feldzüge" viel Neues
mitgeteilt. Aus einer Selbstbiographie Wienbargs, die sowohl Proelss wie Schweizer
in ihren Darstellungen übersehen haben, gewinnt H. neue Gesichtspunkte für
die schöpferische Jugendperiode Wienbargs, aus Berichten des Direktors der Irren-
anstalt, in der dieser sein Leben beschloss, wertvolle Aufschlüsse über die lange
Zeit seines geistigen Niedergangs und die seines schliesslichen Zusammenbruchs.
H. schenkt uns in gedrängter Fassung eine farbenreiche Gesamtcharakteristik des
Mannes, und er erweist sich im Urteil und in historischen Ausblicken als gründ-
licher Kenner der ganzen Litteraturperiode des Jungen Deutschlands. —
Herroei A Ziemsen, O. m. b. H., Wittenberg.
Personen- und Sachregister.
Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten. Für die Benutzung empfiehlt ea sich, jedesraal die
ganze Seite durchzusehen, weil sich Namen und Sachbezeichnungeu auf den einzelnen Seiten
vielfach wiederholen.
Aachen 6, 80, :)98.
Abbutini, M. A. 510.
Abendmahl 377/8.
Abendmahlsstreit (Koniokration) 7C,
365.
Abendmuhlswein alü Heilmittel 323.
Aberglauben 23/4, 171, 311,2, 315, 317/3.
.321.
Ablassstreit 7(1, 82, 3Ö4/5.
Abraham a St. Clara a. Mrgerle, ü.
Accorambona, Vittoria 55, 208, C09.
Achaume, A. 138.
AcheÜH, E. Chr. 77, lOS.
— Th. 9, .36, 92, 107, 110, 171/2, 174,
185, 192,3, 238, 443. 452, 543.
Aoher. M. 172.
Achill 198.
Achleitner, A. 142.
Achorch, J. 149.
Ackermann, Dorothea 160.
— B. 104.
Ackerknecht. C. 50.
Acta Horussica 389-90.
Acten, Lord 92. 336.
Adam, Q. 1.3, 82, HO, 453.
— Jaliette 102.
— J. O. 244.
— L. 22.
Addison, J. 226.
Adelt. L. 121, 154.
Aderlassregeln 24.
Adiokes, E. 549.
Adler 30.
— F. 154, 158, 163, 501.
Adolf, Bischof v. Merseburg 77, 366.
Advent 21, 312.
Adverbiu 50.
Aegrisomnia 163.
Aelschker, Ed. 31.
Aetzte 362.
Aeschylus 17, 193, 574.
Aestheten 264.
Aesthetik 7, 10/7, 57/8, 178, 239, 241,
244. 246/7, 249, 260.
— christliche 11.
— französische 104.
— psychologische 12.
— der Lyrik 112.
— des Romana 127, 455.
Aesticampian 384.
Affenmensch 168.
Agrargeschichte 68.
Agricola, Joh. 377, 558.
AhasTer 53.
Ahlden, Herzogin t. 86, 898.
Ahrens, W. 45.
Akademie für deutsche Litteratar 92.
— für d. Dentsohtum 234.
Aksakow, A. N. 171.
Albalat, A. 17.
Albers, B. 76.
— P. 142.
Albert, E d' 165.
— H. 181, 429.
— Peter P. 48, 278.
Albertinas, Aegidius 47, 90, 275, 349,
405/6.
Alberts 46.
Alberns, Brtismns 75, 355. 363.
Albow 451.
Albrecht, Graf t. Mansfeld 81.
— Herzog T. Prenssen 68, 70. 81, 341.
— von Mainz 364, 369.
— Achilles, Karf&rst v. Brandenburg
69, 849.
— H. 17, 62.
— Hedwig 79.
Albnmverse 311, 331.
Alchemie 90, 405, 688.
Aleander, H. 77, 367.
Aler, P. 39S.
Alexander I., Kaiser v. Rassland 33.
— VI. (Papst) 337.
— Graf 7. Württemberg ll.'j.
— Pater 77.
Alexis, W. 8. IWring, W.
Alfleri, V. 483.
Algermissen, J. L. 176.
Alicke, P. 191.
Alkohol 18, 190.
Alldeutsches 113.
Allegorie 17.
Allen. Ph. S. 26, 145, 212, 327.
Allerheiligen 21, 312, 316.
Allers, C. W. 39.
Allerseelen 21, 56, 312.
Allgäa 20.
Allgeyer, A. F. 424.
Allitteration 53.
Allmers, Hermann 20, 117, 311.
— Hertha 154.
Allram, J. 132.
Almanaoh 93.
Alpen (in der Lilteratur) 69.
Alpenmnndarten 51.
Alpenpoesie 348.
Alpeoroman 127, 454.
Alt, C. 96, 192, 195, 201, 576. 682.
Altburg, J. 119.
Altdorfer, A. «1.
„Alte Barnim" 22.
Altenberg. P. 137. 139. 474.
Altertum, klassisches 40/1, 43, 190.
Althann, Graf F. v. 193.
Althamer, A. 394.
Althof, U. 73, 358.
Althusius. J. 184.
Altinger, A. 42.
Altmann. J. 156. 138, .'lOO.
— W. 163.
Altena. H. d' 154.
Altpreussen 77.
AIxinger, J. B. r. 127, 456/7. 503.
Aly. E. 131, 467.
Amadisromane 8ii, 349.
Aroalie t. Sachsen 147.
Ambros, A. W. 255.
Arobrosins, Johanna 124.
Amecht (Fest) Sl.
Amelong, F. 82.
Araent, W. 46.
Amerbaoher. Georg 373.
Amerika 52. 118.
Amerikomanie 465.
Amerpach. J. 72. :i37, 353.
Amersbach, K. 24.
Jahresberichte für neuere deutsche Litteratargeschicht«. XIII.
Amman, E. 352.
Ammann, H. 42.
Ammianus Mareellinnt 449.
I Ammon, W. 70.
Ampelander s. Rabmann, H R.
Amrhein 42.
Amsdorf, N. 377.
Amsel, O. 30.
Amsinck, E. 93.
Anakreoo 557.
Anders, H. 49, 105.
— Ida 97.
Andersen, P. 21.
Andlau, Peter von .'{.37.
Andr&. A. 55, 333.
Andrea, Jak. 374.
— J. V. 89.
— Luise 595/6.
Andreasnaeht 21, 312.
Andreas-Salome, Loa 140, 142.
Andree, R. 20. 29, 311.
Andreje^r, L. 110, 452.
Andresen, F. K. 277.
Angelus Silesius a. ScbeflTler, A.
Anger, L. 113.
Angiolini, L. 194.
Ankermann, B. 189.
Anna Amalia, Hersogin tob Weimar
194.
— Sophia, Herzogin r. Brannschweif-
Lflnebnrg 85, 388.
AnnuDzio, G.d' 107, 161, 197. 428. 44S.
553.
AnonyroenlexikOQ 6.
Anschfitz, Heinr. 503.
Anseanme 480.
Anshelm, Y. 73.
Ansinglieder 26/7.
Anstandslitteratur 357.
Anthologien 94, 112, 127, 4S«.
Antike 37, 572.
Antiklerikalismui 15.
Antisemitismus 79. 172, 551.
Antoine 40^i.
Antoni 68, 340.
Anzeiger, Allgemeiner der D«otaehea
(Beichsanzeiger) 23.'>.
Anzengrnber, L. 97. 127, 133. I&2, 42S,
455, 470 1. 478, 497 8. 604.
Apfel. S. 138.
Aphorismen 6, 13,4, 16, 40, 168.
Apollonini r. Tyrui 5.3.
Appell. J. W. 571.
Apperzeption 12, 256.
Aprent, J. 131.
Aram. K. 1.3, 125. 141/S.
Arbeiterknnst 16.
Arbenz, E. 70.
Arber, Bdw. .349.
Arohiologen 183. 656.
Archenhold. F. 3. 137.
Aroher, W. 105.
Architektur 190, 253. 260. 265.
Archiv (s. auch Handschriften) in:
Amberg 374: Berlin 610; Charlotten-
barg 610; Easen 338; GardingeD 380 ;
Ooalar .377; UannoTer 405: Hildea-
keim 338; laasbrnek 339; M&mb«rg
80
622
Personen- und Sachregister.
349; Regen sbnrg 339; Schleswig 380;
Steiermark 346; Stolberg 403; Stutt-
gart 368.
Archiv des Cistercienserstifts Rein 346.
— Fürstlich Löwenstein - Wertheim-
sches 374.
Arends, L. 479.
Arens, E. 49, 115, 208, 613.
Aretino, P. 148, 491.
Aretins s. Marti, B.
Argens, Marqnis d' 399.
Arienzo, N. d' 89, 510.
Arier 169.
Ari(?o 73, 357.
Ariost 107.
Arischer GedanVe 171.
Aristoteles 11, 240, 244, 459, 577.
Arleth, L. J. 209.
Armada 356.
Arrahrust, L. 23, 80. _
Armbrnster, J. M. 525.
Armenwesen, kirchliches 344.
Arrainius, W. s. Schnitze, Wilh. Her-
mann.
Armstrong, E. 63, 336, 341.
Arnanld, M. 102.
Arndt, A. 39.
— B. M. 32, 114, 116, 173, 394.
— Joh. 401.
— K. J. L. 236.
— 0. 44, 304.
— R. 124.
Arneth, A. v. 183.
Arnheim, F. 39.
Arnim, Bettina von s. Brentano, Bettina.
— Lndw. Achim v. 21, 73, 208, 236,
315, 485, 570, 610/2.
— H. G. V. 85, 388.
Arnold, C. F. 77, 368.
— G. 85, 389.
— G. D. 491.
— R. F. 7, 17, 26, 48, 92, 102, 112, 114,
153, 190/1, 198, 201, 233, 277/8, 433,
480, 498, 568, 570, 588.
Forster, E. P. 205.
Arns, J. 31, 289.
Arnsberg 346.
Arnsbnrg, L. 102, 160.
Arnswaldt, Frau A., geb. von Haxt-
haasen 236.
Aronstein, Ph. 106.
Arpad, M. 94, 118, 155, 210, 615.
Arronge, H. L' 156.
Art, weibliche 262.
Arten d. erzählenden Dichtung 455.
Arthur, R. F. 154.
Artistenkunst 14.
Arx, W. 131.
Arzneibücher 24.
Arzneimittelnamen 29.
Arzt (im Roman) 56, 127.
Asbach, J. 618.
Asenijetr, Else 64.
Asher. L. 91.
Asmns, F. 23/4, 320, 323.
— Martha 142.
Assing, Ludmilla 97.
Ässociationstheorie 245, 253.
Asten-Kinkel, Adelheid v. 173.
Astrologie 23, 318/9.
— der Aesthetik 253.
Astronomia teutsch 363.
Astronomie 90.
Astropulos, K. 212.
Asztalos, Elisa v. 102.
Audorf, J. 121.
Auerbach. B. 98, 115, 133, 145, 413,
4.55, 470. 487.
— J. 127, 133, 470.
Anernheimer, R. 137, 474.
Auersperg, A. Graf v. (.Grün, A.) 118,
272.
Anerswald, A. v. 129, 462.
Auffenberg, Jos. t. 414.
Aufklärung 90/1, 169, 402, 407, 521.
Aufresne (Schauspieler) 399.
Aufs&tze, gesammelte 283.
Anfsatzunterricht 30, 287.
Angier, E. 428.
Augsburg 2, 79, 80, 84, 191, 196, 3ö2, 387.
— Anita 14.
August der Starke, Kurfürst T. Sachsen
85, 377, 390.
Augustu, Kaiserin t. Deutschland 173.
Augnstana 365.
Angustin 125, 487.
Aulaire, St. 591.
Anlnoy, Madame d' 4G0.
Aumayr 45.
Aurbaoher, Ludwig 455.
Anrelins, Cornelius 83.
Aurevilly, Barbey d' 102, 430.
Ausgaben 5, 231.
Ausländerei 18.
Anslautsgesetze, germ. 274.
Aussprache 50, 282.
Autobiographien (s. auch Memoiren,
Tagebücher) 98-102, 239.
Ave-Liillemant, F. Ch. B. 130, 464.
Avemann, Vizekanzler 90.
Avenarius, F. 6, 7, 11, 13, 16, 49, 57/8,
92, 94, 112. 156, 161, 266/7, 592.
— R. 178, .547.
Avonianus s. Hessen, R.
Axamit, Esterka 119.
Axon, W. E. A. 56.
Ayrenhnff, K. H. v. 411, 482.
Ayrer, J. 359.
Badder. F. v. 182.
Babst, D. G. 114.
Bacciocco, F. A. 49.
Bach, D. 108, 121, 141, 151, 153.
— J. 90, 179, 550.
— J. C. F. 558.
— Joh. Sebastian 148, 507.
— Ph. E. 557.
— W. C. 43, 303.
Bachem, J. 176.
Bachenschwanz, L. 608.
Bacher, J. 22, 318, 333.
Bachroann. A. 51.
— 0. 42, 301.
Bachofner, H. .38.
Bacon, Lord F. 106, 407.
Theorie 105, 440.
Baden 68, 163.
Badstüber, H. 145.
Bächtold, J. 9, 237, 397.
Baedecker 177.
Bahr, 0. 176.
Bänkelgesang 26.
Baensch, 0. 179, 550.
Baer, K. E. v. 185.
— M. 126.
Bärenhäuter 56.
Bärwinkel 108.
Baesohlin, Th. 123.
Baesecke, G. 357/8.
Bäuerle 479, 503/4.
Bäume u. Pflanzen 23.
Bäumer, Gertrud 35, 43, 141, 173, 304,
477, 543.
Bagge, 0. 134, 472.
Bahder, K. v. 50, 281.
Bahlmann, P. 398.
Bahn, E. 42, 300.
Bahou 208, 431, 610.
Bahr, H. 13, 15, 17, 63/4, 109, 120, 142,
147, 149-56, 158-61, 180, 226/7, 417,
448, 499-501.
Baier, R. 8, 97, 235.
Baille, Ch. 102, 430.
Baillie 549.
Bainville, J. 102.
Baldensperger, F. 102, 192, 197.
Balder 54, 317/8.
Bale, John 349.
Balfour, A. J. 92.
Ballade 18, 112. 120, 196, 210, 270.
Ballett 166, 399.
Ballhorn, Joach. 68, 343.
— Joh. 68, 343.
Baltisches 171.
Baluschek, H. 63.
Balzac, H. de 430, 435, 437.
Bamberg, Alb. v. 68, 81, 341.
— E. v. 206, 601.
- F. 22.
Bamberger, L. 176,
- M. 109, 448.
Bandello 73.
Bandlow, H. 134.
Bang, A. Chr. 24, 320/1.
- II. 108, 142.
Banks 482.
Banner, M. 44.
Barack, K. A. 10, 238.
Baran, A. 88, 398.
Barbeck, 11. 39.
Barbey d'Aurevilly, J. 102, 430.
Barchudarianz, G. 591,
Barclay, J. 88, 396.
Barine, A. 149.
Barini, G. 71.
Barkhnsen, Herrn. 345.
Barlandus, Hadrianus 382.
Barnay, L. 106, 157/8.
Barniok, E. 142.
Barrfes, M. 102, 179, 550.
Barry 336.
Bartels, A. 1, 5, 16, 92/4, 103, 110,
116, 127, 132/3, 140, 145/7. 151, 156,
180, 194, 207, 211, 226, 228, 231, 266,
431, 469, 470, 551, 603/4, 613, 617.
— H. V. 61.
— M. 22, 312, 315.
Bartenstein, J. Chr. .393.
Barth, F. 173.
— H. 116, 193, 210.
— J. 26.
— P. 50, 180. 222 3.
— Th. 99, 176.
Barthel, G. E. 118.
— K. 92, 416.
Bartheiray 102.
Bartholdy, J. L. S. 611.
Bartning, A. 122.
— L. 59, 157.
Bartoloraaons, R. 35, 106, 442.
Bartsch, A. 25, 324.
— J. 112.
— K. 9, 237.
Basch, A. 180.
— V. 141, 180, 207, 431, 551, 592, 597,
606.
Basedow, H. v. 132, 447.
— J. B. 37, 194, 294, 411/2.
Basel 67, 73, 337/8.
Bashkirtseff, Maria 173.
Bass, A. 28, 47, 334.
Bassenge, E. 228.
Bassermann, A. 160, 184.
— H. 182.
Jordan, E. 60.
Bassewitz 399.
Bastian 115, 135.
— A. 185.
Bastier, P. 194, 431.
Batka, R. 158, 161, 164/5, 174, 516y7.
Batt, M. 87, 102, 197, 395, 432.
Battin, B. F. 11, 245.
— E. 178, 548.
Bauberger, W. 134, 472.
Bauch, A. 179, 551.
— G. 23, 71, 81, 83, 319, 352, 382.
Bauchwitz, H. 138.
Baudelaire, Ch. 103/4, 437.
Baudissin, Eva Gräfin 142.
— W. Graf v. (Frhr. v. Schlicht) 167,
460, 610.
Bauer (in der Litteratur) 69, 348.
— B. 167.
— H. 90.
— J. C. 81.
— L. 156, 465.
— M. 69, 347.
— P. 10
Banernfeld, E. v. 61, 98, 151, 494/5.
Bauernhaus 68.
Bauernkrieg 68, 340,1, 344, 378.
Bauernregeln 311.
Bauernstand 68.
Banghan, E. A. 11.
Baum, P. 142.
Banmann, E. 89, 398.
Baumbach. R. 113, 120/1.
Baumberg, Antonie 142, 154, 499.
Baumeister, B. 160, 503/4.
— F. 180, 552.
Baumgart, H. 201, 581.
Baumgarten, A. 11, 241/2, 244.
— B. 15.
— P. M. 2, 228.
Baumgartner, A. 226.
— Dom. 301.
— E. 50, 281.
— H. 35, 36, 292.
— Marie 181.
Baumheim, Lanr. 375.
Baumnamen 29.
Bayer, J. 157.
Bayerl-Schweda, M. 155.
Bayern 20, 117, 195.
Bayersdorfer, A. 65, 153.
Bayreuth 165, 417, 499, 514, 516;7.
Bazillentheorie 168, 606.
Beaulieu-Marconnay, K. 0. 183.
Beaumont-Fletcher 4Si.
Bebel, August 172, 176.
— Heinrich 345, 381.
Bechstein, L. 9, 135, 238, 472.
— R. 237.
Bechtolsheim, Julie v. 426, 559.
Personen- und Sachrüjfistor.
0123
Bochtolsheiiu, Katharina v. liK), Il'<,
1H7, 192, 42«, 457,
Beck, Elise 2T.
— K. 117, 110.
— H. 80, 375.
^ Heinr. 010.
— K. 11?.
— K. Aug. 87,
•^ Karoline 590.
— r. 47, 49, W, 127, 167. 277, 2«0. 626.
— 8. 20.
Becker, A. (SoziuHst) 176.
— AoKnat IHI, 467.
— B. 62.
— Kd. 82,.l. 3H0.
— J. 23, 171
— Marie Louise 2(1, 125, 140, 16(1,
313, 403.
— K. Z. 37, 232.
— W. M. 30, 00, 302, 4(13.
Reniuor, G. A. 103.
Hedeutungslehnwörter 270.
Itedeutungslehre 48/0
liedeutunt^swandel 49, 270.
I16dier, .1. 54.
Boeger, J. 38.
Beer, I, 12.
— M. 145, 437, 501.
Beese, J 47.
Heethoven, L. van 64, 97, 113, 162,3,
104, 511, 517.
Beetschen, A. 113, 121, 192.
Befreiungsliriege 32, 98/9, 114, 175, 280.
Begas, K. (12.
Begemann, II. 3, 230.
Begriffe, ästhetische 252.
Behaghel, 0. 17, 46. 260, 275, 277.
Beheim, M. 354, 356, 380.
Behmer, K. 148.
Behnckc, G. 163.
Hehr, J. F. 114.
Bohrend, F. 2(), 327.
Behrendü, Marie 119.
Behrendt, P. W. 2.
Bohrens, P. 155.
Beichte 78, 371, 377.
Beintkor, E. 80.
Beissel, K. 90, 402.
Bekenntnisschriften, evangelische 767,
3(i5.
Bekk, A 104.
Beiart, H. 164.
Beleuchtung des Konzertsaals 258.
Itelgern 353.
Belgien 52.
Bell, G. 186.
Bellaigue, C. 163.
Bellerraann, L. 32, 203, 29(>, 300, 502,
507, 601/2.
Bollesheim, A. 184.
Belletristik, didaktische 177, 545.
Belmonte, Carola 118.
Below. G. von 2, 68, 96, 228, 340, 342.
Bolpairo, M. E. 94, 127.
Belschner, C. 3.
Belugoii, L. 102.
Ben-Israel 172.
Ben Jonson 610.
Bendel. J. 47.
Bondemann, E. 61.
Bender, Aagnsta 328-30.
— H. 36.
— P. 124.
Bendixen, R. 81, 133, 378.
Beneoke. G. F. 8, 235, 205.
— 0. 183.
Benedict von Watt 352.
Benedikt, S. 54.
Benediktiner 86.
Benedix, A. 98/9.
— R. 480.
Bonos, J. 151.
Benkowitz, K. Fr. 4S4.
Bennigson, R. v. 176.
Benninga, Eggerik 70, 229.
Benno, Bischof v. Meissen 333.
Benrath, K. 82.
Benz, Emilie 43.
— F. 124.
— G. 39.
Benzler, L. 175.
Benzmann. II. 1, 107, 112, 115, 121,4,
138-42, 191, 195,6, 203, 476, 592.
Beownlf 54.
Böranger, P. de 103.
B6rard, V. 429.
Berdrow, E. 126.
— 0. 203, 211, 617,
Beredsamkiiit 272.
Berend, Alice 1'J5.
Berendt. tf. 155, 205, 4t)9-6<)U, 69t).
Berendti, A. 82.
berir, fe. (Aotpitx, L.) 6.
— L 0, 1.5. 108-10. 11(1, 118, 122, 124,
127, l:{5 6. 144, 140 64), 172, 175, 210,
2S3, 260. 447, 473, 481, 610.
— K. O. 46,
Berge (in der DichtunK) 17.
— Elisabeth v. 14.5, 1.54.
Bergeniann, P. 45.
B«rger, Alfred Frhr. »on 1056, 118,
151, 205, 400, 500.
— Arnold E. 186, 410, 549.
— «;. 110.
— H. 1(»1.
— Julius 205.
— Karl 04, 123/4. 130, 187, 142, 152,
155, 203, 592.
Berggeist (Rnbezahl) 55.
Bergh, E. lOH.
— Rieh. 266.
Bergmann, A. 26.
— E. 206. 601.
— F. W. 9, 237.
— II. 112, 123.
— J. 85.
— -Fuinix 30.
— von Kalun 55.
Bergmannslalein 405.
Bergmannslieder 72.
Bergmannsspruche 47.
Bertnger, J. A. 126.
Beringnier, R. 21.
Berko, A. 99.
Berlepsoh, H. E. v. 62. 417.
— Karoline 139, 475.
Berlichingen, Götz v. (58, 341, 378, 57.3,
Berlin 61/2, 8.5, 95, 100, 161, 186, 194.
196, 199, 266, 402, 592.
Berlioz, II 97.
Bern 70, 73, 85, 348, 390.
— Maximilian 113.
Bernadotte, Marschall 608.
Bemard, A. H. 25.
— W. 154.
Bernau, Anna 140.
— F. 3.
Bernays, M. 0, 237.
Bernbrunn, Carl v. (Carl Carl) 504.
Berndt, F. 136.
Berner, E. 95.
Bernfeld, S. 172.
Bernhard IL, Graf zar Lippe 353.
— Chr. 89.
Bernhardi. A. F. 610.
— 0. C. 55.
— Sophie 612.
- Th. v. 176.
Bernhard«, Sarah 161, 433, 505.
Bernhoff, J. 106.
Berninger, J. 0, 44.
Bernonlli, A. 73.
— C. A. 124. 142.
— C. Chr. 67. 337.
Bernstein. Eduard 172, 176.
— Elsa (Ernst Rosmer) 417.
— Henry 438.
— Max 148.
Bernthsen, Maria 142.
BerstI, W. 159.
Bertiino. Bischof 373.
Bertheau, C. 33, 186, 205, 557.
Berthold, A. 6, 232.
Bertholet 73.
Berthoud, A. 182.
Bertram, H. 29.
Bertuoh, F. J. 128, 194.
Bert«, E. 127, 142. 172.
Berzelios, J. 07.
Beseler, M. 51, 2S3.
Besigheiro, Job. t. 837.
Besproohang'n (Segen n Zaubersprüche)
24, 311, .320.
Besson, P. 190, 431.
Beta, II. 175, 545.
Bethge, H. 121/2. 124, 137, 142, 154.
168.
— R. 6, 9, 237.
Bethmann, H. E. 601.
Bethasy - Hoc, Elisabeth (Morits t.
Reichenbach) 142.
Betonung, germanische 274.
Bettelheim. A. 6. 97, 103. 118, 120, 1S:{.
140. 14.5. 1513, 193. 232, 42S, 435,
470/1, 487. 497.
Bettelwesen 20.
ÜetUx. F. 4«.
Bettler- n. OftanersUke« 322.
Betallne, D. W)
Bety. Franr 518.
— L. P. 1. 91. IW. 1'20, 132. 197. 211,
320, Vm. VM, 4:«). 46S, 671. 017.
Bentier, Margaretbe 124.
Bewegongen, «exiale (•■ *neh eoxisle
Frage) 68, 340.
Bewer. M. 4H, 172. 18«.
Beyer, C. 20. 24, lOS, .'121.
— Karl 125.
— U. 151.
-- O. W. 36.
— Tb. 43, 169. •.itr>.
— -Boppard, C. 64.
Beyertein, F. A. 142.
Beyle, Henri (Stendhal) UH. 438.
Beyr, K. ( hr. (Beyer) 74, :t6U. 810.
Beyschlag, W. 297.
Bezold, Fr. t. 369.
Btbl, Y. 81.
Bibliographie der Reformation :M8.
Blbliographiscbei 3. 19. 3.5, 63, 00. 70.
230. 310.
Bibliothek (s. aneh liaadschriften,
Lehrer-, Volksbibliothek) in: Berlin
608; Braaniberg398: Frankfurt a. M.
691; Hamburg 3H0, 392; Iknnover
366; Isny 379; Köln 39i; Kopen-
hagen 380; MOnohen 405; Sintigart
405; Weimar 406; Zwickau 377.
— FOretlich Oettingen-Walleriteiaecb«
374.
Bibliothekslehre 3.
Bickel J. 70, 80, 375.
Bidermnnn, J. 398.
Bie, 0. 14 5, 59, 04, 107, 174, 263,4, iM.
Bieberstein, 0. Marschall r. 96.
ßiedenkapp, G. 48, 51, 167, 171, 174,
232.
Bieder, Rektor 37
Biedermann, F. (Dörmann, F.) löS, 155.
499.
— J. 0. 90, 406.
— Karl 183.
— W. V. 201, 508, 570.
Biedermayer, G. (Sauter. S. F.) 120.
Biehler-Bnchensee, Marie r. 125.
Biel, Friedr. 337.
Bieling, R. 172.
Bielschowsky, A. 10, 191, 193, 193, 204,
238, 673, 575, 577/8.
Bienemann, F. :t8. 90.
Bienenstein, K 120, 134, 154. 173.
Bierbanm, 0. J. 5. 13. 94. 112, 121, 161.
193, 231. 261. 466.
Bierlitteratur 75.
Biermann, W. 125.
B.ernatxki, J. C. 135.
Biese, A. 45, 112, 130, 187. 182, 30»,
474, 554.
— F. 182. 554.
Bigus. Ludoricui (Bigi) 358, 383.
Bild (im Volksglauben) 322.
Bilder, spraehliohe 274.
Bilderbogen 75.
Bilderbuch .59.
Rildnisknnst 57.
Bildung 14, 44, 171.
— ftsthetischo 263.
Bildungslehnwörter 279.
Bilflnger, G. 21, 48. 279.
Bill 184.
Billrotb. Th. 184, 55«.
Blndel, R. 73.
Binder. E. 25, 53, 323.
— F. 8». 175, 392, 401.
— J. J. 42.
BindesprQclie 27.
Binhack. F. 0.
Bins, O. 230.
Biographien, bernisobe 3.
Biographisches 3, 230.
Biologie 91.
Biondo, Cl. F. *», 383.
Bireh-Hirschfeld, A. 103. 434.
— -Pfeiffer, Charlotte 147.
Birgfeld, R. 147.
Birke (im Volksglauben) 21.
Birmann, H. A. 20«.
Birnbaum. M. 193.
Bischoff. C. 103. 434.
— E. 31. 187.
— J. (Bolonden, K. t.) 142.
Bisroarck, Johanna FBrstin 99. 425.
— Otto Füret t. 52. 98,9. 118, 134, 164,
176, 190, 272, 425, 471.
80»
624
Personen- und Sachreg-ister.
Biemarclc-Denkiniiler 64.
Bittgang 22.
Bittrich, M. 95.
Bitzius, A. (Gotthelf, J.) 133, 455, 470.
Björnson, Björnstjerne 108, 155, 446,
455, 490, 553.
Bjorhinanii, E. 75.
Biälter, Bayrenther 171/2.
Blank, M. 150, 154.
Blankenfeld, J.v., Erzbischof v. Riga 82.
Blaschke, J. 118.
Blaschko, A. 149, 492.
Blasinstag 316.
Blan, E. 197.
- J. 23, 319.
Blaubart 55.
Blanfelden 81.
Blanrer, Arabr. 374.
Blaze de Bnry, Henri 591.
Blei. F. 6, 162, 209, 615.
Bleibtren, K. 143, 154, 417.
Bleich, E. 128, 460.
Blencke, 0. 160.
Blenler-Waser, Hedwig 10, 137, 470.
Bley, F. 171.
Bleyer, J. 72, 356.
Blind, K. 2('), 176, 185.
Bloch, H. 184.
- Iwan (DDhren, E.) 69, 346,7.
Blicher, E 29.
Block, P. 65, 107, 109, 137, 156, 443.
450.
Bloera, W. 147.
Blösch, H. 128.
Blöte, J. F. D. 51.
Bioraberg, H. v. 137
Bios, W. 100.
Blücher, Gruf 99
Blümml, E. K. 29, 334.
Blfimner. H. 64, 113.
Blüthgen, Clara (Eysell Kilbnrger, C.)
142
- V. 124, 142, 177.
Blum, A. 49.
- H. 132, 142, 176, 183.
- J. Chr. 480.
Blnroaaer, A. 127, 167.
Blnme, E. 42. MO.
Blnnienthal, Graf L. v. 98, 424.
- M. 96, 175.
- 0. 153, 156, 177, 478. 488, 499-500.
Blanifcheln, G. 48, 278.
BInntschli, J. K. 184.
Blntbeschuldignng 24.
Boas, E. 599.
Bebe, L. 96.
Boccaccio, G. 357/8, 462.
Bock, A. 6, 22, 137, 142, 474.
- H. 184.
Bockelmann, L. 63.
Bode, J. J. 186.
- W. 11/2,60, 110, 128. 149, 160, 174,
174, 189, 190/1, 193, 196, 245, 567.
Bodenstedt, F. 112/3, 116.
Bodensch, P. 94.
Bodmunn, E. v. 113, 121, 124.
Bodiner, J. J. 86, 91, 408, 432, 457, 557.
Böcke), F. 137.
Böckelmann, F. 34.
Böckh, A. 183, 236,7, 555.
Böcklin, A. 62/3, 98, 190.
Bock mann, J. L. 100.
Bödtcher, h. 108.
Bohl, E. 67, 81, 339.
Böblan, Helene (M&dchennaroe v. Frau
al Raschid ßey) 140, 142, 417, 476.
Böhlje, G. 4.
Böhm, J. 25. 323.
- Willibald 51.
Böhme, A. 11, 180.
- F. M. 9, 237.
- Jakob 403, 610, 613.
- K. 15, 182.
- R 115
- Walter 31, 36, 289.
Böhniel, U. 35.
Böhmen 3, 20, 25/6, 67, 77, 86/7, 336, 838.
Böhmerwald 22, 51, i'4, 417.
Böhmiscb« Br&der 86, 392.
Böhrig, K. 39.
Böhtlingk, A. 170, 193, 666.
Boelitz, M. 121/3.
Bölsche, W. 6, 14. 44, 128, 130, 135,
140, 142, 149, 168, 177, 18i, 207, 211,
231, 264. 457 8, 464, 473, 476, 532,
656, &85, 606, 617.
I'Olte, Amely 139, 475.
»- F. 40.
Bömer, A. 83, 357, 386.
Bönhoff 80, 376.
Boer, R. C. 54, 164
Börne, L. 212, 431, 463, 618, 620.
Boes, W. 135.
Böttger, A. 106/7.
— H. 39.
Boetticher, G. 71/2, 78, 86, 127, 234,
271, 392.
— Karl (Archäologe) 183.
Boettiger, K. A. 97, 195.
Bog^slaw X., Herzog v Pommern 229.
Bognslawski, A. v. 97, 148,
— W. 148.
Bohatta, H. 6, 232.
Bohn, H. 45, 305.
Bohne, E. Chr. 86.
Bohnenberger, K. 47, 51, 275, 283.
Bohrig, K. 158.
Bohrmann-Riegen, H. 154.
Bohtz, A. W. 9, 237.
Boie, 11. C. 114.
Boilean, N. 226, 241.
Boisse, L. 48.
Boisseree, Sulpiz 404.
Bojanowski, Eleonore v. 96, 187, 195,
421, 559.
— P. 197.
Bojardo 56.
Bolanden, K. v. s. Bischoff, J.
Bolin, W. 152, 497/8.
Boll, H. 9, 284.
Bolle 40, 298.
Bolte, J. 26, 56, 69, 71/3, 75, 83, 310,
3!8, 347, 351/4, 363, 384, 397.
Bolzano, C. 179, 550.
Bondeli, Julie v. 457.
Bondi, Abbate Cl. 193.
Bonerius 235.
Bonfort, Helene 58.
Bonifacins Vlll. (Papst) 336.
Bonilla y San Martin, A. 14.
Bonn 620.
— Ferdinand 160, 504.
— Franz 117.
Bonnell, E. 38.
— W. 100.
Bonns, A. 11. 21, 64, 107, 110, 116, 168,
254, 533.
Bonwetsch, R. 78.
Boock, J. 29, 46, 274, 287.
Bora, Katharina 79
Borchardt, Georg H. (Hermann, G.) 58,
61, 107, 142, 177.
Borchling, C. 3, 70. 72, 87, 95, 229, 355.
Bordenz, Jeanne 124.
Boree, A. 155/6.
— W. 91.
Borgias-Schmid, F. v. 4.
Borinski, K. 186.
Borkowsky, E. 110, 452.
Bormann, Edwin 105,'6, 440.
— K. 38.
— W. 119, 157, 187, 201, 189, 600.
Born, St. 212.
Borna 81.
Borne. H. G. v. dem 388.
Borneroann, L. 30, 38.
— W. 315.
Bornhak, C. 39.
Bornhardt 601.
Bornträger, 0. 154.
Borowski, L. E. 97, 179, 550.
Borschke, A. 296.
Borzutzki, R. 85, 392.
Bob, C. 174. 544.
Boschi, A. 301.
Bosnien 20, 94.
Bosse, R. 96.
Bessert, A. 2, 54, 201, 228.
— O. 70/1, 79-82, 351, 375, 378. 403.
Bosshart, S. 454.
Bothe, F. 47/8, 78, 212, 275, 277.
Bothmer, H. 112.
Bonuhor, M. 16.
Boucke, E. A. 47, 276.
Bondard 245.
Bonilly 483.
Bonrget, P. 434/5, 475.
Bouyer, R. 164/5.
Bowlen u. Pfinsche 22.
Boxberger, R. 9, 113, 118, 129, 145, 204,
237, 596.
Boy-Ed, Ida 142.
Boyen, M. 209.
Boyion, B. D. 197.
Bozen 340.
Braccetto 873.
Brachmiinn, Luise 114.
Bracht v. Kessel, M. 83,
Brachvogel, A. E. 147, 478.
— Carry 142.
— E. 187.
Bräss. M. 118.
Bräunlich, 0. 124.
Bräutigam, L. 92/3, 117, 131, 142, 162,
180.
Br.ahm, 0. 97, 157, 160, 432, 594.
Brahmanismus 189.
Brihras, J. 126.
Braig, K. 169, 184, 238.
Branconi, Frau v. 558.
Brand, A. 35.
— F. 169.
— J. 154.
— M. 73.
Brandeis, A. 193.
Brandenburg 51, 117.
— E. 69, 79, 349, 371.
Brandes, E. 134, 471.
— G. 6, 9, 12/3, 78, 93, 108,9, 122, 133,
139 40, 147, 172, 176, 180, 237, 445,
447/8, 451, 470, 47.i, 552, 604.
— W. 114, 473.
Brandi, K. 206, 350.
Brandts, Henning 338.
Brandi, A. 91, 105:6, 403, 432. 442. 60O.
Brandstetter, J. L. 29.
— R. 74. 283.
Brandt, G. 85, 112, 391.
— M. V. 2, 110.
Branky, F. 23, 26, 319.
Brant, S 75, 384.
Brants, M. 25.
Brasilien 52.
Brauer, Pastor 44.
Braun, A. 50, 281.
— F. 116.
— Isabella 135, 472.
— J. V. 97.
— J. W. 18ß.
— Frau Julius W. 201, 594.
— Klaia 209.
— L. 144, 195, 691.
— M. 101, 159.
— Peter v. 503/4.
— -Artaria, Rosalie 136, 473.
Braune, H. Ij. 54.
Braunfels, L. 9, 237.
Braungart, R. 64, 121.
Brannsberger, 0. 39.
Braunschweig 2 ', 26, 29, 87, 399.
— M. 79. 591.
Braunthal 479.
Brausewetter, E. 108/9.
Braut V. Fikensholt (Sage) 24, 55, 323.
Brautwagen 315.
Bray, L. 13.
Steinbnrg, 0. Graf 99.
Breal, M. 580.
Brediihl, Chr. 108.
Bredow, F. 78.
Brehm, A. 185.
— H. 43.
Brehmer, F. 28, 334.
Breidstrass, J. 399.
Breitenstein 160.
Breithanpt, R. M. 44, 162.
Breitinger, H. 9. 237.
Breitner. A. 132.
Bremen 62, 525.
Bremer, F. 174.
— 0. 20, 47, 275, 283/4.
Brendel, F. 2, 162.
Brendicke, Hans 61.
Brenner. A. 27, 331.
— 0. 19, 50, 51, 282, 291, 307. 310.
Brennert, U. 154.
Brenning, E. 167, 521.
Brentano, Antonie 193.
— Bettina 97, 194, 208. 605, 610/1.
— Clemens 208, 236, 479. 604/5, 611/2,
615, 618.
— F. 195.
— L. 171.
Brentins, Andreas 381.
Brenz, J. 77, 364, 377.
Bresch, F. 76.
Breslau 3, 29, 83, 87.
Breslaner Presse 393.
Bresnizer, Alexius 374.
Bret- Harte. F. 107.
Brettl-Dichtung 94, 112,3, 121.
Breul, K. 600.
Breysig, K. 1, 14, 57, 63, 65. 93, 221,
223/5, 262.
I^ersonen- und Sachregister.
625
Breiinn, 0. 13.
Brie, F. 357.
Briefe (Briefwechsel) 10. 60-70, 77, 8ß,
1)5/3. 114, 1'2(», l(i;i, 204. 367, 393,
418,9, 5.'j7, 571, 61(1, 613/6.
RrieKer-WniserroRel, U. 63, Iü9, 448.
Brienx, K. 4.35, 437.
BrincVmiinn, J. 03, 65, 134.
BrinV, ton •J2S.
BrinVmeier, K. 175.
Briois, 0. li)3.
Brinn, KriederiVe 194. 575.
Brocke», B. H. »7. 395, 407.
Brockmann, K. .5(t2.
Brodbeck-Arbenz. J. 4U.
Brod«, K. 30. 86, .392.
Brodnltz, O. 179, S.W.
Brody, A. 154.
Bröclier, L. 0. 183.
— Hari^itrethe t. 50.
— P. 59.
Brömse, H. II, 17.
BrAndstedt 474.
Bröse, E. 75.
— O. 18(5, 553.
Broesel, W. 165
Brogsitter, A. .13, 291.
Broiclier, Charlotte 174, 544.
BronB, B. 229.
Bronson, J. 147.
Brooks, E. 186.
Bross, Ch. 80, 375.
Brown (Arzt) 606. .
— P. H. 20(i, 336.
Brach. M. 601.
Ilruclimann, M. 274.
„Brudermord, bestrafter« 89, 393.
Brück, H. 182. 55j.
Brückner, A. 110, 450.
E 58
— W. 168. 533
BrOder. böhmische 86, 392.
Brögel, J. (58, 89, 341.
Brfiggeraann, K. 161.
Bröll, A. 38, 133, 470.
Brummer. F. 0, .38, 114, 134, 130, 133,
237, 472, 475, 555.
Brunn 67, 338.
BrQssan, 0. 71, 103. 116.
Brngmunn, J. 74, 361.
Brnmm, J. 37.
Brun, C. 60.
Brune, E. 18, 30.
Bruneck (Tirol) 340.
Brunetiere, F. 82, 167, 379, 429, 431,
435, 6-21
Brank, A. 23. 318, ,320.
Brunn, II. v. 133.
Brnnnemann, Annii II, 35, 103, 104,
246, 437,8.
Brnnncnfeut 21.
Brunner, Aug. 49, 279.
— H. 47, 277.
— K. 293.
— Ph. 50.
— S. 17.5.
Brunnhofer. H. 9. 133, 189. 203, 233.
Bruno, G. 168, 533.
Bruns, K. 276.
Brnntsch, M. 128.
Bruppucher, H. 51.
Bnbendey, H. 183.
Bncer 76.
Buchdruck 68, 342,4.
— in: Biisel 337,342/3; Heidelberg 68,
343; Köln 349; Lübeck :t43; Mainz
342: Paris 342: Schweiz 349: Spanien
349; Wittenberg 843; Zürich 349.
Bücher, B. 65.
— L. 176.
Bachhandel 343.
Buchheim, 0. A. 198.
— Emma S. 198.
Bnchholtz 180.
Bachholz, H. 125.
Buohkonst 66.
Bachsprache 235.
Bachwald, 0. 71, 76, 80 1, 182. 351,
364, 369, 376.
Bück. H. 197, 570.
— M. R. 120.
ßucksath, Lina 137.
Buüde, K. 61.
Buddeas 232.
Buddhismus 15, 189, 265.
Bücher, K. 52.
Bücherpreise 343.
Bücherwidmungen 6.
BOoherzeniar 167, .343.
Büchl. A. 70.
ßüohroann, 0 9, 237.
Büchner. O. 146, 170, 553.
— L. 4S8. 'M.
— W. 201. 68a.
Büdinger, M. 18.3.
Bühne (s. auch Dram:i, Theskter) 105.
— honte 161.
ROhnenansstattung 157
Bfihnenbearbeitnngen 158.
B&hnenblbliothek 156, 500.
Bühnenkünitler 159-61.
Bühnenrpform 156.
Bohnenspielplan 158.
Bneil, GrüHn t. 187.
BOlbring, K. .198.
BDIow, Anna t. 471.
— Frieda v. 138, 142.
— Gabriele v. 93.
— Margarethe t. 140. 476.
— -Wendhaasen, Paula v. 142.
Bürde, S. G. 434.
Bürger, G. A. 8, 113, 160, 231, 2:<4,
420, 461.
— 0. 72, .354.
BOrgerstoin, L. 44.
BOrkner, R. 59-60.
Bösching, A. Fr. 245. 456, 610.
Buff, Lotte 195.
Bugenhagen, J. 376/7.
Buhle, W. 35.
Buhraann, H. K. E. 3.5.
Bulcke, C. 122, 141.
Bulle, II. 64.
— 0. 132, 233, 469.
Ballemer, K. 79.
Bulthuupt, II. 5), 104, 108, 125, l.iö,
162 186, 199, 205, 207, 439, 446,
500/1, 508, 578, 598, 602.
Bulwer, Sir E. Q. 432, 491.
BuroOller, .1. 5.
Bunge, R. 124 5.
Bank, A. 23.
Bunke, E. 4, 78.
Bansen, Marie t. 174, .544.
— R. W. 185.
BaonuTotti, Michel Angelo 61.
Bnrckhard. M 108/9, 120, 147-50, 1.53/4,
1.56, 499, .^03.
Barokliardt, Dan. 333.
— .Jacob 11, 183, 245, 439, 491, .556, .590.
Burd 336
Burdncb, K. 8, 54, 234.
Burg. F. 183.
Barger, A. .58, 137, 146.
— J. 66.
Burggraf, J. 189, 193, 199, 203, 5«2.
Burghuus, P. 9.
Burkhardt, Aug S2.
— C. A. H. 69, 191, 190, 349.
— Q. 92. 416.
Barineister, 0. Io6.
Barmester, H. 117, 134, 472,
Barns, R. 106, 116.
Borroaghs, J 17.
Borschenschaft 39, 116, 176, 808, 815,
548.
Bursehenschaftsdenkmal 296.
Barton, F. 18.
Bary, J B. Xiß.
ßnsbeck 70, 3.50.
Busch, A. 124.
— .loh. 28, 338
— M. 98.
— Regine 135.
— W. 21, 65, 98. 121, 167. ,527.
Bnsohmann. A. 113.
— J. 17. 81/2, .592.
Bnsce, B. 47, 53, 72, 275, 354.
— H. H. 124.
— Karl 16, 93, 112, 116, 121/5, 132,
187,8, 141, 176, 204, 474, 607.
— -Palm», 0. 122.
Busslehre 78.
BassoD, P 124, :)54.
Botcher 244.
Butter. M. 230, 374.
BylofT, F. 3. 21, 69, 346.
Byron, Lord 106, 151, 432, 442, 406,
563, 586.
— Lady 106, 443.
Cmbanis, O P. S. 154.
Cabaret 11.3, 161, 505.
Cacoini, Francesca 609.
CaÖic. V. 47.
CiMT 83. 881.
ClMrini, Job. S8S.
Cahn. W. 176.
Cahnet, A. LVi.
Csird, K. »2.
Cnjui, Johann 3))t.
Cklderon do ta Bare«, P. 4<M, 481. 4M,
510.
CaUin, J. 7«, 83, »0, 379-80.
Calwer. R. 184
Candenat, G. 55.
C'ftmerarini, J. 3.55, 372.
Camin, F. 125.
Camitlanae. Andreas (Frank) 883.
Cammermeister. J. 7.5.
Canpe, J. H. I:)5, 218, :100, 472, 580.
Caropeggi .373.
Caraphaosen, L. 99, 176, 436.
Canisini, P. 77.
C»nosia 170.
Capesins, J. 20l. 58.3.
Caplllierl, W. 120.
CapiUlne, V. 172.
Cnpri 3, 112, 115/6, 136.
Cardanns, U. I:i5, 170, 176, 209, 613.
Carl Carl s. Betnbrann, Carl f.
Carletta, G. 1t)3.
Carlowitx, H. 17.^.
Carlas n, E ( Derschan, A. K. r.) 131,467.
Carlyle, Th. 11, 100, 107, 174, 198, 427,
433, 514.5, 544, 55.3.
Carmen SyWa i. Elisabeth, Königin r.
Ram&iiien.
Carmi, M. 1.55.
Caro, E. 189.
- J. 193. 206.
Carola. Königin ▼. Sachsen 120, 147.
Carolina 345/6.
- steirische 346.
Caron 06.
Carri6re, M. 178, 255, 547.
Carring. G. 174.
Carrington, II. 144, 480.
Carruth, W. II. 600/1.
Carstanjen, F. 13.
Carstens, A. 61.
- H. 21, 52, 284.
Carns, K. G. 605.
- P. 550.
Caselius der Aeltere 386.
- J. 83, 385/6.
Caspary, Anna 99. 176.
Cassel, Paalus 18.3, .55.5.
Cassovias, D. S. 386.
Castelli, J. F. 117. I»0.
CasteWetro, L. 226. 240.
CasUlIejo. Cristoval de 349.
Castle, R. 1189, 130,1. 1:W, 202, 468.9.
Caiier. F. 76.
- Minna 140, 173.
- P. 8, 40/1, 297.
Caxtoo, William 349.
Catotte 482.
Celestina 819.
Cellarias, J. 81, :r76 7.
Celsius. Julias 331.
Centralrerein 23).
Ceporinus 379.
Cerrachini, L 140.
CerTantes, H. 397.
Cervini .367.
Cervoiato, Arnaldo 417.
Chabannes 558.
Chamberlain. A. B. 60.
- H. St 2, 11, 15. 89. 16», 167, 172,
174, 179, 228, 246, 264, 514/5, 527,
541/2, 550.
Chamfort, S.-B.-N. de 429.
Chamisso, A. t. 197, 209, 460, 604, 61S/4.
ChantaToine, J. 149.
Chantepie de la Sanssaye, P. D. 317.
Charmati. K. 113, 174.
Charpentier 431.
Charriire. Fraa t. .571.
Chasles, Ph. 206.
Chauvin, Y. 10. 237.
ChiUrd. R. 431.
Chemnita. B. Ch. t. .337.
Chinier, M J. de 48.'.
Cbiiy, Helmina t. 233.
Chicago 212.
Chladni. Fr. 412.
Chodowiecki. D. 61.
CboleTius, K. L. 9, 237.
Chor (im Drama) 18.
Chonlant 479.
Choas<y. J. E. 206.
Christ, K. 29.
- P. 187, 558.
(526
Personen- und Sachregister.
Christ, Sophie U2
— W. 63, 178, 547.
Christaller, E. G. 177.
Christe, 0. 175.
Christel, F. llT/8, 123, 134.
Christen, Ada 1-24. 497.
Christentum 14, 103, lüS, 164, 169, 173,
179-81, ISO, 200, 536.
— deutsch-evangelisches 169.
— modernes 167.
Christian, Herzog v. Braunschweig 395.
Christiansholm 52.
Christlieb, M. 114, 138, 179, 191, 475,
549.
Christmann, C. 79.
Christophe, F. 65.
Christus 53, 116, 490/1.
Problem 169.
Chronik, Angsbnrger (1612 1647j 387.
— Danziger 391.
— Erfurter 590
— Nordhansener ,393.
Chroniken 70. 73, 75, 88, 355, 358, 396.
Chronisten 302.
Chuqnet, A. 6, 127, 193/4, 203, 205, 431,
693.
Churchill, G. B. 105.
Chwolson, D. 24.
Chytraens, D. 36, 294.
Cialdini 397.
Cicero 579.
Cierjacks, C. 125.
Citatensammlangen 6.
Ciaassen. Kia 141, 476.
CIaqne 156.
Clarac, E. 51.
Clarke, Butler 336.
Clandins, M. 113.
Clanren s. Henn.
Cliiusnitzer, E. 34, 37, 288.
Clans«, M. 136.
Clanssen, S. 212.
Clemen, 0. 70, 76, 79-83, 364, 366, 369,
374, 377, 331, 383, 385.
Clemenceau, G. 438.
Clemens August t. Köln 391.
— Venceslaus 87, 386.
Cl^ment-Janin 6t.
Clemenz, B. 36/7, 42, 44/5, 75, 104, 182,
225
Clevej G. L. 50.
Clodins, Ch. A. 411.
Closson, E. 54.
Clnverius, Philipp 383.
Cober, Tobias 386.
Cochem, Pater 359.
Cochlaena, ,1. 75, 363.
Cochois, Marianne 399.
Cock, A. de 21, 312.
Coester, B. 99.
Cöteritz. Wolf v. 70.
Cohen, C. 60.
— U. 178, 182.
Cohn, F. 185.
— G. 39.
— H. 157. 190.
— Jonas 11, 179, 245, 257, 260/1, 549.
Viebig, Klara 141/3, 177, 232, 417.
Cohrs, F. 77, 293, 365, 379.
Colberg, F. 55.
Coleridge, S. T. 102, 205, 600.
Colerus, Chr. (Köler) 394.
CoUenbnsch, S. 98.
Collijn, G. 151.
CoUin, Ch. 108.
— J. 109.
Collyer, Ehepaar 432.
Colozza, G. A. 331.
Comander 379.
Comenius, J. A. 36, 292, 401.
Comeniasstiftang 295, 305.
Commichan, F. 65.
Common, Th. 182.
Comte, A. 521.
Connor, M. 0* 200.
Conrad, 0. s. Georg, Prinz v. Prenssen.
— Hermann 106/7, 174, 441, 443, 601.
— .1. 346.
— Michael Georg 1, 93, 10», 137, 149.
22«, 417, 447, 474, 553.
— P. 35.
Rarolo, Marie 160.
Conradi, H. 122, 417, 5o3.
Oourat, H. 206.
Consalvi, Kardinal 5S8.
ConsentiuB, E. 84, 103, 113, 147, 154,
156, 186/7, 387, 446, 495, 557.
— 0. 147.
Constance-Sage 55.
Constant, B. 197, 571.
Conta, C. F. A. v. 595.
Contarini 367.
Conter, Cl. 86, 393.
Contes de fees 460.
Contessa 465.
Conwentz, Anna 23.
Conyba, Ch. M. 58.
Conlus, R. 161.
Coquelin aine, C. 161, 505.
Corderins, Mathnrinns 382.
Cordula Peregrina s. Wöhler, Cordub.
Cordns, E. 83.
— Furicius 383.
Corinth, L. 63.
Cork, St. A. 22.
Corneille, P. 486, 489.
Cornelius, Peter (der Dichter n. Kom-
ponisl) 97, 126, 424.
Cornicelins, M. 133, 470.
Correggio, Ant. Allegri 583.
Corrodi, A. 468.
Corvin, 0. v. 183.
Corvinus, A. 78, 81, 370.
Cosel, Gräfin 85, 390.
Cossmann, V. N. 231.
Costa, C. 153.
Cotta, J. F. V. 97, 119, 120, i68, 571.
Conberlin, P. de 45.
Condenhove, Paula Gräfin 124.
Conrteline, G. 499.
Conrtney, W. L. 17, 268.
Coverdale 349.
Coym, 6. 299, 398.
Crailsheim 351.
Gramer, F. 29, 114.
— K. G. 128, 460.
Cranach, L 60.
Crato, J. 386.
Creighton, J. E. 179, 550.
Creizenach, M. 38.
— Th. 9, 237. 479.
— W. 9, 73, 190, 237, 358, 398,
Cremer, E. 46.
— H. 98, 169.
Crentz, Chr. v. 90.
— F. 64, 95.
Crenzer, Fr. 237, 610.
Cricius, A. 373.
Crimen magiae 345/6.
Criste, 0. 96.
Croce, B. 11, 239, 241, 248.
CrocuB, C. 70, 83, 377, 382, 38t.
Crohn, H. 32.
Croissant-Rust, Anna 140, 417.
Creme, B. 48.
Cronberg, H. v. 366.
Cronegk, J. F. v. 481.
Cronheim, R. 47.
Cronologar, K. 85, 391.
Croon, G. 68, 342.
Crull, F. 68, 343.
Crnsins, 0. 183, 237, 556.
Csatäd 118/9.
Cserwinka, J. 105, 440.
Qüdraka 478.
Cüppers, F. J. 300.
Cnmberland, Friederike t. 193, 47 '.
Cnnningham 336.
Cnno, F. W. 77.
Cunow, H. 5, 232.
Cuny, L. v. 176.
Cnnze, F. 83.
Cnrtius, E. 97, 183. 423, 5:6.
— F. 7. 97, 183.
— G. 183, 555.
Cnspinian 355.
Cntting, St. W. 50, 281.
Cuvier, Cleroentine 193.
Cyklopins, W. (Kannegiesser) 81, 83,
384.
(-ynismns 18.
Czerraak, K. 67, 3.38.
Czumikow, W. 111, 453.
Babney, J. P. 52.
Dach, S. 87.
Dachabdecken 316.
Dachler. A. 51, 284.
D&hne, M. 37.
Dfihnhardt, 0. 112.
D&monen 24.
Daheim 592.
Dahl, H. (Hermine Pohlidal) 455.
Dahlmann, F. Ch. 610.
Dahm, Paula 125.
Duhmen, J. 81, 193.
Dahn, Felix 54, 113, 116, 130, 142, 154,
160, 414, 464.
— Friedrich 160.
Dainos 27.
Daktylen 53.
— neuhochdeutsche 286.
Dalberg, Wolfg. v. 367.
Dalmeyda, G. 200, 379, 431.
Dalton, H. 90. 392, 401 2.
Dalwigk zu Lichtenfels, R. Frhr. 100.
Damengürtel 22.
Daraköhler, E. 206, 602.
Damrosch 601.
Daniels, E. 99.
Dankmar, G. L. 171.
Dannecker, J. H. 61, 204, 596, 602.
Dannegger, A. 123, 141.
Danneil, F. 183.
— H. 168.
Dante 53, 69, 88, 107, 347, 396. 608.
Danzig 62, 81, 84.
Darrastadt 6-, 162, 191, 194, 417,
508.
Darwin, Ch. 168, 180/1, 188/9, S60.
Darwinismus u. Monismus 168, 533.
Daubner, G. 157.
Daum er, G. F. 605.
Danr, A. 72, 353.
Dauthendey, Elisabeth 140, 142.
— M. 122.
David, J. J. 12, 17, 64, 137, 142, 152,
259. 456, 474, 497.
Day, L. F. 13, 15.
Debns, H. 185.
Decadence 14, 262.
Dechent, H. 195.
Deczev, E. 126, 166.
Dedekindus, l^ 73. 83, 357, 386.
Deering, B. W. 201.
Deetjen, W. 145/6, 158, 480, 487/8.
Defregger, F. v. 63, 134.
Degen, E. 138, 209, 475.
— R. 38.
Dehmel, R. 17, 112, 122, 125, 553.
Dehming, H. 22.
Dehmlow, F. 173.
Dehn, P. 52, 176.
Deile, G. 49.
Deinhard, L. 105.
Deinhardstein, J. L. 160, 193, 504.
Dekalog-Erklärung 361.
Dekker, E. D. (Multatuli) 108.
— Th. 72.
Deklamatorien 113.
Deklination, im Nhd. 281.
Delacroix, H. 15.
Delbrück, Berth. 46, 273.
— Hans 6, 7, 38, 40, 99-100, 175,6,
233, 545.
Delines, M. 164.
Delisle, L. 101.
Delius, N. 237.
— R. V. 154.
Delnier, F. S. 107.
Demmer, E. 124.
Demuth, W. 157.
Denck, J. 82, 380, 534/5.
Dencker, W. 124.
Denicke, F. 211, 616.
Denis, Madame 399.
— Mich. 412.
Denkmäler 18, 105, 116, 120, 132, 466.
Denkmalskunst 57.
Dennert, E. 168, 178, 548.
„Der alten Weiber Philosophey" (Ka-
lender) 75.
„Der junge Zimmergesell" (Volkslied)
26.
Dernburg, F. 146, 149, 180, 203, 438,
492, 552, 692.
— H. 7.
Derschan, A. E. t. s. Carlssen, E.
Desoff, A. 54.
Dessoir, M. U, 14/5, 18, 93, 178, 244,
260, 264, 272, 547.
— Rud. 160.
Destinn, Emmy 125.
Destonches, F. 601.
Detharding, G. A. 89, 399.
Detlefsen, S. D. F. 20, 394.
Detmer, H. 82, 380.
Detschy, Serafine 49.
Dotter, F. 47, 277.
Dettmar, II. 165.
Deuoer, J. 89, 401.
Deussen, P. 181.
Dentsch, G. 190.
— -Ämerikanisoh 285.
Personen- und S.iclin'iiister.
027
„Dflnttchland, Deutachlund Ober allen"
115.
Deutüohtura :t9, 17J. 130, 191, R51.
Devrient, Kduurd 07, 129. 100, 422. 4ü4,
r>o:m.
— ilan« 97, 139, 144, 159-00, lOO, 422,
404. 498, 003, OSO.
— Karl 100. .'iOÖ.
— Liidw. 616.
— Otto 160.
Dewey, J. 44.
Deye. R. 117.
DezeiHki, \. 24, :i-2I.
Dialektdirhtiin? 17, 04;,'). 114. 117, 120,
12.'), l.)4. 290.
— ullemannische 114.
— niederdoutttche 8, 114.
— «chwAbiiiche Il^l.
Dia1ektdr:inui ir>4.
Diarium belli bohemici .'103, :I90.
Dibeliu», V VV. 81, 170, 370.
— 0. 39. 2110.
— W. 105.
I>ichti;attungen 270.
Dichtung (s. auch Littpratur) in: Nie-
deranchsen 94 ; Schweiz 130.
— diduktiüche 75. 91.
— humoristische 114.
— katholische 9;i/4, 110,7.
— moderne 201.
— protestantische 110.
— religiöse 15, 110.
— vaterländische 289.
— volkstümliche l:«/5, 470.
— zeitgenössische '135/9, 290, 473,5.
Dickens, Ch. 451.
Dickes, W. F. Ol.
Didaktik 74/5. 89-91, 100-85, 360, 400.
Diderot, D. 11, 61, 187, 190, 4J0, 521,
003.
Dieckhöfer, E. 144. 207, 003.
Diodorich, B. 23, 56, r27, 168.
— V\ 103,4, 114, 127, 131, 138. 141.
Diederichsen, Annie 124.
Diefenbach, L. 131, 407.
Diefke, M. 24.
Diehl, W. 42, 80, 87, 299, 375, 394.
Diel, J. 401.
Diels, II. 183, 555.
Dieruner. J. 114
Diercks, G. 1S2, 185.
Diesterweg, A 33, 295.
Dietenbergor, J. 370.
Dieterich, A. 19, 23, 307/8, 320.
— J. R. 8i(, 193, 316, 375.
— K. 233.
Dietert, P. 150.
Dietlein, K. 32.
Dietrich, F. 3.
— Veit 377.
Dietz, Ph. 87. 393.
Dietze, C. 79.
Dieudonne, A. 09. 346.
Diez, Katharina 139, 475.
Dilettantenstil 208.
Dilettantismus 18, 58, 172.
Dillmann. Ch. H. 38.
Dilthey, W. 90, 228, 401, 527, 538, 545,
550.
Diraier, L. 50
Dingelstedt, F. v. HO, 160, 211, 4-26,
573.
— Jenny v. 160.
Dinter, O. :I6, 38.
Dippe, O 162, 512.
— 0. 54.
Dirksen, C. 27.
Dirnengeist in d. Frauenlyrik 124.
DispositionäSummlungen 33.
Disputation, Leipziger 377.
DisruSli. B. 432.
Distel, Th. 48. 03. 144, 138, 191, 194/5.
Ditfnrth, F. W. Frhr. v. 9. 237.
— L. 115.
Dithmnrschen 52.
Dittes, F. 38.
Dittraar, F. 94.
Dittrioh. Fr. 77.
— 0. 50.
Divis, J. 3.5.
Dix. Anna 124.
Dobbert. E. 65.
Dobmann, Th. 88. 39a
Dooen, B. J. 2;i4e.
Doczi, L. 202/3. 592, 597.
Dodel, A. 168. 53;J.
Dodgson, C. 60.
Dodsley (Verleger) 432.
Döbbelin, K. Th. 5U4.
DAbereiner 573.
Doeberl, M. :i89.
Doeb. er, R. 70, 75. Ofl, 838.
Dölllnger, J v. 182, 555.
Döring. II. 160.
— 0. 594.
Dörmnnn, F. i. Biedermann, F.
DörpMd, F. W. 38.
DöHcher. K. H. 03.
Doetseh 42.
Dohm, Chr. W. v. 93.
— Hedwig 140, 142, 173, 417.
Dohse, K. 112.
Dole. n. N. 191, 198, -200, 204,.'..
Dolorosa 8. Kichhorn, Marie.
Dom, W. I2l.
Donanig. K. 119. 1.54
Domansky, VV. 130.
Dorosßhule «. Schule.
Donalitius v. Lusdinchlen, Chr. 87.
Donar s Wotan.
Donath. A. 124.
Dnnel. M. 194.
Don .loan 55, 479.
Donnay, M, 435.
Donndorf, A. 690.
Donner a. Blilz 24.
Dopsch, A. 183.
Dorenwell. K. 30. 287.
Dorfgoschichto 127, 134, 455.
Dorn, F. 150. 493.
Dorner, A. 179, 655.
Dorpat 82.
Dorpius 355.
Dorsten, Th. 75, 363.
Dortmund 28.
Dose. J. 131.
Dostojewski, F. M. 110, 211, 448-51.
Dongall, R. Mc. 52.
Donglas-Murray. P. 206.
Donmergae, K. 82.
Donmic, R. 226.
Dowden, E. 105.
Dowerg, R. 181.
Drach. E. 160.
Drachensagen .'$25.
Drachniann. Holger 108.
Draheira, II. 197.
Drama (s. auch Schauspiel, Theater)
18, 73/4, 88,9, 143-58, 271, 287, 344,
390-400.
— in: Dänemark 89; England 89, 398,9;
Frankreich 104; Luzern 51, 283/4;
Österreich 494 9; SkandiaaTien 108,9.
— bürgerliches 144.
— geistliches 'i97/8.
— historisches 156.
— klassisches 30. 156.
— modernes 148-51, 15;l,4, 156.
— naturalistisches 156.
— neulateinisches 83.
— regeneriertes 414.
— volkstümliches 152.
Dramaturgie 18. 108. 1557, 199, 204 5,
271, .'tOH, 499.
— der Oper 162. 508.
Dramensteffe 55/6.
Dranmor s. .-^chmid, F. v.
Drasenovich. A. v. 57.
Draudins, Georg 348.
Drawehner 22, 90.
Drechsler, P. 21, 23, 28, 75, 313, 303.
Drets, H. 74.
Dreesen. J. 159.
Dreikönigsspiel 26.
Dreikönigstag 21. 316,7.
Drescher. K. 71, 73. 351, 3.57.
Dreschrufo 28.
Dresden 62, 81, 86. 94, 194.
Dresler, A. 159.
Dressier. F. 44.
Dreves. h. 116.
Drew», A. 17, 167, 178(9, 267, 531, 54.'!,
548, 551.
— P. 19. 174. :t09.
Dreyer. A. 47, 134. 155, 196, 455, 569.
— M. 143, 1.54, 434. 455.
Driesmans, H. 11, 14/5, 44, I44S. 173,
188, 211, 542.
Diill. R. 15, 185, 189.
Drobisch, M. W. :W. 178, 295, 547.
Droesoher, C. L. 69.
Droop. F. 116.
Droste, C. 105.
Hölshoff, Annette v. 115, l:»9.
Hülshoff. F. V. 21.
Hülshoff, Jenny v. 230.
Droi'e-Viicherinif. Adolf v. M).
— -Vischcrinir, Kaipnr U. T. iW.
Droynen, O. »♦.>, 98, :w«.
— H. 212. 619.
— J. 0. 98. 222
Drnektebrift. Jantaeha S8S.
Drnffel, r. :i50.
Dryden. J. 2'2«.
Doboo, J. 6, 9», 154, 167, 1B5, 95«,
497.
Doboit-ReyiBond, F.. I<>V
— Lili l.'t7.
T>a Bot 241.
Dohraooke (Ii«aiitt) 51.
Duden. K. 5<tjl.
Dadevant, Aareli« (Rand, Omi«*) 24S.
010.
DBbi, H. 69. 348.
Daell SO, 190.
DBhren, E. i. Bloch, Iwan
Dühring, E. 17«, 527. 546 7.
DDmroler, K. 48. 184, 2:i8.
DDnsberg, E. 191.
Dikntxer, H. 10, 102, 197, 338, 5«8, 581,
586, 698, 002.
Düren S46.
Dürer, A. 60. HSi. 459, 555.
DOringer 513.
Dürow, J. T. 143. 1. Medem, Eda r.
DOiel. F. 135, 14», 152, 154.
Düsseldorf 62.
Dütiohke, H. H'i, 87.
Düwell. W. 6.
Duhr, B. 4ül.
Dnimchen, Th. 142.
Dukroeyer. F. 110. 452.
Dulk, Albert 414.
Duller, E. 487.
Dnllo. E. 98.
Dumas, A. (Als) 194, 428.
— A, (pire) 430, 618.
Dnroont, E. 125.
Da Monlin- Eckart, R. Graf 9. 183.
Dancan, Isadora 166.
Danonnns. Martinus 382.
Duncker 77. 368.
— Dora 161.
— M. 20.
Danger, H. 49. 230.
Danin-Borkowski. St. r. 00, 404.
Dankinann. K. 182, 20S.
Durante 507,8.
Da Roeber, O. 309.
Dose, Eleonore 107, 160/1.
Dwelshanvers-Dery, F. ?. 165.
Dyer, Th. H. '2.
Dystelmair, Konr. 375.
Dziattko, K. 68, 342/3, 348.
Eastwiok. E. B. 204.
Ebel. K. 29, 334.
— W. 180.
Eben-Lederer. Sophie 106.
Eber. P. 71. 79. 351. 375.
Eberbach, Petrejus 381.
Eberhard im Barte 383.
— J. A. -245.
Eberlin v. Oünsbarg, J. 75. 77, 361, 374.
Ebermann. L 147.
Ebers. O. 1.30, 464.
Ebereberger. Thea 97. 140, 213. 476.
Ebert, K. E. 117, 470.
Eberwein, VV. A. 21.
Eberwien, W. 09.
Ebhardi, Melanie 125.
Ebner, Th. HO, 134, 155, a04,'5, 471.
Esehenbach. Marie ▼. 140. 142, 2«5.
415,7, 474, 476.
Ebrard, A. 53, 101, 568.
Ebstein, E. S, 113, 159-60, 175, 190,
234. 504.
— 0. 62, 285.
Eck. J. 77. 365, 370. .18.3.
— Miriam l'24/5.
— S. 189, 562.
Eckard t, E. 17«. 279.
EckarOt. 112.
Eckenslein. Lina 60.
Eokermann, J. P. 190. 193 4, 5M
Bokers. A. 20.
Eckert, Ch. 174. 544.
— 0. 441.
Eckhart, Meister 361.
Bekmann. 0. Oö.
Eckstein, A. 172.
— Ernst 415.
Edelheim, J. 45.
Eden, Carla 142.
628
Personen- und Sachreg-ister.
Eduard III. von England 104.
Eeden, F. van 445.
„Efemeridi lettorarie di Roma" (Zeit-
schrift) 557.
Egelhaaf, G. 84, 388.
Egen, A. 193.
Eger 23, 205,
— P. F. 154
Egerland 20, 22, 26.
Egestorff, H. C. 127, 433.
Egger, A. 170, 538,
— J. 296.
Eggert, C. E. 73.
— E. 133, 469.
— W. 120, 134.
Egidi, A. 180, 552.
Egidy, Emmy v. 140, 142.
— M V. 169, 174, 543.
Eginhnrd n. Emma 55.
Egli, E. 71, 82, 351, 379.
Egloffstein, H. Frhr. v. 100.
Egranns, J Silvias 81, 83, 377.
Eheleben 353.
Ehemann, betrogener 56.
— W. 86. 392.
Ehler, V. 158.
Ehrenberg, R. 68, 344.
Ehrenfeld, A. 43, 120, 131.
Ehrenfels, Chr. Frhr. v. 11.
Ehrenholde 344.
Ehrhard, Albert 170, 184.
— Aug. 151, 495, 537/8.
Ehrmann, A. v. 120.
Ehwald, R. 68, 342.
Eibe, die (in Volksbrauch and -glauben)
23, 319.
Eiche, 11. 174.
Eichen, E. 0. 20, 311.
Eichendorff, J. Frhr. v. 30, 209, 212,
605, 614.
Eichert, F. 117, 120.
— H. 86, 392.
Eichhoff, Th. 105, 440.
Eichhorn, C. 86.
— J. 5.
— Marie (Dolorosa) 58, 124.
Eichner, W. 130, 146, 465.
Eichrodt, L. 132, 468.
Eichstädt, H. K. A. 236.
Eickhoff, R. 32, 84, 205, 299, 598.
Eidam, Chr. 41, 105, 298.
Eideratedt 82.
Eierlese 314, 317.
Eifelland 20.
Eigennamen 28.
Eimer, M. 146. 210.
Einakter 156, 500/1.
Einbildungskraft 241/2.
Einert, E. 29.
Einfluss deutscher Litt, auf engl. 102,
426.
Einfahlunft 268.
Einhart 194.
Einheitsschule 304.
Einhorn 54.
Einig, P. 538.
Einschmelzung 268.
Eirund, E. 172.
Eisenach 195.
Eisenbahndeutsch 49.
Eisendrath, S. 147.
Eisenhart, A. v. 132, 468.
Eisenkolb, J. 5.
Eisenmenger, J. A. 402.
Eisler, R. 13,4. 178-80, 547, 551.
Eisner, K. 6, 233.
Eissl, Therese v. 193.
Eitle, E. 182, 295.
Eitner, R. 9, 237, 406.
Ekhof, K. 500.
Ekliv, F. 480.
Ekstase 12.
Elbogen 194, 352.
Eleazar 186.
Elenson-llaack (SchaaspielgeselUchaft)
400.
Elfriede (Draraenstoff) 65.
Elias, Julius 3, 64, 109, 161, 44t/9, 505.
Eliot, 0. s. Evans, Mary.
Elisabeth, Kaiserin v. Oenterreich 212.
— Königin v. Rumänien (Carmen Sylva)
417.
— Charlotte (Liselotte), Herzogin v.
Orl6ans 85, 391.
— Stuart, Königin v. Höhmen 86, 393.
Eljafchoff, J. 47.
Ellinger, 0 9, 79, 83, 132, 872, 31.7, 469.
— R. 113.
Elmquist, G. 99.
Elmsfeuer 24.
Eloesser, A. 104, 137, 139, 141/2, 144,
202, 437!8. 473/4, 476/8.
Elsass 20, 51, 94, 117, 154.
Elsborn, M. 142.
Elsenhans, Th. 179.
Elsholtz, F. v. 193.
Elsner, E. 158.
— G. 158.
— 0. 147.
Elson, A. 162.
Elster, E. 7, 211/2, 223, 233, 268, 431,
464, 617-20.
Eiston, L. C. 105.
Elternabende 44, 305.
Elteste, F. G. 90.
Eltz, Jakob v. (Erzbischof v. Trier) 338.
Elwert 612.
Ely, E. 118.
Elze, Th. 440.
Emanuela Therese v. Bayern 85, 391.
Embacher, H. 97, 181.
Emerson R. W. 107, 174, 427, 553, 544.
Emmerich, Anna Katharina 203.
— R. 185.
Empfindsamkeit 576.
Emser, Hier. 370.
— K. V. 77.
Ende, F. A. v. d. 404.
— Hans am 26.
Endemann, K. 33.
Enderling, P. 149.
Enders, K. 87, 124, 394.
— L. 77.
Endris, J. A. 32, 289.
Endnilat, B. 136.
Engel, Andreas 75, 362.
— K. 6, 107, 443.
— Eduard 5, 6, 24, 28, 65, 104/6, 128,
145, 158, 161, 195, 231, 280, 323,
334, 438, 441/2, 461, 484.
— Fritz 156, 205, 501.
— Georg 142, 148, 255, 491.
— 3. 3. 128, 412, 460, 480.
— L. 170.
— M. 154.
— u. Waldbruder 25, 53.
Engelbrecht, A. 77.
Engelhiirdt, t. 403.
— C. 182.
— 0. 124.
Engelhas, Theod. 361.
Engelien, E. 50.
Engelmann, W. A. 100.
Engels, A. 49, 279.
— E. 5, 137, 231.
— F. 176/7, 54.5.
England 102, 198, 336, 348(9.
Englert A. 172.
— J. 72, 353.
Enneniioser, J. 605.
Enq^nete s. Umfrage.
Enttähruog der Frau (Schwankstoff) 56.
Entwicklung, religiöse S.
Entwicklungsgeschichte 280.
Entwieklangsgesetz 254, 265.
Enzinas, ¥. de 82.
Ephraim, Else 173, 196.
Epicharm 197.
Epidemien 69, 346.
Epigramm 91, 406.
Eplstolae obscur. virorum 381.
Epos 72/3, 88, 126-43, 353/8,456/7, 464-77.
— christliches 133, 469.
— komisches 127, 133.
— mittelhochdeutsches 357.
— modernes 133, 469-70.
Eppendorf, 11. 70, 83, 383.
Erasmus, D. 82/3, 358, 364, 380/2, 384.
Erbauungslitteratar (s. auch Flug-
schriften) .361, 401.
— katholische 74/5.
— reforniatorische 75.
Erbe, K. 50/1, 282.
Erbfolgestreit, Q&strower 80.
— Katzenelbogener 80.
Erbsenbär 315.
Erck, F. 32, 291.
Erdberg, v. 266.
Erdroann, B. 40, 549-50.
— J. E. 546.
— K. 0. 6, 11, 47, 168, 261, 532.
Erdmunnsdörffer, B. 9, 183.
Eremita s. Lassen, G.
Eremitage (bei Bayreuth) 165.
Erfolg 13, 260.
Erfurt 78, 202.
Erfurlh, R. 39.
Erichson, A. 183.
Bring, Joh. 375.
Erkenntnisarten 248.
Erkenntnistheorie 180
Erläuterungsschriften 288/9.
Erier, G. 40, 297.
Erroatinger, E. 56.
Ernest, Cliarles J. 435.
Ernesti, C. R. 5i.
Ernst, Herzog v. Schwaben 54, 356.
— der Fromme, Herzog v. Sachsen 63,
81, 341.
— Augast y. Hannover 99.
— Augast, Herzog zu Braanschweig-
Lüneburg 86, 393.
— A. W. 47, 118.
— C. Ph. G. 86, 392.
— G. Th. G. 56.
— J. 131.
— J. V. 479.
— Otto s. Schmidt, Otto Ernst.
— Paul 13, 18, 171, 174, 180/1, 203,
261, 271, 543, 612.
— Viktor 69. 350.
Erntegebräucbe 21, 315, 332.
Erotik 15.
„Erscheinungen n. Träume" 484.
Ertl. E. 127.
Erzählende Dichtung, Arten der 455.
Erzähler (s. auch Epos. Roman, Novelle)
460/4.
— plattdeutsche 471/2.
Erzgebirge 20.
Erziehung, ästhetische 14, 263.
— deutsche 131.
Erziehungswesen 34-41, 291-305.
Eschatologie 380.
Eschelbach, H. 55, 101, 124, 479.
Eschenburg, J. J. 441.
Eschenmayer, Ch. A. v. 605.
Eschonrod (Oberhessen) ül.
Escher, Alfred 454.
— H. 167.
Escherioh, Meta 13, 154.
Escbstruth, Kataly v. s. Knobelsdorff-
Brenkenhoff, Nat. v.
Eselritt 316.
Esenbock, Nees v. 605.
Esmarch, F. v. 101.
Essay 18, 168.
Essaysammlungen 6/8, 61/2, 93, 155/6,
162 3, 417.
Easen 67, 338.
Esser, H. 519.
Esslair, F. 160, 483.
Essreime 28.
Esswein, H. 14. 16, 18, 127. 263.
Esther 55, 152.
Estlander, R. 190.
Estorf, 0. V. 387.
Esterre-Keeling, Elsa d' 142.
Ethik 15, 174, 178, 244/5, 250, 380.
— atheistische 168.
Ethische Bewegung 171.
Ethnographie der Germanen 310.
Elhnolowen 185.
Ettlinger, Emma 110.
— J. 3, 5. 168, 231, 267.
— Rudolflne 110.
Ettmayer, K. 51, 94.
Etymologie 47/8, 277.
Etzel, Th. 4, 177.
Encken, R. 11, 90, 169, 180, 189, ?46,
404, 535, 538, 548, 551.
Eugen, Prinz v. Savoyen 389.
Eulenburg, H. 143, 154.
— A. 124, 157.
— Ph. Fürst zu 438.
Eulenspiexel, Till 72/3, 354, 395.
Euler, E. 114.
Euling, Karl 338.
Euphnismus 392.
Enripides 158, 200, 486, 510.
Eutin 94, 163, 418.
Evans, Mary (Eliot, George) 4119.
— M. B. 89, 398.
Evers, ¥t. 553.
— Q. 76.
— K. 119.
— M. 32, 290.
Evolutionismus, der moderne 169.
Kwald, C. A. 184.
Ewers, Hans Heinz 177.
— L. 136.
Ewert, M. 35, 112, 133, 142.
Exliibitionismus 141.
Kxperimentalästhetik 247.
Personen- und Sachregister.
629
Kybenberg, Marianne t. 498.
Uynern, E. t. 176.
— F. T. 176.
Eyaell-Kilbnrger, Clarn, i. Bldthgen,
Clura.
EyHnenhiirdt, P. im.
Eyao, M. 10.
Fabel 44. 855.
Fuber, Ch. W. 89, 898.
— FranzUkni (Köokeritz) 880.
Fabian. W. 3.
Fabriciug, W. 47, L>7tl.
Kaohspraohe, Ärztliche 47, 270.
Ffth. A. 69. 84. 337.
Fuendler, A. 63, «,").
Fii^fuet, E. 11. 180, 246, 4(X).
Fahlmpr, Jolianna Ö7.ö.
Falirende Leate '->, 60, 344.
Fahringer. K. 193.
Falbisaner, A. 112.
Falckenberg, R. 178/9. 189, 646.
Falk, Fruni 343.
— G. «0, 85
— J. 169, 484. 684.
Falke, A. v. 135.
— G. 5, 112, 122, 148. 154.
— 0. 180.
Falkenb«rg (Ort) 353.
Familiennamen 28.
Farbe, weisse 24.
Farbensymbolik 359.
Farinelli, A. 107, 349.
Farnece, Alex. 367.
Farnik, E. 578.
Fasola, C. 194, 594.
Fustenrath, J. 107.
Fastnaolit 21, 312, 315, 317.
Fastnachtsspiel 74, 359.
Fanre-Favier, Lonise 127.
Faust, B. 189.
— Georg 339.
Fanstbuch (Faustsage, Fanstspiel) 54,
60, 72, 202, 35(i. 590/1.
Fechheimer, H. 151.
Feohner, G. Th. 169, 17Ö, 24.S, 247,
255, 532, 547,8.
— Johannes 87, £86.
Fechter, altdeutsche 20, 344.
Feder, J. G. II. 245.
Federn, K. 140.
Fehr, B. 105.
Fehse, W. 73.
Feichlinger, E. 44.
Feilberg, H. F. 10.
Feininger, L. 65.
Feit, P. 29.
Feiwel, B. 5, 172.
Felbiger, .1. v. 37.
Feld, Leo s. Uirschfeld, L.
— 0. 59.
Feldberg, der 22.
Feldegg, F. v. 202.
Felden, E. 163, 53.1.
Feldmann, W. 128, 135, 194, 472.
„Feldmarschall Derfflinger" (anonymes
Drama) 430.
Feldrfigegericbte 22.
Felioian-Blyerheide. R. 10.
Feiler, C. 81, .n'.i.
Fellner, A. Hi:i.
Feme (Yeroe) 34«'>.
Finelon, F. S. de la Motte 4:{0.
Fenn, W. 13.
Fenton 479.
Feofanoff, M. 175.
Fercher t. Steinwand, J. s. Kletn-
fercher.
Ferdinand, König r. Böhmen 3.50.
— Erzherzog 340.
— Maria, Kurfürst Ton B^iyern 389.
Ferguson, K. 198, 434, .*>71.
Fernow, K. L. 61.
Ferreira, A. 482.
Feste n. FestgebräDche 21. 312 6.
Festenberg- Packisi'h, H. v. 480.
Fester, R. 79, 390.
Festspiele, Bayrenther 165.
Feth 24.
Fenohtersleben, E. Frhr. v. 97, 119,
194.
Feuerbach. A. ül, 101, 133.
— L. 178, 467, 524. 546, 648.
Feuerbestattung 112.
Feuerregen 23.
Feuerwerk 264.
Feuilletonisten 135.
Fey. C. 139.
Jahresberichte für neuere deutsche
Fial«, Madame 160, 604.
Fibiger, J. 87, 38«.
Flehet. Wllb. 342.
Fichte, J.G. II, 86, 178, 222, 245, 64«),
555.
Fiohtelgebirge 22, 25.
Fichtner, K. 50.3.
Fioinni, Hariiliat 368, 384.
Fiok. A. 87. 185.
Floker, F. ▼. 164.
— G. 67, 337, 364.
J 77 238
Pickert, Auguste 4.'). 17.3.
Fidao lUO.
Fidni 1. Höppener, H.
Fiedler, C. 243 4.
Fiehn, W. 32.
Fignlns, D. E. 401.
Figuren, sprachliche 274.
Filek, E. V. 131.
Finckh, L. 112. 124.
F.ndel, J. G. 170.
Finder, M. 153/4. 498.
Fink, L. 171.
Finke, H. 184.
Finsler, G. 82. 167. 379, 625.
Fischart, J. 71/2, 75, 880, 349, 356, 863.
394.
Fisohel. 0. 57. 63.
Fischer, Alb. 70, 87, 350, 303.
— C. W. 'ih. 142.
— E. 18. 78, 81, 159, 185, 371, 377.
— E. L. 547.
— F. 41, 123.
— G. 162, 184, 508.
— H 56, 92, 109, ll.-i, 201, 203 4, 409.
— Hans W. 139, 270, 592.
— J. 33, 42.
— J. G. 227.
— Karl 38, 115, 465.
— Knno 90. 1789, 201,2, 429, .545/6,
651, 677, .583.
— Leo 117.
— Max 2.
— P. 82.
— Rud. 106, 222, 503.
— S. 267.
— W. 81, 106, 142.
— T. Roeslerstamm, E. 9, 97.
Fischl, F. 194.
Fischnuler, C. 71, 352.
Fitger, A. 9, 117, 147, 238.
Fittbogen, G. 170.
Flach, J. .54, 103, 194 594.
— Martin 337.
Flachsbau 21.
Flade, P. 86, 891.
Flagellanten 24, 69.
Flaischlen, C. 60, 62, 98, 122, 455. 5.52.
Flake, P. 4.
Flasch, A. 181.
Flanbert, G. 104, 243, 435, 438.
Fleck, F. 160.
Fleiner, A. 62, 191.
Fleischer, M. 94, 10.3, 112, 1214.
— P. 172.
— V. 59, 123.
Fleischroano, K. 41.
Fleischner, I.. 3.'>.
Fleming, G. 2.3.
Flemming, Graf J. H. ». 390.
— P. 78, 87, 370, 374.
Fliedner, F. 101.
Fliege. R. 1()3.
Fliegen, B. 391.
FlieKender Holl&ndar 55, 618.
Floerke, G. 62, 93.
Florentijn 141.
Flügel, 0. 37, 294, 549.
Flugschriften (s. auch Erbannngs-
lilteratur) 77, 350, .166, 374,8, .387 9.
Flugsohriftenhausierer 344.
FInri, A. 24, 42, 322. 379.
Flurnamen 29, .3.34.
Förstemann, E. W. 238. 277.
Förster. Ed. 33, 169.
— F. W. 1.5, 40, 44. 180, 296.
— R. 79. 55«.
— W. 7, 13, 39-40, 174, 29«, 643, 551.
NietzRche, Elisabeth 97. 181. 422.
Fokke, A. 134. 471.
Folklore (s. auch Volksknnde) 190.
Folien. K. 4-33.
Folter .346.
FonUne, Emilie 135, 473.
— Th. 117, 1.35, ti, 26.3, 26.5, 414. 455,
473, 497.
Foral, H. 142.
Litteratnrgesehicht«. XIII.
ForbMh (OrtMkAft) 61.
Forbee-Moti«, Irene 124/9.
Ford, M. WK
Forgaeh, J. 2«.
Formenlehre, rbythnlMh« 62'i.
Forimann. B. 15, 26«.
Font, H. 8«. 893.
Fönte r, O. 411.
Fort, P. 437.
Fnrtanatoiiage 6«, 72, 614.
Fote, a. 2, .38, 101, 29«, SOU.
Foteetta, Madame 001.
Fotb, M. 13, 166. 271. 499.
Fonifl«, A. 180. 662.
Fouqn«. F. de I» Motte- SO«. 4m, AI l 5
Poaqnier, II. 146.
Fonrnier, A. 187, 167, 195.
Foxe, John 849.
Frncaatoro, O. 240.
Fraedricb. F. 676/7.
Fraenkel. A. 184.
— Jonse 194. 208. 499. «II.
— Lodwig 9. 22,30^1. 106, 116,7. 121/?,
181. 139-40, 147. 175, 183. 237. 287,
467. 476/6. «04.
France. A. 206. 485.
Franoeschini, R. 46.
Franck. A. 70. 83.
— J. 51, 282.
— 8. 76, 302.
Franoke. A. U. 297.
— 0. 594.
— K. 103. 6a3.
— 0. 158.
Francois, Lonii« t. 140, 475/8.
Frank. A. 40 I.
— F. 24.
— J. 118.
— ü. 203, 592.
Franke, C. .30.
— Th. 48 46.
Franken 80. 90.
Frankfnrt a. M. 162, igt» 196, 199,
202. 601.
„Frankfurter gelehrte Anzeigen" IA7.
189.
Frankreich 52, 102, 206, 211, 336, 36«.
Franz 1., Kaiser r. Oeaterreiek 580.
— A. 74, 361.
— R. 98, 161.
Franziska, Herzogin T.WArttenberg 52«.
Franziss 228.
Franziszi, F. 80.
Franzos, K. E 97. lOO. 102, 11«, llH,
120, 132. 147-5U, 154.811,8. 284,415.
481. 487, 489. 493 4, 499. «18/9.
— Marie 10s.
Franzosenzeit 99.
Frapan, Ilse 164.
Fran 20. 56. 60.
— in der Dichtung 109. 112, 417.
— moderne 200.
— n. die Kunst 14. 262.
Frauenbewegung (Franenfrafe) 173,268.
.548, 378.
Frauenbildung 43/4. 173. 304.
Frauendichtung (Franenlitteratnr) 87.
112, 139-41. 154. 47577, 499.
Frauenbftoser .'144.
Franenlyrik (s. nach Franendiektnar)
1234.
Franeaatidt, P. «8. 342.
Franngrnber, H. 26, 127, 198, 327.
Fied, W. 59, «2, 65, 149, 1.52 3, 446,
494.
Frederking 555.
Frei. W. 45.
Frei- n. Kelleramt 22.
Freiberg 16.3.
— G. T. 1.32.
Freibentertnm, litterarisehe« 103.
Freiburg (Schweiz) 70.
Freiligratb, F. 98, 115, 131, 4«». «00.
Freimauerei 170, 581.
Freischiessen (im Oberinntal) 340.
Fraise, H. 125.
Fremdwörter 47. 49. 51. 27«. 379. S91.
Frenedorff, R 100, 145.
— F. 183.
Freaaaen. Q. 137. 142/3. 474.
Frentel. K. 13«. 158, 192. 473.
Fresanlne. A. 10Ö/6.
Frendanberger. M. 47.
Freudenthal, F. 124.5.
— M. 167.
Freund, H. 95, 411.
Frey, A. 7. 62, 238, 4«7.
— Ewald 550.
81
630
Personen- und Sachregister.
Frey, E. F. 210.
— U. H. 93.
Freydorf, Alberta v. 132, 468.
Freystedt, Karoline v. 99.
Frey tag, G. 7, 18, 78, 97, 129, 147, 160,
233, 263, 271, 290, 307, 413, 422, 464,
491.
— H. 40, 81.
— Katharina 43.
FricV, G. 36.
— 0. 30, 32.
Fried, A. H. 15, 155, 171, 500.
Frieden, westfälischer 84.
Friedensbewegung 171.
Friedensbnrg, E. 10, 70, 238, 392.
— W. 70, 77 80, 86, 867.
„Friedenswarte" (Zeitschrift) 171.
Friederichs, H. 95, 123.
Friederike, Herzogin v. Anhalt 595.
— Markgräfin v. Bayreuth 595.
Friedhofsinschriften 28.
Friedlaender M. 70. 111, 190, 350, 557/8,
571.
— 0. 141, 146.
Friedmunn, Alfred 121, 153, 161, 192,
479.
— S. 133, 471, 498.
Friedrich III., deutscher Kaiser 98, 423.
— I., König V. Preussen 61, 85, 389, 400.
— II. (der Grosse) König v. Preussen
37, 9.3, 95, 113, 127, 147, 173, 204,
229. 234, 390, 393, 395, 399, 410, 418;9,
457, 555.
— König T. Württemberg 199.
— der Weise, Kurfürst v. Sachsen 354.
— V., Kurfürst v. d. Pfalz .348.
— Grossherzog v. Baden 7.
— Herzog zu Sachsen 352.
— Ulrich V. Brannschweig 395.
— Wilhelm I., König v. Preussen 85,
229, 389, 402.
— — IL, König V. Preussen 95.
— — III., König V. Preussen 96.
IV., König V. Preussen lOÜ, 2ö8,
419, 610/1.
I., der Grosse Kurfürst 85, 389, 399.
— E. 38.
— F. 195.
— H. 122, 418.
— J. 182, 555.
— K. 180, 552.
— P. 116, 118, 132. 146, 488
Friedwagner, M. 2.38.
Fries, A. 198, 572.
— C. 106, 602.
— W. 41, 298.
Friese, C. 53.
Frimberger, J. G. 142.
Frimmel, Th. v. 62. 64, 163.
Frischlin, N. .397, 381, 616.
Frisenberg, v. 96.
Fritsch, K. W. 1.39.
— Th. 4
Pritsche, R. 78
Fritz, A. 158-60.
— E. 154.
Fritzsch, Th. 38, 295.
Frohen, Job. .337.
Fröbel, F. 38, 295.
Fröhlich, G. 38.
Frömmel, 0. 27, .333.
Prohmann, W. 27.
Froitzheim, J. 193/4.
Frommel, Amalie 97, 183.
— E. 97, 135, 183, 555.
— 0. 7, 15, 117, 1.30/1, 134/5, 146, 174,
183, 265, 465|7, 471, 473.
Frommhold, G. 39, 297.
Fronleichnam 316.
Froschauer, Chr. 349.
Frost, Laura 140, 196, 476.
Frachtbringende Gesellschuft 8.
Fuchs, A. 190.
— Carl 181.
— E. 65. 177.
— F. 68.
— G. 25, 64/5, 73.
— G. F. 101.
— Hans 17, 156.
— J. 81.
— K. 65, 93, 186, 142. 183.
— L. 185.
Ffilleborn 556.
Ffinen .353.
FOrnried (Oberpfalz) 22.
Fürst, L. 12, 258.
-- R. 56, 61, 127, 144, 1.52, 4.55, 497.
Fürstenberg, Fürst A. E. v. 390.
Fürstenschnle s. Schulen.
Fugger, Familie 68/9, 344.
Fuld, L. 48.
Fulda (Stadt) 68, 82.
— F. K. 274.
— L. 50, 56, 103, 109, 148/9, 156, 203,
281, 434, 436, 448. 501. 592/3.
Funck, H. 96, 167, 191, 195, 525.
— K. Vf. F. V. 597.
Funk, G. 33.
Funke, A. 31, 171.
Fasco, A. 240.
Fust, Job. 343.
Fux, J. J. 507.
Oabelbarh 191.
Gabelentz, G. v. d. 46, 273.
Gabre-Negiis 54.
Gabriel, A. 145, 479, 484.
Gabrieli, G. 54.
Gadebnsch, A. 107.
Gaebel, G. 73.
Gaede, U. 147, 204, 597.
Gaedertz, K. Th. 7, 9, 52, 114/7, 134/5,
142, 147, 154, 163, 176, 233, 236, 238,
471/2.
Gaehde, Chr. 9.3, 145.
Gärtner, L Chr. 411.
Gagliano, Marco 509.
Gagnin, Rob. 342.
Gahide, F. 210.
Gairdner 336.
Gall, F. J. 194/5.
Gallas, M. Feldmarschall 388.
Gallati, Frieda 84, 337.
Galle, R. 36.
Gallen, St. 25, 70.
Galley, A. 78.
Gallmeyer, Josephine 497, 504.
Gallup, Mrs. 441.
Gander, M. 24, 321.
Ganghofer, li. 232.
Ganser, A. 11.
Ganske. W. 162.
Ganz, H. 13/4, 16, 148, 153, 180, 264, 491.
Ganzlin 23, 320.
Garnett, E. 336.
Garrick, D. 106.
Garschin, W. 451.
Gartenbau 264.
„Gartenlaube" 5.
Gattner, Th. 51, 284.
Garve, Ch. H. 167, 521.
— Th. 189.
Garzigar 23.
Gassenhauer 27, 328.
Gassner, J. M. 22^ 36.
Gast, P. 181.
Gatte, heimkehrender 56.
Gattungen, poetische 243, 250.
Gaudig, H. 30, 145.
Gaudy, Alice v. 124.
— F. V. 129, 462.
Gaukler, fiihrende (s. auch Fahrende
Leute) 344/5.
Ganlke, J. 11, 13/5, 107, 172, 175. 261,
263, 265.
Gannersprache 47.
Gaunertum 69.
Gaunerzinken (s. auch Bettlerzinken) 24.
Gauthier-Villars, H. (Willy) 429.
Gautier, Th. 430.
Gavarni, P. 430.
Gebeschns. Johanna 18, 194.
Gebhard Truchsess 71.
Qebhardt, A. 124, 136, 139, 142.
— E. V. 63.
Gebnrtstagsfest 317.
Geckert 98.
Gedichtlesen 112.
Gedichtsammlungen (s. auch Antho-
logien) 32, 289-90.
Geerds, R. 393.
Geerling. K. F. A. .30.
Geffcken, J. 94, 129, 171, 462.
Gefühl 12, 251, 261, 268.
Gegenbanr, C. 101.
Gegenreformation 77, 367/8, 401.
"- in Basel 337.
Geheimsprachen 47, 276, 311.
Geheimwissenschaften 170/1.
Gehrig, II. 38.
Geibel, E. 116, 416, 437, 493.
Geiger, A. 74, 104, 109, 112, 118. 123,
135, 137, 260, 450, 472.
— K. 79.
— Ludwig 7, 93, 95, 97, 113, 116, 128,
160, 167, 186, 190/1, 193/8, 200, 208'9,
211, 233, 383, 410, 461, 557, 571, 581,
610/1, 613, 6167.
Geiger, Th. 93.
Geiler v. Kaiserberg, J. 74, 358, 383.
Geisel. J. 31.
Geiseltal 27.
Geiser, K. 91.
Geissler, M. 116.
Geistererscheinungen 105.
Geistinger, Marie 160, 504.
Geistliche in der Litteratur 56, 94, 127.
„Geizige", Der (Dramenstoif) 55.
Gejerstam, G. af 142, 428.
Gelber, A. 104/6, 439, 442.
Gelbke, H. 128
Gelehrte in dtsch. Vergangenheit 229.
Gelehrtengeschichte 177-85.
Uellert, Chr. F. 86;8, 395/6, 407, 411,
432, 460/1.
Gemberg, Adine 140, 142, 476.
Gemmingen, 0. H. v. 483.
Gemss, G. 50.
Gendling, H. 22.
Genee, Ottilie 113.
— Rudolf 89, 101, 105, 144/5, 147, 157,
162, 478.
Genf 82.
Gengenbach, Pamphilns 74, 345.
Genie 12, 242, 250, 254, 259, 524.
Genoveva 25.
Geosel, J. 7, 176, 233.
— W. 59.
Gensichen, 0. F. 119, 145, 484.
Genthe, E. 47.
— Th. 11, 188, 248.
Gentz, F. v. 175, 193.
Gentzkow, Nik. 338.
Genua 205.
Gennss, ä->thelis('her 256.
Geographen 90, 18.5, 405.
Georg, Herzog v. Sachsen 359, 373.
— Landgraf v. Hessen 376.
— Prinz V. Oldenburg 96.
— Prinz V. Preussen (Conrad, G.) 147.
— Friedrich, Markgraf v. Brandenburg
375.
~ Wilhelm, Markgraf v. Bayreuth 402,
405.
George, S. 42.
— Stefan 122, 437.
Georgy, Elissawetinskaja 110.
— Ernst s. Michaelson, Margarete.
— y. HO.
Gera 571.
Gerard, F. 165, 194.
— de Nerval 430.
Gerbel, N. (Gerbellins) 70, 377.
Gerber, A. 197, .581.
— Adele 173.
— F. 16S.
— P. 473.
Gercke, A. 12, 258.
Gerhard, Adele 140, 476.
— -Amyntor, D. v. 23.
Gerhardt, P. 87, 555.
Gerichtswesen 69, 345/6.
Gering, H. 23, 71, 320, 352.
Gerland, G. 23.
Germain, A. 12.
Germanistik (s. auch Philologie) 8-10,
234/9.
Germer, F. 145.
Gernet, A. y. 89, 296.
Gerok, G. 1.
— K. 113, 116.
Gerschmann, H. 15.
Gersdorff, C. Frhr. v. 181.
Gerstenberg, H. 95, 411.
— W. 74, 359.
Gerstenberger, P. 20, 311.
Gerstfeld, Olga v. 125.
Gerstmann, A. 207, 603.
Gerzon, Jak. 277.
Gesamtkunstwi'rk 245, 253, 271.
Gesangbücher 71, 87, 197, 851.
Geschichte, politische 47, 67/8, 84/6,
95/6, 98/9.
Geschichtsgesetz 248.
Geschichtsphilosophie 1, 241, 245.
Geschichtsunterricht 1.
Geschichtswissenschaft 1, 221.
Geschlechter, Verschiedenheit der 255.
Geschlechtsleben 69, 347.
Geschmack 14, 241, 244,5, 254, 263, 266.
Gesohfitzinsohriften 338.
Gesellschaften, geheime 170.
— gelehrte 86.
— philologische 3, 2.14.
l'crsnntMi- iirnl SarhfMii'lKtMr
631
(iobeniu.i, Aug. J'Jl».
(iosor. W. 7;(, UäO.
(ioBky, TU. I18j9, 206.
Gesner, Conrad 348.
(JeHpeniiter n. D&monen {». uuoh Qaiiiter)
23,4, 321.
()eBpenit«rgeHcblclite 56, 127.
(jeuta BorottDornin 355.
0e8Uiiilbet<«r 1(17.
Üe8undheUiipflege 24, 340/7.
(Settke, K. 157.
Ueuoke, K. 149.
Qoutlier, K. 72, 353.
Uewerbe 08, 842.
OewerbeBprtiohn 49.
Uewissensfreiheit 380.
Ueyer, Ch. 71.
- r. :i:i.
Ofeller, H. 22, 24, 316, 323.
Qlaninl, T. C. 202.
Gichtel, J. 0. 402.
Gieblow. O. 00.
Oierke, 0. 184.
Qiersner, E. 26. 327.
CiieHsen 21), 80, 571.
Qietmnnn, O. 17.
OigiiB, K. 50.
Qildcineister, K. 154.
- 0. «-10, 238.
Gill, A. 234.
Oille, Carl 98.
(iillhoff, J. .50, 133, 135, 232, 470, 472.
Gillies, R. P. 433.
Gilra, 11 V. 117.
Ginsbnrf;, S. M. 27.
Ginscbel, E. 147.
Oinzberg, U. 180.
Girardi, A. 160, 604.
Girschner, W. 195.
Gisevins, Th 97.
Giurani, K. 103.
Gizyoki, P. v. 174. 543.
Glasenapp, G. v. 130, 4C6, 519.
Glassing, W. ;J9.
Glanbp, römischer (s. auch Katholizis-
IDUS) 170.
Qleicben-Kusswurin, A. Frhr. v. 14, 05,
104, 118, 140, 142, 163, 262, 531.
Üleim. J. W. L. 167, 411.
Glindtneier, V. 14.
Glocken 24. 322.
Glöde, 0. 48. 279.
Glogaa. II. 10.
Glootz, G. 28.
Glflssner, M. 170. 178. 547.
Glossy, K. 97/8, 118, 120, 140, 151, 476,
495.
Gloste, A. 93.
Gloth. W. 73. 359.
Glothlin, J. Mo. 82.
Gluck, Chr. Ritter v. 162/3. 511,2, 515.
GIQck. Elisabeth (Paoli, Betty) 97, 119.
— L. 20.
Glüükstnunn, H. 121, 594.
Glümer, Cluire v. 140.
Gmelin, Lotte 119.
Gmünd 210.
Gnad, E. 7, 149, 23;i, 492.
Gnauck-K&hne, Elisabeth lo7.
Gneisenau, N. v. (Eeldmarschall) 90.
Gneisse, K. 200, 577.
Gneist, K. 176.
Gnostiker 174.
Gobinean, Graf J. A. 104, 171,2, 229,
438, 441, 541.
Godfernaux, A. 74, 860.
Qoebel, E. 36.
- J. 189, 197.
— K. 33. 375.
- Th 64.
Göbeler, Dorotbna 27.
Goeben, General August v. 96, 420.
Goeokingk, L. F. G. 592.
Goedeke, K. 9, 198-200, 401, 571.
Göhler, G. 2, 11, 104, 249, 615.
Göhre, P. 169.
Goeje, M. J. de 56.
Gönssgen, W. 51.
Göpfert, B. 47, 81, 275.
Görges, W. 43, 301.
Göring, H. 44, 140, 186.
Göritz, K. A. 593.
Görlich, A. 27, 330.
Qörner, C. A. 479.
— W. 106.
Görres, G. 209.
— J. J. 9, 26, 128, 208,9. 236, 486. 612/8.
Görresgesellschaft 209, 613.
Gu.'ocii. 11. ./tt>muini| U.'.
Göschen, G. J. 204. 500.
Goethe, Alma v. \'H.
- Chrittiane 194.
- Cornalin 104, 431. 573.
- J. W.». 188-202. 562-9I. — 11/2. 19,
37.44. 47. 61/2. 90,7, 100, 102, lU/S.
126, 144. 155. 17.5, 179, 187, 205. 211.
280. 241, 24.5,0, 270. 29H, 294, 809,
404/5, 407, 410, 421, 424, 428, 4SU,
442, 445. 4023. 481. 484. 480,7, 491,
498. 60<», 504, 521. 524,5. .5;»«. 640-tO,
653. 660. 673. 602/4, 6S0-6O0, 602,
607, eil, 615.
- I.yrik 196(7. 569-71. — 31, 88«.
Abuchied 670. AroyntaB57(). An Mna
570. Braut v. Korinth :i09. Denticher
ParnaiB 197. Kpigrarorae 107, 570.
Ergo bibaninB 197, 669-70. Erlkönig
107. Erster Verlust 570. Fischer
800. Flieh', T&aboben, flieh' 107. 570.
Frage nicht, durch welche Pforte 570.
Gelegenhritsrerse 197. Oeneral-
beichte 670. Getreuer Eckart 107,
570. GIficklich Und 670. Das Gött-
liche 31, 197, 577. llaiderÖBlein 569.
Hans Sachsens Sendung .575 Herbst-
gef&hl 570. lloohzeitlied 300. Ich
denke dein .569. Ich ging im Walde
669. Ich habe geliebet .569. Ich
wollt', ich w&r ein Fisch 570. Im
Namen deesen 670 Jägers Abend-
lied 670. Kriegserklärung .509. Lieb«
liaber in allen Gestalten 197, 569.
Parabeln 570. Parialegende 309
Kömische Elegien 19V. .'^ch&fers
Klagelied 569. Schneiderconnige 197,
570. .Schwaiger Kronos 197, 570.
Sprüche in Prosa 190. Tagebuch 197.
Totentanz 309, 324. Trost in Tr&nen
.569. Wandelnde Glocke 197. Wande-
rers Nuchtlied 197. wechsellied zum
Tanze 570. Weissagungen des Uakis
197. VVest-östlicher Divan 197, 669.
Zauberlehrling 309. Zueignung 675.
- Epos 197,3, 571/2. - Achilleis 197,8,
571/2. Erzählungen 198. Hermann n.
Dorothea 31, 197/«, 246. 288, 571/2.
Homerübersetzung 667, 572. MArchen
193. Reineko Fuchs 31, 191, 197/8.
Unterhaltungen 193. Wahlverwandt-
schaften 198, 572. Werther 87, 197 8,
288. 395, 430,1, 434, 462. 467, 671,
579. Wilhelm Meister 197/8, 288, 432,
465. .563, 665, 571.
- Drama 199-202, 572-91. — Auf-
geregten 567. BOrgergeneral 572.
Ciavigo 572, 575. Erwin n. Elmire
576. Egmont 31, 200, 572, 578,9, 586,
,597. Elpenor 199. Epimenides Er-
wachen 200, 530 Faust 102, 101,
200/2, 286, 430, 433. 457. 463, 478,
401, 545, 563, 505, 567, 572, 574,5,
681-91. Geschwister 601, 672, 676.
Götter, Helden u. Wieland 4.58, 481,
492, 572, 610. Götz 31, 109, 276, 288.
411, 432, 482, 563, 572/3. Gross-
Cophta 572, 578. Hanswursts Hoch-
zeit 675. Iphigenie 31, 160, 106,
199-200, 411, 433, 483, 486, 667,
672, 570/8, 580. Jahrroarktsfest zu
Plondersweilern 190, 573. Künstlers
Erdenwallen 675. Laune, des Ver-
liebten 572 3. Lilu 575. Mahomet
199, 573. Mitschuldigen 199, .572.
Nachspiel zu ItTlands Hagestolzea
200. Natürliche Tochter 53. 199-200,
567, 572, 679-80. Nansikaa 573.
Neu eröffnetes moralisch-politisches
Puppenspiel 572. Palaoophron n.
Neoterpe 200, 434. 561. Pandora 5.'{.
200, 574 5, 581. Prometheus 199 562.
574/5. Proserpina 200, 570. Requiem
dem frohsten Manne des Jahrhunderts
681. Satyros 190, 550. 573. 615.
Schillers Totenfeier 680,506. Sohnta-
geist 200, 681. Stella 276. 482, 572,3,
575. Tasso 31. 53, 199-200, 288, 411,
486, 667, 572. 575. 579-80, 606.
Triumph der Empfindsamkeit 100,
4S7, 576. Ungleiche Hausgenossen
572. Vögel 200, 676. Vorspiel tut
Eröffnung des Weimarer Theaters
(1807) 200, 580. Wette 580.
- Beiträge zur Jenaischen Allg. Litt.-
Zeitung 190. Briefe 1923. 577,8, 580.
Briefe ans der Schweiz 193. Brief-
wechsel mit Schiller 571. Campagne
in Frankreich 193 Cellini 667.
Dichtung n. Wahrheit 193. 2HS, 4lo,
481. 506 7. 573. 576. Diderot über
Malerei 666. FarbanUbre ISO. Qt-
sprtcht mit Eckermann 103. Italicni-
■ehe Reise 288. Uberea jafanilM
190. Leonardos Abendmahl 647. Mala-
morphose der Pflans« 189. ScrbiMka
Volkslieder 190, 570. 8h«kMpMrar*d«
190, .507. Tagabficher I0>. Tti«at«r>
reden 19o. Uebarsatiang t. JoIuiibm
MOUer. Da la glolra da FtüMo Ul.
Urpflanza 180. Von deotaebar Baa-
kanst 11. Zaitanguirtikel 100.
Qocthe. J.W. r. (Spraohej r. }<•' •• :• ,
.568.
- -ArebiT 5.V). 607.
' -Ausgaben 190, 106, V.ni-.:«», on.
571,2. .58<i,l.
- -Bibliographien 101.
- -Bildnisse 101.
- -Bund 1.5. 692.
Denkniler 101. '.'OS. 5*6.
- -Feiern 101.
- -Felnda 103.
- -Festschriften 191.
- -Forscher I9\i2, -M*.
Oesallscbaftan 191. MS.
- -Hans 101.
- -Mnsaan lOI.
- -Philologie 101, 551.
- -Poblikationen 191. 668.
- -Scheune 104.
- -Strasse 101.
Travestien 107.
Uebersettungen 102, 197, 430. 433.
- -Verein (Wiener) 101.
- Kathaiina Elisabeth 194. 431.
- Ottilic T. 194.
Göthe, G. 101.
Göttersagen 64, 3178.
Göttingen 626.
Oöttinger Hain 113. Olo.
Goetz (Dekan) 203.
- A. 11.
- H. 188. 56).
- J. B. 77. 80.
- L. K. 97. 170. 184, 238, .538.
— Walter 35<i.
— V. Berlichingen s. Berlicbingea.
Ooetzo. A. 48. 68, 75, 87. 278, »40,1,
362, 366, 394.
Götzinger, E. 73.
Goeze, J. Helrh. 411.
Gogarten, Aret« 26.
Gogol, N. 110. 2.58, 461.
Gold, A. 15, 03, 101.
Goldbaum, W. 124, 129, 136, 183, 189.
Goldbeck, E. 43.
Ooldberg, A. 124.
Goldfriedricb, J. 1, 221.
Goldhann, L. 490.
Goldmann, P. 148, 160, löS/5, 161.
Goldmark, K. 165, 199. .573.
Goldscheider, P. 41, '298.
Ooldscbmidt. Hugo 500.
— K. W. 6. 10. 181, 189, 233, S67, 447.
— L. 04, 179, 649.
— M. 49.
Goldsmith, 0. 106, 198, 434. 5il.
Gnliathdranpn 369.
Golther, W. 9-10, 54, 07, 13S, 165, 184,
237,8, 356, 460. 617, 621. 66«, 618.
Goltz. Th. Frhr. t. d. 63, 848.
Gombart. A. 43. '277.
Oomoll. W. C. 13.
Gomolynski. K. 49, 280.
Oomperti. Leon 411.
Oompen. Th. 7, 183. 665.
Oonoonrt. E. da 435.
GoDond, L. 13.
Good, James J. 82.
Gorges. M 25.
Gorki. M. 110. 142. 162,211. 438. 46I/S.
Oorter. R. 2ol. .58«.
Goslar 81.
Gossart, E. 83.
Qossa, E. 65.
Gosslar. J. B. 8«, 893.
Gotha 29. 67, 339.
Götter. F. W. 480.
Gottesdienst 372.
Gottesfraaada 169, 684.
Gottheir. J. s. BitaiM. A.
GotUcbalk, O. 65.
Gottschall, R. t. 15. 92. 114, 118. 121.
127. 144. 159-80, 207, 21I,S. 26«, 4 IS,
478, 617.
81*
632
Personen- und Sachregister.
GottBched, J. Chr. 8, 47, 87, 91, 202,
234, 276, 279, 395, 398, 407/8, 456,
480, 584/5.
— Luise Adelgunde Victoria 91, 399,
407.
— Victoria Eleonore 407;8.
Gongh, B. 55.
Gourmont, R. de 17, 57.
Govini, Bioe 129.
Graaff, Franziska de 108.
Grabbe, Ch. D. 97, 133, 145/6, 195, 212,
421, 433, 470, 479, 487/8, 490.
Grabdenkmäler 288.
Grabe, F. 117, 133, 469.
Grabein, P. 112, 142.
Grabowsky, N. 14.
Gracian, B. 241.
Grack, W. 55, 144, 479.
Grad, M. s. Bernthsen, Maria.
Gradmann, E. 59.
Graebert, K. 85, 388.
Graef, E. 47, 276.
— H. G. 195, 197, 204.
Graeren, H. 90.
Graesel, A. 3.
Grässli, Job. 276.
Gräter, F. D. 236, 612.
Graevell, H. 171, 540.
Graevenitz, G. v. 7, 61, 78, 83, 193.
Graf, A. 103.
— M. 64, 158. 164, 515,
Graff, E. G. 235.
Gralsage 51, 165, 612.
Gramberg, G. 186.
Grammatik 34, 50/1, 281, 291, 234.
Granier, H. 47.
Granvella, Kardinal 350.
Graphik 64/5.
Grashea, U. 4.
Granbünden 25.
Granert, II. 77, 238.
Granl, R. 64.
Graun, K. H. 558.
Grautoff, 0. 138, 174.
Graves, F. 164.
Graz, F. 50, 281.
Grazie n. Grazien 93.
Grazie, Marie Eugenie delle 17, 124,
141/3, 151, 154, 417.
Grebe 28.
Grebel, II. 86.
Greene, R, 459.
Gregh, F. 437.
Gregoire, L'abbe 195.
Gregor v. Nazianz 377.
Gregori, F. 12, 122, 166/7, 160, 500, 502.
Greif, M. 121, 171, 206, 602.
Greifenberger, Hans 380.
Greifenhagen 25.
Greiffenberg, Katharina Regina v. 87,
894.
Greifswald 80.
Grein, F. 80, 375.
— G. 299.
Qreiner, L. 118, 125.
Greinz, H. 127.
Greiser, Dan. 376.
Grenzgang 316.
Grestius, H. 229.
Greulich, 0. 145, 486.
Greyerz, 0. v. 87. 395.
Griechenkult 410.
Griepenkerl, R. 414.
Grigorivitza, E. 55.
Grillparzor, F. 30, 32, 55, loO, 118,
151/2, 207, 289, 479, 495/6, 603.
Gesellschaft 151.
— -Preis 156, 501.
Grimm, U. 65, 183, 189, 192, 238, 438/9,
457, 532, 556, 568.
- J. 8, 19, 25, 47, 235;7, 277, 809-10,
324, 460, 607, 610, 612/3.
— L. 3.5.
— W. 25, 47, 235,7, 277, 324, 460, 610,
612.
Orimmelshausen, J. Chr. t. 88, 896.
Orimmert (Pfarrer) 176.
Grlsiir, U. 170.
Orisebaoh, E. 97, 121, 146, 421, 460,
487/8.
Grobe, Kantor 39.
Grobianismus 391/3.
Gröhe, Therese (Resa, T.) 124/5.
Qrössler, H. 41, 207, 299, 606.
Orohmann, Ch. Fr. 408.
GroHg, M. 6.
Groos, K. 12, 243, 256.
Groote, Gerhard de 360.
Groothoff, H. 39.
Gropper, J. 77,
Grosais, A. 437.
Groschke, H. 101.
Groachnpp. H. 87, 395.
Gross, Chr. 185.
— F. 135/6.
— F. W. HO.
— G. 202.
Grosse, E. 17, 31, 185, 188, 197, 243,
269, 288, 561, 595, 597.
— J. 116, 132, 469, 614.
— M. 90, 405.
Grosser, A. 21.
Grossmann, G. W. F. 144, 195, 504.
— M. 63.
— St. 94, 154.
GroEsstadtpoesie 16, 266,
Grote H. 125.
Grotemeyer 208,
Groth, E. J. 154.
— Kl. 117, 229,
Grottewitz, C. 184.
Grotthnss, J. E, Freiherr r, 5, 7, 121,
136, 14i, 231, 455.
Grottkau 25.
Grube, M. 124/5, 142, 144, 160, 478.
Grnber, K. 117, 139.
Grün, A. s, Auprsperg, A. Graf r.
Grünbanm, F. 131, 137.
Gründonnerstag 21, 312, 816.
Gründorf, C. 152.
Grüner, S. 20, 311.
Grünhagen, C. 10, 238.
Grfinwald, E. 112, 598,
— H. 36/7.
— -Zerkowitz, Sidonie 304.
Grützner, E, 63.
— W. 62.
Grundbegriffe, ästhetische 12,3, 256,
Grundmann, F. 4,
— J. 188.
Grüner. F. 154.
Grnnow, Hans 57, 96, 142.
Grnnsky, K, 2, 162.
Grunwald, M. 20, 22, 85, 310.
Grupe-Lörcher, Erika 94, 154.
Grupp. G. 374.
Grnsdorf, Leopoldine Grustner v, 193.
Gryphius, A. 88, 397.
Gubalke, Lotte 140.
Gude, C. 33.
— H. 101.
Gndopp, E, 299.
Gudrun 64.
Güdemann, M. 172,
Günderode, Karoline v. 209.
Günter, H, 77. 368.
Günther. J, Chr. 87, 394.
— L. 277,
— 0, 26, 52, 68, 71, 83, 85, 167, 341,
353, 384, 391, 525.
— R. 2, 49, 77, 366.
— S. 383.
Gnericke, 0, v. 90.
Guerin, Ch. 437.
GÜBken, M. 24,
Guggenheim, M, 83.
Guggenheimer, A. 7b.
Gugitz, G. 65, 93, 152.
Gugler, J. 433.
Guglia, E. 103, 161, 175/C, 183, 197, 435,
Guillaud 120.
Guiraud, E. 336.
— J. 67.
Guldbrand, 0. H. 132.
Gulich, J. 74, 360.
Gulik, W, van 77.
Gummere, F. P. 17. 269,
Gumplowicz, L, 171.
Gumppenberg, A. v. 70.
H, V. 14, 113, 151, 494,
Gunderara, Matth, 375,
Gurlitt, C, 57/9, 61, 64, 69, 81, 333/9.
— L. 41, 59, 64. 171, 640.
Gustav Adolf, König v. Schweden 85,
388.
Gustroh, A. 60.
Gutenborg, J. 68, 342/3,
Gesellschaft 343,
Guth, J. 123.
Gutheil, L. 124. 142.
Guts Muths, J. Chr. F. 38.
Gutsche, 0, 131,
Gnttmann, M. 44.
Gutzkow, K. 97, 146, 212/3, 413/4, 438/9,
620.
Gnyaa, J. M, 180, 243, 552.
Guyot, Y. 170,
Gwalter, R. 379,
Gyges-Sage 65.
Gymnasiallehrer 41, 297.
Gymnasium s. Schulen.
Gymnastik 263.
Gyr, J. 93,
Gystrow, E. s, Hellpach, W,
Haag, K, 51, 103, 282.
Haake, P. 85, 390,
Haam, A. 180.
Haan, J. D, B. 36.
Hiiape. W. 110.
Haas, A, 21, 23/5, 27, 314, 319, 321,
324, 331,
— F. 154.
— K. 30, 44.
Haase, H. 124.
— Th. 43.
Habel, 20.
Haberfeld, H. 64.
Haberlandt, M, 10, 111, 453.
Habermann, J. 75,
Habich, G. 62.
Hach, Th, 21.
Huchtmann, 0. 144, 4SI,
Hacker, L, 203, 592.
Hackl, Louise 132,
Hackländer, F, 128/9.
Uackwood, F. W, 20,
Hading, Jane 161,
Hadorn, W, 167.
Häberlin-Schaltegger J. 22, 317.
Hivebler, K. 68, 343,
Haeckel, E, 100, 168, 185, 189, 532;4,
546, 556.
Häfker, H. 46.
Hähnel, Friderike 421.
K 33
Händel, G, F. 507, 511,
Jländlersprache, fränkische 278.
Haendtke, H. 63,
Hänsch, B. F, 46, 185, 188, 559.
Häpe, H. 10,
Häring, W. (Alexis, W.) 129, 464, 497.
Härlin, A. 144, 192.
Hässliche, das (in der Litteratur) 251.
Hätzlerin, Klara 72.
Häuserbau, in Niederösterreich 284,
Hänsernamen 28,
Hänssel, 0, 37, 103, 188, 294, 436.
Häusser, K. 160.
Ilaffner, T. 182, 591,
Hafftiz, P. 462.
Hafner, J. 154, 479, 498, 603.
Hagberg, Louise 238.
Hagedorn, A. 183.
— ehr. Lud, v, 412.
Hagemann, A, 105, 118, 148,
— Carl 14, 109, 121, 146, 153, 155, 157,
502,
Hagen, E, v, 167,
— Fr. H, von der 97, 235,6,
— Louise 24.
— 0. 124.
— U. 125,
Hagenauer, A. 18, 127.
Hager, J. G. 177.
Hahn, Elise 113, 160, 482, 504.
— Ida 21, 314.
— Jakob 303,
Hahn, Ida Gräfin 139, 422, 475.
llahnemann 195.
llahnenschlagen 315,
Hainbund e. Göttinger Hain,
Haine, heilige 23,
Hainroth, Elisabeth (Rittland, Klanu)
141/2.
Haizinger, Amalie 160. 503,
Halbe, M. 12, 142, 149, 155, 478, 492,
553,
Halbfass, W. 40, 297.
Halden, F. 24, 54/5.
Haldimann, Hedwig 47, 74, 27o.
Halfmann, M, 27.
— H, 41,
Halirsch. L, 118, 152, 496/7.
Hall (im Inntal) 340.
— J. N, van 161.
Haller, A, 75.
— A. V. 86,'7, 91. 395. 407, 432, 557.
Hallgarten. R. 146, 488,
Hallmann 398,
llallwich, H. 85, 388.
Halm. F. s. Münch-Bellinghansen, E.
Frhr. v.
Halmstad (Ortschaft in Holland) 353.
Personen- und Sachregister.
683
HalsKeriohttordnanK. Bamberger BO, 340.
KalaHu, T. 117/8, IJO/I, 130, 133, 140,
4H4, 46'J.
Hnmnnn. E. M. (Harms, E. M.) l-.>4,
145. 168, 210, 487.
— J. 0. 167. 280, 241/2, 521, 52«.
Hambarir 47, 62, 80, 94, 08, 264, ;I91,
507, 511.
lUmburKer, M. 185.
ilamdorft', 0. 4.^,
Ilaniolnmnn, Ilnrmann 382.
ilanierlinfc, K. 07. IIB, 139, 415, 468/0.
Huineriiteten, A. 35. 63, 72, 275.
Ilamner K. 118. 148.
— W. A l;)2. 135, 18.'^.
— -Parg»tiill, .1. T 11.").
HammitzHOh, M. 167.
llampi», K. 181.
— Th. 2, 63, 61», 74, 2211, 844, 3«0.
Handel 68/0. 344
— -Mazottl, Enrika r. 140.
Ilandelüpruche 49.
Uandüchrirten (b. aaoh Arohiv, Hiblio-
thekenl in: Bfrtin 3.'>2,3; Bruun-
EchweiK 4UI ; Breslaa 353; Dunzig
353; Dresden 352: Frankfurt u. M.
570: Frenswef^en 3(>U;I ; (iotha 354;
Jena 360; Karlsruhe 352; 0»nabrQck
360; Marbaoh u. N. 591; Stuttgart
365; Wolfeabattel 360, 385; ZDrioh
522; Zwiok^ia 366.
Ilandwerkspoesie 26, 323.
Haney, J. L. 86, 102, 108, 432.
Hango, U. 118.
Hannover 162.
Uunotaux, G. 232.
Hans, J. 183.
Hansen, J. 28, 346.
— P. 202.
— R. 28, 82, 380.
Hansjakob, H. 101, 134, 472.
Hanslick, E. 12, 162, 243/4, 256.
Hanstein, A. v. 6«, 93, 07, 127, lOl»,
5i»4.
Hansum, K. 155.
Hanswurst 199.
Hantzsch, V. 33, 90, 402.
Hnpgood, N. 155, 205.
Happach, P. 69.
Happel, E. G. 24.
Harberts, H. 229.
Uarden, M. 147, 150, 153/4, 156, lö'.t,
231, 493,4, 499, 501, 503.
Hardenberir, F. Frhr. v. (Novalis) 11,
207/8, 227, 445, 604/8.
— K. 63.
— K. A. FQrst r. 175.
Härder, Agnes 87.
Hardt, E. 13, 260.
— R. 21.
— W. 58.
Harlan, W. 18, 156, 272.
Harms, E. M. s. Hamann, E. M.
— P. 14.
Harnack, A. 14, 92, 160, 132, 231, 536,
513, 555.
— 0. 1, 7, 93, 104, 106, 115, 130. 186/7,
189-90, 20O,l, 225, 233, 549, 558, 581,
587.
Harraeus, K. 168, 132, 5,55.
Uarries, A. 125.
Harris, C. 187.
Harrwitz, M. 75, 863.
Hart, H. 4, 79. 106,7, 100, 117, 134,
138, 142, 147,8, 150/1, 154, 161, 177,
443, 449-50, 475/7, 491/4, 496, 5(15.
— J. 65, 103/4, 108, 110. 136, 140/1,
146/7, 149-51, 153/4, 158/9, 161, 169,
178, 229, 446, 452, 474, 479. 491/4,
499, 501/2, 503, 505, 533,4, 547.
— M. 97.
Hartberg 118.
Uartenfels 438.
Hartenstein 549.
Hartl. J. 290.
— -Mitius, Pbilomena 143.
Hartleben, 0. E. 149-50, 196, 478, 600/1.
599.
Hartmann, Alfred 131.
— Alma v. 13, 179, 204, 649, 597.
— August 155.
— Eduard v. 12, 39-40, 179, 243, 244,
255, 267, 516, 531, 547/9, 535.
— F. H. 137, 160.
— G. 197.
— J. 20, 28, 312.
— L. M. 39.
— M. 118.
Hartetein, K. 114.
Hartnnir, J. K. 67/8, 3«:<.
Hartwig 79.
— O. 15H.
— F. H. 137.
— Th. 97.
Harvaid-Unirertitit 103.
lUrsen-Httller, A. N. 12S.
lUieloir, 0. 184.
ilaaenoUver, A. 60.
Ha«hngea, Jaitus 03.
Haikelt, N. 197.
HaipeU. G. F. 67.
Hatte, Elte 24, tU8. 140, 173.
— Ernit 171.
— J. A. 607.
— K. E. 101.
— P. 21, 49, I.W. 465.
llastebriink, G. 2tl, 87, 13«l. 820. 305.
Hassel, U. v. 6, 184, 142, 170, 231.
Hussler, K. 103. 208, 436, 608.
Hadleld, J. T. 98, 195.
Hatheyer, V. 82.
Hauch. C. 103, 445.
Hande-Spener (Bnobbandlaag in Ber>
lin) 86.
Hauer, 0. 75, 362.
Hauff (Valer d. Dichters) 616.
— L. A. 110.
— W. 96, 206, 210, 600, «l."),tl.
Hauffen, A. 20, 28, 81, 72, 75. 116/7,
139, 192 198, 288, 333, 856/7, 363, 386.
Hang, E. 195.
Huttler. E. 8.
Haupt, E. 39, 297.
— H. 20, 74, 811.
— H. 117, 235.
— E. 23.
Hanplrounn, E. 30.
— Gerhart 11, 93, 149, 155, IHI, 227,
246, 259, 417, 428, 448, 455, 478,
492/3. 599.
— Karl 149, 167, 492.
llunsegger, Friedr. t. 255.
— S. v. 14.
Hauser, 0. 18, 10;i;4, 107, 27t», 437,
444/5.
Uansinschriften 23.
Hausmann, Julie v. 116.
— N. 381. 383.
Ilansrath, A. 7, 16, «1, 79, 93, 132,
182(4, 237, 26 \ 555.
Haussleiter, J. 76, 79, 339, 365, 370, 378,
378.
Huuviller, E. F. 184, 238, 889.
Havel 25.
Hawel, K. 127, 152, 456.
Hazthuusen, Aug. v. 216.
— W. T. 235, :W9.
Haydn, J. 557, 573.
Haym, R. 7, 10, 100, 1:13, 207, 288/9.
404, 521/2, 515, 549, 604, 610.
Haynel. W. 92/3.
Hazelins, A. 10, 338.
Hebamme (im Volksglauben) 817.
Hebbel, F. 11, 32, 117, 130. 145/6, 198,
227, 263, 266, 413, 418, 422 465, 479,
485, 489-91. 501. 504 553, 572.
Hebel, J. P. IM, 128, 430. 461.
Uebenstreit, Job. Ernst 90. 405.
Heoker, A. 100.
— Max F. 190, 195, 190, .567, 676.
Heoking. O. 37.
Hector, E. 229.
Hedorich 575, 580/1, 587.
Uedonisraut 289-40, 262.
Heemstede, h. t. 03, 126.
Heer, J. C. 12. 21, 137. 148. 454.
Heeri'Espracke 276.
Heerwagen, H. 87, 395.
Heerwart, El. 295.
Hefner-Alteneok, J. H. t. 9, 238.
Hegel, G. W. F. 11. 179, 232, 243, 245,
255, 423. 444. 549.
— K. T. 183, 556.
Hegeler. W. 137, 455.
llegendorfer, Chr. 377, 383.
Heger. R. 191.
Ileggelin 626.
Uegi, F. 370.
Hegner, U. 138. 470.
Hebemano. M. 107.
Hehn, V. 0. 583.
Ueiberg, H. 142.
— J. L. 54, 108. 446.
Ueichen, P. 442.
Heidelbacb. P. 5.
Heidelberg 23, 104, 208, 341, »13.
H«ld«Bb«rg, W. T. 5.
lI«ldMb«iaar, IL «8, 83, 911, »4S, 388.
616.
Heldentum 28«.
lUidepoetia 119.
Halderieb, A. t. Hllbermaaa, A.
Held rieb, R. 78, 38«.
Heldt, K. M. 118, 131, 487.
Heigel. Karl v. 408.
— K. Th. 9«.
Helgenmooter. J. 117.
Heljermaat, H. 15, 108, 165. f»4/S.
Uailbera, A. 24, bi, 138, 194.
— B. 85, IIU, 121. 142, t4»&U, 1&S;4,
161, 106. 907/8, 494, 400, 608/8.
Uellbo«, B. lUeirerieb, IL) 11, »7/8,
«0, 63, 24«.
lUillg, 0 2S/0, 47, 6t, 114, 276, 188, 884.
Ileilkantt 17.
Heilmann, K. 2, 85,6, 228, 200/1.
Uellmeyer, A. 67, 64.
Halmano, M. 63, 14«. 409.
HelnatfetU 20.
— Kochlllser 21.
— tiehtitehe 31.
HelrnttkoDde 30.
Ueimatknnst 16, 04, 112, !•», 945,988,
417.
Heimbntg, Uregur 881.
Heimke, H. 08.
Hein, A. E. 07, I:i0. 46«.
Heine, A. e. Ueiae, Selaui.
— O. 63, 132, 186. 2>5, 207, 697.
— H. 0, 102, KH, 115, 110-20. 188,
146, 171, 209, 211/2, 227, 428, 480,
433/4, 461, 463, 4««, 601, 668, 804,
cm», «17-20.
Bildnisse 212.
— -Denkm&ler 212. «19.
— -Feier 212.
— M. 180, 617.
— Selna (Anteln) 187, 141, 171.
— Th. Th. 65.
Helneccius J. G. 86, 302.
Ileineck, H. 85, 393.
Heinemann, Franx 2, 64, 60, 208, 299,
307, 601.
— K. 100, 100-200, 587, 579;/3, 678,
579-80.
— 0. r. 86. 88, 100, 186, 898, 668.
Ueinitz, J. G. 801, £67.
Heinrich Vlll., KAnig ?. Englaad 384.
— IV., Herzog v. Mecklenbarg 33S.
— V., d. Friedfertige, Uarxog v. M eeklaa-
burg 80, 376.
— Herzog v. Schwabea 64.
— Print V. Hetten 98.
— Prinz T. Prenssen 95.
— Jalius, Uersog r. Braaatehwaig S96.
— C. F. 484.
— K. 160.
Heinrichmann 381.
Heinriehsen, L. 43.
Heinse, W. 61, 128, 187. 4I«>, 438,
459-60, 403.
Heinixe, A. 28, 80, 337.
Heinz. H. 145.
Heinze. Ad. 33.
— H. 30,3, 108, 238j9.
— M. 167, 178, 647.
— P. 92, 415.
Hainxel, R. 223.
Ueinxalroann, 0. 12.'>.
Heiaaheverte (Spielreime) 313, 315«.
330, 332.
Heltig, 0. 17.
Ueitt, U. 104.
HeitmUller, F. lOi.
Ueitnann, K. F. 15«.
Helbig, J. 66.
llelbiag, F. «9.
Heldeatag« 26, 64. 324. «18.
Heldmaon, A. 39-40.
Hel'Ba-Dichtnngen 3.56,7.
Uelfericb, U. i. Heilbat, E.
Helfert, J. v. .5, 99- 100.
Helgeadorf, Helga v. 142.
Hellberg, 0. 44.
Helle, F. W. 116, 132.
— M. 12.
Hellea, Ed. t. d. 167, 190, 192, 198^7.
199, 626, 569, 571.
Heller, H. J. 203, 692.
— Marie 44.
Hellmar, B. «4, 98.
Uellpach, W. (Gyatraw, B.) 12, 4«, 116,
180, 268.
Hellwig, P. 30, 83.
634
Personen- und Sachregister
Hellwig, W. 50.
Helm, Clementine lo5, 472.
— K. 20, 56.
Helme (Flnss) 29.
Heimholte, H. v. 185, 255» 566.
Helinolt, H. F. 2, 225.
Helvig (Imhof), Aroalie v. 195.
Heman, F. 178, 546.
Hemann, K. F. 2, 181.
Hempel, W. 298.
Hemprich, K. 35.
Herasterhuis, F. 608.
Henckell, K. 122, 125.
Hendel- Schütz, Henriette 485.
Henderson, W. 164.
Hengstenberg, E. W. 394, 555.
Henig, A. 59.
Henne, A. 114.
— am Rhyn, 0. 171.
Hennemann, H. 51, 284.
Hennig, Ch. H. 90.
Henning, U. 136, 473, 455.
— M. 4, 186, 558.
Hennings, Betty 161.
Henrici, E. 429.
Henschel, Anna 142.
Henschke, Margaretlio 173, 287.
HenBe, Hedwig 33.
— J. 32, 290, 598.
Hensel, Luise 116.
— P. 107.
Hentschel, K. J. 206.
— W. 52, 169.
Henze, E. 21, 315.
— H. 22.
— M. 157.
Henzen, W. 159.
Heraklit 90.
Herbart, J. F. 37/8, 222, 242, 255, 294/6,
549.
Herbert, H. 24.
M. 124/5.
Herbort v. Fritzlar 590,
Herbster- Roliow, B. v. 107.
Hercegovina 94.
Hercher (Präceptor) 37.
Herd, hänsliclier (im Volksalanben) 24.
Herder, J. G. v. 187/8, 558-62. - 11,
37, 46, 96, 100, K'3, 144, 187/8, 193,
195, 199, 230, 242, 244/5, 288, 294,
307, 404, 410, 421, 431, 4^6, 459, 461.
482/3, 567, 673/4, 577, 608. Adrastea
561. Aeon u. Aeonis KS8, 484, 561.
Cid 31, 561. Hnmunitätsbriefe 560.
Ideen zur Gesciiichte der Menschheit
188. 1. Kor. 13 562. LHteraturbriefe
559. Nemesis 31, 188, 288, 561.
Pädagog. Schriften 188. Provinzial-
blätter56l. Schnlreden560. Ursprung
der Sprache 242. Volkslied 188.
Ausstellung 187.
— Karoline v. 193, 559, 573.
Hering, E. 574.
— H. E. 47,
— ß. 190, 562, 567.
Herman, Christian 352.
Hermann, E. 3';, 293.
— G. 49, 280.
— G. (Kektor in Bern im 17. Jh.) 42.
— Georg 8. Borchardt, Georg H.
Hermannstadt 24.
Hermes, E. 2.
Herodes u. Mariamne (im Drama) 55,
144.
HeroJde 56, 86, 392.
Herold, R. 80, 374.
— Therese 116.
Herolt, J. 74, 361.
Herr, Michael 583.
Herrig, H. 480.
Hermann, F. 71, 77/8, 80, 91, 367,
369.
— Hans (Mttler) 61.
— J 121.
— Max 54, 72, 199, 229, 356, £73.
Herrschertalent 13.
Hersch, H. 95.
Herschel, J. 526.
Hertel, E. 117.
— J. 40.
— L. 51, 283.
— 0. 51, 283.
Hertz. F. 15, 171.
— H. 108. 445.
— W. 10, 54, 132, 227, 238, 469.
Hertzberg, Graf (Minister) 175.
— E. 9. 239.
— W. A. B. 158.
Hertzheimer, Jordan 377.
Hervey, W. A. 206.
Hervieu, P. 438.
Herwegh, G. 116, 414.
Herzfeld, Marie 173.
Herzfelder, J. 201.
Herzl, Th. 65, 128, 153, 172, 174, 456,
499.
Herzog, J. J. 79.
— M. 29.
— R. 141, 455.
— V. Luxemburg (Sage) 55.
Hesiod 575.
Hess, A. 175.
— E. 131, 467.
— H. Frhr v. 193.
— J. 81, 207, 366, 603,
— P. D. 167, 525.
— S. 167, 625.
— W. 185.
Hessel, K. 114/6.
Hessen 3, 20, 28, 90. 94, 117, 229.
— R. (Avoniiinns) 18, 105, 109, 144,
147, 150, 155, 157/8, 271, 449, 478,
500.
Hessus, Eobanus 83, 333.
Hettner, F. 183.
— H. 97.
Hetzer, G. 137/8.
Heubaum, A. 36.
Henberger, R. 126, 163.
Heuer, 0. 144, 191, 193, 195/7, 481, 570.
Henroann, 0. 45.
Heun, C. (Clanren, H.) 615.
Henschkel, W. 91, 187, 406, 558.
Heuser. E. 2, 84, 388/9, 391.
Hensler A. 10, 238.
Heuwes, J. 199.
Hevesi, A. 158.
— L. 63/4, 190, 105, 107, 118, 124, 147,
100, 202, 209.
Hexen 24, 69, 314, 321, 346.
Hexenprozesse 85, 321, 391.
Hey, J. W. 301.
Heyck, Ed. 9, 38/9, 55, 60, 85, 173, 296,
389.
Heyden, F. v. d. 145, 484.
— Sebaldus 382.
Heydenreich, K. H. 244/5,
Heyder, W. 141.
Heydtmann, E. 33/4.
Hey], C. 1(10.
— Christophorus (Humanist) 83, 384.
— E. 100.
Heymann, R. 4, 137, 150, 154, 167.
Heymel, A. W^. 112. 231.
Heynacher, M 584.
Heyne, Chr. Gottl. 411.
— R. 124/5.
Ileynitz, F. A. 98.
Heynlein yon Stein, Job. 342.
Heyse, P. 30, 46, 98, 106, 11.Ö/6, 136,
140, 147, 154, 183, 231/2, 287, 413/4,
416/8, 456, 473, 479, 497, 500/1, 552,
566.
Hielscher, 0. 44.
Hildebrand, A. 64.
— F. 104.
— R. 9, 237.
liildeck, Leo s. Meyerhof, Leonie.
Hildesheim 338.
Hildner A. C. 187.
Hille, P. 137, 474.
— R. 30.
Hillebrand, Karl 552.
— Klara 110.
Hiller, E. 120.
— F. 95.
— G. 160.
— J. A. 163.
Hillern, Wilhelmine v. 142, 454.
Hilty, C. 167.
Himmslbauer, F. 94, 127, 130.
Himmelsanschannng 168.
Himmplsbriefe 23, 319-20.
Himmeletjerna, S. 544.
Himmler, G. 47, 90, 275, 405.
„Hinckende Bothe" (anonymes Soldaten-
stück) 480.
Hindermann, Adele 142.
Hinkel, K. 120.
Hinnerk, 0. 154.
Hinrichs, J. C. 3.
llintner, El. 303.
— V. 29. 48, 51, 279, 284, 334.
Hintxe, 0. 389-90.
Hippe, M. 86/7, 393/4.
Hippel, Th. Q. 167, 521, 614.
llircbenheim, K. 40.
Hirn, J. 170.
— 1. 257.
Hirsch, F. 144, 480, 558.
— F. D. 23.
— Max 6.
— R. 61.
Hirschberg, L. 126, 163.
Hirschfeld, G. 137, 142, 150, 155, 493.
— L. (Feld, Leo) 142.
— R. 161.
Hirschlaff, L. 46.
Hirt, H. 46.
— P. 32.
Hirtli, G. 57, 60, 191.
— H. 60.
Hirzel 32.3.
— H. C. 454.
— S. 464.
Historiker 90, 183/4, 405, 423, 556.
Hitzig, J. E. 614.
Hjelmqvist, Th. 10, 238.
Hobohm, M. 39, 178, 548.
Hochberg, Graf B. 158.
Hochschulwesen s. Schulen.
Hochstraten, A. 77.
Hochzeitsbitter 315.
Ilochzoitsgebräaehe 21/2, 311,315,317.
Hochzeitslieder 315.
Hochzeitsorduungen 85, 391.
Hock, St. 56, 163.
Hoe T. Hon egg, M. 84, 383.
Höher, E. 110/1.
— K. 170, 184, 200.
Hoechstetter, Sophie 142.
Hock (Hock) Th. 87, 394.
Höcker, P. 0. 142.
Höfler, E. 153.
— M. 21, 75, 314.
Höhenknnst 266.
Hoehl, Luise 151.
Höhne, E. 60.
Hölderlin, F. 114, 119, 227, 410, 429,
604.
Hölscher, G. 81, 203, 377, 594.
— K. 85, 389.
— L. 10, 238.
Hölty, L. H. Ch. 113.
Hölzke, H. 17.
Hönicke 205, 598.
Honig, B. 205.
— W. 182.
Hoensbroech, P. Graf v. 4, 23, 170, 231.
Höppener, H. (Fidus) 14, 64.
Höppner, J. 209.
Hörmann, A. 82.
— L. V. 118, 131, 153, 168, 467.
lloese, A. 86, 392.
Hoesslin, J. K. v. 63.
Hötzsch, 0. 172.
Hof, Berliner 85, 389.
Höfen, F. 161.
Hofer, Andreas 611.
Hoff, J. Fr. 61, 101.
Hoffmann, A. 179, 550.
— Camill 104, 437.
— E. Th. A. 209, 465, 482, 604/6. 614/5,
618.
— Ferd. 31, 291.
— G. 137/8.
— H. 97, 100, 196.
— Hans 136, 267, 416, 473.
— Karl 136, 139, 142, 149, 492.
— M. (Livländischer Reformator) 82.
— Manrns 33.
— Max (Lyriker n. Novellist) 109, 450.
— Max (Philologe) 168, 174, 183, 237,
555.
— P. 114.
— R. 36.
— V. Pallersleben, H. 9, 97, 115, 236.
Krayer, E. 10, 19, 48, 51, 193, 279^
283, .306/7, 310/1.
Hoffmeister, K. 599.
Hofkunst 58.
Hofmann, A. W. v. 553.
— B. 81. 124.
— Emil 160.
— Hans 96, 129, 153, 206, 210, 462,
600, 615(6.
— K. 68, 236, 340.
— L. V. 63, 553.
— M. 170.
Hofmannsthal, H. v. 103, 152/3, 4S7.
Hofmeister, A. 79.
Hofmiller, J. 104, 180.
Hofrichter, A. 47.
Hohelied 612.
Personen- iiiul Saf;lirrM.»iKtflr
635
Ilohenhuosen, Eliiie t. 112.
Ilohenheim, FranzUka t. 005.
Hohenlolie. Cl. Ffirat t. 00, 170.
Ilohenzollernfarslen 82.
llohlfeld. A. R. 201, 205, 550. «00.
— P. 179.
Ilohmunn, L, 50.
Hoier, K. .'iöl.
Hol nein, V. t. 014.
— IIiinM d. JQtiKere 00/1.
Holberi?, L. v. HO, 108, . WO, 446.
lloldu-lierclitu .118.
Holder, A. 10, 77, 40Ö.
llulewii II. 118.
Holitsohflr, A. 137, 154.
— J. 180.
Holl, Vul. Höä.
Holländer, K. 14. 137/8. 140, IW, ]Ö'.K
177. 191 202. 445. 474.
Holliind :i43.
- II. 117, i;i5, 170, 47 J.
Ilolln. trau 2:<, .55. »13.
Holleck, F. 55, 7.S.
Holm. K. 90, 107, \X\, 470.
Holmann, L. A. 19.S.
Holst A. lL'.'/:i.
Holstein, II. .19, 206. (il)I.
Ilolutenius, Lucus 392.
Holtei. K. 13 , 479.
Holthof, L. 0, 185, 210.
Holthotr, E. 138.
Holtorpius, Bernhard 1)85.
Holtzhener, H. 79.
lloltzinann, A. 235.
— H. 18 i, 230.
Holz, A. 112, 122, 130, 14.', 150, 177,
417, 448, 474j5.
Holzamer, W. .58, 122, 136/8, 142/3. 175,
194, 198, 571.
Holzapfel, R 12.
Holzer, E. 114.
— R. Ol, 118-20, 123, 130, 130, 152/.3.
158. 100, 466. 496.
HnlzgrHefe, W. 145. 207, 485, 603.
Uolzhiiiisen, A. 50.
— P. 10, 94, 101, 114, 144, 183, 200,
208, 212, 561. 619.
Ilolzin^er, F. v. 152.
Holzmiinn, M. 6, 2.32, 555.
Holznittlier 293.
Holzner, E. 17,8, 48, 50, 103, 183.
Holzwarth, F. 145.
Homer 30/1, 198, 288, 572.»
Hcnaosexuttlit&t 17, 121, 156.
Honau 210.
llooper, Joh. 340.
Hopf, J. 32.
Hopfen. H. v. 12, 259, 455, 478.
— 0. II. 39, 174.
Hopp, E. 71, 851.
— F. 153.
Hoppenot, J. 00.
Hoppin. J. 50.
Horaz 112. 187, 558, 579.
Horcicka, A. Ol, 131, 466.
Horlenins, Joseph 382.
Horniayr, J. v. 97, 140, lO.'t, 470.
Hörn, E. 39.
— Fr. 236.
— 0. 183.
— U. 133, 470.
— W. 24.
Horneffer. E. 180, 552.
Hornemann, F. 174.
Homer. E. 151, 158, 200, 499, 603, 572.
Hornig, F. 59.
Hornatein, Ferd. y. .55.
— Nadja 110.
Horowitz, S. 110.
Ilostinsky 255.
Houben, H. H. 3, 04;5, 131. 140, 146.
211-3, 231. 467, 488, C17, 620.
Honrsch 165,6.
Houwiild, E. V. 501, 014.
Houseuyp, A. 4.30.
Howo, H. C. 10.
Hoyer. P. 171.
Hoyers. Anna Orena 87.
Hrnschku, Ella 130, 474.
Hnber, A. 003.
— Leop. 496.
— Therese 211, 616.
Habmaier, Ualthasar 341.
Huch, Friedrich 138, 142, 475.
— Ricarda 43, 141/8, 154, 207. 211, 476,
004/6, 617.
Kübel, F. 7, 142.
Habner, J. 88, 397.
HQbner, 0. 11.
HQtrer. H. 9.
Hfi((li. E. 200, 615.
Hallen. F. 67, 80, 338.
HQIter. C. 124.
lianurjairer, Friadr. 330.
Harbin, J. 3. 184.
Iiarne Scyfried 54, 72, 856.
Hfligen, It. S. lOS.
llOtejungenTeriohen 27, 3)0.
Hflttner, F. 70. 7.3, 00, 406.
Iltigendubol, H. 120.
llogo, V. lO.t, 207, 205, 417, 480. 603.
Ilugwttld, U. (Uutiui) 82, 381.
Hamaniijioug 83, 381/6.
— christlioher 174.
— im EUa«» 883.
— in Ingolstadt 381.
Ilumani-.ät 200, 670/7.
Humboldt, A. t. 08, 19.3, 105.
— W. V. 81. Ort, 98, 221/2, 243, .506/6.
Hume, D. 482.
Hamor 16. Oi/4, 120.
Huroperdinck, E. 165.
Hunsinger, F. 21, 314.
Hansrack 22.
Hutizik«r, J. 37,8.
Hunzinger, A. W. 156.
Huon de Uordeaux 128, 4.'>8.
Hupp, 0. M, 342/3.
Uuppert, P. 170.
Hurst, J. F. 91.
Hnselka, E. 121.
Hnss, J. 60.
— K. 105.
Hnsülein, H. 83, 383.
Hassong 40.
Hutoheson, Fr. 243.
Hnth, J. 50.
Hatten, Ulrich v. 83, 220, 340, 588, 616.
Uatter, K. 369.
Huyelin, A. 442.
Hayskens, H. 82.
Huysmans, K. J. 475.
Hyperius, A. 77.
Uyppios (rassische Schriftstellerin; 451.
Ibiinez, V. Blasco 164.
Ibsen, H. 11, 108/9, 155, 205, 260, 428,
446-50, 474, 478, 496, 500, 553.
Ich-Technik 127. 271, 450
Idealismus 13, 178,9. 204, 262.
Idee 246.
Ideenlehre, historische 1, 221/2.
Iffland, A.W. 160, 200, 483, 486, 599, 601.
Ißlau 351.
Ihering. R. 272.
llberg J. 41, 43, 200, 575.
Ilgenstein, H. 115, 195,'6.
Ilges, F. W. 467.
Ilias 193.
Ill-Berg, Marie 59.
Illuminaten-Orden 170.
Illusionen, ästhetische 258, 268.
Illusions-Aesthetik II, 258.
Illustratoren 64,5.
Ilmenau 191, 194, 196.
Ilwof, F. 97, 119, 191. 104.
Imelmann, J. 32, 290.
Imesch, U. 70.
Irohof, Amalie T. (r. Helvig) 195.
Immendöitfer, B. 22.
Immendorf, J. v. 100.
Immermann, K. 120, 14.5, 227, 45.5,
462,3. 466,8.
Immich, U. 183.
Impressionismus 67j8, 263.
Improvisaturen 116.
Individualismas 1, 180.
Individualität 131, 208.
Individuum n. Masse 306, SCO, XVi.
Industrialismus 423.
Ingemann, B. S. 108, 445.
Ingolstadt 28, 8;».
Inhaltsangaben bei Recensionen 267.
Innichen (Markt) 340.
Innsbruck 340, 352.
Inquisition 23, 85.
Inschriften 28. 75, 317, SS3.
„Insel" (Zeitschrift) 5.
„Insel Felsenbarg«, die 88.
Inszeniernni; 157. 502.
Intdlligenzblälter 232.
Interim 377 8.
Internationalismas 171.
Interpunktion 50, 282.
Irmer, B. 40.
Irmisch, Lina 43. 279.
Irfing, tt. 202.
lMh<r. B. 75.
l«Mk«. A. 124.
UUr. A. 101.
Uolaal. B 18. 16», I»6. 203, 591.
Itracl, A. 294.
- M. «7. 8sa
- 0. 185.
ItrMU. L. V. »9.
Utcrles. U. I«7.
liUI, K. 08, 156. 164. 619.
I teilen 52. 100, 836.
Ithen. Anna 26. 3.30.
IlMfott, Marl« 125, 1.54.
Jablonski. D. R. 90. 392. 40t/t.
Jaebmann. K B 17», 550.
Jaoob Id« t. Ander«, Ida.
JMObi, Pr. II. 523 4, 557, 6A2. 575. 600.
- O. 411.
— M. 22. 54.
Jarobowikl. U 122. 124. 1.39. 141, 904, 601.
Jaonbs. Chr. Fr. W. 301.
— E. 21. 08. 89. ll.i, 175. laX 300, 340.
• M. 1.37, 151. 158, 160. 474.
Jaoobien. J. P. .54, |08.
jBeob«i>hn. II. 46.
- 8. 1.50, 161. 17.5.
Jacobson. J. 34i3.
Jacoby, D 114, 1«7, 18», 621.
Jftger, 0. 174.
- J. 5.
- 0. 2, .35, 41, 43. 210, 304, «16.
— P. 100 174.
Jaenseb 191.
Jair«. R. 03, 137/3, 142.
Jagd, die wilde 2.3. 312, 318/9, 8S4^.
Jagemann. Karoline 601.
Jahn, A. 165.
- Fr. U 173, 205.
— K. 3, 209, 614.
Jahnke. R. 32, 289.
Jahrbuch, statistiiche« fQr da« höhere
Srhulwesen 292.
Jahrbacher 60.
— Heidelberger 235, 8.37. 010. 613.
Jabrhunderibezeichnnngen 29.
Jakobsbrfider :U'.K
Jambentragödie, deklamatorische 414.
James, M R. :M6.
Jamlaitis, A. 27.
Jammes, F. 4)7.
Jander E. 33.
Janin, J. 430.
Janitsohek. Maria 124, 142.
Janosi, II. II.
Jansen, A. 567.
— F. 130, 1.33. 465.
- O. 99.
— J. 67, 837.
Jantxen, H. 20, 55, 89, 102, 146, 213,
899. 4S8/9.
Japaner 505.
Jarcke, K E. 175.
Jargon 47, 277.
Jarno, J 157.
Jarres 176
JaskaUki 59.
Jatromathematiker 76^ 88S.
Janker, K 31.
— 0. 28, :«.».
Jänner, Prant 504.
Jasthauben 341.
Jean Paul «. Richter. J. P. Pr.
Jebb«, C. :iS6. 433.
Jelioek (R»bbiner) 272.
Jellinek, A. L. 3, 5.3, 63, 60. 94, 104.
158,9, 186. 480, 602, 573.
- J. 4.
— M. H. 87, .394.
Jellinghaai, H. 20.
Jena 484. 550.
Jenewein. A. Rnd. 26, 15}. ?^.
Jeniich, D. 274.
Jenny, K. 19). 193.
— Q. 24, 323.
— H. 91, 131, 407.
- B. Ch. 94.
Jensen, Ch. 21.
- W. 100, 130, 142. 4IÖ. 455. 47.X
Jent«oh. C. 168. 172. 179. 183, 232.
Jerome. König Ton Weitfalea 99.
Jernsalem-Kotany. Elae 141.
Jeeinghan«, Vi. 180.
Je««. U. 47. 5.3, 114. 128, 4601.
Jeseen, Chr. H. w. 90.
- K. D. 61, 128, 1878, 459-00, 55%»l
— P. II, 58.
636
Personen- und Sachregister.
Jester, L. 21.
Jesaiten 36.
Jesaitendrama 88, 898.
Jesnitenpoesie 394.
Jesus 181.
Jetter, J. L. 44.
Jezler, Ch. 185.
Jiriwek, 0. L. 10, 54, 234.
Jodl, F. 90, 170, 179-80, 189. 550, 564,
Jodler 328, 330.
Joel, C. 185.
Jörg, J. 6, 175.
Joesten, J. .3, 94, 147.
Johann, König v. Sachsen 120, 147.
— Markgraf 349.
— der Aeltere, Graf v. Nassan-Dillen-
bnrg 36.
— III., Abt von Georgenthal 339.
— V. Leiden 82, 380.
— von Nürnberg 345.
— Albrecht I. v. Mecklenburg 376.
— Sigismund, Kurfürst v. Branden-
bnrg 85, 391.
Johannibtag 21, 315, 318.
Johannsen, A. 26.
John, A. 16, 20/4, 94, 315/6, 322.
Johnson, B. s. Jonson.
Jolowicz, Julie 128.
Jonas, E. 108, 446.
— F. 203, 290, 557, 593.
— G. 16.
— Jnst. 377.
Jones, R. 399.
Jonson, Ben 226, 459.
Jordiin 60.
— R. 73, 359.
— Wilh. 415, 455, 652.
Josef II., deutscher Kaiser 95.
Joseph, D. 183.
— E. 10, 192, 238, 568.
Jost, H. E. 12.
Journalismus 175, 259.
Joynes, E. T. 206.
Jubiläen 9, 238.
Jnd, Leo 379.
Judas Ischarioth 53.
Juden 20, 85, 144, 213, 349, 376, 391.
Jndeneid v. Mählhansen 391.
Judenfrage 172.
Judenordnnng, Nassau-Usingsche 391.
Jndenschnt-/,brief (1711) 391.
Judentum 180, 227, 616,
Jodithdramen 359.
Jülich 82.
Jülicher, A. 182.
— R. 29, 51.
Jünger, J. F. 494.
Jüngst, H. C. 122, 149.
Jüngstes Deutschland 93, 181, 207,
413.
„Jugend" (Zeitschrift) 64.
Jugenderziehung, künstlerische 263.
Jngendschrit'ten 135, 472.
— -Ausschuss, Hamburger 135.
Jugendschriftsteller 135, 472.
Jnglar, L. 57.
Jnlfest 21, 312/3.
Juliiit 22.
Jnliusburger, 0. 168.
Juncker, H. 166.
Jung, G. 176.
— H. 150.
— J. 183, 2.S8.
— K. 164.
„Jungbrunnen" 5.
Junges Deutschland 211/3, 617-20.
Jungfrau Maria 66.
Jungfrauen, kluge u. törichte .360.
Junghans, Sophie 142.
Jangmann, Mich. .380.
Jungnitz, J. v. 76.
Jnng-Stilling, J. H. 114, 195, 623.
Junk, V. 201, 588.
Junker, K. 200,
Jnnkerroann, A. 160.
Juristen 184, 556.
Juristendeutsch 47, 276.
Jnristentag 6/7.
JuBti, K. 65, 610.
Jnstinus, Magister 868.
Kaan, H. 161.
Kabitz, W. 179, .548.
Kachler, J. 479.
Kfigebein, K. A. 128.
K&lble, K. 154.
K&lin, M. 26, 328.
KUmmel, 0. 41, 67, 297/8, 336.
Karamel, R. 29.
Kämmerer, L. 13, 58.
Kärnten 20.
Kästner, A. 36.
— A. G. 411.
Käthe, Markgräfin v. KOstrin 95.
KafTeepoesie 114.
Kaftan, J. 169, 536.
Kahl. W. 194, 290.
Kahle, W. 49.
Kahlenberg, H. v. s. Monbart, Helene v.
Kahn, G. 16, 103.
Kahnt, 0. 35.
Kaibel, F. 108.
Kaindl, L. 27.
— R F. 27/8, 333.
Kainz, J. 160.
Kaiser, H. 70, 350.
— Isabelle 124.
Kaisheim 73.
Kalas, W. 195.
Kalasova, Marie 107.
Kalb auf Kalbsried, Familie v. 195;
204, 595.
— Charlotte v. 96, 195, 204, 595.
Kalbeck. M. 126. 147-51, 153, 158, 160,
190, 197, 199, 209, 212, 615.
Kalberg, Henning 338.
Kalender 75, 36.3.
Kaiina, Th. 40, 77.
Kalischer, Alfr. Chr. 97, 163, 172.
— Edith 12, 258.
g JQQ
Kalk'schmidt, E. 15, 58, 138/9, 141, 146/7,
150, 153, 157, 160, 161, 477.
Kallas, 0. 25.
Kalthoff, A. 169, 179-81, 5.36.
Kambli, C. W. 466.
Kamenz 186, 557.
Kammerhoff. E. 117.
Kanig, 0. 200, 576.
Kanne, J. S. 6U5.
Kannengiesser, P. 29, 184, 286.
Kunt, I. II, 97, 174, 179, 189,222,230,
242, 244/5, 255, 294, 404, 428, 436,
459, 482, 523,4, 526, 536, 546, 549,
550, 555, 562, 5G4/5, 684/5, 597.
Kanter, E. W. 68, 341.
Kantorowicz, H. (Zwyiiiann) 122.
Kanzelredner 183, 555.
Kanzleisprache 47, 276.
Kanzleistil 279.
Kapf, E. 45.
Kapitalismus 15,
Kapp, W. 79.
Kappelmacher, A. 198, 572.
Kappstein, Th. 53, 137, 141, 180, 182,
lt>9. 566.
Karabacek, J. 238.
Karbe, A. 117, 127.
Karezag, W. 504.
Karfreitag 315/7.
Karg, G., 374.
Karge, P., 68, 341.
Karikatur 65, 177.
Karl IV., deutscher Kaiser 395.
— V., deutscher Kaiser 68, 70, .341,
350, 381.
— VIII., König V. Frankreich 347.
— Erzherzog v. Oesterreich 96.
— Landgraf v. Hessen-Kassel 99.
— Fürst V. Ligne 581.
— Alexander von Sachsen-Weimar 90,
195, 418.
— — Prinz von Württemberg 391.
— August V. Weimar 100, 187, 192/3,
195, 204, 558, 572, 595/8.
— Eugen, Herzog v. Württemberg 204.
— Friedrich, Markgraf v. Baden lUO.
— Rudolf, Herzog v. Brannschweig-
Lüneburg 400.
— Theodor, Kurfürst v. d. Pfalz 400.
Karlsbad 81, 195.
Karlsruhe 3, 62.
Karlssage 51.
Karlstadt, A. 377.
Karlweis, C, 152.
Karoline Luise, Markgräftn v. Baden-
Durlach 103.
Karpath, L. 164, 166, 199.
Karpeles, G. 115, 204, 211, 231, 431,
.597, 618.
Karppe, 8. 7, 187, 189, 431.
Karski, J. 15.
Karsten, T. 47/8, 279.
Karstens, H. 137.
Kart eis, J, 4, 82.
Kttiwaiten, 1/. Rheaa v. 117.
Käser, K. 68, 340.
Kaskel, K. v. 210.
Kassner, R. 17.
Kastan, J. 185.
Kate, J. J. L. ten 202.
Katechismusgeschichte 77, .365/6.
Katechismusversuche 293.
Kategorien, ästhetische 252.
Katerkump 96.
Katharsis 209.
Katholizismus 77, 93. 184, 453, 606.
— liberaler 170, 537/8.
— moderner 170.
Kathrein, Y. 86, 393.
Katsch, H. 154.
Kaischer, L. 104, 103.
Katt, F. 146, 148, 158, 161, 187, 213.
Kattentidt, G. L. 94.
Katzheimer, Wolfg. 345.
Kanffmann, Angelika 61.
— E. 98.
— F. 8, 54, 235, 317.
— J. 52.
Kaufmaun, Pfarrer 45.
— A. 389.
— G. 33/9, 77, 86, 99, 184, 343, 392.
— J. 55.
— Max 98, 115, 133, 197, 211/2, 617,
619.
Kaulbach, F. A. 61.
— W. V. 61, 198.
Kannitz, Gräfin Rosa 193.
Kautzsch, R, 48, 278,
Kawczynski, E, 128.
Kawerau, G. 76, 789, 8.3, 365/6, 368/9,
373, 3.-54.
— W. 77.
Kayser, K. 81.
— R. 174, 544.
Keben, G. 142.
Keferstein, H. .36, 182, 188, 560, 562.
Kegel, M. 121.
Kehrbach, K. 35, 292.
Kehrein, J. 9, 32, 116, 2.38.
— V. 32.
Keidel, F. 81, 378.
Keintzel, G. 61, 234.
Keiper, Ph. 28, 42, 51, 278, 283, 334.
— W. 115, 207, 603.
Keiser, R. 89, 507, 511.
Kellen, T, 6, 14, 22, 157, 162, 232.
Keller, A. 16, 121.
— A. V. 74, 616.
— Albert v. (Maler) 63.
— B. 106.
— Gottfr. 62, 97, 120, 131, 265, 414,
416, 455, 466/7, 571.
— H. 101.
— J. 132.
— L. 44, 71, 856, 169, 351, 339, 392,
534.
— 0. 165, 273.
— P. L31.
— S. 5.
— W. 105.
Kellermann, A. 7, 94, 115, 147, 163.
Kelles-Krauz, C. v. 184.
Kellner, H. C. 10.
— K. P A. 202.
— L. 33, 100, 106, 118, 196.
Keltentum 172,
Kemener, Timann 382.
Kem6ny, F. 45.
Kempten 68.
Kenzingen 61.
Kepler. J, 90.
Kern, 0. 183, 583.
— R. 155.
Kerner, Justinns 210, 616/6.
— Th, 61(1.
— -Haus 210.
Kerning, J, ß. 170.
Kernstock, 0. 6, 118.
Kernwart, F. A. 169.
Kerr, A. 12, 15, 107, 135, 148-62. 154.
156, 159, 161, 205, 44.3/4, 492/4, 496,
499, 5ul, 505, 699.
Kerstensteiner, O. 43.
Kessel, R. 26.
Kesseler, A. 42, 3»K).
Kesselring 379.
Kessler, A. 210.
— H. Graf 64.
— J. 71, 82.
Kestenberg, G. 176.
Kester, F. X. 52, 285.
Kestner, A. 195.
— Lotte 8. Bufl', Lotte.
Personen- und Sachre"ister.
637
Ketteier, W. G. t., Blaohof 182.
Keadel. II. 287.
Keudell, K. ▼. UO, 423.
Keafelin, Bulth. a74.
Keuschheit 174.
Kensüler. O. t. U, 247.
Key, Kllen 7, 16, lOH, 171. 17:». 2(10,
•13«.
Keyserliiii;, A. Oruf 08.
KeyüBer, A. 8«, 8'.»2.
Koyusner, Q. ÜJ.
Khiienber)f. Sophie V. I:i'.', 4ß«.
Khull, F. m».
Kiokelliiihn lti4,
Kiehne, H. 4.
Kiel, A. 1Ü4.
Kielinnd, A. 4i').'i.
Kielmannsegg, Erich Graf 8n, :W.l.
Kiener, F. 1H4, '238.
Kienzl, W. 14, 1(15.
Kiepert, A. 176.
Kierschner, Lola (Sohnhin, U.) 41.'j, 417.
Kiesgen, I.. 94, 118, 121, 124.
Kiesuler, F. 44, 305.
Kihn, II. 40.
Kilian, E. 120, 151, l."):l, 156 7, 150,205,
498, 5(12, (100.
Killniann. M. 301.
Kiltgehen :tl(l.
Kilz, O. 28.
Kind 56, 171.
— und Knnst (s. auch Knnst im Leben
d. Kindes) 12.
— Fr. 417.
Kinderfnigen (Katechismns) Hü, 20.3.
Kindergarten 205.
Kindergebete 27.
KindergRstalten 105.
Kinderlieder 07, 125, 311, :t.tl,-2.
Kindermann, F. 37.
Kindorreime 27. 284, 320-30.
Kinderspiele 27, 311, 317, 331.
Kindersprache 46.
Kindertrnppen 80, 309.
Kindscher, F. 135, 472.
Kinkel, G. 08, 115, 272, 328, (110.
— Johanna 173.
— W. 37, 294.
Kinzel, K. 3, 32, 72, 78, 131.
Kinzenbach. K. 121, 149.
Kionka, 0. 21.
Kipling, K. 107, 439, 443.
Kippenberg, A. .33, 55.
Kirchbach, W. 3. 11, 139, 201, 203, 448,
581, 592,3.
Kirche (Religiöse Verhältnisse) 60, 67,
77-82, 85, OO, 169-70.
— katholische 170, 132, 265, 366.
Kircheisen, F. 55.
Kirchenhistoriker 182/3, 555.
Kirchenlied 114, 303.
— katholisches 71, »7, 351.
— protestantisches 71, 87, 229, 350/1.
— reformiertes 71, 351.
Kirohenordnnngen, evangelische 365.
Kirchenstaat 336.
Kirchen Visitation 76, 85.
Kircher, E. 47, 270.
Kirchholf, A. 171, 530.
Kirchmann, A. 51, 282.
— J. H. V. 255.
Kirchmeyer, Th. 83.
Kirchner, F. 02, 546.
— J. 15, 134.
Kirchweihe 21, 313/5, 317.
Kirohweihlieder 2(S.
Kirsohner, A. 105.
Kirsohstein, M. 149.
Kisch, 11. 51, 284.
Kissling J. B. 78.
Kittels, J. 229.
Kitzbühel ^Ortsname) 28.
Kiy, V. 33.
Kjärböll, Ch. 24.
Kjederqaist, J. 48, 277.
Klaar, A. 12, 18, 61, 118. 122, 149-51,
153, 158,0, 174, 187, 272. 494, 497/8,
.543, 592, (120.
Klaffer (Ortschaft) 25.
Klagenfnrt 28.
Klages, L. 122, 138, 475.
Klaiber, Th. 08.
Klangworte 48, 278.
Klarmann, J. L. 96, 195, 204, 595.
Klasen, F. 154.
— J. 5.
Klassert, A. 74.
Klassiker, p&dagogische 292, 294.
Jahresberichte für neoere deutsche
Klasiiker-Aasgaban. nena ö.
Klau», M. 117.
Klansimann, 0. A. 2, 06.
Klee, O. 4S8.
— T. GeroUhofen, K. 80, 376.
Kleefeld, W. 17, 80.
Kleffner, A. 31, 288.
Kleiderreform 14.
Klein, A. r. 160, 470, rM, 505.
— C. 201, .')82.
— F. 113.
— J. 3s.
— J. L. 414.
— Kudolf 15, 63, 162, 265.
-Hattingen, (). 110, 176.
Kleinecke, P. 172, 'j41.
Kleinenberg, (>, 17.
Kleiner», P. 401.
Kleinfercher (Fereher r. .Steinwandj J.
117.
Kleinjung, 0. 480.
Kleinpaul, J. 165.
Kleist, E. T. 113. 127.
— II. V. 129, 145, 207, 263, 414, 433,
430, 461/2, 465. 480, 434/.5. 495, 407,
573, (103/6, 612, (11.5.
Klenk, J. G. 51.
Klenz, II. 114.
Klenze, C. v. HO.
Klimke, U. 73, 358.
Kling, II. 125, 203.
Klingebeil, II. 103.
Klingemann, A. 1,50, 503, 586.
Klingenberg, P. 20.
Klingenfeld, Emma 100, 448.
Klinger, F. M. 144, 101, 195, 481/3.
— Julius 05.
— Max 63/4, 175, 247, 553.
Klingd, C. 20.
Klinkowström, Agnese Qr&fln 142.
Klob, K. M. 6, 144, 14(1.
— 0. 54.
Klodik V. Sabludowski, A. 42.
Klopfleisch 27, 330.
Klopp, 0. 7(1, 184.
Klopstock, F. O. 113, 127, 456/7. Uessias
31, 288, .5.50. Oden 31, 11.3, 288.
Klosel, II. C. 00.
Kloss, E. 164/5.
Klosterbrnck 353.
Klosterkinderfest 21.
Klotz, E. 194.
— H. 23, 61.
Kluge, F. 47/8, 108, 201. 212, 276/8,
345, 570/1, 620.
Knab, J. 42.
Knabo, K. 29, 44, 304.
Knackfuss, H. ÖO-OO.
Knaflitsch, K. 43, 89, 3C3, 398.
Knapp, A. 116.
— C. 197, 205.
— G. 113, 342.
— H. 84.
— Th. 68, 342.
Knappe, II. 157.
Knaus, L. 63.
Knebel, J. 73.
— K. 163.
Kneipenwitz. Berliner 27.
Knepper, J. 73, 77. 82, :iö8, 367, 383.
Knrtsch, 0. 80, 104.
Kniebe, K. 85, .391.
Knigge, A. v. 127,3, 107, 400.
Knittelvers 585.
Knittlingen 72.
Knobelsdorff-Brenkenhoff, Nataly ▼■
(Esohstruth, Nataly v.) 140.
Knod, G. C. 40, 71, 297, 351.
Knodt, K. E. 117, 123 4.
Knöll, P. 43, 303.
KnöpHe. A. 24, 321.
Knörk, 0. 20. 39-41, 44.5.
Knoke, A. 2.
— K. 77.
Knoop, G. 0. 124.
— 0. 23, 28, .320, .3.3;!.
Knorr, Joseflne Freiin r. 124 5.
— Th. 57.
— T. Rosenroth 87. 394.
Knortz, K. 20, 27,3, .56, 107. 443.
Kobel, 0. 35.
Kobell, F. T. 455.
— Louise V. 132, 463.
Kober, T. .359.
Kobke. P. 97.
Koch. A. 65, 200, 579.
— C. 202.
— D. 63. 136.
Litterktorgesckiehte. XIII.
Koeh. B. 63. 1».
— F. 70.
— 0. Fr. 303.
— H. 170.
— M«x 1, 9, «3, 108, 120, 14«, 148,
161. 16S/4, 158, 164. 177. 203, 904,
ail/a. 236», 828. 238, 405. .502.
— Haldy «2.
— T. Bernack, M. lOI. IM.
Koekal. F. W. 38.
Koebel, Jak 375
Kfiborlin. K. 37.
KOcbel, A. .507.
Kdokeritz s. Kabar. FraBziakni.
Koagal, F. 164. 616.
— O. 18.3.
— B. ia3, 565.
KShlar. A. 6.
— 0. 4.
— J. 21. 812.
— W. 83. 71, 76, 78, 80, 320,304, 870,
374, 878.
KSbne, C. 840.
KOIar, Chr. 87, 894.
Koalling, II. 22, 316.
K61n 61.
König, Bd. 15, 180, .V>1.
— G. 593.
— H. 24, 206.
— W. 186,7, 198.
— Drosselbart 5«.
KSnigin v. Sabm 54.
Koenigsberger, L. 185, 566.
Königsegg. Graf L. W. t. 389.
Königsfeldt, A. E. F. 78.
Königsmark, Ph. Chr. Graf ». 9«, 30».
Königsspiel 327.
KöDiiamuin, W. 30.5.
Köpke, U, 40.
Koepp, Laura 130, 237.
Koeppel, E. 106. 442.
Koeppen, A. (11.
— F. T. 194.
— W. 359.
Körner, E. 16t.
— G. 204, 595/0, 002.
— Th. 31 2, 114, 145, 195, '.'07, 484.
501, 603.
KOster, A. 63, 1-58, 186/7, 190, 190. 201.
203, 245, 286, 502, 557,8, 572, 576.
579. 580/1, 502.
— H. L. 59.
— Ilani 430.
Köstlin. U. A. 71.
— J. 78. 182. :»«8. 555.
Koetschau, K. 64.
Kötteling .»39.
Kötz, G. 84. :(d7, 301.
Kohbrok. H. 52, 234.
Kohfeldt, G. 23, 3«, 75, 81, 294.
Köhler, F. 164.
— Joh. 346.
— Josef 1. 7, 12, 14/5, 17;8. 53, 60, 101,
106,7, 124, 1.38, 157, 180. 188, 258.
205. 442,3. 475.
— K. 2l0, 212.
Kohlhaas. Michael 120.
Kobiransch, E. 435.
— R. 106, 145, 191. 190. 200. 200, 553, 57a
Kohlschmidt. 0. 127. 4.55.
— W. 48. 279.
Kobra, J. 151.
Kohn, M. 114.
Kohts, R. 32.
Kohnt, A. 6,7, O-IO. 120, 127,8. 15Ö,
160, 164, 176, 105, 210, 212/3, 283,
620. 610-20.
Kolmr. U. 59.
Kolb, Chr. 90, 302, 4():i.
— Fr. 374.
— P. 90, 405.
— B. 98.
Kolb«, E. 201.
— K. W. 235.
Kolberg (Kreis) 21.
— J. 15.
Kolde, Tb. 77 8, 30. 82, 90, 183, 370.
374, aaO, 392, 402.
Koldewey, F. E. 33, 33, :)85. 397.
Koller, J. 242.
— K. 30.5.
Kollitsch. A. 43.
Kollwits. K&the 64.
Kolm&tz. J. 143.
Kolnmbns, Christ. .347.
Kombarg 77.
Komik 16.
82
638
Personen- und Sachregister.
Komödianten, englische 89, 344, 399.
— französische 89, 399.
Komorzynslti, E. v. 9, 103, 135, 144,
146, 151/2, 155, 163, 207/8, 494, 496,
498-500, 599, 606, 610.
Kompert, L. 133.
— P. 142.
Kompositionen Goethescher WerVe 197,
202, 573, 591.
Konfession, Angaburgische {>^. auch
BekenntnisschriftenJ 77, 365.
Konody, P. Q. 202.
Konrad v. Würzburg 354, 590.
Konradi, C. 14.
Konradin-Dramen 55, 480.
Konstanz 79.
Kont, J. 11, 188, 559.
Kontemplation, ästhetische 258.
Konversationslexika 5, 232.
Kopisch, A. 115, 460.
Kopp, A. 26/7, 68, 72, 75, 111, 332, .343,
353, 363.
— H. 159, 503, 586.
— J. 293.
— .1. E. 479.
Koppel-Elfeld, F. 148.
Koppmann, K. 29, 69-70, 80, 346.
Korfu 212.
Körner, Hermann 309.
Korngold, J. 166, 199.
Kororoandel s. Wedekind, Ch. F.
Korpsleben 39.
Korrektheit in d. Dichtkunst 245.
Kortgien, C. G. (Peregrinus) 125.
Kortnm, K. A. 455.
Komm, F. 170.
Kosch, W. 134.
Koschat, Th. 118.
Kosenamen 28. ^
Koser, R. 90, 405.
Kosmopolitisches (Weltlitteratur) 226.
Kossmann, E. F. 56, 72, 209, 614.
Kothe, B. 162.
Kotzebue, A. v. 102, 144/5, 195, 200,
400, 432/3, 479-80, 483/4, 494, 503,
581, 591.
Krabbe, H. 54, 166.
Kraeger, H. 65, 120.
Kraemer, P. 198.
Kraepelin, K. 134, 471.
Krafft, J. 81, 378.
Ebing, K. Frhr. v. 141, 484.
Kraftdrama, originelles 414.
Krainz, A. 58.
Krais, F. 64.
— G. 157.
Kralik, E. v. 13, 17, 25/6, 61, 90, 93, 95,
120, 124, 128, 153, 171, 205, 392,
417/8.
Erambambulilied 26.
Krancke, F. 37.
Kranewitter, F. 153/4.
Krankheiten iip 15./16. Jh. 346.
— poetische 269
Krankheitsnamen 29.
Kratt, W. 210.
Kratz, F. 107, 433.
Kratzer, N. 83, 384.
Kraus, E. 55, 144, 195, 201, 479, 586.
— F. X. 7, 60, 05, 97, 101, 184, 233,
238, 537, 556.
— 0. 110.
Kranschner, J. 125.
Krause, A. F. 4, 122|3, 137, 141, 477.
— E. 21.
— F. 59.
— G. 80.
— G. R. 163.
— J. W. 39.
— K. Ch. F. 46, 179, 274, 550.
— R. 44.
Krauske, 0. 85, 389.
Krauss, Q. J. 138, 475.
— R. 55, 64, 96, 114/5, 152, 158-60,
196, 199, 203/5, 210, 465, 496, 572,
591, 596, .599, 601, 616.
Krautwald, V. 293.
Krebs, C. 101, 163, 165, 204.
Krebsjauche (Ortsname) 28.
Kreis, J. G. 82.
Kreiten, W. 10, 104, 168, 211, 238, 532.
Kreowski, E. 21, 121, 132, 1,37/8, 147, 166.
Kretschmer, Elisabeth 88, .396.
— P. 10, 238.
Kretier, E. 173, 4.38, 541.
— M. 101, 138, 142, 456, 47.5,
Kretzmunn, F. K. 142.
Kretzschmar, A. 174.
Kretzschraar, H. 162/3, 506/7.
Krenschner, C. E. 24, 322.
Kreuz (in der Kunst) 60.
Kreysig, G. Ch. 462.
Kriebel, J. A. 98.
— W. 44, 304.
„Krieg in Deutschland" (anonymes
Drama) 480.
Krieg in der Kunst 60.
— Dreissigjähriger S4/5, 229, 387/8.
— Siebenjähriger 144.
— R. 20.
Kriele, M. 139, 475.
Kriminalroman 127, 130, 464/5.
Kringsteiner 498.
Kritik 16, 57, 104, 141/3, 154, 156, 244,
251, 267, 477.
Kroger, T. 142.
Kroker, E. 8, 91, 234, 407.
Kromer, H. E. 57, 63, 151.
Kronberg, Hartmut v. 375.
Kronecker, H. 91.
Kronegg, F. v. 3.
Kronenberg, M. 171, 174, 189, 54.3.
Kroner, Ph. 2.3.
Krones, Therese 160, 504.
Kronig 549.
Krosigk, Auguste v. 96.
— G. A. V. 96, 405.
Krudevig, J. 40.
Krücke, E. 61, 186/7, 230, 558.
Krueckemeyer, E. 170.
Krüdener, Frau v. 169.
Krüger, E. 45.
— F. 115.
— 6. 169, 180.
— H. A. 135, 138/9, 142.
— K. A. 34.
Krükl, K. 169, 535, 595.
Krüner, F. 70.
Krünitz 232.
Krütenau, Die 197, 205.
Krug, A. 37.
— G. 181.
— W. W. 107, 445.
Krummacher, F. A. 114.
Krumme, W. 300.
Kruse, G. E. 10, 98, 145/6, 156, 158,
160, 168, 195, 199, 202,488,512,591,
599.
— H. 117, 147, 491.
— J. 159.
Kryptocalvinisrans 377.
Kubach, E. 44.
Küch 83, 383.
Küche, Aberglauben in der 24.
Knchler, A. 28.
— W. 103, 141, 161, 476.
Kügelgen, Constantin v. 57, 82, 379.
— G. V. 61, 595.
— Marie Helene v. 173.
— W. V. 57, 101.
Kühl, G. 122/3, 138.
— Gertrud 141, 475/6.
Kühn, B. 23.
— E. 167, 230, 522.
— Maria 174.
— Sophie V. 607.
Kühnau, G. 24, ,321.
Kühne, W. 105, 440.
Kühnemann, E. 156, 204, 404, 549, 596.
Kühner, K. 184.
Kuhns, C. 4.
Külpe, E. 93, 175.
— 0. 12. 46, 178, 273, 546.
Kümmernis, der heilige (Legende) 25,
54, 323/4, 616.
Kuenen, E. 31, 289.
Künstlerdramen 156.
Künstlerlexika 60.
Kürnbach (Ortschaft) 82.
Küruberger, F. 118, 130, 152, 227, 465/6,
497.
Kürschner, J. 3, 10, 160, 192, 288.
Kugelmann, L. 176.
Knh, E 135, 151, 489-90.
Kuhaupt, W. 171, 193.
Knhl, J. 82.
Knhlenbeok, L. 156, 599.
Kuhn, A. 59.
Kuhnan, J. 91, 406.
Knhneit, E. 26.
Knltgebäoke 312, 314.
Kultur, ästhetische 14, 263.
— ethische 171.
— griechische 171.
— künstlerische 58/9.
— moderne 170.
Kultur, nationale 171.
— weibliche 14.
— Wesen der 170, 538,9.
Kulturgeschichte 2/3, 67/9, 85, 171,
229, 342, 390.
Knlturhistoriker 18.3/4, 188, 405, 556.
„Kulturk-impf" 118, 170.
Kulturprobleme 180.
Knltarsp räche 275.
Kulturwissenschaften 538.
Kulturwörter 280.
Kummer, F. 149.
— K. F. 9, 32;3, 52, 115, 128, 291.
Kunhardt, H. 37, 294.
Kunkel v. Löwenstjern, Joh. 90, 405.
Knnowski, L. v. 11, 13/4, 16, 261, 267.
Klingt, alte 13.
— bildende 178 9, 190, 242/3, 247,
249-54, 5S3;4.
— christliche 58, 60, 63.
— jüdische 58.
— katholische 417.
— moderne 13, 57/8, 261/2.
— nationale 16, 266.
— protestantische 53.
— im Leben des Kindes 59.
— n. Erotik 15.
— n. Kaiser Wilhelm II. 58, 263/4.
— u. Kultur 163.
— n. Leben 15, 264.
— n. Moral 15, 265.
— n. Natur 14/5, 264.
— n. Polizei 15.
— u. Publikum 15, 266.
— u. Religion 15, 58, 265.
— n. Schule 59, 263.
— n. Sozialismus 15.
— u. Volk 58, 266.
— Wesen der 240, 250, 260.
Kunstbeweerungen 13/4, 261.
Kunstempfinden 12.
Kunsterziehung 58/9.
Kunsterziehungstag, Dresdner 58.
Kunstgenuss 12, 256.
Kunstgeschichte 57-66.
Kunstgewerbe 65/6, 253.
Kunsthistoriker 65, 423.
Kunstkritik 57.
Kunstpflege 58/9.
Kunstphilosophie 13.
Kunstschaffen 12, 259, 263.
Kunstschöne, das 252/3.
Kunsttheorien 13, 57, 247-54, 260/1.
Kunstverständnis 12, 256.
Kunstwart (Zeitschrift) 5, 146.
Kuntze, F. 48, 93, 125.
Kunz, C. 433.
Kunze, Friedrich 22, 53, 204.
Kunzendorf, P. 173.
Kuoni, J. 25, 325.
Kupelwieser, L. 101.
Kupferstich 64.
Kurische Nehrung 23.
Kurpfuschertum 24.
Kurth, F. M. 155, 555.
Knrtz (Kirchenhistoriker) 394.
Kurz, H. 355, 457.
— Isolde 141, 417, 476.
— M. 117.
— -Bernardon 479.
Eisheim, F. 161.
Kusche, A. 25.
Kusserow, W. 27, 332.
Kussmaul, A. 101, 184, 556.
Kuttner, B. 25, 325.
Kvaoala, J. A. 36.
Kyd, Th. 398/9.
I..aban, F. 6, 60, 116, 232.
Labrouste, L. 57.
Luchmann, Hedwig 107.
— J. 81, 378.
— Karl 8/9, 185, 235/6, 274, 557.
Lackowitz, W. 162.
I^add 550.
Ladendorf, 0. 26, 48, 55, 92, 113, 119.
127, 278, 328, 457.
Laeger, 0. 43, 302.
Laehr, H. 200, 576.
Lafoscade, L. 430.
Lagarde, Anna de 115.
— M. 21, 24.
— P. de 115, 174, .544.
Lagerlöf, Selma 446, 455.
Lahnlied 125.
Lahor, J. 16.
Laissle, Th. 131, 467.
La Mara s. Lipsins, Marie.
Porsonen- und Sachreg-Lstor.
Ü39
Laniarok, J. 18i).
Ijaroarque, V. l'Jö.
Liimbecine, P. 80, S02.
Larabel, 11 18, 74, 120, ;t60.
— T. 70.
Lombert t. Avignon :i76.
— F. 80, ;t77.
— J. H. 179, 244, 55(1.
— M. «
Lumbreoht, H. 9, 479.
Lämio, A. 15, 2(t4.
I>a Motte, 11. de (82.
Laropadius, V. 81, 110.
Lampreoht, K. 1,2, 6». 69, 86, 93, 101,
122, 221, 221/5, 22», 340, 848, 393,
417, 435.
Landau (Stadt) 29.
— A. -'7, 51, 283.
— .1. 109, 161.
— M. 5."), 195, 208, I)(I9.
— R. 44.
Landauer, 0. 138, 160, 534.
Landonberger, A. 81.
— Ch. •2-2.
Lunderziehungüheime 45.
Landeskunde 20.
Landi, Stefuno .509.
Landleben 04, 127.
Landmann, K. 74.
Landsberg, Alice 137.
— Hans 16, 91, 03, 108, 110, 121, 128,
135, 141, 144, 148, 159-60, 180, 207,
446, 460, 478, 552 f., 6Ü6.
Landsberger, H. (Lee) 94, 138, 147, 157,
418, 475, 502
Landschuft (in der Dichtung) 17.
Landschaftslcunst 57.
Landshotr, L. 125, 204, 593.
Landsknechte «9, 344.
Landsteinor, K. 142.
Landtagsakten Ö9-70.
Landtsperger, Joh. 75, 361.
Landwirtschaft 6S.
Lang, A. 82, 179-80, 229.
— Andrew 206, 601.
— G. 504.
— J. 51.
— Marie 173.
Langbein, A. V. E. 47, 53, 114, 128,460,1.
— P. 78, 369.
Lange, E. 39, 130, 137, 140 2, 147, 491.
— F. A. 35, 38, 152, 178, 546.
— Helene 43/4, 173, 304, 543.
— J. 37, 97.
— Joach 403.
— J. H. 229.
— Karl 12.
— Konrad 13, 57/8, 238, 260.
Langenbuch, F. L. 154.
Liingenberg, R. 74, 360.
Langensiepen, F. 38,
Langer, A. 38, 296. '
— E. 19-20, 26,7, 130, 133, 311, 314/5,
324, 330.
— L. 75, .•t(i3.
Langewiesche, W. 11.5.
Langfeldt 29.
Langguth, A. 44, 205, 599.
Liingkammer, C. 504.
Liingkavel, Martha 202, 431, 591.
Langmann, Ph. 153/4, 499.
Ijjtnz, Anna 596.
Läpp, A 142.
Ijitpp'-nberg, J. M. 491.
„La Renaissance Latine" (Zscbr.) 429.
Largiad^re, A. Ph. ,35.
La Roche, Q. M. 457.
— K. 503.
— Sophie V. 432, 482.
L'Arronge, H. s. Arronge, II. L'.
Lasanas, Oswald 383.
Lasaulx, E. v. 605.
Laserre, P. 180.
Lask, E. 178.
Lasker, E. 176.
Schüler, Else 124/5.
Laski, J. 80.
Lassalle, F. 176/7.
Lassberg, J. v. 236.
Lasser, M. t. 63.
Lassenrre, P. 429.
Lasson, G. (Eremita) 11, 57, 62, 90,
93, 156, 253, 392.
Lasswitz, K. 141, 177/8, 545, 543, 550.
Lathani, A. 0. 202.
Latomns, B. 77, 366.
— J. 77, 366.
Lattmann, H. 84, 50.
Lattmann, J. .14.
Laube, U. 311.
- H. 151/2, 160, '21-2, -in:!, 603, 605,
610-20.
Lanber, Jakob 3:17.
Lanobert, F. 88, 96, 1 75, 303.
Lanohery 400.
Lanohataedt 199, 204, 504.
Lauokhurd, F. Chr. 101.
Landicn, V. 164, 516.
Lauenstein 25.
Lauff, J. 101, 188, 142, 147, 476, 470.
Lauffi-r, 0. .347.
Langpl. A. 20.
Laur, E. 102, 431.
Laurencin, Oraf 255.
Luurin, König 54.
Lansel, IL 62.
Lauser, W. 26, 17.5, 192.
Lausitz 23/4.
Lauterbiicher, J. 184, 472.
Lanxroann, R. 8, 112.
Lavater, J. K. 96, 08, 167, 191, 195,
522/6, 567, 577.
Lavent, H. 16.
Lavisse, Ch. 336.
Lawätz, IL W. 95, 411.
Lazarus, M. 255.
Leu, H. Ch. 336, 433.
Leander, A. 162.
Leathes, Stanley 336.
LebensphiloEophie, christliche 167.
Lebnr, F. 94.
Leblond, M. A. 127.
Lechalas, G. 11.
Lechele, J. B. 351, 875.
Lecher, K. 130, 162, 466.
Lechmann, P. 21/2.
Leohter, M. 63.
Lederor, II. 64.
Lee, H. s. Landsberger, II.
— Vernon 12.
Loffevre, A. 179.
Legband, P. 55, 89, 112, 144, 168/9,
196, 502.
Legenden, jadische 25.
Legerlotz, G. 30.
Le Grand 483, 486.
Lehmann, A. 57,
— B. 80.
— E. 23.
— Else 160.
— F. 175.
— 0. 9.5, 411.
— Rud. 29, 35, 45, 298.
Lehndorf, H. Graf y. 96.
Lehner, H. 183.
— R. J. 124.
Lehnert, R. J. 124.
Lehnwort 49, 279.
Lehr, S. 164.
Lehre gegen das Tanzen 360.
Lehrer 94, 112.
— in der Litteratnr 56.
Lehrerbildung 43, 303.
Lehrergestalten 128.
Lehrfächer, einzelne 40.
Lehrplane v. 1901 290/1.
Lehrs, Siegfr. 183, 518.
Leibe, R. 2.
Leibl, W. 61/3.
Leibnit, G. W. t. 90, 241, 402, 404/5,
436, 524, 536. 584.
Leichenpredigten 74, .361.
Leichtentritt, H. 89, 511.
Leidenschaften 12.
Leidinger, Q. 73.
Leipzig 84, 164, 591.
~ Belagerung im 30j. Krieg 388.
Leisohing, J. 59.
Uisewiti, J. A. 144, 195, 207, 481,
603.
Leist, A. 202, 501.
Leistikow, W. 63, 65.
Leistner, C. R. 154.
Leitfäden, litterarhistorische 3:1/4.
Leitgeb, 0. t. 142.
Leitner, K. O 118.
Leitschuh, F. 60.
Leitzmann, A. 96, 167, 326/7.
Leixner, 0. t. 2, 93, 121, 124/5, 127,
169, 228.
Lekain, Schanspieler 399.
Lektfire 6.
— Methodik der 287.
Lemcke, H. 43, 303.
Lemke, Elisabeth 10, 21, 23, 238, 312,
819.
Lamme. L. 2:t«).
— W, 125, 182.
Lemoine. 0. 113.
Lenau, N. ■. 8trehlenaa, N. Edler T.
Lenbaeh. F. r. 61, 6.3.
Lener, J. 42, 301.
Lenkert. Rektor 43.
Lenorentboma 6.5.
Lent, tiertrod 142.
Lentner, F. 190, 466.
Untrodt, W. 67, 122, 130, 47».
I.ientzner 13.
Lenz, 0. 46.
— J. H. R. 128, 144, 469, 571, 57«.
— L. 7. 124.5, 154.
— M. 85, 170, 176, 340, 888.
Leo X. fPapit) 337, :i«4.
Leon, R. t. 1.54.
Leoo, X. 178, 648.
Leonardo da Vinci 10<).
Leonhard, H. 68, 839, 343.
Leonhardi, H. Frhr. t. 179, 550.
Leopardi, O. 116, 2:12.
Leopold. J. H. 404.
Lepanto, J. M. 156.
Leppmann, P. 131, 467.
Lerberghe, Ch. ran 444.
Lerchenfeld, O. 27.
Lerond 22.
Lerse 45.
Leiche 22.
Lesebnehfrage 30. 287.
Lesebaober 32/3, 290.
,Le8 Laune" (Theater) 429.
liesser 49.
— M. 192, 592.
Leising, G. E. ia'),7 556,8. — 47, 155.
205, 230, 24S, 290, :W1, 404, 406, 411.
459, 479, 636, 645, 553, 562. .599.
Briefe 185/6. Emilia Üalotti 186, 483,
657 8. Die Erziehung de« Meoichen-
geschlechU 187, 5.58. Fabeln 18«.
Hamburgisohe Dramaturgie 31. 187.
Italienisches Tagebach 657. Laokoon
31, 187/8, 288, 584, 597. Lieder 557/8.
Minna t. Barnhelm 31, 186, 432, 480,
558. Miss Sarah Sampson :il, 186.
Nathan der Weise 158, 186.7, 4S2,
5,-8. Philotus50t. Rezensionen 567.
Wie die Alten den Tod gebildet 888.
— -Ausgaben 185.
Biographien 18«.
BUste 557.
— K. F. 61.
— K. G. 556.
— OB. 151,2, 207, 496, «02.
— Th. 46, 188, 194.
Lesemann, H. 573.
liess'er, F. 176.
Leubing, II 357.
Leumann, B. 296.
Lenthold, U. 120, 437.
Lentinger, N. 462.
LeTerkdhn, A. 125.
UTetiow, K. ». 154, 161.
— Ulrike v. 195.
Lerin, Lnise 295.
L«Ty, B. "200.
Lety. W. 5, 15«.
Lewald, A. 177.
— Emmy (Roland, E.) 125, 142.
— Fanny 140, 476.
Lewe«, a. H. 193.
— M. G. 432.
Lewinsky, A. 212, «19.
— J. 180, 165, 167.
Lewis 145.
Lex. Ch. F. 38.
— M. 199.
Lex Heinze 15.
Uxikn 232.
Lexis, W. 41, -298.
Uyen, F. t. der 22, 93, 1S2, 284.
Lecins, F. 79.
Lhiritier, Madame 460.
Li&o, Duarte Knüe« de 482.
Liberalismai, katholischer 170.
Liber Tagatomm 345.
Libnsca 55, 144.
Liohnowsky, F&rst C. t. 193.
Liehtenberg, G. Ch. 96, 1«7, 411, 420,
524, 526/7.
— R F. 57.
Liohtenberger, H. 108/9, 113. 178, 180/1,
446, .548, 553/4.
Liohtenheld, A. 32.
Liehtenstein, A. 547.
— A. 79, 372.
82*
640
Personen- und Sachregister.
Lichtenetein, B. 117.
— E. 113.
— Fürst M. .1. V. 193.
Licht- u. Nebelgeister 24.
Lichtwark, A. 58, 65.
Lichtwer, M. Q. 113.
Lidgray, C. A. 164.
Lieban, G. 55, 104, 439.
Liebe 167.
— G. 41, 55.
Liebenan, Th. v. 71, 82, 352.
Lieber, E. M. 176.
Liebermann, M. 61, 63.
Liebeslieder 26.
LiebesoraVel 24.
Liebessprüchlein 363.
Liebich, Br. 279.
Liebleitner, K. 118.
Liebraann, 0. 6, 13, 260.
Lieboldt 85.
Liebrecht, F. 10, 237.
Lied, deutsches 196.
— historisches 71, 87, 125, 352, 395.
— lateinisches 394.
— niederdentsches 72.
-- niederrheinisches 72.
Liederdrncke 353.
Liederkomponisten 125/6.
Liedersaromlangen 112/3.
Liedtke, Th. 160.
Lienert, M. 138, 142, 454.
Lienhard, F. 1, 7, 13, 16, 24, 73, 88, 93,
112, 119, 123/5, 128/9, 144, 150, 161,
169, 171, 194, 225, 262, 266, 418, 534.
Lier, H. A. 135, 160, 472.
— L. 138, 149.
Ligne, Fürst K. J. t. 193.
Lignis, A. 10, 13, 18, 116, 145, 149, 157.
Lilien, E. M. 5, 57.
Liliencron, D. v. 122/3, 125, 138, 417, 475.
— F. Frhr. y. 210.
— K. T. 101, 239, 352, 405.
Lilienfein, H. 154.
Lilienfeld, P. v. 222.
Lille, G. 89, 399, 480.
Linie, E. 14.
Lincke, H. 168.
Lindau, Hans 2, 121, 148, 182, 229, 554.
— P. 5, 101, 147, 231, 267, 415, 426,
434, 491 f., 497, 502.
Linde, A. v. der 343.
— E. 168.
— F. 46.
— 0. zur 125, 532.
Lindenberg, P. 147.
Lindener, M. 360.
Lindenstumpf, Nik. 70, 350.
Lindgren, H. 145.
Lind heimer, F. 133, 469.
— H. 44.
Lindner, A. 62, 97, 122, 160, 189, 480,
504.
— F. 55, 96, 128, 195, 458/9.
— Th. 1/2, 221/2.
Lindpaintner, Th. 163.
Lindtner, B. 397.
Lingg, H. V. 116, 124, 414, 501.
Link, W. 81. 375, 377/8.
Lion-Linsenbarth, 0. 204, 595.
Lippe 7, 84.
Detmold 94.
Lippert, Fr. 299.
— F. 193.
-- W. 80, 374.
Lippiflorium 73, 358.
Lippmann, E. 105.
— F. 60.
Lipps, Th. 12, 52, 57, 181, 243, 255/7,
.553.
Lipsius, Marie (La Mara) 97/8.
Liscow, Chr. L. 406.
Liselotte 85, 891.
Liszt, Frz. v. 7, 98, 163, 197, 508, 518.
Litauen 117.
Lithographie 61, 64, 190.
„Litterarisches Echo" 231.
Litterator, amerikanische 1U7.
— — in Uentschland 443.
— belgische 107.
— — in Deutschland 444.
— böhmische 109.
— deutsche im Ausland 102/3, 426/7.
— — in Amerika 103.
— — in Belgien 103.
in England 86, 112, 432.
in Frankreich 102, 428.
in Italien 103, 434.
in Polen 103.
Litteratnr, deutsche in Rnssland 103.
— der Gegenwart 412.
— des 17. Jh. 392.
— elsässische 69.
— englische 69.
in Deutschland 104, 439.
— französische 91.
in Deutschland 103/4, 434.
— hessische 154.
— holländische 108, 445.
— in der Schule 29-34, 286.
— italienische 107, 443.
— niederländische 69, 86.
— plattdentsohe 134.
— polnische 110.
— rnssische 110/1, 450.
— skandinavische 108/9, 445.
— spanischH 69, 86, 107, 349, 393.
— ungarische 109.
Litteraturbewegnng, neue 417,
Litteratnren des Orients 111.
Litteraturgesohichte 1/8, 33/4, 69, 86,
92, 221 33, 268, 290, 347/8.
— lokale 94/5, 417.
— ultramontane 189.
— vergleichende 1, 102-11.
Litteraturkalender 6, 232.
Litteraturkomödien 144/5, 478 f., 486 f.
Litteraturkrieg, Berliner v. 1803 93.
Liturgie 365.
Litzraann, B. 99, 109, 116, 424, 446.
Lobe, A. 27, 333.
Lobeck 134.
Lobedan, H. 195.
Lobsien, W. 122.
Lobstein, P. 79, 82.
Lobwasser, A, 71.
Locher, J. 359, 381.
Lochner, Q. H. 579.
Loeben, 0. H. v. 607.
Löbl, E. 141.
Löbmann, H. 59.
Löbner 86.
Löffler 159.
— J. H. 131, 142, 467.
Lohn-Siegel, Anna 160.
Löner, K. 71.
Loeper, G. v 581/2.
Lörcher, K. 198, 571.
Loesche, G, 78, 81, 378.
Löscher, F. H. 21.
— Val E. 90, 403/4.
Löschhorn, G. 49, 279.
— H 9 228
— K.' 29, 162, 190, 200, 203/4, 287, 581,
593/4, 596.
Löser, L. 136.
Low, H. 124.
Loewe, C. 126, 197.
— H. 172.
— K. 160.
— L. 195, 503
— E. 51.
— V. 85, 205, 388/9.
Löwenberg, J. 32. 112.
Löwenfeld, E. 110, 156, 175, 452.
Löwenstern, A. v. 87, 394.
Löwenthal, Sophie 118.
Loewig, W. 5.
Logau, F. V. 91, 406.
— H. W. V. 187.
Logen 200.
Logik 179, 248, 250.
Lognitztal 25.
Logroscino 510.
Logns, Georgius 386.
Lohengrin 51.
Lohenstein, D. C. v. 482.
Lehmann, S. 56.
Lohmeyer, J. 135.
— K. 28.
Lohr, L. 142.
Lohre, H. 26, 188, 190, 208, 327, 569.
612.
Lokale Gesohichtsforsohnng im 17. Jh.
387.
Lokalgeschichte 367/8.
Lolie, F. 104.
Loniberg, A. 32.
Lombroso, C. 12.
Longfellow. H. W. 55, 107, 443.
Longo, M. 109, 20.5.
Lonicer, A. 75, 363.
Loos, J, 44.
Lonss, E. 34.
Lope 482.
Lorentz, E. 142.
— P. 106.
Lorentzen, Elisabeth 140, 475.
— Th. 54.
Lorenz, F. 165.
— H. 42, 300.
— K. 84, 387.
— M. 12, 43, 106/7, 109, 137-40, 142,
146, 148-50, 151/5, 159, 176, 205,
259, 271, 474;6, 493, ÖUO, 503, 599.
Lorm, J. 160.
— H. 121.
Lortzing, A. 55, 98, 163, 195, 202, 424,
495, 512.
Briefe 163.
Feiern 163.
— G. A. 591.
Lory, K. 51, 93, 173.
Los von Berlin-Bewegung 418.
Los von Rora-Bowegung 170.
Loserth, J. 170.
Lostage 311/2, 316,7.
Lothar, E. 1, 95, 107/8, 149, 151/3,
155/7, 159-60, 189, 227, 429, 43"!,
444, 446, 492, 499, 504.
Lotheisen, F. 238.
Lotichius, P. 71.
Lottig, W. 130, 174.
Lotze, H. 169, 179, 222, 255/6, 547,
551.
Lotzer, S. 75, 77, 341, 302, 366.
Louis, E. 255.
Lowitsch, E. 148.
Lubiroow, Anna 175.
Lublinski, S. 7, 14, 16, 92, 108, 117,
142, 150, 156, 177, 233, 267.
Lucas, J. 14.
Lucerna, C. 189.
Lucian 158.
Lnck, G. 25.
Lücke, W. 75, 77, 361.
Luckwaldt, L. 99.
Ludin, A. 93.
Ludovious 170.
Ludwig, A. 183.
— Ch. G. 90, 405.
— 1., König V. Bayern 61, 193, 195,
199.
— IL, König V. Bayern 164, 516.
— XIV. im Liede 395.
— Ferdinand, Prinzessin v. Bayern 85.
— H. 54.
— J. P. V. 86, 392.
— 0. 32, 130, 146/7, 414, 441, 465, 470,
478, 504, 553
Lübeck 90, 99, 353.
Lübke, J. 12/3.
Lücking, G. 204, 597.
Lüdecke, F. 37, 128, 167, 294, 525.
Lüdtke, F. 15.
Lügenmärchen 330.
Lühr, G. 88, 398.
— K. 49, 280.
Lüneburg 211.
Lüntzel, H. A. 96.
LOtkemann, J. 90, 401.
Lütteken, L. 34, 52, 291.
Lützow, Linda v. 107, 443.
Lnginbühl, E. 337.
Lugscheider, Ferd. 510/1.
Luise, Herzogin v. Weimar 96, 187,
195, 421, 559, 572, 575.
— Königin v. Preussen 580.
Lukäts, 0. V. 148.
Lnmraert, A. 44, 304.
Luna, Garcia de 180, 182, 198.
Lund, H. 33.
Lungan 82.
Luschin v. Ebengreuth, A, 69, 342.
Lusoinins 355.
Lustspiel 18, 156, 272.
— Theorie des 612.
Lnstspieltechnik 398.
Luthardt, A. E 101, 182, 555.
Luther, A. 103. 434, 452, 602.
— J, 69, 78, 347/8.
— Martin 78/9, 368-72. — 68, 76/7,
115, 182, 229, 275, 293, 338/9, 869,
377, 381/5, 406, 536, 591, 614. Bet-
büchlein 370. Bibelübersetzung 344.
Briele 78, 369. Ein feste Burg 71,
875. Enchiridion 366. Katechismus
78. Predigten 78, 369. Schriften
344, 369. Thesen 78, Tischreden
78, 869. Trostsohrift an die Christen
zu Halle 78. Vorlesungen über Jesaias
369. Vorlesungen über Titiis n. Phile-
mon369, Wartburg-Postille 78. Wider
den neuen Abgott zu Meissen 838.
— -Becher 80,
Personen- und Sachregister.
641
Lnther-HioKraphien 78.
DenkmilUr 79.
— -PeuUpielo 79.
— -Lilteratnr 847/8.
Lutheraner u. Calriniiten 301.
Lntz, W. 42. HO.
Lux, J A. 16, 64, 2B4.
Lozern 51.
Lyohdorff 1:10.
Lyndenmayer, Joh. 874.
Lyon, (). 29, 49, 98, 10«, 204, 201, 595.
Lyrii. J. W. 126.
Lyrik 18, 30, 32, lOJ, H7, 111-26, 270,
609, «14.
— belgische 107.
— de« 17./18. Jh. 303.
— rraniAilsoke 103, 437.
— geistliche 70/1, S.'X), 803.
— katholische 116;7.
— moderne 103/4, 121 5.
— neulateinische 83.
— politische ll.'i. 211, 3!>r>, 413.
— romantische lo3.
— skandinavische 108.
— soziulistisclie 121.
— vaterländische 114.
— weltliche 351/2, :i04.
Lyschinska, Mary J. 173.
Lyser, J. P. 106, 683.
Lyskirchen 123.
^(laas, E. 384.
— H. 89, 390.
Maasburg, E. 203, 503.
Macchinvelli, N. 336.
Mucoo, A. 103.
Mach, E. 12, 546.
— F. 30.
Machandelboom, Märuhrn vom 2o0.
Muchule, P. 102, 205, 000.
Mack, K. 108.
Mackiiy, J. H. 112, 123. 138. 651.
Mackenzie, II. 432.
Mackowsky, II. 61, 65, 153.
Mucmillan, II. 55.
Muddulena, E. 101.
Madeleine, Marie s. Puttkaroer, Marie
Baronin.
Madjer», W. 118/0, 123, 125, 131, 160,
467.
Madrigal 91.
Mildchenirymnasiuro 304.
MädchenlektQre 135, 472.
Mädchenschulen (s. auch Schalen) 287.
Mähly, J. 103.
M&hr.-Schönberg 352.
Mannel, B. 37, 42.
Märchen 12, 24/5. 44, 269, 323, 615/6.
— isländische 325/6.
— ungarische 326 7.
M&rchenphantasie 253.
Märchensaminlangen 311, 325/7, 331,
Märchenstil 323.
MärchenstoiTe 55/6.
Märtens, L. 109.
Märtyrerdramen .398.
Maeterlinck, M. 14. 107/8, 149, 155,
167,8, 262, 444, 475, 527-32, .536.
Magdeburg 43, 71, 302.
— Hieb 302.
Mager, A. 03
Magnus II., Herzog t. Mecklenburg 3.38.
— B. 40.
— H. 322.
— R. 280.
Mab. K. 80.
Mahler, G. 157, 508,9.
Mahling. F. 174.
Mahn, P. 109, 142, 147, 161, 447.
Mahrenholtz, R. 103.
Maibäunie 21.
Maier, E. 393.
— G. 172, 210.
— Heinr. 522/5.
— J. 330, 332.
— S. 316.
— X. 167.
Mailänder, J. G. 33.
Mailand 69.
Mainz 54, 77, 85.
Mainzer Psalter 343.
Mairoser, G. 00, 405.
Majal, C. 79.
Majo, Fr. 507.
Major, E. 86/7.
— G. 351.
Majunke, P. 170.
Makasy, 6. 154.
Makkabäar 35,
HüUd«. Th. 56, 127.
Maleflxtohenk 391.
Malerei 60/4.
— moderne dl 4.
Malertohole, Dbiioldorfer 6t.
— Kölner 60.
Malfatti, 0 n05.
Malferthelmer. J. 205.
Malherbe, F. de 226.
Mallarm6, .St. 435.
Mallet, I(. 114.
Mallens mnleilcararo 346.
Mallinckrodt. H. t. 176.
Halsbnrg, Familie t. d. 163.
Haltiahn. W. v. 2(H. 59tl.
Malvenda 864.
Mamroth. F. 107.
Mang, R. le 154.
Mangold, W. 113.
Mann, Prantiska 108, 173.
— F. 37, 1H2, 188. 294.
— H. 17, 138.
— Mathilde 108, 44«.
— Th. 138, 142. 476.
Mannhardt, W. 286.
Mannheimer, F. 14.
Mansfeld 51.
— Agnes V. 353.
Mantenflel, E. Chr. v. 390.
— 0. Frhr. v. 96, 419.
Mantua, L. de 182.
Mantuani, J. 64. 75, 126, 363.
Manuel, Hans 47, 74.
— Jl. R. 275.
— N. 74.
Manufakturperiode 36.
Manz, 0. 90, 164.
Marazzoli Marco 510.
Marbach 203.
Marburg 302.
Maroh, 0. 57.
Marc-Monnier 601.
Marouse. J. 185.
Maree.s, II. v. 63.
Marek, P. S 27.
Marenzi, F. 57.
Maresch. P. 40.
Margarete v. Navarra 366.
Margaretenfest in Schmiedeberg 21,
314/5.
Margarita facetiarum 353.
Margraf, E. 432.
Marholni, Laura 142.
Maria Magdalena 73.
— Paulowna, Erbprinzessin v. Sachsen-
Weimar 103.
— Stuart 55, 83.
— Theresia im Liede 805.
„Maria v. Schottland« 108.
Maria Himmelfahrt 316.
Murie-Josephine, Knrfürstin v. Sachsen
61.
— Lndovica, Kaiserin t. Oesterreich
580.
Marienbad 104.
Marienburg 83.
Marienburger Chronik 306.
Marienlieder 116.
Marinelli, 470.
Murion, H. 14.
MarionettenbQhne •_'0_'.
Mark. K. 142.
Markgraf, E. 10.'.
— R. 24, 322.
Markow, A. 13.
Marlowe, Ch. .55, 10.5.
Marnold, J. 182, 246.
Marc, F. 7. 171.
Marokko 6S.
— (Beziehungen zu Deutschland) 344.
Marpatg 658.
Marquard. M. «8, 310.
Marqnardt, A. 176.
Marr, U 503.
Marriage, Elizabeth 330.
Marrint, E. s. Mataja, Emilie.
Marsaryk, Th. G. 170.
Marschner, F. II.
— H. 163. 513.
Marshall. H. 120. 132, 136, 168, 464.
Harsop, P. 164, 615.
Märten, A. 37.
Martens, K. 138, 142.
Martersteig, M. 67, 60, 168, 161, 490.
Marti, D. 76, 848.
— F. 137, 141.
Martin, E. 9-10, 88, 237/8, 398.
Martia. M. 76, 3«I.
— Th. 80, 209. 376.
MarUnalll, L. 497.
Martlnet. G. A. 104.
MartinsUg 21.
Marwitt, B. 167.
Marx, A. B. 18.3.
— K. 172. 1767. 213, 68«.
— -Kominf, H. 124.
Maaken 1.57.
Maaoohliraaa 124.
MauMnxt, J. 197.
MaMinger, Fb. 66, 470.
MaMBann, H. P. 114, i:».
MaaUlior. C. 412.
MaUia. Eroilia (Marriot. B.) 6«, 127.
141. 417. 466, 47«.
Materialiirons 179
Maternn, Aroali« 9H, 104.
— Hedwig !«.>.
Mathematik 1H9.
Matheiiai, J. 81, 275, 8«9, 401.
Mathy. K. 4«4.
Matinak. E. 48.
Matt. F. de 102, 430.
— H. T. 142.
Mattbaei, A. 68.
Mattbe«. A. U2. 100.
Matthews. B. 165.
— J. H. D. 145.
Matthias. Ad. .15. 40, 161, 19«.
— Th. 31,2, 47. r^K 1*5/7. 190/1, 199.
27«. 288. 667, .559. 6«8. 672/3. 676.
677,8.
Matthias, C. 142.
Matthiieon, F. t. 114.
Matusxewski, J. .54, 108.
Man, A. .508
Mauohenheim. Jolle t. 569.
Mauolair. C. 226
Mauke, W. 18, 112, 161.
Maul. A. 47.
Maultroromel, die 210.
Maupaasant, G. de 100. 104. 4-3.5.
Manrenbrecher. Wilh. 350.
Maurer, H. 25, 324.
— K. V. 9, 184. 239. 55«.
Maarice. A. 127.
Maurus, P. 64.
Mantbner, Fr. 46, 8«7, 272/3. 497.
Max, M. 170.
Maximilian L (Kaiser) 839-40, 354, 381,
683.
— II. 378.
— Karfarat tr. Bayern 405.
May. H. 65.
— Joh. Fr. 407.
— K. 135, 472.
— 0. 43. 302.
Mayberg, J W. 809. 480.
Maydorn. B. 113.
Mayer. Ch. 63.
— E. 35
— E. T. II, 15. 56. 142, 144, 265.
— Ellen 195.
— F. 77.
— F. A. 168.
— H. «9.
— K. 124.
— R. P. 602,3.
— -JQterbog 183.
Maynard-Batler, A. 10».
Mayno, H. 3. 8, 93. 115, 122. 128-30,
146. 160. 208, 230, 233, 464/6, «10,
Mayr, A. 119.
U ^_
— Miobäel 7, 389.
— -Kowalski, J. 156.
May reder, Rosa 17.
Maxsocohi, Vergilio 510.
Mecklenburg 20. «7, 33S.
MedeUky. Karoline 503.
Medam, Eda v. (DArow, Joachiai r.)
148.
Medar, J. «I.
Medieos, P. 179, 22:i.
Mediag, 0. (Sanarow, G.) 455.
Madiain, Gewshiclito der 377.
— romaotlsoh« «06.
— n. Religion S2S/S.
Meditiner 134, 66«.
Meebold, A. 142.
Megede, J. R. xor 138, 142.
Megerle, U. (Abraham a St CUra) 401.
Mehlhorn 182.
Mehring, P. 93, 118 9. 14«, 149-50. 177.
545.
642
Personen- und Sachregister.
Mehring, G. 26, 352.
— S. 17. 53, 103/4, 108, 112. 135, 161.
Meiche, Ä. 51.
Meier, Qeorg Friedrich 244, 412.
— John 27.
— K. 103.
— S. 22.
— -Gräfe, J. 65/6.
Meierotto 274.
Meinardns, 0. 80.
Meinck, E. 164.
Meineoke, F. 100.
Meinhard 608.
Meiohardt, Ä. 100.
Meininger Stil 503.
Meinke 5.
Meinradns, Else 150.
Meinedorf (bei Zerbst) 22.
Meisel'Hesg, Grete 141.
Meisinger. 0. 43, 278.
Meisner, H. 46, 274.
Meissen 43, 302, 339.
Meissner. A. 97/8, 119.
— B, 53.
— C. 140, 476.
— F. H. 63.
— Qottl. 483.
— K. 63.
— R. 106.
Meister, A. 26, 71, 238, 353, 389.
— R. 183, 555.
Meistergesang 71, 351/2, 613.
Meistersinger, Iglaner 71.
Meistersingergenossenschaften 344.
Meisterspiele 503.
Meitzner, A. 68.
Mekler, S. 158.
Melanchthon, Ph. 789, 229, 372/4, 385.
Epigrammata Wormatensia 364.
Thesen 373.
Mellin, A. 179.
Hello, A. 166.
Melnik, J. 110.
Melodik d. Verses 52, 285.
Melodrama 509.
Memoiren 38, 99-102, 418/9.
Menasci, G. 434.
Mendelsohn, Arnold, 508, 518.
Mendelssohn, M. 167, 186. 244/5, 459,
557.
Bartholdi, F. 98, 126, 518,
Mendheim. M. 210, 616.
Mendthal, S. 199.
Menge, K. 31, 33, 49, 289.
— R. 58.
Menger, K. 184.
Mengeringhaasen 81.
Mengs, A. R. 61. 187.
Menius, Just. 70, 377.
Menrad, P. 68.
Mensch, Ella 6, 139, 232.
Mensing, Ph. 148.
Mentz. F. 618.
— G. 388/9.
Mentzel, Elisabeth 89, 144, 159-60, 195,
199, 202, 5U3/4, 591, 593.
Mentzer, Balth. 403.
— J. 87, 394.
Menzel, A. v. 61, 63.
Menzer, P. 35.
Mercier, L. S. 10.}, 399, 480.
Mereau, Sophie 482.
Merian, H. 2, 56, 71, 126, 162/3, 166,
175, 512.
Genast 33.
Meringer, R. 10, 238.
Merkel. G. 482.
Merlinsa!;e 611.
Merry, F. 16.
Mertens, M. 300.
Mertz, G 77, 293.
Mern, J. 142.
Merz, J. T. 90.
— W. 142.
Mesohke, P. 181.
Meschwitz, H. 142.
Messe 74, 343, 361.
Messer, A. 38, 41.
— M. 122/3, 181, 139-40, löS/ö, 160,
162, 168.
Messerschroidt, Joh. 339.
Messert 172.
Messkataloge 348.
Messmer, E. 25.
Messner, Jos. 417.
Metapher 17.
Metaphysik 179-80.
Metelmann, O. 148.
Methode, litteratnrgeschiohtliche 1,
225/6.
Methoden der Aesthetik 248, 256, 260.
Methodik d. Kunst n, Litteratnr-
geschichte 254.
— der Lektüre 30
— des Unterrichts 29-30.
Methodologisches 286.
Metrik 52/3, 285, 291, 579-80.
Metternich, L. W. Fürst v. 193, 208,
608.
Mettersdorf (Siebenbürgen) 22.
Metz, A. 189, 565.
Metzsch-Reichenbach, C. 96.
Meatnann, E. 48.
Meurer, H. 40.
Mensebach, K. 11. G. v. 115, 236.
Mey, C. 12, 71, 351.
Meyer, Alexander 10, 56, 148, 176.
— Alfred G. 33, 63, 65.
— Chr. 7, 20, 95, 344, 349.
— C. F. 89, 399.
— Conrad Ferdinand 98,115, 120, 131,
265, 416. 454. 467, 604.
— E. 1, 103, 223, 238.
— Erich 35, 292, 437.
— Ernst 10, 147.
— E. H. 23.
— E. St. 56, 149, 152.
— F. 194.
— G. 238/9.
— Georg Heinrich 14.
— H. 97, 137.
— Hans 618.
— Heinr. 195.
— H. V. 144.
— J. 29, 134, 154, 472.
— K. W. 32.
— Marie (Peregrina) 130, 465.
— P. 29-31. 42, 410.
— Richard M. 3, 7, 9, 10, 16/7, 38/9,
46, 49. 92/3, 98, 100, 109. 112, 118,
120, 122, 144, 146, 151, 155, 169, 175,
183, 187, 191/2, 201, 222, 230, 233,
238/9, 266, 274, 277, 279, 431, 441,
490, 500, 534, 575, 578, 586, 588/9,
611.
— (Superintendent) 5.
— Th. A. 17, 70, 268
— W. 138, 142, 147, 154, 475, 491.
— -Benfey, IL 17, 107, 121, 123, 168/9,
264, 270, 532, 536.
Förster, Elsbeth 141, 476.
— -Reinach, A. 165.
— T. Knonau, G. 167, 184, 525.
Meyerbeer, G. 162/3, 513, 518.
Meyerfeld, M. 49, 92, 105, 107. 441,
443.
Meyerheini, P. 61.
Meyerhof, Leonie (Hildeck, Leo) 455.
Meyke, Nina 142.
Meyr, M. 133, 455.
Meysenbug, Malwida v. 142, 173.
Miaskowski, K. v. 8U.
Michael, W. 85, 388.
Michaelis, J. B. 235.
— P. 140, 401.
Michaelson, Hedwig 60.
— Margarete 140, 232, 476.
Miohalsky, 0. 36.
Michel, W. 48.
Michelangelo 459, 584.
Michelet, J. 435.
Michels, A. 183.
— R. 103, 434.
— V. 189, 191, 355, 359, 586, 590.
Mickl, J. Ch. 83.
Miedel, J. 28.
Miegel, Agnes 122, 124/5.
Mielke. H. 141.
— R. 21, 58, 312.
Miessner, W. 208, 609-10.
Milchsack, G. 590.
Milde, F. v. 97, 126.
— Natalie v. 97, 126.
— Rosa V. 97, 126.
— V. E. 38.
Mildenberg 38.
Miles, H. 70, 73.
Milien 14, 49, 172.
Milieustücke 156.
Militarismus 428.
Milkan, F. 6, 232.
Millenkovics, St. v. (Milow, St.) 119,
127.
Miller. J. M. 128, 525.
— 0. 61.
Milliet, P. 197.
Milow, St. s. Millenkovics, St. t.
Miltitz, H. 77.
Milton, J. 582/3.
Miltz 190.
Milwaukee 433.
Mimesis 240, 245, 249, 260.
Mirous 144, 344, 477, 505.
Minckwitz, M. J. 1, 55, 113, 226.
— R. A. V. 130.
Minde-Ponet, G. 30, 58, 122, 145,
1.54.
Minkwitz, Gerda r. 181.
Minnegaben 22.
Minnesang 586, 609-10.
Minor, J. 16, 18, 44, 145, 201, 205,
207/8, 211, 286, 348, 474, 484, 521,
581, 594, 598/9, 606/7, 612/3, 617.
Miqnel, J. v. 176.
Mirbeau, 0. 456.
Mirbt, C. 80, 169-70, 376, 5.35.
Missale abbreviatnm 343.
— speciale 342.
Mistral, F. 104.
Mitschke, P. 190.
Mitteilungen der Gesellschaft für
deutsche Erziehnngs- n. Schul-
geschichte 292.
Mittelaller 67, 74, 170, 344.
Mittenzwey, L. 59.
Mittermayr, A. 14.
Mitterwnrzer, F. 504.
Mjöen, Cläre 108.
Mode 14, 86.
Modena, G. 161.
Moderne, die 13, 17, 93, 189, 552.
— Kunst 261. 263/4.
Möbis, E. 114.
Möbius, Herroine 25.
— P. J. 12/3, 15, 579.
Möckmühl 204.
Möhring, Eli:>abeth 124.
Möller. A. 154.
— C. 176.
— E. 132.
— H. 26, 69, 71, 348, 353.
— M. 150.
— W. 300.
— -Bischleben, H. 173.
Brück, A. 17, 93, 104, 107, 122, 138,
140, 151, 153, 156. ICl, 443, 475, 505.
Brück. Hedda 104, 107, 443.
Mönchsgelübde in der Reformationszeit
375.
Mörath, A. 388.
Mörau 18.
Mörike, E. 114/5, 130, 195/6, 465, 467,
615.
— Luise 465.
Möring, Elisabeth 142.
— (General) 176.
Mörlin, J. 70.
Moser, A. 121.
— J. 8, 93, 167, 222, 234, 411, 527.
Moestue, W. 9, 210, 236, 616.
Moewes, F. 106.
Mohammed III. 359.
Mohhaupt, F. 35.
Mohl, H. 74.
— R. V. 99, 176.
Mohr 58.
— Mary L. F. 108, 445.
Moldenhauer, F. 44, 305.
— G. 39.
Mnldehn, A. 78, 370.
Molden, B. 93.
Molenaar, H. 4.
Molhuysen, P. C. 83.
Molifere, J. B. 103, 400, 435, 478/9.
Mollenhauer, K. 134, 142, 167, 472.
Moller, Elisabeth Dorothea 98.
— M. 71, 351.
Molmann. F. 37.
Moltke, H. V. 96, 419-20, 424.
Molz, H. 50, 281.
Mombert, A. 123/4, 553.
Monatsnamen 29, 334.
Monatsschrift für höhere Schulen 297.
Monatssteine 24.
Monau, J. 886.
Monbart, Helene v. (Kahlenberg, H. v.)
141, 476.
Mongrö, P. 65.
Monismus 585.
Monke, 0. 22, 27, 316.
Monodrama 676.
Monolog 145.
Monotheismus 172.
Monrad, 0. P. 108.
Personen- und Sachregister.
643
Montaigne, M. de 37, 1'32.
Montulviin, Juan Perex de :)97.
Montetiore, C. O. 155.
Montägat, E. 4.')0.
MonteHqaiea 407.
Monteverdl 509-10.
Montfaucon, D. B. de 393.
Monti, 0. 103.
Monumentu Oernaniati Paedagogica 203.
Moos, P. 12, 162, 255.
Moral 130, 265.
nltramontnne 170.
Moran, Juk. 370.
Morburger, E. 05.
Morch 339
Morel, h. 197, .'J70.
Morf, n. 435.
Morgan, C. 130, 466.
Morgenstern, Chr. 109, 124, 175, 448,
563.
— G. 4.
Morice, Ch 226.
Morin, O. 117.
Moritz, K. Ph. 195, 501.
Kurfflrst v. Sachsen 20, C3/9, 71,
144, 340,1, 34<).
-~ Herzog v. Sachsen 3.53.
Morland, J. 182, 246, 428.
Morold, M. IR, 123, 127, 130, 153, 493.
Morono 367.
Morris, M. 129, 139-90, 192, 194-202,
464, 484, 571/6, 530-90, 595.
— W. 57, 174, 177, 427.
Morrison, A. .1. W. 193, 204.
Morsier, K. de 212, 431, 620.
Morus, Thoraas 349.
Mosapp, H. 203, 230, 593/4.
Moscherosch, J. M. 33.
Mosellanus, P. 81, 377.
Mosen, J. 147.
Mosengeil 433.
Mosengel, 0. 33.
Mosenthal, S. U. 478.
Moser, J. J. 525.
Moses 168.
Most, K. ;)9.
Motivgeschichte 112.
Mottl, Felix 493.
Motz, C. 38.
Monlet, A. 15, 265.
Mowias, C. 30.
Mozart, W. A. 162/3, 507, 611, 513.
— als Freimaurer 163.
— Don Juan 163.
— Zauberflöte 163.
Mozartiana 163.
Mach, R. 54.
Mflcke, R. 42, 301.
Miigge, Th. 129.
Mühlau, F. 36, 90.
Mühlbach, Luise (Mundt, Clara) 97, 140,
213, 415, 421, 476.
Mühlbrecht, 0. 102.
M&hlenbein, J. 52.
MQhlhausen in Thüringen 68, 104, 340.
Mühsani, E. 174.
Mülhausen im Elsass 80, 84.
Moellenbach, E. 136. 142.
Müllenhoff, K. 9, 235, 237, 2.39.
Brief 237.
Müller, A. 189. 197.
— Adolf 49, 99.
— Alois 178, .548.
— A. K. 122.
— C. 2(), 29, 328.
— Carl 47/8.
— C. F. 52, 134, 333. 472.
— Clara 124.
— E. F. K. 76, 366.
— E. J. L. 100, 194. 204, 594.
— Ernst 31, 169, 203/4, 210, 289, 314,
591/3, 602, 615/6.
— Ewald 21.
p JJ5
— f! (Maler Müller) 610.
— Franz 40.
— F. n. 229.
— F. Max 9, 101, 556.
— F. V., Kanzler 194(5.
— G. 37, 76.
— Georg 36, 90, 403.
— Q. A. 4. 24, .55. 114, 383.
— H. 41, 123, 298.
— H. y. 209, 614/5.
— J. 17 22 41.
— Joh. 6, lio. 167, 185, 451, 525.
— Joh. (Rhellioanns) 343.
— Josef 13, 461.
MOUer, K. 70, 270,8, 303.
— Leonhard 99.
— M. 131.
— Max 183, 238, 277.
— N. 171.
— 0. 52.
— Otfried 423.
— P. 209.
— Reinh. 39H,
— V. 201.
— Wilhelm 08, 115, 195, 212, 4.34.
Gattenbronn, A. 31, HO, 168, 156,
100.
Hansen, K. 18.
Rastatt, C. 119, 144.
— -Tissot, M. .'lO.
Waldenburg, W. 154.
Weilburg 124.
MBlIner, Ad. 414, 480, 501.
Mönch, W. 16, 30, 40, 44, 40, 174, 274 f.,
293.
— -BelUnghausen, E. Prhr. t. (Halm,
F.) 162. 414, 613.
München 3, 61/2, 191, 196, 417.
Münchener .Schale 116, 400.
MQnchhansen 25.
— B. Frhr. v. 18.
— M. Frhr. v. 2, 4, 123, 228.
Münden 80.
Münnich, R. 91, 400.
Münster 82.
— Sebast. 349.
Münsterberg 550.
Müntz, E. 54.
Münz, B. 119, 121, 124, 135, 135.
— S. 65, 133/4, 238.
Mllnzer, Georg 103/4, 513, 518.
— U. 55.
— Th. 70, 381.
Muff, Chr. 13, 32, 262.
Muling, A. 73, 83, 358, 383.
Mulot, R. 171.
Moltatali 8. Bekker, E. D.
Mamm, R. 5, 137.
Mnncker, F. 54, 91, 105, 185/7, 518,
556/7.
Mondarten 51/2, 275, 232/4.
— mitteldeutsche 51.
— niederdeutsche 47, 51/2.
— oberdeutsche 51.
— von: Allgäu 283: Bistritz n. S.
Regen 234; Böhmen 235; Christians-
holm b. Eckernförde 284; Ditt-
marschen 234 ; EichstStt 28:1 ; Eschen-
rod (VogeUb.) 284; Forbach (Eis.)
283; Hohenstein (ThQr.) 234; Ken-
zingen (Raden) 283; I.azern 283;
Niederösterreioh 284; Ostdorf 283;
Pfcrsdorf 283; Sohwenningen a. N.
282; Strassbnrg 107; Tiegenhof b.
Marienburg 234; Tirol 234; Wien
234; Zürich 233.
Mondartliches bei J. V. Scheffel 270.
Mandt, Clara s. MQhlbacb, Luise.
— Th. 97, 213.
Munk 17, 40, 44.
Manro, R. 182, 208, 555.
Mnnzinger, A. 128.
Morad-Effendi 414.
Muralt, A. t. 75, 87, 100, 125.
Murer, J. 82.
Mnret, M. 172, 181, 207, SU, :)H1, 428,
481.
Morisier, E. 74, 360.
Murroellios 382.
Morner, Th. 75.
Murray, T. de 200.
Masaeus, J. K. A. 128, 400, 482.
Musonlns, Woifg. 374.
Musenalmanach 94.
Mosik 27, 49, 105, 131, 190, 903, 206,
200, 270.
— in Bremen 162.
— in Darmstadt 102.
— in Hannover 102.
— moderne, ihre Stellang z. mod. Litt.
162.
Hnsik&sthetik 11, 18, 255.
— moderne 162.
Mnsikdrama 162, 104. 166.
Masikgeschiohte 2, 162.
Musiol, R. 16.3, 197, 199, 202, 573, 591.
Math, K. 133. 135. 409.
— B. T. 7, 17, 51 2, 144, 140, 149, 190,
201, 211.
Mather, R. 14, 67, 69-66.
Mnthesias, H. 11, 253.
— K. 193.
Matlannt Rafus 339, 383.
Uatioii 1. iiugwald, U.
Motteripracbe 669-60.
— In EUaM-Ix>tbrinf«B 288.
Iffaaf, A. 26, 171.
NMbabaiagK. inner« 357.
Nn«bdrnek 34.3.
Naebrnfe auf J&Dgit rerttorbene Oar-
manlaten 238.
Naebtpoetle 112.
Naobtw&obterlitder 20. 126.
NaebtwiohUrrafe 317, 328,9.
Mnekte, da« 15.
Nadelboffer, C. 160.
N&oke, P. 121.
Nfgele, J. T. 182.
Morel, L. 33.
— S. R. 1, 64, 72. 201, 235, .356. MO.
— W. 162,.3. 608.
Nacl, J. W. 2, 29, 48, 328.
Mnjmajer, Mari« t. 125.
Naibandtna, W. 184.
Namen 311.
— iroperativiiob« 28.
Namenforichong 28^9, 884.
Namenwitz 3, 280.
Nani, G. E. 150.
Naogeorg, Tb. 384.
Napoleon I., Kalter t. Frankreieh 56,
94, 96, 114, 125. 19<1, 212. 232. 461,
550, 608, 610, 619.
— IIL 422, 464.
Narklsaos 197.
Narrenfeste 21.
Narrenlitteratar 75, 363.
Nase, A. 130.
Nassau 28, 164.
Naasen, J. 211, 018.
Nathanski, A. 109.
Nathasius, A. t. 125, 142.
— M. ?. 169.
Nationale Konet 206.
Nationalgefühl 171.
Nationalhymnen 125.
Nationaliimns 172.
National Ökonomen 184, 556.
Natorp 549.
Natar 264.
— (im Volksglauben) 24.
Nataralismut 17, 46, 181, 262, 270.
Natoralisten 261.
Natorbeseelang 119.
Natarerscheinangen im Volksftanben
322.
Natarforseher 134/5, 362, 5:6.
NatargefQhl 395.
Natarphilosopbie 179, fite,.
Natarschöse, daa 243, 252.
Naturwiisensehaft 00.
Naad«. W. 99.
Naamann. F. 5. 12/3, 16, 40, 58, 63,
165, 17i, 174, 176, 182,211,258,520.
643, 557.
— J. 0. 163. 19«, 611.
Naasea. Friedr. .373.
Navaans 115.
Nawrooki, W. 209.
Nay, P. de 132.
Neander, M. 36, 301.
Neaodertbal 182.
Neapel 208-
Nebe, A. 113.
Nebelsleck 68. 340.
Neeker. M. 16, 97, 119, 1401, 161,168,
173. 267, 493.
N«gelein, J. t. 22,4, 318,9, 322.
Neide. S. 198, 571.
Neideck 29.
Neidhardt, A. 105. 175.
Naidhardls Lieder 239.
Neithard v. Th&ngen 71.
Nekrologe auf Germanisten n. Sprach-
forscher 9-10.
Nelle, W. :i, 114, 125. S5L
Nelson, H. 209.
Nentwig, H. 98-
Neo-Impresaionismns 57.
Neokatholitismas 261.
Nepomoklegende 88.
Nerrlicb, P. 96. 129. 421. 461.
Neruda, B. 163.
Nerval, G^rard de Kr2, 691.
Nervosit&t 12, 263.
NeamBlIer. F. 479.
Nestle, B. 43. 76. 174, 279, .365. 544,
Mestler. M. J. 163, 611.
Neatroy, J. 153, 5M.
644
Personen- und Sachregister.
Netlnt (Schloss) 195.
Netolizky, A. 44.
Netsch, A. B. 38.
Ken, H. 79, 374.
Neubauer, K. 88, 134, 397.
— R. 78, 370.
Neubau r, L. 384;
Neober, H. 203, 592.
— Karoline 89, 397, 400, 479, 502.
Neubert-Drobisch, W. 178.
Neuburg i. d. Pfalz 341.
Neubnrger, A. 24.
Nenendorff, E. 179, 551.
Neuhnmanisraus 92, 297, 4C9.
Neujahr 313/4, 316,8.
Neujahrsgesänge 26, 328.
Neujahrswünsche 316.
,.Neu-Jndäa" 172.
Neuland, J. 169.
Neulateiner 83.
Neuraann, A. 32, 146, 289, 490.
— Angelo 503.
— C. 183, 556.
— Ernst 14, 16.
— H. 263.
— Herrn. Knno 270.
Hecker, A. 55, 144.
Strela, K. 195.
Neumark 84.
— die, im 30j. Krieg 387.
Neumeister, E. 87.
Neunkindermärchen 56.
Neureuther, E. 96, 195.
Neu-Romantik 93.
Nenruppin 22.
Neuwirth, J. 62.
Newman, E. 107.
New-York 212.
Niavis, P. (Schneevogel) 83.
Nibelungenlied 235, 288, 458, 613.
Nichols, A. B. 206.
Nichthonins, P. 360, 616.
Nickol, J. 41.
Nicolai, Fr. 526, 535.
— Ph. 71, 81, 351.
Nicolans Friedrich Peter v. Oldenburg 99.
Niebergall, E. 154.
Nieden, J. 34, 52, 291.
Niederdeutsches 95. 154/5, 229, 471/2.
Niederdeutschland 117.
Niederhofer, K. 142.
Niederlande 336.
Niedermann, M. 53.
Niederaachsen 20.
Niejahr, J. 583.
Niemann, Johannes 142.
Niemeyer, A. H. 38.
— E. 186.
Niessen, J. 32, 208.
— P. V. 69.
Niete, E. 11.
Nieten, 0. 146, 154, 186.
Nietzsche, F. 11, 17, 64, 97/8, 115, 164,
173/4, 179-83, 207, 246, 261, 417, 422,
428, 451, 474/5, 514, 517, 520, 527/8,
546/7, 551/4, 656, 6u6.
Briefe 181.
— -Charakteristiken 180/1.
— Uebersetznngen der Werke 182.
Nigg, Mariamne 173.
Nikolaus 314, 327.
Nikolaustag 21.
Nikolay, h. H. v. 128.
Ninguarda, F. 76/7.
Nippold, A. W. K. 154.
— F. 116, 184, 207, 606.
Nirrnhelm, 11. 86, .393.
Nissen, H. 1.57
Nivelle de In Chanstee ,558.
Noack, E. 102, 159.
Nobbe, H. 78.
Nobel, N. A. 182.
Nobiling 100.
Nodnagel, E. 0. 163, 508.
Nördlingen 374.
Nörrenberg 226.
Nohl, 11. .361.
Nollen, J. Schulte 212, 434, 619.
Noltemeyer, W. 21.
Noltenius, D. A. 98, 296.
Nonnemann, F. 46.
.Nord u. SOd" 5.
Nordan, M. 103, 172, 212, 260, 417,
431, 435.
Norddeutschland 68.
Norden, J. 02,3, 65, 110.
Nordhansen, K. 150, 156.
Nordheim, II. s. Schorn, Henriette t.
Nordheim, Josias s. Bagge, 0.
Nordmann, B. 142, 154.
Nordmeyer, Margaretbe 11.
Noreen, A. 277.
Normen, ästhetische 248, 257.
Nosca, E. 125, 196.
Nossig, A. 172.
Nostiz-Rieneck, R. v. 170.
Notschreie 279.
Notter, Caroline v. 594.
Nottrodt, L. 22.
Novalis, s. Hardenberg, F. v.
Novelle 18, 130/1.
Novelli, E. 161.
Novellisten, norddeutsche 465.
— süddeutsche 465.
Novenian 383.
Nowack, K. F. 151.
Nowaczynski, A. N. 7, 211.
Nowak, A. F. 210.
Nowinski, J. 138.
Nürnberg 62, 71, 74, 80, 208, .339, 352,.
610.
Nngent 557.
Nnhn, K. 117.
Nnsser, J. 30.
Nyrop, K. 23, 48, 277.
Oberg, H. 44.
Oberhessen 51.
Oberhof, Aachener 346.
Oberländer, A. 65.
Oberlehrerfrage 41.
OberndorflF, Carl Graf 100, 127, 187, 192,
457, 559.
Oberösterreich 68.
Oberonsage 55, 128.
Oberpfalz 22.
Oberschlesien 22, 25.
Oberschwaben 82.
Obser, K. 99, 103, 188, 193, 567.
Obstfelder, S. 108.
Occultismns 171, 189.
Ocella, Ildegarde 197.
Ochs, F. 479.
Ockel, H. 3.
O'Connor, M. s. Connor, M. 0'.
Ode 558.
Odilen, Helene 160.
Odinn 318.
O'Donell, Gräfin Christine 193.
— Josefine 193.
Oechelhäuser, vv. 105, 441.
Oehlenschläger, A. 108, 236, 445.
Oehninger, P. 2.
Oekolarapadius, J. 293, 365/6.
Oelsner, K. E. 96.
Oemisch, W. 124.
Oergel, G. 83, 381.
Oerlig, P, 70.
Oersted 255.
Oertel, H. 46, 272. 274.
Oertzen, D. v. 137.
— F V. 116.
— G. V. 124.
— Margarethe v. 141/2.
— S. V. 168.
Oesteren, F. W. v. 109, 122, 154.
Oesterlein 514.
Oesterreich 67, 94, 97, 117, 151/4, 193,
210, 423, 465,6, 616
Oesterreich (Name) 29.
Oesterreichische Regierung u. die Presse
ira 17. Jh. 393.
Oetinger 523.
Oettingen, W. v. 61/2, 66, 80, 190;1, 666.
„Oeuvre" (Theater) 4i9.
Offenbach, J. 209.
Offizier (in der Dichtung) 56, 127.
Ohly, C. A. 125.
Ohorn, A. 27, 75, 131, 330, 363.
Oken, L. 605.
Olaus Magnus 456.
Olberg, Ida 173.
Oldecop, Joh. 338.
Oldenberg, H. 46, 273.
Olevianus 77.
Olfers, Marie v. 147.
Olivier, J. J. 89, 399-400.
OlHvier, E. 161, 165.
Olrik, A. 54.
Olsen, B. 22.
Omar Chijam 116. 232.
Omiohius 348.
Ompteda, G. v. 94, 138, 142, 232.
Oncken, H. 75, 99, 181, 176, 362, 467.
— W. 176.
Ononiatopoiie 278.
„Onus ecclesiae" (Flugschrift) 75.
Oper 89, 203.
— Bedentang für Litteratur- u. Kultur-
geschichte des 18. Jh. 506. Ent-
stehung der komischen Oper 510.
Italienische Oper des 18. Jh. in der
Beleuchtung des 19. Jh. 501. Lokal-
geschichte als Hilfsmittel für die Ge-
schichte der Oper 507. Venetianische
u. römische Oper im 17. Jh. 509.
— der Gegenwart 165/6.
— deutsche 162.
— Geschichte der 162/6.
— Hamburg 89, 607, 511.
— in Frankfurt a. M. 162.
— komische 162.
— moderne 162, 164.
Operette 166.
Opernbnch 162.
Operntührer 162.
Opitz, H. 104, 440.
— J. 75, 362.
— M. 87, 281, 394.
Oppeln-Bronikowski, F. v. 92, 107/8,
137, 167, 180, 444/5, 531.
Oppenheim 80.
— Stefanie 140, 476.
Oppenheimer, F. 46, 223.
Oratorien 162.
Orden, geheime 170.
Ordensverbindnngen 178.
Ordenswesen 77.
Orelli, H. v. 97.
Orestes 166.
Organerapfindungen 256.
Orient 615/6.
Originalität 16, 127, 267.
Orlik, E. 65.
Ormond 550.
Orpus (Ort) 29.
Orth, A. 101.
Orthodoxie 86.
Orthographie s. Rechtschreibung.
Ortlepp, E. 131, 467.
Ortner, H. 132.
Ortnit 458/9.
Ortsnamen 28,9, 277, 334.
Ortsneckereien 28, 317, 3.33.
Osborn, M. 3, 16, 57, 59, 61, 65,6, 88,
161, 191, 390, 505.
Oslander, A. 353, 377, 380.
Ossen, F. v. d. 176, 183.
Ossian 106, 113, 586, 613.
Ostdorf 51.
Osterloh, Adele 154.
Ostermann, W. 35.
Ostt-rn 21, 312, 314/7.
Osterspiel, Redentiner 73.
Ostertag, W. 204.
Osterwasser 315.
Ostfriesland 3, 27, 229.
OsthofT, H. 48, 278.
Ostini, F. v. 61, 63/4.
Ostrow, J. 175.
Ostwald, H. 6, 26, 137, 162, 232, 474
— W. 549.
Oswald, H. 168.
Otho, Lucas 293.
Ott, A. 121, 124.
Ottensen 127.
Ottheinrich, Pfalzgraf bei Rhein 63.
— Kurfürst von der Pfalz 341.
Ottmann, R. E. 52.
— V. 100, 162.
Otto, A. 130.
— B. 41, 54, 72, 176, 202, 205.
— Chr. 96, 421.
— E. 91, 407.
— Ferd. 32, 290.
— L. E. 142.
— K. 182.
— W. 30.
Ottokar v. Böhmen 55.
Otzenn, C. 89, 511.
Guckama, G. 142.
Outrepont, Ch. d' 430.
Overberg, B. 37.
Ovid 116.
Owglass 136.
Oxenford, J. 193.
Paar, Graf J. B. 193.
— J. 17.
Paasche, A. 346.
Fach, 0. 6.
Pachaly, P. 32.
Paetow, W. 191.
Pageis, R. 24.
Personen- und Sachreg-ister.
(345
Pufti, H. 80, 85.
VMn, O. A. 64, 189.
Paiviallo. BÜ7.
Pulngyi, M. 179, 660.
PullTy. Qraf 601.
Pullmann, H. 0, 61, 66, 100, 105, 8:<H,
567.
Talro. A. 100, 678.
p |Q^
Piilmer, S. 277.
PalsKrave, .T, 17.
Pulten, H. van der 16^6.
Puroer, K. 302.
Pan-Germaniiini 171.
Pannier, K. RS. 806.
Pantenlas, Th H. 101. 137.
Panthelamna 178.
Puntorolma 101.
PuntruKismus II.
Puntzer, P. 350.
Panier. F. 54, 111, S63.
Paoli, Betty a. GlOck, Elisabeth.
Pape, J. l:»7.
Pupencordt, F. 344.
PapierfHbrikation in Wittenberg 343.
Puppenheim, E. 36, 38, 205.
Puppritz, Anna 142.
— R. .-iO, 207, 287, 60:{.
Papsttum 170, 364.
Paquet, A. 122j;J.
Paracelsns, T«i. 75, 538.
Parudiesspiel 73, 358.
Purallelstellen zn Dichtern 277.
Paicewski, A. J. 40.
Parialegende Ö4.
Paris 102, 165, 212, 417.
Parker, L. 149.
Parkow, J. 70.
Parlament, Frankfurter 17.S.
Purnassiens 4:17.
Parodien 11.'?, 212.
Parrot, Q. Friedr. .18.
Parsifalomanie 165.
Pasig, P. 191, 196.
Pasquille 2t>.
Pasquilltts in regem Gulliae 395.
PassuTitnt 605.
PassionsbQhne, Oberaroroerganer 478.
Passionsspiel 73.
— Oberaromergauer 155.
Pastor, I.. 77, 837.
— W. 7. 6*», 125.
Pastoren 133.
Patensohaftsstreit, Reinheimer 375.
PutenwQnscbe 317.
Puter, W. 7, 61, ti5, 69, 245, ;U7.
Pathologisches in d. Dichtkunst 269.
Patin, Chr. 85, .ISO.
„Patriot" (Hamburger Wochenschrift)
86, 407.
Patzuk, B. 117, 146.
Pandler. A. 28. 42.
Puuer, J. 155.
Paul III., Papst :W7.
— A. 154.
— Carl 400.
— D. 110.
— E. 114.
— n. 7/8, 20, 40-50. 243, 277, 281.
— Jean, s. Richter, J. P. F.
— Friedrich August, Prinz von Olden-
burg 96.
— -Dubois, L. 9."), 419.
Pauli, Q. 68/9.
— W. 126.
Pauls, E. 69, 8.j, 346, .(91.
Panisen, F. 24. 38. 98, 178, 132, 189,
297/8, 383, 54«, 554, 565, 568, 53.1.
P. 74, 83, 220.
Paulsieck, K. 32.
Paulus, Apostel 372.
— E. 62, 120, 227.
— H. E. Q. 507.
- N. 75, 78-30, 361.
- W. 124.
Panly, A. 61, 153.
Paumgarten, F. Baron 123.
Pawel, J. 199.
Pawlecki, J. 94, 112.
Payer t. Thurn, R. 689.
Payne, E. J. 880.
Pech, T 102.
Peele, Q. ^9.
Peerdt, E. te 154.
Pegnitzsch&fer 394.
Pellissier, G. 93.
Pennisi di Santa Margherita, G. 16.
Penaig, R. 174, 543.
Perey 188, lOo, 208, 612.
Peregrlna •. Ueyer, Maria.
— CordnU I. WOhler, Cordnia,
Peregrinnt i. Kortgifn, C. O.
Pirit, J. 170.
Peret (Komponist) 607.
Perfall, K. r. 142.
Perfekt, seine Uidtebrelbnng im
Dentiohen 281.
Pergolesi, O. B. 511.
Perl, J. 600.
Pering, Johann 8H2.
Perlmutter, Salomea I.S4.
I'errault, Ch. 460.
Personennamen :<34.
Personiflkatinn 260.
Perthes, F. 67, 889, 61.3/4.
Pertynski, F. 62.
Pesch. T. 167.
Peuimismns 1(0.
Pest 60, 85, 346.
— -Epidemien 301.
— -Ordnungen (Hamburg) 346.
Pestaloizi, J. H 204, 296, 464.
— -Qesellschaft 173.
Petak, A. 120. 203.
Peter, C. W. 56, 112, 230.
— J. 21/2, 115, 120, 134/3. 161, 417.
Peterlspirl, Hottinger 26, .327.
Peters, J. 29. 48, 278.
— R. 31, 280. •
Petersdorir, H. v. 173.
Peterstag 21, 315.
Petöfl, A. 103, 109, 450.
Petrurc«, F. :{81.
Petri, F. E. 49.
— J. 72, .337.
Petrözzy, Susi v. 193.
Petrone, J. 181.
Petruslied 26.
Petsch, R. 10, 26/8, 32, 100, 116, 146.
197, 199, 201, 310, 327. 332/8, 570, 573.
Pettenkofer, M. v. 185, 556.
Petzet, Chr. 115. 211, 618.
— E. 123. 145, 195, 485.
Peucer, K. 302.
Pfalz 84.
— F. 101.
Pfalzbnrg 194.
Pfannknche, A. 181.
P IQ-
Pfauj C. 21/2, 28.
— K. F. 177.
— M. 71, 352.
— W. C. 317, 333.
Pfeffer, Anna Margurethe 434.
Pfeifer, J. 119.
Pfeiferkönige 344.
PfeitTer, Q. 4.32.
— M. 121.
-- Tina 164, 521.
— W. 200, 614.
Pfeilsohmidt, H. 165.
Pfennigsdorf, L. E. 169. 181.
Pferd im Volksglauben 23, 319.
Pfersdorf 51.
Pfingsten 21, 314/7.
Pflster, A. 99, 591, 595.
— -Schvraighuüen, H. 51.
Pflanzen im Volksglauben 29, 812, 319.
Pflanzennamen 29.
Pflaum, Ch. D. 103.
— D. 180.
Pfleger, L. 76, 83.
Pfohl, F. 165.
Pfordten, H. Frhr. ». d. 165.
— 0. V. d. 147, 156.
Pforzheim :i62.
Pfaif, 0. 176, 206, 889.
Pfuhl, Jouch. 870.
Pfungst, A. 100.
Phantasie 12, 239, 241/2, 258.
Philaletes s. Johann, König r. .Saohsea.
Philanthropisten 37, .300.
Philesius s. Ringmurn, H.
Philipp, C. 28.
— II., König T. Spanien 850, 356.
11., Qraf T. Waldeok :»4l.
— Julius, Herzog t. Pommern- Wolput
89 309.
Philippl, F. 109, 147.
PhilippoTich, E. t. 1.30, 466.
Philipps. Cl. 12.
— St. 479.
Philips, A. 5.
— C. 5.
— F. 119. 122, 124, 162, 210.
Philistion 478.
Jahreeberiohte für neuere dentsohe Litteraturgeschiohte. XIII.
Philole(«B »7, ISS, 406, 666.
Pnilologie 3, 6, 8-10. B0,l. 284,«.
— geimaniseh« 612.
— Oemaaisten and Sprachforsehar f 37
Philologas, Jonaa .382.
PhiloaaBitisniai 561.
Philesopbea 404/6.
PhlloMpbIa 40, 69, 90. 178- 88, 187.
646-54.
— Allgaaiaiaaa 178, 646.
— dar Gegenwart 160.
— Oaeamtdarstallaagan 178. 646.
— Kritiaeha Oabarsiehtan 178, 647.
Pblloetratas 688.
Phyiiogaonalk 167.
Phytlologia 12.
Pichat, M. 602.
Piehlar, A. 97/8, 100, 110-20.
— Karollaa 140, tlO, 476, 47».
Piek, A. 72, 96, 309, 690.
Pldarit, J. 84.
Piauar, A. 40.
— U. 76, 868.
— J. 87.
Piarrat 130.
Pleraon. H. 168. 160. 605.
Piatlamaa 86, 90, 408/4.
— in Franken 892.
— in Hasaen 393.
— in LQbeek 39S.
— in Rentlingan 892.
— in WQrttambarg 392.
Pietisten 37.
Pietseh, P. 10. 49, 369.
Piettker, F. 41, 296.
Pighins, Alb. 867.
Piglhein, B. 68.
Pilger. R. 185.
Pillet, J. 65.
Pilsen 81.
Pindar 58.).
Pinder, W. 181.
Pinkus, L. F. 21.3.
Pinloche, A. 37.
Piper, H. 1.38.
- K. 14, 1-23.
— R. 125, 18».
Pirkheimer, W. 70, 366. 377.
Pisa 684.
PisoatoriuH, J. 370, 378.
Piator, J. 68. 19», 341. 673.
Pins VII., Papst 688.
Pizis, Tb. 65.
Plaootomna, J. 75.
Plagiat 16.
Plakatkunst 66.
Planer, 0. 696.
Planitz. G. 81.
Plastik 67. 64.
Plate. J. D. 133. 469.
Platen. August Graf 116, 129, 145,212.
462/3. 485 ir.
PUto 168, 179. 240, .380, 546. 577.
Platidantsoh a. Sprache. niadardaatscha.
Plattdeutsche Epik 133.
— ErzAhler 1.34.
Platter. Tb. 70. 190.
Plattaar, A. 72.
Platz, C. 182. 296.
Plattboff-Lajanaa. B. 2, S/«, 12. 14,27,
86, 66, 1Ö4, 10». 172, 281, 288, 254.
260, 262, 429.
Plantaa 404, 610.
Pleha, A. L. 67, 61, 64.
Plenniagan. Dietr. t. 882.
Plassiag 1»5.
PloranUua, D. 87, 886.
Ploss. H. 80, 318.
Plothaw, Anna 166.
Platia 240.
Pllaa. A. 70.
Paiowar. 0. 186, 149, l8d/7, 194. 197
462, 473, 403. 586.
Pochhaatnar A. 62.
Podlaba, A. 88, 3»7.
Poe. E. A. 107, 44.1.
Poeck. W. 154.
PAIlniMn. A. 93 4. 121. 184 6, 471.
Poellnita, K. L. Frhr. t. 85, .191.
Poansgao-Alberty. M. 158.
Poetik 10 8. .34. 239-72. 891.
PöUch, J. 88.
PöUl, E. 1.37, 152.
- W. 35.
Pahl, B. 160.
— H. 165.
Pakto-Wapiar 142.
Paiaat, M. 175.
83
646
Personen- und Sachregister.
Polcorny, Familie 504.
J 13 253.
Polact, F. 37/8, 291.
Poland. F. 83.
Polen 80, 336.
Polenlitteratur 114.
Polenz, W. V. 94, 138, 142, 455, 475.
Politik 203, 606.
Politiker 175/6, 418. 424/5.
— nltramontane 176.
Politische Lyrik 395.
Politisch-Pädagogisches 171.
PolivVa, G. 24.
Polko, Elise 112.
Poll, M. 103.
Pollack, P. 137, 142, 150.
Pollen, J. H. 206.
Polonskij, G. 110, 450.
Polzer, A. 9. 238.
Pomerania 73.
Pomezny, F. 93.
Pommer, J. 26, 327.
Pommern 3, 28, 84, 229.
Ponschab, B. 43.
Pontanas, M. 90.
Pontius Pilatus 53.
Pope, A. 432.
Popp, W. 139.
Poppe, Th. 178, 547.
Poppenberg, F. 65/6, 107;8, 110, 114/5,
122, 139, 142, 148/9, 152, 154, 158,
161, 171, 173, 188, 192, 208, 446, 453,
477, 493, 505, 611.
Popnlaräbthetik 247.
Popnlarphilosophie 167;8, 521, 532, 534.
— des 18. u. 19. Jh. 167.
Poritzky, J. E. 110, 119, 211, 618.
Porpora 507.
Porto Riebe, G. 438.
Poschinger, H. v. 96, 102, 164, 176,
419.
— Margarethe v. 98.
Posen 29, 58.
Poske, F. 11, 167.
Posner, C. 109, 184/5.
Pospischil, Marie 201, 581.
Possart, E. v. 478.
Possendichter 153.
Post, H. 306/7.
Potto W. 69.
Pradez, G. 591.
Präraphaeliten 261.
Prahl, K. H. 116, 328.
Prasinns J. 359
Predigten 89, 401, 405.
Predigtwesen 74, 361.
— im 17. Jh. 391.
Prehanser 479.
Preisaasschreiben 18.
Preiser, R 48.
Preiss, P. 165.
Prel, C. du 171.
Prell, M. 99.
Preller, F. 61, 97, 193.
Prem, S. M. 191. 196, 206, 602.
Presber, R. 5. 123/5, 154, 167, 527.
Prettyman, Chr. 148.
Prenschen, Uermione t. 125, 142.
Prenss, R. 119.
— Th. 53, 175.
Freassen 463.
„Prenssentum" 212, 620.
Prenssler, R. 4.
Prevorst, Seherin ?. 210.
Prövost, M. 456.
Priamel 18.
Prierias 365.
Priest, C. M. 130.
Priester, Johannes 55.
Priewe, G. 1.58.
Primer, F. W. 142.
— 8. 186.
Prinz, P. 38, 290.
— Eugen im Liede 395.
Problem, religiöses 108.
— sexuelles 15.
Probst, H. 24, 323.
— P. 360.
Proohazka, R. t. 98.
PröU, K. 97, 119, 177.
— L. 43, 30.1.
— R. 156.
ProelBB, J. 8, 119, 115/6, 118/9, 182,
186, 146, 211/3, 468, 616/7, 619-20.
Prokesch, A. 193.
Proletariat, geistiges 173.
Prologe 144.
Promber, 0. 9.
Propst, E. 120.
Prosa, epische 268.
Prosch, Fr. 303.
Proschko, Hermine 135.
— J. 135.
Proschwitzer, E. 49.
Protestantismus 92, 105, 170, 179, 182,
189, 372.
— deutscher u. R. Wagner 515.
— „Superiorität" des 170.
Prothero, 6. W. 336.
Provinzialdialekte n. Buchsprache 235.
Prozor, M. 181.
Prünner, A. 125.
Prntz, R. 2, 116.
Przybyszewski, St. 138, 475.
Przychowski, Anna v. 174.
Psalmen, satirische 91.
Pseudonym 3, 230.
Psenner, L. 41.
Psychiater 190.
Psychologie 12, 179-80, 244, 247, 251,
255/6, 266, 268.
— des Theaters 155.
— pädagogische 3ß.
— romantische 605.
— n. Physiologie 255.
Publikum, litterarisches 15.
Publizisten 99, 425.
Publizis^k (s. auch Zeitungen, Zeit-
schriften, 'Wochenschriften) 84.
Pndor, H. 7, 11/2, 14, 16, 35, 37, 43,
57/8, 65, 109, 162, 173, 258/9, 267,
292, 294, 449.
Pftlter 412.
Pufendorf, S. 90.
Puls, A. 290/1.
Pulvermacher, N. 28, 334.
Puppenspiel 327.
Pappo, 6. del 15, 58.
Purimspiele 55.
Puschkin, A. S. 451.
Pusinelli, A. 164, 518.
Pntlitz, G. zu 147, 480.
Puttkaramer, Alberta v. 107/8.
— Marie v. (Marie Madeleine) 100, 124,
412.
Putz, K. 115.
Pypin, A. N. 110, 451.-
Pyrmont 163.
Quacksalber, fahrende 344.
Quakenbrnck 73.
Qnanz, J. J. 558.
Quarck, M. 145.
Quellenpublikationen 349-50.
Quentell, M. 349.
Quiggin, E. C. 389.
Quincey, Th. de 432.
Quincke, W. 155.
Qnintilian 381.
Raabe, P. 163.
— W. 136, 227, 473/4, 500.
Rauben 157.
Rabe, Joh. Ad. 402.
Rabenaas 125.
Rabenau, A. 22.
Rabener, G. W. 86, 411, 432.
Rabenlechner, R. M. 118, 468.
Kaber, Vigil 359.
Rabich, E. 155, 194.
Rache, Hennie 142.
— P. 159. 499.
Rachel, P. 98, 173, 195.
Rachfahl, F. 100.
Racine, J. 200. 399, 486.
Rade, M. 78, 368.
Rademacher, C. 184.
Radicz, A. 119.
Radler, F. v. 153.
Radlkofer, M. 71, 352.
Radlof, J. G. 235.
Radnitzky, A. 120.
Radowitz, J. v. 115.
— J. M. T. 411.
Radspiller, Frau Prof. 98.
Raeder, Q. 479.
Rätsel 28, 44, 75, 311, 330, 332/4.
Räuberroman 128, 46U.
Rafael Sanzio 124, 142,187,4.')9, 580, 584.
Raff, Helene 98, 132, 469.
— J. 98.
Raffaelli, J. F. 57.
Rahbek, K. 108.
Rahmer, S. 145, 211, 485, 617.
Rahts, J. 550.
RaicU, M. 22, 316.
Raimund, F. 97, 102, 153, 330, 433, 479,
482, 489, 496/8, 502.
Ramann, VVeinbändler (in Jena) 593.
RHrabach, Fr. Eb. 480.
Ramband, E. 336.
Ramler, K. W. 91, 187, 274, 406.
Ramos y Climen t, 0. 180.
Ramas, P. 83.
Ranftl, J. 110, 118, 208, 450.
Rangger, L. 99.
Rank, J. 97, 119, 417.
Ranke, F. 183.
— L. V. 184, 545, 556.
Runtzan, A. 142.
Rappold, J. 35/6.
Kasse 14/5.
R;issenfrage 539.
Kassenproblem 171/2, 438.
Ruth, W. 65, 104, 142, 154.
Rathenau, W. 12, 168. 255.
Rathmann, A. 36, 294'.
Ratichius, W. 36, 292.
Rationalismus s. Aufklärung.
Rattenfänger v. Hameln 54.
Rattermann, H. A. 433
Ratzenhofer, G. 64. 222.
Rau, A. 181, 554.
Rauch 79.
Räumer, F. v. 97, 236.
Raupach, E. 145, 414.
Ranter, G. 49.
Realismus 14, 93, 262.
Realisten, deutsche 412.
Rebele, K. 68, 135, 341.
Röbenac (franz. Gesandter in Berlin) 85,
389.
Rebhuhn, J. 379.
Rebmaan, H. R. 348.
Rechberg, H. v. 68, 341.
Rechert, E. 18, 194, 211.
„Rechnung ohne Wirt usw." 480.
Rechtsbräuche 316.
Rechtschreibung 50/1, 276, 280, 282,
291.
Rechtssprache 47, 277.
Rechtssprichwörter 27.
Rechtswissenschaft 172.
Recke, Elisa v. d. 98, 113, 127, 173, 195.
Recknagel, G. 27.
Redekunst s. Rhetorik.
Reden 32.
Redensarten (s. auch Sprich;irörter)
27/8, 277/8 ,311, 333.
Redlich, C. Chr. 10, 115, 185, 192, 238,
568.
Redwitz. 0. v. 416, 455.
Ree, J. P. 16.
Reformation 36, 67, 70, 73/4, 76-82, 85,
336.
Reformationsbibliographie 348.
ReformAtion8geschichte363ff. In: Baden
79,374; Basel 337; Bayern 79-80, 374;
Brandenburg 80; Elsass 80, .375;
Hessen 80, 375; LQbeck 80, 376;
Mecklenburg 80, 376 ; Kiedersachsen
377/8; Oesterreich 81. 339-40, 378;
Posen 80; Rheinland 80; Russland 82;
Sachsen n. Thüringen 81, 376; Schle-
sien 378; Schweiz 82. 379; Spanien
82 ; Thüringen 339, 376 ; Westfalen 81 ;
Westprenssen 81; Württemberg 81.
378.
Reformbewegung, katholische 170, 537,
542.
Refugiös 85.
Regehr, J. 52, 284.
Regener, E. A. 121, 124, 137, 141, 477.
— F. 35.
Regeniter, R. 144, 480.
Regensbnrg 74.
Regie 157, 502.
Rägis, G. 144.
Regnier, H. de 165, 437.
Rehberg, A. W. 411.
Reibmayr, A. 13.
Reich, E. 15. 109. 336, 446.
— H. 144. 344, 477.
Reiohard, H. A. 0. 456.
— Mea 155.
Reichardt, J. F. 126, 195, 601, 612.
Reiche!, A. 16.
— E. 1, 47, 87, 91. 105, 156, 202, 225,
276, 395, 398. 407/8, 441, 584.
— G. 90. 403.
— W. 52, 106.
Reichenau. W. 172.
Reiohenbaoh, K. t. 42, .301.
Reichenberger, R. 77, 367.
l*ürßünen- und Sachregister.
6^7
ReiohenvporKer, A. 176.
Reichhnrdt, R. 21/2. 27, 51, S84, 816, 331.
Reicblin?. D. .'IS2.
BeiohBkanmerKerioht 846.
RelohisUdte 888.
Reiohitag in Angsbarg 373.
— in ReKenibnrir 3<i7.
Reioke, E. 83, 220.
— Q 41, 138.
— R. 07.
Red, Tli. •J4H.
Reifeprafangen 287.
Reifer ▼. Alttpanr, Chr. 330.
ReifTericheid, A. 0, 23Ö/7.
Reim »3, L>74, 609.
Reimann, K. 410.
Relmurui, Elise 167, 186, 667.
R«imer. G. 4H.'), 61:).
— H. 120.
Reim^rdes, E. l'.M.
Rein, W. 35 6. 41, 43, 45, 69. 202, 303.
Retnacli, S. ü4.
Reinbeol«, Emilie 110.
— Q. 110, 506.
Reinecke, A. '29.
Reineko Vos 75, 345, 36:1.
Reiner. J. 103, 4:i6.
Reinfried, K 85, :I01.
Reinhard, Graf 103.
— Christine 06, 106.
— G. 207, 608.
— Lina L'OO.
Reinhardt, K. 208.
Keinhart, F. 125.
H. 142.
— M. 380
Reinheim 8ii.
Reinhold, E. 1.U, 321.
— K. L. 550.
Roinick, R. 61, 116, 135.
Reinke, J. 540.
Reinwald. W. F. H. 236, 607.
Reinwitrth, J. 131.
Reiser, A. 20.
Reisesohildersr 405.
Reiseschilderangen 70, 90, 100, 177, 350.
Reisner, G. A. -.'OO.
— V V. 4, 142.
Reissmann, A. 164, 255.
Reissner, 0. 267.
Reitur 54.
— S. 183, 237.
Reiterer, K. 21/2.
Reithard, J. J. 37.
Reitzel. A. 112.
— R. 175, 545.
Reitzenstein, Frbr. t. 481.
Röjane, Gabrielle 161.
Reklaraeknnst 66.
Reko, V. A. 116.
Reibin, M. 28.
Religion 261, 265, 270.
— moderne 160, 532, 535.
Religionsgespräch in Regensburg 364.
— in Worms 304, 367.
Religionsproblem 15
Religionsunterricht i}8, 40, 369.
Relly. R. 09.
Rembrandt als Erzinher 540.
— van Rijn 459, 555.
Remer, P. 104, 113, 123, 125, 134.
Remon, M. 150
Remy, A. 111, 451.
Renaissance 14, 67, 60-70, 73, 262,
33«;7, 347, 5(»6, 590.
Renaissanoepoetik 240.
Renaissanoeroman 139.
Renan, E. 423.
Renchen 88.
Rendtorff, F. M. 42.
— K. Q 50.
Rendnel (Verleger) 431.
Reni, Guido 683.
Renk, A. 124, 127.
Benner, G. 53, 18:1, 469.
BenouTier, Cb. 429.
Repertoire d. dtsoh. Opernbühnen l62,
— d. Opern d. Gegenwart 163.
Repke, E. 140, 181.
Resa, T. s. Gröhe, Therese.
Resch. J. 41.
Restif de la Bretonne, N.-E. 103, 208,
436. 608.
Retbel, A. 61
Rethmeyer, Phil. 401.
Retbwisob, C. 35, 40, 187, 291,2, 208.
— B. 26.
— Tb. 137.
Renohlin, J. 88, 220, 348, 882/^.
Reol, P. de 46. 274
ReniMinz, P. 48 0, 280,
Reanlonen d. Pranzoien 380.
H«atob, F. H. 97, 188.
Reatobel, K. 65, 111.
Reau, Zo« t. 93.
Renter, A. 185.
— Chr. 88, 291, 3M.
— F. 116
— Frita 8, 47, 62, 1S4, 165, 23«, 278,
471/2.
— Otbriele 6«, 188, 140/2, 178. 181,
417, 477.
— 0. 122.
— B. 06.
— Sophie 134.
— W. 34. 52.
Rentlingen 00.
Bentter, F. 113.
Rerel. H. A. 154.
Revolution, franzfisitobe 563, 612.
— T. 1848 06, 99-100, 120.
Rewftll, Ln 142.
R«zeniionen 8, 616.
Rhan, G. 383.
Rhediger, Tb. 386.
Rbegius, ü. 76, 78, 866, 870, 378, 878.
Rhein 104.
Rheinhard, W. 181.
Rbeiniftnder 4.3.
Rheinland 3, 94, 120.
Rheinpoesie 112,
Rheinsagen 25.
Rheintbaler, K. 116.
Rbellicanns s. MQIler, Joh. v.
Rhenunus 9, 184.
Rhenus, B. 386.
Rhetorik 13, 243, 251, 272.
Rbythmns 52, 264
Ribbeck, 0. 136, 188, 237, 556.
Ribot, Tb. 12, 253.
Riebet, B. 337.
Richelieu, Kardinal 480.
Richert, H. 171, 530.
Richter in dtsch. Vergangenheit 220.
Richter, Alb. 37.
— Alfred 511.
E. 4.
— G. 105.
-- J. P. Fr. (Jean Paul) 06, 128/9, 195,
421, 430, 432, 465, 607, 610, 613, «18.
— Johanna 594.
K. 37, 115.
— h. 61, 78. 101.
M. 66.
— P. 27, 331.
— R. 38.
-- W. 59.
RIckert, H. 97, 176, 185, 228.
Rideamus 177.
Rieber 379.
Riedel, F. J. 450.
Riegel, J. 41.
Rieger, E. 183.
— M. 191, 201, 481, 680.
— P. 172.
Riegl, AU. 59.
Riehemann, J. 167, 627.
Riehl, A. 10, 90. 178, 233, 547.
— W. H. 32, 130. 237, 306/7, 416, 463,
607/8.
Biemann, 11. 7, 163, 255.
— L. 328.
— R 156, 501.
Riemer, W. 667.
Riesen 23, 56, 318.
Riesenfeld, P. 62, 165.
Riesengebirge 20.
Riesver, 0. 212.
Rietsobel, S. 54.
Riffert, J. 17, 193/4, 699.
Riggi, Maddalena 195.
Rihel, J. 71, 351.
Bijkens, R. J. 212.
Rilke, R. M. 1235, 127, 188, 143.
Rimini, Franeesca da 107.
Rimpau, W. 21.
Rinckart, M. 87.
Ring. Max, 480.
Ringmann, M. (Pbile«iai) 83,
Ringseis, J. N. 605,6.
Rinn, II. 88, 897.
Rintelen, F. 90.
Rinto T. Tarent MO.
Rische. A, 67. 338.
Rist, J. 87, 304.
Ristori, Adelaide 161.
Bitchie. D. Ho. 23, 56.
RItechl. Albr. 523.
RltUr, Ann* 164, 417.
— B. 30.
— H. 70. 860.
— M. 8».
— 0. 10«, 11«, 190. 6«8.
— W. «8.
BiturälwBt, AdellB« 26, 825.
Bittlud. Kitas ■. Halvvth. EllMbclh.
BUtwefar. B. 88, 29«.
— K. 38, 29«.
RItnalmord 24.
BWarol. A. da 42«.
Bobert, B. 5.'>.
— P. 108 9.
Rabert d. Tanfel 64.
BobertiOD, J. 0. 2, 18«, 488.
— P. 228.
Babinian. H. Crabb 432.
BobinsoDaden HH, 30«.
BoebliU 21':;.
Booholl, H. IH9. 2:i0.
Boeboa de Chabannas 400.
Boobow, E. T. 87.
Roda. R. 125.
Bodenberg, J. 103. 124, 13«.
Bodeniteinaaga 64.
Bodt E 86, 3«0.
Boeber. F. 147.
B«okel, S. 1«4.
Böder 120.
Boediger, Else 26.
— M. 10, 19. 26, 238, 324.
Röbde, J. J. 484.
Römer, A. 17«. 212.
RÖroerdramen 10«.
Rörer. G. 370.
Roeicben, A. 51.
Bcese, E. 3:).
Roeiel, L K. 196, 433.
Böseier. W. 476.
Rösler, A. 173.
Rössler, A. 18, 64, lö<), 174.
— C. 7. 175/6, 180, 182, 184. l8«/8, 201,
233, 545. 585.
— Ida 157.
— H. 44.
— W. 7, 175.
Rösilin, Euch. 75, 3«:l
Roetbe, G. 9, 16, 208, 237. 2«5, 414. «ll/i.
Roetteken. H. 12, 17, 260, 268.
Roffhak, A. 121.
Rogan, P. S. 144.
Bofge, Chr. 5, 18.
Bohde, E. «7. 181. 183, 287, 42^ 664.
56«.
— F. W. 115. '
J. O. 144, 484
Bohr, J. 61.
Robrbaoh, P. 100.
Roi. J. de la 184.
Bolaod 64, 382.
— ChansoB de 484.
— E. f. Lawald. Eniay.
— Emilie 142.
— F. 15«.
— Sophie 525.
Uolat, Ueleae 14, 03, 107, 1«8. 446.
532.
Rolf, W. 67.
Bolff«, E. 1««. 53«.
Bellet, H. 153, I«3.
Bollsdorf 25.
Bollwenzelei (b. Bayraath) I«5.
BoloiT, G. 99.
— 0 479
Bon 78, 172. 191. 193.
Boman 18, 457-60.
— franxdsisoher 104.
— historischer 129, 4«4.
— modemer 456.
— romantischer 4«6.
— satirischer 177.
— Spiritisten- 177.
— a. Epos d. 17. Jk. 89«.
— 11. NoTelle 271.
Bemaaaodelle 139.
Bemaaspraehe 40.
Bemaatik 1«, 103, 207-11, 2«2, »7, 658,
603-17.
— französische 102.
— Heidelberger 208/9, 810/8.
— morgeal&adiaehe 210.
— Borddeatacbe 209, «04,5, 61S;5.
— soliw&bisebe 114, 210, 616«.
Bomaatiker 553.
Bomaaus, K. F. 144, 480 f.
83*
648
Personen- und Sachregister.
Bomanze 270.
Romberg, A. 557, COl.
Bomeo u. Jalie-Stoff 55.
Bona, P. 91.
Ronay, St. 124.
Roncorni, L. 11.
Roos, W. 84, 387.
Boquettp, 0. 455.
Bosee, A. 483.
Rosegger, P. K. 7, 94, 97/8, 115, 127,
130, 132, 134, 137, 152, 168. 174, 265,
267, 423, 454/5, 471, 497, 532, 543/4.
Eosen, F. 142.
Hosenbaam, A. 3.
Rosengarten, J. G. 433.
Rosenhagen, H. 12, 14, 59, 61/4, 66.
Rosenkreuzer 169, 534.
Bosenplat, H. 359.
Bosenstengel, W. H. 201.
Bosensymbolik 23.
Rosien 70, 350.
Rosin, A. 156/7.
— H. 38, 229, 295.
Rosmer, E. (Bernstein, Elsa) 154, 417,
499.
Rosner, L. 153, 497.
Rosny, J. H. 429.
Rössel, V. 141, 212, 620.
Rossing, J. H. 150.
RosBmässler, E. A. 38.
Rost, B. 30.
— J. 43, 302.
— J. Ch. 88. 390/7, 573.
Rostand, E. 104, 435, 438.
Bostock 29, 346.
Both, F. 80, 82, 374.
— F. W. 68, 343.
— F. W. E. 75, 362.
— L. 179, 551.
— L. V. 196.
— St. 377.
Bothanser, U. 18.
Bothe, A. 47, 276.
— B. 183, 555.
Rothmann, Bernb. 380.
Rott, A. J. 29, 334.
Rotwelsch 48, 276.
Roulerins, A. 83.
Roussean, J. J. 37, 103, 173, 179, 188,
294, 407, 486, 452, 522, 514, 527.
Ronssel, Görard 366.
Eowe, E. 158.
Royce, J. 5ä0.
Eubens, P. P. 459.
Babensobn, M. 394.
Rnberg, J. Ch. 90, 202.
Rubinstein, Sasanne 12, 121, 255.
Buckert, A. J. 51, 283.
Rndeck, W. 2, 36, 70, 73, 75, 77, 86,
89, 358, 391/3, 401.
Radkowski, W. 300.
Radolf IL, Kaiser 386.
Rudolph, H. 170.
Rndolphi 181.
— Karoline 127.
Rackert, F. 32, 115.
Badiger, 0. 42, 127, 299.
Bftgen 27, 82.
Bahel, Conr. 343.
B&hl, F. 2, 96, 228.
Enell, Konr. 375.
Bascher, A. 169.
Rnete, B. 9, 238.
Ruettenaner, B. 14, 62, 65,6, 101, 194.
RuCfet, L. 82.
Rufnamen s. Vornamen.
Rufae, Matianns 83.
Rnge, A. 176, 213.
— W. 42.
Bnhe, A. 43.
Buhland, M. 8.
Bahm, litterarischer 13, 260.
Ruland, C. 61, 97, 193/4, 196.
Bnmp 133.
Runckel, Frau v. 407.
Bundschau, Deutsche 231.
Bunge, F. 48, 302.
— Ph. 0. 61, 209, 613/4.
Runie, M. 126. 195.
Buppel, B. 337, 343.
Bnprecht, Knecht 314/5.
Bnsohka, Adulb. 479.
Rnskln, J. 57, 174, 261, 427, 439, 528,
644.
RnspigUoBi, GiuHo 510.
Bass 104.
Bnzersdorlfer, E. 24, 324.
Byhiner, H. 82.
Saalfeld, G. A. E. A. 49.
Saar, F. v. 119, 121, 127, 133, 136,
198, 456, 469-70, 474.
Sabatier, A. 169, 182, 535.
— F. 431, 591.
Sabinns, G. 79.
Sabler, G. v. 9.
Sacerdote, G. 52, 285.
Sacheville, Th. 399.
Sachs 48.
— H. 56, 71'2, 74. 107, 229, 281,
348, 353, 355/7, 359-60, 407, 482, 575,
584, 590.
Sachse, P. 178. 548.
Sachsen 20, 28, 51, 155.
Sachsenheim, Hermann t. 358, 384.
Sachsse, E. 86, 230.
Sack, Th. 132.
Sadger, J. 115.
Sadil, J. 398.
Sadler, M. E. 293.
Sadlier, J. A. 206.
Sadoleto, J. 373.
Säknlardichtungen 114, 144, 484.
Saenger, C. 175.
— S. 44, 172, 180/1, 544, 554.
Saftitn, K. 72, 230.
Sagen 24/5, 44, 144, 165, 311, 323/6.
— jüdische 325.
— mittelalterliche n. neuere 54/5.
— rheinische 25.
Sagensamrolnngen, landschaftliche 25,
324/5.
Sagittar 482.
Sahr, J. 26, 71, 206, 279, 327, 352, 602.
Sailer, J. M. 37.
— Seh. 401.
Sainean, L. 47.
Saint-Georges de Bonholier 429.
Saint-Saens, C. 17.
Saintsbnry, G. 226.
Sakolowski, P. 165/6.
Siilamosage 54.
Salbnrg, Edith Gräfin v. 56, 127, 455.
Salicetns, N. 75.
Salis, A. V. 62.
Sewis, .1. G. V. 114.
Sallwark, E. v. 36, 38, 104, 295.
Salm, Wolfgang v. 77, 367.
Salomon, L. 5, 132, 137, 147, 175, 196,
231.
Saiten, F. 139, 150, 158.
— M. W. 40.
Salus, H. 123, 141.
Saly-Stern, S 119, 431.
Salz (im Volksglauben) 24.
Salzburg 77.
Salzburger, vertriebene 86.
Salzer, A. 175.
— F. 154.
Salzmann, Chr. G. 37.
Samain, A. 437.
Samarow, G. s. Meding, 0.
Saramelrezensionen 59, 141/3, 499.
Sammelwerke n. gesammelte Aufsätze
(Essay Sammlungen, Festschriften)
6/8, 60, 233.
Samosch, S. 104, 438.
Samson-Himmelsljerna, H. 175.
Samter, N. 172.
Samtleben, G. 76, 103, 105, 435.
San-Franzisco 204.
Sanctis, Fr. de 243/4.
Sand, George s. Dadevant.
— H. 191.
Sandberger, A. 163, 511.
Sauden, A. v. 50, 291.
— B. V. 85, 392.
Sander, H. 38, 293, 295.
Sanders. D. 9.
— W. C 38, 296.
Sandor, P. 125.
Sandreuter, H. 63.
Sandrock, Adele 160.
Sandvoss, F. (Xantippus) 7, 47, 120/1,
189, 200, 209, 233, 410, 613.
Sanegg, J. 28.
Saphir, M. 177, 496.
Saran, F. 52, 286.
Sardon, V. 104, 207, 428, 603.
Sargans 22.
Sartorius, P. 23.
Satire 18, 91.
Satiriker 406.
Satirisches 177.
Satriano, Farst 195.
Satzbau 60.
SatsleUre 84.
Sauer, A. 3, 7, 31 2, 47, 92, 96, 113/4,
122, 130. 144, 151/2, 160, 167, 175,
193, 199-200, 205, 208, 231, 233, 276,
296, 421, 466, 484, 495/6, 504, 680/1,
598, 615
— J. 65, 184.
Sauerburg 205.
Saunders, B. 180.
Saurau, J. Graf 193.
Saater, S. F. (Biedermayer, G.) 120.
Savonarola, G. 336.
Savornin-Lohmann, A. 140.
Savreux, P. s. Schickele, E.
Saxo Grammaticts 456.
Sayn-Wittgenstein, Caroline Fürstin v.
97,8.
Scala, F. V. d. 99, 183.
Scaliger, J. 226.
Scapinelli, C. Graf 129, 139, 142.
Scarhorough, W. S. 200.
Scarlatti, Ä. 507.
Schaab 343.
— A. 112..
Schaarschmidt, F. 195.
Schach, F. 172.
Schacherl, A. 28.
Schaching, 0. v. 139, 475.
Schachner, H. 93.
Schack, A. F. Graf v. 62, 116, 232.
Schädel, L 42, 113, 301.
Schaefer, IL 32.
— J. 159.
— Ph. 302.,
— R. 210, 591.
— Th. 123, 137, 162.
— W. 4, 140.
Schäferspiele 397.
Schäffer, H. 305.
Schäflfle, A. 222.
Schaefler, J. 100
Schaer, A. 20.
Schär, A. 97.
Schaerffenberg, P. 189.
Schaffen, dichterisches 12, 254, 259, 263.
Schaffhansen 29.
Schafheitlin, A. 124, 154.
Schaible, C. 168.
Schamann, F. 154.
Schanz, Frieda 112, 124, 142.
— M. V. 39-40, 297.
— P. 170.
— Uli 121.
Schanzer, R. 113.
Schapire, R. 177.
Schappeler, Chr. 366.
Scharffenstein, G. 593, 596.
Scharffetter, F. 94
Scharfrichter 20, 85, 195, 391.
Scharling, C. IL 78.
Schasler, M. 225.
Schatten (im Volksglauben) 322.
Schaufensterknnst 66.
Schaukai, R. 6, 94, 122/5, 154, 188, 190,
209, 232, 615.
Schaumkell, E. 13, 188.
Schau- 11. Lustspiel, bürgerliches 414.
Schauspieler 159-61.
— fremdsprachliche 161.
Schauspielkunst 157, £01.
Scheel, 0. 78, 370.
— W. 32/3, 46, 345.
Scheerbart, P. 124, 137/9, 475, 553.
SoheffeL J- V. v. 47, 116,132,210,212,
276, 418, 4n5, 468, 619.
— Josefine 132, 468.
Scheffer-Boichorst, P. 184, 238, 556.
Scheffler, J. (Angelus Silesins) 90, 392,
607.
-- K. 49, 57, 62/5, 159.
Scheffmaoher 77.
Scheibert, J. 99.
Scheid, N. 116.
— R. 5, 124.
Scheidt. E. 2.
— K. 357.
Scheil, G. 205, 598.
Soheingefühle 252, 257.
Scheinigg, .1. 28.
Schelenz, IL 09, 346.
Schell. IL 170, 538.
Sohelling, F. W. J. v. 11, 178/9, 222,
245, 255, 499, 551, 605.
Sohemann, L. 104, 164, 172, 184, 438,
541.
Sohenck, F. 185.
Schenckel, J. 38.
Schenk, J. 81.
— P. 210.
Personen- und Sachreß-ister.
649
Schenk t. Casteli, V. L. Reiohsgraf t.
(HalefliDchenk) 86.
Sohenkendorf, M. t. 82, 114.
SohenkllDg-Prirot, C. 23.
Kohenna 340.
Scheper, V. 60.
Soherb«!, S. 44.
Soberek, J. 12:i.
Soberen, P. 161.
Soberer, U. »4.
— H. 36, T2, 291.
— W. 2. 0, 237, 357. 431, 499, 678/5.
Soherlng, K lUO, <t5u.
Sohornann, J. K. Sä.
Scheriiberg, Th. 611.
Soherr, J. J, 203. 2'-'9.
Soherzer, K. t. I8ö.
^ohtttler, A. ü. A. 300.
— P. 20.
Hobeaner, F. 82.
Scheunert, A. 11.
Scheurl. Ch. 384.
Sohenrün, O 116.
Sohiun, M. 81, 181, 664.
Schick, J. 106, 208, 442.
— R. 62, 98.
Sohiokile, R. (SaTrenx, P.) 4, 94, 121,
123/4.
Schied I'>9.
Sohiefler, G. 02, 171, 263.
Schiel, A. 37.
Schiele, K. M. 5, 41, 71, 182.
— M. 129.
Schiersj. V. 86, 893.
Schiff, E. 109. 184/5, 448.
Schiffeis, J. 43, 61.
Sohikiineder, E. 144, 163, 480, 496, 498,
603,4, 558.
Schikowski, J. 69.
Sohildb&rger 56, 72.
.Schildt, G. 82.
Schiller (tiroliEche Fumilie) 34o.
— 118.
ChiirloUe t. 591, 594, 602.
— Christophine 2ü4, 594.
— E. 594.
— Elisabelh Dorothea 204, 694.
— F. 151.
— Friedrich v. 96, 202/7, 591-603. -
109, 145, 155/6, 189-91, 193, 195/7,
199, 23i», 246, 248, 259, 270, 410, 424.
431, 443, 445, 459, 479, 481, 483,4,
486, 496, 550, 553, 563, 578/9, 585,
606, 611/2.
— Lyrik 204,5, 597/8. — An *•* 598.
Bargschaft 205. Oentsche Grösse 205,
598. Deutschland 205. Gang nach
d. Etsenhanimer 205, 598. Ideal u.
Leben 205, 597/8. Lied t. d. Glocke
31, 598. N&nie 580. Pompeji u.
Heronlanom 205, 5'J8. Ring d. Poly-
krntes 205, .OOH. Siegesfest 20."), 598.
— Epos 204. — Fiiedrich d. Grosse 59(1.
Merkwürdiges Beispiel e. weiblichen
Rache 603.
-- Druma 205,6, 593-602. — 31, 238. -
Brant v. Messinii 31, 206. 288,9, 490,
593, 601. Demetrius 206, 289, 490, 602.
Don Carlos 205, 288, 43), 457, 482,
495, 599. 603. Fiesco 205, 430, 485,
.593, 699, 603. Jungfrau v Orleans
31, 206, 289. 485/ti, 496, 001, 603.
Kabale u. Liebe 205, 496, 699, 603.
Malteser 207, 602. Maria Stuart
31, 206, 289, 496, 601. Riiuber 205,
417, 4956, 599, 602. Semele 601,
594. Turandot 206, 602. Wallenstein
31, 102, 161, 205/6, 483, 485, 496,
578, 586, .VJ6, 599-600, 603, 608.
Warbeck 207. Wilhelm Teil 16, 31,
206, 289, 430, 496, 595, 601, 6i 3.
— Philosophische o. historische Schrif-
ten 204, 242,596/7. - Abfall d Nieder-
lande 597. Des Grafen Lamoral Tan
Egmont Leben und Tod 200. Dreissig-
j&hriger Krieg 31, 84, 289. 387, 597.
Hören 60S. Kallias 31, 597. Thalia
596. lieber d. Erhabene 31, 597.
Ueber naive u. sentimentalische
Dichtung 597.
— -Arohi» 470.
— -Ansguben 204, 596.
— -Bildnisse u. Denkm&ler 593.
Briefe 204, 671, 696.
— -Museum 203.
— -Preis 156, 203, 501, 504.
— -Theater in Berlin 5"3
— -Verband deutscher Frauen 203, 592.
Schiller- Verehrung 691.
-Verein (lohw&b.) 2ü3, 591.
— -WohnsUtten u. Grab 203/4, 6»4.
- II. 2, 30, 38, 41, 44/6, 225. 238,998,
»04.
— J. K. 69«.
- K. 606.
- LeaiM 304. 694.
Behlllerna, A., 19-20, 22, 25.
Schilling, A. 164, .')20.
M. 45.
SohilliDgt. M. 164/5, 608.
Scblroroalmann, Charlotte Ortfio 9A.
Schimpfwörter 28.
Schindele, St. .547.
Sohinderhannea 827.
Schipper, J. 6.
Srhlrniacher, KAthe 171.
Sfhirmer. J. W Ol.
Sobitlowski, Ch 69.
Schladebarh, K. 148, 491.
Schlaf, J 93, 107, 122, 137, 189, 142,
150, 1.5.5, 417, 448. 474/5. 493, 563.
Schlager, P. 74, 361.
Sohlagworte 48, 277.
Schluikjer, E. 5, 7. 13, 15,6, 18, 37, 46,
108i9, 117, 123, 128. 144. 146, 148-50,
164/7, 160/2, 233, 200, 267, 447, 483.
Schlauch, G. 28.
Schlang, W. 165.
Sohlegel, A. W. t. 105, 168, 208, 235,6,
274, 484, 586, 608, 610, 620.
— F. T. 208, 231. 236, 553, 604 8, 613.
- Karoline 607, 617.
Schleich, R. 152.
Schleierraacher. F. 182, 208, 230, 242/4,
295, 297, 633, 536, 545, 655, «07.
Schleifer, M. L. 120.
Schleiz 7.
SohlemihI, P. s. Thoroa, L.
Sohlenther. P. 109, 151, 157, 160, 267.
448,9, 495, 503/4.
Schleiien 20. 25, 27,8, 94/5.
Schlesinger, M. 204, 596.
Sohlesinger-Eckstein, Therese 173.
Schleswig 29.
-Holstein-Augnstenburg, Chr. t. 596.
Schlicht, Frhr. t. s. Bandissin, Wolf
Graf.
Schlichtegroll. C. F. y. 142.
- Fr. II. A. 301.
Schlick, J. A. Graf t. 87.
Sohliemann, U. 183.
Schliepmann, H. 6, 14, 263.
Schling, E. 78, 366.
Schlingmniin, R. 160. 176.
-Rättig, Agnes 173.
Schütter. H. 183.
Schlittgen, H. 63.
Schlögl, Frdr. 497.
Schlösser, R. 91, 144, 186, 195, 478.
480.
Schlözer, A. L. 411.
— Lt. 107.
Schl08sar,A. 21, 90,115,118-20,125,
130, 132, 160, 229, 596.
Schlosser, II. 27.
SchlQsselfeUer, H. 359.
Schlüter. H. 95.
— W. 168.
Sohmackostern 314, 316.
Sohmarsow, A. 64.
Schrarll, U. 89.
Schmeller, A. 49, 235/6. 279.
Schmid. A. 179.
- Christoph 135, 472.
— Ch. H. 158, 502.
— E. 33.
— F. T. (Dranmor) 120.
— G. 36.
— H. T. 455.
H. A. 62.
— K. 41, 229.
— K. A. 36, 293, 295.
— M. 59.
— B. 305.
Braonfels. J. 123.
Monnard, C. 44, 305.
Schmidkuoz. H. 12, 39, 44,5, 39«, 335.
Schmidt 132.
— Aognste 173.
— B. 7.
— Ch. 121.
— Elise 414.
— Erich 1, 3, 7, 9-10, 31, 55, 72, 74/5.
868, 91, 107, US, 127 8, 130, 133,
141, 144,5, 153, 186, 193,6. 193,
202, 208, 211, 226, 228, 283, 237,8,
S«0. 448, 469, 466, 470, 477. 481, 497,
904, 67«. 686. 690, 610, 616.
SehnIdt. F. 78. 136, 370.
— y. J. 40, 43. 804.
Ferdinand Ja«ob 664.
— F. W. 37. 894.
— J. 77. 367.
— Job. 10.
— J. H. 861.
K. 4«, 48, 61, 278.
K. 594.
Karl Bagan 52. 62. 102. 159. 480.
— Leopold 8, 17, 98, 162;», 165, 270,
512
— liotbar 160.
Ludwig 2i'8. 608.
Maxlnilian 101, IS«, 4.V>, 471.
— M C. P. 4«.
— M. O. 9.5.
— 0. E. 7, .56. 7-2. 81. WK
— Otto Ernst 58, 148, 478.
— P. 77.
— P. 164.
— R. 90.
— R. 161.
— Rod. 44.
— Rad. 113.
— V. 77.
— W. 25, 190.
— Wilb. 178, 648.
-BreiUnftoin. M. 12.
Hanteo, Gerda 141.
— -Manoy. M. 109.
Pbiieldek. K. F. 411.
Sehmidtroayr, R. 88, 397.
Scbroidtz, C t. 4.
Schroiedezauber 23.
Schmitman, F. 86.
Schmitt. Chr. 117, 124, 133.
— E. U. 174, 178, 181. 462. 564.
Schmitthenner. A. 135, 472.
Schmittmanns, F. 393.
Schmitz. G. 186, 538.
Mancy, M. 288.
Scbmoller. G. 389-90.
Sohnad«hOpferlo (a. a. Vterxeiler) ISO,
212, 328, 332,3.
Schnebel, K. 65.
Schneegans, H. 103, 435.
SohneeTOgel •. NiaTU, P.
Schneider, C. 46.
— E. 26. 595.
— Enlogins 93.
— F. 203, 693.
— F. J. 461.
— O. 55.
— O. A. 33. 601.
— Hans 352.
— M. 42. 67. 301. 339.
— 0. 181.
— P. 37, »M.
— R. 87.
— T. Augsburg. H. 71.
— -Aroo, Jos6 Baronin 194.
Sobneidewin, M. 23. 41. 121, 176. 179.
Schnetdt. K. I tO. 476.
Schnell, U. 42, 80, 299. 376.
Schneller, Ch. 142.
Sohnittger, Doris 183.
ScbntUler, A. 139. 148, 164. 466, 494,
499, 501, 553.
SebBiMr, O. M. 402.
Sohnorf, K. .33.
Schnorr t. Karolsfeld, J. 61. 9S.
Sobnarer, F. 1.
Scbnopp, 0. 271.
— W. 18, 186.
Sobayder t. WarteuM 167.
Schober 4.
Schoob, 0. 82.
— B. 51.
S«b«b«l, Agnes 142.
— (Hots 87. 886.
Soböffer. P. 68, 343.
Soboeler, U. 189. 666.
Scbölermann. W. 7. 61, 174. 347.
SohöU. A. 673.
— F. 181.
Schöller, F. 97.
Seheenb«, J. 142.
Sekdamerlin, F. L. 75.
Schoea, H. 108. 672.
— Joh. 120, 47«.
— Th. 00. 150, 393.
Sohönaiob. Chr. O. Frbr. r. II, 86. 127.
215. 432, 457.
— -Carolath. E. Print t. US.
Soböabaob, A. B. 53, 55.
650
Personen- und Sachregister.
Schönbach, v. 65.
Schöne, Das 251, 253, 257, 261.
— A. 185.
— H. 143, 159-60, 503.
Schönemann, J. J. .397, 400.
— liili 196.
Schönenberg, Joh. y., Erzbischof v. Trier
338.
Schöner, G. 51, 284.
Schönerer, Alexandrine v. 504.
Schönermarclc, K. 17, 268.
Schönheit 260/1.
Schönherr, D. v. 7, 67, 339-40.
— K. 153, 498/9.
Schönhoff, L. 14, 16, 91, 106, 119, 136,
138, 141/2, 148-51. 153/4, 160/1, 199,
263, 475, 494, 505.
Schönlcopf, Käthchen 196, 573.
Schönliink, B. 177.
Schönthan, F. v. 148.
— P. V. 5, 121, 157.
Schönwaldt, A. 71.
Schöpfnngssage 58.
Schoeppl, H. 120.
— M. 154.
Schöttgen, Christian 462.
Scholastik 90, 405.
Scholl, K. 99.
Schollmeyer, W. 132, 602.
Scholte-Nollen, J. 92, 115.
Scholtze, Joh. 502.
Scholz, A. 21, 110, 453.
— B. 147.
— D. 182, 555.
— H. 78, 183, 372.
— 0. 26/7, 330.
— W. 394.
— W. V. 87, 1C6, 147/8, 154, 177, 191,
206, 576.
Schoof, W. 3, 40, 154, 229.
Schopenhauer. A. 164, 179-81, 242, 255,
261, 295, 428,9, 546, 551.
— Johanna 140, 180, 196, 476.
Schorbach, K. 342/3.
Schorlemer-Ast, B. v. 176.
Schorn, Adelheid v. 9, 101, 140, 196.
— Henriette v. (Nordheim, H.) 140.
Schott, E. 36.
— H. 142.
— Mnsikverlag 519.
— S. 136, 141, 177.
Schotte, H. 81.
Schottelius, J. G. 88, 397.
Sohottenias, Hermann 382.
Schottland 206.
Schottmüller, H. 149, 201.
— K. 85.
Schowalter, A. 13.
Schrader, Hermann 48.
— Leonh. 299.
— W. 36, 40.
Schramm, Christoph 343.
Schrauf, K. 40.
Schreclc, E. 135.
— F. 68, 341.
„Schrecken im Spiegel rnchloser Ja-
gend nsw." 479.
Schreiber, Adele 141, 156.
— H. 376.
Schreiner, M. 172.
Schrenck, Simpr. 379.
Sohreyer, H 156, 197, 500, 571.
Schreyvogel-West, J. 231.
Schriefer, W. 54.
Schrift, deutsche 51.
Sohriftgiesser in Wittenberg 343.
Schriftsprache 45-52, 272-85.
Schriftstellerei 12.
Schriftstellerhonorare 343.
Schröder, C. 142.
— Edw. 8,9, 235, 237.
— F. 46, 53, 67, 338, 389.
— F. L. 389, «78, 480.
— H. 131.
— L. 122, 137, 474.
— 0. 49, 280.
— r. F. 154.
— R. 7, 47, 105, 277.
— R. A. 112.
— W. 31, 198. 288 9.
Sohröer, A. 17, 72, 355.
— K. J. 431, 675, 586.
— M. A. 105.
Sohrökh, J M. 412.
Schröter, Corona 160, 196, 579, 689, 595.
— E 116, 205, 597.
Schrötter, G. 389.
Sohrohe. U. 85, 891.
Schnbart, Ch. D. 96, 114, 196, 481, 525,
535.
— F. 126, 572.
Schnbarth, K. E. 586.
Schubert, E. 195.
— F. C. 479.
— M. 21.
— V. Saldern; R. 42, 301.
Schnbin, Ossip (Lola Kierschner) 140,
142. 415, 417.
Schubring, P. 11, 16, 61/4. 164, 266.
Schnch, F. 400.
Schuchard, A. 80, 375.
Schuchardt, H. 48.
Schßcking, L. 132, 139, 469, 476.
— Th. 140.
SchOddekopf, C. 8, 89, 93, 96, 128, 167,
204, 2.34, 400, 411, 526, 696.
Schüler, A. 117.
— G. 123.
Schütte, 0. 20.
— W. 90.
Schüttelreim 53.
Schütz, A. 110.
— Chr. H. 412.
— F. 153, 161.
Schuffenhaner, JI. 87, 392, 394.
Schuhmacher, F. 190.
Schnkowski, A. 103.
Schularzt 305.
Schulausgaben 30/2, 287/9.
Schulbankfrage 44.
Schuldrama 88/9, 299, 398.
Schule n. Ausland 45.
— u. Fremdwort 49.
— u. Haus 44.
Schulen (Akademie, Bürgerschule,
Fürstenschule, Gymnasium, Hoch-
schule, Jesnitenschule, Lateinschule.
Mädchenschule, Normalschnle. Pä-
dagogium, Realgymnasium, Reform-
schnle, Ritterakaderaie, Seminare,
Universität, Volksschule) 26, 34-45,
77, 133, 190, 290-305 In: Altdorf
39; Aschaffenburg 41/2; Augsburg
41; Baden 41; Basel 337; Bayern 41;
Berlin 42, 299-300, 402; Bern 42;
Bielitz 42 ; Birsen 402 ; Bochum 300 ;
Böhmisch-Leipa 42; Borbeck 300;
Braunschweig 41, 299-300; Bremen
294, 296; Breslau 300; Brixen 42;
Broraberg 42, 300; Brühl 41/2, 300;
Brunn 42; Charlottenburg 41, 296:
Cöln 40, 42 ; Cöthen 42, 300 ; Crailsheim
41,299; Danzig 296, 300; Dessau 42,
300; DLllingen 39,42; Dirschau 301;
Donauwörth 41; Dorpat 39, 296;
Droysig 42; Düsseldorf 41; Eger
74; Eisloben 41, 299; Elsass 41;
Erfurt 39, 297; Erlangen 42; Eus-
kirchen 42, 301; Frankfurt a. 0. 39,
41/2, 301, 401; Giessen 39, 42, 301;
Görz 42, 301; Göttingen 39; Gotha
42, 301; Greifswald 39, 297; Hall
42, 301; Halle- Wittenberg 39-40, 42,
86, 297, 343; Hamburg 42, 295, 299;
Hasegau 42; Heidelberg 40; Helm-
stedt 40; Herrnhut 403; Hessen 42,
299; Hessen-Darmsta-it 42, 299;
Hildburghausen 296; Iglau 42, 301;
llfeld 42, 301; Innsbruck 295; Jena
40, 296; Kamenz 42, 301. 557; Katzen-
ellenbogen 42; Keilhan 42; Krakau40;
Krems 88; Krerosmünster 42; Laibuch
42; Leipzig 40, 297, 377; Lissa 401;
Löbau 301 ; Lübeck 43; Lüneburg 43,
301; Magdeburg 43, 302; Malchow
42, 299; Mannheim 42; Marburg 40,
302, 3.^7; Meissen 43, 302; Meppen
43; Metten 43; Münster 40, 382;
Neustettin 43, 302; Oberfranken 42;
Oberhessen 42; Oberpfalz 299; 01-
mütz 302; Oppeln 43, 302; Osnabrück
43, 302; Osterode 43. 302; Oxford
401; Padna 40; Pless 43, 302; Prag
40; Reifnitz 75; Remscheid 302;
Rostock 43, 294, 302; Rudolfswert
802; Sachsen 42, 294, 299; Salzburg
43, 303; Schaffhausen 43; Schleiz
294; Schlesien 42, 296, 299; Schles-
wig 42/3 ; Schwarzburg 42 ; Seesen a. H.
303; Selters 42; Stettin 43, 294,303;
Strassbnrg i. E. 297, 351 ; Stuttgart
43; Teschen 43; Thaun i. E. 89;
Tilsit 43; Troppau 43, 303; Tübingen
43, 81, 297; Weidenau 303; Weimar
558; Wels 303; Wernigerode 800;
Vyien 40, 43, 803 ; Wittenberg s. Halle ;
Worms 43, 803; Würzburg 40; Znaim
303; Zweibrücken 42.
Schulenburg, Th. 43, 302.
— Graf Alb. v. d. 273.
— Graf V. d. (prenss. Minister) 99.
— J. M. Frhr. v. d. 890.
Schuler, G. M. 124.
Schulhof, Hedwig 135.
Schulhygiene 44, 805.
Schulkomödien 88/9.
Schuller, A. F. 3, 230.
— H. 205, 600.
Schullern, H. v. 56, 127, 455.
Schullerus, A. 307, 310/1, 317, 326.
Schulmnseen 45, 305.
Schulordnungen 382.
— badische 293.
— in Konstanz 350.
Schulprogramme 41, 298.
Schulreform 71, 298.
— in Bayern 298.
— in Berlin 299.
— in Hamburg 299.
— in Preussen 298.
Schulte, A. 120.
— E. 106.
— 0. 21, 313.
— W. 42, 299.
Schultes, E. 28, 834.
Schultheiss, F. G. 94.
Schulthess, H. G. 86.
Meyer, F. 86.
— -Rechberg, G. v. 107, 522/3.
Schnitz, Alwin 59, 354.
— Franz 9, 26, 61, 128, 199, 208, 573,
612/3.
-- W. 104.
Schnitze, Ernst 18, 135, 272.
— S. 13, 191, 261.
— V. 80, 369.
— W. 78.
— W. A. 93.
— Wilh. Hermann (Arminius, W.) 142.
Naumburg, P. 58/9, 65.
Schultzenstein, S. 119.
Schulwesen, höheres 297-304.
Schulz, Arthur 44.
— Bernh. 33.
— D. 158.
— F. 25.
— Heinr. 6, 36.
— Joh. Abrah. P. 573.
— 0. 2.
Schulze, Ernst 9, 131, 194, 236, 468.
— F. 70, 850.
— G. 103.
— M. 82, 380.
— 0. 44.
- Th. 87, 392.
Schumacher, F. 57.
— H. 5.
Schumann, Clara 99, 424.
— P. 59, 64.
— R. 202, 292, 424.
Schunck, L. 31, 106, 187.
Schuppe, A. 142.
Schuppli, H. 27, 331.
Schur, B. 17, 63, 65, 109, 450, 645.
- F. 174
Schur6, E. 155, 164.
Schurig 2.
Schurtz, K. 2.
Schuster, A. 32, 357.
— G. 79, 170, 205, 599.
— H. 78, 372.
Schutzmarken 280.
Schwab, G 210, 61 J.
-- M. C. 42.
— R. 175.
Schwabe, E 42/3, 83, 186, 301/2, 381, 557.
— Frieda 165.
— J. J. 412.
— K. L. 602.
Schwaben 20, 94, 120.
Schwäbische Alb 22.
Schule 31, 289.
Schwäbisches Wesen 812.
Schwanke 56, 330/1, 355, 357.
masurische 27.
— poramerische 27.
Schwärmer d. Reformationszeit 370.
Schwalbaoh, F. 42.
Schwalbenstein 194.
Schwalm, J. H. 27, 117, 332.
Schwanck, J. 184.
Schwanenrittersuge 8. Lohengrin.
Sohwaner, W. 45, 57.
Personen- und »Sachreg'ister,
651
Sohwankdiohtanff 855, 347.
Sohwunksiotre öfl,
Hohwnnn, M. 16, 172, l&O, 104.
Sohwurtz, K. v. 138.
P. 84, 38H.
Sohwnrtzbach Ch. 87, 38U.
SohwarUkopff, P. 237.
Schwarz, Ü. 41.
- H. 12.
- 8. 20.
- (SUdtpfarrer) 2()4. 504.
Sohwandorff H. W. 70.
Sohwurie, W. HS.
Sohwarzenberg, Christ ▼. 87ij.
- Graf A. t. 388,'».
- Job. T. 345.
Schwsyer, A. 127.
äobwuz 71, 352.
Schwebel, 0. 184.
Schweden (in An^sbnrg) 387.
- (in Brandenbarg) 3(8.
SohwedensohreokeD in Polen 387.
Sohwegler, A. ."^46.
Schweigh&nser, J. Q. 671.
Sohweiker, J. B. 22.
Schweiz 3, 20, 25, 2ft, 94, 120, 132, 356,
466/7.
Schweizer, P. 24.
- V. 020.
Schweizerdeutsch 51.
Schwemer, R. 114, 175.
Schwenkfi-ld, Kiisp 374.
Sohwerdtgeburtli, K. A. liU.
Schwerin, C. Frhr. v. 165.
— K. 142.
Sohwering, J. 09, 86, 107, 349, 393, 444.
SohwertfeRer, H. 380.
Sohwiegerinuttermotiv 56.
Schwind, E. Frhr. v. 184.
— M. V. Gl, 97.
Sohwoner, A. II, 259.
Schwyzer, E. 51.
Soorteveddere (Seetier) 29.
Scott, W. 196, 200, 432, 439, 613.
Scultetns, A. 87.
Searles, 0. 50.
Sebald, Th. 64.
Sebastian, König v. Portugal 344.
Sechsel&aten 21.
Seokendorff, L. t. 231.
Seckler, F. 2.
Seder, A. 157.
Sedik, Reromer v. 229.
Seeber, J. 169
Seeberg, R. 78,9, 169. 182, 208,371,555.
Seefeld, K. 177.
Seekatz, J. K. 196.
Seelenglaaben 24.
Seelenvogel 53.
Seelniann, Th. 23.
— W. 52, 95. 134, 471.
Seemann, A. 26, 59.
Segen 75.
Segnitz, E. 163/3, 204.
Segre, C. 196.
Seibt, K. U. 9, 235, 412.
Seidel, H. 30, 136,'7, 287, 474.
— L. E. 30.
— P. 84.
Seldenberger, J. B. 40, 169.
Seidl, A. 7, 17, 156, 160, 163/4, 200,
255, 267, 504, 578.
— Gabriel 417.
— J. Q. 12it, 496.
Seidler, R. 120.
Seidlitz, W. v. 13, 59-60.
Seiffert, B. 39, 8». 383.
Seiler, F. 20, 49, 52, 187, 280, 310.
Seiling, M. 189.
Seilkopf. H. 41.
Seillifere, K. 134, 174, 471, 643.
Seitz. L. 57.
— 0. 865.
Selbstparodie 212.
Selbstt&nschang, bewosste 2.53.
Seidern, H. 115.
Selflsch, S. 68, 343.
Selig 168.
Seliger, P. 87, 174, 198, 395, 571.
Sellier, W. 102, 433.
Sello, U. 54.
Semeran, A. 104, 147, 196, 210, 437, 616.
Semler, J. S. 412.
Semnig, Bertha 123.
Senekenberg, R. K. ▼. 185.
Sendke-Bogemühl, R. 22, 317.
Sensenios, M. 90.
Separatismns 90, 403.
Sepet. H. 869.
Seraphim, B. 171»
Sarola, P. 142.
SerfiM, V. 18, 69, 62,3, 130, 146. 177.
461, 484.
Serriirei, O. 163.
Seienheim 194.
Seuffer, U. lü. 120.
Seuffart, B. 91, 108, 408, 6«7.
Senme, J. O. 114, 177, 278.
»•▼in, L. 31, 83, 990.
SezaaliUt 265.
Sexnell« Frage 175.
Seydelmann, K. 160.
Seydl, B. 38, 181, 649.
Seydllts. R. t. 98, 164, 181.
SeylTarth, L. W. 87.
Sayffried, Nie. 301.
Seyleriohe Trappe 602, 604.
Sezession 57, 63/4.
Sesessionslyrik 121.
Shaftesbary, Graf 248.
Shakespeare. W. 104/6. 489-42. — 80^
189, 208, 246, 432, 467/9, 482, 486/7,
494, 600/1, 661, 676. 678. 686. 699-602.
604, 603, 610, 612. Antoniiit a.
Kleopatra 105, 168, 482. Cortolan 31,
105, 441. Epos 106. Hamlet 89, 103/6,
260. Julias Caesar 106. Kaatmann
V. Venedig 106, 158, 439-40, 442, 483.
Kön g Lear 106, 482. Königsdramen
106. Lustige Weiber v. Windsor 4'i,
605. Macbeth 31, 106. Mass fOr
Mii88 158. ülhello 4.35, 440, 486.
Richard II. 106. Richard IIL 31, 106,
440. Schändung der Lucretia 105.
Sommernachtstraum 106, 397, 478.
Sonette 105. Timon ▼. Athen 1U6.
Troilns n. Cressida 106, 158. Venas
n. Adonis 105. Viel Lärm um Nicht«
55. Wintermärchen 1U6.
— Bibliographie 105.
— Geheimnis 105.
— Kritik 105.
— Uebersetzungen 103.
Shakespearomanie 103.
Shands, H. A. 55.
Shelley, P. B. 43 J.
Sheridan, R. B. B. 433.
Shikowski, J. 63.
Shitlowski, Cl. 168.
Shuroway, D. B. 75, 434.
Shylook 136, 439, 442.
Sibenhar, B. 80, 375.
Sichardua, J. 356/7.
Siebeck, H. 189, 255, 563.
Sieben weise Meister 56.
Siebonbdrgen 20, 51, 82, 94, 230.
Siebengestirn, noTellistisches 416.
Siebenschl&ferlegende 56.
Siebert, D. 120.
— U. 54, 314.
— 0. 13, 181.
— R. 22.
Siebs, Th. 8, 234.
Siecke, E. 9, 183, 233.
Siefert, G. 23, 56, 206. Sl8, 693.
Siegel, H !'84.
Siegen. K. -209, 613
Sieger, R. 48.
Siegesallee (in Berlin) 58.
Siegfried, A. 203.
— H. 180, 551.
Siegismund, D. 87.
Siegl, K. 74. 85, 360.
Siegmund, H. 19, 307.
Sieht, S. 160, 196, 200, 673.
Siepe. A. 59.
Siercks, H. 117.
SitTers, E. 46, 32, 274, 285.
Sigel, F. 100.
Sigmund, Erzherzog 340.
Signorelli. Luca 533.
Sigwart, K. 222.
.Sijmons, B. 52, 64.
Silbergleit, II. 36.
Silbermann, A. (lleiderieh, A.) ISl, 144,
150. 468, 480.
Silbernagl, J. 169.
Sillem, W. 38. 70, 212, 295. 619.
SlUy, W. 3. 83.
Simchowitz, S. 4, 104. 122. 171. 231.
Simmel. O. 14. 181, 139. 262, .564.
Siromet, L. HS',.
Simon. 11. 410.
Simon Magas 336. 683. 690.
Sinonini, R. 201.
Simons, E. 30.
StaoBS, L. 66.
Siuonsfeld, II. 69. 849-60.
SImpllzlsiiinas 231.
Himpsoa. S 82.
Siarock, K 0, 120. 212. 396/B, 619.
8la«d der Barde s. ÜeoU, M.
Siagsr, 8. 25. 49, 07. 188, SSft, 8t6.
Singspiel« 107.
Slnklewio«. R. 100. 110. SSt. 4S8. 480.
Sinn«, isth«tls«h« 248, 24». S6A.
Hionlleb«. Da« S«6.
Slntllat«^« 63.
SltUrd, J. II, 89, l«0. 101
SitUabarger, II. Ol, 120, IM. l&S^
8UUar«li. L. 87, 03.
SiUllebluU 2. «17.
SIxt, O. 608.
Biterann«, S. d« la II. SO.
Skarbina. P. 61.
Skladny. A. 80.
Sklarek, Bliwibath 26. 32«.
Skatseb. ?. 93, 318.
SlaTlsmas 17.
8la«oket. D. 108, 484.
SIeidan. J. 70.
Sloraekl, J. 108.
Smend, J. 87, 804, 690.
nroet». W. II«.
Smidt, Joh. 206.
Smith. K. K. 65.
— R. 817.
Sroolian. A. 64. 165/6, 512.
SnolUky. K. Graf 107.
Soden. J. H. Graf r. 144, 1«0, 481,8. 604.
SAderberg, 8. 10. 288.
SAhns, F. 23. 48, 277, 60S.
Soendermann, W. 63.
Soermaos, J. H. 95, 411.
SolK, E. 128, 460.
Sogemeier. II. 201.
Sohnrey. II. 5, 1.34.
Sokal, E. 12, 138, 181, 601.
Sokolowskl, R. 108/9. 446, 419.
Sokrates 86, 244.
„Soldat in d Wlaterqnariieran'* 480.
Soldatenlieder 123. 828.
Soldatenspracha 47.
SoldatenstBck 144.
Solger, K. F. 253. «10.
Sombart, W. 13, 171, 178. 184, 6S9.
Sommer, II. 211.
— Martha 446.
— W. 34.
Sommerfeldt, O. 96, 99.
Sommerlad, F. 134.
Sommert, U. 34.
Somnambalisrons 606.
Sonett 18, 270.
Sonne («prachgMOhiohtl.) 49.
8oaB«Bthal, A. 60S.
Sonnenwendfest« 812.
Sonntag (in Ob«rsehl««i«B) 22.
Sophi«, Grossherxogtn r. Snelu«a<
Weimar 190.
— Charlott«. KOnIgin T. Pr««««M 86.
399. 402
— Dorothaa, KAnifia r. Maaa«T«r 86.
8org«nfr«7, Th. 88.
Sorgio«. M. 41.
8ortiment«haBd«l, Bnt«teliang 348.
Sosnosky. Tb. t. 18, 40, 3«. 112, 121.
127, 133. 271, 463«.
Soaohay, Th 126.
Soarian, P. 12. 2«4.
Sonthoy. R. 432.
Sozial« Frag« 79. 171 2.
8oti«li«Bias 16. 127. 179, 17«^7. 179.
184/6, 270. 548.
— (mysiisther) 173.
SozialpUagogik 46.
Sosialtheolofi« 1«9, 63«.
Soziologi« 184.
Spaoh. L. 101, 230.
Bpaha, M. 175«, 184. SSO.
SpalaUn, G. 81. 30«, 8«9, 877.
Spaadew, Ph. 18«.
Spane «nbarg, A. O. 408.
— W. 88, 89«.
SpMiUa 888.
SpMlar, M. 69.
Spa««ky, W. 901.
SpM, P. T. 80. 981. .199. 401.
Spaeht, R. 13«, 474.
— Th. 42.
Spaek, H. 73, 208. «II.
Spaahbaehar. H. 112.
SpaokUr «05.
Speidal, L. 504.
652
Personen- und Sachregister.
Speier 90.
Speise n. Trank 22.
Spencer, H. 179.
Spener, Ph. J. 402/3^
Spenser, E. 459.
Sperl, A. 142.
Speyer, F. .33.
— Friedr. 614.
Spichtig, P. 88, 397.
Spiegel, Else 181.
— N. 69, 344.
Spiogelberg, Clir. 400.
Spiel 12, 256.
— d. inneren Kaclialimnng 257.
Spiel berg, 0. 167.
Spielgrafen 344.
Spielhagen, F. 137, 142, 456, 552,.
Spielmann, C. 28, 85, 184, 237.
Spieloper, deutsche 163.
Spielreime 27.
Spiess, B. 189, 566.
— Ch. H. 128, 460.
— H. 52.
Spindler, K. 130.
Spinner 187.
Spinnlieder 26.
Spinnstnbe 22, 315/6.
Spinola, Marqnis 888.
Spinoza, B. 90, 172, 201, 404, 459, 574,
582, 585.
Spirgatis, M. 69, 103, 348.
Spiritismos 171.
Spiritisten 177.
Spirkner 41.
Spitta, F. 70/1, 82, 132, 350/1, .S79.
Spilteler, K. 12.?, 133, 142, 268, 470.
Spitzer, H. 11, 245.
Spohr, L 163, 513.
— W. 59, 64, 108, 445.
Sport 44.
Sportroman 127.
Sportwelsch 47.
Sprachästhetik 46, 274/5.
Sprachakademie, deutsche 280.
Sprachatli.8 81, 275, 283.
Sprache 17, 45-52, 134, 240, 472.
— deutsche im Ausland 62, 280.
— d. Drawehner 90.
— d. Gauner (s. Rotwelsch).
— d. Rechts 47.
— d. Romans 49.
— d. Soldaten 47.
— d. Studenten 276.
— G'.üzeiner Schriftsteller: Arigo 358.
Goethe 47, 191, 276, 568. Gottsched
91. J. Chr. Günther 87, 395. A. Hamer-
steten 47, 354. Lessing 557. Luther
78. P. Spichtig 397.
— religiöse 27ö.
— d. Zolltarifs 280.
Sprachen, neuere 40.
Sprachentwicklnng 46.
Sprachgebiet 46.
Sprachgespenster in d. Dichtung 46.
Sprachgrenzen 283.
Sprachkritik 46.
Sprachlehre 49-50, 281.
Sprachmelodie 46, 52, 274.
Sprachphilosophie 242/3.
Sprachpsychologie 46, 272/4.
Sprachreinheit 49, 279.
Sprachrichtigkeit 49, 280.
Sprachs&nden 280.
Sprachvereine 8, 186, 234.
Sprachwissenschaft 254, 283,
Sprechtechnik 156.
Spree-Athen 48.
Sprengel 30, 209, 614.
— M. Chr. 185.
Sprenger, A. 25, 825.
— R. 25, 27, 48, 73, 75, 87. 115, 117,
145, 177, 204/5, 277/8, 324, 863, 570,
597|8, 612.
Sprichwörter (s. auch Redensarten) 27,
311, 331, 833.
— gereimte 3.38.
Spriokmann, A. M. 195.
Springer, A. 59.
— B. 70, 350.
— F. 41.
Sproll, J. B. 81, 297.
Sprnchsprecher 844.
Sprache 27, 7.5, 832.
Spyri, Johanna 164.
Ssymank, P. 93, 144.
Staa, R. V. 302.
Staatsmftnner (Biographisches) 425.
Staatsromane 407,
Stade, Fr. 255.
Stadelmann 211.
Stadion, Graf 457.
Stadtmusikanten .344.
Stadtschreiberbuch Essen 338.
Staedler, K. 187, 558.
Stägemann, F. H. 96.
St&helin, R. 82, 183, 535.
Stael, Frau v. lOO, 102, 426, 430/1,
591.
Staelin, P. 595.
Stände 20, 56.
' - ostpreussische 85.
Stäsche 25.
Staffeidt, Schuck v. 108, 445.
Stahl, F. 59, 62.
— F. J. 184.
Stahr, A. 164, 518. 610.
Stamm, Ferd. 479.
Stammbücher 70, 86, 95, 393.
Stammeskunde, germanische 51.
Stampfer, F. 16, 155.
Stams (Kloster) 340.
Standessprachen 276.
Stanford, C. V. 106.
Stange, 0. 179.
Stanger. H. 208, 608, 610.
Stanhope, Ph. H. 498.
Stanislas, A. 123.
Stapfer, Ph. A. 591.
Stassen, F. 202.
Stassof, P. 12.
Statistisches d. Schulwesens 35.
Staub, H. 7.
— J. 124.
Stauf V. d. M»rcy., 0. 14, 18, 154.
Staufrer, A. 1, 223.
Bern, K. 97.
Stanndinger, F. 171.
Stecher, R. 31, 186.
Steek, R. 12.
Stefft-n, E. 211, 287, 616.
— Q. 174.
Steffens, H. 607.
Steger, H. 164.
Steglich, W. 50, 281.
Stegmeyer, M. 153.
Stegreifkomödie 397, 399.
Stehle, B. 30/1.
Stehlin, K. 388.
Stehr, H. 139, 475.
Steiermark 22.
Steiff, K. 26, 71, 87, 329, 352.
Steig, R. 8,9, 19, 26, 61, 65, 96/7,
129, 14.5, 183, 203, 208/9, 235/6,
309, 315, 433, 484/5, 5ö6, .570,
599, 610/1.
Steigentesch, A. Frhr. v. 193, 494.
Steiger. E. 16, 109, 143, 151, 15t/5,
164, 175, 189, 447, 579.
Stein, Ad. 110.
— B. 16.
— Charlotte v. 196, 431, 576, 578/9
— H. V. 11, 167, 527.
— K. H. F. Frhr. vom 175.
— L. 184.
— Ph. 109, 136, 192, 195, 446.
Steinach, Hans Landschad v. 375.
Steinbeck, .L 171.
Steinberger, J. 127, 457.
Steinecke, 0. 98.
Steinel, 0. 190.
Steiner, A. 164, 519.
— C. J. 38.
■ - Max 504.
— R. 122, 169, 201, 204, 536, 596.
Steinhausen, G. 88, 98, 229.
— H. 131, 468.
W. 63.
Steinhövel, U. 349.
Stelnle, E. v. 61.
Steinmann, F. 212.
Steinmetz, S. R. 171, 540.
Steinroeyer, E. E. 8, 55, 97, 235.
Steinsberg, G. R. v. 479.
Steinschneider, M. 55, 186, 558.
Steinthal, H. 183, 243, 277, 549.
Steinwand, F. v. 479.
Stejskal, K. 32/3.
Stellanus, G. 142.
Stelzhamer, Fr. 97, 120.
Stemplinger, E. 112.
Stendhal 8. Beyle, M. U.
Stenglin, F. v. 142.
Stenographie 190.
Stephan, H. 167, 521.
Stephani, Cl. 74, 86D.
Stephanie, Orossherzogin v. Baden
.579,
103,
238,
593,
161,
Stephanie, J. G. der Aeltere 399, 480.
Stephen, L. 92.
Sterenbiirch, J. H. (Stnrenburg) 87, 394.
Stern, Adolf 92, 94, 98, 109, 123, 128,
1S2, 139, 146, 157, 213, 416, 431, 443,
469, 491.
— F. 16.
— J. 17, 270.
— M. v. 14, 94, 123/5, 127, 144, 418.
Sternberg 182.
— K. Graf 96, 191, 196, 421.
— R. 157.
Sterne, Carns s. Krause, E.
Sternhimmel (sprachgeschichtl.) 48.
Sternsingen (in Innsbruck) 340.
Sternsingerlieder 316.
Stettenheim, J. 135.
Stettin (Zeitungen im 17. Jh.) 229, 393.
Stettner, Th. 61, 96, 190, 195. 567.
Steub, L. 455.
Steudel, F. 182.
Steuding, H. 41, 199, 297,574.
Steuer, M. 163, 209.
Sliassny. R. 65.
Stibitz, J. 27, 70.
Stickelberger, H. 49, 54, 72, 280, 356.
Stiebnitz 232.
Stieda, L. 185.
— W. 194.
Stiefel, A. L. 56, 71/2, 352, 355, 363.
Stiegeier, H. 4.
Stieglitz, H. 213.
— Olga 109.
Stiehl, C. 74, 89, 360.
Stiehler. A. 144, 483.
— Dora 124.
— H. 193, 203, 592.
Stieler, K. 455.
Stieve, Felix 341.
Stifter, A. 47, 61, 97, 130/1, 276, 417.
454, 466.
Stil 17, 46, 57, 354, 613.
— einzelner Dichter u. Schriftsteller
275/6.
— papierner 49.
— u. Sprache 268.
Stilguttungen 244.
Stilgebauer, E. 146.
Stilismns 93.
Stilistik 243.
„Stille Nacht, heilige Nacht" 125.
Stillehre 247.
Stinde, J. 21, 314.
Stirner, M. 180, 551/2.
Stockhausen, Q. 7, 92, 108, 445.
Stockmayer, K. H. v. 144, 183, 186. 430,
.558.
Stöcker. Ad. 76, 101, 171.
— Helene 61, 187, 207. 559. 606.
Stöckhardt, E. 108, 147, lö3/4.
Stölzle, R. 101.
Stoerk, J. 42.
Störtebecker 26, 28.
Störzner 28, 333.
Stoessl, 0. 27, 87. 104, 107, 110. 119,
130, 142, 154. 161, 437, 4.52, 466.
Stötzner, P. 36.
Stoffe, antike 53.
— orientalische 5.3/4.
Stoffel, J. 31, 198-?00.
Stoffels, E. 30.
Stoffgeschichte 24/;j, £3 6, 60, 94, US,
127, 144, 479, 614.
Stoffregen, A. 80.
Stolberg, F. L. Graf zu 113, 418, 481.
— Louise Gräfin 96.
Stoll. A. 26.
— J. li. 231.
StoUhofen, P. S. 190.
Stolz, F. 23.
Stona, Marie 122.
Stone, M. J. 74.
Storck, K. 2, 14/5, 17, 20/1, 60, 94, 107,
121, 138, 142, 161/6. 228, 512.
Storm, Th. 117, 1.30, 265, 416, 465.
Storoienko, N. J. 103, 1945, 201, 602.
Stosoh, A. v. 99.
— J. 48, 279.
— U. V. 99.
Stoskopf, G. 154.
Stoy. St. 81.
Struchwitz. M. Graf v. 55. 116.
Strack. A. 3/4, 19-21, 27, 229, 308-11,
314, 832.
— H. L. 24.
Stränchernamen 29.
StrafprozesB 346.
Strafrecht .345/6.
1*61*8011611- lind H!iclH"«'i,''isl«»r,
658
Strakoaoh-OraiBmann, O. HA.
Stralüund 67.
Strumpfer, Krdr. M4.
Strantz, V. v. 102.
— K. T. 2, 40, 172, 229.
Strassbarg 76, 85, 103, 351.
Strassburger. K. II. 124/5.
StraBsennamen 20.
Straeiienriluber M44.
.Strastil, Th. v. 125.
Stratz, R. 142.
Strauch, Pli. 8. 234, 2.16.
Strauroer, K. 26.
StraasB, D. F ll.'t, 168, 182. 565.
— E. 139. 142, t»00. 175, «14.
— J. 16«, 374.
- R. 17. 88. 64. 126. 16.5/6, 170, 5(18,
5l:i, 548, .5.53.
— Saloinon 018.
II. Torney, I.ulu v. 124,5, 416.
Struussberg 84.
Strecker, K. 17. 98. 107, 100. 110, 128.
Uli, 161, 105, 447
— R. 12.
Strehle, R. v. 120.
Strehleniin, N. Kd)er v (Lenun, N ) 97, j
118/9, 130/3, 151, 481, 465, 468, 479,
552, 59Q.
Streicher, 0. 40.
fltreinz, F. 46, 71, 110, 351. j
Streit zwischen Somnier a. Winter S.'iO. |
Streitbersr, W. 101.
Streiter, K. 11.
Strenge, K. 452.
Stretton, S. S. 126.
Strindbertr, A. lUO, 4.50, 563.
Strinz, Martha 140, 476.
Strnadt, Julias .'Hl.
Strobl, K. H. 14.5, 03, 115. 122, 130,
1.50, 16S/0, 265, 272. 455, 475.
Ströbel, H. Ifi, 138, 161, 475.
Strömungen, religiöse n. ethische d.
18. Jh. 169. 534.
Ströse. K. loo.
Stroinberger. Ch. W. 7. 117.
Stromer v. Auerb.ich. H. 81, 377. 501.
Strophenban 600.
Strotman, K. E. W. 130, 4(54
Straver, F. W. 42, 290.
Strunz, F. 75, 00, 405.
Struthius, J. 74.
Strycenski, C. 60.
Strzygowski, J. 101». 5(i7.
Stnbaital 29.
Stubenmädchenlitteratur 93.
Stubenrauch, H. 134.
Stuck, F. 63.
Stucki, A. 151.
Studemund, W. 176.
Student (im Roman) 56.
Studenten in Uern während d. 17. Jh.:l90.
Stndentenfrage 47.
Studentenlieder 111, 125.
Studentenromiin 5(1, 127, 455.
Studentensprache 276.
Studententum 39.
Studentin 04.
Studium d. Aesthetik 244.
— akademisches 372.
Studnicka, A. 13.
Stübner, Fr. W. 407.
StBmckp, H. 10, 55, 85, 111, 144, 147,
158, 100, 192, 210. 480. 491, 502, 592.
Stdrenberg p. Sterenbarch.
StOtzerbach 104.
Stummel, Chr. (Stymmelius, Stymelioas)
83, 293, 385.
Sturgis, J. 106.
Sturm, J. 118.
— u. l>rang 144, 288, 458, 481, .522,
524, 574, 585.
Sturmhöfel, A. 159.
Stuttgart 199. 203, 205/6, 352.
Stutz, U. 183.
Stymmelius, Ohr. s. Stummel.
Suarez, F. 405.
Snchenwirth, Peter v. 354.
Snohier. H. Iü3, 434.
Sndermann. H. 139, 150, 155,6, 428,
455, 478, 491, 403/4, 501, 553.
Sudhoff, K. 3(52.
Sue, K. 4.55.
Sftdekum, A. 172.
Sandenfall-Mythus 53.
S&ren, L. 125.
S&ss, A. 137.
Satterlin, L. 2, 23, 46, 49, 27S, 281, 333.
Suhle 81.
Jahresberichte fflr neuere deutsche
Rohr, W. 83.
Saltrtr-Oeblng, B. 5«, 88, U8, IM, 8. 8,
89«. «08.
Solicr. A. 7.
— J. 0. 37, 244,5.
Sophan, B. 10. 88, 100, 187/8, 191/8,
19«, 238, 290, 410. 558/9, 5«2, 57«,
68u, 5>:9, 595, 598.
Sbm, Th. 124.
Snter. P. 51, 283.
8at«rmel«ter, K. 125.
Sattner, A. O. t. 1ü3.
Barth» r. 415.
STOboda. A. lOO/l, l«8, 631.
Swanwick, Anna 200.
Swedenborg, Em. 201, 2«2, 586.
Sybel. H. v. 229, 889, 545.
Symbolische, das 2«2.
Symbolismus 14, «0«.
Symons, A. 65, 157, 16.5, 202.
Sympathiemittel 24.
Symputhische, das 2.52.
Synode, Hornberger 370.
Syntax 50.
Syphilis 60, 848/7.
Syrkin, N. 176.
Stanto. E. 11, 588.
Szoell, L. 198, 571.
Tachau 30, 206.
Tafel, E. 140.
Tafelmuker. Uarward 338.
Tagebücher 70, 8(i. 98/0, 3.50, 393. 418/9.
424 (b. auch Briefwechsel. Memoiren).
Tagesnumen 20.
Tugliozi (Opernkomponist) 163.
Taine. H. 13, 104, 171. 243. 260. 422,
428, 430, 441. 538/9, 550.
Talen. J. Q. 40.
Talent 13. 259-60.
„Talisman, Der" (Stoffgeschiobtl.) 56.
Talma, A. S. E. 76.
Talvj, V. 190.
Tanera, C. 100.
Tannen, K. 220.
Tannhäuserlied 325.
Tanz 20, 60, 166, 263, 312, 323.
Tanzlieder .329-30.
Tanzspiel 73.
Tanzwunder zu Kölbigk 54.
Tappert, W. 2(1.
Turdel, H. 54. 149, 209, 493, 614.
Tarnowski, St. HO, 450.
Taub, H. 180.
Taube, J. D. 103.
— T. d. Issen, Helene 96.
Taubert, E. E. 121.
Taufe 22. 317.
Tanfgesinnte (Wiedert&uferbewegung
in der Refonnationszeit) 82, 363, .380/1.
Tauscher, F. H. 182.
Tavel, R. v. 454.
Taylor, B. 103.
Technik (k&nstlerische) 25.1.
— des Dramas 271.
— Ich- 271.
— des Romans 127, 271, 455.
Teetz, F. 21, 289.
Taichmann. A. 176.
— B. «. 31.
— W. 75.
Teiohner. Der ;{54.
Teja, Carmen 142.
Telemann, G. Ph. 89. 511.
Teil sage 54.
Telmann. K. 455.
Tetmayer. K. t. 62.
Temming. E. 30, 287.
Tempel, G. 179, 548.
Tempeltey, E. 147.
Tendenz in der Kunst 11. 17. 254.
Tendenzdich ung. Politische, in Böhmen
892
Teniers. Darid d. J. 584.
Tennyson, H. Lord 148, 491.
Teofanoff, M. 110.
Teplili 194.
Teredellas 507.
Tereni 404.
Territoriaigftschiohte 384.
Tersine 5:1. 6C8.
Tesch. P. 30, 60.
Tetens, Job Nik. 584.
Tetael, N. 77, 3«5, 367.
Tetaner, F. 22,3, 50. 87, 90, 117, 31«, S20.
Tauber, 0. 161, 503.
Teuerdank 72, 354/5.
Teufel 23, 54, 318/9.
Littaratnrgasohioht«. XIII.
Teafelsbriaf« 320.
TenfeUbBadniiie 34«.
Teatechar Markar 571.
Tawalaa. U. 490.
Tawaa. V. 201.
Tawt. J. 175.
TaxtbaarUilnag 274.
Tattar t. Uaigar. J. 75.
Thaar. A. 144, 196.
Thalar. Chriatlna 141.
— K. ▼. 07. MO, 182.
Tkalkain 77.
Thiüliafar, F. X 41. 140. 142.
.Thalia. Dantaoba* .'iO-.\S.
Tkanm. A. .121.
Tbann i. E 898.
Thaatar (•. aneb Dnusa, Ovar, 8alw«>
apial. SabnIkaaAdIa) 7Sj4.8h>9. t4S-M,
2«1, a68-«0, 898-400, 477-521. Ui
Aaohaa 88, 158. Baltiaaka Ua4« 88.
Banbarg 482/3, 504. Barlia lfia|t.lM|».
.578. Bragasehwalf 89. 159, 400,608.
Biaslaa 489. Brlsial 578. Batopaat
57.3. Caaaal 158. CAla 1.5». Dortmaad
1.59. Draadaa 489. DSssaldorf 145.
Kgar.<i«0. Rttarabarg 578. Prankfart
a. H. 89, 168», 400. 503/4. Praakralab
159. FDrtb 1.59. GAttiaffan 1.59. Ban-
barg 169. HaaaoTar 158«. Hildaabata
399. Karlsmba 159. 49Ü, 504. Kra«a
898. Uaehatidt 599. Uipaig 159,
369. LItanan 398. Uadaa 433. L&baak
74.89.360.400. Lasera 74. MMabai«
159.599. MBnehaa 80. 159. 400. Mtm-
barg483. Pari* 429. 8eb6abr«aa 160.
Sobwattingaa 4U0. Siattffart 169-80,
505. Tbann i. B. 398. Trappa« 80.
.198 Ulm 15». Weimar 57«. 678.
Warnlgaroda 89, 400. Wien 159.182,
399, 490, 494. 496/8. 6IX</5. 672, «16.
Wiaabaden 1580. WUrsbarg 482. .504.
-Bau 177.
-OesohichU 74, 89. 158-«^, .199-40I».
502/4.
Kostüm 157.
Kritik 156, 501.
— -Leute 504 5.
-Publikum 206.
-Rächt 166/7.'
— -Schale IM, 500.
— -ZetUl 157, 608.
Theden, D. 142.
Theale 71. 351.
Tbainert. H. 125.
Themar, Wernher t. 382.
Thementammlungan :{3.
Theodioaa 201.
Theodor. J. 1«, 109. 108, 267. 460.
Tbeokrit 2«1.
Theologia dautsob 584.
Tbaologia 182/3. 655.
— danUehe 3«2.
— katholische 182, 566.
— protaaUntisoha 182, 666.
Thaorie. ästhetischa 11. 24«. 962.
— der KBnsta 24:1. 26S.
— TaiMntiacha bO«. 818.
Tbaoaapbie 169-71.
Tbiala. Ad. 58.
— E. 78.
— R. 25, 39. 297.
Tbielemann, R 29.
Thialart, M. 123.
Tbiamonn. A. 112.
Tbiame, F. 177.
— H. P. 13. 62, 104. 439.
— K. 189.
Tbiarry 491.
Tbiköttar. J 188,666.
Thilly 650.
Thimma. A. 206. «00.
Tboda, H. 15, fl2/.1 186. 656.
Tbolnck. A. 297, 401.
Tboma. A. 114, 123.
H. «3.
L. (Soblamibl, F.) 124.
Tbamaa. C. 208, 68S/S. 602.
-^ Tb. *. Lothar. R.
— W. 7«.
-- ▼. Aqaiao 405.
' - Bartholiaa* 45«.
— T. Lattich 349.
Tbomaaius. Chr. 241.
Tkomsea. W. 4«.
Tbom 73.
Tbr&ndorf. E. 169.
Tbudiohnm, F. 8.1, 114, 383.
Tb&riagan 3. 26, 61, 67, 120, 194.
84
654
Personen- und Sachregister*.
Thnmernit, Abraham 376.
Thumser, W. 44, 305.
Thurgau 22.
Thurm zu Babel oder die Kacht vor
dem neaen Jahrhandert 484.
Thnrn, E. Payer v. 191.
Thnrzo, J 81.
Tiebe-Wiegand 188, 561.
Tieck, L. 103, 105, 158, 208, 2-27, 436,
445, 479, 485, 487, 494, 500, 604, H07,
608-10, 612.
Tiedemann, Helene 124.
Tiedge, Ch. A. 127.
Tiedt, E. 28.
Tiefart 194.
Tiegenhofen 52.
Tielo, A. K. T. 55, 116, 121/4.
Tiere im Volksglauben 311, 319.
Tiernamen 28/9, 334.
Tiersage 571.
Tierwelt (in der Dichtung) 3, 23, 27,
48, 56, 112, 605.
Tille, A. 201.
Tillet, J. de 165.
Tilly, Feldmarschall 87.
— W. S. 78.
Timäus 327.
Tirol 51.
Tischbein, W. 61.
Tischhanser, E. 170.
Tissot, E. 125.
Titel, W. 101.
Tittmann 355.
Tizian 459.
Tobler. A. 27, 330.
— G 91.
Tod in der Litteratur 56, 125.
— in Volksglauben u. Brauch 312, 316/7.
— schwarzer 346.
Toeppen, B 73, 88.
Tönnies, F. 1, 223.
Törring, Agnes 482.
Toleranzedikt, österreichisches 378.
Tolstoi, I-. Graf 11, 13, 110, 138, 155,
174/5, 181, 427, 418, 450/1, 478, 528,
544/5.
Toltz, Job. 293, 366.
Tomaseth, H. 154.
Tombo, B. 1Ü6, 113, 191.
Tommasini, V. 164.
Tonkunst 270.
Torau, A. 154.
Torchet, J. 164.
Torelli, A. 15.
Torgau 22.
Torinns 379.
Torresani, C. Baron v. 139.
Tortur 69.
Torrund, Jassy 142.
Tosi, T. 198.
Totemismus 22.
Totensitten 22.
Totentänze 56, 72, 355.
Touristik 15, 264.
Tont (englischer Historiker) 330.
ToTOte, H. 142.
Trabert, A. 120.
Trachten 20.
Träger, A. 121.
Trajetta 507.
Tragik 17, 267.
Tragödie 17, 181.
— griechische 200.
Trulles 411.
Trampe, L. 1, 224.
Trapp, E. Chr. 37.
Trarieux, G. 56.
Traub, G. 63.
Traudt, V. 142.
Traum (nicht Dichtung) 17.
Traun, J v. 120.
Trausoh, J. 3, 2.30.
Trautmann, K. 70.
TrautroannsdoriT, Ferdinand Graf 93.
Trebiesch 16.
Trebla, C. 100.
Treiohel, A. 10, 288.
Treitsohke, G. F. 144. 484.
— II. V. 184, 229, 237, 431, 435, 442,
556, 618.
Trendelenburg. A. 11, 180, 246. 551.
Trenkner, K. 31, 198.
Trepplin. G. 175.
Tresoho. 8. F. 436.
Tressan, Graf 456/9.
Treytz-äaurwein, Marx 339.
Trier 67. 80.
Trlesoh, Irene 161.
Trietsch, D. 4.
Triller, Fr. W. 412.
Trinins, A. 100, 194.
Trinkgerät-Inschriften 28.
Tristan u. Isolde 54, 360.
Triumphus Beuchlini 383.
Troels-Lund 24.
Troeltsch, E. 90, 97, 182, 392, 555.
Trog, H. 158.
Trojan, J. 22, 24, 28, 100.
Tröl, Teja Victns v. 110, 451.
Troll, Eektor 101.
— -Borostyani, Irma v. 6, 173.
Tropscb. St. 125.
Tropus 17.
Trost, A. 97.
— K. 61, 79, 169, 189, 536.
Troxler, J. 605.
Truchsess, Gebhard 71, 353.
Trübner, W. 63.
Träbswasser, J. 131, 151.
Tschackert, P. 77, 78/9, 81, 182, 229,
365, 378.
Tschechow. A. 110/1, 451/2.
Tschirch, 0. 129, 211, 462.
Tschochner, A. 302.
Tschudi. H. v. 60, 62/3, 98.
Tübingen 81. 210.
Tümpel, W. 351, 393.
Tüngerthal, E. 88, .396.
Türck, G. 83, 87, 335.
— H. 12, 63, 106, 201, 259, 442, 582,
585, 587/8.
— J. B. 99.
— K. Ch. 37.
Türkei, S. 190.
Türkenlieder 395.
Türkenschaaspiel 74, 359.
Türkheim, Lise t. 196.
Türler, H. 70.
Tüselmann, 0 83.
Tumlirz, K. 17, 52, 291.
Tunnel über der Spree 473.
Tunnicias, Anton 382.
Tunstall (Bischof) 349,
Turgenjew, J. 110, 438, 450, 452.
Turnen 263.
Turner, William 349.
Turnsprache 47.
Turquan, J. 96.
Tuschlieder 27.
Tychsen, Adelheid 468.
Tyndall, Tb. 349.
Tyrka-Gebell, Stefanie 94, 127.
Tzschachel, C. 55.
llbell, H. 122, 181.
Uckeley, A. 80.
Uckermark 22.
Udine, J. d' 162.
Uebelacker, M. 50.
Ueberbrettl 52, 161, 262. 265, .505.
Ueberhorst, K. 16.
Uebermensch 181, 523.
Ueberproduktion, litterarische 18.
— in der Lyrik 112.
Uebersetzungen 73, 8S, 102-12, 115,
130, 13S/9, 148-50, 152, 353, .357'8,
427, 469, 572, 578, 591, 608.
„Uebertrittsbewegung" (Los von Born)
170.
Ueberweg, F. 178, 546.
Uexkull, J. V. 96.
Ufer, Chr. 12, 331.
Uhde, F. V. 63.
— W. 142.
Bernays, H. 74, 87, 105, 195, 210,
360, 394, 441.
Uhl, F. 149-50, 153.
— W. 18, 111.
Uhland, L. 31/2, 96, 197, 205, 210-11,
236. 287, 289, 328, 342, 383, 469,
615/6.
ühlhorn, F. 182.
— G. 182, 370, 555.
Uhlig, G. 40.
Uhlirz, K. 68, .342.
Ukert, Fr. A. 301.
Ulbrich, M. 87.
Ullmann. M. 211, 618.
Ulmann. H. 99, 175.
Ulrich. Herzog T. Württemberg 852.
— Andreas 352.
— C. 27.
— H. 26.
Ultramontanismns 169—70. 184.
Umfragen (Enqueten) 18.
Umfried, 0. 1.
Umlauf, F. 44.
Uramius. Job. L. 525.
Undine 55.
Ungarn 336.
Unger, F. 24. 69. 185.
— Karoline 118.
Ungern-Sternberg, Isabelle v. 181, 554.
Ungnad, 0. 155, 158.
Unionsbewegung 401/2.
Unitätsarchir Herrnbut 403.
Univerfität Frankfurt a. 0. 392.
— Giessen 403.
— s. Schulen.
Unkeuschheit 361.
Unseld. W. 27. 333.
Unsittliche, Das 265.
Unterberger, F. S. 61.
Unterfrunken 51.
Unterricht, höherer 40.
Unterrichtslehre, allgemeine 35/6.
Unzelmann, Friederike 160. 196, 200,
578, 601.
Urban. E. 126, 161, 165/6, 228, 513
— H. F. 212.
— M. 27, 81, 83. 133, 330.
Urbänski, A. 212.
Urchristentum 261.
Ursprung der Sprache 274.
Urteil, ästhetisches 253.
Ury. L. 57, 63.
Useuer, H. 19, 24, 308, 315, 320. 324.
Usteri, J. M. 51, 283.
Usthal, A 110.
Utopien 127.
Uz, ,T. P. 481.
Vadian, J. r.81.
Vaganten 344/.5.
Vagantenlieder 26.
Vaihinger, H. 181, 550, 554.
Vajda, E. 16.
Valensise, D. M. 11.
Valentin, V. 9, 201, 237, 581, 588/9.
— N. 150.
Valfyr 450.
Valla, Lorenzo 381.
Vampyr 24, 56.
Vampyrglauben 318.
Vampyrsagen in der Litt. 163.
Van dem Eepe (anonyme Schrift) 376.
Vancsa, M. 47.
Vandam, D. 68.
Vandervelde, E. 15, 172.
Vanselow, K. 123/5. 142.
Variete 94, 113, 161/2, 505.
— des Geistes 168.
Varietöstil 93.
Varnhagen, Rahel 211, 617.
— V. Ense, K. A. 99, 175, 59.5, 610.
Vauch'p, Rob. 367.
Vega, Garcilasso de la (deutsche Ueber-
setzung) 349.
Vehse redivivns 85.
Vehsemeyer, H. 97, 115.
Veit. F. 51, 283.
— Ph. 61.
Veith, H. 607.
Veitstanz 48.
Velde, H. van de 65, 479.
Velics, A. V. 40, 274.
Veiten, Magister 400.
Vely, Emmy 43, 142.
Veme s. Feme.
Vendramin, S. 154.
Venedey, Jak. 618.
Venedig 336.
Vera 141, 177, 477.
Veralitteratur 141, 477.
Yeranus, H. 99.
Verbindungen, geheime 170.
Verbotene Stoffe 117.
Yerbrecheraberglaube 23.
Verein für Volkskunde 310.
— germanischer in Breslau 6.
Vereine (volkskundliche) 20.
Verhaeren, E. 429.
Verhalten, ästhetisches 2öS.
Verkehrsgrenzen 275.
Verlaine, P. 103/4, 435/6
Verleger 93.
Verlohren 193.
Vernaleken, Th. 9, 238.
Verona 193.
Verres, P. 31, 288.
Verrier, Ch. 181.
Verrohung der Kritik 156.
.Vers, romantischer 62.
Versbau 274, 354.
Porsonon- und Sachrogister.
655
VerHiehre, s. Metrik.
Veras 112.
Verwaltun|{, prenBuiiflhe 175.
Verworn, M. 649.
Veth, .1. e».
Vetaehau \li.
Vetter, B. 168.
— F. 133, 870. «70.
— P. 81.
— Th. \», fltt. 237, ;t-l9, 403.
VIoo, O. 822 241. 244.
Viebig, Klara h. Cohn-Viebig, Klara.
VielÄ-Oririn, F. 420.
Vielhaber. W. 170.
Vielweiberei 380.
Viereck. L. 202, 433.
Vierkundt, A. 10.
Vierordt, H. 121.
Viertel. A. ?0, 860.
Viereeiler 27, 330, 832.
Vigny, A. de 200, 4".l. 579.
Vilar y Garcia, D. C. 18(J.
VilluiiiB, L. 14.
Villard, H. 00.
Villers. Ch. de 613.
Vilmar, Aug. 304, 623.
Vinci. L. da Ö07.
Vincke. K. v. 8(1.
Violet, F. 187.
Viotta, 11. (i, 03, KW.
Virohow, R. 17«, 185, 203, 556. 502.
Virgil 54, 106, 358. .(33.
Visoher, F. Th. 08, 106, l:!2, 255, 442.
— R. 10(1
Visconti (Mailand) 350.
Vitithnm v. Eckslftdt, K. K. Graf 440.
Vives. Ludowicus 382.
Vlenten, C. F. van 119, 211.
„Voces catholioae" V70.
Vockeradt. H. 31, 288.
Vögele 15.
Vfigelin, S. F. 454.
Völderndorff, 0. 00, 17(5.
Völkerpsychologie 222.
Vogel 28, 333.
— A. 35.
— Barthol. 343.
— Oh. D. 184.
— E. 100.
— F. 210.
— J. 63/4, 101, 103, 204, ."»05.
— M. 12.5.
— Th. 106, 204, .594.
Vngelmann 20.
— A. 38.
Vogl, J. N. 120.
Vogler, P. 180.
Vogrinz, O. 46.
Vogt, C. 21, 168.
— E. 206, 602.
— F. 10, 29, 101, 238, 334.
• J. G 171, Ö41.
— N. 479.
— U. 108.
Vogtland 27, 81.
Vohs, II. 601.
Voigt, Cl. 125.
— F. 85.
— G. 14.
— Jeanette t. 114, 411.
— 0. 84, 388.
— Rektor 41.
— V. 4.
Diederiohs, Helene 124, 141 12,
477.
Voigtmann G. 75.
Voit, C. 185.
Volger, F. 206, 598.
Volhard, J. 185.
Volkelt J. 11, 1.5, 1.53, 183, 230, 2.55,
260, 265, 405.
Volkmann L. .58, 62, 264.
Volkmer. A. 14. 32.
Volksbildung 39. 45.
Volksbräache, religiöse 22.
— n. Sitten 21/2. 311/2, 315/7.
Volksbücher .•}56;7.
— Wiesbadener 231.
Volksdichtung 24/8. 460.
— erzgebirgisohe 27.
Volkserzieher 173/5, 543.
Volksetymologie 48, 277.
Volksfeste n. kirchliche Feste 20/1.
Volksglaube 311, 318-22.
Volkshochschulen 44,5, 296.
Vo'kshymnen 125.
Volkskunde 10-20, 284. 306-34.
— Aufgaben, Ziele und Mittel 307/0.
Volkiknnde im Allg&n 311.
— In Höhmen 311.
— In Brannsebweig 311.
— Im Erzgebirge 311.
— In den Maraehen 811,9.
— In Meoklanbarg 31 i.
— In OberheiMn 311.
— n. Philologie :toH
— religiöie .100.
Volkikundilohe« 2St.
Volkskunst 16, .58, 266. 311.
Volkslied (s. nach Lied) 26 7, 72, Hl,
12.5, 100, 107, :127-:mi. .•|32, .140. 8i8,
3W5. 612.
— bistorlsehes 20. 320.
— n. Rohale 26.
Volkslieder aas der b.tdisch» n Pfalz 33».
— aas Böhmen 330.
— «Qi dem Egerland .CtO.
— aas dem Oeifeltal :<.S0.
— aas Oberschefflenz 83t)-30.
— »as Sachsen 330.
— aae Sohlesien 3:10.
— »iii der Schweiz 3:i0.
— einzelne 26.
— epische 866.
— jDdUohe 27.
Volksliedersaramlungen 26,7, 236. 311.
Volksliedforschong 327.
Volkslitteratur. religiöse 375
Volksmedizin 24. 311/2, 313,322/3,332.
Vrlksmnnd 134.
Volksmusik, Tiroler 27.
Volkspoesie 17.
Volksreime 28. 333.
Volkaroroan 306.
Volkssagen ans Pommern 25.
— aus Postn 25.
Vo1ks8chau!-piel 2.5/6. 155, 327.
Volks-Poliillerpreia 156.
Volksschriften 133, 470.
Volksschriftüteller. katholische 134, 47^
— protesiantische 134, 472.
— weltliche 133/4, 470.
Volksschule 287. 317 (s. auch Schulen).
Volkst&nze 311.
Volkstedt, Schillerdenkmal 596.
Volkstracht 311. 31K/7.
Volksnnterricht 365.
Volkswirtschaft 171.
Volkswitz 27, 33(»,I.
Voll, K. 57.
Vollert, J. .584.
Vollmar, G. v. 176.
Vollmer U. 6.1, 288.
Volta 52«.
Voltaire. F. M. A. de 9.5, 103, 226. 800,
400, 402, 410. 420, 436.
Volz, B. »5.
Vondel, J. van 55. 20<i.
Vooys. C. G. N. de 53.
Vorbeck. F. v. 142.
Vorberg, M 10, 02, 140, 1.50, 238, 416.
Voretzsoh, C. .55, 328.
g |.>."^
Vorländer. K. >.I7. 178, 185, .540, ^6o.
Vorieüungen über Aesthetik and dent-
Bchen Stil 234/5.
VormArzliches 06.
Vormeng, K. 133.
Vornamen 3.
Vortragsahende 267.
Vorwerk, D. 133. 460.
Voss, G. 83, 203 385.
— J. H. 114, 410. 418, 461. .52«. 557,
573, 606.
— R. 101. 148. 426, 447/8.
Vossler, K. 11, 69. 248, 251, 347.
Vowinkel, E. 181.
Vrhovec. J. 75, 362.
Vrye. Dietr. 360.
Vulpinns. Th. 83
Valpius, Christiane 194.
— Ch. A. 128, 330, 460.
Yoltarinns. Panoratins •iSt.
Woog. A. 49-50. 279, 282.
Woohler. E. H. 4,5. 8, 11. 18, 18. 96,
181, 169, 188. 245, 266, 4IS, 4«7, 659.
Waokenroder, H. W. 61. 187. 207, «0«.
Wackernatrel, Ph. 3öl.
— R. 74, .337.
— W. 277.
Wackernell. J. B. 187, 203, 359, 599.
Waddington. A. 85. 389.
Waetiold. W. 104. 145/«. 439. 485.
WagenfQhr. R. 852.
Wagner, Adolf 614.
Wocaer. AaUal« »7.
A«g. 8.
Chr. 120
K. 105. «10.
11. 28. 120. 142.
- II. f. «.
J. S4
j! J. 005. Sil.
J. N. »«.
J. T. 7.
Klara 164.
Rieb. 1635. ftl.1-SI. ~ II. M. M.
115. 121. 165. I«S. 174. 181,90». 919.
244. 966, 271. 417. 499. 498. 484.
488. 499-500, 608j«. 611/9. 697. iUft,
591. PaastOofrrttraSO'i. FUegwii
Holunder IA.V Ukengriii 186.
Msitiersinger 163,495. Parsifal 106.
Ring de« MibelangM 64, 106, 481.
TannUaser Ib5, 500. Triatu «.
Isolde 106.
■ Briefe 104. 517.
-Krage 104.
-Llttarator 518'4.
• Partei 514.
-Uebersetzangen K15.
-Verein (Bertin) 164.
Siegfr. 5«. 16«. 509.
W. 89, 29«.
Wagnerianer 167.
Wahl, O. 88. 806 7, 673.
Wähle. J. 200.
Wahner. J. 2:1. 23. 81, 55. 90, 202, 988,
824.
- J. 0. 127. 147. 451,5.
Wahrheiten, religiös« 167.
Wahrmund. A. 40/1.
Waiblinger, W. 115.
Waitz, Th. 549.
Welch. Chr. W. F 411.
Joh. 0. 78.
Waicker, K. 184.
Waldberg, M. Frhr. r. 194. 209.
Waldberger. A. 183
Walde. Philo vom (Reioelt. J.) 96.
Waldeck, F. F. 17«.
Waiden. A. T. 124.
Waldhnfer. A. 14.
Waldis. B. 56. 73. ^55. S»l.
Waldseemailer 858. :I84.
Wall. V. 115.
Wallach, 0. 07.
Wallasohek. B. 67.
Wallenstein 86. 888.
im Uede 896.
-I.itteratur 888.
Wallfahrtslied 380.
Wallner. Agnes ISI.
J. 301.
Walloth, W. 13». 475.
Wallpach. A. t. I2:{4.
Wallsee. H. E. lO»
Walpurgis 21.
Walsemann, II. 43. 30:t.
WalUr. C. k 9CK1.
F. 1.5. 176.
H. 45.
J. 28.
- W. 323.
W>lth«r, C. 99, 61. 75.
- Bd. 74, 860.
K. 194.
0. 82.
T. d. Vogelweide 460.
Walt«. O. 83. 396.
0. 70. 350.
Waltier. H. 75. 989.
Walt. U. 32. 290.
' J. A. 196. 671.
WolMl, O. P. 9«. 119. 197, 143. 144,
14«, 168, 907J8. 312. 464. 477. 488,
808/8, «II, «14.
Wanderer «. d. SallgM 66.
Wondkateckismas. ZBrieker 879.
Woagel. E. 127.
Wangemann 894.
Waniek. O. 4S.
Ward. A. W. 338. 488.
B. St Ph 909.
Warmath, K. 79. 94. 124.
Womatsch. 0. &5.
Warnato. M. 194. 594.
Wameke. P. 63. 1-34.
Warnefried. E. 9.
Woreehaner, A. 84. 387,8.
Oeeellschaft d. Freand« d. WIm*^«
sehaft«» 196.
»r
656
Personen- und Sachregister.
Wartburg, B. 78.
Wartenberg, M. 551.
Wartenburg, C. 99.
Wartenegg, W. v. 151.
Waser, A. 195.
- J. H. 408.
Wasianski, Ch. 170, 550.
Wasiliewski, W. v. 148.
Wasner, G. 142.
Wasser, Th. 17.
Wasserblasen als Seelenbehältnisse 322.
Wasserdämonen 24.
Wasserkunst 2(54.
Wassermann, J. 17, 139, 142, 232, 268,
475.
Wasserzieber, E. 31, 4B, 100, 129, 288,
464, 561.
Watt, Benedict v. 328.
Wattelet, H. 68, 341.
Wattenbacb. Cäcilie 116.
Weber, A. 171.
- Anselra 601.
— C. J. 167.
— C. M. V. 98, 162.3, 196.
— F. W. 117, 133, 469.
- G. 133, 170.
H. 51, 283.
— J. M. 38,
- L 3, 5, 15, 41, 77, 91, 93, 107, 109,
114, 121/2, 127, 137, 139, 142. 154,
168;9, 179, 205, 207, 211, 229, 533,
617.
- 0. 85, 388.
- W. 202.
Lutkow, H. 123, 127.
Webster, J. 609.
Wechselbalg 317.
Weckerling, J. 43, 75, 303.
Wedde, J. 117.
Weddigen, C. 233.
0. 1, 8, 13, 16/8, 23, 101, 106, 164,
225/6, 260. 267, 272, 443.
Wedekind, Ch. F. (Koromandel) 87.
F. 109, 112, 142, 151, 154, 449, 494.
Wedel, H. v. 181.
- -Berard, Gräfin 154.
Weech, F. v. 100, 238.
Weeden, L. L. 210.
Weg, M. 201.
Wegehanpt 44.
Wegelin, J. 184, 222.
Wegener, F. 114.
- Ph. 46, 273.
Wegner, F. 124.
Wegscheider-Ziegler, Hedwig 43.
Hildegard 99, 175.
Wehnert, Br. 288.
Wehrmann, Ed. 480.
-- K. 300.
— M. 3, 229.
Weichelt, H. 174.
Weichselzopf 317, 319.
Weicker, G. 53.
Weida, M. v. 75, 361.
Weidling, F. 49, 51, 97, 281, 284.
— K. 86.
Weidmann, P. 482/3.
Weidroannsspraobe 47,
Weigand, W. 14, 41, 61, 65, 104, 124,
128, 151, 153/4, 168, 438, 501, 533,
653.
- K. 237.
Weigel, A. 191.
Weihnachten 21, 60, 314, 316, 318.
Weihnachtspoesie 26.
Weihnachtsspiel 73, 155, 327, 358/9.
— altdeutsche 25.
" Benedictbenrer .■(59.
Sterzinger 359.
Weil, H. 127, 456/7.
Weiland, P. 104, 438.
Weilen, A. v. 7, 89, 138, 142, 144
146/8, 150/1, 158/4, 157/9, 162, 20ü',
233, 399, 480, 490, 495, 498, 503. 607,
576.
Weimar 95, 191, 194/5, 266, 418, 484,
501, 694, 596.
Weimer, H. 3«, 293.
Weinhaoh, A. W. v. 401.
Weineck, F. 28, 283.
Weingartner, F. 16, 166, 267.
Weinhold. K. 10, 97, 112, 235/8, 310,
468. 481.
Weinmann 549.
Weinrich, 0. 1.59.
Weinsberg 3, 112, 210, 61«.
- Herrn, v., ans Köln 278.
— Weiber v. 360.
Weisbach, W. 63.
Weise, 0. 30, 34, 46, 48, 50, 86, 277/8.
Weiser, C. 104, 439.
Weisfert, J. A. 138.
Weishaupt, A. 179, 550.
Weiss, A. 70, 113.
E. 67, 338.
-- J. 108, 446.
N. 82.
Weisse, A. 157.
Chr. Fei. 412, 483.
Weissenburg 80.
Weissenfeis, 0. 30, 33, 36, 40/1, 44,
172, 189, 204.
Weisskunig 354.
Weissl, A. 181.
Weisstein, G. 85, 144, 157, 166, 203,
212, 478(9, 502. 592.
Weitbrecht, C. 93, 1.55, 271, 499.
K. 1, 16, 88, 92, 115/6, 121, 125,
131, 133, 136/7, 139, 141/2, 155, 177,
227, 267, 396, 468, 470.
W. 14.
Weiter, C. 125.
Weitkamp, H. 37. 294.
Weitling, W. 176.
Weitras, E. v. (pseud ) 480.
Weizsäcker, P. 68, 127, 190, 199, 205,
210, 341, 555, 567, 573, 598, 600, 616.
Welisch, E. 156.
Weller, F. 181.
Wells, B. W. 206.
Welser, Philippine 340.
Weltanschauung 168-70, 263, 265, 272,
533.
— ästhetische 11.
— antichristliche 168.
— antimaterialistische 169.
— deutsche 169.
— esoterische 201.
— katholische 169.
— materialistische 169.
— moderne 93, 168.
romantische 605.
Weltgeschichte 1/2.
Welti, H. 16, 158.
Weltkirche 170.
Weltkultur 170.
Weltner, A. J. 163.
Weltpädagogik 35.
Weltrich, K. 10, 132, 238, 469.
Weltsprache 46, 274.
Weltzien, 0. 125, 131, 134.
Welzhofer, H. 154.
Welzl, H. 67, 157, 338.
Wenck, M. 137.
Wenckebach, C. 131.
Wendel, H 123.
Wendelstein, L. 86, 392.
Wendland, A. 86, 393.
— 0. 30, 135.
— W. 125, 172.
Wendt, G 44, 117, 304.
— H. 87, 392.
— J. F. D. V. 86, 393.
Wengerowa, Sinaida 136, 149, 474.
Wengg, G. 207, 602.
Wengraf, R. 154.
Wenisch, J. 165.
Wenix, Kasp. 375.
Wensler, M. 337.
Wentorf, 0. 18, 137, 146, 270, 474.
Wenzelstein, E. v. 80.
Wenzig, J. 479.
Werkshagen, C. 78, 92, 170, 182, 555.
Werkmann, J. 153.
Werle 68, 344.
Werlich, K. 596.
Werneok, 0. 154.
Werneke, B. 31.
Werner, A. 87, 301, 394.
— H. 75.
— J. 29, 170.
— L. 2, 196.
— R. 165.
— R. M. 8, 117, 125, 130, 138. 142, 146,
188, 195, 233, 465, 475, 477, 489 91,
572/3, 583.
— Zach. 193, 209, 414, 479, 483, 490,
501, 606, 615.
Wernher 455.
Wernioke, A. 300.
Wernle, P. 189.
Werrd, A. W. 67.
Wertgefahle 251.
Wertheim, Grafschaft 70.
Wertheimer, P. 123.
Werthes, Cl. 479.
Werturteile, ästhet. 257.
Wesendonk, Mathilde 517.
Weser, E. A. v. d. 117.
Wessenberg, J. H. v. 182.
Westen, W. zur 66.
Westenholz, F. P. v. 105.
Westfalen 23, 29, 95.
Westkirch, Luise 141.
„Westminster Review" 4.33.
Westphal. .1. 70.
Westpreussen 121.
Wethly. G. 109, 147-50, 152, 154/6, 207,
494, 602,
Wette, M. L. de 114.
Wotterau 80.
Wetz, W. 106/7, 228, 442.
Wetzel, J. K. 411.
Wetzlar 194, 198, 571.
Wenle, K. 2.
W6vy, L. 15.
Weyde, .1. 50.
Weygandt, W. 13.
Wheeler, C. E. 149.
Whitman, S. 98/9, 425.
Wibbelt, A. 0, 125, 613.
Wichern, J. H. 174. 543.
Wiehert, E. 130, 148, 480.
Wichm.inn, F. 134.
Wichner, J. 74.
Wickede, F. v. 601.
Wickenhngen, E. 42, 59, 300.
— H. 12, 256.
Wickhoff, F. 583.
Wickram. J. 73, 355.
Wider, Ph. Ehrenreich 401.
Widmann, A 479.
— H. 36.
— J. V. 87, 128, 133, 137, 142, 148,
192, 395, 469, 491/2, 552,
— M. 407.
— S. 31, 200, 2S8.
— W. 186;7, 593.
Widmanstetter, G. 68.
Wiecki, E. 133, 469.
Wiedertäufer 82, 352, 380.
Wiegand, J. 137, 156.
— W. 173.
Wiegenlieder 27.
Wiegler, P. 103/4, 107, 127, 137/8, 443,
475
Wiehe, Charlotte 161.
Wieland, Chr. M. 47, 100, 127'8, 231,
410, 421, 424, 432, 439, 456/9, 481,3,
525, 535, 550, 559, 579, 608. Abderiten
457/8. Agathon 457 8. Alceste 458,
492. Don Sylvio 460. Dschinnistan
458,460. Geron458. Goldener Spiegel
458. Idris u. Zenide 458. Komische
Erzählungen 458. Musarion 457/8.
Neuer Tentscher Merkur 601. Oberon
128, 457/8, 594.
— Iiudwig 484.
Wielandsage 54.
Wien 29, 51, 62, 69, 9.5, 191, 199-200.
— junges 03/4.
Wienbarg, L. 213, 620.
Wiener, L. 48.
— 0. 125.
Wienskowitz 24, 323.
Wienstein, F. 38.
Wiesbaden 29, 194.
Wiese 479.
— J. 37, 39, 296.
— L. 40.
Wiesel (Freund Tiecks) 609.
Wiesner, J. 185, 189.
Wiggers, J. 09, 235, 239.
Wilamowitz-Möllendorff, U. v. 8, 17,
298, 574.
Wilbrandt, A. 142/3, 145, 148, 159, 267,
416, 462, 552.
— Lisbeth 173.
— R. 173, 543.
Wild, C. 165.
— P. 74.
— S. 360.
Wilda, 0. 109, 115.
Wildberg, B. 123, 128, 130, 143.
Wilde, 0. 107, 157, 443.
Wilde .läger (s. auch Wotan) 54.
— Jagd 23.
Wildenbruch, E. v. 139, 143, 147,8,
156. 183, 203, 418, 455, 478, 480, 491,
501, 556, 502.
— Ernestine v. 97, 148.
Wildenbnrg, E. v. 71, 87, 351, 304.
Wildenrath, J. v. 117.
Wilder, A. C. 130.
Personen- und iSuchre^iBter.
657
Wilhelm I., deotsoher Kuisor 592.
— II, deuUoher Kuiuer TiS, 0«, 171,
2«;), 502.
— I., König ». Wörttemberp; .10«.
— V., Herzog v. liuyern U.'tO.
— Herzog v. Bayern 37').
— Uerzng r JQlicIi 71.
— Ton Nasmin 314.
— Baltxer 8i».
— E. 20-2.
— F. 26, 115, 328.
— M. 107.
— 0. 28, 884.
— P. 67, 118, 131. 153, 160.
Wllhelml, 8. 88, 30«.
Wilhelrolne von Kuyreuth (Schwenter
FriedriohB d. Qr.) 3!H».
Wilhelmuthiil in TtiQringen 194.
VVilke, A. 1«9.
— K. 28, 3 13.
— K. 2J, 192.
Wilken, Fr. 230,7.
WilkenB, F. II. 127.
Wilkinson, A. 99.
Wille, der 250.
— ü. 24, 45, 178, 323, 633, 518.
— J. 9, 238.
Willemer, Murianne v. 196.
Willen, K. 201, 682, 586.
WillenbücliBr, J. 2üO, 678.
Will Um, L l.ta.
Willraann, 0. 160, 182.
Willomitzcr, J. 135.
Wi In, W. G. 202.
Wilm, Küse 47.
Wilma 119.
— E. 203, 591, 594.
Wilpert, A. 50.
Wilsdorf, 0. 85, 390.
Wilser, L. 57, 172, 541.
Wilüing 163.
Wimmer 37.
Wimpfeling. J. 77, 81. 367, 883,4.
VVirapft'en, Baronin v. 90.
Winckelmann, J. J. 61. 187, 207, 221,
230, 242, 245, 347, 409-10, 459.
Winckler (Th. Hell) 487.
Windel. K. 32, 288,9.
Windelband. W. 108,178,189,223,546.
Windholz. J. L. 100.
Windhorst, L. 176.
Windischmiinn, C. J. H. 605, 610.
Winds, A. 157, 160.
Wingenroth, M. 65, 184.
Winioky, 0. 124.
Winkelmann, A. 35, 391.
— August 612.
Winkler. G. 62/3.
— M. 200, 204/5, 60O.
Winmannus, Nioolaus 382.
W inteler, J. 38.
Winter, A. 0. 22.
— w. im.
Winterer, K. 27, 181.
Winterfeld. A. t. 146, 196, 203/4, 212,
594/5, 619.
Winternitz, M. 9, 238.
Wintersonnenwende 21.
Winterstein. F. 21, 23.
Wintzingerode, A. Graf v. 90.
Winz, h. 4, 186.
Wippenfurt, W. 375.
Wippermann, K. 176
Wirklicbkeitskunst 262.
Wirsung, Chr. 73.
Wirth, A. 100.
— M. 165.
— R. 57.
Wischer, F. 94.
Wisnar. J. 303.
Wissenschaft, exakte 171.
Wisser, W. 56.
WiUsen, St. 13, 261.
Witkop, Ph. 112, 122.
Witkowski, Q. 8, 10 87, 93, 96, 144,
156, 186, 191/4, 199, 231. 234, 238,
394, 480, 4S4, 500,1, 583, 596i7.
Witte, H. 28.
— K. 24.
— R. 181, 654.
Wittenbauer, F. 133. 470.
Wittenberg 61, 68, 73. 81, 838,9.
Wittgenstein, W. Fürst v. 114.
Wittioh, K. 85, 3S8.
— M. 26, 95, 121, 133, 142, 175.
Wlttichen, P. 175.
Wittig, G. C. 171.
— W. 148.
WItlroann, C. V. 1056. ]52;i. 168, l«t.
— II. 1(9. 147-50. 153. |.'i7/8. 160, 163,
199, 203, 208, 51.», 602. 611.
— P. 2.
Wittmer. O. 45.
Wittner, 0. 05, 121.
Witz. AppantalUr 87.
— K. .CW.
WitzbUtUr 6, 16. 931.
Wltx-Ob^rlin. C. A. 7.5.
Wladimir IV., Wojwode der WalMbel
8.50.
Wlassak, It. 13.
WochenHcbriften 86.
Wodan .54, I09.
Wöhler.CordaU( 'ordDUParcgrina) 1 17.
— F. 97.
Wfthrd, Bauer t. 82, 881.
Wftifllin, H. 6ii.
Wölkerling, W. 27.
Woerner. U. 83, ISO, 197, 2Ul, 80« 447,
653, 580, 589, 601.
— Pauline 141, 477.
,WArterburh, bnrsrhikosei" 276.
— der deutschen Rechtssprache 277.
Wörlerhncher 47, 61. 277.
— orthographi^che 50.
Wohlrab, M. 10.5,6, 200, 441/2, 577.
Wohlthat, A. 287.
Wolf 100.
— B. 147.
— Chr. T. 684.
— Hugo 98, 120, 106, 424.
— J. 383.
Wolfnrt. K. 79 80, 374.
WolfenbQttel 88/9, 558.
Wolff, A. 68.
— Chr. Fr. 404.
— E. 1.5. 86 93, 129, 136, 145 6, I-jö,
189, 3fi2, 473. 484,5.
— F. W. 149, 493.
— J. 133, 469.
— K. 106.
— M. 173,
— P. 182.
— Th. 22, 310.
— W. 37, 56, 94, 127, 231, 294, 455.
— T. Todenwurth, A. 80.
Wolfgang 124.
Wolfhart, Bonifucius 374.
Wolfram, M. 118.
Wolfsdorf, E. 168.
Wolgast, H. 58, 135, 148. 472.
Wolkan, R. 26, 71, 86/7, 89, 852, 392,
394 5, 401.
Wolke, Ch. H. 229.
Wollinger, J. 33.
Wollmann, F. 50.
WolmershauS' n, Chr. v. 378.
Wolrad, Graf ¥. Waldeok 7o.
Wolstenholme, H. J. 186.
Wolter, J. 42, 144/5. 195.
Weltmann, K. L. 597.
Wolynsky, A. L. HO, 461.
Wol/ogen, E. Frhr. t. 106. 112, 139,
151, 158, 161. 455, 494, 505.
— H. V. 16, 158, 164,5, 418, 516. 602,
— Karolino t. 602.
Wordsworth. W. 432.
Workraan. H. B. 76.
Worms. K. 142.
— P. 41, 299.
Wormsfcill. D. 23.
— J. 152.
Worp, J. A. ,55, 206.
Worpswede 03,
Wortassimilation, lautlich-begriiniehe
277.
Wortbedeutung 489.
WortforBchung 8. Etymologie.
Wortgeographie 284.
Wortstellung M.
Wortwitz Ol-.'.
Wotan 23, 325,
Wotke, K. E 38, 43, 235.
Wrangel, General ▼. 06.
Wrede, F. Fürst 142, 177.
— F. 51, 283.
— R. 4. 175.
Wrigbt, A. 3. 130.
Wrobel, E. .302.
Wucher 372,
WQlflng, J. E. 49-5*1, 27*. 281.
Walker, R. 193.
Wnllner, L. 161.
Wünsch, R. 27, 332.
WOnsohe. A. 86, 55, 112, 125, 131, 179,
467, 550.
Wlnsch*. li. 78.
WBrltemberr 3. 'M, 77, 696,'«, 690.
- K. 71.
WOMk«. V. 801.
Wtft. B. L. 4S. 309.
Walflkew. E. 14. 8«S.
Walir, L. 113. l«l.
- M. B. 167.
WoMt, W. 7.
Waad«r*r. K. aS.
WaBdorharn, ft KuWa 9S, US. IM,
9(16, 612,3.
Woad^rllnh, H. 20, 47,8, SO. ISt, 877.
270, 281 2, 4«7.
WunderlltUralar 75
Wundt, W, 46. I6U. 178, 180. 281 88V.
24.3, 2.55, 2728, 277, 546/7, 540. MI.
Wundtke. M. 127. 454.
Wunncbmann. E. 18.S.
Wnrro, E. 232,
Worms Christian« r. 598.
Worih, L. 105.
Waribacb, W. r. 8. 111. 8SI. 2S4.
WoitmMa, O. 73. 81, 901, 86«, 877, «VI.
Wntk«. K. 88.
WyeliKraB, J. 8«, 48, 804, 698.
Wynekaa. O. 45, 647.
Wypiel. L. 150,1. 49«.
WyM. D. 82
Wytrhk, J. 4.
Wyt«wa, T. de 18, 187. 188. 431.
Xaatippas •. 8*ad*oa«, f.
Yarco. Sada 161, 50.V
York T. Warteobarg, Uraf 2.
Yaaie le Triste 45k.
Ytenhut, Lieobart 847.
3Ubel, E. 100, 147/8, M&fi, ISO, 161.
478.
Zabern 22, 82.
Zaborowski 46.
Zaobariae Th. 24, 54, 323.
J. F. W. 455.
Zacher, K. 235.
Zadek, J. 184.
Z&hmnng der Wideripenstigea ÖA.
Zahlen im Volksglaabea 24, 320, tSl
Zabn. E. 1.S9, 142, 101, 464. ^
Zander, R. 35.
Zangemeister, K. 9, 288.
ZankoTic, II. 29.
Zapf, h. 25,
Zipp. A. 142
Zaincke, E. 3.
Fr. 237.
Zauber 311. 320. 3-23.
Zauberei 23, 69. 345 0.
Sauberer Cyprlana* 54.
- Virgil 54, 166.
Zanberforneln 28.
Zattberposse 479.
Zebrnwski, U. 102.
Zeohlin, II. fU.
Zedier, G. 343.
Zehroe, A. 41
Zeichensetzung 291.
Zeichner n. Illaitratoraa 64%
Zeidler, J. 2, 55, 161, 288.
Zeiger, Tb. 102.
ZelM, H 117, 184.
Zaiaiar 247, 856.
Zeiai, K. 98. 14«, 165. 490. 499.
ZeisalK, E. 188.
Zeitalter der Eutdeckungea 888.
Zeitbeatimmangea 2'.i.
Zeitceiat 13.
Zeitler. J. 171. 198, 638/9.
Zeitlexikoo 5
Zeitlin, I.. 17«
Zeitroman 1-29, 464.
Zeitschrift d. Allg- deateekaa Spraeh-
Tereios 279.
fflr denUoh« Wortferaehaag 277.
ZeiUchriften 20. 60. 831.
- für Volktkande 310.
Zeitscbriflenlitterator 3/4.
Zeitscbriftenweaen 3.
Zaitaarea 86.
- Braalauer 80.
Stettiaer 8«
St. Petertbarger 8«.
B. WoobeaMbriftea in 17. a. 18. Jk.
393.
Zeitnngadeataeb 50.
Zeitnngsatager 844.
Zeitangaweeen (s. aaeh Preaae, Pabli-
tUtik) 5, 231,2.
t)58
Personen- und Sachreg-ister.
Zelalc, D. 105. 203, Ul, 610.
Zell, F. 20, 311, 504.
Zeller, Ch. H. 37.
— Ed. 546.
— G. 21.
Werdmüller, H. 379.
Zelter, J. 40.
— K. F. 196, 570, 573.
Zembrowsky, M. 429.
Zemmrich, J. 48. 51;2, 285.
Zend-Avestii 178.
Zenger, M. 126.
Zenker, V. 171.
Zens, A. 35.
Zensur 103, 113, 157, 167, 343.
Zenz, W. 466.
Zernin, G. 96, 420.
Zetkln, Clara 173.
Zeune, J. A. 236. '
Zhänel, R. 109.
Ziegenlials 27.
Ziegler, B. 364.
— C. 128.
— Clara 161.
— F. W. 479, 483, 494.
— Helene 171.
— Hieronymus 359.
— J. 48.
— K. (Schriftsteller d. 17 Jh.) 91.
— K. 488.
— L. 17, 164, 179. 267, 516.
— Th. 35, 39, 150, 171, 181/2, 296, 551.
Ziehen, J. 8, 292, 549.
— Th. 30, 35.
Zieknrsch, J. 85, 390.
Ziel, E. 18, 125, 270.
Zieler, G. 100, 107, 110. 141, 147-51,
153/4, 158/9, 210, 444, 452, 491,
493/4, 499.
Zielinski, Th. 487.
Ziemann, V. 186.
Ziemssen, 0. 168, 533.
Zigeuner 20, 48, 344.
Ziller 126.
Zillich, H. 144.
Zimbern in Italien 285.
Zimmer, H. 10, 38, 169, 238.
— (Verleger) 610.
Zimmermann, A. 36.
— Else 141.
— G. 185.
— H. K. 376.
— M. O. 59.
— 0. 9.
— P. 89, 175, 399.
— R. 27, 241/2, 255, 330.
— W. 23, 38.
Zimmert, F. 1, 226.
Zimroeter, K. 60.
Zimpel, Helene 109.
Zinck, P. 19, 26, 40, 330, 376.
Zincke, W. 160, 50».
Zindel-Kressig, A. 22, 317.
Zink. B. 75, 362.
~ Th. 22.
Zinzendorf, N. L Graf v. 90. 402.
Zionismus 172.
Zipper, A. 200, 206, 600.
Zirbes, P. 325.
Ziso, M. A. V. 142.
Zitte, Aug. 479.
Zitterb.irth. B. 504.
Zivier, E. 4, 25.
Zlocisti, Th. 58.
Zobeltitz, F. v. 62, 66, 139, 142/3.
Zöchbauer, D. 388.
Zöckler, 0. 182.
Zöllner, F. 8, 234.
— H. 166.
Zois, M. A. T. 142.
Zola, E. 11, 93, 104, 189, 246. 417, 427/8,
436, 438, 448, 455, 499, 618.
ZoUikofer, J. G. 412.
Zollinger, A. 103.
Zolltarif 49.
■ neuer deutscher, seine Sprache 230.
Zorn, Ph. 9, 79, 175, 184, 239, 5{6.
Zovitius, Jakob 382.
Zschalig, A. 333.
Zsohokke, H. 103, 145, 245, 454, 483,
485.
Zschommler, M. 120.
Zschorlich, P. 112, 121, 125, 155, 161,
103, 165/6.
Zuccoli, L 18, 272.
Zachholdt. H. 117.
Züge, P. 49.
ZOhlsdorff, E. 37.
Zürich 62, 164.
Zamstepg, J. R. 125, 196, 204, 595,6,
601.
Znnftgebräuche 22.
Zunftwesen 342.
Zunkovi^, M. 334.
Zuschauer 156.
Zttschneid, H. 94.
Zwehl, H. F. V. 124.
Zweig, St. 104, 122, 124/5, 139, 437.
Zwerge 23, 56, 318.
Zweybrück, F 136. 140.
Zwick, Joh. 293, 366.
Zwier, E. 90.
Zwingli, Anna 81.
— H. 71, 76, 82, 365, 379.
— Rud. 379.
— U. 230. 351.
Zwölf Artikel dr Bauern von 1525 341.
— Nächte 313, 315.
Zwyraann, K. s. Goesch, H. n. Kantoro-
wicz, H.
Bemerkungen für den Gebrauch.
An (lieser Stelle sei aliermals das „Handbuch zu Litteraturbericliten" von J. .lastrow
(Berlin, Gaertner 1891) rühmend genannt, dem die technische Einrichtung sich im wesentlichen
anschliesst.
1. Die Disposition ist in der , Bibliographie" jedem einzelnen Abschnitte vorangedruckt
und im „Text", auf den allein sie sich bezieht, durch Absätze und Sperrung der Stichwörter
kenntlich (s. übrigens Vorwort).
2. Die fett gedruckten Zahlen im „Texte" beziehen sich auf die Nummern der
Bibliographie.
3. Neben den Werken des Berichtsjahres sind nur in Ausnahmefällen Schriften des
unmittelbar vorhergegangenen Jahres besprochen. Die Litteratur der auf das Berichtsjahr folgenden
Zeit blieb durchweg ausgeschlossen, ausser wo es sich um einzelne Rezensionen der 19UI erschienenen
Arbeiten handelt. Als Jahreszahl ist zu jeder in der „Bibliographie" und im „Text" citierten
Schrift die des Berichtsjahres (für Bd. 13 also 1902) hinzuzudenken, insofern eine andere nicht aus-
drücklich genannt ist. Wo bei Lieferungswerken, Zeitschriften usw. Lieferungstitel und Bandtitel
verschiedene Jahreszahlen tragen, ist der letztere als massgebend betrachtet worden.
4. Das Zeichen i[]| der „Bibliographie" schliesst die Rezensionen des angeführten
Werkes ein.
5. Ein Verzeichnis der zur Abkürzung von Zeitschriften- und Zeitungstiteln
verwendeten Siglen findet sich am Schlüsse der »Bibliographie". Ausserdem sind folgende Abkürzungen
angewendet: Hs., Hss. = Handschrift, Handschriften ; hs. = handschriftlich; Ms., Mss. = Manuskript,
Manuskripte; Vf. = Verfasser, Verfasserin; Jh., Jhh. = Jahrhundert, Jahrhunderte.
ü. Im Register beachte man überall Zusammenstellungen wie Bibliotheken, Drama,
Schulen, Sprache, Theater.
7. Die Verweisungen auf frühere Bände enthalten den Jahrgang, sowie die Zahlen
des Hauptabschnittes, des behandelten Kapitels, der Anmerkung, z. B. (JBL. 1899 II 6 : 122j =
(Jahresberichte, 11,6 N. 122).
8. Die Adresse der Redaktion findet sich am Schlüsse der Vorrede, die der Verlags-
handlung auf dem Titelblatt, die der einzelnen Mitarbeiter im Inhaltsverzeichnis.
Druckfehlerberichtisriniff.
Teil 1: Bibliographie.
Die Richtigstellung von Druckfehlern in Eigeuuamou ist z. T. aus dem Register
zu ersehen. — Es muss überall heissen: Nation 19, statt 18.
Seite 1, N. 18: Neue Bahueu (Wiesbaden) 13,
S. 315-23, 384/8, 449-54. — N. 23:
AZgB. N. 22. — N. 28: ZOG. 53,
S. 90/4; ALBl. 11, S. 593.
„ 7, N. 259: NZ^t. 20, S. 87/8.
„ 11, N. 431: Roncoroni.
„ 14, N. 613: A. Mannheimer. — N. 623:
R. Weitbrecht.
„ 16, N. 719: R. Weitbrecht. — N. 730:
S. 91-104. — N. 731: S. 399-400.
„ 17, N. 755: W. L. Courtney. — N. 772:
F. B. Gummere. — N. 794: Rosa
Mavreder.
„ 18, N. 805: 0. Wentorf. — N. 834:
PrJbb. 109.
Seite 19, N. 855: AZg». 1902. - N. 870: A.
SchuUcrus :
„ 21, N. 935: R. Reichhardt. — N. 970:
1901, N. 13/4.
„ 22, N. 1000: S. 110-35, 241-56. —
N. 1002: Drawehner.
„ 23, N. 1070: ZOesterrVolksk.8, N. 5/6.
— N. 1082: A. Bruuk.
„ 24, N. 1106: A. Dezelsky. — N. 1113:
BllPommerVolksk. 10, S. 13/4, 30,
85/6. — N. 1131: BllPommerVolksk.
JO, S. 97/8, 1 13/5, 129-30, 145 7, 172.
— N. 1137: MSchlesGesVoiksk. 9,
S. 85/7. — N. 1138: J. Merhar;
ZOesterrVoIksk.
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660
Druckfeh lerberiohti gu ng.
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112,
N. 1150: KBlVSbnbgLK.25, S. 141/2.
— N. 1165: ZOesterrVolksk. —
N. 1173: Segen. — N.1178: J. Kuooi.
— N. 1192: Rittershaus.
N. 1242: G. Hassebrauk.
N. 1250: Hütejungenverschen; (ib.,
S. 156/7.) — N. 1279: S. 179-86. —
N. 1281: S. 213. — N. 1293: S. 10.
— N. 1300: S. 54/8, 373/6.
N. 1309: 0. Jauker.
N. 1363: M. Zunkovie.
N. 1515: M. Evers.
N. 1656: W. Wolff.
N. 1720: J. Berger.
N. 2074: Ph. Wegener. — N. 2093:
JBGPh.
N. 2167: R. Schroeder.
N. 2226: Linus Irmisch.
N. 2245: F. Seiler.
N. 2308: BGDS. 27. — N. 2322:
0. Brenner.
N. 2371a: A. Dachler. — N. 2372:
Th. Gärtner.
N. 2508: F. V. Hornstein. — N. 2522:
E. Kraus.
N. 3206: ZDA. 46.
N. 3266: H. Nohl, D. Leichen-
predigten.
N. 3281 : 10, S. 270-390. — N. 3295 a:
KBlVNiederdSpr. 23, N. 4.
N. 3314: 1517. 2. Reihe, 3. Heft.
— N. 3320: J. Haussleiter.
N. 3324: ThStK. 76. — N. 3343:
ZKG. 23. — N. 3350: S. 148-57.
N. 3358: M. 5,00. — N. 3375 a:
E. Sehling.
N. 3449: S. 220/3.
N. 3475 a: S. 278-301.
N. 3521: S. 251-322 des Gesamt-
Werkes. 2 Hefte ä M. 0,75.
N. 3638a: A. Keysser. — N. 3645a:
Euphuismus.
N. 3698: Tüngerthal. — N. 3705:
M. 0,60. — N. 3707: Theaterspiel.
N. 3728a: OberbayerA. 51.
N. 3763 a: F. Strunz.
N. 3936: V. Friseuberg.
N. 3972a: DThalia. J, S. 71-84. —
N. 3992: ZPhK.
N. 4073: W. Eberwein.
N. 4165: Mercure de France 44; 45.
— N. 4177: E. Margraf.
N. 4207 u. 4213: J. Reiner.
N. 4272: Ges. 2.
N. 4346: DLZ. 23, S. 3226/8. —
N. 4368: R. Tonibo.
N. 4492: A. Nathanski.
N. 4520: T. V. V. Tröl.
N. 4566a: C. \V. Peter.
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N. 4598: R. Tombo.
N. 4715a: (= N. 4776.)
F. Sauter. — N. 4863 und 4865
gehören hinter N. 4898.
N. 5301 : K. M. Heidt.
N. 5318: Kw. (Statt ADB.)
N. 5376: F. Grabe.
N. 5413: Deutsch - Böhmerland. —
N. 5147: BerlTBl.
N. 5516: S. 695-705 — N. 5527:
S. 1710. — N. 5541: Zweybrück. —
N. 5545: Tag N. 291.
N. 5577: H.Meyer: ib. 110; DMschr.
1, S. 784/5.
N. 5635: PrJbb. 110.
N. 5651: Hormayr. — N. 5666:
Zweybrück. — N. 5681: Helmpergers.
N. 5772: E. Kraus. — N. 5779: A.
Heiderich. — N. 5801a: (=N.6256,
S. 139-49); Rührstück. — N. 5802a:
J. G. Rhode; Palaeophron.
N. 5839: 0. Greulich. — N. 5842a:
N. 611/5.
N.5877: VossZgB. — N.5890: Briefe,
Nachlese.
N.5954: W. Boguslawski; Biblioteka
Warszawska. — N. 5971: J. Hart.
N. 5990: H. Hart: Tag 1901, N 419.
— N. 5992: S. 151;3. — N. 6017:
DLZ. 23; Nation 19, S. 140/1.
N. 6030: Zukunft 39. — N. 6043: H.
Hart: Tag N. 225. — N. 6052: LE. 4,
S. 771/2; L. Schönhoff: Tag N. 57.
N. 6066: J. Hart. — N. 6088:
S. 611/2,684.— N.6]06: L.Wyplel;
9, S. 677-98; 10, S. 159-80. —
N. 6111: Bd. 11.
N.6lI9:S.57-68.-N.6128: H.Laube.
N. 6196: Zeit^. 31; NDRs. 13,
S. 551/3; Schicksalsminiaturen.
N. 6230: S. 464/6. — N. 6253: Euph.
9, S. 496/9.
N. 6301: Przeglad. — N. 6311:
BerlTBl. N. 462. — N. 6326: L.
Fulda.
N. 6389: NFPr. N. 13491.
N. 6417: S. 198-239.
N.6462: BerlTBl. 1901. — N. 6497a:
Girardi. — N.6511: R. Schlingmann.
N. 6540: Tag N. 27.
N. 6620: G. R. Kruse. — N. 6625b:
Tagliozi.
N. 6653: Laudin. — N. 6679: S.
Lehrs.
N. 6696: Decsey.
N. 6741: PrJbb, HO, S. 161/9. —
N. 6742: 2. Aufl.
N. 6831: H. Cardauns. — N. 6854:
M. 0,40.
Drnckfehlerberichtig'ungf.
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„ 195,
N. 6878: F. Staudinger. Seite 196,
N. 6927: ZPhP.
N.7013: Ad. Harnack: PrJbb. — „ 197,
N. 7ül9a: Altruist.
N. 7124: II. Cardauns. „ 198,
N. 7190a: M. Ilobohm.
N.7360: 2. Aufl. Mainz, Kirchheim. „ 200,
N. 7451: K. V. Ilauviller.
N'.7590:Tiebe-Wiegand. — N.7595: „ 201,
S. 78-80.
N. 7661: 6», S. 196-201. '
Disposition : Hechtolsheim , Ver-
lobrcD, Kaspar, Filangiori. —
N. 7752: Hd. 24 u. 26. — N. 7765: „ 202,
(= N. 7619, Hd. 2, S. 253-62.) — „ 203,
N. 7766: S. 267.
N. 7774: Verlohron. — N. 7776: „ 204,
Liechtenstein, Petroczy. — N.7778: „ 208,
Kaspar. — N. 7779: Herzogin
Louise, — N. 7792: Bielschowsky.
N. 7872: fehlt AZg». N. 283. — „ 209,
N. 7907: (=N. 7619, Bd. 2, S. 1-75.) ,. 211,
— N. 7916: Th. Stettner. — N. 7928:
Bielschowsky.
N. 7955: (= N. 7619, Bd. 1.) —
N. 7958: VgL N. 7778.
N. 7998: (JBL. 1899 IV 8d : 2, 10);
ZDPb. 33. — N.7999: AZg». N.240.
N. 8019 and 8020: T. Carlylo. —
N. 8030: Ferd. v. Saar.
N. 8083: Goedeke. — N. 8111:
Bd. 2, S. 271/3.
N. 8117: Entstehung, Idee. —
N. 8131 : N. 1/2. — N.8136: S. 139-76.
— N. 8141 : 32 S. — N. 8144: 1902,
N. 8. — N. 8157: M. 1,00. —
N. 8163: Faust 2. Tl.
N. 8183: Ketschs. — N.8193: Grass.
N. 8214: K. Berger. — N. 8227:
Göritz.
N. 8250: Bielschowsky.
N.8416: D.Entdeckung.— N. 8417:
N. 2, S. 151-67. — N. 8420: histori-
schen Werke. — N.8435: A. Braodl.
N. 8436a: H. Cardauns.
N. 8532: Lehrgänge 73.
Teil 2: Text.
Seite 314, Z. 26 v. u.
„ 411, Z. 32 V. u.
„ 475, Z. 10 V. u.
„ 476, Z. 24 V. 0.
„ 479, Z. 6 V. 0.
„ 489, Z. 30 V. u.
„ 496, Z. 25 V. 0.
„ 502, Z. 18 V. u. : und sie von.
„ 503, Z. 14 V. 0.: wiederhole.
Hase (statt Hahn).
Voigt (statt Voigts).
Ludwig Fränkel.
Ludwig Fränkel.
(5769 a).
früheren ausführliche Einleitungen.
K. F. Hensler.
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JahrMberichte f&r nenore destaehe LittantnrgMcbioht«. XIII.
85
I
,'%^:
HerroBe & Ziemsen, O. m. b. H., Wittenberg.
0
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BINDING SECT. FEB 2 1968
^amtsüü^ri '[■i'^:m;mii^i^
Z Jahresbericht für neuere
2231 deutsche Hteraturgeschlchte
J25
Bd. 13
PLEASE DO NOT REMOVE
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