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Full text of "Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte"

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HANDBOUND 
AT  THE 


UNIVERSITV  OF 
TORONTO  PRESS 


JAHRESBERICHTE 


Ä? 


FÜR 


NEUERE 

DEUTSCHE  LITTERATÜRGESCHICHTE 

UNTER  MITWIRKUNG  VON 

C.  ALT,  A.  E.  BERGER,  F.  COHRS,  W.  CREIZENACH,  HANS  DAFH«,  F.  DEIBKL 
G.  ELLINGER,  A.  ELOESSER,  E.  ELSTER,  J.  FRAEXKEL,  R.  FÜRST,  C.  GURLITT, 
A.  HAUFFEN,  M.  HECKER,  A.  HEUSS,  G.  KOHFELDT,  H.  MAYNC,  R.  M.  MEYER, 
V.  MICHELS,  G.  MISCH,  M,  MORRIS,  ERNST  MÜLLER,  F.  MUNCKER.  E.  NAUMANN, 
H.  NOHL,  L.  PARISER,  .T.  PETERSEN,  G.  PFEFFER,  O.  PNIOWER,  TH.  POPPE. 
F.  RACHFAHL,  A.  REIFFERSCHEID  F.  SARAN,  A.  SAUER,  P.  STACHEL,  AI).  STERN, 
A.L.  STIEFEL,  P.  STÖTZNER,  A.  STRACK,  L.  SÜTTI:RLIN,  O.  F.WALZEL,  R.WEISSK\FKI>«, 

R.  WOLKAN 

MIT   BESONDERER    UNTERSTÜTZUNG 

VON 

ERICH  SCHMIDT 


HERAUSGEGEBEN 

VON 

JUL.  ELIAS,  M.  OSBORN,  W.  FABIAN,  K.  JAHN,  L.  KRAEHE, 

F.  DEIBEL. 


DREIZEHNTER  lUND  (JAHR  1902). 


BERLIN  1906 

B.    BEHRS  VERLAG 
STEGLITZERSTR.  *. 


Tas" 

M13 


in 
/ 


iVl  it  dem  vorlieg-enden  Bande  treten  die  Jahrosberichtu  in  eine  neue  Periode 
(1er  Entwicklung-  ein.  Sie  haben  eine  durchgreifende  technische  Veränderung  dadurch 
erfahren,  dass  Bibliographie  und  litterarischer  Text  besonders  bearbeitet  und  heraus- 
gegeben worden  sind.  Die  Vorteile,  die  sich  aus  dieser  Trennung  ergeben,  sind 
doppelter  Natur:  einmal  werden  wir  dadurch  in  die  günstige  Lage  versetzt,  den 
klaffenden  Zwischenraum  zwischen  dem  Erscheinungsjahr  der  besprochenen  Arbeiten 
und  dem  Zeitpunkt  der  Besprechung  einigermassen  zu  überbrücken,  sodann  wird 
dem  einzelnen  Referenten  die  Arbeit  verkürzt  und  erleichtert.  Wir  konnten  fast  zu 
derselben  Zeit  dem  Publikum  die  Bibliographie  als  eine  gewisse  Abschlagszahlung 
überreichen  und  zugleich  dem  Mitarbeiter  die  technische  Grundlage  seiner  Leistung 
bieten.  Wir  sind  uns  freilich  auch  der  Mängel  und  Unzuträglichkeiten  wohlbewusst, 
die  das  neues  Verfahren  zumal  für  den  ersten  Versuch  und  Jahrgang  im  Gefolge 
hat.  Abgesehen  davon,  dass  wir  zu  dieser  Neuerung  uns  erst  in  letzter  Stunde 
entscheiden  konnten,  und  der  mit  der  bibliographischen  Arbeit  betraute  Sekretär  sowie 
auch  der  Drucker  deshalb  mit  besonderen  Schwierigkeiten  zu  kämpfen  hatten,  ist  die 
Tatsache  nicht  aus  der  Welt  zu  schaffen,  dass  ein  grosser  Teil  der  bibliographischen 
Arbeit,  die  der  Referent  früher  von  vornherein  nach  inneren  Gesichtspunkten 
erledigen  konnte,  nunmehr  rein  äusserlich  und  schematisch  zu  leisten  ist,  und  dass 
ferner  eine  für  ein  wissenschaftliches  Organ  ungewöhnliche  Fülle  von  sachlichen 
Irrtümern  und  Druckfehlern  bestehen  und  stehen  bleibt.  Ist  der  Bibliograph  doch 
nur  selten  in  der  Lage,  die  einzelnen  bibliographischen  Angaben  an  der  Hand  des 
Materials  selbst  nachzuprüfen,  —  muss  er  doch  in  den  meisten  Fällen  aus  vielfach 
abgeleiteten  Quellen  schöpfen.  Wir  werden  jedoch  alles  daran  setzen,  in  Zukunft 
wenigstens  die  Zahl  der  Druckfehler  zu  verringern;  das  lebhafte  Interesse  unserer 
Mitarbeiter,  das  sich  in  einer  ganzen  Reihe  von  Nachprüfungsvorschlägen  bekundet, 
stärkt  uns  in  dieser  unserer  Hoffnung.  Die  Bibliographie  ist  auch  keineswegs 
lückenlos.  Hier  aber  hat  das  Interesse  unserer  Mitarbeiter  schon  tatkräftig  eingesetzt, 
und  so  haben  wir  im  Text  viele  Nachträge  bringen  können,  deren  bibliographische 
Buchung  hinterher,  im  14.  Jahrgange,  erfolgen  wird.  In  einem  Punkte  wird  sich 
freilich  niemals  eine  völlige  Uebereinstimmung  der  Bibliographie  mit  dem  Texte 
erzielen  lassen,  nämlich  in  den  dispositionellen  Schlagworten  der  bibliographischen 
Aufzählung  und  der  textlichen  Behandlung.  Aber  hier  wie  in  vielen  anderen  Dingen 
müssen  wir  das  Kleinere  preisgeben,  um  das  Grössere  zu  gewinnen. 

Während  unserer  reorganisatorischen  Arbeit,  und  «schon  vorher,  ist  eine 
Reihe  von  Veränderungen  in  den  Einzelheiten  der  Gestaltung  wie  auch  in  dem 
Kreise  unserer  Mitarbeiter  eingetreten.  Zunächst  haben  wir  zwei  wichtige  Abschnitte 
wegen  ihres  Umfanges  und  der  Schwierigkeit,  sie  einem  einzelnen  Referenten  auf- 
zubürden, an  bestimmter  Stelle  teilen  müssen:  das  „Epos"  und  das  ,, Drama"  des 
18./19.  Jahrhunderts.  Bei  jenem  haben  wir  als  Einschnitt  das  Ende  der  romantischen 
Zeit  angenommen,  bei  dem  zweiten  ist  die  „Geschichte  der  Oper"  als  ein  Sonder- 
kapitel ausgeschieden  worden.  Es  hat  sich  dabei  gezeigt,  dass  wir  den  alten  musik- 
geschichtlichen Bericht  voreilig  beseitigt  hatten.  Wir  stellen  also  aus  guten  Gründen 
dieses  aufgehobene  Kapitel  in  beschränkterem  Masse  wieder  her,  indem  wir  es  dem 
Allgemeinen  Teil  als  „Geschichte  des  Liedes  und  der  Oper"  einverleiben  und  unserem 


neug-ewonnenen  Mitarbeiter  Alfred  Heuss,  der  die  Beg-ründung  eines  solchen  Ab 
Schnitts  selbst  angeregt  hat,  zur  Verwaltung  anvertrauen.  Den  zweiten  Teil  des  epischen 
Berichtes  in  Teil  IV  hat  an  Stelle  von  Philipp  Stein  für  dieses  Jahr  Franz  Deibel  in 
letzter  Stunde  übernommen,  wird  ihn  jedoch  von  1903  ab  an  Georg  Pfeffer  abtreten 
und  dafür  den  Bericht  über  „Allgemeine  Litteraturgeschichte"  (I,  1)  übernehmen.  Zu 
unserem  aufrichtigen  Bedauern  ist  Oscar  P.  Walzel  durch  andere  Arbeiten  genötigt 
worden,  seine  Mitwirkung  auf  das  Kapitel  „Romantik"  zu  beschränken.  Auch  der 
Bericht  über  das  Drama  des  18./ 19.  Jahrhunderts  ist  in  andere  Hände  übergegangen. 
Alexander  von  Weilen,  der  seit  der  Begründung  der  Jahresberichte  mit  wärmster  Teil- 
nahme als  Helfer  und  Förderer  an  unserer  Seite  gewirkt  hat,  zieht  sich  notgedrungen, 
um  wichtigeren  und  dringenderen  Aufgaben  seine  ganze  Kraft  widmen  zu  können, 
aus  unserem  Kreise  zurück.  Wir  verlieren  viel  an  diesem  treuen  Freunde  und  finden 
schwer  einen  Ausdruck  für  unser  herzliches  Dankgefühl.  Sein  Nachfolger  ist  Jonas 
Fränkel.  Der  Zuzug  frischer  Kräfte  griff  auch  in  den  inneren  Betrieb  ein,  denn 
Franz  Deibel  wird  neben  seiner  Referententätigkeit  auch  als  Mitherausgeber 
uns  fortan  die  Last  der  redaktionellen  Aufgaben  tragen  helfen. 

Weitere  Verschiebungen,  die  im  einzelnen  aus  den  Arbeitsbedingungen 
der  früheren  Referenten  folgen,  sind  eingetreten  in  den  Abschnitten:  Teil  II, 
Allgemeines  (Arnold  E.  Berger  für  Rudolf  Wolkan);  Teil  III,  Drama  (Paul  Stachel  für 
Fritz  Gotthelf);  Teil  IV:  Briefwechsel,  Tagebücher  und  Memoiren  (Arthur  Eloesser 
für  Viktor  Michels);  Die  deutsche  Litteratur  und  das  Ausland  (Kurt  Jahn  für  Adolf 
Stern);  Lyrik  (Hermann  Nohl  für  Hermann  A.  Krüger);  Allgemeine  Didaktik  (Georg 
Misch  für  Richard  M.  Meyer);  Geschichte  der  Wissenschaften  (Hans  Daffis  für  Egon 
von  Komorzynski). 

Da  bei  der  durchlaufenden  Paginierung  der  neuen  Bände  die  rechtzeitige 
Lieferung  der  Manuskripte  noch  weit  strengere  Bedingung  als  früher  ist,  so  konnten 
wir  leider  das  Eintreffen  der  Beiträge  „Kunstgeschichte"  (Cornelius  Gurlitt),  Stoff- 
geschichte (A,  L.  Stiefel),  Lyrik  (H.  A.  Krüger),  Goethes  Leben  (Max  J.  Hecker)  über 
eine  bestimmte  Frist  hinaus  nicht  abwarten,  ohne  die  Drucklegung  des  ganzen  zu 
schädigen.     Wir  werden  diese  Berichte  im  nächsten  Bande  nachtragen. 

Ein  kräftiges  Wort  des  Dankes  und  der  Anerkennung  schulden  wir  für  un- 
mittelbare und  mittelbare  Unterstützung  bei  unserer  bibliographischen  Tätigkeit  wie 
auch  bei  der  Beschaffung  des  Zeitschriften-  und  Zeitungsmaterials:  dem  Euphorion, 
dem  Goethe-Jahrbuch,  dem  Litterarischen  Centralblatt,  den  Jahresberichten  für 
germanische  Philologie  und  für  die  Geschichtswissenschaft,  der  Internationalen 
Bibliographie  der  Kunstwissenschaft,  dem  Theologischen  Jahresbericht,  dem  Littera- 
rischen Echo,  Herrn  F.  Dietrich  und  seiner  Bibliographie  der  deutschen  Zeitschriften- 
Litteratur;  sodann  den  Redaktionen  des  „Tags",  der  ,, Täglichen  Rundschau"  und 
der  „Nation";  den  Herren  A.  von  Weilen  und  F.  Stakemann  sowie  der  Firma 
Herrose  &  Ziemsen. 

Wir  können  dieses  Vorwort  nicht  schliessen,  ohne  mit  Nachdruck  den  Appell 
zu  wiederholen,  den  wir  im  vorigen  Bande  an  alle  gerichtet  haben,  die  es  angeht: 

Die  Verfasser  Ton  selbständigen  Werken  wie  auch  namentlicli  Ton  Disser- 
tAtionen,  Programmen,  Festreden  usw.  sowie  von  Zeitscliriftenaufsätzen  werden  ein- 
drlnglicli  ersucht,  ein  Exemplar  an  die  JBL.  einzusenden  oder  die  Einsendung  seitens 
ihres  Verlegers  zu  veranlassen.  Bei  Abhandlungen,  die  an  entlegenen  Stellen  ver- 
öffentlicht sind,  wäre  die  Redaktion  schon  für  den  blossen  Hinweis  (vielleicht  mit 
kurzer  Angabe  des  Inhalts)  dem  Autor  zu  Dank  verpflichtet. 

Berlin  W.»« 

Matthäikirchstr.  4ll- 

JULIUS  ELIAS.  MAX  OSBORN.  WILHELM  FABIAN.  KÜRT  JAHN. 

LUDWIG  KRAEHE. 


Inhaltsverzeichnis. 


Erstes  Buch. 

Bibliographie. 

Bearbeitet  von  Oscar  Arnstein  in  Berlin. 


Seite 

I.  Allgemeiner  Teil. 

Litteraturgeschichte 1 

Geschichte  der  deutschen  Philologie   ...  8 

Poetik  und  ihre  Geschichte 10 

Volkskunde 19 

Die  Litteratur  in  der  Schule 29 

Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichts- 
wesens    34 

Geschichte    der    neuhochdeutschen    Schrift- 
sprache         45 

Metrik       52 

Stoffgeschichte       53 

Kunstgeschichte 5t) 

II.  Ton  der  Mitte  des  15.  bis  zum  Anfang: 
des  17.  Jahrhunderts. 

Allgemeines 67 

Lyrik    .         70 

Epos     .     .     ; 72 

Drama       73 

Didaktik 74 

Luther  und  die  Reformation       7l) 

Humanisten  und  Neulateiner 83 

III.  Vom  Anfang  des  17.  bis  zur  Mitte 
des  18.  Jahrhunderts. 

Allgemeines       84 

Lyrik 87 


Seite 

Epos 88 

Drama  88 

Didaktik 89 

lY.  Ton  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts 
bis  zur  Gegenwart. 

Allgemeines : 

Litteraturgeschichte 92 

Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren  .     .  95 

Die  deutsche  Litteratur  und  das  Ausland  102 

Lyrik 111 

Epos 126 

Drama  und  Theatergeschichte 143 

Geschichte  der  Oper 162 

Didaktik: 

Allgemeine  Didaktik 166 

Gelehrtengeschichte 177 

Lessing 185 

Herder 18? 

Goethe : 

Allgemeines 188 

Leben 192 

Lyrik 196 

Epos J97 

Drama 199 

Schiller 202 

Romantik 207 

Das  junge  Deutschland 211 

Siglenregister 214 


Zweites   Buch. 

Text. 

I.  Allgemeiner  Teil.  seiu 

Litteraturgeschichte.  Von  Dr.  Oscar  F.  Walzel,  Professor  an  der  Universität  Bern  .  .  .  221 
Geschichte   der  deutschen   Philologie.     Von   Dr.  Alexander  Reifferscheid,   Professor  an 

der  Universität  Greifswald 234 

Poetik  und  ihre  Geschichte.    Von  Dr.  Theodor  Poppe  in  Berlin 239 

Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache.     Von  Dr.   Ludwig  Sütterlin,  Professor 

an  der  Universität  Heidelberg -  •  2 


Inhaltsverzeichnis. 

Seite 

Metrik.    Von  Dr.  Franz  Saran,  Professor  an  der  Universität  Halle 285 

Die  Litteratur  in  der  Schule.     Von  Prof.   Dr.  Ernst  Naumann,   Direktor  des  Gymnasiums 

zu  Schöneberg  bei  Berlin ' 286 

Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehungswesens.    Von  Dr.  Paul  Stötzner,  Professor  am 

Gymnasium  zu  Zwickau • -91 

Volkskunde.     Von  Dr.  Adolf  Strack,  Professor  an  der  Universität  Giessen 306 

Stoffgeschichte.    Von  Dr.  A.  L.  Stiefel,  Professor  an  der  Kgl.  Industrieschule  in  München. 

Vgl.  Bd.  14  der  JBL. 

Kunstgeschichte.  Von  Dr.  Cornelius  Gurlitt,  Professor  an  der  Technischen  Hochschule  in 
Dresden.     Vgl.  Bd.  14  der  JBL. 

II.  Von  der  Mitte  des  15.  bis  zum  Anfang  des  17.  Jalirliunderts. 

Allgemeines.     Von  Dr.   Arnold  E.  Berger,    Professor  an  der  Technischen  Hochschule  in 

Darmstadt 336 

Lyrik.    Von  Dr.  Rudolf  Wölk  an,  Privatdozenten  an  der  Universität  Wien 350 

Epos.     Von  Dr.  Adolf  Hauffen,  Professor  an  der  Universität  Prag 853 

Drama.     Von  Dr.  Wilhelm  Creizenach,  Professor  an  der  Universität  Krakau 358 

Didaktik.     Von  Dr.  Gustav  Kohfeldt,  Bibliothekar  an  der  Universität  Rostock     ....     360 
Luther  und  die  Reformation.     Von   Dr.  Ferdinand  Cohrs,    Seminardirektor  in  Erichsburg 

bei  Markoldendorf 363 

Humanisten  und  Neulateiner.     Von   Dr.  Georg  EUinger,  Oberlehrer  an  der  6.  Städtischen 

Realschule  in  Berlin 381 

III.  Vom  Anfang  des  17.  bis  zur  Mitte  des  18.  Jahrlinnderts. 

Allgemeines.    Von  Dr.  Alexander  Reifferscheid,  Professor  an  der  Universität  Greifswald  387 

Lyrik.     Von  Dr.  Viktor  Michels,  Professor  an  der  Universität  Jena 393 

Epos.     Von  Dr.  Alexander  Reifferscheid,  Professor  an  der  Universität  Greifswald    .     .  396 

Drama.     Von  Dr.  Paul  Stachel  in  Berlin 396 

Didaktik.     Von  Dr.  Ludwig  Pariser  in  München 400 

IV.  Von  der  Mitte  des  18,  Jalirliunderts  bis  zur  Gegenwart. 

Allgemeines : 

Litteraturgeschichte.    Von  Dr.  Adolf  Stern,  Professor  an  der  Technischen  Hochschule 

in  Dresden 409 

Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren.     Von  Dr.  Arthur  Eloesser  in  Berlin      .     .     .     .  418 

Die  deutsche  Litteratur  und  das  Ausland.     Von  Dr.  Kurt  Jahn  in  Berlin 426 

Lyrik.     Von  Dr.  Hermann  Nohl  in  Berlin-Grunewald.    Vgl.  Bd.  14  der  jbl. 
Epos: 

Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis  zu  Goethes  Tod.  Von  Dr.  Rudolf  Fürst  in  Berlin  454 

Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart.     Von  Dr.  Franz  Deibel  in  Berlin 464 

Drama  und  Theatergeschichte.     Von  Dr.  Jonas  Fränkel  in  Berlin 477 

Geschichte  der  Oper.    Von  Dr.  Alfred  Heuss  in  Leipzig 506 

Didaktik. 

Allgemeine  Didaktik.    Von  Dr.  Georg  Misch,  Privatdozenten  an  der  Universität  Berlin  521 

Gelehrtengeschichte.     Von  Dr.  Hans  Daffis  in  Berlin 546 

Lessing.     Von  Dr.  Erich  Schmidt,  Professor  an  der  Universität  Berlin 556 

Herder.   Von  Prof.  Dr.  Ernst  Naumann,  Direktor  des  Gymnasiums  zu  Schöneberg  bei  Berlin  558 
Goethe : 

Allgemeines.     Von  Dr.  Max  Morris  in  Berlin 562 

Leben.     Von  Dr.  Max  F.  Hecker  in  Weimar.    Vgi.  Bd.  14  der  jbl. 

Lyrik.     Von  Dr.  Max  Morris  in  Berlin 569 

Epos.    Von  Dr.  Carl  Alt,  Privatdozenten  an  der  Technischen  Hochschule  zu  Darmstadt  571 

Drama.     Von  Prof.  Dr.  Richard  Weissenfeis  in  Berlin 572 

Schiller.     Von  Dr.  Ernst  Müller,  Professor  am  Gymnasium  zu  Stuttgart 591 

Romantik.     Von  Dr.  Oskar  F.  Walzel,  Professor  an  der  Universität  Bern 603 

Das  junge  Deutschland.     Von  Dr.  Ernst  Elster,  Professor  an  der  Universität  Marburg.     .  617 

Register 621 

Bemerkungen  für  den  Gebrauch 659 

Druckfehler 659 


Vli 


ERSTES  BUCH. 


BIBLIOGRAPHIE. 


BEARBEITET  VON  OSCAR  ARNSTEIN. 


I  2'.t 


t,  I.     Littcraturgertchicht€. 


1.  Allgemeiner  Teil. 


1,1 

Litteraturgeschichte. 

Methodisches:  Allgemeine  Oesobichtswissenschaft  N.  1.  —  Litteratargeiohichtliehe  Methode  N.  14.  — 
Litteraturgeschichte:  üesumtdurstellnngen:  allgemeine  N.  24;  deutsche  n.  deatsch-österreichiscbe  N.  28°,  in  Werken 
aber  Weltgeschichte  N.  :tO;  Ober  uligemeine  Kultargeschichte  N.  47;  Bber  deutsche  (Seschicbte  und  Kulturgeschichte  N.  50: 
aber  Musikgeschichte  N.fil.  —  Litterutur  und  Kulturgeschichte  einzelner  deutscher  L&nder  and  Bt&dte :  Augsburg  N.6d;  Bayern 
N.  68a;  Böhmen  N.  GSb;  Breslau  N.  08o;  Deotsch-Capri  N.  OSd;  Hessen  N.  69;  Karlsruhe  N.  69a;  MQnchen  M.  69b;  0*t- 
friesland  N.  70;  Pommern  N.  71;  Rheinland  N.  72;  Schweiz  N.  74;  Thüringen  N.  75;  Weinsbprg  N.  76;  Württemberg  N.  77.  — 
Einzelne  Gebiete  im  Spiegel  der  Litteratur:  allgemeine  N.  78;  sprachliche  M.  80.  —  Hülfsmittel  der  Litteratur- 
wissens  chaf  t:  Biographisches  K.  82.  —  Bibliographisches  N.  8J.  —  Nene  Zeitschriften  und  JuhrbQcher:  Bibliographie  N.  104; 
Einzelnes  N.  163.  —  Nene  Ausgaben  N.  174.  —  Zeitungswesen  N.  178.  —  Lexika  und  Litteraturkulender  N.  181.  —  Praktische 
Winke  fQr  den  Leser  N.  191.  —  Citatensammlnngen  N.  208.  —  Sammelwerke  und  gesammelte  Aufsätze  N.  212.  — 


Methodisches: 
Allgemeine  GeschichlsTrisseiischnft. 

1)  J.  Goldfriedrich,  D.  histor.  Ideenlehre  in 
Deutschland.  E.  Beitr.  z.  Gesch.  der  Geistes- 
wissensch.,  vornehml.  d.Geschichtswissensch. 
u.  ihrer  Methode  im  18.  u.  19.  Jh.  Freiburg 
i.  B.,  H.  Heyfelder.     XXII,  544  S.     M.  «,00. 

2)  Th.  Lindner,  Geschichtsphilosophie.  J^in- 
leit.  zu  e.Weltgesch.  seit  d.  Völkerwanderung. 
St.,  Cotta.  IHOl.  XII,  206  S.  M.  4,00.  ||P. 
Barth:  LCBl  S.  922/;};  R.M.Meyer: 
Euph.  9,  S.  155/7;  F.  Medicus:  KantStud.7, 
S.  141/5.]| 

3)  E.  Meyer,  Z.Theorie  u.  Methodik  d.  Gesch. 
GeschichtsphiloBophische  Untersuchungen. 
Halle,  Niemeyer.     VIII,  56  S.     M.  1,20. 

4)  Albr.  Stauffer,  E.  natttrl.  Gliederung  d. 
AVeltgesch.  u.  d.  Horizont  d.  Kulturmensch- 
heit. L., Steinacker.  22  S.  M.1,50.  (AusAZgB.) 

5)  F.  Tön  nies,  Z.Theorie  d.  Gesch.:  ASyste- 
matPhilos.  8,  S.  1-39. 

6)  O.  Umfried,  Ziele  d.  Weltgesch.:  Friedens- 
Bll.  S.  l(»5/9. 

7)  K.  L  a  m  p  r  e  c  h  t ,  Entwicklungsstufen  d. 
Gesch.:  Zukunft  39,  S.  139-43. 

8)  K.  Brevsig,  Massstäbe  d.  Geschichtswissen- 
schaft: ib.  40,  S.  12-26. 

9)  id.,  Aufbau  d.  europäischen  Gesch.:  it.  38, 
S.  55-74. 

10)  id.,  Ich  u.  Welt  in  d.  Gesch.:  JGVV.  26, 
8.  1361-1438. 

11)  L.  Trampe,  Individualismus:  Grenzb.  2, 
S.  594-602,  639-47.     (K.  Breysig.) 

12)  W.  Hellpach,  Geschichtswissenschaften: 
SocialistMhh.  8,  S.  829-32. 

13)  B.  Clemenz,  Geschieh tswissensch.  u.  Ge- 
schichtsunterr.  in  Deutschland  bis  z.  Anfang 
d.  20.  Jh.    Donauwörth,  Auer.  46  S.   M.  0,50. 

Litteraturgeschichtliche  Metliode. 

14)  F.  L  i  e  n  h  a  r  d  ,  Lamprechts  Litteratur- 
betrachtg.:  LE.  4,  S.  959-64. 

15)  O.  H  a  r  n  a  c  k  ,  D.  litterarhist  Methode. 
(=  Essais  u.  Stud.  z.  Litt. -Gesch.  [Braun- 
schweig, Vieweg.  VIII,  393  S.  M.  6,00], 
S.  39-43.) 

Jahr«8b«riokt«  f&r  oanure  deutaehe  Littaraturgesohiokt« 


16)  E.  Reichel,  Lebendige  Litteraturwissen- 
schaft:  Geg.  71,  S.  231/4. 

17)  S.  R.  Nagel,  Maturitätsfragen  aus  d.  dtsch. 
Litt. -Gesch.  Wien,  Deuticke.  IV,  91  S. 
M.  1,25. 

18)  Ratgeber  für  d.  Studium  d.  Litt.-Gesch  :  Neue 
Bahnen  (Wiesbaden)  13,  S.  315-23. 

19)  O.  We  d  d  i  g  e  n  ,  Ueber  d.  Studium  unserer 
Nationallitt.     (=  N.  267,  S.  119-29.) 

20)  Erich  Schmidt,  Wege  u.  Ziele  d.  dtsch. 
Litt.-Gesch.     (=  N.  260,  S.  455-72.) 

21)  M.  Koch,  Litt-Gesch.:  Türmer  Jb.  8.371/5. 

22)  L.  P.  Betz,  Stud.  z.  vergleich.  Litt.-Gesch. 
d.  neueren  Zeit.  Frankfurt  a.  M.,  Litt.  Anst. 
VII,  364  8.  M.4,50.  |[L.  Geiger:  VossZgB. 
N.  51.]| 

23)  M.  J.  Minckwitz,  Gedankensplitter  z. 
vergleichendenLitt.-Gesch.:  Zschr.  für  wissen- 
schaftl,  Zoologie  71,  N.  22. 

Allgemeine    Gesamtdarstellungen    der   Litte- 
raturgeschichte. 

24)  A.  Baumgartuer,  Gesch.  d.  Weltlitt.  Bd.  2. 
3.  u.  4.  Aufl.  Freiburg,  Herder.  XVI,  650  S. 
M.  9,60. 

25)  J.  Scherr,  Gesch.  d.  Weltlitt.  Russ.  Ueber- 
setz.    Heftl.     Moskau,  Kuschnerew.    128  8. 

20)  G.  Saintsbury,  History  of  criticism  and 
literary  taste  in  Europe.  II.  Edinburgh, 
Blackwood.    1902.    612  8.    Sh.  20,00. 

27)  O.  Weddigen,  D.  Poesie  vor  d.  Richter- 
stuhl ultramontaner  Kritik.  (=  N.  267, 
S.  105-18.)     (P.  Nörreuberg.) 

Deutsche  und  deutsch  •österreichische  Litte- 
raturgeschichte. 

28)  A.  Bartels,  Gesch.  d.  dtsch.  Litt.  2  Bde. 
L,  Avenarius.  1901—2.  VIIL  510  8.;  VH, 
850  8.  kM.  5,00.  I[H.  Benzmann:  BerlNN. 
1901,  N.  517;  G.  Gerok:  Christi  Welt.  16, 
8.  1026  7;  M.  Koch:  LE.  4,  S.  3836;  R. 
Weitbrecht:  LCBIB.  8.  272/4;  M.  G. 
Conrad:  Zeitw.  N.  419;  F.  Zimmert:  ZOG. 
53,  8.  190/4;  R.  Lothar:  LE.  4,  8.77-^3; 
F.  Schnürer:  ALBl.  11,  8.  597.]! 

29)  Herr  A.  Bartels  d.  Geschichtsschreiber: 
MVerAbwehrAntisemitismus.  12,  S.  331. 


xui. 


1 


1, 1 .    Litteraturgeschichte. 


30-68 


30)  K.  Heiliuaiiu,  Gesch.  d.  dtsch.  National- 
litt., nebst  e.  Abriss  d.  dtsch.  Poetik.  4.,  ver- 
bess.  Aufl.  Breslau,  Hirt.  11)2  S.  Mit  30 
Dichterportraits.    M.  3,00. 

31)  O.  Leixner,  Geschiclite  d.  dtsch.  Litt.  6., 
verm.  u.  verbess.  Aufl.  L.,  Spamer.  VIII, 
10«7  S.  Mit  423  Abbild,  u.  55  Tafeln. 
M.  16,00. 

32)  H.  Löschhorn,  Dtsch.  Litt.  (=  N.  226, 
S.  171-200.)     (Ergebnisse  u.  Fortschritte.) 

33)  W.  Scher  er,  Gesch.  d.  dtsch.  Litt.  9.  Aufl. 
B.,  Weidmann.     XII,  828  S.     M.  10,00. 

34)  K.  Storck,  Dtsch.  Litt.-Gesch.  2.  Aufl. 
St.,  Muth.    VIII,  496  S.    M.  5,00. 

35)  E.  IJrban,  Tabellen  z.  Gesch.  d.  dtsch. 
Litt.  2.  Aufl.  B.,  Schuster  &  Loeffler.  78  S. 
M.  2,00. 

36)  J.  W.  Nagl  u.  J.  Zeidler,  Dtsch.-österr. 
Litt.-Gesch.  Lfg.  20/1.  Wien,  Fromme, 
k  3  Bogen.    kM.  1,00. 

37)  A.  Bossert,  Histoire  de  la  litt,  allemande. 
Paris,  Hachette.  1901.  X,  1120S.  |[M.Koch: 
LCBl.  S.  265/6.]| 

38)  G.  Eobertson,  History  of  German  Lite- 
rature.    London,  Blackwood.    666  S.    Sh.  10. 

Litteraturgeschichte   in  Werlien   verwandter 
Wissenschafteu. 

39)  Weltgesch.  Her.  v.  H.  F.  Helmolt.  Bd.  2: 
üstasien  u.  Oceanien.  D.  Indische  Ocean. 
Bearb.  v.  M.  v.  Brandt,  H.  Schurtz,  K. 
Weule,  E.  Scheidt.  L.,  Bibliogr.  Inst. 
Mit  10  Karten,  6  Farbendrucktafeln  u.  1 6  Bei- 
lagen V.  F.  Etzold,  O.  Schulz,  L.  Sütter- 
lin.     XVI,  638  S.     M.  10,00. 

40)  0.  Jäger,  Gesch.  d.  19.  Jh.  5.  Aufl. 
(=  Weltgesch.  Bd.  4.)  Bielefeld,  Velhagen 
&  Klasing.  IX,  756  S.  Mit  367  Abbild,  u. 
17  Tafeln.    M.  8,00. 

41)  id.,  Gesch.  d.  neuesten  Zeit  vom  Wiener 
Kongress  bis  z.  Geg.  24.  Aufl.  Lfg.  11-20 
=  Bd.  2,  S.  401-588;  3,  S.  671  u.  Register 
71  S.    B.,  Seehagen,    k  M.  1,00. 

42)  Th.  Lindner,  Weltgesch.  seit  d.  Völker- 
wanderung. Bd.  2.  St.,  Cotta.  X,  508  S. 
M.  5,50.    ![Max  Fischer:  ProtestantMhh.  6, 

5.  3oO/8;     E.  Foss:    PaedA.  44,    S.  632/4, 
841/4.]1 

43)  H.  Schiller,  Weltgesch.  Bd.  4:  Gesch.  d. 
Neuzeit.  B.,  Spemann.  VIII,  971  u.  59  S. 
Mit  20  Tafeln  u.  Karten.  M.  8,00.  |[F.  Rühl: 
LCBl.  S.  1133/4.1] 

44)  Fr.  Seckler,  Weltgesch.  In  Wort  u.  Bild 
dem  Volke  dargeboten.  2.,  durchgeseh.  u. 
erweit.  Aufl.  v.  R  Leibe.  Konstanz,  Hirsch. 
XI,  700  S.     M.  5,00. 

45)  Graf  York  v.  Wartenburg,  Weltgesch. 
in  Umrissen.  Federzeichnungen  eines  Deut- 
schen, e.  Rückblick  am  Schlüsse  d.  19.  Jh. 
7.  Aufl.     B.,  Mittler.    V,  525  S.    M.  9,00. 

46)  T  h.  H.  D  y  e  r ,   A  hist.  of  mod.  Europa. 

6.  vols.     London,  Bell,    k  Sh.  6,00. 

47)  H.  St.  Chamberlaiu,  D.  Grundlagen  d. 
19,  Jh.  4.  Aufl.  2  Bde.  München,  Bruck- 
mann.  CVI,  1055  S.  M.  18,00.  i[P.  M. 
Baumgarten:  HPBll.  129,  S.  619-20;  P.W. 
Behrendt:  Halte  was  Du  hast  25,  S.  647/9; 
G.  v.  Below:  H/.8a,S  479-82;  E.Heuser: 
AkBU.  17,  S.  137/8,  155/9;  E.  Hermes:  DE- 
Bll.  27,  S.  219-34;   K.  F.  He  mann:   Reich 

•  Christi  5,  S.  11-18,  37-46;  M.  Frhr.  v. 
Münchhausen:  DZschr.  15.  S.  142/9; 
Schurig:  ZERU.13,S.3t0/8;G.Schuöter: 


AZgJudent.  66,  S.  90/2;  K.  v.  Strantz:  Geg. 
61,  S.70/I.li 

48)  id.,  D,  Grundlagen  d.  19.  Jh.  Kritische 
Urteile.  2.  verm.  Ausg.  ebda.  VIII,  124  S. 
M.  0,50. 

49)  F.  0  e  h  n  i  n  g  e  r ,  Gesch.  d.  Christent.  in 
seinem  Gang  durch  d.  Jhh.  5.  Aufl.  Kon- 
stanz, E.Hirsch.  XVI,  541  S.  Mit  Abbild. 
M.  4,00. 

50)  K.  Lamp  recht,  Dtsch.  Gesch.  Abt.  1. 
Urzeit  u.  MA.  Zeitalter  d.  Symbol.,  typ.  u. 
konventionellen  Seelenlebens.  Bd.  1.  3.  Aufl. 
B.,  Gaertner.  XXXV,  368  S.  M.6,00.  |[LCB1. 
S.  616/9;  E.  Platzhoff:  AZg«.  N.  95.]] 

51)  H.  Lindau,  Lamprechts  „Dtsch.  Gesch.": 
N&S.  102,  S.  36-48. 

52)  H.  Prutz,  Preuss.  Gesch.  4.  (Schluss-)  Bd. : 
Preussens  Aufsteigen  z.  dtsch.  Vormacht. 
1812—1888.    St.,  Cotta.    VI,  524  S.    M.  8,00. 

53)  R.  Günther,  Dtsch.  Kulturgesch.  3.  Ab- 
druck. (=  Sammig.  Göschen.  N.  56.)  L., 
Göschen.    12".    174  S.    M.  0,80. 

54)  O.  A.  Klaussmann,  Sonst  u.  jetzt.  Rück- 
blick auf  Deutschlands  Entwickl.  in  d.  Neu- 
zeit. E.  kulturgeschichtl.  Abriss.  B.,  Bruer. 
IV,  401  S.     Mit  Abbild.     M.  10,00. 

55)  J.  Scherr,  Dtsch.  Kultur-  u.  Sittengesch. 
11.  Aufl.  L.,  O.  Wigand.  XII,  664  S. 
M.   6,00. 

56)  A.  Knoke,  Dtsch.  Kulturgesch.  in  Tabellen. 
Wiesbaden,  Kunze.    Fol.    31  S.    M.  1,80. 

57)  W.  Rudeck,  Gesch.  d.  öffentl.  Sittlichkeit 
in  Deutschland.  Neue  Ausg.  B.,  Barsdorf. 
VI,  447  S.    Mit  33  Abbild.    M.  11,50. 

58)  T  h.  H  a  m  p  e  ,  D.  fahrenden  Leute  in  d. 
dtsch.  Vergangenheit.  (=  Monographien  z. 
dtsch.  Kulturgesch.  Her.  v.G.  St  einhausen. 
Bd.  10.)  L.,  Diederichs.  4".  128  S.  Mit 
122  Abbild.     M.  4,00. 

59)  F.  Heinemann,  D.  Richter  in  d.  dtsch. 
Vergangenheit.  (JBL.  1900  I  1  :  62.)  |[A. 
Schlossar:  LE.  4,  S.  357.j| 

60)  E.  Reicke,  D.  Gelehrte  in  d.  dtsch.  Ver- 
gangenheit. (JBL.  1900  I  1 :  65.)  |[M.  Herr- 
mann: DLZ.  23,  S.  80/l.]| 

61)  100  Jahre  Musikgesch.  B.,  Schuster  & 
Loeffler.    103  S.    M.  1,00. 

62)  G.  Göhler,  D.  Musikgesch.  u.  Lamprechts 
Geschichtstheorie:   Kw.  iö\  S.  465/8,  526/9. 

63)  K.  Grunsky,  Musikgesch.  d.  19.  Jh.  2  Teile. 
(=  Samml.  Göschen.  N.  164/5.)  L.,  Göschen. 
120.    -131^  jii  s     ^  M  0,80. 

64)  Frz.  Brendel,  Gesch.  d.  Musik  in  Italien, 
Deutschland  u.  Frankreich.  Bearb.  v.  R. 
Härker.  L.,  Bibliograph.  Anstalt.  XXIV, 
662  S.    M.  10,00. 

65)  H.  Merian,  Gesch.  d.  Musik  im  19.  Jh. 
B.,H.  Seemann Nachf.  1901.  VIII,716S.  Mit 
139  Abbild,  u.  38  Tafeln.    M.  13,00. 

66)  H.  Ritter,  Allg.  illustr.  Encyklopädie  d. 
Musikgesch.  Bd.  3/1.  L.,  Schmitz.  III,  187 
S.;  III,  226  S.;  III,  240  S.;  16  S.     k  M.  4,50. 

67)  L.  Schmidt,  Gesch.  d.  Musik  im  19.  Jh. 
(=  N.  241a,  Bd.  6.)  B.,  Schneider.  1901. 
120  S.     M.  2,50. 

Litteratnr-   und   Kultnrgeschiclite    eiuzelner 
Länder  und  Städte. 

68)  L.  Werner,  Gesch.  d.  Stadt  Augsburg  v. 
d.  Zeit  ihrer  Gründung  bis  z.  Wiederauf- 
richtung d.  Dtsch.  Reichs.  Augsburg,  Rieger. 
1900.  VI,  428  S.  M.  5,00.  |[P.  Wittmann: 
ALBl.  11,  S.  204/5. Ji 


A8a-103 


1, 1 .    LitterRturgeschichte. 


3 


öSa)  If  <^ckel,  Havcrisclio  (Jcsch.  (=  Samml. 
(Jüsclien.  NMtiO.)*  L, Göschen.  VAbB.  M.(),8(>. 

OSb)  F.  Bernau,  Studien  u.  Materialien  z. 
.SpecialpeHch.  u.  Heimatkunde  d.  dtscli. 
SpraelifijehieteH  in  Böhmen  u.  Milhren.  Halb- 
l.d.  1.  Trau,  Calve.  :i'M  ü.  Mit  ItO  Abbild, 
u.  \■^  Tafeln.    M.  7,50. 

«Sc)  Auf;.  \Vaj!;ner,  Brenlau.  900  J.  seiner 
(icsch.  E.  FeHtpabe,  d.  XXVI.  Gcneral- 
verHamml,  d.  GörreH-CJe.s.  darj^eboten  vom 
Ortsausse hus.se.  JJreslau,  Müller  <fe  Seifert, 
•i  I  S.    M.  0,W). 

ttSd)  J.  Prölss.  ])out8ch-Capri  inKunst,  Dichtg. 
u.  Leben.  Hi.st,  Küekblick.  Poet.  Bluten- 
lese. Oldenburg,  Schulze.  1901.  VII,  f88S. 
Mit  Abbild.  M.  3,00.  [[WestminsterR.  157, 
8. ',>31/?.|| 

«9)  W.  Schoof,  D.  dtsch.  Dichtung  in  Hessen. 
Marburg,  Kl  wert.  1901.  VHI, 'Jbi  S.  M.  J.öO. 
.|A.  Strack:  DLZ.  L>3,  S.  1 097- ! 700. 1  j 

«»a)  F.  V.  Weech,  Karlsruhe.  Gesch.  d.  Stadt 
u.  ihrer  Verwaltung.  Lfg.  '2\.  Karlsruhe, 
Macklot.    SOS.    Mit  5  Tafeln.    M.  1,00. 

69b)  F.  V.  Kronegg,  Gesch.  v.  München.  Lfg. 
Ö-15.  München,  Kellerer.  4».  S.  113-240. 
h  M.  0,60. 

70)  C.  Borchling,  D.  niederdtsch.  Litt.  Ost- 
frieslands: JbVNiederdSpr.  28,  S.  1-24. 

71)  M.  Wehr  mann,  Aus  Pommerns  Gesch. 
eVortrr.  Stettin,  Saunier.  HI,  103  8.  M.1,60. 

72)  J.  Joesten,  Gesch.  d.  Familie  Joesten  u. 
deren  Familienstiftungen.  Zugleich  als  Bei- 
trag z.  rhein.  Kulturgesch.  mitgeteilt.  Bonn, 
Hanstein.    46  8.    Mit  5  Tafeln.    M.  1,50. 

73)  H.  Boos,  (Jesch.  d.  rhein.  Städtekultur  v. 
ihren  Anfängen  bis  z.  Gegenw.  mit  bes.  Be- 
rücksichtigung d.  Stadt  Worms.  Her.  im 
Auftrag  V.  C.  W.  Frhr.  Heyl  zu  Herrnsheim. 
Bd.  4.  2.  Ausg.  Mit  Zeichn.  v.  J.  Sattler. 
B.,  Stargardt.    4".    VIJI,  741  8.    M.  6,00. 

74)  J.  Hürbin,  Handbuch  d.  Schweiz.  Gesch. 
Lfg.  9-11.    Staus,  Matt,  ä  4  Bogen,   ä  M.  0,>-0. 

75)  Thüringen  in  Wort  u.  Bild.  Her.  v.  den 
Thüringer  Pestalozzivereinen.  Bd.  2.  L., 
Klinkhardt.  ni,492S.  Mit  160 Abbild.  M.4,50. 

7({)  11.  Lau X mann,  Weinsberg  im  Munde  d. 
Dichter  u.  Sänger.  Vortr.  Weinsherg,  Ver- 
lag d.  WeinsbergZg.    45  8.    M.  0,35. 

77)  C.  Belschner,  Gesch.  v.  Württemberg  in 
Wort  u.  Bild.  St.,  Zeller  &  Schmidt.  VI, 
592  8.     M.  I2,r)0. 

Einzelnes  im  Spiegel  der  Litteratnr. 

78)  L.  Weber,  D.  relig.  Entwickl.  d.  Mensch- 
heit im  Spiegel  d.  Weltlitt.  Gütersloh, 
Bertelsmann.  X,  355  8.  M.  6,00.  ||H.  Holtz- 
mann:  DLZ.  23,  S.  133/6.|| 

79)  C.  W.  Peter,  Tierwelt  im  Lichte  d.  Dich- 
tung. L.,  H.  Seemann  Nachf.  VIII,  309  8. 
M.  3,00. 

80)  H.  Begemann,  D.Vornamen  in  d.  dtsch. 
Litt.-Gesch.:  ZGymn.  56,  8.  633/7. 

81)  R.  M.  Meyer,  E.  Apologie  d.  Namenwitzes: 
Nation».  18,  8.  518-21.  (Namenspiele  in  d. 
Litt.) 

81a)  W.  Kirchbach,  D.  Pseudonym:  LE.  4, 
8.  1589-96. 

Hiilfsniittel  der  Litteratnrwissenscliaft: 

Biographisches  und  Bibliographisches* 

82)  Allg.  dtsch.  Biographie.  Bd.  46  7.  L., 
Duucker  &  Humblot.   778,  780  S.    h.  M.  12,00. 


83)  Samml.  bernischer  Biographien.  Lfg.  32  3 
=  Bd.  4,  8.  563-612;  5,  S,  f-bo.  Bern, 
Schmid  &  P>anke.     k  M.  1,20. 

84)  Schweizerisehe  Porträt  -  Galerie.  Heft  8. 
Zürich,  Artist.  Institut  Grell  Füssli.  8  Taf. 
M.  1,00. 

85)  H.  Maync,  D.  litterarliist.  Biographie: 
Türmer  4«,  8.  426-31. 

86)  Biograi»hien  d.  Wiener  Künstler  u.  Schrift- 
steller. Red.  v.  P,  (J.  Rheinhar<lt.  Buch- 
schmuck V.  F.  KrauKH.  (=  Deutsch-ÖBtcrr. 
Künstler-  u.  Schriftstellerlexikon.  Bd.  I. 
Her.  V.  H.  C.  Kosel.)  Wien,  I.^chncr.  VII, 
618  8.    M.  7,00. 

87)  A.  F.  Seh  aller,  Schriftstellerlexikon  d. 
siebenbürg.  Deutschen.  (=  J.  T  r  a  u  s  c  h  , 
Schriftstellerlexikon  Bd.  4.)  Hermannstadt, 
Krafft.     XI,  575  8.    M.  7,V5. 

88)  H.  H.  H  o  u  b  e  n  ,  Entwurf  zu  e.  dtsch. 
Bibliographie.  In  Verbindung  mit  G.  Kar- 
peles  bearb.     L.,  Dietrich.    24  8.    M.  0,50. 

89)  A.  Sauer,  E.  bibliograph.  Gesellschaft: 
Euph.  9,  8.  270/1. 

90)  Hinrichs  Halbjahrskatalog  d.  im  dtsch. 
Buchhandel  erschien.  Bücher,  Zeitschriften 
u  Landkarten.  Fortsetz.  207/8.  L.,  Hinrichs. 
4".    448,  170  8.;  430,  168  8.    h  M.  7,50. 

91)  Vierteljahrskatalog  d.  Neuigkeiten  d.  dtsch. 
Buchhandels.  Jahrg.  56  (190(J).  4  Hefte. 
ebda.    1031  8.     ä  Heft  M.  2,70. 

92)  Wöchentl.  Verzeichn.  d.  erschienenen  u.  d. 
vorbereiteten  Neuigkeiten  d.  dtsch.  Buch- 
handels. Nach  Wi-ssenschaften  geordnet. 
Nebst  12  Monatsregistern  1902.  ebda.  52  Nn. 
kl«,  Bg.    M.  10,(X). 

93)  Bibliographie  d.  dtsch.  Zeitschriftenlitt.  mit 
Einschluss  v.  Sammelwerken  u.  Zeitungs- 
beilagen. Bd.  10.  Her.  V.  F.  Dietrich.  Mit 
Beitrr.  v.  E.  Roth,  A.  L.  Jellinek  u.  E. 
Funke.  L,  Dietrich.  4".  5  Lfgn.  h  5  Bg. 
M.  20,00. 

94)  Bibliographie  deutscher  Rezensionen.  Bd.  1 
(1900).  (JBL.  1900  I  2a  :  398.)  i[AkBll.  17, 
8.  213/4.]| 

95)  Dasselbe.  Bd.  2.  (\^(<L)  L.,  Dietrich.  4". 
XXXIX,  288  8.    ]\I.  25,00. 

96)  Jahresberichte  für  neuere  deutsche  Litt.- 
Gesch.  Mit  bes.  Unterstütz,  v.  Erich 
Schmidt  her.  v.  J.  Elias,  M.  Osborn, 
W.  Fabian,  K.  Jahn.  Bd.  9,  Abteil.  3/4; 
10,  Abteil.  1  2.  B.,Behr.  VIII,  159  8.;  1618.; 
145  8.    ä  M.  8,00. 

97)  Jahresberichte  über  d.  Erscheingn.  auf  d. 
Gebiete  d.  german.  Philol.  Her.  v.  d.  Ges. 
für  dtsch.  Philol.  zu  Berlin.  Jahrg.  22  (1901). 
Abteil.  2.   L,  Reisland.   VIII,  388  8.   M.  9,00. 

98)  A.  R  o  s  e  n  b  a  u  m  ,  Bibliographie  z.  Litt.- 
Gesch.  1901:  Euph.  9,  S.  213-66. 

99)  Allg.  Litteraturblatt.  Her.  durch  d.  österr. 
Leo-Ges.  Red.  v.  F.  Schnürer.  Jahrg.  11. 
Wien,  Administration  d.  Allg.  Litteraturbl. 
4».    24  Nn.  ä  2  Bogen.     M.  12,<  0. 

100)  Litterarisches  Centralblatt.  Her.  v.  E. 
Za rucke.  Mit  e.  halbmonatlichen  Beilage 
.1)  schöne  Litteratur".  L.,  Avcnarius.  4". 
XXIV,  i::)l   u.  VI,  399  S.     M    30,00. 

101)  Litterarisehes  Echo.  Halbmonat^^schr.  für 
Litteraturfreunde.  Her.vJ. Ettlingen  Jg.4. 
B  ,  Fontane.    24  Nn.  ä  2'  »  Bogen     M.  Iü.(t0. 

102)  A.  Graesel,  Handbuch  d.  Bibliotheks- 
lehre. 2.  Aufl.  L ,  Weber.  X,  584  8.  Mit 
125  Abbild,  u.  22  Tafeln.     M.  18,00. 

103)  J.  Kürschner,  Handbuch  d  Presse.  B., 
Hillger.     VHI,  1594  S.     M.  12,:)0. 

1* 


1, 1 .    Litteraturgeschichte. 


104-141 


Neue  Zeitschriften;  Jahrbttcher. 

104)  Der  Autor.  Zeitschr.  für  Litt,  u  Kunst. 
Red.  V.  J.  Wytrlik  U.V.Voigt.  Jahrg  1. 
Wien,  Neue  Litteraturanstalt.  4°.  26  Nn. 
k  l'2  Bogen.     M.  8,00. 

105)  Brand,  Zeitschr.  für  geistige  Revolution. 
Her.  V.  F,  V.  Borgias-Schmid.  Jahrg.  1. 
St.,  „Brand".    L'4  Hefte  h  1  Bogen,    k  M.  0,20. 

106)  Deutsch-Böhmerland.  Oesterr.  Familienbl. 
lUustr,  Halbmonatsschr.,  her.  v.  J.  B  Leo. 
Jahrg.  1.  Braunau,  Felgenhauer.  4".  24 
Hefte  k  IV*  Bogen.     M.  8,00. 

107)  Deutscher  Herold  Her.  v.  H.  Stiegeier 
u.  H.  Grasheu.  Jahrg.  1.  München,  Stiegeier. 
4".    52  Nn.  k  '/«  Bogen,     k  M.  0,05. 

lOS)  Deutschland.  Monatsschr.  für  d.  gesamte 
Kultur,  unter  Mitwirk.  v.  E.  v.  Hartmann, 
Th.  Lipps,  B.  Litzmann,  O.  Pfleiderer 
u.  F.  Tönnies,  her.  v.  Graf  P,  v.  Hoens- 
broech.  Jahrg.  1.  B.,  Schwetschke.  12 
Hefte  k  8  Bogen     k  M.  2.50. 

109)  Der  freie  Christ.  Wegweiser  für  Freunde 
d.  Lichts,  d.  Wahrheit  u.  d  geist.  Freiheit. 
Her.  V.  C  v.  Schmidtz  Jahrg.  1.  Haim- 
hausen  bei  München,  Reformverlag.  4". 
12  Nn.  k  i/a  Bogen      M.  2,40. 

110)  Das  Freie  Wort.  Frankfurter  Halbmonats- 
schr. auf  allen  Gebieten  d.  geistigen  Lebens, 
begründet  v.  C.  Saenger,  her.  v.  M.  H  e  n  n  i  n  g. 
Jahrg.  2.  Frankfurt  a.  M.,  Neuer  Frank- 
furter Verlag.    31  Nn.  k  2  Bogen.    M.  8,00. 

111)  Fröhliche  Kunst.  Her.  v.  V.  v.  Reisner 
n.  Th.  Etzel.  Jahrg.  1.  B.,  Messer.  7  Hefte 
k  6  Bogen,     k  M.  1,00. 

112)  Frühroth.  Zeitschr.  für  Politik,  Kunst  u. 
Leben.  Her.  v.  Rob.  Hey  mann.  2.  Jahrg. 
Heft  1.     L.,  Dege.     4«.     16  S.     M.  0,50. 

113)  Fuldaer  Geschichtsblätter,  Monatsbeilage 
z.  Fuldaer  Zg.  Red.  J.  Karteis.  Jahrg.  1. 
Fulda,  Aktiendruckerei,  12  Nn.  k  3  Bogen. 
M   2,00. 

114)  Hammer.  Monatsblätter  für  dtsch.  Sinn. 
Schriftleiter:  Th.  Fritsch.  L.,  Fritsch. 
12  Nn.  k  IV2  Bogen.     M.  2,00. 

115)  Der  Heide.  Blätter  für  religiöse  Renais- 
sance. Herausgeber:  M.  Frhr.  v.  Münch- 
hausen.  B.,  Geschäftsstelle  d.  „Heiden". 
4«.  Wöchentlich  1  N.  k  4  S.  k  M.  0,10. 
(Erscheint  nicht  mehr.) 

116)  Hessische  Blätter  für  Volkskunde.  Her. 
im  Auftrag  d.  hess.  Vereinigung  für  Volks- 
kunde V.  A.  Strack.  Bd.  1.  L.,  Teubner. 
290  S.     M.  7,50. 

117)  Historia.  Monatsschr.  für  Unterhaltung  u. 
Belehrung.  Her.  v.  G.  A.  Müller.  Jahrg.  1. 
Hagen  i  W.,  Kottsieber.  4«.  12  Nn.  k  2 
Bogen.     M.  6,00. 

118)  Die  Hütte.  Zeitschr.  für  d.  Volk  u.  seine 
Jugend.  Jahrg.  J.  Her  v.  G.  Morgenstern. 
Dresden,  Wallfisch.  24  Hefte  k  2  Bogen. 
M.  6,00. 

119)  Isis.  Blätter  aus  d.  Vergangenheit,  ge- 
schrieben u.  her.  V  R.  Hey  mann.  Jahrg.  1. 
L.,  Dege  4".  18  Hefte  k  1  Bogen 
k  M.  1,00. 

120)  Janus.  BU.  für  Litt.-Freunde.  Monatsschr. 
für  Litt.  u.  Kritik.  Bd.  1.  Jauer,  Hell- 
mann.    12  Hefte  k  3  Bogen,     k  M.  0,60. 

121)  Die  Kultur.  Halbmonatsschr.  Her.  v. 
S.  Simchowitz.  Jahrg.  1.  Köln,  Schaf  stein 
&  Co.     2i  Hefte    k  4'k  Bogen,     k  M.  0,75. 

122)  Der  Kunst-Courier.  Wochenschr.  für  Musik, 
Theater  u.  d.  bild. Kunst.  Her.  v.  K.Richter. 


Jahrg.    1.      Südende-Berlin,    Thiele.      Fol. 
52  Nn.  k  'J2  Bogen.     M.  12,00. 

123)  Landsberger  Geschichtsblätter  für  Stadt  u. 
Bezirk.  Her.  v.  Reallehrer  Schober.  Jahrg.  1 . 
Landsberg  a.  L.,  Verza.  12  Nn.  k  '.'2  Bogen. 
M.  1,00. 

124)  Litterarische  Warte  Monatsschr.  für  dtsch. 
Litt.  Her.  v.  d.  Dtsch.  Litt.-Ges.  Bd.  3. 
München,  Allg.  Verlags-Ges.  12  Hefte  k 
4  Bogen.     M    6,00.     |[Academia  N.  7.]l 

125)  Neue  Gemeinschaft.  Her.  v.  H.  Hart. 
Jahrg.  1902.  Berlin-Treptow,  Mieschel.  10 
Hefte  k  2  Bogen.     M.  4,00. 

126)  Oberschlesien.  Zeitschr.  z.  Pflege  d.  Kennt- 
nis U.Vertretung  d.  Interessen  Oberschlesiens. 
Her.  V.  E.  Zivi  er.  Jahrg.  1.  Kattowitz, 
Böhm.     12  Hefte  k  4V2  Bogen.    M.  12,00. 

127)  Ost  u.  West.  Illustr.  Monatsschr.  für 
mod.  Judentum.  Her.  v.  D.  Trietsch  u. 
L.  Winz.  Jahrg.  2  B.,  Calvary.  4".  12 
Hefte  k  2  Bogen.     M.  6,00. 

128)  Der  Osten.  Litt  Monatsschr.  Her.  vom 
Ver.  , Breslauer  Dichterschule".  Red.  v. 
A.  F.  Krause.  Jahrg.  2.  Görlitz,  Dülfer. 
12  Hefte  k  1  Bogen,     k  M.  0,30. 

129)  Politisch-anthropologische  Revue.  Monats- 
schr. für  d.  soziale  u.  geistige  Leben  d. Völker. 
Herausgeber:  L.  Woltmann  u.  K.  E.  Buh- 
mann. Jahrg.  1.  Eisenach,  Thüringsche 
Verlagsanst.    4».   12  Nn.  k  5  Bogen.  M  12,00. 

130)  Die  Redaktion.  Fachzeitschr.  für  Redak- 
teure, Journalisten.  Her.  V.  R.Wrede.  Red. 
V.  J.  Jellinek.  Jahrg.  1.  B.,  Dr.  Wrede. 
24  Nn.  k  1  Bogen,     k  M.  0,25. 

131)  Die  Reformation.  Dtsch. -Evangel.  Kirchen- 
Zg.  für  die  Gemeinde.  Her.  v.  E.  Bunke. 
Jahrg.  1.  B.,  Buchhandl.  d.  Berl.  Stadt- 
mission.    52  Nn.  k  1  Bogen.     M.  8,00. 

132)  Das  Reichsland.'  Monatshefte  für  Kunst, 
Wissensch.  u.  Volkstum  Her.  v.G.Koehler. 
Jahrg.  1.  Metz,  Lupus,  k  37.3  Bogen,  k  M.1,00. 

133)  Die  Religion  der  Menschheit.  Monatsschr. 
z.  Verbreit.  d.  positiven  Weltanschauung. 
Her.  V.  H.  Molenaar  Jahrg.  2.  L.,  Uhlig. 
12  Hefte  k  2  Bogen.     M.  4,00. 

134)  Die  Rheinlande.  Monatsschr.  für  dtsch. 
Kunst.  Im  Auftrage  rhein.  Kunstfreunde 
her.  V.  W.  Schaefer.  Bd.  J.  Düsseldorf, 
Bagel.  12  Hefte  k  6  Bogen.  Mit  Abbild, 
u.  Tafeln.     M.  24,00. 

135)  Der  Roland.  Zeitschr.  für  brandenb.-preuss. 
u.  niederdtsch.  Heimatkunde.  Her.  v.  C. 
Kuhns.  Jahrg.  1.  B.,  Zillesen.  4«.  52 
Nn.  k  1  Bogen.     M.  10,00. 

136)  Rübezahl.  Monatsschr.  z.  Pflege  d.  schles. 
u.  böhm.  Mundart.  Neue  Folge,  Bd.  1. 
Her.  V.  F.  Grundmann  u.  R.  Preussler. 
Breslau,  Wohlfahrt.  12  Nn.  k  Va  Bogen. 
M.  3,00. 

137)  Der  Sänger.  Monatsschr.  für  christl.  Poesie. 
Her.  V.  G.  Bohl  je.  Jahrg.  1.  Hannover, 
Böhlje.     12  Nn.  k  1  Bogen.     M.  3,00. 

138)  DerSpielmann.  Monatsbll.  für  dtsch.  Dichtg. 
Her.  V.  E.  Wach  1er.  Jahrg.  2.  B.,  Fischer 
&  Franke.     12  Hefte  k  3  Bogen,     k  M.  0,80. 

139)  Symposion.  Belletr.  Monatsschr.  Her.  v. 
H.  Kiehne.  Bd.  2.  Nordhausen,  Kiehne. 
12».     k  1  Bogen.     M.   10,00. 

140)  Der  Stürmer.  Halbmonatsschr.  für  künstler. 
Renaissance  im  Elsass.  Her.  v. R. Schickel^. 
Red.  V.  O.  Flake.  Jahrg.  1.  Strassburg, 
Singer.     12  Nn.  k  1  Bogen.     M.  5,00. 

141)  Südwestdeutsche  Rundschau.  Halbmonats- 
schr. für  dtsch.  Art  u.  Kunst.     Her.  v.  W. 


143  166 


I,  I .     Litteratur|?eBchichte, 


Levy,  A.  u.  C.  PhilipH.    Jahrg.  2.    Soden, 

SiulwcHUlcutHcher  Verlag.    2i  Nu.  Ji  2  Bogen. 

M.  4,H0. 
I4'i)    UiiHcr    AiihHltliintl,      .lalirg.   2.      Detwau, 

Dünnhmipt,     U2  Nri.  ii   I    Bogen.     M.  8,(M). 
I42n)  Die  WuUlimUilc.     Sdiles.  Viertcljahr.sl)!!. 

(1.  litt.  Verein  , Waidmühle'*  zu  Warnibrunn. 

Her.    V.     W.     lioewig     ii.    J.    lOichhorn. 

.luhrg.    ;<.       Warmbrunn,     Leipelt.       80    S. 

M.  2,00. 

143)  I)a.s  Zwanzigste  Jahrhundert  (früher  .Freie 
Dtsch.  JMl.").  VVochenHchr.  für  Politik, 
Wissenschaft  u.  Kunst.  Her.  v.  J.  Klüsen 
u.  .1.  B  um  Uli  er.  Jahrg.  2.  Augsburg, 
Lampart  &  Co.     f".     324  S.     M.  8,00. 

144)  Warendorfer  Jilätter  für  Orts-  u.  Heimats- 
kunde.  Red.  v.  H.  Schumacher.  Jahrg.  1. 
Warendorf,  Schnell.  4".  12  Nn.  k  'u  Bogen. 
M.  1,00. 

145)  Die  Wartburg,  Dtsch.-evangel.Wochenschr. 
Her.  V.  Superintend.  Meyer  u.  J.  Ei  sen- 
ke Ib.  Schriftleiter:  Eckardt  u.  F.  Hoch- 
stetter.  Jahrg.  1.  München,  Lehmann.  4". 
52  Nn.     Jl  *ji  Bogen.     M.  4,00. 

14ö)  Die  Zeit.  Nationalsoeiale  Wochen.sohr. 
Her.  V.  F.  Naumann.  Ked.  v.  P.  Rohrbach. 
Jahrg.  1.  Berlin-Schöneberg,  Verl.  d.  „Hilfe". 
52  Hefte  k  2  Bogen,     h  M.  0,:<0. 

147)  Aus  Höhen  u.  Tiefen.  E.  Jb.  für  d.  dtsch. 
Haus.  Her.  v.  K.  Kinzel  u.  E.  Meinke. 
Bd.  6.  B.,  Warneck.  VII,  472  S.  M.  4,00. 
|[F.  M.  Scheele:  ChristlWelt.   16,  S.  1225/6. || 

148)  Avalun.  E.  Jb.  neuer  dtsch.  lyr.  Wort- 
kunst. Her.  V.  R.  Scheid.  München, 
„Avalun«.  Fol.  HO  S.  Mit  Abbild. 
M.  10,00. 

149)  Bremisches  Jahrbuch.  Her.  v.  d.  hist.  Ges.  d. 
Künstlerver.  Bd.  20.  Bremen,  Nössler.  XII, 
19a  S.     Mit  Abbild.     M.  4,50. 

150)  Die  Freude.  E.  dtsch.  Kalender  für  d. 
J.  1902.  Düsseldorf,  Langewiesche.  84  S. 
Mit  Abbild.     M.  1,20. 

151)  Hessische  Heimat.  E.  litt.  Jahrb.  für  1902. 
Her.  V.  P.  Heidelbach.  Buchschmuck  v. 
A.  Wagner.  Cassel,  Victor.  142  S.  Mit 
Abbild.     M.  2,00. 

152)  Iduna.  AVeimarisehes  Taschenbuch  auf 
190;{.  In  Verbindg.  mit  Ad.  Bartels,  Gust. 
Falke,  Herm.  Friedrich  u.  a.,  her.  v. 
E.  H.  Wach  1er.  B.,  Costenoble.  208  S. 
M.  2,00. 

153)  Jenaer  Jahrbuch.  Mit  Unterstütz,  d.  Stadt 
Jena,  her.  vom  Stadt.  Museum.  Red.  v.  P. 
Weber.  Bd.  1  (1901).  Jena,  Frommann.  VI, 
42  S.     M.  1,00. 

154)  Jahrbuch  d.  Kölner  Blumenspiele.  3.  Her. 
V.  d.  Litterar.  Ges.  in  Köln.  Köln,  Schmitz. 
324  S.     Mit  4  Tafeln.     M.  6,00. 

155)  Jüdischer  Almanach  5663.  Her.  v.  B. 
Freiwel  u.  E.  M.  Lilien.  B.,  Jüdischer 
Verlag.    4".    315  S.    Mit  Abbild.    M.  6,00. 

156)  Die  Landjugend.  E.  Jahrbuch  z.  Unter- 
haltung u.  Belehrung.  Her.  v.  H.  Sohnrey. 
Bd.  6.  B.,  Dtsch.  Dorf  Schriften- Verl.  VIII, 
200  S.     M.  1,25. 

157)  Oesterr.  Jahrbuch.  Für  den  österr.  Volks- 
schriften-Ver.  her.  V.  J.  V.  H  eifert.  Jahrg. 
26.   Wien,  Kubasta  &  Voigt.   2ö0  S.   M.  6,00. 

158)  Neue  Christo terpe.  Her.  v.  S.  Keller, 
Ch.  Rogge,  L.Weber  u.R.  Mumm.  Bd.  24. 
Halle,  E.  Müller.     VI,  416  S.     M.  4,00. 

159)  Patria.  Jahrbuch  der  , Hilfe"  1903.  Her. 
V.  Fr.  Naumann.  B.,  Schöneberg,  Buch- 
verlag d.  ,Hilfe\     174  S.     M.  3,00. 


160)  Spemanns  Annalen.  ÜHil— (»2.  Konver- 
sations-Kalender  für  Jedermann.  Her.  v.  J. 
Penzier.  B.,  Spemann.  VIII,  394  ß. 
M.  5,50. 

161)  Türmer-Jahrbuch.  Her.  v.  J.  E.  v.  Grott- 
huHH.  St.,  Greiner  &  Pfeiffer.  VH,  4t2  H. 
Mit  Abbild,  u.  9  Tafeln.  M.  6,00.  |W. 
Wolff:  LE.  4,  8.  425/6.|l 

162)  Wiener  Almanach.  Jahrbuch  für  Litt,  KunHt 
u.  öffentl.  Leben.  Her.  v.  J.  Jaeger.  Wien, 
Teufen.  VII,  416  8.  Mit  65  Abbild,  u.  5 
Kunstbeilagen.     M.  7,0(J. 

163)  U.  V.  Hasseil,  Dtsch.  Zeitschriften  u.  ihre 
Wirkung  auf  d.  Volk.  St.,  Belser.  48  H. 
M    0,8(>. 

164)  W.  V.  Heidenberg,  Z.  Charakteristik 
unserer  Zeitschriften:  LittWarte.  3,  8.  115/X^ 
176-82. 

165)  J.  Ettlinger,  Neue  Zeitschriften:  AZgB. 
N.  1.52. 

166)  R.  Presber,  E  Lanze  für  d.  »Gartenlaube* : 
Post  N.  30. 

167)  Z.  Gesch.  d.  „Gartenlaube":  Gartenlaube  5(i, 
N.  1,  6,  8,  25. 

168)  O.  J.  Bierbaum,  Z.  Eingehen  d.  ..Insel": 
Insel  3^  8.  349-55. 

169)  E.  Schlaikjer,  1).  „Kunstwart":  Welt  am 
Montag  N.  6. 

170)  A.  V.  8.,  Gegen  den  , Kunstwart" :  F'reistatt 

4,  8.  676/7. 

171)  E.  Platzhoff,  Wozu?:  LH  4,  8.  1422/7. 
(Ziel  u.  Zweck  d.  Litt.  Pxho.) 

172)  P.  Lindau,  ,Nord  u.  Süd".  1877-1902: 
N&8.  101,  S.  1/8. 

173)  E.  Engels,   Dtsch.  Witzblätter:  Geg.  Gl, 

5.  215/7. 

Neue  Ansgaben. 

174)  G.  Witkowski,  Kla.ssiker  -  Ausgaben: 
ZBücherfreunde.  5,  S.  25-30. 

175)  A.  Bartels,  Billige  Klassiker- Ausgaben: 
LCBIB.  S.  385/8. 

176)  E.  Engel,  Neue  Klassiker-Ausgabe:  LE. 

4,  8.  386/9. 

177)  „Jungbrunnen":  DHeimat.  5',  8.  257-66. 
177a)  P.  N.  Cossmann,   Wiesbadener  Volks- 
bücher: Ges.  1901,  3,  S.  255/6. 

Zeitiingsvresen. 

178)  L.  Salomon,  Gesch.  d.  dtsch.  Zeitungs- 
wesens. Bd.  2.  D.  dtsch.  Zeitgn.  während 
d.  Fremdherrschaft  (1792- 1814).  Oldenburg, 
Schulze.     X,  272  S.     M.  3,00. 

179)  Z.  Gesch.  d.  Intelligenzwesens:  Grenzb.  2, 

5.  545-52,  605-12. 

180)  I).  Kurfürstl.  Pfalz  -  Bayer.  Regierungs- 
u.  Intelligenzblatt  1801.  Baverland  13, 
8.  20.3/4,  211/3,  224/5. 

Lexika;  Litteraturkalender. 

181)  K.  F.  R  o  m  b  e  rg,  E.  Wort  vom  Konversations- 
Lexikon:  Geg.  62,  N.  49. 

182)  H.  Cunow,  Brockhaus:  NZSt.  20»,  8.  478/9. 
(Dazu:   E.  Wurm:  ib.  8.  73».) 

183)  R.  Schaukai,  D.  neue  Brockhaus  u.  d. 
mod.  dtsch.  Litt.:    ML.  71,  8.  31. 

184)  P.  V.  Schön than,  D.  grosse  Meyer: 
Wiener  Abendpost  N.  268. 

185)  Herders  Konversat.-Lexikon:  LRs.  28, 361/4. 

186)  Zeitlexikon.  St.,  Dtsch.  Verlagsanstalt. 
12  Hefte.     770,  626  S.     ä  M.  1,00. 


1, 1 .    Litteraturgeschichte. 


187-229 


187)  The  Je\vi.«h  Encyclopaedia.  London, 
Funk  <*fe  Wagnalls.    XXXVIII,  685  S.    1[M. 

-    Lambert:  JSav.  S.  204/7;    H.  Snowman: 
Jewish  QuR.  14,  S.  .H7.V7.|| 

188)  Dtsch.  Litt.-Kalender  auf  d.  J.  1902.  Her. 
V.  J.  Kürschner.  Jahrg.  24.  L.,  Göschen. 
12".     12,  1760  S.     M.  6,.^0. 

189)  Reiters  kath.  Litt.-Kalender.  Neu  bearb. 
V.  J.  Jörg.  Jahrg.  6.  Essen,  Fredebeul  & 
Koenen.  XX,  'M'6  S.  Mit  6  Bildnissen. 
M.  3,00. 

100)  M.  Holzmann  u.  H.  Bohatta,  Dtsch. 
Anonymen  -  Lexikon  1501— lö50.  Bd.  I. 
A-D.  Weimar,  Ges.  d.  Bibliophilen.  XVI, 
422  S.  (Nur  für  Mitglieder.)  |[LCB1.  S.  1370/1; 
M.  Grolig:  MOesterrVerBibliothekswesen. 
ti,  N.  2;  A.  Kohut:  ML.  71,  S.  266/7;  H. 
F.  Wagner:  ZOG.  53,  S.  758-60.]| 

Praktische  Winke  filr  den  Leser. 

191)  Irene  v.  Troll-Borostvan  v,  VomLesen: 
EthKultur.     10,  S.  395/6. " 

192)  Heinr.  Schulz,  AVas  heisst  lesen?:  Hütte 
1,  S.  8-10. 

193)  Was  wir  lesen:   Grenzb.   1,  S.  27-36. 

194)  Was  Avollen  wir  lesen?  Lehrerin  in  Schule 
u.  Haus  19,  S.  199-203. 

195)  Joh.  Müller,  Lesen  u. Verstehen:  Blätter 
z.  Vüege  d.  persönl.  Lebens  1,  S.  180-94. 

190)  H.  Schliepmann,  Unser  Lesejammer: 
DMschr.   I,  S.  716-22. 

197)  Ella  Mensch,  Bücher,  die  wir  lieben, 
die  wir  hassen,  die  wir  lesen:  TagB.  1901, 
N.  339. 

198)  Die  meist  gelesenen  Bücher  1900—01 :  LE. 

4,  S.  496-502. 

199)  F.  Laban,  Ungelesene  Bücher  als  Zeichen 
d.  Zeit:  DRs.  111,  S.  431/9. 

200)  W.  Du  well,  Was  lesen  die  Arbeiter?: 
NZst.  201,  S.  319-20. 

201)  0.  Kernstock,  Was  liest  d.  dtsch. 
Arbeiter?:  CBlKathClerusOesterr.  21,  N.  13. 

202)  A.  Köhler,  Was  lesen  unsere  Kinder?: 
Zeit«.  11,  S.  755-60. 

203)  H.  Ostwald,  Was  lesen  d.  dtsch.  Klein- 
städter?: LE.  4,  S.  1145/8. 

204)  A.  Berthold,  Wege  zu  Büchern.  fJBL. 
1900    I    1:122.)      |[F.    Milkau:    DLZ.    23, 

5.  307 7-81. ]| 

205)  A.  Bettelheim,  D.  Zukunft  d.  Buches: 
Nation«.  18,  S.  219-20. 

206)  T.  Kellen,  Bücherwidmungen:  ZBücher- 
freunde.  5,  S.  72/7. 

207)  Litterar.  Ratgeber  1902.  Her.  vom  „Kunst- 
wartV  Red  :  F.  Avenarius.  München, Call- 
wey.   96  S.  Mit  Abbild,  u.  10  Tafeln.  M.  1,00. 

Citatensanimlnngen. 

208)  D.  Buch  d.  Bücher.  Aphorismen  d.  Welt- 
litt. Her.  V.  E.Berg  (L.  Auspitz).  8.  Aufl. 
2  Bde.  Teschen,  Prohaska.  XVIII,  830  S.; 
XVIII,  912  S.     k  M.  10,00. 

209)  id.,  Aus  d.  Weltlitt.  Erlesene  Gedanken 
in  erlesener  Sprache  gesammelt  und  ge- 
ordnet. Mit  e.  Anhang:  , Geflügelte  Worte". 
AVien,  Szelinski.    12«.    VII,  152  S.    M.  2,50. 

210-211)  Reise-Gedanken  u.  Gedanken-Reisen. 
(Verse,  Aphorismen,  Sprüche  zeitgenöss. 
Autoren):  Welt  auf  ReLsen  2,  S.  1/3,  21/3, 
46/8,  «3/5. 


SanimeliYcrke  und  gesammelte  Aufsätze. 

212)  Aus  d.  Humboldt-Akademie.  Max  Hirsch 
gewidmet  von  d.  Docentenschaft.  B.,  Weid- 
mann.    X,  284  S.     M.  5,00. 

213)  Beitrr.  z.  neueren  Philologie.  J  Schi])per 
z,  19.  Juli  1902  dargebracht.  Wien,  Brau- 
müller.    501  S.     M.  15,00. 

213  a)  Beitrr.  z.  roman.  u.  engl.  Philologie. 
Festgabe  für  A¥.  Förster  z.  26.  Okt.  1901. 
Halle,  Niemeyer.     V,  498  S.     M.  15,00. 

213  b)  Dasselbe,  dem  10.  dtsch.  Neuphilologen- 
tage überreicht  v.  d.  Ver.  akademisch  ge- 
bildeter Lehrer  d.  neueren  Sprache  in  Bres- 
lau. Breslau,  Preuss  &  Jünger.  III,  211  S. 
M.  4,00. 

214)  L.  Berg,  Neue  Essays.  Oldenburg,  Schulze. 

1901.  VI,  422  S.  M.  6,00.  (Selbstanz.  Zu- 
kunft 38,  S.  246.)  i|K  W.  Goldschmidt: 
LE.  4,  S.  934/5.] I 

215)  F.  Binhack,  Skizzen  aus  der  Altertums- 
Litteratur  und  Volkskunde.  Progr.    Passau. 

1902.  55  S. 

216)  F.  Blei,  Prinz  Hippolit  u.  a.  Essays. 
L.,  Insel -Verlag.     224  S.     M.  5,00. 

217)  A.  Bock,  Dtsch.  Dichter  in  ihren  Bezieh, 
z.  Musik.  Gi essen.  Ricker.  1900.  267  S. 
M.  2,00.     I[H.  Viotta:   Gids  3,  S.  565-80.] | 

217a)  W.  Böische,  Hinter  der  AVeltstadt.  L., 
Diederichs.     XII,  348  S.     M.  5,00. 

218)  G.  Brandes,  Deutsche  Persönlichkeiten. 
(=  Ges.  Schriften.  Dtsch.  Originalausg. 
Bd.  1.)    München,  Langen.    358  S.    M.  7,00. 

219)  i  d. ,  Skandinavische  Persönlichkeiten  (=Ges. 
Schriften  Bd.  2).  ,Ebda.     478  S.     M.  10,00. 

220)  A.  Chuquet,  Etudes  de  littörature  alle- 
mande  IL  Paris,  Plön  &  Nourrit.  234  S. 
Fr.  3,50. 

221)  H.  Delbrück,  Erinnerungen,  Aufsätze 
u.  Reden.    B.,  G.  Stilke.  V,  625  S.    M.  3,00. 

222)  Dtsch.  Litt.-Bilder  aus  alter  u.  neuer  Zeit. 
Her.  V.  K.  M.  Kl  ob  u.  O.  Pach.  Wien, 
Administration  d.  dtsch.  Litt.-Bilder.  12  Nn. 
k  1  Bogen.    M.  2,00. 

223)  J.  Duboc,  Streiflichter.  Stud.  u.  Skizzen. 
L.,  O.  Wigand.     VIII,  263  S.     M.  3,00. 

223a)  K.  P:isner,  Taggeist.  B.,  Edelheim. 
393  S.  M.  3,00.  |[E.  Platzhoff:  LE.  4, 
S.  1510;  Grenzb.  2,  S.  677/8.]| 

224)  E.  Engel,  Kultur-  u.  Lebensbilder  für 
Schulen. Haus.  Bonndorf, Spachholz&Ehrat. 
IV,  258  S.     M.  3,00. 

225)  C.  0.  Erdmann,  Alltägliches  u.  Neues. 
Gesammelte  Essays.  2.  Ausg.  L.,  Diederichs. 
IV,  3J0  S.     M.  5,00. 

226)  Ergebnisse  u.  Fortschritte  d.  germanist. 
Wissensch.  im  letzten  Vierteljh.  Im  Auf- 
trag d.  Ges.  für  dtsch.  Philologie  her.  V. 
R.  Bethge.  L.,  Reislaud.  XXVIII,  618  S. 
M.  12,00. 

227)  Festgabe  dem  26.  dtsch.  Juristen  tag  in  Berlin 
am  10.  bis  12.  IX.  1902  gewidmet  vom  Ver- 
lage d.  dtsch.  Juristen-Zg.  O.  Lieb  mann. 
B.,  Liebmann.  4".  48  S.  Mit  1  Tafel. 
M.  4,00. 

228)  Festschr.  d.  germanist.  Ver.  zu  Breslau. 
Herau.sgegeben  z.  Feier  seines  25  j.  Bestehens. 
L.,  Teubner.     VII,  225  S.     M.  8,00. 

229)  Festschr.  d.  Generalvers.  d.  dtsch.  Gesch. - 
u.  Altertumsvereine  zu  Düsseldorf  vom 
22-25.  X.  19l2  dargebracht  vom  Aachener 
Geschichtsver.  Aachen,  Cremer.  100  S. 
M.  2,00.  (Enthält:  Aachen  in  Ph.  Mouskets 
Reimchronik,  her.  v.  E.  Teichmann.) 


2aO-265 


1. 1 .     I.itteraturgeachichte. 


230)  FcHtschr.  d.  gcHchicht«-  u.  allrruim^iur.scli. 
Vor.  zu  Schlei/,  z.  Feier  «eines 'i;jj.  lU'Hteliens. 
Her.  V.  B.  Schmidt.  Schleiz,  Läiumel 
III,  194  S.     M.   1,G(). 

231)  Festschr.  für  d.  26.  dtach.  Juristentag  in 
IJeitrr.  v.  H.  Dernhurg,  Fr.  Liszt,  R. 
Schrooder,  H.  Staub.  B.,  Guttentag. 
III,   Vli  S.     M.  4,U0. 

232)  Fe.stHchr.  z.  öüj.  Regierungsiubiläuna  des 
Grossherzogs  Friedrich  von  Baden  gewidmet 
von  d.  grossherzogl.  Landesarchiv  in  Karls- 
ruhe.   Heidelberg,  Winter.  V, -flJ  S.  M.  ^,00. 

232a)  Festschr.  Th.  (lomperz  dargebracht  z. 
70.  (Jeburtstage  am  29.  II  f.  190i  v.  Schülern, 
Freunden  u.  Kollegen.  Wien,  Holder.  IV, 
459  S.     M.  12,(X>. 

233)  Festschr.  W.  Wundt  z.  70.  Geburtstage  über- 
reicht v.  seinen  Schülern.  2  TIe.  (=P8vchol. 
Stud.  her.  v.  W.  Wundt.  Bd.  19-20.)  L., 
Engelmann.  IX,  615  S.;  V,  712  S.  M.  16,00; 
M.  IH.UO. 

234)  G.  Frevtag,  Vermischte  Aufsätze  aus  d. 
J.  1848-94.  Her.  v.  E.  Elster  Bd.  1. 
L.,  Hirzel.  1901.  XXIII,  480  S.  M.  6,00. 
)[L.  Geiger:  LE.  4,  S.  1249-03;  R.  M. 
Mever:  ADA.  28,  8.  383/5;  A.  Sauer: 
Euph.  9,  S.  261;  J.  Gensel:  LCßl.  S.  336; 
DRs.  113,  S.  löö/e.JI 

234a)  W.  Förster,  Lebcn.sfragen  u.  Lebens- 
bilder. Socialeth.  Betraehtgn.  B.,  Edelheim. 
324  S.    M.  2,00. 

235)  O.  Frommel,  Neuere  dtsch.  Dichter  in 
ihrer  relig.  Stellung.  B.,  Gebr.  Paetel. 
VI,  237  S.  (Keller,  Storm,  C.  F.  Meyer, 
Fontane,  Marie  Ebner,  Rosegger.) 

236)  K.  Th.  Gaedertz,  Was  ich  am  Wege 
fand.  Blätter  u.  Bilder  aus  Litt.,  Kunst  u. 
Leben.  L.,  Wigand.  VIII,  285  S.  M.  7,00. 
;[LCB1.  S.  1084/5.JI 

237)  Gemanistische  Abhandign.  H.  Paul  z. 
17.  März  1902  dargebracht  von  A.  Heusler, 
J.  Hoops,  E.  Koeppel,  F.  v.  d.  Leyen, 
F.  Muncker,  F.  Panzer,  E.  Sulzer-Ge- 
bing,  L.  Sütterlin,  A.  Thumb,  R.  Woer- 
ner,  P.  Zimmermann.  Strassburg,  Trüb- 
ner.   332  S.    M.  8,00. 

238)  E.  Gnad,  Litterar.  Essavs.  Bd.  3.  Graz, 
Leuschner  &  Lubensky.  1901.  III,  200  S. 
M.  2,50.     i[A.  V.  Weilen:  LE.  4,  S.  69-70.|! 

239)  G.v.  Graevenitz,  Deutsche  in  Rom.  Stud. 
u.  Skizzen  aus  11  Jhh.  L.,  E.  A.  Seemann. 
XII,  307  S.  Mit  99  Abbild,  u.  Plänen. 
M.  8,00. 

240)  J.  E.  Frhr.  v.  Grotthuss,  Probleme  u. 
Charakterköpfe.  Stud.  z.  Litt,  unserer  Zeit. 
4.  Aufl.    St.,  Greiner.    VIII.  427  S.    M.  5,50. 

241)  A.  H ausrat h.  Alte  Bekannte.  Gedächt- 
nisbll.  Bd.  3:  Erinner,  an  Gelehrte  u.  Künstler 
d.  bad.  Heimat.  L.,  Hirzel.  VII,  220  S. 
M.  4,00. 

241a)  D.  deutsche  Jahrh.  in  Einzelschriften. 
Her.  v.  G.  Stockhausen.  2  Bde.  ä  6  Abteil. 
B.,  Schneider.     108 ^a  Bogen.     M.  18,U0. 

242)  Jungbrunnen.  Festgabe  z.  45.  Stiftungs- 
fest d.  „Bastei",  Ver.  jüngerer  Buchhändler 
in  Dresden  am  2.  V.  1902.  Mit  Beitrr.  v. 
J.  V.  Wagner,  F.  Avenarius,  L.  Lenz, 
P.  K.  Rosegger  u.  a.  Dresden,  Weiske. 
4«.     18  S.    M.  1,00. 

243)  S.  Karppe,  Essais  de  critique  et  d'histoire 
de  Philosophie.  Paris,  Alcan.  ,300  S.  Fr.  3,75. 
[[Revue  internationale  de  th(5ologie  10, 
S.743/6.JI  (Betraehtgn.  über  Spinoza,  Herder, 
Goethe). 


244)  A.  Kellermann,  Gcdenkbll.  z.  Kunst  u. 
Litt.  Lijjnes.  Bd.  2.  Album  d.  Dichter  u. 
Denker  d.  „roten  Ro.«e*.  Dessau,  Vollmar 
77  S.     Mit  17  Bildnissen.     M.   1,50. 

245)  E 1 1  e  n  K  e  v,  Essavs.  Übertragen  v.  F.  M  a ro. 
3.  Aufl.    B.,  S.  Fischer.  V,  317  8.    M.  4,00. 

24«)  Kirchengeschichtl.  Abhh.  Her.  v.  Max 
Sdrale k.  Breslau,  Aderholz.  VH,  252  8 
M.  4,00. 

247)  J.  Koh  I  er,  Vom  Lebensnfad.  Ges.  Essays. 
Mannheim,  Bensheimer.    VI,  212  8.    M.  5,(X). 

24S)  A.  Kohut,  A7)hr()dite  u.  Athene.  Psyclu»- 
lo^.,  litteratur-  u.  kulturgeschichtl.  Plaude- 
reien u.  Federzeichgn.  L.,  Schreck.  V,  296  8. 
M.  4,00. 

249)  F.  X.  Kraus,  Essavs.  Bd.  2.  B.,  Gebr. 
Paetel.  1901.  VII,  427  S.  M.  10,00.  |(0.  Har- 
nack:  LE.  4,  8.  27/8;  E.  v.  Math:  ALBl. 
11,  S.  359.11 

250)  F.  Lienhard,  Wasgau-Fahrten.  E.  Zeit- 
buch. 3.  Aufl.  B.,  Mever  <fe  Wunder.  VI, 
190  S.     M.  2,00. 

251)  Ch.  Meyer,  Kulturgeschichtl.  Studien. 
Ges.  Aufsätze.  2.  Aufl.  B.,  Allgemeiner  Ver- 
ein für  dtsch.  Litt.    V,  304  S.    M.  5,00. 

252)  A.  N.  Nowaczynski,  Studya  i  skice. 
Warschau,  K.siegarnia  S.  Sadowskiego.  303  8. 
(P.  Scheerbart,  Heine,  Boecklin,  Strindberg.) 

253)  W.  Pastor,  Studienköpfe.  20  essayist. 
Porträts.  B.,  G.  H.  Mever.  III,  211  S. 
M.  3,00. 

254)  W.  Pater,  Imaginäre  Porträts.  Deutsch 
v.  Fei.  Hübel.  L.,  Insel-Verlag.  211  S. 
M.  5,00. 

254a)  id.,  D.  Renaissance.  Studien  in  Kunst  u. 
Poesie.  Uebers.  v.  W.  Sc  h  ö  1  e  r  m  a  n  n. 
ebda.    VIII,  323  S.     M.  5,00. 

255)  Philos.  Abhandign.  d.  Andenken  R.  Hayms 
gewidmet  v.  Freunden  u.  Schülern.  Halle, 
Niemeyer.     XXVII,  .560  S.     M.  16,00. 

256)  H.  Pudor,  Neues  Leben.  Essavs.  Dresden, 
Reissner.  VII,  165  S.     M.  3,00.* 

257)  H.  Ricmaun,  Präludien  u.  Stud.  Ges. 
Aufsätze  z.  Aesthetik,  Theorie  u.  Gesch.  d. 
Musik.  Bd.  2/3.  L.,  H.  Seemann.  1901. 
V,  234;  228  S.     ä  M.  4,00. 

258)  C.  Rössler,  Ausgew.  Aufsätze.  Her.  v. 
W.  Rössler.  B.,  Stilke.  XXXVI,  .535  8. 
M.  11,00.  |[H.  Delbrück:  PrJbb.  119, 
S.  526/8;  F.  Curtius:  Christi  Welt.  16, 
S.  1074/6;  J.  Gensel:  LCBl.  S.  1166  8.11 

259)  E.  Schlaikjer,  Berliner  Kämpfe.  Ges. 
litt.  Aufsätze.  Berlin-Schöneberg,  Verlag  d. 
„Hilfe".  1901.  165  8.  M.  2,00.  [NZSt.  -JO«, 
S.  87/6;  S.  Lublinski:  LE.  4,  8.  1080.]! 

260)  Erich  Schmidt,  Charakteristiken.  Bd.  1. 
2.  Aufl.    B.,  Weidmann.  VII,  472  8.   M.  8,00. 

261)  id.,  Dasselbe,  Bd.  2.  Ebda.  1901.  VII, 
326  S.  M.  6,00.  |[A.  Frev:  DLZ.  23,  S. 
151/3;  F.  Sandvoss:  PrJbb.  110,  S.  bS-ij?; 
R.  F.  Arnold:  LE.  4,  8.  26  7;  A.  Sulzer, 
ALBl.  11,  S.  623  4.]| 

202)  0.  E.  Schmidt,  Kursächs.  Streif zflge. 
L..  Grunow.     V,  351  8.     M.  3,50. 

263)  D.  Schönherr,  Ges.  Schriften.  Her.  v. 
M.  Mavr.  Bd.  2.  Innsbruck,  Wagner.  IV, 
752  8.   'M.  14,00. 

264)  A.  Seidl,  Kunst  u.  Kultur.  Aus  der  Zeit 
—  für  die  Zeit  —  wider  die  ZeitI  Pro- 
duktive Kritik  in  Vortrr.,  Essavs,  Studien. 
B.,  Schuster  &  Loeffler.     529  S.     M.  6,00. 

265)  Chr.  W.  Strom  berger,  Biograph.  Cha- 
rakterbilder. Frankfurt  a.  M.,  Hender  & 
Zimmer.     162  8.     M.  2,50. 


I,  2.     Geschichte  der  deutschen   l'hilologie. 


266-289 


266)  E.  Wach  1er,  ßhein-Dämmerungen.  Ge- 
spräche auf  dem  Lande.  Mit  e.  Ansicht 
V.  Rolandseck  u.  dem  Siebengebirge.  B., 
Mever  &  Wunder.     VI,  89  S.     M.   1,50. 

267)  O.  Weddigeu,  Litteratur  u.  Kritik.  Be- 
trachtgn.  über  d.  litterar.  Zustände  in 
Deutschland.  L.,  H.  Seemann  Nachf.  III, 
48  S.     M.  2,00. 


268)  K.  M.  Werner,  Vollendete  u.  Ringende. 

(JBL.  1900  IV  la:51.)    |[H.  Maync:  Euph. 

9,  S.  1 95-200.]  I 
268a)  U.  V.  Wilamowitz-  Moellendorf  f, 

Reden  u.  Vortrr.     2.  Aufl.      B.,  Weidmann. 

VII,  278  S.     M.  6,00. 


1,2 


Geschichte  der  deutschen  Philologie. 


Allgemeines  N.  269.  —  Sprachvereine:  Fraohtbringende  Gesellschaft  N.  279.  —  Sprachforscher  nm  die  Wende 
des  18.  n.  19.  Jh.:  J.  Ch.  GoUtched  N.  280;  G.  A.  Bürger  N.  281;  J.  Moser  N.  283.  —  Begründer  der  deutschen  Philologie: 
G.  F.  BenecVe  N.  284;  J.  n.  W.  Grimm  N.  285;  K.  Luchmann  N.  289.  —  Freunde  und  Mitarbeiter  der  Brüder  Grimm: 
J.  Görres  N.  291;  L.  ühland  N.  293;  H.  v.  d.  Hiigen  N.  294.  —  Die  Heidelberger  Jahrbücher  N.  295.  —  Germanisten  und 
Sprachforscher;  J.  Bächtold  N.  296;  K.  Bartsch  N.  297;  R  Bechstein  N.  298;  F.  W.  Bergmann:  N.  299;  M.  Bernays  N.  300; 
F.  M.  Böhme  N.  301;  A.  W.  Bohtz  N.  302;  R.  Boxberger  N.  303:  L.  Brannfels  N.  304;  H.  Breitinger  K.  305;  G.  Büchmann 
N.  306;  K.  L.  Cholevius  N.  307;  Th.  Creizenach  N.  303;  F.  W.  v.  Dilfurth  N.  309;  K.  Goedecke  N.  310;  R  Hildebrand 
N.  311;  H.  Hoffmann  v.  Fallersleben  N.  313;  H.  Hüffer  N.  314;  K.  MüUenhoff  N.  315;  D.  Sanders  N  316;  W.  Soherer  N.  317 
K.  H.  Seiht  N.  318;  Th.  Vernaleken  N.  319;  K.  Zangemeister  N.  320;  F.  Zarncke  N.  321.  —  Vertreter  verwandter  Fächer 
B.  Erdmannsdörffer  N.  322;  J.  H.  v.  Hefner- Alteneck  N.  323;  V.  Hehn:  N.  321;  K.  Maurer  N.  325:  F.  Max  Müller  N.  327 
N.  Delius  N.  331.  —  Jubelfeiern:  L.  Bechstein  N.  332;  K.  Simrock  N.  339;  J.  Kehrein  N.  355.  —  Nachrufe  auf  jüngst  Ter 
storbene  Fachgenossen :  0.  Gilderaeister  N.  359,  R.  Hiiyra  N.  .368,  W.  Hertz  N.  373,  K  Weinhold  N.  377;  K.  A.  Barack  N.  389 
A.  Bielschowsky  N.  390;  H.  Düntzer  N.  391;  A.  Gill  N.  394;  H.  Häpo  N.  395;  A.  Hazelius  N.  396;  L.  Kölscher  N.  397 
E.  Joseph  N.  398;  J.  Kürschner  N.  399;  W.  Kreiten  N.  406;  F.  Liebrerht  N  409;  C.  R.  Redlich  N.  410;  Job.  Schmidt  N.  411 
Q.  Seuffer  N.  414;  S.  Söderberg  N.  415;  A.  Treichel  N.  416;  M.  Vorberg  N.  417.  — 


Allgemeines. 

269)  H.  Paul,  Grundriss  d.  german.  Philologie. 
2.  Aufl.  Bd.  2.  Lfg.  2.  Strassburg,  Trübner. 
S.  2f)7-520.     M.  4,fJ0. 

270)  K.  Burdach,  Antrittsrede  in  d.  Berl.  Akad. 
d.Wissensch.:  SBAkBerlin.  S.  79;V9.  (Ueber 
Aufgbn.  d.  Philol.) 

271)  Ph.  Strauch,  Z.  Gesch.  d.  dtsch.  Phi- 
lologie: ADA.  28,  S.   12.i-59. 

272)  Th.  Siebs,  D.  Entwickl.  d.  gennanist. 
Wissensch.  im  letzten  Vierteljh.  (=  N.  226. 
S.  I-XXVIII.) 

273)  D.  Gesch.  d.  Gesellschaft  für  dtsch.  Philol. 
in  d.  20  J.  ihres  Bestehens.  (==  N.  226,  An- 
hang, S.  1-12.) 

274)  P.  Gau  er,  Ueber  philologischeWeltanschg.: 
Verhandl.  d.  46.  Versamml.  dtsch.  Philol.  u. 
Schulmänner,  S.  37/9. 

276)  id.,  D.  philolog.  Weltansch.:  PrJbb.  1Ü6, 
S.  231-43. 

276)  D.  Germanistik  in  d.  Hand  d.  Theologen: 
DEKZ.  15,  S.  65/6. 

277)  J.  Ziehen,  Verhandl.  d.  46.  Versamml. 
dtsch.  Schulmänner  u.  Philol.:  DLZ.  23, 
8.  2. '01/3. 

278)  E.  Hauler,  Bericht  über  d.  46.  Versamml. 
dtsch.  Schulmänner:  ZOG.  53,  S.  87-95. 
(Siehe  auch:  M.  Ruhland,  ZGymn.  56,  S. 
174-222,  274-87.) 

Sprachvereine. 

270)  F.  Zöllner,  Einrichtg.  u.  Verfassg.  d. 
Fruchtbringenden  Gesellschaft.  (JBL.  1899 
I  2:19;  1900  I  2:13.)  ||G.  Witkowski: 
ZDPh.  34,  S.  81.]| 


Spruchforscher  um  die  Wende  des  18.  u.  19.  Jh. 

280)  E.  Kroker,  Gottscheds  Austritt  aus  d. 
dtsch.  Gesellschaft:  Mitt.  d.  Ges.  z.  Erforsch. 
Vaterland.  Sprache,  Altertümer  in  Leipzig  9, 
Heft  2. 

281)  E.  Ebstein,  E  Beitr.  zu  G.  A.  Bürgers 
akadem.  Lehrthätigkeit  in  Göttingen:  ZDU. 
16,  S.  745-57. 

282)  G.  A.  Bürger,  Schriften  z.  Sprache,  Litt., 
Poesie  u.  Kunst,  Freimaurerei.  (=  Sämtl. 
Werke  in  4  Bdn.  Her.  v.  W.  v.  Wurzbach. 
Bd.  3).    L.,  Hesse.    IV,  224  S.    M.  1,25. 

283)  J.  Moser,  Ueber  d.  dtsch.  Sprache  u.  Litt. 
1781.  Her.  v.  C.  Schüddekopf.  (=  DLD., 
Folge.  3,  Bd.  2.)  B.,  Behr.  XXIII,  31  8. 
M.  0,80. 

Begründer    der    deutschen   Philologie,    ihre 
Freunde  und  Mitarbeiter. 

284)  R  Baier,  Briefe  aus  d.  Frühzeit  d.  dtsch. 
Philologie  an  G.  F.  Benecke.  (JBL.  1900 
12:16.)  |[F.Kauf f mann:  ZDPh.34,S. 400/4; 
E.E.  Steinmeyer:  ADA.  28,  S.  1/4;  ASNS. 
109,  S  378-80;  R.  Steig:  DLZ. 23,  S.  1568-74. |i 

285)  R.  Steig,  Zu  d.  kleineren  Schriften  d. 
Brüder  Grimm:  ZDPh.  34,  S.  550-60. 

286)  id.,  Z.  niederdtsch.  Dialektdicht,  aus  d. 
Nachlass  d.  Brüder  Grimm.  4.  Reuter: 
JbVNiederdSpr.  28,  8. 106/8. 

287)  i  d. ,  J.  Grimms  Plan  zu  e.  altdtsch.  Sammler : 
ZVVolksk.  12,  8.  129-38. 

288)  Edw.  Schröder,  J.  Grimm  über  Volksk.: 
ZVVolksk.  12,  8.  96/8. 

289)  E.  V.  Komorzynski,  Z.  50.  Todestag 
K.  Lachmanna:  WienerAbeudpostl90l,  N.  59. 


290-;mt 


J,  ',*.    (»CHchichte  der  rleulKchen  t'hiloloj^io 


9 


290)  K.  Lacbinunn  und  EriiHt  Kchul/.e.  Mit 
iingedr.  IJriefen  LachinunnH:  DDicIitung.  33, 
8.  Mri. 

291)  Franz  Schultz,  .1.  Cörros  als  llerauK- 
geber,  LitteraturhiHt.  u.  Kritiker  im  Zu- 
Hanunenhang  mit  d.  jüngHten  Komantiic 
dargestellt.  Mit  e.  Briefanlmng.  f=  Pa- 
laestra.  Her.  v.  A.  Brandl  U.E.Schmidt. 
Bd.  I>.)  B.,Mayer&Müller.  X,LM8S.  M.7,ü(t. 

292)  A.  Wibbelt,  Görre.s  als  Litteraturhist. 
(JBL.  1899  I  -^-JA;  1900  I  2:27).  ||K.  F. 
Kummer:  ALBl.   II,  S.   \4[.\\ 

293)  W.  Moestue,  Uhlands  nordische  Studien. 
B.,  Süsserott.     07  S.     M.  1,20. 

294)  E.  Fischer  v.  Roeslerstamm,  Briefe  v. 
H.  V.  d.  Hagen  an  F.  v.  Raumer:  Euph. 
Ergänzuiigsheft  5,  S.  205-11. 

Die  Heidelberger  Jahrbücher. 

295)  K.  Steig,  Zeugnisse  z.  Pflege  d.  dtsch. 
Litt,  in  d.  «Heidelberger  Jbb.":  NHJbb.  II, 
S.  180-284. 

Germanisten  und  Sprachforscher. 

296)  Th.  Vetter,  J.  Bächtold:  ADB.  47,  S.  745/7. 

297)  W.     Golther,  K.  Bartsch:  ib.  S.  749-52. 

298)  id.,  R.  Bechstein:  ib.  S.  752/3. 

299)  E.  Martin,  F.  W.  Bergmann:  ib.  46, 
S.  383/5.     (Elsäss.  Sprachforscher.) 

300)  Erich  Schmidt,  M.  Bernays:  ib.  S.  404/5. 

301)  R.  Eitiier,  F.  M.  Böhme:  ib.  47,  S.  77/9, 

302)  G.    Roethe,    A.  W.  Bohtz:    ib.    S.   87/9. 

303)  E.  Schröder,  R.  Boxberger:  ib.  S.  155 '6. 

304)  V.Valentin,Ludw.  Braunfels:  ib.S. 209-11. 
805)  Th.  Vetter,  H.  Breitinger:  ib.  S.  219-20. 

(Litteraturhist.) 

306)  L.  Friinkel,  G.  Büchmann:  ib.  S.  322/6. 

307)  E  Schröder,  K.  L.  Cholevius:ibS.  478-80. 

308)  W.  Creizenach,  Th.  Creizenach:  ib. 
S.  .^)49-53. 

309)  F.  Brummer,  F.  W.  Frhr.  v.  üitfurth, 
Liederforscher:  ib.  S.  726/8. 

310)  K.  Goedeke  -  Gedenktafel  in  Göttingen: 
BBlDBuchh.  69,  N.  294. 

311)  H.  Bell,  Eine  Rud.  Hildebrand-Erinner,: 
ZDU.  16,  S    209-11. 

312)  Für  R.  Hildebrand  —  gegen  seine  Nach- 
beter: DSchulmann.  5,  S.  79-86,  124/7. 

313)  K.  Th.  Gaedertz.H.  Hoffmann  v.  Fallers- 
leben  u.  Geheimrat  Meusebach.  (==  N.  236, 
S.  45-84.) 

314)  H.  Hüffer:  MontagsRevueW.  N.  3. 

315)  R.  Bethge,  K.  Müllenhoff  u.  d.  dtsch. 
Altertumskunde.     (=  N.  226,  S.  523/9.) 

316)  O.  Promber,  D.  Sanders  als  Spruch- 
dichter: MBllDL.  6,  S.  215/7. 

317)  G.  Brandes,  W.  Scherer.  (=  N.  218, 
S.  321/7.) 

318)  K.  Wotke,  K.  H.  Seiht:  ZVGMähren.  6, 
S.  217-20. 

319)  A.  Polzer,  Th.  Vernaleken:  ZADSprVer. 
17,  S.  37/9. 

320)  J.  Wille,  K.  Zangemeister:  NHJbb.  II, 
S.  143-52. 

321)  E.  Zarncke,  Abwehr:  LCBl.  S.  1064. 
(Gegen  A.  Reifferscheid:  JBL.  1899  I  2  :  72.) 

Yertreter  rerwandter  Fächer. 

322)  R.  Graf  Du  Moulin -Eckart,  Z.  Ge- 
dächtnis B.  Erdmannsdörffers:  NHJbb.  11, 
S.  1-27. 

Jabresberiohte  für  neuere  deutsche  Litteraturgesohiohte 


323)  H.  Pal  Im  an  u,  J.  H.  v.  Ilefncr-Alteneck: 
Monat.sberi«hte  für  KunstwiHsensch.  2,  S.  14/(>. 

324)  G  V.  Sabler,  E  ungedr,  Aufsatz  v.  V. 
Hehn:  BaltMschr.  5J,  8  193  H.  ^Standpunkt 
(I,  heutigen  Litt.) 

325)  E.  Hertzberg,  K.  Maurer:  ANordisk- 
Filologi.  19,  S.  262, 

326)  Th.  Zorn,  K.  Maurer:  AZg»    N.  249. 

327)  E.  Siecke,  Max  Müllers  mytholog.  Teata- 
meiit:  AReligionswissensch.  5,  S.  lO.vHl. 

328)  F.  Max  Müller:  JB.  über  d.  FortHchritte 
d,  kla.s8.  Altcrtums-Wissensch.  115,  8.  7-39, 

329)  M.  Wintern  itz,  F.  Max  Müller:  Alma- 
nach  d.  kaiserl.  Ak,  d,  Wissensch.  (Wien) 
1901,  8,  331/5, 

330)  H.  Brunnhofer,  F.  Max  Müller:  WIDM. 
92,  S,  243-5.5. 

331)  F,  Brummer,  N.  Delius:  ADB.  47,  8.  653. 

Jubelfeiern. 

332)  G.  Ellinger,  L.  Bechstein:  VossZgB. 
1901,  N.  48. 

333)  K.  Th.  Gaedertz,  L.  Bechstein.  (=  N.236, 
S.  101-18.) 

334)  Adelheid  v.  Schorn,  L.  Bechstein:  LE. 

4,  S.  282/4. 

335)  A.  Sem  er  au,  L.  Bechstein:  LZgB.  1901, 
N.  139. 

336)  L.  Bechstein:  BurschenschBll.  16«,  8.  3/7. 

337)  L.  Bechstein:  KathSchulZg.  (Breslau)  18, 
N.  49. 

338)  L.  Bechstein:  DBuchhandelsbll.  2,  S.  211. 

339)  R.  Böhme,  Karl  Simrock:  TglRs.  N.  200. 

340)  A.  Burghaus,  K.  Simrock:  OstdtschRs. 
N.  13.5. 

341)  E.  Hevck,  K.  Simrock:  Daheim  38,  N.  47. 

342)  L.  Holthof,  K.  Simrock:  FZg.  N.  238. 

343)  M.  K  o  c h ,  K.  J.  Simrock :  Türmer 4«,  8. 620/8. 

344)  A.  Kohut,  K.  Simrock  u.  H.  Heine: 
Kultur  (Köln)  1,  S.  299-307. 

345)  id.,  K.  Simrock  u.  d.  Musik:  NMusikZg. 
23,  S.  231/2. 

346)  E.  V.  Komorzvnski,  K. Simrock:  Oesterr- 
VolksZg.  N.  236. 

347)  id.,  Z.  25 j.  Todestag  K.  Simrocks:  Wiener 
Abendpost  1901,  N.  164. 

348)  R.  M.  Mever,  K.  Simrock:  NationB.  18, 

5.  743/6. 

349)  R.  Steig,  K.  Simrock:  NatZg.  N.  .505. 

350)  E.  Warnefried,  K.  Simrock:  Westdtsch- 
LehrerZg.  10,  S.  332/4. 

351)  O.  Zimmermann,  K.  Simrock:  Prakt. 
Schulmann  51,  S.  334-42. 

352)  A.  G.,  K.  Simrock:  BerlTßl.  N.  435. 

353)  K.  Simrock:  InternatLB.  9,  N.  17. 
3.54)  K.  Simrock:  lUZg.  119,  8.  281/2. 

355)  J.  Berninger,  J.  Kehrein:  Nassovia  2, 
S.  216/8,  228-31. 

356)  id.,  J.  Kehrein:  WestdtschLehrerZg.  9, 
N.  24/5. 

357)  id.,  J,  Kehrein:  KathSchulZg.  (Donau- 
wörth) 35,  N.  15. 

358)  Rhenanus,J.  Kehrein:  DHausschatz.  28, 
N.  3. 

Nachrufe  auf  jüngst  verstorbene  Fachgenosseu. 

359)  Th.  Achelis,  O.  Gildemeister:  Kultur 
(Köln)  1,  8.  391  3. 

360)  A,  Fitger,  Z.  Erinner,  an  O.  Gildemeister: 
NationB.  18,  8.  778-80. 

361)  R.  Ruete,  O.  Gildemeister:  Niedersachseu 
7,  S.  402. 

XUL  2 


10 


I,  3.     Poetik  und  ihre  Geschichte. 


362-417 


362)  Alexander  Meyer,  O.  Gildemeister: 
Nation».  18,  S.  7f)«/9. 

363)  0.  Gildemeister:  BerlTBl.  N.  433. 

364)  O.  Gildemeister:  VossZg.  N.  401. 

365)  0.  Gildemeister:  IllZg.  119,  S.  372.- 

366)  O.  Gildemeister:  LE.  4,  S.  1693/4. 

367)  H.  L.,  O.  Gildemeister:  NatZg.  N.  503. 

368)  Hedwig  Bleuler  -  Waser,  R.  Haym: 
NationB.  18,  S.  590/2,  605/7. 

369)  P.  Holzhausen,  Aus  d.  Werdegang  e. 
vornehmen  Geistes:  VossZg».  N.  16/7. 

370)  A.  Kohut,  Aus  d.  Erinner,  e.  dtsch.  Ge- 
lehrten. Mit  e.  ungedr.  Briefe  R.  Hayms: 
InternatLB.  9,  N.  23/4. 

371)  A.  Riehl,  R.  Havm.  Rede.  Halle,  Nie- 
mever.     25  S.     M.  0,50. 

372)  R.  Havm:  BurschenschBll.  16 S  S.  245/7. 

373)  W.  Golther,  Wilhelm  Hertz  als  Ge- 
lehrter: AZgB.  N.  48. 

374)  id.,  W.Hertz:  ZDPh.  34,  S.  396-400. 

375)  id.,  W.  Hertz:  NJbbKlAltGL.  9,  S.  298-316. 

376)  R.  Weltrich,  W.  Hertz.  2  litteratur- 
geschichtl.  u.  ästhet.-krit.  Abhh.  St.,  Cotta. 
92  S.     M.  1,50. 

377)  P.  Bauer,  K.  Weinhold:  Modern  Quaterly 
Review  4,  N.  3. 

378)  C.  Grünhagen,  K. Weinhold:  ZVGSchle- 
sien.  36,  S.  129-47. 

379)  M.  Eysu,  K. Weinhold:  MAnthropologGes. 
(Wien)  31,  N.  5. 

380)  M.  Haberlandt,  K.  Weinhold:  ZOesterr- 
Volksk.  7,  S.  201/2. 

381)  A.  Heusler,  K.  Weinhold:  ANordisk- 
Filol.  14,  N.  2. 

382)  E.  Hoffmann-Kraver,  K.  Weinhold: 
SchwAVolksk.  5,  N.  2.' 

383)  P.  Pietsch,  K.  Weinhold:  ZADSprV. 
Beiheft  21,  S.  30/2.  ♦ 

384)  M.  Roediger,  K.  Weinhold:  ZVVolksk. 
11,  S.  353-76. 

385)  P>ich  Schmidt,  Gedächtnisrede  auf  K. 
Weinhold.  B.,  Reimer.  4».  15  S.  M.  1,00. 
(Aus:  AbhhAkBerlin.) 

386)  F.  Vogt,  K.  Weinhold  u.  d.  schles.  Volksk.: 
MSchlesGesVolksk.  9,  N.  4. 

387)  id.,  K.  Weinhold:  ZDPh.  34,  S.  137-62. 

388)  Briefe  dtsch.  Philologen  an  K.  Weinhold: 
MLittABerlin.    (Vergl.  Euph.  10,  S.  375.) 


389)  E.   Martin,     K.   A.   Barack:     JbGEls- 
Lothr.   17. 

390)  G.  Witkowski,  A.  Bielschowskv :  AZgB. 
N.  283. 

.391)  H.  C.  Kellner,  H.  Düntzer:  LZgB.  N.  83. 

392)  R.    M.    Mever,     H.    Düntzer:     GJb.    23, 
S.  244/7. 

393)  id.,  H.  Düntzer:  NationB.  18,  S.  184 '5. 

394)  O.  L.  Jiriczek,  A.  Gill:  StVLG.  2,  N.  2. 

395)  H.  Dunger,    Z.    Erinner,    an    H.    Häpe: 
ZADSprV.  17,  N.  10. 

396)  H.  F.  Feilberg,  A.  Hazelius:  ZVVolksk. 
12,  S.  99-101. 

397)  E.    Meyer,     L    Hölscher:     ASNS.     109, 
S.  1/4. 

398)  R.    M.    Mever,     E.    Joseph:     GJb.     23, 
S.  234/6. 

399)  G.  R.   Kruse,    J.  Kürschner:    DBühnen- 
genossensch.  31,  S.  317. 

400)  H.    Stümcke,    J.    Kürschner:    B&W.    4, 
S.  973/5. 

401)  K.    Wilke,     J.    Kürschner:     IllZg.    119, 
S.   205/6. 

402)  J.  Kürschner:  Zeitw.  32,  S.  77/8. 

403)  J.  Kürschner:  LE.  4,  S.   1583/4. 

404)  J.  Kürschner :  BBlDBuchh.  65.  S.  176/7. 

405)  J.  Kürschner:  LittPraxis.  2,  N.  8. 

406)  B.  Felician-Blverheide,AnW.Kreitens 
Grabe:  LittWarte."  3,  S.  706/8. 

407)  A.   Lignis,  W.  Kreiten:  ib.  S.  640/3. 

408)  W.  Kreiten:  StML.  63,  S.  1-11. 

409)  V.  Chauvin,  F.  Liebrecht:   ZVVolkksk. 
12,  S.  249-64. 

410)  B.    Suphan,    CR.  Redlich:    GJb.  23, 
S.  229-34. 

411)  P.  Kretschmer,  Job.  Schmidt:  ZVSprF. 
38,  S.  V-XIV. 

412)  R.  Meringer,  Job.  Schmidt:  FrBlw.  1901, 
N.  313. 

413)  H.  Zimmer,  Job.  Schmidt:  SBAkBerlin. 
3,  S   1-10. 

414)  A.  Holder,   G.  Seuft'er:    ZHM.  3,  S.  317. 

415)  Tb.  Hjelmq  vi  st,  Nekrolog  över  S.  Söder- 
berg:  ANordisk  Filologi.  14,  S.  298-304. 

416)  J:iisabeth    Lemke,    A.    Treichel:    ZV- 
Volksk. 11,  S.  465/6. 

417)  E.  Friedensburg,  M.  Vorberg:  NChristo- 
terpe.  23,  S.  443-50. 


1,3 

Poetik  und  ihre  Geschichte. 


Äesthetik.    Allgeraeines:    Geschichte  N.  413.   —   Einzelne   Dichter  und  Schriftsteller:   Aristoteles    N.  420.    — 
Diderot   N.  421.    -    Chr.  0.  von  Schöniiich   N.  422.   —   Herder  N.  42:j.    —    Goethe   und   Schiller   N.  424.    —   Novalis  N.  426. 

—  Fichte  und  Sohelling  N.  427.   —    Hegel  N.  428.  —   A.  Trendelenburg  N.  429.    —    F.  Hebbel  N.  430.    —    R.  Wagner  N.  431. 

—  H.  von  Stein  N.  433.  —  F.  Nietzsche  N.  435.  —  G.  Hauptmann  N.  436.  —  E.  Zola  N.  437.  —  Theorie  der  Aesthetik 
(Tendenz)  N.  439.  —  Musikästhetik  N.  475.  —  Psychologie  und  Physiologie  N.  481.  —  Einzeluntersuchungen  ästhetischer 
Grundbegriffe:  Spiel  N.  487;  Apperception  N.  491;  Gefühl  N.  493;  Kunstgennss  und  Kunstverständnis  N.  499;  Phantasie 
N.  509.  —  Kunstschaffen  N.  515.  — ■  Genie  und  Talent  N.  522.  —  Erfolg  nnd  Ruhm  N.  530.  —  Philosophie  und  Wesen  des 
Schönen  N.  535.  —  Philosophie  und  Wesen  von  Kunst  und  Schönheit  N.  548.  —  Bewegungen  nnd  Richtungen  der  Kunst: 
Allgemeines  N.  557;  alte  und  nene  Kunst  N.  559;  moderne  Kunst  N.  561;  Krisis  der  Kunst  N.  572;  Idealismus  N.  575; 
Realismus  N.  577;  Naturalismus  N.  580;  Milieu  N.  581;  Renaissance  und  Decadenoe  N.  584;   Mystik  nnd  Symholismus  N.  594. 

—  Die  Frau  und  die  Kunst  N.  599.  —  Aestbetische  Erziehung  N.  605.  —  Aesthetische  Kultur  N.  613.  —  Geschmack  und 
Mode  N.  621.  —  Beziehungen  der  Kunst:  zur  Natur  und  Wissenschaft  N.  627;  zum  Leben  N.  636;  zum  Socialisrans  N.  641; 
mr  Religion  N.  651;  zur  Moral  N.  663;  zur  Sinnlichkeit  und  Erotik  N.  678;  zur  Polizei  N.  684;  zum  Publikum  N.  687.  — 
Nationale  Kunst  N.  691.  —  Heimatknnst  (Grossstadtpoesie  und  Decentralisationsbewegung)  N.  693.  —  Volkskunst  N.  708.  — 
Kritik  N.  723.  —  Originalität  und  Plagiat  N.  746.  -  Aesthetische  Stimmungen:  Romantik  N.  748;  Komik  und  Humor  N.  749; 
Tragik  N.  752;   Stil  und  Sprache  N.  758.  —  Allegorie  N.  768.   -    Poetik:   Allgemeines  und  Tendenz  N.  769.  —  Form  N.  794. 

—  Dialekt  N.  799.  -  Motive  und  Beziehungen  N.  800.  —  Dichtgattnngen:  Lyrik.  Allgemeines  N.  305;  Ballade  N.  813;  Sonett 
N.  816;  Priamel  N.  817;  Satire  N.  818;  Roman  und  Novelle  N.  820;  Essay  N.  324;  Drama  und  Dramaturgie  N.  825;  Rhetorik 
N.  840.  —   Versohieaenes  N.  845.  — 


418-475 


1,3.    Poetik  und  ihre  Geschichte. 


II 


Geschichte  der  Aesthetlk. 

4IS)  Aesthetilc:  Meyers  KonverHutioiis-Lexilcon. 

6.  Au(l.,  Bd.  J,  S.  897-1)00. 
41»)    H.   .hiiiosi,     Az     ästhetika     toert^ncte. 
Bd.  H.    De  Baumgarten  fi  noa  jours.    Buda- 
pest, Acudc^mie.     1901.     6;{5  S.      [J.  Kont: 
UCr.  f)3,  8.  335/6.1! 

Kiiizolne    Dichter    und    Schriftsteller    über 
Aesthctik. 

420)    K.    S  z  a  n  t  u  ,     Zu     Aristotelea'     Poetik. 

(=  N.  232  a,  S.  275-89.) 
4*21)  Ellen  Key,   Diderot   als  Kunstkritiker: 

Insel  S.  267-95. 
42*i)  H.  Spitzer,    Frhr.    v.    Schönaich    u.    d. 

Prinzip    d.    Korrektheit    in    d.   Dichtkunst: 

Euph.  9,  S.  69-112. 

423)  E.  Wach  1er,  Herder  u.  Burckhardt  über 
nationale  Kultur,  Kunst  u.  Poesie:  DHeimat. 
5»,  S.  541/5. 

424)  W.  Bode ,  Goethe  über  d.  Nutzen  d.  Kunst: 
Tag  1901,  N.  511. 

426)  E.  Gneisse,  D.  Begriff  d.  Kunstwerks  in 
Goethes  Aufsatz  ,, Von  dtsch.  Baukunst"  u.  in 
Schillers  Aesthetik.  Vortr.  Strassburg,  Heitz. 
30  S.     M.  J,00. 

42«)  A.  Böhme,  D.  Problem  d.  Individualität: 
EvangVolksschule.  15,  S.  565/6,  573/4,  581/2. 
(Novalis,  Carlyle,  Theorie  d.  Milieu.) 

427)  B  F.  Battin,  D.  eth.  Element  in  d. 
Aesthetik  Fichtes  u.  Schellings.  Diss  Jena. 
37  S. 

428)  J.  Cohn,  Hegels  Aesthetik:  ZPhK.  120, 
S.  160-86. 

429)  R.  Eucken,  A.  Trendelenburg:  DR8.113, 
8.  448-58. 

430)  A.  Scheunert,  D.  Pantragismus  als 
System  d.  Weltansch.  u.  Aesthetik  Hebbels. 
Diss.     Würzburg,     67  S. 

431)  L  Roncorni,  I  caposaldi  delle  teorie 
artistiche  di  Wagner.  Firenze,  Tip.  cooj)era- 
tiva.     39  S. 

432)  Oh.  Frhr.  v.  Ehrenfels,  D.  Wertseh  ätzung 
d.  Kunst  bei  Wagner,  Ibsen  u.  Tolstoi.  Prag, 
Lese-  u.  Redehalle  d.  dtsch.  Studenten.  21  S. 
M.  0,60. 

433)  F.  Poske,  Heinr.  v  Stein,  d  Denker  u. 
Dichter:  DHeimat  5,  N.  14. 

434)  H.  St.  Chamberlain,  E.  Wagnerianer 
als  Philos.:  BayreuthBll.  25,  S.  289-314. 
(H.  V.  Stein.) 

435)  E.  Faguet,  Nietzsches  Geburt  d.  Tragödie: 
Revue  Latine  25.  Febr. 

43«)    G.   Haiiptmann,    Einiges    über   Kunst. 

Tagebuch-Erinner.:  Tag  1901,  N.  575. 
437)  A.  Brunne  mann,  E.  Zola  als  Theoretiker 

u.  Dichter:  Geg.  62.  N.  45. 
43S)  H.  Helfcrich,    Zola   als  Kunstkritiker: 

Zukunft  41,  S.  65-75. 

Theoretisches  (Tendenz). 

439)  Th.  Genthe,  Von  d.  ästhet.  Welt- 
anschauung   (=  N.  212,  S.  210  5) 

440)  H.  Pudor,  Laokoon  u.  d.  mod.  Kunst. 
(=  Laokoon,  Kunsttheoret  Essays.  (L.,  H.See- 
mann Nachf.    251  S.    M.  ti,OO.J  S.  139-250.) 

441)  B.  Croce,  Estetica  come  scienza  dell 
espressione  e  linguistica  generale.  1.  Teoria. 
2.  Storia.  Mailand,  Sandron.  550  S.  L.  5,00. 
|[K.  Vossler:  AZgB.  N.  207.1| 

442)  D.  M.  Valensise,  Dell  estetica.  2  Bde. 
Rom,  Descl«5e,  Lefebre  &  Co.    204,  232  S. 


443)  G.  Lcchalas,  Etudcs  eHthdtiquet».    Pari», 

Alcan.    .507  8.     Fr.  5,00. 

444)  E.  A.  Baughan,  Sorae  aesthetic  nrublenus: 
MonthlyMusicalRecord.  1902,  N.  375. 

445)  R.  de  la  Sizeranne,  I^e  Miroir  de  la  vie. 
Essais  sur  lY'Volution  esthötique.  Paris, 
llachette.  XXXIX,  280  8.  Mit  .I.SO  Abbild. 
Fr.  3,50. 

446^  A.  Ganser,  1).  Aesthetik  u.  unsere  Zeit: 
ÜUR.  27,  8   345-55. 

447)  J.  Gaulke,  D.  Umwertung  d.  KünHte: 
(fCg.  62,  8.  71  4. 

448)  G.  Lasson,  D.  Grenzen  d.  Künste. 
(=  D.  mod.  Richtg.  u.  d.  Kunst.  (B.,  Runge. 
IV,  367  8.    M.  3,00.]    S.  35-70) 

449)  H.  Muthesius,  D.  mod.  Umbildung 
unserer  ästhet.  Anschauungen:  DMschr.  I, 
8.  686-702. 

450)  M.  Deasoir,  D.  neuere  Aesthetik:  Tag 
N.  49. 

451)  J.  Volkelt,  I).  entwicklungsgeschichtl. 
BetrachtungSAveise  in  d.  Aesthetik:  ZPsych. 
29,  8.  1-21. 

452)  A.  Riegl,  Objektive  Aesthetik:  NFrPr. 
N.  13608. 

453)  G.  Keussler,  D.  Grenzen  d.  Aesthetik. 
L..  H.  Seemann  Nachf.     165  8.    M.  3,00. 

454)J.Sittard,Illu8ion8-Aeöthetik:HambCorrB. 
N.  17/8. 

455)  R.  Streiter,  Hlusions-Aesthetik :  AZg». 
N.  131/3. 

456)  L.  v.  Kunowski,  D.  Auge  als  Weltrichter: 
NDRs.  13,  8.  785-92. 

457)  M.  Burkhard t,  Z.  Kritik  d.  Aesthetik: 
RheinMusikZg.  .3,  N   4. 

458)  Fj.  Nieto,  El  deber  artistico  individual  y 
social.  Madrid,  Teodoro.  4".  100  8.  Pes.  2,5o. 

459)  R.  Preissecker,  Kunst  u.  Persönlichkeit: 
Volkserzieher  6,  8.  101/2. 

460)  P.  Schubring,  Kunst  als  Ausdruck: 
ZeitB.  1«,  S.  760  3. 

461)  P.  Jessen,  D.  Achtung  vor  d.  Kunst: 
ABuchge\verbc.  33,    S.  14. 

462)  F.  Avenarius,  Ucberschätzen  >vir  den 
Gehalt?:  Kw.  15',  8.265/9. 

463)  O  Hübner,  1).  Kunst\vert  obenan I: 
Jugendschriften- Warte  10,  N.  2. 

464)  A.  Schwoner,  1).  Organische  in  d.  Kunst: 
NDRs.  13,  8.  106/8. 

465)  G.  Göhler,  Geist  u.  Materie  in  d.  Kunst: 
Grenzb.  3,  8.  141,5. 

466)  E.  V.  Maver,  D.  Zufall  in  d.  Kunst: 
Freie  Wort  2,  N.  8. 

467)  W.  Kirchbach,  D  Zufällige  in  d.  Kunst: 
Tag  N.  281. 

468)  Ueber  d.  Seltsame  in  d.  Kunst:  WieuZg. 
1901,  N.  12. 

469)  H.  Driesmans,  D.  Heilkraft  d.  Kunst: 
Wage  5,  N.  32. 

470)  id.,  D.  kunstgeistige  Mensch:  ML. 71,  S.  1 .3. 

471)  A.  Goetz,  Reine  Aesthetik  u.  Tendenz 
in  d    Kunst:  Kritik  17,  S.  225/9. 

472)  A.  Bonus,  Tendenz  in  d.  Kunst:  Kw.  15', 
S.  457-60.  (Dazu:  K.  O.  Er d mann:  ib. 
8.  6!)-73.) 

473)  Margarethe  Nordmeyer,  Tendenz  u. 
Kunstwerk:  Frauenbewegung  8,  8.  178/9. 

474)  Ideen  z.  Begründung  e.  christl.  Aesthetik: 
AugsburgPostZgB.  1901,  N.  68. 

Musikästhetik. 

475)  F.  Marsch ner,  Kants  Bedeut.  für  d. 
Musikästhetik  d.  Gegenw.:  KantStud.  6, 
S.  19-49,  206-43. 


12 


I,  3.    Poetik  und  ihre  Geschichte. 


476-526 


476)  P.  Moos,  Mod.  MuHikästhetik  in  Deutsch- 
land. Hist.-krit.  Uebersicht.  L.,  H.  See- 
mann Nachf.  VI,  455  S.  M.  10,00.  |[E.  v. 
Hartmann:  PrJbb.  108,  S.  137-48.]| 

477)  Ed.  Hanslick,  Vom  Musikalisch-Schönen. 
Ein  Beitrag  z.  Revision  d.  Aesthetik  d.  Ton- 
kunst. 10.  Aufl.  L.,  Barth.  IX,  221  S. 
M.  3,00. 

478)  M.  Helle,  Vom  Musikalisch  -  Schönen : 
Musik- Woche  3,  N.  4,  5. 

479)  M.  Schmidt-Breitenstein,  Z.  Definition 
d.  Musikalisch-Schönen:  Zeit«.  1^,  S.  730. 

480)  C.  Mey,  D.  Musik  als  tönende  Weltidee. 
Versuch  e.  Metaphysik  d.  Musik.  Tl.  1: 
D.  metaphys.  Urgesetze  d.  Melodik.  L., 
Seemann.     X,  398  S.     M.  10,00. 

Psychologie  und  Physiologie. 

481)  Susan  na  Rubinstein,  Psychologisch- 
ästhetische Fragmente.  L.,  Edelmann.  III, 
100  S.     M.  2,00. 

482)  E.  Sokal,  Z.  neueren  psycholog.  Aesthetik: 
Gymn.  61,  S.  324/5. 

483)  J.  Lübke.  Z.  Psychologie  d.  Kunsttriebe: 
PolitAnthropologR.  1,  N.  12. 

484)  E.  Kalischer,  Analyse  d.  ästhet.  Con- 
templation:  ZPsych.  28,  N.  3/1. 

485)  R.  Holzapfel,  Panideal.  Psychologie  d. 
socialen  Gefühle.  Mit  e.  Vorwort  von  E. 
Mach.  L.,  Barth.  1901.  IX,  233  S.  M.  7,00. 
IlLCBl.  S.  1421.]| 

486)  W.  Rathenau,  Physiologie  d.  Kunst- 
empfindens. (=  Impressionen.  [L.,  S.  Hirzel 
257  S.    M.  3,00.]    S.  223-55.) 

Einzelantersnchungen  ästhetischer  Grund- 
begriffe: 

Spiel. 

487)  H.  Wickenhagen,  Geist  u.  Ursprung  d. 
Spiels:  TagB.  N.  49. 

488)  Ch.  Uf  er,  Vom  Spiel  d.  Kindes:  Zeitw.  39, 
S.  118-20. 

489)  H.  Rosenhagen,  Kind  U.Kunst:  Tag  1901, 
N.  115. 

490)  H.  Schmidkunz,  Spiel  u.  Spielsachen: 
NatZgB.  1901,  N.  408. 

Apperceptlon. 

491)  Th.  Lipijs,  Von  d.  Form  d.  ästhet. 
Apperceptlon.     (=  N.  255,  S.  365-406.) 

492)  Karl  Lange,  Ueber  Apperceptlon.  Eine 
psycholog-pädag.  Monographie.  7.  Aufl. 
L.^  Voigtländer.     255  S.     M.  3,60. 

Gefühl. 

493)  R.  Wlassak,  Analyse  d.  Empfindungen: 
Zukunft  38,  S.  195-204. 

494)  Ol.  Philipps,  The  qualitv  of  emotion  in 
modern  art:  NAR.   174,  S.  348-67. 

495)  A.  Germain,  Le  sentiment  de  l'art  et 
sa  formation  par  l'ötude  des  rouvres.     Paris, 

Blond  &  Co.     Fr.  3,50. 

496)  P.  Stassof,  Z.  Naturgesch.  d.  Leiden- 
schaften: Wage  5,  N.  4. 

497)  P.  J.  Möbius,  Ueber  d.  Ekstase:  Zeitw.  32, 
S.  21/3. 

498)  H.  Schwarz,  Gefallen  u.  Lust  E.  Beitr. 
z.  Einteil.  d.  seelischen  Vorgänge.  (=  N.  255, 
S.  407-506.) 


l^unstgenuss  und  Kunstversländnis. 

499)  R.  Strecker,  D.  ästhetische  Genuss. 
Giessen,  Ricker.  1901.  IV,  87  S.  M.  1,60. 
!|A.  Drews:  LE.  4,  S.  748-51.]| 

500)  K.  Groos,  D.  ästhetische  Genuss.  Giessen, 
Ricker.  VIII,  263  S.  M.  6,00.  IfLCBl.S. 790/1; 
R.  M.  Meyer:  LE.  4,  S.  1582/3;  O.  Külpe: 
GGA.  164,  S.  896-919;  V.  Lee:  RPhilos.  54. 
S.  75-92.]| 

501)  A.  Kl  aar,  D.  Freude  am  Gleichen.  E. 
kunsttheoret.  Versuch:  VossZgB.  N.  14/5. 

502)  W.  Hellpach,  Nervosität  u.  Kunstgenuss: 
Zukunft  39,  S.   102-11,  144-53. 

503)  Nervosität  u.  Kunstgenuss :  DSchulmann.  5, 
S.  334.     (Zu  W.  Hellpachs  Aufsatz.) 

504)  R.  Steek,  Kultus  u.  Kunstgenuss.  Bern, 
A.  Franke.  10  S.  M.  0,30.  (Aus  Schweiz.- 
Reformbll.) 

505)  Kuhstgenussschwindel :  WestdtschLehrer- 
Zg.  10,  S.  432/3. 

506)  L.  Fürst,  D.  Konzentrieren  beim  Kunst- 
genuss: AMusikZg.  29,  N.  49. 

507)  H.  E.  Jost,  Ueb.  echtes  Kunstverständnis. 
(=  Schriften.  Bd.  3.1  Charlottenburg,  Mod. 
päd.  u.  psychol.  Verlag.    IV,  93  S.    M  3,00. 

508)  L.  Beer,  Kunstbetrachtung,  Kunstempfin- 
den u.  Kunstverständnis :  PädPhysiologStud. 
3,  S.  33/5. 

Phantasie. 

509)  Th.  Ribot,  D.  Schöpferkraft  d  Phantasie. 
E.  Studie.  Uebers.  v.  W.  Mecklenburg. 
Bonn,  Strauss.     X,  254  S.     M.  5,00. 

510)  P  Soiiriau,  L'imagination  de  l'artiste. 
Paris,  Hachette.  1901.  288  S.  Fr.  3,50. 
|[LCB1.  S.  535/6.]| 

511)  G.  Brandes,  D.  Phantasie  im  19.  Jh.: 
NFPr.  N.  13101. 

512)  J.  Kohler,  D.  Märchenphantasie. (=N. 247, 
S.  83-91.)     (Phantasie  in  d.  Erzählg.) 

513)  F.  Naumann,  Massenphantasie:  Zeitß.  1^, 
S.  599-600. 

514)  A.  Gercke,  D.  Reich  d.  Phantasie  u.  d. 
Volk  d.  Dichter:  AZgB.  N.  38/9. 

Kunstschaffen. 

615)  H.  Pudor,  Gedanken  zu  einer  Lehre  vom 
Kunstschaffen      (=  N.  440,  8.  3-52.) 

516)  H.  Roettecken,  D.  Schaffen  d.  Dichters: 
Zukunft  38,  S.  348-57. 

517)  H.  V.  Hopfen,  D.  Dichter  u.  sein  Beruf: 
LE.  4,  S.  438-45. 

518)  W.  Bode,  D.  Wesen  d.  Dichters  nach 
Goethes  Erfahrung:  TagB    1901,  N.  357,  363. 

519)  J.  C.  Heer,  Aus  d.  Werkstatt  d.  Schrift- 
stellers: NZürichZg.  N.  200/3. 

520)  M.  Halbe,  Vom  dramat.  Schaffen:  Tag 
N.  585,  591,  595,  597. 

521)  J.  J.  David,  Kunst  u.  Handwerk  d. 
Schreibens:  NDRs.  13,  S.  649-59. 

Genie  und  Talent. 

522)  C.  Lombroso:  Nuovi  studi  sul  genio. 
2  Bde.  Milano,  Bocca.  278  S.;  XV,  267  S. 
ä  L.  3,00. 

523)  H  Türck,  D.  geniale  Mensch.  (JBL. 
1900  I  3:  122.) 

524)  M.  Lorenz,  D.  geniale  Mensch:  PrJbb. 
107,  S.  343-51. 

525)  F.  Gregor i.  Vom  Genie:  ZeitB.  1^,  S.  402/7. 

526)  E.Platzhoff,  D.Begriff  d. Genies:  Kw.151, 
S.  100/6. 


627-675 


T,  3.     Poptik  und  ihre  GeBchichte. 


13 


527)  A.  Reihmayr,  Z.NatnrfjjCKch.  d.  llerrsrher- 
tiilent»  II.  Genios:  !'()litAnthroj)ol<)gKcvuc.  I, 
S.  f)44-61. 

52S)  li.  V.  Kunowski,  K.  Volk  v.  Genie». 
(=  Durch  KunHt  z.  Lehen.  Bd.  1.)  L., 
Diederichs.  I !)()!.  277  S  M.  4,00.  ||LCBI. 
1901,  S.   1616.11 

.ViO)  K.  Ei  Hier,  Z.  Psycho-Phvsiologie  d. 
Talents:  AZgB.  N.  2:». 

Erfolg  lind  Ruhm. 

.530)  Liteniry  and  .success:  Ac.  6H,  R.  471/2. 

531)  F.  Servacs,  „Lever  doodt  as  Slaav"  (An 
•  A.  Kerr):  Tag  N.  371.     (Ueher  Heldentum 

in  d.  Gesch.  u    Dichtg.) 

532)  E.  Schlaikjer,  D.  Weg  z.  Ruhme:  LE.  4, 
S.  1661/6.     (Ih.sen.) 

533)  G.  Brandes,  Nachruhm:  Tag  N.  ;W9. 

534)  O.  Weddigen,  E.  Kapitel  üb.  d.  Berühmt- 
werden.   (=  N.  267,  8.  86/!>0.) 

Philosophie  und  Wesen  des  Schönen* 

.5.15)  Jos.  Müller,  E.  Philosophie  d.  Schönen. 
(JBL.  1^)7  I  14  :41.)  !(Ü.  Siehert:  ZPhK. 
121,  S.  2 14/7.  II 

536)  L.  Brav,  Du  beau.  Essai  sur  l'origine 
et  r^volution  du  sentiment  esthötique. 
Paris,  Alcan.     256  S.     Fr.  5,00. 

537)  A.  Studnicka,  Principes  du  beau. 
EsthtHique  populaire.  Trad.  par  L  Gonoud. 
St.  Gallen,  Honegger.  131  S.  Mit  166  Abbild. 
Fr.  3,00 

538)  Alma  v.  Hartmann,  Ueber  d.  Begriff  d. 
Schönen.  (=  Zurück  zum  Idealismus.  |  B., 
Schwetschke.   XI,  213  S.  M.  3,60.],  S.  24-51.1 

539)  W.  Förster,  D.  Bund  d.  Lebensmächte 
d.  Schönen  n.  d.  Wahren.  (=  N.  234  a, 
S.  302-24.) 

540)  J.Gau Ike,  I).  Schönheits-Problem:  Türmer 
5,  S.  38-45. 

541)  .1.  Pokern y,  Wie,  wann  u.  wodurch  ge- 
fällt uns  d.  Schöne?:  ZPhP.  !),  S.  273-88, 
369-86. 

542)  F.  Carstanjen,  Muss  d.  Schöne  gefallen?: 
Innen-Dekoration  13,  S.  293/5. 

.543)  J.  Gaulke,  D.  Bedeutung  d.  Schönheit: 

NationB.  18,  S.  198-202. 
.544)  St.  Witasek,  Wert  u.  Schönheit:  ASyste- 

matPhilos.  8,  S,  164-93. 

545)  P.  J.  Möbius,  Schönheit  und  Liebe: 
Umschau  6,  N.  10. 

546)  Lentzner,  Ueber  d.  Schöne  im  christl. 
Sinne:  AugsburgPostZg».  1901,  N.  öl. 

547)  K.  Lange,  Jenseits  von  schön  u.  hässlich: 
Woche  N.  24. 

Philosophie  und  Wesen  von  Kunst  und  Schön- 
heit. 

548)  Konrad  Lange,  D.  Wesen  d.  Kunst. 
Grundzüge  e.  realist.  Kunstlehre.  2  Bde  B., 
Grote.  1901.  XVI,  405  S.;  405  S.  M.  15,00. 
||E.  Schaum  kell:  LCBl.  S.  533/5;  W.  v. 
Seidlit/:  DLZ.  23,  S.  244/8.]| 

54»)  L.  Tolstoi,    Was   ist  Kunst?     Dtsch   v. 

A.  Markow.    2.  Aufl.     B.,  Steinitz.    U2  S. 

M.  1,00.     |[K.  Aram:  LE.  4,  S.  1607/8  ]| 
550)  H.  Taine,   Philosophie    d.   Kunst.     Aus 

d.    Französ.    Übertrag,    v.    E.  Hardt.      Mit 

Buchausstatt,    v.    Fr.  Schumacher.      2  Bde. 

L.,  Diederichs.  IV,  284  S.,  349  S.     M.  8,00. 
.551)  E.  Hardt,   Taines  Philosophie  d.  Kunst: 

Geg.  62,  S.  86-95. 


552)  H.  P.  Thieme,  The  dcvelopment  of  Taines 
criticism  since  1893:  MLN.  17,S,71-H2, 140-M. 

553)  P..I.  Möbius,  lieber  KunHt  u.  Künstler. 
L,  Barth.  1901.  VIIL  296  8.  Mit  Abbild. 
u.  7  Tafeln.  M.  7,00.  JlLCBl.  S.  1307/H; 
G.Adam:  LE.  4.  8. 1435  H;  W.Wevgaudt: 
Ges.  4,  S.  211/3;  T.  de  Wyzdwa:  Ri)M.  10, 
S   936-46.11 

5.54)  O.  Lieb  mann,  Gedanken  u.  Tatsachen. 
Philo.soi»h.  Abhh.,  Aph«)ri.«men  u,  Studien. 
Bd.  2.  Hft.  3,  Trilogie  d.  l'cHsimiMmus. 
(Jedankcn  über  Schönheit  u.  Kunst.  Strass- 
burg,  Trübner.     127  S.     M.  3,00. 

555)  .1.  Lübke,  Z.  Naturgesch.  d.  Kunst,  u. 
Schönheit:    PolitAnthroi)olR.  1,  S.  295-30.5, 

556)  ().  Brezina,  Meditace  o  Kruse  a  umeni 
(Gedanken  über  Kunst  u.  Schönheit.):  Volnd 
smery  (Prag)  6,  8.  115/7. 

Kunstbewegungen : 

Allgemeines. 

557)  S.  Schnitze,  I).  Zeitgeist  in  [)eutsclilun<l, 
seine  Wandlung  im  19.  u.  seine  mutmassliche 
Gestaltung  im  20.  Jh.  L,  Günther.  1901. 
III,  194  8.  M,  2,00.  :|A.  Michelitsch: 
ALBl.  11,  8.  679-80.11 

558)  W.  C.  G  o  m  0 1 1 ,  Kunstbewegungen :  Janus  1 , 
S.  76-81. 

Alte  und  neue  Kunst. 

559)  F.  Avenarius,  Alt  u.  neu:   Kw.  15«,  8. 1/4. 

560)  L.  Kämmerer,  D.  Kampf  zwischen  Neuen 
u.  Alten  in  d.  Kunst:  TglRsB.  N.  151. 

Moderne  Kunst. 

561)  Siegm.  Schnitze,  Die  Firböhung  d. 
Menschen  in  d.  mod.  Kunst  u.  Litteratur. 
E.  Beitr.  z.  Erkenntnis  d.  neuen  Zeitgeistes. 
Halle,  Kaemmerer  &  Co.    IV,  81  8.    M.  1,20. 

562)  H.  B  a  h  r ,  D  Moderne :  NWTBl.  1 90 1 ,  N.  318. 

563)  A.  Lignis,  Noch  einmal  „modern": 
Wahrheit  8,  N.  3. 

564)  H.  Ganz,  1).  Modernitätsmode:  NFPr. 
N    13165. 

565)  A  8 cho Walter,  Christlich  oder  modern?: 
ChristlWelt.  16,  8.  52/5. 

566)  R.  Kralik,  Renaissance,  Romantik  u. 
Moderne:  ChristlSchul-uElternZg.  5,  N.  4. 

567)  E.  Wach  1  er,  Von  neuer  Kunst:  DHeimat. 
5«,  8.  561/6. 

568)  Mela  Escherich,  Neue  Kunst :  Deutsch- 
land  1,  8.  348-56. 

569)  L.  F.  Day ,  The  new  art:  Macmillan8Mag.85, 
S.  19-23. 

570)  F.  Naumann,  Neue  Schönheit:  ZeitWienZg, 
N.  76. 

571)  P.  Ernst,  D.  mod.  Kunst  u.  d.  Tvpus: 
DHeimat.  5',  8.  517-25.  (lieber  L.  v. 
Kunowski.) 

572)  W.  Fenn.  Z.  ästhet.  Krisis:  Kunstgewerbe 
in  Elsass-Lothr.  2,  8.  142-54. 

573)  E.  Schlaikjer,  Droht  e.  Krise?:  Kw.  15*, 
8.  97-101. 

574)  O.  J.  Bier  bäum.  Wo  stehen  wir?:  LE.  4, 
S.  1/7.  (Entgegnung  v.  F.  Lienhard:  ib., 
S.  149-55.) 

Idealismns. 

675)  Ch.  Muff,  D.  Idealismus  in  d.  Kunst 
(=  Idealismus.  3.  Aufl.  [XV,  324  S.  M.  5,00.], 
S.  242-305.) 


14 


I,  3.    Poetik  und  ihre  Geschichte. 


576-630 


576)  H.  Brömse,  Vom  neuen  Idealismus: 
Türmer  4\  8.  30Ü-IU. 

Realismus. 

577)  Realismus:  WestminsterR.  15«,  S.  338-16. 

578)  A.  Volkmer,  lieber  Realismus  in  d.  dtsch. 
Dicht:  KathSchulBl.  -^8,  N.  I. 

579)  K.  Storck,  Naturalismus  u.  Wahrheit: 
LittWarte.  3,  S.  503/5. 

Natiiraligmiis. 

580)  W.  We  i  gan  d ,  Zwölf  Aphorismen :  1  )Heimat. 
5',  S.  597-601.  (lieber  ästhetische  Theorien; 
Naturalismus  u.  a.) 

Milien. 

581)  C.  Hagemann,  Milieu:  RheinWestfälZg. 
1901,  N.  890. 

582)  r.  Harms,  Milieukunst  u.  Kunstmilieu: 
Türmer  4»,  S.  393-401. 

583)  H.  Driesmans,  Rasse  u.  Milieu  B.,  Rade. 
X,  235  S.     M.  2,50. 

Renaissance  und  Decadence. 

584)  H.  Ganz,  D.  neue  „Renaissance":  NFPr. 
N.  13411. 

585)  K.  Bre  vsig,  Renaissance  d.  german.  Kunst- 
geistes: NDRs.  13,  S.  1009-32. 

586)  G.  H.  Meyer,  Neuer  Litteraturfrühling. 
Offner  Brief  an  d.  dtsch.  Volk  u.  seine 
Fürsten:  DHeimat.  b\  S.  H81/4. 

587)  Unsere  Rundfr:  ge.  Beantwortet  v.  M. 
V.  Stern,  W.  Kienzl,  B.  Ruettenauer, 
Fidus,  H.  V.  Gumppenberg,  E.  Lime, 
S.  Lublinski,  S.  v.  Hausegger,  Anita 
Augspurg:  Freistatt  4,  S.  485/7,  (,Re- 
naissance  oder  Decadence".) 

588)  O.  Stauf  v.  d.  March,  Decadence: 
NBahnen(Wien).  2,  N.   1. 

580)  L.  Villanis,  Decadence  e  risorgimenti 
nell  arte:  Rivista  d'  Italia.  5',  S.  835-47. 

500)  J.  Lucas,  The  true  decadence:  Mac- 
millansMag.  86,  S.  133-43. 

501)  M.  Dessoir,  Dekadent  u. Leistungsmensch: 
Lotse  2,  N.  22. 

502)  M.  V.  Stern,  Kunst  u,  Artistik :  DHeimat.  5', 
S.  193/6. 

503)  id.,  Kunst  u.  Artistik:  Kyffhäuser  3,  N.  21. 

Mystik  und  Symbolismus. 

594)  Helene  Roland-Holst,  D.  Mystizismus 
in  d.  mod.  Litt.:  NZSt.  20,  N.  14. 

595)  F.  Holländer,  D.  entthronte  Vernunft: 
Zeitgeist  N.  34.     (Mystik  in  d.  Litt.) 

596)  A.  V.  Gleichen-Russwurm,  Maeterlincks 
Weltbctrachtung:  Nation».  19,  N.  43. 

597)  A.  Bonilla  y  San  Martin,  El  arte 
simbolico;  esbozo  de  una  teoria  de  las 
formas  artisticas.  Madrid,  Tello.  4**.  54  S. 
P.  2.50. 

598)  E.  Platzhoff-Lejeune,  D.  Symbolische: 
Zeitw.  32,  S.  120/3. 

Die  Frau  und  die  Kunst* 

509)  R.  Eisler,  Z.  Psychologie  d.  Frau: 
Türmer  4''',  8.  587-92.'  (Im  Anschluss  an 
H.  Marion,  Psychologie  de  la  femme. 
Paris,  Colin.    1900.) 

600)  K.  Piper,  D.  weibliche  Kunstseele:  Ges.  2, 
S.  297-300. 

601)  H.   Pudor,    Männliches    u.    weibliches 


Empfinden  in  d.  Kunst:  PolitAnthropölogR. 
1,  N.  8. 

602)  G.  Simmel,  Weibliche  Kultur:  NDRs.  13, 
S.  50^-15. 

603)  T.  Kellen,  Schriftstellernde  Damen: 
ZeitWifnZg   2.  Dez. 

604)  id.,  Schriftstellernde  Frauen:  Dokumente 
d.  Frauen  7,  N.  4. 

Aesthetisclie  Erziehung. 

605)  L.  V.  Kunowski,  Durch  Kunst  z.  Leben. 
Bd.  2  Schöpferische  Kunst.  L.,  Diedcrichs. 
318  S.     M.  5,00. 

606)  A.  Waldhof  er,  A.  Mittermayr,  Aesthet. 
Erziehung  d.  Jugend :  RhBUEU.  76,  S.  18-24, 
73-81,  125-36. 

607)  Künstlerische  Erziehg.  als  sociale  Frage: 
Werkstatt  d.  Kunst  1,  S.  197/9. 

608)  N.  Grabowsky,  Bildung,  was  ist  sie  u. 
wie  wird  sie  gewonnen.  L.,  Spohr.  57  S. 
M.  1,00. 

609)  G.  Voigt,  Christentum  u.  Bildung.  Y.m 
Vortrag     2.  Aufl.    L ,  Dürr.    31  S.    M.  0,60. 

610)  F.  Glindmeier,  Aesthet.  Volksbildg.: 
ZeitB.  i'\  S.  49-52. 

611)  J  Gaulke,  Bildungshunger:  Geg.  61, 
S.  5.3/6. 

612)  L.  Schönhoff,  D.  Bildungshass  d.  Ar- 
beiters: Tag  1901,  N.  455. 

Aeslhetische  Kultur. 

613)  F.  Mannheimer,  D.  Stellung  z.  ästhct. 
Kultur:  Gemeinnützige  Bll.  für  Hessen  S. 
118-20. 

614)  J.  Gaulke,  D.  Aussichten  e.  ästhet. 
Kultur:  SüdwestdtschRs.  2,  S.  233-41. 

615)  R.  Wulckow,  Aesthetische  Lebensformen : 
Geg.  6J,  S   67-70. 

616)  R.  O  Koppin,  Zur  Kixnst  empor!  Ein 
Beitrag  z.  Thema:  „Kunst  u.  Kultur". 
Dresden,  Pierson.     III,  18  S.     M.  0,50. 

617)  Künstlerische  Kultur:  Interieur  3,  S.  129-41. 

618)  H.  Sirobl,  Z.  künstler.  Kultur  d.  Lebens: 
Lotse  2,  N.  11. 

610)  H.  Esswein  u.  Ernst  Neumann,  Der 
Kulturwert  d.  mod.  künstlerischen  Be- 
strebungen:   Kunsthalle  i^,    S.   321/3,   337/9. 

620)  D.  Tiefstand  unserer  künstler.  Kultur: 
Iduna  1,  S.  12/3. 

(jescliniacli  und  Mode. 

621)  J.  Kohler,  Wandelbarkeit  d.  Kunst- 
geschmacks.     (=  N.  247,  S.  59-63.) 

622)  H.  Schliepmann,  Geschmack  u.  Mode: 
DMschr.  1,  N.  6. 

623)  W.  Weitprecht,  Aesthetik  u.  Mode: 
MWürttKunstgewerbeVer.  S.  207-13. 

624)  O.  Bie,  Reaktion  u.  Mode:  NDRs.  13, 
S.  215/8. 

625)  R.  Mut  her,  Geschmacksverbildung:  Tag 
1901,  N.  47. 

626)  C.  Konradi,  Kleiderreform,  Hygiene  u. 
Aesthetik:  Obere  Zehntausend  N.  21. 

Kunst  und  Natur. 

627)  R.  Muther,  Kunst  u.  Natur:  Tag  N.  311. 

628)  W.  Bölsche,  Kunst  u.  Natur:  Hütte  1, 
S.  436/8. 

629)  id.,  Kunst  U.Natur.  (=  N.  217a,  S.  178-88.) 

630)  H.  Rosenhagen,  D.  Natur  in  d.  Kunst: 
Tag  N.  323. 


631-600 


r,  t.     Poetik  mid  ihre  Geschichte. 


1 


(131)   H.  St.   Chamberlain,     D.     Niitur    als 

I.ehrmeisttTin:  Tag  N.  4'.\,  47. 
Ü.T2)  J.  A.  Lux,  Naturempfinden  u.  Touristik: 

Zi'itw.  8l',  S.  lf):V4. 
«33)   0.  Bie,   Rhythmische  Künste   d.  Natur: 

VVIDM.  92,  S.'W)l-'Ji). 
034)  K.  Storck,  Natunnusik:  Kw.  15",  8,332/7. 
«35)   A.  Gold,    Mod     Kunst    u.   Wissensch. : 

Lotse  2,  N.   IH. 

Kunst  und  Leben. 

U3Ü)    H.   Heijermans,    Leben    u.    Kunst: 

/eitWienZK.   N.  25. 
(137)  A.  Lamm,    1).    mod.    Leben    u.    d.    mod. 

Kunst:  Ges   3,  S.  298-323 
(J3S)  L.  F.  Day,  Art  and  lifo:  MacmillansMag. 

«5.  8    429-38.     (Ueber  Boheme ) 
639)  H.  Delacroix,  L'art  et  la  vie  Interieure: 

Revue  de  la  MiJtaphysiiiue  et  de  la  Morale 

10,  S.  165-83. 

040)  L.  W(5vy,  L'art  et  la  vie:  Revue  de 
Belgique35,  8.350-65;  36,  8.  73-86,  369-81. 

Kunst  und  Socialisnius. 

041)  iM.  Dessoir,  1).  sociale  Stell,  d.  Kunst: 
Woche  N.  43. 

042)  R.  Drill,  Kunst  u.  Socialisnius:  Freie 
Wort  I,  S.  665/7. 

043)  E.  Vandervelde,  Socialismus  u.  Kunst: 
Hütte  1,  S.  165/7. 

044)  .1.  Karski,  Mod.  Kunstströmungen  u. 
Socialismus:  NZS».  20',  S.  liO/7. 

045)  F.  Walter.  1).  Freiheit  d.  Kunst  u. 
d.  Socialdemokratie:  HPBll.  127,  S.  713-26. 

040)  W.  Sombart,  I).  mod.  Kapitalismus. 
2  Bde.  L.,  Duncker  &  Humblot.  XXXIV, 
669;  VIII,  616  S. 

047)  1).  Kunst  u.  d.  kapitalistische  Milieu: 
HBBIU.  129,  8.  772/6,  931/2.  (Mit  Berück- 
sichtigung d.  Werke  v.  L.  Berg,  F.  Paulsen, 
J.  J.  Möbius,  H.  v.  d.  Palten.) 

648)  F.Hertz,  Wirtschaft  u  Kunst:  NZ»*.  20'', 
8.  572/6. 

049)  Kunst  u.  Geschäft:  Türmer  4^  8.  J04f6. 
(Mit  Berücksichtigung  von  A.  H.  Fried,  1). 
Theaterdusel.  Bamberg,  Handelsdruckerei. 
117  8.     M.  1,60.) 

050)  H.  Driesnians,  Kunst  u.  Rasse:  Geg.  62, 
N.  46. 

Kunst  und  Religion. 

051)  H.  Thode,  Kunst,  Religion,  Kultur.  Rede. 
Heidelberg,  Winter.  III,  15  S.  M.  0,60. 
IIBurschenschBll.  16-,  8.  152/4.11 

052)  K.  Böhme,  Religion  u. Kunst:  ProtestMhh. 
6,  8.  451/9. 

653)  J.  Gaulke,  ü.  Religionsproblem  u.  d. 
Kunst:  Geg.  61,  8.  216-51. 

054)  R.  K 1  e  i  n ,  Kunst  u.  Religion :  Ges.  1 ,8.97-104 . 

055)  E.  Kalkschmidt,  Religion  u.  Kunst  im 
soc.  Leben:  Ernstes  Wollen  4,  8.  164/6. 

656)  G.  del  Puppo,  Religione  el  arte.  Con- 
fereuze.     Udine,  Del  Bianco.     23  8. 

057)  O.  Frommel,  Neuere  dtsch.  Dichter  in 
ihrer  religiösen  Stellung.  8  Aufsätze.  B., 
Gebr.  Paetel.    VII,  237  8.    M.  5,00. 

058)  A.  Hausrath,  Religion  u.  Dichter:  DR«. 
113,  S.  471/5.     (Zu  O.  Frommel.) 

059)  B,  Baumgarten,  Religion  u.  Dichtung: 
MBUDL.  6,  N.  7. 

060)  E.  v.  Mayer,  Dichtkunst  u.  Religion: 
WIDM.  92,  S.  517-22. 


001)  E.  Wulff,  Poesie  u.  Religion:  ChristlWelt. 
16,  S.  962/6. 

002)  L.  Weber,  Religiös  u.  poetisch:  Kw.  15*, 
8.  267-70. 

663)  V.  Schnitze,  Kunst  u.  Kirche:  RPl'h.  11, 
8.  175/8. 

664)  Kunst  u.  Kirche:  PrJbb.  109,  8.  412/9. 

665)  D.  Klerus  u.  d.  künstlcr.  Bestrebgn,  <1. 
Gegenw. :  MünsterPastoralBI.  N.  1. 

666)  Vöge  1  e ,  Antikathol.  Tendenzen  in  Romanen 
u.  Zeitschriften:  Wahrheit  8,  N.  8. 

667)  K.  H.  Strobl,  1).  Buddhismus  u.  d  neue 
Kunst  L.,  H.  Seenmnn  Nachf.  53  Ö. 
M.   1,00. 

Kunst  und  Moral. 

668)  E.Reich,  Kunst  u.  Moral.  Wien,  Manz. 
1901.  Vlll,  248  8.  M.4,40.  ,1LCB1.  8.  .i04/5; 
J.  Kolberg:  LRs.  28,  8.  88/9;  ALBl.  I!. 
8.  423/4.11 

669)  .1.  Volkelt,  Kunst,  Moral,  Kultur: 
Zeitw.  32,  8.  53/5,  72. 

670)  F.W.  Förster,  Kunst  u.  Ethik:  EthKultur. 
10,  8.  105.  (Dazu  A.Moulet,  ib.,  8.  134/5.) 

671)  A.  Torelli,  L'arte  e  la  morale.  Bologna, 
Zanichelli.     55  8.     L.  2,00. 

672)  Kunst  u.  Sittlichkeit:  Alte  Glaube  4,  N.  4. 

673)  Ed.  König,  Kunst  u.  Sittlichkeit:  ib, 

674)  J.  Kohler,  D.  Sittliche  u.  d.  Unsittliche 
in  d.  Kunst.     (=  247,  S.  191-208.) 

675)  E.  Schlaikjer,  D.  Kunst  im  öffentlichen 
Streit:  Hütte  1,  8.  225/7. 

676)  A.  Kerr,  E.  Gegner  d.  Goethebunds: 
Tag  1901,  N.  139.     (H.  Gerschmann.) 

677)  K.  Storck,  D.  Ang.st  vor  d.  Schamgefühl: 
LittWarte.  3,  8.  321/3. 

Kunst  und  Erotik. 

678)  L.  Berg,  D.  sexuelle  Problem  in  Kunst 
u.  Leben.  5.  Aufl.  B.,  Walther.  1901. 
VIII,  94  8.    M.  1,50.     ILNZSt.  20',  S.  352.' 

679)  id..  Gefesselte  Kunst,  ebda.  1901.  VU, 
165  8.  M.  2,00.  JIM.  G.  Conrad:  LE.  4, 
S.  70]| 

080)  E.  Schlaikjer,  Sinnlichkeit,  Askese, 
Kunst:  Hilfe  7,  N.  5. 

081)  J.  Gaulke,  Eros  in  Kunst  u.  Leben: 
Geg.  61,  S.   16r-70. 

082)  H.  Bahr,  Erotisch:  NWTbl.  1901,  N.  169. 

083)  J.  Kirchner,  D.  Nackte  in  d  profanen 
u.  kirchl.  Kunst:  Freistatt  4,  S.  589-92. 

Kunst  und  Polizei. 

084)  F.  Lüdtke,  Polizei  u.  AesthetUc:  Ernstes 
Wollen  3,  N.  56. 

085)  Policya  a  sztuka  (Polizei  u.  Kunsf!: 
Krvtvkä  (Krakau)  4,  S.  149-54,  19.V223, 
256-80. 

080)  H.  Bahr,  Ex  lex  Heinze:  NWTBl.  1901, 
N.  146. 

Kunst  und  Publilium. 

087)  L  Berg,  D.  Publikum:  Zukunft  ;W. 
S.  428-35. 

088)  E  Forsmann,  Dieses  deutsche  Publikum: 

Lotse  2,  N.  2. 

089)  G.  Roethe,  Vom  litterar.  Publikum  in 
Deutschland.  Festrede.  Göttingen,  Vanden- 
hoeck  &  Ruprecht.     27  8     M.  0,40. 

090)  R.  V.  Gottschall,  D.  Litt.  u.  d.  Publi- 
kum: DR.  2,  S.  39-50. 


16 


I,  3.     Poetik  und  ihre  Geschichte. 


691-751 


Nationale  Knnst. 

691)  A.  Bartels,  Nationale  Kunst:  Iduna  1, 
Ö.  78-81. 

692)  K.  Bergh  u.  Ellen  Key,  Nationale 
Kunst:  ZeitW.  29,  S.  169-71,  183/6. 

Ueimatkanst. 

693)  A.  Bartels,  Heimatkunst:  DHeimat  5', 
8.  1/8,  33/9. 

694)  H.  Ganz,  Heimatkunst:  NFPr.  N.  13532. 

695)  M.  Morold,  Heimatkunst:  NWTbl.  N.  153. 

696)  E,  Wach  1er,  Rhein- Dämmerungen.  6. 
Gespräch:  Ueber  Heimatkunst:  DHeimat  5\ 
S.  545-50. 

697)  F.  Lienhard,  Wieder  einmal  miss- 
verstandene Heimatkunst:  DHeimat.  5^, 
S.  669-71. 

69S)  H.  V.  Wolzogen,  Heimatkunst  in  d. 
Höhenkunst:  DHeimat.  b\  S.  347-52. 
(Schillers  Teil.) 

699)  J.  Minor,  Grossstadtkunst  u.  Heimat- 
kunst: NFPr.  N.  13765. 

700)  B.  M.  Meyer,  Grossstadtpoesie:  Nation  18, 
S.  37^/9.  (Dazu  F.  Lienhard:  DHeimat.  5", 
S.  26/7.) 

701)  Trebiesch,  Psychologie  d.  Grossstadt: 
Umschau  6,  S.  1040.  (Vgl.  auch  W.  Münch: 
DresdnerAnzB.  N.  45/6.) 

702)  G.  Kahn,  La  littörature  des  grandes  villes 
et  le  bucolisme:  Nouvelle  Eevue  18,  S.  367-76. 

703)  E.  Schlaikjer,  D.  Kunst  u.  d.  kleinen 
Städte:  Kw.  J5^  S.  413/6. 

704)  Z.  Dezentralisations-Beweg. :  DHeimat.  5', 
S.  681/4. 

705)  F.  Lienhard,  Wartburg-Gedanken  über 
Heimatkunst  u.  Dezentralisation:  ib.  5",  S. 
395-401. 

708)  „Los  von  Berlin":  ib.  b\  8.  97-104,  379-80. 
(Dazu  F.  Lienhard:  ib.    S.  504/8.  J 

707)  L.  Schönhoff:  Los  v.  Berlin!:  Tag  1901, 
N.  5. 

Volkskunst. 

708)  F.  Naumann,  Kun.st  u.  Volk.  (Vortr.) 
B.-Schöneberg,  Buchverlag  der  „Hilfe".  1 4  8. 
M.  0,10. 

709)  M.  Osborn,  Kunst  u.  Volk:  Welt  am 
Montag.   1899,  N.  48. 

710)  P.Schub  ring,  Kunst  u.  Volk.  (Referat): 
DLZ.  23,  S.  J  685/6. 

711)  F.  Stampfer,  Kunst  u.  Volk:  NZ«*.  20", 
S.  248-51. 

712)  H.  V.  d.  Palten,  Kunst  u.  Proletariat. 
Dresden,  Pierson.  1901.  HI,  32  S.  M.  1,00. 
|[KonsMschr.  59,  S.  655/6.  || 

713)  F.  Avenarius,  Kunst  für  Alle?:  Kw.  ib\ 
S.  4J/8. 

714)  J.  P.  Ree,  D.  Kunst  als  Volkserziebungs- 
mittel:  BayrLehrerZg.  N.  23/4. 

715)  M.  V.  O'Shea,  D.  Kunst  vom  erzieher.  u. 
soc.  Standpunkt:  PaedPhysiologStud.  3,  S. 
4/6,  14/5. 

716)  G.  Jonas,  Kunstsinn  im  Volke.  L.,  See- 
mann Nachf.     42  S.     M.  0,75. 

717)  A.  John,  Volkstum  u.  Kunst:  Iduna  1, 
S.  86-90. 

71S)  H.  Ströbel,  Jugend,  Volk  u.  Litt.:  NZSt. 
20,  S.  496-505. 

719)  R.  Weitprecht,  I).  Poesie,  d.  Jugend  u. 
d.  Volk:  DMschr.  1,  N.  8. 

720)  H.  Pudor,  Arbeiterkunst:  CBlVolk.sbild. 
2,  8.  45-50. 


721)  H.  Pudor,  Arbeiterkunst:  EthKultur.  JO 
8.  91/3. 

722)  id.,  Arbeiterkunst:  Kyffhäuser  3,  N.  24. 

723)  F.  Merry:  The  populär  in  art:  Music 
(London) 7,  N.  1. 

724)  H.  Lavent,  Le  peuple  et  la  beaute.  Prd- 
face  de  M.  Bouchor.  Paris,  Sociöt^  d'Mit. 
scientifiques  et  litt.     35  8.     Fr.  1,00. 

725)  J.  Lahor,  L'art  pour  le  peuple  k  döfaut 
de  l'art  par  le  peuple.  Paris,  Larouss^.  32  8. 
Fr.  0,60. 

726)  G.  Pennisi  di  Santa  Margherita: 
L'arte  e  la  sua  missione  sociale:  Academia 
dafnica  di  science  in  Acireale  8,  8.  3-42. 

727)  E.  Vajda,  Munkäsaink  es  a  müv^szet. 
(D.  Kunst  u.  unsere  Arbeiter):  Muvöszet  1, 
8.  28-36. 

Kritik. 

728)  K.W.  Goldschmidt:  Z.  Psychologie  d. 
Kritikers:  LE.  4,  S.  1373/7.  (Dazu:  M. 
Necker:  ib.  8.  1572.) 

729)  J.  Theodor:  Ueber  d.  Kritik  als  Wissen- 
schaft: Ges.  2,  8.  103/9. 

730)  0.  Weddigen,  Aphorismen  z.  Kritik  d. 
Gegenw.     (=  N.  267,  8.  21-104.) 

731)  The  scientific  critic:  Ac.  63,  8.  393-400. 

732)  H.  C.  Howe,  Contradictions  of  literary 
criticism.:  NAR.  175,  8.  399-408. 

733)  L.  V.  Kunowski,  D.  Nachschaffen  d. 
Kunstwerkes  durch  d.  Kritiker:  Lotse  2,  N.  31. 

734)  H.  Esswein  u.  E.  Neumann,  D.  Beein- 
flussung d.  Künstlers  u.  d.  Kritik:  Kunst- 
halle 8,  8.  177/9,  193/4. 

735)  A.  Reichel,  Ueber  d.  ästhetische  Urteil: 
ZInternatMusikGes.  3,  8.  389-402. 

736)  E.  Steiger,  Aus  d.  papiernen  Welt:  Frei- 
statt N.  49.     (Dichter  u.  Kritiker.) 

737)  H.  H.,  Litt.  Kritik  u.  litterar.  Schaffen: 
Kw.  J5»,  8.  520/5. 

738)  F.  Stern,  Verantwortung  u.  Kunstkritik: 
NWTbl.,  1901,  N.  338. 

739)  B.  Stein,  Wahre  Kritik:  Caecilia  10,  N.  4. 

740)  F.  Avenarius,  Strenge  Kritik:  Kw.  15', 
8.  129-3J. 

741)  Erzählende  Kritik?:  LE.  4,  8.  221/7. 

742)  H.  Welti,  Kritik  u.  Reklame:  Tag  N.  519. 

743)  A.  Keller,  Z.  Thema:  Kritik  d.  Kritik: 
RheinMusikZg.  3,  N.  14. 

744)  M.  Schwann,  Kritik  über  Kritik:  VossZgB. 
N.  52. 

745)  F.  Avenarius,  Vom  Schulmeistern:  Kw. 
15',  8.  557-60. 

Originalität  nnd  Plagiat. 

746)  F. Weing artner,  Originalität:  ZeitWienZg. 
N.  2. 

747)  H.  Landsberg,  D.  litt.  Plagiat:   NatZg. 

N.  431,  433. 

Romantik. 

748)  8.  Lublinski,  Romantik  u.  Stimmung: 
Nation  18,  S.  669-70,  680/2. 

Komik  nnd  Humor, 

749)  K.  Überhorst,  D.  Komische.  fJBL.  1900 
13:     230.)     |[Ch.D.  Pflaum:     VWPh.    26, 

8.  245/6;  R.  M.  Werner:  DLZ.  23,  8.  982/4.]! 

750)  C.  Busse:  Humor  u.  Kunst:  InternatLB. 

9,  N.  5/6. 

751)  E.  Schlaikjer,  Von  d.  Freiheit  d.  Witzes 
u.  d.  Witzbll:   ZeitB.  li,  8.  399-402,  436/8. 


"52  803 


1,3.     Poetik  und  ihre  Geschichte. 


li 


Tragik. 

752)  L.  Ziegler,  Zur  Metaphysik  d. Tragischen. 
Eine  philos.  Studie.  L.,  Dürr.  XI,  104  S. 
M.   I.H'». 

753)  A.  Drews,  Z.  Metaphysik  d.  Tragischen: 
SüdwestdschRs.  2  N.  ;{. 

754)  K.  Strauss:  Zur  Aesthetik  der  Tragödie: 

NFPr.  N.  \:m\). 

755)  \V.  li.  Courtnay:  The  idoa  of  tragedy 
in  imcient  and  nuxl.  <ininia.  Lon<lon,  Con- 
stable.  1900.  XII,  J;V>H.  JSh.  ;^/6.  |[LCB1. 
S.   I3G9.II 

76«)  A.  Seid  1,  Aeschylos  Orestie  nach  U.  v.  Wi- 
lainowitz  u.  M.  Scliillings:  Ges.  H,  S.  2f>;{9. 
(lU'ZUfj^nehniend  auf  Nietzsches  Geburt  d. 
Tragödie.) 

757)  K.  Schönermarck,  1).  trag.  Affekte  bei 
Aristoteles.  Progr.  Liegnitz,  Ritter- Ak.  i7  S. 

Stil  und  Sprache. 

758)  E.  Holzner,  Z.  Pöychologie  des  Stils: 
DArbeit.   I,  N.  8. 

759)  A.  Albalat,  La  formation  du  style  par 
ra.ssimilation  des  auteura.  Paris,  Colin.  JDOI. 

VIII,  ;{o.s  s.   Fr.  ;{,r)0.    |[LCBi.  s.  -jesj 

700)  R.  de  Gourmond,  Le  probl^me  du  style, 
(iuestions  d'art  de  litterature  et  de  grammaire. 
Paris,  „Mercure  de  France".    282  S.    Fr.  3,.")0. 

701)  A  Möller-Bruck,  Kultstil.  (=  D.  mod. 
Litt,  in  Einzeldarstellgn.  Bd.  12,  [B.,  Schuster 
&  Löffler.    39  S.     M.  0,hO|  S.  7-11.) 

702)  Th.  Wasser,  Mod.  Stil  u.  dtsch.  Stil: 
ZeitB.  1',  S.  724/7. 

703)  A.  Schroer,  Gedanken  über  d.  Entstehg. 
d.  mod.  Stiles:    Wiener  Abendpost   N.  227. 

704)  ü.  Kleincnberg,  Stil  u.  Naturalismus 
vom  Gesichtspunkt  d.  Laien  u.  Dilettanten: 
BaltMschr.  44  S.  29-44,  91-101. 

705)  Vom  Dilettantenstil:  Kw.  l.^^  S.  450. 
700)  H  Albrecht,  Kunstsprache: Volkserzieher 

(i,  S.  .^2/4. 

707)  .1.  Wassermann,  Missbrauchte  Sprache, 
missbrauchte  Kunstform:  Zeit^^.  32,  S.  23/4. 

Allegorie. 

708)  J.  K  o  h  1  e  r ,  Allegorie  in  d .  Kunst.  (=  N .  2 17, 
S.  G3,9.) 

Allgemeine  Poetik. 

709)  H.  Roetteken,  Poetik,  Tl.  I.  München, 
C.H.Beck.  31tS.  M.  7,00.  |[R.  M.Meyer: 
DLZ.  23,  S.  30nf)/7.]l 

770)  Th.  A.  Meyer,  D.  Stilgesetz  d.  Poesie. 
L.,  Hirzel.  1901.  XI,  231  S.  M.  4,00. 
|[LCB1.  S.  162/3;  Cultura  21,  S.  245;  H. 
Brömse:  LE.  4,  S.  753/5;  J.  Buschmann: 
Gymn.  20,  S.  1tU-71;  E.  Grosse:  DLZ.  23, 
S.  ,501/3;  R.  M.  Meyer:  ADA.  28,  S.  297/9; 
R.  V.  Muth:  ALBl.  11,  S.  493/4.]| 

771)  Aesthet.  Streiflichter  auf  GietmannsPoetik : 
SchwRs.  2,  N.  5. 

772)  F.  P.  Gummere,  The  beginnings  of 
poctry.  New  York,  Macmillan.  1901.  X, 
483  8.  |[LCB1.  S.  134,5,  E.  Grosse:  DLZ. 
23,  S.  1084/6.]| 

773)  Life  in  poetry  and  law  in  taste:  Edin- 
burghR.   194,  S.  320-42. 

774)  J.  Paar,  Natur,  Wahrheit  u.  Dichtung. 
Materialist-spiritualist.  Betracht.  L.,  Mutze. 
IV,  67  S.     M.   1,20. 

775-0)  J.  Riff  er  t.  Litterar.  Perspektive:  LZgB. 
1901,     N.  116. 

Jahresbericht«  fftr  neuere  deutsche  Litteratargeschicht«. 


777-8)  J.  Stern,  Tendenzpoesie:  EthKultur  10, 
S.   l«7/8. 

779)  H.  Meyer- Benfey,  Die  moderne  Litt.  u. 
die  Sittlichkeit.  L.,  Seemann  Nachf.  49  S. 
M.  0,75. 

780)  H.  Hölzke,  Das  Hässliche  in  d.  nuxl. 
dtsch.  Litt.  E.  krit.  Stud.  Braunschweig, 
Sattler.     8ti  S.     M.   1,20. 

781)  lieber  den  Dirnengeist  in  d.  mod.  dtsch. 
Litt.:  KülnVZgB.,  |90l,  N.  46.  (II.  Mann, 
J.  Wa.s.stTnuinn,  E.  Schur,  R.  Dehmel,  R. 
Scheid.) 

782)  Pnritanismusin  d.  Litt:  New  York  Time». 
1901,  21.  Dec. 

783)  O.  Behaghel,  Poetische  Krankheiten: 
DR.  2,  S.  63-71. 

784)  H.  W.  Fischer,  Trivialitäten  in  d.  Dicht: 
Zeitw.  29,  S.   120/1. 

785)  J.  Burroughs:  Nature  in  literature.  Li- 
terary  values.  Boston,  Houghton,  Mifflin 
&  Co.    200  S. 

780)  K.  Strecker,  D.  Dichter  u.d. hohen  Berge: 
Heimgarten  26,  N.  4. 

787)  I).  Dichtern,  d.  Berge:  Türmer  4«,  S. 575-80. 

788)  R.  Kassner:  D.  Dichter  u.  d.  Platoniker: 
DWorte.  21,  N.  9. 

789)  K.  Storck,  D.  Wesen  d.  österr.  Litteraten- 
seele: LittWarte.  3,  S.  324/6.  (Gegen H.  Bahr.) 

790)  J.  J.  David,  Vom  Slavischen  in  d.  dtsch. 
Litt.:  Zeitw.  21,  S.  120/2. 

791)  C.  Saint-Saens:  Dichtkunst  gegen  Ton- 
kun.st.  Uebers.  v.  W.  Kleefeld:  ML.  71, 
S.  37/8.    (Dazu  S.  Mehring:  ebda.,  S.  1 13  4.) 

792)  Leopold  Schmidt,  D.  Stellung  d.  Musik 
z.  mod.  Litt.:  DMschr.   1,  N.  12. 

793)  Heisig,  E.  Beitr.  zu  d.  Thema:  D.  Dicht- 
kunst im  Dienste  d.  Heilkunst:  CBlKneipp- 
scheHeilverfahren.   11,  N.  3. 

Form. 

794)  Rosa  Meyreder,  D.  Tyrannei  d.  Norm: 
Frau  9,  S.  705-13. 

795)  K.  Tumlirz,  D.  Lehre  v.  d.  Tropen  u. 
Figuren,  nebst  e.  kurzgefassten  deutschen 
Metrik.     L,  Frevtag.     III,  116  S.     M.  2,00. 

790)  R.  F.  Arnold,  Z.  Gesch.  e.  Tropus:  ZOG. 
53,  S.  487-90. 

797)  J.  Müller,  D.  Bild  in  d.  Dichtung,  Philo- 
sophie u.  Gesch.  d.  Metapher.  Bd.  1 :  Theorie 
der  Metapher.  —  Indien,  China,  Chaldäa, 
Aegypten.  Strassburg,  Bongard.  V,  170  S. 
M.  2,00. 

798)  O.  Weddigen,  Dtsch.  Dichter  Los  oder 
Staat  u.  Dichter.     (=  N.  267,  S.  3-25.) 

Dialekt. 

799)  K.  Storck,  Vom  Wert  d.  mundartl.  Dich- 
tung: LittWarte.  3,  S.  511/3. 

Motive  und  Beziehungen. 

800)  J.  Palsgrave,  Landscape  in  poetry  (JBL. 
1897  I  14  :  223;  1899  I  7  :  142.)  |[EdinburghIl. 
193,  S.  28-55.) 

801)  H.  Fuchs-Stadthagen:  D.  dichterische 
Verwertung  d.  Homosexualität:  Litterat  1901, 
November. 

802)  Marie  delle  Grazie,  Traumland.  Z.  Psy- 
chologie d.  Traumes  in  d.  Dichtg.:  NFPr. 
N.  13150. 

803)  R.  V.  Kralik,  Volkspoesie  u.  nationale 
Poesie:  DZschr.  15,  S.  355/9. 

xill.  3 


la 


1,  3.     t*oetlk  und  ihre  Geschichte. 


803a-852 


803a)  E.  Schlaikjer,  Poesie  und  Alkohol: 
TglRsB.  N.  150. 

804)  Teut,   Politik  u.  Dichtung:     DStimmen 

4,  N.  7. 

Diclitgattnngen : 

Lyrik.  (Allgemeines.) 

805)  O.Wenn  torf,  Etwas  v.d.Lyrik:Geg.62,N.44. 

806)  A.  Hagenauer,  Z.  Psychologie  d.  Lyrik: 
Autor  1,  N.  J. 

807)  O.  8 tauf  v.  d.  March:  D.  angewandte 
Lyrik:  Neue  Bahnen  (Wien)  2,  S.  607-11. 

808)  A.  Eössler,  Angewandte  Wortkunst:  Frei- 
statt 4,  8.185/8.  (Hierzu:  H.  Esswein:  ib., 
8.  235/6.) 

809)  E.  Brune,  Psychologie  d.  lyr.  Genusses: 
EvangelSchulbl.'46,  S.  1-15-51. 

810)  J.  Kohler,  D.  Zukunft  d.  Liedes:  AUg- 
MusikZg.  29,  N.  1. 

811)  id.,D.Zukunftd. Liedes.  (=N.247,S.69-78.) 

812)  W.  Mauke,  D.  neue  Lied.  Z.  Aesthetik 
d.  mod.  musikal.  Lyrik.  Minden,  Bruns. 
44  8.     M.  0,80. 

Ballade. 

813)  E.  Ziel,  Hie  Ballade!  Hie  Romanze! 
Anregungen:  FZg.  N.  45. 

814)  J.  Gebeschus,  D.  Ballade  in  Dichtung 
u.  Musik:  Musik- Woche  2,  N.  15. 

815)  B.  Frhr.  v.  Münchhausen,  Ueber  d. 
Ballade:  Lotse  2,  N.  8. 

Sonett. 

816)  0.  Hauser,  D.  Sonett:  LE.  4,  8.  653-60, 
725-31. 

Friamel. 

817)  W.  Uhl,  D.  Priamel.  (JBL.  J899  1 11  :?96.) 
i[H.  Lambel:  LBlGRPh.  23,  8.  1/8.] | 

Satire. 

818)  E.  Rechert,  D.  Ende  d.  Satire:  Prager- 
Tbl.  19U1,  N.  323. 

819)  M.  Rothauser,  D.  Cyniker:  Pester  Lloyd 

N.  20. 

Boman  und  Novelle. 

820)  H.  Esswein,  Mod.  Prosakunst:  Freistatt 
4,  S.  205/8. 

821)  Z.  Technik  d.  Romans:  Obere  Zehntausend 
N.  24. 

822)  Th.  V.  Sosnosky,  Gegen  d.  Unnatur  d. 
Ich-Technik:  Geg.  61,  S.  309-11,  325/9. 

823)  P.  Ernst,  Z.  Technik  d.  Novelle:  Lotse 
2,  N.  5. 

Essay. 

824)  R.  Burton,  The  essay  as  mood  and  form: 
Forum.  1901,  September. 

Drama. 

825)  M.  Foth,  Das  Drama  in  seinem  Gegensatz 
z.  Dichtkunst.  E.  verkanntes  Problem  d. 
Aesthetik.  Bd.l.  Die  Stellg.  d.  Dramas  unter 
d.  Künsten.    L.,  Wigand.   V,  170  8.    M.  3,00. 


826)  W.  Schuupp,  D.  Auffassung  und  Erklä- 
rung d.  Dramatischen.  Progr.  Amberg.   34  S. 

827)  P.  Ernst,  D.  Drama  u.  d.  mod.  Welt- 
ansch.:  DHeimat  5«,  S.  1/9,  41/7. 

828)  A.  Lignis,  Was  schulden  wir  d.  Drama?: 
Litt  Warte.  3,  S.  1/6. 

829)  J.  Minor,  D.  Wahrheitforderung  in  d. 
Litt.  u.  auf  d.  Bühne:  ZBücherfreunde.  5^, 
8.  151/9. 

830)  D.  Elend  unserer  Dramatiker:  DHeimat.  5', 
8.  254/6.     (Aus  d.  Berl.  Lokal-Anz.) 

831)  D.  Elend  unserer  Ausländerei:  ib.  5*, 
S.  499-503. 

Dramaturgie.    (Siehe  auch  IV,  4.) 

832)  G.  Frevtag,  D.  Technik  d.  Dramas.  9.  Aufl. 
L.,  S.  Hirzel.     X,  314  8.     M.  5,00. 

833)  Avonianus  (R.  Hessen),  Dramatische 
Handwerkslehre.  2.  Aufl.  B.,  Walther.  IX, 
392  S  ;  IX,  292  S.     M.  5,00. 

834)  M.  Lorenz,  Dramatische  Handwerkslehre: 
PrJbb.  105,  8.  164/5. 

835)  H.  Sittenberger,  Die  Dramaturgie  u.  d. 
Methoden  d.  ästhetisch.  Kritik:  VossZgB. 
N.  16/7. 

836)  R.  Hessen,  Klassische  Dramaturgie.  (=D. 
Goldene  Buch  d.  Theaters.  [B.,  Spemann. 
VIII,  770  S.     M.  6,00]    8.  275-526). 

837)  id.,  Moderne  Dramaturgie.  (=  N.  836, 
S.  527-709.) 

838)  E.  Holzner,  E.  neue  Gestalt  d.  Dramas: 
Wage  5,  N.  17.     (Chor  im  Drama.) 

839)  W.  Harlan,  Schule  desLu.stspiels:  PrJbb. 
108,  8.  309- J6,  480-501;  109,  S.  73-89. 

Rhetorik. 

840)  K  Müller-Hausen,  D.  Kunst  d.  Rede: 
PädZg.  N.  31. 

841)  E.  Fischer,  D.  Kunst  d.  Rede:  NZSt.  20S 
8.  345/7. 

842)  Gh.  Rogge,  D.  Redekunst  im  öffentl. 
Leben  Deutschlands:  NChristoterpe.  23,  S. 
368-83. 

843)  A.  K 1  a  a r ,  Feurige  Zungen :  VossZg.  N.  229. 
(Berühmte  Redner.) 

844)  M.  Dessoir,  Rede  u.  Gespräch:  Zeitw. 
30,  8.  198/9. 

Yerscbiedenes. 

845)  O.  Weddigen,  Wie  ist  dem  überhand- 
nehmenden Dilettantismus  in  d.  Litt,  am 
besten  zu  steuern  ?     (=  N.  267,  8.  55-70.) 

846)  id. ,D.  litt.  Ueberproduktion  unserer  Tage. 
(=  N.  267,  S.  71-81.) 

847)  id.,  Was  uns  in  litt.  Hinsicht  not  tut. 
(=  N.  267,  8.  37-46.) 

848)  Ernst  Schnitze,  Wie  wir  unsere  grossen 
Dichter  ehren  sollten.  E.  Wort  über  Dichter- 
denkmäler u.  anderes.  Mit  e.  Motto  v.  G. 
Falke.     L.,  Staackmann.     31  8.     M.  0,50. 

849)  Mörau,  Litt.  Manieren:  FreieDtschBll.N.24. 

850)  E.  Schlaikjer,  Z.  Technik  d.  Umfragen: 
TglRs.  N.  7. 

851)  L.  Zuccoli  über  Preisausschreiben:  LE.  4, 
8.  267/8. 

852)  E.  Isolani,  D.  Taufe  am  Schreibtisch: 
RheinWestfälZg.  1 901 ,  N.  91 1 ,  949.  (^amen- 
gebung.) 


858-873 


1, 4.     Volkskunde. 


19 


1,4 

Volkskunde. 

Allgemeine«:  Volksknnde  nlu  Wiisenschaft  N.  S.'i.'l.  —  Auffüllen,  /iete  und  MitUl  N.  8.Vi.  -  Uoelha  und  die 
Volkikonde  N.  SM;  Urimm  and  die  Volkskunde  N.  865.  —  Yolkaknnde  nnd  Schule  N.  HAT.  —  Bibliographie  der  Volkikunde 
N.  868.  —  Zoitsohriften  nnd  Voreine  N.  873.  —  Zn  lam  menf  aiBO  nde  Da  rstel  In  ngen  nnd  Hsramlnngen  der  ge- 
samten Vol  ks  nbe  rl  iefe  rangen  einzelner  St&roroe  und  Lu  n  dichnf  te  n  :  Gerroaniiche  HtArome  N.  870;  Allg&a 
N.  882:  Uuyern  N.  884;  Uöhmon  N.  mr,;  Itosnien  N.  886;  Brannichweig  N.  887;  DeaUeh-Amerika  N.  883;  Rgerland  N.  880; 
Kifelinnd  N.  8tMi;  KlBne«  N.  801;  Erzi;ebirge  N.  802;  Hesten  N.  803;  KArnten  N.  894;  Marsehenland  N.  805;  Mecklenburg 
N.  806;  Hchleiiien  N.  807;  Schwaben  N.  808;  .Schweiz  N.  800;  SiebenbArgen  N.  00<).  —  Allgemeine  landeikondliehe  Arbeiten 
N.  »Ol.  —  Einzelne  (iliedor  der  OevellKchaft  N.  0o2  —  Der  Tanz  N.  9<)7.  -  VoIVsfeHte  nnd  kirohllehe  Fette:  All- 
Komeinra  N.  Ol'J.  —  Kinzolne  Feste  und  FestbrJluche :  Advent  N.  017;  Allerheiligen  N.  018;  Allergenlon  N.  010;  Andreaanaeht 
N.  O.'O;  DreikAnigatag  N.  021:  Fiiatnacht  N.  022;  OrOndonneratag  N.  025;  Johann!«  N.  926:  Julfest  M.  929:  Kirehweih  K.  931; 
MargarothrnfeU  N.  03.'>:  Murtinstug  N.  936;  Nikolan»  N.  930:  Ostern  N.  042;  Petritag  N.  947;  I'flngaten  N.  048;  Walpnrgia 
N.  !".')6;    Weihniiriit  N.  059.  Feste  einzelner  Landachnften  und  SlJdfe:    Dreaden  N.  964;    Rochlitz  N.  965;    Lfibeck  N.  966; 

liuxombnr.;  N.  967;  MOhlhuusen  N.  968;  Sachsen  N.  900;  Torgan  N.  970;  Zürich  N.  971.  —  VolksbrAnche  nnd  Sitten: 
Krnte  N.  »73;  Flachsbau  N.  976;  Hochzeit  N.  978;  Totenaitten  N.  986;  Spinnstabe  N.  988;  Zunftgebr&nehe  N.  990.  —  Br&aehe 
einzelner  I^andschaften:  Augsburg  N.  901;  R5hmerwald  N.  992;  Brandnnbarg  K.  003;  Eger  N.  004;  Eifel  N.  005;  Emroenthal 
N.  006;  Ennsthiil  N.  »07;  Ennf^im&rcht  M.  OOS;  Fiohtelgebirge  N.  000;  Frei-  und  Kelleramt  N.  1000;  F&rnwied  N.  1(M)1 ; 
Hannover  N.  lOOJ;  Hunsröck  N  liM)3;  Luiern  N.  1004;  Mettersdorf  N  lm)6;  Nahethal  N'.  1007;  Nen-Rnppin  N.  1003;  Nord- 
thßringen  N.  loOO;  Oberpfiilz  N.  1010;  Oberschicsien  N  lou  ;  Rochlitz  N  1013;  Sargana  N  1014:  Schwibischo  Alb  N.  lol.'i; 
Torg«a  N.  lOlO;  Uckermark  N.  1017:  Spreewald  N.  1018:  Steiermark  N.  1019;  Thnrgau  N.  1020;  Zabern  N.  1021;  Zerbat 
N  1022.  —  Einzelne  tiegenst&nde  N.  1023.  —  Volksglauben:  Mythologie  N.  1026.  -  Mythische  Qeatalten:  Wodan  N.  lo:).S; 
Die  wilde  Jagd  N  1()40;  Frau  Holle  N.  1042;  Zwerge  und  Riesen  N  1043.  .—  Aberglauben:  Allgemeinea  N.  1044.  — 
Einzelne  Landschaften:  Eger  N.  1051;  Garzigar  N.  1052;  Heidelberg  N.  1053;  Knriache  Nehrung  N.  10.54;  Weatfalen  N.  10.55. 
—  Besondere  Gebiete  der  Volkvanschauungcn :  Astrologie  N.  1056:  Pflunzen  N.  1050;  Tiere  >'.  100.");  Teufel  N.  1071:  Himmel 
and  Hölle  N.  1074;  Zauberei  N  1078;  Gespenster  nnd  Dämonen  N.  1002;  Hex  n  N  IIOO;  Flugcllantismua  N.  1107:  Blatmord 
N.  lloO;  Verschiedenes  N.  1111.  —  Volksmedizin  N.  1128.  —  Sagen  nnd  Märchen:  Allgemeines  N.  1138.  —  Geschieht«  nnd 
Deutung  einzelner  StotTe  (Braut  von  Fikensholt.  Engel  und  Waldbruder,  St.  Kümmernis,  Hansel  und  Gretel)  N.  1140.  — 
Sagensaromlungen:  Heldensage  N.  1153.  —  Landschaftliche  Sammlungen:  Böhmen  N  1158;  Brindenbnrg  N.  11.59;  Fichtel- 
gebirge N.  1161;  GraubOnden  N.  1162;  Greifenhngen  N  1163;  Grottkan  N.  1164;  Klaffcr  N  1165;  Lauenstein  N.  1166;  Pommern 
N.  1167;  Posen  N.  1168;  Rheinliind  N.  1160;  Rollsdorf  N.  1173;  Schlesien  N.  1174;  Schweiz  N.  1177;  Thüringen  N.  im»; 
Jüdische  Sagen  N.  IISI.  —  Härchensamminngen:  Brüder  Grimm  N.  1182;  Landschaftliche  Sammlangen  N.  1189;  Verachiedenes 
N.  1194.  -  Volksschanspiel:  Weihnachtsspiel  N.  1198:  Verschiedene  Volkssclianspiele  N.  1202  —  Volkslied:  Geschichte 
und  Characteriatik  N.  1207;  Volkslied  nnd  Schale  N.  1218.  —  Einzelne  Gebiete  der  Volkapoesie:  Handwerkerpoesie  N.  1220; 
Nenjahrslieder  N.  1221;  Weihn.achtslieder  nnd  Christmetten  N.  1223;  B&nkelgesung  N.  1226;  Liebeslieder  N.  1228;  HochzeiUlieder 
N.  1220:  Kirchweihlicder  N.  1230;  Spinnlieder  N.  1231  —  Untersuchungen  zu  einzelnen  Volksliedern  N.  1232.  —  Historisch« 
Volkslieder  N.  1241.  —  Volkslieder  und  VolksliederRurarolnngen  einzelner  Landschaften:  Egerland  N.  1248;  Erzgebirge  N.  12.50; 
Oeiaelthal  N.  1251:  Hannover  N-  1252;  Leitmeritz  N.  1253;  Litauen  N.  1254;  Rügen  N.  1255;  Sachsen  N.  1256;  Schlesien  N.  1257: 
Stecken  N.  1258;  Tirol  N.  1259;  Vogtland  N.  1260;  Wien  N.  1261;  Ziegenhals  N.  1262;  Jüdische  Volkslieder  N.  126.3.  — 
Verschiedenes:  Volkawitz  nnd  Volkshnmor  N.  1264;  Kinderlieder  N.  1272;  Sprüche  N.  1237;  Sprichwörter  N.  1204; 
Redensarten  N.  1301;  Volksreime  N.  1300;  Ortsneckereien  N.  1312;  Inschriften  N.  1310.  —  Rdtsel  N.  1322.  —  Namenforschung: 
Eigennamen  N.  1326;  Familiennamen  N.  1334;  Ortsnamen  N  1340;  Flurnamen  N.  1374;  Häuser-  and  Strassennamen  N.  1376; 
Tiernamen  N.  1.380:  Pflanzennamen  N.  1383;  Krankheitsnamen  N.  1.585;  Monatsnamen  X.   1387.  — 


Yolkskiinde  als  Wissenscliaft. 

853)  E.  Hof  f  niiiii  n-Krayer,  l).  Volksk.  als 
VVissensch.  Zürioh,  Ainberger.  34  8.  M.  0,80. 
IIA.  Hauffen:  Kuph.  9,  8.  246/7;  A.  Vier- 
kandt:  DLZ.  2:^,  S.  1389-93;  A.  Strack: 
HessBllVolksk.  1,  S.  160;6;  M.  Roediger: 
ZV  Volksk.  12,  S.  237;  A.  Schuller  us:  ib. 
S.  355.]! 

854)  H.  Siegmund,  D.  Volkskunde  als  Wissen- 
schaft: KBlVSbnbgLK.  25,  S.  1/6. 

Aufgaben,  Ziele  und  Mittel. 

855)  O.  Brenner,  Aufgab,  d.  Volkskunde: 
AZg».   1901,  X.  2;{8. 

85Ö)  id.,  Ueber  d.  Aufg.  d.  Volksk.  Vortrag: 
KBIGV.  51,  S.  42/5. 

857)  A.  Die tc rieh:  Ueber  Wesen  u.  Ziele  d. 
Volk.^k.    Vortr.:  He>^sBllVolksk.  1,  S.  170-94. 

858)  E.  Langer,  Mittel  z.FHege  unserer  Volksk.: 
Dtsch.  Volksk.  aus  d.  östi.  Böhmen  1, 
S.  9M0I. 

859)  A.  Strack,  Volkskunde:  DarmstädterZg. 
1902,  N.  156  (S.  auch  HessBllVolksk.  1, 
S.  149-56.) 

860)  P.  Drews,  Religiöse  Volksk.:  HessBll- 
Volksk.  1,  S.  27  9. 

861)  Anthropology  and  folk-lore:  Ath.  N.  .3899. 

862)  H.  (Hogau,  Z.  jüd.  Volksk.  u.  Statistik: 
Ost  u.  West  2,  N.  8, 


863)  H.  Usener,  Ueber  vergleichende  Sitten- 
u.  Rechtsgesch.:  He.^sBllVülk.sk.  1,  S.  195-228. 

Goethe  nnd  J.  Grimm. 

864)  Goethe  en  de  folklore:  Volkskunde  14, 
S.  182-90. 

865)  J.  ({riinm  über  Volkskunde:  ZVVolksk.  12, 
S.  96/8. 

866)  R.  Steig,  J.  Grimms  Plan  zu  e.  .altdt.sch. 
Sammler":  ZVVolk.sk.  12,  S.  129-38. 

Volkskunde  and  Schule. 

867)  !'.  Zinok,  Volkskunde  u.  Schule:  Prakt- 
Schulmann  5?,  S.  377-97,  497-512. 

Bibliographie. 

868)  R.  Petsch,  Volkskunde.  (=  N.  226,  S. 
499-505.) 

860)  id.,  A.  Schullerus,  Volkskunde:  .TBGPh. 
24,  S.  295-313. 

870)  I).  dtsch.  Volksk.  im  J.  190! :  ZVVolksk.  12, 
S.  354/9. 

871)  E.  Hoffmann-Krayer,  Bibliogr.  über 
Schweiz.  Volksk.  1902:  SchwA Volksk.  7, 
S.  71-80. 

872)  R.  Petsch,  Neuere  Litt.  z.  dfc*ch.  Volks- 
kunde: ASNS.  108,  8.  420)4. 

3* 


20 


1, 4.    Volkskunde. 


873-915 


Zeitschriften  und  Vereine. 

873)  Hessische  Blätter  für  Volkskunde,  her.  im 
Auftrag  d.  hess.  Vereinigung  für  Volkskunde 
V.  A.  Strack.  Bd.  1.  L.,  Teubner.  290  S. 
M.  7,50. 

874)  Mitteln,  d.  Gesellschaft  für  jüd.  Volksk. 
Heft  9/10.  Her.  v.  M.  Grunwald.  B., 
Toppelauer.     78,  70  S.     a  M.  2,50. 

875)  A.Häuffen,  Aus  Zeitschriften  fürVolksk.: 
Euph.  9,  8.  838-40. 

870)  A.  Strack,  Zeitschriftenschau:  HessBll- 
Volksk.  1,  S.  236-69. 

877)  Appell  an  d.  Landesgeistlichkeit  vom  Verein 
für  Sachs.  Volksk. :  NSächsKirchenBl.  N.  34. 

878)  D.  Gesellschaft  für  niedersächs.  Volksk.: 
TglRsB.  N.  45.     . 

Zusammenfassende  Darstellungen  und  Samm- 
lungen. 

879)  O.  Bremer,  Ethnographie  d.  german. 
Stämme.  Strassburg,  Trübner.  1901.  XII, 
216  S.  M.  t^,00.  IIF.  Seiler:  ZGymn.  56, 
S.  381-403.11  (Aus:  H.  Paul,  Grundriss  d. 
German.  Philologie.) 

880)  E.  O.  Eichen,  D.  norddtsch.  Volksstämme 
im  Hausgewande.  St.,  Heimdall.  55  S. 
M.  1,20. 

881)  id.,  D.  norddtsch.  Volksstämme  im  Haus- 
gewande: DHeimat.  5»,  S.  104-12,  145-53, 
181/5,  2b7-71. 

882)  A.  Reiser,  Sagen,  Gebräuche  u.  Sprich- 
worte d.  Allgäus.  Aus  d.  Munde  d.  Volkes 
gesammelt.  Heft  21.  Kempten,  Kösel.  111/ V, 
59  S.     M.  1,00. 

883)  F.  Zell,  Volkskunst  im  Allgäu.  Original- 
Aufnahmen  d.  Ausstell,  für  Volkskunst  u. 
Heimatkunde  in  Kaufbeuren.  Sept.  1901. 
In  G  Lfgn.  München,  Vereinigte  Kunst- 
anstalten. 4*'.  ä  1  Bogen.  Mit  Abbild,  u. 
Tafeln,     k  M.  2,50. 

884)  Z.  Volkskunde  Bayerns  im  17.  Jh. :  Globus  8 1 , 
S.  236/8. 

885)  E.  Langer,  Das  östl.  Deutschböhmen. 
Dtsch.  Volkskunde  aus  d.  östl.  Böhmen. 
Bd.  2.  Heft  1/3.  Prag,  Taussig.  264  S. 
k  M.  1,25. 

880)  Bosnien  u.  d.  Herzegowina.  Volkskunde. 
Bearb.  v.  L.  Glück,  C.  Truhelka,  D. 
Nemanic,  L.  Kuba.  (=  D.  Oesterr.-Ungar. 
Monarchie  Bd.  22  [Wien,  Holder.  1901.  4". 
IX,  516  S.     Kr.  9,60. 1,    S.  277-390.) 

887)  R.  Andree,  Braunschweig.  Volksk.  2.  Aufl. 
Braunschweig,  Vieweg.  1901.  XVIII,  531  S. 
Mit  Abbild.  M.  7,00.  |[A.  Schullerus: 
JBGPh.  24,  S.  298/9;  A.  Strack:  HessBU- 
Volksk.  1,  S.   1 57-60. )l 

888)  K.  Knortz,  Streiizüge  auf  d.  Gebiete 
amerikan.  Volksk.  Altes  u.  Neues.  L., 
Wartig.     HI,  284  S.     M.  3,40. 

889)  S.  Grüner,  lieber  d.  ältesten  Sitten  u. 
Gebräuche  d.  Egerländer.  Her.  v.  A.  John. 
(==  Beitrr.  z.  dtHch.-böhm.  Volksk.  Bd.  4, 
Heftl.)  Prag,  Calve.  1901.  137  S.  M.  3,00. 
IfE.  Hoffmann  -  Kraver:  ADA.  28,  S. 
371/3.11 

890)  A.  Eckers,  Allerhand  aus  d.  Eifelland. 
Bd.  2.      Dann,    Schneider.     56  S.     M.  0,60. 

891)  A.  Laugel,  Trachten  u.  Sitten  im  Elsas». 
Lfg.  1-22.  Strassburg,  L.  Beusti.  Folio. 
176  8.    Mit  44  Tafeln.    Ji  M.  1,50. 

802)  P.  (Jerstenberger,  Natur  u.  Volksleben 
im  Erzgebirge.  Dresden,  l'iei-xon.  III,  72  S 
M.  1,50. 


893)  H.  Haupt,  Aus  K.  Bernbecks  Samml.  z. 
oberhess.  Volksk. :  HessBllVolksk.  1,  S.4-18. 

894)  Fr.  Franziszi,  Kultur-Studie  über  Volks- 
leben, Sitten  u.  Bräuche  in  Kärnten.  Nebst 
Kärntner  Märchen  im  Anh.  Mit  e.  Geleitbrief 
V.  P.  Ro segger.  2.  Aufl.  Naumburg,  G. 
Pätz.     XII,  164  S.     M.  2,00. 

895)  H.  AUmers,  Marschenbuch.  Land-  u. 
Volksbilder  aus  d.  Marschen  d.  Weser  u. 
Elbe.  4.  Aufl.  Oldenburg,  Schulze.  VIII, 
460  S.     M.  6,00. 

890)  C  Beyer,  D.  Landpastor  im  evangel. 
Mecklenburg.  Der  Bauern  Leben  u.  Sitte. 
(=  N.  1100,  Heft  7.)  B.,  Süsserott.  81  S. 
M.  3  50. 

897)  E.  Klings,  Schles.  Volksleben:  DZschr.l5, 
N.  2. 

898)  J.  Hartmann,  Schwab.  Selbstbeleuchtung 
in  alter  u.  neuer  Zeit.  D.  Schwabenspiegels 
2.  Tl.  (=WürttNjbll.NF.N.8.)  St.,  Gundert. 
95  S.     M.  1,00. 

899)  H.  Jantzen,SchweizerischeVolksk. :  AZgB. 
N.  86. 

900)  A.  Schullerus,  D.  Volkslitt.  d.  Sieben- 
bürger Sachsen:  AkBll.  17,  S.  137-41,  153/5, 
169-72. 

Landeskunde. 

901)  D.  Provinz  Sachsen  in  Wort  u.  Bild.  Her. 
V.  d.  Pestalozziverein  d.  Prov.  Sachsen.  Bd.  2. 
L.,  Klinkhardt.  VIII,  480  S.  Mit  200  Abbild. 
M.  4,50. 

Einzelne  Olieder  und  Stände  der  Gesellschaft. 

902)  H.  Ploss,  D.  Weib  in  d.  Natur  u.  Völker- 
kunde. 7.  umgearb.  Aufl.,  her.  v.  M.  Bartels. 
L.,  Grieben.  XX,  867  S.;  VIII,  851  S. 
M.  28,00. 

903)  Gh.  Meyer,  D.  Parias  d.  alten  Gesell- 
schaft. (=  N.  251,  S.  1-62.)  (Scharfrichter, 
Juden,  Vaganten.) 

904)  A.  Schaer,  D.  altdtsch.  Fechter  u.  Spiel- 
leute. Diss.  Strassburg  i.E.,  Trübner.  1901. 
207  S.  M.  5,00.  ||K,  Helm:  LBlGRPh.  23, 
S.  40^/Ö.JI 

905)  D.  Detlessen,  E.  Beitr.  z.  Gesch.  d. 
Bettels:  ZGSchleswig-Holstein  31,  S.  115-35. 

906)  Habel,  D.  Zigeuner:  Natur  51,  N.  5. 

Tanz. 

907)  Marie  Louise  Becker,  D.  Tanz.  L., 
H.  Seemann  Nachf.  4«.  VIII,  212  S.  Mit 
122  Abbild.     M.  10,00. 

908)  K.  Storck,  Aus  d.  Gesch.  d.  Tanzes: 
VelhKlasMhh.  2,  S.  625-32. 

909)  P.Schettler,  Kulturgeschichtl.  vom  Tanz: 
Frau  9,  S.  490/6. 

910)  P.  Klingenberg,  Niederdtsch.  Bauern- 
tänze: TagB.  N.  351. 

911)  O.  Schütte,  Alt-Braunschweigische  Tänze 
u.  Tanzlieder:    BraunschwMag.  8,   S.  116/'<. 

Volksfeste  und  kirchliche  Feste: 

Allgemeines. 

912)  M.  Duncker,  Wesen  u.  Ursprung  dtsch. 
Volksfeste:  Körper  &  Geist  11,  N.  16. 

913)  O.  Knörk,  Dtsch.  Volksfeste:  Universum 
18,  N.  52. 

914)  R.  Kri  eg,  Heimatfeste:  Grenzb.4,  S. 217/9. 

915)  F.  W.  Hack  wo  od,  Christ  lore:  Legends, 


916080 


I,  4,    Volkskunde. 


21 


traditions,  luytlit*,  syinliols  of  thc  (Üiristian 
(Miiirch.     I.ondon,    Stock.     iJOü  S.     »Sh.  8,t). 
))IH)  M.  I^agarde,  Kirchl.  Narrenfente:  Tag». 
N.  Gl. 

Einzelne  Feste  und  Festgebräiiche. 

1)17)    Klisabeth  Lemke,    Adventsmütterchen 

u.  AdveiitHWcibloiii:  ZVVolksk.  12,  S.  ;{3r),7. 
J)1S)    A.  de  ('ock,    AlkTlieiligen,    AUerzielen: 

Volkskunde  11,  S.   DiiMH,  173-8J,  24;{. 
fll9)   M.   V.  G.,    Allerseelen:    NutZg».    N.  63;}. 
1)20)     .1.    Köhler,     EgerlÄnder    Volksglaube: 

.ZVVi)lksk.  12,  S.  46:</4.     (Andreasnacht.) 
D'il)  ('.  Sterne,    1).  Saturnalien-König.    Drei- 
königstag-Erinner.: V()s.sZg".  N.   I. 
022)  r.  HaHse,  Fastnaclitsfeier:  MVEübeck(T.9, 

S.   -R). 
1)23)    F.    H.    Löscher,    Erzgebirgische    F^ast- 

nacht:  l'nserc  Heimat  1,  S.   176-80. 
1)24)  H.  Mielke,  Karrideln  in  Treuenbrietzen: 

ZVVolksk.  12,  S.  470.     (Fastnachtsunizüge.) 
1)25)    (J  rosser,    (iründonnerstaggebräuche    in 

(Jallenau:  MSchlesGesVolksk.  9,  S.  56/9. 
020)  H.  Carstens,  Johannisbrauch  u.  Johannis- 

glaube  in  Schlesw.-Holstein :  Niedersachsen 

7,  s.  ;{0')/i. 

927)  K.  Storck,  Johannisfeuer.  E.  Bild  aus 
d.  Schweizer  .Iura:  DHeimat.  5^,  S.  oiiO^?. 

928)  li.  Jester,  D.  Johannisfeuer:  Bayerland  13, 

8.  509-14. 

029)  F.  Winterstein,  D.  Julfestu.  d.  Julbuuni: 
Heimdali  6,  S.  169-72,   177  9. 

930)  G.  Bilfingcr,  1).  german.  Julfest.  Progr. 
Stuttgart,  Pibcrhard-Ludwigs-(iymn.  1902. 
132  S. 

931)  0.  Schulte,  Kirchweih  im  Vogelsberge: 
HessBUVolksk.  1,  S.  65-86. 

932)  Kirchweihlieder  u.  Gebräuche:  D.  Volksk. 
aus  d.  östl.  Böhmen  2,  S.  275-96. 

033)  J.  Peter,  Kirchweihleben  im  Böhmerwald: 

Scherer  4,  N.  42. 
1)34)    P.   Lech  mann,    D.   oberschles.   Kirmes: 

Oberschlesien  1,  N.  9. 

935)  R.  Reich ardt,  D.  Margarethenfest  in 
Schmiedeberg:  ZVVolksk.   12,  S.  333/5. 

936)  id.,  D.  Martinstag:  TglRs».  N.  264. 

037)  M.  Höfler,  St.  Martini-Gebäck:  SchwA- 
Volksk.  6,  S.  22/9. 

038)  E.  Trebla,  D.  Martinsgans  u.  ihr  Schutz- 
patron: Sonntags-Zg.  für  Deutschlands 
Frauen  S.  121. 

939)  Stäsche,  D.  Nickel  in  Oberschlesien: 
MSchlesGesVolksk.  9,  S.  6.     (Nikolausfest.) 

940)  J.  Wagner,  D.  Butznickel:  Nassovia  3, 
S.  278-81. 

941)  M.  H ö f  1  e r ,  St.  Nikolausgebäck  in  Dtschld. : 
ZVVolksk.   12,  S.  80,9,  198-203. 

942)Ostergebräuche:BllPommVolksk.lO,S.170/l. 

943)  C.  Vogt,  D.  Osterball:  TagB.  N.  149. 

944)  K.  Reiterer,  Ostergebräuche  in  d.  Alpen: 
WienZg.  1901,  N.  80. 

945)  Ch.  Jensen,  Osterbräuche  in  Schlesw.- 
Holstein:  AZg».  N.  73. 

946)  IdaHahn,  J^ierlesete  im  Schweiz.  Rhein- 
thal: ZVVolksk.  12,  S.  210/4.  (Osterbrauch.) 

947)  P  Andersen,  D.  Petritag  an  d.  West- 
küste Schleswigs:  Niedersachsen  7,  S.  168-70. 

948)  K.  Peiterer,  Pfingstsitten  in  d.  Alpen: 
WienZg.  1901,  N.  121. 

949)  F.  Hunsinger,  D.  letzten  Schlottenhäger 
in  Hungen  1852:  HessBUVolksk.  1,  S.  137/8 
(Pfingstbräuche).  (Dazu  A.  Strack:  ib., 
S.    139-43.) 


050)  A.  SchlosBar,  Pfinghtbrauch  u.  PtingHt* 
glauben  in  d.  österr.  ,\lpen:  lllFrauenZg.  29, 
8.  79-80. 

951)  E.  Jacobs,  Pfingstanger  oder  Pfingnt- 
wiesen  am  Nordharz:  ZHarzVer.  :V.\,  S.  253/9. 

952)  A.  Scholz,  D.  PfingHtsclieunc:  MSchles- 
GesVolksk. 9,  S.  1.3,4. 

053)  J.  Stinde,  Birke  u.  Kalmus:  Tag».  N.  229. 
(Ptingstbräuche.) 

054)  E.  Kreowski,  Mai-  und  Freiheitobftume: 
ib.  N.  203. 

955)  G.  Zeller,  Maibaumsetzen  am  Abersec 
(Salzburg):  ZVVolksk.   12,  S.    109. 

056)  H.  Stein,  Walpurgi«:  IllFrauenZg.  29, 
S.  67,8. 

057)  Ewald  Müller,  Walpurgis  im  Spreewald: 
Roland   I,  S.  429-30,  451,3. 

958)    id.,  Walpurgis   im    Sprecwald:    Branden- 

l)urgia   I  I,  .\.  5. 
059)    R.    Beringuier,    Weihnachtsgebräuche: 

MVG Berlin.   |8,  S.   I-IO. 

960)  A.  Müller-(;uttenbrunn,  Weihnacht, 
Neujahr  u.  Dreikönig  im  Banat:  DHeimat. 5', 
S.  400/>'. 

961)  A.  Bonus,  Weihnacht  deutsch:  DHeimat. 
5*,  S.  353, '^.    (Sitten  im  österr.  Gebirgsland.) 

962)  A.  Haas,  Kirchliche  (Jebräuche:  Bll- 
PommerVolksk.  10,  S.  81,3,  171.  (Weih- 
nachtsfeier.) 

963)  R.  Hardt,  Wintersonnenwende  u.  Christ- 
.  nacht:  Jleinuit  (Breslau)  2'"',  S.   161/3. 

Feste  einzelner  Landschaften  und  Städte. 

964)  Dresdner  Volksfeste:  Volkswohl  25,  S.203  4. 

965)  W.  A.  Eberwein,  D.  Heimatsfest  in 
Rochlitz:  Unsere  Heimat  2,  S.  250,1. 

966)  Tb.  Hach,  Vom  Klosterkinderfest  um 
1790:  MVLübeckG.  9,  S.  56-64. 

967)  D.  Amecht  in  Luxemburg:  HessBUVolksk. 
1,  S.  229-35. 

968)  M.  Schubert:  D.  Brunnenfe-ste  in  Mühl- 
hausen i.  Thür. :  DHeimat.  5',  S.  557-60. 

969)  C.  Pfau,  Sächsische  Heimatfeste:  Unsere 
Heimat  2,  S.  134/8. 

970)  E.  Henze,  Welche  Sitten  u.  Gebräuche, 
die  sich  an  festliche  Zeiten  u.  Tage  an- 
schliessen,  werden  noch  heute  in  unserem 
Kreise  geübt?:  Veröffentlichungen  des  Alter- 
tums-Ver.  in  Torgau  N.   13,4. 

971)  J.  C.  Heer,  D.  Sechseläut<;n  in  Zürich: 
Daheim  38,  N.  34.    (Schweizer  Frühlingsfcst.) 

072)  0.  Kionka,  D.  Sechseläuten :  Tag».  N  VXl 

Yolksbräuche  und  Sitten. 

073)  P.  Drechsler,  Schles.  Erntegebräuche: 
ZVVolksk.   12,  S.  337-11. 

074)  A.  John,  Saat  u.  ?>nte  im  Egerland: 
Unser  Egerland  6,  S.  26-30. 

075)  F.  H.  Löscher,  Z.  Kartoffelernte:  Unsere 
Heimat  2,  S.  14,7. 

976)  W.  Rimpau,  Flachsbau  u.  Flachs- 
bereitung: KBlVNiederdSpr.  22,  S.  72,4. 

977)  W.  Busch,  Z.  Flachsbereitung,  ib.  22, 
S.  55.     (Aus  Wiedensahl ) 

978)  Hochzeitsgebräuche:  Dtßch.  Volksk.  aus 
d.  östl.  Böhmen  1,  S.  53/9,  128-35:  J  - 
32-42,   l.'5-32,  203  6,  270,4. 

979)  W.  Noltemeyer,  Hochzeitssitten:  Nieder- 
sachsen 7,  S.  ltO-2.  (Dazu:  F.  v.  Droste- 
Hülshoff,  ib.  S.  207  8.) 

980)  R.  Steig,  Hochzeitslieder  u.  Hochzeits- 
sitten: ZVVolksk.  12,  S.  464-70.  (A.  v.  Arnim.) 


22 


I,  4.    Volkskunde. 


981-1036 


081)  Lesche,  E.  Hochzeitsbieten:  MVSächs- 
Volksk.  2,  S.  381/2. 

982)  H.  Olsen,  D.  Minnegaben.  (=  Das  Ham- 
burger Mus.  für  Kunst  u.  Gewerbe.  Dar- 
gestellt z.  Feier  d.  25 j.  Bestehens  von 
Freunden  u.  8ohülem  J.  Brinkmanns.  [Ham- 
burg, Verlagsanstalt.  AH6  S.  M.  5,00.], 
S.  2U5-18.)   (Liebesspenden  v.  d.  fries.  Inseln.) 

983)  M.  Grunwald,  Hochzeits-  u.  Kleider- 
ordnungen d.  Hamburger  Juden  (1715, 17.']|): 
MVHamburgG.  22,   S.  32-51. 

984)  A.  Bock,  Hochzeitsbräuche  in  Hessen  u. 
Nassau:  Hessenland  16,  8.  129-30. 

985)  Th.  Zink,  Brautzeit  u.  Hochzeit  in 
Westich:  Bayerland   13,  S.  32?/3,  334/6. 

980)  A.  C.  Winter,  Lettische  Totenklagen: 
Globus  82,  8.  367-72. 

987)  Lerond,  Totensitten  in  Lothringen:  Heim- 
garten 26,  N.  8. 

988)  r.  Lechmann,  D.  Spinnstuben  oder 
Kockengänge  in  Oberschlesien:  Ober- 
schlesien  I,  N.  7. 

989)  M.Bartels,  Mark.  Sjunnstubenerinnergn.: 
ZVVolksk.   12,  S  73-80,  180/7,  316/9,  415/8. 

990)  H.  Dehniing,  Zunftgebräuche:  Nieder- 
sachsen 7,  S.  338-40. 

Bräuche  einzelner  Laudgcliaften. 

991)  M.  Kaich,  Religiöse  Volksbräuche  im 
Bistum  Augsburg:  Kath.  25,  S.  78-84,  167-75, 
261-75,  353-70. 

992)  J.  Peter,  Wie  man  sich  im  Böhmerwalde 
kurzweilt:  Kalender  d.  dtsch.  Schulver.  16, 
S.  89-103. 

993)  F.  Bamberg,  Zwei  alte  mark.  Volks- 
gebräuche: Roland  1,  S.  691/2. 

994)  A.  John,  Aus  Alteger:  Unser  Egerland  6, 
S.  30/3. 

995)  T-  kellen.  Volkstümliches  aus  d.  Eifel: 
TglRsB.  N.  105/6. 

996)  8.  Gfeller,  D.  „eiere"  im  Emmenthal: 
SchwAVolksk.  6,    8.  155.      (Jagdgebrauch.) 

997)  K.  Reiterer,  Ennsthaler  Volksleben: 
Heimgarten  26,  N.  12. 

998)  J.  Müller,  E.  alter  Bittgang  auf  Ennet- 
märcht.  (=  Njbl.  8,  her.  vom  Ver.  für 
Gesch.  V.  Uri  auf  d.  J.  1902.)  Altdorf, 
Gisler  &  Co.     4".     73  S.     M.  3,00. 

999)  J.  E.  8chweiker,  Vom  Fichtelgebirge 
aus  früherer  Zeit:    Bayerland  13,    8.  537/8. 

1000)  8.  Meier,  Volkstiiml.  aus  d.  Frei-  u. 
Kelleramt:  SchwAVolksk.  6,   8.  110-35. 

1001)  E.  Kreowski,  Eigentüml.  Gebräuche 
im  Pfarrdorf  Fürnried  (bavr.  Oberpfalz): 
TglRs^i.  N.   177. 

1002)  F.  Tetzner,  D.  Drahwehner  im  hannöver. 
Wendlande  um  d.  J.  1700:  Globus  81, 
8.  25;</6. 

1003)  Vom  Hunsrücker  Bauern:  Mschr.  für 
kirchl.  Praxis   I,  8.  343/9,  390/8. 

1004)  J.  Bacher,  Von  d.  dtch.  Grenzposten 
Lusern  im  welschen  Südtirol:  ZVVolksk.  12, 
8. 172/9.  (Vorkommnisse  im  täglichen  Theben.) 

1005-6)  J.  M.  (rassner,  Aus  Sitte  u.  Brauch  d. 
Mettersdorfer  (Siebenbürgen).  Progr.  Bistritz. 
96  8. 

1007)  Th.  Wolff,  Volksleben  an  d.  oberen 
Nahe:  ZVVolksk.  12,   8.  308-16,   418-29. 

1008)  O.  Monke,  Volkskundliches  aus  Neu- 
Rupi)in    u.    Umgegend:    Brandenburgia   \l, 

1009)  K.  Kcichardt,  Kirchl.  Volkabräuche  aus 
Nordthüringen:  Pfarrhaus  IH,  8.  9-11. 


1010)  L.  Fränkel,  Volkstum),  in  Wort  u. 
Brauch  aus  d.  Oberpfalz  (Nach  J.  Baier- 
lein):  Bayerland  13,  S.  248-50,  260/2. 

1011)  H.  Koelling,  Absonderliche  Sitten,  Ge- 
bräuche u.  Anschauungen  d.  oberschles. 
Volkes:  MSchlesGesVolksk.  9,  8.  74-85. 

1012)  P.  Lechmann,  D.  oberschles.  Bauern- 
sonntag: Oberschlesien  1,  N.  5. 

1013)  W.  C.  Pfau,  Rochlitzer  Einzelheiten  aus 
d.  Volksk.:  MVSächsVolksk.  2,  S.  309-12. 

1014)  A.  Zindel-Kressig,  Volkstüml.  aus 
Sargans:  SchwAVolksk.  6,  8.  30-42. 

1015)  Ch.  Landenberger,  Volkstüml.  aus  d. 
Schwab.  Alb:  Land  10,  N.   1. 

1016)  E.  Henze,  Sitten  u.  Gebräuche  im 
Kreis  Torgau:  VeröffentlichgnAVTorgau. 
Heft  13/4. 

1017)  R.  Sendke-Bogemühl,  E.  „freudiges 
Ereignis"  u.  e.  Kindtaufe  im  altuckermärk. 
Bauernhause :  MUckermärkMuseumsVer. 
(Prenzlau)  1,  N.  3/4. 

1018)  A.  Rabenau,  Sagen,  Märehen  u.  Ge- 
bräuche aus'  d.  Umgegend  v.  Vetschau  im 
Spreewald:  Brandenburgia  11,  N.  3. 

1019)  D.  Viehabbeten  in  Steiermark:  lUZg.  118, 
8.  776. 

1020)  J.  Häberlin-Schaltegger :  Aus  d. 
thurgauischen  Volksleben:  SchAvA Volksk.  6, 
S.  140-54. 

1021)  L.  Adam,  Alte  kirchl.  Gebräuche  u.  Ein- 
riebt. inZabern:  StrassburgDiöcesanBl.  1902, 
8.  274-92,  420-32,  457-67. 

1022)  R.  Siebert,  Ueber  d.  Feldrügegericht 
zu  Meinsdorf  bei  Zerbst.  L.,  R.  Siebert. 
13  8.     M.  0,80.     (Aus:    Untrer    Anhaltland.) 

Einzelne  Gegenstände. 

1023)  F.  Kunze,  1).  Damengürtel:  UlFrauen- 
Zg.  29,   8.  46,7. 

1024)  B.  Imendörffer,  Speise  u.  Trank  im 
dtsch.  Mittelalter.  Prag,  Calve.  14  8.  M.0,20. 

1025)  J.  Trojan,  Bowlen  u.  Punsche:  TagB. 
N.  609. 

Mythologie. 

1026)  A.  8  c  h  u  1 1  e  r u s ,  Mythologie.  (=  N.  226, 
8.  506-22. 

1027)  F.  V.  d.  Leyen,  Kleine  Stud.  z.  dtsch. 
Mythologie.   (=  N.  237,  8.  143-66.)  _ 

1028)  J.  V.  Negelein,  D.  Individualismus  im 
Ahnenkult:  ZEthnolog.  34,  N.  2. 

1029)  St.  A.  Cork,  Israel  and  totemism: 
JewishQuR.  14,  8.  413-48. 

1030)  Juliat,Totemu.Totemismus:  FreieDtsch- 
Bll.  2,  N.  2. 

1031)  M.  Jacobi,  D.  altägypt!  Göttermythus 
in  seinen  Beziehungen  z.  griechischen  Natur- 
philosophie u.  d.  Göttersagen  indogerman. 
Völker:  .PhilosJb.  15,  8.  49-53. 

1032)  H.  Gendling,  Germanisches  Heidentum 
in  heutigen  P>ntegebräuchen :  Daheim  38, 
N.  46. 

1Ö33)  li.  Nottrodt,  Reste  d.  Vorzeit  in  Brauch 
u.  Sitte:  Pfarrhaus  18,  8.   116-22. 

1034)  K.  Wilke,  Traditionen  mytholog.  Art 
aus  d.  sogen.  „Alten  Barnim":  Roland  1, 
S.  448-51,  525/6. 

1035)  H.  Kilz,  I).  Feldberg  u.  seine  Umgebg. 
in  d.  altgerm.  Mythe:  Nassovia  3,  S.  236/8, 
252/4. 

1036)  D.  Brunhildis-Bett  auf  d.  Feldberg: 
Heimdall  6,   S.  28. 


1037-1093 


1,4.    Volkskunde. 


23 


1037)  F.  Winterstein,  (Sermanen  -  Stätten: 
Scherer  4,  N.  37.    (Heilige  Haine.) 

Mythische  Gestalten. 

W.iH)  F.  Wein  eck,  1).  Spuren  d.  Verehrung 
Donarrt  im  Hrauch  u.  Glauben  d.  Lausitz: 
NiedorliaisitzM.  6,  N.  6. 

103»)  Wodansglauben  in  d.  Lüneburger  Heide: 
Heide   I,  S.  '211/ <. 

1040)  .1.  Wahner,  I).  wilde  Jagd  in  Schlesien,  l. 
(=  N.  •r<!ö,  S.  85-97.) 

1041)  P.  Drechsler,  Mytholog.  Erscheinungn. 
im  schles. Volksglauben.  I.  (Der  wilde  Jäger 
.u.  Frau  Holle.)     Trogr.     /aborze,  l'rogymn. 

1902.     i".     II  S. 

1042)  Märchen  v.  Frau  Holle:  Magdeb/g.  N.29ti. 

1043)  (;.  Siefert,  Zwerge  u.  Riesen:  NJbbKl- 
Alt(iL.  10,  S.  3ti2-94,  4.3;M9,  473-95. 

1043 n)  liitchie,  Zwerge  in  d.  Gesch.  u.  Ueber- 

lieferung:  (»lobus  82,  N.  7. 
1043b)  A.  Haas,  Zwergsagen:  BllPommVolksk. 

10,  S.  33/7. 

Aberglauben : 
Allgemeines. 

1044)  F.  1).  Hirsch,  J).  Aberglaube.  E. 
Beitr.  z.  Vaterland.  Kultur-  u.  Sittengesch. 
Bielefeld,  Helmich.     80  S.     M.  1,00. 

1045)  K.  Wutke,  D.  dtsch.  Volksaberglaube 
d.  Gegcnw.  Bearb.  v.  E.  H  Mever.  B., 
Wiegandt  &  (trieben.  1900.  XVI,  536  S. 
M.   12,00.     IIB.  Kühn:  ThLZ.  27,   S.  27/8.]| 

1046)  J.  Becker,  Aberglauben  u.  Mystik  im 
19.  Jh.    B.,  Edelheim.     63  S.     M.  0,30. 

1047)  i).  V.  Gerhardt-Amyntor,  I).  Wertung 
d.  Aberglaubens:  Tag».  N.  69. 

1048)  V.  (rraf  Hoensbroech,  Inquisition, 
Aberglaube,     Teufelsspuk     u.    Hexenwahn. 

4.  Aufl.  (=  D.  Papsttum  in  seiner  social- 
kulturellen  Wirksamkeit.  Bd.  I.)  L.,  Breit- 
kopf ÄHärtel.  1901.  LVI,  724  S.  M.  J2,00. 
|[A.  Koch:  LRs.  28,  S.  339-43.J| 

1049)  H.  Klotz,  Aberglaube  vor  3U0  J.:  Unsere 
Heimat   I,  S.  76/8. 

1050)  1).  Aberglaube  unter  d.  Verbrechern: 
AZgB.  N.  246. 

Einzelne  Landschaften. 

1051)  A.  John,  Aus  d.  städt.  Mus.  in  Eger: 
Mitt.  d.  Hist.  Museum  in  Eger.  2,  S.  5/7. 
(Aberglauben.) 

1052)  A.  Brunk:  Nachträge  aus  Garzigar:  Bll- 
PommerVolksk.   10,  S.  20/2,  37/8,  73/5. 

1053)  L.  Sütterlin,  D.  Vorstellungswelt  d.  nie- 
deren Volkskreise  in  Heidelberg.  (:=  N.  237, 

5.  195-214.) 

1054)  J.  V.  Negelein:  Aberglauben  auf  d.  Kuri- 
schen Nehrung:  Globus  82,  S.  2-36/9. 

1055)  O.  Weddigen:  E.  Verordnung  gegen  d. 
Aberglauben  in  Westfalen:  Roland  1,  S.  515/8. 

Besondere  Gebiete  der  yolksanschaniingen. 

1056)  M .  S  c  h  n  e  i  d  e  w  i  n ,  D .  astrologische  Aber- 
glaube: TagB.    1901,  N.  535. 

1057)  F.  Skutsch,  Sternglaubcn  u.  Sterndeu- 
tung im  Altertum  u.  Neuzeit:  MSchlesGes- 
Volksk.  9    S.  33-45. 

1058)  P.  Prechaler,  I).  Verhältnis  d.  Ober- 
schlesier  zu  d.  Himmelskörpern:  Ober- 
schlesien 1,  N.  8/9. 


1050)  Anna  Conwentz  v.  Dyckowskn,  Aus 
d.  Baum-  u.  Pilanzenkult. :  Niedenjacb»»en  T, 
S.  225/7,  241  2,  255,7,  289-90,  395  6. 

1060)  F.  Sohns,  Götter  u.  Pflanzen:  ZeitW.  31, 
S.  |55;6. 

1061)  W.  Zimmermann,  Nassauer  Volkn- 
botanik:  NiiMsovia  2,  S.  125,7,   110  |. 

1062)  Elisabeth  Lemke,!). Eibe iud.Vulksk.: 
ZVVolksk.   12,  S.  25  38,  187-98. 

1063)  C.  Schenkling-Pr^vot,  Erika:  Tag». 
N.457. 

1064)  Zoe  V.  Reuss,  Z.  Gesch.  u.  Symbolik  d. 
Rose:  IllFrauenZg.  29,  S.  127  8. 

1065)  G.  Bauch,  Bemerk,  über  einige  Tiere  im 
(Hauben d. Volks:  MSchle8Ue8V<)lksk.9,S.r-10. 

1066)  ().  Knoop,  Volkstum),  aus  d.  Tierwelt: 
BllPommerVolksk.  JO,  S.  8-10,   22,0,   161-70, 

I  r7-8(;. 

1067)  Th.  Seelmann,  Lampe  als  Wundertier: 
TagB.  N.  471. 

1068)  G.  Fleming,  The  folklore  of  horse-shoes 
und  horse-shoeing:  Nineteenth  Century  52, 
S.  309-26. 

1060)  J.  V.  N  e  g  e  1  e  i  n ,  D.  Pferd  im  Seelenglauben 
u.  Totenkult.:  ZVVolksk.  12,  S.  14-25,377-90. 

1070)  J.  Blau,  Huhn  u.  Ei  in  Sprache,  Brauch 
u.  Glauben  d.  Volkes  im  oberen  Angelthal 
(Böhmerwald):  ZOesterrVolksk.  8,  N.  5. 

1071)  A.  Haas,  8  Sagen  u.  Erzählungen  vom 
Teufel:  BllPommerVolksk.   10,  S.  115/9. 

1072)  E.     Teufelsgesch.     aus      Greifenberg: 
.  BllPommerVolksk.   10,  8.  131/6. 

1073)  E.  Lehmann,  Fandens  oldemov:  Dania 
9,  S.  179-94.     (Teufels  Grossmutter.) 

1074)  F.  Branky,  Himmelsbriefe:  AReligions- 
wissensch.  5,  N.  2. 

1075)  A.  Dieterich,  Himmelsbriefe:  HessBli- 
Volksk.  I,  8.  19-27. 

1076)  A.  Haas,  Himmelsbriefe  aus  Pommern: 
BllPommVolksk.   10,  S.  26^9,  75/6. 

1077)  W.Köhler,  Zu  d.  Himmels-  u.  Höllen- 
briefen: HessBllVolksk.  I,  S.  143/9. 

1078)  H.  Gering,  Ueber  Weissagung  u.  Zauber 
im  nord.  Altertum.  Rektoratsrede.  Kiel, 
Lipsius  &  Tischer.     31  S.    M.  1,00. 

1079)  L.  A  r  m  b  r  u  s  t,  Allerlei  v.  Zauberei :  Hessen- 
land 16,  S.  104/6. 

1080)  F.  Tetzner,  Werdauer  Altertümer: 
MVSächsVolksk.  2,  S.  315/8,  341/6,  356-59. 
(Zauberei.) 

1081)  Allerlei  Brunnen:  MUBayrVolksk.  8,N.  2. 
(Zauberei.) 

1082)  A.  Bunk,  Dorant:  BllPommVolksk.  10, 
S.  4/6.     (ZauberpHanze.) 

1083)  G.  Seh enkling-Pr^vöt,  Mistelzauber: 
Universum   18,  N.  17. 

1084)  R.  Haupt,  E.  Zauberfigur  aus  Mecklen- 
burg: ZVVolksk.  12,  8.  106. 

1085)  G.  Gerland,  Scepter  u.  Zauberstab:  NS. 
101,  S.  51-68. 

1086)  C.  Nvrop,  Smede:  Dania  9,  S.  186. 
(Schmieae-Zauber.) 

1087)  Ph.  Krön  er,  E.  alte  Zauberformel:  Voss- 
ZgB.  N.  35. 

1088)  Ganzlin,  Sachs.  Zauberformeln.  Progr. 
Bitterfeld.     1902.     4".     24  S. 

1089)  F.  Asm  US,  Zwei  Zaubersprüche  aus  Zwi- 
lipp:  BllPommerVolksk.   U\  S.  86,8. 

1090)  Zauberbriefe:  Roland  1,  S.  728. 

1091)  Feuerregen:  BllPommerVolksk.  10,  S.  139. 

1092)  B.  Diederich,  D.  Glaube  an  Gespenster: 
Türmer  4*,  S.  580/5. 

1093)  P.  Sartori  US,' Mittagsgespenster:  TagB. 
N.  389. 


24 


1, 4     Volkskunde. 


1094-1140 


1094)  M.  Gander,  Seelen  u.  Geister  im  Volks- 
glauben: NiederlausitzM.  7,  N.  5. 

1095)  K.  Amersbach,  Licht-  u.  Nebelgeister. 
Progr.     Baden-Baden.     48  S. 

109«)  M.  Güskcn,  Dämonen:  TagB.  N.  363. 

1097)  Kühn  au,  Wasserdämonen;  MSchlesGes- 
Volksk.  9,  S.  J9-2>,  53,  87/8. 

1098)  G.  Polivka,  Vampyr:  ZOesterrVolksk. 
7,  N.  4. 

1099)  A.  Haas,  Allerhand  Spukgeschichten: 
BllPommerVolk.sk.  lU,  S.  49-55. 

1100)  C.  Beyer,  Kulturgeschichtl.  Bilder  aus 
Mecklenburg.  Zauberei  u.  Hexenprozesse  im 
ev.  Mecklenburg.  Unter  d.  Elenden  u.  Ehr- 
losen. (=  Mecklenburg.  Gesch.  in  Einzel- 
darstellgn.  Her.  v.  E.  Beltz,  A.  Ei  seh, 
A.  Eudloff  u.  a.  Heft  ö.)  B.,  Süsserott. 
n,   131   S.     M.  3,50. 

1101)  A.  Knöpf  1er,  Hexenwahn  u.  Verfolgung: 
HPBll.  129,  S.  130-87. 

1102)  F.  Paulsen:  D.  Epidemie  d.  Hexenwahns 
u.  d.  kirchl.-scholast.  Philos.:  Zeitw.  iO,  S.  0/8. 

1103)  E.  Eeinhold,  D.  Hexenprozess  gegen  d. 
Witwe  Magdalena  Alber  im  Jahre  1615: 
MVSächsVolksk.  2,  S.  276-87. 

1104)  P.  Schweizer,  1).  Hexenprozess  u.  seine 
Anwendung  in  Zürich :  ZüricherTb.  25,  S.  J  -63. 

1105)  A.  Chr.  Bang,  Norske  Hexeformularer 
og  Magiske  Opskrifter.  Christiania,  Dvbwad. 
Xni,  >61  S.     Kr.  19,00. 

1106)  A.  Dezelski,  D.  Hexenschwimmen  in 
Kl.  Massowitz:  BllPommVolksk.  10,  S.  83/5. 

1107)  F.  Unger,  Eätselhafte  Naturen:  Die 
Flagellanten.  Beitr.  z.  Gesch.  u.  Psychologie 
d.  histor.  Flagellantismus  u.  d.Flagellomanie. 
Coethen,  Schumann.     79  S.     M.  2,00. 

1108)  E.  G.  Happel,  Peitschen,  Martern  u. 
Morden  im  Sinnestaumel  der  Grausamkeit. 
Beitrr.  z.  Gesch.  u.  Psychologie  d.  Flagel- 
lantismus  u.  d.  Leibes-  u.  Lebensstrafen, 
ebda.     63  S.     M.  2,00. 

1109)  F.  Frank,  D.  Eitualmord  vor  d.  Gerichts- 
höfen d.  Wahrheit  u.  Gerechtigkeit.  Eegens- 
burg,  Manz  J901.  VHI,  327  S.  M.  2,00. 
|[H.  L.  Strack:  DLZ.  27,  S.  59-61.]| 

1110)  D.  Chwolson,D.  Blutanklage  u.  sonstige 
mittelalterliche  Beschuldigungen  d.  Juden. 
Aus  d.  Eussischen  übersetzt.  Frankfurt  a.  M., 
Kauffmann.  1901.  VII,  362  S.  M.  2,00. 
|[H.  L.  Strack:  ThLZ.  27,  S.  58/9.]| 

1111)  W.  Hörn,  D.  Natur  im  Glauben  d.  Volkes: 
QuBllHVHessen.  3,  S.  J7/9. 

1112)  J.  V.  Negelein,  D.  Luft-  u.  Wasserblase 
imVolksglauben:AEeligionswissensch.  5,N.2. 

1113)  A.  John,  Donner  u.  Blitz  im  Glauben 
d.  pommer.  Volkes:  BllPommerVolksk.  10, 
S.  137. 

1114)  A.  Fluri,  Bericht  über  e.  seltsame  Natur- 
erscheinung: SchwAVolksk.  6,  S.  156/8. 
(St.  Elmsfeuer.) 

1114a)  Gh.  KjärböU,  Feldaberglaube  u. Ernte- 
sitten in  Niederdeutschland:  Eoland  1, 
8.  626/8. 

1115)  F.  Halden,  D. häusliche  Herd  imGlauben 
der  Völker:  Sonntag.s-Zg.  für  Deutschlands 
Frauen  S.  255. 

1116)  M.  Diefke,  Aberglauben  in  d.  Küche: 
BerlZgB.  N.  409. 

1117)  K.  Witte,  1).  Salz  im  Aberglauben:  TagB. 
N.  133. 

1118)  J.  V.  Negelein,  Bild,  Spiegel  u.  Schatten 
im  Volk.sglauben :  AEeligionswis.Hen.sch. 5, N  I . 

1119)  E.  Pageis,  Erb.schlüssel,  Erbbibel  u. 
Erbsieb:  Niedersachseu  7,  S.  51/2. 


1120)  A.  John,  D.  Glocke  im  Volksglauben  d. 
Egerlande:  Unser  Egerland  6,  S.  1/3,  13-17, 
33/4. 

1121)  Louise  Hagen,  Monatssteine:  TagB. 
N.  243. 

1122)  E.  Markgraf,  D.  Zahl  13  im  Aberglauben 
mancher  Sachsen:  MVSächsVolksk.  2,  S. 
379-81. 

1123)  J.  V.  Negelein,  D.  volkstüml.  Bedeutg. 
d.  weissen  Farbe:  ZEthnologie  33,  N.  2. 

1124)  Liebesorakel:  BllPommerVolksk.  10,  S.93. 

1125)  H.  König,  Liebesorakel  in  d.  Silvester- 
nacht: lUFrauenZg.  29,  S.  6/7. 

1126)  M.  Lagarde,  Homunculi:  TagB.  N.  333. 

1127)  C.  E.  Kreus ebner,  Bettler  u.  Gauner- 
zinken: TagB.  N.  165. 

Tolksmedizin. 

1128)  Troels-Lund,  Gesundheit  u.  Krankheit 
in  d.  Anschauung  alter  Zeiten.  Uebers.  v. 
L.Bloch.  L.,  Teubner.  1901.  III,  233  S. 
M.  4,00.  [[Grenzb.  2,  S.  676/7:  LCBl.  S.  1267.]| 

1129)  A.  Neuburger,  Volksmedizin  u.  Kur- 
pfuschertum  im  Lichte  d.  Gesch.  d.  Medizin: 
Mschr.  für  hygienische  Aufklärung.  J4,  N.  12. 

1130)  H.  Herbert,  D.  Gesundheitspflege  in 
Hermannstadt  im  17.  Jh.:  AVSbnbgLK.  30, 
S.  254-306. 

1131)  F.  Asmus,  Sitte,  Brauch  u.  Glauben  d. 
Landmannes  im  Kreise  Kolberg  bei  Krank- 
heiten: BllPommerVolksk.  10,  S.  100/3. 

1132)  S.  Gfeller,  Blutenlese  aus  e.  alten  hs. 
Arzneibuche:  SchwAVolksk.  6,  S.  51-60. 

1133)  G.  Jenny,  Aderlas.sregeln :  ib.,  S.  49-51. 

1134)  Wienskowitz,  Aerztl.  Beobachtgn.  aus 
d.  Oberlausitz:  MVSächsVolksk.  2,  S.  377/9. 

1135)  Th.Zachariae,  Durchkriechen  als  Mittel 
z.  Erleichterung  d.  Geburt:  ZVVolksk.  12, 
S.  110/3. 

1136)  H.Usener,  Besprechung:  HessBllVolksk. 
J,  S.  2/4. 

1137)  W.  Walter,  E.  Besuch  vor  40  J.  in  einem 
Gute  des  Goldberg  -  Haynauer  Kreises : 
MSchlesGesVolksk.  9,  S.  3/5.     (Sympathie.) 

Sagen  und  Märchen. 

1138)  E.  Euzersdorffer,  Aus  d.  Werkstätte 
der  sagenschaffenden  Volksphantasie: 
SchwAVolksk.  8,  S.  34/7. 

1139)  F.  Lienhard,  Ist  die  Sage  tot?:  TglEsB. 
N.  85,  87.     (Auch:  DHeimat.  5^  S.  149-58.) 

1140)  Feth,  D.  Märchen:  Christi.  Schul-  u. 
Eltern-Zg.  5,  N.  8. 

1141)  J.Kohl  er,  D.Märchen.  (=N.247,S.  78-8.3.) 

1142)  id  ,  D.Märchen  u.  d. Kinderseele.  (=N.247, 
S.  91/5.) 

1143)  A.  Heilborn,  D.  Gestalt  d.  Kindes  im 
dtsch.  Märchen:  MagdebZg.  N.  374. 

1144)  J.  Trojan,  Weihnachten  u.  d.  Märchen: 
Türmer  4^    S.  299-305. 

1145)  B.Wille,  D.'sinn  d.  Märchens:  TagN.1,4: 

1146)  E.  Engel,  D.  Bedeutg.  dtsch.  Sagen  u. 
Märchen.     (=  N.  224,  S.  101-14.) 

1147)  H.  Probst,  Ueber  d.  dtsch.  Märchenstil. 
Progr.     Bamberg.     1902.     28  S. 

1148)  Else  Hasse,  Vom  Märchenerzählen: 
Frauen-Zeitw.  28.  Okt. 

Geschichte    nnd    Deutung    einzelner    Stoffe. 

(Siehe  auch  I,  9.) 

1149)  G.  A.  Müller,  1).  Braut  v.  Fikensholt. 
E.  geschichtl.  Untersuch,  d.  Oldenburg.  Sage. 


1I5))-1IU8 


I,  i.    VoIIchIcuikW. 


Westerstede  i.  O.,  Ries.     (V.\  S.     Mit  I  Fcsm. 

ti.  •.'  Abbild.     M.   I.m 
1150)  Fi    Hinder,    I)    Legende  vom   Engel    u. 

Waldbrudcr:    KHlVSbnbgLK.  '21^,  S.  l.{(i-4(). 
1151).!.  iJöiiiii,  Iv  Hildiii.s  d.  heiligen  KflinuKT- 

iiis:  Unser  Egcrland  li,  S.   i-ljf»,  W2. 

1152)  R.  Sprenger,  Zu  Grimms  Märchen 
„Hilnsel  u.  (irotel":  ZDU.   IH,  S.  .{T?  :t. 

Heldensage: 
Allgemeines. 

1153)  M.  Roediger,  Dtsch.  Heldensage  u. 
Heldendiehtung.      (=    N.  226,    8.  579-608.) 

1164)  M.  (Jorge.s,  Dtsch.  Heldensage.  Mit 
Einleit.  u.  Erliiut.  (=  Hchöninghs  Ausgab, 
dtsch.  KhisHiker.  Bd.  28.)  Taderborn, 
Schöningh.     VI,   17 -'  8.     M.   I,ÜU. 

1155)  K.  V.  Kralik,  1).  dtsch.  Götter-  u. 
Heldeubuch.  Bd.  2.  St.,  Roth.  IV,  388  S. 
M.  2,00. 

115«)  Hermine  Mobius,  Dtsch.  Götter-  u. 
Heldensagen.  Mit  Illustr.  v.  E.  H.  Weber 
u.  Th.  Arldt.  H.  AuH.  Dresden,  Köhler. 
441)  S.    M.  ;{,oo. 

1157)  M.  Brants,  Germaansche  heldenleer. 
Gent,  Siffer.    300  S.    Fl.  1,50. 

Landschaftliche  Samminngen. 

1158)  Sagen  aus  d.  dtsch.  Osten:  Dtsch.  Volksk. 
aus  d.  östl.  Böhmen  1,  S.  47-51,  126/8;  2, 
S.  2f)-8l,   I17-2t,  217-22. 

1159)  E.  Rethwisch,  Märkische  Sagen  (nach 
J.H.  D.  Temme):  Roland  1,  S.  333/5,  464/5. 

1100)  W.  Schmidt,  D.  Havelwinkel  u.  seine 
Sagen:  GBlhMagdeburg.  36,  S.  319-32. 

1161)  L.  Zapf,  Waldsteinbuch.  Natur,  Ge- 
schichte u.  Sagenschatz  d.  grossen  Wald- 
steins im  Fichtelgebirge.  2.  Aufl.  Hof, 
Lion.     VIII,  91  S.     M.   1,50. 

1162)  G.  Luck,  Rätische  Alpensagen.  Gestalten 
u.  Bilder  aus  d.  Sagenwelt  Graubündens. 
Davos  (Platz),  Buchdruckerei  „Davos".  87  S. 
Mit  Abbild.     M.   1,25. 

1163)  A.  Haas,  Greifenhagcner  Sagen: 
BUPommerVolksk.  10,  S.  1/4,  17-20. 

1164)  Wahner,  Sagen  aus  d.  Grottkauer  Ober- 
kreise: MSchlesGesVolksk.  9,  S.  22/5. 

1165)  E.  Ruzersdorffer,  Sagen  aus  Klaffer 
u.  Umgebung:  ZVVolksk.  8,  S.   12/7. 

1166)  E.  Messmer,  Sagen  u.  Sänge  v.  Lauen- 
stein u.  Lognitzthal.  Mit  Bildern  v.  F. 
Müller -Münster.  B.,  Fischer  &  Franke.  4". 
VI,  40  S.     M.   1,20. 

1167)  A.  Haas,  Volkssagen  aus  Pommern: 
BUPommerVolksk.  10,  S.  76,9,  130/4,  147-53. 

1168)  F.  Schulz,  Volkssagen  aus  d.  Prov. 
Posen:  HistMBUPosen.  3,  S.  73,6. 

1169)  A.  H.  Bernard,  E.  Sammlung  v.  Rhein- 
sagen. I<t.  Aufl.  Wiesbaden,  Quiel.  VII, 
319  S.     Mit  5  Stahlstichen.     M.  2,50. 

1170)  A.  Kusche,  Sagen  vom  Rhein.  Bilder  v. 
F.  Stassen.    Mainz,  v.  Zabern.    9t i  S.    M.  3,00. 

1171)  A.  H.  Bernard,  Legend«  of  the  Rhine. 
Trauslated  from  the  German  bv  Fr. 
Arnold.  Ed.  13.  Wiesbaden,  Quiel.  VIII, 
316  S.     Mit  5  Stahlstichen.     M.  2,50. 

1172)  H.  Maurer,  Spuren  e.  uralten  Sage  am 
Rhein:  MannheimerGBll.  3,  N.  1. 

1173)  Else  Roediger,  Sagen  aus  Rollsdorf 
bei  Hohnstedt:  ZVVolksk.   12,  S.   105,6. 

1174)  Stäsche,  Schles.  Sagen:  MSchlesGes- 
Volksk.  9,  S.  5-10. 

Jahresbericht«  für  neuere  deutsche  Litteraturgeschichte. 


1 175)  E.  Z  i  V  i  er,  OberschUwiMuh-PolniMcheVoIkti- 
sagcM  u.  Märchen:  ()herHch!e»ien   I,  N.  «>  7. 

1176)  \.  Ilurtsch,  Sagen  aus  ()berMciile*«ien: 
MSchleaGesVolksk.  9,  S.  26. 

1177)  S.  Singer,  Z  Volksicunde  vergangener 
Zeiten:  Seh wA Volksk.  6,  H.  1 84-99.  (Sagen, 
Spiele,  Gebräuche.) 

1178)  .1.  Kroni,  Sagen  des  Kantons  St.  Gallen. 
St.  Gallen,  Wieset  &  Frey.  XX,  M)h  S.  Mit 
16   Abbild.     M.  4,0(1. 

1179)  A.  Sprenger,  Einige  Sagen  aus  d, 
St.  (Jallener  Ouerlande:  SchwA Volksk.  tl, 
S,    136-40. 

1180)  R.  Thiele,  Bilder  aus  Thüringens  Sage 
u.  Gesch.  Nach  Konr.  Stolles  Chronik. 
Erfurt,  C.  Villaret.     IV,  96  S.     M.  (J,r5. 

1181)  B.  Kuttner,  Jüd,  Sagen  u.  Legenden  für 
jung  u.  alt,  gesammelt  u.  wiedererzählt. 
Bd.  1.  Frankfurt  a.  M.,  Kauffmann.  VI, 
72  S.     M.   1,00. 

Märchensammlnngeu. 

1182)  Brüder  Grimm,  Märchen-Bilder-Buch. 
Auswahl  aus  d.  Kinder-  u.  Hausmärchen. 
Mit  Abbild,  nach  Zcichn.  v.  P.  Meverheim. 
Gütersloh,  Bertelsmann.    4".    8'»  S.  "M.  1,.5(>. 

1183)  id.,  Frau  Holle  u.  andere  Märchen.  Mit 
Bildern  v.  E.  Kuithan.  {=  Jungbrunnen 
Bd.  35.)    B,  Fischer  &  Franke.  49  S.  M.  1,25. 

1184)  id.,  Household  tales.  Transl.  bv  Mari  an 
Edwards.  London,  Dent.  I9Ö1.  XVI, 
400  S.     With  illustr.     Sh.  5,00. 

1185)  id.,  Fairv  tales.  Edit.  by  J.  S.  Remy. 
New  York,  Burt.    1901.     96  S.     I).  0,50. 

1186)  Dasselbe.  Edit.  by  F.  .1.  Andrews  and 
L.  Jacobs.     London,  Tuck.     Sh.  5,00. 

1187)  Dasselbe.  A  new  translation  by  Mrs. 
Edgar  Lucas.  With  illustr.  London, 
Freemantle.     482  S.     Sh.  6,<i0. 

1188)  Dasselbe.  Edit.  by  J.  Hassall  with  12  ill. 
London,  Sands.     1902.     314  S.     Sh.  2,6. 

1189)  Naturgcschichtl.  Volksmärchen  ausDtsch- 
böhmen:  DArbeit.    I,  N.  12. 

1190)  O.  Kallas,  80  Märchen  d.  Ljutziner 
Esten:  Verhandign.  d.  Estn.  Crelehrten-Ge». 
2(1,  N.  2. 

1191)  Volksmärchen  d.  Juden:  Aus  fremden 
Zungen    12,  N.  3  4. 

1192)  Adeliue  Ritterhaus,  D.  neuisländ. 
Volksmärchen.  E.  Beitr.  z.  vergleich. 
Märchenforschg.  Halle,  Niemever.  L,  457  S. 
M.   12,00. 

1193)  Ungarisch.  Volksmärchen.  Uebers.  v. 
Elisabeth  Sklarek.  Einleit.  v.  A.  Schul- 
lerus.  L.,  Dieterich.  ntOlV  XXI,  .300  S. 
M.  5,00.  i[A.  E.  Schönbach:  ALBl.  11, 
S.  367.11 

1194)  Märchen  für  d.  dtsch.  Jugend.  Mit 
Bildern  v.  F.  Stassen,  B.  Wenig,  M.  Dasio  etc. 
Her.  vom  Kölner  Jugendschriften-Auuschuss. 
B.,  Fischer  &  Franke.     VI,  208  S.     M.  2,00. 

1195)  Münchhausen.  Illustr.  v.  W.  Stumpf. 
(=  Jungbrunnen,  Bd.  37.)  ebda.  4".  49  S. 
M.   1,50. 

1196)  Genoveva.  Illustr.  v.  R.  Mauff.  (=  Jung- 
brunnen Bd.  36.)    ebda.     46  S.     M.   1,50. 

1197)  D.  dtsch.  Volksbücher:  DHeimat.  5*, 
S.  737/9. 

yoIks8chauspleI.    i^Siehe  auch  IV,  4.) 

1198)  G.  Fuchs,  D.  Humor  in  d.  altdtsch. 
Weihnachtsspielen:  Zeitgeist  N.  51. 

XIIL  4 


26 


I,  4.    Volkskunde. 


1199-1218 


1199)  A.  Seemann,  D.  Weihnachtsspiel  in 
Breesen:  Land   10,  N.  8. 

1200)  Timaeus,  Weihnachtsspiel  aus  d.  Erz- 
gebirge: MVSächsVolksk.  2,  S.  73/5. 

1201)  O.  S.,  Christspiele  im  Erzgebirge: 
MVSächsVolksk.  2,  S.  31/2. 

1202)  Arete  Gegarten,  Sternsinger  u.  Drei- 
königsspiele:  AllgMusikZg.  2^,  N.  51/2. 

1203)  E.  Giersner,  E.  Königsspiel,  e.  Spiel 
aus  Löwenhain  im  Erzgebirge:  MVSächs- 
Volksk. 2,  S.  145-50. 

1204)  F.  Behrend,  E.  Obersdorfer  Fastnachts- 
spiel vom  Schinderhannes:  ZVVolksk.  12, 
S.  326-33. 

1205)  Märkische    Volksschauspiele:    Koland    I, 

s.  ;ni. 

1206)  D.  Hottinger  Peterlspiel.  E.  Beitr.  z. 
Charakteristik  d.  Volkstums  in  Tirol.  Her. 
V.  A.  Rud.  Jene  wein.  Innsbruck,  Wagner. 
123  S.     M.  1,60. 

Geschichte  n.  Charakteristik  des  Volksliedes. 

1207)  J.  Sahr,  D.  dtsch.  Volkslied.  (=  Samml. 
Göschen  N.  25.)  L.,  Göschen.  1900.  183  S. 
M.  0,H0.     |[W.  Uhl:  ULZ.  2;^,  S.  25/6.] | 

1208)  Franz  Schultz,  Volkslied,  Minne-  u. 
Meistergesang.  (=  id.,  J.  Görres  [B.,  Mayer 
&  Müller.]  S.  125-54.) 

1209)  H.  Lohre,  Vom  Percy  z.  Wuuder- 
horn.  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Volksliederforschg. 
(=  Palaestra  N.  22.)  B.,  Mayer  «&  Müller. 
XII,  136  S.     M.  4,00. 

1210)  J.  Bolte,  Z.  dtsch.  Volkslied:  ZVVolksk. 
12,  S.   101/5,  215/9,  343/8. 

1211)  P.  Zinck,  Beitrr.  z.  Volkslieddichtung: 
MVSächsVolksk.  2,  S.  J87/8. 

1212)  H.  vomEude,D.  dtsch.  Volkslied.  Vor- 
trag: Wegweiser  durch  d.  Chorgesang-Litt.  2, 
N.  12. 

1213)  J.  Forgach,  D.  Lied  im  Volke  u.  d. Volks- 
musik: Wochenschr.  für  Kunst  und  Musik 
(Wien)  1,  N.  9. 

1214)  Ph.  S.  Allen,  Studies  in  populär  poetry: 
Decennial  Publ.  of  the  univ.  of  Chicago  7 
S.  135-55. 

1215)  R.  Petsch,  Volksdichtung.  (=  N.  226, 
S.  477-95.)  (Volkslied,  Märchen,  Volksschau- 
spiel, Kleinpoesie.) 

1216)  R.  Kralik,  D.  Entstehung  d. Volkspoesie: 
D Arbeit.  1,  N.  4. 

1217)  D.  dtsch.  Volkslied.  Zeitschrift  für  seine 
Kenntnis  u.  Pflege  unter  Leit.  v.  J.  Pommer 
u.  H.  Fraungruber,  her.  vom  Dtsch.  Volks- 
gesangVer.  in  Wien.  Bd.  4.  10  Hefte, 
Wien,  Holder.  168  S.  M.  4,00.  (Inhalts- 
angabe s.  auch:  JBGPh.  24,  S.  246/7.) 

Volkslied  und  Schule. 

1218)  R.  Kessel,  1).  Volkslied  in  d.  Schule: 
EvangelSchulbl.  16,  S.  32-43. 

1219)  J.  Barth,  I).  dtsch.  Volkslied  in  d.  Volks- 
schule:  Päd  Warte.  H,  S.  163/8. 

Eiiixelne  Gebiete  der  Yolkspoesie. 

1220)  O.  Ladendorf,  Dtsch.  Handwerkspoesie: 
NJbbKlAltGL.  9,  S.  484-506. 

1221)  M.  Kälin,  Neujahrsruf  d.  Nachtwächter 
zu  Einsiedeln  vor  100  u.  mehr  Jahren: 
SchwAVolksk.  6,  S.  302. 

1222)  F.  Wilhelm,  Ansinglied  d.  Gellerer 
(Neujahnssänger)  au  der  Über  -  Eger: 
ZOesterrVolkak.  8,  S.  251/2. 


1223)  M.  Wittich,  Weihnachts -Volkspoesie: 
Hütte  I,  S.  528-30. 

1223a)  C  Müller,  E.  Weihnachtslied  aus  d. 
Oberlausitz:  MVSächsVolksk.  2,  S.  76/8. 

1224)  F.  Straumer,  Christmetten:  Unsere 
Heimat  2,  S.  50/1. 

1225)  A.  Bergmann,  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Christ- 
metten in  Sachsen:  MVSächsVolksk.  2, 
S.  268-70. 

1226)  A.  Johannsen,Bänkelgesang:  ib.  S.  203. 

1227)  H. O st wald, Vagantenlieder  :TagB.N. 295. 

1228)  A.  Kopp,  Ein  Sträusschen  Liebes-Blüten. 
Im  Garten  dtsch.  Volksdichtg.  gepflückt. 
L.,  G.Wigand.     12«.     83  S.     M.  2,50. 

1229)  R.  Steig,  Hochzeitslieder  u.  Hochzeits- 
sitten: ZVVolksk.  \>,  S.  464-70. 

1230)  E.  L  a  n  ge  r ,  Kirchweihlieder  u. -Gebräuche : 
Dtsch.  Volksk.  aus  d.östl. Böhmen  2,8.275-99. 

1231)  H.  Ulrich,  Spinnlieder  aus  Hemmendorf: 
HannoverGBll.  5,  N.  3. 

Untersuchungen  zw  einzelnen  Yolksliedern. 

1232)  R.  F.  Arnold,  E.Volkslied  auf  d.  Wande- 
rung: MBU WissClub Wien.  23,    N.   11. 

1233)  K.  B 1  i  n  d ,  E.  altesVolkslied :  VossZgB.  N.39. 

1234)  F.  Branky,  Biblische  Stundenuhr  für 
fromme  Christen:  AReligionswiss.  5,  S.  154/8. 
(Nordböhmisches  Lied.) 

1235)  Anna  Ithen,  Bruchstücke  e.  Petrusliedes 
und  zwei  Bettlergebete:  SchwAVolksk.  6, 
S.  301/2. 

1236)  E.  Kuhnert,  Zum  Krambambuliliede: 
AltprMschr.  38,  S.  146/7. 

1237)  W.  Lauser,  Ein  altes  deutsches  Volkslied: 
VossZgB.  N.  43.     (D.  junge    Zimmergesell.) 

1238)  E.  Schneider,  „Es  steht  ein  Lind  in 
jenem  Tal"  (altes  elsäss.  Volkslied.):  Revue- 
Alsacienne  illustr6e,  Sept.  1901. 

1239)  O.  Scholz,  „D.  jüngste  Tag":  MSchles- 
Ges Volksk.  9  N.  3. 

1240)  A.  Stoll,  „Auf  dem  Baume,  da  sitzt  'ne 
Pflaume":  DHeimat.  5>,  S.  158-60. 

Historische  Yolkslieder. 

1241)  R.  Wo  1  k a n ,  D.polit.Diehtung  d.  Deutschen 
in  Böhmen  I/II:  DtschArbeit.  1,  S.  386-401, 
794-812. 

1242)  G.  Hassebrank,  Die  geschichtl.  Volks- 
dichtung Braunschweigs:  ZHarzVer.  35, 
S.  1-182. 

1243)  K.  Steif  f,  Geschichtl.  Lieder  u.  Sprüche 
Württembergs  Her.  v.  G.  Mehring.  Lfg.  3. 
St.,  Kohlhammer.    159  S.     M.  1,00. 

1244)  W.  Tappert,  Das  Störtebeckerlied : 
AUgMusikalRs.  1902,  23.  Dez. 

1245)  O.  Günther,  E.  bist.  Lied  gegen  d. 
Herzog  Moritz  v.  Sachsen:  NASächsG.  23, 
S.  214/9. 

1246)  H.  Möller,  E.  hochdtsch.  u.  zwei  nieder- 
dtsch.  Lieder  vom  J.  1563-65  aus  d.  7j.  nord. 
Kriege  mit  e.  Anhange:  Dtsch.  Lieder  aus 
d.  Grafenfehde.  (=  AbhhGWGöttingen.  NF. 
Bd.6,  N.  3.)  B.,  Weidmann.  4«.  67  S.  M.  5,00. 

1247)  A.  Meister,  Pasquille  gegen  Gebh. 
Truchsess:  AnnHVNiederrhein.  74,  S.  153-62. 
(I^arunter  ein  Lied  vom  J.  1583.) 

Volkslieder  und  Yolkslicdersammlungren  ein- 
zelner Landschaften. 

1248)  A.  Naaff,  Egerläuder  Volkslieder:  Lvra 

25,  N.  21. 


1249-1805 


1,4.    Volkskunde. 


27 


1240)  M.  Urhaii,  KpcrliuuU'r  Ansiii^liedcr: 
Z()('Ht('rrV(.lkHk.  8,  S.   I«ll-!)'-'. 

1250)  Klopf  Icisch,  Hüttenjungenlicder  aus  d. 
VorberRen  d. Erzgebirges:  MVSilclisVolksk.',', 
S.  1*21  4.   (Dazu  H.  Stumme:  ib.,  S.  ifü\.) 

1251)  J.  Meier,  Zu  d.  beiden  VolkHliedern  aus 
d.  Geiseltal:  ZVVolksk.   1'2,  S.  221/4. 

1252)  C.  Ulrich,  Hannoverische  Volkslieder: 
HannoverGHU.   i,  N.  6. 

1253)  J.  Stibitz,  Volkslieder:  RheinWestfälZg. 
N.  f)61».     (Leitmeritzer  (iegend.) 

1254)  A.  .Tamlaitis,  Daino.s:  Mitteil.  d.  litaui- 
Kvhen    litt.  Ges.  zu  Tilsit  f),  N.  2. 

1255)  Drei  Volkslieder  von  der  Insel  Rügen: 
lUlPommerVolksk.  10,  S.  137/9. 

125«)  H.  Zimmer  mann,  Volkslieder:  MVSächs- 
Volksk.  2,  S.   184/6. 

1257)  O.  Scholz,  Drei  schles.  Volkslieder: 
MSchlesGesVolksk,  9,  N.  2. 

1258)  E.  Langer,  Steckener  Tuschlieder  1-14: 
Dtsch.  Volkskunde  aus  d.  östl.  Böhmen  2, 
S.  j;is:6,  223/i). 

1250)  W.  Wo Ik erlin g,  Tiroler  Volksmusik: 
Tonkunst  6,  N.  7. 

1260)  H.  Schlosser,  Vogtland.  Volkslieder  u. 
Reime:  Unsere  Heimat  2,  S.  248-5U. 

1261)  Wiener  u.  Berliner  Gassenhauer  in  Wiener 
Beleuchtung:  Tonkunst  6,  N.  4. 

1262)  A.  Gör  lieh:  Volk.slieder  aus  Ziegenhals: 
MSchlesGesVolksk.  !),  N.  4. 

1263)  S.  M.  Ginsburg  u.  P.  S.  Marek,  Jü- 
dische Volkslieder  in  Russland.  Petersburg, 
Verlag  d.  ,Woschod\  1901.  XXX,  .32! ), 
XVIII  S.  Rbl.  2,00.  (Jüdisch-deutsche Volks- 
lieder.) |[A.  Landau:  MGesJüdVolksk.  11, 
S.  65-80.]| 

Yolkswitz  und  Yolksliiimor. 

1264)  O.Stoessl,  Aus d.  dtsch.  Heimat:  Nation^. 
lÖ,  S.   170/1.     (Volkshumor.) 

1265)  A.  Ohorn,  Altdeutscher  Humor.  Beitrr. 
z.  Kenntnis  d.  älteren  dtsch.  Litt.  B.,  A.  Hof- 
mann &  Co.     IV,  1!»1  S.    M.  3,00. 

1266)  Humor  in  d.  erzgebirg.  Volksdichtung: 
LeipzigTBl.  N.  360. 

1267)  A.  Tobler,  I).  Appenzeller  Witz.  E. 
Stud.  aus  d.  Volksleben.  2.  Aufl.  Dorubirn, 
F.  Rusch.     176  S.     M.  LnO. 

1268)  O.  Monke,  Kuriositäten,  Volkspoesie  u. 
Volkswitz  aus  Berliner  Kneipen:  Roland  1, 
S.  ä03  i.     (Aus:  Brandenburgia.) 

1260)  A.  Haas,  Allerhand  Erzählungen  aus 
Pommern:  BllPommerVolksk.  10,  S.  89-92, 
99-104. 

1270)  Schwank  u.  Streich  aus  Pommern: 
BllPommerVolksk.  10,  S.  12. 

1271)  G.  Lerche nfeld,  Masurische  Schwanke 
u.  Streiche:  DHeim.  26,  8.  92/4. 

Kinderreime  und  Kinderlieder. 

1272)  O.  Frömmel,  Kinderreime.  (JBL. 
1899  I  8:406.)  |[E.  Schröder:  ADA.  28, 
S.  374/5.]i 

1273)  A.  Brenner,  Baslerische  Kinder-  u.  Volks- 
reime, aus  der  mündl.  Überlieferung  ges. 
2.  Aufl.  Basel,  Lichtenhahn.  XVI,  lOO  S. 
M.  2,00. 

1274)  E.  Platzhoff-Lejeune,  Kinderreim  u. 
Kinderspiel:  Tag  N.  439. 

1275)  0.  Monke,  Kinderreim,  Kinderspiel  aus 
Lietzow  bei  Nauen:  Brandenburgia  11,  X.  f). 

1276)  R.  Reichhardt.  Nordthüring.  Kinder- 
reime: ZHM.  3,  S.  52/8. 


1277)  P.  Richter,  Kinderreime  aii.s  d.  Seh woinn- 
burger  Pflege:  MYSächsVoJk«.  2,  S.  20M-I2. 

1278)  H.  Schuppli,  Kinderlieder:  SchwA- 
Volk.sk.  6,  S.  281-94. 

1270)  Kinderliedchen:  BllPommVolksk.  10, 
S.  111,  1.')4/6,  171>-8>. 

1280)  K.  K  n  o  r  t  z  ,  Dtsch.  Kinderlieder  aus 
dem  Lahntal  und  der  Pfalz.  (=  N.  «ö«, 
S.  277-84.) 

1281)  J.  Meier,  Kinderlied  zu  Mittfasten: 
SchwAVolksk.  tl,  S.  214. 

1282)  JH.  Schwalm:  Kinderspiel  u.  Kinderlied 
auf  d.  Schwalm:  Hessenland   |t>,  S.  294/?. 

1283)  M.  Half  mann,  Volkslieder  u.  Spielreime: 
TglKsB.  N.  U2. 

1284)  R.  Wünsch,  Aus  der  Kinderstube: 
HessBllVolksk.   I,  S.   134/7. 

1285)  Kindergebete  in  d.  Niederlausitz:  Roland  I , 
S.  !)19. 

1286)  Dorothea  Göbeler,  Wiegengesang: 
TagB.  N.  327. 

Sprüche. 

1287)  Alte  Sprüche:  MVLübeckG.  10,  S.  32, 
64,   188. 

1288)  A.  Kopj),  Alte  Kernsprüchlein  u.  Volks- 
reime für  liebende  Herzen,  ein  Dutzend: 
ZWolksk.  12,  S.  38-06. 

1280)  W.  Kusserow,  Kronspruch  aus  Vietzig: 
BllPommVolksk.   10,  S.  106  8,  ll!t-22. 

1200)  Strickgedichte  (Bindesprüche):  ib.  S.  128. 

1201)  R.  Petsch,  Bindesprüche  d.  Roggen- 
schnitter in  Mecklenburg:  ZVVolksk.  12, 
S.  .341/2. 

1202)  A.  Strack,  Hessische  Vierzeiler: 
HessBllVolksk.  1,  S.  30-60. 

1203)  Bauernregeln:  BllPommVolksk.  10,  S.  31. 

Sprichwörter. 

1204)  A.  Lobe,  Neue  dtsch.  Rechtssprichwörter 
für  jedermann  aus  dem  Volke.  L.,  Dieterich. 
14!  S.     M.   1,60. 

129.5)  id..  Neue  deutsche  Rechtssprichwörter: 
DHeimat  b\  S.   158-60. 

1206)  D.  Tiere  im  pommerischen  Sprichwort: 
Niedersachsen  7,  S.  273/4. 

1207)  G.  Recknagel,  D.Musik  im  dtach. Sprich- 
wort: NMusikZg.  23,  S.  2!»1. 

1208)  J.  Hoops,  D.  niederdtsch.  VolV  in  seinen 
Sprichwörtern:  Heimgarten   16,  N.   10. 

1200)  R.  u.  L.  Kaindl,  Sprichwörter  u.  Reden.s- 
arten,  in  d.  Bukowina  u.  Galizien  gesammelt: 
ZVVolksk.   12,  S.  443,8. 

1300)  W.  Unseld,  Schwab.  Sprichwörter  u. 
Redensarten:  ZHM.  3,  S.  373^ 6. 

Redensarten. 

.1301)  W.   Froh  mann,   Wie  spricht  d.  Volk? 
L..  A.  F.  Schlöffel.     32  S.     M.  0,60. 

1302)  K.  Winterer,  D.Natur  in  Redensarten: 
BUDE.  3,  S.  72/4,  86;9. 

1303)  Münchener  Fremdwörter  u.  Redensarten. 
Gesammelt  von  Dr.  Lusticus.  Neue  Ausg. 
München,  Keller.     16».     15  S.     M.  0,50. 

1804)  Elise  Beck,  D.  Niederbayer  in  Sprüchen 
u.  Redensarten:  Bayerland  13,  S.  429-31, 
441  3,  467  8. 

1305)  C.  Dirksen,  Ostfriesische  Redensarten 
mit  Erläuterungen  u.  litt.  Nachweisen: 
KBlNiederdtschSprV.  23,  8.  7/8,  3 1 , 3.  (Dazu 
R.  Sprenger:  ib.,  8.  46.) 

4* 


28 


1, 4.    Volkskunde. 


1306-1358 


1306)  J.Walter,  Pfälzische  Redensarten, Spiele 
u.  Sprüche:  Bayerland  13,  S.  46/7,  57/9, 
68/9,  90/2. 

1307)  G.  Schlauch,  Sachsen  im  Volksmunde: 
Unsere  Heimat  '2,  S.  14 .'/4,  151/;{,  I8J/4, 
I97-2UI,  231/5. 

1308)  0.  Pfau,  Z.  Gesch.  d.  Schimpfwörter  in 
d.  Rochlitzer  Gegend:  MVSächsVolksk.  2, 
S.  ;U7-51. 

Yolksreinie. 

1309)  O.  Janker,  E.  Nepomuklegende  in 
St.  Gertraudi  (Zillertal):  ZOesterrVolksk.  8, 
S.  247-50.     (Bilderreime.) 

1310)  O.  Knoop,  Dorfreime  aus  Pommern: 
BllPommerVolksk.   10,  S.  88/9. 

1311)  H.  Z  schal  ig,  Dreschrufe  u.  Essreime 
aus  d.  Rochlitzer  Pflege:  MVSächsVolksk.  2, 
S.  242/6. 

Oi'tsneckereien. 

1312)  A.  Kögler,  Ortsneckereien:  MNordböhm- 
ExcursClubs.  26,  S.  58-61. 

1313)  O.  Heilig,  Ortsneckereien  aus  Baden: 
Dorf  u.  Hof  J,  S.  19-24. 

1314)  O.  Knoop,  Allerhand  Scherz  über 
pommerische  Orte  und  ihre  Bewohner: 
BllPommerVolksk.  JO,  S.  6;/8. 

1315)  P.  Drechsler,  Schles.  Ortsneckereien: 
Oberschlesien  1,  N.  4. 

Inschriften. 

1316)  C.  Philipp,  Hausinschrjften:  MVSächs- 
Volksk. 2,  S.  351. 

1317)  Störzner,E.  denkwürdige  Hausinschrift: 
ib.,  S.  64. 

1318)  Vogel,  Einige  alte  Inschriften  v.  Fried- 
höfen: ib.,  S.  188/9. 

1319)  Vj.  Wilke,  Inschriften  an  altem  Haus- 
gerät u.  Gegenständen:  ib.,  S.  155/6. 

1320)  E.  Tiedt,  Inschriften-Lexikon  für  Schau- 
u.  Trinkgerät.  Mit  e.  Anh.:  D.  Wirtshaus. 
Wien,  Hartleben.     XII,  192  S.     M.  3,00. 

1321)  Berliner  Vi vatbänder:  MVGBerlin.  19,  S.  9. 

RKtsel. 

1322)  K.  Knortz,  Rätsel.  (=  N.888,  S.  188-240.) 

1323)  R.  Petsch,  Neue  Beitrr.  z.  Kenntnis  d. 
Volksrätsels.  (JBL.  1899  I  8  :  449.)  |[A. 
Hauffen:  ZDPh.  34,  S.  89-94.|| 

1324)  F.  Brehmer,  Volksrätsel  aus  Elfenbusch 
u.  Storkow:  BllPommerVolksk.  10,  S.  59/ '0. 

1325)  G.  Kohfeldt,  Reimrätsel:  JbVNiederd- 
Spr.  28,  S.   117. 

Namenforschung: 
Eigennamen. 

1326)  A.  Heintze,  Zu  d.  Aufsätzen  v.  W. 
Schwarz  über  Eigennamen  im  Deutschen: 
ZDÜ.   16,  S.  251/ 2. 

1327)  E.  Engel,  I).  dtsch.  Vornamen.  (=  K224, 
S.    1-20.) 

1328)  A.  Bass,  Beitrr.  z.  Kenntnis  dtsch.  Vor- 
namen. Mit  Stammwörterbuch.  L.,  O.  Ficker 
95  S.     M.   1,80. 

1329)  M.  R  e  1  b  i  n ,  Unsere  Rufnamen :  IllFrauen- 
Zg.  28,  S.  7/8. 

1330)  Jos.  Sanneg,  D.  dtsch.  Kosenamen  mit 
ihren  Vollnamen.     E.  Ratgeber  bei  d.  Wahl 


e.    Taufnamens.      B.,    „Deutscher    Verlag"' 
36  S.     M.  0,50. 

1331)  N.  Pulvermacher,  Berliner  Vornamen. 
E.  Statist.  Untersuchg.  Progr.  B.,  Gaertner. 
31  S.     M.  1,00. 

1332)  O.  Wilhelm,  Tauf-  u.  Rufnamen  im 
Herzogtum  Coburg.  Progr.  Coburg,  Bonsack. 
4».     33  S.     M.  1,00. 

1333)  P.  Keiper,  Imperativische  Namen:  ZDU. 
Ifi,  S.  149-71,  292-316,  478-92. 

Familiennamen. 

1334)  Unsere  Familiennamen :  DHausschatz.  27, 
N.   17. 

1335)  J.Trojan,  Botanik  im  Adressbuch :  TagB. 
N.   129,   131. 

1330)  A.  Küchler,  Geschlechtsnamen  Obwal- 
dens:  ObwaldnerGBll.  1901,  S.   129-32. 

1337)  J.  Hansen,  Z.  Gesch.  d.  Personennamen 
in  Schlesw.  -  Holstein :  Heimat  (Kiel)  12, 
N.   1 1. 

1338)E.  Schult  es,  D.Name  „Borries":  ZDU.  16, 
S.  714. 

1339)  „Störtebecker":  Niedersachsen  7,  S.  193. 

Ortsnamen. 

1340)  A.  Paudler,  Zur  Ortsnamenkunde: 
MNordböhmExcursClubs.  25,  S.  384-90. 

1341)  H.  AVitte,  Ortsnamenforschg.  u.  Wirt- 
schaftsgesch.:    DGBll.  3,    S.  153-66,  209-17. 

1342)  A.  S  c h a c h e rl ,  Unsere  dtsch.  Ortsnamen : 
Böhmerwald  3,  N.  4. 

1343)  Glootz,  Einige  Ortsnamen:  Über  Berg 
&  Thal  25,  S.  57. 

1344)  O.  Heilig,  Aus  badischen  Ortsnamen: 
ZHM.  3,  S.  18J/3. 

1345)  J.Busch,  Übersicht  über  d.  Ortsnamen 
im  fränk.  Baden:  MannheimerGBll.  2,  N.  4/6. 

1346)  G.  Kilz,  Name  u.  Wappen  v.  Biebrich: 
Nassovia  3,  S.   112. 

1347)  R.Hansen.  Alte  Ortsnamen  d.  cimbrischen 
Halbinsel:  DErde.   I,  S.  72/6. 

1348)  Was  bedeutet  d.  Name  Dortmund?:  Jahrb. 
d.  evangel.  Gemeinden  in  Dortmund  1902, 
S.  18-22. 

1349)  Grebe,  Hess.  Ortsnamen  als  Geschichts- 
quellen: Hessenland   16,  S.  316/7. 

1350)  J.  Hart  mann,  Beitrr.  z.  Heimatskunde 
in  Erklärgn.  d.  Ortsnamen  d.  Stadt-  u.  Land- 
bezirke Ingolstadt  u.  solcher  d.  nächsten 
Umgebg.  Ingolstadt,  Ganghof  er.  113  S. 
M.  1,.30. 

1351)  D.  Wormstall,  Älteste Bedeut.  d.Westfäl. 
Ortsnamen :  Kappenberg,  Kapenberg,  Kappel : 
ZVtG Westfalen.  58,  S.  235/7. 

1352)  F.  Stolz,  D.  Name  , Kitzbühel".  Inns- 
bruck, Selbstverlag.     12».     12  S.     M.  0,20. 

1353)  J.  Seh  ein  igg,  Klagenfurt:  Carinthia9i, 
N.  1. 

1354)  K.  Lohmeyer,  D.  Name  d.  Klunder- 
burg  in  Emden:  JbGBildendeKunstEmden 
14,  S.  330/1. 

1355)  R.  F.  kaindl,  Z.  Ortsnamen  Krangl: 
Carinthia  92,  S.  60. 

1356)  Entstehg.  u.  Bedeutg.  des  Ortsnamens 
, Krebsjauche":  Roland  1,  S.  648. 

1357)  J.  Mi  edel,  E.  namenkundl.  Streif  zug  v. 
Memmingen  nach  Legau  u.  Grönenbach: 
AUgäuerGFr.  1801,  N.  1/4. 

1358)  C.  Spielmann,  Keltische  Namen  in 
Nassau:  Nassovia  3,  S.  45/6,  56/9.  (Dazu 
H.  Wagner  ib.,  S.  89.) 


13J9-131»6 


I,  f).    Die  Litteratur  in  der  Schule. 


29 


1350)  K     Filiert,    i',\n'.r    il.    Namen    Ncidet'k: 

AltAiriHtiidt,   il(fft  I. 
i:iÜO)    C.     .Müller,     Der    Name    Österreich: 

HVI.Nie«ien)stcrrcirh.  .?.'),  X.    10/ 1. 
1301)  OrtHUiinioii  im  alten  dtHch.  (jrdenslande: 

Holiiiid   t,  S.   171)-S0. 
13({'2)  .1.  Tetcrs,  Zum  Ortsnamen  Orpus:  Erz- 

ffcbirfjs/g.  22,  N.  7. 
13(J3)  M .  Z  a  II  k  o  V  i  c ,  Die  Ortsnamen  des  oberen 

Pcttaucr    Feldes.       Ftvmolog,  -  kultnrhistor. 

Studie.     Marhurjr  a.  l).,  IJlanke.     IV,  102  !S. 

M.   2,00. 
13(J4)  D.Ortsnamen  d.  Prov.  Posen:  Globus  81, 

.s.  HbO. 
1365)  F.  Gramer,  Rheinische  Ortsnamen  aus 

vorrömiseher  u.  römischer  Zeit.   Düsseldorf, 

Lintz.    y,  \7:\  S.     M.  ;},(i0.    |[E.  Schröder: 

HZ,  89.  s.  ;r27/8.]i 

136Ö)  S.  Reck,  Nameuswandlgn.  u.  Namensver- 
schiedcnheiteu  im  Riesengebirge:  Wanderer 
im  Riesengebirge  21,  N.  H,  8,  II. 

1367)  .T.  Meyer,  Z.  Etymologie  d.  Namens 
Schaffhausen:    VGBodensee.    M,    S.    25-46. 

1868)  L  a  n  gf  e  1  d  t ,  Beitrr.  z.  Erklärung  Schleswig. 
Ortsnamen:  Heimat  (Kiel)   12  N.  8. 

1360)  E.  Blocher,  Über  dtsch.  Ortsnamen  in 
d.  welschen  Schweiz:  KonsMschr.  ;">!),  S.(S|  7-23. 

1370)  V.  H  intner,  I).  Stubaier  Ortsnamen  mit 
Einschluss  d.  Flur-  u.  Gemarkungsnamen. 
E.  sprachliche  Untersuchg.  Wien,  Holder. 
XV,  2ai   S.     M.  3,00. 

1371)  H.  Jellinghaus,  D.  westfäl.  Ortsnamen 
nach  ihren  Grundwörtern.  2.  Ausg.  Kiel, 
Lipsius  &  Tischer.     VIII,  18!l  S.     M.  5,00. 

1372)  .1.  W.  Nagl,  1).  Deutung  d.  Namens 
,Wien^  WienZg.   1901,  N.   122. 

1373)  F.  Otto,  Namen  u.  Lage  v.  Wiesbadener 
Ortlichkeiten:  AnnVNassauO.  31,  N.  2. 

Flurnamen* 

1374)  K.  fybel,  Giessener  Flurnamen  vom  Ende 
d.    !■).  Jh.:  HessBllVolksk.   I,  S.    113-31. 

1375)  K.  Christ,  Zu  d.  I^andauer  Flurnamen: 
Pfälzisches  Museum  1901,  S.   12}. 


Hftuger-  iiiul  SiraHseiiiiHinen. 

1376)  R.  .Ifilicher,  HäUK<rnamen  aus  einer 
Helmestadt:  ZHarzVer.  31,  N.   I. 

1377)  P.  Feit,  Breslauer  HäUHernamen :  Hchle«Zg. 
N.  ()0,  Vu,  7H. 

1378)  K.  Kopp  mann,  D.  Strassennamen  R«»- 
Htocks:  B(}Kostock  3,  N.  3. 

1370)  R.  Andree,  Alte  u.  neue  StrasHennamen 
in  Braunschweig:  Braiins<-hwMag  x,  S  fi'i  (Kt 

Tiernamen. 

1380)  R.  Thielemann, Vogelnamen  als  Bezeich- 
nungen für  Ortlichkeiten  d.  Thüring.  Waldes: 

OrnithologMschr.  27,  N.  7. 

1381)  E.  K.  Blümml  u.  A.  J.  Rott,  Volks- 
tümliche Vogelnamen  aus  Westböhmen: 
ZVVolksk.   12.   S.  4 f. 7-62. 

1382)  ('.  Walther,  Scorteveddere:  KBIV- 
NiederdSpr.  2.'!,  S.  4(1.  (Name  eines  Se<'tier<'M.) 

Pflanzennamen. 

1383)  M.  Herzog,  Über  Volksnamen  d.  PHanzen 
im  Herzogtum  Gotha:  MVGothaG.  I9(JI, 
S.   161-HS. 

1384)  J.  L.  Brandstetter,  D.  Namen  d.  Bäume 
u.  Sträucher  in  Ortsnamen  d.  dtsch.  Schweiz: 
Progr.  Luzern,  Doleschal.  4".  86  S.  M.  2,20. 
|[0.  Heilig:  ZDWF.  3,    S.  379-8 i.]| 

Krankheitsnamen. 

1385)  R.  Kümmel,  Volkstüml.  Tierkrankheits- 
namen: MNordböhmExcursClub.2t>,  S.  34-1:"». 

1386)  J.  Werner,  Arzneimittelnamen  im  Volks- 
mund: Natur  51,  N.  9. 

Monatsnamen. 

1387)  H.  Bertram,  Monatsnamen  und  .lalir- 
hundertbezeichgn.:  Tag».    1901,   N.  447. 

1388)  A.  Reinecke,  Dtsch.  Tages- u.  Monat.s- 
namen:  Heimdall  t»,  S.   130;1. 

1380)  F.  Vogt,  Monatsnamen  u.  Zeitbestim- 
mungen in  Schlesien:  MSchlcsGesVolksk.  9, 
S.  1/3,  29-32. 


1,5 

Die  Litteratur  in  der  Schule. 

Allgemeines  und  Methodologisches  N.  1.390.  —  Methodik  der  Lektare:  Shakespeare  N.  1401;  Die  deutschen 
Klassiker  N.  140-' :  F.  Grillparzer  N.  1408:  .1.  v.  Eichendorff  N.  1409;  P.  Heyse  N.  1410.  —  Lesebnchfrage  N.  Uli.  —  AnfKiti- 
nnterricht:  Geschichte  N.  1422;  Methodik  N.  14-23.  —  Hilfsmittel  för  den  Unterricht:  Allgemeine  Besprechungen  N.  143».  — 
.Schnlaii8g:iben  und  Erlänterungsschriftcn :  Homer  N.  1438.  —  .Shakespeare  N.  1J44.  —  Herder  N.  1447.  —  Klopit-ck  N.  1449. 
—  I.«sBing  N.  14.V2.  —  (ioethe  N.  1453  —  Schiller  N.  1470.  —  Körner  X.  1483.  —  W.  t.  Humboldt  N.  1489.  —  Romantik 
N.  1490.  —  Grillparzer  N  1494.  —  Hebbel  N.  1498  -  0.  Ludwig  N.  1499.  —  W.  H.  Riehl  N.  1600.  —  Rednerische  Prosa 
N.  1502.  —  Gedichtsammlungen  N.  1503.  —  Lesebücher:  Höhere  Lehranstalten  X.  1512;  Realuchulen  N.  1533;  höhere  Mädchen- 
schulen N.  1538;  Seminare  N.  1543.  —  Themen-  und  Dispositionensamralungen  zu  deutschen  Anfs&txen  N  1546.  —  Leitfäden 
der  Litteraturgeschichte  N.  15&6;  der  Poetik  N.  1562.   —  Grammatik  N.  1567.  — 


Teubner.     12 


V. 

Hefte 


Allgemeines  und  Methodologisches. 

1390)  Zeitschrift  für  d.  dtsch.  Unterr.     Her 

O.  Lyon.     Bd.  16.    L., 

ji  4  Bogen.     M.   12,00. 
1301)    R.    Lehmann,     D 

(JBL.    1897   I  7:1.) 

ZDPh.  34,  S.  95/6.11 
1392)  J.  Boock,  Methodik  d.  dtsch.  Unterrichts 

in  d.  unteren  u.  mittleren  Klassen  höh.  Lehr- 


dtsch.    Unterricht. 
IfH.    Wunderlich: 


anstalten.  B.,  Gaertner  1901.  ¥111,2668. 
M.  .^,00.  |P.  Mever:  Gvmn.  20,  8.  .^46/7; 
K.  Löschhorn:  ZDU.  16,  8.  I33.]| 

1393)  K.  Knabe,  D.  dtsch.  Unterr.  in  d.  Ober- 
stufen d.  Rcalsanstalten:  Lehrproben  u. 
Lehrgänge  71,  S.   16-20. 

1394)  S.  Schwarz,  D.  dtsch.  Unterr.  au  d.  Real- 
schulen: ZLHSch.   13,  S._  2.^7-63. 

1395)  P.  Kannengiesser,  Über  d.  Notwendig- 


30 


I,  5.     Die  Litteratur  in  der  Schule, 


1896-1440 


keit  der  Vermehrung  d.  dtseh.  Unterrichts- 
stunden in  d.  mittleren  u.  oberen  Klassen 
d.  Gymnasien:  ZDU.  16,  S.  J-J9. 

1396)  B.  Ritter,  D.  dtsch.  Unterricht  in  d. 
höh.  Mädchenschule.  Lehrstoffe,  Lehr- 
gänge u.  Lehrmethode.  Bd.  2.  L.,  Teubner. 
X,  f)08  8.     M.  8,00. 

1397)  L.  Bornemann,  Dtsch.  Unterricht  u. 
Behandlung  v.  Poesie:  Schule  &  Haus  19, 
S.  9:^7-46. 

1398)  K.  Haas,  Die  Poesie  in  d.  Schule:  Wiener 
Abendpost  N.  126,   132. 

1399)  id.,  1).  Poesie  in  der  Schule:  Schule  & 
Haus  19,  S.  73-87. 

1400)  R.  Hille,  Z.  Pflege  d.  Schönen  (in  d. 
Mittelklassen).  Progr.   Dresden-N.,  4".  54  S. 

Methodik  der  Lektüre. 

1401)  W.  Münch,  Shakespeare-Lektüre  auf 
dtsch.  Schulen:  JbDShG.  38,  S.  118-44. 

1402)  O.  Weissenf  eis.  Die  philos.  Elemente 
unserer  klass.  Litteraturperiode  nach  ihrer 
Verwendbarkeit  in  d.  Schule:  Humanist- 
Gymn.   13,  N.  1,2. 

1403)  J.  Nu  SS  er,  Z.  dtsch.  Klassikericktüre. 
Psychologische  Probleme:  BllGynin.  38, 
N.'l/2. 

1404)  A.  Wohlthat,  D.  klass.  Schuldramen 
nach  Inhalt  u.  Aufbau.  L.,  Frevtag.  X,  192  S. 
M.  2,00. 

1405)  D.  dramat.  Dichtung  in  d.  Volksschule: 
DSchulmann.  5,  S.  373/5. 

1406)  Tachau,  Z.  Dramenlektüre  in  Klasse  I 
der  Realschule:  ZLHSch.   13,  N.  3. 

1407)  E.  Brüne,D.Behandl.  lyrischer  Gedichte: 
EvangelSchulbl.  46,  S.  505-10. 

1408)  A.  Petak,  D.  Lyriker  Grillparzer:  ZOG. 
53,  S.  1122-31. 

1409)  Sprengel,  Eichendorffs  „Taugenichts" 
im  Unterr. :  Lehrproben  u.  Lehrgänge  N.  70. 

1410)  R.  Pappritz,  P.Hevses  Drama  „Colberg" 
als  Schullektüre:  ZDÜ.  16,  S.  635-40. 

Lesebnclifrage. 

1411)  E.  Hauptmann,  Erläutgn.  z.  elsäss.-loth- 
ring.  Schullesebuch.  Tl.  2,  Lfg.  4.  Zabern, 
Fuchs.     S.  193-256.     M.  0,60. 

1411a)  P.  Tesch,  Vorbereitung  u.  Entwürfe  z. 
Behandig.  dtsch.  Lesestücke.  Poetische  u. 
])ro8aische  Lesestücke  in  Gruppen  zusammen- 
gest.  u.  methodisch  bearb.  Oberstufe.  4.  Aufl. 
Neuwied,  Heuser.     VIII,  850  S.     M.  3  50. 

1412)  O.  Wendlandt,  D.  dtsch.  Lesebuch: 
ML.  71,  S.   148-50. 

1413)  E.  V.  Wenzelstein,  1).  neue  Lesebuch: 
Tag  N.  341. 

1414)  H.  Schiller,  Aus  unseren  Lesebüchern: 
BUGvmn.  38,  S.  64-71,  36H-«0. 

1415)  Schullesebücher:    EthKultur.  10,  S.  277. 
141«)  W.  Otto,  D.  antiquierte  Moral  in  d.  dtsch. 

Lesebüchern:  ib.  S.  386/7. 

1417)  Bergmann-Fumix,  Z.  Lesebuchfrage. 
Beurteilung  der  in  Ostfriesland  verbreiteten 
Lesebücher  hinsichtlich  ihrer  unterrichtl.  u. 
erziehl. Wertes.  Emden, Haynel.  36  S.  M.0  50. 

1418)  E.  Stoffels,  H.  Pagfes,  C.  Mowius.Z. 
Lesebuchfrage:  WestdtschLehrerZg.  10, 
S.  32!»-31,  341/2. 

1419)  Z.Lesebuch-Frage:  SchweizLehrerZg.  47, 
N.  58-61. 

1420)  Z.  Lesebuchfrage:  MschrKathLehrerinnen. 
S.  551/8,  603/6,  667-72,  740/6. 


1421)  E.  Temniing,  D.  dtsch.  Prosafrage  im 
höh.Mädchenschulunterr.:  ZDU.  16,S.2h4-92. 

1422)  G.  Amsel,  Zur  deut.«chen  Privatlektüre: 
MschrHSch.  1,  S.  679-8->. 

Aufsatznnterricht. 

1422a)  H.  Seidel,  Z.  Gesch.  d.  dtsch.  Aufsatzes 
bei  der  Reifeprüfung  an  d.  höh.  Lehranstalten 
Preussens.   2.  Tl.   Progr.  Sagan,  Gymn.  20  S. 

1423)  Adler,  D.  dtsch.  Aufsatz  im  Dienst  d. 
Heimatkunde:  Lehrproben  u.  Lehrgänge  72, 
S.  55-68. 

1424)  K.  Dorenwell,  D.  dtsch.  Aufsatz  in  d. 
höh.  Lehranstalten.  Tl.  2  (Mittelstufe: 
Untertertia  bis  Untersekunda).  5.  Aufl.  Han- 
nover, Meyer.  XIII,  400  S.  M.  4,00.  i[K. 
Menge:  Gymn.  20,  S.  721/2.]| 

1425)  K.  F.  A.  Geerling,  D.  dtsch  Aufsatz. 
E.  Handbuch  u.  Hilfsbuch  für  d.  Unterr.  in 
Volks-,  mittl.  u.  höh.  Schulen  sowie  zum 
Privatstud.  11.  Aufl.  L.,  Berger.  VIII, 
118  S.     M.  2,00. 

1426)  A.  Heintze,  D.  dtsch.  Aufsatz  in  d.  höh. 
Schulen:  ZDU.  16,  S.  48-57. 

1427)  P.  Hellwig,  D.  Aufgaben  zu  d.  dtsch. 
Aufsätzen  in  d.  ersten  Klasse  d.  Realschule. 
Progr.     Cöthen.     1902.     92  S. 

1428)  G.  Legerlotz,  D.  dtsch.  Aufsatz  auf  d. 
Oberstufe  d.  höh.  Lehranstalten.  (JBL. 
1899  I  10:38.)  |[P.  Meyer:  Gymn.  20, 
S.  542/3.]  I 

1429)  H.  Schiller,  D.  dtsch.  Aufsatz  in  unseren 
höh.  Schulen:  Tag  1901,  N.  4. 

1430)  D.  Aufsatz  in  d.  Muttersprache.  D.  Aufsatz 
im  4.-8.  Schuljahr.  (=  Samml.  v.  Abhh. 
aus  d.  Gebiete  d.  pädag.  Psychologie  u. 
Physiologie.  Her.  v.  H.  Schiller  u.  Th. 
Ziehen.  Bd.  5,  Heft  3.)  B.,  Reuther  & 
Reichard.     61   S.     M.  1,60. 

1431)  P.  Schwartzkopff,  Vier  Thesen  über: 
Nach  welchen  Gesichtspunkten  ist  d.  dtsch. 
Aufsatz  in  d.  oberen  Klassen  zu  beurteilen : 
ZDU.   16,  S.  557-61. 

1432)  B.  Rost,  D.  dtsch.  Aufsatz  im  Seminar: 
PädBll.  31,  S.  113-25. 

1433)  0.  Weise,  Z.  Aufsatzlitt.:  NJbbPh.  10, 
S.  563-71. 

Allgemeine  Besprechungen  deutscher  Schul- 
ausgaben. 

1434)  P.  Meyer,  D.  erklärenden  Schulausgbn. 
dtsch.  Klassiker:  Gymn.  20,  S.  233/8. 

1435)  L.  Fränkel,  Aschendorffs  Ausgbn.  für 
d.  dtsch.  Unterricht:  ZDU.   16,  S.  656-63. 

1436)  Velhagen  ÄKlasings  Schulausgbn. :  ZReal- 
schulw.  27,  S.  609-10. 

1437)  O.  Frick  u.  H.  Gaudig,  Wegweiser 
durch  klass.  Schuldramen.  Abteil.  4.  (JBL. 
1899  110:36.)  |[G.  Minde-Pouet:  DLZ. 
23,  S.  2208-10;  C.  Franke:  PädStud.  12, 
S.  461/3.]| 

Schulauggaben  und  ErlKuterungssohriften. 

1438)  H.  Heinze,  Aufgaben  aus  Homers  Ilias: 
(=  H.  Heinze  u.  W.  Schröder,  Aufgab, 
aus  klass.  Dramen,  Epen  u.  Romanen.  Bd.  18.) 
L.,  Engelmann.     VIII,  112  8.     M.   1,00, 

1439)  B.  Stehle,  Homers  Ilias.  Nach  d.  Über- 
setz, v.  J.  H.  Voss.  2.  Aufl.  L.,  Freytag.  12«. 
248  S.     M.   1,00. 

1440)  H.  H  e  i  n  z  e ,  Aufgab,  aus  Homers  Odyssee. 


1441  1491 


1, 5.    Die  Litteratur  in  der  ßchule. 


Sl 


(=  N.   1438,  Bd.   19.)     L.,  Engelinann.     VI, 

8:1  s.   M.  1,00. 

1441)  Ferd.  lloffmuiin,  Erläutergn.  zu 
Homers  üdy.saee  im  Auszüge.  (=  W.  KAnig, 
Erläutergn  zu  d  Klas.sikern  N.  :'>9-t)0.)  L., 
Beyer.     i;{4  S.     M.  0,«0. 

1442)  H.  Vockeradt,  Homers  Odyssee  mich 
d.  1.  Ausg.  d.  dtsch.  l'bersetz.  v.  .1.  H.  Voss. 
(=  Schöningh.s  Ausg.  Husläiid.  Klassiker. 
Bd.  4.)  Paderborn,  Bchöniiigh.   170  S.  M.  l.JO. 

144»)  B.  Stehle,  Homers  Odyssee.  2.  Aufl. 
L..  Freytag.     151  S     M.  (),•<('. 

1444)  L.  Schunck,  Shakesneares  Coriolan, 
(=  N.  M42.  Bd.  8.)  I'aderborn,  Schöningh. 
IG8  S.     M.   1,50. 

t445)  E.  Teich  mann,  W.  Shakespeare,  Mac- 
beth.   Münster,  Aschendorff.    1 2.^  S.  M.  0,85. 

1440)  K.  Stecher,  Erläut.  zu  Shakespeares 
Richard  111.  (=  N.  M4I,  Bd.  58.)  L., 
H.  Beyer.     12".     70  S.     M.  0,40. 

1447)  E.  Wasserzieher,  Herder,  D.  Cid. 
Münster,  Aschendorff.     173  S.     M.  1,05. 

1448)  J.  G.  Herder,  Nemesis.  Nebst  e.  Auswahl 
V.  Zugehörigem  aus  anderen  seiner  Schriften. 
Her.  V.  E.  Grosse.  2  Tle.  (=  E.  Grosse, 
Z.  dtsch.  Unterr.  Heft  5,6.)  B.,  Weidmann. 
38,  52  S.     M.  0,60,  0,75. 

1440)  P.  Verres:  Klopstocks  Messias  u.  Oden. 
Münster,  Aschendorff.     216  S.     M.  1,10. 

1450)  H.  Werneke,  G.  F.  Klopstock,  Ausgew. 
Oden  u.  Elegien  nebst  einigen  Bruchstücken 
d.  Messias.  (=  Schöninghs  Ausgbn.  dtsch. 
Klassiker.  Bd.  12.)  l'aderborn,  Schöningh. 
XII,  251  S.     M.   1,80. 

1451)  E.  Bischoff,  Erläut.  zu  Lessings 
Hamburg.  Dramaturgie.  (=  N.  1 4 1 1 ,  Bd.  62/3.) 
L.,  H.  Beyer.     12".     168  S.     M.  0,80. 

1452)  J.  Buschmann,  Lessings  Laokoon. 
(==  N.  N50,  Bd.  1.)  Paderborn,  Schöningh. 
163  S.     M.   1,20. 

1453)  E.  Grosse,  Übersicht  über  Lessings 
Laokoon  u.  Schillers  Abh.  über  d.  Erhabene. 
(=  N.  N48,  Heft  1.)  B.,  Weidmann.  27  S. 
M.  0,50. 

1454)  J.  Wahn  er,  Aufgaben  aus  Laokoon. 
(=  Aufgbn.  aus  d.  dtsch.  Prosalektüre  d. 
Prima.  Bd.  1.)  L.,  Engelmann.  1900.  X,  99  S. 
M.  0,80      |[P.  Meyer:   Gymn.  20,  S.  513/4.|| 

1455)  A.  Funke,  Lessing,  Minna  v.  Barnhelm. 
(=  N.  1450,  Bd.  5.  2.  Aufl.)  Paderborn, 
Schöningh.     164  S.     M.   1,20. 

1450)  E.  Schmidt,  Lessings  Minna  v.  Barnhelm. 
(JBL.  1899110:78.)  [L.  Fränkel:  ZBRW. 
23,  S.  228-30.]| 

1457)  R.  Stecher,  Erläut.  zu  Lessings  Miss 
Sara  Sampson.  (=  N.  1441,  N.  57.)  L., 
Beyer.     63  S.     M.  0,40. 

1458)  Th.  Matthias,  Goethes  Gedankenlyrik. 
L.,  Freytag.     118  S.     M.  0,80. 

1459)  E.  Grosse,  Z.  Erklärung  v.  Goethes 
Gedicht  ,Djus  GöttlicheV  (=  N.  144^  Heft  2.) 
B.  Weidmann.     28  S.     M.  0,50. 

1400)  A.  Hauffen,  Goethe,  Hernuinn  u.  Do- 
rothea. 2.  Aufl.  L.,  G.  Freytag.  12».  112  S. 
M.  0,60. 

1401)  H.  Heinze,  Aufgaben  aus  , Hermann  u. 
Dorothea^  (=  N.  1438,  Bd.  8.)  L.,  Engel- 
mann.    105  S.     M.   1,00. 

1402)  K.  T renkner,  Erläut.  zu  Goethes 
Reineke  Fuchs.  (=  N.  U41,  Bd.  61.)  L., 
Bever.     12».     78  S.     M.  0,40. 

1403)  J.  Stoffel,  Goethes  Egmont.  (=  Dtsch. 
Dramen  und  epische  Dichtgn.,  Bd.  8.) 
Langensalza,  Beyer.     III,  80  S.     M.  0,80. 


1464)  A.  Sauer,  Goethe»  Götz  v.  Berüchingcn. 

L.,  Freytag.     li".     180  8.     M.  0,90. 
1405)  M.  Schmitz-Mancy,    Goethes   Götz  v. 

Berlichiugcn.    Münster,  Aschendorff.     I7ÜS. 

M.    1.1 '0. 
1400)  J.Stoffel.  Goethes  Götz  V.  Ikrlickingen. 

(=  N.  1 16  {,  Heft  9.)    Langensalza,    Beyer. 

IV,  74  S.     M.  (',80. 
1407)  K.  Jauker,  Goethe,  Iphigenie  auf  Tauris. 

L.,  Freytag.     12".     96  S.     M.  0,ti '. 
1468)  S.  Widmann.   (Joethe,  Torquato  Titssn. 

Münster,  Aschendorff.      |K0  S.     .M.    I,<5. 
140»)     J.    Wahner,     Aufgaben    aus     (Joetlu-M 

Prosa.     (=  N.  1454,  Bd.  3.j    L..  Engeluiann. 

VIII,  76  S.     M.   1,00. 
1470-1471)  F.  Teetz,  Das  Lied  von  der  Glocke. 

(=  Aufgbn.  aus  dtsch.  epischen  u.  Ivr.  Ge- 
dichten, Bd.  3.)  L.,  Engelmann.   1900.' 113  8. 

M.  0,80.    |[P.  Meyer:  Gymn.  20,  S.  4,'9  30.|| 

1472)  J.  Geisel,  D.  Gh)ckengus8.  Materialien 
z.  ßesprechg.  des  Schillerschen  Liedes  v.  d. 
Glocke.  2.  Aufl.  L.,  Dürr.  44  S.  Mit 
Abbild.     M.  0,90. 

1473)  W.  Schröder,  Aufgaben  aus  Schillers 
Jugehddramen.  (,=  N.  1438,  Bd.  16.)  L., 
Engelmann.     VL  ^>^  S.     M.   1,00. 

1474)  A.  K 1  e  f  f  n  e  r ,  Schiller,  D.  Braut  v.  Me.s8ina. 
Münster,  Aschendorff.    XVI,  146  S.    M.  0,95. 

1475)  R.  Peters,  Schillers  Braut  v.  Messina. 
(=  D.  dtsch.  Klassiker,  her.  v.  E.  Kueuen 
u.  M.  Evers,  Bd.  22.)  L.,  Bredt.  155  S. 
M.   1,20. 

1470)  W.  Schröder.  Aufgab,  aus  ,D.  Braut  v. 
Messina\  2.  Aufl.  (=  N.  143«,  Bd.  8.) 
L.,  Engelmanu.     VII,  101   S.     M.   1,00. 

1477)  K.  Menge,  Schiller,  I).  Jungfrau  v.  Or- 
leans.   Münster,  Aschendorff.    189S.  M.  1,10. 

1478)  W.  Schröder,  Aufgaben  aus  „D.  .lung- 
frau  von  Orleans."  3.  Aufl.  (=  N.  143Ö, 
Bd.  2.)    L,  Engelmanu.    VI,  131  S.     M.  1,40. 

1479)  Ed.  Aelschker,  Schiller,  Maria  Stuart. 
L.,  Freytag.     12".     171  S.     M.  0,80. 

1480)  J.  Arns,  Schiller,  Maria  Stuart.  Münster, 
Aschendorff.     184  S.     M.   1,00. 

1481)  H.  Heinze,  Aufgaben  aus  .Maria Stuart*. 
2.  Aufl.  (=  N.  1438,  Bd.  10.)  L.,  Eugel- 
mann.     VII,  91  S.     M.   1,00. 

1482)  A.  Funke.  Schiller,  Wilhelm  Teil.  11.  Aufl. 
(=  N.  14.50,  Bd.  4.)  Paderborn,  Schöningh. 
138  S.     Mit  3  Bildern.     M.   1,20. 

1483)  E.  Kueuen,  Schillers  Teil.  6.  Aufl. 
(=N.  1475,  Bd.  1.)  L.,  Bredt.  122  S.  M.  l.tH». 

1484)  A.  Funke,  Schiller,  Wallenstein.  7.  Aufl. 
(==  N.  1450,  Bd.  7.)  Paderborn,  Schöningh. 
362  S.    M.   1,80. 

1485)  L.  Sevin,  Schiller,  Wallenstein.  (JBL. 
1899  110:79.)  [L.  Fränkel:  ZBRW.  23, 
S.  228-30.11 

1480)  W.  Böhme,  Schiller,  Geschichte  d.  30 j. 
Krieges.    L.,  Freytag.     12».    347  S.    M.  1,4(». 

1487)  E.  Grosse.  Kailias  oder  über  d.  Schön- 
heit aus  Schillers  Briefen  an  Körner.  (= 
N.  1448,  Heft  4.)  B.,  Weidmann.  31  S. 
M.  0,50. 

1488)  J.  D ahmen,  Th.  Körner.  Zriny.  3.  Aufl. 
(=  N.  1450,  Bd.  22.)  Paderborn,  Schöningh. 
146  S.     M.   1,00. 

1489)  E.  Grosse,  W.  v.  Humboldt,  Über  Schiller 
u.d.  Gang  seiner  Geistesentwicklg.  (=N.  I44s, 
Heft  3.)    B.,  Weidmann.     42  S.     M.  0,60. 

1490)  Ernst  Müller,  Der  schwäbische  Dichter- 
kreis. Eine  Gedichtsamnil.  für  Schule  u. 
Haus.     L,  Freytag.     12".     112  S.     M.  0,80. 

1491)  F.  Teetz,  Aufgab.  ausUhlands  Gedichten. 


32 


T,  5     Die  Litteratui-  in  der  »Schule. 


149-'- 1526 


Tl.  2/H.     (==  N.  147U,  Bd.  f),Ü.)     L.,  Engel- 
uumn.  VlII,lt)3S.;  VII,  137  S.  M.  1,40;  1,20. 

1492)  H.  Crohn,  L.  Uhland,  Herzog  Ernst 
V.  Schwaben.  4.  Aufl.  (=  N.  1450,  Bd.  18.) 
Paderborn,  Schöningli.     106  S.     M.    1,00. 

1493)  E.  E  ick  hoff,  L.  Uhland,  Herzog  Ernst 
V.  Schwaben.  L.,  Freytag.  J2''.  112  S. 
M.  0,61'. 

1494)  F.  Grillparzer,  D.  Ahnfrau.  Schulausgabe 
mit  Einleit.  v.  A.  Lichten  he  Id.  3.  Aufl. 
St.,  Cotta.     12».     18-'  S.     M.  0,80. 

1495)  P.  Pachaly,  Erläut.  zu  Grilli>arzers 
„Medea^  (=  N.  1141,  N.  53.)  L.,  Beyer. 
75  S.     M.  0,40. 

1496)  H.  Heinze,  Aufgaben  aus  Grillparzers 
^Sappho"  u.  , Goldenem  Vliess".  (=  N.  1438, 
Bd.  1?.)     L.,  Engelmann.    V,  72  S.     M.  1,^0. 

1497)  P.  Pachaly,  Erläutg.  zu  Grillparzers 
Sappho.  (=  N.  1411,  N.  52.)  L.,  H.  Beyer. 
12".     80  S.     M.  0,40. 

1498)  A.  Neumann,  F.  Hebbel,  D.  Nibelungen. 
E.  dtsch.  Trauerspiel.  L.,  G.  Freytag.  12**. 
272  S.     M.   1,50. 

1499)  E.  Petsch,  0.  Ludwig,  D.  Makkabäer. 
(=  Teubnera  Samml.  dtsch.  Dichtgn.  u. 
Schriftwerke  für  höh.  Töchterschulen.  Her.  v. 
G.  Born  hak,  Bd.  28.)  L.,  Teubner.  12». 
XIV,  95  S.     M.  0,80. 

1500)  Th.  Matthias,  W.  H.  Eiehl,  Land  u. 
Ivcute.  Schulausg.  mit  Einleit.  u.  Anmerkgn. 
St.,  Cotta.     J80  S.     M.  1,20. 

1501)  id.,  W.  H.  Eiehl,  sechs  Novellen.  Schul- 
ausg. mit  e.  Einleit.  u.  Anmerkgn.  Ebda. 
239    S.      M.  J,2(i. 

1502)  A.  Volkmer,  Eednerische  Prosa.  (= 
N.  1450,  Ergänzungsbd.  5.)  Paderborn, 
Schöningh.     VI,  179  S.     M.   1,30. 

Oediclitsainmlungeu. 

1503)  J.  Löwenl)erg,  Vom  goldenen  Überfluss. 
E.  Auswahl  aus  neueren  dtsch.  Dichtern  für 
Schule  u.  Haus  u.  unter  Mitwirkung  d.  litt. 
Kommission  z.  Pflege  d.  künstler.  Bildung 
her.  L.,  Voigtländer.  2?2  S.  M.  1,60. 
|[A.  Sauer:  Euph.   10,  S.  478.]| 

1504)  A.  J.  J]ndris,  Dtsch.  Dichter  u.  Dichtung. 
Prakt.  Ausführung  zu  d.  l*reisschrift  „Be- 
handlung v.  Gedichten".  Wiesbaden,  Bechtold. 
VIII,  222  S.     M.  1,50. 

1505)  F.  Erck,  D.  dtsch.  Dichtkunst,  dtsch. 
Dichter  u.  Dichterwerke.  Hildburghausen, 
Gadow.     58  S.     M.  0,40. 

1505  a)  J.  H  e  n  s  e ,  Dichtung  d.  Neuzeit.  3.  Aufl. 
(=  Dtsch.  Lesebuch  für  d.  oberen  Klassen 
höh.  Lehranstalten.  Auswahl  dtsch.  Poesie 
u.  Prosa  mit  litteraturhist.  Übersichten. 
Tl.  2.)  Freiburg  i.  B.,  Herder.  XV,  466  S. 
M.  4,('0. 

150Ö)  Ferd.  Otto,  Auswahl  dtsch.  Gedichte 
für  d.  Mittel-  u.  Oberstufe  höherer  Mädchen- 
schulen. 3.  Aufl.  B.,  Herbig.  X,  236  S. 
M.  2,00. 

1507)  J.  Ni essen,  D.  Hohenzollern  im  Glanz 
d.  Dichtung.  L,  Frickenhaus.  460  S.  M.3,60. 
|[K.  Löschhorn:  ZDU.  16,  S.  786/7.]| 

1508)  H.  Dütschke,  100  Dichtung,  aus  d.  Zeit 
d.  Befreiungskriege.  Gotha,  Perthes.  XI, 
131  S.     M.   1,(0. 

1509)  E.  J ah nke.  Vaterländische  Gedichte  aus 
d.  Zeit  d.  Befreiungskriege.  Tl.  2.  (=  N.  1475, 
Bd.  2".)      L..   Bredt.      VI,  228  S.     M.  1,50. 

1510)  R.  Windel,  Dichter  d.  Freiheitskriege. 
Gedichte    v.  E.  M.  Arndt,    Th.  KiVrner,   M. 


V.  Schenkendorf,  Fr.  Eückert.  Für  d.  Schul- 
gebrauch  her.  2.  Aufl.  L.,  Freytag  12" 
135  S.     M.  0,70. 

1511)  Aug.  Lomberg,  Präparationen  zu  dtsch. 
Gedichten.  Heft  1,3,4,5.  Langensalza,  Beyer. 
V,  188  S.;  V,  208  S.;  V,  250  S.;  VI,  250  S. 
M.  2,40;  M.  2,50;  M.  3,00;  M.  2,75. 

1512)  E.  Dietlein,  Aus  dtsch.  Lesebüchern. 
Dichtung  in  Poesie  u.  Prosa,  Bd.  1.  5.  Aufl. 
Her.  V.  W.  Dietlein,  P.  Polack,  F.  Po- 
lack.     L.,  Hofmann.     560  S.     M.  4,60. 

1513)  0.  Frick  u.  F.  Polack.  Lyrische  Dich- 
tungen. 3.  Aufl.  f=N.  1512,  Bd.  4,  Abteil.  2.) 
L.,  Hofmann.     575  S.     M.  5,00. 

Lesebücher  für  höhere  Lehranstalten. 

151+)  L.  Bellermann,  J.  Imelmann,  F. 
Jonas,  B.  Suphan,  Dtsch.  Lesebuch  für 
höhere  Lehranstalten.  Tl.  4:  Untertertia. 
3.  neubearb.  Aufl.  B.,  Weidmann.  VI,  309  S. 
M.  2,20. 

1515)  M.  Ewers  u.  H.  Walz,  Dtsch.  Lesebuch 
für  höh.  Lehranstalten.  Bearbeitg.  d.  Dö- 
belner Lesebuchs  für  Mittel-  u.  Norddeutsch- 
land in  engem  Anschluss  an  die  neuesten 
preuss.  Lehrpläne.  Tl.  5:  Obertertia.  L., 
Teubner.     VIII,  322  S.     M.  2,40. 

1516)  J.  Buschmann,  Dtsch.  Lesebuch  für  d. 
unteren  u.  mittleren  Klassen  höh.  Lehr- 
anstalten. Abteiig.  1/2.  B  II.  Sextau.  Quinta; 
Obertertia  u.  Obersekunda.  Trier.  Lintz.  XIV, 
472  S.;  XXVII,  648  S.      M.  2,:^0;    M.  3.60. 

1517)  P.  Hellwig,  P.  Hirt,  U.  Zernial. 
Dtsch.  Lesebuch  für  höhere  Schulen.  Her. 
unter  Mitwirkg.  v.  H.  Spiess.  Vorschule. 
2  Klassen.  Her.  v.  P.  Hellwig  u.  A.  Huth. 
Dresden,  Ehlermann.  XI,  224  S.;  XIV,  197  S. 
M.  1,80;  M.  1,50. 

1518)  Dasselbe.  Tl.  5.  I^esebuch  für  Unter- 
sekunda. Her.  V.  P.  Hellwig  u.  P.  Hirt. 
2.  Aufl.     ebda.     VIII,  154  S.     M.  1,80. 

1519)  J.  Hopf  u.  K.  Paul  sie  k,  Dtsch.  Lese- 
buch für  höh.  Lehranstalten.  Bearb.  von 
Ch.  Muff.  Abteil.  I/o.  Sexta  bis  Unter- 
tertia. B.,  Grote.  XII,  280  S. ;  X,  130  S. ;  X, 
403  S. ;  X,  353  S. ;  X,  370  S. ;  X,  427  S.  M.  2,00; 
M.  2,40;  M.  2,40;  M.  2,40;  M.  2,50;  M.  2,60. 

1520)  Dasselbe.  Untersekunda.  D.  neuen  Lehr- 
plänen gemäss  bearb.  v.  K.  Kinzel.  27.  Aufl. 
B.,  Mittler.     XX,  396  S.     M.  2,40. 

1521)  Dasselbe.  Abteilung  für  Obersekunda  u. 
Prima.  Abschnitt  1:  W.  Scheel:  Altdtsch. 
Lesebuch;  Abschnitt  2:  K.  Kinzel,  Proben 
der  Poesie  u.  Prosa  d.  16.,  17.  u.  18.  Jh.  Mit 
einem  kurzen  Abriss  der  neueren  LittGesch. 
Ebda.  VL183S.;XIV,402S.  M.  1,75 ;M. 3,50. 

1522)  J.  K  eh  rein,  Dtsch.  Lesebuch  für  höh. 
Lehranstalten.  Bearb.  v.  V.  Kehrein.  Tl.  2. 
(Mittlere  Lehrstufe.)  9.  Aufl.  L.,  Wigand. 
XVI,  573  S.     M.  5,00. 

5123)  E.  Kohts,  K.W.Meyer,  A.Schuster, 
Dtsch.  Lesebuch  für  höh.  I.<ehranstalten. 
Tl.  3.  (Quarta.)  8.  Aufl.  Nach  d.  neuen 
Lehrplänen  bearb  v.A.  Schuster, W.Fiehn, 
H.  Schaefer.  Hannover,  Helwing.  XII, 
262  S.     M.  2,20. 

1524)  K.  F.  Kummer  u.  K.  Stejskal,  Dtsch. 
Lesebuch  für  österr.  Gymn.  u  Eealschulen. 
Bd.  1.  7.  Aufl.  Wien,  Manz.  XVI,  301  S. 
M.  2,00. 

1525)  Dasselbe.  Bd.  8.  5.  Aufl.  ebda.  IX, 
390  S.     M.  2,40. 

1526)  Dtsch.  Ivescbuch    für  höh.  Lehranstalten. 


1527-1558 


i,  5.     Die  Litteratur  in  der  Schule. 


33 


Her.  V.  Lehrern  d.  dtsch.  »Sprache  an  d.  k^\. 
Realgymn.  zu  Döbehi  1.  Tl.  I :  »Sexta.  4.  Aufl. 
L.,  Teubner.     XIII,  2H7H.     M.  2,00. 

1527)  Alfr.  (J.  Meyer  u.  L.  Nagel,  Dtsch. 
liCselnu'li  für  lifth.  Lehranstalten  im  AnschluHS 
an  d.  prcu.s.s.  Lehrjiläne  v.  I!>0L  Au«g.  ('. 
Unterstufe.  .{.  Tle.  Sexta  bis  Quarta.  L., 
Dürr.  2«8  S.;  817  S.;  :{3i  S.  M.  2,00;  M.2,()0; 
M.  2,r)0. 

I.V_»S)  K.  Sthnorf,  l)t«ch.  Lesebuch  für  d. 
unteren  u.  mittleren  Klassen  höh.  Lehr- 
anstalten d,  Schwei/.  Tl.  2.  2.  AuH.  Zürich, 
Schultliess  &  Co.     V,  HÖS  S.     M.  8,20. 

I52H)  r.tM-nh.  Schulz.  Dtsch.  Lesebuch  für 
iiöh.  Lehranstalten.  Tl.  1.  Abteiig.  \.  (Untere 
Klassen.)  12.  AuH.  Paderborn,  Schöningh. 
X.,  4.s?S.     M.  8,20. 

1530)  W.  Scheel,  Lesebuch  aus  (}.  Frevtaga 
Werken,  li.,  Weidmann.  1901.  X,  /if)  S. 
M.  3,00.  ifO.  Weissenfeis:  DLZ.  28, 
S.  1176/7;  K.  Endemann:  ZCivnm.  Uii, 
S.r)B2/4;Merian-(Jena8t:ZlMiP.y,S.  3tir).|| 

1531)  L.  Sevin,  CToethes  ältere  Zeitgenossen. 
(=  Litteraturgeschichtl.  Lesebuch  in  ein- 
zelnen Bänden.  Hd.  2.)  Karlsruhe,  Reiff. 
12".     112  S.     M.  0,bO. 

1532)  M.  II  off  mann.  Psycholog.  liCsebuch. 
Wien,  Holder.     64  S.     M.  1,00. 

Lesebücher  für  Realschulen. 

1533)  K.  F.  Kummer  u.  K.  Stejskal,  Dtsch. 
Lesebuch  für  Österreich.  Ilealschulen  u.  ver- 
wandte Lehranstalten.  Bd.  2.  5.  Aufl.  Wien, 
Manz.     XIX,  410  S.     M.  2,00. 

1534)  H.  Lund  u.  W.  Suhr,  D.  Vaterland. 
Lesebuch  für  d.  dtsch.  Nordmarken.  Aus- 
gabe in  1  Bd.  Kiel,  Lipsius  &  Tischer. 
XX,  551  S.     M.  2,00. 

1535)  A.G.Meyer  u.  L.Nagel,  Dtsch. Lesebuch 
für  Realschulen  u.  verwandte  Lehranstalten 
im  Anschluss  an  d.  preuss.  Lehrpläne  v.  1901 : 
Unterstufe.  2  Tle.  (Klasse  VI,  V,  IV); 
Oberstufe;  (Gedichtsamml.  für  die  Klassen 
III  bis  I).  4.  Aufl.  L.,Dürr.  288  S.;  892  S.; 
864  S.     M.  2,0(t;  M.  2,75;  M.  2,80. 

1530)  Dasselbe.  Oberstufe.  Prosaheft  8.  Bearb. 
in  Verbindung  mit  den  Herausgebern  v. 
P.Weise.     2.  Aufl.     ebda.     168  S.    M.  1,65. 

1.537)  J.WoUinger,  Lesebuch  für  Ilealschulen 
u.  verwandte  Lehranstalten.  Tl.  i/2.  Regens- 
burg, Pustel.  III,  882  S.;  IV,  852  S.  M.  2,20; 
M.  2,00. 

Lesebücher  für  höhrere  M&dcliensctanlen. 

153S)  A.  Kippenberg,  Dtsch.  Lesebuch  für 
höh.  Mädchenschulen.  Ausg.  A.  Tl.  7.  Han- 
nover, Goedel.     822  S.     M.  2,60. 

1539)  K.  F.  Kummer  u.  K.  Stejskal,  Dtsch. 
Lesebuch  für  österr.  Mädchen-IiVceen  u.  ver- 
wandte Lehranstalten.  2  Bde.  Wien,  Älanz. 
XVI,  298  S.;  XVI,  836  S.     M.  2,00;  M.  2,80. 

1540)  J.  G.  Mailänder,  Dtsch.  Lesebuch  für 
höh.  Mädchenschulen.  Bd.  3.  (6.-8.  Schul- 
jahr.) 2.  Aufl.  St.,  Bonz.  VIII,  391  S. 
M.  2,00. 

1541)  P.  Prinz,  Dtsch.  Lesebuch  für  kathol. 
höh.  Mädchenschulen.  Tl.  6:  Schuljahr  7, 
Klasse  III.  Paderborn,  Schöningh.  XV^I, 
586  S.     M.  8,00. 

1542)  E.  Schmid  u.  F.  Speyer,  Dtsch.  Lese- 
buch für  höh.  Mädchenschulen,  nach  d.  preuss. 
Bestimmungen    vom    31.   Mai    1894     bearb. 

Jabreiberioht«  für  neuere  deutsche  Litteratnr^eschiobte, 


Tl.  2  (Klasse  VI  u.  V.)  3.  Aufl  L.,Teuhner. 
XIII,  899  S.     M.  8,00. 

Lesebücher  für  Seminare* 

1543)  Ed.  Förster,  Dtsch.  LeHcbuch  für  I^hrer- 

u.  Lehrerinnen-Seminarien.  7.  Aufl.  Stra««- 
burgi.E.,  Strassburger  Verlagsanstalt.  XIII, 
656  S.  Mit  25  Porträts  deutscher  Dichter 
u.  Schriftsteller.     M.  5,00. 

1544)  .1.  Heydtmann,  I)tM(h.  I.,esebuch  für 
Lehrerinnen-Seminare.  Für  d.  Untcrr.  in  d. 
Litt. -Kunde  ausgew.  u.  her.  1.  Tl.  IL  Hälfte. 
\'om  Anfang  d.  19.  .Ih.  bis  z.  Gegenw.  L, 
Teubner.  XIV,  255  S.  M.  4,00.  |[A.  Schöne: 
Mädchenschule  15,  S.  2J7-14.|| 

1545)  P.  Prinz,  Dtsch.  Pro.sa.  E.  Lesebuch  für 
kath.  Lehrer.seminare.     Tl.  1:    Unterkursus. 

Habelschwerdt,  Franke.    III,  846  S     M   4.0(1. 

Themen-  and  Dlspogitionssammlungen. 

1546)  P.  (Jeyer,  Vier  Aufsatzentwürfe:  Lehr- 
proben u.  Lehrgänge  70,  S.  44-54. 

1547)  K.  (töbel,  Themata,  Inventionen  u.  Dis- 
positionen zu  dtsch.  Aufsätzen.  2.  Aufl. 
(Jütersloh,  Bertelsmann.  1900.  95  S.  M.  1,20. 
liK.  Menge:  (iymn.  20,  S.  799-800.]| 

1548)  C.  Gude,  Erläut.  dtsch.  Dichtgn.  Nebst 
Themen  zu  schriftlichen  Aufsätzen  in  Um- 
rissen u.  Ausführungen.  2.  Reihe.  1 1.  Aufl. 
L.,  Brandstetter.     VIII,  392  S.     M.  3,50. 

1549)  K.  Hähne  1,  200  Entwürfe  zu  dtsch.  Auf- 
sätzen. (JBL.  I^!>9I  10:51.)  [K.Menge: 
Gymn.  2ü,  S.  579-80.11 

1550)  Ad.  Hei  uze,  Prakt.  Anleit.  z.  Disponieren 
dtsch.  Aufsätze.  Bearb.  v.  H.  Heinze.  6. 
Aufl.  Bd.  1  u.  Bd.  4.  L.,  Engelmann.  1901. 
XII,  147  S.;  V,  104  S.     k  M.  1,00. 

1551)  Hedwig  Hense,  Dtsch.  Aufsätze  für  d. 
oberen  Klassen  der  höh.  Mädchenschulen. 
2.  Aufl.  L.,  Th.  Hofmann.  XVI,  266  S. 
M    8,20. 

1552)  E.  Jander,  Aufgab,  zu  dtsch.  Aufsätzen. 
Breslau,  Hirt.     102  8.     M.  1,00. 

1553)  V.  Kiy,  Kurze  Dispositionslehre  nebst 
Beispielsamml  für  d.  mittleren  u.  oberen 
Klassen  höh.  Lehranstalten.  B.,  Weidmann. 
1901.  V,  104  8.  M.  1,80.  i[K.  Menge: 
Gyran.  2<',  S.  2^5/6.]| 

1554)  G.  Mosengel,  Dtsch.  Aufsätze  für  d. 
höh.  Lehranstalten  im  Anschluss  an  d.  dtsch. 
Lesestoff.  L.,  Teubner.  1901.  VII,  116  8. 
M.  1,40.     |[E.  Roese:  ZDU.  16,  8.  189-91.]| 

1555)  W.  Wunderer,  Meditationen  u.  Disposit. 
zu  dtsch.  Absolutorialaufg.  für  d.  baver. 
Gymn.  Tl.  2.  Bamberg,  Buchner.  VI,  65  S. 
M.  1,20. 

Leitfüden  der  Litteraturgeschiehte. 

1550)  A.  Brogsitter,  Grundriss  d.  dtsch. 
Litteraturgesch.  Für  die  Oberkla.ssen  höh. 
Lehranstalten  zusammengestellt.  Münster, 
Aschendorff.     86  8.     M.  0  50. 

1557)  J.  Fischer,  Lehrbuch  für  d.  Unterricht 
in  d.  Gesch.  d.  dtsch.  National-Litt.  4.  Aufl. 
Her.  V.  G.  Funk.  Langensalza,  Schulbuch- 
handlung. 1901.  VI,  246  8.  M.  2,25.  IfU. 
Zernial:  ZGvmn.  5».  S.  651/5.] 

1558)  K.  Haehnel,  Uebersicht  d.  dtsch.  Litt- 
Gesch.  Als  Hilfsbuch  für  Wiederholungen 
bearb.  8.  Aufl.  Wien,  Manz.  VI,  99  S. 
M.  1,50. 

IUI.  h 


34 


I,  6.    Geschichte  des  Erziehungs-  u.  Unterrichtswesens. 


1559-1569 


1559)  J.  Heydtmann  u.  E.  Claus nitz er, 
Dtsch.  Nationallitt.  v.  d.  Anfängen  bis  z. 
Gegenw,  (=  Dtsch.  Lesebuch  für  Lehrer- 
seminare. Tl.  1.)  L.,  Teubner.  XX,  852  S. 
M.  4,(>0. 

1560)  K.  A.  Krüger,  Dtsch.  Litteraturkunde 
in  Charakterbildern  u.  Abrissen.  7.  Aufl. 
Danzig,  Axt.  IV,  115  S.  Mit  34  Abbild. 
M.  0,«(». 

1561)  Litteraturgeschichtl.  Bilder  in  Muster- 
darstellung. '2.  Aufl.  Langensalza,  Schul- 
buchhandl.     IV,  4U2  S.     M.  3,80. 

Leitfäden  der  Poetik. 

1562)  J.  Nie  den,  Dtsch.  Poetik  in  kurzem 
Abriss.  2.  verb.  Aufl.  Strassburg,  Bull. 
26  S.     M.  0,40. 

1563)  W.  Eeuter,  Poetik.  3.  Aufl.  Bearb.  v. 
L.  Lütteken.  Freiburg  i.  B.,  Herder.  X, 
169  S.     M.  1,50. 

1564)  W.  Sommer,  Grundzüge  d. Poetik.  8.  Aufl. 
Paderborn,  Schöningh.    VI,  80  S.    M.  0,75. 


1565)  H  Sommert,  Grundzüge  d.  dtsch.  Poetik 
für  d.  Schul-  u.  Selbstunterr.  7.  Aufl.  AVien, 
Pichler.     IV,  115  S.     M.  1,40. 

1566)  F.  Böckelmann,  Auslese  dtsch.  Ge- 
dichte z.  Memorieren  nebst  e.  Abriss  d. 
Poetik  für  höhere  Schulen.  3.  Aufl.  Her- 
ford, Menckhoff.     IX,  162  S.     M.  1,00. 

Grammatik. 

1567)  J.  Lattmann,  Grundzüge  d.  dtsch. 
Grammatik  nebst  Regeln  d.  Rechtschreibung 
u.  d.  Wichtigs:en  aus  d.  Rhetorik.  8.  Aufl. 
Besorgt  v.  H.  Lattmann.  Göttingen,  Van- 
denhoeck  &  Rupprecht.    IV.  Iii8  S.    M.  1,30. 

1568)  E.  Looss,  Beispiele  z.  Satzlehre  aus 
dtsch.  Dichtern  Ausgewählt  u.  zusammen- 
gestellt. 2.  Aufl.  Langensalza,  Schulbuch- 
handig.     24  S.     M.  0,v5. 

1569)  O.Weise,  Musterbeispiele  z.  dtsch.  Stil- 
lehre.    Progr.     Eisenberg.     1902.     29  S. 


1,6 

Geschichte  des  Erziehungs-  und  Unterrichtsweesns. 


Bibliographie  und  St.itistilc  N.  1570.  —  Allgemeine  Unterrichtslelire  N.  1590.  -  Geschichte  der 
Pädagogik  und  des  öffentlichen  Unterrichtswesens:  Allgemeines  N.  1615;  16.  und  17.  Jahrhundert  N.  1628;  18. 
und  19.  .lahrhundert  N.  1637.  -  Einzelne  Vertreter  der  Pädagogik  und  deren  Werke:  D.  Chrytraeus  N.  1647; 
M.  Neander  N.  1643;  W.  Ratichias  N.  1649;  Comenins  und  seine  Zeitgenossen  N.  1650;  A  Rathmann  N.  1654;  Friedrich  der  Grosse 
N.  1655.  —  Pietisten  und  Philanthropisten :  J.  ß.  Basedow  N.  1656;  J.  Lange  N.  1658;  Chr.  G.  Salzraann  N.  1659;  J.  G  Sulzer  N.  1662; 
E.Ch.  Trapp  N.  1663;  J.  G.  Herder  N.  1664.  —  Katholische  Pädagogen:  J  von  Felbiger  und  F.  Kinderraann  N.  1665;  F.  Molmann 
N.  1666;  B.  Overberg  N.  1667;  E.  von  Rochow  N.  1668;  J.  M.  Sailer  N.  1669.  -  Verschiedene  andere  Pädagogen  N.  1671.  — 
J.  H.  Pestalozzi  N.  1478;  J.  F.  Ilerbart  N.  1697.  —  Neuere  Pädagogen:  F.W.  Dörpfeld  N.  1708;  A.  Diesterweg  N.  1711;  V. 
Fröbel  N.  1713;  H.  Bachofner  N.  1718;  C.  Bertheau  N.  1719;  J.  Beeger  N.  1720;  E.  Bock  N.  1721;  E.  Bonnell  N.  1722;  K. 
ßormann  N.  1723;  M.  Creizenach  N.  1724;  Ch.  II.  Dillmann  N.  1725;  G.  Dinter  N.  1726;  F.  Dittes  N.  1727;  Kontor  Grabe  N.  1728; 
J.  Ch.  F.  Guts  Muths  N.  1729;  J.  Hunziker  N.  1729a;  L.  Kellner  N.  1730;  F.  W.  Kockel  N.  1731;  Y.  E.  Milde  N.  1732;  A.  H. 
Niemeyer  N.  1733;  G.  F.  Parrot  N.  1734;  R.  Richter  N  1735;  E.  Rittweger  N.  1736;  E.  A.  Ro^smässler  N  1737;  W.  C.  Sanders 
N.  1738;  J.  Schenckel  N  1739;  H.  Schiller  N.  1740;  A.  Vogelmann  N.  1741.  —  Memoirenwerke  N.  1743.  —  Hochschulwesen: 
Allgemeines  N.  1746;  Hochschulpädagogik  N.  1758;  Studententum  (Corpsleben,  Burschenschaften,  studentische  Bewegung  der 
Gegenwart)  N.  1762.  -  Geschichte  einzelner  Universitäten:  Altdorf  K.  1776;  Dillingen  N.  1777;  Uorpat  N.  1779;  Erfurt 
N.  1782;  Frankfurt  a.  0.  N.  1783;  Giessen  N.  1784;  Göttingen  N.  1788;  Greifswald  N.  1789;  Halle- Wittenberg  N.  1792;  Heidel- 
berg N.  1796;  Helmstedt  N.  1797;  Jen»  N.  1798;  Köln  N.  1800;  Krakau  N.  1801;  Leipzig  N.  1802;  Marburg  N.  1805;  Mttnster 
N.  1807;  Padua  N.  1809;  Prag  N.  1810:  Wien  N.  1812;  Würzburg  N.  1813.  —  Höheres  Schulwesen:  Allgemeines  N.  1814; 
Einzelne  Lehrfächer  N.  1829;  Klastisches  Altertum  urd  höhere  Schule  N.  1840;  Schulreform  N.  1843;  Reformgymnasinm 
N.  1867;  Schul  Programme  N.  1873;  Stellung  und  Thätigkeit  der  Gymnasiallehrer  N.  1876.  —  Schulwesen  einzelner  Länder  und 
Stftdte:  Aschaffenbnrg  N.  1880;  Augsburg  N.  1881;  Baden  N.  1882;  Bayern  N,  1383;  Braunschweig  N.  1834;  Brühl  N.  1885; 
Charlottenburg  N.  13S6;  Crailsheim  N.  1887;  Donauwörth  K.  1888;  Düsseldorf  N.  18S9;  Eisleben  N.  1890;  Elsass  N  1891; 
Frankfurt  a.D.  N.  1892;  Görz  N.  1893;  Gotha  N.  1894;  Halle  N.  1895;  Hamburg  >'.  1896;  Hasegau  N.  1897;  Hessen  N.  1898; 
Hessen-Darmstadt  N.  1899:  Ilfeld  N.  1900;  Katzenellenbogen  N.  1901;  Köln  N.  1902;  Malchow  N.  1903;  Mannheim  N.  1904; 
Oberfranken  N.  1905;  Oberhessen  N.  19C6;  Sachsen  N.  1907;  Schlesien  N.  1908;  Schleswig- Holstein  N.  1910;  Schwarzburg 
N.  1911;  .Selters  N.  1912;  Zweibrücken  N.  1913.  —  Geschichte  einzelner  Lehranstalten:  Aschaffenburg  N.  1914;  Berlin  N.  1915; 
Bern  N.  1916;  Bielitz  N.  1917;  Böhmisch-Leipa  N.  1918;  Brixen  N.  1919;  Bromberg  N.  1920;  Brühl  N.  1921;  Brunn  N.  1922; 
Cöthen  N.  1923;  Dessau  K.  1924;  Dillingen  N.  1926;  Droysig  N.  1927;  Erlangen  N.  19:28:  Euskirchen  N.  1929;  Frankfurt  a.D. 
N.  1930;  Giessen  N.  19il;  Görz  N.  1932;  Gotha  N.  1933;  Hall  N.  1934;  Iglau  N.  1935;  Kamenz  N.  1936;  Keilhau  N.  1937; 
Kremumönster  N.  1937;  Laibach  N.  1938;  Lübeck  N.  1939;  Lüneburg  N.  1939;  Magdeburg  N.  1940;  Meissen  N.  1941;  Meppen 
N.  1942;  Metten  N.  1943;  Nenstettin  N.  1944;  Opp.  lo  N.  1945;  Osnabrück  N.  1946;  Osterode  N.  1947;  Pless  N.  1948;  Rostock 
N.  1949;  Salzburg  N.  1960;  Schaffhansen  N.  19äl;  Schleswig  N.  1952;  Stettin  N.  1953;  Stuttgart  N.  1954;  Tesohen  N.  1955; 
Tilsit  N.  1956;  Troppan  N.  1957 ;  Tübingen  N.  1958;  Wien  N  19.59;  Worms  N.  1962.  -  Lehrerbildungs  wesen  (Universität«- 
bildung der  YolksBchullehrer)  N.  1964.  —  Frauenbildungs  wesen  (Frauengymnasien,  Frauenstndium)  N.  1974.  —  Bildnngs- 
wesen  der  Gegenwart:  Allgemeines  N.  1994;  nationale  Bildung  N.  2002;  Schule  (Sichtungen  und  Ziele)  N.  2006;  Einheits- 
schule N.  2016;  Bildungswert  einzelner  Dichtgattungen  N.  2023;  der  Musik  N.  2027.  -  Schulhygiene  N.  2029.  -  Schule  und  Haus 
M.  2038.  -  Volkshochschulwesen  N.  2040.  —  Volksbildung  und  Socialp&dagogik  N.  2048.  -  Schule  und  Ausland  N.  2066.  - 
Schnlmuseen  N.  2071.  — 


1570-1614 


T,  6.    Geschichte  des  Erziehungs-  u.  Unterricht^weeenH. 


35 


Uibliogrupliie  und  Statistik. 

1570)  Piidag.  Jalircöberu-ht.  1901.  Her.  v.  H. 
Scherer.  Jahrg.  54.  L,  BrandHtetter.  XIV, 
KU,  261  8.     M.  12,(M). 

1571)  Pildagog.  Jb.  IWOI  (IUI.  L>4).  Her.  v.  d. 
Wiener  piidag.  GesellHchaft.  Red.  v.  A.  Zens. 
Wien,  Man/,.    XIV,  192  S.    M.  :^00. 

1572)  Jahresberichte  über  d.  höh.  Schulwesen, 
her.  V.  Conr.  Rethwisch.  Jahrg.  16  (1901). 
B.,  Gacrtner.  VIII,  11,  60,  HB,  66,  70,  31,  58, 
91,  27,  r.H,  96,  .M,  26  u.  75  S.    M.  16,00. 

1573)  Jahrbuch  d.  höh.  Unterrichtswesens  in 
Oesterreich  mit  Einschl.  d.  gewerbl.  Fach- 
schulen u.  d.  bedeut.  Erziehungsanst.  Bearb. 
V.  J.  Divis  u.  W.  Pötzl.  lf>.  Jahrg.  Wien 
u.  Prag,  F.  Tenipsky.    VIII,  439  S.    M  8M). 

1574)  (i.  Strakosch-Grassniann,  Biblio- 
graphie z.  Gesch.  d.  österr.  Unterrichtswesens. 
Heft  2:  D.Universitäten.  Progr.  Korneuburg. 
66  S. 

1575)  Bibliotheca  paedo-psvchologica:  ZPaed- 
Psych.  4,  S.  81-96. 

1576)  Katalog  d.  piidag.  Centralbibl.  (Comenius- 
Stiftung)  zu  Leipzig.  Bd  1.  Abt.  1.  3.  Aufl. 
L.,  Gräfe.     III,  HiO  S.     M.  0,75. 

1577)  J.  Ziehen,  D.  Haupterscheinungsformen 
paedag.  Fachlitt  :  KhBUEU.  76,  S.  203/8. 

1578)  K.  Heniprich,  Ufers  Internat,  paed. 
Bibliothek:  ZPhP.  9,  S.  243/6. 

157»)  M.  Ewert,  Paedag.  Litt.:  LE.  4,  S.  168-74. 
15S0)L. Fleischner,  Paedag. Rundschau :  Wage 
5,  N.  13,  19,  24. 

1581)  G.  Frick,  Schulwesen:  KonsMschr.  59, 
S.  6"5-ll,  10-'3/7.    (Krit.  Übersicht.) 

1582)  Erich  Meyer,  Pädagogik:  TürmerJb., 
S.  343/6. 

1583)  J.  Rappold,  Pädag.  Litt.:  ZOG.  53, 
S.  824-32. 

1584)  H.  Scherer,  Litteraturbericht  über  Päda- 
gogik u.  ihre  Hülfswissensch. :  NBahnen. 
(Wiesbaden)  13,  S.  68-71,  128-;i0, 447/9, 769-73. 

1585)  J.Ziehen,  P>ziehungswesen :  Umschau  6, 
S.  36/7,  869-71.  (Krit.  Übersicht.) 

1586)  Mitteil.  d.  Ges.  für  dtsch.  Erziehungs-  u. 
Schulgesch.  Her.  v.  K.  Kehrbach.  Bd.  12. 
B.,  A.  Hof  mann  &  Co.     316  S.     M.  8,00. 

1587)  K  Kehrbach,  Ber.  über  d.  Veröffent- 
lichgn.  d.  Ges.  für  dtsch.  Erziehungs-  u. 
Schulgesch.:  Verhandlgn.  d.  46.  Versamml. 
dtsch.  Philol.  u.  Schulmänner,  S.  40/1. 

1588)  Blätter  für  d.  Gymnas.-Schulw.  Her.  vom 
bayer.  Gymnasiallehrerverein.  Repertorium 
z.  Bd.  I— XXXVI.  Jahrg.  1865/1900,  sowie 
über  d.  Generalversammlungsberichte  d 
bayer.  Gymnasiallehrervereins  I — XX.  Bearb. 
v.  E.  Brand.  München,  Lindauer.  IX, 
155  S.     M.  4,00. 

1589)  Statist.  Jb.  d  höh.  Schulen  Deutschlands. 
Luxemburgs  u.  d.  Schweiz.  Neue  Folge  v. 
Mushackes  Schulkalender.  Jahrg.  23.  2  Tle. 
L.,  Teubner.  16".  XXVII,  262;  III,  408  S. 
M.  3,60. 

Aligemeine  Unterrichtslehre  (Methodisches). 

1590)  F.  Regener,  AUgem.  Unterrichtslehre. 
In  Grundrissen  dargestellt.  2.  Aufl.  L., 
Hof  mann.     VIII,  262  S.     M.  2,80. 

1591)  Th.  Ziegler,  AUg.  Pädagogik.  6  Vortrr. 
(=  Aus  Natur  u.  Geisteswelt.  Bd.  33.)  L., 
Teubner.  1901.  VII,  136  S.  M.  1,00.  ![F. 
Müller:  Gymn.  20,  S.  651.]| 

1592)  K.  Heil  mann,  Handbuch  d.  Pädagogik 
nach    d.    neuen  Lehrplänen   bearb.     Bd.  1. 


L.,  Dürr.  295  8.  M.  3,50.  (Enthält:  Psycho- 
lop;ie  u.  Lo^ik.  Allg.  Unterrichtelehre  u. 
Didaktik.  Erziehungslebre.ErziehungsitAtten 
u.  Erzieher.) 

1593)  W.  Rein,  Pädagogik  in  syBtemat.  Dar- 
stellung. Bd.  1.  Die  Lehre  vom  Bildunn- 
wesen.  Langensalza,  Beyer  &  Söhne.  XIL 
680  S     M.  10,00. 

1594)  id.,  Pädag.  im  Grundriss.  3.  Aufl.  3.  Abdr. 
(=  Samml.  Göschen  N.  12.)  L.,  (löschen.  12*. 
145  S.    M.  0,80. 

1595)  H.  Baumgartncr,  Pädagogik  oder  Er- 
ziehungslehre, mit  besond.  Berücksicht.  der 

t>sycholog.  Grundlagen.  4.  Aufl.  Frei- 
)urg  i.  Br.,  Herder.     VIII,  252  S.    M.  2,00. 

1596)  W.  Ostermann,  Lehrbuch  d.  Päda- 
gogik Bd.  1.  1.  Tl.  12.  Aufl.  Oldenburg, 
Schulze.     XXIV,  2.34  S.     M.  3,0<j. 

1597)  P.  Conrad,  Grundzüge  der  Pädagogik 
u.  ihrer  Hölfswis-senschaften  in  elementarer 
Darstellung.  Für  Lehrer,  Seminarien  u.  z, 
Selbstunterr.  bearb.  2  Tl.  Pilemente  der 
Ethik  u.allgem.Pädagogik.  Davos.H.  Richter. 

IV,  403  S.    M.  4,00. 

1598)  F.  A.  Lange,  Vorlesungen  über  Päda- 
gogik: PolitAnthropolR.  1,  S.  628-39. 

1599)  A.  Vogel,  I^.  pnilosoph.  Grundlagen  d, 
wisseuschaftl.  Systeme  der  Pädagogik.  3.  Aufl. 
(=  Einleit  in  F.  G.  L.  Gresslers  Klassiker 
d. Pädagogik.)  Langensalza, Schulbucbhandl. 

V,  187  S.     M.  3,30. 

1600)  G.  B  ö  h  m  e  1 ,  Idealismus  u.  Realismus  in  der 
Pädagogik.  Marburg,  El  wert.  26  S.  M.  50,00. 

1601)  H.  K.  E.  Buhmann,  Entwicklungs- 
Pädagogik:  PolitAnthropolR.  1,  N.  12. 

1602)  0.  Kahn t,  Idee  e.  allgemeingiltig.  Päda- 
gogik. Programm  e.  besond.  Zweiges  d. 
Erziehungslehre.  L.,Hahn.  III,  56S.  M.  1,00. 

1603)  O.  Ko bei,  Ethnograph.  Voraussetzungen 
d.  Weltpädagogik:  ZPhP.  9,  S.  34-45. 

1603a)  id.,  D.  Bedeut.  d.  Weltpädagogik  für 
d.  dtsch.  Schule:  Schulfreund  58,  S.  55-64. 

1604)  R  Lehmann,  Erziehung  u.  Erzieher. 
(JBL.  1901  I  6  :  290.)  |fO.  Jaeger:  Hu- 
manistGymn.  13,  S.  15/7;  P.  Menzer:  Zu- 
kunft 37,  S.  155/8;  F.  Müller:  Gvmn. 
20,  S.  239;  A.  Matthias:  MschrHSch.  1, 
S.  64.7.] I 

1605)  R.  Zander,  Erziehung  u.  Erzieher:  Körper 
u.  Geist  10,  S.  332/5.     (Ueber  R.  Lehmann.) 

1606)  A.  Ph.  Largiadfere,  Ueber  erziehenden 
Unterr.  Zürich,  Schulthess  &  Co.  71  S. 
M.  1,00. 

1607)  R.  Bartolomaeus,  Erziehung:  Kritik 
17,  S.  220/5. 

1608)  W.  Buhle,  Briefe  über  Erziehung  an  e. 
junge  Mutter  gerichtet.  B.,  Dümmler.  220  S. 
M.  2,40.  |[Anna  Brunnemann:  LE.  4, 
S.  1437/8.]! 

1609)  H.  PuQor,  Die  neue  Erziehung.  Es-says 
über  d.  Erziehung  z.  Kunst  u.  z.  Leben.  L., 
H.  Seemann  Nachf.     IV,  339  S.    M.  4,00. 

1610)  E.  Platzhoff-Lejeune,  D.  neue  Er- 
ziehung: Tag  N.  273,  275. 

1611)  Gertrud  Bäumer,  D.  mod.  Individua- 
lismus u.  d.  Erziehg.:  Frau  9,  S.  321/8. 

1612)  L.  Grimm,  Neuere  Strömungen  auf  philo- 
soph.  Gebiet  u.  ihr  Einfluss  aui  d.  Pftdag.: 
DSchule  \  S.  4H5-94,  531-44. 

1618)  Zur  Pädagogik  der  Gegenwart.  (=  Samml. 
V.  Abhh.  u.  Vortrr.  Heft  11.)  Dresden,  Bleyl 
&  Kämmerer.     IV,  129  S.     M.  2,25. 

1614)  F.  Mohhaupt,  Allerlei  Hobelspäne  aus 
meiner   Werkstatt.      Ges.  Aufs,  allgemein- 

5* 


36 


I,  6.     Geschichte  des  Erziehungs-  u.  Unterrichtswesens, 


1615-1654 


pädag.,  sowie  didakt.  Inhalts,  geschrieben 
für  Lehrer  u.  Erzieher,  'i.  Bd.  Tetschen, 
O.  Henkel.     IV,   199  8.     M.  2,00. 

Grschichte  der  Pädagogik  inid  des  öifentliclieii 
Unterrlchtswescns. 

1615)  W.  Eein,  Encyklopädinches  Handbuch  d. 
Pädagogik.  ,?.  Aufl.  Bd.  1.  Hälfte  J.  Langen- 
salza, Beyer  &  Söhne.  b[2  S.  M.  7,50.  \[E. 
Geschwind:  ZOG.  53,  S.  821/4.j| 

1616)  K.  Heilmann,  Handbuch  d.  Pädagogik. 
Bd.  3.  Gesch.  d.  Pädagogik.  Mit  Abbild,  u. 
Kartenskizzen.  2.  nach  d.  neuen  Lehrplänen 
bearb.  u.  vermehrte  Aufl.  L.,  Dürr.  256  S. 
M.  3,20. 

1617)  H.  Baumgartner,  Gesch.  d.  Pädag.  mit 
besond.  Berücksicht.  d. Volksschulwesens.  Für 
Lehrer,  Seminare,  u.  z.  Fortbild.  d.  Lehrer. 
Freiburg  i.  B.,  Herder.  XVI,  283  S.  M.  2,40. 

1618)  K.  A.  Schmid,  Gesch.  d.  Erzieh,  vom 
Anfang  an  bis  auf  unsere  Zeit.  Bearb.  in 
Gemeinschaft  mit  H.  Bender,  R.  Hoff- 
mann, E.  V.  Ballwürk,  J.  Wychgram  v. 
G.  Schmid.  Bd.  5.  Abteil.  1/2.  St.,  Cotta. 
1901.  Vni,  511;  VI,  316  S.  M.  26,00.  |[A. 
Heubaum:  PrJbb.  109,  S.  160/3;  A. 
Zimmermann:  LRs.  28,  S.  118-51;  W. 
Schrader:  HZ.  89,  S.  501/6:  O.  Weissen- 
fels:  BPhWS.  22,  S.  213/6,  564/?;  DSchul- 
mann  5,  S.  841 /<,  526/9.]| 

1619)  Dasselbe.  Bd.  5.  Abteil.  3.  Ebda.  X, 
592  S.     M.  20,00. 

1620)  H.  Weimer,  Geschichte  d.  Pädagogik. 
(=  Samml.  Göschen  N.  145.)  L.,  Göschen. 
12».    168  S.     M.  0,«0. 

1620  a)  M.  Müller-Tissot,  Erziehungsge- 
schichte in  schlichten  Bildern.  St.,  Metzler. 
VIL  172  S.     Mit  Bildnissen.     M.  2,25. 

1621)  J.  Gassner,  D.  Pädagogik  u,  ihre  Gesch. 
im  Lichte  d.  kath.  Weltansch. :  Wahrheit  8, 
S.  153-67. 

1622)  H.  Keferstein,  Wanderungen  durch  d. 
Gesch.  d.  Pädagog.  u.  d.  Erzieh,  u.  Unter- 
richtslehre nebst  e.  , Erinnerung  aus  d.  Leben 
d.  Vf."  2.  durch  Randbemerkgn.  zu  pädag. 
Zeitfragen  erweit.  Ausgabe.  L.,  Haacke. 
XXV,  XIV,  478  S.     M.  3,00. 

1623)  Th.Achelis,  D.  Waudlgn.  d.  Pädagogik. 
(=  Am  Ende  d.  Jh.  Bd.  22.)  B.,  Cronbach. 
1901.    201  S.    M.  2,20.  |[LCB1.  S.  637/8.]| 

1624)  Z.  Gesch.  d.  Pädagogik:  NBahnen  (Wies- 
baden) 13,  S.  431/8,625-35. 

1625)  L.  Mack,  Z.  Gesch.  d.  Realschulwesens: 
>'euphilolBll.  6,  S.  175/7,  210/9. 

1626)  H.  Grünewald,  Z.  Gesch.  d.  pädagog. 
Bildungsschule:  PaedWarte.  8,  S.  345-56. 
393-402. 

1627)  H.  Schulz,  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Volks- 
schule: NZSt.  201,  S.13J-49,  165-73,  228-37. 

1628)  R.  Galle,  Pädagogischesaus  alten  dtsch. 
Rechtsdenkm.  (=  Beitrr.  z.  Lehrerbildung 
u.  Lehrerfortbildung.  Her.  v.  K.  Muthe- 
siuH.  Heft  26.J  Gotha,  Thienemann.  38  S. 
M.  0,60.     (Aus:  PaedBll.) 

1620)  D.  Kinderfragen.  D.  erste  dtsch  Kate- 
chismus. Her.  u.  mit  e.  Abriss  d.  Brüder- 
gesch.  versehen  v.  A.  Kästner.  (=  Neu- 
drucke pädag.  Schriften  N.  17.)  L.,  Brand- 
stetter.     VIII,  77  S.     M.  0,80. 

1630)  I).  Schule  vor  d.  Reformation:  PaedBll.  31, 
S.  546/9,  578-80. 

1631)  E.  Hermann,  D.  dtsch.  Schule  im  Zeit- 
alter d.  Reformation:  PaedA.  44,  S.  214-24. 


1632)    W.   Rudeck,    I).   Erziehg.    d.    Jugend. 

(=  N.  57,  S.  75-90.)    (Betrifft  d.  16  u.  17.  Jh.) 
1683)    B.  Clemenz,    D     sittliche    Verfall    d. 

Schulen  im  16    Jh.:  KZEU.  51,   S   297-308. 

1634)  E.  Goebel,  Johann  d.  Aeltere,  Graf  v. 
Nassau-Dillenburg.  15 '9  —  1606:  Nassovia  3, 
S.  210/2,  222, 4,  234/5,  2  0/2,  264/6.  (Behan- 
delt seine  Verdienste  um  Schule  u.  Kirche.) 

1635)  I).  Bildungswesen  d.  Jesuiten  seit  1600: 
HPBll.  129,  S  232-40. 

1636)  D.  Schulen  d.  Jesuiten:  Stern  d.  Jugend  8, 
N.  8. 

1637)  Kirche  u.  Schule  vor  100  J.:  Pfarrhaus  18, 
S.  1 2/3,  25  6. 

1638)  H.  Schulz,  D.  Volksschule  in  d.  Manu- 
fakturperiode: NZSt,  2ii2,  S.  169-75,  197-203, 
241/6. 

1639)  O.W.  Beyer,  Dtsch.  Schulwelt  d.  19.  Jahr- 
hunderts in  Wort  u.  Bild  In  etwa  12  Lfgn. 
k  2  Bogen.     Wien,  Pichler.     M.  0,60. 

1640)  P.  Stötzner,  D.  öffentl.  Unterrichts- 
wesen Deutschlands  d.  Gegenw.  (JBL.  1901 
16:52.)  |[0.  Michalskv:  ZGymn.  56, 
S.  638-40;  H.  Widmann:  ZRealschulw.  27, 
S.  95;  ALBl.  11,  S.  521 ;  J.  Rappold:  Gymn. 
20,  S.  825;  F.  Mühlau:  NBllEU.  31,  S.  67.]] 

1641)  H.  Silbergleit,  D.  Universitätswesen 
dtsch.  Städte  1899-1900:  Statist.  Jb.  d.  dtsch. 
Städte   10,  S.  207-29. 

1642)  Roberts,  Education  in  the  19^^  cent. 
Cambridge,  University  Press.  300  S.  |[K. 
Becker:  Anglia  13,  S.  2.39-49.]| 

1643)  M.  E.  Sadler,  Education  in  Germany. 
Board  of  education.  Special  leports  on 
educational  subject.  London.  His  Majesty 
stationary  office.  XIV,  622  S.  |[W.  Münch: 
DLZ.  23,  S.   1.882/5.11 

1644)  F.  Kemsies,  D.  Entwickl.  d.  pädag. 
Psychologie  im  19.  Jh.:  ZPaedPsych.  4, 
S.  197-211,  342-55,  473-84. 

1645)  E.  Schott,  D.  Entwickl.  d.  Gesellschaft 
für  dtsch.  Erziehungs-  und  Schulgesch.: 
NKBLGAV.  9,  S.  187/h. 

1646)  id.,  D.  Gesellschaft  für  dtsch.  Erzieh.-  u. 
Schulgesch.:  NBllEU.  31,  S.  1-15. 

Einzelne  Yertreter  der  Pädagogik  und  ilire 
Werke: 

Aeltere  Zeit. 

1647)  G.  Kohfeldt,  D.  akad.  Geschichtsunterr. 
im  Reformat.-Zeitalter  mit  bes.  Rücksicht 
auf  D.  Chytraeus  in  Rostock:  MGESchG. 
12,  S.  201-28.  (1531-1600.) 

1648)  L.  E.  Seidel,  M.  Neander  (1525-95): 
PaedWarte.  8,  43^9- 

1649)  A.  Wünsche,  Drei  Klassiker  d.  Er- 
ziehung: LZgS.  N.  111.  (W.  Ratichius, 
J.  G.  Fichte,  G.  Dinter.) 

1650)  J.  A.  Kvacala,  Briefe  in  d.  Himmel  v. 
J.  A.  Comenius.  Miklos,  Verl.  d.  Ver. 
„Tranoscius".     40  S. 

1651)  J.  D.  B.  de  Haan,  Comenius  Labyrint 
der  Wereld:  NedSpect.  S.  171/2. 

1652)  J.  Kvaöala,  Korrespondenz  d.J.A. Come- 
nius u.  dessen  Zeitgenossen.  Prag,  Böhm. 
Akademie  d.  Wissensch.     351  S. 

1653)  Fj.  Pappenheim,  J.  A.  Comenius.  Tl.  1. 
Lcbcnsabriss,  ferner  die  „(rrosse  Lehrkunst*. 
3.  Aufl.  (=  F.  G.  L.  Gresslers  Klassiker 
d.  Pädagog.  Bd.  15.)  Langensalza,  Schul- 
buchhandl.     VIII,  316  S.     M.  3.50. 

1654)  W.  Böhme,  A.  Rathmann.    E.  Schleizer 


IMÖ-1696 


r,  6.    Geschichte  de«  Erziehung^-  u.  Unterricht«we«eiui. 


37 


Lehrerleben  aus  d.  2.  Hillfte  d.  17.  .Ih. 
(=  Festschrift  d.  Geschieht«-  u.  Altertunis- 
forsch.-Ver.  zu  Schleiz.  Her.  v.  li.  Schmidt. 
(Schleiz,  Selhstverhig.  194  S.|  K.  liJT-tiO.) 
1(155)  E.  (Jlausiiitzer,  I).  Volk88chuli)ädag. 
Kriedr.  d.  Gr.  u.  d.  preuss.  Unterriciit«ver- 
waltuiig  seiner  Zeit.  (:=  I).  päd.  Klassiker, 
lier.  V.  E.  Friedrich  u.  H.  Gehrig.  Bd.  7.) 
Halle,  Schroedel.    VHI,  168  S.    M.  1,H0. 

PletiBtcii  und  Phllanthropistcn. 

I«5«)  W.  Wolf,  Goethe  u.  Basedow:  l»aedStud. 

?;{,  S.  5(1/8. 
Iö57)  H.  Grünewald,  Montaigne  u.  Basedow 

in  ihren  Bcziohgn.   z.  l'ädagog.  d.  Gegenw. 

Paed  Warte,  .s,  S.  9H9-91. 
1058)  G.  Müller,  J.  Lange:  RPTh.  11,  8.  iCl/-!. 

(Pietist.  Schulmann.) 
1Ö50)  i).  Zustände  d.  öffentl.  Schulwesens  z.  Z. 

Salznumns:  KatluSchulZg.  (Breslau)  19,  N.19. 
I({(i0)    (yh.    (i.    Salzniaun,    Krebsbüchlein    oder 

Anweisung  zu  e.  vernünftigen  Erziehung  d. 

Kinder.  Bearb.  v.  Dr.  Wimnier.   (=  Samml. 

d.  bedeutendsten  pädag.  Schriften  aus  alter 

u.  neuer  Zeit.      Mit  Erläut.  v.  B.  Schulz, 

.1.  Gänsen,  A.  Keller.  Bd.  6.)    Paderborn, 

Schöningh.     X,  242  S.     M.  1,80. 
löÖl)  id.,    Konrad  Kiefer  oder  Anweisg.  zu  e. 

vernünftigen    Erziehung    d.  Kinder.     Neue 

Ausgabe.    1.  Aufl.   L.,  Dürr.   144  S.   M.  1,50. 
lö«2)  M.  Dähne,   H.  G.  Sulzer  als  Pädag.  u. 

sein  Verhältnis  zu  d.  päd.  Hauptströmungen 

seiner  Zeit.     Diss.     Leipzig.     VOO  S. 
1«Ü3)  B.  Maennel,  D.  hallische  Pädag.  E.  Ch. 

Trapp     als    Philanthrop:      DSchulmann.   5, 

S.  437-51. 
1664)  O.  Häussel,   D.  Einfluss  Rousseaus  auf 

d.  philos.-päd.  Anschauungen  Herders:  Paed- 

Stud.  23,  «1-140. 

Katholische  Pädagogen. 

I««5)  A.  Schiel,  .1.  v.  Fclbiger  u.  F.  Kinder- 
mann. Ihr  Leben  u.  ihre  Schriften.  2  Bde. 
(=  D.  päd.  Klassiker.  Her.  v.  E.  Friedrich 
u.  H.  Gehrig.  Bd.  Ü.)  Halle,  Schroedel. 
VIII,  «;4  S.     VIII,  64  S.     M.  1,60. 

1666)  J.  Pieper,  F  Molmann  oder  d.  Leben 
»md  Wirken  e.  christl.  Mustererziehers  vor 
100  .1.  3.  Aufl.  (=  N.  1660,  Bd.  6.)  Pader- 
born, Schöningh.     70  S.     M.  1,20. 

1667)  J.  Gänsen,  B.  Overberg,  Anweisung 
z.  zweckmäss.  Schulunterricht.  3.  Aufl. 
(=  N.  1660.  Bd.  1.)    ebda.    329  S.    M.  1,80. 

1668)  P.  Schütze,  E.  v.Rochow,  Päd.  Schriften. 
(=  Schriften  hervorragender  Pädag.  Heft  3.) 
Breslau,  Hirt.     48  S.     M.  0,60. 

1669)  Dammers,  D.  prakt.  Durchführung  d. 
harmonisch.  Erzieh,  bei  Sailer:  ASchulpraxis. 
5,  S.  113/7. 

1670)  M.  Obermever,  Methodik  d.  social. 
P>zieh.  nach  Sail'er:  PaedMhh.  8,  S.  401-12. 

Verschiedene  andere  Pädagogen. 

1671)  C.  J.  Steiner,  R.  Z.  Becker,  e.  dt«ch. 
Volkslehrer:  PaedWarte.    8,  S.  886/9,  941/8. 

1672)  Seminaroberlehrer  Braune,  E.  Haus- 
lehrer im  18.  Jh.  SchulblBrandenburg.  67, 
S.  21-37.    (Büsching.) 

1673)  K.  Köberlin,  G.  Hecking,  Rektor  d. 
Gymu.  bei  St.  Anna  in  Augsburg  1743-73. 
Progr.     Augsburg.     44  S. 


1674)  ^.  Brumm,  Präceptur Herrher:  Nusoria. 

2,  S.  2h2  4. 

1675)  A.  Märten,  Lehen  u.  Schriften  d.  Kchul- 
inspektors  F.  Krancke.  Hannover,  Hahn. 
1901.     73  8.     M.  (',75. 

1676)  F.  Lüdecke,  Aus  H.  Kunhardt«  Leben. 
1772-1844:  NJbbKIAItGL.  10,  8.  105-21. 

1677)  Rektor  Bieder,  K.  Ch.  W.  Türck  1774 
—1846:  SchulblBrandenburg.  67,  8.  &73-90. 

PestnloKzi  und  Herbart. 

1678)  B.  Clemenz,  Es  soll  kurz  aU8einander- 
gesetzt  werden,  dass  Pestalozzi  die  an  »ich 
richtige  Idee  eines  ABC  der  Anschauung 
falsch  ausgeführt  hat:  ASchulpraxis.  5, 
S.  185/9. 

1679)  J.  F.  Herbart,  Krit.  Anzeige  d.  l'esta- 
lozzischen  Elementarbücher  bes  d.  Buches 
d.  Mutter:  Prakt.  Schulmann  51,  8.  197-211. 

1680)  R  Ilunziker,  J.  J.  Reithard  über 
Pestalozzi:  Haus  u.  Schule  33,  N.  36-40. 

1681)  A.  Krug,  D.  Pestalozzische  Schule  in 
Preussen.  (=  Paed.  Abhh.  Her.  v.  W. 
Bartholomäus.  NF.  Bd.  8,  Heft  1 .)  Biele- 
feld, Helmich.     16  8.     M.  t',40. 

1682)  A.  Pinloche,  Pestalozzi  and  the  foun- 
dation  of  mod.  elementarv  school.  London, 
Heinemann.  Sh.  5.  i[SaturdayR  13,  S.467/8.|i 

1683)  F.  Polack,  Vater  Pestalozzi.  Bilder  aus 
dem  Leben  d.  gross  Erziehers.  Wittenberg, 
Herros^     87  S.    Mit  Abbildungen.    M.  0,40. 

1684)  H.  Pudor,  Pestalozzische  Vermächtnisse: 
ComeniusBll.  10,  8.  503. 

1685)  E.  Schlaikjer,  Pestalozzi  als  Fabel- 
dichter: ZeitB.  11,  8.  751. 

1686)  F.  W.  Schmidt,  Pestalozzi  u.  Herbart: 
RBUEU.  76,  S.  401-20. 

1687)  P.  Schneider,  Pestalozzi u. d.  Volksschule 
Sachsens:  PaedStud.  23,  S  407-35. 

1688)  .1.  Wiese,  Pestalozzi  als  SchrifUteller: 
NorddAZgB.  N.  41. 

1689)  E.  Besuch  Pestalozzis  bei  Ch.  H.  Zeller 
in  d.  Anstalt  Beuggen:  EvVolksschule.  15, 
S.  265. 

1690)  Pestalozzi  an  Meyer  (ehemal.  helvet.  Justiz- 
minister): PestalozziStud.  7,  N.  10. 

1691)  J.  H.  Pestalozzis  ausgew.  Werke.  Her.  v. 
F.  Mann.  Bd.  2.  (=  Bibl.  päd.  Klassiker 
Bd.  2.)  Langensalza,  Bever.  X,  428  8. 
M.  3,00. 

1692)  J.  H.  Pestalozzis  sümtl.  Werke.  Her.  v. 
L.  W.  Sevffarth.  Bd.  11/2.  Liegnitz, 
Seyffarth.  *IV,  640  S.;  III,  591  S.  M.  6,00; 
M.  5,70. 

1693)  J.  H.  Pestalozzi,  Wie  Gertrud  ihre  Kinder 
lehrte.  Her.  v.  K.  Aug.  Beck.  (=  N.  1660, 
Bd.  28.)  Paderborn,  Schöningh.  X,  248  8. 
M.  1,80. 

1694)  J.  H.  Pestalozzi,  Wie  Gertrud  ihre  Kinder 
lehrte.  Bearb.  v.  Alb.  Richter.  6.  Aufl. 
(=  Päd.  Bibl.  Her.  v.  K.  Richter.  Bd.  1.) 
L.,  Siegismund&Volkening.  210  8.  M.  2,00. 

1695)  H.  Weitkamp,  Pestalozzis  Gertrud  al» 
Muster  e.  Mutter  u.  Erzieherin.  Heft  5. 
(=  N.  1681,  Heft  5.)  Bielefeld,  A.  Helniich. 
15  8.    M.  0,50. 

1696)  E.  Zühlsdorff,  Welche  Bedeut.  hat 
Pestalozzis  Lienhard  u.  Gertrud  für  d. 
Gegenw.?:    PaedWarte.  8,  8.  204  9,   249-52. 

1697)  O.  Flügel,  D.  Bedeut  d.  Metaphj-sik 
Herbart*  für  d.  Gegenw.  Langensalza, 
Bever  &  Söhne.     VII,  218  S.     M.  3,00. 

1698)  'Walt.  Kinkel,   Joh.  Fr.  Herbart,   sein 


38 


I,  6.     Geschichte  des  Erziehungs-  u.  Unterrichtswesens. 


Leben  u.  seine  Philosophie.   Giessen,  Ricker. 
VIII,  204  S.     M.  3,00. 

1699)  J.  Pötsch,  Herbart  u.  seine  Schüler: 
KatechetBll.  S.  1/.^. 

1700)  E.  V.  Sallwürk,  Z.  Jugendgesch.  J.  Fr. 
Herbarts:  DBllEU.  29,  N.  43/7. 

1701)  E.  Sevdl,  Zu  Herbarts  prakt.  Philos.: 
JbPSTh.  "16,  S.  129-54. 

1702)  R.  Strauch,  D.  Herbart-Zillersche  Lehr- 
verfahren :  Landwirtschaf  tlSchulZg.  S.  267-71 . 

1703)  J.  M.  Weber,  Herbart  als  Pädagog: 
KatechetBll.  28,  S.  8(i-90. 

1704)  Herbarts  Bildungsgang:  KathSchulZg. 
(Donauwörth)  3.ö,  N.  46/7. 

1705)  Herbarts  Stellung  z.  Religion  u.  Religions- 
unterr.:  DSchulpraxis.  22,  N.  2J-32. 

170H)  Th.,  Fritzsch,  Briefe  Herbarts  an  Dro- 
bisch:  JbWPaed.  34,  S.  227-78. 

1707)  J.  F.  Herbart,  Allg.  Pädagogik.  Her. 
V.  Th.  Fritzsch.  (==  ÜB.  N.  4;<39-40.)  L., 
Reclam.    IG«.    240  S.    M.  0,40. 

Neuere  Pädagogen. 

1708)  F.  Wienstein,  Friedrich  Wilhelm 
Dörpfeld.  Sein  Leben  u.  seine  Schriften. 
In  Verbind,  mit  prakt.  Schulmännern  her.  v. 
E.  Friedrich  u.  H.  Gehrig.  (=  Pädag. 
Klassiker.  Bd.  5.)  Halle,  Schroedel.  V,  80  S. 
M.  1,('0. 

1709)  L.  Bornemanu,  Dörpfeld  u.  Alb.  Lange. 
(=  PaedMag.  Her.  v.  F.  Manu.  N.  194.) 
Langensalza,  Beyer.     37  S.     M.  0,45. 

1710)  F.  W.  Dörpfeld,  Gesammelte  Schriften. 
Bd.  1.  Beitr.  z.  pädag.  Psychologie.  Tl.  2:  D. 
schulgemässe  Bildung  d.  Begriffe.  4.  Aufl. 
Gütersloh,  Bertelsmann.    47  S.    M.  0,50. 

1711)  K.  Fischer,  Ad.  Diesterweg.  (=  F.  G. 
L.  Gresslers  Klassiker  d.  Paedag.  Her.  v. 
H.Zimmer.  Bd.  19.)  Langensalza,  Schul- 
buchhandl.     VIII,  380  S.     M.  4,50. 

1712)  H.  Rosin,  Diesterwegs  parlamentarische 
Tätigkeit  u.  sein  Einfluss  auf  d'  Schulgesetz- 
gebung: DSchulmann.  5,  S.  101-15. 

1713)  J.  Klein,  F.  Fröbel:  ASchulpraxis.  5, 
S.  300/1,  341/3,  368/9.  385/9,  409-12. 

17U)  C.  Müller,  F.Fröbel.  (=D.päd.Klassiker. 
Her.  V.  E.  Friedrich  u.  H.  Gehrig.  Bd.  8.) 
Halle.  Schroedel.    V,  96  S.    M.  1,25. 

1715)  E.  Pappenheim,  Fröbel  als  Begründer 
e.  biologischen  J^akultät:  MhhComeniusGes. 
11,  S.  173-88. 

1716)  C.  J.  Steiner,  F.  Fröbel:  PaedWarte. 
8,  S.  1117-28. 

1717)  H.  Zimmer,  F.  Fröbel:  EthKultur.  10, 
S.  196/7. 

1718)  H.  Bachofner,  Seminardirektor.  E. 
Lebensbild  mit  Auszügen  aus  seinen  Briefen. 
2.  Aufl.  Zürich,  Depot  d.  evangel.  Gesell- 
schaft.   IV,  323  S.    M.  3,20. 

1719)  W.  Sil  lern,  C.  Bertheau:  ADB.  46, 
S.  437-40. 

1720)  H.  Sander,  J.  Beeger:  ib.  46,  S.  330/2. 
(Comeniusforscher.) 

1721)  id.,  0.  Bock:  ib.  47,  S.  40/3. 

1722)  id.,  E.  Bonnell:  ib.  47,  S.  106/9, 

1723)  F.  Brummer,  K. Bormann:  ib. 47,  S.  113/5. 

1724)  A.  Brüll,  M.  Creizenach:  ib.  47,  S.  546/9. 

1725)  F.  Brummer,  Ch.  H.  Dillmann:  ib.  47, 
S.  702/5. 

1726)  G.  Fröhlich,  G.  Dinter.  (=  F.  G.  L. 
Gresslers  Klassiker  d.  Pädag.  Her.  v.  H. 
Zimmer.  Bd.  2 1 .)  Langensalza,  Schulbuch  • 
handlung.     VIII,  536  S.     M.  9,00. 


1727)  V.    Häntzsch,    F.    Dittes:     ADB.  47, 

S.  729-30. 

1728)  Fr.  Polack,  Kantor  Grobe  u.  andere 
Leute.  Ges  Erinner,  aus  d.  Zeitschr.  „Päda- 
gog. Brosamen".  Wittenberg,  Herros^.  136  S. 
M.  1,20. 

1729)  A.  B.  Netsch,  Guts  Muths  pädag.  Ver- 
dienst um  d.  Pädag.,  d  Geographie  u.  d. 
Turnens.  Diss.  Hof,  R.  Lion.  IV,  112  S. 
M.  1,50. 

1729«)  J.  Winteler,  Erinnerung  an  J.  Hun- 
ziker,  Professor  d.  aargauischen  Kantons- 
schule (1859—1901).  Aarau,  Sauerländer. 
31  S.     M.  0,80. 

1730)  Mildenberg,  Zu  L.  Kellners  Todestag: 
KathSchulZg  (Donauwörth).  35,  N.  32/4. 

1731)  Aus  d.   Wirken    e.    sächs.  Schulmannes: 
Volkswohl  25,  S.   193/4.     (F.  W.  Kockel ) 

1732)  K.  Wotke,  V.  E.  Milde  als  Pädagoge 
u.  sein  Verhältnis  zu  d.  geistigen  Strömungen 
seiner  Zeit.  (^  Beitr.  z.  österr.  Erzieh.-  u. 
Schulgesch.  Heft  4.)  Wien,  Braumüller.  XII, 
264  S.  M.8,40.  i[K. Fuchs:  ZOG.  53,  S.  65.3/6.]| 

1733)  C.  Motz,  Niemeyer  in  seinem  Verhältnis 
zu  Kant.     Diss.     Leipzig.     60  S. 

1734)  F.  Bienemann,  Der  Dorpater  Professor 
G.  Friedr.  Parrot  u.  Kaiser  Alexander  I.  Z. 
Säkulargedächtnis  d.  alma  mater  Dorpatensis. 
Reval,  F.  Kluge.     VII,  364  S.     M.  7,00. 

1735)  W.  Schwarze,  E.  sächs.  Pädagog:  ZDU 
16,  S.   137-49.     (R.  Richter.) 

1735a)  Th.  Sorgenfrev,  E.  sächs.  Schulmann: 
ZGymn.  56,  S.  411/5.'    (R.  Richter.) 

1736)  k.  Rittweger,  E.  Rittweger:  SchrVG- 
Sachsen-Meiningen.  42,  S.   1-88. 

1737)  G.  A.  Schneider,  E.  A.  Rossmässler  als 
Pädag.     Diss.     Leipzig.     VIII,  52  S. 

1738)  Diedr.  A.  Noltenius,  Zur  Erinnerung 
an  Professor  W.   C   Sanders  u.   seine  Zeit. 

E.  Beitr.    z.    brem.    Schulgesch.      Bremen, 
J.  Morgenbesser.  IV,  78  S.  m.  1  Taf.  M.  1,<10. 

1739)  W.  Zimmermann,  J.  Schenckel  u.  Ch. 

F.  Lex:  Nassovia.  2,  S.  218-21. 

1740)  Aug.  Messer,  H.  Schiller  als  Pädag. 
Karlsruhe,  Richter.     16  S.     M.  0,60. 

1741)  R.  Degen,  Z.  Gedächtnis  H.  Schillers: 
AZgB.  N.  148. 

1742)  J.  E.  Seh  er  mann,  Dr.  Albert  Vogel- 
manns Vermächtnis.  Eines  Lehrers  Leben, 
Lieben  u.  Leiden.  München,  Kitz.  III,  129  S. 
M.  1,80. 

Memoirenwerke. 

1743)  R.  Foss,  Erinner,  e.  Schulmannes.  Aus 
d.  alten  Danzig  1822-41.  (=  Gedanensia, 
Beitrr.  z.  Gesch.  Danzigs.  Bd.  5.)  Danzig, 
Saunier.     87  S.     M.  1,00. 

1744)  A.  Langer,  Erinner,  aus  d.  Leben  e. 
Dorfschullehrers.  2.  Aufl.  Gr.-Lichterfelde, 
Runge.     VIII,  350  S.     M.  3,50 

1745)  F.  Langensiepen,  10  Jahre  im  reichs- 
länd.  Schuldienst.   L.,  Uhlig.  160  S.  M.  1,50. 

Hochschulwesen: 

Allgemeines. 

1746)  E.  Heyck,  D.  Entstehung  der  Universi- 
täten: VelhKlasMhh.  16',  S.  334-42. 

1747)  F.  Paulsen,  Die  dtsch.  Univ.  u.  d. 
Univ.-Studium.  B.,  Asher  &  Co.  XII,  575  S. 
M.6,00.  |[H.  Delbrück:  PrJbb.  110,  S.  171/3; 

G.  Kaufmann:  DLZ.  23,  S.  1816/8-;  R.  M. 
Meyer:  ASNS.  110,  S.  146— 52.]| 


1748-I79t 


1, 6.    Geschichte  des  Erziehung»-  u.  l^nterrichtswesens. 


1748)  H.  BtUtKer,  D.  dtsch.  Universitäten: 
lUir.schenscliiiftlßll.   Ki»,  K  171/5. 

174«)  C.  Hornhuk,  (Jesch.  d.  preuHH,  Universi- 
tätsverwiiltg.  bi«  IHK).  (JBL.  1900  I  4  :  lf)7.) 
i|({.  Kaufiininn:  HZ.  «8,  S.  91/ü.|| 

1750)  A.  vVriidt,  D.  Stellung  der  Krone  Preussens 
zu  d.  Univ.  Festrede.  Königsberg,  Gräfe 
&  Unzer.     16  S.     M.  0,G0. 

1751)  M.  V.  Schanz,  I).  neue  Univ.  u.  d.  neue 
Mittelschule.  Festrede  ■/..  Feier  d.  iJL^Ojähr. 
Besteh,  d.  kgl.  JuHus-Maxiniilians-Univ.  in 
Würzburg.  Würzburg,  A.  Stuber.  52  8. 
AI.  1,00. 

1752)  1).  kathol.Univ.:  NFPr.N.  I840>.  (Enquöte.) 

1753)  11.  St.  Chambcrlain,  „Katholische" 
rniversitäteii.  Wien,  Verlag  „Die  Fackel". 
W'l  S.     M.  0,50.     (Aus:  „Die  Fackel \) 

1754)  F.  Mach,  „Freie  kathol.  Universität"  u. 
niod.  Wissenschaft.  Linz,  Oesterr.  Verlags- 
anstalt.    1-^7  S.     M.  1,50. 

1755)  L.  M.  Hartinann,  D.  Niedergang  d. 
dtsch.-österr.  Univ.:  AZgß.  N.  221. 

1750)  G.  Cohn,  Universitäten  u.  Parteien: 
Lotse 2,  N..^.  (Dazull.M.Meyer,  M.Ritter, 
H.  Schmidkunz,  H.  Groothoff  ib.  N.  3.) 

1757)  E.  V.  Hartmann,  D.  Universitätsfrage: 
Tag  1901,  N.  5-15. 

Hochschulpädagogik. 

1758)  H.  Schmidkunz,  Aus  der  Hochschul- 
pädagogik: Pädag.  Reform  26,  N.  27. 

1759)  0.  Knörk,  Z.  Reform  d.  Universitäts- 
unterr. :  Tag.  N.  437. 

1700)  H.  Sc h ni  i dkunz,  Sociale  Seiten  d.Hoch- 
schulpädag. :  PaedA.  44,  S.  1-14. 

1701)  id.,  Missstände  in  Wissenschaft  u.  Kunst- 
bild.: Freistatt.  4,  S.  669-71.  (Hochschul- 
bildung.) 

Studententum. 

1702)  C.  W.  All  er  s,  D.  dtsoh.  Korpsleben. 
Nach  Orig.-Zeichnungen.  Mit  einleit.  Text 
von  G.  Moldenhauer.  St.,  Union.  4".  60 
Tafeln  u.  24  S.  Text.     M.  25,00. 

1703)  E.Heyck,  Dtsch.  Burschenschaft.  (I.Fest- 
rede gehalten  am  22.  Mai  1902  z.  Einweihung 
d.  V.  d.  dtsch.  Burschenschaft  erricht.  vaterl. 
Denkm.  2.  Festrede  gehalten  am  18.  Jan. 
1902.)  2.-4.  Tausend.  B.,  Mever  &  Wunder. 
48  S.  M.  0,80.  (Vgl.  auch  BurschensohBll. 
16^  8.  11  H/7.) 

1764)  id.,  Deutschtum  u.  Burschenschaft:  Tgl- 
RsB.  N.  118/9. 

1765)  D.  Burschenschafts-Denkmal  in  Eisenach 
in  Wort  und  Bild.  Eisenach,  Kahle.  16  S. 
Mit  Abbildung.     M.  1,00. 

1766)  J.  Wiese,  Aus  d.  Jugendtagen  d.  Bur- 
schenschaft: TagB.  1901.  N.  233. 

1767)  M.  Hobohm,  Lieder  aus  d.  Fragmenten 
eines  Apostata  d.  Burschenschaft:  Burschen- 
schBU.  16«,  S.  237-41,  --^69-71. 

1768)  Th.  Ziegler,  D.  dtsch.  Student  am  Ende 
d.  19.  Jh.  8.  Aufl.  Mit  e.  Nachwort  aus  d. 
Anfang  d.  20.  Jh.  L.,Göschen.  255  S.  M.3,50. 

1769)  W.  Förster,  D.  Student  u.  d.  Politik. 
(==  N.  234  a,  S.  207-19.) 

1770)  O.  H.  Hopf  en,  D.  Berechtigung  d.  Zwei- 
kampfes: AkMhh.   19,  S.  88-93. 

1771)  P.  Baecker,  D.  student.  Beweg,  gegen 
d.  Pistolenduell:  AkBll.  17,  S.  275/7.  (Vgl. 
auch:  BurschenschBll.  17,  8.  103/8,  128-34, 
274/6.) 


1772)  G.Benz,D. socialen Prtichtcn  d. Studenten. 
Ba«el,  Reinhardt.     32  8.     M.  0,5(». 

1773)  O.  Di  bei  ins,  D.  Mitarl)eit  d.  Htudenten- 
schaft  an  d.  VolkHbild.  AkBll.  17,  8.  69-73. 
(Dazu  K.  .MoBt:  ib.  S.  90/2.) 

1774)  W.  Wagner,  D.  Studentennchaft  u.  d. 
\^)lksbild:  ComeniusBll.  10,  8.  71-8&.  (Hier- 
zu: O.  Dibelius:  ib.  S.  141/9.) 

1775)  id.,  D.  Studentenschaft  u.  d.  Volksbiid, 
(==  Vortrr.  und  Aufsätze  aus  d.  Conienius- 
Ges:  Jahrg.  10.  N.  2.)  B,  Weidmann.  III, 
15  8.    M.  0,75. 

Geschichte  einzelner  Universitäteo. 

1776)  H.  Barbeck,  D.  Universitätsstadt  Alt- 
dorf u.  ihre  Umgeh.  (=  Alt-Nürnberg  I^fg.  14^ 
Nürnberg,  Heerdegen-Barbeck.  Fol,  4  8. 
Mit  15  Tafeln.    M.  6,00. 

1777)  O.  Braunsberger,  D.  Univ.  Dillingen: 
StML.  63,  S.  469-83. 

1778)  E.  Hörn,  D.  Univ.  Dillingen:  Hochschul- 
Nachr.  12,8.  169-70. 

1779)  A.  V.  Gern  et,  Die  im  Jahre  1802  eröff- 
nete Univ.  Dorpat  u.  d.  Wandlungen  in  ihrer 
Verfassung.  Ein  Gedenkbl,  z.  21.  IV.  02. 
Reval,  F.  Kluge.    VIII,  107  8.    M.  2,40. 

1780)  J.W.  Krause,  D.  erste  Jahrzehnt d. Univ. 
Dorpat  (Schluss):  BaltMschr.  54,  S.  81-103. 

1781)  Zur  Jahrb. -Feier  d.  Univ.  Dorpat: 
BurschenschBll.  16^  8.  49-52. 

1782)  R.  Thiele,  D.  Schicksale  d.  Erfurter 
Akademie  nach  d.  ersten  Besitznahme  Erfurts 
durch  Preussen:   JbbAkErfurt.  28,    8.  1-46. 

1783)  B.  Seiffert,  Landt-Recess.  D.  Univ. 
Frankf .  a.  d.  O.  (1653):  Brandenburgia  1 1 ,  N.  5. 

1784)  W.M.Becker,  Aktenstücke z.Gründungs- 
gesch.  der  Univ..  Giessen :  MOberheaaGV.  10, 
8.  40-55. 

1785)  id.,  Giessener  Studenten  in  der  Frühzeit 
d.  Univ.  1605—74:  ib.  11,  S.  57-84. 

1786)  W.  Glassing,  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Giesse- 
ner Burschenschaften:  BurschenschBll.  16', 
8.  25/7,49-51,73/0,  130/1. 

1787)  A.  Heldmann,  Westfäl.  Studierende  zu 
Giessen  1608—1816:  ZVtGWestfalen.  60, 
8.  76-108. 

1788)  F.  Arn  heim,  Göttinger  Studenten  u.  Pro- 
fessoren im  J.  1779.  Reiseeindrücke  d.  finn- 
länd.  Historikers  H.  G.  Porthan:  Finnländ- 
Rs.  2,  S.  1 1-20. 

1789)  G.  Frommhold,  Aus  d.  Greifswalder 
Universitätsgesch.:     PommJbb.  3,    8.  1 — 16. 

1790)  E.  Lange,  D.  Besetzung  Greifswalds  durch 
die  Preussen  1758  u.  d.  Univ.:  ib.  8.  163  6. 

1791)  Greifswald  u.  Greifswalder  Studentenleben: 
BurschenschBll.  16«,  S.  1302. 

1792)  R.  Brode,  D.  hallische  Universitäts- 
kanzler J.  P.  V.  Ludewig,  f  1743.  (=  Fest- 
schrift d.  Thüring. -Sachs.  Geschichtsver. 
E.  Dümmler  dargebracht  z.  Feier  seines  5Uj. 
Doktorjubiläums.  [Halle,  Anton.  140  8. 
M.  3,00.1    8.  18-38.) 

1793)  K.  Böhrig,  D.  Univ.  Wittenberg:  TagB. 
N.  367. 

1793a)    R.    Erfurth,    D.    Univ.    Wittenberg: 

EvVolksschule  15,  S.  597/9. 
1793b)   E.  Haupt,   Was   unsere  Universitäten 

d.  Gründung  d.  Univ.  Wittenberg  danken. 

Akademische  Rede.      Halle,  Strien.      23  8. 

M.  0,50.     (Aus:  DEBU.) 

1794)  H.  Holstein,  D.  400j.  Gedenktag  d. 
Gründung  d.  Univ.  Wittenberg:  VossZgB. 
N.  41/2. 


4Ö 


I,  6.     Geschichte  des  Erziehungs-  u.  Unterrichtswesens. 


1795-1842 


1795)  H.  Meurer,  D.  Stiftung  d.  Univ.  Witten- 
berg: LTBl.  N.  338. 

1796)  A.  Heldmann,  Westfäl.  Studierende  zu 
Heidelberg  1386—1688:  ZVtGWestfal.  60, 
S.  19-37. 

1797)  Aus  d.  Gesch.  d.  ehemal.  Hochschule  zu 
Helmstedt:  Niedersachsen  7,  S.  76-8il. 

1798)  Aus  d.  alten  Jena:  BurschenschBlI.  16', 
S.  1U3/8,  136/8;   16^,  S.  34/6. 

1799)  1).  Brottumult  in  Jena  (1756):  Burschen- 
schBlI. 16»,  S.  190/1. 

1800)  J.  Krudevig,  E.  Erlass  d.  Kölner  Univ. 
z.  Regelung  d.  Depositionsgebräuche  (1583): 
ZDKG.  9,  N.  1/2. 

1801)  A.  J.  Parcewski,  Lausitzer  u.  Meissener 
auf  d.  Univ.  Krakau  im  15.  u.  16.  Jh. :  Cosopis 
MAcicy  Serbskeje  55,  S.  22-46. 

1802)  G.  Er  1er,  D.  Matrikel  d.  Univ.  Leipzig. 
Bd.  3:  Register  (=  Codex diplomaticusSaxo- 
niae  regiae.  Hauptteil  2,  Bd.  18.)  L,Giesecke 
ÄDevrient.  XIV,  1001  S.  M.  50,00.  |[LCB1. 
S.  1 358/9.]  I 

1803)^P.  Zinck,  D.  Univ.  Leipzig  in  d.  krypto- 
calvin.  Wirren  z.  Z.  d.  Kurfürsten  August: 
BSächsKG.  81,  S.  71-119. 

1804)  H.  Freytag,  D.  Beziehgn.  d.  Univ. 
Leipzig  zu  Preussen  v.  ihrer  Begründg.  bis  z. 
Reformation  (1404-1539):  ZWestprGV.  44, 
S.  1-159. 

1805)  A.  Heldmann,  Westfäl.  Studierende  zu 
Marburg  1638  —  1816:  ZVtGWestfal.  60, 
S.  38-75. 

1806)  W.  Schoof,  Aus  alten  Studentengesell- 
schaften d.  Univ.  Marburg:  Hessenland  16, 
S.  11/3. 

1807)  Ant.  Pieper,  D.  alte  Univ.  Münster 
1773—1818.  E.  geschichtl.  Überblick.  Mit 
e.  Verzeichn.  d.  Universitätslehrer  v.  P.Bahl- 
mann.    Münster,  Regensberg.  98  S.   M.  1,50. 

1808)  D.  Münsterer  Univ. :  VossZg.  N.  513. 

1809)  G.  C.  Knod,  Oberrhein.  Studenten  im  16. 
u.  17.  Jh.  an  d.  Univ.  Padua.  (Nachträge  u. 
Register):  ZGORh.  17,  S.  620-38. 

1810)  Th.  Kai  in  a,  D.  Gesch.  d.  Prager  Hoch- 
schule bis  z.  Schlacht  am  weissen  Berge: 
Böhmische  HistZschr.  7,  S.  463/7. 

1811)  A.  Frank,  D.  Prager  päd.  Univ.-Semi- 
nar:  ZOG.  53,  S.  74/8. 

1812)  D.  Matrikel  d.  Ungar.  Nation  an  d.  Wiener 
Univ.  1453—1630.  Her.  v.  K.  Schrauf. 
Wien,  Holzhausen.    XCII,  537  S.    M.  10,80. 

1813)  H.  Kihn,  Würzburg  als  Universitätsstadt: 
Academia  14,  N.  3. 

Höheres  Schuliveseu: 
Allgemeines. 

1814)  Monatsschrift  für  höh.  Schulen.  Her.  v. 
R.  Köpke  u.  A.  Matthias.  Bd.  1.  B., 
Weidmann.  12  Hefte  ä  5  Bogen.  M.  15,00. 
||W.  Münch:  DLZ.  23,  S.  3211/4.]| 

1815)  L.  Wiese,  I). höh. Schulwesen  in  Preussen. 
Hist.-statist.  Darstellg.  Bd.  4.  1»74— 1901. 
Im  Auftrage  d.  Ministeriums  d.  geistl.Unterr. 
u.  Medizinal -Angeleg.  Her.  v.  B.  Irmer. 
B.,  Wiegandt  &  Grieben.  XXXII,  966  S. 
M.  26,00. 

1816)  C.  Rethwiöch,  Geschichtl.  Rückblick 
auf  d.  höh.  Schulwesen  Preussens.  (=  N.  1848 
S.  1-34.) 

1817)  O.  Weissenf  eis,  Kernfragen  d.  höh. 
Unterr.  B.,  Gaertner.  1901.  XVI,  352  S. 
M.  6,00.  |[G.  Uhlig:  HumanistGymn.  13, 
S.  8-14;  Franz  Müller:  Gymn.  20,  S.  239.]| 


1818)  id.,  Dasselbe,  Neue  Folge.  Ebda.  IV, 
380  S.     M.  6,00. 

1819)  K.  V.  Strantz,  D.  höh.  Unterr.  als  Be- 
standteil d.  nationalen  Erzieh,  im  dtsch. 
Volksgebiet:  BUDE.  ■^,  S.  25/7,  41 /.3,  121/3, 
136/8. 

1820)  W.  Schrader,  D.  Umgestalt.  d.  höh. 
Unterr.:  DEBll.  27,  S.  538-53. 

1821)  B.  Erdmann,  Staatl.  Aufgaben  für  d. 
höh.  Schulwesen:  Kultur  (Köln)  d ,  S.  420/7, 
475/-3. 

1822)  W.  Halbfass,  D.  höheren  Lehranst.  u. 
ihr  Verhältnis  z.  Wissensch.:  PrJbb.  108, 
S.  511/7. 

1823)  Academicus,  Unsere  höheren  Schulen: 
NZSt.  20',  S.  804-12. 

1824)  E.  V.  Hartmann  über  d.  heutige  Gymn. : 
BUDE.  3,  S.  91/2. 

1825)  W.  Förster,  Schule  u.  Hochschule  im 
Lichte  d.  neuen  Lebensbedingungen  (=  N. 
234a,  S.  18.5-96.) 

1826)  P.  Maresch,  D.  Erziehung  am  Gym- 
nasium: ZOG.  53,  S.  164-81. 

1827)  C.  Rethwisch,  Einleit.  Richtpunkte  für 
d.  Zukunft:  JBHSW.  16,  S.  1-11. 

1828)  Bolle,  D.  Zukunft  d.  Gymn.:  Lehr- 
proben u.  Lehrgänge  72,  N.  4. 

Einzelne  Lehrfäclier. 

1829)  O.  Knörk,  Neue  Bahnen  d.  Deutsch- 
unterr.:  Tag  N.  479. 

1830)  D.  dtsch.  Sprachunterr.  auf  d.  Mittel-  u. 
Oberstufe  d.  böhm.  Mittelschulen,  bes.  d. 
Gymnas.:  ZOG.  53,  S.  641-52. 

1831)  J.  Hertel,  Z.  Reform  d.  neusprachl. 
Unterr.:  PaedStud.  23,  S.  187-92. 

1832)  W.  Münch,  D.  Betrieb  d.  neueren 
Sprachen  seit  1890:  Neuere  Sprachen  3, 
S.  65-84. 

1833)  Seidensperger,  Ziele  u.  Zeit  d.  neu- 
sprachl. Unterr.:  Gymn.  20,  S.  421/7. 

1834)  Religionswissenschaft  u.  Religionsunterr. : 
NBahnen.  (Wiesbaden)  13,  S.  611/7,  701-10, 
764/9. 

1835)  Steyer,  D.  Religionsunterr-  auf  d.  höh. 
Lehranstalten  u.  d.  konfessionellen  Gegen- 
sätze unserer  Zeit:  ZERU.   13,  S.  120-36. 

1836)  L.  Busch,  Mod.  Reformbestrebgn.  auf 
d.  Gebiete  d.  Religionsunterr.:  PraktSchul- 
mann.  51,  S.  249-66. 

1837)  F.  W.  Foerster,  D.  Problem  d.  Moral- 
unterr.:  EthKultur.  10,  S.  110/1,  119,  126/7, 
163/4,  186/8,  209-11,  241/3,  393/4.  (Dazu 
J.  Lintenen:  ib.  S.  287;  K.  Hirchenheim: 
ib.  S.  303;  M.  AV.  Saiten:  ib.  S.  303;  F.  Nau- 
mann: ib.  S.  281/2.) 

1838)  F.  J.  Schmidt,  D.  Philosophie  auf  d. 
höh.  Schulen:  PrJbb.  109,  S.  461-82. 

1839)  H.  Abert,  Musik  u.  Gymnasial-Unter- 
richt:  ZInternatMusikGes.  S,  S.  87-92. 

Klassisches  Altertum  und  höliere  Schule. 

1840)  F.  Bölte,  Klass.  Altertum  u.  höh.  Schule. 
Vortr.  Heidelberg,  Winter.  19.0.  16  S. 
M.0,40.   [[FranzMüller:  Gymn.  20,  S.  537.  || 

1841)  J.  Resch,  D.  Streit  um  d.  klass.  Bildung 
u.  d.  Schule  d.  Zukunft:  ZRealschulw.  2?, 
S.  449-70. 

1842)  P.  Gau  er.  Zwei  akadem.  Proteste  für  d. 
Gynmasialbild.:  PrJbb.  1 10,  S.  334-41.  (H. 
Fischer,  M.  v.  Schanz.)  (Dazu  H.  Delbrück: 
ib.  S.  .341/2.) 


1848-1802 


1, 6.    Geschichte  des  Erziehung»-  u.  UnterrichtsweHens. 


41 


184S)  A.  Wuhrniund.  D.  klaws.  (xymn.  u  «eine 
(Jegner:  BuyreuthBU.  2r),  S.  157-63 

1844)  O.  Kaemmel,  Nationale  Bildung  u. 
humanist.  (}ymn.:  Grenzb.  4,  S.  221/4. 

1845)  H.  Steuding,  I).  Bcdeut.  d.  alten 
Sprachen  für  d.  Gynmasialunterr.:  NJbb- 
KlAltGL.  lU,  S.  A20-\'3. 

1840)  .1.  Müller,  Aj)h()riHmon  über  d.  Gründe 

d.   stetig   wachHenden    Abneigung    d.   dtsch. 

.Jugend     gegen     d.    Stiid.     d.    Humaniora: 

ZHTiW.  10,  S.  i;3-20. 
1S47)  K.M.  Schiele.  D.  Berechtigung  d.  höh. 

Schule,  Schulkonferenz  u.  mod.  Wandlgn.  <1. 

HuMuinisnius:  (-hristlWelt.  IG,  N.  H. 

Schulrefuriii. 

1848)  1).  Keforin  d  höh.  Schulwesens  in  Preu8.sen, 
Her.  in  Verbindung  mit  l'.Cauer,  W.  Fries, 
H.  Half  mann  u.  u.  v.  W.  Lexis.  Halle, 
Buchhandl.  d.  Waisenhauses.  XIV,  13ü  S. 
M.  l'.',00. 

1849)  C  h.  E  i  d  a  m ,  Zur  Gymnasialref orni :  N Jbb- 
KlAltGL.  10,  S.  165-74. 

1850)  K.  Fleischmann,  D.  neueste  Reform  d. 
höheren  Schulen  in  Preussen:  AZg".  N.  57. 

1851)  P.  Goldscheid  er.  Die  Grundzüge  d. 
neuen  Lehrpläne  für  d.  Kreis  d.  allgem. 
Bildg.  dargestellt.  Frogr.  B.,  Weidmann. 
r)4  S.     M.  2,00. 

1852)  O.  Kaemmel,  Schulreform  u.  kein  Ende: 
Grenzb.  4,  S.  ri62-72. 

1853)  A.  Messer,  1).  Reformbeweg,  d.  preuss. 
Gymnasialwesens  in  d.  letzten  20  J. :  Academia 
14,  N.  f). 

1854)  J.  Nickol,  D.  erste  Jahrzehnt  d.  preuss. 
Schulreform:  BUDE.  3,  S.  42-52. 

1855)  B.  Otto,  Schulreform  als  Forderung  d. 
Tages:  Tag  1901,  N.  185. 

1856)  L.  Pseuner,  Die  Rettung  aus  d.  social. 
Elend.  Tl.  2:  D.  Schulreform.  7.  Aufl. 
Wien,  Verlag  d.  Reichspost.    45  S.   M.  0,40. 

1857)  W.  Rein,  Z.  kaiserl.  Schulreform:  Hilfe  7, 
N.  I. 

1858)  J.  Riegel,  Püdagog.  Betrachtgn.  e.  Neu- 
philologen. F.  Beitr.  Z.Schulreform.  C'öthen, 
O.  Schulze.     Vn,  52  S.     M.  0,80. 

1859)  H.  Schiller,  D.  Reform  d.  höh.  Schulen 
in  Preussen:  EthKultur.  10,  S.  169-70. 

1860)  id.,  D.  Schulreform:  Tag  1901,  N.  305, 
311,  313,  321.  (Dazu  O.  Knörk  u.  M. 
Schneidewin:  ib.  N.  305.  311,  313,  321.) 

1861)  id.,  Aufsätze  über  d.  Schulreform  1900. 
2  Hefte.  Wiesbaden,  Nemnich.  1901.  44, 
.56  S.  k  M.  1,20.  |[0.  Weissenf  eis:  LCBl. 
S.  1 120/1. Ji 

1862)  M.  Schneidewin,  Z.  Reform  d.  höh. 
Schulwesens:  Tag  N.  197. 

1863)  A.  Zehme,  Ziel  u.  Aufg.  d.  Gymn.  nach 
d.  neuesten  Lehrplänen.  Progr.  Stendal. 
1902.     4«.     13  S. 

1864)  Stimmen  z.  Schulreform:  EvSchulbl.  46, 
S.  130/3. 

1865)  Z.  Ausführung  d.  neuen  preuss.  Lehr- 
pläne: PaedBU.  31,  S.  187-94. 

1866)  D.  neuen  Lehrpläne  d.  Gymnasien: 
ZPaedPsych.  4,  S.  76-80. 

Reforingymnasinin. 

1867)  P.  Cauer,  D.  Plan  d.  Reformgymn.  Was 
verspricht  er?  u.  was  droht  er?  Rede.  Düssel- 
dorf, L.  Voss  «&  Co.     16  S.     M.  0,40. 

1868)  J.  Ilberg,  D.  Kampf  ums  Reformgvmn.: 

NJbbKlAltGL.  10,  S.  568-71. 

Jabreab«riohte  f&r  neaore  deotsohe  LitUratnrgesoiiieht«, 


1869)  O.  Kaemmel,  Z.  Frage  d.  Reformgymn.: 
Grenzb.  4,  S.  329-33. 

1870)  H.  Schiller,  D.  Reformgymn.:  Tag  1901, 
N.  7. 

1871)  L.  Weber,  Hat  d.  Reformgymn.  e.  Zu- 
kunft?: N.IbbKlAltGL.  10,  8.  69-86. 

1872)  H.  Weigand,  Nationalsociale  Bedeut.  d. 
Reformschule:  Hilfe  8,  N.  49. 

8chuIprograiiiine. 

1873)  F.  Pietzker,  Z.  Schulprogrammfrage: 
MschrHSch.  I,  S.  402-14. 

1874)  Sind  Schulprogramme  ein  alter  Zopf? 
PaedWochenBl.  10,  N.  16. 

1875)  H.  Müller,  Fort  mit  d.  Schulprogrammen. 
B,  Gerhardt.  32  S.  M.0,50.  i(A.  Frank:  ZÖ(J. 
53,  S.  816-21.]i 

Stellang  n.  l'hätigkeit  der  Gymnasiallehrer. 

1876)  0.  Jäger,  l'eber  d.  Stellung  d.  (Jvmnasial- 
lehrers  in  Staat  u.  Ges.:  NJbbKlAltGL.  10, 
S.  396/9.    (Referat.) 

1876a)  G.  Liebe,  Z.  socialen  Entwickl.  d. 
Lehrerstandes:  ib.  8.  294/6.  (G.  Reicke,  D. 
(xelehrte  in  d.  dtsch.  Vergangenheit.  |JBL. 
1900  1  1  :  65.|) 

1877)  A.  Tilmann,  D.  äussere  Lage  d.  Lehrerg 
an  d.  höh.  Schulen.    (=  N.  1848,  S.  393-410.) 

1878)  J.  Resch,  D.  Oberlehrerfrage  in  Preussen: 
ZRealschulw.  27,  8.  1-13. 

1879)  P.  Worms,  I).  höh.  Lehrer  u.  seine 
wissenschaftl.Thätigkeit:  NJbbKlAltGL.  10, 
S.  297-306. 

Schnlvresen  einzelner  Länder  nnd  Städte. 

1880)  F.  Springer,  Z.  Gesch.  d.  Aschaffenburger 
höh.  Unterrichtswesens.  Progr.  Aschaffen- 
burg.    52  S. 

1881)  F.  Thalhofer,  D.  Volksschulwesen  in 
d.  Diözese  Augsburg  1775—86:  HPBll.  128, 
S.  1-21,  81-96. 

1882)  (lesch.  d.  Entwickl.  d.  Volksschulwesens 
im  Grossherzogt.  Baden  Bd,  III.  D.  bad. 
Markgraf. «Schäften,  Bearb.  v.  B.  Schwarz. 
Bühl,  Konkordia.     IV,  266  S.     M.  .{,CK». 

1883)  Sp irkner,  D.  altbayer.  Klerus  u.  d. 
Schule  bes.  seit  d.  Schulreform  (17701: 
TheolPraktMschr.  12,  N.  3. 

1884)  Braunschweigische  Landschulen  vor  150J.: 
PaedA.  44,  8.228-31. 

1885)  F.  Fischer,  Schulgeschichtliches:  KZEU. 
51,  S.  537-5(>.  (Behandelt  d.  Lehrerseminare 
in  Brühl.) 

1886)  Rektor  Voigt,  D.  Schulwesen  d.  Residenz- 
stadt Charlottenburg:  SchulblBrandenburg. 
67,  S.  8-21. 

1887)  K.  Schmid,  Z.  Ctesch.  d.  Volks.'ichul- 
wesens  im  Kapitel  Crailsheim  bis  1810: 
WürttVjhh.  II,  S.  148-214. 

1888)  F.  X.  Thalhofer,  Donauwörths  Volks- 
schulwesen bis  zum  Ende  d.  18.  .Jh.: 
MHVDonauwörth.  1,  S.  3-53. 

1889)  D.  Schulwesen  auf  d.  Düsseldorfer  Aus- 
stell.: KZEU.  51,  S.  422,6. 

1890)  H.  Grössler,  D.  Anfänge  d.  höh.  Schulw 
in  Eisleben:  MannsfelderBU.  16,  8.  174  6. 

1891)  M.  Sorgius,  D.  Volksschulen  im  Elsass 
V.  1789—1870.  Strassburg,  Bull.  V,  172  8. 
M.  3,60. 

1892)  H.  Seilkopf,  D.  Frankf.  Schulen  im 
Anfang  d.  19.  Jh.:  SchulblBrandenburg.  67, 
8.  518-21. 

XUL  6 


42 


1,  6.     Geschichte  des  Erziehungs-  u.  Unterrichtsvvesens. 


1893-1938 


1893)  A.  Eitter  Klodik  v.  Sabladoski,  Z. 
Gesch.  d.  Schulwesens  in  Görz  u  Gradiska: 
ÖUR.  2H,  S.  174-89,  2-<l-96. 

1894)  M.  Schneider,  Auf zeichngn.  über  kirchl. 
u.  Schulverhältnisse  in  Gotha  nach  d.  Reform, 
bis  z.   J.  15«4:  ZVThüringG.  21,   S.  161-73. 

1895)  B.  Maennel,  Aus  d.  Halleschen  Schul- 
gesch.  d.  18.  Jh  :  ZPhP.  9,  S.  VS-'i^. 

1896)  O.  Rüdiger,  Urkunden  z.  Hamburgischen 
Schulgesch.:  ZVHamburgG.  11,  S.  259-34^. 

1897)  Entsteh,  u.  Entwickl.  d.  Schulen  in  unserm 
Kreise:  MVGHasegau.  10,  S.  37-50. 

1898)  F.  Schwalb  ach,  Ergebnisse  aus  d. 
Forschungn.  Diels  zu  Hir.-chhorn  über  hess. 
Schulgesch.:  Schulbote  für  Hessen  43,  N.  15. 

1899)  W.  Diehl.  Z.  Gesch.  d.  Unterr.  an  d. 
Hessen-Darmstädt.  dtsch.  Schulen  z.  Z  d. 
Landgrafen  Ludwig  VI.  u  Ernst  Ludwig 
(1661—1739):  MGESchG.  12,  S.  1-38. 

1900)  R.  Mücke,  Aus  d.  älteren  Schulgesch. 
Ilfelds.  Progr.  Ilfeld,  Klosterschule.  4*>. 
26  S. 

1901)  W.  Diehl,  Schulgeschichtl.  Beitrr.  aus  d. 
älteren  Visitationsakten  d.  Niedergrafschaft 
Katzenellenbogen :  AnnVNassauAK.  32, 
S.  122-44. 

1902)  J.  Wolter,  Quisquilien  z.  Gesch.  d.  kur- 
köln.  Schulwesens:  PaedMhh.  8,  S.  121-34. 

1903)  H.  Schnell,  Gesch.  d.  Schulwesens  d. 
Stadt  Malchow:  MGESchG.  12,  S.  229-87. 

1904)  Mannheimer  Schulzustände  zu  Anfang  d. 
18.  Jh.:  MannheimerGBll.  3,  S.  117/8. 

J905)  J.  Stoerk,  Oberfränk.  Dorfschulen  vor 
100  J.:  Bayerland  13,  N.  23/4. 

1906)  J.  Kn ab,  Oberhess.  Winterschulen  im  17. 
u.  18.  Jh.:  BHessKG.  1,  S.  189-94. 

1907)  F.  W.  Strüver,  Z.  Gesch.  d.  Latein- 
schulen in  Sachsen.  Progr.  Schneeberg, 
Gymn.     1902.     4«.     23  S. 

1908)  B.  Clemenz,  Schlesiens  älteste  Schule: 
PaedMhh.  8,  S.  345-57. 

1909)  W.  Schulte,  Urkundl.  Beitrr.  z.  Gesch. 
d.  schles.  Schulwes.  im  MA.  Progr.  Glatz, 
Gymn.     1902.     25  S. 

1910)  F.  M.  Rendtorff ,  D.  Schlesw.-Hol- 
steinische  Schulordnung  vom  16.  bis  Anfang 
d.  19.  Jh.  (=  Schriften  d.  Ver.  für  Schlesw.- 
Holsteinische  Kirchengesch.  Reihe  1,  Heft  2.) 
Kiel,  Cordes.  XXV,  847  S.  M.  5,00.  i[F. 
Cohrs:  ThLBl.  23,  S.  426-31. ]| 

1911)  M.  C.  Schwab,  D.  Schulwesen  in  d. 
gefürsteten  Grafschaft  Schwarzenberg  im 
17.  Jh.:  Bayerland  14,  Nr.  5,  7. 

1912)  Aus  d.  Schulchronik  v.  Selters  (Ober- 
lahnstein): Nassovia  3,  S.  126/7. 

1913)  P.  Keiper,Neueurkundl.Beitrr.z. Gesch. 
d.  gelehrten  Schulwesens  im  früheren  Herzog- 
tum Zweibrücken,  insbes.  d.  Zweibrücker 
Gymn.    Tl.  4.    Progr.     Zweibrücken.    48  S. 

Geschichte  einzelner  Lehranstalten. 

1914)  Amrhein,  D.  Aschaffenb.  Gymn.  unter 
Leitung  d.  Jesuitenordens.  '  1620—73. 
AugsbPostzgB.  1901,  N.  61. 

1915)  E.Bahn,  D.Abiturienten  d.Berl.  Joachims- 
taler Gymn.  Tl.  1.  1789-  1870.  Progr.  Berlin. 
4».    40  S. 

1915a)  Zur  Gesch.  d.  Königstädt.  Realgymn. 
Gedächtnisreden  auf  d.  verstorb.  Lehrer  d. 
Anstalt:  Prof.  Dr.  Schwannecke,  Prof.  Dr. 
Steuer,  Prof.  Dr.  Hinze  u.  Prof.  Dr.  Mö- 
gelin.    Progr.     B.,  Gaertner.   20  S.   M.  1,01 

1916)  A.  Fluri,    D.    dtsch.    Schule   in   Bern: 


AHVBern  16,  N.  3.  (Aufzeichngn.  v.  G.  Her- 
mann [1556-  163-']  u  W.  Lutz  [1625— 17(|^].) 

1917)  S.  George,  D.  Bielitzer  Staatsgymn.  in 
seinem  30  j.  Bestände.  Progr.  Bielitz. 
44  S. 

1918)  A.  Paudler,  D.  ältesten  Schulordngn.  d. 
Böhmisch-Leipaer  Gymn.  Progr.  Böhmisch- 
Leipa.     40  S. 

1919)  H.  Ammann,  Gesch  d.  Gymn.zuBrixen. 
Tl.  1/-'.  Progr.  Brixen.  1901.  46,  50  S. 
|[Nagele:  ZOG.  53,  S.  1146/7.] 

1920)  A.  Kesseler,  Z.  Gesch  d.  kgl.  Real- 
gymn zu  Bromberg.  Festschrift.  Bromberg, 
Realgymnasium.     6h  S. 

1921)  J.  Fischer,  JB.  über  d.  kath.  Schul- 
lehrer-Seminarium  zu  Brühl  pro  1824—25. 
Nach  Berichten  des  Pfarrer  Schweizer: 
KZEU.  51,  S.  537-50. 

1922)  Festschrift  z.  Erinner,  an  d.  Feier  d.  50jähr. 
Bestandes  d.  dtsch.  Staats-Oberrealschule  in 
Brunn.  Tl.  1.  Z.  Gesch.  d.  mähr.  Realschul- 
wes.  u.  d.  dtsch.  Staats-Oberrealschule  in 
Brunn;  Tl.  2.  Beitrr.  ehemal.  Schüler d. Lehr- 
anstalt. Brunn,  E.  Winiker.  VIII,  336  S. 
Mit  Abbild.     M.  6,00. 

1923)  E.  Blume,  D.  Errichtung  d.  Hochfürstl. 
Schulmeisters-Seminariums  in  Cöthen  1783/4 : 
MGESchG.  12,  S.  121-46. 

1924)  H.  Lorenz,  D.  Meritenbücher  u.  Marien- 
tafeln d.  Philanthropinum  zu  Dessau: 
MGESchG.  12,  S.  93-120. 

1925)  E.  Wickenhagen,  Ad.  Werner  u.  d. 
gymnast.  Akademie  zu  Dessau:  MGESchG. 
12,  S.  146-96. 

1926)  Th.  Specht,  Gesch.  d.  Normalschule: 
JbHVDillingen.   14,  S.  150/2. 

1927)  P.  Meyer,  Droysig  1852-1902.  Festschr. 
z  Feier  d.  50 j.  Bestehens  d.  Droysiger  An- 
stalt am  1.  Okt.  1902.  In  Gemeinschaft  mit 
früheren  u.  jetzigen  Mitgliedern  d.  Lehrer- 
kollegiums her.  Breslau,  Hirt.  1 68  S.  Mit 
Abbild.     M.  3,00. 

1928)  D.  Statuten d.  Ritterakademie  zuErlangen: 
Bayerland  13,  S.  191/2. 

1929)  Doetsch,  Gesch.  d.  Progymn.  zu  Eus- 
kirchen 1851 — 1901.  Progr.  Euskirchen. 
59  S. 

1930)  0.  Bachmann,  D.  Programme  d.  kgl. 
Friedrichsschule  zu  Frankf.  a.  O.  1694  bis 
1813.    Progr.   Frankfurt  a.  O.     4«.     12  S. 

1931)  L.  Schädel,  D.  Deina-Kämpfe,  e  Streit 
um  d.  Giessener  Gvmn.  in  d.  beginnenden 
Aufklärungszeitl769 :  MGESchG.  12,  S.  57-74. 

1932)  R.  Schubert  v.  Saldern,  D.  Staats- 
gymn. in  Görz  1849^ — 1901.  Progr.  Görz. 
37  S. 

1933)  M.  Schneider,  Z.  Gesch.  d.  Gvmn.  in 
Gotha:  MVGGotha.  S.  118-22. 

1934)  J.  Lener,  100  J.  Franziskaner  -  Gymn. 
Progr.     Hall.     20  S. 

1935)  K.  v.  Reichenbach,  Gesch.  d.  Gymn. 
zu  Iglau.  Tl.  3.  1773—1848.  Progr.  Iglau. 
34  S. 

1936)  E.  Schwabe,  D.  Lyceum  zu  Kamenz  in 
d.  Oberlausitz  z.  Zeit  v.  G.  E.  Lessings 
Schülerjahren:  NJbbKlAltGL.  10,  S.  27-44. 

1937)  Keilhau  in  Wort  u.  Bild,  geschildert  v. 
Lehrern,  Schülern  u.  Freunden  Keilhaus. 
Her.  vom  Bunde  ehemal.  Keilhauer.  L., 
Kummer.     4».     IV,  242  S.     M.  10,00. 

1937a)  A.  Altinger,  Gesch.  d.  Gymn.  zu 
Kremsmünster  I.     Progr.     Linz.     40  S. 

1938)  J.  J.  Binder,  Gesch.  d.  k.  k.  Staats- 
Oberrealschule    in    Laibach.      Festschr.    z. 


1939-1888 


1, 6.    Geschichte  de«  Erziehung»-  u.  Unterrichtsweflen». 


43 


Feier  d.  öOjilhr.  Beatundcs.     Laibuch,  Klein- 

mayr   &    Bamberg.      198    S.      Mit   Abbild. 

M.  4,80. 
im»)  W.  Rufje,  I).  Blütezeit  d.  dtsch.  Schulen 

LübeclcH    in    d.    zweiten  Hälfte    d.   IG.  Jh.: 

ZV(JiÄibeck.  H,  N.  2. 
lOSDa)  W.  (lörgcs,  D.  Schulen  d.  Michaelis- 

kloHters  in  Lüneburg.  Trogr.  Lüneburg.  268. 
1940)  ().  Laeger,   Lebensskizzen  d.  Lehrer  d. 

Kgl.  ])()ni-(iymna8iums  zu  Magdeburg.  Tl.  I. 

It)?;')— 1700.  Magdeburg,  HeinricliHhofen.  4". 

;^8  S.     M.   l,f)0. 

1041)  E.  Schwabe,  Beitrr.  z.  ältesten  Gesch. 
d.  Fürötenschule  zu  St.  Afra  in  Meissen: 
•NJbbKIAltGL.  10,  S.  557-62. 

1042)  .V.Ruhe,  (Jesch.  d.  kgl.Gymn.in  Meppen. 
Trogr.     Meppen.     12^  S. 

1043)  B.  Ponschab,  Gesch.  d.  humanist.  (tymn. 
im  Benediktinerstift  Metten.  Progr.  Metten. 
72  S. 

1044)  Th.  Beyer,  D.  ältesten  Schüler  d.  Neu- 
stettiner  Gvmn.  Tl.  5.  Progr.  Neustettin, 
Eckstein.     20,  XVIII  S.     M.  1,00. 

1045)  O.  ISIay,  Beitrr.  z.  Gesch.  d  Oppelner 
Gynin.     l'rogr.     Oppeln.     4*'.     12  S. 

1046)  F.  Runge,  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Rats- 
gymn.  in  älterer  Zeit.  Progr.  Osnabrück. 
4«.    2i  S. 

1047)  E.  L.  Wüst,  Z.  Gesch.  d.  Anstalt  wäh- 
rend d.  ersten  25  J.  ihrts  Bestehens.  Progr. 
Osterode  (Ostpr.).     4».     21  S. 

1048)  J.  Rost,  D.  Plesser  Alumnat.  Progr. 
Pless,  Gynin.     17  S. 

1040)  Th.  Schulenburg,  Gründung  u.  Ent- 
wickl.  d.  Realschule  in  Rostock.  Progr. 
Rostock.     4".     2r>  S. 

1050)  L.  Pröll,  1).  Schulordnung  d.  Schola 
.sancti  Petri  I.    Progr.    Salzburg.     4".    16  S. 

1051)  Aus  d.  (Jesch.  d.  Kantonsschule  in  Schaff- 
hausen:    SchweizLehrerZg.  47,  X.  43/4. 

1952)  L.  Heinrichsen,  D.  Schleswiger  Dom- 
schule im  19.  Jh.  I.    Progr.     Schleswig.    4°. 

;{6  s. 

1053)  H.  Lemcke,  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Stettiner 
Ratsschule  1 .  Progr.  Stettin,  Stadt-Gymn. 
4".     11  S. 

1054)  Emmy  Vely,  D.  „^^cole  des  Demoiselles" 
zu  Stuttgart.  1772-87:   Frau  9,  S.  683/8- 

1055)  Th.  Haase,  Inaugurationsprogramm  d. 
latein.  Jesuitenschule  in  Tcschen  (1725): 
JGPÖG.  '2■^,  N.   1/2. 

1056)  Rektor  Lenker t,  Z.  Gesch.  d  Freiheiter 
Volkschule  zu  Tilsit:  Mitt.  d.  Litauischen 
literär.  Gas.   1901,  S.   190/8. 

1057)  K.  Kuaflitßch,  (Jesch.  d.  Troppauer 
Gymn.  I.     Progr.    Troppau.    4".    22  S. 

1058)  Th.  Knaj)p,  Beschreibung  d.  Neubaus 
d.  Gymnasiums  u.  d.  Einweihungsfeierlich- 
keiten  am  8.  Sept.  1901.  Progr.  Tübingen, 
i".     18  S. 

1050)  P.  Knöll,  Gesch.  d.  Entwickl  d  Gymn. 
im  8.  Bez.  Wiens  in  d.  Zeitraum  v.  1701 — 1850. 
Progr.  Wien.  57  S.  |[K.  Wotke:  ZOG.  53, 
S.   J145/6.]| 

1060)  id.,  D.  Gründung  des  Collegiums  u.  d. 
(Tymn.  d.  Piaristen  in  Wien.  Festschrift. 
Wien,  Gymn.  im  VII.  Bez.    27  S. 

1061)  G.  Waniek,  D.  k.  k.  Sophiengymn. 
Progr.     Wien,  Sophien-Gymn.     23  S. 

1062)  Weckerling,  Z.  Gesch.  d  1527  begrün- 
deten Gymn.  zu  Worms:  VomRhein  1,  N.  2. 

1063)  id.,  15  Einladungen  zu  öffentl.  Rede- 
übungen aus  d.  17.  Jh.  E.  Beitr.  z.  Gesch. 
d.  Gymn.  von  Worms:  MGESchG.  12,  S.  45-56. 


LehrerbildungTswegen. 

1064)  W.  C.  Bach,  Die  Lehrerbildung  in 
Preussen  nach  d.  neuen  Lehrplftnen  u.  d. 
Prüfungsordnung  vom  I.Juli  I9h1.  (=Pädsg. 
Abhh.  N.  5.)  Bielefeld,  A.  Helmich.  21  8. 
M.  0,50. 

1065)  A.  Kolli tsch,  Oesterreich.  Lehrerbild,  in 
alter  Zeit:  PaedBU.  31,  8.  438-43. 

1966)  J.  Schiffeis,  D,  Fortbildung d. Lehrers: 
ASchulpraxiö.  5,  S.  2/4,  25/7,  69-72,  93/7, 
117/9,  1.S7/9. 

1067)  W.  Rein,  Z.  Reform  d.  Lehrerbild.: 
EvSchulbl.  46,  8.  219-22. 

1068)  id.,  Z.  Reform  der  Lehrerbildung: 
JbWPaed.  34,  S.  49-53. 

106»)  M.  Lorenz,  Universitätsbild.  d.  Volk»- 
.schullehrer:  Tag  N.  237.  (Dazu:  Rhein- 
länder: ib.  N.  269.) 

1070)  H.  Walsemann,  Univ.  u.  Volksschul- 
lehrer: DSchule  5,  8.  150-70. 

1071)  Univ.  u.  Volksschullehrer:  ib.  8.419-28. 
(Zu  e.  Vortrag  v.  J.  Rehmke.) 

1072)  D.  Universitätsstud.  d.  Volksschullehrer: 
EvSchulbl.  46,  S.  3.32/7. 

1073)  Univ.  u.  Volksschullehrer:  PaedBll.  31, 
S.  195/8,  432/8,  537-40. 

Frauenbildnng. 

1074)  Frauenbildung.  Zschr.  für  d.  ges.  Inter- 
essen d.  weibl.  l'nterrichtswesens.  Her.  v.  J. 
Wychgram.  Bd.  1.  L.,  Teubner.  12  Hefte 
a  3  Bogen.  M.  12,00.  [J.  Ilberg:  NJbb- 
KIAltGL. 10,  S.  175/6.]| 

1075)  Gertrud  Bäumer,  Gesch.  u.  Stand  d. 
Frauenbild,  in  Deutschland  (=  Helene 
Lange  u.  Gertrud  Bäumer.  Handbuch 
d.  Frauenbeweg.  Bd.  3.  [B.,  Moeser.  VIII, 
461  S.    M.  8,60.]    S.  1-128.) 

1076)  Auguste  Fickert,  D.  Stand  d.  Frauen- 
bild  in  Oesterreich  (=  N.  1975,  S.  160-91.) 

1077)  Emilie  Benz,  D.  Stand  d.  Frauenbild, 
in  d.  Schweiz  (=  N.  1975,  S.  207-^5.) 

1078)  Franke.  Probleme  d.  Frauenbild.  (Re- 
ferat): DSchule  5,  S.  514/6. 

1070)   O.   Jäger,    Frauenbild,    auf    humanist. 

Grundlage:  HumanistGymn.  13,  N.  1. 
1080)  G.  Kerschensteiner,  p]ine  Grundfrage 

der  Mädchenerziehung.  Vortr.    L.,  Teubner. 

20  S.    M.  0,60.    (Aus:  „Frauenbildung.") 

1981)  F.  J.  Schmidt,  D.  höhere  Mädchen- 
schule u.  d.  klaas.  Altertum:  PrJbb.  108, 
S.  1-21.  (Dazu  Bernarda  v.  S.:  ib.  110, 
S   224-63.) 

1982)  Hildegard  Wegscheider- Ziegler, 
Erfahrungen  im  Gymnasialunterr.  für  Mäd- 
chen als  Beitr.  z.  Folge  d.  gemeinschaftl. 
Erziehung  d.  beiden  Geschlechter: 
ZPaedPsych.  4,  S.  212-22. 

1983)  Helene  Lange,  D.  gymn.  Bildung  d. 
Mädchen  in  Deutschland.:  Fraueubildung  1, 
N.  1. 

1984)  Katharina  Frey  tag,  Z.  Frage  d.  Gym- 
nasialstudiums für  Mädchen:  Mädchenschule 
14,  S.  247-50. 

1985)  H.  Pudor,  Frauenstudium:  Dokumente 
d.  Frauen  6,  S.  624/9. 

1986)  id.,  Frauenstud.  (=  N.  1609,  S.  70/8.) 

1987)  H.  Brehm,  D.  akademische  Frau:  Geg. 
61,  N.  5. 

1988)  Ricarda  Huch,  Über  d.  Einfluss  v. 
Studium  u  Beruf  auf  d.  Persönlichkeit  d. 
Frau:  Frauen-ZeitW.  21.  Okt. 

6* 


44 


I,  6,     Geschichte  des  Erziehungs-  u.  Unterrichtswesens. 


1989  2041 


1989)  HeleneLange,  D.  Kalamität  d.  Frauen- 

stud.:  Frau  9,  S.  'J4H/7. 

1990)  J.  Minor,  1).  Fraiienstud.  in  d.  Praxis: 
PädagZeitw.  29.  Okt. 

1991)  M.  Ko essler,  Freie  Univ.  für  Frauen: 
Centralbl.  d.  Bundes  dtsch.  Frauenvereine, 
S.  77.  (Dazu:  H.  Lindheimer:  ib., 
S.  109/10;  W.  Bölsche:  ib.,  S.   140/1.) 

1992)  Marie  Heller,  D.  Frauenstud.  an  d. 
Univ.  Berlin:  Tag  N.  15. 

1993)  id  ,  8  Jahre  Frauenstud.  an  d.  Berl.  Univ.: 
Frauenbildung  1,  S.  67-74. 

Bildiiiigsircsen  der  Gegenvrart. 

1994)  O.  Weissenfeis,  D.  Bildungswirren  d. 
Gegenw.    B.,  Dümmler.   XX,  H84  S.    M.  5,00. 

1995)  M.  Banner,  Pädag.  Tagesfragen:  Frank- 
furt, Auffarth.  1901.  72  S.  M.  1,50.  |IJ. 
Loos:  ZOG.  53,  S.  181/2.JI 

1996)  E.  Eeichsamt  für  das  ges.  Bildungswesen : 
DSchule  5,  S.  331/2. 

1997)  A.  B  i  e  s  e ,  Was  ist  Bildung? :  N.TbbKlAltGL. 
10,  S.  211-51. 

1998)  S.  Saenger,  D.  Gefahren  d.  allg.  Bil- 
dung: Woche  3,  N.  12. 

1999)  A.  Langguth,  D.  Bilanz  d.  akadem. 
Bildung.   B.,  Heymann.  1901.  61  S.  M.  1,00. 

2000)  A.  Harnack,  D.  sittl.  u.  sociale  Bedeut. 
d.  med.  Bildungöbestrebens :  BaltMschr.  54, 
S.  104-26. 

2001)  W.  M  ü  n  c  h  ,  Nationale  Erziehung. : 
DMschr.  1,  N.  6. 

2002)  B.  Clemenz,  Dtsch.  Erziehg.  im  20.  Jh.: 
PädMhh.  8,  S.  625-31. 

2003)  0.  .Schulze,  Von  dtsch.  Bildung,  ins- 
besond.  v.  dtsch  Bildg.  u.  Erzieh,  erwerbs- 
arbeitend, männl.  Jugend.  (=  Pädag.  Bau- 
steine. Hft.  15.)  B.,  Gerdes  &  Hödel.  IV, 
76  S.     M.  1,40. 

2004)  L.  Gnrlitt,  D.  Deutsche  u.  sein  Vater- 
land. Politisch-pädagog.  Betrachtungen  e. 
Modernen.  2.  Aufl.  B.,  Wiegandt  &  Grieben. 
VI,   138  8.     M.  1,50. 

2005)  A.  Schulz,  I).  Kampf  um  d.  Erziehg.: 
BUDE.  4,  S.  145/!»,   161/8,  177-81. 

2006)  Strömungen  auf  d.  Gebiet  d.  dtsch.  Schul- 
wesens: NBahnen( Wiesbaden).  13,  S.  45-54, 
364-74,  420-31,  496-507,  549-56. 

2007)  O.  Hellberg,  D.  Schule,  ihre  Aufgabe  u. 
Leistung:  Kritik  17.  S.  259-62. 

2008)  K.  Knabe,  D.  einheitl.  Ziele  im  Schul- 
wesen. Marburg,  G.  Elwerts  Verl.  32  S. 
M.  0,50. 

2009)  D.  Schule  d.  Zukunft:  WürttSchul- 
WochenBl.  54,  N.  42/3. 

2010)  G.  Wendt,  I).  alte  u.  d.  neue  Schule. 
H  Wort  an  gebildete  Laien.  Hamburg, 
Janssen.     40  S.     M.  1,00. 

2011)  D.  heutige  Schule  im  Lichte  Goethescher 
Gedanken:  BUDE.  3,  S.  168-70,   182/4. 

2012)  A.  Lummert,  D.  niedere  Schulwesen  d. 
Grossstadt  im  Lichte  d.  pädag.  Forderungen 
d.  Gegenw.     B.,  Oehmigke.     51   S.    M.  0,60. 

2013)  H.  Göring,  Kaiser,  Volk  u.  neue  dtsch. 
Schule:  NBahnen(Wiesbaden).  13,   S.  592/8. 

2014)  J.  Dewey,  The  school  and  society. 
Chicago,  University  Press.  1900.  129  S. 
|[W.  Münch:  DLZ.  23,  S.  2075/7.]| 

2015)  Schule  u.  Stil:  Türmer  4^  S.  585/7.  (Dazu: 
ib.  S.  701/3.) 

2016)  O.  Arndt,  D.  Gedanke  einer  Einheits- 
schule. Progr.  Halberstadt,  Realgymn. 
284  S. 


2017)  J.     Hielscher,      D.     Einheitsschule: 

CBlVolksbild.  S.  1-14,  83/7. 

2018)  H.  Schmidkunz,  Z.  Einheitsschule: 
Ges.  1,  S.  74-80. 

2019)  Wegehaupt,  Z.  Frage  d.  Einheitsschule. 
Progr.     Hamburg,  Herold.     4".     9  S. 

2020)H.Schiller  u.W.Kriebel,  Für  u.  wider 
d. allg.  Volksschule:  DSchulmann. 5,  S.  135-46, 
184-95.    (E.  Eies.) 

2021)  L.  Keller,  Erziehungs  -  Schulen : 
ComeniusBll.  10,  S.  54/6. 

2022)  H.  Driesmans,  D.  dtsch.  Nationalschule: 
Ernstes  Wollen  4,  N.  65. 

2023)  H.  Oberg,  D.  Bedeut.  d.  Märchens  für 
Erzieh,  u.  Unterr.  Bd.  7,  Heft  7.  (=  Pädag. 
Abhh.  Her.  v.  W.  Bartholomäus.  Biele- 
feld, A.  Helmich.     9  S.     M.  0,40. 

2024)  J.  L.  Jetter,  Bad  Sagen  im  Unterricht: 
JbWPaed.  34,  S.  1-48. 

2025)  Kubach,  D.  Fabel  u.  ihre  Verwertung 
im  Unterricht.  (=  Für  Schule  u.  Haus, 
Heft  102.)   Neuwied,  Heuser.    15  S.    M.  0,50. 

2026)  Pastor  Brauer,  D.  pädag.  Wert  d. 
Rätsels:   SchulblBrandenburg.  67,   S.  261/9. 

2027)  R.  M.  Breithaupt,  Musik  u.  Schule: 
Musik  1,  S.  3']6-44. 

2028)  K.  Schmidt,  Musik  u.  Schule:  Gymn.  19, 
S.  189-98. 

Schulhygiene. 

2029)  L.  Bürgerstein  u.A.Netolizky,  Hand- 
buch d.  Schulhygiene.  2  Aufl.  Jena,  Fischer. 
XVI,  697  S.  Mit  550  Abbild.  |[C.Schmidt- 
Monnard:  ZSchulgesundheitspflege.  15, 
S.  284/6;  F.  Noe:  ZOG.  53,  S.  1027/8.]| 

2030)  C.Schmid-Monnardu.Rud. Schmidt, 
Schulgesundheitspflege.  E.  Handbuch  für 
Lehrer,  Aerzte  u.  Verwaltungsbeamte.  L., 
Voigtländer.     184  S.     M.  2,40. 

2031)  M.  Guttmann,  Schulhygiene:  ZOG.  53, 
S.  942/7. 

2032)  F.  Moldenhauer,  Z.  Schulhygiene: 
MschrHSchr.  1,  S.  701/6. 

2033)  R.  Landau,  Z.  geschichtl.  Entwickl.  d. 
Schulhvgiene:  Wiener  Medizinische  Presse 
43,  S.  1742/6,  1 792/8. 

2034)  S.  Scherbe],  Mod.  Schulgesundheits- 
pflege: Universum  18,  S.  975/7. 

2035)  R.  Krause,  Gesundheitsschädigungen 
durch  d.  Schule:  BUDE.  3,  S.  21/3,  39-41, 
74/5.  15:^/4. 

2036)  J.  Berninger,  Zur  Schulbankfrage: 
ASchulpraxis.  5,  S.  139-43,  161/5. 

2037)  O.  Knörk,  Schulsport:  Tag  N.  549. 

Schule  und  Haus. 

2038)  Schule  u.  Haus,  Populäre  Vortrr.  an  d. 
Elternabenden  d.  k.  k.  Mariahelfer  Gymn. 
in  Wien.  Unter  Mitwirk.  v.  F.  Umlauf, 
F.  Dressler,  E.  Feichlinger,  K.  Haas 
her.  V.  W.  Thumser.  Wien,  Deutlcke. 
IV,  8S  S.     M.  1,80. 

2039)  F.  Kiessler,  Elternabende  nach  Theorie 
u.  Praxis.  Hannover,  C.  Meyer.  45  S. 
M.  0,60. 

Yolkshochschulen. 

2040)  F.  W.  Foerster,   Z.  dtsch.  Volkshoch- 

schulbeweg. :  Lotse  2,  N.  6. 

2041)  H.  Driesmans,  Volkshochschulen  in 
Berlin:  Ernstes  Wollen  3,  N.  57. 


2042  207(0 


T,  6.    Geschichte  des  Erziehung«-  u.  UnterrichtsweHenn. 


45 


2042)  n.  Wille.  I).  freie  llocheehiile  als  Mittel 
■/..  Steiji;erung  iiiiHerer  Vollcskultur.  FeHtrede. 
(==  Hihliotluk  für  inod.  (leisteslebeu.  Her. 
V.  H.  K.  Huliniiiiii),  .lulirg.  I,  Heft  I.) 
Risennch,  Thüring.  Veringsanst.  31  S. 
M.    1,00. 

2043)  W.  Schwaner,  I).  (iründunf!:  d.  Freien 
Fioehscluile:  Volkserzieher  6,  S.  9-10.  (Dazu 
H.  Wille:  ib.  S.  Id,','.) 

2044)  1).  Akademie  für  Social  u.  Handels- 
wi.'^sen.sehaften  z.  Frankfurt  a.  M.  .3.  Aufi. 
.Jena,  G.  Fischer.     89  S.     M.  ()/)0. 

2045)  Volkstüml.Hochrteliiilkursc  in  Oesterreich : 
.SocialRs  ■{,  S.  i.39-4(),  609-12. 

2040)  Volk«tüniI.  Hoch.Hcliulkurae  an  d.  dtneh. 
Univ.  in  i'rag:  Dtseh.  Arbeit  I,  S.  9H9-92. 

2047)  W  Rein,  FerienkurHC  für  Gebildete: 
Zeit".  1»,  8.  11/5. 

Yolk^tbildunic  und  Socialpfidugogik. 

2048)  P.  de  Coubertin,  Notes  sur  l'^ducation 
publique.  Paris,  Hachette.  1901.  320  S.  Fr. 
3,50.    ||F.  Kem^ny:  DSchule.  5,  8.  2^9-90.]| 

2049)  RektorHorn,  Ueber  volkstümliche Bildg.: 
EvSchulbl.  4(i,  S.  229-.^0. 

2050)  O.  Heu  mann,  D.  Einfluss  d.  Volksbild, 
auf  d.  Volkswohlfahrt:  TheologPraktMschr. 
12,  N.  5. 

2051)  A.  H., Volksbildungsbestrebungen:  HPBll. 
128,  S.  286-301. 

2052)  G.  Hamdorff,  Volksbilduugsvereine  in 
Deutschland:   BurschenschBll.   16',   8.   147. 

205S)  G.  Wittmer,  D.  Comenius-Ges.  u.  ihre 
Bedeut.  für  ^.  heutige  Volksbild.:  AZg". 
N.  231. 

2054)  E.  Fleisch ner,  D.  dtsch.  Volksbildungs- 
wesen in  Böhmen:  DArbeit.  1,  N.  6,  7. 

2055)  B.  Clemenz,  D.  Entwickl.  d.  Volks- 
bildung in  Schles.:  Roland  1,  8.285/9. 

205ß)  E.  Krüger,  D.  socialen  Aufgaben  d. 
Volksschullehrers.  Frankfurt  a.  JNI.,  Diester- 
weg.     84  8.     M.  1,00. 

2057)  Aumayr,  8ocialpädagogik:  Zschr.d.ober- 
österreich.  I>andlehrer-Ver.   8.  305/9,  321/7. 

2058)  P.  Bergemann,  Sociale  Pädagogik  auf 
erfahrungswissensch.  Grundlage  u.  mit  Hilfe 
d.  induktiv.  Methode    als   universalist.  oder 


Kulturpädagogik.     Gera,    Hofmann.      1900. 

XVI,  615  8.     M.   10,00.     lECIU.  K.  919-20.11 

2059)  H.  Schiller,  E.  Beitr.  z.  soc.  Pildagogik: 

DSchule.  .5,  S.  46-51,  89-95.  TP.  Bergemann.) 

2000)  .1.  Edel  heim,  Beitrr.  z.  Gench.  u.  Hociul- 
itildag.  m.  besond.  Berücksieht.  «1.  franx. 
Kevoluti«)nHzeitalter8.  B.,  Akadem.  Verl.  für 
sociale  Wissenschaft.  223  8.  M.  8,50.  ||Rud. 
Lehmann:  DEZ.  23,  8.  3089-91. ]| 

2001)  M  Schilling.  Unser  Ziel  u.  unsere  Wege: 
PaedStud.  23,  S.  218-28.    (Socialpädagogik.) 

2002)  .1.  Edel  heim,  1)  Aufg  d  Socialpftda- 
gogik:  DWortc.  21,  .V.  9. 

2003)  Lerse,  Ueber  Individual-  u.  Social- 
erziehung:  PädagZeit^^.  15.  Okt. 

2064)  G.  Wyneken,  Dtsch.  J.<andcrziehungs- 
heime:  ComeniusBIl.  10,  8.86/97. 

2065)  W.  Frei,  Landerziehungsheime.  Dar- 
stellung u.  Kritik  e.  mod.  Keformschule. 
L.,  Klinkhardt.     VI,  9ö  8.     M.   I,«0. 

Schule  und  Ausland. 

2066)  Pfarrer  Kaufmann,  D.  dtach.  Schule 
im   Ausland:   ütschEvangelisch.  1,  S.  49-62. 

2067)  W.  Ahrens.  D.  dtsch.  Schulen  im  Aus- 
land: PaedStud.  2  <,  S.  181/7. 

2068)  E.  Kapf,  Von  dtsch.  Schulen  im  Aus- 
lande. (=  Schriften  d.  Allgem.  dtsch  Schul- 
vereins z.  Erhalt,  d.  Deutschtums  im  Aus- 
lande.   Heft  4.)    B.,  G.  Reimer.     M.  0,50. 

2069)  G.  Lenz,  D.  dtsch.  Schulen  im  Ausland: 
DErde.  1,  N.  1/2. 

2070)  J.  Kindermann,  Dtsch.  Schulwesen  in 
Frankreich  während  der  Okkupation: 
EvVolksschule.   15,  S.  487,  494/6. 

Schulniuseen. 

2071)  H.  Bohn,  1).  Schäffermuseum  in  Jena, 
ein  Vorläufer  d.  dtsch.  Schulmuseums: 
MschrHSch.  1,  8.  569-76. 

2071  a)  H.  8  c  h  m  i  d  k  u  n  z  ,  Berliner  Schul- 
museen :   PaedA.  44,  8.  224/8. 

2071b)  H.  Walter,  Schulmuseen:  BremSchulBl. 
7,  N.  10. 

2071c)  O.  Knörk,  Staatsschulmuseen:  Tag  1901, 
X.  567. 


1,7 

Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 


Allgemeines:  Psychologie  und  Grundlage  N.  2072.  —  Ursprung  und  Entwicklung  N.  -JOW.  —  WelUprMhe  und 
Sprachgebiet  N.  2099.  —  Kindersprache  N.  •.'104.  —  SprachftstheUk  N.  2106.  -  Oescfaiehte  der  Schriftaprsohe  N.  2117.  — 
Sprache  und  Stil  einzelner  Dichter  und  Schriftsteller:  A.  Haroersteten  N.  2128;  H.  Manuel  N.  2129:  M.  Luther  N.  2130;  J. 
Mathesins  N.  2131;  Ägidins  Albertinns  N.  2132:  J.  Ch.  Gottsched  N.  21S;J:  G.  E.  Lessing  N.  2134;  Wieland  N.  2133;  Ooetlia 
N.  2136;  A.  F.  Langbein  N.  2139;  J.  V.  Ton  Scheffel  N.  2140;  A.Stifter  N.  2141;  F.  Renter  N.  2142.  —  Standestprachen  (Aerate. 
Jiger,  Juristen  [Kanileistil],  Physiologen,  Soldaten,  Studenten,  Turner)  N.  2144.  —  Oeheimsprachen :  (Gaanertprmehe,  JBdiach- 
Dentsch)  N.  2159.  —  Wörterböoher  N.  2164.  —  Wortforschung:  (Etymologie)  N.  2169:  einxelne  wortknndliobe  Studien  X.  2191; 
Bedeutung  und  Bedeutungswandel  N.  2236.  —  Spraohreinheit:  Lehnwort  N.  224Ö;  Fremdwort  (Allgemeines,  Verdeutschung««, 
verschiedene  Fremdwörter)  N.  2243.  —  Sprachrichtigkeit  N.  2273.  —  Sprachlehre  und  Grammatik:  Allgaaeinei  N.  8289; 
Einzelfragen  uns  der  Graramatik^N.  2300.  —  Aussprache  und  Rechtschreibung  N.  2314.  —  MondarUn:  AUgMiaine«  N.  2347; 
Oberdeutsch  N.  23.")3;  Mitteldeutsch  N.  2373;  Niederdeutsch  N.  2384.  —  Die  deutsch  Sprache  im  Ausland  N.  2S93.  — 


46 


1,7,     Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 


2072-2120 


Allgemeines: 
Psychologie  und  Grundlage. 

2072)  W.  Wundt,  Völkerpsychologie.  Bd.  I: 
D.  Sprache.  2  Bde.  L.,  Engelmann.  1900/1. 
XV,  627  S.;  X,  (i44  S.  M.  14,00;  M.  15,00. 
1[0.  Külpe:  DLZ.  23,  S.  3;j0;7.ij 

2073)  L.  Sütterlin,  I).  Wesen  d.  sprachl.  Ge- 
bilde. Krit.  Bemerkgn.  z.  Wilh.  Wundts 
Sprachpsychologie.  Heidelberg,  Winter.  VII, 
192  S.     M.  4,00. 

2074)  B.  Delbrück,  Grundfragen  d.  Sprach- 
forsch. (JBL.  1901  I  8:2.)  |[Ph.  Wegner: 
LCBl.  S.  401-10.]| 

2075)  H.  Hirt,  Allg.  Sprachwissensch.  (=N.226, 
S.  H-25.) 

2076)  G.  V.  d.  Gabelentz,  D.  Sprachwissen- 
schaft. (JBL.  190118:3.)  ![H.  Oldenberg: 
ZDPh.  34,  S.   107/8.]| 

2077)  Ch.  F.  Krause,  Sprachwissenschaftl. 
Abhh.  (JBL.  1901  18:8.)  ||R.  M.  Meyer: 
Euph.  9,  S.  731/2.11 

2078)  R.  M.  ]\Ieyer,  Z.  Gesch.  einiger  linguisti- 
scher Hypothesen:  IndogermanForsch.  13, 
S.  126-32. 

2079)  E.  Wasserzieher,  Leben  u.  Weben  d. 
Sprache.  Arnsberg,  Becker.  III,  167  S. 
M.  1,50. 

2080)  F.  Mauthner,  Beitrr.  zu  e.  Kritik  d. 
Sprache.  Bd.  1/2  (JBL.  1901  18:4.)  1[H. 
Häfker:  Ges.  3,  S.  408-10;  Th.  Lessing: 
ib.  S.  410/9;  Otto  Keller:  NPhRs. 
S.  329-35;  C.  Schneider:  Zwanzigste  Jh. 
S.  356,8;  L.  Hirschlaff:  ZPaedPsych. 
S.  183-91.]| 

2081)  Dasselbe:  Bd.  3  (Z.  Grammatik  u.  Logik). 
Ebda.     VIII,  666  S.     M.  12,00. 

2082)  H.  Jacobsohn,  Z.  Sprachwissensch.: 
N&S.  103,  S.  229-36.  (F.  Mauthner.) 

2083)  R.  M.  Meyer,  D.  Sprache  u.  ihr  Richter: 
Nation.  18,  S.  90/3.  (F.  Mauthner.) 

2084)  F.  Mauthner,  Zur  Kritik  d.  Sprach- 
wissenschaft: ZeitB.  2,  N.  3. 

2085)  id.,  Erfahrung  u.  Sprache:  Zukunft  41, 
S.   100/4. 

2086)  id.,  Situation  u.  Sprache:  ib.  40,  S.  265-76. 

2087)  Meisner,  Sprachpsychologisches  aus  d. 
Schule:  ZDU.  16,  S.  712/3. 

2088)  G.  V  o  g  r  i  n  z ,  Gymnasium  u.  Sprachwissen- 
schaft: Gymnasium  20,  S.  749-54. 

2089)  Th.  Franke,  I).  Sprachschule  als  wich- 
tiges Mittel  d.  Sprachforschg. :  EvSchulbl.46, 
S.  57-72. 

2090)  L'ann^e  linguistique.  Publice  sous  les 
auspices  de  la  soci^t^  de  philologie.  Tome  I . 
1901-02.  Paris,  Klincksieck.  VI,  301  S. 
Fr.  6,00. 

2091)  H.  Oertel,  Lectures  on  the  study  of 
language.  New  York,  Scribner.  XVII,  346  S. 

2092)  J.  G.  Talen,  Nieuvc  taalpsychologie : 
Taal  en  letteren  12,  S.  46-50. 

2093)  W.  Thomsen,  Sprogvidenskabens  his- 
torie  en  kortfattet  fremstilling.  Kopenhagen, 
Gad.     4°.     87  S.     ||JGPh.  24,  S.   I5.]| 

Ursprung  und  Entwicklung. 

2094)  Zaborowski,  D.  Ursprung  d.  Sprache. 
Aus  d.  Französ.  übers.  L.,  Schnurspfeil.  III, 
203  S.     M.  0,60. 

2095)  W.  Hellpach,  Ursprung  u.  Entwickl.  d. 
Sprache:  TglRsB.  N.  124/6. 

2096)  Alberts,  D.  Ursprung  d.  Sprache:  Wissen 
für  Alle  2,  S.  373/4. 


2097)  P.  de  Reul,  L'^volution  du  language  du 
point  de  vue  sociologique  dans  l'histoire  du 
language.  Brüssel,  28  S.  (Aus:  Revue  des 
cours  et  des  Conferences.) 

2098)  F.  Schröder,  D.  Pessimismus  in  d. 
Sprachentwickl.:  DWelt.  5,  N.  6,  7,  8. 

Weltsprache  u.  Sprachgebiet. 

2099)  F.  Bettex,  Sprache  u.  Weltsprache: 
Türmer  4',  S.  616-26. 

2100)  R.  Franceschini,  Weltsprache:  NWTBl. 
1901,  N.  99. 

2101)  F.  Streinz,  D.  Problem  d.  Weltsprache: 
ib.  N.  226. 

2102)  A.  V.  Velics,  Über  d. Einheit  d. Sprachen. 
Budapest,  Vass.  60  S.  M.  2,00.  |[M.  Bruch- 
mann: BPhW.  S.  630/2.]| 

2103)  F.  Oppenheim  er,  D.  Herrschaftsgebiet 
d.  Sprache:  Woche  N.  36. 

Kindersprache. 

2104)  W.  Ament,  Begriff  u.  Begriffe  d.  Kinder- 
sprache. B.,  Reuther  &  Reichard.  VI,  85  S. 
M.  2,00. 

2105)  Studien  über  d.  Sprachschatz  d.  Kinder: 
Praxis  d.  kathol.  Volksschule  10,  N.  23. 

Sprachästhetik. 

2106)  J.  Boock,  Sprachästhetik.  Grundlegung, 
Methodik  u.  Technik  für  d.  Behandl.  d. 
Formenschönheit  im  dtsch.  Unterricht.  B., 
Gaertner.  VIII,  228  S.  M  4,00.  |[LCB1. 
S.  1089;   A.  Jonas:  ZGym.  56,  S.  549-51.]| 

2107)  0.  Weise,  Ästhetik  d.  dtsch.  Sprache. 
L.,  Teubner.     VIII,  309  S.     M.  2,80. 

2108)  B.  F.  Hänsch,  Darstell,  u.  Kritik  d. 
Gedanken  Herders  über  d.  Muttersprache: 
PaedStud.  23,  S.  337-19,  369-93. 

2109)  F.  Nonnemann,  Vaterlandsliebe  u. 
Muttersprache:  Kritik  17,  S.  148-62. 

2110)  E.  Reichsamt  für  deutsche  Sprache : 
BBlDBuchh.  69,  N.  287. 

2111)  E.  Cremer,  D.  poet.  Formen  d.  dtsch. 
Sprache  nach  ihrer  bist.  Entwickl.  u.  ihrem 
Wesen  dargestellt  u.  an  zahlreichen  Bei- 
spielen erläut.  B.,  Gerdes  &  Hödel.  XII, 
332  S.     M.  4,50. 

2112)  E.  Sie  vers,  lieber  Sprachmethodisches  in 
d.  dtsch.  Dichtg.:  NJbbKlAltGL.  9,  S.  53-67. 

2113)  R.  G.  Berg,  Sprachgespenster  in  d. Dichtg.: 
Varia  5,  N.  7.  (Vgl.  LE.  4,  S.  1711/2.) 

2114)  E.  Schlaikjer,  Naturalismus  u.  Sprache: 
ZeitB.  12,  S.  186/7. 

2115)  P.  Heyse,  Sprache  u.Stil:  NWTBl.  N.  136. 

2116)  W.  Münch,  Sprache  u.  Religion:  ZDU. 
16,  S.  665-78. 

Geschichte  der  Schriftsprache. 

2117)  ().  Bchaghel,  Gesch.  d.  dtsch.  Sprache. 
Strassburg,  Trübner.  111,  641  S.  M.  4,00. 
(Aus:  H.  Paul,  Grundriss  d.  German.  Philo- 
logie.) 

2118)W.Scheel,  Neuhochdtsch.  Schriftsprache. 
(N.  226,  S.  45-60.) 

2119)  O.  Weise,  Unsere  Muttersprache,  ihr 
Werden  u.  ihr  Wesen.  4.  Aufl.  L.,  Teubner. 
VHL  263  S.     M.  2,60. 

2120)  F.  Linde,  D.  Einfluss  d.  Kultur  auf  d. 
P^ntwickl.  d.  Muttersprache:  EvSchulbl.  46, 
S.  7-32. 


2131-2171 


1,7.    GcHchichte  der  neuhochdeutschen  SchriftHprache. 


47 


2121)  K.  Bohnenberger,  Sprachgesch.  u.  polit. 
Gesch.:  ZHM.:  3,  S.  ;<21/7. 

2122)  O.  Bremer,  Polit.  Gesch.  u.  Sprachgesch.: 
HVj.  f),  S.  Mb-iQ. 

2123)  Elise  Wilm,  Sprachvergleiche  u.  8prach- 
gesch.  in  Mädchenschulen  u.  Seminar.  Ein 
Hilfsbuch  für  Lehrer  u.  Schüler.  Halle, 
Gobauer  &  Schwetschke.  VHI,  5G  S.   M.  0,«<i. 

2124)  J.  Bendel,  Sprachgeschichtliches  in  d. 
Volksschule:  KZEü.  51,  S.  3üf)-77,  408-15, 
449-57. 

2125)  Beese,  D.  neuhochdtsch.  Schriftsprache 
in  Hamburg  während  d.  16.  u.  17.  Jh.  Progr. 
Kiel,  ivioi.  4».  23  S.  !(JBGPh.  24,  S.  112/3.]| 

2120)  A.  Bass,  Dar  kloanc  catechismo  vorz 
Beloseland:  Z Bücherfreunde.  6',  S.  248-50. 
(CMnibrische  Mundart  v.  1602.) 

2127)  H   Wunderlich,  Aus  d.  dtsch.  Sprach- 

fesch.:    LE.  4,    S.  455/6.      (Bespricht:    M. 
'reudenberger,  K.  O.  Erdmann.) 

Sprache    und    Stil    einzelner    Dichter    und 
Schriftsteller. 

2128)  E.  Busse,  Hamerstetens  Sprache  u.  Ortho- 
graj)hie.  (=  id. ,  A.  Hamersteten  |[Di88.  Mar- 
burg.   79,  20  S.JI,  S.  17-30.) 

2129)  Hedwig  Haldimann,  l).  Sprache  d. 
Hans  Manuel  (I525-7J):  ZHM.  3,  S.  285-307. 

2130)  F.  B  o  t h  e,  Lutherisches :  ZDU.  16,  S.  561-73. 

2131)  E.  (lüpf ort,  1).  Bergmannssprache  in  d. 
Sarepta  d.  J.  Mathesius:  ZDWF.  .'{  (Beiheft), 
S.  i— 107. 

2132)  (J.  Himmler,  Z.  Si)rache  d.  Aegidius 
Albertinus.  Beitrr.  z.  Gesch.  der  Münchner 
fiitteratur-  u.  J.)rucksprache  am  Beginne  d. 
17.  Jh.    Tl.  I.    Progr.    München.    48  S. 

2133)  E.  Reichcl,  Zugaben  z.  Gottsched- 
Wörterbuch:  ZDWF.  3,  S.  337-46. 

2134)  A.  W.  Ernst,  Lieber  Lessings  Sprache. 
(=  Lessings  Leben  u.  Werke  [St.,  Krabbe. 
VI,  529  S.     M.  5,50|,  S.  458-80.) 

2135)  P.  Beck,  Wielandiana:  DiöcesanASchwa- 
bon.  20,  S.  58-64.   (Fremdwort  bei  Wieland.) 

213G)  K.  A.  Boucke,  Wort  u.  Bedeutung  in 
Goethes  Sprache.  (JBL.  190J  I  8:53).  ||LCB1. 
S.  987;  E.  Kircher:  ZDWF.  3,  S.  368-72; 
F.  Sand  VOSS:  PrJbb.  109,  S.  528-40.11 

2137)  A.  Dreyer,  1).  bildliche  Ausdrucksweise 
in  d.  Lyrik  Goethes:  LittWarte  3,  N.  2. 

2138)  Th.  Matthias,  Goethe  u.  d.  Fremdwörter 
nach  den  Neubearbeitgn.  seiner  Werke: 
ZADSprV.  17,  S.  65/9. 

2139)  H.  Jess,  D.  Stil  d.  Langbeinschen  Er- 
zählgn.  (=  id.,  A. F.  Langbein  u.  seine  Vers- 
erzählgn.  [B.,  Duncker.  181  S.  M.  5,001, 
S.  131-79.) 

2140)  O.  Heilig,  Über  Sprache  u.  Stil  in 
Scheffels  Ekkehard:  Alemannia  29,  S.  56-72. 

2141)  A.  Sauer,  A.  Stifter  als  Stilkünstler. 
(=  Festschr.  d.Ver.  für  d.  Gesch.  d.  Deutschen 
in  Böhmen  [Prag,  Calve.  191  S.  M.  4,00], 
S.  108-16.) 

2142)  Carl  Müller,  Z.  Sprache  u.  Poetik  F. 
Reuters.      Progr.      Kiel,   Gymn.     4».     25  S. 

2143)  id.,  Zur  Sprache  Fritz  Reuters.  E.  Beitr. 
z.  Kenntnis  d.  mecklenburg.  Mundart.  L., 
Hesse.    50  S.    M.  0,80. 

Standessprachen. 

2144)  E.  Graef,  Neue  Beitrr.  z.  ärztlichen 
Fachsprache:  ZADSprV.  17,  S.  245/9. 

2145)  F.  Genthe,  Unsere  Weidmannssprache: 
TagB.  N.  365. 


2146)  H.  Brendel.  D.  WaidmannHspraohe: 
HambNachr.  1901,  N.  198. 

2147)  K.Bruns.Juristenstil:  ZADSprV.  17,8. 5/7. 

2148)  A.  Rothe,  Ueber  den  Kanzleistil.  Erweit, 
u.  ergänzter  Vortr.  IL  Aufl.  B.,  Heymann. 
35  S.     M.  0,60. 

2149)  D.  Kanzleistil:  KZEU.  51,  8.  530/2. 

2150)  D.  Kanzleistil:  Türmer  4«,  S.  2m/5. 

2151)  H.  Granier,  E.  Reformversuch  d.  preuas. 
Kanzleistils  im  J.  1800:  FBPG.  15»,  8.16M-80. 

2152)  M.  Vancsa,  Deutsch  als  Urkunden- 
sprache: DGBU.  3,  S.  117-20. 

2153)  H.  E.  Hering,  Z.  Fachsprache  d.  Phy- 
siologen :  Archiv  für  d.  gesamte  Physiologie 
d.  Menschen  u.  d   Tiere  89,  N.  3/6! 

2154)  Heeressprache  u.  Klassikerübersetzung: 
ZADSprV.  17,  S.  161/7. 

2155)  A.  Hofrichter,  D.  dtsch.  Arraeesprache: 
SüML.  4,  8.64-71. 

2150)  W.  Fabricius,  Zur  Studentensprache: 
ZDWF.  3,  S  91-101. 

2157)  A.  Maul,  Z.  Aufsatz:  Turnsprachliches: 
Mschr.  für  Turnwesen  21,  S.  70/5. 

2158)  R.  Cronheim,  Sportwelsch.:  ObereZehn- 
tausend  N.  21. 

Geheimsprachen, 

2159)  F.  Kluge,  Rotwelsch.  (JBL.  1901  I  8:7L) 
|[LCB1.  S.  1180/1;  L.  Günther:  LBlGRPh. 

.     23,  S.  209-14.11 

2160)  V.  Caöic,  Kroatische  Wörter  im  Voka- 
bulare der  Gaunersprache:  AKriminal- 
Authropolog.  9,  S.  298-310. 

2161)  J.  Gerzon,  Die  jüdisch-dtsch.  Sprache. 
E.  grammat.-lexikal.  Untersuchung  ihres 
dtsch.  Grundbestandes.  Franfurta.M.,  Kauff- 
mann.    133  S.    M.  2,50. 

2162)  J.  Eljashoff,  Ueber  Jargon  u.  Jargon- 
litt.: JüdAlmanach  1,  8.  56-60. 

2163)  L.  Sain^au,  Es.sai  sur  le  jud^o-allemand 
et  spec.  sur  le  dialecte  parl^  en  Valachie. 
Paris,  Tmpr.  nationale.     68  S. 

Wörterbücher. 

2164)  J.  u.  W.  Grimm,  Dtsch,  Wörterbuch. 
Bd.  4,  Abteil.  1.  Tl.  3,  Lfg.  3/4;  Bd.  10,  IJg. 
8/9;  Bd.  13,  Lfg.  1/2.  L.,  Hirzel.  ä  12 Bogen. 
j\  M.  2,00. 

2165)  F.  Detter,  Dtsch.  Wörterbuch.  (JBL. 
1897  I  8:39.)  |[H.  Wunderlich:  ZDPh.  34, 
S.  68/9.]| 

2166)  R.  Schroeder,  E.  Wörterbuch  d.  älteren 
dtsch.  Rechtsprache.    (=  X.  231,  8.  60—70.) 

2167)  Edwin  Schröder,  Ber.  über  d.  Fort- 
gang d.  Wörterbuches  d.  dtsch.  Rechts- 
sprache:  SBAkBerlin  8.  63/8. 

2168)  H.  Brunner,  Ber.  d.  Kommis.sion  für  d. 
Wörterbuch  d.  dtsch.  Rechtsprache:  ZSRG. 
23,  8.  364,'5. 

Wortforschung  (Etymologie). 

2169)  Zeitschrift  für  deutsche  Wortforschung. 
Her.  v.  F.  Kluge,  Bd.  3.  4  Hefte  ä  5  Bogen. 
M.  10,00. 

2169a)  T.  E.  Karsten,  Beitrr.  z.  german.  Wort- 
kunde: Memoire  de  la  soci^t^  n^o-philo- 
logique  ä  Helsingfors  8.  397-422. 

2170)  P.  Beck,  Kl.  Beitrr.  z.  neuhochdtsch. 
Wortschatz:  ZDWF.  3,  8.  366/8. 

2171)  Carl  Müller,  Beitr.  z.  neuhochdtsch. 
Wortschatz:  ib.  S.  251-61. 


4Ö 


i,7.     Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 


2172-2240 


2172)  Carl  Müller,  Aus  d.  Reichtum  d.  Volks- 
sprache: MVSächsVolksk.  '2,  N.  5. 

2173)  K.  Nyrop,  Ordenes  liv  (=  Kulturbibl.  2.) 
Kopenhagen,  Schuboth.  1901.  240S.  Kr. 4,00. 
|[JGPh.  24,  S.  201. Jl  (Euphemismus,  Volks- 
etymologie.) 

2174)"  A.  Ehrenfeldt.  Wortkunst  u.  Wort- 
aberglaube: Bund  1901,  N.  40/2. 

2175)  F.  Sohns,  Volksetymolog.  Plaudereien: 
ZDU.  16,  S.  211-3.'. 

2176)  J.  Kjederquvist,  Lautlich-begriffliche 
Wortassimilationen:  BGDS.  27,  S.  409-46. 
(Gesch.  d.  Volksetymologie.) 

2177)  F.  Bothe,  Miszellen:  ZDU.  16,  S.  708-12. 
(Volkstüml.  Wendungen  u.  Ausdrücke.) 

2178)  A.  G  o  m  b  e  r  t ,  R.  Arnold  über  R.  M. 
Meyers  „Vierhundert  Schlagworte" :  ZDWF. 
3,  S.  144-58. 

2179)  A.  Gombert,  Noch  einiges  über  Schlag- 
worte u.  Redensarten:  ib.  S.  159-82,  308-36. 

2180)  Vom  Bilderschmuck  d.  dtsch.  Sprache: 
DHeimat  5\  S.  75-83.    (Nach  H.  Schrader.) 

2181)  Th.  Distel,  Bunte  Hermäa.  (Etymolog. 
Plauderei.) 

2182)  G.  Biedenkapp,  Reise-Etymologisches. 
TagB.  N.  341. 

2183)  J.  Ziegler,  Modewörter:  NWTBl.  N.  115. 

2184)  O.  Ladendorf,  Modephrasen  u.  Neolo- 
gismen: ZDU.  16,  S.  696-703. 

2185)  Karl  Müller,  Klangworte:  ZDU.  16, 
S.  652/3. 

2186)  Karl  Schmidt,  Weitere  Beispiele  volks- 
tüml. Onomatopoesie :   ZDU.  16,  S.  186/9. 

2187)  R.  Preiser,  Mensch  und  Tier  in  d. 
Sprache  d.  Gewerbes.  (In:  Huldigungsschrift 
d.  fürstl.  Gymn.  zu  Gera  z.  70.  Geburts- 
tage Fürst  Heinrichs  XIV.,  S.  59-72.) 

2188)  Sachs,  Zusammenhang  v.  Mensch  u.  Tier 
in  d.  Sprache:  NeuphilologCBl.  16,  N.  11/2. 

2189)  F.  Kuntze,  D.  Sonne  im  Lichte  d. 
Sprachgesch. :  Grenzb.  1,  S.  430/5. 

2190)  F.  Reuleaux,  D.  Sprache  am  Sternen- 
himmel u.  Ost,  AVest,  Süd,  Nord.  (In:  Das 
Weltall  [B.  Schwetschke  1901.  4».  27  S. 
M.  1,20.]) 

Einzelne  irortkundliche  Studien. 

2191)  R.  Sprenger,  Kleine  Beitrr.:  ZDWF.  3. 
S.  13.3/9,  261/2.  (Anachronismus,  Anmerkung, 
aussetzen,  Bock,  eine  Art  Schiff,  drum, 
dumm,  Einsiegel,  endlich,  Erdtoffel  u.  a.) 

2192)  G.  Blumschein:  Altkölnisches:  ib 
S.  357/9. 

2193)  Peter  P.Albert,  Badener  oder  Badenser  ? : 
ib.  H.  10. '/5. 

2194)  R.  S  i  e  g  e  r ,  Bayerisch  u .  bairisch? :  DEr  de.  1 , 
S.  49. 

2195)  Ph.  Keiper,  Die  Boll  u.  der  Nollen: 
ZHM.  3,  S.  364-73. 

2196)  D.  Bretzel:  Heimdall  6,  S.  22,  38. 

2197)  R.  Sprenger,  Ein  „Carino"  sein:  ZDU. 
16,  S.  506, 

2198)  id.,  D.  Diebstinger:  ZDPh.  34,  S.  562. 

2199)  H.  Osthof  f,  Fechten:  BGDS. 27,  S.  343-52. 

2200)  O,  Weise,  Firlefanz,  Quirlequitsch, 
Tripstrille:  ZDWF.  3,  S.  122/8. 

2201)  A.  Goetze,  Gleich:  ib.  S.  142/3. 

2202)  J.  Peters,  Grenede.s,  nählich  u.  Uneren: 
ZDU.  16,  S.  713/4. 

2203)  J.  W.  Nagl,  Häring  u.  Häringsee: 
Wiener  Abendpost  N.  82. 

2204)  D.  dtsch.  Gruss  „Heil":  Heimdall  6, 
S-  37/8. 


2205)  Kautzsch,  Extraschlag:  ZADSprV.  1 7, 
S.  84. 

2206)  L.  Fuld,  Frau  oder  Fräulein?:  Universum 
18,  N.  41. 

2207)  E.  Dümmler,  Hamsterschrank:  ADA. 28, 
S.  295. 

2208)  B.  Crome,  Hof  u.  Hufe.  E.  philol. 
Unterr.     Diss.     Göttingen.     54  S. 

2209)  R.  F.  Arnold,  Wortgeschichtliches: 
ZDWF.  3,  S.  .347-52.  (Imponderabilien, 
weisse  Salbe.) 

2210)  F.  Kluge,  Kneipe:  ib.  S.  114-21.  (Hier- 
zu O.  Ladendorf:  ib.  S.  362/6.) 

2211)  M.  C.  P.  Schmidt,  D.  Ausdrücke  „Länge 
u.  Breite"  in  d.  Geographie:  Naturwissensch- 
Wochenschr.  NF.  I,  N.  23. 

2212)  0.  Mei Singer,  Lotekhölisch:  ZHM.  3, 
S.  121/7.     (Fränkisches  Händler-Rotwelsch.) 

2213)  A.  Goetze,  Lutherisch:  ZDWF.  3, 
S.  183-98. 

2214)  R.  Sprenger,  Mauke  (Obstversteck)  u. 
Verwandtes:  ZADSprV.  17,  S.  206/9. 

2215)  J.  Stosch,  Müdling:  ZDWF.  3,  S.  128/9. 

2216)  M.Bewer,  Mutterseelenallein:  Tag N. 409. 

2217)  J.  Stosch,  Notschreie:  ZDWF.  3,  S.  361/2. 

2218)  E.  Nestle,  Oben=wegen:  ZDU.  16,  S.508. 

2219)  E.  Goldbeck,  Etymologie  für  Reiter: 
Zschr.  für  Veterinärkunde.  14,  S.  384/6. 

2220) H. Wunderlich,  Schriftsteller:  ZDWF.3, 
S.  202-15. 

2221)  T.  E.  Karsten,  Beitrr.  z.  German.  Wort- 
kunde: Memoire  de  la  sociötd  n^o-philolog. 
k  Helsingfors  3,  S.  397-122.  (Sich  sehnen, 
drohen.) 

2222)  V.  Hin tn er,  Slegikar,  Butterfass,  Butter- 
kübel: ZDWF.  3,  S.  249-50. 

2223)  E.  Hoffmann-Krayer,  Speichel- 
leckerei: ZDU.  16,  S.  714. 

2224)  W.  Kohlschmidt,  „Sprokenkreuz" :  ib. 
S.  778. 

2225)  D.Wort  „Spree-Athen"'  für  Berlin:  Roland 
1,  S.  599. 

2226)  Lina  Irmisch,  Theekessel  (als  Schelt- 
wort): ZHM.  3,  S.  159. 

2227)  J.  Stosch,  Tirolisch:  ZDWF.  3,  S.  .3.59-60. 

2228)  id.,  Tölpel:  ib.  S.  198-201. 

2229)  D.  Ausdrücke  Treiber,  Kirchen treiber: 
MannheimerGBll.  3,  S.  142. 

2230)  V.  Hintncr,  Troje,  Tribweg,  Vi  eh  weg, 
Viehtrib:  ZDWF.  3,  S.  129-32. 

2231)  O.  Glöde,  Ueberall=überhaupt:  ZDU.  16, 
S.  374/5. 

2232)  G.  Bilfinger,  St.  Veitstanz:  ZDWF.  3, 
S.  2.38-41. 

2233)  J.  Zemmrich,  Vogtland  nicht  Voigt- 
land!: Unsere  Heimat  1,  S.  136/7. 

2234)  0.  Glöde,  Windeweh:  ZDU.  16,  S.  254/5. 

2235)  L.Wiener,  Z.Gesch.d.Wortes.,Zigeuner'': 
ASNS.  109,  S.  280-304. 

Bedeutung  und  Bedeutungsvrandel. 

2236)  D.  Sprachgeistes  Eintluss  auf  d.  Bedeut. 
d.  Wörter :  Praxis  d.  kath.  Volksschule  10,  N.  24. 

2237)  L.  Boisse,  LTeber  d.  moralische  Bedeut. 
d.  Wörter:  EthKultur.  10,  S.  44/5. 

2238)  E.  Meumann,  D.  Entstehung  d.  ersten 
Wortbedeutungen:  PhilosStud.  20,  S.  152-215. 

2289)  E.  Holzner,  Laut  u.  Bedeutung:  Wage  5, 

N.  40. 
2240)  Ed.  Marti nak,  Psycholog. Untersuchung. 

z.  Bedeutungslehre.    L.,  Barth.     1901.     VII, 

98    S.        M.    3,00.         |[H.     Schuchardt: 

LBlGRPh.  23,  S.  204/8. 


Ü241-2201 


l.r.     (lewchichte  der  neuhochilcutsrhcii  Schriftsprache. 


49 


'2*241)  A.  Waug,  Hcdeutiingsentwicklimg  unseres 
Wortschatzes.  Auf  Grund  v.  H.  Pauls  ,l)tsch. 
Wörterbudi"  in  d.  Hauptersclieinungeu  dar- 
gest.  Lahr,  Schauenburg.  1901.  XVI, '.'00  S. 
M.  ;{,00.  I[G.  Löschhorn:  LBlGRPh.  23, 
8.  208/9;  R.  M.  Meyer:  /DPh.  34,  S.  H8/9.]| 

2*242)  S.Singer,  Beitrr.  z.  vergleichenden  Be- 
deutungslehre: ZDWF.  3,  S.  220-37. 

2243)  W.  Michel,  Vom  Wert  d.  Worte: 
Kyffhäuser  3,  N.  22. 

2244)  F.  A.  Bncciocco,  Wandelnde  Worte: 
WienerZg.  1901,  N.  I  i2. 

Sprnchreinlieit  (Lehnwort  und  Fremdwort). 

2245)  F.  Sailer,  I).  Entwickl.  d.  dtsch.  Kultur 
im  Spiegel  d.  Lehnworts.  (JBL.  I!K)0  I 
():  13?.)     I|G.  ßinz:  ZDPh.  34,  8.  70/3.]J 

2246)  M.  Goldschmidt,  Germanisches  Kriegs- 
wesen im  Sj)iegel  d.  roman.  I^ehnwortes. 
(=  N.  213  a,  S.  49-70.) 

2247)  P.  Züge,  Vateihaus  u.  Muttersprache: 
Rhein WestfälZg.  19U2,  21.  Juni.  (Lehn- 
wörter.) 

2248)  Zeitschrift  des  Allg.  Dtsch.  Sprachvereins. 
Bd.  17.  Her.  O.  Streicher.  B.,  Verlag  d. 
allg.  dtsch.  Sprach-Ver.  12  Hefte  Ji  2  Bogen. 
M.  3,00.  (Mit  Beiheft  21.  Her.  v.  P.  Pietsch. 
ebda.     32  S.     M.  0,30.) 

2249)  W.  Kahle,  E.  Cöthener  Schulmann  d. 
18.  Jh.  über  d.  Gebrauch  d.  Fremdwortes 
in  d.  dtsch.  Sprache.  (Vortr.):  Ascania  1902, 
13.  Juni. 

2250)  A.  Brunner,  E.  lustiger  Aufsatz  J.  A. 
Schmellers:  ZADSprV.  17,  S.  97/9.  (Fremd- 
wortsucht.) 

2251)  G.  Saalfeld,  Z.  Sprachbeweg,  v.  heute: 
TglRsB.  N.  144. 

2252)  A.  Engels,  D.  Rache  d.  Sprachgeistes: 
ZADSprV.  17,  S.  99-102.  (Missbrauch  v. 
Fremdwörtern.) 

2253)  Ad.  Müller,  Schriftstellerische  Un- 
tugenden: ML.  71,  S.  289-91.  ((Jegen  d. 
Fremdwörter.) 

2254)  K.  Gomolvnski,  D.  Verschwommenheit 
d.  Fremdwörter:  ZADSprV.  17,  S.  337-10. 

2255)  E.  Wülfing,  I).  Fluch  d.  Fremdwörter: 
TglRsB.  N.  190. 

2256)  G.  Deile,  D.  höhere  Schule  u.  d.  Fremd- 
wörter: PaedStud.  27,  8.  141-53. 

2257)  Lesser,  Schule  u.  Fremdwortfrage: 
DBllEU.  29,  N.  39. 

2258)  E.  Proschwitze r,  Deutsch  u.  Latein 
beim  Rechenunterricht:  Freie  SchulZg. 
(Reichenberg)  27,  N.  .'")2. 

2259)  J.  Brodbeck -Arbenz,  D.  Fremdwörter 
im  Geschäftsverkehr:  Schweizerisches  kauf- 
männ.  Central-Bl.  S.  ir)-21. 

2260)  G.  Rauher,  Einiges  über  Schutzmarken: 
ZADSprV.  17,  8.  343,H. 

2261)  M.  Meverfeld,  Einige  engl.  Ausdrücke 
im  Deutschen:  Nation  18,  S.  716/8. 

2262)  Eisenbahn -Deutsch:  Zg.  d.  Ver.  dtsch. 
Eisenbahn -Verwaltgn.  41,  N.  101. 

'^263)  D.  Sprache  d.  neuen  Zolltarif gesetzes: 
ZADSprV.  17,  8.  33/7. 

2264)  Hussong,  Deutsch  oder  fremd?:  Kartell- 
Zg.  (Organ  d.  Verbandes  dtsch.  Studenten- 
Gesang -Vereine)  18,  N.  8.  (Fremdwort  in  d. 
Musik.) 

2265)  F.  E.  Petri,  Handbuch  d.  Fremdwörter 
in  d.  dtsch.  Schrift-  u.  Umgangssprache. 
23  Aufl.  bearb.  v.  E.  Samostz.  L.,  Grum- 
bach.    946  8.    M.  5,00. 


2266)  H.  Anders,  Musikalische  Fremdwörter: 
L.,  Kühle.     12".     56  8.    M.  0,20. 

2267)  R.  .Magnus.  1).  Handel,  Geldverkehr, 
Buchhaltung,  Briefwechsel,  Warenverkehr 
u.  Versicherungswesen.  Verdeutschg.  d.  ent- 
behrlichen Fremdwr)rter  d.  Handelssprache 
nebst  4  Vorlagen  für  dtsch.  Wech-xelvor- 
drucke.  (=  VerdeutschungsbOcher  d.  alle, 
dtsch.  Surachvereins.  Bd.  2.)  B.,  Verl.  d. 
allgem.  dtsch.  Sprachvereins.    87  8.    M.  0,60. 

2268)  E.  Arens,  Komposita  u.  Fremdwörter: 
Gymn.  20,  8.  789-99. 

2269)  H.   Dunger,    Crematist,    Crematistik: 
•      ZADSprV.  17,  S.  134/7. 

2270)  P.  Hasse,  Menagicren  u.  changieren: 
MVLübeckG.  10,  Heft  9. 

2271)  E.  Engel,  Milieu:  ÜL&M.  88,  N.  48. 

2272)  P.  Beck,  Patvarist  u.  Patvarie:  ZADSprV. 
1 7,  8.  290. 

2273)  K.Menge,  Revue,  Rund.schau :  ib.  8. 11/3 

2274)  K.  Scheffler,  Central bahnhof  oder 
Hauptbahnhof?:  ib.  S.  7-10.  (Hierzu  A. 
Blum:  ib.  8.  lOi/3.) 

Sprachrichtigkeit. 

2275)  F.  Reuleaux,  Sprachfragen  u.  Sprach- 
klagen: Tag  N.  317,  319. 

2276)  J.  Zelter,  Sprachl.  Zeit-  u.  Streitfragen: 
ASchulpraxis.  5,  8  369-71,  391/3,  460/2, 
483/6. 

2277)  Vorschläge  z.  Minderung  d.  wissensch. 
Sprachverwirrung:  ChemikerZg.  25,  N.  19. 

2278)  0.  Schroeder,  Vom  papiernen  Stil. 
5.  Aufl.    L.,  Teubner.    VIH,  102  S.    M.  2,00. 

2279)  G.  Hermann,  D.  Sünder  an  unserer 
Sprache.  Z.  Warnung  u.  Belehrg.  geschr. 
B.,  ,Vita^     106  8.    M.  1,00. 

2280)  K.  Lühr,  Einige  Sprachsünden:  AZgB. 
N.  239. 

2281)  D.  dtsch.  Sprache  u.  d.  Hochschulen: 
Heimdall  7,  8.  61. 

2282)  Th.  v.  Sosnosky,  I).  Sprache  des  Roman- 
Menschen:  Nation  18,  8.  .-513/5. 

2283)  Ed.  Engel,  Deutsche  Sprachkultur: 
Zeitgeist  N.  52. 

2283a)  Serafine  Detschv,  Erziehung  d. 
Sprache:  VelhKlasMhh.  16,  8.  470  1. 

2284)  F.  Avenarius,  Gutes  Deutsch:  Kw.  15«, 
8.  325/9. 

2285)  H.  Dunger,  ^Des  Herrn  Zahnarzt  A" 
oder  des  , Herren  Zahnarztes  A*1:  ZADSprV. 
17,  8.  312/5. 

2286)  Ed.  Engel,  Derselbe,  Dieselbe,  Dasselbe: 
Zukunft  39,  8.  348-51. 

2287)  H.  Stickelberger,  Nicht  ohne  Mias- 
f allen:  ZDU.  16,  8.  59. 

2288)  Z.  Sprachpflege:  Heimdall  6,  S.  78/9. 
(Völkisch  oder  volkhaft?) 

Sprachlehre  und  (jrammntik: 
Allgemeines. 

2289)  L.  Sütterlin,  D.  dtsch.  Sprache.  (JBL. 
1901  I  8:21.3.)  |[F.  Weidling:  Euph.  9, 
S.  208-12. Jl 

2290)  R.  Günther,  Handbuch  d.  dtsch.  Sprach- 
lehre für  Lehrbildungsanstalten.  Bd.  1:  Dtsch. 
Lautlehre  u.  Sprachgeschichte  für  Lehrer- 
seminare.   3  Aufl.    L,Dürr.    104  8.  M.  1,;>0. 

2291)  O.  Lyon,  Handbuch  d.  dtsch.  Sprache 
für  höh'  Schulen.  Mit  Uebungsauf gaben. 
Tl.  1:  Sexta  bis  Tertia.    8.  verm.  u.  verb. 


JkhreBberioht«  für  neuere  dentsohe  hitteratnrgeiohiohte.    XIII. 


50 


1,7.     Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 


2292-2331 


Doppelaufl.      L.,    Teubner.      VIII,    294    8. 
M.  2,80. 

2292)  P.  Tesch,  Dtsch.  Sprachgesch  u.  Sprach- 
lehre. Tl.  2:  Lautlehre,  Mundarten,  Sprach- 
gesch. u.  Bedeutungswandel.  2  Aufl.  Halle, 
Schroedel.     XII,  144  S.     M.  1,30. 

2293)  G  L.  Cleve,  D.  Sprache  in  d.  wir  ge- 
boren sind  E.  Anleitg.  z.  Studium  u.  Ge- 
brauch d.  Volksdialekts  für  d.  Kirche  u. 
ihre  Diener.  B.,  Meyer  &  Wunder.  32  S. 
M.  0,50. 

2294)  A.  Matthias,    Hilfsbuch   für   d.  dtsch. 
Sprachunterricht  auf  d.  drei  unteren  Stufen 
höh.   Lehranstalten.     3.  Aufl.      Düsseldorf,' 
Blasius.     If)9  S.     M.  1,50. 

22^5)  Sanden,  Dtsch.  Sprachlehre  für  höh. 
Schulen.  Aus  d.  Lehrplänen  d.  kgl.  Comenius- 
Gymnas.  zu  Lissa  her.  Lissa,  F.  Ebbecke. 
V,  44  S.     M.  (1,40. 

2296)  F.  Wollmann,  D.  dtsch.  Sprachunter- 
richt in  d.  Volks-  u  Bürgerschule  nach  d. 
Grundsätzen  Rud.  Hildebrands.  Mit  be- 
sond.  Berücksicht.  d.  Sprachinhaltes.  2.  Aufl. 
Wien,  PichlerWw.  &Sohn.  IV,  58  S.  M.1,"0. 

2297)  A.  Braun,  Dtsch.  Sprachschatz  für  Lehrer 
U.Freunde  unserer  Muttersprache.  L  ,  Brand- 
stetter.  VL  212  S.  M.  2,50.  |[H.  Wunder- 
lich: ZDPh  34,  S.  69-70.JI 

2298)  E.  E  n  g  e  1  i  e  n ,  Grammatik  d.  neuhoch  dtsch. 
Sprache.  5.  Aufl.  her  unter  Mitwirk.  v.  H. 
Jautzen.  B.,  W.  Schnitze.  VIII,  619  S. 
M.  8,00. 

2299)  0.  Lyon,  Dtsch.  Grammatik  u.  kurze 
Gesch.  d.  dtsch.  Sprache.  4.  Aufl.  (=  Samml. 
Göschen  N.  20.)  L.,  Göschen.  12o.  153  S. 
M.  0,80. 

Einzelfragen  ans  der  Grammatik. 

2300)  H.  Wunderlich,  D.  dtsch.  Satzbau. 
(JBL.  1901  I  8:216.)  |[K.  v.  Bahder:  Ale- 
mannia 30,  S.  284/6;  O.Weise:  MschrHSch. 
1,  S.  192/4.]| 

2301)  E.  Holzner,  D.  dtsch.  Satzbau:  Zeitw. 
32,  S.  117/8. 

2302)  O.  Dittrich,  D.  sprachwissensch.  Defi- 
nition d.  Begriffe:  „Satz" u.  „Syntax":  Philos- 
Stud.  19,  S.  93-128.    |[JBGPh.  24,  S.  19-20.]| 

2303)  P.  Barth,  Z.  Psychologie  d.  gebundenen 
u.  d.  freien  Wortstellung:  ib.  S.  22-49. 

2304)  J.  Gi  11h  off,  D.Zug  vom  Verbum:DWelt. 
N.  30/1.     (Zeitungsdeutsch.) 

2305)  K.  G.  Rendtorff,  A  problem  in  German 
Syntax:  Transactions  and  Publications  of  the 
American  philogical  association  22,  S.  50/1. 

2306)  F.  Graz,  Wir  gingen  mit  ihm  epazieren 
=  ich  und  er  gingen  spazieren:  ZDU.  16, 
S.  370. 

2307)  H  Paul,  D.  Umschreibung  d.  Perfectum 
im  Deutschen  mit  haben  u.  sein:  AbhhAk- 
München.  22,  S.  159-210. 

2308)  H.  Molz,  D.  Substantivflexion  seit  mittel- 
hochdtsch.  Zeit:  BGDS.  26,  S.  209-343. 

2309)  W.  Steglich,  Über  d.  Ersparung  v. 
Flexions-  u.  Bildungssilben  bei  kopulativen 
Verbindungen.    Diss.    Freiburg.    52  S. 

2310)  St.  W.  Cutting,  Concerning  the  modern 
german  relatives  „das"  and  ,was"  in  clauses 
dependent  upon  substantivized  adjectives. 
Chicago,  University  Press.     21  S. 

2311)  E.  B aumgar tn  er,  D.  hochdtsch.  Adverbia 
auf  — lings.     Diss.     Freiburg.     38  S. 

2312)  J.  E.  Wülfing,  Nochmals  das  ver- 
gleichende ,al8":  ZADSprV.  17,  S.  281/4. 


2313)  L.  Fulda,  D.  eingebildete  Kranke.  E. 
Titelfrage:  BerlTbl.  N.  26. 

Aussprache  und  Rechtschrcibiuig'. 

2314)  Carl  Ackerknecht,  Zur  Aussprache  d. 
Schriftdeutschen:  NKBIGW.  9,  S.  378-86, 
453-62. 

2315)  P.  Tesch,  Dtsch  Sprachgesch.  u.  Sprach- 
lehre. Für  Präparanden,  Seminaristen  u. 
Lehrer.  Tl.  1.  Rechtschreibung.  Wort- 
bildungs-  u.  Satzlehre.  2.  Aufl.  Halle, 
Schroedel.     XII,  272  S.     M.  2,70. 

2316)  M.  Übelacker,  D  amtl.  Rechtschreib, 
für  d.  Selbstunterr.  1<».  Aufl.  Braunschweig, 
Euler.     VIII,   \2f<,  32  S.    M.  1,00. 

2317)  A.  Wilpert,  D.  dtsch.  Rechtschreib. 
Gross-Strehlitz,  Wilpert.     «7  S.     M.  0,25. 

2318)  Ph.  Brunner  u.  J.  Huth,  Ausführl. 
orthograpb.  Wörterbuch  d  dtsch.  Sprache. 
5.  Aufl.     Wien,  Perles    VIII,  232  S.  M.  1,40. 

2319)  K.  Duden,  D.  dtsch.  Rechtschreib  nebst 
Interpunktionslehre,  ein  ausführl.  Wörter- 
verzeichnis nach  d  für  Deutschland,  Oester- 
reich  u.  d.  Schweiz  gültigen  Regeln.  7.  Aufl. 
München,  Beck.     73  S.     M.  0,80. 

2320)  id.,  Orthograph.  Wörterbuch  d.  dtsch. 
Sprache  (=  Meyers  Volksbücher  N.  1289-90.) 
L.,  Bibliograph.  Institut.     129  S.     M.  0,20. 

2321)  G.  Gemss,  Wörterbuch  für  d.  dtsch. 
Rechtschreib,  nebst  Worterklärung  u.  Ver- 
deutschung d.  Fremdwörter.  2.  Aufl.  B., 
Weidmann.     IV,  276  S.     M.  1,50. 

2322)  K.  Erbe,  Wörterbuch  d.  dtsch.  Reclit- 
schreib.  nebst  e.  eingeh.  Darstell  d.  neuen 
Rechtschreibregeln  u.  d.  Lehre  v.  d.  Satz- 
zeichen, zugleich  e.  Handbüchlein  d.  dtsch. 
Wortkunde  u.  d.  Fremdwortverdeutschung, 
sowie  e.  Ratgeber  für  Fälle  schwankenden 
Sprach-  u.  Schreibgebrauchs.  St.,  Union. 
XVIV,  288  S.  M.  1,50.  |[0.  Bremer: 
ZADSprV.  17,  S.  293.]| 

2323)  T  h.  M  a  1 1  h  i  a  s  .Vollständiges  kurzgef  asstes 
Wörterbuch  d  dtsch.  Rechtschreibung,  mit 
zahlreichen  Fremdwortverdeutschgn.  u.  An- 
gaben über  Herkunft,  Bedeut.  u  Fügung  d. 
Wörter.  2.  vollst,  veränd.  Aufl.  L.,  Hesse, 
XXXI,  355  S.    M.  1,30. 

2324)  F.  Tetzner,  Wörterverz.  z.  dtsch.  Recht- 
schreib. Nach  d.  amtl.  Regeln  v.  1902. 
(=UB.  N.  4291.)  L.,  Reclam.  111  S.  M.  0,20. 

2325)  J.  Weyde,  Wörterbuch  für  d.  dtsch. 
Rechtschreib.  Nach  den  seit  1902  für  d. 
Dtsch.  Reich  u.  Oesterreich  u.  d.  Schweiz 
amtlich  gültigen  Regeln  bearb.  Wien, 
Tempsky.     271  S.     M.  1,50. 

2326)  0.  Brenner,  D.  lautl.  u.  geschichtl. 
Grundlagen  unserer  Rechtschreib.  L  ,  Teub- 
ner.   IV,  li8  S.     M.  1,00. 

2327)  W.  Hellwig,  D.  amtl.  Rechtschreib,  in 
Deutschland  u.  ihre  Gesch.:  BBlDBuchh. 
N.  52 

2328)  L.  Hohmann,  D  geschichl.  Entwickl. 
d.  Orthographie  u.  d.  orthograph.  Unterr. : 
RhBllEU.  76,  S.  11/7,  60-70. 

2329)  A.  Waag,  Ueber  Sprache  u.  Schrift  in 
Hinblick  auf  d.  jüngste  orthograph.  Kon- 
ferenz u.  d.  neue  dtsch.  Einheitsschreibg. 
Vortr.     Lahr,  Schauenburg.    19  S.    M.  0,50. 

2330)  O.  Brenner,  Was  dürfen  wir  v.  d.  dtsch. 
Rechtschreib,  fordern?:  ZADSprV.  17,  S. 
193-200. 

2381)  H.  Lattmann,  Z.  Rechtschreib.:  ZGymn. 
56,  8.  630/3. 


2392-2884 


1,7.    Geschichte  der  neuhochdeutschen  8chrift«prache, 


51 


2332)  Hin  Beitr.  z.  dtöch.  Rechtachreib  :  Vosa- 
Zg».  N.  10. 

2333)  A.  Holzhau  Ben,  E.  Amt  für  dtsch. 
Kechtsc-hreib.:  ZeitW.  31,  S.   148-50. 

2334)  .1.  Friinck,  Luudespolizei  u.  Ortho- 
gniphie:  PrJbb.   107,  S.  JJH-tiO. 

2335)  J).  neue  Kechtschreibung:  BerlTBl.  N.48fi. 
233«)    ({.    Biedenkapp,    I).    Furcht    vor    d. 

Nackten:     PiidagZeitW.     i>6.     Nov.      (Neue 
KechtHchreib.) 

2337)  C).  Brenner,  Z.  neuen  Rechtschreib.: 
AZg».  N.  34. 

2338)  K.  Duden,  Wie  ist  die  neue  Recht- 
schrcib.  zu  stunde  gekommen?:   MschrHSch. 

•1,  S.  f)(il-73. 

2339)  K.  JCrbe.  D.  neue  dtsch.  Rechtschreibung 
u.  ihr  Verhältnis  zu  den  bisher  gültigen 
Vorschriften.  Nebst  e  Wörterverzeichnisse. 
St ,  Union     b6  S.    M.  0,00. 

2340)  .1.  (J.  Klenk,  D.  neue  dtsch.  Recht- 
schroil).:  WürttSchulWoohenBl.  N.  48. 

2841)  .1.  Lang,  Neue  dtsch.  Orthographie: 
NBalmen( Wiesbaden).   i;5.  S.  ;{\V9. 

2342)  1^  V  Muth,  D.  neue  dtsch.  Rechtschreib.: 
Kultur  (Wieni  3,  N,  3. 

2343)  .1.  Schi  ff  eis,  D.  neue  Rechtschreib.: 
ASchulpraxis.  5,  S.  343/7. 

2344)  Sprater,  Unsere  neue  Orthographie: 
1)R.  3,  S.  lU)-20. 

2345)  E  ernstes  Wort  über  d.  neue  Orthographie: 
Wiener-Arniee-Zg.  N.  15. 

2346)  A.  Kirschmann,  Z.  Rechtfertigung  d. 
dtsch.  Schrift:  AZg».  N.  171. 

Mundarten: 
Allgemeines. 

2347)  R  L  0  e  w  e ,  Mundarten.(=  N.  226,  S.  75-88.) 

2348)  K.  Lory,  Dtsch.  Mundarten  als  gescliichtl. 
Denkmäler:  Umschau  6,  S.  ^<69. 

2349)  H.  Pfister-Schwaighusen,  Alldtsch. 
Stammes  -  Kunde  nach  Mundarten  u.  Ge- 
schichten mit  genauen  Grenzen  aller  Stämme. 
(=  Luckhardts  zeitgeschichtl.  Bibl.  Bd.  3.) 
L ,  Luckhardt.    XVI,  128  S.    M.  4,00. 

2350)  K.  Haag,  Verkehrs-  u.  Schriftsprache 
auf  d  Boden  d.  örtlichen  Mundart:  Neuere 
Sprachen  9,  S.  257-70,  321/9. 

2351)  F.  Wrede,  Ethnographie  u.  Dialekt- 
wissensch.:  HZ.  88,  S.  22-43. 

2352)  id.,  Bericht  über  R.  Wronkers  Sprach- 
atlas 19:  ADA.  28,  S.   160-74. 

Oberdeutsch. 

2353)  O.  Heilig,  Z.  Wortschatz  d.  Kenzinger 
Mundart:  ZHM.  3,  S.  87-95.  (Baden), 

2354)  H.  Weber,  Wörtersamml.  v.  Eichstätt 
u.  Umgebung:  ib.  S.  59-84.  (Mittelfranken.) 

2355)  O.  u.  L.  Hertel,  D.  Pfersdorfer  Mund- 
art: ib.  S.  96-120.    (Mittelfranken.) 

2356)  A.  J.  Ruckert,  Unterfränkische  Mund- 
art. Beitrr.  zu  e.  Samml.  v.  Ausdrücken, 
Redensarten  u.  Sprichwörtern  in  unterfränk. 
Mundart.  Würzburg,  Bucher.  204  S.  M.  1,60. 

2357)  K.  Bohuenberger,  V.  d.  Südostecke  d. 
Schwäbischen:  ZHM.  3,  S.  161-79. 

2358-59)  F.  Veit,  Ostdorf  er  Studien.    Heft  3. 

Tübingen,  Schnürlen.     X,   137  S.    M.  5,00. 

(Württemberg.) 
2360)  A.  Landau,  Bemerk,  u.  Berichtigungen 

zum     Wörterbuch    d.     elsäss.     Mundarten: 

JbGElsassLothr.  18,  8.  203/5. 


2861)  E.  C 1  a rac ,  Ä  traveni  notrcdialectaUacien : 
Revue Alsacienne  8.  S    520/5. 

2362)  D.  Muttersprache  in  Elsass-Lothr. :  Grenzb. 
i,  K    631-41. 

2363)  F.Wrede,  I).  Sprachatlas  d.  Dtuch.  Reich« 
u.  d.  elsäss.  Dialelctforsch  :  Verhandl.  d.  46. 
Vers  dtsch  Piniol,  u.  Schulmänner  S.  127/'9. 

2364)  M.  Beseler,  D.  Forbacher  Mundart  u. 
ihre  französ  Bestandteile.  Progr.  Furbach 
(Lothr).  19(0.  318.  |[Th.  Keiper:  ZHM. 3, 
8.  308-13.11 

2365)  Schweiz.  Idiotikon.  Wörterbuch  d. 
Schweizer-deutschen  Sprache  Begonnen  T, 
F.  Staub  u.  L.  Tobler.  Bearb.  v.  A.  Bach- 
mann, R.  Schoch,  H.  Bruppacher.  E. 
Schwyzer.  Heft  44/6.  Frauenfeld,  Huber. 
ä  f)  Bogen,     k  M.  2,00. 

2366)  Karl  Schmidt,  Schweizerdt«ch :  ZDU. 
16,  S.   128-80. 

2367)  J.  Zemmrich,  Deutsche  u.  Romanen  in 
d.  Schweiz:  Di:rde.  1,  S.  33/7. 

2368)  K.  Jittmayer,  Bergamaskische  Alpeu- 
mundarten.   L..  Reisland.  VI,  91  S.   M.  4.0(J. 

2369)  P.  Suter,  D  Züricher  Mundart  in  J.  M. 
Usteris  Dialektgedichten.  (JBL.  1901  I  8: 
297.)  [E.  Hof f mann -Krayer:  ADA.  2H, 
S.  373/4. Jl 

2370)  R.  Brandstetter,  D.  Mundart  in  d.  alten 
Luzerner  Dramatik:  ZHM   3,  S.  1-26. 

2371)  V.  Hintner,  Mundartliches  aus  Tirol: 
ib   8.  179-81. 

2371a)  A  Dach  1er,  Beziehungen  zwischen 
niederösterr.,  bayr.  u.  fränk.  Mundarten  u. 
Bewohnern:  ZÖsterrVolksk.  8,  N.  3/4. 

2372)  Th.  Gärtner,  Fremdes  im  Wortschatz  d. 
Wiener  Mundart:  ib.S.  127-51,184-210,274-84. 

Mitteldeutsch. 

2373)  A  Roeschen,  Nachträge  z.  Oberhefls. 
Wörterbuch : QuBUH VHessen.  1 90 1 , 8.^57-60. 

2374)  G.  Schöner,  Specialidiotikon  d.  Sprach- 
schatzes z.  Eschenrod  (Oberhessen) :  ZHM.  3, 
S.  22''-73,  329-54. 

2375)  F.  Weidling,  Zu  d.  Verzeichnis  der  in 
d.  Kölner  Mundart  vorkommenden  Fremd- 
wörter: ZDU.  16,  S.  1.30/2. 

2376)  R.  Jülich  er,  Miszellen  z.  mark.  Volks- 
sprache: Brandenburgia  11,  N.  6. 

2377)  H.  Henne  mann,  D.  Mundart  d.  sogen. 
Grunddörfer  in  d.  Grafschaft  Mansfeld. 
Diss.     Heidelberg.     1902.     50  S. 

2378)  R.  Reich hardt,  Z.  Wortachatz  d.  uord- 
thüring.  Mundart:  ZHM.  3,  8.  354-63. 

2379)  A.  Meiche,  Slavische  Beitrr.  z.  d.  dtsch. 
Mundarten  im  Königreich  Sachsen 
MVSächsVolksk.  2,  S.  !1. 

2380)  W.  Gönssgen,  D.  Mundart  v.  Dubraucke. 
Diss.     Breslau.     34  8.    (Lausitz.) 

2381)  W.  Böhm,  D.  Fremdwort  im  Böhmer- 
wald: Böhmerwald  3,  8.  10. 

2382)  Ct.  Keintzel,  Zu  den  Nösner  Wörtern 
u.  Wendungen  v.  H.  Kisch:  KBlVSbnbgLK. 
25,  8.  26-28.  (Entgegnung  v.  H.  Kisch:  ib. 
8.  52/9.) 

2383)  2.  Ber.  über  d.  Fortschritt  d.  Vorarbeiten 
z.  Siebenb.-dtsch.  Wörterbuch:  ib.  S.  17-20. 

Niederdeatsch. 

2384)  Korrespondenzblatt  des  Vereins  für  nieder- 
deutsche Sprachforsch.  Red.  C.  Walt  her. 
Heft  23.  Norden,  Soltau.  101  S.  M.  2,00. 
(Einzelne  Ausdrücke  vgl  auch  JBGPh.  24, 
8.  161/2.) 

7* 


52 


1, 8.    Metrik. 


2385-2419 


2385)  W.  Seelmann,  Niederdeutsch:  (=  N. 
226,  S.  60-75.) 

2386)  F.  Seiler,  D.  Ursprung  d.  Nieder- 
deutschen: TglsEsB.  N.  169-70.  (Dazu  L. 
Wilser:  ib.  N.  181.) 

2387)  K.  Th.  Gaedertz,  Bismarck  u.  d.  platt- 
deutsche Sprache.  (=  N.  2H6,  S.  170-88.) 

2388)  C.  F.  Müller,  D.  mecklenburg.  Volks- 
mund in  F.  Eeuters  Schriften.  Samml.  u. 
Erklär,  volkstüml. Wendungen  u.  sprichwörtl. 

.  Redensarten  im  mecklenburg.  Platt.  L., 
Hesse.     XII,  132  S.     M.  1,80. 

2389)  Urslaventum  zwischen  Elbe  u.  Rhein?: 
Globus  82,  S.  239-42. 

2390)  H.  Kohbrok,  D.  Lautstand  d.  zym- 
Gebietes  in  Dithmarschen.  Diss.  Kiel.  1901. 
80  S. 

2391)  J.  Reg  ehr,  D.  langen  Vokale  in  d.  nieder- 
dtsch.  Mundart  d.  Tiegenhöfer  Niederung 
vergleichend  dargestellt.  Diss.  Königsberg. 
55  S. 

2392)  H.  Carstens,  D.  Kantüffelbu:  JbV- 
NiederdSpr.28,S.  116/7.  (Mundart  v  Ohristians- 
holm  bei  Eckernförde.) 

Die  deutsche  Sprache  im  Ausland. 

2393)  Jahrb.  d.  dtsch.  Vereins  z.  Hebung  u. 
Pflege  d  Muttersprache  im  deutschredenden 


Belgien.    Her.  vom  Vereinsvorstand.     Arlan 
(Belgien),  Willems.     128  S.     M.  1,00. 

2394)  0.  Bremer,  Bildet  die  niederdeutsche 
Staatsgrenze  gegen  d.  Niederlande  u.  Belgien 
e.  Sprachscheide?:  DErde    1,  S.  1/4. 

2395)  J.  Zemmrich,  Sprachgrenze  u.  Deutsch- 
tum in  Böhmen.  BraunschAveig,  Vieweg. 
VII,  116  S.     Mit  Karten.     M    1,60. 

2396)  O.  Ebstein,  D.  dtsch.  Sprache  in  Frank- 
reich: Zeitgeist  N.  50. 

2397)  S.  Günther,  Dtsch.  Sprachinseln  in 
Italien:  DErde.  1,  S.  37-12. 

2398)  G.  Sacerdote,  Dtsch.  Sprachinseln  in 
Italien:  TagB.  190I,  N.  327,  329. 

2399)  P.  Dehn.  D.  dtsch.  Sprachen  in  Süd- 
europa: IllZg.  117,  N.  3056. 

2400)  K.  E.  Schmidt,  D.  Deutschen  in  Amerika 
u.  ihre  Sprache:  TagB   N.  51. 

2401)  F  X.  Kester,  Deutsch -Amerikanisch: 
Neuere  Sprachen  9,  S.  577-92. 

2402)  H.  Spiless,  Aus  d.  Thätigkeit  d.  Allg. 
dtsch.  Schulver.  z.  Erhaltung  d.  Deutschtums 
im  Auslande  in  Brasilien.  Erfolge  —  Hoff- 
nungen —  Wünsche.  (=  Schriften  d.  Allg. 
dtsch.  Schulver.  N.  5.)  B.,  Reimer.  38  S. 
M.  0,50. 

2403)  Sprachproben  z.  Beweise  d.  nahen  Ver- 
wandtschaftd.  germ.  Sorachen  untereinander: 
DSocialBll.  17,  S.  426/8. 


1,8 
Metrik. 

Kbythmas  nnd  Melodik  N.  2401.  —  tiesamtdarstellangen  der  deutschen  Metrik  N.  2409.  —  Rhytlimisciie  Fornienlelire: 
Einzelnes  (Romantischer  Vers,  Terziop,  Dactylus)  N.  2419;  Einzelne  Dichter:  A.  Ilamersteten  N.  2422,  Goethe  N.  2423,  A.  F. 
Langbein  N.  2424.  —  Keim  N.  2425.  -  Alliteration  N.  2428.   — 


Rhythmus  und  Melodik. 

2404)  K.  Bücher,  Arbeit  u.  Rhythmus.  3.  Aufl. 
L.,  Teubner.  X,  455  S.  M.  8,00.  |[A.  Poch- 
hammer: Umschau6,  8.661/3;  B.  Sijmons: 
Gids3,S.  436-65;  W.Hentschel:  Hammer  1, 
N.  l.]| 

2405)  R.  MacDougall,  Rhytme,  time  and num- 
ber:  American  Journ.  of  Psychology  Heft  1. 

2405a)  Mühlen bein,  Philos.  Vorfragen  über 
d.  mittelalterl.  Anschauung  vom  Schönen  u. 
vom  Rhythmus:  GregorianischRs.  1,  N.  4,  5. 

2406)  E.  Sievers,  Über  Sprachmelodisches  in 
d.  dtsch.  Dichtung.  Rektoratsrede.  L.,  Engel- 
mann. 19'U.  4".  23  S.  M.  1,20.  11  F.  Saran: 
JBGPh.  24,  S.  5 1/2. II 

2407)  J.  P.  Dabney,  The  musical  basis  of  verse. 
New  York,  Loiigmans.  2008.  l[Ac.62,S.342/3. 

2408)  Th.  Lipps,  Z.  Theorie  d.  Melodie: 
ZPsychPhys  27,  N.  4. 

Oesamtdarstellungen  der  deutschen  Metrik. 

2409)  J.  Kauffmann,  Dtsch.  Metrik.  (JBL. 
1897  I  9  :  17.)  |[H.  Hirt:  AnzIndogermanF. 
1.3,  S.  59-6 1.]| 

2410)  F.  Saran,  Metrik.  (==  N.  226,  S.  158-87.) 

2411)  id.,  Metrik:  JB(iPh.  24,  8.  51/5. 


2412)  K.  P.  Kummer,  Metrik.  (=  Dtsch.  Schul- 
grammatik. |L.,  Freytag.  IV,  252  S.  M.  3,00.1 
S.  235-52.) 

2413)  J.  Nie  den,  V.  d.  Versbau  oder  d.  Dich- 
tungsformen (Metrik).  (=  Dtsch.  Poetik  in 
kurzem  Abriss.  2.  Aufl.  |Strassburg,  Bull. 
26  S.    M.  0,50.]  S.  10/6.) 

2414)  K.  Tumlirz,  Dtsch.  Metrik.  (=  D.  Lehre 
V.  d.  Tropen  u.  Figuren.  4.  Aufl.  |L.,  Freytag. 
116  S.     M.  2,00.|     S.  61-114.) 

2415)  W.Reuter,  Poetik.  3.  Aufl.  Her.  v.  L. 
Lütteken.  Freiburg i.  B.,  Herder.  X,  165  8. 
M.  1,50.  (Hierin:  D.  rhvthmischen  Formen, 
Reim,  Strophenbau.     S.'  36—106.) 

2416)  Faust,  Ein  Kapitel  aus  d.  Metrik: 
NeuphilolCBl.  16,  S.  229-32. 

2417)  R.  E.  Ott  mann,  E.  Büchlein  vom  dtsch. 
Vers.  Giessen,Roth.  1900.  VII,  1788.  M.  2,40. 
IJR  V.  Muth:  ALBl.  11,  8.  528.]| 

2418)  W.  Reichel,  Dtsch.  Art  in  dtsch.  Versen. 
Offner  Brief  an  d.  , Überbrettl ":  ZDU.  16, 
S.  273-83.     (Behandelt  metrische  Fragen.) 

Rhythmische  Formenlehre. 

2419)  O.  Müller,  D.Technik  d.  romantischen 
Verses.  B.,  Ehering.  95  S.  M.  2,40.  |[H. 
P.  Thieme:  MLN.  17,  N.  ö.]| 


2420-2440  a 


1, 9.    Stoffgeechichte. 


53 


2420)  J .  K  o  h  I  e  r ,  Dante-Uebersetzg,  oder  Nach- 
dk-htg.?  (=  N.  247,  »S.  113-24.)  (Ueber  d. 
Terzinenform.) 

2421)  A.  Kööter,  Dtach.  Daktylen:  ZDA.  46, 
S.  1 18-27.  (Auh:  Verhandl.  d.  4fi.  Versaninil. 
dtech    iMiiloloI.  u    Hchulinänner.) 

2422)  E.  KusMe,    Metrik  bei  A.  Hamersteten. 
(=  N.  2128,  S.  30/5.) 

2423)  E.  Koch.  Ueber  d.  Versbau  in  Goethe» 
„Tusso"  u.  „Ntitürl.  Tochter".  Progr.  Stettin, 
Friedr.  Wilh.-llealgynni.     22  S. 

2424)  H.  Jes8,  Vers-  u.  Reinitechnik  bei  A.  F. 
Langbein,     (=  N.  2139,  8.  117-30.) 


Reim  und  Alliteration. 

2425)   8.  Mehring,   D.  Reim  auf  d.   Bahne: 

Nation  18,  8.  «11-13. 
2420)  F.  Schröder,  Nochmal«  d.  8ch0ttelreim: 

Tag  N.  331.    (Dazu:  Th.  Preuss,  ib.  N.  339. 

2427)  A.  K.  8chönbach,  D.  Tod  d.  Reim«: 
Zeitw.  N.  41«. 

2428)  W.  E  b  r  a  r  d ,  Alliterierende  Wortverbindgn. 
bei  Goethe.  2.  Tl.  Progr.  Nürnberg,  Alte» 
Gymn.     31  8. 


1,9 

StoflFgeschichte. 

Allgemeines:  Bibliogruptiie  N.  l>4-'9.  —  Antike  .Stoffe:  Apollonius  N  2429s;  SeeleoTogel  N.  2430;  Pandont 
N.  2431.  —  Orientalische  und  1  egendur isohe  Stoffe:  Schöpf unggttage  N.  2482;  äintflat  N.  2433;  Christna  N.  2434; 
Kwige  Jude  N.  2435;  Juda«  Ischarioth  N.  1.'433:  Pontius  Pilatus  N.  2439;  Engel  und  Waldbrnder  N.  '.»44Üa;  Teufel  N.  2441: 
Königin  v.  Suba  N.  244.1;  Salamo  N.  -'444;  Paria  N.  2446;  St.  KOmmernis  N.  2447;  Zauberer  Cyprian  N.  '.'443;  Zauberer  Virgil 
N.  ■_'44'.>;  Einhorn  N.  2453;  Tanzwander  zu  Kölbigk  N.  'J453a.  Götter-  und  Heldensage:  Allgemeines  N.  2454;  Balder 

N.  -'455;  Beowulf  N.  2456;  König  Lanrin  N.  2457;  Hugdietriob  N.  24.58;  Roland  N.  2459;  Ileraog  Ernst  N.  2461;  Heinrich  »on 
Schweden  N.  2463;  Nibelungen  N.  2464;  Siegfried  N.  2465;  Gudrun  N.  2467;  Gral  N.  2469;  Schwanenritter  N.  2471;  Tristan 
und  Isolde  M.  2473;  Wiolandsage  M.  2475.  —  Mittelalterliche  und  neuere  Sage:  Pdust  N.  2476;  Robert  der  Teufel 
N.  2479;  Teil  N.  24S0;  Rattenfänger  von  Hameln  N.  2482;  Wilde  Jäger-  und  Kodensteinsage  N.  2484:  Lenorensage  N.  2433; 
Fliegende  Holländer  N.  2489;  Kyfl'hänser  N  249L';  Bergmann  von  Falun  N.  2493;  Eginhard  und  Emma  N.  2495;  Eripriester 
Johunneü  N.  '2496:  Herzog  von  Luxemburg  N.  2497:  Oberon  N.  2498;  Verfolgtes  Mädchen  N.  2499;  Braut  von  Fikensholt 
N.  •J499tt:  der  Wanderer  und  die  Saligen  N.  2500.  —  Fabeln:  Pflanzenfabel  N.  2501.  —  Dramenstoffe:  Bajadere  N. -'ötK*; 
Don  Juan  N.  2504;  Elfride  N.  2509;  Eduard  11.  K.  2511;  Eduard  III.  N.  2511  a;  Esther  N.  2512;  Geizige  N.  2516;  Gygeb 
N.  2517;  llerodes  und  Mariamne  N.  2518;  Konradin  K.  2519;  Grosse  KurfQrst  N.  2520;  Libussu  und  Ottokar  von  Böhmen 
N.  2521;  Makkabäer  N.  2528;  Maria  Stuart  N.  -'524;  Napoleon  I.  N.  2325;  Rumeo  und  Julia  N.  2326:  Undine  N.  2.528;  Viel 
Lärm  um  Nichts  N.  2529;  Vittoria  Accorambona  N.  2530.  -  Märchen-  und  Schwankstoffe:  M.  von  Stracbwitz  „Romanzen 
und  Märchen«  N.  2530;  Berggeist  N.  2531:  Blaubart  N.  2532;  Entführung  der  Frau  N.  2533;  Fortunat  N.  2534;  HeirokehreDde 
Gatte  N.  233Ö;  Holle  N.  2536;  Jungfrau  Maleen  N.  2537;  König  Drosselbart  N.  2538;  Neunkindermärchen  N.  2539;  Sieben- 
schläfer N.  2540;  Sieben  weisse  Meister  N.  2541;  Talisman  N.  2542;  Zwerge  und  Riesen  N.  2543;  Schwanke  von  H.  Bachs 
N  2545;  von  B  Waldis  N.  2546;  Bärenhäuter  N.  2547;  Rache  des  betrogenen  Ehemannes  N.  2548;  Schildbbrger  N.  2549; 
Zähmung  der  Widerspenstigen  N.  2550  —  Verschiedene  Stoffe:  Stände  in  der  Lilteratnr  (Arzt.  Geistliche,  Lehrer.  Offizier, 
Student)  N.  2.551;  Heroide  in  der  Littt>ratur  N.  2559;  Kind  in  der  Weltlitteratur  N  2560;  Frau  in  der  deutschen  Dichtaog 
N.  2561;  Schwiegermutter  N.  2362;  Tierwelt  in  der  Dichtung  N.  2563;  Tod  und  Totentänze  N  2564;  Gespenstergeschichte 
N.  2566:  Vampyrsagen  N.  2567.  — 


Allgemeines: 
Itibliographie. 

2429)  Stoffe  u.  Motive.  (=  A.  L.  Jellinek, 
Bibliographie  z.  vergleichenden  Litt.-Gesch. 
Bd.  1.  fB.,  Duncker.  190;{.  7ü  8.  M  6,00.] 
S.  3-15,  23-31.) 

Antike  Stoffe. 

2429a)  M.  N  ie  d  e  r  m  a  n  n  ,  Basier  Hss.  d. 
historia  Apollonii  regis  Tyri:  WSKl'h.  19, 
8.  614/5. 

2430)  G.  Weicker,  D.  Seelenvogel  in  d.  alten 
Litt.  u.  Kunst.  E.  mvtholog-archäolog. 
Untersuchg.  L.,  Teubner.'  4«.  VII,  218  S. 
Mit  103  Abbild.     M.  28,00. 

2431)  H.  Türck,  Pandora  u.  Sündenfall-Mythus: 
PolitanthropologR.  1,  N.  3. 

Orientalische  und  legendarische  Stoffe. 

2432)  B.Meissner,  Babylonische  Bestandteile  in 
mod.  Sagen  u.  Gebräuchen:  AReligionswiss. 
5,  S.  219-3r).  (Schöpfungssage,  Mondesfinster- 
nis,  Chidher,  Adonis,  Midasmotir.) 


2433)  C.  R.  P^rnesti,  D.  SintHut-Sageu  bei  d. 
verschiedenen  Völkern:  SonntagsZg.  für 
Deutschlands  Frauen  8.  2?  1,2. 

2433  a)  C.  Friese,  Babylonische  u.  griech. 
Mythologie:  XJbbKlAltGL.  9,  S.  689-707. 
(Flutsage.) 

2434)  G.  Heine,  Dichtungen  über  Christus  u. 
Christen:  Christi  Welt.  16,  8.  806  9. 

2435)  M.  Grossmann,  Der  ewige  Jude: 
NewYorkStaatsZg.  1901,  23.  Nov. 

2436)  G.  Renner,  Ahasver.  E.  Dichtung. 
L.,  Werner.     120  8.     M.  2,00. 

2437)  W.  Soeudermann,  Ahasver,  d.  ewige 
Jude.  Tragödie.  Dresden,  Pierson.  134  S. 
M.  2,00. 

2438)  Theodor  Kappstein,  Judas  Ischarioth: 
BerlTBl.  N.  158. 

2439)  F.  Kunze,  Pontius  Pilatus  in  Sage  u. 
Glaube :  SonntagsZg.  für  Deutschlands  Frauen 
S.  475/6. 

2440)  C.  G.  N.  De  Vooys,  De  middelneder- 
landse  legende  over  Pilatus,  Veronica  en 
Judas:  Tijdschr.  v.  Nederl.  Taal-  en  Letter- 

1         künde  20,  N.  2. 

2440  a)  E.  Binder,  D.  Legende  vom  Engel  u. 
i         Waldbruder:  KBlVSbnbgLK.  25,  S.  136-40. 


H 


1, 9.    Stoffgeschichte. 


2441-2487 


2441)  J.  MatuszewskijDyabel  w  poczyi (Teufel 
in  d.  Dichtung).  Warschau,  Natanson.  300  S. 
I|J.  Flach:  LE.  4.  S.  2ri/2.]| 

2442)  S.  Rein  ach,  Satan  et  ses  pompes:  Revue 
de  rUniv.  de  Bruxelles  8,  S.  97-112. 

2443)  Gabre-Negüs,  La  leggenda  della 
regina  di  Saba:  Rivista  Moderna  2.  S^rie, 
S.  67-80. 

2444)  K.  Burdach,  Z.  Ursprung  d.  Salamo- 
Sage:  ASNS.  108,  S.  131/2. 

2445)  G.  Gabrieli,  Commentario  storico  critico 
d'unna  legenda  salomonia:  Bessarione  9, 
S.  231-45,  393-409. 

2446)  Th.  Zachariae,  D.  Parialegende  bei  B. 
Ziegenbalg:  ZVVolksk.  12,  S.  449-56. 

2447)  Reiter,  Material  z.  Kümmernislegende: 
AChrK.  S.  49-51,  66-70,  109. 

2447  a)  J.  Böhm,  E.  Bildnis  d  heiligen  Kümmer- 
nis: Unser  Egerland  6,  S.  44/5,  52. 

2448)  D.  Anteil  d.  Syrer  an  d.  Weltlitt. :  Freie 
Wort  2,  S.  170/8.  (Legende  vom  Zauberer 
Cyprianus.) 

2449)  A.  Smoliau,  „Feuersnot"  v.  R.  Strauss. 
(=  Opernführer  N.  79.)  L.,  H.  Seemann. 
33  S.     M.  0,50.  'w 

2450)  H.  Krabbo,  1).  , Feuersnot"  v.  R.  Strauss, 
e.  alte  Sage  vom  Zauberer  Virgil:  VossZgB. 
N.  45. 

2451)  E.  Closson,  Les  origines  l^gendaires  de 
„Feuersnot"  de  R.  Strauss:  Revue  de  l'Univ. 
de  Bruxelles  8,  S.  161-79. 

2452)  E.  Müntz,  La  legende  du  Sorcier  Virgile 
dans  l'art  de  XIV.,  XV.  et  XVI.  sifecles: 
Monatsberr.  über  Kunstwissensch.  2,  S.  85-91. 

2453)  Reiter,  Einhornspuren:  AChrK.  S.  33/5. 
2453  a)  H.  Siebert,  D.  Tanzwunder  zu  Kölbigk 

u.  d.  Bernburger  Heilige  Christ.  (=  Fest- 
schrift, dem  Ver.  für  Geschichte  u.  Alter- 
tumskunde zu  Bernburg  anlässlich  seines 
25 j.  Bestehens  am  2.  Dec.  1902  gewidmet.) 
L.,  Siebert.    18  S.     M.  0,60. 

Götter-  u.  Heldensage.    (Siehe  auch  N.  1153/7.) 

2454)  0.  L.  Jiriezek,  D.  dtsch.  Heldensage. 
2.  Aufl.  (=  Samml.  Göschen  N.  32.)  L., 
Göschen     12».     192  S.     M.  0,80. 

2465)  F.  Kauffmann,  Balder.  Mythus  u.  Sage 
nachihren dichterischen u  religiös. Elementen 
untersucht.  (=  Texte  u.  Untersuchgn.  alt- 
german.  Religion sgesch.  her.  v.  F.  Kauff- 
mann, Bd.  1.)  Strassburg,  Trübner.  XI, 
308  S.     M.  9,00. 

2450)  R.  C.  Boer,  D.  Beowulfsage:  Arkiv  for 
nordisk  filologi  19,  S.  19-88. 

2457)  W.  Schriefer,  Vom  Rosengarten  zu 
Bozen:  Scherer  4,  N.  27.     (König  Laurin.) 

2458)  O.  Dippe,  Hugdietrich,  d.  Heegenlieder 
u.  d.  Wodanmythus.  Progr.  Wandsbeck. 
14  S. 

2459)  W.  Masing,  Karlsage  u.  d.  Rolandslied: 
BaltMschr.  53,  S.  299-329. 

2460)  8.  Rietschel,  E.  neuer  Bei tr.  z.  Roland- 
forsch.: HZ.  89,  S.  457-67;  20,  S.  1-10. 
(G.  Sello.) 

2461)  F.  Dahn,  Herzog  Ernst  v.  Schwaben. 
Erzählg  aus  d.  11.  Jh.  2.  Aufl.  L.,  Breit- 
kopf &  Härtel.    264  S.    M.  4,00. 

2462)  H.  Stickelberger,  Z.  Lied  u.  Volks- 
buch V.  Herzog  Ernst:  ZDA.  46,  S.  101-12. 

2463)  W.  Hertz,  Heinrich  v.  Schwaben.  E. 
dtsch.  Kaisersage.  3.  Aufl.  Mit  Buch- 
schmuck V.  H.  Eichrodt.  St.,  Cotta.  62  S. 
M.  2,00. 


2464)  W.  Golther,  D.  sagengeschichtl.  Grund- 
lagen d.  Ringdichtg.  R.  Wagners.  B.,  Verlag 
d.  Allg.  Musik-Zg.  112  S.  M.  2,40.  (Aus: 
AMusikZg.) 

2465)  D.  gehörnte  Siegfried.  E.  dtsch.  Volks- 
buch mit  Bildern  v.  H.  L.  Braune.  (=  Jung- 
brunnen. Bd.  9.)  B.,  Fischer  &  Franke.  4**. 
52  S.     M.  1,50. 

2466)  M.  Herrmann,  D.  Ueberlieferung  d. 
Liedes  vom  Hürnen  Seyfrid:  ZDA.  46, 
S.  61-89. 

2467)  S.  Benedikt,  D.  Gudrunsage  in  d. 
neueren  dtsch.  Litt.  Rostock,  Warkentien. 
119  S.     M.  2,50. 

2468)  F.  Panzer,  Hilde-Gudrun.  (JBL.  1901 
I  7:46.)  ||R.Much:  ASNS.  108,  S.  395-416; 
B.  Symons:  LBlGRPh.  23,  S.  321/8.]! 

2469)  F.  Muncker,  D.  Gralsage  bei  einigen 
Dichtern  d.  neueren  dtsch.  Litt.  München, 
Franz,  S.  325-82.  M.  0,80.  (Aus  SBAk- 
München.) 

2470)  O.  Klob,  Beitrr.  z.  Kenntnis  d.  span.  u. 
portug.  Gral-Litt.:  ZRPh.  26,  S.  169-206. 

2471)  J.  F.  D.  Blöte,  Mainz  in  d.  Sage  vom 
Schwanenritter:  ZRPh.  27,  S.  1-25. 

2472)  De  Brabantsche  Zwaanridder:  Taal  en 
letteren   12,  S.  1-25. 

2473)  A.  Bossert.  La  lögende  chevaleresque 
de  Tristan  et  Iseult.  Essai  de  litt,  comparöe. 
Paris,  Hachette.  VI,  280  S.  Fr.  3,50.  [JA. 
d'Avril:  Polybibl.  94,  S.  516/7.]| 

2474)  W.  Golther,  Tristan  und  Isolde: 
MünchnerNN.  N.  140. 

2475)  id.,  Tristandichtgn.:  LE.  4,  S.  162/7. 
(W.  Hertz,  J.  Bödier.) 

2475a)  P.  Maurus,  D.  Wielandsage  in  d.  Litt. 
(=  Münchner  Beitrr.  z.  roman.  und  engl. 
Philol.  Her.  v.  H.  Breymann  u.  J.  Schick. 
Heft  25.)  L.,  Deichert.  XXV,  226  S. 
M.  5,00. 

Mittelalterlicüe  u.  neuere  Sage. 

2476)  B.  Otto,  D.  Sage  vom  Doktor  Heinrich 
Faust.    L.,  Scheffer.     259  S.    M.  4,00. 

2477)  S.  R.  Nagel,  Helena  in  d.  Faustsage: 
Euph.  9,  S.  43-69. 

2478)  L.  Staffs  Meister  Twardowski:  LE.  4, 
S.  627.     (Polnische  Faustsage.) 

2479)  H.  Tardel,  D.  Sage  v.  Robert  d.  Teufel 
in  d.  neueren  dtsch.  Litt.  (JBL.  1901  I 
7:71.)    |[A.  Desoff:  StVLG.  2,  S.  503/6.11 

2480)  M.  Jacobi,  D.  Teilsage  in  d.  Mythen  d. 
Vorzeit:  Völkerschau  2,  S.  221-34. 

2481)  F.  Heinemann,  Teil  -  Ikonographie. 
W.  Teil  u.  sein  Apfelschuss  im  Lichte  d. 
bild. Kunst  e.  halben  Jahrtausends:  15.-20.  Jh. 
Mit  Berücksichtg  d.  Wechselwirkg.  d.  Teil- 
Poesie.  L  ,  Avenarius.  4".  74  S.  Mit  Kunst- 
beil, u.  54  Tafeln.     M.  4,20. 

2482)  F.  Halden,  D.  Rattenfängersage  u.  ihr 
geschichtl.  Kern:  SonntagsZg.  für  Deutsch- 
lands Frauen  S.  900. 

2483)  H.  Ludwig,  D.  Sage  vom  Auszug  d. 
hamelnschen  Kinder  u.  d.  Rattenfänger- 
sage: HannovCurierB.  N.  618. 

2484)  J.  L.  Heiberg,  Theodorich  som  den  vilde 
Jaeger:  Dania  9,  S.  239-40. 

2485)  J.  P.  Jacob sen,  Harlekin  og  den  vilde 
Jaeger:  ib.  S.  1-19. 

2486)  A.  Olrik,  Odinsjaegeren  i  Jylland:  ib. 
8,  S.  139-73. 

2487)  Th.  Lorentzen,  D.  Rodensteinsage : 
BurschenschBll.  16',  S.  84/Ö. 


2488-2582 


1, 9.    Stoffgefichichte. 


55 


24S8)  IJ.  .1.  Miiukwitz,  E.  Gedankensplitter 
z.  vergleichend.  Litt.:  AZgB.  N.  2'i.  (Lenoren- 
thenia.) 

24Sft)  F.  Colhcrg,  D.  fliegende  Holländer: 
IJL&M.  87,  N.  21. 

2400)  F.  Halden,  D.  Sage  vom  , Fliegenden 
Holländer"  im  Wandel  d.  Zeiten:  Sonntags- 
Zg.  für  Deutschland«  Frauen  S.  58S  U. 

2491)  A.  .Vndrä,  Longfellows  Musician«  Tale 
,The  Hailad  of  ("arniilhan" :  Anglia'*.  I'<, 
S.  298-;{()().     (Fliegender  Holländer.) 

2492)  E.  Hevck,  I).  Kaiser  im  Kvffhäuser: 
Daheim  H8,  N.  24. 

2493)  K.  K  e  u  a  c  h  e  1 , 1  leber  liearbeitgn.  d.  Gesch. 
d.  Bergmanns  v.  Falun:  StVLG.  3,  8.  1-28. 

2494)  id.,  Sage  u.  Wirklichkeit:  DresdnerAnz. 
N.  49.     (Faluner  Bergmann.) 

2495)  H.  Mav,  1).  Behandig.  d.  Sage  v.  Eginhard 
U.Emma."  (JBL.  1901  17:70.)  ||H.  Jantzen: 
LE.  4,  S.  1290;  A.  L.  Jellinek:  ADA.  28, 
S.  260/8;  A.L.  Schönbach:  ALBl.  I1,S.  47; 
C.  Voretzsch:  DLZ.  23,  S.  2915/8.]| 

2496)  D.  mittelalterliche  Sage  vom  Erzpriester 
Johannes,  dem  christl.  König  v.  Ostasien: 
OstasiatLloyd.   15,  S.  18. 

2497)  A.  Kippe nberg,  I).  Sage  vom  Herzog 
V.  Luxemburg  u.  d.  hist.  Persönlichkeit  ihres 
Trägers.  (JBL.  IHOl  I  7:77.)  [0.  Laden- 
dorf: Grenzb.  1,  S.  728-32;  J.  Kaufmann: 
NJbbKlAltGL.  9,  S.  516-20;  G.  Liebe: 
AKultG.  1,  N.  1;  J.  Bolte:  ZVVolksk.  12, 
S.  117/8;  J.  Pillet:  StVLG.  1,  S.  499-502; 
E.  E.  Steinmeyer:  ADA.  28,  S.  257-60; 
A.  E.  Schönbach:  ALBl.  11,  S.  622.)| 

2498)  F.  Lindner,  Z.  Gesch.  d.  Oberonsage. 
Vortr.    Rostock,  Warken tien.    18  S.   M.  0,60. 

2499)  A.  B.  Gough,  The  Constance  Saga. 
(=  Palaestra  N.  23.)  B.,  Mayer  &  Müller. 
84  S.  M.  2,50.  (Sage  von  dem  v.  ihrem 
Vater  verfolgten  Mädchen.) 

2499a)  G.  A.  Müller,  D.  Braut  v.  Fikensholt. 
E.  geschichtl.  Untersuchg.  d.  Oldenburg.  Sage. 
Westerstede  i.  O.,  Kies.     63  S.     M.  1,20. 

2500)  O.  Warnatsch,  D.  Sage  vom  Wanderer 
u.  d.  SaJigen  in  ihrer  litt.  Gestaltung. 
(=  N.  228,  S.  177-92.) 

Fabeln. 

2501)  A.  Wünsche,  D.  Pflanzenfabel  in  d. 
neueren  dtsch.  Litt.:  ZDU.  16,  S.  20-47, 
73-110. 

2502)  H.  Macmillan,  The  poetry  of  plants. 
London,  Isbister.    394  S.    Sh.  6,00. 

Dramenstoffe.    (Siehe  auch  FV,  4.) 

2503)  A.  Neumann-Hecker,  D.  Bajaderen- 
Motiv  im  mod.  Drama:  SüdwestdtschRs.  2, 
S.  505-10. 

2504)  H.  Eschelbach,  D.  dramat.  Bearbeitgn. 
d.  Don  Juan-Sage:  MBllDL.  6,  S.  128-33. 

2505)  E.  Platzhoff,  Z.  Don  Juan-Sage:  LE. 
4,8.286.  (Dazu  A.L.  Jellinek:  ib.  S.494; 
G.  Gottschalk:  S.  495/5.) 

2506)  D.  Don  Juan-Legende:  Janua  I,  S.  216  8. 

2507)  O.  C.  Bernhardi,  Don  Juan.  Drama. 
B.,  E.  Hofmann.     200  8.     M.  2,50. 

2508)  Fr.  Ho  rnstein,  Don  Juans  Höllenqualen. 
Phantast.  Drama  in  2  Tln.  St.,  Cotta.  1900. 
171  S.    M.  2,00. 

2509)  E.  Schmidt,  Elfride-Dramen.  (=  N. 
260,  8.  441-54.) 

2510)  H.  A.  Shands,   Massingers   „The  great 


duke  of  Florence*  u.  seine  Quellen.    Di». 
Halle.    31  8.     (Elfride.) 

2511)  C.  Tzschachel,  Marlowe«  Eduard  H. 
u.  seine  Quellen.    Di«».     Halle.    46  S. 

2511a)  G.  Liebau,  König  Eduard  HI.  v.  Eng- 
land u.  d.  Gräfin  v.  Salisbury.  (JBL.  190! 
I  7:  137.)  |[A.  L.  Jellinek:  AHN8.  1('9, 
8.  4  10-21.11 

2512)  R.  Krauss,  Grillparzers  EHther  u.  ihre 
Fortsetzung:  B&W.  4.  8.  467-7^. 

2513)  id.,  1).  Quellen  d.  Grillparzerschen  EHther: 
InternatLB.  9,  8.   109-11. 

2514)  id.,  Esther  im  deutschen  Drama  u.  auf 
d.  deutschen  Bühne:  VossZgB.  N.  .38,  39. 

2515)  M.  Steinschneider,  Purim  u.  Parodie: 
MGWJ.46,  8.  176-87.  275-80,  .372/6.  (Esther.) 

2515a)  Purimlied:  MGes-TüdVolksk.  10,  8.  145/8. 

(Esther.) 
2515b)  P.  Legband,  Drama  u.  Bühne  d.  Juden: 

Zeitgeist  N.  16.  (Purimspiele.) 

2516)  E.  Robert,  D.  „Geizige"  im  chines. 
Drama:  HambCorrespB.  N.  22. 

2517)  K.  F.  Smith,  The  tale  of  Gyges  and  the 
king  of  Lydia:  AJPh.  23,  8.  261-82,  361-87. 

2518)  W.  Grack,  Studien  über  d.  dramat.  Be- 
handig. d.  Gesch.  v.  Herodes  u.  Mariamne 
in  d.  engl.  u.  dtsch.  Litt.  L.,  Schack.  135  8. 
M.  2,00.     (Vgl.  JBL.  1901  I  7:130.) 

2519)  A.  L.  Jellinek,  Konradin -Dramen: 
StVLG.  2,  N.  1. 

2520)  H.  Stümcke,  Der  Grosse  Kurfürst  im 
dtsch.  Drama:  NorddAZgB.  N.  121,  172. 

2521)  E.  Grigorivitza,  Libussa  in  d.  dtsch. 
Litt.  (JBL.  1901  I  7:132.)  |[H.  Jantzen: 
LE.  4,  8.  573/4;  M.  Koch:  LCBl.  8.  77; 
J.  Bolte:  ZVVolksk.  12,  8.  551;  A.  E. 
Schönbach:  ALBl.  11,  8.  527.|| 

2522)  A.  Kraus,  Stara  historie  Ceska  v.  nemeck^ 
literature.  Prag,  Burska  &  Kohout.  460  8. 
(Libussa,  Ottokar  v.  Böhmen.) 

2522a)  E.  Kraus,  D.  alte  böhm.  Sage  u.  Gesch. 

in    d.    dtsch.    Litt.:     ZOG.    5.3,    8.    577-94. 

(Ottokarstoff.) 
2528)  H.  Münzer,  D.  Makkabäer  in  d.  dtsch. 

Dichtung:  General-Anz.  für  d.  Judent.  N.  17. 

2524)  J.  A.  Worp,  Vondel's  Maria  Stuart  en 
G.  Camdeni  Annales:  Tijdschr.  v.  nederl. 
Taal- en  letterkunde  21,  8.  241  9. 

2525)  G.  Schneider,  Napoleon  u.  d.  Napoleo- 
niden  auf  d.  Bühne:  VelhKlasMhh.  16", 
S.  653/7. 

2526)  F. Kircheisen,  Bibliographie  Napoleons. 
B.,  Mittler.    VIH,  188  S.    M.  5,00. 

2527)  J.  Z  e  i  d  I  e  r ,  Romeus  Capelletus  u.  Julietta : 
StVLG.  2,  S.  1/2. 

2528)  H.  Bulthaupt,  Undine  v.  A.  Lortzing. 
(=  Opernführer  N.  46.)  L.,  H.  Seemann. 
40  S.     M.  0,50. 

2529)  F.  Ho  Heck,  Z.  Quellenfrage  v.  Shake- 
speares Lustspiel  „Viel  Lärm  um  Nichts.' 
Heidelberg,  Winter.    «2  8.    M.  2,40. 

2530)  M.  Landau,  Vittoria  Accorambona 
in  d.  Dichtung  im  Verhältnis  z.  wahren 
Gesch.:  Euph.  9,  S.  310,6. 

Märchen-  und  Schvrankstoffe. 

2531)  A.  K.  T.  Tielo,  M.  v.  Strachwitz  „Ro- 
manzen u.  Märchen":  StVLG.  2,  S.  452-87. 
(Material  zur  Geschichte  einzelner  Stoffe.) 

2531a)  J.  Wahn  er.  Vom  Berggeist:  Ober- 
schlesien 1,  8.  520/6. 

2532)  P.  Kretschmer,  D.  Märchen  v.  Blau- 
bart: ÄLAnthropologGes.  (Wien)  31,  N.  1;2 


56 


1, 9.     Stoffgeschichte. 


2533-2587 


2533)  C.  Searles,  The  Leodilla  Episode  in 
Bojardos  Orlando  Innamorato:  MLN.  17, 
S.  329-42,  406-11.  (Entführung  der  Frau.) 

2534)  E.  F.  Kossmann,  D.  Quelle  v.  Cha- 
missos  Fortunat:  Euph.  H,  S.  341/6.  (For- 
tunat- Volksbücher.) 

2535)  W.  E.  A.  Axon,  A  variant  of  the  legend 
of  Mabs  Gross  in  the  „Thousand  and  One 
Nights":  Antiquary  38,  S.  24/5.  (D.  heim- 
kehrende Gatte.) 

253Ö)  A.  Heilborn,  Märchen  auf  d.  Wan- 
derung :  SonntagsZg.  für  Deutschlands  Frauen 
S.  338/9.     (Holle-Motiv.) 

2537)  Wisser,  Märchen  v.  d.  Jungfrau  Maleen: 
DWelt.  N.  32. 

2538)  E.  Gigas,  Eteventvrsvandringar:  Litte- 
ratur  og  Historie  3,  "S.  250-322.  (König 
Drosselbart.) 

2539)  A.  Meyer,  D.  Neunkindermärchen  in 
Schlesien:  MSchlesGesVolksk.  9,  S.  72/4. 

2540)  M.  J.  de  Goeje,  De  legende  der  Zeven- 
slapers  van  Efeze:  Verslagen  en  Mededee- 
lingen  d.  KoninklijkeAk.  (Amsterdam)  4. 
Serie  4,  S.  9-23.     (Siebenschläfer.) 

2541)  H.  Fischer,  Beitrr.  z.  Litt.  d.  Sieben 
weisen  Meister.  Tl.  1.  Diss.  Greifswald.  127  S. 

2542)  E.  St.  Mever,  Fuldas  Talisman:  MLN. 
17,  S.  436-44.'  (Mit  Nachweisen  z.  Stoff  d. 
Talismann.) 

2543)  Georg  Siefert,  Zwerge  u.  Riesen: 
NJbbKlAltGL.  10,  S.  362-94,  433-49,  473-95. 

2544)  D.  McRitschie,  Zwerge  in  Gesch.  u. 
Ueberlieferung:  Globus  82,  S.  101/3. 

2545)  A.  L.  Stiefel,  Zu  d.  Quellen  d.  Fabeln 
u.  Schwanke  d.  H.  Sachs:  StVLG.  2,  N.  2. 

2546)  id..  Zu  den  Quellen  d.  ^Esopus"  v.  B. 
Waldis:  ASNS.  109,  S.  249-79. 

2547)  H.  Merlan,  S.  Wagners  Bärenhäuter. 
(=  Opernführer  N.  12.)  L ,  H.  Seemann. 
35  S.  M.  0,50.  (Märchenstoff  ,Des  Teufels 
russiger  Bruder.") 

2548)  J.  Bolte,  E.  Schwank  v.  d.  Rache  e.  be- 
trogenen Ehemannes:    ZVLR.  15,   S.  164/7. 

2549)  O.  E.  Schmidt,  Schiida  u.  d.  Schild- 
bürgerbuch.   (=  N.  262,    S.  107-37.) 

2550)  J. Bolte,  Doktor  Siemann u. Doktor Kolb- 
mann,  zwei  Bilderbogen  d.  16.  Jahrb.: 
ZVVolksk.  12,  S.  296-307.  (Zähmung  d. 
Widerspenstigen.) 


Verschiedene  Stoffe. 

2551)  Malade,  Arzt  u.  Kranker  u.  Krankheit 
im  Roman  u.  Wirklichkeit:  TäglRs^.  N. 
165/6,  177. 

2552)  Th.  V.  Sosnoskv,  D.  Arzt  im  Roman: 
Geg.  62,  S.  69-71.  (H.\.  Schullern,  E.  Marriot, 
Edith  Gräfin  Salburg.) 

2553)  G.  Trarieux,  Les  mödecins  au  thäätre: 
Revue  de  l'art  dramat.  17,  S.  1-11. 

2554)  W.  AVolff,  D.  Geistliche  in  d.  mod.  Litt.: 
LE.  4,  S.  77-84,  155-62. 

2555)  D.  Lehrer  in  d.  Litt. :  Schulbote  für  Hessen 
43,  N.  29. 

2556)  K.  Knortz,  D.  Schulmeister  in  Litt.  u. 
, Folklore":  PaedA.  44,  N.  4. 

2557)  A.  V.  H  a  n  s  t  e  i  n  ,  D.  Stände  in  d. 
dtsch.  Dichtg.:  Umschau  6,  S.  721/4.  (Der 
Offizier.) 

2558)  R.  Fürst,  D.  Roman  d.  dtsch.  Studenten: 
VossZg.  1902,  14.  Dez. 

2559)  G.  Th.  G.  Ernst,  D.  Heroide  in  d.  dtsch. 
Litt.     Diss.     Heidelberg.     137  S. 

2560)  E.  Sulger-Gebing  u.  E.  Ermatinger, 
Z.  Thema:  D.  Kind  in  d.  Weltlitt.:  LE.  4, 
S.  141/2. 

2561)  Gabriele  Reuter,  D.  Frau  in  d.  dtsch. 
Dichtg.:  Tag  1901,  N.  AS. 

2562)  S.  Lohmann,  Vrouwenliefde  in  de  mod. 
lit.  Amsterdam,  Kampen  &  Zoon.  VIII, 
274  S.     Fl.  2,40. 

2562a)  E.  v.  Mayer,  D.  Schwiegermutter  einst 
u.  jetzt:  Geg.  62,  N.  47. 

2563)  C.  W.  Peter,  D.  Tierwelt  im  Lichte  d. 
Dichtg.  L.,  H.  Seemann  Nachf.  VIII,  309  S. 
M.  3,00. 

2564)  Tod  in  Kunst  u.  Sage:  HambNachrB. 
N.  50. 

2564a)  Tod  u.  Allerseelen  in.  d.  Litt.:  Raphael 
23,  N.  45. 

2565)  L.  Dimier,  Les  dauses  macabres  et  l'idee 
de  la  mort  dans  l'art  chretien.  Paris,  Bloud. 
12°.     64  S.     Fr.  0,60. 

2566)  B.  Diederich,  1).  Gespenstergesch.  in  d. 
Litt.:  RheinWestfälZg.  N.  110. 

2567)  St.  Hock,  D.  Vampvrsagen  u.  ihre  Ver- 
wert, in  d.  dtsch.  Litt.  (JBL.  1901  I  7 :  185.) 
|[K.  Helm:  LBlGRPh.  23,  S.  283/4.]| 


1,10 

Kunstgeschichte. 


Allgemeines:  Theoretisches  (AesthetiV,  Stil  der  Knnst,  Kunstkritik)  K.  25()8.  —  Einzelne  Gebiete  der  Kunst: 
Bildnisroalerei  N.  2591;  Landschaftsmalerei  N.  259.3;  Plastik  N.  2596.  —  Bewegungen  und  Richtungen  der  Kunst:  Moderne 
Kunst  N.  2603.  —  Impressionismus  N.  2610.  —  Beziehungen  der  Knnst:  Knnst  und  Religion  N.  2614.  —  Der  Kaiser  und  die 
Kunst  N.  2621.  —  Volkskunst  N.  2628.  —  Kunsterziehung  und  Knnstnnterricht:  Allgemeines  N.  26H3.  —  Der  Dresdener  Kunst- 
erziehnngstag  N.  2640.  —  Kunstpflege  N.  2651.  —  Kunst  und  Schule  N.  266.?.  —  Die  Kunst  im  Leben  des  Kindes  (Bilder- 
b&cher)  N.  2679.  —  Qeschichte  der  Kunst:  Allgemeines  N.  2693.  -  Gesamtdarstellungm  N  2699.  —  Sammelwerke 
N.  2714.  —  Kunstgeschichte  einzelner  Stoffe  (Die  Frau,  der  Tanz,  der  Krieg,  das  Kroziflx,  Jungfrau  Maria,  Allerseelen,  Weih- 
nachten in  der  Kunst)  N.  2719.  —  Bibliographien  und  Künstlerlexika  N.  2726.  —  JahrbDcher  und  Zpitschriften  N.  2729.  — 
Malerei:  Allgemeines  N. 2734;  Renaissanre:  Kölner  Malerschnle  N.  2735;  L.Cranach  N.  27:)6;  A.  Dfirer  M.  273S:  H.  Holbein  N.  2750; 
A.  Altdorfer  N.  2754;  Wittenberg  (zur  Zeit  Luthers)  N.  2756.  —  17.  und  18.  Jahrhundert :  Friedrich  1.  von  Prenssen  N.  275«;  F. 

5.  Unterberger  N.  2757;  Marie  Josephine  von  Sachsen  N.  2758.  —  Klassische  und  romantische  Zeit:  J.  J.  Winkelmann  N.  2759; 
W.  Heinse  N.  276.1;  D.  Chodowiecki  N.  2764;  A.Carstens   N.  2767;  R.  Menge  N.  2768;  Goethe  N.  2769;  W.  Tischbein  N.  2773; 

6.  von  Kngelgen  N.  2775;  Ph.  0.  Runge  N.  2776;  Ph.  Veit  N.  2778;  E.  von  Steinle  N.  2779;  Düsseldorfer  Schule  (E.  Bendemann) 
N.2780;  J.  Schnorr  von  Karolsfeld  N.2782;  M.  von  Schwind  N.2783;  L.  Richter  N.  2786;  A.  Rothel  N  2790;  A.  Feuerbach  N.  2794  ; 
A.  Stifter  N.  2796.  —   Neuere  Zeit:   Allgemeines  N.  2800.  —   Essaysammlungen  N.  2804.  —    Das  Knnstleben  in  den  deutschen 


2S68-26I» 


T,  10.    Kunstgeschichte. 


67 


StUilten:  Berlin  N.  -iSI'J;  Bremen  N.  3S14 ;  Danzig  N.  2815;  Drenden  N.  2816;  Dntieldorf  N.  -.'818:  nambnrg  N.  2819;  Eartirvh« 
N.  282U;  Manchen  N.  2H21 :  NOrnberg  N.  282l>;  Wien  N  2824.  —  Einielne  Pert4nliohtcelt«n:  Aeltcr«  Orapp«:  A.  IWckllB 
N.  JS-Jß;  L.  Bookelmann  N.  JSOß:  F.  Drfregger  N.  2868;  E.  von  Oebhardt  N  2870;  B.  QrBtzner  N.  2871;  L.  Knan«  N.  2872:  W. 
Uibl  N.  2873;  K.  von  Lenbuch  N.  2375;  H.  ron  MsrAas  N.  2876;  A.  Menxel  N.  -.'879;  B.  Piglbeln  N  2881;  H.  8andr«aUr  N.  2892; 
W.  Steinhttusen  N.  288:1;  H.  Tboma  N.  2886.  —  jnngerH  Qrnppe:  H.  Balaschek  N.  2888;  L.  Corintb  N.  2890:  L.  voa  HofMaaa 
N.  2891;  A.  von  Keller  M  2804;  M.  Klinger  N.  2893:  W  Leiitikow  N.  2903;  M.  LUbermann  N.  290«:  F.  Htnek  M.  MMt  W. 
TrQbner  N.  2910;  K.  ron  Uhde  N  2913;  L.  Ury  M.  2916;  Worpswede  N.  2917;  SeMielon  (Berllo,  MlkBokan,  Wi«n)  N.  WM.  — 
Bildnerei:  Aoltere  Zeit  N.  2926.  —  18.  und  19.  Jithrbundcrt:  Uunnecker  N.  2927;  M.  Klinger  („BeethoTen")  N.  2928;  K.  HellMcr 
N.  2953;  A.  lllldebrand  K  2951;  II.  Lederer  (Hamburger  Bismarckdenkmal)  N.  2955.  —  Orapbiiehe  KQiifte:  AUgemainM 
N.  2960;  moderne  Zi>iohner  nnd  Illustrittoren  („Jagend",  Kidu«,  Käthe  Kollwitz.  E.  Orlik)  N.  2964.  —  Karikatur:  Allgemalaat 
N.  2973;  W.  Kusch  N  2!I77;  A.  Oberl&nder  N.  2994:  Th.  Tb.  Heine  N.  2995;  Jang  Berlin  M.  2996.  —  Kanethiatoriker:  A.  Bayari- 
dorfer  N.  2997;  J.  Brinckmunn  N.  2999;  B.  Bnoher  N.  3(H)1 ;  E.  Dobbert  N.  .'I(K)2:  R.  Dohme  N.  3008;  H.  Orimm  N.  .'1004;  J.  H.  tob 
Hefner-Alteneck  N.  3008;  K  Jaiiti  N..H(H)9;  F.  X.  Krane  N.  3011;  R.  Mather  N.  3015;  VT.  Pater  N.  8016  —  K  unatga  warb«: 
Allgemeines  N.  3018;  0.  Kokmunn  N.  3025;  H.  van  de  Yelde  N.  .3033;  Darmstadt  N.  3o:i6;  Baehkanit  N.  S041;  Baklaaakanat 
N.  .•1048.  — 

Tüeoretisches.    (Siehe  aucli  N.  4;i9-74,  .')}8-r)6.)   i   Einzelne  Gebiete  der  Knnst. 


2508)  F.  Marenzi,  Weltanschauung  u.  Kunst- 
wissensch.:  AZgö    N.  275/6. 

2509)  R.  Wallaschek.  Mod.  Kunstwissensch. : 
ZeitW.  :\2,  S.  2.')/6.  (J.  Hirn,  the  origin  of 
art.     London,  Macmillan.    lüOO.) 

2570)  L.  Labrouste,  Philosophie  de«  beaux- 
arts.  Esth^tique  monumentale.  l*aris,Schinid. 
n>0  S.     Fr.  4.00. 

2571)  W.  Kugel  gen,  Drei  Vorlesungen  über 
Kunst.  Mit  Vorwort  v.Con  st  v.  Kugel  gen. 
L  ,  Wöpke.     IV,  93  S.     M.  1,.^)Ü. 

2572)  H.  ]*udor,  Laokoon.  Kunsttheoretische 
Essays.     L.,  H.  Seemann.     252  S. 

2573)  K.  Lange,  D.  Wesen  d.  Kunst.  2  Bde 
B.,  (irote.  XVI,  405  S.;  407  S.  M.  12,00. 
!|A.  Lehmann:  Kw.  15:5,  S.  293/7.]| 

2574)  G.  Hirth,  Kleinere  Schriften.  Bd.  1. 
München,  Hirth.  XVI,  526  8.  M.  5,00. 
|[R.  Muther:  Zeitw.  32,  S.  40/1  ]|  (Enthält: 
Wege  z.  Kunstgesch.  —  Technik.  —  Phy- 
siologie. —  Mouacensia.) 

2575)  Job.  Ruskin,  Wege  zur  Kunst.  Bd.  4: 
Arata  Peutelici.  Vorlesgn.  über  d.  Grund- 
lagen d.  bild.  Kunst.  Aus  d.  Engl.  v.  Th. 
Knorr.  Strassburg,  Heitz.  102  S.  Mit 
3  Tafeln.     M.  2,.^0. 

2576)  L.  Tolstoi,  Was  ist  Kunst?  Uebers.  v. 
A.  Markow.  2.  Aufl.  B.,  Steinitz.  112  S. 
M.  1,00. 

2577)  K.  Lange,  Was  ist  Kunst?:  Kunst  für 
Alle  17,  S.  54-6L 

2578)  K.  Scheffler,  Bemerkgn.  über  bildende 
Kunst:  DMschr.  1,  N.  12. 

2579)  W.  Rolfs,  In  Sachen  bildende  Kunst: 
Kw.  15^  S.  112/6. 

2580)  J.  F.  Raffaelli,  Charakter  u.  Schönheit. 
Betrachtgn.  über  Kunst  u.  Künstler:  ZBK. 
13,  S.  101/9. 

2581)  K.  Breysig,  Kunst  u.  Leben:  K&D.  9, 
S.  135-50. 

2582)  W.  Morris,  Kunsthoffnungen  u.  Kunst- 
sorgen. Bd.  3/5.  L.,  H.  Seemann  Nachf. 
55,  74,  66  S.     k  M.  2,00. 

2583)  L.  Seitz,  Erörterung  über  wichtige  Kunst- 
fragen.   München,  Oehrlein.    31  S.    M.  0,60. 

2584)  R.  de  Gourmont,  Le  probl^me  du  style. 
Paris,  „Mercure  de  France".    282  8. 

2585)  L.  Juglar,  Le  style  dans  les  arts  et  sa 
signification  historique.  Paris,  Hachette. 
XI,  426  S.     Fr.  3,50. 

2586)  li.  Wilser,  Germaansche  Styl  en  Duitsche 
Kunst:  Germania  (Brüssel)  4,  S.  237-41. 

2587)  O.  March,  1).  neue  Stil:  DMschr.  I,  X.  8. 

2588)  A.  L.  Plehn,  E.  Programm  für  d.  Kritik 
bildender  Kunst:  Geg.  61,  S.  359-62. 

2589)  J.  F.  Härtung,  Tages-Kuustkritik :  Werk- 
statt d.  Kunst  l,  S.  677-ai,  725/8. 

2590)  Kunstkritik  d.  Tages:  ib.  S.  453/4. 

Jahresbenoht«  für  nenere  dentsohe  Litteratnrgesohioht«, 


2591)  R.  Wirth,  Benierkgii.  z.  Bildniskuiist: 
Kunsthalle  7,  8.  97/9,  113/4. 

2592)  H.  E.K romer,  D.  Bildnis  u.  seine  Be- 
deut.  als  Kunstwerk:  Kyffhäuser  3,  S.  396/i<, 
(Dazu  A.  V.  Drasenovich:  ib.  8.  437/9.) 

2593)  W.  Hof  mann,  Ueber  Landschaf  takunst: 
Hütte  1,  S.  269-72. 

2594)  O.  Fischel,  Dtsch. Landschaf t :  Museum  7, 
8.  5/8. 

2595)  K.  Voll,  Z.  Entwickl.  d.  Landschafts- 
malerei: Monatsberr.  über  Kunstwissenschaft 
2,  S.92/4. 

2690)  Th.  Lipps,  Kunstsünden  d.  Plastik: 
PrJbb.  108,  S.  22-40. 

2597)  A.  Heilmever,  Betrachtgn.  über  mod. 
Plastik :  Lotse  2,  N.  27. 

2598)  M.  Martersteig,  Neue  Plastik:  Zukunft 
38,  S  438-44. 

2599)  M.  Osborn,  Neue  Wege  in  d.  Bildhauer- 
kunst: Türmer  1,  8.  .547-53. 

2600)  C.Gurlitt,UeberDenkmal8kun8t:  Lotse  2, 
N.  17. 

2601)  F.  Schumacher,  Denkmalskunst:  Kw. 
15'.  S.  509-19,  569-72. 

2602)  F.  AvenariuÄ,  Denkmäler:  ib.  8.  317-20. 

Moderne  Kunst: 
Allgenieiues.    (Siehe  auch  N.  557-74.) 

2603)  G.  Lasson  (Eremita),  D.  mod,  Richtung 
u.d.  Kunst.    B,  Runge.    IV,  267  8.    M.  3,0u. 

2604)  K.  Lange,  D.  , Grenzboten*  u.  d.  mod. 
Kunst:  Kunst  für  Alle  17,  S.  327-30. 

2605)  J.  Grunow,  Philistertum  u.  Kunst: 
Grenzb.  1,  S.  5.50-60.     (Gegen  K.  Lange.) 

2606)  K.  Scheffler,  Moderne  Kunst:  Zukunft 
38,  8.  78-88. 

2607)  W.  Schwaner,  Moderne  Kunst?:  Volks- 
erzieher 6,  S.  94/5. 

2608)  R.F.  Lichtenberg,  Ueber  einige  Fragen 
d.  modernen  Malerei.  Heidelberg,  Winter. 
V,  66  S.     M.   1,20. 

2609)  W.  Lentrodt,  Antike  oder  Secession?: 
Volkserzieher  P,  8.  147/8,  173.  (DaJiu 
Antinous:  ib.  S.  164  6.) 

Impressionismus. 

2610)  G.  F.  Haspels,  Impressionisnie :  Onze 
Euw  2,  8.  488-516. 

2611)  P.  Wilhelm,  D.  Entwicklung  d_  Im- 
pressionismus: Kunsthalle  8,  8.  165/6,  179/80. 

2612)  A  L.  Plehn,  D.  Impressionismus  u.  »ein 
Ausgang:  Kunst  für  Alle  17,  8.  1216,  154'». 

2613)  E.  Heilbut,  E.  Streitfrage:  Kunst  u. 
Künstler  1,  8.  481/5.  (Gegen  d.  Neo-Im- 
pressionismus.) 

XDL  8 


58 


1, 10.    Kunstgeschichte. 


2614-2663 


Kunst  und  Religion. 

2614)  G  Puppe,  Eeligione  e  arte.  Udine,  Del 
Bianco.     26  S. 

2615)  C.  Gurlitt,  Christentum  u.  Kunst: 
DMschr.  1,  N.  12. 

2616)  id.,  Protestantische  Kunst:  Deutschland  1, 
S.  60/4. 

2617)  Reflexionen  d.  dtsch.  Katholikenversamm- 
lung über  christl.  Kunst  u.  christl.  Künstler: 
ChristlKunstbll.  4i,  N.  9. 

2618)  Th.  Zlocisti,  Grundakkorde  jüd.  Kunst: 
Ost  u.  West  2,  S.  227-34. 

2619)  Dolorosa,  Jüdische  Kunst:  ML.  71, 
S.  11/3.     (L.  Ury,  E.  M.  Lilien.) 

2620)  A.  Wolff,  Etwas  über  jüdische  Kunst 
u.  jüdische  Künstler:  MGesJüdVolksk.  9, 
S.  12-74. 

2620a)  Th.  Zlozisti,  Judentum  u.  Kunst: 
Jüd.  Student  S.  99-103. 

Der  Kaiser  und  die  Kunst. 

2621)  Veritas,  Kaiser  Wilhelm  IL,  d.  Kunst 
u.  d.  Kunstverständniss  d.  Massen.  St.,  Koch. 
29  S.    M.  0,60. 

2622)  Unser  Kaiser  u.  d.  Kunst:  Grenzb.  1, 
S,  72/9. 

2623)  H.  Helferich,  Einige  Bemerkgn.  z. 
Kaiserrede:  Nation  18,  S.  214/8. 

2624)  F.  Avenarius,  Hofkunst  u.  andere  Kunst: 
Kw.  ib\  S.  85-90. 

2625)  K.  Lange,  D.  Freiheit  d.  Kunst:  Kunst 
für  Alle  17,  S.  193/8, 

2626)  W.  Holzamer,  D.  Siegesallee.  Kunst- 
briefe an  d.  dtsch.  Michel.  L.,  Diederichs. 
46  S.    M.  0,60. 

2627)  P]ckart,  Siegesallee  u.  Kunstempfinden: 
Grenzb.  2,  S.  153/6. 

Tolksknnst. 

2628)  A.  Matthaei,  D.  bild.  Kunst  u.  d.  Volks- 
leben in  Deutschland.  Kiel,  Lipsius  & 
Tischer.     58  S.     M.  1,00. 

2629)  Ch.  M.  Couyba,  L'art  et  la  dömocratie. 
Paris,  Flammarion.     370  S.     Fr.  3,50. 

2630)  F.  Naumann,  Kunst  fürs  Volk:  Hilfe  7, 
N.  3S. 

2631)  Krainz,  D.  Kunst  für  d.  Volk:  Christi. 
Schul-  u.  ElternZg.  5,  N.  1. 

2632)  R.  Mielke,  D.  dtsch.  Pfarrhaus  u.  d. 
Volkskunst:  DHeimat.  5S  S.  65-75. 

Kunsterziehung  und  Knnstnnterricht ; 
Allgemeines. 

2633)  K.  Lange,  D.  Wesen  d.  künstler.  Er- 
ziehung.   Ravensburg,  Maier.    34  S.   M.  1,00. 

2634)  id.,  Weniger  Kunst  u.  mehr  Kunst- 
erziehung: Tag  N.  177. 

2635)  W.  Hardt,  D.  Bedeut.  d.  Kunst  für  d. 
Erziehung.  Langensalza,  Schulbuchhdlg. 
24  8.     M.  0,30. 

2636)  H.  Wolgast,  D.  Bedeut.  d.  Kunst  für 
d.  Erziehung.  Vortr.  L.,  Wunderlich.  23  S. 
M.  0,50. 

2637)  D.  Bedeut.  d.  Kunst  für  d.  Erzieh,  d. 
Volkes:  DSchulmann.  5,  S  284/5,  335. 

2637a)  P.  Jessen,  D.  Erziehung  z.  bildend. 
Kunst:  ZPaedPsych.  4,  S.  1-10. 

2638)  L.  Volkmann,  D.  Erziehung  zum  Sehen. 
E.  Vortr.    L.,  Voigtländer.    48  S.    M.  0,75. 


2639)  O.  Ernst,  D.  Feinde  d.  künstler.  Erzieh.: 
Lotse  2.  S.  61-75. 


Der  Dresdner  Kuusterziehungslag. 

2640)  Kunsterziehung.  Ergebnissen.  Anregungen 
d.  Kunsterziehungstages  in  Dresden  am  28. 
u.  29.  Okt  1901.  L.,  Voigtländer.  218  S. 
M.  1,00.  (Mit  Beitrr.  v.  A.  Lichtwark  u. 
K.  Lange.) 

2641)  D.  Kunsterziehung  (Mit  bes.  Berück- 
sichtigung d.  Verhandlgn.  d.  Dresdner  Kunst- 
erziehungstages): NBahnen.  (Wiesbaden)  13, 
S.  167-75,  221/7. 

2642)  F.  Brückner,  Künstler.  Erzieh,  d.  dtsch. 
Jugend:  KZEU.  51,  S.  12-26,  172/6,  323/5. 

2643)  A.  Burger,  Kunsterziehung:  ZeitB.  1^, 
S.  498-500. 

2644)  G.  Hermann,  Bedingungen  u.  Wege  d. 
künstler.  Erziehg.     (=  N.  2805,  S.  1-24.) 

2645)  L.  Kaemmerer,  Kunsterziehung?:  Tag 
1901,  N.  497. 

2646)  id.,  Jenseits  d.  Kunsterziehungstages:  Tag 
N.  115. 

2647)  E.  Kalkschmidt,  Vom  Kunsterziehungs- 
tage: DHeimat.  5«,  S.  92/6. 

2648)  R.Menge,  D.  Dresdner  ,Kunsterziehungs- 
tag"  u.  d.  höh.  Schulen:  Lehrproben  u.  Lehr- 
gänge 61,  S.  1-16. 

2649)  Mohr,  D.  Kunst  im  Dienste  d.  Erzieh.: 
KathSchulZg.  (Donauwörth)  85,  N.  35. 

2650)  G.  Pauli,  Kunsterziehung:  Zeitw.  30, 
S.  153/6. 

Kunstpflege.    (Künstlerische  Kultur.) 

2651)  J.  Fr.  Härtung,  Künstler.  Kultur. 
München.  Verlag  d.    , Werkstatt  d.  Kunst." 

IV,  59  S.'    M.  1,20. 

2652)  Versuche  u.  Ergebnisse  d.  Lehrerver- 
einigung für  d.  Pflege  d.  künstler.  Bildung  in 
Hamburg.  Buchschmuck  v.  Valesca  Rover. 
3.  Aufl.  Hamburg,  Janssen.  IV,  171  S. 
M.  2,00. 

2653)  Helene  Bonfort,  Pflege  d.  künstler. 
Bildung  in  Hamburg:  Frau  9,  S.  287-90. 

2654)  A.  Lichtwark,  Aus  d.  Praxis  (Die  Grund- 
lagen d.  künstl.  Bildg.  Studien).  B.,  Cassirer. 
170  S.     M.  4,00. 

2655)  id..  Vom  Arbeitsfeld  d.  Dilettantismus. 
(D.  Grundlagen  d.  künstler.  Bildg.  Studien.) 
Neue  Aufl.     ebda.     93  S.    M.  2,30. 

2656)  id.,  Übungen  im  Betrachten  v.  Kunst- 
werken. 4.  Aufl.  (=  D.  Grundlagen  d. 
künstler.  Bildg.)  ebda.  136  S.  Mit  Abbild. 
M.  4,00. 

2657)  id.,  Blumenkultus.  Wilde  Blumen.  (=  D. 
Grundlagen  d.  künstl.  Bildg.)  Studien.  2. 
erweit.  Aufl.     ebda.     90  S.     M.  3,20. 

2658)  P.  Schnitze -Naumburg,  Häusliche 
Kunstpflege.  4.  Aufl.   Mit  Buchschmuck  v.  J. 

V.  Cissarz.  L.,  Diederichs.  IV,  151  S.  M.  3,00. 

2659)  H.  Pudor,  Kunstpflege  im  Hause:  Geg. 
61,  S.  409-11. 

2660)  A.  Thiele,  Kunstförderung  in  d.  Pro- 
vinz. D.  Flugschrift  „Hinauf  zur  bildenden 
Kunst".  2.  Teil.  L.,  E.  A.  Seemann.  31  S. 
M.  0,75. 

2661)  G.  Minde-Pouet,  Kunstpflege  in  Posen, 
Warnungen  u.  Vorschläge.  Posen,  Jolowicz. 
IV,  78  S.     M.  1,20.     (Aus:  ZHGPosen.) 

2662)  R.  Mielke,  Ländliche  Kunstpflege: 
DHeimat.  5'^  S.  245-51. 

2663)  id.,  Dtsch.  Kulturarbeiten:  ib.  S.  90/7. 


2fl64-2711 


1, 10.    KunstgeHcbicbte. 


59 


26ö4)  P.  Schnitze  -  Naumburg,  Kultur- 
urbeitcn.  15(1.  2.  (Tärten.  Her.  vom  Kunat- 
wart.  München,  Callwey.  V,  '2l)'2  S.  Mit 
Abbild.     M.  .1,00. 

Kunst  und  Schule. 

2065)  O.  Bie,   Kunst   u.    Schule:    NDRs.    IM, 

S.  H8I. 
2Ö0Ö)  L    Gurlitt,    Knusterziehg.  innerhalb  d. 

altklass.    Unterrichts:     NJbbKlAltGL.    10, 

S.  177-99. 
2687)  F.  Hornig,  Z.  Kunstpflege  in  d.  Schule: 

EvVolksschule  Ib,  S.  71/2. 
2668)  Jaskulaki,  D.  bildende  Kunst  am  Gym.: 

ZOG.  r.;{,  S.  34H-71. 
266»)  H.  Kolar,  Kunst  in  d.  Schule:  ZOesterr- 

Volksschulw.   IM,  S.  207-11. 

2670)  Fr.  Krause,  1).  Kunsterziehung  an  d. 
Mittelschulen.  Aussig,  Becker.  21  S.  M.  0,40. 

2671)  A.  Siepe,  Kunst  u.  Schule:  Ev Volks- 
schule. 15,  S.  390.  (Vgl.  auch  Beier:  ib. 
S.  .f^.89-00.) 

2672)  L.  Mittenzwey,  Kunst  u.  Schule.  L., 
Sigismund&Volkening.  VHT,  1 14  S.  M.2,00. 

2673)  W.  Rein,  Bildende  Kunst  u.  Schule: 
ZPhP.  9,  S.  456/8 

2674)  W.  Richter,  Kunst  u.  Schule.  (=  Paed. 
Abhh.,  Neue  Folge,  her.  v.  W.  Bartho- 
lomäus, Bd  8,  Heft  2.)  Bielefeld,  Helmich. 
15  S.     M.  0,40. 

2675)  A.Seemann,  Bildende  Kunst  in  d. Schule. 
E.Denkschr.  L., E.A.Seemann.  48  8.  M.0,30. 

2676)  Dasselbe.  2.  veränderte  Aufl.  ebda.  12». 
63  S.    M.  0,30. 

2677)  D.  Kunst  in  d.  Schule:  Volkswohl  25. 
8.  l'3/4. 

2678)  M.  Spanier,  Künstl.  Bilderschmuck  für 
Schulen.  Her.  v.  d.  Lehrervereinigung  für  d. 
Pflege  d.  künstler.  Bildg.  in  Hamburg.  3.  Aufl. 
L.  Voigtländer.     117  S.    M.  1,40. 

Die  Kunst  im  Leben  des  Kindes. 

2679)  D.  Kunst  im  Leben  d.  Kindes.  Her.  v. 
C.  L.  Droescher,  O.  Feld,  M.  Osborn, 
W.  Spohr,  F.  Stahl.  B.,  Reimer.  HI, 
148  S.     M.  2,50. 

2680)  D.  Kunst  im  Leben  d.  Kindes.  Her.  v. 
d.  Vereinigung  „Die  Kunst  im  Leben  d. 
Kindes"  Schriftleiter:  W.  Spohr. 
(=  , Ernstes  Wollen",  Beilage.)  B.,  Gose  & 
Tetzlaff.     24  Nummern.     M.  6,00. 

2681)  J.  Leisching,  D.  Kunst  im  Leben  d. 
Kindes.  Brunn,  Verlag  d.  Mähr.  Gewerbe- 
Museums.    58  S.    M.  1,00. 

2682)  A.  Seemann,  D.  aesthet.  Bildung  d. 
Kinder:  ZBK.   13,  S.   129-37. 

2683)  P.  Bröcker,  D.  Kunst  im  Kinderreich: 
Hütte  1,  S.  531/4. 

2684)  Marie  Ill-Berg,  D.  Kunst  im  Leben 
d.  Kindes:  Ges.   I,  S.  186/9. 

2685)  H.  Löbmann,  Kunstpflege  im  Leben  d. 
Kindes:  Kunstfreund  18,  S.  14/6. 

2686)  W.  Snohr,  D.  Kunst  im  Leben  d. 
Kindes:  Zeitw.  31,  S.  26/7. 

2687)  M.  Osborn,  D.  Kind  u.  d.  Kunst:  Kunst 
im  Leben  d.  Kindes  1,  S.  4/6. 

2688)  A.  Henig,  D.  Kind  als  Künstler: 
ABuchgewerbe.  .38,  S.  421/6. 

2689)  F.  Servaes,  Kinderkunst  sowie  Kunst- 
erziehung: NFPr.  N.  13545. 

2690)  G.  Pauli,  D.  Bilderbuch:  Dekorative 
Kunst  10,  S.  273-99. 


2891)  L.  Bartning,  Bilderbücher:  Zukunft  39, 

S.  232/9. 

2892)  H.  L.  Kr)8ter,  Alte  u.  neue  Bilderbücher: 
Kultur  (Kftln)  1,  8.  744-.')0. 

Kunstgeschichte: 
Allgemeines.    (Sammelrecensionen.) 

2693)  J.  Hopp  in,  Great  epochs  in  art  bistorv. 

Boston,  Houghton.     247  S.     D.  1,75. 
2898a)  O.  Bie,  Wellen  d.  Kunstgesch.:  NDR«. 

13,  S.  728-32. 
2894)  J.    Leisching,   Kunstgesch.:    Wage  b, 

N.  40. 
2695)    R.    Muther.    Kunstgesch.:    Tag    1901, 

N.  333. 
2898)   W.    Fred,   Aus   d.    Kuustlitt.:    LE.   4, 

S.  1679-Ml. 

2697)  V.  Fleischer,  Kunstlitt.:  Litt  Warte.  3, 
S.  236/8. 

2698)  M.  Osborn,  Aus  d.  Kunstlitt.:  LE.  4, 
S.  246-.50. 

Gesamtdarstellungen. 

2699)  C.  Gurlitt,  Geschichte  d.  Kunst  2  Bde. 
Darmstadt,  Bergstraesser.  I9oi.  VIII,  696, 
VI,  792  S.  M.  40,00.  [A.  Hasenclever: 
ProtestMhh.  6,  S.  317-27;  M.  Osborn:  LE. 

4,  8.    1674/9;    P.    Schumann:    Kw.    15«, 

5.  468-72;  W.  v.  Seidlitz:  DLZ.  23, 
S.  438-40.]| 

2700)  0.  Bie,  Kunst-Encyklopaedien:  NDRs.  13, 

5.  440/2.    (C.  Gurlitt,  Künstlerlexikon.) 

2701)  A.  Riegl,  E.  neue  Kunstgesch. :  Wiener 
Abendpost  N.  15.     (C.  Gurlitt.) 

2702)  H.  Rosenhagen,  E.  neue  Gesch.  d. 
Kunst:  Tag  N.  399.     (C.  (Gurlitt.) 

2703)  A.  Fäh,  Gesch.  d.  bildend.  Künste. 
2.  Aufl.  Freiburg  i.  B.,  Herder.  12  Lfgn. 
ä  4  Bogen.   Mit  Tafeln  u.  Abbild,  ä  M.  1,70. 

2704)  H.  Knackfuss,  M.  G.  Zimmermann, 
W.  Gensei,  AUg.  Kunstgesch.  Bd.  4:  Ba- 
rock, Rokoko  u.  Neuzeit.  Ij.,  Velbagen  & 
Klasing.  VI,  718  S.  Mit  .589  Abbild. 
M.  12.00. 

2705)  A.Kuhn,  Kunstgesch.  Lf g.  29-32.  k  3  \  i 
Bogen.     Einsiedeln,  Benzinger.     ä  M.  2,00. 

2706)  M.  Schmid,  Kunstgesch.  nebst  Gesch. 
d.  Musik  u.  Oper  v.  Gl.  Sherwood.  Heft 
13/14.  Neudamm,  Neumann.  S.  465-544. 
k  M.  0,50. 

2707)  A.  Springer,  Handbuch  d.  Kunstgesch. 

6.  Aufl.  Bd.  4:  D.  Renaissance  im  Norden 
u.  d.  Kunst  d.  17.  u.  18.  Jh.  L.,  E.  A  See- 
mann. 4».  VIII,  403  S.  Mit  415  Abbild. 
u.  14  Tafeln.    M   7,00. 

2708)  Magdalene  v.  Broecker,  Kunstgesch. 
im  Grundriss.  5.  Aufl.  Her.  v.  R.  Bürkner. 
Göttingen,  Vandenhoeck  &  Ruprecht.  256  8. 
Mit  1 13  Abbild.     M.  3,50. 

2709)  Alwin  Schultz,  Kunst  u.  Kunstgesch. 
E.  Einführung  in  d.  Stud.  d.  neueren  Kunst- 
gesch. 2  Abteil.  2.  Aufl.  Prag,  Tempsky. 
277,  245  S.     Mit  Abbild.     M.  2,50. 

2710)  E.  Wickenhagen,  Kurzgefasste  G«8ch. 
d.  Kunst,  d.  Baukunst,  Bildnerei,  Malerei,. 
Musik.  St.,  Neif.  VI,  318  &  Mit  .30  Abbild. 
M.  5,00. 

2711)  E.  Gradmann,  Gesch.  d.  christl.  Kunst. 
Her.  vom  Calwer  Verlagsverein.  Calw  u. 
Stuttgart,  Vereinsbuchh.  VI,  616  S.  Mit 
320  AbbUd.    M.  10,00. 

8» 


60 


1, 10.    Kunstgeschichte. 


2712-2762 


2712)  R.  Bürkner,  Gesch.  d.  kirchlichen  Kunst. 
Freiberg  i.  B.,  Waezel.  464  S.  Mit  74  Abbild. 
M.  10,00. 

2713)  F.  X.  Kraus,  Gesch.  d.  christl.  Kunst. 
Bd.  2.  1.  Hälfte.  Strassburg,  Herder.  282  S. 
M.  8,00.     |[Jordan:  ThLBl.  25,  S.  264.|| 

Sammelwerke. 

2714)  Alte  Meister  (in  d.  Farben  d.  Originale 
wiedergegeben).  Lfg.  8.  L.,  E.  A.  Seemann. 
4^     Je  8  Tafeln  mit  4  S.  Text,    k  M.  5,00. 

2715)  Hausschatz  älterer  Kunst.  Heft  2-10. 
AVien,  Ges.  für  vervielfält  Kunst.  Fol. 
k  5  Blatt  Eadierungen.     k  M.  8,00. 

2716)  Meisterbilder  fürs  deutsche  Haus.  Her. 
vom  Kunstwart.  Blatt  26-60.  Mit  Text  auf  d. 
Umschlag.    München.  Callwey.  4«.  kM.0.2ü. 

2717)  100  Hauptbll.  d.  graph.  Kunst  d.  J  5.  bis 
18.  Jh.  Mit  4  Seiten  Text.  B.,  Fischer  & 
Franke.     4".     M.  25,00. 

2718)  G.  Hirth,  D.  schöne  Mensch  in  d.  Kunst 
aller  Zeiten.  (=  D.  Stil  in  den  bildend. 
Künsten  u.  Gewerben.  Bd.  3.  Bearb.  v.  H. 
Hirth  u.  E.  Bassermann- Jordan.)  Mün- 
chen, Hirth.  4".  Xn,60S.  Mit  192  Tafeln. 
M.  18,00. 

Knnstgeschichte  einzelner  Stoife. 

2719)  G.  Falk,  Die  Frau  in  d.  Kunst  1:  Bil- 
dende Künste.  Görlitz,  Dülf er.  50  S.  M.  1,00. 

2720)  E.  Heyck,  Frauenschönheit  im  Wandel 
V.  Kunst  u.  Geschmack.  (=  Samml.  illustr. 
Monographien.  Her.  v.  H.  v.  Zobeltitz, 
Bd.  8.)  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing. 
170  S.    Mit  im  Abbild.    M.  4,00. 

2720a)  K.  Storck,  Der  Tanz.  (=  N.  2720, 
Bd.  9.)  ebda.  140  S.  Mit  150  Abbild,  u. 
7  Tafeln.     M.  3,00. 

2721)  F.  Heinemann,  D.  Schrecken  d.  Krieges 
im  Lichte  d.  bild.  Kunst.  Luzern,  Internat. 
Kriegs-  u.  Friedensmuseum.  36  S.  Mit  Ab- 
bild.    M.  0,50. 

2722)  J.  Hoppenot,  Le  crucifix  dans  l'histoire 
et  dans  l'art.  Bruxelles,  De  Brouwer.  4°. 
372  S.     Fr.  10,00. 

2723)  D.  .Jungfrau  Maria  in  d.  christl.  Kunst 
aller  Zeiten:  TheologPraktMschr.  12,  N.  11/2. 

2724)  Allerheiligen  u.  Allerseelen  in  d.  bild. 
Kunst:  KölnVolksZg.  N.  44. 

2725)  R.  Muther:  Weihnachten  in  d.  Kunst: 
Tag  N.  603. 

2725a)  R.  de  la  Sizeranne,  L'esthötique  des 
noels:  RDM.  12,  S.  801-25. 

Bibliographien  und  Künstlerlexika. 

2726)  Internat.  Bibliogr.  d.  Kunstwissensch. 
Her.  V.  A.  L.  Jellinek.  1.  Jahrg.  6  Hfte. 
B.,  Behr.     X,  366  S.     M.  15,00. 

2727)  H.  C.  K 1  o  8  e  1 ,  Dtsch.-österreich.  Künstler- 
u.  Schriftstellerlexikon.  Bd.  1.  Wien,  Lech- 
ner.    VII,  618  S.     M.  7,00. 

2728)  Schweizerisches  Künstler-Lexikon.  Her. 
V.  C.  Brun.  Lfg.  l.  Frauenfeld,  Huber. 
160  S.     M.  3,20. 

Jahrbücher  and  Zeitschriften. 

2729)  Jahrb.  d.  bild.  Kunst.  Unter  Mitw.  v. 
Wold.  V.  Seidlitz  her.  v.  M.  Martersteig. 
B.,  Dtsch.  .Jahrbuch -Ges.  4°.  XI,  113  S. 
Mit  Abbild,  u.  15  Kunstbeilagen.    M.  8.00. 

2730)  Jahrb.  d.  kgl.  preuss.  Kunstsammlgn.  Her. 
V.W.  Bode,  F.  Lippmann,  H.  v.  Tschudi, 


H.Wölfflin.  Red.  F.  Laban.  Bd.  23.  Bei- 
heft.   B.,  Grote.    Fol.     65  S.    M.  4,50. 

2731)  Kunst  u.  Künstler.  Bd.  1.  Her.  v.  E. 
Heilbut  u.  C.  Flaischlen.  12  Hefte.  B., 
Cassirer.     4».     192  S.     M.  16,00. 

2732)  Monatsberichte  über  Kunstwissensch.  In 
Verb,  mit  R.  Frhr.  v.  Seydlitz  u.  G  Koch 
her.  V.  H.  Hei  hing.  Jahrg.  2.  München, 
Vereinigte  Druckereien.  4".  12  Hefte  k  3 
Bogen.     M.  12,00. 

2733)  D.  Werkstatt  d.  Kunst,  Organ  für  d. 
Interessen  bildender  Künstler.  Jahrg.  2. 
München,  Verlag  der  „Werkstatt  d.  Kunst". 
A^.     52  Nummern  k  1  Bogen.     M.  6,00. 

Malerei: 
Allgemeines. 

2734)  R.  Muther,  Gesch.  d.  Malerei.  5  Bde. 
1.  Neudr.  (=  Samml.  Göschen  N.  107-11.) 
L.,  Göschen.  12«.  138,  150,  132,  148,  162  S. 
k  M.  0,80. 

Renaissance. 

2735)  O.  Aldenhoven,  Gesch.  d.  Kölner 
Malerschule.  (==  Publikat.  d.  Gesellschaft 
für  rhein.  Geschichtskunde.  Bd.  13.)  Lübeck, 
Nöhring.     453  S.     M.  12,00. 

2736)  R.  Muther,  L.  Cranach:  Tag  N.  473. 
2736a)  id.,  L.  Cranach.    (=  D.  Kunst.    Samml. 

illustr.  Monographien.  Her.  v.  R.  Muther. 
Bd.  1.)  B.,  Bard.  12".  V,  64  S.  Mit  8 
Tafeln.     M.  1,25. 

2737)  Hedwig  Michaelson,  L.  Cranach  d. 
Aeltere.  (=  Beitrr.  z.  Kunstgesch.  NF. 
Bd.  28.)  L.,  E.  A.  Seemann.  VIII,  140  S. 
Mit  33  Abbild.     M.  6,00. 

2738)  Lina  Eckenstein,  A.  Dürer.  London, 
Duckworth.     XI,  261  S.     Sh.  2. 

2739)  C.  Cohen,  D.  Automobil  bei  Dürer: 
TagB.  N.  41. 

2740)  C.  Dodgson,  Zu  d.  Copie  d.  Dürerschen 
Apokalypse:  RepKunstw.  25,  S.  371/3. 

2741)  C.  Giehlow,  Poliziano  u.  Dürer:  Graph- 
Künste  25B,  S.  25/6. 

2742)  A.  Gustroh,  A.  Dürer  als  Techniker: 
TagB.  N.  91. 

2743)  E.  Höhne,  D.  apokalypt.  Reiter  nach 
Dürer,  Cornelius,  Böcklin:  BGl.  38,  S.  278-88. 

2744)  F.  Leitschuh,  Dürer  u.  d.  Faust-Idee: 
FrZg.  N.  86. 

2745)  id. ,  Quellen  u.  Stud.  z.  Gesch.  d.  Kunst 
u.  Geisteslebens  in  Franken  1 :  AHVUnter- 
franken.  44.  S.  187-223.  (A.  Dürers  Kupfer- 
stiche.) 

2746)  V.  Scheper.  D.  Ornamentik  bei  A.  Dürer. 
(=  Stud.  z.  dtsch.  Kunstgesch.,  Heft  38.) 
Strassburg,  Heitz.  VII,  140  S.  Mit  11  Tafeln. 
M.  4,00. 

2747)  A  quiet  houw  with  Diirer :  Ac.  63,  S.  293/4. 

2748)  A.  Dürers  Holzschnitte  u.  Kupferstiche. 
Auswahl.  B.,  Fischer  &  Franke.  4".  30  Blatt 
u.  2  S.  Text.    M.  8,U0. 

2749)  Dürer-Mappe.  Her.  vom  Kunstwart.  12 
Tafeln  mit  9  S.  Text.  München,  Callwey. 
4«.    M.  3,00. 

2750)  A.  B.  Chamberlain,  H.  Holbein. 
London,  Bell.     72  S.     Sh.  1. 

2751)  H.  Knackfuss,  Holbein  d.  jüngere. 
4.  Aufl.  (=  Künstler-Monographien.  Her. 
v.  H.  Knackfuss.  Bd.  17.)  Bielefeld,  Vel- 
hagen &  Klasing.  158  S.  Mit  152  Abbild. 
M.  4,00. 

2762)  Holbein  the  Jounger.    (=  Masters  in  Art. 


2768-980& 


1, 10.    Kunstgeflcbicbte. 


61 


Part.  27.)    Boston,  BateB  &  Guild  Company 

40  8.     Mit  10  Tafeln.     If)  c. 
2763)  W.  F.  Dickes,   Holbeins  Ambassadors: 

Magazine  of  Art  H.  21. 
2754)  J.  nieder,  A.  Altdorfers  Donuureise  im 

J.   Ihll:  GraphKüHHte  25B,  S.  9-12. 
•2755)  C.  (Jiirlitt,  1).  Lutherstadt  Wittenberg. 

^=  D.  Kunst.  Bd.  2.)  B.,  Bard.  67  S.  M.  1,25. 

17.  und  18.  Jahrhiiudert. 

2756)  H.  Roaenhugen,  Friedr.  I.  u.  d.  Kunst: 

Tag  UHU,  N.  ir.. 

2757)  K. /imnieter,  Michael  Angelo  u.  F.  H. 
llnterberger.  E.  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Tiroler 
Malerei  d.  IM.  Jh.  Innsbruck,  Wagner.  li!(  tS. 
Mit  r.  Taf.     M.   l,r)0. 

2758)  C.  Strycenski,  Marie- Josi'phe  de  Saxe 
et  SOS  peiiitres:  GHA.  28,  8.  n-KI,  227-38. 

Klasgische  und  romantische  Zeit. 

2759)  H.iStöcker,  Z. Kunstanschauung d.  18.  Jh. 
Von  Winckelniann  bis  Wackenroder.  Diss. 
Bern.     IV,  48  S. 

2760)  E.  Krücke,  Winckelmann.  (^  N.  78, 
S.  39f)/9.) 

2761)  G.  V.  Graevenitz,  Aus  dem  römisch. 
Loben  Winckelmann.    (=  N.  239,  S.  166-92.) 

2762)  W.  Pater,  Winckelmann.  (=  id.,  D.  Re- 
naissance, Stud.  zu  Kunst  u.  Poesie.  Uebers. 
V.  W.  Schölermann.  |L.,  Diederichs.  VIII, 
323  ^S.     M.  f),00|,  S.  238-314.) 

2763)  K.  D.  Jessen,  Heinses  Stellung  z.  bild. 
Kunst  u.  ihrer  Ästhetik.  Zugleich  e.  Beitr. 
z.  Quellenkunde  d.  Ardinghello.  (=Palaestra. 
Her.  V.  A.  B  ran  dl  u.  E.  Schmidt.  Bd.  21.) 
B.,  Mayer  &  Müller.    XVIII,  228  S.  M.  7,00. 

2764)  R.  Hirsch,  Noch  einmal  Chodowiecki  — 
Exlibris:  Exlibris  12,  S.  168-71. 

2765)  H.  Rosenhagen,  D.  Chodowiecki:  Tag». 
1901,  N.  35. 

2766)  id.,  D.  Chodowiecki.  (=  N.  2808,  S.  9-16.) 

2767)  G.  V.  Graevenitz,  An  d.  Wende  d.  Jh. 
(A.  Carstens  u.  K.  L.  Fernow.)  (=  N.  239, 
S.  261-300.) 

2768)  id.,  A.  R.  Mengs.  (=  N.  239,  S.  193-224.) 

2769)  H.  Pallmann,  Goethes  Beziehgn.  z. Kunst 
u.  Wissensch.  insbes.  zu  König  Ludwig  I. : 
JbFDH.  S.  182-98. 

2770)  W.  V.  Oettingen,  Goethe  gegen  Diderot: 
Türmer  4^,  S.  1-14. 

2771)  C.  Ruland,  E.  Brief  Goethes  an  F.  Preller 
nebst  Briefen  Prellers:  GJb.  23,  8.  3-36. 

2772)  Th.  Stettner,  Goethe  u.  d.  Münchner 
Lithographie:  ZBücherfreunde.  6,  S.  196-201. 

2773)  G.  V.  Graevenitz,  D.  römische  Kreis 
Goethes.  (=  N.  239,  S.  225-60.)  (Tischbein, 
Angelika  Kauffmann  u.  a.) 

2774)  H.  Brendicke,  W.  Tischbein:  Antiqui- 
tiltenZg.  10,  N.  31. 

2775)  G.  V.  Kügelgens  Porträts  v.  Goethe,  Wie- 
land, Herder,   Schiller:   SBE.stnGes.  N.  657. 

2776)  Franz  Schultz,  Ph.  O.  Runge:  WIDM. 
91,  S.  541-56. 

2777)  R.  Steig,  Zu  Ph.  O.  Runge»  Leben  u. 
Schriften:  Euph.  9,  S.  660-70. 

2778)  J.Rohr,  Ph.  Veit:  AChrK.  S.  1-4,25-38. 

2779)  R.  V.  Kralik,  E.  v.  Steinle:  Wiener 
Abendpost  N.  142,  154. 

2780)  A.Hauarath,D.drei  grossen  Protestanten 
d.  Düsseldorfer  Schule.  N.  241,  S.  99-145. 
(J.  W.  Schirmer,  K.  F.  Lessing,  W.  v.  Kaul- 
bach.) 


2781)  E.  Daelen,   £.  Bendemann:   ADB.  46, 

S.  348-50. 

2782)  Aus  J.  Schnorr  v.  Karolsfeld  Tagebüchern: 
DresdnerGBll.  11.  8.  139-4»<. 

2783)  R.  Muther,  M.  V.  Schwind:  Tag».  1901, 
N.  37. 

2784)  A.  TroBt,  Briefe  M.  v.  Schwind«.  (E. 
NuchlcHe.)  (=  N.  232  a,  8.  485-99.)  (An 
Bauernfeld  u.  E.  v.  8teinle.) 

2785)  Zweite  Schwind-Mappe.  Her.  vom  Kunst- 
wart. München,  ('allwey.  4".  7  Tafeln  u. 
1  Bl.  Text.     M.  1,50. 

2788)  J.  Fr.  Hof  f,  Lehrjahre  bei  L.  Richter  u.  in 
München.  Fortsetz.  v.  «Aus  einem  KOnstler- 
Icbcn"  u.  ,E.  Künstlerheim  vor  70  Jahren*. 
Mit  14  Bildern  in  Lichtdruck,  e.  autograph. 
Brief  u.  e.  Vignette  v.  W.  Steinhausen.  Frank- 
furt a.  M.,  Alt.     VIII.  273  S.     M.  6,0<>. 

2787)  K.  Budde,  D.  Spätzeit  L.  Richter»: 
Christi  Welt  16,  8.  180/8. 

2788)  H.  Klotz,  L.  Richter:  Unsere  Heimat  2, 
S.  258-67. 

2789)  L.  Richter:  Alte  Glaube  3,  N.  44. 

2790)  O.  M  i  1 1  e  r ,  A.  Rethel.  Solothurn,  Zepfel. 
31  S.    (Als  Ms   gedr.) 

2791)  W.  Schölermann,  Rethel:  DHeimat.  5', 
8.  225-34. 

2792)  P.  Schubring,  A.  Rethel:  Hilfe  7,  N.  2. 

2793)  A.  Rethel,  Auch  ein  Totentanz.  Text 
v.  R.  Rein  ick.  13.  Aufl.  L.,  Elischer. 
4".    8  8.    Mit  6  Tafeln.    M.  3,50. 

2794)  A.  Hausrath,  Scheffel  u.  A.  Feuerbach. 
(=  N.  241,  S  146-220.) 

2795)  A.  Feuer bach,  E.  Vermächtnis.  5.  Aufl. 
Wien,  Pichler.     IX,  218  8.     M.  5,00. 

2796)  R.  Fürst,  A.  Stifter  u.  d.  bildende  Kunst: 
Zeitw.  M,  S.  153/4. 

2797)  R.  Holz  er,  A.  Stifter  als  Maler:  Wiener 
Abendpost  N.  146. 

2798)  A.  Horcicka,  A.  Stifter  als  Landschafts- 
maler: DArbeit.  1,  S.  706-15. 

2799)  A.  Klaar,  Adalbert  Stifter  als  Maler: 
VossZg.  N.  269. 

Neuere  Malerei:  Allgemeines. 

2800)  A.  Koeppen,D.  mod.  Malerei  in  Deutsch- 
land. (=  Samml.  illustr.  Monographien.  Her. 
v.  H.  v.  Zobeltitz.  Bd.  7.)  Bielefeld,  Vel- 
hagen  &  Klasing.  146  8.  Mit  136  Abbild, 
u.  1  Tafel.     M.  4,00. 

2801)  Entwicklung  d.  Malerei  in  Deutschland 
im  19.  Jh.    Eisenach,  Kahle.    37  8.    M.  1,00. 

2802)  A.  L.  P  l  e  h  n ,  Neudtsch.  dekorative  Malerei : 
Ges.  2,  S.  189-96. 

2803)  100  Meister  d.  Geg.  in  farbiger  Wieder- 
gabe. Heft  1/2.  L.,  E.  A.  Seemann.  4". 
Je  5  Farbendrucke  mit  Text,  k  M.  3,00. 
(1.  Heft:  Milnchener  Kunst  1.  [F.  v.  Lenbach, 
F.  A.  V.  Kaulbach,  Grützner,  Leibl,  H.  v. 
Bartels.]  Text  v.  F.  v.  Ostini.  2.  Heft: 
Berliner  Kunst  1.  [Menzel,  P.  Meyerheim, 
F.  Skarbina,  M.  Liebermann,  H.  Herrmann,  j 
Text  V.  M.  Osborn.) 

Essaysammlungen. 

2804)  H.  Mackowsky,  A.  Pauly,  W.  Wei- 
gand,  A.  Baversdorfers  Leben  u.  Schriften. 
München,  Brückmann.  IX,  108  S.  M.  14.00. 
(Enthält  seine  Studien  u.  Notizen  z.  Italien, 
u.  dtsch.  Kunstgesch.) 

2805)  G.  Hermann,  Skizzen  u.  Silhouetten. 
Essays.  Darmstadt,  Roether.  V,  2HJ  S, 
M.  4,00, 


62 


1, 10.    Kunstgeschichte. 


2806-2861 


2806)  E.  Muther,  Studien  u.  Kritiken.  Bd.  2. 
2.  Aufl.  Wien,  Wiener  Verlag.  V,  290  S. 
M.  8,00. 

2807)  P.  Riesenfeld,  R.  Muthers  8tud.  u. 
Kritiken:  N&S.  100,  S.  260/6. 

2808)  H.  Rosenhagen,  Neue  Bücher  v.  R. 
Muther:  Kunst  für  Alle  17,  S.  M^jS. 

2809)  J.Norden,  Berliner  Künstler-Silhouetten. 
L.,  H.  Seemann  Nachf.     \bi  S.     M.  2,50. 

2810)  H.  Rosenhagen,  Würdigungen.  B., 
Nahel.     87  S.     M.  3,00. 

2811)  B.  Ruettenauer,  Kunst  u  Handwerk. 
Essays.  (=  üeber  Kunst  d.  Neuzeit,  Bd.  7.) 
Strassburg,  Heitz.     III,  140  S.     M.  2,50. 

Das  Kuiistleben  in  den  deutschen  Städten. 

2812)  K.  Scheffler,  Berlin  als  Kunststadt: 
Lotse  2,  S.  257-(33. 

2813)  F.  V.  Zobeltitz,  Berlin  u.  d.  Mark 
Brandenburg.  (=  Land  u.  Leute.  Bd.  14.) 
Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing.  191  S.  Mit 
185  Abbild.     M.  4,00. 

2814)  H.  Rosenhagen,  D.  Kunst  in  Bremen. 
Z.  Wiedereröffnung  d.  Bremer  Kunsthalle. 
Bremen,  Hampe.  15  S.  M.  0,50.  (Aus: 
„D.  Tag\) 

2815)  A.  Lindner,  Danzig.  (=  Berühmte 
Kunststätten.  Bd.  19.)  L.,  E.  A.  Seemann. 
VI,  114  S.     M.  3,00. 

2816)  (t.  Hermann,  Dresden  u.  seine  Kunst. 
(=  N.  2805,  S.  70-86.) 

2816a)  F.  Percynski,  Dresdner  Eindrücke: 
Tag  N.  209. 

2817)  Von  Dresdner  Kunst:  Kunsthalle  7, 
S.  309-10. 

2818)  F.  Stahl.  Düsseldorf  als  Kunststadt: 
BerlTBl.  N.  248. 

2819)  G.  Hermann,  Hamburg.  Stadt  u.  Kunst. 
(=  N.  2805,  S.  87-112.) 

2819  a)  D.  Hamburgische  Museum  für  Kunst  u. 
Gewerbe.  Dargestellt z.  Feier  d.  25  j.  Bestehens 
von  Freunden  u.  Schülern  J.  Brinckmanns. 
Hamburg,  Boysen  &  Maasch.  VI,  436  S. 
M.  5,00. 

2820)  B.  Ruettenauer,  Süddtsch.  Kunst  in 
Karlsruhe:  Kultur  (Köln)  1,  S.  3^46. 

2821)  E.  Engels,  Münchens  Niedergang  als 
Kunststadt.  E.  Rundfrage.  Beantwortet  v. 
H.  Bahr,  B.  Becker,  H  E.  v.  Berlepsch 
u.  a.  München,  Bruckmann.  IV,  92  S. 
M.  1,50.  (Vgl.  auch:  NFPr.  N.  13441;  K. 
Voll:  Ges.  2,  S.  126/9.) 

2821a)  G.  Hermann,  Einiges  über  München 
als  Kunststadt.     (=  N,  2«05,  S.  49-69.) 

2822)  Th.  Hampe,  D.  german. National-Museum 
V.  1852-1902.  Festschr.  z.  Feier  seines  50j. 
Besteh,  im  Auftr.  d.  Direktoriums  verf. 
Buchschmuck  v.  G.  Kellner.  B.,  Weber. 
150  S.     Mit  23  Tafeln.     M.  12,00. 

2823)  Z.  50j.  Bestehen  d.  German.  National- 
museums in  Nürnberg:  IllZg.  118,  S.  896-909. 

2824)  W.  Fred,  Kunstreise  eines  Wieners  nach 
Wien:  Lotse  2\  S.  580/3. 

2825)  J.  Neuwirth,  Wiener  Kunstleben: 
Kultur  (Wien)  3,  S.  359-78,  612-36. 

Einzelne  Persönlichlieiten : 
Aeltere  Gruppe. 

2826)  G.  Floerke,  10  Jahre  mit  Böcklin. 
Aufzeichnungen  u.  Entwürfe.  2.  Aufl. 
München.  Bruckmann.  VI,  269  S.  Mit  14 
Tafeln.    M.  6,00. 


2827)  R.  Schick,  Tagebuch- Auf  Zeichnung,  aus 
d.    J.     1866,    1868,    1869    über   A.  Böcklin. 

2.  Aufl.  Her.  v.  H.  v.  Tschudi.  Gesichtet 
V.  C.  Flai schien.  B.,  Fontane.  IX,  430  S. 
M.  12,00. 

2828)  H.  Albrecht,  Mingotto.  E.  Erinner,  an 
A.  Böcklin:  IllFrauenZg.  29,  S.  25/6. 

2829)  R.  Begas.  Einiges  aus  meinem  Zusammen- 
leben mit  Böcklin:  Tag  1901,  N.  199. 

2830)  A.  Fleiner,  Böcklin-Erinner.:  TagN.295, 
297. 

2831)  id,  A.  Böcklin  u.  d.  Franzosen:  Tag». 
1901,  N.  105. 

2832)  G.  Floerke,  Wie  urteilte  Böcklin  über 
mod.  Malerei:  Kunst  für  Alle  17,  S.  80/4. 

2833)  A.  Frey,  A.  Böcklin:  DRs.  1 13,  S.  288-300, 
401-29. 

2834)  id.,  Arnold  Böcklin  in  Zürich.  (=  Njbl.  d. 
Kunstgesellschaft  in  Zürich.)  Zürich,  Fäsi 
&  Beer.     32  S.     Mit  Abbild.     M.  3,00. 

2835)  Th.  V.  Frimmel,  A.  Böcklin:  Montags- 
Revue  1901,  N.  3. 

2836)  G.  H  a  b  i  c  h ,  E.  letzter  Besuch  bei  Böcklin : 
Lotse  2,  N.  28 

2836a)  G  Hermann,  A.  Böcklin.  (=  N.  2805, 
S.  113/8.) 

2837)  L.  Hevesi,  Böcklin:  FrBlw.  1901,  N.  20. 

2838)  Maidy  Koch,  Arnold  Böcklin.  12  Ge- 
dichte. Gesprochen  bei  d.  Böcklin-Gedächt- 
nisfeier  zu  Freiburg  i.  Br.  Freiburg  i.  B., 
Troemer.     16  S.     M.  0,50. 

2839)  H.  Lansel,  A.  Böcklin.  Lausanne,  Pajot. 
43  S.     Fr.  1,50. 

2840)  G.  Lasso n,  A.  Böcklin  pro  et  contra. 
(=  D  mod.  Richtung  in  d.  Kunst  [B.,  Runge. 
IV,  267  S.     M.  3,U0.]    S.  123-45.) 

2841)  A.  Matthes,  Böcklins  Kunstweise  in 
Goethescher  Beleuchtung:  Geg.  61,  S.  264/6. 

2842)  W.  V.  Oettingen,  A.  Böcklin:  Türmer  Jb. 
S.  47-51. 

2843)  E.  Paulus,  E.  Besuch  im  Atelier  Böcklins: 
WIDM.  92,  S.  170/4. 

2844)  H.  Rosenhagen,  A.  Böcklin:  TagB.  1901, 
N.  17. 

2845)  id..  Neues  von  u.  über  Böcklin:  Tag  1901, 
N.  563. 

2846)  A.  V.  Salis,  Erinner,  an  A.  Böcklin  nach 
Tagebuchnotizen  e.  Studenten :  Basler  Jb.  22, 
S.  H-2.-i. 

2847)  G.  Schief  ler,  A.  Böcklias  künstlerischer 
Nachlass:  Lotse  2,  N.  33. 

2848)  K.  E.  Schmidt,  Böcklin,  Delacroix  u. 
d.  Realismus:  Zeitw.  32,  S.  106/7. 

2849)  P.  Schub  ring,  H.  A.  Schmids  Böcklin- 
Biographie:  ZeitB.   1^,  S.  660/2. 

2850)  id.,  Böcklin — Leibl— Segantini :  Patria  2, 
S.  55-72. 

2851)  F.  Servaes,  Böcklins  Tod:  NFPr.  N.  13076. 

2852)  K.  Y.  Telmayer,  lieber  A.  Böcklin: 
Wiener  Abendpost  N.  190,  208,  227,  243, 
260. 

2853)  H.  Thode,  Böcklin:  DZschr.  15,  N.  4. 

2854)  LVolkmann,  A.  Böcklins  Verhältnis 
z.  Natur:  AZgB.  N.  12. 

2855)  G.  Winkler,  Graf  Schack  u.  Böcklin: 
Kunst  für  Alle  17,  S.  519-22,  545/6. 

2856)  H.  Wölfflin,  A.  BöckUn:  ib.  S.  1/17. 

2857)  LP.,  A.  Böcklin-Erinner.:  NFPr.  N.  13104. 

2858)  id.,  A.  Böcklin  u.  G.  Keller:  ib.  N.  13151/2. 

2859)  Böcklin-Erinner. :  TglRs.  N.  24. 

2860)  Böcklins Beziehgn.  Z.Musik:  Musik-Woche 

3,  N.  8. 

2861)  Boecklin  musicien:  Journal  des  D^bats, 
1.  Dec.  1901. 


28«2-2«20 


1, 10.     KuutitgeHchicbtc. 


03 


2862)  BöckliiiH  Werke  in  d.  kaiserl.  Schack- 
galerie  in  München.  12  Photogravüren  mit 
Text  V.  P.  Seidel.  München,  Bnickmann. 
Fol.     15  S.    M.  50,00. 

2868)  H.  V.  Tschudi,  D.  Werke  A.  Böcklins 
in  d.  National-Galerie  zu  Berlin:  Kunst  für 
Alle  17,  S.  199-206,  253/6. 

2864)  Böcklins  , Krieg*:  Kunstchr.  13,  8.  440/1. 

2865)  .T.  Vogel,  „Toteninsel"  u.  „Frülilings- 
hyiune",  2  Gemälde  Böcklina  im  Leipziger 
Museum.  L.,  H.  Seemann  Nachf.  40  H. 
Mit  4  Tafeln.     M.  1,00. 

2866)  Hud.  Klein,  L.  Bockelmann:  Rhein- 
lande 2,  Heft  2,  S.  8-i;{. 

2867)  A.  G.  Meyer,  L.  Bockelmann:  ADB.  47, 
S.  H9-90. 

2868)  L.  Hevesi,  F.  V.  Defregger:  FrBlW.  1901, 
N.  329. 

2869)  F.  Servaes,  Defregger:  NFPr.  N.  13399. 

2870)  H.  !<:.  Kromer,  E.  v.  Gebhardt:  DHeimat. 
5«,  S.  645-51. 

2871)  F.  V.  Ostini,  Grützner.  (=  Künstler- 
Monographien.  Her.  V.  H.  Knackfuss. 
Bd.  58.)  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing. 
119  S.     Mit  104  Abbild.     M.  3,00. 

2872)  L.  Pietsch,  L.  Knaus:  KunstUZ.  13. 
S.  77-112. 

2872a)  H.  Rosenhagen,  Knaus.  (=  N.  2810, 
S.  29-38.) 

2873)  A.  Faendl er,  W  Leibl:  IllZg.  118,  S.  12-24. 
2873a)  H.  Rosenhagen,  Leibl.    (=  N.  2810, 

S.  39-4S,) 

2874)  H.  Schlittgen,  Erinnerung  an  W.  Leibl: 
Kunst  &  Künstler  1,  8.  123-32. 

2875)  J.  Shikowski,  F.  Lenbach:  Hütte  1, 
S.  666/8. 

2876)  G.  Winkler,  H.  v.  Mardes  u.  A.  F. 
Graf  V.  Schack:  Kunst  für  Alle  17,  S  177-82. 

2877)  E.  Schur,  H.  v.  Maries  u.  L.  v.  Hof- 
mann:  Ver  sacrum  5,  S.  1418. 

2878)  P.  Schub  ring,  H.  v.  Maries  Fresken 
in  Neapel:  Kunst  für  Alle  17,  8.  177-82. 

2879)  F.  H.  Meissner,  A.  v.  Menzel.  (=  I). 
Künstlerbuch.  Bd.  8.)  B.,  Schuster  &Loeff  1er. 
92  8.    Mit  Abbild.     M.  3,00. 

2880)  H.  Rosenhagen,  Menzel.  (=  N.  2810, 
S.  17-28.) 

2880a)  J.  Veth,  Ad.  Menzel:  ZBK.  14,  8.  11/2. 

2881)  H.  Rosenhagen,  B.  Pilghein.  (=N.2810. 
S.  59-68.) 

2882)  W.  Christ,  H.  Sandreuter  u.  seine  Werke: 
K«&1)  9,  8.  195-230. 

2882a)  W.  Ritter,  H.  Sandreuter  (1850—1901): 
GBA.  28,  8.  373-87. 

2883)  K.  Meissner,  W.  Steinhausen;  DHeimat. 
5«,  S.  745-54. 

2884)  G.  T  r  a u b ,  Christi.  Kunst  ( W.  Steinhausen): 
Türmer  4',  S.  661/3. 

2885)  W.  Steinhausen,  Einige  Gedanken  aus 
Skizzenbüchern  d.  70er  Jahre:  Rheinlande  2, 
Heft  2,  8.  6.3/4. 

2886)  Hans  Thoma:  Vom  Rhein  1,  8.  14/5. 

2887)  H.  Thode,  Hans  Thomas  Gemälde.  Bd.  4. 
Frankfurt  a.  M.,  Keller.  Fol.  VU,  80  S. 
M.  45,00. 

Jttngere  Gruppe. 

2888)  G.  Hermann,  H  Baluschek.  (=  N.  2805, 
S.  172-82.) 

2888a)  H.  Mackowski,  H.  Baluschek:  Kunst 
u.  Künstler  1,  S.  331/8. 

2889)  F.  Naumann,  E.  proletar.  Maler:  ZeitB. 
IS  S.  185.     (H.  Baluschek.) 


2890)  H.  Rosenhagen,  L.  Corintb:  Kunst  fttr 

Alle  18,  H.  83/7. 

2891)  O.  Fischel,  L.  v.  Hofmann.  (=  Künutler- 
Monographien.  Bd.  63.)  Bielefeld,  Velhagen 
&  Klasing.    96  8.    Mit  104  Abbihl.    M.  3,it{i. 

2892)  G.  Hermann,  L.  V.  Hof  mann:  Wn)M.  93, 
S.  1-19. 

2893)  F.  Naumann,  E.  Farben  «eher :  ZeitB.  p 
8.  23/4.     (L.  V.  Hofmann.) 

2894)  F.  V.  Ostini,  A.  v.  Keller:  VelhKlasMhh. 
2,  8.  225-40. 

2895)  L.  Brieger-Wasservogel,  M.  Klinger. 
(=  Männer  d.  Zeit.  Bd.  12.)  L.,  H.  See- 
mann Nachf..     VIII,  276  8.    M.  3,00. 

2895  a)  M.  Hei  mann,  E.  Besuch  im  Atelier 
M.  Klingers:  NFPr.  N.  13300. 

2896)  .1.  K.  V.  Hoesslin,  M.  lichter  u.  M. 
Klinger:  ML.  71,  8.  401/4. 

2897)  K.  Lamprecht,  M.  Klinger:  NFPr. 
N.  13336. 

2898)  K.  Schef f  1er,  M.  Klinger:  Lotse  2,  N.  38. 

2899)  F.  Servaes,  M.  Klinger.  (=  D.  Kunnt. 
Bd.  4.)  B.,  Bard.  63  8.  Mit  12  Tafeln. 
M.  1,25. 

2900)  J.  Shikowski,  M.  Klinger:  Hütte  1, 
8.  447/9,  484,  507,9,  515. 

2901)  M.  Klinger:  IllZg.  119,  8.  86. 

2902)  Max  Klinger.  D.  Hauptwerke  d.  Malerei 
u.  Plastik  d.  Künstlers  neb.st  e.  Einführung 
in  seine  Kunst.  L.,  Weber.  4".  12  S.  Mit 
12  Tafeln.     M.  6,00. 

2903)  F.  Fuchs,  W.  Leistikow:  WIDM.  92, 
8.  25-38. 

2904)  J.  Norden,  Bei  W.  Leistikow:  Geg.  61, 
8.  329-32. 

2905)  W.  Weisbach,  W.  Leistikow:  ZBK.  13, 
S.  281-304. 

2906)  E.  Heilbut,  Neuere  Arbeiten  v.  M. 
Liebermann:  Kunst  &  Künstler  1,  S.  133-43. 

2906a)  (J.  Hermann,  M,  Liebermann.  (= 
N.  2805,  8.  119-27.) 

2907)  H. Rosenhagen, M.Liebermann:  WIDM. 
93,  8.  335-50. 

2908)  J.  Shikowski,  M.  Liebermann:  Hütte  1, 
8.  692/4. 

2909)  H.  Vollmer,  F.  Stuck.  (=  F.  v.  d. 
Ossen,  Bedeutende  Männer  d.  Vergangen- 
heit u.  Gegenw.  N.  10.)  B.,  H.  Schildberger. 
31  8.    M.  0,50. 

2910)  K.  Hardenberg,  W.  Trübner:  Vom 
Rhein  1,  S.  17/9. 

2911)  E.  Heilbut,  W.  Trübner:  Kunst  u. 
Künstler  1,  S.  16-22. 

2912)  H.  Rosenhagen,  W.  Trübner:  Kunst 
für  Alle   17,  S.  361/9. 

2913)  K.  H.  Döscher,  F.  v.  Uhde:  Hütte  1, 
8.  108-10. 

2914)  D.  Koch,  Bei  F.  v.Uhde:  Hilfe 7,  N.  18. 

2915)  F.  V.  Ostini,  F.  v.  Uhde.  (=  Künstler- 
Monographien.  Bd.  61.)  Bielefeld,  Velhagen 
&  Klasing     116  8.    Mit  110  Abbild     M.  4,00. 

2916)  F.  Servaes,   L.  Ury:    NFPr.  N.  13734. 

2917)  R.  Muther,  Worpswede :  Tag  19lt0,  N.  527, 
529. 

2918)  H.  Rosenhagen,  D.  Worpsweder:  Woche 
:\  N.  7. 

2919)  P.  Warncke,  Worpswede.  B^  Meyer 
&  Wunder.  43  8.  M.  1,00.  (F.  Mackensen, 
O  Modersohn,  H.  am  Ende,  H.  Vogeler, 
F.  Overbeck,  K.  Vinnen.) 

Secession. 

2920)  K.  8  c  h  e  f  f  1  e  r ,  Berliner  Secesaion :  Zukunft 
49,  8.  419-30. 


64 


1,10.    Kunstgeschichte. 


2921-2971 


2021)  J.  Elias,  Secession  u.  Secessiöncheii : 
ib.  38,  S.  409-14. 

2922)  K.  Braungart, 10  J.  Münchener  Secession : 
Freistatt  4,  S.  25/8. 

2923)  K.  Breysig,  Entwirklichung  d.  Kunst. 
Eindrücke  v.  d.  Münchner  Secession :  Zukunft 
41,  S.  149-65. 

2924)  H.  Bahr,  Wiener  Secession:  Tag.  N.  559. 

2925)  G.  A.  Pahlen,  Secessionsdämmerung: 
Nation  18,  S.  187/8.  (Betrifft  d.  Wiener 
Secession.) 

Bildiierei: 

Aeltere  Zeit. 

2926)  B.  Haendtke,  Studien  z  Gesch.  d. 
Sachs.  Plastik  d.  Spätrenaissance  u.  Barock- 
Zeit.  Dresden,  Haendke.  4".  139  S.  Mit 
15  Tafeln.     M.  8,50. 

18.  lind  19.  Jahrhundert. 

2927)  R.  Kraus,  Danneckers  Schillerbüsten: 
WIDM.  92,  S.  451-62. 

2927a)  C.  Beyer -Boppard,  Danneckers 
Ariadne.  Frankfurt  a.  M.,  Litt.  Anstalt. 
44  S.     Mit  4  Abbild.     M.  1,00. 

2928)  ElsaAsenijeff,  Max  Klingers  Beethoven. 
Eine  kunsttechn.  Studie.  L.,  H.  Seemann 
Nachf.  40.  75  S.  Mit  18  Abbild.,  8  Helio- 
grav.  u.  3  Beil.    M.  20,00. 

2929)  A.  Bonus,  Klingers  Beethoven:  PrJbb. 
110,  S.  l4;i/9. 

2930)  H.  Bulle,  Klingers  Beethoven  u.  d. 
farbige  Plastik  d.  Griechen.  München,  Bruck- 
mann.     48  S.     Mit  14  Abbild.     M.   1,50. 

2931)  F.  Creutz,  M.  Klingers  Beethoven  u.  d. 
Kritik:  Zeit».  1^,  S.  729-30. 

2932)  Th.  V.  Frimmel,  Beethoven  u.  Klinger: 
Montags-Eevue  N.  16. 

2933)  M.  Graf,  Klingers  Beethoven:  Musik  1, 
S.  1586-90. 

2933  a)  L.  G  u  r  1  i 1 1 ,  Klingers  Beethoven :  DMschr. 
2\  S.  383/8. 

2934)  H.  Haberfeld,  M.  Klinger  u.  Wien: 
Zeitw.  29,  S.  91/2. 

2935)  L.  Hevesi,  Klingers  Beethoven:  FrBlw. 
N.  105. 

2936)  H.  Graf  Kessler,  Klingers  Beethoven: 
Kunst  &  Künstler  1,  S.  71/4. 

2937)  J.  A.  Lux,  Klingers  Beethoven  u.  d. 
mod.  dtsch.  Raumkunst:  K&D.  10,  S.  475-82. 

2938)  K.  Koetschau,  Klingers  Beethoven: 
DRs.  111,  S.  461/4. 

2939)  J.  Mantuani,  Beethoven  u.  M.  Klingers 
Beethovenstatue.  E.  Studie.  Wien,  Gerold 
&  Co.     39  S.     Mit  1  Tafel.     M.  1,40. 

2940)  P.  M  0  n  g  r  ^ ,  M.  Klingers  Beethoven :  ZBK. 
13,  S.  181/9. 

2941)  R.  Muther,  Klingers  Beethoven:  Zeitw. 
31,  S.  57/8. 

2942)  id.,  Klingers  Beethoven  in  Wien:  Tag 
N.  187. 

2943)  G.  Ratzenhofer,  Klingers  Beethoven: 
Wage  5,  N.  22. 

2944)  H.  RoHenhagen,M.  Klingers  Beethoven : 
Tag  N.  513. 

2945)  A.  Schmarsow,  Drei  Wiener  Kunst- 
briefe: Grenzb.  2,  8.  371-81, 417-27.  (Klingers 
Beethoven.) 

2946)  P.  Schub  ring,  M.  Klingers  Beethoven: 
ZeitB.  1-,  S.  536/Ö. 

2947)  P.  Schumann,  Max  Klingers  Beethoven. 
L., E.A.Seemann.  12S.  Mit 4 Abbild.  M.1,00. 


2947  a)  P.  Schumann,  Neue  Skulpturen  von 
M.  Klinger:  Kunst  für  Alle  17,  S.  219-25 

2948)  F.  Servaes,  Klingers  Beethoven:  NFPr. 
N.  13521. 

2949)  id.,  Wie  Klingers  Beethoven  entstand:  ib. 
N.  13668. 

2950)  J.  Vogel,  M.  Klingers  Leipz.  Skulpturen: 
Salome,  Kassandra,  Beethoven,  d.  badende 
Mädchen,  Frz.  Liszt.  L.,  H.  Seemann  Nachf. 
121  S.     Mit  30  Abbild.     M.  3,00. 

2951)  M.  Klingers  Beethoven :  IllZg.  1 18,  S.  571/4, 
983/4. 

2952)  M.  Klingers  Nietzsche:  ib.  119,  S.  659. 

2953)  J.  J.  David,  E.  Hellmer:  WIDM.  92, 
S.  232-42. 

2954)  A.  Heilmeyer,  Ad.  Hildebrand.  (= 
Künstler-Monographien.  Bd.  60.)  Bielefeld, 
Velhagen  &  Klasing.  99  S.  Mit  99  Abbild. 
M.  3,UU. 

2955)  C.  Gurlitt,  Bismarcks  Denkm.  in 
Hamburg:  Lotse  2,  S.  481/3.     (H.  Lederer.) 

2956)  G.Fuchs,  Zeitgemässe  Betrachtungen  z. 
Hamburger  Wettbewerb:  K&D.  5,  S.  347-62. 

2957)  K.  Scheffler,  Bismarks  Denkmal:  Lotse 
2,  S.  513/9. 

2958)  H.  Blümner,  Tracht  u.  Nacktheit  in  d. 
Porträtbildnerei.  Bemerkgn.  z.  Roland- 
Bismarck  u.  Zeus -Beethoven.  Monatsberr. 
über  Kunstwissensch.  2,  S.  279-83. 

Graphische  Künste: 
Allgemeines. 

2959)  Th.  Goebel,  D.  graph.  Künste  d.  Gegenw. 
NF.  Her.  v.  F.  Krais.  St.,  Krais.  4». 
VHI,  257  S.     Mit  Tafeln.     M.  45,00. 

2960)  Klimschs  Jahrb.  E.  Uebersicht  über  d. 
Fortschritte  auf  graph.  Gebiete.  Bd.  2. 
Frankfurt  a.  M.,  Klimsch.  III,  228  S.  Mit 
26  Tafeln.     M.  5,00. 

2961)  R.  Graul,  D.  Lithographie  von  ihrer 
Erfind,  bis  z.  Gegenw.  Heft  11.  (=  D. 
vervielfältigende  Kunst  d.  Gegenw.  Heft  44.) 
Wien,  Gesellsch.  für  vervielfältigende  Kunst. 
Fol.  S.  209-32.  Mit  Abbild,  u.  6  Tafeln. 
M.  9,00. 

2962)  D.  künstlerische  Lithographie  im  19.  Jh.: 
AntiquitätenZg.  10,  N.  11/4. 

2963)  Th.  Sebald,  D.  Lithographie  im  J.  1902: 
ABuchgewerbe.  39,  S.  455/8. 

2963a)  E,  tote  Kunst  (Kupferstich):  Daheim  38-, 
N.  19. 

Moderne  Zeichner  und  Illustratoren. 

2964)  O.  Bie,  Mod.  Zeichner:  WIDM.  91, 
S.  262-74,  370-89. 

2965)  Cl^ment-Janin,  Quelques  peintres- 
graveurs  allemands:  GBA.  27,  S.  133/8. 

2966)  K.  Mayr,  D.  neue  Münchner  Illustrations- 
stil u.  seine  Hauptvertreter.  Wien,  Gesell- 
schaft für  vervielfältigende  Kunst.  Fol. 
26  S.  Mit  12  Abbild,  u.  7  Tafeln.  M.  15,00. 
(Aus:  Graph.  Künste.) 

2967)  F.  v.  Ostini,  D.  Künstler  d.  Münchner 
,  Jugend'^ :  VelhKlasMhh.  16,  S.  609-24. 

2968)  W.  Pastor,  Fidus.  (=  N.  253,  S.  169-73.) 

2969)  A.  Rössler,  Fidus  u.  seine  Kunst: 
Freistatt  4,  S.  329-32,  333/4. 

2970)  W.  Spohr,  Fidus.  Minden,  Bruns.  4«. 
III,  127  S.     Mit  30  Tafeln.     M.  30,00. 

2971)  A.  L.  Plehn,  Käthe  Kollwitz:  Kunst  für 
Alle  17,  S.  227-30. 


2972-3036 


I,  10.    Kunstgeschichte. 


65 


2972)  J.  Leisching,  Emil  Orlik.  Wien,  Ges. 
für  vervit'lfält.  Kunat.  1  i  S.  Mit  Abbild. 
II.  J  farl).  Tafeln.  M.  lO.ÜU.  (Aus  Graph. 
Künste.) 

Karikatur. 

2973)  K.  Fuchs,  1).  Karikatur  d.  europ.  Völker, 
V.  Altertum  bis  z.  Neuzeit.  '2.  AuH.  B., 
A.  Hüfmann  &  Co.  hoch  4».  XIll,  4«()  S. 
Mit  500  Illustr.  u.  iiO  Beil.  hervorrag.  u. 
seltener  Kunstblätter  in  Schwarz-  u.  Farbdr. 
M.  ih,{H\.    |[W.  Gensei:  DRs.  112,  S.  ■174/6.J| 

2Ö74)  Z.  Gesch.  d.  Karikatur:  Z Bücherfreunde,  b", 

S.  159-62. 
2976)  G.  Gugitz,  E.  Gesch.  d.  Karikatur:  Geg. 

61,  S.  184-6,  201/J.     (E.  Fuchs.) 

2976)  K.  Scheffler,  Z.  Psychologie  d.  Kari- 
katur: Rheinlande  2,  Heft  5,  S.  19-28. 

2977)  F.  Avenarius,  W.  Busch:  Kw.  15«, S. 92/3. 

2978)  P.  Block,  Beim  70 j.  W.  Busch:  Welt- 
Spiegel  (Berlin)  N.  29. 

2979)  F.  Die  der  ich,  W.  Busch:  DHeimat.  5^ 
S.  29-40. 

2980)  K.  Fuchs,  W.  Busch:  AZgB.  N.  85. 

2981)  E.  lleilborn,  W.  Busch:  NationB.  18, 
S.  438-41. 

2982)  G.  Hermann,  W.  Busch.  (=  Mod. 
P^ssays.  Heft  17.)  B.,  Goae  &  Tetzlaff.  47  S. 
M.  0,50. 

2983)  Th.  Herzl,  W.  Busch:  NFPr.  N.  13515. 

2984)  G.  Keyssner,  W.  Busch:  MünchnerNN. 
N.  173,  175. 

2985)  H.  Kraeger,  W.  Busch:  IllZg.  118, 
S.  539-40. 

2986)  R.  Muther,  W.  Busch:  Tag  N.  173. 

2987)  J.  Norden,  W.  Busch:  Geg.  61,  8.237/8. 

2988)  M.  Osborn,W.  Busch:  NatZg.  K 213, 215. 

2989)  id.,  W.  Busch:  NDRs.  13,  S.  437-40. 

2990)  Th.  Pixis,  W.  Busch:  Woche  4,  N.  15. 

2991)  id.,  W.  Busch:  Kunst  für  Alle  17,  S.  313/8. 

2992)  W.  Rath,  W.  Busch:  TglRs».  N.  86. 

2993)  P.  Zschorlich,  W.  Busch:  ZeitB.  1«, 
8.  90/1. 

2993a)  Zu  W.  Buschs  70.  Geburtstag:  Jugend 

N.  14. 
2993  b)  W.  Buschs  70.  Geburtstag  in  d.  dtsch. 

Presse:  LE.  4,  8.  1114. 

2994)  G.  Hermann,  A.  Oberländer.  (= 
N.  2^05,  S.  135-47.) 

2995)  id.,    Th.  Th.  Heine.     (=  ib.  S.  148-59.) 

2996)  id..  Jung -Berlin.  (L.  Feininger,  F. 
Christophe,  K.  Schuebel,  J.  Klinger.)  (= 
ib.  8.  185-96.) 

Kansthlstorlker. 

2997)  H.  Mackowsky,  A.  Bayersdorf  er. 
(=  N.  2804,  8.  29-55.) 

2997a)  R.  M  u  t  h  e  r ,  Bayersdorf  er:  Zei  tWienZg.  N.  60. 

2998)  R.  Stiassny,  A.  Bayersdorf  er:  NFPr. 
N.  13221. 

2998  a)  W.  Weigand,  A.  Bayersdorf  er.    (=  N. 

2804,  8.  1-28.) 
2099)  A.  Lichtwark,  J.  Brinckmanu:  Kunst  u. 

Künstler  1,  8.  43/6. 

3000)  id.,  J.  Brinckmann.    (=  N.  2819,  S.  1-67.) 

3001)  V.  8chönbach,  B.  Bucher:  ADB.  47, 
8.  772/4. 

3002)  A.  G.  Meyer,  E.  Dobbert:  ib.  8.733/5. 

3003)  id.,  R.  Dohme:  ib.  8.  737-40. 

3004)  J.  Hart,  H.  Grimm:  Tag  1901,  N.  255. 

3005)  J.  Krätschell,  H.  Grimm:  WIDM.  91, 
8.  432/9. 

Jahresberiohte  f&r  nenare  dentook«  Litt«ratargeMhiekte. 


800«)  S.  Münz,  H.  Grimm:    NFPr.  N.  13226. 

(Persönl.  Erinner.) 

3007)  R.  Steig,  H.  Grimm:  DK«.  HO,  8.  46-57. 

3008)  H.  Pallmann,  J.  H.  V.  Hef ner- Alteneck : 
Monatsberr.  über  Kunstwiss.  2,  S.  14/6. 

3009)  K.  Justi:  Kultur  (Köln)  1,  8.  3<)7)ll. 

3010)  Z.  70 j.  Geburtstag  v.  K.  Justi:  lUZg.  119, 
8.  172. 

3011)  J.  Hei  big,  F.  X.  Kraus:  Revue  de  l'art 
chretien  45,  8.  179-85. 

3012)  J.  8auer,  F.  X.  Kraus:  Kunstchr.  1.1, 
8.  225-33. 

3013)  M.  Wingenroth,  F.  X.  Kraus: 
RepKunstw.  25,  8.  1/8. 

3014)  F.  X.  Kraus:  DRs.  HO,  8.  432-59. 

3015)  R.  Muther,  TagB.  N.  539. 

3016)  E.  Gosse,  W.  Pater:  Zeitgeist  N.  48/9. 

3017)  A.  Symons,  W.  Pater:  Insel  3*,  S.  3-15. 

Kougtgewerbe : 
Allgemeines. 

3018)  M.  V.  Lasse r,  Mod.  Kunstgewerbe:  AZgB. 

N.  159. 

3019)  F.  Poppenberg,  Kunstgewerbe  u.  mod. 
Geschmack:  Türmer  4«,  8.  569-75. 

3020)  H.  Pudor,  Gedanken  über  d.  neue  Kunst- 
gewerbe: Geg.  6 1,8. 89-91.  (DazuA.L.Plehn: 
ib.  8.  127.) 

3021)  Ed.  Engels,  D.  kunstgewerbl.  Krankheit: 
ULM.  87,  N.  13. 

.3022)  W.  Fred,  D.  Krach  d.  Kunstgewerbes: 
Zukunft  39,  8,  75-81. 

3023)  A.  V.  Gleichen-Russwurm,  Jugendstil: 
Woche  3,  N.  2. 

3024)  P.  8chultze-Naamburg,  D.  Secessions- 
stil:  Kw.  15',  8.  326-30. 

0.  Eckmaun  und  H.  ran  de  Velde. 

3025)  A.  Faendler,  O.  Eckmann:  lllZg.  118, 
8.  949. 

3025a)  W.  Leistikow,  O.  Eckmann:  Kunstchr. 
13,  8.  465/8. 

3026)  F.  Poppenberg,  O.Eckmann:NationB.  18, 
8.  600/2. 

3027)  K.  8cheffler,  0.  Eckmann:  Lotse  2, 
N.  20. 

3028)  id.,  O.  Eckmann:  ZeitW.  31,  8.  183/4. 

3029)  id.,  O.  Eckmann  f:  Dekorative  Kunst  10, 
8.  432. 

3030)  O.  Eckmaun:  BörsenblDBuchh.  69,  N.  135, 
146,  147,  183,  192. 

3031)  O.  Eckmann:  Hütte  l,  S.  3'»2/3. 

3032)  O.  Eckmann  f:  K&D.  10,  8.  524/6. 

3033)  H.  van  de  Velde,  Kunstgewerbl.  Laien- 
predigten. L.,  H.  Seemann  Nachf.  VIU, 
195  8.    M.  3,50. 

3033a)  W.  Pastor,  H.  v. d.  Velde  u.  d. , Yachting 
style-*.     (=  N.  253,  8.  174-85.) 

3034)  J.  Maier-Gräfe,  E.  Renaissance?: 
Zukunft  39,  8.  458-64.     (H.  v.  d.  Velde  ) 

3035)  E.  Schur,  Renaissance,  e.  Programm 
dtsch.  Lebens:  K&D.  10,  8.  436-62. 

Darmstadt. 

3036)  E.  Dokument  dtsch.  Kunst.  Darmstadt 
19;tl.  Grossherzog  Ernst  Ludwig  u.  d.  Aus- 
stellung d.  Künstlerkolonie  in  Darmstadt. 
Mai— Oktober  1901.  Her.  v.  A.  Koch.  Mit 
Beitrr.  v.  G.  Fuchs,  K.  Brersig,  F. 
Commichau,   B.  Ruettenauer.     Darm- 

XIIL  9 


6'6 


i,  10.    Kunstgeschichte. 


3037-3051 


.  Stadt,  Koch.  4".  354  S.  Mit  Abbild,  u. 
Tafeln.     M.  3t),00. 

3037)  J.  Burger,  Gedanken  über  d.  Darm- 
städter Kunst.  L.,  Seemann  Nachf.  36  S. 
M.  0,75. 

3038)  J.  Maier-Gräfe,  Darm-Athen:  Zukunft 
39,  S.  19.Ö-201. 

3039)  R.  Muther,  Darmstadt:  Tag  1901,  N.  101, 
257,  259. 

3039a)  B.  Ruettenauer,  E.  Dokument  dtsch. 
Kunst.     (=  N.  2811,  S.  6  7-88.) 

3040)  L.  Simons,  Een  Dokument  van  duitsche 
opdirkings-kunst:   Onze  Kunst  1',  S.  48-53. 

Bochknnst. 

3041)  H.  Benzmann,  Alte  u.  neue  Buch- 
ausstatt.: Geg.  61,  S.  151/4. 

3042)  R.  Muther,  Buchkunst:  Tag  N.  31. 

3043)  W.  V.  Oettingen,  Neue  Buchkunst: 
Türmer  4^,  S.  554/6. 


3044)  F.  Poppenberg,  Buchschmuck:  WIDM. 

91,  S.  479-504    829-55. 

3045)  H.  Rosenhagen,  Buchkunst:  TagB.  1901, 
N.  537. 

3046)  F.   V.  Zobeltitz,    Z.    Gesch.    d.  Buch- 
schmucks: LE.  4,  S.  968-71. 

3047)  Moderne    Buchkunst    in    Deutschland: 
HambNachrB.  N.  18. 

Reklamekiinst. 

3048)  W.  z.  Westen,    Z.  Gesch.   d.  Reklame- 
kunst: ZBücherfreunde.  5^,  S.  238-48. 

3049)  M.  Richter,  Dtsch.  Plakatkunst;  N&S. 
100,  S.  75-b5. 

3050)  F.  Poppenberg,  D.  Kunst  in  d.  Strasse: 
Kunst  u.  Künstler  1,  S.  98-106. 

3051)  M.  Osborn,  D.  Kunst  d.  Schaufensters: 
NatZg.  N.  243. 


3052-3065 


11,1.     Allgemeines. 


67 


IL  Von  der  Mitte  des  15.  bis  zum  Anfang 
des  17.  Jahrhunderts. 


II.  1 

Allgemeines. 

Allgemtines  N.  3052.  —  Spezialgesch  ichtliohes:  Einzelne  Städte  and  Landschaften:  Bm«1  N.  30ö7i 
UAbmen  N.  3059;  Brönn  N.  .'WöOa;  Essen  N.  3060;  Gotha  N.  :<061 ;  Mecklenburg  N.  30«2;  Stralsund  N  3063;  Thflrincen  N.  3064; 
Tirol  N.  3064a;  Trier  N.  3065;  Wittenberg  N.  3066.  —  Sociale  und  revolntionftre  Bewegung:  Allgemeines  M.  .3067:  Banemkrief 
N.  8070.  —  Einzelne  Periifinliohkeiten:  Kur)  V.  N.  3078;  Moritz  Ton  Sachsen  N.  3079;  Albreoht  von  Preossen  N.  8082;  Braat 
der  Fromme  N.  8033;  Ottheinrich  Pfalzgraf  bei  Khein  N.  3086;  Goetz  Ton  Berlichingen  N.  3087;  Hans  Ton  Kechberg  N.  8068. 
—  Kalturgo. schichtliohes:  L&ndliche  Verhältnisse  N.  .1039;  Gewerbe:  Allgemeines  N.  3(91,  Buchdruckerei  (J.  Outenberg, 
J.  Balhorn,  S.  Widraanstetter.  S.  Selttsoh)  N.  .3093,  Handel  (Fugger)  N.  3100.  ~  Fahrende  Leute  (Landslinecbte,  Qaonertaroi 
N.  3103.  —  Gerichtswesen  N.  3105.  —  Krankheiten  und  Epidemien  N.  3107.  —  Geistiges  Leben:  Allgemeines  N.  31II{ 
Litteratnrgeschichtliches  N.  3116.  —  Quellen:  Landtagsakten  und  Briefe  N.  3123;  TagebQeber  und  Denkwürdigkeiten  (Karl  T., 
W.  Amraon,  J.  Parkow,  B.  Sibenhar)  N.  3138;  Reiseschildernngen  N.  8142;  StammbOeher  N.  3145.  — 


Allgemeines. 

3052)  .7.  Janssen,  Gesch.  d.  dtsch.  Volkes  seit 
d.  Ausgang  d.  MA.  Bd.  5.  D.  polit.-kirchl. 
Revolution  u.  ihre  Bekämpfung  seit  d.  Ver- 
kündigung d.  Konkordienformel  im  J.  lf)80 
bis  z.  Beginn  d.  30j.  Krieges  im  J.  i618. 
15.  u.  16.  Aufl.  besorgt  v.  L.  Pastor.  Frei- 
burg, Herder.  XLVII,  778  S.  M.  8,00. 
II F.  Lau  eher  t:  HPBll.  128,  S.  231/6.|| 

8053)  0.  Kaemmel,  Gesch.  d.  neueren  Zeit. 
1.  Vom  Beginn  d.  grossen  Entdeckungen  bis 
z.  30 j.  Kriege.  L.,  Spamer.  XII,  75'2  S. 
M.  10,00. 

.1054)  A.  W.  Ward,  Mod.  History  I.  The 
Renaissance.  Cambridge,  Univ.  Press.  810  S. 
Sh.  It). 

3055)  J.  Guiraud,  L'^glise  et  les  origines  de 
la  renaissance.  Paris,  LecojEfre.  351  S. 
Fr.  3,50. 

3056)  (t.  Ficker,  1).  ausgehende  Mittelalter  u. 
sein  Verhältnis  z.  Reformation.  L.,  Barth. 
III,  111  S.    M.  1,80. 

Spezialgeschiohtliches. 

3057)  C.  Ch.  Bernouilli,  Basels  Bedeutg  für 
Wissensch.  u.  Kunst  im  15.  Jh.  (=  Fest- 
schrift z.  400.  Jahrestage  d.  ewigen  Bundes 
zwischen  Basel  u.  d  Eidgenossen.  S.  217-53.) 

3058)  E.  Weiss,  Basels  Anteil  am  Kriege  gegen 
Giacomo  de  Medici,  d.  Kastellan  v.  Musso 
1531-32.  E.  Beitr.  z.  polit.  Gesch.  d  Re- 
formationszeit. Basel,  Reidt.  166  S.  Mit 
Titelbild.    M.  2,80. 


3059)  R.  Czermak,  Böhmen  in  einer  Erd- 
beschreib, d.  J.  1544:  ErzgebirgsZg.  23,  N.  1, 
2,  4,  5. 

3059a)  H.  Welzl,  Brunn  am  Ausgang  d.  MA.: 
Zschr.  d.  mähr.  Landesmuseums  1,  8.68-76. 

3060)  F.Schröder,  D.  Essener  Stadtschreibe- 
buch d.  15.  u.  16.  .Jh  :  BGE.'^.sen.  N.  22. 

3061)  F.  Perthes,  Bilder  aus  d.  kirchl.  u. 
socialen  Leben  im  Bereich  d.  jetz.  Herzog- 
tums Gotha  z.  Z.  unmittelbar  vor  u.  bei 
Beginn  d.  Reform. :  ZVThüringQ.  21,  S.  1-104. 

3061  a)  M.  Schneider,  Bisher  unbekannte 
gleichzeitige  Aufzeichnungen  über  d.  kirchl. 
u.  Schulverhältnisse  in  Gotha  nach  d.  Re- 
formation bis  z.  J.  1.584  aus  d.  Hss.  d.  Gothaer 
Gymn.:  ZVThüringG.  23,  S.  161-73. 

3062)  A.  Rische,  Gesch.  v.  Mecklenburg  vom 
Tode  H.  Borwins  I.  bis  z.  .\nfang  d.  16.  Jh. 
(=  Mecklenburg.  Gesch.  in  Einzeldarstellgn. 
Her.  V.  R  Beltz,  A.  Rische,  A.  Rudioff 
u.  a.  Heft  4.)  B.,  Süsserott.  1901.  IV, 
140  S.    M.  3,50. 

3063)  M.  Israel,  Bilder  ans  d.  häusl.  u.  ge- 
selligen Leben  Stralsunds  in  nachreformat. 
Zeit:  PommerJbb.  3,  S.  17-4«. 

3064)  E.  Bohl,  D.  Beziehgn.  Thüringens  zu 
d.  evangel.  Oesterreich  im  Zeitalter  d. 
Reformation:  ZVThüringG.  20,  N.  3/4. 

3064a)  D.  v.  Schönherr,  Ges.  Schriften 
Bd.  1,2.  Innsbruck.  XVII,  739  S.;  IV, 
752  S.  ä  M.  14,00.  (Behandelt  haupt- 
sächlich tirolische  Kulturgeschichte.) 

3065)  F.  Hüllen,  Z.  Gesch.  d.  Erzstiftes  Trier 
während  d.  Reformation:  Pastor  bonus  14, 
N.  3. 


68 


II,  1.    AUgemeines. 


3066-8101 


3066)  C.  Gurlitt,  D.  Lutherstadt  Wittenberg. 
r=  D.  Kunst.  Samml.  illustr.  Monographien. 
Bd.  2.)     B.,  Bard.     67  8.     M.  i,25. 

Sociale  und  revolutionäre  Bewegung: 

Allgemeines. 

3067)  K.  Käser,  Polit.  u.  sociale  Beweggn.  im 
16.  Jh.  (JBL.  1899  II  1  :  36.)  |[G.  v.  Below: 
HZ.  89,  S.  100/3.JI 

3068)  id.,  Z.  polit.  u.  soc.  Beweg,  im  dtsch. 
Bürgertum  d.  15.  u.  16.  Jh.:  DGBll.  3, 
S.  1-18,  49-60. 

3069)  Social  Germany  in  Luthers  Time.  Being 
the  memoirs  of  B.  Sastrow.  Transl.  by  Alb. 
D.  Van  dam.  London.  Constable.  XXV, 
349  S.    Sh.  7/6.     |[ThJB.  22,  S.  588.]| 

Bauernkrieg. 

3070)  P.  Menrad,  Z.  Charakteristik  d.  dtsch. 
Volkserhebungen  v.  1524—25:  Dokumente  d. 
Socialismus  1,  S.  256-61. 

3071)  A.  Götze,  D.  12  Artikel  der  Bauern  1525: 
HVj.  5,  S.  1-33. 

3072)  k.  Hofmann,  D.  Bauernaufstand  im 
bad.  Bauland  u.  Taubergrund  1525.  Karls- 
ruhe, Scherer.     93  S.     M.  1,20. 

3073)  A  n  t  o  n  i ,  Fulda  im  Bauernkrieg : 
FuldaerGBll.  S.  33-41,  49-59,  65-72. 

3073a)  M.  Marquard,  Kempten  u.  d.  Bauern- 
krieg: AllgäuerGFr.  13,  S.  1-22,  37-45 

3074)  E.  Jacobs,  D.  Komturei  Langein  seit 
d.  Bauernaufruhr:  ZHarzV.  35,  S  248-5^. 

3075)  Nebelsieck,  Urkundl.  Beitrr.  z.  Gesch. 

d.  Bauernkrieges  in  Mühlhausen  in  Th.: 
Neue  Mitt.  aus  d.  Gebiete  hist.-antiquar. 
Forschgn.  21.  S.  182-205. 

3076)  H.  Wattelet,  Aus  d.  alten  Murtengebiet. 
Z.  Gesch.  d.  Bauernkriegs:  FreiburgGBll.  9, 
S.  130-56. 

3077)  D.  Bauernkrieg  in  Oberösterreich.  Nach 
275  J.  seinen  lieben  Landsleuten  erzählt  v. 

e.  Oberösterreicher.  Wels,  Haas.  II,  81  S. 
M.  1,00. 

Einzelne  Persönlichkeiten. 

3078)  E.  Armstrong,  The  emperor  Charles  V. 
London,  Macmillan.  Sh.  21,00.  |[Ac.  63, 
8.  436/7.]| 

3079)  Th.  Distel,  Moritz  v.  Sachsen  auf  d. 
Bühne:  ZVLR.  14,  N.  6. 

3080)  O.  Günther,  E.  historisches  Lied  gegen 
Herzog  Moritz  v.  Sachsen  (1547):  NASächsG. 
23    S.  214/9. 

3081)' Th.  Distel,  Stilprobe  d.  Kurfürsten 
Moritz  V.  Sachsen  (1548):  ZDIJ.  16,  S.  779. 

3082)  P.  Karge,  Herzog  Albrecht  v.  Preussen 
u.  d.  dtsch.  Orden:  AltprMschr.  39,  S.  371-485. 

3083)  V.  Bamberg,  Ernst  d.  Fromme  u.  seine 
kirchl.  Friedensbestrebgn. :  MhhComenius- 
Ges.  S.  158-72. 

3084)  J.  ßrügel,  Ernst  d.  Fromme:  PaedBll.  31, 
S.  1-10. 

3085)  F.  Schreck,  Herzog  Ernst  d.  Fromme: 
Paed  Warte.  8,  S.  541/3. 

3086)  K.  Eebele,  Kurfürst  Ottheinrich,  Pfalz- 
graf bei  Rhein  (geb.  1502):  Bayerland  13, 
S.  294/6,  299,  304/6,  315/7,  330/1,  340/1, 
354/6. 

3087)  J.  Pistor,  E.  Kapitel  aus  d.  Lebensgesch. 
Götz  v.Berlichingens:  HJb.  23,  S.  517-32. 


3087 a)  P.  Weizsäcker,  War  Götz  v.  Ber- 
lichingens  eiserne  Hand  d.  rechte  oder  d. 
linke?:  GJb.  23,  S.  200/3. 

3088)  E.  W.  Kanter,  Hans  v.  Rechberg  v. 
Hohenrechberg.  Ein  Zeit-  u.  Lebensbild. 
Zürich,  Schul thess  &  Co      181  S.     M.  3,60. 

Kulturgeschichtliches : 
Ländliche  Terhältnisse. 

3089)  Th.  Frhr.  v.  d.  Goltz,  Gesch.  d.  dtsch. 
Landwirtschaft.  Bd.  1.  Von  d.  ersten  An- 
fängen bis  z.  Ausgang  d.  18.  Jh.  St.,  Cotta. 
4.58  S.     M.  10.00. 

3090)  Th.  Knapp,  Ges.  Beitrr.  z.  Rechts-  u. 
Wirtschaftsgesch.  vornehmlich  d.  dtsch. 
Bauernstandes.  Tübingen,  Laupp.  XII, 
485  S.    M.  9,00. 

3090a)  A.  Meitzen,  Z.  Agrargesch.  Nord- 
deutschlands.    B.,  Parey.     176  S.     M.  6,00. 

3090b)  Ch.  Meyer,  Dorf  u.  Bauernhaus  in 
Deutschland  in  alter  u.  neuer  Zeit. 
(=  N.  251,  S.  394-415.) 

Gewerbe. 

3091)  K.  Uhlirz,  D.  Gewerbe  1208  —  1527. 
Wien,  Holzhausen.  Fol.  180  S.  7  Tafeln. 
M.  44,00.     (Aus:  Gesch.  d.  Stadt  Wien.) 

3092)  G.  C  r  0  0  n  ,  Entstehg.  d.  Zunftwesens. 
Diss.     Marburg.     89  S. 

3092a)  P.  Frauenstädt,  Aus  d.  Gesch.  d. 
Zünfte:  ZSocialwissensch.  5,  N.  11/2. 

Buchdruckerei. 

3093)  K.  Dziatzko,  Was  wissen  wir  vom  Leben 
u.  d  Person  J.  Gutenbergs?:  Beitrr.  z.  Kennt- 
nis d.  Schrift-,  Buch-  u  Bibliothekswesens  2, 
S.  34-45. 

3093  a)  R.  Ehwald,  D.  älteste  Zeuge  für 
Gutenberg:  ZBücherfreunde  4',  S.  129-40. 

3094)  O.  Hupp,  Gutenbergs  erste  Drucke. 
Regensburg,  Verlagsanst.  vorm.  Manz.  4**. 
98  S.  Mit  Abbild.  M.  18,00.  |[K.Haebler: 
LCBl.  S.  1404/5.]|  _ 

3095)  H  Heidenheimer,  Peter  Schöffer  der 
Kleriker:  CBlBibl.  19,  S.  451/5. 

3096)  F.  W.  Roth,  Gesch.  u.  Bibliographie 
d.  Heidelberger  Druckereien  1485 — 1510: 
NAGHeidelberg.  4,  N.  4. 

3097)  Crull,  J.  Balhorn:  MVGLübeck.  1900, 
N.  9. 

3097a)  A.  Kopp,  Von  allerlev  Ballhornerey : 
ZBücherfreunde.  5^.  S.  169-91. 

3098)  F.  Ahn,  E.  ,Newe  Zeytung"  aus  G. 
Widmanstetters Druckerpresse  in  Graz  (1593): 
Neuer  Musealver.  für  Krain  14.  N.  1/2. 

3099)  H.  Leonhard,  S.  Seifisch,  e.  dtsch. 
Buchhändler  am  Ausgange  d.  16.  Jh.  (= 
Volkswirtschaf tl.  Abhandlgn.  Her.  v.  W. 
Stieda.  Heft  4.)  L.,  Jüh  &  Schunke. 
VI,  129  S.     M.  4,00. 

Handel. 

3100)  Werle,  Deutschlands  Beziehgn.  zu 
Marokko  vom  Beginn  d.  MA.  bis  z.  Gegenw. 
Progr.     Coburg.     4«.     33  S. 

8101)  R.  Ehrenberg,  Grosse  Vermögen,  ihre 
Entstehung  u.  Bedeut.  Jena,  Fischer.  VIIF, 
210  S.  M.  3,00.  (Behandelt  u.  a.  d.  Familie 
Fugger.) 


310U  3128 


II,  1.     AligemeineK. 


09 


SlOla)  Ch.  Meyer,  Chronik  d.  Familie  Fuggcr 
vomJ.lf)99.  L.J^ege.  XXVir,95S.   M..<,(MX 

3102)  A.  Luschiii  v.  Kbengreuth,  Wiens 
Münzwesen,  Handel  u.  (Jewerbe  im  Hi)äteren 
MA.  Wien,  JIolzhiuiHen.  Fol.  12«  S. 
M.  4;),00.     (Aus:  (Jesch.  d.  Stadt  Wien.) 

Fahrende  Leute. 

SlüS)    Th.  HHinpc,    1).  fahrende  Leute  in   d. 

dtseh.  Vergangenheit.     (=  Monographien  z. 

dtsch.KulturgeHch.  Her.  v.  G.Steinhausen. 

Bd.  JO.)   L.,  Diederichs.    4».    128  8.   Mit  122 

Abbild.    M.  4,lK). 
3103a)  J.Shikowski,  Fahrendes  Volk:  Hütte], 

8.  l'12'.i,  i;{5/7.    (Vaganten  u.  Komödianten.) 

3103)  Ch.  Meyer,  D.  dtsch.  Landsknechte. 
(=  N.  2f)l,  8.  3b!)-8ü.) 

3104)  N.  Spiegel,  Gelehrtenproletariat  u. 
Gaunertum  vom  Beginn  d.  \i.  bis  z.  Mitte 
d.   It).  Jh.     l'rogr.     Schweinfurt.     58  8. 

Gerichtswesen. 

3105)  J.  Kohler,  D.  Carolina  u.  ihre  Vor- 
gängerinnen. Text.  Erläuterungen.  (Je- 
schichte.  Bd.  2.  D.  Bamberger  Ilalsgerichts- 
ordnung  (InSe.)-  Her.  v.  J.  Kohler  u.  W. 
Scheel.  Halle,  Buchhandl.  d.  Waisen- 
hauses.   XCI,  ai2  8.    Mit  Abbild.    M,  1(1,00. 

3105a)  F.  Helbing,  D.  Tortur.  Gesch.  d. 
Folter  im  Kriminalverfahren  aller  Völker 
u.  Zeiten.  2  Bde.  B.,  Gnadenfeld  &  Co 
VII,  268  S.;  268  8.    Mit  Abbild.     M.  12,00. 

3106)  F.  Byloff,  D.  Verbrechen  d.  Zauberei 
(crimen  magiae),  e.  Beitr  z.  (4esch.  d.  Straf- 
rechtspflege in  Steiermark.  Graz,  Leuschner 
&  Lubensky.     440  S.     M.  8,00. 

3106a)  Rh  ab  a  n  u  8 ,  D.  Hexen wesen  u.  d.  Reform. : 
DHausschatz.  28,  N.  3. 

3106b)  E.  Pauls,  E.  vehmgerichtl.  Verfahren 
gegen  d,  Stadt  Düren  aus  Anlass  e.  Hexen- 
prozesses, 1509  —  13:  ZAachenGV.  23,  8. 
366-402. 

Krankheiten  und  Epidemien. 

3107)  H.  Mayer,  Z.  Gesch.  d.  Pest  im  15.  u. 
16.  Jh.:  Schau  ins  Land  28,  S.  13-22. 

3108)  A.  Dieudonnö,  D.  schwarze  Tod: 
AZgB.  N.  179. 

3109)  H.  Schelenz,  Hamburger  Pestordnungen 
d.  16.  Jh.  (=  73.  Verhandig.  d.  Ges.  dtsch. 
Naturf.  u.  Aerzte.  Tl.  2.  Heft  2.  [L.,  Vogel. 
XVIII,  649  8.    M.  12,00.]    8.  86.) 

3109  a)  K.  Kopp  mann,  lieber  d.  Pest  d.  J. 
1565:  HansischeGBll.  1901,  S.  43-63. 

3110)  M.  Bauer,  D.  (reschlechtsleben  in  d. 
dtsch.  Vergangenheit  L.,  H.  Seemann  Nachf. 
366  S.  M.  4,00.  (Viele  litterarische  Nach- 
weise.) 

3110a)  J.  Bloch,  D  Ursprung  d.  Syphilis.  E. 
medizin.  u.  kulturgeschichtl.  Untersuchung. 
Jena,  Fischer.     1901.     313  S.     M    6,00. 

3110b)  F.  Unger,  D.  Flagellanten.  (=  Rätsel- 
hafte Naturen.  Bd  1.)  Cöthen,  Schumann. 
79  8,    M.  2,00. 

(Geistiges  Leben: 
Allgemeines. 

3111)  K.  Käser,  D.  Zeitalter  d.  Renaissance: 
Wissen  für  Alle  S.  172/5,  187  9,  204/6,  220,4, 
241/4,  258-60,  274/5. 


3112)  W.  Pottu,  Wbat  w&n  the  KenaiMUUice?: 

Macniillans  Magazine  86,  8.  ;{08-2(). 

3113)  W.  Pater,  I).  Renaissance.  Studien  in 
Kunst  u.  Poesie.  Aus  d.  Engl.  Qbersotzt  v. 
W.  Sc  hol  ermann.  Buchschmuck  v.  F. 
Schumacher.  L.,  Diederichs.  VIII,  323  8. 
M.  5,00. 

3114)  K.  Vossler,  Dante  u.  d.  Renaissance: 
NJbbKlAltGL.  11,  8.  85-107. 

3115)  Ch  Shitlowski  u.  h.  Stein.  Jahre8l)cr. 
über  d.  Gesch.  d.  Philos.  im  Zeitalter  d. 
Reformation:  AGPhilos.  15,  8.  267-73. 

Litteraturgeschichtliohes. 

8116)   J.  Bolte   u.   J.  Luther,    D.    16.    Jh. 

(Litteraturgeschichte.)  (=  N.  226,  8.  300-24.) 
3117)    H.  Dübi,    I).  Alpensinn   in  d.   Litt.   u. 

Kunst  d.  Berner  v.  1.537—1839.    (=  Njbl.  d. 

Litt.-Ges.  Bern.)  Bern,  Wy.s8.  63  S.  M.  2,00. 
8118)  P.  Happach,  Abriss  z.  elsä-^s.  Litteratur- 

gesch.    bis   z.    Reformation:    Reichsland   1, 

N.  6-10. 

3119)  C.  Lamprecht,  D.  dtsch.  u.  niederländ. 
Dichtgn.  im  16.  u.  17.  Jh.:  N&S.  102,  8.  49-69. 

3120)  M.  Spirgatis,  Engl.  Litt,  auf  d.  Frank- 
furter Messe  v.  1561—1620.  (=  Samml. 
bibliothekwissenschaftl.  Arbeiten  N.  15.)  L., 
Spirgatis.     53  8.     M.  3,00. 

3120a)  Th.  Vetter,  Litt.  Beziehgn.  zwischen  Eng- 
land u.  d.  Schweiz  im  Reformations-Zeitalter. 
Gratulationsschr.  z.  450j.  .Jubiläum  d.  Univ. 
Glasgow.  Im  Auftrage  d.  Rektors  u.  d. 
Senats  d.  Univ.  Zürich  verf .  Zürich,  Zürcher 
&  Furrer.  1900.  i".  IV,  42  8.  |[LCBI. 
S.  1116/7.]l 

3121)  J.  Schwering,  Litt.  Wechsel wirkgn. 
Spaniens  u.  Deutschlands  während  d.  MA. 
u.  d.  Reformationszeit.  (=  id.,  Krit.  Stud. 
Heft  1  [Münster,  Schöningh.  VIT,  92  8. 
M.  1,60].    8.  9-43.) 

3122)  H.  Möller,  D.  Bauern  in  d.  dtsch.  Litt. 
d.    16.  Jh.     Diss.     Berlin.     73  8. 

Quellen: 

Landtagsakten  und  Briefe. 

3123)  Ernestinische  Landtagsakten  l.Bd.:  Die 
Landtage  v.  1487—1532.  Her.  v.  C.  A.  H. 
Burkhardt.  (=  Thüringische  (teschichts- 
Quellen  Bd.  8,  Tl.  1.)  Jena,  Fischer.  IX, 
304  8.    M.  7,50. 

3124)  J.  Hu 88.  Gefangenschaftsbriefe.  Nach 
d.  Originaldruck  v.  J.  1536.  Zum  Witten- 
berger Univ.-Jubil.  neu  her.  v.  Const  v. 
Kügelgen.  L-,  Wöpke.  XII,  30  S.  Mit 
Bildern  u.  Tafeln.    M.  1,50. 

8125)  V.  Ernst,  Briefe  u.  Akten  z.  Gesch.  d. 

16.  Jh.:  WürttVjhh.  11,  8.  249-56,  465-71. 
3126)    H.  Simonsfeld,    Mailänder   Briefe   z. 

bayer.    u.    allg.    Gesch.    d.    16.    Jh.      (Aus: 

AbhhAkMünchen.)      München,  Franz.     4*. 

249  S.     M.  9,00. 

8127)  Polit.  Correspondenz  d.  Herz.  u.  Kurfürsten 
Moritz  v.  Sachsen.  Her.  v.  E.  Branden- 
burg. Bd.  2,  Hälfte  1.  1544—25.  L.,Teubner. 
468  8.     M.  14,00. 

3127a)  Ch.  Meyer,  Briefe  d.  Kurfürsten 
Albrecht  Achilles  an  d.  Verwalter  d.  Mark 
Brandenburg:  HohenzoUerische  For8chgo.7, 
S.  1-116. 

8128)  P.  V.  Niessen,  Einige  Briefe  v.  .Mutter 
Käthe*    (Gemahlin   d.  Markgrafen  Joh.  r. 


70 


11,2.    Lyrik. 


3129-8151 


Küstrin)  aus  d.  J.  1542  u.  1568:  FBPG.  15', 
8.  217-21. 

3129)  W.  Friedensburg,  A  v  Gumppenberg 
als  päpstl.  Berichterstatter  in  Süddeutschland 
1546-59:  FKLB.  10,  S.  263-93.    (22  Briefe.) 

3130)  H.  Kaiser,  D.  Brief samml.  d.  bischöfl. 
Offizials  N.  Lindenstumpf  aus  Strassburg: 
ZGOEh.  17,  N.  1. 

3131)  G.  Bessert,  Z.  Briefwechsel  v.  A. Weiss, 
Pfarrer  in  Crailsheim:  BBKG.  7,  8.  241-55. 

3131a)  Briefsammlung  d.  Hamburger  Super- 
intendenten J.  Westphal  aus  d.  J.  15.S0 — 75. 
Bearb.  V.  C.H.W.  Sil  lem.  Tl.  1.  1530-58. 
Hamburg,  Gräfe  &  Sillem.  XX,  338  S. 
M.  10,00. 

3132)  D.  Vadianisch.  Briefsamml.  d.  Stadtbibl. 
zu  St.  Gallen.  IV.  (1526—80.)  D.  Chronik 
d.  H.  Miles,  her.  v.  E.  Arbenz.  (= 
MVaterländG.  28.)  St.  Gallen,  Fehr.  385  S. 
M.  8,00. 

3133)  F.  Koch,  Briefwechsel  J.  Mörlins  mit 
Herzog  Albrecht,  Wolf  v.  Cöteritz,  u.  Chr. 
V.  Creutz  während  d.  Osianderschen  Wirren 
1551-52:  AltprMschr.  39,  S.  517-96. 

3134)  0.  Clemen,6  Briefe  aus  d.  Keformations- 
zeit:  ZKG.  23,  S.  430/8.  (W.  Pirckheimer, 
Crocus,  N.  Gerbel,  T.  Lambel,  J.  Menius, 
Th.  Münzer.) 

3135)  id..  Kl.  Beitrr.  z.  sächs.  Gelehrtengesch.: 
NASäclisG.  23,  S.  137-44.  (Briefe  v.  H.  Eppen- 
dorf,  A.  Franck.) 

3136)  E.  Friedensburg,  Beitrr.  z.  Brief- 
wechsel d.  kathol.  Gelehrten  Deutschlands 
im  Reformationszeitalter:  ZKG.  23,  S.  438-77. 

3137)  D.  Imesch,  E.  Brief  d.  Th.  Platter 
an  Landeshauptmann  P.  Oerlig  in  Brieg: 
AnzSchweizG.  33,  N.  1. 

Tagebücher  und  Denkwürdigkeiten. 

3138)  O.  Waltz,  D.  Denkwürdigkeiten  Kaiser 
Karls  V.  Bonn,  Strauss.  1901.  47  S.  M.  1,20. 
|[LCB1.  S.  550.] I 


3139)  F.  Hüttner,  Selbstbiographie  d.  Stadt- 
pfarrers W.  Amnion  v.  Marktbreit  (f  1634): 
AKultG.  1.  N.  1. 

3139a)  K.  Koppmann,  Denkwürdigkeiten  d. 
Rostocker  Ratsherrn  J.  Parkow:  BGRostock. 
3.  S.  1-28. 

3140)  J.  Bickel,  D.  Selbstbiographie  d.  B. 
Sibenhar,  Pfarrers  in  Beyerberg  1572—1601: 
BBKG.  8,  N.  1. 

3141)  Ch.  Meyer,  Aus  e.  fürstl.  Tagebuch  d. 
16.  Jh.  (=  N.  251,  S  111-49.)  (Graf  Wolrad 
V.  Waldeck  1548.) 

3141a)  H  Türler  u.  A.  Plüss,  Bernische 
Jahrzeitbücher:  AHVBern.  16,  S.  403-73. 

3141  b)  A.  B  ü  c  h  i ,  Freiburger  Aufzeichngn. 
über  d.  Jahre  1435—52:  FreiburgerGBU.  8, 
S.  1-31. 

3141c)  R.  D  o  e  b  n  e  r.  Chronistische  Aufzeichngn. 
aus  e.  Stadtbiich  v.  Münder  1483  —  1547: 
ZHVNiedersachsen.  1901,  S.  341/8. 

Beiseschilderiingen. 

3142)  F.  Krüner,  Brandenburger  in  Italien  im 
Zeitalter  d.  Renaissance:  Archiv  d.  Branden- 
burgia  S.  70/7. 

3143)  F.  Schulze,  B.  Springers  Indienfahrt 
1505—6.  (=  Drucke  u.  Holzschnitte  d.  15. 
u.  16.  Jh.  N.  8.)  Strassburg,  Heitz.  VI, 
100  u.  28  S.     M.  6,00. 

3144)  A  Viertel,  Busbecks  Erlebnisse  in  d. 
Türkei  in  d.  Jahren  1553 — 62.  Nach  seinen 
Briefen  zusammengestellt.  Progr.  Göttingen, 
Vandenhoeck  &  Rupprecht.     41  S.    M.  1,2'». 

Stammbücher. 

3145)  K.  Trautmann,  Stammbuch  H.  W. 
Schwarzdorffs :  AltbayrMschr.  3,  N.  3/5. 

3146)  C.  Borchling,  E.  Hausbuch  Egerik 
Beningas:  Jb.  d.  Ges.  für  bildende  Kunst 
u.  Vaterland.  Altertümer  in  Emden  14, 
S.  177-235,  350/2. 


11,2 

Lyrik. 

Geibtliche  Ly  rik:  Allgeraeines  N.  3147.  —  Protestantisches  Kirchenlied  (Luther)  N.  3153;  Gesangbücher  N.  3155: 
Kirchenlied  der  Reformierten  N.  3157.  -  Biographische  Beiträge:  P.  Eber  N.  3158;  J.  Herrraann  N.  3159;  A.  Lobwasser  N.  3160; 
K.  Löner  N.  31«1;  M.  Moller  N.  3162;  Ph.  Nikolai  N.  3163;  J.  Rihel  N.  3164.  —  Katholisches  Kirchenlied  N.  3165.  —  Welt- 
liche Lyrik:  Allgemeines  N.  3167.  —  Meistergesang:  Gesamtdarstellnngen  N.  316S:  Lokalforsohnng:  Iglau  N.  3171,  NArnberg 
N.  3172,  Schwaz  N.  3173.  —  H.  Sachs  N.  3174.  —  Verschiedene  Lyriker:  H.  Schneider  Ton  Augsburg  N.  3177;  H.  Gering 
N.  3178;    A.  Schönwaldt   N.  3179.    —    Historische  Lieder  N.  3180.  —  Volkslied  N.  3183.  -  Uebersetzungen  N.  8193.  — 


Geistliche  Lyrik: 
Allgemeines. 

3147)  Rosien,  D.  evangel.  Kirchenlied.  (= 
N.  78,  S.  267-77.) 

3147a)  M.  Friedlaender,  D.  dtsch.  Lied  im 
18.  Jh.  3  Bde.  St.,  Cotta.  384,360,632  8. 
M.  8,00;  12,00;  12,00.  (Enthält  einen  Ueber- 
blick  über  d.  dtsch.  Lied  d.  Reformationszeit.) 

3147b)  H.  Ritter,  Allg.  Encyklopädie  d. 
Musikgesch.  Bd.  4.  (Von  d.  Reformation 
bis  S.  Bach.)    L.,  Schmitz.    223  S.    M.  5,00. 


3148)  F.  Spitta,  Z  Gesch.  d.  Pflege  d.  Kirchen- 
lieds im  Zeitalter  d.  Reform. :  MschrGK.  7, 
S.  292/4. 

3149)  A.  Fischer,  D.  dtsch.  evangel.  j^irchen- 
lied  d.  17.  Jh.  Her.  v.  W.  Tümpel.  Heft  1. 
Gütersloh,  Bertelsmann.  96  S.  M.  2,00. 
(1570—1618.) 

3160)  W.  Rudeck,  Kirchenlieder.  (=  N.  57, 
S.  198-215.) 

3151)  J.  Stibitz,  D.  alten  volkstüml.  Kirchen- 
lieder aus  e.  Iglauer  Sprachinsel :  D Arbeit.  1, 
N.  3. 


älfi9-S187 


11,2.    Lyrik. 


n 


3152)  O.  Boetticher.  Z.  Erklärung  dtach. 
Kirchenlieder:  ZERÜ.  14,  S.  129-31. 

Protestantischen  Kirchenlied. 

:1153)  E.  VVürteiiibcrg,  ,E.  fcHte  Hurg  iHt 
unser  Oott":  ZEHU.  14,  8.  24-3;j. 

3154)  E.  Hopp,  Z.  (iesch.  d.  Liedes  „Erhalt 
uns   Herr    bei   Deineni   Wort":    BBKG.  8, 

S.  79-87. 

Gesangbücher. 

3155)  p]yn  (Jesangbuchleyn,  welche  man  yetzt 
und  ynn  Kirchen  gehrauchen  ist.  Zwickau, 
Zückler.    bh  S.     M.  l,2r).    (ir)25.) 

315(1)  W.  Nelle,  1).  evangel.  (Jesangbücher  d. 
Städte  Soest  u.  Lippstadt.  Jb.  d.  Ver.  für 
evangel.  Kirchengesch.  d.  Graf.schaft  Mark  4, 
8.  39-76. 

Kirchenlied  der  Reformierten. 

3157)  F.  Spitta,  Kesslers  Ueberlieferung  d. 
Zwingliheder :  MschrGK.  7,  N.  6. 

3157a)  E.  Egli,  Zwingiis  Kapellerlied  nach 
J.  Kesslers  Sabbata:  Zwinghana  S.  251/4. 

Biographische  Beiträge. 

3158)  G.  Buchwald,  P.  Eber.  (=  Unsere 
Kirchenliederdichter.  N.  11.)  Hamburg, 
Schloessmann.     16  8.    M.  0,10. 

3158a)  G.  Bessert,  Zwei  Briefe  v.  P.  Eber 
an  d.  Markgrafen  Georg  Friedrich:  BBKG. 
8,  8.  72/9. 

3159)  A.  Brüssau,  J.  Herrmann.  (=  N.  3158, 
N.  13.)  Hamburg,  Schloessmann.  16  8. 
M.  0,10. 

3160)  H.  A.  Köstlin,  A.  Lobwasser:  RPTh. 
11,  8.  568-70. 

3161)  Gh.  Geyer,  K.  Löner:  ib.  8.  589-93. 
(Herausgeber  d.  ersten  Hofer  Gesangbuches.) 

3162)  F.  Spitta,  D.  Dichter  d.  Liedes  ,Ach 
Gott  wie  manches  Herzeleid":  MschrGK.  7, 
S.  12/8.     (M.  Moller  1547-1606.) 

3163)  W.  Nelle,  Ph.  Nicolai,  d.  Dichter  des 
Wächter-  u.  Morgensternliedes.  (=  N.  3158, 
N.  12.)  Hamburg, Schloessmann.  168.  M.0,I0. 

3164)  G.  Knod,  D.  Psalterium  d.  J  Rihel  vom 
J.  1594:  MGESchG.  11,  N.  4, 

Katholisches  Kirchenlied. 

3165)  E.  V.  Wildenburg,  Ueber  d.  Gesch.  u. 
Pflege  d.  kathol.  dtsch.  Kirchenlieds.  Bregenz, 
Teutsch.    41  8.    M.  0,45. 

3166)  Theele,  Dtsch.  Kirchenlied:  Kath.  Seel- 
sorger 14,  S.  363/4. 

Weltliche  Lyrik: 
Allgemeines. 

3167)  J.  Bolte,   Lyrik.    (=  N.  226,  8.  302/8.) 

Meistergesang. 

3168)  C.  Mey,  D.  Meistergesang  in  Gesch.  u. 
Kunst.  2.  Aufl.  L.,  H.  Seemann.  1901. 
XVI,  392  8.  M.  10,00.  i[K.  Drescher: 
DLZ.  23,  8.  1343/7.]r 

3169)  H.  Merian,  D.  Meistergesang.  (=  Opern- 
führer N.  22/3:  R.  Wagners  ,  Meistersinger 
V.  Nürnberg"  [L.,  H.  Seemann  Nachf.  128  8- 
M.  1,00.],  8.  18-30.) 


3170)  L.  Keller,  D.  KultgeselUcbaften d.  dUch. 
Meistersinger  u.  d.  verwandten  Societäten: 
MhhComeniusCies.  11,  8.  274-92. 

S171)  F.  Streinz,  Urkunden  d.  Iglauer  Meister- 
singer. Progr.  Wien,  StaatMgvmn  im  .'J.  Be- 
zirk.    28  8. 

3172)  G.  Bauch,  D.  Nürnberg.  I'oetenschule 
(1496—1509):  MVGNümberg.  Heft  14. 

8178)  G  Fischnaler,  D.  MeiHter«inger  in 
Schwaz:  ZFerdinandeum.  46,  8.  300/7. 

H.  Sachs.    (Siehe  auch  N.  3252-3259.) 

3174)  (i.  ßarini,  H.  Sachs  e  i  maestri  cantori: 
Cronache  musicali  1, 

3175)  .1.  Sahr,  H.  Sachs  u.  .L  Fischart  (JBL. 
1899  n  2:72.)    |[R.  WagenfOhr:  ZGymn. 

56,  8.  31/5.JI 

3176)  A.  L.  Stiefel,  H.  Sachs  u.  d.  Ritter  v. 
Thurn:  8tVL(i.  2,  8.  488/9. 

Yerschledene  Lyriker. 

3177)  M.  Radlkofer,  H.  Schneider  v.  Aug;»- 
burg,  Sprecher  Christians  v.  Braunschweig 
u.  des  Kaiser  Maximilian  L:  Bayerland  13, 
8.  546/9,  574/5,  584/6,  596,8. 

3178)  Th.  v.  Li  eben  au,  Pritschenmeister  H. 
Gering  v.  Zürich:  AnzSchweizAltertumsk.  4, 
8.  168-70.  (Zwei  Gedichte  auf  d.  Stuttg. 
u.  Pforzheimer  Herrenschiessen  1560  u. 
1562.) 

3179)  Nebel,  A.  Schönwaldt,  Verfasser  d.  Ge- 
dichtes „Vom  Leben  d.  grossen  Christoffel* 
(t  1591):  QuBllHVHessen.  3,  N.  1. 

Historische  Lieder.    (S.  auch  N.  1241-1247.) 

3180)  R.  Wolkan,  D.  polit.  Dicht,  d.  Dtsch. 
in  Böhmen.  2  Hefte.  München,  Callwey. 
18,  19  8.    M.  1,00.    (Aus:  DArbeit.) 

3180a)  K.  Steif f.  Geschieht!.  Lieder  u.  Sprüche 
Württemb.  Heft  3.  St.,  Kohlhammer.  8. 
321-480.  M.  1,00.  (Lieder  aus  d.  J.  1534 
bis  1608.) 

3181)  M.  Pfau,  Entscheidung  aus'd.  J.  1519 
über  d.  „Schandlied":  MVSächsVolksk.  2, 
8.  28/9. 

3181a)  H.Möller,  Ein hochdtsch. u. zwei  nieder- 
dtsch.  Lieder  v.  1563—65  aus  d.  7  jährig, 
nord.  Kriege.  Mite.  Anhang:  „Dtsch.  Lieder 
aus  d.  Grafenfehde".  B.,  Weidmann.  4". 
67  8.     M.  5,00.     (Aus:  AbhhAkMünchen.) 

3182)  W.  Köhler,  E.  Gedicht  aus  d.  Zeit  d. 
Interims  in  Ulm:  BUWürttembKG.  6, 
S.  178-91. 

3183)  id.,  E.  Spottgedicht  auf  Bischof  Neithard 
v.  Thüngen:  BBKG.  8,  S.  221-34.    (1.^90.) 

3184)  O.  Günther,  E.  histor.  Lied  gegen  Herzog 
Moritz  V.  Sachsen:  NASächsG.  23,  8.  2149. 
(1547."» 

8185)  E.  Lied  vom  Herzog  Wilhelm  v.  Jülich: 
Jb.  d.  Ver.  für  Evang.  Kirchengesch.  d.  Graf- 
schaft Mark  4,  8.  128,9. 

3185  a)  D.  Verfasser  d.  Sterbeliedes  Herzogs 
Ludwig  V.  Württ.:  BUWürttembKG.  6, 
8.  81-90. 

3186)  A.  Meister,  Pasquille  gegen  Gebhard 
Truchsess:  AnnHVNiederrhein.  74,  S.  152-63. 
(1583.) 

8187)  F.  M.  Schiele,  E.  Weissagung  auf 
Magdeburgs  Zerstörung:  MagdeburgZg». 
N.  20.  (Gedicht  v.  P.  Lotichius  Secundus 
1550  -51.) 


n 


II,  3.    Epos. 


3188-3216 


Volkslieder.    (Vergleiche  auch  N.  1207-1240.) 

3188)  A.  Daur,  D.  alte  dtsch.  Volkslied  be- 
sonders d.  16.  Jh.  nach  seinen  formelhaften 
Elementen  betrachtet.  Diss.  Heidelberg.  52  8. 

3188a)  J.  Bolte,  Zum  dtsch.  Volkslied.  1-10: 
ZVVolksk.  12,  S.  101,5,  215/9,  343/8. 

3189)  A.Kopp,  Niederdtsch.  Liederdrucke  aus 
d.  16.  Jh.:  CBlBibl.  19,  N.  11. 

3189a)  id.,  D.  niederrheiu.  Liederhs.:  Euph.  9, 
S.  21-42,  280—310,  621—37.     (1574.; 

1390)  K.  Greuther,  Stud.  z.  Liederbuch  d. 
Klara  Hätzlerin.  (JBL.  1899  II  2:88.) 
\[F.  Panzer:  ZDPh.  34,  8.  97-100.11 


3191)  Bergmannslied  vom  J.  1540:  Unsere 
Heimat  1,  S.  211. 

3192)  Bettelgedicht  d.  Studenten  S.  Petri  in 
Emden:  „Ach  Mensch  bedenck  dat  Ende 
Din" :  Jb.  d.  Ges.  für  bildende  Kunst  u. 
Vaterland.  Altertümer  in  Emden  14,  N.  1/2. 
(1600.) 

Uebersetzungren. 

3193)  J.  Englert,  J.  Englerts  Uebersetz.  v.  J. 
Aurpachs  Odae  Anacreonticorum:  ZDPh.  34, 

S.  375-96.    (15^4.) 


n,3 

£po8. 


Allgemeines  N.  3194.  Aeltere  erzählende  Dichtungen  (A.  von  Hamersteten,  Tenerdank)  N.  3195.  —  Totentänze 
N.  3197.  —  Jüngere  erzählende  Dichtungen:  H.  Sachs  N.  3199:  B.  Waldis  N.  3201;  J.  Fischart  N.  3202.  —  Volksbücher: 
Fortunatus  N.  3205;  Herzog  Ernst  N.  3206;  Hürne  Seyfried  N.  .'{207;  Faustsage  N.  3208.  —  Schwanksammlungen:  Schildbürger 
N.32U;  Enlenspiegel  N.3215;  F.  Dedekind  N.3220;  G.  Wickram  N.  .3221.  —  Uebersetzungen  (Arigo.  M.  Brand,  A.  Mnling,  Ch. 
Wirsnng,  Lippiüorinm,  Maria  Magdalena)  N.  ■i222.  —  Chroniken  (Basel,  Bern,  St.  Qallen,  Kaisheim,  Pommern,  Qnakenbrück, 
Rhein,  Thorn)  N.  :f226.  — 


Allgemeines. 

3194)  J.   Bolte,    Erzählende   Dichtung.      (= 

N.  226,  S.  3U8-11.) 

Aeltere  erzählende  Dichtungen. 

3195)  E.  Busse,  Augustin  v.  Hamersteten. 
E.  Beitr.  z.  Gesch.  d.  dtsch.  Litt,  im  Aus- 
gange d.  MA.  Diss.  Marburg.  79  u.  20  S, 
(Epiker  um  1497.) 

3196)  0.  Bürger,  Beitrr.  z.  Kenntnis  d.  Teuer- 
dank.   Strassburg,  Trübner.    173  S.    M.  4,50. 

Totentänze. 

3197)  C.  Borchling,  E  prosaischer  Totentanz 
d.  16.  Jh.:  JbVNieddtschSprV.  28,  S.  25-30. 

3198)  A.  Schroer,  D.  Erfurter  Totentanz: 
MVGErfurt.  Heft  23. 

Jüngere  erzählende  Dichtungen. 

3199)  H.  »Sachs,  ausgewählt  u.  erläut.  v.  K. 
Kinzel.  4.  Aufl.  (=  Denkm.  d.  älteren 
dtsch.  Litt,  für  d.  litteraturgeschichtl.  Unterr. 
her.  V.  G.  Bötticher  u.  K.  Kinzel.  III. 
D.  Eeformationszeit.  Bd.  1.)  Halle,  Buchh. 
d.  Waisenhauses.     VIII,  120  S.     M.  1,00. 

3200)  A.  L.  Stiefel,  Zu  d.  Quellen  d.  Fabeln 
u.  Schwanke  d.  H.  Sachs.  L:  StVLG.  2, 
S.  146-83. 

3201)  id.,  Zu  d.  Quellen  d.  ^Esopus"  v.  B. 
Waldis:  ASNS.  109,  S.  249-79. 

3202)  K.  Saftien,  J.  Fischart.  (=  N.  78, 
S.  300-17.) 

3203)  Ad.  Hauffen,  Fischart-ßtudien.  6: 
Euph.  9,  8.  637-56. 

3204)  J.  Bleyer,  Zu  Fischarts  Flöhhatz: 
ZDPh.  34,  S.  132/3. 


Yollisbücher. 

3205)  Th.  Dekker,  The  pleasant  comedie  of 
old  Fortunatus.  Her.  nach  d.  Drucke  v. 
1600  V.  H.  Scher  er.  Erlangen,  Deichert. 
X,  152  S.  M.  4,00.  (Behandelt  auch  d.  dtsch. 
Volksbuch.) 

3205a)  E.  F.  Kossmann,  D.  Quellen  v. 
Chamissos  Fortunat:  Euph.  9,  S.  341/6. 

3206)  HStickelberger,Z.  Lied  u.  Volksbuch 
vom  Herzog  Ernst:  ZDA.  16,  S.  101-12. 

3207)  M.  Herrmann,  D.  Ueberlieferung  d. 
Liedes  vom  Hürnen  Seyfried:   ib.  S.  61-89. 

3208)  B.  Otto,  D.  Sage  vom  Dr.  Heinrich 
Faust.     L.,  Scheft'er.     259  S.     M.  4,00. 

3209)  Dr.  Fausts  grosser  u.  gewaltiger  Höllen- 
Zwang.  Nach  e.  alten  seltenen  Hs.  d. 
Jesuiten-Kollegiums  in  Prag.  L.,  Schlöffel. 
30  S.     M.  1,20. 

3210)  A.  Pick,  Faust  in  Erfurt.  Progr.  L., 
Fock.    48  S.    M.  1,00. 

3211)  S.  R.  Nagel,  Helena  in  d.  Faustsage: 
Euph.  9,  S.  43-69. 

3212)  E.  Schmidt,  Faust  u.  d.  16.  Jh.  (= 
N.  261    S.  1-35.) 

3213)  D.  'Geburtshaus  v.  Dr.  Faust  in  Knit^- 
lingen:  Roland  1,  8.  391, 

Schwanksanimlungen.    (S.  auch  N.  3292-3294b.) 

3214)  O.  E.  Schmidt,  Schiida  u.  d.  Schild- 
bürgerbuch.    (=  N.  262,  S.  107-37.) 

3215)  Till  Eulenspiegel.  E.  kurzweilig  Lesen 
V.  seinem  Leben  u.  Treiben.  E.  Volksbuch 
mit  Bilderschmuck  v.  Walt.  Tiemann.  L., 
H.  Seemann  Nachf.     4«.     73  S.     M.  2,50. 

3216)  A.  P 1  a  1 1  n  e  r,  Lustigste  Streiche  Till  Eulen- 
spiegels u.  Münchhausens  Land-Abenteuer. 
(Jraz,  Styria.  112  S.  Mit  20  Abbild.   M.  0,35. 


d2l7-3240 


11, 4.    Drama. 


7S 


3217)  F.  Lienhard,  Till  Eulenspiegel.  Narren- 
spiel in  ;}  Tln.  A  Aufl.  B .  G.  H.  Meyer. 
114  8.   M.  l,6n.     [id.,  DHeimat.  H'.S.  220/2.]; 

3218)  id.,  D.  Fremde,  Schelmenspiel  in  1  Aufz. 
ebda.     3M  S.     M   <',[)0. 

3219)  F.  Brie,  Eulenspiegel  u  H.  Sachs.  (=r 
N.  22«,  S.  .04-11  ) 

3220)  F.  DedekinduH,  Grobianus.  Her.  v.  A. 
Bnmer.  (=  LLD.  N.  i6.)  B.,  Weidmann. 
XXXIV.  90  S.     M.  3,4« t. 

3221)  G.  Wie  kram,  Schwanke  aus  d.  Roll- 
wagenbüchleiii,  in  Bildern  v.  M.  Bernuth. 
(=  Jungbrunnen  Bd.  31.)  B.,  Fischer  & 
Franke.     4G  S.     M.  l,f)0. 

3221a)  id.,  Werke.  Bd.  2.  Her.  v.  .T.  Bolte. 
(=  BLVSt.  N.  223.)  Tübingen,  l.itt.  Ver. 
410  8.  (Enthält:  V^oni  ungeratenen  Sohn.  Von 
guten  u.  bösen  Nachbarn.    Der  (Joldfaden.) 

Uebcrsetznngen. 

3222)  K.  Drescher,  Arigo,  d.  Uebersetzer  d. 
Dekanierone  u.  d.  Fiore  di  virtu.  (JBL. 
1!»01  II  3:31.)  ||G.  Baesecke:  ADA.  28, 
S.241-58;K.v.Bahder:LBlGRPh.S.101/4.]| 

3223)  F.  Holleck-Weihmann,  Z.  Quellen- 
frage V.  Shakespeares  Lustspiel  ,Viel  Lärm 
um  Nichts".  Heidelberg,  Winter.  92  S. 
M.  2,40.  (M.  Brands  Verdeutschung  einer 
Novelle  Bandellos  1524.) 

3224)  J.  Knepper,  Beitrr.  z.  Würdigung  d. 
elsäss.  Humanisten  A.  Muling:  Alemannia  30, 
S.  143-92.  (Mit  bes.  Berücksichtigung  seiner 
Uebersetzgn.) 

3225)  W.  Fehse,  Chr.  Wirsungs  dtsch. Celestina- 
übersetzung.     Diss.     HaUe.     73  S. 

3225a)   H.  Althoff,   Ueber   d.  Verhältnis   d. 


mittclniederdtüch.  UeberseUg.  d.  Uppi- 
floriumB  zu  d.  verschiedenen  Lesarten  d. 
Originaldichtg:  ZDPh  34,  8.  1-13. 
3225b)  C.  PI  Egger t,  The  midde  low  german 
Version  of  Mary  Magdalen :  Journal  of  german 
philology  4,  8.  132-214.    (1449.) 

Chroniken.     (Siehe  auch  N.  3279-3283.) 

3226)  Basier  Chroniken.  Her.  v.  d.  bist.  u. 
antiquar.  Gesellschaft  fOr  BaHel.  Bd  H. 
Bearb.  v.  A.  Bernoulli.  L.,  Hirzel.  VII, 
597  8.    M.  18,00. 

3227)  V.  Anshelm,  Berner  Chronik.  Her.  v. 
d.  bist.  Ver.  d.  Kantons  Bern.  Bd.  6.  Bern, 
Wyss.    XXX.  374  8.    M.  ü,00. 

8227a)  H.  Miles,  Chronik.  Her.  v.  E. 
Götzinger  u.  T.  Schiess.  Mitteil,  z, 
Vaterland.  Gesch.  Her.  vom  Hist.  Ver. 
St.  Gallen.     Bd.  28,  8.  275-386. 

3228)  F.  Hüttner,  D.  Chronik  d.  Klogten» 
Kaisheim  verfasst  vom  Cistercienser  J.  Knebel 
im  J.  1531.  (=  BLVSt.  N.  22G.)  Tübingen, 
Verl.  d.  Litt.  Ver.    623  8. 

3228a)  G.  Gaebel,  D.  Hss.  d.  dtach.  Pomerania: 
romnierJb.  3,  8.  49-157. 

3228b)  R.  Bindel,  D.  Stadtbuchchronik  ▼. 
Quakenbrück.  Progr.  Quakenbrück.  4". 
31  8. 

3228  c)  Chronik  u.  Stamm  d.  ältesten  Pfalr- 
grafen  bei  Rhein  u.  Herzöge  in  Bayern 
(1501).  Her.  v.  G.  Leidinger.  (=  Drucke 
u.  Holzschnitte  d.  15.  u.  16.  Jh.  N.  7.) 
Strassburg,  Heitz.    Fol.    32,  30  8.    M.  10,00. 

3229)  R.  Toeppen,  D.  jüngere  Redaktion  d. 
Thorner  Stadtchronik  mit  Fort«etzg.  für 
1548—98:  ZWestprGV.  44,  S.  159-206. 


n,4 

Drama. 

Altgeroeines  K.  3230.  —  Oeistliohes  Drama  (Paradiesspiel,  Passionsdrama,  WeihnaohUspiel)  K.  3233.  —  Tanx-  nnd 
Fastnachtsspiel  (Spiel  von  den  sieben  Farben)  N.  3240.  —  Xarkenschaaspiel  N.  3242.  —  Geschieht«  des  'l'heat«ri  in  «intelneB 
St&dten  and  Lundsch^iften:  Gger,  Lübeck,  Lazern,  NQrnber,:,  Regensbarg  N.  :}243.  —  Einzelne  Drmroatiker:  K.  0.  Bayer  N.  3248; 
H.ManaeI  N.  3248a;  K.  Manael  N.S243b;  J.  Strathins  N.  3249;  J.  Qulich  N.  3250;  C1.  Stephan!  N.8251.  -   Uani  Saoht  N.  326S. — 


Allgemeines. 

3230)  W.  Creizenach,  Gesch.  d.  neueren 
Dramas  Bd.  2:  Renaissance  u  Reformation. 
Tl.  1.  Halle,  Niemeyer.  1901.  XIV,  532  S. 
M.  14,00.     |[ASPh.  24,  N.  1/2.]! 

3231)  W.  Rudeck,  I).  Theater.  (=  N.  57, 
S.  2Sf)-321.)     (16.  u.   17.  Jh  ) 

3282)  J.  Bolte,  Schauspiel.  (=  N.  226,  S.  311/8.) 

Geistliches  Drama. 

3233)  C.  Klimke,  1).  volkstüml.  Paradiesspiel 
u.  seine  mittelalterlichen  Grundlagen.  (= 
Germanist.  Abh.  Her.  v.  F.  Vogt.  N.  19.) 
Breslau,  Marcus.     VIII,  96  S     M.  3,00. 

3234)  G.  Fuchs,  D.  volkstüml.  Element  im 
altdtsch.  Passions-  u.  Osterspiel:  ProtestMhh. 
t),  S.  268-72. 

Jahresherioht«  für  neuere  dentiohe  Ldtteratvrgesehiohte. 


3235)  Bertholet,  D.  Entstehung  d.  volkstüml. 
Weihnachtsspiele:  DVolkslied  4,  S.  154/6. 

3235a)  W.  Geser,  E.  Weihnachtsspiel  im  hohen 
MA. :  StML.  6i,  8.  533-48.  (Ludua  scenicua 
de  nativitate  Domini.) 

3236)  R.  Sprenger,  D.  Diebsfinger:  ZDPh.  34, 
S.  562.    (Zum  Redentiner  Spiel  v   1493.) 

3237)  H.  Speck,  Zu  A.  v.  Arnims  P&petin 
Johanna.     (=  N.  228,  S.  212/«.) 

3238)  R.  Jordan,  D.  Sterzinger  Weihnachte- 
spiel vom  J.  1511  u.  d.  hess.  Weihnachta- 
spiel.     Progr.     Krammau.     30  8. 

3239)  G.  Wustmann,  Z.  frühesten  Musikgesch. 
Leipzigs:    LTIB.    N.  124.     (Passionsdrama.) 

Tani-  and  FastnachtsspleL 

8240)  W.  Gloth,  D.  Spiel- v.  d.  rieben  Farben. 
(=   Teutonia.      Her.   v.  W.  Uhl.     Bd.  1.) 
xin.  10 


74 


II,  f>.    Didaktik. 


3241-3269 


Königsberg,     Gräfe  &  Unzer.      XII,    92  S. 
M.  2,00.     (Tanzspiel  1450.) 

3241)  A.  Klassert,  Mitteilgn.  über  d.  Michel- 
städt.  Kirchenbibl.  Progr.  Michelstadt. 
20  S.     (Spiele  v.  Gengenbach  1500.) 

Tfirkenschauspiel. 

3242)  W.  Gerstenberg,  Z.  Gesch.  d.  dtsch. 
Türkenschauspiels.  I.  15.  u.  16.  Jh.  Progr. 
Meppen,  Gymn.    61  S. 

Lokalgeschichte  des  Theaters. 

3243)  K.  Sie  gl,  Materialien  z.  Gesch.  d.  Egerer 
Lateinschule  v.  1300 — 1629  nach  Urkunden 
d.  Egerer  Stadtarchivs.   Progr.    Eger.    143  S. 

3244)  C.  Stiehl,  Gesch.  d.  Theaters  in  Lübeck. 
Lübeck,  Borchers.     244  S.     M.  4,50. 

3245)  R.  Brandstetter,  D.  Mundart  in  d. 
alten  Luzerner  Dramatik:  ZHM.  3,  S.  1-26. 

3246)  Th.  Hampe,  D.  Entwickl.  d.  Theater- 
wesens in  Nürnberg  v.  d.  2.  Hälfte  d.  15.  Jh. 
bis  1806.  Nürnberg,  Schräg.  1900.  378  S. 
M.  6,00.  [[Elisabeth  Mentzel:  LE.  4, 
S.  492/4.]  I 

3247)  P.  Wild,  Schauspiele  u.  Schaustellungen 
in  Regensburg:  VHVOberpfalz.  53.  S.  1-134. 

Einzelne  Dramatiker. 

3248)  E.  Schmidt,  D.  Weiber  v.  Weinsberg: 
SBAkBerlin.  S.  624-49.  (K.  G.  Beyer,  geb. 
1527.) 

3248a)  Hedwig  Haldimann,  D.  Sprache  d. 
Hans  Manuel  (1525-1571) :  ZHM.  3,  S.  285-307. 


3248  b)  R.  Wacker  nage  1,  N.  Manuel  d.  Glaser: 
BaslerZg.  1,   S.  149-50.     (Sohn  d.  Dichters.) 

3249)  H.  Uhde-Bernays,  J.  Struthius  Spiel 
,D.  Bekehrung  St.  Pauls'  (1572):  AGNM. 
1901,  N.  4. 

3250)  J.  Bolte,  E.  niederdtsch.  Scene  aus 
Gulich8Antiochus(1596):JbVNiederdSpr.28, 
S.  52/8. 

3251)  H.  Lambel,  Einige  Bemerkgn.  z.  Gl. 
Stephanis  Satyra  (1568).  (=  Festschrift  d. 
Ver.  für  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen 
[Prag,   Calve.     191  S.     M.  4,00],    S.  80-95.) 

3252)  H.  Drees,  H.  Sachs:  B&W.  5,  S.  198-204. 

3253)  A.  Geiger,  H.  Sachs  u.  d.  Nürnberg. 
Gewerbe:  SüdwestdtschRs.  2,  S.  69-85. 

3254)  P.  Paulsen,  H.  Sachs.  (=  N.  78, 
S.  259-66.) 

3255)  A.  L.  Stiefel,  H.  Sachs  u.  d.  Ritter  vom 
Thurn:  StVLG.  2,  S.  488/9. 

3256)  J.  Wichner,  H.  Sachs:  Heimgarten  26, 
N.  3. 

3257)  H.  Sachs,  Werke.  Her.  v.  A.  v.  Keller 
u.  E.  Goetze.  Bd.  25.  (=  BLVSt.  N.  225 ) 
Tübingen,  Veil.  d.  Litt.  Ver.  660  S,  (Ent- 
hält e.  chronologisches  Gesamtregister  aller 
Dichtgn.) 

3258)  H.  Sachs.  Ausgew.  u.  erläut.  v.  K. 
Kinzel.  (=  Denkm.  d.  älteren  dtsch.  Litt, 
her.  v.  G.  Bötticher  u.  K.  Ki^nzel.  Bd.  3.) 
Halle,  Buchhandl.  d.  Waisenhauses.  120  S. 
M.  1  00. 

3259)  Ed.  Walther,  H.  Sachsens  Tragödie 
Tristrant  u.  Isalde  in  ihrem  Verhältnis  z. 
Quelle.    L.,  Fock.    29  S.    M.  1,20. 

3260)  ,Der  dot  mon" :  BerlTBl.  N.  117.-  (Fast- 
nachtsspiel V.  H.  Sachs  als  Operntext.) 


11,5 

Didaktik. 

Geistliche  Didaktik:  Mystik  N.  3261.  —  Messe  und  Predigtwesen  N.  3264.  —  Vorreformatorische  Erbannngs- 
Htteratur  (Gailer  von  Kaisersberg)  N.  3267.  —  Katholiken  (J.  Brngmann,  J.  Herolt,  J.  Landtsperger,  N.  Salicetus,  F.  L. 
Schömmerlin,  M.  von  Weida)  N.  3269.  —  Volkstümliche  Erbauungs-  und  Streitlitteratur  seit  der  Kirchenspaltung  (J.  Eberlin 
Ton  Günzbnrg,  S.  Lotzer,  J.Opitz)  N.  3273.  —  Weltliche  Didaktik:  Historiker  und  Chronisten:  H.  Caramermeister  N.  3279; 
A.  Engel  N.  3280;  G.  Haner  N.  3280  a;  8.  Franck  N.  3281;  B.  Marti  N.  3232;  J.  Textor  von  Haiger  N.  3283;  B.  Zink  N.  3284. 
—  Aerzte  und  Natatforscher  (Th.  Paracelsns,  E.  Hösslin,  Th.  Dorsten,  A.  Lonicer)  N.  .S285.  —  Kalender  N.  3289.  —  Didaktische 
Dichtung:  Allgemeines  N.  3292;  Satire  und  Schwank:  Reinke  de  Vos  N.  3293;  S.  Brant  N.  3293a;  Th.  Murner  N.  3293b;  Erasmui 
Alberns  N.  3294;  J.  Fischart  N.  3294  a.  —  Sprüche  und  Rätsel  N.  3295.  —  Verschiedenes  K.  3296.  — 


Geistliche  Didaktik: 

Mystik. 

3261)  R.  Langenberg,  Quellen  u.  Forschgn.  z. 
Gesch.  d.  dtsch.  Mystik.  Bonn,  Hanstein. 
XI,  204  S.     M.  5,00. 

3262)  A.  Godfernaux,  Sur  la  psychologie  du 
myeticisme:  RPhilos.  S.  158-70. 

3263)  E.  Murisier,  Les  maladies  du  sentiment 
religieux.  Paris,  Alcan.  1901.  174  S.  F.  2,50. 
|[J.R6ville:  Revue  de  l'histoire  des  religions 
44,  S.  4.39-42.JI     (Mystik.) 

Messe  und  Predigtwesen. 

3264)  A.  Franz,  D,  Messe  im  dtsch.  MA. 
Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Litt.  u.  d.  religiösen 
Volkslebens.  Freiburg  i.  B.,  Herder.  770  S. 
M.  12.00. 


3265)  K.  Landmann,  D.  Predigtwesen  in  West- 
falen. (JBL.  1901  II  5  :  9.)  |[C.  Borchling: 
ADA.  28,  S.  235-41:  H.  Haupt:  HVj.  5, 
S.  1I420.]| 

3266)  H.  Mohl,  D.  Laienpredigten  d.  Bibl.  d. 
grauen  Klosters.  Progr.  Berlin,  Gymn. 
z.  Grauen  Kloster.    40  S. 

Yorreformatorische  Erbauungslitteratnr. 

3267)  Geiler  v.  Kaisersberg,  Ars  moriendi. 
(JBL.  1901  II  5:8.)     |[LCB1.  S.  716/7.]| 

3268)  J.  M.  Stone,  Pictures  of  the  reformation 
period:  J.  Geiler  and  his  contemporaries: 
Dublin  Review  130,  S.  124-51. 

Katholiken. 

3269)  P.  Schlager ,  J.  Brugmann,  e.  Reformator 
d.  15.  Jh.:  Kath.  25,  S.  119-32,  232-56. 


8370-8M0 


n,  5.     Didaktik. 


75 


3270)  N.  Piiulus,  J.  Herolt  u.  seine  Lehre: 
ZKathTheologie.  26,  ß.  417-47.  (VerfaBser 
(1.   „DiacipuluH".) 

3'i70a)  M.  INIartin,  J.  Landtsperger.  Die  unter 
diesen  Namen  geltenden  Schriften  u.  ihr  Vf. 
AugHburg,  liampart.     IV,  116  S.     M.  2,00. 

3271)  L.  rfleger,  N.  Salicetus,  e.  gelehrter 
elaäss.  Ciccrst.-Aht  d.  ir>.  .Ih.:  StMHCÜ.  22, 
N.  4. 

3271a)  id.,  F.  L.  Schöinmerlin,  e.  Thanner 
Frunciscuner  d.  ausgehenden  .Ih. :  Stras»- 
burgerDiöcesanJil.  NF.  4,  8.  107/8. 

3272)  N.  PauluH,    M.  v.  Weida.     E.  Doniini- 
.  kaner  d.  ausgehenden  MA.:  ZKathTheologie. 

26,  S.  247-ti2. 

Yolkgtninliche  Erbannn^slltteratnr  znr  Zeit 
der  Keformation. 

3273)  W.  Rudeck,  Erbauung.s8chriften  u.  relig. 
Volkslitt.    (=  N.  57,  8.  2r)2-80.) 

3274)  W.  Lücke,  D.  Entstehung  d.  ,lö  Hundes- 
genossen'' d.  .1.  Eberlin  v.  Günzburg.  Diss. 
Halle.     100  S. 

3274a)  .1.  Habermann,  Morgen-  u.  Abend- 
gebete. 3.  Aufl.  Zwickau,  Herrmann.  175  S. 
16».    M.  0,25. 

3276)  A.  Goetze,  S.  Lotzers  Schriften,  L., 
Teubner.     V,  86  S.     M.  3,00. 

3276)  C.  A.  Witz-Ober lin,  Opitiana:  JGGPü. 
23,  S.  22-45.     (J.  Opitz.) 

3277)  H.  Werner,  1).  Flugschrift  ,0nu8 
ecclesiae*  (151!))  mit  e.  Anhang  über  d. 
social-  u.  kirchenpolit.  Prophetien.  Giessen, 
Ricker.  1901.  106  S.  M.  2,00.  |[v.  Hackel- 
berg: ALBl.  11,  S.  29.V4.JI 

3278)  V.  Weckerling,  E.  Flugblatt  vom  J. 
1505:  Vom  Rhein  1,  N.  2. 

Weltliehe  Didaktik. 
ClironisteD.    (Vergleiche  auch  N.  3226-322!).) 

3279)  li.  Schmidt,  Zu  H.  Cammermeister : 
Neue  Mitt.  aus  d.  Gebiet  hist.-antiquar. 
Forschgn.  21,  S.  173-81. 

32S0)  H.  Pieper,  D.  mark.  Chronist  A.  Engel 
(.Vngelin)  aus  Straussberg.  Tl.  1.  Progr. 
H.,  (Jaertner.     1".     20  S.     M.  1,00. 

3280  a)  H.  Oncken,  Aus  d.  letzten  Tagen  S. 
Francks:  MhhComeniusGes.  11,  S.  86-lOL 

3281)  H.  Waltzer,  G.  Hauer  v.  NiederaltalV-h, 
e.  bavr.  Chronist  d.  15.  Jh.:  ArchivaLZ.  10, 
S.  270-90. 

3282)  A.  Hai  1er,  B.  Marti  (Aretius).  E. 
Berner  Gelehrter  u.  Forscher  d.  16.  .Th.  (= 
NjblHVBern.)  Bern,Wyss.  4».  56  S.  M.  2,00. 

3283)  G.  Voigtmann,  J.  Textor  v.  Haiger,  d. 
nassauische  Chronist  (f  1626):  Nassovia  3, 
S.  86/7. 

3284)  .r.  Vrhovec,  D.  schwäb.  Chronist.  R.  Zink 
u.  e.  interessante  Schule  zu  Reifnitz  in  Unter- 
krain:  Mitt.  d.  Museal- Ver.  für  Krain  13, 
S.  1-16. 

Aerzte  und  Naturforscher. 

3285)  F.  Strunz,  Theophrastus  Paracelaus  als 
Persönlichkeit:  AZgB.  N.  145. 

3286)  M.  Höf  1er,  Z.  Todestage  d.  Paracelaus: 
Zeitw.  32,  S.  198/9. 


3287)  K.  Sudhoff,  Jatromathematiker  vor- 
nehmlich im  15.  u.  16.  .Ih.  (=  Abhb.  z. 
(lesch.  d.  Medizin,  Heft  2.)  Hrealau,  Kern. 
M.  4,fXJ. 

3288)  F.  W.  E.  Roth,  D.  Botaniker  E.  Röualin, 
Th.  Dorsten  u.  A.  Lonicer  1526—86:  CBlBibl. 
19,  H.  271-86,  338-45. 

Kalender. 

3289)  M.  H  u  r  r  w  i  t  z  ,  Antiquariats-  Katalog 
N.  87.  Z.  Gesch.  d.  Kalender«.  Berlin.  Vif, 
59  S. 

3290)  B.  Clemenz,  Z.  Gesch.  d.  Volksbildung 
in  Schlesien:  CBlVolksbild.  2,  N.  3/4. 
(Kalender.) 

3291)  P.  Drechsler,  ,D.  alten  Weiber  Philo- 
sophey".  (=  N.  228,  S.  42-84.)  (Kalender  d. 
16.  .Jh.) 

Didaktigche  Dichtung.  (S.  auch  N.  32 15-3221.) 

3292)  L.  Langer,  Z.  Narrenlitt.  Progr.  Villach. 
34  S. 

.t292a)  A,  Ohorn,  Altdeutscher  Humor.  B., 
Hof  mann  &  Co.     191  8.     M.  3.00. 

3293)  R.  Sprenger,  Zu  Reinke  de  Vos: 
KBlNiederdSprV.  22,  S.  89-90. 

3293a)  E.  Bjorkmann,  Bemerk,  z.  d.  nieder- 
dtsch.  Bearbeit.  d.  Xarrenschiffs.  Upsala, 
Berling.     18  8. 

3293b)  R.  Ischer,  Redensarten  u.  Sittenschilde- 
rungen in  d.  Schriften  Th.Mumers:  NBemer- 
Tb.  S.  54-95. 

3293c)  D.  B.  Shumway,  Notes  on  Mumers 
Schelmenzunft:  MLN.  18,  N.  1. 

3294)  A.  L.  Stiefel,  Zu  d.  Quellen  d.  Erasmus 
Alberschen  Fabeln:  Euph.  9,  S.  609-21. 

3294a)  W.  Teichmann,  Vom  Strassburger 
(iimpelmarkt  1577:  .JbGLElsass-Lothr.  18, 
S.  201,2.     (Nach  J.  Fischart.) 

3294b)  A.  Hauffeu,  Fischart-Stud. :  Euph.  9, 
S.  637-57. 

3295)  A.  Kopp,  Altes  Kernsprüchlein  u.  Volks- 
reime für  liebende  Herzen  ein  Dutzend: 
ZVVolk«k.  12,  S.  3S.f,6. 

3295  a)  C.  Walt  her,  Gottes  Klage  über  d.  un- 
dankbare Welt.     (Spruch  aus  d.  .1.  1593.) 

3295b)  R-  Doebner,  Gereimte  Zuschriften, 
(=  id.,  Stud.  z.  Hildesheimer Gesch.  (Hildes- 
heim, (ierstenberg.  IV,  240  8.  M.  3,00. j, 
8.  218-23.) 

3295c)  G.  Kohfeldt,  Reimrätsel:  JbVNiederd- 
Spr.  28,  8.  117. 

Yerschiedenes. 

3296)  J.  Mantuani,  E.  unbekanntes  Druck- 
werk: MOesterr  Ver  Bibliothekswesen.  6,  N.l. 
(Erste  Ausg.  d.  .Musica"  d.  J.  Cochlaeus.) 

3297)  N.  Paulus,  Z.  Wunderlitt.  d.  16.  Jh.: 
ZKathTheologie.  25,  N.  4. 

3298)  E.  Bröse,  E.  handachriftl.  aufbewahrtes 
Gebet  aus  d.  16.  Jh.:  MschrGK.  7,  8.  237/8. 
(E.  Zauber-  u.  Rosenaegen.) 

8299)  A.  V.  Muralt,  D.  älteste  Denkm.  dtsch. 
Bierlitt.:  Tag  1901,  N.  359.  (J.  Placotomus, 
De  natura  cerevisiarum   et  de  mulso  1551.) 

8300)  J.  Bolte,  Doktor  Siemann  u.  Doktor 
Kolbmann,  zwei  Bilderbogen  d.  16.  Jh.: 
ZVVolksk.  12,  8.  296-307. 


10* 


76 


II,  6.    Luther  und  die  Eeformation, 


8801-83*21 


11,6 

Luther  und  die  Reformation. 

Reformationsgeschichte:  Allgemeines  nnd  Bibliographisehes  N.  3301.  —  Einzelne  Episoden  (Ablassstreit) 
K.  3314.  —  EirchenTisitation  N.  3316.  —  Abendmahlstreit  N.  8318.  —  Bekeantnisschriften  N.  3321.  —  KHiechisronsgeschichte 
(K.  Olevianns,  A.  Hyperins,  J.  Brenz)  N.  3327.  —  Schul-  nnd  Ordenswesen  N.  3331.  —  Flugschriften  (J.  Eberlin  von  Günzbnrg, 
S.  Lotzer)  N.  3332.  —  Katholische  Kirche:  Einzelne  Persönlichkeiten:  Aleander  N.  3336;  Alexander  N.  3336a;  Bischof 
Adolf  Ton  Merseburg  N.  3336b;  J.  Eck  N.  3337;  A.  Engelbrecht  N.  3338;  J.  Gropper  N.  3338a;  A.  Hochstraten  N.  3339;  B. 
Latomns  N.  3340;  J.  Latomns  N.  3340;  F.  Ningnarda  N.  3341;  Wolfg.  von  Salm  N.  3342;  J,  Tetzel  N.  3343;  J.  Wirapfeling 
N.  3345.  —  Briefwechsel  N.  3346.  —  Katechismus  N.  3347  —  Gegenreformation:  Allgeraeines  N.  3348.  —  Einzelne  Städte  und 
Landschaften:  Böhmen  N.  3349;  Ermland  N.  3351;  Kombnrg  N.  3352;  Mainz  N.  3352a;  Salzburg  N.  33.^3;  Württemberg  N.  3354. 

—  Evangelische  Kirche:  Luther:  Charakteristiken  und  Biographien  N.3356;  Biographische  Einzelheiten  (Erfurt,  Witten- 
berg, Rom,  Wartburg,  Lebensende)  N.  33C4;  Neuansgaben  der  Werke  und  Schriften  N.  3371;  Erklärung  und  Beurteilung  einzelner 
Schriften  N.  3378a;  Briefwechsel  N.  3383;  Sprache  N.  3385;  Theologie  und  Ethik  N.  3387.  —  Sociale  Anschauungen  N.  3396.  — 
Beurteilung  (vom  evangelischen  Standpunkte;  die  katholische  Geschichtsschreibung  und  Luther)  N.  3401;  Vergleiche  mit 
anderen  Persönlichkeiten  (Paulus,  Schiller)  N.  3406;  Verhältnis  zum  heutigen  Geistesleben  N.  3408;  Luther  in  der  deutschen 
Lyrik  N.3411;  Lutherfestspiel  N.  3413;  Verschiedenes  N.  3415.  —  Katharina  von  Bora  N.  3416.  —  Philipp  Melanchthon  N.  3418. 

—  Einzelne  Länder  Deutschlands:  Baden  N.  8429;  Bayern  N.  3431;  Brandenburg  N.  3444;  Elsass  (K.  Klee  von  Gerolzhofen)  N.  3446; 
Hessen  (F.  Lambert,  L.  Sutel,  B.  Wilhelm)  N.  3449;  Lübeck  N.  3459;  Mecklenburg  (Heinrich  V.,  A.  Stoffregen)  N.  3460; 
Pommern  N.  3468;  Posen  (J.  Laski)  N.  346V;  Rheinland  N.  3470;  Sachsen  und  Thüringen  (A.  Corvinns,  W.  Cyklopins,  J.  S. 
Egranus,  Ernst  der  Fromme,  Mosellanus,  J.  Schenck,  G.  Spalatin,  H.  Stromer,  Ch.  Walther)  N.  3473;  Schlesien  (J.  Krafft,  W. 
Link,  J.  Thurzo)  N.  3497;  Waldeck  N.  3500;  Westfalen  N.  3501;  Westpreussen  N.  3502;  Württemberg  (J.  Lachmann,  J.  Pisca- 
torins)  N.  3503.  —  Oesterreich  (J.  Mathesius,  G.  Schildt)  N.  3508.  —  Schweiz:  H.  Zwingli  N.  3521;  J.  Kessler  N.  3527;  J.  Calvin 
N.  3529;  J.  Murer  N.  8535;  H.  Ryhiner  N.  3536;  B.  Wyss  N.  3537.  —  Spanien  (F.  de  Enzinas)  N.  3538.  —  Russland  (M.  Hoff- 
mann, J.  von  Blankenfeld)  N.  3539.  —  Taufgesinnte  und  Ketzer:  J.  Denok  N.  3641;  ü.  Hugwald  N.  3544;  Einzelne  Stidte 
und  Landschaften  (Bern,  Eiderstedt,  Fulda,  Jülich,  Kürnbacb,  Münster  [J.  von  Leiden],  Oberschwaben,  Zabern)  N.  3545.  — 


Allgemeines  nnd  Bibliographisches. 

3301)  K  Müller,  Kirchengesch.  TeillV.  Bd.2. 
(=  Grundriss  d.  theolog.  Wisseuschaften. 
Her.  V.  E.  Gh.  Achelis,  Baumgarten, 
Benzinger  u.  a.  Abteil.  12b.)  Tübingen, 
Mohr.     S.  177-571.     M.  6,80. 

3301  a)G. Buch  wald,  Gesch.  d.  evangel. Kirche : 
(=  Schloessmanns  Bücherei  für  d.  christl. 
Haus.  Bd.  1.)  Hamburg,  Schloessmann. 
IV,  256  S.     M.  2,00. 

3302)  A.  Guggenheimer,  A  general  history 
of  the  Christian  Era.  2:  The  Protestant 
Eevolution.     St.  Louis,  Herder.     472  S. 

3303)  H.  B.  Work  man,  The  dawn  of  reform. 
Bd.  2.    London,  Kelly.    1902.    390  S.   Sh.  3/6. 

3304)  G.  Evers,  „Los  von  Kom."  Geburts- 
gesch.  d.  Los  v.  Eom-Bewegg.  im  16.  Jh. 
Bozen,  Auer  &  Co.     XII,   647  8.     M.  8,00. 

3305)  W.  Köhler,  Eef ormationsgesch. :  ThEs.  5, 
8.  10-20.    (Eeferate.) 

3306)  O.  Clemen,  Beiträge  z.  Eeformat.-Gesch. 
aus  Büchern  u.  Hss.  d.  Zwickauer  Eatsschul- 
bibl.  Heft  2.  B.,  Schwetschke  &  Sohn. 
IV,  747  S.  M.  4,00.  |[G.  Bossert:  ThLZ. 
27,  S.  425/7.]  I 

3307)  A.  S.  E.  Talma,  Eeformatie  en  christe- 
lijke  religie:  TheologStudien.  (Utrecht)  20, 
S.  109-64. 

3308)  0.  K 1  o  p  p ,  Was  ist  Eef  ormation  ? :  HPBll. 
129,  S.  632-i8. 

3300)  Eeformation,  Evolution,  Eevolution :  Mag. 
für  evang.  Theologie  u.  Kirche  (St.  Louis) 
NF.  4,  S.  401/4. 

3310)  Ad.  Stöcker,  D.  Kirche  u.  d.  Reformation : 
DEKZ.  16,  S.  1/3,  9-11,  17/9,  25/7,  33/4,  41/3. 

3311)  F.  Cauer,  D.  Reformation  u.  d.  Arbeit: 
EKZ.  25,  S.  195/6,  203/4,  210/1,  218/9,  226. 

3312)  W.  Thomas,  D.  Anschauungen  d. 
Reformatoren  vom  geistl.  Amt.  (JBL.  1901 
II  6  :  216.)   |[W. Köhler:  ThLZ. 27,  S.  700/l.]i 

3812a)  G.  Samtleben,  Evangel.  Pastoren  u. 
Gemeinden  im  Eeformations-Jh.:  Pfarrhaus 
18,  S.  17-21. 


3313)  W.  Köhler,  Kirchengesch.  vom  Beginn 
d.  Eeformation  bis  1648:  ThJB  21,  S.  533-643. 

3313  a)  G.  Müller,  Eeformation  u.  Gegen- 
reformation: JBG.  251,  g  362-99. 

Ablassstreit. 

3314)  W.  Köhler,  Dokumente  z.  Ablassstreit 
1513.  (=  Samml.  ausgew.  kirchl.  u.  dogmen- 
geschichtl.  Quellenschr.  Her.  v.  G.Krüger. 
Bd.  3.)  Tübingen,  Mohr.  VIII,  160S.  M.3,00. 

3315)  E.  Nestle,  E.  paar  Kleinigkeiten  zu 
Köhlers  Dokumenten  z.  Ablassstreit  v.  1517: 
ZKG.  23,  S.  630/1. 

Kirchen  Visitation. 

3316)  Visitationsberichte  d.  Diöcese  Breslau. 
Archidiakonat  Breslau.  Her.  v.  J.  Jung- 
nitz.  (=  Veröffentlchgn.  aus  d.  fürstbischöfl. 
Diöcesan- Archiven  zu  Breslau.  Bd.  1.  Tl.  1.) 
Breslau,  Adlerholz.     VII,  803  S.     M.  20,00. 

3317)  B  Albers,  F.  Ninguardas  Visitations- 
thätigkeit  in  d.  österr.  Kronlanden  von  1572 
bis  1576:  StMBCO.  23,  S.  126-54. 

Abendmahlsstreit. 

3318)  G.  Kawerau,  Z.  Gesch.  d.  luther.  Lehre 
V.  d.  Konsekration  im  16.  Jh.:  Halte  was 
Du  hast  25,  N.  6. 

3319)  F.  Bresch,  Strassbourg  et  la  quereile 
sacramentale  ou  rapports  de  Bucer  k  ce 
propos  avec  Luther,  Zwingli  et  Calvin. 
Thfese.     Montauban.     100  S. 

3320)  J.  Hausleiter,  Z.  Stellung  d.  Rhegius 
im  Beginn  d.  Abendmahlstreites:  BBKG.  8, 
S.  283/5. 

Bekenntnisschriften. 

3321)  E.  F.  K.  Müller.  D.  Bekenntnisschriften 
d.  reformierten  Kirche.  In  authent.  Texten 
mit  geschichtl.  Einleit.  u.  Register  her.  L., 
Deichert.    LXXI,  976  S.    M.  22,00. 


S832-3SW 


II,  t).     i^utlier  uikI  «lic  Deformation. 


77 


8822)   W.  Köhler,   D.    authentische   Text   d. 

Confessio  Augustana:  ThRs.  5,  S,  265-78. 
8328)   Th.   Kolde,    E.    krit.  Auag.  d.  Augsb. 

Konfession:  ThLHl.  23,  S.  73/8,  89-93.    (Dazu 

P.  Tschackert:  ib.  S.  1J3/7.) 

8824)  P.  Tschackert:  D.  bisher  unbekannte 
Ulnier  Hs.  d.  dtscli.  Augsburgischen  Kon- 
fession: ThStK.  75,  S.  48-70. 

8825)  id.,  D.  bisher  unbekannte  Schwäbisch- 
Haller  Handschrift  d.  dtsch.  Augsb.  Kon- 
fession: NKZ.  13,  S.  448-57. 

332H)   .1.    Kicker,    I).    Konstanzen    Hekenntnis 
fürd  Reich.stag  zu  Augsburg  1530.  Tübingen, 
.  Mohr.    58  S.    M.  1,60.    (Aus  Theolog.  Abhh. 
für  II.  .1.  Holt/mann.) 

Katechismnsgesehichte. 

8327)  Scheff nuicher,  ('at(''chisnie  de  contro- 
verse  ou  de  l'origine  du  Lutheranisuie,  tir(5 
des  ouvrages  memes  de  Luther.  Bruxelles, 
Vromant.     218  f^. 

382S)  F.  W.  Cuno,  Können  wir  Olevianus  als 
Mitverfasser  d.  Heidelberger  Katechismus 
neben  Ursiuus  stellen?:  RKZ.  26,  8.  212/4, 
220/4. 

8829)  E.  Chr.  Achelis  u.  E.  Sachsse,  D. 
Homiletik  u.  Katechetik  d.  A.  Hyperius. 
(.IHL.  19(»1   II  6:4:t.)     |[LCB1.  S.  ]065.|! 

8380)  R.  Günther,  Wortzeichen  oder  Wahr- 
zeichen?: Th8tK.  75,  8.  147-57.  (Betrifft  d. 
Brenzschen  Katechismus.) 

Schul-  H.  Ordenswesen.   (S.  auch  N.  1629-1634.) 

8:i81)  G.lMertz,  D.Schulwesen  d.  dtsch. Reform. 
(JBL.  J901  II  6  :  51.)  |[L.  Zürn:  ZGymn.  56, 
8.527/9;  F.  Cohrs:  ThLBl.  23,  8.426-31; 
K.  Knoke:  ThLZ.  27,  S.  504/6;  G.  Kauf- 
mann: DLZ.  23,  S.  2968/9.11 

8382)  F.  Herrmann,  Miscellen  z. Reformations- 
gesch.:  ZKG.  23,  8.  263/8.    (Ordenswesen.) 

Flugschriften.    (Siehe  auch  N.  3272-8278.) 

3332a)  W.  Rudeck,  Flugschriften  u.  Polemik. 
(=  N.  57,  S.  322-61.)  (Reformationszeit  u. 
17.  Jh.) 

3383)  L.  Enders,  J.  Eberlin  v.  Günzburg,  sämtl. 
Schriften.  Bd.  2.  (JBL.  1901  II  6:52.) 
i[0.  Giemen:  Euph.  9,  8.  251/2.]| 

3384)  W.  Lücke,  I).  Entstehung  d.  15  Bun^s- 
genossen  d.  J.  Eberlin  v.  (Uinzburg.  Diss. 
Halle.     1902.     102  8. 

3335)  8.  Lotzers  Schriften.  Her.  v.  A.  Goetze. 
L.,  Teubner.  V,86  8.  M.  3,00.  |[G.  Bossert: 
DLZ.  23,  8.2029-31;  W.  Kawerau:  LCBl. 
S.  1 634/8.]  I 

Katholische  Kirche: 
Einzelne  Persönlichkeiten. 

8386)  W.  Friedensburg,  H.  Aleander,  H.  Mil- 
titz  u.  K.  V.  Emser:  NASächsG.  23,  N.  3/4. 

3336a)  P.  Schmidt,  Pater  Dr.  Alexander 
(Soenichen):  ZWestprGV.  44,  8.215-24. 

3336b)  ü.  Giemen,  Bischof  Adolf  v.  Merse- 
burg u.  d.  Pfarrer  v.  Schönbach  u.  Gross- 
buch.    (=  N.  3306,  8.  4-14.) 

8887)  J.  B.  Götz,  Beratungen  u.  Ratschläge 
J.  Ecks  z.  Unterdrückung  d.  luther.  Beweg. 
1523:  Germania».  N.  17-20. 

3338)  D.  Spevrer  Weihbischof  A.  Engelbrecht: 
Kath.  25,  8.  61-72. 


3338a)  W.  V a n  G  u  1  i  k ,  D.  Scholiaster  J.  Gropper 
u.  seine  Thätigkeit  im  Kurfürstentum  Köln 
bis  1540.     Diss.     Münster.     63  8. 

3839)  N.  Paulus,  Z.  Bi<jgraphie  Hochstratcns: 
Kath.  8.  22-40. 

3340)  G.  Kawerau,  E.  Brief  d.  B.  Latomnii 
an  Mel.:  ThStK.  75,  8.  140/7. 

3340a)    id.,  J.  Latomus:  RKI»Th.  11,  8.302/3. 

3341)  K.  Schellhas,  Akten  z.  Reform thfttigkeit 
F.  Ninguardas  insbes.  in  Bayern  u.  Öster- 
reich 1572 — 77.  Quellen  u.  Forschg^n.  autt 
ital.  .\rchiven  4,  8.  208-35. 

3842)   R.   Reichenberger,    Wolfg.   v.   Salm, 

Bischof  V.  Passau  (1540—55).    (=  8tud.  u. 

Darstellgn.  auf  d.  (iebiet  d.  Gesch.    Her.  v. 

H.   Grauert.      Bd.  1,   Heft  3.)      Freiburg, 

Herder.     VII.  84  8.    M.  1,.^)0. 
3;i43)   F.  Herr  mann,    Tetzels    Eintritt    in   d. 

Dienst  d.   Erzbischofs  Albrecht:    ZK(}.  63, 

8.  262/5. 
8343a)  N.  Paulus,  J.  Tetzel.    (JBL.  1899  II 

6  :  65.)     IIA.  E.  Berger:  HVjs.  ."),  8.  2.')6/9.]| 
8344)  E.  U.-F.,  Tetzels  Abla8.ska8ten :  Roland  1, 

S.  695/K. 
3345)   J.   K  nepp  er,   Jacob  Wimpfeling   1450 

—1528.     Sein  Leben  u.  seine  Werke  nach 

d.  Quellen  dargestellt.   (=  Erläut.  u.  Ergänz. 

z.  Janssens  Gesch.  d.  dtsch.  Volkes.     Bd.  3. 

Heft  2/4.  Her.  v.  L.  Pastor.)   Freiburg  i.  B., 

Herder.    XX,  375  8.    M.  5,50. 

Briefwechsel.    (Siehe  auch  N.  3125-3137.) 

3346)W.Frieden8burg,Beitrr.  Z.Briefwechsel 
d.  kathol.  Gelehrten  Deutschlands  im  Re- 
formationszeitalter: ZKG.  23,  8.  110-55, 
438-77. 

Katechismus. 

3347)  Holder,  I).  kleinste  dtsch.  Katechismus 
V.  P.  Canisius:  Theologische  Revue  1,  N.  3, 

Gegenreformation.    (Lokalgeschichte.) 

.3348)  L.Weber,  D.  Litt.  d.  Gegenrefonn.     (= 

N.  78,  8.  333-54.) 
8349)  Th.  Kiilina,  Z.  Gesch.  d.  kathol.  Reform. 

in  Böhmen:  Cesky  casopis  histor. 7,  S.  187-95. 

3350)  V.  Schmidt,  Z.  (lesch.  d.  Gegenreform. 
in  Südböhmen:  MVGDB.  40,  8.  4(i7-53. 

3351)  Fr.  Di  tt rieh,  Gesch.  d.  Katholizismus  in 
Altpreussen  v.  1525  bis  z.  Ausg.  d.  18.  Jh. 
Braunsberg,  Huye.  XVI,  539  8.  M.  5,00. 
(Aus  ZGErmland.) 

.3852)  F.  X.  Mayer,  Zur  Gesch.  d.  Gegen- 
reformation in  den  Komburger  Pfarreien: 
DiöcesanASchwaben.  20,  N.  1/5. 

3.352a)  J.  Schmidt,  D.  kath.  Restauration  in 
d.  ehemal.  Kurmainzer  Herrschaften  König- 
stein u.  Rieneck.  (=  Erläut.  u.  Erganz.  z. 
J.  Janssen,  Gesch.  d.  dtsch.  yolke».  Her. 
v.  L.  Pastor.  III,  1.)  Freiburg  i.  B.,  Herder. 
XI,  124  8.     M.  1,80. 

8.353)  C.  F.  Arnold,  D.  Ausrottung  d.  Prote- 
stantismus in  Salzburg  unter  Erzbischof 
Firmian  u.  seinen  Nachfolgern.  2.  Hälfte. 
(=  SchrVRG.  N.  69.)  Halle,  Niemever. 
112  8.     M.  1,20. 

3854)  H.  Günter,  D.  Restitutions-Edikt  v. 
1629  u.  d.  kath.  Restauration  Altwirtembergs. 
St.,  Kohlharamer.     VII,  385  S.     M.  7,00. 

8855)  Duncker,  D.  Gegenrefonn.  in  Thalheim 
an  d.  Schotzach  1628  —  49:  BWKG.  6, 
S.  45-66. 


78 


11,6.    Luther  und  die  Eeformation. 


3356-3S92 


Erangelische  Kirche: 
Martin  Lutiier: 
Biographien  nnd  Charaiiteristilien. 

3356)  G.  Brandes,  M.  Luther.  (==  N.  218, 
S.  70-9Ü.) 

3357)  G.  Frey  tag,  Dr.  Luther.  4.  Aufl.  L., 
Hirzel.     IV,  159  S.     M.  2,00. 

3357a)  K.  Heidrich,  Luthers  Person  u.  Werk: 
(=  Quellenbuch  für  d.  Eeligionsunterr.) 
L.,  Teubner.     82  S.     M.  1,20. 

3358)  J.  Köstlin,  Martin  Luther.  Neubearb. 
Aufl.,  nach  d.  Verfassers  Tode  fortgesetzt  v. 
G.  Kawerau.  Bd.  1.  B.,  Duncker.  400  S. 
M.  0,50. 

3359)  id.,  Luther:  RPTh.  11,  S.  720-56. 

3359  a)  P.  Langbein,  M.  Luther  im  evang. 
Haus.  Bearb.  u.  her.  Köln,  Schafstein  & 
Co.  XIX,  824  S.  Mit  Abbild.,  1  Bildnis  u. 
2  Farbdr.     M    13,00. 

3360)  W.  S.  Tilly,  Eenaissance  Types.  London, 
FisherUnwin.  XXIV,  400  S.  | [Dublin Eeview 
130,  S.  222/5.]|  (Luther,  Eeuchlin,  Erasmus, 
Tetzel.) 

3361)  J.  Luther,  Luther.   (=  N.  226,  S.  318-21) 

3362)  M.  Eade,  Luthers  Leben.  3  Bde.  Neue 
Ausgabe  Tübingen,  Mohr.  1901.  V,  II, 
772  S.;  IV,  746  S.;  VI,  770  S.  M.  13,50. 
i[G.  Kawerau:  HZ.  89,  S.  103/5.]| 

3363)  P.  Tschackert,  M.  Luther.  (=  N.  78, 
8.  233-46.) 

3363a)  C.  Werckshagen,  Luther.    (=  id.,  D. 

Protestantismus  am  Ende  d.  19.  Jh.    Bd.  1. 

[B.,  Wartburg.     4«.     572  S.     Mit  Tafeln  u. 

Abbild.    M.  25,00.]    S.  25-48.) 
3363b)    O.  Giemen,  Zu  Luthers  Stammbaum 

u.  Erfurter  Studienzeit.     (=  N.  3306,  S.  1/3.) 

3364)  P.  Baarts,  Luthers  Evangelisation  in 
Wittenberg:  DEKZ.  16,  S  60/1. 

3365)  Eeyländer,  D.  95  Thesen  u.  d.  Ent- 
wicklung Luthers  bis  zum  Schlüsse  des  Ab- 
lassstreites: KirchlWochenschr.  44,  S.  691/6. 

3366)  F.  Herr  mann,  D.  Gutachten  d.  Univ.  zu 
Mainz  über  Luthers  Thesen :  ZKG.  23,  S.  265/8. 

3367)  G.  V.  Graevenitz,  Luther  in  Eom. 
(=  N.  239,  S.  134-52.) 

3367a)  N.  Paulus,  Zu  Luthers  Eomreise:  HJb. 
22,  N.  1. 

3368)  H.  Nobbe,  Luthers  Bergung  auf  d. 
Wartburg  vom  4.  Mai  1521  bis  3.  März  1522: 
LZgB.  N.  27/8. 

3369)  G.  Kawerau,  Luthers  Rückkehr  v.  d. 
Wartburg  nach  Wittenberg.  (=  Njbl.  her. 
V.  d.  histor.  Komm.  d.  Prov.  Sachsen.  N.  26.) 
Halle,  Hendel.     68  S.    M.  1,00. 

3370)  V.  Schnitze,  E.  unbekannter  Bericht 
über  Luthers  Lebensende:  NKZ.  13,  N.  7. 

Schriften. 

3371)  Dr.  M.  Luthers  Werke.  Kritische  Ge- 
samtausgabe. Bd.  23  u.  25.  Weimar,  Böhlau. 
XV,  762  S.;  V,  528  S.     M.  23,60;  M.  15,00. 

3872)  Th.  Kolde,  D.  Weimarer  Luther- Aus- 
gabe: GGA.  164,  S.  758-67. 

3373)  Dr.  M.  Luthers  sämtl.  Schriften.  Her. 
V.  Joh.  Georg  Walch.  Bd.  17.  Zwickau, 
Schriften- Verein.  4".  XXV,  2261  S.  M.  18,00. 

3S74)  id.,  ausgew.  u.  erläut.  v.  E.Neubauer. 
3.  Aufl.  (=  Denkm.  d.  älteren  dtsch.  Litt., 
für  d.  litteraturgeschichtl.  Unterr.  her.  v. 
G.  Bötticher  u.  K.  Kinzel,  III,  Bd.  2.) 
Halle,  Buchhandl.  d.  Waisenhauses.  XI, 
272  S.    M.  2,40. 


3375)  id.,  Predigten  zu  d.  alten  Evangelien  in 
neuer  Fassung.  Aus  seinen  sämtl.  Werken 
komponiert  u.  disponiert  v.  M.  Kreutzer. 
I.Hälfte:  1 .  Advent  bis  Exaudi.  Göttingen, 
Vandenhoeck  &  Euprecht.     294  S.     M.  3,00. 

3375a)  E.  Schling,  D.  evang.  Kirchen ordngn. 
d.  16.  Jh.  1,1.  L.,  Eeisland.  4".  XXIV, 
746  S.  M.  36,00.  (Ordnungen  Luthers,  Tauf- 
büchlein, Traubüchlein  u.  a.) 

3376)  Luthers  pädag.  Schriften,  her.  v.  A. 
Mol  dehn.  3.  Aufl.  (=  Schriften  hervor- 
ragender Pädag.  Heft  1.)  Breslau,  Hirt. 
56  S.     M.  0,60. 

3377)  E.  Pritsche,  Aus  Luthers  Tischreden: 
EvKirchenZgOesterreich.  S.  369-72. 

3378)  M.  Luther,  Store  Katekismns.  Overs. 
ved  A.  E.  F.  Königsfeldt.  Kjöbenhavn, 
Djakonissestiftelsen.    1900.    168  S.    Kr.  1,50. 

3378a)  H.  Scholz,  D.  christl.  Erfahrung,  ihre 
Entstehg.  u.  Entwickig.  (Luthers  Katechis- 
mus, Artikel  3.)  6  Vorlesgn.  B.,  Springer. 
V,  137  S.     M.  2,00. 

3379)  M.  Luther,  Kristelige  betragtninger  til 
hver  dag  i  aaret.  Oversatte  af  H.  P.  Möller, 
ebda.     1901.    452  S.     Kr.  3,50. 

3380)  J.  B.  Kissling,  Mainzer  Aktenstücke 
zu  Luthers  „Trostschrift  an  d.  Christen  zu 
Halle"   1527:  GermaniaB.  N.  2. 

3381)  W.  Köhler,  lieber  d.  Einfluss  d.  Wart- 
burg-Postille Luthers  auf  d.  Postille  d. 
Anton.  Corvinus:  ThStK.  75,  S.  262-79. 

3382)  E.  Thiele,  Luthers  Sprichwörtersamml 
(JBL.  1901  II  6  :  117.)  |[W.  Köhler:  ThStK. 
75,  S.  158.]| 

3382  a)  M.  Luther,  „Denn  der  Herr  ist  dein 
Trotz \  Auszüge  aus  seinen  Werken.  Her. 
V.  F.  Bredow.  Düsseldorf,  Langewiesche. 
VIII,  199  S.    M.  1,80. 

3383)  Th.  Kolde  u.  P.  Flemming,  Z.  Brief- 
wechsel Luthers  u.  Melanchthons  mit  U. 
Ehegius:  BBKG.  8,  S.  114-30.  (Dazu  J. 
Haussleiter:  ib.  S.  183-91.) 

3383a)  F.  Schmidt,  E.  ungedr.  Brief  Luthers: 
ZKG.  22,  S.  646/7. 

3383  b)  E.  Brief  Luthers  an  sein  Söhnlein 
Hänsigen.  33.  Aufl.  Mit  Holzschnitten  v. 
L.  Eichter.     L.,  Dürr.     8  S.     M.  0,15. 

3384)  G.  Loesche,  E.  angebliches  Stammbuch 
Luthers:  ZKG.  23,  S.  269-78. 

3385)  F.  B  o  t  h  e ,  Lutherisches :  ZDU.  1 6,  S.  561-73. 
3386)H.Wünsche,LuthersNaturbildersprache: 

LZgB.  N.  46. 

3387)  C.  H.  Scharling,  Luthers  Teologie: 
Teolog.  Tidskrift  3,  N.  3. 

3388)  O.  Scheel,  Luthers  Stellung  z.  heiligen 
Schrift.  Vortr.  (=  Samml.  gemeinverständl. 
Vortrr.  u.  Schriften  aus  d.  Gebiet  d. Theologie 
u.  Eeligionsgesch.  Bd.  29.)  Tübingen,  Mohr. 
77  S.     M.  1,60. 

3389)  Bunke,  Luthers  vorbildl.  Stellung  z. 
heiligen  Schrift:  Eeformation  1,  N.  1. 

3390)  E.  Fischer,  Z.  Gesch.  d.  evang.  Beichte. 
Bd.  1:  D.  kathol.  Beichtpraxis  bei  Beginn 
d.  Eeform.  u.  Luthers  Stellung  dazu  in  d. 
Anfängen  seiner  Wirksamkeit.  (=  Stud.  z. 
Gesch.  d.  Theologie.  Her.  v.  E  Bonwetsch 
u.  E.  Seeberg.  Bd.  8,  Heft  2.)  L.,  Dieterich. 
Vn,  216  S.     M.  4,50. 

3391)  A.  Galle y,  D.  Busslehre  Luthers  u.  ihre 
Darstellung  in  neuester  Zeit.  Diss.  Eostock. 
70  S. 

3392)  H.  Schuster,  Luther  als  Lehrer  d. 
Glaubens:  Kirchliche  Gegenw.  1,  S.  253/5, 
268-71. 


8898-3482 


II,  6.     Luther  und  die  Reformation. 


70 


UH 


8893)  C.  Maial,  :^tude  coniparde  de  deux 
niorales  luth^rienne  et  roforni.  Paris,  Fisch- 
bacher.    X,  8;{2  8.     Fr.  5,00. 

3394)  W.  Kapp,  Religion  u.  Moral  im  Christen- 
tum Luthers.  Tübingen,  Mohr.  VII,  103  S. 
M.  2,r)0. 

8895)  i\  Lobstein,  Z.  evangel.  Lebensideal 
in  seiner  luther.  u.  reformierten  Ausprägung 
Tübingen,  Mohr.  2b  S.  M.  1,00.  (Auf 
Theol.  Abhh.  für  II.  .1.   Ifoltzmann. 

Sociale  Ansohaiiiingen. 

3396)  F.  Lezius,  Luthers  Stellung  zu  d.  sittl. 
u.  socialen  Nöten  seiner  Zeit:  DEKZ.  lü,  N.7. 

3897)  R.  See  her g,  Luthers  Stellung  zu  d.  sittl. 
u.  soc.  Nöten  seiner  Zeit  u.  ihre  vorbildl. 
Bedeut.  für  d.  evang.  Kirche.  Vortr.  L., 
Deichert  Nachf.    S2  S.    M.  0,60.   (Aus  NKZ.) 

8398)  i  d. ,  Einige  Bemerk,  über  Luthers  Stellung 
zu  d.  socialeth.  Problemen,  seiner  Zeit: 
Fliegende  Blätter  aus  d.  Rauhen  Hause  f), 
S.  166-74. 

3399)  E.  Brandenburg,  M.  Luthers  An- 
schauungen vom  Staate  u.  d.  (Jes.  Vortr. 
(=    SchrVRU.    N.  70.)      Halle,    Niemeyer. 

71  S.    M.  1,20. 

8400)  Hartwig,  War  Luther  Antisemit?  Nebst 
2  notwend.  Vorfragen  beantw.    L.,  Richter. 

72  S.     M.  1.20. 

Benrteilunp. 

3401)  J.  J.  Herzog,  M.  Luther  aus  d.  Christi. 

ins    Menschl.     übersetzt:     Christi  Welt.    16, 

S.  986-92.       (Behandelt   d.   Werk    v.    Chr. 

Schrempf  [.TBL.  IttOl  II  6 :  187].) 
8402)   K.  Trost,   D.  Lutherbild  in  d.  kathol. 

(jeschichtsschreibg. :  PrJbb.  110,  S.  41-52. 
3408)  N.  Paulus,  Luther  u.  d.  Beruf  in  neuester 

Beleuchtung:  Kath.  25,  S.  327-34. 

3404)  Luther  gegen  Luther.  E.  Beitr.  z.  Be- 
leuchtung d.  , Reformators"  v.  Wittenberg. 
Paderborn,  Bonifacius-Druckerei.  40  S. 
M.  0,15. 

3405)  K.  Geiger,  E.  kath.  Urteil  über  Luther: 
Wartburg  1,  N.  31. 

3406)  A.  Lichtenstein,  Paulus  u.  Luther. 
E.  Parallele  ihrer  Zeiten  u.  Persönlichkeiten. 
Nebst  e.  Geleitwort  V.  H.  Hol tzheu er.  L., 
Strübig.    VIII,  74  S.    M.  1,50. 

3407)  M.  Braunschweig,  Z.  10.  November. 
Luther  u.  Schiller:  HambNachrB.  N.  45. 

Yerhaitniü  zum  heutigen  Geistesleben  und 
zur  Litteratur. 

3408)  Ph.  Zorn,  Luther  u.  d.  dtsch.  Nation. 
(=  id.,  Im  neuen  Reich  [Reden  u.  Aufsätze. 
Bonn,  Cohen.  VII,  4I2S.  M.9,(Ki|,  S.  188-208.) 

340»)  Luther  u.  d.  niod.  Mensch:  KirchlKorrespB. 
N.  8/9. 

3410)  Luther  als  Erzieher.  Von  \*.  B., 
Warneck.  VL  208  S.  M.  2,00.  |[EvVolks- 
schule.  15,  S.  703/4.]| 

3411)  K.  Warmuth,  Martin  Luther  im  dtsch. 
Lied.  (=  Flugschrr.  d.  evang.  Bund.  N.  193. 
Her.  vom  Vorstand.)  L.,  C.  Braun.  32  S. 
M.  0,25. 

3412)  id.,  M.  Luther  in  d.  neueren  Lyrik: 
LZgB.  N.  21. 

3418)  Vom  Lutherfestspiel:  DHeimat. 5 S  S.  191/2. 
3414)  H.  Hart,  O.  Devrients  Lutherfestspiel: 
Tag  1901,  N.  487. 


Yerttehiedenet« 


3415) C.I)ietze,l>.Lutherdenkm. bei  Kiiriizüch: 
IllZg.  N.  3096. 

8416)  R.  Förster,  Dürer  in  Fünitenjjtein  u.  d. 
Wappen  Luthers:  Schlesiens  Vorzeit  in 
Wort  u.  Bild  NF.  2,  S.  87-91». 

Katharina  v.  Bora. 

3416a)  A.  Hofmeister,  Katharine  v.  itora  in 
d.  dtsch.  Litt.-Gesch.:  Wartburg  1,  N.  36. 

3417)  Hedwig  Albrecht,  Käthe  Luther  u.  d. 
mod.  Frauenbeweg.:  ib.  N.  9-10. 

Helanchthon. 

3418)  G.  E 1 1  i  n ge r , P. Melanchthon.  B., ( raertner. 
XVI,  624  S.  M.  14,00.  |[0.  Giemen: 
MhhComeniusGes.  11,  S.  310/1;  A.  H aus- 
rat h:  ProtestMhh.  6,  S.  243/4.]| 

3419)  K.  Bullemer,  Quellenkrit.  Unter- 
suchgn.  z.  1.  Buche  d.  Rhetorik  Melanch- 
thons.     Diss.     Erlangen.     88  S. 

3420)  C.  Christ  mann,  Melanchthons  Haltung 
im  Schmalkald.  Krieg.  (=  Hist.  Studien. 
Her.  v.  E.  Ehering.  Heft  Sl )  B.,  Ehering. 
VIII,  160  S.  M.  4,00.  |[H.  Bärge:  MHL. 
S.  423/5;    W.  Köhler:  ThLZ.  N.  26.1 

3421)  R.  F  e  s  t  e  r ,  Sleidan,  Sabinus,  Melanchthon : 
HZ.  89,  S.  1-16. 

3422)  Jobs.  Haussleiter,  Melanchthon-Kom- 
pendium.  E.  unbekannte  Sammlung  eth., 
pobt.  u.  Philosoph.  Lehrsätze  Melanchthons 
in  Luthers  Werken.  Greifswald,  Abel. 
VIII,  172  S.    M.  3,60. 

3423)  G.  Kawerau,  D.  Versuche  Melanchthon 
z.  kathol.  Kirche  zurückzuführen.  (=■ 
SchrVRG.  N.  73.)  Halle,  Niemeyer.  III, 
86  S.    M.  1,20. 

3424)  Rauch,  Melanchthon  —  wankelmütig: 
DPBl  35,  S.  242/3. 

3425)  G.  Schuster,  Melanchthons  Charakter 
u.  Lebensanschauung:  VossZgB.  N.  43. 

3426)  P.  Tsch ackert,  Ph.  Melanchthon.  (= 
N.  78,  S.  246-59.) 

3427)  E.  Brief  Melanchthons  (1553):  Roland  1. 
S.  711. 

8428)  Melanchthon  als  Lehrer  Deutschlands: 
MagdeburgZgB.  N.  43/4. 

Reformationsgeschichte    einzelner  dentscher 
Länder. 

Baden. 

8429)  G.  Bossert,  Beitrr.  z.  bad.-pf alz. Reform.- 
Gesch.:  ZGORh.  16,  S.  37-89,  251-90,  401-19, 
588-619. 

8430)  W.  Köhler,  D.  Einführung  d.  Reform, 
in  Konstanz:  ChristWelt.  17,  S.  1034/7. 

3430a)  H.  Neu,  (tesch.  d.  evangel.  Kirche  in 

d.  Ciraf Schaft  Wertheim.  Heidelberg,  Winter. 

130  S.     M.  4,00. 
3480b)   G.  Bossert,  Zwei  Briefe   v.  P.  Eber 

an  d.  Markgrafen  Georg  Fried  rieh:  BBKG.8. 

S.  73/9. 

Bayern. 

3431)  O.  Giemen,  ^Uscellen  z.  bayer.  Refor- 
mationsgesch.:  BBKG.  8,  S.  161/9. 

3432)  K.  Wolf  art,  D.  Augsburger  Reformation. 
(JBL.  1901  II  6:278.)  |[W.  Köhler: 
ThLZ.  27,  Ö.  502/3.]i 


8Ö 


II,  6.    Luther  und  die  Reformation. 


3433-3473ii 


3433)  Fr.  Roth,  Augsburgs  Reformationsgesch, 
1517—1530.  (JBL.  1901  11  6:277.)  |[G. 
Bossert:ThLZ.  27,  S.  239-41;  O.  Giemen: 
MhhComeniusGes.  11,  S.  1 18-20;  Th.  Kolde: 
DLZ  23,  S.  llü/2.]i 

3434)  K.  Wolfart,  Beitrr.  z.  Augsb.  Refor- 
mationsgesch. III.:  BBKG.  8,  S.  97-114, 
145-61. 

3435)  Z.  Reformationsgesch.  v. Augsburg:  ThLBl. 
23,  S.  265-71. 

3436)  W.  Lippert,  Reform,  u.  Gegenreform,  in 
d.  Landgrafschaft  Leuchtenberg:  BBKG.  8, 
S.  131/9.  170-83. 

3437)  Th.  Martin,  Z.  Gesch.  d.  Münchner 
Augustiner  -  Klosters  (1522):  BBKG.  8,  S. 
212-20. 

3438)  W.  Friedensburg,  Nürnberg  im  J.  1547: 
MVGNürnberg.  Heft  15. 

3439)  R.  Herold,  Gesch.  d.  Reform,  in  d. 
Grafschaft  Oettingen  1522  -  69.  (=  SchrVRG. 
N.  75.)     Halle,  Niemeyer.  VII,  72  S.  M.  1,20. 

3440)  J.  B.  Götz,  Z.  fränk.  Reformationsgesch.: 
HPBll.  129,  S.  458-63. 

3442)  .1.  Bickel,  D.  Selbstbiogr.  d.  B.  Öiben- 
har,  Pfarrer  in  Beyerberg  1572 — 1601: 
BBKG.  8,  S.  32-45. 

3443)  F.  Roth,  Z.  Berufung  d.  A.  Blaurer,  d. 
W.  Musculus  u.  d.  B.  Keufelin  nach  Augs- 
burg: BBKG.  8,  S.  256-65. 

Brandenburg. 

3444)  B.  Lehmann,  D.  Reform,  in  d.  Mark. 
(=  Hefte  z.  mark.  Kirchengesch.  Her.  vom 
Provinzial-Ausschuss  für  innere  Mission  in 
d.  Prov.  Brandenburg.  Heft  1.)  B.,  Buch- 
handl.  d.  dtsch.  Jünglingsbundes.  16  8. 
M.  0,10. 

3445)  D.  Reform,  in  d.  Mark,  e.  Werk  d.  mark. 
Volkes:  Roland  1,  S.  57-60. 

Elsags. 

3446)  H.  Beck,  K.  Klee  v.  Gerolzhofen.  D. 
Lebensbild,  e.  elsäss.  evang.  Pfarrers  um 
d.  Wende  d.  16.  z.  17.  Jh.  (=  SchrVRG. 
N.  71.)   Halle,  Niemeyer.   IV,  56  S.  M.  1,20. 

3447)  Lutz,  Les  röformateurs  de  Mulhouse: 
Bulletin  du  mus^e  bist,  de  Mulhouse  25, 
S.  8-31. 

3448)  Landsmann,  Wissenbourg  1480—1580: 
Revue  cath.  d'Alsace  20,  S.  136-53,  178-89, 
294-309,  347-63,  437-53,  504-18.     (M.  Bucer.) 

Hessen. 

3449)  C.  Mirbt,  F.  Lambert:  RPTh.ll,  S.  220/1. 

3450)  L.  Armbrust,  D.  Reformator  L.  Sutel: 
Hessenland  16,  S.  151/6,  173/5,  186/8,  201/3. 

3451)  C.  Knetsch,  Baltzer  Wilhelm:  Hessen- 
land 16,  S.  243/5. 

3451a)  W.  M.  Becker,  D.  relig.  Stellung  d. 
hess.  Kanzlers  A.  Wolff  v.  Todenwarth: 
MOberhessGV.  10,  S.  89-93. 

3452)  F.  Herrmann,  D.  Interim  in  Hessen. 
Marburg,  Elwert.  1901.  XIX,  22  S.  M.  4,20. 
I[G.  Bessert:  ThLBl.  23,  S.  413/6;  W. 
Köhler:  ThLZ.  27,  S.  109-12;  N.Paulus: 
Kath.25,  S.  181/5;  LCBl.  S.  320/l.][ 

3453)  F.  Grein,  Z.  Giessener  Kirchengesch.: 
BHessKG.  1.  S.  256-67. 

3454)  W.  Köhler,  D.  Katzenelbogener  Erb- 
folgestreit im  Rahmen  d.  allg.  Reformations- 
gesch.: MOberhessGV.  11,  S.  1-30. 


3454a)  O.  Meinardus,  D.  Katzenelbogener 
Erbfolgestreit  u.  seine  Bedeut.  für  d.  dtsch. 
Gesch.:  Berr.  d.  Breslauer  bist.  Ges.  S.  1-14. 

3455)  J.  R.  Dieterich,  Reform. -Gesch.  v. 
Oppenheim:  BHessKG.  1,  S.  211-42. 

3456)  Ch.  Bross,  D.  Pfarrer  z.  Pohl-Göns  in 
Hüttenberg:  ib.  S.  174-86. 

3457)  A.  Schuchard,  Kirchen-  u.  kultur- 
geschichtl.  Nachrichten  aus  d.  ältesten 
Reinheimer  Kirchenbuch  (1575—1690):  ib. 
S.  245-54. 

3458)  W.  Diehl,  Neue  Funde  z.  Reformations- 
gesch. d.  Wetterau:  ib.  S.  143-72. 

Lübeck. 

3459)  H.  Schreiber,  D.  Reformation  Lübecks. 
(=  SchrVRG.  N.  74.)  Halle,  Niemeyer. 
III,  106  S.     M.  1,20. 

Mecklenburg. 

3460)  N.  Paulus,  Z.  Gesch.  d.  Protestantisierung 
V.  Mecklenb.:  HPBll.  128,  S.  465-79,  553-73, 
621-34. 

3461)  H.  Schnell,  Heinrich  V.,  d.  Friedfertige, 
Herzog  v.  Mecklenburg  1503—1552.  (= 
SchrVRG.  N.  72.)  Halle,  Niemeyer.  VII, 
72  S.    M.  1,20. 

3462)  K.  Koppmann,  Prediger  A.  Stoff  regen: 
BGRostock.  3,  S.  108-10. 

Pommern. 

3463)  E.  Beintker,  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Reform, 
in  Pommern:  BaltStud.  5,  S.  211-38. 

3463a)  K.Mah,  D.Reform,  in  Pommern:  Roland 
1,  S.  303/6. 

3464)  V.  Schnitze,  Z.  Gesch.  d.  Greif swalder 
Luther-Bechers:  PommerJbb.  3,  S.  194. 

3465)  A.  Uckeley,  Reformationsgesch,  d.  Stadt 
Greifswald.    Diss.    Greifswald.    32  S. 

3466)  R.  Wagner,  D.  Güstrowsche  Erbfolge- 
streit: JbbVerMecklenburgG.  67,  S.  197-376. 

Posen. 

3467)  A.  Skladny,  Z.  Gesch.  d.  Reformatoren- 
schule: ZHGPosen.  16,  S.  67-77. 

3468)  G.  Krause,  D.  Reform,  u.  Gegenreform, 
im  ehemal.  Königr.  Polen,  besonders  in  d. 
jetzt  preuss.  Provinzen  Posen  u.AVestpreussen. 
Posen,  Merzbach     VI,  121  S.     M.  2,0U. 

3469)  K.  V.  Miaskowski,  Vier  ungedr.  Briefe 
von  u.  an  J.  Laski:  ZHGPosen.  16,  S.  294-300. 

Rheinland. 

3470)  Z.  Reformationsgesch,  Aachens:  HPBll. 
128,  S.  715-31. 

3471)  E.  Simons,  E.  offener  Brief  aus  d.  rhein. 
Reformationszeit:  Evang.  Gemeindebl.  für 
d.  Rheinland  18,  N.  44/5. 

3472)  F.  Hüllen,  Z.  Gesch.  d.  Erzatiftes  Trier 
während  d.  Reform. :  Pastor  bonua  14,  S.  1 59-70. 

Sachsen  und  Thüringen. 

3473)  G.  Buchwald,  Neue  sächs.  Kirchen- 
galerie. Unter  Mitwirkg.  d.  sächs.  Geist- 
lichen her.  Bd.  4/6.  L.,  Strauch.  4«. 
1298,  616,  1008  S.     M.  12,00;  8,00;  12,00. 

3473a)  Bönhoff,  Wie  hielt  in  Sachsen  die 
Reformation  auf  d.  Lande  ihren  Einzug?: 
BSächsKG.  16,  S.  210-30. 


^74-3Sl7 


tl,  6.    Luther  und  die  Reformation. 


dl 


3474)  E.  IJöhl,  1).  Beziehen.  Thüringen»  zu  d. 
eviing.  OeHterreich  im  Zeitalter  d.  Reform.: 
ZVThüringG.  20,  N.  3/4. 

3475)  O.  Clemen,  I).  ICinführung  d.  Reform, 
in  Borna:  NASächsCJ   23,  S.  33Ü/6. 

7435a)  F.  W.  Dibelius,  D.Dresdner  Superinten- 
denten: BSächsKü.  15,  S.  7H-30I. 

3470)  (f.  HöLscher,  I).  (Jesch.  d  Reformation 
in  ( ioslnr.  (=  Quellen  u.  Darstollgn.  /,.  Gesch. 
Niedersachsens,  Bd.  7.)  Hannover,  Hahn. 
V,  193  S.     M.  3,t)0. 

3477)  H  .Schotte,  E.  Urkunde  aus  d.  Früh- 
zeit d.  Reform.:  MansfelderBU  16,  S.  lGO/3. 
(Brief  d.  Grafen  Albr.  v.  Mansfeld  1526.) 

3478)  W.  Fischer,  D  Pfarrer  z.  .Schönberg, 
Marieney.  Untertuebel,  Unterwürschnitz  u. 
Burgstein  im  .1.  154(i:  NVogtländZg.  N.  107. 

3479)  F.  Lampadius,  D.  Lutherstadt  Torgau : 
1)    evang.  Missionen  8,  S.  249-52. 

3480)  W.  Fischer.  D.  kryptocalvinischen  Geist- 
lichen d.  Vogtlandes:   NVogtländZg.  N.  96. 

3481)  H  Brendicke,  Wittenberg:  MVGBerlin. 
19,  S.  107-12. 

3482)  E  Fischer,  Zu  d.  Wittenberger  Un- 
ruhen: ZKG.  23,  S.  615-26. 

3483)  W.  Fischer,  D.  in  Wittenberg  ordinierten 
Geistlichen  d.  Vogtlandes:  NVogtländZg. 
N.  124,  130,  136,  144. 

3484)  C.  Gurlitt,  D.  Lutherstadt  Wittenberg. 
(=  D.  Kunst.  Her.  v.  R.  Mut  her.  Bd.  2.) 
B.,    Bard.     67  S.     Mit  8  Tafeln.     M.  1,25. 

3485)  O.  E.  Schmidt,  Wittenberg.  (=  Kur- 
sächs.  Streifzüge  N.  8.)  Grenzb.  2,  Ö.  48-1-92, 
534-45. 

3486)  Suhle,  D.  Einfluss  d.  Reformationswerkes 
in  Anhalt  auf  d.  Besuch  d.  Univ.  Witten- 
berg: MVAnhaltG.  9,  S.  218-29. 

3487)  K.  Kayser  u.  H.  Matthaei,  Ungedr. 
Briefe  v.  A.  Corvinus:  ZNiedersächsKG.  6, 
S.  240/8. 

3487a)  0.  Clemen,  E.  Brief  d.  W.  Cyclopius 
V.  Zwickau:  NASächsG.  23,  S.  134/7. 

3488)  id.,  J.  Silvius  Egranus:  MAVZwickau. 
7,  S.  1-32. 

3489)  V.  Bamberg,  Ernst  d.  Fromme  u.  seine 
kirchl.  Friedeusbestrebgn. :  MhhComenius- 
Ges.  11,  S.  168-72. 

3490)  B.  Hof  manu,  Herzog  Ernst  d.  Fromme. 
Friedrichroda,  Thienemann.     29  S.    M.  0,30. 

3491)  St.  Stoy,  Herzog  Ernst  d.  Fromme: 
ZVThüringG.  21  b,  S.  36-59. 

3492)  Ernst  d.  Fromme,  Herzog  v.  Gotha: 
AELKZ.  35,  N.  3. 

3493)  O.  Clemen,  Mosellanus  contra  Cellarius: 
BSächsKG.  16,  S.  231/5. 

3494)  P.  Vetter,  Zu  J.  Schenks  (d.  Freiberger 
Reformat.)  Ende:  NASächsG.  23,  S.  145/?. 

3495)  0.  Clemen,  6  Briefe  aus  d.  Reform- 
Zeit:  ZKG.  23,  S.  430/8.  (Enthält  4  Briefe 
an  G.  Spalatin.) 

3495a)  id.,  Spalautiana.  (=  N.  3306,  S.  96-137.) 
3495  b)  G.  Planitz,  Spalatins  Verzeichnis  d. 
Pfarreien  in  Sachsen,  Meissen,  Thüringen 
u.  Vogtland:  BSächsKG.  15,  S.  1-19. 
3490)  G.  Wustmann,  D.  Wirt  von  Auerbachs 
Keller.  Dr.  H.  Stromer  v.  Auerbach. 
1482  —  1542.  Mit  7  Briefen  Stromers  an 
Spalatin-  L.,  Seemann  Nachf.  100  S.  M.1,00. 

Schlesien. 
3497)    M.  Schian,  D.  kirch.  Leben  d.  evang. 
Kirche     in     d     Provinz    Schlesien.      Tl.  !i. 
Her.  V.  P.  Drews.    Tübingen,  Mohr.    XII, 
310  S.    M.  6,00. 

JahreiberUhte  fftr  neuere  deutsche  LitteratnrgccchiohU, 


8497«)  P.  Tschackert,  J.  Krafft:  BPTh.  11. 

S.  57/9. 

3498)  R.  Bendixen,   W.  Link:  ib.  8.505-13. 

3499)  (i.    Bauch,    J.    Thurzo    u.    J.   HeM: 

ZVGSchlesien.  36,  S.  193/6. 

Waldeck. 

3500)  V. Schnitze, Waldeckische Reformationa- 
gesch.  L.,  Deichert.  X,  459  8.  Mit  Abbild«!. 

M.  6,.50. 

Westfalen. 

3501)  E.  aufgefundener  Brief  Ph.  Nikolais  (1Ö99) 
an  d.  Stadt  Mengeringhausen:  Jb  d.  Ver. 
für  evang.  Kirchengesch.  d.  Grafsch.  Mark  4, 

S.  136/7. 

Weatpreussen. 

3502)  G.  Kohfeldt,  D.  Vaterunsererkliüiing 
d.  Herzog  Albrecht  v.  Preussen  im  J.  15.30: 
HVjs.  5,  S.  127. 

3502a)  H.  Freytag,  Wie  Danzig  evangelisch 
wurde.  Danzig,  Evang.  Vereinsbuchhdlg. 
61  S.    M.  0,70. 

WUrttomberg. 

3503)  G.  Bossert,  D.  Reformation  in  Elan- 
felden:  BWKG.  6,  S.  1-45. 

3504)  A.  Landenberger,  D.  evauKel.  Stift 
zu  Tübingen  v.  d.  Reformation  bis  Ende 
d.  18.  Jh.:  Grenzb.  1,  S.  360/9. 

3505)  J.  B.  Sproll,  Verfassung  d.  St.  Georgen- 
stifts in  Tübingen  u.  s.  Verhältnis  z.  Univ. 
1476-1534:  FreiburgDiöcesanA.  NF.  3,  8. 
105-92. 

3506)  G.  Bossert,  J.  Lachmann,  Reformator 
in  Heilbronn:  RPTh.  11,  S.  197-201. 

3507)  F.  Keidel,  J.  Piscatorius:  BWKG.  6, 
S.  143-78. 

Oesterrelch. 

3508)  G.  Loesche,  Geschichte  d.  Protestantis- 
mus in  Oesterreich.  In  Umrissen.  Tübingen, 
Mohr.  Vn,  251  S.  M.  2,00.  |[G.  Bossert: 
ThLZ.  27,  S.  428-30;  O.  Clemen:  Euph.  9, 
S.  241/2;  ThLB. 25,  S.  3289;  LCBl.  S.  724/5.)| 

3509)  E.  Boehl,  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Reform,  in 
Oesterreich.  Jena,  Fischer.  VI,484S.  :NL9,00. 

3510)  V.  Bibl,  D.  österr.  Reformations-Edikt 
vom  J.  1578:  JGGPÖ.  23,  S.  1-21. 

3511)  G.  Buchwald,  Beitrr.  z.  Kenntnis  d. 
evang.  Geistl.  u.  Lehrer  Oesterreichs  aus  d. 
Wittenberger  Ordiniertenbüchern  seit  d.  J. 
1573:  ib.  S.  183-203. 

3512)  J.  Fuchs,  Mathesius  als  Prediger:  Halte 
was  Du  hast  25,  N.  7. 

3513)  M.  Urban,  Freunde  d.  Magister  J. 
Mathesius:  ErzgebirgsZg.  S.  25/9. 

3514)  E.  G opfert,  D.  Bergmannssprache  in 
d.  Sarepta  d.  J.  Mathesius.  (=  ZDWF. 
Bd.  3,  Beiheft.  Her.  v.  F.  Kluge.)  Straas- 
burg.  Trübner.     107  S.     M.  3,00. 

3515)  E.  Ehrenschuld  gegen  J.  Matheaioa: 
Unsere  Heimat  1,  8.  121. 

3516)  C.  Feller,  D.  EvangeUum  in  Karlsbad. 
Karlsbad,  Verlag  d.  .Presbyter».  VI,  137  S. 
M.^,40. 

3517)  J.  C.  Bauer,  D.  ETangeliom  in  u.  um 
Pilsen:  JGGPÖ.  23,  S.  101,9,  204-13. 


niL 


11 


82 


11,  6.    Luther  und  die  Reformation. 


3&18-3o5Öa 


3518)  F.  Scheuner,  Gg.  Schildt,  d.  Pastor 
Primarius  in  Ziiaiin  u.  seine  Nachf.:  ib. 
S.  146-75. 

3519)  F.  Schuller,  Materialien  z.  Gesch. 
Siebenbürgens  1528—38:  AVSbnbgL.  29, 
S.  507-60. 

3520)  V.  Hatheyer,  D.  Protestant.  Beweg,  im 
Lungau  u.  d.  Kapuzinerkloster  in  Tamsweg. 
Progr.     Salzburg.     30  S. 

Schweiz. 
U.  Zwingli  und  J.  Kessler. 

3521)  Zwingliana,  Mitteilgn.  z.  Gesch.  Zwingiis 
u.  d.  Reform.  Her.  v.  d  Vereinigung  für 
d.  Zwingli-Museum  in  Zürich.  Red.:  E.Egli. 
Heft  1.  Zürich,  Zürcher  &  Furrer.  290  S. 
M.  0,75. 

3522)  E.  Egli,  Zwingli  u  d  Pfarrbücher: 
RKZ.  26,  S.  380/1. 

3522a)  Const.v.Kügelgen,D. Ethik  Huldreich 
Zwingiis.  L.,  Wöpke.  VII,  111  S.  M.  4,00. 
|[P.  Lobstein:  ThLZ.  27,  S.  616/8.]| 

3523)  A.  Lang,  D.  Begründer  d.  reform.  Kirche: 
Zwingli,  Butzer,  Calvin.  (=  N.78,  S.  277-99.) 

3524)  S,  Simpson,  Life  of  ü.  Zwingli.  New- 
York,  Baker  &  Taylor.     297  S.     Dollar  1,25. 

3525)  R.  Stähelin,  Zwingli..  (=  N.  3363a, 
S.  73-96.) 

3526)  O.  Walther,  H.  Zwingli,  Von  d.  Freiheit 
d.  Speisen.  (JBL.  19lil  II  6:343.)  |[0. 
Giemen:  ZDPh.  34,  S.  67/8.]  j 

3527)  E.  Egli  u.  R.  Schoch,  J.  Kesslers 
Sabbata  mit  kleineren  Schriften  u.  Briefen. 
Her.  V.  d.  Hist.  Ver.  d.  Kantons  St.  Gallen. 
St.  Gallen,  Fehr.     4».     719  S.     M.  10,00. 

3527a)  F.  Spitta,  J.  Kesslers  Ueberlieferung 
d.  Zwingliliedes:  MschrGK.  7,  S.  198-200. 

3528)  James  J  Good,  Women  of  the  reformed 
church.  Boston,  Sunday  School  Board  of  the 
Reform.  Church.  295  S.  (Anna  Zwingli, 
Idelette  v.  Buren,  Catharina  Zell,  Margarethe 
Blaarer,  Luise  Henriette  v.  Brandenburg  u.a.) 

J.  CalTin. 

3529)  K.  Benrath,  D.  Genfer  Reformations- 
werk.    (=  N.  3363  a,  S.  97-116.) 

3529a)  F.  Brunetifere,  D.  Werk  Calvins: 
ChristlWelt.  16,  S.  274/8,  298-303,  314-20. 

3530)  E.  Doumergue,  L'art  et  le  sentiment 
daus  l'oeuvre  de  Calvin.  Genf,  Soci^tö 
genev.  d'edition.    80  S. 

3531)  P.  Fischer,  Aus  d.  alten  Genf:  AZgB. 
N.  158. 

3532)  L.  Ruf f et,  Les  Conferences  de  M. 
Doumergue  sur  Calvin:  RChr.  15,  S.  470/5. 

3533)  M.  Schulze,  Calvins  Jenseits-Christent. 
in  seinem  Verhältnisse  zu  d.  relig.  Schriften 
d.  Erasmus  untersucht.  Görlitz,  Dülfer. 
V,  75  S.     M.  1,60. 

3533a)  N.  Weiss,  L'oeuvre  de  Calvin  d'apr^s 
Mr.  F.  Bruneti^re:  Bulletin  hist.  et  litt^r. 
de  la  soci^te  de  l'histoire  du  Protestantisme 
fran^ais  S.  38-48. 

3534)  A.  Lang,  Neuere  Calvin-Litt. :  RKZ.  26, 
S.  1/4,  10/3,  18-21,  27,  34/7. 


Varii. 

3535)  Th.  Liebenau,  Z.  Gesch.  d.  Ablass- 
prediger in  d.  Schweiz:  ib.  S.  72-80. 
(J.  Murer.) 

3536)  Aug.  Burkhardt,  Stadtschreiber  H. 
Ryhiner  (1490-1553):  BaslerZ.  2,  S.  34/8. 

3537)  G.  Finsler,  D.  Chronik  d.  B.  Wyss. 
(JBL.  1901  II  6  :  369.)  |[G.  Bossert:  ThLZ. 
27,  S.  105/7.]| 

Spanien. 

3538)  A.  Hörmann,  F.  de  Enzinas  u,  sein 
Kreis  bis  z.  Beginn  d.  erst.  Wittenberger 
Aufenthaltes     im    J.    1541.     Diss.     Berlin. 

34  S. 

Rnssland. 

3539)  F.  Amelung,  M.  Hoff  mann  in  Livland 
u.  d.  Einführ.  d.  Reform,  in  d.  Landkirch- 
spielen Dorpat  u.  Rügen:  SBEstnGes.  1901. 
S.  196-222. 

3540)  A.  Berendts,  J.  v.  Blankenfeld,  Erz- 
bischof V.  Riga:  BaltMschr.  54,  S.  29-60, 
354-64. 

Tanfgesinnte  und  Ketzer« 

3541)  G.  Bossert,  J.  Denk  in  Niederstotzingen : 
BWKG.  6,  S.  93, 

3542)  Th.  Kolde,  H.  Denck  u.  d.  gottlosen 
Maler  v.  Nürnberg:  BBKG.  8,  S,  1-31,  49-72. 

3543)  H.  Denck:  HPBll.  35,  S.  178-80,  186/9. 

3544)  J.  G.  Kreis,  D.  Leben  u.  d.  Schriften 
d.  Thurgauer  IJ.  Hugwald  gen.  Mutius: 
ThurgauischeBll.  42,  S.  4-75. 

3544a)  O.  Clemen,  D.  Wiedertäufer  U.  Hug- 
wald.    (=  N.  3306,  S.  45-85.) 
3544b)  id.,  D.  Bauer  von  Wöhrd:  ib.  S.  85-96. 

3545)  J.  Mc.  Glothlin,  D.  Berner  Täufer  bis 
1532.     Diss.     B.,  Ehering.     48  S. 

3545a)  R.  Hansen,  Wiedertäufer  in  Eiderstedt 
bis  1616:  Schriften  d.  Ver.  für  Schlesw.- 
Holstein.  Kirchengesch.  2.  Reihe,  Heft  2, 
S.  175-238. 

3545a)  J.  Karteis,  D.  Wiedertäuferbeweg,  im 
ehemal.  Hochstift  Fulda:  FuldaerGBll.  1, 
N.  1. 

3.546)  J.  Kühl,  D.  Jülich  er  Kirchenstreit  im 
15.  u.  16  Jahrh.  Bonn,  Han.stein.  VI,  136  S. 
M.  2,00.     (Aus  d.  rhein.  Gesch.  N.  35.) 

3.547)  Ed.  Becker,  D.  Wiedertäufer  in  Küni- 
bach:  BHessKG.  1,  S.  115-39. 

3548)  H.  Detmer,  Bilder  aus  d.  religiösen  u. 
socialen  Unruhen  in  Münster  während  d. 
16  Jh.  I.  Johann  v.  Leiden.  Seine  Per- 
sönlichkeit u.  seine  Stellung  im  münster- 
schen  Reiche.  Münster,  Coppenrath.  71  S. 
M.  1,25. 

3549)  Huyskens,  Ein  1545  gedr.  Blatt  d.  Er- 
innerung an  d.  Befreiung  Münsters  aus  d. 
Händen  d.  Wiedertäufer:  ZVtGWestfalen.  60, 
S.  190/1. 

3550)  F.  Roth,  Z.  Gesch.  d.  Wiedertäufer  in 
Oberschwaben:  ZHVSchwaben.  Heft  28. 

3550  a)  Adam,  D.  Wiedertäufer  in  Zabern: 
Strassburger  Diöcesan-Bl.  NF.  3,  S.  463/5. 


36Ö1-3Ö81 


11,7.     HuniHniH<eii  und  Neulateiner. 


88 


11,7 

Humanisten  und  Neulateiner. 

Allgemeinei  N.  3551.  —  Aelterer  II  a  maniHmni  (!>.  Niarif,  C.  F.  Btondo)  N.  8564.  —  BUt«»«U:  J, 
Rcnohlin  N.  3Sü7;  I).  Eraimni  N.  3ö6S;  IT.  von  Hatten  N.  :i56ö;  H  Kppendorf  und  A.  Franck  N.  :i«M»;  Mntisaat  Rnfa«,  K.  Hmcos 
und  K.  Cordn«  N.  3566:  J.  Wiropfalinff  N.  3r>fl7;  J.  S.  Egranni  N.  35«0;  A.  Mnling  N.  8570;  Ch.  Heyl  N.  8571;  V.  KratMr  K.  '.Ü'Z 
—  NenlateiniBche  Dichter:  Drama  (E.  Croouf,  Th.  Klrchnieyer.  Ch.  Htanmel.  A.  Roaleriui)  N.  8573;  Lyrik  (J.  CaMlImi. 
W.  CyklopiuB,  H.  Kingmann)  N.  3576;  Epos  (F.  Dedekinda»)  N.  3679.  —  Aniierdentaehar  Uanaaismai  (C.  Aarsliai, 
P.  Kamaa)  N.  8r>8().  - 


Allgremeines. 

3551)  (t.  Oergel,  I).  nationale  Gedanke  im  dtech. 
Humanismus:  JbbAkErfurt.  28,  S.  65-84. 

3552)  Z.  Würdigung  d.  Humanisten:  Westdtsch. 
LehrerZg.  1),  N.  23. 

3553)  E.  Schwabe,  1).  Fortleben  v.  Caesars 
Schriften  in  d.  dtsch.  Litt.  u.  Schule  seit  d. 
Humanistenzeit:  NJbbKlAltGL.  5,  N.  9-10. 

Aelterer  Humanismus. 

3554)  (.J.  liauch,  1).  Anfänge  d.  Humanismus 
in  Ingolstadt.  (=Hi8t.Bibl.Bd.  13.)  München, 
Oldenburg  1901.  XIH,  105  S.  M.  3,50.  [[E. 
Reicke:  DLZ.  21,  8.  1101/4.]| 

3555)  M.  Urban,  D.  „Gericht  Jupiters"  v.  P. 
Niavis  (Schneevogel):  DArbeit.  2,  N.  3/4. 

3556)  H.  Hu ssl ein,  Gl. Fl.  Biondo  als  Geograph 
d.  Frühhumanismus.  Progr.  Würzburg,  Altes 
(xymn.     61  S. 

Blutezeit  des  Humanismus. 

3557)  W.  S.  Silly,  Renaissance  types.  London, 
Fisher  Unwin.  XIV,  400  S.  (Behandelt 
u.  a.  Reuchlin,  Erasmus.) 

3558)  E.  Becker,  E.  uugedr.  Brief  Reuchlins: 
QuBllHVHessen.  1901,  S.  29. 

3559)  H.  Heidenheime r,  Uhlands  „D.  Sängers 
Fluch  u.  Reuchlins  Triumph":  StVLG.  2, 
S.  354/9. 

3560)  P.  Paulsen,  Reuchlin  u.  Hütten.  (N.  78, 
S.  222-33.) 

3561)  F.  Pol  and,  Verden  tschg.  d.  ersten  olynth. 
Rede  des  Demosthenes.  Her.  v.  Reuchlin 
(.TBL.  1899  Jl  5  :  92)  i[W.  Brecht:  ADA.  28, 
S.  377/9.11 

3562)  F.  Thudichum,  Joh.  Reuchlin: 
MhhComeniusGes.  11,  S.  189-230. 

3563)  De  brieven  van  Erasmus:  NedSpect.  S.  12/4. 

3564)  E.  G ossär t,  Un  livre  d'Erasme,  reprouvö 
par  l'univ.  de  Louvain  (1558).  Brüssel,  Hayez. 
21  S. 

3565)  G.  V.  Graevenitz,  Hütten  in  Rom. 
(=  N.  239,  S.  153-65.) 

3565  a)  O.  Cl  e  m  e  n ,  Kl.  Beitrr.  z.  sächs.  Gelehrten- 
gesch.:  NASächsG.  23,  S.  137- M.  (Briefe  v. 
A.  Franck  u.  H.  Eppendorf.) 

3566)  Küch,  Briefe  v.  Mutianus  Rufus,  Eobanus 
Hessus  u.  E.  Cordus:  Hessenland  16,  S.  55/6. 

3566a)  F.  Cunze,  E.  Brief  d.  E.  Cordus  aus 
Braunschweig  (1523):  JbGVBraunschweig.  1, 
S.  103/7. 

3567)  .T.  Knepper,  J.  Wimpfeling  (1450-1528). 


Sein  I^icben  und  seine  Werke  nach  Quellen 
dargestellt.  (=  Erläut.  u.  P^rgänzgn.  zu 
Janssens  Gesch.  d.  dtech.  Volke».  Her.  v. 
L.  Pastor.  Bd.  3,  N.  2/4.)  Freiburg  B, 
Herder.     XX,  375  S.     M.  ft.fK). 

3568)  L.  Pfleger,  .1.  Wimpfeling:  HPBII.  130, 
S.  440-50.     (Nach  .1.  Knepper.) 

3569)  O.  Giemen,  J.  S.  Egranus  (f  1535): 
MAVZwickau.  Heft  7. 

3570)  J.  Knepper,  Beitrr.  z.  Würdigung  d. 
elsäss.  Humanisten  A.  Muling:  Alemannia  30, 
8.  143-92. 

3571)  O.  Günther,  Ch.Heyl,e.  rhein.  Humanist 
im  Osten  Deutschlands:  ZWestprCrV.  44, 
S.  243-64. 

8572)  Nikolaus  Krataer,  e.  Münchener  Humanist: 
AZgB.  N.  64/5. 

Nenlateinische  Dichter. 

3573)  .1.  Bolte,  E.  C'rocus:  ADB.  47,  S.  .562/3. 

3574)  G.  Kawerau,  Th.  Kirchmeyer:  RPTh.  10, 
S.  496/9. 

3575)  G.  Voss,  Ch.  Stummel  (Stymelicus)  2  Tl. 
Progr.    Aachen.    29  S. 

3575a)  R.  Woerner,  D.  älteste  Maria-Stuart- 
Tragödie.  (=  N.  237,  S.  259-302.)  (Stuarta 
V.  A.  Roulerius.) 

3576)  F.  Koldewey,  .lugendgedichte  des  Hu- 
manisten J.  Caselius.  Braunschweig,  Meyer. 
XLVI.  48  S.  M.  2,00.  l|0.  Tu  sei  mann: 
DLZ.  23,  S.  2266A7.1I 

3576a)  id.,  M.  Bracht  v.  Kessel,  d.  Vater  d. 
Humanisten  .1.  Caselius:  ZNiedersächsKG. 6, 
8.  1-75, 

3577)  O.  Giemen,  E.  Brief  d.  W.  Cyclopiu»  v. 
Zwickau:  NASächsG.  23,  N.  1/2.  (Verf.  d. 
Gedichtes  „Antidotarius  contra  furiosam 
Veneris  frenesin'*.) 

3578)  Th.  Vulpinus,  M.  Ringraann  (Philesius 
1482-1511):  JbGLElsass-Lothr.  18,  S.  127-30. 

3579)  G.  Türk,  Latein.  Gedichte  z.  Ix)be 
Breslaus:  ZVGSchlesien.  36,  8.  101-20. 

3579a)  A.  Bömer,  F.  Dedekindus,  Grobianus. 
(=  LLD.  N.  16.)  B.,  Weidmann.  XXXIV, 
90  8.     M.  3,40. 

Aurserdentsoher  Humanismus. 

3580)  P.  C.  Molhuysen,  Cornelius  Aureliua: 
NederlAKerkgeschiedem8.2',8.1-35.(HoUftnd. 

Humanist.) 
8681)  M.  Guggenheim,  Beitrr.  z.  Biographie 
d.    Petrus    Ramus     (f  1572):    ZPhK.  121, 
8.  140-53. 


iJ^ 


64 


III,  1.    Allgemeines. 


3582-3593 


III.  Vom  Anfang  des  17.  bis  zur  Mitte  des 
18.  Jahrhunderts. 


111,1 

Allgemeines. 

Politische  und  wirtschaftliche  Verhältnisse  znr  Zeit  des  dreissigjähriffen  Krieges:  Allr 
gemeines  N.  3582.  —  Lokale  Oeschichtsforschnng  (Angshurg,  Danzig,  Leipzig,  Lippe,  NeumarV,  Pfalz,  Pommern,  Stranseberg) 
N.  3587.  -  Einzelne  Persönlichkeiten:  M.  Hoe  Ton  Honegg  N.  .3593;  Gustav  Adolf  N.  3594;  Wallenstein  N.  3595;  H.  G  von 
Arnim  N.  3601.    —    Zeitalter   nach  dem  grossen  Kriege:   Spezialgesohichtliches   (Bern,  Hamburg,  Strassbnrg)   N.  3602. 

—  EinMine  Persönlichkeiten:  Der  Grosse  Kurfürst  N.  3605;  Friedrich  I.  N.  3609;  Sophie  Charlotte  von  Prenssen  N.  3609a; 
Friedrich  Wilhelm  I.  N.  3610;  Elisabeth  Charlotte  von  Orleans  N.  3611;  Sophie  Dorothea  von  Hannover  N.  3612;  August  dBr 
Starke  N.  3613;  Gräfin  Cosel  N.  3615.  —  Kulturgeschichtliches  (Stände,  Juden,  Gerichtswesen,  Hexenprozesse,  Epidemien) 
N.  3616.  —  Kirchliche  und  religiöse  Verhältnisse  N.  3629.  —  Geschichte  des  geistigen  Lebens  (Bibliotheken 
und  Universitäten)  N.  3637.  —  Geschichte  der  Litteratnr:  Allgemeines  N.  3641;  Beziehungen  der  deutschen  Litteratur 
zum    Ausland    N.  3646;    Zeitungen    und    Wochenschriften     (Breslau,    Danzig,    Hamburg,    St.  Petersburg,    Stettin)    K.  3649. 

—  Quellen:  Briefwechsel  N.  3653.  -    Tagebücher  (E.  Ch.  Bohne,  CL  Conter,  J.  E.  Grossler,  E.  Maier,  E.  Schmitman)  N.  3657. 

—  Stammbücher  N.  3661.  — 


Politische   uud    wirtschaftliche  Verhältnisse 
zur  Zeit  des  80jährigen  Krieges: 

Allgemeines. 

3582)  K.  Lorenz,  D.  hist.-polit.  Parteibildung 
in  Deutschland  vor  Beginn  d.  30  j.  Krieges 
im  Spiegel  der  konfessionellen  Polemik. 
München,  Beck.     IV,  i63  S.     M.  3,50. 

3582a)  A.  Fäh,  D.  Zeitalter  d.  30j.  Krieges  u.  d. 
Absolutismus.  Festschr.  z.  400.  Jahrestag 
d.  ewigen  Bundes  zwischen  Basel  u.  d.  Eid- 
genossen [Basel,  Hist.  u.  Antiquar.  Gesell- 
schaft. 4".  XI,  357  S.  Mit  Tafeln],  S.  68-106. 

3582b)  E.  Consentius,  Z.  Quellenfrage  v. 
Schillers  Gesch.  d.  30 j.  Krieges:  ASNS.  106, 
S.  240-57. 

3583)  Documenta  servis  k  l'histoire  de  la  guerre 
de  trente  ans:  Bulletin  de  Mus^e  hist.  de 
Mulhouse  25,  S.  83/6. 

3584)  Diarium  belli  Bohemici  et  aliarum  memo- 
rabilium:  Ann VGLauen bürg.  7,  N.  1. 

3585)  Frieda  Gallati,  „D.  kgl.  schwed.  in 
Teutschland  geführte  Krieg"  d.  B.  Ph.  v. 
Chemnitz  u.  seine  Quellen.  Frauenfeld, 
Hüber.    160  S.    M.  2,40. 

8585  a)  A.  War  s  c  h  au  e  r ,  Aus  d.  Zeit  d.  Schweden- 
schreckens: HMBUPosen.  3,  S.  86-92. 

8586)  R.  Eickhof  f ,  D.  westfäl.  Friedensschluss : 
Jb.  d.  Ver.  für  evang.  Kirchengesch.  d.  Graf- 
schaft Mark  4,  S.  37/9. 


Lokale  Greschichtsforschung. 

3587)  W.  Eoos,  D.  Chronik  d.  J.  Wagner  über 
d.  Zeit  d.  schwed.  Occupation  in  Augsburg, 
vom  20.  April  1632  bis  28.  März  1635.  Augs- 
burg, Lampart  &  Co.     VIII,  69  S.    M.  1,00'. 

3588)  G.  Kötz,  D.Chronik  d.  Stadt  Danzig  v. 
Curicke,  e.  typograph.  Unikum:  ZHVMarien- 
werder.  Heft  41,  S.  20-39.     (1610-67.) 

3589)  O.Voigt,  Leipzig  im  30j.  Kriege:  LTBl. 
N.  430,  444. 

3589a)  J.  Piderit,  D.  30j.  Krieg.  Relatio  hist. 
1621/7:  Bll.f  .Lippischelieimatkunde  1,  N.  2-12. 

3590)  P.  Schwartz,  D.  Neumark  während  des 
30 J.Krieges.  (SchrVGNeumark.  Tl. 2.)  Lands- 
berg, Schaeffer.    324  S.    M.  4,00. 

3590 a)  E.  Heuser,  D.  Pfalz  zu  Anfang  d. 
30 j.  Krieges:  Pfalz.  Museiim  18,  S.  145-50. 

3591)  P.  Seidel,  3.  Pommerischer  Kriegs- 
postilJon:  HohenzollernJb.  6,  S.  246-5.3, 

3592)  B.  Seiffert,  Z.  30j.  Kriege.  Eigen- 
händige Aufzeichnung  v.  Stadtschreibern  u. 
Ratsherren  d.  Stadt  Straussberg,  aus  d. 
Perlitzschen  „Handschriftlichen  Beschrei- 
bung" u.  d.  Archiv  d.  Stadt  gesammelt. 
Progr.    Krotoschin.    47  8. 

Einzelne  Persönlichkeiten. 

3593)  H.  Knapp,  M.  Hoe  v.  Honegg  u.  sein 
Eingreifen  in  d.  Politik  u.  Publizistik  d. 
30  j.  Krieges.  (=  HaUische  Abhh.  z.  neueren 


8A4-3SS8 


TH,  I.     AlIgemeinoH. 


85 


rrescl».     Tier.    v.    0.   Proyaen,   Heft  40.) 
TTalle,  Niemeyer,    hb  S.     M.  1,60. 

3594)  .M.  Lenz,  Gustav  Adolf :  KlTh.7, 8. 239-51. 
3594a)  (J.  Egelhaaf,  Gustav  Adolf  u.  d.  dtsch. 

Keich«8tiidte:  DRs.  111,  S.  2;«)-49,  409-30. 

3594b)  (i.  Droysen,  Gustav  Adolfs  Landungs- 
gohet:  M1Ö(}.  22,  8.  2Ü'J-87. 

3594o)  K.  Schreiben  d.  >lerzogin  AnnaHophia  v. 
Braunschweig-liüueburg  betreffend  (tustiiv 
Adolfs  Aufenthalt  in  Berlin  u.  d.  .Mark 
Brandenburg:  ZBerg(5V.  35,  S.  119-23. 

3595)  V.     Loewe,      Z.    Wallenstein-Litt.    4. 

MV(;i)!?.  40,  s.  r)i4-;M. 

359«)  O.W  ob  er.  Wallenstein  :DArbeit.l,N.  10/1. 

Ä597)  II.  Hall  wich,  Wullensteins  „Dame". 
(=  Festschr.  d.  Ver.  für  ( Jesch.  d.  Deutschon 
in  Böhmen  z.  Feier  d.  40 j.  Bestehens  |Prag, 
Calve.     IV,  191  S.     .M.  4,00|,  S.  22-50.) 

3598)  W.  Michael.  Wallensteins  Vertrag  mit 
dem  Kaiser  im  .7.  1632:   HZ.  88,  S.  385-135. 

3599)  K.  ({raebert,  Dienstlicher  Ber.  d.  kur- 
brandenb.  Räte  an  d.  herzogl.  pommerschen 
über  d.  Ermordung  Wallensteins:  MBlKles- 
PommerG.  N.  10. 

3H00)  K.  Sie  gl,  E.  ungedr.  Brief  Wallensteins: 

MV(;DB.  40,  S.  398-400. 
3601)  K.  Wi  1 1  i  c  h ,  Z.  Würdigung  H.  G.  v.  Arnims : 

NASächsG.  22,  S.  21-68. 

Zeitalter  nach  dem  grossen  Kriege: 
Specialgescliiclitliclies. 

3«02)  E.  Rodt,  Bern  imlT.Jahrh.  Bern,  Fraucke. 

III.  144  S.     Mit  25  Abbildgn.     M.  5,00. 
3i(03)  Lieboldt,  Hamburg  in  d.  Memoiren  d. 

Freih.  K.  L.  v.  Poellnitz:  MVGHamburg.  21, 

N.  8.     (1729). 

3604)  K.  Hölscher,  Zum  Fall  Strassburgs: 
JbGLP:i8a88-Lothr.  18,  8.  131/6.  (Aus  einer 
1686  erschienen  Flugschrift.) 

Einzelne  Pcrsönliclikeiten. 

3605)  E.  Heyck,  D.  Grosse  Kurfürst.  (=  Mono- 
graph.  z.  Weltgesch.  Bd.  16.)  Bielefeld,  Vel- 
hagen&Klasing.  120  S.  Mit  Abbild.  M.  4,00. 

3605a)  L  Keller,  D.  (ir.  Kurfürst  u.  d. 
Begründg.  d.  mod.  Toleranzstaates.  (= 
N.  3363  a,  S.  229-52.) 

3606)  H.  Stümcke,  D.  Grosse  Kurfürst  im 
dtsch.  Drama:  NorddAZgB.  N.  121,  172. 

3607)  G.  Weisstein,  E.  Franzose  am  Hofe  d. 
Gr.  Kurfürsten:  MVGBerlin.  N.  11.  (Ch. 
Patin.) 

3608)  Vehses  Illustr.  Gesch.  d.  preuss.  Hofes, 
d.  Adels  u.  d.  Diplomatie  vom  Grossen  Kur- 
fürsten bis  z.  Tode  Kaiser  Wilhelms  1. 
Fortges.  v.  Vehse  redivivus.  St.,  Franckh. 
XII,  496  8.;  VIII,  448  8.  Mit  Abbild, 
k  M.  7.50. 

3608a)  A.  Waddington,  Un  memoire  in^dit  sur 
la  cour  de  Berlin  en  1688:  KH.  78,  8.  72-124. 
(Bericht  d.  französ.  Gesandten  R^benac.) 

3609)  König  Friedrich  I.  v.  Preussen  u.  sein 
Historiograph  G.  Arnold:  MonatsbllCome- 
niusCxes.  12,  8.  103/9. 

3609a)  Sophie  Charlotte  Königin  v.  Preussen: 
TglRsB.  N.  36/8. 

3610)  O.  Krauske,  Vom  Hofe  Friedrich 
Wilhelms  I.:  Hohenzollern.Tb.  5,  8.  173-210. 

3611)  A.  Wi  n k e  1  m a n n ,  Aus Liselottens  Jugend- 
zeit: Veröifentlichgn.  d.  Sammlung  für  Alter- 
tums- u.  Völkerkunde  in  Karlsruhes,  S. 71-86. 


S61'2)  8(>])hie  Dorothea:  Fxlinburgh  Review  19», 
8.  56-86. 

3613)  P.  Haake,  König  August  d.  Starke. 
München,  Oldenburg.     27  S.     M.  0,80. 

3614)  .1.  Ziekursch,  AugUHt  d.  Starke  u.  d. 
kath.  Kirche  in  d.  J.  1697—1720:  ZKG.  24, 
8.  86-135,  232-80. 

8615)  O.  Wilsdorf,  Gräftn  Cufiel.  K.  Lebens- 
bild aus.  d.  Zeit  d.  AbnolutismuH.  3.  Anfl. 
Dresden,  Minden.     ?8  8.     M.  1,00.     '•        • 

Kulturgegchichtiiches. 

3616)  G.    Bergmann,    Getich.    d.    ORtpreuHM. 

Standen.  Steuern  V.  1688-1704.  Dim.  Heidel- 
berg.    67  8. 

3617)  M.  (irunwald,  Hochzeith-  u.  Kleider- 
ordnung d.  Hamburg.  Juden  v.  1715  u.  1731: 
MV(; Hamburg.  21,  8.  32-14. 

3618)  M.  (irunwald  u.  F.  Voigt,  D.  hani- 
burgische  Judentumult  ini  J.  1730:  ib.  21, 
S.  587-95:  22,  8.  28. 

3619)  C.  Spiel  mann,  D.  Nassau-Usingsche 
Judenordnung  v.  1732:  Nassovia  2,  N.  10. 

3620)  Hei  neck,  Jüd.  Selbstverfluchung  im  Fall 
d.  Meineides  1712:  MülhauserGBll.  3,  8.  61. 

3621)  E.  Pauls,  Aus  Geschichte  d.  In- 
quisition in  d.  Erzdiözese  Köln  (1735): 
AnnHVNiederrhein.  74,  8.  127-39. 

3622)  E.  Mayer,  Der  Malefizschenk :  AZg». 
X.  101.  (Reichsgraf  F.  L.  Schenk  v.  Castell, 
Bekämpfer  des  Gaunerunwesens.) 

3623)  G.  Falck,  E.  Friedberger  Hexenprozesa 
aus  d.  J.  1633:  QuBllHVHessen.  2,  8.  702/4. 

3624)  K.  Schottmüller,  D.  Lis-saer  Hexen- 
prozess  vom  J.  1740:  HMBllPosen.  3,  S.  65/9. 

3625)  O.  Günther,  D.  Kontrakt  mit  d.  Scharf- 
richter V.  Dirschau:  MWestprGV.  1,  8.  .58-60. 

3626)  G.  Brandt,  D.  Pest  d.  Jahre  1707-13  in 
d.  heutigen  Provinz  Posen:  ZHGPosen.  17, 
8.  301-28. 

3627)  H.  Schrohe,  Kurmainz  in  den  Pest- 
jahren 1666/7.  (==  Erläut.  zu  J.  Janssen, 
(Jesch.  d.  dtsch.  Volkes.  Her.  v.  L.  Pastor, 
Bd.  3,  Heft  5.)  Freiburg,  Herder.  X,  133  8. 
M.  2,00- 

3628)  K.  Cronologar,  Zwei  Pesterlässc  vom 
J.  1713:  Mitt.  d.  Museal-Ver.  für  Krain  14, 
8.  17-20. 

Kirchliche  und  religrir^se  Verhältnisse.    (Siehe 

auch  N.  3731-3747.) 

3629)  K.  Reinfried,  Visitationsberr.  aus  der 
2.  Hälfte  d.  17.  Jh.  über  d.  Pfarreien  d.  Land- 
kapitels Offeuburg:  Freiburger  DiöcesanA. 
NF.  3,  8.  299-325. 

3630)  Ludwig  Ferdinand,  Prinzessin  v. 
Bayern,  Immanuele  Therese  vom  Orden  d. 
heiligen  Klara,  Tochter  d.  Kurfürsten  Max 
Emanuels  v.  Bavern  (1696  —  1751).  München, 
Verlag-sgesellschaft.    108  u.   10  S.    M.  U',00. 

3631)  R.  Kniebe,  D.  Schriftenstreit  über  d. 
Reformation  d.  Kurfürsten  Joh.  Siegisniund 
V.  Brandenburg  seit  1613.  (=  llallische 
.Vbhh.  z.  neueren  Gesch.  Heft  41.)  Halle, 
Niemever.     161  8.    M.  4,00. 

8632)  R.  Borzutzki,  B.  v.  Sanden,  au»  Tnster- 
burg,  d.  luther.  Bischof  Preussens:  Zschr. 
d.  Ältertums-Ges.  Insterburg  7,  S.  1-99. 

3633)  G.  Pagfes,  Les  r^fugi^s  k  Berlin  d'apr^ 
la  correspondence  du  conte  de  R^benac 
1681—88:  Bulletin  bist,  de  la  80ciöt<?  du 
protestantisme  fran^ais  S.  113-40. 


86 


in,  1.    Allgemeines. 


3634-3662» 


3634)  A.  Hoese  u.  H.  Eichert,  Kurze  Gesch. 
d.  im  J.  1732  in  Litauen  eingewanderten 
Salzburger.  Gumbinnen,  Sterzel.  48  S. 
M.  1,25. 

3635)  L.  Keller,  D.  Sozietäten  u.  Kollegien 
d.  böhmischen  Brüder  vom  15.  bis  18.  Jh.: 
MhhComeniusGes.  11,  S.  229-35. 

3636)  P.  Flade,  D.  kirchl.  Leben  Dresdens  im 
Jb.  d.  Orthodoxie:  DresdnerGBll.  1901,  N.  3. 

3636a)  Ehemann,  Aus  Amt  u.  Leben^  d. 
evang.  Geistlichkeit  zwischen  1680  u.  1780: 
BWKG.  5,  S.  179-90. 

Geistiges  Leben. 

3637)  E.  Wolff,  D.  dtsch.  Gesellschaften  d. 
18.  Jh.:  N&S.  99,  S.  225-41. 

3637a)  Georg  Müller,  Sokrates  in  Sachsen 
während  d.  18.  Jh.  L.,  Brandstetter.  16  S. 
M.  0,20.     (Aus:  D.  dtsch.  Schulmann.) 

3638)  W.  Friedensburg,  P.  Lambecius  u. 
L.  Holstenius  über  d.  Errichtung  d.  Hamb. 
Stadtbibliothek  u.  d.  Stand  d.  Gelehrsamkeit 
in  Hamburg  1651:  CBlBibl.  19,  S.  321/8. 

3638a)  A.  Kaysser,  Mitteil,  über  d.  Stadt- 
bibliothek in  Köln.  1602—1902.  Köln, 
Du  Mont  Schauberg.     50  S.     M.  1,'JO. 

3639)  G.  Kaufmann,  D.  Versetzung  d.  Prof. 
Heineccius  v.  Frankf.  a.  O.  nach  Halle: 
FBPG.  15,  S.  147-66.  (Vgl.  auch  O.  Weise: 
MVGEisenberg.  18,  S.  57-64.) 

3639a)  E.  Brode,  D.  hallische  Universitäts- 
kanzler J.  P.  V.  Ludewig.  (=  Festschr.  d. 
Thüring.-Sächs.  Geschichtsver.  E.  Dümmler 
dargebr.  z.  Feier  seines  50].  Doktorjubiläums 
am  5.  Aug.  1902.  [Halle,  Anton.  IH,  140  S. 
M.  3,00.1     S.  18-38.) 

3640)  K.  Weidling,  D.  Haude  &  Spenersche 
Buchhandl.  1614-- 1890.  B.,  Haude  &Spener. 
83  S. 

Litteratnr : 
Allgemeines. 

3641)  G.  Bötticher,  D.  Litt.  d.  17.  Jh. 
(=  Denkm.  d.  älteren  dtsch.  Litt.  Her.  v. 
G.  Bötticher  u.  K.  Kenzil,  Bd.  4.)  Halle, 
Buchhandl.  d.  Waisenhauses.  130  S.  M.  1,00. 

3642)  W.  Rudeck,  D.  Litteratur.  (=  N.  57, 
S.  362-92.) 

3643)  E.  Sachsse,  D.  dtsch.  Dicht,  z.  Z.  d. 
Orthodoxie  u.  d.  Pietismus  1624  —  1724.  (= 
N.  78.  S.  366-84.) 

3644)  R.  Wo  1  k  a  n ,  D.  polit.  Dichtgn.  d.  Deutschen 
in  Böhmen:  DArbeit.  1,  S.  386-401,  794-812. 

3645)  E.  Schmidt,  D.  Kampf  gegen  d.  Mode 
in  d.  dtsch.  Litt.  d.  17.  Jh.  (=  N.  260, 
S.  70/9'.) 

3645a)  L.  Wendelstein,   Beitr.  z.  Vorgesch. 

d.  Euphemismus.     Diss.     Halle.     89  S. 
3645b)  G.  Ph.  Ernst,  D.  Heroide  in  d.  dtsch. 

Litt.     Diss.     Heidelberg.     1901.     137  8. 

Beziehungen  der  deutschen  Litteratnr  zum 
Auslande.    (Siehe  auch  IV,  Ic.) 

3646)  J.  L.  Haney,  German  lit.  in  England 
before  1770:  America  Germanica  4,  S.  130-54. 
(Geliert,  RabenerjGessner,  Haller,  Schönaich, 
Bodmer.) 


3647)  C.  Lamprecht,  D.  dtsch.  u.  niederländ. 
Dichtung  im  16.  und  17.  Jh.:  N&S.  102, 
S.  49-69. 

3648)  J.  Schwering,  Span.  Litteratureinflüsse 
in  d.  dtsch.  Dichtg.  d.  17.  u.  18.  Jh.  (=  id., 
Krit.  Studien.  Heft  1  [Münster,  Schöningh. 
92  S.     M.  1,60],  S.  44-86.) 

Zeitungen  und  Wochenschrirten. 

3649)  B.  Schierse,D.  Breslauer  Zeitungswesen 
vor  1742.     Breslau,  Kern.     138  S.     M.  3,00. 

3650)  L  ö  b  n  e  r ,  Danziger  Moral-Wochenschriften 
d.  18.  Jh.:  MWestpreussGV.  2,  S.  19-26. 

3651)  D.  „Patriot":  Gottsched-Halle  1,  S.  26-30. 
(Hamburger  Wochenschrift  d.  18.  Jh.) 

3651a)  C.Eichhorn,  D.  Gesch.  d.  St.  Peters- 
burger Zeitung  1727—1902,  z.  Tage  d.  Feier 
d.  175  j.  Bestehens  d.  Zg.  St.  Petersburg, 
Laschinsky.     X,  256  u.  10  S.     Rbl.  1,50. 

3652)  0.  Heinemann,  D.  ältesten  Stettiner 
Zeitgn. :  BaltStud.  NF.  5,  S.  196-210. 

Quellen: 
Briefwechsel. 

3653)  Elisabeth  Stuart,  Königin  v.  Böhmen, 
Briefe  an  ihren  Sohn  d.  Kurfürsten  Karl 
Ludwig  V.  d.  Pfalz  1650—62.  Her.  v.  A. 
Wendland.  (=  BLVSt.  N.  228.)  St., 
Litterar.  Verein.     XXXI,  224  S. 

3654)  Rob.  Geerds,  Die  Briefe  d.  Herzogin 
V.  Ahlden  u.  d.  Grafen  Philipp  Christoph  v. 
Königsmark:  AZgB.  N.  77. 

3655)  E  r  n  s  t  A  u  g  u  s  t ,  Herzog  zu  Braunschweig- 
Lüneburg,  Briefe  an  Johann  Franz  Driedrich 
V.  Wendt  aus  den  J.  1703—26.  Her.  v. 
Erich  (Traf  Kielmansegg.  Hannover, 
Hahn.     VIIT,  400  S.     M.  8,00. 

3656)  V.  Kathrein,  Aus  d.  Briefverkehr  dtsch. 
Gelehrten  mit  d.  Benediktinern  d.  Con- 
gregation  v.  St.  Maur  u.  deren  Beziehgn.  zu 
d.  litt.  u.  religiösen  Beweggn.  d.  18.  Jh.: 
StMBCO.  23,  N.  1/4. 

Tagebücher. 

3657)  E.  Ch.  Bohne,  Gott  z.  Schutz!  Diarium 
oder  Tagebüchlein ;  Nordhäusische  Chronika 
(1701/31  Her.  V.  H.  Heineck.  Nordhausen 
Ebert.    1901.    V,  33  u."85  S.     M.  1,75. 

3658)  Cl.  Conters  Tagebuch:  Nassovia  3,  S.  35/7 

3659)  H.  Nirrnheim,  D.  Tagebuch  d.  Herrn 
schenken  J.  E.  Gossler:  MVHamburgG.  21 
N.  9-12.     (1743—51.) 

3660)  M.  Hippe,  Aus  d.  Tagebuch  e.  Bres 
lauer  Schulmannes  im  17.  Jh. :  ZVGSchlesien 
36,  S.  159-62.     (E.  Maior,  1640—69.) 

3661)  F.  Schmitman,  Memorial  1661/6.  Her 
V.  H.  Forst:  MVGOsnabrück.  26,  S.  277-84 

Stammbücher. 

3662)  W.  Rudeck,  D.  Stammbücher.  (=  N.  57, 
S.  66-74.)     (17.  Jh.) 

3662a)  F.  Schulthess-Meyer,  Aus  zwei 
Stammbüchern  junger  Züricher:  ZürcherTb. 
26,  S.  180-206.  (H.  Grebel,  H.  G.  Schult- 
hess.) 


3663-M93 


111,2.    Lyrik. 


67 


111,2 

Lyrik. 


Ueiütliche  Lyrik:  AllgemeineH  N.  »öö-'i;  OeiaagbBeher  N.  3644.  -  P.  Gerhardt  N.  8664  a;  M.  KUekart  M  S664b: 
J.  RUt  N.  3665;  Q.  MenUer  N.  :1660;  R.  Neonieiiiter  N.  3667;  M.  Sohoffenhanar  M.  8668.  —  Wattlieh«  Lyrik:  Tk.  Heaek 
N.  8669;  H.  Opitz  N.  367Ua;  Cb.  Köler  N.  8ti71 ;  A.  Sonlteta»  N.  8672;  H.  Sterenbaeh  N.  8673;  8.  Dach  N.  8674:  P.  Klamiaf 
N.  3675.  -  Frauen  (Anna  Orenu  Hoyers,  Katbarina  Ton  Oreifenberg)  M  8676.  —  Neuere  Diehtong:  B.  H.  Broekea  N.  8677; 
J.  Chr.  Ofinther  N.  3678;  J.  Chr.  Oottiohed  N.  3U83;  A.  von  Bailer  N.  3684;  Ch.  F.  Oallert  N.  3686;  Ck.  DoMÜtiu  M.  a487( 
Koromandei  N.  8688.  —  Historische!  Lied   N.  808».  — 


eelstliciie  Lyrik. 

3663)  Alb. Fischer,  D.  dtsch.  evangel.  Kirchen- 
lied d.  17.  Jh.  Her.  v.  W.  Tümpel,  (füter«- 
loh,  Hertelsmann.  30  Hefte  ji  6  Bogen. 
k  M.  :<J,00. 

3663a)  Ph.  Dietz,  D.  Restauration  d.  evang. 
Kirchenliedes  E.  Zusanimenstellg.  d.  haupt- 
sächlichsten litt.  Erscheingn.  auf  hymnolog. 
Gebiete  d.  Gesangbuchlitt,  seit  d.  Wieder- 
erwachen d.  evang.  Glaubenlebens  in  Deutsch- 
land.  Marburg,  Elwert.  XII,  806  S.  M.  10,00. 

3663b)  E.  Wildenburjj,  Ueber  Gesch  u. 
Pflege  d.  kath.  dtsch.  Kirchenliedes.  Bregenz, 
Teutsch.     41  S.     M.  0,45. 

3664)  W.  Diehl,  D.  Catzenelnbogener  Gesang- 
buch V.  lt)33  u.  d.  Marburger  (resangbücher 
aus  d.  Zeit  v.  163f)— 68:  MschrGK.  6,  S.  13/9, 
bi-6'2,  93/.^). 

8664a)   J.  Smend,   P.  Gerhardt   u.  d.  evang. 

Kirchenlied.     (=  N.  3363a,  S.  301-28.) 
:i<i64b)  A.  Werner,  1).  Eilenburger  Kantorei 

u.    M.  Rinckarts    Verdienste    um    dieselbe: 

MschrCiK.  7,  S.  122/8. 

3665)  A.  Fick.  J.  Rist  d.  Pfarrer  v.  Wedel. 
(=  Unsere  Kirchenliederdichter  N.  1 4. )  Ham- 
burg, Schloessmann.     16  S.     M.  0,10. 

3666)  M.  IT Ibrich,  J.  Mentzer,  Knorr  v.  Rosen- 
roth, Apelles  V.  Löwenstern.  Drei  schles. 
Liederdichter.  (=  Unsere  Kirchenlieder- 
dichter N.  17.)    ebda.    16  S.     M.  0,10. 

3667)  H.  A.  Fick,  E.  Neumeister  (1671—1756). 
(=  Unsere  Kirchenliederdichter.  N.16.)  ebda. 
16  S.     M.  0,10. 

3668)  R.  Wölk  an,  M.  Schuffenhauer  S.  J. 
(1625—87).  (=  Festschrift  d.  Ver.  für  Gesch. 
d.  Dtsch.  in  Böhmen  [Prag,  Calve],  S.  178-91.) 

Weltliche  Lyrik: 
Aeltere  Zeit. 

3669)  A.  Goetze,  Zu  Th.  Hoeck:  BGDB.  27, 
8.  1.54-65. 

3670)  M.  H.  Jellinek,  Zu  Th.Hoeck:  ZDPh.34, 
S.  41.3-21. 

3670a)  M.  Opitz,  Teutsche  Poemata,  Abdruck 
d.  Ausg.  V.  1624  mit  d.  Varianten  d.  Einzel- 
drucke u.  d.  späteren  Ausgaben.  Her.  v. 
G.  Witkowski.  (=  NDL.  N.  189-92.)  Halle, 
Niemeyer.     XLVI,  248  S.     M.  2,40. 

3671)  M.  Hippe,  Chr.  Köler,  e.  schles.  Dichter 
d.  17.  .Th.  8ein  Leben  u.  e.  Auswahl  seiner 
dtsch.  Gedichte.  (=  Mitt.  d.  Stadtarchivs 
zu  Breslau  Heft  5.)  Breslau,  Morgenstern. 
VIII,  244  S.     M.  3,00. 

3671a)  H.  Wendt,  E  vergessener  Dichter: 
SchlesZg.  N.  322.     (Oh.  Köler.) 

3672)L.  .Sittenfeid,A.Scultetus:  Osten2,N.9. 

3673)  C.  Bo  r  c  h  I  i  n  g ,  E.  ostf ries.  poeta  laureatus : 
Jb.  d.  Ges.  für  bildende  Kunst  u.  vaterländ. 
Altertümer  in  Emden  14,  S.  113.  (H.  Steren- 
baeh [SturenburgJ.) 


3674)  Agnes  Härder,  Aennchen  v.  Tharau: 
Daheim  38',  N.  16. 

3675)  H.  Dütschke,  P.  Flemings  Recht- 
schreibung: SpiritistR«.  8,  S.  134/8,  171/2. 

3675a)  R.Schneider,  D. Familie P.Flemmings: 
Glückauf  22,  S.  26/8. 

Franendicbtang. 

3676)  E.  Schmidt,  £.  niederdtsch.  Dichterin. 
(=  N.  260,  S.  80/9.)  (Anna  Ovena  Hoyer» 
1584—1655.) 

3676a)  H.  Uhde-Bernays,  Katharina  Regina 
V.  Greifenberg:  AGNM.  N,  3. 

Neuere  Dichtung. 

3677)  P.  Seliger,  B.  H.  Brockes:  Lotae  2,  N.  .39. 

3678)  M.  Batt,  The  treatment  of  nature  in 
(Jerman  litt,  from  (Jünther  to  the  appearence 
of  ({oethes  Werther.    Diss.    Chicago.  112  S. 

3679)  K.  Ende rs,Joh.Ch.(iünther:  AZgB.N  273. 

3680)  O.  Stoessl,  Chr.  Günther:  Wage  5,  N.  4». 

3681)  H.  Groschupp,  1).  Sprache  J.  Ch. 
(lünthers.     Diss.     Leipzig.     98  S. 

3682)  Christian  Günthers  Strophen.  Aus- 
gewählt, eingeleitet  u.  her.  v.  Wilh.  Scholz. 
L.,  Diederichs.  12".  XJXVIII,  182  8.    M.  4,50. 

3683)  E.  Reichel,  Gottscheds  Lyrik :  Gottsched- 
Halle  1,  S.  3-16,  37-50. 

3684)  O.  V.  Greyerz,  A.  v.  Haller  als  Dichter. 
Vortr.    Bern,  Sutermeister.     51  S.    M.  1,00. 

3685)  J.  V.  Widmann,  Hallers  Gedichte: 
NationB.  18,  S.  345/8. 

3686)  R.  Sprenger,  Zu  Gellerts  Till:  ZDU.  16, 
S.  252. 

3687)  F.  Tetzner,  Chr.  Donalitius  v.  Lasdi- 
nehlen:  Roland  1,  S.  l«?9-93,  201/1.  (Vgl. 
auch:  AltprMschr.  39,  S.  108/9.) 

3688)  A.  V.  Muralt,  Krambambuli  u.  sein 
Sänger:  TagB.  1901,  N.  143.  (Koromandei 
=  Ch.  F.  Wedekind.) 

Historischeg  Lied. 

3689)  ({.  Hassebrauk,  D.  bist.  Volksdichtg. 
Braunschweigs:  ZHarzVer.  35,  8.  1-182. 

36S9a)  R.  Wölk  an,  D.polit.  Dichtungen d.  Dtsch. 

in  Böhmen:  DArbeit.  1,  S.  3ö6-401,  794-813. 
3689b)  K.  Steif  f,  Geschichtl.  Lieder  u.  Sprüche 

Württembergs.     Heft  3.     St.,  Kohlhammer. 

160  S.     M.  l,0(\ 

3690)  Th.  Schulze,  Spottgedicht  auf  d.  Grafen 
J.  A.  Schlick  1 1 620) :  NiederlausitzM.T,  S.H6-91. 

3691)  Zum  Jahre  1632  (Lieder  auf  Tilly): 
AnnVCiLauenburg.  7,   S.  38-41. 

3692)  H.  Heerwagen,  E.  bist.  Lied.  z.  Jahre 
1658:  AGNM.  S.  94,7. 

3693)  G.  Türck,  Lateinische  Gedichte  z.  Lobe 
Breslaus:  ZVGSchlesien  36,  S.  101-20.  (Ü. 
Siegismund,  E.  Major,  W.  Clemens,  Cb. 
Scbwartzbach,  G.  Schöbel,  J.  Fechner,  Ü. 
Plorantius,  Fibiger.) 


111,3.     Epos.         111,4.     Drama. 


3694- 371 2a 


111,3 

Epos. 

Chroniken  (S.  Wilhelmi)  N.  3694.  —  Roman:  Amadisromane  N.  3695.  -  J.  M.  Mosclieroch  N.  3696.  —  J.  Chr. 
von  Griramelshansen  N  3697.  —  Ch.  Renter  N  3699  a.  —  Geliert  N.  3700.  —  Epos:  J.  Ch.  Rost  N.  3701.  —  Robinsonaden 
N.  3702.  —  Uebersetznngen  N.  3703.  — 


Chroniken.     (Sielie  auch  N.  3587-3592.) 

3694)  E.  Toeppeii,  D.  Bürgermeisters  S.  Wil- 
helmi Marienburger  Chronik  1696  —  1726. 
Teil  5.  Progr.  Marienburg,  Gymn.  S.  319-72. 

Roman  und  Epos. 

3695)  Amadisromane:  Meyers  Konversations- 
Lexikou  6.  Aufl.  1,  S.  404/5. 

3696)  F.  Li enhard,  Grossgeroldseck:  DHeimat. 
5-,  S.  633-42.     (Moscheroch.) 

3697)  E.  Weitbrecht.  Simplicius  Simpli- 
cissimus,  d.  Jäger  v.  Soest  nach  Hans  Jacob 
('hristoph  v.  Grimmelshausen  für  d  Jugend 
erzählt.  B.,  Neufeld  &Henius.  336  S.M.  5,00. 

3698)  Thüngerthal,  E.  Beitr.  /,.  Würdigung 
d.  Simplicius  Simplicissimus  von  Grimmels- 
hausen. Progr.  Bielefeld, Realschule.  4".  16S. 

3699)  E.  Schmidt,  Simplicissimusfeste  in 
Keuchen.     (=  N.  260,  S.  90-103.) 


3699a)  Chr.  Eeuter,  Schellmuff skys  wahr- 
haftige, kuriose  u.  sehr  gefährliche  Reise- 
beschreibg.  zu  Wasser  u.  zu  Land.  Roman. 
Her.  V.  K.  Pannier.  (=  ÜB.  N.  4343.)  L., 
Reclam.     142  S.     M.  0,20. 

3700)  E.  Kretschmer,  Geliert  als  Roman- 
schriftsteller.    Diss.     Heidelberg.     53  S. 

3701)  G.  Wahl,  J.  Chr.  Rost  (1717—65).  L., 
Hinrichs.     Yll,  181  S.     M.  3,20. 

Robinsonaden  und  Uebersetznngen. 

3702)  M.  üsborn,  D.  Insel  Felsenburg:  NatZg. 
N.  103. 

3703)  E.  Sulger-Gebiug,  E.  Zeugnis  dtsch. 
Dantekentnis  im  17.  Jh. :  StVLG.  2,  S.  412-28. 
(Hs.  in  Wolfenbüttel.) 

3703a)  Joh  Barclay,  Euphormio.  Satir.Roman 
aus  d.  Lateinischen  übers,  v.  G.  Waltz. 
Heidelberg,  Winter.  XVIII,  606  S.  M.  4,00. 
|[G.  Steinhausen:  LCBl.  S.  664.]| 


111,4 

Drama. 


Geschichte  des  Dramas:  17.  Jahrhundert:  W.  Spangenberg  N.  3704;  P.  Spichtig  N.  3704a;  J.  G>  Schottelins 
N.  3705;  A.  Gryphins  N.  3706.  —  18.  Jahrhundert:  J.  Hübner  N.  3708;  J.  Ch.  Rost  N.  3709;  J.  Ch.  Mickl  N.  3710;  Geliert 
N.  3710  a.  —  Jesuiten-  nnd  Schnldrama  (Aachen,  Berlin,  Thann,  Troppau)  CJ.  3711.  —  Ausländische  Dramatiker  in  Deutsch- 
land: Shakespeare  (Bestrafter  Brndermord)  N.  3715;  G.  Lillo  N.  3719;  L.  Holberg  N.  3720.  —  Theatergeschicb  te:  Englische 
Komödianten  N.  3721;  Französische  Komödianten  in  Deutschland  N.  3725.  —  Einzelne  Städte:  Braunschweig  (Karoline  Keuber) 
N,  3726;  Frankfurt  a.  M.  N.  3727;  Lübeck  N.  3728;  München  N.  3728a;  Wernigerode  N.  3728b.  —  Geschichte  der  Oper: 
Allgemeines  N.  3729;  Hamburg  (R.  Keiser,  G.  Ph.  Telemann)  N.  3730.  — 


Geschichte  des  Dramas: 
17.  Jahrhundert. 

3704)  W.  Spangenberg,  Wie  gewunnen,  so 
zerunnen  (Spiel  1613).  Her.  v.  E.Martin: 
JbGLElsass-Lothr.  18,  S.  137-91. 

3704  a)  P.  Spie  htigs  Dreikönigsspiel  v.  Lungern 
vom  J.  1658.  Her.  v.  F.  Heine  mann 
Luzern,  Doleschall.  1901.  XII,  114  S 
M.  1,60. 

3705)  J.  G.  Schottelius,  Friedens  Sieg.  E 
Freudenspiel  1648.  Her.  v.  F.  E.  Kolde 
wey.  (=  NDL.  N.  175.)  Halle,  Niemeyer 
IV,  78  S.  M.  9,60.  ||G.  Ellinger:  DLZ 
23,  S.  860.]  1 

3706)  K.  Neubauer,  Z.  Quellenfrage  v.  A. 
(rryphius  ^Cardenio  u.  Gelinde":  StVLG.  2, 
S.  433-51. 

3707)  A.  Podlaha,  E.  dtsch.  Trauerspiel  aus 
d.  J.  1662.  (=  SBBöhmGesWiss.  8.)  Prag, 
fliYuao.  23  S    M.  0,36.   (Vgl.  Euph.  9,  S.  836.) 


18.  Jahrhundert. 

3708)  H.  Rinn,  J.  Hübner  u.  d.  Christkomödie: 
AZgB.  1900,  N.  5.     (Vgl.  JBL.  1901  III  4  :  6.) 

3709)  G.  Wahl,  J.  Ch.  Rost  (1717—65).  L., 
Hinrichs.     VII,  181  S.     M.  3,20. 

3710)  R  Schmidtmayer,  „E.  lustige Comedie": 
MVGDB.  40,  S.  286-302,  374-93.  (J.  Ch. 
Mickl.) 

3710a)  Th.  Dobmann,  D.  Technik  d.  Gellert- 
schen  Lustspiele.  Progr.  Freiburg  i.  B., 
Oberrealschule.     4".     15  S. 

Jesuiten-  und  Schuldramen. 

3711)  F.  L au c h e r  t ,  Z.  Bibliographie  d.  Jesuiten- 
Dramas  in  Aachen :  ZGV Aachen.  24,  S.  349-53. 

371*2)  A.  Baraii,  E.  vollständiges  Theaterstück 
aus  d.  Zeit  d.  Jesuitengymnasiums  in  Krems. 
(1697.)     Progr.     1901.     42  S. 

3712  a)  G.  Lühr,  24  Jesuitend^ftmen  (J-  Ujtau- 
ischeu  Ordensprov.:  AltprMschr.  38,  S.  1-61. 


8?13-8?84 


tri,  ^     Didaktik. 


99 


8713)  Ch.  W.  Faber,  Schulkomfidien  bei  d, 
Mindnern  IJrttdern  zu  Thann  i.  K.  ( IÖ88— 99j: 
MGESch(}.  11,  N.  4. 

3714)  K.  KnaflitHch,  Einiges  Ober  d.  Mchiiu- 
spieler.  Thätigkeit  d.  Troppauer  Ordensleute: 
ZVdMilhreii.  6,  H.  301-11. 

3715)  E.  Bau  mann,  Ueber  e.  geistl.  Theater- 
Aufführg.  in  Troppau  im  J.  16M8:  Mitt.  d. 
Museal- Ver.  für  Kunst  u.  (icwerbe  2,  N.  2/3. 

Ausländische  Dranuitlker  In  Deutschland. 

3716)  M.  H.  Evims,  „D.  bcHtnifte  Brudermord", 
sein  Verhältnis  zu  iShakespeares  Hamlet. 
Diss.     Bonn.     49  tS.     (1710.) 

8717)  ,D.  bestrafte  Brudermord  oder  Prinz 
Hamlet  aus  Dänemark"  im  Berl.  Theater: 
JbDShG.  38,  S.  342. 

3718)  I).  bestrafte  Brudermord  oder  Prinz 
H.amlet  aus  Dänemark:  BerlTBl.  N.  178,  18.^). 

8719)  A.  V.  Weilen,  D.  „Kaufmann  v.  London" 
auf  dtscb.  u.  französ,  Bühnen.  (=  N.  213, 
S.  220-34.) 

8720)  H.  Jantzen,  G.  A.  Dethardings  Über- 
setzgn.  Holbergscher  Lustspiele  (1741 — 42). 
(=  N.  228,  S.  98-124.) 

Theatergeschichte : 

Englische  und  französische  Komödiant  en  in 
Deutschland. 

8721)  H.  Maas,  D.  Kindertruppen.  E.  Kapitel 
aus  d.  Gesch.  d.  englischen  Theatergesell- 
schaften im  J.  1559—1642.  Diss.  Göttingen. 
1901.     28  K 

3722)  P.  Zimmermann,  Engl.  Komödianten 
in  Braunschweig:  BraunschwMag.  8,  S.  66/8. 

3722a)  id  ,  Engl.  Komödianten  in  Wolfenbüttel. 
(=  N.  23;.  y.  21.V24.)     (Anfang  d.  17.  Jh.) 

8723)  id.,  Engl.  Komödianten  am  Hofe  zu 
Wolfenbüttel :  BraunschwMag.8,  S.  t7-4o,  53/7. 

8724)  C. F.  Meyer,  Engl.  Komödianten  am  Hofe 


d.  Herzogs  Philipp  Julius  v.  Pommern- 
Wolgast:  JbDShGf.  38,  S.  196-211.  (162.1/4.) 
8725)  J.  .F.  0 1  i  V  i  er ,  Les  coni^dienH  fraii^aiii  daiM 
les  cours  d'Allemagne  au  18*  «il-cle.  2.  Herie: 
LaCourroyaledePruBW.  Paris,  I.«cfene.  2008. 

Einielne  Stidte. 

3726)  C.  f^chüddekopf,  Caroline  Neuber  in 
Braunschweig:  JbGVBraunschweig.  1,  .S 
115-48. 

3727)  Elisabeth  Mentzel,  D.  alte  Frankfurter 
Schauspielhaus  u.  seine  Vorgesch.  Frank- 
furt a.  M.,  Ruetten  &  Loening.  204  8.  Mit 
20  Porträts.     M.  2,0(J. 

3728)  C.  Stiehl,  Gesch.  d.  Theater»  in  Lübeck. 
Lübeck,  Borchers.     244  S.     M.  3,.W. 

3728a)  P.  Legband.  Münchener  Bühne  u.  Litt 
im  18   Jh.:  OberbayerA.   f>,  S.  1-2.56. 

3728  b)  E.Jacobs,  Wemigeröder  Theaterzettel: 
ZHarzV.  34,  8.  121/9.  (Theaterzettel  von 
1677—1868.) 

Geschichte  der  Oper. 

3729)  K.  Gende,  Gesch.  d.  Oper.  (=  Spemanns 
Goldenes  Buch  d  Theaters  [B.,  Spemann], 
8.710-41. 

3729a)  N  d'Arienzo,  D.  Entstehung  d.  komi- 
schen Oper.  Uebers.  v.  F.  Lugscheid  er. 
(=  Musikal.  Stud.  Bd.  10.)  L.,  H.  Seemann 
Nachf.     1.57  8.    M.  5,00. 

3730)  W.  Kleefeld,  D.  18.  Jan.  1701  in  d. 
dtsch.  Oper:  VelhKlasMhh.  15«,  S.  128-37. 
(Hamburger  Oper  1678—1738.) 

3730a)    J.  Sittard,    Christof  Bernhard    u.    d. 

Collegium  musicum:  Hamburgische  Konzert- 

u.  Theater-Zg.  7,  S.  1/7. 
3730b)  H.  Leichtentritt,  R.  Keiser  in  seinen 

Opern.    Diss.    Berlin.    1901.    37  8. 
3730c)    C.    Otzenn,    Telemann    als    Opem- 

komponist.         (=    Musikwissenschaftliche 

Studien    N.  1.)      B.,   Ehering.      40.     48  S. 

Mit  Notenbeilagen.    M.  5,00. 


in,5 

Didaktik. 

Kirchliches  Leben:  Allgemeines  (Predigten)  N.  3731.  —  Einielne  PersÖnliehkeitea:  J.  V.  knirm»  V.  tTtt; 
F.  Spe  M.  3733:  J.  Deacer  N.  3734;  J.  LDtVemann  N  37:^5;  U.  PonUnns  N.  :n36:  D.  F..  J«bloniki  N.  8737.  —  Mystik  (A.  SUeetas, 
K.  Beissel;  N.  3738.  —  Pietisten  nnd  Antipietisten:  AUgemeiaes  N.  3739;  lokale  Forschong  (Franken,  !!••••■,  LSb«ck,  Rent- 
lingen,  Warttemberg)  N.  3740;  einzelne  Persönlichkeiten:  N.  L.  Ormf  Zinzendorf  N.  374d,  V.  E.  Löscher  N.  3747.  -  Wissen- 
sohuft liebes  Leben:  Philosophen:  B.  Spiooca  M.  3748;  O.  W.  Ton  Leibnit  N.  3751.  —  Astronomen  nnd  Nkt«rferaek«r 
(J.  Kepler,  0.  von  Onericke,  J.  Chr.  Ruberg)  N  3760.  —  Alobemie  (J.  Knnkel  von  Löweostjern)  N.  376.1.  —  Jaristen:  S.  Pafen- 
dorf  N.  3766.  —  Geographen  nnd  Keisescbilderer  (P.  Kolb,  M.  Sensenins)  N.  3767.  —  Historiker  nnd  Kaltarhisteriker:  F.  O. 
Kiteste  M.  3770;  Ch.  H.  von  Jessen  N.  3771;  Aegidias  Albertinns  N.  ;1772;  J.  O.  Biedermann  N.  3772a.  —  Philologen  (Ck. 
Rennig.  K.  Ziegler,  J.  Knhnan)  N.  3774.  —  Litteraturgesohich te:  Epigrammatiker:  F.  Logsn  N.  3777.  —  S«tirik«r 
(Abrahiira  a  Santa  Clara,  Ch.  L.  Liskow)  N.  3778.  —  Didaktische  Dichtnng  des  18.  Jahrhunderts:  A.  Ton  Haller  K.  S781.  — 
Anfkl&rnng:  Allgemeines  N.  8788;  J.  Chr.  QotUohed  N.  3790;  J.  J.  Bodmer  N.  3802.  — 


Kirchliches  Leben:   (Siehe  auch  N.  3629-3636.) 
Predigten. 

3731)    W.    Rudeck,    Predigten.      (=    N.  57, 

S.  216-.') I.)    (17.  ,Th.) 
8732)    H.     Schmell,    Plattdtsch.    Predigten: 

Niedersachsen  7,  S.  172/3. 


Einzelne  PersSnlichkeiten. 

8732)  J.  Brügel,  J.  V.  Andreae.   (—  N.  3363a, 

S.  253-64.) 
3738)     F.    Binder,     F.   Spe:     HPBll.    129, 

S.  385,8. 
8734)  R.  Wolkan,  J.  Deucer:  ADB.  47,  S.  667/8. 
(Evang.  Geistl.  d.  17.  Jh.) 


Jahresbericht«  ffir  nenere  denisohe  Litteratnrgesohioht«.    XIIL 


12 


90 


in,  5.    Didaktik. 


3735-3774 


3735)  W.  Dilthey,  J.  Lütkemann:  RPTh.  11, 

S.  681/2.     (t  1655.) 
3735a)  H.  Lütkemann,  J.  Lütkemann.     Sein 
Leben  u.  Wirken.     2.  Aufl.     Braunschweig, 
Wollermann.     VII,  189  S.     M.  2,00. 

3736)  F.  Tetzner,  M.  Pontanus  v.  Stolp: 
Roland  1,  8.  381/4.  (Evangel.  Pfarrer 
Pommerns,     f  1654,) 

3737)  H.  Dalton,  D.  E.  Jablonski.  E.  preuss. 
Hofpredigergestalt  in  Berlin  vor  200  J. 
B.,  Warneck.     XV,  495.  S.    M.  6,00. 

Mystik. 

3738)  R.  Kralik,  Angelus  Silesius  u.  d.  christl. 
Mystik.  Hamm,  Breer  &  Thiemann.  32  S. 
M.  0,50. 

3738a)  V.  Hantzsch,    K.  Beissel:    ADB.    46, 

S.  341/4.    (geb.  1690.) 

Pietismus: 
Allgemeines  und  Lokaiforsehnng. 

3739)  E.  Troeltsch,  D.  Anfänge  d.  Pietismus. 
(=  N.  3363  a,  S.  353-76.) 

3739a)  G.  Lasson,  Was  hat  die  Reformations- 
kirche d.  Pietismus  u.  d.  Aufklärung  zu 
danken.  (=  Aus:  Der  Gang  d.  Kirche.) 
TVortrr.  B.,  Schriften  Vertriebsanstalt.  IV, 
134  S.     M.  1,50. 

3740)  Th.  Kolde,  Z.  Gesch.  d.  Pietismus  in 
Franken:  BBKG.  8,  S.  266-83. 

3741)  W.  M.  Becker,  Aus  d.  Anfängen  d.  pietist. 
Beweg,  in  Hessen:  BHessKG.  1,  S.  271/5. 

3742)  Th.  Schulze,  D.  Anfänge  d.  Pietismus 
in  Lübeck:  MVLübeckG.  S.  68-96,  99-113. 

3743)  Th.  Schön,  D.  Chiliasmus,  Pietismus  u. 
Separatismus  in  d.  Reichsstadt  Reutlingen: 
ReutlingerGBll.  11,  N.  5/6. 

3744)  Ch.  Kolb,  D.  Anfänge  d.  Pietismus  u. 
Separatismus  in  Württemb.  St.,  Kohl- 
hammer. III,  218  S.  M.  2,00.  (Aus: 
Württemb Vjhh.)  |  [G.  B  o  s  s  e  r  t :  ThLZ.  27, 
S.  620/3. Jl 

Einzelne  Persönlichkeiten. 


3745)  H.  Bauer,  Zinzendorfs  Stellung  im 
geistigen  Leben  d.  18.  Jh.:  Reich  Christi  1, 
S.  266-82. 

3746)  G.  Reichel,  Zinzendorf  u.  seine  pietist. 
Gegner:  ZKG.  23,  S.  549-92. 

3747)  Gg.  Müller,  V.  E.  Löscher,  orthodoxer 
Lutheraner  u.  Antipietist:  RPTh.  11,  S.  593/8. 

Wissenschaftliches  Leben:  (S.  auch  N. 3637-40.) 
Philosophen.  < 

3748)  A.  Riehl,  V.  Heraklit  zu  Spinoza:  Zu- 
kunft 30,  S.  508-21. 

3749)  St.  V.  Dunin-Borkowski:  Leben  u. 
Lehre  v.  B.  de  Spinoza:  StML.  62,  S.  121-33. 

3750)  F.  Jodl,  Z.  Interpretation  Spinozas. 
(=  N.  232  a,  S.  342-50.) 

3751)  J.  Bach,  G.  W.  Leibniz:  Staatslexikon  3, 
S.  1090/9. 

3752)  R,  Eucken,  G.W.  Leibniz:  RPTh.  11, 
S.  353-60. 

3753)  K.  Fischer,  G.  W.  Leibniz.  4.  Aufl. 
(=  id.,  Gesch.  d.  neueren  Philos.  Bd.  3.) 
Heidelberg,  Winter.  XIII,  728  S.    M.  18,00. 

3754)  H.  Graeren,  Leibnizens  Grabstätte: 
HannovGBll.  5,  S.  375-84,  568-71. 


3755)  R.  Kos  er.  Über  e.  Samml.  v.  Leibniz-Hss. 
im  Staatsarchiv  zu  Hannover.  B.,  Reimer. 
4».    24  S.    M.  1,00.    (Aus:  SBAkBerlin.) 

3756)  J.T.  Merz,  Leibniz.  London,  Blackwood. 
224  S. 

3757)  F.  Rintelen,  Leibnizens  Beziehungen 
z.  Scholastik:  AGPh.  16,  S.  157-88,  307-33. 

3758)  Mitteilung  über  d.  Briefwechsel  zwischen 
Leibniz  u.  dem  Vizekanzler  Avemann : 
Jb.  d.  Ges.  für  bildende  Kunst  u.  vaterländ. 
Altertümer  in  Emden  14,  S.  495/8. 

3759)  Z.  Gesch.  d.  Theodicee :  HPBU.  35,  S.  189-98. 

Astronomen  u.  Naturforscher. 

3760)  A.  Schlossar,  J.  Kepler  u.  sein  erster 
Kalender:  WienZg.  1901,  N.  52. 

3761)  W.  Schütte,  O.  v.  Guericke:  VossZgB. 
N.  46. 

3762)  J.  Wahner,  E.  oberschles.  Faust:  Ober- 
schlesien 1,  N.  7.   (J.  Ch.  Ruberg,  Geologe.) 

3762a)  E.  Zwier,  Aus  d.  Anfangszeit  d.  ober- 
schles. Steinkohlenbergbaues  u.  J.  Ch. 
Ruberg:  ib.  N.  10. 

AI  Chemie. 

3763)  Speier,  Aus  alchemist.  Vergangenheit: 
Medizinische  Rundschau  S.  1238,  1249. 

3763a)  F.  Struntz,  Wie  e.  gelehrte  , Leiden- 
schaft" wurde:  Zeitgeist  N.  29. 

3764)  id.,  E.  Beitr.  z.  Gesch.  d. alchemist.  Poesie: 
Natur  u.  Offenbarung  48,  S.  228/9. 

3765)  id.,  Johann  Kunkel  v.  Löwenstjem: 
MhhComeniusGes.  11,  S.  102-28. 

Juristen. 

3766)  S.  Pufendorf:  Unsere  Heimat  2,  S.  138-41, 
149-51. 

Geographen  und  Reiseschilderer. 

3767)  M.  Grosse,  D.  beiden  Afrikaforscher 
J.  E.  Hebenstreit  u.  Ch.  G.  Ludwig.  Diss. 
Leipzig.    87  S. 

3768)  G.  Mairoser,  Gesch.  d.  Expedition 
P.  Kolbs  nach  d.  Kap  d.  Hoffnung.  1705. 
Seine  kleineren  schriftstellerischen  Arbeiten. 
Nürnberg,  Koch.     82  S.     M.  3,00. 

3769)  F.  Mühlau,  M.  Sensenius  Reise  in  d. 
heilige  Land.  Kiel,  Lipsius  &  Tischer. 
35  S.     M.  1,00. 

Historiker  und  Kulturhistoriker. 

3770)  R.  Schmidt,  F.  G.  Elteste,  d.  erste  Ge- 
schichtsschreiber Zörbigs  (1684—1751):  Neue 
Mitt.  aus  d.  Gebiete  hist.-antiquar.  Forschgn. 
21,  S.  154-68. 

3771)  F.  Tetzner,  Chr.  H.  v.  Jessen,  Kultur- 
hist.     t  1717:  Roland  1,  S.  96/8,  106-11. 

3772)  G.  Himmler,  Z.  Sprache  d.  Aegidius 
Albertinus.  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Münchener 
Litteratur-  u.  Drucksprache  am  Beginne  d. 
17.    Jh.     Tl.    1.    Progr.     München.      48  S. 

3773)  F.  Hüttner,  Neue  Daten  zu  d.  Leben 
d.  Genealogen  Joh.  Gottfried  Biedermann: 
AH VUnterf ranken.  43,  S.  254/6. 

Philologen. 

3774)  F.  Tetzner,  Ch.  Hennig:  ZHVNieder- 
sachsen.  N.  2.  (Sammler  der  wendischen 
Sprache  der  Drawehner.    f  1719.) 


3775-3804 


m,  5,     Didaktik. 


91 


3775)  E.  Reichel,  K.  Ziegler:  Gottached- 
Halle  1,  S.  56/8.  (Vf.  eines  Buches  .Von 
d.  Madrigalen"   1685.) 

3776)  K.  Münnich,  J.  Kuhnuu.  Di«».  Berlin. 
37  S.     (Philologe  u.  Komponist.) 


Lltteratiirgeschichte:    (8.  auch  N.  3641-3652.) 

Epigrainnintiker. 

8777)  W.  HcUHchkel,  Untersuchgn.  über 
Hanilers  u.  Lessings  Bearbeitung  v.  Sinn- 
gedichten Logaus.    L.,  Fock.   70  S.   M.  1,20. 

Satiriker. 

3778)  W.  Bor^e,  Abraham  a  Santa  Claras 
Predigt:  KonsMüchr.,  S.  351/5. 

3779)  H.  Landsberg,  Chr.  Ludw.  Liscow: 
TagB.  1901,  N.   173. 

3780)  F.  Herrmann,  Zwei  satir.  Psalmen  aus 
d.  30  j.  Krieg:  QuBllHVHessen.  3,  S.  280/1. 


Didaktische  Dichtung: 
A.  Ton  Haller.     (Siehe  auch  N.  8684-3685.) 

3781)  L.  Asher,  A.  v.  Hallers  Bedeut.  in  d. 
Biologie  d.  Gegenw. :  Bunds.  N.  3. 

3782)  H.Jenny,  Haller  als  Philosoph.  Basel, 
Reich.     IV,  107  S.     M.  2,00. 

3783)  H.  Kronecker,  Haller  redivivus.  Bern, 
Wyss.  26  S.  M.  0,80.  (Aus  Mitt.  d.  natur- 
forsch. Ges.  V.  Bern.) 

3784)  P.  Rona,  Albr.  flaller  u.  d.  mod.  Biologie: 

/eitWienZg.    Ji.  Nov. 

3785)  E.  Schmidt,  A.  v.  Haller.  (=  N.  260, 
S.  104-11.) 

3786)  G.  Tobler,  A.  V.  Haller:  Fürs  Schweizer 
Haus  1,  N.  25,  30/2. 

3787)  A.  V.  Haller,  Die  Alpen.  Mit  e.  Beilage 
u.  Kupfern.  Dem  Andenken  Hallers  ge- 
widmet V.  Karl  Geiser.  Bern,  Francke. 
■i «.    40  S.    Mit  Abbild.    M.  8,00. 


Aufkllrnngt 
Allgemeines. 

8788)  L.  Weber,  D.  Litt.  d.  Aufklärung.    (■■ 

N.  78,  S.  384-90.) 
1789)   J.  V.  Hurst,    History   of   Rationalism. 
New  York,    Eaton    &    Älainn.      IX,  «"H    S. 
St.  3/6. 

J.  Ch.  Gottsched. 

3790)  E.  Kroker,    (lOttscheds  Austritt  min  d. 

Dtsch.  Ges.:  Mitt.  d.  dtsch.  Ges.  för  vaterländ. 

Gesch.  u.  Sprache  Leipzig  IX,  2,  S.  l-,')8. 
8791)  E.  Reichel,  Gottsched  d.  Deutsche.  B., 
Gottsched -Verlag.     4».    115    S.     M.    12,00. 

|[F.  Muncker:  DLZ.  23,  S.  2656/7.l| 
3791a)  id.,  Vorstudien z  Faustatil:  Geg.  61,  N.  5. 

3792)  id.,  Gottsched  und  die  Franzosen: 
NorddAZgB.  N.  84. 

3793)  id.,  Gottscheds  Nichte:  DR.  4,  8.  244/9. 

3794)  R.  Schlösser,  Gottsched -Schriften: 
BayreuthBll.  25,  S.  68-74. 

3795)  L.  Schönhoff,  Gottsched-Beweg.:  Tag 
N.  63. 

3796)  H.  Sittenberger,  (iottsched  redivivus: 
NFPr.  N.  13311. 

8797)  Gottsched  u.  d  dtsch.  Sprache:  Heimdall6, 
S.  116/7. 

3798)  E.  Reichel,  Kl.  Gottsched-Wörterbuch. 
B.,  Gottsched- Verlag.    XIII,  94  S.    M.  5,00. 

3799)  id.,  Zugaben  z.  Gottsched -Wörterbuch: 
ZDWF.  3,  S.  337-46. 

8800)  id.,  J.  Chr.  Gottsched,  Ges.  Schriften. 
Bd.  1.  Die  vernünftigen  Tadlerinnen.  Bd.  1. 
B.,    Gottsched-Verlag.     (Nicht  im  Handel.) 

3801)  E.Otto,  Frau  Gottsched  über  Erziehung, 
Frauenberuf  u.  Frauenbildung:  ZDKG.  9, 
N.  3. 

J.  J.  Bodnier. 

3802)  .1..I.  Btuhiicr.  (JßL.  IIMJI  5  HI:  131.)  (A. 
Brandl:  ASNS.  108,  S.  182/4;  B.  Seuffert: 
GGA.  164,  N.  l.]| 

3803)  L.  P.  Betz,  Bodmer  u.  d.  franz.  Litt. 
(=  N.  22,  S.  159-213.) 

3804)  D.  alte  Bodmer:   NWTBl.  1901,  N.  297a 


12* 


92 


IV,  1  a.    Litteraturgeschichte. 


380Ö-3824 


IV.  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis 

zur  Gegenwart. 


IV,1 

Allgemeines, 
a)  Litteraturgeschichte. 

Allgemeines  (Akademieplan)  N.  3805.  —  Gesamtdarstellungen  N.  3813.  —  Aeltere  Litteratnr  (Friedjioh  der 
Grosse)  N.  3826.  —  Litteratar  der  Gegenwart:  Allgemeines  N.  3833;  Gesamtdarstellungen  N.  3837;  Essay sararolnngen  N.  3845. 
—  Moderne  Litteratnrbewegnng  (Realismus,  Mystizismus,  Is'euromantik)  N.  3849.  —  Litterathistorilcer  und  Verleger  (G.  Brandes) 
N.  3858.  —  Katholische  Dichtung  N.  3862.  —  Einzelne  Stoffe:  (Landleben,  Geistliche,  Studentin,  Napoleon  in  der  Dichtung) 
N.  3866.  —  Anthologien  N  3869.  —  Lokale  Litteraturgeschichte:  Böhmerwald  N.  3886;  Bosnien  N.  3887;  Dresden  N  3888; 
Elsass  N.  3889;  Eutin  N.  3893;  Hamburg  N.  3894;  Hessen  N.  3895;  Lippe-Detmold  N.  3896:  Oesterreich  N.  3898;  Eheinland 
N.  3903;  Schlesien  N.  3905;  Schwaben  N.  3906;  Schweiz  N.  3907;  Siebenbürgen  N.  3908;  Weimar  N.  3909;  Westfalen  N.  3912; 
Wien  N.  3913.  —  Dialektdichtung  (Niederdeutscbland,  Schlesien)  N.  3917.  —  Stammbücher  (J.  H.  Soermans,  H.  W.  Lawätz, 
P.  Hiller)  N.  3921.  — 


Allgemeines.    (Siehe  auch  N.  14-23.) 

3805)  Th.  Achelis,  D.  Hauptströmgn.  in  d. 
dtsch.  lätt.  d.  19.  Jh.:  Wissen  für  Alle  2, 
N.  1. 

3806)  T.  de  Wyzewa,  L'evoliition  hist.  dans 
la  litt,  allemande:  RDM.  9,  8.  934-45. 

3807)  The  time-spirit  of  19*'' Century:  Edinburgh 
Review  194,  8. 92-1 3 1 .  (Mit  Berücksichtigung 
d.  Werke  v.  A  J.  Balfour,  L.  Stephen,  A. 
Harnack,  Lord  Acten,  E    Caird.) 

3808)  H.  Fischer,  D.  Neuhumanismus  in  d. 
dtsch.  Litteratur.  Rektoratsrede.  Tübingen, 
Laupp.  31  S.  M.  0,60.  ][R.  F.  Arnold: 
ZOG  53,  S.  511/2.]| 

3808a)  R.  Weitprecht,  D.  Protestantismus  in 
d.  dtsch.  Dichtg.  d.  19.  Jh.  (=  C.  Werks- 
hagen, D.  Protestantismus  am  Ende  d. 
19.  Jh.  Bd.  2  [B.,  Verlag  Wartburg.  4». 
650  S.  Mit  Tafeln  u.  Abbild.  M.  25,00], 
S.  785-804.) 

3809)  P.  Heyse,  lieber  e.  Akademie  für  dtsch. 
Litteratur:  NatZg.  N.  160. 

3810)  0.  V.  Lei xn er,  Z.  Gesch.  d,  Akademie- 
plans: TglRsB,  N  43,  44. 

3811)  F.  V.  d.  Leyen,  E.  dtsch.  Akademie: 
AZgB.  N.  87. 

3812)  D.  dtsch.  Dichter- Gedächtnis-Stiftung: 
ZDU.  16,  S.  440/4. 

Oesanitdarstellungren.     (Siehe  auch  N.  24-38.) 

3813)  A.  Bartels,  Gesch.  d.  dtsch.  Litteratur. 
Bd.  2:  D.  19.  Jh.  L.,  Avenarius.  VII,  850  S. 
M.  5,00. 

3814)  K.  Barthel,   D.  dtsch.  Nationallitt.  d. 


Neuzeit.  10.  Aufl.  Neu bearb.  v.M.  Vorberg. 
Vollendet  V.  G.Burkhar dt.  Lfg.  7.  Güters- 
loh, Bertelsmann.    VII,  S.  961-1144.   M.  1,50. 

3815)  C.  Busse,  Gesch.  d.  dtsch.  Dichtg.  im 
19.  Jh.  (=  D.  dtsch.  Jahrh.  Her.  v.  G. 
Stockhausen,  Bd.  1.)  B.,  Schneider. 
VII,  162  S.  M.  3,00.  |[A.  Sauer:  Euph.  9, 
S.  234.1 1 

3816)  F.  Avenarius,  Nationaler  Standpunkt 
u.  Litt.:  Kw.  15•^  S.  83/5.    (Gegen  C.  Busse.) 

3818)  R.  V.  Gott  seh  all.  D.  dtsch.  Nationallitt, 
d  19.  Jh.  7.  Aufl.  4  Bde.  Breslau,  Trewendt. 
XV,  673  S  ;  666  S.;  704  S.;  839  S.    M.  30,00. 

3819)  P  Heinz e,  Gesch.  d.  dtsch.  Litt.  v. 
Goethes  Tod  bis  z.  Gegen w.  Mit  Einleit. 
über  d.  dtsch.  Litt.  v.  J «00— 1832.  2.  Aufl. 
L.,  Berger.  VIII,  545  S.  Mit  16  Bildern. 
M.  7,00. 

3820)  F.  Kirchner,  D.  dtsch.  Nationallitt.  d. 
19.  Jh.  2  Aufl.  Ergänzt  v.  L.  Bräutigam. 
Kassel,  Weiss.     VIII,  736  S.     M.  8,00. 

3821)  S.  Lublinski,  Litt.  u.  Ges.  im  19.  Jh. 
(.TBL.  1899  IV  la:  3;  1900  IV  la:  13.)  |[F. 
V.  Gppeln-Bronikowski:  Ges.  3,  S.  72/4; 
K.  Zeiss:  Euph.  9,  S.  185/9.]| 

3822)  R.  M.  Meyer,  Grundriss  d.  neueren  dtsch. 
Litteraturgesch.  B.,  Bondi.  XV,  258  S. 
M.  6,00.  |[0.  Ladendorf:  NJbbKlAltGL. 
9,  S.  439-41;  W.  Haynel:  LE.  4,  S.  1508/9; 
J.  Scholte-Nollen:  MLN.  17,  N.  6;  LCBl. 
S.  1117/8.]| 

3823)  M.  Meyerfeld,  Goedecke  up  to  date: 
NZürcherZg.  N.  59.     (R.  M.  Meyer.) 

3824)  Ad.  Stern,  D.  dtsch.  Nationallitt.  v. 
Goethes  Tode  bis  z.  Gegenw.  (JBL.  1900 
IV  la:  12.)    |[W.  Haynel:  LE.  4,  S.  785/6.]| 


8886.8M4 


rV,  1  H.     Litteratiirgeschichtc. 


98 


8825)  C.  Weitbrecht,  Dtsch.  LitteraturgcHcli. 
d.  19.  Jh.  2  Bde.  (=  Samml.  GöHclieii 
N.  134/5.)  L.,  Göschen.  1901.  144,  17'2  S. 
k  M.  0,80.  IfTh.  (Jeiger:  ZBRW.  2i), 
8.  231/2;  W.  Haynel:  LE.  4,  S.  78.^)/6;  F. 
Kuntze:  ZGymn.  56,  S.  137/9;  ALBl.  11, 
8.  79-80.11 

Aeltere  Litteratiir. 

JIS2H)  Friedrich  d.  GroHSC,  De  lu  littdraturc 
allcmunde  (1780).  2.  Aufl.  nebst  Chr.  W. 
V.  Dohms  dtscli.  Uebersetzg.  Her.  v.  L. 
.Geiger.  f=  DLD.  N.  16.)  B.,  B  Bebra 
Verlag.     LX,  81  S.     M.  1,.^)0. 

8827)  (Jegenschriften  gegen  Friedr.  d.  (Jroasen, 
,l)e  la  litt.  uUeuiaiide."  Heft  1:  .1.  Moser, 
Ueber  d.  dtsch.  Sprache  u.  Litt.  (1781). 
Her.  V.  C.  Schüddekopf.  (=  DLD.  N.  122.) 
B.,  Behr.     XXVH,  31  S.     M.  0,80. 

3828)  P.  Ssvmank,  Friedr.  d.  Gr.  u.  d.  dtsch. 
Schrifttum:  ZDU.  16,  S.  324-54. 

3829)  F.  Pomezny,  Grazie  u.  Grazien  in  d. 
dtsch.  Litt.  d.  18.  Jh.  (JBL  1900  IV 
la:  2.)  !f().  Harnack:  LBlGRPh.23,  S.  64/5; 
M.  Dessoir:  Euph.  9,  S.  748/9.11 

3830)  E.  liberaler  Katholik  d.  18.  Jh.  über 
kath.  Fragen.  Rede  v.  Eulog.  Schneider 
1789  über  d.  Rückständigkeit  d.  Katholizis- 
mus auf  d.  Gebiete  d.  schönen  Litt,  nebst 
ausgew.  Gedichten  desselben.  Her.  v.  A. 
G loste.     L.,   Sängewald.     47  S.     M.  0,80. 

3831)  G.  Gugitz.  D.  Wiener  Stubenmädchen- 
litt. V.  1781:   ZBücherfreunde.  5^  S.  137-50. 

3831a)  A.  Ludin,  D.  schweizerische  Almanach 
,  Alpenrosen"  u.  seine  Vorgänger  (1780-1830). 
Diss.     Zürich.     192  S. 

3832)  G.  Witkowski,  E.  unbekannte  Reliquie 
d.  Berliner  Litteraturkriegesv.  1803:  VossZgB. 
N.  50. 

Litteratnr  der  Gegenwart: 

Allgemeines. 

3833)  B.  Melden,  70  Jahre  nach  Goethes  Tod: 
FrBlw.  N.  80. 

3834)  R.  Jaff^,  D.  silbernen  Khissiker: 
NHarabZg.  N.  108. 

3835)  H.  Landsberg,  D.  Litt.  d.  Gegenw. : 
RheinWestfälZg.  N  262,  387. 

3S36)  A.  Hausrath,  D.  alte  Schule  in  d.  neuen 
Litt:  AZgB.  N.  278. 

Gesamtdarstellungen. 

3837)  A.  Bartels,  D.  dtsch.  Dichtg.  d.  (iegenw. 
(JBL.  1900  IV  la:6.)  |[Ch.  Gaehde: 
LBlCmPh.  23,  S.  248-51.11 

3838)  L.  Bräutigam,  Uebersicht  über  d.  neuere 
dtsch.  Litt.  1880—1900.  Kassel,  Weiss.  73  S. 
M.  1.00. 

3839)  A.  V.  H  an  st  ein,  D.  jüngste  Deutsch- 
land. Zwei  Jahrzehnte  miterlebter  Litteratur- 
gesch.  Buchschmuck  v.  E.  Büchner.  L., 
Voigtländer.  1901.  XVI,  375  8.  Mit  113 
Bildnissen.  M.  6,50.  |[H.  H.  Frey:  Internat- 
LB.  9,  8.  189,  197;  F.  Mehring:  NZSt.  20, 
8.  414/5.11 

3840)  J.  Gyr,  D.  jüngste  Deutschland:  SchwRs. 
3,  8.  1-25. 

3S41)  K.  Lamprecht,  Z.  jüngsten  dtsch.  Ver- 
gangenheit. Bd.  1.  («=  id.,  Dtsch.  Gesch.: 
Ergänzungsbd.    1.)       B.,    Gaertner,        1901. 


XXIII,  471  8.  M.  6,(J0.  |(K.  Breynig: 
Euph.  9,  8.  500/9;  A.  fJold:  BUHftch.  19, 
8,192/4;  E.  Külpe:  BaltMschr.  54,  8. 266/8; 
K.  Lory:  Umschau  6,  N.  131;  F.  Lien- 
hard:  LE  4,  8.  9.59-64;  HaHhagen: 
D8timmen.  4,  8.  134/6;  id.:  AkBll.  16, 
8.  397-400.11 

3842)  A.  Möller-Bruck,  D.  mod.  LiU.  in 
Gruppen-  u.  Einzeldarstellgn.  Bd.  7/8.  B., 
Schuster  &  Löffler.  1901.  74,  56  8. 
k  M.  0,50.     IfH.  Maync:  LE.  4,  8.  I002/3.1| 

3843)  id.,  Dasselbe.  Bd.  9-11.  ebda.  74,  61, 
46  8.  k  M.  0,.50.  (Enthält:  Stilismu«,  du 
junge  Wien,  d.  neue  Humor,  Vari<5t^til.) 

8844)  L.  Weber,  D.  dtsch.  Litt.  v.  1848-70. 
(=  N.  78,  8.  503/9.) 

Essaysamniliingen :  (8iehe  auch  N.  212-268a.) 

3845)  M.  G.  Conrad,  Von  E.  Zola  bis  Gerh. 
Hauptmann.  Erinnergn.  z.  Geschichte  d. 
Moderne.  L.,  H.  Seemann.  1.54  8.  M.  2,.50. 
|[K.  Fuchs:  LCBl.  8.  .376/8;  Selbstanz.: 
Zukunft  30,  S.  330.1! 

3846)  E.  Wolff,  Zwölf  Jahre  im  litt.  Kampf. 
Studien  u.  Kritiken  z.  Litt.  d.  Gegenw,  Olden- 
burg, Schulze.  1901.  XII,  552  8.  M.  7,(0. 
IfLCBl.  8.  202.1] 

3848)  A.  Mager,  Mod.  dtsch.  Dichter.  2,  Aufl. 
Wien,  Pichler.  VIT,  334  8.  M.  4,00.  |[H. 
Schachner:  ZOG.  53,  S.  748-51.1| 

Moderne  Litteraturbewegung.    (Siehe  auch 

N.  561-598.) 

3849)  J.  Schlaf ,  D.  Anfänge  d.  neuen  Litteratur- 
beweg. :  Zeitgeist  N.  25,  28,  31. 

3850)  R.  V.Kral ik:  D.  mod. Kunst-  u. Litteratur- 
beweg.:  LittWarte,  7,  8.  38.5-94. 

3851)  Eremita  (G.  Lasson),  D.  mod.  Richtung 
u.  d.  Kunst.  B.,  Runge.  1901.  IV,  267  8. 
M.  3,0<».     |[LCB1.  8  1023/4.]l 

3852)  H.  K.  Strobl,  D.  Weltanschauung  d. 
Moderne.  L.,H.  Seemann  Nachf.  .508.  M.  1,00. 

3853)  G .  P  <5 1  i  s  8  i  e  r ,  Le  mou  vement  li  tt .  contemp.: 
Paris,  Hachette.  1901.  VII,  303  8.  Fr.  .3,50. 
|[M.  Koch:  LCBl.  8.  165/6.1] 

3854)  The  present  literary  deluge:  Ath.  N.  391 1. 

3855)  P.  Paulseu,  D.  neueste  Realismus  (= 
N.  78,  8.  510-24.) 

385«)  Henriette  Roland-Holnt,  D.  Mysti- 
zismus in  d.  mod.  Litt.:  NZ^t.  20>,  8.  389-96, 
437-40. 

3857)  D.  Neu-Romantik:  InternatLB.  9,  N.  11. 

Lltterarhistoriker  and  Verleger. 

3858)  D.  Lltterarhistoriker  d.  Modernen:  KVZg*. 
N.  4.     (Vgl.  auch  LittWarte.  3,  8.  648/9.) 

3859)  R  M.  Meyer,  G.  Brandes:  NationB.  ig, 
8.618/9,656.  (Hierzu  G.  Brandes:  ib.  8. 656.) 

3860)  G.  Brandes:  WeserZg.  N.  19841. 

3861)  J.  Schlaf ,  D.  Verleger  d.  neuen  Richtg.: 
ML.  71,  S.  153/4. 

Katholische  Dichtung. 

8862)  Geistige  Strömgn.  im  Katholizismus. 
Von  e.  Katholiken:  Gren/.b.  2,  8.  127-36, 
185-95. 

3862)  L.  v.Heemstede,  Neuere  kath.  Dichtung: 
LRs.  23,  S.  106/7,  137-42,  264-70. 

3864)  A.  Pöllmann,  Kreuz-  u  Queraüge  durch 
d.     neuere     kath.     Dichtung:     HPBll.   127, 


94 


IV,  1.    Litteraturgeschichte. 


3865-3908 


S.   114-28,    576/9,    629-46,    746-56,    805-22, 
823-35. 
3865)    A.   P  ö  1 1  m  a  n  n  ,     Kath.    Landschafts- 
dichtung:  ib.  128,  S.  113-29,  410-23,  853-66. 

Einzelne  Stoffe:     (Siehe  auch  1,  9.) 

386ß)  M.  E.  Belpaire,  Het  landleven  in  de 
letterkunde  d.  XIX.  eew.  Antwerpen,  Neder- 
landsche  boekhandel.     233  S.     Fr.  3,00. 

3866a)  W.  Wolff,  D.  Geistliche  in  d.  mod. 
Litt.:  LE.  4,  S.  77-84,  155-62. 

3867)  A.  L.  Jellinek,  D.  Studentin  in  d. 
mod.  Dichtg.:  NFPr.  N.  13608. 

3868)  P.  Holzhausen,  Napoleons  Tod  im  Spiegel 
d.  zeitgenöss.  Presse  u.  Dichtg.  Frankfurt 
a.  M.,  Diesterweg.    VIII,  119  S.     M.  3,00. 

Anthologien.     (Siehe  auch  N.  4567-4589.) 

3869)  A.  Bartels,  Aus  tiefster  Seele.  E.  Blüten- 
lese d.  dtsch.  Lyrik  v.  Klopstock  bis  zur 
Gegenw.  Mit  34  Dichterbildnissen  v.  E. 
Wagner.  3.  verm.  u.  verb.  Aufl.  Lahr,  M. 
Schauenburg.     VIII,  376  S.     M.  4,00. 

3870)  P.  Bodeusch,  Perlen  dtsch.  Lyrik.  E. 
auserlesene  Samml.  neuer  lyr.  Gedichte. 
Nebst  e.  Anh. :  Aus  fremden  Zungen.  2.  Aufl. 
Langensalza,  Schulbuchhandlg.  IIT.  372  S. 
M.  4,00. 

3871)  F.  Dittmar  u.  F.  Leber,  Neues  Dichter- 
album. 3.  Aufl.  B.,  Nahmmacher.  VII, 
227  S.     M.  3,00. 

3872)  G.  L.  Kattentidt  u.  F.  Scharffetter, 
Aus  d.  Keiches  Ostmark.  Ein  ost-  u.  west- 
preuss.  Dichterbuch.  Insterburg,  Roddewig. 
J68  S.     Mit  1  Bildnis.     M.  2,00. 

3873)  J.  Pawlecki,  Dichterstimmen  aus  d. 
dtsch.  Lehrerwelt.  4.  Aufl.  L.,  Hofmann. 
XV,  423  S.     M.  4,00. 

3874)  G.  Scherer,  Dtsch.  Dichterwald. 
Lyrische  Anthologie.  Mit  J52  Medaillon- 
Porträts  u.  32  Vollbildern  v.  A.  Böcklin,  F. 
V.  Defregger,  W.  v.  Kaulbach  u.  a.  18.  Aufl. 
Jubil.-Ausg.  St.,  Dtsch.  Verl.-Anst.  VIII, 
562  S.    M.  7,00. 

3875)  K.  Warmuth,  Dresdner  Dichterbuch: 
Dichtungen  v.  Ferd.  Avenarius,  G.  Frhr. 
V.  Ompteda,  Wilh.  v.  Polenz,  Ad.  Stern  u.  a. 
Dresden,  W.  Baensch.     X,  234  S.     M.  4,00. 

3876)  Fr.  Wischer,  Aus  d.  plattdeutschen 
Dichterwald.  Eine  Anthologie  d.  besten 
plattdeutschen  Dichtgn.  Kiel,  Cordes.  VI, 
241  S.    M.  2,00. 

3877)  Musen- Almanach  d.  kath.  Studentenschaft 
Deutschlands.  1902.  Red.  L.  Krapp. 
München,  Abt.     184  S.     M.  2,00. 

3878)  Musenalmanach  d.  Hochschüler  Münchens. 
1901.  Her.  v.  H.  Holzschuher.  L.,  H. 
Seemann  Nachf.     VII,  105  S.     M.  2,50. 

3879)  D.  elf  Scharfrichter  (E.  Musenalmanach). 
München,  Scharf richter -Verl.  16°.  41  S. 
Mit  farbigen  Abbild.     M.  0,50. 

3880)  Musenklänge  aus  d.  Karlsruher  Künstler- 
bund. L.,  Voigtländer.  46  S.  Mit  Abbild. 
M.  0,80. 

3881)  H.  Zuschneid,  Echter  dtsch.  Humor. 
Gedichte  u.  Prosastücke.  Offenburg,  Zu- 
schneid.    X,  144  S.     M.  2,00. 

3882)  Stefanie  Tyrka-Gebell,  Silhouetten. 
Eine  Samml.  aus  realist.  Romanen  d.  Früh- 
moderne u.  Moderne.  Mit  e.  Vorwort  v.  P. 
K.Rosegger.  München,  Schupp.  IV,  151  S. 
M.  2,00. 


3883)  D.  Insel-Buch.  Her.  v.  O.  J.  Bierbaum. 
L.,  Insel- Verlag.  VIII,  200  S.  M.  1,00. 
i[M.  Fleischer:  LCBR  S.  116/7;  R. 
Schaukai:   LE.  4,   S.  1005.]i 

3884)  Yari6U.  E.  Buch  d.  Autoren  d.  Wiener 
Verlags.  Wien,  Wiener  Verlag.  1901,  12". 
147  S.  M.  0,40.  |[R.  Schaukai:  LE.  4, 
S.  1005/6.]  I 

3885)  Schwarz  auf  Weiss.  Wiener  Autoren  d. 
Wiener  Kunstgewerbeschülern  zu  ihrem  Feste 
am  6.  Febr.  02.  Mit  Originalzeichnungen  u. 
Buchschmuck  von  Wiener  Kunstgewerbe- 
schülern.    Wien,  Miethke.     202  S.     M.  2,60. 

Loliale  Litteraturgegchiclite.  (S.  auch  N.  68-77.) 

3886)  A.  John,  D.  Böhmerwald  in  Litt.  u. 
Kunst:  DArbeit.  1,  N.  9.  (Vgl.  auch  DHeimat. 
5^  S.  433-41.) 

3887)  D.  Litteratur  in  Bosnien  u.  Hercegovina. 
f=  D.  Oesterr.  Ungar.  Monarchie  22  [Wien, 
Holder.  1901.  4o.  IX,  516  S.  Kr.  9,60.], 
S.  391-412.) 

3888)  H.  H.  Ho  üben,  Dresdner  Litteratur- 
bilder:  DresdnerAnzB    1901,  N.  36/7. 

3889)  K.  Storck,  Jung-Elsass:  LE.  4,  S.  882/5. 

3890)  id.,  Litteraturbilder  im  jungen  Elsass: 
Zeitw.  32,  S.  39-40. 

3891)  R.  Schicköl^,  Noch  einmalJung-Elsass: 
Ges.  1,  S.  105/8. 

3892)  Erika  Grupe-Lörcher.  Litt.  u.  Politik 
im  Elsass:  KonsMschr.  59,  S.  570/6. 

3893)  L.  Gold  Schmidt ,  D.  litt.  Ges.  zu  Ham- 
burg. E.  Rückblick  auf  d.  ersten  10  Jahre 
ihres  Bestehens.  Hamburg,  Glogau.  1901. 
4».  88  S.  M.  1,50.  |[J.  Geffcken:  DLZ. 
23,  S.  1036/9.]| 

3894)  K.  Berger,  Dtsch.  Dichtung  in  Hessen: 
LE.  4,  S.  1464/7. 

3895)  H.  Lee,  Im  nordischen  Holstein:  BerlTBl. 
N.  384.     (Eutin.) 

3896)  A.  Kellermann,  Gedenkblätter  z.  Kunst 
u.  Litt.  Lippes.  Bd.  2:  Album  d.  Dichter 
u.  Denker  d.  „roten  Rose".  Dessau,  Vollmer. 
77  S.     M.  1,50. 

389?)  M.  Arpad,  Niedersächs.  Litteratur- 
bestrebgn. :  Neue  Bahnen  (Wien)  1901, 
N.  17. 

3898)  St. Grossmann, Litteraten-,  Journalisten- 
u.  Dilettantenbücher  in  Oesterreich:  Zeit^. 
30,  S.  136/8. 

3899)  K.  V.  Ettmayer,  D.  österr.  Provinzlitt.: 
ib.  29,  S.  155/6.  (Dazu  R.  Ch.  Jenny: 
ib.  S.  182/3.) 

3900)  Religiöse  Reformstimmen  aus  d.  dtsch.- 
österr.  Dichtung:  DMercur.  33,  N.  6. 

3901)  M.  R.  V.  Stern,  Bilanz  d.  Heimatkunst 
in  Oberösterreich:  Ges.  4,   S.  392-401. 

3902)  F.  Himmelbauer,  Jung  -  Oesterreich : 
Wiener  Abendpost  1901,  N.  281. 

3903)  L.  Kies  gen,  D.  Rheinland:  LE.  4, 
S.  1301-14. 

3904)  J.  Joesten,  Kulturbilder  aus  dem  Rhein- 
lande. Beitrr.  z.  Gesch.  d.  geistigen  u.  socialen 
Beweggn.  d  18.  u.  19.  Jh.  am  Rhein.  Bonn, 
Georgi.     XI,  303  S.    Mit  Abbild.     M.  5,00. 

3905)  Schlesische  Dichter  u.  schles.  Dichtung: 
KathSchulZg.  (Breslau)  18,  N.  50. 

3906)  F.  G.  Schul  th  ei  SS,  Schwab.  Stilleben  in 
d.  ersten  Hälfte  d.  19.  Jh.:  Geg.  61,  S.  164/7. 

3907)  Moderne  Schweizer  Litt.:  Dagny  N.  6. 
(Vgl.  LE.  4,  S  1209.) 

3908)  M.  Arpad,  Siebenbürger  Brief:  LE.  4, 
S.  1417/9. 


8000-3981 


IV,  1  li.     IJrief Wechsel,  Tagebücher,  Memoiren. 


95 


3009)  H.  Gerstenberg,  Aus  Weimars  nach- 
klas.sischer  Zeit.  Hamburg,  Meisner.  1901. 
m,  t)2  8.  M.  2,00.  [L.  Geiger:  LE.  4, 
8.  1653/4.11 

3910)  E.  Wachlor,  Wie  kann  Weimar  zu  e. 
neuen  litt.  Blüte  gelung«'n?  Mit  e.  Anh. 
PHichten  e.  führenden  Mühne,  drunuiturg. 
Studien,  l'nter  Mitwirkung  v.  M,  Hittrich, 
H.  Friederichs,  R.  v.  Kriilik  u.  a.  her. 
(Aus:  WeimarZg.)  Weimar,  Böhlau.  53  8. 
M.  0,80. 

3911)  M.  Wittich,  Weimar  in  d.  J.  l«51/2: 
BurschenschHll.  lö«,  8.  1«9-91,  213/6. 

3912)  H.  H.  Houben,  Aus  Westfalen:  LE.  4, 
8.  L^O/3. 

3913)  F.  Creutz,  Jung -Wien  u.  seine  Kunst: 
ZeitB.  1«,  S.  665/6. 

3914)  R.  Lothar,  Wien:  LE.  4,  8.  505-24. 

3915)  id.,  I).  junge  Wien:  NFPr.  N.  13670. 
8916)  E.  Morburger,  Jung- Wien:   NZürcher- 

Zg.   1901,  N.  314/6. 

Dialektdichtung. 

3917)  W.  Heelmann,  1).  plattdtsch.  Litt.  d. 
19.  Jh.:  JbVNiederd8pr.  2«,  8.  59-105. 


391S)  C.  Borchling,  D.  niederdt»ch  Litt.  Ost- 
frieslands:  .IbYNiederdSpr.  28,  8.  1-25, 

3919)  L.  Kittenfeld,  Z.  Charakteristik  d. 
schles.  Dialektlitt.:  Osten  1901,  N.  9. 

3920)  I'h.  vom  Walde.  I).  Entwickig.  d. 
Hchles.  Dialekt'lichtg. :  Wanderer  im  Kie»en- 
gebirge  22,  N.  1/2. 

StaninibQcher. 

3921)  11  Freund,  Aus  d.  dtsch.  Ge«.  d.l8.  Jh. 
Nach  Htammbuchbll.  B.,  («aertner.  4".  54  8. 
M.  1,50.     (J.  H.  Soermans  J 7:^- 1802.) 

3922)  O.  Lehmann,  E.  altes  Altouaer  Stamm- 
buch: Grenzb.  3,  8.  300-13.  (H.  W.  Lawätz.) 

3923)  Stammbuchblätter  aus  Berlin:  Burschen- 
schBU.   16*,  S.  165/7. 

3924)  M.  G.  Schmidt,  E.  Stammbuch  aus  d. 
P^ankf.  Parlament:  DR.  3.  8.  347-63. 

8925)  id.,  E.  hess.  Stammbuch:  Hessenland  16, 

8.  324/6. 
3926)  O.  Wittner,  Rheingold:    Rheinlande  2, 

Heft  2,  8.  14-21.     (F.  Hillers  Stammbuch.) 


b)  Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren. 

B  r  ief  pu  blikationen:  Politische  Persönlichkeiten  nnd  Kreignisse  (Friedrich  der  Oroase,  Kriedrieh  Wilhelm  II., 
Josef  II.,  Zeilulter  der  Befreinngskriegfe,  Vormärz  and  Revolation  von  1848,  0.  Th.  Freiherr  von  Manteoffel,  Orossherzog  Karl 
Alexander  von  Sachsen-  Weimar,  General  Augnst  von  Goeben,  Kaiser  Wilhelm  II.,  Minister  K.  Bosse)  N.  3027.  —  Litterarischea  Leben : 
Gräfin  Charlotte  Schimraelmann  nnd  Gräfin  Lonise  Stolberg  N.  3952;  G.  C.  Lichtenberg  N.  3952a;  J.  Q.  von  Herder  N.  3952b;  J.  C. 
Lnvater  N.  3953;  Goethe  und  sein  Kreis  N.  39.56:  Schiller  und  W.  von  Humboldt  N.  3961;  Charlotte  von  Kalb  N.  39Ala;  Jesa 
Paul  N.  39C2:  Korauntiker  (VV.  Ilunlf,  L.  Uhland,  Bettina  von  Arnim)  N.  3964;  Ludmilla  Assing  N.  3968:  Cb.  D.  Urabbe  N.  3968>; 
K.  Gutzkow  N.  3969;  H.  Koffmunn  von  Kallersleben  N.  3969a;  Luise  MQhlbach  M.  8970;  G.  Keller  N.  3971;  O.  Freytaff  und  E. 
Devrient  N.  3972;  E.  Devrient  und  A.  Lindner  M.  3972  a;  E.  Froumel  N.  3973;  F.  Nietzsche  und  E.  Rohde  N.  :I974;  Krnettiae 
von  Wildenbruch  N.  3976.  —  Oesterreich:  N.  Lenau  N.  3977;  F.  Raimund  N.  3978;  L.  Anzengrnber  N.  3979;  R.  Hsmerling 
und  P.  K.  Roseggar  N.  3981;  A.  Meissner  und  J.  Rank  N.  3982;  Betty  Paoli  N.  3983;  Ad.  Pichler  N.  3984;  Earoline  Piohler 
N.  3985;  F.  Stelzhamer  N.  3986;  A.  Stifter  N.  3987.  -  Philologen  (G.  F.  Benecke,  H.  von  der  Hagen,  K.  Weinhold)  N.  8938. 
—  Philosophen  (J.  Kant)  N.  3991.  —  Historiker  nnd  Kunsthistoriker:  Heinrich  Meyer  und  K.  A.  Bötticher  N.  3W4; 
E.  Curtins  N.  3995;  F.  X.  Kraus  N.  3996;  Jul.  Ijange  N.  3997.  -  Naturforscher  (J.  Berzelius  nnd  F.  Wöhler)  N.  8998.  — 
Theologen  (Th  Gisevius,  H.  Hoffmann)  N.  3999.  —  KQnstler  (F.  Preller,  M.  von  Schwind,  K.  Stanffer)  N.  4000.  —  Masiker- 
briefe:  L.  van  Beethoven  N.  4001;  H.  Berlioz  N.  4002;  P.  Cornelius  N.  4003;  R  Franz  N.  4004;  F.  Liszt  N.  4005;  Alb. 
Lortiing  N.  4009;  F.  Mendelsohn-Bartholdi  nnd  J.  G.  Droyseo  N.  4ül0;  R.  Wagner  N.  4011;  C.  M.  von  Weber  N.  4013: 
H.  Wolf  N.  4014.  —  Briefsammlungen  und  einzelne  Briefe  N.  4UI5.  —  Tageb&cher:  Politische  nnd  milil&riscbe  (Frantoseo- 
ceit,  M.  Busch,  Kaiser  Friedrich,  Graf  L.  von  Blumenthal)  N. 4019.  —  Litterarische:  J.  C.  Lavater  N  4029;  Eliie  von  der  Recke 
N.  4030;  Gabriele  von  Bülow  N.  4031;  W.  Malier  N.  4032;  E.  von  Bauernfeld  N.  4033;  A.  Pichler  N.  4034.  —  GelehrU,  Theolo^n 
nnd  andere  Persönlichkeiten  (Graf  A.  Kayserlingk,  S.  Collenbusch.  J.  A.  Kriebel,  Clara  Schumann,  A.  Böcklin)  N.  4035.  — 
Memoiren:  Allgemeine  Besprechungen  N.  4042.  —  FBrstliche  Persönlichkeiten  (Landgraf  Carl  von  Hessen- Kassel,  Emat 
Angnst,  König  von  Hannover,  Grossherzoh' Nikolaus  Friedrich  Peter  von  Oldenburg)  N.  4043.  —  Militärische  Memoiren  (Freiheits- 
kriege, Admiral  A.  von  Stosch)  N.  4047.  --  Staatsmänner  nnd  Diplomaten  (F.  W.  Graf  von  der  Sohalenburg,  0.  Ffirat  von  BiamArak, 
Graf  0.  ßray-Steinburg)  N.  40,56.  —  Politiker  und  Publizisten:  K.  A.  Varnhagen  von  Ense  N.  4065;  L.  Camphansen  N.  40M;  H. 
Delbrück  N.  4067;  R.  von  Mohl  N.  4068;  C.  Scholl  N.  4069;  H.  Villard  N.  4070;  J.  Wigger»  N.  4071.  —  Revolution  von  1848  (A. 
Pichler)  N.  4072.  —  Reiseerinnerungen  :  Aeltere  Zeit  N.  4079;  Gegenwart  N.  4085.  —  Kultur-  nnd  Litteratnrieben:  Katharina  Frei- 
frau von  Bechtolsheim  N.  4106;  F.  Qrillparzer  N.  4108;  Th.  Carlyle  N.  4109;  R.  Haym  N.  4110;  0.  von  Heinemann  N  4111;  B.  von 
Liliencron  N.  4112;  F.  Max  MQller  N.  4113;  Adelheid  von  Schorn  N.  4114;  L.  Spach  N.  4114a.  —  Zeitgenössisch«  Sehriftsteller 
(H.  Eschelbuch,  0.  Ernst,  R.  Genee,  A.  Klaar,  M.  Kretzer,  J.  Lauff,  P.  Lindau,  Th.  H.  Pantenius,  B.  Raett«nsaer,  Max  Sebmidt, 
Rieh.  Voss,  0.  Weddigen)  N.  4115.  —  Philosophen  und  Schulmänner  {E.  von  Hartmann,  J.  Kohler)  N.  4128.  -  Theologen  (F. 
Fliedner,  Z.  Frankel,  H.  Hansjakob,  A.  Luthardt)  N.  4133.  —  Aerzte  (F.  von  Esmarch.  A.  Knaamanl,  C.  ae|r*"l>*"r,  K.  E.  UaMW) 
N.  4147.  -  Könstlerkreise  (G.  von  KQgelgen,  A.  Feuerbach,  H.  Qude,  J.  F.  Hoff,  L.  Knpelwieser,  A.  Orth,  W.  Titel)  N.  4152.  — 
Schauspieler  und  Sänger  (L.  Arnsburg,  Elisa  Aztulos,  E.  Noack,  F.  von  Strantz)  N.  4169.  — 


Brief  Publikationen : 
Politische. 

3927)  Polit.  Korrespondenz  Friedr.  d.  Grossen. 
Bd.  27.  Red.  V.  R.  Volz.  B.,  A.  Duncker. 
V,  608  S.     M.  15,00. 

3928)  L.  Paul-Dubois,  Fr^d^ric  le  Grand 
d'aprfes    sa    correspondence     politique.      2. 

L'Homme:  RDM.  10,  S.  576-601. 

3929)  Friedr.  d.  Gr.  als  Kronprinz  im  Brief- 
wechsel mit  Voltaire.  Her.  v.  H.  Her  seh. 
{=  BGLIA.  N.  1600/5.)  Halle,  Hendel.  VUI, 
432  S.    M.  1,50. 


3930)  Christian  Meyer,  Briefe  aus  d.  Zeit 
d.  ersten  schles.  Krieges.  L.,  Dege.  314  8. 
M.  5,00.  (F.  Ch.  V.  Geuder,  gen.  Raben- 
steiner.) 

3930a)  E.  Berner,  D.  Teilnahme  Friedr.  Wil- 
helms n.  an  d.  7  j.  Krieg:  Hoheuzollern.Ib.  6, 
S.  212-10.  (Briefwechsel  zwischen  Friedr.  Wil- 
helm u.  Prinz  Heinrich  v.  Preussen.) 

3931)  H.  Schlüter,  Geheime  Korrespondenz 
Josefe  II.  mit  seinem  Minister  in  d.  öster- 
reichischen Niederlanden,  Ferd.  Graf  Traut- 
mannsdorff  1787—85).  Wien,  HoUhausen. 
XXXIX,  827  8.    M.  14,00. 


Ö6 


IV,  ib.    Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren. 


ä932-396o 


3932)  J.  Turquan,  E.  Adoptivtochter  Napo- 
leons I.,  Stephanie,  Grossherzogin  v.  Baden. 
Nach  unveröffentlichten  Briefen.  Übertragen 
V.  O.  Marschall  v.  Bieberstein.  L., 
Schmidt  &  Günther.      IV,  192  S.     M.  3,60. 

3933)  0.  Criste.  Ungedr.  Briefe  d.  Erzherzogs 
Carl  über  d.  Feldzug  18U0:  Mitt.  d.  k.  u.  k. 
Kriegs-Archivs  3.  Folge,  Bd.  1,  S.  1-29. 

3393a)  Im  Spätsommer  lt<06.  Aktenmäss.  Beitrr. 
z.  Gesch.  d.  August-  u.  Septemberwochen  d, 
J.  1806:  DE.  4,  S.  333-43. 

3934)  A.Pick,  Aus  d.  Tagen  d.  Not.  1806-15. 
Schildergn.  z.  preuss.  Gesch.  aus  d.  briefl. 
Nachlass  d.  Feldmarschalls  N.  v.  Gneisenau. 
B.,  Mittler.  1900.  XVIII,  390  S.  M.  ö,00. 
|[R.  Steig:  Euph.  9,  S.  487-90.]| 

3935)C.Metzsch-Reichenbach, Briefe  Sachs. 
Offiziere  aus  d.  Kriegsjahren  1809  u.  1812: 
NASächsG.  23,  S.  100/9. 

3936)  v.  Riesenbeck,  Aus  d.  Kriege  1807-14. 
Aufzeichngn.  e.  dän.  Offiziers:  JbbDArmee. 
114,  S.  40-57,  171-89,  286-3U5. 

3937)  G.  Sommerfeldt,  Aus  d.  Petersburger 
Gesandtschaftsberichten  d.  Grafen  H.  v.  Lehn- 
dorf, 1808:  MIÖG.  23,  S.  293-300.  3?6. 

3938)  Briefe  u.  Aktenstücke  zur  Geschichte 
Preussens  unter  Friedr.  Wilh.  III.  vorzugs- 
weise aus  d.  Nachlass  v.  F.  A.  Stägemann. 
Her.  V.  F.  Kühl.  Bd.  3.  Tl.  1.  L.,  Duncker 
&  Humblot.    III,  368  S.     M.  8,00. 

3939)  F.  A.  Stägemann,  Briefe  an  K.E.Oelsner 
aus  d.  J.  Iöl3  u.  1819.  Her.  v.  F.  Kühle. 
(==  Bausteine  z.  preuss.  Gesch.  Her.  v. 
M.  Blumenthal.  Bd.  3.)  B.,  Costenoble. 
122  S.    M.  4,00. 

3940)  F.  Bienemann,  Polit.  Briefe  aus  Esth- 
land:  BaltMschr.  53,  S.1-28, 102-36.  (83  Briefe 
aus  d.  J.  180.'<-19  aus  d.  Briefwechsel  zwischen 
J.  V.  Uexkull  u.  Prinz  Paul  Friedrich  August 
u.  Prinz  Georg  v.  Oldenburg.) 

3941)  Auguste  v.  Krosigk,  Lebensbild  G.  A. 
V.  Krosigks  weyland  herzoglich-anhaltischen 
Gesamtrats  (1754  —  1840)  u.  seiner  Gemahlin. 
2  Bde.  Gr.  Lichterfelde,  Runge.  III,  326, 
275  S.  M.  8,50.  (Briefwechsel  und  Auf- 
zeichnungen.) 

3941a)  F.  Lauchert,  Briefe  v.  Katerkamp  an 
d.  Erbdrosten  Adolf  u.  d.  Bischof  Kasper 
Max  V.  Droste-Vischering:  HPBll.  130, 
S.  541-64. 

3942)  G.  V.  Below,  D.  polnische  Frage  in 
Preussen  in  d.  J.  1828-34.  (Briefe  d.  Generals 
V.  Wrangel.):  DR.  4,  S.  318-34. 

3943)  R.  Reuter,Vormärzliche Briefe:  NDRs.l3, 
S.  897-928. 

3944)  G.  V.  Below,  Ungedr.  Briefe  K.  v.  Vinckes 
über  d.  Beweg,  in  d.  J.  1847/8:  DR.  3,  S.  91-108. 

3945)  R.  Doebner,  Briefe  d.  Justizrates  H.  A. 
Lüntzel  an  d.  Frankf.  Parlament  1849-5U. 
(=  id.,  Stud.  z.  Hildesheimer  Gesch.  [Hil- 
desheim, Gerstenberg.  V,  240  S.  M.  3,00] 
S.  189-210.) 

3946)  H.  V.  Poschinger,  Preussens  auswärtige 
Politik  1850—58.  Unveröffentlichte  Doku- 
mente aus  d.  Nachlass  d.  Ministerpräsidenten 
O.  Frhr.  v.  Manteuffel.  Bd.  3.  B.,  Mittler. 
XVIII,  514  S.    M.  11,50. 

3947)  Graf  A.Wintzigerode,  Einige  Briefe  d. 
Grossherzogs  Karl  Alexander:  DR.  2,  S.  844-50. 

3948)  Moltkes  militär.  Korrespondenz.  Tl.  4. 
(1859.)    B.,  Mittler.    X,  '^24  S.     M.  5,50. 

3949)  General  A.  v.  Goeben  in  seinen  Briefen. 
Mit  einleit.  Lebensbilde.  Her.  von  Gebh. 
Zernin.  2.Aufi.  B., Mittler. V, 409 S.  M.6,00. 


3950)  Kaiserreden.  Reden  u.  Erlasse.  Briefe  u. 
Telegramme  Kaiser  Wilhelms  IL  Her.  v.  O. 
A.Klaussmann.   L.,  Weber.  438  S.  M.6,00. 

3951)  J.  Grunow,  Minister  Bosse:   Grenzb.  1, 

S.  2/9,  73-83.     (Briefe  an  J.  Grunow.) 

Litterarisches  Leben. 

3952)  LouisBob^,  Esterlad  te  papirer  fra  den 
Reventlowske  familiekreds  i  titdsrummet. 
Bd.  5.  (Gräfin  Charlotte  Schimmelmann  u. 
Gräfin  Louise  Stolberg.)  Kopenhagen,  Leh- 
mann &  Stage.    CVIII,  308  S.    (1770—1827.) 

9352a)  G.  C,  Lichtenbergs  Briefe.  Her.  v.  A. 

Leitzmann  u.  C.  Schüddekopf.     Bd.  2. 

1782—89.   L.,  Dieterich.  IX,  419  S.   M.  10,00. 

][K.  Holm:  Ges.  3,  S.  75/6;    O.  F.  Walzel: 

GGA.  164,  N.  7.]| 
3952  b)  E.  v.  B  o  j  a  n  o  w  s  k  i ,  Herder  u.  d.  Herzogin 

Louise:   DRs.  110,  S.  119-37,  273-88,  420-31. 

3953)  J.  K.  Lavater.  1741—1801.  Denkschr. 
z.  100.  Wiederkehr  seines  Todestages.  Her. 
V.  d.  Stiftg.  V.  Schnyder  V.  Wartensee.  Zürich, 
A.  Müller.     4°.     VIII,  502  S.     M.  10,00. 

3954)  P.  Beck,  Lavaters  Beziehgn.  zu  Schwaben: 
DiöcesanASchwaben.  20,  N.  3/4.     (Briefe.) 

3955)  id.,  Korrespondenz  zwischen  Lavater  u. 
Schubart  über  ein  Kunstwerk  aus  Elfenbein : 
ib.  N.  6. 

3956)  Goethe  u.  Lavater.  Briefe  u.  Tagebücher. 
Her.  V.  H.  Funck.  (=  Schriften  d.  Goethe- 
Ges.    Bd.  16.)  Weimar,  Böhlau.    1901.  443  S. 

3956a)  C.  Alt,  E.  Episode  aus  d.  Leben  F.  L. 
Lindners.  Sitzungsberr.  d.  Gesellschaft  für 
Geschichte  der  Ostsee-Provinzen  S.  105-13. 
(Briefe  an  Goethe.) 

3957)  Th.  Stettner,  Goethe  u.  E.  Neureuther: 
Monatsberr.  über  Kunstwissenschaft  1 ,  N.  7. 

3958)  Goethe  u.  Österreich.  Briefe  mit  Erläuterr. 
Tl.  1.  Her.  v.  A.  Sauer.  (=:  Schriften  d. 
Goethe-Gesellschaft.  Her.  v.  E.  Schmidt 
u.  B.  Suphan,  Bd.  17.)  Weimar,  Goethe- 
Gesellschaft.  CXXXV,  368  S.  (Nur  für  Mit- 
glieder.) 

3959)  Graf  K.  Sternberg,  Ausgew. Werke.  Bd.l: 
Briefwechsel  zwischen  J.  W.  v.  Goethe  u.  K. 
Graf  Sternberg  (1«20— 32.)  Her.  v.  A.  Sauer. 
(=  Bibl.  dtsch.  Schriftsteller  aus  Böhmen 
Bd.  13.)    Prag,  Calve.    XLI,  434  S.    M.  4,00. 

3960)  Christine  Reinhard,  Lettres  ä  sa  mfere 
1798—1815.  Trad.  par  le  baronne  de 
Wimpffen.  Paris,  Picard.  1901.  XXVI, 
629  S.  |[LCB1.  N.  5;  Caron:  Revue  d'hist. 
moderne  3,  S.  152/4.]| 

3961)  A.  Leitzmann,  Briefwechsel  zwischen 
Schiller  u.  W.  v.  Humboldt  (JBL.  1900  IV 
lc:30).    [G.Witkowski:  ZDPh.34,S.87;8.]| 

3961a)  J.  L.  Klar  mann,  Gesch.  d.  Familie 
V.  Kalb  auf  Kalbsrieth.  Mit  bes.  Berück- 
sichtigung V.  Charlotte  v.  Kalb.  Erlangen, 
Junge.  VIL  576  S.  Mit  Abbild.  M.  10,00. 
Enthält  zahlreiche  Briefe  von  u.  an  Char- 
lotte V.  Kalb.) 

3962)  P.  Nerrlieh,  Jean  Pauls  Briefwechsel 
mit  seiner  Frau  u.  Christian  Otto.  B.,  Weid- 
mann. XVJ,  350  S.  M.  7,00.  |[E.  v. 
Komorzynski:  LCBl.  S.  885/6.]| 

3963)  id..  Aus  d.  Briefwechsel  Jean  Pauls: 
NatZgB.  N.  12/3. 

3964)  H.  Hof  mann,  W.  Hauff.  Frankfurt  a.  M., 
Diesterweg.  XVI,  297  S.  M.  4,00.  (Enthält 
e.  Sammlung  seiner  Briefe.) 

8965)  R.  Kr  au  SS,  Übersicht  über  Uhlands  Brief- 
wechsel: WürttVjhh.  11,  S.  79-128. 


3666-4003 


IV,  ll).     liriefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren. 


W 


:J9«ö)  R.  Steig,   Zeugnisse  z.  Pflege  d.  dtsch. 

Litt,  in   d.  Heidelberger  Jbb.:    NH.Ibb.  II, 

S.   I8it-J84.    (Briefe.) 
8907)  L.  Geiger,  Bettina  v.  Arnim  u.  Friedrich 

Wilhelm  IV.  Ungedr.  Briefe  u.  Aktenstücke. 

Her.    u    erläutert.      Frankfurt  a.  M ,    Litt. 

Anstalt.     XIV,  220  S.     M.  4,^Ü. 
3968)    K.   E.    Franzos,     Briefe    v.    Ludmilla 

A.ssing:  VossZg.  N.   i;{;),  1:59,   151    16.3. 
3»«Sa)  Ch.  D.  (Irabbe,  Briefe.    (=  id.,  Sämtl. 

Werke.      Her.    v.    E.   Grisebach.      Bd.  4. 

IB.,  Behr.     526,  LXV  S.     M.  4,ÜÜ.]) 

3069)  Briefe    v.    K.  Gutzkow:    DDichtung  81, 
.    S.  3h-42,  76/9,  98-102. 

3969a)  H.  Vehsemeyer,  Briefe  Hoffmanns 
V.  P'allerslebcn :  VossZgB.  N.   10/1. 

3970)  Erinncrungsbll.  aus  d.  Leben  Luise  Mühl- 
baehs.  Her.  von  ihrer  Tochter  Thea  Ebers- 
borger. L.,  Schmidt  &  Co.  XVII,  H07  S. 
M.  5,00.  (Enthält  u.a.  Briefe  von  Th  Mundt.) 

3971)  A.  Schär,  Einiges  aus  (J.  Kellers  Brief- 
wechsel: ZürcherTb.  25,  8.  207-22.  (Briefe 
v.  H.  Hettner,   H.  v.  Orelli,   F.  Nietzsche.) 

8072)  H.  Devrient,  Briefwechsel  zwischen 
G.  Frevtag  u.  E.  Devrient:  WIDM  91, 
S.  127-;{7,  199-211.  343-65,  i')05-15. 

397'2h)  A.  V.  Hanstein,  E.  Devrient  und  A. 
Lindner:  DThalia.  1,8.  \-Si.  (Briefwechsel.) 

3073)  E.  Frommel,  Aus  d.  Lebens  Leid  und 
Freude.  Briefe  u.  Denksprüche.  Her.  v 
Am alie  Frommel.  (=  Frommel-Gedenk- 
werk,  Bd.  6.)   B  ,  Mittler.   IX,  156  S.  M.  2,00. 

3074)  F.  Nietzsches  Briefwechsel  mit  E.  Rohde. 
Her.  V.  Elisabeth  Förster-Nietzsche  u. 
F.  Scholl  er.  2.  Aufl.  B.,  Schuster  &  Loeff  1er. 
XXVIII,  628  S.     M.  1(1,00. 

3075)  H  Embacher,  Aus  Nietzsches  Brief- 
wechsel mit  E.  Rohde:  Musik  1,  S.  83-91, 
193-201. 

3076)  A.  V.  Bogulawski.  Ernestine  v.  Wilden- 
bruch: DRs.  112,  S.  83-107     (Briefe) 

Oesterreich. 

3077)  M  N  e  c  k  e  r,  Lenaus  Briefe :  N WTBl.  N.  220. 
307S)  id.,  F.  Raimunds  Liebesbriefe:   NWTBl. 

N.   163.     (Briefe  an  Antonie  Wagner.) 

3070)  L.  Anzengruber,  Briefe.  Mit  neuen 
Beitrr.  zu  seiner  Biographie.  Her.  v.  A. 
Bettelheim  2  Bde  St,  Cotta.  LXIV, 
333;  VI,  424  S      M    4,80. 

3080)  P.  K.  Rosegger,  Anzengrubers  Briefe: 
ZeitW.  J9,  S.  16rt/9. 

3081)  Briefwechsel  zwischen  R.  Hamerling  u. 
P.  K.  Rosegger:  Heimgarten  2?,  S.  3i3-«3, 
458-68,  533-44,  616-26,  695-i03,  780-95,  861/8, 
943-50. 

3082)  K.  Pro  11,  Aus  meiner  Briefmappe: 
DArbeit.  1,  N.  lU/1.  (Briefe  v.  A.  Meissner 
u   .1.  Rank.) 

3983)  F.  Ilwof ,  Betty  Paoli  u.  E.  Frhr.  v.  Feuch- 
tersleben:  JbGrillparzer-Ges   12,  S.  199-211. 

3084)  K.  V.  Thaler,  Briefe  v.  A.  Pichler: 
NFrPr.  N.  13484. 

3985)  K.  Glossy,  Hormayr  u.  Karoline  Pichler: 
JbGrillparzerGes.  12,  S.  241-323. 

3986)  A.  Bettelheim,  Briefe  v.  Stelzhamer  an 
Cotta:  AZgB.  N.  287. 

3987)  A.  R.  Hein,  A.  Stifter:  MVGDB.  41, 
N.  1/3.    (Briefe.) 

Philologen. 

3088)   R.    Bai  er,    Briefe    aus    d.    Frühzeit   d. 
dtsch.  Philologie  an  G.  F.  Benecke.    (JBL. 
Jahresbericht«  f&r  neuere  dentiohe  Litteratnrgeiehiohtec 


1900 1  2:16.)  ifW.  Golther:  LE.  4,  S.  1001/2; 
S.Singer:  ASN8.  109,  8.378-80;  R.Steig: 
DLZ.  23,  8.  1568-74;  E.  E.  Steinmeyer: 
ADA.  28,  8.  1/4;  F.  Weidling:  Euph.  9, 
8.  765/8. 

3989)  E.  Fischer  v.  Roesslergtamm,  Briefe 

V.  H.  d.  Hagen  u.  F.  v.  Raumer:  EuphErgin- 
zungsheft  5,  8.  20.5-11. 

3990)  Briefe  dtsch.  Philologen  an  K.  Weinhold: 
MLittABerlin.    (Vgl.  Euph.  10,  S.  375.) 

Philosophen. 

3991)  .T.Kants  Briefwechsel.  Bd.  1.  1747—88. 
(=  Ges.  Schriften.  Her.  v.  d.  kgl.  preuas. 
Akademie  d.  Wissensch.  Bd.  10,  Abteil.  2.) 
B.,  G.  Reimer.  190(J.  XX,  5:)2  S.  M.  10,00. 
[H.  Rickert:  DLZ.  23,  8.  907-11.]! 

3992)  K.  Vorländer,  Kants  Briefwechsel 
1789-94:  ZPhKr.  120,  S.  203-17. 

3993)  E.Troeltsch,  Kants  Briefwechsel:  HZ.  8«, 
S.  308-11. 

Historiker  nnd  Kansthistorilier. 

3994)  L.  Geiger,  Briefwechsel  zwischen  H. 
Meyer  u.  K.  A.  Bötticher:  GJb.  23,  S.  72-96. 

3995)  E.  Curtius,  Ein  Lebensbild  in  Briefen. 
Her.  V.  Ferd.  Curtius.  B.,  Springer.  XI, 
714  S.     M.  10,00. 

3996)  L.  K.  Goetz,  Briefe  von  F.  X.  Kraus 
an  F.  H.  Reusch  1866—74:   AZgB.  y.  129. 

3997)  J.  Lange,  Briefe.  Her.  v.  Peter  Kobke. 
Übers,  v.  Ida  Anders.     Strassburg,  Heitz. 

VI,  294  8.    M.  5,00. 

Naturforscher. 

3908)  Briefwechsel  zwischen  J.  Berzelius  u.  F. 
Wöhler.  Her.  v.  J.  v.  Braun  u.  0.  Wallach. 
L.,  Engelmann.  1901.  XXÜ.  717  8.;  743  S. 
M.  40,00.   i[Th.  Hartwig:  ALBl.  11,  S.  439.]| 

Theologen  nnd  Schalmänner. 

3909)  R.  Reicke,  Briefe  v.  Th.  Gisevius  an 
L.  E.  Borowski  1798/9:  AltprMschr.  39, 
S.  190-261,  486-502. 

3999  a)  H.  Hoff  mann,  Briefe.  Gesichtet  v.  M. 
Hart.  Halle,  Mühlmann.  VII, 2U8  8.  M.  2,50. 

KOnntler. 

4000)  C.  Ruland,  E.  Brief  Goethes  an  Preller 
nebst  Briefen  Prellers«:  GJb.  23,  8.  i-M. 

4000a)  A.  Trost,  Briefe  M  v.  Schwinds.  E. 
Nachlese.     (=  N.  2  {2  a,  S.  4^5-9^^.) 

4000b)  O.  Brahm,  K.  Stauffer-Bern.  Sein  Leben, 
seine  Gedichte,  seine  Briefe.  Nebst  e.  Selbst- 
porträt u.  e.  Brief  G.  Freytags.  5.  Aufl.  L., 
Göschen.    VIII,  340  S.    >L  4,50. 

Musiker. 

4001)  Neue  Beethovenbriefe.  Her.  u.  erläutert  v. 
Alf r.  Kalischer.  B.,  Schuster  &  Loeffler. 
VIII,  214  S.    M.  4,<K). 

4002)  H  Berlioz,  Briefe  an  d.  Fürstin  Caro- 
line Sayn-Wittgenstein.  Her.  v.  La  Mara. 
L.,  Breitkopf  &  Härtel.    VI,  188  8.    M.  3,00. 

4003)  P.  Cornelius,  Briefe  in  Poesie  u.  Prosa 
an  F.  u.  Rosa  v.  Milde.  Her.  v.  Natalie 
V.Milde.  Weimar,  Böhlau.  1901.  4».  126  8. 
M.  3,00. 

XIII.  13 


98 


IV,  Ib.     Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren. 


4004-4039 


4004)  R.  Frhr.  v.  Prohazka,  Aus  d.  Briefen  v. 
R.  Franz:  NMusikZg.  23,  S.  2/5,  24/6,  36/8, 
287/«,  301/2,  312/3.  • 

4005)  Frz.  Liszts  Briefe.  Ges.  u.  her.  v.  La 
Mara.  Bd.  7:  Briefe  an  d.  Fürstin  Caroline 
Sayn-Wittgenstein.  Tl.  4.  L.,  Breitkopf 
&  Härtel.    460  S.    M.  6,00. 

4006)  id.,  Briefe  an  Carl  Gille.  Mit  e. 
biograph.  Einlei t.  Her.  v.  Adolf  Stern. 
Mit  e.  Bildnisse  Carl  Gilles.  L.,  Breitkopf 
&  Härtel.     LXV,  96  S.     M.  5,00. 

4007)  Helene  Raff,  F.  Liszt  u.  J.  Raff  im 
Spiegel  ihrer  Briefe:  Musik  1,  S.  1161-72, 
1272-86,  1423-41. 

4008)  R.  V.  Seydlitz,  Zu  F.  Liszts  Ehren:  Ges. 

4,  S.  83-97. 

4009)  A.  Lortzings  Briefe.  Ges.  u.  her.  v.  GR. 
Kruse.  L.,  H.  Seemann  Nachf.  VHI, 
269  S.    M.  5,00. 

4010)  G.Droy8en,J.  G.  Droysen  u.  F.  Mendels- 
sohn-Bartholdi:  DRs.  111,  S.  107-26,  193-215, 
386-400.     (Briefwechsel.) 

4011)  E.  Istel,  R.  Wagner  im  Lichte  zeit- 
genössischer Briefe:  Musik  1,  S.  1349-73, 
1623-34,  1718-30,  1851-66. 

4012)  H.  Viotta,  Briefe  R.  Wagners  an  Amalie 
Materna:  Gid.  4,  S.  354-61. 

4013)  L.  Schmidt,  Briefe  von  u.  an  C.  M.  v. 
Weber:    Zschr.    d.    Internat.    Musik-Ges.    3, 

5.  93/9. 

4014)  H.  Wolf,  Briefe  an  E.  Kauffmann.  Im 
Auftrage  des  Hugo-Wolf-Vereins  in  Wien 
her.  V.  E.  He  Urne  r.  B.,  Fischer.  191  S. 
M.  .3,50.     (Aus:  NDRs.  d3.) 

Brlefsamnilungen. 

4015)  Th.  Klaiber  U.O.Lyon,  D.  Meister  d. 
dtsch.  Brief  es.  Bielefeld,  Velhagen&Klasing. 
1901.  VIII,  529  S.  M.  6,00.  |[R.  M.  Meyer: 
Euph.  9,  S.  734/7;  G.  Steinhausen:  LE.  4, 
S.  941/9;  V.  H.:  LCBl.  S.  654.]| 

4016)  K.  Strecker,  D.  Meister  d.  dtsch.  Briefes.- 
TglRsB.  N.  45,  48-50,  103/4,  107,  109-10, 
129-30. 

4017)  M.  Kaufmann,  D.  Grossen  unter  sich: 
NFrPr.  N.  13207.  (Ungedr.  Briefe  v.  F.  Frei- 
ligrath,  G.  Kinkel,  B.  Auerbach,  P.K.Rosegger, 
C.  F.  Meyer,  P.  Heyse,  R.  Wagner,  F. 
Nietzsche.) 

4018)  Bunte  Reste:  DDichtung.  32,  S.  101/4, 
147-51,  172/6.  (Ungedr.  Briefe  v.  A.  v. 
Humboldt,  E.  Dullo,  F.  Th.  Vischer,  A. 
Meissner  u.  W.  Busch.) 

Tagebücher : 

Politische   und    militärische. 

4019)  O.  Steinecke,  F.  A.Heynitz.  E.Lebens- 
bild z.  10(<  j.  Todestag  d.  Ministers  nach  seinen 
Tagebüchern  entworfen :  FBPG.  15^,  S.  421-70. 

4020)  H.  Nentwig,  Geckerts  Tagebuch  v.  d. 
Belagerung  d.  Stadt  u.  Festung  Neisse  vom 
2<.  Febr.  bis  15.  Juni  1807:  Oberschlesien  1, 
N.  9. 

4021)  W.  A.  Schnitze,  Frau  Prof.  Radspillers 
Tagebücher  aus  Hamburgs  Franzosenzeit: 
ZVHamburgG.  11,  S.  257/8. 

4022)  E.  Amsinck,  Elisabeth  Dorothea  Mollers 
Tagebücher  aus  d.  Belagerung  Hamburgs  in 
d.  J.  1813  u.  14:  ib.,  S.  184/6. 

4023)  R.  Kolb,  Aus  d.  Tagebuch  e.  nassauisch. 
Offiziers  (1808  u.  1813) :  Nassovia  2,  S.  15/9. 


4024)  H.  Heimke,  Tagebuch  d.  westfäl.  Leut- 
nants F.  L.  Wagner  aus  d.  Jahren  1809-13: 
JbbDArmee.  111,  S.   198-221. 

4025)  M.Busch,  Tagebuchblätter  Neue  Liefe- 
rungsAusgabe.  Graf  Bismarck  u.  seine  Leute 
während  d.  Krieges  mit  Frankreich  1870 — 71 
bis  z.  Beschiessung  von  Paris.  L.,  Grunow. 
21  Lfgn.  ä  5  Bogen,     ä  M.  1,00. 

4026)  Kaiser  Friedrichs  Tagebücher  über  d. 
Kriege  1866  u.  1870-71,  sowie  über  seine 
Reisen  nach  dem  Morgenlande  u.  nach 
Spanien.  Her.  v.  Margarethe  v.  Po- 
schinger.  2.  Aufl.  B.  Schröder.  V,  192  S. 
M.  2,00. 

4027)  Generalfeldmarschall  Graf  Blu- 
menthal, Tagebücher  aus  d.  J.  1866  u. 
1870/1.      St.,  Cotta.       X,    286   S.      M.  5,00. 

•       [S.  Whitman:   ContempR.  80,  S.  92-105.]] 

4028)  Heinrich,  Prinz  v.  Hessen,  Kriegs- 
tagebücher. 1866.  1870/1:  AMilitärZg. 
N.  1-12. 

Litterarische  Tagebücher. 

4429)  J.  C.  Lavater,  Tagebuch  meiner  Reise  im 
Junius  u.  Julius  1774:  Mitteil.  d.  dtsch, 
Ges.  z.  Erforschg.  d.  vaterländ.  Sprache  in 
Leipzig  9,  S.  59-136. 

4030)  Elisav.d. Recke.  1.  Auf  zeichngn.  u.  Briefe 
aus  ihren  Jugendtagen.  2.  Tagebücher  u. Briefe 
aus  ihren  Wanderjahren.  Her.  v.  P.  Rachel. 
2.  Aufl.  L.,  Dietrich.  XL  VI,  487  S.  Mit  11 
Abbild.     VIII,  443  S.  u.  4  Abbild.    M.  8,00. 

4031  Gabriele  v.  Bülow,  Tochter  W^ilh.  v.  Hum- 
boldts. E.  Lebensbild.  Aus  den  Familien- 
papieren Wilh.  V.Humboldts  u.  seiner  Kinder. 
1791-1887.  10.  Aufl.  B.,  Mittler.  XI, 
572  S.     M.  10,00.     Mit  e.  Stammbaum. 

4032)  J.  T.  Hatfield,  W.  Müllers  unveröffent- 
lichtes Tagebuch  u.  seine  ungedr.  Briefe: 
DRs.  110,  S.  362-80. 

4033)  K.  Glossy,  E.  Theatertagebuch  E.  v. 
Bauernfelds:  B&W.  4,  N.  8. 

4034)  Aus  A.  Pichlers  Tagebüchern :  DHeimat.  5, 
N.  49. 

Gelehrte,   Theologen   und    andere  Persön- 
lichkeiten. 

4035)  Helene  Taube  v.  d.  Issens,  Graf 
Alexander  Keyserling.  E.  Lebensbild  aus 
seinen  Briefen  u.  Tagebüchern  zusammen- 
gestellt V.  seiner  Tochter.  2  Bde.  B.,  Reimer. 
VII,  655  S.;  II,  692  S.  M.  20.  |[Grenzb.  4, 
S.  612/6.]| 

4036)  S.  Collenbusch,  Aufsätze,  Briefe  und 
Tagebuchblätter.  Aus  dem  Nachlasse  eines 
Gottesgelehrten.  Her.  v.  H.  Cremer.  St., 
Steinkopf.     339  S.     M.  3,00. 

4036a)  A.  Benedix,  J.  A.  Kriebel,  weyland 
Präpositus  in  Wolgast.  Ein  seinem  Tage- 
buche nacherzähltes  Lebensbild:  MBUG- 
PommG.  16,  S.  66-74,  82/8,  97-106,  113/9. 
(t  1818.) 

4037)  Aus  J.  Schnorr  v. Karolsfelds Tagebüchern : 
DresdnerGBll.  11,  S.  1.39-58. 

4()38)  ti.  Floerke,  Zehn  Jahre  mitBöcklin.  Auf- 
zeichngn.  u.  Entwürfe.  2.  Aufl.  München, 
Bruckmann.  4».  IV,  269  S.  Mit  14  Tafeln. 
M.  6,00. 

4039)  R.  Schick,  Tagebuch-Auf  zeichngn.  aus 
den  J.  1866,  1868,  1869  über  A.  Böcklin. 
Her.  V.  C.  Flaischlen;  gesichtet  v.  H.  v. 
Tschudi.  B.,  Fontane.  IX,  439  S.  M.  12,00. 


4IJ4U-4074 


IV,  1 1)      Briefwefhael,  Tagebücher,  Memoiren. 


99 


4040)  B.    Litzmaun,    Clara    Schumann.      E. 
Künrttlerleben.   Nach  Tagebüchern  u.  Briefen. 

Bd.   I  :  Mädchenjahre.     1819-40.    I..,  Breit- 
kopf &  Härtel.     VIII,  431  8.     M.  !»,0(). 

4041)  A.  Benedix,  Aus  UrgrosKvaterö  Tage- 
buch: KonsMöchr.  1)9,  !S.  ;{79-f<7. 

4041a)  K.  Kelly,  Urgrossvaters  Tagebuch.  K. 
Beanitenlaufbahn  vor  100  J.:  Unser  Anhalt- 
laud  2,  S.  270/2.  281/4,  294/6,  306/8,  317-20. 
(Oberförster  A.  Berko,  f  1850.) 

Memoiren : 
Allgemeines. 

4042)  G.  M  a  n  z ,  Memoirenwerke :  LE.  4,  S.  300- 1 4. 
4042a)     C.   Wartenburg,    (Jefähliche    Tage- 
bücher    u.     Denkwürdigkeiten:     Lotse  2, 

S.  759-64. 


Fürstliclie  Persönliolikeiten. 

4043)  Landgraf  Carl  v.  Hessen-Kai^sel  u.  seine 
.Denkwürdigkeiten"  (1744—1836):  Hamb- 
CorrespK.  N.  1  l/f). 

4048a)  Leonh.  Müller,  Lebenserinner.  e.  alten 
Kurhessen  aus  d.  Zeit  d.  Königs  Jerome  v. 
Westfalen,  d.  Kurfürsten  Wilhelms  I., 
Wilhelms  II.  u.  Friedrich  Wilhelm  1806-1870. 
Zugleich  als  Versuch  e.  Familienchronik. 
Her.  V.  Ad.  Müller.  Dresden,  Zahn  & 
Jaensch.     64  S.     M.  1,00. 

4044)  A.  Wilkinson,  König  Ernst  August 
V.  Hannover.  Erinnerungen  an  seinen  Hof 
u.  seine  Zeit.  Uebers.  v.  H.  Veranus. 
Nebst  e.  biograph.  Skizze.  Braunschweig, 
B.  Sattler.     XLVIII,  438  S.     M.  5,U0. 

4045)  G.  Jansen,  Grossherzog  Nicolaus  Friedr. 
Peter  v.  Oldenburg.  Erinnerungen  aus  den 
J.  1864-1000.  Oldenburg,  Schulze.  III, 
175  S.     M.  2,50. 

4046)  Karoline,  Freiin  v.  Freystedt,  Er- 
inner, aus  d.  Hofleben.  Her.  v.  K.  Obser. 
Heidelberg,  Winter.  XVI,  234  S.  M.  5,00. 
|[G.  Roloff:  HVjs.  5,  S.  301.|| 

Militärische  Memoiren. 

4047)  M.  Prell,  F^rinner.  aus  der  Franzosen- 
zeit, in  Hamburg  1806  —  14.  Her.  v.  F. 
Beneke.  4.  Aufl.  Hamburg,  Herold.  IV, 
12  S.     M.   1,25. 

4048)  L.  Rangger,  Kriegserlebnisse  d.  Bauer- 
manns u.  Patrioten  Rangger,  gen.  Stubacher 
v.  Völs  bei  Innsbruck  1796-1814.  Her.  v. 
F.  V.  d.  Scala.  Innsbruck,  Wagner.  103  S. 
M.  1,50. 

4049)  G.  Sommerf eldt,  .Vufzeichngn.  einiger 
Teilnehmer  an  d.  Rückzüge  Blüchers  v. 
Lübeck,  Nov.  1806 :  MVGLübeck.  1 0,  S.  11 3-20. 

4050)  F.  Khull,  Jugend- u.  Kriegserinnerungen 
J.  B.  Türks,  Leiter  d.  Landesverteidigung 
in  Kärnten  1809.  Graz,  Leuschner&Lubenski. 
60  S.     M.  1,50. 

4051)  Memoiren  e.  österr.  Veteranen.  Wien, 
Braumüller.  1901.  V,  142  S.  M.  2,00.  [J.  v. 
Helfert:  ALBI.  11,  S.  10.]| 

4052)  B.  Coester,  Leutnants-Erinnergn.  e.  alten 
Kurhessen.  Halbvergessene  Geschichten  aus 
d.  30er  u.  40er  Jahren  d.  19.  Jh.  Marburg. 
Elwert.    VIII,  340  S.     M.  2,00. 

4053)  A.  P  f  i  s  t  e  r ,  Deutsche  Zwietracht.  Erinner, 
aus  meiner  Leutnantszeit  1859—69.  St.,  Cotta 
Nachf.    VII,  357  S.    M.  6,00. 


4054)  J.  Scheibert,  Mit  Schwert  u.  Feder, 
Erinner.     B.,  Mittler.     341  S.     M.  6,00. 

4055)  V.  V.  Stogch,  Denkwürdigkeiten  d. 
Generals  u.  Admirals  A.  v.  StoHob:  I)R.  j, 
S.  1-21,  129-44,  267-Ö7;  2,  S.  4-25,  131-55, 
261-82;  3,  H.  24-42,  136.<9,  265-81 ;  4,  8. 12-:iO, 
149-62,  257-66. 

Staatsmänner. 

4050)  W.  N  M  u d 6 ,  Denkwürdigkeiten  d.  Ministers 
Grafen  v.  Schulenburg:  FBPG.  15«,  S.  73-101. 

4057)  (i.  Kaufmann,  D.  Anbang  d.  «(tedanken 
u.  Erinner":  FBPG.  15»,  8.  23!»-45. 

4057a)  H.  Oncken,  Bismarck  u.  sein  Werk  in 
d.  neuesten  Geschichtsschreibg. :  FBPG.  15» 
8.  209-21. 

4058)  H.  Ulmann,  Kritische  Streifzüge  durch 
Bismarcks  Memoiren:  HVjs.  5,  S.  48-78. 

4050)  Reminiscences  of  Bismarck:  .\th.  N.  3917. 

4060)  Ur Bismarck  brefväseling  Suppl.  tili  tankar 
och  minnen  af  Fürst  O.  v.  Bismarck.  Öfv. 
af  G.  Elmquist.  Stockholm,  Fritze«.  80  S. 
Kr.  1,50. 

4061)  R.  v.  Keudell,  Fürst  u.  Fürstin  Bismarck. 
P>inner.  aus  d.  J.  1846 — 72.  B.,  Spemann. 
VI,  497  S.     M.  12,00. 

4062)  S.  Whitman,  J'ürst  v.  Bismarck.  Per- 
sönl.  Erinner,  an  ihn  aus  seinen  letzten 
Lebensjahren.  St.,  Union.  IX,  241  S.  M.7,00. 

4063)  O.  Graf  v.  Bray  -  Steinburg,  Denk- 
würdigkeiten aus  seinem  Leben.  Her.  v.  K. 
Th.  Heigel.  L.,  Hirzel.  VII,  208  8.  M.4,00. 
i|L.  Luckwaldt:  FBPG.   15«,  S.  287-92.J! 

4064)  O.  Völderndorff,  Vom  Reichskanzler 
Fürsten  v.  Hohenlohe.  Erinner.  München, 
Verl.  d.  ,AZg.V  IV,  57  8.  M.  1,50.  (Aus 
,AZgB.".) 

Politiker  und  Pablizisten. 

4065)  Hildegard  Wegscheider  -  Zieler, 
Varnhagen  v.  Enses  Denkwürdigkeiten.  (•= 
N.  212,  S.  I78-H6.) 

4066)  .Vnna  Caspary,  Ludolf  Camphuusens 
Leben.  Nach  sein.  ha.  Nachlass  dargestellt. 
St.,  (^otta,  Nchfgr.     XII,  465  S.     M.  8,0(1. 

4067)  H.  Delbrück,  Erinnerungen,  Aufsätze 
u.  Reden.     B.,  Stilke.     M.  3,00. 

4068)  R.  V.  Mohl,  Lebenserinner.  v.  1799—1875. 
2  Bde.  St.,  Dtsch.  Verlagsanstalt.  1901. 
VIII,  288,  451  S.  Mit  13  Bildnissen.  M.  10,00. 
ifGrenzb.  1,  S.  18-26;  E.  Daniels:  PrJbb. 
107,  S.  299-309.J: 

4069)  K.  Scholl,  Meine  Kämpfe!  Erinnerungen 
u.  Gedichte  e.  Ringenden.  2.  Aufl.  Bam- 
berg, Handels-Druckerei.  XII,  320  8.  M.3,60. 

4070)  Th.  Barth,  H.  Villards  Jugenderinner: 
NationB.  18,  S.  631/4.  (Deutsch-Amerikani- 
scher Demokrat.) 

4071)  Jul.  Wiggers,  Aus  meinem  Leben.  L:, 
Hirschfeld.  1901.  VIII,  367  S.  M.  7,60. 
1[LCB1.  8.  521.]| 

Bevolation  ron  1848. 

4072)  J.  Duboc,  Aus  d.  Jugend.  Erinner,  an 
1848.     (=  N.  223,  S.  190-240.) 

4073)  W.  Eberwien,  Erinner  aus  d.  J.  1848; 
Protokolle  d.  Ver.  für  Gesch.  Göttingena  2, 
8.  91-114. 

4074)  J.  V.  Helfert,  Völkerfrühlinff.  Aequi- 
noctialstürme  und  Missverstänanisnebel: 
OesterrJb.  26,  8.  60-187.    (Erinner,  an  1848.) 

13* 


100 


IV,  1  b.    Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren. 


4075-4111 


4075)  J.  V.  Helfert,  Erlebnisse  u.  Erinner.: 
KulturW.  3,  N.  3/8;  4,  N.  1. 

4076)  F.  Eachfahl,  Friedr.  Wilh.  IV.  u.  d. 
Berliner  März-Kevolution  im  Lichte  neuer 
Quellen:  PrJbb.  110,  S.  264-413.  (Memoiren 
d.  Stadtrats  Nobiling.) 

4077)  A.  P ichler,  D.  Sturmjahr.  Erinner,  aus 
d.  März-  u.  Oktobertagen  1848.  B.,  Meyer 
&  Wunder.  II,  181  S.  M.  2,50.  (Aus  d. 
Nachlass  her.) 

4078)  F.  Sigel,  Denkwürdigkeiten  aus  d.  J. 
1848/9.  Her.  V.W.  Bios.  Mannheim,  Bens- 
heimer.     167  S.     Mit  Abbild.     M.  1,80. 

4078a)  Wolf,  Langensalzaer  Erinner,  aus  d. 
Zeit  vor  u.  während  d.  tollen  Jahres  1848/9. 
(==  Aus  d.  Unstrutthale.  Heft  'S.)  Langen- 
salza, Wendt  &  Clauwell.     96  S.     M.  0,50. 

Reiseerinnerungen : 
A eitere  Zeit. 

4079)  K.  Ströse,  E.  Keisetagebuch  aus  d.  18.  Jh. 

4080)  F.  Weech,  E.  Schweizerreise  d.  Mark- 
grafen Karl  Friedrich  v.  Baden  im  J.  1775. 
Aufzeichngn.  d.  Prof.  J.  L.  Böckmann.  (= 
N.  282,  S.  1-54.) 

4081)  W.  Bonnell,  Berliner  Erinner,  aus  d. 
Mitte  d.  vorigen  Jh.:  MVGBerlin.  19,  S.  3/6. 

4081a)  E.  Frennsdorf,  Berliner  vor  100  J.: 
MVGBerlin.  19,  S.  39-43. 

4082)  Erinnerungen  e.  alten  Estländers.  Gr.- 
Lichterfelde-Berlin,  Eunge.  III,  178  S. 
M.  2,25.  (Aus:  KonsMschr.  Bd.  59.) 

408*f{)  E.  Heyl,  Reisebeschreibung  e.  Wormsers 
aus  d.  J.  1812:  Vom  Ehein,  1.  Nov.  (C.  Heyl.) 

4084)  Frhr.  E.  Dalwigk  zu  Lichtenfels, 
Briefe  aus  Eom  u.  Athen.  1850 — 51.  Her.  v. 
seiner  Tochter.  2.  Aufl.  Oldenburg,  Schulze. 
VIII,  132  S.    M.  2,00. 

Gegenwart. 

4085)  Frhr.  Herm.  v.  Egloffstein,  Wande- 
rungen. B.,  Gebr.  Paetel.  146  S.  Mit 
10  Tafeln.     M.  3,00. 

4086)  W.  A.  Engelmann,  Meine  Mittelmeer- 
reise auf  d.  Asti  im  Sommer  1901 .  Tagebuchbll. 
L.,  Engelmann.  87  S.  Mit  2  Tafeln.  M.  3,00. 

4087)  K.  E.  Franzos,  Allerlei  Fahrten:  DDich- 
tung.  .HJ,  S.  62-72,  86-96,  113/8,  137-45,  173/7. 

4088)  E.  Haeckel,  Indische  Eeisebriefe.  4. Aufl. 
B.,  Gebr.  Paetel.  XVI,  415  S.  Mit  20  Ab- 
bild.   M.  16,00. 

4088a)  A.  Hecker,  Durch  d.  St.  Gotthardt, 
d.  Eiviera  u.  Südfrankreich  ins  Herz  v. 
Spanien.  Eegensburg,  Manz.  XV,  638  S. 
Mit  165  Abbild.    M.  10,00. 

4089)  L.  Hevesi,  Ewige  Stadt,  ewiges  Land. 
Frohe  Fahrten  in  Italien.     St.,  Bonz.     12". 

IV,  367  S.    M.  3,00. 

4090)  H.  Hoffmann,  Harzwanderungen.  L., 
F.  Amelang.    IV.  289  S.    M.  3,00. 

4091)  W.Jensen,  Durch  d.  Schwarzwald.  L., 
Amelang.     IV,  437  8.     M.  3,00. 

4092)  G.Maupassant,  Mittelmeerfahrt. Uebers. 

V.  Marie-Madeleine.    B.,  „Vita".    143  S. 
M.  1,00. 

4093)  A.  Meinhardt,  Aus  Eagaz  u.  Zürich: 
NationB.  18,  S.  733/6.  (Litterarische  u.  künst- 
lerische Eeise-Erinner.) 

4094)  E.  J.  L.  Müller,  lieber  d.  Vogesen  in 
d.  Provence.  Wanderungen.  In  3  Tln.  Tl.  1 : 
Ehon-,  Spessart-,  Odenwald.  L.,  Baum.  IV, 
64  S.    Mit  Abbildgn.    M.  1,20. 


4095)  V.  Ottmann,  Streif züge  in  Toskana,  an 
d.  Eiviera  u.  in  d.  Provence.  2.  Aufl.  B., 
Schall.    478  S.    Mit  Abbild.    M.  3,50. 

4095a)  P.  Eohrbach,  Vom  Kaukasus  zum 
Mittelmeer.  L.,  Teubncr.  VII,  224  S.  M.  5,00. 

4096)  O.  E.  Schmidt,  Kursächs.  Streif  züge. 
Mit  22  Federzeichngn.  v.  M.  Näther.  L., 
Grunow.     V,  351  S.     M.  3,50. 

4096a)  J.  Schaefler,  Eömische  Herbsttage. 
1899.     Progr.     Rosenheim,  Gymn.     54  S. 

4097)  H.  Sinkiewicz,  Briefe  aus  Afrika, 
Uebers.  v.  J.  v.  Immendorf.  Oldenburg, 
Schulze.     VII,  346  S.     M.  4,00. 

4098)  C.  Tanera,  E.  Weltreise.  Eeisebriefe. 
2.  Aufl.  Illustr.  V.  Henny  Deppermann.  B., 
Allg.  Verein  für  dtsch.  Litt.  III,  329  S. 
M.  6,50. 

4098a)  CarlTrebla,  Eeiseskizzen  u.  Erinner. 
Bern,  Neukamm  &  Zimmermann.  VII,  246  S. 
M.  2,50. 

4099)  A.  Trinius,  Thüringer  Wanderbuch. 
Bd.  8.    Minden,  Bruns.  VIII,  269  S.   M.  5,00. 

4099a)  Jobs.  Trojan,  Auf  der  andern  Seite. 
Streifzüge  am  Ontario-See.  B.,  Grote.  V, 
236  S.     M.  2,00. 

4100)  E.  Vogel,  Eine  Mittelmeerfahrt  V.  Ham- 
burg über  Gibraltar  nach  dem  Bosporus. 
Hamburg,  Verlagsanstalt  u.  Druckerei. 
198  S.    Mit  Abbild.    M.  3,00. 

4101)  H.  E.  Wallsee,  D.  Nordland-  u.  Spitz- 
bergenfahrer. Erlebtes  u.  Erlesenes.  Ham- 
burg, Verlagsanstalt  u.  Druckerei.  175  S. 
Mit  40  Abbildgn.  u.  2  färb.  Karten.   M.  5,00. 

4102)  E.  Wasserzieher,  Von  Haparanda  bis 
San  Francisco,  Eeise-Erinnerungen.  Witten, 
Mark.  Druck- u.Verl.-Anst.    110  S.    Mk.  1,50. 

4103)  A.  Wirth,  Aus  Uebersee  u.  Europa. 
B.,  Gose  &  Tetzlaff.    IV,  4n7  S.    M.  7,00. 

4104)  E.  Zabel,  Durch  d.  Mandschurei  u. 
Sibirien.  Eeisen  u.  Studien.  L.,  G.  Wigand. 
4«.    XII,  314  S.    Mit  146  Abbild.    M.  20,00. 

4105)  G.  Ziel  er.  Unter  d.  Hapag-Flagge.  L., 
H.  Seemann  Nachf.  365  S.  M.  5,00.  (Tage- 
buchbll. aus  England  u.  Spitzbergen.) 

Kultur-  und  Litteraturleben. 

4106)  Erinnerungen  e.Urgrossmutter  (Katharina 
Freifrau  v.  Bechtolsheim  geb.  Gräfin  Bueil 
1787—1825).  Her.  v.  Carl  Graf  Obern- 
dorff.  B.,  Fontane.  XIV,  474  S.  Mit  Ab- 
bild, u.  Beil.  M.  12,00.  (Mit  Briefen  v. 
Goethe,  Herder,  Wieland,  Karl  August  v. 
Weimar,  Frau  v.  Stael,  Ernst  v.  Sachsen- 
Gotha  u.  V.  anderen.) 

4107)  J.  L.  Windholz,  E.  Memoirenbuch  aus 
d.  Goethezeit.  Erinnerungen  e.  Urgross- 
mutter:  NFrPr.  N.  134<^8. 

4108)  F.  Grillparzer,  Selbstbiographie.  (= 
Cottasche  Handbibliothek  N.  16.)  St.,  Cotta. 
162  S.    M.  0,40. 

4109)  T  h.  C  a  r  1  y  1  e  ,  Lebenserinnerungen. 
Uebers.  v.  Paul  Jaeger.  Tl.  1.  2.  Aufl. 
Göttingen,  Vandenhoeck  &  Euprecht.  VIII, 
320  S.     M.  4,00. 

4110)  Eud.  Haym,  Aus  meinem  Leben.  Er- 
inner, aus  d.  Nachlass  her.  (=  JBL.  1900 
12:173.)  |(H.  Delbrück:  PrJbb.  107,  S. 
355/7;  E.  M.  Meyer:  ASNS.  109,  S.  380/3; 
F.  Meinecke:  HZ.  89,  S.  317-20;  LCBl. 
S.  903/4.]l 

4111)  0.  V.  He  ine  mann.  Aus  vergang.  Tagen. 
Lebenserinner.  in  Umrissen  u.  Ausführgn. 
Wolfenbüttel,  Zwissler.  VII,  402  S.  M.  5,00. 


4ll2-4l68b 


IV,  1  b.     Bricfwech»el,  Tagebücher,  Memoiren. 


101 


4112)  K.  Krhr.  v.  Li  I  icncroii,  l">t)iit' .rugeiid- 
tage.  liebeiiHerinnerungen  Kindern  u.  En- 
keln crzäblt.  L.,  Duncter  &  Humblot.  V, 
197  S.    M.  ;{.uo. 

4118)  F.  Max  Müller,  Alte  Zeiten  —  alte 
Freunde.  Lebcnserinn.  Uebers.  v.H.Grosch- 
ke.  H  .TBL.  1900  I  2:174.)  |[W.  Streit- 
berg: LCBl.  K.  !)-10.]| 

4113a)  M«"«-  L.  Delisle,  F.  Max  Müllers  Auto- 
biogniphy:  JSav.  S.    ll.S-24. 

4114)  Adelheid  v.  Sc  hörn,  Zwei  Menschen- 
alter.  Erinner,  u.  Briefe.  B.,  S.  Fischer. 
1901.     508  8.    M.  10,00.     |[C.  Krebs:  DRs. 

.111,  8.  4f)5/8.]i 
4114a)  F.  X.  Krau  8,  Iv.Spacha  Autobiographische 
Aufzeichngn.:  JbGLElsass-Lothr.  18,  fe.67- 1 00. 

ZeitiTCuössische  Dichter  und  Schriftsteller. 

4115)  H.  Eschelbach,  Wie  ich  Dichter  wurde : 
KulturW.  H,  N.  2. 

4116)  Otto  Ernat,  Aus  meiner  Selbstbio- 
graphie: lUZg.  118,  8.  506/7. 

4117)  Rud.  Gen^e,  Ausd.  Zeit  meiner  Wander- 
jahre:  N&S.  103,  8.  42-98. 

4118)  A.  Klaar,  Erinnerungen:  BohemiaB.  N.  1. 

4119)  M.  Kretzer,  Berliner  Erinner. :  Tag  N.4I9. 

4120)  J.  Lauff,  Meine  litterarischen  Waffen- 
gänge: VelhKlasMhh.   16,  8.  173/G. 

4121)  P.Lindau,  Erinner.:  N&8.  101,8.81-100. 

4122)  Tb.  H.  Pantenius,  Aus  meiner  Gym- 
nasialzeit: VelhKlasMhh.  16',  8.  413-20. 

4123)  H.  Ruettenauer,  Selbstbiographie : 
Rheinlande  2,  8.  35/9. 

4124)  Max  Schmidt,  Meine  Wanderung  durch 
70  Jahre.  Autobiographie.  2  Tle.  1. — 5.  Aufl. 
(=  i  d. ,  Gesammelte  Werke  21/2.)  Reutlingen, 
Ensslin  &  Laibliu.     30i,  274  8.     k  M.  1,50. 

4125)  R.  Voss,  Allerlei  Erlebtes.  St.,  Bonz. 
VIT,   188  8.     M.  2,00. 

4126)  id.,  Wie  ich  Bibliothekar  der  Wartburg 
wurde:  VelhKlasMhh.  1,  S.  36-42. 

4127)  O.  W eddigen,  Erinnerungen  aus  mei- 
nem Leben.  Gotha,  Schmidt.  135  S.  Mit 
Bildnis.     M.  2,00. 

Philosophen  nnd  SchnImMnner. 

4128)  E.  V.  Hartmann,  Persönliches  u.  Sach- 
liches: Deutschland  1,  N.  1/2. 

4129)  J.  Kohler,  Aus  dem  Leben.  (=  N.  247, 
S    3-24.) 

4130)  P.  Holz  hausen,  F.  Chr.  Lauckhard. 
Aus  dem  Leben  e.  verschollenen  Magi.sters. 
(=  Rurschenschaftl.  Bücherei.  Her.  v.  H. 
Böttger.  Bd.  2,  Heft  4.)  B.,  Heymann. 
40  S.  M.  0,60.  (Auf  Grund  einer  Selbst- 
biographie.) 

4131)  R.  Foss,  Erinnerungen  e.  Schulmannes. 
Aus  d.  alten  Danzig  (1822—1841).  (==  Gedan- 
ensia.  Beitrr.  z.  Gesch.  Danzigs  Bd.  5.)  Dan- 
zig, L.  Saunier.     87  8.     M.  1,00. 

4132)  A.  Isler,  Mitteil,  aus  d.  Memoiren  Rector 
Trolls.  Winterthur,  Kieschke.  50  S. 
M.  2,50. 

4132a)  F.  Pfalz,  E.  Knabenleben  vor  60  J. 
Pädag.  Betrachtgn.  eigener  Erlebnisse.  Bd.  2. 
L.,  Wöpke.    VII,  112  8.    M.  1,50. 

Theologen. 

4J33)  F.  Fliedner,  Aus  meinem  Leben.  Er- 
inner, u.  Erfahrgn.  5.  Aufl.  B.,  Warneck.  V, 
416  S.     M.  4,00. 


4134)  M.  Braun,  Autobiugr.  Aufxeicbnungen 
Z.  Frankels:  MGWJ.  9,  S.  558-«i2.  (.lud. 
Theologe  1801-1875.) 

4185)  G.  t.  Fuchs,  Jugend-  u.  JünglingH-Hr- 
inner.:  Pfarrhaus  18,  S.  21/3,  45/6,  156/7. 

4186)  H.  Hansjacob,  Auf  der  Fcütung.  Er- 
innerungen e.  bad.  Staatsgefangenen.  4.  Aufl. 
Kassel,  Weiss.    63  8.    M.  0,80. 

4187)  id.,  Aus  meiner  Studienzeit.  Erinner. 
2.  verb.  Aufl.  ebda.      VII,  326  H.     M.  3.60. 

4188)  id..  Aus  d.  Niederlanden.  2  Tle.  Heidel- 
berg, Weiss.    344,  300  8.    M.  6,00. 

4139)  id.,  Dürre  Blätter.  Bd.  I.  4.  Aufl.  Volks- 
ausg.    Kassel,  Weiss.    V,  254  S.    M.   1.80. 

4140)  id.,  Im  Paradies  Tagebuchbl.  Mit  c. 
Ansicht  v.  Hofstetten.  2.  Aufl.  ebda.  313  8. 
M.  3,80. 

4141)  id. ,  Letzte  Fahrten.  Erinnerungen.  lUustr. 
V.  C.  Liebich.  St.,  Bonz  &  Co.  VII,  419  8. 
M.  5,00. 

4142)  Aus  d.  Tagebuch  e.  Stadtpfarrers:  Pfarr- 
haus 18,  S.  65-71. 

4143)  H.  Keller.  Erinner,  e.  Gebirgspfarrers. 
Mit  Buchschmuck  v.  Elli  Stüder.  Frauen- 
feld, Huber  &  Co.     IV,  175  8.     M.  2.80. 

4144)  A.  E.  Luthardt,  Mein  Leben  u.  Wirken 
im  öffentl.   Leben.     München,  Beck.     1901. 

VII,  403  8.    M.  3,00. 

4145)  R.  Stölzle,  A.  Luthardts  Aufzeichngn.: 
HPBll.   127,  8.  851-66. 

4146)  Ad.  Stöcker,  Metzer  Erinner.:  Neue 
Christoterpe.  23,  8.  433-41. 

Aerzte. 

4147)  H.  Berger  (Kreisarzt),  .Vus  dem  Hamster- 
kasten. Erinner.  München,  Seitz  &  Schauer. 
V,  140  S.     M.  1,50. 

4148)  F.  V.  Esmarch,  Aus  meinen  Erinner.: 
DR.  2,  8.  290/8. 

4149)  A.  Kussmaul,  .lugenderinner.  e.  alten 
Arztes.  Mit  d.  Portr.  d.  Vf.  nach  e. 
Gemälde  v.  Frz.  Lenbach.  5.  Aufl.  8t., 
Bonz.     VIII,  496  S.     M.  7,20. 

4150)  C.  Gegenbau r.  Erlebtes  u.  Erstrebtes. 
L,  Engelmann.  1901.  114  S.  Mk.  2,00. 
|[LCB1.  8.   1140.11 

4151)  K.  E.  Hasse,  Erinnerungen  aus  meinem 
Leben.  2.  Aufl.  ebda.  XTII,  414  S. 
M.   6,00. 

KUnstlerkreise. 

41.52)  Jugenderinner.  e.  alten  Mannes  (W.  v. 
Kügelgen)  Orig.-Ausg.    22.  Aufl.    St,  CotUi. 

VIII,  498  S.     M.  l,a». 

4153)  A.  Feuer bach,  E.  Vermächtnis.  .5.  .\ufl. 

Wien,  Pichler.    IX,  218  8.     M.  5.<iO. 
41.">4)  G.    Göthe,    H.    Gudes    I^ebenserinner. : 

ZBK.  13,  8.  71/4. 
41.'>5)  J.  F.  Hoff,  Ause.  Künstlerleben.  E.  Alt- 

Frankf.  Familiengesch.     Frankf.  a.  M.,    .\It. 

V.,  140  S.     M.  3,00. 
4156)  id.,   Lehrjahre    bei    L.    Richter   und    in 

München.     (Fortsetzg.  v.  ,.\us  e.  Künstler- 
leben.")     ebda.     VIII,  273  S.    Mit  Abbild. 

M.  6,00. 
4158)  L.   Kupelwieser,   Erinnerungen  seiner 

Tochter.    St.,  Roth,     19  S.     M.  0,30. 
4158a)  A.  Orth,  Meine  Jugend:  GBll Waldeck. 

2,  8.  98-108. 
4158b)  W.  Titel,  Lebenserinner.  d.  Malers  W. 

Titel     Her.    v.    F.    Vogt:     PommJbb.    3, 

S.  159-76. 


102 


IV,  le.     Die  deutsche  Litteratur  und  das  Ausland. 


4169-4180J 


Schauspieler  und  Sänger. 

4159)  Aus  d.  Memoiren  d.  Hofschauspielers  L. 
Arnsburg  1816—91 :  Wiener  Abendpost  N.  73, 
77,  83. 

4160)  Elisa  v.  Asztalos,  Aus  meinem  Künstler- 
leben  als  Primadonna  in  Dtschland.,  Oester- 
reich  u.  Italien.  Hamburg,  Verlagsanstalt. 
1901.    272  S.    M.  3,50. 


4161)  E.  N  o  a  c  k  ,  Hoftheater  -  Erinnerungen. 
Hannover,  M.  &  H.  Schaper.    91  S.   M.  1,00. 

4162)  Ferd.  v.  Strantz,  Erinner,  aus  meinem 
Leben.  Hamburg,  Verlagsanstalt.  1901. 
XII,  347S.  M.  4,00.  |[H.  v.  Poschinger: 
TagB.  1901,  N.  321.]| 


c)  Die  deutsche  Litteratur  und  das  Ausland. 

Deutsche  Litteratur  im  Ausland:  Allgemeines  N.  4163.  —  Frankreich  (Goethe,  Heine)  N.  4165.  —  England 
(Schiller,  Kotzebne,  Raimund)  N.  4175.  -  Amerika  N.  4181.  —  Italien  N.  4187a.  -  Belgien  N.  4189.  —  Rnssland  N.  4190.  — 
Polen  N.  4192.  —  Fremde  Litteratur  in  Deutschland:  Frankreich:  Gesamtdarstellungen  und  Essaj- 
sammlungen  N.  419.S.  —  Aeltere  Zeit:  J.  B.  P.  Muliere  N.  4199;  L.-S.  Mercier  N.  4204  :  Restif  de  la  Bretonne  N.  4205:  J.  J.  Rousseau 
N.  4206:  F.  M.  A.  de  VolUire  N  4209.  —  Ly  rik:  19.  Jahrhundert:  Zeitalter  der  Romantik:  P  J.  Beranger  N.  4213a;  V.  Hugo  N.  4214. 

—  Moderne  Lyrik:  Allgemeines  N.  4226:  Ch.  Baudelaire  N.  4228;  P.  Verlaine  N.  4235:  F.  Mistral  N.  4240.  —  Roman:  G.  Flaubert 
M.  4241;  G.  Maupassant  N.  4242;  E.Zola  N.  4243.  —  Drama:  E.  Rostand  N.  4263;  V.  Sardou  N.  4265.  —  Wissenschaft:  Stendhal 
(H.  Beyle)  N.  4266;  J.  A.  Graf  Gobineau  N  4269;  H.  Taine  N.  4272.  —  England:  Allgemeines  und  Gesamtdarstellungen  N.  4275. 

—  Shakespeare:  Biographien  N.  4281  ;  Einzelstudien  N.  4236;  Shakespeare- Kritik  (Bacon-Theorie)  N.  4302;  Uebersetzungen  (Texte) 
N. 4308;  Bibliographisches  N. 4313;  Werke:  Epos  N  4317;  Drama:  Gesamtausgaben  N. 4318;  Einzelne  Dramen:  Antonius  und  Kleopatra 
N.  4318  b,  Corioliin  N.  4319,  Gewonnene  Liebesmüh  N.  4320,  Hamlet  N.  4321,  Julius  Caesar  N.  4336,  Kaufmann  von  Venedig 
N.  4337,  Königsdramen  N.  4345,  König  Lear  N.  4352,  Macbeth  N.  4355,  Othello  N.  4359,  Timon  von  Athen  N.  4361,  Troilns 
und  Cressida  N.  4362,  Viel  Lärm  um  Nichts  N.  4363,  Winterraärchen  N.  4364.  —  18.  Jahrliundert  (R.  Burns,  Ossian,  0.  Gold- 
smith) N.  4366.  —  19.  Jahrhundert:  Lord  Byron  N.  4369:  Th.  Carlyle  N.  4377;  R  Kipling  N.  4378:  0.  Wilde  N.  4381.  — 
Amerika:  R.  W.  Emerson  N.  4385;  H.  W.  Longfellow  N.  4388;  E.  A.  Poe  N.  4390.  —  Italien:  Dante  N.  4492;  Ariost  N.  4393; 
G.  d'Annunzio  N.  4394.  —  Spanien:  N.  4404.  —  Belgien  (M.  Maeterlinck)  N.  4406.  —  Holland  (Multatuli,  H.  Heyermans) 
N.  4426.  —  Skandinavien:  Allgemeines  N.  4431;  Lyrik  (J.  L.  Runeberg)  N.  4432;  Roman  und  Novelle  (H.  Bang,  J.  P.  Jacobsen, 
8.  Obstfelder)  N.4434;  Drama:  B.  Björnson  N.4436;  H.  Ibsen:  Zusammenfassende  Darstellnngen  N.4461;  Bühnengeschichte  N.  4464; 
Einzelstudien  N.  4466:  Werke:  Gesamtausgabe  N.  4482;  Gedichte  N.  4484;  Einzelne  Dramen:  Baumeister  Solness  N.  4486,  Brand 
N.  4487,  Hedda  Gabler  N.  4490,  Kronprätendenten  N.  4491,  Nora  N.  4493,  Peer  Gynt  N.  4497,  Römerdramen  (Kaiser  und  GalilSer) 
N.4499;  Volksfeind  N.4501.  —  A.  Strindberg  N  4502.  -  Böhmen  und  Ungarn  (A.  Pttöft)  N.  4510.  —  Polen  (H.  Sinkiewioz) 
N.  4512.  —  Russland:  Allgemeines  N.  4516.  -  Aeltere  Gruppe:  F.  M.  Dostojewski  N.  4521;  N.  Gogol  N.  4523;  L.  Tolstoi 
N.  4524;  J.  Turgenjew  N.  4531.  —  Moderne  Dichtung:  L.  Andrejew  N.  4534;  M.  Gorki  N.  4536;  A.  Tschechow  N.  4548.  — 
Orient  N.  4652.  — 


Deutsche  Litteratur  im  Ausland: 
Allgemeines. 

4163)  O.  Mühlbrecht,  Übersetzgn.  aus  d. 
Deutschen  in  d.  dänische,  englische,  französ., 
holläud.,  Italien.,  norweg.,  schwed.,  span. 
Sprache:    BBlDBuchh.   69,    N.  :59,   40,   180, 

.  182. 

4164)  T.  Pech,  Uebersetzgn.  aus  d.  Deutschen 
in  d.  slav.,  magyar ,  rumän.  u.  osteurop. 
Sprachen:  ib.  N.  156,  157,  158. 

Frankreich. 

4165)  Enquete  sur  l'iufluence  allemande  1:  Mer- 
cure  de  France  24,  8.  289-382;  25,  S.  89-1,37, 
.38.3-401.  (Juliette  Adam,  M.  Arnaud,  J. 
Bainville,  M.  Barrfes,  Barth^lmy,  L.  Belugou.) 

4166)  M.  Zebrowski,  Les  littöratures  alle- 
mandes  et  fran^aises:  Revue  des  cours  et  des 
Conferences  10,  N.  32. 

4167)  H.  Jantzen,  Dtsch.  Litteraturgesch.  in 
Frankreich:   DZschr.  15,  N.  11/2. 

4168) K.  E.  Schmidt,  D.  Deutschen  in  Paris  vor 
50  Jahren:  Tag  1901,  N.  443.  (Litterar.  Be- 
ziehungen.) 

4160)  F.  de  Matt,  Barbey  d'Aurevilly  über 
dtsch.  Dichter:  SchwRs.  2,  N.  4. 

4170)  Ch.  Baille,  Madame  de  Stael:  Revue 
de  Paris  1.  April. 

4171)  L.  P.  Betz,  Gerard  de  Nerval.  (=  N.  22, 
S.  83-121.) 


4172)  F.  Baldensperger,  Notes  sur  la  pro- 
nonciation  frau9aise  du  nom  de  Goethe: 
Euph.  9,  S.  423/6,  842. 

4172a)  id.,  Le  Faust  de  Goethe  et  le  romau- 
tismefran^ais.  Mercure  de  France,  10.  janvier. 

4172b)  Martha  Langcavel,  D.  franz.  Ueber- 
traggn.  v.  Goethes  Faust.  Strassburg,  Trüb- 
ner.   IV.  156  S.     M.  4,00. 

4173)  K.  E.  Franzos,  Z.  Kapitel  Heine  in 
Frankreich :  DDichtung.  32, 8. 253-64, 292-303. 

4174)  E.  Laur,  D.  erste  franz.  Ausg.  v.  Heines 
Werken:  ZBücherfreunde.  6,  S.  192/6. 

England. 

4175)  M.  Batt,  Contributions  to  the  history 
of  english  opinion  of  german  lit.:  MLN.  17, 
S.  165-70. 

4176)  J.  L.  Haney,  German  lit.  in  England 
beforel790:  AmericanaGermanica4,S.1.30-54. 

4177)  E.  Markgraf,  Einfluss  d.  dtsch.  Litt,  auf 
d.  englische  am  Ende  ^.  18.  Jh.  u.  im  ersten 
Drittel    d.    19.    Jh.     Diss.     Leipzig.     83  S. 

4178)  Th.  Zeiger,  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Ein- 
flusses d.  neueren  dtsch.  Litt,  auf  d.  engl. 
Diss.     Leipzig.     71  S. 

4179)  P.  Machule,  Coleridges  Wallenstein- 
übersetzg.:   EnglStud.  31,  S.  182-239. 

4180)  W.  Sellier,  Kotzebue  in  England.  Diss. 
Leipzig.     95  S. 

4180a)  R.  F.  Arnold,  F.  Raimund  in  Eng- 
land.   (=  N.  213,  S.  245-56.) 


4181  423ä 


IV,  Ir.     Die  deutsche  Litteratur  und  da«  Aunland. 


lon 


Amerika. 

41S1)  M.  Toll.  Dtsth.  Mtteratur  in  Amerika 
(1901):     Euph.  9,  S.  :)|(V9. 

4182)  R.  Steig,  Vom  dtsch.  Geiatesleben  in 
Nordamerika:  NatZg".  N.  ü. 

4183)  K.  Fruncke,  Dtsch.  Kultur  in  d.  Ver- 
einigten Staaten  u.  in  d.  German.  Mus.  d. 
Harvard- Universität:  DE».  111,  S.  127-40. 

4184)  Dtsch. -Amerik.  Kulturbestrebgn. :  Grenzb. 
1,  S.  6«4/7. 

4185)  J.  Rodenberg,  D.  Deutsche  in  Pennsyl- 
vanien:  DRs.  112,  S.  462/8. 

4186)  A.  (i.  V.  Suttner,  Litt.  Freibeutertum 
in  Amerika:  LE.  4,  S.  1578/f). 

4187)  B.  Taylor:  The  Era  (Philadelphia)  1901, 
Okt. 

Italien. 

4187a)  R.  Michels,  Dtsch.  Dichter  auf  ital. 
Bühnen:  Lotse  2,  S.  689-93. 

4188)  O.  Hauser,  A.  Graf:  Aus  fremden 
Zungen  12,  N.  8.     (Hebersetzer.) 

Belgien. 

4189)  C.  Bischoff,  D.  Sleecky:  LE.  4,  S.  559. 
(Vläm.  Uebersetz.  v.  Tieck  u.  Zschokke.) 

Riissland. 

4190)  A.  Luther,  A.  Schukowski:  ib.  S.  916/7. 
(Uebersetzer.) 

4191)  N.  Storostenko:  ib.  W.  343,  704/5.  (Russ. 
Litterarhist.,  Vermittler  dtsch.  Litt.) 

Polen. 

4192)  J.  Flach,  .T.  Matuszewski  über  Slovacki 

u.  d.  dtsch.  Kunst:  ib.  S.  91«. 

(Uebersetzungen  deutscher  Werke   siehe  auch 
IV,  2 -IV,  11.) 

Französische  Litteratur  in  Deutschland: 
Gesamtdarstellungen  u.  Essaysammlungen. 

4193)  H.  Suchier  u.  A.  Birch-Hirschfeld, 
Gesch.  d.  franz.  Litt.  v.  d.  ältesten  Zeiten 
bis  z.  Gegenw.  L.,  Bibliograph.  Institut. 
1900.  XII,  733  S.  Mit  143  Abbild,  u.  23 
Tafeln.  M.  16,00.  1[G.  Schulze:  ZOG.  06, 
S.  333-43. 

4194)  E.  Guglia,  Analecten  z.  dtsch.  Litteratur- 
gesch.  (Franz.  Schriftsteller  in  Deutschland 
im  18.  u.  19.  Jh.)  Progr.  Wien,  Theresia- 
Ak.     25  8. 

4195)  A.  Bettelheim,  D.  heutige  franz.  Litt.: 
Nation  B.  18,  S.  502/4. 

4196)  G.  Samtleben,  D.  christl.  u.  d.  christen- 
tumsfeindliche Litt.  d.  neueren  Zeit  in 
Frankreich  u.  England.  (=  N.  78,  S.  525-39.) 

4197)  K.  Lamprecht,  Z.  neueren  u.  neuesten 
franz.  Litt.-Gesch. :  VossZg».  N.  4/7. 

4198)  M.  Nordau,  Zeitgenössische  Franzosen. 
B.,  E.  Hofmann.  1901.  VIH,  357  S.  M.  5,60. 
I[E.  Meyer:  LE.  4,  8.  790  1;  E.  Holzner: 
Wage  5,  N.  44.]| 


Aeltere  Zeit. 

4199)  H.  Klinge  bell,    Molifere    als  Tragiker: 
HambNachr.  N.  27. 


4200)  K.  Meier,  Moliferes  Geizhai«:  Dresdner 
AnzB.  N.  23. 

4201)  H.  Bchneegans,  Meliere.  (»^  Geistec- 
heiden fFührende  Geister]  Bd.  42.)  B.  E. 
Hofmann.  IX, 261  8.  M. 2,40.  KW.KOchler: 
LE.  4,  S.  143 <;  R.  Mahrenholtz:  ZF8L. 
24».  S.  178/9;  LCBi.  8.  489-90.11 

4202)  Mo life res  Meisterwerke.  In  dtsch.  Ueber- 
tragung  v.  L.  Fulda.  8t,  Cotta.  1901. 
534  S.    M.  6,50.    KLOBl.  8.  371. J| 

4208)  M.  Spirgatis,  Nürnberger  Moli^re-Über- 
setzgn.  u.  ihr  Verleger  J.  f).  Taube:  Beitrr. 
z.  Kenntnis  d.  Schrift-,  Buch-  u.  Bibliotheks- 
wesens 3,  S.  79-93. 

4204)  A.  Z ollin ger,  L.-S.  Merciers  Beziehung 
z.  dtsch.  Litt.:  ZF8L.  25,  8.  87-121. 

4205)  K.  Hassler,  L.  Tiecks  Jugendroman 
William  Lowellu.d.Paysanperverti  des  Restif 
de  la  Bretonne.     Diss.     Greifswald.     107  S. 

4206)  Otto  Häussel,  D.  Einfluss  Rousseaus 
auf  die  philosoph.-pädagog.  Anschauungen 
Herders.  Diss.  Dresden,  Bleyl  &  Kämmerer. 
63  S.     M.  2,60. 

4207)  J.  Reimer,  Jean  .Tacques  Rousseau. 
(Bedeutende  Männer  aus  Vergangenheit  u. 
Gegenw.  Her.  v.  F.  v.  Ossen,  N.  13.)  B., 
H.  Schildberger.     20  S.     M.  0,50. 

4208)  Ch.  D.  Pflaum,  .Jean  .lacques  Rousseau  : 
MhhComeniusGes.  11,  S.  69-85. 

4209)  Haag,  Voltaire  u.  d.  bernische  Zensur: 
AGPhilos.  15,  S.  166-85. 

4210)  E.  Consentins,  V^oltairiana:  NatZg«. 
N.  27/8. 

4211)  J.  Mähly,  Neues  über  Voltaire:  DR.  1, 
S    251/4. 

4212)  K.  Obser,  Voltaires  Beziehgn.  z.  Mark- 
gräfin Karoline  Luise  v.  Baden-Durlach  u.  d. 
Karlsruher  Hof.     (=  N.  232,  S.  55-105.) 

4213)  J.  Reimer,  Voltaire.  (=  N.  4207,  N.  12.) 
B.,  H.  Schildberger.     1!»  8.     M.  0,.50. 

Lyrik  im  Zeitalter  der  Romantik. 

4213a)  R.  Giurani,  B^ranger  u.  d.  dtsch.  Lvrik. 
Mailand,  L.  Bellinzaghi.     101  S. 

4214)  A.  Bartels,  V.  Hugo:  Kw.  15».  8.  542/3. 

4215)  Anna  Brunnemann,  V.  Hugo:  Aus 
fremden  Zungen  12,  N.  4. 

4216)  id.,  V.  Hugo:  Türmer  4«,  S.  502-10. 

4217)  F.  Diederich,  V.  Hugo:  NZS».  20', 
S.  644-52. 

4218)  J.  Hart,  V.  Hugo:  TagB.  N.  95. 

4219)  H.  V.  Hof  mannsthal,  V.  Hugo:  WIDM. 
91,  S.  894-909. 

4220)  id.,  V.  Hugo:  DRs.  110,  8.  407-19. 

4221)  E.  V.  Komorzynski,  V.  Hugo  u.  d. 
dtsch.  Romantik:  Wiener  Abendpost  N.  46. 

4222)  S.Mehring,  V.Hugo  als Lvr. :  NationB.  18, 
S.  329-32. 

4223)  P.  Wieg  1er.  V.  Hugo:  Wage  .5,  N.  9-10. 

4224)  V.  Hugo:  BBlDBuchh.  6«,  N.  49,  62, 
275.  293. 

4225)  V.  Hugos  100.  Geburtstag  in  d.  dtsch. 
Presse:  LE.  4,  8.  832/3. 

Moderne  Lyrik.  (Ch.  Baudelaire,  P.  Verlaine.) 

4226)  Erich  Mever,  D.  neue.«it€  franz.  Lvrik: 
WIDM.  92,  S.'  327-39. 

4227)  M.  Fleischer,  Ausländ.  Lyrik  in  Ueber- 
setzgn.:  LCBIB.  S.  372/4.  (G.  A-  Becquer, 
P.  Verlaine,  A.  Petöfi.) 

4228)  G.  Kahn,  Le  Baudelairianisme:  Nouvelle 
Revue  42,  S.  201-11. 


l04 


IV,  Ic.     Die  deutsche  Litteratiir  und  das  Ausland. 


4229-42S5 


4229)  O.  Haus  er,  Baudelaire  in  dtsch.  Ueber- 
setzg. :  LE.  4,  S.  l?53/5.  (St.  Zweig,  M.  Bruns.) 

4230)  S.  Mehring,  Baudelaire:  Aus  fremden 
Zungen  1901,  N.  22. 

4231)  E.  V.  Sallwürk,  Baudelaire  u.  Verlaine 
in  Deutschland:  AZgB.  N.  241. 

4232)  St.  Zweig,  Ch.  Baudelaire:  DDichtung.  32, 
S.  65/8. 

4233)  Baudelaire  u.  Heine:  NFPr.  N.  13177. 

4234)  Ch.  Baudelaire,  Gedichte  in  Verse  u. 
Prosa.  Uebers.  v.  Camill  Hoff  mann  u. 
Stef.  Zweig.  L.,  H.  Seemann  Nachf. 
152    S.     M.  2,50. 

4235)  H.  Heiss,  P.  Verlaine:  Dresdner  Anz. 
N.  44/5. 

4236)  P.  Remer,  D.  arme  Lelian :  Tag  N.  435. 
(P.  Verlaine.) 

4237)  P.  Wiegler,  P.  Verlaine:  Tag«.  1901, 
N.  85. 

4238)  St.  Zweig,  P.  Verlaine:  ML.  71,  S.  313/5. 

4239)  P.  Verlaine,  Gedichte.  E.  Anthologie 
der  besten  Uebersetzgn.  Her.  v.  Stef.  Zweig. 
Mit  e.  Portr.  des  Dichters  v.  F.  Valloton. 
B.,  Schuster  &  Loeffler.    122  S.     M.  1,00. 

4240)  W.  Kreiten,  F.  Mistral:  StML.  62, 
S.  428-48,  554-76;  63,  S.  69-95. 

Roman. 
0.  Flanbert  und  G.  Mauyassant. 

4241)  E.  Platzhoff,  G.  Flaubert:  LE.4,S.  38-60. 

4242)  G.  Mau passant,  Ausgew. Novellen.  Her. 
V.  Hedda  u.  A.  Moeller-Bruck.  Bd.  1/2. 
(=  ÜB.  N.  4297,  4315.)  L.,  Reclam.  16«. 
96,  101  S.     ä  M.  0,20. 

E.  Zola. 

4243)  Anna  Brunnemann,  E.  Zola:  Aus 
fremden  Zungen  12,  N.  20. 

4244)  id.,  Zolas  innere  Wandlungen:  Neuere 
Sprachen  9,  S.  330/6. 

4245)  id.,  E.  Zola  als  Theoretiker  u.  Dichter: 
Geg.  62,  N.  45. 

4246)  F.  Diederich,  Zola  als  Utopist:  NZSt. 
20',    S.  324-32. 

4247)  A.  Eloesser,  Zola:  NDRs.  13,  S.  1221/3. 

4248)  Ed.  Engel,  Persönl.  Erinner,  an  E.  Zola: 
BerlZg.  N.  464. 

4249)  A.  Geiger,  E.  Zolas  Lebenswerk  „Die 
Rougon-Macquart" :  AZgB.  N.  232/3. 

4250)  A.  V.  Gleichen-Russwurm,  Zolas 
Stellung  in  d.  dtsch.  Kunst:  NWTBl.  N.  277. 

4251)  0.  Harnack,  Zolas  Kriegsroman.  (=  id., 
Essays  u.  Studien  [Braunschweig,  Vieweg 
&Sohn.    VnL393S.    M.  6,1)0],  S.  299-308.) 

4252)  J.  Hart,  E.  Zola:  Tag  N.  459. 

4253)  F.  Hildebrand,  E.  Zola:  DPBl.  35, 
•  S.  410/2. 

4254)  F.  Lolid,  Persönl.  Erinner,  an  E.  Zola: 
DR.  4,  S.  2-'5-30. 

4254a)  G.  A.  Martinez,  El  naturalismo  de 
Zola,  SU  influencia  social  y  literaria.  SantaFe, 
J.  Benapres.     109  S.     Pes.  1,50. 

4255)  W.  Rath,  Zola,  d.  Naturalismus  u.  wir: 
Deutschland  1,  S.  356-74. 

4256)  A.  Semerau,  E.  Zola:   Geg.  62,  N.  42. 

4257)  S.  Simchowitz,  D.  junge  Zola:  Kultur 
(Köln)  1,  S.  639-46. 

4258)  0.  Stoessl,  Zola:  Wage  5,  N.  41. 

4259)  P.  Weiland,  E.  Zola:  Zeit».  1«,  S.  146-50. 

4260)  E.  Zola:  AELKZ.  35,  N.  41. 

4261)  E.  Zola:  IllZg.  119,  S.  509,  539-40. 


4262)  Zola  u.  d.  Buchhandel:  BörsenblDBuchh. 
69,  N.  143. 

Drama. 

4263)A.Eloesser,E.Rostand:VossZgB.N.9-li. 

4264)  S.  Samosch,  Abseits  d.  Heerstrasse.  Bei 
E.  Rostand:  NatZg.  N.  55. 

4265)  A.  Semerau,  V.  Sardou:  RheinAVestfäl- 

Zg.  1901,  N.  729. 

Wissenschaft. 

4266)  Anna  Brunnemann,  Stendhal:  Aus 
fremden  Zungen  12,  N.  5. 

4267)  id.,  Stendhal:  Geg.  61,  S.  339-43. 

4268)  W.  Weigand,  Stendhal:  Insel  3>,  S. 
68-79,  91-113,  l«l-97. 

4269)  B.  Clemenz,  Gobineau:  Janus  1,  S.  181/2. 

4270)  W.  Schultz,  Gobineau:  Akademische 
Turnbunds-Blätter  15,  S.  325-31. 

4271)  J.  A.  Graf  Gobineau,  D.  Renaissance. 
Historische  Scenen.  Deutsch  v.  L.  Sche- 
mann. Neue  durchgeseh.  \i.  verb.  Aufl. 
Strassburg,  Trübner.  XXXIX,  361 S.  M.5,00. 

4272)  J.  Hofmiller,  Taine  n.  d.  Gegenw.: 
Geg.  2,  S.  95-103. 

4273)  L.  Kat s eher,  E.  berühmter  Kultur-Ana- 
tom: Ges.  2,  S.  73-86.     (H.  Taine.) 

4274)  E.  Platzhoff-Lejeune,  Z.  Entwick- 
lungsgesch.  H.  Taines:  DRs.  113,  S.  257-74. 

4274  a)  H.  P.  Thieme,  The  development  of 
Taines  criticism  since  1893:  MLN.  17, 
S.  71-82;  140-53. 

Englische  Lltteratur  in  Deutschland: 
Gesamtdarstellungen. 

4275)  R.  Ackermann,  Gesch.  d.  engl.  Litteratur 
in  d.  Grundzügen  ihrer  Entwickig.  Mit  Zeit- 
tafel u.  Namenregister.  St.,  Lehmann.  12". 
IV,  165  S.     M.  1,00. 

4276)  C  Weiser,  Engl.  Litteraturgesch.  Neudr. 
(=  Samml.  Göschen  N.  69.)  L.,  Göschen. 
12».     155  S.     M.  0,80. 

4277)  Agermanhist.  of  englishlit.:  Ath.N.  3883. 

4280)  G.  Lieb  au,  König  Eduard  IIL  v.  Eng- 
land im  Lichte  europ.  Poesie.  (=  Anglist. 
Forschgn.  Bd.  6.)  Heidelberg,  Winter. 
1901.  VIII,  U'O  S.  M.  2,80  (Mit  Anhang: 
Gestalten  aus  d.  engl.  Gesch.  u.  Litteratur- 
gesch. als  dichter.  Vorwürfe  in  d.  dtsch. 
Litt.)  [A.  L.  Jellinek:  ASNS.  109,  S. 
414-21.]|     (Mit  zahlreichen  Ergänzungen.) 

W.  Shakespeare : 
Biographien  und  Charakteristiken. 

4281)  A.  Bekk,  Shakespeare.  D.  Dichters  Bild, 
nach  d.  Leben  gezeichnet.  Paderborn,  Schö- 
ningh.     143  S.     M.  1,60. 

4282)  H.  Bulthaupt,  Shakespeare.  8.  Aufl. 
(=  Dramaturgie  d.  Schauspiels,  Bd.  2.) 
Oldenburg,   Schulze.     XI,   5U8  S.     M.   5,00. 

4283)  Ad.  Gelber,  An  d.  Grenze  zweier  Zeiten. 
Freie  Reden  über  Shakespeare.  Dresden, 
Reissner.     VII,  185  S.     M.  3,50. 

4284)  H.  Opitz,  W.  Shakespeare  als  Charakter- 
dichter I,  II  u.  III.  Dresden,  Boehmert. 
74  S.     M.  1,50. 

4285)  W.  Waetzoldt,  William  Shakespeare. 
(Eine  Biographie.)  B.,  Weichert.  45  S. 
M.  1,00.  (Aus:  „Shakespeares  sämtl.  dramat. 
Werke".) 


4Jä6-iS2l 


I\',  lo.     Die  (leutHche  lätteratur  uud  da«  Auälaud. 


\0f> 


Eiiizelstiidten. 

'l2Hii)   W.  Archer,    Shakespeare    in    London: 

ZoitWien/,^.    \.  6(i. 

4287)  .Till,  (jserwinka,  Shakespeare  u.  d. 
Bühne.  Wiesbaden,  Staadt.  III, DOS.  M.2,00. 

4288)  Tli.  Kiclihoff,  1  )er  Weg  zu  Sliakespeare. 
Halle,  N'iemeyer.     VI,  ](;•.>  S.     M.  ;5,bO. 

42S»)  L.   C.    Eisten,    Shakespeare   in    Music. 

London,  Nutt.     4G4  S     Sh.  C 
4200)  Kd.  lOngel,  War  Shakespeare  in  Italien?: 

Türmer  4",  S.  262-76. 

4291)  A.  Fresenius,  I),  getanzte  Shakespeare: 
.ThDShG.  a?,  S.  144-52. 

4292)  A.  Hagemann,  Shakespeare  u.  d.  mod. 
Drama:  BreslauerZg   N.  262. 

4293)  i>.  Hevesi,  Sliakespeare  u.d. mod. Bühne: 
Fester  Lloyd  1901,  N.  314. 

4294)  H.  Kellner,  Einiges  über  d.  Meister- 
tragödien Shakespeares:  Wissen  für  Alle  2, 
N.  20. 

4295)  W.  Kühne,  Venus,  Amor  u.  Bachus  in 
Shakespeares  l)ramen.  Eine  medizinisch- 
poetische Studie.  Braunschweig,  Appelhans 
&  Co.     74  S.     M.  1,20. 

4296)  E.  Lippmann,  Naturwissenschaftliches 
aus  Shakespeare.  Vortr.  St.,  Schweizerbart. 
b6S.  l\I.O,f>0.  (AusZschr.fürNaturwissensch.) 

4297)  G.  Samt  leben,  D.  Protestantismus  in 
d.  engl.  LMtt.  (=  N.  78,  S.  317-33.;  (Baco 
V.  Verulam,  Shakespeare.) 

4298)  L.Wurth,  Dramaturgische  Bemerkgn.  zu  ■ 
d.  Geisterscenen  in  Shakespeares  Tragödien. 
(=  N.  213,  S.  286-300.) 

4299)  Shakespeares  Kindergestalten:  B&W.  4, 
S.  r)19-26. 

4300)  L.  Fränkel,  E.  dtsch.  Shakespeare- 
Denkm.:  Tag».  N.  187. 

4301)  D.  Shakespeare  -  Denkm.  in  Weimar : 
AngliaB.  13,  S.  192. 

Shakespeare-Kritik  (Bacon-Theorie). 

4302)  M.  A.  Schroer.  Prinzipien  d.  Shake- 
speare-Kritik.    (=  N.  213,  S.  1-29.) 

4303)  E.  Bor  mann,  D.  Shakespeare -Dichter. 
Wer  war's  u.  wie  sah  er  aus?  E.  Ueber- 
scliau  alles  Wesentlichen  d.  Bacon-Shake- 
speare-Forschg. ,  ihrer  Freunde  u.  ihrer 
Gegnerschaft.  L.,  Selbstverlag.  VIII,  135  S. 
Mit  Tafeln  u.  Bildern.     M.  5,00. 

4304)  id.,  300  Geistesblitze  u.  anderes  von  und 
über  Bacou-Shakespeare-Marlowe.  Mit  1 
Tafel  u.  l  Karte,   ebda.  VIL  464  S.   M.  20,00. 

4305)  L.  Deinhard,  D.  Shakespeare-Geheim- 
nis: Ges.  3.  S.  49-54,  74/5. 

4306)  E.  Engel,  Wer  hat  Shakespeares  Dramen 
geschrieben?:  Janus  1,  S.  82/6,   115-23. 

4306a)  A.  G  e  1  b  e  r,  D.  Humbug  in  d.  Shakespeare- 
Bacon-Frage.     (=  N.  4283,  S.  159-85.) 

4307)  E.  Reichel,  D.  neueste  Streich  d.  Baco- 
nianer:  Geg.  61,  S.  38-41. 

üebersetznngren. 

4308)  H.  Uhde-Bernays,  D.  Mannheimer 
Shakespeare.  E.  Beitr.  z.  Gesch.  d.  ersten 
dtsch.  Shakespeare-Uebersetzg  (=  Litterar- 
hist.  Forschgn.  Her.  v.  J.  Schick  u.  M.  Fhr. 
V.  Waldberg.  Bd.  25.)  B.,  Felber.  X, 
90  S.     M.  2,00. 

4309)  D.  Zelak,  Tieck  u.  Shakespeare.  E. 
Beitr.  z.  Gesch.  d.  Shakespearomanie  in 
Deutschland.     L.,  Fock.     72  S.     M.  3,00. 

Jahresberiobte  fQr  neuure  deatsohe  Iättet»turg«sohicht« 


4310)  Ch.  Eidam,  D.  dtscii.  Shakespeare-Text: 

FränkKurier.  1901,  N.  499. 

4311)  H.  Conrad,  (JrundsjUze  u.  Vorachlige  z. 
Verbesserung  d.  Schlegelschen  Shakespeare- 
Textes.    J:  JbDShG.  38,  S,  212  23. 

4312)  D.  neue  Beschluss  d.  dtach.  Shakcspeare- 
Ges.  über  d.  Verbesserung  d.  Schlegel- 
Tieckschen  Uebersetzg.:  Anglia«.  13, 8. 252/5. 

Bibliographisches. 

4313)  .lahrb.  d.  dtsch.  Shakespeare -Ges.  Her. 
V.  A.  Brand  1  u.  W.  Keller.  Bd.  .37.  B., 
Langenscheidt.  1901.  V,  396  S,  M.  11,00. 
II M.  Meyerfeld:  LE.  4,  S.  1222/3.], 

4314)  R.Schröder,  Shakespeare-Bibliographie : 
JbI)Sch(;.  .38,  S.  .350-438. 

4315)  W.  Di  bei  ins,  Zeitschriftenschau.  Mit 
Beitrr  v.  G.  R.  Churchill,  B'.  Fehr  u.  H. 
Anders:  ib.  S.  296-341. 

4316)  Bücherschau:  ib.  8.  242-95. 

Werke: 
Lyrik  und  Epog. 

4317)  Shakespeare,  Sonette.  Ins  Deutsche 
übertr.  v.  A.  Neidhardt.  Buchschmuck  v. 
W.  Müller-Schönefeld.  L.,  Diederichs.  12". 
199  S.     M.  4,00. 

4317a)  Th.  P2ichhoff,  Shakespeares  Forderung 
e.  absoluten  Moral.  E.  Erläut.  seiner  Gedichte 
„Venus  &  Adonis"  u.  ,D.  Schändg.  d.  Lu- 
cretia".  Mit  d.  vollst.  Text  d.  Gedichte  u.  d. 
dtsch. Uebersetzg.  v.  E.Wagner.  Halle,  Nie- 
meyer.   X,  254  S.    M.  6,00. 

Drama : 
Gesamtansgaben. 

4318)  W.  Shakespeare,  Dramen.  Uebers.  v. 
A.  W.  V.  Schlegel  u.  L.  Tieck.  Mit  Ein- 
leitgn.  V.  R.  Genöe.  (=  Hempels  Klassiker- 
bibliothek N.  1163-1198.)  Neue  [Umschlag-] 
Ausgaben.  L.,  Verlag  v.  Hempels  Klassiker- 
bibl.    36  Bde.    j\  5  Bogen,     k  M.  0,25. 

4318  a)  id.,  Dramat.  Werke.  Uebers.  v.  A.W. 
Schlegel  u.L.  Tieck.  Her.  v.  W.  Oechel- 
häuser.  30.  Aufl.  St.,  Dtsch. Verlagsanstalt. 
XII,  943  S.     M.  3,00. 

Eiuzelne  Dramen. 

431Sb)  W.  Shakespeare,  Antonius  u.  Kleo- 
patra.  Bühnenbearbeitg.  v.  C.  F.Wittmann. 
(=UB.  N.4298.)   L.,  Reclam.   108  S.   M.0,20. 

4319)  M.  Wohlrab,  Shakespeares  Coriolan. 
(=  Aesthet.  Erklärgn.  Shakespearischer  Dra- 
men. Bd.  2.)  Dresden,  Ehlermann.  VI,  96 
S.    M.  1,.50. 

4320)  F.  P.  V.  Westen  holz,  Shakespeares  .Ge- 
wonnene Liebesmüh* :  AZgß.  N.  10. 

4321)  W.  Shakespeare,  Hamlet,  Prinz  v. 
Dänemark.  Uebers.  v.  A.  W.  v.  Schlegel. 
(Pantheon-Ausgabe.  Revision  u.  vgl.  Er- 
neuerung d.  Textes.  Mit  Einleit.  v.  Rud. 
Fischer.)  B,  S.  Fischer.  16°.  XXXI,  191  S. 
M.  2,50. 

4322)  Avonianus  (R.  Hessen),  Hamlet.  (= 
id..  Dramatische  Handwerkslehre  [B.,Walther. 
IX,  292  S.     M.  5,00],  S.  110-52.) 

4323)  id.,  Dowden  u.  Conrad  über  Hamlet: 
(=  ib.  S.   153-68.) 

4324)  A.  v.  Berger,  Hamlets  Geburt.«tjig: 
HambNachrB.  N.  .36. 


xui. 


14 


106 


iV,  Ic.     Die  deutsche  Litteratur  und  das  Ausland. 


432Ö-4376 


4325)  F.  Engel,  D.  Entstehung  d.  Hamlet: 
BerlTBl.  N.  206. 

4326)  F.  Moewes,  Hamlet  u.  d.  Schreibtafel: 
Tag  N.  525. 

4327)  A.  V.  Muralt,  E.  dtsch.  Shakespeare- 
Jubiläum:  Post  1901,  N.  441.  (Hamlet.) 

4328)  J.  Schick.  D.  Entstehung  d.  Hamlet. 
Vortr.:     JbDSSchG.  HS,  S.  XHI-XLVIII. 

4329)  H.  Türck,  Shakespeares  Hamlet:  B&W. 
4,  S.  293-3U2,  313-24,  367-77. 

4330)  id.,  Hamlet  e.  Genie.  2.  Aufl.  B.,  Eis- 
ner.    XXIX,  190  S.     M.  2,50. 

4331)  M.  Wohlrab.  Shakespeares  Hamlet.  (= 
Aesthet.  Erklärgn.  v.  Shakespeares  Dramen, 
Bd.  1.)  Dresden,  Ehlermann.  19U1.  VII, 
98  S.  M.  1,50.  |[H.  Türck:  LCBl.  S.  335/6: 
P.  Lorentz:  MschrHSch.  1,  S.  69-72.], 

4332)  id.,  Z.  300j.  Jubiläum  Hamlets :  Daheim 
38,  N.  44. 

4333)  E.  Hamlet- Jubiläum:  DBühnenGe- 
nossensch.  31,  S.  319. 

4334)  Das  300jährige  Jubiläum  v.  Hamlet: 
BBlDBuchh.  69,  N.  180,  187. 

4335)  Hamlet,  Prinz  v.  Dänemark.  Ein  mod, 
Trauerspiel:  AZgB.  N.  168. 

4336)  R.  Kohlrausch,  Shakespeares  Julius 
Caesar  u.  Caesars  Rom:  B&W.  4,  S.  194/8, 
1023-31. 

4337)  W.  Shakespeare,  D.Lustspiel  „D.  Kauf- 
mann V.  Venedig".  Nach  d.  Folio- Ausgabe 
V.  1623  neu  übers,  u.  eingeleit.  v.  Edwin 
Bormann.    L.,  Selbstverlag.   92  S.    M.  5,00. 

4338)  id.,  D.  Kaufmann  v.  Venedig.  Bühnen- 
bearbeit.  v.  L.  Barnay  u.  C.  F.  Wittmann. 
(=  ÜB.  N.  4269.)  L.,  Reclam.  16«.  90  S. 
M.  0,20. 

4339)  R.Bartolomaeus,  D. sogenannte  Shylock- 
Problem:  Geg.  62,  N.  50. 

4340)  0.  Burmeister,  Nachdichtungen  u.  Büh- 
neneinrichtungen V.  Shakespeares  „merchant 
of  Venice".  Rostock,  Warkentien.  142  S. 
M.  4,U0. 

4341)  A.  Gelber,  300  J.  Shvlock-Schimpf.  (== 
N.  4283,  S.  105-59.) 

4342)  H.  Hart,  D.  Kaufmann  v.  Venedig:  Tag 
1901,  N.  173. 

4343)  L.  Kellner,  D.  Kaufmann  v.  Venedig: 
Wissen  für  Alle  2,  S.  285/7. 

4344)  J.  Kohler,  Das  Shylock  -  Problem : 
Zeitgeist  N.  36. 

4345)  W.  V.  Scholz,  Shakespeares  Fünfkönigs- 
drama  u.  dessen  Uraufführg. :  Freistatt  4,  S. 
225/9,  246/9. 

4346)  F.  Th.  Vi  seh  er,  König  Johann,  Richard  II., 
Heinrich  V.  (=  id.,  Shakespeare- Vorträge. 
Her.  V.R.  Fischer,  Bd.  4.)  St.,  Cotta.  1901. 
X,  405  S.  M.  8,00.  |[A.  B  ran  dl:  DLZ.  23, 
S.  3326/8.]i 

4347)  A.  Pfungst,  Sir  John  Falstaff  vor  d. 
Richterstuhl  d.  Ethik:  EthKultur.  10,  S.  41/4. 

4348)  E.  Schulte,  D.  Leben  Sir  John  Falstaft's: 
VossZgB.  N.  27/8. 

4349)  M.Lorenz,D.  Neuaufführg.v.  Richard III. 
im  kgl.  Schauspielhaus  zu  Berlin:  PrJbb. 
107,  S.  150/9. 

4350)  Bacon-Shakespeare,  D.Drama  „König 
Heinrich  d.  Achte. "  Gedichtet  5  Jahre  nach  d. 
Tode  d.  Schauspielers  William  Shakespeare. 
Nach  d.  Orig.-Druck  v.  1623  neu  übers.,  er- 
läut.  u.  eingel.  v.  Edwin  Bormann.  L., 
Selbstverlag.     146  8.    M.  6,00. 

4351)  L.  Schönhoff,  A.  v.  Bergers  Neube- 
arbeitg.  v.  ShakespearesKönig  Heinrich  VIII. : 
Tag  1901,  N.  461. 


4352)  Shakespeare,  König  Lear.  Nach  d. 
Oechelhäuserschen  Volksausg.  her.  v.  L. 
Schunck.  (=  Schöninghs  Ausgaben  aus- 
länd. Klassiker.  Bd. 5.)  Paderborn,  Schöningh. 
168  S.    M.  1.50. 

4353)  A.  V.  Berger,  König  Lear,  Vortr.: 
HambNachr.  N.  51. 

4354)  B.  Keller,  Z.  Tragik  in  König  Lear: 
D.  alte  Glaube  3,  N.  48. 

4355)  Shakespeare,  Macbeth.  Uebers.  v.  F.  Th. 
Vi  scher.  Mit  Einleit.  u.  Anmerkg.  her.  v. 
H.Conrad.  St.,  Cotta.  1901.  208  8.  M.  1,00. 
|[LCB1.  S.  698/9.J1 

4356)  Rud.  Fischer,  D.  Monolog  in  , Macbeth" 
als  formales  Mittel  z.  Figuren-Charakteri- 
sierung. (=  N.  232,  S.  366-90.) 

4357)  W.  Reichel,  Macbeths  Gesicht:  Spiritist- 
Rs.  8,  S.  122/5. 

4358)  Banquos  Geist:  HambNachr.  N.  46. 

4359)  F.  Th.  Vi  seh  er,  Othello.  (=  Shakespeare- 
Vortrr.  her.  v.  R.  Vischer,  Bd.  3.)  St., 
Cotta.  1901.  XX,  .3828.  M.7,00.  '[Ph.Aron- 
stein:  Euph.  4,  8.  168/9.] 

4360)  R.  Meissner,  Leutenant  Cassio  u.  Fähn- 
rich Jago:  EnglStud.  3U,  8.  59-81. 

4360a)  W.  Goerner,  D.  Verhältnis  v.  Garricks 
„The  fairies"  zu  Shakespeares  „Sommer- 
nachtstraum".    Diss.     Halle.     50  S. 

4361)  A.  Fresenius,  Noch  einmal  Shakespeares 
Timon  v.  Athen  auf  d.  Bühne:  JbDShG.  38, 
8.  224-30. 

4362)  M.  Burckhard,  Troilus  u.  Cressida: 
Zeitw.  30,  8.  58-60.  (Neuaufführung  d.  Be- 
arbeitg.  v.  E.  v.  Wolzogen.) 

4363)  C.  V.  Stanford,  Viel  Lärmen  um  Nichts. 
Oper  nach  Shakespeares  Lustspiel  bearb.  v. 
J.  Sturgis.  Dtsch.  Text  V.  John  Bernhoff. 
L.,  M.  Brockhaus.     60  S.     M.  0,60. 

4364)  A.  V.  Berger,  Wie  „ein  Wintermärchen" 
entstand:  HambNachr».  4.  Okt.,  10.  Okt., 
14.  Okt. 

4365)  C.  Fries,  Shakespeares  Wintermärchen: 
VossZgB.  N.  37. 

18.  Jahrlinndert. 

4366)  O.  Ritter.  P.  Heyse  u.  R.  Burns:  ASN8. 
108,  S.  133. 

4367)  W.  Fischer,  Goldsmiths Vicar  of  Wake- 
field:  Anglia  25,  S.  126-2U8. 

4368)  R.  Tornbyo,  Os.sian  in  Germany. 
Columbia.    Diss.     157  S. 

19.  Jahrhundert. 

4369)  H.  Conrad,  Lady  Bvron:  PrJbb.  107, 
8.  55-91. 

4370)  O.  Harnack,  Lord  Byron  u.  d.  Rhein: 
Rheinlande  2,  Heft  4,  S.  45/6. 

4371)  E.  Koeppel,  Lord  Byron.  (==  Geistes- 
helden Bd.  44.)  B.,  E.' Hofmann.  VIII, 
260  S.     M.  3,60. 

4372)  id.,  Lord  Byrons  Astarte:  EnglStud.  30, 
8.  193-204. 

4373)  O.  Weddigen,  Byrons  Einfluss  auf  d. 
dtsch.  Litt.:  Janus  1,  S.  194-207. 

4374)  Lord  Byron,  Sämtl.  Werke  in  12 Büchern. 
B.,  Weichert.  12».  163,  172,  166,  240,  197, 
229,  163,  240,  243,  263,  343,  212  8.    M.  6,00. 

4375)  id.,  Sämtliche  dramatische  Werke  in  3 
Bdn.  Uebers.  v.  Ad.  Böttger.  Her.  v. 
W.  Wetz.  L.,  Hesse.  12«.  171,183,164  8. 
M.  1,50. 

437«)  id..  Sämtliche  Gedichte  in  2  Bdn.  Uebers. 


1^77   tt-M 


T^^  !<•      I'if  iltuisc-lic   l^ittiTiitiir  und  diis  Aurilaiul. 


10"; 


V.  Ad.  Höttger.     Her.  v.  Dr.  Willi.  Wetz, 
ebda.     183,  192  8.     M.   IM. 

4377)  P.  Heiisel,  Th.  Carlyle.  L».  AuH.  (= 
FroinnuiiiH  Klassiker  d.  Philos.  Bd.  11.) 
St.,  Frommann.     218  Ö.     M.  2,0U. 

4378)  F.  S.  Delmer,  R.  Kipling:  /FSL.  23, 
8.  281/5. 

4379)  G.  Hermann,  R.  Kipling.  (=  id., 
Studien  u.  Skizzen  [Darmstaat,  Roether], 
S.  197-211.; 

4380)  M.  Wilhelm,  R.  Kiplings  Niedergang: 
Freie  Wort  2,  S.  278-8;{.• 
4381)  J.Gaulkc,  O.Wilde:  Stimmen  d.Gegenw. 

.  (Eberswalde)  2,  N.  10. 

4382)  L.  Hevesi,  O.  Wilde:  Pester  Lloyd 
N.  161,  Iwi. 

4383)  M.  Mevcrfeld,  0.  Wilde:  Zeitw.  31, 
S.  25/6. 

4888a)  id.,  ().  Wilde  in  Deutschland:  LE.  5, 
S.  458-62. 

4384)  O.  Wilde,  Salome.  Tragödie.  Uebers. 
V.  Hedwig  Lach  mann.  L.,  Insel- Verlag. 
4".  79  8.  M.  5,00.  |[A.  Kerr:  Tag  N.  543; 
P.  Block:  BerlTBl.  N.  584.]| 

Amerikanische  Litteratur  in  Dent^chland. 

4385)  K.  Knortz,  Foeti.scher  Hausschatz  d. 
Nordamerikaner.  Oldenburg,  Schulze.  269  S. 
M.  H,OÜ. 

4386)  Th.  Achelis,  R.  W.  Emerson:  Haml»- 
CorrespB.  N.  12. 

4386a)  O.  Bie,  Emerson:  NDRs.  13,  S.  1223/4. 

4387)  R.  W.  Emerson,  Vertreter  d.  Mensch- 
heit. Aus  d.  Engl.  V.  Heinr.  Conrad. 
Buchausstattung  v.  F.  Schumacher.  L., 
Diederichs.     IV,  244  S.    M.  3,00. 

4388)  E.  Engel,  H.  W.  Longfellow.  (= 
N.  224,  S.  205-22.) 

4389)  F.  Kratz,  D.  dtsch.  Element  in  d. Werken 
Longfellows.    Progr.    Wasserburg     15,  25  S. 

4390)  E.  A.  Poe,  Werke  in  10  Bdn.  Her.  v. 
Hedda  u.  A.  Möller-Bruck.  Bd.  2  u.  7. 
Minden,  Bruns.  V,  232  S. ;  258  S.  k  M.  2,00. 
j[F.  Popi)enberg:  Türmer  4»,  S.  19().]| 

4391)  H.  Benz  mann,  Amerikan.  Erzähler: 
BerlNN.  N.  47.     (E.  A.  Poe,  F.  Bret-Harte.) 

4391a)  P.  Wiegler,  D.  dtsch.  Poe:  TagB.  1901, 
N.  301. 

Italienische  Litteratiir  in  Deutschland. 
Dante  und  Ariost. 

4392)  J.  Kohler.  Dante  u.  d.  Gegeuw.  (= 
N.  247,  S.  104-23.) 

4393)  E.   Schmidt,    Ariost    in   Deutschland. 

(=  N.  260,  S.  43-5!>.) 

ti.  d'Anuunzio. 

4394)  Albertu  v.Puttkamer:  (i.  d'Annuuzio: 
Ges.  3,  S.  350-74. 

4395)  K.  Storck,  D.  Ende  des  d'Annunzio- 
Rummels:  D Heimat.  5*,  S.  290/2. 

4396)  O.  Stocssl,  D'Annunzio  u.  d.  Düse: 
Wage  5,  N.  16. 

4397)  L.  Weber,  G.  d'Annunzio  als  Dramatiker: 
Kw.  15',  S.  132/4.  (Dazu  ib.  8.  376-81;  15«, 
S.  174/6.) 

4398)  G.  Zieler,  G.  d'Annunzio  u.  Elenora 
Düse:  lUFrauenZg.  29,  S.  87. 

4399)  G.  d'Annunzio:  NZürcherZg.  N.  113/4. 

4400)  A.  Kerr,  Fruncesca  da  Rimini:  Tag  N.  171. 


4401)  A.  Kerr,  Frauce^ca  da  Rimini:  Natiuu». 

18,  8.  458-60. 

4402)  Francesca  da  Rimini:  M^R«,  13,  8.555/6. 
4408)  G.  d'A  n  n  u  n  z  i  o ,  D.  tote  Stadt.  E.Tragödie. 

Uebers.  v.  Linda  v.  Lützow.  IJ.,  S.  Fischer. 
200  S.  M.  2,50.  IIA.  Gadebusch:  IllZg. 
119,  8.621;  G.  Zieler:  LCBIB.  8.  70/2;  id.: 
LE.  4,  8.  712/3;  H.  Hart:  Tag  N.  45;  M. 
Lorenz:  PrJbb.  108,  8.  556/9;  O.K.:  Grenzb. 
4,  S.  473-81;  F.  Poppenberg:  Türmer  4*. 
8.  663/9.JI 

Spanische  Litteratur  in  Deutschland. 

4404)  J  Schwering,  Krit.  Studien.  1.  Litt. 
Beziehen,  zwischen  Deutschland  u.  Spanien. 
E.  Streitschrift  gegen  A.  Farinelli.  Münster, 
Schöningh.    VII,  92  S.    M.  1,60. 

4405)  .1.    Fastenrath,    Spanische    Poesie    d. 

19.  Jh.:  NorddAZgB.  N.  284/5. 


Belgien. 
Lyrik. 

4406)  O.  Hauser,  D.  belgische  Lyrik  von 
1880—1900.  E.  Studie  u.Uebersetzgn.  Grossen- 
hain, Baumert  &  Ronge.     152  S.    M.  2,00. 

M.  Maeterlinck. 

4407)  Th.  Achelis,  Maeterlinck:  HaimovCurier. 
N.  23856. 

4408)  A.  Bonus,  Mystisches:  Kw.  15»,  8.  90/3. 
(Maeterlincks  Dramen;  dazu  L.  Weber:  ib. 
S.  330/1 .) 

4409)  K.  Holm,  M.  MaeterUnck:  Zeit».  1', 
S.  430/3. 

4410)  Marie  Kalaiova,  D.  Seelenleben  in 
Maeterlincks  Werken:  Politik  (Prag)  N.  207. 

4411)  A.  Kerr,  D.  zweite  Maeterlinck:  NDRa. 
13,  S.  1183/9. 

4412)  R.  Lothar,  Maeterlinck  u.  H.  Sachs: 
Wage  5,  N.  12. 

4413)  H.  Meyer-Benfey,  Maeterlinck.  (=  id., 
Moderne  Religion  [L.,  Diederichs.  IV,  194  S. 
M.  .3,00.],  8.  112-93.) 

4414)  E.  Newman,  Maeterlinck  and  music: 
Atlantic  Monthly  (London)  1901,  Dec. 

4415)  W.  W.  Krug,  Maeterlinck:  Geg.  61, 
8.  375/7. 

4416)  Helene  Roland-Holst,  M.Maeterlinck 
NZSt.  20•^  S.  631-40,  663-72,  696-704. 

4417)  G.  Zieler,  M.  Maeterlinck:  WIDM.  92, 
S  630-40. 

4418)  M.  Maeterlinck,  Zwei  Singspiele:  Blau- 
bart u.  Ariane.  Schwester  Beatrix.  Uebers. 
V.  F'.  V.  O  p  p  e  1  n  -  B  r  o  n  i  k  o  w  8  k  i.  L., 
Diederichs.  1901.  82  S.  M.  3,0a  ![J. 
Schlaf:  LE.  4,  S.  1000.]: 

4419)  id.,D.  Blinden.  Uebers. v.  L.v.  Seh löz er. 
München.  Langen.     74  S.     M.  2,00. 

4420)  i  d. ,  Monna  Vanna.  Schauspiel  in  3  Auf*. 
Uebers.  v.  F.  v.  Oppeln-Bronikowski, 
L.,  Diederichs.  94  S.  M.  2,00.  i[A.  Kerr: 
Tag  N.  475;  Elisabeth  Gnauck-Kühue: 
ib.  N.  503;  F.  v.  Oppeln-Bronikowski: 
ib.N.471;M.Lorenz:PrJbb.  110,8.349-57; 
F.  Mamroth:  FrZg.  21.  Dec;  K.  Strecker: 
Deutschland  1,  S.  26J/3;  G.  Ziel  er:  LCBIB. 
S.  367/9.]; 

4421)  B.  V.  Herbster-Rohow,  Monna  Vanna- 
Rausch:  Janus  1,  S.  176-80. 

14* 


108 


IV,  Ic.    Die  deutsche  Litteratur  und  das  Ausland. 


4422-4461a 


4422)  Alberta  v.  Puttkamer,  Monna  Vanna 
u.  d.  künstler.-philos.  Werdegang  Maeter- 
lincks: AZgB.  N.  236/7. 

4423)  M.  Maeterlinck,  Pelleas  u.  Melisande. 
Eingeleitet  durch  12  Lieder.  Vebers.  v.  F. 
V.  Oppeln-Bronikowski.  L.,  Diederichs. 
88  S.     M.  3,00. 

4424)  id.,  Prinzess  Maleeu.  Uebers.  v.  G.  Stock - 
hausen.  2.  Aufl.  B.,  Schneider.  XVI, 
104  S.     M.  1,50. 

4425)  id.,  Prinzess  Maleine.  Uebers.  v.  F.  v. 
Oppeln-Bronikowski.  L.,  Diederichs. 
J22  S.     M.  3,00. 


Holländische  Diclitung  in  Deutschland. 

4426)  S.  Mehring,  Neue  Lyrik:  Nation^.  18, 
S.  7/9. 

4427)  S.  Lublinski,  Multatuli  (Eduard  Douwes 
Dekker).  (=  Essays  z.  mod.  Kunst  u.  Litt. 
Her.  V.  H.  Landsberg.  K  14.)  B.,  Gose 
&  Tetzlaff.     38  S.    M.  0,f)0. 

4428)  Mary  L.  F.  Mohr,  Multatuli,  Persönl. 
Erinner. :  TagB.  N.  65. 

4429)  Multatuli,  Auswahl  aus  seinen  Werken 
in  Uebersetzg.  aus  d.  Holland.  Eiugeleit. 
durch  e.  Charakteristik  seines  Lebens,  seiner 
Persönlichkeit  u.  seines  Schaffens,  v.  Wilh. 
Spohr.  Mit  Bildn.  u.  hs.  Beilagen.  Titel- 
zeichng.  v.  Fidus.  2.  Aufl.  Minden,  Bruns. 
VIII,  383  S.     M.  4,50. 

4430)  H.  Heyermans  jr.,  D.  Hoffnung  (op 
Hoop  van  Zegen).  E.  Seestück  in  4  Akten. 
Autoris.  Uebers.  v.  Franziska  de  Graaff. 
L.,  Köhler.  196  S.  M.  2,00.  [M.  Burck- 
hard:  Zeitw.  29,  S.  56/8;  M.Koch:  LCBR 
S.  140/1.|] 


Skandinayien: 

Allgemeines. 

4431)  E.  Brausewetter,  D.  skandinav.  Litte- 
raiuren:  TürmerJb.  S.  403/5. 

4431a)  G.  Brandes,  Skandinavische  Persön- 
lichkeiten. (=  id.,  Ges.  Schriften.  Bd.  2.) 
München,  Langen.  478  S.  M.  10,00.  (Ent- 
hält: L.  Holberg,  K.  Kahbek,  A.  Oehlen- 
schläger,  C.  Hauch,  Chr.  Bredahl,  B.  S.  Inge- 
mann, J.  L.  Heiberg,  H.  Hertz,  J./.  Bödtcher, 
Schack  Staffeidt.) 

Lyrik. 

4432)  E.  Jonas,  Lyrische  Anthologie  (Nordischer 
Musenalmanach)  hervorragendster  skandina- 
vischer Dichter.  In  d.Versmassen  d.  Originale 
übers,  u.  mit  e.  litterarhistor.  Einführg.  v. 
C.  Beyer.  Breslau,  Schles.  Buchdruckerei. 
XXVI,  283  S.    M.  4,00. 

4433)  E.  Brausewetter,  J.  L.  Euneberg: 
FinnländRs.  S.  114-29. 

Romane. 

4434)  F.  Poppenberg,  H.  Bang:  NDKs.  13, 
8.  56-62. 

4435)  E.  Schlaikjer,  .1.  P.  .Tacobsen:  Hilfe  7, 
•    N.  35,  37. 

4436)  Franziska  Mann,  S.  Obstfeldcr:  Tag 
1901,  N.  65. 


Drama: 
Björnsterne  Björnson. 

4437)  D.  J.  Bach,  Björnson:  ZeitWienZg.  N.  70. 

4438)  L.  Berg,  B.  Björnson:  VossZgB.  N.  49. 

4439)  E.  Bergh,  E.  Reise  zu  Björnson:  ML.  71, 
S.  385/7. 

4440)  Brüssau,  B.  Björnson:  EvSchulbl.  46, 
S.  213/8. 

4441)  H.  D  räch  mann.  Zu  B.  Björnsons  70. 
Geburtstage:  NFPr.  N.  13752. 

4442)  L.  Katscher,  B.  Björnson:  Kultur(Köln^ 
1,  S.  695-701,  760/5. 

4443)  Ellen  Key,  Björnson  u.  d.  Frauen. 
Uebers.  v.  Marie  Franzos:  Frauen-Zeitw. 
9.  Dec. 

4444)  H.Landsberg,B.  Björnson  :NatZg.N.712. 

4445)  O.  P.  Monrad,  Björnsons  Stellung  z. 
Christentum:  ChristlWelt.  16,  S.  3/8. 

4446)  ß.  Sokolowski,  B.  Björnson:  BerlTBl. 
N.  616. 

4447)  U.  Vogt,  Lebende  Vorbilder  in  d. 
dramat.  Dichtg. :  LE.  4,  S.  411/2. 

4448)  B.  Björnson,  Auf  Storhove.  Drama. 
München,  Langen.    179  8.    M.  3,00. 

4449)  id.,  Paul  Lange  n.  Tora  Parsberg.  Drama. 
Uebers.  V.  Mathilde  Mann.  ebda.  185  S. 
M.  3,00.    |[E.  Stöckhardt:  LCBR  S.  241/2.]! 

4450)  J.  Hart,  Björnsons  Maria  v.  Schottland: 
Tag  N.  79.  (Neuaufführung  im  „Berliner 
Theater".) 

4451)  P.  Robert,  Maria  von  Schottland : 
InternatLB.  9,  S.  133/6. 

4452)  B.  Björnson,  Ueber  unsere  Kraft.  Schau- 
spiel in  2  Tln.  6.— 20.  Tausend.  München, 
Langen.     315  S.     M.  4,00. 

4453)  E.  Chr.  Achelis,  Björnsons  „Ueber 
unsere  Kraft"  u.  d.  Wesen  d.  Christent.  B., 
Reuther  &  Reichard.     56  S.     M.  0,60. 

4454)  Bärwinkel,  Ist  „Ueber  unsere  Kraft"  e. 
Beweis  für  d.  wachsende  Macht  d.  Glaubens 
unserer  Zeit?:  DEBIL  27,  S.  187-201. 

4455)  Ch.  Collin,  Björnsons  „Ueber  unsere 
Kraft"  u.  d.  griech.  Tragödie.  Uebers.  v. 
Cläre  Mjöen.  München,  Langen.  63  S. 
M.  0,75. 

4456)  Elsa  Hasse,  D.  Erlösungsgedanke  in 
Björnsons  „Ueber  unsere  Kraft" :  EthKultur. 
10,  S.  155/7,  164/6. 

4457)  F.  Kaibel,  „Ueber  unsere  Kraft"  u.  d. 
Uebersinnliche:  Uebersinnliche  Welt  9, 
S.  296-300. 

4458)  R.  Lothar,  Ueber  unsere  Kraft:  Wage  5, 
N.  16. 

4459)  J.  Weiss,  Ueber  d.  Kraft.  Björnsons 
Drama  u.  d.  religiöse  Problem.  Vortr.  B., 
Nauck.     29  S.     M.  0,50. 

4460)  B.  Seuffert,  Björnsons  „Ueber  unsere 
Kraft":  Euph.  9,  S.  1-21. 

Henrik  Ibsen. 

Zusammenfassende      Darstellungen      und 
Buhnengeschichte. 

4461)  H.  Bulthaupt,  Ibsen.  (==  id.,  Drama- 
turgie d.  Schauspiels.  Bd.  4.  2.  Aufl.  [Olden- 
burg, Schulze.  VIII,  619  S.  M.  6,001,  S.  1-204.) 

4461a)  R.  Lothar,  H.  Ibsen.  2.  Aufl.  (= 
Dichter  u.  Darsteller,  Bd.  8.)  L.,  E.  A.  See- 
mann. VIIT,  175S.  M.  4,00.  [[Selbstanz.: 
Zukunft  39,  S.  243;  H.  Lichtenberger: 
DLZ.  23,  S.  297/8.] I 


4462-4511 


IV,  Ic.     Die  deutHche  Litteratiir  iiikI  dn»  AiiHland. 


1 00 


44«2)  B.  Li tz mann,  Ibsen«  Draineu  1877—1900. 

(JBL.  1901  IV4:I67.)  !|H.  Lichtenberger: 

1>LZ.  23,  S.  536/7.  )| 
44(j:i)    E.  Reich     Henrik  Ibsens  Dramen.    20 

Vorlesgn.   4.  Aufl.    Dresden,  Pierson.    XVII, 

;M5  S.     M.  ;i,00. 
4404)    Vh.  Stein,    Iksen   auf  d.  Berl.  Bühnen 

1M7Ü-190O.     (JBL.   J901   IV  4:173.)     |(R. 

M.  Meyer:  Euph.  9,  S.  499-500;  0.  Wilda: 

N&8.  101,  S.  160/3.11      . 

4465)  E.  Öchlaikjer,  D.Weg  z.  Ruhme:  LK.  I. 
H.  inSI/ti.    (I'h.  »Stein,  Ibsens  Bühncngesch.) 

£in/el8tndieu. 

4466)  G.  Brandes,  H.  Ibsen  u.  seine  Schule 
in  Deutschhmd.    (=  N.  218.  S.  37-69.) 

4467)  L.  Brieger-Wasservogel,  Ibsen  als 
Satiriker:  Janus  1,  S.  51/3. 

4468)  M.  (J.  Conrad,  Erinner,  an  Ibsen:  NFl'r. 
N.  13498.    (Nach  R.  Lothar.) 

4469)  C.  Hageniann,  Ibsens  dramat.  Technik: 
Rhein WestfälZg.  J901,  N.  948. 

4470)  .7.  Landau,  Auf  d.  Schauplätzen  H. 
Ibsens:  NWTBl.  N.  208,  210. 

4471)  H.  Lichtenberger,  Ueber  d.  Pessinii.s- 
luus  Ibsens:  Revue  de  Paris   1901,  15.  Aug. 

4472)  L.  Härtens,  Ibsens  Weltanschauung  u. 
Persönlichkeitsforderung.:  DWelt.  N.  5. 

4473)  P.  Mahn,  Neueste  Ibsen-Litt.:  TglRsB. 
N.  95/6. 

4474)  A.  Maynard-Butler,  A  view  of  Ibsen: 
ContenipR.  81,  S.  709-19. 

4475)  F.  Philippi,  Mein  Verkehr  mitH.  Ibsen: 
NFPr.  N.  13713. 

4476)  E.  Platzhoff,  D.  Frau  bei  Ibsen: 
ASchwZg.  N.  14. 

4477)  P.  Robert,  H.  Ibsen:  SüdwestdtschRs.  2, 
S.  585/9,  666/8.  (Mit  bes.  Berücksichtigung 
d.  Jugenddramen.) 

4478)  E.  Schiff,  D.  Medizin  bei  Ibsen.  (=  id., 
Aus  d.  naturvvissensch.  Jh.  Ges.  Aufs.  Her. 
V.  C.  Posner  |B.,  Reimer.  VII,  191  S. 
M.  4,00].    S.  93-100.) 

4479)  Ad.  Stern,  Ibsens  Weltansch.:  DMschr. 
1,  S.  850-61. 

4480)  Olga  Stieglitz,  Ibsen  als  Weltdichter: 
NJh(Köln).  4,  S.  112/5. 

4481)  K.Strecker,  Ibsen-Litt.:  LE.4,  S. 810-22. 
(B.  Litzmann,  L.  Berg,  Ph.  Stein.) 

Werke. 
Oesauitansgabe  und  Gedichte. 

4482)  H.  Ibsens  sämtl.  Werke  in  dtsch. 
Sprache.  Her.  v.  G.  Brandes.  J.  Elias,  P. 
Schienther.    Bd.  1.    B,  S.  Fischer.     LIX, 

.  567  8.  M.  5,00.  (Gedichte.  Deutsch  v.  Oh. 
Morgenstern,  Emma  Klingenfeld, 
M.  Bamberger;  Nachtrag  übersetzt  v.  L. 
Fulda,  Emma  Klingenfeld,  M.  Bam- 
berger; Prosaschriften;  Reden;  Catilina. 
Uebers.    v.    Oh.  Morgenstern.) 

4483)  Dasselbe.  Bd.  8.  ebda.  LIV,  139  S. 
M.  4,00.  (Enthält:  Rosmersholm,  Frau  vom 
Meer,  Hedda  Gabler,  Baumeister  Solness.) 

4484)  H.  Ibsen,  Gedichte.  Pantheon- Ausg. 
T'ebers.  v.  Ohr.  Morgenstern,  Emma 
Klingenfeld  u.  Max  Bamberger.  Text 
nach  d.  v.  J.  Elias  u.  P.  Schienther  be- 
sorgten Gesamtausgabe.  PMnleit.  u.  Erläut. 
V.  J.  OoUin.  ebda,  gr.-ie".  XII,  172  S. 
Mit  Bild.     M.  2,50. 


4485)  P.  Hchienther,  Ibgeu«  Gedichte:  NFPr. 

N.  13752. 

Einxelue  Dramen. 

4486)  F.  Wedekind,  8<hrift«tcller  IbHcii  u. 
d.  ^BfliinieisterSolnesH*:  Freistatt  i,  8.  285,'9, 

4487)  Rob.  Petsch,  Ibsens  Brand.  Eine  Er- 
klärg.  d.  Werkes,  zugleich  c.  Einfahning 
in  d.  Weltanschauung  d.  Dichter».  Würz- 
burg, Frank.    75  8.    M.  1,.50. 

4488)  E.  Steiger,  Ibsens  Brand:  Freistatt  4, 
8.  492/3. 

4480)  E.  ßrausewetter,  Ibsens  Braiid  u.  Peer 
Gynt:  InternatLB.  9,  N.  7. 

4490)  M.  Longo,  Schiller-Ibsen.  Studi  di 
psicologia  penale.  Torino,  Bocca.  L.  2,0<). 
(Hedda  Gabler,  Spedizione  nordica.) 

4491)  H.  Hart,  Ibsens  Kronprätendenten:  Tag 
1901,  N.  383. 

4492)  A.  Nathaenski,  Zu  Ibsens  Kronpräten- 
denten.   Progr.     Oilli,  Gymn.    4".    22  8. 

4493)  Avonianus  (R.  Hessen),  Nora.  (= 
N.  4322,  S.  97-109.) 

4494)  H.  Pudor,  Ibsens  Nora.  (=  id.,  Laokoon 
u.  d.  mod.  Kunst.  [L.,  H.  Seemann  Nachf. 
251  S.     M.  H,0(J],  S.  198-215.) 

4495)  Ph.  Stein,  Z.  Bühnengesch.  d.  Nora: 
Deutsches  Heim  26,  S.  46/1». 

4496)  G.Wethly,  IbsensNora.  (Aus:  id.,  Dramen 
d.  Gegenw.  Krit.  Studien  [Strassburg,  Beust. 
V,  203  S.     M.  3,50|.) 

4497)  H.  Ibsen,  Peer  Gvnt.  (Aufführg.in  Wien.) 
|[H.  Wittmann:  NFPr  N.  1.3:-)46;  F.  Uhl: 
Wiener  Abendpost  N.  107;  H.Bahr:  NWTBl. 
N.  128;  M.  Burckhard:  ZeitW.  31,  8. 105r7.J| 

4498)  F.  W.  V.  Oester^n,  Peer  Gynt:  NBahnen. 
(Wien)  2,  S.  293/5. 

4499)  R.  Sokolowski,  Ibsens  Römerdrameu: 
Euph.  9,  S.  593-608. 

4500)  Helene  Zimpel,  Ibsen-Studien:  N&S. 
103,  S.  343-61.  (Kaiser  u.  Galiläer,  ,Wenn 
d.  Toten  erwachen".) 

4501)  H.  H  a  r  t,  Ibsens  Volksfeind:  TaglSOl,  N.  1 95. 

A.  Strindberg. 

4502)  H.  Fischer,  Neue  Dramen  v.  A.  Strind- 
berg: OhristlWelt.  16,  8.  225/9. 

4503)  J.  Theodor,  D.  Tragödie  d.  Hochmute: 
LE.  4,  S.  602/5. 

4504)  id.,  D.neueStrindberg:  N«feS.103,S. 2.57-63. 

4505)  A.  Strindbergs  neue  Dramen:  LE.  4, 
8.  1710/1. 

4506)  A.StrindbergsSchriften.  Dtsch. Gesiimt- 
ausg.  Unter  Mitwirkung  v.  E.  Schering 
vom  Verfasser  selbst  veranstaltet.  I.  Abtlg. : 
Dramen.  Bd.  4.  Elf.  Einakter.  Ausd.Schwed. 
V.  P^mil  Schering.  L.,  II.  Seemann  Nachf. 
VIII,  259  8.     M.  4,00. 

4507)  id.,  Gustav  Adolf.  (.IHL.  j;K)l  IV 4:20:..) 
IIA.  Geiger:  NationB.  18,  8.  296/8.1! 

4508)  id.,  Ostern.  (JBL.  1901  IV  4 :  206.) 
[E.  Schur:    Wage  5,   N.  28,    L.  Weber: 

Kw.  15»,  8.  .396/7.11 

4509)  id.,  Rausch.  (=  id.,  Vor  höherer  Instanz. 
2  Dramen.  [Dresden,  Pierson.  3018.  M.3,0«t. 
S.  151-301.)  [P.  Block:  BerlTBl.  N.  522; 
H.  Hart:  Tag  N.  483;  M.  Lorenz:  PrJbb. 
liO,  8.357.1! 

Böhmen  nnd  Ungarn. 

4510)  R.  Zhjtnel,  Böhm.  Litt,  im  Jahre  1900: 
ALBl.  11,  S.  478,9. 

4511)  M.  Hoff  mann,  Petöfi:  Geg.  61,  S.  S57/!). 


110 


TY,  Ic.     Die  deutsche  Litteratur  und  das  Ausland. 


4512-4548 


Polen. 

■4512)  A.  Brückner,  Gesch.  d.  poln.  Litt.    L., 

Amelang.     1901.     VI,  628  S.    M.  7,r)0.    |[St. 

Tarnowski:  LCBl.  S.  i;38-40.]l 
4513)  J.  Ranftl,  H.  öinkiewicz:  HPBll.  128, 

S.  488-r)02,  .574-86. 
-I-514)  H.  Sinkiewicz,  Ges.  Komane.  Uebers.  v. 

Clara  Hillebrand.    10  Bde.     L.,  Schulze. 

h  20  Bogen,     a  M.  3,75. 
4515)      SinkicAvicz  -  Uebersetziingen :     LCBIB. 

S.  321/4.     (Clara  Hillebrand,  E.  I.öwenfeld, 

E.    u.    R.    Ettlinger,     8.   Horowitz,     L.   A. 

Hauff.) 


Busslaud: 

Allgemeines. 

4516)  G.  Tolonskij,  Geschichte  d.  russischen 
Litteratur.  (=  Samml.  Göschen  N.  166.) 
L.,  Göschen.     12".     144  S.    M.  0,80. 

451öa)  J.Norden,  Russische  Litt. :  TürmerJb. 
8.  4U1/3. 

4517)  J.  E.  Poritzky,  D.  neuere  russ.  Litt.  u. 
ihr  Einfluss  auf  d.deutsche:  BllBücherfreunde. 

■      1,  K  4. 

4518)  A.  L.  Wolynsky,  D.  russ.  Litteratur  d. 
Gegenwart.  Üebers.  v.  Jos.  Melnik.  (= 
N.  4427;  Heft  20.)  B.,  Gose  &  Tetzlaff. 
43  S.     M.  0,50.     (Aus:  NDRs.  13.) 

4519)  Ad.  Stein,  I).  neuere  russ.  Litt.  (= 
K  78,  S.  540/9.) 

4520)  T.  V.  V.  Troll,  Aus  d.  slav.  Welt. 
2  Bde.  L.,  List.  Vm,  151  S.;  V,  234  S. 
M.  4,00. 


Aeltere  Gruppe. 

F.  M.  Dostojewski. 

4521)  J.  Müller,  Dostojewski.  Strassburg, 
Bongard.     IV,  196  S.     M.  2,00. 

4522)  A.  Wolynski,  Ueber  russ.  u.  dtsch. Kultur. 
Uebers.  v.'j.  Melnik:  StPetersburgZg.  1901^ 
N.  354.     (Dostojewski,  Tolstoi.) 

N.  Gogol. 

4523)  A.  Usthal,  N.  Gogol:  ML.  71,  S.  65/7. 
4523a)  A.  N.  Pypin,  D.  Bedeutg.  Gogols  in 

d.  russ.  Litt.:  ASPh.  25,  S.  290-306. 

L.  Tolstoi. 

4524)  Th.  Achelis,  L.  Tolstoi:  Lotse  2,  N.  7. 
4524a)  id.,  Leo  N.  Tolstoi.     (=  Mod.  Essay.s 

her.  V.  H.  Landsl)erg.    Heft  15.)     B.,  Gose 
&  Tetzlaff.     43  S.     M.  0,50. 

4525)  W.  Bode,  AVas  ist  uns  Tolstoi?:  Freie 
Wort  2,  S.  11/6. 

4525a)  A.  Bonus,  Tolstoi:  Kw.  15'^  S.  1-10. 

4526)  F.  Dukmcyer,  1).  Deutschen  in  Tolstois 
Schilderung.  München,  Stilgmeyr.  ]i  S. 
M.  0,50.     (Aus  AZgU.) 

4527)  F.  W.  Gross,  Erinner,  an  Tolstoi: 
DresdnerAnzB.  N.  19. 

4528)  J.  Hart,  D.  unverstandene  Tolstoi:  Tag 
1901,  N.  163,  167. 

4529)  A.  Schütz,  Tolstoi  über  d.  Musik: 
NMusikZg.  2;{,  S.  HH/9,  115/6,  130/J. 

4.530>  O,  Stoessl,  Tolstoi:  Wage  .5,  N.  48. 


4530a)  Graf  L.  Tolstoi,  Sämtliche  Werke. 
Autoris.  Ausgabe  v.  R.  L  ö  w  e  n  f  e  1  d.  1 .  Serie : 
Social-ethische  Schriften.  Mit  Buchausstatt. 
V.  J.  V.  Cissarz.  7  Bde.  L.,  Diederichs. 
14(',  354,  602,  278,  623  S.  M.  1,50,  2,50, 
2,50,  2,00,  2,50.  (Enthaltend :  :\reine  Beichte. 
Mein  Glaube.  Was  sollen  wir  denn  tun? 
Das  Leben.    Das  Reich  Gottes  ist  in  Euch.) 

I.  Turgenjew. 

4531)  E.Borkowskv,  J.Turgenjew.  (=Gei8tes- 
helden,  Bd.  43.)  'B..  E.  Hofmann.  V,  218  S. 
M.  3,60. 

4532)  W.  Haape,  J.  Turgenjew  nach  seinen 
Briefen:  AZgB.  N.  157. 

4533)  Iwan  Turgenjew,  Ausgewählte  Werke. 
Autoris.  Ausgabe.  1.,  6.,  8.  u.  9.  Bd.  Mitau, 
P,ehre.     383,  377,  348,  326  S.     ä  M.  3,00. 

Jüngere  Gruppe. 

L.  Audrejew. 

4534)  G.  Polonskij,  L.  Andrejew:  Aus  fremden 
Zungen  12,  N.  13. 

4535)  L.  Andrejew:  LE.  4,  S  625,6. 

4535a)    L.    Andrejew,    Erzählgn.     Übers,    v. 

Elissawetinskaja  u.  Y.  Georgy.  2.  Aufl. 

St.,  Deutsche  Verlagsanst.    156  S.     M.  1,50. 
4535b)  id.,  D.  Lüge  u.  a.  Erzählgn.     Übers,  v. 

Nadja    Hornstein.       Dresden,     Minden. 

215  S.     M.  2,00. 

M.  Gorkl. 

4536)  G.  Adam,  Gorki  in  Deutschland:  LE.  4, 
S.  239-42. 

4537)  A.  Bartels,  M.  Gorki:  Kw.  15",  S.  329-32. 

4538)  L.  Berg,  M.  Gorki:  WIDM.  92,  S.  46-50. 

4539)  M.  V.  Brandt,  M.  Gorki:  DRs.  111, 
S.  216-29. 

4540)  O.  »Kraus,  Naturgenie  u.  Kulturgeist 
bei  Gorki:  Freistatt  4,  S.  145/7. 

4541)  F.  Poppenl)erg,  Gorkis  andere  AV^elt: 
NationB  18,  S.  105/6. 

4542)  id.,  Gorkis  Freiheit  U.Unfreiheit:  NDRs. 
13,  S.  219-21. 

4543)  M.  Gorki:  ZeitB.  1',  S.  368-73. 

4544)  M.  Gorki:  Hilfe  8,  N.  53. 

4545)  Gorki  in  Deutschland:  BBlDBuchh.  69, 
N.  73. 

4546)  M.  Gorki,  Ausgew.  Werke  Bd. 3/4.  Ubers. 
V.  C.  Berger,  Elissawetinskaja  u.  Y. 
Georgy.  L.,  Wöpke.  186,  VII,  193  S. 
k  M.  1,50. 

4546a)  id.,  Ausgew.  Erzählgn.  Bd.  7.  Deutsch 
V.  A.  Scholz.  B.,  Cassirer.  M.  2,0^.  (Ent- 
hält: Grossvater  Archip.) 

4546b)  id.,  Ges.  Erzählgn.  Bd.  5  6.  Ubers.  v. 
M.  Teofanoff.  Mit  Buchschmuck  v.  O. 
Ubbelohde.  L.,  Diederichs.  IV,  222;  IV, 
214  S.  ä  M.  2,00.  (Enthält:  Im  Gram. 
Frühlingsstimmen.) 

4547)  M.  Gorki,  D.  Kleinbürger.  Scenen  im 
Hause  Hesssjemenows.  Dramat.  Skizze  in 
4  Aufz.  l'ebers.  v.  A.  Scholz.  B.,  Cassirer. 
288  S.  M.  3,00.  ;|E.  Heilborn:  Nation».  18, 
S.  797/8;  G.  Zieler:  LCBR  S.  317/8.]| 

A.  Tschechow. 

4548)  E.   H  ö  b  e  r ,     A.   Tschechow  :    LE.  4, 

S.  1287/8. 


4548»-4SM 


rV,  J.     Lyrik. 


II 


4548a)  A.  Tschechows  ges.  Werke,  ö  Ikle. 
Übers,  v.  W.  Czumikow.  L.,  Diederichs. 
811  8.,  231  8.;  VI,  110,  87,  98  S.;  IV,  242  H. 
M.  i{,ÜO;  M.  2,00;  M.  3,00;  M.  2,00.  (P:nt- 
haltend:  EinbekanntcrHerr.  DasskandalOse 
Kunstwerk.  Driiiueii.  DieBauorii.  Kleinstadt- 
leben.j 

4540)  E." Höber,  Tschechow  als  Dramatiker: 
Llv  I,  .S.  1395/7. 

4550)  H.  Stüincke,  A.  Tschechows  Dramen: 
Rhein WestfälZg.  M.  Hiü. 

4551)  Tschechows  Dramen:  A/gB.  N.  160. 


Orient. 

455'J)  M.  Haber I and t,  D.  Ilauptlitteraturen 
d.  Orient«.  2  Bde.  (=-  Samml.  GüHchon 
N.  162/3.)  L.,  Göschen.  12".  HO,  loti  H. 
h  M.  0,80.  (Rd.  1  enthält:  Die  Litt.  Ost- 
asiens  u.  hxlicns;  Hd.  2:  Perser,  Semiten, 
Türken.) 

4552a)  A.  Remy,  The  influence  of  Indin  and 
Persia   on    the   i)oetry    of  Germanv.     New 
York,  .Maemillan.     1901.    81  H. 

4553)  D.  AnU'il  d.  Syrer  an  <l.  Weltlitt  :  1  i.  h 
Wort  2,  8.  170 '8. 


IV,  2 

Lyrik. 

Allgemeines:  GesamtdarBtellanf^en  N.  4.'«ö4.  —  Aeathetik  und  Poetik  N.  45.j3.  —  ßtoff-  und  MotiTgesohicbt« 
N.  4564.  —  UebemetzunfifHUtterutnr  (Horaz)  N.  4 '166.  —  Anthologien:  allgemeine  N.  45G8;  landschaftliche  (Haanorer,  Rhein) 
N.  4570:    Brettl-Lieder  N.  458.'<;    Deklamittorien  N.  4587;    Liedersaromlangen   f&r  engere  Kreise  N.  4.500.    —    Parodien  N.  4594. 

—  18.  Jahrhundert:  Friedrich  der  Grosse  N.  4ö95.  —  Ewald  »on  Kleist  N.  4595a.  —  F.  G.  Klopstock  (Oden)  N.  4.59«.  — 
M.  G.  Lichtwehr  N.  4509.  —  Göttinger  Hiiin:  L.  Cli.  Höltby  N.  4600;  F.  L.  Graf  Stolberg  N.  46U1;  M.Claudias  N.  4604;  0.  A.  BBrgar 
N.  4606;  H.  Ch.  Boie  N.  4615;  J.  H.  Voss  N.  4616.  —  Andere  Dichter:  Cb.  F.  D.  Schnbart  N.  4617.  —  F.  von  Matthison  N.  4618. 

—  J.  G.  von  Salis-Seewis  N.  4620;  J.  F.  Behr  N.  4621.  —  J.  H.  Senme  N.  4621a,  —  Kirchenlied  (.lung  Stilling)  N.  W2-2.  — 
Dialektdiohtung  (.1.  P.  Hebel,  D.  G.  Bapst)  N.  4624.  —  Humoristische  Dichtung  (A.  F.  Langbein)  N.  4626.  —  SAkalardichtungen 
N.  4628.  —  10  Jahrhundert:  Gesiimtdarstellungeu  N.  4628.  —  Dichter  der  Befreiungskriege:  E.  M.  Arndt  N.463i;  Th  Körner 
N.  4634;  H.  v.  Schenkendorf  N.  4636:  H.  F.  Massmann  N.  4637.  — '  Andere  Dichter  desselben  Zeitraums  fF.  A.  Krammacher,  Loniaa 
Brachmunn)  N.  46.'!8.  —  Schwäbische  Romantik:  F.Hölderlin  N.  4641 ;  E.  MOrike  N.  4642;  W.  Waiblinger  N.  4652;  Wiih.  Mttller 
N  4653;  Graf  Alexander  von  Württemberg  N.  4654.  -  A.  Graf  von  Platen  N.  4655.  —  F.  Röckert  N.  4657.  —  Annette  von 
Droste-HaUhotr  N.  4664.  —  R.  Reinick  N.  4669.  —  Politiüche  Dichtung  von  1840-18Ö0:  Allgemeines  N.  4672.  —  F.  Freiligrath 
N.  4673;  H.  Hoffmann  von  Fallersleben  N.  4679;  G.  Herwegh  N.  4635;  R.  Prutz  N.  468«;  F.  von  Dingelstedt  N.  4687.  —  M.  von 
Straohwitz  N.  4688.  -  J.  V.  von  Scheffel  N.  4692.  —  Münchner  Kreis:  F.  von  Bodenstedt  N.  4695;  F.  Dahn  N.  4698;  E.  Oeibel 
N.  4699;    J.  Grosse  N.  4704;    P.  Heyse  N.  4705;    H.    Lingg    N.    4703;    O.   Schenrlin   N.    4709;    A.  Graf    von    Schack    N.    47U9. 

—  Religiöse  Dichtung:  Allgemeines  N.  4711.  —  Protestantische  Dichter  (Luise  Hensel  und  Julie  Hansmann,  A.  Knapp,  K.  Gerok, 
J.  Sturm)  N.  4712.  —  Katholische  Dichter  (F.  W.  Helle,  L.  Dreves.  W.  Smets,  F.  W.  Weber,  F.  Eiohert,  L.  Fischer,  Cordnla 
Feregrina  [Cordula  Wöhler])  N.  471)i.  —  Lyriker  einzelner  L&nder  und  Landschaften  und  Dinlektdichter:  Bayern  (F.  Bock, 
F.  Bonn,   M.  Kurz,    G.  Morin)   N.  4723.    -    Brandenburg   (Th.  Fontane,  Anna  Karbe)   N.  4727.   —    Elsass  (Ch.  Schmitt)  X.  4729. 

—  Hessen  (K.  K.  Knodt,  K.  Nuhn)  N.  4730.  —  Litauen  (L.  Hhesa)  N.  4733.  —  Niederdentschland:  H.  Allmers  N.  4734;  H.  Bnrmester 
N.  4742:  Kl.  Groth  N.  4743:  F.  Hebbel  N.  4745;  H.  Kruse  N.  4748;  Th.  Storm  N.  47.50;  J.  Wedde  N.  47.53;  J.  von  Wildenr»th 
N.  47.53a;  H.  Zeise  N.  4754.  —  Oeeterreich:  K.  Beck  N.  4755;  J.  F.  Oastelli  N.  4756;  K.  E.  Ebert  N.  4757:  J.  Fercher  von 
Steinwand  [Kleinferoher]  N.  4760;  H.  von  Gilm  N  4761;  F.  Grillparzer  N.  4761a:  A.  OrOn  N.  4762;  K.  M.  Haidt  N.  47»4;  L. 
Halirsch  N.  4766;  R.  Uamerling  N.  4768;  M.  Hartmann  M.  4769;  0.  Kernstock  N.  4771;  Th.  Koscbut  N.  4772:  K.  Q.  Leitaer 
N.  4773;  N.  Lenau  N.  4774;  A.  Mayr  N.  4355:  A.  Meissner  N.  4856:  St.  Milow  N.  4857;  Betty  Paoli  [Elisabeth  Glftckj  N.  4858: 
J.  Pfeifer  N.  4859;  A.  Pichler  N.  4860;  A.  Radnitzky  N.  4862;  S.  F.  Sauter  M.  4863;  M.  L.  Schleifer  N.  4866;  J.  Schön  M.  4367 ; 
J.  G.  Seidl  N.  4868;  F.  Stelzhamer  N.  4869;  A.  Traben  N.  4877;  J.  N.  Vogl  N.  4380.  —  Rheinland  (K.  Simrock)  N.  4890.  — 
Sachsen  (Johann.  König  von  Sachsen,  K.  Hinkel,  Köder)  N.  4391.  —  Schwaben  (M.  R.  Back,  Ed.  Hiller,  E.  Paulas,  O.  Senffsr. 
Ch.  Wagner)  N  4895.  -  Schweiz:  G.  Keller  N.  4890;  U.  Leuthold  N.  4900:  C.  F.  Meyer  N.  4901 ;  F.  Dramnor  [F.  von  SohmidJ  N.  4902; 
H.  Hagendnbel  N.  4903.  —  Thüringen:  R.  Baumbach  N.  4904.  —  Westpreassen:  J.  Herrmann  N.  4905.  —  Zeitgenössiseh« 
Dichtung:  Allgeroeines  N.  4906.  —  Aeltere  Gruppe:  W.  Busch  N.  4917:  M  Greif  N.  4919;  E  Griiebaoh  N.  4931;  0.  von 
Leixner  N.  4922;  H.  Lorm  [H.  Landesmann )  N.  4924;  Alb.  Moeser  N.  4930:  A.  Ott  N.  4931;  A.  Roff hak  N.  4932;  F.  von  Saar  X.493»; 
ü.  Schanz  N.  49;t4:  A.  Traeger  N.  4935:  H.  Vierordt  N.  4936;  Sooialistisohe  Lyrik  (J.  Audorf.  M.  Kegel)  M.  4939.  -  JSngere 
Gruppe:  H.  Benzmann  N.  4942;  H.  Bethge  M.  4946;  0.  J.  Bierbaum  N.  4948;  E.  von  Bodmann  N.  4951;  M.  Boelitc  N.  4952; 
C.  Bulcke  N.  4054:  C.  Basse  N.  4055:  G.  Busse-Palma  N.  4956;  H.  Conradi  N.  4957;  M.  Dauthendey  N.  4958;  R.  Dehnal 
N.  4959;  G.  Falke  N.  4967;  C.  Flaischlen  N.  4071;  St.  George  N.  4973;  K.  Henckell  N.  4977:  A.  Holst  N.  4981;  A.  Holt  N.  4982; 
W.  Holsaroer  N.  4986;  L.  Jacobowski  N.  4989;  D.  von  Liliencron  N.  4097;  F.  Lienhard  N.  5005:  J.  H.  Maokay  M.  öOM;  W. 
Madjera  N.  5007;  A.  Mombert  N.  5(X)3;  A.  Paqnet  N.  5010;  R.  Presber  N.  5011;  P.  Remer  M.  5012:  R.  M.  Rilke  N.  ÖOIS; 
H.  Salus  N.  5015;  R.  Schaukai  N.  5017;  R.  Schiokelö  M.  5023;  Prinz  Emil  Schönaioh-Carolath  N.  .5024;  G.  Sohdler  N.  5032; 
K  Spitteler  N.  5033;  M.  von  Stern  N.  5035;  K.  Vanselow  N.  5037;  A.  von  Wallpach  N.  50:tS;  B.  Wildberg  N.  6039.  — 
Frauenlyrik:  Allgemeines  K.  5040.  —  Johanna  Ambrosios  N.  5044;  Marg^rethe  Boatier  N.  5044a:  Ada  Christen  N.  6045: 
Dolorosa  (Marie  Eichhorn]  X.5046;  Alice  von  Gaudy  N.5047;  Marie  Bagenie  delle  Grazie  N.  5043;  M.  Herbert  [Thercs«  Keit«r]N.ö053; 
Isabelle  Kaiser  M.  5054;  Else  Lasker-Schfller  N.  50.55;  Marie  Madeleine  [Marie  Günther]  N.  5056;  A^nes  Miegel  N.  5057;  Frida 
Schanz  N.  5058;  Helene  Tiedemann  N.  5060;  Lulu  von  Strauss  und  Torney  N.  .5U6I ;  Helene  Voigt-Diederirbs  N  506S.  —  Sannol- 
Kecensionen  N.  5064.  —  Einzelne  Gedichte  und  Lieder:  Volkslieder  and  volkstümliche  Lieder  N.  5088:  KlBderltodor 
N.  5096;  Nachtw&chterlieder  N.  5098;  Stndentenlieder  (Kommersbücher  und  Ansliehlieder)  X.  .5099:  Historiiohe  Lieder  X.  510«: 
Soldatenlieder  X.  5108;  Volks-  und  Xationalhymnen  X  5111.  —  Liederkomponisten:  Allgemeines  K.  5114;  J.  R.  ZoBstoog 
N.  5116;  J.  F.  Reichardt  N.  5116;  F.  Schubert  X.  5117:  C.  Loowo  N.  5120;  F.  Mendelssohn-Bartholdy  X.  5IJ:;  J.  W.  Lyra 
N.  5123:  P.  Cornelius  X.  5124;  J.  Brahma  X.  5125;  H.  Wolf  N.  5126;  R.  Strauss  N.  5126a-2f.b.  — 


Gesamtdarstellungen.  (Siehe  auchN.  3813-3825.) 

4554)  W.  Uhl,  D.  dtsch.  Lied.  (JBL.  1901 
IV2:L)  |[K.  Reuschel:  LBlGRPh.  23, 
8.  J6f)/7;  F.  Panzer:    ZDPh.  3i.  8.  100/7.]| 

4555)  Miw   FriedLiender,  D.  dtaeh.  Lied  im 


18.  Jh.  Quellen  u.  Stud.  2  Bde.  in  3  Abteilgn. 
St.,  Cotta.  LX,  384;  VH,  360;  III  632  S.  Mit 
350  Musikbeispielen.  M.  8,00;  12,00. 
4656)  A.  Kopp,  D.  dtsch.  Volks-  u.  Studenten- 
lied in  vorklass.  Zeit.  (JBL.  1899  18  :  .300.; 
|[F.  Panzer:  ZDPh.  .U,  S.  lOO  :. 


112 


IV,  2.    Lyrik. 


4567-4583 


4557)  A.  Falbisaner,  T>.  dtsch.  Lied  in  d. 
dtsch.-amerikan.  Dichtg.  Chicago,  Koelliiig 
&  Klappenbach.     8  S.     M.  0,25. 

Aesthetik  und  Poetik.    (Siehe  auch  N.  805-817.) 

4558)  H.  Benzmann,  I).  dtsch.  Ballade:  LE.  4, 
S.  .1085-93,  1158-(i:{. 

4559)  P.  Zschorlich,  Ueberproduktion  in  d. 
Lyrik:  ZeitB.   I/',  S.  410. 

4560)  F.  Avenarius,  LTebungen  im  Gedicht- 
lesen: Kw.  15',  S.  560/8;  15^  S.  101/5.  (Da- 
zu G.  Brandt:  ebda.  15^,  S.  465-70.) 

4501)  W.   Mauke,    Komponierbare    Gedichte: 

LE.  4,  S.  365/9. 
4562)  Verus,  Lyrik  u.  ihre  Verleger.  Ketzerische 

Betrachtgn.:  Freistatt  4,  S.  55.3/4. 

Zur  Stüif-  und  MotiTgeschiclite.  (Vgl.  auch  1 9.) 

4564)  E.  F.  Arnold,  I).  Natur  verrät  heim- 
liche Liebe.  TL  Kunstdichtg. :  ZVVolksk. 
12,  S.  291/5. 

4564a)  A.  Schaab,  D.  Nachtgefühl  in  unserer 
Poesie:  MBllDL.  7,  8.  15-25,  81/7. 

4565)  R.  L au X mann,  Weinsberg  im  Munde 
der  Dichter  u.  Bänger.  Weinsberg,  Verl.  d. 
Weinsberger  Zg.     45  S.     M.  0,35. 

4565a)  M.  Ewert,  Feuerbestattungs  -  Poesie : 
Tag  N.  327. 

4566)  A.  Wünsche,  D.  Pflanzenfabel  in  d. 
neuen  dtsch.  Litt.:  ZDU.  16,  S.  20-47. 

4566a)  C.  W.  Peters,  D.  Tierwelt  im  Lichte 
d.  Dichtg.  L.,  11.  Seemann  Nachf.  VIII, 
309  S.     M.  3,00. 

Uebersetznngslitteratur.    (Siehe  auch  IV  1  c.) 

4567)  E.  Grünwald,  Dtsch.  Poesie  im  latein. 
Gewände:  ZDU.  16,  S.  601-35. 

4567a)  E.  Stern plinger,  Studien  über  d.  Fort- 
leben d.  Horaz:  BllGymn.  37,  N.  5/8. 

4567b)  J.  Bartsch,  Horazische  Oden  in  dtsch. 
Nachbildgn.  Progr.   Stade,  Gymn.  4".  25  S. 

Anthologien: 

Allgemeiner  Art.     (Vgl.  auch  N.  3869-3885.) 

4568)  A.  Biese,  Anthologien  dtsch.  Lyriker: 
ZGymn.  56,  S.  81-91. 

4568  a)  Dohse,  Neue  Anthologien  dtsch.  u.  franz. 

Lyrik  d.  19.  Jh.:   NeuphilolBll.  9,  S.  74-82. 

(Th.  V.  Sosnosky,   C.  Busse,   A.  Reitzel,    S. 

Mehring.) 
4568b)  F.  Bodenstedt,  Liebe   u.  Leben.     E. 

Samml.   dtsch.   Lyrik.     Mit  Original-Beitrr. 

V.  Frieda  Schanz.    7.  Aufl.    L.,  Fock.     4". 

V,  150  S.     Mit   16   Tafeln   u.    77   Textab- 

bildgn.     M.  15,00. 

4569)  Rud.  Eckardt,  Dtsch.  Frauenbilder  im 
Spiegel  d.  Dichtg.  St.,  Kielmann.  X,  251  S. 
M.  4,00. 

4569a)  J.  Loewenberg,  Vom  goldnen  Ueber- 
fluss.  E.  Auswahl  aus  neueren  dtsch.  Dichtern, 
im  Auftr.  u.  unter  Mitwirk.  d.  litt.  Kom- 
mission d.  Hamburg.  Lehrervereinigg.  z.  Pflege 
künstler.  Bildung.  L.,  Voigtländer.  272  S. 
M.  1,50.  |[M.  Fleischer:  LCBIB.  S.  200-10.)| 

4570)  F.  Avenarius,  Endlich  e.  gute  Antho- 
logie: Kw.  15^  S.  172/3.     (.1.  Löwenberg.) 

4571)  J.  H.  Mackay,  Freunde  u.  Gefährten. 
Meisterdichtgn.  auf  einzelnen  Blättern.  B., 
Srhuster  &  Lin-ftlcr.   10  Sericji  h  100  Blatt.  M. 


20,00.  (1.  Volkslieder.  —  2. Gesungene  Lieder. 
—  3.  Gesprochene  Gedichte.  —  4.  Natur.  — 
5.  Lieder  d.  Liebe.  —  6.  Menschen-Leben 
u.  Schicksal.  —  7.  Stimmung.  —  8.  Sociale 
Gedichte.  —  9.  Pvltern-  u.  Kinderlieder.  — 
10.  Bunte  Lese.)  |[P.  Legband:  LE.  4, 
S.  1078/9.]j 

4572)  H.  Speckbacher,  Meisterdichtgn.  auf 
einzelnen  Blättern:  DHeimat  5',  S.  742/4. 

4573)  Dichterblüten.  E.  Festgabe  für  Frauen 
u.  Jungfrauen.  6.  Aufl.  Aachen,  Schweitzer. 
120.     VIII,  224  S.     M.  3,00. 

4574)  Elise  V.  Hohenhausen,  Auf  Flügeln  d. 
Gesanges.  Dichterstimmen.  Mit  Illustr.  v. 
Paul  Thumann  u.  a.  Meistern.  4.  Aufl.  B., 
J.  Gnadenfeld.    159  S.    M.  3,00. 

4574  a)  J.  Pawlecki,  Dichterstimmeu  aus  d. 
dtsch  Lehrerwelt.  L.,  Hof  mann.  4.  Aufl. 
XV,  42-3  S.     M.  4,00. 

4575)  Elise  Polko,  Dichtergrüsse.  Neuere 
dtsch.  Lyrik.  Mit  1  Heliograv.  nach  R. 
Beyschlag  u.  24  Holzschnitt- Vollbildern  nach 
W.  Hasemann,  Edm.  Kanoldt,  E.  Kröner  u.  a. 
L.,  Amelang.     VII,  520  S.     M.  6,00. 

4576)  Frauenschönheit  u.  Dichterworte.  B., 
Freier  Verlag.     4».     IV,  44  S.     M.  2,00. 

4577)  P.  Grab  ein,  Liebeslieder  mod.  Frauen. 
B.,  Costenoble.  X,  218  S.  Mit  26  Abbild. 
M.  2,00.     [[Ph.  Witkop:  Ges.  2.  S.  400/1. ]i 

4578)  A.  T  hie  mann,  Weihnachten  im  Dichter- 
mund. Tl.  1.  88  Weihnachtsgedichte,  Lieder 
und  Festspiele.  Düsseldorf,  Schaffnit  IV, 
60  S.     M.  0,60. 

4578a)  Die  Werdenden.  Vers  u.  Prosa  d.  litt. 
Vereinigg.  „D.  Werdenden".  Jena,  Coste- 
noble. 220  S.  M.  2,00.  |[H.  Bergmann: 
LCBR  S.  74/5.] I 

Landschaftliche  Sammlungen. 

4579)  Rud.  Eckart,  Hannoverland  in  Liedern 
verherrlicht.  E.  Hausbuch  heimatl.  Dichtg. 
Verden,  Tressau.     VIII,  150  S.     M.  2,50. 

4580)  Den  Rhein  entlang.  E.  Liederbuch;  mit 
Musikbeilagen.  Zürich,  Lesezirkel  Hottingen. 
4«.  J20  S.  M.  4,00.  ![M.  Fleischer: 
LCBR  S.  304;  A.  Geiger:  LE.  4,  S. 
1364/5.11 

4581)  O.  Dähnhardt,  Heimatklänge  aus  dtsch. 
Gauen.  Bd.  1/3.  Buchschmuck  v.  R.  Engels. 
L.,  Teubner.  1901/2.  4«.  XX,  170;  XX, 
185;  XXII,  186  S.  ä  M.  2,00.  |[R.  M.  Meyer: 
ADA.  28,  S.  374/7;  F.  Lienhard:  LE.  4, 
S.  67/8;  K.  Wein  hold:  ZVVolksk.  12, 
S.  104.JI 

45818)  H.  Bot  hm  er,  D.  Heidebuch.  Liederz. 
Ruhme  u.  Preis  d.  Heide.  (=  BGLIA. 
N.  1580.)    Halle,  Hendel.    71  S.    M.  0,25. 

4582)  J.  Prölss,  Deutsch-Capri  in  Kunst, 
Dichtg.  u.  Leben.  Hist.  Rückblick.  Poet. 
Blütenlese.  Oldenburg,  Schulze.  1901.  VII, 
188  S.     M.  3,00. 

4582a)  Diwan.  Versamml.  dtsch. -Orient.  Gedichte 
westlicher  u.  östlicher  Verfasser.  Zürich, 
Verl.  d.  Lesezirkels  Hottingen.  55  S.  M.  2.00. 

Brettl-Lieder. 

4583)  O.  J.  Bier  bäum,  Dtsch.  Chansons. 
Brettl-Lieder  von  ().  Bierbaum,  R.  Dehmel, 
(}.  Falke,  Finckh,  W.  A.  Haymel,  A.  Holz, 
Schröder,  F.  Wedekind,  E.  v.  Wolzogen.  B., 
Schuster  &  Loeffler.  1901.  XVI,  226  S. 
M.  I,0;).     jlv.  Berger:  LCBIR.  S.  142/3.], 


4S84-4614 


IV,  2.    Lyrik. 


113 


4584)  R.  Schanzer,  Cabaret  u.  Variöt^.     K. 

IJrettl-Allerlei.  B.,  Mayhofer.   IUI  S.  M.  J,50. 

4585)  E.  Abend  im  Cabaret  z.  hungrigen  Pe- 
gasus,    li.,  Messer.    32  S.    M.  1,00. 

458H)  K.  Zwischenbrettl-Abend.     Mit  Beitrr.  v. 

R.  Ellinger,  V.  Klein,  Rud.  Schmidt,  A.  Weiss. 

Wien,   Musik-Verlagshaus.     08  S.     M.   1,00. 
45SUa)     Brettl  -  .Mmanach.     Liedersani  ml.    mit 

Beitrr.  v.  .\.  Beetschen,   H.  Blümner,  E.  v. 

Bodinuiiii  u.  A.    Zürich,  Verl.  d.  Lesezirkels 

Hottillgen.     12".     !»4  S.     M.  3,00. 
45S6b)  M.  Bern,  D.  zehnte  Muse.   Dichtgn.  fürs 

Brettl  u.  vom  Brettl.     Aus  vergangen.  Jhh. 
.  u.  aus  unseren  Tagen  gesammelt.    B.,  Eisner. 

371  S.     M.  4,00. 

Deklauiatorieu. 

4587)  E.  Lichte n stein.  Bunt  Gedränge.  Med. 
Deklamatorium.  B.,  Manasse.   88  S.   M.  1,50. 

4587a)  Ottilie  (Jen^e,  Aus  meiner  Vortrags- 
mappe. 2.  Aufl.  B.,  Steinitz.  V,  199  S. 
M.  3,00. 

4588)  G.  Knapp,  Schwäbischer  Dekhiinator. 
E.  Samml.  ausgew.  Vortr.  für  gesellige  Kreise 
in  Schwab.  Mundart.  Neue  Ausg.  Reut- 
lingen, Ensslin  &  Laiblin.     96  S.     M.  0,50. 

4589)  F.  Reutter,  Was  trage  ich  vor?  l.'ö 
humorist.  Vortrr.  v.  R.  Baumbach,  F.  v. 
Bodensted t,  F.  Dahn  u.  a.  2.  Aufl.  B., 
Neufeld  &  Henius.    VI,  146  S.    M.  1,00. 

Liedersammlungen  für  engere  Kreise. 

4590)  B.  Maydorn,  Dtsch.  Sang.  Liederbuch 
für  Sprachvereine.  Thorn,  Schwartz.  Vlll, 
111  S.     M.  0,50. 

4591)  Alldeutsches  Liederbuch.  Her.  vom  All- 
deutschen Verband.  L.,  Breitkopf  &  Härtel. 
IV,  154  S.     M.  1,50. 

4591a)  Liederbuch  dtsch. -nationaler  Handlungs- 
gehilfen. 10.  Aufl.  Hamburg,  Selbstverlag 
d.  Verbands.     117  S.    M.  0,5u. 

4592)  Freisinniges  Liederbuch.  Varel,  AUmers. 
47  S.  M.  0,15.  (Vaterlandslieder,  politische 
Lieder,  Volkslieder.) 

4593)  Verfehmte  Musenklänge.  L.,  Alldeutscher 
Verlag.    12°.    126  S.     M.  2,00. 

Parodien. 

4594)  H.  V.  Gumppenberg,  D.  teutsche 
Dichterross  in  allen  Gangarten  vorgeritten. 
4.  Aufl.  L.,  Dege.  1901.  115  S.  M.  2,00.  !|H. 
Häf  ker:  LE.  4,  S.  242/6  (^Parodistisches").]] 

4594a)  ,D.  Insel  d.  Blödsinnigen."  D.  Tollheiten 

d.  Moderne    in  Wort    u.    Bild.     Her.  v.  L. 

Wulff.     B.,  Verlag   d.  „Lustigen  Blätter*. 

1901.     128  S.    Mit  Abbild.    M.  1,00. 
4594b)  ,D.  Drehwurm  im  Ueberbrettl.    Anleitg. 

mit  meiner  Frau  zu  tanzen."     Der  Insel  d. 

Blödsinnigen  anderer  Tl.    Her.  v.  L.Wulff. 

ebda.     127  S.     Mit  Abbild.    M.  1,00. 

18.  Jahrhundert: 
Friedrich  d.  Grosse. 

4595)  W.  Mangold,  Wieder  aufgefundene  Ge- 
dichte Friedr.  d.  Gr.:  DRs.  IM,  S.  465/9. 

4595a)  G.  Lemoine  et  H.  Lichtenberger, 
Fr^döric  II  pobte  et  la  censure  fran9ai8e: 
Revue  de  Paris,  15.  janvier. 

4595a)  E.V.Kleist,  Gedichte  —  Seneca  —  Pro- 

Jahresbarioht«  fOr  neuere  dentsehe  LitteratnrKeBohioht«. 


saische  Schriften.  Her.  v.  A.  8auer.  (» 
Hempels  Klassikerbibl.  N.  641/h.)  L.,  Verl. 
v.HempelsKlaBflikerbibl.  CIV,  .3h4  8.  M.2,00. 
4595b)  icl.,  Briefe.  (=  N.  N.  649-5.').)  ebda. 
VI,  576  8.     M.  1.50. 

Klopstock.    (Siehe  auch  N.  5146-5153.) 

459(1)  F.  G.  Klopstock,  Oden  u.  Epigramme. 

Revidierte    Ausg.    v.    R.   Box  berger.    (— 

Hempels  Klassikerbibl.  N.  684-92.)    L.,  Verl. 

V.  Hempels  Klassikerbibl.     XXXII,   640  8. 

M.  2,25. 
4596a)  E.  Consentius,  Z.  Textkritik  v.  Klop- 

stocks  Salem-Ode:  Euph.  9,  S.  152/3. 

4597)  L.  Schädel,  Einige  Oden  Klopstocks  u. 
d.  Lehre  vom  Vortrag:  Lehrproben  u.  Lehr- 
gänge 70,  S.  28-44. 

4598)  R.  Tornbvo,  Ossian  in  Germany.  Colum- 
bia. 1902.  '157  S.  (Ossians  Einflus«  auf 
Klopstock  u.  d.  , Barden".) 

M.  G.  Lichtwer. 

4599)  0.  Ladendorf,  Altes  u.  Neues  über 
M.  G.  Lichtwer:  ZDI'.  \i\,  S.  361-70. 

Göttinger  Hain. 

4600)  D.  Ilölthydenkm.  in  Hannover:  TagB. 
1901,  N.  265. 

4601)  A.  Buschmann,  F.  L.  Graf  zu  Stolberg. 
E.  Convertitenbild:  KathSchulfreund.  7, 
S.  61/3,  70,  77. 

4602)  E.  Jacobs,  F.  L.  Graf  zu  Stolberg.  (= 
Flugschriften  d.  Evang.  Bundes  N.  204/2.)  L., 
C.  Braun.     40  S.     M.  0,40. 

4603)  F.  L.  Graf  v.  Stolberg:  DAdelsbl.  20, 
S.  755/7. 

4604)  M.  C 1  a  u  d  i  u  s ,  d.  Wandsbecker  Bote.  Aus- 
wahl aus  seinen  Werken,  zusammengestellt 
u.  eingeleitet  v.  Karl  Gerok.  Mit  Portr. 
V.  Matthias  Claudius.  3.  Aufl.  Gotha, 
Perthes.     XLIII,  225  S.     M.  4,00. 

4605)  P.  Remer,  D.  Wandsbecker  Bote:  Tag 
N.  393. 

4606)  E.  Ebstein,  Bürger-Bilder:  ZBücher- 
freunde.  5,  S.  89-107. 

4607)  id.,  Bürger  u.  Elise  v.  d.  Recke :  AZgB.  N.204. 

4608)  id..  Wie  man  d.  Sänger  d.  „Lenore"  ge- 
ehrt hat:  Geg.  62,  N.  38. 

4609)  id.,  E.  Beitr.  zu  G.  A.  Bürgers  akadem. 
Lehrtätigkeit  in  Göttingen:  ZDU.  16, 
S:  745-57. 

4609a)  id..  Neues  über  Bürgers  Schwaben- 
mädchen: DThalia  1,  S  42-64.  (Else  Hahn.) 

4610)  A.  Nebe,  Aus  Bürgers  Leben:  TglRs». 
N.  27. 

4610a)  M.  J.  Minckwitz,  E.  Credankensplitter 
z.  vergleichenden  Litt-Gesch. :  AZgB.  N.  22. 
(Lenorenthema.) 

461!) E.Schmidt, Bürgers  ,Lenore'.(=N.260, 
S.  189-238.) 

4612)  L.  Geiger,  E.  Ausgestossene :  Insel  3', 
S.  156-65.  (Else  Bürger.)  (Dazu:  F.  Blei: 
ib.,  8.  168/9.) 

4613)  G.  A.  Bürger,  Sämtliche  Werke  in  4  Bdn. 
Mit  e.  Einleitg.  u.  Anmerkgn.  her.  von 
Wolfg.v.  Wurzbach.  L,  Hesse.  LXVIII, 
221,  215,  223,  248  S.     M.  1.25. 

4614)  i  d. ,  Sämtliche  Gedichte.  VoUständ.  Ausg. 
in  2  Bdn.  Her.  v.  Wolfg.  v.  Wurzbach. 
Mit  Bürgers  Bildnis  u.  2  Registern,  ebda. 
12".    IV,  221,  142  8.    M.  1,U0. 

IUI.  15 


114 


IV,  2.    Lyrik. 


4dl4a-4«43a 


4614a)  D.  Lied  vom  braven  Mann.  Praxis  Kath- 

Volksschule.  11  N.  15. 

4615)  W.  Brandes,  Boie  an  Jeanette  v.  Voigt: 
JbGVBraunschweig.  1,  S.  115-48. 

4616)  J.  H.  Voss,  Idyllen.  (=  Hempels 
Klassikerbibl.  N.  100:^4.)  L.,  Verlag  v. 
Hempels  Klassikerbibl.     112  S.     M.  0,50. 

4616«)  id.,  Lieder.  Nebst  Biographie  u.  Ein- 
leit.  (=  Hempels  Klassikerbibl.  N.  1U05.) 
ebda.     J'^0  S.     M.  0,25. 

Andere  Dichter. 

4617)  E.  Holz  er,  Schubartiana:  Mitt.  d.  Ver. 
für  Kunst  u.  Altertum  in  Ulm.     Heft  10. 

4617a)  E.  Krauss,  Schubart  u.  Goethe:    GJb. 

23,  S.  116--29. 
4617b)  i  d.  ,Neue  Schubart-Brief  e :  BBSW.  8.370/9. 

4618)  E  Paul,  F.  v.  Matthisson  in  Hamburg: 
HambNachrB.  1901,  N.  19. 

4619)  E  Möbis,  Fr.  v.  Matthisson  in  Berlin: 
NorddAZgB.  N.  235. 

4620)  J.  Dierauer,  St. Gallische  Analekten.  XL 
Briefe  an  Dr.  A.  Henne  JH18  — 50.  St. 
Gallen,  Zollikofer.  25  S.  (Enthält  16  Briefe 
V.  Salis-Seewis.) 

4620a)  J.  G.  v.  Salis-Seewis,  Gedichte.  Mit 
e.  Vorbemerkg.  (=  BGLIA.  N.  1562.)  Halle, 
Hendel.     56  S.     M.  0,25. 

4621)  D.  Jakoby,  J.  F.  Behr,  e.  poln.  Jude  u. 
dtsch.  Dichter.    1746  -81 :  ADB.  46,  S.  837/8. 

4621a)  J.  G.  Seume,  Sämmtl.  Gedichte.  (= 
Hempels  Klassikerbibl.  N.  984/7. )  L.,  Verl. 
v.  Hempels  Klassikerbibl.    252  S.     M.  1,00. 

4621b)  R.  F.  Arnold,  J.  G.  Seumes  Polenge- 
dichte. (=  id.,  Gesch.  d.  dtsch.  Polenlitt. 
Bd.  1  [Halle,  Niemeyer.  XII,  298  S.  M.  8,00], 
S.  182/7.) 

Kirchenlied. 

4622)  D.  Kirchenlied  im  Zeitalter  d.  Josephi- 
nismus: Caecilia  9,  N.  7. 

4623)  W.  Nelle,  D  Kirchenlied  bei  Jung 
Stilling:     Siona  27,  N.  3. 

Dialektdichtung. 

4624)  A.  Thoma,  J.  P.  Hebel.  (=  N.  3808a, 
S.  596/8.) 

4624a)  J.  P.  Hebel,  Allemannische  Gedichte; 
auf  Grundlage  d.  Heimatsmundart  d.  Dichters 
her.  von  O.  Heilig.  Heidelberg,  Winter. 
XV,  137  S.     M.  1,20. 

4625)  H.  Klenz.  D.  G.  Babst:  ADB.46,  S.  154/8. 
(Plattdeutscher  Dichter.) 

Humoristische  Dichtung. 

4626)  H.  Jess,  A.  F.  E.  Langbein  u.  seine 
Verserzählgn.  (=FNL.N.21.)  B.,  A.Duncker. 
VIII,  181  S.     M.  5,00. 

4827)  P.  Hoff  mann,  Kaffeepoesie  d.  18.  Jh.: 

ZDKG.  9,  N.  1/2. 

Säkulardiclitungen. 

4628)  A.  Sauer,  D.  dtsch.  Säkulardichtgn.  an  d. 
Wende  d.  18.  u.  19.  Jh.  (JBL.  1901  IV  2  :  54.) 
(=  DLD.  N.  91-104.)     IlSelbstanz.:  Euph.  9, 

S.  233/4.11 

10.  Jahrhundert: 
Gesamtdarstellungen.  (Siehe  auch  N.  3813-25.) 

4629)  lt.  V.  Gottschall,  1).  mod.  Lyrik.     (= 

N.  3818,  Bd.  2,  8.  452-663;  3,  8.  1-245.) 


Dichter  der  Befreiungskriege. 

Allgemeines. 

4630)  E.  Seh  wem  er,  Eestauration  u.  Eevo- 
lution.  (=  Aus  Natur  u.  Geisteswelt.  Bd.  37.) 
L.,  Teubner.  VIII,  151  8.  M.  1,00.  (Be- 
handelt u.  a.  d.  Vaterland.  Lyrik.) 

4630a)  L.Weber,  D.  evangel . Dichter  d.  napol^o- 
nisch.  Zeit  u.  d.  Freiheitskriege.  (=  N.  78, 
8.  467-72.) 

4630b)  F.  Wegener,  Wie  äusserte  sich  in  d. 
dtsch.  Dichtkunst  d.  Schmerz  über  d.  Ohn- 
macht Deutschlands,  d.  Sehnsucht  nach  Er- 
neuerung d.  Kaiserwürde  u.  d.  Jubel  über 
dieselbe?:  Eoland  1,  S.  214/6,  229-30,  241/3. 

4631)  P.  Holzhausen,  Napoleons  Tod  im 
Spiegel  d.  zeitgenöss.  Poesie  u.  Dichtung. 
Frankfurt  a.  M.,  Diesterweg.  VIH,  119  S. 
M.  .H,00.  |[E.  F.  Arnold:  Euph.  9,  S.  771/6; 
LCBl.  S.  822/3.]| 

Einzelne  Dichter. 

4632)  K.  Th.  Gaedertz,  Neues  vom  Vater 
Arndt.     (=  N.  236,  8.  1-44.) 

4632.1)  Gustav  Adolf  Müller,  Erinner,  an 
E.M.Arndt.  Mit e.ungedr.  Gedicht:  ZDÜ.16, 
8.  537-40. 

4633)  F.  Poppenberg,  Züge  zu  Arndts  Bild: 
VossZgB.  N.  27/8. 

4634)  Th.  Körner,  Gedichte.  B.,  Weichert. 
V,  252  S.     M.  1,50. 

4634a)  id.,  Gedichte.  2  Tle.  (=  Hempels 
Klassikerbibl.  N.  702/5.)  L.,  Verl.  v.  Hem- 
pels Klassikerbibl.     144,  264  8.  M.  0,25,  0,75. 

4635)  E.  unbekanntes  Gedicht  von  Th.  Körner: 
MünchenerNN.  N.  191.     (,Die  Liebe^) 

4636)  K.  Hess  ei,  M.  v.  Schenkendorf :  Mädchen- 
schule 14,  S.  1-18. 

4637)  E.  Euler,  E.  Hartstein,  H.  F.  Mass- 
mann. Sein  Leben,  seine  Turn-  u.  Vaterlands- 
lieder. Z.  Erinner,  an  seinen  100.  Geburtstag 
her.  B.,  Berliner  Verlagsanstalt.  IV,  176  8. 
M.  2,50. 

Andere  Dichter  desselben  Zeitraums. 

4638)  H.  Mall  et,  F.  A.  Krummacher:   EPTh. 

11,  8.  150/2.     (1767-1845.) 
4638a)  F.  Brummer,  Luise  Brachmann:  ADB. 
47,  8.  157/9.     (1777—1822.) 

4639)  E.  bisher  ungedr.  Gedicht  d.  Fürsten 
Wilh.  V.  Wittgenstein  (1810J:  MVGBerlin.  19, 
8.  65/6,  113. 

4640)  F.  Thudichum.  E.  Gedicht  von  M.  L. 
de  Wette:  N&S.  103,  8.  340/2. 

Schwäbische  Romantik. 

F.  Hölderlin. 

4641)  F.  Diederich,  E.  Schicksalslied  u.  sein 
Dichter:  Hütte  1,  8.  655-62. 

4642)  M.  Kohn,  F.  Hölderlin  u.  Diotima: 
HambFremdenbl.  1901,  N.  288. 

4642a)  F.  Hölderlin,  Gedichte.  (=  Cottasche 
Handbibl.  N.  35.)  8t.,  Cotta.  255  S.  M.  0,60. 

E.  Mörike.    (Siehe  auch  N.  5240-5240b.) 

4643)  M.  Christlieb,  E.  Mörike:  Christi. 
Welt  16,  8.  352/4. 

4643a)  Cramer,  D.  Dichter  Mörike  e.  Nach- 


4«481i-M84 


IV,  2.    Lyrik. 


115 


komme  Lutherö?:  Wellers  Archiv  für  Stamiu- 
u.  Wapiienkunde  2,  S.  \'29-M.) 
40431))  K.  Fischer,  E.  Mörikcs  Leben  u. Werke. 
{MM..  l!)(ii  IV  2:  71».  |[0.  Wild«:  N&S.  103, 
S.  267-70;  II.  Fischer:  ADA.  28,  8.  361,6; 
R  Wei  tbrecht:  LCBl».  8. 126/7;  J.  Prölss: 
LE.  4,  S.  H89-!)|.]| 

4644)  id.,  Eduard  Mörikes  ^Peregrina"  u.  ihr  Ur- 
bild: FZg.  N.  36. 

4645)  O.  Harnack,  E.  Mörike:  Kultur  (Köln) 
I,  S.  550-61. 

4646)  IJ.  Ilgenstein,  Mörike  u.  Goethe  B., 
Hchröder.     12".     143  S.     M.  2,00. 

4847)  H.  Maync,  Ed.  Mörike.     Hein  Leben  u. 

Dichten.  MBL.  IHOllV  2:75.)  |[H  Fischer: 

ADA.  28,  «.366/8;  .1  Prölss:  LE  4,  S..S89-!n; 

R.  Weitprecht:  LCBl».  S.  126/7;  O.Wildu: 

N&S.  103,  8.  2G7-70.J 
4647a)  id.,  E.  Mörikea  Freundschaft  mit  D.  F. 

Stniuss:  NTBIS».  N.  100. 
4Ö48)  id.,    D.  Urbild    v.  Mörikes   ^Peregrina": 

WIDM.  91,  8.  40-57. 

4649)  R.  Krauss,  Zwei  Mörike-Biographien: 
Euph.  9,  8.  783-801.   (H.  Maync,  K.  Fi.scher.) 

4650)  F.  Poppenberg,  Mörikestimmen:NDRs. 
13,  S.  3.34/ti. 

4651)  id.,  Mörike-Miniaturen:    Lotse  2,  N.  28. 
46510)  E.  Mörike:   Alte  Glaube  4,  N.  4. 

Audere  schtväbisclie  Dichter. 

4652)  .1.  Prölss,  W.  Waiblinger  u.  A.  Kopisch. 
(=  N.  4582a,  8.  33-70.) 

4653)  J.  Seh olte-N ollen,  Heine  u.W.  Müller: 
MLN.  17,  N.  4/5. 

4654)  R.  Krauss,  Graf  Alex.  v.  Württemberg: 
Wiener  Abendpost  1901,  N.  255. 

A.  Graf  von  Platen. 

4655)  M.  Kaufmann,  Heine  u.  Platen.  (Aus: 
id.,  Heines  Charakter  u.  d.  mod.  Seele. 
[Zürich,   Müller.     VIII,  1109  8.     M.  2,00.]) 

4655a)  J.  Prölss,  Platen  in  Capri.  (=  N. 
4582  a,  8.  80/5.) 

4656)  F.  Reuter,  E.  Brief  d.  (Jräfin  Platen,  d. 
Mutter  d.  Dichters:  JBHVFrankeu.  Heft  49, 
8.  41/6. 

4656a)  A.  v.  Platen,  Gedichte.  Her.  v.  E. 
Chr.  Redlich.  (=  Hempels  Klassikerbibl. 
N.  874-85.)  L.,  Verl.  v.  Hempels  Klassiker- 
bibl.   Vm,  784  8.    M.  3,00. 

F.  Riickert. 

4657)  R.  Böhme,  F.  Rückert.  B.,  Weichert. 
80  8.     M.  1,00.     (Aus  .Rückerts  Werke".) 

4658)  L.  Ditfurth,  E.  bisher  ungedr.  Gedicht 
F.  Rückerts:  NFPr.  N.   13166. 

4659)  K.  H  es  sei,  F.  Rückert:  Mädchenschule 
15,  8.  25-40. 

4660)  P.  de  Lagarde,  Erinner,  an  F.  Rückert. 
—  Ueber  einige  üerl.  Theologen  u.  was  von 
ihnen  zu  lernen  ist.  Her.  v.  Anna  de  La- 
garde. Göttingen,  Dieterich  1*'97.  127  8. 
(Nicht  im  Buchhandel.)  |fK.  F.  Kummer: 
ALBl.  11,  8.  208/9.] i 

4661)  K.  Putz,  J.  V.  Hammers  Gesch.  d.  pers. 
Redekünste  e.  Quelle  Rückertscher  Gedichte: 
ZVLR.  14,  N.  6,  S.  430-71. 

4662)  A.  Schlossar,  F.  Rückert  u.  J.  Frhr.  v. 
Hammer-Purgstall:  WienZg.  1901,  N.  117. 

4663)  R.  Sprenger,  Zu  Rückerts  Männlein  in 
d.  Gans:  ZDU.  16,  S.  250. 


4663a)  F.  Rückert,  LiebeHfrühling  nebst  .Vor- 
frühling", „AgneaTgtenfeier*  u.  .Amarylii«". 
(=»  Cottajjche  Handbibl.  N.  32.)  8t.,  Ck>tta. 
358  8.     M.  0,80, 

Annette  von  Droste-HillHhüff. 

4664)  E.  Arens.  1).  Balladenjahr  d.  Anna  ▼. 
Droste-Hülshoff.  (=  N.  22«,  8.   MI.) 

4665)  H  Benz  mann,  Annette  v.  Drostes  Be- 
deutg.  für  d.  dtsch.  Dichtg.:  DHeimat.  5«, 
8.  617-23. 

4666)  K.  H.  Strobl,  Annette  v.  Droste;  Lot«e 
2,  N.  246. 

4666a)  Wall,  Annette  v.  Droste- Hübhoff: 
D.  litt.  Deutsch-Oesterreich  2,  N.  6. 

4667)  F.  Wilhelm,  Zu  Annette  v.  Droste- 
Hülshoff:  ZDU.  16,  8.  247/8. 

4668)  Annette  v.  Droste  u.  ihre  Beziehgn.  z. 
Musik:    NMusikZg.  23,  8.  77,  93.  105i6. 

46ÖSa)  Annette  v.  Droste-Hülshoff, 
Lyrische  Gedichte.  (=  Cottasche  Handbibl. 
N.  37.)    St.,  Cotta.    312  8.     M.  0,70. 

R.  Reinick. 

4669)  Bastian,  R.  Rcinick:  Schulblatt  für 
Brandenb.  67,  8.  16.5-80. 

4669a)  F. K r üger,R.Reinick:  Daheim 38>,N.  18. 

4670)  J.  Peter,  Ein  Kinder-  u.  Blumenfreund: 
TglRsB.  N.  32. 

4671)  R.  Rein  ick,  Märchen,  Lieder  u.  Ge- 
schichten. lUustr.  V.  P.  Geh  u.  F.  Schneider. 
B.,  Gabi.    224  S.    M.  3,00. 

Politische  Lyrik  von  1840-50.  (Siehe  auch  IV 1 1.) 

4672)  Ch.  Petzet,  D.  Blütezeit  d.  dtsch.  polit. 
Lyrik  v.  1840—50.  München,  Lehmann. 
IV,  519  8.    M.  9,00. 

4673)  G.  Karpeles,  F.  Freiligrath  u.  J.  v. 
Radowitz:    Rheinlande  1,   Heft  1,  S.  2.3-34. 

4674)  M.  Kaufmann,  D.  Gro.'isen  unter  sich 
(Ungedr.  Briefe  v.  F.  Freiligrath,  G.  Kinkel, 
B.  Auerbach,  P.  K.  Rosegger,  C.  F.  Mever, 
P.  Heyse,  R.  Wagner,  F.  Nietzsche):  NFPr. 
N.  13207. 

4674a)  A.  Ke Hermann,  Gedenkbll.  z.  Kunst 
u.  Litt.  Lippes.  Bd.  2.  Album  d.  Dichter 
u.  Denker  d.  roten  Rose.  Dessau,  Vollmar. 
77  8.  M.  1,50.  (Enthält  u.  a.  eine  knappe 
Biographie  Freiligraths.) 

4675)  H.  Seidern,  Freiligraths  erstes  Auf- 
treten: Rhein WestfälZg.  N.  467. 

4676)  K.  Richter,  F.  Freiligrath  als  Ueber- 
setzer.  B.,  Duncker.  1899.  106  S.  M.  2,70. 
i[W.  Keiper:  ADA.  28.  8.  293/4.]| 

4677)  F.  Freiligrath  u.  Wilh.  Langewiesche: 
BBlDBuchh.  69,  N.  178. 

4678)  Freiligraths  Prosa:  NorddAZgB.  N.  29. 

4679)  K.  Th.  Gaedertz,  Hoffmann  v.  Fallers- 
leben  auf  Helgoland.  (=  N.  236,  8.  85-100.) 

4680)  id.,  H.  Hofimann  v.  Fallersleben  u.  Ge- 
heimrat von  Meusebach.  (=  N.  236,  S.  45-84.) 

4681)  Navanus,  Ueber  Entstehung,  Dichter 
u  Inhalt  d.  Liedes  der  Deutschen:  .Deutsch- 
land, Deutschland  über  alles" :  ASchulpraxis. 
5,  8.  14/8. 

4682)  F.  W.  Roh  de,  Kloster  Corvey:  Nieder- 
sachsen 7,  S.  58-63.  (Hoffmann  v.  Fallers- 
leben.) 

4683)  H.  Vehsemeyer,  Briefe  Hoffmanns  v. 
Fallersieben:  VossZgB.  N.  10/1. 

4684)  Hoffmanu  v.  Fallersleben,    Unsere 

15» 


116 


IV,  2.     Lyrik. 


4685-4720 


volkstüml.  Lieder.  Her.  v.  K.  H.  Prahl. 
L.,  Engelmann.  1900,  VIII,  348  S.  M.  7,00. 
|[A.  Hauffen:  ADA.  28,  S.  60-70;  E. 
Petsch:  LE.  4,  S.  9.H3/4.]| 

4685)  K.  E.  Franzos,  E.  Herwegh  -  Denkm. : 
DDichtung.  31,  S.  102/4. 

4685a)  Herweghs  Grab:  SchwäbMerkur.  1901, 
N.  565. 

4686)  Frz.  Droop,  Robert  Prutz:  Dortmunder 
General-AuzeigerB.  N.  164. 

4687)  L.  Geiger,  F.  v.  Dingelstedt:  ADB.  47. 
S.  707-25. 

M.  Graf  von  Stracliwitz. 

4688)  P.  Friedrich,  Moritz  Graf  v.  Strach- 
witz:  DHeimat.  5^,  S.  533/4. 

4689)  A.  K.  T.  Tielo,  D.  Dichtung  d.  Grafen 
M.  V.  Strachwitz.  (=  FNDLG.  N.  20.)  B., 
A.  Duncker.  XX,  254  S.  M.  7,50.  |L. 
Fr[änkelJ:     LCBl.  S.  1306.]| 

4690)  id.,  M.  v.  Strachwitz'  episch-lyr.  Dichtg. 
Nordland  u.  d.  Romanzen  u.  Historien: 
Euph.  9,  S.  131-52,  372-97,  707-28. 

4691)  id.,  M.  V.  Strachwitz'  Romanzen  u.  Mär- 
chen: StVLG.  2,  S.  452-87. 

J.  Y.  TOn  Scheffel.  (Siehe  auch  N.  5313-5329.) 

4692)  J.  Prölss,  J.  V.  v.  Scheffel  in  Capri. 
(=  K  4582  a,  S.  108-18.) 

4692  a)  Zu  Scheffels  neun  Gedichten :  DDichtung. 
31,  S.  79-80,  251. 

4693)  J.  V.  V.  Scheffel u.  d. dtsch.  Burschenschaft: 
BurschenschBll.  16 1,  S.  55/7. 

4694)  J.  V.  V.  Scheffel,  Aus  Heimat  u.  Fremde. 
Lieder  u.  Gedichte.  2.  Aufl.  St.,  Bonz. 
XII,  182  S.    M.  3,00. 

Müncbner  Kreis. 

F.  Bodenstedt.    F.  Dahn. 

4695)  L.  Fränkel,  F.  Bodenstedt:  ADB.  47, 
S.  45-67. 

4696)  F.  Bodenstedt  als  poet.  Improvisator: 
Nassovia  3,  S.  61. 

4697)  Fr.  Bodenstedt,  D.  Lieder  d.  Mirza- 
Schaffy  mit  e.  Prolog.  161.  Aufl.  B.,  Decker. 
120.     XXIV,  200  S.     M.  3,00. 

4698)  A.  K.  T.  Tielo,  F.  Dahns  Lyrik:  ML. 
71,  S.  25/7. 

E.  Geibel. 

4699)  K.Th.  Gaedertz,  E.  Geibels  Jugendliebe, 
Cäcilie  Wattenbach.     f=  N.  236,  S.  241-52.) 

4700)  K.  H  es  sei,  Geibels  „Schön  Ellen": 
Mädchenschule  15,  S.  226/9. 

4701)  B.  Litzmann,  E.  Geibels  polit.  Dichtgn.: 
Deutschland  1,  S.  10/8,  215-.^4. 

4702)  F.  V.  Gertz en,  E.  Geibel:  ChristlWelt. 
16,  S.  153/6. 

4703)  V.  A.  Reko,  Ovid  bei  Geibel:  Euph.  9, 
S.  153/4. 

4703a)  Schröter,  E.  Geibel- Anthologie:  Mäd- 
chenschule 15,  S.  253/9. 

4703b)  E.  Geibel,  Gedichte.  129.  Aufl.  St., 
Cotta.     XIV,  334  S.     M.  5,00. 

4703c)  id.,  Heroldsdrufe.  Aeltereu.  neuere  Zeit- 
gedichte,    ebda.    VIII,  250  S.    M.  4,50. 

J.  Grosse.    (Siehe  auch  N.  5348-5360.) 

4704)  A.  Bartels,  J.  Grosse:  Kw.  152,  j^  237-40. 
4704a)  C.  Busse,  J.  Grosse:  Tag  N.  221. 


P.  Heyse.     (Siehe  auch  N.  5502-5510.) 

4705)  J.  Prölss,  Hevse  in  Capri.  (=  N.  4582a, 
S.  111/8.) 

4705a)  O.  Ritter,  P.  Heyse  u.  R.  Burns:  ASNS. 
108,  8    133. 

4706)  Die  Wiege  eines  Dichters:  MagdbZgi^. 
N.  281.  (Gedicht  v.  P.  Heyse.) 

4707)  F.  Laban,  Ungelesene  Bücher  als  Zeichen 
d.  Zeit:  DRs.  111,  S.  431/9.  (Heyses  Leo- 
pardi-Uebersetzg.  u.  Schacks  ,Omar".) 

H.  TOn  Lingg. 

470S)  L.  Berg,  H.  Lingg.    (=  N.  214,  S.  254/9.) 
4708a)  A.  K.  T.  Tielo,  H.  v.  Lingg:    Ges.  1, 

S.  81-92. 
4708b)  id.,  H.  v.  Lingg  als  Lyr.:  InternatLB.  9, 

S.  25/7. 

Graf  A.  von  Scback.    G.  Scheurlin. 

4709)  M.  Geissler,  A.  Graf  v.  Schack  als  lyr. 
u.  epischer  Dichter:  DZschr.  15,  S.  101/4. 

4709a)  Omar  Chijam,  Strophen.  Deutsch  v. 
A.  F.  Graf  V.  Schack.  (=  Cottasche  Hand- 
bibl.  N.  36.)     St,   Cotta.     100  S.     M.   0,40. 

4710)  Zur  Erinnerung  a.  d.  Dichter  Georg 
Scheurlin.  1802-72:  AZgB.  N.  65. 

Religiöse  Dichtung: 

Allgemeines. 

4711)  F.  Nippold,  I).  deutsche  Christuslied 
des  19.  Jahrh.  L.,  E.  Wunderlich.  VIII, 
389  S.     M.  3,00. 

4711a)  R.  Weitprecht,  Protestantische  Lyrik. 

(=  N.  3808  a,  S.  785-804.) 

Protestantische  Dichter. 

4712)  H.  Barth,  Luise  Hensel  u.  Julie  v.  Haus- 
mann. (=  Unsere  Kirchenliederdichter  N.21.) 
Hamburg,  Schloessmann.     16  S.     M.  0,10. 

4713)  O.  Brüssau,  Alb.  Knapp.  (=  Unsere 
Kirchenliederdichter  N.  19.)  ebda.  16  S. 
M.  0,10. 

4714)  F.  Braun,  K.  Gerok.  (=  N.  3808a, 
S.  637-41.) 

4714«)  K.  Rheinthaler,  K. Gerok:  DEBIL  26, 
N.  1. 

4715)  (=  N.  4775.) 
4715  a)  (=  N.  4576.) 

Katholische  Dichter.  (Siehe  auch  N.3862-3865.) 

4716)  W.  He  11p ach,  D.  lyr.  Parität  d.  dtsch. 
Katholiken:  Zeitw.  32,  S.  75/6. 

4716a)  Therese  Herold,  Katholische  Lyrik: 
LE.  4,  S.  1321/6. 

4717)  A.  Bonus,  Enge  Kunst:  Kw.  15'-',  S. 
376-80.     (Marienlieder.) 

4718)  A.  Lignis,  F.  W.  Helle:  Wahrheit 
7,  N.  12. 

4718a)  F.  W.  Helle,  Gedichte  (aus  „Mannes- 

u.     Sturmlieder ").       Her.    v.     A.    Lignis: 

IJttWarte.  3,  S.  36/8. 
4718  b)  Aus  F.  W.  Helles  Nachlass:  ib.  S.  416-20, 

486-91.      (Briefe     v.     E.    M.    Arndt    u.    J. 

Kehr  ein.) 

4719)  N.  Scheid,  L.  Dreves:  Dichterstimmen 
d.  Gegen w.  16,  N.  6. 

4720)  Franken,  W.  Smets:  ib.  N.  8. 


4721-4761 


IV,  2.    Lyrik. 


117 


4721)  F.  W.  Weber,  Gedicht«'.  25.  .\urt,  l'ador- 

born.  Schöningh.    VIII,  31i;{  8.    .M.  4,f)0. 
4721a)  T.  Haiusa,  F.  Kichert.    (=  N.  4762u, 

S.  l!)4-'.il3.) 
4721b)  id.,  Leo  Fischer  (18r)5--lH95).     (=  N. 

4762a.  S.  l«l-9;{.) 
4721o)  id.,  CordulaPeregriiialCordubiWöhlcrl. 

(=  N.  47ü2a,  S.  16r)-«0.) 

Lyriker  einzelner  Länder  und  Dialektdichtcr. 
Bayern. 

472»)  11.  Holland,  F.  Heck:  ADB.  46,  S.  296,7. 

4724)  i<l.,  F.  Bonn:  ib.  47,  S.  1Ü5/6. 

4725)  J.  Heigenniooser,  M.  Kurz,  e.  Chiem- 
gauer  Volködichter.  München,  Lindauer. 
.■{4  S.     M.  0,.^)0.     (Aus:  Bayemhind.) 

472«)  E.  Hertel,  CJ.  Morin:  SanimlerA.  1901, 
N.   118. 

Brandenburg. 

4727)  A.  Si'hülcr,  Kloster  Granizow  u.  seine 
Dichterin:  KonsMsohr.  .^9,  S.  496-5üi").  (.\nna 
Karbe.) 

4728)  Th.F(.ntHne,  Gedichte.  8.  Aufl.  .St.,Cotta. 
XII,  462  S.     M.  .5,00. 

Elsass. 

4729)  K.  Gruber,  Chr.  Schmitt.  E.  Dichter  d. 
unterelsäss.  Heimat:  DHeimat.  5',  S.  301-10. 

Hessen. 

4730)  Stromberger,  K.  E.  Knodt:  Hessen- 
land 16,  S.  319-20. 

4731)  H.  Zuchholdt,  Neue  Lyrik  v.  K.  E. 
Knodt:  Janus  1,  8.  157/8. 

4732)  J.  H.  Schwalm,  K.  Nuhn:  Hessenland 
16,  S.  216/7.    (Dialektdichter.) 

Litauen. 

4733)  F.   Tetzner,    L.    Bhesa   v.    Karwaiten: 
.     Roland  1 ,  S.  637/8, 653/4.  (Lit.  Lyr.  1776-1840.) 

Niederdeutschland. 
H.  Allmers. 

4734)  Afrikanus,  Eine  Oster-Erinnerung  an 
Herrn.  Allmers:  TglRsB.  X.  78. 

4735)  L.  Bräutigam,  H.  Allmers:  DPBl.  35, 
S.  116/8. 

4736)  R.Deye,  H.  Allmers:  MünchnerNN.N.Lif). 

4737)  A.  Fitger,  H.  Allmers:  NationB.  18,  S. 
374/5. 

473S)  F.  Grabe,  Persönl.  Erinner,  an  H.  All- 
mers: NHumbZg.  N.  121. 

4739)  H.  Hart,  H.  Allmers:  Tag  N.  119. 

4740)  E.  A.  V.  d.  Weser,  H.  Allmers:  Grenzb. 
2,  S.  204-14. 

4741)  E.  Brief  Allmers  au  d.  (Jes.  für  bildende 
Kunst  in  Emden:  Jb.  d.  (ies.  für  bildende 
Kunst  u.  Altertum  in  Emden  14,  N.  1  2 

4741a)  H.  Allmers:  Kw.  lö^,  8.  39. 

H.  Burniester.    Kl.  €lroth. 

4742)  K.  Th.  Gaedertz,  H.  Burmester:  ADB. 
47,  S.  .346/7.  (1839—1889.) 

4743)  H.  Siercks,  Kl.  Groth.   (JBL.  1901  IV 
.     2:204.)     i[M.  Klaus:   ALBl.  11,  8.  141/2.]| 


4744)  1{,  8i)renger,  Zu  Kl.  Groth«  Quick- 
born: JbVNiederd8prV.  28,  8.  109-14. 

F.  Hebbel.    (Hiebe  auch  N,  5878-5H9«. 

4745)  8.  Lublinski,  Hebbel  als  Lyriker: 
VoBuZgB.  N.  25,6. 

4746)  B.  Patzak,  Hebbels  Epigraniuu-  hi-- 
Breslau.     :>7  8. 

4747)  F.  Hebbel,  (Jedichte  III.  Nachleae.  182« 
_I8.')9.  (=  id  ,  8ämtl. Werke.  HistoriKch.-krit. 
Ausg.  her.  v.  R.  M.  Werner.  Bd.  7.)  B., 
Behrs  Verlag.     XLIX,  479  S.     .M.  2,f)0. 

H.  Kruse.    (Siehe  auch  N.  5924-D933.) 

474S)  K.  Th.  Gaedertz,  H.  Kruse.  (—  N.  2%, 

S.  119-28.) 
474Sa)  id.,  H.  Kruse:  BaltStud.  NF.  6,  8.  1-26. 
4740)  H.  Kruse,  Gedichte.  2.  Aufl.    L.,  Hirzel 

12".    IX,  261  S.     M.  3,00. 

Th.  Storni.    (Siehe  auch  N.  5246-5250.) 

4750)  O.  Frommel,  D.  Lebensanschauung  Th. 
8torms:  DRs.  112,  8.  338-.53. 

4751)  B.  Lichtenstein,  Ueber  d.  Gedichte 
Th.  8torm8.     l'rogr.     Jägerndorf.     25  8. 

4752)  E.  Schlaikjer,  Gedichte  v.  8tonn: 
Hilfe  7,  N.  33/4. 

4752a)  Th.  Storm,  Gedichte.  13.  Aufl.  B,, 
Paetel.    262  S.     12».    M.  4,50. 

Andere  niederdeutsche  Lyriker. 

4753)  G.  Wen  dt,  J.  Wedde:  Lotse  2,  X.  18. 
4754a)  E.  Kammerhoff,   J.    v.    Wildenrath: 

Heimat  (Kiel)  12,  8.  252/8. 

4754)  K.  Th.  Gaedertz,  H.  Zeise:  Nieder- 
sachsen 7,  S.  236/7. 

Oesterreich. 

K.  Beck. 

4755)  L.  Fränkcl,  K.  Beck:  ADB.  46,  S.  303/9. 
4755a)  M.  Haupt,  E.  deutsch-ungar.  Dichter: 

BudapesterTBl.  N.  246. 

J.  F.  Castelli. 

475«)   E.   Alt- Wiener  Dichter:    FrBlw.    N.  34. 
4756a)  J.  F.  Castelli:  DVolk.sblw,  N.  4702. 
47.56b)  (=  N.  4880.) 

K.  E.  Ebert. 

4757)  A.  Hauffen.  Kleine  Beitrr.  z.  Biograpliie 
E.  Eberts.  (=  Festschrift  d.  Ver.  für  Gesch. 
d.  Deutschen  in  Böhmen.  (Prag,  Calve. 
191  8.     M.  4,00|,  8.  50,6.) 

4758)  K.  E.  Ebert:  Wiener  Abendpost  1901, 
N.  128. 

4750)  Dem  Andenken  K.  E.  Eberts:  NFPr. 
N.  13210. 

J.  Fercher  von  Steinwand.    [Kleinfercher.] 

47<M))Christel,Fercherv.8tein\vandal»Lyriker. 
D.  litt.  Deutsch-Oesterreich  (vormals  ,D. 
Ostmark»)  2,  N.  7. 

H.  Ton  Gllm« 

4761)  H.  Gilm,  Gedichte.  (Buchschmuck  v. 
Max  Bemuth.)  Innsbruck,  Edlinger.  XVI, 
247  S.    M.  4,00. 


118 


IV,  2.    Lyrik. 


4761a-4813 


F.  Grillparzer.    (Siehe  auch  N.  6092-6107.) 

4761a)    F.   Grillparzer,    Ausgew.    Gedichte. 

(==  Cottasche  Handbibl.  N.  15).   St.,  Cotta. 
VIII,  258  S.     M.  0,60. 

A.  Grün.  |A.  A.  Graf  von  Auersperg.j 

4762)  C.  Glossy,  A.  Grün:  JbGrillpGes.  11, 
S.  105-24. 

4762a)  T.  Haiusa,  A.  Grün.  (=  id.,  Bilder 
aus  d.  dtsch  litt.  [Münster,  Alphonsus 
Buchhandl.    1901.    213  S.  M.  1,20],  S.  3-29.) 

4763)  M.  Wolfram,  E.  ungedr.  Manuskript 
A.  Grüns:  NFPr.  N.  13684. 

K.  M.  Haidt. 

4764)  P.   Wilhelm,     K.    M.    Haidt;     NFFr. 

N.  13133. 

4765)  K.  M.  Haidt,  Sein  Vermächtnis.  Poesie 
u.  Prosa  her.  aus  seinem  Nachlasse  v.  L.  v. 
Hörmann  u.  W.  Madjera.  Linz,  Oester- 
reich.  Verlagsanst.   XXVIII,  176  S.   M.  2,00. 

L.  Halirsch. 

4766)  L.  Anger,  L.  Halirsch:  FrBlw.  N.  66. 

4767)  ß.  Holz  er,   L.  Halirsch:   JbGrillpGes. 

12,  S.  140-64. 

R.  Hamerling.     (Siehe  auch  N.  5331-5347.) 

4768)  R  M.  Eabenlechner,  Hamerling.  (= 
Litt.-Bilder  d.  Gegenw.  Bd.  1.)  Dresden, 
Pierson.     12".     VIII,  160  S.     M.  2,00. 

4769)  E.  ungedrucktes  Gedicht  E.  Hamerlings: 
WienerAbendpost  1901,  N.  287.  (Der  Eegen- 
bogen  [1862]). 

M.  Hartmann. 

4770)  Schiller,  E.  österr.  Dichter  u.  Politiker: 
Wissen  für  Alle  2,  N.  22. 

0.  Kernstock. 

4771)  J.  Eanf  tl.  E.  steyr.  Lyriker:  HPBll.  129, 

S.  157-66. 

Th.  Koscliat. 

4772)  K.  Lieb  leitner:  Ueber  d.  Dialektdichter 
Th.  Koschat:  D Volkslied.  3,  N.  10;  4,  N.  1. 

K.  0.  Leitner. 

4773)  A.  Schlossar,  Nachlassgedichte  K.  G. 
Leitners:  WienZg.  1901,  N.  263. 

N.  Lenau.     (Siehe  auch  N.  5310-5312.) 

Biographisches. 

4774)  M.  vVrpad,  Lenaus  ungarischer  Genius: 
InternatLB.  9,  S.  173/5. 

4775)  G.  E.  Barthel,  N.  Lenau  u.  J.  Sturm: 
Janus  1,  S.  111/3. 

4776)  id.,  N.  Lenau  u.  .1.  Sturm:  Haus  & 
Schule  N.  37. 

4777)  Carola  Belmonte,  D.  Frauen  im  Leben 
Lenaus:  FrBlw.  1901,  N.  230. 

4778)  id.,  E.Freundin  Lenaus:  ib.  N.  17.  (Karo- 
line Unger.) 


4779)  Leo  Berg,  Zu  Lenaus  100.  Geburtstage: 
VossZgB.  X.  32. 

4780)  A.  V.  Berger,  N.  Lenau:  XFPr.  X.  13639. 

4781)  id..  Wie  Grillparzer  über  Lenau  dachte: 
JbGrillpGes.   12,  S.  .3-14. 

4782)  A.  Bettelheim,  Lenau  u.  Bismarck: 
NationB.  18,  S.  663/9. 

4783)  J.  Blaschke,  Lenau  u.  Beethoven: 
Musik  1,  S.  1983/8. 

4783a)  id.,  Lenaus  Gedichte  in  der  Musik: 
XMusikZg.  23,  S.  225/6. 

4784)  E.  Boxberger,  Lenaus  Leben  u.  Werke. 
Xeue  [Umschlag-]Ausg.  {=  Hempels  Klassi- 
kerbibl.  X.714.)  L.,  Verl.  v.  Hempels  Klassi- 
kerbibl.     80  S.     M.  0,25. 

4785)  M.  Bräss,  Csatad,  d.  Geburtsort  Lenaus: 
Daheim  38,  X.  45. 

4786)  E.  Castle,  X.  Lenau.  Z.  Jh.-Feier  seiner 
Geburt.  L.,  Hesse.  A^II,  120  S.  Mit  9  Bild- 
nissen. M.  1,50.  |[E.M.  Meyer:  ZDPh.  34, 
S.  412/3;  J.Frank:ZEealschulw.27,S.  739-41; 
L.  Kiesgen:  LittWarte.  4,  S.  126;  F. 
Mehring:XZSt.20''',S. 627/8;  LCBl.S.987/8.]! 

4787)  id.,  Lenau:  Zeitw.  .32,  S.  90/1. 

4788)  i  d.  ,  Lenau  und  Ferd.  Kürnberger : 
JbGrillpGes.  12,  S.  15-42. 

4789)  E.  Charmatz,  Lenau  u.  seine  Zeit: 
NBahuen.  (Wien)  2,  S.  500/3. 

4790)  Christel,  X.  Lenau:  D.  litt.  Deutsch- 
Oesterreich  3,  X.  4. 

4791)  E.  Ely,  X.  Lenau  als  Kulturkämpfer: 
XBahnen.  (Wien)  2,  S.  508-12. 

4792)  A.  W.  Ernst,  Lenaus  Frauengestalten. 
St.,  Krabbe.     VIII,  410  S.     M.  5,00. 

4793)  K.  E.  Franzos,  Eeliquien  v.  X.  Lenau: 
DDichtung.  32,  S.  251/2. 

4794)  P.  Friedrich,  X.  Lenau:  XorddAZgß. 
X.  188. 

4795)  A.  Geiger,  X.  Lenau:  AZgB.  X.  184. 

4796)  Th.    Gesky,     Lenau    als   Xaturdichter. 
L.,  Gracklauer.    III,  58  S.    M.  1,50. 

4797)  A.  Frhr.  v.  Gleichen-Eusswur m, 
Xikolaus  Lenau:  MagdbZgß.  X.  407. 

4798)  id.,  X.  Lenau:  XWTBl.  X.  222. 

4799)  id. ,  Lenau  in  d.  Gegenw. :  XBahnen.  (Wien) 
2,  S.  513/7. 

4800)  C.  Gl 0 SSV,  Lenau  in  Wien:  XFrPr. 
X.  13640. 

4801)  E.  V.  Gottschall,  Lenau.  (=  ÜB. 
X.  4330).     L.,  Eeclam.     100  S.     M.  0,20. 

4802)  id.,  I).  Frauen  im  Leben  N.  Lenaus: 
X&S.  102,  S.  362-96. 

4803)  Leo  Greiner,  Lenau:  Lotse  2,  X.  18. 
4803a)  A.  Grün,  X.  Lenau.  Lebensgeschichtl. 

Umrisse.  Her.  v.  J    Prölss.     (=  Cottasche 
Handbibl.  X.  21.)  St.,  Cotta.  195  S.  M.  0,50. 

4804)  A.  Hage  manu,  Lenau  in  Amerika: 
OstdtschEsW.  N.  223. 

4805)  E.  Hammer,  Lebensgeschichtliches: 
XBahnen.  (Wien)  2,  S.  495/8. 

4806)  H.  Hango,  X.  Lenau:  JbGrillpGes.  12, 
S.  1/2. 

4807)  Hartberg,  Lenaus  Geigen:  DVolksblW. 
X.  4895. 

4808)  L.  Hevesi,  X.  Lenau:  FrBlw.  N.  219,  283. 

4809)  id.,  Lenau  u.  d.  Ungarn:  PesterLloyd. 
N.  193. 

4810)  H.Holewa,  Lenaus  Muse:  NFrPr.N.13636. 
(Sophie  Löwenthal.) 

4811)  E.  Holzer,  Lenau:  WienerAbendpost 
N.  184. 

4812)  L.  Kellner,  Aus  d.  Leben  N.  Lenaus: 
KathSchulZg.  (Breslau.)  19,  X.  32. 

4813)  A.  Klaar,  X.  Lenau:  NWTBl.  1901,  X.280. 


4814-4841 


IV,  2.    Lyrik. 


11^ 


4814)  id.,  Nile.  Lenau:  VoHHVg.  N.  375. 

4815)  O.  Klein-HiittinKen,  Das  Liebesleben 
Hölderlins,  LenauH  u.  Heine«  (JHL.  1901 
IV  2 :  (i7,  1U5).  ||W.  Horniann:  LK.  4, 
S.  128Ö-90;  Th.  Ebner:  ZHiklierfreunde,  l)\ 
S.  241/2.]| 

4816)  C.  V.  K lenze,  The  treatment  of  nature 
in  the  works  of  N.  Lenau.  Chicago,  Uni- 
verwity  l'ress.     83  8.     75  c. 

4817)  O.  liadendorf,  Zu  Lenaus  Gedächtnis: 
Grenzb.  3,  S.  3(13-71. 

4818)  F.  ]-.ainpadiu8,  N.  Lenau.  L.,  .Steffen. 
10  S.     M.  0,20. 

4819)  F.    Lienhard,   N.   Lenau:   Turmer  4*, 
•    S.  f.  17-27. 

4820)W.Madjera,NikoIau8Lenau:I)Volk8blw. 

N.  48Ö9. 

4821)  F.  Mehrnig,  N.  Lenau:  N/st.  20*, 
S.  r.77-81. 

4822)  A.  Müller-Guttenbrunn,  N.  Lenau 
u.  seine  Heimat:  DHeimat.  f)'^,  S.  Mö-üOB. 

4823)  id.,  Nikolaus  Lenau  u.  seine  Heimat: 
DZgW.  No.  10907. 

4824)  id.,  Im  Geburtsort  Lenaus:  DHeimat;')', 
S.  547-r)3.    (Siehe  auch  N,  4785.) 

4825)  C.  Müller-Kastatt,  Lenau  u.d.  Frauen: 
TagB.  N.  375.  (Vgl.  auch  N.  4777,  4792, 
4802,  4815.) 

482«)  1).  Paul,  N.  Lenan:  FrZg.  N.  222. 

4827)  F.  Philips,  N.  Lenau:  ML.  71,  S.  249-50, 
257/8,  268/9. 

4828)  J.  E.  Poritzky,  Lenau:  Zeitgeist  N.  32. 

4829)  11.  Preuss,  N.  Lenau.  B.,  Weichert, 
ötiS.  M.  1,00.  (Aus:  „Lenaussümtl.  Werke''.) 

4830)  .1.  Proelss,  Lenau  u.  Cotta:  AZgB.  N.182. 

4831)  A.  Radicz,  Lenau  in  ({munden:  Reichs- 
wehr N.  3057. 

4832)  F.  V.  Saar,  D.  Grab  in  Weidling. 
(Gedicht):  DHeimat  5'^  S.  605. 

4S32a)  S.  Saly-Stern,  La  vie  d'un  po^te.  Essai 
sur  Lenau.  Paris,  Calmar-Levv.  224  S. 
Fr.  3,50. 

4832b)  L.  Schön  hoff,  Polit.  Nachklänge  z. 
Lenaufeier:  Tag  N.  381. 

4833)  S.  Schultzenstein,  N.  Lenau:  Magdeb- 
ZgB.  N.  32. 

4834)  ü.  Stoessl,  Lenau:  Wage  5,  N.  33. 

4835)  K.  Strecker,  Lenau:  TglRsB.  N.  187/8. 

4836)  id..  Französische  Lenau-Litteratur:  ib. 
N.  184/5. 

4837)  C.  F.  van  Vleuten,  Lenaus  Geistes- 
krankheit: Kultur  (Köln)  S.  145-58. 

4838)  0.  F.  Walzel,  N.  Lenau:  DRs.  112, 
S.  190-208. 

4838  a)  W  i  1  m  s ,  Schilf -Lottchen :  NTBls*.  N.  185. 
4889)  N.  Lenau:  Alte  Glaube  3,  N.  36. 

4840)  N.  Lenau  u.  Esterka  Axamit:  A.  Brülls 
populärwissenschaftliche  MonatsBll.  22,  N.  10. 

4S4ü  a)  N.  Lenau  u.  Marie  Behrends :  DZgB.  N.  1 88. 

4841)  Lenau  als  (xeschäftsmann:  Wiener  Abend- 
post N.  185. 

4842)  Lenaus  Geigenspiel :  KathSchulZg.  (Bres- 
lau) 19,  N.  33. 

4843)  Lenau  als  Geiger:  Wiener  Abendpost 
N.  175.    (Siehe  auch  N.  4807.) 

4844)  N.  Lenaus  Selbstbekenntnisse:  Janus  1, 
8.  98-100. 

Briefe. 

4845)  M.  N  ecker,  Lenaus  Briefe.  Mit  e.  ungedr. 
Briefe  u.  e.  Stammbuchbl.:  NWTBl.  N.  220. 

4846)  A.  Schlossar,  Zwei  ungedr.  Briefe 
Lenaus:  Wiener  Abendpost  N.  182. 


4846«)  Zwei  J.ienaubriefe  an  d.  Ehepaar  R«tii- 

beck:  NTBlst.  N.  i89. 

4847)  Zwei  Briefe  Emilic  Reinheck«  an  K. 
Evem:  NFPr.  N.  13636. 

BibliographischeR. 

4848)  K,  (Jesky,  Verzeichnis  litt.  Erscheingn. 
von  u.  über  N.  Lenau.  L.,  (track lauer.  7  8. 
M.  0,30.     (Aus:  N.  4796.) 

4849)  D.  Lenau-Tag  in  d.  dUich.  PreKM.«:  LE.  1. 
N.  1624/7. 

Werke. 

4850)  N.  Lenaus sämtl.  Werke.  Mite,  biograph. 
Einleit.  v.  O.  F.  Gensichen:  St.,  Dtsch. 
Verlagsanstalt.    XXIV,  373  8.    M.  2,00. 

4851)  id.,  Sämtl.  Werke  in  2  Bdn.  Mit  Bildni», 
liebensgesch.  u.  Würdigung  d.  Dichters.  Her. 
V.  E.  Castle.  L.,  Hesse.  190(J.  LX  342, 
376  S.  M.  1,25.  |F.  Streinz:  ZÖ(}.  53, 
S.  228-33.11 

4852)  id.,  Ausgew.  Gedichte.  Buchschmuck  v. 
H.  Flintzer.  L.,  H.  Seemann  Nacbf.  16". 
182  S.    M.  3,00. 

4853)  id.,  Gedichte.  St.,  Krabbe.  16».  X,  452  8. 
M.  3,00. 

4854)  id.,  Ausgew.  Dichtgn.  Halle.  GesenioM. 
XI,  232  S.     M.  3,50. 

4854a)  id.,  Gedichte.  Vollständige  Samml.  (-= 

Hempels  Kla.ssikerbibl.  N.  717-22.)   L.,  Verl. 

v.HempelsKlassikerbibl.  XVI,415S.  M.  1,50. 
4854b)  id.,  Gedichte.  Auswahl.  (=  Hempels 
,     Klassikerbibl.  N.  715/6.    ebda.    VII,  20ü  8. 

M.  0,50. 
4854c)  id.,  (iedichte.  (=  Cottasche  Handbibl. 

N.  17.)    St.,  Cotta.    327  S.     M.  0,80. 

A.  Hayr. 

4855)  K,  Do  man  ig,  A.  ^fayr:  Dichterstiuimen 
d.  Gegenw.  16,  N.  7. 

A.  Meissner. 

4856)  J.  Altburg,  Z.  Erinner,  an  A.  Meissner: 
Böhmerwald  2,  N.  3. 

4856a)  K.  Pro  11,  Aus  meiner  Briefmappe: 
DArbeit.  1,  N.  10/1.  (Briefe  y.  A.  Meissner 
u.  J.  Rank.) 

4856b)  Bunte  Reste:  DDichtung.  32,  8.  101/4, 
147-51.  (Enthält  u.  a.  Briefe  v.  A.  Meissner.) 

St*  Mllow.  [St.  von  Millenkovics.] 

4857)  R.  Holzer,  St.  Milow:  Wiener  Abendpost 

N.  286. 

Betty  Paoli.  | Elisabeth  Glück.] 

4858)  F.  Ilwof,  Betty  Paoli  und  E.  Frhr.  v. 
Feuchtersieben:  JbGrillpGes.  12,8.  199-211. 

J.  Pfeifer. 

4859)  A.  Pichler.E.  Tiroler  Dichter:  WienZg. 
1901,  N.  116. 

A.  Pichler. 

4860)  F.  Beck,  A.  Pichler:  Kalender  d.  dtsch. 
Schulver.  16,  8.  2-12. 

4861)  B.  Münz,  A.  Pichler:  OITR.  28,  S.  87-109. 


1^6 


IV,  2.    Lyrik. 


4861a-4ÖÖ4a 


4861a)  K.  V.  Thal  er,  Briefe  v.  A.  Pichler: 
NFPr.  N.  13484. 

4861  ft)  A.  Pichler,  D.  Sturmjahr.  Erinner, 
aus  d.  März-  u.  Oktobertagen  1848.  B., 
Meyer  &  Wunder.    II,  181  S.    M.  2,50. 

A.  Radnitzky. 

4862)  K.  V.  Strehle,  A.  Eadnitzky,  e.  Salzburg. 
Dialektdichter:  WienZg.  1901,  N.  68. 

S.  F.  Sanier. 

4863)  D.  Urbild  weiland  G.  Biedermayers  (S. 
F.  Sauter):  MünchenerNN.  N.  163. 

4864)  Improvisationen  v.  F.  Sauter:  DDichtung. 
32,  S.  30/2. 

4865)  S.  F.  Sauter,  Ausgew.  Gedichte.  Her.  v. 
E.  Kilian.  (=  Njbl.  d.  bad.  bist.  Kom- 
mission: NF.  5.)  Heidelberg,  Winter.  XXX, 
78  S.  M.  1,20.  i[F.  Sandvoss:  PrJbb.  108, 
S.  156/9.11 

M.  L.  Schleifer, 

4866)  H.  Eeimer,  Mathias  Leopold  Schleifer. 
Aus  seinem  Dichterleben:    VossZgB.  N.  16. 

J.  Schön. 

4867)  K.  Glossy,  Noch  e.  Dich ter- Jubiläum : 
NFPr.  N.  13745. 

J.  0.  Seidl. 

4868)  A.  Schlossar,  J.  G.  Seidl:  WienZg. 
N.  164. 

4868a)  (=  N.  4880.) 

F.  Stelzhamer. 

4869)  H.  Bahr,  Stelzhamer:  NWTBl.  N.  319. 
4869a)  A.  ßettelheim.  Fünf  Briefe  v.  F.  Stelz- 
hamer an  Cotta.     1851—72:    AZgB.  N.  2»7. 

4870)  K.  Bienenstein,  Franz  Stelzhamer.  E. 
Jubiläumsblatt:  NorddAZg».  N.  280. 

4871)  M.  Burckhard,  F.  Stelzhamer: 
ZeitWief>Zg.  N.  58 

4872)  A.  V.  Ehrmann,  F.  Stelzhamer:  NFPr. 
N.  1373«. 

4873)  ß.  H  olzer,  F.  Stelzhamer:  Wiener  Abend- 
post N.  275. 

4874)  H.  Lambel,  F.  Stelzhamer:  AZgB.  N.287. 

4875)  H.  Sittenb erger,  Z.  Erinner,  an  F. 
Stelzhamer:  JbGrillpGes.  12,  S.  175-90. 

4876)  Zwei  Briefe  Stelzhamers  an  J.  v.  Traun: 
ZeitWienZg.  N.  54. 

A.  Trabert» 

4877)  F.  Fiebert,    A.  Trabert    als    Lyriker: 

LittWarte.  3,  S.  427-37. 

4878)  R.  V.  Kralik,  A.  Trabert:  KulturW.  3,  N.4. 

4879)  Ad.  Trabert:  Hessenland  16,  S.  18-20. 

J.  N.  Vogl. 

4880)  W.  Capillieri,  Oesterr.  Litteraturbilder: 
OesterrJb.  26,  S.  1-25.  (Erinuer.  an  J.  N. 
Vogl,  Joh.  Gabr.  Seidl  u.  Castelli.) 

4881)  A.  Petak,  J.  N.  Vogl:  NFPr.  N.  13718. 

4882)  J.  Peter,  J.  N.  Vogl:  Böhmerwald  4, 
N.  11. 

4883)  E.  Probst,  J.  N.Vogl:  JbGrillpGes.  12, 
8.  165-74. 


4884)  H.  Schoeppl,  Joh.  Nep.  Vogl:  Oesterr- 
VolksZg.  N.  37. 

4885)  H.Wag n er,  J. N.Vogl :  OstdtschRsW.  N.  37. 

4886)  Joh.  Nep.  Vogl:  DZgW.  N.  10812. 

4887)  J.  N.Vogl:  ZOe8terrVolksschulw.l3,N.2/3. 

4888)  D.  Vater  d.  Ballade:  NWTBl.  N.  308. 
(J.  N.  Vogl.) 

4889)  J.  N.  Vogl,  Lyr.  Gedichte,  Balladen  u. 
Erzählungen.  Wien,  Konegen.  XVI,  318  S. 
M.  3,50. 

4889a)  id.,  Schnadahüpferln.  (=  NationalBibl. 
N.  312.)    Wien,  Daberkow.     88  S.    M.  0,20. 

Rheinland. 

4890)  M.  Koch,  K.  Simrock:  Türmer  4«, 
S.  620/8. 

4890a)  A.  Kohut,  K.  Simrock  u.  H.  Heine: 
Kultur  (Köln)  1,  S.  299-307. 

Sachsen. 

4891)  Johann,  König  v.  Sachsen,  Dichtungen. 
Her.  V.  Carola,  Königin- Witwe  v.  Sachsen. 
L..  Tauchnitz.  XV,  260  S.  Mit  Bildnis  u. 
l  Fksm.     M.  3,00. 

4892)  Philateles  (Johann,  König  v.  Sachsen): 
Unsere  Heimat  1,  S.  68-70. 

4893)  M.  Zschommler,  E.  sächs.  Kommers- 
liederdichter: LZgB.  1901,  N.  108.  (KHinkel.) 

4894)  Weihe  d.  Röder-Denkm.  in  Johanngeorgen- 
stadt:  Unsers  Heimat  1,  S.  53/4.  (Lyriker 
d.  Erzgebirges.) 

Schwaben, 

4895)  A.    Schulte,    M.  R.  Bück:    ADB.    47, 
-     S.  333/4.     (Schwab.  Dialektdichter.) 
4895a)    Ed.    Hiller,     Dialektdichter:     NTBlst. 

N.  272.      (Vgl.  auch:  SchwäbKron.  N.  539; 
SchwäbAlbBll.   14,  S.  406.) 

4896)  E.  Paulus,  Heimatkunst.  Neue  Lieder 
u.  Elegien.    St.,  Cotta.   VIII,  94  S.    M.  1,20. 

4897)  W.  Eggert,  Chr.  Wagner:  LittWarte.  3, 
S.  652/4. 

4897a)  Freimund,  Chr.  Wagner:  Der  Heide 
1,  S.  187/8. 

4898)  G.  Seuffer,  Dialektdichter:  SchwäbKron. 
N.  236,  446.     (S.  auch  NTblst.  N.  119.) 

Schweiz. 

4899)  G.  Keller,  Ges.  Gedichte  Bd.  1.  15.  Aufl. 
(=  id.,  Ges.  Werke  Bd.  9.)  St.,  Cotta.  290  S. 
M.  3,00. 

4900)  L.  P.  Betz,  H.  Leuthold.  (=  N.  22, 
S.  122-35.) 

4901)  K.  E.  Franzos,  Zu  C.  F.  Mevers  Lvrik: 
DDichtung.  31,  S.  243-50. 

4901a)  H.  Kraeger,  C.  F.  Meyer.  Quellen  u. 
Wandlungen  seiner  Gedichte.  (JBL.  1901  IV 
2:151.)  |[A.  Ehrenfeld:  LE.  4,  8.  786/7; 
R.  M.  Meyer:  Euph.  9,  S.  206/8.] | 

4902)  Gull  lau  d,  Dramnor  [F.  v.  Schmid|: 
Semaine  litt.  N.  430/1. 

4903)  R.  S  e  i  d  1  e  r ,  Einiges  über  H.  Hugendubels 
Dichtgn.:  DPBl.  35,  S.  404/5. 

Thüringen. 

4904)  T.  Halusa,  R.  Baumbach.  (=  N.  4762a, 
S.  149-64.) 

4904a)  R.  Baumbachs  Dichtgn.:  Mädchenschule 

14,  S.  189-206. 


40041)-4!iSI 


1\','J.     I,vrik. 


121 


41M)4h)    H.  I'.iiumbacli,    Kriip    u.    Tinten  Iah«, 

(ü'diclit«'.     17.    TiiUHt'iul.      St.,    (!ott!i.     1','". 

\'I1.  128  S.     M.  3,00. 
4!K>4c)  id.,   Lic<ler  o.  fahrenden  (JeHcIlen.     4?, 

Tausend,     ebda.     I,>".     VF,  LH)')  S.     M.   1,'Jn. 
4iMl4(l)    id.,    Spielniann.slicder.      2;"».    TauHend. 

el.da.     12".     8:5  S.     M.  3,()<). 

Westpreusscn. 

4!M>r))  .1.  lIiMTiiiaiin,  K.  i)aii/iK'or  Volk.sdichter. 
.Vusgiw.  J.,ieder.  Her.  v.  W.  Dom.  Danzig, 
K'afcinami,      VIII.  ;5S  S.     M.  I.tH). 

/eit.geiiössisclie  Dichtung: 

Allgcineineg. 

mm  U.  V  Gottschall,  D.  Ivr.  .TüngstdeutHh- 

land,     (=  N.  3818,  I5d.  4,  S.  i;;37-:2.) 
4JM)7)  11 .  l{e  II  z  m a n  n ,  Dtsch. Lvrikerd. Gegenw. : 

(}(■«(.  6>,  N.  49. 
4007a)     .1.    E.    V.   Grotthu»,     Dtsch.     Lyrik: 

Tünner.lb.  S.  388-97. 
4»0S)  K.  E.  Taube  rt,    Zur  Charakteristik  der 

Wagnerschen  u.  niod.  Lvrik:  lUieinMusikZg 

3.  N.  27. 
4900)  H.  Landsberg,  Die  neue  Lyrik.  (=id., 

Nietzsche    u.  d.  dtsch.   Litt.    [L.,   Seemann. 

139  S.     M.  2.00]  S.  8(i-120.) 
4J)I0)  L.  Adelt,  Z.  neueren  Lyrik:  ZeitW.  31. 

S.  10/2. 

4011)  R.  Schick(51e,  Deutschlands  Dichtern. 
.\rtisten:   Eitt Warte.  3.  8.79-83. 

4012)  Th.  V.  .Sosnosk  V,  Öecessionslyrik:  AZgB. 
N    41/2. 

4012a)  11.  Braungart,  Secessionslyrik:  Frei- 
statt  i,  S.   196/7.     (Gegen  Th.  v.  Sosnosky.) 

491S)  r.  Niicke,  Z.  homosexuellen  Lyrik: 
AKriminal Anthropol.  10,   S.  283/5. 

4914)  P.  V.  Schönthan,  Angewandte  TiVrik: 
FrlJlw.  1901,  N.  22.     (I'eberbrettl-Lieder.) 

401.'»)  A.  Keller,  liebende  Bilder  u.  lebende 
Eieder:  llheinMusikZg.  3,  N.  8. 

401«)  r.  Zschorlich,  Eebende  Lieder:  ZeitB.   1 
1',  S.  24/5. 

Ältere  (Jriippe. 

4917)  C.  Hage  mann,  Busch  d.  Dichter:  Sfld- 
westdtschHs.  2,  8.  301/ti. 

4918)  E.  Heilborn,  W.  Busch:  NationB.  19, 
S.  43.M1. 

4919)  M.  Pfeiffer,  M.  Greif:  LittWarte.  .3, 
S.  514/7. 

4919  a)  T.  Haiusa,  M.  Greif.  (=  N.  4762  a, 
8.  126-38.) 

4920)  A.  PöUmann,  M.  Greifs  Naturlvrik: 
HPßU.  127,  8.  114-28. 

4920a)  M.  Greif,  Neue  Lieder  u.  Mären.     Mit 

e.  Bildnis  d.  Dichters  nach  e.  Gemälde  von 

W.  Trübner.     L.,  Amelang.    12".    L\,  299  8. 

M.  3,50.     jfF.  Sandvoss:  Geg.  62,  N.  48.] 
4021)   E.   Grisebach,     D.    neue    Tannhäuser. 

21.  AuH.     Mit  d.   Porträt   d.    Vf.    nach    M. 

Liebermanns    Pastellgemälde.       St.,    Cotta. 

201  S.     M.  3.00. 
4922)  K.  Storck,  O.  v.  Leixner:  DHeimat.  5«, 

8.  233-44. 

4023)  O.  V.  Leixners  ausgewählte  poetische 
Werke.  3  Bde.  B.,  Janke.  135,111,115  8. 
M.  6,00.    |K.  Storck:  Türmer   1«,  S.  432  4.] 

4024)  1).  Bach,  H.  Eorm:  ZeitWienZg.    N.  67. 

4025)  A.  Fried  mann,  H.Eorm:  Wiener  Abend- 
post 1901,  N.  181. 

Jahrnberioht«  fQr  neuer«  dentiohe  Littentargesehiobte, 


472«)    B    .Mfinz,    H.   I.H>rm:    .IM Jrillp({o«.  1|, 

S.   184-22.'. 
4027)  Susanne  Kubinstein,  H.  LorniH  Welt- 

anschauung:  InU*rnutLB.  9,  N.  1. 
492S)  ().  Wittner,  H.  Lorm:  WisMen  für  Alle 

2.  N.  53. 
492»)  H.  Lorm:  Hilfe  7,  N.  34. 
4980)    M.    Schneidewin,     Albert    Mö»er: 

Hannov(/urier  N.  2.375r).  , 

40S1)  .Vrnold  Ott,  (Jedichte.   B.,  Fontane.  VI, 

2(K)  S.     M.  3,0<).       [A.  BeetHchen:   LE.  4 

S.  1651/3;   M.  Fleischer:   LCBIB.  S.  351. i' 
4032)  H.   Lindau,    Alb.    Roffhak:    NAH.  m. 

S.  93-100. 
4938)  E.  Huselka,  F.  Saar  als  Lyriker:  NFPr. 

N.  13325. 

4984)  E.  K  reo  WS  ki,  L.  Schanz:  LE.4,  8.1 149-51. 

4985)  H.  Glflcksmann,  Poet  und  Politiker: 
N WTBI .   1 90 1 ,  N.  I  r.8.     ( A .  Träger. ) 

4986)  Ch.  Schmidt,  H.  Vierordt:  Erwinia  9, 
X.  II. 

4937)  Zwev  Gedichte  v.  H.  Vierordt:  Gottsched- 
Halle  i,  S.  31  2. 

4938)  11.  Vierordt:  Gemmen  u.  Pasten.  Tage- 
buchbll.  aus  Italien.  Heidelberg,  Winter. 
1901. 12".  VHl,  1508.  M.2,00.  (F.Sandvoss: 
PrJbb.  107,  S.  565  6;  Rieh.  Weitbrecht: 
LCBIB.  S.  101/5.1 

Socialistlsche  Lyriker. 

4030)     K.    Kinzenbach,     Suriali.st.    Lvriker: 

Pfarrhaus  18,  8.  8l;4. 
4040)  L.  Früukel,  J.  Audorf:  ADB.  46,  8.82/4. 

4941)  M.  Wittich,  M.  Kegel:  Hiltte  I,  S.  ^M. 

Jüngere  Gruppe: 
H.  BonzDiann,  H.  Itethge. 

4942)  L.  Kiesgen,  H.  Benzmann:  LittWarte. 3 
8.  740/.3. 

4943)  E.  A.  Regener,  H.  Benzmann:  Stimmen 
d.  Gegenw.  fEberswalde)  1901,  September. 

4944)  id.,  H.  Benzmann:    NStettinerZg.  N.  58. 

4945)  K.  Busse,  Aus  pommerscher  Heide: 
DHeimat.  5',  S.  45:')-64.     (H.  Benzmann.) 

4946)  H.  Benz  mann,  H.  Bethge  u.  M.  Boelitr: 
DHeimat.  b\  8.  728-36. 

4947)  H.  Bethge.  D.  Feste  d.  Jugend.  E.  Ge- 
dichtbuch. Mit  Zeichngn.  v.  .1.  M.  Olbrich. 
B.,  Schuster  &  Loeffler.  1901.  179  S.  M.  3,00. 
|[A.  K.  T.  Tielo:  LE.  1,  S.  640/1. i 

0.  J.  Bierbau m. 

4948)  H.  Me  ver  -  Benfev,  Bierbaum  als  Lv- 
riker: ML.  7t,  S.  129-31,  140^2. 

4949)  A.  K.  T.  Tielo,  Bierbaum  als  Lyriker: 
Lotse  2,  N.  39. 

4950)  L.  Weber,  Bierbaum  als  Lvriker:  Kw. 
15",  S.  .320  3. 

4950a)  O.  J.  Bierbaum,  Irrgarten  d.  Liebe. 
Verliebte,  launenhafte  u.  moralische  Lieder. 
Gedichte  u.  Sprüche  aus  d.  J.  1885-190(.>. 
Buchschmuck  v.  H.  Vogeler-Worpswede.  L., 
Insel- Verlag.     16".    XXIII.  360  S.     M.  1,00. 

E.  T.  Bodniann.    M.  Boellts.    C.  Bulcke. 

4951)  E.V.  Bodmaun,  Neue  Lieder.  Mit  Buch- 
schmuck v.  Th.  Th. Heine.  München,  Langen. 
102  S.    M.  3,0«1.    IfH.  Benz  mann:    LCBI««. 

S.  573»;.^ 


XIU. 


16 


I2ä 


IV,  2.    Lyrik. 


i052-50ni 


4952)  (==  N.  4946.) 

4952  a)  H.  C.  Jüngst,  M.  Boelitz:  Rheinlls.  1, 

N.  11. 

4953)  L.  Sehr oc der,  M.  Boelitz:  Nieclersachsen 
7,  S.  a.'{3/4. 

4954)  V.  Philips,  C.  Bulcke  ii.  Aonos  Miegol: 
ML.  71,  S.  ;553,r). 

C.  Busse.    G.  Busse-Palma. 

4955)  A.  F.  Krause,  C.  Bus.se  als  Lyriker  u. 
Erzähler:  MBllDL.  6,  S.  116-22. 

4955  a)  P.   Witkop,     K.  Busse:    Litt  Warte.  3, 

S.  539-45. 
49551»)  C.Busse,  Gedichte.  5.  Autl.  St.,  Cotta. 

X,  178  S.     M.  3,00. 

4956)  Ct.  Busse-Palma,  Zwei  Bücher.  Liebe 
u.  a.  Gedichte.    St.,  Cotta.    131  S.    M.  2,00. 

H.  Conradi.    M.  Dauthendey. 

4957)  L.Fränkel,  H.Coiiradi:  ADB. 47, S. 511/5. 

4958)  A.    MüUer-Bruck,       M.    Da\ithendev. 

(=  N.  3S42,  S.  12-23.) 

R.  Dehmel. 

4959)  W.  Lentrodt,  R.  Dehmel:  Volkserzieher 
6,.  S.  46/7. 

4960)  R.  Schaukai,  Dehmel:  ML.  71,  S.  4/5. 

4961)  A.  K.  T.  Tielo,  E.  Dehmel:  Janus  1, 
S.  146-53. 

4962)  S.  Simchowitz,  E.  Dehmel:  Kultur 
(Köln)  1,  S.  47-53. 

4963)  E.  Dehmel,  Offner  Brief  an  S.  Simcho- 
witz: ib.  S.  47-53. 

4964)  L.  Weber,  E.  Dehmels  Gedichte:  K\v. 
15',  S.  144-56.     (Mit  Proben.) 

4965)  E.  Dehmel  über  sein  Gedicht  „Befreit": 
Musik  1,  S.  1461/2. 

4966) E.  Dehmel,  Ausgew.  Gedichte.  Nach  dem 
Inhalt  geordnet.  Mit  dem  Bilde  d.  Dichters 
V.  P.  Behrens.  B.,  Schuster  &  Loeffler.  16". 
154  S.     M.  1,00. 

0.  Falke. 

4967)  W.  Lobsien,  G.  Falke,  ItzehoerNachr. 
N.  43. 

4968)  A.  K.  T.  Tielo,  G.  Falkes  Verse:  Lotse  2, 
N.  38. 

4969)  G.  Falke:  LechnersM.  13,  N.  10. 

4970)  G.  Falke,  Hohe  Sommertage.  Neue  Ge- 
dichte. Hamburg,  Janssen.  VIII,  106  S. 
M.  3,00. 

C.  Flaischlen.    St.  George. 

4971)  H.  B  e  n  z  m  a  n  n ,  C.  Flaischlen :  DHeimat.  5, 
S.  261/5. 

4972)  W.  Holz  am  er,  C.  Flaischlen:  LE.  4, 
S.  1596-1601. 

4973)  L.  Klag  es,  St.  George:  Lotse  2,  N.  11. 

4974)  H.  Üb  eil,  St.  George:  Wiener  Abend- 
post N.  106. 

4975)  id..  Neues  v.  St.  George:  Lotse  2,  N.  49. 

4976)  K.  Zwymann,  1).  Georgesche  Gedicht. 
B..  Edelheim.  153  S.  M.  2,50.  I [E.  M.  M  e  y  e  r : 
DLZ.  23,  S.  2714/6.]! 

K.  Henckell. 

4977)  H.  Benzmann,  K.  Henckell:  DHeimat. 

5^  S,  423/9. 


4978)  E.  Dichter,  d.  sich  gemausert  hat: 
SclnvEs.  2,  N.  5. 

4979)  K.  Henckell,  Gedichte  für  d.  Volk.  K. 
Auswahl.  Buchschmuck  v.  Fidus.  Zürich, 
Henckell.     78  S.  nnt  Abbildgn.     M.  0,30. 

4980)  K.  Henckell,  Aus  meinen  Gedichten. 
Buchschmuck  v.  Fidus.  Zürich,  Henckell. 
76  S.     M.  1,00. 

A.  Holst.    A.  Holz.    W.  Hol/anier. 

4981)  ¥.  Poppenberg,  Minnesangs  Frühling: 
NDEs.  13,  S.  895/6.    (A.  Holst,  A.  Paquet.) 

4982)  A.  Bartning,  A.  Holz:  Lotse  2,  N.  23. 

4983)  A.  K.  Müller.  A.  Holz  u.  J.  Schlaf: 
BreslauerZg.  N.  268. 

4984)  K.  H.  Strobl,  A.  Holz  u.  d.  jüngstdtsch. 
Beweg.  (=  Mod.  Essays.  Her.  v.  H.  Lands- 
berg N.  19.)  B.,  Gose  &  Tetzlaff.  38  S. 
M.  0,50. 

4985)  A.  Holz,  D.  Blechschmiede.  L,  Iiisel- 
Verl.     4".     147  S.     M.  3,50. 

4986)  F.  W.  V.  Oesteren,  Willi.  Holzamer: 
N Bahnen.  (Wien)  2,  N.  8. 

4987)  St.  Zweig:  W.  Holzamer':  ML.  71,  S. 297/8. 

4988)  H.  Benz  mann,  W.  Holzamer:  DHeimat. 
5'^,  S.  673/8. 

L.  Jacobowski. 

4989)  H.  Benz  mann,  L.  Jacobowski:  Hamb- 
CorrespB.  1901,  x.  3. 

4990)  G.  Brandes,  L.  Jacobowski:  TagB.  1901, 
N.  203. 

4991)  H.  Friedrich,  L.  Jacobowski.  E.  mod. 
Dichterbild.  (JBL.  1901  IV  2:261.)  |iH. 
Maync:  LE.  4,  S.  .355/6.]| 

4992)  G.  Heine,  Aus  L.  Jacobowskis  Nachlass: 
ChristlWelt.  16,  S.  837/8. 

4992  a)  M.  Messer,  L.  .Jacobowski.  (=  N.  5006, 
S.  143/8. 

4993)  O.  Eeuter,  L.  Jacobowski.  (JBL  1901 
IV  2  :  2.59.)     |[ALBl.  11,  S.  625/6.] | 

4994)  L.  Jacobowski  im  Lichte  des  Lebens. 
Her.  V.  Marie  Stona.  (JBL.  1901  IV  2  :  260.) 
i[A.  Sauer:  Euph.  9,  S.  264/5;  G.  Minde- 
Pouet:  HMBllPosen.  3,  S.  130.]| 

4995)  L.  Jacobowski,  Ausklang.  Neue  Ge- 
dichte aus  d.  Nachlass.  Her.  v.  E.  Steiner. 
Minden,  Bruns.  1901.  VIII,  203  S.  M.  2,50. 
||H.  Benzmann:  LCBR  S.  55/6;  E.  M. 
Mever:  DLZ.  23,  S.  1214;  A.  K.T.  Tielo: 
LE."4,  S.  1219-20.]| 

4996)  id.,  Stumme  Welt.  Symbole.  Skizzen 
aus  d.  Nachlass.  Her.  v.  E.  Steiner,  ebda. 
1901.  VII,  136  S.  M.  1,75.  |[M.  Fleischer: 
LCBIB.  S.  116;  E.  M.  Mever:  DLZ.  23, 
S.  1214.]|  '    . 

D.  Ton  Liliencron. 

4697)  L.  Berg,  D.  v.  Liliencron  u.  d.  mod. 
Lyrik.  (=  N.  214,  S.  309-24.) 

4997a)  F.  Gregori,  I).  v.  Liliencron:  D Volks- 
stimme 13,  S.  174-80,  235-42,  302/8,  362/9. 

4998)  A.  Klaar,  D.  v.  Liliencron:  Tagesbote 
aus  Mähren  N.  381. 

4999)  G.  Kühl,  Liliencron.  (=  Mod.  Essavs. 
Her.  V.  H.  Lands  her  g.  N.  21.)  B.,  Gose 
&  Tetzlaff.    33  S.    M.  0,50. 

5000)  Karl  Lamprecht.  D.  v.  Liliencron: 
NFPr.  N.  13350. 

5001)  A.  Lindner,  D.  v.  Liliencron:  FrBlw, 
1901,  N.  151. 


5002-5041 


n',  2.     Lyrik. 


128 


r>(M>2)  II.  Meyer-Beiifev:  Liliencron  als  Ly- 
riker:  ML.  7L  S.  27Hlb,  281,:.. 

5008)  K.  l'ipcr,  Z.  KüiiHtlerprobleni  d.  l'ogg- 
frt'.ltlu'liters:  SiUlweBtdtHcJiK.s.  2,  N.  2. 

r>(M»4)  A.  8tuiii«las,  I).  v.  Liliencron:  DZsclir. 
15.  S.  423-35. 


F.  Lienhard.    J.  H.  Mackay.    W.  Madjera. 

5ü()5)  F.  Lienhard,  Oediclite.    L  üesamtausg. 

n.,  Meyer  &  Wunder.   ¥111,28.5  8.    M.  3,00. 

||Ad.  Stern:  DHoiinat.  5*,  S.  470/3.11 
MHW)  M.  Messer,  1).  l)ichU>r  d.  Anarchismu.«, 

(~   id.,    Mod.    Essays.     [Dresden,    Reissner. 

VlIT,  279  S.     M.  <i,00|,  S.  49-80.    (Mackay.) 
5007)  Christel,  W.  Madjcra:  Lechners  Mitteil. 

13,  N.  12. 

A.  Nonibcrt.    A.  Pnqnet.    R.  Presber. 

:m)H)  (i.   Kühl,  .Momhcrt:  (ies.  4,  S.  y7-l08. 

5(8)9)  Lvskirehen:  Mombert:  Rheinlande  1902, 
-Vprilheft. 

.'>009a)  A.  Mombert,  D.  Denker.  Minden, 
Bruns.  1901.  189  S.  M.  2,r>0.  IjK.  R er- 
ger: LCBIB.  S.  6/7.1 

5010)  C.  Busse,  Neue  dtsch.  Lvriker.  Bd.  1/2. 
A.  Paquet,  A.  Holst.  B,  Gröte.  XI,  124  S.; 
VII,  119  S.  ti  M.  2,00.  (fTh.  Schäfer: 
LE.  4,  S.  1363/4;  M.  Fleischer:  LCBIB. 
8.  303.JI 

.-,010  a)  (=  N.  4981.) 

5011)  R.  Presber,  Aus  d.  Land  d.  Liebe. 
Gedichte.  Buchschmuck  v.  W.  Caspari. 
B.,  Dr.  Eysler.  1901.  188  S.  >L  3,00.  i|K. 
Berger:  LCBIB.  s.  5/6. || 

5011a)  id.,  Media  in  vita.  Gedichte.  St.,  Cotta. 
4".     187  8.     M.  2,50. 

P.  Renier.    R.  M.  Rilke.    H.  Salus. 

5012)  H.  Müller,  P.  Remer:  Mähr-Schles- 
C()rrcs|).  N.  2r)8. 

.5(>i:{)  :M.  Frhr.  v.  Münchhausen,  K.  M.  Rilke: 

DZschr.  If),  8.  428-30. 
.5014)  .1.  Scherek.  B.  M.  Rilke:  FrBlw.  N.  331. 
5015)  Maus  Müller,   H.  Salus:    Mähr-Schles- 

Corres])B.  X.  2. 
501«)     P.     Wertheim  er,     Hugo     Salus-Heft. 

(=  Dtsch.  Dichtg.  u.  Kunst.    Her.  vom  Ver. 

z.  Verbreit,  geniciiinüt/.  Kenntnisse  in  Prag 

N.  3.)     Prag,  Calve.     32  S.     M.  0,60. 
501Ha)  H.  Salus,  Ehefrühling.    Buchschmuck 

V.  IT.  Vogeler-Worpswede.     L.,  Diederichs. 

8.3  S.     M.  2,00. 
501Kb)    id. ,  Ernte.     München,  Langen.     119  S. 

yi  2,00. 

R.  Scliaiikal.    R.  Sckick<^le. 

5017)  A.  Dauegger,  R.  Scliaukal:  Ges.  3, 
S.  204/9. 

5018)  V.  Fleischer,  R.  Sihaukal:  ^>eistatt  4, 
S.  131/2. 

501»)  F.  Fischer,  R.  Schaukai:  SalzburgerTBI. 

50-_»0)  B.  Holzer,  R.  Schaukai:  WienerAbeud- 
po-st  X.  55. 

5021)  H.  3lüller.  R.  Schaukai:  Mähr-Schles- 
CorrespB.  N.  2. 

5022)  R.  Scliankal,  Wie  ich  ward  u.  bin: 
(irs.  3,  S,  209-11, 


.5022a)  R.  Schaukai,  Pierrot  u.  Cotombinc 
oder  da«  Lied  v.  d.  Khe.  K.  Reigen  Verse, 
mit  Buchschmuck  v.  H.  Vogcler-Worpttwedo. 
L.,  H.  Seemann  Nachf.    63  S.     M.  .\00. 

5023)  H.  Wendel,  E^n^  Schick^^:  Ges.  2. 
S.  221/6. 

.-,023a)  R.Schick^ld  (P.  Savreuxj,  Sommer- 
nächte. Gedichte.  StrasMburg,  BeuMt.  70  H. 
M.  2,00.  |(H.  Benzmann:  LCBl».  S. 
73/4.] 

E.  Prinz  von  Sehönaich.Carolath. 

5024)  11.  Friedrich,  Prinz  Emil  v.  Hchrmaich- 
('arolath.     B.,  (^ronbach.    74  8.     M.  1,00. 

5025)  K.  Knodt,  Prinz  E.  Schonaich-Carolath: 
MBllDL.  6,  N.  7. 

5026)  A.  F.  Krause,  Schßnaich-Carolath :  Osten 
2,  X.  4. 

5027)  id.,  Prinz  Emil  v.  Schönaich-CaroIath: 
UL&M.  87,  X.  27. 

5028)  F.  Baron  Paumgarten,  Prinz  Emil 
V.  Schönaich-C'arolath:  Wiener  XeuigkeiU»- 
Weltbl.  X.  71. 

5029)  M.  V.  Stern,  Prinz  K.  v.  SchOuaicIi- 
Carolath:  Türmer  4«,  8.  16-23. 

5030)  M.  Thiele rt,  Prinz  Emil  zu  Schonaich- 
Carolath:  ML.  71,  S.  105/6. 

5031)  E.,  Prinz  v.  Schönaich  -  Carolatli, 
Dichtungen.  6.  Aufl.  L.,  G.  J.  GOscbeu. 
V,  296  8.    M.  4,00. 

6.  SchUIer.    K.  Spitteler.    M.  ron  Stern. 

.5032)  E.  Schlaikjer,  E.  junger  Lvriker:  Zeit*. 

11,  8.  727/9.    (G.  Schüler) 
5032  a)  =  X.  5037. 
.5033)    Th.   Baeschlin,    Meiniat   u.   kosmische 

Dichtung:   Ges.  4,  8.  363/4.     (C.  Spitteler.) 
5034)    D.    C.   Spitteler- Abend    d.    IjesezirkeU 

Hottingen:  JB  Lesezirkel  Hottingen  (Zürich) 

20,  8.  35/r. 
50.35)  J.   Schmid-Braunfels:    M.    v.   Stern: 

X Bahnen.  (Wien)  2.  8.   102/5. 

5036)  A.K.T.  Tielo,  M.  v.  Stern  als  Lyriker: 
ML.  71,  S.  97  8. 

.5036a)  M.  v  Stern,  Blumen  u.  Blitze.  Neue 
Dichtgn.  Linz,  Oesterr.  Verlagsanst.  123  S. 
M.  2,00. 

K.  Vanselow.  A.  vonWalI|»ach.  B.Wildberir- 

5037)  P.  Presber,  K.  X'an.selow  u.  ( J.  Si'hüler: 
KraukfGeneralAnz.    1901.  X.  274. 

.5037a)  K.  Vansclow,  Von  Weib  u.  Welt. 
B.,  Schulluius-Verl.  127  S.  >L  1,84).  ![H. 
Bergmann:  Dlleinuit    5',  S.  83/4.]! 

5038)  M.  Morold,  A.  v.  W'allpach:  Zeit^.  32, 
S.   138,9. 

503Sa)  A.  V.  Wallpach,  Sturmglock'.  Polit.  u. 
sociale  Gedichte.  Linz.  Oesterreich.  Verlags- 
anstalt     108  S.     M.  2,00. 

.5030)  II.  Weber- Lutkow,  Bodo  WiUlberg: 
N Bahnen.  (Wien)  2,  N.  5. 

Frauenlyrik: 

Allgemeines. 

5040)  M.  Boelitz,  Mod.  Frauenlvrik:  Rhein- 
WcstfälZg.  1901,  X.  911. 

5041)  A.  Geiger.  Die  Seele  d.  dt»cU.  Wcükw 
in  seiner  uiodenien  Lyrik:  Xordd.VZg'*. 
N.  155,  162  a,   166. 

16* 


124 


IV,  2.    Lyrik. 


5042-5075 


5042)  F.  Philips,  Liebe  u.  Lust  in  d.  mod. 
dtsch.  Frauendiclitg.:  ML.  71,  S.  201/4, 209-11, 
L'19-;r>3. 

50+3)  O.  Leixner,  Der  Dirnengeist  i.  d.  Frauen- 
lyrik: TglRsB.  N.  177,  180,  184,  186. 

Johanna  Ambrosins.    Margarethe   Beutler. 

50-1-4)  J.  Köhler,  V.  d    , Volksdichterin "  Am- 

brosius.     (=  N.  247,  S.  131-40.) 
5044a)  Margarethe  Beutler,  Gedichte.     B., 

Lilienthal.     VITI,  116  S.     M.  3,50. 

Ada  Christen.    Dolorosa.    Alice  von  Gaudy. 

5044a)  L.  Hevesi,  Ada  Christen:  FrBlw.  1901, 
N.  138. 

5045)  W.  Goldbauni,  Ada  Christen:  NFPr. 
N.  13198. 

5046)  Dolorosa  [Marie  Eichhorn],  Con- 
firmo  te  chrvstmate.  B.,  Lilienthal.  IV,  91  S. 
M.  .3,00.  |[A.  Eulenburg:  Zukunft  41, 
S.  886/8  (E.  Dichterin  d.  Masochismus).] | 

5047)  K.  ÄVarmuth,  Alice,  Freiin  v.  Gaudv: 
ZDU.  16,  S.  593-601. 

5047  a)  Alice  v.  Gaudv :  Sonntags-Zg.  für  Deutsch- 
lands Frauen  S.  "956/7. 

Marie  Eugenie  delle  Grazie. 

5048)  H.  Benznaann,  Marie  Eugenie  delle 
Grazie:  MBllDL.  6,  N.  6. 

5049)  W.  Goldbaum,  Marie  Eugenie  delle 
Grazie:  NFPr.  N.  137.^2. 

5050)  B.  Münz,  Marie  Eugenie  delle  Grazie 
als  Dichterin  u.  Denkerin.  Wien,  Braumüller. 
XIV,  117  S.     M.  2,40. 

5051)  Wolf  gang,  Boeken  van  vrowen.: 
NedSpect.  8.  384/.5.  (Marie  Marx-Koming, 
Marie  Eugenie  delle  Grazie.) 

5052)  M.  E.  delle  Grazie,  Gedichte.  4.  Aufl. 
L.,  Breitkopf  &  Hiirtcl.  VII,  252  8.  M.  4,00. 

M.  Herbert.    Isabelle  Kaiser. 

5053)  .leaniie  Bordeux,  M.  Herbert:  Kevuo 
g^n(?rale  1901,  JS'ov. 

5053a)  31.  Herbert,  Einkehr.  Neue  Ge 
dichte.  München,  Allg.  Verlagsgesellschaft. 
VIII,  191   8.     M.  2,20. 

5054)  Isabelle  Kaiser:  8onntagsZg.  für  Deutsch- 
hinds  Frauen  8.  84. 


Else  Laskcr-Schüler.    Marie  MaUelciue. 

5055)  EI.sc  Laskcr-8chüler:  Ost&West.  I,  N.  12. 

5056)  .AI  :i  r  i  e  M  a  d  e  1  e  i  n  e ,  A  uf  Ky  pros.  1 2.  Au f  1 . 
B.,  ;Vita\  IX,  12  8.  M.  ;\,b(l  |[L.  Berg: 
{^  N.  214,  8.  389-93.)]! 


Agnes  Miegcl. 

5057)  C.  Enders,  Agnes  Miegel:  DHeimat.  5', 

8.  425/7. 
5057a)  (=  N.  I9r)i.) 
5057b)  Agnes  Miegel,  Gcdielite.     8t.,  Cotta. 

VI,  128  8.     M.  3,00. 

Frida  Schanz.    Helene  Ticdeniunu. 

5058)  H.  Bciizmanii,  Frida  8cii!in/.:  Dllcimut. 
5',  8.  499-503. 


5059)  A,  K.  P.  Tielo,    Frida  8chanz:  LE.  4, 

S.  1139-41. 

5060)  Helene  Tiedemann  (L.  Vandersec):  8onn- 
tagsZg.  für  Deutschlands  Frauen  8.  494. 

Lulu  von  Strauss  und  Torney.  Helene  Voigt- 
Diedcrichs. 

5061)  Lulu  V.  8trau8s  u.  Torney,  Balladen  u. 
Lieder.  L.,  H.  8eemann  Nachf.  4".  158  8. 
M.  2,50.  [H.  B  e n z  m  a n  n :  LE.  4,  8.  1 2 18/9 ; 
F.  Lienhard:  DWelt.  N.  36] 

.5062)  Elisabeth  Möhrin g,  Helene  Voigt- 
Diederichs:  DTagesZgB.  N.  62. 

5063)  E.  A.  Eegener,  Helene  Voigt-Diede- 
richs:  Niedersachsen  7,  8.  283/5. 

5063a)  Helene  Voigt -Diederichs,  Unter- 
strom. Gedichte.  Buchschmuck  v.  .1.  V. 
Cissarz.     L.,  Diederichs.     95  S.     M.  4,00. 

Samniel-Reccnslonen. 

.5064)  H.  Benz  mann:  Lyrik:  LCBR  8.  55/9, 

73/5,  178/9.     (L.  Jacobowski,  A.  Donath,  A\ 

Blüthgen,    M.   Fleischer,    R.   Schickele,    K. 

Mayer,     Peter   Schlemihl     [L.  Thoma],     O. 

Hagen,    R.  Arndt,    L.  Lenz,    P.  Bussen,  E. 

H.  Strassburger. ) 
5065)  id.,  Neue  Lyriker:  DHeimat.  5',  8.  83/9. 

(K.  Vanselow,  Agnes  Miegel,  L.  Finkh,  8t. 

Zweig,  K.  E.  Knodt,  Dora  Stieler.) 
.5066)  id..    Neue  Lyrik:  ib.  5^   8.  573/9.     (Ch. 

Morgenstern,  A.  v.  Wallpach,  A.  Eenk,  M. 

V.  8tern,  E.  v.  Bodmann.) 
.5067)  K.  Berger,  Lyrik:  LCBIB.  8.5/8,142,5. 

(R.  Presber,  R.  8cheid,  H.  H.  Busse,  A.  Mom- 

bert,    E.  Reimördes,    R.   Bunge,    R.  Heyne, 

F.  Benz,     P.   Bender,    W.  Gemisch,    R.   J. 
Lehner,  W.  Paulus,  W.  Dencker.) 

.5068)  id.,  Frauenlyrik:  ib.  8.  191/4.  (L.  Rafael, 
Josefine  v.  Knorr,  Irene  Forbes-Mosse,  Frida 
8chanz,  Miriam   Eck,  Annie  Diederichsen.) 

.5069)  H.  Bethge,  Frauenlyrik:  Tag  1901,  N, 
347.  (Agnes  Miegel,  Dorn  Stieler,  Maria 
.Taiiitschek.) 

5070)  C.  Busse,  Litteratenkuiist:  Türmer  4', 
8.  62-'71.  (R.  Schaukai,  P.  Scheerbart,  IL 
M.  Rilke,  G.  O.  Knoop.) 

5071)  H.  Eschelbach,  Stimmen  aus  d.  dtsch. 
Dichterwald:  LittWarte.  3,  8.  207-78.  (8t. 
Ronay,  H.  Lingg,  Ch.  Schmitt,  (t.  M.  Schüler, 
A.  Busch,  K.  Vanselow,  C.  Hülter,  H.  Ilaase, 
T.  Resa,  O.  Bräunlicli,  F.  Wegner.) 

5072)  M.  Fleischer,  Lyrik:  LCBl».  8.  350/3. 
(C.  Bayer,  A.  Ott,  ü.  Winicky,  E.  Suter- 
mcister.) 

.5073)  A.  Gebhard,  Lyrik:  ib.  S.  23/7.  (H. 
Bethge,  Tli.  Suse,   Ch.  Schmitt,  M.  Grube, 

G.  V.  Oertzen.) 

.5074)  E.  M.  Hamann,  Neue  Frauciilyrik:  liitt- 
Warte.  .3,  8.  .■)61/8.  (Miriam  Eck, 'M.Herl)ert 
jTherese  KeiterJ,  L.  Rafael  [Hedwig  Kiese- 
kamp].) 

.5075)  L.  Kiesgen,  Neue  Lvrik:  LittWarte.  3, 
8.  49-53,  .141-51.  (J.  Rodenberg,  A.  Gutlieil, 
R.  Scheid,  Marie-Madeleinc,  B.  Hofmanii,  F. 
Freudenthal,  O.  Engclhardt,  .V.  Goldberg, 
.V.  Schafheitlin,  H.  Low,  E.  H.  Strassburger, 
C.  A.  Beruouilli,  Wilh.  Müller -Weilburg, 
.J.  Staub,  R.  .1.  Lehnert,  F.  Benz,  C.  Bu.sse, 
W.  Weigand,  E.  Demmer,  Clara  Müller, 
Anna  Di.x,  Alice  v.  Gaudy,  IL  F.  v.  Zwehl, 
Paula  Gräfin  Coudenhove,  G.  M.  SchuliM', 
A.  Iscckc,  A.  V.  Waiden,  R.  Kralik.) 


we-sus 


IV,  2.    Lyrik. 


125 


507«)  id.,    Nene    l.yrik    FI:    11).    S.  49,?/8.      (F. 

liciiiliiirt,    F,   Luinarquc,    Josefiiie  v.  Knorr, 

Miirii!    V.    Bichlor-BuchenHCc,    Melanie    Eh- 

lianlt.  .M. Grube,  Pere^rimis  [('.G.  Kortgieiij, 

W.  .Mmljera,  11.  Ihiehholz.) 
.">077)F.  Lieiihar(l,l)tsch.Fraueulyrlk:DWelt. 

.V.  i\(j.       (Miriam  Eck,    Liilu  v.  Strauss    u. 

Torney,  Agnen  Miegel.) 
507S)    Terkeo    Gaudeamus,    Im    ('irkus    d. 

l.vrik:  ML.  71,   8.  rS^i.     (M.  v.  Stern,   C. 

A.  Ohlv,  Th.  Souchay,   0.  z.  Linde,  Th.  v. 

Stnwtil,  J.  Guth,  P.  Sandor.) 
5(>70)    r.   Jlemer,  Neue  FVauendichtg. :   TagB. 

\.   181.     (,\.    V.    Nathusiu.-*,    Alice    Berend, 

T.  KeHa.    Olga  v.   Genstfeld,    Irene  Forbe«- 

Mosse,   Else   La.sker-Schüler,  Marie  Louise 

Becker,  Emmy  Destinn.) 
50S0)  id.,    Fröhliche    Dichtung:    ib.    N.     105. 

(Lilieiicron,  K.  Bu8.se,  K.  Vanselow,  L.  Lenz, 

E.  H.  Strassburger,  K.  Presber,  K.  Schaukai.) 
50H1)  K.  Weitbrecht,  .^usgew.  poet.  Werke: 

LCBl».  S.  H34/8.     (R.  Dehmel,  K.  Henckell, 
A.  Schaf heitlin,  ().  v.  Leixner,  L.  v.  Heem- 
stede.) 
5082)    O.   Weltzien,     Neuere    Dialektlitt.: 
Dlleimat.  f.«,  S.  117/9.    (K.  Beyer,  A.Wibbelt. 

F.  Froudenthal,  V.  Hagen,  F.  Camin.) 
5(W8)  K,  M.  Werner,  Lyrisches:  LE.  4,  S.  734  8. 

''H.  Grote,  A.  Leverkühn,  C.  Weiter,  M. 
Herbert,  H.  Freise,  Cl.  Voigt,  T.  Krausch- 
iier,  Marie  Itzerott,  Hermione  v.  Preuschen, 
P  Schaukai,  R.  Bunge,  H.  Bulthaupt.) 
50S4)  E.  Ziel,  Lyrisches:  LE.  4,  S.  1391,5. 
(Marie  v.  Najmajer,  E.  Roland,  A.  Schaf- 
heitlin,  H.  H.  Busse,  E.  H.  Strassburger, 
R.  Scheid,  K.  Vanselow,  R.  Heyne.) 

5085)  P.  Zschorlich,  D.  Poesie  d.  Marsbe- 
wohner: Zeit».  i\  S.  593/8.  (K.  Aram,  R. 
Piper,  L.  Greiner,  R.  M.  Rilke,  R.  Scheid.) 

5086)  St.  Zweig,  Neue  Frauenlyrik:  LE.  i, 
S.  971/4.  (Josefine  v.  Knorr,  Miriam  Eck,' 
Irene  Forbes-Mosse,  Bertha  Semnig,  L 
Rafacl,  l'aula  Dahm.) 

5087)  Neuere  dttich.  Lyrik:  DRs.  110,  S.  315/8. 
(J).  V.  Liliencrou,  C.  Busse,  Irene  Forbes- 
I\I(»sse,  W.  Pastor,  R.  Presber.) 

Ehi/cliic  Gedichte  und  Lieder. 

Volkslieder  und  volksiUuiliche  Lieder.  iVgi. 
auch  N.  rior-lO,  12-48-Ü3.) 

.5088)  D.  Lahnlied.     Gesch.  d.  Wettbewerbs  vom 

.1.   I.SHO.    liebst   e.  Anli  ,  cnth.   100  Lieder  z. 

Proistr   der    Lahn.     Her.   vom   Emser   .lagd- 

vorein.     Ems,  Sommer.      laO  S.     M.  1?,00. 
508»)  J[.  Theinort,  Jh.-Feier  e.  Trinkliedes: 

Musik  1,  S.  262-70.    (L.  Fischer,  „Im  tiefen 

Keller'.) 
50JM>)  F.  Kunt/.e.  .Bekränzt  mit  Laub  d.  vollen 

Becher-:  Prjhl).  106,  8.   liO-30. 
.5001)    Augustiii.     Kirchenlieder    fürs    Volk: 

CcntralBl.  fürd.  kath.  Clerus  Ocsterreichs 'Jd. 

N.  ^S. 
5002)  Z.  Ge.sch.  d   Liedes  , Stille  Nacht,  heilige 

Nacht" :  SonntagsZg.fürDeutschlands  Frauen 

S.  219-20. 
.5003)  Vergessene  Schöidieiten:     Pfarrhaus  "»Ls, 

S.  173/i.     (,Ich  habe  den  Heiland  gefunden* 

V.  G.  Heinzelmann.) 
.5004)  W.  Nelle,  D.  Rabenasisstrophe  u.  andere 

See.schlaiigen:  MschrGK.  7.  8.323/6,358-6;"». 
.5005)    Zum    h'tztenmal    die    Riibcnajusstuöphc;^ 

BcrlTBl.  N.  108. 


Kinderlieder.    (Siehe  auch  N.  1272-1286.) 

M>mi)  ().  Wiener,  I).  dtsch.  Kindoriicd:  Ho- 
hemia  N.  70. 

5007)  (Ä  ('  i  e  r  j  u  c  k  8  ,  KinderliederdielitcT : 
NiedersacliHcn  7,  8.  97- KX). 

Nachtwächterlieder. 

5008)  E.  Dumont,   NachtwAclitcrpovüiu:  HOd- 

westdtftchRs.  1,  N.  10. 

Stodentenlleder. 

.5000)  A.   V.  Muralt,    D.  dUscli.  Studenteulic«!: 

Tag  N.  21. 
.5100)  E.Tissot,  Dtsch.  Studentenlicder:  Revue 

des  Revues  1901,   15.  Aug. 
.5101)   Dtsch.  Burschenlicder    in    Bildern   v.  .). 

Garben.  (=  Jungbrunnen  N.  28.)   B.,  Fischer 

&  Franke.     4".     41  S.     M.  1,25. 

5102)  W.  Lemme,  E.  ultramontane«  Komroent- 
buch:  BurschenschBlI.  16',  S.  222  4. 

5103)  The  l'niversity  Song- Book.  Ix)ndon, 
Richards.     Sh.  4/6.     IfAc.  62,  8.  110/2.11 

5104)  W.  Bier  mann.  Einiges  über  d.  Melodien 
der,  Anstiche":  BurschenschBlI.  16',  8.272/5; 
I6^  S.  62; 4. 

5105)  W.  Wen  d  lau  d,  ^Oacaderaia"  u.a.  Lieder 
V.  M.  Hecker:  ib.  16',  8.  35/7. 

Historische  Lieder.    (8iehe  auch  N.  1211-17.) 

.5106)  L.  Suren.  1).  Napolöonslied :  ib.  16', 
8.  64/5. 

5107)  A.  N.  Harzen-Müllor,  Nicderdt.scli. 
Städtelieder:  Niedersachseu  7,  8.  67,9. 

Soldatenlieder. 

5108)  R.  Roda,  Unser  Soldatenlied:  FrBl>^'. 
N.  2(K). 

5100)  E.  Voretzsch.  Unsere  Soldatenlieder: 
AZgB.  N.  72,  73. 

5110)  A.  Wünsche,  D.  Poesie  d.  Todes  im 
dtsch.  Soldatenlied:  MBU  DL.  6,  N.  7/8. 

51iOa)  8t.  Tropsch,  Riedels  Lied  e.  alten 
Kroaten  aus  d.  J.  1776:   AgramcrZg.  N.  28. 

Volks-  und  Nutiuualhyninen. 

5111)  A.  Prümer,  Zwei  Volkslivmuen:  Mu.si- 
kalWochenbl.  X.  9-12. 

5112)  E.  Nosca,  D.  Dichter  d.  ^Königshyiniie": 
Berl.  Börsen -C'urier  N.  455.  (A.  ilarrie»« 
•;•   1802.) 

5113)  A.  Schlossar,  Z.  Erinner,  an  d.  Dichter 
d.  österr.  Volkshynuie:   WienZg.  N.   164. 

5113a)  H.  Kling,  Ueber  d.  Schweiz.  National- 
hymne , Rufst  Du  uicinVatcrland':  8chwcirA;r 
MusikZg.  42,  N.  2. 

Llederkouiponisten. 

5114)  (=  N.  4l.^5.) 

5114a)  H.  Merian,  D.  Lied.  (=  N.  65,  8. 
545-56.1  (Enthält  e.  Uebersicht  der  bc«i«u- 
tendsten  Liederkomponisten.' 

5114b)  M  Vogel,  (Jesch.  d.  Musik.  L.  Huj^. 
VII.  218  S.  M.  3,00.  (Mit  bc«.  Benlck- 
sichtiguug  d.  dtsch.  Volkslieder) 

511.5)  L.  Lan«lshoff,  J.  R.  Zumst4>eg  iliiitl 
—  1812).  E.  Beitr.  z.  Ge-sch.  d.  Liedes  u.  d 
JialUiUc.    !{.,  Fischer.    VII,  214  8.     M.  ü,Uü. 


126 


IV,  2.    Lyrik. 


ill6-5126b 


5116)  W.  Pauli,  J.  F.  Keichhardt,  sein  Leben 
u.  seine  Stelig.  z.  Gesch.  d.  dtsch.  Lieds. 
Diss.     Berlin.     27  S. 

5117)  K.  Heu  berger,  F.  Schubert.  (=  Be- 
rühmte Musiker,  Her.  v.  H.  E  ei  mann. 
Bd.  14.)  B.,  Harmonie.  115  S.  Mit  Ab- 
bild, u.  Tafeln.     M.  4,00. 

5117a)  J.  Mantuani,  Schubertiana:  Musik  1, 
S.   1374-91. 

5118)  D.  Siebert,  F.  Schubert.  (==  Bilder  aus 
d.  Leben  Österreich.  Tonkünstler  N.  1.) 
Wien,  Musik -Verlagshaus.     15  S.     M.  0,20. 

5119)  M.  Zenger,  F.  Schuberts  Wirken  u. 
Krdenwallen.  (=  Musikal.  Magazin  N.  4.) 
Langensalza,  Beyer.     63  S.     M.  0,60. 

5120)  E.  Berdrow,  Z.  Loewe-Litt.  u.  z.  Wieder- 
])elebung  des  Balladengesanges:  AZgi^.  N. 
97,  98. 

5121)  L.  Hirschberg,  C*  Loewes  Geister- 
balladen. (=  N.  212,  S.  81/8.) 

5121a)  M.  Kunze,  Aus  Loewes  Leben  u. 
Schriften:  Musik  1,  S,  .303/8. 


5121b)  id.,  Goethe  u.  Loewe.  L.,  Breitkopf 
&  Härtel.    21  S.     M.  0,50. 

5122)  S.  S.  Stretton,  Mendelssohn.  London, 
Dent.     324  S.     Sh.  3/6. 

5123)  Bär  u.  Ziller,  J.  W.  Lyra,  d.  Kompo- 
nist d.  Liedes  ,.1).  Mai  ist  gekommen".  L., 
Breitkopf  &  Härtel.  1901.  91  S.  M.  1,50. 
(Aus:  MVGOsnabrück.  25.) 

5124)  P.  Cornelius,  Briefe  in  Poesie  u.  Prosa 
an  F.  u.  Rosa  v.  Milde.  Her.  v.  Natalie 
V.  Milde.  Weimar,  Bohlau.  1901.  4". 
126  S.     M.  3,00. 

5125)  R.  Heuberger,  Aus  d.  ersten  Zeit  meiner 
Bekanntschaft  mit  Brahms:  Musik  2,  S.  323/9. 

5125  a)  M.  Kalb  eck,  Aus  Brahms  Jugendzeit: 
DRs.  113,  S.  66-93. 

5126)  J.  A.  Beringer,  H.  Wolfs  Lied:  Ges. 
4,  S.  246-54. 

5126a)  E.  Deczey,  xVus  H.  Wolfs  letzten 
Jahren:  Musik  1,  S.  139-45,  215-20. 

5126  b)  E.  Urban,  li.  Strauss.  (r-=:  Mod.  Essavs 
N.4.)  B.,  Gose  &  Tetzlaff.  1901.  37  S.  M.  0,50. 


IV,  3 

Epos. 


Allgemeines:  Gesamtdarstellungen  N.  5128.  —  Einzelne  Arten  der  erzählenden  Dichtung  (Alpenroman.  Uorf- 
gesohichtc,  Sportroman,  Socialistischer  Koman,  Kriminalroman,  Gespenstergeschichte,  Stände  [Arzt,  Geistlicher,  Offizier,  Student] 
im  Roman)  N.  5133.  —  Zar  Aesthetik  und  Technik  des  modernen  Romans  K.  5140.  —  Anthologien  N.  5145.  —  18.  Jahr- 
hundert: Epos:  Klopstock  (Messias)  N.  5146:  J.  B.  von  Alxinger  N.  5154;  E.  von  Kleist  N.  5155;  (Jh.  A.  Tiedge  N.  5136; 
Ch.  0.  von  Schönaich  N.  5157.  —  Komisches  Epos:  A.  Blumaner  N.  5158.  —  Roman:  Ch.  M.  Wieland  (Oberon)  N.  5160:  W.  Hoinsc 
(Ardinghello)  N.  5168;  J.  K.  A.  Musaeus  N.  5174;  J.  J.  Engel  N.  5176;  J.  M.  Miller  N.  5178:  J.  F.  Bertuch  N.5180;  A.  F.  Freiherr 
von  Knigge  N.  5181.  —  Bäuherroman  N.  6184.  -  Erzähler:  A.  F.  Langbein  N.  5185;  L.  H.  von  Nikolay  N.  5186;  J.  P.  Hebel 
N.  5187.  —  19.  Jahrhundert:  Zeitalter  der  Romantik:  Jean  Paul  N.  5191;  H.  von  Kleist  N.  5206;  F.  von  Gaudy  N.  5211; 
K.  Immermann  N.  5212;  E.  Koch  N.  5216.  —  Zeitroman:  F.  Hackländer  N.  5217:  Th  Mügge  N.  5218;  G.  Freytag  N.  5219.  — 
Historischer  Roman:  W.  Alexis  N.  5224;  K.  Spindler  N.  5233;  F.  Dahn  N.  5235;  G.  Ebers  N.  52;i6;  W.Jensen  N.  52,38:  E.  Wiehert 
N.  ,5238b.  —  Kriminalroman  (F.  Ch.  B.  Ave-Lallemant)  N.  5239.  —  Novellisten:  Süddeutscbland:  E.  Mörike  N.  5240;  W.  II. 
Riehl  N.  5241.  —  Norddeutschland:  F.  Hebbel  N.  5243;  0.  Ludwig  N.  5244;  Th.  Stürm  N.  524G.  —  Oesterreich:  F.  Kürnberger 
N.  5254;  A.  Stifter  N.  5257.  —  Schweiz:  G.  Keller  N.  5284;  C  F.  Meyer  N.  5291.  —  Verschiedene  Erzähler  (E.  Aly,  A.  Becker, 
L.  Bräutigam,  E.  H.  von  Dedenroth,  A.  E.  von  Derschan,  L.  Diefenbach,  J  Dose,  J.  Ernst,  K.  M.  Haidt,  A.  Hartmann,  P.  Keller. 
J.  H.  Löffler,  A.  Ohorn,  E.  Ortlepp,  H.Schröder,  H.  Steinhansen,  ,1.  Trübswasser)  N.  6294.  —  Epos:  Ernst  Schnitze  N.  5309; 
N.  Lenau  N.  5310;  J.  V.  von  Scheffel  N.  5313:  R.  Hamerling  N.  5331:  .L  Grosse  N.  5348;  W.  Hertz  N.  .5361;  D.  Plate  N.  5376; 
J.  Wolff  N.  5377.  —  Christliches  Epos  (F.  W.  Weber,  E.  Eggert)  N.  5379.  —  Komisches  Epos  N.  5382.  —  Modernes  Epos 
(i\  Lindhoimer,  G.  Renne,  F.  von  Saar,  K.  Spitteler,  F.  Wittenbauer)  N.  5383.  —  Volkstümliche  Dichtung:  Allgemeines  N.  5388; 
Weltliche  Volksschriftsteller:  K.  von  Holtei  N.  5392;  U.  Hörn  N.  5394;  ü.  Hegner  N.  5396;  J.  Gotthelf  N.  5398:  B.  Auerbach  N.  54(t0; 
L.  Kumpert  N.  5406;  M.  Meyr  N.  5407;  L.  Anzengruber  N.  5410;  P.  K.  Rosegger  N.  5411;  M.  Schmidt  N.  6418;  H.  Sohnrey  N.  5425. 

—  Plattdeutsche  Erzähler:  Allgeraeines  N.  5426;  J.  Brinckmann  N.5427;  F.  Renter  N.  5430;  H.  Burmester  N..5446;  Job.  Meyer  N.  5449. 

—  Katholische  Volksschriftsteller:  W.  Bauberger  N.  5450;  H.  Hansjakob  N.  5451.  —  Protestanten:  0.  Bagge  N.  5455  ;  J.  C.  Biernatzki 
>'.  5+56;  E.  Frommel  N.  5457;  A.  Schmithenner  N.  5459.  -  Jugendschriftsteller:  Allgemeines  N.  5460;  einzelne  Jugendschriftsteller: 
J.  H.  Campe  N.  5470;  Chr.  von  Sohmid  N.  6471  ;  L.  Bechstein  N.  5472;  J.  Lohmeyer  N.  5477;  J.  Proschko  N.  5478;  R.  Keinick 
N.  5479;  Ferd.  Schmidt  N.  5480;  K.  May  N.  5481.  —  Mädchenlektüre  (Isabella  Braun,  Clementine  Helm)  N.  5483a.  —  Feuille- 
tonisten:  F.  Gross  N.  5486;  J.  Stettenheim  N.  5489;  J.  Willomitzer  N.  5491.  —  Zeitgenössische  Dichtung:  Aeltero 
Gruppe:  Th.  Fontane  N.  5492;  K.  Frenzel  N.  5501;  P.  Heyse  N.  5602;  Hans  Hoffmann  N.  ,5510:  E.  Muellenbach  N.  5511; 
W.  Raabe  N.  5512;  J.  Rodenberg  N.  5535;  F.  von  Saar  N.  5537;  H.  Seidel  N.  5543:  F.  Spielhagen  N.  5550;  J.  V.  Widmann 
N.  5551.  —  Jüngere  Gruppe:  P.  Altenberg  N.  5552a;  R.  Auernheimer  N.  5563;  A.  Book  N.  56S4:  C.  Busse  N.  5556;  M.  O. 
Conrad  N.  5558;  J.  J.  David  N.  5560;  G.  Frenssen  N.  5562;  J.  C.  Heer  N.  5581:  W.  Hegeler  N.  5583;  R.  Heyraann  N.  5584; 
P.  Hille  N.  5585;  G.  Hirschfeld  N.  6586:  A.  Holitscher  N.  5587;  F.  Holländer  N.  5588;  W.  Holzamer  N.  5590:  Friedr.  Huch 
N.  5.591:  L.  Jacobowski  N.  559'J;  M.  Kretzer  N.  5594;  T.  Kroger  N.  5595;  J.  Lauff  N.  5590;  D.  von  Liliencron  N.  5597; 
M.  Licnert  N.  5598;  J.  H.  MacVay  N.  5599:  H.  Mann  N.  5600;  Th.  Mann  N.  5600a:  J.  R.  zur  Megede  N.  5601;  Willi. 
Meyer-Förster  N.  5602;  G.  Freiherr  von  Ompteda  N.  56o;{;  W.  v*n  Polenz  N.  5607;  St.  Przybyszewski  N.  5611;  G.  Reicke 
N.  5613;  P.  Scheerbart  N.  5614;  J.  Schlaf  N.  5617:  A.  Schnitzler  N.  .5624;  H.  Stehr  N.  .")()25;  E.  Strauss  N.  5628;  K.  II.  Strobl 
N.  5630;  H.  Sudermann  N.  5631:  C.  Baron  von  Torresani  N.  5632:  W.  Walloth  N.  5633;  J.  Wassermann  N.  5634:  h.  Weber 
N.  5637;  E.  v.  Wildenbruch  N.  5638;  E  von  Wolzogen  N.  5640:  E.  Zahn  N.  5641 ;  F.  von  Zobeltitz  N.  5642.  —  Franendichtung: 
Ältere  Gruppe:  Amely  Bölte  N.  5(U.i:  Karoline  von  Berlepsch  N.  6643a;  Katharina  Diez  N.  5643b;  Anette  von  Droste  Hülshoff 
N.  5044;  Ida  Gräfin  Hahn-Hahn  N.  5645:  Louise  von  Franyois  N.  5646;  Fanny  Lewald  N.  5648:  Luise  Mühlbach  N.  ,5649;  Henriette 
von  Nordhoim  N.  5650;  Caroline  Pichler  N.  5651;  Johanna  Schopenhauer  N.  5653.  —  Jüngere  Gruppe:  Lou  Andreas-Salome 
N.  5656;  Helene  Böhlau  N.  5657;  Margarethe  von  Bülow  N.  6658;  Anna  Croissant-Rust  N.  5659;  Klisabeth  Dauthendey 
N.  5660;  Hedwig  Dohm  N.  5661;  Marie  Ebner-Eschenbach  N.  5662;  Emmy  von  Egidy  N.  567M;  Nataly  von  Eschstruth  N.  5672: 
Adino  Gemborg  N.  8673;  Ernst  Qeorgy  [Margarethe  Michaelsohn]  N.  5674;  Adele  Gerliard  N.  5676;  Clairc  von  Glünier  N.  5678; 
Lotte  Gubalke  N.  5680;  Enrika  Handel-Mazetti  N.  5681;  Kicarda  Huch  N.  6682;  Hans  von  Kahlenbcrg  (Helene  von  Mombert) 
N.  5084;  Isolde  Kurz  N.  5685;  Ernst  Marriot  (Eniilie  Mataja)  N.  5686;  Elsbcth  Meyer-Förster  N.  5t>87;  Gabriele  Reuter 
N.  5691;  Truth  (Frau  Pinkns)  N.  5<i92:  Vera  und  Veralittteminr  N.  5693;  Clira  Viobig  N.  5708;  Helene  Voigt  Dioderieb« 
N    571«:  Louise  Westkiruh  N.  5719;  Vauline  Wurnor  N.  o720.  —  Kritik  N.  5721.  —  . 


ilUß..^lA2 


t\ 


\.po9. 


1 


Oesanitdrti-gtellnngrftn.  (Siehe  niichN.38ia-382r», 

:\K\:-\H.) 

5128)    M.  Wundtke,  1).  Kiitwicklg.  <1.  erzillil. 

Litt.:  Geg.  t;2,  N.  3i. 
5120)    A.  Hiirtcls,    l).    19.  .Mi.    IIl,    IV.     (=- 

N .  .38 1 3,  S.  37fi-r)73,  r»74-M 1 3. »    ( 1  )('r  llealismu« ; 

Kklektizi.mmi.s  ii.  Dcciuloiico.     Die  Motlcrne.) 
5180)  K.  V.  Gottsehall,  D.  Komun  d.   19.  .111. 

(-=  N.  38 IS,  IM.  4,  H.  1-620,  743-811.) 

5131)  J).  (Itseli.  Woniim  im   19.  Jh.:   Revue  de« 
Keviies  I9U1,  1.  Nov. 

5132)  ().  V.  Leixiier,  Dtsch.  Erzilhler:  Türiiier- 

.ib.  s.  :m-SK. 


Kinxeliie  Arten  der  erzähleiHlen  Dichtung. 

5133)  O.  V.  VValzel,  I).  neuen  .schweizerischen 
Alpeniomane:  LE.  4,  S.  869-81. 

5134)  J.  G.  Waliner,  I).  Anfänge  d.  bayerischen 
DoiigeHch.:  AZ^r»    N.  83. 

5134a)  Helpaire,  1).  Landleben  in  d.  Litt.: 
Dietseh  VVarande  en  ßelfort  190L  Nov. 
(.Auerbach,  Anzengruber,  Rosegger.) 

5135)  K.  Hertz,  Sportromane:  Zeitw. 32,  S.  135/8. 

5136)  M.  A.  Leblond,  Le  roman  socialiste  de 
I89r)— J9(X):  RSocialiste  1902,  April. 

5137)  A.  Maurice,  The  detective  in  liction: 
Hookmann  15,  S.  231/H.  (Kriminalgeschichte,  i 

5137a)  B.  nieder  ich,  1).  (Jespenstergesch.  in 
(1.  dtsch.  Litt.:  Rhein^VestfälZg.  N.  110. 

51.57b)  L.  Herg,  D.Zukunftsroman  (=  N.  214, 
S.   171-93.)     ( Utopische  Romane.) 

5138)  Malade,  Arzt  u.  Krankheit  in  Ron>an 
u.  Wirklichkeit:  TäglRsB.  N.  165/7,  177. 

513Sa)    Th.  V.  Sosnosky,  D.  Arzt  im  Roman: 

Geg.  62,  S.  69-71.  (H.  v.  Schullern,  E.Marriot, 

Edith  Gräfin  Salburg. 
5130)    O.   Kohlschmidt,    D.   evangel.   (Tcist- 

liche    in    d.    mod.    Litt.     IV,    Schwetschke. 

152  S.     M.  2,40. 
5130a)    W.   Wolff,   D.   Geistliche  in   d.  mod. 

Litt.:  LE.  4,  S.  77-84,  155-62. 
5130b)    A.  V.  Hanstein,  D.  Offizier  in  d.  dtsch. 

Diehtg.:  Umschau  6,  S.  721/4. 
5130 c)  R.  Fürst,  1).  Roman  d.  dtsch. Studenten. 

VossZg.  14.  Dez. 

Zur  Aesthetik  a.  Technik  des  modernen  Romans. 

5140)  G.  Hötticher,  D.  mod.  dtsch.  Roman 
in  sein.  litt.  Entwickig.  u.  Bedeutg. :  NChristo- 
terpe.  23,  S.  74-125. 

5140 a)  H.  E s  s  w  e i  n ,  Mod.  Prosakunst :  Freistatt 

4,  S.  205/8. 

5140b)  P.  Wiegler,  Vom  neuen  Roman:  Tagß. 
1901,  N.  111. 

5141)  F.  Diederich,  Vom  Naturalismus  im 
Roman:  NZSt.  20«,  S.  533-41. 

5142)  Th.  Sosnosky,  Roman  -  Lugen : 
NorddAZgB.  N.  158,  161,  165. 

5143)  id.,  1).  Sprache  d.  Romanmenschen: 
Nation«   19,  N.  20. 

5143a)  id.,  Gegen  d.  Unnatur  d.  Ich-Technik: 
Geg.  61,  S.  309-11,  325/9. 

5144)  Louise  Faure-Favier,  La  toilette  de 
la  femme  dans  le  roman  contemp:  RPL.  17, 

5.  284/8. 

Anthologien.   (Siehe  auch  N.  3181-3184.) 

5145)  Oesterreichisches  Novellenbuch.  Bd.  12. 
Mite. Begleitwort  v.M.Morold  Wien.Frick. 
4".  XX,  183,  IV,  202  S.    k  M.  3,50.    (Enthält 


Beitrr.  v.  F.  v.  Saar,  St.  Milow,  A.  Iliigi«- 
nnuer.A.Renk,  F.  HinunelbauiT.  A.  Hi-hwayer, 
IL  Fiaungruber,  K.  Eni,  R.  M.  Uilk«-. 
H.  Greinz,  H.  v.  Schullern,  H  Jlawel,  11. 
Weber-Lutkow.) 
5145a)  StefanieTyrka-Ciebell.Sillionetten. 

E.  Samml.  aus  realist.  Romanen  d.  Frflh- 
moderne  u.  Moderne.  Mit  Vorwort  v,  V.  K. 
Rosegger.  München,  Schupp.  IV,  1&1  H. 
M.  2,00. 

5145b)  M.  V.  Stern,  Typen  n.  Gestalten  mo<|. 
Helletristik  u.  rinlosophie.  In  Darstellg. 
ausgew.  Werke  u.  persönl.  Erinnergn.  Liuz, 
Oesterr.  Verlagsanstalt.     VI,  .302  S.    M.  9,5o. 

IS.  Jahrhundert* 
Epos: 

F.  (i.  Klopgtock. 

5146)  \.  Karbe,  Zu  Klopstocks  Tode.-^tago: 
.\kHll.  17,  S.  .391/3. 

5147)  Erich  Schmidt,  Klopstock:  (=  N.  26<». 
S.  112-50.) 

5148)  id.,  E.Höfling  über  Klopstock.  (=  N.  2«;0, 
S.   151-68.)     (F.  D.  Ring.l 

.5149)  E.  Wangel,  Tysklands  litt,  under  17(K) 
talet  före  Klopstock  och  dess  förhallendc 
tili  den  svenska:  Svenska  litteratursällska- 
pets  1901,  N.  22. 

.5150)  L.Weber,  Klopstock.  f=  N.  78,  S.390,3.) 

5151)  F.  H.  Wilkens,  H.  C.  Egestorffs  first 
stay  in  England  and  his  translation  of  Klop- 
stocks Messias:  AmericanaCiermanica  i. 
S.  192-298. 

51.52)  O.  Rüdiger.  Karoline  Rudolphi: 
MagdebZg.  N.  298.    (Freundin  Klopstocks.) 

5153)  E.  bist.  Kirchhof :  SonntagsZg.  für  Deutsch- 
lands Frauen  S.  462.  (Klopstocks  (Jrab  in 
Ottensen.) 

Andere  Epiker. 

5154)  H.  Weil,  D.  Quellen  v.  Alxingers  ,Doo- 
lin  v.  Maynz"*.     Progr.     Mödling.    30  S. 

5155)  A.  Ch u q u  e t,  Ewald  de  Kleist.  (=  N.  220. 
S.  3-72.) 

.51.56)  A.  Kohut,  Ch.  A.  Tiedge  u.  Elise  v.  d. 
Hecke:  IllZg.  119,  S.  922. 

5157)  O.  Ladendorf,  Friedrich  d.  Gr.  u  O. 
V.  .^chOnaich:  ZDU.  16,  S.  776/8. 

Komisches  Epos. 

5158)  Alovs  Blumauer  als  Buchh.'mdler: 
BBlDBuchh.  69,  N.  172. 

5150)  A.  Fournier,  Knigge  u.  Bliunauer: 
NFPr.  X.  13712. 


Koman : 

C.  BL  ^ieland. 

5160)P.B  e  ck,  Wielandiana :  Diöcesan  ASchw.iben . 
!         20.  S.  58-64. 

I  5160a)  C.Graf  Obern  dorff,  Erinnergn.  einer 
'  Urgrossmutter  (Katharina  Freifrau  v.Bechtol»- 
j  heim).  B.,  Fontane.  XIV,  474  S.  M.  12,00. 
I  (Enthalt  Briefe  v.  Wiehuid.) 
i  5161)  .1.  Steinberger,  W^ielands  Originalitit: 
j         AZgB.  X.  1.34. 

'   5162)    P.    Weizsäcker.     Neue    Funde    alte 
1         Wünsche, Wielandbilder  betreffend :  ib.  N.  1 6 1 . 


128 


IV.  3.    Epos. 


Ol  6^- 5201 


51((2n)  Aoltestes  nacliweisbares  Stammhaus  d. 
Familie  Wieland:  SchwäbKron.  N.  I7d. 

5163)  J.  M.  II.  Lenz:  Verteidigung  d.  Herrn 
AVieland  gegen  d.  Wolken  v.  d.  Verfasser  d. 
Wolken  (l77tJ).  Her.  v.  Erich  Schmidt. 
(=  DLD.  Her.  v.  A.  Sauer.  N.  IL^l.)  B., 
iiehrs  Verlag.     XVI,   35  S.     M.  0,80. 

510+)  Wielands  ausgewählte  Werke  in  4  Bdn. 
Her.  V.  Wilh.  Bölsche.  L.,  Hesse.  12». 
LXn,  196,  170,  168,  299  S.    h  M.  1,25. 

51($4a)  id.,  Schriften.  Einzelausgaben  mit  An- 
merkungen. 31  Bde.  Neue  [Umschlag-]  Ausg. 
(=  Hempels  Kla.s.sikerbibl.  N.  1012-1162.) 
L.,  Verlag  v.  Hempels  Klassikerausgaben. 
Je  N.  k  5  Bogen,     a  M.  0,25. 

5165)  11.  V.  Kralik,  D.  wunderbaren  Aben- 
teuer d.  Ritters  Hugo  v.  Burdigal,  Herzogs 
V.  Aquitanien  u.  d.  schönen  Klarmunde, 
sowie  d.  Elfenkönigs  Oberon.  München, 
Allg.  Verlagsgesellschaft.  4".  148  S.  Mit 
11  farbigen  Tafeln.     M.  7,50. 

5166)  K.  E.  Kummer,  I).  Urbild,  d.  Oberon: 
Wiener  Abendpost  1901,  N.  287.  (R.v.  Kralik.) 

5167)  F.  Uindner,  Z.  Gesch.  d.  Oberonsage. 
Vortr.    Rostock,  Warkentin.    18  S.    M.  0,60. 

5167a)  E.  Kawczynski,  Huon  de  Bordeaux, 
jioeme  en  ancien  fran^ais:  AnzAkKrakau. 
rhilolog.  Klasse.  S.  138-49. 

W.  Helnse. 

5168)  H.  Maync,  W.  Heinse:  TglRsB.  N.  246. 

5169)  C.  Schild dekopf,  Aphorismen  v.  W. 
Heinse:  Insel  3',  S.  37-51,  117-28. 

5170)  W.  Heinse,  Sämtl.  Werke.  Her.  v.  C. 
Schüddekopf,  Bd.  4-6.  L.,  Insel -Verlag. 
414,  368,  368  S.  a  M.  6,00.  (Ardinghello, 
Hildegart  v.  Hoheiithal.) 

5171)  K.  l).  Jessen,  HeinsesStellungz.  bildend. 
Kunst  u.  ihrer  Aesthetik.  Zugleich  e.  Beitr. 
z.  Quellenkunde  d.  Ardinghello.  (=  Palae- 
stra,  Bd.  21.)  B.,  Maver  &  Müller.  XVIII, 
228  S.     M.  7,00. 

5172)  W.  Weigand,  Glossar  z.  Neudruck  d. 
Ardinghello:  Insel  3^  S.  241/9. 

5173)  J.  V.  Widmann,  Z.  Neuausgabe  v. 
Ileinses  Ardinghello:  FZg.  N.  180. 

J.  K.  A.  Musaenä. 

5174)  E.    Bleich,    D.    Märchen    d.    Musaeus: 

ASNS.  108,  S.  1-14,  273-87;  109,  S.  5-32. 
5174a)  Musäus,  Volksmärchen  d.  Deutschen. 
4  Tle.  Neue  (Umschlag-)  Ausg.  (=  Hempels 
Klassikerbibl.  N.  866-73.)  L.,  Verl.  v. 
Hempels  Klassikerbibl.  131,  132,  124, 164  S. 
M.  2,00. 

5175)  id.,  D.  Nymphe  d.  Brunnens.  Mit 
Bildern  v.  F.  Müller-Münster.  (=  Jung- 
brunnen Bd.  34.)  B.,  Fischer  &  Franke. 
4".     58  S.    M.  1,50. 

J.  J.  Engel. 

5176)  A.  Kohut,  J.  J.  Engel:  InternatLB.  9, 
N.  13. 

5176a)  K.  A.  Kägebein,  J.  J.  Engel:  Nieder- 
sachsen 7,  S.  340. 

5177)  H.  Landsberg,  E.  vergessener  Lieb- 
lingsschriftsteller: Tag  N.  313. 

J.  M.  Miller. 

517S)  H.  B lösch,  E.  poet.  Dilettant  aus  d. 
18.  Jh.     BundB.   N.  y-M.     (J.  M.  Miller.) 

5179)  E.  Schmidt,  Aus  d.  Liebesleben  d.  Sieg- 
wartdichters.   («=  N.  260,  S.  169-88.) 


F.  J.  Berfiicli.    A.  von  Eniggo. 

5180)  W.   Feldmann,    F.    J.    Bettuch.     Diss. 

Saarbrücken,  Schmiedke.     S.  120.     M.  2,40. 
5181  (=  X.  5159.) 
5181a)  Julie  Jolowicz,  Zu  A.  v.  Knigges  150. 

Geburtstage:  IllZg.  N.  3095. 

5182)  Th.  Herzl,  A.  v.  Knigge:  NFPr.  19.  Sept. 

5183)  A.  v.Knigge,D. Rei.se nachBraunschweig. 
Bearbeitet  v.  F.  Lüdecke:  DHeimat.  5', 
S.  580/5,  602-10,  640/6,  660,8,  695-704,  723/8, 
761/6;  52,  S.  19-25,  48-53,  68-77,  97-101. 

Riiuberronian. 

5184)  E.  Söffe,  E.  litt.  Dreigestirn.  (=  id., 
Bunte  Blätter  [Brunn,  Irrgang  1899.  223  S. 
M.  3,00.]  S.  146-61.)  (Chr.  A.  Vulpius,  Ch. 
H.  Spiess,  K.  G.  Gramer.) 

Erzähler. 

5185)  H.  Je  SS,  A.  F.  Langbein  u.  seine  Vers- 
erzählgn.  (=  FNLG.  N.  21.)  B.,  A.  Duncker. 
VIII,  181  S.     M.  5,00. 

5186)  W.  Bode,  L.  H.  v.  Nikolay:  JbGL- 
Elsass-Lothr.  18,  S.  7-41. 

5187)  E.Engel,  J.RHebel.  (=N.224,S.223-57.) 

5188)  H.  Gelbke,  J.  P.  Hebel  als  Volks-  u. 
Jugendschriftsteller:  PaedWarte.  8,  S.  297/8. 

5188a)  A.  Thoma,  J.  P.  Hebel.  (=N. 3808a, 
S.  596/8.) 

5189)  J.  P.  Hebel,  Geschichten  aus  demrhein. 
Hausfreund.  Nebst  e.  Lebensskizze  d.  Dich- 
ters. L.,  Spamer.  VI,  170  S.  Mit  Abbild. 
M.  2,00. 

5190)  id.,  Schatzkästlein  d.  rhein.  Hau.sfreundes. 
St.,  Cotta.  VIII,  282  S.  Mit  m  Abbild. 
M.  1,20. 

19.  Jahrhundert. 
Zeitalter  der  Romantik: 
Jean  Paul.  [J.  P.  F.  Richter.  | 

5191)  M.  Bruntsch,  J.  Paul  u.  d.  Musik: 
Wage  5,  N.  34. 

5192)  L.  Geiger,  Neue  Schriften  über  J.  Paul: 
LE.  4,  S.  889-92. 

5192a)  J.  J.  Görres,  J.  P.  F.  Richters  sämtl. 
Schriften (=  i  d.,  Charakteristiken  u.  Kritiken . 
2.  Folge.  Her.  v.  F.  Schultz.  (=  3te 
Vereinsschrift  d.  Görrs-Ges.)  [Köln,  Bachem. 
106  S.    M.  1,80],  S.  69-106.) 

5193)  F.  Lienhard[,  E.  Blütenwanderung  durch 
Jean  Paul:  DWelt.  N.  19. 

5194)  A.  Munzinger,  J.  Paul:  FrBlw.  1901, 
N.  31.3. 

.5195)  E.  Petzet,  Z.  Kenntnis  J.  Pauls: 
BllGymn.  39,  N.  1. 

5196)  E.  Schlaikjer,  E.  Stündchen  bei  J. 
Paul:  Hilfe  7,  N.  9-10. 

5197)  id.,  E.Stündchen  bei  J.  Paul:  Deutsches 
Heim  26,  S.  452/4. 

5198)  Ad.  Stern,  Jean  Paul:  Dresdner  Journal 
N.  198. 

5199)  K.  Strecker,  Jean  Paul  in  Weimar: 
TglRs.  N.  231. 

.5200)    B.   Wildberg,     Jean     Pauls     , Titan ^ 

Dresdner  .Journal  1901,  N.  259. 
.5201)  C.  Ziegler,  I..ehrergestalten  aus  d.  Werken 

(Itsch.  Dichter:  PaedWarte.  8,  S.  222,3,  612/4. 

(Jean  Paul,  F.  Hacklünder.) 


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TV.  3.    ElpoK 


I2til 


;V_>02)    .1.    l'aul    in    Berlin:    Post   N.  ItöU. 

5'20:{)  Jean  l'iuils  Humor:  DHeimat.  f)',  S. 705-1 1. 

5204)  E.  JMütcnwanderung   durch   .leim    Paul: 

il).  S.  :".ti!»-«0. 
5*205)   I*.   Nerrlich,   Jean   Pauls   HriefweeliHcl 

mit  Chr.  Otto.     IJ.,  Weidmann.     XVI,  :iW  H. 

M.  7,Ui>. 
5205a)  .1.  P.  F.  Richter,  Autobiografia    -   La 

morte  di  un  angelo.   Trad.  di  liice  Govini. 

Mihmo,  Soii/.of.Mio.     IIKU.     '.»4  S.     L.  0,2:'). 
5205b)    id.,    Sehriften.        Einzelausgaben    mit 

.\nmerkgn.      Neue  (Umschlag-)  Ausg.      (= 

llempelsKla.ssikerbibl.  N.  457-564.)    L.,Verl. 

•V.  Hempels  Klassikerbibl.     Je  Nummer  zu 

f)  Bogen  M.  0,25. 

H.  von  Kleist.    (Siehe  auch  N.  5815-5835.) 

5206)  F.  Servaes,  H.  v.  Kleist.  (=  Dichter 
u.  Darsteller.  Her.  v.  R.  Lothar,  Bd.  9.) 
L.,  E.  A.  Seemann.  VHI,  160  S.  Mit  61  Ab- 
bild.    M.  4,<»0. 

5207)  R.  Steig,  Neue  Kunde  zu  H.  v.  Kleist, 
B.,  (I.  Reimer.     VH,  i;55  S.     M.  3,1)0. 

5208)  H.  V.  Kleists  Meisterwerke  mit  Erläut.  v. 

E.  Wolf  f.    Bd.  3.    Michael  Kohlhaas.    Krit. 
Ausg.     Minden,  Bruns.     150  S.     M.  1,20. 

520Sa)  H.  V.  Kleist,  P>zählungen.  Neue  (Um- 
schlag-) Ausg.  (=  Hempels  Klassikerbibl. 
N.  669-71.)  L.,  Verl.  v.  Hempels  Klassiker- 
bibl.    240  S.     M.  0,75. 

5209)  O.  T.schirch,  D.  Hans  Kohlhase  d.  Ge- 
schichte u.  d.  Michael  Kohlhaas  in  Kleists 
Novelle:  VossZgB.  N.  3. 

5210)  id.,  Noch  einmal  Haus  Kohlhase:  ib. 
N.  4. 

F.  von  Gandy. 

5211)  A.  V.  Auerswald,  F.  v.  Gaudv,  B., 
Weichert.  34  S.  M.  1,00.  (Aus:  ^Gaudys 
poet.  u.  pros.  Werke".) 

K.  Inimermann. 

5212)  R.  Boxberger,  Immermanns  Leben  u. 
Werke.  Neue  ( Umschlag-)  Ausg.  (=  Hem- 
pels Klassikerbibl.  N.  565/6.)  L.,  Verl.  v. 
Hempels  Klassikerbibl.  LXXXVIII  S. 
M   0,50. 

5213)  .r.  G  e  f  f  c  k  e  n  ,  Karl  Immermann  : 
N.TbbKlAltGL.  !»,  S.  580-601. 

5214)  H.  Hof  mann,  Zu  Immermann:  ZDU.  16, 
S.  713.     (Streitschrift  gegen  Platen.) 

5215)  M.  Schiele,  Immermanns  Studenten  jähre 
u.  sein  Konflikt  mit  d.  Hallenser  Teutonia : 
AkMhh.  18,  S.  290/6,  329-34,  373-80,  413-6; 
19,  S.  15/8,  49-52,  128-36,  169-72,  228-31, 
262/5,  298-301. 

5215a)  K.  Immermann,  D.  Epigonen.  Her. 
V.  R.  Boxberger.  Neue  (Umsehlag-)  Ausg. 
(=  Hempels  Klassikerbibl.  N.  576-85.)  L., 
Verl.  V.  Hemp.  Kla-ssikerbibl.  XVI,  223, 
192,  259  S.     M.  2,50. 

5215b)  id.,  Münchhausen.  Her.  v.  R.  Box- 
berg e  r.  (=  Hempels  Klassikerbibl.  N.567-75.) 
Ebda.     219,  272,  216,  152  S.     M.  2,25. 

5215c)  id.,  Miszellen.  (=  Hempels  Klassiker- 
bibl. N.  586-7.)  Mit  e.  Einleit.  v.  R.  Box- 
berger.   P:bda.     152  S.     M.  0,50. 

5215 d)  id.,  D.  Papierfenster  d.  Eremiten.  Her. 
V.  H.  Boxberger.  (=Hempel8Kla8sikerbibl. 
N.  588/9.     P:bda.     155  S.     M.  0,50. 

5215e)   id.,    Reisejournal.      Her.   v.  R.  Box- 

Juhresbericlite  für  nenero  tIeuUcli«  LitUratargetckicht«. 


berger.  (=  HempeU  KlaiMikerbibl.  N.590/3.) 
Ebda.    272  S     .M.  1,<X). 
52150    i<l-.  Memorabilien.      Her.   v.  li.  Box- 
berger. (— Hempels  Klutwikerbibl.  N.  51 1 .  iu  > 
Ebda.    2. '2,  267,  215  S.    M.  2,50. 

E.  Koch. 

5210)  F.  Lienhard,  E.  vergeMcneit  Buch: 
DHeimat.  5',  S.  266-72.  (PrintR«na  Htromin 
V.  E.  Koch.    1(<31.) 

Zeilroman. 

F.  Hackländer.    Th.  Mflgge. 

5217)  F.  W.  Hackländer:  SchwäbKron.  N.  307. 
5217a)  (=  N.  5201.) 

5218)  Th.  Mflgge,  Afraja.  2  Bde.  (—  Klaan. 
Romane  d.  Weltlitt.  Bd.  1/2.)  Teschen. 
Prohaska.     198,  212  S.     k  M.  0,«5. 

5218a)  id.,  Afraja.  Nordischer  Roman.  4.  Aufl. 
Breslau,  Trewendt.     543  S.     M.  2,0U. 

G.  Frcytag. 

5219)  W.  Goldbaum,  G.  Freytag  u.  »ein  Ver- 
leger: NFPr.  N.  13772. 

5220)  H.  Maync,  Gustav  Freytag  als  Tages- 
schriftstelier:  NatZg.  N.  374. 

5221)  E.  Wasserzieher,  E.  Besuch  bei  G. 
Freytag.  (In:  id..  Von  Harparanda  bis  San 
Francisko,  Reise-Erinner.  [Witten,  A.  Pott. 
110  S.  -M.  2,00.1    S.  26/7.) 

5222)  G.  Freytag,  Briefe  an  eine  Freundin: 
LE.  4,  S.  1245/6. 

5223)  H.  Devrient,  Briefwechsel  zwischen  G. 
Frevtag  u.  E.  Devrient:  WIDM.  91.  S.  127-37, 
199-211,  .343-H5,  50.5-15. 

Historischer  Roman: 
yf,  Alexis. 

5224)  M.  Morris,  Romane  u.  Kriminalakten: 
J^atZg.  N.  228.  (Z.  Quelle  v.  Alexis'  Roman 
,Ruhe  ist  d.  erste  Bürgerpflicht".) 

5225)  ('.Graf  Scapinelli,  vV'.  Alexis:  Augsb- 
PostZgB.  1901,  N.  71. 

5225 a)  W.  A  l e  X  i  s,  D. Hosen  d.  Herrn  v.  Bredow. 
(=  Meyers  Volksbücher  N.  1329-33.)  L., 
Bibliographisches  Institut.     326  S.     M.  0,50. 

5226)  W.  Alexis,  D.  Hosen  d.  Herrn  v.  Bredow. 
Mit  e.  Vorbemerkg.  v.  Hans  Marshall. 
(=  BGLIA.  1542/50  Halle,  Hendel.  VI, 
296  S.    M.  1,00. 

5227)  W.  Alexis,  D.  Hosen  d.  Herrn  v.  Bredow. 
(=  ÜB.  N.  4261/3.)  L.,  Reclam.  372  S. 
M.  1,60. 

522S)  id.,  D. Roland  v.  Berlin.  Mit  e. Vorbemerk. 
v.H.Marshall.  (BGLIA.  N.  1555-60.)  Halle. 
Hendel.     .550  S.     M.  l..'K). 

5229)  id.,  D.  Roland  v.  Berlin.  2  Bde.  (=  ÜB. 
N.  4351/6.)  L.,  Reclam.  16».  368  S.;  388  S. 
M.   1,20. 

.5230)  id.,  I).  falsche  Woldemar.  Mit  e.  Vor- 
bemerk, v.  H.  MarshalL  (-=  BGLIA. 
N.  1583/9.    Halle,  Hendel.    ..79  S.    M.  1.75. 

5231)  id.,  D.  Werwolf.  (=  ÜB.  N.  4301/4.) 
L.,  Reclam.     16».     479  S.     M.  1,00. 

52.12)  id.,  D.  Werwolf.  Mit  c.  Vorbemerk,  v. 
H.  Marshall.  (=  BGLIA.  N.  1566-70.) 
Halle,  Hendel.     3tf4  S.     M.   1,25. 


Xlll. 


17 


130 


IV,  a.  iiJpos. 


i)233-ä264 


Andere  historische  Koiuaue. 

5233)  K.  Spindler,  I).  Jude.  Dtsch.  Sitlen- 
gemälde  aus  d.  1.  Hälfte  d.  16.  Jh.  4  Bde. 
(=  Klass.  Romane  d.  Weltlitt.  Bd.  4/7.) 
Teschen,  Prohaska.  184,  194,  193,  218  S. 
k  M.  0,85. 

5234)  id.,  Ritter  u.  Bürger.  —  E.  echter 
Edelmann.  2.  Erzähl.  (=  Volksbücherei. 
N.  6.)     Graz,  Styria.     57  S.     M.  0,20. 

5235)  K.  E.  W.  Strotman,  Z.  Entstehungs- 
gesch.  d.  „Kampf  um  Rom",  nach  Mitteil. 
V.  F.  Dahu:  Tijdspiegel  1901,  Sept. 

5236)  W.  Bö  Ische,  An  d.  Mumie  v.  G.  Ebers. 
(-=  N.  217a,  S.  114-26.) 

5236a)  T.  Haiusa,  G.  Ebers,  (=  N.  4762a, 
S.  93-125.) 

5237)  G.  Ebers,  Meesterwerken,  Volksuitgabe 
Bd.  10/12.  (Cleopatra,  Arachne,  Een  word.) 
Amsterdam,  Van  Holkema.  19Ul.  367,  333, 
272  S.     ä  Fl.  1,50. 

5238)  W.  Jensen,  Dietrich  Wernerkin.  Hist. 
Erzählg.  aus  d.  14  Jh.  3.  Aufl.  L., 
Avenarius.  221  S.  M.  2,00.  j[E.  Lange: 
LCBIB.  S.  203/4.11 

5238a)    id.,    D.  fränkische   Leuchte.     Roman. 

Dresden,  Reissner.     l9i)l.     507  S.     M.  7,00. 

|[K.  Berger:  LCBR  S.  35.]| 
5238  b)    E.  Wiehert,     D.    Thorner    Tragödie. 

Roman,    ebda.   239  S.    M.  3,00.    i[E.  Lange: 

LCBIB.  S.  2Ü5JI 

Krimiualroinaii. 

5239)  P.  Hasse,  F.  Ch.  B.  Av^-Lallemant: 
ADB.  46,  S.  144. 


Novellisten. 
Süddeutsehe. 

5240)  0.  Harnack,  E.  Mörike:  Kultur  (Köln) 

1,  S.  550-61. 

5240a)    E.   Langer,    Mörike    als    Tierfreund: 

Dtsch.  Tierfreund  6,  S.  275/6. 
5240 1»)  H.  Maync,  Zwei  fragment.  Prosadichtgn. 

Mörikes:  Euph.  9,  S.  699-702 
5240c)    id.,    D.  Urbild   v.   Mörikes  Peregrina: 

WIDM.  91,  S.  40-57. 

5241)  Laura  Koepp,  W.  H.  Riehl,   Nassovia 

2,  S.   138-40,  150/1,  162/5. 

5241a)  A.  Otto,  W.  H.  Riehl.  (=  Bilder  aus 
d.  neueren  Litt.  Heft  4.)  Minden,  Marowsky. 
72  S.     M.  1,20. 

5242)  W.  H.  Riehl,  D.  Spielmannskind.  Ed. 
by  C.  M.  Priest:  New  York,  Amerkan. 
Book-Co.    134  S.    M.  3,50. 

5242a)  id.,  Kulturgeschichtl.  Novellen.  5.  Aufl. 

St.,  Cotta.    XV,  454  S.    M.  4,00. 
5242b)  id..  Am  Feierabend.     6  neue  Novellen. 

4.  Aufl.     ebda.     XI,  337  S.     M.  4,00. 

Norddeutsche. 

5243)  F.  Hebbel,  Novellen  u.  Erzählgn.  — 
Mutter  u.  Kind.  —  Pläne  u.  Stoffe.  (1835-63.) 
(=  Sämtl.  Werke.  Krit.  Ausg.  Her.  v. 
R.  M.  Werner.  Bd.  8.)  B.,  Behr.  LVHI, 
453  S.     M.  2,50. 

5244)  W.  Ei  ebner,  Otto  Ludwig.  B.,Weichert. 
48  S,  M.  I,<i0.  (Aus  „O.  Ludwigs  ausgew. 
Werke".) 


5244  a)  0.  Ludwig,  D.  Heiterctei  u.  ihr  Wider- 
spiel. 2  Novellen.  B.,  Weichert.  293  S. 
M.  1,50. 

5245)  i  d. ,  D.  Heiteretei.  Erzähl.  Halle,  Gesenius. 
V,  351  S.     M.  2,50. 

5246)  A.  Biese,  Th.  Storm:  Niedersachsen  8, 
S.  91/2. 

5247)  O.  F  r  o  m  m  e  1 ,  Storms  Lebensanschauung. 
(=  N  235,  S  87-114.) 

5247a)  F.  Jansen,  Neue  Briefe  Storms:  Kieler 
Zg    N.  21339 

5248)  W.  L ottig,  Storm  u.  Rosegger.  (=  N. 
5464,  S.  19-22.1 

5249)  E.  Schmidt,  Th.  Storm.  (=  N.  260, 
S.  4O2-40.) 

5249a)  id.,  Bötjer  Basch.  3.  Aufl.  ebda.  12». 
118  S.     M.  -.^,(10. 

5250)  id.,  „Eekenhof"'  —  „Im  Brauer-Hause". 
2  Novellen.  2.  Aufl.  B.,  Gebr.  Paetel.  12". 
122  S.     M.  3,00. 

5251)  id.,  Immensee.  53.  Aufl.  ebda.  12". 
72  S.     M.  3,00. 

5251a)  id.,  Immeusee.  Ed.  by  R.  A.  v.  Minck- 
witz  and  A.  C.  Wilder,  Boston,  Ginn. 
1901.     10  u.  89  S.     50  c. 

5252)  id.,  In  St.  Jürgen.  Edited  by  A.  S.Wright. 
Boston,  Heah.     1901.     123  S.     30  c. 

5252a)  id.,  Schweigen.  2.  Aufl.  ebda.  109  S. 
M.  3,00. 

5253)  i  d. ,  Von  Jenseit  d.  Meeres.  (=  Wiesbad. 
Volksbücher  N.  17.)  Wiesbaden,  Staadt.  12". 
57  S.     M.  0,15. 

5253a)  id..  Vor  Zeiten.  Novellen.  3.  Aufl.  ebda. 
VII,  474  S.     M.  5,00. 

Oesteri'eicher. 

F.  Küruberger. 

5254)  E.  Castle,  N.  Lenau  u.  F.  Kürnberger: 
JbGrillparzer-Ges..  12,  S.  15-42. 

5255)  K.   Lecher,     Erinner,    an   Kürnberger: 

ZeitWienZg.    Js.  1. 

5256)  E.  V.  Philippovich,  Kürnberger  als 
Schriftsteller:  ib.  N.  1. 

A.  Stifter. 

5257)  G.  V.  Glasenapp,  E.  moderne  Novelle 
u.  e  unmoderner  Novellist.  (=id.,  Essays 
[Riga,  Jonck  &  Poliewsky.  481  S.  M.  6,00], 
S.  1 07-23.  J 

5257a)  A.  R.  Hein,  A.  Stifter:  MVGDB.  40, 
S.  51-104,  212-79,  30.^-56,  434-98. 

5258)  A.  R.  Hein,  A.  Stifters  Beamtenlauf  bahn : 
WienerZg.  N.  172,  175,  178. 

5259)  F.  Himmelbauer,  Stifter- Andachten : 
OstdtschRsW.  N.  jee. 

5260)  R.  Holz  er,  A.  Stifters  Leben  u.  Dichten. 
Linz,  Mareis.  22  S.  M.  0,40.  (Aus:  „A. 
Stifters  Werke".) 

5261)  Lychdorff,  D.  Stifter-Denkm.:  NFPr. 
N.  13556. 

5261a)  C.  Morgan,  E.  ungeschriebenes  Werk 
Stifters:  Wiener  Morgen-Zg.  N.  155. 

5262)  Nase,  A.  Stifter:  Wanderer  im  Rieseu- 
gebirge  22,  N.  3,  6. 

5263)  A.  Sauer,  A.  Stifter  als  Stilkünstler. 
(=  Festschr.  d.Ver  für  d.  Gesch.  d.  Deutschen 
in  Böhmen  [Prag,  Calve],  S.  108-16.) 

5263  a)  A.  Schi  ossär,  A.  Stifter:  WieuZg. 
28.  Jan.     (Mit  e.  ungedr.  Briefe.) 

5264)  0.  Stoessl,  A.  Stifter,  B.,  Weichert. 
17  S.     M.  1,00.     (Aus:    „Stifters  Werke".) 


.'.2<!ü-r>310 


rV,  3.    Epos. 


181 


52Ö5)  Aus  (1.  Leben  A.  Stifters:  MOnchnerNN. 

N.  'J\\.    I Privatmitteilungen.) 
't2ii^ia)  I).  Dichter  »1    VII.  Rangklasse:  Prager 

THl    N.  218. 
.ViOü)    A.   Stifter  als  Schulniunii.     Festgabe  z. 

lOiithüllp.    ('.    Stifter-Deiikm.    in    Linz    am 

24.   Mai   I9(l.>.     Linz,  Fink.     78  S.     M.  1,00. 
52Ö7)    Zur   Stifterdenkmalenthüllung  in  Linz: 

I).  litt.  DeutHch-Oesterreich  3,  N.  3. 
5268)  I).  Stifterdenkmal   in   Linz:    Daheim  ;i8, 

N.  iü. 
52««)  A.  Stifter,  Sämtl.  Werke.  Bd.  M.   Ver- 

mi.schte    Schriften,    Abteil.    1.      Her.    v.   A. 
■  H(»rcicka.      (==  IJibl.   dtsch.   Schriftsteller 

aus  Böhmen.  Bd.  12.j  Prag,  Calve.  LXXXV, 

102  S.     M.  5,nO. 

5270)  id.,  fJes.  f>zähl.  .Vus  d.  Nachlass  her.  v. 
J.  Aprent.  8.  \iü\.  L.,  Amelang.  V,  428  S. 
M.  3,00. 

5271)  id.,  Abdias.     ebda.     153  S.     M.  1,00. 

5272)  id.,  -Uis  d.  bayrischen  Walde.  (National- 
Bibl.  N.  298.)  Wien,  Daberkow.  36  S.  M.  0,20. 

5273)  id.,  Bunte  Steine.  14.  Aufl.  L.,  Amelang. 
XIV,  2.{8  S.     M  2,')0. 

5274)  id.,  D.  fromme  Spruch.  (=  National- 
Bibl.  ^\  313/4.)  Wien,  Daberkow.  90  S. 
M.  0,40. 

5275)  id.,  (rranit.  (=  Wiesbad.  Volksbücher 
N.  22.)  Wiesbaden,  Staadt.  12".  47  S.  M.0,10. 

5276)  id.,  D.  Heidedorf  u.  Weihnachtsabend. 
L.,  Amelang.     12".     134  S.     M.  1,00. 

5277)  id.,  D.  Hochwald.  —  D.  Heidedorf. 
(=  Volksbücherei.  N.  7/8.)  Graz,  Styria. 
182  S.     M.  0,40. 

5278)  id.,  D.  Hochwald.  L.,  Amelang.  12». 
174  8.    M.  1,00. 

5279)  id.,  D.  Kuss  v.  Sentze.  (=  Natioual-Bibl. 
N.  311.)    Wien,  Daberkow.     36  S.    M.  0,20. 

5280)  id.,  D.  Narrenburg.  L.,  Amelang.  12". 
170  8.    M.  1,00. 

5281)  id.,  Procopus.  (=National-Bibl.  K 309-10.) 
Wien,  Daberkow.     76  8.     M.  0,40. 

5282)  id.,  D.  Waldgänger.  (=  Natioual-Bibl. 
N.  295/7.)     ebda.     114  8.     M.  0,60. 

5283)  id.,  Zwei  Schwestern.  L.,  Amelang.  12". 
170  8.    M.  1,00. 

Schweizer, 
G.  Keller. 

5284)  O.  Frommel,  G.  Kellers  relig.  Ent- 
wicklung: DRs.  111,  8.  367-85. 

5284a)  ().  (Putsche,  Zwei  pädag.  Krzählgn.  G. 

Kellers:  Haus  u.  Schule  32,  N.35  6.  (Pankraz, 

Frau  Amrain.) 
5284b)    H.  E.  Jenny,    G.  Keller   u    d.  dtsch. 

Geistesleben:  .VSchwZg».  N.  1/2. 

5285)  F.  Leppmann,  <i.  Kellers  , Grüner 
Heinrich"  v.  I8f>4/ö,  18; 9— 80.  Beitrr.  zu 
e.Vergleichung.  Diss.   Berlin,  Ehering.  65  8. 

5286)  H.  Oncken,  E  polit.  Reminiszenz  aus 
<1.   Leben  G.  Kellers:  Tag  N.  343. 

5287)  A.  Wünsche,  D.  hervorragendsten 
Mädchen-  u.  Frauengestalten  CJ.  Kellers: 
:\IB111)L.  6,  8.  172-84,  218-24. 

5288)  G    Keller  in  Berlin:  Kolaiid  l,  8,  567. 

5289)  (J.  Keller,  (Jes.-Werke.  Bd.  1/5  u.  Bd.  8. 
St.,  Cotta.  419,  268,  281,  310,  356,  354  8. 
ä  M.  3.00.  (Der  grüne  Heinrich.  Die  Leute 
V.  Seldwyla.    Martin  Salander.) 

5290)  id.,  1).  Fähnlein  d.  sieben  Aufrechten. 
(=  Wiesbad.  Volksbücher  N.  16.)  Wies- 
baden, Staadt.    12".    84  8.    M.  0,15. 


5290a)  id.,  Legenden.  VA.  bv  .M.  .Müller  and 
('.  Wenckebach.  New  York,  Holt.  XII 
145  ö.    35  c. 

C.  P.  Meyer. 

5291)  O.  Frommel,  C.  F.  Meyer.  (—  N.  235. 
8.11.5-44.) 

5292)  E.  Hess,  C.  F.  Meyer:  Allg  Zachr.  für 
Psvchiatrie  .58,  8.  1164-85. 

5293)  Th.  Laissle,  C.  F.  Meyer:  Kinhl. 
Korresp.  d.Evang.  BundesB.  16,  8.25-30,  37-40. 
41/4. 

5293  a)  M.  Messer,  Z.  Todestage  (*.  F.  Mevcn», 
(=  N.  5006,  S.  89-92.) 

Verschiedene  Erzähler. 

5204)  Ed.  Aly:  LE.  4,  8.  576. 

5295)  L.  Fränkel,  Aug.  Becker:  ADB.  46, 
8.  .309-15. 

5296)  F.  Diederich,  L.  Bräutigam:  DHeiniat 
5^  8.  134/i^.     (Bremer  Krzähler.) 

5297)  F.  Brummer,  E.  H.  v.  Dedenroth: 
ADB.  47,  8.  635/6. 

5298)  L.  Fränkel,  A.  E.  v.  Derschau  (E. 
Carlssen):  ADB.  47,  8.  665/6.  (Lüneburger 
F^rzähler.) 

5299)  H.  AVun  der  lieh,  L.  Diefenbach:  ADB. 
47,  S.  677/9.     (Hess.  Novelli.st.) 

5300)  K.  Kinzel,  J.  Dose:  BllBücherfreunde.  I, 
N.  6.     (Holsteinischer  Erzähler.) 

5300  a)  A .  E  h  r  e  n  f  e  1  d ,  J.  Fernst,  e. Winterthurer 
Novellist:  NZürcherZg    N.  176-80. 

5301)  K.  M.  Hai  dt,  Sein  Vermächtnis  Poesie 
u.  Prosa.  Her  aus  seinem  Nachlasse  v.  L. 
V.  Hörmann  u.  W.  Madjera.  Linz, Oesterr. 
Verlagsanstalt.  XXVIII,  17(1  8  M.  2,00. 
|[P.  Wilhelm:  NFPr.  N   13684.]! 

5301a)  W.Arx,  Alfred  Hartmann.  Sein  Leben 
u.  seine  Schriften.  Progr.  Solothurn,  Lüthv. 
118  S.     M.  1,80.     (Schweizer  Erzähler.) 

5302)  Ein  neuer  Erzähler:  Janus  1,  S.  183,4. 
(P.  Keller,  schles.  Erzähler.) 

5303)  E.  Wachler,  J.  H.  Löffler:  DHeimat.  5', 
S.  311/4.     (Thüriiig.  Erzähler.) 

5304)  Anton  Ohorn-Heft.  (=  Dtsch.  Dichtung 
u.  Kunst.  Her.  vom  dtsch.  Ver.  z.Verbreitg. 
gemeinnütziger  Kenntnisse  in  Prag.  N.  4.) 
Prag,  Calve.  44  8.  M.  1,00.  (Enthält:  J. 
Reinwarth,  A.  ühorn.  —  A.  Ohorn,  In 
d.  Neujahrsnacht  1814.  —  Philister  über  I)ir.) 

5305)  H.  H.  Ho  üben,  E.  Ortlepp:  LZg».  1901, 
N.   106. 

.5306)  O.  Weltzien,  H.  Schröder:  Nieder- 
sachsen 7,  8.  226. 

.5307)  R.  Weitbrecht,  H.  Steinhausen:  LE.  4, 
8.  807-11. 

.>308)  F.  Grünbaum,  J.  Trübswasaer:  Mähr- 
SchlesCorrespondenzB.  N.  10. 

5308a)  H  v^Filek,  J.  Trübswas-ser:  NBahuen. 
(Wien)  2,  N.  14. 

Epos. 
E.  Schulze. 

5309)  A .  8  i  l  b  e  r  ni  a  n  n .  E.  Schubses  l>e«auberto 
Rose.    B.,  Ehering.     50  S.    M.  1,50. 

N.  Lenau.    (Siehe  auch  N.  4774-4{<^i4.) 

5310)  E  Castle.  N.Lenau.  L.,  Hesse.  VIII, 
120  8.  Mit  9  Bildnissen.  M.  1,50.  (8.  76-97 
handelt  über  die  Epen.^ 

17» 


132 


IV,  3.     Epos. 


5:311-5375 


5311)  Lena  US  ausgew.  Dichtungen.  Halle, 
Gesenius.     XI,  322  H.     M.  3,50. 

5312)  id.,  1).  Albingenser.  (=  Cottasche 
Handbibl.  N.  19.)  St.,  Cotta.   102  8.   M.  0,25. 

5312a)  id.,  Savanorola.  (=  tJ311  N.  20.)  ebda. 
120  8.     M.  0,30. 

J,  V.  von  Scheffel. 

5313)  L.  1*.  Betz,  D.  Schweiz  in  Scheffels 
Leben  u.  Dichten.     (=  N.  22,  8.  264-94.) 

5314)  H.Blum,  Zwei  neue  Scheffel-Anekdoten : 
FrBlw.   1901,  X.  38. 

5314a)  A.  Breitner,  D.  Scheffel -Nummer  d. 
„Jugend"'.     E.  Protest:    SalzburgerZg.  N.  8. 

5315)  Alberta  v.  Frevdorf ,  Josefine  Scheffel: 
DMschr.  j,  8.  700-12,  843-50. 

5316)  W.  A.  Hammer,  Auf  Scheffels  Spuren 
in  Südfrankreich:  DresdnerAnzß.  N.  4  7. 

5317)  A.  Hausrath,  Scheffel  u.  P^euerbach. 
(=  N.  241,  8.  146-220.) 

5318)  J.  Keller,  Scheffel  als  Tourist:  Zschr 
d.  dtsch.-österr.  Alpenver.  33,  8.  96-llti. 

5319)  Louise  v.  Kobell,  J.  V.  v.  Scheffel  u. 
seine  Familie.  Nach  Briefen  u.  mündl. 
Mitteil.  Wien,  ,Scheffelbund\  99  8.  M.3,00. 

5320)  P.  de  Nay,  Scheffel  et  le  Trompeter  de 
Saeckingen:  Monde  Moderne  1902,  1.  März. 

5321)  J.  Proelss,  Scheffel.  E.  Dichterleben. 
Volksausg.  St.,  Bonz.  12».  VII,  400  8. 
M.  2,40. 

5322)  id.,  Scheffel  u.  sein  Schweizer  „Doppel- 
gänger": AZgB.  N.  122. 

5323)  id.,  Scheffel  und  Freiligrath:  VossZg«. 
N.  13. 

5324)  id.,  Scheffel  in  Maulbronn:  Jugend 
N.  1. 

5324a)  id.,  J.  v.  Scheffel  u.  d.  Schwabenalp: 
SchwäbKron.  N.  2c'"^2.  (Siehe  auch  J.  v 
Nägele:  ib.  N  285) 

5324 1>)  E.  Seh.,  Scheffel  u.  F.  Th.  Vischer  als 
Wettbewerber:  ib.  N.  431 

5325)  D.  Schefteldenkmal  beim  Waldkirchlein 
am  Säntis:  lUZg.  119,  8.  28. 

532<()  W.  A.  Hammer,  Neue  Scheffel-Briefe: 
NWTbl.  N.  95. 

5327)  K.  V.  Thaler,  Scheffels  Briefe  an  Eisen- 
hart: NFPr.  N.  13415. 

5328)  E.  Brief  Scheffels  an  A.  v.  Eisenhart: 
Jugend  N.  1. 

5329)  E.  Brief  Scheffels  an  seineu  Freund  L. 
Eichrodt:  ib.  N.  1. 

5330)  J.  V.  V.  Scheffel,  Trumpetaren  frän 
Säkkingen.  üfv.  af  O.  H.  Guldbrand. 
Stockholm,  Chelius.     288  8.     Kr.  1,75. 

5330a)  id.,  E.  Gang  z.  grossen  Karthause: 
Jugend  N.  1. 

R.  Hamerling'. 

5331)  J.  Allram,  E  Hamerling-Denkmal  in 
Wien:  NWTBl.  N.  47. 

5332)  G.  V.  Freiberg,  Hamerlings  Jugend- 
liebe: NatZgB.  N.  7. 

5333)  Louise  Hackl,  Erinnerung  an  Hamer- 
ling: NFPr.  N.  13435. 

5334)  id.,  D.  Hamerling-Grabmal  und  sein 
Schöpfer:  ib.  N  l.'i6.3. 

5335)  id..  Ungedrucktes  v.  Hamerling:  ib. 
N.  13607. 

5336)  Sophie  v.  Khuenberg,  Erinner,  an  R. 
Hamerling:  NWTBl    N.  243. 

5337)  H.  Ortner,  R.  Hamerlings  Beziehgn.  zu 
Kärnthen:  Carinthia  92,  8.152-64. 


5338)  M.  M.  Rabenlechiicr,  Hamerling.  (= 
Litteraturbilder  d.  Gegen w.  Bd.  1.)  Dresden, 
Pierson.     12".     VIII,  160  8.     M.  2,00. 

5339)  A.  Schlossar,  E.  Erinnerungsblatt  an 
Hamerling.  Mit  ungedr.  Briefen:  WienZg. 
1901,  \.  160. 

5340)  id.,  Hamerling  u.  d.  Frauen:  IllFrauenZg. 
29    8.  30. 

5341)'Ch.  Schmitt,  R.  Hamerling:  Erwinia9, 
8.  46/8,  58-64,  74/8,  90/3. 

5342)  Hamerlings  Schädel:  LE.  4,  S.  645/6. 

5343)  Briefwechsel  zwischen  R.  Hamerling  u. 
P.  K.  Rosegger:  Heimgarten  26,  8.  373-83, 
458-68,  533-44,  616-26,  697-703,  7ö0-95,  861/8, 
943-50. 

5344)  Schmidt,  Briefe  R.  Hamerlings  an  F. 
W.  Helle:  Litt  Warte.  3,  S.  416-20. 

5345)  L.  Schücking,  Vier  Briefe  Rob.  Hamer- 
lings an  L.  Schücking:  FZg.  N.  334. 

5346)  R.  Hamerling,  Werke.  Volksausg.  in 
4  Bdn.  Her.  von  M.  R.  Rabenlechner. 
2.  Autl.  Hamburg,  Verlagsanstalt.  XII,  658, 
664,  562,  818  8.     M.  20,00. 

5347)  id.,  Ahasver  in  Rom.  Eine  Dichtung  in 
6  Gesängen.  Mit  e.  Epilog  an  die  Kritiker. 
27.  Aufl.     ebda.     231  8.     M.  3,50. 

J.  Grosse. 

5348)  Ad.  Bartels,  J.  Grosse:  ADB.  15^ 
S.  237-40. 

5349)  id  ,  J.  Grosse:  Ges.  3,  8.  110  4. 

5350)  id.,  J.  Grosse:  WeimarerZg.  N.  140. 

5351)  H.  V.  Basedow,  Julius  Grosse: 
InternatLB.  9,  N.  II. 

5352)  C.  Busse,  Zu  J.  Grosses  Gedächtnis: 
TagB.  N.  221. 

5353)  P.  Friedrich,  Persönl.  Erinnerungen  an 
J.  Grosse:  IllFrauenZg.  29,  8.  95/6. 

5354)  E.  Kreowski,  J.  Grosse:  Osten  2,  N.  7. 

5355)  id.,  J.  Grosse.  Persönl.  Erinner,  mit 
Briefen  •  NHambZg.  N.  222. 

5356)  H.  Marshall,  J.  Grosse:  8aale-Zg.  N.  223. 

5357)  E.  M  o  e  1 1  e  r ,  Erinner,  an  J.  Grosse :  TglRsB. 
N.  110. 

5358)  L.  Salomon,  J.Grosse:  IllZg.  1 18,  8. 747. 

5359)  W.  Schollmever,  Erinner,  an  J.  Grosse: 
MagdebZg.  N.  269. 

5360)  J.  Grosse:  MünchnerNN.  N.  223. 

W.  Hertz. 

5361)  A.  Bartels,  W.  Hertz:  Kw.  l^S  8.  461/4. 

5362)  0.  Bulle,  W.  Hertz:  AZg«.  N.  20. 

5363)  G.  EUinger,  Wilhelm  Hertz  als  Dichter 
u.  Uebersetzer:  VossZgB.  N.  22. 

5364)  K.  E.  Franz  OS,  W.  Hertz:  I)Dichtung.31, 
S.  273/4. 

5365)  W.  Golther,  W.  Hertz:  ZDPh.  34, 
8    396-400. 

5366)  id.,  W.  Hertz:  NJbbKlAGL.  9,  8.  298-316. 

5367)  F.  v.  d.  Leyen,  W.  Hertz:  NationB.  19, 
8.  266/7. 

5368)  Helene  Raff,  Erinner,  an  W.  Hertz: 
Ges.  1,  8  219-31. 

5369)  id,  W.  Hertz:  MünchnerNN.  N.  20. 

5370)  Th.  Sack,  W.  Hertz:  UL&M.  87,  N.  18/9. 

5371)  Ad.  Stern, W.Hertz:  Grenzb.  1,8. 199-204. 

5372)  R.  AVel tri ch,  W.Hertz.  St., Cotta.  92  8. 
M.  1,50. 

5373)  id.,  W.  Hertz:  MünchnerNN.  N.  107, 
111,   119,   121. 

5374)  W.  Hertz:  LE.  4,  8.  642/3. 

5375)  W.  Hertz:  NorddAZgB.  N.  8. 


ö''l7öu  ■>410li 


IV,  ■^,     RpoH. 


18.» 


5375«)   W.    llert/,   Bruilcr   Hauscli.      1.   Aufl. 

Fhichschmuck   von    F.   Stusaen.     8t.,   Cotta. 

90  S.     M.  •J,(J(). 
5375b)    id.,   Heinrich    v.    Schwaben.    3.  AuH. 

Mit  lUichschuiuck  V.  H.  Eichrodt.  St.,  Cotta. 

6'J  S.     M.  2,0(). 

.1.  I>.  I'late.    J.  Wolir. 

587«)  F.  Grube,  J.  D.  IMate:  Niedersuchsen  7, 

S.  ;U)8.     (Phittdciitscher  Epiker.) 
5377) T.  Haliisa,.!  Wolff.  (=N. 4762a, .S.69-9'>>.) 
537S)    K.  Wiccki,  .1.  Wolff»  neuere  I)ichtji;n. 
Köni>i;8berg,  Grilfc  Ä  Unzer.  V,  538.  M.  1,00. 

Christliches  Epos. 

537»)  F.W.  Weber,  Dreizehulinden.  lOOAutl. 
Paderborn,  Schöuinch.  12".  III,  381  S. 
M.  5,00.  llJausen:  WestdtschLehrerZir.  10, 
N.  1  l.H 

5380)  K.  Muth,  E.  Eggert:  Alte  u.  neue  Welt  36, 
N.  20. 

5381)  I).  Vorwerk,  Maria  Magdalena.  St., 
Greiner  &  Pfeiffer.  VII,  324  S.  M.  ä.oO. 
Pump:  EKZ.  76,  8.  1192/6.  („E.  christl. 
Kpos".)]| 

Komisches  Epos. 

5382)  Moldanus  Moldani^simus,  Leben  u. 
Abenteuer  d.  kgl.  Alumnus  J.  Rohrbein 
während  seines  Aufenthalts  zu  8t.  Augustin. 
E.  kom.  Heldengedicht  nach  Art  d.  Cyro- 
paedie  in  9  Gesängen.  Grimma  1850.  1.  bis 
3.  Gesang.  Neu  aufgelegt  durch  d.  Niederlage 
d.  Vereinsehemal.  Fürstenschüler.  Grimma, 
Gensei.     36  8.     M.  0,50. 

Modernes  Epos. 

5883)  F.  Liudheimer,  Karl  Koland.  B., 
Edelheim.  180  8.  M.  2,00.  !|J.V.  Widmann: 
NationB.  19,  8.794/7  (, E.Roman  inVersen").)] 

53S4)  G.  Renner,  Ahasver.  E.  Dichtg.  L., 
Werner.  120  8.  M.  2,00.  ][M.  Ewert: 
LE.  4,  8.  1(177/8. II 

5385)  F.  8 aar,  Hermann  u.  Dorothea.  E.  IdvU 
in  5  Gesängen.  Kassel,  Weiss.  86  8.  M.  1,50. 
I|E.  Castle:  Zeitw.  30,  8.  169-71;  R.  Weit- 
brecht: LCBIB.  S.  176. II 

5386)  K.  8pitteler,  Olympischer  Frühling. 
Epos.  4  Bde.  L.,  Diederichs.  .501  8.  M.  9,50. 
(I.  1).  Auffahrt.  II.  Hera,  d.  Braut.  III. 
I).  hohe  Zeit.     IV.  Ende  u.  Wende.) 

.■)386a)  K.  Holm,  C.  Spittelers  Olympischer 
Frühling:  ML.  71,  8.  113. 

5387)  F.  Wittenbauer,  D.  Hübschleriu  u. 
ihr  Gärtlein.  Wien,  Konegen.  138  S. 
M.  1,80.     |[K.  Weitbrecht:  LCBB.  8. 177.]| 


Volkstüniliohe  Dichtung : 

Allgemeines. 

5388)  J.  Gillhoff,  Volksschriftsteller:  LE.  4, 

8.  798-807. 
538»)  id.,  Volksschriften  u.  Volksschriftsteller: 

DAVelt.  1901,  N.  51. 
53»0)    id.,    P^mpfehlenswerte    Volksschriften: 

LE.  4,  8.  1453/5. 
5301)   G.  Weber,   Volksbücher:    HPBll.    128. 

8.  878-91. 


Weltliclie  VulkRMchriristeller. 
K.  Holtei.    U.  Hörn. 

53»2)  E.  Holtei-Denkm.:  DBQhnenGeuutMciuich. 
31,  8.  461. 

53»3)  E.  Vision,  C.  v.  HolteiH:  SniritiwtR«.  h, 
8.  H/9. 

53»4)  ^I.  I'rban,  V.  Hörn  in  d.  Teplitzer  Ver- 
samnil.  d.  .1. 1848:  Erzgebirg»Zg.23,  N.1,2.4. 

53»5)  l'ffo  llorn,  (Je«.  Werke,  llor.  v.  E. 
Langer.  Bd.  1.  Bunte  Kiesel.  Lfg.  I.  (Aujj: 
Dtsch.  Volksk.  au»  dem  östl.  Böhmen.)  I'rag, 
Taussig.     VIII,  8.  83-123.     M.  0,7«i. 

U.  Hegiier.    J.  Ootthelf  |A.  Bitziusj. 

53»6)  M.  CorniceliUH,  U.  Ilegner:  A8N8.  10.\ 

8.  155/6. 
53Ö7)    R.    Havni,     l'.    Hegner:     PrJbb.    110, 

8.  207-23. 
53»8)  A.    Bartels,     Jeremias     Gotthelf.      B., 

Maver  &  Wunder.     II,  225  8.     M.  2,50. 
,)39»)  F.  Vetter,    Beitrr.   z.   Erklär,  u.  (Icach. 

d.    Werke      ,1.    Gotthelfs.       Ergänzungsbd. 

z.   Volksausg.    V.    .1.    (Jotthelfs  Werken   im 

Urtext.    Bern,  8chmid  &  Franke.    IV,  736  8. 

M.  10,35. 

B.  Anerbach. 

.)400)  A.  Bettelheim,  B.  Auerbach:  ADB.  47, 
8.  412/9. 

5401)  id.,  Auerbach  u.  Grabbe:  LE.  4,  S.  661/3. 

5402)  G.  Brandes,  B.  Auerbach.  (=  N.  218, 
8.  99-110.) 

5402a)  M.  Kaufmann,  D.  Grossen  unt«r  sich: 
NFPr.    N.  13207.    (Enthält  u.  a.    Briefe  v. 

.■»403)  E.  Schmidt,  B.  Auerbach.     (=  N.  260, 

8.  384-401.) 
5403a)  Aus  Briefen  B.Auerbach»:  SchwäbMerkur. 

N.  104. 

5404)  B.  Auerbachs  handschriftlicher  Nachlass: 
BBlDBuchh.  69,  N.  141. 

5405)  Ad.  Brüll,  Jakob  Auerbach:  ADB.  46, 
S.  84/5.     (Vetter  v.  B.  Auerbach.) 

L.  Kompert.    M.  Meyr. 

5406)  L.  Kompert,  Christian  u.  Lea.  {=  Wies- 
bad. Volksbücher  N.  19.)  Wiesbaden,  Staadt. 
101  8.     M.  0,20. 

.5407)   M.  Wittich,   M.  Meyr:  Hütte  J,  8.24. 
5408)  M.  Meyr,    D.  Sieg  d.  Schwachen.    (= 

Wiesbad.  Volksbücher  N.  15.)    Wiesbaden, 

Staadt.     12".    156  8.    M.  0,25. 
.540»)  i  d. ,  D.  Lehrersbraut.  Erzählg.  aus  d.  Ries. 

(=   IIB.    N.    43412.)     L.,   Reclam.     184  S. 

M.  0,40. 
5409a)  i  d. ,  Ludwig  u.  Ajinemarie.  Erz&hlg.  (== 

ÜB.  N.  4299.)    ebda.    119  S.    M.  0,20. 

L.  Anzengrnber.    (Siehe  auch  N.614i-6149.) 

5410)    8.  Fried  mann,    L.  Anzengruber.      L., 

H.  Seemann  Nachf.     199  8.     M.  5,00. 
5410a)  L.  Anzengruber,  Briefe.    Mit  neuen 

Beitrr.    zu   seiner  Biographie.     Her.    v.   A. 

Bettelheim.    2  Bde.    St.,  Cotta.    LXIV, 

333  8.;  VI,  424  8.     M.  4,80. 
5410b)   id.,   Dorfromane.     2  Bde.     L.,  Breitr 

köpf  &  Härtel.      422,    380  S.      k  M.  3,00. 

(Enthält:  D.  Schandfleck.  D.  Stemsteinhof.l 


134 


rV,  3.     Epos. 


5411-5455 


P.  K.  Rosegger. 

5411)  Christel,  RoseggeralsErzieherd.Volkes. 
I).  litt.  Deutsch-Oesterreich.  2,  K.  12. 

5411a)  O.  Frommel,  P.  K.  Rosegger.  (= 
N.  235,  8.  195-226. 

5412)  H.  Hart,  Rosegger  als  Vorleser:  TagB. 
1901,  N.  18. 

5413)  K.  Neubauer,  Rosegger  u.  Defregger: 
Deutsch-Böhmerwald.  2,  N.  2. 

5414)  A.  Pöllmann,  P.  K.  Rosegger:  HPBll. 
127,  S.  567-79,  629-46,  746-56,  805-22. 

5415)  E.  Seiliiere,  L'äme  styrienne  et  son 
interprete  P.  Rosegger:  RDM.  12,  S.  278 
—323,  615-56,  826-65. 

5416)  Rosegger  in  belgischer  Beleuchte.:  LE.  4, 
8.  194. 

5417)  P.  Rosegger,  Weltgift.  Roman.  L., 
Staakmann.  402  8.  M.  4,00.  |[Th.  Ebner: 
Geg.  62,  8.  406/7.]! 

5417a)  id.,  Als  ich  noch  der  Waldbauernbub 
war.  Für  d.  Jugend  aiLSgew.  vom  Ham- 
burger Jugendschriftenausschuss.  3  Tle. 
ebda.     VIII,  119  S.;  III,  123  8.;  115  S. 

5417b)  id.,  Sonnenschein.  17.  Tausend,  ebda. 
VIII,  460  S.    M.  4,00. 

Maximilian  Sclimidt. 

5418)  A.  Drever,  Maxim.  Schmidt:  I^ittWarte. 
3,  8.  .•569-72. 

5419)  id.,  M.  Schmidt:  lUZg.  11«,  8.  267/8. 

5420)  J.  Kirchner,  Maximil.  Schmidt:  Mün- 
chenerNN.  N.  93. 

5421)  J.  Peter,  Maximil.  Schmidt:  Böhmer- 
wald 4,  N.  3. 

5422)  .F  Wich  mann,  E.  bayer.  Dorfnovellist: 
BaslerNachr.  N.  55. 

5423)  id.,  E.  bayer.  Dorf novellist :  Bayerland 
13,  8.  262/4. 

5423a)  Maximilian  Schmidt,  Meine  Wande- 
rung durch  70  Jahre.  Autobiographie.  2  Tle. 
(=  N.  5424,  Bd.  21/2.)  Reutlingen,  Ensslin 
&  Laiblin.     304,  274  S.     a  M.  1,50. 

5424)  id.,  Ges.  Werke.  Bd.  19,  20,  23,  24.  ebda. 
272,  208,  208,  244  8.  h  M.  1,75.  (Enthält: 
Hancißka  d.  Chodenmädchen.  D.  Hopfen- 
brockerin.  D.  Hergottsmantel.  D.  Prälaten- 
schatz.) 

H.  Sohnrey. 

5425)  U.  v.  Hasseil,  H.  Solmrey:  KonsMschr. 
59,  8.  1193/7. 


Flattdeutgclic  Erzäliler. 

Allgemeines. 

54-26)  W.  Seclmuun,  D.  plattdeutsche  Litt.  d. 
19.  Jh.:  JbVNiederdSpr.  28,  8.  59-105. 

J.  Brinclimann. 

5427)  K.  Bienenstein,  .1.  Briiicknianii:    Ost- 

dtschRsW.  N.  189. 
5427a)  O.  Weltzien,  J.  Brinckmann:  DHeimat. 

5*,  8.  553/6. 
542S)  J.  Brinckmann,  Kasper  Ohm  un  ick.  Mit 

e.Vorbemerkg.  (=BGLIA.  N.  1.595 '6.)  Halle, 

Hendel.     VI,  174  8.     M.  0,50. 
5429)  Dasselbe.    Her.  v.  H.  Bandlow.  (ÜB.  N. 

4189-90.)    L.,  Reclam.     216  8.     M.  0,40. 


F.  Reuter. 

5430)  E.  Brandes,  Aus  F.  Reuters  Leben  II. 
Progr.     Strasburg  i.  Westpr.     70  8 

5431)  id.,  Zu  F.  Reuters  Lebensgesch. :  PrJbb. 
106,  8.  283-326. 

5432)  A.  Fokke,  F.  Reuter  u.  K.  Kraepelin: 
Geg.  61,  8.  278-80,  298-301. 

.■)433)  K.  Th.  Gaedertz,  Bismarck  u.  F.  Reuter. 
(=  N.  2.36,  8.  189-200.) 

5434)  id.,  Von  Ivenack  nach  Isenack.  Neue 
Mitteil,  aus  F.  Reuters  Leben  u.  Schaffen: 
Deutschland  J,  8.  27.3-88. 

5435)  id..  Erinner,  an  F.  Reuter:  Tag  1901, 
N.  495. 

5435  a)  Lob  eck,  Reuter- Abend.  (=  Dichter- 
u.  Liederabende.  Heft  1)  B.,  Buchhandl. 
d.  Ostdeutschen  Jünglingsbundes.  62  8, 
M.  0,75. 

5436)  C.  F.  Müller,  Z.  Sprache  F.  Reuters. 
E.  Beitrag  z.  Kenntnis  d.  mecklenburg. 
Mundart.  L.,  Hesse.  50  8.  M.  0,80.  i|W. 
V.  S.:  LCBl.  8.   1738.]l 

5437)  id.,  D.  Mecklenb.  Volksmund  in  F.  Reuters 
Schriften.     Ebda.     XII,  132  8.     M.  1,80. 

5438)  id. ,  Volkstüml.  Wendungen  bei  F.  Reuter: 
KBlVNiederdSpr.  23,  8.  33/7. 

5439)  P.  Rem  er,  Sieberberg  u.  Reuter:  Woche 
N.  35. 

5440)  0.  Weltzien,  Bei  F.  Reuter:  DHeimat. 
5',  8.  677-81. 

5441)  Aus  F.  Reuters  alten  u.  jungen  Tagen: 
BurschenschBll.  16^  8.  163/6. 

5442)  H.  Zeise  u.  F.  Reuter:  BerlTBl.  N.  197. 

5443)  Sophie  Reuter,  (Schwester  F.  Reuters): 
Eekbom  19,  8.  78. 

5444)  F.  Reuter.  Sämtliche  Werke.  Neue  wohl- 
feile Volksausg.  in  8  Bdn.  Wismar,  Hins- 
torft".  XXXI,  337;  XI,  380;  V,  407;  III, 
331;  m,  412;  III,  362;  III,  420u.  V,  362  8. 
M.  12,00. 

5445)  H.  Stuben  rauch,  Bilder  zu  Fritz  Reu- 
ters Werken,  Text  v.  Paul  Warncke. 
Berlin,  Eckstein.     368  S.     M.  12,50. 

H.  Burmester.    J.  Meyer. 

5446)  K.  Th.  Gaedertz,  H.  Burmester:  ADB. 

47,  8.  396/7. 

5447)  i  d. ,  E.  F.  Reuter  redivivus :  BTBIB.  N.  6. 
(H.  Burmester.) 

5448)  id.,  H.  Burmester,  e.  plattdtsch.  Schrift- 
steller.    (=  N.  236,  8.   137-62.) 

5449)  id.,  Joh.  Meyer.  (=  ib.  8.  127-36.) 

Katholisclie  Yolksschriftsteller. 

5450)  J.  Lautenbacher,  W.  Bauberger:  ADB. 
46,  8.  232/3. 

5451)  \V.  Egger t,  H.  Hansjakob:    LittWarte. 

3,  8.  593/6. 

5452)  W.  Kostvh,  H.  Hansjakob:  VolksBl- 
(Graz.)  N.  151,  172. 

5453)  K.  MOllenhuuer,  H.  Hansjakob :   Ges. 

4,  8.  171-8. 

5454)  H.  Hansjakob,  Schneeballen.  4.  Aufl. 
Volksausgabc.  Kassel,  Weiss.  267  8.  .AI.  1,80. 

5454a)  id..  Meine  Madonna.  E.  Familienchronik. 
lUustr.  v.  H.  Engl.  St.,  Bonz.  395  8.  M.  4,00. 

Protestantische  Volksschriftsteller. 

5455)  F.    Brummer,    O.    Bagge:    ADB.    46, 

5,  186/7. 


a4ä6-fi408ii 


I  \',  .<•       HpOH. 


135 


545«)  .1 .  ('.  H  i  c  r  n  a  t  z  k  i ,  1 ).  Hallig  oder  d.  J^chiff- 
brücbigeii  auf  d.  Eiland  in  d.  NordHce.  No- 
velle.    Hallo,  (lesenius.     V,  'J92  S.     M.  '2,UV. 

5457)  R.  Hendixen,  Vom  Wuppertal  /.  Kaiser- 
btadt  (Iv  Froiiunel):   D.  alte  (Haube  .!,  N.  .H9. 

5458)  10.  Frouuuel,  Blätter  v.  allerlei  Jiilumen. 
Krziiblungen.  6.  Aufl.  H.,  W'iegandt  «St 
(Iriebeii.     VI,  lt)6  S.     M.  2,(X). 

5458a)  id.,  Aus  vergangenen  Tagen.  Erzählgn. 
b.  AuH.  (•=  Dtöcb.  Jugend-  u.  Volksbibl 
N.  25.)    St.,  Kteinkopf.     lOH  8.    M.  0,75. 

5459)  Ad.  Schmittbenner,  Neue  Novellen.  L., 
(irunow.  439  S.  M.  Ü,UO.  [A.  (ieiger: 
LE.  4,  !S.  1030/3;  H.  A.  Krüger:  LCBIB. 
S.   180,7.] 

Jugcudschrlften: 
Allgeineiues. 

5460)  Jugcndscbriften -Warte,  Organ  d.  ver- 
einigten dtsch.  Prüfungs-Ausschüsse  für 
Jugcndscbriften.  Her.  vom  Hamburger 
Prüfungs-Ausschuss.  Red.:  H.  Wolga  st. 
Jahrg.  10.  L.,  Wunderlich.  12  Nu.  Ji  4  S. 
M.  1,20. 

5460a)  W.  Feldmann,  lieber  Jugendschriften: 
PaedWarte.  8,  8.  3tiß-7(). 

5461)  H.  Landsberg,  Jugendlitt.:  Bohemia 
1901,  N.  251. 

5462)  Regiue  Busch,  Bücher  für  die  Jugend : 
Tag  1901,  N.  547. 

5463)  Moderne  Jugendschriftstellerei:  Kath- 
SchulZg.  (Breslau)  19,  N.  2(). 

5464)  Z.  Jugendschriftenfrage.  Eine  Sanimlg.  v. 
Aufsätzen  u.  Kritiken.  Mit  dem  Anh. :  P2m- 
pfehlenswerte  Bücher  für  d.  Jugend  mit 
charakterisierenden  Anmerkgn.  Her.  v.  den 
vereinigten  deutschen  Prüfungs- Ausschüssen 
für  Jugendschriften.  L.,  Wunderlich.  IV, 
143  S.     M.  I,b0. 

5465)  H.  Wo  1  gast,  D.  Beweg,  für  e.  Reform 
d.  Jugendlitt.:  PädagZeitW.  1().  Dee. 

5466)  E.  Schnitze,  D.  Jugendschriftenfrage 
u.  d.  Hamburger  Jugendschrif tenausschuss : 
BllVolksbibl.  3,  N.  9-11. 

5467)  O.  AN'e  n  d  1  a  n  d  t ,  Klassische  Jugendlektüre : 
Tag».  1901,  N.  67. 

5468)  J.  (iillhoff,  Z.  Charakteristik  d.  ultra- 
montauen  Jugend-  u.  Volkslitt. :  KonsMschr. 
59,  S.  49-57,  I49-5Ö. 

5469)  W.  Boes,  Kleine  Lebensbilder  unserer  be- 
kannten Jugendschriftsteller:  ASchulpraxis. 
5,  S.  312/4,  328/9. 

Eiuzelne  Jugendschriftsteller. 

5470)  F.  Kindcher,  J.  H.  Campe:  MVAnhaltG. 
9,  S.  383-92. 

5471)  K.  Rebele,  Chr.  Schmid  in  Tannhausen: 
Bayerland  13,  S.  7-10. 

5471a)  Chr.  v.  Schmid:  Raphael  23,  N.  46. 
547*2)  K.  Th.  (Jaedertz,   Aus  d.   Leben  v.  L. 
Bechstein.     (=  N.  236,  S.  101-18.) 

5473)  W.  A.  Hammer,  L.  Bechstein:  NWTBl. 
1901,  N.  324  a. 

5474)  E.  v.  Komorzyuski,  L.  Bechstein: 
Wiener  Abendpost  1901,  N.  270. 

5475)  L.  Bechstein:  KathSchulZg.  (Breslau)  18, 
N.  49. 

5476)  A.  P.,  E.  dtsch.  Märchenerzähler:  FrBlw. 
1901,  N.  321.  (L.  Bechstein.) 

6477)  J.  Lohmeyer:  SonntagsZg.  für  Deutsch- 
lands Frauen  S.  652/3. 


5478)  J.  Proschko,  Gesamnielle Schriften.  Her. 
v.  Hcrminc  Proschko.  .Mit  Originul- 
Zeichngn.  v.  Emilic  Proschko.  Bd.  'Jji. 
Erzählgn.  u.  (Jedichtc  für  Jugend  u.  Volk. 
Warnsdorf,  (Jpitz.     223,  207  S.     ä  M.  1,00. 

5479)  Bastian,  K.  R«inick:  Schul blBrandenb. 
67,  S.   165-80. 

5479a)  J    Peter,  E.  Kinder-  u.  Blumenfreund: 

TglRs«.  N.  :\2. 
54791»)   R.  Reinick,   Märchen,  Lieder  u.  üe- 

schichten.    B.,  Gahl.    Mit  Abbild.    224  8. 

M.  3.00. 

5480)  E.  Schreck,  F.  Schmidt  in  »einer  Be- 
deut.  als  Jugendschriftsteller  1=  Paed.\bbh. 
NF.  7,  N.  1.)  Bielefeld,  Heimich.  29  S. 
M.  0,60. 

5481)  H.  Cardanus,  Herr  K.  May  v.  d.  an- 
deren Seite:  HPBll.  129,  S.  514-40. 

5481a)  K.  Muth,  E.  entlarvter  Jugendschrift- 
steller: Zcitw.  31,  S.  167/8. 

5482)  A.  Pö  11  mann.  Neuestes  v.  K.  Mav: 
HPBll.  127,  S.  82<-33. 

5483)  K.  Miiy:  AELKZ.  35,  N.  24. 

MädchenloktUre. 

5483a)  Hedwig  Schulhof,  Mädchenlektüre : 
PädagZeitW.  24.  Dec. 

5484)  H.  Holland,  Isabella  Braun:  ADß.  47, 
S.  194/6. 

5485)  H.  A.  Li  er,  Clementine  Helm:  .VDB. 
46,  S.  535/6. 

Feiiilletonlsten. 

5486)  \.  v.  Falke,  E.  Feuilletonist:  FrBlW. 
N.  21.     (F.  Gross.) 

5487)  B.  Münz,  F.  Gross:  FrBlw.  i'jOl,  N.  350. 

5488)  F.  Gross:  WienZg.  1901,  N.  81. 

5489)  A.  Kerr,  J.  Stettenhcim:  KönigsbAZg. 
1901,  N.  505. 

5490)  S.  Mehring,  J.  Stettenheim:  Breslauer- 
Zg.  1901,  N.  772. 

5490a)  J.  Stettenheim,  I).  mod.  Knigge. 
Leitfaden  durch  d.  Jahr  u.  d.  Gesellsc^ft. 
III,  Leitfaden  für  d.  Fest-  u.  Feiertage.  'B., 
A.  Hofmann.     120  8.     M.  150. 

5491)  E.  Kuh,  D.  dtsch.-böhm.  Conrad  Bolx: 
NWTBl.  1901,  N.  272.   (J.  Willomitzer.'i 

5491a)  J.  Willomitzer,  Heitere  Träume. 
Scherzgeschichten.  2  Aufl.  B.,  Concordia. 
VIII,  159  S.     M   2,00. 

Zeitgenössische  Dichtung. 
Ältere  Gruppe: 
Th.  Fontane. 

549-2)  L.  Berg,  Th.Fontane.    (=N. 214,8.260/8.) 

5493)  W.  Bölsche,  Vom  alten  Fontane.  (= 
N.  217a,  S.  36-49.) 

5494)  F.  Düsel,  Th.  Fontanes  , Mielchen': 
DZg.  (Berlin)  N.  43. 

5495)  O.  Frommel,  Th.  Fontane.  (=  N.  235, 
S.  145-78.) 

5496)  0.  Pniower,  Emilie  Fontane:  Tag  N.  85. 

5497)  Th.  Fontane  als  Romandichter:  Kath- 
SchulZg. (Breslau)  19,  N.  17. 

5498)  E.  Brief  Th.  Fontanes  an  J.  d.  Beer  jun.: 
Jb.  d.  Ges.  für  bild.  Kunst  u.  vaterländ.  Alter- 
tümer in  Emden  14,  N.  1.2. 

5498a)  Briefe  Th.  Fontanes  an  die  Redaktion 
d.  KreuzZg.  N.  377.  379,  381. 


136 


IV,  3.    Epos. 


iJ49!)-5o46 


5499)  E.  Selbstcharakteristik  Th.  Fontanes : 
LE.  4,  S.  430. 

5500)  Th.  Fontane,  Quitt.  2.  Aufl.  8t.,  Cotta. 
338  8.  M.  2,00.  |[K.  Hoffmann:  LCBIB. 
S.  316.]i 

5500a)  id.,  Effi  Bricst  II.  Aufl.  B,  Fontane. 
520  S.     M.  6,00. 

K.  Frenzel. 

5501)  H.  Henning,  K.Frenzel:  ML.7i,  8.393/6. 

P.  Heyse.    (Siehe  auch  N.  450/7.) 

5502)  K.  Braun-Artaria,  Im  Hornsteinschen 
Hause  zu  München :  AZgB.  N.  62/3.  (Erinner. 
an  P.  Heyse.) 

5503)  B.  Endrulat,  Paul  Hevses  Jugend: 
HMBllPosen.  3,  8.  17-22. 

5504)  W.  Gold  bäum,  E.  Freund  P.  Hevses: 
NFPr.  N.  13311.     (O.  Ribbeck.) 

5505)  F.  Gross,  P.  Heyse:  FrBlw.  1901, 
N.  72. 

5505a)  J.  Prölss,  Heyse  in  Capri.    (=  N.  4582, 
S.  112/8.) 

5506)  P.  Heyse,  Romane  u.  Novellen.  Wohl- 
feile Ausg.  Serie  1:  Romane,  Bd.  1/3.  St., 
Cotta.  364,  334,  308  8.  h  M.  2,40.  (Ent- 
hält: Kinder  d.  Welt.    Im  Paradiese.) 

5506a)  id.,  Ges.  Werke.  Neue  Serie.  Bd.  8. 
St.,  Cotta.    .316  S.     M.  3,60. 

5507)  id.,  Ninon  u.  a.  Novellen,  ebda.  465  8. 
M.  6,00.    |[A.  Gebhardt:  LCBIB.  s.  137/8.]! 

5508)  id.,  Novellen  vom  Gardasee.  ebda.  4358. 
M.  4,50. 

5509)  id.,  San  Vigilio.  Novelle.  lUustr.  von 
F.  Reiss.     St.,  Krabbe.     159  S.     M.  2,00. 

5509a)  id.,  D.  verlorene  Sohn.  (=  Wiesbad. 
Volksbücher  N.  10.)  AViesbaden,  Staadt.  60  8. 
M.  0,15. 

Hans  Hoffinanii.    E.  Muellenbacli. 

5510)  L.  Berg,  H.  Hoff  mann  als  Märchen- 
erzähler.    (=  N.  214,  8.  433-40. 

5511)  L.  Ewers,  Z.Gedächtnis  E. Muellenbachs : 
TglRsB.  N.  170. 

55tla)  E.  Muellenbach,  Aphrodite  u.  a.  No- 
vellen.   St.,  Cotta.     309  8.    M.  3,00. 

W.  Raabe. 

5512)  L.  Berg,  W.Raabe  als  Erzähler.  (=N. 214, 
S.  269-83.) 

5512a)  W.  Domansky,  D.  Tierfreund  unter  d. 
dtsch.  Dichtern:  Dtsch.Tierfreund  5,  8.  583/^. 

5513)  J.  E.  V.  (irothuss,  Vom  weissen  Raaben: 
Türmer  4,  S.  49-52. 

5514)  G.  Hassebrauk,  Zu  Raabes  „Junker 
V.  üenow" :  BraunschwMag,  8,  8.  66. 

5515)  H.  Heine,  W.  Raabe:  PaedAVarte.  8, 
8.  141-62. 

5516)  E.  Holthoff,  W.  Raabe:  LittWarte.  3, 
8.  573/9,  692-705. 

5517)  W.  Holzamer,  W.  Raabe:  Lotse  1, 
N.  49. 

551S)  D.  Koch,  W.  Raabe  u.  d.  dtsch.  Gemüt: 
DMschr.  1,  N.  9. 

5519)  L.  I.,öser,  W.  Raabe.  Progr.  Wolfen- 
büttel, (Jymn.     4".     10  8. 

5520)  H.  Marshall,  W.  Raabe:  SaaleZg.  1901, 
N.  421. 

5521)  M.  Morold,  W.  Raabe:  WienZg.  1901, 
N.  207. 


5522)  Owglass,  Randglossen  zu  AV.  Raabes 
70  Geburtstag:  Mschr.  für  hygienische  Auf- 
klärung u.  Reform  14,  N.  12. 

5523)  L.  Schönhoff,  Empfindsame  Vierzeiler: 
TagB.  1901,  N.  30. 

5524)  8.  Schott,  W.  Raabe:  BundB.  1901, 
N.  36. 

5525)  Ph.  Stein,  AV.  Raabe:  NHambZg.  1901, 
N.  420. 

5526)  E.  AVolff ,  AV.  Raabe  u.  d.  Ringen  nach 
e.  AVeltansch.  in  d.  neueren  dtsch.  Dichtg. 
Vortr.     B.,  Nauck.     15  8.     M.  0,50. 

5527)  Sinaida  Wengerowa  über  AV.  Raabe: 
LE.  4,  8.  1610.     (Aus:  AVestnik  Jewropv.) 

5528)  AV.  Raabe:  AugsbPostzgB.  1901,  N.  50. 

5529)  AV.  Raabe,  Ges.  Erzählgn.  3  Bde.  2.  Aufl. 
B.,  Janke,  VII,  304,  407,  403  S.     ä  M.  4,00. 

5330)  id.,  D.  Chronik  aus  d.  Sperlingsgasse. 
Neue  Ausg.  mit  lUustr.  v.  E.  Bosch  u.  e. 
Bildnis  d.  Dichters  v.  H.  Fechner.  23.  Aufl. 
B.,  Grote.     193  8.     M.  3,00. 

5531)  i  d. ,  Halb  Mähr,  halb  mehr.  2  Erzählgn. 
Jubiläums-Ausg.  Illustr.  v.  C.  Röchling. 
ebda.     12  0.     V,  126  8.     M.  1,50. 

5531a)  id.,  Hastenbeck.     E.  Erzähl.     2.   Aufl. 

B.,  Janke.     216  S.     M.  3,Ü0.    |[L.  Berg:  = 

N.  214,  S.  42e-33.j| 
5531b)  id.,  D.  Hörn  V.  Wanza.     2.  Aufl.     ebda. 

1901.     218  8.     M.  3,00.     [[R.  AVeitbrecht: 

LCBIB.  8.  85/6.]! 

5532)  id.,  D.  Leute  aus  dem  AValde,  ihre  Sterne, 
AVege  u.  Schicksale.  4.  Aufl.  ebda.  363  8. 
M.  4,00.  i[R  Weitbrecht:  LCBIB.  S.  395/6; 
E.  AVolff:  DZschr.  15,  8.  438-43.]! 

5533)  id.,  I).  schwarze  Galeere.  (=  AViesbad. 
Volksbücher  N.  18.)  AV^iesbaden,  Staadt. 
68  8.     M.  0,15. 

5534)  id.,  Deutsche  Not  u.  deutsches  Ringen.  Aus 
Raabes  Werken  ausgew.  vom  Prüfungsaus- 
schuss  für  Jugendschriften  zu  Braunschweig. 
Braunschweig,  Hafferburg.  III,  IV,  113  8. 
M.  0,90. 

J.  Rodenberg.    F.  vou  Saar. 

5535)  AV.  Gold  bäum,  J.  Rodenberg:  NFPr. 
N.  13230. 

5536)  J.  Rodenberg:  Montags-RevueW.  1901, 
N.  26. 

.5537)  K.  Fuchs,  F.  V.  Saar:  IllZg.  119,  8.  462/4. 

5538)  Ella  Hruschka,  F.  v.  Saar:  JbGrillp- 
Ges.  12,  8.  77-139. 

5539)  R.  Specht,  F.  v.  Saar:  ZeitWienZg.   n.  3. 

5540)  H.  Sittenberger,  F.  v.  Saar:  AVienZg. 
1901,  N.  148. 

5541)  F.  Zweybusch,  F.v.  Saar:  FrBlw.  N.267. 

5542)  Widmungen  z.  Feier  d.  70.  Geburtstages 
Ferd.  v.  Saars.  Her.  v.  R.  Specht.  Buch- 
schmuck V.  A.  F.  Seligmann.  AVien,  AViener 
Verlag.  264  8.    M.  5,00. 

H.  Seidel. 

5543)  F.  Berndt,  H.  Seidel:  Geg.  61,  S.  408/9. 

5544)  M.  Clausa,  H.  Seidel:  Pfarrhaus  18, 
8.  129-.32. 

5545)  .1.  Hart,  H.  Seidel:  Tag  N.  201. 
5545a)    H.    Seidel,    Ges.    Schriften.     Bd.    I. 

St.,  Cotta.  12".  XI,  366  S.  M.  4.00.  (Ent- 
hält: Leberecht  Hühnchen,  Jorinde  u.  a. 
Geschichten.) 

5546)  A.  Heilborn,  „Bei  (loldhähnchens  war 
ich  einst  zu  Gast."  E.  Besuch  bei  H.  Seidel: 
TglRsB.  X.  145. 


6S47-SfiS8 


IV,  3.    EpoB. 


137 


5547)  G.  Hetzer,  IT.  Seidel:   SonntagsZg.  für 

Deutscliland«  Frauen  S.  7i7/9. 
554S)  E.  Pötzl,  Ein  norddeutscher  HumoriHt: 

NVVTHI.  N.  172. 
5:)4»)  K.  A.  Regen  er,  H.Seidel:  Frau  9,  S.  543/7. 
5549«)  L.  Salonion,  H.  Seidel:  lllZg.  1 19,  S.22. 

F.  Spielhagen.    J.  Y.  Widmann 

5550)  F.  Spielhagen,  Romane.  Neue  Folge. 
(In    f)U  Lfgn.i    Lfg.  t/6.      1.,.,  Staackmann. 

3aii  s.   n  M.  0  a  ■. 

5550a)  id.,  Alles  fliesst.  Novelle.  (=  ÜB. 
.  N.  W2Ü.)     L.,  Reclam.    !(.«.    lÜiS.    M.0,20. 

5550b)  id.,  D.  schönen  Amerikanerinnen.  No- 
velle, lilusir.  V.  H.  Kuechler.  St.,  Krabbe. 
IHM  S.     M.   .'.0'). 

5551)  Hedwig  Bleuer-Waser,  .1.  V.  Widmann: 
Schweiz  ü,  N.  2. 

5552)  F.  Marti  u.  J.  C.  Heer,  J.  V.  Wid- 
manns Rücktritt  vom  „Bund":  NZüricherZg. 
N.  18.1 

Jüngere  Gruppe. 

P.  Alteiiberg.    R   Aueriiheliner. 

5552a)  P.  Wiegler,  Verlä.sterte  Dichter:  LE.  4, 
S.  10  'Wi'',  ilü4/?.  (P.  Altenberg.P.Scheerbart.) 

5553)  F.  Grünbaum:  R.  Auernheimer:  Mähr- 
SchlesCorrcspB.  N.  9. 

A.  Bock.    C.  Busse. 

5554)  A.  Burger,  Alfr.  Bock:  Hessenland  16, 
S.  270/2,  2-1/3,  29M/9. 

5555)  Th.  Schäfer,  Hessische  Dorfgeschichten: 
LE.  4,  S.  23/.^.     (A.  Bock,  W.  Holzamer. ) 

5555a)  A.  Bock,  Kinder  d.  Volkes.  Roman. 
B.,  Fontane.     115  S     M.  3,00. 

5556)  A.  F.  Krause,  C  Busse  als  Lvriker  u. 
Erzähler:  MBllDL.  6,  S.  lltJ-22. 

5557)  L.  Weber,  Novellen  von  C.  Busse:  Kw. 
15',  S.  25/7. 

M   G.  Conrad.    J  J   David. 

5558)  E.  E  n  g  e  I  s ,  M.  G.  Conrad :  NFPr.  N.  1 31 19. 

5559)  M.G.Conrad,  Majestät.  H Königsroman.   ' 
2  Tl.  in  1  Bd.    B.  Janke.  227,  i8t)S.  M.  5,ü0. 
|[A.  Geiger:  LE.  4,  S.  1715'?;  E.  Kreowski: 
NZSt.  20  S.  8.3t  1/2;    C.   Busse:    DMschr.  2, 
S.  4531);  Ed.  Lange:  LCBR.  S.  367.], 

55«0)  H.  Bethge,  J.  .1.  David:  LE.  4,  S.  524/8. 
5501)  J.  J.  David,  Autobiographische  Skizze: 
LE.  4,  S.  528-30. 

G   Frensson. 

5562)  P.  Block,  Beim  Dichter  d.  „JörnUhl': 
BerlTBl.  N.  354,  3r)7. 

5563)  F.  Bö  ekel,  G.  Frenssen:  AZgB.  N.  240. 

5564)  P.  H.  Hartwig:  E.  Raabe-Schüler:  LE.  4, 
S.  667/9. 

5565)  Th.  Kappstein,  D.  Dichter  d.  ,Jöm 
Uhl":  Türmer  i\  S.  551/4. 

5566)  H.  Karstens:  G. Frenssen:  Niedersachsen 
7,  S.  248-50. 

5567)  D.  v.  Oertzen,  G.  Frenssen:  KonsMschr. 
59,  S.  118/-93. 

5568)  Th.  H.  Pantenius,  Jörn  Uhl:  Daheim 
3f<,  N.  19. 

5569)  Th.  Rehtwisch,  G.  Frenssen,  d.  Dichter 
d.  ,JörnUhl^   B.,  A.  Duncker.  40  S.  M.1,00. 

JahresbcTichtt  für  neuere  deutsche  L'tteratnrg-isohichte 


5570)  i  d..  Beim  Dichter  d.  „Jörn  Uhl* :  DHeimat. 

5-*,  S.  752/.'<. 

5571)  id..  Beim  Dichter  d.  .Jörn  Uhl':  Woche 
N.  23. 

5572)  L.  Salomon,  G.  Frenwjen:  IllZir.  119. 
8.  498-5' '0. 

5573)  L.  Schröder,  G.  Frenssen:  MBllDL.  6, 
8.  251-60. 

5574)  T.  de  Wvzdwa,  (i.  Frenssen:  RDM.  II, 
8.  4  >7-H8. 

5575)  D.  Pfarrhau.s  zu  Hemme  (G.  Fremtsen): 
Daheim  .38,  N.  46. 

5576)  G.  Frenssen,  Diedrei Getreuen. B..Grote. 

1900.  479  S.  M.  .3,50.  HH.  v.  Blomberg: 
DHeimat.  5*.  S.  401-15.]| 

5577)  id.,  Jörn  Uhl.  ebda.  535  S.  M.  4,0'\ 
[K.  Berger:   LCBIB.  8.  231/6;   A.   Biese: 

DLZ.  23,  S.  8.'3/4;  id.:  AZg.  N.  71;  Lina 
Buck8ath:EthKultur.lO  S.95;  M.Jacobs: 
Zeit*v.  30,  S.  1M5/6;  M.  Lorenz:  PrJbb.  I(i9, 
8.  520/7;  H.  Meyer:  ib.  8.  537/H;  J.  Pape: 
BBlDBuchh.  6^,  N.  IHl;  E.  Pfann- 
kuche:  DPBl.  35,  8.  1323;  A.  Heine: 
Nation«.  19,  8.423/5;  R.  Mumm:  Refor- 
matiron  1,  8.  466-70,  .50t)/8;  A.  Eloesscr: 
NDRs.  13,  S.  74-/4;  P.  Po  Hack:  Umschau  6, 
8.  6af-90;  P.  Rosegger:  Jleimgarten  27, 
8.  IVJ/.J;  A.  Süss:  Erwinia  lo,  8.  19-22; 
C.  Busse:  DMschr.  1,  S.  481/5;  H.  v.  Blom- 
berg:  DHeimat.  5',  8.  160-73;  R.  Jaffe: 
NFPr.  N.  13.'.32;  M.  Wenck:  ZeitB.  1*, 
8.  19-21;  O.  Wentorf:  Geg.  62,  N.  47;  Lili 
Dubois-Raymond:  Lotse  2,  N.  27.]| 

5578)  ,Jörn  Uhl"  u.  , Niels  Glambäk":  Grenzb.  4, 
8.  24-37.       * 

5579)  E.  Italien.  Urteil  über  „Jörn  Uhl" :  TglR«B. 
N.  261. 

55S0)  F.  S.  Ar  eben  hold,  Jörn  Uhl  als  Astro- 
nom: Deutschland.  1,  S  236/9. 

J.  C.  Heer.    W.  Hegeler. 

5581)  L.  Salomon,   J.   C.  Heer:   lllZg.  119, 

S.  9  .2  4. 
5581a)  J.  C.  Heer,  Aus  d  Werkstatt  d  Schrift- 
stellers   NZürcherZg.  N.  20  '/3, 

5582)  J.  C.  Heer,  Felix  Notvest.     St.,   Cotta. 

1901.  3«)  S.  M.  3,50.  IfR.  Weitbrecht: 
LC'BIB.  S.  .9-51.]! 

5583)  J.  Wiegan d,  W.  Hegeler:  BremerNachr. 
1901,  N.  23."(9. 

R.  Heymann.    P.  Hille.    G.  Hirschfeld 

5584)  F.  H.  Hart  mann,  R.  Heymann.  E. 
Kämpfer  für  Freiheit  u.  Schönheit.  Braun- 
schweig, ,D.  Litterat".     59  S.     M.  0,ib. 

5584a)  R.  Pleymann:  Zeit*.  30,  8.  173. 

5585)  J.  Schlaf,  E.  dtsch.  Bohdmien:  Zeitgeist 
N.  16.     (P.  Hille.) 

5586)  G.  Hirschfeld,  Freundschaft.  Novelle. 
B.,  S.  Fischer.  171  S.  M.  2,.50.  |[Alice 
Landsberg:  EthKultur.  10,  8.  3yO,l;  P. 
Pollack:  Umschau  6,  8.  4. '9-31.]! 

A.  Holitschor.    F.  Holländer. 

5587)  A.  Holitscher,  Der  vergiftete  Brunnen. 
Roman  in  3  Büchern.  München,  Langen. 
428  S.  M.  4,00.  |[F.  v.  Oppeln-Broni- 
kowski:  LE.  4,  8.  4?<9-90.]i 

5588)  H.  Ostwald,  F.  Holländer:  NAS.  101, 
8.  3t7-49. 


XIII 


13 


138 


IV,  3.    Epos. 


3580- 561« 


5589)  F.  Holländer,  D.  Weg  d.  Thomas Truck. 
E.Roman  in  4  Büchern.  2  Bde.  B.,  S.Fischer. 
404,  421  S.  M.  8,00.  i[E.  Kalk.schmidt: 
Kw.  152,  S.  212/3:  (I.  .t.  Krauss:  Geg.  61, 
S.  6/9;  K.  Storck:  Litt  Warte.  S.  229-33; 
A.  V.  Weilen:  AZgB.  K  277;  R.  M.Werner: 
Zeitw.  30,  S  70/1;  S.Apfel:  Volkserzieher 
6B,  S.  7  8;  H.  Hart:  LE.  4,  S.  449-52;  R. 
Jaffe:  NFPr.  N.  13402:  G.  Landauer: 
NationB.  19,  S.  139-40;  H.  Strubel:  NZSt. 
20',  8.  524-31.]; 

W.  Holzamer.    F.  Hnch. 

5590)  (=  N.  5555.) 

5590a)  W.  Holzamer,  Peter  Xockler,  d.  Gesch. 
e.  Schneiders.  L.,  H.  Seemann  Nachf.  178  S. 
M.  2,50.  1[F.  Diederich:  LE.  4,  S.  1285  6; 
C.  Busse:  DMschr.  1,  S.  930/1. |! 

5591)  L.  Klages,  F.  Huch:  Lotse  2,  K  7. 

5592)  F.  Huch,  Peter  Michel.  Hamburg, 
Janssen.  354  8.  M.4,00.  ||C.  Busse:  DMschr. 
1,  S.  931/3;  H.  A.  Krüger:  LCBIB.  S.  20/1 ; 
L.  Lier:  LE.  4,  8.  427/8;  Max  Lorenz: 
PrJbb.  108,  8.  522/3;  R.  M.  Rilke:  Zukunft 
39,8  396/7;  W.Winter:  NationB.  19,8.395/6; 
Kw.  15»,  8.  116/7.]1 

L.  Jacobowski.    (Siehe  auch  N.  4989-4996.) 

5593)  L.  .Tacobowski,  Werther,  der  .Jude. 
Roman.  4.  Aufl.  Dresden,  Pierson.  VII, 
314  S.     M.  3,00. 

M.  Kretzer.    T.  Kroger. 

5594)  M.  Kretzer,  Wie  ich  schaffe:  BerllllZg. 
N.  14. 

5594a)  id.,  Berliner  Erinner.:  Tag  N.  419. 
5594b)  id.,  D.Madonna  vom  Grunewald.  Roman. 

L.,  List.     1901.    358  S.     M.  3,00.      |[H.  A. 

Krüger:  LCBIB.  8.  21.J1 

5595)  H.  Benzmann,  Timm  Kroger.  61,  8. 
391/4. 

J.  Lanif.    D.  Ton  Lilieucron. 

5.596)  .1.  Ko  h  1  e  r ,  .T.  Lauffs  ,  Mönch  v.  St.  Sebald. " 

(=  N.  247,  8.  128-31.) 
5596a)    J.    Lauff,    Kärrekiek.     Roman   in   2 

Büchern.     Köln,   Ahn.     V,  440  S.     M.  6,00. 

liM.  Kretzer:  LE.  4,  8.  1318-21.JJ 

5597)  G.  Kühl,  D.  v.  Lilieucron.  f=  Mod. 
Essays  N.  21.)  B.,  Gose  &  Tetzlaff.  33  8. 
M.  0,50. 

5597a)  H.  Piper,  Z.  Künstlerproblem  d.  Pogg- 
fred-Dichters:  SüdwestdtschRs.  2,  N.  2. 

5597b)D.  V  Lilieucron,  Kriegsnovellen.  Mit 
Abbild.  B.,  Schuster  &  Löffler.  4<'.  VII, 
122  S.     M.  6,00. 

M.  Lienert.    J.  H.  Mackay. 

5598)  (=  N.  5641.) 

5598a)  M.  Lienert,  Der  Strahler.  Erzählg. 
Zürich,  Artist.  Institut  Orell  Füssli.  194  S. 
M.  3,00. 

5599)  .1.  H.  Mackay,  Der  Schwimmer.  Gesch. 
einer  Leidenschaft.  B.,  S.  Fischer.  1901. 
404  S.  M.4,00.  [[Gabriele  Reuter:  Tag 
1901,  N.  293.]  I 

U.  Mann.    Th.  Mann. 

5600)  H.  Mann,  Im  Schlaraffenland.  München, 
Langen.  III,  404  8.  M.  4,50.  i[E.  Kalk- 
schmidt: Lotse  2,  N.  17.  („E.  Roman 
unter  feinen  Leuten.")]' 


5600a)  Th.  Mann,  Buddenbrooks.  Verfall  einer 
Familie.  2  Tle.  in  1  Bd.  2.  u.  3.  Aufl.,  B., 
8.  Fischer.  56ii,  5*9  8.  M.  5,00.  |[H.  Hart: 
VelhKlasMhh. 2, 8.104/6;  M.  Lorenz:  PrJbb. 
HO,  8.  14v^-52;  O.  Grautuff:  Lotse  2, 
S.  442/4;  K.  Martens:  LE.  4,  S.  380/3; 
L.  Schönhoff:  Tag  N.  17  (^Morituri").]; 

.1.  R.  zur  Megcde.    W.  Meyer-Förster. 

.5601)  H.  Bauchwitz,  .1.  II.  zur  Megede: 
InternatLB.  9,  N.  15-18. 

5601a)  J.  R.  zur  Megede,  Trianon  u.  a.  No- 
vellen. St.,  Dtsch.  Verlagsanstalt.  398  8. 
M.  4,00. 

5602)  H.  Lee,  W.  Meyor-Förster:  N&8.  101, 
8.  279-88. 

5602a)  W.  Meyer-Förster,  Karl  Heinrich, 
Erzählg.  lUustr.  v.  A.  Wald.  16.  Aufl. 
St.,  Deutsche  Verlagsanstalt.  204  S.  M.  3,00. 

.5602  b)  id.,  Süderssen.     ebda.     234  S.    M.4,00. 

0.  von  Ompteda. 

5603)  G.  Hetzer,  G.  Frhr.  v.  Ompteda:  Sonn- 
tagsZg.  für  Deutschlands  Frauen,  8.  268-70. 

.5604)    Th.    V.    Sosnoskv,     G.    v.    Ompteda: 

NWTBl.  N.  213. 
.5605)  G.  v.  Ompteda,   Autobiograph.  Skizze: 

LE.  4,  8.  375/7. 
.5606)    id.,     Cäcilie    v.    Sarryn.      2  Bde.       B., 

Fontane.     293,  336  8.     M.  10,00.     [[Frieda 

Freiin  v.  Bülow:    LE.   4,    8.   378-80;    H. 

A.  Krüger:  LCBIB.  8.  287/8.J| 
5506a)    id.,    La  nobles.se  allemande    en   1900. 

La  famille  Evsen.     Trad.  par  L.  William. 

Paris,  Ollendbrf.     617  S.     M.  3,50. 

W.  von  Polenz. 

5607)  W.  v.  Polenz:  DAdelsbl.  20,  S.  767/8, 
784/5,  798-800. 

5608)  M.  (^hristlieb,  D.  Pfarrerstand  in 
Polenz  „Pfarrer  v.  Breitendorf " :  Christl- 
Welt.  16,  8.  756-61. 

.5609)  W.  v.  Polenz,  Wurzellocker.  Roman  in 
2  Bdn.  B.,  Fontane.  281,  282  8.  M.  8,0t>. 
|[M.  Lorenz:  PrJbb.  109,  8.  339-41;  W. 
Holzamer:  LE.  4,  8. 1576  7;  K.v.Schwartz: 
D.  alte  GlaubeB  4,  8.  17-20;  H.  A.  Krüger: 
LCBIB.  8.  '.^89-300;  E.  Kreowski:  Vor- 
wärtsB.  N.  123. 

5610)  Tolstois  Vorwort  zu  d.  russ.  Uebersetzg. 
v.  W.  Polenz's  Roman  „D.  Büttnerbauer " : 
LE.  4,  S.  917/8. 

St.  Przybszewski.    G.  Reike. 

5611)  J.  N  o  wi  n  sk  i  ,St.  Przybvszewski.  Warschau, 
K.  Treptego.     107  8. 

5612)  E.  Degen,  St.  Przybyszewski:  LE.  4, 
8.  1276. 

5613)  J.  A.  Weisf  ert,  G.  Reicke:  IllZg.  119, 
8.  913. 

5613a)  G.  Reicke,  D.  grüne  Huhn.  Roman. 
B.,  Schuster  &  Löffler.     473  8.     M.  4,00. 

P.  Sclieerbart. 

5614)  A.  Achaume,  P.  Sclieerbart:  Les  Se- 
mailles,  15.  Febr. 

5615)  A.  Moeller-Bruck,  P.  Scheerbart: 
(=  N.  3843,  Bd.  11,  8.  16-32.) 

5616)  Paul    Wiegler,    Verlästerte   Dichter: 


Ö61to-ÖM6 


1\'. 


-|)(»H. 


139 


LE.  I,  S.  1093/8,  1164/7.  (P.  .'^cheerbujt,  1'. 
Altenberg.j 

rwnOn)  P.  Scheerburt,  Tinnier  mutig.  K.  phaii- 
liist.  Nilpferdromaii  in  H3  merkwürdigen  Ge- 
schichten. 2  Tle.  -Minden,  Bruns.  'JH;'», 
■2U0  S.     M.  4,Ü0. 

r)616b)  id.,  D.  grosse  Revolution.  E.  Mond- 
roman.    L.,  Insel-Verl.     1.')()  S.     M.   i,00. 

J.  Schlaf. 

5«I7)  II.  Ucnzmunn,  J.Schlaf:  Lot»u  J,  N.  .U . 
5618)  St.  Zweig,  J.  Schlaf:  LE.  4,  S.  1377-88. 
.>615>)  J.  Schlaf,   Autobiograph.    Skizze:    LE. 
4,  S.  1388-91. 

5620)  id..  Noch  einmal  ..Arno  Holz  ii.  ich." 
B.;  Mcäser  &  Co.     lli  S.     M.  ü,.^0. 

5621)  Arno  Holz,  .Johannes  Schlaf.  E.  not- 
jijcdrungones  Kapitel.  B.,  Sa8.senbach.  53  S. 
M.  1,0(1. 

5622)  .1.  Schlaf,  Früh  Jahrsblumen.  Novellen. 
B.,  Fontane.  l!)01.  127  8.  M.  2,00.  |[R. 
Weitbrecht:  LCIU».  8.  2/3.]| 

5622n)  id.,  Peter  Boies  Freite.  Roman.  L., 
II.  Seemann  Nachf.     336  S.     M.  2,50. 

5623)  id.,  Die  Suchenden.  B.,  Fontane.  322  S. 
M.  5,00.      [A.   Gebhardt:  LCBl.  S.  'J?/8.|: 

A.  Schnitzler.    H.  Stehr. 

.5624)  .V.  Schnitzler,  Leutnant(uistel.  Novelle. 

lUust.  V.  M.Coschell.    B.,  Fischer.  1901.  8i»S. 

M.  1.00.      [R.  Weitbrecht:  LCBIB.  S.  3.]| 
.562.5)  M.  Kriele,  H.  Stehr:  Lotse  2,  N.  13. 
.5626)  W.  Lentrodt,  H.  Stehr:  ML.  71.  8.49-51. 
.5627)  W.  Popi>,  H.  Stehr:  BayrLehrerZg.  N.  1. 

E.  Strauss.    K.  H.  Strobl. 

.5628)  L.  Weber,  E.  Strauss:  Kw.  15^  8.284/7. 

.5629)  E.  Strauss,  FreundHein.  E.  Lebensgesch. 
B.,  S.Fischer.  .334  8.  M.  4,00.  jiF.  Poppen- 
berg: NationB.  19,  8.  443/4;  Max  Lorenz: 
PrJbb.  108,  8.  350  1;  A.  Eloesser:  NDRs. 
13,  8.746.1 

.5630)  K.H.  Strobl,  1).  Vaclavbude.    E.  Prager 
Studentenroman.       L.,   H.  Seemann  Nachf.   | 
2rtH  8.     M.  3,(10.      [K.  W.  Frit.sch:   AZgB.   i 
N.  154;  A.  Hfauffen):  DArbeit.  1,  8.  8:r.|!    j 

H.  Suderniann.     C.  Baron  von  Torre»ani.  j 

.5631)    V.  Conte  ScapineUi,    H.    Sudermaun   ; 

als  Romancier:  LittWarte.  3,  8.  285/8.  ; 

5632)  M.  Messer,  Torresani.    (==  id.,  Moderne  ! 

Essav.s     [Dresden,    Reissner.     VIII,    280   S.   I 

M.  8.00J,  8.  1-1 0.j  ! 

5632a)  Pierrot,  C.  Baron  v.  Torresani:  TagB. 

1901.  N.  365.  375. 

W.  Walloth.    J.  Wassermann. 

.5633)  W.  Walloth,  E.Sonderling.  L..  Lotos- 
Verlag.  .309  8.  M.  .5,00.  [Ella  Mensch: 
LE.  4,  8.  174/6  („E.  Rcnaissanceroman*).]! 

.5634)  (t.  Brandes,  .1.  Wassermann:  Tag  1901, 
N.  ,505. 

5635)  .T.  Wassermann.  1).  Moloch.  B.,8.  Fischer. 
500  8.  M.  (;.(I0.  jlK.  Hoff  mann:  LCBIB. 
8.  360/5;  M.  Lorenz:  Pr.Ibb.  109,  8.  538-41: 

F.  Saiten:  ZeitWienZg.  s.>i[;  H.W.  Fischer:   | 
Lotse  2,  N.  12.  I|  ..  , 

.5636)  Notiz  über  e.  poln.  Cbersetzg.  v.  J.Wa.-^ser-   ; 
munns  , Pennte   Kuchs-':   LE.    l.  8.   1278.  i 


L.  Weber.    E.  Ton  Wildenbruch. 

.5637)    L.   Weber,    Vincenz    iialler.      Norelle. 

Her.  vom  „Kunstwart*.     München,  Callwcv 

78  8.     M.   1,:>0. 
5637a)  E.  K  a  1  k  B  c  h  m  i  d  t,  L.  Weber»  Dichtungen: 

ChristlWelt  16,  8.  736.'9. 
.5638)  K.  Gruber,    D.  Erzfthler  Wildenbrucb: 

Erwin ia  9,  N.  1-2. 
.5639)  .\.  Stern,  .Wildenbruch»   Meiüternuvelle 

.1).   Danaide*    als    Oper:     Sonntagü/g.  für 

Deutsrhlands  Frauen  8.  88. 
5<(.'{9a)  E.  V.  Wildenbruch,  Unter  d.  GeiüHfl. 

B.,  (Irote.     1901.     184  8.     M.  'J.OO        II     \ 

Krüger:  LCBl.  8.  18.5.]| 
.5639b)  id.,  Neid.    Novelle,    ebda.    12".    1.6» 

M.  2,20. 


E.  Ton  Wol/ogreu. 
Zobeltitz. 


E.  Zahn. 


F.    VUB 


5640)  L.  Berg,  D.  Dichter  u.  sein  Modell.  f-= 
N.  214,  S.  163-r3.)  (E.  von  Wolzogen,  D. 
dritte  Ge.-^ehlecht ;  d.  Kraft-Mavr.) 

.5ö40a)  E.  v  Wolzogen,  1).  dritte  Geschlecht. 
Roman.  Mit  Buchschmuck  v.  W.  Ca«ipari. 
110  Tausend.  B.,  Eckstein  Nachf.  171  8. 
M.  1,00. 

5641)  G.  A.  Pahlen,  Schweizer  Dichtung: 
Nation B.  lt»,  8.  29^9.     (E.  Zahn,  M.  Lienert.> 

5641a)  E.  Zahn,  Menschen.  Neue  Erzählgn. 
St.,  Dt.sch.  Verlagjsanstalt.     391  8.    M.  3,0(.>. 

5642)  F.  V.  Zobeltitz,  D.  papierue  Macht. 
St.  Engelhorii.    2  Bde.     168,  150  8.     M.  1,00. 

[W.  V.  Kirchbach:  ZeitW.  31,  8.103/5.]! 
.5642a)  id..  Märkische  Romane.  3.  Au«.  Bd.  1/2. 

St.,   Deutsche    Verlagsanstalt.     403,    391    8. 

a    M.    3,00.      I Enthaltend:    Der   gemordete 

Wald.     Aus  tiefem  Schacht.) 
5642b)  id.,  Der  Herr  Intendant.     Roman.     B., 

Eisner.    318  8.     M.  3,bO.     jjB.  Wildberg: 

LE.  4,  S.  1033/4.]' 

Frauenlltteratur. 
Aeltere  Gruppe. 
Karollne  Berlepsch.    Amely  Bölte. 

5643)  L.  Fränkel,  Karoline  Berlepsch:  ADB. 

46,  8.  38ä.     (1829-1.S99). 
5ö43a)  id.,  AmelyBöltc:  ib. 47,  8.92/5.  il811-91.) 

Katharina  Diez. 

.5643b)    F.    Hrümmer, 

8.  694,5.     (1809-82.) 


Katharina    Diez :     ib. 


Annette  von  Droste*Hülshoff. 

N.  4664-68.) 


.'•'iehe  auch 


.5644)  Annette  v.Dro;>te- Hülshof  f.  iX.Judeu- 
buche.  (= Wiesbadener  Volksbücher.  N.  26. 
Her.  vom  Volksbildungsverein.)  Wiesbaden, 
Stauidt.     62  8.     M.  0,15. 

5644a)  id.,  Ges.  Schriften.  Bd.  3:  Schriften 
in  Prosa.  Dramatisches.  Her.  v.  L. 
Schücking.  (=■  Cottasche  Bibl.  d- Wclt- 
ütt.)    St.,  Cotta.    388  S.    M.  1,00. 

Ida  Grifln  Hahn-Hahn.   Louiae  r.  Fnac^s. 

5645)  Ida  (iräfin  Hahn-Hahn,  CTeäaninielte 
Werke.  Mit  Einleit.  v.  O.  v.  Schachiug. 
I.Serie:  Romane  u.  (Jedichte.  Bd.  1:  Maria 
Hegina.  Regensburg,  Hjibel.  XIX,  487  8. 
M.  1,.50. 

18* 


140 


IV,  3.    Epos. 


5646-5681 


5646)ElisabethLorentzeii,  E.  dtsch. Frauen- 
buch: NChristoterpe.  1.^S,  S.  126-39.  (Louise 
V.  FranQois.) 

5647)  Louise  v.  Fr  an  gois,  Fräulein  Muthchen 
u.  ihr  Hausmaier.  (=  Wiesbad.  Volksbücher 
N.  14.)    Wiesbaden,  Staadt.     06  S.    M.  0,15. 

Fanny  Lftwald. 

5648)  G.  Brandes,  Fanny  Lewald.  (=  N.  218. 
S.  345/H.) 

Lnise  Mühlbach.    H.  Nordheiui. 

5649)  Erinnerungsblätter  aus  dem  Leben  Luise 
Mühlbachs.  Gesammelt  u.  her.  v.  ihrer 
Tochter  Thea  Ebersberger.  L.,  Schmidt 
&  Günther.     XVII,  .HO?  8.     M.  5,00. 

5650)  H.  Nordheim  (Henriette  v.  Schorn': 
Geschichten  aus  Franken.  Her.  v.  Adelheid 
V.  Schorn.  Einleit.  v.  Ad.  Bartels.  2  Bde. 
B.,  Meyer  &  Wunder.     304,  3(i6  S.     M.  5,00. 

Caroline  Ficliler.    Johanna  Scliopouhaiicr. 

5651)  K.  Glossv,  J.Frhr.v.Hormayeru.  Caroline 
Pichler:  JbGrillpGes.  12,  S.  212-32  <. 

5652)  E.  Holzer,  Caroline  Pichler:  WienZg. 
1901,  N.  205. 

5653)  Laura  Frost,  Johanna  Schopenhauer: 
AVIDM.  92,  S.  501-lH. 

5654)  P.  Michaelis,  Johanna  Schopenhauer: 
FZg.  N.  53. 

5655)StefanieOppenheim,  JohannaSchopen- 
hauer:  Frau  9,  S.  455-63,  535-42. 

Jüngere  Gruppe. 
Loii  Andreas-Salonie. 

5656)  Lou  Andreas-Salome,  Im  Zwischen- 
land. 5  Geschichten  aus  d.  Seelenleben 
halbwüchsiger  Mädchen.  Cotta.  413  S. 
M.  3,50.     |[J.  Hart:  Tag  N.  .^37.]^ 

5656a)  id.,  Menschenkinder.  Novellensammlg. 
ebda.    395  S.    M.  H,50. 

Helene  Böhlan. 

5657)  A.  Savornin-Lohmann,  Vrouwenlief- 
de  in  de  moderne  lit.  Amsterdam,  van  Kampen. 
VIII,  274  S.  Fl.  2,40.  (H.  Böhlau,  G.  Eeuter, 
O.  Schubin.) 

5657a)  Martha  Strinz,  Helene  Böhlau:  Frau 
9,  S.  417-27. 

5657b)  M.  Messer,  „Halbtier«.  (=  N.  5632, 
S.  18  ^90.) 

5657c)  Helene  Böhlau,  Sommerbuch.  Alt- 
weimar. Geschichten.  B.,  Fontane.  VII, 
224  S.     M.  3,0(>. 

Margarethe  v.  BUlo w.  Anna  Croissant-Rust. 

5658)  L.  Fränkel,  Margarethe  v.  Bülow:  ADB. 
47,  S.  361/2. 

5659)  W.  Schäfer,  Anna  Croissant-Rust:  Ilhein- 
lande  2,  N.   I,  S.  56-61. 

Elisabeth  Dautheudey. 

5660)  Elisabeth  Dauthendey,  Vom  neuen 
Weibe  u.  seiner  Liebe.  B.,  Schuster  &Loeff  1er. 
1900.  120  S.  M.  2,00.  ![Minna  Cauer: 
Frauenbewegung  8,  S.  42/1;  F.  X.  Thal- 
hof er:  Litt  Warte.  .<,  S.  629-32.]  | 

5660a)  id.,  Zweilebig.  Roman.  Buchschmuck 
V.  Anna  Baisch.  ebda.  1901.  346  8.  M.  4,00. 
|[E.  Lange:  LCBR  3,  S.  267/8.]| 


Hedwig  Dohm. 

5661)  Hedwig  Dohm,    Christa  Euland.     B., 
Fischer.  313  S.  M.  1,00.    [ML.  71,  S.  369-70.11 

Marie  von  Eltner-Esehenbach. 

5662)  W.    Bölsche,    Die  Ebner-Eschenbach : 
(=  xN.  ni,  S.  189-2  IM.) 

566H)  A.  V.   Gleichen-Russwurm,    Marie  v. 

Ebner-Eschenbach:  NWTBl.  1901,  N.  251. 
5663  a)   T.  Haiusa,   Marie  Ebner-Eschenbach. 

(=  X.  476-Ja,  S.  30-68.) 

5664)  M.  Neck  er,  Marie  v.  Ebner-Eschenbach: 
lUZg.  119,  S.  406. 

5665)  Th.  Schücking,  Marie  v.  Ebner-Eschen- 
bachs  Heimat:  WIDM.  92,  S.  39-45. 

5666)  F.  Zweybusch,  Marie  v.  Ebner:  FrBlw. 
19('l,  N.  251. 

5667)  Marie  Ebners  Spätherbsttage:  TagB.  1901, 
N.  401. 

Marie   Ebner-Eschenbach,    Gesam- 


melte Schriften.     Bd.  7/8.     B.,  Paetel.    1901. 
3S4,  40  <  S.     M.  7,00.      [ALBl.  11,  S.  27.]] 

5669)  P.  Heise,  Parole  indimenticatibili.  — 
Ebner  Eschenbach,  Raconti.  Trad.  di  E. 
Tafel  e.  L.  Cerrachi'ni.  Citk  di  Castello, 
Lapi.     1901.     16'.     200  S.     L.  1,00. 

Euimy  Ton  Egidy.    Nataly  von  Esehstruth. 

5670)  Anna  Bernau,  Emmy  v.  Egidy:  Ges.  2, 
S.  .301/6. 

5671)  K.Federn,  Die  Eomane  Emmy  v.Egidys: 
Zeitw  32,  S.  7/8. 

5671  a)  Emmy  V.  Egidy,  Erschwiegen.  Eoman. 

Dresden,  Pierson      12°.     I(t5  S.     M.  1,50 
567 li>)   id.,   Marie-Elisa.     Eoman.     ebda.    IV, 

311  S.    M.  3,00. 

5672)  Nataly  v.  Esehstruth,  Illustr.  Romane 
und  Novellen.  2.  Serie  Bd.  7-11;  3.  Serie 
Bd.  1/3.  L.,  List.  475,  612,  629,  651,  316  S. 
k  M.  2,75. 

Adine  Gemberg.    Ernst  Georgy. 

5673)  H.  Benzmann,  Adine  Gemberg:  LE.  4, 
S.  1657. 

5674)  K.  Schneidt,  D.  Berliner  Range:  Zeit^. 
31,  S.  71  •/2.     (E.  Georgy.) 

5675)  C.  Meissner,  Von  d.  „Berliner  Range" 
u.  ihren  Geschwistern:  Kw.  15',  S.  344,6. 

Adele  Gerhard.    Ciaire  von  Glünier. 

5676)  Adele  Gerhard,  Pilgerfahrt.  Roman. 
B.,  Gebr.  Paetel.  223  S.  M.  3,00.  |[M. 
Lorenz:  PrJbb.  HO,  S.  345/7.]j 

5677)  Else  Hasse,  E.  Beitr.  z.  Freiheitsfrage: 
EthKultur.  10,   S.  380/1.     (Adele   Gerhard.) 

5678)  H.  H.  Ho  üben,  Ciaire  v.  Glümer: 
IllFrauenZg.  2^,  S.  ;5/6. 

5679)  Ciaire  v.  Glümer,  Persönl.  Erinner.: 
ib.  S.  7.5/6. 

Lotte  Gubalke.    Enrika  Handel-Mazetti. 

5680)  H.  Göring,  Lotte  Gubalke:  DHeimat. 
5',  S.  610/2.     (Hess.  Erzählerin.) 

5681)  Enrika  v.  Handel-Mazetti,  Meinrad 
Helmbergers  denkwürdiges  Jahr.  2.  Aufl. 
St.,  Roth.  1901.  610  S.  M.  5,00.  |[A. 
Bettel  he  im:  Nation».  19,  S.  537/8.  („E. 
Ketzerroman". j]| 


5682- 5T22 


IV,  3.    Epo8. 


141 


Klcnnln  Hiivli. 

5682)  Itiii  Claubsen,  Kicardu  Huch:  SociaÜHt- 

Mhh.  H,  S.  8«6'i>. 
5«H2  n)  W.  K  ü  r  h  I  e  r ,  Ricarda  Hui-h»  Krzählgn. 

11.   Komanc:  AZg».  N.  'l\ilb. 
5ÜSS)  Kicarda  iluch,  Aus  der  Triumiiligasöc. 

Lebensskiz/eii.  IhicliHchmuck  v.  H.  Vogeler. 

3.   Aufl.     T...    Diederich.-*.     ;U6  .S.     M.   4,00. 

\[(i.  Kühl:   SozialistMhh.  6,   K  ;«;6-80;    A. 

Heine:  Nation".! 9, kS. «'.^6/8;  E.A. Regener: 

Frau  9,  S.  34;)A;;   R.  Weitbrecht:  LCBIB. 

S.  L>19-;)0.]| 

Hans  von  Kahleubeig.    Isolde  Kurz. 

5({84)  Th.  Kappstein,  Vom  Nixchen  z.  schönen 

Seele:  BerlTBlB.  N.  (W.     (Hans  v.  Kahlen- 

herg.) 
5684a)    Hans     v.    Kahlenberg    (Helene    v. 

Monibart),   Ulrike  Dhuyni,   e.  schöne  Seele. 

B.,  Vita.     2ti!)  S.     M.  3,5". 

5685)  Isolde  Kurz,  Autobiographische  Skizze: 
LK.    I,  S.   1015-2:). 

E.  Mnrriot.    Elsbeth  Meyer- Förster. 

5686)  V.  Rössel,  E.  Marriot:  Seniaine  litt. 
1901,  N.  402. 

5686a)  E.  Marriot,  Menschlichkeit.  Ronum. 
B.,  Grote     326  S.     M.  4,(  0. 

5687)  C.  Bulcke,  Elsbeth  Meyer- Förster: 
KielerZg.  N.  21003. 

5688)  A.  Eloesser,  Elabeth  Meyer-Förster: 
NDRs.  13,  8.  779-80. 

5689)  H.  Hart,  Elsbeth  Meyer-Förster:  Tag 
N.  237. 

5690)  Elsbeth  Meyer-Förster:  Umschau  6,  8.  692. 

Gabriele  Reuter. 

5691)  A.  F.  Krause,  Gabriele  Reuter:  N&S. 
102,  S.  5i9-;M. 

5691a)  (=  N.  5657.) 

5691b)  Gabriele  Reuter,  Ellen  v.  d.  Weiden. 
E.  Tagebuch.    B.,  S.  Fischer.   2.^3  S.  M.  3,50. 

Truth  [Frau  Pinkuss]. 

5692)  S.  Schott,  Romane  v.  „Truth-:  AZgB. 
N.   152. 

5692a)  Truth,  Baden-Baden.  E.Highife-Roman. 
B.,  Eck.steiu  Nachf.     V,  212  S.     M.  2,00. 

Vera  nud  Yeralitteratnr. 

5693)  Vera,  Eine  für  viele.  Aus  d  Tagebuch 
e.  Mädchens.  ■<.  Aufl.  E.,  H.  Seemann  Nachf. 
i«».     NO  S.     M.  2,(10. 

5694)  Gerda  Schmidt- Hansen,  Eine  für 
Vera.  Aus  d.  Tagebuch  einer  jungen  Frau, 
ebda.     93  S.     M.  2,00. 

5695)  Christine  Thaler,  E.  Mutter  für  viele. 
Brief  an  d.  Verfasserin  v  „Eine  für  viele*. 
ebda.     35  S.     M.   I,n0. 

5696)  .,VAne  für  sich  selbst".  Brief  an  d.  Ver- 
fasserin von  „Eine  Mutter  für  viele".  Von 
auch  Jemand,     ebda.     19  S.     M.   1,<0. 

5697)  Georg,  Einer  für  viele.  Aus  d.  Tage- 
buch e.  Jünglings.  E.  aufrichtiges  Wort  au 
Vera.     Triest,  Schimitff.     77  S.     'Si.  2,00. 

5698)  id.,  Einer  für  Alle.  Briefe  einer  ver- 
wittweten  Bräutigams.  Wien,  Eisenstein. 
lOi  S.     M.  2,00. 


5699)    Einer    für    viele.      Von    E E  .  .  . 

L.,  H.  Seemann  Nachf.    29  S.     M.  1,0r\ 
57<M>)  I).  Bach,  Vera-Litt.:  NZ«»,  20*,  H.  792/4, 

5701)  A.  Danegger,  I).  Exhibitioniitmu«  u.  d. 
Litt.  d.  Damen:  Freistatt  4,  8.  ÖIH.'Ö.  (Vera- 
Litt.  u.  ähnliches.) 

5702)  O.  Fried laender,  .Eine  für  Viele": 
Ges.  3,  S.  I58-M4. 

5703)  R.Frhr.  v.  Krafft-Ebing,  Z.  Vera-LiU.: 
ZeitWienZfr.  X.  55. 

5704)  IL  Landsberg,  iVmazoncn  d.  (ieifitex: 
Tag  N.  349. 

5705)  (Jrete  Meisel-Hes»,  Frauenbücber  u. 
Kritik:  PragerTBl.  N.  2 iL 

5706)  (rabriele  Reuter,  Verlästerte  Bücher: 
Dokumente  d.  Frauen  7,  N.  8. 

5707)  .\dele  Schreiber,  Jung- Wiener  Frauen- 
bücher: Tag  \.  337,  339.  (Vera,  Greto 
Mcisel-Hess,  Else  Jenisaleni-Kotäny). 

Clara  Yiebigr. 

5708)  V.  Basch,  Clara  Viehig:  öifecle  1901, 
2.  Sept. 

5709)  Gertrud  Bäumer,  Clara  Viebig:  Frau 
9,  S.  6II.3-II. 

5710)  H.  Benz  mann,  £.  rhein.  Dichterin: 
SüdwestdtschRs.  2,  N.  10. 

5711)  F.  Diederich,  Clara  Viebig:  Hütte  1, 
S.  .309-14. 

5712)  E.  Löbl,  E.  dtsch.  Erzählerin:  Wiener 
Abendpost  N.  89. 

5713)  F  Marti,  Clara  Viebig:  NZürcherZg. 
1901,  N.  319. 

5714)  H.  Mielke,  Clara  Viebig:  SonntagsZg. 
für  Deutschlands  Frauen  S.  674. 

5715)  M.  Necker,  Clara  Viebig:  NWTBL  N.  270. 

5716)  Clara  Viebig,  D.  tägliche  Brot.  2  Bde. 
B.,  Fontane.  I90L  3' 9,  312  S.  M.  8,00. 
|[Florentijn:NedSDect.S.  158/9;  L.Schön- 
hoff:  TagB.  1901,  ]<.  51.  („Vom  Roman  d. 
Zugewanderten".)! 

5717)  id.,  D.Wachtam Rhein,  ebd.  475S.  M.6,0<t. 
(|W.  Heyder:  Zeitw.  31,  S.  8/9;  G.  Zieler: 
LCBIB.  S.  3  n /3 ;  C.  B  u s s  e :  DMschr.  1 ,  S.  .3«  '2/4 ; 
Erich  Schmidt:  LE.  4.  S.  1315/8;  ALBI. 
11,  S.  317.ji 

Helene  Tuigt-Diedcrichs.  Louise  Westkircli. 

5718a)  Helene  Voigt-Dicderichs,  Reginc 
Vosgerau.  .\us  d.  Schleswigschen  Volksleben. 
Bucbausstattg.  v.  H.  Schulze.  L.,  Diederichs. 
1901.  185  S.  M.  2,50.  |(E.  Lange:  LCBIB. 
S.  269-70.)! 

5718)  E.  A.  Regener,  Neues  v.  Helene  Voigt- 
Diederichs:  DHeimat  5',  S.  .'27-24. 

5719)  Luise  Westkirch:  SonntagsZg. für  Deutsch- 
lands Frauen  S.  2(>3. 

Panline  Wörner. 

5720)  E.  Kalkschniidt,  Pauline  Wömer:  Kw. 

15',  8.  73. 

Kritik. 

5721)  K.  Aram,  Drei  neue  Frauenbücber  v. 
gestern:  NationB.  I9,  S.  522/4.  (Isolde  Kurx, 
Emil  Marriot,  Clara  Viebig.) 

5722)  H.  Benzmaun,  Allerlei  Romane  u.  No- 
vellen: DHeimat.  5".  8.586/9.  (K.  Rittland. 
R.  Herzog,  K.  Lasswitz,  H.  Salus,  L.  Jaco- 
bowski,  5larie  Eugenie  delle  Graxie,  Else 
Zimmorniann,  ^Margarethc  v.  Oertren.) 


142 


IV,  3.    Epos. 


5723-5759 


5723)  id.,  Schriftstellernd e Frauen:  Rhein West- 
fälZg.  1901,  N.  1034.  (Lou  Andreas-Salome, 
Helene  Voigt-Diederichs,  Adine  Gemberg, 
Margarethe  v.Oertzen,  Klaus  Rittland,  Marie 
Eugenie  delle  (xrazie.) 

5724)  K.Berger,  Frauenromane:  LCBIB.  S.66  8. 
(M.  Grad  [Maria  Bernthsen],  M.  Wittich,  Nina 
Meyke,  M.  Eisborn,  C.  Schröder,  Hennie 
Rache.) 

5725)  id.,  Mod.  Romane:  ib.  S.  233/8.  (E.  v. 
Mayer.  R.  8tratz.  Ida  Boy-Ed,  A.  v.(Tleichen- 
Husswurm,  Sophie  Hoechstetter.) 

5726)  H.  Bethge,  Novellenbücher:  LE.  4, 
S.  822/6.  (H.  Grunow,  Emmy  Vely,  J.  G. 
Frimberger.  Cr.  Keben,  K.  Schwerin,  G. 
Onckama,  F.  v.  Vorbeck,  D.  Theden,  Anna 
Henschel,  Clara  Blüthgen,  H.  Bahr.) 

5727)  A.  Eloesser,  Neue  Bücher:  NDRs.  ^:^, 
S.  742-52. 

5728)  M.  Ewert,  Neue  bist.  Erzählgn.:  LE.  4, 
S.  1025-30.  (W.  Arminius,  P.  Albers,  C.  F. 
V.  Schlichtegroll,  F.  Dahn,  W.  Jensen,  J:  G. 
Löffler.l 

5729)  K  Fuchs,  Romano  u.  Erzählgn.:  LCBIB. 
S.  153'5.  (K.  Laudsteiner,  L.  Hirschfeld, 
AN'.  Uhde,  Elsa  d'Esterre-Keeling,  Antonie 
Baumberg,  J.  G.  Frimberger.) 

5730)  id.,  Mod.  Romane:  ib.  S.  220/3.  (Vikt. 
Blüthgen,  H.  Heiberg,  F.  v.  Zobeltitz,  F. 
Rosen,  F.  v.  Stenglin  ) 

5731)  K.  Th.  Gaedertz,  riattdtsches. :  LE.  4, 
S.  1182/G.     (Krit.  Übersicht.) 

5732)  A.  Gebhard,  Fraueuuovellen:  LCBIB. 
S.  388-90.  (Martha  Asmus,  Gertrud  Lent, 
Helene  Böhlau,  Johanna  Niemann.) 

5733)  id.,  Romane:  ib.  S.  99-102,  171/3.  {(l 
Niedenf ühr.  F.  Hübel,  ( \  Teja,  J.  Schömbs, 

F.  W.  Primer.  H  Bang,  C  A.  Bernoulli, 
K.  Storck,  H.  Meschwitz,  Pohts-Wegner, 
A    Läpp,  M.  A.  V.  Zois,  J.  R.  z.  Megede. 

5733a)  id.,  Ges.  Novellen  u.  Erzählgn.:  ib. 
S.  217-20.  (G.  V.  Ompteda,  H.  Tovote,  K. 
Worms.  H.  Blum,  Cli.  Schneller.) 

5734)  H.  Hart,  Neues  v.  Bücherti.sch:  VelhKla.s- 
Mh.  161,  g_  117.00,  ■y^ii4^  340/7,  479/3,  f>82/5, 
695/H;  162,  S.  104/7.  215/8,  582/5,  709-12. 
(G.  Engel,  Maria  Janitschek,  Ossip  Schubin, 
M.  Halbe,  P.  0.  Höcker,  R.  Stratz,  Agnese, 
Gräfin  v.  Klinkowström,  G.  v  Ompteda,  M". 
Meyer-Förster,  E.  Bertz,  O.  v.  Leitgeb,  Agnes 
Schöbel.  F.  v  Zobeltitz,  A.  Bernoulli,  E. 
Muellenbach,  E.  Zahn,  K.  Martens,  Gabriele 
Reuter,    M.   Wittich,    J.   Lauft",    Th.   Mann, 

G.  V.  Ompteda.  Wilh.  Fischer,  P.  Grabein, 
Wilhelmine  v.  Hillern,  M.  Lienert,  Hedwig 
Dohm,  M.  A.  v.  Ziso,  Clara  Viebig,  F.  A. 
Beyerlein,  Th.  Duimchen,  H.  Tovote,  M. 
Grad,  F.  v.  Vorbeck,  G.  Hirschfeld.) 

5735)  id..  Neues  vom  Büchertisch:  ib.  16", 
S.  342/6.  (H.  Foral,  L  Rafael,  F.  K.  Kretz- 
mann,  Frida  Schanz,  K.  Vanselow,  P  Baum, 
E.  Barnick,  C.  Matthies,  J.  Meru,  M.  Grube.) 

573Ö)  id.,  Neue  Romane:  Tag  N.  461.  (Frieda 
v.  Bülow,  Sophie  Junghans,  Carry  Brach- 
vogel.) 

5737)  U.  V.  Hassel,  Z.  Romaulitt.  d.  neuesten 
Zeit:  KonsMschr.  59,  S.  506-10.  (G.  v. 
Ompteda,  J.  C.  Heer,  G.  Frenssen,  A.  Sperl.) 

57:{S)  G.  Hermann,  Zweierlei  Holz:  BerlZg. 
N.  527.  (W.  V.  Polenz,  R.  Nordmann,  G. 
af  Geyerstamm.) 

5739)  K.  Hoffmann,  Mod.  Romane:  LCBl«. 
S.  313/5.  (A.  Zapp,  A.  Bock,  K.  v.  Perfall, 
(.1.  Wflsner.  R.  Jafto.) 


5740)  H.  A.  Krüger,  Romane  u.  Novellen: 
LCBIB.  S.  17-21.  (A.  Wilbrandt,  Wilhelmine 
Hillern,  G.  Stellanus,  F.  Huch,  Th.  Mann, 
K.  Martens.  K.  Rittland,  M.  Kretzer,  E. 
Heilborn,  K.  Mollenhauer,  L.  Lohr.) 

5741)  Ed.  Lange,  Ges.  Erzählgn.:  LCBl«. 
S.  238-40.  (C.  W.  Th.  Fischer,  O.  v.  Leit- 
geb, W.  Jensen,  L.  Bräutigam,  K.  Mark,  P. 
Kompert.) 

5742)  id.,  Erzählende  Frauenlitt.:  ib.  S.  265-70. 
(Carla  Eden,  Clara  Eysell-Kilburger.  Emilie 
Roland,  Hermione  v.  Preuschen,  Elisabeth 
Dautheudey,  Jassy  Torrund,  ]\[.  firrad,  Adele 
Hindermann,  Helene  Voigt-Diederichs.) 

5743)  M.  Lorenz,  Romane:  PrJbb.  108,  S. 346-54. 
(Clara  Viebig,  Hedwig  Dohm,  E.  Strauss, 
P.  Mahn,  G.  Hirschfeld.) 

5744)  id.,  Romane  aus  Kunst  u.  Leben:  Zeitw. 
31,  S.  87/8.  (M.  Grad,  Kl.  Rittland,  K  Aram, 
F.  A.  Beyerlein,  K.  Martens,  J.  Schlaf.) 

5745)  A.  P  ap  p  r  i  tz ,  Moderne  Frauenlitt. :  Frauen- 
beweg.  8,  S  107/9.  (Gabriele  Reuter,  Gräfin 
Elisabeth  Bethusy-Hue,  K.  Federn,  Malwida 
v    Meysenbug) 

5746)  P.  Po  Hack,  Neue  Litt.:  Umschau  6, 
S.  108-1 1,  211,3,  429-31,  492/4,  688-92.  (Krit. 
Übersicht.) 

5747)  F.  Poppenberg,  Bücher-Phvsiognomien : 
Türmer  4»,  S.  184-91.  (Marie^P^bner,  J.  J. 
David,  E.  Strauss,  G.  v.  Ompteda,  W.  v.  Polenz.) 

5748)  AVilly  Rath,  Bücherbesprechungen: 
Deutschland.  1,  S.  398-403.  (G.  Frenssen, 
Timm  Kroger,  W  Holzamer,  J.  Schoembs, 
V.  Traudt,  E.  Strauss.) 

5749)  Gabriele  Reuter,  Neulinge:  Tag  1901, 
N.  213.  (Elisabeth  Möring,  A.  v.  Nathusius, 
A.  Meebold.) 

5750)  L.  Schönhoff,  Abrechnung:  Tag  N.  411, 
413.  (W.  V  Polenz,  M.  Gorki,  Dolorosa,  F. 
Wedekind,  A.  Holz.) 

5751 )  S.  S i  m  c  h o  w i  t z ,  Aus  d.  dtsch.  Romanlitt. : 
Kultur  (Köln)  1,  S.  364-70. 

5752)  O.  Stoessl,  Dtsch.  Romane:  Wage  5, 
N.  46   (G.Frejissen.  F  Huch,  Frieda  v.  Bülow.) 

5753)  C.  Conte  Scapinelli,  Neue Erzählungs- 
litt. :  LittWarte.  h,  S.  96-100  (Ricarda  Huch, 
Lu  Rewall,  S.  Lublinski,  F.  Fürst  Wrede, 
L.E.Otto,  Paula V.  Bülow- Wendhausen,  P.  O. 
Höcker,  A.  Achleitner,  Eva  Gräfin  Baudissin, 
.Jassy  Torun,  G.  Ouckama,  R.  M.  Rilke,  L. 
Kurowski,  V.  v.  Reisner.) 

5754)  F.  Serola,  Neue  dtsch.  Romane  u.  No- 
vellen: Rassegnalnternaz.  7,  N.2.  (J.Wasser- 
mann, F.  Spielhagen,  A.  Schuitzler,  K.  v. 
Perfall.) 

5755)  K.  Storck,  Weltfragen,  Menschen-  u. 
Romanschicksale:  LittWarte.  3,  S.  621/8. 
(W.  Bölsche,  K.  Landsteiner,  W.  Fischer, 
Friedr.  Huch,  L.  Weber,  Helene  Voigt- 
Diederichs,  A.  Scliott,  K.  MoUenhauor,  A. 
Gutheil.  F.  v.  Zobeltitz,  M.  Lienert.) 

5756)  F.  X.  Thalhofer,  Neue  Frauenbücher: 
LittAV'arte.  3,  S.  629-33.  (Elisabeth  Dautheu- 
dey, Emmy  v.  Egidy,  Ricarda  Huch.) 

5757)  H.  Wagner,  Neuere  Belletristik: 
AkMBll.  14,  S.  8-11,  42/6.  (Sophie  Christ, 
A.  de  Waal,  ^largarethe  v.  Oertzen,  \. 
Schuppe,  K.  V.  Bolanden,  J.  v.  (xrotthus, 
Laura  Marholm,  K.  Niederhofer,  K.  Lorentz.) 

5758)  0.  F.  Walzel.  Schweizer  Bücher:  LE.  4, 
S.  1459-6  i.  (J.  V.  Widmann,  C.  Spitteler, 
H.  Reinhart,  H.  v.  .Matt,  W.  Merz.) 

5759)  .V.  V.  Weilen,  Neue  Romane  u.  Er- 
zählgn.: AZgB.  \.  -n:.     . 


57ftO-57ft4  I\',.3.      RpOB.  143 

57«ü)  R.Weitbiecht.Fiauenerziihlgu.rLCHI«.       57W3)  B.  Wildberfc,   HübnenKC-rti-hichten:  LK. 
fS.  245»-.') I.      (A.  Kant/an.    Frieda   v.  liülow,  i.    S.  1Ü3;JM.     (F.    v.   Zobeltitz,    I^hilomenn 

Helga  V.  Helgendorf,  .1.   v.   Dflrow,  Agne«  Hartl-Mitius,  H.  Schöne.) 

Hchoebel.)  57H4)  Neuere  IJelletriHtik:    Dil«,  111,  ö.  314/7. 

5761)  K  M.Werner,  Neue  Romane  u.  Novellen:  ,         ((I.FrenHsen.K.v.  Wildenbruch.  A  Wilbrandt, 

Zeitw.  29,  8.  40/2,  87/Ö.  ;         Marie  Kugenie  delle  CJrazie,  .1.  C.  Heer) 

57«"2)  (Jute  Romane:  Kw.  If»«,  8.  190'3.  (Ricnrdn 

llucli,  Clara  Viehig,  W.  Holzamer.)  [ 


IV,4 

Drama  und  Theatergeschichte. 

Allpem  einos:  Oesamtditrstellnngen  N. ''>70.').  —  Rin'/.elne  dramittische  Oattnngen  ( DO rgerliobe  Drama,  Litterator- 
komödie,  /iinberposse.  modernes  Dramn)  N.  5708.  --  Stoflgeschlchtlicbes  (Köbmische  Sage,  Moritz  Ton  SacbMO,  der  QrofM 
Knrfürst  im  dentscbcn  Drama.  Soldatenstack)  N.  .'>77ii  —  Drama  des  18  Jahrbn  ndert  s:  0.  Lillo  N.  'i7SI :  K.  F.  Ronaaa« 
N.  5782.  Stnrm  und  Drang:  F.  M.  Klinger  N.  57S3;  .1.  Leisewitz  N.  578»;   J.  M.  R.  I-enz  N.  .'»795.   -    Andere  Dramatiker: 

G.  F.  W.  Urossmann  N.  5799;  .1.  H.  Graf  von  Soden  N.  5300;  E.  Schikaneder  N.  5801;  A.  W.  Iffland  N.  .5802.  —  Sikti'ar- 
dichtnngen  N.  5S02a.  —  Drama  des  19.  Jahrhunderts:  A.  von  Kottebne  N.  ."»303;  H.  Zscbokke  N.  5300:  P.  von  Heyden 
N.  5807;  Th.  Körner  N.  5808;  H.  von  Kleist  N.  5815;  E.  Raupach  N.  6830;  Ang.  Graf  von  Platen  N.  58.18;  K.  Immermann 
X.  ,5840;  M.  Beer  N.  :Mi;  Ch.  Fr.  Grabbe  N.  5846;  G.  Büchner  N.  5866;  K.  Gotzkow  N.  5870;  F.  Hebbel  N.  5878;  0.  Lodwig 
.N.  5309;  0.  Froytag  (Jonrnalisten)  N.  59n'2.  —  Ein/.elne  andere  Dramatiker  (Amalie  von  Sachsen,  Charlotte  Biroh- Pfeiffer, 
A.  R.  Brachvogel.  O.  ('onsentius,  Rnd.  denee,  Prinz  Georg  von  Prenssen .  Johann  König  von  Snchsen ,  Ernst  Meyer, 
J.  Mosen,  O.  zu  Potlitz,  F.  Roeber,  K.  Tempeltey)  N.  .5909.  -  Neueres  Drama:  A.  Fitger  N.  5922:  P.  Heyse  N.  692:»: 
H.  Kruse  N.  5924;  J.  Lauff  N.  5i»34;  P.  Lindau  N.  5!W7;  W.  Meyer-Förster  N.  59:i8;  0.  von  der  Pfordten  N.  5940:  F.  Philippi 
N.  6942;  F.  von  Schönlhan  und  F.  Koppel-Elfeld  N.  6945;  R.  Voss  X.  5946;  E.  Wiehert  N.  .5943:  J.  V.  Widmann  X.  6064: 
A.  Wildbrandt  N.  6955;  K.  von  Wildenbrnch  N.  .'»OöO.  -  Modernes  Dramii:  M.  Bernstein  N.  6965;  K  Bleibtrea  N.  69««: 
M.  Dreyer  N.  5967:  (1.  Engel  N.  5971;  0.  Ernst  N.  5973;  H.  Eulenberg  N.  .5980;  O.  Falke  6982;  L.  Fulda  N.  69S3;  K.  Ganeke 
N.  .5985:  M.  Halbe  N.  Ö9S6:  C.  Hauptmann  N.  5992:  G.  Hauptmann:  Allgemeines  N.  5994,  Der  arme  Heinrich  N.  60fi5.  Biber- 
pelz N.  Mm,  College  Crarapton  N.  6010,  Einsame  Menschen  N.  f.Oll,  Friedensfest  N.  6013,  Fuhrmann  llenschel  N.  WU, 
Michael  Kramer  N.  6015.  Der  rote  Hahn  X.  6017,  Schluck  und  Jan  N.  6013.  Die  versunkene  Glocke  N.  6019,  Vor  Sonnenaufgang 
N.  fi021,  Die  Weber  N.  0022:  0.  E.  Hartleben  N.  6025;  R.  Heym:inn  N.  6028;  G.  Hirsohfeld  N.  6029;  F.  Holländer  nnd  Lothar 
Schmidt  N.  ÖO.'Jl ;  A.  Holz  X.  60:12;  F.  Lienhard  X.  60:55;  M.  Möller  N.  6039;  J.  Schlaf  N.  6040;  B.  Schlalkjer  N.  6042:  H. 
Sndermann  (Drei  Keiherfedern,  Ehre,  Es  lebe  dus  Leben.  Heimat,  .Johannes.  Johannisfener)  N.  m>44:  F.  Wedekind  N.  6060;  W. 
Weigand  N.  0069;  E.  von  Wolzogen  X.  (1073.  —  Drama  in  Oesterreich:  E.  von  Banernfeld  X.  6075.  —  F.  Grillparier: 
Allgemeines  X.  6092;  Biographisches  N.  6093;  Werke:  Gesamt- Ausgaben  N.  6108;  einzelne  Dramen:  Ahnfran  X.  «110: 
Ein  Bruderzwist  in  Habsburg  N.  6114,  Ein  treuer  Diener  seines  Herren  N.  6114a,  Esther  N.  rill5.  Goldene  Vliess  N.  6117,  JOdia 
von  Toledo  N.  (;r.M,  König  Ottokar  N.  (1121,  Libussa  N.  6122,  Dos  Meeres  und  der  Liebe  Wellen  N.  i.lJ.t,  Sappho  N.  f',124,  Traum 
ein  Leben  N.  612(;,  Wehe  dem,  der  lügt!  N.  (il28.  -  L.  Halirsoh  X.  6129;  F.  Halm  N.  61.30;  F.  Kjrnberger  X.  «,188.  -  Volks- 
tümliches Drama  (VolksstBck) :  L.  Anzengruber  N.  6141;  R.  Hawel  N.  (il50;  C.  Karlweis  N.  6152;  F.  Kranewitter  N.  6159: 
J.  Nestroy  N.  6161;  F.  Raimund  N.  6166;  K.  öchönherr  X.  6173;  J.  Werkmsnn  f.l79.  —  Verschiedene  Possendichter  (C.  CoiU, 
0.  F.  Hopp,  M.  Stegmeyer)  N.  6180.  -  Modernes  Drama:  H.  Bahr  N.  6183;  F.  Dörmann  N.  6185;  H.von  Hofmannsthal  N.  6187:  Ph. 
Langmann  X.  6188;  R.  Lotbar  X.  619(i;  G.  Macasi  X.  6191  ;  R.  Schaukai  N.  6192;  A.  Schnitzler  N.  •!194.  -  Fraueadiehtang 
(Anna  Banmberg,  Marie  Engenie  delle  Grazie,  Ric.irda  Huch,  Marie  Itzerott,  Ernst  Rosmer  [Else  Bernstein])  X.  6198.  —  .Sammel- 
Recensionen  X.  62(i7.  —  Dialektstack:  Elsass  (Q.  Stoskopf)  X.  6224;  Hessen  X.  6226;  Xiederdecteoblaad  (K.  Gildemeister. 
J.  Meyer,  F.  Renter)  N.  6228;  Sachsen  X.  i'>231.  —  Volksschausp  iel  (Weihnichtsspiel,  Oberammergaoer  Paetionsspiel. 
Krippenspiel,  Grete-MindenKpiel,  Xibelungcnspiele)  X,  6232.  —  Dramaturgisches:  Allgemeines  N.  6i47;  Esiayesammlangen 
X.  6254.  —  Das  Theater  (Psychologie,  Zweck  und  ZoVu.nft)  X.  62.58.  —  Theatersehule  und  Bahnenbibliothek  N,  6286.  — 
Gattungen  des  Dramas  (Einakter,  Miliendrama,  Kunstdrama,  historisches  Drama,  Lustspiel)  X.  628S  —  Modernes  Drama  N.«9(M. 
—  Dramaturgische  Einzelheiten  (Sprachtecknik)  X.  6303.  —  Dramatische  Preise  X.  6.304.  —  Publikum  und  Claqne  N.  «309.  — 
Kritik  (H.  Sudermann,  „Verrohung  der  Theaterkritik")  N.  (4312.  —  Theaterrecht  N.  6325.  —  Censur  (Wien.  Mfchrea)  M.  8831. — 
SchauspielkunKt  (Allgemeines,  Stil  und  Schaffen,  Verhältnis  zu  dem  Publikum)  X.6340;  Sociale  Lage  der  Schauspieler  M.  6354. 

-  Regie  N  6358.  Maske  nnd  KostOm  M.  6364.  —  Ausstattung  X.  6367.  -  Theaterbaa  N.  6370.  —  Theateraettal  X.6378.  —  Ver- 
schiedenes (Tod  auf  der  Bahne)  X.  (>:t77.  —  Bahnenbearbeitnngen :  Antikes  Drama  N.6882;  Shakespeare  X.«lS86.  —  Bahaeaipielplan 
und  Statistik  X.  6:^90.  —  Theatergeschichte:  Allgemeines  (Chronologie,  JahrbQcher.  kritische  üebersichten,  Bibliofraphie) 
X.  6396.  —  Einzelne  Stfidte  und  Gegenden :  Aachen  N.  6408 :  Berlin  (Aeltere  Theatenubtünde,  Hoftheater.  DeuUohe«  TlMater, 
Schillertheater,  Meisterspiele)  X.  6409;  Brannschweig  (A.  Klingemann)  N.  6426;  Dortmund  N.  6427a;  Frankfurt  a.  M.  N.  «488: 
FQrth  N.  6431;  Göttingen  X.  6432;  Hamburg  (Französisches  Theater)  X.  643:);  Hannover  N.  6434;  Kalrsrnhe  M.  «4S4a:  Kola 
X.  64S5;  Leipzig  X.  6435b;  Mannheim  M  64:16;  Manchen  N.  6437 ;  Rheinland  X.  6438:  Stuttgart  N.  6439:  Ulm  K  «440:  Wien 
(Burgtheater,  Theater  an  der  Wien)  N.  6441;  Wiesbaden  X.  (U52:  Paris  (Dentsehea  Theater)  N.  6454.  —  Theaterleute  da«  18. 
und  19.  Jahrhunderts:  Allgemeines  X  6494.  -  18.  Jahrhundert:  Dorothea  Aekermann  N.  6460:  Madame  Fiala  X.  6461;  F.  Fleck 
X.  6462;  Else  Hahn  N.  6464;  A.  W.  Iffland  N.  6465;  Corona  Schröter  X.  «466;  Friderike  Unxelroann  N.  6467:  K.W.  F.  Oaiel- 
mann  N.  6467a.  —  19  .Tahrhundert.  L.  Arnsbarg  N.  6468:  A.  Bassermann  N.  6469;  B.  Baumeister  N.6470;  0.  Bteaek«  N.«483: 
F.  Bonn  X.  6484;  0.  Brahm  X.  6485;  Marie  Conrad-Rnmio  X  6485a;  Friedr.  Dahn  N.  «486:  L.  F.  Deinkardstein  N.  «48«a:  E. 
Dessoir  X.  6437;  Carl  Devrient  M.  6483;  Ed.  Devrient  X  6489;  0.  Devrient  Xa492:  F.  von  Dingelstedt  X.  tVI93;  Jeaay  vea 
Dingelstedt  N.  6494;  Th.  Döring  X.  6495:  E.  Drach  N  649«:  F.  Bstlair  X.  649«a:  Marie  Geistinger  X.  6497:  A.  Giradi  N.  «497a; 
K.  H&usser  X.  6497  b;  Anton  nnd  Amaüe  lUixinger  X.  6498;  A.  Junkermann  X.  6499;  J.  Kaini  X.  6601;  Tharaa«  Eroaa«  N.  «502: 
J.  Karschner  X.  6.504;  H.  Laube  X.  r>505;  J.  Lewinskl  X.  6508:  Anna  Lohn-Siegel  N.  6509;  Else  Lehraana  N.  «610;  TK  Liadtke 
X.  6511;  A.  Mailer-Gattenbrnnn  X.6512:  Helene  Odiloa  X.  6513;  H.  Pierson  X.  6J14;  E.Pohl  X.  6617:  Adele  Saadreak  N.  «618; 
H.  Schöne  N.  6518a:  K.  Seydelmann  X.  6519;  A.  Svoboda  N.  6520:  0.  Teuber  N.  «522:  Irene  Triesch  X.  6526;  Agae«  Wallaer 
N.  6526:  L.  WAIlner  X.  6527:  Clara  Ziegler  X   «528.    —    Fremdaprachliohe  Sehaaspieler  in  Deutschland:   Allgemeine«  X.  «529. 

—  Sarah  Bernhard  X.  6531;  C.  Coqnelin  X.  6533;  Elenore  Düse  N.  «543:  Jaoe  Hadin«  N  6545;  Betty  Henainr«  M.  «64«:  O. 
Modena  X.  6547;  E.  Novelli  X.  6548;  Qabrielle  Rejane  N.  «548a:  Adelaide  Ristori  N.  6ä48b;  Charlotte  Wiehe  N.  «»49;  (tmäm 
Yaoco  X.  6553.  —  Ueberl.rettl  X.  65,59.  —  Variete  X.  6689.  — 


lu 


IV,  4.    Drama  und  Theatergeschichte. 


5785-5804 


Alljfemcines: 

Ocsaintdarstelliiiigeii.  (Siehe  auch  N.38i;i-2r), 
3837-47.) 

5765)  H.  Eeich,  Der  Mimus.  E.  litterar-ent- 
wicklungsgeschichtl.  Versuch.  Bd.  1.  2  TJe. 
B.,  Weidmann.     XII,  900  8.     M.  24,00. 

5766)  Spemanns  Goldenes  Buch  des  Theaters. 
E.  Hauskunde  für  Jedermann.  Her.  unter 
Mitwirk.  v.  R.  G  e  n  ö  e ,  E.  H  e  s s  e  n ,  M.  G  r  u  b  e 
u.  A.  B.  Spemann.  VIII,  770  S.  Mit  Ab- 
bild, u.  Tafeln.     M.  6,00. 

5767)  E.V.  Gottschall,  D.  dtsch.  Nationallitt, 
d.  19.  Jh.  Breslau,  Trewendt.  4  Bde.  M.  30,00. 
(D.  mod.  Drama  Bd.  ^^,  8.  240—702;  d.  jüngst- 
deutsche Dramatik  Bd.  1,  S.  673—742.) 

Einzelne  Gattungen  des  Draiiiaü. 

5768)  A.  Eloesser,  D.  bürgerliche  Drama. 
(JBL.  1898  IV  4  :  427;  1899  IV  4  :  511 ;  1901 
IV  4:f)48.)  |[R.  Schlösser:  Euph.  9,  8. 
42r-40.]| 

5769)  H.  Landsberg,  Dtsch.  Litteraturkomö- 
dien:  LE.  4,  8.  1445-53. 

5769)  G.  Weisstein,  Gesch.  d  Zauberpossen. 
(=  N.  5766,  8.  753-64.) 

Stoffgesehichtliches.  (Siehe  auch  N.  2503-2530.) 

5770)  A.  Neumann-Hecker,  D.  Bajaderen- 
Motiv  im  mod.  Drama:  SüdwestdtschEs.  2, 
S.  505-10. 

5771)  E.  E^gis,  La  folie  dans  l'art  dramatique: 
Eevue  des  Eevues  42,  8.  35-56. 

5772)  A.  K  r  a u  s ,  Stara  historie  Ceska  V  Nemecke 
literature.  Prag,  Boursik  &  Kohout.  460  8. 
(Libussastoff,  Otlokar  u.  a.) 

5773)  E.  Kraus,  D.  alte  böhm.  Sage  u.  Gesch. 
in  d.  dtsch.  Litt.:  ZOG.  53,  S.  577-94. 

5774)  W.  Grack,  Studien  über  die  dramat.  Be- 
handig. d.  Gesch.  v.  Herodes  u.  Mariame  in 
d.  engl.  u.  dtsch.  Litt.  Diss.  L.,  Schack. 
135  8.     M.  2,00. 

5775)  H.  Carrington,  D.  Jude  in  d.  dramat. 
Litt.  d.  18.  Jh.  (JBL.  1897  IV  4 :  1 ;  18!'8 
IV  4:1.)     \\F.  Hirsch:  ADA.  28,  8.  7J/2.]: 

5776)  E.  Schlaikjer,  Hist.  Persönlichkeiten 
auf  d.  Bühne.     (=  N.  6256,  8.  110/9.) 

5776  a)  Th.  Distel,  Moritz  v.  Sachsen  auf  d. 
Bühne:  ZVLE.  14,  N.  6. 

5777)  H.  Stümcke,  D.  Grosse  Kurfürst  im 
dtsch.  Drama:  NorddAZg.  N.  121,  172. 

5778)  K.  H.  Stockmayer,  D.  dtsch.  Soldateu- 
stück  d.  18.  Jh.  seit  Le.^sings  Minna  v.  Barn- 
helm. (JBL.  1898  IV  4  :  428.)  |[F.  Hirsch: 
ADA.  28,  8.7(1/1;  E.Schlösser:  Euph.  9,  8. 
169-71;  G.  Witkowski:  ZDPh.  34,  8.  82/4.11 

5779)  A.  Heyderich,  Soldatenstücke  im  7ji 
Kriege:  VossZgB.  N.  24. 

5779a)  G.  Witkowski,  Nochmals  der  7j.  Krieg 
im  Drama  d.  Zeit:  VossZgB.  N.  29. 

18.  Jahrhundert. 

5780)  R.  Fürst,  Drei  Theaterprologe  aus  d. 
18.  Jh.:  DThalia.  1,  8.  9M00. 

5781)  A.  V.  Weilen,  D.  „Kaufmann  v.  London" 
auf  dtsch.  u.  französ.  Bühnen.  (=  N.  213, 
S.  220-34.) 

5782)  R.  Regeniter,  K.  F.  Romanus.  (JBL. 
1901  IV  4:25.)  |[R.  Schlösser:  Euph.  9, 
S.  171/8.]  ^ 


Sturm  und  Drang. 
5783)  L.  Berg,  Klinger:  VossZgB.  N.  7,  8. 
578+)O.Heuer,F.M.  Klinger:  JbFDH.S.  309-24. 
5784a)  K.  M.  Kl  ob,  F.  M.  Klinger:  Dtsch.  Litte- 
raturbilder  aus  alter  u.  neuer  Zeit  2,  N.  2. 

5785)  Elisabeth  Mentzel,  Der  junge  F.  M. 
Klinger:  FZg.  N.  46. 

5786)  C.  Müller-Eastatt,  F.  M.  Klinger: 
NHamburgZg.  N.  80. 

5787)  H.  Zillich,  F.  M.  Klinger:  NatZg.  N.  109. 

5788)  F.  M.  Klinger:  La  Plume,  2.  Juliheft. 

5789)  E.  Dieckhöf  er,  D.  Einfluss  v.  Leisewitz 
„Julius  V.  Tarent"  auf  Schillers  Jugend- 
dramen.    Diss.     Bonn.     83  8. 

5790)  A.  Hilrlin,  Der  Dichter  d.  „Julius  von 
Tarent":  OstdtschEsW.  No.  127. 

5791)  E.  M.  Mever,  Johann  Anton  Leisewitz: 
FZg.  N.  125. 

5792)  P.  S  s  y  m  a  n  c  k,  J.  Leisewitz:  Braunsch weig- 
LandesZg.  N.  215. 

5793)  A.  Thaer,  Leise witz  u.  Goethe:  Magde- 
burgZgB.  N.  20. 

5794)  Leisewitz  als  Socialpolitiker:  HannovCour. 
N.  23769. 

5795)  E.  V.  Mayer,  Lenz  in  Wittenberg:  Geg. 
62,  N.  36. 

5796)  P.  S.  Eogan,  E.  sanftmütiger  Dichter 
d.  Sturm-  u.  Drangperiode  (Lenz):  Euss- 
kajaMyssl.  1901,  August.  (Vgl.  LE.  4,  8.  12:^) 

5797)  M.  V.  Stern,  Lenz  contra  Lienhard: 
DHeimat.  5^,  8.  473/5. 

5798)  J.  M.  E.  Lenz,  Verteidigung  d.  Herrn 
Wieland  gegen  die  Wolken  v.  d.  Verfasser 
d.  Wolken  (1776).  Her.  v.  Erich  Schmidt. 
(=DLD.N.121.)  B.,Behr.  XVI,358.  M.0,80. 

Andere  Dramatiker. 

5799)  J.  Wolter,  G.  W.  F.  Grossmann:  Hanno- 
verGBll.  5,  8.  145-79. 

5800)  O.  Hachtmann,  Graf  Jul.  Heinr.  v. 
Soden  als  Dramatiker.  Di.ss.  Göttingen, 
Kästner.     160  S. 

5801)  E.  V.  Komorzynski,  E.  Schikaneder. 
(JBL.  1901  IV  4  :  282.)  |[H  Devrient:  ADA. 
28,  8.  2'.5/.S;  P.  Legband:  LE.  4,  S.  574/5; 
0.  F.  Walz el:  ASNS.  lOrt,  S.  417-.'0;  A.  v. 
Weilen:  Euph.  9,  8.  749-65;  E.  v.  Muth: 
ALBl.  11,  S.  ,5,58.j! 

5801  a)  E.  Schlaikjer,  Theaterspekulanten. 
(=  N  6256,  S.  139-40.)  (Berücksichtigt:  A. 
Stiehler,  D.  Ifflandsche  Bühnenstück. 
[JBL.  189^  IV  4:  21.]) 

Siikulardichtungen. 

5802)  A.  Sauer,  D.  dtsch.  Säkulardichtungen 
an  d.  Wende  d.  18.  u.  19.  Jh.  (=  DLD. 
N.  91-104.)  B.,  Behr.  CLXXII,  654  S. 
M.  8,40.  (Enth. :  Theaterprologe  u.  Festspiele 
S.  300-407.) 

5802a)  P.  Holzhausen,  D.  Säkularfest  auf  d. 
Bühne  im  Gewände  d  poet  Allegorie.  (= 
id.,  D.  Urgrossväter  Jh. -Feier  [L.,  Avena- 
rius.  1901.  161  S.  M.  2.80],  S.  96-11-^.  (G. 
F.  Treitschke,  J.  G.  Eohde,  H.  v.  Meyer, 
Goethe  [Palaephron],  Herder  [Aeon],  A.  v. 
Kotzebue. 

19.  Jahrhundert. 
A.  von  Kotzebne. 

5803)  L.  Braun,  Kotzebue  u.  Goethe:  VossZg. 
N.  109. 

5804)  A.  V.  Weilen,  Kotzebues  Aufenthalt  in 
Wien.    Referat.     (=  N.  213,  8.  475.) 


S80Ö-6847 


IV,  4.    Drama  und  Tbeatergescbichte. 


145 


5805)  A.  V  Kotzebue,  D.  gerade  Weg,  der 
beste.  Ed.  by  J.  H.  D.  Mattbews.  London, 
Blackie.  I!)  1.  47  S. 

5805a)  H.  Fonquior.  Le  tbcatre  de  Kotzebue: 
Miaantbropie  et  repoiitier  Revue  des  cours 
et  des  conf^renres      IHnl,  18.  avril. 

H.  Zscliokke.    F.  v.  d.  H<>y(1en. 

5800)  Pb.  Allen,  Lewis  u.  /.scbokke:  MLN. 
1?.  N.  1.     lAbellino.) 

5807)  A.Gabriel,  Friedrv.  Heyden.  (JBL.1901 
IV  4  :  37.)     [J.  Minor:  DLZ.  21,  S.  J22J/4.]| 

Th.  K»nier. 

5808)  Ed.  Engel,  Der  Dicbter  Tb.  Kömer: 
VossZgB.  N.  29. 

5809)  E.  Frennsdorf,  E.  ungedr.  Jugendarbeit 
Tb.  Körners:  MVGBerlin.  Ifl,  S.  J32. 

5810)  R.  Gen^e,  Tb.  Körner.  B.,  Weiebert. 
35  S.  M.  1,U0.  (Aus:  „Körner"  sämtl.  Werke.) 

5811)  F.  Germer,  Tb.  Körners  Tod:  Leipz- 
TBl.  N   432. 

5812)  Tb.  Körner,  Sämtl.  Werke.  Mit  Einleit. 
V.  0.  F.  Gensieben.  St.,  Dtsch.  Verlags- 
anstalt.   XXXII,  43  i  S.    M.  2,00. 

5813)  id.,  sämtlicbe  Werke.  2  Bde.  L.,  Grum- 
bacb.  VL  441  S.;  III,  630  S.  M.  5,00. 

5813  a)  id  ,  Dramat.  Werke.  Neue  [Umscblag-] 
Ausgabe.  6  Bde.  (=  Heuipels  Klassiker- 
Ausgeben  N.  7(i6-lJ  )  L,  Verl.  v.  Hempels 
Klassiker-Ausgaben  ä  B  Bogen,  k  M  (i,25. 

5814)  id.,  Zriny.  Ed.  by  F.  Holzwartb. 
Boston,  Heatb.    VIII,  126  S.    35  c. 

H.  Ton  Kleist. 

5815)  H.  Badstüber,  H.  v.  Kleist.  Wien, 
Picbler.     X,  58  S.     M.  1,60. 

5816)  Elisabetb  v.  d.  Berge,  H.  v.  Kleist. 
Trauerspiel.  Dresden,  Pierson.  III,  156  S. 
M.  2,11(1. 

5817)  Ch.  Gaebde,  Kleist  u.  Hebbel:  Dresdner- 
AnzB.  N.  15. 

5818)  H.  Gaudi g,  H.  v.  Kleist.  (=  Aus  dtsch. 
Lesebücliern  Bd.  5,  Abteil.  4.)  Gera,  Hof- 
mann. H7  8.  M.  H,50.  i[G.  Minde-Pouet: 
DLZ.  23,  S. 'J2«i9-10.J| 

5819)  Rud.  Gen^e,  H.  v.  Kleist.  B.,  A. 
Weiebert.  59  S.  M.  1,00.  (Aus:  „Kleists 
sämtl    A\  GrlcG  **  \ 

58-20)  H.  Heinz,  D.  Heidelb.  Kleist-Hs.:  N- 
BadiscbeLandesZg.  N.  43. 

5821)  W.  Holzgraefe,  Scbillersche  Einflüsse 
bei  H.  V.  Kleist.  Progr.  Cuxbaven,  Rauscben- 
plat.    4°.    32  S.    M.  2.00. 

5822)  G.  R.  Kruse,  D.  Uniuffübrgn.  d.  Werke  H. 
V.  Kleists:    NTheater-Almanacb.   l.-f,  S.  111. 

5823)  A.  Lignis,  D.  Monolog  bei  H.  v.  Kleist: 
Dicbterstimmen  d.  Gegenw    Iti,  N.  9. 

5824)  H.  Lindgren,  H.  v.  Kleist:  Varia  N.  1. 

5825)  M.  Quarck,  E.  preuss.  Junker  als  dicbter. 
Revolutionär:  SocialistMbb.  6,  S.  949-59. 

5825a)  F.  Servaes,  H.  v.  Kleist.  (=  Dicbter 
u.  Darsteller.  Her.  v.  R  Lotbar.  Bd.  9.) 
L.,  E.  A.  Seemann.  VIII,  160  8.  Mit 
61  Abbild.    M.  4,t0. 

5826)  E.  Scbmidt,  H.  V.  Kleist  als  Dramatiker. 
(=  N.  -^60,  S.  333-62.) 

5827)  H.  Maync,  H.  von  Kleists  Berliner 
Kämpfe:  VossZgB.  N.   15. 

5828)  R.  Steig,    Neue  Kunde  zu  Heinrich  v.   \ 
Kleist.     B.,  Reimer.     VII,  135  S.     M.  3,00.   ! 

5828a)    A.  Wilbrandt,  H.  v.   Kleists  Leben,   j 
(=  Hempels  Klassiker-Ausgaben  N.  6i.)  L.,   i 

.Tahresberiohtp  für  neuere  deutsch«  Tjitterntnrifeschichte. 


Verl.  V.  Hempels  Klassiker-Bibliothek.  64  S. 
M.  ti,'.'5. 

5829)  E.  Wolff,  E.  neues  Originalbild  v.  H; 
v.  Kleist:  Han)bCorrespB.  N.  2. 

5830)  id.,  Shakespeares  EinfluBS  auf  H.  Kleist: 
FZg.  1901,  N.  .'68,  269. 

5830ii)  id..  H.  v  Kleist  als  Vorläufer  e.  modern- 
realist  Litt.-Beweg.    (=  N.  »>250,  S.  169-76.) 

5831)  Kleists  Grab:  Der  Heide  1,  S.  273/4. 

5832)  S.  Rahm  er,  Ungedr.  ßrieffragmente  H. 
V.  Kleists:  Euph.  9,  S.  670/4. 

5833)  H.  V.  Kleist,  Dramat.  Werke.  (=  Hem- 
pels Klassiker-Ausgaben  N.  662/h  )  7.  Bde. 
L.,  Verl  von  Hempels  Klassikerbiül.  k  6 
Bogen,     ä  M.  0,25. 

5833a)  W.  Waetzoldt,  Kleists  „Guiscard"  u. 
Hebbels  „Moloch":  Grenzb.  3,  8.  470/6. 

5834)  R.  Sprenger,  Zu  Kleists  Hermann- 
schlacbt:  ZDU.   16,  S.  250. 

5835)  R.  Kohlrausch:  D.  Prinz  v.  Homburg 
u.  Febrbellin:  B&W.  4,  651/7,  684-90. 

E.  Ranpnch. 

5836)  E.  Raupach:  DBühnenCienossenscbaft.  31, 
S.  115. 

5837)  Raupach:  Wiener  Abendpost.  N.  03. 

A.  Graf  von  Platen.    (S.  auch  N.  465.5-4656  a.) 

5838)  A.  Graf  v.Platen,Dramat.Nachlass.Her. 
V.  E.  Petzet.  (=  DLD.  her.  v.  A.  Sauer, 
.3.  Folge,  N.  4.)  B.,  Behrs  Verlag.  XCVII, 
193  S.     M.  6,00. 

5839)  0.  Grulicb,  Platens  Litteraturkomödien. 
Diss.  Bern,  Schmid  &  Franke.  1901.  132  S. 
M.  2,50.     IfLCBl.  S.  31/2.]| 

K.  Inim ermann.    (S.  auch  N.  52 12-5215  f.) 

5840)  E.  M.  Hamann,  Immermaun  u.  Grabbe: 
HPBll.  129,  S.  69-76. 

5841)  J.  Wolter,  Immermanns  Leitung  d. 
Düsseid.  Stadttheaters:  BGNiederrhein. 
IK,  S.    2I7-.38. 

5842)  K.  Immermann,  Lustspiele.  Mit  Ein- 
leit. V  R  Boxberger.  ^  Tle.  Neue  [Um- 
schlag-j  Ausgabe.  (=  Hempels  Klassiker- 
Bibl.  N.  606-10.)  L.,  Verl.  v.  Hempels 
Klassiker- Ausgaben.     392  S.     M.  1,25. 

5842a)  id.,  Dramen.  Mit  Einl.  v.  R.  Box- 
berger. Neue  [Umschlag]- Ausgabe.  (= 
Dasselbe  N.  611-65.)    ebda.    392  S.    M.  1,2.5. 

58421))  id.,  Trauerspiele.  2  Tle.  ^lit  Einleit.  v. 
R.  Boxberger.  Neue  [Umschlag-] Ausgabe. 
(=  Dasselbe  N.  616-29.)  ebda.  555,5318. 
M.  3,50. 

5843)  W.Deet Jen,  Immermanns  „Kaiser Friedr. 
d.  Zweite".  E.  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Hohen- 
staufendramen.  (=  Litterarbist.  Forschgn. 
Her.  V.  J.  Schick  u.  M.  Frhr.  v.  Wald- 
berg. Bd.  21.)  B,  Felber.  VIII,  216  8. 
M.  4,'  0. 

5843a)  Zu  Immermanns  Merlin:  Wiener  Abend- 
post N.  2  0. 

M.  Beer. 

5844)  M.  Beers  Struensee:  Nassovia  2,  8.  235. 
(Neuaufführg.  in  Wiesbaden.) 

5845)  E.  Brief  M.  Beers:  DDichtung.  31 , 8.  25  /l. 

Ch.  D.  Grabbe. 

5846)  A.Bartels.  Grabbe:  Kw.  15»,  S.  269-72. 

5847)  A.  Bettelbeim,   Auerbach  u.  Grabbe: 

LE.  4,  8.  661/3. 
XIII.  i  0 


140 


IV,  4.    Urania-  und  Tlioatergeschichte. 


5848-58ttn 


5848)O.Friedlaender,  Ch.D.  Grabbe:  Ges.  1, 
S.  14-8fi. 

5849)  P.  Friedrich,  Grabbe:  DZschr.  If), 
N.  G. 

5850)  id.,  Ein  neuer  Grabbe-Fund:  NorddAZgB. 
N.  70  a. 

5851)  C.  Hagemann,  Einiges  über  Grabbe: 
SüdwestdtschRs.   1,  N.  24. 

5852)  K.  Hall  garten,  Neues  v.  Grabbe:  LK. 

4,  8.  294-301. 

5853)  F.  Katt,  Grabbe:   BurschenschBll.   W, 

5.  142/4. 

5854)  K.  M.  Klob,  Chr.  D.  Grabbe:  Dtsch. 
Litt.-Bilder  2,  N.  3. 

5855)  M.  Koch,  Grabbe:  Türmer  4',  B.  266-74. 

5856)  M.  Lorenz,  Grabbe:  Zeitw.  29,  S.  154/r). 

5857)  F.  Mehring,  Grabbe:  NZSt.  20',  S. 306-11. 

5858)  E.  M.  Mever,  Grabbe:  NationB.  19,  B. 
154/5,  167/9. 

5859)  0.  Nieten,  Chr.  D.  Grabbe.  B.,  Behr. 
43  S.     M.  0,60. 

586Ü)  K.  Strecker,  Grabbe  und  der  „Kunst- 
wart":  TglRsB.  N.  2. 

5861)  A.  V.  Winterfeld,  Grabbe  u.  Heiue: 
HannovCourier.  1901,  N.  23521. 

5862)  Grabbes  100.  Geburtstag  in  d.  dtsch. Presse: 
LE.  4,  S.  466/7,  544. 

5863)  Ch.  D.  Grabbes  sämtl.  Werke.  In  4  Bdn. 
Her.  V.  E.  Grisebach.  B.,  Behr.  XVI, 
484;  III,  480;  431;  LXV,  526  S.  M.  12,00. 
|[E.    V.    Komorzynski:      LCBl.     S.    1372, 

1737.]; 

5864)  G.  R.  Kruse,  Grabbes  Dramen  auf  d. 
dtsch.  Bühne:  NTheater-Almanach.  13,  S. 
112/3. 

5865)  W.  Deetjen,  Zu  Grabbes  Hannibal: 
VossZgB.  N.  22. 

5865a)  M.  Eimer,  Kosciusko,  e.  Fragment  v. 
Grabbe.     Erwinia  10,  S.  25,8. 

6.  Büchner. 

5866)  A.  Burger,  G.  Büchner:  Hessenland  16, 
S.  116/8. 

5867)  F.  Dernburg,  G.  Büchner,  „Dantons 
Tod".    Neuaufführg.:  BerlTBl.  N.  8. 

5868)  E.  Kalkschmidt,  G.  Büchners  .Dan- 
tons Tod":  Kw.  15',  S.  451/2.  (Neuaufführg. 
in  Berlin.) 

5869)  G.  Büchner  in  Zürich:    LE.  4,  S.  865/6. 

K.  Gutzkow.    (Siehe  auch  N.  8608-8616.) 

5870)  H.  H.  Ho  üben,  Gutzkow-Funde.  (JBL. 
1901  IV  4:88.)  |[0.  F.  AValzel:  DLZ.  23, 
S.  1185/9.]! 

5871)  id.,  K.  Gutzkow  als  Dramaturg:  Dres- 
denerAnzB.  N.  9-12. 

5872)  id.,  Verschollene  Dramen  Karl  Gutzkows: 
NorddAZgB.  N.  210a,  222. 

5873)  id.,  Dunkles  aus  d.  Leben  Gutzkows: 
VossZg.  N.  239. 

5874)  J.  Prölss,  Karl  Gutzkows  Tod:  FZg. 
N.  273. 

5875)  E.  Brief  Gutzkows  an  Freytag:  Wien- 
Zg.  N.  42  a. 

5876)  K.  Gutzkow,  Meisterdramen.  Mit  e. 
Einleit.  v.  E.  Wolf  f.  (Zopf  u.  Schwert,  Uriel 
Acosta,  Königsleutnant.  Urbild  d.  Tartüffe.) 
B.,  Costenoble.  XV,  XI,  85,  82,  111,  110  S. 
M.  3,00. 

5877)  H.  Jantzen,  Z.  Bühnengesch.  v.  Gutz- 
kows Uriel  Acosta:  VossZg.  N.  24. 


F.  Hebbel: 
Charakteristiken. 

5878)  A.  Bartels,  F.  Hebbel:  Kw.  15^  S.  516 
bis  523,  535/7. 

5879)  id.,  Hebbels  Deutschtum:  DWelt.  N.  17. 

5880)  id.,  D.  Sieg  Hebbels:    DMschr.  2.  N.  1. 

5881)  0.  Frommel,  F.  Hebbel.  (=  N.  235, 
S.  1-52.) 

5882)  H.  H.  Ho  üben,  Hebbel  als  Historiker: 
NorddAZgB.  N.  UO. 

5883)  id  ,  Hebbels  Denkmal:  NorddAZgB  N.86a. 

5884)  id.,  Hebbels  dramatische  Entwürfe:  Nat- 
Zg.  N.  314,  322. 

5885)  K.  M.  Klob,  F.  Hebbel:  Dtscli.  Litt- 
Bilder.  2,  N.  6. 

5886)  K  V.  Muth,  Z.  Würdigung  F.  Hebbels: 
Kultur  (Wien)  H,  N.  8. 

5886a)  E.  Schlaikjer,  Streitende  Gedanken  in 
Hebbels  krit.  Schriften.  (=  N.  6256,  S.  120-38.) 

5887)  W.  Waetzoldt,  F.  Hebbel.  B.,  Weichert. 
42  S.    M.  1,00.    (Aus:  .Hebbels  Werke ^) 

5888)  O.  Wentorf,  Hebbel  u.  d.  Heimal: 
Gegenw.  61,  S.  182/4. 

5889)  Im  Hebbelhause  bei  Gmünden:  Hilfe  7, 
N.  28. 

Briefe  und  Werke. 

5890)  F.  Hebbel ,  Briefe.  Her.  v.  E.  M.  Werner. 
fJBL.  1901  IV  4:341.)  |[A.  Neumann: 
NJbbKlAltGL.  9,  S,  72/6;  K.  Zeiss:  Euph. 
9,  S.  801-16]] 

5891)  id.,  Sämtl.  Werke.  Hist, -krit.  Ausg.  be- 
sorgt V.  E.  M.  Werner.  Bd.  1/4.  (JBL. 
1901  IV  4:339.)  [E.  M.  Meyer:  ASNS. 
108,  S.  1S6/8;  A.  Neu  mann:  NJbbKlAltGL. 
9,  S.  72/6 ;  E.  P  e  t  s  c  h :  LBlGEPh.  23,  S.  1 10/1 ; 
A.  V.  Weilen:  DLZ.  23,  S.  ]5U5/6.]| 

5892)  Dasselbe.  Bd.  5/8.  ebda.  XLII,  387; 
XLII,  473;  XLIX,  479;  LVIII,  453  S.  a 
M.  2,50. 

5893)  id.,  Sämtl.  Werke  in  12  Bdn.  Nebst 
Auszügen  aus  d.  „Tagebüchern"  u.  e.  Aus-' 
wähl  V.  Briefen  d.  Dichters.  Her.  v.  Ad. 
Stern.  4  Bde.  B.,  Knaur.  XXXVIII,  215, 
221,  217,  301,  334;  VIIL  256,171;  111,258; 
III,  288,  287,  175,  277  S.     M.  6,00. 

5894)  id.,  Ausgewählte  Meisterwerke.  Mit  e. 
Vorwort  v.  Ed.  Stilgebaue r.  Illustriert 
V.  M.  Eänike  u.  A.  Wagner.  B.,  Bong. 
VIII,  440  S.    M.  4,00. 

5894a)  id.,  Agnes  Bernauer.  E.  dtsch.  Trauer- 
spiel in  5  Aufz.  Bühneneinrichtg.  d.  kgl. 
Schauspielhauses  zu  Berlin.  (=UB  N.  4268.) 
L.,  Eeclam.     16».     96  S.     M.  0,20. 

5895)  id.,  Herodes  u.  Marianne.  E.  Tra- 
gödie. (=  National-Bibl.  N.  307/8.)  Wien, 
Daberkow.     124  S.     M.  0,40. 

5895a)  (=  N.  5774.) 

5896)  J.  Hart,  Hebbels  Maria  Magdalena  im 
Dtsch.  Theater  in  Berlin:  Tag  1901,  N.  495. 

5897)  H.  Driesmans,  E.  Eassendrama  v.  F. 
Hebbel:  Wage  5,  N.  42.    (Moloch.) 

5897  a)  (=  N.  5833.) 

5898)  B.  Patzak,  Hebbels  Epigramme.  (= 
FNDLG.  N.  19.)  B.,  A.  Duncker.  VIII, 
110  S.     M.  3,00. 

0.  Ludwig. 

5899)  W.  Ei  ebner,  0.  Ludwig.  B.,A.  Weichert. 

48  S.    M.  1,00.    (Aus:  O.  Ludwigs  ausgew. 
Werken.) 


5900-5943 


IV,  1.     l)raiiia  iiikI  TlHütergcschichtc. 


147 


5J)0ü)  O.  Ludwig,  Au«gew. Werke  in  7  ßücheru. 

Her.   V.W.  Eich  ner.    2  lide.    B.,  Weichert 

48,  (17,  3i)L',  2üO,  '2!):<,    183,  '>!:'.  S.     M.  4,00. 
5J)01)    id.,   Ausgew.  Meisterwerke,  mit  Abbild. 

V.  M.Ränike,  K.Htorck,  H.  Volkert.  B.,  Bong 

&Co.     136  S.     M.  4,00. 

ö.  Freytagr.    («Siehe  auch  N.  52l9-'23.) 

5902)  G.  Frey  tag,  Jouroalisten.  Ueber«.  v.  8. 
Eisendrath.  Rotterdam,  Poüt.  1901.  1(J0.S. 
Fl.  1,60. 

5903)  id..  1).  Journalisten.  Ed.  by  J.Bronöon. 
New- York,  Appleton.  XXXVII.  194  S.  45  c. 

5904)  Avonianus  (R.Hessen), D.Journalisten. 
(=N.  62r.i,  S.  182/9.) 

5005)  H.  Stüuicke,  Frevtug.s  „Journalisten": 
Vt.ssZgB.     N.   19-50. 

5906)  E.  Zabel,  Zur  Aufführung  d.  Journa- 
listen: NatZg.     N.  497. 

5907)  E.  Jubiläum  d.  „Journalisten":  BerlTBl. 
N.  621. 

5908)  Frey  tags  „Journalisten"  vor  50  Jahren: 
l)HflhnenGeno.«sensch.  31,  S.  497. 

Einzelne  andere  Dramatiker. 

5909)  E.  herzogl.  Dichterin:  DBuchhaudelsbll.  2, 
N.  4.    f  Amalie  v.  Sachsen.) 

5910)  L.  Fränkel,  A.  E.  Brachvogel:  ADB. 
47,  S.  J 59-71. 

5»l0a)  E.  Krcowski,  Charlotte  Birch-Pfeiffer: 
SchwäbKron.  N.  282. 

5911)  E.  Conseutius,  0.  Consentius:  ib.  iS. 
.01.-)/;  J  813 -1887.) 

5911a)  K.  Gen^e,  Aus  d.  Zeit  meiner  Wande- 
rungen: N&W.  103,  8.  42-98. 

5912)  P.  Lindenberg,  Prinz  (leorg  von 
Preussen:  Daheim  38,  N.  H9. 

5912a)  P.  Lindenberg,  G.Conrad:  Kieler  Zg, 

N.  20970. 
5912 1>)  Marie  v.  Olfers,   Georg  v.  Preussen: 

HohenzolleruJb.  6,  Anhang    8.  1/4. 

5913)  Prinz  Georg  v.  Preussen:  DBühnen- 
(«enossensch.  31,  8.  215. 

5914)  Prinz  Georg  v.  Preussen  u.  sein  Dichter- 
heim am  Rhein:  FrankfGeneralAnz.  N.  lO^. 

5915)  J  o  h  a  n  n ,  K  ö  n  i  g  V.  S  a  c  h  s  e  n ,  Dichtungen 
Her.  v.  Carola,  Königin-Witwe  v.  Sachsen. 
L.,  Tauchnitz.     XV,  260  8.     M.  3,00. 

5915a)  A.  Kellermann,  Ernst  Meyer:  Lippi- 
sche LandesZg.  N.  226. 
5915b)  J.  -Mosen:  Unsere  Heimat  2,  8.  235/9. 

5916)  U.  Gaehdo,  Gustav  zu  Putlitz:  Xeu- 
philolBll.  8,  8.  4-tl. 

5917)  W.  Bloeni,  F.  Roeber:  Rheinlande  2, 
N.  2,  S.  22/7. 

5918)  J.  Joesten,  Z.  Erinuer.  an  F.  Roeber: 
N«&S.  100,  8.  8-28. 

5918a)  F.  Roeber:  LE.  4,  S.  214. 

5919)  B.  Scholz:  Nassovia  2,  8.  292/3,  304/5. 
(Hessischer  Dramatiker.) 

5920)  O.  Eis  ner,  E.  Tempeltev:  IllZg.  im, 
8.  545/6. 

5921)  Zu  E.  Tempelteys  70. (Geburtstag:  BerlTBl. 
N.  518. 

Neueres  Drama: 
A.  Fitger. 

5922)  G.  Brandes,  A.  Fitger.  (=  X.  218, 
S,  328-4  i.) 


P.  Ueyse.    (Siehe  auch  N.  5502-5009 a.) 

5923)  P.  Heyse,  Maria  v.  Magdala,  Drama. 
St.  Cotta  VII,  102  S.  M.  1,60.  |P.  Mahn: 
TglRsB    X.  231.    („Verbotene  Stoffe-'. ij 

H.  Kruse. 

.5924)  A.  Bartels,  H.  Kruse:  Kw.  15», S.  449-5(». 

5925)  R  Birgfeld,  H.  Kruse:  Musik- Woche 
3,  X.  5. 

5926)  K.  E.  Franzo»,  H.Kruse:  DDichtong. 
31,  8.  271/3. 

5927)  K.  Th.  Gaedertz,  H.Kruse.  (=»X.23«, 
S.    119-26.) 

5928)  id.,   H.  Kruse:  BaltStud.  NF.  6,  S.  1-26. 

5929)  E.  Ginschel,  H.  Kruse:  OstdtschRs. 
(Bromberg)  X^.   12. 

5930)  E.  Lange,  H.  Kruse  als  Dichter:  ZDU. 
16,  S.  171-83. 

.5931)  E.  Lange,  H.  Kruses  i)ommer.  Dramen. 
Greifswald,  Abel.    34  8.    M.  0,80. 

5932)  L.  Salomon,  H.  Kruse:  IllZg.  118  8.  126. 

5933)  A.  Semerau,  H.  Kruse:  Geg.  61,  8.  120/3. 

J.  Lauff. 

5934)  B.  Wolf,  J.  Lauff:   IllZg.  119,  8.  824/5. 

5935)  J.  Lauff,  Der  Heerohme.  E.  bürgerl. 
Drama  in  5  Aufz.  Köln,  .Vhn.  III,  124  8. 
M  2,00.      IG.  Zicler:  LCBIB.    S.  318;9.1| 

.5936)  .1.  (i.  Waliner.  D.  bürgerl.  Trauerspiel 
u.  Liiuftrt  „Heerohme":  GermaniaB.     >f.  4y. 

P.  Lindau. 

5937)  J.  H  a  r  t ,  P.  Lindaus  „  Maria  u.  Magdalena' : 
Tag  X.  607.  (X^euaufführg.  im  „Berliner 
Theater".) 

5937a)    G.    Wethly,    P.   Lindaus    „Xacht   u. 

Morgen".     (=6257,  S.  184/9.) 

W.  Meyer- Förster. 

5938)  H.  Lee,  W.  Meyer-Förster:  N&S.  101, 
S.  279-88. 

.5939)  W.  Meyer- Forst  er,  Alt -Heidelberg. 
Schauspiel  in  5  Aufz.  B.,  Scherl.  110  S. 
Mit  17  Tafeln.  M.  1,00.  ![E.  Kalkschmidt: 
Kw.  15S  8.  346/7;  H.  Hart:  Tag  1901, 
X.  523;  H.  Bahr:  XWTBl.  N.  25;  M. 
Harden:  Zukunft  38,  S.  495/6.  G.  Wethlv: 
(=  N.  6257,  8.  195,8).]i 

0.  Ton  der  Pfordteu. 

5940)  O.  v.  d.  Pfordten,  Friedrich  d.  Grosse. 
Hist.  Drama  in  4  Aufz.  mit  e.  Nachspiel  als 
Vorspiel.  Heidelberg,  Winter  IV,  137  S. 
M.  2,00.  ifW.  Scholz:  Tag  X.  141 .]] 

5941)  E.  V.  Wildenbruch,  In  Sachen:  „Friedr. 
d.  (5r."  V.  O.  V.  d.  Pfordten:  Tag  N.  15.!. 

F.  Philippi. 

5942)  F.  Philippi.    Universum  18,  X.  15. 

5943)  F.  Philippi,  D.  grosse  Licht.  Schau- 
spiel in  i  .\ufz.  Breslau,  Schles.  Buch- 
druckerei. 223  S.  M.  2,00.  [E.Stöckhardt: 
LCBIB.  s.  4/5;  M.  Burckhard:  ZeitWienZg. 
N.  27;  M.  Harden:  Zukunft  38,  S.  495; 
L.  Hevesi:  FrBlw.  X.  293;  G.  AVethly: 
(=  N.  6257,  8.  190,4);  E.  Kalkschmidt: 
Kw  15 »,  8. 347 ;  M.  K  a  1  b  e  c  k :  XWTBl.  N.  293 ; 
A.  V.  Weilen:  Montags-RevueW.  N.  43; 
H  Wittmann:  XFPr.  X.  13648;  L.  Eber- 
mann: Wiener  Abendpost,  X.  176.]j 

19* 


IV,  4.    Drama  und  Theatergeschichte. 


5944-5983 


5944)  E.  Steiger,  S.  Bach  als  Nothelfer: 
Freistatt  4,  S.  170,1. 

F.  von  Scliöntlian  u.  F.  Koppel-Elfeld. 

5945)  W.  Boerulavvski,  Teater  i  inuzyka: 
BibliothekaWarzawska4,  S.  101-22.  („ßenais- 
sance",  „Gräfin  Guckerl".) 

R.  Yoss. 

5946)  0.  V.  Lukäts,  E.  Voss:  WienZg.  1901, 
N.  201. 

5947)  K.  Voss,  Allerlei  Erlebtes.  St.,  Bonz. 
120.    VII,  1^8  S.    M.  2,00. 

E.  Wiehert. 

5948)  K.  Behmer,  E.  Wiehert:  MünchenerNN. 
N.  .^0. 

5949)  K.  E.  Franz  OS,  E.  Wiehert:  DDichtuug. 
31,  S.  275/6. 

5950)  A.  Hagemann,  E.  Wiehert:  D Warte«. 
N.  24. 

5951)  F.  Katt,  Dichter  u.  Richter:  Burschensch- 
Bll.  16',  S.  219-21. 

5952)  Alex  Mever,  E.  Wiehert:  NationB.  19, 
S.  262/3. 

6953)  E.  Wicherts  letzter  Brief:  ßerlTBl.  N.41. 

J.  V.  Widmaiin. 

5954)  J.  V.  Widmann,  D.  Muse  d.  Aretin. 
Drama  in  4  Aufz.  Frauenfeld,  Huber.  IV, 
185  S.  M.  2,50.  |[H.  Ganz:  NFPr.N.  13459. 
(,D.  Drama  d.  Lästerers".)]! 

A.  Wilbrandt. 

5955)  H.  Lindau,  Ad.  Wilbrandt:  N&S.  101, 
S.  II' 1/8. 

5956)  W.  V.  Wasiliewski,  Gespräche  mit  A. 
Wilbrandt:  DR.  3,  S.  108-IH. 

5957)  A.  Wilbrandt,  D.  Meister  v.  Palmyra. 
Dramat.  Gedicht  in  5  Akten.  9  Aufl.  St , 
Cotta.     191   S.     M.  .S,00. 

5957a)  W.  V.  Scholz,  D.  Meister  v.  Palmyra  u. 
Ahasver:  AZgB.  N.  127. 

5958)  G.  Wethly,  D.  Meister  v.  Palmyra.  (= 
N.  6-'57,  S.  38-47.) 

E*  Ton  Wildenbrucli. 

5959)  A.  V.  Bogulawski,  Ernestine  v.  Wilden- 
bruch: DRs.  112,  S.  83-107. 

5959  a)  (=  N.  599!^.) 

5960)  K.  Schladebach,  Tennysons  u.  Wilden- 
bruchs Harolddramen:  StVLG.  2,  S.  215-28. 

5961)  L.  Schönhoff,  Wildenbruchs  General- 
feldoberet:  Tag  1901,  N  147. 

5962)  G.  Wethly.  Wildenbruchs  Haubenlerche. 
(=  N.  H2.57,  S.  123/5.) 

5963)  id.,  Wildenbruchs  Heinrich  u.  Heinrichs 
Geschlecht.     (=  Dasselbe,  S  126-32.) 

5964)  E.  V.  Wildenbruch,  König  Laurin.  B., 
Grote.  233  S.  M.  2,00.  |[H.  Hart:  Tag 
N.  533;  M.  Lorenz:  PrJbb  109,  S.  547-50; 
G.  Zieler:  LCBIB.  S.  371/2;  P.  Goldmann: 
NFPr.  N.  lilöl;  E.  Zabel:  IllZg.  N.  3102.]| 

Modernes  Drama: 
M.  Bernstein. 

5965)  M.  Bernstein,  „D'  Mali".  Schauspiel  in 
4  Aufz.  B.,  S.  Fischer.  154  S.  M  2,00. 
|[A.  Kerr:  Tag  N.  517;  G.  Zieler:  LCBIb. 

S.  371.]| 


K.  Bleibtreu. 

5966)  R.  Hammer,    C.   Bleibtreu:    NBahnen. 

(Wien)  5,  S.  546-50. 
5966a)  J.  Kolmütz,  K.  Bleibtreu:  AutorW.  i, 

N.  1. 

M.  Dreyer. 

5967)  M.  Dreyer,  Grossmama  Junggesellen- 
schwank in  H  Aufz.  B.,  G.  H.  Meyer  1^98. 
155S.M.  2,00.  |[G  Wethly:  N. 6257.  S.145/6.]! 

5968)  id.,  Hans.  (JBL.  1899  IV  4 :  2«7.)  |[G. 
Wethly:  ib ,  S  1.38-41.]i 

5969)  id,  D.  Probekandidat.  (JBL.  1899  IV 
4:289.)  l[Ph.  Mensing:  NBahnen.  (Wies- 
baden) 13,  S  25-3tS  88-105;  E.  Lo witsch: 
WestnikWospitanijal901,  N.9;  G. Wethly: 
(=  N.  6257,  S.  141/4).]! 

5970)  id.,  Schelmenspiele.  (Puss.  Ecclesia 
triumphans.  Volksaufklärung.)  B.,  G.  H. 
Meyer.  136  S.  M  2,00.  ![G.  Zieler:  LCBIB. 
S.  103/4;  H.  Hart:  TagB.  N.  117;  P  Gold- 
mann: NFPr.  N.  13494;  F.  Poppenberg: 
Türmer  4,  S.  202/3.] | 

6.  EngeL 

5971)  G.  Engel,  Ueber  d  Wassern.  Drama. 
B.,  Vita.  lies.  M.  2,('0.  |[G.  Zieler: 
LCBIB.  S.  103;  H.  Hart:  Tag  N.  93.]  | 

5972)  Pastoraltheologie  auf  d.  Bühne:  AELKZ. 

35,  S.  118-20,  439-46. 

0.  Ernst. 

5973)  G.  Metelmann,  O.  Ernst  als  Dramatiker: 
InternatLB.  9,  S  Uji. 

5974)  O.  Ernst,  Aus  meiner  Selbstbiographie : 
lllZg   N.  3066. 

5975)  id.,  D.  Gerechtigkeit.  Komödie  in 
5  Akten.  L  ,  Staackmann.  135  S.  M.  2,00. 
|[M.  Burckhard:  ZeitWienZg.  N.  41; 
H.  Wittmann:  NFPr.  N.  1,3727;  M. 
Kalbeck:  NWTBl.  N.  .301;  A.  v.  Weilen: 
Montags-Revue^.  N.  4'>.]l 

5976)  id.,  D.  grösste  Sünde.  (JBL.  1901  IV 
4:136.)  ilG.  Falke:  Lotse  2,  N.  17;  Evang. 
Volksschule.  15,  S  93/ J,  101/.3,  109-10.]! 

5977)  „Flachsmann  als  Erzieher"  u.  d.  Schul- 
leitung: RheinWestfälSchulZg.  24,  N.  35. 

5978)  E.  Schlaikjer,  Was  sagen  d.  Lehrer?: 
Hilfe  7,  N.  13,  16/7,  19,  21.  (Dazu  H. 
Wo  1  gast:  W    21.) 

5979)  W.  Wittig,  Flachsmann  als  Erzieher: 
PaedWarte.  8,  S.  7o8-61. 

H.  Eulenberg. 

5980)  H.  Landsberg,   H.  Eulenberg:  Rhein- 

WestfälZg.  N.  1H3. 

5981)  H  Eulenberg,  Münchhausen.  (Aufführg. 
in  Berlin.)     |[H.  Hart:  Tag  N.  87.]| 

0.  Falke. 

5982)  G.  Falke,  Putzi.  Märchenkomödie.  Ham- 
burg, Janssen.  VI,  112  S.  M.  J,50.  |[M. 
Koch:  LCBIB.  S.  223]! 

L.  Fulda. 

5983)  L.  Fulda,  D  Talisman.  Ed.  by  Chr. 
Prettyman.  Boston,  Heath.  IX,  125  S. 
M,  3,50. 


W8S*-602ö 


IV,  4.     Dranui  und  Theatergeschichtc. 


149 


5983a)  E.  St.  Meyer,  Fuldas  Talisman :  MLN. 

17,  S.  436-44. 
5083  b)  (=  N.  6049.) 
5»83c)  L.  Fulda,  D.  Zwillingsschwester    fJBL. 

1901     IV     4:129.)*      ||H.    ächottmü  Her: 

Cultura  21,    S.  5/6;    ü.  Wethlv:   N.  62!J7, 

S.   16WH.JI 

5984)  L.  Parkers  engl.  Uebersetzg.  v.  L  Fuldas 
.ZwillingHschwester" :  LE.  4,  S  696/7. 

K.  Geiicke. 

5985)  K.  (J  eucke,  Sebastian.   E.Tragödie.    H., 
.    Walther.     X,   195  S.     M.  3,00.     i[L.  Lier: 

LE.  4,  S.  126.]| 
5985n)  L.  lierg,  D.  König^tragBdie.   (=  N.214, 

S.    iOi-IH.) 

M.  Halbe. 

5986)  K.  Hoffuiaini,  D.  Dramatiker  Max 
Halbe:  VossZgB.  N.  :<5/6. 

5987)  G.  Wethlv,  Sechs  Dramen  v.  M.  Halbe. 
(=  N.  6257,  S.  83-101.) 

5988)  M.  Halbe.  Mlddi  (Jugend).  Prag,  M. 
Knapp.     112  S.    Kr.  0,8i'. 

5989)  Litterarisch-koufessioneller  Unfug:  Kre- 
felderZg  N.  2.15.  {M.  Halbes  Wiener  Be- 
arbeitg.  d.  „Jugend".) 

5989a)  L.  Berg,  „Mutter  Erde\  (=  N.  214. 
S.  41  «-25.) 

5990)  :M.  Halbe,  Haus  Kosenhagen.  (JBL. 
1901  IV  4:268.)  |[H.  Schottmüller: 
Cultura  21,  8.  7/8;  Sinaida  Wengerowa: 
Westnik  Jewropy  1901,  Okt.;  J.  Hart:  Tag 
1901,  N.  4G3.]| 

5991)  id.,  Walpurgistag.  E.  Dichterkomödie. 
B.,  Bondi.  187  S.  M.  2.nO.  |[F.  Kummer: 
NorddAZgB.  N.  214;  W.  Fred:  NWTBl. 
N.  e5.]j 

C.  Hauptmann. 

5992)  E.   Gnad,    0.  Hauptmann:    Zeitw.  ;il, 

8.  151,2. 

5993)  C.  H  a  u  p  t  ni  a  n  n  ,  D.  Bergechmiede. 
Dramat.  Dichtg.  München,  Callwey.  It»7  8. 
M.  2,50.      [F.  Düsel:  DZg.  (Berlin)  N.  30.]| 

6.  Hauptmann: 
Charakteristiken. 

5994)  W.  Bö  Ische,  Altes  u.  Neues  v.  G.  Haupt- 
mann.   (=  N.  217a.  S.  88-113.) 

5995)  M.  G.  Conrad,  Für  u.  gegen  G.  Haupt- 
mann.    (=  N.  3815,  S.  131-41.) 

5996)  P.  Enderling,  Etwas  über  G.  Haupt- 
mann: Volkserzicher  6  (Beilage),  8.  37/8. 

5997)  M.  Hei  mann,  G.  Hauptmann  zu  seinem 
4(1.  Geburtstage:  Tag  N.  537. 

5998)  F.  Hollaender,  G.  Hauptmann:  Tag 
191 II,  N   527. 

5999)  K  Kinzenbach,  Drei  dramat.  Haupt- 
männer: Pfarrhaus  \f',  S.  56/9.  (Hauptmann, 
Sudermann,  Wildenbruch.) 

6000)  M.  Kirschstein,  G.  Hauptmann.  2.  Aufl. 
(=  Bedeutende  Männer.  Her.  v.  H.  F. 
V.  Ossen,  N.  2/3.)  B.,  H.  Schildberger. 
40  S.    M.  1,00. 

600t)  A.  Klaar,  G.  Hauptmann:  Tagesbote 
aus  3Iäliren  u.  Schlesien  N.  27."^. 

6002)  A.  Lignis.  G.  Hauptmann:  DHausschatz. 
27.  N.  11. 


Ö002a)  A.  Möller-Bruck,  Neue  GleiBC.  (— 
N.  3843,  Bd.  11,  8.  181-310.) 

6003)  M.  Vor  berg,  G.  Hauptmann.  <r=  N.  3814, 
8.  1020-41.) 

6004)  Bei  G.  Hauptmann:  ZeitWiwZf.  S.bSa. 

Einzelne  Dramen. 

6005)  <<.  Hauptmann,  Der  arme  Heinrich.  E. 
dtsch.  Sage.  Mit  Buchschmuck  v.H.  Vogeler- 
Worp.swede.  B.,  8.  Fischer  1J2  8.  M.  3,50. 
IjA.  Kerr:  Tag  \.  575;  L.  Schönhoff: 
Tag  N.  .'>63,  M.  Burckhard:  ZeitwienZ«. 
N.  63;  M.  Kalbeck:  NWTBl.  N.  330;  H. 
Wittmann:  NFPr.  N.  13747;  F.  Uhl: 
Wiener  Abendpost  N.  276.]| 

6<M)6)  A.  Blaschko,  D.  Krankheit  d.  armen 
Heinrich:  Zeitgeist  N.  49. 

6007)  F.  Dernburg,  Monna  Vanna  u.  Otto- 
gebe: BerlTßl.  N.  634. 

6008)  E.  Lothar,  „D.  arme  Heinrich*  oder 
„Hysterie  u.  Lepra" :  Wage  5,  N.  50. 

6009)J.Hart,lIauptmann8Biberpelz:TagN.4ü5. 

6010)  W.  Bode,  College  Cramptons  Tod:  ib. 
N.  373.     (J.  Marshall.) 

6011)  J.  Hart,  G.  Hauptmanns  „Einsame 
Menschen-:  Tag  1901.  N.  441. 

6012)  G.  Wethly,  G.  Hauptmanns  „Einsame 
Men8chen^  (=  N.  6257,  8.  76-82.) 

6013)  G.  Hauptmann,  The  coming  of  peace. 
Trad.  by  J.  Achurch  and  C.  E.  Wheeler. 
Chicago,  Sergel  &  Co.  1900.  VII,  118  8. 
Dollar  1,25. 

6014)  Fuhrmann  Henschel:  Durendal  1901,  Nov. 

6015)  G.  Hauptmann,  Michael  Kramer  (JBL. 
19nl  IV  4:  242.)  |[E.  Schlaikjer:  Hilfe  7, 
N.  3;  H.  Bahr:  (=  N.  H^.54,  8.229-37);  A. 
Barine:  Journal  des  debats.   1901,  4.  sept-jj 

6015a)  Dasselbe.  Russisch.  Moskau. Richter.  728. 

6016)  A.  Kerr,  M.  Kramers  Dichter:  Tag 
19')1,  N.  3. 

6017)  G.  Hauptmann,  D. rote  Hahn  (JBL.  1901 
IV  4:246.)  |K.  E.  Franzos:  DDichtung. 
3-',  8.  27-30;  F.  M  eh  ring:  NZS».  20«,  8. 
283/4:  A.  Kerr:  NDRs.  13.  8.  99-10.';  M. 
Lorenz:  PrJbb.  107,  8. 159-65:  O.  Pniower: 
DLZ.  24,  8.  695-700;  R.  v.  Muth:  ALBl. 
11,  S.  411/2;    G.  Zieler:   LE.  4,  8.  413/5; 

E.  Heilborn:  Nation».  19,  8.  143,4;  F. 
Poppenberg:  Türmer  4'.  S.  443,7;  J. 
('hantavoine:  Journal  des  debats.  U.mars.ll 

6018)  H.  Tardel,  G.  Hauptmanns  „Schluck  u. 
Jau'  u.  Verwandtes:  StVLG.  2,  8.  184--202. 

6019)  Marie  Luise  Becker,  D.  Urbild  d. 
Rautendelein:  Tag  N.  283,  285. 

6020)  Repke,  .D.  versunkene  Glocke"*  u.  d. 
Naturalismus  Nietzsches  :Reformationl,N.  33. 

6021)  G  Hauptmann,  Vor  Sonnenaufgang. 
Russ.  Uebersetzg.    Nishnij-Nowgorod     72  8. 

6022)  C.  Jüngst.  D.  Kampf  um  d.  „Weber": 
DresdnerRs.  N.  24. 

6023)  F.  W.  Wolf  f ,  D.  Grundtext  zu  G.  Haupt- 
manns „Webern":  Dokumente  d.  Socialis- 
mus  1,  8.  2%-3I3. 

6024)  D.  „Räuber*  u.  d.  ,  Weber*.  E.Vergleich: 
LZgB.  N.  53. 

0.  E.  Hartleben. 

6025)  O.E.  Hartleben.  D.  Ehrenwort.  Schau- 
spiel in  4  Akten.  B.,  Fischer.  156  8.  M.  2,00. 
(Wiener  Aufführung.^  [H.  Bahr:  NWTBl. 
N.  267;  M.  Burckhard':  ZeitWienZg.  x.  •);; 

F.  Uhl:  Wiener  Abendpost.  N.  224.ji 


150 


IV,  4.     Drama  und  Theatergeschichte. 


6026-6059 


6026)  O.  E.  Hartleben,  Kosenraontag.    (JBL. 

1900  IV  4  :  H08.)     |[G.  Wethly:  (=  X.  6'J57, 
B.  1 17-22).] I     Siehe  auch  N.  6049.) 
6026  a)  (=  N.  6049.) 

6027)  L.  Wyplel,  D.  Quelle  d.  , Rosenmontag' : 
Wiener  Abendpost    N.  31. 

R.  Heyinann. 

6028)  M.  Blank,  R.  Heymann:  SüdwestdtschR«. 
2,  8.  491/7. 

6028a)  R.  Heymanu,  Gefallene  Frauen.  Vier 
Dramen  (Herrenrecht,  Opfer  der  Gesellschaf t, 
Gerechtigkeit,  Heimkehr)  L.,  Dege.  102  S. 
M.  2,00. 

G.  Hirschfeld. 

6029)  A.   Heiderich:    G.    Hirschfekl:    N&S. 

103,  S.  175-92. 
6029  a)  (=  6045.) 
6029 T))  G.  Hirschfeld.    D.Mütter.    (JBL.  1896 

IV  4: 169.)  j[G.  Wethly:  K  6257,  8.  112/6.]| 

6030)  id.,  D.  Weg.  z.  Licht.  E.  Balzburger 
Märchendrama.  B.,  8.  Fischer.  149  8.  M.  3,00. 
I|E.  Kalkschmidt:  Kw.  15-,  8.  129-30; 
M.  Lorenz:  PrJbb.  10><,  8.  355/6;  L.  Schön- 
hoff: Tag  N.  161;  G.  Zieler:  LE.  4,  8. 
1069-70;  F.  Dorn:  Xation».  19,  8.  445;  P. 
Goldmann:  NFPr.  N.  13522;  M.  Harden: 
Zukunft  99,  8.  1701. II   (8.  auch  N.  6045.) 

F.  Holländer  uud  L.  Schmidt. 

6031)  F.  Holländer  u.  L.  Schmidt,  Acker- 
mann. Tragische  Komödie  in  3  Akten.  B., 
S.Fischer.  135  8.  M.  2,00.  ||J.  Hart:  Tag 
X.    511;   G.  Zieler:  LCBIB.  8.  370/1.]' 

A.  Holz. 

6032)  K.H.  Strobl,  A.  Holz  u.  d.  jüugstdtsch. 
Bewegung.  (=  Moderne  Jissays.  Her.  v.  H. 
Landsberg.    N.  l^.^       H.,    (lose    &   Tetzlaff. 

^  38  8.     M.  0,50. 

6033)  A.  Holz,  J.  Schlaf.  E  notgedrungenes 
Kapitel.  B.,  Bassenbach.  M.  1,00.  (Dazu 
J.  Schlaf:  Noch  einmal  A.  Holz  u.  ich. 
B.,  Messer  &  Co.     16  8.    M.  0,50.) 

6034)  Avonianus  (R.  Hessen),  D.  Familie 
Selicke.     (=  N.  6251,  8.  169-Sl.) 

F.  Lienhard. 

6035)  F.  Dietert,  F.  Lienhard:  Hilfe  8,  N.  43. 

6036)  C.  Nadelhoffer,  F.  Lienhard:  AkBll. 
17,  S.  85/6. 

6037)  F.  Lienhard,  D.  Fremde.  (.IBL.  1900  IV 
4:331).    |[H.  Mavnc:  DLZ.  23,  S.  568/9.J| 

6038)  id.,  Münchhausen.  B.,  G.  H.  Meyer.  108  8. 
M.  2,00.  |[H.  Maync:  DLZ.  23,  S.  569-70.]| 

M.  Möller. 

603»)  M.  Möller,  Frau  Anne.  Drama  in  4  Akten. 
R.,  Eisner.  97  8.  M.  12,00.  |[A.  Schlossar: 
NFPr.  N.  13627.]' 

J.  Schlaf.     (Siehe  auch  N.  5617-5623.) 

6040)  .1.  Schlaf,  l).  Bann.  (JBL.  1901  IV 
4:218.)  i|H.  Hart:  Tag  1901,  N.  471;  A. 
Kerr:  NationB.  |!),  S.61/2;  G.  Zieler:  LE. 

4.  S.  347/8.]| 


6041)  J.  Hart,  J.  Schlafs  Meister  Geize:  Tag 

1901,  N.  31. 

£.  Schlaikjer. 

6042)  8.  Lublinski,  D.  Fall  Schlaikjer:  Ges. 

4,  8.  320/8. 

6843)  E.  Schlaikjer,  Des  Pastors  Rieke.  Ko- 
mödie. B.,  G.  H.  Meyer.  100  S.  M.  2,00. 
|[L.  Schönhoff:  Tag  N.  225;  Kw.  15^, 
8.  482/5.] I 

H.  Sudermann. 

6044)  H.  Jung,  H.  Sudermann.  Minden,  Ma- 
rowsky.     32  S.    M.  0,60. 

6045)  A.  Kerr,  Abschluss:  NDRs.  13,  8.  545-53. 
(Sudermann,  Schnitzler,  Hirschfeld.) 

6045  a)  (=  N.  5999.) 

6046)  A.  Kl  aar.  Sudermann:  Tagesbote  aus 
Mähren  u.  Schlesien  N.  287. 

6047)  M.  Vorberg,  H.  Sudermann.  (=  N.  3814, 
8.  1041-61.) 

6048)  H.  Sudermann,  Die  3  Reiherfedern. 
(Aufführg.  in  Wien.)    (JBL.  1899  IV  4  :  266.) 

[M.  Burckhard:  ZeitWienZg.  n.  12;  M. 
Kalb  eck:  NWTBl.  N.  278;  F.  Uhl:  Wiener 
Abendpost.  N.  232:  H.  Wittmann:  NFPr. 
N.  13695.]; 
6040)  Avonianus  (R.  Hessen),  Vier  Griffe: 
(=  N.  6251,  8.  33-46.)  (Ehre,  Satisfaktion, 
Talismann,  Rosenmontag.) 

6050)  D.  Erstaufführg.  v.  Sudermanns  .Ehre" 
in  Paris:  TagB.  1901,  N.  448. 

6051)  H.  Sudermann,  L'Honneur  suivi  de 
Magda.  Trad.  par  M.  Rdmon  et  N.  Valen- 
tin. Paris  „Revue  blancheV  332  8.  Fr.  3,50. 

6052)  id..  Es  lebe  das  Leben.  St.,  Cotta. 
172  8.  M.  3,00  ;|M  Burckhard:  Zeitw. 
30,  8. 107/8;  K.  E.  Franzos:  DDichtung  32, 
8.74-80;  M.  Harden:  Zukunft  38,  S.  330-40: 
E.  Heilborn:  Nation!'.  19,  8.  299-300; 
M.  Lorenz:  PrJbb.  107,  8.  567-72:  Else 
Meinradus:Frau  9,  8.408-16;  F.Mehring: 
NZS*-  20^,  8.  599-60(1;  R.  Nordhausen: 
Geg.  61,  8.  91/5;  P.  Pollack:  Umschau  6, 

5.  155  6;  Th.  Ziegler:  DPBl.  35,  S.  1245; 
G.  Zieler:  LE.  4,  S.  771/4;  H.  Hart:  Tag 
N.  57;  E.  Kalkschmidt:  Kw.  15^,  8.497/9: 
M.  Kalbeck:  NWTBl.  N.  39;  A.  Kerr: 
NDRs.  13,  8.  545-53 ;  F.  Uhl:  AViener  Abend- 
postN.39;  H. Wittmann:  NFPr.  N.  134-567; 
A.  V.  AVeileji:  Montags  -  RevueW.  N.  67; 
G.  Wethly:  (=  N.  6257.  8. 10-5-11);  Journal 
des  d^bats.     19  mars.]| 

6053)  Sudermanns  .Lefve  livet"  auf  d.  Stock- 
holmer Bühne:  LE.  4,  8.  1066/7. 

6054)  E.  Sudermann,  Eviva  la  vita.  Trad. 
diG.  E.  Nani.  Milano,  Treve-s.  16'\  XH, 
317  S.     L.  3,00. 

6055)  id.,  Fritz.  Vert.  van  J.  H.  Rössing. 
Kämpen,  L.  van  Hülst.    35  8.    Fl.  0,40. 

6056)  id., Heimat.  Ungar.  Uebcrsetz.  v.  M.Ford. 
Budapest,  Lampel.     80  8.     Kr.  0,80. 

6057)  D.  ,  Heimat"  mit  versöhnendem  Schluss: 
DBühnenCtenossenschaft.  31,  8.  '^7^. 

6058)  H.  Sudermann,  Johannes  (Wiener  Auf- 
führg.) (JBL.  189.S  IV  4:234).  |[F.  Uhl: 
Wiener  Abendpost.  X.2"<2;H.Bahr:  NWTBl. 
N.  335:  F.  Saiten:  ZeitWienZ».  N.  70.]; 

0058a)    L.  Berg,    D.  Tragödie    d.   Vorläufers. 

(=  N.  214,  S.  3!)6-404.) 
605»)  H.  Sudermann, .johannisfeuer  (JBL.19ÜU 
IV  4  :  307).     [G.  Wethlv:  N.  6257,  S.  102/5.]| 


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i:.l 


F.  Wedekind. 

«0«0)  II.  Buhl-,   F.  Wedt'kiiwl:   NWTBl.   1901. 

N.  249. 
«061)   S.   Fechheinier,    1).    Hofnarr    (Jottes: 

(Jes.  1,  S.  -.^92/8. 
«082)    M.   Jncobf«,    F    Wedekind:   Zeit^.  29. 

S.  10i/(i. 
ÖÜ63)  A.  Kerr,  Wedekiiid:  Nation».  19,  H.  42/4. 
wm)   A.  MöUor-Hruck,  F.  Wedekind.     (  = 

N.  ;{Ö4H,  ild.  II,  S.  39-46.) 
«0Ö5)  F.  Wedekind,  Der  Erdgeist.     Tragödie. 

München,   Lungen.     212  S.      M.  2,f)U.      [H. 

Hart:  Tag  N.  öf);}.)' 
«0««)    id.,    Mar(|uis  v.  Keitli.     (.TBL.    1901   IV 

1:271.)     ilKheinlande  2,    X.  2,  h?.  bbjS;    H. 

Hart:  Tag  1901.  N.  45.!;  C.  Zicler:  LI-:    i, 

S.  201/2.]! 
(M)Ö7)    E.    »Steiger,     Hochstaplerpbiloaophie : 

Freistatt  4,  S.  585/6. 
0OÖ8)  F.  Wedekind,  So  ist  d.  Leben.     Schau- 
spiel in  f)  Akten.    München,  Langer.    134  S. 

M.  2,(Xi.      ifH.   V.   Gumppenberg:    LE.  4, 

S.  853/4;  A.  Kerr:  Tag  \.  387.  | 

W.  Weigaud. 

Ü0<{9)  M.  Bever,W.  Weigand  als  Dramatiker: 

NorddAZg.  1901,  N.  241a. 
0070)    Marie    Eugenie    dello    Grazie,    W. 

Weigand:  NFPr.  N.  13318. 
H071)  H.  E.  K rem  er,  W.  Weieand:  Frei.statt  4, 

S.  510/3. 

8072)  id.,  W.  Weigands  Dramen:  DHeimat.  5-, 
S.  625-32. 

£.  von  Wolzogen. 

8073)  H.  Hart,  Z.  Litteraturgesch.  d.  armen 
Mädchen  ans  d.  Volk:  Tag  N.  199.  (Rand- 
glossen zu  E.  V.  Wolzogens  „D.  hohe  Schule", 
Fünf  Akte  aus  d.  Leben  eines  Mädchens  von 
Talent. 

8074)  J.  Hart,  Wolzogens  .Lumpengesindel": 
Tag  1901,  iN.   131. 


Oesterrelch. 

Aeltere  Zeit. 

£.  von  Bauernfeld. 

8075)  D.  Bach,  Bauernfeld:  NZS*.  20',  S.  490/4. 
8078)  A.  Bartels,  E.  v.  Bauernfeld:  Kw.  15'. 
S.  448/9. 

8077)  C.  Gl o SSV,  E.  v.  Bauernfeld:  NFPr. 
N.  13428. 

8078)  id.,  E.  Theater-Tagebuch.  E.  v.  Bauern- 
felds: B&W.  4,  S.  325-33. 

8079)  Louise  Hoehl,  Von  u.  über  Bauern- 
feld: NFPr.  N.  136J4.  (Mit  iingedr.  Briefen.) 

8080)  E.  Horner,  E.  v.  Bauernfeld:  ADB.  46, 
S.  243/7. 

8081)  id.,  E.  v.  Bauernfeld:  Zeitw.  30,  S.  22/4. 

8082)  M.  Kaiheck,  Andenken  an  Bauernfeld: 
NWTBl.  N.  11. 

8083)  A.  Kl  aar,  Ed.  v.  Bauernfeld:  VossZgB. 
N.  2,  3. 

0084)  E.  v.  Komorzynski,  Z.  Jubiläum 
Bauernfelds:  JbGrillpGes.  12,  S.  43-76. 

8085)  R.  Lothar,  Bauernfeld-Feier:  Wage  5, 
N.  4. 

6088)  K.  F.  Nowack,  E.  v.  Bauernfeld:  ML. 
71,  S.  17/9. 


80S7)   .1.   Peter,   Bauernfeld:    Bnhnierwald    4, 

N.  1.' 
<M)88)  Bauernfelds  100.  (leburtatag  in  d.  dtiich. 

Presse:  LE.  4,  8.  611/2,  6p3. 
(M)89)  Ungdr.  Briefe  BauernfeldB:  NFPr  N.  t.U2ft. 

6090)  E.  Brief  Bauernfelds:  Wage  5,  N.  3. 

6091)  E.  v.  Bauernfeld,  Fortunat.  Dramat. 
Märchen  Her.  v.  E.  Kilian.  (=  BGLLA. 
N    1610)    Halle,  Hendel.     92  8.    M.  0,25. 

F.  tirillparKer: 
Allgonieincs  und  Charakteristiken. 

8092)  .Tahrb.  d.  Grillparzer-Cies.  Her.  von  i'. 
(ilüssy.  Bd.  II.  Wien,  Konegen.  V, 
308  S."  M.  10,00.  ,(.J  BeneS:  ZÖ(J.  53, 
S.  2248,  752/8;  M.  Necker:   AZgß.  N.  G.ji 

6093)  A.  Frhr.  v.  Berger,  Wie  Grillparzer  über 
Lenau  dachte:  JbGrillpGes.  12,  S.  3-14. 

8094)  G.  Colli jn,  F.  Grillparzer.  Stockholm, 
Lindströni.  28?  S.  Kr.  4,00.  fR.  M.  Meyer: 
.IbGrillpGes.  12,  8.  345'8.J; 

8095)  A.  Ehrhard,  F. „Grillparzer.  Sein  l.«eben 
u.  seine  Werke.  IJbers.  v.  M.  Neck  er. 
München,  Beck.  VIH,  531  8.  M.  6,50. 
I[R.  Franz:  ZGvmn.  54,  8.  706-22;  A. 
Matthias:  MschrHSch.  1,  S.  246/9;  A.  v. 
Weilen:  ZOG.  53,  S.  331/2;  E.  L.:  LCBI. 
S.  49U/2;  A.  Bettelheim:  LE  4,  S.  88-90.| 

8098)  M.  Koch,  Z.  neuesten  Grillparzer- Litt  : 
Janus  1,  8.  8:-9l. 

6097)  O.  E.  Lessing,  Schillers  Einfluss  auf 
Grillparzer.  (=  Bull,  of  the  LTniv.  of  Wis- 
consin N.  54.)  Thesis.  Madison,  (Wisconsin.) 
204  S. 

8098)  M.  Neck  er,  Grillparzer  als  Politiker: 
Jugend  7,  N.  4. 

8099)  A.  Sauer,  Grillparzers  Kathy:  ib.  N.  4. 

8100)  F.  Schiller,  Bilder  aus  Giillparzer. 
Vortrr.     Wien.  Eisenstein.     37  S.     M    1,(K). 

8101)  P.  Schienther,  Grillparzer u.  Bauernfeld : 
NFPr.  N.  13431/^. 

8102)  R.  Schmidt,  Grillparzers  Beziehgn.  z. 
Buchhandel:  ABuchhändlerZg.  N.  45,  47. 

8103)  A.  S  t u c  k  i ,  Grillparzer  u.  d.  österr.  Politik : 
Bund».  N.  14. 

8104)  J  Trübswasser,  D.  Deutschtum  Grill- 
parzers: Kyffhäuser  3,  N.  20. 

8105)  W.  v.  Warten  egg,  Erinner,  an  F.  Grill- 
parzer. (JBL.  1901  IV  4:  296.)  1[A.  Sauer: 
Euph.  9,  8.  262  ]i 

6108)  S  Wyplel,  Grillparzer  u.  Bvron:  Euph.  9, 
8.  677-98. 

6107)  L.  Wyplel,  Neues  über  Grillparzer: 
Wiener  Abendpost  N.  13. 

Werke. 

8108)  Grillparzer,  Werke.  In  8  Bdn.  Mit  Ein- 
leitg.  V.  Aug.  Sauer  nebst  der  Einleitg.  u. 
den  Nachworten  v.  Heinr.  Laube.  Stutt- 
gart, J  G.  Cotta  Nachf.  VI,  :154,  222,  ;M0, 
2:6,  306,  338,  331,  226  8.     M.  8,00. 

6109)  E.  Kuh,  Nach  30  Jahren:  NWTBl.  N.  19. 
(Z.  Freigabe  von  Grillparzers  Werken.) 

6110)  F.  Grillparzer,  D.  Ahnfrau.  Mit  e. 
Nachwort  v.  H.  Laube.  (Cottasche  Hand- 
bibl.  N.  3.)    St.,  Cotta.     126  S.    M.  0,SO. 

8111)  J.  Kohm,  Z.  Charakteristik  d.  ,.Ahnfrau- : 

JbGrillpGes.  18,  S.  22-76. 
6112)    L.  Schönhoff,    Grillparzers  Ahnfrau: 

Tag  N.  479.    (Neuaufführg.  im  Berl  Schau- 

spielliaus.) 


52 


TV,  4.    Drama  und  Theatergeschichte. 


6113-6155 


6113)  E.  V.  Koraorzynski,  „Die  Ahnfrau" 
u.d  WienerVolksdramatik:  Euph. 9,8.350-60. 

0113  a)  Z.  Aufführg.  d.  Ahnfraii:  Grazer  Tage- 
post N.  21. 

6114)  id.,  E.  Bruderzwist  in.  Hr.bsburg.  (= 
Cottasche  Handbibliothek  N.  12.)  St.,  Cotta. 
132  S.     M.  0,30. 

6114a)  id.,  E.  treuer  Diener  seines  Herren. 
Mit  Nachwort  v.  H.  Laube.  (=  id.,  N.  6.) 
ebda.     108  S.     M.  0,Jf,. 

6115)  id.,  Esther.  Hannibal.  Psvche.  (=  Cotta- 
sche Handbibliothek  N.  11.)  ebda.  68  S. 
M.  0,20. 

6115a)  R.  Krauss,  D.  Quellen  d.  Grillparzer- 
schen  Esther.:  InternatLB.  9,  N.  IC 

6116)  id.,  Grillparzers  Esther  u.  ihre  Fort- 
setzung: B&W.  4,  S.  467-78. 

6117)  F.  Grillparzer,  D.  goldene  Vliess.  2  Bde. 
Mit  e  Nachwort  v.  H.  Laube.  (==  Cottasche 
Handbibl.  N.  1/2.)  St.,  Cotta,  124,  110  S. 
M.  (t,30,  0,25. 

6118)  H.  Hart,  Grillparzers  Medea  u.  Ibsens 
Nora:  Tag  1901,  N.  4ii7. 

6119)  A.  Sauer,  Ueber  d.  Zauberische  bei  Grill- 
parzer: Janus  1,  S.  2-11,  37-68.  (Drahomira, 
Medea,  Libussa.) 

6120)  A.  Kerr,  D.  Jüdin  v.  Toledo:  Tag  1901, 
N.  563.     (Aufführg.  im  Dtsch.  Theater.) 

6120a)  G.  Wethly,  D.  Jüdin  v.  Toledo.  (=  N. 
6257,  S.  32/?) 

6121)  F.  Grillparzer,  König  Ottokars  Glück 
u.  Ende.  (=  Cottasche  Handbibl.  N.  5.) 
St.,  Cotta      144  S.     M.  0,30. 

6122)  Grillparzer,  Libussa.  Mit  Nachwort  v. 
H.  Laube.  (=  Cottasche  Handbibliothek 
N.  10.)     ebda.     112  S.     M.  0,v5. 

6122  a)  (=  N.  6119.) 
6122  b)  C=  N.  5772/3.) 

6123)  id.,  D.  Meeres  u.  d.  Liebe  Wellen.  Mit 
Nachwort  v.  H.  Laube.  (=  Cottasche 
Handbibl.  N  7.)    St.,  Cotta.    108  S.    M  0,25. 

6123a)  H.  V.  Hofmannsthal,  Einleitg.  zu  e. 
neuen  Ausg.  von  ,.Des  Meeres  und  der  Liebe 
Wellen":  NFPr.  N.  1.^704. 

6124)  Grillparzer,  Sappho.  Mit  e. Nachwort  v. 
H.  Laube.  (=  Cottasche  Handbibl.  N.  4.) 
St,  Cotta.     98  S.     M.  0,25. 

6125)  R.  Petsch,  Grillparzers  , Sappho" :  Hamb- 
CorrespB.  N.  19. 

6126)  Grillparzer,  D.  Traum  e.  Leben.  Mit 
Nachwort  v.  H.  Laube.  (=  Cottasche 
Handbibliothek  N.  8.J  St.,  Cotta.  11«  S. 
M.  0,25. 

6126a)  Grillparzer,  Der  Traum,  ein  Leben. 
Ed.  byE.  S.Meyer.  Boston,  Heath.  1902. 
23  u.  128  S.     6  •  c 

6127)  0.  E.  Lessing,  Grillparzers  /Traum  e. 
Leben"  edited  by  E.  St.  Meyer:  PaedMhh. 
(Milwaukee)  3,  N.  8. 

6128)  Grillparzer,  Wehe  dem,  der  lügt.  Mit 
e.  Nachwort  v.  H.  Lanbe.  (=  Cottasche 
Handbibl.  N.  8.)  St.,  Cotta.    108  S.    M.  (i,25. 

6128a)  R.  Schleich,  Zu  Grillparzers  „Wehe 
dem  der  lügt".  Progr.  Wien,  Gymn.  im  VII. 
Bezirk.    4".     6  S. 

L.  Halirsch. 

6129)  R.  Holzer,  L.  Halirsch:  JbGrillpGes.  12, 
S.  140-64. 

F.  Ualm.  (F.  Frhr.  v.  Münch-Bellinghausen.) 

6130)  F.  Halm,  Camoens.  Dramat.  Dichtg, 
her.  V.  E.  F.  Wittmann.  (=  ÜB.  N.  4349.) 
L.  Reclam.     16«.    36  S.    M.  0,20. 


6131)  id.,  Der  Fechter  v.Ravenna.  Mite.  Vorbe- 
merk. V  H.  Marshall.  (=  BGLIA.  N.  1575.) 
Halle,  Hendel.     74  S.     M.  0.25. 

6132)  Dasselbe.  (=  Meyers  Volk.sbücherN.  1334.) 
L.,  Bibliograph.  Institut.     78  S.     M.  0,10. 

6133)  Jos.  Wormstall,  Thusnelda  u.  Thume- 
likus.   Münster,  Aschendorff.    16  S.    M.  0,50. 

6134)  F.Halm,  Griseldis.  Mit  e.  Vorbemerk. 
V.  H.  Marshall.  (=  BGLIA.  N.  1622.) 
Halle,  Hendel      75  S.     M.  0.25. 

6135)  D.  Sohn  d.  Wildnis.  (=  BGLIA.  N.  1546.) 
Ebda.     8J  S.     M.  (1,25. 

6136)  G.  Wethly,  Halms  „Sohn  d.  Wildnis". 
(=N.  6257,  S.    '8-50.) 

6137)  F  Halm.  Wildfeuer  Mit  e.  Vorbemerk. 
V.  H.  Marshall.  (=  BGLIA  N.  158J.)  Halle, 
Hendel.     72  S.     M.  0,25. 

F.  Kürnberger. 

6138)  F.  Kürnberger,  Firdusi,  Drama.  Treue, 
Bürgerl.  Schauspiel.  (=  National  -  Bibl. 
N.  .:i01/2.)    Wien,  Daberkow.  f<0  S.    M.  0,40. 

6139)  id.,  Das  Pfand  der  Treue,  Bürgerliches 
Schauspiel.  (=  Dasselbe  N.  303/4.)  54  S. 
Ebda.  M  0,40. 

6140)  id.,D.  Trauerspiel  Lustspiel.  (=  Dasselbe 
N.  299-.300.)     Ebda.     86  S.     M.  0,40. 

Volkstümliches  Drama: 
L.  Anzengruber. 

6141)  K.  Berger,  L.  Anzengruber :  D Welt.  N.20. 

6142)  A.  Bettelheim,  L.  Anzengruber:  ADB. 
46,  S.  19-23. 

6143)  id.,  I).  Stiftung  e.  Wiener  Strafrichters 
(F.  V.  Holzinger):  NationB.  ly,  S.  3o0/l. 
(Freund  Anzengrubers.) 

6144)  W.  Bolin.  L.  Anzengruber:  Euph.  9, 
S    398-417. 

6145)  R.  Petsch,  Anzengruber:  ZDU.  16, 
S.  640/6. 

6146)  C.  Gründorf,  Anzengrubers  Hochzeits- 
tag: D.  litt.  Deutsch-Oesterreich.  2,  N.  11. 
(Siehe  auch:  Heimgarten  26,  N.  7.) 

6147)  Lecher,  Anzengruber  u.  d.  erste  Wurzel- 
sepp: Heimgarten  2J,  N.  1. 

6148)  P.  Ro segger,  L.  Anzengruber:  Türmer 
4',  S.  487-92. 

6149)  L.  Anzengruber,  Briefe.  Her.  v.  A. 
Bettelheim.  (JBL.  19iil  IV  4:  352)  |[J.  J. 
David:  NationB.  19,  g.  2(  3/5;  F.  Düsel: 
WIDM.  92,  S.  256-66;  R.  Fürst:  LE.  4, 
S.  535/6;  G.  Gugitz:  Geg.  62,  N.  37;  E. 
Heilborn:  NatZg.  N.  41;  F.  Poppenberg: 
NDRs.  13,  S.  3j1/4.]| 

R.  Hanrel. 

6150)  F.  Lange,  R.  Hawel:  Autor  1,  N.  1. 

6151)  R.  Lothar,  Gorki  u.  Hawel:  Wage  5, 
N.  51. 

6151  a)  R.  H  a  w  e  1 ,  Mutter  Sorge.  Wiener  Volks- 
stück in  4  Aufz.  Wien,  Wiener  Verlag. 
153  S.     M.  2,00. 

C.  Karlweis. 

6152)  H.  Bahr,  C.  Karlweis:  Tag  1901,  N.  473. 

6153)  J.  J.  David,  Karlweis:  Zeit^.  29,  S.  73/4. 

6154)  W.Fred,  D.  tote  C.  Kavlweis:  NationB. 
19,  S.  74/7. 

6155)  E.  Pötzl,  Karlweis:  LE.  4,  S.  250/3. 


«i&e-«i90« 


IV,  4.    Drama  und  Theatcrgeechichte. 


153 


015«)  H.  Sitteiiberger,  C.  Karlweis:  DThalia. 

1,    S.    !')()[)/?. 

0157)  P.  Wilhelm,  C.  Karlweit»:  FrlilW.  N.  299. 
6I5S)  C.  Karlweis:  Wiener  Theater- Almanach  4, 

S.  187-9r). 

F.  Kranewitter. 

Ü159)  F.  Kranewitter,  Andreas  Hofer.  (JBL. 
1901  IV  4  :  385.)  IM.  Hurckhurd:  Z«!it- 
WienZg.  N.  11;  F.  Uhl:  Wiener Ahcuxlpost. 
N.  230.11 

0100)  H.  Bahr,  Andreas  Hofer.  (=  N.  62D4, 
S.  270/5.) 

J.  Nesti'oy. 

0101)  ('.  Hageniann,  Nestroy:  Rhein Westfäl- 
Zg.  1901,  N.  995. 

0102)  F.  V.  Kadler,  Auf  d.  Nestroy-Insel.  E. 
Fe.stspiel.  (=  Allg.  National-liibl.  N.  317.) 
Wien,  Daberkow.     20  8.     M.  0,20. 

0103)  L.  Eosner,  AuaNestroy.  Eine  kleine  Er- 
innerungsgabe. 5.  Aufl.  ebda.  58  8.  M.  0,40. 

0104)  L.  8chönhoff,  J.  Nestroy:  TagB.  1901, 
N.  545. 

0105)  F.  T.,  E.  Brief  Nestroys :  WienerAbendpost. 
N.  281.     (Vom  21.  7.  1857.) 

F.  Raimund. 

0100)  R.  F.  Arnold,  F.  Raimund  in  England. 

(=  N.  213,  S.  235-56.) 
0100a)  A.  Bayersdorfer,  Raimund  u.  Nestroy. 

(In :  A.  Bayersdorfer,  Leben  u.  Schriften.  Her. 

v.H.Mackowsky,  A.  Pauly, W.  Weigand. 

[München,  Bruckiuann.  IX,  .508  8.  M.  14,00.]) 
6107)  R.  V.  Kralik,   D.  Poesie  F.  Raimunds: 

Christi.  8cliul-  u.  ElternZg.  5,  N.  9. 

0108)  M.  Necker,  F.  Raimunds  Liebesbriefe: 
NWTBl.  N.  163. 

0109)  H.  Rollet,  Raimund  als  Schauspieler. 
(=  DThalia.  1,  8.  64/5.) 

6170)  E.  Schmidt,  F.  Raimund.  (=  N.  260, 
S.  363-83) 

6171)  E.  Kilian,  Raimunds  „Gefesselte  Phan- 
tasie" in  neuem  musikalischen  Gewände: 
JbGrillpGes.  12,  S.  191/8. 

0172)  F.  Raimund,  D.  unheilbringende  Krone. 
Trag.-kom.  Zauberspiel.  In  teilweiser  Neu- 
bearbeitg.  v.  A.  MüUer-Guttenbrunn.  (= 
ÜB.  N.  4367.)  L.,  Reclam.  16«.  87  S.  M.  0,20. 
|[R.  Holzer:  WienerAbendpost.  N.201.]| 

K.  Schönherr. 

0173)  A.  Bettelheim,  K.  Schönherr  u.  sein 
„Sonnwendtag" :  AZg^.  N.  90. 

0174)  O.  Blumenthal,  Nur  eine  Parenthese: 
BerlTBl.  N.  186. 

6175)  H.  Hof  mann,  K.  Schönherr:  D.  litt. 
Deutsch-Oesterreich.  3,  N.  2. 

0170)  L.  V.  Hör  mann,  K.  Schönherr:  Lechners 
Mitteilgn.  13,  N.  9. 

6177)  M.  Morold,  E.  neuer  Anzengruber?: 
Türmer  4,  S.  324/6. 

0178)  K.  Schönherr,  Sonnwendtag.  Drama. 
Wien,  Stern.  113  S.  M.  2,00.  |[D.  Bach: 
NZSt.  20S  S.  398-402;  M.  Finder:  Zeitw. 
31,  S.  58/9;  M.  Harden:  Zukunft  59,  8. 
169-70;  H.  Ganz:  NFPr.N.  13442;  H.  Witt- 
mann: ib.  N.  13528;  F.  Uhl:  WienerAbend- 
post. N.  917;  M.  Kalbeck:  NWTBl.N.UO; 
A.  V.  Weilen:  MontagsRevueW.  N,  16.j| 

Jabreiberiohte  fQr  nenore  deutsche  Utteratnrgeaohiehte. 


J.  HVerkmann. 

0179)  .1.  Werk  mann.  Der  Kreu/wegstflnner. 
VolksHchauspiel  in  1  Vorspiel  u.  3  Aufzügen. 
Wien,  Eisenstein.  122  S.  M.  2,00.  |(F. 
Schütz:  NFPr.  N.  13717;  A.  Friedmann: 
WienerAbendpost.  N.  242;  It.  Lothar: 
NFPr.  N.  13532.]! 

Verschiedene  Possendicliter. 

0180)  Wilsing,  Lorbeerbaum  u.  Bettelstab. 
D.  Los  e.  Wiener  Dichters:  NWTBl.  N.  46. 
(C.  Costa.) 

018i)  F'.  Hopp,  Doktor  Faust«  Hauskäppchen 
oder  d.  Herberge  im  Walde.  Posse  mit  Ge- 
sang in  3  Akten.  Musik  v.  M.  Hebenstreit. 
Her.  V.  C.  F.  Wittmann.  (=  ÜB.  N.  4'i«9.) 
L.,  Reclam.    16".    88  8.     M.  0,20. 

0182)  M.  Stegmeyer,  Rochus  Pumpeniickel. 
Musikal.  Quodlibet  in  3  Abteil.  Musik  v. 
Schwanenthai.  Mit  e.  Einleitg.  v.  E.  Höf  1er. 
Her.  V.  C.  F.  Witt  mann.  (=  ÜB.  N.  4336.) 
ebda.     16».    92  S.    M.  0,20. 

Modernes  Dranin: 

H.  Balir. 

8183)    M.  Messer,    H.  Bahr.     (=    N.  6255a, 

S.  241/8.) 
0183  a)  H.  Bahr,  D.  Apostel.    Schauspiel  in  3 

Aufz.     München,  Langen.     232  8.     M.  3,00. 

|[E.  Stöckhardt:   LCBIB.  S.  241/3.]| 

0184)  id.,  D.  Krampus.  (JBL.  1901  IV  4:379.) 
1[J.  Hart:  Tag  N.  505.]| 

F.  Dormann. 

0185)  F.  Dörmann,  D.  Herr  v.  Abades-sa.  Wien, 
Wiener  Verlag.  103  S.  M.  2,00.  |[G.  Zie- 
ler: LCBIB.  8.  102/3;  P.  Goldmann: 
NFPr.  N.  13479;  E.  Kalkschmidt:  Kw. 
15S  S.  545/6;  W.  Fred:  NWTBl.  N.  49; 
id.  Lotse  2,  N.  20.]| 

6180)  id..  Ledige  Leute.  E.  Wiener  Stück.  L., 
Friese.  143  S.  M.  2,00.  |[E.  Heilborn: 
Nation».  19,  8.  604/5.]| 

H.  TOD  Hofniannstlial. 

6187)  A.  Moeller-Bruck,  H.  v.  Hofmanns- 
thal.    (=  N.  3843,   Bd.  10,  8.  671-92.) 

0187a)    J.    Volkelt,     H.    v.    Hofmjinnsthal: 

LeipzigTBl.  N.  92. 
0187b)  H.  V.  Hofmannsthal,   D.  Thor  u.  d. 

Tod.     (JBL.  1901  IV  4:366.)      i[H.  Bahr: 

(=  N.  6254,  8.  84/9).]i 

Pli.  Langmann. 

6188)  Ph.  Langmann,  D.  Herzmarke.  Drama 
in  2  Tl.  St.,  Cotta.  338  8.  M.  3,00.  |[Hamb- 
CorrespB.  N.  15;  A.  Klaar:  LE.  4,  N.  664/7; 
M.  Koch:  LCBIB.  8.  89-90. )| 

6189)  Th.  Herzl,  E.  verflossenes  Drama:  NFPr. 
N.  13765. 

R.  Lothar. 

6190)  R.  Lothar,  Köiüg  Harlekin.  (JBL.  1900 
IV  4:446;  1901  IV  4:361.)  |[D.  Bacli: 
NZSt.  20»,  S.  25f7.]l 

6190 a)    R.  Lothars   «König  Harlekin"    in   ital. 

Beleuchtg.:  LE.  4,  S.  408. 
im.  20 


154 


IV,  4.    Drama  und  Theatergeschichte. 


6191-6228 


G.  Macasy.    R.  Schaukai. 

6191)  M.  Messer,  G.  Macasy.  (=  N.  6255  a, 
S.  249-53.) 

6192)  L.  Adelt,  E.  Schaukai  als  Dramatiker: 
Zeitw.  32,  S.  120. 

6193)  E.  Schaukai,  Vorabend.  E.  Akt  in 
Versen:  Kv\'.  Jö'',  S.  402.  L.,  H.  Seemann 
Nachf.  VI,  51  S.  M.  2,00.  |[L.  Weber: 
Kw.  152,  S.  402.]| 

A.  Sclinitzler. 

6191)    M.  Schoeppl,   A.  Schnitzler:   AutorW. 

N.  8. 

6195)  A.  Schnitzler,  D.  grüne  Kakadu.  Euss. 
Uebersetz.  Moskau,  Eichter.  124S.  Ebl.0,50. 

6196)  id  ,  Lebendige  Stunden.  4  Einakter. 
(Lebendige  Stunden.  D.  Frau  mit  dem 
Dolche.  D.  letzten  Masken-Litteratur.)  B., 
S.Fischer.  160  S.  M.  2,00.  |[E.  F.  Arthur: 
Marzocco  8.  Juni;  M.  Burckhard:  Zeit^. 
21,  S.  90/1;  H.  Hart:  Tag  N.  9;  K.  E. 
Franzos:  DDichtung.  32,  S.  47-56;  M. 
Harden:  Zukunft  38,  S.  535-40;  E.  Heil- 
born: NationB.  19,  S.  237/8;  M.  Lorenz: 
PrJbb.  107,  S.  373/6;  G.  Ziel  er:  LE.  4, 
S.  631/3;  id.:  LCBR  S.  68-70;  P.  Gold- 
mann: NFPr.  N.  13438;  H.  Bahr:  NWTBl. 
N.  125;  A.  Kerr:  NDEs.  13,  S.  511/3;  F. 
Poppenberg:  Türmer 4 *,S. 555-61  („Lebens- 
miniaturen").][    (S.  auch  N.  6045.) 

6197)  id.,  Liebelei.  4  Aufl.  B.,  S.  Fischer. 
142  S.  M.  2,00.  |[G.  Wethly:  (=  N.  6J57, 
S.  138-41).]| 

6197a)  id.,  D.  Schleier  d.  Beatrice.  (JBL.  1900 
IV  4:437;  1901  IV  4:359.)  i[H.  Bahr: 
(=  N.  6254,  S.  260/8).]| 

Franendichtnng. 

6198)  H.    Bahr,    Anna   Baumberg:    NWTBl. 

N.  105. 

6199)  M.  Finder,  D.  Fall  Baumberg:  Zeitw. 
31,  S.  42/3. 

6200)  St.  Grossmann,  D.  Tod  d.  Antonie 
Baumberg:    Dokumente  d.  Frauen  7,    N.  3. 

6201)  O.  Stoessl,  D.  Fall  Baumberg:  Wage  5, 
N.  18. 

6202)  O.  Werneck,  Wie  Dichter  sterben: 
Ges.  2,  S.  381/4.     (Antonie  Baumberg.) 

6203)  Marie  Eugenie  delle  Grazie,  D. 
Schatten.  (JBL.  1901  IV  4:370.)  |[E. 
Wengraf :  LE.  4,  S.  204/5.] | 

6204)  Eicarda  Huch,  Dornröschen.  Ein 
Märchenspiel.  Mit  Buchschmuck  v.  H. 
Vogeler- Worpswede.  L.,  Diederichs.  74  S. 
M.  1,50.    i[M.  Koch:  LCBIB.  S.  223.]| 

6205)  Marie  Itzerott,  Dido,  Drama  in  4  Aufz. 
mit  e.  Vorspiel.  Oldenburg,  Schulze.  106  S. 
M.  2,00.  ![M.  Koch:  LCBIB.  S.  190;  West- 
minster  Eeview  158,  S.  106/8.]| 

6206)  Ernst  Eosmer,  Mutter  Maria.  (JBL. 
1901 IV  4  :  271.)  |[J.  Hart:  Tag  1901,  N.  205.]| 

Samniel-Kecensionen. 

6207)  M.  Burckhard,  D.  dramatische  Litt.  d. 
Theatersaison  190U/J :  ZeitW.  32,  S.  152/3, 
168-71,  183/5,  199-202. 

6208)  id..  Dramatische  Uebersetzungslitt.:  ib.29, 
S.  70/2. 

6209)  E.  Consentius,  Kostüm-Dramen:  LE.  4, 
S.  1670/3.     (A.  W.  K.  Nippold,    Amorosa, 


E.  V.   Leon,    E.   J.    Groth,    H.  Bohrmann- 
Eiegen,  F.  Haas,  Marie  Itzerott,  Ad.  Paul.) 

6210)  F.  Düsel,  Drama  u.  Theater:  WIDM.  92, 
S.  702-16.     (Litt.  Eundschau.) 

6211)  M.  Harden,  Theater:  Zukunft  38,  S. 490/8. 
(W.  Meyer-Förster,  H.  Katsch,  M.  Dreyer; 
H.  Eulenberg.) 

6212)  M.  Koch,  Dramen:  LCBR  S.  36/8,  88-91. 
(H.  d'Altona,  E.  le  Mang,  E.  te  Peerdt, 
Hertha  Allmers,  J.  Duboc,  P.  Heyse,  E. 
Heymann,  A.  Eitter,  M.  Engel,  A.  Kiel,  W. 
Müller -Waidenburg.) 

6213)  id.,  Mod.  Dramen:  ib.  S.302.  (K.Domanig, 

F.  Sommerlad,  H.  Tomaseth.) 

6214)  id.,  Lustspiele:  ib.  S.  206/7,  333/4.  (L. 
Vendramin,  A.  Paul,  „Bunte  Brettl-  u. 
Theaterbibl."  1/4,  K.  v.  Levetzow,  F.  Grüner, 
F.  L.  Langenbach,  F.  Salzer,  K.  Kälble,  F. 
Adler.) 

6215)  id.,  Märchenspiele:  ib.  S.  223/4. 

6216)  id..  Hist.  Dramen:  ib.  S.  113/5,  251/4. 
(F.  V.  Oesteren,  G.  P.  S.  Cabanis,  P.  Schmidt, 
O.  Borntraeger,  J.  Brand,  H.  Welzhofer,  F. 
Klasen,  A.  Schafheitlin,  W.  A.  K.  Nippold, 
O.  Stauf  V.  d.  March,  P.  F.  Schröder.) 

6217)  G.  Minde-Pouet,  Dramen:  ib,  S.  284/8. 
(F.  Dahn,  Gräfin  Wedel-B^rard,  O.  Hinnerk, 
M.  Blank,  H.  Lilienfein,  E.  Nordmann,  L. 
Lenz,  Elisabeth  v.  Berg.) 

6218)  W.  Eath,  Komödien:  LE.  4,  S.  1535-42. 
(H.  Brennert,  E.  Presber,  G.  Falke,  K. 
Bleib  treu,  H.  Bahr,  L.  Vendramin,  E. 
Schaukai,  E.  v.  Delius.) 

6219)  W.  V.  Scholz,  Neue  Dramen:  ib  S.  670/3. 
(H.  Eulenberg,  W.  Bernard,  0.  Borngraeber, 
Meta  Escherisch,  Adele  Osterloh,  P.  F.  Eger, 
H.  A.  Eevel,  A.  Möller.) 

6220)  E.  Steiger,  Aus  d.  litt.  Küche:  Freistatt 

4,  S.  8/9.    (A.  Holitscher,  F.  Wedekind,  E. 
Schlaikjer.) 

6221)  H.  Sittenberger,  Oesterr.  Dialektstücke : 
LE.  4,  S.  536/9.  (A.  Brody,  F.  Schamann, 
J.  Hafner,  0.  Weilhart,  F.  Kranewitter,  L. 
V.  Ficker.) 

6222)  E.  Stöckhardt:  Mod.  Dramen:  LCBR 

5.  390/3.   (A.  Torau,  W.  Müller- Waidenburg, 
E.  Fritz,  C.  E.  Leistner,  Ilse  Frapan.) 

6223)  Dramenbücher:  Türmer  i\  S.  179-86. 
(W.  Weigand,  W.  v.  Scholz,  Ph.  Langmann,  H. 
Bethge,  L.  v.  Ficker,  K.  Bienenstein,  F. 
Kranewitter,  Marie  Eugenie  delle  Grazie.) 

Dialektdichtung: 
Elsass. 

6224)  E.  Grupe-Loercher,  G.  Stoskopf  u.  d. 
Elsäss.Theater:  VelhKlasMhh.  16,  S.  555-60. 

6225)  L.  Schönhoff,  „D.  Herr  Maire"  (Gast- 
spiel d.  Elsäss.  Volkstheaters  im  Berl.  Theater): 
Tag  1901,  N.  175. 

Hessen. 

6226)  W.  S  c  h  0  0  f ,  D.  dtsch.  Dichtung  in  Hessen. 
Marburg,  Elwert.  1901.  VIH,  262  S.  M.  2,50. 

6227)  O.  Nieten,  E.  vergessener  Dichter: 
BurschenschBll.  16«,  S.  8-10.   (E.  Niebergall.) 

Niederdeutschland. 

6228)  W.  P 0 e ck ,  E.  neuer  plattdtsch.  „Dichter" : 
HambCorrespB.  1901,  N.  5.  (K.  Gildemeister.) 

6228a)  K.  Th.  Gaedertz,  Johann  Meyer.  (= 
N.  236,  S.  127-36.) 


«22t)-«27l 


IV,  4.     Drama  uud  Theatergeschichtc. 


155 


«229)  A.  Kohiit,  E.  plattdtHch.  Driunatiker: 
MI..  71,  S.  3;{7/9,  34r./7.     (.loh.  Meyer.) 

({230)  K.  Th.  Gaedertz,  F.  Keutcr  als  Draina- 
tikor:   B&W.  1,  S.  462/6. 

Sachäen. 

62:n)  M.  Arpad,  Sachs.  VolkHhühne:  DZ»chr. 

15,  S.  281/3. 

Yolksschanspiel.    (Siehe  auch  11!)8-12()6.) 
6232)   Volkstum].  Schauspiele:    Volkawohl  '2U, 

s.  r)/6. 

«233)  R.  Weitn recht.  Protestantische  Fest- 
spiele u.  Volksschauspiele.  (=  N.  3808a, 
S.  804/8. 

«234)  K.  Istel,  D.  dtsch.  Weihnachtsspiel  u. 
seine  Wiedergeburt  aus  d.  (»eiste  d.  Musik. 
(=  Musikal.  Magazin.  Her.  v.  E.  Rabich, 
Heft  1.)  Langensalza,  Beyer.    27  8.    M.  0,10. 

(523.5)  A  n  n  a  P 1  o  t h  o  \v ,  D.  Volksschauspiele 
in  d.  dtsch.  Alpen:  Heimgarten  24,  N.  2. 

623(>)  I).  Hottinger  Peterlspiel.  Her.  v.  A.  R. 
.Jene wein.  Innsbruck,  Wagner,  123  S. 
M.   1.60. 

0237)  C.  ({.  Montef  iore,  Dr.  Krauskopf  on  the 
Obberammergau  passion-play :  Jewish  (^ua- 
terly  Review.  14,  S.  141/7.  ({Eindrücke  eines 
Rabbiners  von  dem  Passionsspiel.) 

«238)  M.  Carmi,  II  dramna  della  passione  ad 
Oberammergaxi:  Archivio  per  lo  studio  delle 
tradizione  populari  20,  N.  4. 

(5239)  A.  Hart  mann,  E.  Wort  über  d.  Krippen- 
spiel aus  Traismauer:  DVolkslied.  4,  5l.  6. 

«240)  M.  Bayerl-Schweda,  i).  Hirschauer 
Stückla:  Deutsch-Böhmerwald.  4,  N.  2. 

«241)  Vom  Grete-Minde  Spiel  in  Tangermünde: 
BerlNN.  N.  263. 

«242)  O.  Ungnad,  V.  d.  „Grete-Minde"  Fest- 
spielen in  Tangermünde :  Bühne  u.  Brettl  2, 
N.  12. 

«243)  A.  Dreyer,  D.  Meraner  Volksschauspiel: 
LittWarte  3,  S.  755/7. 

«244)  .T.  Pauer,  I).  Nibelungenspiele  zu  Pöch- 
hirn :  Bühne  u.  Brettl  2,  N.  19. 

«24.5)  E.  Naturtheater  in  Pöchlarn:  DBühnen- 
Genossensch.  31,  S.  313. 

«24«)  R.  Kern,  Hans  Böhm  d.  Pfeifer  v.  Nicklas- 
hausen. E.  bist.  Spiel  für  d.  Volksbühne. 
2.  Aufl.     Karlsruhe,  Lang.     46  S.     M.  0,50. 

DrAmatnrglsches : 
Allgemeines.    (Siehe  auch  N.  825-830.) 

«247)  M.  Foth,  D.  Drama  in  seinem  Gegensatz 
z.  Dichtkunst.  E.  verkanntes  Problem  d. 
Aesthetik.  Bd.  1.  D.  Stelig.  d.  Dramas  unter 
d.  Künsten.  L  ,  G.  Wigand.  V,  170  S.  M.  3,00.   \ 

«248)  C.  Weitbrecht,  D.  dtsch.  Drama  (JBL.  I 
1900  IV  4:  552).  |[K.  Zeiss:  Euph.  9,  ' 
S.  732/4.]  I 

«249)  The  spectacular  dement  in  drama:  Edin- 
burgh Review.  194,  S.  203-19.  (N.  Hapgood.) 

«250  Eugen  Wolff,  Von  Shakespeare  zu  Zola. 
Jena,  Costenoble.     196  S.     M.  5,00. 

6250a)M. Beren dt,  Schiller- Wagner rJBL.  1901, 
IV  4:  488).  [K.  Berger:  LE.  4^  S.  136/8; 
Th.  Ebner:  AZgB.  1901,  N.  250;  E.  v. 
Komorzynski:  Euph.  9,  S.  189-95.]i 

«251)  Avonianus  (R.  Hessen),  Dramatische 
Handwerkslehre.  2.  Aufl.  B.,  Walther.  X, 
292  S.     M.  6,00. 


6252)  H.  Bulthaupt,  Dramaturgie  d.  Schau- 
spiels. Bd.  1 :  Lessing,  (»oethe,  Schiller,  KleJHt. 
9.  Aufl.  Oldenburg,  Schulze.  XXIV,  557  Ö. 
M.  6,00. 

«253)  Dasselbe.  Bd.  4.  (JBL.  1901  IV 
4  :  495.)  |[R.  M.  Meyer:  Euph.  9,  S.  466/9- 
LCBl.  8.  1499-1500;  R.  Lothar:  VKPr. 
N.  13758.11 

Essaysammlungeii. 

Ö254)  H.  Bahr,  Premieren.  Winter  1900  bu 
Sommer  190 1 .  München, Langen. 2868. M. 4,00. 

6255)  P.  Gold  mann,  D.  ,neue  Richtung", 
Polemische  Aufsätze  über  Berliner  Theater- 
Aufführungen.  Wien,  Stern.  136  S.  M.  2,50. 
(G.  Hauptmann,  H.  Heyermans,  M.  Dreyer, 
G.  Hirschfeld,  .J.Schlaf,  H.  Ibsen,  K.  Han- 
sum,  M.  Halbe,  M.  Maeterlinck,  L.  Tolstoi, 
F.  Dörmaun,   H.  Sudermann,   B.  Björnson.) 

«255a)  M.  Messer,  Moderne  Essavs.  Dresden, 
Reissner.     VII,  279  S.     M.  6,0(3. 

«255)))  A.  Müller-Guttenbrunn,  Zwischen 
zwei  Theaterfeldzügen.  Neue  dramaturg. 
Gänge.  Linz,  Oesterreich.  Verlagsanstalt. 
227  S.     M.  3,00. 

«25«)  E.  Schlaikjer,  Berliner  Kämpfe.  B., 
Verlag  der  , Hilfe'.     1901.     165  8.    M.  2,00. 

«257)  (t.  Wethly,  Dramen  der  Gegenwart. 
Krit.  Studien.  Strassburg,  Beust.  V,  203  S. 
M.  3,50. 

6257a)  E.  Zabel,  Z.  mod.  Dramaturgie.  Studien 
u.  Kritiken.  2  Bde.  2.  Aufl.  Oldenburg, 
Schulze.    VII,  544;  VU,  454  S.    k  M.  5,U0. 

Das  Theater.    (Psychologie,  Zweck  und  Zu- 
kunft.) 

«258)    M.    Lorenz,    D.    Theatergeschäft  u.   d. 

Theaterschriftsteller:  Pr.lbb.   108,  8.  17.3-81. 
«259)  J.  Sadger,   Z.  P.sychologie  d.  Theaters: 

Monatsbll.  d.  wissensch.  Clubs  in  Wien.  23, 

N.  10. 
6260)  B.  Matthews,  The  question  of  theatre: 

NAR.  174,  S.  395-408. 
62«1)  R.  Pröll,  Zur  Bühne.  Eindrücke.  Frank- 
furt a.  M.,  Kesselring.     27  S.     M.  0,50. 
«2«2)  1).  Kunsttheater.     Zeitschr.  für  künstler. 

Kultur.     Her.  v.  Mea  Reichard t  u.  F.  M, 

Kurth.     Bd.     1.     B.,     Kunsttheaterverlag. 

6  Hefte  Ji  2  B.    M.  6,00. 
62«3)  P.  Behrens,  Ideen  z.  e.  festlichen  Schau- 
bühne: K&D.  9,  S.  108-23. 
()2«4)  C.  Hagemann,  Bühne  u.  Staat:  Rhein- 

WestfälZg.  N.  40. 
«2«5)  A.  Cahuet,  La  libert^  du  theatre.  Paris, 

Chevelier-Maresq  et  Co.    II,  260  S. 
62()«)  P.  Zschorlich,  D.  Erziehung  durch  d. 

Bühne:  ZeitB.    1«,   8.  507/8.     (Anlässlich  d. 

Aufführg.  V.  F.  Dörmanns  , Ledige  I^eute".) 
62«7)  A.  H.  Fried,  D.  Theaterdusel.  E.  Streit- 
schrift gegen  d.  Ueberschätzung  d.  Theaters. 

Bamberg,  Handelsdruokerei.   117S.   M.  1,60. 

;[F.Stampfer:    SocialistMhh,    6,    8.    753/4. 

Selbstanz:  Zukunft  38,  S.  406/7.]i 
Ö268)   A.  Bor^e,  D.  Theaterdusel:    DBühnen- 

Genossen8ch.31,S  126/7.  (Gegen  A.H.PVied.) 
6269)     W.     Quincke,     D.     Ueberschätzg.    d. 

Theaters:  Freie  Wort  2,  8.  178-81.    (Gegen 

A.  H.  Fried.) 
«270)  E.  Steiger,  Das  Theater  als  Kunstfeind: 

Freistatt  4,  S.  30/1. 
«271)  E.  Schürt,    Le    th6\tre    d'^lite  et  son 

avenir:  Revue  de  Revuea  1901,  1.  Nov. 

20* 


156 


IV,  4.    Drama  und  Theatergeschichte. 


6273-6327 


6272)  H.  Schreyer,  Z.  Reform  d.  dtsch.  Bühne: 
Tag  1901,  N.  301,  303,  307. 

6273)  A.W.Hunzinger,D.  Kühnealsmoralische 
Anstalt.  Optimismus  oder  Pessimismus? 
Naturgesetz  u.  Wunderglaube.  Brennende 
Fragen  im  liiclite  d.  Ewigkeit.  Schwerin, 
Bahn.     48  S.     M.  0,80. 

6274)  L.  Bauer,  I).  unmoralische  Anstalt:  Don 
Quichote  (Wien)  1,  N.  1. 

6275)  K.  F.  H ei t mann,  Kultur  u.  Bühne: 
Lotse  2,  N.  31. 

6276)  Th.  Thomas  (R.  Lothar),  D.  Theater 
u.  d.  jungen  Mädchen:  NFPr.  N.  13643. 

6277)G.  Lasson,  Königl. Theater u.sittl. Kultur: 
Kirchl.  Wochenschr.  21,  N.  46. 

6278)  W.  Levy,  Kunstwandl.  a.  d.  süddtsch. 
Hoftheater:"SüdwestdtschRs.  2,  134/6,  173/6. 

6279)  R.  Löwenfeld,  Oberschles.  Städtebund- 
theater:  Volksunterhaltung  4,  S.  33/5. 

6780)  A.  Bor^e,  1).  Zukunft  d.  Provinztheater: 
DBühnen-Genossensch.  31,  S.  66.  (Dazu  G.  R. 
Kruse  ib.  S.  66;  S.  Weil,  S.  77.) 

6281)  Adele  Schreiber,  Volkstheater u. Kunst- 
theater: Freistatt  4,  S.  512/4. 

6282)  E.  Welisch,  D.  Grenzen  d.  Volksbühnen: 
Volksunterhaltung  4,  S.  69-72. 

6283)  E.  zweites  Schillertheater  in  Berlin:  ib. 
S.  101/5. 

6284)  J.  Mayr-Kowalski,  E.  Arbeiterbühne 
in  Graz:  ib.     S.  48. 

6285)  F.  Gregori,  Liebhabertheater:  Kw.  lö^, 
S.  137-44. 

Theaterschule  und  BQhnenbibliothek. 

6286)  J.  Altmann,  Staatl.  Theaterschulen: 
DThalia.  1,  S.  482-500. 

6287)  F.  G  r  e  g  o  r  i ,   E.   Bühnenbibliothek: 

ib.     S.  478-82. 

Gattungen  des  Dramas. 

6288)  G.  Witkowski,  Dramen  in  einem  Akte: 
B&W.  4,  S.  857-66. 

6289)  J.  Wiegand,  D.  Milieustück:  Bremer- 
Nachr.     N.  165,  169. 

6290)  S.  Lublinski,  Künstler-Stildramen:  LE. 
4,  S.  314/7. 

6291)  O.  V.  d.  Pfordten,  Werden  u.  Wesen  d. 
hist.  Dramas.  (JBL.  4901  IV  4:  549.)  |[E. 
Kilian:  LE.  4,  S.  1505/6;  E.  Kühnemann: 
VWPh.  23,  S.  182/3.]| 

6292)  R.  Riemann,  Neue  Stoffe  für  d.  hist. 
Tragödie:  Lotse  2,  N.  24. 

6293)  W.  Harlan,  Schule  d.  Lustspiels:  PrJbb. 
108,  S.  309-36,  480-501;  109,  S.  73-89. 

Modernes  Drama. 

6294)  A.  Mo  eil  er- Brück,  Schicksalsspiel  u. 
Gesellschaftsspiel:  Freistatt  4,  S.  673/5. 
(D.  Drama  u.  seine  Entwicklung.) 

6295)  G.  Wethly,  D.  klass.  u.  naturalist.  Drama 
in  ihren  wesentlichen  Unterscheidungs- 
momenten.   (=  N.  6257,  S.  1-17.) 

6296)  L.  Kuhlen beck,  D,  mod.  Drama  im 
Lichte  Schillerscher  Aesthetik:  DWelt. 
N.  1. 

6296a)  E.  Schlaikjer,  D.  mod.  Auffassg.  d. 
Tragischen.     (=  N.  6256,  S.  93-109.) 

6297)  A.  Bartels,  Vom  dtsch.  Drama  d. Gegen w: 
Kw.  15S  S.  5/8. 

6298)  H.  L'Arronge,  D.  Streit  über  d.  mod. 
Drama:  DHeimat  5',  S.  406/8. 


6299)  E.  Schlaikjer,  Neue  Strömungen  im 
Drama:  Vorwärts».  1901,  N.  209. 

6300)  J.  Wiegand,  D.  „neue  Drama":  Bremer- 
Nachr.  N.  135/6. 

6301)  D.  neueste  Drama  in  Dtschland. :  Preglad 
polski.  Febr. 

6302)  H.  Fuchs,  D.  Homosexualität  im  Drama 
d.  Gegenw.  u.  d.  Zukunft:  Kritik  17,  S. 
512-28. 

Dramaturgische  Einzelheiten. 

6303)  J.  M.  Lepanto,  D.Technik  d.  Sprechens 
auf    d.    Bühne:    DBühnenGenossensch.  31, 

S.  76/7. 

Dramatische  Preise. 

6304)  H.  Bahr,  D.  Grillparzerpreis:  Tag  N.  37. 

6305)  D.  Schillerpreis:  LE.  4,  S.  325/6. 

6306) E.  V.  Wildenbruch,  Nochmals d. Schiller- 
preis: LE.  4,  S.  459-66. 

6307)  E.  Consentius,  Hinter  d.  Kulissen  d. 
Schillerpreis- Kommission :  Ges.  2,  S.  161-71. 

6308)  F.  Avenarius,  Vom  dtsch.  Volks-Schiller- 
preis:  Kw.  15^,  S.  11/3. 

Zuschauer  und  Claque. 

6309)  F.  Gregori,  Zuschauerschmerzen:  Kw. 
151,  S.  50/7. 

6310)  A.  Bor^e,  D.  Strassburger  Theater- 
publikum: Reichsland  1,  N.  1. 

6311)  P.  Block,  Claque:  BerlTBl.  N.  62. 

KritilE. 

6312)  E.  Zabel,  Dtsch.  Theaterkritiker  d. 
Gegenw.     (=  N.  5766,  S.  1115-40.) 

6313)  M.  Burckhard,  E.  Revisiousinstanz  für 
Theaterkritik:  Zeitw.  31,  S.  202/4. 

6314)  H.  Sudermann,  Verrohung  ind.  Theater- 
kritik. Zeitgemässe  Betrachtungen.  St.,Cotta 
Nachf.  56  S.  M.  0,60.  (Aus  „BerlTBl." 
N.  553,  568,  586,  599,  610.) 

6315)  F.  Avenarius,  Verrohung  u.  Schlimmeres : 
Kw.  16,  N.  6.     (Sudermann  u.  d.  Kritik.) 

6316)  F.  Engel,  Kritikergedanken:  BerlTBl. 
N.  612. 

6316a)  M.  Harden.  Kampfgenosse  Sudermann. 
B.,  Verl.  d.  Zukunft.  1903.  63  S.  M.  0,50. 
(Aus  d.  „Zukunft".) 

6317)  A.  Kerr,  D.  Kritik  u.  Herr  Sudermann: 
Tag  N.  545. 

6318)  id.,  Herr  Sudermann  der  D-Di-Dichter. 
Ein  krit.  Vademecum.  B,,  Verlag  „Helian- 
thus".    95  S.    M.  1,00. 

6319)R  Lothar,  Sudermann, Harden u. Blumen- 
thal: Wage  5,  N.  49. 

6320)  R.  Nordhausen,  Versimpelung  d. 
Dramenkonfektion:  Tag  N.  547. 

6321)  E.  Reichel,  D.  Verrohung  d.  Theater- 
kritik: Welt  U.Haus  J,  N.  35. 

6322)  P.  Roland,  D.  Ende  d.  Sudermanniade: 
Tag  N.  565. 

6323)  A.  Seidl,  D.  „Sturmgeselle"  Sudermann: 
Ges.  4,  281/8. 

6324)  E.  Kritiker  d.  Kritiker:  KVZgB.  N.  47. 

Theaterrecht. 

6325)  L.  Fuld,  Theaterrecht:  Universum  18, 
N.  15. 

6326)  A.  Rosin,  D.  dtsch.  Theaterrecht:  Zeit- 
geist N.  49. 

6327)  M.  Burckhard,  E.  Österreich.  Theater- 
recht:  ZeitWi«nZg.  N.  52. 


6a38-A878 


IV,  4.     Drama  und  Theatergeschichte. 


157 


6828)  A.  Rosin,  Reformen  auf  d.  (Jebiete  des 
TheaterreclitH :  DBühnenCicnossenBch.  31, 
S.  213-2Ü.     (Dazu  L.  ßarnay:  ib.  H.  223.) 

((829)  H.  NiHsen,  Z.  Reform  d.  Theaterrechts: 
il).  31,  8.  224. 

0330)  M.  Denze,  Denkschrift  betr.  die  Er- 
richtung e.  Sachverständigen-Kammer  für 
Theater- Angelegenheiten.  Die  Delegierten- 
Versammig.  der  Genossenschaft  deutscher 
Rühnenangehörigen  vom  10.-12.  Dec.  Ham- 
burg, Verlagsanstalt  u.  Dnickerei.  ^)i  S. 
M.  1,50. 

Gensiir. 

6331)  J.  Kohl  er,  Z.  Frage  d.  Theatercensur. 
(=  N.  217,  S.  208-12.) 

6332)  G.  Krais:  Theatercensur:  Ges.  1,S.  7-li. 

6333)  A.  Lignis,  K.  Rundfrage  z.  Theater- 
censur: Wahrheit  7,  N.  11. 

6334)  Ruth,  I).  Frage  über  Theatercensur  vom 
Standpunkt  d.  Laien:  Wahrheit  8,  N".  6. 

6335)  H.  Wittmann,  D.  Censurbeirat:  NFPr. 
N.  13484. 

63345)  A.  Symons,  The  question  of  censorship: 
Ac.  63,  S.  21/2. 

6337)  D.  Theatercensur:  NWTBl.  N.  1. 

6338)  A.  V.  Weilen,  Z.  Gesch.  d.  Wiener 
Theatercensur:  NFPr.  N.  13731. 

6339)  H.  Welzl,  Z.  Gesch.  d.  mähr.  Theater- 
censur: ZVGMähren  u.  Schlesien  6,  N.  2/3. 

Schauspielkunst.    (Theoretisches.) 

6340)  Neue  Bühnenkunst:  Tag  1901,  N.  9. 

6341)  A.  Winds,  D.  Grenzen  d.  darstellend. 
Kunst:  B&W.  4,  S.  303/6. 

6342)  E.  Kalkschmidt,  D.  Problem  vom 
Schauspieler:  TglRsB.  N.   101. 

6343)  F.  Gregori,  Z.  Jiösung  zweier  Schau- 
spielerprobleme: DBühnenGenossensch.  31, 
S.  422/3. 

6344)  id..  Vergängliche  Kunst:  Kw.  \l)\  S  53/8. 

6345)  C.  Hagemann,  Vom  Stil  d.  Schauspiel- 
kunst: RheinWestfälZg.  N.  59-60. 

6346)  E.  Kalk  Schmidt,  Vom  Schaffen  d. 
Schauspieles:  Türmer  A'\  S.  557-64. 

6347)  F.  Gregori,  D.  Schauspielers  Anteil: 
Zeitw.  30,  S.  201/3. 

6348)  A.  Winds,  Aus  d  Werkstätte  d.  Schau- 
spielers. Dresden,  Haendke.  VT,  202  S. 
M.  3,00. 

6349)  H.  Knappe,  Schauspielerisches  Können 
u.  Individualität:  DBühnenGenossensch.  31, 
S.  2/3. 

6350)  .7.  Bayer,  Schauspieler  und  Scene: 
NWTBl.  N.  244/5. 

63J1)  Raaben,  Schauspieler  u.  Publikum:  D. 
litt...Detitsch-Oesterreich  2,  N.  9. 

6352)  Über  d.  Verhältnis  v.  Schauspieler  z. 
Dichter:  Grazer  Tagespost  N.  198. 

635({)  E.  Schlaikjer,  Vom  Gastieren  d.  Schau- 
spieler: ZeitB.  1»,  S.  440/1. 

Sociale  Lage  der  Schauspieler. 

6354)  B.  Marwitz,  D.  Bühnenengagements- 
vertrag. Unter  Berücksichtig,  d.  Recht- 
sprechung d.  Bühnenschiedsgerichtes.  B., 
Prager.     VIII,  222  S.     M.  4,00. 

6355)  T.  Kellen,  D.  Not  unserer  Schauspiele- 
rinnen. Studien  über  d.  wirtschaftliche  Lage 
u.  d.  moral.  Stelig.  d.  Bühnenkünstlerinnen, 
zugleich  Mahnwort  u.  Wegweiser  für  junge 


Damen,  die  sich  der  Bühne  widmen  wollen. 

L.,  O.  Wigand.    IV,  155  H.    M.  2,00. 
6356)  Th.  Thomas  (11.  Lothar),  KcbauBpieler- 

Elend:  NFPr.  N.  13670. 
6.357)  A.  Eulenburg,  Schauspielerkrankheiten: 

B&W.  4,  8.  388-91. 

Regie. 

6358)  C.  Hagemann,  Regie.  Studien  z.  dramat. 

Kunst.  B,  Schuster  ÄLöffler.  164  8.  M.2,W. 
63.59)  W.  Bor  mann,   Unsere  Schauspieiscenc: 

DThalia.  1,  S.  451-64. 

6360)  W.  Demuth,  D.  Entwickel.  d.  Scene: 
DBühnenGenossensch.  31,  S.  231/2,  267,  323, 
410. 

6361)  Ad.  Stern,  Inscenierung:  Grenzb.  2, 
S.  381/6. 

6362)  Avonianus  (R.  Hessen),  Direktionen 
u.  Dramaturgen.     (=  N.  6251,  S.  268-78.) 

6363)  R.  Sternberg,  Generalprobe  mit  oder 
ohne  Publikum?:  NFPr.  K  135.53.  (Gut- 
achten V.  P.  Schienther,  G.  Mahler,  J. 
Jarno,  E.  Gettke,  O.  Brahm,  Ad. 
Weisse.) 

Maske  und  Kostüm. 

6364)  P.  V.  Schönthan,  Schauspieler masken : 
Wiener  Abendpost  N.  278. 

6365)  R.  Gen^e,  D.  Theaterkostüm  u.  seine 
Gesch.     (=  N.  5766,  S.  861-70.) 

6366)  0.  Wilde,  D.  Wahrheit  d.  Maske.  Über- 
setzt V.  IdaRössler:  Freistatt  4,  S.  369-72. 
(Kostüm  auf.  d.  Bühne.) 

Ausstattung. 

6367)  A.  Seder,  Bühnenausstattung:  Kunstge- 
werbe in  Elsass-Lothr.  2,  S.  113-20. 

6367a)  G.  Daubner,  Bühnenmalerei :  ib. 
S.  121-30. 

6368)  H.  Lee,  Moderne  Bühnenausstattung: 
BerlTBl.  N.  542. 

6,369)  P.  V.  Schönthan,  Mod.  Bühnenaus- 
stattung: Wiener  Abendpost.  N.  262. 

Theaterbau. 

6370)  L.    Bartning,    Theaterbau:    Kw.   15», 

S.  147/9. 

6371)  M.  Hammitzsch,  D.  Theaterbau  v.  d. 
frühesten  Zeiten  bis  z.  Gegenw.:  B&W.  4, 
S.  .581-98. 

6372)  R.  Gen^e,  Gesch.  d.  Bühneneinricht.,  d. 
Theatergebäude  u.  Dekorationen.  (=  N.5766, 
S.  838-60.) 

Theaterzettel. 

6373)  C.  Hagemann,  Z.  Vorgesch.  d.  Theater- 
zettels: B&W.  4,  S.  551/6. 

6374)  G.  Weisstein,  Gesch.  d.  Theateraettels. 
(=  N.  .5766,  S.  1163-79.) 

6375)  E.  Kilian,  Vom  Theaterzettel:  DThalia. 
1,  S.  465-78.) 

6376)  D.  reformierte  Theaterzettel:  DBühnen- 
Genossensch. 31,  S.  536. 

Verschiedenes. 

6377)  H.  Cohn,  Blendung  u.  Finsternis  im 
Theater:  B&W.  5,  S   229-34. 

6378)  D.  Sterben  auf  d.  Bühne:  BerlTBl.  N.  582. 


158 


IV,  4.    Drama  und  Theatergeschichte. 


6379-6416 


6379)  E.  Sokal,  D.  Tod.  auf  der  Bühne: 
Geg.  61,  S.  200/1. 

6380)  id.,  Tod  u.  Pessimismus  im  Theater: 
BerlZg.  N.  597. 

6381)  Theateraberglauben:  FrBIw.  N.  36. 

Moderne  Bühnenbearbeitangen  älterer 
Dramen. 

6382)  S.  M ekler,  D.  Neubelebung  d.  antiken 
Bühne:  DThalia.  1,  S.  500/4. 

6383)  Euripides,Heraklit.  (Aufführg. inWien.) 
|[H.  Bahr:  NWTBl.  N.  67;  H.  Wittmann: 
NFrr.  N.  13428. Jl 

6384)  id.,  Hippolytos.  (Aufführg.  in  Wien.)  |[E. 
Holzer:  Wiener  Abendpost  N.  258;  F. 
Saiten:  ZeitWienZg.  N.  42;  H.Wittmann: 
NFPr.  N.  13725.]] 

6385)  A.  Kl  aar,  Lucian  in  Berlin:  NWTBl. 
N.  367.     (Neubearbeitung  v.  P.  Lindau.) 

6386)  W.  Shakespeare,  D.  Kaufmann  v. 
Venedig.  Bühnenbearbeit.  nach  d.  Ueber- 
setzg.  V.  Schlegel  u.  Tieck  von  L.  Barnay 
u.  C.  F.  Wittmann.  (=  ÜB.  N.  4269.)  (= 
Bühnen-Shakespeare  N.  16.).    90  S.    M.  0,20. 

6387)  id.,  Antonius  u.  Kleopatra.  Bühnenbe- 
arbeit. nach  d.  Uebersetzg.  von  Schlegel  u. 
Tieck  V.  A.  Hevesi.  Her.  v.  C.  F.  Witt- 
mann. (=  ÜB.  N.  4298.)  (=  Bühnen- 
Shakespeare  N,  17.)  ebda.    108  S.    M.  0,20. 

6388)  id.,  Troilus  u.  Cressida.  Nach  d.  Ueber- 
setzg. V.  W.  A.  B.  Hertzberg  bearb.  v.  E. 
V.  Wolzogen.  Her.  v.  C.  F.  AVittmann.  (= 
ÜB.  N.  3904.)  L.,Eeclam.  16».  100  S.  M.  0,20. 
(Neuaufführg.  in  Wien.)  |[H.  AVittmann: 
NFPr.  N.13437;M.  Kalbeck:  NWTB1.N.20; 
A.V.Weilen:  MontagsEevueW.  N.  4.]| 

6389)  id.,  Mass  für  Mass.  Bearbeitet  von  ,T. 
A 1 1  m  a  n  n.  (Aufführg.  im  Burgtheater.)  |  [H. 
Wittmann:  NFPr.  N.  134917;  M.  Kal- 
beck: NWTBl.  N.  74;  A.  v.  Weilen: 
MontagsEevueW.  N.  ll.]| 

Bühnenspielplan. 

6390)  Dtsch.  Bühnen -Spielplan.  Theater-Pro- 
gramm-Austausch.  Septemb.   1901  bis  Aug. 

1902.  Eegister.      L.,    Breitkopf   &   Härtel. 
1^0  S.     M.  2,00. 

6390a)  Dasselbe.     September  1902  bis  August 

1903.  Heft  1/3.      L.,  Breitkopf  &  Härtel. 
24  S.     k  M.  1,00. 

6391)  H.  Stümcke,  Vom  dtsch.  Bühnenspiel- 
plan. Allerlei  Nachdenkliches:  B&W.  4, 
S.  378-80. 

6392)  M.  Poensgen-Alberty,  Eepertoire  d. 
dtsch.  Theater  in  d.  Spielzeit  1900/1 :  D Ar- 
beit. 1,  S.  624-31. 

6393)  H.  Frhr.  V.  AVolzogen,  Etwas  vom  klass. 
Spielplan:  Tag  N.  229,  249. 

6394)  G.  Hartwig,  Theater-Memorial  der  ver- 
einigten Stadttheater  zu  Frankfurt  a.  M. 
Frankfurt  a.  M.,  Elsiepen.  142  S.  Mit 
Bildnissen     M.  3,00. 

6395)  Statist.  Eückblick  auf  d.  kgl.  Theater  zu 
Berlin,  Hannover,  Kassel  u.  Wiesbaden  für 
d.  .11901.     B.,  Mittler.     41  S.     M.  1,25. 

Theatergeschichte ; 
Allgemeines. 

6396)  E.  Hessen,  Gesch.  d.  Theaters  u.  d. 
Schauspielkunst.  (=  N.  5766,  S.  1-274.) 

6397)  G.  Priewe,  Portrait-Kat.  z.  Gesch.  d. 
dtsch.Theaters.  Heringsdorf.  4500  Nn.  M.0,50. 


6398)  Ch.  H.  Schmids  Chronologie  d.  dtsch. 
Theaters.  Her.  v.  P.  Legband.  B.,  Verlag 
d.  Gesellschaft  für  dtsch.  Theatergesch. 
XXIX,  330  S.     (Nur  für  Mitglieder.) 

6399)  Deutsche  Thalia.  .Jahrb.  für  d.  ges. 
Bühnenwesen.  Her.  v.  F.  A.  Mayer.  Bd.  1. 
Wien,   Braumüller.     XI,   553   S.     M.   12,00. 

6400)  Neues  Theater- Almanach.  Theaterge- 
schichtl.  Jahr-  u.  Adressenbuch.  Her.  v.  d. 
Genossenschaft  dtsch.  Bühnen-Angehöriger. 
Bd.  13.   B.,  Günther.  XVI,  739,  64  S.  M.  6,00. 

6401)  Dtsch.  Bühnenkalender  für  d.  J.  1902. 
Taschenbuch  für  alle  Bühnenangehörige. 
Her.  V.  G.  Eisner.  B.,  Eisner.  12«.  X, 
187  S.    M.  2,00. 

6402)  Bühne  und  Welt.  Zeitschr.  für  Theater- 
wesen, Litt.  u.  Musik.  Her.  v.  E.  u.  G. 
Eisner.  Eed.  H.  Stümcke  4.  Jahrg.  B., 
O.  Eisner.  4«.  24  Nn.  k  3  Bogen.  Mit  Ab- 
bild.    M.  15,00. 

6402  a)  Bühne  u.   Brettl.     Illustr.  Zeitschr.  für 

Theater  u.  Kunst.     Eed.:    O.  Ungnad.     2. 

Jahrg.     B.,  Expedition  v.  „Bühne  u.  Brettl*. 

24  N.  k  l'/2  Bogen.  Mit  Abbild.  M.  4,80. 
6402  b)  Dtsch.  Bühnen-Genossenschaft.  Schrift- 

leitg.  G.  E.   Kruse.     31.  Jahrg.     B.,  F.  A. 

Günther.  4«.  52  N.  k  I1/2  Bogen.  M.  15,00. 
6402  c)  F.  Poppenberg,  Theater:    Türm  er  Jb. 

S.  406/9. 

6403)  M.  Marter  steig,  Vom  dtsch.  Theater: 
DMschr.  1,  N.  3. 

6404)  Das  Theater  d.  Gegenw.  Kritischer  JB.  über 
d.  dtsch.  Bühnen:  DThalia.  1,  S.  101-317. 
(Vom  Saisonbeginn  1900/1  bis  31.  Dec.  1901.) 
Bearb.  v.  M.  Jacobs,  H.  Welti  (Berlin); 
O.  F.  Walzel  (Bern);  M.  Koch  (Breslau); 
W.  Deetjen  u.  D.  Schulz  (Leipzig);  P. 
Legband,  P.Ehler,  E.  Sulger-Gebing 
(München);  F.  Adler  u.E.  Batka  (Prag); 
E.  Krauss  (Stuttgart);  O.  Francke  (Wei- 
mar); A.  F.  Mayer,  E.  Horner,  M.  Graf 
(Wien);  H.  Trog  (Zürich  u.  Basel).  Mit  e. 
Einleit.  v.  A.  Köster.) 

6405)  D.  Stand  d.  Theaters  in  Deutschland  u. 
Oesterreich:  D.  zwanzigste  .Jh.  2,  N.  30. 

6406)  H.  Stümcke,  E.  Gesellschaf t  für  Theater- 
geschichte. Prolegomena:  B&W.  4,  S.  557-60, 
663,  882. 

6407)  A.  L.  Jellinek,  D.  Litt.  d.  Theaters  im 
J.  1901:  DThalia.  1,  S.  524-53. 

Einzelne  Städte  und  Gegenden. 

6408)  A.  Fritz,  Theater  u.  Musik  in  Aachen 
seit  d.  Beginn  d.  preussischen  Herrschaft: 
ZGVAachen.  24,  S.  165-231. 

6409)  Ed.  Engel,  D.  Theaterstadt  Berlin: 
FreieWort.  2,  N.  17. 

6410)  F.  Katt.  D.  Erstaufführg.  v.  Lessings 
„Nathan  d.  Weise"  auf  der  Bühne  d.  kgl. 
National theaters  zu  Berlin:  DBühnenGe- 
nossensch.  31,  S.  105. 

6411)  E.  Eowe,  Berliner  Theaterskandale :  Eo- 
land  1,  S.  548-50. 

6412)  J.  Hart,  Berliner  Theaterzustände  vor 
160  J.:  Tag  N.  385. 

6413)  K.  Bohr  ig.  Aus  der  Theater-Gesch.  d. 
Berliner  Gymnasien:  NatZgB.  N.  42. 

6414)  D.  Bcrl.  Hoftheater  u.  d.  Aera  Pierson- 
Hochberg:  DtschStimmen.  3,  N.  23. 

6415)  K.  Frenzel,  D.  Berl.  Theater  (1901/2): 
DEs.  1:11,  S.  294-309. 

6416)  G.  Z  i  el  er,  D.  neue  Theaterjahr. :  DHeimat. 
5^  S.  700/4. 


«417-6459 


rV,  4.    Draniu  und  Theatergeschichte. 


159 


6417)  H.  Bahr,   D.    „Deutsche  Theater\    (= 

N.  62r)4,  S.   128-23Ü.) 
0417a)  J.  Hart,  Dtsch.  GenosHenschaftsbühne: 

Tag  1901,  N.  211). 
Ö418)    A.    Klaar,     Ein     stiller    Thcatererfolg: 

NVVTBl.  N.  272.     (D.  Scliillertlieater.) 
641»)  M.  liarden,  Meisterspiele:   Zukunft  ;{9, 

S.  290,;(). 

6420)  .1.  Hart,  1).  Schluss  d.  Meisterspiele: 
Tag  N.  245. 

6421)  A.  Kerr,  Meieterspiele :  Nation».  19, 
S.  .^)4Ü/1. 

6422)  H.  Landsberg,  1).  Meisterspicic  u.  ihre 
Vorläufer:  TagB.  K  20i). 

6423)  M.  Lorenz,  Meisterspiele:  PrJbb.  108, 
S.  [)27-3;i 

6424)  G.  Zieler,  Randbemerkgn.  zu  d.  Berl. 
Meisterspielen:  DHeiniat.  h^,  S.  .ilO/^. 

6426)  Meisterfestspiele  u.  Verdifestspiele  im 
kgl.  Schauspielhaus  u.  im  neuen  kgl.  Opern- 
haus zu  Berlin  Mai  1902.  B.,  Eisner.  Fol. 
3(i  S.     Mit  Abbild.     M.  3,00. 

6426)  H.  Kopp,  D.  Bühnenlei tg.  A.  Klinge- 
manns in  Braunschweig.  Mit  e.  Anhang: 
D.  Repertoire  d.  Braunschw.-Nationaltheuters. 
(JBL.  1901  IV  4:69').)  |[H.  Devrient: 
Euph.  9,  S.  777-83.]| 

6427)  E.  Kilian,  Klingemanns  Brannschweiger 
Theaterleitung:  FZg.  N.  lüti. 

6427a)  K.  Hcheffler,  Dortmunder  Theater: 
Bauhütte  1902,  N.  35. 

6428)  Elisabeth  Mentzel,  D.  alte  Frankfurter 
Schauspielhaus  u.  seine  Vorgeschichte.  Mit 
20  Porträts.  Frankfurt  a.  M.  J.<itterarische 
Anstalt.     IV,  203  S.     M.  2,00. 

6420)  id.,  Im  alten  Frankfurter  Schauspielhaus: 
FZg.  N.  183,  218,  231. 

6430)  F.  V.  F.,  Beitrr.  z.  (Jesch.  der  Frankf. 
Schauspielhauses :  F'rankf General Anz.  N,  134, 
lü,  149,  lf)Ü,  162. 

643Ua)  E.  Fischer,  1).  Schauspiel  in  Frank- 
furt a.  M.:  SüdwestdtschKs.  2,  S.  617-30. 

6431)  J.  Schaefer,  Das  alte  u.  das  neue  Stadt- 
theater in  Fürth.  Festschrift  zur  Eröffng. 
des  neuen  Stadttheaters  am  17.  Sept.  1902. 
Fürth,  Kosenberg.  4».  100  S.  Mit  4  Taf. 
M.  2,00. 

6432)  W.  Berstl,  D.  Gesch.  d.  Theaters  in 
Göttingen.  Göttingen,  Spielmeyer.  VIII, 
106  S.    M.  1,50. 

6432a)  E.  Ebstein,  Z.  Gesch.  d.  Göttinger 
Theaters:  HannovGBll.  4,  N.  12. 

6433)  O.  Weinrich,  I).  französ.  Theater  in 
Hamburg  1794-1814:  HambNachrB.  N.  17. 

6433  a)  r.  R  a  c  h  ö ,  Hamburger  Theater :  B&W.  2, 
S.  965/7. 

6434)  Ed.  Noack,  Hoftheater-Erinnerungen. 
Z.  50j.  Jubiläum  d.  Hoftheaters  zu  Hannover 
her.  u.  mit  zahlreichen  Anmerkung,  versehen. 
Hannover.     91  S.     M.  1,00. 

6434a)  Grossherzog  Friedrich  u.  d.  Karlsruher 
Hoftheater:  AZgB.  N.  94. 

6435)  Festschr.  z.  Eröffnung  d.  neuen  Stadt- 
theaters  in  Köln.  Köln,  Kölner  Verlagsanst. 
71  S. 

6485a)  J.  Dreesen,  Zur  Geschichte  des 
Theaters  in  Köln:  Kölner  TBL  N.  420, 
438,  473,  488,  503,  521,  537,  552,  563,  575, 
584. 

6435b)  W.  Henzen,  D.  Theaterstadt  Leipzig: 
B&W.  5,  S.  115-22. 

6436)  J.  Kruse,  D.  Mannheimer  Hoftheater 
in  Vergangenheit  u.  Gegenw. :  Sonntags-Zg. 
für  Deutschlands  Frauen  S.  829-33. 


6437)  r.  Leg  band,  Münchner  Bühnen  u.  Litt. 
im  18.  Jh.:  Oberbayr.  Archiv  51,  N.  2. 

6437a)  A.  Sturmhoefel,  D.  Prinzregenten- 
theater in  .München:  CBIBV.  21,  N.  93. 

6438)  A.  Fritz,  Theaterbezirke  am  Rhein  vor 
100  J.:  Rheinlande  2,  N.  7,  S.  36-40. 

6439)  R.  Kr  au  88,  lieber  d.  Hoftheater  unter 
König  Friedrich  v.  Württemberg:  Schwftb- 
Kron.  N.  89,  100.  (Vgl.  auch  id.,  NTBl«. 
N.  46. 

6430a)  Löffler,  Erinner,  an  d.  8tuttg.  Hof- 
theater: SchwäbKron.  N.  52.  (8.  auch  ib. 
N.  .58.) 

6440)  Th.  Schön,  Gesch.  d.  Theaters  in  Ulm 
(Schluss):  Diöcesan ASchwaben.  20,  N.  2. 

6441)  R.  Lothar,  Wiener  Theater:  Zukunft  39, 
S.  112/6. 

6442)  A.  V.  Weilen,  Gesch.  d.  Hofburgtheaters. 
Heft  5/6.  (=  D.  Theater  Wiens,  Heft  28/9.) 
Wien,  Gesellschaft  für  vervielfältigende 
Kunst.  Fol.  S.  97-144.  Mit  Abbild.  UM. 6,00. 
|[A.  L.  Jellinek:  ZBücherfreunde.  5* 
S.  240/1. ]| 

6442  a)  H.  Bahr,  100  Jahre  Burgtheater.  (= 
N.  6254.  S.  1-7.) 

6443)  H.  Schöne,  D.  Burgtheater  vor  40  J.  : 
DRs.  112,  S.  58-82. 

6444)  R.  V.  Gottschall,  D.  Burgtheater:  Uni- 
versum 18,  S.  991/7,  1015/9,  1021/5. 

6445)  Burgtheater-Premifere.  Nach  d.  Briefe  e. 
kleinen  Berlinerin:  VelhKlasMhh.  16*, 
S.  33-44. 

6446)  Th.  Thomas  (R.  Lothar),  E.  wanderndes 
Burgtheater:  NFPr.  N.  13745.  (Aus  e.  Ge- 
spräche mit  P.  Schienther.) 

6447)  A.  Wilbrandt,  Burgtheater-Erinner. : 
NFPr.  N.  13769. 

6448)  Schied,  Burgtheater- Whist :  Montags- 
RevueW.  N.  32. 

6449)  D.  Theater  an  d.  Wien.  Z.  Hundertjahr- 
feier seines  Bestehens:  NTheaterAlmanach. 
18,  S.  59-65. 

6450)  Jh.-Feier  d.  Theaters  an  d.  Wien :  Wiener 
Theater-Almanach  4,  S.  131-54.  (Gesch.  d. 
Theaters.) 

6451)  Schönbrunner  Theater  im  18.  Jh.:  FrBlw. 
N.  111. 

6452)  Wiesbadener  Festspiele  1902  vom  11.-19. 
Mai.  Wiesbaden,  Moritz  &  Münzel.  59  S. 
Mit  14  Tafeln.     M.  1,60. 

6453)  M.  Braun,  Dtsch.  Theater  in  Frankreich. 
Nach  d.  Erinner,  e.  Verges.senen:  FrBlw. 
N.  76. 

6454)  K.  E.  Schmidt,  Dtsch.  Schau.spieler  in 
Paris:  ZeitW.  32,  S.  151/2. 

Theaterleute  des  18.  und  19.  Jb.: 
Allgemeines. 

6455)  E.  Zabel,  Bühnenkünstler  d.  Glegeuw. 
(=  N.  5766,  S.  886-1114.) 

6456)  F.  Holländer,  Aus  d.  letzten  Jahrzehnt 
dtsch.  Schauspielkunst:  WIDM.  91,  S.  573-95, 
737-58. 

6457)  S.  Jacobsohn,  V.  d.  Schauspielkunst  d. 
Berliner:  ZeitW.  32,  S.  91/3. 

6457a)  R.  Lothar,  D.  Gastspiel  d.  „Deutschen 
Theaters"  in  Wien:  Wage  5,  N.  20. 

6458)  A.  Dresler,  Versunkene  Sterne  d.  Bühne: 
DBühnenGenossensch.  31,  S.  3/4,  23/4,  42/3. 

6459)  £.  I so lani,  Schauspielerfamilien:  NJh"^. 
4,  S.  66,/7,  87/9. 


160 


IV,  4.    Drama  und  Tlieatergescliiclite. 


6460-6520 


18.  Jahrhundert. 

6460)  Dorothea  Ackermaun:  DBühnenGenossen- 
schaft.  31,  S.  54. 

6461)  Elisabeth  Mentzel,  Madame  Fiala: 
DThalia.  1    S    1-35. 

6462)  A.  Kohut,  F.  Fleck:  BerlTBl.  N.  645. 

6463)  id..  Noch  einiges  v.  F.  Fleck:  ib.  N.  646. 

6464)  E.  Ebstein,  Neues  über  G.  A.  Bürgers 
Schwabenmädchen.  Else  Hahn  als  Schau- 
spielerin: DThalia.  1,  S.  42-64.  (8  ungedr. 
Briefe  an  den  ileichsgrafeu  F.  J.  H.  v.  Soden.) 

6465)  E.  Krauss,  Iffknd  u.  d.  Stuttgarter  Hof- 
theater: FZg.  N.  328. 

6466)  W.  Bode,  Corona  Schröter:  Tag  N.  393. 
6466a)    H.     C.    Kellner,     Corona     Schröter: 

ZwickauerTBlB.  N.  12. 
6466h)  P.  Legband,  Corona  Schröter:  BerlTBl. 

N.  425. 
6466  c)  B.  Suphan,  Corona  Schröter :  Weimarer 

Zg.  N.  123. 

6467)  S.  Siehr,  Friederike  Unzelmann  u.  d. 
erste  Darstellg.  d.  Iphigenie  in  Berlin  :  TglEs. 
N.  303. 

6467a)  K.  W.  F.  Unzelmann:  Eoland  1,  S.  712. 

19.  Jahrhundert. 

6468)  Aus  d.  Memoiren  des  Hofschauspielers 
L.  Arnsburg:  Wiener  Abendpost.  N.  73,  77,  83. 

6469)  E.  Schlaikjer,  Alb.  Bassermann:  Zeit^. 
1'",  S.  409-10. 

6470)  Breitenstein,  Aus  B.Baumeisters  jungen 
Jahren:  MontagsEevueW.  N.  20. 

6471)  F.  G  r  e  g  o  r  i ,  B.  Baumeister.  (50  Jahre  Burg- 
theater.) (=  Mod.  Essays.  Her.  v.  H.  Lands- 
berg N.  18.)  B.,  Gose  &  Tetzlaff.  44  S. 
M,  0,50. 

6472)  L.  Hevesi,  B.  Baumeister:  FrBlw. 
N.  124. 

6473)  E.  Holzer,  B.  Baumeister:  Wiener  Abend- 
post N.  104. 

6474)  M.  Kalb  eck,  B.  Baumeister:  NWTBl. 
JJ.  122. 

6475)  Konr.  Loewe,  Festgrüsse  an  B.  Bau- 
meister V.  Goethe,  Schiller,  Lessing,  Grill- 
parzer,  O.  Ludwig,  Scheffel.  Dem  Jubilar  in 
d.  Festkneipe  beim  „Weingartel"  vermittelt. 
Wien,  Eisenstein.     16  S.     M.  0,80. 

6476)  E.  Lothar,  B.  Baumeister  als  Jubilar: 
Wage  5,  N.  20. 

6477)  id.,  B  Baumeister:  Nation«.  19,  S.  506/7. 

6478)  P.  Schienther,  B.  Baumeister.  50  Jahre 
Burgtheater.  1852 — 1902.  Wien,  Konegen. 
4",     32  S.     Mit  5  Tafeln.     M.  2,00. 

6479)  H.  Wittmann,  B.  Baumeister:  NFPr. 
M.  13539. 

6480)  Ueber  B.  Baumeisters  erste  künstler. 
Tätigkeit:  DBühnenGenossensch.  31,  S.  293. 

6481)  B.  Baumeister.  50  Jahre  Mitglied  d.  Hof- 
burgtheaters:  DBühnenGenossensch.  31, 
S.  197,  118,  226. 

6482)  Z.  50 j.  Burgtheaterjubiläum  B.  Bau- 
meisters: IllZg.  118,  S.  651/2. 

6483)  O.Blencke:  NTheaterAlmanach.l3,S.153/4. 

6484)  A.  Sei  dl,  Aus  F.  Bonns  Jugendzeit: 
Freistatt  4,  S.  8/9. 

6485)  K.  Heinrich,  0.  Brahm  als  Direktor 
d.  „Dtsch.  Theaters":  Zeitw.  32,  S.  107/8. 

6485a)  A.  Eoessler,  Marie  Conrad  -  Eamlo : 
B&W.  2,  S.  961/4. 

6486)  F.  Dahn,  Friedr.  Dahn:  ADB.  47,  S.  612. 
6486a)  A.  Sauer,  Briefwechsel  zwischen  Dein- 

hardstein  u.  Goethe.  (=  N.  3958,  S.  212-31.) 


6487)  M.  Jacobs,  Eud.  Dessoir:  DThalia.  1, 
S.  65-71. 

6488)  F.  Hartmann,  Aus  C.  Devrients  Sturm- 
u.  Drangjahren:  HannovCourierB.  N.  588. 

6489)  A.  V.  Hanstein,  Ed.  Devrient  u.  A. 
Lindner.  Nach  ungedr.  Briefen:  DThalia.  1, 
S.  71-84. 

6490)  H.  Devrient,  Briefwechsel  zwischen  G. 
Freytag  u.  E.  Devrient:  WIDM.  91,  S.  127-37, 
199-211,  343-65,  505-15. 

6491)  H.  A.  Li  er.  Ed.  Devrient:  ADB.  47. 
S.  669-70. 

6492)  id.,  O.  Devrient:  ib.  S.  670/1. 

6493)  L.  Geiger,  F.  V.  Dingelstedt:  ib.  S.  707-25. 

6494)  H.  A.  Li  er,  Jenny  v.  Dingelstedt:  ib. 
S.  725/6. 

6495)  M.  Grube,  Döring-Erinner.:  BerlTBl. 
N.  13. 

6496)  Emil  Drach:  MünchnerNN.  N.  62. 
6496a)  F.  Esslair  am   Stuttgarter  Hoftheater: 

SchwäbKron.  N.  143.  (Vgl.  auchE.  Krauss: 
NTBlst.  N.  136. 

6497)  Th.  Thomas  (E.  Lothar),  Die  Geistinger: 
NFPr.  N.  13712. 

6497 a)H.  Bahr,  Giradi.  (=  N.  6254,  S.  257-60.) 
6497b)   A.    Eö ssler,    K    Häusser:     B&W.    2, 
S.  288-92. 

6498)  A.  Fritz,  D.  Ehepaar  Haizinger  in  Paris: 
DThalia.  1,  S.  36-42. 

6499)  J.  Lorm,  Aug.  Junkermann:  Berl. Lokal- 
Anz.  N.  539. 

6500)  Ä.  Junkermann:  IllZg.  119,  S.  926. 

6501)  H.  Bahr,  Kainz  als  Vorleser.  (==  N.  6254, 
S.  8-11. 

6501a)  E.  Kalkschmidt,  Kainz  als  Hamlet: 
Kw.  15'^  S.  316/7. 

6502)  G.  Hill  er,  Therese  Krones:  LeipzTBl. 
1901,  N.  526. 

6503)  Therese-Krones-Feier:  Wiener  Theater- 
Almanach  4,  S.  164/8.     . 

6504)  G.  E.  Kruse,  J.  Kürschner:  DBühnen- 
Genossensch. 31,  S.  317. 

6504a)  H.  Stümcke,  J.  Kürschner:  B&W.  4, 
S.  973/5. 

6505)  E.  V.  Gott  seh  all.  Erinner,  an  H.  Laube: 
DE.  4,  S.  87-99. 

6506)  W.  Zincke,  Drei  ungedr.  Briefe  Laubes: 
BerlTBl.  N.  378. 

6507)  E. ungedr.  Brief  Laubes:  ZeitWienZg.  N.  13. 

6508)  P.  Wilhelm,  J.  Lewinsky:  B&W.  4, 
S.  460/3. 

6509)  Anna  Löhn -Siegel:  IllZg.  118,  S.  63. 

6510)  Th.  Thomas  (E.  Lothar),  E.  Gespräch 
mit  Else  Lehmann:  NFPr.  N.  13553. 

6511)  E.  Schlingemann,  E.  Plauderstunde 
bei  Th.  Liedtke:  BerlTBl.  N.  603. 

6512)  Hof  mann,  A.  Müller -Guttenbrunn: 
D.  litt.  Deutsch-Oesterr.  2,  N.  3. 

6513)  L.  Schönhoff,  Frau  Odilon:  Tag  N.  81. 

6514)  A.  Kohut,  H.  Pierson:  NMusikZg.  23, 
S.  111/2. 

6515)  L.  Schönhoff,  Pierson  u.  d.  dtsch. 
Schauspiel:  Tag  N.  83. 

6516)  H.  Pierson:  BerlTBl.  N.  86. 

6517)  E.  Pohl:  NTheaterAlmanach.    S.  151/2. 

6518)  M.  Messer,  Schauspielerinnen  d.  Liebe. 
(=  N.  6255  a,  S.  11/8.)  (Adele  Sandrock,  E. 
Düse.) 

6518a)  H.  Wittmann,  H.  Schöne:  NFPr. 
N.  13758. 

6519)  W.  Madjera,  Seydelmann  in  Wien: 
Wiener  Abendpost.  N.  281,  286. 

6520)  A.  Winds,  A.  Svoboda:  DThalia.  1, 
S,  507/9. 


ed21-6580 


IV,  4.    Drama  und  ThoatergeBchichte. 


161 


6521)  A.  Svoboda:  NTheaterAlmanach.  13, 
S.  149-f)0. 

6522)  A.  Friedmann,  Oscar  Teuber:  Graph- 
Künste».  2i,  S.  5f>/6. 

6523)  O.  Teuber:  Wiener  Abendpost.  19fil,  N.  137. 

6524)  .f.  Zeidler,  O.  Teuber:  DThalia.  1, 
S.  809-14. 

6525)  A.  Gold,  E.  Schauspielerin:  JüdAl- 
manach.  1,  S.  277-80.    (Irene  Triesch.) 

6526)  .1.  Landau,  Agnes  Wallner:  DThalia.  1, 
S.  [)14/5. 

6527)  W.  Mauke,  L.  Wüllner:  Musik  1, 
S.  1179-81 

6528)  M.  Koch  v.  Berneck,  Clara  Ziegler: 
IllZg.  118,  S.  283. 

Fremdsprachliche  Schauspieler  in  Deutschland. 

6529)  E.  Olli  vier,  Les  comödiens  fran^ais 
dans  les  cour  d'Allemagne  au  18«  sifecle. 
Deuxieme  s^rie.  La  Cour  royale  de  Prusse  de 
lÜ..— 1786.  Paris, Lecfene.  4".  XXXIII, 234 8. 

6530)  Französ.  Bühnenkunst  in  d.  dtsch.  Reichs- 
hauptstadt: Geg.  61,  S.  302/3. 

6531)  Ö.  Jacobsohn,  Sarah  Bernhardt: 
ZeitWienZgr.   N.  41. 

6532)  E.  Körner,  Sarah  Bernhardt:  IllZg.  119, 
S.  584/6. 

6533)  H.  Hart,  Sarah  Bernhardt  als  Kamelien- 
dame: Tag  N.  511. 

6534)  id.,  Sarah  Bernhardt  als  Phädra:  ib.  N.517. 

6535)  P.  Mahn,  Sarah  Bernhardt:  TglsRsB, 
N.  255. 

6536)  L.  Schönhoff,  Sarah  Bernhardt:  Tag 
N.  507. 

6537)  K.  Strecker,  Sarah  Bernhardt:  Deutsch- 
land 1,  S.  387/9. 

6538)  E.  Kalkschmidt,  Coquelin:  Kw.  15«, 
S.  40/1. 

6539)  E.  Körner,  Coquelin  ain^:  IllZg.  118, 
S.  90/1. 

6540)  H.  Hart,  Immer  noch  Coquelin :  TagN.  37. 

6541)  F.  Hof  en,  C.  Coquelin:  B&W.  4,  S.  340/4. 

6542)  A.  Kerr,  Coquelin:  NationB.  19,  S.  253/4. 

6543)  id.,  Compagnia  Düse:  Tag  N.  193. 
6543a)  H.  Bahr,  D.Duse.  (=  N. 6254,  S.  110-28.) 
6543b)    0.    Stoessl,     Annunzio    u.    d.    Düse: 

Wage  5,  N.  16. 

6544)  P.  Zschorlich,  D.  Wahrheit  über  d. 
Düse:  Zeit».  1',  S.  150/4. 

6544a)  E.  Guglia,  Elenora  Düse  (als  Anna  in 
d.  , Toten  Stadt"):  Wiener  Abendpost  N  83. 

6545)  E.  Steiger,  Demi-vierge  Jane  Hading: 
Freistatt  4,  S.  129-30. 

6546)  L.  Schönhoff,  Betty  Hennings:  Tag 
I9w1,  N.  479. 

6547)  E.  Maddalena,  G.  Modena  als  Wallen- 
stein:  DThalia.  1,  S.  84-92. 

6548)  H.  Bahr,  E.  Novelli.  (=  N.  6254, 
S.  128-97.) 

6548a)  R.  Co olus,  Madame  R^jane:  DThalia.  1, 

S.  355-65. 
6548b)  F.  Katt,   Adelaide  Ristori:  DBühnen- 

Genossensch.  31,  S.  44/5. 

6549)  F.  Brüggemann,  Charlotte  Wiche: 
Freistatt  4,  S.  556/7. 

6550)  J.  Hart,  Charlotte  Wiche:  Tag  N.  437. 

6551)  F.  Schütz,  D.  Pantomime  u.  Charlotte 
Wiche:  NFPr.  N.  136M7. 

6552)  E.  Zabel,  Charlotte  Wiche:  IllZg.  119, 
S.  613/6. 

6553)  H.  Bahr,  Sada  Yacco:  NWTBl.  N.  31. 

6554)  J.  Hart,  D.  Japaner  im  Bunten  Theater: 
Tag  1901,  N.  553. 

Jahreiberioht«  fBr  nenare  dentaohe  Littuatargesohiokte. 


6555)  E.  Heiiborn,  D.  Japan.  Gastspiel:  Na- 
tionB. 19^  8.  124/5. 

6556)  M.  Osborn,  Sada  Yacco:  NDRs.  13. 
S.  110/2. 

6567)  F.  Poppenberg,  Sada  Yacco:  TQrmer 
4»,  8.  447/9. 

6558)  O.  Stoessl,  Sada  Yacco:  Wage  5,  N.  7. 

Ueberbrettl. 

6559)  Buntes  Theater.  E.  v.  Wolzogens  offi- 
zielles Repertoir.  Her.  v.  K.  Frhr.  v.  Le- 
vetzow.  Bd.  1/2.  B.,  Bard.  12».  119; 
TV,  113  S.    k  M.  1,00. 

6560)  L.  Wulff,  I).  Drehwurm  d.  Ueberbrettl. 
Anleitung  mit  meiner  Frau  zu  tanzen.  D. 
Insel  d.  Blödsinnigen  andererTeil.  B.,  Eysler. 
128  S.    Mit  Abbild.    M.  1,00. 

6561)  F.  Avenar i US,  „Bunte Bühne»  U.Theater: 
Kw.  15'^  S.  550/1. 

6562)  R.  Batka,  Bunte  Bühne:  ib.  15«, 
S.  405-10. 

6563)  id.,  Bunte  Bühne:  Zeitw.  31,  S.  7/d. 

6564)  O.  J.  Bierbaum,  Randbemerkgn.  z. 
Ueberbrettl-Kapitel:    BerlTBl.  N.  211. 

6566)  id.,  D.  Trianon-Theater:  Insel  3,  N.  5. 

6566)  id.,  In  memoriam  Trianon :  ib.  S.  125-31. 

6567)  DoraDuncker,Ueberbrettlkunst:  B&W. 

4,  S.  381/7. 

6568)  J.  Elias,  Cabaret  —  Brettl  —  Petit 
th^ätre:  NationB.  19,  S.  170/3. 

6569)  Ed.  Engels,  Lyrisches  Theater:  LE.  4, 

5.  62/3. 

6570)  P.  Goldmann,  D.  Ueberbrettl:  NFPr. 
N.  13082. 

6671)  J.  N.  van  Hall,  Cafö  chantant,  Cabaret, 
„Buntes  Theater":  Gids  3,  S.  556-65. 

6572)  H.  Hart,  Buntes  Theater:  TagB.  1901, 
N.  17. 

6573)  R.  Hirsch f  cid,  Ur-Ueberbrettl:  Wiener 
Abendpost  1901,  N.  127. 

6574)  F.  Kurz-Elsheim,  Brettl-Sterne.  Phan- 
tasien u.  Stimmungen.  L.,  H.  Seemann 
Nachf.    4".    91  S.    M.  2,(>0. 

6575)  H.  K  a  a  n ,  D.Ueberbrettl-Mode :  NMusikZg. 
22,  N.  53. 

6576)  F.  Lienhard,  Rückblick  auf  d.  Goethe- 
bund u.  d.  Ueberbrettl:  DWelt.  N.  21. 

6577)  M.  Martersteig,  D.  Ueberbrettl:  ZeitW. 
30,  S.  40/2. 

6578)  S.  Mehring,  D.  Ueberbrettl.  E.Trauer- 
rede: NationB.  19,  8.  714/6. 

6579)  F.  Poppenberg,  Dramatischer  Tandel- 
markt:  Türmer  4',  S.  326-32.  (Das Cabaret.) 

6580)  W.  Küchle r,  Gedanken  über  d.  Ueber- 
brettl u.  anderes:  NeuphiloIogBU.  8,  S.245-53. 

6581)  P.  Scheren,  Ueoerbrettl  oder  Unter- 
brettl?: Volkswohl  25,  S.   145/6. 

6582)  E.  Schlaikjer,  V.  d.  Ueberbrettelei : 
Patria  2,  8.  182/7. 

6683)  K.  Storck,  Litter.  Brettl  oder  ver- 
brettelte  Litt?:  Litt  Warte.  'S,  8.  ilOß. 

6684)  H.  Ströbel,  D.  Ueberbrettl:  NZ«.  20», 
8.  173/8. 

6685)  E.  Urban,  D.  Aussichten  d.  .Ueber- 
brettl": NHambZg.  N.  6. 

6586)  Litt.  u.  Ueberbrettl:  LE.  4,  S.  3941. 
6687)  Ueberbrettls  Ende:    AELKZ.  35,  N.  11. 
8588)  D.  Ueberbrettl:  Varia,  N.  6. 

Tari«t6. 

6589)  A.  Moeller-Bruck,  D.  Van€t6.  Buch- 
schmuck V.  L.  Morin  u.  Fidua.  B.,  Bard. 
4».    236  S,    Mit  24  Vollbildern  u.  104  Text- 


xin. 


21 


162 


IV,  4  a.     Geschichte  der  Oper. 


6590 -6604a 


illustr.  M.  7,1 '0.     |[F.  Blei:  Insel  3.  S.  193; 
W.  Ganske:  LE.  4,  S.  1366.]| 

6590)  F.  Philips,  Bemerkgn.  zu  A.  Moeller- 
Bruck  ,D.  Vari^td":  ML.  71,  S.  1.7/ö. 

6590a)  M.Messer,  Variola.  (=N.e>255a,S.  ->ll/8.) 

6591)  V.  Ottmann,  D.  Varidtö.     (=  N.  57t)ö, 
S.   1180-93.J 


6592)  H.    Ostwald,    Z.    Gesch.    d.    Varidtd: 
Welt-Spiegel  N.  96. 

6593)  E.  Klein,  Variöt^-Kunst:  Südwestdtsch- 
Es.  ^,  N.  2. 

6593a)  E.  Schlaikjer,  Tingel-Tangelbühnen. 
(=  N.  b2ob,  S.   150/7.) 


IV,  4a 

Geschichte  der  Oper. 

Allgemeines:  Gesamtdarstellungen  N.  6594.  —  Lokalgeschichte  (Bremen,  Darmstadt,  Frankfurt  a.  M.,  Hannover 
Wien)  N.  6599.  —  Aesthetisches  N.  6600.  -  Essayssammlnngen  (H.  Bulthaupt,  E.  Hanslick,  R.  Henberger,  E.  0.  Nodnagel, 
H.Riemann,  A.  Seidl)  N.  6604.  —  18.  Jahrhundert:  Allgemeines  N.  6607;  Ch.  W.  von  Gluck  N.  6ti08;  J.  A.  Hiller  N.  6609; 
Naumann  N.  6610;  A.  W.  Mozart  N.  6611.  -  19.  Jahrhnmlert:  L.  van  Beethoven  N.  6617;  Alb.  Lortzing  N.  6620;  H.' 
Marschner  N.  6625;  G.  Meyerbeer  N.  6626;  L.  Spohr  N.  6627;  C.  M.  von  Weber  N.  6629.  —  R.  Wagner:  Biographisches  und 
einzelne  Studien  aber  seine  Persönlichkeit  N.  6631;  Briefe  N.  6676;  Werke:  Prosaschriften  N.  6680;  Dichtungen:  Allgemeines 
N.  6681;  einzelne  Dichtungen:  Fliegender  Holländer  N.  6683,  Lohengrin  N.  6683c,  Parsifal  N.  6684,  Ring  der  Nibelungen  N.  6685, 
Tannbänser  N.  6686,  Tristan  und  Isolde  N.  6686  b;  Bayreuth  N.  6687.  —  Opernwesen  der  Gegenwart:  Allgemeines  N.  668S; 
einzelne  Persönlichkeiten  (E.  d'Albert,  K.  Goldmark,  E.  Uumperdinck,  M.  Schillinga,  R.  Strauss  [,.Fenersnot"],  S.  Wagner,F.  Wein- 
gartner,  H.  Wolf,  H.  Zöllner)  N.  6689.  —  Operette  N.  6693.  —  Ballet  (Isadora  Duncan;  N.  6701.  — 


Allgemeines: 
Gesauitdarstellungen. 

6594)  F.  Brendel,  Gesch.  d.  Musik  in  Italien, 
Deutschland  u.  Frankreich.  25.  Vorlesgn. 
Ergänzt  v.  E.  Höcker.  L.,  Schumann. 
XXIV,  Ü62  S.    M.  10,00. 

6594a)  A.  Elsen,  A.  critical  history  of  opera. 
Boston,  Page.    19U1.    VI,  391  S.    Dollar  1,50. 

6595)  E.  Genöe,  Gesch.  d.  Oper.  (=  N.  5766, 
S.  710-41.) 

6595a)  K.  Grunsky,  Musikgesch.  d.  19.  Jh. 
2  Tle.  (=  Samml.  Göschen  N.  164/5.)  L., 
Göschen.    12".     131,  111  S.    ä  M.  0,80. 

6595b)  B.  Kothe,  Abriss  d.  Musikgesch.  7.  Aufl. 
L.,  Leuckart.  351  S.  M.  3.  (Oper  u.  Musik- 
drama S.  64-78,  105-29,  153-84.) 

6595c)  H.  Merlan,  D.  Oper  d.  19.  Jh.  (=  N.  65, 
S.  438-68,  557-90,  613-708.) 

6596)  H.  Pudor,  Z.  Kriegsgesch.  d.  Oper. 
(=  id.,  Laokoon  u.  d.  mod.  Kunst.  [L.,  H. 
Seemann  Nachl]     S.  231/5.) 

6596a)  L.  Schmidt,  Gesch.  d.  Musik  im 
19.  Jh.  (=  N.  241a,  Bd.  6.)  B.,  Schneider. 
190J.     120  S.     M.  2,50. 

6597)  H.  Kretzschmar,  Ein  Jahrhundert  d. 
dtsch.  Oper:  Sammelbände  d.  internat.Musik- 
Ges.  S.  27U-93. 

6597a)  T.  Kellen,  150  Jahre  komische  Oper: 
N&S.  1(12,  S.  395-404. 

6598)  K.  Löschhorn,  Z.  Entstehung  dtsch. 
Operntexte  im  Anfang  d.  19.  Jh.:  ZDU.  Ib, 
S.  646-51. 

6598a)  W.    Lackowitz,     Opernführer.      2.  u. 

3.    Nachtrag.      L.,    Eeinboth.     IIL,    32    S.; 

III,  DO  S     M.  0,5U. 
6598 b)  K.  Storck,  D.  Opernbuch.    E.  Führer 

durch  d.  Eepertoire  d.  dtsch.  Opernbühnen. 

2.  Aufl.  St.,  Muth.  l!)01.  12".  351  S.  M.  3,»i0. 

Lukalgeschichle. 

6595))  L.  Bräutigam,  fO  Jahre  Musikleben  in 
Bremen:  Musik  1,  S.  128<-91. 


6599a)  W.  Nagel,  Z.  Gesch.  d.  Musik  am  Hofe 

zu    Darmstadt.      L.,     Breitkopf   &   Härtel. 

79  S.     M.  2,00. 
65991»)  Th.  Schäfer,    D.    Oper  in   Frankfurt 

a.  M.:  SüdwestdtschEs.  63U/6. 
6599c)  G.  Fischer,  Musik  in  Hannover  (Opern 

u.  Konzerte  in  Hannover  bis  1«66).    2.  Aufl. 

Hannover,  Hahn.     VIII,  288  S.     M.  6,00. 
6599(1)  A.  V.  Weilen,  Z.  Wiener  Theatergesch. 

Die   vom  J.  J  629—1740    am    Wiener   Hofe 

z.     Aufführg.     gelangten     Werke     theatral. 

Charakters    u.   Oratorien.      (=  Schriften  d, 

Österr.    Ver.    für   Bibliothekwesen.)     Wien, 

Holder.     140  S.     M.  2,U0. 

Aesthetisches.     (Siehe  auch  N.  475-480 ) 

6600)  P.  Moos,  Mod._>Iusikaesthetik  in  Deutsch- 
land :  Hist.-krit.  Übersicht.  L.,  H.  Seemann 
Nachf.     VI,  455  S.     M.  10,00. 

6600a)  L.  Schmidt,  D.  Stelig.  d.  mod.  Musik 
z.  mod.  Litt:  DMschr.  1,  S.  916-42. 

6601)  G.  Dippe,  Oper  u.  gesunder  Menschen- 
verstand: Deutschland  1,  S.  97-101. 

6602)  A.Leander,  Musikdrama  u.  Oper:  Mitt. 
für  d.  Mozartgemeinde  in  Berlin  14,  S.  j  31/6. 

6602a)  J.  d'Udine,  Le  drame  poötique  avec 
musique  de  scfene :  La  Musique  en  Suisse  1, 
N.  17. 

6603)  E.  M.  Breit haupt,  Opernkrise  u.  Stoff- 
not: DStimmen  3,  S.   l<4/6. 

£  ssay  samnilu  iige  n . 

6604)  H.  Bulthaupt,  Dramaturgie  d.  Oper. 
2.  Aufl.  2  Bde.  L.,  Breitkopf  &  Härtel. 
Bd.  1:  Gluck,  Mozart,  Beethoven,  C.  M. 
V.  Weber;  Bd.  2:  G.  Meyerbeer,  E.  Wagner, 
d.  Oper  nach  E.  Wagner.  VII,  40.-J;  lU,  347 
u.  14t I  S.     Mit  Notenbeilagen  M.  10,ii(.i. 

6604a)  E.  Hanslick,  Moderne  Oper.  Tl.  2/3. 
B.,  Allg.  Verein  für  dtsch.  Litt.  1901.  VI, 
361  S.;  IV,  3?9  S.     ä  M.  5,00. 


M05-66S3 


IV,  4  a     Geschichte  der  Oper. 


163 


((005)  R.  Heuberger,  Im  Foyer.  Geaammelte 
Essays  über  d.  Opernrepertoire  d.  Geg.  L., 
H.Seemann  Nachf.  1901.  VIT,  .'$02  S.  M.  2,«0. 

MiHi)  K.  O.  Nodnagel,  Jenseits  v.  Wagner 
u.  Mszt.  Profile  u.  Perspektiven.  Königs- 
berg,  Ostpreuss.  Druckerei.    102  S     M.  2,r)". 

(HIOOa)  H.  Riemann,  Praeludicn  u.  Studien. 
Bd.  2/:i  L.,  H.  Seemann  Nachf.  V.  2M, 
2a8  8.     M.  8,00. 

0000  b)  A.  Sei  dl,  Kunst  u  Kultur.  Essays  u. 
Studien.  B.,  Schuster  ÄLöffler.  f)29  S.  M.6,0ü. 

18.  Jahrhundert: 
Allgemeines. 

0007)  H.  Kretzöchmnr,  Aus  Deutschlands  ita- 
lienischer Zeit  :  JbMusikbiblPeters.  8,  S.  45-62. 

Einzelne  Komponisten. 

OOOS)  Leopold  Schmidt,  Glucks  Orpheus  u. 

Eurydice.   Gesch.  d.  Werkes  u.  Einführg.  in 

d.  Dichtg.  u.  Musik.    (=  Opernführer  N.  48.) 

L.,  H.  Seemann  Nachf.     55  S.     M.  0,^0. 
0000)  E.  Segnitz,   J.  A.  Hiller:   LeipzigTBl. 

1901,  N.  62. 
0010)M.  J.Nestler,  D.  kursächs.  Kapellmeister 

Naumann.     (1741—1801.)      Dresden,   Zinke. 

1901.  208  S.  M.  2,50.  (Opernkomponist.) 
0611)  C.Bellaigue,  Mozart:  RDM.  5,  S. 908-19. 
661  la)A. Fellner,  Mozart  als  Freimaurer :  Mitt. 

für  d.  Mozart-Gemeinde  Berlin.  14,  S.  115/8. 
6012)  A.  Sandberger,  Mozartiana:  JbMusik- 

biblPeters.  8,  S.  63-76. 
0613)  H.  Merian,  Don  Juan  v.  W.  A.  Mozart. 

(=  Opernführer  N.  5/6.)  L.,  H.  Seemann.  81 S. 

M.  1,00. 

6614)  id.,  D.  Zauberflöte  V.  Mozart.  (=  Opern- 
führer N.  9/10.)    ebda.    77  8.    M.  1,00. 

6615)  A.  J.  Weltner,  E.  Jubiläum  d.  Zauber- 
flöte: Wiener  Abendpost  19n],  N.  44. 

6615a)  Mozarts  Opern  u.  deren  Texte:  Mitt.  für 
d.  Mozart-Gemeinde  in  Berlin  S.  92-102. 

6616)  E.  Komorzynski,  E.  Schikaneder. 
(JBL.  1901,  IV,  4:  282.) 

19.  Jahrhundert: 

L.  Tan  Beethoven. 

6617)  A.  Chr.  Kali  scher.  Aus  Beethovens 
Freundeskreis:  Musik  I,  S.  481/8,  595-602, 
680/7,  ^72/8,  869-76,  1091/6. 

6617a)  id.,  Neue  Beethovenbriefe.  B.,  Schuster 
&  Loeffler.     VIII,  214  S.     M.  4,00. 

6617b)  H.  Kretzschmar,  Beethoven  als  Mär- 
tyrer: Grenzb.  1,  S.  79-87. 

6617c)  W.  Nagel,  Goethe  u.  Beethoven.  (= 
Musikal  Magazin  N.  6).  Langensalza,  Beyer. 
25  S.     .^I.  0,40. 

6618)  H.  Rollett,  Beethoven  in  Baden.  Bio- 
graphischer u.  stadtgeschichtl.  Beitr.  2.  Aufl. 
Wien,  Gerold.     IV,  24  S.     M.  1,00. 

6618 rt)  Th.  V.  Frimmel,  L.  v.  Beethoven. 
(=  Berühmte  Musiker  Bd.  13.)  B.,  Harmonie. 
1901.     100  S.    M.  4,00.     (Mit  Abbild.) 

6619)  A.  B.  Marx,  L.  v.  Beethovens  Leben  u. 
Schaffen.  2Tle.  5.  Aufl.  Her.v.G.Behncke. 
B.,  Janke.  1901.  XXVII,  399  S.;  VIII,  562. 
M.  16,00. 

A.  Lortzlng. 

0620)  G.  R.  Krause,  A.  Lortzings  Briefe.    L., 
,     H.  Seemann  Nachf.    VIH,  289  S.    M.  5,00. 


6620a)  G.  R.  Kruse,  Z.  Lortzingfeier:  Musik 

1    124-34,  226-50. 
6620b)  ib.,  Lortzing  in  Berlin:  Tag».  1901,  N.  17. 

6621)  C.  Krebs,  Lortzingf eiern:  Tag  1901. 
N.  473. 

6622)  A.  Kellermann.  Sechs  Gcdenlcbll.  zu 
d.  Cicdenktagen  im  .1.  1901.  Halle-Schöne- 
beck. Selbstverlag.    IJ«.    VII.  5«  S.   M.  0.75. 

0622«)  E.  Neruda,  R.  Musiol.  A.  I/ortzing: 

NZMusik  68,  N.  43. 
6622 T>)  P.  Raabe,  A.  Lortzing:  AMusikZg.  28. 

N.  43. 
6622c)  M.  Steuer,  Alb.  Lortzing:  Signale  59, 

N.  58. 
6622d)  K.    Storck,    A.  Lortzing  u.  d.   dtsch. 

Spieloper:  Türmer  4',  S.  19.3/8. 
6622 e)  H.  Wittmann,  Lortzing.     2.  vermehrte 

u.  verbesserte  Aufl.    (=  ÜB.  N.  2364.)    L., 

Reclam.     111  S.     16».    M.  0,20. 
6622f)P.  Zschorlich,  Alb.  Lortzing:  Zeit«».  1«, 

S.  121/2. 
6622>c)  100  Jahre  Lortzing:  DStimmen  .3,  N.  16. 
6622  h)  Albert-Lortzing-Feier,  Bad  Pyrmont.  29 

u.  30.    VL    1901.    Pyrmont,  Schnelle.   50  S. 

M..2.00. 

6623)  R.  Fliege,  Alb.  Lortzings  „Hans 
Sachs"  u.  Richard  Wagners  , Meistersinger": 
NorddAZgB.  N.  4. 

6633a)  A.  Lortzing,  D.  Opernprobe.  Komische 
Oper  in  1  Aufzug.  Vollständiges  Buch.  Her. 
V.  C.  F.  Witt  mann.  (=  ÜB.  N.  4272.)  L., 
Reclam.     16».     56  S.     0,20. 

61124)  E.V.  Komorzynski,  Lortzings  , Waffen- 
schmied" u.  seine  Tradition:  Euph.  8, 
S.  340-50. 

H.  Marschner. 

6625)  G.  Münz  er,  H.  Marschner.  (=  Berühmte 
Musiker.  Her.  v.  H.  Reimann.  Bd.  12.) 
B.,  Harmonie.    90  S.    M.  4,00.    (Mit  Abbild.). 

6625a)  K.  Th.  Gaedertz,  H.  Marschner  u.  d. 

Familie  v.  d.  Malsburg.  (=  N.  236,  S.  217-40.) 
6625b)  St.  Hock,  D.  Vampyrsagen  u.  ihre  Ver- 

wertg.  in  d.  dtsch.  Litt.   (JBL,  1901  I7:l«5,) 

(Berücksichtigt  d.  Opern  v.  Marschner,  Lind- 

paintner,  Taglioni.) 

G.  Heyerbeer.    L.  Spohr. 

6626)  Meyerbeer.    Montags-RevueW.  N.  42. 

6627)  F.  Adler,  Von  einem  Vergessenen:  Frei- 
statt 4  N.  49.     (L.  Spohr.) 

6028)  L.  Hirschberg,  Verschollene  Opern: 
NorddAZg.  N.  142/3.  (Spohr,  Zemire  u.Äzor.) 

C.  M.  von  Weber. 

6629)  K.  Knebel,  C.  M.  v.  Weber  in  Freiberg: 
MAVFreiberg.  37,  S.  72-89. 

6629  a)  G.  S  e  r  V  i  fe  r  e  s ,  Le  pays  natal  de  C.  M.  de 
Weber:  Eutin:  Guide  musical  48,  N.  2. 

6630)  E.  Segnitz,  Webers  Oberon.  Hist.-ästhet- 
Einführg.  (=  Opernführer  N.  94.)  L.,  H. 
Seemann  Nachf.     60  S     M.  0,50. 

6630a)  E.  V.  Komorzynski.  Zwei  Vorläufer  v. 
Webers  .Freischütz" :  ZDU.  15,  8. 267/8, 332/4. 

R.  Wagner. 
Biographisches  und  Charakteristiken. 

6631)  F.  Adler,  Was  ist  uns  heute  R.  Wagner: 
Freistatt  4,  S.  10/1. 

6632)  W.  Altmann,  R  Wagner  im  Urteil  d. 
Wiener  Hof  kapellmeister  H.  Essen  Tag  N.595. 

21* 


164 


IV,  -1  a.    Geschichte  der  Oper. 


6633-6«80e 


6633)  H.  Bölart,  E.  Wagner  in  Zürich.  Bd.  ?. 
(=  MusikalStud.  4.)  L.,  H.  Seemann  Nachf. 
IV,  45  S.     M.  2,00. 

6634)  id.,  Wagner  u.  Johanna  Spyri:  Musik  1, 

S.  7e;5/8. 

6635)  E.  C.  Boer,  Wagners  brennen:  Gids  1, 
S.  3H-62,  299-■^■^H. 

6636)  E.  Bouyer,  L'illusion  Wagnerienne: 
M^nestrel  68    N.  2. 

6637)  H.  St.  Cham  her  lain,  E.  Wagner.  Neue 
wohlfeile  Ausg.  München,  Bruckmann.  1901. 
XVI,  526  S.    M.  8,<K). 

6638)  M.  Delines,  Les  mystferes  de  l'auto- 
biographie  de  E.  Wagner:  Le  Temps.  29 
Jan  vier. 

6639)  G.  Göhler,  D.  Wagnerfrage:  Zukunft  30, 
S.  144-52,  189-97. 

6640)  M.  Graf,  D.  Kern  d.  Wagnerfrage: 
Wage  5,  N.  23. 

6641)  F.  Graves,  The  art  of  E.  Wagner: 
Westminster-Eeview  158,  S.  829-32. 

6641  a)  W.  Henderson,E.  Wagner  his  lif e  and 
bis  drama.  New  York,  Putnam.  1901.  12o. 
VIII,  504  S. 

6642)  W.  T.  James,  Opera  and  drama:  Mac- 
millans  Magazine  86,  S.  100/5. 

6643)  E.  Istel,  Eichard  Wagner  im  Lichte  e. 
zeitgenössischen  Briefwechsels.  1858—1872. 
B.,  Schuster  u.  Loeffler.  72  S.  M.  1,00. 
(Aus:  , Musik".) 

6644)  K.  Jung,  E.  Wagner  in  Nassau:  Nasso- 
via  2,  S.  46/8. 

6645)  L.  Karpath,  Z.  Autobiographie  E. 
Wagners:  Signale  60,  N.  8,  15. 

6646)  E.  Klo  SS,  Wagner,  wie  er  war  u.  ward. 
B.,  Eisner.     1901.     34  S.     M.  1,00. 

6647)  E.  Meinck,  Homerisches  bei  E.  Wagner: 
BayreuthBll.  25,  S.  314-31. 

6648)  E.  Kloss ,  Wagners  Züricher  Zeit:  B&W. 
4,  S.  847-56. 

6649)  M.  Koch,  Wagneriana:  Janus  1,  S.  162-74. 

6650)  F.  Koegel,  Z.  Psychologie  Wagners: 
Kultur(Köln).  1,  S.  203-10,  287-92. 

6651)  J.  Kohler,  Meine  Begegnung  mit  E. 
Wagner:  Tag  N.  335. 

6652)  A.  Kohut,  Persönl.  Erinner,  an  E. 
Wagner:  Freistatt  4,  8.  367/9. 

6652a)  C.  A.  Lidgray,  Wagner.  London,  Dent. 
284  S. 

6653)  V.  Lau  dien,  E.  Wagner  u.  d.  Eeligion 
d.  Christentums.  Vortr.  Königsberg,  Beyer. 
28  S.    M.  0,f  0. 

6654)  P.  Marsop,  D.  Kern  d.  Wagner-Frage. 
Museumskunst  oder  Bühne  d.  Lebenden? 
L.,  Steinacker.  37  S.  M.  0,75.  (AusAZg«.; 
dazu  M.  Schillings:  AZgB.  N.  167.) 

6655)  Tina  Pfeiffer,  E.  Wagner  als  Meinungs- 
objekt: Freistatt  4,  S.  65/6. 

6656)  i  d. ,  D. Menschheitsproblem  bei  E.Wagner : 
ib.,  S.  365/7. 

6657)  H.  V.  Poschinger,  Fürst  Bismarck  u. 
E.  Wagner:  NFPr.  N.  12357. 

6658)  A.  Eeissmann,  E.  Wagner.  (=  Be- 
deutende Männer,  Bd.  1)  B.,  H.  Schild- 
berger.  1901.  20  S.    M.  0,50. 

6659)  L.  Schemann,  Meine  Erinner,  an  E. 
Wagner.     St.,  Frommann.     88  S.     M.  1,50. 

6660)  A.  Schilling,  Aus  E.  Wagners  Jugend- 
zeit.   2.  Aufl.    B.,  Globig.    12ö  S.    M.  3,00. 

6661)  P.  Schubring,  Wagner  u.  Nietzsche: 
ZeitB.  1»,  S.  119-20. 

6662)  E.  Schürt,  Wagner  intime  d'aprfes  les 
Souvenirs  d'un  disciple:  EPL.  17,  S.  647-51. 

E.    Segnitz,    E.    Wagner    u.   Leipzig. 


(l>^13-33.)     f=  Musikal.  Stud.  xN.  5.)     L., 

H.  Seemann  Nachf.     80  S.     M.  2,0» >. 
6664)  A. Sei  dl,  Wagneriana.  Erlebte  Aesthetik. 

B.,   Schuster  &  Loeffler.     1901.    505,  520  S. 

ä  M.  5,00.    |[LCB1.  S.  1183/4.]! 
6685)  id.,  Wagneriana.   Krit.  Aesthetik.    Bd.  3. 

D.    Wagner-Nachfolge      im      Musikdrama. 

Skizzen  u.  Studien  z.  Kritik  d.  ,mod.  Oper". 

B.,  Schuster  &  Loeffler.     .^24  S.     M.  5,<iO. 

6666)  E.  Frhr.  v.  Seydlitz-Starnberg,  Er- 
inner, an  E.  Wagner:  Musik  1,  S.  27n-<s4. 

6667)  H.  Steger,  E.  Wagner  u.  Amalie  Materna: 
NFPr.  N.  l:<691,  13694,  187)  »2. 

6668)  E.  Steiger,  Auch  e.  Götterdämmerung: 
Freistatt  4,  S.  372/3. 

6669)  A.  Steiner,  E.  Wagner  in  Zürich.  Tl.  2. 
1852-55.  (=  Njbl.  d.  allg.  Musikges.  in 
Zürich  1902.)  Zürich,  Hug.  4».  36  S.  M.  2,40. 

6670)  K.  Storck,  Jenseits  u.  diesseits  v.  E. 
Wagner:  Türmer  4^  S.  316-23. 

6671)  V.  Tommasini,  L'opera  di  E.  Wagner 
6  la  sua  importanza  nella  storia  dell  arte 
e  della  cultura:  Eivista  musical.  ital.  9,  N.  1. 

6672)  J.  Torchet,  La  po^tique  de  Wagner; 
S^maine  fran9aise  5  Janvier. 

6673)  O.  Weddigen,  Bühne  u.  Intendant.  E. 
Wagner  u.  d.  musikal.  Drama.  (=  N.  267, 
S.  129-38.) 

6673  a)  H.  Wittmann,  Amalie  Materna: 
NFPrN.  13698. 

6674)  H.  V.  Wolzogen,  Aus  E.  Wagners 
Schule:  Türmer  Jb.  S.  137-50. 

6674a)  L.  Ziegler,  Wagners  Weltanschauung 
u.  ihr  Verhältnis  zu  Schopenhauers  Meta-' 
physik:  SüdwestdtschEs.  2,  S.  126-30,  153/8. 

6675)  Ludwig  II.  und  Eichard  Wagner: 
MünchnerNN.  N.  579.    (Nach  S.  Eöckel.) 

Briefe. 

6676)  Eich  Wagner  u.  seine  Familie:  TglEsB. 
N.  223,  226,  232,  242.  (Enthält  Briefe  E. 
Wagners  an  seine  Schwester  Klara.  Her. 
V.  G.  Man  z.) 

6677)  Festgabe  d.  Wagner- Ver.  Berlin  z.  Feier 
des  25  j.  Bestehens.  B.,  Thelen.  32  S. 
(Enthält  Briefe  an  Sänger  u.  Musik  Verleger.) 

6678)  A.  Pusinelli,  Briefe  v.  E.  Wagner.  Bay- 
reuthBll. 25,  S.  81-124.  (Vgl.  auch  Musik  1, 
S.  769-71.) 

6679)  E.  Wagner  an  S.  Lehr:  BayreuthBll.  25, 
S.  177-81. 

6679a)  G.  Münz  er,  E.  Wagners  Brief  an 
A.  Stahr:  ZInternatMusikGes.  3,  S.  9-14. 

Werke: 
Prosaschriften. 

6680)  E.  Wagner,  Nachgelassene  Schriften  u. 
Dichtungen.  2.  Aufl.  L.,  Breitkopf  &  Härtel. 
III,  216  S.     M.  4,80. 

6680a)  id.,  Ausgew.  Schrift,  über  Staat  u.  Kunst 
u.  Eeligion  1864-81.  L.,  Fritzsch.  XX, 
380  S.    M.  3,00. 

6680b)  id.,  Novelas  y  pensamientos.  Trad.  de 
V.  Blasco  Ibänez.    Valencia  ,E1  Pueblo" 

1901.  228  S.     E.  1,50. 

6680e)  E.  Batka,  E.  Wagners  Schriften:  Kw. 

ib\  S.  233/7. 
6680;d)   H.   Charaberlain,  Eich.  Wagner  als 

Schriftsteller:  TglEsB.  N.  116,  117. 
6680«»)  E.  Wagner  ^crivain:  Critique  Ind^pendant 

1902,  Fevrier. 


JUWnCJUHMk 


IV,  4  a.    Geschichte  der  Oper. 


163 


OöSOf)  IIourHchs  Opernführer.  Bd.  1—11.  (R. 
Wagners  Bühnenwerke.  Erläutert  v.  W. 
Schlang.)      Köln,    Hoursch   &   Bechstedt. 

h  If)  S.    k  M.  0,15. 

Dlchtangen: 
Allgemeines. 

«ÖSl)  H.  Frhr.  v.  Pfordten,  Handlung  u. 
Dichtg.  d.  Bühnenwerke  K.  Wagners  nach 
ihren  Gruiulliigeu  in  Hage  u.  üesch.  dar- 
gestellt. 8.  Aufl.  B.,  Trowitzach  &  Sohn. 
VII,  ;{!)4  S.     M    Ü,00. 

6681a)  R.  Werner.  R.  Wagners dramat.Dichtgn. 
in  französ.  Uebersetzung.  Tl.  1.  Progr. 
B-,  Gaertner.     4".     26  S.     M.  1,00. 

6682)  R.  Bouyer,  Les  viergea  de  Wagner: 
Nouvelle  Revue  12,  S.  286/8. 

6682 a)  Frieda  Schwabe,  D.  Frauengestalten 
Wagners  als  Typen  d.  ,Ewig  Weiblichen". 
München,  Bruckmann.    VIII,  160  S.   M.  2,50. 

6682  b)  HedwigMaterna,R.  Wagn  ers  Frauen- 
gestalten: DBühnenGenossensch.  31,  S.  558/9. 

Einzelne  Dichtungen. 

6683)  F.V.  Dwelshauvers-Dery,  Le  vaisseau 
fantöme  de  R.  Wagner.  L.,  Wild.  24  S. 
M.  1,00. 

6683a)  lieber  d.  , Fliegenden  Holländer",  d.  Ent- 
stehg.,  Gestaltg.  u.  Darstellg.  d.  Werks. 
Aus  d.  Schriften  u.  Briefen  d.  Meisters  zu- 
sammengestellt.  L.,  Fritzsch.  57  S.    M.  0,60. 

6683b)  W.  Broesel,  R.  Wagners  ,Senta".  L., 
Reiuboth.    25  8.    M.  0,50. 

6683  c)  A.  Jahn,  Führer  durch  Wagners  Lohen- 
grin.  E.  themat.  Leitfaden.  Mit  Noten- 
beispielen.    L.,  Reinboth.     52  S.     M.   1,00. 

6684)  F.  Pf  ohl,  R.  Wagners  Parsifal.  (=  Opern- 
führer N.  69-70.)  L.,  H.  Seemann  Nachf.  1901. 
78  S.     M.  1,00. 

6684a)  F.  Muncker,  D.  Gralsage  bei  einigen 

Dichtern  d.  neueren  Litt.    München,  Franz. 

58  S.     M.  0,80.     (Aus  SBAkMünchen.) 
6684b)  F.  Naumann,  D.  Romantik  d.  Parsifal: 

Zeit«.  1'^  S.  689-96. 
6684 ü)  P.  Zschorlich,  Parsif alomanie :  ZeitB. 

1«,  S.  724/9. 
6684d)    C.    Freihr.    v.    Schwerin,     Richard 

Wagners     Frauengestalten:  Brünnhilde. 

Kundry.     L.,  Reinboth.     88  S.     M.  1,50. 

6685)  W.  Golther,  I).  sagengeschichtl.  Grund- 
lagen d.  Ringdicht.  R.  Wagners.  Oharlotten- 
burg,  Verlag d.AUg.Musik-Zg.  112  S.  M.2,40. 

6685a)  H.  v.  Wolzogen,  Von  Siegfrieds  sieben 
Taten:  BayreuthBll.  25,  S.  212-32. 

6685 b)  A.  Smolian,  R.  Wagners  Bühnenfest- 
spiel ,D.  Ring  d.  Nibelungen".  Mit  e.  d. 
Werdegesch.  u.  Bedeut.  d.  Trilogie  behan- 
delnde Einleit.  (=  Opernführer  N.  65-68.) 
L.,  H.  Seemann  Nachf.  1901.  VL  34 ;  XII, 
42;  XVII,  4(1;  XXII,  42  S.     M.  2,00. 

6686)  J.  Lewin  sky,  Tannhäuser-Erinner.: 
BerlZg.  N.  605. 

6686a)  E.  Ollivier,   L'Empire  liberal.  Recits 

et  Souvenirs.     Paris,  Garnier.    1901.    XVIII, 

642    S.      Fr.   3,50.      (Erinner,    an    d.    erste 

Pariser  Tannhäuser-Aufführg.) 
6686b)     W.    Golther,    Tristan    u.     Isolde: 

MünchenerNN.   N.  140.     (Berücksichtigt  J. 

Bedier,    D.    Roman    v.  Tristan    u.   Isolde. 

[JBL.  1901  I  7:55.]) 
6686c)  H.  de  Regnier,  Le  pofeme  de  Tristan: 

Le  Gaulois  1901,  28  Juin. 


6686 d)  H.  Dettmar,  Tristan  u.  Isolde  in  Paris. 
Zürich,  Verl.  d,  Zürcher  Diskussionen.  4". 
166  8.    M.  1,20. 

Bayreuth. 

6687)  l{  Bouyer,  De  Bayreuth  h  Beziers: 
Nouvelle  Revue  12,  S.  403-10. 

6687  a)  F.  (lerard,  Wagner,  Bayreuth  and  the 

festival    nlay«.      London,    Jarrold.      1901. 

208  S.     Sh.  3/6. 
6687b)  W.  Golther,  D.  Bayreuther  Festspiele 

u.  ihre  Rückwirkung  auf  d.  ständigen  Theater: 

Jugend  1901,  N.  31. 
0687c)  C.  Krebs,  Bayreuth:  Tag  1901,  N.  309, 

331,  .339. 
6687 d)  P.Preiss,  D.  ästhet.  Bedeutg. Bayreuths: 

ML.  70,  S.  852/8. 
6687 e)   P.  Sakolowski,    Bayreuther  Nächte. 

Gedanken  e.  Nibelungen.    L.,  H.  Seemann 

Nachf.     1901.     74  S.     M.  1,80. 
6687 f)   id.,   Rollwenzelei  u.  Eremitage.    Bay- 
reuther Stimmungen,  ebda.  XIV,  86  S.  M.2,50. 
6687g:)  A.  Symons,  The  new  Bayreuth:  Ac.  63, 

S.  311/2. 
6687h)   J.  de  Tillet,  La  le9on  de  Bayreuth: 

RPL.  16,  S.  385-90,  432/5,  458-64. 
66871)  H.  Viotta,  Bayreuth  1876-1901:  Gids  3, 

S.  173-89. 
6687 k)  C.  W i  1  d,  Bayreuth  1902.    Prakt.  Hand- 
buch für  Festspielbesucher.    Mit  Beitrr.  v. 

W.  Golther  u.M.  Wirth.    L.,  Luckhardt. 

IV,  12,  24,  199,  44,  32  S.    Mit  45  Bildnissen. 

M   2,00. 
66871)   The  shortcomings  of  Bayreuth:   Satur- 

day-Review  92,  S.  238-70. 
6687  m)  Bayreuth-Heft  d.  „Musik".  B.,  Schuster 

&  Löffler.     146  S.     M.  1,00. 
6687 n)  Bayreuth-Heft  v.  .Bühne  u.  Welt".  Mit 

Beitrr.  v.  .1.  Kloss,  H.  Thode,  F.  Lorenz, 

C.  Droste,   W.  Golther,  J.  Kleinpaul. 

(=  B«&W.  3,  N.  20.)    B.,  Eisner.    40  8.   Mit 

Abbild.     M.  0,.ö0. 

Oper  der  Gegenwart. 
Allgemeines. 

6688)  R.  Batka,  D.  mod.  Oper.  (=  53.  Ber.  d. 
Lese-  u.  Redehalle  d.  dtsch.  Studenten  in 
Prag.  Prag,  ,Lese  u.  Redehalle".  91  S.  M.  1,20. 

6688a)  L.  Schmidt,  Vom  Opern wesen  d. 
Gegenw.:  DMschr.  1,  S.  306-11. 

Einzelne  Komponisten. 

6689)  E.  Segnitz,  E.  d'Albert:  NMusikZg. 
23,  N.  15/6. 

6689a)  K.  Storck,  E.  d'Alberts  „Improvisator" : 
Musik  1,  S.  1099-1103. 

6690)  O.  Keller,  K.  Goldmark.  L.,  H.  See- 
mann Nachf.    44  S.    M.  1,00. 

6691)  J.  Wenisch,  D.  Evangelimann  v.  W. 
Kienzl.  (=  Opernführer  N.  51.)  ebda. 
56  8.     M.  0,50. 

6692)  H. Pfeilschmidt,  Humperdincks  Dom- 
röschen: Musik  2,  S.  355/6. 

6692  a)  H.  Pohl,  Humperdincks  .Domröschen" : 
ZInternatMusikGea.  4.   8.  118-22. 

6692  b)  A.  Meyer- Rein  ach,  Schillings  Pfeifer- 
tag: ib.  8.  60/2. 

6693)  P.  Riesenfeld,  R.  Strauss:  N&S.  103, 
S.  237-66. 

6693a)  E.  Urban,  R.  Strauss.  (=  Mod.  Essays 
N.  4.)  B.,  Gose  &  TetzlafE.  IWI.  37  S,  M.0,50. 

6693  b)  id  ,  Strauss  contra  Wagner.  B.,  Schuster 
&  Löffler.    95  S.    M.  1,00. 


166 


IV,  4  a.    Geschichte  der  Oper. 


6693c-6702a 


6693c)     E.    Strauss,     Feuersnot     (Aufführg.). 

i[J.  Korngold:    Zukunft  38,  -S.  285/8;    E. 

Urban:  Musik  1,8.  417-2U;P.  Zschorlich: 

Zeit«.  2,  N.  6.]| 
6693 d)  H.  Krabbo,  D.  „Feuersnot"  v.  Strauss 

e.  alte  Sage  vom  Zauberer  Virgil :  VossZgB. 

N.  45. 
6693e)  A.  Smolian,  „Feuersnot"  v.  R.  Strauss. 

(=  Opernführer  N.   79.)      L.,    H.   Seemann 

Nachf.     33  S.     M.  0,50. 

6694)  L.  Karpath,  Siegfried  Wagner  als  Mensch 
u.  Künstler.  L.,  H.  Seemann  Nachf.  42  S. 
M.  1,00. 

6695)  F.  Weingartner,  „Orestes"  (Aufführg.). 
|[A.  Smolian,  Musik  1,  S.  991/5.]| 

6696)  E.  Deczey,  H.  Wolfs  „Corregidor" : 
Ges.  3,  S.  375-80. 

6696a)  P.  Sakolowski,  D.  versunkene  Glocke 
V.  H.  Zöllner!  (=  Opernführer  N.  42.)  L., 
H.  Seemann  Nachf.     30  S.     M.  0,50. 

6697)  H.  Zöllners  Musikdrama  „D.  versunkene 
Glocke"  erläutert  v.  K.  Wolf  f.  (=  Hourschs 
Opernführer  N.  24.)  Köln,  Hoursch  &  Bech- 
stedt.    18  S.    M.  0,15. 


Operette. 

6698)  H.  Juncker,  Operette:  Freistatt  4, 
S.  171/2. 

6699)  H.  Merian,  D.  Operette.  (=  N.  65, 
S.  591-600.) 

6700)  A.  Mello,  D.  dtsch.  Operette  vor  u.  nach 
Johann  Strauss:  NMusikZg.  23,  S.  86/7, 
99-100,  112/3. 


Ballet. 

6701)  Marie  Louise  Becker,  D.  Tanz.  L., 
H.  Seemann  Nachf.  4°.  VIII,  219  S.  Mit 
Abbild.  M.  10,00. 

6601a)  G.  Weisstein',   Gesch.  d.  Ballets.    (= 

N.  5766,  S.  742-52.) 
6601b)    E.   Kreowski,    100   J.   Theaterballet: 

NJhK.  4,  S.  134-40. 

6702)  K.  Storck,  Aus  d.  Gesch.  d.  Tanzes: 
VelhKlasMhh.  2,  S,  625-32. 

6702a)  M.  Kochv.  Berneck,  Isadora  Duncan: 
IllZg.  119,  S.  587. 


IV,  5 


Didaktik, 
a)  Allgemeine  Didaktik. 


Popularphilosophie:  18.  Jahrhundert:  Älli/emeines  N.  6703;  Ch.  H.  Garve  N.  6704;  J.  G.  Hamann  N.  6705; 
Th.  G.  Hippel  N.  6707;  A.  von  Knigge  N.  6708;  J.  C  Lavater  N.  6709;  G.  C.  Lichtenberg  N.  6722;  M.  Mendelsohn  N.  6724; 
J.  Moser  N.  6727;  C.  J.  Weber  N.  6729.  —  19.  Jahrhundert:  Brnno  Bauer  N.  6730;  J.  Duboc  N.  6731;  E.  von  Hagen  N.  6732; 
H.  von  Stein  N.  6733;  G.  Biedenkapp  N.  6735;  C.  Hilty  N.  6736;  T.  Pech  N.  6737;  0.  Spielberg  N.  6737a.  —  Einzelne  Dichter 
aU  Popularphilosophen  (W.  Busch,  C.  Hauptmann,  R.  Heymann,  M.  Maeterlinck)  N.  6738.  —  Essay:  W.  Bölsche  N.  6747; 
K.  0.  Erdraann  N.  6763;  W.  Rathenau  N.  6754;  A.  Svoboda  N.  6756.  —  Aphorismen  N.  6760.  —  Weltanschauung:  All- 
gemeines (Plato,  G.  Brnno)  N.  6768.  —  Moderne  Weltanschauung  N.  6773.  —  Darwinismus  und  Monismus  (E.  Haeckel)  N.  6779. 

—  Neue   Welterkenntnis  (J.  Hart)  N.  6793.  —  Deutsche  Weltanschauung  N.  6797.  —  Wotanismus  nnd  Sonnenreligion  N.  6800. 

—  Katholische  Weltanschauung  N.  6802.  —  Religiöse  nnd  ethische  Strömungen:  18.  Jahrhundert  (Aufklärung, 
Mystiker,  Rosenkrenzer)  N,  6803.  —  19.  Jahrhundert:  Allgemeines  N.  6809.  —  Wesen  des  Christentums  N.  6816.  —  Ultra- 
raontanismus  N.  6827.  —  Reformkatholizismus  (A.  Ehrhard)  N.  6837.  —  „Los  von  Rora"-Bewegung  N.  6852.  —  Protestan- 
tismus N.  6859.  —  Geheimwissenschaften:  Allgemeines  N.  6862;  Freimaurerei  N.  6863;  Theosophie  N.  6867;  Ocoultismns 
nnd  Spiritismus  (C  du  Prel)  N.  6869.  —  Ethische  Bewegung  N.  6875.  —  Friedensbewegung  N.  6879.  —  Wesen,  Wand- 
lungen und  Beziehungen  der  Kultur:  Allgemeines:  N.  6881;  historische  Darstellungen  (Th.  Ziegler)  N.  6893.  —  Das 
Jahrhundert  des  Kindes  N.  6896.  —  Nationalismus  N.  6898.  —  Rassenproblem:  Allgemeines  N.  6906;  Graf  J.  A.  de  Gobinean 
N.  6912;  H.  St.  Chamberlain  N.  6919;  H.  Driesmans  N.  6928.  —  Judenfrage  und  Zionismus  N.  6930.  —  Sociale  Strömungen: 
Socialismns  und  Arbeiterbewegung  N.  6951.  —  Franenfrage:  Allgemeines  N.  6958;  Franenbildung  N.  6977;  Einzelne  Persönlich- 
keiten (Elise  von  der  Recke,  Johanna  Kinkel,  Maria  Baschkirzew,  Ellen  Key,  Malwida  von  Meysenbug,  Auguste  Schmidt,  Kaiserin 
Augusta)  N.  6979.  —  Volkserzieher:  Friedrich  der  Grosse  N.  6994;  E.  M.  Arndt  N.  6996;  F.  L.  Jahn  N.  6997.  —  Neuere 
Zeit:  M.  von  Egidy  N.  7C04;  W.  Förster  N.  7006;  P.  von  Gizycki  N.  7008;  G.  Jäger  N.  7009;  P.  de  Lagarde  N.  7010;  F.  Nau- 
mann N.  7011;  P.  K.  Rosegger  N.  7014;  A.  Klaar  N.  7019;  R.  Todt  N.  7020;  R.  Wagner  N.  7021;  J.  H.  Wiehern  N.  7022.  —  Aus- 
land: Th.  Carlyle  N.  7023;  R.  W.  Emerson  N.  7026;  W.  Morris  N.  7028;  J.  Ruskin  N.  7030;  L.  Tolstoi  N.  7038.  -  Journalisten 
nnd  Publizisten:  Allgemeines  N.  7060;  L.  Benzler  N.  7062;  L.  Berg  N.  7063;  H.  Beta  N.  7064;  E.  Brinkraeier  N.  7065; 
8.  Brunner  N.  7066;  K.  E.  Jaicke  N.  7067;  J.  E.  Jörg  N.  7068;  W.  Lauser  N.  7070;  H  Merian  N.  7071;  A.  Neidhardt 
N.  7075;  R.  Reitzel  N.  7076;  C.  Rössler  N.  7077;  C.  Saenger  N.  7079;  Sigl  N.  7080;  M.  Wittich  N.  7081.  —  Polititiker: 
Zeit  der  Befreiungskriege:  Graf  Hertzberg  N.  7083;  Friedr.  von  Gentz  N.  7084;  K.  A.  Fürst  von  Hardenberg  N.  7088;  Freiherr 
von  Stein  N.  7089;  K.  A.  Varnhagen  von  Ense  N.  7091.  -  Neuere  Zeit:  Allgemeines  (Nationalverein)  N.  7092.  —  Einzolne  Persön- 
lichkeiten: 0.  Bahr  N.  7094;  L.  Bumberger  N.  7095;  R.  von  Benningsen  N.  7096;  Th.  von  Bernhardi  N.  7104:  0.  Fürst 
von  Bismarck  N.  7107;  L.  Bucher  N.  7110;  L.  Camphausen  N  7111;  L  von  Cuny  N.  7111a;  H  Delbrück  N.  7112;  F.  von  Eynern 
N.  7112a;  Pfarrer  Grimmert  N.  7113;  Cl.  Fürst  Hohenlohe  N.  7113a;  E  Lasker  N.  7114;  Aler  Meyer  N.  7115;  J.  von  Miqnel 
N.  7116;  General  Möring  N.  7117;  R.  von  Mohl  7118;  Ed.  von  Simson  N.  7121;  R.  Virchow  N.  7122;  F.  F.  Waldeck  N.  7122.  — 
Ultramontane  Politiker:  E.Lieber  N.  7124;  H.  von  Mallinckrodt  N.  7125;  A  Reichensperger  N.  7126;  B.  von  Schorlemer-Ast 
N.  7128;  L.  Windhorst  N.  7129.  —  Socialisten:  A.  Bebel  N.  7130;  Aug.  Becker  N.  7130a;  F.  Engels  N.  7131;  F.  Lassalle 
N.  7132;  K.Marx  N.  7141;  B.  Schönlank  N.  7147.  -  Didaktische  Belletristik  (V.  BlOthgen,  W.  Bölsche,  E.  G.  Christaller. 
Th:  HerzI,  F.  Holländer,  K.  Lnsswitz,  M.  Morris,  K.  Pröll,  Vera)  N.  7148.  —  Reiselitteratur  (J.  G.  Seume,  K.  Baedecker) 
N.  7156.  —  Satirisches  H.  7161.  — 


67O8-0744 


IV,  5  a.    Allgemeine  Didaktik. 


16? 


Popiilarphllosophle : 

IH.  .lahrhiiiiiiert. 

Ali^emeines. 

0703)  F.  Brunetifere,  L'erreur  du  18«  sifecle: 
RDM.  10,  S.  634-59. 

eil.  H.  Garre.    J.  G.  Ilamann. 

6704)  D.  Jacoby,  D.  Frankfurter  gelehrten 
Anzeigen  u.  Ch.  Garve:   Euph.  9,   S.  112-5. 

Ö705)  E.  Kühn,  J.  G.  Hamann.  (=  N.  7Ö, 
8.  417-27.) 

0706)  H.  Stephan,  E.  Ahnherr  d.  mod.  Christen- 
tums: Christi  Welt.  16,  S.  850/4. 

Th.  G.  Hippel.    A.  von  Knigge. 

6707)      E.     Brenning,       Th.      G.      Hippel: 

MhhComeniusGes.  11,  8.  257-73. 
6708)Frhr.  V.Schlich  t  (W.  Graf  Baudissin), 

1).  selige  Knigge:  ZeitwienZg.  N.  20. 
670Sa)   A.    Fuurnier,    Knigge  u.   Blumauer: 

NFPr.  N.  13712. 

J.  C.  Lavater. 

6709)  Lavater.  Denkschr.  z.  100.  Wiederkehr 
s.  Todestages.  Hrsg.  v.  d.  Stiftg.  v.  Schnyder 
v.  Wartensee.  Mit  Beitrr.  v.  G.  Finaler, 
G.  Meyer  v.  Knonau,  G.  v.  Schultheiss- 
Eechberg,  H.  Funck,  H.  Maier.  Zürich, 
Müller.  VIII,  502  8.     Mit  Abbild.  M.  10,00. 

6710)  P.  Beck,  Lavaters  Beziehungen  zu 
Schwaben:  DiöcesanASchwaben.  20,  N.  3/4. 

6711)  H.  Escher,  Lavater  u.  d.  Büchercensur : 
ZürcherTb.  25,  8.  132-45. 

671'2)  O.  Günther,  J.  C.  Lavater.  Tagebuch 
meiner  Reise  im  Junius  u.  Julius  1774: 
Mitt.  d.  dtsch.  Ges.  z.  Erforschg  d.  Vater- 
land. Sprache  in  Litt,  in  Leipzig  9,  S.  59-136. 

6713)  W.  Hadorn,  J.  C.  Lavater:  Libertd 
Chretienne  1901,  15  D^cembre. 

6714)  E.  V.  d.  Hellen,  Lavaters  Physiognomik: 
WIDM.  92,  8.  691-701. 

6715)  P.  D.  Hess,  J.  C.  Lavater,  geschildert 
V.  seinem Collegenu.Nachf.  8.  Hess:  Zürcher- 
Tb. 25,  8.  92-111. 

6716)  F.  Luedecke,  Lavater  in  Bremen :  Brem- 
Jb.  20,  8.  71-162. 

6717)  G.  Meyer  v.  Knonau,  E.  briefl.  Zu- 
rechtweisung J.  Müllers  durch  J.  C.  Lavater: 
ZürcherTb.  25,  8.  64/9. 

6718)  G.  V.  Schulthess-Rechberg,  Lavater: 
RPTh.  11,  S.  314-25. 

6719)  J.  C.  Lavater:   D.  alte  Glaube  3,  N.  18. 

6720)  Lavater  u.  d.  Gesundbeter:  Der  Heide  1, 
8.  221/2. 

6721)  Lavater  als  Liederdichter:  MschrGK.  6, 
N.  1. 

G-  C.  Lichtenberg.    M.  Mendelssohn. 

6722)  G.  C.  Lichtenbergs  Briefe.  Her.  v.  A. 
Leitzmann  u.  C.  Schüddekopf.  Bd.  2. 
1782-89.  L.,  Dieterich.    IX,  419  8.    M.  10,00. 

6723)  G.  Ch.  Lichtenberg,  Aphorismen.  Her. 
v.  A.  Leitzmann.  Heft  1.  (=  DLD.  Her. 
v.  A.  Sauer,  N.  123.)     B.,  Behr.  X,  276  8. 

<M.  5,00. 

6724)  M.  Freudeuthai,  Aus  d.  Heimat  Mendels- 
sohns. M.  B.  Wulff  u.  seine  Familie,  d.  Nach- 
kommen d.  M.  Isseries.  B.,  Lederer.  1900. 
VIII,  304  8.  M.  5,00.  l[Lewinski:  MGWJ.  9, 
8.  566/9.]| 


6725)  L.  Qeiger,  MendelsHohniaua:  AZgJudent. 

66,  N.  47/rt. 

6726)  id.,  Elise  Reimarus  u.  M.  Mendelfwohn : 
HambC^orrespB.  N.  10. 

J.  MKser.    C.  J.  Weber. 

6727)  .1.  Riehemann,  D.  Humor  in  d.  Werken 
Justus  Mosers.  Osnabrück,  Schöningh.  106  S. 
M.  1,00. 

6728)  K.  Mollenhauer,  E.  Brief  J.  Moesers  an 
Gleim:  BraunschwMag.  8,  8.  106/8. 

6729)  Carl  Jul.  Weber,  Demokritos  oder 
hinterlassene  Papiere  e.  lachenden  Philo- 
sophen. Von  a.  Vf.  d.  „Briefe  eines  in 
Deutschland  reisenden  Deutschen".  6  Bde. 
9.  Aufl.  L.,  Verlag  v.  Hempels  Klassiker- 
Ausg.  332,  284,  284,  291,  296,  315  8. 
M.  9,00. 

19.  Jahrhundert. 

6730)  M.   Heinze,   Bruno   Bauer:    ADB.  46, 

8.  236/7. 

6731)  J.  Duboc,  Mein  Jubiläum:  Zukunft  30, 
8.  278-81. 

6732)  E.  V.  Hagen,  Neuer  Hinweis  auf  d. 
wissenschaftlich-litt.  Arbeiten  d.  Philosophen 
Edm.  V.  Hagen.  B.,  Selbstverlag.  XV,  56  8. 
M.  1,00. 

6733)  H.  St.  Chamberlain,  H.  v.  Stein,  e. 
Wagnerianer  u.  Philosoph:  BayreuthBU.  25, 
8.  289-314. 

6734)  F.  Poske,  H.  v.  Stein:  DHeimat  5', 
8.  385-91. 

6735)  G.  Biedenkapp,  Im  Kampf  gegen  Hirn- 
Bacillen.  E.  Philosophie  d.  kleinen  Worte. 
B.,  Gose  &  Tetzlaff.    XVI,  162  8.    M.  2,40. 

6736)  C.  Hilty,  Für  schlaflose  Nächte.  L., 
Hinrichs.     383  8.     M.  3,00. 

6737)  T.  Pesch,  8.  J.  Christliche  Lebensphilo- 
sophie. Gedanken  über  religiöse  Wahrheiten. 
Weitern  Kreisen  dargeboten.  7.  Aufl.  Frei- 
burg i.  Br.,  Herder.   120.  XV,  607  8.  M.3,50. 

6737a)  O.  Spielberg,  Gedanken  u.  Meinungen 
d.  hochwohlgeboren  Herrn  Spielberg,  Frhr. 
V.  Natur  u.  v.  Gottes  Gnaden  sein  eigner 
König.     St.,  Lutz.     VIII,  256  S.     M.  3,00. 

Einzelne  Dichter  als  Philosophen. 

6738)  W.  Busch  als  Philosoph:  Türmer  4», 
S.  102/4. 

6738«)  R.  Presber,  W.  Busch  der  Philosoph : 
LE.  4,  8.  584-91. 

6739)  C.  Hauptmann,  Unsere  Wirklichkeit. 
München,  Callwey.    31  S.    M.  1,00. 

6740)  R.  Heymann,  Astarte.  Betrachtgn.  über 
d.  Liebe.    L.,  Dege.    86  8.     M.  1,5U. 

6741)  M.  Maeterlinck,  D.  begrabene  Tempel. 
Uebers.  v.  Fr.  v.  Oppeln-Bronikowski. 
Buchschmuck  v.  W.  MüUer-Schoenefeld.  L., 
Diederichs.  230  8.  M.  4,50.  |[A.  Drews: 
PrJbb.  110,  8.  161/3.]i 

6742)  id.,  Weisheit  u.  Schicksal.  Uebers.  v.  F. 
V.  Oppeln-Bronikowski.  Buchschmuck 
V.  Wilh.  Müller-Schönefeld.  7.  Aufl.  ebda. 
IV,  230  8.     M.  4,50. 

6743)  id.,  Der  Schatz  der  Armen.  Deutsch 
von  Frdr.  v.  Oppeln-Bronikowski.  Mit 
Schmuckleisten  u.  Initialen  v.  Wilh.  Müller- 
Schoenefeld.    2.  Aufl.  ebda.    170  S.   M.  4,00. 

6744)  A.  Drews,  Maeterlincks  Leben  d.  Bienen: 
PrJbb.  107,  8.  447-58. 


168 


IV,  5  a.     Allgemeine  Didaktik. 


6745-6785 


6745)  A.  Frhr.  v.  Gleichen-Eusswurm, 
Maeterlincks  Weltbetrachtung:  NationB.  19^ 
S.  682/4. 

G745a)  H.  Meyer-Benfey,  Maeterlinck.  (= 
N.  6815  a,  S.  112-93.) 

6746)  Helene    Eoland-Holst,    M.    Maeter- 
linck: NZSt.  20'^  S.  631-40,  663-7L',  696-704. 

6746  a)  W.  Schlüter,  D.  Gleichnisse  Maeter- 
lincks: Volkserzieher  6^,   S.  15/6. 

Essayisten. 

6747)  H.  Bethge,  W.  Bölsche  als  Essayist: 
Lotse  2,  N.  1. 

6748)  F.  Diederich,  W.  Bölsche:  Hütte  1, 
S.  716-20. 

6749)  L.  V.  Hörmann,  W.  Bölsche:  Lechners 
Mitt.  13,  N.  11. 

6750)  J.  Theodor,  W.  Bölsche:  N&S.  100, 
S.  170-85. 

6751)  W.  Bölsche,  Hinter  d.  Weltstadt.  L., 
Diederichs.  1901.  217  S.  M.  5,00.  |[LCB1. 
S.  1471/2;  J.  Ettlinger:   LE.  4,  S.  28-51.]| 

6752)  id.,  Vom  Bazillus  z.  Affenmenschen. 
Naturwissenschaftliche  Plaudereien.  2.  Aufl. 
Mit  Buchausstattg.  v.  J.  V.  Cissarz.  ebda. 
IV,  343  S.     M.  4,00. 

6752a)  id.,  Von  Sonnen  u.  Sonnenstäubchen. 
Kosmische  Wandergn.  Mit  4  färb.  u.  4 
schwarzen  Tafeln  nach  Original-Aquarellen 
von  E.  Haeckel.  B.,  Bondi.  VIII,  422  S. 
M.  6,00. 

6753)  K.  0.  Erdmann,  Alltägliches  u.  Neues. 
Ges.  Essays.  2.  Ausg.  L.,  Diederichs.  IV, 
320  S.     M.  5,00. 

6754)  W.  Eathenau,  Impressionen.  L.,  Hirzel. 
256  S.  M.  3,00.  i[Cl.  Shitlowski:  Socialist- 
Mhh.  6,  S.  952/3.]| 

6755)  Selig,  Eeflexionen  zu  Walther  Eathenaus 
Impressionen:  „Höre  Israel".  Eine  Erwiderg. 
Worms,  Kraenker.     24  S.     M.  (',75. 

6756)  C.  Jentsch,  Atheistische  Ethik:  Grenzb. 
1,  S.  161/3.    (A.  Svoboda,  C.  Vogt.) 

6757)  P.  K.  Eosegger,  E.  Gottloser:  Zeitgeist 
M'.  22.     (A.  Svoboda.) 

6758)  i  d. ,  E.  Gottloser.  Gedenkbl.  für  A.  Svoboda : 
Heimgarten  16,  N.  10. 

6759)  A.  Svoboda:     NMusikZg.  23,    S.  183/4. 

Aphorismen. 

6760)  Aegrisomnia.  Aphorismen  u.  Fragmente 
als  Beilage  zu  d.  Tagebuchnotizen  eines 
Alt-Elsässers.  Strassburg,  Heitz.  84  S. 
M.  1,50. 

6761)  W.  Kreiten,  Allerlei  Weisheit.  Sprüche 
u.  Widersprüche.  Paderborn,  Schöningh. 
1901.  VIII,  2.^2  S.  M.  2,80.  |[E.  M.  Hamann: 
ALBl.  11,  S.  316/7.]| 

6762)  M.  Messer,  Ya.n6t6  d.  Geistes.  L.,  H. 
Seemann Nachf.  HOS.  M.2,00.  (Aphorismen.) 

6763)  E.  Linde,  Vom  goldenen  Baum.  Aphoris- 
men z.  Kunst  d.. Lebens  u.  d.  Erziehg.  L., 
Brandstetter.     VIII,  134  S.     M.  2,00. 

6764)  G.  V.  Oertzen,  Greift  nur  hinein.  (JBL. 
1900  IV  5a  :  3.)     |[Grenzb.  1,  S.  455/6.]| 

6765)  H.Oswald,  Sprechendes  Leuchten.  Für 
denkende  Menschen  e.  Büchlein  Gedanken. 
B.,  Schuster  &  Löffler.  12«.    96  S.    M.  1,00. 

6766)  W.  Weigand,  Zwölf  Aphorismen:  LE.  4, 
S.  581/4. 

6767)  C.  Schaible,  Geistige  Waffen.  E. 
Aphorismen-Lexikon.  Freiburg i.  B.,  Waetzel. 
XXII,  632  S.    M.  7,50. 


Weltanschaunngr: 

Allgemeines. 

6768)  O.  Ziemssen,  Himmelsanschauung  u. 
Weltanschauung.  Gedanken  u.  Beitrr.  z. 
Gesch.  ihrer  gemeinsamen  Entwickig.,  ihrer 
Förderer  u.  ihrer  Deuter.  Gotha,  Thiene- 
mann.     XV,  135  S.     M.  2,50. 

6769)  O.  Juliusburger,  Giordano  Bruno  u. 
d.  Gegenwart.  L.,  H.  Seemann  Nachf.  38  S. 
M.  0,75. 

6770)  W.  Windelband,  Plato.  St.,  Frommann. 
191  S.  M.  2,50.  |[M.  Hoffmann:  ZGymn. 
54,  S.  722/7.]|  (Einwirkung  auf  d.  mod. 
Weltanschauung.) 

6771)  H.  Lincke,  Die  in  d.  letzten  10  Jahren 
durch  dtsch.  Bücher  erfolgte  Wandig. 
unserer  Weltanschauung:  BUBücherfreunde. 
2,  S.  320/2. 

6772)  E.  Wolfsdorf,  Auf  d.  Grenze  zweier 
Weltanschauungen.  H  Jahresabschlussbe- 
trachtg.  Bamberg,  Handelsdruckerei.  60  S. 
M.  0,20. 

Moderne  Weltanscliauungr. 

6773)  L.  Weber,  D.  unchristl.  u.  antichristl. 
Weltanschauungen  d.  Gegenw.  (=  N.  78, 
S.  549-55.) 

6774)  E.  Felden,  Christentum  u.  mod.  Welt- 
anschauung: DPBl.  35,  S.  266/8. 

6775)  W.  Brückner,  Christentum  u.  mod. 
Weltanschauung.  Wiesbaden,  Behrend.  40  S. 
M.  0,60 

6776)  H.  Danneil,  Im  Kampf  um  eine  Welt- 
anschauung: TglEsB.  N.  30/1. 

6777)  A  Bonus,  Vom  Kampf  um  d .  Weltansch . : 
Christi  Welt.  16,  S.  248-51.     (B.  Wille.) 

6778)  K.  H.  Strobl,  D.  Weltansch.  der  Moderne. 
L.,  H.  Seemann  Nachf.     50  S.     M.   1,00. 

6778a)  B.  Vetter,  D.  mod.  Weltanschauung 
u.  d.  Mensch.  6  Vortrr.  Mit  e  Vorwort  v. 
E.  Haeckel.  4.  Aufl.  Jena,  Fischer.  XIII, 
144  S.     M.  2,00. 

Darwinimus  und  Monismus. 

6779)  A.  Dodel,  Moses  als  Darwin?  E.  Schul- 
frage. Allen  Freunden  d.  Wahrheit  z.  Nach- 
denken vorgelegt.  7.  Aufl.  St.,  Dietz.  VIII, 
165  S.     M.  1,00. 

6780)  E.  Dennert,  Vom  Sterbelager  d.  Dar- 
winismus. E.  Bericht.  St.,  Kielmann.  83  S. 
M.  1,50. 

6781  )E. Haeckel,  Monismus  als  Band  zwischen 
Eeligion  u.  Wissensch.  (=  id.,  Gemein- 
versiändl.  Vortrr.  u.  Abhh.  [Bonn,  Strauss. 
2  Bde.  IX,  420  S  ;  XII,  382  S.  Mit  Abbild. 
M.  12,00.]     Bd.  1,  S.  281-344.) 

6781a)  id.,  Vernünftige  Weltanschauung. 
(=  N.  6781.     Bd.  2,  S.  325-58.) 

6782)  id..  Die  Welträtsel.  Gemeinverstäudl. 
Studien  über  monistische  Philosophie.  8.  Aufl. 
Bonn,  Strauss.     X,  473  S.     M.  8,00. 

6783)  E.  Dennert,  D.  Wahrheit  über  E.  Haeckel 
u.  seine  ,  Welträtsel".  Nach  dem  Urteil  seiner 
Fachgenossen  beleuchtet.  Halle,  Müller. 
VII,  143  S.     M.  1,50. 

6784)  K.  Harraeus,  Zwei  Evangelien  d.  Monis- 
mus: D.  F.  Strauss  „Alter  u.  neuer  Glaube" 
und  Haeckels  „Welträtsel"  verglichen  u. 
beleuchtet.    St.,  Belser.    48  S.    M.  0,ö0. 

6785)  F.  Gerber,  Z.  monist.  Sittenlehre  E. 
Haeckels:     ProtestMhh.  6,  S.  130-47. 


«786-67a7 


tV,  5a.    Allgemeine  Didaktik. 


im 


«786)  F.  Brand,  E.  Haeckel  u.  d.  relig.  Reform: 

Ü Worte.  '22,  S.  49-f)7. 
67S7)  A.  Müller,  Scheinchristent.  u.  Haeckels 

Welträtsel.     Dias.     Jena.     105  S. 

6788)  A.  Rüscher,  Göttliche  Notwendigkeits- 
Weltansch.,  Teleologie,  mechanische  Natur- 
ansicht u.  Gottesidee  mit  bes.  Berücksichtig. 
V.  K.  Haeckel,  W.  Wundt,  H.  Lotze,  Th. 
Fechner.    Zürich,  A.  Müller.    •)4  S.    M.  1,60. 

6789)  R.  Steiner,  Monismus  u.  Theosophie: 
PsychKtud.  29,  8.  750/7. 

6790)  1).  niod.  Evolutionismus:  D.  alte  Glaube  7, 

N.  4/;». 

6791)  F.  A.  Kern  wart,  D.  niateriali.stische  Welt- 
anschauung —  ein  überwundener  Standpunkt. 
L.,  .Jaeger.     VIII,  !>6  S     M.  l,f)0. 

6792)  1).  antimaterialist.  Bewegung  d.  Gegenw.: 
DAdelsbl.  20,  S.  519-21,  537/8,  553/5,  568/9, 
584/9,  HUO/2,  616/7. 

Neue  Welierkeiintnis. 

6793)  Jul.  Hart,  Zukunftsland.  Im  Kampf  um 
e.  Weltansch.  Bd.  2.  D.  neue  Welterkennt- 
nis. L.,  Diederichs.  V,  324  S.  M.  5.00.  |[R. 
M.  Meyer:  DLZ.  23,  S.  715/8.j| 

6794)  G.  Landauer,  D.  neue  Welterkenntnis: 
Kultur  (Köln)  1,  S.  607-17. 

6795)  F.  Lienhard,  Harts  Verwandlungsphilo- 
sophie: LE.  4,  S.  1179-82. 

6796)  J.  Sittard,  E  Dichterphilosoph:  Hamb- 
CorrespB.  N.  19.     (J.  Hart.) 

Deutsche  Weltanschauung. 

6797)  O.  Leixner,  Ueberflüssige  Herzenser- 
gieasungen  e.  Ungläubigen.  Betrachtungen 
aus  dtsch.  Weltanschaug.  2  Aufl.  B.,  Janke. 
285  S.     M.  4,00.     |[ALB1.  11,  S.  103/5.]| 

6798)  E.  Wachler,  Ueber  d.  Zukunft  d.  dtsch. 
Glaubens.  B.,  Gose  &  Tetzlaff .  19  S.  M.  0,30. 
(Aus:  DZschr.) 

6799)  W.  H  e  n  1 8  c  h  e  1 ,  Varuna.  E.  Welt-  u.  Ge- 
schieh tsbetrachtg.  vom  Standpunkt  d.  Ariers. 
Bd.  2.  L.,  Fritsch.  199  S.  M.  2,40.  |[K.  H. 
Strobl:  Ges.  3.  S.  141/3;  LCBl.  S.  1357/8.]| 

6800)  J.  Seeber,  D.Wodan-Religion:  KulturW. 

4,  S.  19-34. 

6801)  F.  Lienhard,  Sonnenreligion:  Türmer 
4»,  S.  248-53. 

Katholische  Weltanschauung. 

6802)  J.  B.  S ei denb erger,  Grundlinien  ide- 
aler Weltanschauung;  aus  Otto  Willmanns 
,  Geschichte  des  Idealismus"  u.  seiner  , Di- 
daktik" zusammengestellt.  Braunschweig, 
Vieweg  &  Sohn.     VIII,  300  S.     M.  3,00. 

Religiöse  und  ethische  Strömungen: 
18.  Jahrhundert. 

6803)  E.  Müller,  D.  weibl.  Element  im  schwäb. 
Aftermysticismus  am  Ausgang  d.  18.  Jh.: 
AugsbPostZgB.  1901,  N.  54. 

6804)  L.  Keller,  D.  Gottesfreunde,  d. , Deutsche 
Theologie*  u.  d.  Rosenkreuzer:  MhhCome- 
niusGes.  11,  S.  145. 

6805)  0.    Mirbt,    Lichtfreunde:    RPTh.    11, 

5.  465-74.  (Freie  protest.  Gemeinden.) 

6806)  K.  Krükl,  Leben  u.  Werke  d.  elsäss. 
Schriftstellers  A.  v.  Klein.  E.  Beitr.  z 
Gesch.  d.  Aufklärung  in  d.  Pfalz.  Strass- 
burg,  d'Oleire.    X,  219,  XXXI  S.    M.  3,60. 

Jahresberichte  ffir  neuere  dentsehe  Littaratorgesohichte. 


6807)  J.Falk,  Schriften.  Bd.1.  L.Steffen.  368. 

6808)  G.  Krüger,  Frau  v.  Krüdener:  RPTh. 
11,  8.  146-öÜ. 

19.  Jahrhundert: 
Allgemeines. 

6S09)  P.  Göhrc,  i).  Kirche  im  19.  Jh.  (— 
Am  Ende  d.  Jh.  Bd.  5.)  B.,  Edeiheim. 
63  S.     M.  0,30. 

6810)  J.  Silbernagl,  D.  kirchenpolit.  u.  relig. 
Zustände  im  19.  Jh.  Landshut,  Krüll.  1901. 
VI.  467  8.  M.  6.00.  |[A.  Koch:  ALBL 
11,  S.  97/9.]| 

6811)  L.  We  b  e  r ,  D.  Entwickig.  d.  dtsch. -evangel. 
Christent.  im  19.  Jh.    (=  N.  78,  S.  487-94.) 

6812)  M.  V.  Nathusius,  Z.  relig.  Beweg.: 
KonsMschr.  59,  S.  1082/4. 

8818)  Zimmer,  D.  religiöse  Beweg.:  Tag  N.  549. 

6814)  A.  Sabatier,  La  religion  et  la  culture 
moderne:  RChr.  15,  S.  307/9. 

6815)  R.  Eucken,  D.  moderne  Mensch  u.  d. 
Religion:  NDRs.  13,  8.  673-82. 

6815a)  H.  Meyer-Benfey,  Mod.  Religion. 
L.,  Diederichs.    IV,  194  8.    M.  3,00. 

Wesen  des  Christentums. 

6816)  R.  Steiner,  Das  Christentum  als  mystische 
Tatsache.  B.,  Schwetschke  &  Sohn.  VII, 
141  8.     M.  2,50. 

6817)  C.  Braig,  Geist  u.  Wesen  d.  Christen- 
tums.  (=  Festschr.  d.  Albrech ts-Ludwigs- 
Univ.  in  Freiburg  [Freiburg,  Wagner],  8. 
13-62.) 

6818)  E.  Pfennigsdorf,  Christentum  u.  Philo- 
sophie d.  Gegenw.:  ThRs.  5,  S.  1-10,  41-50. 

6819)  J.  Kaftan,  D.  Wesen  d.  Christentums: 
Deutschland  1,  S.  313-35. 

6820)  Th.  Beyer,  Die  von  Harnack,  Egidy  u. 
d.  ethischen  Ges.  auf  d.  christlichen  Glau- 
ben gemachten  Angriffe  vor  dem  Richter- 
stuhle der  heil.  Schrift.  3.  Aufl.  Braun- 
schweig, Wollermann.    88  8.     M.  0,75. 

6820a)  M.  v.  Nathusius,  Harnack,  Cremer, 
Seeberg  über  d.  Wesen  d.  Christentum«: 
KonsMschr.  59,  S.  1 198-1206. 

6821)  J.  Neuland,  D.  Religion  d.  Gebildeten. 
Harnacks  Wesen  d.  Christent.  beleuchtet. 
Riga,  Jonck  &  Poliewsky.    SOS.    M.  1,20. 

6822)  E.  Rolffs,  Harnacks  Wesen  d.  Christent. 
u.  d.  relig.  Strömungen  d.  Gegenw.  L., 
Hinrichs.     64  S.     M.  0,80. 

6823)  E.  Fo erster,  D.  Christent.  d.  Zeitge- 
nossen. Tübingen,  Mohr.  IV,  96  S.  M.  1,50. 
(Aus  ZThK.) 

6824)  K.  Trost,  D. Freiheit d. Christenmenschen: 
PrJbb.  108,  S.  232-46. 

6825)  A.  Kalthoff,  D.  Christus -Problem. 
Grundlinien  zu  e.  Socialtheologie.  L.,  Die- 
derichs.    IV,  88  S.     M.  2,00. 

6826)  L.  E.  Pfennigsdorf,  Christus  im  mo- 
dernen Geistesleben.  Christi.  Einführung  in 
die  Geisteswelt  der  Gegenwart.  D.  gebil- 
deten Jugend  u.  ihren  Freunden  dargeboten. 
6.  verm.  u.  verb.  Aufl.  Schwerin,  Bahn. 
XVI,  335  8.  M.  4,20.  i[E.  Thrändorf: 
ZPhP.  9,  8.  528-30.]i 

Ultramontanismus. 

6827)  C.  Mirbt,  D.  Ultramontaniamus  im  19. 
Jh.  (=  Flugschrr.  d.  Evang.  Bunde«  N.  204.) 
L.,  C.  Braun.    18  8.    M.  0,20. 

XIII.  22 


170 


IV,  5  a.    Allgemeine  Didaktik. 


6828-6867 


6828)  R.  V.  Nostitz-Rieneck,  Weltkirche  u. 
Weltkultur:  StML.  62,  S.  1-18. 

6829)  P.  Graf  v.  Hoensbroech,  D.  Papst- 
tum in  seiner  social-kulturellen  Wirksamkeit. 
Bd.  2.  D.  ultramontane  Moral.  L.,  Breitkopf 
&  Härtel.     XXI,  621  S.     M.  12,00. 

6830)  id.,  D.  kathol.  Kritik  über  mein  Werk 
,Das  Papsttum  in  seiner  social-kulturellen 
Wirksamkeit".  E.  Beitr.  z.  Charakteristik  d. 
Ultramontanismus,      ebda.      ö8  S.    M.  1,50. 

6831)  H.  Cardanus,  Graf  P.  Hoensbroech: 
HPBll.  127,  S.  175-90. 

6832)  Y.  Guyot,  D.  sociale  u.  politische 
Bilanz  d.  röm.  Kirche.  Dtsch.  Uebersetzg. 
Frankfurt  a.  M.,  Neuer  Frankf.  Verlag.  XVI, 
181  S.     M.  3,20. 

6833)  A.  Böhtlingk,  Auf  d.  Fahrt  nach  Ca- 
nossa.  E,  Gespräch  in  d.  Eisenbahn,  ebda. 
53  S.    M.  0,60. 

6834)  M.  Lenz,  Römischer  Glaube  u.  freie 
Wissensch.     B.,  Walther.     32  S.     M.  0,50. 

6835)  M.  Max,  D.  Fall  Lenz:  HPBll.  129, 
S.  81-104. 

6836)  P.Majunke,  Gesch.  d.  .Kulturkampfes" 
in  Preussen -Deutschland.  2.  Aufl.  Volks- 
ausg.  Paderborn,  Schöningh.  IV,  286  S. 
M.  1,80. 

Reformkatholicisnius. 

6837)  A.  Ehrhard,  D.  Katholicismus  u.  d.  20. 
Jh.  im  Lichte  d.  kirchl.  Entwickig.  d.  Neuzeit. 
9.  Aufl.  St.,  Roth.  XVI,  452  S.  M.  5,00. 
|[K.  Hoeber:  AkMBll.  14,  S.  101/5;  C. 
Mirbt:  ThLZ.  27,  S.  308-15;  H.  Schell: 
DLZ.  23,  S.  581/7;  P.  Schanz:  LRs.  28, 
S.  145/7,  375/6;  J.  Hirn:  KulturW.  3,  N.  3; 
G.  Fittbogen:  DPBl.  35,  S.  268-70;  Grenzb. 
3,  S.  20-30.]| 

6838)  id.,  Liberaler  Katholicismus?  E.  Wort 
an  meine  Kritiker,  ebda.  XVI,  3J9  S.  M.3,20. 

6839)  A.  Egger,  Z.  Stellung  d.  Katholicismus 
im  20.  Jh.  2.  Aufl.  Freiburg,  Herder.  V, 
142  S.    M.  1,20. 

6840)  L.  K.  Goetz,  D.  Katholicismus  u.  d.  20. 
Jh.:  PrJbb.  108,  S.  41-87. 

6841)  H.  Grisar,  Das  MA.  einst  u.  jetzt: 
HPBll.  129,  S.  737-71,  821-69.  (Berück- 
sichtigt A.  Ehrhard.) 

6842)  M.  Hofmann,  D.  Katholicismus  im  20. 
Jh.  nach  A.  Ehrhard.  Innsbruck,  Rauch. 
26  S.    M.  0,30. 

6843)  M.  Glossner,  Katholicismus  u.  mod. 
Kultur.  E.  Antwort  auf  Herrn  A.  Ehrhards 
Reformschriften.  Wien,  St.  Norbertus.  73 
S.     M.  1,00. 

6844)  F.  Jodl,  Gedanken  über  Reformkatholi- 
cismus.  Frankfurt  a.  M.,  Neuer  Frankf. 
Verlag.  24  S.  M.  0,50.  (Mit  Berücksich- 
tigung V.  A.  Ehrhard.) 

6845)  Th.  G.  Marsaryk,  Kath.  Liberalismus: 
Zeitw.  30,  S.  18J/4. 

6846)  Voces  catholicae.  Catholicism  versus 
ultramontanism:    ContempR.  82,  S.  776-807. 

6847)  G.  Weber,  Katholicismus  u.  mod.  Kultur: 
Kath.  25,  S.  429-71.  (Vgl.  auch  H.  Koch: 
HPBll.  129,  S.  39-60.) 

6848)  Reformkatholicismus:  ib.  S.  133-47. 

6849)  Kath.  Reformer:  AkMBll.  14,  S.  207-12, 
23.5/8. 

6850)  F.  Korum,  D.  relig.  Bestrebungen  d. 
Gegenw.  innerhalb  d.  kath.  Kirche.  Hirten- 
brief V.  28.  Jan  1902.  Trier,  Paulinus- 
Druckerei.    32  S.    M.  0,30. 


6851)  J.  Werner,  Mod.  Katholicismus:  ThRs. 
5,  S.  245-64,  377-96,  415-26.   (Besprechungen.) 

Los  Ton  Bom-Bewegung. 

6852)  W.  Vielhaber,  Reform  u.  Fortentwickel, 
d.  dtsch.  Los  von  Rom-Beweg. :  DZschr.  15, 
S.  205-11. 

6853)  Ludovicus,  Los  von  Rom-Beweg.  in 
Böhmen:  ib.  S.  65-71. 

6854)  E.  Tischhauser,  D.  Los  von  Rom-Be- 
wegung in  Böhmen  u.  Steiermark.  Ihre 
polit.  u.  religiöse  Entwickig.  Basel,  Kober. 
52  S.     M.  40,00. 

6865)  J.  Loserth,  Gesch.  d.  Los  von  Rom- 
Beweg.  in  Oesterreich:  NFPr.   13.  Okt. 

6856)  F.  W.  Dibelius,  D.  Stand  d.  evangel. 
Beweg,  in  Oesterreich:  Pastoralbll.  für  Ho- 
miletik. 44,  S.  409-14.  (Vgl.  auch  Christl- 
Welt  6.  N.  6,  19.) 

6857)  Z.  Uebertrittsbewegung:  Evang.  Kirchen- 
Zg.  Oesterreichs  19,  S.  193/4,  225/6,  258-61, 
290/2,  323. 

6858)  Vom  Katholicismus  z.  Protestantismus. 
Briefe  e.  Katholiken  an  e.  kath.  Geistlichen. 
B.,  Walther.     61  S.     M.  1,00. 

Protestantismus. 

• 

6859)  D.  Protestantismus  am  Ende  des  19.  Jh. 
in  Wort  und  Bild.  Her.  v.  C.  Wercks- 
hagen.  Bd.  2.  B.,  Verlag  Wartburg.  4". 
VIII,  1221  S.     Mit  Abbild.     M.  30,00. 

6860)  Ph.  Huppert,  D.  dtsch.  Protestantismus 
zu  Beginn  des  20.  Jahrh.  nach  protestant. 
Zeugnissen  dargestellt.  3.  Aufl.  Köln, 
Bachern.     180  S.     M.  2,00. 

6861)  Fs.,  D.  „Superiorität"  d.  Protestantismus: 
HPBll.  129,  S.  264-79,  333/4,  505-16,  563-77, 
790-Ö09;  130,  S.  118-34,  192-202,  260-75. 

Geheim  Wissenschaften : 

Allgemeines. 

6862)  G.  Schuster,  D. geheimen  Gesellschaften, 
Verbindungen  u.  Orden.  In  12  Lfgn.  L., 
Leibing.     h.  5  Bogen,     a  M.  1,00. 

Freimaurerei. 

6863)  J.  G.  Finde  1,  Grundlinien  d.  Geschichte 
u.  Wirksamkeit  der  Freimaurerei.  Eine  Hand- 
reichg.  für  Freimaurer  u.  Maurer.  L.,  Findel. 
VIII,  86  S.     M.  1,50. 

6863a)  J.  B.  Kerning,  Leben  u.  Schriften. 
Bd.  1.  Heft  1/4.  Lorch,  Rohm.  96  S.  M. 
0,80.  (Enthält:  G.  Buchner,  J.  B.  Ker- 
ning; u.  J.  B.  Kerning,  Geschichti.  Ueber- 
blick  über  die  Freimaurerei.) 

6864)  Das  Wort.  Organ  d.  Illuminaten-Ordens. 
Her. :  L.  Engel.  9.  .Tahrg.  Dresden,  Engel. 
12  Nummern  k  2Va  Bogen.     M.  6,00. 

6865) E.  Krueckemeyer.  D.  Illuminatenorden. 
E.  Beitr.  zur  Gesch.  der  Freimaurerei.  (== 
Volksaufklärung  Bd.  49-50.)  Warnsdorf, 
Opitz.    16».    76  S.    M.  0,16. 

6866)  Mitteilung  über  Ziele  u.  Zwecke  d.  Frei- 
maurerbundes. Aufgestellt  v.  d.  Grosslogen 
V.  Hamburg,  Bayreuth  u.  Frankfurt.  2.  Aufl. 
Ulm,  Kerler.     14  S.    M.  0,30. 

Theosophie. 

6867)  H.Rudolph,D.,Theosoph.  Gesellschaft", 
ihr  Zweck  u.  ihre  Verfassung.  (=  Geheim- 


«S«8-6912 


IV,  5  a.    Allgemeine  Didaktik. 


171 


wissensch.  Vortrr.  Her.  v.  A.  Weber,  N.  2.) 
L.,  TheoBoph.  Centralbuchb.    34  S.   M.  0,.m 

6868)  J.  Steinbeck,  Grundgedanken  d.  mod. 
Theosophie:  KonsMschr.  59,  8.  1074-82. 

Occiiltismns  and  Spirltlsmas. 

6869)  J.  Becker,  Aberglaube  u.  Mvstik  im  19. 
Jh.  (=  Am  Anfang  des  Jahrhunderts  N.  14.) 
B.,  Edelheim.     ü3  S.     M.  0,.{0. 

6869  a)  G.  L.  Dank  mar,  Geistige  u.  sociale 
Strömungen  im  modernen  Occultismus : 
PsvchStud.  29,  i(X)-l  1,457-65,  521/9,  585-96, 
649-f)9,  7i;5-21. 

6869b)  0.  Henne  am  Rhyn,  1).  Occultismus: 
Tag  1901,  N.  75. 

6870)  N.  Müller,  Irrtum  u.  Wahrheitim  Spiri- 
tismus.   L.,  Günther.    53  S.    M.  0,50. 

6871)  G.  C.  Wittig,  Gesch.  d.  Spiritist.  Beweg, 
in  Deutschland:  ZXcnologie.  2,  S.  176/8. 

6872)  Allerlei  Neues  über  d.  Spiritismus:  Gaca 
38,  S.  236-44. 

6873)  M.  Greif,  C.  du  Prel:    Ges.  2,  S.  34/6. 
6873a)  W.  Kuhaupt,  C.  du  Prel:   SpiritistRs. 

9,  S.  146/8. 

6874)  Zu  A.  N.  Aksakows  70.  Geburtstag: 
PsychStud.  29,  393/6. 

Ethische  Bewegung. 

6875)  M.  Kronenberg,  D.  ethische  Beweg.: 
Tag  1901,  N.  475. 

6876)  Eth.  Kultur  u.  sociale  Frage:  EthKultur. 

10,  S.  265/6. 

6877)  L.  Brentano,  Ethik  u.  Volkswirtschaft 
in  d.  Gesch.  2.  Aufl.  ßektoratsrede.  Mün- 
chen, Reinhardt.     38  S.     M.  1,00. 

6878)  F.  Staundinger,  Die  zehn  Gebote  im 
Lichte  moderner  Ethik.  Vortr.  Darmstadt, 
Saeng.    35  8.    M.  0,50. 

Friedensbewegung. 

6879)  D.  Friedenswarte.  Zeitschr.  für  Internat. 
Verständigung.  Her.v.A. H.  Fried.  Jahrg.  4. 
B.,  Fried.  24  Nummern  ä  Va  Bogen.  M.  1,50. 

6880)  R.  Mulot,  D.  Friedensbeweg.»  ihre  ge- 
schieht!. Entwickel.  u.  d.  Stellung  d.  Christen 
zu  ihr.  (=  Zeitfragen  d.  christl.  Volkslebens 
N.  205.)    St.,  Belser.    52  S.    M.  0,80. 

Wesen,    Wandinngen  nnd    Beziehnngen    der 
Knltnr. 

Allgemeines. 

6881)  Th.  Achelis,  Kulturwissenschaft:  Zu- 
kunft 41,  S.  502/7. 

6882)  R.v.Kralik,  Kulturideale  :KulturW.  3,  N.5. 

6883)  L.  Fink,  D.  Kultur  als  Begleiterin  d. 
Weltgesch.:  Natur  u.  Glaube  5,  8.  354-64. 

6884)  .\.  A.  Naaf.  Wandlgn.  d.  mod.  Kultur- 
lebens: Heimgarton  16,  S.  842/6. 

6885)  G.  Biedenkapp,  Alte  u.  neue  Kultur: 
HambNachrB.  N.  36. 

6886)  J.  Geffcken,  Griech.  Kultur  in  d.  mo- 
dernen: Grenzb.  4,  S.  713-20. 

6887)  G.  Schief  1er,  D.  Kaiser,  die  neue  Kultur 
u.  dtsch.  EinzeLitaaten.  Hamburg,  Janssen. 
30  S.     U.  0,60. 

6888)  P.  Hoyer,  Exakte  Wissenschaf t  u.  Kultur: 
MschrHSch.  1,  S.  685-92. 

6889)  J.  Zeit  1er,  Taine  u.  d.  Kulturgeach. : 
PhilosStud.  20,  S.  670-712. 

6890)  S.  Simchowitz,  Kultur  u.  Bildung: 
Kultur  (Köln)  1,  S.  1/5. 


6891)  F.  Lienhard,  Persönlichkeit  u.  Kaltar: 
DMschr.  1.  N.  4. 

6892)  W.  Hellpach  (E.Gystrow).  Nenrontit 
u.  Kultur.     B ,  Rade.     V,  240  8.    BL  2,50. 

Historische  Darstellnngen. 

6893)  Helene  Ziegler,  £.  Antiromantiker: 
Volkserzieher  6,  8.  44/5.  (Th.  Ziea^ler,  Gei- 
stige und  sociale  StrOmungen  d.  19.  Jh. 
JBL.  1899  IV  5a:  74.) 

6894)  A.  Stöcker,  Offner  Brief  an  Th.  Ziegler: 
DEKZ.  15,  8.  342/3.  (Gegen  d.  .Geistigen 
u.  social,  Strömungen  d.  19.  Jh.") 

6895)  E.  Seraphim,  Im  neuen  Jh.  Baltische 
Rückblicke  u.  Ausblicke.  Riga,  Jonck  & 
Poliewski.     63  S.    M.  1,.50. 

Das  Jahrhundert  des  Kindes. 

6896)  Ellen  Key,  D.  Jh.  des  Kindes.  Uebera. 
v.F.  Maro.  B.,  Fischer.  XI,  .391  S.  M.  4,00, 
|[Käthe  Schirrmacher:  LE.  4,  S.  1467/8.]! 
(Aus:  NDRa.) 

6897)  Seim a  Heine,  E.  Profetenbuch:  Zeit''. 
31,  S.  182/3.    (Ellen  Key.) 

6897a)  F.  Poppenberg,  D.  Jh.  d.  Kindes 
u.  d.  Kinder  d.  Jh.:  NDRa.  13,  8.  891/5. 

Nationalismus. 

6898)  A.  Kirchhoff,  Wiis  ist  national?  Vortr. 
Her.  V.  A.  Funke.  Halle,  Gebauer- 
Schwetschke.    44  8.     M.  0,80. 

6899)  H.Richert,D.  Nationalgef  üb  1  als  psycho- 
log.  Problem:  PrJbb.  108,  S.  193-213. 

6900)  L.  Gumplowicz,  Nationalismus  u.  Inter- 
nationalismus. (=  Am  Ende  d.  Jh.  N.  7.) 
B.,  Edelheim.    56  S.    M.  0,30. 

6901)  L.  Gurlitt,  D.  Deutsche  u.  sein  Vater- 
land. Politisch-pädagog.  Betrachtungen  e.  Mo- 
dernen. B.,  Wiegandt  &  Grieben.  VI,  134  8. 
M.  1,20. 

6902)  Was  ist  d.  Deutschen  Vaterland?  Kultur 
(Köln)  1,  S.  562/8.     (L.  Gurlitt.) 

6903)  W.  Sombart,  D.  dtsch.  Volkstum  in  s. 
Bedeutg.  für  Deutschlands  Wirtschaftsleben : 
Deutschland  1,  S.  80-90,  225-35. 

6904)  Pan-Germanism.:  QuR.  196,  8.  152-75. 
(F.  Bley,  E.  Hasse.) 

690.5)  H.  Graevell,  D.  arische  Gedanke: 
BayreuthBU.  25,  8.  235-50. 

Rassenproblem; 

Allgemeines. 

6906)  P.  Ernst,  D.  Rassenproblem:  BerlTBl. 
N.  3. 

6907)  Th.  Achelis,  Z.  Ra-ssenpsychologie: 
Geg.  61,  S.  131/3. 

6908)  F*.  Hertz,  Moderne  Rassentheorien: 
SocialistMhh.  6,  S.  876-83,  962-71. 

6909)  E.  V.  Zenker,  Z.  Rassenf  rage:  Geg.  62, 
N.  50,  52. 

6910)  S.  R.  Steinmetz,  D.  erbliche  Rassen-  u. 
Volkscharakter:  WSTh.  26,  8.  77-126. 

6911)  J.  G.  Vogt,  D.  bist.  Bedeutung  d. 
natürl.  Rassenanlagen:  Politisch -anthropo- 
logische Revue  1,  S.  165-81. 

J.  A.  Graf  de  Gobineao. 

6912)  Graf  J.  A.  Gobineau,  Versuch  über  d. 
Ungleichheit  d.  Menschenrassen.    Deutsche 

22* 


172 


IV,  5  a.    Allgemeine  Didaktik. 


6913-6957 


Ausg.   V.  L.  Schemann.     Bd.  1.     2.  Aufl. 
St.,  Frommann,    XXXVI,  290  S.     M.  3,50. 

6913)  O.  Hötzsch,  Altes  u.  Neues  v.  Gobineau: 
AkBll.  17,  S.  395/6. 

6914)  K.  Jentsch,  Gobineaus  Rassen theorie : 
Zeitw.  29,  S.  134/5. 

6915)  P.  Kleinecke,  Gobineaus  Rassenphilo- 
sophie. B.,  Walther.  81  S.  M.  1,50.  |[0. 
Weissenfeis:  LCBl.  S.  651/2.]i 

6916)  E.  Kretzer,  Gobineaus  Problem  u. 
seine  Hypothesen:  Ges.  1,  S.  201-11,  333-48. 

6917)  L.  Schemann,  Gobineau  u.  d.  Gobineau- 
Vereinigung:  BayreuthBll.  25,  N.  5/6.  (Bei- 
lage.) 

6918)  L.  Wilser,  Gobineau  u.  seine  Rassen- 
lehre: Politisch -anthropologische  Revue  1, 
N.  8. 

H.  St.  Chamberlain. 

6919)  H.  St.  Chamberlain,  D.  Grundlagen  d. 
19.  Jh.  4.  Aufl.  2  Bde.  München,  Bruck- 
mann.     CVI,  1055  S.     M.  18,00. 

6919 a)  id., Dilettantismus, Rasse, Monotheismus, 
.'     Rom.    (=  Vorwort  zu  N.  6919.)    ebda.    80  S. 
M.  1,00. 

6920)  M.  Acher,  H.  St.  Chamberlain:  Ost  u. 
West  2,  S.  795-804. 

6921)  A.Eckstein,  Chamberlain  als  Erzieher: 
AZgJudent.  66,  N.  28. 

6922)  A.  Englert,  D.  Geschichtsphilosoph 
Chamberlain:  Kath.  27,  S.  361/3. 

6923)  M.  Schwann,  H.  St.  Chamberlain  u. 
d.  Rechtswissensch. :  DJuristenZg.  7,  S.  513/5. 

6924)  S.  Saenger,  Chamberlain  als  Erzieher: 
Zukunft  40,  S.  57-71,  104-12. 

6925)  M.  Schwann,  Chamberlains  antisemit. 
Tendenz:  Mitt.  d.  Ver.  z.  Abwehr  d.  Anti- 
semitismus. 12,  S.  105/8. 

6926)  K.  v.Strantz,  Nachträgliches  zu  Chamber- 
lains „Grundlagen":  Geg.  61,  S.  700/1. 

6927)  H.  St.  Chamberlain:  ZPPh.  9,  S.  72. 

H.  Driesnians. 

6928)  H.  Driesmans,  D.  Keltentum  in  d.  euro- 
päischen Blutmischung.  Eine  Kulturgesch. 
d.  Rasseninstinkte.  2  Bde.  L.,  Diederichs. 
253  S.;  220  S.  k  M.  4,00.  |[Th.  Achelis: 
LE.  4,  S.  1 725/7.] I 

6928a)  id.,  Rassen.  Milieu.  (=  Kulturprobleme. 
Her.  V.  L.  Berg.  Bd.  4.)  B.,  Rade.  X,  255  S. 
M.  2,00. 

6929)  E.  Platzhof fe-Lejeune,  H.  Dries- 
mans: Ges.  4,  S.  353-62. 

Jndenfrage.    (Antisemitismus.) 

6930)  M.  Muret,  L'Esprit  juif.  Paris,  Perrin. 
320  S.  Fr.  3,50.  (H.  Heine,  B.  Spinoza, 
K.  Marx,  G.  Brandes,  M.  Nordau.) 

6931)  E.  Platzhof f-Lejeune,  Vom  jüdischen 
Geist:  NationB.  19,  S.  102/5. 

6932)  M.  Güdemann,  D.Judentum  in  seinen 
Grundzügen  und  nach  seinen  geschichtl. 
Grundlagen  dargestellt.  2.  Aufl.  Wien, 
Löwit.     IV,  107  S.     M.  3,00. 

6933)  S.  Bernfeld,  D.  Judent.  u.  seine  Gesch.: 
Ost  u.  West  2,  S.  85-92. 

6934)  W.  Reichenau,  Judentum  u.  Deutsch- 
tum. Ueber  d.  Einfluss  der  jüdischen  auf  d. 
dtsch.  materielle  u.  besonders  höhere  Kultur. 
St.,  Süddeutsche  Verlagsbuchh.  III,  32  S. 
M.  0,50. 


6935)  M.  Schreiner,  D.  jüngsten  Urteile  über 

d.  Judent.  Krit.  untersucht.  B.,  Cronbach. 
X,  184  S.     M.  4,00. 

6936)  W.  Wendland,  D.  Juden  u.  d.  Nationalis- 
mus: AkBll.  17,  S.  305/8. 

6937)  D.  modernen  Juden  u.  d.  sociale  Frage: 
HPBll.  130,  S.  743-52. 

6938)  J.  Gaulke,  D.  Judenfrage  als  Wirtschaf ts- 
u.  Rassenproblem:  Geg.  62,  N.  37. 

6939)  M.  Ach  er,  Lösungen  d.  Judenfrage: 
Ost  u.  West  2,  S    861-70. 

6940)  N.  Samter,  Berliner  Judentaufen:  ib. 
78.3/6,  811-20. 

6941)  M.  Ach  er,  Antisemitismus:  ib.  S.  517-26. 

6942)  P.  Rieger,  Antisemitismus  u.  Wissensch.: 
Im  dtsch.  Reich  8,  S.  337-42,  473-80. 

6943)  F.  Schach,  D.  Bilanz  d.  Antisemitismus: 
Mitt.  d.  Ver.  z.  Abwehr  d.  Antisemitismus 
12,  S.  390/2,  394/5,  401/3. 

6944)  id.,  E.  Philosoph  d.  Wahnsinns  (M. 
Bewer):  ib.  S.  237/8,  245/7. 

Zionismus. 

6945)  Th.   Herzl,    D.    Judenstaat.      Versuch 

e.  modernen  Lösung  der  Judenfrage.  5.  Aufl. 
Brunn,  Verlag  d.  „Jüdischen  Volksstimme ". 
86  S.    M.  1,00. 

6946)  M.  Acher,  Jüd.  Renaissancebeweg.:  Ost 
u.  West  2,  S.  578-84. 

6947)  R.  Bieling,  Vom  Zionismus:  Nathanael 
18,  S.  8-20. 

6948)  B.  Feiwel,  Strömungen  im  Zionismus: 
Ost  u.  West  2,  S.  687-94. 

6949)  Ben-Israel,  D.  Zionismus:  Zeit  B.  1^, 
S.  614/9. 

6950)  Neu-Judäa.  Entwurf  z.  Wiederaufbau  e. 
selbständ.  jüd.  Reiches  v.  C.  L.  H.  2.  Aufl. 
Als  Beitrag  zur  Vorgesch.  d.  Zionismus  her. 
V.  Heinr.  Loewe.  B.,  Verlag  „Jüd.  Rund- 
schau\     VIII,  23  S.     M.  0,60. 

Socialismus. 

6951)  A.  Bebel,  Die  Frau  u.  d.  Socialismus. 
34.  verb.  u.  mit  neuen  Materialien  versehene 
Aufl.     St.,  Dietz.     XXIV,  476  S.     M.  2,00. 

6951a)  V,  Capitaine,  Z.  Gesch.  d.  Socialismus 

u.  d.  Socialdemokratie.   (=  Kath.  Flugschrr. 

Her.  v.E.  Eirund  N.  148.)    B.,  .Germania«. 

79  S.    M.  0,10. 
6951b)  G.  Maier,  Sociale  Beweggn.  u.  Theorien 

bis  z.  mod.   Arbeiterbeweg.      L.,    Teubner. 

IV,  160  S.    M.  1,00. 

6952)  Messer t,  Socialismus  u.  mod.  Wissen- 
schaft: Sociale  Revue  2,  S.  26-45. 

8953)  E.  Bertz,  Socialethische  Reformlitt.: 
LE.  4,  S.  1542-50.    (Kritische  Uebersicht.) 

6954)  A.  Kalischer,  D.  Grundproblem  d. 
Socialismus.     (=  N.  212,  S.  94-100.) 

6955)  F.  Naumann,  Psycholog.  Naturbe- 
dingungen d.  Socialismus:  Politisch-anthro- 
pologische Revue  1,  S.  564-71. 

6955a)    A.    Nossig,    Revision    d.  Socialismus. 

Bd.  2.    Tl.  2.     B.,    Edelheim.    VII,  587  S. 

M.  9,00. 
69551))  E.  Vandervelde,    D.  Entwicklung  z. 

Socialismus.     Hebers,  v.  A.  Südekum,    B., 

Verl.  d.  SocialistMhh.     231  S.     M.  3,00. 

6956)  Ed.  Bernstein,  Vom  dtsch.  Arbeiter 
einst  u.  jetzt:  SocialistMhh.  6,  S.  174-85. 

6957)  P.  Fleischer,  D.  Arbeiterbeweg,  d. 
Gegenw.:  Sociale  Revue  1,  S.  549-58;  2, 
S.  136-42. 


«Mft-7008 


TV,  fift.     Allgemeine  Didaktik. 


178 


Frauenbewegung: 
Allgemeinog. 

6958)  (Jertrud  Bäumer  u.  Helene  Lange, 
Handbuch  der  Frauenbewegung.  Bd.  3/4. 
Unter  Mitwirkg.  v.  Mary  J.  Lyse  hin  ska, 
Margarethc  Hcn-schke,  K.  Wi  Ibrandt, 
Lisbeth  Wilbrandt.  B.  W.  Moeser.  XIH, 
461;  XVI,  418  S.  M.  «,60;  8,00.  (Enthält: 
D.  Stand  d.  Frauenbildg.  in  d.  Kulturländern. 
1).  dtxch.  Frau   im  Beruf.) 

6959)  1).  Frauenbewegung  in  d.  Schweiz.  6  Vor- 
träge, veranstaltet  durch  die  Pestalozzi- 
geHellschaft.  Zürich,  Schröter.  IV,  107  S. 
M.   1,20. 

6060)  I).  Frau.  Monatsschrift  für  d.  gesamte 
Frauenleben  unserer  Zeit.  Her.  v.  Helene 
Lange.  Jahrg.  !».  12  Hefte.  B.,  W.  Moeser. 
767  S.     M.  8,00. 

6961)  1).  Frauenbewegung.  Revue  für  d.  Inter- 
essen d.  Frauen.  Her.  v.  Minna  Cauer. 
Bd.  8.  (1902.)  B.,  Dümmler.  4«.  IV,  191  S. 
M.  4,00. 

6962)  Dokumente  d.  Frauen.  Halbmonatsschr. 
Her.  V.  Marie  Lang.  Bd.  7/8.  (April 
1902  —  März  1903.)  Wien,  Administration. 
24  Nn.  ti  2  Bogen      k  M.  0,50. 

6963)  Frauenwerke.  Oesterr.  Zeitschr.  z.  Förde- 
rung u.  Vertretung  d.  Frauenbeweg.  Her. 
V.  Mariamne  Nigg.  Jahrg.  !J.  Korneu- 
burg, Nigg.    4".    12  Nn.  k  8  Seiten.    M.  4,00. 

6964)  Neues  Frauenleben.  Her.  v.  Auguste 
Fickert.  Red.:  Adele  Gerber.  Jahrg.  14. 
Wien,  Perles.  12  Nummern  k  IV4  Bogen. 
M.  4,00. 

6965)  Else  Hasse,  D.  Kulturwert  d.  Frau. 
Dresden,  Weiske.     30  S.     M.  0,50. 

6966)  K.  Lory,  Frauenfrage  u.  Gesch. :  Umschau 
6,  N.  36. 

6967)  F.  Barth,  Frauenfrage  u.  Christentum: 
Schweizer  BU.  für  Volkswirtschaft.  S.  229-38. 

6968)  A.  Rösler,  D.  Frauenfrage:  HPBU.  127, 
S.  402-21,  49f)-516,  867-91;  128,  S.  49-56, 
157-74.  248-75. 

6969)  W.  Sombart,  D.  Frauenfrage:  Zeitw.  30, 
S.  133/5. 

6970)  Irma  v.  Troll-Borostyani,  Wege  u. 
Ziele  d.  mod.  Frauenbewegung:  Neues 
Frauenleben  14,  N.  6/7. 

6971)  Eli.'^e  Hasse,  Unser  Endziel:  Dokumente 
d.  Frauen  7,  S.  313/9. 

6972)  The  progress  of  women:  QuR.  195, 
S.  201-20.^ 

6973)  M.  Wolff,  Le  f^minisme  allemand: 
Nouvelle  Revue  18,  S.  305-15. 

6974)  Hedwig  Dohm,  D.  Antif eministen.  E. 
Buch  d.  Verteidigung.  B.,  Dümmler.  III, 
167  S.    M.  2,00 

6975)  OdaOlberg,  D.  Weib  u.  d.  Intellek- 
tualismus.   B.,  Edelheim.     118  S.     M.  2,00. 

6976)  Clara  Zetkin,  (teistiges  Proletariat, 
Frauenfrage  u.  Socialismus.  B.,  .Vorwärts". 
32  S.     M.  0,25. 

Franenbildung.    (S.  auch  N.  1974-93.) 

6977)  (=  N.  6958.) 

6977a)  Elise  Ephraim,  D.dtsch.  Frauenbildg. 
im  Zeitalter  Rousaeaus:  Dokumente  d.  Frauen 
5,  N.  11. 

6978)  Therese  Schlesinger-Eckstein,  D. 
Frau  im  19.  Jh.  {=  Am  Anfang  d.  Jh.  N.  13.) 
B.,  Edelheim.  59  S.  M.  0,30. 


Einzelne  PerHönlichkeiten. 

6979)  Elise  v.  d.  Recke.  Aufzeichngn.  u.  Briefe 
aus  ihren  .lugendtagen.  Tagebücher  u.  Briefe 
aus  ihren  Wanderjahren,  Her.  v.  l*.  Rachel. 
2  Bde.  2.  Aufl.  L.,  Dietrich.  XLVI,  4K7  S. 
Vril,  443  8.     Mit  Abbild.     M.  8,00. 

6980)  F.  Toppen berg,  D.  Triumph,  d.  Empfind- 
samkeit ( hllise  v.  d.  Recke):  LE.  4,  S.  596-602. 
(Siehe  auch:  Frau  9,  S.  21.3-24.) 

6981)  Zwei  baltische  Frauen:  AZgB.  N.  65,  66. 
(Marie  Helene  v.  Kügelgen  u.  Elise  v.  d. 
Recke.) 

6982)  Adelhcitl  v.  Astcn-Kinkel,  Jobanna 
Kinkels  ( Jlaubonsbekenntnis:  DR.  4,  S.  45-66. 

6983)  Marie  Herzfeld,  Maria  Baschkirzew: 
Zeitw.  30,  S.  8/9. 

6984)  Karl  Bienenstein,  Ellen  Key: 
TirolerTBl.  N.  76/7. 

6985)  Franziska  Mann,  Ellen  Key:  Tag». 
1901,  N.  279. 

6985a)  (tabrielc  Reuter,  Eine  nordische 
Idealistin:  TagB.  1901,  N.  107. 

6986)  Ellen  Key,  Essays,  Uebertragen  v.  F. 
Maro.    B.,  S.  Fischer.    V,  317  S.     M.  4,00. 

6987)  Marie  Herzfeld,  Malwida  v.  Meysen- 
bug:   NFPr.  N.  13422. 

6988)  Ellen  Key,  Malwida  v.  Meysenbug: 
Zeitw.  .30,  S.  151/5. 

6989)  M.  Necker,  F.  Nietzsches  Freundin: 
NWTBl.  N.  116.     (M.  v.  Meysenbug.) 

6990)  Malwida  v.  Meysenbug:  NHambZg.  1!«01, 
N.  506. 

6991)  Helene  Lange,  Auguste  Schmidt:  Frau 
9,  S.  577-82. 

6992)  Else  Hasse,  Auguste  Schmidt: 
EthKultur.  10,  S.  211/2. 

6893)  H.  V.  Petersdorff,  Kaiserin  Augusta: 
ADB.  46,  S.  89-143. 

Tolkgerzieher: 

Aeltere  Zeit. 

6994)  H.  V.  Petersdorff,  Friedr.  der  Gr.  E. 
Bild  seines  Lebens  u.  seiner  Zeit.  !Mit  227 
zeitgemässen  Bildern,  27  faksiml.  Schrift- 
stücken, Beilagen  u.  Plänen.  B.,  A.  Hof- 
mann &  Co.     4«.     IX,  576  S.     M.  16,00. 

6995)  W.  Wiegan d,  Friedr.  d.  Gr.  (=  Mono- 
graphien z.  Weltgesch.  Her.  v.  E.  Heyck. 
Bd.  15.)  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing. 
169  S.  Mit  138  Abbild,  u.  2  Kunstbeilagen. 
M.  4,00. 

6996)  E.  M.  Arndt  u.  d.  Wahlen  zum  Frank- 
furter Parlament:  AZgB.  N.  12. 

6997)  F.  Dehmlow,  Tnmvater  Jahn:  Evang- 
Volksschule.  15,  S.  726/7,  734/6. 

6998)  P.  Kunzendorf,  Turnvater  Jahns  Ge- 
burtsort: Roland  1.  S.  610/1. 

6999)  H.  Moeller-Bischleben.  Fr.  L.Jahn, 
Deutschlands  Turnvater.  E.  Lebensbild  zu 
der  50.  Wiederkehr  seines  Todestages  am 
1 5.  Okt.  1 902,  der  turnenden  Jugend  gewidmet. 
Veitshöchheim-Würzburg,  Etlinger.  .30  S. 
M.  0,50. 

7000)  H.  Pudor,  Fr.  L.  Jahn:  TglRs. 
N.  242. 

7001)  Agnes  Schlingmann-Rättig,  Unser 
Nachbar  Jahn.  Persönl.  Erinner.:  BerlTBl. 
N.  521. 

7002)  Aus  F.  L.  Jahns  .Neuen  RunenblSttem': 
Körper  u.  Geist  11,  N.  15. 

7003)  F.  L.  Jahn:  BerlZg.  N.  483. 


174 


IV,  5  a.    Allgemeine  Didaktik. 


7004-7045 


Nenere  Zeit. 

7004)  W.  Förster,  Ch.  M.  v.  Egidy.  (=  N.234a, 
S.  251-61.) 

7005)  E.  Mühsam,  Am  Todestage  M.v.Egidys: 
Ernstes  Wollen  3,  N.  55. 

7006)  M.Kronenberg,  W.  Förster :  EthKultur . 
10,  S.  401/2. 

7007)  R.  Penzig,  Wilh.  Förster:  BerlTBl. 
N.  636 

7008)  P.  V.  Gizycki,  D.  neue  Adel.  Eatschläge 
u.  Lebensziele  für  d.  dtsch.  Jugend.  B., 
Dümmler.  IV,  362  S.  M.  4,00.  ||W.Münch: 
MschrHSch.  1,  S.  635/8;  Eud.  Penzig: 
EthKultur.  10,  S.  182/3.]  | 

7009)  Zu  G.  Jägers  70.  Geburtstag.     St.,  Kohl- 
hammer.    52  S.     M.  1,00. 

7010)  E.  Nestle,  P.  de  Lagarde.  L.,  Hinrichs. 
13  S.     M.  0,20.     (Aus:  RPTh.) 

7011)  R.  Charmatz,  Fr.  Naumann:  NBahnen 
(Wien)  2,  S.  584/7. 

7012)  P.  Drews,  F.  Naumann  als  relig.  Schrift- 
steller: ChristlWelt.  16,  S.  1131/4. 

7013)  Fr.  Naumann,  Gotteshilfe.  Gesamt- 
ausg.  der  Andachten  aus  den  J.  1895 — 1902 
sachlich  geordnet.  Göttingen,  Vandenhoeck 
&  Ruprecht.  XII,  611  S.  M.  6,00.  |[F. 
Traub:  PrJbb.  HO,  S.  519-21  .]| 

7013a)  id.,  Kunst  u.  Volk.  Vortr.  B.-Schöne- 
berg.  Verlag  der  , Hilfe".     14  S.     M,  0,10. 

7013b)  id.,  Patria:  Jb.  d.  , Hilfe",  ebda.  174  S. 
M.  3,00. 

7014)  0.  Frommel,  Rosegger.  (=  N.  235,  S.  195 
bis  226.) 

7015)  W.  L  Ott  ig,  Religiöses  vom  Waldbauer- 
buben: JugendschrWarte.  10,N.5.  (Rosegger.) 

7015a)  E.  Seillifere,  L  äme  styrienne  et  son 
interprfete  P.  Rosegger:  RDM.  12,  S.  278 
323,  615-26,  826-65. 

7016)  Wie  sich  Rosegger  die  Volksschule  denkt : 
Lehrerheim  N.  45. 

7017)  Roseggers  Stelig.  z.  evangel.  Beweg. :  Wart- 
burg 1,  N.  19. 

7018)  P.  Rosegger,  E.  Standrede  an  d.  Deut- 
schen: ComeniusBU.  10,  S.  59-63. 

7019)  A.  Kl  aar,  Wir  u.  d.  Humanität.  B., 
Rade.     VII,  229  S.     M.  2,50. 

7019a)  M.  Hoffmann,  E.  Altrnist:  EthKultur. 
10,  S.  339-41.     (A.  Klaar.) 

7020)  G.  Carring,  25  J.  Christent.  u.  Socialis- 
mus:  Türmer  4%  8.  241-56.    (R.  Todt) 

7021)  R.  Wagner,  Ausgew.  Schriften  über  Staat, 
Kunst  u.  Religion  1864—1881 .  L.,  Fritzsch. 
XX,  380  S.  M.  3,00.  i[R.  Batka:  Kw.  15^, 
S.  233/7;  H.  St.  Chamberlain:  TglRsB. 
N.  116/7.]| 

7022)  P.Dre WS,  Wichern:  ChristlWelt.  16, S. 474. 
7022a)  J.  H.  Wichern,  Ges.  Schriften.  Bd.  3. 

Her.  V.  F.  Mahling.  Hamburg,  Agentur  d. 
Rauhen  Hauses.  XII,  275  S.  M.  16,00. 
(Prinzipielles  zur  inneren  Mission.) 

Ausland. 
Th.  Carlyle. 

7023)  0.  Bos.  LeKantisme  de  Carlyle:  AGPh. 
15,  S.  32-41. 

7024)  R.  Kays  er,  The  Carlyle  u.  d.  christl. 
Humanismus:  MhhComeniusGes.  11,  S.  1-18. 

7025)  Th.  Carlyle,  Arbeiten  u.  nicht  verzweifeln. 
Auszüge  aus  seinen  Werken  v.  Maria  Kühn 
u.  A.  Kretzschmar.  Düsseldorf,  Lange- 
wiesche.    181  H.    M   3,00. 

7025a)  id.,  Lebenserinner.  Tl.  1.   Uebers.  v.  P. 


J  a  e  g  e  r.  Göttingen,  Vandenhoeck&Ruprecht. 
VIII,  320  S.     M.  4,00. 
7025b)  id.,  Socialpolit.  Schriften.  Uebers.  v.  F. 
Bremer  u.  P.  Seliger. -2  Bde.   L.,  0.  Wi- 
gand.    X,  293;  389  S.    M.  2,00. 

R.  W.  Emerson. 

7026)  Th.  Achelis,  R.  W.  Emerson:  Hamb. 
CorrespB.  N.  12. 

7026a)    G.    Biedenkapp,    D.   amerikanische 

Nietzsche:  Ernstes  Wollen  4,  N.  76. 
7026b)  O    Bie,  Emerson:  NDRs.  13,  S.  1223/4. 

7027)  R.W. Emerson,  Essays.  I.Folge.  Uebers. 
V.  W.  Schölermann.  Buchausstatt,  v.  F. 
Schumacher.  L.,  Diederichs.  VIII,  230  S. 
M.  3,00. 

7027a)  id.,  Vertreter  d.  Menschheit.  Uebers. 
V.  H.  Conrad.  Buchausstattg.  v.  F.Schu- 
macher.   L.,  ebda.    IV,  244  S.    M.  3,00. 

W.  Morris. 

7028)  O.  Grautoff,  W.  Morris:  BBlDBuchh. 
69   N.  22. 

7029) 'W.  Morris,  Zeichen  d.  Zeit.  7  Vortrr. 
bei  verschiedenen  Gelegenheiten  geh.  L., 
H.  Seemann  Nachf.     VIII,  200  S.     M.  3,00. 

7029a)  id.,  Kunsthoffnungen  u.  Kunstsorgen. 
Heft  3/5.  ebda.  55,  74,  66  S.  k  M.  2,00. 
(Enthält:  D.  Schönheit  d.  Lebens.  Wie  wir 
aus  d.  Bestehenden  d.  Beste  machen  können. 
D.  Aussichten  d.  Architektur  in  d.Ci  vilisation.) 

J.  Bnskin. 

7030)  Charlotte  Broicher,  John  Ruskin  u. 
sein  Werk.  Puritaner,  Künstler,  Kritiker. 
Essays.  1.  Reihe.  L.,  E.  Diederichs.  XXXVI, 
298  S.    M.  5,00. 

7031)  Marie  v.  Bunsen,  John  Ruskin,  sein 
Leben  u.  sein  Wirken.  E.  krit.  Studie.  L., 
Seemann.     123  S.     M.  4,50. 

7032)  Ch.  Eckert,  J.  Ruskin:  JGVV.  26, 
S.  357-68. 

7033)  P.  Ernst,  Ruskin:  ML.  71,  S.  121/4. 

7034)  A.  Rössler,  Von  e.  grossen  Erzieher: 
Freistatt  4,  S.  571/2. 

7035)  G.  Steffen,  John  Ruskin.  E.  biograph. 
Skizze.  St.,  Hobbing  &  Büchle.  26  S.  M.  0,50. 

7036)  H.  Weichelt,  John  Ruskin  u.  d. 
Freude.     Zschopau,  König.     43  S.     M.  0,80. 

7037)  J.  Ruskin,  Werke.  Bd.  5:  Diesem 
letzten.  Vier  Abhh.  über  d.  ersten  Grundsätze 
d.  Volkswirtschaft.  Uebers.  von  Anna  v. 
Przychowski.  L.,  Diederichs.  197  8. 
M.  2,50. 

L.  Graf  Tolstoi.    (S.  auch  N.  4524-30.) 

7038)  W.  Bode,  Was  ist  uns  Tolstoi?:  Freie 
Wort  2,  S.  11/6. 

7039)  id.,  Tolstois  l^ehre  vom  Glück:  Lotse  2, 
N.  37. 

7040)  H.  Eiche,  Tolstois  Ethik  u.  d.  mod. 
Kultur:  Geg.  61,  S.  116-20. 

7041)  P.  Ernst,  Leo  Tolstoi:  ML.  71,  S.  321/2. 

7042)  O.  H.  Hopfen,  Tolstoi  u.  d.  Keusch- 
heit: Lotse  2,  N.  30. 

7043)  F.  H  o  r  n  e  m  a n  n ,  Tolstois  Glaube :  Kirchl. 
Gegenw  1.  S.  247-50,  263/6,  279-83,  295/8, 
313/5. 

7044)  E.  H.  Schmitt,  Tolstoi  als  Gnostiker: 
NBahnen  (Wien)  2,  S.  139-43. 

7045)  E.  Schur,  Gedanken  über  Tolstoi.  E. 
Fragment.  L.,  Diederichs.  4«.  150  S.  M.2,00. 


7046-7093a 


IV,  5  a.    Allgemeine  Didaktik. 


175 


k 


7040)  J.  TewH,  Tolstoi  als  Erzieher:  EthKultur. 

10,  8.  3r)3/4. 

7047)  Myatihcher  SocialisuiuH:  NlJahuen  (Wies- 
baden) i;],  S.  175-84,   228-37. 

704S)  Z.  Litt,  über  Tolstoi:  DPBl.  30,  8.  61/2. 
(S.  auch:  G.  Treppliri:  Ges.  1,  8.  327/9.) 

704»)  L.  Graf  Tolstoi,  8ilmtlichc  Werke 
AutoriH.  Ausg.  v.  lt.  Löweiif eld.  Serie  1. 
Socialethische  Schriften.  IJd.  2/4.  liuch- 
schuiuck  V.  J.  V.  Cissarz.  L.,  Diederichs. 
351,  323,  279  8.     ä  M.  2,50. 

7050)  id.,  Auferstehung.  VoUständ.  Uebersetzg. 
V.  A.  Hess.  8t.,  Dtsch.  Verlagsanstalt.  190U. 
G40   8.     M.  2,00.      |[A.  Balzer:   ALBl.  11, 

■    8.  154/6.JI 

7051)  id.,  An  d.  arbeitende  Volk.  Deutsch  v. 
Anna  Lubimow.  li.,  Steinitz.  109  8.  M.1,00. 

7052)  i  d. ,  Ueber  Erziehung  u.  Bildung.  Deutsch 
V.  N.  8yrkin.    ebda.    «0  8.    M.  0,80. 

7053)  id.,  lieber  d.  sexuelle  Frage.     Deutsch  v. 

11.  Garlowitz.    Dresden,  M.  P'ischer.  144  8. 
M.  U,ö0. 

7054)  id.,  D.  Sinn  d.  Lebens.  Autwort  an  den 
Synod.  Brief  an  d.  Zaren  u.  seine  Leute. 
Autor.  Uebersetzg.  v.  E-.  Löwenfeld  u.  M. 
Feofanoff.    L.,  Diederichs.   112  8.   M.1,00. 

7055)  id.,  Warum  die  Menschen  sich  betäuben. 
Mit  Anh.  Uebers.  v.  11.  Löwenfeld.  4.  Aufl. 
ebda.     60  8.     M.  0,50. 

7056)  id..  Was  ist  Kunst?  Deutsch  v.  M. 
Feofanoff.     ebda.     VIII,  322  8.     M.  2,50. 

7057)  id..  Was  ist  Religion,  worin  besteht  ihr 
Wesen?  Uebers.  v.  J.  Ostrow.  ebda.  IV, 
115  8.     M.  1,00. 

7058)  H.  Samson-Himmelstjerna,  Anti- 
Tolstoi.   B.,  Walther.    III,  163  8.    M.  2,50. 

7059)  E.  Külpe,  Anti-Tolstoi:  BaltMschr.  44, 
S.  345-53. 

Journalismus. 
Allgemeines. 

7060)  R.  Wrede,  Was  heisst  und  wie  werde 
ich  Journalist?  E.  Wegweiser.  B.,  Wrede. 
22  8.     M.  0,50. 

7060a)  , Journalismus" :  LE.  4,  8.  326/8. 

7061)  L.  Salomon,  D.  dtsch.  Zeitungen  während 
d.  Fremdherrschaft.  (1792-1814.)  (=id., 
Gesch.  des  dtsch.  Zeitungswesens.  Bd.  2.) 
Oldenburg,  Schulze.    X,  272  8.    M.  3,00. 

Einzelne  Persönlichkeiten. 

7062)  E.  Jacobs,  L.  Benzler:  ADB.  46,  8.  .364/6. 
(Publicist  u.  Uebersetzer.) 

7063)  8.  Jacobsohn,  L.  Berg:  Welt  am 
Montag  1901,  N.  39. 

7064)  KFränkel,  H.Beta:  iU)B.  46,  8.  486-93. 

7065)  P.  Zimmermann,  E.  Brinkmeier:  ib. 
47,  8.  238-41. 

7066)  F.  Lauchert,  8.  Brunner:  ib.  8.  299-:?06. 

7067)  M.  Spahn,  K.  E.  Jarcke:  Staatslexikon 
3,  8.  149-55. 

7068)  F.  Binder,  J.  E.  Jörg:  HPBll.  128, 
8.  773-92. 

7069)  J.  E.  Jörg:  DGBU.  3,  S.  45. 

7070)  W.  Lauser:  SchwäbKron.  N.  528/9; 
NTblst.  N.  266. 

7071)  M.  Klinger,  H.  Merlan:  Zukunft  30, 
S.  9-11. 

7072)  E.  Steiger,  H.  Merian:  Freistatt  4, 
8.  190/2. 

7073)  M.  Wittich,  H.  Merian:  Hütte  1,  S.  303/4. 


7074)  II.  Merian:  LE.  4,  S.  1294. 

7075)  W.Holzamer,  Ein  litte rarischer  Frank- 
tireur: AZgB.  N.  191.     (A.  Neidhardt.) 

7076)  J.  (Jaulke,  lt.  Rcitzel:  LE.  4,  S.  228-34. 

7077)  H.  Delbrück,  C.  Rösaler.  (=  N.  7078a. 
8.  XIII-XXXV.) 

7077a)  R.  M.  Meyer,  C.  Rössler:  Zeit«.  31, 
8.  168/9. 

7078)  C.  Rösftler:  DRb.  112,  8.  315/6. 

7078a)  C.  RöBsler,  Ausgew.  Aufsätze.  Her. 
V.  W.  Rössler.  B.,  Stilke.  XXXVI,  535  8. 
M.  11,00. 

7079)  C.  Saenger:  Freie  Wort  1,  N.  17. 

7080)  E.  wilder  Journalist:  NJh.  (Köln)  40, 
8.  208-10.     (Sigl.) 

7081)  A.  R.,  M.  Wittich,  e.  Lebens-  u.  Charakter- 
bild.    D.    dtsch.    Proletariat    gewidmet.     L., 

Lipinski.    20  8.     M.  0,20. 

7082)  G.  Morgenstern,  M.  Wittich:  Hütte  1, 
8.  304. 

Politiker. 
Zeit  der  Befreiungskriege. 

7083)  Th.  Preuss,  Graf  Hertzberg  als  Ge- 
lehrter u.  Schriftsteller.  (=  Bausteine  z. 
preuss.  Gesch.,  her.  v.  M.  Blumen thal. 
Jahrg.  2,  Heft  2.)  B.,  Costenoble.  42  8. 
M.  1,20. 

7084)  E.  Guglia,F.  v.  Gentz.  Wien,  Wiener 
Verlag.  1901.  XII,  307  S.  M.  10,00. 
|[R.  M.  Meyer:  Euph.  9,  S.  490/2;  H.  ül- 
mann:  GGA.  164,  N.  8.]| 

7085)  id.,  Gentz  u.  d.  Frauen:  NFPr.  N.  13150. 
7085a)  A.  Sauer,  Briefwechsel  zwischen  Gentz 

u.  Goethe.    (=  N.  3958,  S.  159-90. 

7086)  P.  Wittichen,  D.  preuss.  Kabinet  u. 
F.  V.  Gentz:  HZ.  89,  8.  239-73. 

7087)  id.,  D.  dritte  Koalition  u.  F.  v.  Gentz 
(1804):  MIÖG.  23,  N.  3. 

7088)  M.  Blumenthal, Aus  Hardenbergs  letzten 
Tagen.  (=  Bausteine  z,  preuss.  Gesch. 
Jahrg.  2,  Heft  1.)  B.,  Costenoble.  54  S. 
M.  1,75. 

7039)  M.  Poizat.  Les  röformes  de  Stein  et 
Hardenberg  et  la  f^odalit^  en  Prusse  au 
commencement  de  XIX«  sifecle.  Th^se.  Paris, 
Rousseau.    73  8. 

7090)  M.  Lehmann,  Freiherr  vom  Stein.  In 
3  Tln.  Tl.  1.  Vor  d.  Revolution  1757-1807. 
L.,  Hirzel.    XIX,  454  S.    M.  10,00. 

7090a)  E.  Ebstein,  Frhr.  vom  Stein  als  Student 
in  Göttingen:  HannoverGBll.  6,  N.  1. 

7090  b)  Ph.  Zorn,  Stein  u.  d.  Reform  d.  preuss. 
Verwaltg.  (=  id..  Im  neuen  Reich,  Reden 
u.  Aufsätze  z.  preuss.-deutschen  Staats-  u. 
Rechtsgesch.  [Bonn,  Cohen.  VU,  412  8. 
M.  9,00j,  S.  209-26. 

7091)  O.  Christo,  E.  Erinner,  an  Vamhagen 
V.  Ense:  Danzers  ArmeeZg.  13,  N.  3. 

Neuere  Zeit: 

Allgemeines. 

7092)  lt.  Schwemer,  Restauration  u.  Revo- 
lution. Skizzen  z.  Entwicklungsgesch.  d. 
dtsch.  Einheit.    L.,  Teubner.    1518.    M.1,00. 

7093)  lt.  Schwab,  D.  dtsch.  Nationalverein, 
sein  Entstehen  u.  sein  Wirken.  B.,  G. 
Reimer.    V,  113  S.    M.  2,00. 

7093a)  Hildegard  Wegscheider-Zieler, 
Varnhagen  v.  Euses  Denkwürdigkeiten. 
(=  N.  212,  S.  178-86. 


176 


IV,  5  a.     Allgemeine  Didaktik. 


7094-7144 


Einzelne  Persönlichkeiten. 

7094)  A.  Teichmann,  O.  Bahr:  ADB.  47, 
S.  747/8. 

7095)  K.  Wippermann,  L.  Bamberger:  ib.  46, 
S.  193/9. 

7096)  Ad.  Kiepert,  R.  v.  Bennigsen.  Rück- 
blick auf  d.  Leben  e.  Parlamentariers. 
2.  Aufl.     Hannover,  Meyer.    271  S.    M.  2,50. 

7097)  M.  Lorenz,  R.  v.  Bennigsen:  Kultur 
(Köln)  1,  S.  331/7. 

7098)  C.  Mo  eller,  R.  V.  Bennigsen:  Woche  N.  33. 

7099)  F.  Naumann,  R.v.  Bennigsen:  Zeit^.  1^ 
S.  611/4. 

7100)  H.  Oncken,  R.  V.  Bennigsen:  Tag  N.  369. 

7101)  B.  Otto,  R.  V.  Bennigsen:  Hauslehrer  2, 
N.  33. 

7102)  H.  Rick  er  t,  R.  v.  Bennigsen  u.  d. 
Secession:  DE.  4,  S.  137-42. 

7103)  R.  Bennigsen:  IllZg.  119,  S.  236. 

7104)  E.  Guglia,  Th.  v.  Bernhardi:  Wiener 
Abendpost  N.  9. 

7105)  H.  Holland,  Th.  V.  Bernhardi:  ADB.  46, 
S.  424-32. 

7106)  G.  Jung,  Th.  v.  Bernhardi  u.  seine  Be- 
ziehgn.  zu  Böhmen:  DArbeit.  1,  N.  8. 

7107)  P.  Dehn,  Fürst  Bismarck  als  Erzieher. 
In  Leitsätzen  aus  seinen  Reden,  Briefen, 
Berichten  u.  Werken  zusammengestellt  u. 
systematisch  geordnet.  München,  Lehmann. 
IV,  584  S.     M.  5,00. 

7107a)O.  Klein -Hat  tin  gen,  Bismarck  u.  seine 
Welt.  Grundlegung  e.  psycholog.  Biographie. 
Bd.  1:  1815-71.  B.,  Dümmler.  VIII,  709  8. 
M.  8,00. 

7108)  M.  Lenz,  Geschichte  Bismarcks.  L., 
Duncker  &  Humblot.  455  S.  M.  6,40. 
(Auch:  ADB.  46,  S.  571—775.) 

7108a)  C.  Rössler,  Graf  Bismarck  u.  d.  dtsch. 

Nation.     (=  N.  7078  a,  S.  19-97.) 
7108b)    L.   Zeitlin,    Fürst   Bismarcks    social- 

wirtschafts-   u.  steuerpolit.  Ansichten.     Mit 

Buchschmuck  v.  O.  R.  Bossert.     L.,  Wöpke. 

XIV,  262  S.    M.  6,00. 

7109)  C.  Busse,  Bismarck  u.  d.  dtsch.  Litt.: 
MBllDL.  6,  N.  7. 

7109a)  K.  Th.  Gaedertz,  Bismarck  u.  d.  platt- 
dtsch.  Sprache.     (=  N.  236,  8.  170-88.) 

7110)  W.  Oncken,  E.  ungedr.  Brief  L,  Buchers 
aus  d.  J.  1866:  DR.  2,  S.  215-25. 

7110a)  H.  V.  Poschinger,  L  Bucher:  ADB.  47, 
S.  316-20. 

7111)  Anna  Caspary,  L.  Camphausens  Leben. 
Nach  seinem  hs.  Nachlass  dargest.  St., 
Cotta.    XII,  465  S.    M.  8,00. 

7111  a)  M. Sp ah n,L.v.Cuny.  HDB. 47,8.575-80. 

7112)  H.  Delbrück,  Erinner.,  Aufsätze  u. 
Reden.    B.,  Stilke.    V,  625  8.    M.  3,00. 

7112a)  E.  V.  Eynern,  F.  v.  Eynern:  ZBergGV. 
35,  S.  1-J03. 

7113)  E.  alter  Parlamentarier  v.  1848:  Unser 
Anhaltland  2,  8.  585-90,  594/6,  606-10. 
(Pfarrer  Grimmert.) 

7113a)  0.  Völderndorff,  Vom  Reichskanzler 
Fürst  Hohenlohe.  Erinner.  München,  Verl. 
d.  „AZg."    IV,  57  S.    M.  1,50. 

7114)  W.  Cahn,  Aus  Ed.  Laskers  Nachlass. 
Tl.l.  15  Jahre  Parlamentär.  Gesch.  (1866—80). 
B.,  Reimer.  VI,  168  8.  M.  2,40.  1[J.  Gensei: 
LCBl.  8.  655/6.]| 

7114a)  C.  Rössler,  E.  Laaker.  (=  N.  7078a, 
8.  159-66.) 

7115)  Th.  Barth,  Alex  Meyer:  NationB.  19, 
8.  326. 


7116)  M.  Schneidewin,  Göttinger  Erinner, 
an  J.  V.  Miquel:  TagB.  1901,  N.  399. 

7117)  Erinnerungen  an  General  Möring:  AZgB. 
N.  22,  23,  24.  (Verfasser  d.  Sibyllinischen 
Bücher  aus  Oesterreich  1847.) 

7118)  U.  V.  Hasseil,  R.  v.  Mohl:  KonsMschr. 
59,  8.  181/5. 

7119)  Jarres,  R.  v.  Mohl  u.  d.  dtsch. 
Burschensch. :  BurschenschBll.  16S  8.216/9. 

7120)  A.  Marquardt,  R.  v.  Mohl,  DStimmen  3, 
N.  22/4. 

7120a)  R.  V.  Mohl:  DRs.  112,  8.  139-46. 

7121)  H.Blum,  Persönl.  Erinner,  an  E.  v.  Simsen : 
NWTBl.  1901,  N.  333. 

7122)  K.  Blind,  Einiges  über  Virchow:  DR.  4, 
8.  304/9. 

7122a)  H.  Rickert.  Virchow:  NationB.  19, 
8.  588-90. 

7123)  F.  F.  Waldeck:  MünsterischerAnz.  N.  423. 

Ultramontane  Politiker. 

7124)  H.  Cardanus,  E.  M.  Lieber:  Staats- 
lexikon 3,  S.  1122/9. 

7124a)  E.  Lieber:  NZ.  20^,  8.  1/6. 

7125)  0.  Pf  Ulf,  H.  von  Mallinckrodt:  Staats- 
lexikon 3,  8.  1211/6. 

7126)  H.  Oncken,  A.  Reichensperger:  HZ.  88, 
8.  247-63. 

7127)  A.  Römer,  A.  Reichensperger:  DStimmen 
4,  N.  7. 

7128)  J.  L.  Algermissen,  B.  v.  Schorlemer- 
Ast:  IllZg.  118,  8.  474. 

7129)  L.  Windhorst,  Ausgew. Reden.  1851—91. 
Bd.  2.  Osnabrück,  Wehberg.    350  8.    M.  1,50. 

Socialisten. 

7130)  G.  Brandes,  Bebel  u.  VoUmar.  (=  N. 
218,  8.  350/5.) 

7130a)  A.Becker,  D.  Kommunist:  Dokumente 
d.  Sozialismus.  1,  S.  203-17. 

7131)  F.  Lessner,  Erinner,  e.  Arbeiters  an 
F.  Engels:  Hütte  1,  8.  538-4 1. 

7132)  J.  Bachern,  F.  Lassalle:  Staatslexikon 
3,  8.  1014-22. 

7133)  E.  Bernstein,  Lassalles  Verhältnis  zu 
Marx  u.  P^ngels:  Dokumente  d.  Socialismusl, 
8.  155-77. 

7134)  G.  Brandes,  F.  Lassalle.  (=  N.  218, 
8.  111-320.) 

7135)  E.  Eckardt,  Briefe  Lassalles:  Freie 
Wort  2,  8.  123/6. 

7136)  Kestenberg,  W.  Weitling  u.  F.  Lassalle: 
DWorte.  21,  N.  11. 

7137)  A.  Kohut,  F.  Lassalle.  (==  Bedeutende 
Männer.  Her.  v.  F.  v.  d.  Ossen.  N.  6.) 
B.,  H.  Schildberger.     27  8.     M.  0.50. 

7138)  H.  Poschinger,  R.  Gneists  Beteilig,  an 
Lassalles  Liebestragödie:  Tag  1901,  N.  381. 

7139)  R.  Schlingmann,  Epilog  z.  Lassalle- 
Tragödie:  Zeitgeist  N.  42. 

7140)  W.  StudemundjD.  Organisator  d.  dtsch. 
Arbeiterbeweg. :  D.  alte  Glaube  3,  N.  22/4. 
(Lasalle.) 

7141)  F.  Walter,  Karl  Marx:  Staatslexikon  3, 
8.  1240/7. 

7142)  Marx  als  Philosoph:  Grenzb.  1,  8.  656-64, 
8.  717-28. 

7143)  Briefe  v.  K.  Marx  an  L.  Kugelmann: 
NZSt.  20^  S.  26-32,  60/4,  91/6,  125/8,  188-92, 
381/4,  412/6,  427-30,  541/4,  604/8,  797-800. 

7144)  K.  Marx' Briefe  an  A.  Rüge:  Dokumente 
d.  Socialismus  1,  8.  384-402. 


ÜU-nMm 


fV,  .'Sa.     Allgemeine  Didaktik. 


177 


7145)  K.  Marx  u.  F.  Engels,  Gesammelte 
Schriften.  184l-:'U.  Bd.  2.  Vom  Juli  1^4'l 
bis  Nov.  184«'.  (=Au8  d.  litt.  Nachlass  v. 
K.  Marx,  F.  lingels,  F.  La«8alle.  Her.  v. 
F.  Me bring.  Bd.  2.)  St..  Dietz.  VII,  4^2  8. 
M.  6,"0. 

7146)  id.,  Ges.  Scbriften  t'<4l— 50.  Bd.  .S. 
Von  Mai  184h  bis  Okt.  I85n.  f=  Aus  d. 
litt.  Nachlass  v.  F.  Engels  u.  F.  Lassalle. 
Bd.  3  Her.  v.  F.  M  eh  ring.)  St.,  Dietz.  VI, 
491  S.     M.  7,0(1. 

7147)  F.  Mehring,  B.  Schönlank:  NZ«».  20», 
S.  12H-3U. 

Didaktische  Belletristik. 

7148)  W.  Bö  Ische,  D.  Mittagsgöttin.  E.  Roman 
aus  d.  Geisteskampt"  d.  Gegenw.  8  Bde.  in 
2  Tln.  Neue  Ausg.  L.,  Diederichs.  VIII, 
28.H,  294,  310  S.  M.  6,00.  |[S.  Lublinski: 
LE.  4,  S.  1I37/8.]| 

714ft)  V.  Blüthgen,  D.  Spiritisten.Roman.  L., 
H.  Seemann  Nachf.  405  S.  M.  3,00.  |[M. 
Koch:  LCBIB.  S,  220/1.], 

7150)  E.G. Christaller,  Prostitution  d.  Geistes 
Satirischer  Roman.  Ottenhausen  bei  Neuen- 
bürg, Selbstverlag.  876  S.  M.  3,00.  |[R. 
Weitbrecht:  LCBl».  S.  169/71. ]| 

7151)  Th.  Herzl,  Altneuland.  Roman.  2.  Aufl. 
L.,  H.  Seemann  Nachf.  343  S.  M.  2,00.  |[F. 
Fürst  V.  Wrede:  Zukunft  41.  S.  580/4.  S. 
Schott:  AZgB.  N.  267;  Lehrerheim  17,  8.  459 
bis  60,  469;  F.  Servaes:  Tag  N.  539.]| 

7152)  Th.  Herzl  über  sich  selbst:  A.  Brülls  po- 
pulär-wissensch.  Monatsbll.  21,  N.  2. 

7153)  F.  Holländer,  D.  Weg  d.  Thomas  Truck. 
E.  Roman  in  4  Büchern.  2  Bde.  B.,  S. 
Fischer.    404,  421  S.    M.  8,00. 

7154)  K.  Lasswitz,  Nie  und  immer.  Neue 
naturwissenschaftliche  Märchen.  Mit  Buch- 
schmuck V.  H.  Vogeler.  L.,  Diederichs. 
IV,  337  S.     M.  4,00. 

7154  a)  W.  V.  Scholz,  Naturwissenschaftliche 
Belletristik:  Tag  N.  601.      (K.  Lasswitz.) 

7155)  W.  Morris,  D.  Geschichte  v.  d.  glänzen- 
den Ebene,  auch  das  Land  d.  Lebenden  oder 
d.  Reich  d.  Unsterblichen  genannt.  Roman. 
Uebers.  v.  R.  Schapire.  L.,  H.  Seemann 
Nachf.     172  S.    M.  3,00. 


7155a)  K.  PröU,  Moderner  Totentanz.  Kohlen- 
Skizzen.  6.  umgeänderte  Aufl.  L.,  Jaeger. 
IV,  180  S.     M.  2,00. 

7155b)  Vera,  Eine  für  viele.  Aus  d.  Tage- 
buch e.  Mädchens.  3.  Aufl.  L..  H.  Seemann 
Nachf.  110  8.  M.  2,00.  (Vgl.  auch  N. 
5693-5707.) 

Reiseschllderungen.  (Siehe  auch  N.  4079-4 105.) 

7156)  J.  G.  Seume,  Spaziergang  nach  Syrakas 
im  Jahre  1802.  Neue  [Umschlag-JAusgabe. 
(=  Hempels  Klassikerbibl.  N.  9?7-öl.)  L., 
Verl.  V.  Hempels  Klassiker- Ausgaben.  166, 
176  S.     M.  1,25. 

7156  a)  F.  Thieme,  Seumes  Spaziergang  nach 
Syrakus:  Post  1901,  N.  575. 

7157)  Bayerns  Hauptstadt  im  Lichte  v.  Reise- 
schilderungen u.  fremden  Kundgebungen: 
FKLB.  10,  N.  4.  (J.  G.  Hager,  A.  Lewald, 
M.  Saphir.) 

7158)  K.  F.  Pfau,  Baedecker:  ADB.  46,  S.  180/2. 

7159)  Baedecker:  Türmer  4',  S.  3.12/5. 

7160)  K.  Seefeld,  Neuere  Reiselitteratur: 
LittWarte.  3,  S.  644/7. 

Satirischeg. 

7161)  E.  Fuchs,  D.  Karikatur  d.  europäischen 
Völker  vom  Altertum  bis  z.  Neuzeit.  Bd.  1. 
2.  Aufl.  B.,  A.  Hofmann.  4°.  XIII.  480  S. 
Mit  500  lUustr.   u.   6n  Beilagen.     M.  15,00. 

7162)  Th  Etzel  u.  H.  H.  Ewers,  E.  Fabelbuch. 
Mit  Buchschmuck  v.  H.  F.  H.  Schulze  u.  J. 
Vrieslander.  München,  Langen.  1 13  S.  M. 
3,50.     I [LCBIB.  8.  161/2.]| 

7162a)  G.  Hermann,  Moderne  Tierfabeln: 
LE.  4,  8.  14/8. 

7163)  A.  Holz,  D.  Blechschmiede.  Buch- 
schmuck v.  J.  Diez.  L.,  Insel-Verlag.  4". 
147  8.    M.  3,50. 

7164)  O.  Blumenthal,  Unerbetene  Briefe. 
2.  Aufl.  St.,  Dtsch.  Verlagsanstalt.  184  8. 
M.  2,00.  i[H.  Hart:  VelhKlasMhh.  16«, 
8.  695/6.1] 

7164  a)  Ri  de  am  US,  Willis  Werdegang.  Scenen 
aus  d.  Familienleben.  Mit  Zeichnungen  v. 
E.  Edel.  (=  Bunte  Brettl-  u.  Theaterbibl. 
Bd.  7.)    B.,  Harmonie.    62  8.    M.  2,00. 


b)  Gelehrtengeschichte. 


k 


Philoiophie:  Allgemeines:  Einleitang  in  die  Philoeophie  K.  7165.  —  Oeeamtdaratellangen  N.  7169.  —  KritiMh« 
üebeT8iohten  N.  7176.  -  Eincelne  Philosophen:  R.  ATenarins  N.  7179;  H.  Carriire  N.  7180;  H.  W.  Drobiseh  N.  7181;  B.  D'.hria« 
N.  7182;  G.  Th.  Feohner  N.  7184;  L.  Fenerbach  N.  7189;  J.  Q.  Ficht«  N.  7190;  E.  »on  Hiirtmann  N.  7198;  G.  W.  F.  Hag«! 
N.  7205;  J.  F.  Herbart  N.  7209;  J.  Kant  N  7211;  K.  F.  Krause  N.  7229;  J.  H.  Lsmbert  N.  7230;  H.  Lotie  N.  7231:  F.  W.  J. 
Sohelling  N.  7282;  A.  Schopenhaner  N.  7236:  M  Stirne'  N.  7248;  Ad.  Trendelenborg  N  7249;  W.  Wnndt  N.  7250.  — 
F.  Nietcsohe:  Charakteristiken  N.  7269;  Brief.^  N.  7334;  Werke:  Gesamt-Ausgabe  M.  7338:  einzelne:  Also  sprach  Zaratiinstrm 
N.  7339,  Fall  Wagner  N.  7341,  Geburt  der  Tragödie  N.  7342,  Wille  sur  Macht  M.  7344.  Eine  Vorrede  N.  7)50;  üebersetxaagea 
N.  7352.  -  Historiker  der  Philosophie  (F.  Biese,  H.  Cohen.  P.  Paulsen.  O.  Willmann,  Th.  Ziegler)  N.  7355.  -  Theologie: 
Allgemeines  N.  7.159;  Protestanten:  F.  Schleiermacher  N.  7365;  E.  W.  Hengstenberg  N.  7375:  D.  F.  Stranss  N.  7376:  G.  Ühlhor» 
N.  7376»;  Katholiken:  F.  von  Baader  N.  7377;  J.  von  Döllinger  N.  7378;  W.  E.  von  Ketteler  N.  7380;  J.  H.  Toa  Wesaenberg 
N.  7381.    —    Kirchenhistoriker:    A.  Harnack    N.  7382;    H.  Holtamann  N.  7885;    J.  Köstlin   N.  7886;    Ch.  E.  Lnlkardt  N.  7887; 


Jahreibericht«  f&r  neuere  deutsche  Litteraturgeschiohte.    XIII. 


23 


178 


rV,  5  b.    Gelehrtengeschichte, 


7165.7194 


fi.  Eothe  N.  7391;  B.  Stähelin  N.  7392.  —  EanEelredner  (Panlus  Cassel,  E.  Frommel,  R.  Kögel)  N.  7393.  —  Philologen: 
A.  Böckh  N.  7398;  G.  Curtlns  7400;  Th.  Gomperz  N.  7401;  K.  Lehre  N.  7402;  F.  Max  Müller  N.  7403;  J.  F.  Ranke  N.  7407; 
0.  Bibbeck  N.  7408;  E.  Rohde  N.  7411;  H.  feteinthal  N.  7416.  —  Archäologen:  K.  Bötticher  N.  7417;  H.  von  Bronn  N.  7417a; 
F.  Hettner  N.  7418;  H.  Schliemann  N.  7419.  —  Historiker  und  Kultnrhistoriker:  A.  von  Arneth  N.  7420;  K.  0.  Beanlieu- 
Marconnay  N.  7421;  0.  Benecke  N.  7422;  C.  Biedermann  N.  7423;  L.  0.  Bröcker  N.  7425;  M.  Büdinger  N.  7426;  J.  Barckhardt 
N.  7427;  0.  von  Corvin  N.  7428;  E.  Curtins  N.  7429;  F.  Danneil  N.  74i3;  B.  Erdraunnsdörffer  N.  74:H;  A.  Erichson  N.  7435; 
F.  Eyssenhardt  N.  7436;  H.  Grimm  N.  7437;  K.  Hegel  N.  7439;  0,  Klopp  N.  7444;  F.  X.  Kraus  N.  7445;  L.  von  Ranke  N.  7470; 
P.  Scheffer- Boichorst  N.  7472;  J.  Schwanck  N.  7476;  0.  Schwebel  N.  7477;  H.  von  Treitschke  N.  7478:  Ch.  D.  Vogel  N.  7482; 
J.  von  Wegelin  N,  7483.  —  Juristen  und  Natiooalökonomen:  Allgemeines  (Geschichte  der  Nationalökonomie,  des  Kapi- 
talismus, Sociologie)  N.  7484;  J.  Althusius  N.  7487;  J.  K.  Blnntschli  N.  7488;  H  Siegel  N.  7489;  K.  Maurer  N.  7490; 
K.  Menger  N.  7492;  F.  J.  Stahl  N.  749S.  —  Mediciner:  Allgemeines  N.  7495;  Th.  Billroth  N.  7496;  A.  Kussmaul  N.  7497. 
—  Naturforscher:  Allgeraeines  N.  7498;  K  E.  von  Baer  N.  7498b;  A.  Brebra  N.  7499;  R.  W.  von  Bunsen  N.  7500;  F.  Cohn 
N.  7501;  A.  Fick  N.  7502;  J.  L.  Fuchs  N.  7503;  E.  Haeckel  N.  7504;  H.  von  Helmholtz  N.  7.^05;  A.  W.  von  Hofmann  N.  7506; 
F.  Mohr  N.  7507;  M.  von  Pettenkofer  N.  75u8;  B.  K.  von  Senckenbetg  N.  7510;  F.  Unger  N.  7511;  R.  Virchow  N.  7512.  —  Geo- 
graphen und   Ethnologen:  M.  Chr.  Sprmgel  N.  7525;    A.  Bastian  N.  7526;   K.  von  Scherzer  N.  7527.  — 


Philosophie: 
Allgemeines. 

7165)    F.  He  mann,    Auch   eine  Jubilarin    (.D. 

Philosophiej:  Türmer  4',  Ö.  1-1 J. 
71ÖÖ)  F.  Faulsen,  Einleitung  in  d.  Philosophie. 

8  Aufl.     St.,  Cotta.    XVIII,  464  S.    M.  4,ou. 

7167)  W.  Wundt,  Einlei t.  in  d.  Philosophie. 
2.  Aufl.  L.,  Engelmann.  XVIII,  400  S. 
M.  9,U0. 

7168)  W.  Windelband,  Präludien.  Aufsätze 
u.  Reden  z.  Einleit.  in  d.  Philosophie.  2.  Aufl. 
Tübingen,  Mohr.     VII,  3.ib  S.     M.  t),bU. 

Gesamtdarstellungen. 

7169)  K.  Fischer,  Einleit.  in  d.  Gesch.  d. 
neueren  Philosophie.  (=  i  d.  ,Philos.  Schriften. 
Bd.  1.)  Heidelberg,  Winter.  VII,  155  S. 
M.  4,00. 

717U)  K  Vorländer,  Gesch.  d.  Philos.  2  Bde. 
(=  Philos.  Bibl.  Bd.  105/b.j  L.,  Dürr.  X, 
292  S.;  VIII,  539  S.     M.  2,50;  M.  3,60. 

7171)  F.  A.  Lange,  Gesch.  d.  Materialismus 
u.  Kritik  seiner  Bedeutg.  in  d.  Gegenw. 
2  Bde.  7.  Aufl.  Biograph.  Vorwort  mit 
krit.  Nachtrag  v.  H.  Cohen  L.,  Baedecker. 
XXIII,  „o35  S.;  XIII,  573  S.     M.  12,00. 

7172)  F.  Überwegs,  Grundriss  d.  Gesch.  d. 
Philosophie.  Tl.  4.  D.  19.  Jh.  Her.  v. 
M.  Heinz e.  B.,  Mittler.  VIII,  625  S. 
M.  11,00.     |[LCB1.  S.  13b6/7.]| 

7173)  Osw,  Külpe,  D.  Philosophie  d.  Gegen- 
wart in  Deutschland.  E.  Charakteristik 
ihrer  Hauptrichtgn.  nach  Vorträgen.  (=  Aus 
Natnr  u.  Geisteswelt.  Bd.  41.)  L.,  Teubner. 
VI,  115  S.     M.  1,00. 

7174)  A.  Riehl,  Z.  Einführg.  in  d.  Philos.  d. 
Gegenw.  8  Vortrr.    ebda.   VI,  258  S.  M.  3,00. 

7175)  M.  Dessoir,  Gesch.  d.  neueren  Psycho- 
logie. (JBL.  1897  IV  5d :  5.)  |[Th.  Poppe: 
LE.  4,  S.  1608-11 ;  LCBl.  S.  1805/6.]| 

Kritische  Uebersichten. 

7176)  R.  Eisler,  Philosophie:  TürmerJb. 
S.  338-42. 

7177)  J.  Hart,  Philos.  Rundschau:  Tag  N.  449. 
(E.H.Schmitt,  „Philos.Bibliothek",  A.Drews.) 

7178)  M.  Glossner,  Z.  neuesten  philosoph. 
Litt:  JbPhSTh.  16,  S.  181-216. 

Einzelne  Persönlichkeiten: 
R.  Avenarius.    M.  Carriere. 

7179)  M.  Heinze,  R.  Avenarius:  ADB,  46, 
S.  147/9. 

7180)  W.  Christ,  M.  Carrifere:  ib.  47,  S.  452/9. 


M.  n.  Drobisch.    £.  DUhring. 

7181)  W.Neubert-Drobisch,  M.W. Drobisch. 
E.  Gelehrtenleben.  L.,  Dieterich.  VIII, 
131  S.     M.  2,80. 

7182)  E.  Dühring,  Sache,  Leben  u.  Feinde. 
Als  Hauptwerk  u.  Schlüssel  zu  seinen  sämtl. 
Schriften.  2.  Aufl.  L.,  C.  G.  Naumann. 
XI,  539  S.     M   8,00. 

7183)  id.,  Der  Wert  d.  Lebens.  E.  Denker- 
betrachtung im  Sinne  heroischer  Lebens- 
auffassung. 6.  Aufl.  L.,  O.  K.  Reisland. 
XIV,  496  S.     M.  .  ,00. 

(x.  Th.  Fechner. 

7184)  E.  Dennert,  Fechner  als  Naturphilosoph 
u.  Christ.  E.  Beitr.  z.  Kritik  d.  Pantheis- 
mus. Gütersloh,  E.  Bertelsmann.  72  S. 
M.  1,00.    (Aus  BGl.  .i8.j 

7185)  K.  Lasswitz,  G.  Th.  Fechner.  2  Aufl. 
(=  Frommanns  Klassiker  d.  Philos.  Her. 
V.  R.  Falckenberg.  Bd.  1.)  St ,  Frommann. 
VII,  205  S.     M.  2,00. 

7186)  B.  Wille,  G.  Th.  Fechner:  TagB.  1901, 
N.  153. 

7187)  Fechner  über  d.  Kunst:  KulturW.  3,N.2. 

7188)  G.  Th.  Fechner,  Zend-Avesta  oder  über 
d.  Dinge  d.  Himmels  u.  d.  Jenseits.  2.  Aufl. 
her.  V.  K.  Lasswitz.  2  Bde.  Hamburg, 
Voss.  1901.  XXI,  36U,  439  S.  M.  12,00. 
|[Alois  Müller:  ALBl.  11,  S.  166/8.J| 

L.  Fenerbach. 

7189)  Wilh.  Schmidt,  Ludwig  Feuerbach: 
Kirchl.  Wochenschr.  2,  S.  149-55,  166-70, 
182/5,  201/5. 

J.  e.  Fichte. 

7190)  E.  Battin,  D.  ethische  Element  in  d. 
Aesthetik  Fichtes  u.  Schelliugs  Diss.  Jena. 
37  S. 

7190a)  M.  Hab 0 hm,  Fichtes  Einfluss  auf  d. 
akadem.  Leben  insbes.  seine  Stellung  zu  d. 
Ordensverbindungen:  BurschenschBll.  16  \ 
S.  28-32,  82/4,  197/8,  238-41. 

7191)  E.  Lask,  Fichtes  Idealismus  u.  d.  Gesch. 
Tübingen,  Mohr.    XII,  271  S.    M.  6,00. 

7192)  X.  L^on,  La  Philosophie  de  Fichte. 
Paris,  Alcan.  XVII,  524  S.  |[H.  Lichten- 
berger: RCr.  54,  S.  5il/4.]i 

7193)  H.  Lichtenberger,  Les  discours  ä  la 
nation  allemande  de  Fichte:  Revue  des 
cours  et  Conferences  10,  N.  20,  24,  26,  28/9, 
31,  34. 

7194)  P.Sachse,  Fichtes  nationalökonomische 
Anschauungen.  Diss.  Heidelberg.   70  S. 


7198-7886 


rv,  5  b.    Gelehrtengeachichte. 


179 


7196)  R.  StrauBB,  Fichte  u.  d.  SociaÜHmuB: 
NFPr.  N.  13276. 

7196  G.  Tempel,  Fichtes  Stell,  z.  Kunst.  Dias. 
Strassburg.     1901.     VII,  143  S. 

7197)  W.  Kabitz,  Stud.  z.  EntwickelungHgesch. 
d.  Fichteschen  Wissenschaftslehre  aus  d. 
Kantischen  Philosophie.  B.,  Reuther  & 
Reichard.  III.  100  u.  32  8,  M  4,50.  (Mit 
bisher  ungedr.  Stücken  aus  Fichtes  Nach- 
lass.) 

E.  Ton  Hartmnnii. 

7198)  M.  Christlieb,  E  v.  Hartmann  u.  d. 
Christent.:  PrJbb.  108,  8  .385-4 >3.  iDazu: 
E.  V.  Hartmann,  Entgegnung:  ib.  109, 
8.  1222/5.) 

7199)  A.  Drews,  E.v. Hartmanns  philos.  System 
im  Grundriss.  XXIII,  851  8.  M.  16.00.  [M. 
Christlieb:  PrJbb.  118,  S.  113/7;  0. 
Stange:  ThLB.  2.3,  8.  225/6;  Th.  Elsen- 
haus: ThLZ.  27,  8.  674/6  ]| 

7200)  R.  Eisler,  D.  Psychologie  E.  v.  Hart- 
manns: AZgB.  N.  44. 

7201)  K.  Jentsch,  E.  v.  Hartmann:  Zeitw.  3t, 
8.  86/7. 

7202)  M.  Schneidewin,  E.  v.  Hartmann: 
Tag  N.  91. 

7203)  E.  V.  Hartmann:    Grenzb.  2,    8.  398-400. 

7204)  P].  V.  Hart  mann,  Persönliches  u.  Sach- 
liches: Deutschlands.  1,  S.  65-79. 

7204a)  id.,  Mod.  Naturphilosophie:  PrJbb.  109, 

8.  1-15. 
7204b)    Alma    v.    Hartmann,    Zurück    zum 

Idealismus.     10  Vortrr.     B.,   Schwetschke. 

XI,  213  S.    M.  2,60. 

G.  W.  F.  Hegel. 

7205)  J.  Cohn,  Hegels  Aesthetik:  ZPhK.  120, 
8.  160-86. 

7206)  A.  Schmid,  Hegel:  Staatslexikon  3, 
S.  2-30. 

7207)  L.  Weber,  D.  Hegeische  Philosophie. 
(=  N.  78,  8.  494/7.) 

7208)  Hegels  logic:  Ath.  63,  N.  3887. 

J.  F.  Herbart. 

7209)  E.  Seydl,  Zu  Herbarts  prakt.  Philosophie: 
JbPhSTh.  16,  8.  129-54. 

7210)  O.  Flügel,  D.  Bedeutg.  d.  Metaphysik 
Herbarts  für  d.  Gegenw.  Langensalza,  Beyer. 
VII,  218  S.    M.  3,00. 

I.  Kant. 

7211)  J.  Bach,  A.  Weishaupt  als  Gegner  Kants: 
HPBll.  127,  8.  94-114. 

7212)  G.  Brodnitz,  E.  franz.  Romancier  über 
Kant:  Kantstudien  7,  N.  4.    (M.  Barrys.) 

7213)  H.  St.  Chamberlain,  Kant:  TglRsB. 
N.  62. 

7214)  J.  E.  Creighton,  Kantian  literature  in 
America  since  1898:    Kantstudien.  7,    N.  4. 

7214a)  A.  Dorner,  Kant  u.  Fichte  in  ihrem 
Einfluss  auf  d.  Entwickelg.  d.  Protestantismus. 
(=  N.  7361,  Bd.  2,  8.  441-60.) 

7215)  R.  Falckenberg,  Kants  Berufung  nach 
Erlangen:  ib.  N.  2/3. 

7216)  L.  Goldschmidt,  Z.  Ende  d.  Kant- 
philologie: AltprMschr.  39,  N.  3/4. 

7217)  F.  Jodl,  Goethe  u.  Kant:  ZPhK.  120 
Heft  1. 


7218)  R.  B.  Jachmann,  L.  E.  Borowski, 
C.  A.  Ch  Wasianski.  J.  Kant.  Her.  v. 
A.Hoffmann.  Halle,Peter.  IV,442S.M  2,00. 

7219)  A.  Kalthoff,  Kants socialpolit.  Bedeutg  : 
Lotse.  9.  N.  24. 

7220)  A.  Lang,  Kant  u.  d.  dtsch.  MateriaÜMmuB: 
StrassburgDiöcesanBl.  21,  8.  136-4H,  165-73. 

7221)  F.  Medicu«,  Kants  Philosophie  der  Ge- 
schichte. B.,  Reuter  &  Reichard.  III,  82  S. 
M.  2,40.     (Aus:  , Kantstudien*.) 

7221a)  G.  8.  A.  Meli  in,  Marginalien  u.  Register 
zu  Kants  Grundlegg.  z  Metaphysik  d.  Sitten, 
Kritik  d.  praktischen  Vernunft,  Kritik  d. 
Urteilskraft.  Züllichau.  1795.  Her.  v.  L. 
Goldschmidt.  Gotha,  Thienemann.  X, 
237  8.    M.  6.00. 

7222)  J.  P^rfes,  Piaton.  Rousseau.  Kant, 
Nietzsche:  AGPh.  16.  8.  97-1 IH. 

7223)  M.  Palagvi,  Kant  u.  Bolzano.  E.  krit. 
Parallele.  Halle.  Niemeyer.  XI,  124  8.  M.  .3,00. 

7224)  A.  Schmid,  Kant:  Staatslexikon  3, 
8.  .331-52. 

7225)  C.  Stange,  Der  Gedankengang  der ,  Kritik 
der  reinen  Vernunft".  L.,  Dieterich.  24  8. 
M.  0,.3'i. 

7226)  The  character  of  Kant:  Ac.  63,  8.  103/4. 
(Nach  J.  E.  Creighton  and  A.  I>effevre.) 

7227)  Kant  als  persönlicher  Freund.  Briefe  v. 
seinem  Zeitgenossen  R.  B.  Jachmann: 
Heimgarten.  27,  8.  27-34. 

7228)  Kants  ges.  Schriften.  Her.  v.  d  preuss. 
Akademie  d.  Wissensch.  Bd.  1.  Abteil.  1. 
Bd.  1.  Vorkritische  Schriften  1.  1746—56. 
B.,  Reimer.    XVII,  466  8.    M.  12,00. 

K.  Chr.  Krause. 

7229)  H.Frhr.v.Leonhardi,K.Chr.F.  Krauses 
Leben  u.  Lehre.  Aus  d.  hs.  Nachlasse  d. 
Verfasser  her.  v.P.H  oh  Ifel  du  A.Wünsche. 
L.,  Dieterich.     131  8.    M.  3,00. 

J.  H.  Lambert. 

7230)  O.  Baensch,  J.  H.  Lamberts  Philos.  u. 
seine  Stell,  zu  Kant.  Tübingen,  Mohr.  VH, 
103  8.    M.  2,00. 

H.  Lotze. 

7231)  E.  Neuendorff,  Anmerkgn.  zu  Lotzes 
Weltanschauung:  ZPhK.  121,  S.  36-70. 

F.  W.  J.  8chelling. 

7232)  Kuno  Fischer,  Schellings  Leben,  Werke 
u.  Lehre.  3.  Aufl.  (=  id. ,  Gesch.  d.  neueren 
Philos.  Bd.  7.)  Heidelberg,  Winter.  XXXH, 
832  8.    M.  22,00. 

7333)  L.  Roth,  Schelling  u.  Spencer.  (= 
Bemer  Studien  z.  Philosophie.  Bd.  29.) 
Bern,  Sturzenegger.    1901 .   III,  63  8.  M.  1,00. 

7234)  Schellings  Münchner  Vorlesungen:  Z. 
Gesch.  d.  neueren  Philosophie  u.  Darstellg. 
d.  philos.  Empirismus.  Her.  v.  A.  Drews. 
(=  Philos.  Bibl.  Bd.  104.)  L.,  Dürr.  XVI, 
354  8.    M.  4,60. 

7285)  L.  Ziegler.  Schellings  Münchener  Vor- 
lesungen: AZgB.  1901  ,N.  269-70. 

7235a)  Aus  d.  Schrift  „Schelling  u.  d.  Offen- 
barung" :  Dokumente  d.  Socialismus  1, 8.552/8. 

A.  Schopenhaaer. 

7238)  A.  Bauch,  D.  Psychologie  A.  Schopen- 
hauers dargest.  als  Lehre  v.  d.  Motiven,  Diss. 
Leipzig.    64  S. 

23* 


180 


IV,  6  b.    Gelehrtengeschichte. 


7287-7293 


7237)  G.  Brandes,  A.  Schopenhauer.  (=N.  218, 
S.  91/8. 

7238)  W.  Ebel,  Schopenhauers  Bedeutg.  für 
Lehrer  u.  Erziehung.  Progr.  Charlottenburg. 
40.     26  S. 

7239)  G.  Krüger,  Johanna  Schopenhauer  an 
ihren  Sohn:  FZg.  N.  98. 

7240)  C.  Eössler,  E.  Denkmal  für  A.  Schopen- 
hauer.    (=  N.  258,  S.  167-76.) 

7241)  S.  S  aenger,  Ist  Schopenhauers  unzeit- 
gemäss?:  Tag.  N.  103. 

7242)  H.  Taub,  A.  Schopenhauer  als  Mensch: 
Freistatt  4,  S.  165/7. 

7243)  A.  Schopenhauer,  D.  Welt  als  Wille 
u.  Vorstellung.  2  Bde.  (=  Cottasche  Hand- 
bibl.  N.  39-40.)  St.,  Cotta.  216,  285  S. 
M.  0,50,  0,60. 

7243a)  A.  Schopenhauer,  El  mundo  como 
voluntad  y  como  representaciön.  Madrid, 
Avrial.     436  S.     Pes.  8,50. 

7244)  id.,  Metafisica  de  lo  hello  y  estetica,  juicio, 
critica.  Trad.  por  L.  J.  Garcia  de  Luna. 
Madrid,  Marzo.     1901.     178  S.    Pes.  2,50. 

7245)  id.,  On  human  nature.  Essays  transl.  by 
T.  B.  Saun d er s.  London,  Sonnenschein. 
1902.    140  S.    Sh.  2/6. 

7246)  id.,  Lavida  el  amor  y  la  muerte.  Trad. 
de  T.  0.  Eamos  y  Climent.  Barcelona, 
Bartoli  y  Urina.     1901.     240  S.     E.  1,50. 

7247)  H.  Siegfried,  Schopenhauer -Brevier. 
B.,  Schuster  &  Loeffler.    211  S.    M.  4,00. 

M.  Stirner. 

7248)  V.  Basch,  M.  Stirn  er:  Grande  Eevue.  1901 
1«  Juin. 

A.  Treudelenbnrg. 

7249)  E.  Eucken,  Z.  Erinner,  an  Ad.  Trendelen- 
burg: DEs.  113,  S.  448-58. 

W.  Wundt. 

7250)  P.Barth,  W.  Wundt:  Zeitw.  32,  S  102/3. 

7251)  E.  Eisler,  W.  Wundt:  DEs.112,  S.  249-60. 

7252)  id.,  W.  Wundts  Philosophie  u.  Psycho- 
logie.    L.,  Barth.     VI,  210  S.     M.  3,20. 

7253)  W.  Hellpach(E  Gystrow),  W.  Wundt: 
Kultur  (Köln)  1,  S.  220-30. 

7254)  F.  Jodl.  W.  Wundt:    NFPr.  N.  13645. 

7255)  Th.  Kappstein,  W.  Wundt  als  Psycho- 
loge: Zeitgeist  N.  32. 

7256)  Edm.  König,  W.  Wundt  als  Psycholog 
u.  Philosoph.  2.  Aufl.  (=  Frommanns 
Klassiker  d.  Philos.  Bd.  13.)  St.,  Frommann. 
229  S.     M.  2,00. 

7257)  Ch.  D.  Pflaum,  W.  Wundt:  VossZgB. 
N.  33/4. 

7258)  W.  Wundt-Festschrift.  Z.  70.  Geburts- 
tag überreicht  v.  seinen  Schülern.  Tl.  1/2. 
(=  Philosoph.  Stud.  Bd.  19-20.)  L.,  Engel- 
mann.    X,  615;  V,  712  S.     M.  16,00;  18,00. 

F.  Nietzsche: 
Cliaratcteristiken. 

7259)  H.  Bahr,  Nietzsche:  NWTBl.  1901, 
N.  238. 

7260)  A.  Bartels,  Nietzsche  u.  d.  Deutschtum: 
DMschr.  1,  N.  7. 

7261)  V.  Basch,  F.  Nietzsche:  Grande  Eevue 
1901,  1«  Juin. 

7262)  F.  Baumeister,  Nietzsche  e.  Verführer 
d.  Jugend:  Lehrproben u. Lehrgänge,  Heft 70. 


7263)  A.  Böhme,  F.Nietzsche:  Evang.  Volks- 
schule 15,  S.  11/2,  20/1,  26/8,  313. 

7264)  L.  Bräutigam,  F.  Nietzsche  u.d.Kultur- 
probleme  unserer  Zeit:  ZDU.  16,  S.  232/8. 
(Mit  Berücksichtigung  des  Werkes  v.A.Kalt- 
hoff,  F.  Nietzsche  u.  d.  Kulturprobleme. 
JBL.  1900  IV  5b  :  88.) 

7265)  Buchholtz,  Nietzsche  u.  seine  Moral: 
Pastor  bonus  14,  N.  2. 

7266)  F.  Dernburg,  Neues  aus  Nietzsches 
Jugend.  Unbekannte  Verse  u.  Entwürfe: 
Zeitgeist  N.  47. 

7267)  A.  Egidi,  Gespräche  mit  Nietzsche: 
Musik  1 ,  S.  1892/3.     ( Vergl.  BerlTBl.  N.  538.J 

7268)  E.  Eisler,  Nietzsches  Erkenntnistheorie 
u.  Metaphysik.  Darstellg.  u.  Kritik.  L., 
Haacke.     118  S.     M.  5,20. 

7269)  P.  Ernst,  Nietzsches  Geisteskrankheit: 
NorddAZgB.  N.  271. 

7270)E.  Faguet,  Le  premier  livre  de  Nietzsche : 
Eevue  latine,  25  Fevruier. 

7271)  O.  Falke,  Nietzsches  zweite  Periode: 
AZgB.  1901,  N.  260. 

7272)  Fidao,  Le  Bilan  d'individualisme ;  ä 
propos  de  traveaux  recents:  Quinzaine  8, 
N.  175. 

7273)  A.  Fouill^,  Les  idees  sociales  de 
Nietzsche:  EDM.  9,  S.  400-37. 

7274)  i  d. ,  Le  jugement  de  Nietzsche  sur  Guyau : 
Eevue  Philosophique  26,  N.  12. 

7275)  id.,  Nietzsche  et  rimmoralisme.  Paris, 
Alcan.     XI,  294  S.     Fr.  5,00. 

7276)  F.W.  Förster,  Noch  einmal  Nietzsche : 
Ernstes  Wollen  3,  N.  56. 

7277)  K.  Friedrich,  Nietzsche  u.  d.  Anti- 
.  Christ.    B.,  Gose&Tetzlaff.    88  S.    M.  1,00. 

7278)  H.  Ganz,  Uebermensch  oder  Gentleman?: 
J^FPr.  N.  13289. 

7279)  U.  G  i  n  z  b  e  r  g ,  Nietzscheanismus  u.  Juden- 
tum: Ost  u.  West  2,  N.  3. 

7280)  A.  Haam,  Nietzscheanismus  u.  Judent.: 
ib.  S.  145-52. 

7281)  M.  Heine,  Nietzsche  als  Pädagoge: 
NBahnen  (Wiesbaden)  13,  S.  275-88,  329-43. 

7282)  J.  Hof mi  11  er,  Nietzsches  Testament: 
Ges.  2,  S.  5-15. 

7283)  id.,  Nietzsche  u.  kein  Ende:  ib.  S.  59-67. 
(Nietzsche-Litt.) 

7284)  J.  Hollitscher,  Nietzsches  Herren- 
moral: Wiener  Abendpost  N.  97. 

7285)  E.  Horneff er,  Vorträge  über  Nietzsche. 
Versuch  e.  Wiedergabe  seiner  Gedanken. 
3.  Aufl.  B.,  F.  Wunder.  VII,  122  S.  M.  2,00. 
|[LCB1.  S.  973/4.] I 

7286)  W.  Jesinghaus,  D.  innere  Zusammen- 
hang d.  Gedanken  vom  Uebermenschen  bei 
Nietzsche.    Bonn,  Georgi.     52  S.    M.  1,00. 

7287)  Th.  Kappstein,  F.  Nietzsches  „Neuer 
Mensch":  BerlTBlB.  N.  71. 

7288)  J.  Kohler,  Auf  d.  Spuren  Nietzsches: 
Zeitgeist  N.  45. 

7289)  id.,  F.  Nietzsche  u.  seine  Stell,  z.  Christent. 
Hannover,  Mayer.     31  S.     M.  0,40. 

7290)  H.  Landsberg,  F.  Nietzsche  u.  d.  dtsch. 
Litt.  L.,  H.  Seemann  Nachf.  139  S.  M. 
2,50.   |[E.  Woerner:  Euph.  9,  S.  822/3.]| 

7291)  A.  Lang,  Darwin  u.  Nietzsche :  AkMBll. 
14,  S.  203/7,  240/3. 

7292)  P.  Laserre,  La  morale  de  Nietzsche. 
Paris,  Sociötö  de  Mercure  de  France.  200  S. 
Fr.  3,50. 

7293)  H.  Lichtenberger,  D.  Individualismus 
Nietzsches.  Uebers.  v.  F.  v.  Oppeln- 
Bronikowski:  DZschr.  15,  S.  372-80. 


729«- 7349 


IV,  5  b.    Gelehrtengeschichte. 


181 


7294)  H.  Lichtenberger,  D.  philo«. Testament 
Nietzsches:  Revue  de  Paris  1«  Avril. 

7295)  Th.  Lipps,  Von  d.  , Individualität"  u. 
ihrem  Rechte:  Deutschland  1,  H.  19-35. 

7296)  P.  Meschke,  D.  relig.  Zug  in  Nietzsches 
Philos.:  Geg.  62,  N.  H7. 

7297)  (tcrda  v.  Minkwitz,  Einige  Gesichta- 
punkte  z.  Beurteilg.  v.  Nietzsches  Verfasser- 
thfttigkeit:  Finsk  Tidskrift  1901,  Heft  6. 

7298)  M.  Muret,  Nietzsche  et  la  littörature 
europ^enne :  Journal  des  döbats  'J9  Mars. 

7299)  k.  F,  He  mann,  Nietzsches  Antichrist: 
TürmerJb.  S.  181-210. 

7300)  .1.  Petrone,  F.  Nietzsche  e.  L.  Tolstoi. 
Napoli,   Pierro.     V,   136  S.     L.  1,50. 

7301)  A.  Pfannkuche,  Nietzsche  als  Prophet. 
Osnabrück,  Rackhorst.  15  S.  M.  0,50. 
(Aus:  AZg.) 

7302)  E.  Pfennigsdorf,  F.  Nietzsche  u.  d. 
Christent.  Vortr.  Dessau,  Haarth.  16  8. 
M.  0,30. 

7303)  E.  Pötzl,  Nietzsche  als  Stylist:  NWTBl. 
1901,  N.  236. 

7304)  M.  Prozor,  Nietzsche  en  Russie:  Mercure 
de  France  1901,  Mars. 

7305)  A.  Rau,  Nietzsche-Studien:  DZschr.  15, 
S.  258-72,  454-66. 

7306)  E.  Repke,  Hauptmanns  versunkene 
Glocke  u.  d.  Naturalismus  F.  Nietzsches: 
Reformation  1,  N.  33. 

7307)  Gabriele  Reuter,  E.  Nietzsche-Büste: 
NFPr.  13357. 

7308)  W.Rheinhard,D.  Mensch  als  Tierrasse 
u.  seine  Triebe.  Beitrr.  zu  Darwin  u. 
Nietzsche.    L.,  Thomas.    IV,  235  S.    M.  3,00. 

7309)  S.  Saenger,  Glossen:  Zukunft39,S. 201/6. 

7310)  M.  Schian,  F.  Nietzsche  u.  d.  Christent. 
3  Vortrr.     Görlitz,  Dülfer.     77  S.     M.  1,25. 

7311)  E.  H.  Schmitt,  F.  Nietzsche  an  d.  Grenz- 
scheide zweier  Weltalter.  Neue  Ausg.  L., 
Diederichs.  V,  151  S.  M.  2,00.  ][Else 
Spiegel:  EthKultur.  10,  S.  23^/9.] | 

7312)  Schneider,  Nietzsche  -  Zarathustra : 
ChristlPaedBll.  24,  N.  18/9. 

7313)  E.  Seydl,  A.  Kalthoff  über  Nietzsche: 
Kath.  25,  S.  531-42.     (Vgl.  auch  N.  7264.) 

7314)  R.  v.  Seydlitz,  Nietzsche  u.  d.  Musik: 
Ges.  4,  S.  94-103. 

7315)  G.  Simmel,  Z.  Verständnis  Nietzsches: 
Freie  Wort  2,  S.  6-11. 

7316)  E.  Sokal,  D.  zahme  Nietzsche:  NWTBl. 
1901,  N.   1772. 

7317)  H.  Übe  11,  Erinner,  an  Nietzsche :  Wiener 
Abendpost  N.  141. 

7318)  Isabelle  v.  Ungern-Sternberg, 
Nietzsche  im  Spiegelbilde  einer  Schrift. 
L.,  Naumann.     VIII,  175  S.     M    6,00. 

7319)  H  Vai hinger,  Nietzsche  als  Philosoph.  2. 
Aufl.  B.,  Reuther  &  Reichard.  105  S.  m;1,50. 
I[H.  Lichtenberger:  DLZ.  23,  S.  3028-10. !| 

7320)  Ch.  Verrier,  F.  Nietzsche:  Revue  de 
Metaphysique  1901,  Janvier. 

7321)  E.  Vowinckel,  Nietzsche  u.  Jesus  v. 
Nazareth:  DEKZ.  16,  S.  29-30,  35/6,  44/6. 

7322)  H.  V.  Wedel,  F.  Nietzsche  u.  sein 
Menschheitsideal:  DAdelsbl.  20,  8.  665/7, 
682/3,  697/8,  713/5,  733/4,  750/1. 

7323)  A.  Weissl,  D.  aristokratische  Ideal 
Nietzsches:  Montags-RevueW.  N.  13. 

7324)  F.  Weller,  Nietzsche  als  Apologet  d. 
Christent.:  KonsMschr.  59,  S.  39-48. 

7325)  K.  Winterer,  F.  Nietzsche  u.  d.  Be- 
strebungen d.  Blätter  für  dtsch.  Erziehg.: 
BILDE.  3,  S.  134/6. 


7326)  R.  Witte,  F.  Nietzsche,  e.  Warnungt- 
zeichen  an  d.  Schwelle  d.  neuen  Jh.  Vortr. 
Stolp,  Hildebrandt.    37  8.    M   0,.50. 

7327)  Th.  Ziegler,  Schopenhauer  u.  Nietuche: 
JbFDH.  S.  3-28. 

782S)  F.  Nietzsche  u.  d.  jüngste  Deutitcbland: 
NeuphilologBll.  8,  S.  12/b,  41/5.  (Vgl.  auch 
N.  7290.) 

7329)  Nietzsche  u.  d.  Zukunft  Deutschlands: 
DAdelsbl.  20,  S.  38-41. 

7330)  Friedrich  Nietzsches  Geisteskrankheit: 
NorddAZgB.  N.  271. 

7331)  „Gott  starb!"  Ein  Wort  an  alle  Ver- 
ehrer P'riedrich  Nietzsches  zu  seinem  Todes- 
tage, den  25.  Aug.  1900.  Bozen,  AuerdcCo. 
26  S.    M.  0,60. 

7332)  Uebermenschen:  AELKZ.  35,  N.  29. 

7333)  Anti-Nietzscheana:    Grenzb.  4,  8.  447/8. 

Briefe. 

7384)  F.  Nietzsche,  Ges.  Briefe.  Bd.  1/2.  Her. 
V.  Elisabeth  Förster  -  Nietzsche,  P. 
Gast  u.  F.  Scholl.  B.,  Schuster  &  I^oeffler. 
XXVI,  602  S.;  XXVIII,  628  S.  k  M.  10,00. 
(Enthält:  Briefe  an  Finder,  Krug,  P.  Deussen, 
Frhrn.  v.  Gersdorff,  Carl  Fuchs,  Frau  Baum- 
gartner,  Frau  Louise  O.,  Frhrn.  v.  Seydlitz. 
Briefwechsel  mit  E.  Rohde.) 

7335)  H.  Embacher,  Nietzsches  Briefwechsel 
mit  E.  Rohde:  Musik  1,  S.  H3-91,  193-201. 

7336)  P.  Ernst,  Nietzsches  Briefe  u.  d.  Wille 
z.  Macht:  ML.  71,  S.  217/8. 

7337)  F.  Nietzsche.  Souvenirs  et  corre- 
spondance:  Grande  Revue  1901,  1«  Mars. 

Werke. 

7338)  F.  Nietzsche,  Werke.  Abteil.  1.  Bd.  6/7. 
L.,  Naumann.  476,  XVIII  S.;  X,  484, 
XVI  S.  k  M.  7,50.  (Enthält:  Also  sprach 
Zarathrustra.  Jenseits  von  Gut  u.  Böse. 
—  Z.  Genealogie  d.  Moral.) 

7339)  O.Schneider,  „Also  sprach  Zarathustra* 
in  d.  Beleuchtung  e.  Modernen.  Progr. 
Küstrin.     4".     15  S. 

7340)  E.  Seydl,  Also  sprach  Zarathustra.  E. 
Nietzsche-Studie.  Hamm,  Breer  &  Thiemann. 
31  S.     M.  0,50. 

7341)  Elisabeth  Förster-Nietzsche,  D. 
Fall  „Nietzsche  contra  Wagner":  NDRs, 
13,  S.  609-23. 

7342)  R.  Dowerg,  F.  Nietzsches  „Geburt  d. 
Tragödie"  in  ihren  Beziehungen  zur  Philo- 
sophie Schopenhauers.  L.,  Seele  &  Co.  97  8. 
M.  2,00. 

7343)  E.  Rohde,  F.  Nietzsches  „D.  Geburt  d. 
Tragödie  aus  d.  Geist  d.  Musik".  Tübingen, 
Mohr.  12  S.  M.  0,40.  (Aus:  id..  Kleine 
Schriften.) 

7344)  F.  Nietzsche,  Wille  zur  Macht.  Ver- 
such e.  Umwertung  aller  Werte.  L.,  Nau- 
mann.    1901.     XII,  541  S.     M.  10,00. 

7344a)  H.  Albert,  Nietzsches  Umwertung  aller 
Werte:  Mercure  de  France.  Janvier. 

7345)  P.  Ernst,  D.  Wille  z.  Macht:  EthKultur. 
10.  S.  34/5. 

7346)  K.  W.  Goldschmidt,  D.  Wille  z.  Macht: 
Tag  N.  329. 

7347)  O.  Siebert,  Nietzsche  u.  sein  letEtes 
Werk:  DMschr.  1,  N.  12. 

7348)  id.,  Nietzsches  .Wille  z.  Macht*:  DEBll. 
27,  N.  2. 

7349)  Aus  F.  Nietzsches  Umwertung  aller  Werte: 
Insel  3S  S.  6-20. 


182 


IV,  5  b.     Gelehrtengeschichte. 


7350-7390 


7350)  Eine  Vorrede  v.  Friedricli  Nietzsche: 
TglEsB.  N.  76. 

7351)  E.  Vorrede  v.  F.  Nietzsche:  NDRs.  13, 
S.  337-41. 

Uebersetzimgen. 

7352)  Th.  Common,  Nitzsche  as  critic,  philo- 
sopher and  prophet.  Choice  selection  from 
his  works.  London,  Kichards.  1901.  328  S. 
Sh.  7/6. 

7353)  F.  Nietzsche,  Aurora.  Trad.  por  L.  de 
Mantua.  Madrid,  Avrial.  1902.  327  S. 
Pes.  7,50. 

7354)  id.,ThusspakeZaratustra.  London,  Reeves. 
1901.     400  S.     Sh.  1/6. 

7354a)  id.,  El  origin  de  la  tragedia  6  helenismo 
ypesimismo.  Trad.  por  L.  J.  Gara  de  Luna. 
Madrid,  Serra.     J901.     204  S.     Pes.  2,50. 

7354  b)  Dasselbe.  Französ.  Übersetzg.  v.  J. 
Marnold  u.  J.  Morland.  Paris,  „Mercure 
de  France".    1901.    200  S.    Fr.  3,50. 

Historiker  der  Philosophie. 

7355)  A.  Biese,  F.  Biese,  philos.-didakt.  Schrift- 
steller: ADB.  46,  S.  546/8. 

7356)  N.  A.  Nobel,  H.  Cohen:  JüdPresse.  33, 
S.  215/6. 

7357)  H.  Lindau,  F.  Paulaen:  N&S.  103, 
S.  315-29. 

7358)  B.  Clemenz,  O. Willmann  u.  seine  Werke: 
KathSchulZg.  (Donauwörth)  35,  N.  8/9. 

7358a)  Th.  Ziegler:  Schulbote  für  Hessen  43, 
S.  233/5. 

Theologie: 
Allgemeines. 

7359)  E.  Troeltsch,  Theologie  u.  Eeligions- 
wissenschaft  d.  19.  Jh.:  JbFDH.  S.  91-120. 

7359a)  J.  Thikötter,  Mod.  Theologie:  DEBIL 
27,  S.  447-64,  519-37. 

7360)  H.  Brück,  Gesch.  d.  kathol.  Kirche  im 
19  Jh.  Bd.  1.  Gesch.  d.  kathol.  Kirche  in 
Deutschland.     2.  Aufl.    XV,  502  S.    M.  6,00. 

7361)  C.  Werckshagen,  D.  Protestantismus 
am  Ende  d.  19.  Jh.  2  Bde.  B.,  Verlag 
Wartburg.  4».  572  S.  VIII,  650  S.  Mit 
Abbild,  u.  Tafeln,    ä  M.  25,''0. 

7362)  A.  Hausrath,    Heidelberger  Theologen 
,    im  19.  Jh.     (=  N.  241,  S.  1-30.) 

7362  a)  i  d. ,  Gesch.  d.  theolog.  Fakultät  zu  Heidel- 
berg im  19.  Jh.:  ProtestantMhh.  6,  S.  1-13. 

7363)  Moderne  Predigten:  D.  alte  Glaube  3, 
N.  40/1. 

7364)  K.  Böhme,  D.  Predigt  u.  d.  mod.  Welt- 
anschauung: Mschr.  für  kirchl.  Praxis  2,  N.9. 

Protestanten. 
F.  Schleiermacher. 

7365)  A.  Berthoud,  A.  Sabatier  et  Schleier- 
macher. Genf,  Robert.  40  S.  Fr.  1,00.  (Aus: 
Revue  de  th^ologie  et  des  questions  reli- 
gieuses.) 

7366)  K.  Dunkmann,  F.  Schleiermacher: 
RKZ.  25,  S.  129-30,  139-40, 145/6, 154/5, 164/5. 

7367)  Eitle,  Schleiermacher  als  Erzieh  er.  Progr. 
Urach.     24  S. 

7368)  Th.  Kappstein,  E.  Denkmal  f.  Schleier- 
macher: Zeitgeist  N.  29. 


7369)  H.  Keferstein,  Schleiermachers  pädag. 
Schriften.  L.,  Haacke.  III,  II,  340  S.  M.  3,00. 

7370)  Lemme,  Schleiermachers  Theologie. 
(=  N.  78,  S.  472-87.) 

7371)  C.  Rössler,  Schleiermachers  Lehrjahre 
u.  d.  gleichzeit.  Zustände  in  Preussen. 
(=  N.  258,  S.  88-105.) 

7372)  R.  Munro.  Schleiermacher.  London, 
Gardner.     300  S.     Sh.  4/6. 

7372a)  D.  Scholz,  Schleiermacher.  (=N.  7361, 
Bd.  2,  S.  421-40. 

7373)  R.  S  e  e  b  e  r  g ,  Schleiermacher :  Reformation 
1,  S.  99-1(12,  115/8,  137-40. 

7374)  F.  Schleiermacher,  Monologen.  Krit. 
Ausg.  Her.  V.  F.  M.  Schiele.  (=  Philosoph. 
Bibl.  Bd.  84).  L.,  Dürr.  XLVI,  130  S. 
M.  1,40.     |[R.  Otto:  DLZ.  23,  S.  2965/7.]| 

7374a)  id.,  Pädag.  Schriften.  Her.  v.  C.  Platz. 
f=  Bibl.  päd.  Klassiker.  Her.  v.  F.  Mann. 
Bd.  5.)  Langensalza,  Beyer.  LXIV,  628  S. 
M.  5,40. 

Andere  Theologen. 

7375)  Sternberg,  Erinnerungen  an  Hengsten- 
berg: EKZ.  76,  S.  6/9.  (S.  auch:  Mehlhorn 
ib.:  S.  339-45,  370/6;  F.  H.  Tauscher:  ib. 
S.  999-1017;  P.  Wolff:  ib.  S.  1017-22; 
O.  Zöckler:  ib.  S.  985-99.) 

7376)  K,  Harraeus,  D.  F.  Strauss.  Sein  Leben 
und  seine  Schriften.  (=  Männer  d.  Zeit. 
Her.  V.  G.  Diercks.  Bd.  10.)  L.,  Voigt- 
länder. 1901.  V,  408S.  M.  4,60.  |[PrJbb. 
110,  S.  323/9.]| 

7376  a)  F.  U  h  1  h  o  r  n ,  G.  Uhlhorn.  St.,  Gundert. 
332  S.    M.  4,80. 

Katholiken. 

7377)  C.Engelhardt,  Franz  von  Baader,  e.  rom- 
freier Katholik:  AZgB.  1901,  N.  199. 

7378)  J.  Friedrich,  J.  v.  DöUinger.  Sein 
Leben  auf  Grund  d.  hs.  Nachlasses  dar- 
gestellt. Bd.  3.  1849-90.  München,  Beck. 
1901.  V,  732S.  M.  16,00.  |[P.  Tschackert: 
ThLZ.  27,  S.  177/9;  LCBl.  S.  255/6;  HPBll. 
128,  S.  364-78.11 

7378a)  id.,  J.  v.  Döllinger  u.  d.  Folgen  d.  Ge- 
lehrten versamml.  im  J.  1863:  Revue  Internat, 
de  th^ologie  9,  S.  263-78. 

7379)  Döllinger  u.  Jentsch:  AkMBll.  14,  S.  107/9. 

7380)  Haffner,  W.  E.  v.  Ketteier:  Staats- 
lexikon 3,  S.  425-31. 

7381)  J.  H.  V.  Wessenberg:  DMercur.  38,  N.  2. 

Kirchenhistoriker. 

7382)  F.  Naumann,  A.  Harnack:  Zeit^.  2,  N.  5. 

7383)  Neanderthal,  Harnack  u.  M.  Luther: 
Monatsbll.  für  d.  kathol.  Religionsunterr.  3, 
S.  257-63. 

7384)  F.  Steudel,  E.  Laienurteil  über  A. 
Harnack:  DPBl.  35,  S.  321/4,  355/6.  (Dazu 
F.  Spitta:  ib.     S    354/5.) 

7385)  A.  Jülicher,  H.  Bassermann,  W. 
Honig:  H.  Holtzmann:  ProtestMhh.  6, 
S.  165-72,  172-84,  184/7. 

7386)  G.  Buchwald,  J.  KöstUn:  IllZg.  118, 
S.  778. 

7386a)  id.,  J.  Köstlin:  DEBll.  27,  S.  485-41. 
7.387)  Ch.  E.  Luthardt:  IllZg.  119,  S.  511/2. 

7388)  Ch.  E.  Luthardt:  AkBll.  17,  S.  201/2. 

7389)  Ch.  E.  Luthardt:   AELKZ.  35,  N.  39-44. 

7390)  Ch.  E.  Luthardt:  EKZ.  76,  S.  958. 


7801-7448 


IV,  5b.    QelehrtengeHchichte. 


iBd 


7391)  A.  llausrath,  Richard  Kothe  u.  seine 
Freunde.  Bd.  l.  B.,  Clrote.  IX,  40!}  S. 
M.  8,0t  >. 

7392)  A.  Wald  berger,  D.  kirchengeschichtl. 
u.  kirchenpolit.  Erbe  R.  Stähelins:  ThZSchw. 
18,  S.  152-Ü8. 

7892  a)  K.  Stockmayer,  R.  Stähelin:  Baaler  Jb. 
1901,  K.  5-8(>. 

Kanzelredner. 

7393)  F.  Brummer,  Paulus  Cassel:  ADB.  47, 
Ö.  465/6. 

7394)  HFrommel.  Segen  u.  Trost.  Reden  aus  d. 
Amte.  Her.  v.  O.  Fromme!.  (=  Frommel- 
Gedenkwerk.  Bd.  5.)  B.,  Mittler.  XII, 
306  S.  M.  3,75.  |[LCB1.  S.  1194/5;  J.  Hans: 
ThLZ.  27,  S.  676/7.]| 

7395)  id,  Aus  d.  Lebens  Leid  u.  Freude.  Briefe 
u.  Denksprüche.  Her,  v.  Amalie  Fromme  1. 
(=  Frommel-Gedenkwerk  B(t.  6.)  ebda.  XI, 
156  S.     M.  2,00. 

7396)  G.  Kögel,  Rud.  Kögel.  Sein  Werden 
u.  Wirken.  2  Bde.  ebda.  272;  VI,  332  S. 
M.  12,00.     [LCBl   S.  513.]i 

7397)  Mayer-JüterbogjR.  Kögel  als  religiöser 
Charakter:  DEKZ.  15,  S.  241/3,  248-50,  255/7. 

Philologen. 

7398)  Max  Hoff  mann,  Aug.  Böckh.  Lebens- 
beschreibung u.  Auswahl  aus  einem  wissen- 
schaftlichen Brief  Wechsel.  L.jTeubner.  1901. 
VIII,  483  S.    M.   12,00.     i[LCBl.  S.  7379.]! 

7399)  S.  Reiter,  Aug.  Böckh:  NJbbKlAltGL. 

9,  S.  436-58. 

7400)  R  Meister,  G.  Curtius:  ADB.  47, 
S.  597-600. 

7401)  H.  Diels,  Th.  Gomperz:  NationB.  19,  S. 
407/8. 

7401a)  Th.  Gomperz,  Griechische  Denker. 
Bd.  1.  2.  Aufl.  L.,  Veit  &  Co.  VIT,  472  S. 
M.  10,00. 

7402)  K.  Lehrs,  Kleine  Schriften.  Mit  e.  Bild- 
nisse des  Vf.  u.  einem  Anh.  Her.  v.  Arth. 
Ludwig.  Königsberg,  Härtung.  VIII,  582 S. 
M.  12.00. 

7403)  H.  Brunnhofer,  Friedr.  Max  Müller: 
WIDM.  92,  S.  246-55. 

7404)  Doris  Schnittger,  M.  Müllers  Beziehgn. 
zu  Schleswig:  Niedersachsen  7,  S.  31/2. 

7405)  E.  Siecke,  M.  Müllers  mytholog.  Testa- 
ment: AReligionswissensch.  5,  N.  2. 

7406)  M.  Müllers  last  works:  Ath.  63,  N.  3880. 

7407)  K.  Vor  meng,  Ferd.  Ranke.  E.  Gedenkbl. 
zu  seinem  100.  Geburtstage  (1802—76.)  B., 
Borstell  &  Reimarus.  26  S.  Mit  4  Tafeln. 
M.  0,75. 

7408)  W.  Goldbaum,  E.  Freund  P.  Heyses: 
NFPr.  N.  5504  (O.  Ribbeck). 

7408a)  E.  Holzner,  0.  Ribbeck:  LE.  4,  S.  935/6. 

7409)  A.  Hausrath,  O.  Ribbeck.  (=  N.  241, 
S.  31-98.) 

7410)  id.,  Z.  Erinner,  an  0.  Ribbeck:  DRs. 
110,  S.  222-47. 

7411)  O.  Crusius,  E.  Rohde.  Tübingen, Mohr. 
VI,  296  S.  M.  6,60.  |[LCB1.  S.  807/9.]l  (Mit 
e.  Auswahl  v.  Aphorismen  u.  Tagebuchbll. 
Rohdes.) 

7412)  Th.  Gomperz,  E.  Rohde:  DR.  2,  S.  350/4. 

7413)  E.Guglia,E.  Rohde:  Wiener  Abendpost 
N.  72. 

7414)  O.  Immich,  E.  Rohde:   NJbbKlAltGL. 

10,  S.  531/7. 


7415)  J.  Volkelt, E.Rohde:  LeipzigTBl.  N.2I1. 
7415a)  T.  de  Wyzöwa,  Un  ami  de  Nietzsche. 

E.  Rohde:  RDM.  11,  8.  936-46. 
7415  b)  (=  N.  7334,  Bd.  2.) 
7415c)  E.  Rohde,  Psyche,  Seelenkult.  u.  Un- 

8terblichkeit«glaube   d.    Griechen.     3.  Aufl. 

2  Bde.    Tübingen,   Mohr.     XV,   329;    III, 

448  S.    M.  20,00. 

7416)  Rieger,  E.  dtsch.  Gelehrtenleben:  Im 
dtsch.  Reich  8,  S.  604-16.     (H.  Steinthal.) 

Archäologen« 

7417)  A.  Michels,  K.  Bötticher:  ADB.  47, 
S.  144-53. 

7417a)  A.  Flasch,  H.  v.  Brunn.  Gedächtnisrede. 
München,  Franz.    4«.    48  S.    M.  0,80. 

7418)  H.  Lehner,  F.  Hettner:  WZ.  21,  8. 
339-61. 

7419)  D.  Joseph,  H.  Schliemann.  (=  Bedeu- 
tende Männer.  Her.  v.  F.  v.  d.  Oasen. 
Bd.  5.)     B.,  H.  Schildberger.     32  8.    M.  0,50. 

Historiker  und  Kulturhistorilier. 

7420)  H.  Schütter,  Alfred  v.  Arneth:   ADB. 

46,  S.  45-51. 

7421)  L.  Fränkel,  K.  O.  Beaulieu-Marconnay: 
ib.  S.  290/3.     (Kulturhist.) 

7422)  A.  Hagedorn,  0.  Benecke:  ib.  8.  355/8. 
(Hamburger  Kulturhist.) 

7423)  H.  Blum,  C.  Biedermann:  NWTBl.  1901, 
N.  70. 

7424)  O.  Hörn,  K.  Biedermann:   TagB.  N.  85. 

7425)  H.  Bubendey,    L.   O.   Bröcker:     ADB. 

47,  S.  26U/2.     (Historiker.) 

7426)  J.  Jung,  M.  Büdinger:  MVGDB.  40, 
S.  401/6.  (Vgl.  auch  K.  Fuchs:  AZgB. 
N.  58;  F.  V.  Scala:  HVjs.  5,  S.  44lj2.) 

7426a)  A.  Dopsch,  M.  Büdinger:  ZOG.  53, 
S    481/6.     (Historiker.) 

7427)  Carl  Neumann,  J.  Burckhardt:  ADB. 
47,  S.  381-90. 

7428)  L.  Fränkel,  O.  v.  Corvin:  ib.  S.  531/8. 

7429)  0.  Kern,  E.  Curtius:  ib.  S.  580-97. 

7430)  H.  Scholz,  E.  Curtius:  Christi  Welt.  16, 
S.  1159-63. 

7431)  Erinner,  an  E.  Curtius  (1814—1896).  L., 
Reisland.     32  S.    M.  1,00. 

7432)  E.  Curtius.  E.  Lebensbild  in  Briefen. 
Her.  V.  F.  Curtius.  B.,  Springer.  XI, 
714  S.    M.  10,00. 

7433)  E.  Jacobs,  F.  DanneU:  ADB.  47,  a 
619-22.     (Historiker.) 

7434)  R.  Du  Moulin-Eckardt,  B.  Erdmanns- 
dörffer:  NHJbb.  11,  N.  1. 

7435)  A.  Erichson:  JbGLElsass-Lothr.  18, 
S.  220/6. 

7436)  F.  Burg,  F.  Eyssenhardt:  CBlBibL  19, 
N.  1/2. 

7437)  R.  Steig,  H.  Grimm:  DRs.  110,  S.  46-57. 

7438)  E.  V.  Wildenbruch,  Z.  Erinner,  an  H. 
Grimm.     B.,  Spemann.     1901.     16  8. 

7439)  F.  Frennsdorf,  K.  Hegel:  Nachr.  v. 
d.  kgl.  Ges.  der  Wissenschaft  zu  Göttingen 
N.  1. 

7440)  Th.  Kolde,  K.  v.  Hegel:  DGBIL  3, 
S.  188/9. 

7441)  S.  Münz,  K.  Hegel:  Wage  5,  N.  8. 

7442)  U.  Stutz,  K.  Hegel:  ZSRG.  23,  a 
XXXIIT/XXXIX. 

7443)  K.  V.  Hegel,  Leben  u.  Erinnerungen. 
L.,  Hirzel.  1900.  V,  217  8.  M.  5,00.  |[R 
M.  Meyer:  Euph.  9,  8.  819/20.1| 


1^4 


IV,  5  b.    Gelehrtengeschichte. 


7444-7498 i 


.7444)  0.  Kloppe  80.  Geburtstag:  NFPr.  N.  13705. 

7445)  A.  Bassermann,  F.  X.  Kraus:  Giornale 
dantesco  10,  N.  6. 

7446)  K.  Braig,  Z.  Erinner,  an  F.  X.  Kraus. 
Freiburg.  Herder.     70  S.     M.  1,50. 

7447)  A.  Bellesheim,  K.  Braig  über  F.  X. 
Kraus:  HPBll   129,  S.  44«-51. 

7448)  Bill,  Erinner,  an  F.  X.  Kraus:  D.  zwan- 
zigste Jh.  2,  N.  3. 

7449)  H.  Finke,  F.  X.  Kraus:  Alemannia  30, 
S.  1/7. 

7450)  L.  K.  Goetz,  Briefe  v.  Fr.  X.  Kraus  an 
Fr.  H.  Reusch:  AZgB.  N.  129. 

7451)  E.  F.  Hau  viller.  Kraus'  letzte  Tage: 
ib   N.  4. 

7452)  O.  Haseloff,  F.  X.  Kraus:  ZeitB.  1', 
S.  502/3. 

7453)  K.  Hoeber,  F.  X.  Kraus:  AkMBll.  14, 
S.  177-80. 

7454)Hürbin,  F.  X.  Kraus:  Kathol.-Schweizer 
Bll.  N.  2. 

7455)  Kannengiesser,  F.  X.  Kraus:  Quin- 
zaine  8,  N.  124. 

7456)  K.  Kühner,  F.  X.  Kraus  u.  sein  letztes 
Buch:  ProtestMhh.  6,  S.  156/8. 

7457)  S.  Münz,  F.  X    Kraus:  NFPr.  N.  13424. 

7458)  F.  Nippold,  Spahn  —  Kraus  —  Ehr- 
hard:  ZWTh.  10,  S.  305-26. 

7459)  Rhenanus,  F.  X.  Kraus  u.  d.  Ultra- 
montanismus. B.,  Baensch.  29  S.  M.  1,00. 
(Aus:  DStimmen.) 

7460)  Rudolphi,  F.  X.  Kraus:  D.  zwanzigste 
Jh.  2,  N.  1. 

7461)  J.  Sauer,  F.  X.  Kraus:  Kunstchronik  12, 
N.  15. 

7462)  L.  Sehe  mann,  F.  X.  Kraus:  DMschr. 
1,  N.  6. 

7463)  M.  Spahn,  F.  X.  Kraus:  Türmer  4^, 
S.  29-42. 

7464)  M.  Wingenroth,  F.  X.  Kraus  u.  d. 
Katholizismus:  Grenzb.  3,  S.  298-308,  371-82, 
417-26. 

7465)  id.,  F.  X.  Kraus:  RepKunstw.  25,  S,  1/8. 

7466)  F.  X.  Kraus:  D.  alte  Glaube  3,  N.  19. 

7467)  F.  X.  Kraus:  DRs.  110,  S.  432-50. 

7468)  F.  X.  Kraus:  KVZg.  N.  21,  22,  24. 

7469)  F.  X.  Kraus:  EKZ.  76,  S.  46. 

7470)  W.  Nalbandian,  L.  v.  Rankes  Bildungs- 
jahre u.  Geschichtsauffassg.    Diss.    Leipzig. 

■      42  S. 

7471)  C.  Rö ssler,  L.  v.  Ranke.  (=  N.  258, 
S.  297-308.) 

7472)  H.  Bloch,  P.  Scheffer-Boichorst:  HZ. 
89,  S.  54-71. 

7473)  E.  Dümmler,  Gedächtnisrede  auf  P. 
Scheffer-Boichorst.  B.,  Reimer.  4".  16  S. 
M.  1,00.    (Aus:  SBAkBerlin.) 

7474)  K.  Hampe,  P.  Scheffer-Boichorst: 
HVjs.  5,  S.  280-90. 

7475)  F.  Kien  er,  P.  Scheffer  -  Boichorst: 
ZGORh.  17,  N.  2. 

7476)  J.  Schwanck:  Hessenland  16,  S.  124/5. 
(Kulturhist.) 

7477)  0.  Schwebel:  MVGBerlin.  19,  S.  55. 

7478)  A.  Hausrath,  Z.  Erinner,  an  H.  v. 
Treitschke.  (=Alte  Bekannte.  Bd.  2.)  Heidel- 
berg, Winter.  VI,  146  S.  M.  2,50.  |[G. 
Kaufmann:  LCBl.  S.  94/5.]l 

7479)  C.  Rademacher,  H.  v.  Treitschke: 
Hammer  S.  325/9. 

7480)  Wie  Treitschke  citiert  u.  Geschichte 
schreibt:  AZgJudent.  66,  N.  32. 

7481)  E.  Brief  H.  v.  Treitschkes:  DMschr.  1, 
N.  7. 


7482)  C.  Spielmann,  Gh.  D.  Vogel:  Nasso- 
via  3,  S.  190/3.     (Kulturhist.) 

7483)  H.  Bock,  J.  Wegelin  als  Geschichts- 
theoretiker.    Diss.     Leipzig.     37  S. 

Juristen  und  Nationalökonomen: 

Allgemeines. 

7484)  K.  Walcker,  Gesch.  d.  Nationalökonomie 
u.  d.  Socialismus,  5.  Aufl.  L.,  Rossberg  & 
Berger.     VII,  124  S.     M.  4,00. 

7485)  W.  Sombart,  D.  mod.  Kapitalismus.  2 
Bde.  L.,  Duncker  &  Humblot.  XXIV,  669  S. ; 
VIII,  646  S.    M.  20,00. 

7486)  C.  V.  Kelles-Krauz,  D.  Sociologie  im 
19.  Jh.  (=  Am  Anfang  d.  Jh.  N.  5.)  B., 
Edelheim.     56  S.     M.  0,30. 

7486  a)  R.  Calw  er,  D.  Weltwirtschaft  im  19. 
Jh.  (=  Da^elbe,  N.  6.)  ebda.  53  S.  M.  0,80. 

Einzelne  Persönlichkeiten. 

7487)  O.  Gierke,  J.  Althusius  u.  d.  Entwickel. 
d.  naturrechtl.  Staatstheorien.  2.  Aufl.  Bres- 
lau, Marcus.     XVI,  366  S.     M.  9,00. 

7488)  G.  Meyer  v.  Knonau,  J.  K.  Bluntschli: 
ADB.  47,  S.  29-39. 

7489)  E.  Frhr.  v.  Schwind,  H.  Siegel.  Fest- 
rede.   Wien,  Gerold.     16  S.    M.  0,70. 

7490)  Ph.  Zorn,  Konrad  Maurer:  AZgB.  N.  249. 

7491)  W.  Golther,  K.  Maurer:  MünchnerNN. 
N.  443. 

7492)  Salomea  Perlmutter,  K.  Menger  u.  d. 
Österreich.  Schule  d.  Nationalökonomie. 
(=  Berner  Stud.  z.  Philos.  Her.  v.  L. 
Stein.  Bd.  37.)  Bern, Sturzenegger.  III,84S. 
M.  1,00. 

7493)  J.  de  le  Roi,  F.  J.  Stahl:  Reformation 
1,  S.  267/9. 

7494)  F.  J.  Stahl :  Mitt.  d.  Ver.  z.  Abwehr  d. 
Antisemitismus  12,  S.  29-30. 

7494a)  F.  J.  Stahl:  EKZ.  76,  S.  27-34,  51/4. 

Mediciner. 

7495)  Deutsche  Medizin  im  19.  Jh.  Säkular- 
artikel d.  Berliner  klinischen  Wochenschr. 
Bd.  2.  Her.  v.  C.  A.  Ewald  u.  C.  Pos- 
ner.   B.,  Hirschwald.    III,  134  S.    M.  3,00. 

7495a)  J.  Zadek,  D.  Medizin  im  19.  Jh.  (= 
Am  Anfang  d.  Jh.  N.  10.)  B.,  Edelheim. 
60  S,    M.  0,30. 

7496)  G.  Fischer,  Th.  Billroth:  ADB.  46, 
S.  548-55. 

7496a)  Th.  Billroth,  Briefe.  6.  verm.  Aufl. 
Hannover,  Hahn.  XII,  605  S.  Mit  Abbild. 
M.  15,00. 

7497)  A.  Fraenkel,  A.  Kussmaul:  Woche  3, 
N.  8. 

7497a)  A.  Kussmaul,  Jugenderinner  e.  alten 
Arztes.  5.  Aufl.  St.,  Bonz.  VIII,  496  S. 
M.  7,20. 

Naturforscher. 
Allgemeines* 

7498)  C.  Grottewitz,  D.  Naturwissenschaft  im 
19.  Jh.  (=  Am  Anfang  d.  Jh.  N.  8).  B., 
Edelheim.     57  S.     M.  0,30. 

7498  a)  E.  Schiff,  Aus  d.  naturwissensch.  Jh. 
Ges.  Aufsätze.  Her.  v.  C.  Posner.  B., 
Reimer.    VII,  191  S.    M.  4,00. 


74d6b-7Sä8 


IV,  6.    Lessing. 


185 


Einzelne  PersSnlicIikeiten. 

7498b)  L.  8tieda,  K.  E.  v.  Baer:    ADB.  46. 

S.  ^07-12. 

7499)  W.  Hess,  Alfr.  Brehm:  ib.  47,  8.  214/6. 

7500)  H.  Debus,  Kob.  Wilh.  Bunsen:  ib. 
S.  ;{(j9-76. 

7501)  E.Wunsch  mann,  Ferd.  Cohn:  ib.  8.503/5. 

7502)  K.  Sehen clc,  Z.  Andenlcen  an  A.  Fiele. 
Bonn,  Strauss.  49  8.  M.  1,20.  (Aus:  Archiv 
für  d.  ges.  Physiologie.) 

7503)  M.  Hamburger,  Gedächtnisrede  auf 
1.  L.  Fuchs.  L.,  Teubner.  16  S.  M.  1,00. 
(Aus:  Archiv  für  Mathematik  u.  Physilc.) 

7504)  W.  Bölsche,  E.  Haeckel.  (=  Männer 
d.  Zeit.  Her.  v.  G.  Dierks  Bd.  8.)  L.,  Voigt- 
länder. 1900.  255  S.  M.  2,00.  |[K.  Vorländer: 
ZPhK.  121,  8.  225/Ö]| 

7504a)  E.  Haeckel.  Gemeinverständl.  Vortrr. 

u.  Abhh.  aus   d.   Gebiet  d.  Entwickelungs- 

lehre.     2.    Aufl.     Bonn,    8trau8.s.     IX,   420; 

XII,  382  S.    Mit  Abbild.     M.  12,0» ». 
7605)  Leo  Koenigsberger,  Hermann  v.  Helm- 

holtz.    Bd.  1.    Braunschweig,  Vieweg.    XII, 

375  8.     M.  8,00. 

7506)  J.  Volhard  u.  E.  Fischer,  A.  W.  v. 
Hofmann.  B.,  Friedlaender.  III,  284  8. 
M.  9,00. 

7507)  Gh.  Jezler,  D.  Entwickel.  unserer  Natur- 
anschauung im  19.  Jh.  u.  F.  Mohr.  Vortr. 
L.,  Barth.     44  8.     M.  1,.'0. 

7508)  R.  Flmmerich.  Erinncr.  an  M.  v.  Petten- 
kofer:  DR.  1,  8   81-92. 

7509)  C.  Voit,  M.  V.  Pettenkof er  z.  Gedächtnis. 
München,  Franz.     4".     loO  8.     M.  3,00. 

7610)  A.  Reuter,  R.  K  v.  Senckenberg:  Hessen- 
land 16,  8.  49-51,  65/6. 


7611)  J.  Wieaner,  F.  Unger.    Wien,  Holder. 

17  8.   M.  0,75.    (Aus:  Verhandlgn.  d.  zoolog.- 

botan.  Ges.  in  Wien.) 
7512)  K.  Blind,  Einiges  über  Virchow:  DB. 

4,  8.  304/9. 
7518)   W.   Bölsche,   R.   Virchow:   Zeitw.  32. 

8.  164/6. 
7514)  R.  Drill,  Virchow  als  Reaktionär:  Freie 

Wort  2.  8.  402/6. 
7615)   C.    Jo6l,   Intimes  v.  Virchow:    BerlZg. 

N.  419. 
751«)  O.  Israel,  R.  Virchow:  DRß.  113, 8.361-79. 

7517)  J.  Kastan,  R.  Virchow:  BerlTBl.  N.  451. 

7518)  J.  Marcuse,  R.  Virchow:  Kultur(KöIn) 
1,  8.  568-73. 

7519)  Job.  Müller,  R.  Virchow:  WIDM.  91, 
8   253-61. 

7620)  K.  Posner,  R.  Virchow:  Gartenlaube 
N.  39. 

7521)  id.,  R.  Virchow:  Tag  1901,  N.  451. 

7522)  H.  Ricker t,  R.  Virchow:  Nation«.  19, 
8.  788-90. 

7523)  E.  8chiff,  R.  Virchow.  (=  N.  7498a, 
8.  47-70.) 

7524)  Virchow:  Globus  82,  8.  165/8. 

7524a)  Virchow  u.  d.  8ocialismus.  Erinnerungen 
aus  1848/9:  Dokumente  d.  Socialismus  2, 
8.  l.i-32. 

Geographen  und  Ethnologen. 

7525)  B.  F.  Hau  seh,  M.  Chr.  8Drengel  e. 
geograph.  Publicist  am  Ausg.  d.  18.  Jh. 
Leipzig.     Diss.     64  8. 

7526)  Th.  Achelis,  Ad.  Bastian:  TagB.  1901, 
B.  265. 

7527)  B.  Münz,  K.  v.  Scherzer:  NFPr.  N.  13176. 


IV,  6 

Lessing. 

AnBKTBben  N.  7528.  —  Briefe  N.  7533.  -  Qoellensohriften  N.  7535.  -  DKCtellangen  N.  7536.  —  Bio^aplücciie* 
(Kamenz)  N.  7540.  —  Beziehungen  za  Zeitgenossen:  Bode  N.  7542;  H.  Mendelssohn  N.  7543;  Nanmunn  K.  7544.  —  Sprmeke 
N.  7545.  —  Einzelne  Schriften:  Kabeln  N.  7546.  —  Dramen:  Miss  Surah  Sampson  N.  7547;  Minna  »on  Barnhelm  N.  7548; 
Emilia  GaloUi  N.  7554;  Nathan  der  Weise  N.  755>>.  —  Journalismoe  (Vossisohe  Zeitung)  N  7>66.  —  L!tter.ttar  und  Knnst 
(Uoraz,  Logau,  Briefe  die  neueste  Litteratur  betreffend,  Laokoon,  UamburgibChe  Dramaturgie)  N.  7567.  —  Philosophie  (Briiehnng 
des  Menschengesohleohtes)  N.  7577.  — 


Ansgaben. 

7528)  G.  E.  Lessings  sämtliche  Schriften.  Her. 
v.  Karl  Lachmanu.  3.  Aufl.,  besorgt  durch 
Frz.  Muncker.  Bd.  16.  L.,  J.  Göschen. 
XII,  532  8.    M.  4,50. 

7528  a)  E.  Kuriosum  in  d.  neuen  Lessing- Ausg. : 
D.  zwanzigste  Jh.  2,  N.  37. 

7529)  Lessing,  Schriften.  Neue  (Umschlag-) 
Ausgabe.  22  Bde.  Her.  v.  R.  Pilger, 
C.  Chr.  Redlich,  G.  Zimmermann,  E. 
Grosse,  A.  Schöne,  Chr.  Gross.  (== 
Hempels  Klassiker-Bibl.  N.  731-841.)  L., 
Verlag  v.  Hempels  Klassiker-Ausgaben.  12'>. 
k  N.     M.  0,25. 

7530)  Lessiug,  Ausgew.  Werke  in  2  Bdn.   Mit 

Jahresberiohte  fSr  neuere  deutsche  Litteratnrgesohioht«. 


e.   Einleit.   v.   Th.   Matthias.    L.,  Hesse. 
VIII,  456;  ;{52  8.     M.  1,60. 

7531)  id.,  Werke  in  6  Bdn.  Mit  e.  Einleit.  v. 
Th.  Matthias.  ebda.  VIII,  456;  352, 
408,  367,  374,  354  8.     M.  4,5U 

7532)  id.,  Ausgew.  Werke.  Mit  e.  biograph.  Ein- 
leit. V.  L.  Holthof.  St.,  Dtsch.  Verlags- 
anstalt.   XXIV,  877  8.    M.  .s,00. 

7.532a)  Lessings  dramat.  Meisterwerke.  Neue 
illustr.  Prachtausg.  in  einem  Bde.  L.,  Maier. 
X,  286  S.    >Iit  52  Abbild.    M.  3,U0. 

I  Briefe. 

7533)  W.  A.  Hammer,  E.  bisher  unbekannter 
Brief  Lessings :  W^ienerAbendpost  1901,  N.28r. 

IUI.  24 


186 


rv,  6.    Lessing. 


7534-7562 


7534)  G.  E.  Lessing,  Briefe.  Briefe  an 
Lessing.  Her.  v.  C.  Chr.  Redlich.  2  Bde. 
Neue  (Umschlag-)  Ausgabe.  (=  Hempels 
Klassikerbibl.  N.  842-865.)  L.,  Verlag  v. 
Hempels  Klassiker-Ausgaben.  12°.  LV, 
896  S.;  VIII,  1084  S.     M.  2,75;  M.  3,25. 

Quellenschriften. 

7535)  F.  Muncker,  E.  Hauptquelle  für  Les- 
sings  Tagebuch  seiner  Italien.  Reise.  (= 
N.  237,  S.  181-94.) 

Darstellungen. 

7536)  C.  Bertheau,  Lessing:  RPTh.  11,  S. 
4U6-14. 

7537a)  K.  Borinski,  Lessing.  (JBL.  1901 
IV  6:5.)  |[0.  Harnack:  HZ.  86,  S.  308/9; 
E.  Sulger  -  Gebing:  LBlGRPh.  22,  S. 
62/4.]| 

7537)  H.  Bulthaupt,  Lessing.  (=  id., 
Dramaturgie  d.  Schauspiels.  Bd.  1.  [Olden- 
burg, Schulze.  XXIV,  557  S.  M.  6,(J0], 
S.  1-83.) 

7537)  E.  Consentius,  G.  E.  Lessing.  B., 
Weichert.  2?  S.  M.  1,00.  (Aus:  „Lessings 
Werke".) 

7538)  E.  Krücke,  Lessing.  (=  N.  78,  S.  399-410.) 

7539)  C.  Rö ssler,  G.  E.  Lessing.  (=  N.  258, 
S.  410/3.) 

7539a)  Erich  Schmidt,  Lessing.  (JBL.  1901. 
IV  6  :  6.)  |[A.  L.  Jellinek:  ZBücherfreunde. 

4,  S.  304/5.]| 

7539b)  Ph.  Spandow,  I).  Bedeutg.  d.  Lessing- 
schen  Geistes  für  d.  Gegenw. :  Volkserzieher 

5,  S.  25,  31/2. 

Biographisches. 

7540)  E.  Schwabe,  D.  Lyceum  zu  Kamenz  z. 
Zeit  von  G.  E.  Lessings  Schülerjahren: 
NJbbKlAltGL.  10,  S.  27-44. 

7541)  D.  Lessinghaus  „Am  Königgraben  10" : 
MVGBerlin  19,  S.  62/4. 

7541a)  J.  W.  Braun,  Wie  Lessing  starb: 
BerlinerNN.  1901,  N.  71. 

Beziehungen  zu  Zeitgenossen* 

7542)  Lessing  u.  Bode:  Dtsch.  BuchhandelsBU. 
2,  S.  107. 

7543)  L.  Geiger,  Zu  Moses  Mendelssohn: 
AZgJudent.  65,  S.  4J6/8,  426/7. 

7543a)    id.,  Mendelssohniana:   ib.  66,  N.  47/8. 
7543b)    id.,    Elise  Reimarus   u.   Mendelssohn: 
HamburgCorrespB.  N.  10/1. 

7544)  C.  Consentins,  Lessing  u.  Naumann  mit 
Benutzung  von  ungedruckten  Briefen: 
VossZgB.  N.  14. 

Sprache. 

7545)  Th.  Matthias,  Lessing  auf  d.  Bahnen 
d.  Sprachvereins:  ZADSprV.  Beiheft  N.  21. 

Einzelne  Schriften: 
Fabeln. 

7546)  Fabulas  de  Lessing.  Trad.  en  versos 
castellanos  por  D.  C.  Vilar  y  Garcia. 
Sevilla,  F.  M.  Garcia.  1901.  125  8. 
Pes.  1,50. 


Dramen: 

Miss  Sarah  Sampson. 

7547)  R.  Stecher,  Erläutergn.  zu  Lessings  Miss 
Sarah  Sampson.  (=  W.Königs  Erläutergn. 
zu  d.  Klassikern,  Bd.  57.)  Langensalza,  Beyer. 
63  S.     M.  0,40. 

Minna  von  Barnhelm. 

7548)  G.    E.    Lessing,    Minna   v.    Barnhelm. 

(=  Cottasche  Handbibl.  N.  29.)    St.,  Cotta. 
91  S.     M.  0,20. 

7549)  G.  Gramberg,  G.  E.  Lessings  Minna  v. 
Barnhelm  oder  d.  Soldatenglück.  Her.  im 
Auftrage  d  litt.  Vereinigg.  d.  Berl.  Lehrer- 
ver.     B.,  Fröhlich.     US  S.     M.  (»,30. 

7550)  G.  E.  Lessing,  Minna  von  Barnhelm.  Ed. 
byS.Primer.  Boston, Heath.  38  u.218S.75c. 

7550a)  Dasselbe,  edited  by  H.  J.  Wolsten- 
holme.  Cambridge, University  Press.  XLIII. 
214S.  |[A.E.Berger:  ASNS!  106,  S.  173/4.]| 

7551)  G.  Bröse,  Eine  d.  Quellen  für  Lessings 
Minna  v.  Barnhelm.  (Freundesschule  v. 
Nivelle  de  la  Chaussee.)  Progr.  Naumburg a.S., 
Realgymn.     64  S. 

7551  u)  E.  Niemeyer,  Lessings  Minna  v.  Barn- 
helm. Hist.-krit.  Einleitg.  nebst  fortlaufen- 
den Kommentar.  Dresden,  Damm.  1901. 
120  S.     M.  1,50. 

7552)  G.  Schmitz,  Zu  Lessings  Minna  v.  Barn- 
helm: Gymn.  20,  S.  273-85,  381/6. 

7552a)  K.  H.  Stockmayr,  D.  dtsch.  Soldaten- 
stück seit  Lessings  Minna  v.  Barnhelm. 
(JBL.  1898  IV  4:428.)  I[R.  Schlösser: 
Euph  9,  S.  169-71;  G.  Witkowski:  ZDPh. 
24,  S.  82/4.]  I 

755.3)  F.  Ziemann,  Minna  v.  Barnhelm.  1.  Akt: 
Pädagog.  Brosamen.  5,   S.  262. 

Emilia  Galotti. 

7554)  G.  E.  Lessing,  Emilia  Galotti.  Her. 
V.  H.  Göring.  (=  Cottasche  Handbibl. 
N.  30.)    St.,  Cotta.    80  S.    M  0,20. 

7554a)  O.  v.  Heinemann,  Wolfenbüttel  u.  Les- 
sings Emilia  Galotti:    Grenzb.  1,  S.  311-21. 

7555)  W.  Schnupp,  Zu  d.  Aufsatze:  „Warum 
erleidet  Emilia  Galotti  den  Tod?"  (ZDU. 
15,  S.  703.):  ZDU.  16,  S.  183/5. 

Nathan  der  Weise. 

7556)  Lessing,  Nathan  d.  Weise.  E.  dramat. 
Gedicht  in  5  Aufzügen.  (Pantheon-Ausg.) 
Textrevisiou  v.  Otto  Pniower,  Einleitg. 
u.  Erläutergn.  v.  Alb.  Köster.  B.,  S.Fischer. 
16«.    XV,  212  S.    M.  2,50. 

7556a)  id.,  Nathan  the  Wise.  Edited  by  E. 
Bell  aud  E.  Brooks.  Philadelphia,  Mac 
Kay.     1901.     III,  174  S.     50  c. 

7557)  M.  Bewer,  Nathan  d.  Schlaue:  Hammer 
S.  140/6,  175-81. 

7558)  G.  Heine,  D.  Entwickel.  d.  Idee  im 
„Nathan":  ZGymn.  56,  S.  506-18. 

7559)  M.  Henning,  Neue  Beitrr.  z.  Fabel  v.  d. 
drei  Ringen:  Lehrerheim  17,  N.  43».  (Vgl. 
auch  id.,  Freie  Wort  1,  N.  13,  15.) 

7560)  M.  Steinschneider,  Zu  d.  Parabeln  m. 
d.  drei  Ringen:  Zschr.  für  hebräische  Bib- 
liogr.  5,  N.  6. 

7561)  W.  Widmann,  Bühnenschicksale  v.  Lea- 
sings „Nathan":  MagdebZg.  N.  144. 

7562)  L.  Winz,  Eleazar,  Shylok  u.  Nathan:  Ost 
u.  West  1,  L.  661-72. 


7563-7681» 


IV,  7.    Herder, 


187 


7503)  F.  Katt,  D.  Erstaufführg.  v.  Lessings 
, Nathan"  auf  d.  kgl.  Nationaltheater  zu 
Berlin:  DBühnenGenossensch.  31,  S.  105. 

7564)  Alfr.  Kl  aar,  Das  Nathanjubiläum: 
VossZg.  N.  113. 

7565)  W.  Widmann,  \).  Bühnentjchicksale  v. 
Leasings  „Nathan":  MagdebZg.  N.  141. 

JoiirnaliBinus. 

7566)  O.  Consentius,  Lesaing  u.  d.  Vossische 
Zeitung  L.,  Avenarius.  VI,  HÖH.  M.  3,00. 
IIA.  Köster:  ADA.  2«,  S.  357-60;  O.  Nie- 
ten: DLZ.  23,  8.  2020/2;  F.  Muncker: 
Euph.  !),  S.  737-48;  O.  Pniower:  LE.  4, 
8.  860/l.]| 

Litteratur  and  Kaust. 

7567)  K.  Staedler,  D.  Horazfrage  bei  Lessing. 
E.  Beitr.  zu  ihrer  Lösung.  Progr.  B.,  Gaert- 
ner.     l«.     IH  S.    M.  1,00. 

756S)  W.  Heuschkel,  Untersuchung,  über 
Ilunilers  u.  Lessings  Bearbeit.  v.  Sinnge- 
dichten Logaus.  Diss.  L.,  Fock.  70  S. 
M.  1,20. 

7569)  F.  Violet,  I.cssings  kleinere  prosaische 
Schriften.  1.  Briefe  d.  neueste  Litt.  betr. 
(=  Velhagen  &  Klasings  Schulausg.  Bd.  12.) 
Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing.  VIII,  147  S. 
M.  0,75. 

7570)  liCssings  Laokoon.  Mit  beiläufg.  Er- 
läutergn.  verschiedener  Punkte  d.  alten 
Kunstgesch.  Her.  v.  L.  S  c  h  u  n  c  k.  Münster, 
Aschendorff.     198  S.    M.  1,10. 

7571)  E.  Brachvogel,  Leasings  Laokoon. 
(Abschnitt  16-25.)  Progr.  8targard  i.  Preussen. 
190L     16  S. 

7571a)  O.  Harnack,  R.  Mengs  Rafael-Schrift 
u.  ihr  Einfluss  auf  Lessing  u.  Goethe.    (= 


id.,  Essais  u.  Stud.  z.  Litt.-Qesoh.    fBruin* 
schweig,  Vieweg.  1899.  VIU,  393  8.  M.  6,00] 

8.  192-201.) 

7572)  G.  Hoffmann,  Darstellung  u.  Kritik  d. 
V.  Herder  gegebenen  Ergänzung  u.  Fort- 
bildung d.  Ansichten  [..essings  in  seinem 
Jyaokoon.  Progr.  Augsburg,  Lampart.  V, 
53  S.    M.  0,80. 

7572  a)  D.  Jessen,  Aesthetische  Auseinander- 
setzgn.  (=  i  d. ,  Heinses  8telluDe  z.  bildenden 
Kunst  und  ihre  Aesthetik.  [B.,  Mayer  & 
Müller.    XVIIT,  228  8.   M.  7,00.]   8.  72-100.) 

7573)  Pi.  Palm,  Diderot  u.  Lessing  über  d. 
CJrenzen  d.  Malerei:  Tag».  1901,  N.  317. 

7573a)  Helene  Htöcker,  Z.  Kunstanschauung 

d.  18.  Jh.     Von  Winkelmann  bis  Wacken- 

roder.     Diss.     Bern.     IV,  48  8. 
7573b)  C.  Reth wisch,   D.  bleibende  Wert  d. 

Laokoon.     (JBL.  190L    IV,  6 :  40.)     |[J.  E. 

Wackerncll.     ALBl.  10,  8.  242.]| 

7574)  G.  E.  Lessing,  Hamburgische  Drama- 
turgie. Edited  by  C.  Harris.  New^rork, 
Holt.  1901.  40  u.  356  8.  Dollar  1,00.  |[J. 
A.  C.  Hildner:  MLN.  17,  N.  5.]| 

7575)  E.  Bischoff,  Erläutergn.  zu  Lessings 
Hamb.  Dramaturgie.  (=  W.  Königs 
Erläutergn.  Bd.  62/3.)  L.,  H.  Beyer.  3  8. 
M.  0,40. 

7576)  F.  Seiler,  D.  Gegenwartswert  d.  Ham- 
burgischen Dramaturgie.  (JBL.  1901  IV 
6:44.)  [W.  Bormann:  LE.  4,  8.  1722/3; 
R.  M.  Meyer:  ADA.  28,  8.  380/2.]| 


Philosophie. 

7577)  C.  Rössler,  Neue  Lessingstudien  1.  D. 
Erziehg.  d.  Menschengeschlechtes.  (=  N.  258, 
S.  1-18.) 

7577)  P.  Christ,  D.  Erziehg.  d.  Menschen- 
geschlechts: ProtestMhh.  5,  8.  210-22. 


IV,  7 

Herder. 

Allgemeines  N.  7678.  —  Beziehnngen  zu  Zeitgenossen:  Karl  Angnst  N.  7679;  Henogin  Louise  Ton  Sachsen- 
Weimar  N.  7580;  Goetlie  N.  7581 ;  Katharina,  Freifr.in  von  ßecbtolsheim  N.  7681a,  —  Oeistesleben  (Verhältnis  znr  Enitar,  Knast, 
Altertum.  Sprache)  N.  7.532.  —  Theologisches  N.  7,500.  —  Werke:  Aeon  nnd  Aeonis  N.  7591;  Ideen  zur  Oeschiolit«  der  Mensoh- 
heit  N.  75'.tla;  Nemesis  N.  759J;  pädagogische  Schriften  N.  7.593;  Volkslieder  N.  7,59.5.  — 


Allgrenieines. 

7578)  S.  Karppe,  Herder.  (In:  id.,  Essais  de 
critique  et  d'histoire.  [Paris,  Alcan.  300  8. 
Fr.  3,75.]) 

7578a)  E.  Krücke,  Herder.  (=  N.  78,  S.  410/7.) 
7578b)  Spinner,  Herder.  (=  N,  3808a,  Bd.  2, 
S.  573-1221.) 

Beziehungen  zu  Zeitgenossen. 

7579)  Herder  u.  Carl  August.  Urkundliches 
V.  d.  Herder  Ausstell.  d.  Goethe-  u.  Schiller- 
Archivs  z.  25.  Aug.  1902.    Mit  Erläutergn.  v. 


B.  Suphan:  Weimarische  Zg.  N.  199,  200. 
(Erschien  auch  als  Sonderdruck.) 

7580)  Elenore  v.  Bojanowski,  Herder  u.  d. 
Herzogin  Louise:  DRs.llO,  S.  119-37, 273-88, 
420-31. 

7581)  Th.  Matthias,  Herder-Satyros:  ZDU.  16, 
S.  110-28. 

7581a)  Erinner,  e.  Urgrossmutter.  (Katharina, 
Freifrau  v.  Bechtolsheim  geb.  Gräfin  Bueil. 
1787—1825.  Her.  v.  C.  Graf  Oberndorff. 
B.,  Fontane.  XIV,  475  8.  M.  12,00.  (Ent- 
hält Briefe  V.  Herder.) 

24* 


188 


IV,  8.    Goethe,    a)  Allgemeines. 


7582-7604 


Gcigtesleben. 

7582)  E.  Wachler,  Herder  über  nationale 
Kultur, Kunstu.  Poesie:  DHeimatö»,  S.  Ml/4. 

7583)  ThGenthe,D.  Kulturbegriff  bei  Herder. 
Diss.     Jena.     66  S. 

7584)  E.  Schaum  kell,  Herder  als  Kultur- 
hist.  im  Zusammenhang  mit  d.  allgemeinen 
geist.  Entwickelg  dargestellt.  Progr.  Lud- 
wigslust    -^6  S. 

7585)  G.  Hoff  mann,  Darstellung  u  Kritik  d  v. 
Herder  gegebenen  Ergänzung  u.  Fortbildung 
d.  Ansichten  Lessings  in  seinem  Laokoon. 
Progr.  Augsburg,  Lampart.   ¥,53  8.  M  0,^(> 

7585a)  K.  D.  Jessen,  Aesthetische  Ausein- 
andersetzgn.  (=  N.  7572  a,  S.  72-10' i. 

7586)  J.  Kont,  Quid  Herderus  de  antiquis 
scriptoribus  senserit.     Paris,  Leroux.     87  S. 

7587)  B.  F  H  an  seh,  Darstell,  u.  Kritik  d. 
Gedanken  Herders  über  d.  Muttersprache: 
P.aedStud.  2S,  S.  337-49,  369-93. 

7588)  Herders  Urteil  über  d.  dtsch.  Societäten 
u.  ihre  Nachfolger:  MhhComeniusGes.  11, 
S   304/9. 

7589)  H.  Götz,  War  Herder  ein  Vorgänger 
Darwins?:  VWPh.  26,  S.  391-422. 

Theologrisches. 

7590)  Triebe-Wiegand,  Herders  zwölf  Pro- 
vinzialbll.  an  Prediger:  Pastoralbll.  für 
Homiletik.  44,  ß.  845-56. 


Werke. 

7591)  Herders  dramatische  Allegorie  ,Aeon  u. 
Aeonis"  (=  P.  Holzhausen.  D.  Urgross- 
väter  Jh.-Feier  [L.,  Avenarius.  1901.  161S. 
M  -^,80.],  S.  108-12.) 

7591.))  J.  Grundmann,  D.  geograph.  und 
völkerkundl.  Quellen  und  Anschauungen 
in  Herders  „Ideen  z.  Gesch.  d  Mensch- 
heit^  B.,  Weidmann.  19('0  VI,  139  S. 
M  3,0(1  IfS  Singer:  ASNS.  08,  8. 
104/5  ]| 

7592)  J  G  Herder,  Nemesis.  Nebst  einer 
Auswahl  V  Zugehörigen  aus  anderen 
seiner  Schriften  Her  v  E.  Grosse.  2 
Hefte.  ebda  3<^  S.;  5^  S.  M.  0,60; 
M.  0,75. 

7593)  J.  G.  Herders  pädagog.  Schriften  u. 
Aeusserungen.  Her.  v.  H  Keferstein. 
(=  Bibl.  pädagog.  Klassiker,  her.  v.  F.  Mann. 
Bd.  4(t.)  Langensalza,  Beyer  &  Söhne  XII, 
XLVin,  171  S.  M.  2,0t).  |[B  Hänsch: 
DSchule.  6,  S.  457;  E.  Zeissig:  DBllEU. 
29,  S.  145/6.]| 

7594)  0.  Häussel,  D.  Einfluss  Eousseaus  auf  d. 
philos.  -  pädagog.  Anschauungen  Herders. 
Diss.  Dresden,  Bleyl  &  Kämmerer.  63  S. 
M.  2,60 

7595)  H  Lohre,  Vom  Percy  z.  Wunderhorn. 
(=  Palaestra  N.  22.)  B.,  Mayer  &  Müller. 
XII,  136  S.  M.  4,00.  (Hierin  Herder, 
S.  78-70.) 


IV,  8 

Goethe, 
a)  Allgemeines. 

Die  Fersönlichlceit  und  ihre  Wirkungen  N.  7596.  —  Zusammenfassende  DarsteHnngen  N.  7613.  —  Essaysaroralnngen 
N.  7619.  —  Lebensanschaonng  und  Philosophie  (Verhältnis  za  Kant,  zum  Oocultismns  und  Buddhismus)  N.  7620.  —  EthiV  und 
Beligion  (Christentum)  N.  7637.  —  Naturforschung  (Farbenlehre,  Metamorphose  der  Pflanze)  N.  7648.  —  Verhältnis  zur  Medizin 
N.  7653.  —  Kunstbetrachtnng  (Malerei,  Lithographie,  Architektur)  N.  76.55.  —  Stellung  zur  Litteratur,  Musik  und  Theater 
N.  7663;  zur  Pädagogik  N.  7670;  zur  Politik  und  zum  Volkstum  N.  7674.  —  Verschiedenes  N.  7679.  —  Gesamtansgaben  der 
Werke  N.  7684.  —  Einzelne  Prosaschriften  N.  7690.  —  Stammbuchblätter  N.  7695.  —  Sprache  N.  7696.  —  Goethe-Feiern 
(Darmstadt,  Weimar)  N.  7697.  —  Goethebildnisse  N.  7704.  —  Goethedenkmäler  (Rom,  San  Franzisko,  Wien)  N.  7706.  — 
Goethemnseum  und  Goethestrasse  N.  7714.  —  Goethephilologic :  Goethe-Gesellschaften  N.  7717.  —  Festschriften  N.  7723.  — 
Jahrb&cher  und  Zeitschriften  N.  7725;  Bibliographieen  und  Sammelbesprechnngen  N.  7728.  -  Einzelne  Forscher  und  üebersetzer 
(A.  Bielsohofsky.E.  DIlnsberg.H.  Düntzer,fl.  Grimm,  B.  Joseph,  J.Kttrschner.C.  Chr.  Redlich)  N.7742.  —  Verschiedenes  N.  7746.  — 


Die  Persönlichkeit  nnd  ilire  Wirkungen. 

7596)  Th.  Distel,  Zu  Goethes  Geburtstag: 
DresdnerAnz.  N.  237. 

7597)  K.  Obs  er,  Bei  Goethes  80.  Geburtstage: 
GJb   23,  S.  225. 

7598)  C.  Kössler,  An  Goethes  50 j.  Todestag. 
(=  N.  25^  S.  106-11.) 

7599)  F.  Poppenberg,  Goethehuldigung: 
NDRs.  18,  S.  783/4. 

7599a)  B.  Suphan,  Allerlei  Zierliches  v.  der 
alten  Excellenz.  (JBL.  1901  IV  8a:  46.) 
|[E.  M.  Werner:  ADA.  28,  S.  291/2.]| 


7599b)  id-,  Goethe  e.  Kinderfreund.  Weihnachts- 
epistel.    Weimar,    Hofbuchdruckerei.     8  S. 

7600)  J.  Kohler,   Z.  Charakteristik  Goethes. 
(=  N.  247,  S.  124/7.) 

7601)  Th.  Lessing,  Ueber  Goethe:  NZSt.  20», 
S.  572/6,  604/8,  637-40. 

7602)  R.  Schaukai,   Goethe:  Wiener  Abend- 
post N.  67. 

7603)  Zur     Charakteristik     Goethes:      Bur- 
schenschBll.  16«,  S.  251/2. 

7604)  H.  DriesmanSjD.  Keltogermane  Goothe. 
(In:   id.,  D.  Kelten  tum  in  d.  europäischen 


7«04k-7Ma 


rV,  8.    Goethe,    a)  Allgemeines. 


189 


Blutmischuiig.   Bd.  1.  [L.,  Diederichs.  253  8, 
M.  4,00.1) 
7604a)  E.Steiger,  Goethe  als  Philister:  Frei- 
statt 4,  S.  .{72/3. 

7605)  K.    JiOthar,    Goethe    u.    d.    Moderne: 
ChrWGV.   16,*.S.  54. 

7606)  R.  Piper,  -  -  Goethe,  die  Bibel  d.  inod. 
Menschen:  Freistatt  4,  N.  30. 

7607)  F.  Jodl,  Goethe  als  Bildungsträger  am 
Ausgang  des  19.  Jh.:  WienZg.  i9i'i,  N.  lH/9 

7608)  K.  W.  Goldschmidt,  D.  Kampf  um 
Goethe:  Osten  11,  N.  5. 

7609)  C.  Fey,  Wie  sich  (toethe  in  d.  Grund- 
risse e.  ultramontanen  Litteraturgesch.  aus- 
nimmt.    Wartburg  1,  N.  22. 

7610)  C.  Lucerna,  Proteus-Goethe:  NFPr. 
N.  13290. 

7611)  M.  Schwann,  Die  Goethe-Sphinx: 
VossZgB.  N.  1,  2. 

7612)  E.  Wolff,  Von  Shakespeare  zu  Zola. 
B.,  Costenoble.  196  S.  M.  5,00.  (Enthält: 
Goethe  an  der  Arbeit.) 

Zusammeufassende  Darstellangen. 

7613)  J.  Burggraf,  Goethe  u.  Schiller  im 
Werden  der  Kraft.  St.,  Krabbe.  VIII,  468  S. 
M.  5,00. 

7614)  J.  Goebel,  Goethe  und  Schiller: 
PaedMhh.  2,  S.  352/9. 

7615)  H.  Grimm,  Goethe.  2  Bde.  7.  Aufl. 
St.,  Cotta  Nachf.    III.  350,  344  8.  M.  7,50. 

7616)  O.  Harnack,  Goethe  in  d.  Epoche  seiner 
Vollendung.  1805—32.  (JBL.  1901  IV  8a: 2.) 
|[LCB1.  S.  1651/2;  F.  Sandvoss:  PrJbb.  107, 
S.  329-43.1! 

7617)  S.  Karppe,  Goethe.  (In:  id.,  Essais  de 
critique  et  d'histoire.  [Paris,  Alcan.  300  S. 
Fr.    3,75.1 

7618)  J.  G.  Robertson,  Goethe.  (=  id.,  A. 
History  of  German  Literature  [London, 
Blackwod],  S.  308-22,  348-60,  367/9,  374-86, 
443-57.) 

Essaysammlnngen. 

7610)  M.  Morris,  Goethe-Studien.  2  Bde. 
2.  Aufl.  B.,  Skopnik.  VII,  340  S.;  III,  297  S. 
M.6,00.  |[V.  Michels:  Euph.  9,  8.  178-85.]| 

Lebensanschau ang  und  Philosophie. 

7620)  S.  P^ck,  Goethes  Lebensanschauung. 
Tübingen,  Mohr.     VII,  195  S.     M.  3,20. 

7621)  W.  Bode,  Goethes  Lebenskunst.  3.  Aufl. 
Mit  e.  Bildnis  nach  C.  A.  Schwerdtgeburth. 
B.,  Mittler.  VII,  367  S.  M.  2,50.  |[D.  alte 
Glaube  3,  N.  34.  )1 

7622)  H.  Sieb  eck,  Goethe  als  Denker. 
(=  Klassiker  d.  Philos.  Her.  v.  R.  Falcken- 
berg.  Bd.  15.)  St.,  Frommann.  244  S. 
M.  2,50. 

7623)  R.  Eucken,  Goethe  als  Denker:  Zukunft 
40,  S.  27-31. 

7624)  W.  Goldbaum,  Goethe  als  Denker: 
NFPr.  N.  13526. 

7825)  E.  Caro,  La  filosofia  de  Goethe.  Obra 
premiada  por  la  Academia  Francesa.  Madrid, 
.Espana  moderna".     296  S.     Pes.  6,00. 

7626)  W.  Windel  band.  Aus  Goethes  Philo- 
sophie. (=  i  d. ,  Präludien,  Aufsätze  u.  Reden 
z.  Einleitg.  in  d.  Philosophie.  2.  Aufl.  [Tü- 
bingen, Mohr.  V,  396  S.  M.  6,60.1  i^-  187-211.) 

7627)  O.    Weissenfeis,    D.    philosoph.    Ele- 


mente unserer  klass.  Litteraturperiode  nach 
ihrer  Verwendbarkeit  für  die  Schule : 
HumanistGymn.  13,  8. 18-26, 57-69.  (Goethe, 
Schiller.) 

7628)  D.  .Tacoby,  I).  Frankfurter  Cielebrten- 
Anzeigen  u.  Ch.  Garve:    Euph.  9,  S.  112/5. 

7629)  G.  Simmel  über  d.  Verhältnis  v.  Kant  u. 
Goethe:  Kantstudien  4,  S.  473/5. 

7630)  F.  Jodl,  Goethe  u.  Kant:  ZPhK.  120, 
S.  12-?0. 

7631)  R.  Drill,  Hie  Kant,  hie  Goethe:  FZg. 
N.  2.54. 

7632)  Tl.  Brunnhofer,  Goethe  u.  Schillers 
.\nklänge  an  Brahmamismus  u.  Buddhismus: 
1).  ferne  Osten  1,  N.  1. 

7633)  A.  Lindner,  Goethe  als  Buddhist  u. 
Occultist:  FrBlw.  N.  93. 

7634)  Goethes  Stelig.  z.  Occultismus:  Kringsjaa 
10,  N.  18. 

7635)  Goethe  u.  d.  Occultismus:  Der  Heide  1, 
S.  250. 

7636)  M.  Seiling,  Noch  einmal  Goethe  u.  d. 
Occultismus:  PsychStud.  29,  S.  290/7,  352-60. 

Ethik  und  Religion. 

7637)  M.  Kronenberg,  Aus  d.  Ethik  Goethes: 
EthKultur.  10,  S.  226-30. 

7638)  A.  B.  Faust,  Goethes  ethicaland  religious 
views:  Methodist  Review.,  Sept. 

7639)  F.  Paulsen,  Goethes  ethische  Anschau- 
ungen.   (Festvortr.):  GJb«.  23,  S.  1-32. 

7640)  A.  Metz,  Ethische  Fragen  u.  Folgerungen 
im  Anschluss  an  Goethe:  PrJbb.  109,  S. 
483-519. 

7641)  P.  Wernle,  D.  dreifache  Ehrfurcht  bei 
Goethe:  ChristlWelt.  16,  S.  530/5. 

7641a)  K.  Thieme,  D.  Ehrfurcht  vor  dem,  was 
unter  uns  ist:  ib.  N.  20. 

7642)  H.  Schoeler,  Ueber  d.  Begriff  d.  Dä- 
monischen bei  Goethe:  Grenzb.  2,  S.  318-25; 
364-70. 

7643)  H.  Rocholl,  J.  W.  Goethe.  (=  N.  78, 
S.  432-44.)     (Verhältnis  z.  Religion.) 

7644)  Th.  Kappstein,  Goethe  u.  d.  Religion. 
(=  N.  212,  S.  257-70.) 

7645)  B.  Ankermann,  Goethes  Stellg.  z. 
Christentum.  Vortr.  Königsberg,  Bever.  25  S. 
M.  0,50. 

7646)  B.  Spiess,  Goethe  u.  d.  Christentum. 
Frankfurt  a.  M.,  Englert  &  Schlosser.  VIII, 
72  S.    M.  1,50. 

7647)  K.  Trost,  Goethe  u.  d.  Protestantismus 
d.  20.  Jh.     B.,  Duncker.     84  S.     M.  1,00. 

Naturforschung* 

7648)  E.  Haeckel,  Die  Naturanschauung 
V.  Darwin,  Goethe  u.  Lamarck.  (=  id., 
Gemeinverständl.  Vortrr.  u.  Abhh.  [Bonn, 
Strauss.  2  Bde.  IX,  420  S.;  XII,  382  8. 
Mit  Abbild.     M.  12,00],   Bd.  1,    S.  217-80.) 

7649)  P.  Schaerffenberg,  Goethes  Farben- 
lehre: TglRsB.  N.  201. 

7649a)  A.  Wilke,  Goethes  Farbenlehre:  Zeit- 
geist N.  7. 

7650)  J.  Wiesner:  Goethes  Urpflanze:  Zeit^. 
29,  S.  6/8,  24/5. 

7650a)  P.  Vogler,  Goethes  Metamorphose  d. 
Pflanze:  NZürichZg.  N.  242. 

7651)  S.  Kalischer,  Warum  erscheint  uns 
d.  Himmel  blau?:  Weltall  2,  8.  254. 

7652)  id..  Nochmals  Goethe  u.  d.  Mathematik: 
BerlTBl.  1901,  N.  463. 


190 


TV,  8.    Goethe,    a)  Allgemeines, 


7653-7694 


Verhältnis  znr  Medizin. 

7653)  S.Türkei,  Goethe  als  Psychiater:  Wiener 
MorgenZg.  N.  290. 

7654)  H.  Cohn,  Goethe  über  d.  Impfzwang: 
GJb.  23,  S.  216/8. 

7654a)  E.  Ebstein,  Goethe  über  Fettleibigkeit: 
Dtsch.  medizinische  Wochenschr.  28,  S.  887. 

Knnstbetraclitnng. 

7655)  W.  Bode,  Goethe  über  d.  Förderung  d. 
Kunst:  Kw.  lf)\  S.  44-50. 

7656)  id.,  Goethe  über  d.  Nutzen  d.  Kunst: 
Tag  1901,  N.  511. 

7656a)  H,  Pallmann,  Goethes  Beziehgn.  z. 
Kunst  u.  Wissensch.,  insbes.  zu  König  Lud- 
wig I  :  JbFDH.  S.  182-98. 

7657)  W.  V.  Oettingen,  Goethe  gegen  Diderot: 
Türmer  4^,  S.  1-14. 

7658)  J.  Strzygowski,  Wie  hat  Goethe 
Leonardos  Abendmahl  gedeutet?:  Euph.  9, 
S.  316-27. 

7659)  A.  Matthes,  Böcklins  Kunstweise  in 
Goethescher  Beleucht.:  Geg.  61,  S.  264/6. 

7660)  Ueber  d.  bildende  Kunst  z.  Zeit  Goethes: 
FZg.  N.  69. 

7661)  Th.  Stettner,  Goethe  u.  d.  Münchner 
Lithographie:  ZBücherfreunde.  5^,  S.  106-21. 

7662)  F.  Schuhmacher,  Goethe  in  d.  Archi- 
tektur: LeipzigTBl.  N.  596. 

Stellung  zur  Litteratury  Musili  und  Theater. 

7663)  E.  Hering,  D.  Einfluss  d.  klass.  Alter- 
tums auf  d.  Bildungsgang  d.  Jungen  Goethe : 
JbFDH.  S.  199-235. 

7664)  H.  Loh re,  Goethe  u.d.  Volkslied.  (=id.. 
Vom  Percy  z.  Wunderhorn  rß.,  Mayer  & 
Müller.     XIII,  136  S.     M.  4,00],  8.  61/7.) 

7664a)  K.  Heinemann,  Goethes  Shakespeare- 
feier: NJbbKlAltGL.  9,  S.  154/6. 

7665)  E.Jenny.  Goethe  u.  Th.  Platter:  Baseler 
Jb.  22,  S.  257/9. 

7666)  Goethe  en  de  folklore:  Volkskunde  14, 
N.  9-10. 

7667)  L.  Geiger,  Goethe  als  Journalkritiker: 
FZg.  N.  1. 

7868)  A.  Fuchs,  Goethe  u.  d.  Musik:  Schweizer 
MusikZg.  42,  N.  1. 

7669)  M.  Kalbeck,  Aus  Goethes  Theaterarchiv: 
NWTBl.  1901,  N.  234. 

Stellung  znr  Pädagogik. 

7670)  W.  Schmidt,  Goethe  als  Pädagog:Lehrer- 
Zg.  für  Thüringen  15,  N.  42. 

7671)  E.  y.  Muth,  Goethes  Bedeutg.  für  Schule 
u.  Erziehung:  Christi.  Schul-  u.  Eltern  Zg. 
N.  8. 

7672)  G.  Deutsch,  Das  pädagogische  Ideal. 
( Goethe- Vortr.):  Deborah  NF.  2,  N.  7. 

7673)  P.  S.  Stollhofen,  Goethe  als  Pädagog: 
PädMhh.  2,  S.  193/9,  228-82. 

Stellnng  znr  Politik  und  zum  Yolkstnm. 

7674)  (toethe  über  Napoleon  I:    Pester   Lloyd 
N.  232. 

7675)  E.  Estlander,  Goethe  u.  d.  nationale 
Beweg,  in  Deutschland:  Finsk  Tidskrift  26, 
N.  26. 

7676)  P.A.,  Goethe  u.  das  Deutschtum:  Deutsches 
Volksbiw.  N.  4747. 


7677)  K.Koch,  Goethe  u.  Bismarck :  DMschr.  1, 

N.  12. 

7678)  Oskar  Steinel,  Goethes  Urteile  über  d. 
wichtigsten  Tagesfragen  d.  20.  Jahrh.  In 
wörtl.  Auszügen  aus  Eckermann  zusammen- 
gestellt.   Erlangen,  Junge.  TI,  75  S.    M.  0,75, 

Verschiedenes. 

7679)  F.  Lentner,  Wie  Goethe  über  d.  Duell 
dachte:  NWTBl.  N.  229. 

7680)  Miltz,  Goethes  u.  Schillers  Standpunkt 
z.  Alkohol:  KneippBU.  11,  N.  22. 

7681)  K.  Löschhorn,  Goethes  Urteile  über 
Prellerei  in  Gasthöfen:  ZDU.  16,  S.  573/4, 

7682)  Goethe  als  Prophet:  FZg.  N.  16. 

7683)  P.  Mitschke,  Weimars  Klassiker  u.  d. 
Stenographie.  (In:  Festschr.  z.  10.  Bundes- 
versamml.  d.  Thüringer  Stenographenbundes 
Stolze-Schrey  in  Weimar.     [Weimar,  Verlag 

d.  Weimarer   Stenographenvereins.     30    S.J) 

Gresamt-Ausgaben  der  Werke. 

7684)  Goethes  Werke.  Her.  im  Auftr.  d.  Gross- 
herzogin Sophie  V.  Sachsen.  Abteil.  1,  Bd.  34. 
( Sankt Eochusf est.  ImEheingau.  Herbsttage. 
Kunst  u.  Altertum  am  Ehein  u.  Main.    Aus 

e.  Eeise  in  d.  Schweiz.  Bearb.  v.  J.P.Eck  er- 
mann.) Abteil.  1.  Bd.  41.  1.  Abteil.  (Auf- 
sätze zur  Litt.  1807—1822.)  Abteil.  4,  Bd.  26, 
(Briefe.  Mai  1815  —  April  1816.)  Weimar, 
Böhlau.  III,  445  S.;  V,  516  S.;  XII,  440  S. 
M.  .%00;  M.  5,20;  M.  5,60;  M.  6,00. 

7685)  E.  Schaukai,  D.  Weimarer  Goethe- Ausg. : 
LE.  4,  S.  495/6,  650/1.  (Dazu:  ib.  S.  649-50.) 

7686)  M.  Heck  er,  Bericht  über  d.  Weimarer 
Ausg.    Bd.  13,  Abt.  1/2:  GJb.  23,  S.  249-53. 

7687)  id.,  Zur  Weimarer  Ausgabe  Bd.  40:  ib. 
S.  256. 

7688)  J.  W.  V.  Goethes  sämtl.  Werke.  Unter 
Mitwirkung  mehrerer  Fachgelehrter  her.  v. 
K.  Heinemann.  Bd.  5/7,  13.  Bearb.  v. 
O.  Harnack,  Th.  Matthias  u.  K.  Heine- 
mann. L.,  Bibliograph.  Institut,  520,476  8. 
ä  M.  2,00. 

7688  a)  Dasselbe.  Jubiläums- Ausg.  in  40  Bdn. 
Her.  V.  E.  V.  d.  Hellen.  Bd.  1  [bearb.  E.  v. 
d.  Hellen],  Bd.  12  [bearb.  v.  A.  Köster]. 
St.,  Cotta.  XXX,  384  S.;  XXXII,  367  8. 
k  M.  1,20. 

7689)  Dasselbe  in  36  Bdn.  B.,  Knaur.  In 
9  Leinwandbdn.  VIII,  439;  VI,  441;  V,  384; 
III,  492;  III,  436;  111,381;  III,  479,  389, 
428;  III,  367, 446, 471;  IV,  393;  VI,  397;  IV, 
375;  IV,  480;  IV,  891;  VII,  478  S.  M.  14,00. 

Einzelne  Prosaschriften. 

7690)  O.  Eitter,  Zu  Goethes  Sprüchen  in  Prosa: 
ASNS.  108,  S.  132. 

7691)  M.  Hecker,  Beitrr.  z.  Jenaischen  AUg. 
LitteraturZg.  u-Aelteres:  GJb.  23,  S.  258-60. 

7691a)  W.  Creizenach,  Theaterreden:  ib. 
S.  253/4. 

7691b)  H.  Devrient,  Theater  u.  Schauspiel- 
kunst: ib.  8.  256/8. 

7692)  E.  F.  A  r  n  o  1  d ,  Z.  Erklärung  e.  Goethischen 
Textstelle:  ChrWGV.  16,  S.  18/9.  (Aufsatz 
über  „Serbische  Volkslieder",  her.  v.  Talvj.) 

7693)  M.  Morris,  Verschollenes  v,  Goethe: 
Euph.  9,  8,  657-60.     (Zeitungsartikel,) 

7694)  P.  Weizsäcker,  Zwei  Blätter  aus  Goethes 
Labores  iuveniles:  GJb.  23,  8.  197-200. 


t«9ö-'?742» 


IV,  8.    Goethe,    a)  Allgemeines. 


191 


Staininbuchblätter. 

7«»r>)  M.  Kieger,  Staimiibiichl)ll.  v.  Goethe u. 
Klinger:  Euph.  9,  S.  728/9. 

Sprache. 

7696)  A.  Khrurd,  Alliterierende  Wortverbin- 
dungen bei  Goethe.  Tl.  2.  I'rogr.  Nürnberg. 
31  H.     |[R.  M.  Meyer:  ADA.  28,  8.  382/31| 

7696a)  Th.  Matthias,  Goethe  u.  d.  Fremd- 
wörter: ZAüSprV.  17,  N.  3. 

Goethefeieru. 

7697)  Th.  Distel,  E.  Goethe-Gedächtnisfeier 
in  Darmstadt  1832:  GJb.  23,  S.  226/7. 

7698)  F.  Holländer,  Goethe-Tage  in  Weimar: 
NWTBl.  1901,  N.  152,  162. 

7699)  M.  Osborn,  Vom  Weimarer  Goethetag: 
NatZg.  N.  331. 

7700)  id.,  D.  Goethe-Tag:  NationB.  19,  S.  556/8. 

7701)  W.Paetow,  Goethetage:  TglRsB.  JS.  li'O. 

7702)  W.  V.  Scholz,  Goethetage  in  Weimar: 
Tag  N.  247. 

7703)  Weimarer  Goethetage:  ChrWGV.  16, 
S.  35/8. 

Uoethebildnisse. 

7704)  H.  Funck,  Zu  Lavaters  Goethe-Bild- 
nissen: GJb.  23,  S    186-93. 

7705)  J.  Vogel,  Römische  Goethebildnisse: 
lUZg.  119,  S.  1001/4. 

Goethedenkmäler. 

7706)  G.  Hirth,  Jugendstil  u.  Goethedenkmal 
(=  id.,  Kleine  Schriften.  Bd.  1  [München, 
Hirth.    XVI,  526  S.    M.  5,00],  S.  235/7.) 

7707)  W.  Y.  Oettingen,  E.  Goethe-Statuette: 
GJb.  23,  S.  213/4. 

7708)  A.  Fleiuer,  D.  Goethedenkmal  in  Rom: 
TagB.  N.  119. 

7709)  Wo  soll  d.  Goethe-Denkmal  in  Rom  auf- 
gestellt werden?:  BerlTBl.  N.  80. 

7710)  Ago,  D.  Goethedenkmal  für  Rom:  FZg. 
N.  43. 

7711)  D.  Inschrift  für  d.  Goethedenkmal  in  Rom. 
E.  Umfrage:  BerlTBl.  N.  571. 

7712)  Das  Goethe -Schiller -Denkmal  in  San 
Francisko.  San  Francisko,  Leidecker.  114  S. 

7713)  Head  of  Goethe,  from  the  monument  of 
Vienua:  Goethe  in  his  83  year,  from  a  por- 
trait  by  Schwerdtgeburth :  Chautauquaui  35, 
S.  85/7. 

Ooethemuseen  und  Goethestrasse. 

7714)  O.Heuer,  D.  Goethemuseum  zu  Frankf. 
a.  M.:  FrankfGeneralAnz.  1901,  N.  286. 

7715)  D.  Goethehaus,  Goethemus.  u.  Bibliothek. 
(Bericht  für  d.  J.  1902):  JbFDH.   S.  373-81. 

7716)  R.  Kohl  rausch,  E.  Goethestrasse : 
HaunovCourier  N.  23347. 


Goethe-Philologie: 
Goethe'Gesellschaften. 

7717)  Siebzehnter  JB.  d.  Goethe-Ges.:  GJb.  23 
(Beilage),  S.  1-19. 

7718)  B.  Suphan,  Die  nächste  Publikation  d. 
Goethe-Gesellschaft:  FZg.  N.  226.     ' 


7719)  Besuch  d.  Goethe-Ges.  in  Ilmenau:  Henne 

59,  N.  120. 

7720)  .lahresbericht  1901:  ChrWGV.  16,  8.  21/3. 

7721)  R.  F.  Arnold,  D.  English  Goethe-Öociety: 
ib.,  S.  10/1. 

7722)  English  Goethe-Society:  Literary World 
65,  S.  51,  133;  66,  S.  510.  (Reports  «.f 
meetings.) 

Festschrirten. 

7723)  Willkommengruss  d.  Gemeinde  Gabelbach 
an  die  erlauchte  Goethe -Gesellschaft  am 
25.  Mai  1902.  2.  Aufl.  Weimar,  Huschke. 
15  8.     M.  0,35. 

7724)  Festgabe  der  Stadt  Ilmenau  z.  17.  General- 
versammlung d.  Goethe-Ges.     1902.     Her. 

V.  F.  Pasig.      Ilmenau,  Schröter.     20  8. 
M.  0,50. 

Jahrbücher  und  Zeitsohrlften. 

7725)  Goethe-Jjihrb.  Her.  v.  L.  Geiger.  Bd.  23. 
Mit  dem  siebzehnten  JB.  d.  Goethe-Gesell- 
schaft. Frankfurt  a.  M.,  Litterasische  Anstalt. 

VI,  327  S.;    32,  71  8.      Mit  2  Bildnissen. 
M.  10,00. 

7726)  Chronik  des  Wiener  Goethe-Vereins.  16. 
Jahrg.  Im  Auftrag  d.  Wiener  Goethe- Ver. 
red.  V.  R.  Payer  V.  Thurn.  12  Nn.  Wien, 
Goethe- Verein.    4».    58  S.    M.  4,00. 

7727)  Monatsbll.  d.  Goethebundes  in  Augsburg. 
Her.  V.  H.  Sand.  Augsburg,  Rieger.  12  Nn. 
h  J  Bogen.     M.  2,00. 

Bibliographieen  und  Sammelbespreehnngren. 

7728)  L.  Geiger,  Bibliographie:  GJb.  23, 
S.  248-302. 

7729)  R.  Tombo,  Englisch-Amerikanische  Bib- 
liographie: GJb.  23,  8.  302/5. 

7730)  Adolf  Weigel,  Antiquar.  Katalog.  N.64. 
Leipzig.    400  Nummern.    (Goethelitt.) 

7731)  Zahn  &  Jaensch,  Antiquar.  Katalog. 
N.  138.  Dresden.  901  Nn.  (Goethe  u.  Schiller.) 

7732)  P.  AI  icke,  Antiquar.  Katalog.  N.  32. 
Dresden.     (N.  726-74:  Faust-Litteratur.) 

7733)  R.  Heger,  Antiquar.  Katalog.  N.  25. 
Wien.     (N.  1487-1877:  Goethe-Litt.) 

7734)  Südwestdeutsches  Antiquariat,  München. 
Katalog  N.  24.  {=  Bibliothek  Görres  HI.) 
(Goethelitt.  226  Nummern.) 

7735)  H.  Benzmann,  Goethe-Litteratur: 
SüdwestdtschRs.  2,  S.  351/4. 

7736)  id.,  Goethe-Litt:  BerlNN.  1901,  N.  557. 

7737)  M.  Christlieb,  Goethe  u.  d.  Goethelitt. : 
ChrißtlWelt.  16,  S.  1141/3,  1163/7,  1192/6, 
1210/7. 

7738)  A.  K 1  a  a  r ,  Neue  Goethe-Schriften :  VossZg. 
N.  293    295. 

7739)  R.  M.  Meyer,  Goethe.schrif ten :  LE.  4, 
S.  591/6. 

7740)  V.  Michels,  Schriften  über  Goethe:  Euph. 
9,  S.  448-56.  (8.  M.  Prem,  G.  Witkowski, 
L.  Geiger,  W.  Bode,  F.  Ilwof,  A.  Fischer, 
S.  Schultze,  C.  H.  Burkhardt) 

7741)  Goethelitt.:  Kw.  15',  S.  306/7. 

Elnielne  Forseher  and  Uebersetser. 

7742)  G.  Witkowski,  A.  Bielschofsky:  AZgB. 
N.  83. 

774Sa)  E.  Dünsberg:  LE.4,  S.  1643.  (Lettischer 
Dichter;    Umdichter   von  Reinecke  Fuchs.) 


■ 


192 


IV,  8b.    Goethes  Leben. 


7748-^767 


7743)  R.  M.  Meyer,    H.    Düntzer:    GJb.   23, 

S.  244/7.  (S.  auch  id.:  NationB.  19,  S.  184/5.) 
7743a)    K.  Frenzel,    H.  Grimm   (als  Goethe- 
forscher): GJb.  23,  S.  236-43. 

7744)  R.  M.  Meyer,  E.  Joseph:    ib.    S.  234/6. 
7744a)  H.  Stümcke,  J.  Kürschner:    B&W.  4, 

S.  973/5. 
7744b)    K.  Wilke,    J.  Kürschner:    IllZg.  119, 
S.  205/6. 

7745)  B.  Suphan,  C.  Chr.  Redlich:    GJb.  23, 
S.  229-34. 


Yerschiedenes. 

7746)  M.  Lesser,  D.  Name  Goethe:  NWTBl. 

1901,  N.  66. 

7747)  F.  Baldensperger,  Notes  sur  la  pro- 
nonciation  francaise  du  nom  de  Goethe: 
Euph.  9,  S.  123/6. 

7748)  Alfr.  Friedmann,  E.  Goethe-Scherz 
aus  Frankf.  a.  M.  z.  28.  Aug.  1902:  Welt- 
Spiegel  (Berlin)  N.  69. 

7748a)  La  palma  del  Goethe:  AZgB.  N.  91. 


b)  Goethes  Leben. 

Qa eilen:  Tagebücher  N  7749.  —  Briefe:  GeBamtansgaben  N.  7751;  einzelne  Briefe  (an:  Katharina 
TOD  Bechtolshein,  Carl  Angnst,  Herder,  A.  von  Humboldt,  Fürst  A.  Cl.  W.  v.  Metternich,  F.  Preller,  Verlohrn,  Z.  Werner) 
N.  7765.  —  Briefwechsel:  Goethe  u.  Oesterreich  N.  7776;  F.  von  Elsholtz  N.  7777;  Graf  Kasper  von  Sternberg  N.  7778.  — 
Briefe  an  Goethe  N.  7779.  —  Unterhaltungen  (J.  P.  Eckerniann)  N.  7781a-  —  Antobiographisches :  Aus  meinem  Leben 
N.  7785;  Campagne  in  Frankreich  N.  7789;  Briefe  aus  der  Schweiz  N.  7791.  —  Gesamtdarstellungen  N.  779i.  —  Ein- 
zelne Abschnitte:  Jugend  N.  7797;  Studentenjahre  N.  7799;  Italienische  Reise  N.  7803;  Krankheit  und  Tod  N.  7808.  — 
Körperliche  Eigenheiten  N.  7811.  —  Verschiedene  kleinere  biographische  Beiträge  N.  7815.  —  Lokale  Beziehungen  (Berlin, 
Darmstadt,  Elbogen,  Dresden,  Frankfurt  a.  M.,  Heidelberg,  Ilmenau,  Marienbad,  Mühlhansen.  Rhein,  Teplitz,  Tiefnrt,  Weimar, 
Wetzlar,  Wiesbaden,  Wilhelmstlial)  N.  7820.  —  Persönliche  und  litterarische  Beziehungen:  Goethes  Familie 
N.  7841;  Anna  Amalie  von  Sachsen- Weimar  N.  7855;  L.  Angiolini  N.  7856;  J,  B.Basedow  N.  7857;  L.  van  Beethoven  N.  7858; 
J.  F.  Bertnch  N.  7861;  Bettina  Brentano  N.  7862;  Friederike  Brion  N.  7864;  A.  Dumas  N.  7868;  J.  P.  Eckermann  N.  7869; 
Prinzessin  von  Filangrieri  N.  7872;  F.  J.  Qall  N.  7873;  Cl.  Fr.  Grabbe  N.  7874;  Abbe  Gregoire  N.7875;  F.  W.  Grossmann  N.  7876; 
S.  Hahneraann  N.  7877;  Amalie  von  Helvig  N.  7878;  H.  S.  Hüugen  N.  7879;  A.  von  Humboldt  N.  7880;  K.  Huss  N.  7881; 
Amalie  von  Imhof  N.  7882;  Jean  Paul  N.  7882a;  H.  Jung-Stilling  N.  7882b;  Charlotte  von  Kalb  N.  7883;  Karl  Alexander 
von  Weimar  N.  7884;  Karl  August  von  Weimar  N.  7886;  A.  Kestner  N.  7888;  Lotte  Kestner  N.  7889;  F.  M.  Klinger  N.  7891; 
Th.  Körner  N.  7892;  A.  von  Kotzebue  N.  7893;  J.  C.  Lavater  N.  7895;  J.  Leisewitz  N.  7899;  Ulrike  von  Levetzow  N.  7900; 
F.  L.  Lindner  N.  7902;  Carl  Loewe  N.  7903;  Alb.  Lortzintr  N.  7904;  Ludwig  I  von  Bayern  N.  7905;  Luise  von  Weimar  N.  7907; 
J.  P.  Lyser  N.  7909;  Macco  N.  7910;  Heinr.  Meyer  N.  7911;  E.  Mörike  N.  7912;  Ph.  Moritz  N.  7914;  Wilh.  Müller  N.  7915; 
E.  Neureuther  N.  7916;  V.  Monti  N.  7917;  Plessing  N.  7918;  Elise  von  der  Recke  N.  7919;  J.  F.  Reichardt  N.  7920;  Christine 
Reinhardt  N.  7921;  Rheinische  Künstler  N.  7924;  Maddalena  Riggi  N.  7925;  Russische  Persönlichkeiten  N.  7927;  F.  Schiller 
N.  7928;  Lili  Schönemann  N.  7931;  Käthchen  Schönkopf  N.  7932;  Johanna  Schopenhauer  N.  7933;  Corona  Schröter  N.  79  54; 
Ch.  V.  D.  Schubart  N.  7950;  W.  Scott  N.  7951;  Charlotte  von  SLein  N.  7953;  Graf  K.  Sternberg  N.  7958;  Friederike  Unielmann 
N.  7959;  C.  M.  von  Weber  N.  7960;  Marianne  von  Willemer  N.  7961;  K.  Fr.  Zelter  N.  7963;  J.  R.  Znmsteeg  N.  7964.  — 


Tagebücher. 

7749)  A.  Hauffen,  Zu  Goethes  Tagebuch: 
Euph.  9,  S.  421/3. 

7750)  F.  Heitmüller,  Zu  Bd.  12  d.  .Tage- 
bücher": GJb.  23,  S.  260/1. 

Briefe: 
Gesamtausgaben. 

7751)  GoethesWerke.  WeimarerAusg.  Abteil.4, 
Bd.  26.  (Briefe  vom  24.  Mai  1815  bis  30.  Mai 
1816.)  Weimar,  ßöhlau.  XII,  440  S.  M.  6,00. 

7752)  C.Alt,  Zur  Weimarer  Ausg.  Bd.  22  u.  23. 
„Briefe" :  GJb.  23,  S.  261/3. 

7753)  Goethes  Briefe.  Ausgew. u.  in  chronolog. 
Folge  mit  Anmerk.  her.  v.  E.  v.  d.  Hellen. 
Bd.  1.  1764-1779.  (=  Cottas  Handbiblio- 
thek N.  26).   St.,  Cotta.   VII,  314  S.  M.  0,70. 

7753  a)  Dasselbe  Bd.  2.  ebda.  III,  332  S.  M.1,00. 
|[G.  Witkowski:  DLZ.  23,  S.  997-1000.] | 

7754)  (Joethe-Briefe.  Her.  v.  Ph.  Stein.  Bd.  1/3. 
B.,  Eisner.  XVI,  304 ;  XVI,  312  S. ;  XV,  313  S. 
k  M.  3,00.  (Enthält:  D.  junge  Goethe 
[1764 — 75].  Weimarer  Sturm  u.  Drang 
[1775—83].  Weimar  u.  Italien  [1784—92]). 
|[LCB1.  S.  668;  G.  Witkowski:  DLZ.  23, 
S.  997-10f'0.1| 


7755)  Th.  Achelis,  D.  junge  Goethe:  ML.  71, 

S.  53/4.     (Ph.  Stein.) 
775Ö)  A.  Beetschen,    Aus  dem  Briefwechsel 

des  jungen  Goethe:  IllFrauenZg.  :^9,  S.  38/9. 

7757)  A.  Härlin,  Goethe  als  Briefschreiber: 
LeipzigTBl.  N.  436. 

7758)  W.  Lauser,  Goethe  in  seinen  Briefen: 
NorddAZgB.  N.  115. 

7759)  P\  Poppenberg,  Goethewege:  NDRs.  13, 
S.  957-63.     (Briefe ) 

7760)  J.  Sittard,  Weimarer  Sturm  u.  Drang: 
HambCorrespB.  N.  229. 

7761)  J.  V.  Widmann,  Beim  Lesen  Goethescher 
Briefe:  NationB.  19,  S.  565/8. 

7762)  Goethe-Briefe:  DHeimat.  b\  S.  289-94. 

7763)  Goethein  S.Briefen:  NorddAZgB.  N.  115. 

7764)  Aus  Goethes  Jugendbriefen:  Kw.  15^, 
S.  433-49. 

Einzelne  Briefe. 

7765)  M.  Morris,  Mitteil,  aus  Hss.  (=  N.  8618, 
Bd.  2,  S.  76-809.)    (Briefe.) 

7766)  id.,  Z.  Datierung  Goethescher  Briefe. 
(=  N.  7619,  Bd.  2,  S.  253-62,  267.) 

7767)  Carl  Graf  Oberndorff,  Erinnerungen 
e.  Urgrossmutter  (Katharina,  Freifrau  v. 
Bechtolsheim).  B.,  Fontane.  XIV,  474  S. 
M.  12,00.  (Briefe  V.  Goethe,  Carl  August  u.a.) 


7768-7809 


IV,  8b,    Goethes  Leben. 


198 


7768)  G.  WitkowHki.Zwei  Hriefe  Goethe»  mit 
einem  Hriefe  ('uri  AuguHt«:  (J.Ib.  'S.\,  S.  ti9-71. 

7769)  Drei  Hriefe  Goethes  an  Herder  n.  desHcn 
Frau:  Vom  Rhein  1,  N.  1/3. 

7770)  B.öuphan,  DerAganiomnon  d.Aeschylus: 
FZg.  N.  362.  (E.  unbekannter  Brief  Goethes 
an  Humboldt.) 

7771)  J.  Caro,  Zwei  Briefe  A.  v.  Humboldts 
u.  ({oethe.s:  StVLG.  1,  N.  4. 

7772)  Goethes  Brief  an  Metternich:  ChrWGV. 
16,  8.  55/6. 

7778)  C.  R  u  1  a  n  d ,  E.  Brief  Goethes  an  F.  Preller 
nebst  Briefen  Freilers:  GJb.  23,  S.  3-36. 

7774)  E.  Hof  f  mann -Kr  ay  er,  E.  Brief  Goethes 
an  Verlohrn  IHIO:  ib.  S.  69-70. 

7776)  A.  Sauer,  E.  Brief  Goethes  an  Z,  Werner: 
Euph.  9,  S  212. 

Briefwechsel. 

777Ö)  Goethe  u.Oesterreich.  Briefe  mitErläutergn. 
Her.  V.  A.  Sauer.  (=  Schriften  d.  Goethe- 
Ges.  Her.  v.  B.  Suphan  u.  Sprich  Schmidt. 
Bd.  17.)  Weimar,  Goethe-Gesellschaft.  CXXV, 
368  S.  (Nur  für  Mitglieder.)  (Enthält  Briefe 
von  u.  an  C.  Fürst  v.  Lichnowsky,  Graf  F. 
V.  Althann,  Gräfin  Josefine  O'Donell,  Abbate 
Gl.  Bondi,  Fürst  K.  J.  v.  Eigne,  Gräfin 
Christine  (^'Donell,  A.  Frhr.  v.  Steigentesch, 
Fürst  M.  J.  V.  Lichtenstein,  H.  Frhr.  v.  Hess, 
J.  B.  Graf  Paar,  A.  Prokesch,  Susi  v.  Petrözzy, 
F.  V.  Gentz,  Fürst  Metternich,  F."  J.  Graf 
Saurau,  J.  L.  Deinhardstein,  J.  Frhr.  v. 
Hormayr,  Gräfin  Rosa  Kaunitz,  Leopoldine 
Grustner  v.  Grusdorf,  Therese  v.  Eissl). 

7777)  O.  Heuer,  Goethe  u  d.  „Hofdame*  u. 
Briefwechsel  zwischen  Goethe  u.  F.  v.  Els- 
holtz:  JbFDH.  S.  236-65. 

7778)  Briefwechsel  zwischen  J.  W.  v.  Goethe 
u.  Kasper  v.  Sternberg.  1^20—32.  (=  K.  Graf 
Stern berg.Ausgew.Werke.  Her.v.A.Sauer, 
Bd.  1.)    Prag,  Calve.    XLI,  434  S.    M.  4,00. 

Briefe  an  Goethe. 

7779)  C.  Ruland,  Aus  Goethes  Schreibtisch: 
GJb.  23,  S.  37-68.  (Briefe  v  Carl  August, 
Herzogin  Louise  Maria  Paulowna,  Ludwig  I 
V.  Bayern,  Friederike  v.  Cumberland,  Antonie 
Brentano,  Graf  Reinhard,  Clementine  Cuvier.) 

7779a)  Aus  Goethes  Schreibtisch:  DDichtung.32, 
S.  199-204. 

7780)  (=  N.  7902.) 
7780a)  (=  N.  7906.) 

Unterhaltnnsren. 

7781  a)  J.P.  E  c  k  e  r  m  a  n  n ,  (i espräche  mit  ( loethe 
in  d.  letzten  Jahren  seines  Lebens.  Mit  e. 
Einleitg.,  erläut.  Anmerkgn.  u.  Register  her. 
V.  Ludw.  Geiger.  3  Tle.  in  1  Bd.  L., 
Hesse.     12».    XXXV,  675  S.    M.  1,25. 

7782)  O.  J.  Bierbaum,  E.  dtsch.  Weihnachts- 
buch: ZeitWienZg.  Sountagsbeil.,  21.  Dec. 
(Goethes  Gespräche.) 

7788)  L.  Geiger,  Z.  Kritik  v.  Eckermanns  Ge- 
sprächen: Euph.  9,  S.  729-30. 

7784)  A.  Bettelheim,  E.  falsches  Ecker- 
männchen: Nation^.  19,  S.  41/2.  (Nouvelles 
conversations  de  Goethe  avec  Eckermann 
1897—1900.) 

Autobiographisches. 

7785)  W.  Goethe,  Dichtung  u.  Wahrheit. 
Ulustrierte  u.  kommentierte  Ausg.  unter 
Mitwirkung  v.  Jul.  Vogel  u.  Jul.  Zeitler 

Jahresberiobta  f&r  nener«  deutach«  LitUratargesolüoht«. 


her.  V.  Rieh.  Wülker.      L.,  H.  Seemami 
Nachf.     4».     VHI,  533  H.     M.  15,00. 
77SÜ)   A.  Egen,   Goethe,  Aus  meinem  Leben. 
Auswahl.    Münster,  Aschendorff.  403  8.  Mit 
12  Abbild.     M.  1,80. 

7787)  J.  Dahmen,  Goethe,  Aus  meinem  I/oben. 
Dichtung  u.  Wahrheit.  Schulausg.  Pader- 
born, Schöningh.     VIII,  178  S.     M.  1,10. 

7788)  Goethe,  Truth  and  fiction  relating  to  my 
life;  transl.  by  J,  Oxenford.  Ed.  by  N. 
H.  Dole.    Boston,  Niccols  &  Co.    300  8. 

7789)  id.,  Campagne  de  France.  Texte  alle- 
mand,  avec  une  introd.  par  O.  Briois. 
Paris,  Hachette.     XVI,  340  8.    Fr.  2,00. 

7790)  A.  Chuquet,  Goethe  en  Champagne. 
(=  N.  220,  S.  73-130.) 

7791)  Goethe,  Letters fromSwitzerland.  Transl. 
by  A.  J.  W.  Morrison.  Ed.  by  N.  H.  Dole. 
Boston,  Niccols.     100  8. 

Gesamtdarstellungren. 

7792)  A.  Bielöchofsky,  Goethe.  Sein  Leben 
u.  seine  Werke.  Bd.  1.  3.  Aufl.  München, 
Beck.    IX,  522  S.     M.  5,00. 

7793)  J.  Burggraf,  Goethe  u.  Schiller.  Im  Wer- 
den d  Kraft.  St.,  Krabbe.  VIII,  468  S.  M.  5,00. 

7794)  G.  H.  Lewes,  Goethes  Leben  u.  Werke. 
Neu  übers,  v.  P.  Lippert.  7.  Aufl.  2  Tle. 
B.,  Neufeld  &  Henius.  CXVIII,  550  8.;  XV, 
621  S.    M  7,50. 

7795)  id.,  Life  of  Goethe.  2  vols.  Boston, 
Niccols.    500,  600  8. 

7796)  H.  Stiehler,  Goethes  Leben  u.  Wirken. 
B.,  Weichert.  57  S.  M.  1,U0.  (Aus:  .Goethes 
Werke*.) 

7796a)  W.  Bode,  Goethes  Lebenskunst.  3.  Aufl. 

Mit  e.  Bildnis  nach  C.  A.  Schwerdtgeburt. 

B.,  Mittler.     IX,  230  8.     M.  2,50. 
7796b)  K.Muthesius,  Goethe,  e.  Kinderfreund. 

ebda.     IX,  230  S.     M.  2,.50. 

Einzelne  Abschnitte. 

7797)  Goethes  Jugend  in  lettischer  Beurteilung: 
LE.  4,  S.  709. 

7798)  J.  R.  Dietrich,  Phylandria.  E.  Kultur- 
bild aus  Goethes  Jugendzeit:  AZgB.  N.  80/2. 

7799)  Th.  Achelis,  Goethes  Sturm  u.  Drang- 
zeit: NWTBl.  N.  13. 

7800)  J.Froitzheim,  Goethes  Doktorpromotion 
in  Strassburg:  FZg.  N.  190. 

7801)  K.  Obser,  Goethe  in  Strassburg:  GJb.  23, 
S.  218/9. 

7802)  J.  Froitzheim,  Z.  Strassburger  Freundes- 
kreise Goethes:  ib.  S.  219-21. 

7803)  A.  Brandeis,  Auf  Goethes  Spuren  v. 
Verona  bis  Rom:  ChrWGV.  16,  S.  38-43, 49-54. 

7804)  A.  Böhtlingk,  Goethe  u.  d.  kirchl.  Rom 
Z.  28.  Aug.  19U2.  Frankfurt  a.  M.,  Neuer 
Frankfurter  Verlag.    30  8.    M.  0,50. 

7805)  G.  v.  Graevenitz,  D.  römische  Kreis 
Goethes.    (=  N.  239,  S.  225-60.) 

7S06)  J.  Riff  er  t,  Goethe  in  Rom:  LZgB.  N.20. 

7807)  H.  Barth,  Goethes  Römische  Geliebte: 
BerlTBl.  N.  98. 

7807a)  G.  Carletta,  Gli  amori  romani  di 
Goethe:  Rivista  mod.  2,  8.  115-28. 

7808)  E.  Jennv,  Goethefeinde  um  1830: 
MBllDL.  6,  N.  5. 

7808a)  M.  Birnbaum,  Aus  Goethes  Krank- 
heitstagen: Zeitgeist  N.  17. 

7809)  W.  Kuhaupt,  Goethes  letzte  Stunden: 
SpiritistRs.  8,  8.  81/3. 

IUI.  25 


194 


IV,  8  b.     Goethes  Leben. 


7S10-7871 


7810)  Th.  Distel,  Falsche  Nachricht  v.  Goethes 
Tod  (1830) :  GJb.  23,  S.  225. 

Körperliche  Eigenheiten. 

7811)E.Eechert,  Wie  Goethe  aussah :  NWTBl. 
1901,  N.  311. 

7812)  L.  Geiger,  Goethes  Kurzsichtigkeit: 
GJb.  23,  S.  214/6. 

7813)  P.  d'A.,  D.  kurzsichtige  Goethe:  FrBlw. 
1901,  N.  16. 

7814)  F.  J.  Gall  über  Goethes  Kopf:  FZg.  N.  170. 

Biographische  Einzelheiten. 

7815)  Th.  Lessing,  Goethes  Haus-  u  Finanz- 
wirtschaft: FZg.  N.  215. 

7816)  Einhart,  Goethes  Garten:  Scherer  4, 
N.  23. 

7817)  Goethes  Ernennung  z.  Eitter  d.  Ehren- 
legion (Diplom):  Daheim  38,  N.  33. 

7818)  E.  herald.  Episode  aus  Goethes  Leben: 
DHeroldB.  32,  N.  7. 

7819)  C.  Knetsch,  Goethes  Ahnentafel: 
DHerold.  33,  N.  10. 

Lokale  Beziehungen. 

7820)  F.  Meyer,  Goethe  in  seinen  Beziehungen 
zuBerlin :  Archiv  d.  Brandenburgia.  9,  S.  97-03. 

7821)  Goethe  in  Darmstadt:  FZg.  N.  70. 

7822)  L.Geiger,  Zu:  Goethe  in  Dresden  1813: 
GJb.  23,  S.  223. 

7823)  Richter,  Goethe  in  Elbogen:  D Arbeit.  1, 
N.  3. 

7824)  M.  V.  Waldberg,  Goethes  Zeichnung  d. 
gesprengten  Schlossturms  in  Heidelberg: 
Mitteil.  z.  Gesch.  d.  Heidelberger  Schlosses  4, 
S.  89-95. 

7825)  W.  Stieda,  Ilmenau  u.  Stützerbach,  e. 
Erinner,  an  d.  Goethe-Zeit.  L.,  H.  Seemann. 
97  S.     M.  2,00. 

7826)  J.  Riffert,  Auf  Goethes  Spuren  in 
Ilmenau:  LZgB.  N.  74. 

7827)  F.  Lienhard,  Kickelhahn  u.  Schwalben- 
stein: DHeimat.  5«,  S.  482/8. 

7828)  F.  Fisch  1,  Vor  80  Jahren:  Marien- 
baderTBl.  N.  14.  (Goethes  zweiter  Aufent- 
halt in  Marienbad.) 

7829)  L.  Geiger,  Goethe  in  Marienbad:  NFPr. 
N.  13304. 

7830)  W.  Kahl,  Pfalzburg  z.  Zeit  d.  jungen 
Goethe:  JbGLElsass-Lothr.  18,  S.  109-23. 

7831)  E.  Schulze,  Goethe  in  Mühlhausen: 
MühlhäuserGBll.  3,  S.  16. 

7832)  B.  Ruettenauer,  Goethe  u.  d.  Rhein: 
Rheinlande  2,  N.  7,  S.  7-19. 

7833)  Russ,  Goethe  in  Teplitz :  GJb.  23, 
S.  221. 

7834)  K.  Walther,  Tiefurt,  d.  Herzogin  Anna 
Amalia  Musenheim.  Weimar,  Böhlau.  IV, 
63  S.     Mit  Plan  u.  Lichtbildern.     M.  1,00. 

7835)  Ed.  J.  L.  Müller,  Weimar.  E.  Gedenk- 
buch. Wanderungen  durch  Vergangenheit  u. 
Gegenw.  Weimar,  Grosse.  VII,  223  S.  M.2,00. 

7836)  J.  Flach,  Weimar.  Krakau,  ,Cza8\ 
47  S.     M.  1,60.     (Aus  d.  .PolnRs.") 

7837)  M.  Warnatz,  D.  klass.  Weimar :  TirolerTBl. 
N.  162. 

7838)  W.  Holzamer,  Auf  Goethes  Spuren: 
AZgB.  N.  112.     (Wetzlar.) 

7839)  Goethe  in  Wiesbaden:  FZg.  N.  215. 

7840)  A.  Trinius,  E.  Goethestätte  Thüringens: 
HambNachrB.  N.  28.    (Wilhelmsthal.) 


Persönliche  und  litterarische  Beziehungen. 

7841)  Alma  v.  Goethe:  FZg.  N.  292. 

7842)  M.  Schwann,  Christiane  Goethe:  ib. 
N.  81. 

7843)  M.  Morris,  Christine  Vulpius  in  Goethes 
Dichtungen.     (=  N.  7619,  Bd.  2,  S.  1-75.) 

7844)  A.  Chuquet,  La  soeur  de  Goethe: 
Minerva  S.  5-28,  161-73. 

7845)  id.,  Cornelia  Goethe:  ib.  1.  u.  15.  Mai. 

7846)  A.  Heilborn,  Goethe  u.  Cornelia: 
HannovCourierB.  N.  613. 

7847)  G.  Witkowski,  Cornelia,  d.  Schwester 
Goethes.  Mit  ihren  zum  Tl.  ungedr.  Briefen 
u.  Tagebuchbll.  Frankfurt  a.  M.,  Litt.  Anstalt. 
VII,  290  S.     M.  5,50. 

7848)  Ottilie  v.  Goethe:  Pester  Lloyd  N.  56. 

7849)  F.  Ilwof,  Ottilie  v.  Goethe  u.  E.  Frhr. 
v.  Feuchtersieben:  ChrWGV.  15,  S.  58-61. 

7850)  P.  Bastier,  La  mfere  de  Goethe.  D'aprfes 
sa  corresp.  Paris,  Perrin.  IB"^.  264  S.  Fr.  3,50. 

7851)  E.  Besuch  bei  Frau  Rat:  FZg.  N.  29. 

7852)  E.Schmidt,  Frau  Rat  Goethe.  (=N.260, 
S.  239-60.) 

7853)  C.  v.  B.,  Briefe  d.  Frau  Rat  an  ihre  lieben 
Enkeleins.  Schleswig,  Detlessen.  22  S. 
Mit  6  Bildnissen.     M.  2,00. 

7854)  Jos6  Baronin  Schneider-Arco,  Aus 
d.  Briefen  v.  Goethes  Mutter:  IllFrauenZg. 
29,  S.  118/9. 

7855)  F.  Gerard,  A  Grand  Duchess  and  her 
court.  London,  Hutchinson.  XI,  275  S. 
Mit  42  Abbild.  Sh.  24,00.  |[Ac.  62,  S.  295/6.]| 
(Anna  Amalie  v.  Sachsen-Weimar.) 

7856)  C.  Fasola,  „Sieben  Tage  in  Weimar  im 
August  d.  J.  1799":  Euph.  9,  S.  418-21. 
(L.  Angiolini.) 

7857)  Goethe  u.  Basedow:  PaedStud.  23,  S.50/8. 

7858)  J.  Gebeschuss,  Goethe  u.  Beethoven: 
Umschau  6,  S.  421/5. 

7859)  W.Nagel,  Goethe  u.  Beethoven :  Blätter 
für  Haus-  u.  Kirchenmusik  6,  N.  7. 

7860)  id.,  Goethe  u.  Beethoven.  (=  Musikal. 
Magazin.  Her.  v.  E.  Rabich.  N.  6.)  Vortr. 
Langensalza,  Beyer.     25  S.     M.  0,40. 

7861)  W.  Feldmann,  J.  F.  Bertuch.  Ein  Beitr. 
z.  Gesch.  d.  Goethezeit.  Mit  d.  Rede  d. 
Kanzlers  v.  Müller  auf  Bertuch.  Saar- 
brücken, Schmidke.    VII,  120  S.     M.  3,40. 

7862)  M.  Donel,  Bettina  Brentano,  Goethe  u. 
Beethoven:  Revue  blanche.  1«  Nov. 

7863)  J.  F  r  ä  n  k  e  1 ,  Bettinas  Beziehgn.  zu  Goethe : 
NZürcherZg.  N.  85. 

7864)  E.  Schmidt,  Friederike.  (=  N.  260, 
S.  261-73.) 

7865)  J.  Fr oitzheim,  Noch  einmal  Friederike 
Brion  u.  d.  Strassb.  Goethedenkm. :  Geg.  62, 
N.  40.     (Dazu  E.  Klotz:  ib.  N.  42) 

7866)  J.  Storozenko,  E.  Jugendliebe  Goethes. 
(=  Aus  d.  Bereich  d.  Litt.  [Moskau,  Wassil- 
jew.     461  S.],  S.  120-35.)     (Friederike.) 

7867)  D.  Goethescheune  im  Pfarrhof  zu  Sesen- 
heim:  Gartenlaube  1901,  N.  49. 

7867a)  F.  v.  Koppen,  E.  Besuch  in  Sesen- 
heim:  MBllDL.  6,  N.  2/3. 

7868)  C.  Ruland,  Goethe  u.  A.  Dumas:  FZg. 
N.  231. 

7869)  O.  Pniower,  J.  P.  Eckermann:  Tag 
1901,  N.  317. 

7870)  A.  Bartels,  Goethe  u.  Eckermann: 
DMschr.  1,  N.  3. 

7870a)  J.  P.  Eckermann:  Winsener  Nachr.  N.113. 

7871)  E.  Gleichnis  v.  P.  J.  Eckermann:  Heimat- 
glocken (Winsen)  N.  44. 


7872- 7ftM» 


IV,  8  b.    Goethe«  Leben. 


19» 


7S72)  M.  Landau,  D.  Neffe  d.  JVinzesschen" 
(geb.  Filangieri,  verheiratet  an  d.  Fürsten 
kSatriano). 

7878)  Goethe  u.  F.  J.  Gall:  FZg.  166,  170. 
(Brief  an  F.  Brentano.) 

7874)  H.  Uhde-Bernays,  Grabbe  u.  Goethe: 
LE.  4,  S.  301/3. 

7875)  L.  Geiger,  L'abb^  Grdgoire  u.  Weimar: 
ZFSL.  24»,  8.  107/9. 

787Ö)  J.  Wolter,  G.  F.  W.  Grossmann.  Diss. 
Bonn,  M  S. 

7877)  Th.  Distel,  Hahneniann  u.  Goethe: 
Dtach.  medizin.  Wocheuöchr.  N.  25. 

7878)  M.  F.  Hecker,  Amalie  v.  Helvig: 
PrJbb.  107,  S.  498-540. 

7879)  0.  Heuer,  H.  S.  Hüsgen,  e.  Jugend- 
freund Goethes.  (1746-1807):  JbFDH. 
S.  347-50. 

7880)  Goethe  u.  A.  v.  Humboldt  als  Mitglieder 
d.  Warschauer  Ges.  d.  Freunde  d.  Wissensch. : 
FZg.  N.  361. 

788J)    Goethe    u.    d.    Scharfrichter:    Hütte    1, 

S.  235/6.     (K.  Huss.) 
788'2)  K.  Neumann-Strela,  Amalie  v.  Imhof 

NatZgB.  1901,  N.  50. 
7882a)  K.  Strecker,   Jean  Paul  in  Weimar 

TglRsB.  N.  231. 
7882b)  K.  Heilborn,  Goethe  u.  Jung  Stilliug 

RheinWestfälZg.  N.  608. 

7883)  J.  L.  Klarniann,  Gesch.  d.  Familie 
V.  Kalb  auf  Kalbsrieth.  Mit  bes.  Rück- 
sicht auf  Charlotte  v.  Kalb  u.  ihre  nächsten 
Angehörigen.  Erlangen,  Junge.  XII,  576  8. 
Mit  l\b  Bildern.     M.  10,00. 

7884)  G.Richter,  Z.P>inner.anKarl  Alexander, 
Grossherzog  v.  Sachsen.  Progr.  Jena.  4  °. 
73  8. 

7885)  Grossherzog  Carl  Alexanders  Erinnergn. 
an  Goethe:  FrBlw.  N.  160. 

788Ö)  A.  P^ournier,  Karl  August  v.  Weimar 
in  Karlsbad  J807:  NFPr.  N.  13112. 

7887)  D.  Karl  August-Statue  in  Eisenach: 
IllZg.  ns,  8.  538. 

7888)  J.  Duboc,  E.  Besuch  bei  Goethe.  (= 
N.  223,  S.  169-73.)     (A.  Kestner.) 

7889)  Ph.  Stein,  Goethe  u.  Lotte:  Pester 
Lloyd  N.  301. 

7890)  E.  Schmidt,  Lotte  Kestner  u.  Sprick- 
mann:  ChrWGV.  16,  8.  29-32. 

7891)  O.  Heuer,  F.  M.  Klinger:  JbFDH. 
S.  309-21. 

7891a)  Elisabeth  Mentzel,  D.  junge  Klinger: 
FZg.  N.  46. 

7892)  Ed.  Engel,  Goethe  u.  Th.  Körner: 
VossZgB.  N.  29. 

7893)  L.  Braun,  Kotzebue  u.  Goethe:  VossZg. 
N.  109. 

7894)  R.  Schlösser,  Goethes  persönl.  u.  litt. 
Verhältnis  zu  Kotzebue :  WIDM.  92,  8. 835-45. 

7895)  H.  P'unck,  Lavater  u.  Goethe.  (=  Sonder- 
Abdruck  aus  .1.  C.  Lavater.  Denkschrift.) 
Zürich,  Alb.  Müller.  4".  43  S.  M.  1,00. 
|[H.  Dechent:  LCBl.  S.  1571/2;  M.  Morris: 
DLZ.  23,  8.  2334/5.]| 

7S96)  L.  Geiger,  Goethe  u.  Lavater:  VossZg. 
N.  75. 

7897)  E.  H  a  u  g ,  Goethe  u.  Lavater :  AZgB.  N.  1 17. 

7898)  Goethe  u.  Lavater:  Grenzb.  3,  8.  55/6. 
(Nach  H.  Funck.) 

7899)  A .  T  h  a  e  r,  Leisewitz  u.  Goethe :  MagdebZgB. 
N.  20. 

7900)  A.  Kirschner,  Goethe  u.  Ulrike  v. 
Levetzow.  Reliquien  aus  Schloss  Netluk: 
ElbeZg.  N.  102. 


7901)  E.  Kraus,  lieber  Goethes  letzte  Liebe: 

LE.  4,  8.  198. 

7902)  C.  Alt,  E.  Episode  aus  dem  Leben  F.  L. 
Lindners:  Sitzungsberr.  d.  (ies.  für  Geech. 
d.  Ostsee-Provinzen  8.  105-13.  (Briefe  an 
Goethe.) 

7903)  M.  Runze,  Goethe  u.  Löwe.  L.,  Breit- 
kopf &  Härtel.    21  8.    M.  0,50. 

7904)  G.  R.  Kruse,  Goethe  u.  Lortzing:  GJb. 
23,  8.  130/8. 

7905)  H.  Pal  1  mann,  Goethes  Beziehungen  z. 
Kunst  u.  Wissenschaft  in  Bayern  u.  bes.  zu 
König  Ludwig  I.:  JbFDH.  8.  182-98. 

7906)  Briefe  v.  König  Ludwig  I.  an  Goethe: 
AZgB.  N.  130. 

7907)  M.  Morris,  Herzogin  Luise  v.  Weimar 
in  Goethes  Dichtung.  (=  N.  7619,  Bd.  1, 
8.  310/7.) 

7908)  Elenore  v.  Bojanowski.  Herder  u.  d. 
Herzogin  Louise:  DRs.  HO,  8.  119-37. 

7909)  R.  M.  Werner,  E.  Besuch  bei  Goethe: 
Euph.  9,  8.  338-41.    (J.  P.  Lyser.). 

7910)  E.  Petzet,  Goethe  u.  Macco.  Mit 
Briefen  v.  A.  Macco  u.  Friedr.  v.  Müller: 
StVLG.  2,  N.  3. 

7911)  L.  Geiger,  Briefwechsel  zwischen  Heinr. 
Meyer  u.  K.  A.  Böttiger:  GJb.  23,  8.  72-96. 

7912)  H.  Benz  mann,  Goethe  u.  Mörike: 
BerlNN.  N.  J95. 

7913)  H.  Ilgenstein,  Mörike  u.  Goethe.  B., 
Schröder.     144  8.     M.  2.0(>. 

7914)  W.  Girschner,  K.  Ph.  Moritz  d.  Freund 
Goethes  u.  Mentor  Jean  Pauls:  MBllDL.  6, 
8.  59-68. 

7915)  J.  T.  Hatfield,  Wilh.  Müllers  unver- 
öffentl.  Tagebuch  u.  seine  ungedr.  Briefe: 
DRs.  28,  8.  378.  (Behandelt  u.  a.  Müllers 
Besuch  bei  Goethe.) 

7916)  Th.  Stettiner,  Goethe  u.  E.  Neureuther: 
Monatsberr.  über  Kunstwissensch.  1,  N.  7. 

7917)  Goethe  u.  d.  Italien.  Dichter  0.  Monti: 
Grenzb.  4,  S.  255-61. 

7918)  J.  Duboc,  Goethe  u.Plessing.  (=N.223, 
8.  174-80.) 

7919)  Elise  v.  d.  Recke,  Aufzeichnungen  u. 
Tagebücher.  Her.  v.  P.  Rachel.  2  Bde.  L., 
Dieterich.  XLVI,  487  S. ;  VIII,  443  8.  M.8,00. 

7920)  A.  Kohut,  J.  F.  Reichardt  u.  W.  Goethe: 
IllZg.  119,  S.  735/6. 

7920a)  W.  Pauli,  J.  F.  Reichardt:  Musik  1, 
8.  250/7,  345-50. 

7921)  H.  Lobedan,  Christine  Reinhard.  E. 
Lebensbild:  NorddAZgB.  N.  126a/7. 

7922)  F.  Friedrich,  Aus  d.  Briefen  Christine 
Reinhards:  AZgB.  n.  198. 

7923)  Ellen  Mayer,  Briefe  d.  Frau  Reinhard 
an  ihre  Mutter:  DRs.  111,  S.  477;8. 

7924)  F.  Schaarschmidt,  Goethe  in  seinen 
Bezieh,  zu  d.  rhein.  Künstlern.  (In:  id.,  Aus 
Kunst  u.  Leben.  [München,  Bruckmann. 
1901.    224  S.     M.  4,00.]) 

7925)  E.  Schubert,  Goethes  schöne  Mai- 
länderin:  ÜL&M.   87,   N.   32.    (Maddalena 

7926)  O.  Waser,  Goethes  schöne  Mailänderin : 
Schweiz  6,  N.   1. 

7927)  W.  W.  Kalas,  D.  russ.  Beziehgn.  Goethep. 
(=  Unter  dem  Banner  d.  Wissensch.  Festschr. 
für  J.  Storozenko.  (Moskau,  Wassiljew. 
738  8.  178-84.) 

7928)  A.  Bielschof.sky,  Goethes  Freund- 
schaftsbund mit  Schiller:  FZg.  N.  335. 

792Sa)  H.  G.  Graf,  Zu  Goethes  angeblichen 
Haas  gegen  Schiller:  WeimarerZg.  N.  266. 

25* 


196 


IV,  8  c.    Goethes  Lyrik. 


7929)  O.  Lyon,  Goethes  Verhältnis  zu  Schiller: 
ZDU.  16,  S.  465-70. 

7930)  Th.  Vogel,  Zu  Goethes  Urteilen  über 
Schiller:  GJb.  23,  S.  99-115. 

7931)  W.  Bode,  E.  Gruss  an  Goethe:  IllFrauen- 
Zg.  29,  S.  67.     (Lili  Schönemaun.) 

7931a)  O.  Heuer,  Lise  von  Türkheim  u. 
Goethes  Lili:  FZg.  1901,  N.  241. 

7932)  E.  Bildnis  Käthchen  Schönkopf s :  Daheim 
38 1,  N.  8. 

7933)  Frost,  Johanna  Schopenhauer  u.  Goethe: 
Dokumente  d.  Frauen  7,  S.  153/9. 

7934)  W.  Bode,  Corona  Schröter:  Zeitw.  32, 
S.  122/4.     (S.  auch  Tag  N.  393.) 

7935)  H.  Burkhardt,  D.  Grabmal  d.  Corona 
Schröter  in  Ilmenau.  Z.  25.  Mai  1902. 
Separatdruck. 

7936)  ElseEphraim,  Corona  Schröter :  Volks- 
erzieher 6,  S.  134/5. 

7937)  E.  Kohlrausch,  Corona  Schröter: 
HannovCourier.  N.  33937.  (Erwider. :  ib. 
N.  33943;  s.  auch  N.  33940.) 

7938)  L.Kellner,  Corona  Schröter :  LZg».  N.  101 . 

7939)  P.  Legband,  Corona  Schröter:  BerlTBl. 
N.  425. 

7940)  E.  Nosca,  Corona  Schröter:  NorddAZgB. 
N.  197. 

7941)  P.  Pasig,  Corona  Schröter:  AZgB.  K  231. 

7942)  C.  Ruland,  Zu  Corona  Schröters 
100.  Todestag:  IllZg.  119,  S.  2f<3/4. 

7943)  L.  Salomon,  Corona  Schröter:  Post 
N.  390. 

7944)  Adelhaid  V.  Schorn,  Corona  Schröter: 
FZg.  N.  231. 

7245)  A.  Semerau,  Corona  Schröter:  VossZg. 
N.  39.{. 

7946)  B.  Suphan ,  Corona  Schröter.  Ansprache: 
WeimarerZg.  N.  123. 

7947)  A.  V.  Winterfeld,  Corona  Schröter: 
IllFrauenZg.  29,  S.  124/5. 


7948)  id.,  Corona  Schröters  Verhältnis  zu 
Schiller  u.  Goethe:  NMusikZg.  23,  S.  237/8. 

7949)  Corona  Schröter:  DBühnen-Genossensch. 
31,  S.  334. 

7950)  R  Krauss,  Schubart  u.  Goethe:  GJb. 
28,  S.  116-J9. 

7951)  L.  K.  Roesel,  D.  litt.  u.  persönl.  Be- 
ziehungen Walter  Scotts  zu  Goethe.  Diss. 
Leipzig.    92  S. 

7952)  H.  Hoffmann,  Goethe  u.  Seekatz: 
FZg.  N.  237. 

7953)  P.  Besson,  Goethe  et  M«"«  de  Stein. 
Paris,  Gaulthier -Villars.  80  S.  (Aus: 
Annales  de  l'univ.  de  Grenoble.) 

7954)  Sophie  Eben-Lederer,  Am  Grabe 
Charlottens  v.  Stein:  BerlNN.  N.  55. 

7955)  M.  Morris,  Frau  v.  Stein  u.  d.  Königin 
d.  Nacht.    (=  N.  8618,  S.  310/7.) 

7956)  E.  Schmidt,  Frau  v.  Stein.  (=  N.260, 
S.  287-304.) 

7957)  C.  Segre,  Goethe  e  Carlotta  Stein.  (Aus: 
i  d. ,  Nuovi  profili  storici  e  letterari.  [Firenze, 
Le  Monnier.     L.  3,00.]) 

7958)  Goethe  u.  d.  Grafen  v.  Sternberg:  FrBlw. 
N.  272.     (Vgl.  auch  N.  7781.) 

7959)  S.  Siehr,  Friederike  Unzelmann  u.  d. 
erste  Darstellg.  d.  „Iphigenia"  in  Berlin 
(27.  Dez.  1802).     TglRs».  N.  303. 

7960)  L.  Geiger,  Goethe  u.  C.  M.  v.  Weber: 
GJb.  2<,  S.  221/3. 

7961)  O.  Heuer,  Das  Goethehäuschen  auf  dem 
I'rankfurter  Mühlberge  u.  seine  Erinnerungen : 
FZg.  N.  31.     (Marianne  v,  Willemer.) 

7962)  E.Schmidt,  Marianne-Suleika.  (=  N.  260, 
S.  305-15.) 

7963)  L.  Werner,  Zelters  Bericht  an  Goethe 
über  München,  sowie  Augsburg  u.  sein 
Theater:  Sammler  (Augsburg)  N.  75. 

7964)  E.  Isolani,  Goethe  u.  Zumsteeg:  FZg. 
5,  N.  2.    (Mit  Benutzung  v.  N.  8258.) 


c)  Lyrik. 

AllgemeineB  N.  7965.  —  Ausgaben  N.  7969.  —  Einzelne  Gedichte:  Deutscher  Parnas  N.  7973;  Ergo  bibamns  N.  7974; 
Erlkönig  N.  7975;  „Flieh  Tänbchen  flieh*  N.  7976;  Getreue  Eckart  N.7977;  Das  Göttliche  N  7978;  Liebhaber  in  allen  Gestalten 
N.  7979;  Römische  Elegien  N.  7980;  Schneiderkonrage  N.  7981;  Schwager  Kronos  N.  7982;  Tagebuch  N.  7983;  Wanderers 
Naohtlied  N.  7984;  Weissagungen  des  Bakis  N.  7985;  west-östlicher  Di  van  N.  7986.  —  Verschiedenes  (Distichon,  Epi- 
grammatisches, Gelegenheitsverse)  N.  7987.  —  Uebersetznngen,  Travestien,  Kompositionen  (C.  Loewe,  F.  Liszt)  N.  7990.  — 


Allgemeines. 

7965)  M.  Friedlaender,  D.  dtsch.  Lied  im  18. 
Jh.  Bd.  1.  Abteil.  1/2.  Bd.  2.  St.,  Cotta. 
LX,  384  S.;  VIII,  360  S.;  III,  632  S.  M.  8,00: 
M.  12,00;  M.  12,00. 

7965a)  H.  Benzmann,  D.  dtsch.  Ballade:  LE. 

4,  S.  1085—93,  1158-63. 

7966)  H.  Ilgenstein,  Mörike  u.  Goethe.  B., 
Schröder.     12«.     143  S.     M.  2,00. 

7967)  E.  V.  d.  Hellen,  Goethes  Lyrik:  JbFDH. 

5.  325-46. 

7968)  A.  Dreyer,  D.  bildl.  Aiisdrucksweise  in  d. 
Lyrik  Goethes:  LittWarte. 3,  8.68-78,219-28. 


Ausgaben. 

7969)  Goethe,  Gedichte.  Tl.  1.  (=  Sämtl. 
Werke  her.  v.  E.  v.  d.  Hellen.  Bd.  1.)  St., 
Cotta.     384  S.     M.  1,20. 

7970)  id.,  Gedichte.  Mit  biograph.  Einleit. 
V.  S.  M.  Prem.  2  Tle.  in  1  Bd.  L.,  Hesse. 
12».    XV,  202;  232  S.    M.  0,80. 

7971)  O.  E.  Hart  leben,  Goethe-Brevier.  2. 
Aufl.  (JBL.  1901  IV  8c:  5.)  |[L.  v.  Roth: 
Litt  Warte.  3,  S.  123.]| 

7972)  A.  Matthias,  Goethes  Gedankenlyrik. 
Für  Schule  u.  Haus.  L.,  Freytag.  12**. 
116  S.    M.  0,80. 


7978-8007 


IV,  8d.    Goethes  Epos. 


197 


Einzelne  Gedichte. 

7973)  M.  Morris,  , Deutscher  Parnass". 
(=  N.  7ül9,  Bd.  2,  8.  197-205.) 

7974)  O.  Heuer,  ,Ergo  bibamus" :  JbFDH. 
8.  3f)l/5. 

7975)  Erlkönig:  PaedMhh.  2,  8.  361/3. 

7976)  M.  Morris,  .Flieh',  Täubchen  flieh'"  1 
(=  N.  7619,  Bd.  2,  8.  178-96.) 

7977)  R.  8prenger,  Zu  Goethes  „Der  getreue 
Eckart":  ZDU.  16,  8.  255. 

797S)   E.    Grosse,   Z.   Erklärung   v.    Goethes 
Gedicht:    Das    (röttliche.      B.,    Weidmann. 
.  28  8.     M.    0,50. 

7979)  E.  ausgegrabenes  Volkslied:  KölnZg, 
28.  Dec.  (Zu  Goethes  „Liebhaber  in  allen 
Gestalten" ) 

7980)  E.  Guglia,  1).  röm.  Elegien  d.  G. 
d'Annunzio  u.  ihr  Verhältnis  zu  Goethe: 
ChrWGV.  15,  8.  51/2. 

7981)  L.  Geiger,  Z.  Gedicht  ,8chneiderkou- 
rage":  GJb.  23,  8.  206. 

7982)  R.  Petsch,  Z.  .Schwager  Kronos":  ib. 
8.  205. 

7983)  M.  Morris,  1) ., Tagebuch".  (=N.  7619, 
Bd.  2,  8.  288-90.) 

7984)  P.  Bojauowski,  Goethe  im  Gesangbuch: 
NatZg.  N.  377.    (Wanderers  Nachtlied.) 

7985)  M.  Morris,  ,D.  Weissagungen  d.  Bakis". 
(=  N.  7619,  Bd.  2,  8.  206-48.) 

7986)  H.  Bück,  Handschriftliches  aus  d.West- 
östl.  Divan:  ChrWGV.  16,  8.  24/8. 


VerHchiedenes. 

7987)  M.  Morris,  Goethe  u.  d.  Genius  anderer 
Welten.  (—  N.  7619,  Bd.  2,  8.  249-51.)  (Z. 
Distichon  Hempel  .5,  228.) 

7988)  A.  Müller,  Goethe  u.  Epicharm:  Philo- 
logu»  61,  S.  312/3.  (Epignimmatisches.) 

7989)  L.  Morel,  Goethes  Gelcgcnheitsverse  an 
e.  Genferin:  GJb.  23,  8.  209-13. 

Uebergetznngen,  TraTestlen,  Kompositionen, 

7990)  .1.  Goebel,  Goethes  poeins.  Newvork, 
Holt.     19  u.  244  8.    80  c. 

7991)  Goethe,  Visor  och  dikter.  Öfv.  af 
C.  Snoilsky.  8tockholm,  Geber.  87  8. 
Kr.  2,25.     !|LE.  4,  8.  481. || 

7992)  Jldegarde  Ocella,  Una  canzonetta 
ital.  ed  una  imitazione  del  Goethe.  Torino, 
Pavaria.     4**.     17  8. 

7993)  C.  Knapp,  D'r  Schiller  in  d'r  Krütenau. 
Parodien  beKannter  Balladen  v.  Schiller, 
Goethe,  Ubland,  Chamisso  in  Strassburger 
Mundart.  Strassburg,  Schlesier  &  Schweik- 
hardt.     48  8.     M.  0,80. 

7994)  Kompositionen  Goethescher  Werke:  G.Ib. 
24,  S.  319/9. 

7995)  H.  Draheim,  Goethes  , wandelnde 
Glocke"  in  C.  Loewes  Komposition:  ZDU.  16, 
8.  370/2. 

7996)  R.  Musiol,  F.  Liazt  als  Goethe-Kom- 
ponist: NMusikZg.  59,  8.  302/3,  318-20. 


d)  Epos. 


OesamtaaBgaben  N.  7997.  —  Allgemeines  N.  7999.  —  Einzelne  Dichtungen:  Werther  N.  8000;  Reioecke  Fach« 
N.  801.5;  Wilhelm  Heisters  Lehr-  und  Wanderjahre  N.  8019;  Hermann  und  Dorothea  N.  8024;  AohilleU  N.  8037;  Wakl- 
Terwandsohnften  N.  8043;  Kleinere  Erz.lhlangen  (Märchen,  Reise  der  Söhne  Megaprocons)  N.  8044.  — 


C^esauitausgaben. 

7997)  Goethe,  Reinecke  Fuchs,  Hermann  u. 
Dorothea,  Achilleis.  Mit  Einleit.  v.  H. 
Schreyer.  {=  Sämtl.  Werke.  Her.  v.  E. 
v.d.  Hellen,  Bd.  6.)  St.,  Cotta.  XXVHI, 
277  8.    M.  1,20. 

7998)  id.,  Werke,  Weimarer  Ausg.  Bd.  19 
u.  22  (Werthers  Leiden,  Wilhelm  Meister). 
(.TBL.  1899  IV  8d:10).  [[H.  Düntzer: 
ZDPh.  36,  8.  514-29.JI 

Allgemeines. 

7999)  G.  Graf,  Goethe  über  seine  Dichtungen 
Bd.  1/2  (JBL.  1901  IV  8d  :  2).  |[A.  Gerber: 
MLN.  17.    8.  434/6;    R.  Woerner:   AZg». 

N.  238.]| 

Einzelne  Dichtungen: 
Werther, 

8000)  Goethe,  D.  Leiden  d.  jungen  Werther. 
(Pantheon-Ausg.  Textrevision  u.  Einleit.  v. 
O.Pniower.)  ß.,  8.  Fischer.  16".  XXVIII, 
207  8.    M.  2,50. 


8000a)  Goeth  e,  The  sorrows  of  young  Werther. 

Elective  aflinities  trad.   by  R.  D.  Boy  Ion 

and  N.  Haskeil.    Boston,  Niccols.   V,  515  8. 
8001)    D.    erste    Ausg.   d.    .Leiden   d.  Jungen 

Werther":  BBlDBuchh.  69,  N.  198. 
8002) Narkis80s,D. neueWerther,  e.  hellenische 

Passionsgesch.     L.,  Spohr.    99  8.    M.  2,00. 

8003)  M.  Kaufmann,  D.  Leiden  d.  mod. 
Werther.  Roman.  2.  Aufl.  Zürich,  Schmidt. 
1901.     VIII,  123  S.    M.  2,00. 

8004)  M.  Hehemaun,  Werther.  E.  lyr.  Drama 
V.  J.  Massenet  (Dichtung  nach  Goethe  v. 
E.  Blau,  P.  Milliet  u.  G.  Hartmann.)  Für 
d.  dtsch.  Bühne  V.  M.  Kalb  eck.  (=  Opern- 
führer N.  98.)  L.,  H.  Seemann.  30  8.  M.  0,50. 

8005)  F.  Baldensperger,  Les  „Deux  Amanta 
de  Lyon"  dans  la  litt:  Revue  d'histoire  de 
Lyon  1,  S.  33-50.    (Einfluss  des  .Werther".) 

8006)  M.  Batt,  The  treatment  of  nature  in 
german  lit.  from  Günther  to  the  appearance 
of  Goethes  Werther.  Diss.  Chicago,  Uni- 
versity  Press.     112  S.    Dollar  1,00. 

8007)  L.  P.  Betz,  B.  Constants  „Adolphe". 
E.  westschweiz.  Wertherroman.  (=  N.  22, 
8.  214-63.)    (S.  auch  i  d. ,  NZürcherZg.  N.  35.) 


108 


IV,  8  d.    Goethes  Epos. 


8O08-8047 


8008)  E.  Ferguson,  Goldsmith  and  the 
notions  „Grille"  and  „Wandrer"  in  Werthers 
Leiden:  MLN.  17,  S.  346-56,  411/8. 

8009)  J.  A.  Walz,  Oliver  Goldsmith  and 
Goethes  Werther:  MLN.  18,  S.  31/2. 

8010)  J.  L.  Haney,  Goethes  Werther  in  Eng- 
land: Americana  Germanica  4,  S.  144-51. 

8011)  W.  Holzamer,  Auf  Goethe-Spuren.  In 
Wetzlar:  AZg.  N.  112. 

8012)  E.  Schmidt,  Aus  d.  Wertherzeit. 
(=  N.  260,  S.  274-86.) 

8013)  P.  Seliger,  Unbekannte  Nachahmungen 
V.  Goethes  Werther:  ZBücherfreunde.  5, 
S.  421-31. 

8014)  Werthers  Leiden:  MontagsRevueW.  1901, 
N.  6. 

Reinecke  Fuchs. 

8015)  Goethe,  Reinecke  Fuchs.  Text  gesichtet 
für  d.  Jugend  v.  F  raungrub  er.  lUustr. 
V.  K.  Fahringer.  2  Bde.  Wien,  Gerlach. 
189  S.     M.  3,00. 

8016)  id.,  Reinecke  Fuchs.  The  first  five 
cantos.  Edited  by  L.  A.  Holman.  111.  from 
designs  by  W.  v.  Kaulbach.  New  York, 
Holt.     1901.     71  S.     50  c. 

8017)  id.,  Reinecke  Fuchs.  Russ.  Uebersetz. 
St.  Petersburg,  Jerrdokimeow.     100  S. 

8018)  K.  Trenkner,  Erläutergn.  zu  Goethes 
Reinecke  Fuchs.  (=  W.  K  ö n  i  g s ,  Erläutergn. 
zu  d.  Klassikern  N.  61.)  L.,  Beyer.  78  S. 
M.  0,40, 

Wilhelm  Meister. 

8019)  Goethe,  Wilhelm  Meisters  travels  and 
the  recreations  of  german  emigrants.  Transl. 
byF.  Carlyle.  Eid.  byN.  H.  Dole.  Boston, 
Niccolls.     380  S. 

8020)  id.,  Wilhelm  Meisters  apprenticeship. 
Trans,  by  F.  Carlyle.  Ed.  by  N.  H.  Dole, 
ebda.    12».    300  S. 

8021)  K.  Lörcher,  Mignon.  Auszug  aus 
Wilhelm  Meisters  Lehrjahren.  Bielefeld, 
Velhagen  &  Klasing.     III,  77  S.     M.  0,75. 

8022)  R.  F.  Arnold,  Wilh.  Meisters  Meister- 
jahre: ChrWGV.  16,  S.  43/5. 

8023)  F.  Kluge,  Wanderjahre  III,  12:  GJb.  23, 
S.  208/9. 

Hermann  und  Dorothea. 

8024)  Goethe,  Hermann  u.  Dorothea.  Mit 
Einl.  V.  K.  Goedecke.  (=  Cottasche 
Handbibl.  N.  22.)   St.,  Cotta.    166  S.    M.0,20. 

8025)  A.  Hauffen,  Goethes  Hermann  u. 
Dorothea.  2.  Aufl.  L..  Freytag.  112  S. 
M.  0,60. 

8026)  K.  Mack,  Goethes  Hermann  u.  Dorothea. 
(=  Kleine  Bibl.  N.78.)  Hamm,  Breer  &  Thie- 
mann.     16».     VIII,  190  S.     M.  0,30. 

8027)  J.  Stoff  el,  Goethes  Hermann  u. Dorothea. 
2.    Aufl.      (=     Dtöch.    Dramen    u.  epische 


Dichtungen  für  d.  Schulgebrauch  erläut. 
Bd.  2.)  liangensalza,  Beyer.  IV,  92  S. 
M.  0,90. 

8028)  Goethe,  Hermann  and  Dorothea.  Edit. 
by  C.  A  Buchheim  and  Emma  S.  Buch- 
heim. Oxford,  Clarendon  Press.  1901.  12*». 
192  S.     Sh.  3.     |[Ath.  1,  S.  268.11 

8029)  Dasselbe.  Russ.  Uebersetz.  Kiew.  95  S. 
25  Kopeken. 

8030)  Fr.  Saar,  Hermann  u.  Dorothea.  Ein 
Idyll  in  5  Gesängen.  Kassel,  Weiss.  86  S. 
M.  1,50. 

8031)  H.Heinze  u.  W.Schröder,  Aufgaben  aus 
Hermann  u.  Dorothea.  3.  Aufl.  (=  Aufgab, 
aus  klass.  Dramen.  Bd.  6  )  L.,  Engelmann. 
105  S.     M.  1,00. 

8032)  L.  Geiger,  E.  französ.  Aufsatz  über 
Hermann  u.  Dorothea:  GJb.  23,  S.  206/8. 

8033)  M.  Morris,  Hermann  u  Dorothea  u.  d. 
Fähnlein  d.  sieben  Aufrechten  (=  N.  7619, 
Bd.  2,  S.  118-28.) 

8034)  S.  Neide,  D.  Apotheker  in  Goethes 
Hermann  u,  Dorothea.  Progr.  Lands- 
berg a.  W.,  Gymn.     4».     23  S. 

8035)  L.  Szoell,  Hermann  u.  Dorothea  in 
Gera?:  FZg.  N.  213. 

8036)  Wo  spielt  Goethes  Hermann  u.  Dorothea?: 
DHeimat.  5^  S.  613/5. 

Achilleis. 

8037)  A.  Fries,  Zu  Goethes  Ilias-Studien : 
ChrWGV.  16,  S.  54/5. 

8038)  id  ,  Goethes  Schema  z.  llias:  LZgB.  N.  126. 

8039)  id.,  Goethe  u.  Hebbel  als  Sänger  Achills : 
ReichsboteB.  N.  41. 

8040)  A.  Kappelmacher,  Goethe  als.Homer- 
übersetzer  u.  Homerinterpret:  ZOG.  52, 
S.  1057-62. 

8041)  M.  Morris,  D.  Achilleis.  (=  N.  7619, 
Bd.  2,  S.  129-73.) 

8042)  T.  Tosi,  L'Achilleide  di  Goethe:  Atene 
e  Roma  5,  S.  721-35. 

Wahlyerwandtschaften. 

8043)  Goethe,  Las  afinidades  electivas.  Trad. 
de  L.  J.  Garcia  de  Luna.  Madrid,  Marzo. 
320  S.     P.  3,50. 

8044)  M.  Morris,  Ueber  d.  Quelle  d.  Wahl- 
verwandschaften.   (N.  7619,  Bd.  2,  S.  174/5.) 

8045)  H.  Schoen,  Quid  boni  periculosivi  habeat 
Goethianus  liber  qui  aft'initates  electivae 
inscribitur?  Paris,  Fischbacher.  144  S. 
Fr.  4,00. 

Kleinere  Erzählungen. 

8046)  D.  Märchen  v.  J.  W.  v.  Goethe.  Mit 
10  Bildern  v.  H.  Hendrich.  Einleit.  v.  P. 
Kraemer:  IllZg.  119,  S.  862-78. 

8047)  M.  M o rri s ,  Z.  Reise  d. Söhne Megaprazons. 
(=  N.  7619,  Bd.  2,  S.  284/8.) 


8048-8080 


IV,  8e.    Goethe»  l)rama. 


199 


e)  Drama. 

Allgemeine«  N.  8048.  —  BezIehnDgen  zam  Theater  (Frankfart  a.  M.,  Laoebttidt.  Stottcart,  Weiaar)  V.  8063.  — 
Oeiamtansgnbon  N.  8056.  —  Einzelne  Dramen:  Mitichaldigen  K.  8059;  QOU  von  Herliobingen  N.  8060;  Makemat  N.  8078; 
Jahrmarktufest  za  Plandersweilen  N.  8074;  Satyroa  N.  8075;  Prorantheaa  N.  8079;  Triumpb  der  Empflndiankelt  N.  8080:  Pi*> 
lerpina  N.  80H1 ;  Vögel  N.  80H2;  Ipliigeniu  auf  TanrU  (BOhnenjubiiaum)  N.  8083;  Egmont  N.  80»7 ;  Tatao  N.  8104;  PalMephroa 
nnd  Neoterpe  N  8107;  XatQrllobe  Tochter  N.  810S;  Schillers  Totenfeier  N.  8109;  Pandora  N.  8110;  Vortpiel  tnr  ErAffniar 
dei  Welmarisohen  Theaters  N.  8111 ;  Des  Kpimenideu  Erwiichen  N.  8112;  Uearbeitongen  (Kotzeboe)  N.  811S;  Naebipl«!  cn  Ifflandt 
Hagestolzen  N  8115.  —  Faast:  Ausgaben  N.  81  lU.  —  Allgemeines:  Zasammenfassende  Daritellangen  N.  8117.  --  Eincel- 
stadien  N.  811.>:J.  -  Urfaust  nnd  KntstehungHgeschiohte  N.  8146;  erster  Teil  M.  8150;  zweiter  Teil  N.  8169;  ParalipoMen« 
N.  817'J.  —  Vorgesohiohte  (Fanstdichtung  vor  Goethe)  N.  8173.  —  Uebertetznngen  (armenisobe,  dinisobe,  «ogliseh«,  fraa- 
zAsiMbe,  bollftndisohe,  mssitohe  nngarisohe)  N.  8182.    —    Kompositionen  N.  8198.  —  Naohdiobtangen  N.  8201.  — 


A.llgemeines. 

8048)  Jl.  Hulthaupt,  (Joethe.  (=  Aus:  id., 
Dramaturgie  d.  Sciiuuspiels.  Bd.  1.  9.  Aufl. 
[Oldenburg,  Scliulze.  XXIV,  bhl  S.  M.  6,00.J) 

8049)  J.  Burggraf,  Goethe  u.  Schiller.  Im 
Werden  d.  Kraft.  St.,  Krabbe.  VIII,  468  S. 
M.  5,00. 

8050)  M.  Lex,  Körperliche  Beredsamkeit  in  d. 
Dramen  d.  dtsch.  Klassizisten.  Diss.  Mün- 
chen.    32  S. 

8051)  H.  Steuding,  Wie  vergeistigt  Goethe 
in  seinen  Dramen  die  der  griech.  Mythologie 
entlehnten  Motive?:  ZDU.  16,  S.  729-44. 

Beziehungen  zum  Theater. 

8052)Eli8abethMentzel,  D.  alte  Frankfurter 
Schauspielhaus  u.  seine  Vorgesch.  Frank- 
furt a.  M.,  Euetten  &  Loening.  202  S.  Mit 
Abbild.     M.  2,00. 

8053)  G.  R.  Kruse,  E.  klass.  Sommertheater: 
BerlTBl.  N.  318.     (Lauchstaedt.) 

8054)  R  Krau  SS,  Goethe  u.  d.  Stuttgarter 
Bühne  unter  König  Friedrich:    FZg.  N.  1. 

8055)  M.  Kalb  eck.  Aus  Goethes  Theaterarchiv: 
NWTBl.  1901,  N.  234. 

Gesamt- Ausgaben. 

8056)  Goethe,  Werke.  Her.  v.  K.  Heine- 
mann. Bd.  6/7.  L.,  Bibliographisches  In- 
stitut. 487,  519  S.  h  M.  2,00.  (Bd.  6: 
Dramen  in  Versen.  Her.  v.  K.  Heine- 
mann.; Bd.  7:  Dramen  in  Prosa.  Her.  v. 
Th.  Matthias.) 

8057)  id.,  Sämtl.  Werke  her.  v.  E.  v.  d.  Hellen. 
Bd.  12.  MitEinl.v.  A.  Köster.  St.,  Cotta. 
XXXII,  367  S.  M.  1,20.  (Enthält:  Iphigenie 
auf  Tauris.    Tasso.    Die  natürliche  Tochter.) 

8058)  id.,  Dramat.  Meisterwerke  in  2  Bdn.  L., 
Hesse.    244,  242  S.     M.  1,20. 


Einzelne  Dramen: 

Die  Mitschuldigen. 

8059)  S.  Mendthal,  Goethes  Mitschuldigen. 
(=  id.,  Schauspielhaus  u.  Gerichtshof 
[Königsberg,  Hartungsche  Verlagsdruckerei. 

57  S.     M.  0,75],  S.  22/6.) 

G)^tz  Ton  Berliehingen. 

8060)  Goethe,  Götz  v.  Berliehingen.  ÄütEin- 
leit.  V.  K.  Goedecke.  (=  Cottasche  Hand- 
bibliothek N.  24.)  St.,  Cotta.  104  S.  M.  0,25. 

8061)  J.  Heuwes,  Goethes  Götz  v.  Berliehin- 
gen. Mit  Erläut.  für  d.  Schulgebrauch. 
Paderborn,  Schöningh,    194  S.    M.  1,40. 


8062)  M.  Schmidt-Mancy,  Goethes  Götz  v. 
Berliehingen.  Münster,  Aschendorff.  176  8. 
M.  2,00. 

8063)  J.  Stoffel,  Goethe,  Götz  r.  Berliehingen. 
(=  Dtsch.  Dramen  u.  epische  Dichtungen. 
Bd.  9.)  Langensalza,  Beyer.  IV,  74S.  M.0,80. 

8064)  A.  Palm,  Götz  v.  Berlichingens  eiserne 
Hand:  NFPr.  N.  13650. 

8005)  J.  Pawel,  Götz  v.  Berliehingen.  Veran- 
la.s8ung,  Abfassung,  Aufnahme  u.  Auffassung. 
Progr.     Wien,  Staats-Realschule  I.    40  S. 

8066)  J.  Pistor,  E.  Kapitel  aus  d.  Lebensgescb. 
Götz  V.  Berlichingens:  HJb.  23,  N.  3. 

8067)  A.  Sauer,  Götz  v.  Berliehingen:  GJb. 
23,  S.  254. 

8068)  P.  Weizsäcker,  War  Götz  y.  Ber- 
lichingens eiserne  Hand  die  rechte  oder  die 
linke?:  ib.  S.  200/3. 

8069)  M.  Kalbeck,  K.  Goldmarks  Oper 
Götz  V.  Berliehingen:  NWTBl.  N.  344. 

8070)  J.  Komgold,  Goldmarks  Götz  v.  Ber- 
liehingen: NFPr.  N.  13762. 

8071)  L.  Karpath,  Scenen  aus  Götz  v.  Ber- 
liehingen. Oper  V.  K.  Goldmark:  Tag  N.  607. 

8072)  R.  Musiol,  Götz  v.  Berliehingen  in  d. 
Musik:  NZMusik.  69,  S.  142/3. 

Mahomet. 

8073)  R.    Petsch,   Zu  .Mahomet":    GJb.  23, 

S.  206. 

Jahrmarlttsfest. 

S074)  M.  Herr  mann,  D.  Jahrmarktsfest  zu 
Plundersweilen.  (.TBL.  1900  IV  8e  :  63.)  |[Th. 
Matthias:  NJbbKlAltGL.  9,  S.  153/4;  F. 
Schultz:  ASNS.  109,  S.  391-401;  G.  Wit- 
kowski:  ZDPh.  33,  S.  530-40.11 


Satyros. 


ZDU. 


8075)  Th.  Matthias,   Herder-Satyros: 
16,  S.  110-28. 

8076)  M.  Morris,  D.  Urbild,  d.  Satyros.  (= 
N.  7619,  Bd.  2,  S.  269-71.) 

8077)  L.  Schönhoff,  Fragmente  (Elpenor-Sa- 
tyros):  Tag  1901.N.137.  (Aufführg.in  Berlin.) 

8078)  H.  Wittmann,  Satyros-AuffOhrg.  in 
Wien:  NFPr.  13374. 

Prometheus. 

8079)  M.  Morris,   Promethens  u.  Hanswurst. 

(=  N.  7619,  Bd.  2,  S.  237-48.) 

Triumph  der  Empflndsamkett. 

8080)  M.  F.  Hecker,  D.  Triumph  d.  Empfind- 
samkeit. Zum  24.  Mai  1902.  Weimar, 
Böhlau.  12  S.  M.  0,25.   (Aus:  WeimarerZg.) 


200 


iV,  8e.     Goethes  Drama. 


8081-8116 


Froserpina. 

8081)  A.  V.  Weilen,  Proserpina:  ChrWGV. 
16,  S.  13-18. 

Vögel. 

8082)  M.  Morris,  D.  Schuhu  in  Goethes  Vögeln. 
(=  N.  7619,  Bd.  1,  S.  292-309.) 

Iphigeuie  auf  Tauris. 

8083)  Goethe,  Iphigenie  auf  Tauris.  Mit 
Einleit.  v.  K.  Goedecke.  (^  Cottasche 
Handbibl.  N.  25.)   St.,  Cotta.   70  S.  M.  0,20. 

8084)  K.  Junker,  Goethes  Iphigenie  auf  Tauris. 
Für  d.  Bchulgebrauch  her.  L,  Freytag. 
96  S.    M.  0,60. 

8085)  Goethe,  Iphigenie  of  Trauris  transl.  by 
Anna  Swanwick  and  W.  Scott  ed.  by 
N.  H.  Dole.  Boston,  Niccols.  150  S. 

8086)  O.  Kanig,  D.  Entsühnung  Orests  in 
Goethes  Iphigenie  auf  Tauris  u.  in  d.  griech. 
Tragödien:    KonsMschr.  59,  S.  280-90. 

8087)  M.  O'Connor,  The  influence  of  christia- 
nity  on  dramatic  Ideals  of  Charakter:  Dublin- 
Keview  131,  S.  271-94.  (Iphigenia  v.  Goethe 
u.  Euripides.) 

8088)  H.  Laehr,  I).  Heilung  d.  Orest  in  Goethes 
Iphigenia.  B.,  Reimer.  86  S.  M.  2,00. 
|[F.  Sandvoss:  PrJbb.  109,  S.  158/9;  K. 
Gneisse:  ZDU.  16,  S.  519-23.]| 

8089)  W.  S.  Scarborough,  Iphigenia  in  Euri- 
pides, Racine  and  Goethe:  Transactions  and 
proceedings  of  philogical  association  of 
Amerika  22,  S.  37/9. 

S090)  Mart.  Wo  hl  r  ab,  Aesthetische  Erklärung 
V.  Goethes  Iphigenie  auf  Tauris.  Dresden, 
Ehlermann.     XIII,  84  S.     M.  1,50. 

8091)  Goethes  Iphigenie  in  ihrer  Bedeutg.  für 
d.  mod.  Frau:  Wartburg  1,  N.  22. 

8092)  E.  Horner,  D.  erste  Aufführg.  d.  Jphi- 
genie  in  Wien":  ChrWGV.  16,  S.  1/9. 

8093)  R.  Kohlrausch,  E.  Jubiläum  d.  Jphi- 
genie" :  HannovCourier.  N.  23767. 

8094)  S.  Siehr,  Friederike  Unzelmann  u.  d. 
erste  Darstellung  d.  Goetheschen  „Iphi- 
genie" in  Berlin  (27.  Dez.  1802):  TglRsB. 
N.  303. 

8095)  Goethes  Iphigenie  auf  d.  belg.  Bühne: 
LE.  4,  S.  1062. 

8096)  D.  erste  französ.  Aufführg.  d.  „Iphigenie" 
in  Brüssel:  FZg.  N.  26. 

Egmont. 

8097)  Goethe,  Egmont.  Mit  Einleit.  v.  K. 
Goedecke.  (=  Cottasche  Handbibl.  N.  23.) 
St.,  Cotta.    82  S.    M.  0,20. 

«e98)  J.  Stoffel,  Goethes  Egmont.  (=  Dtsch. 
Dramen  u.  epische  Dichtungen  für  d.  Schul- 
gebrauch erläut.  Bd.  8.)  Langensalza,  Beyer. 
III,  80  S.    M.  0,80. 

8099)  K.  Ho  eher,  Goethes  Egmont.  Münster, 
Aschendorff.    139  S.    M.  0,95. 

8100)  Goethes  Egmonttogetherwith  Schi  Hers 
essay:  „D.  Grafen  Lamoral  van  Egmont 
Leben  u.  Tod",  and  „Ueber  Egmont,  Trauer- 
spiel V.  Goethe".  Edited  by  M.  Winkler. 
Boston,  Ginn  &  Co.    200  S. 

8101)  Arnim  Seidl,  Wieder  einmal  Goethes 
Egmont:  ZDU.  16,  S.  238-41. 

8102)  J.  Willenbücher,  Zu  Goethes  Egmont: 
Lehrprobeu  u.  Lehrgänge.    Heft  67. 


8103)  A.  Zipper,  Goethes  Egmont.  (=  Erläut. 
zu  Meisterwerken  d.  dtsch.  Litt.  Bd.  12. 
ÜB.  N.  4284.)  L.,Reclam.  16».  40  S.  M.  0,20. 

Tasso. 

8104)  S.  Widmann,  Goethes  Torquato  Tasso. 
Für  d.  Schulgebrauch  erläut.  Münster, 
Aschendorff.     160  S.     M.  1,05. 

8105)  G.  Dalmeyda,  Goethes  Tasso  u.  Vignys 
Chatterton:  GJb.  23,  S.  177-85. 

8106)  A.  Koch,  lieber  d.  Versbau  in  Goethes 
Tasso  u.  Natürliche  Tochter.  Progr,  Stettin. 
22  S. 

8106a)  B.  L^vy,  Le  Tasso  publik  avec  un  avant- 
propos,  un  argument  analytique  et  des  notes. 
Paris,  Lahure.     XVI,  166  S.     Fr.  1,80. 

Palaeophron  und  Neoterpe. 

8107)  J.  W.  V.  Goethe,  Paläophron  u.  Neoterpe. 
(=  A.  Sauer,  D.  dtsch.  Säkulardichtungen 
[B.,  Behr].     S.  325-35). 

8107a)  P.  Holzhausen,  Goethes  Palaeophron 
u.  Neoterpe.  (=  id.,  D.  Urgrossväter  Jh.- 
Feier  [L.,  Avenarius].     S.  105-12.) 

Natürliche  Tochter. 

8108)  M.  Morris,  D.  Paralipomena  z.  natür- 
lichen Tochter.  (=  N.  7619,  Bd.  2,  S.  273-81.J 

Schillers  Totenfeier. 

8109)  M.  Morris,  SchillersTotenfeier(=N. 7619, 

Bd.  1,  S.  318-40.) 

Fandora. 

8110)  M.  Morris,  Pandora.  (=  N.  7619,  Bd.  1, 
S.  249-91.) 

8110a)  J.  Ilberg,  D.  Büchse  d.  Pandora: 
NJbbKlAltGL.  9,  S.  228. 

Vorspiel. 

8111)  M.  Morris,  D.  Vorspiel  z.  Eröffnung  d. 
Weimaer  Theaters  1807.  (N.  7619,  Bd.  1, 
S.  292-309.) 

Des  Epimenides  Erwachen. 

8112)  K.Löschhorn,E.  Anspielung  auf  d.  „all^. 
Humanität"  u.  d.  „Logen"  in  Goethes  „Epi- 
menides Erwachen":  ZDU.  16,  S.  508. 

Bearbeitungen. 

8113)  L.  Geiger,  Goethes  Bearbeitg.  v.  Kotze- 
bues  „Schutzgeist" :  DDichtung.  31,  S.  178-80, 
202/3. 

8114)  J.   Wähle,   Der  Schutzgeist:    GJb.  23, 

S.  254/5. 

Nachspiel. 

8115)  J.  Wähle,  Nachspiel  zu  Ifflands  Hage- 
stolzen: GJb.  23,  S.  253. 

Faust: 
Ausgaben. 

8116)  Goethe, Faustl.ILBearb.v.O.Harnack, 
(=  id.,  Werke.  Her.  v.  K.  Heinemann. 
Bd.5.)L.,  Bibliograph.  Institut.  583  S.  M.2,00. 


8117-8170 


IV,  8e.    Goethes  Drama. 


201 


Ziisamnienfassende  Darstelliingren. 

8117)  K.  Fischer,  Goethe«  Fau.st.  1.  AuH.  Bd.  2. 
Entstehiuigs-Idee  u.  KoiiipoKitioii  d.  Goethe- 
scheu  Faust.  (=  i  d. ,  Goethe-Hchrif teu,  Bd.  7.) 
Heidelberg,  Winter.    272  8.    M.  4,00. 

8118)  J,  Minor.  (Joethes  Faust.  Entstehungs- 
gesch.  u.  Frklüruug.  '2  I5de.  St.,  ('otta. 
l901.XV,378;Iir,2HbS.  M.8,00.  ||A. Küster: 
ADA.  28,  S.  72-81  ).]| 

8110)  E.  l'etsch,  Vortrr.  über  Goethes  „Faust*. 

(=   Würzburger   Tlochschul vortrr.      Bd.    J.) 

Würzburg,   Ballhoru  &  Oramer.     V,  198  8. 

M.  2,0(1. 
HV20)  M  a  r  i  e  P  o  s  p  i  s  c  h  i  1 ,  Volkstüml.  Erklärung 

V.  Goethes  Faust.   Bd.  1/2.  Hamburg,  Hirt 

2()(;  s.   a  ^r.  1,00. 

8121)  H.  Türck,  E.  neue  B'aust-Erkläruug. 
;!.  Aufl.  B.,  Eisner.  VII,  150  S.  M.  2,00. 
|[H.   Hchottmüller:    Cultura  21,    S.  1/2.1| 

8122)  K.  Willen,  D.  dramat  Inhalt  v.  Goethes 
,Faust^   Wien,  k'onegen.   V,  183  8.  M.  3,00. 

Einzelstndieu. 

S123)  C.  Alt,  D.  Gedanke  d.  Theodicee  in 
Goethes  Faust:  PrJbb.  108,  S.  112-24. 

8124)  A.  Bosse rt,  Le  Faust  de  Goethe:  EDM. 
11,  S.  641-80. 

8125)  G.  Brandes,  Verschiedene  Ötilarten  in 
Goethes  Faust.  Ins  Euss.  übers,  v.  W. 
Spassky.  (=  Unter  d.  Banner  d.  Wissen- 
schaft. Festschr.  für  N.  ,J.  Storozenko. 
[Moskau,  Wassiljew.]     S.  r)65-79.) 

812(5)  J.  Capesius,  D.  Eeligiöse  in  Goethes 
Faust.  Vortr.  Herrmannstadt,  Krafft.  27  S. 
M.  0,25. 

8127)  E.  W.  Deering,  Goethes  Faust:  Chau- 
tauquan  35,  S    66-75,  85/6,  170/7. 

8128)  H.  Fischer,  Goethes  Satanolgie  im  Faust: 
N&8.  101,  S.  22-31. 

8129)  0.  Harnack,  D.  Gang  d.  Handlung  in 
Goethes  Faust.  Darmstadt,  Bergstraesser. 
28  S.    M.  0,40. 

8130)  M.  Heyn  acher.  Wie  spiegelt  sich  d. 
meuschl.  Seele  in  Goethes  Faust?  „Progr." 
B.,  Weidmann.     67  S.     M.  1,40. 

81  :U)  J.  Herzfelder,  Ueber  Goethes  Faust: 
Monats-Blätter  d.  Goethebunds  in  Augsburg. 
N.  1/9. 

8132)  A.  E.  Hohlfeld,  Goethes  Faust.  The 
plan  and  purpose  of  the  completed  work: 
Vanderbild-Universitv  Quateiiy  1,  (1901), 
S.  250-71. 

8133)  W.  Kirchbach,  Dichter-Kommentare: 
ML.  71,  S.  305/8.     (Faust.) 

8134)  C.  Klein,  D.  Lösung  d.  Faustproblems: 
HannovCourier.  N.  23703. 

8135)  M.  Morris,  Gemälde  u.  Bildwerke  im 
Faust.    (=  N.  7619,  Bd.  1,  S.  114-52.) 

8136)  id.,  Mephistofeles:   GJb.  23,  S.  138-76. 

8137)  id.,  Faustmotive  in  Goethes  übriger 
Dichtung.    (=  N.  7619,  Bd.  1,  S.  233/6.) 

8138)  V.  Müller,  Ueber  d.  grundlegenden  Ideen 
in  Goethes  Faust:  Wissen  für  Alle  2,  S.  404  5.   j 

8139)  E.    Simonini,    Mefistofele  e  Giobbe:  i 
Eivista  Moderna,  Okt. 

8140)  W.  H.  Eosenstengel,  Faust:  PädMhh. 
1900,  S.  12/5. 

8141)  E.  Steiner,  Goethes  Faust  als  Bild  seiner 
esoterischen  Weltanschauung.  B.,  Grunert. 
82  S.     M.  0,50. 

8142)  A.  Tille,  Goethes  Faust  auf  d.  dtsch. 
Bühne:  ZBücherfreunde,  5',  S.  12-25. 


8143)  H.  Türck,  Neue  Spinoza-Elemente  im 
Faust:  Kultur  (Köln)   1,  S.  92/9. 

8144)  id..  Zwei  Symbole  in  Goethes  Faust: 
NorddAZgB.  1901,  N.  281. 

8145)  E.  V.  M  u  t  h ,  Faust- Litt. :  ALBl.  1  \,ti.bb%4ii. 
(K.  Fischer,  H.  Türck,  V.  Valentin,  U.  Bur- 
mann, F.  Tewes,  H.  Sogemeier.) 

VrfuiiHt  und  EntsteliiingrHgPHcliicIite. 

8140)  W.  Biedermann,  1);  Urfaust:  Dresdner- 
Anz«.  N.  17. 

8147)  M.  Morris,  D.  P'orm d. Urfaust  (=N.7619, 
Bd.  1,  S.  1-12) 

8148)  C.  Eössler,  1).  Entstehung  d.  Faust. 
(=  N.  258,  S.  112-58.) 

814»)  M.  Morris,  FausU|uellen.  (=  N.  7619, 
Bd.  1,  S   96-113.) 

Erster  Teil. 

8150)  A.  E.  Hohlfeld,  The  opcning  monolog 
of  Goethes  Faust  with  special  reference  to 
lines  418-29.  (Eeferat):  MLN.  17,  S.  194. 

8151)  E.  Kolbe,  Goethes  Gretchen  u.  Klärchen : 
MBUDL.  6,  X.  11. 

8152)  E.  M.  Mever,  Breite  Bettelsuppen  (Faust 
I  2390/4):  Euph.  8,  S.  701/6.  (Dazu:  E. 
Kraus:  ib.  9,  S.  417/8.) 

8153)  M.  Morris,  1).  geplante  Disputation.s- 
scene  im  Faust.   (=  N.  7619,  Bd.  1,  S.  42-53.) 

8154)  i  d. ,  Swedenborg  im  Faust.  (=  Dasselbe, 
Bd.  1,  S.  13-41.) 

8155)  id.,  D.  Walpurgisnacht.  (=  Dasselbe, 
Bd.  1,  S.  54-96.) 

8156)  M.  Weg,  D.  Buchhändler -Lehrbuch. 
E.  Dialog  frei  nach  d.  Schülerscene  im  Faust. 
L.,  Steinacker.     8  S.     M.  0,70. 

8157)  G.  Wustmann,  D.  Wirt  v.  Auerbachs 
Keller.  Dr.  H.  Stromer  v.  Auerbach.  L., 
H.  Seemann  Nachf.     100  S.     M.  100. 

8158)  E.  Tr.,  Vor  dem  Tore:  FZg.  N.  309. 

Zweiter  Teil. 

8159)  H.  Baumgart,  Goethes  Faust  als  ein- 
heitliche Dichtung  erläut.  Bd.  2.  D.  Erklärg. 
des  2.  Tl.  d.  Faust.  Königsberg,  Koch.  VII, 
513  S.     M.  5,00. 

8160)  E.  F.  Arnold,  Z.  Deutung  e.  Fauststelle 
(II,  2245  ff.):  ZOG.  53,  S.  974/9. 

8161)  W.  Bor  manu,  Veit  Valentin  über  Goethes 
Homunculus  u.  Helena:  AZgB.  N.  17. 

8162)  W.  Büchner,  Faust  II,  Vers  6235fr., 
10235 f.:  GJb.  23,  S.  203/4. 

8163)  E.  Gorter,  .Mehr  Licht."  D.  Klarstellg. 
d.  Grundgedankens  in  Goethes  Faust.  Tl.  2. 
L.,  Wartig.    VIII,  147  S.     M.  2,00. 

8164)  V.  J  u  n  k  ,  „Krystallisiertes  Meuschen- 
volk"  (Faust  II,  Laboratorium):  Euph.  9, 
S.  327-31. 

8165)  F.  Kluge,  Faust  U,  Vers  6235 f.:  GJb. 
23,  S.  203/5. 

8166)  E.  M.  Meyer,  Kardinal  Consalvi  in 
üoethes  Faust:  ChrWGV.  16,  S.  45/6. 

8167)  S.  E.  Nagel,  Helena  in  d.  Faustsage: 
Euph.  9,  S.  43-69. 

8168)  M.  Eieger,  Z.  letzten  Akte  d.  Faust: 
ib.,  S.  331/8. 

8169)  H.  Türck,  Magie  u.  Sorge  in  Goethes 
Fau.st:  ML.  71,  S.  20  1. 

8170)  E.  Woerner,  Fausts  Ende.  Antritts- 
rede. Freiburg,  Troemer.  28  8.  M.  0,80. 
;[E.  Petsch:  LBlGEPh.  23,  S.  281. 3.] 


Jahresberichte  fOr  neuere  dentsohe  Litteratnrgesohiohte.    XIIL 


26 


202 


IV,  8  e.     Goethes  Drama. 


8171-8202 


8171)  F.  Staasen,  Faust.  12  Zeichnungen  z. 
•2.  Tl.  B.,  Fischer  &  Franke.  4".  12  Blatt. 
M.  2,50. 

Paralipoinena. 

8172)  M.  Morris,  D.  Faustparalipomena. 
(=  X.  7619,  Bd.   1,  S.  153-232.) 

Vorgeschichte. 

8173)  Kuno  Fischer,  Goethes  Faust. 
4.  Aufl.  Bd.  1:  D.  Faustdichtung  vor  Goethe. 
(=  id.,  Goethe-Schriften.  Bd.  6.)  Heidel- 
berg, Winter.     240  S.     M.  4,00. 

8174)  B.  Otto,  D.  Sage  vom  Doktor 
Heinrich  Faust.  L.,  Scheffler.  XHI,  259  S. 
M.  4,00. 

8175)  E.  Castle,  D.  geschichtl.  Faust:  N&S.  102, 
8.  98-108. 

8176)  K.  F.  A.  Kellner,  Theater  in  Neapel: 
B&W.  4,  N.  3.     (Faust  als  Zauberstück.) 

8177)  Elisabeth  Mentzel,  Zwei  interessante 
Faustzettel  d.  alten  Frankfurter  Marionetten- 
bühne: FrankfGeneralAnz.  N.  264. 

8178)  A.  Pick,  Faust  in  Erfurt.  L.,  Fock. 
48  S.     M.  1,00. 

8179)  E.  Reichel,  Vorstudien  z.  ^Fausf-Stil: 
Geg.  61,  S.  71/4.     (Gottsched.) 

8180)  Erich  Schmidt,  Faust  u.  d.  16.  Jh. 
(=  N.  260,  S.  1-35.) 

8181)  J.  Wahn  er,  E.  oberschles.  Faust:  Ober- 
schlesien 1,  N.  7.     (J.  Ch.  Ruberg.) 

Uebersetznngen. 

8182)  A.  Leiöt,  G.  Barchudarianzs  armenische 
Faustübersetzg. :  LE.  4,  S.  1714/5. 

8183)  Goethe,  Faust.  Overs.  af  P.  Hansen. 
Med  vignetter  efter  M.  Retchs.  Kjöben- 
haven,  Gyldendal.     592  S. 

8184)  Dasselbe.  Overs.  af  C.  Koch.  Kjöben- 
haven,  Schönberg.     Kr.  3,25. 

8185)  Dasselbe.  Transl.  by  J.  Asher.  London, 
Universal  Library.     1902.     254  S. 

8186)  Dasselbe.  Transl.  by  Alb.  G.  Latham. 
London,  Dent.    250  S. 


8187)  Goethe,  The  tragedy  of  Faust.  2  vols. 
Transl.  bv.  Th.  Martin.  Boston,  Niccols 
&Co. 

8188)  P.  G.  Konody,  The  , Faust"  revival 
at  the  Lyceum  theatre  with  Sketches  by 
N.  Jungmann:  Artist  1,  S.  121/5. 

8189)  Faust  at  the  Lyceum,  London,  H.  Irvings 
revival  of  the  Version  by  W.  G.  Wills  (A. 
Symons):  Ac.  62,  S.  462. 

8190)  F.  Bälden sperger,  Le  Faust  de  Goethe 
et  le  romantisme  francais:  Mercure  de 
France  N.  145. 

8191)  A.  Eloesser,  PMebnisse  Fausts  in  Frank- 
reich: VossZg.  N.  89. 

8192)  Martha  Langkavel,  D.  franz.  Ueber- 
traggn.  v.  Goethes  Faust.  Strassburg,  Trübner. 
IV,  156  S.     M.  4,00.      ILCBl.  S.  1612/3.11 

8193)  E.  Wilhelm,  D.  französ.  Faust:  Tag 
N.  285.     (L^ebersetzg.   v.  G.  Gross.) 

8194)  Goethe,  Faust.  Vertaald  dor  J.  J.  L.  ten 
Kate.  Leiden,  Hijthoff.  1901.  16".  229  S. 
Illustriert.     Fl.  1,90. 

8195)  Dasselbe.  Russ.  Uebersetz.  Petersburg, 
Pantelejew.    384  S. 

8196)  Dasselbe.  Russ.  Uebersetz.  Petersburg. 
929  B.    Rbl.  1,75. 

8197)  L.  Hevesi,  L.  Doczis  Faust-Uebersetz. : 
FrBlW.  1901,  N.  242. 

Kompositionen. 

8198)  W.  Weber,  Schumanns  Faust-Scenen : 
NMusikZg.  23,  S.  145. 

8199)  G.  R.  Kruse,  Lortzing  als  Faust-Kom- 
ponist: NZMusik.  59,  S.  17/8. 

8200)  R.  M u  si ol ,  R.  Wagners  „Faust-Ouverture" 
u.  ihre  Aufführg.:  ib.  59,  S.  322/4 

Nachdichtungen. 

8201)  T.  C.  Gianini,  II  simbolo  nel  Faust  di 
W.  Goethe  e  Fopera  di  A.  Boito:  Rivista 
dTtalia  4,  N.  2. 

8202)  F.  V.  Feld  egg,  D.  neue  Faust,  Drama. 
Linz,  Oesterreichische  Verlagsanstalt.  158  S. 
M.  3,00. 


IV,  9 

Schiller. 


achwibischer  Schillerverein  N.  820.3.  —  Schillerverehrnng  N.  8206.  —  Schillerverbnnd  und  Schillerpreis  N.  8208. 
—  Bedentnng  für  die  Gegenwart  N.  8212.  —  Biographie:  Gesamtdarstellungen  und  Chronologie  N.  8214;  Einzelschriften  all- 
gemeinen Inhalts  N.  8224:  Biographische  Einzelheiten,  Jugendzeit  N.  8232.  —  Stellung  zur  Religion  N.  8235;  Politik 
N.  8238;  Verhältnis  zur  Musik  N  8239.  —  Wohnstätten  und  Grab  N.  8242.  —  Angehörige  und  Zeitgenossen:  Christo- 
phine Schiller  N.  8244;  Elisabeth  Dorothea  Schiller  N.  8246;  Louise  Schiller  N.  8219;  Goethe  N.  8250;  Ch.irlotte  von  Kalb 
N.  8254;  Karl  August  von  Sachsen-Weimar  N.  3255;  Karl  Eugen  von  Württemberg  N.  8256;  J.  R.  Znmsteeg  N.  8257.  —  Bild- 
nisse und  Denkm&ler  N.  8262.  —  Briefe  N.  8265.  —  Werke:  Ausgaben  N.  8270.  —  Prosaschriften :  Philosophisch-ästhetische 
N.  8273;  historische  N.  8277;  Roman  (Geisterseher)  N.  8283.  -  Lyrik:  Allgemeines  N.  8284.  -  Einzelne  Gedichte:  Gedichte  zur 
.Tahrhundertwende  N.  8291  ;  Bürgschaft  N.  3291a;  Deutschland  (Deutsche  Grösse)  N.  8292;  Gang  nach  dem  Eisenhammer 
N.  8300;  Ideal  und  Leben  N.  8301;  Pompeji  und  Herculanenm  N.  8302;  Ring  des  Polykrates  N.  8303;  Siegesfest  N.  3304.  — 
Drama:  Allgemeines  N.  8305.  —  Einzelne  Dramen:  Räuber  N.  8312;  Fiesko  N.  8315;  Kabale  und  Liebe  N.  8316;  Don  Carlos 
N.  8317;  WuUenstein  N.  8318;  Maria  Stuart  N.  8.332;  Jungfrau  von  Orleans  N.  8345;  Braut  von  Messina  N.  8355;  Wilhelm 
Teil  N.  8358;  Demetrius  N.  8367.  —  Uebersetzungen  (Turandot)  N.  8375.  —  Fremde  Bearbeitungen  Schillerscher  Entwürfe 
(Malteser,  Warbeok)  N.  8377.  —  Vorbilder  (J.  Leisewitz)  N.  8379.  —  Einwirkungen  (F.  Grillparzer,  H.  von  Kleist, 
Th.  Körner,   das  jüngste   Deutschland,  V.  Hugo,  V.  Snrdou)    N.  8380.    -  Sammel-Recensionen  N.  8386.  - 


8fl08-8M2ft 


IV,  9.     Schiller. 


203 


MchwKhiscIier  Schillervereiii. 

S203)     SrhwäbiHcher     SchilUüvereiu     Marbach- 

Stuttgurt.     H.  Rechenschaftsbericht  (über  d. 

Jahr    IHOI/L').    Murbach,  Kenippis.    76,  35  8. 

(Nur  für  Mitglieder.) 
S'204)  Ernst  Müller,  I).  .Schiller- Museum  in 

Marbach:  Ill/g.   119,  8.  9G[)/7. 

5205)  K.  KrauBs,  D.  Bibliothek  d.  Schwab. 
Sc'hillerver.  Bericht  über  d.  Erweiterung 
derselben.    (=  N.  8203,  8.  58-66.) 

Scliillerverelirung. 

5206)  H  Isülani,  D.  verunglückte  5.  März: 
RheinWestfaiZg.  N.  174.    (Schillerfeier.) 

8207)  E.  Wilms,  Schiller  und  d.  5.  März  1802: 
Ostdtsch.RsW.  N.  63. 

Schillerverband  und  Sohillerpreis. 

S20S)  r.  Frank,  1).  Schiller- Verband  dtsch. 
Frauen:  BerlTBl.  N.  137. 

8209)  D.  Schillerverband  deutscher  Frauen: 
DaheiniB.     N.  26. 

8210)  F.  A  V  e  n  a  r  i  u  8 ,  Vom  dtsch.  Volks-Schiller- 
preis:  Kw.  l.'t'^  S.  11/3. 

8211)  D.  Schillerpreis:  LE.  4,  S.  325/6.   (Dazu 

E.  V.  Wildenbruch:  LE.  4,  S.  459-66.) 

Bedeutung  für  die  Gegenwart. 

8212)  H.  Benznuinn,  Goethes  u.  Schillers 
Einfluös  auf  d.  Gegenw. :  HannovCourier. 
K  24071. 

8213)  L.  Fulda,  Schiller  u.  d.  neue  Generation. 
(Ref.):  BerlTBl.  N.  613. 

Gesamtdarstellungen  und  Chronologie. 

82U)  L.  Bellermann,  Schiller.  (JBL.  1901, 
IV  9:19.)  i[A.  Petak:  ZOG.  53,  S.  743/7; 
K.  Bergen:  LCBl.  S.  234/5.]i 

8215)  J.  Burggraf,  Goethe  u.  Schiller.  Im 
Werden  d.  Kraft.  St.,  Krabbe.  VIII,  468  S. 
M.  5,00. 

8216)  H.  J.  Heller,  Schillers  Leben  u.  Werke. 
(=  Hempels  Klassiker-Bibl.  N.  903.)  L., 
Verlag  v.  Hempels  Klassiker-Ausg.  79  S. 
M.  0,25. 

8217)  J.  Scherr,  Schiller.  Kulturgeschichtl. 
Novelle  in  6  Büchern.  3.  Aufl.  2  Bde. 
L.,  Abel  &  Müller.    342,  261  S.    M.  6,50. 

8218)  H.  Stiehl  er,  Schillers  Leben  u.  Werke. 
B.,Weichert.  66  S.  M.  1,00.  (Aus:  „Schillers 
sämtl.  Werke'.) 

8219)  V.  Basch,  La  poötique  de  Schiller. 
Paris,  Alcan.     297  S. 

8220)  C.    Thomas,    The   life   and  works   of 

F.  Schiller.  (JBL.  1901,  IV  9:21.)  |[A. 
Köster:  DLZ.  23,  S.  1439-41;  M.  Koch: 
LE.  4,  S.  1530/4;  Ac.  62,  S.  476/7;  New- 
YorkerStaatsZg.  4.  Jan.]| 

8221)  Ernst  Müller.  Schiller-Büchlein.  (JBL. 
1901,  IV  9:20.)  j[J.  Buschmann:  Gymn. 
20,  S.  654/5.] 

8222)  id.,  Regesten  zu  F.  Schillers  Leben  u. 
Werken.  (JBL.  1900,  IV  9:22;  1901,  IV 
9:25.)  [H.  Fischer:  ZDPh.  34,  S.  84/6; 
L.  Hacker:  ZBRW.  23,  S.  123/7;  H. 
Neuber:  ZGvmn.  56,  S.  37/8;  J.  E. 
Wackernell:  ADA.  28,  S.  80/1.]] 

S223)G.  Weisstein,  E.Schiller-Chronologiell: 
NatZg.  1901,  N.  21 


Einzelschriften  allgemeinen  Inhalts. 

8224)  F.  Dernburg,  Schule»-  uln  Erzieher: 
BerlTBl.  \.  621. 

8225)  L.  Doczi,  Schiller:  NFPr.  N.  13738. 
822ü)W.Kirchbach,8chiller8Frauenge8talten: 

IllFrauenZg.  29,  8.  143/4. 

822öa)  Virchow  über  Schiller  u.  d.  dtsch.  Jung- 
frauen: Schwab.  Mercur  N.  421. 

8227),  K.  LöHchhorn,  Schillers  Persönlichkeit 
u.  Auftreten  nach  Dekan  Goetz:  ZDU.  16, 
8.  508/9. 

8228)  R.  Steig,  Einiges  von  u.  über  Schiller: 
Euph.  9,  S.  115-21. 

8229)  Ernst  Müller,  Schiller  als  Mensch: 
NTBlst.  1901,  N.  238. 

8230)  F.  Schneider,  Schillers  Entwickelungs- 
gang  u.  d.  Bedeut.  d.  Kenntnis  derselben  für 
d.  Verständnis  seiner  Werke.  Prog.  Friede- 
berg, Kohlschmidt.  4«.  50  8.  M.  1,.H0. 
][F.  Jonas:  DLZ.  23,  8.  1316/7.]| 

8231)  C.  L.  Walter,  Schiller  als  Freiheit»- 
dichter:  Hammer  1,  S.  297-303. 

Biographische  Einzelheiten. 

8232)  A.  Chuquet,  La  jeuueussc  de  Schiller 
(1759-80).    (=  N.  220,  S.  131-77.) 

8232a)    E.    Schiller  -  Relique:     SchwäbMercur. 

N.  .552, 580.  (Auszeichnungfür gute  Leistungen 

in  der  Karlschule.) 
8232b)  E.  Schiler-Erinnerung:  NTBl«.  N.  580. 

(Prämium  in  d.  Religion.) 

8233)  H.  W i  1 1 m  a n n ,  Schillers  Schweizerreise: 
NFPr.  N.  13657. 

8234)  E.  Maasburg,  Wie  Schiller  geadelt 
wurde:  Rhein WestfälZg.  N.  351. 

8234a)  W.Wid mann,  Schillers  Adel:  NTB18». 

N.  209. 
8234b)  Schiller  im  Hauskleid:  WienZg.  N.  6. 
8234c)  Schiller  im  praktischen  Leben:  NTBlsi. 

N.  263. 
8234  d)  Welche  Weine  tranken  unsere  Klassiker?: 

Schwab.  Mercur  N.  l.iö. 

Stellung  zur  Religion. 

8235)  H.  Mosapp,  F.  Schiller.  (=  N.  78, 
S.  427-31.)    (Verhältnis  z.  Christentum.) 

8236)  E.  Müller,  Über  Schillers  religiöses 
Jugendleben  bis  17f<0:  AZgB.  N.  192. 

8237)  H.  Brunn hof er,  Goethes  u.  Schillers 
Anklänge  an  Brahmanismus  u.  Buddhismus: 
D.  ferne  Osten  1,  S.  39-40. 

Verhältnis  zur  Politik. 

8238)  K.  Löschhorn,  Zu  Schillers  polit.  An- 
sichten: ZDU.  16,  8.  59-60. 

Verhältnis  zur  Mnslk. 

8239)  H.  KlinK,  Schiller  e  la  musique:  Rivista 
musicale  italiana  8,  N.  4. 

8240)  A.  V.  Winterfeld,  Schiller  u.  d.  Oper: 
NZMusik  69,  N.  11. 

8241)  Schiller  u  d.  Oper:  NMusikZg.  23, 8. 141/2. 

WohnstJitten  und  Grab. 

8242)  G.  Hölscher,  In  Schillers  Heimat 
Marbach:  BBlDBuchh.  69,  N.  173. 

8242  a)  J.  R.  Die  Besucher  d.  Schillerhauses  in 
Marbach:  Schwab.  Mercur  N.  421. 

26* 


204 


IV,  9.    Schiller. 


8243-8284 


8243)  Ed.  J.  L.  Müller:  Weimar.  E.  Gedenk- 
buch.  Weimar,  Grosse.    VII,  203  S    M.  2,00. 

8243  a)  D.  Schillerhaus  in  Lauchstädt:  Schwab. 

Mercur  N.  580.     (S.  auch    NTBlst.  N.  300.) 
8243b)  W.  Ostertag,  D.  Schillergrab  in  Möck- 

mühl:  NTBlst.  N.  8.     (S.  auch  ib.  N.  8.) 

Angehörige  und  Zeitgenossen. 

8244)  Frau  Jul.  W.  Braun,  Christophine, 
Schillers  Lieblingsschwester:  B.,  Stahn. 
XII,  192  S.  M.  2,00.  |[E.  Müller:  NTBlst. 
N.  H8.]J 

8245)  Schillers  Lieblingsschwester:  Post  N.  87. 

8246)  C.  Busse,  Elisabeth  Dorothea  Schillerin : 
Türmer  4^  S.  142-51. 

8247)  Th.  Ebner,  Schillers  Mutter:  Post  N.177. 

8248)  id.,  Schillers  Mutter:  IllFrauenZg.  23, 
S.  64/5. 

8248  a)  F.  Kunze,  Schillers  Mutter:  SonntagsZg. 

für  Deutschlands  Frauen,  S.  580/3. 
8248b)   E.  Müller,  Schillers  Mutter:  NTBlst. 

N.  97/8. 

8249)  Schwarz,  Schillers  Schwester  Louise: 
NTBlst.  N.  144. 

8250)  A.  Bielschofsky,  Goethes  Freund- 
schaftsbund mit  Schiller:  FZg.  N.  335/6. 

8251)  H.  G.  Graf,  Goethes  angeblicher  Hass 
gegen  Schiller:  WeimarerZg.  N.  26b. 

8252)  0.  Lyon,  Goethes  Verhältnis  zu  Schiller: 
ZDU.  16,  S.  465-70. 

8253)  Th.  Vogel,  Zu  Goethes  Urteilen  über 
Schiller:  GJb.  28,  S.  99-115. 

8254)  J.  L.  Klar  mann,  Gesch.  d.  Familie  v. 
Kalb  auf  Kalbsrieth.  Mit  bes.  Eücksicht 
auf  Charlotte  v.  Kalb  u.  ihre  nächste  An- 
gehörige. Erlangen,  Junge.  XII,  576  S. 
Mit  Bildern  u.  Karten.  M.  10,00.  |[M.  Koch: 
LCBl.  S.  1556/9.]  I 

8255)  O.  Linn-Linsenbarth:  Schiller  u.  d. 
Herzog  Karl  August  v.  Sachsen  IL  Prog. 
Kreuznach.     44  S. 

8256)  Karl  Eugen,  Herzog  v.  Württemb.  u.  seine 
Zeit.  Her.  vom  Württemb.  Geschichts- 
u.  Altertums- Ver.  St.,  Neff.  14  Hefte 
k  3  Bogen.  Mit  zahlreichen  Kunstbeilagen 
u.  Testabbild,     k  M.  2,00. 

8257)  C.  Krebs,  J.  R.  Zumsteeg:  TagB.  N.  45. 

8258)  L.  Landshoff,  J.  E.  Zumsteeg  (1760 
—1802).  B.,  S.  Fischer.  VII,  214  S.  M.  6,00. 

8259)  E.  Segnitz,  J.  E.  Zumsteeg:  AMusikZg. 
29   N.  4. 

8260)' A.  V.  Winterfeld,  J.  E.  Zum.steeg: 
NMusikZg.  23,  S    39-40. 

8261)  Job.  Eud.  Zumsteeg:  NorddAZgB.  N.  22. 

Bildnisse  und  Denkmäler. 

8262)  J.  Vogel,  E.  verschollenes  Schiller- 
Bildnis:  IllZg.  119,  S.  917. 

8263)  R.  Krauss,  Dauneckers  Schiliefbüsten: 
WIDM.  92,  S.  451-62. 

8264)  D.  Goethe-Schiller-Denkm.  in  San  Fran- 
zisco.     San  Franzisco,  Leidecker.     114  S. 

Briefe. 

8265)  C.  Schüddekopf,  E.  unbekannter 
Schillerbrief.  Z.  10.  Nov.  1902  in  Druck 
gegeben.  AlsHs.  in  100  numer.  I^xempl.  ge- 
druckt. (An  Göschen,  Weimar,  26.  Febr.  1789.) 

8266)  K.  Löschhorn:  E.  neuaufgefundener 
Brief  Schillers  an  G.  Körner:  ZDU.  16, 
S.  651. 


8267)  E.  Brief  Schillers  über  d.  Plan  zu  e.  Epos 
über  Friedr.  Gr.:  BBlDBuchh.  69,  X.  15. 

8268)  M.  Schlesinger,  Schillers  Briefe  an  d. 
Breslauer  Theater:  Osten  2,  X.  3. 

8269)  i  d. ,  Dramaturgisches  aus  Schillers  Briefen : 
B&W.  4,  S.  922/6. 

Werke: 
Ansgaben. 

8270)  Schillers  Werke.  Her.  v.  E.Boxberger. 
6  Bde.  6.  Aufl.  B.  Grote.  CL,  486;  CXLI, 
644;  LH,  585;  LXXVII,  564;  XXXVI,  744; 
XXXVI,  640  S.     M.  12,00. 

8271)  Dasselbe.  Her.  v.  E.  Boxberger  u. 
W.  V.  M altzahn.  24  Bde.  (=  Hempels 
Klassiker -Bibliothek.  X.  903—965.)  L., 
Verl.  V.  Hempels  Klassiker -Ausgaben, 
k  N.  M.  0,25. 

8272)  E.  Steiner,  F.  Schiller.  (=  Dtsch. 
Dichter  in  Auswahl  fürs  Volk.  Begründet  v. 
L.  Jacobowski  N.  4.)  B.,  Kitzler.  96  S. 
M.  0,10. 

Philosopliisch-ästhetisclie  Schriften 

8273)S chiliers  Philosoph.  Schriftenu.Gedichte. 
Auswahl  her.  v.E. Kühnemann.  (=  Philos. 
Bibl.  Bd.  108.)    L.,  Dürr.     828.  S.     M.  2,00. 

8274)  IT.  Gaede,  Schillers  Abb.  ,Über  naive  u. 
sentimentalische  Diclitg."  (=  JBL.  1899  IV 
9:58.)     |[H.  Fischer:  ZDPh.  34,  S.  86/7.]l 

8275)  Alma  V.  Hartmann,  Schiller  als  Aesthe- 
tiker.  (In:  id.,  Zurück  z.  Idealismus.  [B., 
Schwetschke.    XI,  213  S.    M.  3,60].    S.  1-23.) 

8276)  O.  Weissen f  eis,  D.  philosoph.  Elemente 
unserer  klass.  Litteraturperiode  nach  ihrer 
Verwendbarkeit  für  d.  Schule:  Humanist- 
Gymn.  13,  S.  18-26,  57-69.  (Schiller,  Goethe.) 

Historische  Schriften. 

8277)  Schiller,  History  of  the  revolt  of  the 
Netherlands.  Transl.  by  E.  B.  Eastwick. 
Ed.  by  N.  H.  Dole.  Boston,  Niccols  &  Co. 
XXXiX,  362  S. 

8278)  E.  Sprenger,  Zu  Schillers  Gesch.  d. 
Abfalls  d.  Niederlande:  ZDU.  16,  S.  255. 

8279)  Goethes  Egmont,  together  with  Schillers 
essays:  D.  Grafen  Lamoral  von  Egmont 
Leben  u.  Tod  and  ,Ueber  Egmont.  Trauer- 
spiel v.  Goethe."  Ed.  by  M.  Winkler. 
Boston,  Ginn. 

8280)  Schillers  History  of  the  thirty  years  war. 
Transl.  by  A.  J.  W.  Morrison.  Ed.  bv 
N.  H.  Dole.    Boston,  Niccols  &  Co.     432  S. 

8281)  id.,  Geschichte  d.  30 j.  Krieges.  Euss. 
Uebersetz.  Kiew,  Tschokolow.  428  S. 
Ebl.  0,75. 

8282)  G.  Lücking,  Schiller  als  Herausgeber 
d.  Memoirensammlg.  Progr.  B.,  Gaertner. 
30  S.     M.  1,00. 

Roman. 

8283)  Schiller,  D.  Geisterseher.  Euss.  Ueber- 
setzg.  St.  Petersburg.     137  S.  Rbl.  0,15. 

Lyrik: 
Allgemeines. 

8284)  Schillers  Gedichte.  Mit  e.  biograph. 
Einleit.  v.  G.  Karpeles.  L.,  Hesse.  XXIV, 
224  S.    M.  0,60. 


8986-8829 


TV,  9.     Schiller. 


2»5 


S2S5)  The  imtnis  of  Schiller.  Trans!.  h\  K.  1». 
Arnold-Forster.  London,  Heinemunn. 
190J.    XI,  3t)0  S.    Sh.  t;,oo. 

8286)  E.  P.  Arnold-Forsters  trauslation  of  the 
noeniH  of  Schiller:  Saturday-Revicw  92, 
S.  r>92/3. 

8287)  Schiller,  JJallads  and  »horter  poenis 
Tran.sl.  bv  (}.  Clark.  London,  Williams 
&  Norgate.     1901.     Sh.  ;.,(X). 

8288)  E.  Schröter,  (Jöttliches  Walten  in 
Schillers  Halladen:  PraktSchuluiann.  f)L 
S.  579-85. 

S2S9)  (i.  Heine,  Kntwickel.  allgemeiner  ik*- 
.  griffe  im  .Vnschluss  an  Schillers  (Tcdichte. 
i'rogr.     Bernburg,  Gymn.     4".     31  S. 

8200)  C.  Knapp,  Schiller  in  d'r  Krütenau. 
Parodien  bekannter  Balladen  v.  Schiller, 
(loethe,  l'hland,  Chamisso  in  Strassburger 
Mundart.  2.  Aufl.  Strassburg,  Schlesier 
&  Schweikhardt.    48  S.    M.  0,80. 

Einzelne  Gedichte. 

S291)  Schillers  Gedichte  z.  Jahrhundertwende. 

f=  A.  Sauer,  D.  dtsch.  Säkulardichtungeu. 

[B.,  Behr.)     S.  CXL-CL,  S.  187-193.) 
8291a)    B.  Otto,    D.    Bürgschaft  v.   Schiller: 

Hauslehrer  2,  N.  13. 

8292)  J.  Minor,  Schillers  Hymnus  an  d. 
Deutschen:  VossZgß.  X.  51. 

8293)  id.,  Schillers  Hymnus  an  d.  Deutschen: 
ZeitWienZg.  jj.  75.  "(S.  auch  SchwäbMercur. 
X.  513,  517.) 

8293a)  R.  Kralik,  üeber  e.  dichter.  Entwurf 
Schillers:  Wiener  Abendpost  X*.  7. 

8294)  B.  Suphan,  Zu  Schillers  Gedicht 
.Deutsche  Grösse*.     1801:    FZg.  N.  351. 

8295)  id.,  Ueber  Schillers  Entwurf  zu  seinem 
vaterländischen  Gedichte  ,  Deutsche  (rrösse". 
1801:  XatZg.  N.  505. 

8296)  Frz.  Volger,  Deutschland.  Fragment 
e.  Gedichtes  von  Friedrich  v.  Schiller. 
Vortrag.     Altenburg,  Bonde.    10  S.    M.  0,30. 

8297)  E.  augeblich  unbekannte  Dichtung 
Schillers  (Deutschland):  BBlDBuchh.  N.  263, 
26H,  276. 

8298)  Schillers  Dichtung  Deutschland:  XFPr. 
X.  13725.    (Dazu  B  Suphan:  ib.  X.  13738.) 

8299)  Schillers  Dichtung,  Deutschland* :  TglRsB. 
X.  264. 

8300)  R.  Sprenger,  Zu  Schillers  Gang  nach 
dem  Eisenhammer:  ZDU.  16,  S.  574/7. 

8301)  Hönicke,  Ueber  Schillers  Gedicht:  Da.s 
Ideal  u.  djis  Leben.  Progr.  Dramburg. 
Gymn.     4".     16  S. 

8302)  R.  Eickhoff,  Zu  Schillers  Gedicht 
, Pompeji  u.  Herculaneum* :  ZDU.  16,  S.  776. 

8303)  G.  Seh  eil,  Zu  Schillers  Gedicht  „D. 
Ring  d.  Polykrates* :  ib.  S.  185. 

8304)  G.  Siefert,  Schillers  Siegesfest:  ib. 
S.  529-37. 

Drama : 
Allgemeiues. 

8305)  H.  BulthauDt,  Schiller.  (=  Aus: 
id.,  Dramaturgie  d.  Schauspiels  Oldenburg, 
Schulze.     XXIV,  557  S.     M.  6,00.) 

8306)  id.,  Schiller  als  Dramatiker:  JbFDH 
S.  285-308. 

8307)  M.  Berendt,  Schiller -Wagner.  ^.IBL. 
1901  IV  9:89.)  |M.  Lorenz:  PrJbb.  108, 
S.  1 59-62.]  I 


8308)    Th    Ebner,    Schüler    contra    Wa^er: 

AZg».  X.  250. 
8809)    A.    V     Berger,    Egerer    Dramaturgie: 

XFI'r.  N.  13655.     (Schiller.) 

8310)  X.  Hapgood,  The  stage  in  America 
1897—1900.  L<.ndon,  Macmillan.  400  S. 
(Chapter    XII:     Goethe,    Schiller,   Leiwing.) 

8311)  A.  Langguth,  Schiller  u.  d.  Theater- 
pubUkum:  TagB.  1901,  X.  501. 

Einzelne  Dramen: 
Kftuber. 

8312)  R.  Krauss,  Wann  sind  Schiller» , Räuber* 
z.  erstenmal  in  Stuttgart  gegeben  worden?: 
SchwäbKron.  X.  546. 

8312a)  D.  Erstaufführg.  v.  Schillers  Räubern: 
Hütte  1,  S.  681/3. 

8313)  A.  Chuquet,  Les  Brigand».  i=  X.  220, 
S.  178-231.) 

8314)  M.  Longo,  Schiller-Ibsen:  studi  di  psico- 
logia  penale.  (Masnadieri  di  Schiller;  Spe- 
dizione  nordica,  Hedda  Gabler  di  Ibsen.) 
Torino,  Bocca.     L.  2,00. 

8314a)  Th.  Gesky,  D.  Märe  v.  d.  Sauerburg: 
Xa.ssovia  2,  S.  72/4.  (Seitenstück  zu  e. 
Episode  aus  d.  ,, Räubern".) 

Fiesko. 

8315)  E.  unbekannte  Fiesco-Hs.:  SchwäbMercur. 
X.  477.     (S.  auch  NTBIS*.  N.  135.) 

8315a)  A.  Kerr,  Tagebuch  aus  Genua:  Tag 
1901,  X.  193.    (Fiesko-Erinner.) 

Kabale  and  Liebe. 

8316)  D.  erste  Darstellerin  d.  Louise  .Millerin: 
SchwäbMercur.  X.  524. 

Don  Carlos. 

8317)  G.  Schuster,  D.  historische  Don  Carlos: 
Türmer  4^  S.  656-65. 

Wallenstein. 

8318)  Schiller,  Wallenstein.  Edited  bvW.H. 
Carruth.    Xew  York,  Holt.  1901.  86,456  8. 

8319)  id..  Wallenstein.  Trad.  by  S.  T.  Cole- 
ridge.  Ed.  by  X.  H  Dole.  Boston,  XiccoUs. 
426  S. 

8320)  F.  Engel.  Xeun  Stunden  Schiller: 
BerlTBl.  X.  202.  (Aufführg.  d.  WaUenstein- 
Trilogie  an  einem  Tage.) 

8321)  B.  Honig,  Wallenstein  auf  d.  engl.  Bühne 
d.  17.  Jh.    Ref.    i=  X.  213,  S.  486.) 

8322)  E.  Kilian,  D.  einteilige  Theater- Wallen- 
stein: LE.  4.  S.  164/5. 

8323)  V.  Loewe,  D.  WallensteinUtt.  IV: 
MVGDB.  49,  S.  514-38. 

8324)  P.  Machule,  Coleridges  Wallenstein- 
flbersetzung:  EnglStud.  31,  S.  182-239. 

8325)  H.  Schuller,  Z.  Betonung  einiger  Stellen 
in  Schillers  Prolog  z.  Wallenstein:  ZDU.  16. 
S.  373/4. 

8326)  A.  Thimme,  Wallensteina  Lager,  e. 
Sinfonie  über  d.  Krieg:  ib.  S.  492'8. 

8327)  L.  Weber,  Wallenstein:  D.Vrbeit.  1,  X.  lO/I. 

8328)  P.  Weizsäcker,  Xoch  e.  Wort  z.  Butler- 
brief: ZDU.  16,  S.  502  5. 

8329)  M.  Winkler.  Schillers  Wallenstein. 
(JBL.  1901  IV  9:98.)  '(A.  R.  Hohlfeld: 
MLX.  17,  X.  2.1 


206 


IV,  9.     Schiller. 


8330-837fi 


8330)  A.  Z  i  p  p  e  r ,  Erläutergii .  zu  Schillers AValleii- 
steiii.  (Wallensteins  Lager,  Piccolomini, 
WallensteinsTod.)  (=  Erläutergn.  zu  Meister- 
werken d.  dtsch.  Litt.  Bd.  13.  =  ÜB.  N.  431 6/7.) 
L.,  Reclani.     16".     196  S.     M.  0,40. 

8331)  W.  Hauffs  Parodie  v.  Walleusteins  Lager. 
(=  H.  Hofmann,  W.  Hauff  [Frankfurt 
a.  M.,  Diesterweg.  XKI,  297  S.  M.  4,00.|, 
S.  270/4.) 

Maria  Stuart. 

8332)  Schiller,  Maria  Stuart.  Ed.  by  E.  S. 
Joynes  and  W.  A.  Hervey.  New  York, 
Holt.    41  u.  350  S.    70  c. 

8333)  i  d. ,  Maria  Stuart.  Russ.  Uebersetz.  Moskau, 
Mamontow.     64  S.     Ebl.  0,6('. 

8334)  E.  V.  Bamberg,  D.  erste  Aufführg.  v. 
„Maria  Stuart":  N&S.  103,  S.  193-214. 

8335)  D.  Stuttgarter  Erstauf führgn.  v.  Marie 
Stuart:  SchwäbKron.  N.  139. 

8336)  H.  Conrad,  War  Maria  Stuart  d.  Gatten- 
mordes schuldig?:  Türmer  4-,  S.  190/8. 

8337)  H.  König,  D.  Tragödie  e.  Königin: 
Sonntags-Zg.  für  Deutschlands  Frauen  S.  96,9. 

8338)  K.  Kohlrausch,  D.  Jubiläum  d.  Maria 
Stuart:  FrBlw.  1901,  N.  159. 

8339)  O.  Pf  Ulf,  Neues  über  Maria  Stuart: 
StML.  62,  S.  249-71. 

8340)  R.  Woerner,  D.  älteste  Maria-Stuart- 
Tragödie.     (=  N.  237,  S.  259-302.) 

8341)  J.  A.  Worp,  Vondels  Maria  Stuart  en 
G.  Candemi:  Tidjschr.  v.  nederland.  taal- 
en-letterkunde  21,  S.  241/9. 

8342)  Brandi,  La  santa  sede  e  la  regiua 
Maria  Stuarda  di  Scozia:  Civilta  Cattolica 
5,  N.  1242. 

8343)  P.  H.  Brown,  History  of  Scotland.  2.  Bd. 
Cambridge,  University  Press.  XIV,  464  S. 
Sh  6.  (Eingehende  Biographie  v.  Maria 
Stuart  mit  Bibliogr.) 

8343  a)  New  lights  of  Mary,  Queen  of  Scots: 
QuR.  195,  S.  221-44.     (J.  H.  Pollen.) 

8344)  The  Queen  of  mystery:  Saturday-Rewiew 
92,  S.  591/2.     (A.  Lang.) 

Jungfrau  von  Orleans. 

8345)  Schiller,  D.  Jungfrau  v.  Orleans.  With 
introduction  and  notes  by  A.  B.  Nichols 
and  W.  A.  Hervey.  New  York,  Holt. 
1901.    XXX,  309  S.     60  c. 

8346)  Dasselbe.  Edit.  by  B.  W.  Wells.  Boston, 
Heath.     1901.     12o.    XH,  292  S.     75  c. 

8347)  H.  Holstein,  Schillers  Jungfrau  v. 
Orleans  vor  100  J.:  VossZgB.  N.  20/1. 

8347  a)  D.  Stuttgarter  Erstauf  führgn.  v.  d. ,.  Jung- 
frau" :  SchwäbKron.  N.  337. 

8348)  J.  E.  Choussy,  Vie  de  Jeanne  d'Arc. 
Avec  une  pr^face  contenant  des  documents 
et  raisonnements  absolument  nouveaux. 
Moulins,  Librairie  bourbonnaise.     351  S. 

8349)  P.  Douglas  Murray,  Jeanne  d'Arc, 
maid  of  Orleans.  I^ondon,  Heinemann. 
Sh.  15.     |[Ac.  63,  S.  329-30.]| 

8350)  A.  France,  Jeanne  d'Arc:  Revue  de 
Paris,  Janvier. 

8351)  T.  de  Murray,  Jeanne  d'Arc,  maid  of 
Orleans,  deliverer  of  France.  London,  Heine- 
mann.    424  S.     Sh.  15,00. 

8352)  J.  A.  Sadlier,  Jeanne  d'Arc.  Baltimore, 
Murphy.     1901     H,  264  S.     Sh.  5,00. 

8363)  D.  Jungfrau  v.  Orleans:  AugsbPostZg». 
1901,  N.  6-2. 


8354)  I).  Jungfrau  v.  Orleans  in  d.  Musik: 
NMusikZg.  22,  N.  20. 

Braut  von  Messiiia. 

8355)  F.  Schiller,  D.Braut  v.  Messina.  Edited 
by  W.  H.  Carruth.  New  York,  Silver 
Burdett  &  Co.      I90J.     VI,   185  S.     0,60  c. 

8356)  E  Bergmann,  D.  dramat.  u.  trag. 
Problem  in  Schillers  Braut  v.  Messina: 
NJbbKlAltGL.  9,  S.  129-46. 

8357)  W.  H.  Carruth,  Fate  and  guilt  in 
Schillers  „D.  Braut  v.  Messina":  PMLA.  17, 
N.  1. 

Wilhelm  Teil. 

8358)  Schiller,  Wilhelm  Teil.  (^  Dtsch. 
Dichters  fürs  Volk  N.  5.)  B.,  Kitzler.  96  S. 
M.  0,10. 

8359)  id.,  Guillaume  Teil.  Pröced^  d'une 
notice  biographique  par  Ph.  Chasles,  et 
accompagn(5  de  notes  historiques  par  H.  A. 
Birmann.     Paris,    Garnier.      1901.     144  S. 

8360)  Dasselbe.  Avec  notes  par  J.  N.  Wagner. 
Paris,  Poussielgue.  1901.  X,  192  S. 
Fr.  1,50. 

8361)  F.  H  e  i  n  e  m  a  n  n ,  Teil  -  Ikonographie : 
Wilhelm  Teil  u.  sein  Apfelschuss  im  Lichte 
d.  bildend.  Kunst  e.  halben  Jahrtausends 
mit  Berücksichtigung  d.  Wechselwirkung  d. 
Teil-Poesie.  L.,  Avenarius.  4".  II,  74  S. 
M.  4,20. 

8362)  E.  Damköhler,  Zu  Schillers  Teil: 
ZDU.  16,  S.  678-96. 

8363)  Janus,  D.Teil  auf  d.  Index:  Tag  1901, 
N.  421. 

8364)  Tachau,    Schillers  Teil.     Akt  1,   Scene 
2  u.  3:  Lehrproben  u.  Lehrgänge  71,  S.  21/9. 

8365)  E.  Vogt,  Schul- Wandkarte  zu  Schillers 
Teil.  3.  Aufi.  Breslau,  Morgenstern.  2.  Blatt. 
M.  4,00. 

8366)  Wilhelm  Teil  in  Frankreich:  Grenzb.  1, 
S.  631/2. 

Demetrius. 

8367)  F.  Schiller,  Demetrius.  Mit  e.  Vor- 
bemerk. (=  BGLIA.  N.  1581.)  Halle, 
Hendel.     44  S.     M.  0,25. 

8368)  Schillers  Demetrius.  Dazu  e.  Nachspiel 
u.  rhapsodischer  von  4  lebenden  Bildern 
begleiteter  Epilog  V.  M.  Greif.  L.,  Amelang. 
IV,  60  S.     M.  j,00. 

8369)  S.  M.  Prem,  M.  Greifs  Demetrius- 
ergänzung:   Grazer  Tagespost  1901,  N.  127. 

8370)  J.  Sahr,  M.  Greifs  Ergänzung  d. 
Demetrius:  ZDU.  16,  S.  423-34. 

8371)  J.  Caro,  Z.  Demetriusfrage :  HZ.  88, 
8.  264-76. 

8372)  K.  J.  Hentschel,  D.  Demetrius-Frag- 
ment:  Janus  1,  S.  134/9. 

8373)  W.  V.  Scholz,  Eingangsworte  zu  Schillers 
Demetrius:  Kyffhäuser  3,  N.  23. 

8374)  II  falso  Demetrio :  Civilta  cattolica 
17.  Mai. 

Uebersetüungen. 

8875)  H.  Holstein,  Schillers  Turandot,  Prin- 
zessin V.  China:  MagdebZgi*.  N.  21. 

8376)  Z.  Hundertjahrfeier  d.  Uraufführg.  v. 
Schillers  Turandot  in  Weimar:  DBühnen- 
Genossensch.  31,  S.  29-30. 


8377-88  W> 


IV,  10.     lioiiiHiitik. 


2ü7 


Fremde  Bearbeitungen. 

8»77)  H.  liulthaupta  Hearbeitg.  d.  „Malteser": 
Nasöüvia  3,  S.  2HI.  (Vgl.  .IBL.  1H97  IV 
9  :  182.) 

8378)  (}.  Wethly,  G.  Wengg,  .Warbeck". 
(=  Dramen  d.  Gegenw.  [StraHsburg.  IJeusi. 
203  S.     M.  3,r>0],    S.  272-8(t.) 

Vorbilder. 

8379)  E.  Diockhöfer,  1).  Kinfluss  v.  .lulius 
V.  Tarent  auf  öchillers  Jugenddruincti     I  )is<. 

.  Bonn.    83  S. 


Einwirkungen. 

S380)    O.   E.   Leasing,    Schillers  Einfius»    auf 
'     Grillparzer.     (=    Bulletin    of  the  Univ.  of 

Wisconsin  N.  54.)  Diss.  Madison,  Wisconsin. 

LXXXVII,  204  8.     50  c. 


8881)  W.  Holzgraefe,  SchillerHche  EinHOiwe 

bei H.  V.Kleist.  Progr.  Cuxhaven, Kauschen- 

plat.    4«.    32  K.     M.  2,00. 
H9H2)    G.  Reinhard,    Hchillera   EinHuw   auf 

Th.  Kömer.    (JBL.   1899  IV  9:171.)     IW. 

Keiper:  ADA.  28,  fcJ.  292/3.]! 

8383)  J.  Hess,  Schiller  u.  d.  jüngste  DeutHch- 
land:  Litt  Warte.  3,  S.  661/7. 

8384)  R.    Pappritz,    Schiller    u.    V.   Hugo: 
Neuere  Sprachen  9,  S.  203-1  i. 

8.S85)    A.    Gerstmann,    Schiller    u.   Sardou: 
NTBls«.  N.  211. 

Sauimel-Kecenslonen. 

8.18«)  R.  Kraus»,  Schiller-Litt.:  LE.  4,  S.  1175/9. 

(L.  Bellermann,   E.  Müller,   H.  Mosapp,  J. 

W.  Braun,  H.  Bulthaupt,  J.  Kohm.) 
8887)     H.    Unbeacheid,     Anzeigen    aus    d. 

Schillerlitt:  ZDU.  lÜ,  S.  758-75. 


IV,  10 

Romantik. 

Allgemeines:  Zaeamnienfassende  Darstellungen  N.  3388.  —  Schiller  n.  die  Romantik  N.  8395.  —  Schlegel  scher 
Kreis:  Friedrich  von  Hardenberg  (Novalis)  N.  8390:  A.  W.  von  Schlegel  N.  8404;  F.  von  Schlegel  N.  8406;  F.  Schleiermacher  N.  8407; 
L.  Tieok  N.  8410.  —  Heidelberger  Romantik:  Allgemeines  N.  8417.  —  Bettina  von  Arnim  N.  8*19;  L.  A.  von  Arnim 
N.  8424;  Cl.  lirentano  N.  8426;  Des  Knaben  Wanderhorn  N.  8432;  J.  J.  Qörres  N.  8433;  Karoline  von  Gflnderode  N.  3437; 
Ph.  0.  Runge  N.  8W3.  —  Norddeutsche  Romantik:  Ad.  voi)  Chamisso  N.  8439;  .1.  von  Eichendorff  N.  8450;  F.  de  la  Mott« 
Fouiiue  N.  845Ü;  E.  Th.  A.  Hoffmann  N.  8458:  Z.  Werner  N.  8470.  -  Sohwibisohe  Romantik:  Allgemeines:  N.  8474.  — 
Biographien  u.  Charakteristiken  N.  8476;  Werke  N.  8498.  -  J.  Kerner  N.  8510;  G.  Schwab  N.  8520:  L.  UbUnd  N.  8528.  — 
Therese  Huber  N.  8535.  —  Rahel  Varnhagen  N.  8637.  — 


Allgemeines. 

8388)  A.  Bartels,  D.  Romantik.  (=  N.  3813, 
S.  1-168.) 

8389)  R.  V.  Gottschall,  D.  Romantiker.  (= 
.3818,  Bd.  1,  S.  341-670.) 

8.S90)  R.  Haym,  D.  romant.  Schule.  E.  Beitr. 
z.  Gesch.  d.  dtsch.  Geistes.  Neudruck.  B., 
Gaertner.     XII,  951  S.     M.  16,00. 

8391)  Ricarda  Huch,  Blütezeit  d.  Romantik. 
2.  Aufl.  L.,  Haessel.  1901.  IV,  400  S. 
M.  5,00.     |[LCB1.  S.  102.11 

8392)  id.,  Ausbreitung  u.  Verfall  der  Romantik, 
ebda.  111,368  8.  M.  5,00.  (Vgl.  auch  NDRs. 
13,  S.  ll.S-32,  373-89.  [.Romantische  Aerzte 
und  Lebensläufe".]) 

8393)  H.  Laudsberg,  Nietzsches  Vorläufer. 
(=  id.,  Nietzsche  u.  d.  dtsch.  Litt.  [L.,  H. 
Seemann  Nachf.]    S.  52-85.)    (Romantiker.) 

8394)  L.  Weber.  D.  Romantik.  (-=  N.  72, 
S.  459-67.) 

8394a)  G.  Heine,  D.  ältere  Romantik :  DEBll. 

27,  S.  280-99.) 
8394  b)  Helene  Stock  er,  Z.  Kunstanschauung 

d.    18.  Jh.     Von  Winckelmann  bis  Wacken- 

roder.     Diss.     Bern.     I\'.    iS  S. 


Schiller  und  die  Romantik. 

8395)  V.  Basch,  De  rinttuence  excerc^e  par  la 
po^tique  de  Schiller.  (=  N.  8219,  S  .268-86.) 

Sohlegelseher  Kreis: 
Friedrich  von  Hardenberg  (Novalis). 

8396)  W.  Bö  Ische,  E.  Wort  zu  Novalis.    (= 
N.  217  a,  S.  23-35.) 

8396a)  H.  Grössler,  Novalis  d.  Romantiker. 

Eisleben   Selbstverlag.  12  S.   M.  0,35.  (Aus: 

3Iansfelder  Bll.) 
8396b)  E.  Heilborn,  Novalis  d.  Romantiker. 

(JBL.  1900  IV  10:58.)     [J.  Minor:  ADA. 

28,  S.  82-122;    0.  F.  Walzel:  Euph.  4,  S. 

456-86.]| 

8397)  E.  V.  Komorzynski,   Novalis:   Wiener 
.Vbendpost  1901,  N.  70. 

8898)  M.  Muret,  Le  chanteur  de  la  petite  fleur: 

Quinzaine  8,  N.  176. 
8399)    F.    Nippold.    Novalis  u.  d.  Dichter  d. 

Brüdergemeinde.      (=  In:    id.,     D.    dtsch. 

Christuslied    d.    18.    Jh.      [L.,    Wunderlich. 

VIII,  389  8.     M.  3,00],  S.  23-31.) 


208 


IV,  10.     Romantik. 


8400-8435 


8400)  Novalis.  (=  Unsere  Kirchenliederdichter 
N.18.)  Hamburg,  Schloessmann.  16  8.  M.0,1Ü. 

8401)  Z.  Erinnerung  an  F.  v.  Hardenberg: 
HambCorrespB.  1901  N.  6. 

8402)  Novalis  in  d.  russ.  Kritik:  LE.  4,  S.  122. 

8403)  E.  Heilborn,  Novalis,  Schriften.  (JBL. 
1900  IV  10:58.)  1|J.  Minor:  ADA.  28,  S. 
82-122;   O.  F.  Walzel:  Euph.  9,  tS.  4f)6-86.|| 

8403a)  A.  Böhme,  D.  Problem  d. Individualität: 
EvangVolksschule.  lö,  S.  865/6,  573/4,  581/2. 

A.  W.  Ton  Schlegel. 

8404)  Ludw.  Schmidt,  A.  W.  Schlegels  Brief 
an  Metternich:  MIÖG.  23,  S.  490/5. 

8405)  E.  Sulger-Gebing,  A.  W.  Schlegel  u. 
Dante.     (=  N.  237,  S.  99-134.) 

8405a)  A.  W.  v.  Schlegel,  E.  schön  kurzweilig 

Fastnachtsspiel    vom    alten    u.    neuen    Jh. 

Tragiirt  am  ersten  Januarii  im  Jahre  nach  d. 

Geburt  d.  Heilands.      (In:    A.   Sauer,    D. 

dtsch.     Säkulardichtungen.  [B.,     Behr.] 

,      S.    363-75.)      (S.     auch    P.    Holzhausen, 

D.   Urgrossväter  Jh.-feier.     [L.,  Avenarius.] 

S.  145/7.) 

F.  von  Schlegel. 

8406)  H.  Stanger,  Zu  d.  Eomantikern:  StVLG. 
2,  N.  2.   (Zu  F.  Schlegel  u.  Tieck.) 

F.  Schleiermacher.     (S.  auch  N.  7365-74  a.) 

8407)  K.  Dunkmann,  F.  Schleiermacher: 
RKZ.  25,  S.  129-30, 139-40, 145/6, 154/5, 164/5. 

8408)  R.  Munro,  Schleiermacher.  London, 
Gardner.     300  S.     Sh.  4/6. 

8409) R.  Seeberg,  Schleiermacher:  Reformation 
1,  S.  99-102,  115/8,  137-40. 


L.  Tieck. 

8410)  K.  Hassler,  L.  Tiecks  Jugendroman 
William  Lowell  u.  d.  Paysan  perverti  v. 
Restif  de  la  Bretonne.  Diss.  Greifswald. 
107  S. 

8411)  M.  Landau,  Vittoria  Accorambona  in  d. 
Dichtg.  in  ihrem  Verhältnis  z.  Gesch.:  Euph. 
9,  S.  310-16. 

8412)  W.  Mi  essner,  L.  Tiecks  Lyrik.  (= 
Litterarhiöt.  Forsch.  Her.  v.  J.  Schick  u. 
M.  Frhr.  v.  Waldberg.  Bd.  24.).  B.,  Felber. 
X,  106S.  M.  2,20.  |[E.  V.  Komorzynski: 
LCBl.  S.  1650/1;  H.  Maync:  LE.  4,  S. 
1432/3.]| 

8413)  J.  Ranftl,  Tiecks  Genoveva.  (JBL.  1900 
IV  10:. 53.)  |[R.  Steig:  ZDPh.  34,  S.  108/9.]| 

8414)  H.  Stanger,  D.  Einfluss  Ben  Jensons  auf 
Tieck:  StVLG.  2,  S.  37-86. 

8415)  D.  Zelak,  Tieck  u.  Shakespeare.  L., 
G.  Fock.    72  S.    M.  3,00. 

8416)  E.  Schmidt,  D.  Entstehung  Nürnbergs. 
(=  N.  260,  S.  36-42.) 

Heidelberger  Romantik: 

Allgemeines. 

8417)  ßahon,  L'^cole  de  Heidelberg  et  le  pre- 
mier  romantisme  allemand :  Ann.  de  l'Est  N.  2. 

8418)  R.  Steig,  Zeugnisse  z.  Pflege  d.  dtsch. 
Litt,  in  d.  Heidelberg.  Jahrbüchern:  NHJbb. 
11,  S.  180-284. 


Bettina  von  Arnim. 

8419)  L.  Geiger,  Bettina  v.  Arnim  u.  Friedr. 
Wilh.  IV.  Ungedr.  Briefe  u.  Aktenstücke. 
Her.  u.  erläut.  Frankfurt,  Litt,  Anstalt. 
XIV,  220  S.     M.  4,80. 

8419a)  J.  Fränkel,  E.  Goethe-Denkmal  — 
Bettina  u.  Goethe:  NZürcherZg.  N.  85. 

8420)  id.,  Bettina  v.  Arnim,  Mitarbeiterin  an  e. 
lustigem  Werke:  I^uph.  9,  S.  122-30. 

8421)  F.  Poppenberg,  D.  Königsbriefe  d. 
Bettina:  VossZgB.  N.  46. 

8422)  A.  Siegfried,  König  u.  Magistrat :  Tgl- 
RsB.  N.  147/8.  (Alte  Berl.  Erinner,  nebst  e. 
ungedr.  Briefe  v.  Bettina  v.  Arnim.) 

8423)  H.  Wittmann,  Bettina:  NFPr.  N.  13691. 

L.  A.  von  Arnim. 

8424)  H.  Speck,  Zu  A.  v.  Arnims  Päpstin  Jo- 
hanna. (=  N.  228,  S.  212/8.) 

8425)  R.  Steig,  V.  d.  Berliner  Patrioten  1811 : 
Euph.  9,  S.  346-50. 

Cl.  Brentano. 

8426)  O.  Berdrow,  D.  Eulenspiegel  d.  Ro- 
mantik: NFPr.  N.  13159.    (Cl.  Brentano.^ 

8427)  R.  Sprenger,  Zu  Brentanos  Geschichte 
vom  braven  Kasperl  u.  d.  schönen  Annerl: 
ZDU.  16,  S.  253/4. 

8428)  Cl.  Brentano,  Valeria  oder  Vaterlist. 
E.  Lustspiel  in  5  Aufz.  (D.  Bühnenbearbeitg. 
d.  „Ponce  de  Leon".)  Her.  v.  R.  Steig.  (= 
DLD.  N.  105/7.)  B.,  Behr.  1901.  XXXII, 
86  S.  M.  1,80.  |[0.  F.  Walzel:  DLZ.  23, 
S.  789-97.]  I 

8429)  G.  Roethe,  Brentanos  „Ponce  de  Leon". 
E.  Säkularstudie.  (=  Abhh.  d.  kgl.  Ges.  d. 
Wiss.  zu  Göttingen,  Philos.-hist  Klasse  NF. 
V.  1.)  B.,  AVeidmann.  4°.  100  S.  M.  6,50. 
1[J.  Minor:  ZOG.  53,  S.  318-31 ;  O.  F.  Wal- 
zel: DLZ.  23,  S.  789-93.]| 

8430)  Anna  Katharina  Em  erich,  Maria  d.  hl. 
Jungfrau  u.  Gottesmutter.  E.  Lebensbild 
nach  den  v.  Cl.  Brentano  aufgezeichneten 
Mitteilgn.  her.  v.  J.  Ni essen.  Dülmen, 
Laumann.     12".     XVI,  420  S.     M.  3,00. 

8431)  Grotemeyers  Studien  z.  d.  Visionen  v.  Anna 
Katharina  Emmerich :  Pastoralblatt(Köln).  26, 
N.  1. 

Des  Knaben  Wnnderhorn. 

8432)  L.  V.  Arnim  u.  Cl.  Brentano,  Des 
Knaben  Wunderhorn.  Alte  deutsche  Lieder, 
gesammelt.  In  e.  Auswahl  nach  der  Original- 
Ausg.  neu  her.  v.  P.  Ernst.  B.,  G.  H. 
Meyer.     599  S.    M.  2,50. 

8433)  P.  Ernst,  D.  Knaben  Wunderhorn.  (Mit 
Proben):  DHeimat.  5»,  S.  625-40. 

8434)  H.  Lohre,  Vom  Percy  z.  Wunderhorn. 
(=  Palaestra  N.  22.)  B.,' Maver  &  Müller. 
XII,  136  S.     M.  4,00. 

J.  J.  Görres. 

843.5)  Franz  Schultz,  J.  Görres  als  Heraus- 
geber, Litterarhistoriker,  Kritiker  im  Zu- 
sammenhang mit  d.  jüngeren  Romantik 
dargestellt.  Mit  e,  Brief anhang.  (=  Palaestra : 
Her.  V.  A.  Brandt  u.  E.  Schmidt.  Bd.  12.) 
B.,  Mayer  &  Müller.  X,  248  S.  M.  7,00.  |[E. 
Arens:    LRs.  28,  S.  313/4;    E.  v.  Komor- 


8486-S478 


IV,  10.     Romantik. 


209 


zvn«ki:  LCBl.  H.  I2ib;  F.  HandvoK«: 
Pr.Tbb.  109,  S.  152/8;  K.  Hteig:  Kuph.  \), 
S.  200/6.  il 

S4:{(i)  8ü(IdtKch.  Aiiti(|unriat.  Kiitulug  34.  Hibliu- 
tiiek  GörrcK  111.  München.  88  S.  (Ent- 
hält eine  reii-iih.  Samml.  von  ErHtauHgahcn 
d.  Romantiker  auH  der  Bibl.  v.  .1.  v.  Görre« 
n.  G.  (rörreg.) 

S43tia)  H.  Cardanu«,  D.  Crörres-CJesell.schaft. 
187(1  1901.  Denkschr.  z.  Feier  ihre«  25j. 
BeatehenömitJB.  J9tX).  Köln,  Bachern.  1901. 
HO  8.     M.  1,80. 

Kai'oline  von  Gilnderode. 

5437)  Lina  Reinhard,  Karoline  v.  Gündorode: 
Frankf General Anz.  N.  112. 

Ph.  0.  Rnnge. 

5438)  R.  Steig,  Zu  O.  RuugcB  Leben  u. 
Schriften:  Enph.  9,  S.  660-70.  (Märchen 
V.  Machandelbooni;  Briefe  an  G.  A.  Reisner.) 


Norddeutsche  Romantik: 

A.  von  Chaniisso. 

8439)  L.  Geiger,  Chamissos  Selbstbiographie 
u.  biographische  Notizen  über  seinen  Bruder: 
FZg.  N.  2;{2. 

8440)  id.,  Aus  Adalbert  v.  Chamissos  Berliner 
Frühzeit:  VossZgB.  N.  80,  31,  32. 

8441)  id.,  E.  Liebesroman  Chamissos  nach  un- 
gedr.  Briefen:  Universum  19,  S.  22/3,  39-41. 

8442)  E.  F.  Kossmann,  D.  Quelle  v.  Cha- 
missos Fortunat:   Euph.  9,  S.  341/6. 

8443)  H.  Tardel,  Studien  z.  Lyrik  Chamissos. 
Progr.     Bremen,  Winter.     64  S.     M.  1,00. 

8444)  M.  Boyen,  Chamisso.  Novelle:  Sonntags- 
Zg.  für  Deutschlands  Frauen  S.  22/3. 

8445)  A.  Chamissos  sämtliche  Dichtungen  in  2 
Bdn.  Mit  des  Dichters  Bildnis  u.  e.  Ein- 
leitg.  her.  v.  K.  Siegen.  L.,  Hesse.  12**. 
244,  288  S.     M.  1,00. 

844Ö)  Dasselbe  in  4  Bdn.  Mit  Portr.,  e.  Bio- 
graphie u.  Charakteristik  Chamissos  v.  A. 
Bartels,  ebda.  12».  TV,  244,  242,  228  S. 
M.  1,75. 

8447)  .\.  Chamisso,  (Gedichte.  Für  d.  Frauen- 
welt ausgew.  V.  Clara  Braun.  St.,  Greiner 
&  Pfeiffer.  XXIII,  260  S.  Mit  Abbild. 
M.  2,50. 

8447a)  id..  Reise  um  d.  Welt.  2  Bde.  ebda. 
12«.     242,  228  S.     M.  1,20. 

8448)  i  d.,  Frauenliebe  u.  Leben.  Poln.Uebersetzg. 
V.  Wl.  Nawrocki.  Warschau,  Musiliewicz. 
60  Kop. 

8449)  D.    alte   Waschfrau:    Praxis    d.   kathol. 
, Volks.'X'hule.   II,  N.   14. 


J.  von  Eichendorff. 


Frhr.  v.  Eichendorff.     B., 
M.  1,00.    (Aus:  „Jlichen- 


8450)  K.  Jahn,  J. 
Weichert.  36  S. 
dorffs  Werke ■*.) 

845l)K.Kohler,  Eichendorff  u.  Heine:  Dichter- 
stimmen d.  Gegenw.  16,  N.  6. 

8452)  Eichendorff,  .Vusgew.  Werke.  Mit 
Biographie  d.  Dichters.  Taschenausgabe. 
Breslau,  Goerlich.  120,  87,  95  S.  12".  M.  0,80. 
(Hieraus  einzeln:  Gedichte;  .Vus  d.  Leben 
e.  Taugenichts;  Novellen,     h  M.  0,30.) 


8452a)  id.,  < fedichte.  AuHgew.  v,  K.  StrauHS 
(I'antheon-.\uHg.)  Textrcvision  v.  E.  KtruusH. 
Einleit.  v.  Kurt  Jahn.  B.,  Fischer.  16", 
XIV,  201  S.     M.  2,50. 

8453)  id.,  Aus  dem  Leben  e.  Taugenichts  u. 
andere  Erzählungen.  L.,  Hesec.  12*.  262  8. 
M.   I,(X). 

8453a)  id.,  Aus  d.  I>ebcn  e.  Taugenicht«.  L., 
Amelang.     120.     ^4^^  s.     M.   1,(J0, 

8454)  Sprengel,  Eichendorffs  ^TaugenichU»* 
im  Unterricht:  Lehq>robeu  u.  Lehrgänge  70, 
S.  54-61. 

F.  de  la  Motte'Fouqn«;. 

8455)  W.   Pfeiffer,   Drei  Briefe  an  Fouqu^: 

Euph.  9,  S.  674/7. 

8456)  Fouquö,  F.  de  la  Motte,  Undine.  Trad. 
by  H.  Nelson.  New- York,  Scribner.  19<J1. 
16".     XII,  192  S.     I  1,20. 

8457)  Dasselbe.  Trad.  by  J.  Hönpner.  With 
prefatory  note  by  Mrs.  E.  St.  Phelps  Ward. 
Boston,  Heath.     IX,  149  S.     30  c. 

E.  Th.  A.  Hoffmann. 

8458)  F.  Blei,  E.  Th.  A.  Hoffmann.  (=  N. 
216,  S.  151-72.) 

8459)  E.  Degen,  E.  Th.  Hoffmann:  MirBoshij. 
1901,  N.  12. 

8460)  Hans  v.  Müller,  Zu  E.  Th.  A.  Hoff- 
mann: P:uph.  9,  S.  360-72. 

84Ö1)  id. ,  Vier  Freundesbriefe  v.  E.  Th.  A.  Hoff- 
mann: Insel  3',  S.  229-44. 

8462)  id.,  Hoffmann  -  Reliquien:  Musik  1, 
S.  1651-66. 

8463)  R.  Schaukai,  E.  Th.  Hoffmann:  ML.  71, 
S.  194/5. 

8464)  id.,  E.  Th.  A.  Hoffmann  u.  J.  Offenbach: 
Wiener  Abendpost  1901,  N.  234. 

8464a)  M.  v.  Haken,  Hoffmanns  Erzählungen. 
Oper  v.  J.  Offenbach.  (=  Opernführer  N.  104.) 
L.,  H.  Seemann  Nachf.     52  S.     M.  0,50. 

8465)  M.  Steuer,  E.  Th.  A.  Hoffmann  als 
Musikschriftsteller:  Signale  60,  N.  25. 

8466)  Hoffmann,  Chamisso  u.  d.  tolle  Brigade: 
TagB.  1001,  N.  20. 

8467)  E.  Th.  A.  Hoff  mann,  Erzählungen.  Neue 
[Umschlag-Ausgabej.  15  Bde.  (=  Hempels 
Klassiker-Bibliothek  N.  404-56.)  L.,  Verl. 
V.  Hempels  Kla.ssikerbibl.  h  N    M.  0,25. 

8467a)  id.,  D.  Fräulein  v.  Scuderi.  Erzählg. 
Buchschmuck  von  R.  Bossert  und  A.  Loose. 
(Elzevierausgabe.)  L.,  H.  Seemann  Nachf. 
16".     193  S.     M.  3,0<>. 

8468)  id.,  Meister  Martin  d.  Küfner  u.  seine  Ge- 
sellen. D.  Bergwerke  v.  Falun.  (=  BGLIA. 
N.  1563)    Halle,    Hendel.     91  S.     M.  0,25. 

8469)  id.,  Meister  Martin  d  Küfner  und  seine 
Gesellen.  (=  Volksbücherei,  N.  9.)  Graz, 
Styria.     90  S.     M.  0,20. 

8469  a)  i  d. ,  Klein  Zaches.  Czech.Uebersetsg.  von 
L.  J.Arie  th.    Prag,  Otto.    159  S.  Kr.  0,40. 


Z.  Werner. 


Pester 


8470)  L.  Hevesi,  Z.  Werner  redivivus: 
Lloyd  1901,  N.  296. 

8471)  E.  Hügli,   D.  24.  Februar  Z.  Werners: 
BundB.  N.  6/7. 

Z.  Werner«  24.  Februar: 

337. 

Februar  in  Wien:  NFPr. 


8472)  M.  Kalbeck, 
NWTbl.  1901,  N. 

8473)  Z.  Werners  24 
N.   13374. 


Jahresberichte  für  neaere  dentsehe  LiUeratargeMhiohto.  XIIL 


27 


210 


IV,  10.    Romantik. 


8474-8630a 


Schwäbische  Romantik: 
Allgemeines. 

8474)  O.  Jäger,  D.  Schwab.  Dichterschule: 
VelhKlasMh.  IG^,  S.  642-53. 

8475)  E.  Müller,  D.  Schwab.  Dichterkreis. 
L.,  Freytag.     12o.    142  S.    M.  0,80. 

W.  Hauff. 
Biographien  und  Charakteristiken. 

8476)  Hans  Hofmann,  Wilhelm  Hauff.  Mit 
e.  Sammlung  seiner  Briefe  u.  e.  Auswahl 
aus  dem  unveröffentl.  Nachläse  des  Dichters. 
Frankfurt  a.  M.  Diesterweg.  XVI,  297  S. 
Mit  Abbild.     M.  4,00. 

8477)  M.  Arpad,  W.  Hauff  u.  d.  morgenländ. 
Eomantik  in  Deutschland:  Kultur  (Köln)  1, 
S.  618-29. 

8478)  L.  Berg,  W.  Hauff:  A^ossZgB.  N.  48. 

8479)  M.  Eimer,  Z.  Ehre  W.  Hauffs :  Erwin ia  15, 
S.  42-51. 

8480)  E.  M.  Hamann,  W.  Hauff:  GermaniaB. 
N.  48. 

8481)  E.M.  Harms,  W.Hauff:  KölnVolksZgB. 
N.  48. 

8482)  H.  Hof  mann,  W.  Hauff  als  Tübinger 
Burschenschafter:  BurschenschBU.  17^,  S.  108 
10,  140/1,  163/5. 

8483)  id.,  Neues  v.  W.  Hauff:  ZeitWienZg. 
30.  Nov. 

8484)  id.,  Hauffs  Nachlass:  Woche  N.  47. 

8485)  id  ,  W.  Hauff:  Gartenlaube  50,  N.  47. 
8488)   L.  Holthof,    Wilhelm    Hauff:    TglRs. 

N.  279-80. 

8487)  A.  Kohut,  W.  Hauff:  AZgJudent.  66, 
N.  49. 

8488)  E.  Kr  au  SS,  W.  Hauff:  Wiener  Abendpost 
N.  274. 

8489)  G.  Maier,  W.  Hauff:  Allg.  dtsch.  Lehrer- 
Zg.  54,  N.  49. 

8490)  M.  Mendheim,  Kulturgeschichtliches 
in  Hauffs  Werken:  AZgB.  N.  274. 

8491)  F.  Philips,  W.  Hauff:  ML.  71,  S.  377/8. 

8492)  A.  Semerau,  W.  Hauff:  Geg.  62,  N.  48. 

8493)  H.Stümcke.W.  Hauff :  Freistatt  4,  N.  49. 

8494)  H.  Uhde-Bernays:  Wilhelm  Hauffs 
Verleger:  AZgB.  iQoi,  N.  263. 

8495)  G.  Ziel  er,  Wilhelm  Hauff:  NorddAZgß. 
N.  280. 

8496)  W.  Hauff  in  Tübingen:  TübingerBll.  5, 
S.  25/8. 

8497)  W.  Hauffs  Vater:  ZeitWienZg.  n.  69a. 

Werke. 

8498)  F.  Frhr  v.  Liliencron,  D.  Bettlerin 
V.  Pont  des  Arts.  Oper  v.  K.  v.  Kaskel. 
=  (Opernführer  N.  44.)  L.,  H.  Seemann 
Nachf.     28  S.     M.  0,50. 

8499)  W.  Hauff,  Lichtenstein.  Romantische 
Sage.  Mit  zahlreichen  Abbildgn.  v.  Carl 
Pläberlin,  G.  A.  Closs  u.  Walter  Zweigle  u. 
d.  Bildnis  des  Dichters.  Stuttgart,  Deutsche 
Verlags- Anstalt.     208  S.     M.  4,00. 

8500)  Dasselbe.    L.,  Grumbach.  503  S.  M.  2,25. 
8.501)  Dasselbe.    (=  Cottasche  Handbibl.  N.  33.) 

St.,  Cotta.     348  S.     M.  0,70. 
8501a)  Dasselbe.     Edited  by  L.  L.  Weeden. 

New  York,  Dutton.    304  S.    Sh.  1,50. 
8502)  Dasselbe.    Edited  by  F.  Vogel.    Boston, 

Heath.     IX,  274  S.     75  c. 
S503)  Dasselbe.  Extraits  par  F.  Gahide.  Paris, 

Poussielgue.     1901.    72  8. 


8504)  D.  Lichtensteinspiel  in  Honau  (Würt- 
temb.l:  Bühne  u.  Brettl  2,  N.  15. 

8505)  W.  Hauff,  Märchen.  L.,  Grumbach. 
684  S.    M.  2,25. 

8506)  id.,  Piet  de  kolenbrander  en  zyne 
loie  wienschen.  Leeuwarden,  Hepkema& Van 
de  Velde.     1901.    50  S.    Fl.  0,10. 

8507)  H.  Hofmann,  Zu  Hauffs  Märchen: 
Euph.  9,  S,  842. 

8508)  W.  Hauff,  Mitteilungen  aus  d.  Memoiren 
d.  Satans.    L.,  Grumbach.    444  S.    M.  2,25. 

8509)  id.,  Novellen,    ebda.    500  S.    M.  2,25. 

J.  Kerner. 

8510)  H.  Barth,  Mitteilgn.  aus  J.Kerners  ,Ma-. 
gicon".  Lfg.  1.  Bitterfeld,  Baumann.  50  S. 
M.  0,30. 

8511)  A.  Kessler,  J.  Kerner  u.  d.  Maultrommel: 
NMusikZg.  23,  S.  299-300,  309-10. 

8512)  id.,  J.  Kerner  u.  d.  Seherin  v.  Prövorst: 
PsychStud.  29,  S.  148-55,  207-15,  283-90. 

8513)  ErnstMüller,J.  Kerners  litt.  Nachlass. 
(=  6.  Rechenschaftsbericht  d.  Schwab. 
Schillervereins  S.  54/7).  (Zusammenstellung.) 

8514)  P.  Schenk:  J.  Kerner  u.  d.  Seherin  v. 
Prövorst:  Übersinnliche  Welt  10,  S.  13/6, 
26-30. 

8515)  P.  Weizsäcker,  D.  Geiger  v.  Gmünd: 
ZDU.  16,  S.  715/6.     (J.  Kerner.) 

8516)  J.  Kerners  Bibliothek:  NorddAZgß. 
N.  251. 

8517)  W.  Kratt,  E.  Schwab.  Dichterheim:  TagB. 
N.  273.     (Kernerhaus.) 

8518)  id.,  D.  Kernerhaus  zu  Weinsberg,  seine 
Kunstschätze  und  Erinnerungen:  DBuch- 
handelsBll.  2,  S.  350/8,  392/7. 

8519)  D.  Kernerhaus  in  Weinsberg:  Tagß.  1901, 
N.  407. 

G.  Schwal). 

8520)  G.  Schwab:  WienZg.  1901,  N.  254. 

8521)  G.  Schwab,  Fortunat  u.  seine  Söhne. 
Illustr.  V.  F.  Stassen.  B  ,  Fischer  &  Franke. 
4«.     196  S.     M.  6,00. 

L.  Uhland. 

8522)  R.  Schäfer,  Zu  Uhlands  50.  Todestag: 
NTBlst.  N.  265. 

8522a)    E.  F.   Frey,    Z.  Würdigung  Uhlands. 

(=  N.  212,  S.  246-56.) 
8522b)  Mayer,  Uhland  als  Erzieher:    BBSW. 

S.  214-24. 

8523)  G.  Maier,  Uhland  u.  Reutlingen:  Reut- 
lingerGBll.  13,  S.  65-73. 

8524)  id.,  D.  einzige  Schwester  von  L.  Uhland: 
BUSchwäbAlbver.  S.  61. 

8524a)  Uhland  u.  Karoline  Pichler:  AViener 
Abendpoat  N.  265. 

8525)  W.  Moestu,  Uhlands  nordische  Studien. 
B.,  Süsserott.     67  S.    M.  1,20. 

8526)  A.  F.  Nowak,  Uhland  und  sein  Erbe: 
DVolksblw.  N.  4979.     (D.  Ballade.) 

8527)  L.  Uhland,  1848  u.d.  dtsch.  Oesterreich: 
Scherer  N.  7. 

8528)  L.  Uhland  über  ländliche  Feste:  Land  10, 
N.  5. 

8529)  Uhland  u.  unsere  Kinder:  Kath.  Schul- 
kunde 13,  N.  14. 

8530)  R.  Krauss,  Uebersicht  über  Uhlands 
Briefwechsel:  WürttVjhh.  11,  8.79-128. 

8530a)  Scheffel  an  Uhland:  NTBIS*.  N.  147. 


8S81-8061 


IV,  11,     Da»  jun^e  Deutschland. 


211 


8531)   L.    Uhland,    (Jedichte.    (=    Cotta«che 

Handbibl.  N.  31.)  St.,  Cotta.  312  8.   M.  0,70. 
S531a)  DaMselbt«.    lUustr.  v.  O.  Herrfurth.    H., 

Weichert.    2  T\e  in  1  Bde.    XIII,  1*27;  VII, 

188  S.     M.   1,20. 
S532)  F.  Denicke,   Fragwürdiges  in  Uhlands 

Bertrand    de    Born:    Lehrprobeu  u.    Lehr- 

j^äiige  72,  S.  00/2. 
S53'2a)  E.  Steffen,   Uhlands  »Lerchenkrieg": 

ZDIT.  16,  S.  316-24. 

8533)  H.  Heidcnheim,    „D.  Hangers  Fluch" 
u.  „Keuchlins  Triumph":  StVL(}.  2,  S.  :]rt4/9. 

8534)  E.  Schmidt,    D.  VV^eiber  v.  Weinsberg: 
SBAkBerlin  S.  624-49. 


Therese  Huber. 


8535)  L.  Geiger,  Theresc  Huber.     1764—1829. 

Leben  u.  Briefe  e.  dt«ch.  F'rau,    St.,  Cotta 

1901.     IX,  1.16  S.     M.  7,f>0.      [J.  PröUn: 

LE.  1,  8.  18-20.11 
8686)  J.  M  i n  o  r ,  Z  Gesch.  d.  liomaiitik :  ZOG.  f»3, 

8.  40/9.    (L,  Geifer,  Therese  Huber.) 

Rahel. 

8537)0.  Berdrow,UalielVarnhagen.  E. LebenH- 
u  Zeitbild.  2.  Aufl.  St.,  («reiner  &  Pfeiffer. 
XI,  452  S.     M.  7,00. 

8538)  RicardaHuch,  Uahel :  ZeitW.  32, 8. 42/3. 


IV,  11 

Das  junge  Deutschland. 

Allgenieines  N.  S539.  —  Einzelne  PerBönlichkoiten:  H.  Heine :  Charakteristiken  N.  8345 ;  BiograpbiMhM 
(Heinein  Frankreich,  Dnell,  Krankheit  und  Bekehrung)  N.  8566;  Jleinebildnisse  N.  8565;  Denkmäler  und  Erinneronggtafeln  N.  8M6; 
Heinefeier  N.  8575;  AngehArige  und  Zeitgenossen  (Heines  Urgrossvater,  .1.  Campe,  J.  6.  Droysen,  J.  von  EichendorflT,  Goethe,  Orsbbe, 
II.  Laube,  W.  Mflller,  Napoleon  I.,  Q.  Riesser,  A.  Graf  von  Pisten,  J.  V.  von  Scheffel,  K.  Sirarock,  F.  Steinmann,  R  Wagner)  N.  8576; 
Werke:  Allgemeines  N.  8089;  Buch  der  Lieder  N.  8593;  Einzelne  Gedichte  (Deutschland,  Es  fiel  ein  Reif,  Wallfahrt  nach 
Kevelaar)  N.  8594;  Uebersetzungen  N.  8597;  Nachlass  N.  8509.  —  L.  Börne  N.  360.1.  —  K.  Gutzkow  N.  8608.  —  Th.  Mnndt 
N.  8617.  —  A.  Rnge  N.  8618.  -  H.  Stieglitz  N.  8620.  -  L.  Wienbarg  N.  8621.  — 


Allgemeines. 

8539)  A.  Bartels,  D.  junge  Deutschland  u.  d. 
polit.  Poesie.     (=  N.  8813,  S.  J  73-344.) 

S540)  R.  V.  Gottschall,  D.  junge  Deutsch- 
land.    (=  N.  3818,  S.  10r)-60.) 

8541)  L.AVeber,  D.  junge  Deutschland.  (=N.  r8, 
S.  497-503.) 

8542)  L.  Geiger,  D.  junge  Deutschland  u.  d. 
preuss.  Censur.  Nach  ungedr.  archival. 
Quellen.  B.,  Gebr.  Paetel.  1900.  XIII,  250  S. 
M.  5,00.  (R.  V.  Muth:  ALBll.  11,  S.  367/8; 
O.  Tschirch:    FBPG.     15%  S.  297  8.] | 

8543)  H.  H.  Ho  üben.  Nachklänge  aus  d. 
J.  1835.  Aus  d.  Akten  d.  bad.  Landesarchivs: 
AZgB.  1901,  N.  205/6.. 

8544)  O.  Berdrow,  Rahel  u.  d.  Junge  Deutsch- 
land.    (=  N.  8535,  8.  365-84.) 

Einzelne  Persönlichkelten: 
Heinrich  Heine: 
Charalcteristilien. 

8545)  L.  P.  Betz,  H.  Heine.    E.  Weltdichter 
^  u.  e.  Dichter  d.  Welt.    (=  N.  22,  8.  295-331.) 

8546)  W.  B  öl  sehe,  Heine  im  Abendrot  seines 
Jh.     (=  N.  2l7a,  S.  50-68.) 

8547)  H.  Driesmans,  Goethe  u.  Heine.  (In: 
id.,  D.  Wahlverwandtschaften  in  d.  dtsch. 
Blutniischung.  |L.,  Diederichs.  220S.  M.  4,00.)] 

8548)  M.  Kaufmann,  Heines  Charakter  u.  d. 
niod.  Seele.  E.  Stud.  mit  neuen  Briefen 
u.  d.  bisher  verschollene  Jugondgedicht 
, Deutschland  1815".  Zürich,  A.  Müller. 
VIII,  110  S.  ^[.  2,00.  (>r.  Koch:  LCBl. 
8.  914.] 

8548a)  M.  Muret,  H.  Heine.  (=  In:  id  ,  l'esprit 
juif.  [Paris,  Perrin.     320  8.    Fr.  3,50.]) 


8548b)  A.  N.  Nowacsynski,  Studya  i  skice. 
Warschau,  Sadowskiego.  303  8.  (Hierin 
u.  a.  Heine). 

8549)  J.  E.  Poritzky,  Heine,  Dostojewski, 
Gorki.  L.,  Wöpke.  130  S.  M.  1,50.  I[W. 
K reiten:  StML.  63,  S.  225/7.]! 

8550)  Ch.  Petzet,  H.Heine.  (In:  id.,  D.  Blüte- 
zeit d.  dtsch.  polit.  Lyrik  von  1840—50. 
[München,  Lehmann.  519  8.  M.  9,00.] 
8.    21:V41.) 

8551)  E.  Rechert,  D.  Dichter  ohne  Denkmal: 
PragerTBl.  1901,  N.  349;  1902,  N.  1^. 

8552)  H.Sommer,  H.Heine:  Frührot  (München! 
1901,  N.  31. 

8553)  F.  Naumann,  Die  Seelen:  Hilfe  7,  N.  43. 

8554)  Tent,  Dingelstedt  u.  Heine  als  polit. 
Lyriker:  DStimmen.  4,  8.  710/4. 

8555)  M.  Uli  mann,  Heine-Studien:  DDichtung. 
31,  8.  269-71,  292 '4;  32,  8.  1718. 

Biographisches. 

8556)  G.  Karpeles,  .\n  u.  über  H.  Heine: 
NFPr.  N.  13325.     (Ungedr.  Briefe.) 

8556a)  E.  Elster,  War  Heine  französ.  Bürger?: 
DRa.  112,  S.  222-30. 

8557)  K.  E.  Franzos,  Zum  Kapitel:  Heine  in 
Frankreich :  DDichtung.  32, 8. 253-64, 292-30  i. 

8558)  J.  Nassen,  Hat  H.  Heine  .>*ich  in  Frank- 
reich naturalisieren  lassen?:   AZgB.  x.  loy. 

8559)  Zechlin,  H.  Heines  Beziehungen  zu 
Lüneburg:  ZDU.  16,  S.  540/6. 

8560)  K.  E.  Franzos,  H.  Heines  Duell.  Mit 
e.  ungedr.  Briefe:  NWTBl.  N.  32. 

8561)  8.  Rahmer.  H.  Heines  Krankheits-  u. 
Leidensgesch.  B.,  G.  Reimer.  1901.  81  8. 
M.  2,00.  I[C.  F.  van  Vleuten:  LE.  4, 
8.  71;  Stadelmann:  LCBl.  8.  596] 

27* 


212 


IV,  11.    Das  junge  Deutschland. 


8562-36 12 


8562)  R.  G.  Rijkens:  H.  Heines  Krankheit  u. 
Leidensgesch. :  Vragen  v.  d.  dag.  1901,  N.  10. 

8563)  D.  kranke  Heine:  Wiener  Abendpost 
1901,  N.  136. 

8564)  Heines  Bekehrung:  Türmer  4,  S.  566/8. 

Heine-Bildnisse. 

8565)  E.  neues  Heinebildnis:  Eheinlande,  No- 
vember, S.  55. 

Denkmäler  und  Erinnerungstafeln. 

8566)  M.  Nord  au,  D.  Heine-Denkmal:  NFPr. 
N.  13382. 

8567)  id. ,  D.  Heine-Denkm. :  Ost  u.  West  1, N.  12. 

8568)  A.  D.,  Erinner,  an  d.  Heine-Denkm.  in 
Korfu:  NFPr.  N.  13212. 

8569)  K.  Astropulos,  D.  Lieblingssitz  e. 
Kaiserin:  Sonntags-Zg.  für  Deutschlands 
Frauen.     8.  281/4.     (Korfu.) 

8570)  H.  F.  Urban,   D.  New- Yorker  Heine- 
Denkm:  TagB.  1901,  N.  133. 

8571)  Grabdenkmal  für  H.  Heine:  Wiener 
Theater-Almanach  4,  S.   175/7. 

8572)  E.  Erinnerungstafel  für  H.  Heine: 
BerlTBl.  N.  217. 

8573)  A.  Römer,  E.  Heine-Gedächnistafel  in 
Berlin:  IllZg.  119,  S.  66 

8574)  Ein  H.  Heine-Broncerelief  in  Berlin: 
Kunstchr.  13,  S.  425/6. 

Heinefeier. 

8575)  M.  Kalbeck,  Prolog  z.  Heinefeier: 
NWTBl.  N.  66. 

Angehörige  und  Zeitgenossen. 

8576)  A.  Lewinski,  Heines  Urgrossvater  u. 
seine  Familie:  AZgJudent.  66,  N.  23. 

8577)  W.  Sillem,  Jul.  Campe:  ADB.  47, 
S.  424/5. 

8577  a)  H.  D  r  o  y  s  e  n ,  E.  Brief  Heines  an 
Droysen:  DRs.  11  j,  S.  123. 

8578)  K.  Kohler,  Eichendorff  u.  Heine: 
Dichterstimmen  d.  Gegenw.  16,  N,  6. 

8579)  A.  V.  Winterfeld,  Grabbe  u.  Heine: 
HannovCourier.  N.  23521. 

8580)H.Laube  über  H.Heine:  FrBlw.  1901, N.16. 

8581)  J.  Schölte  N ollen,  Heine  u.W.  Müller: 
MLN.  17,  S.  206-19,  262-76. 

8582)  P.  Holzhausen,  H.  Heine  u.  Napoleon  I. 
Mit  4  illustrativen  Beigaben.  Frankfurt  a.  M., 
Diesterweg.    IX,  292  S.    M.  5,00. 

8583)  K.  E.  Franzos,  H.  Heine  u.  G.  Riesser: 
DDichtung.  32,  S.  124/8. 

8584)  M.  Kaufmann,  Heine  u.  Platen. 
(=  N.  8548.) 

8585)  J.  Pro  eis 8,  Heine  u.  Scheffels  Gaudea- 
mus-Humor: FZg.  N.  188. 

8586)  A.  Kohut,  K.  Simrock  u.  H.  Heine: 
Kultur(Küln).  1,  S.  299-306. 

8587)  K.  E.  Franzos,  Heine,  Steinmann  usw.: 
DDichtung.  31,  S.  120/7. 

8588)  M.  Kalb  eck,  Heine  u.  Wagner:  NWTBl. 
1901,  N.  228. 

Werke: 

Allgemeines. 

S589)  Ph.  L.  Allen,  Studies  in  populär  poetry: 
Decennial  Publications  of  the  univers.  of 
Chicago  7,  S.  1 35-55.  (Enthält  einen  Aufsatz 
über  d.  Verwandtschaft  der  Stimmungs- 
berecbnung  bei  Heine  u.  d.  Schnaderhüpfel.) 


8590)  K.  E.  Franzos,  Parodie  oder  Selbst- 
parodie?: DDichtung.  31,  S.  27-31.  (ZuHeines 
Lyrik.) 

8591)  Parodie  oder  Selbstparodie?  E.  Glosse  zu 
Heines  Lyrik:  NWTBl.  1901,  N.  270. 

Buch  der  Lieder. 

8592)  H.  Heine.  Buch  d.  Lieder.  Pantheon- 
Ausgabe.  Textrevision  u.  Einleit.  v.  E. 
Elster.  B.,  S.  Fischer.  16°.  XXVI,  250  S. 
M.  2,50. 

8593)  Dasselbe.  (=  Cottasche  Handbibliothek 
N.  38.)  Mit  Einleit.  V.  St.  Born.  St.,  Cotta. 
272  S.     M.  0,60. 

Einzelne  Gedichte. 

8594)  Zu  Heines  Jugendgedicht  „Deutschland" : 
BerlTBl.  N.  24. 

8595)  F.  Bothe,  E.  Parallelstelle  zu  Heine 
„Es  fiel  ein  Reif:  ZDU.  16,  S.  708/9. 

8596)  D.  AVallfahrt  nach  Kevelaar:  Raphael  23, 
N.  42. 

Uebersetzungen : 

8597)  H.  Heine,  Atta  Troll.  Heines 
Omvendelse.  Overs.  af.  S.  Cl aussen. 
Kjöbenhavn,  Schubothe.  1901.  232  S. 
Kr.  3,00. 

8598)  Dasselbe.  Poln.  Uebers.  v.  A.  Urbänski. 
Kloczow,  Zuckerkandl.     130  S.     Kr.  0,48. 

Nachlass. 

8599)  G.  Weisstein,  H.  Heines  Nachlass: 
NatZg.  N.  485. 

8600)  Heines  Nachlass:  LE.  4,  S.  1295. 
8601,  Heine-Nachlass:  DLZ.  23,  S.  2270/1. 

8602)  H  Heine.  Nachlass:  BBlDBuchh.69,N.126. 

L.  Börne. 

8603)  H.  H.  Houben,  Ludwig  Börne  u.  Karl 
Gutzkow:  FZg.  1901,  N.  252/3. 

8604)  F.  Kluge,  L.  Börne  über  Geburtsjahr  u. 
Geburtstag  d.  Wortes  „Preussentum" : 
NorddAZgB.  N.  2. 

8605)  E.  deMorsier,  L.  Börne:  GrandeRevue 
6.  N.  2. 

8606)  V.  Rössel,  Un  Parisien  d'AUemagne: 
Semaine  litt.  N.  433. 

8607)  L.  Börne,  Briefe  aus  Paris.  2  Tle.  in 
1  Bde.    L.,  Hesse.    328,  328  S.    M.  1,50. 

8607a)  id.,   Erzählgn.  u.  vermischte  Schriften. 

ebda.    12«.    400  S.    M.  1,00. 
8607  b)  i  d. ,  Nachgelassene  Schriften.    2  Tle.  in 

1  Bde.    ebda.     12o.     160,  229  S.     M.  1,60. 

K.  Outzkof\'. 

8608)  R.  V.  Gottschall,  Begegnungen  mit 
K.  Gutzkow:  Universum  19,  N.  3. 

8609)  H.  H.  Houben,  Gutzkow-Funde.  B., 
Wolff.  1901.  568  S.  M.  10,00.  |[H.  Jantzen: 
LE.  4,  S.  1397/9;  M.  Koch:  LCBL  S.  666/8; 
O.  F.  Walzel:  DLZ.  23,  S.  1185/8.]i 

8610)  id.,  E.  Selbstbiographie  K.  Gutzkows  v. 
183;:  HambCorrespB.  1901,  N.  26. 

8611)  id.,  K.  (TUtzkows  Börne-Biographie: 
AZgJudent.  66,  N.  44/5. 

8612)  id.,  Dunkles  aus  d.  lieben  Gutzkows: 
VossZg.  N.  239. 


8613-8622 


IV,  11.     Das  junge  Deutachland. 


213 


S618)  L.  F.  rinkuB,  K.  Gutzkows  Teilnahme 
am  Emanzipationskampf  d.  Juden:  AZgß. 
N.  162. 

8614)  J.  PröUa,  K.  Gutzkows  Tod:  FZg. 
N.  i>73. 

8615)  A.  Stern,  K.  Gutzkow:  Dresdner  Journal 
1901    N.  255. 

8616)  Briefe  v.  K.  Gutzkow:  DDichtung.  31, 
8.  35-42,  76/9,  98-102. 

Th.  Miindt. 

S617)  Krinnerungöhlätter  aus  d,  Leben  Luise 
Mühlbachs.  Her.v.TheaEbersberger.  L., 
Schmidt  &  Günther.  XVII,  307  S.  M.  5,00. 
(Enthält  u.  a.  Briefe  v.  Th.  Mundt  an  seine 
Gattin.) 


A.  Rage. 

8618)  A.  Kuge:  NZ»».  20»,  8.  *80l/4. 

8619)  K.  Marx'  Briefe  an  A.  Rüge:  Dokumente 
d.  Socialismus  1,  8.  384-402. 

H.  Sttpglitx. 

8620)  F.  Katt,  H.  Stieglitz:  Roland  1,  8.  335/7. 

L.  WIenharg. 

8621)  H.  H.  Ho  üben,   E.  Verschollener  vom 
Jungen  Deutschland:  AZgB.  N.  297/8. 

8622)  A.   Kohut,    D.   Taufpate  des    .Jungen 
, Deutschland":  Zeitgeist  N,  51. 


Jahmbariekt«  ftr  MV«r«  dtntMha  UttontargMohiokU.   Uli. 


28 


Siglenregister. 


a)  Siglen  für  einzelne  Zeitschriften. 

AAALA.  Atti  della  r,  Accademia  di  Archeolo- 
gia,  Lettere  e  belle  Arti 

AAW.     Aus  allen  Weltteilen 

AbhGDSpr(Zürich).  Abhandlungen  der  Gesell- 
schaft für  deutsche  Sprache  in  Zürich 

Ac.     The  Academy 

ADA.  Anzeiger  d.  Zeitschrift  für  Deutsches 
Altertum 

ADB.  Allgemeine  Deutsche  Biographie 
AELKZ.  Allgemeine  Evangelisch-Luth.  Kirchen- 
Zeitung 

ADLZg.     Allgemeine  Deutsche  Lehrerzeitung 
AGNM.     Anzeiger  des  Germanischen  National- 

Museums 
AHVN.     Annalen   des  Historischen  Vereins  für 

den  Niederrhein 
AJPh,     American  Journal  of  Philology 
AJPs.    American  Journal  of  Psychology 
AkMBll.     Akademische  Monatsblätter 
AKultG.     Archiv  für  Kulturgeschichte 
AltprMschr.     Altpreussische  Monatsschrift 
ALVKS.     Archiv    für  Landes-   und  Volkskunde 

d.  Provinz  Sachsen 
AMZ.     Allgemeine  Missionszeitschrift 
AMZg.     Allgemeine  Militär-Zeitung 
AnnELScPol.      Annales    de    l'ecole    libre     des 

Sciences  politiques 
AnzSchwG.     Anzeiger  für  Schweiz.  Geschichte 
AUG.     Archiv  für  Oesterreichische  Geschichte 
APC.     Annales  de  Philosophie  Chretienne 
APT.     Archiv  für  Post  u.  Telegraphie 
ASNS.      Archiv    für    d.    Studium    der    neueren 

Sprachen 
ASPh.     Archiv  für  Slavische  Philologie 
ASTP.     Archivio  per  lo  Studio  delle  Traditioni 

Popolari 
Ath.     The  Athenaeum 
AZgB.     Beilage  d.  Allgemeinen  Zeitung 

BAUBay.  Beiträge  zur  Anthropologie  und  Ur- 
geschichte Bayerns 

BBKG.  Beiträge  z.  Bayerischen  Kirchen-Ge- 
schichte 

BBG.  Blätter  für  d.  Bayerische  Gymnasial- 
schulwesen 

BBlDBuchh.  Börsenblatt  für  den  deutschen 
Buchhandel 

BBSW.  Besondere  Beilage  d.  Staatsanzeigers 
für  Württemberg 

BECh.     Bibliotheque  de  l'Ecole  des  Chartes 

BFDH.    Berichte  d.  Freien  Deutschen  Hochstifts 

BGDS.  Beiträge  zur  Geschichte  der  Deutschen 
Sprache 

BGl.     Der  Beweis  des  Glaubens 

BGLIA.  Bibliothek  der  Gesamt-Litteratur  des 
In-  u.  Auslandes 

BHLPFr.  Bulletins  Historiques  et  Litteraires 
de  la  Societe  du  Protestantisme  Frangais 

BiogrJbA.  Biographisches  Jahrbuch  für  Alter- 
tumskunde (Iwan  Müller) 

BKELK.  Beiträge  z.  Kunde  Esth-,  Liv-  und 
Kurlands 

BLChrSchw.  Bibliographie  und  litterarische 
Chronik  d.  Schweiz 

BllDEU.     Blätter  für  deutsche  Erziehung 


BllHSch.     Blätter  für  das  Höhere  Schulwesen 

BllThPBibl.  Blätter  z.  Theorie  und  Praxis  d. 
Bibliothekswesens 

BPhWS.     Berliner  Philologische  Wochenschrift 

BScFB.  Bulletin  scientifique  de  la  France  et 
de  la  Belgique 

BSCMHAlsace.  Bulletin  de  la  Society  pour  la 
Conservation  des  Monuments  Historiques 
d'Alsace 

BURS.   Bibliotheque  Universelle  et  Revue  Suisse 

B&W.     Bühne  und  Welt 

BVLSt.  Bibliothek  d.  Litterarischen  Vereins  in 
Stuttgart. 

BWKG.  Blätter  für  Württembergische  Kirchen- 
geschichte 

CAC.    La  Chronique  des  Arts  et  de  la  Curiosite 
CBlBibl.     Centralblatt  für  Bibliothekswesen 
CBIBV.     Centralblatt  für  Bau-Verwaltung 
CBlUVPreussen.     Centralblatt  für   die  gesamte 

Unterrichts- Verwaltung  in  Preussen 
ChrJGImpr.     Chronique   du   Journal  general  de 

l'Imprimerie  et  de  la  Librairie 
ChWGV.     Chronik  d.  Wiener  Goethe- Vereins 
CMC.     Casopis   Musea   Krälovstvi  Ceskeho 
COIRW.      Centralorgan    für    d.    Interessen    d. 

Realschulwesens 
CR.     Corpus  Reformatorum 
CRThPhL.     Critical   Review  of  theological  and 

philosophical  Literature 

DBUEÜ.  Deutsche  Blätter  für  Erziehung  und 
Unterricht 

DEBll.     Deutsch-Evangelische  Blätter 

DEKZ.     Deutsch-Evangelische  Kirchenzeitung 

DGBll.     Deutsche  Geschichtsblätter 

Didask.  Didaskalia  (Beiblatt  z.  Frankfurter 
Journal) 

DLD.     Deutsche  Litteraturdenkmale 

DLZ.     Deutsche  Litteraturzeitung 

DNL.     Deutsche  Nationallitteratur 

DPBl.     Deutsches  Protestantenblatt 

DR.     Deutsche  Revue 

DRs.     Deutsche  Rundschau 

DWBl.     Deutsches  Wochenblatt 

DZ.  (oder  DZschr.)     Deutsche  Zeitschrift 

DZG.  Deutsche  Zeitschrift  für  d.  Geschichts- 
wissenschaft 

DZKR.     Deutsche  Zeitschrift  für  Kirchenrecht 

DZg.     Deutsche  Zeitung  (Wien) 

EHR.     English  Historical  Review 
EKZ.     Evangelische  Kirchenzeitung 
EPL.     Entretiens  Politiques  et  Litteraires 
ERPHL".      Btudes    religieuses,    philosophiques, 
historiques  et  litteraires.  Partie  bibliographique 
Euph.     Euphorion 

FBPG.  Forschungen  z.  Brandenburgischen  u. 
Preussischen  Geschichte 

FDLV.  Forschungen  zur  deutschen  Landes-  u. 
Volkskunde 

FFFGAV.  Für  d.  Feste  und  Freunde  d.  Gustav- 
Adolf- Vereins 

FKLB.  Forschungen  z.  Kultur-  u.  Litteratur- 
geschichte  Bayerns 


Siglenreg-ister. 


215 


FNDLW.     Forschungen    zur    neueren    deutschen 

Litteraturgeschichte, 
FrBlw.     Wiener  Fremdenblatt. 
FrSchZ.     Freie  Schulzeitung 
FZg.     Frankfurter  Zeitung 

GBA.     Gazette  des  Beaux  Arts 
GDL.     Gesellschaft  für  Deutsche  Litteratur 
Geg.     Die  Gegenwart 
Ges.     Die  Gesellschaft 

GFr50.    Geschichtsfreund  (Mitteilungen  d.  Histo- 
rischen Vereins  d.  5  Orte) 
GGA.     Göttin{!ischc  Gelehrte  Anzeigen 
ÜJb.     Goethe- Jahrbuch 

HBGF.       Hallische     Beiträge     zur     Geschichts- 
forschung 
H.Ib.     Historisches  Jahrbuch  (Grauert) 
HPBll.     Historisch-Politische  Blätter 
HTB.     Historisches  Taschenbuch 
KT.     Historisk  Tidsskrift  (Dänemark) 
H  Vjs.  Historische  Vierteljahrsschrift  (G.  Seeliger) 
HZ.     Historische  Zeitschrift  (v.  Sybel) 

IllZg.     Illustrierte  Zeitung 

JbbPTh,     Jahrbücher  für  protestant.  Theologie 

JbDShG.  Jahrbuch  d.  dtsch.  Shakespeare-Ge- 
sellschaft 

JbFDH.  Jahrbuch  des  Freien  deutschen  Hoch- 
stiftes 

JBG.    Jahresberichte  der  Geschichtswissenschaft 

JBGPh,  Jahresbericht  über  Germanische 
Philologie 

JBHSW.  Jahresberichte  für  d.  höhere  Schul- 
wesen 

JBL.  Jahresberichte  für  neuere  deutsche 
Litteraturgeschichte 

JbPhSTh.  Jahrbuch  für  Philosophie  und  speku- 
lative Theologie. 

JbSAK.  Jahrbuch  d.  kunsthistorischen  Samm- 
lungen d.  Allerhöchsten  Kaiserhauses 

JbSchwG.     Jahrbuch    für  Schweizer  Geschichte 

JbWPaed.  Jahrbuch  für  wissenschaftliche 
Paedagogik 

JDTh.     Jahrbuch  für  deutsche  Theologie 

JEc.     Journal  des  Economistes 

JEd.     Journal  of  Education 

JGGPO.  Jahrbuch  d.  Gesellschaft  für  Geschichte 
d.  Protestantismus  in  Oesterreich 

JGPh.    Journal  of  German  Philology 

JGVV.  Jahrbuch  für  Gesetzgebung,  Verwaltung 
und  Volkswirtschaft 

JHGA.  Jahrbuch  d.  Heraldischen  Gesellschaft 
Adler 

JNS.  .fahrbücher  für  Nationalökonomie  und 
Statistik 

JPrK.  Jahrbuch  der  Preussischen  Kunst- 
sammlungen 

JSav.     Journal  des  Savants 

KAW.     Kirchlicher  Anzeiger  für  Württemberg 
KBIGV.    Korrespondenzblatt  des  Gesanitvereins 

der  Deutschen  Geschichts-  u.  Altertumsvereine 
KBIGRW.   Korrespondenzblatt  für  d.  Gelehrten- 

u.  Realschulen  Württembergs 
KBIWZ.     Korrespondenzblatt  d.  Westdeutschen 

Zeitschrift  für  Geschichte  und  Kunst 
KM.     Kirchliche  Monatsschrift 
KRO.     Kritische  Revue  aus  Oesterreich 
K&L).     Deutsche  Kunst  und  Dekoration 
KunstUZ.     D.  Kunst  unserer  Zeit 
KVZg.     Kölnische  Volkszeitung 
Kw.     Kunstwart 


KwH.     Kwartalnik  Historyczny 

KZEU.     Katholische  Zeitschrift    für   Erziehung 

und  Unterricht 
KZg.     Kölnische  Zeitung 
KZJowa.     Kirchliche  Zeitschrift  aus  Jowa. 

LBlGRPh.     Litteraturblatt   für  Germanische   u. 

Romanische  Philologie 
LBlHSch.  Litteraturblatt  für  d, Höhere  Schulwesen 
LBuU.    Sterns  Litterarisches  Bulletin  der  Schweiz 
LCßl.     Litterarisches  Centralblatt 
LE,     Das  litterarische  Echo. 
LHw.     Litterarischer  Handweiser 
LJb.    Litterarisches  Jahrbuch  für  die  Interesten 

der  Deutschen  Nordwestböhmens  (A.  John) 
LLB.     Leipziger  Litteraturberichte 
LLD.        Lateinische      Litteraturdenkmaler      d. 

16./ 17.  Jh. 
L&K.     Literatur  og  Kritik 
LRs.    Litterarische  Rundschau  für  d.  katholische 

Deutschland 
LZgK.     Wissenschaftliche    Beilage   d.  Leipziger 

Zeitung 

MA.    Le  Moyen-Age 

MBUDL.    Monatsblätter  für  deutsche  Litteratur 

MGESchG.  Mitteilungen  d.  Gesellschaft  für 
deutsche  Erziehungs-  u.  Schulgeschichte 

MGNM.  Mitteilungen  aus  d.  Germanischen 
Nationalmuseum 

MGP.     Monumenta  Germaniae  Paedagogica 

MGWJ.  Monatsschrift  für  Geschichte  u.  Wissen- 
schaft d.  Judentums 

MHL.  Mitteilungen  aus  d.  Historischen  Litteratur 

RIIÖG.  Mitteilungen  d.  Instituts  für  Oester- 
reichische  Geschichtsforschung 

ML.   Magazin  für  Litteratur  d.  In-  und  Auslandes 

MLABerlin.  Mitteilungen  des  Litteratur-Archivs 
(Berlin) 

MLLG.  Mitteilungen  d.  Littauischen  littera- 
rischen Gesellschaft 

MLN.     Modern  Language  Notes 

MNEKR.  Mitteilungen  u.  Nachrichten  für  d. 
Evangelische  Kirche  in  Russland 

MNLGAU.  Mitteilungen  d.  Niederlausitzer 
Gesellschaft  für  Anthropologie  u.  Urgeschichte 

MschrGK.  Monatsschrift  für  Gottesdienst  u.  Kunst 

MschrHSch.     Monatsschrift   für  höhere  Schulen 

MUBayrVolksk.  Mitteilungen  und  Umfragen  zur 
bayerischen  Volkskunde 

Musö.     Museum  (Groningen) 

MVGDB.  Mitteilungen  d.  Vereins  für  Geschichte 
d.  Deutschen  in  Böhmen 

MWBl.     Militär- Wochenblatt 

NAnt.     Nuova  Autologia 

NAR.     North  American  Review 

NationB.     Nation  (Berlin) 

NationNY     Nation  (New- York) 

NBUEU.    Neue  Blätter  aus  Süddeutschland   für 

Erziehung  und  Unterricht 
NDL.     Neudrucke  deutscher  Litteraturwerke  d. 

16.;i7.  Jh. 
NDRis.     Neue  deutsche  Rundschau 
NedSpect.     De  Nederlandsche  Spectator 
NFPr.     Neue  Freie  Presse 
NHJbb.     Neue  Heidelberger  Jahrbücher 
NJbbKlAltGL.       Neue     Jahrbücher     für     das 

klassische   Altertum,    Geschieht«    u.   deutsche 

Litteratur  und  für  Pädagogik 
NJbbPh.     Neue  Jahrbücher   für  Philologie  und 

Pädagogik 
N  JbbTh.  Neue  Jahrbücher  für  deutsche  Theologie 
NKZ.     Neue  Kirchliche  Zeitschrift 

28* 


216 


Siglenreg-ister. 


NLBU.     Neue  Litterarische  Blätter 

NMbLE.  Neue  Monatshefte  für  Litteratur  u.  Kunst 

NPhRs.     Neue  philologische  Rundschau 

NQ.     Notes  and  Queries 

NRW.     Neue  Revue  (Wiener  Litteratur-Zeitung) 

NTBlst.     Neues  Tagblatt  (Stuttgart) 

N&S.     Nord  u.  Süd 

NW  TBL     Neues  Wiener  Tagblatt 

NYCritic.     New-York-Critic 

NZSt.     Neue  Zeit  (Stuttgart) 

ÖEKZ.     Oesterreichische  evangelische  Kirchen- 
_  Zeitung 

ÖLBl.      Oesterreichisches    Litteraturblatt 
ÖUR.     Oesterreichisch-Ungarische  Revue 

PAPhA.  Proceedings  of  the  American  philo- 
logical  association 

Päd.     Pädagogium. 

PßllKHS.  Pastoralblätter  für  Katechetik,  Ho- 
miletik und  Seelsorge 

PEGS.  Publications  of  the  English  Goethe- 
Society 

PKZ.     Protestantische  Kirchenzeitung 

PMLA.  Publications  of  the  Modern  Language 
Association  of  America 

PPSA.  Publikationen  aus  d.  Kgl.  Preussischen 
Staatsarchiven 

PrJbb.     Preussische  Jahrbücher 

PZSF.     Pädagogische  Zeit-  und  Streitfragen 

QF.    Quellen  u,  Forschungen  z.  Sprach-  u.  Kultur- 
geschichte d.  germanischen  Völker 
Q,R.     Quarterly  Review 

RAFr.     Revue  de  l'Art  Frangais 

RBibl.     Revue  des  Bibliotheques 

RChr.     Revue  chretienne 

RCr.    Revue  Critique  d'histoire  et  de  litterature 

RDM.     Revue  des  deux  Mondes 

RepKunstw.    Repertorium  der  Kunstwissenschaft 

RESS.  Revue  de  l'Enseignement  Secondaire  et 
Superieur 

RELV.  Revue  de  l'Enseignement  des  langues 
Vivantes 

RH.     Revue  Historique 

RhBUEU.  Rheinische  Blätter  für  Erziehung  u. 
Unterricht 

RHD.     Revue  d'Histoire  Diplomatique 

RhGBU.     Rheinische  Geschichtsblätter. 

RiCrLI.   Rivista  Critica  della  Letteratura  Italiana 

RIE.     Revue  Internationale    de  l'Enseignement 

RKZ.     Reformierte  Kirchen-Zeitung 

RPL.     Revue  Politique  et  Litteraire 

RPTh.  Real-Encyklopaedie  für  protestantische 
Theologie 

RQChrA.  Römische  Quartalschrift  für  Christ- 
liches Altertum  und  Kunst 

RQH.     Revue  des  Questions  Historiques 

RSIt.     Rivista  Storica  Italiana 

RThPh.    Revue  de  Theologie  et  de  Philosophie 

RTP.     Revue  des  Traditions  Populaires 

SammlerA.  D.  Sammler  (Tägliche  Beilage  d. 
Augsburger  Abendzeitung) 

SammlerB.    D.  Sammler  (Berlin) 

SBB.     Sammlung  Bernischer  Biographien 

SBUHU.  Süddeutsche  Blätter  für  die  höheren 
U  nterrichtsanstalten 

SchlZg.     Schlesische  Zeitung 

SchrVRG.  Schriften  d.  Vereins  für  Reformations- 
geschichte 

SchwäbKron.  Schwäbische  Kronik  (Beiblatt  z. 
Schwäbischen  Merkur) 

SchwRs.     Schweizer  Rundschau 


SGV.  Sammlung  gemeinnütziger  Vorträge  (Prag) 

SGWV.  Sammlung  gemeinverständlicher  wissen- 
schaftlicher Vorträge 

SOMZ.  Streffleurs  Oesterreichische  Militärische 
Zeitschrift 

SPV.     Sammlung  Pädagogischer  Vorträge. 

StMBCO.  Studien  u.  Mitteilungen  aus  d.  Bene- 
diktiner- u.  d.  Cistercienser-Orden 

StML,     Stimmen  aus  Maria  Laach 

StNPhL.  Studies  and  Notes  in  Philology  and 
Literature 

StVLG.  Studien  zur  vergleichenden  Litteratur- 
geschichte 

TglRsB.       Unterhaltungsbeilage     d.     Täglichen 

Rundschau  (Berlin) 
ThJB.     Theologischer  Jahresbericht 
ThLBl.     Theologisches  Litteraturblatt 
ThLZ.     Theologische  Litteraturzeitung 
ThQ.     Theologische  Quartalschrift 
ThRs.     Theologische  Rundschau 
ThStK.     Theologische  Studien  u.  Kritiken 
ThT.     Theologische  Tijdschrift 
ThZSchw.  Theologische  Zeitschrift  aus  d.  Schweiz 
TNTLK.  Tijdschrift  voor  Nederlandsche  Taal-  en 

Letterkunde 
TRHS.     Transactions   of  the   Royal   Historical 

Society 
TRSL.     Transactions   of  the  Royal  Society   of 

Literature 

ÜB.     Universal-Bibliothek  (Reclam) 
ÜB&T.     Ueber  Berg  u.  Thal 
ÜL&M.     Ueber  Land  u.  Meer 

VGAnthr.     Verhandlungen    d.   Gesellschaft    für 

Anthropologie 
VHSG.     Vierteljahrsschrift  für  Heraldik,  Sphra- 

gistik  und  Genealogie 
VLG.  Vierteljahrsschrift  für  Litteraturgeschichte 
VVPK.     Vierteljahrsschrift  für  Volkswirtschaft. 

Politik  u.  Kulturgeschichte 
VWPh.     Vierteljahrsschrift  für  wissenschaftliche 

Philosophie 

WIDM.       Westermanns     Illustrierte     Deutsche 

Monatshefte 
WKK.     Wiener  Kommunalkalender 
WRDK.       Wochenrundschau     für     dramatische 

Kunst,  Litteratur  und  Musik 
WRs.     Wiener  Rundschau 

WSKPh.  Wochenschrift  für  Klassische  Philologie 
WTBl.     Wiener  Tagblatt 
WWKL.     Wetzel  u.  Walters  Kirchenlexikon 
WZ.    Westdeutsche  Zeitschrift  für  Geschichte  u. 

Kunst 

ZADSprV.  Zeitschrift  des  Allgemeinen  Deutschen 

Sprachvereins 
ZBK.     Zeitschrift  für  Bildende  Kunst 
ZBR  W.  Zeitschrift  für  bayerisches  Realschulwesen 
ZChrK.     Zeitschrift  für  Christliche  Kunst 
ZDA.     Zeitschrift  für  Deutsches  Altertum 
ZDKG.  Zeitschrift  für  Deutsche  Kulturgeschichte 
ZDMG.  Zeitschrift d.  Deutschen  Morgenländischen 

Gesellschaft 
ZDPh.     Zeitschrift  für  Deutsche  Philologie 
ZDS.     Zeitschrift  für  Deutsche  Sprache 
ZDU.     Zeitschrift  für  d.  Deutschen  Unterricht 
ZDWF.     Zeitschrift  für  deutsche  Wortforschung 
Zeitgeist.    D.  Zeitgeist  (Montagsbeilage  z.  Berliner 

Tageblatt) 
Zeit.     Zeit  (Wiener  Tageszeitung) 
ZERU.     Zeitschrift   für   d.   evangelischen  Reli- 
gionsunterricht 


Siglenregister. 


217 


ZFChrVL,    Zeitfragen  d.  christlichen  Volkslebens 
ZFSL.     Zeitschrift  für  neufranzösische  Sprache 

u.  Litteratur 
ZGORh,  Zeitschriftfürd. Geschichtet!. Oberrheins 
ZUM.     Zeitschrift  für  hochdeutsche  Mundarten 
ZKG.     Zeitschrift  für  Kirchengeschichte 
ZKWL.    Zeitschrift  für  kirchliche  Wissenschaft 

u.  kirchliches  Leben 
ZLHSch.  Zeitschrift  für  lateinlose  höhere  Schulen 
ZOG.    Zeitschrift  für  d.  Oesterreichischen  Gym- 
nasien 
ZPädPsych.   Zeitschrift  für  pädagogische  Psycho- 
logie 
ZPhK.      Zeitschrift    für    Philosophie    u.    philo- 
sophische Kritik 
ZPhP.    Zeitschrift  für  Philosophie  und  Pädagogik 
ZPrGL.     Zeitschrift  für  Preussische  Geschichte 

und  Landeskunde 
ZPsych.     Zeitschrift  für  Psychologie  u.  Physio- 
logie der  Sinnesorgane 
ZPTh.     Zeitschrift  für  Praktische  Theologie 
ZRPh.     Zeitschrift  für  romanische  Philologie. 
ZSchlH.     Zeitschrift  d.  Gesellschaft  für  Schles- 

wig-Holstein-Lauenburgische  Geschichte 
ZSRGö.     Zeitschrift    der    Savigny-Stiftung    für 

Rechtsgeschichte,  Germanistische  Abteilung 
ZThK.     Zeitschrift  für  Theologie  u.  Kirche 
ZVK.     Zeitschrift  für  Volkskunde 
ZV  LR.    Zeitschrift  für  Vergleichende  Litteratur- 

geschichte  u.  Renaissance-Litteratur 
ZVSprF.     Zeitschrift  für  vergleichende  Sprach- 
forschung 
ZV  Volksk.  Zeitschrift  des  Vereins  für  Volkskunde 
ZWTh.  Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Theologie 


b)  Abkürzung  zur  Bezeichnung  der  übrigen 
Zeitscliriften. 

A.  Archiv,    Archives,  Arkiv.  —    AbhAk.     Ab- 
handlungen d.  Akademie  (d.  Wissenschaften). 

—  AbhL.  Abhandlungen  für  Landeskunde.  — 
AG.  Archiv  für  Geschichte.  —  Alm.  Almanach. 

—  Ann.  Annalen,  Annales.  —  Ant.  Antiqua- 
risch. —  Anz.  Anzeiger.  —  A  V.  Altertumsverein. 

B.  Beiträge.    —    BAc.    Bulletin  de  l'Academie. 

—  Bßl.  Börsenblatt.  —  Bblgr.  Bibliographie. 

—  BG.  Beiträge  z.  Geschichte.  —  BHV. 
Bericht  d.  Historischen  Vereins.  —  Bibl. 
Bibliothek.  —  BK.  Beiträge  z.  Kunde.  — 
Bl.,  BU.  Blatt,  Blätter.  —  BLVA.  Berichte 
d.  Landesvereins  für  Altertumskunde.  — 
BMH.  Bulletin  du  Musee  Historique.  — 
BVGW.  Berichte  über  d.  Verhandlungen  d. 
Gesellschaft  d,  Wissenschaften.  —  BVL.  Blätter 
d.  Vereins  für  Landeskunde. 

CBl.     Centralblatt.    —    Chr.     Chronik.    —    Cr. 
Critique.  —  COL  Centralorgan  für  d.  Interessen. 
1>.     Deutsch. 

K.     Erdkunde.  —  Erz.    Erziehung. 
F.     Forschungen. 

0.  Geschichte.  —  GBl.,  GBll.  Geschichtsblatt, 
Geschichtsblätter.  —  Ges.  Gesellschaft.  —  GFr. 
Geschichtsfreund.  —  GV.  Geschichtsverein.  - 
GQ.  Geschichtsquellen  —  GW.  Gesellschaft 
d.  Wissenschaften. 

H.  Historisch,  Histoire,  Historique  usw.  — 
HG.  Historische  Gesellschaft.  —  HT.  Historisk 
Tidsskrift.  —  HV.    Historischer  Verein. 

1.  Institut.  —  It.    Italia,  Italiano. 

J.   Journal.  —  JB.  Jahresbericht,  Jahresberichte. 


—  Jb.  Jahrbuch.  —  Jbb.  Jahrbücher.  — 
JbHV.  Jahrbuch  d.  Historischen  Vereins.  — 
JbVG.  Jahrbuch  d.  Vereins  für  Qescbicbt«. 
--  JHh.     Jahreshefte. 

KBl.  Korrespondenzblatt.  —  KBIVL.  Kor- 
respondenzblatt d.  Vereins  für  Landeskunde.  — 
KG.  Kirchengeschichte.  — EL.  Konversations- 
lexikon. 

li.  Litteratur,  Litterarisch  usw.  —  LB.  Littem- 
turbericht.  —  LBl.  Litteraturblatt.  —  LK. 
Landeskunde. 

M.  Mitteilungen.  —  MA.  (MAlich.)  Mittelalter 
( —  lieh).    —    MAc.   Memoires  de  l'Academie. 

—  Mag.  Magazin.  —  MBl.,  MBU.  Monats- 
blatt,  Monatsblätter.  —  MDG.  Mitteilungen  d. 
deutschen  Gesellschaft.  —  MDSH.  Memoires  et 
Documents  de  la  Soci6t6  Historique.  —  MGO. 
Mitteilungen  d.  Gesellschaft  für  Geschichte.  — 
Mh.  Monatshefte.  —  Mschr.  Monatsschrift.  — 
Mus.  Museum,  Musik.  —  MusV.  Musealverein. 

—  MVG.  Mitteilungen  d.  Vereins  für  Ge- 
schichte. 

Ji.  Neu,  Nouveau,  Nuovo  usw.  —  NF.  Neue 
Folge.  —  Njbl.,  Njbll.  Neujahrsblatt,  Neujahrs- 
blätter. —  NN.  Neueste  Nachrichten.  —  Nat. 
National.  —  NTBL.     Neues  Tagblatt. 

Ö.    Oesterreich,  Oesterreichisch. 

P.  Preussisch.  —  Paed.  Pädagogik,  pädagogisch. 

—  PAV.  Publikationen  des  Altertum- Vereins. 

—  Ph.  Philologie.  —  Philos.  Philosophie.  — 
Pr.    Presse.  —  Psych.    Psychologie. 

Q.  Quartalschrift.  —  QB.  Quartalsblatt.  — 
QuBUHV.  Quartalsblätter  des  historischen 
Vereins. 

R.  Revue,  Review.  —  Rep.  Repertorium.  —  Rh. 
Rhein,  Rheinisch.  —  Ri.  Rivista.  —  Rs.  Rund- 
schau. 

SB.  Sitzungsbericht,  Sitzungsberichte.  —  SBAk. 
Sitzungsberichte  d.  Akademie  (d.  Wissen- 
schaften). —  Sbnbg.  Siebenbürgen.  —  Seh. 
Schule.  —  SchlH.  Schleswig-Holstein-Lauen- 
burg. —  Schw.  Schweiz,  Schweizerisch.  —  Soc. 
Societe,  Society,  Sociedad.  —  Spr.  Sprache, 
Sprachforschung.  —  St.  Studien.  —  SVG. 
Schriften  d.  Vereins  für  Geschichte. 

T.  Transactions.  —  Tb.  Taschenbuch.  —  Tßl. 
Tageblatt  (Tagblatt). 

V.  Verhandlungen.  —  Vjh.  Vierteljahrshefte.  — 
Vjs.  Vierteljahrsschrift.  —   Vt.  Vaterländisch. 

—  Ver.    Verein. 
WBl.  Wochenblatt. 

Z.  Zeitschrift.  —  Zg.  Zeitung.  —  ZGG.  Zeit- 
schrift d.  Gesellschaft  für  Geschichte.  —  ZUV. 
Zeitschrift  d.  Historischen  Vereins. 

Beispiele  für  Verbindungen: 

JbMünchG.    Jahrbuch  für  Münchener  Geschichte 

BVGVVLeipzig.  Berichte  über  d.  Verhandlungen 
d.  Gesellschaft  d.  Wissenschaften  in 
Leipzig 

UngR.     Ungarische  Revue 

MVAnhaltG.  Mitteilungen  d.  Vereins  für  An- 
haltische  Geschichte  u.  Altertumskunde 

MhMusikG.     Monatshefte  für  Musikgeschichte 

SVGBerlin.  Schriften  d.  Vereins  für  d.  Geschichte 
Berlins 

NASächsG.  Neues  Archiv  für  Sächsische  Ge- 
schichte 

ZVHambG.  Zeitschrift  d.  Vereins  für  Ham- 
burgische Geschichte  —  usw. 


HerroB6  ft  Ziemaen,  Wittenberg. 


v/ 


; 


ZWEITES  BUCH. 
TEXT. 


Jahresberichte  fOr  neuere  deatsche  I.itteratnrge«chichte.    XIIl.  29 


I.  Allgemeiner  Teil. 


Litteraturgeschichte. 

(1,1  =  N.  1.268  a.) 

Oskar  F.  W  a  1  z  e  1. 

Methodisches:  Allg-eraeine  Geschichtswissenschaft.  Die 
g-anze,  jetzt  so  beliebte  Diskussion  der  historischen  Methodik  ist  auf  einen  neuen 
Boden  g-estellt  worden  durch  ein  umfassendes  und  tief  eindringendes  Werk,  das  in 
scharfbeleuchteten  Antithesen  die  Entwicklung-  der  historischen  Ideenlehre  in  Deutsch- 
land verfolgt.  Leider  wird  die  philosophische  Terminologie  und  der  durchaus  nicht 
einwandfrei  mit  Fremdwörtern  arbeitende  Stil  Goldfriedrichs  (1)  viele  ab- 
schrecken und  vor  allen  dem  Philologen  und  Litterarhistoriker  die  Freude  an  dieser 
reich  und  voll  strömenden  Quelle  ideengeschichtlicher  Erkenntnis  verderben.  Allein 
die  Fülle  des  Gebotenen  ist  so  gross,  dass  auch,  wer  für  historische  Systematik  nicht 
eintritt  oder  wenigstens  nicht  im  Sinne  G.s  ihr  huldigt,  das  Buch  nicht  unbeachtet 
lassen  darf.  Ganz  abgesehen  von  den  Prinzipien  wissenschaftlicher  Historik,  die  G. 
verteidigend  entwickelt,  bietet  sein  Werk  dem  Philologen  und  Lexikographen  ein 
übersichtlich  geordnetes,  umfassendes  Material  zur  Geschichte  des  Wortes  „Idee", 
eröffnet  es  dem  Litterarhistoriker  wichtige  Gesichtspunkte  zur  tieferen  Ergründung 
der  Geschichtsphilosophie  Winckelmanns,  der  deutschen  idealistischen  Philosophie, 
W.  von  Humboldts  insbesondere,  offenbart  es  dem  Völkerpsychologen  und  dem 
Soziologen  die  Stellung  seiner  Disziplin  im  Rahmen  der  Entwicklung  historischer 
Methode.  Was  der  Philosoph  und  was  der  Historiker  der  Philosophie  von  G.  lernen 
kann,  ist  hier  nicht  zu  erörtern.  Dagegen  muss  noch  eindring|^lich  hervorgehoben 
werden,  dass  und  wie  G.  die  Versuche  der  neuesten  systematischen  Historik,  ins- 
besondere Lamprecht,  Breysig  und  Lindner  (vgl.  N.  2),  an  einen  Faden  reiht.  G. 
scheidet  nach  Lamprecht  drei  Typen  theoretischer  Erfassung  des  Gegebenen:  die 
metaphysische  Komplexanschauung,  die  wissenschaftliche  Komplexanschauung  und 
die  relationssystematische  Auffassung.  Relationssystematik  sucht  die  Gesetzmässig- 
keit der  Relationen  allein  festzustellen,  wohlbewusst,  dass  unser  Wissen  über  eine 
Systematisierung  der  konstanten  Funktionen  uns  nicht  hinausgehen  lässt;  sie  ist 
heute  das  Ziel  der  systematischen  Historik,  während  die  nichtsystematische  Historik 
sich  begnügt,  die  Komplexanschauung  zu  erfassen,  die  „auf  der  Oberfläche  dahin- 
roUenden  grossen  Wellen  und  Wogen  des  Komplexes"  zu  betrachten,  ohne  sich 
Systematisierung  zur  prinzipiellen  Aufgabe  zu  machen.  Drittens  aber  hat  man  (in 
Gegensatz  zur  Relationssystematik,  die  nur  eine  Systematisierung  der  Funktionen 
anstrebt)  die  Komplexanschauung  metaphysisch  zu  bestimmen  sich  bemüht,  z.  B. 
Singularität  und  Freiheit  betont,  oder  beklagt,  dass  das  Individuum  der  Natur,  der 
Geschichte,  der  Gesellschaft  aufgeopfert  werde.  Die  Entwicklung  dieser  di-ei  Typen 
studiert  G.  an  der  Geschichte  der  Ideenlehre  des  18.  und  19.  Jahrhunderts,  über- 
zeugt, dass  die  Relationssystematik  heute  die  metaphysische  Komplexanschauung 
und  damit  die  historische  Ideenlehre  überwunden  hat,  bewusst  zugleich,  dass  die 
jüngsten  Erörterungen  der  historischen  Idee  den  Anschein  erwecken  konnten,  als 
habe  das  Problem  keine  lange  Vorgeschichte.  Die  historische  Ideenlehre  aber  verfolgt 
der  Verfasser  im  wesentlichen  nur  innerhalb  Deutschlands,  weil  er  meint,  dass  sie- 
in  ihrer  spezifischen  Eigentümlichkeit  in  Deutschland  entstanden  sei,  hier  ihre  Akme 
erreicht  und  auch  ihre  lebhafteste  Kritik  und  eingehendste  Richtigstellung  gefunden 
habe.  Nur  für  das  18.  Jahrhundert  zieht  er  auch  ausländische  Forscher  heran;  dass 
dieser    Vorgang     ihn    wichtige    Momente    der     Entwicklung    übersehen     lässt,    ist 

29* 


222  Oskar  F.  Walzel,  Litteraturg-eschicbte. 

inzwischen  schon  behauptet  worden.  Er  setzt  im  wesentlichen  mit  Vico  ein,  der 
zuerst  vom  Komplex  zum  System  weiterschreitet,  indem  er  durch  empirische  Ver- 
g-leichung-  eine  Typik  der  geistigen  Entwicklung  der  Völker  zu  gewinnen  sucht. 
Dann  zeigt  er,  wie  Franzosen  und  Engländer  im  18.  Jahrhundert  einer  empirischen 
Kulturgeschichtschreibung  zustreben.  Die  Deutschen  (abgesehen  von  Moser)  folgen 
in  allgemeinster  Anwendung  dieser  Richtung.  Wegelin  gibt  1770—76  als  erster  eine 
individualpsychologisch  und  statistisch  geartete  Lehre  der  Ideen  und  ihrer  Wirksam- 
keit innerhalb  des  sozialgeschichtlichen  Räderwerks.  Bei  Kant  balanciert  die 
organische  Gesamtauffassung  der  Geschichte,  die  im  Begriffe  der  Idee  formuliert  ist, 
auf  der  Schneide,  die  Metaphysik  und  Relationsphilosophie  trennt.  Durch  Fichte 
und  Schelling  dringt  die  geschichtsmetaphysische  Richtung  vor;  die  Geschicht- 
schreibung wird  zur  historischen  Kunst,  indem  sie  das  kausal  verbundene  Stück- 
werk aus  dem  höheren  Ganzen  der  Idee  erklärt.  In  Hegel  wird  die  Idee  die  „meta- 
physische Emballage"  einer  kulturgeschichtlichen  Ideenlehre.  Humboldt  verkörpert 
den  metaphysisch- ästhetischen  Geist  der  Ideenlehre  seiner  Zeit  in  klassischer  Weise, 
gibt  eine  metaphysische  Erkenntnistheorie  und  Methodologie  der  Geschichte,  wird  so 
die  Voraussetzung  der  ersten  modernen  Historiken  und  leiht  der  geschichtsmeta- 
physischen  Idee  Kraft  bis  in  die  neueste  Zeit.  Allmählich  aber  wächst  eine  Anzahl 
von  Problemen  mehr  und  mehr  einer  empirischpsychologischen,  insbesondere  sozial- 
psychologischen Behandlung  entgegen  und  sucht  sich  vom  Metaphysischen  zu  be- 
freien. Lotze  steht  schon  mit  Bewusstsein  auf  relationssystematischem  Boden, 
Droysen  will  die  sozialpsychischen  Elemente  untersucht  wissen.  Die  von  Herbarts 
Geiste  getragene  Völkerpsychologie  greift  in  gleichem  Sinne  eine  gewisse  Gruppe 
von  Ideenfragen  zur  Untersuchung  heraus.  Der  Einfluss  des  Darwin-Spencerschen 
Monismus  zeitigt  in  Lilienfeld  eine  psychophysische  und  ,,kampfumsdaseinmonistische" 
Ideenlehre,  die  nicht  mehr  aus  der  metaphysischen  Idee  deduziert,  sondern  die  Kultur- 
systeme relationsphilosophisch  erfasst.  Verwandten  Charakter  hat  Schäffles  Haupt- 
werk. Die  eingehendste  Behandlung  findet  das  Ideenproblem  (etwa  in  der  Richtung 
Wegelins)  bei  Ratzenhofer,  der  zwar  auf  metaphysischem  Boden  baut,  die  Behandlung 
des  sozialgeschichtlichen  Gebietes  aber  von  metaphysischen  Einflüssen  frei  hält. 
Barth  schreitet  auf  gleichem  Wege  weiter.  Der  Soziologie  entkeimt  eine  soziologische 
Kulturgeschichte,  während  gleichzeitig  die  Logik  (Wundt,  Sigwart)  feststellt,  wieweit 
der  Begriff  der  geschichtlichen  Idee  methodologisch  zu  rechtfertigen  ist,  die  allge- 
meinsten Verhältnisse,  die  dieser  Begriff  decken  soll,  auf  Begriffe  bringt  und  deren 
Verhältnis  zu  psychologischen  Funktionen  zeigt.  In  den  letzten  Jahrzehnten  erstand 
—  neben  einer  Monographie  über  die  Idee  in  der  Geschichte  —  der  Streit  des 
IdeaUsmus  und  Materialismus  (Marxismus),  dann  jene  Reihe  von  Fragen  nach  dem 
Verhältnis  der  Geschichte  zur  Kunst  und  zu  den  Forderungen  der  Wissenschaft, 
nach  der  Stellung  der  Geschichte  zu  den  Ansprüchen  einer  Geschichtsphilosophie, 
endlich  der  Kampf  zwischen  politischer  und  Kulturgeschichte,  aus  dem  der  an 
Lamprechts  Namen  geknüpfte  geschichtsmethodologische  Streit  erwachsen  ist.  Diesem 
Streite  ist  die  scharfe  Scheidung  der  drei  Typen  historischer  Methode  zu  danken, 
mit  denen  G.  arbeitet.  Damit  ist  die  historische  Ideenlehre  in  der  metaphysischen 
Gestaltung,  die  ihre  charakteristische  Eigentümlichkeit  ausmachte,  endgültig  über- 
wunden worden.  Ungefähr  gleichzeitig  beginnen  die  drei  Gebiete,  welche  die  syste- 
matische Darstellung  der  Hauptaufgaben  der  alten  Ideenlehre  übernehmen,  sich  selb- 
ständig zu  entwickeln :  Sozialpsychologie,  entwickelnde  Kulturgeschichtschreibung 
(Breysig)  und  Völkerpsychologie  (Wundt).  Gipfelt  die  ganze  Untersuchung  auch 
in  einer  Glorifizierung  Lamprechts,  so  kann  doch  selbst  der  Gegner  Lamprechts  aus 
den  scharfsinnigen  und  lichtvollen  Analysen  der  einzelnen  von  G.  herangezogenen 
methodischen  Arbeiten  reiche  Belehrung"  ziehen.  —  Lindners  (2)  Geschichts- 
philosophie wird  von  Goldfriedrich  abgelehnt;  sie  stelle  den  Typus  der  Behandlung 
der  geschichtlichen  Idee  vor,  der  am  wenigsten  von  Nutzen  sei,  fixiere  nur  Er- 
scheinungen, wie  sie  sich  auf  der  Oberfläche  des  geschichtlichen  Geschehens  dar- 
bieten, und  genüge  im  besten  Falle  nur  für  die  Praxis  einer  darstellenden  Geschicht- 
schreibung. Noch  schärfer  urteilt  R.  M.Meyer:  „Nichts  als  ein  schwächliches 
Hin-  und  Herschaukeln  der  Möglichkeiten,  ein  graues  Einerseits-Andrerseits."  Selbst 
wo  einmal  fast  zufällig  beachtenswerte  Ansätze  zu  neuen  Auffassungen  sich  fänden, 
wisse  L.  sie  nicht  zu  nutzen.  Meyer  selbst  stellt  der  modernen  Geschichtsphilosophie 
die  Aufgabe,  exakt  die  Frage  zu  untersuchen:  wie  weit  gibt  es  in  der  Geschichte 
Objekte,  deren  Gleichartigkeit  gross  genug  ist,  um  die  Aussage  bestimmter  fester 
Eigenschaften  zu  ermöglichen?  Und  er  bringt  diese  Frage  in  Zusammenhang  mit 
Scherers  Versuch,  in  der  Litteraturgeschichte  „Motive"  zu  finden,  die  litterarischen 
Atome  und  Moleküle,  mit  denen  etwa  die  exakte  „Beschreibung"  Heinzeis  und  R. 
Fischers  arbeite.  Barth  urteilt  weniger  streng,  meint  aber  auch,  dass  L.  zu  den 
eigentlichen  Ursachen  historischer  Entwicklung  nicht  vordringe,  wenn  er  Beharrung 


Oskar  F.  \\  alzei,  Litteraturgeschichte.  223 

und  Veränderung'  als  die  allf>emein8ten  Erscheinungen  der  Geschichte  (lasse.  Sie 
sind»nur  Erscheinungen,  nicht  Kräfte.  Medicus  gibt  lediglich  eine  genaue  Ana- 
lyse von  L.s  Buch  mit  kleinen  Zusätzen  und  gelegentlichen  Einwänden.  —  E. 
Meyers  Schrift  (3)  ist  mir  nicht  zugänjgiich  gewesen.  —  Stauffer  (4)  ver- 
ötl'entlichte  in  der  AZg^.  N.  14  einen  Aufsatz  über  die  natürliche  Gliederung  der 
Weltgeschichte  und  verwies  dabei  auf  seine  älteren  Aufsätze  AZg^.  1900,  N.  166/7 
und  1901,  N.  232/4.  Wieweit  diese  Studien  in  das  als  N.  4  angeführte  Heft  über- 
gegangen sind,  entzieht  sich  meiner  Kenntnis.  St.  schreibt  im  Sinne  nationaler 
Kultur,  scluünt  aber  von  den  neueren  Versuchen  und  Theorien  systematischer  Historik 
nichts  zu  wissen.  —  Tön  nies  (5)  hatte  im  „Archiv  für  systematische  Philosophie" 
6,  S.  520,  die  Kritik,  die  Barths  ,, Philosophie  der  Geschichte  als  Soziologie"  an 
Rickert  übt,  ohne  Vorbehalt  sich  zu  eigen  gemacht.  Durch  eine  Replik  Rickerts 
iät  er  veranlasst  worden,  Rickerts  Schriften  selbst  zu  prüfen.  Es  stellte  sich  heraus, 
dass  Barths  Mitteilungen  unvollständig  sind  und  dass  sie  den  charakteristischen 
Kern  der  methodologischen  Ausführungen  Rickerts  nicht  in  genügender  Weise 
herausheben.  In  ausführlicher,  aber  wenig  übersichtlicher  Diskussion  sucht  T.  jetzt 
Rickerts  Anschauungen  schärfer  zu  erfassen ;  freilich  gelangt  auf  diesem  Wege  T. 
ebenso  wie  Barth  zu  einer  Verwerfung  von  Rickerts  Aufstellungen.  T.  verurteilt 
Rickerts  Gegenüberstellung  von  Geschichte  und  Naturwissenschaft  als  einer  Wirklich- 
keits-  und  einer  Begriffswissenschaft;  er  bestreitet  Rickerts  Anschauung,  dass  Ge- 
schichte im  Gegensatz  zu  den  Naturwissenschaften  die  Wissenschaft  der  „individuellen 
und  besonderen  Dinge"  sei,  findet  vielmehr,  dass  nur  auf  Geschichtserzählung, 
nicht  auf  Geschichtswissenschaft  diese  Definition  passe;  er  zeigt  W'idersprüche 
auf,  die  in  Rickerts  Begriff  des  „Kulturwertes"  als  des  „alleinigen  Prinzips  der 
historischen  Begrifisbildung"  stecken.  Den  antisystematischen  Bemühungen  Rickerts, 
deren  Zusammenhang  mit  Windelbands  Rektoratsrede  „Geschichte  und  Wissenschaft" 
(Strassburg  i.  E.,  1894)  T.  (S.  31,  Anm.  1)  ausdrücklich  hervorhebt,  stellt  er  seine 
eigenen  Anschauungen  von  Wissenschaft  gegenüber,  nach  denen  Geschichts- 
erzählung niemals  jenes  geschlossene  Ganze  von  W'issbarem  ist,  das  er  Wissenschaft 
nennen  möchte,  gibt  an,  wie  die  Geschichte  zu  wissenschaftlicher  Systematik  sich 
erheben  könne,  und  führt  in  einer  Parallele  aus  dem  Gebiet  der  Meteorologie  aus, 
wie  weit  historische  und  Naturereignisse  eine  verwandte  Gesetzlichkeit  haben  können. 
T.  gelangt  auf  diesem  Wege  zu  einem  Standpunkte,  der  ihm  eine  teleologische  Deu- 
tung des  gesetzmässigen  Zusammenhanges  der  menschlichen  Geschicke  plausibel 
macht,  vorausgesetzt,  dass  „sie  mit  der  Weisheit  eines  Kant  dahin  vorgetragen  wird, 
man  könne  'die  Geschichte  der  Menschengattung  im  grossen  als  eine  Vollziehung 
eines  verborgenen  Planes  der  Natur  ansehen'".  Der  Leser  von  T.s  Ausführungen 
aber  gewinnt  den  Eindruck,  dass  Rickerts  Vertretung  einer  antisystematischen  Historik 
dem  systematischen  Gegner  es  leicht  gemacht  hat,  logische  Schwächen  seiner  Aus- 
führungen nachzuweisen.  —  lieber  sein  Verhältnis  zu  Breysig  hat  L  am  p  recht  (7) 
sich  abermals  ausgesprochen.  Er  scheidet  zwei  Methoden  vergleichender  Geschichts- 
wissenschaft; die  eine  beschränkt  sich  auf  die  elementaren,  die  andere  wagt  sich 
an  die  komplexen  Erscheinungen  der  geschichtlichen  Entwicklung.  Diese  verhalte 
sich  zu  jener  wie  der  „alles  auf  einmal  umarmende  Enthusiasmus"  eines  Telesio, 
Giordano  Bruno,  Weigelt,  Böhme,  Paracelsus  zu  der  Art  eines  Stevinus  oder  Galilei. 
L.  selbst  hat  nur  die  Elemente  zu  erforschen  sich  vorgesetzt,  Breysig  wendet 
sich  sofort  den  komplexesten  Erscheinungen  zu  und  bleibt  darum  im  Ungefähren 
stecken,  erhält  nur  Näherungswerte.  Breysig  sei  ferner  der  Unterschied  der 
psychischmechanischen  und  der  psychischbiologischen  Gesetze  nicht  klar  ge- 
worden, und  er  mache  irrtümlicherweise  jene  (z.  B.  das  Gesetz  des  Kontrastes) 
und  nicht  diese  zu  Exponenten  des  historischen  Lebens.  L.  selbst  hat  in 
seinem  Gesetze  der  Entwicklung  der  Anschauung  aus  ornamentaler  Wiedergabe 
der  Erscheinungswelt  zu  deren  typischem,  konventionellem,  individualistischem, 
subjektivistischem  Erfassen  ein  psychisch-biologisches  Gesetz  aufgestellt;  dass 
nämlich  diese  Abfolge  nicht  bloss  in  der  deutschen  Geschichte,  sondern  in  allen 
grossen  menschlichen  Gemeinschaften  der  Geschichte  sich  offenbare,  hat  L.  sich 
klar  gemacht.  Den  Nachweis  verspricht  er  für  später  (vgl.  auch  JBL.  1901  11:1). 
—  Breysig  (8-9)  selbst  ist  mehrfach  für  seine  Anschauungen  in  populären 
Auseinandersetzungen  eingetreten  und  hat  sich  mit  den  Einwänden  I^mprechts 
(JBL.  1900  11:7)  und  Oppenheimers  (JBL.  1901  11:4)  auseinandergesetzt.  Drei  in 
der  „Zukunft"  veröffentlichte  Aufsätze  sind  zu  nennen:  Der  erste  legt  den  Aufbau  der 
europäischen  Geschichte  im  Sinne  von  Breysigs  Werke  dar.  Zwei  W'eltalter  europäischer 
Geschichte  werden  festgestellt,  die  vierzehn  Jahrhunderte  vor  dem  Untergang  des  west- 
römischen Reiches  und  die  vierzehn  darauffolgenden.  Der  griechischrömischen  Ge- 
schichte des  ersten  W'eltalters  und  der  germanischromanischen  des  zweiten  eigne  eine 
ungefähr  ähnliche  Folge  von  Entwicklungsstufen.      Der  zweite  Aufsatz:  „Geschieht- 


224  Oskar  F.  Walzel,  Litteraturg-eschichte. 

liehe  Gesetzmässigkeiten"  (Zukunft  38,  S.  107-22,  159-70)  will  nachweisen,  dass  B.s  Auf- 
fassung" von  dem  Stufenbau  der  europäischen  Geschichte  zur  Auffindung  von  geschicht- 
lichen Gesetzmässig-keiten  führe,  auch  ohne  dass  die  gesellschaftswissenschaftliche 
Deutung,  die  man  bemängelt  hat,  irgendwie  in  Betracht  g-ezogen  zu  werden  braucht. 
Diese  Gesetzmässigkeiten  stünden  hoch  über  den  Versuchen  Buckles,  Comtes  usw., 
historische  Gesetze  zu  finden.  Freilich  wagt  B.  selbst  nicht  in  vollem  Sinne  des 
Wortes  von  einem  „Gesetze"  zu  reden,  das  er  gefunden,  da  er  die  nichteuropäischen 
Entwicklungen  noch  nicht  einbezogen  habe.  Innerhalb  der  Grenzen  der  europäischen 
Geschichte  aber  hält  er  an  seiner  Stufenleiter  fest,  die  sich  am  besten  erkennen 
lasse,  wenn  man  die  Geschichte  des  äusseren  und  inneren  Verhaltens  der  Staaten, 
die  Geschichte  der  Klassen-  wie  der  Volkswirtschaft,  die  Geschichte  von  Glauben 
und  Wissenschaft,  Dichtung  und  bildender  Kunst  in  ihrer  Entwicklung  einzeln 
betrachte.  Der  dritte  Aufsatz  bekämpft  den  Vorwurf  des  Systematikers  Oppenheim, 
B.  biete  zu  wenig  System,  mit  dem  Hinweis  auf  die  beiden  ersten  Aufsätze,  beleuchtet 
B.s  Verhältnis  zu  Marx,  begründet,  warum  er  nicht  g-anz  auf  Marx'  Standpunkte 
stehe,  und  zeigt  B.s  Fortschritte  über  seine  Vorläufer  hinaus  auf,  die  über  Buckle 
und  Hegel  bis  zur  Aufklärung  zurückreichen.  Ferner  sucht  er  die  Einwände 
Lamprechts  zu  entkräften,  B.s  Forschungsweise  sei  zu  wenig  biologisch  und  dringe  zu 
wenig  zu  den  Elementen  vor,  dann  Lamprechts  gegen  B.  gerichtete  Behauptung 
zu  widerlegen,  Persönlichkeit  und  Erscheinung  seien  höchst  zusammengesetzte  Er- 
scheinungen, Ergebnisse  und  Wirkungen  des  geschichtlichen  Lebens,  nicht  aber 
dessen  massgebende  Bestandteile.  B.  schreitet  auch  zu  einer  Kritik  von  Lamprechts 
„Zeitaltern"  weiter  und  meint,  Lamprechts  Stufenfolge  sei  viel  zu  ,, geschichtlich",  als 
dass  sie  als  beg-rifflicher  Gradmesser  dienen  könne.  Sie  sei  ein  „verkleinertes  Abbild", 
nicht  aber  ein  „Mass"  des  Vorg-ang^es.  —  Gegen  Breysigs  Annahme,  dass  Absonderungs- 
und Geselligkeitstrieb  von  vornherein  bei  allen  Völkern  gleichmässig  anzunehmen 
seien,  wendet  sich  Trampe  (11).  So  sei  der  Grieche  Individualist,  nicht  aber  der 
Römer,  „der  vor  allem  civis  Romanus  und  dann  erst  ein  Claudius  oder  ein  Scipio" 
gewesen  sei.  Breysigs  Versuch,  verschiedene  Abschattungen  von  Individualismus 
und  Assoziationstrieb  zu  scheiden,  behebe  jenen  Grundfehler  nicht,  verführe  vielmehr 
zu  schablonenhaften  Einteilungen  und  Untereinteilungen;  insbesondere  aber  gehe 
Breysig  in  seiner  Gegenüberstellung  eines  „starken"  und  eines  „schwachen"  Indivi- 
dualismus fehl.  Dieser  schematischen  Antithese  eines  aristokratischen,  echten  oder 
persönlichen  Individualismus  und  eines  demokratischen  Massen-  oder  Sozialindivi- 
dualismus möchte  T.  die  historische  Tatsache  entgegenhalten,  dass  es  drei  Grund- 
arten des  Individualismus  gebe:  hellenischen,  christlichen,  griechischen.  In  dem 
Begriff  „Massenindividualismus"  aber  findet  T.  überhaupt  einen  inneren  Wider- 
spruch. Wahrer  Individualismus  ist  ihm  ,, allein  die  ideale  Befähigung,  der  als 
ethisches  Muss  empfundene  seelische  Drang  bei  jedem  einzelnen,  im  allerpersön- 
lichsten  Innenleben  aufzugehen,  in  ihm  und  seinen  seelischen  und  geistigen  Kräften 
und  Grössen  das  Mass  aller  Dinge  zu  suchen  und  zu  finden".  Typisch  sei  dieser 
Individualismus  dem  germanischen  Volkstum.  Luther  vor  allem  beweise,  dass  Deutsch- 
tum und  Individualismus  sich  deckende  Grössen  seien.  Dagegen  finde  sich,  was 
hinter  Breysigs  Begriff  Massenindividualismus  versteckt  sei,  bei  den  Romanen,  ins- 
besondere in  Rousseaus  ,,Contrat  social".  Nur  sei  diese  Richtung,  die  keinen  Zug 
von  wahrem  Individualismus  an  sich  trage,  besser  „Proletarismus"  zu  nennen.  Der 
ganze  Aufsatz  gipfelt  in  dem  feierlich  ausgedrückten  Anspruch,  dass  Individualismus 
ausschliesslich  Eigentum  des  deutschen  Volkes,  zugleich  die  ,, gewaltigste  ethische 
Grösse"  sei,  „die  sich  bisher  überhaupt  in  der  Geschichte  kundgetan  hat".  „Seit 
Luthers  Auftreten  ist  er  der  geistige  Pol  geworden,  nach  dem  noch  allein  die  Welt 
gravitiert.  Ausschliesslich  den  Germanen,  vor  allem  den  Deutschen,  ist  er  ein  an- 
geborener Bestandteil,  ja  ein  entscheidender  Zug  ihres  Wesens."  Man  erkennt  die  An- 
schauungen, die  T.  in  seinem  Buche  (JBL.  1900  1 1:  50)  vorgetragen  hat,  leicht  wieder. 
—  Inzwischen  hat  Breysig  (10)  selbst  einen  Versuch  gemacht,  dem  „Ich"  in  der 
Geschichte  sein  Recht  wiederzugeben,  gegenüber  den  kollektivistischen  Tendenzen 
der  Geschichtsbetrachtung,  die  bei  Marx  und  seinen  Nachfolgern,  aber  auch  bei 
Lamprecht  herrschen.  Er  will  Geschichte  als  Begriffswissenschaft  treiben  und  sich 
der  Grösse  gewaltiger  Einzelmenschen  dennoch  nicht  entziehen.  Allerdings  stellt  er 
im  Gegensatz  zu  älterer  Betrachtungsweise  das  Problem  auf,  grosse  Männer  zunächst 
als  Funktionen  ihres  Zeitalters  zu  erfassen,  d.  h.  alles  abzuziehen,  was  ihnen  mit  der 
Masse  gemein  ist,  um  dann  den  „höchst  persönlichen  Rest",  die  „feinste  Blume  der' 
Menschlichkeit"  um  so  reiner  herauszubekommen.  Nicht  aber  dieses  Ziel  strebt 
seine  Studie  an;  vielmehr  will  er  diesmal  in  einem  Überblick  über  die  allgemeine 
und  insbesondre  über  die  neuere  Geschichte  das  Verhältnis  der  beiden  gesellschafts- 
seelischen Triebkräfte,  des  Persönlichkeits-  und  des  Gemeinschaftsdranges  des  Ichs, 
erkunden.     Er  hält  zu  diesem  Zwecke  eigentliche  Gesellschaftsgeschichte  und  Geistes- 


Oskar  F.  Walzel,  Litteratur^esohichte.  225 

gesohichte,  die  letztere  vom  f»esellsclmftswissenschaftlichen  Gesichtswinkel  aus  ge- 
sehen, nebeneinander,  indem  er  beide  historische  Reihen  von  der  Urzeit  bis  in  die 
Gegenwart  verfol«ft.  Eine  vüllMtilndif»e  Übereinstimmung  zwischen  geistiger  und 
gesellschaftlicher  Entwicklung  will  er  nicht  behaupten.  Aber  in  der  geistigen  Ent- 
wicklung der  neuesten  Zeit  germanischen  Weltalters  erkennt  er  die  Grundrichtung, 
die  auch  in  de^r  geHellschaftlichen  Entwicklung  sich  offenbart.  Im  Verlauf  der  euro- 
päischen Geschichte  ergibt  sich  ihm  ein  verschieden  beschleunigtes,  auch  wohl  ver- 
schieden stai'kes,  in  der  Richtun«,'-  aber  völlig  stetiges  Auf  und  Nieder  zwischen 
stolzer  Erhebung  und  rückhaltloser  Hingebung  des  Ichs.  Die  Frage,  inwiefern  der 
grosse  Pendelschlag  zwischen  Selbstbesinnung  und  Hingabe  des  Ichs  sich  zwar  der 
Richtung,  nicht  aber  dem  Ausmass  nach  wiederholt,  d.  h.  inwieweit  die  Formen 
von  Ich-  und  Hingabetrieb  in  den  einzelnen  Zeitaltern  eine  Veränderung  erlitten 
haben,  wirft  B.  nur  auf,  ohne  sie  vorläufig  zu  beantworten.  —  Clemenz  Ü3)  will 
lediglich  über  den  Werdegang  und  den  gegenwärtigen  Stand  der  deutscnen  Ge- 
schichtschreibung schnell  orientieren  und  zunächst  didaktischen  Zwecken  dienen. 
Sein  rascher  Überblick  über  die  Entwicklung  deutscher  Historik  endet  mit  einer 
Vergleichung  von  H.  Schillers  und  Helmolts  Ansichten  und  mit  Hinweisen  auf 
Lamprecht  und  Hre.vsig.  Das  Resultat  seiner  Beobachtungen  lautet,  dass  wir  mitten 
in  einer  neuen  grossen  Entwicklungsphase  der  deutschen  Geschichtswissenschaft 
stehen,  und  dass  es  heute  schlechterdings  unmöglich  ist,  Geschichtschreibung  und 
Weltanschauung  zu  trennen;  vielmehr  sei  die  Geschichte  selbst  Philosophie  geworden. 
Der  zweite  Teil  der  Broschüre,  dem  (ioschichtsunterricht  gewidmet,  dient  pädagogisch- 
didaktischen Zwecken.  Der  katholische  Standpunkt  des  Verfassers  ist  überall  zu 
fühlen,  macht  sich  aber  nicht  aufdringlich  geltend.  — 

Li  tterat  u  rgesch  ich  tl  i  che  Methode.  Lamprecht  hat  nun  auch  den 
Versuch  gewagt,  seine  Methode  auf  die  Betrachtung  moderner  Dichtung  anzuwenden. 
An  der  Praxis  dieses  in  Lamprechts  Buche  „Zur  jüngsten  deutschen  Vergangenheit" 
ausgeführten  Versuches  übt  Lienhard(14)  scharfe  und  berechtigte  Kritik,  so 
sehr  er  der  Theorie  Beifall  spenden  möchte.  Lamprecht  fehle  der  Instinkt  für  das 
Lebendige;  er  neige  zum  Dogmatismus.  An  einer  Reihe  gutgewählter  Belege  zeigt 
L.,  wie  Lamprecht  die  gesamte  moderne  Dichtung  in  vier  bis  fünf  Abstraktionen 
unter  einer  Überabstraktion  einpackt.  Das  wahrhaft  Lebendige  gehe  neben  dieser 
Schematisierung  verloren.  —  Harnacks  (15)  Aufsatz  über  litterarhistorische 
Methode,  1899  in  seinen  „Essais  und  Studien"  abgedruckt,  an  dieser  Stelle  bisher 
nicht  gebucht  und  darum  in  der  Bibliographie  nachträglich  erwähnt,  ist  eine  der 
methodologischen  Betrachtungen,  mit  denen  Sauers  „Euphorien"  seinerzeit  eröffnet 
worden  ist  (vgl.  JBL.  1894  I  1  :  23).  —  R  e  i  c  h  e  1  s  (16)  Verlangen  nach  einer 
lebendigeren  Litteraturwissenschaft  entspricht  einem  Wunsche,  der  allmählich  auch  in 
streng  wissenschaftlichen  Kreisen  zum  Ausdruck  kommt;  freilich  ist  der  berechtigte 
Gedanke  von  R.  mit  Selbstverständlichem  und  Phrasenhaftem  umkleidet  worden  und 
dient  —  wie  bei  R.  nicht  anders  zu  erwarten  ist  —  der  Tendenz,  Gottsched  gegen 
das  traditionelle  Urteil  der  Litteraturgeschichte  zu  schützen.  —  Nagel  (17)  stellt  zu 
pädagogischen  Zwecken  sechzig  Maturitätsfragen  aus  der  deutschen  Litteratur- 
geschichte zusammen.  Unbegreiflich  aber  ist  mir,  warum  er  auch  die  Antworten  auf 
diese  Fragen  in  extenso  gibt.  Sollte  mit  Hilfe  der  üblichen  Schullehrbücher  der 
Schüler  nicht  selbst  diese  Antworten  sich  zurechtlegen  können?  Tatsächlich  ist  N.s 
Büchlein  eine  Darstellung  der  deutschen  Litteraturgeschichte,  eingeteilt  in  sechzig  Ab- 
schnitte, deren  Überschriften  in  Frageform  gehalten  sind.  Freilich  ist  diese  Litteratur- 
geschichte Nagels  ein  trauriges  Zeugnis  für  die  niedrige  Bildungsstufe  eines  „k.  k, 
Gymnasiallehrers  in  Pola";  und  wenn  N.  unter  den  „umfangreicheren  Litteratur- 
geschichten"  die  mir  unbekannte  von  Strzemcha  „besonders  brauchbar"  findet,  so 
scheint  er  doch  selbst  wenig  befähigt  zu  sein,  etwas  Brauchbares  zu  liefern.  Gelegent- 
lich liest  sich  die  Arbeit  wie  die  Parodie  eines  Schüleraufsatzes.  Besonders  schön 
ist  der  Satz:  „Es  entstanden  mehrere  Aufsätze,  unter  denen  Schiller  über  'Anmut 
und  Würde',  über  'Das  Erhabene' .. .  gehaltvolle  Gedanken  niederlegte"  (S.  56). 
—  Unter  dem  Titel  „Ratgeber  für  das  Studium  der  Litteraturgeschichte"  (18)  stellen 
die  „Neuen  Bahnen"  neuere  Schriften  zur  Geschichte  der  deutschen  Litteratur  in 
kurzen  Besprechungen  zusammen.  Das  Ganze  läuft  mehr  auf  Angaben  von  Titeln 
als  auf  eine  Kritik  hinaus.  —  Eine  kritische  Zusammenstellung  neuerer  Arbeiten  zur 
Litteraturgeschichte  bot  auf  wenigen  Seiten  auch  M.  Koch  (21).  —  Weddigen  (19) 
beklagt  die  geringe  Kenntnis  von  der  deutschen  Nationallitteratur,  die  dem  deutschen 
Publikum  eigen  ist,  und  wünscht  eine  eindringlichere  Berücksichtigung  der  Litteratur 
a,n  den  höheren  Lehranstalten.  Er  weist  auf  Frankreich  hin,  wo  ein  weit  umfäng- 
licherer Lesestoff  aus  dem  Gebiete  der  deutschen  Litteratur  der  Mittelschule  vor- 
geschrieben ist  als  in  Deutschland  selbst  und  ein  systematisch  fortschreitendes  Lese- 
programm   schon    von   der   untersten   Klasse  ab  erledigt  werden  muss.      Er  möchte 


226  OskarF.  Walzel,  Litteraturgeschichte. 

auch  die  Chrestomathien  im  deutschen  Unterricht  beseitigt  und  durch  die  Werke  der 
Dichter  selbst  ersetzt  wissen,  wie  dies  in  Frankreich  geschieht.  —  Neug-edruckt 
wurde  mit  kleinen  Zusätzen  Erich  Schmidts  (20)  Wiener  Antrittsvorlesung  über 
Wege  und  Ziele  der  deutschen  Litteraturgeschichte,  ebenso  Betz'  (22)  program- 
matischer Überblick  „Litteraturvergleichung"  (vgl.  JBL.  1901  1  1:11).  Von  den 
Studien  zur  vergleichenden  Litteraturgeschichte,  die  B.  gleichzeitig  gesammelt  vor- 
legte, suchen  folgende  seine  methodischen  Anschauungen  für  das  Grebiet  der  deutschen 
Litteratur  zu  verwirklichen:  „Gerard  de  Nerval,  Ein  Dichterbild  aus  Frankreichs 
deutschfreundlichen  Tagen"  (JBL.  1897  IV  8e :  84^  und  1899  IV  11  :  72);  „Heinrich 
Leuthold,  Der  Dichter  und  Dichterdolmetsch";  „Emile  Montegut,  Ein  französischer 
Vermittler  der  Weltlitteratur" ;  „J.  J.  Bodmer  und  die  französische  Litteratur"  (JBL. 
1901  1112:44,  gekürzt);  „Benjamin  Constants  , Adolphe',  Ein  westschweizerischer 
Wertherroman";  „Gottfried  Keller  in  der  Pariser  Sorbonne";  „Die  Schweiz  in  Scheffels 
Leben  und  Dichten";  „Heinrich  Heine,  Ein  Weltdichter  und  Dichter  der  Welt".  An 
dieser  Stelle  ist  ausführlicher  nur  die  rasch  hingeworfene  Skizze  „Internationale 
Strömungen  und  kosmopolitische  Erscheinungen"  (S.  332—49)  zu  besprechen.  B.  findet 
heute  in  allen  Litteraturen  den  kosmopolitischen  Zug  nach  Weltlitteratur  und  ebenso 
einen  entgegengesetzten  Zug  nach  heimatlicher  Kunst,  „überall  die  Camille  Mauclair, 
Charles  Morice,  die  M.  G.  Conrad  und  Hermann  Bahr  —  und  hier  wie  dort  die 
Doumic  und  Bartels".  Den  kosmopolitischen  Zug  verfolgt  er  durch  die  Jahrhunderte, 
gedenkt  aber  auch  zugleich  der  gegenteiligen  Bewegungen.  Er  stellt  eine  erste 
Periode  fest,  in  der  die  mittelalterliche  provenzalische  und  französische  Dichtkunst 
herrscht,  eine  zweite,  in  der  Italien,  eine  dritte,  in  der  Spanien,  eine  vierte,  in  der 
der  französische  Akademismus,  eine  fünfte,  in  der  England  die  Welt  litterarisch  leitet. 
Aber  neben  England  wirkt  auch  Frankreich  noch  im  18.  Jahrhundert  nach.  Zwei 
Strömungen  laufen  nebeneinander,  zu  denen  sich  als  dritte  die  deutsche  um  1800 
gesellt.  Die  gegenseitigen  Wirkungen  dieser  drei  Strömungen  schaffen  die  moderne 
Litteratur,  deren  internationalen  Charakter  B.  schlaglichtartig  beleuchtet.  Gegen 
diesen  litterarischen  „Weltverkehr"  kämpft  heute  die  Heimatkunst,  in  der  B.  nur  die 
Wiederkehr  der  Reaktionsbewegung  sieht,  die  immer  wieder  gegen  den  Kosmo- 
politismus sich  richtet;  er  wünscht  ihr  beste  Erfolge,  ohne  ihr  indes  irgend  welche 
Hoffnung  auf  Sieg  geben  zu  können.  —  Minckwitz  (23)  bespricht  (AZg^.  N.  22) 
nicht  prinzipielle  Fragen  der  vergleichenden  Litteraturgeschichte,  sondern  nur 
einen  Einzelfall:  die  Behandlung  des  Lenorenmotivs  durch  Bürger,  Mistral  und 
Mihail  Eminescu.  — 

Allgemeine  Gesamtdarstellungen  der  Litteratur- 
geschichte. Von  Baumgartners  (24)  monumentalem  Werke  ist  in 
neuer,  verbesserter  Auflage  der  zweite  (Die  Litteraturen  Indiens  und  Ostasiens)  und 
dritte  Band  (Die  griechische  und  lateinische  Litteratur  des  klassischen  Altertums)  er- 
schienen. Das  ganze  Werk  erfreut  sich  dauernd  bester  Aufnahme,  auch  in  wissen- 
schaftlichen Kreisen,  die  den  konfessionellen  Standpunkt  des  Verfassers  nicht  teilen. 
—  Der  zweite  Band  von  Saintsburys  (26)  „History  of  criticism  and  literary  taste 
in  EuFope"  hat  mir  nicht  vorgelegen.  Aus  der  knappen  Notiz  des  „Litterarischen 
Echos"  (1903:  5,  S.  332)  ist  zu  ersehen,  dass  S.  hier  den  Zeitraum  von  der  Renais- 
sance bis  zum  18.  Jahrhundert  behandelt.  Die  englische  Kritik  steht  im  Vorder- 
grund, die  deutsche  wird  summarisch  abgetan.  Ausgangspunkt  ist  Erasmus;  es 
folgen  die  Italiener,  Scaliger,  Castelvetro,  die  jüngeren  Italiener  des  16.  Jahrhunderts, 
die  Plejade  und  die  elisabethinische  Kritik;  dann  geht  es  von  Malherbe  zu  Boileau 
weiter,  zum  Verfall  der  italienischen  Poesie,  zu  den  Spaniern  und  Niederländern,  zu 
Dryden  und  seinen  Zeitgenossen,  zu  Voltaire,  zu  Addison  und  Johnson.  Den  Ab- 
schluss  bilden  die  Deutschen.  —  Weddigen  (27)  zeigt  an  Nörrenbergs  „All- 
gemeiner Litteraturgeschichte"  (JBL.  1899  I  1:20)  die  Ausschreitungen  ultramontaner 
Kritik  auf.  Wenn  er  aber  die  aus  jüdischem  Geiste  geborenen  Werke  den  ultra- 
montanen beigesellt,  so  hätte  er  doch  auch  die  Analogie  im  protestantischen  Lager 
nicht  übersehen  Sollen  (vgl.  zu  N.  163).  — 

Deutsche  und  deutschösterreichische  Litteraturgeschichte. 
Der  erste  Band  von  Bartels'  (28)  Litteraturgeschichte  hat  neben  abfälligen  Be- 
sprechungen auch  Anerkennung  oder  weuig'stens  Verständnis  gefunden.  So  nennt 
ihn  Max  Koch  ein  „eigenartiges  Buch,  das  persönlichem  Empfinden  und  einem 
ungewöhnlichen  Bildungsgange  seines  Urhebers  entstammend,  auch  durch  seine  aus- 
geprägte frische  Eigenart  Teilnahme  fordert  und  zu  finden  verdient".  Nur  durch 
B.s  Urteil  über  Schiller  findet  K.  sich  verhindert,  dem  Buche  weiteste  Verbreitung 
zu  wünschen.  Einzelne  Versehen  werden  verbessert.  Gleiches  geschah  durch 
Zimmert,  der  gleichfalls  sich  müht,  dem  Verfasser  gerecht  zu  werden.  Dagegen 
hat  M.  G.  Conrad  über  beide  Bände  das  Urteil  gefällt:  „An  den  Werken  unserer 
älteren  deutschen,    sowie   französischer   und   englischer  Ästhetiker  gemessen,    ist  die 


üskui"  F.  Walzol,  Litterat ur^iescliichte.  227 

Leistung    des    üeschichtHchreibers    A.  Harteis    ein   Denkmal   aus    der  Kulturenklave 
kleindeutscher  Kückständi^keit  und  üeschmacksverrohung"  in  jedem  Sinne.'*    Weit- 
brecht fühlte  sich  bemiissigt,  auch  für  den  zweiten  Band  in  die  Reklametrompete  zu 
stossen,    wenn    auch    weniijer   stark   als   für   den    ersten.     So   tadelt   er   diesmal    B.s 
Brauch,  nichtssagende  Urteile  zu  fällen,  sieht  freilich  dabei  selbst  nicht  ein,  dass  all 
diese   Werturteile    einem    völlig   müssigen    Sport    entstammen.      Dass    die   Schwaben 
.1.  ü.  Vischer,    W.  Hertz    und  K.  Paulus   keine  gesonderte  Behandlung  fanden,    wird 
gleichfalls   bemängelt.     Über  den  Inhalt  des  zweiten  Bandes  braucht  an  dieser  Stelle 
Ausführliches  nicht  gesagt  zu  werden,  da  er  ganz  ins  Uebiet  des  n>.  Jahrhunderts  fällt, 
also    an    anderer  Stelle  der  JBL.  zu   besprechen   ist.     Obendi-ein  haben  Rezensionen 
ihn    bereits    genügend    ausgeschöpft,    so    etwa    im    Berichtsjahre    ein    eindringliches 
Referat  Lothars.     Er  nennt  B.  den  „Mann  des  gebildeten  Bürgertums,   das  unent- 
wegt konservativ  bleibt,  vom  biedern  Deutschtum  schwärmt,  sich  für  die  Kriegstatea 
begeistert,  gut  antisemitisch  ist,   mit  Misstrauen  alles  Neue  betrachtet,  keinen  Franz- 
mann leiden  kann,  in  der  engen  Welt  des  Spiessers,  die  nationale  Pfähle  streng  um- 
grenzen,  allein    Glück   und  Zufriedenheit  findet".     Zugleich  aber  sei  B.   ein   kluger 
und  empfänglicher  Beobachter,  habe  ein  tiefes  und  wohlfundiertes  Wissen,  Geschmack 
und  feinen  Sinn.    Und  so  kämen  Weltanschauung  und  Geschmack  bei  ihm  mehrfach 
in   Konflikt;    dadurch    bekomme   sein  Stil    etwas    Unsicheres   und   Verschwommenes. 
„Alle    seine   Bejahungen    sind    verklausulierte,    ganz    oder    halb    aufgehobene    Ver- 
neinungen."    Von    einem   sehr  richtigen  Standpunkte  gehe  er  aus:  er  glaube  an  die 
Mission   eines  nationalen  Realismus,   der   von  der  Romantik  die  Feuertaufe  empfing, 
und   dessen   Entwicklung  über  den  Naturalismus   hinweg  bis  zur  Heimatkunst  von 
heute  die  litterarische  Signatur  des  19.  Jahrhunderts  sei.    Die  Romantik  wurzelt  nach 
B.  im  deutschen  Wesen,  das  Eindringen  französisch-liberaler  Ideen  führt  ihren  Verfall 
herbei.    Nachtrieb  dieser  verfälschten  Romantik  ist  ihm  das  radikale  junge  Deutschland 
und    die  Weltschmerzpoesie.     Die  Romantik    habe    aber   auch    das  Judentum    in    die 
deutsche  Dichtung  gebracht.      So  gewinnt    in    B.s    Augen    die    weitere    Entwicklung 
der  deutschen  Litteratur  den  Charakter  eines  fortwährenden  Ringens  mit  dem  Juden- 
tum, das  unter  der  Maske  eines  Kampfes  für  den  politischen  Fortschritt  die  deutsche 
Kunst  bewusst  verfälscht  habe.    Jüdischdeutsche  Poesie  sei  Virtuosentum  und  Mache. 
(Allerdings  werden  Arier  wie  Ferdinand  Kürnberger,    Hermann  Bahr  usw.    von   B. 
den  Juden  zuge/;ählt.)    Judentum  und  Liberalismus  hätten  die  Dekadence  geschaffen, 
deren   Vater  Heine    sei.     Ihn    müsse  Deutschland    überwinden.     Gegen    ihn    spielt  B. 
Immermann   aus,   den   letzten  Romantiker  und  den  ersten,   im  guten  Sinn  Modernen. 
Von  Immermann  geht  es  empor  zum  silbernen  Zeitalter  der  deutschen  Litteratur,  zu 
Hebbel,   Gotthelf,  Ludwig,  Freytag,  Keller,  Raabe,  Groth.     Es  ist  der  Höhepunkt  des 
von  B.  gepriesenen  deutschen  Realismus.     Auf  ihn  folgt  die  moderne  Dekadence,  die 
in  den  Gegensätzen  der  siebziger  Jahre  wurzelt,  die  wiederum  aus  dem  Bankrott  des 
Liberalismus  sich  erklären.     Immerhin  sei   in  diesem  dekadenten  Chaos  der  Libera- 
lismus gottlob  zugrunde  gegangen;  freilich  sei  die  Sozialdemokratie  dem  deutschen 
Geiste  nicht  weniger  gefährlich.    Einer  neuen  Kunst  und  Kultur  stünde  aber  jetzt  der 
Weg  offen.    Überall  gebe  es  Keime  einer  Renaissance  des  gesunden  Realismus,  der  alle 
krankhaften  Erscheinungen  von  heute  überwinden  werde.    Von  solchem  Standpunkte 
aus  wird  B.  auch  Hauptmann  gerecht.     Innerhalb  dieser  grossen  Konstruktion,  deren 
Wertvolles  trotz  B.s  offenkundiger  parteiischer  Einseitigkeit  nicht  übersehen  werden 
sollte,    hat    der   Verfasser    leider    nur   selten    organische    Charakteristiken    einzelner 
Dichter  gegeben.    Wenn  er  auch  für  diesen  oder  jenen  Dichter  ein  glückliches  Prädikat 
findet,    Tieck  etwa  den   ersten  Grossstadtdichter  nennt,   oder  den  plastisch  lyrischen 
Hölderlin   zu   dem   musikalischlyrischen  Novalis   in  Gegensatz   stellt,   so  zerfallen   im 
wesentlichen    seine  Ch.arakteristiken    in  Einzelbemerkungen,    die   meistens    nur    dem 
Werturteil  dienen.     Nicht  immer  wird  dieses  Prinzip  so  äusserlich  und  so  ungeschickt 
angewendet,    wie    bei    den    kleineren    Erzählungen    Raabes;    da    gestattet    sich    B. 
(S.  570)    folgende    Liste:    „'Pfisters    Mühle'    schätze    ich    noch   sehr,    die    'Unruhigen 
Gäste'  .  .  .  rechne  ich  sogar  zu  dem  Allerbesten,  was  Raabe  gemacht  hat,  während  ich 
von  den  Späterzählungen,    in   denen    nun  allerdings  die  'Manier'  stärker  wird,  'Gut- 
manns Reisen'   zwar   völlig    verwerfe,    aber  'Stopfkuchen',    'Kloster  Lugau'    und    vor 
allem     die    'Akten    des    Vogelsangs'    wiederum    hochhalte.      Auch    das   letzte    Werk 
Raabes,   die  historische  Erzählung  'Hastenbeck',   hat  noch  ihre  grossen  Verdienste." 
Dass   bei   solcher  Wertungstechnik  auch   die  Gestalt  von  B.s  Liebling  Hebbel   nicht 
voll   herauskommt,    liegt   auf   der   Hand.     Mit    zwei    längeren   Zitaten    und   mit   der 
Bemerkung,  niemand  habe  noch  Hebbels  Theorie  vom  Drama  allseitig  und  klar  dar- 
zustellen  vermocht,   ist  der  Theoretiker  Hebbel  doch  wohl  nicht  zu  ergründen.     Und 
wie  die  Einzelcharakteristik  unter  den  ganz  subjektiven  Urteilen  leidet  und  die  ein- 
heitliche Erfiissung  eines   Künstlers    auch   da  fehlt,    wo  B.   durch   intimere  Kenntnis 
neue  Gesichtspunkte   schaffen    könnte,    so    wird   auch  die  Gesamtdarstellung  letzten 

Juliresbericbtä  für  neuere  deutsche  l/ittoratuigescliiclite.    XHl.  ;{() 


228  Oskar  P.  Walzel,  Litteraturg-eschichte. 

Endes  —  wie  auch  Lothar  schlag-end  dartut  —  eine  „Rang-  und  Quartierliste  der 
deutschen  Litteratur".  Zwischen  B.s  Konstruktion  der  deutsclien  Litteratur  und  der 
Darstellung"  der  einzelnen  Dichter  klafft  eine  weite  Lücke.  Historisch  sucht  er 
dort  zu  bauen,  hier  geht  er  völlig  subjektiv  abschätzend  von  Fall  zu  Fall  weiter 
und  kommt  über  ein  ewiges  „Besser"  und  „Schlechter"  nicht  hinaus.  Die  Zwie- 
spältigkeit des  Buches  wird  auch  noch  durch  die  Teilung  in  „Übersichten"  und 
Einzelcharakteristiken  gefördert;  und  wie  im  ersten  Bande  führt  diese  Disposition 
auch  diesmal  Wiederholungen  herbei.  B.s  oben  skizziertem  Aufbau  der  Litteratur- 
geschichte  des  19.  Jahrhunderts  entsprechend,  teilt  sich  die  Darstellung  in  vier 
Kapitel:  I.Romantik  (Hölderlin  ist  einbegriffen;  Chamisso  und  Hoffmann  von  Fallers- 
leben  schliessen  ab);  2.  Nachklassik  und  Nachromantik,  junges  Deutschland  und 
politische  Poesie  (Grillparzer,  Raimund,  Rückert,  Platen,  Immermann,  Grabbe,  Büchner, 
Heine,  Gutzkow,  Mosen,  Lenau,  die  politischen  Dichter,  Mörike,  Droste);  3.  Realismus 
(neben  den  oben  genannten:  Alexis,  Sealsfield,  Auerbach,  Stifter,  Reuter);  4.  Eklekti- 
zismus, Dekadence  und  Moderne  (die  Münchener,  Spielhagen,  Hamerling,  C.  F.  Meyer, 
Anzengruber,  Rosegger,  Ebner-Eschenbach,  Wildenbruch,  Fontane,  Liliencron,  Haupt- 
mann). —  Löschhorns  (32)  im  Rahmen  der  von  Bethge  herausgegebenen  „Ergebnisse 
und  Fortschritte  der  germanistischen  Wissenschaft  im  letzten  Vierteljahrhundert"  vor- 
gelegter Bericht  über  Gesamtdarstellungen  der  deutschen  Litteratur,  über  Methode  und 
über  Poetik  verzeichnet  auf  wenigen  Seiten  nur  das  Allerwichtigste,  beschränkt  sich 
obendrein  auf  die  Momente,  die  für  die  ältere  germanische  Litteratur  von  Bedeutung 
sind.  Anknüpfend  an  die  methodologischen  Forderungen,  die  in  Gegensatz  zu 
ten  Brink  von  Erich  Schmidt,  Wetz  und  insbesondere  von  Elster  aufgestellt  worden 
sind,  bemerkt  L.:  der  Litteraturhistoriker  werde  vor  die  mannigfachsten  Anforderungen 
gestellt.  Er  müsse  Geschichtsforscher,  Philolog  und  Philosoph  sein;  er  müsse  zum 
Zweck  der  Vergleichung  Sprachen  und  Schriftwerke  fremder  Völker  verstehen,  müsse 
selbst  Künstler  sein,  um  in  kongenialem  Geiste  in  das  Kunstwerk  eines  anderen 
einzudringen  und  schliesslich  die  Resultate  seiner  Forschungen  in  geschmackvoller 
Form  vorzulegen.  Sehr  dürftig  ist,  was  L.  über  Poetik  zu  melden  hat.  Gibt  der 
Satz:  „Mit  der  Einbildungskraft  des  Dichters  beschäftigte  sich  W.  Dilthey"  auch  nur 
entfernt  eine  Ahnung  von  den  Verdiensten  dieses  bahnbrechenden  Aesthetikers? 
Elsters  „Prinzipien  der  Literaturwissenschaft"  werden  als  der  erste  Versuch  bezeichnet,, 
sämtliche  Disziplinen  der  Litteraturwissenschaft  im  Zusammenhange  zu  behandeln. 
Unklar  aber  bleibt  mir,  wie  L.  zu  den  Anschauungen  gelangt  ist,  Elster  fasse  die 
Litteraturgeschichte  als  Hilfswissenschaft  der  Geschichte  der  Philosophie.  —  Die  neuen 
Auflagen  der  Arbeiten  von  H  e  i  1  m  a  n  n  (30) ,  L  e  i  x  n  e  r  (31) ,  S  t  o  r  c  k  (34), 
Urban  (35)  blieben  mir  unzugäng-lich.  —  Auf  die  neunte  Auflage  von  Scherers 
Litteraturgeschichte  (33)  ist  schon  im  Vorjahr  (JBL.  1901  11:26)  hingewiesen  worden. 
—  Bosserts  (37)  Buch  (JBL.  1901  I  1 :  36)  wurde  von  Max  Koch  anerkennend 
besprochen;  er  lieferte  auch  kleine  Verbesserungen  und  Nachträge,  insbesondere 
bibliographischen  Charakters.  —  Des  Engländers  Robertsons  (38)  Darstellung  der 
deutschen  Litteraturgeschichte  lag  mir  nicht  vor.  Es  soll  ein  gelehrtes,  gut  disponiertes 
Werk  sein,  das  mit  der  althochdeutschen  Zeit  beginnt  und  bis  Sudermann  und  Hauptmann 
reicht.  —  Nagls  und  Z eid  1er s  „Deutsch-österreichische  Litteraturgeschichte"  (36)  setzt 
im  21.  Heft  die  Mitteilungen  Nagls  über  die  Volksdichtung  Altösterreichs  fort,  die  — 
wie  JBL.  1901  I  1  :  73  angedeutet  ist  —  im  20,  ihren  Anfang-  nehmen.  Der  Zuwachs, 
der  diesem  nationalen  Erbe  durch  die  Kirche  erstanden  ist,  wird  im  Volkslied,  in 
der  Schwankdichtung,  im  Volksspiel  nachgewiesen.  Der  folgende  Abschnitt  prüft  in 
gleicher  Weise  den  Zuwachs,  den  Bürgertum  und  jüngere  Kultureinrichtungen  gebracht 
haben,  zunächst  die  Dichtungen,  die  den  bürgerlichen  Berufen  dienen,  dann  die 
Verweltlichung  des  Volksschauspiels,  die  bis  zu  den  Anfängen  des  modernen  Bauern- 
theaters führt.  Begonnen  wird  eine  zusammenfassende  Charakteristik  des  Volkslieds, 
die  ausführlicher  bei  den  neueren  historischen  Motiven  verweilt  (Schweden-,  Türken-, 
Preussen-,  Franzosenkrieg,  Napoleon,  italienische  Feldzüge  1848  und  1849).  — 

Litteraturgeschichte  in  Werken  verwandter  Wissen- 
schaften. Der  3.  und  4.  Band  der  Weltgeschichte  H.  Schillers  (43)  wurde 
von  E.  Bassenge  (ZDU.  16,  S.  197/9,  722/5)  günstig,  mit  einigen  Verbesserungen 
besprochen.  Franziss  (HPBll.  129,  S.  367 — 75)  gab  Lesefrüchte  aus  Sch.s  Dar- 
stellung, die  er  vom  katholischen  Standpunkte  glossierte.  Scharf  und  ins  einzelne 
gehend  lehnte  Rühl  den  vierten  Band  ab.  —  Chamberlains  „Grundlagen"  (^7) 
finden  nach  wie  vor  günstige  und  abfällige  Besprechungen.  Eine  Sammlung  der 
Rezensionen  wurde  von  dem  Verleger  selbst  veröffentlicht.  Baumgarten  erklärt 
bei  allem  Wohlwollen  seines  Urteils:  „Der  grosse  Schriftsteller  kennt  vom  eigent- 
lichen Wesen  des  Katholizismus  auffallend  wenig."  B  e  1  o  w  vermisst  gründliche 
Beherrschung  des  Gegenstandes,,  die  durch  Bildung,  Geist  und  gewandte  Darstellung 
nicht  sich  ersetzen  lasse.    Münchhausen  betont  die  Verwandtschaft  Chamberlains 


Oskar  F.  Walzel,  Litteraturg-oschichte.  229 

mit  Gobineau,  den  jener  verkenne.  Strantz  mochte  Chamberlain  eine  g-anz  falsche 
und  unhistorische  Auffassung-  des  Germanentums  nachweisen.  Das  Tatsiichliche  der 
Geschichte  der  Germanen  kenne  er  niclit.  —  H.  Lindau  (51)  verg-leicht  Lamprechts 
Persönlichkeit  mit  der  Sybels  und  Treitschkes,  weist  auf  die  Einflüsse  hin,  die  Wandt 
auf  [jamprecht  ausg-eübt  hat,  und  beleuchtet  Lamprechts  Verhältnis  zur  Musik,  ins- 
besondere zu  Wagner,  —  Stein  hausens  „Monographien  zur  deutschen  Kultur- 
geschichte" wurden  durch  ein  Heft  „Die  fahrenden  Leute  in  der  deutschen  Ver- 
gangenheit" von  Hampe  (58)  ergänzt;  es  liegt  mir  nicht  vor,  —  Schlossar 
rühmte  H  e  i  n  e  m  a  n  n  s  „Richter"  (59),  während  M.  Herrmann  gegen  U  e  i  c  k  e  s 
„Gelehrten"  (00)  einige  Bedenken  vorbrachte.  Er  vermisst  eine  Definition  des  wandel- 
baren Begriffes  „Gelehrter",  findet,  dass  der  reizvolle  Buchschmuck  das  Wissen- 
schaftliche erdrücke,  dass  eine  organische  Entwicklung  nicht  aufgezeigt  werde,  viel- 
rtiehr  nur  allerlei  Wissenswertes  ohne  rechte  Uebersichtlichkeit  und  ohne  Heranziehung 
der  von  den  Dichtern  vorgeführten  Gelehrtentypon  geboten  werde.  Text  und  Illu- 
stration fallen  auseinander.  Der  Fachmann  finde  bessere  Auskunft  in  den  Artikeln 
Hildebrands  im  Deutschen  Wörterbuch  der  Brüder  Grimm,  — 

Litte  ratur-  und  Kulturgeschichte  einzelner  Länder 
und  Städte,  Schoofs  (69)  Darstellung  der  deutschen  Dichtung  in  Hessen 
(JBL.  1901  I  1:68)  wurde  von  Strack  durchaus  abgelehnt,  das  Kompilatorische 
der  Arbeit  nachgewiesen,  auch  gezeigt,  wie  ungenau  und  unrichtig  Seh.  seine  Vor- 
lagen wiedergibt.  Immerhin  hätte  St.  die  positiven  Verdienste  Sch.s  in  der  Darlegung 
der  neuesten  Dichtung  stärker  betonen  können;  dass  die  ältere  Zeit  von  Seh.  unzu- 
länglich bearbeitet  ist,  ist  sicher.  —  Über  die  niederdeutsche  Litteratur  Ostfrieslands  gab 
Borchling  (70)  in  knapper,  exakter,  aber  etwas  trockener  Art  nähere  Aufschlüsse. 
Sie  zerfällt  in  zwei  Perioden,  deren  eine  vom  ersten  Auftauchen  der  niederdeutschen 
Sprache  in  Ostfriesland  bis  etwa  1650  reicht,  während  die  andere  dem  19.  Jahrhundert 
entspricht.  Innerhalb  der  ersten  Periode  herrschte  die  niederdeutsche  Sprache  auf 
allen  Gebieten  der  Litteratur  und  des  öffentlichen  Lebens  allein;  innerhalb  der  zweiten 
wird  lediglich  eine  reine  Dialektlitteratur  geschaffen.  Die  erste  Gruppe  zu  charakte- 
risieren, geht  B.  von  den  Urkunden  und  Rechtsdenkmälern  aus  und  analysiert  dann 
die  historischen  Volkslieder  in  eindringlicher  Erörterung  ihrer  geschichtlichen  Bestand- 
teile. Im  16.  Jahrhundert  weichen  die  Volkslieder  den  Reimchroniken,  unter  denen 
die  des  Hieronymus  Grestius  von  B.  näher  herangezogen  wird.  Während  ferner  im 
16,  Jahrhundert  die  schöngeistige  Litteratur  verschwindet,  dehnt  sich  um  so  umfangreicher 
die  Prosa  aus.  Es  erstehen  die  Chronisten  Eggerik  Benninga  und  Remmer  von  Sedik. 
Die  theologische  Prosalitteratur  des  16.  Jahrhunderts  endlich  wird  von  B.  rasch 
gemustert.  Die  zweite  Periode  setzt  gleich  zu  Anfang  des  19.  Jahrhunderts  mit 
Christ.  Hinr.  Wolkes  Versuchen  ein,  die  „sassische"  Sprache  wieder  herzustellen.  Auf 
diese  phantastischen  Verschrobenheiten  folgt  J.  H.  Lange  1828  mit  einer  ersten 
Sammlung  ostfriesischer  Gedichte,  zum  grossen  Teil  eigener  Mache.  Enno  Hectors, 
F.  H.  Müller,  Karl  Tannen  folgten  mit  selbständigen  Dichtungen  nach,  die  beiden 
letzten  schon  von  Klaus  Groth  beeinflusst.  Von  neuesten  Dichtern  nennt  B.: 
L.  V.  Jsraels,  Kittels,  H.  Harberts,  Jacobs  und  B.  Brons.  Er  schliesst  mit  der  Auf- 
forderung, die  älteren  Dichtungen  des  19.  Jahrhunderts  zu  einem  ostfriesischen 
Dichterbuche  zu  vereinigen,  um  sie  vor  dem  Verlorengehen  zu  bewahren.  —  Pommerns 
politische  und  kulturelle  Geschichte  skizzierte  in  sechs  anziehenden  und  lebendigen 
Vorträgen  Wehrmann  (71).  Im  Stettiner  Frauenverein  gehalten,  wollen  sie  keine 
zusammenhängende  Darstellung  geben  und  ziehen  besonders  die  Geschichte  Stettins 
heran.  Besprochen  wird  die  Christianisierung  und  die  Germanisierung  des  Landes, 
dann  wird  von  der  Hansa  und  dem  mittelalterlichen  Städtewesen,  von  Herzog 
Bogislaw  X.  und  der  Reformation  berichtet,  ferner  vom  30jährigen  Kriege  und  vom 
Grossen  Kurfürsten,  endlich  noch  von  der  Zeit  Friedrich  Wilhelms  I.,  Friedrichs  IL 
und  Friedrich  Wilhelms  IL  erzählt. 

Einzelnes  im  Spiegel  der  Litteratur.  Webers  (78)  Sammel- 
werk „Die  religiöse  Entwicklung  der  Menschheit  im  Spiegel  der  Weltlitteratur"  (vgl. 
JBL.  1901  I  l :  22)  ist  mir  jetzt  zugänglich  geworden.  Im  Gegensatz  zu  Darstellungen 
der  Weltlitteratur,  die  —  wie  die  Julius  Harts  oder  Johannes  Scherrs  —  auf  einer  dem 
Christentum  mehr  oder  minder  entfremdeten  oder  gar  feindlichen  Weltanschauung 
beruhen,  im  Gegensatz  auch  zu  Baumgarten  (N.  24),  will  das  Buch  die  religiösen  Trieb- 
kräfte und  Quellbrunnen  in  der  Geschichte  der  Weltlitteratur  darlegen.  Bewusst 
apologetisch  will  es  „die  Bedeutung  Christi  als  des  A  und  O  der  Heils-  und  Welt- 
geschichte im  Spiegel  der  Weltlitteratur  aufzeigen".  Es  zerfällt  in  zwei  Abteilungen: 
vorchristliche  und  christliche  Zeit.  Innerhalb  der  zweiten  Abteilung  kommen  folgende 
Einzelaufsätze  der  neueren  deutschen  Litteraturgeschichte  zugute:  P.  Paulsen  über 
Reuchlin  und  Hütten,  über  Hans  Sachs  und  über  neuesten  Realismus,  P.Tschackert  über 
Luther  und  über  Molanchthon,  H.  Rosin  über  das  evangelische  Kirchenlied,  A.  Lang 

30» 


230  Oskar  F.  Walzel,  Litteraturgeschichte. 

über  Zwing-li,  Butzer  und  Calvin,  K.  Saftien  über  Fischart,  E.  Sachsse  über  die 
deutsche  Dichtung  zur  Zeit  der  Orthodoxie  und  des  Pietismus  (1627 — 1724),  E.  Krücke 
über  Winckelmann,  Lessing-,  Herder,  E.  Kühn  über  Hamann,  H.  Mosapp  über 
Schiller,  H.  R  o  c  h  o  1 1  über  Goethe,  L.  Lemma  über  Kant  und  über  Schleier- 
macher. Neben  seinen  Mitarbeitern  will  W.  selbst  nur  als  Lückenbüsser  erscheinen; 
er  hat  indes  nicht  weniger  als  folgende  Beiträge  aus  dem  Gebiet  der  deutschen 
Litteratur  beigesteuert:  Litteratur  der  Aufklärung,  Klopstock,  Romantik,  evangelische 
Dichter  der  napoleonischen  Zeit  und  der  Freiheitskriege,  Entwicklung  des  deutsch- 
evangelischen Christentums  im  19.  Jahrhundert,  die  Hegeische  Philosophie,  junges 
Deutschland,  deutsche  Litteratur  von  1848—70,  endlich  die  unchristlichen  und  anti- 
christlichen Weltanschauungen  der  Gegenwart.  Leider  sind  nicht  nur  diese  zahl- 
reichen Artikel  des  Herausgebers  etwas  dilettantisch  geraten,  im  besten  Falle  Samm- 
lungen von  Lesefrüchten,  getragen  von  stark  negativer  Tendenz.  Hat  doch  selbst 
ein  Theologe  wie  Holtzmann  das  Buch  den  typischen  Vertreter  einer  Litteratur- 
gruppe  genannt,  die  eine  „systematische  Anleitung  zum  Gebrauche  einer  theologischen 
Phraseologie"  bedeutet,  „erfunden  zur  Stärkung  von  Gemütern,  welche  die  Kraft 
ihres  weltbesiegenden  Glaubens  nach  dem  Umfange  der  Erscheinungen  bemessen, 
über  welche  sie  instand  gesetzt  werden,  Worte  zu  machen  und  Urteile  von  sich  zu 
geben".  Allerdings  bleiben  W.  und  seine  Mitarbeiter  nicht  bloss  bei  der  Negation 
stehen,  brechen  nicht  bloss  den  Stab  über  die  ihnen  antipathischen  Richtungen  (wie 
über  den  Junghegelianismus  oder  über  den  modernen  Pessimismus,  Humanismus, 
Aesthetizismus,  Nietzscheanismus  usw.),  sondern  suchen  ihre  Anschauungen  auch  da 
zu  finden,  wo  sie  vorurteilslosere  Forschung  kaum  entdecken  möchte.  Im  Gegensatz 
zu  dem  Zelotismus  anderer  Kritiker  aus  gleichem  Lager  sucht  Rocholl  auf  folgende 
Weise  Goethe  für  seine  Anschauungen  zum  Zeugen  zu  gewinnen:  „Obwohl  nun  Goethe 
ein  seines  Glaubens  an  Christum  Gewissgewordener,  in  der  Gnade  Gottes  durch 
ihn  freudiger,  im  Bekenntnis  entschiedener  Christ  nimmer  gewesen  ist,  so  mussten  doch 
nach  einem  höheren  Willen  dessen,  der  diesen  seltsamen  Mann  mit  den  glänzendsten 
Kräften  des  Geistes  und  Gemütes  ausgestattet  hatte,  seine  Dichtungen  ohne  seine 
Absicht  zur  Ehre  des  Namens  Jesu  Christi  grossen  Beitrag  geben.  Auch  vom  streng 
christlichen  Standpunkt  aus  müssen  wir  unserem  Gott  danken,  dass  wir  sie  in  der 
Litteratur  unseres  Volkes  besitzen  und  vornehmlich  als  Protestanten  müssen  wir  sie 
als  reiche  Fundgruben  von  Gedanken  schätzen,  welche  uns  als  Wegweiser  zu  Gott, 
zu  dem  Heil  in  Christo  und  zu  unseren  kirchlichen  Bekenntnissen  führen"  (S.  440). 
Dass  der  Wissenschaft  mit  solchen  Phrasen  nicht  gedient  ist,  braucht  hier  nicht 
besonders  hervorgehoben  zu  werden.  Und  so  wird  sie  aus  diesem  Buche  nicht  weiter 
zu  lernen  trachten,  wenn  auch  an  anderen  Stellen,  so  in  der  relativ  sehr  umfang- 
reichen Charakteristik  Hamanns,  die  Betrachtungsweise  der  Mitarbeiter  glücklicher 
an  passendere  Gegenstände  gewendet  ist.  —  Peters  (79)  Buch  über  die  Tierwelt 
im  Lichte  der  Dichtung  ist  mir  nicht  zugegangen.  —  Begeraann  (80)  möchte,  zu- 
nächst in  Schulbüchern  und  in  der  Schule,  die  mehrfachen  Vornamen  der  Dichter 
auf  den  Rufnamen  eingeschränkt  sehen.  —  R.  M.  Meyer  (81)  schrieb  —  mit  aus- 
drücklichem Hinweis  auf  die  Vorliebe  des  Berliners  für  den  Namenwitz  —  eine 
Apologie  dieser  Witzform,  in  der  er  nicht  die  unterste  Stufe  des  Wortspiels  erblickt. 
Er  weist  auf  die  Rolle  hin,  die  dem  Wortwitz  in  der  Volksetymologie  zukommt  und 
belegt  durch  zahlreiche  Zitate  die  Bedeutung  des  Namen witzes  für  die  satirisch- 
komische Dichtung.  „Der  gute  Namenwitz  ist  weder  roher  noch  öder  als  irgendeine 
'Paronomasie'  oder  'Annominatio'  mit  Begriffsworten",  meint  M.  —  Kirchbach  (81a) 
möchte  ein  „historisches  Gesetz"  des  Pseudonyms  wahrscheinlich  machen:  Zeiten,  da 
die  reinen,  gestaltenden  Dichtungsgattungen  blühen,  bedienen  sich  der  Deckungs- 
namen nicht;  diese  sind  vielmehr  das  Merkmal  tendenziöser  Litteraturgattungen  in 
tendenziösen  Zeiten.  Er  belegt  das  „Gesetz"  an  einer  Reihe  von  Erscheinungen,  die 
die  Weltlitteratur  umspannt,  sucht  das  Pseudonym  von  verwandten  Formen  zu  scheiden, 
lässt  indes  die  Begriffe  anonym  und  pseudonym  ineinander  überspielen.  — 

Hilfsmittel  der  Li  tt  e  r  at  u  r  w  i  s  s  e  n  seh  af  t :  Biographisches 
und  Bibliographisches.  Mayncs  (85)  Aufsatz  über  die  litterarhistorische 
Biographie  ist  eine  Sammelrezension,  die  einleitend  in  grossen  Zügen  die  Aufgaben 
einer  litterarhistorischen  Biographie  skizziert  und  einen  Überblick  über  die  vor- 
handenen grösseren  Werke  gibt.  —  S  c  h  u  1 1  e  r  (87)  lieferte  eine  umfangreiche  und 
sorgsame  Ergänzung  von  Josef  Trauschs  „Schriftsteller-Lexikon  oder  biographisch- 
litterarische  Denkblätter  der  Siebenbürger  Deutschen"  (Kronstadt  1868— 71,  in  3  Bdn.). 
Trauschs  Biographien  und  litterarische  Angaben  wurden  durch  Nachträge  und  Be- 
richtigungen weitergeführt  und  verbessert,  ferner  wurde  eine  lange  Reihe  neuer 
Artikel  aufgenommen.  Ein  Register  gewährt  einen  bequemen  Überblick  über  die 
drei  Bände  Trauschs  und  über  Sch.s  Ergänzungsband.  —  Im  Hinblick  auf  die  zu 
gründende  und  inzwischen  gegründete  deutsche  bibliographische  Gesellschaft  entwarf 


Oskar  F.  Walzel,  Litteraturgeschiohte.  231 

Houben  in  Verbindung-  mit  K  a  r  p  e  1  e  s  (88)  den  Plan  einer  deutschen  Biblio- 
graphie, die  zunächst  den  von  (Joodeke  nicht  bearbeiteten  Perioden  zugute 
kommen  solle.  —  Sauer  (89)  begrüsste  das  Unternehmen  mit  grossem  Interesse 
und  legte  einige  Wünsche  vor,  insbesondere  forderte  er  Berücksichtigung  des 
18.  «Jahrhunderts.  —  Die  übrigen  Nummern  dieses  Abschnitts  bedürfen  teüs  keiner 
Erläuterung,  teils  haben  sie  dem  Ref.  nicht  vorgeleg-en.  Durch  ein  Versehen  ist  in 
der  Bibliograi)hiü  die  ,, Deutsche  Litteraturzeitung-"  ausgefallen.  — 

Neue  Zeitschriften;  Jahrbücher.  Auch  die  hier  verzeichneten 
Druckwerke  brauchen  keine  nähere  Besprechung.  Von  diesen  neuen  Zeitschriften 
sind  einige,  wie  Hoensbroechs  „Deutschland"  (108),  zu  dauernder  Wirkung-  gelangt, 
andere,  wie  Simchowitz'  „Kultur"  (121),  rasch  wieder  eingegangen.  —  Eine  neue 
Schöpfung  von  dauernder  Bedeutung  ist  das  „Türmer-Jahrbuch"  von  J.  E.  von 
Grotthuss  (1()1).  W.  W^olff  hat  dies  anerkannt,  zugleich  aber  auf  einige  Schwächen 
des  Herausgebers  und  seiner  Arbeit  hingewiesen.  —  Was  Hasse  11  (163)  im 
Rahmen  der  „Zeitfragen  des  christlichen  Volkslebens"  (Bd.  27,  Heft  1)  über  „Deutsche 
Zeitschriften  und  ihre  Wirkung  auf  das  Volk"  vorbringt,  das  ist  im  wesentlichen 
eine  Musterung  der  deutschen  Revuen  von  streng  konfessionellem,  orthodox  protestan- 
tischem und  antisemitischem  Standpunkte.  Den  Gelehrten,  der  still  in  seinen  Kreisen 
für  tieferes  Verständnis  und  reinere  Erfassung  der  Kunst  und  des  Lebens  zu  wirken 
sich  müht,  kann  solcher  Zelotismus  nur  erschrecken.  Wenn  H.  den  „Grenzboten" 
eine  anerkennende  Besprechung  von  Harnacks  „Wesen  des  Christentums"  zum  Vor- 
wurf machen  kann,  so  begreift  man  freilich,  .  dass  eine  ebenda  abgedruckte  zu- 
stimmende Analyse  von  Heyses  Novellen  ihm  die  „weite  Kluft  zwischen  der  Zeit- 
schril't  und  den  Anhängern  der  christlichen  Weltanschauung"  offenbart,  oder  dass  er 
der  „Deutschen  Rundschau"  bei  aller  Anerkennung  ihrer  „vornehmen"  Art  vorwirft, 
in  ihr  sei  „von  einem  Eintreten  für  die  christliche  Weltanschauung  durchaus  keine 
Rede".  Es  ist  unnfjtig  darzulegen,  wie  bei  H.  der  „Semit  Isidor  Witkowski,  der  sich 
den  schönen  deutschen  Namen  Maximilian  Harden  beigelegt  hat",  und  die  „Zukunft", 
wie  endlich  der  „Simplicissimus"  fährt.  Das  Ganze  klingt  in  ein  herzerhebendes 
„Kauft  nur  bei  Christen!"  aus.  —  Ettlinger  (165)  skizzierte  anlässlich  des  Ein- 
gehens der  Zeitschrift  „Der  Lotse"  die  Bedingungen  des  Erfolges  einer  Revue.  — 
Bierbaum  (168)  verteidigte  sich  gegen  den  Vorwurf,  er  habe,  von  Heyrael  gekauft, 
die  Redaktion  der  ,, Insel"  übernommen  und  aus  Geldrücksichten  mit  seinem  Namen 
das  Unternehmen  eines  ruhmsüchtigen  Dilettanten  gedeckt.  —  P  1  atz  h  o  f  f  (171) 
entwickelte  die  inneren  Absichten  des  „Litterarischen  Echo"  in  einem  Aufsatz,  der 
die  ausdrückliche  Zustimmung  der  Redaktion  der  Zeitschrift  gefunden  hat.  — 
P.  Lindau  (172)  schrieb  über  die  ersten  25  Jahrgänge  seiner  Zeitschrift  „Nord  und 
Süd".  —  Engels  suchte  zusammenfassend  und  vergleichend  die  Bedeutung  der 
„Fliegenden  Blätter",  der  „Jugend"  und  des  „Simplicissimus"  festzulegen.  — 

Neue  Ausgaben.  Die  zahlreichen  neueren  billigen  Ausgaben  deutscher 
Dichter  wurden  mehrfach  im  Zusammenhang  gewürdigt.  Witkowski  (174)  be- 
wertete und  charakterisierte  die  Editionen  von  Cotta,  Reclam,  Hempel,  Kürschners 
deutsche  Nationallitteratur,  die  Ausgaben  des  Bibliographischen  Instituts  und  von 
Hesse.  Vom  Standpunkt  des  Bibliophilen  legte  er  Vorschläge  und  Wünsche  vor  und 
bekannte,  dass  Deutschland  in  der  Buchausstattung  seiner  Klassikerausgaben  noch 
immer  hinter  England  und  Frankreich  zurückstehe.  —  Bartels  (175)  rühmte  die 
Hesseschen  Ausgaben  von  Wieland  (Bölsche)  und  Bürger  (Wurzbach),  dann  Sterns 
Ausgabe  von  Hebbels  sämtlichen  Werken,  diese  mit  besonderer  Würdigung  von 
Sterns  Verdiensten  um  Hebbel.  —  Engel  (176)  setzte  die  Vorteile  der  Ausgaben 
Hesses  ins  rechte  Licht.  —  Cossmann  (177a)  empfahl  aufs  wärmste  die  W^iesbadener 
Volksbücher.  — 

Zeitungswesen.  Salomon  (178)  hat  dem  ersten,  von  der  wissen- 
schaftlichen Kritik  abgelehnten  Bande  seiner  „Geschichte  des  Zeitungswesens"  (vgl. 
JBL.  1900  I  1:92)  einen  zweiten  folgen  lassen,  der  lediglich  den  deutschen  Zeitungen 
während  der  Fremdherrschaft  (1792—1814)  gewidmet  ist.  Die  Darstellung  ist, 
wenigstens  soweit  politische  Zeitschriften  in  Betracht  kommen,  ausführlicher  geworden. 
Dagegen  bleibt  alles,  was  S.  über  belletristische  Zeitschriften  zu  sagen  hat,  aphoristisch 
und  zufällig.  Von  Schreyvogels  „Sonntagsblatt"  heisst  es,  es  sei  im  Stile  des  eng- 
lischen Spektators  gehalten,  es  fehle  ihm  aber  der  Geist  Addisons.  War  da  wirklich 
nicht  mehr  zu  sagen?  Dass  auch  S.  das  Blatt  von  Schreyvogel  bis  1818  redigieren 
lässt,  ist  eines  der  vielen  Versehen,  an  denen  das  Buch  keinen  Mangel  leidet.  Kennt 
es  doch  weder  Fr.  Schlegels  „Österreichische  Zeitung"  (1809),  noch  Seckendorffs  und 
Stolls  „Prometheus",  noch  Fr.  Schlegels  „Deutsches  Museum".  Trotz  aller  dieser 
Lücken  und  Mängel  bleiben  die  Mitteilungen  über  die  Tagespresse  der  Zeit  dankens- 
wert. S.  ordnet  den  Stoff  in  zwei  Kapitel:  „Die  erste  Etappe  der  französischen  In- 
vasion"  und  „Die  napoleonische  Zeit",  bespricht  in  jenem  die  Lage  der  Presse   auf 


232  Oskar  F.  Walzel,  Litteraturgeschichte. 

der  linken  Rheinseite,  die  Zeitung-en  und  die  Zeitschriften  im  Reiche  bis  1806,  in 
diesem  erörtert  er  Napoleons  Verhältnis  zur  Presse,  die  Presse  in  den  zu  Frankreich 
.geschlagenen  Teilen  Deutschlands,  in  den  Territorien  der  Rheinbundfiirsten ,  in 
JPreussen  und  in  Österreich,  endlich  die  Zeitschriften  von  1806—1814.  Die  Musterung 
der  Tagesblätter  offenbart  die  übermächtige  Gewalt,  die  Napoleon  in  Deutschland 
auszuüben  verstanden  hat.  Nicht  nur  in  den  Provinzen,  auch  in  Berlin  wird  ihm 
schmeichelnd  gehuldigt.  Die  wenigen  Gegenstimmen  treten  in  ihrer  Bedeutung  um 
so  stärker  hervor,  je  mehr  man  den  Bann,  den  Napoleon  ausübte,  an  den  von  S. 
herangezogenen  Details  beobachtet.  Bis  dann  endlich  mit  dem  Jahre  1813  ein 
glühender  Franzosen-  und  Napoleonhass  zu  einer  furchtbaren  Reaktion  führt.  —  Über 
die  Intelligenzblätter  Deutschlands,  deren  Blüte  ins  18.  Jahrhundert  fällt,  gab  E. 
Schacht  (179)  dankenswerte  und  interessante  Mitteilungen.  Er  geht  von  den 
Intelligenzkontors  aus,  deren  Idee  von  Montaignes  Vater  herrührt  und  die  zuerst 
1631  sich  nachweisen  lassen,  und  stellt  die  ersten  Intelligenzblätter  zu  Ende  des 
17.  Jahrhunderts  fest.  Zur  Darlegung  von  Geschichte  und  Wesen  der  Einrichtung 
werden  u.  a.  benutzt:  Stiebnitz'  anonymes  Buch  „Die  Intelligenzblätterkunde  für  den 
nicht  unterrichteten  Privatmann"  (Weimar  1802),  Buddeus'  Artikel  bei  Ersch  und 
Gruber  und  die  „Enzyklopädie"  von  Krünitz.  Den  Höhepunkt  erreichte  das 
Intelligenzblattwesen  in  Rud.  Zach.  Beckers  „Reichsanzeiger";  die  Ursache  des  Ver- 
schwindens  der  nützlichen  Einrichtung  sucht  Seh.  in  der  Tatsache,  dass  man  die 
Blätter  nicht  einfach  der  Volkswirtschaft  zur  Verfügung  gestellt  hat,  sondern  durch 
sie  die  Volkswirtschaft  hat  beeinflussen  wollen.  Neben  den  Bemerkungen  über  die 
Entwicklung  des  Intelligenzblattwesens  gibt  Seh.  auch  reiche  Notizen  über  ihren  Inhalt, 
ihre  äussere  Einrichtung,  ihren  Vertrieb  und  ihren  Wirkungskreis.  —  Besondere  Dar- 
stellung fand  das  kurfürstl.  pfalz-bayer.  Regierungs-  und  Intelligenzblatt  1801  (180).  — 

Lexika;  Litt  eraturkalen  der.  Anzeigen  unserer  Konversationslexika 
bezeugen  meist  nur  das  redliche  Mühen  des  Referenten,  dem  Rezensionsexemplar  zu 
Liebe  ein  paar  Zeilen  sich  abzuringen.  Dennoch  fällt  auch  hier  gelegentlich  ein 
beachtenswertes  Wort.  So  zieht  C  u  n  o  w  (182)  eine  Parallele  zwischen  den  Bismarck- 
artikeln  der  13.  und  14.  Auflage  von  Brockhaus  und  beobachtet  eine  wesentliche 
„Vemationalisierung"  des  Standpunkts;  Wurm  (ib.)  findet  in  denselben  Artikeln 
Veraltetes  und  Tendenziöses,  so  über  die  Emser  Depesche.  S  cha  ukal  (183)  macht 
sehr  berechtigte  Ausstellungen  an  dem  Artikel  ,,Neue  Lyrik"  von  Brockhaus.  — 
C.  Jen t seh  (Vom  neuen  Meyer:  Zeit^.  N. 74)  vergleicht  Artikel  des  Buchstaben  A  von 
Brockhaus  und  von  Meyer.  —  Holzmanns  und  Bohattas  (190)  deutsches  Ano- 
nymenlexikon  1501 — 1850  ist  im  Berichtsjahre  mit  dem  ersten  Bande  hervorgetreten. 
Die  ausserordentliche  Leistung,  die  hier  von  zwei,  durch  mühsamen  Bibliotheksdienst 
stark  in  Anspruch  genommenen  Gelehrten  geleistet  worden  ist,  fand  allgemeine  An- 
erkennung. Dass  ihnen  nicht  gegönnt  war,  etwas  Abschliessendes  zu  leisten,  wissen 
die  Verfasser  selbst  am  besten.  Und  so  haben  wissenschaftliche  Rezensenten  mit 
Recht  ihnen  nicht  zum  Vorwurf  gemacht,  dass  der  grösste  Teil  des  Werkes  auf  nicht 
kontrollierte  fremde  Forschung  gestützt  werden  musste.  Sollte  "wirklich  in  abseh- 
barer Zeit  ein  mit  allen  Mitteln  und  mit  aller  Strenge  der  Wissenschaft  hergestelltes 
deutsches  Anonymenlexikon  geschaffen  werden,  es  wird  nicht  nur  H.s  und  B.s  Arbeit 
als  Grundlage  zu  benutzen  haben,  vielmehr  wird  der  für  ein  solches  abschliessendes 
Werk  nötige  mächtige  Apparat  beweisen,  welche  gewaltige  Arbeit  die  beiden  Pioniere 
aus  eigenen  Kräften,  und  mehr  von  der  Teilnahmlosigkeit  wissenschaftlicher  Kreise 
gehemmt  als  von  ihrer  Hilfe  angespornt,  geleistet  haben.  — 

Praktische  Winke  für  den  Leser.  Das  augenblicklich  sehr  be- 
liebte Thema:  was  lesen  wir?  was  liest  Hinz?  was  liest  Kunz?  wurde  vielfach  abge- 
wandelt. Positiven  Wert  hatte  die  auch  in  diesem  Jahre  vorgenommene  Enquete' des 
LE.  (198),  die  ergab,  dass  das  „Tägliche  Brot"  der  Viebig,  Omptedas  „Eysen", 
Georgys  „Berliner  Range",  Sienkiewicz'  „Quo  vadis",  Wassermanns  „Renate  Fuchs", 
Ganghofers  „Dorfapostel"  vom  Herbst  1900  bis  Herbst  1901  die  meistgelesenen 
Bücher  waren.  —  Zwei  ungelesene  Bücher  sind  für  Laban  (199)  Zeichen  der  Zeit: 
Heyses  Übersetzung  von  Leopardis  Gedichten,  Schacks  Übersetzung  des  Omar 
Khayyam.  -  Ella  Mensch  (197)  reihte  Notizen  feuilletonistisch  aneinander,  ohne 
zu  bindenden  Resultaten  zu  gelangen.  —  0  s  t  w  a  1  d  (203)  berichtigte  einen  Artikel 
von  Joh.  Gi  11  hoff  (LE.  4,  S.  797—807),  der  die  Frage  erörtert:  was  lesen  die 
deutschen  Kleinstädter?  —  Bertholds  „Wege  zu  Büchern"  (204)  fanden  in  Milk  au 
einen  strengen  aber  gerechten  Richter.  —  Bettelheim  (205)  wies  bei  Gelegen- 
heit der  Besprechung  von  G.  Hanotaux'  „Promenades  d'un  Bibliophile",  in  denen 
billige  Bücher  für  das  Volk  gefordert  werden,  darauf  hin,  dass  er  selbst  schon  1897 
verlangt  habe,  man  möge  die  neuesten  deutschen  Dichter  zu  den  Preisen  von  Reclams 
Universalbibliothek  in  den  Buchhandel  bringen.  —  K  e  1 1  e  n  s  (206)  Aufsatz  über 
Bücherwidmungen    hat   einen    etwas    dilettantischen    Anstrich.      Es  wird  zumeist  von 


Oskar  F.  Walzel,  Litteraturgeschiohte.  233 

IranzösiscluT  Litteratur  gesprochen;    Biicherwidmungen  und  Widinungsgedichte  sind 
gleichmässig'  l)uachtet.  — 

Sammelwerke  und  t>-  e  s  a  m  m  e  1 1  e  Aufsätze.  Abermals  verbietet 
sich  eine  Besprechung  der  einzelnen  Nummern.  Die  in  den  hier  zusammengestellten 
Büchern  enthaltenen  Aufsätze  sind,  soweit  sie  für  die  neuere  deutsche  Litteratur- 
geschiohte in  Betracht  kommen,  auf  die  Rubriken  der  JBL.  verteilt  worden.  So 
sei  denn  nur  der  Aufnahme  gedacht,  die  den  Sammelwerken  in  der  Kritik  zuteil 
geworden  ist.  Bergs  (214)  Essais,  die  auch  von  dem  Verfasser  selbst  angezeigt 
worden  sind,  veranla.ssen  (i  o  1  d  s  c  h  m  i  d  t,  den  weiten  Blick  und  die  gei.stige  Ehr- 
lichkeit B.s  zu  bettmen;  er  neinit  ihn  eine  Kämpfernatur,  die  nicht  im  Negativen 
stecken  bleibe.  —  Eisners  „Taggeist"  (223a)  legte  sowohl  Platzhoff  wie  dem 
Rezensenten  der  ,,(Jrenzboten"  nahe,  die  reiche  Begabung  des  Redakteurs  des  „Vor- 
wärts" zu  rühmen.  P.  hätte  allerdings  einzelne  ältere  Aufsätze  lieber  in  der  Samm- 
lung vermisst.  t-  Der  ei*ste  Band  von  Frey  tags  (234)  Aufsätzen,  von  Elster 
gesammelt,  wurde  von  Geiger  eingehend  analysiert  und  mit  weislich  gedämpfter 
Anerkennung  bewertet.  R.  M.  Meyer  rühmt  E.s  Einleitung,  die  den  Wert  des 
Bandes  objektiv  abschätze,  hebt  interessante,  für  die  Charakteristik  F.s  wichtige 
Einzelheiten  heraus,  hätte  aber  gern  einiges  gekürzt  gesehen.  Dagegen  schätzt 
Sauer  an  dem  Band  vor  allem  die  Dokumente  zeitgenössischer  Kritik,  überhaupt  alles, 
was  F.s  Urteil  über  die  Litteratur  seiner  Epoche  und  über  ihre  Signatur  vermittelt. 
Stärkere  Lobestöne  schlägt  G  e  n  s  e  1  an.  Der  Rezensent  der  DRs.  aber  bezeugt 
kongenialstes  Verständnis  für  F.  und  erkennt  auch  aus  dem  vorliegenden  Bande, 
dass  Frey  tag  an  Kunstverstand  und  an  künstlerischer  Durchbildung  die  Mehrzahl 
seiner  Zeit-  und  Bildujigsgenossen  weit  überragt,  und  dass  von  diesem  praeceptor 
Germaniae  noch  viele  kommende  Generationen  zu  lernen  haben  werden.  —  G  a  e  - 
dertz'  (236)  Sammlung  „Was  ich  am  Wege  fand"  wurde  vom  LCBl.  freundlich 
aufgenommen,  und  es  wurde  ihr  Inhalt  genau  angegeben.  —  Im  dritten  Bande  von 
Gnads  (238)  Essais  fand  Weilen  einen  gebildeten  Geist  von  feinen  Formen,  der 
gern  als  laudator  temporis  acti  sich  offenbare.  —  Der  zweite  Band  von  Kraus' 
Essais  (249),  von  Muth  schroff  abgelehnt,  bietet  Ilarnack  Gelegenheit  zu  einer 
feinen  Charakteristik  des  gemässigten  Katholiken,  der  —  der  letzten  einer  —  ge- 
stützt auf  wissenschaftliches  Ansehen  und  auch  auf  wertvolle  persönliche  Beziehungen, 
es  möglich  gemacht  habe,  sich  eine  etwas  freiere  Stellung  zu  wahren.  Freilich 
werde  das  Gefühl  der  Vereinsamung  in  diesen  Essais  öfters  in  elegischen  Klängen 
hörbar.  —  Rösslers  (258)  Aufsätze  analysierend,  feiert  Delbrück  den  „Jünger 
Hegels  und  Interpreten  Rankes";  „dass  ein  Mann  von  solcher  geistigen  Kraft  und 
Tiefe  Bismarckscher  Journalist  war,  wird  dastehen  als  das  herrlichste  Zeugnis  der 
geistigen  Produktivität  jener  Zeit."  G  e  n  s  e  1  charakterisiert  R.  als  einen  „Journa- 
listen nach  dem  Herzen  Freytags":  „ein  Mann  von  tiefgründigem  Wissen  ohne  Zunft- 
gelehrsamkeit, von  klarem  Blick,  vor  allem  von  rücksichtsloser  Wahrhaftigkeit,  auch 
gegenüber  eigenen  früheren  Ansichten".  —  In  Schlaikjers  „Berliner  Kämpfen" 
(259)  fand  Lublinski  nur  Journalartikel,  die  besser  nicht  in  Buchform  zusammen- 
gefasst  worden  wären.  Dagegen  lobte  die  NZ^*-  seine  energische  „kampffrohe  Art"  und 
lehnte  nur  seine  „veraltete  romantische"  Verurteilung  der  Tendenzkunst  ab.  —  Zu  Erich 
Schmidts  (261)  neuen  „Charakteristiken"  setzte  Frey  bei  aller  Anerkennung  der 
hohen  und  edlen  P'orm  seiner  Kritik  emige  Fragezeichen,  so  insbesondere  zu  dem 
Aufsatz  über  Plans  Sachs.  Die  Rede  zum  Frankfurter  Goethefest  von  1899  erweckt 
in  F.  den  Wunsch  nach  einer  Abhandlung  Sch.s,  die  erörtere,  warum  Goethe  in 
Frankfurt  nicht  festgehalten  worden  ist.  Zu  den  Mitteilungen  über  das  Verhältnis 
Kellers  und  Bächtolds  bemerkt  F.,  die  Briefe  gäben  kein  genügendes  Bild  der  Ver- 
hältnisse und  Hessen  die  spätere  Entwicklung  nicht  ahnen.  Sandvoss  glossierte 
die  Aufsätze  Sch.s  meist  lebhaft  zustimmend,  zuweilen  auch  einschränkend.  Arnold 
hob  den  festlichen  Anlass  der  meisten  Aufsätze  hervor  und  bemerkte,  dass  im  Gegen- 
satz zur  älteren  Sammlung  gelehrte  Forschung  zugunsten  einer  erfreulichen  Popu- 
larität zurücktrete.  —  Ausführlich  und  eindringlich  charakterisiert  Maync  Werners 
„Vollendete  und  Ringende"  (268),  fand,  dass  W.  —  wie  er  selbst  von  W'aldmüller 
berichtet  —  nicht  so  sehr  Kritiker  als  Darsteller  sei,  nicht  über  die  Werke,  sondern 
von  ihnen  spreche.  Er  urteile  nicht,  sondern  suche,  sich  einfühlend,  zu  begreifen. 
Dabei  glücke  ihm  allerdings  nicht  immer,  das  Charakteristische  scharf  herauszuheben. 
Freudig  begrüsst  M.  das  Interesse  W.s  für  die  neueste  Litteratur.  —  W^eddigens 
(267)  Sammelbändchen  „Litteratur  und  Kritik"  bietet  ausser  den  als  N.  19  und 
27  gebuchten  Aufsätzen  eine,  meist  über  Gemeinplätze  nicht  hinausschreitende  Er- 
örterung allgemeiner  Fragen  des  Litteratenlebens :  Verhältnis  von  Staat  und  Dichtung, 
pekuniäre  Unabhängigkeit  des  Dichters,  Litteraturmoden,  Dilettantismus,  Überproduk- 
tion, Rezensionswesen,  geistiges  Eigentum  und  dreissigjährige  Schutzfrist.  — 


234  A.  Reifferscheid,  Geschichte  der  deutschen  Philologie. 


Geschichte  der  deutsehen  Philologie. 

(I,  2  =  N.  269-417.) 
Alexander  Reifferscheid. 

Für  die  Geschichte  der  deutschen  Philologie  überwiegen  auch  diesmal  die 
kleineren  Veröffentlichungen,  Aufsätze,  Mitteilungen  und  Notizen,  während  die  um- 
fangreichen Abhandlungen  und  die  Bücher  selten  sind.  Das  Allgemeine  berück- 
sichtigen mehrere.  B  u  r  d  a  c  h  (270)  erblickt  in  seiner  akademischen  Antrittsrede 
den  Hauptfortschritt  der  deutschen  Sprachwissenschaft  in  der  strengeren  Handhabung 
des  kausal-genetischen  Gesichtspunktes  und  darin,  dass  man  die  Untersuchungen  auf 
den  gesamten  Verlauf  unserer  Sprachgeschichte,  bis  auf  die  Idiome  der  Schriftsteller 
des  18.  und  des  19.  Jahrhunderts,  ausgedehnt.  Zur  Lösung  ihrer  hohen  Aufgaben 
müsse  die  deutsche  Philologie  die  Beziehungen  zu  der  vergleichenden  Sprach- 
forschung, der  Gefährtin  ihrer  Jugend,  aufheben  und  dafür  engere  Fühlung  mit  den 
verschiedenen  historischen  Wissenschaften  anstreben,  mit  der  Geschichte  der  deutschen 
Kirche,  des  deutschen  Rechtes  und  Staates,  sowie  der  deutschen  Kunst,  unter  voller 
Beachtung  der  Geschichte  des  Nach-  und  Neulebens  des  Lateinischen  in  Kirche  und 
Schule.  —  Strauch  (271)  meint,  das  geschichtliche  Bild  unserer  Disziplin  solle 
vervollständigt  werden  durch  eingehende  Schilderung  der  ersten  germanistischen 
Regungen  in  Süddeutschland,  wofür  sich  manches  Einschlägige  auf  beiden  Biblio- 
theken zu  München  finde.  Er  selbst  veröffentlicht  eine  Anzahl  von  Briefen  an 
B.  J.  Docen.  —  F,  von  der  Leyen  (3811)  erörtert  die  Förderung  deutscher 
Studien  durch  eine  Akademie  für  das  Deutschtum,  die  am  zweckmässigsten  in 
München  ihren  Sitz  habe.  —  Franzos  (Eine  deutsche  Akademie.  Eine  Anfrage  und 
Antworten:  DDichtung.  33,  S.  3/8,  33/7,  69-75,  81/4,  105/7,  129-32)  veröffentlicht  zahl- 
reiche Aeusserungen  von  Schriftstellern  und  Gelehrten  für  und  wider  einen  solchen 
Plan.  —  Besonders  wertvoll  ist  die  umfangreiche  Festschrift  zur  Feier  des  fünfund- 
zwanzigjährigen Bestehens  der  Gesellschaft  für  deutsche  Philologie  (226).  Eingeleitet 
durch  eine  pragmatische  Geschichte  der  Entwicklung  der  germanistischen  Wissen- 
schaft im  letzten  Viertel  des  19.  Jahrhunderts  von  Siebs  (272),  in  der  absichtlich  jede 
Namensnennung  vermieden  ist,  gibt  sie  auf  den  Gebieten  der  Sprache  und  Metrik,  der 
Litteratur  (bis  16.  Jahrhundert  einschliesslich)  und  der  Realien  eine  gute  Uebersicht  der 
Leistungen  in  dem  angegebenen  Zeitraum  von  der  Hand  verschiedener  Forscher.  — 
Einen  interessanten  Ausschnitt  aus  der  neueren  Geschichte  der  deutschen  Philologie 
bildet  G.  Boettichers  (273)  Skizze  einer  Geschichte  der  Gesellschaft  für  deutsche 
Philologie  in  den  fünfundzwanzig  Jahren  ihres  Bestehens.  —  Dass  Kenntnis  der 
historischen  Grammatik  des  Deutschen  und  der  deutschen  Etymologie  für  den  Theo- 
logen von  Wichtigkeit,  hätte  ein  Ungenannter  (276)  nicht  in  einer  Weise  erhärten 
sollen,  die  zu  seinem  eigenen  Nachteil  die  Richtigkeit  der  aufgestellten  Behauptung 
erweist.  — 

Worauf  Zöllner  (279)  bei  seiner  geplanten  Arbeit  über  den  ersten 
deutschen  Sprachverein  sein  Hauptaugenmerk  zu  richten,  gibt 
Witkowski   an.    — 

Von  den  Forschern  um  die  Wende  des  16.  und  17.  Jahr- 
hunderts findet  allein  der  frühenglische  Orthoepist  Alexander  Gill  eine 
Würdigung  durch  Jiriczek  (394),  der  ihn  den  wichtigsten  Zeugen  für  die  gebildete 
englische  Aussprache  zur  Zeit  Shakespeares  nennt.  — 

Von  den  Forschern  um  die  Wende  des  18.  und  19.  Jahr- 
hunderts werden  mehrere  beachtet.  Aus  bisher  ungedruckten  Briefen  zeigt 
K  r  o  k  e  r  (280),  dass  die  bisherige  Beurteilung  der  Zwistigkeiten  Gottscheds 
und  der  deutschen  Gesellschaft  unrichtig,  dass  Gottscheds  Austritt  wohl  motiviert 
war,  da  die  Gesellschaft  sich  ihm  gegenüber  undankbar  benommen  hatte.  — 

Nach  den  Göttinger  Vorlesungsverzeichnissen  sucht  Ebstein  (281) 
näheres  über  Bürgers  akademische  Lehrtätigkeit,  die  sich  auf  den  Gebieten 
der  Stilistik  und  Aesthetik  bewegte,  festzustellen.  —  Die  handliche,  empfehlenswerte 
Ausgabe  sämtlicher  Werke  Bürgers  von  VV.  von  W  u  r  z  b  a  c  h  (282)  bringt  im 
dritten  Bande  verschiedene  Abhandlungen  Bürgers  über  deutsche  Poesie,  Sprache 
und  Stil.  — 

Die  Reihe  der  Gegenschriften  gegen  Friedrichs  des  Grossen  Pamphlet  eröffnet 
Mosers  Schreiben  (283),  das  des  Königs  Schrift  freimütig,  aber  taktvoll  bekämpft. 
In  der  Einleitung  veröffentlicht  Schüddekopf  zum  ersten  Mal  einen  Brief  Mosers 


A.  Reifferscheid,  Geschichte  der  deutschen  Philologie.  235 

an  Job.  Benjamin  Michaelis,  vom  8.  December  1771,  über  den  Vorzug  der  Provinzial- 
dialekte  vor  der  Buchsprache.  — 

Wotke  (318)  weist  in  einem  Vortrage  auf  die  Bedeutung  von  Karl 
Heinrich  Seibt  hin  (178.')— 1806),  der  als  erster  in  Prag  Vorlesungen  über 
Aesthetik  und  deutschen  Stil  mit  Hebungen  gehalten  hat.   — 

Der  Geschichte  der  Begründer  der  deutschen  Philologie, 
ihrer  Freunde  und  Mitarbeiter  gelten  manche  BriefveröfTentlichungen. 
Die  Besprechungen  des  B  e  n  e  c  k  e  -  Buches  von  Baier  (284)  durch  Singer  und 
Steinmeyer  berichtigen  manche  Versehen  der  Anmerkungen.  Kau  ff  mann 
veröffentlicht  in  seiner  Besprechung  acht  kurze  Briefe  Beneckes  an  M.  Haupt  aus 
den  Jahren  1889—42.  Dass  in  der  Hauptschen  Zeitschrift  Rezensionen  und  Hünen- 
gräber ausgeschloss(Mi,  hat  Beneckes  vollkommenen  Beifall.  Kr  freut  sich  im  voraus 
auf  Haupts  Wörterbuch  zu  den  Nibelungen  und  zur  Klage,  das  im  Winter  1842  fertig 
werden  sollte.  Gerne  hätte  er  Haupt  als  Kollegen  in  Göttingen  gehabt,  die  Berufung 
würde  sicher  erfolgt  sein,  wenn  man  in  Hannover  nicht  eine  Ablehnung  befürchtet 
hätte.  —  In  einem  Brief  an  B.  J.  Docen  aus  dem  J.  1816  bittet  Benecke  diesen 
(271),  seinen  Bonerius  baldigst  zu  beurteilen,  damit  unberufene  Hände  davon  ab- 
gehalten würden.  Die  Herausgeber,  Erneuerer  und  Uebersetzer  des  Nibelungenliedes 
rechne  er  nicht  in  die  Klasse  der  Kenner.  —  An  K.  Simrock  schreibt  Benecke  1827 
(388)  über  dessen  Uebersetzung  des  Nibelungenliedes.  Vieles  sei  trefflich  gelungen, 
anderes  werde  der  nachbessernden  Hand  noch  gelingen.  Eine  vollkommene  Ueber- 
setzung eines  solchen  Gedichtes  müsse  das  Werk  eines  ganzen  Lebens  sein.  — 

Steig  (285-87)  gibt  wertvolle  Erläuterungen  aus  ungedruckten  Briefen 
L  a  c  h  m  a  n  n  s  an  die  Brüder  Grimm  und  aus  einem  Briefe  Jakobs  an  seine 
Schwägerin;  sie  betreffen  die  Stellungnahme  Beneckes  zu  den  Sieben  und  das  Ver- 
hältnis der  Brüder  zu  Graff.  —  Neunzehn  Briefe  Jakob  Grimms  sind  herausgegeben 
worden.  In  den  vier  an  August  Böckh,  den  Herausgeber  der  Heidelberger 
Jahrbücher  aus  den  J.  1809  und  1810  (295),  interessieren  die  Bemerkungen 
über  A.W.  Schlegel,  den  er  einen  geachteten  Schriftsteller  nennt,  demgegenüber  er 
seine  Besprechung  des  Buches  der  Liebe  von  von  der  Hagen  gerne  zurückziehen  will. 
Die  Kenntnisse  Schlegels  auf  dem  Gebiete  der  altdeutschen  Litteratur  schlägt  er  nicht 
hoch  an.  —  In  dem  einzigen  Briefe  an  B.  J.  Docen  (271)  lobt  Jakob  dessen  Kritik 
über  von  der  Hagen,  den  er  wegen  seiner  Falschheit  und  seines  Hochmutes  unmöglich 
achten  könne,  sein  Talent  wolle  er  gerne  schätzen.  Eine  Prüfung  der  „Altdeutschen 
Wälder"  durch  Docen  werde  zu  ihrer  Erhaltung  und  Weiterverbreitung  beitragen. 
Er  spricht  darin  ferner  von  Radlofs  faden  Spässen  und  von  Kolbes  dünner  Gelehr- 
samkeit. Weiss  sein  Gewissen  von  einer  positiven  Lieblosigkeit  rein.  —  In  dem 
ersten  der  beiden  Briefe  an  Werner  von  Haxthausen  aus  dem  J.  1822  (AI.  Reiffer- 
scheid, Briefe  aus  dem  Grimm- Haxthausenschen  Kreise.  Festschrift  zum  10jährigen 
Bestehen  der  Litteraturarchiv-Gesellschaft  zu  Berlin  [JBL.  1901  IV  la:70],  S.  77— 93) 
urteilt  Jakob  Grimm  sehr  ungünstig  über  Centralvereine  und  gesellschaftliches  Wirken. 
Die  Regierungen  wollten  sich  in  Nebendingen  populär  machen.  Was  Gutes  und 
Tüchtiges  geleistet  werde,  gehe  von  einzelnen  und  von  ihrem  Fleisse  aus.  Da  sich 
die  Regierung  in  so  viele  Privathändel  menge,  entspringe  umgekehrt  eine  Unlust 
der  einzelnen,  das,  was  vom  Staate  ausgehe,  lebendig  zu  unterstützen.  Für  sprach- 
liche Sammlungen  müsse  Schmeller  Vorbild  sein.  Er  entwirft  dann  einen  Plan  für 
umfassende  volkskundliche  Sammlungen  (wieder  abgedruckt  von  Edw.  Schroeder 
(287)).  Hauptsache  sei,  dass  alles  provinziell  bleibe.  Der  andere  Brief  aus  dem 
J.  1838  bezeugt  die  treubewahrte  alte  Zuneigung  der  von  Haxthausenschen  Familie 
für  die  Brüder.  —  Ein  Brief  Jakobs  an  den  Dekan  der  philosophischen  Fakultät  zu 
Breslau  aus  dem  Jahre  1848  (387)  spricht  sich  über  Zacher  und  Weinhold  aus,  von 
denen  jeder  eigentümliche  Gaben  und  Vorzüge  besitze.  —  Einer  an  Julius  Wiggers 
aus  dem  J.  1857  (4071)  lobt  rückhaltlos  dessen  niederdeutsche  Grammatik.  —  Beson- 
ders reichhaltig  sind  acht  Briefe  an  Karl  Weinhold  aus  den  J.  1852  —  1860  (388). 
In  dem  vom  15.  Januar  1859  verdient  Beachtung  das  günstige  Urteil  über  Holtz- 
mann,  an  dem  Müllenhoff  und  Haupt  sich  zu  ihrem  Schaden  vergriffen,  in  dem  vom 
13.  Januar  1860  das  ungünstige  über  Haupt.  Der  ernste  Todesfall  (Wilhelms)  hatte 
ihn  zwar  mit  Haupt  versöhnt,  aber  dessen  ganze  Art  sagte  Jakob  nicht  mehr  zu: 
„er  hat  eine  zu  entschiedene  einbildung  von  seiner  philologie,  meine  ansprüche  und 
aussiebten  sind  mild  und  gegen  alle  überhebung.  Müllenhoff  ist  pereönlich  sanft  und 
freundlich,  anders,  als  wenn  er  schreibt,  zum  schreiben  hat  er,  wie  mich  dünkt,  kein 
besonderes  geschick.  darin  übertrifft  ihn  ein  junger  privatdocent,  Mannhardt,  der 
verwegenes,  leichtsinniges  und  verständiges  untereinander,  aber  mit  talent  und  ge- 
schick, hinschreibt,  meine  weise  ist  das  auch  nicht."  —  Steig  (285)  weist  ver- 
schiedene Anfragen  und  Aufforderungen  J.  Grimms,  vornehmlich  im  „Allgemeinen 
Anzeiger  der  Deutsclien"  nach,  den  die  Brüder  nach  seinem  früheren  Titer„Reiclis- 

Jahresberiohte  für  neuere  deutsche  Litteratnrgeschiohte.  IUI  31 


236  A.  Reif f erscheid,  Geschichte  der  deutschen  Philologie. 

anzeiger"  nannten.  —  Steig-  (287)  veröffentlicht  auch  den  Plan  zu  einem  altdeutschen 
Sammler,  den  Jakob  Grimm  unter  dem  Einfluss  von  A.  von  Arnim  und  C.  Brentano 
1811  entworfen.  —  Derselbe  Steig"  (286)  bespricht  Fr.  Reuters  Beziehungen  zu 
J.  Grimm.  —  Rein  geschäftsmässig  sind  Wilhelm  Grimms  vier  Briefe  an  Aug. 
Böckh  aus  dem  J.  1810  und  einer  an  Friedr.  Wilken  aus  dem  J.  1811  (295).  —  Auf- 
schlussreich ist  sein  Brief  an  B.  J.  Docen  (271)  aus  dem  J.  1813,  in  dem  er  von 
seiner  Antikritik  gegen  Gräter  schreibt.  Der  Ton  erscheine  vielleicht  böser,  als  er 
sei,  ohne  Spass  dabei  habe  er  es  aber  kaum  niederschreiben  mögen.  Der  möge 
Gräter  wohl  lästig  fallen,  doch  habe  er  vieles  zurückbehalten.  Er  sucht  dann  Docen 
zu  überzeugen  von  der  Notwendigkeit  gewisser  Irrtümer  und  Fehler  in  jeder 
Aeusserung  des  menschlichen  Geistes,  die  ein  Herausgeber  nicht  verbessern  dürfe. 
Der  Dichter  und  erste  Verfasser  unterliege  ihnen  so  gut  wie  ein  späterer  ümdichter 
oder  Umschreiber.  —  Für  die  Erkenntnis  des  Gefühlslebens  Wilhelms  von  Wichtig- 
keit sind  seine  zwei  Briefe  in  Reifferscheids  (s.  o.  S.  235)  schon  genannter  Veröffent- 
lichung. In  dem  einen  an  Jenny  von  Droste-Hülshoff,  spätere  Freifrau  von  Lassberg, 
aus  dem  J.  1821  heisst  es:  „Wenn  ich  die  vergangenen  Jahre  zurückdenke,  so  sind 
viel  frohe  Stunden  darunter  gewesen,  und  doch  ist  es  mir  oft,  als  werde  mir  selten 
ein  Wunsch  erfüllt  und  kein  Plan  wolle  gelingen."  In  dem  anderen  an  Frau  Aug. 
von  Arnswaldt,  geb.  Anna  von  Haxthausen  aus  dem  J.  1841  schreibt  er  schön  von 
seinem  Leben  in  Berlin.  —  Unter  den  Briefen  an  K.  Weinhold  ist  nur  einer  von 
Wilhelm,  aus  dem  J.  1856.  Er  lobt  darin  die  Lebendigkeit  und  Wärme  der  Bücher 
Weinholds  (388).  —  Mit  Plilfe  der  ungedruckten  Briefe  Wilhelms  an  A.  von  Arnim 
aus  den  J.  1809—12  spricht  Steig  (285)  Wilhelm  die  lobende  Besprechung  über 
Oehlenschlägers  Palnatoke  ab,  unterrichtet  über  die  Urgestalt  der  Rezension  Wilhelms 
über  Franz  Hörn  und  über  Aenderungen,  die  er  an  einer  Besprechung  A.  von 
Arnims  vorgenommen.  —  Aug.  von  Haxthausen  bespricht  in  einem  Briefe  an  A.  von 
Arnim  aus  dem  J.  1818  in  Reifferscheids  (s.  o.  S.  235)  Veröffentlichung  eingehend 
seine  Absichten  mit  den  Sammlungen  deutscher  Volkslieder,  die  ihm  zur  Verfügung 
stehen,  sowie  die  Hilfe,  die  die  Brüder  Grimm  und  Görres  ihm  leisten  wollen.  — 

Von  den  Briefen  Karl  Lachmanns  sind  sieben  bekanntgeworden.  Zwei 
an  Ernst  Schulze,  den  Dichter  der  „Caecilie",  aus  dem  J.  1815  geben  einen  Einblick 
in  sein  reiches  Gemütsleben  (290).  —  Vier  an  B.  J.  Docen  aus  den  J.  1820  und  1825 
zeigen  seine  wahre  Bescheidenheit,  sie  sind  voll  Anerkennung  für  Docen  (271).  — 
Ebenso  rühmt  der  an  K.  Simrock  aus  dem  J.  1835  dessen  Dichtung  „Wieland  der 
Schmied"  (388).  —  Recht  bezeichnend  für  Lachmann  ist  eine  Aeusserung  von  ihm, 
die  Massmann  im  Hinblick  auf  A.  Schmeller  an  Konrad  Hofmann  berichtet  (388).  — 

Die  Mitteilungen  Strauchs  (271)  enthalten  gutes  Material  zur  Beurteilung 
B.  J.  Docens,  ausser  den  schon  angeführten  Briefen  einige  von  K.  J.  L.  Arndt,  F.  D. 
Gräter,  Friedr.  Heinr.  von  der  Hagen,  Heinr.  A.  Hoffmann  (von  Fallersleben),  J.  von 
Lassberg,  W.  J.  H.  Reinwald,  J.  A.  Zeune.  —  In  dem  einzigen  Briefe  F.  H.  von  der 
Hagens  an  Fr.  von  Raumer  (294)  aus  dem  Herbst  1837  steht  nichts  von  Bedeutung; 
es  wäre  denn  der  Umstand,  dass  er  seine  Einleitung  zu  einer  Goethefestrede  zum 
Anfang  eines  Briefes  über  Reiseeindrücke  gemacht.  — 

Die  ganze  Eitelkeit  A.  W.  von  Schlegels  tritt  in  seinen  drei  Briefen  an 
Aug.  Böckh  aus  dem  J.  1810  hervor.  Im  ersten  fordert  er  Böckh  auf,  seine  Be- 
sprechung des  Buches  der  Liebe  von  der  Hagens,  die  er  aus  eigenem  Antrieb  und  auf 
seine  Gefahr  geschrieben,  an  Eichstädt,  den  Gegner  Böckhs,  zu  schicken.  Im  zweiten 
dankt  er  für  die  Nachricht  von  den  Brüdern  Grimm,  die  ihm  bei  seiner  Entfernung 
von  Deutschland  unbekannt  geblieben.  Es  sei  zu  verwundern  und  zu  loben,  dass 
Leute,  die  im  Dienste  einer  so  neudeutschen  Regierung  ständen,  das  Altdeutsche  so 
gut  kannten.  Die  Herren  seien  etwas  bereit  mit  Tadeln:  das  pflege  so  zu  gehen, 
wenn  man  jung  sei  und  selbst  noch  nichts  Bedeutendes  geleistet  habe.  Im  dritten 
brüstet  er  sich  mit  seinem  Bruder  Friedrich.  Bücher  wie  dessen  Schrift  über  die 
Indier  und  die  Sammlung  seiner  Gedichte  würden  sich  selbst  den  Weg  bahnen.  Wenn 
sie  in  den  „Jahrbüchern"  unbeurteilt  blieben,  so  habe  das  nur  den  Nachteil  einer 
Lücke  für  die  Zeitschrift  selbst  (295).  — 

Die  fleissige,  aber  ziemlich  dürftige  Doktorarbeit  Moestues  (293)  über  die 
nordischen  Studien  U  h  1  a  n  d  s  unterlässt  absichtlich  die  kritische  Würdigung  seiner 
gelehrten  Arbeiten.  — 

Manche  Ergänzungen  zur  Lebensgeschichte  von  Andreas  Schmeller 
bietet  der  Brief  Massmanns  an  Konrad  Hofmann  aus  dem  J.  1856  (388).  — 

Gaedertz  (313)  teilt  aus  dem  Briefwechsel  des  Freiherrn  K.  H.  G.  von 
Meusebach  und  H.  Hoffmanns  von  Fallersleben  verschiedenes  mit,  das  für  die 
Beurteilung  beider  Männer  von  Wert  ist.  —  Einen  Brief  Hoffmanns  an  Docen  enthält, 
wie  schon  bemerkt,  Strauchs  (271)  Veröffentlichung.  — 


A.  Rcifferscheid,  Geschichte  der  deutschen  Philologe.  237 

Für  die  Geschichte  der  Heidelborg-er  Jahrbücher  veröffentlicht 
S  t  0  i  ^'  (295)  eine  g-rosse  Anzahl  Briefe  Friedr.  Creuzers,  August  Böokhs,  Joh.  Georg 
Zimmers,  Friedr.  Wilkens  an  A.  von  Arnim,  die  Brüder  Grimm  und  andere  und 
deren  Antworten.  — 

Mehrere  Germanisten  und  Sprachforscher  werden  nach  Verdienst 
in  den  Nachträgen  zur  Allgemeinen  deutschen  Biographie  gewürdigt:  der  Germanist  und 
Geschichtsschreiber  der  deutschen  Litteraturder  Schweiz.!.  Bächtold  (geb.  27.  Jan.  1848, 
gest.  8.  Aug.  1897)  von  Vetter  (296);  der  auf  germanistischem  und  romanistischem 
Gebiete  als  Forscher  und  Herausgeber  bewährte  K.  Bartsch  (geb.  25.  Febr.  1832, 
gest.  H).  Febr.  1888)  von  Golther  (297);  der  emsige  Herausgeber  und  P>klärer 
mittelhochdeutscher  I)ichtungen  R.  Bechstein  (geb.  12.  Okt.  1833,  gest.  5.  Okt.  1894) 
von  Golther  (298);  der  um  das  Altnordische  verdiente  F.W.  Bergmann  (geb. 
9.  Febr.  1812,  gest.  14.  Nov.  1887)  von  Martin  (299);  der  um  die  deutsche  Litteratur- 
forschung  durch  weite  vergleichende  Umschau  und  historisch-philosophische  Methode 
hochverdiente  M.  Bernays  (geb.  27.  Nov.  1834,  gest.  25.  Febr.  1896  [vgl.  JBL.  1899 
12:83/5])  von  Erich  Schmidt  (300);  der  fleissige,  aber  dilettantische  Forscher  auf 
dem  Gebiete  der  Volksliederkunde  F.  M.  Böhme  (vgl.  JBL.  1899  12:114/5)  von 
E  i  t  n  e  r  (301);  der  Aesthetiker  A.  W.  B  o  h  t  z  (geb.  17.  Juli  1799,  gest.  7.  Mai  1880), 
der  sich  nur  zu  sehr  in  dem  Spinngewebe  der  Dialektik  verfing,  von  Roethe  (302); 
der  Litterarhistoriker  R.  Boxberger  (geb.  28.  Mai  1836,  gest.  30.  März  1890),  der 
sich  Verdienste  um  die  Feststellung  der  Ueberlieferung  unserer  Klassiker  erworben, 
von  Edw.  Schröder  (303);  der  kenntnisreiche  Sammler  der  „geflügelten  Worte" 
G.  Buch  mann  (geb.  4.  Jan.  1822,  gest.  24.  Febr.  1884)  von  F  r  ä  n  k  e  1  (306) ;  der 
durch  seine  klassisch-philologische  Vorbildung  ausgezeichnete  Litterarhistoriker  K. 
L.  Cholevius  (geb.  11.  März  1814,  gest.  13.  Dec.  1878)  von  Edw.  Schröder  (307); 
der  feinsinnige  Forscher  auf  dem  Gebiete  der  Litteratur-  und  Kulturgeschichte  Th. 
Creizenach  (geb.  16.  April  1818,  gest.  5.  Dec.  1877)  von  seinem  Sohne  W  i  l  h. 
Creizenach  (308);  der  unermüdliche  Forscher  und  Sammler  deutscher  Volks- 
lieder F.  W.  Frhr.  von  Oitfurth  (geb.  7.  Okt.  1801,  gest.  25.  Mai  1880)  von 
Brummer  (309).  — 

Unter  den  Briefen  deutscher  Philologen  an  K.  Weinhold  (388)  findet  sich 
je  einer  von  Rud.  Hildebrand  aus  dem  J.  1868,  von  K.  Müllenhoff  aus  dem 
J.  1855,  von  K.  S  im  rock  aus  dem  J.  1864,  von  K.  Weigand  aus  dem  J.  1874, 
fünf  höchst  charakteristische  von  W.  Scherer  aus  den  J.  1877—1884.  —  Müllenhoff 
und  seine  Arbeit  an  seinem  Lebenswerk,  der  deutschen  Altertumskunde,  würdigt  mit 
richtigem  Verständnis  B  e  t  h  g  e  (315).  — 

.  Besonders  hervorzuheben  ist  der  feinsinnige  Essay  von  Georg  Brandes 
(317)  über  W  i  1  h.  S  o  h  e  r  e  r.  — 

Recht  spät  nach  seinem  Tode  findet  Felix  Liebrecht  (geb.  13.  März 
1812,  gest.  3.  Aug.  1890),  der  gelehrte  und  unermüdliche  Folklorist,  in  Chauvin 
(409)  einen  Biographen.  Wertvoll  ist  das  sorgsame  Verzeichnis  der  zahlreichen 
Sciiriften  Liebrechts.  —  Nicht  um  alten  Hader  neu  zu  schüren,  sondern  nur  um 
meine  Pflicht  als  Berichterstatter  gewissenhaft  zu  erfüllen,  gedachte  ich  der  neu  ab- 
gedruckten Besprechung  Fr.  Zarnckes.  Ich  habe  den  Ton  derselben  bezeichnet, 
wie  ich  ihn  empfunden.     Es  is  mir  lieb,  wenn  ich  mich  geirrt  habe  (321).  — 

Den  Vertretern  verwandter  Fächer  gebührt  hier  auch  ein  Platz, 
zunächst  den  bedeutenden  klassischen  Philologen  Aug.  Böckh  (1785—1867),  der  wie 
kein  anderer  sich  dem  Ideal  einer  umfassenden  Altertumskunde  genähert;  Otto  Ribbeck 
(geb.  25.  Juli  1827,  gest.  18.  Juli  1898),  dem  letzten  grossen  Humanisten  unter  den 
Philologen;  Erwin  Rohde,  der  durch  seine  Untersuchungen  über  den  griechischen 
Roman  und  über  antike  Religionsgeschichte  weit  über  das  Gebiet  der  klassischen 
Philologie  bahnbrechend  geworden.  Grössere  Werke  und  kleinere  Aufsätze  von 
M.  Hoffmann  (7398)  und  Reiter  (7399),  Hausrath  (241),  Crusius  (7411) 
sind  ihnen  gewidmet.  —  Von  Neuphilologen  sind  hier  zu  erwähnen  der  bedeutende 
Shakespearekritiker  N.  Delius  (geb.  19.  Sept.  1813,  gest.  18.  Nov.  1888),  kurz  skizziert 
von  B  r  ü  ra  m  e  r  (331);  der  durch  seine  Uebersetzungen  spanischer  Dramen  und  des 
Don  Quijote  vorteilhaft  bekannte  L.  Braunfels  (geb.  22.  April  1810,  gest.  25.  Sept.  1885) 
von  Valentin  (304),  und  H.  Breitinger  (geb.  11.  März  1832,  gest.  2.  März  1889), 
der  sich  durch  seine  Arbeiten  über  neufranzösische  Litteratur  hervorgetan,  von 
Vetter  charakterisiert  (305).  —  Von  den  Historikern  und  besonders  den  Kultur- 
historikern kommen  hier  in  Betracht  Heinrich  von  Treitschke  und  W.  H.  Riehl;  das 
Gedächtnis  an  den  ersten  frischt  auf  Hausrath  (7478)  durch  lebensvolle  Erinne- 
rungen aus  seiner  Heidelberger  Dozentenzeit;  dem  anderen  weiht  Laura  Koepp 
(5241)  ein  Erinnerungsblatt,  dem  C.  Spielmann  (ib.  S.  162/5)  eine  scharfe  Beleuchtung 
des  Socialpolitikers  folgen  lässt.  — 

31* 


238  A.  Reifferscheid,  Geschichte  der  deutschen  Philolog-ie. 

Verschiedene  Jubelfeiern  veranlassen  eine  ziemliche  Anzahl  kleiner 
Aufsätze,  so  der  lOOjährigre  Geburtstag-  L.  Bechsteins  (332—38),  aus  denen  der 
Artikel  von  Gaedertz  (333),  in  dem  ein  Brief  Bechsteins  an  Helmina  von  Chezy 
aus  dem  J.  1848  mitgeteilt  wird,  Hervorhebung  verdient;  ferner  derselbe  Gedenk- 
tag K.  Simrocks  (339—54),  für  den  einige  den  25jährigen  Todestag  markieren: 
hier  heben  sich  aus  der  Masse  heraus  die  Aufsätze  von  M.  Koch  (343),  Kohut  (344), 
R.  M.  Meyer  (348)  und  Steig  (349).  —  Die  Errichtung  von  Denkmälern  ver- 
anlasste die  Aufsätze  über  J.  Kehrein  (355—58)  und  den  über  Ferd.  Lotheisen,  den 
Forscher  auf  dem  Gebiete  der  neueren  französischen  Litteratur  (M.  Fried  wagner, 
Ferd.  Lotheisen:  AZg^.  N.  67).  —  Den  90jährigen  Altertumsforscher  J.  H.  von  Hefner- 
Alteneck  feiert  P  allmann  (323),  den  ebenso  alten  Sprachforscher  Th.  Vernaleken 
Polzer  (319),  den  80jährigen  Sprachforscher  E.  W.  Förstemann  ein  Ungenannter 
(E.  W.  Förstemann:  IllZg-.  119,  S.  459-62).  — 

Bei  den  Nachrufen  auf  jüngst  Verstorbene  empfiehlt  sich  auch 
eine  Scheidung  der  Fachgenossen  und  der  Vertreter  verwandter  Fächer.  Zur  ersten 
Gruppe  gehören  R.  Haym  (vgl.  JBL.  1900  I  2:147—55,  173),  der  Meister  der  Bio- 
graphie und  Charakteristik  (368—72),  darunter  am  besten  A.  R  i  e  h  1  s  Gedächtnis- 
rede (371);  W.  Hertz  (vgl.  JBL.  1900  I  2:168—70),  der  feinsinnige  Litteratur-  und 
Sagenforscher  sowie  Uebersetzer,  nach  Verdienst  gewürdigt  von  Golther  (373—75) 
und  Welt  rieh  (376),   wozu  noch  Bulle  kommt  (5362);    K.  Weinhold  (JBL.  1900 

1  2 :  157 — 62),  durch  ausgedehnte  litterarische  Tätigkeit  auf  dem  Gebiete  der  Volks- 
kunde, Sagenforschung,  Kulturgeschichte  und  Grammatik  berühmt  (377—88),  am 
eingehendsten  charakterisiert  von  Erich  Schmidt  (385),  Fr.  Vogt  (387;  bloss 
Titel  eines  unveröffentlichten  Vortrags  ist  386),  Roediger  (384),  Grünhagen  (378) 
und  Heusler  (381);  ein  schönes  litterarisches  Denkmal  in  den  an  ihn  gerichteten 
Briefen  (388);  K.  A.  Barack  Tvgl.  JBL.  1900  I  2:102),  der  Begründer  der  Strass- 
burger  Bibliothek,  namhafter  Herausgeber  und  Handschriftenkenner,  geschildert  von 
Martin  (389);  A.  Bielschowsky  (geb.  3.  Jan.  1847,  gest.  21.  Nov.  1902),  berufener 
Goetheforscher,    gefeiert   von   Witkowski    (390);    H.  Düntzer   (vgl.  JBL.   1900  I 

2  :  165/6),  unermüdlicher  Erklärer  unserer  Klassiker,  streng,  aber  anerkennend 
beurteilt  von  R.  M.  Meyer  (393,  wieder  abgedruckt  392);  L.  Hölscher  (geb.  16.  Okt. 
1814,  gest.  4.  April  1902),  eifriger  Sprachforscher,  kurz  geschildert  von  E.  Meyer  (397); 
E.  Joseph  (vgl.  JBL.  1900  I  2  :  398),  feinsinniger  Litteraturforscher,  behandelt  von 
R.  M.  Meyer  (398);  der  tüchtige  Lessingforscher  C.  R.  Redlich  (geb.  3.  Okt.  1832, 
gest.  27.  Juli  1900),  mit  Wärme  und  Teilnahme  geschildert  von  S  u  p  h  a  n  (410).  — 
Von  den  übrigen  Nekrologen  seien  noch  erwähnt  die  auf  den  verdienstvollen 
skandinavischen  Folkloristen  A.  Hazelius  (geb.  30.  Nov.,  gest.  24.  Mai  1901)  von 
Feilberg  (396)  und  von  Louise  Hagberg  (Nekrolog  auf  Arthur  Hazelius: 
MAnthropologGes(Wien).31[1901],S.l98-200),aufdenvielseitigenRedakteurundgenialen 
Organisator  J.  Kürschner  (geb.  20.  Sept.  1853,  gest.  29.  Juli  1902)  von  verschiedenen 
(399  —  405),  auf  den  gewandten  Publizisten,  Litterarhistoriker  und  Kritiker  W.  Kreiten 
(geb.  21.  Juni  1847,  gest.  6.  Juni  1902)  (406—8),  auf  den  Altertumsforscher  S.  Söder- 
berg  (geb.  22  März  1849,  gest.  24.  April  1901)  von  Hjelmqvist  (415),  auf  den 
Sammler  volkstümlicher  Ueberlieferungen  A.  Treichel  (geb.  28.  Aug.  1837,  gest. 
4.  Aug.  1901)  von  Elisabeth  Lemke  (416),  auf  den  Publizisten  und  Litteratur- 
kritiker  M.  Vorberg  (geb.  11.  Jan.  1838,  gest.  18.  Dec.  1900)  von  Friedensburg 
(417).  —  Von  den  Nekrologen  auf  Vertreter  verwandter  Fächer  verlangen  die  folgenden 
eine  Anführung:  die  auf  Meister  vergleichender  Sprachforschung:  auf  M.Müller  (vgl.  JBL. 
1900  12:118-28,174-84)  von  Siecke  (327),  Brunnhofer  (330),  M.Winternitz  (F. 
Max  Müller:  JB.  über  klass.  Altertums-Wiss.  115,  S.7— 39)  und  J.  Karabacek  (Almanach 
der  Kais.  Ak.  d.Wiss.  [Wien]  51  [1901],  S.  331/5);  auf  Joh.  Schmidt  (vgl.  JBL.  1900  I  2 :  136/7) 
von  K  r  etschmer  (411),  Meringer  (412)  und  Zimmer  (413)  und  Gustav  Meyer 
(vgl.  JBL.  1900  I  2:103/5)  von  K.  Dieter  ich  (Gustav  Meyer:  JBKA.  115,  S.  1/6); 
auf  den  klassischen  Philologen  K.  Zangemeister  (geb.  28.  Jan.' 1837,  gest.  8.  Juni  1902) 


ragende  Forscher  auf  dem  Gebiete  der  Geschichte  des  Mittelalters:  P.  Scheffer-Boichorst 
(geb.  25.  Mai  1843,  gest.  17.  Jan.  1902)  von  D  ü  m  m  1  e  r  (7473),  K  i  e  n  e  r  (7475) 
und  A.  Meister  (Scheffer-Boichorst:  HJb.  23,  S.  244/6),  J.  Ficker  (geb.  30.  April 
1826,  gest.  !0.  Juli  1902)  von  J.  Jung  (Zur  Erinnerung  an  Julius  Ficker:  AZg». 
N.  293/4),  E.  Dümmler  (geb.  2.  Jan.  1830,  gest.  11.  Sept.  1902)  von  J.  P.  (lUZg.  119,  S.  472); 
auf  ausgezeichnete  Kunsthistoriker:  H.  Grimm  (vgl.  JBL.  1900  I  2  :  138—46)  von  Münz 
(3006),  Steig  (3007)  und  anderen  (3004/5),  F.  X.  Kraus  (vgl.  JBL.  1900  12:  167) 
von  B  r  a  i  g  (7446),  H.  G  r  a  u  e  r  t  (HJb.  23,  S.  238-44),  F.  v  o  n  W  e  e  c  h  (ZGORh.  17, 
S.  162/7),  einem  Ungenannten  (7468),  ferner  von  Hau  viller  (7451)  und  Goetz  (7450) 


Th.  Poppe,   Poetik  und  ihre  Geschichte.  239 

(v^l.  noch  .'J()ll-14);  (uullich  auf  (1(mi  Bej^ründer  und  Meister  der  nordjrcrnianischen 
Hechtsg-eschichtr  Koiuad  von  Maurer  (^el).  2\):  April  1823,  gest.  16.  Sept.  1902J  von 
H  e  r  t  z  b  e  r  M-  (325)  und  Zorn  (326).  - 

Einige  A  u  t  o  b  i  o  g  r  a  p  ii  i  c  n  sind  auch  diesmal  aufzuführen.  Der  Schluss 
der  autobiographischen  Aufzeichnungen  von  L.  Spach  (vgl.  JBL.  1900  I  2  :  172)  er- 
schien, leider  ohne  dii;  erläuternden  Anmerkungen,  die  F.  X.  Kraus  hatte  beisteuern 
wollen  (4114a).  —  K.  Hajms  Lebenserinnerungen  (vgl.  .JBL.  1900  1  2:173)  bespricht 
R.  M.  Meyer  nüt  höchster  Anerkennung  (ASNS.  109,  S.  380/3).  —  Das  umfang- 
reiche Werk,  in  dem  J.  Wiggers  zunächst  für  seine  Kinder  seine  Erlebnisse  an  der 
Hand  des  einschlägigen  Quellenniaterials  schildert,  verdient  auch  hier  empfehlende 
Erwähnung    (4071).  Mit    köstlichem    Humor    und    gewinnender   Anmut    schildert 

H.  Freiherr  von  Liliencron  (4112)  unter  voller  Berücksichtigung  der  allgemeinen 
Zeitverhältnisso  seine  frohe  Jugendzeit.  Er  erzählt,  wie  er  zu  den  bahnbrechenden 
Resultaten  auf  dem  Gebiete  der  Kritik  der  Lieder  Neidharts  gelangt  ist,  und  würdigt 
in  wahrer  Pietät  die  Eigenart  seines  Lehrers  K.  Müllenhoft'.  —  Eine  öelbstbiographie 
des  Sprachvergleichers  und  Folkloristen  G.  Meyer  sei  zum  Schlüsse  genannt 
(G.  Meyer:  Almanach  d.  Kais.  Ak.  d.  Wiss.  [Wien]  51  [1901],  S.  326—30).  — 


Poetik  und  ihre  Geschichte. 

(1, 3  =  N.  418-852.) 

Theodor   Poppe. 

Geschichte  der  Aesthetik.  Eine  kurze  geschichtliche  Skizze, 
die  die  wichtigsten  Namen  nennt  und  die  Epochen  in  der  Geschichte  der  Aesthetik 
bezeichnet,  schliesst  den  Artikel  „Aesthetik"  in  der  neuen  Auflage  des  Meyerschen 
Konversations-Lexikons  (418).  Der  grössere  Teil  des  Artikels  besteht  in  theoretischen 
p]rörterungen,  in  denen  ich  die  ästhetische  Betrachtungsweise  Volkelts  zu  erkennen 
glaube.  Die  Bibliographie,  gerade  sofern  sie  historische  Darstellungen  namhaft  macht, 
iässt  die  Angabe  verschiedener  wichtiger  Werke  vermissen.  —  Mit  Nachdruck  und 
Ausführlichkeit  muss  hier  auf  die  kritische  Geschichte  der  Aesthetik  eingegangen 
werden,  die  Croce  (441)  in  dem  zweiten,  umfangreicheren  Teil  (S.  157 — 509)  seiner 
Aesthetik  gibt.  Unzweideutig  bezeichnet  er  von  vornherein  seinen  Standpunkt:  Die 
Aesthetik  ist  die  Wissenschaft  der  Ausdruckstätigkeit.  „Sie  beginnt  erst  mit  der 
wissenschaftlichen  Definition  des  Wesens  der  Phantasie,  der  Vorstellung,  des  Ausdrucks 
oder  wie  immer  man  jene  Haltung  des  Geistes  nennen  will,  die  allerdings  theoretisch, 
aber  doch  nicht  intellektuell  ist  und  Erkenntnisse,  zwar  nicht  des  Allgemeinen,  aber 
des  Individuellen  gibt."  Ausserhalb  dieses  Standpunktes  gibt  es  für  den  Verfasser  nur 
Irrtümer  und  Entgleisungen.  Solche  kommen  zum  Ausdruck  einmal  in  der  Auffassung, 
die  eine  besondere  ästhetische  und  Phantasie-Tätigkeit  leugnet  oder,  was  dasselbe 
ist,  deren  Autonomie  in  Abrede  stellt  und  so  das  eigentliche  Wesen  des  Geistes  ver- 
stümmelt. Hierher  gehört  die  rein  hedonistische  Auffassung,  sofeni  sie  die  Kunst 
als  einfache  Tatsache  des  sinnlichen  Vergnügens  betrachtet.  Oder  auch  die  hedonistisch- 
rigoristische,  die  von  der  gleichen  Betrachtungsweise  ausgehend  die  Kunst  für  un- 
vereinbar hält  mit  dem  Höheren  im  Menschen,  mit  den  geistigen  Tätigkeiten.  Oder 
ferner  die  hedonistisch-moralistische  oder  pädagogische  Auffassung,  die  die  sinnliche 
Tatsache  der  Kunst  doch  in  gewissem  Masse  für  nutzbringend  hält  für  die  Moral, 
der  sie  freilich  untereteht  und  gehorsam  ist.  Auf  der  anderen  Seite  steht  dann  die 
als  mystisch  bezeichnete  Auffassung,  die  die  Phantasie-  oder  Ausdruckstätigkeit 
ersetzt  oder  überbietet  durch  eine  in  der  Erfahrung  des  inneren  Lebens  schlechter- 
dings unauffindbare,  geheimnisvolle  und  tatsächlich  nicht  existierende  Tätig- 
keit. Die  Formen  dieser  mystischen  Ansicht,  Erzeugnisse  des  Gefühls  und  der 
Phantasie,  sind  als  solche  unbegrenzt.  Schon  die  griechisch-römische  Welt  zeigt  alle 
diese  Grundformen  der  Abirrung:  reinen  Hedonismus,  Moralismus  oder  Pädagogismus, 
Mystizismus,  und  mit  ihnen  die  feierlichste  und  berühmteste  aller  rigoristischen  Ver- 
leugnungen der  Kunst.     Aber  auch  Annäherungen,  tastende  Versuche  zu  der  Theorie 


240  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

des  Ausdrucks  oder  der  reinen  Phantasie  sind  vorhanden.  Piaton  stellt  zuerst  das 
ästhetische  Problem  auf:  „Ist  die  Kunst,  ist  die  Mimesis  eine  rationale  oder  irrationale 
Tatsache?  Gehört  sie  zur  vornehmen  Region  der  Seele,  in  der  sich  die  Philosophie 
und  die  Tugend  befinden,  oder  treibt  sie  ihr  Wesen  in  der  niederen  und  gemeinen 
Region,  zusammen  mit  der  Sinnlichkeit  und  rohen  Leidenschaftlichkeit?"  (S.  160.) 
Piatons  Antwort  ist  bekannt.  Er  ist  nach  der  Meinung  C.s  der  konsequenteste  Ver- 
treter derer,  die  nicht  zur  Wahrnehmung  einer  anderen  Form  der  Erkenntnis  als 
der  intellektuellen  gelangen.  Wenn  nun  nach  Piaton  die  Kunst  nicht  an  sich  ver- 
nünftig war,  so  konnte  sie  doch  einem  vernünftigen  Zweck  dienen.  Hier  knüpft  die 
Entwicklung  der  pädagogischen  Auffassung  der  Kunst  an,  für  die  sich  ja  auch  schon 
Spuren  bei  Piaton  finden.  Der  Künstler,  der  für  den  reinen  Hedonisten  einer  Hetäre 
vergleichbar  war,  wurde  für  den  Moralisten  ein  Pädagog.  Die  Gestalten  der  Hetäre 
und  des  Pädagogen  sind  die  Symbole  für  die  beiden  sich  durch  das  Altertum  hin- 
ziehenden Auffassungen  von  der  Kunst;  die  eine  wächst  auf  dem  Stamm  der  anderen. 
Die  mystische  Ansicht,  die  die  Kunst  als  eine  besondere  Weise  der  Seligwerdung, 
der  Beziehung  zum  Absoluten,  zum  höchsten  Gut,  zur  letzten  W^urzel  der  Dinge  be- 
trachtet, erscheint  erst  im  späten  Altertum.  Ihr  Repräsentant:  Plotin.  Dieser,  und 
nicht  etwa  Piaton,  ist  der  Begründer  und  das  Haupt  jener  ästhetischen  Richtung. 
Die  Verwechslung  ist  augenscheinlich  veranlasst  durch  die  enthusiastischen  Ergüsse 
über  das  Schöne  im  Gorgias,  Philebos,  Phaidros,  Symposion  und  anderen  platonischen 
Dialogen.  C.  begnügt  sich  damit  festzustellen,  dass  das  Schöne,  von  dem  Piaton 
redet,  nichts  mit  der  Kunst  oder  mit  dem  künstlerischen  Schönen  zu  tun  hat.  Ueber- 
haupt  wird  der  Begriff  des  Schönen  verschiedentlich,  auch  späterhin,  erörtert.  Aber 
nirgends  wird  die  Tatsache  des  Schönen  in  seinem  ganzen  Umfang  mit  der  Tat- 
sache der  Kunst  identifiziert.  Ja,  die  künstlerische  Tatsache  und  die  Schönheit,  die 
Mimesis  und  der  Inhalt  der  Mimesis  werden  deutlich  auseinandergehalten.  Nur  eben 
bei  Plotin  werden  die  beiden  getrennten  Gebiete  vereinigt:  das  Schöne  und  die  Kunst 
verschmelzen  in  eine  einzige  Funktion,  nicht  so  sehr  durch  ein  fruchtbares  Aufgehen 
des  zweideutigen  platonischen  Begriffes  „schön"  in  den  eindeutigen  Begriff  der  Kunst, 
sondern  durch  ein  Aufgehen  des  Bestimmten  in  das  Unbestimmte,  der  Kunst  in  das 
Schöne.  Das  ergibt  eine  durchaus  neue  Ansicht:  das  Schöne  und  die  Kunst  lösen 
sich  beide  auf  in  eine  mystische  Leidenschaft  und  Erhebung  des  Geistes.  Eine  nähere 
Betrachtung  der  plotinischen  Lehre  beweist  das.  Und  diese  Lehre  Plotins  und  des 
Neuplatonismus  ist  die  erste  wirkliche  Bejahung  der  mystischen  Aesthetik,  die  in 
neueren  Zeiten  so  viel  Glück  haben  sollte,  vor  allem  in  der  ersten  Hälfte  des  19.  Jahr- 
hunderts. Die  Versuche  der  echten,  realistischen  Aesthetik,  der  Aesthetik  der  Vorstellung 
oder  des  Ausdrucks,  wie  C.  sie  nennt,  gehen  jedoch  auf  Aristoteles  zurück  und 
haben  mit  seinen  dürftigen  Spekulationen  über  das  Schöne  nichts  zu  schaffen. 
Aristoteles  fühlte,  ganz  wie  Piaton  selbst,  dass  im  Problem  der  Kunst  irgend  etwas 
übersehen  war,  und  nahm  es  von  neuem  auf.  Die  Mimesis,  von  Natur  dem  Menschen 
eigentümlich,  ist  für  ihn  Anschauung  oder  theoretische  Funktion.  Wenn  also  die 
Poesie  eine  theoretische  Tatsache  ist,  worin  unterscheidet  sie  sich  dann  von  der 
wissenschaftlichen  Funktion  und  von  der  geschichtlichen  Erkenntnis?  So  stellt  Aristo- 
teles am  Anfang  der  Poetik  das  Problem  vom  Wesen  der  Kunst  auf.  „Und  zwar  ist 
es  die  einzige  Art  und  Weise,  es  aufzustellen;  auch  wir  Modernen  fragen  uns:  worin 
unterscheidet  sich  die  Kunst  von  der  Geschichte  und  von  der  Wissenschaft?  was  ist 
diese  künstlerische  Tatsache,  die  von  der  Wissenschaft  das  Ideale  und  von  der  Ge- 
schichte das  Konkrete  und  Individuelle  hat  ?"  (S.  172.)  Aristoteles  hat  das  schwierige 
Problem  freilich  nicht  gelöst.  In  engster  Verbindung  mit  dem  Suchen  nach  dem 
Wesen  der  Kunst  standen  die  Spekulationen  über  die  Sprache-  Aristoteles  hat 
Ahnungen  von  der  Verschiedenheit  der  sprachlichen  von  der  rein  logischen  Funktion, 
wodurch  jene  zu  einer  Sache  der  Poetik  und  Aesthetik  wird.  Auch  die  Stoiker 
haben  Spuren  der  Einsicht  in  die  nichtlogische  Natur  der  Sprache.  Aber  auch  nicht 
mehr.  Fast  alle  falschen  Richtungen  der  antiken  Aesthetik  leben  fort  oder  entstehen 
von  selbst  wieder  im  Mittelalter,  wie  C.  an  Beispielen  zeigt.  Und  auch  die  Renaissance 
kommt  über  den  Ideenkreis  des  Altertums  nicht  hinaus.  Nur  wo  die  Renaissance- 
poetik die  Erörterungen  über  das  Mögliche,  das  Wahrscheinliche  (elyö^;)  des  Aristoteles 
wieder  aufninunt,  über  die  Gründe  der  platonischen  Verdammung  und  über  das  Ver- 
fahren des  Künstlers,  der  durch  die  Einbildungskraft  schöpferisch  tätig  ist,  nur  da 
lenkt  sie  in  die  richtige  Bahn  ein  und  hilft  die  Geister  wach  zu  halten  für  ein  zu  ent- 
deckendes Geheimnis.  In  Erörterungen,  wie  sie  Fracastoro,  Oastelvetro  (Ant.  Fusco,  La 
teoria  poetica  in  Ludovico  Castelvetro,  Benevento  1901)  und  andere  anstellen,  liegt  der 
wirksame  Beitrag  zur  Bildung  der  wissenschaftlichen  Aesthetik.  Eine  Anzahl  neuer 
Worte  oder  Wortbedeutungen,  die  als  Ausdruck  neuer  Beobachtungen  auf  dem  ästhe- 
tischen Gebiet  im  17.  Jahrhundert  aufkommen,  lassen  das  Gewicht  und  die  Schwierig- 
keit des  Problems  immer  deutlicher  empfinden.    Solche  Worte  sind  ingenium  (genius, 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  üeschichte.  241 

genie,  „Witz",  esprit,  schöne  Geister,  beaux  esprits),  Geschmack  oder  guter  Geschmack 
(gusto,  goüt,  good  taste  —  der  Spanier  B.  Gracian  versteht  zueret  darunter  eine  be- 
sondere Eigenschaft  oder  Anlage  des  Charakters,  in  Frankreich  wird  das  Wort  zuerst 
auf  die  eigentliche  ästhetische  Tatsache  angewendet;  Thomasius  führt  es  [1()87]  in 
Deutschland  ein),  ferner:  Einbildungskraft  oder  Phantasie,  Gefühl  (,Juger  par  le 
sentiment"  als  Gegensatz  zu  „raisonner  par  principes").  C.  zeigt  in  dem  interessanten 
Kapitel  über  die  Entwicklung  dieser  Worte  und  Hegriffe,  wie  sie  miteinander  ver- 
mengt, einander  gleichgesetzt  oder  untergeordnet  werden,  und  lässt  dies  als  ein 
richtiges  Gefühl  dafür  gelten,  dass  all  diese  verschiedenen  Worte  ihre  Wurzel  in 
einer  einzigen  Tatsache  haben.  Vielleicht  am  besten  taten  die,  meint  C,  die  sich  im 
Unbestimmten  hielten  und  den  (Jleschmack  in  das  Modewort  vom  Anfang  des  18.  Jahr- 
hundorts: ich  weiss  nicht  was  (non  so  che,  je  ne  sais  ([uoi,  nescio  quid)  legten.  Aus 
diesen  Worten  und  den  Erwägungen  über  sie  klingt  immer  deutlicher  und  dringlicher 
das  Verlangen  nach  einer  theoretischen  Rechtfertigung  der  iüsthetischen  Tatsache. 
Der  cartesianisohe  Intellektualismus  und  Rationalismus,  dessen  ästhetischer  Vertreter 
bekanntlich  Boileau  ist,  konnte  nicht  dazu  kommen.  Ebenso  hinderte  der  Intellek- 
tualismus Leibnizens  die  richtige  Einsicht,  wenn  er  auch  den  ästhetischen  Tatsachen 
claritas  zuschrieb,  die  jedoch  nur  ein  minderer  Grad  der  distinctio  der  vollkommenen 
Erkenntnis  ist.  Seine  Schüler  betonten  den  Intellektualismus  noch  mehr.  Baum- 
garten erfindet  für  die  neue  W^issenschaft  zunächst  einmal  den  Namen:  Aesthetica, 
zuerst  in  seinen  ,,Meditationes  philosophicae  de  nonnullis  ad  poema  pertinentibus", 
Ilalae  Magdeburgicae  1735  (Neudruck  von  B.  Croce,  Napoli  1900)  —  aber  es  ist  bloss 
ein  neuer  Name  für  einen  alten  Inhalt,  wie  C.  in  kritischer  Betrachtung  der  Theorie 
Banmgartens  zeigt.  Baumgartens  Werk  ist  wieder  eine  Stimme  des  ästhetischen 
Problems,  das  seine  Lösung  verlangt,  eine  um  so  lautere  Stimme,  als  sie  der  Wissen- 
schaft, die  erst  in  der  Bildung  begriffen  ist,  schon  den  Namen  gibt.  Der  eigentliche 
Begründer  derAesthetik  ist  Vico  für  C.  (vgl.  JBL.  1901  13:28).  „II  rivoluzionario  che, 
mettendo  in  disparte  il  concetto  del  verisimile  e  intendendo  in  modo  nuovo  la  fantasia, 
penetrö  l'indole  vera  della  poesia  e  dell'  arte  e  scoperse  cosi  ])el  prinio  la  scienza 
estetica,  fu  ritaliano  Giambattista  Vico"  (S.  228).  Vico,  aus  der  Geschichte  der  Philo- 
sophie als  Begründer  der  Geschichtsphilosophie  bekannt,  trat  zehn  Jahre  vor  Baum- 
garten (1725)  mit  seinen  neuen  Gedanken  hervor.  Sie  bedeuten  nach  C.  die  Lösung 
des  Problems,  das  Piaton  aufgestellt,  Aristoteles  in  Angriff  genommen,  aber  nicht 
gelöst  hatte  und  an  dem  sich  die  Neueren  seit  der  Renaissance  wieder  vergeblich 
versucht  hatten.  „E  la  poesia  un  fatto  razionale  o  irrazionale,  spirituale  o  brutale  ?  E,  se  e 
spirituale,  quäl'  e  la  propria  indole  della  poesia  e  come  essa  si  distingue  dalla  storia  e 
dalla  scienza?  (S.  229.)  Der  Verfasser  prüft  eingehend  die  neuen  Einsichten,  aber  auch 
die  Irrtümer  Vicos,  die  freilich  zurücktreten  vor  seiner  Entdeckung  der  Autonomie 
der  Welt  des  Aesthetischen,  vor  seiner  Entdeckung  der  schöpferischen  Phantasie  als 
eines  in  sich  selbst  begründeten  Momentes  im  Leben  des  Geistes.  Dies  ist  in  Wirk- 
lichkeit sein  Centralgedanke,  sein  neuer  Gesichtspunkt,  an  den  sich  der  grösste  Teil 
seines  Werkes  knüpft.  Die  Trennungslinie  zwischen  Kunst  und  Wissenschaft,  zwischen 
Phantasie  und  Intellekt  wird  von  ihm  scharf  und  bestimmt  gezogen,  weniger  sicher 
freilich  die  Trennungslinie  zwischen  Poesie  und  Geschichte.  Sprache  und  Poesie  sind 
für  ihn  im  wesentlichen  identisch.  Er  ist  nicht  nur  tatsächlich,  sondern  mit  Bewusst- 
sein  Revolutionär.  Seine  neuen  Prinzipien  der  Poesie  sind,  wie  er  selbst  sagt:  „tutti 
opposti,  non  che  diversi  da  quelli  che  da  Piatone  e  dal  suo  scolaro  Aristotile  infino 
ai  nostri  di  da'  Patrizi,  dagli  Scaligeri  e  da"  Castelvetri  sono  stati  immaginati;  e  si 
ritrova  la  Poesia  essere  stata  la  Lingua  prima  coraune  di  tutte  le  nazioni,  anche  dell' 
Ebrea"  (cit.  bei  Croce  S.  235 f).  Man  erinnert  sich  dabei  des  berühmten  Satzes  von 
Hamann,  den  übrigens  Goethe,  als  er  die  Schriften  Vicos  auf  seiner  italienischen  Reise 
kennen  lernte,  selbst  mit  dem  Italiener  verglichen  hat.  Vico  „knüpft  wieder  an  die 
grosse  Reaktion  der  Renaissance  an  gegen  den  scholastischen  Formalismus  und  Ver- 
balismus, eine  Reaktion,  die  bei  Männern  wie  Telesius,  Campanella,  Galilei,  Bacon 
mit  der  Erneuerung  der  Erfahrung  und  der  Sinnlichkeit  begann  und  schliesslich  auch 
zur  Erneuerung  der  Bewertung  der  Phantasieprodukte  im  individuellen  und  sozialen 
Leben  führen  musste"  (S.  239).  Nach  der  Bedeutung,  die  die  Phantasie  im  Gedanken- 
bau Vicos  einnimmt,  kann  man  sagen,  dass  die  wahre  „neue  Wissenschaft"  Vicos  die 
Aesthetik  ist,  „wenn  man  es  nicht  vorzieht,  sie  die  Philosophie  des  Geistes  mit  besonderer 
Betonung  der  Philosophie  des  ästhetischen  Geistes  zu  nennen"  (S.  291).  Die  von  Vico 
erreichte  Höhe  kam  im  18.  Jahrhundert  nicht  zur  Geltung,  geschweige  denn  dass  ein 
Fortschritt  der  Aesthetik  an  ihn  anknüpfte.  Gleichwohl  ist  das  Interesse  an  ästhetischen 
Fragen  in  Italien  und  besonders  in  Deutschland  während  des  18.  Jahrhunderts  ausser- 
ordentlich rege.  Die  unaufhörliche  Produktion  deutscher  Aesthetiken,  die  der  Verfasser 
kurz  charakterisiert,  ist  nach  ihm  nur  vergleichbar  der  Produktion  italienischer  Poetiken 
im  16.  Jahrhundert   nach  dem  Wiederaufblühen   der  aristotelischen.    Aus  jener  Zeit 


242  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

stammt  auch  die  erste  geschichtliche  Darstellung-,  das  ausserordentlich  seltene  Büch- 
lein von  J.  Koller,  das  Rob.  Zimmermann  nur  erwähnt,  ohne  es  in  der  Hand  gehabt 
zu  haben.  Ein  Exemplar  befindet  sich  auf  der  Münchener  Hof-  und  Staatsbibliothek.  Es 
führt  den  Titel:  „Entwurf  zur  Geschichte  und  Litteratur  der  Aesthetik,  von  Baumgarten 
auf  die  neueste  Zeit.  Regensburg,  in  der  Montag  und  Weissischen  Buchhandlung 
1799"  (Vni,  107  S.).  C.  gibt  in  seinem  bibliographischen  Anhang  (S.  5 16  f.)  eine 
längere  Charakteristik  des  Kollerschen  Buches.  —  Am  Ende  des  Jahrhunderts  finden 
sich  bei  Herder  verschiedene  Anschauungen,  die  denen  Vicos  vom  Anfang  des  Jahr- 
hunderts ähnlich  sind;  doch  bleibt  Herder  in  philosophischer  Hinsicht  hinter  seinem 
grossen  Vorgänger  zurück  und  kommt  nicht  viel  über  Baumgarten  hinaus.  Er  und 
Hamann  bringen  aber  auch  einen  frischen  Zug  in  die  Sprachphilosophie,  und  C. 
bezeichnet  Herders  Preisschrift  über  den  Ursprung  der  Sprache  als  ein  Symptom  und 
eine  Ahnung.  Der  Verfasser  verfolgt  weiterhin  die  französische  und  englische  Bewegung 
in  der  Aesthetik  und  wendet  sich  dann  zu  einer  ausführlichen  Kritik  der  Kantischen 
Aesthetik.  ,,Vico  ähnlich  durch  den  Ernst  und  die  Zähigkeit  seiner  Ueberlegungen 
über  die  ästhetischen  Tatsachen  und  glücklicher  als  Vico,  sofern  er  über  ein  um- 
fangreiches und  mannigfaltiges  Material  an  Erörterungen  und  früheren  Versuchen 
verfügen  durfte,  war  Kant  doch  ihm  unähnlich  und  weniger  glücklich, 
weil  er  auf  diesem  Gebiet  nicht  nur  nicht  zur  Wahrheit  gelangte,  sondern  nicht 
einmal  seinen  Gedanken  das  erforderliche  System  und  die  erforderliche  Einheit  geben 
konnte."  (S.  286.)  So  seltsam  es  bei  der  Stellung  Kants  zur  wolffischen  Philosophie 
auch  klingen  mag,  meint  C,  Kant  hatte  doch  von  der  Kunst  im  wesentlichen  die 
gleiche  Idee  wie  Baumgarten  und  die  wolffische  Schule.  In  seinem  System  fehlt  ein 
voller  Begriff  von  der  Phantasie,  er  kennt  nur  eine  reproduktive  und  eine  kom- 
binatorische Einbildungskraft,  aber  nicht  etwa  die  eigentliche  produktive  Einbildungs- 
kraft, d.  h.  die  Phantasie.  Das  Genie  ist  für  ihn  das  Zusammenwirken  mehrerer 
Fähigkeiten.  Und  doch  hatte  Kant  eine  Ahnung,  dass  der  Verstandestätigkeit  eine 
Tatsache  vorausginge,  die  nicht  die  einfache  Tatsache  der  Empfindungen,  sondern 
eine  andere,  wohl  theoretische,  aber  doch  nicht  intellektuelle  Tätigkeit  ist.  Es 
handelt  sich  um  die  von  Kant  sogenannten  „reinen  Formen  sinnlicher  Anschauung", 
die  er  am  Anfang  der  Kritik  der  reinen  Vernunft,  in  der  transcendentalen  Aesthetik, 
behandelt.  C.  bestreitet  die  Formen  von  Raum  und  Zeit  als  Prinzipien  der  Erkennt- 
nis a  priori.  „La  fantasia  caratterizzatrice  o  qualificatrice,  ch'  e  l'attivitä  estetica, 
düveva  prendere  nella  Critica  della  ragion  pura  il  posto,  occupato  dalla  trattazione 
della  spazio  e  del  tempo,  e  costituire  la  vera  Estetica  trascendentale,  prologo  alla 
Logica.  Cosi  11  Kant  avrebbe  inverato  il  Leibniz  e  11  Baumgarten,  e  si 
sarebbe  incontrato  col  Vico"  (S.  293).  Der  Gegensatz  Kants  zur  wolffischen 
Schule  bezieht  sicli  auch  nicht  auf  den  Begriff  der  Kunst,  sondern  auf  den  der 
Schönheit,  die  beide  in  seinem  Denken  wohl  unterschieden  waren.  Mit  seinen 
Anschauungen  über  die  Schönheit  bewegt  Kant  sich  in  unlöslichen  Widersprüchen, 
die  nach  C.  ihre  Wurzel  in  einem  mystischen  oder  neuplatonischen  Zug  haben,  der 
durch  den  Einfluss  Winckelmanns  auf  Kant  wirkte  und  gegen  den  er  sich  nicht  in 
gleichem  Mass  kritisch  verhielt  wie  gegen  die  Sensualisten  und  Intellektualisten 
seiner  Zeit.  Diese  mystische  Tendenz  war  die  willkommene  Grundlage  für  das  Auf- 
blühen der  deutschen  idealistischen  Aesthetik.  Die  Kritik  C.s  an  der  Aesthetik 
Schillers,  die  er  zu  wenig  scharf  und  zu  allgemein  nennt,  und  weiterhin  an  den 
romantischen  und  idealistischen  Aesthetikern,  deren  historische  Stellung  bei  aller 
Verschiedenheit  im  einzelnen  nach  C.  hauptsächlich  durch  ihren  gemeinsamen 
Mystizismus  und  ihre  Willkür  gegeben  ist,  verfolge  ich  nicht  genauer.  Selbst  die 
Gegner  des  Idealismus  geraten  in  den  ästhetischen  Mystizismus  wie  Schopenhauer, 
bei  dem  gleichwohl  Anzeichen  einer  besseren  Theorie  zu  finden  sind,  und  Herbart, 
der,  in  der  Aesthetik  vielleicht  der  strengste  Nachfolger  und  Fortsetzer  Kants,  aus 
dessen  Denken  alles  Falsche  nahm  und  es  in  ein  System  brachte.  „I  romantici  e  gli 
idealisti  metafisici  avevano  almeno  unificata  la  teoria  del  hello  e  quella  delF  arte; 
distrutta  la  veduta  meccanica  e  rettorica;  messo  in  rilievo,  sia  pure  esagerandoli, 
alcuni  spiccati  dell'  attivitä  artistica.  L'Herbart  restaura  la  veduta  meccanica,  ripristina 
la  dualitä,  e  ci  da  un  suo  bislacco,  compassato,  infecondo  misticismo,  privo  di  ogni 
alito  artistico."  (S.  328.)  Den  mit  Herbart  beginnenden  Streit  zwischen  Form-  und 
Gehaltsästhetik  tut  der  Verfasser  mit  einigen  ironischen  Worten  ab.  Dagegen  tritt  er 
dann,  in  vollem  Gegensatz  zu  Geschichtschreibern  der  Aesthetik  wie  Zimmermann  und 
von  Hartmann,  mit  Nachdruck  für  Schleiermacher  ein,  dessen  Aesthetik  er  die  be- 
achtenswerteste dieser  ganzen  philosophischen  Periode  nennt.  C.  hebt  nach  ein- 
gehender Betrachtung  die  Verdienste  Schleiermachers  folgendermassen  hervor:  Er 
hat  der  Aesthetik  ihren  imperativistischen  Charakter  genommen:  ,,er  hat  eine  Form 
des  Denkens  unterschieden,  die  vom  logischen  Denken  verschieden  ist;  er  hat  der 
Aesthetik   einen   nichtmetaphysischen,    sondern  einfach  anthropologischen    Charakter 


Th.  Poppe,  Poetik  iiiul  ihre  üesohichte,  243 

geg-eben;  er  hat  den  Bo<»riff  des  Schönen  ^»-eloug-nc^t,  um  ihn  durch  den  der  Voll- 
kuminenheit  in  der  Kunst  zu  ersetzen,  indem  er  sogar  behauptete,  dass  ein  kleine» 
Kunstwerk  und  ein  grosses,  wenn  jedes  in  seiner  Sphäre  voliicommen  ist,  ästhetisch 
ghMchweitig  sind;  er  hat  die  ästhetische  Tatsache  als  ausschliesslich  menschliche 
Produktivität  betrachtet."  (S.  3ül.)  „Neil'  orgia  metafisica  del  suo  tempo,  in  quel 
costruiro  e  disl'aro  di  sistemi  pifi  o  meno  arbitrarii,  il  teologo  Schleiermacher,  con  vero 
sguardo  di  filosofo,  ajjpunto  Tattenzione  su  cio  che  ha  di  veramente  caratteristico  il 
fatto  estetico,  e  ne  distinse  le  proprietä  e  le  relazioni;  e  anche  dove  non  vide  chiaro 
o  erro  incerto,  non  abbandono  pern  mai  Tanalisi  per  la  fantasticheria.  Additando 
l'oscura  regione  della  coscienza  immediata  come  quolla  del  fatto  estetico,  sembra  egli 
dire  ai  suoi  divaganti  ccmtemporanei:  Hie  Rhodus,  hie  salta!"  (S.  341  f.)  Rühmend 
hebt  C.  dann  auch  die  Sprachphilosophie  Wilhelms  von  Humboldt  hervor  und  die 
seines  grössten  Schülers  Steinthal,  wenn  beide  sich  auch  über  den  engen  Zusammen- 
hang zwischen  Kunst  und  Sprache  nicht  vollkommen  klar  geworden  seien.  Für 
Huml)oldt  war  das  Verfahren  des  Künsüers  nur  vergleichbar  mit  dem  des  Sprechen- 
den, nicht  iilentisch,  wie  C.  will.  Steinthal  war  als  Herbartianer  an  der  Einsicht 
des  Zusammenhangs  verhindert.  Für  die  Theorie  des  Naturschönen  und  die  der 
Modifikationen  des  Schönen,  die  von  der  metaphysischen  Aesthetik  entwickelt  wurden, 
hat  C.  nicht  viel  übrig.  Ich  übergehe  indessen  seine  interessanten  kritischen  Er- 
örterungen, die  er  schliesslich  witzig  in  die  „leggenda  del  cavalier  Purobello" 
(Reinschön)  zusammenfasst,  ebenso  wie  die  Betrachtungen  der  französischen,  eng- 
lischen uncl  italienischen  Aesthetik  dieses  Zeitraums.  Die  grosse  Linie  Vico-Schleier- 
macher-Humboldt  findet  ihre  Fortsetzung  und  Bestätigung  bei  Francesco  de  Sanctis, 
dem  glänzenden  Geschichtschreiber  der  italienischen  Litteratur,  der  vom  Boden  der 
llegelschen  Aesthetik  ausgehend  sich  allmählich  zum  bewussten  Gegner  der  meta- 
physischen Aesthetik  entwickelte.  Die  Form  ist  ihm  der  erste  Gesichtspunkt  für  die 
Aesthetik,  aber  weder  in  der  oberflächlichen  und  äusserlichen  Auffassung  des  Be- 
griffs noch  im  Herbartschen  Sinn  einer  metaphysischen  Hypostase  der  „Form".  „Die 
Form  ist  sie  selbst,  wie  das  Individuum  es  selbst  ist;  und  es  gibt  keine  destruktivere 
Kunsttheorie  als  das  beständige  Gerede  über  das  Schöne  als  Offenbarung,  Hülle, 
Licht,  Schleier  des  Wahren  oder  der  Idee.  Die  ästhetische  Welt  ist  nicht  Schein, 
sondern  Substanz,  ja  sie  ist  die  Substanz,  das  Lebendige:  ihre  Kriterien,  ihr  Daseins- 
grund liegt  in  nichts  anderem  als  in  dem  einzigen  Wort:  ich  lebe"  (aus  dem  Saggio 
sul  Petrarca  cit.  bei  C.  S.  388).  Der  Begriff  der  Form  ist  für  De  Sanctis  identisch 
mit  dem  der  Phantasie,  des  Ausdrucks-  oder  Vorstellungsvermögens,  der  künstle- 
rischen Vision.  Aber  De  Sanctis  gelangte  niemals  dazu,  seine  Theorie  mit  wissen- 
schaftlicher Strenge  festzulegen.  Seine  ästhetischen  Ideen  blieben  sozusagen  der 
Entwurf  eines  niemals  wohl  verknüpften  und  entwickelten  Systems.  Dafür  näherte 
er  sich  um  so  mehr  dem  Ideal  eines  Kunstkritikers,  wie  ihn  Flaubert  in  einem  Brief 
an  Georges  Sand  (2.  Febr.  1869)  geschildert  hat.  „Paragonato  ai  pochi  estetici 
filosofi,  il  De  Sanctis  appare  manchevole  nell'  analisi,  nell'  ordine,  nel  sistema, 
impreciso  nelle  definizioni.  Pure  questo  difetto  e  in  certo  modo  compensato  dal 
contatto  continuo  in  cui  egli  tiene  il  lettore  con  le  opere  d'arte  reali  e  concrete,  e 
dair  intuizione  del  vero  che  mai  non  Tabbandona"  (S.  392).  Die  nächsten  Kapitel 
C.s  sind  der  kritischen  Musterung  der  in  neuerer  und  neuester  Zeit  hervorgetretenen 
ästhetischen  Anschauungen  gewidmet.  Ich  hebe  davon  nur  den  Widerspruch  C.s 
gegen  den  Aberglauben  hervor,  der  in  den  Naturwissenschaften  oder  in  der  Socio- 
logie,  die  für  C.  gar  keine  Wissenschaft  ist,  das  Heil  für  die  Aesthetik  erblickt, 
also  gegeA\  Anschauungen,  wie  sie  Taine,  Fechner,  Grosse,  Guyau  usw.  vertreten. 
Er  zollt  weiterhin  der  Sprach philosophie  Hermann  Pauls,  die  dieser  allerdings 
voreichtig  anders  bezeichnet  hat,  die  Anerkennung,  die  er  der  Philosophie  Wundts 
versagen  muss.  „La  filosofia  del  Wundt  mostra,  a  noi  sembra,  la  sua  fragilitä,  in 
questa  sua  inettezza  a  comprendere  la  spirituale  natura  del  linguaggio  e  dell'  arte" 
(S.  429).  Die  psychologischen  Theorien  von  Lipps  und  Groos  finden  nur  zum  Teil 
den  Beifall  des  Verfassers.  Eine  gesunde  Auffassung  und  richtige  Einsicht  in  das  Wesen 
der  Kunst  spricht  er  Hanslick,  vor  allem  aber  Conrad  Fiedler  zu,  wenngleich  sich 
beide  nur  mit  der  Theorie  einer  einzelnen  Kunst  befasst  haben.  Die  letzten  Kapitel 
widmet  er  der  historisch-kritischen  Betrachtung  von  Teiltheorien,  wie  der  Theorie  der 
Rhetorik  und  Stilistik,  der  künstlerischen  und  poetischen  Gattungen,  der  Theorie  der 
einzelnen  Künste  und  ihrer  Grenzen,  in  der  Lessing,  wenn  auch  nach  C.  völlig 
fehlgreifend,  die  Diskussion  über  diesen  so  ausserordentlich  wichtigen  Punkt  eröffnet 
hat.  Wiederum  ist  es  Schleiermacher,  der  als  der  einzige  oder  doch  als  einer  der 
ganz  wenigen  an  der  wissenschaftlichen  Begründung  des  Lessingscheu  Prinzips  zu 
zweifeln  beginnt,  ebenso  wie  Schleiermacher  auch  die  Existenz  eines  Naturschönen 
kurz  und  bündig  leugnet.  An  die  Erörterung  dieser  Theorie  des  Naturschöneu 
schliesst  sich  die  Kritik   von   der  Theorie  der   ästhetischen   Sinne,   wobei  C.  auf  die 

Jahresberiobte  für  oeaere  deutsche  LitteTatargesobiohte.   XIII,  32 


244  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

scharfsichtigen  Einwände  des  Socrates  im  Hippias  maior  hinweist,  der  erkennt,  dass, 
wenn  der  Grund  der  Schönheit  weder  die  Sichtbarkeit  noch  die  Hörbarkeit  sein  kann, 
da  das,  was  dem  Gesicht  g-efällt,  dem  Gehör  nicht  gefällt  und  umgekehrt,  dieser  Grund 
verschieden  von  beiden  und  dennoch  etwas  Gemeinsames  sein  muss.  Aus  der  ganzen 
Win^nis  der  Erörterungen  über  ästhetische  und  nichtästhetische  Sinne  kommt  man 
nur  heraus,  meint  C,  wenn  man  von  vornherein  die  Unmöglichkeit  einer  Verknüpfung 
so  verschiedener  Tatsachenreihen  zugesteht,  wie  der  Vorstellungsform  des  Geistes 
und  der  Existenz  gegebener  physiologischer  Organe  oder  eines  gegebenen  Stoffes  der 
sinnlichen  Eindrücke  (S.  496).  Endlich  folgt  noch  eine  kurze  Kritik  der  Theorie  von 
den  Stilgattungen  und  der  Theorie  der  ästhetischen  Kritik  oder  des  Geschmacks. 
Auf  diese  ganze  Geschichte  der  Aesthetik  wird  erst  eigentlich  bei  der  Darstellung 
der  eigenen  Theorie  C.s  das  volle  Licht  fallen,  wenn  die  Gesichtspunkte  des  italienischen 
Aesthetikers  in  ihrer  Schärfe  hervortreten.  Ich  werde  mich  nachher  zur  Skizzierung 
dieser  Theorie  wenden.  Hier  führe  ich  nur  noch  die  beachtenswerten  Ratschläge  C.s 
für  das  Studium  der  Aesthetik  an  (S.  514f.).  Er  empfiehlt,  um  sich  nicht  gleich  an- 
fangs in  der  endlosen  und  verwickelten  Litteratur  über  den  Gegenstand  zu  verlieren, 
das  Nachdenken  und  das  Studium  auf  vier  Hauptwerke  zu  beschränken:  die  Poetik 
des  Aristoteles,  die  Scienza  nuova  des  Vico,  die  Kritik  der  Urteilskraft  von  Kant  und 
die  Vorlesungen  über  Aesthetik  von  Schleiermacher,  das  erste  Werk  mit  Benutzung 
des  Kommentars  von  Butcher,  das  dritte  mit  der  kritischen  Arbeit  von  Basch 
(vgl.  JBL.  1900  I  3 :  19).  Daneben  einige  Bücher  von  philosophischen  Kunstkritikern, 
wie  die  italienischen  von  De  Sanctis  und  die  deutschen  von  Hanslick  und  Fiedler.  In 
zweiter  Linie  wird  man  drei  Bücher  des  18.  Jahrhunderts  studieren  können,  die  die 
wissenschaftliche  Aesthetik  in  der  Naivetät  ihrer  Kindheit  zeigen:  die  Reflexions  von 
Du  Bos,  die  Aesthetica  Baumgartens  (oder  als  Ersatz  die  „Anfangsgründe"  von  Meier) 
und  schliesslich  den  Laocoon  Lessings  (ed.  Blümner).  Um  eine  Vorstellung  von  der 
deutschen  metaphysischen  Aesthetik  zu  bekommen,  empfiehlt  C.  Ed.  von  Hartmanns 
Philosophie  des  Schönen,  „die  sie  auf  dem  Höhepunkt  ihrer  Entwicklung  zeigt  und 
alle  anderen  ähnlichen  Behandlungen  vertreten  kann".  — 

Wichtige  Beiträge  zur  Kenntnis  der  deutschen  Aesthetik  im  18.  Jahr- 
hundert gibt  M.  Dessoir  (Geschichte  der  neueren  deutschen  Psychologie.  Zweite, 
völlig  umgearb.  Aufl.  Berlin,  C.  Duncker.  1902.  XV,  626  S.  M.  12,00),  indem  er  die  Be- 
ziehungen der  deutschen  Psychologie  dieses  Zeitraums  zur  Aesthetik  erörtert  (S.  558 
bis  606).  Bei  der  Betrachtung  der  Vermögenslehre  in  der  Aesthetik  zeigt  D.,  wie 
weit  in  der  Verstandesästhetik,  die  ihr  klassisches  System  bei  Baumgarten  findet,  die 
Anerkennung  der  Sinnlichkeit  geht,  die  nur  bei  Mendelssohn  sich  erweitert  zur  Ein- 
sicht in  eine  selbständige  Bedeutung  der  Sinnlichkeit,  und  wie  sich  dann  namentlich 
unter  dem  Einfluss  der  Optik  und  der  Malerei  die  Diskussion  auf  die  Theorie  der 
ästhetischen  Sinne  ausdehnt.  Dabei  kommt  Herder  zu  einer  Klassifikation  der  Künste 
auf  Grund  der  Sinnesunterschiede,  in  der  er  die  Dichtkunst  fehlen  lässt,  weil  sie  mehr 
schöne  Wissenschaft  sei  als  schöne  Kunst:  charakteristisch  für  die  Gesamtauffassung 
der  Zeit,  für  die  in  der  Dichtkunst  der  wissenschaftliche  und  lehrhafte,  der  rationale 
Faktor  von  allen  Bestandteilen  am  meisten  gilt.  D.  weist  auf  verschiedene,  bisher 
noch  nicht  beachtete  Zeugnisse  für  diese  Tatsache  bei  Lambert,  J.  G.  Adam  und 
Heydenreich  hin.  Neben  der  Verstandes-  entwickelt  sich  die  Gefühlsästhetik,  zwischen 
denen  in  den  deutschen  Systemen  keineswegs  ein  schroffer  Gegensatz  war.  Psycho- 
logische Beobachtungen  förderten  die  Gefühlsästhetik,  auf  deren  Boden  dann  Kants 
System  der  Aesthetik  entstand.  Sie  neigt  zur  Annäherung  des  ästhetischen  Zustandes 
an  den  des  WoUens  und  zeigt  damit  ihre  moralisierende  Tendenz.  „Wie  mit  der 
Verstandes-Aesthetik  der  Glaube  an  die  belehrende  und  aufklärende  Macht  der  Kunst 
gegeben  ist,  so  mit  der  Gefühls-Aesthetik  das  Vertrauen  in  eine  sittliche  Funktion 
der  Kunst,  die  späterhin,  in  der  Zeit  der  Spekulation,  eine  metaph3'sische  Begründung 
und  seit  Richard  Wagners  Kunstlehre  ein  sozialistisches  Gepräge  bekommen  hat" 
(S.  569).  Sulzers  Theorie  ist  in  dieser  Hinsicht  die  bedeutendste;  er  findet  aus  seiner 
Auffassung  von  der  ethischen  und  sozialen  Funktion  der  Kunst  heraus  Forderungen 
des  heutigen  Tages.  Der  Zusammenhang  des  Psychologischen  und  Ethischen  inner- 
halb der  Kunst  wird  vielfach  erörtert.  Schwer  fällt  es  den  Denkern  des  18.  Jahr- 
hunderts, ästhetische  Rezeptivität  und  Produktivität  dauernd  auseinanderzuhalten: 
Geschmack  und  Genie  laufen  ineinander.  Allmählich  entwickelt  sich  der  Begriff  des 
Dichtungsvermögens  „und  im  Zusammenhang  mit  Kunst-  und  Kulturbewegungen 
schliesslich  die  Anerkennung  einer  innerlich  frei  produzierenden  Kraft"  (S.  579). '  D. 
gibt  die  interessanten  Belege  dieser  P]ntwicklung.  Der  nächste  Abschnitt  betrachtet 
den  Subjektivismus  und  Objektivismus  in  der  Aesthetik  des  18.  Jahrhunderts.  Die 
Verbindung  zwischen  Psychologie  und  Aesthetik  zeigt  sich  leider  „in  einem  Kampf 
zwischen  der  allgemein  gebilligten  subjektivistischen  Tendenz  und  dem  Objektivismus, 
dem  die  Formenlehre  zuneigt;  den  Sieg  hat  jene  psychologische  Aesthetik  errungen, 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Oeschichte.  2i5 

die  sich  auf  eine  Analyse  der  von  Kunstforinen  erzeug-ten  (iefühle  stützt"  (S.  582j. 
Die  allg'enieiiu;  Hilligung-  des  Subjektivismus,  der  das  Schöne  von  der  Seele  her  und 
niclit  vom  Gef»-enstand  aus  zu  begreifen  sucht,  erhellt  aus  einer  lang-en  Reihe  von 
Zeugnissen.  U.  hebt  namentlich  die  Verdienste  Sulzers  in  der  Entwicklung-  des 
ästhetischen  Denkens  hervor.  Gerade  Sulzer  ist  stark  beteilig-t  an  dem  Sieg  des  Sub- 
jektivismus über  den  Objektivismus,  welche  beiden  Mächte  in  der  Theorie  der  Nach- 
alimung-  aul'einanderg-etrofTen  waren.  Schon  Sulzer  verlang-t  Wahrheit,  nicht  Wirk- 
lichkeitstreue „wie  später  unsere  klassischen  Dichter,  eine  Wesensverwandtschaft  des 
schafTendcm  Künstlers  und  des  schaffenden  Weltg-rundes  ahnt  er  wie  später  unsere 
idealistischen  Pliilosophen  sie  verkündet  haben"  (S.  592).  Heydenreich,  dessen  hervor- 
ragendste liCistung-  seine  Untersuchung  der  Gefühle  und  der  Phantasie  in  Rücksicht 
auf  (las  Schöne  ist  (S.  201),  fasst  gegen  F]nde  des  Jahrhunderts  alle  die  Theorie  der 
Miinesis  angreifenden  (iedanken  zusammen,  versetzt  sie  in  das  Gebiet  der  reinen 
Psvchologie  und  benutzt  sie  zur  Zerstörung  des  Objektivismus.  D.  zeigt,  wie  auch 
die  Verteilung  der  ästhetischen  Kategorien  und  die  Klassifikation  der  Künste  auf 
psychologischem  Grunde  ruht.  Schliesslich  wird  die  Associationstheorie  in  der  Aesthe- 
tik  erörtert,  die,  in  England  ausgebildet,  auf  die  deutsche  Wissenschaft  im  18.  Jahr- 
hundert nur  geringen  Einfluss  geübt  hat.  Nur  einige  der  Ergebnisse  und  nicht  die  Denk- 
art selbst  sind  übernommen  worden.  Die  Anerkennung  einer  doppelten  Schönheit  der 
Form  und  des  Ausdrucks  (originale,  eigene  und  abgeleitete,  beziehungsweise  Verhältnis- 
Schönheit)  findet  sich  ausser  bei  Mendelssohn,  Winckelmann,  Herder,  Kant  auch  bei 
dem  halbvergessenen  A.  Fr.  Büsching  und  bei  Sulzer.  Weiterhin  erfährt  das  Problem, 
ob  der  Geschmack  wechselnd  oder  allgemein  gültig  sei,  durch  den  Associationismus 
eine  Bereicherung  (Herder,  Zschokke,  Heydenreich).  Die  stärkste  Verwertung  der 
Associationstheorie  findet  sich  bei  Feder,  der  die  beiden  eben  erwähnten  Probleme 
untc^rsucht.  Die  Gesetze  der  Hemmung  und  Verschmelzung,  nach  damaliger  Auf- 
fassung mit  der  Association  zusammenhängend,  finden  Erwägung  bei  J.  A.  Eberhard, 
der  auch  in  interessanter  Weise  die  Vereinigung  mehrerer  Künste  zu  einer  Gesamt- 
wirkung (in  der  Oper)  unter  psychologischem  Gesichtspunkt  erörtert.  — 

Einzelne  Dichter  und  Schriftsteller  über  Aesthetik. 
Anknüpfend  an  den  Neudruck  von  Frhr.  von  Schönaichs  „Die  ganze  Aesthetik 
in  einer  Nuss"  durch  Alb.  Köster  (Deutsche  Litteraturdenkmale  des  18.  und  lä.  Jahr- 
hunderts. Neue  Folge  20-31;  JBL.  1900  IV  5a:  22)  unterzieht  Spitzer  (422) 
das  Prinzip  der  Korrektheit  in  der  Dichtkunst  einer  eindringlichen  Analyse,  um  die 
Grenzen  der  Berechtigung  dieses  Prinzips  festzustellen,  in  dem  Schönaichs  Litteratur- 
kritik  und  die  verschiedener  moderner  Epigonen  dieses  Gottschedjüngers  wurzelt. 
Sp.  zeigt,  wie  weit  die  Korrektheitsforderung  gegenüber  dem  Metrum,  den  allgemeinen 
Sprachgesetzen,  die  der  lebendige  Sprachgebrauch  diktiert,  ferner  gegenüber  dem  Ge- 
brauch poetischer  Bilder  und  Vergleiche  reicht.  Hier  gilt  bloss  die  vage  Regel,  den 
Gefühlston  in  acht  zu  nehmen  und  sich  vor  Zerstörung  und  Beeinträchtigung  der 
spezifischen  Stimmung  zu  hüten.  Bei  Schönaich  ist  das  Korrektheitsprinzip  bedingt 
durch  eine  Invasion  des  Verstandes  in  ein  Gebiet,  dem  er  naturgemäss  fern  zu  bleiben 
hat.  Sp.  führt  als  ergänzendes  Seitenstück  zu  Schönaichs  Aesthetik  in  einer  Nuss  das 
Werk  eines  französischen  Schriftstellers  des  18.  Jahrhunderts  an,  Boudards  „Iconologie 
tiree  de  divers  auteurs.  Ouvrage  utile  aux  gens  de  lettres,  aux  poetes,  aux  artistes, 
et  generalement  ä  tous  les  amateurs  de  beaux  arts".  Wenn  Schönaich  Freispiele  dessen 
gibt,  was  die  Normen  einer  gewissen  Aesthetik  verbieten  und  verdammen  müssten, 
so  breitet  Boiidard  das  vor  uns  aus,  was  von  diesen  Verdammungsurteilen  verschont 
bliebe.  Sp.  fasst  schliesslich  zusammen  (S.  112):  „Die  Korrektheitsfanatiker  vom 
Schlage  Schönaichs  gestatten  der  Poesie  nur  zwei  Darstellungsmittel:  adäquate  Be- 
zeichnungen und  Redensarten.  Damit  aber  wäre  offenbar  die  Poesie  zum  grössten 
Teile  aufgehoben,  ihr  Lebensnerv  zerstört,  ihre  Hauptwurzel  untergraben;  es  liegt 
hier  also  nicht  eine  Konsequenz  oder  Bewährung,  sondern  vielmehr  ein  Missbrauch, 
eine  verhängnisvolle  lleberspannung  des  wichtigen  und  für  so  viele  ästhetische  Er- 
scheinungen die  Grundlage  bildenden  Korrektheitsprinzips  vor."  —  Pater  (254a) 
feiert  in  einer  vielfach  von  Hegelscher  Geschichtsphilosophie  getragenen  Studie 
(S.  238-314  seines  Buches)  Winckelmann  und  seine  Einfühlung  in  den  hellenischen 
Geist.  —  W  a  c  h  l  e  r  (423)  stellt  einige  Aeusserungen  Herders  und  Jacob  Burckhardts 
(aus  dessen  griechischer  Kulturgeschichte)  zusammen  als  Beitrag  zum  Begriff  der 
Heimatkunst  (s.  u.).  —  Der  Aufsatz  B  o  d  e  s  (424)  dürfte  dem  letzten  Abschnitt  seines 
Buches:  Goethes  Aesthetik  (vgl.  JBL.  1901  13:21)  entsprechen.  —  Aus  den  ein- 
schlägigen Schriften  Fichtes  und  Schellings  fädelt  B  a  1 1  i  n  (427)  die  Zeugnisse  für 
die  Bewertung  des  ethischen  Elements  in  den  ästhetischen  Anschauungen  der  beiden 
Denker  auf.  — 

C  o  h  n  (428)  gibt  in  grossen  Zügen  ein  Bild  von  Hegels  Aesthetik.  Er 
hebt  hervor,   wie  das  Wesen  Hegels,  der  auch  als  philosophischer  Systeraatiker  kein 

32* 


246  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

Bahnbrecher,  sondern  ein  Vollender  war,  immer  gerichtet  blieb  auf  feste  Form  und 
vollendete  Darstellung-,  wie  er  der  Romantik  im  allgemeinen  kühl  gegenüberstand 
und,  wenn  auch  allen  Stimmen  der  Völker  und  Zeiten  offen,  doch  in  seiner  eigensten 
Persönlichkeit  dem  klassischen  Griechentum  zugewandt  war,  mit  dessen  Geist  er 
sich  seit  seiner  Stuttgarter  Gymnasialzeit  tief  durchdrungen  hatte.  Er  vertritt  so  auch 
in  seinem  Kunstgefühl  den  Standpunkt  des  alternden  Goethe.  Die  Aesthetik  Hegels 
gibt  den  von  Schiller  angeregten  Gedanken,  deren  Vollendung  Schelhng  und  Solger 
angestrebt  hatten,  eine  abschliessende  systematische  Gestalt.  C.  betont  nachdrück- 
lich die  Wirkungen  Schillers.  „An  seine  Formel,  dass  das  Schöne  die  freie  Einheit 
von  Idee  und  Gestalt,  von  Sittlichkeit  und  Sinnlichkeit  sei,  knüpfen  alle  folgenden 
Inhaltsbestimmungen  des  Schönen  an,  auf  seiner  Unterscheidung  zwischen  naiver  und 
sentimentalischer  Dichtung  beruht  die  gesamte  philosophische  Konstruktion  der  Kunst- 
geschichte" (S.  171).  Die  vorgefundene  Abgrenzung  des  ästhetischen  Gebietes  über- 
nimmt Hegel,  um  dem  Schönen  sogleich  seine  Stelle  in  dem  durchgängig  unterein- 
ander verknüpften  System  der  Gesamtheit  des  menschlichen  Lebensinhaltes  anzu- 
weisen. C.  schlägt  nun  den  in  der  Anlage  des  Hegeischen  Systems  begründeten 
Weg  ein,  den  wesentlichen  Inhalt  des  in  der  Kunst  dargestellten  Lebensgebietes  zu 
bezeichnen,  um  dadurch  die  Stellung  dieses  Gebietes  im  System  zu  erläutern  und 
auf  den  Geist  dieses  Systems  selbst  erklärendes  Licht  fallen  zu  lassen.  Wie  das 
Ziel  der  künstlerischen  Arbeit  die  Einheit  eines  Inhaltes  und  einer  Gestalt  ist,  so  ist 
das  Wesen  des  Kunstwerks  überhaupt  nach  Hegel  die  Einheit  von  Idee  und  Er- 
scheinung oder  die  Verwirklichung  der  Idee  in  einer  besonderen  Gestalt.  Die  Idee 
aber  ist  für  Hegel  der  lebendige,  konkrete  Geist.  Ihre  Entwicklung  ist  der  wahre 
■Inhalt  der  Welt.  Die  Entwicklung  der  Kunst  drückt  sich  auf  Grund  der  dialektischen 
Methode  in  den  Formen  der  symbolischen,  klassischen  und  romantischen  Kunst  aus, 
die  ihre  Bestimmung  nach  dem  Verhältnis  zwischen  Idee  und  Erscheinung  erhalten. 
Hat  die  Kunst  in  der  romantischen  Form  ihre  Entwicklung  vollendet,  was  zeitlich 
mit  dem  Ende  des  Mittelalters  zusammenfällt,  so  hört  sie  auf  das  höchste  Bedürfnis 
des  Geistes  zu  sein,  die  Entwicklung  der  Idee  nimmt  höhere  Formen  an.  Damit 
kann  aber  bei  Hegel  der  Zwiespalt  bei  der  Beurteilung  der  modernen  Kunst  nicht 
verborgen  bleiben,  denn  Hegel  kann  nicht  umhin,  in  der  niederländischen  Kunst, 
in  Shakespeare  und  vor  allem  in  Goethe  grosse,  wesentliche  Erscheinungen  der 
Kunst  anzuerkennen.  Diese  Schwierigkeiten  sind  eben  darin  bedingt,  dass  für  Hegel 
die  Entwicklung  der  Kunst  eine  abgeschlossene  Durchgangsstufe  des  Geistes  ist. 
Und  der  empirischen  Wirklichkeit  gegenüber  muss  seine  rationalistische  Tendenz, 
diese  Wirklichkeit  aus  der  klaren  Aktivität  des  Denkens  abzuleiten,  notwendig 
machtlos  bleiben.  Das  „konkrete  Denken"  Hegels  ist  eben  logisch  unhaltbar.  Er 
musste  sich  selbst  darüber  täuschen  infolge  des  Zuges  seines  Geistes,  für  jede  Art 
einen  klassischen  Repräsentanten  zu  fordern,  was  in  seiner  speziellen  Kunsttheorie 
in  dem  „konkreten"  Verfahren  zum  Ausdruck  kam,  jede  Art  der  Kunst  wesentlich 
durch  ein  oder  höchstens  einige  wenige  Werke  repräsentiert  sein  zu  lassen,  Tragödie 
=  Antigone,  Epos  =  Homer,  gelegentlich  auch  Hermann  und  Dorothea.  Trotz  solcher 
Irrtümer,  meint  C,  bleibe  der  Grundgedanke  der  Hegeischen  Aesthetik  —  die  Einheit 
von  Gestalt  und  Inhalt  als  Wesen  des  vollendeten  Kunstwerkes  zu  erkennen  — 
dauernd  das  Ziel  der  Wissenschaft.  Historisch  präzisiert  C.  die  Aufgabe  der  gegen- 
wärtigen Aesthetik  dahin,  „dass  sie  den  Ertrag  der  grossen  idealistischen  Systeme, 
wie  er  in  Hegels  Aesthetik  wesentlich  vorliegt,  auf  dem  Boden  des  Kritizismus  neu 
gewinnen  soll"  (S.  186).  Das  früher  (JBL.  1901  I  3:35)  angeführte  Werk  Cohns 
steht  im  Dienst  dieser  Aufgabe.  —  Die  Gedenkrede  E  u  c  k  e  n  s  (429)  auf  Trendelen- 
burg enthält  nichts  auf  unser  Thema  Bezügliches.  —  Der  Aufsatz  Chamberlains 

(434)  ist  die  üebersetzung  einer  früheren  Arbeit   (JBL.  1900  I  3:48).    —    Faguet 

(435)  gibt  in  seiner  neugegründeten  Zeitschrift  (1,  S.  65— 98)  eine  geistreiche  Analyse 
von  „Le  premier  livre  de  Nietzsche",  anlässlich  der  französischen  Üebersetzung  der 
„Geburt  der  Tragödie"  von  Jean  Marnold  und  Jacques  Morland  (Societe  du  Mercure 
de  France).  Er  ist  der  Meinung,  dass  der  ganze  Nietzsche  schon  in  diesem  Erstling 
steckt  und  dass  die  späteren  Schriften  nichts  anderes  sind  als  die  Entwicklung  von 
zwei  oder  drei  Grundgedanken  der  „Geburt  der  Tragödie".  —  Hauptmann  (436) 
huldigt  in  seinen  „Tagebuch  -  Bemerkungen"  einem  vagen  Kunstmystizismus.  — 
Anna  Brunnemann  (437)  schildert  kurz  die  Entwicklung  Zolas  in  seinen 
Werken  vom  Naturalistenführer  zum  reinen  Idealisten,  in  dem  der  Theoretiker  und 
Sozialpolitiker  allmählich  den  Dichter  verdrängt  hat,  während  Helferich  (438) 
seine  Einleitung  zu  der  Sammlung  von  Zolas  Kunstkritiken  aus  den  Jahren  1866, 
1867  und  1896  abdruckt.  Er  würdigt  die  Bedeutung  dieser  Salonberichte  Zolas  und 
meint  schliesslich,  dass  Zola  dort  in  seinen  Kritiken,  wo  er  Themen  anschlägt,  die 
sich  mit  seiner  Persönlichkeit  berühren,  unsterblich  sein  wird.  — 

Theoretisches.     Als  ein  methodologischer  Versuch   ist   die  Arbeit   von 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  247 

G.  von  Kousslor  (45*J)  zu  bezeichnen,  der  es  unternimmt,  die  (Jlrenzen  der  Aesthetik 
abzustecken.  Er  fj-liodert  seine  l'ntersuciiun«]!'  derart,  dass  er  zunächst  die  Nachbar- 
g-ebieto  und  deren  Einfluss  auf  die  Aesthetik  feststellt.  Hierauf  wird  das  Stoffgebiet 
d.  h.  der  Arbeitsge^enstand  der  Aesthetik  abgegrenzt  und  schliesslich  die  Befugnisse 
in  der  Gesetzgebung  für  das  anerkannte  Stoffgebiet  erörtert.  Um  die  Beziehungen 
anderer  Wissenschaften  zur  Aesthetik  zu  erkennen,  stellt  sich  der  Verfasser  vor 
allem  die  Frage,  ob  die  Aesthetik  innerhalb  des  idealen  Verhältnisses  der  Wissen- 
schaften steht,  das  im  Prinzip  des  Mutualismus,  der  gegenseitigen  Förderung  aus- 
gedrückt ist,  oder  ob  sie  lediglich  unter  parasitären  Lebensbedingungen  existiert. 
Er  hebt  die  schwierige  Aufgabe  des  Aesthetikers  hervor,  seine  Daseinsnotwendigkeit 
glaubwürdig  nachzuweisen,  was  in  dem  Umstand  begründet  liege,  „dass  die  Kunst 
selbst,  der  docli  vornehmlich  die  Aesthetik  dient,  die  Notwendigkeit  ihres  eigenen 
Daseins  noch  immer  als  ein  Kapitel  Metaphysik  behandeln  lassen  muss"  (S.  11), 
v.  K.  kommt  zu  dem  Resultat,  dass  die  Frage  nach  dem  wissenschaftlichen  Parasitis- 
mus der  Aesthetik  erst  dort  beantwortet  werden  kann,  wo  die  Bedeutung  der  Kunst 
selbst  festgestellt  worden  ist,  deren  Weil  vorläufig  noch  mehr  empfunden  als  gewusst 
wird;  mutualistisch  verhält  sich  die  Aesthetik  allein  zur  Kunst.  Hier  wird  der  Verfasser 
alsbald  zur  Bezeichnung  des  spezifischen  W^osens  der  Aesthetik  genötigt,  das  in  der 
Tätigkeit  liegt,  „die  Empfindungen  des  Kunst-  und  Naturschönen  zu  Vorstellungen 
und  Begriffen  zu  klären"  (S.  19).  Er  erörtert  dann  die  Mittel,  die  von  der  Aesthetik 
zu  diesem  Zweck  den  Methoden  anderer  Wissenschaften  zu  entnehmen  und  auch 
schon  entnommen  worden  sind,  wobei  ihm  seine  Kenntnis  der  ästhetischen  Litteratur 
hülfreich  ist.  Das  Eindringen  naturwissenschaftlicher  Methoden  ist  das  Kennzeichen 
einer  noch  jun^^en  Periode  der  ästhetischen  Entwicklung.  Schliesslich  fasst  er  das 
Resultat  dieser  Untersuchungen  folgendermassen  zusammen:  „Somit  scheint  im  Körper 
der  Wissenschaften  die  Aesthetik  methodisch  der  Logik  parallel  zu  lie"-en,  während 
ihr  grösstes  Nachbargebiet,  aus  dem  sie  ihren  Arbeitsvorrat  und  ihre  Nahrung  holt, 
die  Kunstgeschichte  ist.  Und  während  die  Untersuchung  über  die  Akte  des  Schaffens 
und  der  Aufnahme  psychologisch  vorgenommen  wird,  ist  damit  gleichzeitig  gesagt, 
dass  im  Charakter  der  allgemeinen  Psychologie  gleichzeitig  der  Charakter  der 
Aesthetik  ausgesprochen  liegt.  Die  drei  Typen  der  Psychologie  sind:  introspektiv, 
physiologisch  und  exakt.  Ueberall  aber  zeigt  sich  das  Bestreben,  die  Erbstücke  der 
einstigen  Einflüsse  der  Metaphysik,  die  noch  überall  verstreut  liegen,  los  zu  werden; 
und  die  Kraft  zur  Beseitigung  dieser  lästigen  Rudimente  wird  aus  der  Empirie  ge- 
wonnen" (S.  65).  Der  zweite  Abschnitt,  der  dem  Gegenstand  der  Aesthetik  d.  h. 
den  Grenzen  ihres  Stoffes  gewidmet  ist,  ist  im  wesentlichen  eine  Untersuchung  der 
Systematik  der  Künste.  Nachdem  der  Verfasser  die  verschiedenen  Vei-suche  in  dieser 
Richtung  erörtert  hat,  stellt  er  als  oberstes  P]inteilungsprinzip  für  die  Systematik  der 
Künste  die  Technik  hin,  die  das  Verhältnis  vom  Kunststoff  zu  den  Mitteln  der  Dar- 
stellung ausdrückt,  also  das  Verhältnis  der  ersten  wesentlichen  Kunstmomente.  Als 
ein  weiteres  Einteilungsprinzip  bezeichnet  der  Verfasser  die  Wahrnehmbarkeit,  die  das 
Verhältnis  zwischen  dem  Kunstwerk  und  dem  aufnehmenden  Subjekt  ausserhalb  des 
Kunstwerks  ausdrückt.  Zwischen  Technik  und  Wahrnehmbarkeit  findet  er  das 
Medium  der  Verbreitung  als  Einteilungsprinzip,  wonach  man  bisher  oft  die  Künste 
in  räumliche  und  zeitliche  geschieden  hat.  Als  eine  Zwischenstufe  in  der  Reihe 
zwischen  den  räumlichen  und  zeitlichen  Künsten  fasst  er  die  theoretische  GrifTel- 
kunst  Max  Klingers  auf.  v.  K.  fordert  schliesslich:  „Wenn  die  Aesthetik  als 
'abstrakte  Schönheitslehre'  sich  der  Totalwirkung  des  Kunstwerks  widmet  und  daher 
die  kollektiven  Eigenschaften  des  Formalschönen  —  wie  Harmonie,  Eurythmie,  Pro- 
portion, Symmetrie  usw.  —  betrachtet,  so  suche  die  Slillehre  die  Bestandteile  der 
Form,  die  nicht  selbst  Form  sind,  sondern  Stoff  und  Mittel,  —  gleichsam  die  Vor- 
bestandteile und  Grundbedingungen  der  Form"  (S.  101).  In  seinem  letzten  Abschnitt 
erörtert  der  Verfasser  zunächst  das  Berufsrecht  des  Aesthetikere  und  meint,  dass  für  die 
Einzelteile  der  Aesthetik  verschieden  geartete  Arbeitskräfte  nötig  seien,  die  sich  fast 
nie  in  einer  Person  vereinigt  finden.  Am  besten,  meint  v.  K.,  wird  die  empirische 
Aesthetik  des  Schaffens  durch  den  Künstler,  die  spekulative  Aesthetik  des  Ge- 
schaffenen durch  den  Fachmann  gefördert,  während  die  spekulative  Seite  der  Pro- 
duktion und  die  empirische  der  Eindrucksanalyse  von  beiden  Teilen  eine  ziemlich 
gleiche  Summe  der  Förderung  beanspruchen  dürften.  Der  Verfasser  durchmustert 
die  Geschichte  nach  ästhetisierenden  Künstlern.  Weiterhin  wird  die  Verschiedenheit 
der  Möglichkeiten  in  der  Berufsübung  erwogen.  Hier  stehen  sich  gegenüber  die 
Experimental-  und  die  Popularästhetik.  Die  Experimentalästhetik  (seit  Zeising  und 
Fechner)  hat  zwei  Gruppen  von  Gegnern,  von  denen  die  eine  in  den  bisherigen 
Ergebnissen  nichts  Verwertbares  sieht,  ohne  doch  prinzipiell  die  Möglichkeit  einer 
Förderung  durch  das  Experiment  zu  leugnen,  während  die  andere  die  experimentale 
Methode    im    Prinzip    verwirft.     Die    Theoriephantastik,    die   trotz   all   ihrer   Schön- 


248  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

rednerei  nichts  sagt,  lieg-t  zwischen  der  Popularästhetik  und  ihrem  streng"  theoretischen 
üeg-enüber;  sie  bringt  die  Aesthetik  in  Misskredit.  Die  Popularästhetik  wird  in 
ihrem  Grundton  durch  den  des  anderen  Extrems  bestimmt  und  wechselt  daher  fort- 
während. Bei  metaphysischer  Tiefe  auf  der  einen  Seite,  tritt  die  Popularästhetik 
leicht  allzu  seicht  d.  h.  als  selbstverständliche  empirische  Alltäglichkeit  auf.  Beim 
Forschen  nach  Gesetzmässigkeiten  auf  Grund  exakter  Wissenschaftlichkeit  betont 
die  Popularästhetik  in  der  Kunst  die  Gesetzlosigkeit.  Immerhin  liegt  in  der  Tendenz 
der  Popularästhetik  Gesundheit,  was  Schiller  mit  dem  grössten  Nachdruck  gezeigt 
hat,  „wohl  der  vornehmste  unter  allen  Popularästhetikern".  Den  Ursprung  der 
überzeugenden  Popularästhetik  sieht  der  Verfasser  in  dem  „inneren  Sinn"  Shaftesburys 
und  Hutchesons,  in  der  Betonung  des  common  sense  durch  Thomas  Reid.  Zu 
den  charakteristischen  Merkmalen  des  Popularismus  rechnet  v.  K.  den  Mangel  an 
geschichtlichem  Verständnis.  Daran  schliesst  sich  nun  in  der  Darstellung  des  Ver- 
fassers die  Erörterung  der  „Gesetzesfrage",  d.  h.  was  die  ästhetischen  Gesetze  bedeuten, 
welchen  Wert  man  den  hingestellten  (abstrahierten)  Normen  geben  soll.  Dabei 
kommt  er  zu  der  Frage,  wie  denn  das  zu  achtende  Gesetz  beschaffen  sein  muss. 
Neben  Natur-  und  Vernunftgesetzen  unterscheidet  der  Verfasser  das  Geschichtsgesetz, 
das  den  Gang  aller  Organik  geht  und  weder  ewig  ist  wie  das  ideale  Naturgesetz,  noch 
sich  die  Ewigkeit  anmassen  will  wie  das  sterbliche  Vernunftgesetz.  Mit  dem  Ge- 
schichtsgesetz hat  es  die  Aesthetik  nach  seiner  Meinung  am  meisten  zu  tun.  Es 
handelt  sich  bei  ihm  „um  Induktionen  aus  den  gleichartig  wiederkehrenden  Er- 
scheinungen in  den  verschiedenen  Erzeugnissen  einer  Kunst  und  der  Kunst"  (S.  135). 
Demgemäss  sind  die  meisten  bisherigen  „Aesthetikgesetze"  zu  beurteilen.  „Sie 
stammen  aus  der  Beobachtung  der  Kunstwerke  und  sind  entweder  Wiederholungs- 
gebote oder  -verböte"  (S.  138).  Die  Tendenz  der  Aesthetiker  geht,  wie  die  Ge- 
schichte der  Aesthetik  zeigt,  nach  v.  K.  darauf  hin,  eine  Ideal-Technik  zu  kon- 
struieren, eine  Universalhandhabe  der  ästhetischen  Rechtsphilosophie.  Von  einem 
besonnenen  Hand-in-Handarbeiten  der  beiden  feindlichen  Schwestern,  deren  Anta- 
gonismus gerade  die  Aesthetik  so  sehr  in  Misskredit  gebracht  und  ihre  Grenzen 
geschmälert  hat,  nämlich  der  induktiven  und  der  deduktiven  Methode,  verspricht  sich 
der  Verfasser  etwas  für  eine  bessere  Zukunft  dieser  Wissenschaft.  —  Die  allgemeine 
Betrachtung  Genthes  (439),  dem  die  ästhetische  Weltanschauung  eine  vom  ästhe- 
tischen P^mpfinden  geleitete  Auffassung  der  gesamten  Wirklichkeit  ist,  von  der  sie 
uns  ein  ideales  Bild  vermittelt,  sei  nur  kurz  erwähnt.  —  Dagegen  muss  nun  aus- 
führlicher auf  die  Theorie  Croces  (441)  eingegangen  werden.  Ich  stehe  nicht  an, 
sie  als  die  bedeutendste  Erscheinung  dieses  Berichtsjahres  zu  bezeichnen,  und  finde 
mit  Vergnügen,  dass  auch  Vossler  in  seiner  Besprechung  das  Buch  C.s  ein  be- 
deutendes Ereignis  in  der  Geschichte  des  Gedankens  nennt.  Die  Klarheit  und 
Schärfe  dieses  Buches  im  ganzen  wie  im  einzelnen  zeigt  sinnfällig,  in  welchem 
Masse  das  aus  verwandtem  Bestreben  erarbeitete  Buch  von  G.  von  Keussler  eine 
Nebellandschaft  geblieben  ist.  C.  beginnt  mit  der  Unterscheidung  der  beiden  Formen 
der  menschlichen  Erkenntnis:  der  anschauenden  (intuitiven)  und  der  logischen  Er- 
kenntnis, von  denen  jene  es  mit  dem  Individuellen,  mit  Bildern,  Vorstellungen,  diese 
mit  dem  Universalen,  mit  Begriffen  zu  tun  hat.  Phantasie-  und  Verstandeserkenntnis. 
Eine  Wissenschaft  der  Verstandeserkenntnis  gibt  es  längst:  die  Logik;  von  einer 
Wissenschaft  der  intuitiven  Erkenntnis  ist  kaum  die  Rede.  Die  Anschauung  ist 
durchaus  unabhängig  vom  Begriff,  sie  kann  völlig  für  sich  allein  bestehen.  Weiter- 
hin ist  sie  auch  nicht  bedingt  durch  die  Unterscheidung  von  Wirklichkeit  und 
Niohtwirklichkeit.  „Die  Anschauung  ist  die  von  der  W^ahrnehmung  des  Wirklichen 
und  dem  einfachen  Bild  des  Möglichen  undifferenzierte  Einheit.  In  der  Anschauung 
stellen  wir  uns  nicht  als  empirische  Wesen  der  äusseren  Wirklichkeit  gegenüber, 
sondern  objektivieren  einfach  unsere  Eindrücke,  welche  immer  sie  sein  mögen" 
(S.  6).  Raum  und  Zeit  sind  nicht  Formen  der  Anschauung,  denn  wir  haben  An- 
schauungen ohne  Raum  und  ohne  Zeit.  Die  beiden  Kategorien  entstehen  erst  a 
posteriori,  durch  Eindringen  intellektualistischer  Ueberlegungen  in  die  Tatsache  der 
Anschauung,  die  eine  weder  Raum  noch  Zeit  schaffende,  sondern  schlechthin  charak- 
terisierende Funktion  ist  und  uns  die  Erkenntnis  der  Dinge  in  ihrer  konkreten 
Individualität  gibt.  Sie  ist  Funktion  d.  h.  geistige  Tätigkeit,  die  der  Empfindung, 
der  ungoformten  Materie,  Form  gibt.  Sie,  als  Aktivität,  bemächtigt  sich  dieser,  die 
durch  Passivität  bezeichnet  ist.  Der  Begriff  der  Vorstellung  oder  des  Bildes  ist 
gleichbedeutend  mit  dem  der  Anschauung,  wenn  Vorstellung  als  Bearbeitung, 
P^ormung  der  Empfindung  durch  geistige  Tätigkeit  gefasst  wird.  Diese 
geistige  Tatsache  wird  von  der  bloss  psychischen  der  Empfindung  am  besten  unter- 
schieden, wenn  man  sagt,  dass  jede  wahre  Anschauung  und  Vorstellung  zugleich 
Ausdruck  ist.  „Lo  spirito  non  intuisce  se  non  facendo,  formando,  esprimendo" 
(S.  11).     Und   C.   stellt  die  scheinbar  paradoxe  Behauptung  auf:   „L'attivitä  intuitiva 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  249 

tanto  intuisce  quanto  esprime,"  Sie  scheint  paradox,  weil  die  Illusion  oder  das  Vor- 
urteil besteht,  dass  wir  von  der  Wirklichkeit  mehr  anschauen  als  wir  tatsächlich 
anschauen.  Nach  einer  l)iindi<^en  Erörterung-  darüber,  in  welcher  frag-mentarischen 
Weise  wir  im  (Jrundc  die  Wirklichkeit  erfassen,  kommt  der  Verfasser  zu  der  zusammen- 
fassenden Tlies(>:  Die  Anschauungserkenntnis  ist  die  Ausdruckserkenntnis.  „Die 
Anschauung  oder  Vorstellung,  die  unabhängig-  und  autonom  ist  in  Bezug  auf  die 
intellektuelle  Tatsache,  gleichgültig  gegenüber  den  nachträglichen  und  emi)iri8chen 
Scheidungen  von  Wirklichkeit  und  Nichtwirklichkeit  und  g-eg-enüber  den  nachträg-lichen 
Bildungen  und  Apperceptionen  des  Raumes  und  der  Zeit,  unterscheidet  sich  von  dem,  was 
man  emi)lindet  und  über  sich  ergehen  lässt,  von  dem  sinnlichen  Wogen  und  Fliessen, 
von  der  psychischen  Materie,  als  Form;  und  diese  Form,  diese  Besitzerg-reifung,  ist 
der  Ausdruck.  Anschauen  ist  ausdrücken,  und  nichts  anderes  —  nichts  mehr,  aber 
auch  nichts  weniger  —  als  ausdrücken"  (S.  14).  Die  Anschauungs-  oder  Ausdrucks- 
erkenntnis ist  nun  identisch  mit  der  ästhetischen  oder  künstlerischen  Tatsache, 
sofern  die  Kunstwerke  Beispiele  für  Anschauungserkenntnisse  sind  und  diese  den 
Charakter  von  jenen  haben  und  umgekehrt.  Die  Kunst  ist  mit  nichten  eine  An- 
schauung- eigener  Art.  Die  Unterschiede  innerhalb  der  Anschauung-serkenntnis  sind 
lediglich  quantitativ.  Es  gibt  nicht  eine  Wissenschaft  der  geringen  und  eine  aridere 
der  grossen  Anschauung-,  eine  der  g-ewöhnlichen  und  eine  andere  der  künstlerischen 
Anschauung,  sondern  eine  einzig-e  Aesthetik  als  Wissenschaft  der  Anschauungs- 
oder Ausdruckserkenntnis,  in  der  die  ästhetische  oder  künstlerische  Tatsache  be- 
steht. Diese  Aesthetik  ist  das  wahre  Analog-on  zur  Log-ik,  die  als  Tatsachen  von 
gleicher  logischer  Natur  sowohl  die  Bildung-  des  kleinsten  und  gewöhnlichsten  Be- 
griffs wie  die  Konstruktion  des  kompliziertesten  wissenschaftlichen  und  philo- 
sophischen Systems  umfasst  (S.  17).  Daher  ist  auch  der  Unterschied  zwischen  dem 
künstlerischen  (Jenie  und  dem  g-ewöhnlichen  Menschen  nur  ein  quantitativer.  Nichtig 
ist  auch  der  Form-  und  Inhaltsstreit  in  der  Aesthetik.  Die  Form  ist  nicht  etwas, 
was  zu  dem  Inhalt  d.  h.  den  Eindrücken  hinzukommt,  sondern  diese  werden  von 
der  Ausdruckstätigkeit  herausgearbeitet  und  geformt.  Der  Inhalt  ist  der  not- 
wendige Ausg-angspunkt  für  den  Ausdruck,  aber  von  den  Eig-enschaften  des  Inhalts 
zu  denen  der  Form  gibt  es  keinen  Uebergang.  —  Beiläufig  nenne  ich  den  hierher- 
gehörigen Aufsatz  von  ü  ö  h  1  e  r  (465).  —  Ebenso  wird  die  Theorie  der  Natur- 
nachahmung  zurechtgerückt.  Ferner:  die  oft  wiederholte  Behauptung,  dass  die 
Kunst  nicht  Erkenntnis  sei,  dass  sie  nicht  Wahrheit  gäbe,  dass  sie  nicht  zur 
theoretischen  Welt  gehöre,  sondern  zu  der  des  Gefühls  usw.,  stammt  daher,  dass 
man  sich  von  dem  Erkenntnischarakter  der  einfachen  Anschauung,  die  sowohl  von 
der  Verstandeserkenntnis  wie  auch  von  der  Wahrnehmung  des  Wirklichen  unter- 
schieden ist,  nicht  genügend  Rechenschaft  gab,  dass  man  nur  die  Verstandes- 
erkenntnis oder  höchstens  noch  die  Wahrnehmung  des  Wirklichen  als  Erkenntnis 
auffasste.  Auch  die  Theorie  der  ästhetischen  Sinne  stammt  aus  einer  Unklarheit. 
Die  Frage  nach  den  ästhetischen  Sinnen  zerfällt  in  zwei  Fragen:  welche  sinnlichen 
Eindrücke  können  in  die  ästhetischen  Ausdrücke  eingehen?  welche  müssen  mit  Not- 
wendigkeit in  sie  eingehen?  Die  Antwort  lautet,  dass  alle  Eindrücke  in  die  ästhe- 
tischer Ausdrücke  oder  Gebilde  eingehen  können  und  dass  kein  Eindruck  mit  Not- 
wendigkeit in  sie  eingehen  muss.  W^enn  man  die  Gesichts-  und  Gehörseindrücke 
als  direkte  von  denen  der  anderen  Sinne  als  lediglich  associierte  oder  indirekte 
unterschieden  hat,  so  ist  das  ganz  und  gar  willkürlich.  Der  ästhetische  Ausdruck 
ist  eine  innere  Tatsache,  eine  Synthese,  in  der  es  unmöglich  ist,  das  Dii-ekte  und 
das  Indii-ekte  zu  unterscheiden.  Der  Ausdruck  hat  seinen  Ausgangspunkt  freilich 
in  den  Eindrücken,  aber  der  physiologische  Weg,  auf  dem  die  Eindrücke  in  den 
Organismus  gekommen  sind,  ist  dabei  völlig  gleichgültig.  Da  jeder  Ausdiiick  ein 
einziger  Ausdruck  ist,  ist  auch  das  Kunstwerk  unteilbar.  Die  Eindrücke  werden 
durch  den  Ausdruck  in  ein  organisches  Ganze  verschmolzen.  Das  hat  man  früher 
mit  der  Forderung  der  Einheit  des  Kunstwerks  oder  der  Einheit  in  der  Mannig- 
faltigkeit bezeichnet.  Mit  der  Behauptung  von  der  Kunst  als  Befreierin  hat  es  seine 
Richtigkeit.  „Indem  der  Mensch  die  Eindrücke  bearbeitet,  befreit  er  sich  von  ihnen. 
Durch  die  Objektivierung  trennt  er  sie  von  sich  und  unterwirft  sie  sich.  Die  be- 
freiende und  reinigende  Funktion  der  Kunst  ist  ein  anderer  Gesichtspunkt,  eine 
andere  Formulierung  ihres  Charaktere  als  Aktivität.  Die  Aktivität  ist  eben  um  des- 
willen Befreierin,  weil  sie  die  Passivität  beseitigt"  (S.  24).  Ist  nun  auch  die  ästhe- 
tische Erkenntnisform  durchaus  unabhängig  von  der  intellektualen  oder  begrifflichen, 
so  ist  damit  noch  nicht  gesagt,  dass  auch  das  Umgekehrte  richtig  sei.  Die  l)egriff- 
liche  Erkenntnis  ist  Erkenntnis  von  Beziehungen  der  Dinge;  die  Dinge  selbst  aber 
sind  Anschauungen.  Die  begriffliche  Erkenntnis  beruht  auf  der  ästhetischen,  geht 
aber  über  sie  hinaus.  Sprechen  heisst  nicht  logisch  denken,  aber  logisch  denken 
muss     zugleich     sprechen     sein.        Es    gibt    keine    gutgedachten,     aber    schlecht- 


250  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

geschriebenen  Bücher.  Wo  ein  Gedanke  nicht  reif  und  klar  geworden  ist,  kommt 
er  auch  nicht  zu  entsprechendem  Ausdruck.  Kunst  und  Wissenschaft  sind  also  ver- 
schieden und  doch  miteinander  verbunden:  in  der  ästhetischen  Seite  fallen  sie  zu- 
sammen. Jedes  Werk  der  Wissenschaft  ist  zugleich  Kunstwerk.  ,,Die  ästhetische 
Seite  mag  wenig  bemerkt  werden,  wenn  unser  Geist  ganz  von  der  Anstrengung 
erfasst  ist,  den  Gedanken  des  Gelehrten  zu  verstehen  und  ihn  auf  seine  Wahrheit 
hin  zu  prüfen.  Aber  sie  bleibt  nicht  mehr  unbemerkt,  wenn  wir  von  der  Tätigkeit 
des  Verstehens  übergehen  zu  der  des  Betrachtens  und  wenn  wir  den  Gedanken  ent- 
weder klar,  rein,  scharf  umrissen,  ohne  überflüssige  noch  fehlende  Worte,  rhythmisch, 
mit  angemessener  Betonung  oder  verworren,  unterbrochen,  verwickelt,  springend 
vor  uns  sich  abrollen  sehen"  (S,  27 f.).  Der  Ausdruck  ist  die  erste,  der  Be- 
griff die  zweite  Stufe  innerhalb  der  geistigen,  theoretischen  Tätigkeit  des  Menschen; 
andere  Formen  der  Erkenntnis  als  diese  beiden  Stufen  gibt  es  nicht.  Die  Ge- 
schichtlichkeit als  angeblich  dritte  Form  weist  C.  begründet  zurück.  Von 
seinem  sicheren  Standpunkt  aus  unternimmt  es  nun  C.,  an  einer  langen  Reihe 
ästhetischer  Theorien  Kritik  zu  üben,  die  aus  der  Verwirrung  der  verschiedenen  Formen 
entstanden  sind.  So  aus  der  Verwirrung  der  Ansprüche  der  Kunst  im  allgemeinen 
und  der  besonderen  Ansprüche  der  Geschichte  die  Theorie  des  W^ahrscheinlichen  und 
des  Naturalismus,  aus  intellektualistischen  Irrtümern  die  Ansichten  von  Ideen  in  der 
Kunst,  von  der  Kunst,  die  Thesen  beweise,  ferner  die  Theorie  des  Typischen,  des 
Symbols  und  der  Allegorie.  Am  offenkundigsten  zeigt  sich  der  intellektualistische 
Irrtum  in  der  Theorie  von  den  künstlerischen  und  litterarischen  Gattungen.  Bei  ihr 
liegt  der  Irrtum  darin,  dass  sie  vom  Begriff  zum  Ausdruck  kommen  will,  dass  sie 
die  zweite  Stufe  zur  Voraussetzung  der  ersten  macht.  Auf  dieser  Theorie  bauen  sich 
dann  alle  jene  verkehrten  Gesichtspunkte  ästhetischer  Beurteilung  und  Kritik  auf,  die 
vor  einem  Kunstwerk,  anstatt  zu  bestimmen,  ob  es  Ausdruck  hat  und  was  es  aus- 
drückt, ob  es  spricht  oder  stammelt  oder  geradezu  schweigt,  sich  fragen:  stimmt  es 
mit  den  Gesetzen  der  epischen  Dichtung  oder  mit  den  Gesetzen  der  Tragödie,  mit 
den  Gesetzen  der  Historien-  oder  denen  der  Landschaftsmalerei  überein?  Die  Künstler 
haben  in  Wirklichkeit  den  Gesetzen  der  Gattungen  von  jeher  ein  Schnippchen  ge- 
schlagen. Der  Verfasser  zeigt  dann,  wie  in  analoger  Weise  Irrtümer  in  der  Theorie  der 
Geschichte  und  der  Theorie  der  Wissenschaft  d.  h.  der  Logik  zustande  gekommen  sind. 
Indessen  muss  ich  diese  interessanten  Darlegungen  hier  übergehen.  Ganz  kurz  nur 
deute  ich  an,  wie  C.  weiterhin  der  theoretischen  Form  des  Geistes  die  praktische 
Form  gegenüberstellt,  die  im  Willen  verkörpert  ist.  Die  praktische  Tätigkeit  des 
menschlichen  Geistes  setzt  in  gleicher  Weise  die  theoretische  voraus,  wie  innerhalb 
der  theoretischen  die  ästhetische  Erkenntnisform  die  Grundlage  der  logischen  bildet. 
D.  h.  die  praktische  Tätigkeit  ist  die  zweite  Stufe  nach  der  theoretischen.  „Ein  Er- 
kennen, unabhängig  vom  Wollen,  ist  denkbar;  ein  Wille,  unabhängig  vom  Erkennen, 
ist  undenkbar.  Der  blinde  Wille  ist  nicht  Wille;  der  wahre  Wille  hat  Augen"  (S.  51). 
Danach  kann  C.  nun  feststellen,  dass  die  ästhetische  Tätigkeit  mit  der  praktischen 
im  Prinzip  nichts  zu  schaffen  hat.  „Die  ästhetische  Tatsache  erschöpft  sich  voll- 
ständig in  der  Ausdrucksarbeit  an  den  Eindrücken.  Wenn  wir  das  innere  Wort 
errungen,  eine  Figur  oder  eine  Statue  rein  und  lebendig  erfasst,  ein  musikalisches 
Motiv  gefunden  haben,  ist  der  Ausdruck  geboren  und  ist  vollständig.  Er  bedarf  nichts 
weiter.  Dass  wir  dann  den  Mund  öffnen  oder  öffnen  wollen  zum  Sprechen  oder  Singen, 
dass  wir  die  Hände  ausstrecken  oder  ausstrecken  wollen,  um  die  Tasten  des  Klaviers 
zu  berühren  oder  Pinsel  und  Meissel  zu  ergreifen,  ist  eine  hinzukommende  Tatsache, 
die  ganz  anderen  Gesetzen  gehorcht  als  die  erste"  (S.  53).  Aus  dieser  Auffassung 
folgt  ohne  weiteres,  dass  die  Kunst  keine  „Aufgabe"  hat.  Der  Ausdruck  ist  freie 
Inspiration;  das  bedeutet  die  Unabhängigkeit  der  Kunst  sowohl  von  der  Wissenschaft 
wie  vom  Nützlichen  und  der  Moral,  den  beiden  Formen  der  praktischen  Tätigkeit. 
Diese  beiden  Formen,  die  rein  nützliche,  zweckmässige  oder  ökonomische  Tätigkeit 
und  die  moralische  Tätigkeit,  verhalten  sich  zu  einander  wie  Aesthetik  und  Logik 
innerhalb  der  theoretischen  Welt.  „L'  Economia  e  come  l'Estetica  della  vita  pratica; 
la  Morale  come  la  Logica"  (S.  58).  Auf  die  Betrachtung  dieser  beiden  Formen  der 
praktischen  Tätigkeit,  des  WoUens,  die  analog  der  Gliederung  der  beiden  theoretischen 
Tätigkeiten  durchgeführt  wird,  gehe  ich  hier  nicht  näher  ein.  Die  gegebenen  An- 
deutungen genügen,  um  sich  ein  Bild  von  der  C.schen  Philosophie  des  Geistes  in 
ihren  Hauptmomenten  zu  machen.  Die  menschliche  Tätigkeit  nimmt  die  bezeichneten 
vier  Formen  an  und  demgemäss  gibt  es  auch  vier  Formen  des  Genies  oder  der 
Genialität:  Genies  der  Kunst,  der  Wissenschaft,  des  moralischen  Willens  und  —  was 
man  nur  widerstrebend  zugegeben  hat  —  reine  Zweckgenies,  die  man  nicht  ohne 
Grund  auch  verbrecherische  oder  Genies  des  Bösen  genannt  hat.  Ausser  diesen  vier 
Graden  des  menschlichen  Geistes  erkennt  0.  einen  fünften  nicht  an,  vor  allem  nicht 
jeneji  mystischen  Begriff  einer  intellektuellen  Anschauung  als  einer  geistigen  Tätigkeit, 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  251 

die  in  der  Philosophie,  g-eschweig-e  denn  in  der  ästhetischen  Tätifi^keit  wirksam  wäre. 
—  Auf  die  Frage,  ob  es  verschiedene  Weisen  oder  ürade  des  Ausdrucks  gibt,  muss 
C.  auf  Grund  des  Selbstbewusstseins  und  der  inneren  Beobachtung  mit  Nein  ant- 
worten. Das  bedeutet  dann,  dass  eine  Klassifikation  der  Ausdrücko  unmöglich  ist. 
Hierher  gehört  die  Kritik  der  Theorie  von  den  rhetorischen  Kategorien.  „Der  wissen- 
schaftliche Wert,  der  in  der  Ae.sthetik  jenen  Unterscheid ung*en  des  Realistischen  und 
Symbolischen,  des  Stils  und  des  Stillosen,  des  Objektiven  und  Subjektiven,  des 
Klassischen  und  Romantischen,  des  Einfachen  und  Geschmückten,  des  Eigentlichen 
und  des  Metaphorischen,  ferner  den  Unterscheidungen  der  vierzehn  Formen  der 
Metapher,  der  Wort-  und  Satzfiguren,  schliesslich  des  Pleonasmus,  der  Ellipse,  der 
Inversion,  der  Wiederholung",  der  Synonyme  und  Homonyme  usw.  zukommt,  ist  gleich 
Null"  (S.  72).  Alle  diese  Wörter  und  andere  der  gleichen  Sorte  bezeichnen  entweder 
den  gelungenen  Ausdruck  oder  die  verschiedenen  Gestaltungen  des  missglückten. 
Aber  sie  werden  in  der  willkürlichsten  Weise  angewendet,  da  es  vorkommt,  dass 
das  gleiche  Wort  bald  dazu  dient,  das  Vollendete  zu  betonen,  bald  das  Unvollendete 
zu  stempeln.  Für  die  ästhetische  Kritik  sind  sie  schlechthin  bedeutungslos,  nur  im 
Dienst  der  Logik  und  der  Wissenschaft  hat  die  rhetorische  Terminologie  einen  be- 
stimmten Sinn.  „Für  die  Wissenschaft  gibt  es  eigentliche  Worte  und  Metaphern; 
ein  und  derselbe  Begriff  kann  sich  in  verschiedener  Weise  psychologisch  verdichten 
und  daher  zum  Ausdruck  bringen;  und  bei  der  Ausbildung  der  wissenschaftlichen 
Terminologie  eines  bestimmten  Schriftstellers  werden,  wenn  eine  dieser  Weisen  als 
die  richtige  festgelegt  ist,  alle  anderen  uneigentlich  oder  tropisch.  In  der  ästhetischen 
Tatsache  gibt  es  nur  eigentliche  Worte,  ein  und  dieselbe  Anschauung  kann  man 
nur  in  einer  einzigen  Weise  zum  Ausdruck  bringen"  (S.  75).  Der  ästhetischen  Tat- 
sache als  geistiger  Aktivität  steht  das  Gefühl  als  organische  Passivität  gegenüber. 
Lust  und  Unlust,  die  beiden  Pole  des  Gefühls,  sind  für  C.  Eindrücke  des  Organismus. 
Wie  verhalten  sich  die  geistige  Aktivität  und  diese  Passivität  der  Gefühle  zu  einander? 
Die  Gefühle  sind  Begleiterscheinungen.  Als  Begleiterscheinung  der  geistigen  Tätig- 
keit sind  sie  jedoch  von  Grund  aus  verschieden  von  den  Begleiterscheinungen  des 
funktionierenden  Organismus.  Darauf,  dass  die  rein-organischen  und  die  geistig- 
organischen Tatsachen  wohl  auseinander  gehalten  werden,  beruht  das  Verständnis 
für  die  geistige  Aktivität.  Sonst  findet  man  zwischen  der  Lust  an  der  Kunst  oder 
an  einer  guten  Handlung  und  der  Lust  am  tiefen  Einatmen  frischer  Luft  oder  an  der 
leichten  Verdauung  keinen  wesentlichen  Unterschied.  Die  organischen  Gefühle  als 
Begleiter  der  geistigen  Tätigkeit  nennt  man  auch  Werte  oder  Wertgefdhle.  Sie 
werden  ihrerseits  wieder  in  Gefühle  des  Wertes  und  Gefühle  des  Unwertes  geschieden. 
Sie  bezeichnen  die  Lust  an  der  freien  Entfaltung  der  geistigen  Tätigkeit  und  die 
Unlust  bei  gehemmter,  verwickelter,  unterbrochener  Tätigkeit.  Die  Wertunterschiede 
stammen  danach  nicht  aus  den  Gefühlen,  sondern  aus  der  Tätigkeit,  und  damit  sind 
auch  alle  Untersuchungen  über  den  Charakter  der  geistigen  (der  ästhetischen, 
moralischen,  intellektuellen,  ökonomischen  oder  Zweck-)  Gefühle  hinfällig.  Ueberhaupt 
ist  auch,  bemerkt  C,  die  alte  Dreiteilung  in  der  Psychologie:  Vorstellen,  Fühlen, 
Wollen  als  verschiedener  psychischer  Kategorien  nicht  länger  zu  halten.  „Es  ist 
unnütz,  gegen  die  Seelenvermögen  zu  deklamieren,  wenn  man  immer  wieder  in  die 
mythologische  Vorstellung  verschiedener  psychischer  Kategorien  zurückfällt.  Einzig 
die  menschliche  Tätigkeit  hat  Unterschiede,  die  aber  nicht  isolierte  'Vermögen', 
sondern  genetisch  miteinander  verknüpfte  Momente  und  Grade  einer  einzigen  Tätig- 
keit sind"  (S.  80).  —  Die  ästhetischen,  intellektuellen,  ethischen  und  ökonomischen  Werte 
und  Unwerte  werden  nun  verschieden  benannt  im  Sprachgebrauch:  schön,  wahr,  gut, 
nützlich,  schicklich,  recht,  genau;  andererseits:  hässlich,  falsch,  unnütz,  schädlich,  un- 
schicklich, unrecht,  ungenau  usw.  Der  Sprachgebrauch  wirrt  diese  Bezeichnungen  beliebig 
durcheinander.  „Schön  z.  B.  wird  nicht  nur  ein  gelungener  Ausdruck  genannt,  sondern 
auch  eine  wissenschaftliche  Wahrheit,  eine  moralische  Handlung,  eine  zweckmässig  aus- 
geführte Handlung,  schliesslich  sogar  das  einfache  organisch  Angenehme:  daher  man  von 
einem  geistig  Schönen,  einem  moralisch  Schönen,  einem  sinnlich  Schönen  redet.  Beim 
Nachlaufen  hinter  diesen  ganz  verschiedenen  Sprachgewohnheiten  haben  viele  Philo- 
sophen, insonderheit  viele  Aesthetiker  den  Kopf  verloren,  indem  sie  in  ein  ungang- 
bares und  unentwirrbares  Wortlabyrinth  gerieten"  (S.  81).  Der  Verfasser  bestimmt  nun  an 
dieser  Stelle  zuerst  den  Sinn  des  Wortes  „schön"  für  die  Aesthetik,  und  zwar  ist  das 
Schöne  der  ästhetische  Wert,  Schönheit  ist  der  gelungene  Ausdruck  oder  noch  besser: 
der  Ausdruck  schlechthin,  „da  der  Ausdruck,  wenn  er  nicht  gelungen  ist,  eben  nicht 
Ausdruck  ist".  Das  Hässliche  ist  dann  der  missglückte  Ausdruck.  Das  Schöne  hat 
keine  Grade,  da  man  sich  ihm  gegenüber  nicht  ein  Schöneres,  ein  Ausdrucksvolleres, 
ein  adäquateres  Adäquates  vorstellen  kann;  wohl  aber  hat  das  Hässliche  Grade  vom 
wenig  Hässlichen  (oder  beinahe  Schönen)  bis  zum  sehr  Hässlichen.  Das  völlig  Häss- 
liche, in  dem  also  jedes  Element  von  Schönheit  fehlt,  hört  eben  dadurch  auf  hässlich 

Jtthresberiohte  f&r  neuere  deatsohe  Litteratargeiohioht«.  XIIL  33 


252  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

zu  sein,  weil  dann  der  Widerspruch  aufhört,  in  dem  sein  Daseinsgrund  liegt.  Der  Un- 
wert wird  zum  Nichtwert.  Es  wird  nun  auch  verständlich,  was  mit  den  sogenannten 
Scheingefühlen  gesagt  sein  soll.  Sie  sind  nichts  anderes  als  die  objektivierten,  an- 
geschauten, ausgedrückten  Gefühle.  Daran  schliesst  sich  nun  eine  Kritik  des  ästhetischen 
Hedonismus,  der  die  ästhetische  Tätigkeit  als  einfache  Gefühlstatsache  betrachtet 
und  das  Gefällige  des  Ausdrucks,  also  das  Schöne,  mit  dem  Gefälligen  schlechthin 
vermengt,  und  eine  Kritik  der  verschiedenen  Formen,  die  die  hedonistisch-ästhetische 
Auffassung  angenommen  hat.  Hierher  gehört  die  Kritik  des  Schönen  als  des  Gefälligen 
der  höheren  Sinne,  die  Kritik  der  Spieltheorie,  der  Theorien  der  Sexualität  und  des 
Triumphes  des  Männchens  über  das  Weibchen.  Weiterhin  die  Kritik  einer  weniger 
plumpen  Ansicht,  die  die  Aesthetik  als  Wissenschaft  vom  Sympathischen  betrachtet. 
Das  Sympathische,  als  Bild  oder  Vorstellung  dessen,  was  gefällt,  ist  eine  komplexe 
Tatsache,  die  aus  einem  konstanten  Element,  dem  ästhetischen  Element  der  Vorstellung 
und  des  Ausdrucks,  besteht,  und  aus  einem  variabeln  Element,  dem  organisch  Ge- 
fälligen in  seineu  unendlichen  Erscheinungsweisen,  einschliesslich  dem  aus  den 
verschiedenen  Klassen  der  Werte  hervorgehenden  Gefälligen.  Auf  dem  Boden  des 
Sympathischen  entstehen  die  ewigen  Missverständnisse  über  den  hässlichen  Ausdruck 
und  den  schönen  Ausdruck  des  Hässlichen.  In  der  Aesthetik  des  Sympathischen 
liegt  auch  der  Ursprung  der  Beziehung  von  Form  und  Inhalt  als  Summe  zweier 
Werte.  Alle  diese  Theorien  sind  Ausflüsse  eines  reinen  Hedonismus.  Sowie  man 
irgend  welche  geistigen  Werte  zulässt,  erhebt  sich  die  Frage  nach  dem  Wert 
und  Zweck  der  hedonistisch  verstandenen  Kunst.  Dabei  kommt  man  zu  zwei  Lösungen 
des  Problems,  der  rigoristischen  oder  asketischen,  die  einen  Wert  der  Kunst  für  die 
menschliche  Seele  rundweg  leugnet,  und  der  pädagogischen  oder  utilitarisch-mora- 
listischen,  der  die  Kunst  zum  Einschmeicheln  höherer  Werte  dient.  „Die  Aesthetik  des 
Sympathischen  —  darin  sehr  oft  ermuntert  und  unterstützt  von  der  willkürlichen 
metaphysischen  und  mystischen  Aesthetik  und  von  dem  blinden  Traditionalismus,  der 
ein  Band  innerer  Verwandtschaft  bestehen  lässt  zwischen  Dingen,  die  zufällig  von 
denselben  Autoren  und  in  denselben  Büchern  zusammen  behandelt  worden  sind  — 
hat  in  den  ästhetischen  Abhandlungen  eine  lange  Reihe  von  Begriffen  eingeführt  und 
heimisch  gemacht,  von  denen  wir  einiges  sagen  müssen  um  ihre  entschlossene  Aus- 
treibung aus  unserer  Aesthetik  zu  rechtfertigen.  Es  sind  die  Begriffe  des  Tragischen, 
Komischen,  Erhabenen,  Pathetischen,  Rührenden,  Traurigen,  Lächerlichen,  Melancho- 
lischen, Tragikomischen,  Humoristischen,  Majestätischen,  Würdigen,  Imponierenden, 
Zierlichen,  Anmutigen,  Anziehenden,  Reizenden,  Koketten,  Idyllischen,  Elegischen, 
Heiteren,  Heftigen,  Naiven,  Grausamen,  Gemeinen,  Widerlichen,  Ekelhaften  —  und  wer 
noch  mehr  hat,  bringe  sie  hier  bei"  (S.  89).  Diese  pseudoästhetischen  Begriffe  bezeichnen 
in  dieser  Aesthetik,  für  die  der  sympathische  Inhalt  das  Schöne  und  der  Antipathische 
das  Hässliche  ist,  die  Abstufungen  zwischen  den  beiden  äussersten  Grenzen.  Und  sie 
bemüht  sich  um  das  Problem,  welche  Stellung  dem  Hässlichen  in  der  Kunst  anzu- 
weisen ist.  Ein  bedeutungsloses  Problem  für  die  von  0.  verfochtene  Aesthetik.  „Der 
Inhalt  der  Kunst  geht  die  Aesthetik  nichts  an  und  ist  wissenschaftlich  unerschöpflich, 
da  er  die  ganze  Wirklichkeit  umfasst"  (S.  90).  C.  wendet  sich  nun  zu  der  psycho- 
physischen  Seite  der  ästhetischen  Tatsache,  die  in  physischen  Erscheinungen  wie 
Tönen,  Klängen,  Bewegungen,  Kombinationen  von  Farben  und  Linien  usw.  besteht. 
Die  Existenz  dieser  psychophysischen  Seite  hat  zur  Verwechslung  zwischen  ästhetischem 
Ausdruck  und  Ausdruck  in  naturalistischem  Sinne  Anlass  gegeben.  Und  doch  liegt 
ein  Abgrund  zwischen  einem  zornigen  Menschen  mit  allen  natürlichen  Zeichen  des 
Zornes  und  einem  anderen,  der  den  Zorn  ästhetisch  zum  Ausdruck  brmgt.  Dem 
Ausdruck  (in  naturalistischem  Sinne)  fehlt  ganz  einfach  der  Ausdruck  (in  geistigem 
Sinne)  und  daher  das  begleitende  Lustgefühl  der  Schönheit.  Die  Erhaltung  und 
Reproduktion  der  einmal  erzeugten  Ausdrücke  wird  gewährleistet  durch  das  Gedächtnis. 
Die  Unzulänglichkeit  des  Gedächtnisses  aber  bedarf  der  physischen  Hülfe  und  Stütze. 
„Die  psychophysischen  Tatsachen,  die  den  geistigen  Ausdruck  begleiten,  können 
im  Organismus  von  bestimmten  physischen  Reizen  her  wieder  zum  Erwachen 
kommen.  Werden  sie  nun  reproduziert,  so  tritt  als  Folge  (wenn  alle  anderen  Be- 
dingungen unverändert  bleiben)  auch  die  Reproduktion  des  bereits  erzeugten  ästhe- 
tischen Ausdrucks,  der  ästhetischen  Anschauung  ein"  (S.  97).  Solche  physischen  Reize 
der  Reproduktion  sind  nun  jene  Wortreihen,  die  man  Poesie-  und  Prosawerke,  Gedichte, 
Novellen,  Romane,  Tragödien,  Komödien  nennt,  die  Tonreihen  der  musikalischen 
Kompositionen,  die  Linien-  und  Farbenkombinationen  der  Gemälde,  Statuen,  Archi- 
tekturen. Diese  Reize  der  ästhetischen  Reproduktion  heissen  auch  die  schönen 
Dinge,  das  physische  Schöne.  Das  ist  für  die  C.sche  Auffassung,  wie  ersichtlich,  eine 
elliptische  Benennung.  Dieses  physische  Schöne  pflegt  man  zu  scheiden  in  das 
Naturschöne  und  das  Fvunstschöne.  Das  Naturschöne  ist  aber  auch  nichts  anderes 
als  ein  einfacher  Reiz  für  die  ästhetische  Reproduktion,  die  die  stattgehabte  Produktion 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  253 

voraussetzt.  Vom  Kunstschönen  muss  man  wohl  unterscheiden  die  Reproduktions- 
instrumentc,  wie  sie  in  den  verschiedenen  „Schriften"  (Huchstaben-,  Noten-,  Hiero- 
«jl-lyphonschrift  usw.)  vorliej^fen,  die  einfache  Anweisunj^-en  sind  für  da«,  was  man  zu 
tun  hat,  um  jene  physischen  Tutsachen  zu  erzeugen.  Gelegentlich  wird  das  Schöne 
bei  manchen  Aesthetikern  auch  geschieden  in  freies  und  nicht-freies.  Nicht-freie 
Schönheiten  sollen  Dingo  sein,  die  einem  doppelten  Zweck,  einem  ästhetischen  und 
einem  aussoriisthetischen,  praktischen,  dienen.  Als  Heispiel  gilt  oft  die  Architektur, 
die  daher  manche  vom  Bezirk  der  „schönen  Künste"  ausschliessen,  ferner  das 
Kunstgewerl)e.  C.  zeigt,  dass  die  beiden  Zwecke  sich  nicht  mit  Notwendigkeit 
widersprechen.  Ja,  der  Künstler  hat  es  von  vornherein  in  der  Hand,  das  Entstehen 
des  Widerspruchs  zu  verhindern.  Und  zwar  dadurch,  dass  er  die  Bestimmung  eben 
des  Gegenstandes,  der  einem  praktischen  Zweck  dient,  als  Stoff  für  seine  ästhetische 
Anschauung  und  Veräusserung  aufninmit.  „Egli  non  avrä  bisogno  di  aggiunger 
nulla  air  oggetto  per  renderlo  strumento  d'impressioni  estetiche:  sarä  questa  seconda 
cosa,  se  sarä  perfettamente  la  prima.  Case  rustiche  e  palagi,  chiese  e  caserme,  spade 
ed  aratri,   son  belli  non  in  quanto  sono  abbelliti  ed  adorni,   ma  in  quanto  esprimono 

il  loro  fine. 11  fatto  estetico  puö  andar  d'accordo  col  pratico  perche  l'espressione 

e  veritä"  (S.  102).  Ich  mache  hier  nur  kurz  darauf  aufmerksam,  wie  die  ganze 
moderne  kunstgewerbliche  Bewegung  von  hier  aus  ihre  ästhetische  Rechtfertigung 
erhält,  und  erwähne  als  hierhergehörig  den  Aufsatz  von  Muthesius  (449),  der 
das  Erstarken  der  Sachlichkeit  in  den  tektonischen  Künsten  begrüsst.  —  Wiederum 
wendet  sich  Croce  nun  zur  Kritik  einer  Reihe  von  wissenschaftlichen  Verirrungen, 
die  aus  der  mangelhaften  Unterscheidung  zwischen  der  ästhetischen  Tatsache,  d.  h.  der 
künstlerischen  Vision,  und  der  physischen  Tatsache,  d.  h.  dem  Hülfsinstrument  für 
die  Reproduktion,  stammen.  Hierher  gehört  zunächst  der  ästhetische  Associationismus, 
für  den  die  ästhetische  Tatsache  die  Association  zweier  Vorstellungen  ist:  ein  Gemälde 
die  Vorstellung  des  Gemäldes  und  die  Vorstellung  der  Bedeutung  des  Gemäldes  usw. 
Der  Verfasser  weist  solche  Auffassungen  ebenso  zurück  wie  die  Untersuchungen  des 
Naturschönen  oder  der  physischen  Aesthetik  (ästhetische  Mineralogie,  Botanik  und 
Zoologie),  und  im  speciellen  die  Theorie  von  der  Schönheit  des  menschlichen  Körpers. 
Ferner  die  Theorie  von  der  Schönheit  der  geometrischen  Figuren.  Er  rückt  die 
Theorie  der  Naturnachahmung  zurecht,  die  sich  auf  das  Verfahren  des  Modelle 
benutzenden  Künstlers  stützt.  Auch  die  Theorie  von  den  Elementarformen  des 
Schönen  ist  die  Folge  einer  Verwechslung  der  ästhetischen  mit  der  physischen 
Tatsache.  Im  Zusammenhang  damit  werden  die  Forschungen  nach  den  objektiven 
Bedingungen  des  Schönen  annulliert,  die  sich  die  induktive  Aesthetik,  die  Aesthetik 
von  unten,  zur  vergeblichen  Aufgabe  gemacht  hat.  Den  goldenen  Schnitt,  die  W^ellen- 
und  die  Schlangenlinie  als  die  wahren  Schönheitslinien  rechnet  C.  zu  der  von  ihm 
sogenannten  ,, Astrologie  der  Aesthetik".  —  Wer  alle  die  hier  verworfenen  Anschau- 
ungen in  einen  Strauss  zusammengebunden  haben  will,  der  lese  den  „gemein- 
verständlichen Vortrag"  von  Pokorny  (541).  —  Die  Veräusserlichung  der  künstle- 
rischen Vision  ist  eine  Seite  der  praktischen  Tätigkeit  und  als  solche  zumeist  vom 
Willen  abhängig.  Der  praktischen  Fähigkeit  geht  ein  Komplex  von  Kenntnissen 
voraus,  die  man  als  „Technik"  bezeichnet.  Die  sogenannte  künstlerische  Technik  ist 
eine  ähnliche  metaphorische  und  elliptische  Bezeichnung  wie  das  „physische  Schöne". 
Es  sind  genau  genommen  „Kenntnisse  zum  Behuf  der  praktischen  Tätigkeit,  die 
auf  die  Produktion  von  ästhetischen  Reproduktionsreizen  gerichtet  ist"  (S.  112).  So 
gibt  es  mit  Recht  technische  Theorien  der  einzelnen  Künste.  Dagegen  ist  die  Ver- 
wirrung zwischen  dem  Physischen  und  dem  Aesthetischen  auf  ihrem  Gipfel  in  den 
angeblichen  ästhetischen  Theorien  der  einzelnen  Künste,  die  sich  die  Frage  vorlegen : 
Welches  sind  die  Grenzen  jeder  Kunst?  Was  kann  man  mit  den  Farben  und  was  mit 
den  Klängen  dai-stellen,  was  mit  den  einfachen  monochromen  Linien  und  was  mit 
verschiedenfarbigen  Strichen?  was  mit  den  Tönen  und  was  mit  den  Metren  und 
Rhythmen?  welches  sind  die  Grenzen  zwischen  den  bildenden  und  den  redenden 
Künsten,  zwischen  Malerei  und  Skulptur,  zwischen  Poesie  und  Musik?  —  Ich 
bemerke  nebenbei,  dass  sich  Lasson(448)  auf  diesem  Boden  bewegt.  —  Hinfällig 
wie  derartige  Untersuchungen  ist  auch  jeder  Versuch  einer  ästhetischen  Klassifikation 
der  Künste.  „Tutti  i  volumi  (e  sono  moltissimi)  di  classificazioni  e  sistemi  delle  arti 
potrebbero  bruciarsi  senza  danno"  (S.  115).  Die  Theorie  des  Gesamtkunstwerks 
verfällt  einer  ähnlichen  Kritik.  Die  Beziehungen  zwischen  Kunst  und  Zweck- 
mässigkeit, Kunst  und  Moralität  werden  nur  deutlich,  wenn  man  scharf  und  streng 
zwischen  der  eigentlichen  ästhetischen  Tätigkeit  und  der  praktischen  Tätigkeit  der 
Veräusserung  unterscheidet.  Die  Kunst,  als  Veräusserung  der  Kunst  vei*standen,  unter- 
liegt allerdings  dem  Einfluss  von  Gesichtspunkten  der  Zweckmässigkeit  und  Moralität. 
—  Wie  steht  es  nun  mit  dem  ästhetischen  Urteil?  Es  ist  identisch  mit  der  ästhetischen 
Reproduktion,  wie  C.   in  genauer  Analyse  nachweist.     Die  Urteilstätigkeit,  die  das 

33* 


254  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

Schöne  kritisiert  und  anerkennt,  ist  dieselbe  Tätigkeit,  die  es  hervorbringt.  Geschmack 
und  Genie  sind  im  wesentlichen  identisch.  In  helles  Licht  stellt  C  auch  die  Bedeutung- 
historischer Untersuchungen  in  Bezug  auf  künstlerische  und  litterarische  Schöpfungen, 
d.  h.  also  die  Geschichtskritik  in  der  Litteratur  und  Kunst,  auf  der  wie  auf  dem 
ästhetischen  Urteil  sich  die  Kunst-  und  Litteraturgeschichte  erst  zum  Schluss  erheben 
kann.  C.  geht  nun  noch  auf  verschiedene  wichtige  Punkte  der  Methodik  der  Kunst- 
und  Litteraturgeschichte  ein,  wie  auf  das  Problem  vom  Ursprung  der  Kunst,  den 
Begriff  des  Fortschritts.  Hierbei  fallen  ein  paar  scharfe  Worte  gegen  das  angebliche 
Fortschrittsgesetz,  das  sogenannte  Entwicklungsgesetz.  „II  progresso  non  e  altro 
se  non  il  concetto  stesso  dell'  attivitä  umana,  che  lavora  suUa  materia  fornitale  dalla 
natura,  e  ne  vince  gli  ostacoli  e  la  sottomette  ai  suoi  scopi"  (S.  134).  Der  Begriff  des 
Fortschritts  ist  der  Gesichtspunkt,  dieser  oder  jener  bestimmte  Gesichtspunkt,  der  den 
Geschichtschreiber  leitet.  Das  Kriterium  des  Fortschritts  nimmt  jedoch  in  der  Kunst- 
und  Litteraturgeschichte  eine  besondere,  von  der  in  der  Wissenschaftsgeschichte 
gültigen  verschiedene  Form  an.  Die  ganze  Geschichte  der  Wissenschaft  kann  man  sich 
auf  einer  einzigen  Linie  des  Fortschritts  und  Rückschritts  vorstellen.  Die  wissen- 
schaftlichen Probleme  hängen  untereinander  zusammen  und  bilden  einen  Komplex,  ein 
einziges  weites  System.  Mit  der  Kunst  verhält  es  sich  anders.  Die  Geschichte  der 
ästhetischen  Produkte  zeigt  allerdings  Fortschrittscyklen,  aber  jeder  mit  seinem 
eigenen  Problem  und  fortschrittlich  nur  in  Bezug  auf  dieses  Problem.  Wer  dem 
Problem,  einem  gegebenen  Stoff,  die  abschliessende  Form  gibt,  vollendet  den  Cyklus 
und  beendet  den  Fortschritt.  Einen  eigentlichen  ästhetischen  Fortschritt  der  Menschheit 
gibt  es  nicht,  wenn  man  auch  unter  ästhetischem  Fortschritt  gewisse  Erweiterungen 
des  Gesichtskreises  oder  Verfeinerung  und  Komplikationen  seelischer  Zustände 
gelegentlich  verstanden  wissen  will  Schliesslich  unternimmt  es  C.,  den  Untertitel 
seines  Werkes:  Allgemeine  Sprachwissenschaft  zu  rechtfertigen,  die  Behauptung  klar- 
zustellen, dass  die  Wissenschaft  der  Kunst  und  die  Wissenschaft  der  Sprache,  Aesthetik 
und  Linguistik  nicht  zwei  verschiedene,  sondern  eine  einzige  seien.  „Chi  si  occupa 
di  linguistica  generale,  ossia  di  linguistica  scientifica,  si  occupa  di  problemi  estetici, 
e  viceversa"  (S.  143).  Auch  die  Sprachwissenschaft  hat  zum  Gegenstand  den  Aus- 
druck, der  ja  die  ästhetische  Tatsache  selbst  ist,  und  Sprache  ist  in  prägnantem  Sinne 
Ausdruck.  C.  begründet  nun  seine  Behauptung  des  näheren,  indem  er  eine  Reihe 
der  wichtigsten  sprachwissenschaftlichen  Probleme  auf  ihre  ästhetische  Formel  zurück- 
führt. Eine  eingehendere  Darstellung  dieser  interessanten  Erörterungen  versage  ich 
mir  hier.  Indessen  habe  ich  es  für  meine  Pflicht  gehalten,  diesen  ganzen  aus- 
führlichen Bericht  zu  geben,  da  ich  der  Meinung  bin,  dass  in  dem  Buch  von  Croce 
ein  klassisches  Werk  der  Aesthetik  vorliegt,  mit  dem  sich  auseinanderzusetzen  eine 
Ehrensache  für  die  deutsche  Aesthetik  ist.  Die  Forderung  einer  Uebersetzung  wieder- 
hole ich  mit  Vossler.  — 

Nur  mit  Unbehagen  taucht  man,  aus  der  klaren  Atmosphäre  Croces  tretend, 
in  das  Chaos  der  Meinungen,  Wortklaubereien  und  Velleitäten  zurück,  die  während 
eines  Berichtsjahres  auf  dem  Boden  unseres  Themas  emporspriessen.  Die  biblio- 
graphische Anordnung  nötigt  mich,  hier  noch  kurz  auf  die  „Tendenz"-Erörterungen 
einzugehen.  Bonus  (472)  nimmt  das  der  Tendenz  angeklagte  Kunstwerk  in  Schutz, 
indem  er  die  Meinung  vertritt,  dass  es  überhaupt  keine  tendenzlose  Kunst  gibt,  „da 
doch  die  Kunst  ganze  Menschen  fordert,  und  ganze  Menschen  nicht  tendenzlos  sind". 
Er  meint,  dass  die  Tendenzkunst  gleich  dem  „Kunsthandwerk"  praktische  Kunst, 
Kunst  im  Leben  ist,  und  deshalb  gelte  von  ihr:  Je  offener  die  Tendenz,  desto  mehr 
Wahrscheinlichkeit  auf  künstlerischen  Wert  der  Aussprache.  Ja,  die  Tendenz  könne 
im  allgemeinen  eher  kunsterhöhend,  als  kunstschädigend,  vielleicht  sogar  kunst- 
schöpferisch genannt  werden.  —  Ed.  PI  a  tz  h  o  f  f-L  e  j  e  u  n  e  (Kunst  und  Tendenz, 
AZg'^.  1902,  N.  204)  spricht  ein  „distinguendum".  Er  geht  von  der  Betrachtung  des 
künstlerischen  Schaffens  aus.  Tendenz  ist  die  einzige  Quelle  aller  Kunst,  sofern 
damit  das  Streben  des  Künstlers  bezeichnet  wird,  seine  Vision  zu  einer  für  ihn  selbst 
dauernden,  für  die  Mitwelt  ebenfalls  greifbaren  Wirklichkeit  zu  gestalten.  Tendenz 
ist  aber  ferner  auch  das  Streben  des  Dichters,  bei  Behandlung  sittlicher  Probleme 
einen  ausserhalb  seiner  Aufgabe  liegenden,  unter  Umständen  ihr  widersprechenden, 
auf  die  sittlichen  Ueberzeugungen  seines  Leserkreises  abzielenden  Zweck  zu  verfolgen. 
Dagegen  wird  häufig  fälschlich  Tendenz  genannt  die  dichterische  Behandlung  eines 
sittlichen  Konflikts,  wenn  sie  den  Leser,  der  auf  einem  anderen  sittlichen  Standpunkt 
steht,  als  auf  dem  aus  der  Behandlung  hervorleuchtenden,  eben  dadurch  in  seinem 
ästhetischen  Genuss  stört.  „Ob  ein  sittliche  Konflikte  behandelndes  Kunstwerk,  das 
sein  Thema  ohne  Nebenerwägungen  künstlerisch  folgerecht  und  sachgemäss  gestaltet, 
dennoch  als  tendenziös  bezeichnet  werden  kann,  lässt  sich  objektiv  nicht  feststellen, 
sondern  hängt  von  subjektiv  gültigen  Geschmacksurteilen  ab,  über  die  hinaus  weder 
der  Dichter  noch  sein  Publikum  eine  unparteiische  Instanz  bilden."  — 


Th.  E'oppp,  Poptik   iinil  ihip  Geschichte,  255 

Musikästhetik.     Das  innliin<4rt;iciie,  auf  soliden  Kenntnissen  beruhende 
Werk   von   Moos   (47(>)   bekennt  sich   zu  dem  Standpunkt  der  idealistischen  Musik- 
ästhetik, wie   er   von   Ed.    von   Martniann   vertreten    wird,   dem   „g-rössten   Aesthetiker 
unserer  Zeit"  und  „/aigleicii  deren  HTÖsstem  Musikästhetiker"  (S.  3H9).    Nachdem  M. 
in  dem  einleitenden  ersten  Teil  die  deutsche  Musikästhetik  von  Kant  bis  zur  Mitte  des 
19.  Jahrhunderts,  und  zwar  im  einzelnen  Kant,  vSchellinj»',  Oersted,  Solger,  Hegel,  Schopen- 
hauer,   eine   Reihe   weniger   wichtig(U'    imd  schliesslich  Ilerbart   behandelt  hat,  wobei 
ihm  zum  grossen  Teil  die  historisch- kritischen  Darstellungen  von  Ilartmanns  in  dessen 
„Aesthetik"    als   Wegweiser   und   Stütze  dienen,  wendet  er  sich  im  zweiten,  ausführ- 
licheren Teil  zur  kritischen  Darstellung  der   modernen  Musikästhetik      Voran  steht 
als  der  bedeutendste  Vertreter  der  formalistischen  speziellen  Musikästhetik  Hanslick, 
dessen  bekanntes  Buch  (477)  übrigens  wieder  eine  neue  Auflage  erlebt.     Das  grösste 
Verdienst  Hanslicks    findet  M.  darin,  „dass  er  die  idealistische  Musikästhetik  zwang, 
sich  mit  ihm  auseinanderzusetzen  und  ihn  durch  Vertiefung  ihrer  eigenen  Prinzipien 
zu  überwinden"  (S.  1 18).     Angeschlossen  wird  als  ein  Vertreter  der  gleichen  Richtung 
Hostinskv.      Als    Vertreter     des     musikalischen    Formalismus     in    der    allgemeinen 
Aesthetik    werden    dann   I^azarus,    Zimmermann,   Siebeck,  Fechner  besprochen.     Die 
inhaltliche  Musikästhetik    als   Teil    der   inhaltlichen    allgemeinen   Aesthetik    hat    ihn^ 
Anhänger   in  Vischor,   Zeising,  CarricTO,   F^otze,    Kirchmann,   Köstlin,   Schasler,    und 
auch  Ed.  von  Hartmann  gehört  als  Systematiker  der  inhaltlichen  Aesthetik  eigentlich 
hierher.     M.  wendet  sich  zunächst  der  inhaltlich   speziellen  Musikästhetik  zu,  inner- 
halb  deren  einmal   die  Gegner  Hanslicks   behandelt  werden,   nämlich   Ambros,   Graf 
Laurencin,   und   als  der  bedeutendste  in  dieser  Reihe  der  wenig  beachtete  Fr.  Stade, 
den  M.  nächst  E.  von  Hartmann  Hanslicks  bedeutendsten  Gegner  nennt.     Dann  führt 
der  Verfasser  die  Eklektiker  auf,   vor  allen  G.  Engel,  neben  dem  einige  andere  nur 
kurz   erwähnt  werden.      Der  Naturalismus  in  der  Musikästhetik  ist  vertreten  durch 
Hausegger   und   den  von  ihm  z.  T.  beeinflussten,   eigentlich  auch  als  Eklektiker   zu 
bezeichnenden  Riemann  und  durch  Hennig:  der  Pessimismus  durch  A.  Seidl  und  R. 
Louis.    Ein  besonderer  Abschnitt  wird  der  physiologischen  Akustik  bei  Helmholtz  und 
Wundt  gewidmet,  und  das  ganze  Werk  krönt  die  Darstellung  der  „Musik  bei  Eduard 
von  Hartmann".   Der  Verfasser  bekennt  bescheiden:  „Wenn  in  dem  vorliegenden  Buche 
etwas  Lesenswertes   und  Wissenswertes  enthalten  ist,  so  kann  das  nur  ein  Abglanz 
dessen  sein,  was  der  Philosoph   von  Lichterfeide   in   seinem    monumentalen    "Werke 
niedergelegt  hat"  (S.  3H9).     In   einer   seiner  Anmerkungen   glaubt  M.  übrigens  kon- 
statieren  zu  können,   dass   Lipps  mit  seiner   Lehre  von  der  „ästhetischen   Realität" 
(vgl.  JBL.  1899  I  3  :  57)  völlig  auf  dem  Boden  der  Hartmannschen  Aesthetik  steht(!). 
Dass  Richard  Wagners   ästhetische  Anschauungen   nicht   in    die  M.sche  Darstellung 
gezogen  wurden,  erklärt  der  Verfasser  mit  seiner  Absicht,  dieses  Thema  in  einer  selb- 
ständigen Schrift  behandeln  zu  wollen.  —  Als  Knriosum  nenne  ich  hier  beiläufig  die 
kleine  Studie   von  Reissmann  (6658),    der    „die  ganze  sogenannte  Opernreform" 
Wagners   als    ,, hauptsächlich   mehr   das    Ergebnis    rein   industrieller,  äusserst  wenig 
nur  echt  künstlerischer  Erwägungen"   in  Grund  und  Boden  verdammt.  —  Der  nach 
Moos  von  Hausegger  beeinflusste  Riemann  sagt  sich  indem  seine  musikästhetischen 
Anschauungen  zusammenfassenden  Buch:  „Die  Elemente  der  musikalischen  Aesthetik" 
(B.  u.  St.,  Spemann,  o.  J.  [1900],  VI,  237  S.  M.  5,00)  entschieden  von  Hausegger  los.    Ein 
Eingehen    auf    diese    unser    allgemeines    wie    besonderes    Thema    überschreitenden, 
spezialästhetischen  Untersuchungen  ist  hier  nicht  am  Platz.  — 

Psychologie  und  Physiologie.  Die  Fragmente  von  S  u  s  a  n  n  a 
Rubin  st  ein  (481)  heissen:  1.  Die  dreifache  Liebesentfaltung  (Kunst,  Religion,  Liebe), 
2.  Zum  Unbewussten  im  Menschen,  3.  Das  Interessante  des  Bösen,  4.  Der  simultane 
und  successive  Gegensatz.  Diese  unerspriessliche  weibliche  Geschwätzigkeit  kommt 
als  auf  ihr  Hauptinteresse  immer  wieder  auf  die  charakterologische  Verschiedenheit 
der  Geschlechter  zurück.  —  Ob  Rathenau  (486)  der  Verfasser  des  früher  (JBL.  1901 
13:150)  erwähnten  Aufsatzes  ist,  kann  ich  leider  nicht  kontrollieren.  —  J.  Volkelt 
(Der  ästhetische  Wert  der  niederen  Sinne:  ZPsych.  29,  S.  204-21)  fragt  sich,  auf 
welchen  Gründen  die  ästhetische  Vorzugsstellung"  der  Gesichts-  und  Gehörswahr- 
nehmungen beruht.  Einmal  darauf,  dass  bei  ihnen  das  Empfinden  ohne  Spüren  der 
Stofflichkeit  vor  sich  geht,  während  bei  Getast,  Geschinack,  Temperatursinn  die 
Empfindung  stets  zugleich  Stofflichkeitsgefühl  ist;  der  Geruch  steht  in  der  Mitte. 
Dann  finden  bei  Gesichts-  und  Gehörswahrnehmungen  bestimmte,  deutliche  und 
einprägbare  Verknüpfungen  und  Zusammenordnungen  statt,  die  den  sogenannten 
niederen  Sinnen  abgehen.  Die  Sinneseindrücke  zeigen  sich  bei  diesen  „in  ver- 
fliessender,  flatternder  Vereinzelung"  oder  „in  verschwebender,  verwischter  Grup- 
])ierung".  Jene  beiden  Umstände  also,  der  Stofflichkeitscharakter  und  der  Mangel 
an  Bestimmtheit,  Ordnung  und  Bedeutsamkeit,  vermindern  den  ästhetischen  Wert 
der   niederen  Sinne.     Doch   können    ihre    Eindrücke,    wenn   auch    nur    dienend   und 


256  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

farbeng-ebend,  in  den  ästhetischen  Gesamteindruck  mit  aufgenommen  werden.  Am 
besten  steht  in  dieser  Hinsicht  der  Geruch,  aber  auch  die  Empfindungen  der  anderen 
Sinne  können  nach  V.  im  Eindruck  zum  Teil  mitwirken.  V.  versteht  dabei  immer 
die  wirklichen  Empfindungen.  Denn  die  vorgestellten  Empfindungen  oder  Em- 
pfindungsvorstellungen der  niederen  Sinne  sind  auf  jeden  Fall  am  ästhetischen  Ein- 
druck stark  beteiligt.  „Diese  Vorstellungen  bilden  entweder  geradezu  die  sinnliche 
Seite  des  ästhetischen  Gegenstandes  oder  sie  werden  in  der  Wirklichkeit  des 
ästhetischen  Gegenstandes  mit  vorgestellt,  oder  sie  sind  zuständlicher  Art, 
d.  h.  Bestandteile  in  dem  durch  den  ästhetischen  Gegenstand  angeregten  subjektiven 
Erleben."  — 

Einzeluntersuchungen  ästhetischer  Grundbegriffe:  Spiel. 
Wickenhagen  (487)  erörtert  das  Spiel  nicht  von  ästhetischen  Gesichtspunkten, 
sondern  das  Sport-  und  Turnspiel  als  Barometer  der  Volkskraft  und  des  Volks- 
glücks. — 

Was  das  Kapitel  Apperception  betrifft,  so  wurde  auf  die  bedeutungsvolle 
Abhandlung  von  Lipps  (491)  schon  früher  (^JBL.  1901 13  :  42)  ausführlich  eingegangen. 
—  Das  erfolgreiche  Buch  von  Lange  (492)  dagegen  gehört  nicht  in  unseren  Bereich.  — 

Kunstgen  u  SS  und  Kunstverständnis.  Anstalt  den  „Jugend- 
versuch" seiner  „Einleitung  in  die  Aesthetik"  (vgl.  JBL.  1892  I  11 :  37;  1893  I  12  :  111) 
umzugestalten,  hat  sich  G  r  o  o  s  (500)  entschlossen,  die  ästhetischen  Probleme  von 
seinem  heutigen  bereicherten  und  gesicherteren  Standpunkt  aus  völlig  neu  zu  be- 
arbeiten. Er  behandelt  in  dem  vorliegenden  Band  die  allgemeinen  Bedingungen 
des  ästhetischen  Geniessens.  Nachdem  die  Einleitung  in  Kürze  die  Aufgaben  und 
die  Methoden  der  psychologischen  Aesthetik,  die  keine  anderen  sind  als  die  Methoden 
der  allgemeinen  Psychologie,  skizziert  hat,  erfolgt  im  ersten  Kapitel  unter  Ver- 
wertung der  umfangreichen  und  gründlichen  Spielstudien  des  Verfassers  der  Nachweis 
einer  weitgehenden  inneren  Verwandtschaft  zwischen  Spiel  und  ästhetischem  Genuss, 
ja  der  ästhetische  Genuss  wird  von  G.  in  der  Hauptsache  direkt  als  Spiel  auf- 
gefasst.  Dann  wendet  sich  G.  den  sinnlichen  Faktoren  des  ästhetischen  Geniessens 
zu.  Sie  sind  als  1.  Qualitäten  und  Intensitäten  der  Empfindungsinhalte,  2.  raum- 
zeitliche Verknüpfungen  der  Sinnesdaten  (optische  und  akustische  „Formen"), 
3.  Verwachsungen  sinnlicher  Inhalte  untereinander  geschieden  von  den  ,, geistigen" 
oder  „höheren"  Faktoren,  die  in  Verwachsungen  reproduktiver  Inhalte  mit  dem 
sinnlich  Gegebenen,  in  associativen  Verknüpfungen  und  in  bewussten  Beziehungen 
bestehen.  Bezüglich  des  Anteils  der  „niederen  Sine"  am  ästhetischen  Genuss  ist  der 
Verfasser  der  Ansicht,  dass  er  deshalb  so  gering  ist,  weil  sie  im  Gegensatz  zu  Auge 
und  Ohr  keine  „Sprachsinne"  sind.  Nur  die  Eindrücke  der  oberen  Sinne  „reden" 
zu  uns,  indem  sie  durch  Vermittlung  von  Interjektionen  und  Worten  einerseits,  von 
Gebärden  und  Haltungen  andererseits  das  Innenleben  anderer  beseelter  Wesen  ver- 
stehen lehren.  Die  Unterscheidung  von  angenehmen  und  intensiven  Reizen  in 
ihrem  Wert  für  den  ästhetischen  Genuss  wird  nachdrücklich  betont  und  die  ausser- 
ordentlich weitreichende  Bedeutung  dieser  Unterscheidung  für  die  kunstgeschicht- 
liche Entwicklung  in  sehr  interessanter  Weise  dargestellt.  Für  die  ästhetischen  An- 
schauungen G.s  ist  seine  Meinung  von  der  Beteiligung  der  Organempfindungen 
charakteristisch  —  eine  Auffassung,  die  in  der  deutschen  Aesthetik  bisher  wenig 
Anklang  gefunden  hat.  G.  behauptet  nicht,  dass  ohne  Organempfindungen  kein 
ästhetischer  Genuss  stattfinden  könne,  wohl  aber,  dass  sie  den  ästhetischen 
Genuss  verdichten  und  verstärken,  dass  sie  eine  „eigentümlich  kolorierende 
Gewalt"  (Lotze)  haben.  G.  will  finden,  dass  der  Anteil  solcher  sinnlicher 
Empfindungen  am  ästhetischen  Genuss,  also  eine  Verwachsung  von  sinnlichen  mit 
sinnlichen  Faktoren,  um  so  grösser  ist,  je  feiner  die  ästhetische  Empfänglichkeit 
eines  Menschen  ist.  Er  bemerkt  übrigens,  „dass  die  Nicht -Anerkennung  dieses 
Faktors  keinen  Einfluss  auf  meine  allgemeine  Theorie  haben  würde,  da  ich  ja 
generell  nur  von  einer  grösseren  Frische  und  Intensität  des  Erlebens,  nicht  von 
einer  Verschönerung  spreche"  (S.  64).  Die  sinnlichen  beziehungsweise  motorischen 
Einstellungen  beim  Genuss  der  Dichtkunst  werden  von  G.  ebenfalls  mit  besonderer 
Betonung  erörtert.  Er  macht  auf  zweierlei  aufmerksam:  einmal  auf  die  Verstärkung 
des  Eindrucks  der  gelesenen  Poesie  durch  organische  Beteiligung.  „Wenn  ich  beim 
Lesen  'innerlich  spreche',  d.  h.  durch  minimale  Aenderungen  in  der  Direktion  des 
ausströmenden  Atems  die  Worte  andeute,  so  klingt  das  Gelesene  am  lautesten  und 
hat  die  intensivsten  Nachwirkungen.  Halte  ich  den  Atem  an  und  lasse  nur  den 
Blick  über  eine  Zeile  schweifen,  so  bestehen  die  akustischen  Bilder  weiter,  verlieren 
aber  beträchtlich  von  ihrer  Lebhaftigkeit.  Stelle  ich  ausser  der  Atembewegung  auch 
noch  die  Motion  der  Augen  ein,  indem  ich  etwa  eine  Silbe  eines  Wortes  starr  fixiere, 
so  'höre'  ich  so  gut  wie  nichts  mehr  (die  leiseste  Augen-  oder  Atembewegung  ruft 
aber  sofort  wieder  ein  Klangbild  hervor)"  (S.  77  f.).    Dann  weist  er  hin  auf  die  durch 


Th,  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  257 

den  Inhalt  des  Mitgeteilten  in  Aktion  gesetzten  motorischen  Vorgänge  im  Organis- 
mus rosp.  die  ihnen  entsprechenden  sensorischen  Faktoren.  Mit  besonderer  Berück- 
sichtigung der  beim  poetischen  üenuss  auftauchenden  optischen  Bihler  meint  O. : 
„Die  eigentliche  Wirkung  besteht  .  .  .  darin,  dass  der  Dichter,  selbst  körperlich 
erregt  und  gepackt,  solche  Worte  findet,  die  auch  unseren  (Jefühlen  die  ganze 
Wärme  einer  leiblichen  Teilnahme  verleihen"  (S.  80).  Doch  sind  auch  im  Gebiet 
der  Poesie  die  motorischen  Einstellungen  nicht  unbedingt  nötig,  sondern  nur  für  das 
intensivste  Geniessen  charakteristisch.  Das  dritte  Kapitel  erörtert  die  reproduktiven 
Faktoren  des  ästhetischen  Genic^ssens,  die  als  Nachwirkung  früherer  Erfahrungen 
im  ästhetischen  Eindruck  von  grösster  Bedeutung  sind.  G.  zeigt  nun,  dass  man 
bei  solcher  Nachwirkung  die  „Verwachsung"  oder  „Verwebung"  von  der  Association 
im  engeren  Sinne  als  einer  besonderen  Art  der  Verknüpfung  bewusster  Inhalte  zu 
unterscheiden  habe.  Für  die  Aesthetik  kommen  in  erster  Linie  die  Verwachsungen 
in  Betracht,  während  die  Ideenassociation  als  solche  nicht  zum  ästhetischen  Eindruck 
gehört,  jedoch  mittelbar  von  grossem  Nutzen  sein  kann,  indem  sie  zu  ästhetisch 
wirksamen  Verwachsungen  führt.  Im  einzelnen  untersucht  G.  alsdann  die  wich- 
tigsten Bedingungen  und  die  wichtigsten  Arten  einer  Verwachsung  von  sinnlichen 
und  reproduktiven  Faktoren.  Hierauf  wird  das  ästhetische  Urteil  als  Werturteil 
bestimmt,  und  G.  findet  dabei  Anlass,  sich  mit  Cohn  (vgl.  JBL.  1901  I  3:85)  aus- 
einanderzusetzen, der  der  psychologischen  Aesthetik  die  Aufstellung  von  Normen 
untersagt  hatte.  G.  nimmt  die  hypothetische  Norraation  —  darin  ganz  in  Ueberein- 
stimmung  mit  anderen  Vertretern  der  psychologischen  Aesthetik  wie  z.  B.  Lipps  — 
durchaus  für  seine  Wissenschaft  in  Anspruch,  ja  er  geht  weiter  und  sagt:  „Soweit 
er  (der  Psychologe)  .  .  .  durch  die  Mittel  seiner  Wissenschaft  begreiflich  zu  machen 
vermag,  auf  welche  Weise  ein  Wertvolles  erreicht  werden  kann  und  welche  Fehler 
man  dabei  vermeiden  muss,  darf  er  auch  die  Forderungen  stellen,  die  sich  aus 
seinen  Untersuchungen  ergeben"  (S.  138  f.).  G.  stellt  nun  fest,  dass  der  Begriff 
des  ästhetisch  Wertvollen  aus  verschiedenen  Gründen  enger  ist  als  der  des  ästhetisch 
Wirksamen,  und  untersucht  dann  die  wichtigsten  Arten  ästhetischer  Werturteile. 
Zuerst  bemüht  er  sich  da  um  die  Ermittlung  des  Ideals  des  höchstwertigen  geniessen- 
den Subjekts.  Dabei  ergeben  sich  verschiedene  Postulate  an  das  geniessende  Sub- 
jekt überhaupt.  „Was  ein  sittlich  vollkommener  Mensch  ästhetisch  am  höchsten 
hält,  das  soll  ein  jeder  am  höchsten  halten;  oder  negativ  ausgedrückt,  was  ein 
solcher  Mensch  nicht  mehr  innerlich  miterleben  kann,  das  soll  ein  jeder  meiden, 
wenn  es  für  ihn  auch  noch  so  wirksam  sein  mag"  (S.  151).  P^'erner  die  Forderung, 
„dass  man  in  der  Kunst  nach  Vorstellungen  und  Gefühlen  suchen  solle,  die  über 
das  individuelle  Erlebnis  auf  das  Typisch-Menschliche  und  das  grosse,  umfassende 
Weltleben  hinausweisen"  (S.  155).  Die  letzte  Forderung  ist  durch  die  Höchstwertig- 
keit im  Sinne  eines  Maximums  von  spezifisch  ästhetischer  Befähigung  bestimmt. 
„Soweit  wir  es  vermögen,  sollen  wir  so  geniessen  lernen,  wie  derjenige  geniesst, 
welcher  durch  natürliche  Anlage,  sowie  durch  völlige  Beherrschung  der  erforder- 
lichen technischen  und  historischen  Kenntnisse  am  besten  geeignet  ist,  alle  Seiten 
des  ästhetisch  Wirksamen  zu  schätzen  und  richtig  auf  ihren  Genusswert  hin  zu  ver- 
gleichen" (S.  157).  Daran  schliesst  sich  die  Untersuchung  des  Ideals  des  ästhetisch 
wirksamsten  Objekts,  das  ebenfalls  in  verschiedene  Postulate  zerlegt  wird.  Hierher 
gehört  zuerst  das  Ideal  der  Schönheit,  wobei  das  Schöne  von  G,  im  wesentlichen 
als  das  sinnlich  Angenehme  gefasst  wird.  Für  jede  Art  des  sinnlich  Schönen  bildet 
sich  nach  G.  ein  Ideal  vollkommener  Befriedigung  aus,  das  ästhetische  Werturteile 
und  Postulate  hervorruft.  Zweitens,  das  Ideal  der  gattungsmässigen  Vollkommenheit, 
drittens  das  Ideal  des  Individuell-Charakteristischen,  viertens  das  Ideal  der  Zweck- 
mässigkeit, fünftens  das  Ideal  einer  getreuen  Wiedergabe  der  Natur,  und  als  letzter 
Massstab  der  Beurteilung  die  grössere  oder  geringere  Vollkommenheit,  mit  der  die 
technischen  Mittel  von  dem  Künstler  beherrscht  werden.  Alle  diese  Massstäbe 
werden  im  einzelnen  nach  Wert  und  Bedeutung  besprochen.  Als  das  zentrale 
Phänomen  des  ästhetischen  Geniessens  gilt  für  G.,  darin  durch  seine  Unter- 
suchungen über  die  Spiele  der  Menschen  (vgl.  JBL.  1900  I  3 :  62)  bestärkt,  nach  wie 
vor  das  verschiedentlich  angefochtene  „Spiel  der  inneren  Nachahmung".  Nach  einer 
ausführlichen  Untersuchung,  in  deren  Verlauf  er  früher  gebrauchte  Ausdrücke  wie 
„Scheingefühle"  und  Wendungen  wie  „Ablösen  des  ästhetischen  Scheins"  als  irre- 
führend preisgibt  und  Modifikationen  im  ästhetischen  Genuss  bereitwillig  anerkennt, 
kommt  er  doch  zu  dem  Resultat:  „Wo  räumliche  oder  zeitliche  Formen  vorhanden 
sind  —  und  sie  fehlen  doch  wohl  nur  bei  manchen  Fällen  experimenteller  Verein- 
fachung und  Isolierung  —  da  ist  der  intensive  Genuss  ein  inneres  Miterleben,  und 
dieses  Miterleben  beruht  auf  einer  organischen  Teilnahme  von  imitatorischem 
Charakter"  (S.  210).  Eine  verwandte  Auffassung  findet  er  zu  seiner  Freude  bei 
Hirn    (vgl.  JBL.  1900  I  3:67).      Die    spezifisch    ästhetische   Veranlagung    setzt    eine 


258  Th,  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

kräftige  motorische  Veranlagung  voraus;  mit  dieser  nimmt  auch  jene  ab.  G.  hält 
es  ausserdem  nicht  für  wahrscheinlich,  dass  es  Menschen  gibt,  denen  das  Motorische 
absolut  fehlt.  Der  Betrachtung  der  „inneren  Nachahmung"  folgt  die  der  „ästhetischen 
Illusionen",  die  Gr.  theoretisch  als  die  Illusion  des  Leihens,  als  die  Kopie- 
Original-Illusion  und  als  die  Illusion  des  Miterlebens  auseinanderhält.  Die  ästhe- 
tische Illusion  ist  von  der  tatsächlichen  Täuschung  verschieden  durch  ihre 
Eigenschaft  einer  aufkeimenden  Illusion  (bewusste  Selbsttäuschung).  Aufkeimende 
Illusionen  sind  die  Illusionen  des  „Leihens",  bei  denen  das  Gegebene  physisch  oder 
psychisch  zu  einer  Gesamtvorstellung  ergänzt  wird,  „die  von  dem  auf  Wahrheit 
gehenden  Erkenntnisdrang  nicht  als  objektiv  gültig  anerkannt  werden  könnte"  (S.  214). 
Bei  der  Kopie-Original-Illusion,  als  einem  Spezialfall  der  Illusion  des  Leihens,  „tun 
wir  so",  als  sei  die  künstlerische  Nachahmung  das  Original  selbst  (der  Schauspieler 
wird  uns  zum  Faust).  G.  gesteht  diesen  Illusionen  einen  gewissen  funktionellen 
Lustwert  zu,  den  die  Illusionsästhetik  (K.  Lange)  freilich  zum  wesentlichen  Wert 
macht.  Aber  wesentlicher  ist  doch  für  G.  „die  Freude  an  dem  überwiegend  lust- 
bringenden Inhalt  der  sensorischen  und  reproduktiven  Faktoren"  (S.  228).  „Der 
Hauptwert  der  Illusion  des  Leihens  liegt  ...  in  der  Vertiefung  (oder  vielleicht 
sogar  Ermöglichung)  der  reaktiven  Gefühle,  die  sich  an  den  geliehenen  Inhalt  an- 
schliessen"  (ib.)  Die  Illusion  des  Miterlebens  schliesslich,  bei  der  wir  so  tun,  als 
sei  das  Verhalten  anderer  unser  eigenes  Erleben  (wir  selbst  werden  zum  Faust), 
findet  nur  während  der  intensivsten  Versenkung  in  das  ästhetische  Objekt  statt.  In 
solchen  Fällen  treten  aber  motorische  Vorgänge  von  imitatorischem  Charakter  im 
Organismus  auf.  „Diese  bilden  den  realen  Stützpunkt  für  die  aufkeimende  Illusion, 
als  ob  unsere  ganze  psycho-physische  Persönlichkeit  sich  ähnlich  verhielte  wie  das 
Objekt"  (S.  230).  In  den  Illusionen  des  Miterlebens  vollzieht  sich  das  Spiel  der 
inneren  Nachahmung,  das  somit  nur  umsomehr  das  Zentrum  des  ästhetischen  Zustands 
ist.  Für  das  letzte  Kapitel  über  die  Teilnahme  ererbter  Triebe  am  ästhetischen 
Genuss  verwertet  der  Verfasser  seine  Spieluntersuchungen,  und  schliesslich  hebt  er 
die  Bedeutung  der  ,, monarchischen  Einrichtung  des  Bewusstseins"  für  die  Mannig- 
faltigkeit des  ästhetisch  Geniessbaren  hervor.  Dieser  Einrichtung  verdanken  wir 
die  Möglichkeit  unendlich  vieler  Einstellungen  auf  das  ästhetische  Objekt.  —  Edith 
Kalischer  (484)  richtet  ihr  Augenmerk  auf  das  dem  Kunstgenuss  zugrunde  liegende 
spezifische  ästhetische  Verhalten  und  sucht  den  für  alle  ästhetische  Betrachtungs- 
weise charakteristischen  Vorgang  zu  umschreiben,  zunächst  allerdings  nur  für  die 
bildende  Kunst.  Dabei  findet  sie,  dass  der  Zustand  der  ästhetischen  Kontemplation 
durch  zwei  entgegengesetzte  psychische  Vorgänge  charakterisiert  ist.  Einerseits 
nämlich  sind  wir  ganz  Auge,  unsere  ganze  Aufmerksamkeit  ist  den  Gesichtseindrücken 
zugewandt,  und  andererseits  ist  ein  Gedränge  von  Vorstellungen  in  uns  von  solcher 
Intensität  und  Fülle,  dass  es  die  Enge  des  Bewusstseins  zu  sprengen  scheint.  Durch 
ein  Minimum  sinnlicher  Daten  wird  ein  Maximum  geistiger  Vorgänge  ausgelöst. 
Innerhalb  dieses  Bewusstseinszustandes  ist  für  ein  Interesse  an  der  Existenz  des 
Objektes  oder  für  ein  Bewusstsein  seiner  Wirklichkeit  oder  Unwirklichkeit  kein 
Raum.  Der  eigentlich  ästhetische  Wert  der  beseelten  Formen,  so  sagt  sie,  haftet 
weder  an  den  Formen  noch  an  dem  seelischen  Gehalt,  sondern  an  jenem  eigentüm- 
lichen, als  ein  besonderer  Bewusstseinszustand  sich  charakterisierenden  Verhältnis 
beider  zueinander.  —  Der  kleine  Artikel  von  L.  Fürst  (506)  tritt  für  die  Anpassung 
der  Beleuchtung  an  den  Zweck  der  Kunstdarbietung  ein  —  auch  auf  dem  Gebiet 
der  Musik.  Eine  massige  Verdunklung  des  Konzertsaals,  so  dass  man  gerade  noch 
bequem  Programm,  Text  oder  Partitur  lesen  kann,  unterstütze  die  Konzentration  auf 
das  Gehörte.  — 

Phantasie.  Neben  dem  Buch  von  Ribot  (509;  vgl.  JBL.  1901  I  3 :  90) 
erscheinen  die  übrigen  Beiträge  zu  diesem  Kapitel  ziemlich  matt.  —  Was  z.  B. 
G  e  r  c  k  e  (514)  sagt,  ist  zu  sehr  Festrede,  um  etwas  Positives  für  unseren  Zweck  zu 
bieten.  Hoffentlich  trifft  das  von  G.  selbst  als  nicht  gerade  gesund  befundene 
Gefühl,  das  aus  folgender  Charakteristik  deutlich  wird,  nicht  für  alle  „vornehmen 
Männer"  zu:  „Der  vornehme  Mann  sieht  nicht  mehr  gern  Trauerspiele,  angeblich, 
weil  er  schon  genug  Trauriges  erlebt,  tatsächlich,  um  sich  nicht  erweichen  zu  lassen. 
Denn  Weichheit  hilft  ihm  in  seinem  Berufe  nicht  und  beeinträchtigt  sein  Kraftgefühl. 
Er  liest  lieber  die  Fliegenden  Blätter,  deren  Schnurren  er  in  der  nächsten  Gesellschaft 
verwerten  kann:  das  verleiht  ihm  eine  gewisse  Ueberlegenheit."  —  Auf  einzelne 
Kunstwerke  exemplifizieren  K  o  h  1  e  r  (512),  der  an  Gogols  Erzählung  vom  König 
der  Erdgeister  das  Wesen  der  Märchenphantasie  darlegt,  und  F.  Naumann  (513), 
der  vor  Rubens'  „Sturz  der  Verdammten"  über  das  Wesen  erhabener,  epischer 
Gestaltungskraft  nachdenkt  und  findet,  dass  heutzutage  weder  in  Poesie  noch  Malerei 
die  grosse  Phantasie  lebendig  ist,  „die  mit  Himmel  und  Hölle  spielt  und  der  die 
Brandungen   der  Weltgeschichte  in  den  Ohren   gellen".  —  Pudor  (256,  S.  91— 97) 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  25Ö 

belehrt  uns  darüber,  dass  die  Wahnvorsteliiing-en  durch  Mechanisierung"  der  Phantasie- 
vorstellun<»en  entstehen,  und  warnt  die  Künstler  vor  Einseitig-keit,  die  zu  mechanischer 
Tätig-keit  und  ergo  zum  Wahnsinn  führt.  — 

K  u  n  s  t  s  e  h  a  f  f  e  n.    Derselbe  P  u  d  o  r  (515)    bietet   in  seinen  „Gedanken" 
eine  Sammlung  von  Trivialitäten,  die  aus  Schiefem  und  Richtigem  gemischt  sind.    Er 
gelallt  sich  dabei  besonders  in  kunstkritischen  Anwendungen.  —  Roetteken  (516) 
geht,   um   das  Schaffen   des  Dichters   in   grossen  Zügen   zu   umschreiben,   von   einer 
bekannten  Schillerschen  Definition  aus,  die  er  folgendermassen  präzisiert:  „Jeden,  der 
seinen  Gefühlszustand   in  eine  sprachlich  ausgedrückte  Vorstellungsmasse   so  nieder- 
legt, dass  diese  einen  kongenialen  Leser  oder  Hörer  nötigt,   in  jenen  Gefühlszustand 
überzugehen,   nennen   wir  einen  Dichter."     Allerdings  ist   dies  nur  der  Idealfall   des 
dichterischen  Schaffens.    Auch  können  charakteristische  Unterschiede  im  dichterischen 
Habitus    nachgewiesen    werden.     Es   kann   nämlich  das   Gefühl    des    Dichters    durch 
Formen   und  Inhalte  gleich  stark   oder   durch  eine  dieser  beiden  Gruppen   von  An- 
lässen in  erster  Linie  in  Bewegung  gesetzt  werden,  wobei  unter  Form  der  feste,  feine 
Umriss  der  Darstellung  selbst,  die  konsequente  Durchführung  einer  Handlung,  eines 
Problems  und  ähnlichen  zu  verstehen  ist.  Weiterhin  gibt  es  Dichter,  die  in  erster  Linie 
kräftige,    energische  Gefühle   in  sich  zu  erleben  wünschen,    und  andere,    die  haupt- 
sächlich  sanfte,    rührsame   Stimmungen    aufsuchen.     Woher  nimmt  der   Dichter   das 
Material  für  die  Vorstellungsmasse,  in  die  er  sein  Gefühl    niederlegt?    Entweder  ist 
er  auf  Erlebnisse  gerichtet,   die  aus  unmittelbarer  Wahrnehmung  der  äusseren  Welt 
sich  in  ihm  vollziehen,  oder  auf  den  Wiederschein  der  Ereignisse  in  einer  fühlenden 
Seele.    Dazu  kommen  Inhalte  von  Berichten  anderer.    Die  Inhalte  von  Wahrnehmungen 
und  von  Berichten  gehen  Kombinationen  ein.    Wenn  manche  Charaktere  des  Dichters 
sein  eigener  in  fremder  Situation  sind,  so  ist  er  aber  auch  imstande,  ein  von  seinem 
gewöhnlichen   Wesen   verschiedenes  Fühlen   und   Wollen    in   sich  zu   erleben.     Und 
zwar  1.  durch  künstliche  Steigerung  von  Gefühlen  und  Trieben   („Hineinarbeiten"  in 
einen  bestimmten  Affekt),  2.  durch  Freihaltung  der  Gefühle  und  Triebe  im  Phantasie- 
erlebnis  von   ihnen   sonst  entgegenwirkenden   Hemmungen,   3.  durch  Stiftung   neuer 
Vermittlungen    zwischen    bestimmten    Vorstellungen    und    den    in    uns   vorhandenen 
Gefühlsquellen.     „In    dem    Stoffe,    den    der   Dichter    bearbeitet,    sind    gewisse  Eigen- 
tümlichkeiten und  gewisse  Handlungen  eines  Menschen  gegeben;  und  darin  liegt  ein 
Antrieb    für   den  Dichter,    sie    von    innen    heraus    nachzuschaffen."     Der  Keim   einer 
einzelnen  Dichtung  entsteht  nun  dadurch,    dass  eine  Vorstellungsmasse  Beziehung-en 
gewinnt    zu    einer    vorhandenen    Stimmungsdisposition.      Dies    ist   der   Moment    der 
Konzeption.     In  ihm  sind  gewisse  Grundzüge  des  künftigen  Werkes  bereits  festgestellt. 
In  günstigen  Fällen,    namentlich  in  kleineren  Dichtungen,    können  Konzeption   und 
Ausführung  zusammenfallen.  —  Schwoner  (464)  betont  mit  einem  Seitenblick  auf 
die  materielle  Zeugung  auch  in  der  künstlerischen  Produktion  das  Organische.     „Der 
Dichter    sprach,    weil    er    musste,    was    er    musste    und    wie    er   musste."  —  Auch 
Duboc  (223;  Das  Geschöpf  des  Künstlers  S.  97—103)  weist  bei  dem  frei  erfundenen 
und  erschaffenen  Kunstwerk  auf  die  Analogie  zu  einem  organischen  Geschöpf  hin. 
Auf  Grund  dessen  wirft  er  die  Frage  auf,  „ob  das,   was  für  andere  Geschöpfe  gilt, 
nicht  auch  für  das  Kunstgeschöpf  gelten  müsse".     Sie  wird  bejaht  für  den  wirklich 
produktiven   d.  h.  lebenschaffenden  Künstler,   unter  dem  tief  die  reproduktiven,  d.  h. 
sowohl  der  flache  Kopist  wie  der  geistreiche  Nachahmer,  stehen.    Alles  Belebte  strebt 
nun,  gemäss   der  D.schen  Grundanschauung,   zum  Gesundsein   empor,   in   dem  seine 
Wahrheit,  das  vollendete  Belebtsein  sich  darstellt.      Und    „weil  die  Kunsttätigkeit  in 
ihrer  Vollendung  ein  schaff'endes,   erzeugendes,   lebensetzendes,   nicht   bloss   wieder- 
holendes, abborgendes  Vermögen  ist,  eben  deshalb  gewinnen  wir  das  Recht  zu  sag-en, 
dass  es  im  Wesen  der  Kunst  liegt,  in  striktem  Anschluss  an  die  Lebensidee  in  dem 
von  mir  entwickelten  Sinn  zu  produzieren  und  dass  sie  aus   ihrem  Wesen    heraus 
entartet  ist,   wenn  sie  anders   verfährt".     Als  Beispiel  für  die  Tat  eines  krankhaften 
Zeugungsprozesses  führt  D.  das  „Hannele"  Hauptmanns  an.  —  Hopfen  (517)  er- 
örtert  in    einem  hübschen  Aufsatz  die  Frage:    „Soll  der  Dichter  einen  bürgerlichen 
Beruf   haben?"     Er    hält    einen    bürgerlichen    Beruf    angesichts    der    litterarischen 
Konkurrenz  und  Ueberproduktion  allerdings  für  notwendig,   wenn  der  Dichter  kein 
Vermögen  hat  oder  es  nicht  vorzieht  zu  hungern.     Doch  verschweigt  er  auch  nicht 
die  Schattenseiten,   die  einen    bürgerlichen   Beruf  zur   Gefahr  für  die  schöpferische 
Kraft  machen.  —  Die  Plauderei  Davids  (521)  ergeht   sich  über  die  Entwicklung 
des  Wiener  Journalismus.     D.  findet,   dass  sich   doch  allmählich   eine  Befreiung"  der 
wirklich  produktiven  Talente  vom  Bann  des  Zeitung-swesens  vorbereite.  — 

Genie  und  Talent.  Das  bekannte  Buch  von  T  ü  r  c  k  (523)  muss 
sich  verschiedene  Angriffe  gefallen  lassen.  Lorenz  (524)  hebt  hervor,  dass 
Türck  den  organischen  Zusammenhang  zwischen  dem  genialen  und  bornierten 
Menschen  nicht  erkenne.    Für  den  „immöglichen  Optimismus  und  Monismus"  Türcks 

Jahresberichte  für  neuere  deutsche  Litterutargesobichte.    XUL  34 


260  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

ist  der  geniale  Mensch  Gottmensch,  ja  Gott  selbst,  während  nach  L.  gerade  der 
Widerstreit  zwischen  Weltseele  und  Persönlichkeitsempfinden  in  Wahrheit  das  Wesen 
des  genialen  Menschen  bedingt.  Wenn  die  Gegensätze  des  göttlichen  und  natürlichen 
Menschen  im  gewöhnlichen  Menschen  gebunden  und  latent  sind,  so  sind  sie  beim 
genialen  entbunden  und  liegen  in  bewusstem  Widerstreit.  Im  einzelnen  bemängelt  L. 
die  Hamletauffassung  Türcks,  dessen  Lehre  vom  genialen  Menschen  hier  einen  voll- 
kommenen Bankrott  erleide.  Die  „temporäre  Verstimmung"  Hamlets,  von  der  Türck 
redet  (4330),  bedeute  im  letzten  Grunde  eine  Degradierung  der  schicksalsvollen 
Tragödie  zum  simplen  Trauerfall.  —  Platzhoff  (Ö26)  ist  mit  der  Türckschen 
Rangordnung  der  Genies,  an  deren  Spitze  das  handelnde  steht,  nicht  zufrieden  und 
wirft  Türck  vor  allem  die  Geringschätzung  des  Schaffens,  des  schöpferischen  Genies 
vor,  das  seine  individuellste  Gestalt  im  Künstler  findet.  —  Als  Talent  bezeichnet 
Eisler  (529)  alle  Anlagen  zu  einer  bestimmten  Tätigkeit.  Von  psychologischem 
Standpunkt  aus  sei  das  Talent  auf  Triebanlagen  zurückzuführen.  Es  sei  in  letzter 
Linie  ein  Willensphänomen.  Das  Talent  kann  vererbt  sein,  aber  auch  in  ursprüng- 
licher Weise  auftreten.  Die  Vererbung  denkt  sich  E.  als  eine  Modifikation  der 
Keimzellen,  die  erworbenen  oder  auch  wieder  vererbten  Spuren  in  der  väterlichen 
Gehimsubstanz  zu  verdanken  ist.  Wie  man  sieht,  ziemlich  vage  Hypothesen.  Das 
Genie  ist  nach  E.  nichts  anderes  „als  ein  Talent  von  bedeutender  produktiver  Kraft 
oder  aber  eine  Vielheit  von  Talenten,  die  in  ihren  Gesamtwirkungen  dazu  berechtigen, 
ihren  Besitzer  als  eine  geniale  Natur  zu  bezeichnen".  Talent  dagegen  im  Sinn 
reproduktiver  Begabung  ist  vom  Genie  scharf  zu  scheiden.  — 

Erfolg  und  Ruhm.  Gegen  einen  Aufsatz  von  Max  Nordau  in  einer 
englischen  Zeitschrift,  der  über  die  Bedingungen  des  Erfolgs  handelt  und  mit 
Bitterkeit  über  litterarischen  Ruhm  spricht,  wendet  sich  ein  Anonymus  (530);  die 
Auslassungen  Nordaus  werden  als  völlig  wertlos  bezeichnet.  —  Schlaikjer  (532) 
erklärt  aus  Anlass  der  Bühnengeschichte  Ibsens  als  Hemmnisse  auf  dem  Weg  zum 
Ruhm  einmal  ehrliche  Dummheit  oder  ästhetische  Verbildung  des  Publikums,  dann 
aber  besonders  den  giftigen  Hass  derer,  die  von  der  künstlerischen  Korruption 
leben,  gegen  die  wertvolle  künstlerische  Erscheinung,  und  schliesslich  schiefe  Urteile 
redlicher  Kritiker,  die  aus  ästhetischer  Befangenheit  stammen.  — Weddigen  (534) 
zeigt,  welche  Rolle  der  Zufall  beim  „Berühmtwerden"  spielt.  — 

Philosophie  und  Wesen  von  Kunst  und  Schönheit.  Das  Werk 
von  Lange  (548;  vgl.  JBL.  1901  I  3  :  36)  findet  zahlreiche  Erörterungen  (454,  455), 
die  vor  allem  die  psychologische  Grundlage  zu  bemängeln  haben.  —  D  e  s  s  o  i  r 
(450),  der  das  Werk  zusammen  mit  dem  von  Cohn  (vgl.  JBL.  1901  I  3 :  35)  betrachtet, 
bespricht  es  auch  ZPsych.  29,  S.  378—81.  —  Volkelt  (451)  wendet  sich  gegen 
methodologische  Gesichtspunkte  Langes.  Er  stellt  sich  die  Frage:  „In  welchem  Sinne, 
in  welchem  Umfange,  mit  welcher  Tragweite  darf  der  entwicklungsgeschichtliche 
Gedanke  in  die  Aesthetik  eingeführt  werden?  Hat  es  einen  guten  Sinn  zu  verlangen, 
dass  der  Aesthetik  eine  entwicklungsgeschichtliche  Begründung  gegeben  oder  in  ihr 
eine  entwicklungsgeschichtliche  Methode  gehandhabt  werde?"  Wenn  auch  der  Gegen- 
stand der  Aesthetik  von  vornherein  entwicklungsgeschichtlich  eingeschränkt  ist,  so 
besteht  die  Hauptaufgabe  der  Aesthetik  doch  in  der  Aufsuchung  der  für  das 
individuell  ausgereifte  Gefühl  des  modernen  Menschen  geltenden  ästhetischen  Normen. 
Dabei  sprechen  also  psychologische  Verfahrungsweisen  das  entscheidende  Wort. 
„Wohl  gibt  es  Teile  der  Aesthetik,  in  denen  entwicklungsgeschichtliche  Betrachtungen 
gepflogen  werden.  Aber  diese  entwicklungsgeschichtliche  Betrachtungsweise  wurzelt 
...  in  der  Hauptsache  in  psychologischen  Bedürfnissen  und  Forderungen,  in  psycho- 
logischen Begriffen  und  Fertigkeiten.  Dadurch  unterscheidet  sie  sich  wesentlich  von 
aller  kunst-  und  überhaupt  kulturgeschichtlichen  Methode,  auch  von  der  Methode 
der  Erforschung  des  vorgeschichtlichen  Lebens  der  Menschheit."  Die  systematische 
Aesthetik  kann  also  nicht  auf  entwicklungsgeschichtliche  Betrachtungen  gegründet 
werden.  Und  wenn  Lange  von  der  „Ueberlegenheit  der  historischen  Methode  über 
die  der  psychologischen  Selbstbeobachtung"  spricht,  so  ist  das  unberechtigt.  Die 
systematische  Aesthetik  hat  ihr  Hauptaugenmerk  zu  richten  „auf  die  Aussonderung 
menschlich  charakteristischer  und  menschlich  wertvoller  Gefühls-  und  Phantasietypen 
aus  dem  Verlaufe  des  seelischen  Lebens".  „In  dem  Hinblick  auf  diese  ist  der  Kern 
und  Ruhepunkt  der  psychologischen  Methode  enthalten."  —  Aus  Anlass  der  vor- 
trefflichen Uebertragung  der  Taineschen  Kunstphilosophie  durch  Hardt  (550) 
bezeichnet  A.  Geiger  (Hippolyte  Taines  „Philosophie  der  Kunst":  AZg^.  1902,  N.  160) 
als  den  grössten  Wert  des  Buches  die  kunsthistorischen  Untersuchungen,  während  der 
Darlegung  des  Wesens  der  Kunst  heute  keine  prinzipielle  und  allgemeine  Gültigkeit 
zukomme.  —  Seine  ästhetischen  Anschauungen  entwickelt  im  ganzen,  wenn  auch 
nicht  in  streng  systematischer  Weise  Lieb  mann  (.554).  Er  vertritt  eine  Mimesis- 
Theorie,  in  die  er  ebenso  die  Architektur  wie  die  Musik  einzubeziehen  weiss.    „Was 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  261 

der  Künstler  abbildet,  ist  nicht  sowohl  die  Natur,  als  die  Beziehung  der  Natur  zum 
Menschen,  zur  Künstlerindividualität."  Bekannte  Gedanken  älterer  und  neuerer 
Forschung  linden  eine  anziehende  Darstellung-.  —  Bei  einer  allgemein  philosonhischen 
Untersuchung  über  Wert  und  Schönheit  kommt  Witasek  (544)  zu  dem  Kesultat, 
dass  die  Hchönheit  nicht  im  Werthalten,  sondern  im  Gefallen  (ästhetischen  Genuss) 
begründet  ist.  Daher  denn  die  Aesthetik  als  Wissenschaft  vom  Schönen  keine 
Wertwissenschaft  sei.  Als  wesentlichen,  charakteristischen  Unterschied  zwischen 
ästhetischem  Gefühl  und  Wertgefühl  findet  W.,  dass  dieses  ein  Urteil,  jenes  eine 
blosse  Vorstellung  zur  notwendigen  psychischen  Voraussetzung  hat.  Das  ästhetische 
Gefühl  ist  ein  Vorstellungs-,  das  Wertgefühl  ein  Urteilsgefühl.  Für  die  Bestimmung 
des  spezilisch  ästhetischen  Wertes  kommt  W.  bei  näherer  Untersuchung  zur  Ablehnung 
der  Definition  Cohns  (vgl.  JBL.  1901  1  3:35).  —  Was  Gaulke  (543)  über  die  Bedeutung 
der  Schönheit  gesagt  hat,  ist  schon  früher  (JBL.  1901  I  3 :  57)  erwähnt  worden,  — 
Sehr  hübsch  demonstriert  die  Unbrauchbarkeit  des  Wortes  „schön"  E  r  d  m  a  n  n  (225, 
S.  215 — 43).  Das  Wort  „schön"  ist  einmal  das  Prädikat  für  unklare  und  gedanken- 
lose Wertschätzung  jeder  Art,  dann  für  die  naive,  unkritische,  ebenfalls  durchaus 
unklare  ästhetische  Wertschätzung.  „Und  bei  diesem  Gebrauch  erweist  es  sich  noch 
in  dreifacher  Weise  als  relativ:  es  ist  subjektiv,  komparativ  und  hat  viele  Dimensionen. 
Bei  seinem  trotz  alledem  fast  ausschliesslich  absoluten  Gebrauche  kann  es  dann  so  viel 
heissen  wie:  ästhetisch  wertvoll  nach  meinem  Geschmack,  oder:  ästhetisch  wertvoll 
nach  dem  Geschmack  der  öffentlichen  Meinung  oder:  ästhetisch  wertvoll  nach  einem 
absolut  richtigen  Geschmacke.  Ferner  kann  'schön  schlechthin'  bedeuten :  schön  im 
Vergleiche  mit  diesem  oder  mit  jenem;  z.  B.  mit  Werken  der  Kunst  aus  einer 
bestinnnten  Periode  oder  mit  solchen  aus  unserer  Zeit.  Und  endlich  kann  'schön 
schlechthin'  noch  den  Sinn  haben:  schön  in  irgend  einer  beliebigen  Dimension,  oder: 
schön  in  einer  bestimmten  Dimension,  oder  endlich:  schön  in  allen  Dimensionen." 
E.  meint,  dass,  wie  heute  die  Verhältnisse  liegen,  das  Wort  „schön"  wohl  ebenso  oft 
dazu  diene,  Missverständnisse  zu  erzeugen,  wie  Verständigung  herbeizuführen,  und- 
möchte  es  am  liebsten  bei  ästhetischen  Fragen  vermieden  wissen.  — 

Kunstbewegungen:  Moderne  Kunst.  Siegm.  Schultze  (561) 
unternimmt  es  nachzuweisen,  dass  sich  allmählich  gegenüber  der  Menschenerniedrigung, 
die  der  auf  der  naturwissenschaftlichen  Weltanschauung  beruhende  Naturalismus 
herbeigeführt  hatte,  eine  Reaktion,  eine  Menschenerhöhung,  in  Kunst  und  Dichtung- 
Bahn  bricht.  Schopenhauer  und  die  Naturalisten  hatten  „den  totalen  Zusammenbruch 
der  Epoche  des  Individuums,  des  gesteigerten  Individuums,  des  Genies"  offenbart. 
Drei,  freilich  verfehlte  W^ege  wurden  eingeschlagen  zur  Restitution  des  Individuums: 
der  christlich -reaktionäre  (Neokatholizismus,  Urchristentum),  der  antichristliche 
(Nietzsche),  der  mystische  (Präraphaeliten,  Ruskin).  Alle  drei  Heilswege  verletzten 
nach  Seh.  durch  ihre  Einseitigkeit  die  Eintracht  zwischen  den  geistigen  Gebieten  des 
Menschen,  Kunst,  Wissenschaft,  Religion,  „die  doch  unter  allen  Umständen  erstrebt 
werden  muss.  Die  einen  erheben  die  Religion  auf  Kosten  der  Kunst  und  der 
Wissenschaft,  die  anderen  die  Kunst  auf  Kosten  der  Religion  und  der  Wissenschaft, 
oder  die  Kunst  und  Religion  auf  Kosten  der  Wissenschaft".  Seh,  glaubt,  dass  die 
kommende  Zeit  die  Harmonie  zwischen  diesen  geistigen  Gebieten  finden  wird,  und 
zeigt  an  einzelnen  Beispielen  die  hoffnungsvollen  Keime.  —  P.  Ernst  (571)  wendet  die 
Betrachtungsweise  von  Kunowskis  (528),  für  den  der  Künstler  nicht  ein  isoliertes 
Individuum  ist,  sondern  ein  Glied  in  der  langen  Kette  der  Generationen  vor  ihm  und 
nach  ihm,  auf  die  moderne  Dichtung  an.  Auch  hier  verachtet  man  die  Arbeiten  der 
Früheren  und  will  um  jeden  Preis  Neues  schaffen.  Ein  Mangel  an  Bildung  bei  den 
Dichtern  wie  bei  den  Malern.  Der  Aberglaube  grassiert,  dass  einer  um  so  selb- 
ständiger, stärker  und  ursprünglicher  sei,  je  weniger  er  von  früherer  Kunst  wisse. 
E.  deutet  die  sociologischen  Ursachen  für  diese  Erscheinung  an.  Er  kommt  zu  einem 
resignierten  Schlüsse:  „Wenn  ein  Künstler  die  Kraft  hat  der  Einsicht  und  des  Willens, 
der  möge  beiseite  gehen  und  schaffen  für  Menschen,  die  in  einer  späteren  und  glück- 
licheren Zeit  vielleicht  einmal  kommen  und  all  unser  heutiges  Unglück  vergessen 
haben,  etwa  wie  Theokrit  schuf.  Das  Grösste  wird  er  nicht  erreichen,  aber  das 
Grösste,  was  unter  den  Umständen  möglich  ist."  —  Bierbaum  (574)  stellt  fest, 
dass  die  neueste  deutsche  Litteratur,  „die  Moderne",  sich  durchgesetzt  hat,  die 
zweifellos  einen  Verjüngungsprozess  in  unserer  Litteratur  bedeutete.  B.  bekennt  sich 
zu  denen,  die  an  eine  gesunde  Zukunft  der  deutschen  Dichtung  glauben;  freilich 
erwartet  er  von  der  jüngsten,  hyperästhetischen  Generation  nicht  allzuvieL  Diese 
jungen  Leute  seien  innerlich  zu  alt,  als  dass  sie  sich  kräftig  entwickeln  könnten. 
Als  die  verhängnisvollste  Gefahr  für  unsere  moderne  Dichtung  bezeichnet  er  die. 
Vorherrschaft  des  Theaters,  das  alle,  auch  die  nicht  eigentlich  dramatischen  Talente 
an  sich  lockt  und  infolgedessen  dazu  beiträgl,  das  künstlerische  Stilgefühl  bei 
Schaffenden  und  Empfangenden  zu  zerstören.     Die  Lyrik  hat  allerdings  in  den  „Bunten 

34* 


262  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

Theatern"  und  „Ueberbrettln"  sich  einen  besonderen  Weg-  geschaffen.  Die  Kunst  der 
Erzählung  wird  durch  nicht  allzuviel  Namen  vertreten.  Das  litterarische  Gewissen 
unserer  Tagespresse  scheint  B.  nicht  gerade  sehr  wach  zu  sein.  Lienhard  be- 
trachtet in  seiner  Entgegnung  das  Bierbaumsche  Thema  von  höherer  Warte.  Er 
stellt  seinerseits  fest,  dass  unsere  Dichtung,  „nachdem  sich  der  ein  Weilchen  vor- 
herrschende Naturalismus  offenkundig  müde  gelebt  hat,  in  ein  aufgelöstes  Stildurch- 
einander geraten  ist,  in  einen  Eklektizismus  ohne  Ziel,  ohne  Halt,  ohne  Lust  zur 
Mitarbeit  am  Entwicklungsgang  einer  bedeutenden  Kunst  und  Kultur".  Ein  Zusammen- 
raffen tut  not  mit  dem  Blick  auf  die  vorbildliche  harmonische  Persönlichkeit:  Goethe. 
Die  moderne  Litteraturbewegung  hat  gewiss  manches  Gute  gewirkt,  aber  einen  neuen 
Geist  hat  sie  in  das  europäische  Konzert  nicht  hineinzutragen  gewusst.  „Kein  klärendes 
und  befreiendes,  kein  durch  und  durch  positives  Schöpferwort  ging  von  Deutschland 
aus."  Der  dichterische  Kritizismus  liegt  uns  nicht,  wohl  aber  der  alte  deutsche 
Idealismus,  dem  es  neue  Formen  und  eine  zeitgemässe  Sprache  zu  schaffen  gilt.  — 
H.  H.  (737)  macht  darauf  aufmerksam,  dass  Bierbaum  und  Lienhard  zwei  Schaffens- 
gruppen vertreten,  denen  gegenüber  erst  der  reinkritische  Standpunkt  einzu- 
nehmen ist.  —  Zu  jenem  Lienhardschen  Idealismus  bekennt  sich  auch  Muff  (575), 
der  von  diesem  Standpunkt  aus  sich  mit  der  realistischen  und  naturalistischen 
Strömung  in  den  verschiedenen  Kunstgebieten  auseinandersetzt.  — 

Renaissance  und  Decadence.  Breysig  (585)  prüft  die  erste 
Renaissance  des  germanischen  Kunstgeistes.  Er  findet  bei  Betrachtung  der  Romantik 
und  ihres  Ueberganges  in  den  Realismus,  dass  ein  grundsätzlicher  Umschlag  nicht 
zwischen  Klassizismus  und  Romantik,  sondern  erst  zwischen  Romantik  und  Realis- 
mus eingetreten  ist.  „Jenseits  von  1805 — 15  —  diese  zehn  Jahre  stellen  etwa  die 
Grenzlinie  dar  —  breitet  sich  ein  grosser  Zeitraum  aus,  in  dem  irgend  welche  Arten 
der  Phantasie-  und  Formenkunst  vorgeherrscht  haben,  diesseits  dieser  Zeitmark  aber 
hat  die  Wirklichkeitskunst  fast  ein  ganzes  Jahrhundert  lang  in  steigendem  Masse 
die  Geister  gefangen  gehalten."  Das  wird  des  Näheren  gezeigt.  Als  Nutzanwendung 
dieser  Betrachtung  konstatiert  B.  eine  innere  Wahlverwandtschaft  unserer  Jahrzehnte 
(1890—1900)  mit  denen  um  1800  und  warnt  nun  ebenso  vor  allzu  grosser  Verehrung 
des  Idealismus  von  1800  wie  vor  Ungerechtigkeit  gegen  die  realistische  Gegen- 
strömung, die  das  19.  Jahrhundert  ausgefüllt  hat.  Er  hält  es  vielmehr  für  die  denkbar 
beste  Voraussetzung  für  das  Beginnen  des  heutigen  und  zukünftigen  Formen-  und 
Phantasieschaffens,  dass  es  sich  die  Erfahrungen  eines  ganzen  Jahrhunderts  uner- 
müdlicher Stoffkunst  einverleiben  kann.  Als  eine  weitere  theoretische  Nutzanwendung 
hebt  B.  eine  Beobachtung  über  die  Frage  hervor,  ob  der  einzelne  oder  die  Masse 
den  neuen  Geist  einer  Zeit  schafft.  ,, Nicht  die  neuen  scharfen  Vorstellungen  und 
klaren  Bilder  steigen  von  den  grösseren  Gesamtheiten  zu  den  Schöpferischen  auf, 
wohl  aber  die  dunklen,  triebmässigen  Regungen,  aus  denen  heraus  oben  auf  den 
Gipfeln  das  Neue  gezeugt  wird."  Für  die  aus  der  Tiefe  emporklingende  Melodie 
die  Noten  zu  finden,  ist  die  Fähigkeit  und  Auszeichnung  der  Wenigen.  Der 
Strömungswechsel  in  der  Tiefe  verdankt  wohl  einem  Bedürfnis  nach  Neuerung,  nach 
Aenderung  sein  Entstehen.  — 

Mystik  und  Symbolismus,  Mit  Maeterlincks  Entwicklung  in 
seinem  neuen  Buch  „Le  temple  enseveli"  beschäftigen  sich  Holländer  (595), 
bedauernd,  dass  der  Dichter  auf  die  dunklen  Pfade  Swedenborgscher  Mystik  ein- 
gebogen ist,  und  von  Gleichen-Russwurm  (596),  der  für  seinen  Teil  den  Fort- 
schritt Maeterlincks  hervorhebt.  —  Eine  akademische  Erörterung  über  das  Sym- 
bolische stellt  Platzhoff  (598)  an,  indem  er  das  Symbolische  im  weiteren  und  in 
engerem  Sinne  definiert  und  schliesslich  meint,  die  Freude  am  Symbolischen  und 
das  Verständnis  für  seine  Rätsel  sei  ein  Adelsbrief  der  Menschheit.   — 

Die  Frau  und  die  Kunst.  Der  Kern  der  Ausführungen  von 
Piper  (600)  lässt  sich  auf  den  Satz  bringen,  dass  die  weibliche  Kunstseele  sich 
ausdrückt  in  dem  Weib  als  Geschlechtswesen,  das  weniger  im  „Bildungsweib"  als 
im  Naturkind  zur  Erscheinung  kommt.  Daher  auch  ein  geheimnisvoller  Zug  des 
Künstlers  zum  weiblichen  Naturtypus.  —  Wertvoller  sind  die  Gedanken  Simmeis 
(602),  die  an  die  Frauenbewegung  der  Zeit  anknüpfend  nach  der  Möglichkeit  spezi- 
fisch weiblicher  Funktionen  im  Kulturgebiet  spähen.  Für  verschiedene  Gebiete 
erweist  er  diese  Möglichkeit.  Am  wahrnehmbarsten  sind  die  Ansätze  zu  einer 
spezifisch  weiblichen  Funktion  in  der  Litteratur  vorhanden,  in  der  Lyrik  und,  mit 
noch  grösserem  Erfolg,  im  Roman.  Auch  in  den  bildenden  Künsten  findet  S.  die 
Möglichkeit  einer  besonderen  weiblichen  Art.  „Die  teils  unmittelbarere,  teils  reser- 
viertere Art,  mit  der  das  Innenleben  der  Frauen  in  die  Sichtbarkeit  tritt,  ihre  be- 
sondere, anatomisch  und  physiologisch  bestimmte  Art  sich  zu  bewegen,  das  Ver- 
hältnis zum  Raum,  das  aus  dem  eigentümhchen  Tempo,  Weite  und  Formung  der 
Gesten  hervorgehen  muss  —  dies  alles  müsste  von  ihnen  in  den  Künsten  der  Räum- 


Th.  F'oppe,  Poetik  und  ihre  Oeschichte.  263 

lichkeit  eine  besondere  Deutunfif  und  Gestaltung  der  Erecheinung-en  erwarten  lassen, 
wie  sie  ja  in  der  Tanzkunst  auch  entsprechende  Besonderheiten  darbieten."  Gerade 
weil  die  bestehende  Kultur  keine  neutrale,  sondern  (mit  Ausnahme  der  Hauswirt« 
Schaft)  eine  auf  die  männliche  Leistung-sart  allein  zugeschnittene  ist,  fr'ihi  sie  einer 
anderen,    die   weibliche    Natur  voraussetzenden  und  ausdrückenden,  völlifr  lüium.   — 

Aesthetische  Erziehung-.  Künstlerische  Erziehung  und  Hildung 
ist  immer  noch  eine  der  am  eifrigsten  erörterten  Fragen,  J.  Fr.  Härtung 
(2H51)  fasst  seine  in  der  „Werkstatt  der  Kunst"  (H()7)  veröffentlichten  kleinen  Auf- 
sätze, die  sich  über  den  Zusammenhang  zwischen  Kultur,  Kunstschaffen  und  Kunst- 
geniessen ergehen,  zusammen  und  bezeichnet  die  Frage  der  künstlerischen  Jugend- 
erziehung als  die  letzte  und  wichtigste  der  socialen  Fragen  unserer  Zeit.  Kunst 
heisst  bei  ihm  die  bildende  Kunst.  —  Auf  diese  haben  auch  E  s  s  w  e  i  n  und  N  e  u  - 
mann  (HI9)  den  Blick  gerichtet,  indem  sie  den  Kulturwert  der  impressionistischen 
Malweise  und  der  an  sie  anknüpfenden  Kunstübungen  prüfen  sowie  deren  Wert 
für  die  weitere  Entwicklung  der  bildenden  Kunst.  —  Wie  Härtung  ist  auch  Gaulke 
(611),  der  von  der  Erziehung  des  Volkes  zu  Kunst  und  Kunstgenuss,  wie  sie  heute 
betrieben  wird,  nicht  viel  hält,  der  Meinung,  dass  zur  Stillung  des  Bildungshungers 
vielmehr  unser  ganzes  Bildungssystem,  von  der  Volksschule  angefangen,  in  jeder 
Plinsicht  einer  gründlichen  Revision  bedarf.  —  Auch  H  e  1 1  p  a  c  h  (502),  der  bisher 
unter  dem  Namen  E.  Gystrow  geschrieben  hat,  erhebt  herbe  Anklagen  gegen  das 
herrschende  Erziehungssystem.  Er  verlangt  zunächst  statt  ästhetischer  Ötuben- 
erziehung  des  Kindes  Verkehr  mit  der  Natur,  der  besten  Erzieherin.  Dann  aber 
spricht  er  besonders  ausführlich  über  die  Wirkungen  der  Dichtkunst,  die  durch 
Darbietung  intellektueller  Inhalte  am  meisten  von  allen  Künsten  zu  neuropathischen 
Wirkungen  hindränge.  „Wenn  auf  viele  Menschen  die  moderne  Dichtung  neuro- 
pathisch  wirkt,  so  liegt  es  meist  an  ihnen  —  oder  besser:  an  ihren  Erziehern, 
die  nicht  verstanden  haben,  ihren  Geist  auf  solche  Kunst  hinzulenken.  Es  ist  der 
ganz  unsinnige  Klassikerkultus  unserer  höheren  Schulen  mit  seinem  bodenlos  ver- 
logenen Pseudo-Idealismus,  wie  er  im  Geschieht-  und  Deutsch-Unterricht  seine 
famosesten  Blüten  treibt,  der  der  nervösen  Zerrüttung  unserer  besten  Persönlich- 
keiten die  Wege  ebnet."  Neben  der  klassischen  Dichtung  sollen  auch  Kleist,  Frey- 
tag, Hebbel,  Fontane  in  der  Schule  Platz  finden.  Im  übrigen  ist  das  beste  Mittel 
gegen  die  Nervosität  der  Zeit,  an  der  Klärung  der  Weltanschauungen,  an  der  die 
moderne  Dichtung  arbeitet,  ehrlich  teilzunehmen,  nicht  aber  sich  durch  übelange- 
brachte Warnungen  namhafter  Nervenärzte  vor  der  modernen  Kunst  in  äusserliche 
Genüsse,  in  haltloses  Getändel  treiben  zu  lassien,  „das  dem  Leiden  keine  Besserung 
schafft,  weil  es  mit  dessen  Ursachen  gar  keine  Berührung  hat".  Die  Kunst,  ins- 
besondere die  Dichtung,  kann  vielmehr  dem  Arzt  geradezu  Hülfe  leisten.  —  Auf  eine 
besondere  Art  der  ästhetischen  Erziehung  weist  Wulckow  (615)  hin;  er  spricht 
über  die  Kunst  der  schönen  und  edeln  Bewegung,  die  anerzogen  werden  muss. 
Dabei  sind  Freiübungen  die  natürlichen  Träger  einer  ästhetischen  Gymnastik.  Während 
er  den  Radfahrsport  für  Damen  weder  hygienisch,  noch  gerade  ästhetisch  gutheissen 
kann,  redet  er  der  Pflege  des  Tanzes  in  den  Turnsälen  um  so  mehr  das  Wort. 
Schliesslich  hofft  er  sogar,  dass  durch  eine  methodische  Bildung  des  Körpers  sich 
ein  uns  eigentümliches  modernes  Ideal  körperlicher  Schönheit  vielleicht  allmählich 
entwickeln  lasse.  — 

Geschmack  und  Mode.  Schliepmann  (622)  verlangt,  dass  die 
Mode  zum  Geschmack  hinaufgeläutert  werde,  zu  einem  Geschmack,  der  Ausdruck 
der  Pereönlichkeit  ist.  Denn  Geschmack  ist  ja  nichts  anderes  als  die  persönliche 
Stellungnahme  zu  den  Dingen  in  Lust  und  Unlust.  Dazu  bedarf  es  allerdings  des 
Mutes  und  der  Ehrlichkeit.  —  Die  Geschmackäusserung  des  Kaisers  in  seiner  Kunst- 
rede vom  December  1901  fand  lebhafte  Gegenäusserungen.  L.  S  ch  ön  h  o  ff  („Presse 
und  künstlerisches  Recht":  Tag  1901,  N.  579)  zollt  der  beinahe  allgemeinen,  prin- 
zipiellen Ablehnung  der  kaiserlichen  Aeusserungen  Beifall.  —  B  i  e  (624)  stellt  fest, 
dass  in  der  Kunstrede  des  Kaisers  die  Ansichten  einer  künstlerischen  Reaktion  mit 
vollendeter  Deutlichkeit  niedergelegt  seien.  B.  glaubt  aber  nicht,  dass  diese 
renaissancelich  gesinnte  Reaktion  der  modernen  Kunst  schade,  die  vielmehr  im 
Kampf  mit  ihrem  hohen  Feind  nur  ihre  Reife  gewinnen  werde.  Auf  der  anderen 
Seite  heisst  es  aber  auch  gegen  die  Mode  auf  der  Hut  zu  sein,  diese  roheste 
Moderne,  die  so  sehr  ein  Feind  des  wahren  modernen  Wesens  sei  wie  nur  je  ein 
roher  Epigone.  —  Auch  G.  Schiefler  (Der  Kaiser,  die  neue  Kultur  und  die  deutschen 
Einzelstaaten.  Hamburg,  A.  Janssen.  1902.  30  S.  M.  0,60)  beklagt,  dass  der  Kaiser 
die  innere  Anknüpfung  an  die  Entwicklung  des  modernen  Kulturgedankens  nicht 
gefunden  hat  und  dass  von  ihm  eine  Teilnahme  an  den  Fortschritten  des  neuen 
(Geisteslebens  schwerlich  zu  erwarten  sei.  Die  Abkehr  des  preussischen  Herrschers 
von  der  Richtung,  in  der  die  Kullurentwicklung  sich  vollzieht,  wird  allerdings  z.  T. 


264  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschiclite. 

aufg-ewog-en  durch  die  Teilnahme  besonders  der  süddeutschen  Staaten  am  modernen 
Geist,  und  Seh.  hofft,  dass  auch  sein  Hamburg  sich  zu  einem  Vorort  freier  bürger- 
licher Bildung  entwickeln  werde.  —  H.  Gan"^  (Aestheten  und  Politiker.  Zur  Kunst- 
rede des  deutschen  Kaisers.  Frankfurt  a.  M.,  Neuer  Frankf.  Verlag.  1902.  19  S. 
M.  0,30)  warnt  jedoch  vor  Uebertreibung  des  Prinzips  der  absoluten  künstlerischen 
Freiheit,  das  am  energischsten  dem  Kaiser  entgegengehalten  wurde.  „Die  absolute 
Freiheit  der  Kunst  deklarieren,  weil  es  der  Kaiser  war,  der  sich  persönlich  für 
gewisse  Kunstrichtungen  und  gegen  andere  ausgesprochen  hat,  das  hiesse  dem 
Autoritätsstandpunkte  den  anarchistischen  entgegensetzen."  G.  stellt  die  Kunst  unter 
die  sooialethische  Gerichtsbarkeit,  für  die  jede  Lebenslehre  und  jede  Gesellschafts- 
lehre partiell  berechtigt  ist,  schlechterdings  verwerflich  dagegen  die  auf  die  Ver- 
nichtung des  Lebens  und  der  Gesellschaft  ausgehenden  Doktrinen  sind,  also  die 
nihilistische,  diabolische  and  anarchistische.  Und  G.  führt  die  „moderne"  Kunst 
vorwiegend  auf  diabolisch-nihilistische  Instinkte  zurück.  Gefährlich  ist  „die  gesell- 
schafts-  und  menschenfeindliche  moderne  Kunst"  erst  dadurch  geworden,  dass  es 
ihre  Anhänger  verstanden  haben,  sich  in  die  Sitze  der  öffentlichen  Kunstkritik  zu 
drängen.  Der  Verfasser  ruft  den  gesunden  Instinkt  des  Volkes  auf,  sich  nicht  den 
Aestheten-Nihilismus  der  modernen  Presscamorra  aufdrängen  zu  lassen,  sondern 
seine  Kunstrichter  selbst  zu  wählen.   — 

Kunst  und  Natur.  Auf  die  Kunstkraft  der  Natur  singt  B  ö  1  s  c  h  e 
(629)  einen  schönen  Hymnus.  —  Chamberlain  (631)  preist  es  als  neues  und 
absolut  harmonisches  Bildungsideal,  wenn  wir  die  Natur  als  Lehrmeisterin  anerkennen 
und  das  Hauptgewicht  auf  die  Anschauung,  die  Welt  des  Auges  legen.  „Die  innige 
Berührung  mit  der  Natur  erweitert  den  geistigen  Horizont  und  wirkt  wahrlich 
klärender  auf  das  Gemüt,  als  die  lasciven  Dichter  des  verrotteten  Roms.  Die  Natur 
schenkt  nicht  Glauben  im  kirchlichen  Sinne,  wohl  aber  Religion,  sie  schenkt  nicht 
Wissen  im  aristotelischen  —  von  unserem  Schulideal  weiter  verfochtenen  —  Sinne, 
wohl  aber  Weisheit,  sie  schenkt  nicht  künstliche  Beredsamkeit,  dafür  aber  den  un- 
erschöpflichen Brunnen  alles  Redenswerten."  ^  Lux  (632)  zeigt  den  grossen  Anteil 
richtig  verstandener  Touristik  an  der  modernen  Erziehung.  Die  bloss  sportliche 
Auffassung  unterschätzt  ihre  kulturelle  Tragweite.  Die  Erweckung  und  Uebung  der 
Naturfreude  im  Touristenwesen  ist  für  die  Kunsterziehung  eine  Angelegenheit  von 
grundlegender  Wichtigkeit.  —  Sehr  anziehend  ist  B  i  e  s  (633)  Betrachtung  von 
rhythmischen  Künsten  der  Natur.  Er  hebt  hervor,  wie  der  grösste  Teil  unserer  Ge- 
lehrten niemals  auf  den  Gedanken  gekommen  sei,  die  Bewegung  als  solche,  nicht 
den  ruhigen  Moment  in  ihr,  die  Wandlung,  die  Veränderlichkeit,  die  Zeitlichkeit  in 
allen  Formen  und  Stoffen  ästhetisch  zu  fassen,  und  dass,  wenn  sie  es  getan  haben, 
sie  sich  selten  von  der  Vorstellung  des  mathematischen  Rhythmus  freimachen 
konnten.  Rühmend  nennt  B.  allein  Souriaus  „Esthetique  du  mouvement".  Wenn 
man  den  Weg  vom  Rohmaterial  der  Natur  zu  den.  Kulturprodukten  verfolgt,  so  rollt 
sich  eine  Reihe  von  Möglichkeiten  rhythmischer  Künste  auf.  Die  Bewegung  von 
Baum,  Wasser,  Breuer  kann  der  rhythmische  Künstler  lenken,  rhythmisieren.  Je 
nachdem  er  sie  frei  oder  gebunden  behandelt,  gibt  er  ihrer  Gestalt  eine  Stilprägung, 
der  Geschichte  ihrer  Rhythmisierung  eine  Stilentwicklung,  ihrer  Natur  eine  mensch- 
liche Kultur.  B.  zeigt  dann  im  einzelnen,  wie  die  Entwicklung  der  drei  Künste 
des  Gartenbaus,  der  Wasserkunst  und  des  Feuerwerks  vom  Rohmaterial  der  Natur 
über  die  mathematische  Stilisierung  zu  einer  realistischen  Rhythmik  geht.  —  Als 
eine  treffliche  Schule  für  Auge  und  Urteil  erklärt  H.  Meyer-Benfey  (Natur  und 
Kunstwerk:  AZgß.  1902,  N.  213,  214)  das  Buch  von  L.  Volkmann  „Naturprodukt 
und  Kunstwerk"  (Dresden,  G.  Kühtmann.    1902.    4«.    119  S.     M.  6,00).  — 

Kunst  und  Leben.  Gegen  die  „l'art  pour  Tart- Kunst"  zieht 
Heijermans  (636)  energisch  zu  Beeide.  Er  verweist  den  Künstler  auf  die  ihn 
umringende  Wirklichkeit,  auf  seine  Gemeinschaft,  in  der  er  auch  mit  seiner  Kunst 
leben  solle,  wie  es  die  grosse  Kunst  aller  Zeiten  tat.  Ueberall  hat  es  die  Künstler 
zu  den  höchsten  Gefühlen,  Gedanken  und  Vorstellungen  ihrer  Gemeinschaft  ge- 
trieben. Nur  heute  will  man  es  nicht  wissen,  „dass  wir  Künstler  nicht  uns  selber 
gehören,  sondern  unserer  eigenen,  in  so  viel  tausend  Hinsichten  schmerzerfüllten 
Gemeinschaft".  —  Sehr  pessimistisch  ist  auch  Lamm  (637)  gestimmt.  Als  Grund- 
instinkt unserer  Zeit  erkennt  er  die  Jagd  nach  dem  Geld;  und  das  Geld  hat  so 
grossen  Wert,  weil  als  Endzweck  aller  Tätigkeit  heute  von  allen  nur  noch  eins 
empfunden  wird:  das  leibliche  Wohlbehagen,  für  dessen  Herstellung  das  Geld  das 
Mittel  ist.  Unsere  Zeit  hat  keine  über  das  Erreichbare  hinausgehenden  B(>dürfnisse, 
die  nur  die  Kunst  befriedigen  könnte.  Darum  braucht  unsere  Zeit  keine  Kunst. 
In  seinem  eigenen  Machtbereich  möge  sich  jeder  einzelne  in  Zukunft  nur  noch  um 
das  schwerste  Kaliber  der  Kunst  kümmern.  —  Auch  Dessoir  (641)  huldigt  einer 
aristokratischen  Auffassung  der  Kunst.  — 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  265 

Kunst  und  Religion.  ü  a  u  l  k  e  (653)  behauptet,  dass  die  civili- 
sierte  Gesellschaft  sich  in  religiöser  Beziehung  im  Zustande  der  Zersetzung*  und  des 
fortschreitenden  Verfalls  bc^findo,  und  glaubt,  als  Anhänger  der  materialistischen 
(monistischen)  Weltanschauung-,  dass  das  einheitlich  g-rossartige  Weltbild,  das  uns 
die  moderne  Naturwissenschaft  entrollt,  unsere  Kunstanschauung  in  ungeahnter 
Weise  umgestalten  werde.  Der  Entwickiungsgedanke  werde  auch  die  sisthetische 
Anschauung  beherrschen.  —  Klein  {iii)4)  wendet  sich  für  seinen  Teil  gegen  die 
materialistische  Lebensauffassung.  Die  moderne  Kunst  der  zweiten  Hälfte  des  19.  Jahr- 
hunderts lässt  die  für  die  Kunst  notwendige  tragende  Basis  einer  Weltanschauung, 
d.  h.  eines  religiösen  Gehaltes  vermissen.  —  Die  Weltanschauungen  Hebbels,  Kellers, 
Storms,  C  F.  Meyers,  Fontanes,  der  Ebner-Eschenbach  und  Roseggers  werden  von 
Fronimel  ((>57)  liebevoll  skizziert.  —  Für  Keller  allei'dings,  meint  Hausrath 
(658),  sei  die  Religion  keineswegs  der  springende  Punkt,  sein  Wesen  zu  erschliessen. 

—  E.  von  Mayer  (660)  ergeht  sich  in  schwungvoller  Rede  über  die  Wurzeln  der 
Dichtkunst  in  der  religiösen  Empfindung.  —  Ein  Anonymus  (664)  stellt  fest,  dass  die 
katholische  Kirche  eine  selbständige  Kunst  nicht  kennt,  da.ss  sie  allezeit  Aeusserungen 
eines  individuellen  Kunstlebens  unterdrückt  hat.  Die  Kunst  kann  der  Kirche  nur 
genehm  sein,  solange  sie  in  ihrem  Ideenkreis  sich  bewegt.  Wenn  auch  in  der 
Architektur  das  Christentum  qua  ecclesia  wirklich  Grosses  geschaffen  hat,  die 
Malerei  und  Plastik  haben  ihre  Höhe  erklommen  ohne  die  Kirche,  ja  im  Wider- 
spruch zu  ihr.  —  Strobl  (667)  findet,  dass  vom  Buddhismus  zwei  seiner  grossen 
Linien  auf  unsere  Tage  gekommen  seien,  seine  metaphysische  und  seine  sociale  Linie. 
Der  Versuch,  zu  diesen  sogenannten  buddhistischen  Linien  Weiterentwicklungen  in 
der  neuen  Kunst  zu  finden,  mutet  recht  gequält  an.  — 

Kunst  und  Moral.  Zu  diesem  Thema  steuert  V  o  l  k  e  1 1  (669)  klare 
Worte  bei.  An  Stelle  der  engen,  misstrauischen,  ja  übelwollenden  Vorstellungsweise 
von  der  Moral  als  Polizeibehörde  der  Kunst  muss  eine  freiere  und  tiefere  Auffassung 
von  der  Natur  des  Sittlichen  und  von  der  Stellung  und  Aufgabe  des  Künstlers  treten. 
Dazu  sind  zwei  gründliche  Aenderungen  in  der  landläufigen  Anschauung  nötig. 
Erstens  ist  die  Moral  nicht  als  eine  Sammlung  fertiger  Gebote  und  Verbote  anzusehen, 
sondern  als  eine  in  Entwicklung  befindliche  Lebens-  und  Kulturmacht.  Das  Sittliche 
besteht  nur  als  Erarbeiten,  Verfeinern,  Vertiefen  der  inneren  Lebenswerte,  es  ist  ein 
lebendiger,  vielleicht  der  am  meisten  entscheidende  Teil  der  Durchgeistigungsarbeit 
der  Menschheit.  Zweitens  ist  aber  auch  der  Künstler  in  die  Kulturentwicklung 
hineinzustellen.  Der  Künstler,  als  Mitarbeiter  an  der  Höherbildung  der  Menschheit, 
sollte  seine  Individualität  in  vielseitiger  Berührung  mit  allem,  was  die  Menschheit 
auf  den  anderen  Wertgebieten  erfüllt  und  bewegt,  entwickeln  lassen  und  diese  seine  so 
durch  die  Kämpfe  der  Gegenwart  hindurchgegangene  und  aus  ihren  treibenden  Idealen 
genährte  Individualität  in  die  Kunstwerke  hineinarbeiten.  Das  ist  es  übrigens  auch, 
was  in  unbeholfener  Weise  der  oben  genannte  Heijermans  (S.  264)  meint.  Mit  Beherzigung 
dieser  beiden  Gesichtspunkte  ist  ein  Boden  gewonnen,  von  dem  aus  die  Frage  nach 
dem  Verhältnis  von  Kunst  und  Moral  sofort  ein  anderes  Gesicht  gewinnt.  Kurz  gesagt, 
es  muss  an  die  Stelle  des  üblichen  Dualismus  der  Gesichtspunkt  der  Immanenz  für 
die  Beziehungen  zwischen  Kunst  und  Moral  treten.  Aus  dieser  Auffassung  folgt  nicht, 
dass  erstens  ästhetische  Begriffe,  Gesetze  und  Ideale  aus  sittlichen  Voraussetzungen 
gewonnen   werdeji   müssten,   dass  zweitens  in  aller  Kunst  eine  bestimmte  Sittenlehre 

—  etwa  die  christliche  oder  die  wohlgesittet  bürgerliche  —  zum  Ausdruck  kommen 
müsste.  Vielmehr  ist  die  Kunst  allen  sittlichen  Strömungen  freizugeben.  Es  folgt 
drittens  nicht  daraus,  dass  der  Künstler  einem  wohlfeilen  Idealismus  huldigen  müsse. 
„Es  kommt  nur  darauf  an,  dass  sich  in  der  dichterischen  Darstellung  niederdrückender 
und  beklemmender  menschlicher  Entwicklungen  ein  ernster  und  grosser  Sinn  aus- 
spricht." Dagegen  folgt  aus  solcher  Auffassung,  dass  für  jeden  Künstler,  der  mit 
ernstem  Fühlen  und  Streben  an  dem  sittlichen  Entwicklungsgange  der  Menschheit 
teilnimmt,  die  Unmöglichkeit  gegeben  ist,  auf  sein  Schaffen  die  Absicht  des  Gierig- 
machens,  Tierischstimmens,  gemeinen  Aufregens  Einfluss  nehmen  zu  lassen,  wie  sie 
V.  vielfach  in  der  sogenannten  Kunst  des  Ueberbrettls  entgegengetreten  ist.  Und  es 
ergibt  sich  weiter  daraus,  dass  mit  dieser  kulturgeschichtlich-ästhetischen  Auffassung 
alle  nur  formalistische  Kunstausübung  in  unvereinbarem  Widerspruche  steht.  Das 
Menschlich-Bedeutungsvolle  hat  in  der  Kunst  das  Recht  sich  auszusprechen  und 
beengt  auch,  mit  Weitherzigkeit  und  Geistesfreiheit  aufgefasst,  in  keiner  Weise  die 
Entfaltung  künstlerischer  Eigenart.  —  Förster  (670)  verteidigt  im  Widerspruch 
zu  M  o  u  1  e  t  die  grossen,  nur  in  ihrer  Kunst  sich  auslebenden  Künstler  gegen  die  von 
Moulet  besonders  gepriesenen  Künstler,  die  wie  V.  Hugo  zugleich  Tatmenschen  sind. 

—  Kohler  (674),  der  über  das  Sinnliche  und  das  Unsittliche  in  der  Kunst  handelt, 
weist  die  Jurisprudenz  auf  die  richtige  Stellungnahme  in  dieser  Frage  hin.  —  Die  alte 
Parallele  zwischen  Kunst  und  Sexualität  wird"  von  Gaulke  (681)  aufgewärmt  — 


266  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

Kunst  und  Publikum.  Wenn  R  o  e  t  h  e  (689)  von  der  Warte  des 
Litterarhistorikers  dem  sich  immer  wieder  zum  Besseren  erhebenden  Publikum  durch 
Streiflichter  auf  die  Entwicklung  des  litterarischen  Geschmacks  Ehre  widerfahren 
lässt,  wird  von  Betrachtern  der  Gegenwart  der  vielköpfige  Richter  Publikum  in  ver- 
schiedenen Tonarten  gescholten.  —  Berg  (687)  behauptet,  dass  das  Publikum  über- 
haupt kein  Richter  ist,  weder  ein  guter  und  gerechter  noch  ein  schlechter.  Vielmehr 
ist  es  ein  integrierender  Teil  der  Kunst  und  hat  wie  diese  unendliche  Möglichkeiten 
in  sich.  B.  zeigt,  wie  es  gekommen  ist,  dass  der  moderne  Künstler  in  unserer 
demokratischen  Zeit  kein  Publikum  und  das  moderne  Publikum  keine  Künstler  mehr 
hat,  und  stellt  die  Forderung  auf,  dass  jede  Kunst  zu  ihrem  Publikum  komme.  Die 
Presse,  für  die  hier  eine  wichtige  Aufgabe  liegt,  hat  nach  B.  ihre  Pflicht  nicht  zu  er- 
füllen gewusst.  Die  Presse,  so  meint  er,  ist  heute  engherziger  als  es  je  die  Kirche 
war;  statt  eine  Befreierin  zu  sein,  ist  sie  längst  eine  Zwingburg  des  Geistes  geworden. 
Den  Unternehmungen,  die  Kunst  ins  Volk  zu  tragen,  steht  B.  ziemlich  skeptisch 
gegenüber.  Er  meint,  ein  Volk  könne  nur  dadurch  künstlerisch  gehoben  werden, 
dass  man  die  latent  in  ihm  liegende  Kunst  befreit  und  seinen  Kunsttrieb  veredelt. 
Das  Kunstgewerbe  ist  das  eigentliche  Kriterium  der  Kunstfähigkeit  eines  Volkes; 
hier  allein  kann  auch  die  Reform  einsetzen.  Eine  reinliche  Scheidung  zwischen  den 
verschiedenen  Kreisen  des  Publikums  sei  nötig,  damit  es  sich  in  neuen  Organisationen 
zusammenfinde.  —  Forsmann  (688)  tadelt  satirisch  die  deutsche  Schwärmerei  für 
fremde  Litteraturen,  im  konkreten  Fall  für  die  russische.  —  vonGottschall  (690) 
durchmustert  die  Stellung  des  Publikums  der  Gegenwart  zu  den  einzelnen  litterarischen 
Gattungen,  indem  er  zugleich  mit  Bedauern  auf  die  schiefen  Verhältnisse  blickt,  die 
sich  vielfach  aus  dem  litterarischen  Zwischenhandel  ergeben.  — 

Nationale  Kunst.  Gegen  den  Maler  Rieh.  Bergh,  der  die  Bedeutung 
des  nationalen  Charakters  einer  Kunst  hervorhebt,  betont  Ellen  Key  (692)  den 
universalen  Zug  in  aller  grossen  Kunst,  dessen  Pflege  wichtiger  ist  als  die  Pflege  des 
Nationalgefühls,  das  ja  ohnehin  unausrottbar  sei.  Das  Bedeutungsvolle  ist  nicht,  dass 
es  das  Vaterland  ist,  in  das  man  sich  vertieft,  sondern  dass  man  sich  überhaupt  ver- 
tieft und  zwar  in  jene  Motive,  die  für  das  Künstlertemperament  die  fruchtbarsten  sind. 
„Man  formuliert  die  Voraussetzungen  der  Kunst  zu  weit,  wenn  man  von  dem 
nationalen  anstatt  von  dem  individuellen  Bedürfnis  spricht,  sich  in  eine  gewisse 
Gegend,  Volksklasse,  Ideensphäre  zu  vertiefen."  — 

Heimatkunst.  Die  Debatte  über  die  Heimatkunst  ist  immer  noch  sehr 
rege.  In  seinem  „Wort  zur  Verständigung"  bezeichnet  Bartels  (693)  die  Heimat- 
kunst als  „die  Kunst  der  vollsten  Hingabe,  des  innigsten  Anschmiegens  an  die  Heimat 
und  ihr  eigentümliches  Leben,  Natur-  und  Menschenleben,  aber  dabei  eine  Kunst,  die 
offene  Augen  hat,  die  weiss,  dass  Wahrheit  und  Treue  der  Darstellung  unumgänglich, 
der  Würde  der  Kunst  allein  entsprechend  sind,  dass  nicht  die  blinde,  sondern  die 
sehende  Liebe  das  höchste  ist".  —  Wachler  (696)  gibt  den  Wünschen  der  Heimat- 
kunst einen  poetisch  gehobenen  Ausdruck.  —  Lienhard  (705),  der  sich  bekanntlich 
für  die  Emanzipation  der  Litteratur  von  Berlin  einsetzt,  gibt  die  Losung:  Freiheit 
der  Entfaltung  über  ganz  Deutschland  hin.  Gegenüber  dem  demokratischen  Lärm 
der  Grossstädte  hofft  er  auf  Stätten,  in  denen  eine  gesammelte,  verinnerlichte,  wahrhaft 
lebende  Art  deutschen  Geistes  Ausdruck  findet,  und  blickt  mit  Vorliebe  auf  Weimar- 
Eisenach.  —  Dass  der  Ruf  „Los  von  Berlin !"  nicht  ohne  Wirkung  geblieben  ist,  wird 
freudig  festgestellt  (706).  —  Aber  auch  die  Grossstadtpoesie  findet  in  R.  M.  Meyer  (700) 
ihren  Fürsprecher,  der  den  poetischen  Wert  des  Grossstadtbildes  hervorhebt.  Er  sagt, 
dass  die  Grossstadt  die  Mutter  der  Psychologie  in  der  Dichtung  ist.  In  der  DarsteUung 
der  Eigenart  einer  städtischen  Gesamtphysiognomie  bleibt  freilich  für  die  Dichtung 
noch  manches  zu  tun  übrig.  Lienhard  macht  aus  diesem  Anlass  darauf  auf- 
merksam, dass  die  Aesthetiker  der  Heimat-  und  Höhenkunst  nur  insofern  Gegner  der 
Grossstädte  sind,  als  sie  Erscheinungen  und  Zustände  in  den  Städten  treffen  wollen, 
die  auf  das  seelische  Leben  verderblich  wirken.  — 

Volkskunst.  Der  evangelisch-sociale  Kongress  in  Dortmund  beschäftigt 
sich  mit  dem  Thema  „Kunst  und  Volk"  und  kommt  nach  Anhören  der  Referenten 
Schubring  und  von  E  r  d  b  e  r  g  (710)  zu  der  Resolution:  „Der  evangelisch-sociale 
Kongress  .  .  .  erkennt  die  hohe  Bedeutung  einer  tieferen  Berührung  aller  Bevölkerungs- 
klassen mit  einer  tendenzfreien,  der  nationalen  Eigenart  entsprechenden  Kunst  für  die 
sociale  Hebung  des  Volkes  an."  —  Zu  dem  Ausdruck  „Kunst  für  alle"  nimmt 
Avenarius  (713)  Stellung.  Wenn  Kunst  im  weiteren  Sinne  gefasst  wird  als  der 
charakteristische  Ausdruck  jeden  Empfindens  in  sinnfälliger  Form,  so  hält  A.  Wirkungen 
in  diesem  Sinne  durch  geeignete  Beispiele  in  weiten  Kreisen  nicht  für  aussichtslos, 
insbesondere  sei  es  erreichbar,  dass  die  grosse  Mehrheit  ein  natürliches  ästhetisches 
Verhalten  zu  ihrer  nächsten  Umgebung  wieder  gewinnt.  (Solche  Erwägungen 
bestimmen    auch   Jonas  (716)    zur  Abfassung   seiner    populären    Broschüre.)     Was 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  267 

dann  die  Kunst  im  engeren  Sinne,  d.  h.  die  Kunstwerke  betrifft,  so  meint  A.,  dass 
an  dem  Kdolsten,  was  der  Nationalschatz  eines  Volkes  an  Gefühlswelten  besitzt, 
jedermann  die  Mög-lichkeit  der  Teilnahme  soll  haben  können.  „Dass  es  alle  verlangen, 
dass  es  alle  erhalten,  dass  alle  gar  alles  erhalten  könnten,  das  selbstverständlich 
denken  wir  nicht."  —  Weit  brecht  (719)  findet,  dass  das  Volk  keine  Poesie  liest 
lind  dass  unsere  heutige  Jugend  viel  weniger  Sinn  für  Poesie  hat  als  die  vergangener 
Zeiten.  Darum  gilt  es,  unser  Volk,  d.  h.  den  sogenannten  Mittelstand,  die  Arbeiter 
und  Bauern  für  die  Poesie  zu  erziehen.  Das  könnte  am  besten  durch  Vortrags- 
abendegeschehen. —  In  diesem  Wunsch  begegnet  sich  Weitbrecht  mitSchlaikjer  (703), 
der  warmherzige,  anschauliche  Vorträge  ül)er  Dichter  und  Dichtungen  sowie  Hecitations- 
abende  in  den  kleinen  Städten  für  das  beste  Mittel  hält  im  Kampf  gegen  die  Unkunst. 
—  Was  im  Ausland  für  die  künstlerischen  Bedürfnisse  des  Arbeiterstandes  unter- 
nommen wird,  zeigt  P  u  d  o  r  (720).  — 

Kritik.  G  o  1  d  s  c  h  m  i  d  t  (728)  warnt  vor  der  allzu  hohen  Ein- 
schätzung der  Kritik,  als  deren  einzige  Aufgabe  nach  der  objektiven  Seite  hin  er  die 
Vermittlung  eines  im  letzten  Grunde  mystischen  Schönheitswertes  für  das  ahnende 
Gemüt  bezeichnet.  Nach  der  subjektiven  Seite  hin  verurteilt  G.  den  uni)ersönlichen, 
allzuWandlungsfähigen  Kritiker  ohne  eigene  Individualität,  um  dafür  der  ausgesprochenen 
Persönlichkeit,  der  Individualität  in  der  Kritik  das  W^ort  zu  reden.  Necker  gibt 
zu  diesen  Ausführungen  G.s  einige  Ergänzungen.  —  Sehr  schlecht  denkt  von  der 
Kritik  auch  Theodor  (729).  —  Gegen  Auswüchse  der  Kritik,  von  deren  sittlicher 
Aufgabe  er  übrigens  eine  hohe  Meinung  hat,  wendet  sich  Weddigen  (730), 
bescmders  die  anonyme  Kritik  ist  ihm  ein  Dorn  im  Auge." —  W'ie  Weddigen  ver- 
urteilt auch  A  V  en  ar  i  u  s  (740)  die  vielfach  übliche  „wohlwollende"  Kritik,  die  zum 
Aufheben  der  Abstände  und  zum  Verwischen  der  Unterschiede  beiträgt.  —  Für  die 
Kritik  des  malerischen  Kunstwerks  entwickelt  von  Kunowski  (733)  treffliche 
Grundsätze.  Er  betont  die  Bedeutung  des  künstlerischen  Sehens.  Es  ist  nur  zu 
erlernen,  wenn  man  selbst  irgend  einen  Zweig  der  Kunst  wenigstens  bis  zu  einem 
gewissen  Grad  selbst  geübt  hat.  —  In  einem  einleitenden  Aufsatz:  „Kunst  und 
Kritik.  Eine  persönliche  Vorstellung"  setzt  S  e  i  d  1  (264)  seine  Anschauungen  über 
die  anregende  Kraft  des  Kritikers  und  Kulturpsychologen  auseinander.  —  Das  Resultat 
einer  Umfrage,  „ob  die  Kritik  das  Recht  oder  die  Pflicht  habe,  bei  der  Recension 
erzählender  und  dramatischer  Werke  den  Inhalt  wiederzugeben",  legt  J.  Ettlinger  (741) 
vor.  Wir  hören  Wilbrandt,  Rosegger,  Hans  Hoffmann,  P.  Lindau,  Schienther,  Mauthner, 
und  die  beiden  Verleger  S.  Fischer  und  C  Reissner.  Als  Generalnenner  der  ver- 
schiedenen Auffassungen  bezeichnet  E.  den  Schiedsspruch  Wilbrandts,  dass  es  nicht 
auf  die  Theorie,  sondern  auf  den  Menschen  ankomme.  „Der  richtige  Kritiker  wird 
den  Inhalt  der  Dichtung  herausheben,  soweit  es  sich  schickt  und  gehört;  der  andere 
wird  zu  viel  oder  zu  wenig  tun.  Theoretisch  lehren  lässt  sich  das  nicht!  Jede 
neue  Dichtung  und  jede  neue  Kritik  ist  ein  neuer  Fall.  So  war's  und  so  wird 
es  sein  ..."  — 

In  einem  Feuilleton  über  künstlerische  Originalität  meint  Wein- 
gar  t  n  e  r  (746),  dass  nicht  jedes  Nachbilden  fremder  Kunstwerke  schon  Unorigi- 
nalität  bedeute.  In  seiner  Jugend  nimmt  der  junge  Künstler  sich  ein  Vorbild,  auf 
dessen  Schultern  stehend  er  sich  erst  zu  persönlicher  Eigenart  auswächst.  Je  unver- 
hohlener und  ehrlicher  er  sich  seinem  Vorbild  anschliesst,  umsomehr  hat  er  nach 
W.  die  Anwartschaft,  seine  Leistungsfähigkeit  später  zu  tatsächlicher  Selbständigkeit 
zu  steigern.  Originalität,  die  sich  später  zeigt,  wenn  das  Leben  selbst  zum  Schaffen 
anregt,  darf  aber  auf  keinen  Fall  mit  Willkürlichkeit  gleichgesetzt  werden.  Vor 
dieser  bewahren  den  organischen  Künstler  die  Gesetze  der  „Schönheit"  und  „Wahrheit", 
die  zugleich  Gesetze  der  eigenen  Natur  sind.  —  In  seinem  Ueberblick  über  die 
Geschichte  und  Theorie  der  Romantik  definiert  Lublinski  (748)  sie  als  aus- 
schliessliche Stimmungskunst.  — 

Tr^agik,  Die  interessante  Studie  von  Ziegler  (752)  ist,  wie  auch 
P  r  e  w  s  (753)  in  seiner  Analyse  des  Buches  hervorhebt,  nicht  eigentlich  eine  ästhe- 
tische Untersuchung.  Vielmehr  sagt  Z.  selbst,  „dass  das  tragische  Problem  letzten 
Endes  eine  metaphysische  Prinzipienfrage  ist,  und  dass  seine  Lösung  abhängig  ist 
von  dieser".  Demgemäss  betrachtet  also  der  Verfasser  vom  metaphysischen  Standpunkt 
E.  von  Hartmanns  aus  das  Tragische.  „Erst  wer  hier  nicht  etwa  nur  eine  ästhetische 
Kategorie,  sondern  vielmehr  eine  uns  (Germanen)  eigentümliche  überall  zu  erkennende 
Gesetzmässigkeit  unseres  Denkens  ahnt,  darf  hoffen,  dem  Tragischen  gerecht  zu 
werden."  Ich  begnüge  mich,  die  Hauptresultate  Z.s  herzusetzen.  „Das  Wesen  des 
Tragischen  beruht  auf  der  immanenten  Ueberspannung  des  Individualwillens,  welcher 
als  Schicksal  die  Freiheit  des  Menschen  aufhebt.  Die  notwendige  Konsequenz  dieser 
Willensüberspannung  ist  die  Verkehrung  einer  an  sich  logischen  Absicht  in  eine 
überwiegend  alogische,  was  man  allgemein  als  tragische  Schuld  bezeichnet  hat."    Die 

Jahresberichte  fQr  neaere  deutsche  Litteraturgeschichte.    XIII.  35 


268  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

tragische  Schuld  bezeichnet  nicht  sowohl  ein  sittliches  Vergehen  als  vielmehr  allein  die 
Verletzung"  einer  objektiven  Harmonie  durch  die  relative  Alogizität  des  subjektiven 
Willens.  Ist  der  Weltzweck,  wie  von  Hartmann  und  mit  ihm  der  Verfasser  will,  ein 
negativer,  so  ist  das  Tragische  ein  Daseinsgesetz  von  kosmischer  Bedeutung,  das 
seinen  reinsten  Ausdruck  mikrokosmisch  im  Kunstwerk  als  Tragödie,  makrokosmisch 
in  der  Vollendung  des  Weltprozesses  erreicht.  —  Courtney  (755)  vgl.  JBL.  1900 
I  3  :  284.  —  Schöner  marck  (757)  vgl.  JBL.  1901  13:7.  — 

Stil  und  Sprache.  Mit  feinem,  künstlerischem  Gefühl  spricht  Wasser- 
mann (767)  über  die  epische  Prosa.  Er  sieht  die  vorzüglichste  Schönheit  der 
deutschen  Sprache  in  der  Möglichkeit,  organische  und  lebendige  Perioden  zu  bilden, 
und  behauptet,  dass  die  Vernachlässigung  der  Periode,  wie  sie  sich  vielfach  in 
modernen  Romanen  und  Novellen  zeigt,  die  grösste  Gefahr  für  das  deutsche  Schrift- 
tum bildet.  Die  Periode  ist  ihm  das  wichtigste  Mittel  zur  epischen  Gestaltung.  Er 
legt  schliesslich  ein  Bekenntnis  über  seine  epische  Kunst  ab:  „Ich  selbst  habe  nur 
langsam  und  qualvoll  zu  erkennen  vermocht,  worin  das  Wesen  dieser  Kunstgattung 
besteht.  Wie  viele  andere  habe  ich  in  kurzen  Hauptsätzchen  über  die  Seiten  ge- 
keucht und  habe  später  geglaubt,  epische  Breite  lasse  sich  durch  Weitspurigkeit  der 
Vorgänge  geben,  während  sie  doch  nichts  anderes  ist  als  kräftige  Fülle  im  Einzelnen; 
aus  winzigen  Zellen  setzt  sich  der  Baum  zusammen  und  es  gibt  keine  Gesundheit 
der  Früchte  ohne  die  Gesundheit  jener  unscheinbaren  Gewebe.  Ich  suchte  bei  den 
Litteraturen  fremder  Völker  mein  Heil,  bei  den  Russen,  Norwegern,  Franzosen.  Ueber- 
all  sah  ich  Gutes,  Vortreffliches,  Geniales,  überall  trug  ich  auch  Wirrnis  und  Miss- 
verstehen mit  fort.  Doch  endlich  weiss  ich  und  fühle,  dass  es  für  den  Dichter  kein 
Heil  gibt,  der  nicht  im  innigsten  Einklang  mit  dem  W'esen  seines  Volkes  und 
seiner  Sprache  schafft."  —  K.  Spitteler  (765)  rügt  die  verschiedenen  Unarten  des 
Dilettantenstils,  wie  sie  sich  namentlich  in  kleinen  Gelegenheitsartikeln  für 
Zeitungen  äussern.  — 

Allgemeine  Poetik.  Der  erste  Teil  der  Poetik  von  Roetteken  (769), 
dessen  Absichten  eingestandenermassen  ähnliche  sind  wie  die  Elsters  in  seinen 
Prinzipien  der  Litteraturwissenschaft,  erstreckt  sich  nach  einigen  Vorbemerkungen 
auf  eine  allgemeine  Analyse  der  psychischen  Vorgänge  beim  Genuss  einer  Dichtung. 
Die  Vorbemerkungen  begründen  den  weitgehenden  Anspruch  der  Poetik  als  der  Prinzi- 
pienwissenschaft der  Litteraturgeschichte  auf  die  Psychologie.  Litteraturgeschichte  und 
Poetik  sind  darin  voneinander  unterschieden,  dass  jene  „die  einzelnen  vorhandenen 
Dichtungen  in  ihrer  Eigenart  und  in  ihren  Entstehungsbedingungen  zu  erforschen  sucht, 
während  diese  sich  bemüht,  „im  allgemeinen  die  Momente  zu  ermitteln,  welche  eben  diese 
Eigenart  ausmachen  und  bedingen".  Das  erste  Kapitel  untersucht  die  Zusammen- 
hänge zwischen  Sprache  und  innerem  Bild,  nachdem  R.  festgestellt  hat,  dass  alle 
Poesie  uns  im  Gewände  der  Sprache  entgegentritt.  R.  zählt  zuerst  die  Wirkungen 
auf,  die  am  Laut  hängen  oder  an  denen  der  Laut  wenigstens  selbst  mit  teilnimmt, 
ausführlich  geht  er  dann  auf  die  Wirkungen  der  Wortvorstellungen  ein,  die  durch 
die  Phantasie  der  Aufnehmenden  in  der  verschiedensten  Weise  individuell  modifiziert 
sind.  Im  einzelnen  werden  die  durch  Worte  reproduzierten  Sinnesempfindungen 
untersucht.  Als  Resultat  ergibt  sich,  dass  die  Empfindungen  und  Vorstellungen, 
die  aus  den  verschiedenen  Sinnesgebieten  von  den  Worten  des  Dichters  in  unserer 
Phantasie  vielleicht  hervorgerufen  werden,  die  Wirklichkeit,  wie  wir  sie  durch 
unsere  Sinne  wahrnehmen,  nur  sehr  unvollkommen  repräsentieren;  „ganz  abgesehen 
von  der  geringen  Intensität  und  der  zum  Teil  geringen  Sicherheit  des  Emportauchens 
sind  sie  jedenfalls  durchaus  unvollständig  und  lückenhaft  und  i  verweisen  uns  also 
überall  auf  das  Verständnis  durch  blosse  Worte"  (S.  73).  Zu  ähnlichen  Resultaten  ist 
bekanntlich  auch  Th.  A.  Meyer  (vgl.  JBL.  1901  13:112)  gekommen.  Das  erste  Kapitel 
schliesst  mit  der  wichtigen  Feststellung,  dass  es  kein  objektives  Merkmal  gebe,  „das, 
in  jeder  Dichtung  auftretend,  mir  immer  mit  Sicherheit  ermöglichte,  sie  als  Dichtung 
zu  erkennen;  vielmehr  ist  jedes  sprachliche  Werk  für  mich  eine  Dichtung,  sobald 
und  solange  ich  mich  ihm  gegenüber  in  dem  eigentümlichen  mir  wohlbekannten 
Zustande  der  ästhetischen  Anschauung  befinde"  (S.  81).  Aesthetische  Anschauung 
und  wissenschaftliches  Interesse  gegenüber  einer  sprachlichen-  Darstellung  werden 
zunächst  im  zweiten  Kapitel  gegeneinander  abgegrenzt.  In  breiter  Analyse  wird 
gezeigt,  unter  welchen  Bedingungen  der  Eindruck  der  Lebenswahrheit  zustande 
kommt,  welchen  Anteil  die  Wirklichkeitstreue  und  die  innere  Wahrheit  einer 
Dichtung  daran  haben  und  in  welchem  Verhältnis  diese  beiden  Momente  zueinander 
stehen.  Weitere  Erörterungen  gelten  der  Illusion  in  der  ästhetischen  Anschauung 
und  den  illusionsstörenden  Momenten.  Dann  wendet  sich  der  Verfasser  zur  Betrachtung 
der  Gefühlswirkung.  Hier  wird  zuerst  der  direkte  und  der  associative  Faktor  im 
ästhetischen  Eindruck  dichterischer  Werke  analysiert,  dann  zergliedert  R.  den  sonst 
als  „Einfühlung"  bezeichneten  Vorgang,  den  er  „Einschmelzung"  zu  nennen  vorzieht, 


Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  269 

und  untofschoidet  drei  Gruppen  von  Vorsteilung'smassen,  die  zur  EinRchmelzung* 
^olan^en  können.  „Es  sind  1.  Vorstellungen  von  ausser  uns  befindlichen  leblosen 
Ol)jekten,  2.  V()rstellun<^en  von  fremden  lebenden  Wesen,  und  3.  mein  Ich  selbst 
oder  Teile  meines  Ichs"  (S.  188).  Die  zweite  Gruppe  bezeichnet  R.  auch  als  Du- 
Personilikation,  die  dritte  als  Ich-Personifikation.  Kr  findet,  dass  diese  beiden  im 
allgemeinen  vor  der  ersten  bevorzugt  sind.  Insbesondere  werden  dann  noch  die 
Bedingungen  geprüft,  die  uns  Figuren  der  Dichtung  als  ein  Du  oder  ein  Ich  erloben 
lassen.  Weiterhin  worden  die  einzelnen  (iefühlsan lasse,  wie  sie  sich  aus  den 
Wirkungen  des  direkten  und  des  associativen  F'aktors  und  aus  der  inhaltlichen 
Wirkung  von  Vorstellungen  und  Vorstellungsma.ssen  ergeben,  schliesslich  einige  all- 
gemeine Bedingungen  und  Gesetze  der  Gefühlswirkung  (Prinzip  der  Schwelle,  der 
Summierung  und  üebung,  der  ästhetischen  Hülfe  oder  Steigerung,  des  kleinsten 
Kraftmasses,  der  Abstumpfung,  der  Kontrast,  die  Prinzipien  der  ästhetischen  Folge 
und  der  ästhetischen  Versöhnung)  erörtert.  Dabei  findet  H.  Gelegenheit,  sich 
mit  neueren  Aesthetikern  zustimmend  oder  ablehnend  auseinanderzusetzen.  Das 
letzte  Kapitel  spricht  über  den  Wert  der  Poesie,  und  zwar  sowohl  über  den 
ästhetischen  Wert,  der  vom  „Ueberschuss  sämtlicher  Lustgefühle,  die  wir  im 
Zustande  der  ästhetischen  Anschauung  erleben,  über  die  in  diesem  Zustande 
erlebten  Unlustgefühle"  gebildet  wird,  als  auch  über  den  ausserästhetischen  Wert. 
Zu  ihm  gehört,  „da  wir  während  der  ästhetischen  Anschauung  eine  Vergleichung 
unseres  früheren  Gefühlszustandes  mit  unserem  Jetzigen  nicht  vornehmen",  „die 
Wirkung,  die  eine  Dichtung  etwa  im  Sinne  einer  I3efreiung  von  Unlustgefühlen  auf 
uns  auszuüben  vermag",  ferner  noch  eine  Reihe  anderer  erfreulicher  oder  nützlicher 
Wirkungen,  die  nicht  während  des  Zustandes  der  ästhetischen  Anschauung  sich 
geltend  machen.  Der  ästhetische  Wert  wird  in  seiner  Bedeutung  für  den  einzelnen 
und  für  verschiedene  sociale  Gruppierungen,  als  Wert  mit  relativer  und  mit  absoluter 
Berechtigung  untersucht.  Seltsam  klingt  übrigens  für  den,  der  nicht  gerade  Kunst- 
pietist ist,  der  Satz  (S.  275):  „Alle  ästhetische  Theorie  ist  pur  zu  betrachten  als  ein 
Hülfsmittel,  um  den  unmittelbar  erlebten  Genuss  zu  analysieren."  Bei  Betrachtung 
des  ausserästhetischen  Wertes  hat  R.  vor  allem  Anlass,  auf  die  Katharsisfrage 
einzugehen.  Der  Wert  der  R.schen  Poetik  scheint  mir  mehr  in  einer  grossen 
Anzahl  guter  und  feiner  Beobachtungen,  in  der  Sammlung  von  Materialien 
zu  einer  Poetik  als  in  der  philosophischen  Durchdringung,  in  den  philo- 
sophischen und  psychologischen  Begriffen  zu  liegen,  die  Schärfe  und  Klar- 
heit vermissen  lassen.  —  Nach  der  Anzeige  von  Grosse  will  G  u  m  m  e  r  e  (772) 
ethnologische  und  historische  Data  miteinander  verbinden  und  durcheinander  kon- 
trollieren, um  so  die  Anfänge  der  Poesie  zu  erkennen.  Die  wesentliche  Eigenschaft 
einer  Dichtung  liegt  für  Gummere  in  der  rhythmischen  Form.  Dagegen  wendet 
Grosse  ein,  dass  schon  auf  den  untersten  unserer  Erfahrung  zugänglichen  Stufen 
der  Entwicklung  neben  rhythmischen  Dichtungen  Märchen  und  andere  Erzählungen 
stehen,  die  zum  grossen  Teile  der  rhythmischen  Form  entbehren  und  die  trotzdem 
einen  unzweideutig  ästhetischen  Charakter  tragen;  „und  diese  ganze  Gruppe  grund- 
sätzlich zu  ignorieren  heisst  denn  doch  nichts  anderes  als  von  vornherein  auf  eine 
volle  Erfassung  und  Lösung  des  vorliegenden  Problemes  zu  verzichten."  In  der 
rhythmisch  geformten  Dichtung  also  unterscheidet  Gu.  zwei  Elemente:  ein  instinktives 
natürliches,  das  auf  einen  socialen  Ursprung  zurückweist,  und  ein  bewusstes  kunst- 
mässiges,  das  ein  individuales  Produkt  ist.  Nach  Gu.  beginnt  die  Poesie  mit  refrain- 
artigen rhythmischen  kurzen  Sätzen,  die  eine  primitive  Horde  in  steter  Wieder- 
holung zu  ihrem  Tanze  singt.  Die  Urform  der  Dichtung  ist  also  social.  Gu.  meint 
sogar,  dass  der  Urmensch  als  selbständiges  Individuum  überhaupt  noch  nicht  existiere, 
sondern  nur  als  Glied  einer  Gruppe.  Grosse  hält  das  für  eine  Uebertreibung,  wie 
er  auch  die  vollkommene  Homogeneität  der  primitiven  Horde  bestreitet,  die  von  Gu. 
behauptet  wird.  Nach  Grosse  tritt  vielmehr  schon  auf  den  untersten  Stufen  neben 
der  singenden  und  tanzenden  Gruppe  der  einzelne  Sänger  auf,  .sowohl  als 
Vorsänger  wie  als  Dichter  für  den  eigenen  persönlichen  Bedarf;  „und  wir  ver- 
mögen schlechterdings  nicht  einzusehen,  warum  diese  individuale  Poesie  wesentlich 
jünger  sein  müsste  als  jene  sociale".  Der  Beweis  der  entwicklungsgeschichtlichen 
Priorität  der  socialen  Dichtung  sei  Gu.  zwar  nicht  gelungen,  aber  sein  Verdienst  bleibe 
es,  gezeigt  zu  haben,  „dass  und  warum  die  sociale  Dichtung  unter  niederen  Kultur- 
formen eine  entschiedene  Superiorität  über  die  individuale  besitzt".  Ein  Verdienst, 
das  um  so  mehr  anzuerkennen  ist,  als  man  sich  in  der  Regel  die  primitive  Poesie 
viel  zu  sehr  nach  dem  Muster  der  neueren  denkt.  —  Behaghel  (783)  spricht  über 
poetische  Krankheiten,  d.  h.  über  Krankheiten,  die  zum  Gegenstand  der  dichterischen 
Darstellung  geworden  sind,  und  legt  sich  die  Frage  vor,  „welche  Rolle  solche 
Schilderung  krankhafter  Zustände  im  Werke  des  Künstlere  spielt".  Während  die 
mittelalterliche  Litteratur  wenig  Neigung  zeigt.   Pathologisches  darzustellen,  ist  vor 

35» 


270  Th.  Poppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte. 

allem  in  der  jüngsten  Litteratur  nach  B.  die  Schilderung-  von  Krankheitszuständen 
oft  Selbstzweck  geworden.  Davon  abgesehen  werden  Krankheiten  bei  der  poetischen 
Darstellung  vielfach  als  Hintergrundskrankheiten  benutzt,  die  die  Unterlage 
bilden  müssen,  auf  der  die  Handlung  oder  der  Handelnde  sich  abzeichnet.  Als 
eine  besondere  Form  der  Hintergrundskrankheit  findet  B.  die  Ehebruchsdiphtheritis: 
das  sterbende  Kind  als  grausiger  Vorwurf  für  den  ehebrecherischen  Vater.  An 
verschiedenen  Stellen  der  Handlung  können  sich  „Gelegenheitskrankheiten"  einfinden, 
die  bisweilen  ein  brauchbares  Mittel  werden,  um  unbequeme  Personen  zu  beseitigen. 
Die  „Entwicklungskrankheiten"  dagegen  gehen  mit  innerer  Notwendigkeit  aus 
früheren  Abschnitten  der  Handlung  hervor:  Krankheit  als  Folge  starker  Gemüts- 
bewegungen, also  „Erregungskrankheiten"  (in  zwei  Hauptformen:  Wahnsinn  oder 
Fieber:  Gehirn-,  besonders  aber  Nervenfieber).  Der  Höhepunkt  des  Leidens  kann 
mit  dem  Höhepunkt  der  Handlung,  mit  der  Peripetie  zusammenfallen:  Krisenkrank- 
heit. B.  erwähnt  schliesslich  noch,  dass  die  Statistik  des  poetischen  Nervenfiebers, 
das  als  eine  Verhüllung  der  Seele  dem.  Dichter  oft  so  trefflich  zu  statten  kommt,  den 
Zahlen  des  tatsächlichen  Lebens  keineswegs  entspricht.  —  Wie  Trivialitäten  Physio- 
gnomie gewinnen  können,  wenn  sie  ein  wirklicher  Dichter  formt,  dafür  gibt  Fischer 
(784)  einige  Beispiele.  —  Der  Aufsatz  J.  Sterns  (777/8)  ist  ein  Hinweis  auf  den 
philosophischen  Dichter  Hermann  Kunibert  Neumann.  —  Meyer-Benfey  (779)  fragt 
nach  dem  moralischen  Ertrag  der  naturalistischen  Revolution,  aus  der  die  moderne 
Litteratur  hervorgegangen  ist.  Der  Naturalismus  hat  nach  M.  Ehrfurcht  vor  der 
Natur  und  der  Wirklichkeit,  vor  allem  aber  auch  unbedingte  Achtung  vor  der  Mensch- 
heit in  jedem  ihrer  Vertreter  gelehrt.  Darin  berührt  sich  der  Naturalismus  mit  der 
eigentümlichen  Erscheinung  moderner  Ethik,  dem  Socialismus.  M.  sagt:  „Die 
naturalistische  Kunst  und  der  sociale  Gedanke  sind  aus  derselben  Wurzel  ent- 
sprossen." Aber  auch  die  dem  Naturalismus  entgegengesetzten  Tendenzen  der  Neu- 
romantik liefern  ein  moralisches  Ergebnis:  die  stärkere  Betonung  der  Lebensfreude 
und  der  Erhebung  über  die  Alltagswirklichkeit.  Doch  warnt  M,  davor,  dass  die 
Erhebung  über  die  Wirklichkeit  zur  Flucht  aus  der  Wirklichkeit  führe.  Die  echten 
Erriin  gen  Schäften  des  Naturalismus  dürfen  nicht  wieder  verloren  gehen.  Der  Verfasser 
weist  schliesslich  darauf  hin,  dass  die  religiöse  Grundstimmung  immer  bestimmter 
vernehmlich  wird  in  der  grossen  Kunst  unserer  Zeit.  „Je  mehr  die  Religion  sich 
reinigt  und  befreit  von  der  Verquickung  mit  Moral  und  Philosophie,  um  so  mehr 
wird  die  grosse  Kunst  ihr  eigentliches  Organ."  „Die  Kunst  als  Symbol  der  Religion." 
—  L.  Schmidt  (792)  erörtert  die  Frage,  ob  sich  die  neueste  Entwicklung  der 
Musik  als  von  der  modernen  Litteratur  beeinflusst  erweisen  lässt.  Im  allgemeinen, 
meint  er,  hinkt  die  Musik  der  poetischen  Entwicklung  immer  nach;  nur  ausnahms- 
weise spiegelt  sich  zeitgenössische  Dichtung  unmittelbar  in  der  Musik  wieder.  „Dass 
ein  gewisser  Einfluss  der  Dichtung  auf  das  musikalische  Drama,  ein  viel  deutlicherer 
auf  das  Lied  stattgefunden,  dass  instrumentale  Kunst  und  Poesie  heute  gemeinsame  Züge 
aufweisen  und  die  Musik  ihrerseits  die  Lyrik  verbreitet  und  die  Schriftsteller  mannig- 
fach angeregt  hat  —  das  wird  jedoch  so  ziemlich  alles  sein,  was  sich  vorläufig  über 
die  Stellung  der  Tonkunst  zur  modernen  Litteratur  mit  Bestimmtheit  aussagen  lässt."  — 
Dichtgattungen:  Lyrik.  Wentorf  (805)  redet  etwas  trivial  von 
den  Möglichkeiten  der  Gemütswirkung  lyrischer  Gedichte.  —  „Anregungen  zu  einer 
Grenzregulierung"  zwischen  Ballade  und  Romanze  gibt  Ziel  (813).  Nachdem 
er  die  heillose  Verwirrung  in  der  Abgrenzung  der  beiden  Begriffe  beleuchtet  und 
die  ästhetisch-theoretischen  Ansichten  einer  Reihe  neuzeitlicher  Beurteiler  gegeben 
hat,  betont  er,  dass  der  Unterschied  zwischen  den  beiden  poetischen  Formen  aus 
ihrem  Innersten  heraus  begriffen  und  erfasst  werden  müsse.  Seine  Meinung  ist 
die:  „Das  Lebensmilieu  der  Ballade  ist  ein  absolut  pathologisches;  sie  schildert  uns 
die  Abhängigkeit  des  Menschen  von  der  Natur,  die  ihn  äusserlich  umgibt,  wie  von 
jener  anderen  Natur,  die  er  in  sich  trägt,  seinen  eigenen  Trieben  und  Leiden- 
schaften; sie  schildert  uns  den  Menschen  als  Unterliegenden  im  Kampfe  mit  eben 
dieser  doppelten  Natur.  Das  Lebensmilieu  der  Romanze  dagegen  ist  ein  eminent 
ethisches;  sie  schildert  uns  im  scharfen  Gegensatze  zu  der  Ballade  die  Unabhängig- 
keit des  Menschen  von  jener  anderen  Natur,  die  er  in  sich  trägt,  seine  Unabhängig- 
keit durch  Freiheit,  Sittlichkeit  und  Selbstbestimmung;  sie  schildert  uns  den  Menschen 
als  Sieger  im  Kampfe  mit  seinen  eigenen  Leidenschaften  und  Trieben."  Demgemäss 
wäre  Goethe,  dieser  Deuter  des  Natürlichen,  der  Balladen-,  Schiller,  dieser  Denker 
des  Ethischen,  der  Romanzendichter  par  excellence.  —  Wie  Frhr.  von  Münch- 
hausen  (815)  über  die  Ballade  denkt,  ist  bereits  früher  (JBL.  1901  I  3:  125)  dar- 
gelegt worden.  —  Mit  der  Geschichte  des  Sonetts  beschäftigt  sich  H  a  u  s  e  r  (816)  in 
einer  längeren  Studie,  die  diese  Kunstform  durch  die  verschiedenen  romanischen 
Länder,  durch  Holland,  England,  Deutschland  und  die  übrigen  germanischen 
Litteraturen  und  endlich  auch  durch  die  slavische  Litteratur  begleitet.  — 


Th.  1^0 ppe,  Poetik  und  ihre  Geschichte.  271 

Roman  und  Novelle.  Th.  von  Sosno.sky  (822)  setzt  seine  krilisclu-n 
Homanbetrachtungon  fort  (vgl.  J13L.  1901  I  3:119)  und  zeigt,  was  für  ein  schwieriger 
und  gefährlicher  Weg  die  Ich-Technik  ist.  Die  suhjektivc  Darstellungslbrm,  so 
meint  er,  ist  in  jedem  Fall  unwahr  und  unnatürlich.  Zum  Heweise  zählt  er  ein 
stattliches  Sündenregister  auf.  —  (1.  Hötticher  (5140)  skizziert  in  seinem  Aufsatz 
„Der  moderne  deutsche  Roman  in  seiner  litterarischen  Entwicklung  und  Bedeutung" 
den  Entwicklungsgang  des  deutschen  Romans  aus  l'hantasiewelten  zu  einem  frischen, 
fröhlichen  Realismus;  der  natui'alistische  Roman  freilich  verrällt  der  Verdammung. 
—  Ueber  den  P.  Ernstsohßn  Beitrag  zur  Technik  der  Novelle  (823)  vgl.  JBL.  1901 
13:121.  - 

Drama.  Foth  (825)  verficht  die  Auffassung,  dass  das  Drama  nicht 
etwa  eine  Gattung  der  Diclitkunst  sei,  die  ja  gemeinhin  gegliedert  wird  in  Epos, 
Lyrik,  Drama,  sondern  dass  es  als  Gesamtkunstwerk  den  Einzelkünsten  gegenüber- 
stehe. Der  Zug  der  Gegenwart  zur  Mischkunst,  d.  h.  zur  Aufhebung  der  strengen 
Grenzen  zwischen  den  einzelnen  Künsten,  ist  für  den  Verfasser  kein  Krankheitssymptom, 
sondern  bedeutet  ihm  den  Trieb  zur  Herstellung  des  normalen,  bisher  durch  hetero- 
gene Kultureijdlüsse  bei  uns  getrübten  Zustancles,  den  die  (iriechen  in  ihrem  „Voll- 
drama" erreicht  hatten.  Der  Weg  der  Entwicklung  weist  auf  ein  solches  „Voll- 
drama" hin.  Ueberhaupt  ist  das  Drama  nach  F.  der  Stamm  aller  anderen  Künste, 
die  allmählich  erstarkend  sich  abzweigen  zu  immer  grösserer  Selbständigkeit,  „ohne 
dass  der  Stanun  selbst  darum  aufhörte,  mit  ihnen  zu  wachsen  und  zu  erstarken". 
Das  beweist  die  Blütezeit  der  gTiechischen  Tragödie.  Epos  und  Lyrik  sind  nur  ver- 
schiedene Mischungen  objektiver  und  subjektiver  Elemente.  Der  Begriff  der  Poesie 
als  der  durch  Worte  vermittelten  Phantasiekunst  erschöpft  sich  in  diesen  beiden 
Gattungen.  Soll  nun  das  Drama,  und  zwar  das  künstlerisch  verkörperte  Drama  und 
nicht  die  Anweisung  zur  Verkörperung,  wie  sie  in  dem  „Buch"  des  Dichters  vor- 
liegt, Poesie  sein,  „dann  existiert  es  nicht  als  besondere  Dichtgattung,  sondern  ist 
zu  dem  Epos  und  Lyrik  verbindenden  Grenzgebiet,  wie  £twa  die  lyrische  Epik,  zu 
schlagen".  Oder  man  entschliesst  sich,  das  Drama  als  ganz  selbständigen  Kunst- 
zweig gelten  zu  lassen.  Denn  auch  einer  anderen  Kunst  kann  das  Drama  nicht 
wohl  untergeordnet  werden.  Ebensowenig  konstituieren  binäre  oder  ternäre  Ver- 
bindungen von  Einzelkünsten  das  Drama.  Das  Volldrama,  wie  es  der  Verfasser  zur 
Unterscheidung  von  dem  gewöhnlichen  Zwitterbegriff  des  Dramas  nennt,  ist  eine  Ver- 
knüpfung zur  Einheit  aller  Künste.  Das  Volldrama  ist  die  reichere  Schwester  der 
Einzelkunst;  ja  es  ist  in  gewisser  Hinsicht  sowohl  den  Wahrnehmungskünsten 
(Kulturkunst:  Malerei,  Plastik  —  und  Naturkunst:  Musik,  Mimik)  als  der  Phantasie- 
kunst (Poesie)  übergeordnet.  „Das  Drama  ist  eigentlich  die  körpergewordene, 
sogenannte  'innere  Form'  der  künstlerischen  Konzeption."  Das  plastische,  poetische, 
musikalische  Kunstwerk  in  seiner  äusseren  Form  ist  nur  eine  Teilmaterialisation 
der  inneren  Form,  während  das  Volldrama  ihr  gegenüber  das  Ganze  bedeutet.  Nach 
einer  Auseinandersetzung  mit  der  Wagnerechen  Auffassung  des  Musikdramas  kommt 
F.  zu  dem  Schluss,  dass  nur  ein  Musikdrama  —  melodramatischen  Charakters  — 
wahres  „Volldrama"  sein  könne,  da  die  Musik  zur  Vertiefung  der  Gefühle  und  zur 
Ausprägung  der  Stimmung  in  das  Gesamtkunstvverk  hineingehört.  —  Anknüpfend 
an  Freytags  „Technik  des  Dramas"  (832),  die  anscheinend  noch  immer  viel  benutzt 
wird,  stellt  sich  S  c  h  n  u  p  p  (826)  die  Aufgabe,  Freytags  Theorie  des  Dramatischen 
nach  fremden  und  eigenen  Wahrnehmungen  umzugestalten  und  zu  erweitern,  und 
kommt  dabei  zu  ähnlichen  Resultaten  wie  Weitbrecht  (vgl.  JBL.  1900  I  3 :  269). 
Willenszwiespalt  und  Willensentschliessung  bedingen  nach  Seh.  das  Wesen  des 
Dramatischen;  die  Dramatik  ist,  kurz  gesagt,  die  dichterische  Veranschaulichung  des 
(zwiespältigen)  Willens.  Ein  kurzer  Abschnitt  wird  der  Verbindung  des  Dramatischen 
mit  dem  Epischen  und  Lyrischen  gewidmet.  Dann  betrachtet  der  Verfasser  die  Wirkung 
des  Dramatischen,  die  sich  ihm  aus  dem  Widerstreit  zwischen  innerer  Anteilnahme 
an  dem  Helden,  und  zwar  an  seinem  Wollen,  Fühlen,  Handeln,  und  Reflexion  über 
sein  Tun  und  Erleiden  ergibt.  Zwischen  tragischer  Stimmung  während  der  Hand- 
lung und  tragischer  Schlusswirkung  wird  unterschieden.  Beide  Momente  werden  im 
einzelnen  beschrieben.  —  Der  Beitrag  von  P.  Ernst  (827)  ist  Abdruck  einer 
früheren  Arbeit  (vgl.  JBL.  1900  I  3:277).  — 

Dramaturgie.  Gelegentlich  der  2.  Auflage  seiner  1895  zuerst  er- 
schienenen „Dramatischen  Handwerkslehre"  (vgl.  JBL.  1895  I  10:438;  IV  4 :  554)  ent- 
hüllt sich  als  Verfasser  R.  Hessen  (833),  der  auch  sonst  mehrfach  (836,  837)  sich 
dramaturgisch  betätigt.  —  Lorenz  (834)  vertritt  eine  der  Hessenschen  grundsätz- 
lich entgegengesetzte  Auffassung  vom  Drama  und  von  der  dramatischen  Kunst. 
Während  diese  für  Hessen  ihrem  Wesen  nach  immer  eine  und  dieselbe  ist,  meint  L., 
dass  jede  Zeit  ihre  dramatische  Kunst  habe.  Für  L.  ist  das  Drama  ein  Ausdruck 
der  Zeitseele  oder  besser,  mit  Bezug  auf  die  Tragödie,  eine  Manier,  wie  die  Zeitseele 


272  L.  Sütterlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 

sich  mit  der  Weltseele  abfindet.  L.  verlangt  nichts  von  der  Form  des  Dramas, 
sondern  ist  der  Ansicht,  dass  jeder  Inhalt  von  vornherein  das  Prinzip  seiner  Form 
in  sich  trägt.  —  Das  ausführliche  Eingehen  auf  die  interessanten  Studien  Harlans 
(839)  zur  Technik  des  Lustspiels  überlasse  ich  dem  dramaturgischen  Bericht.  — 

Rhetorik.  Klaar  (843)  findet,  dass  in  unseren  Tagen  das  Reden 
als  Kunst  im  Werte  gesunken  sei.  Das  beweist  ihm  der  Zustand  der  parlamen- 
tarischen Beredsamkeit.  Als  Grund  für  den  Verfall  der  kunstvollen  Rhetorik  stellt 
er  ,,eine  neuartige  Scham,  eine  moralische  Keuschheit,  die  die  Lippen  bindet  und 
die  Ohren  verschliesst",  fest;  „man  will  die  Gefühle,  für  deren  wahrhaftigen  Aus- 
druck wir  feinhöriger  geworden  sind,  auf  dem  grossen  Markte  nicht  ausschreien 
und  nicht  ausgeschrien  wissen."  „Gerade  die  in  schönen  Worten  laut  verkündete 
Harmonie  und  Ausgeglichenheit  eines  Redners  berührt  uns  heute  im  Innern  wie 
eine  verletzende  Dissonanz."  Heute  wage  sich  fast  nur  noch  ein  Aufputz  der  Rede 
ans  Licht:  die  satirische  Wendung,  die  auch  bei  den  Hörern  ein  Echo  finde.  K. 
charakterisiert  aus  eigener  Erfahrung  einige  Redner,  die  in  der  älteren  Generation 
noch  Pathetiker,  in  der  jüngeren  volkstümliche  Sprecher  sind.  Interessant 
sind  besonders  Schilderungen  von  Gottfried  Kinkel  als  Redekünstler,  von  dem 
Juristen  Ihering  als  unbefangenem  Gedankenvirtuosen  und  dem  Wiener  Rabbiner 
Dr.  Jelinek  als  Sprecher  der  genialen  Einbildungskraft.  Die  Beschreibungen  von 
Bismarcks  mühsamer  und  wuchtiger  Gedankenentladung  erinnern  K.  an  die  ähnliche 
parlamentarische  Sprechweise  des  Grafen  Auersperg  (Anastasius  Grün).  —  Dessoir 
(844),  von  den  gleichen  Tatsachen  des  gegenwärtigen  Zustands  der  Beredsamkeit 
wie  Klaar  ausgehend,  ist  der  Meinung,  dass  dem  veränderten  Bewusstsein  unserer 
Zeit  eine  andere  Rhetorik  entsprechen  muss.  Den  Begriff  der  fertigen  Kunstrede 
müssen  wir  fallen  lassen  und  eine  lebendigere  Vorstellung  der  Rede  aus  den  Tat- 
sachen des  Gesprächs  und  der  Mitteilung  ableiten.  D.  deutet  einige  Punkte  an. 
Auch  er  führt  Bismarck  an,  der  deshalb  ein  so  fesselnder  Redner  war,  weil  er  ein 
Meister  des  Gesprächs  war.  „Seine  Reden  nahmen  sich  alle  Freiheiten  des  Inhaltes 
und  der  Form,  die  eine  persönliche  Mitteilung  beanspruchen  darf."  Ihm  nachzu- 
eifern hält  D.  für  angemessener  als  dem  klassischen  Ideal :  dem  deklamierenden 
Vortrag  schriftlicher  Ausarbeitungen  anzuhangen.  — 

Verschiedenes.  Das  Büchlein  von  Weddigen  (267)  enthält  eine 
Reihe  kleinerer  Aufsätze  (798,  845,  846,  847),  die  sich  zumeist  mit  der  materiellen 
Lage  des  Dichters  und  Schriftstellers  beschäftigen.  —  „Die  Weltanschauung  der 
Moderne"  sucht  K.  H.  S  t  r  o  b  1  (3852)  in  einer  gleichbetitelten  Broschüre  durch 
Nennung  vieler  Namen  anschaulich  zu  machen.  —  Züccoli  (851)  bekämpft  leb- 
haft und  witzig,  wie  es  heisst,  die  litterarischen  Preisausschreiben  als  eine  Unsitte.  — 
Einen  trefflichen  Gedanken  begründet  E.  Schnitze  (848),  wenn  er  den  Aufwand 
für  die  Errichtung  von  Dichterdenkmälern  lieber  zur  Verbreitung  der  Werke  der 
Dichter  benutzt  .wissen  will.  — 


Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 

(1,7  =  N.  2072-2403.) 

Ludwig   Sütterlin. 

Allgemeines:  Psychologie  und  Grundlage.  Das  Jahr  1902  hat 
die  Grundlage  der  sprachlichen  Betrachtung  weniger  ausgebaut  als  beleuchtet:  und 
zwar  kommt  dieses  TJcht  von  drei  Seiten,  von  der  Psychologie,  der  allgemeinen 
Erkenntnislehre  und  der  Geschichte.  Die  psychologische  Anregung  geht  zurück  auf 
W.  Wundts  Sprachpsychologie,  die  erkenntnistheoretische  vertritt  Fritz  Mauthner,  die 
geschichtliche  Hanns  Oertel.  Wundts  (2072)  Darlegungen  ruhen  alle  auf  den  Tat- 
sachen der  experimentellen  Psychologie,  die  der  Verfasser  selbst  in  so  reichem  Masse 
ausgebaut  hat.  In  dem  vorliegenden  Werk  will  er  auch  die  sprachlichen  Erscheinungen 
für  die  Psychologie  verwerten  und  deren  Gebiet  dadurch  vergrössern,  umgekehrt 
aber  diese  Erscheinungen  selbst  von  der  Psychologie  aus  erklären.  Er  beginnt  mit 
der  Vorführung  der  Ausdrucksbewegungen,  geht  dann  über  zur  Beschreibung  der 
Gebärdensprache  und  handelt  schliesslich  von  der  Hauptsache,  der  Lautsprache,  und 


L.  Sütterlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache.  273 

zwar  der  Reihe  nach  von  allen  Seiten  dieser  Lautsprache:  von  der  Entstehung  und 
Veränderung-  der  Laute,  der  Bildung  und  Abwandlung-  der  Wörter,  der  Erzeugung 
und  (iliederung  des  Satzes,  der  nach  ihm  zustande  kommt  durch  eine  willkürliche 
(Uiederung  einer  üesamtvorstellung.  Die  F'rage  des  Ursprungs  der  Sprache  streift 
W.  nur  in  seinem  Schlussabschnitt,  in  dem  er  die  bisherigen  Ansichten  scharfsinnig 
beurteilt.  Das  Wichtigste  an  dem  ganzen  Werk  W.s  ist  die  grossartige  Einheitlichkeit, 
die  alles  gleiehmässig  umfasst  und  von  einem  Gesichtspunkt  aus  betrachtet  und 
erhellt.  W.  hat  der  Sprachforschung  damit  neue  Ziele  gesteckt  und  neue  Bahnen  für 
die  Beobachtung  eröffnet.  Im  einzelnen  ist  er  natürlich  nicht  immer  frei  von  Irrtum, 
und  selbst  von  seinen  psychologischen  Behauptungen  werden  manche  bei  der  späteren 
Untersuchung  nicht  Stich  halten.  Aber  er  hat  wenigstens  jetzt  schon  auf  ein  Ver- 
fahren aufmerksam  gemacht,  das  uns  dem  Urgrund  des  Sprechens  und  des  mensch- 
lichen Seins  überhaupt  vielleicht  etwas  näher  führt.  —  Die  Naturwissenschaft  und 
die  Philosophie  haben  die  Wundtschen  Aufstellungen  daher  auch  im  wesentlichen  an- 
erkannt und  durch  zahlreiche  Aufsätze,  auch  in  Zeitschriften,  die  sich  an  weitere 
Kreise  wenden,  auf  ihre  Bedeutung  und  ihren  Inhalt  aufmerksam  gemacht.  Auch  der 
sachverständigste  Beurteiler  aus  dem  Kreise  der  Psychologen,  Külpe  (2072),  stimmt 
mit  Wundt  durchgängig  überein;  er  vermisst  nur  eine  allgemeine  Theorie  des 
Ausdrucksverständnisses,  wünscht  für  die  Schriftsprache  eine  selbständige  und  nicht 
bloss  gelegentliche  Behandlung  und  meint,  Laut-  und  Bedeutungswandel  würden 
gewinnen  durch  Benutzung  des  Reproduktionsgesetzes,  das  K.  selbst  unter  dem, 
wie  er  zugibt,  freilich  nicht  glücklich  gewählten  Namen  der  freien  Reproduktionen 
geschildert  hat.  —  Dagegen  verhielten  sich  die  Sprachforscher  etwas  zweifelnder 
gegen  Wundt.  Delbrück  hatte  schon  1901  in  seinen  „Grundfragen  der  Sprach- 
forschung" ausführlich  Stellung  genommen  und  bei  aller  Anerkennung  der  Verdienste 
Wundts  über  die  Gebärdensprache,  den  Ursprung  der  Lautsprache,  den  Lautwandel, 
die  W^irzeln  und  die  Zusammensetzung,  über  die  Wortarten  und  Wortformen,  über 
den  Satz  und  schliesslich  über  den  Bedeutungswandel  abweichende  Ansichten  geäussert. 
Ihm  schloss  sich  1902  Sütterlin  (2073)  an  mit  seinem  ,, Wesen  der  sprachlichen 
Gebilde".  Er  lässt  die  Grundlage  der  Wundtschen  Auffassung  als  ausserhalb  seines 
Bereichs  liegend  unangetastet  und  prüft  nur  die  Art,  in  der  Wundt  den  sprachlichen 
Stoff  behandelt;  dafür  ist  er  hier  um  so  eingehender;  er  folgt  dem  Gang  der  Wundtschen 
Darlegungen  und  erhebt  Schritt  für  Schritt  seinen  Widerspruch;  vor  allem  bekämpft 
er  Wundts  Ansichten  über  die  Kasusformen  und  die  Natur  des  Verbs,  hält  aber  auch 
die  Abgrenzung  des  Satzes  nicht  für  ganz  richtig.  In  ausführlichen  Anmerkungen 
weist  er  noch  besonders  darauf  hin,  welche  grossen  Versehen  oft  Wundt  unterlaufen 
sind  in  der  Beschaffung  und  Verwendung  seines  sprachlichen  Beweisstoffes.  —  Dann 
aber  erhob  auch  W  e  g  e  n  e  r  seine  Stimme  zu  Gunsten  der  Sprachforscher  in  einer 
Besprechung  der  Delbrückschen  „Grundfragen"  (2074).  Er  billigt  im  Grunde  Delbrücks 
Einwände  alle;  zur  Einführung  in  die  Hauptfragen  der  Sprachforschung,  meint  er, 
könne  die  Schrift  gute  Dienste  leisten;  sie  empfehle  sich  durch  grosse  Klarheit  und 
Uebersichtlichkeit,  wenn  sie  auch  nicht  durchgehend  den  Eindruck  einer  in  die  Tiefe 
dringenden  Forschung  mache.  —  Die  erkenntnistheoretische  Seite  ist  zunächst  aus- 
gebaut worden  durch  die  Vollendung  des  M  a  u  t  h  n  e  r  sehen  Werkes  (2080-81),  von 
dem  jetzt  der  dritte,  letzte  Band  erschienen  ist.  Er  behandelt  das  Verhältnis  der 
Sprache  zu  der  Grammatik  und  Logik  und  enthält  Abschnitte  über  die  verschiedenen 
Wortarten  (Verbum,  Substantiv,  Adjektiv,  Adverbien,  Zahlwort)  und  über  die  wichtigsten 
Begriffe  der  formalen  Logik  (Definition,  Urteil,  Denkgesetze,  Schlussfolgerung,  In- 
duktion). Das  Urteil  des  Verfassers  schneidet  wieder  sehr  scharf  ein,  und  seine  Schreibart 
verursacht  dem  Leser  stellenweise  eine  peinliche  Lust;  doch  kann  sich  der  Sprach- 
gelehrte damit  trösten,  dass  die  Logik  noch  weit  schlimmer  wegkommt  als  die 
Grammatik.  Natürlich  regen  die  M.schen  Behauptungen  alle  sehr  an;  aber  Greif- 
bares kommt  aus  ihnen  nicht  heraus,  jedenfalls  nicht  so  viel,  als  im  Verhältnis  steht 
zu  dem  Umfang  des  Werkes.  Aller  Voraussicht  nach  wird  dieser  dritte  Band  ebenso 
aufgenommen  werden  wie  die  beiden  vorausgehenden.  Ueber  diese  ist  verschiedentlich 
in  Fachzeitschriften,  noch  mehr  aber  in  Tageszeitungen  geschrieben  worden.  Während 
die  Tageszeitungen  aber  weniger  beurteilt  haben  als  einfach  angezeigt,  empfohlen, 
gelobt  oder  gar  gepriesen,  haben  sich  die  fachmännischen  Besprecher  kühler  ausgedrückt. 
Sie  nehmen  den  Verfasser  sehr  ernst,  erheben  gegen  seine  Behauptungen  aber  immer 
starke  Einwände.  Keller  z.  B.  lehnt  das  Positive  ganz  ab,  folgt  aber  auch  in  der 
Negation  dem  Verfasser  nicht  immer.  —  Aus  der  früheren  Zeit  ragt  in  dieses  Gebiet 
noch  herein  „Die  Sprachwissenschaft"  des  verstorbenen  G.  von  der  Gabelentz  (2076), 
die  im  Jahre  1901  der  Graf  von  der  Schulenburg,  des  Verfassers  Neffe,  noch  einmal 
herausgegeben  hatte.  Oldenberg  meint  von  dieser  Neuausgabe  mit  Recht,  die 
Forschung  der  letzten  zehn  Jahre  habe  leider  keinen  Einfluss  mehr  auf  sie  ausgeübt,  und 
das  alte  Schwanken  in  vielen  wichtigen  Fragen  und  der  Mangel  an  Schärfe  der  Auffassung 


274  L.  Sütterlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 

seien  auch  noch  vorhanden.  —  Mehr  geschichtlich  behandelt  alle  diese  allg-emeinen 
Fragen  der  schon  genannte  Oertel  (2091).  In  seinen  Vorlesungen  schildert  er  zunächst 
die  Entwicklung  der  Sprachwissenschaft  von  dem  Ende  des  18.  Jahrhunderts  bis  auf 
unsere  Zeit  und  führt  dann  eingehend  die  wichtigsten  Erscheinungen  des  Sprach- 
lebens vor,  wie  Sprach  Verschiedenheit  und  Mundart,  nachahmende  und  analogische 
Veränderungen,  Lautwandel  und  Bedeutungswandel.  Die  geschichtlichen  Abschnitte 
ruhen  auf  einer  ausgebreiteten  Litteraturkenntnis,  während  die  Verweisungen  in  den 
übrigen  Teilen  augenscheinlich  etwas  ungleich  sind.  Die  Darstellung  ist  zwar  oft 
ziemlich  abstrakt,  das  Gebotene  aber  im  allgemeinen  völlig  den  Anschauungen  der 
Zeit  gemäss.  —  Geschichtliche  Sonderfragen  hat  R.  M.  Meyer  (2078)  verfolgt. 
Belesen  wie  er  immer  ist,  weist  M.  besonders  aus  zwei  Werken  von  D.  Jenisch  und 
aus  dem  ersten  Bande  von  A.  W.  Schlegels  vermischten  und  kritischen  Schriften 
nach,  dass  einige  später  berühmt  gewordene  sprachwissenschaftliche  Annahmen  schon 
um  das  Jahr  1796  verschiedentlich  ausgesprochen  waren.  Einmal  hatte  K.W.  Ramler, 
der  Dichter,  Namen  wie  „Buchner"  kühn  aus  „Buchen— Er"  erklärt,  die  Endung 
also  für  ein  ursprünglich  selbständiges  Wort  ausgegeben,  gerade  wie  man  das  sonst 

—  auch  vorher  schon  —  vielfach  mit  den  Personalendungen  des  Verbs  getan  hat, 
ohne  zu  bedenken,  worauf  M.  scharfsichtig  aufmerksam  macht,  dass  die  selbständigen 
Pronomina  auch  eliensogut  umgekehrt  durch  die  Endungen  beeinflusst  sein  könnten. 
Die  Lehre  von  der  Einsilbigkeit  der  Wurzeln  sodann  geht  im  allgemeinen  zurück 
auf  eine  Schrift  von  de  Brosses,  wird  aber  für  das  Deutsche  ausser  von  Fulda  ent- 
schieden vertreten  von  Klopstock,  Meierotto,  Jenisch  und  A.  W.  Schlegel.  Jenisch 
ist  aber  drittens  auch  der  eigentliche  Entdecker  des  germanischen  Betonungsgesetzes, 
das  man  sonst  gewöhnlich  K.  Lachmann  zuschreibt,  und  A.  W.  Schlegel  hat  dieses 
Gesetz  von  Jenisch  aufgenommen,  ohne  ihn  zu  nennen.  Glücklicher  Erbe  ist  endlich 
A.  W.  Schlegel  auch  in  der  Frage  der  Auslautsgesetze.  Hier  hat  er  die  Anregung 
aber  von  Klopstock  erhalten,  dessen  Beobachtungen  er  freilich  nicht  einfach  über- 
nimmt, sondern  selbständig  ausführt.  —  R.  M.  Meyer  hat  sodann  auch  Ch.  F. 
Krauses  sprachwissenschaftliche  Abhandlungen  (2077)  besprochen.  Er  hebt  hervor, 
dass  Krause  in  der  klassischen  Zeit  der  deutschen  Philosophie  der  einzige  war,  der 
auch  die  Sprache  selbst  als  Mittel  und  als  Erscheinung  der  Erkenntnis  systematischer 
Betrachtung  unterwarf,  wenn  er  auch  ganz  von  der  Empirie  abhängig  geblieben  sei. 

—  Eine  Beziehung  zwischen  Sprachwissenschaft  und  Schule  vermittelt  Meisner  (2087). 
Er  hat  mehrfach  erlebt,  dass  selbst  achtzehn-  bis  neunzehnjährige  Zöglinge  ein  Sub- 
stantiv im  Kasus  an  das  ihm  folgende  Relativpronomen  anglichen,  also  sagten:  „Der 
Autorität,  welcher  das  Kind  zuerst  Gehorsam  schuldig  ist,  ist  der  Vater".  — 

Ursprung  und  Entwicklung.  Ueber  den  Ursprung  der  Sprache  hat 
P.  de  R  e  u  1  (2097)  in  einer  Antrittsvorlesung  Ansichten  geäussert,  die  sich  mit 
denen  Wundts  berühren,  insofern  auch  er  hervorhebt,  dass  die  Sprache  ein  Erzeugnis 
der  Gesellschaft  sei.  Aber  er  redet  sehr  im  allgemeinen  und  sehr  abstrakt  und  deutet 
mehr  an,  als  er  ausführt.  — 

Ueber  die  Frage  der  Weltsprache  wird  häufig,  aber  selten  gut  geschrieben. 
So  stellt  sich  nach  dem  Urteil  von  Bruchmann  auch  A.  von  Velics  (2102) 
seine  Aufgabe  erheblich  zu  leicht  vor;  was  er  bietet,  wird  darum  durchweg  ab- 
gelehnt. — 

Sprachästhetik.  Boock  (2106),  der  in  den  Spuren  R.  Hilde- 
brands und  Kerns  geht,  behandelt  in  seiner  „Sprachästhetik"  das  schulmässige  Lesen 
und  den  Vortrag  und  führt  dann  die  sprachlichen  Kunstmittel  vor :  einerseits  Tonhöhe, 
Tonstärke,  Tongewicht,  Tondauer,  Stimmungston  und  Tonpause,  andererseits  die 
Bilder  und  Figuren  (darunter  auch  W^ortspiel  und  Wiederholung),  endlich  aber  auch 
die  rein  dichterischen  Mittel  des  Reims  und  des  Versbaus.  Am  besten  gelungen 
scheint  die  unterrichtliche  Darbietung  des  Ganzen;  doch  auch  der  Stoff  ist  durchweg 
richtig  bestimmt,  die  Gliederung  und  Beschreibung  der  Bilder  und  Figuren  nüchtern 
und  gesund  und  dadurch  besser  als  sonst,  wenn  sie  auch  nicht  endgültig  sein  wird. 
Die  Darstellung  ist  geschickt,  aber  durch  mehrfache  Wiederholungen  und  Ab- 
schweifungen stellenweise  etwas  breitspurig.  —  Auf  eine  wichtige  Einzelheit,  aller- 
dings eine  sehr  weitgreifende,  macht  Sievers  (2112)  aufmerksam,  die  Sprach- 
melodie und  ihren  Wert  für  die  Textbeurteilung.  Er  hebt  hervor,  dass  jedem 
Schriftsteller  eine  bestimmte  Sprachmelodie  eigen  sei,  und  legt  vornehmlich  Nach- 
druck auf  die  allgemeine  Höhenlage  des  Tons  —  in  der  sich  z.  B.  Norddeutsche 
und  Süddeutsche  scharf  gegenüberstehen  — ,  aber  auch  auf  die  Tonfolge  am  Vers- 
schluss.  An  Beispielen  zeigt  er,  wie  diese  Tatsache  nützlich  werden  könne  bei 
Untersuchungen  der  Echtheit  oder  der  Umarbeitungen  eines  Werkes.  Wenn  auch 
noch  nicht  alles  sicher  steht,  und  wenn  auch  gerade  Mischungen  bei  ein  und  dem- 
selben Schriftsteller  noch  besonders  erklärt  werden  müssen,  so  eröffnet  sich  damit 
doch  ein  neues,  sehr  wichtiges  und  reiches  Feld  der  Forschung.   —   Münch  (2116) 


L.  Sütterlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache.  275 

weist  in  einem  kurzen,  gedankenreichen  und  feinsinnig-en  Aufsatz  hin  auf  das  Ver- 
hältnis zwisclien  relig-iösem  Denken  und  der  Sprache  der  Religion  und  hebt  dabei 
besonders  einig-o  Funkte  heraus:  nicht  nur  dass  die  Bedeutung  der  Ausdrücke  sich 
im  Lauf  der  Zeit  ändert,  vertieft  und  verflacht,  sondern  auch  dass  eine  verschiedene 
(Jesinnung  etwas  ganz  Verschiedenes  herausliest  aus  dem  gleichen  Wort,  dass  also 
„Liebe  zu  Jesu"  für  den  Herrnhutor  etwas  anderes  besagt  als  für  einen  gewöhnlichen 
rechtgläubigen  Protestanten;  er  vergisst  aber  auch  nicht,  dass  umgekehrt  die 
Religion  auch  den  Bedeutimgswandel  aufhalten  oder  verzögern  kann,  die  Kuhus- 
sprache  also  altertümlich  wird.  Auf  dem  Gebiet  des  Rhetorischen  begünstigt  die 
Religion  die  Anwendung  gewisser  Mittel  wie  Deutlichkeit  der  Aussprache  und 
bestimmten  Tonfall,  schliesst  dagegen  das  Ueberwuchern  persönlicher  Eigenheiten 
aus,  auch  wenn  dies  nur  Vorzüge  sein  sollten,  weil  sie  die  Einfachheit  liebt  und 
das  lleberkommene  nicht  gern  aufgibt.  Zum  Schluss  vergleicht  M.  verschiedene 
Sprachen,  (iriechisch.  Englisch,  Französisch,  Holländisch  als  religiöse  Ausdrucks- 
mittel mit  dem  Deutschen  und  hebt  einzelne  Vorzüge  des  Deutschen  an  mehreren 
hübschen  Beispielen  hervor.   — 

Auf  dem  Gebiet  der  Geschichte  unserer  Schriftsprache  ist  die 
wichtigste  Erscheinung  Behaghels  (2117)  „Geschichte  der  deutschen  Sprache",  die  jetzt 
in  zweiter  Auflage  verbessert  und  stark  erweitert  herausgekommen  ist  und  sicherlich 
ebenso  wirken  und  ebenso  viele  Freunde  finden  wird  wie  die  erste  Auflage.  —  Ueber 
die  Beziehungen  zwischen  Sprachgeschichte  und  politischer  Geschichte  redet  Bremer 
(2122)  in  einem  Aufsatz,  der  sich  gegen  Wredes  später  zu  nennende  Abhandlung 
wendet.  B.  behauptet,  Wrede  habe  bei  ihm  nur  einige  nebensächliche  Einzelheiten 
bekämpft,  und  habe  von  der  Mundart  keine  lebendige  Kenntnis;  er  betrachte  sie 
nur  auf  dem  Papier;  und  nach  einer  ausführlichen  Behandlung  der  Sprach- 
eigenheiten der  Friesen,  Sachsen,  Franken,  Thüringer,  Alemannen  und  Bayern 
schliesst  B.  mit  der  Behauptung,  die  altgermanischen  Stämme,  aus  denen  sich  das 
deutsche  Volk  zusammensetze,  hätten  ihre  sprachliche  Eigenart  innerhalb  der  alten 
Grenzen  im  wesentlichen  bis  auf  den  heutigen  Tag  bewahrt,  obgleich  sie  ihre 
politische  Selbständigkeit  seit  länger  als  einem  Jahrtausend  eingebüsst  hätten.  Es 
folge  nicht,  wie  Wrede  wolle,  eine  grössere  Einheit  auf  eine  Vielheit,  sondern  beide 
wechselten  mehrmals  miteinander  ab.  —  Ueber  den  Gegenstand  dieses  Streites 
zwischen  Bremer  und  Wrede  spricht  sich  auch  Bohnenberger  aus  (2121). 
Nach  seinen  Erfahrungen  kommt  B.  zu  dem  Schluss,  dass  in  einer  Reihe  von 
Fällen  ein  ursächlicher  Zusammenhang  bestehe  zwischen  der  Verbreitung  sprach- 
licher Erscheinungen  und  geschichtlichen  Verhältnissen,  und  zwar  kommen  als 
Scheidelinien  nur  Verkehrsgrenzen  in  Betracht,  während  eine  Uebereinstimmung  mit 
Stammes-  und  Gaugrenzen  nicht  erweisbar  ist;  die  geschichtlichen  Grenzen,  die 
heute  fortwirken,  sind  fast  alle  noch  im  17.  Jahrhundert  vorhanden  gewesen; 
die  Schlüsse  für  die  Stammeskunde  sind  daher  sehr  unsicher  und  heutzutage 
mangels  sicherer  Unterlage  besonders  für  ältere  Zeiten  nur  wenig  benutzbar. 
Zur  Kennzeichnung  der  Mundarten  dienen  nach  B.  auch  heute  noch  allein  die 
herkömmlichen  Mittel,  Lautstand,  B'lexion  und  Wortschatz,  während  die  Artikulations- 
basis, Silbentrennung  und  Tonfall  wahrscheinlich  auch  sehr  wichtig  sind,  aber  erst 
in  Betracht  kommen  können,  wenn  sie  näher  erforscht  sind.  Den  Wenkerschen 
Sprachatlas  hält  B.  für  ein  Werk,  das  einstweilen  gute  Dienste  leistet,  aber  seine 
aus  den  Verhältnissen  erklärbaren  grossen  Mängel  hat.  — 

Sodann  ist  Sprache  und  Stil  einzelner  Dichter  und  Schrift- 
steller untersucht  worden.  Busse  (2128)  gibt  in  seiner  Dissertation  über 
Hamersteten  auch  von  Hamerstetens  Sprache  und  Orthographie  eine  Darstellung, 
die  besonders  die  Lautverhältnisse  ins  Auge  fasst,  von  der  Flexion  wenig  und  von 
dem  Satzbau  gar  nichts  bringt,  dafür  aber  die  Metrik  und  den  Stil  berücksichtigt; 
darin  zeigt  er,  dass  seine  Sprache  ein  Gemisch  ist  von  Kanzleideutsch  und  Mundart, 
und  in  dem  Abschnitt  vom  Stil  hebt  er  als  Eigenheiten  des  Dichters  hervor  die 
Verwendung  der  Synonyma  und  der  mehrgliedrigen,  bis  zu  sechs  Teilen  ansteigenden 
Ausdrücke  (wie  „Gliedmassen,  Leib,  Gestalt,  Weise,  Wandel  und  Gebärden").  — 
Hedwig  II  aldimann  (2129)  weist  nach,  dass  H.  R.  Manuel  in  seiner  Laut- 
gebung  mit  geringen  Ausnahmen  der  Mundart  folgt,  in  der  Formenlehre  aber  viele 
fremde  Einflüsse  verrät;  der  Wortschatz  ist  wesentlich  mundartlich.  Die  Verfasserin 
schreibt  klar,  kurz  und  einfach.  —  B  o  t  h  e  (2130)  erörtert  ausführlich  die  beiden 
Lutherschen  Stellen  „Das  Wort  sie  sollen  lassen  stan  und  kein  Dank  dazu  haben" 
und  „So  fürchten  wir  uns  nicht  so  sehr,  es  soll  uns  doch  gelingen"  und  die  volks- 
tümliche Redensart  „im  Stich  lassen".  —  G opfert  (2131)  hat  in  alphabetischer 
Reihenfolge  alle  auf  den  Bergbau  bezüglichen  Ausdrücke  zusammengestellt,  die  der 
Prediger  Joh.  Mathesius  in  seiner  „Sarepta"  verwendet.  —  Himmler  (2132)  lässt 
auf  eine  Einleitung,  die  kurz  von  des  Aegidius  Albertinus  Leben  und  den  bisherigen 

JahresbetioUte  fftr  neaere  deutsche  Litteratargesobiohte.    XUI.  '^Q 


276  L.  Sütterlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 

Forschungen  über  ihn  berichtet,  seine  eigentliche  Abhandlung  folgen,  die  selbst 
zwei  Teile  umfasst:  der  erste  Teil  untersucht  die  Orthographie  des  Albertinus, 
freilich  nur  auf  Grund  eines  einzigen  Werks,  nämlich  „Lucifers  Königreich  und 
Seelengejaidt";  der  zweite,  ein  bibliographisch-kritischer  Anhang,  vervollständigt  die 
bisher  vorliegenden  Angaben,  besonders  die  im  Goedekeschen  Grundriss  und  in 
Liliencrons  Neudruck  von  „Lucifers  Königreich  und  Seelengejaidt".  Das  Ganze 
ist  sehr  sorgfältig  angelegt  und  ein  Zeugnis  eines  aufopfernden  Fleisses.  — 
Reich  el  (2133)  gibt  als  vorläufige  Probe  aus  Gottscheds  Schriften  eine  kleine 
Nachlese  von  Wörtern,  die  bisher  nicht  in  die  Wörterbücher  aufgenommen  worden 
sind.  Dabei  bemerkt  er  einleitend,  dass  nach  seiner  vorläufigen  Schätzung  Gottsched 
wohl  80000  Wörter  verwendet  habe,  mithin  doppelt  so  viel  als  in  Schmidts 
„Shakespeare-Lexikon"  zusammengetragen  sei.  —  Matthias  (2138)  veranschaulicht 
an  einer  genauen  Gegenüberstellung,  wie  Goethe  in  den  späteren  Ausgaben  des 
„Götz"  und  der  ,, Stella"  die  in  der  ersten  Ausgabe  noch  verwendeten  Fremdwörter 
häufig  durch  deutsche  Ausdrücke  ersetzte.  —  Heilig  (2140)  weist  gegen  Proelss 
und  von  Engerth  nach,  dass  Scheffel  deutlich  bestrebt  war,  seiner  Sprache  ein  be- 
stimmtes Gepräge  zu  verleihen;  er  hebt  Mundartliches  heraus  (im  Wortschatz,  der 
Lautlehre,  der  Flexion  und  in  der  Syntax),  sodann  Altertümliches  (an  Substantiven, 
Adjektiven,  Adverbien,  Verben  und  Verbalformen),  und  endlich  Scheffelsches  (wie 
Vorstellung  des  Genetivs  vor  das  regierende  Substantiv,  Auslassung  der  Verbalform 
„war"  im  Nebensatz,  AUitteration  und  andere  Lautfiguren,  schmückende  Beiwörter, 
Vergleiche,  Personifikationen,  Ausrufe);  freilich  scheint  uns  diese  Abgrenzung  im 
einzelnen  und  im  allgemeinen  nicht  immer  scharf.  —  Sauer  (2141)  macht  darauf 
aufmerksam,  dass  A.  Stifter  seine  Erzählungen  nicht  nur  sorgfältig  umgearbeitet, 
gefeilt  und  geglättet  habe,  sondern  dass  er  darin  auch  planmässig  und  in  grossem 
Umfang  die  Fremdwörter  ausgerottet  habe,  und  als  Beweis  für  seine  Behauptung 
entwirft  S.  allein  aus  dem  ersten  Band  der  neuen  Gesamtausgabe  von  Stifters  Werken 
eine  lange  Liste  solcher  Aenderungen.  —  Karl  Müller  (2142)  verzeichnet  die 
französischen  Wörter  bei  Fritz  Reuter  und  die  Deminutiva  auf  -ing,  zwar  recht 
fleissig  und  mit  Wärme,  aber  nicht  immer  ganz  einwandsfrei  in  der  Methode  der 
Erklärung.  —  Endlich  haben  wir  einige  Urteile  zu  erwähnen,  die  über  E.  A.  Bouckes 
Buch  (2136)  „Wort  und  Bedeutung  in  Goethes  Sprache"  im  Laufe  dieses  Berichts- 
jahrs ausgesprochen  worden  sind.  Im  „Litterarischen  Centralblatt"  rühmt  ein  Un- 
genannter den  hingebenden  Fleiss  und  das  feine  Verständnis  des  Verfassers ;  in  der  Zeit- 
schrift für  deutsche  Wortforschung  dagegen  vermisst  K  i  r  c  h  e  r  zwar  die  historische 
und  künstlerische  Fundamentierung,  wie  er  an  den  Wörtern  „Natur"  und  ,, Bildung" 
näher  begründet;  aber  er  lobt  die  Geschlossenheit  des  Aufbaus  und  die  vornehme 
Abtönung  des  Stils,  wenn  er  den  Versuch,  die  Aufgabe  zu  lösen,  vielleicht  auch  für 
verfrüht  hält.  — 

Auch  von  den  Standessprachen  sind  einige  behandelt  worden.  Graef 
(2144)  verzeichnet  als  Fälle,  wo  die  ärztliche  Fachsprache  sich  der  Fremdwörter 
zu  entledigen  beginnt,  die  Berichte  über  den  31.  Kongress  der  deutschen  Gesellschaft 
für  Chirurgie  und  über  den  Kongi^ess  für  innere  Medizin,  aber  auch  mehrere 
Sonderschriften.  —  Die  Juristen-  und  Kanzleisprache  haben  neben  anderen  vor- 
genommen Bruns  und  Rothe.  Der  unermüdliche  Bruns  (2147)  macht  auf  eine 
einschlägige  heitere  Darlegung  in  der  „Zukunft"  aufmerksam  und  zählt  wieder  einige 
der  schlimmsten  Unarten  auf,  die  noch  heute  üblich  sind,  z.  B.  die  Nachstellung  der 
Negation  („Insbesondere  kann  die  Rüge  ungenügender  Begründung  .  .  .  für  zutreffend 
nicht  erachtet  werden").  —  Rothe  (2148)  in  seinem  vielmals  aufgelegten  Vortrag 
geisselt  zwar  auch  einige  an  sich  schon  genügend  bekannte  Unarten,  wird  aber 
dadurch  wertvoll,  dass  er  auch  anschauliche  Muster  gibt  aus  alter  und  neuer  Zeit, 
und  dass  er  diese  neuen  Muster  in  der  verblüffendsten  Weise  verbessert  und  dabei 
beträchtlich  verkürzt  und  vereinfacht.  —  Fabricius  (2156)  weist  nach,  dass  der 
Verfasser  des  „Burschikosen  Wörterbuchs",  ein  angeblicher  Vollmann,  tatsächlich  ein 
Schweizer  ist,  der  in  Wetzlar  Gymnasiast  war  und  in  München  Student:  das  treffe 
aber  nur  zu  bei  Joh,  Grässli,  einem  Bauernsohn  aus  Grabs  im  Kanton  St.  Gallen. 
Dann  gibt  F.  zahlreiche  Nachträge  zu  Kluges  „Studentensprache".  —  Die  Heeres- 
sprache endlich  verteidigt  ein  ungenannter  Verfasser  (2154)  in  der  Zeitschrift  des 
Allgemeinen  Deutschen  Sprachvereins  gegen  Vorwürfe,  aie  bei  einer  vorausgehenden 
Buchbesprechung  gegen  sie  erhoben  worden  waren;  er  warnt  die  Nichtfachleute, 
Heeresausdrücke,  deren  Berechtigung  sie  nicht  beurteilen  könnten,  auf  gut  Glück 
als  schlechtes  Kasemendeutsch  zu  brandmarken;  denn  im  allgemeinen  dürfe  man 
die  Heeressprache  doch  als  nachahmenswertes  Muster  empfehlen.  — 

In  das  Gebiet  der  G  e  h  e  i  m  s  p  r  a  c  h  e  n  fallen  schon  zwei  Besprechung*en 
des  Kliigeschen  Buches  über  das  Rotwelsch  (2159):  im  Litterarischen  Centralblatt 
berichtet    ein    Ungenannter    über    dessen    Inhalt,    gibt    aber    auch    einige    weitere 


L,  Sütterlin,  öeschichto  dor  neuhochdeutschen  Schriftsprache.  277 

Quollonwofko  an  und  verzoichnot  einigo  wichtige  Driiokfeliler;  ausfiihrlioher  ist 
Uünthor  im  Ijitteraturblatt  für  germanische  und  romanische  Philologie,  aber  ohne 
eigentlich  etwas  vom  eigenen  beizusteuern.  —  Kurz  und  bündig,  doch  umsichtig 
und  vollständig  ist  das  Jüdisch-deutsche  dargestellt  worden  von  (Jerzon  (21()i); 
der  Verfasser,  der  seiner  Arbeit  die  in  Homel  ((iouvernement  Mohilew)  heimische 
Abart  zu  ürunde  legt,  beschreil)t  nicht  nur  die  Lautlehre,  die  Wortbiegung,  Wort- 
bildung und  (Ion  Satzbau,  sondern  stellt  auch  eine  lange  Wortliste  zusammen.  — 

IJeber  Wörterbücher  ist  wenig  zu  sagen.  Von  dem  grossen  Deutschen 
Wörterbuch  der  Brüder  Grimm  (2164)  sind  in  diesem  Jahre  drei  I)opi)ellieferungen 
erschienen.  —  Sonst  kommen  nur  Besprechungen  und  Berichte  in  Betracht.  Bei 
L)  e  1 1  e  r  s  Deutschem  Wörterbuch  (2165)  stehen  nach  Wunderlich  Form  und 
Inhalt  in  seltsamem  Missverhältnis,  ilie  Auswahl  ist  willkürlich  nach  den  wissen- 
schaftlichen Neigungen  des  Verfassers  getroffen,  nicht  mit  Rücksicht  auf  einen 
etwaigen  Leserkreis;  zusammenhängendes  Lesen  erschwert  wieder  die  Knappheit  der 
Darstellung,  und  schliesslich  fehlt  die  Angabe  der  wesentlichen  Züge  des  Bedeutungs- 
wandels. —  Von  dem  Wörterbuch  der  älteren  deutschen  Rechtssprache  hat 
U.  S  c  h  r  o  e  (1  e  r  zweimal  geredet.  In  der  Festschrift  für  den  26.  deutschen 
Juristentag  (216())  schildert  er  die  bisherigen  Ergebnisse  und  die  Arbeitsweise,  und 
er  beschreibt  beispielsweise  die  Geschichte  des  Wortes  „Weichbild",  das  erst  Stadt- 
recht (oder  Marktreoht),  dann  nacheinander  Stadtgebiet,  Stadt  oder  Markt  (besonders 
kleiner  Städte  oder  Flecken)  bedeutete,  im  Niederdeutschen  schliesslich  aber  auch 
die  Erbleihe  und  später  Zinsländereien  bezeichnete,  in  dem  Bericht  der  von  der 
Berliner  Akademie  eingesetzten  Kommission  für  das  Wörterbuch  der  deutschen 
Rechtssprache  (2167)  und  danach  auch  in  der  Zeitschrift  für  Rechtsgeschichte  (2168) 
hat  er  zu  H.  Brunners  allgemeinen  Mitteilungen  über  den  Wechsel  der  Hilfskräfte 
selbst  weitergehende  Einzelangaben  gemacht,  indem  er  von  der  Zahl  der  bisher 
ausgeschriebenen  Zettel  redet,  ihrer  Ordnung  und  Unterbringung  und  der  Gewinnung 
neuer  Mitarbeiter.  — 

Wir  kommen  jetzt  zur  Wortforschung  (Etymologie).  Die  meisten 
der  hierher  gehörigen  Untersuchungen  sind  enthalten  in  der  Kluge  sehen  Zeitschrift 
für  deutsche  W\)rtforschung  (2169),  von  der  in  dieses  Jahr  der  dritte  Band  fällt; 
anderes  bringt  die  Zeitschrift  für  deutschen  Unterricht.  —  Sprenger  (2170)  redet 
von  „Fata  morgana",  von  ,, Feuerwerk"  im  Sinn  von  Brennstoff,  dann  über  „die 
frommen  Gütchen"  (im  Faust),  über  „Kienbuchtel"  für  Büschel  von  Kienspänen,  über 
„koptisch"  =  störrisch,  ,, Licht"  =  menschliches  Auge,  „das  Licht  des  Todes",  „Lurke" 
und  „üfenbrüten",  und  daran  schliesst  sich  eine  Mitteilung  von  Beck  über 
„tribulieren".  —  Karl  Müller  (2171)  gibt  Belege  für  eine  lange  Reihe  deutscher 
Wörter,  wie  Abenteuer,  Empfindelei,  Feldglocke,  Galant,  Heuochs,  Schlachten- 
bumnüer  usw.  —  Sohns  (2175)  redet  flott,  im  rechten  Plauderton  —  aber  manchmal 
leider  auch  mit  Ausserachtlassung  der  lautlichen  Entwicklung  —  von  merkwürdigen 
Wortformen  wie  Attentäter  oder  von  ürtsbezeichnungen  wie  Etenia,  Braunschweig, 
Braunlage,  Lauterberg,  Oschatz,  Blasewitz,  Kuhschnappel,  Laubegast,  Gardelegen, 
Jerichow,  Seligenstadt,  Amorbach,  Bacharach,  Kopenhagen,  Altona  usw.,  und  er 
sucht  gegenüber  der  Volksetymologie  die  richtige  Etymologie  .  festzustellen.  — 
Kjederquist  aus  Lund  (2176)  verfolgt  die  Geschichte  der  bisher  meist  Volks- 
etymologie genannten  Spracherscheinung  von  W.  Förstemann  an  über  W.  Wackernagel, 
Max  Müller,  Steinthal,  Malinowsky,  Andresen,  O.Weise,  H.  Paul,  S.  Palmer,  K.  Nyrop, 
A.  Noreen  und  O.  Behaghel  bis  W.  Wundt;  an  eigenen  Beobachtungen  zeigt  er  dann, 
dass  neuer  Stoff  gesammelt  werden  müsse  aus  heutiger  Zeit,  weil  hier  allein  die 
Verhältnisse  klar  liegen  und  klar  gelegt  werden  können;  erfordertauch  eine  genaue, 
eingehende  Berücksichtigung  der  Begriffs-  und  Gedankenwelt  des  Umbildenden;  als 
Benennung  der  Erscheinung  empfiehlt  er  im  Anschluss  an  W.  Wundt  den  Ausdruck 
lautlich-begriffliche  Wortassimilation.  —  B  o  t  h  e  (2177)  gibt  Parallelstellen  zu  Dich- 
tungen und  erklärt  Redensarten  und  Ausdrücke  wie:  viel  Geschrei  und  wenig  Wolle, 
bis  in  die  Pechhütte,  etwas  ausbaden  müssen,  Steckbrief  (wie  Haftbefehl  =  Brief  mit 
der  Aufforderung  einen  zu  stecken,  einzustecken),  Stichwort,  Katthagen.  —  Gombert 
(2178)  beurteilt  eine  Besprechung,  die  Arnold  in  der  Zeitschrift  für  österreichische 
Gymnasien  über  R.  M.  Meyers  „Vierhundert  Schlagworte"  hatte  erscheinen  lassen, 
und  redet  da  von  Charakteristik,  Familiengemälde,  das  verstärkende  hoch-,  Fata 
morgana,  halkyonisch,  nervös,  Preussentum,  Rechtsboden,  Richtung,  Schlagwort, 
schlechthinig,  vertierte  Söldlinge,  Zeitgeist;  an  einer  späteren  Stelle  (2179)  behandelt 
er  die  Ausdrücke:  affenartige  Geschwindigkeit,  Altar  des  Vaterlandes,  anbahnen, 
antediluvianisch,  anregen,  arbeitende  Klassen,  der  arme  Mann,  Aristokratie  des  Geistes, 
ästhetisch,  Aufklärung,  Ausnahmegesetze,  Barrikaden,  das  Banner  hochhalten,  Be- 
amtenhierarchie, Bildungsphilister,  Berufsfreudigkeit,  die  breitesten  Grundlagen, 
brillant,    Bücherschau,    Bundesstaat,    Komfort,    zentralisieren    usw.,    ferner    Krawall, 

36* 


278  L.  Sütterlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 

Knalleffekt,  Komponist,  KümnieltiJrken,  der  liberale  Musterstaat  Baden  usw.  — 
Ladendorf  (2184)  beleg-t  das  Aufkommen  von  Redensarten  wie  „Er  spricht  wie 
ein  Buch",  „Lüg-t  wie  g-edruckt",  „Manschetten  haben",  „Rechnung  tragen",  „eine 
Rolle  kreieren",  „Fort  mit  Schaden!",  „unentwegt",  „voll  und  ganz",  „zweifelsohne". 

—  Von  „Klangworten",  onomatopoietischen  Schöpfungen  handeln  Karl  Schmidt 
(2186)  und  Karl  Müller  (2185).  Schmidt  bespricht  Fälle  wie  „Ri,  ra,  rum", 
„Strih,  strah,  stroh",  „gicksen  und  gacksen",  „nach  Sichsen,  nach  Sachsen",  Müller 
gibt  zur  Vervollständigung  weitere  Beispiele  wie  „Klipperklein",  „Schlampampe", 
„Ziepfiez"  usw.  — 

Von  einzelnen  wortkundlichen  Studien  sind  beinahe  ein  halbes 
Hundert  zu  erwähnen.  Sprenger  (2191)  weist  „altkatholisch"  nach  aus  dem 
Jahre  1807,  erklärt  „Blatt"  in  der  Redensart  „mir  schiesst  das  Blatt"  als  die  Stelle 
des  Wirbels  auf  dem  Kopfe,  belegt  „Bocksbeutel"  im  Sinn  von  „Schlendrian"  sowie 
den  Ausdruck  „Herr  Urian"  als  scherzhaftes  Schimpfwort,  deutet  die  Zusammen- 
setzungen mit  „Hunger"  wie  „Hungerblume",  „Hungerreigen"  und  leitet  „kurrig" 
(„der  Kaiser  war  kurrig")  ab  von  mittelniederdeutsch  kurren  „knurren,  brummen"; 
für  „Anachronismus"  weist  er  die  Verdeutschung  „Zeitwidrigkeit"  nach,  für  „dumm" 
die  Bedeutung  ,, verdorben"  und  für  „endlich"  die  Bedeutung  ,,am  Ende";  „An- 
merkung" im  Sinn  von  Bemerkung  belegt  er  auch  noch  aus  neuester  Zeit;  die 
Schiffsbezeichnung  „Bock"  ist  nach  ihm  der  alte  Tiername,  „Einsiegel"  eine  Entstellung 
von  „Einsiedel",  „Erdtoffel"  eine  Mischung  aus  ,, Kartoffel"  und  „Erdapfel",  und  „aus- 
setzen" bei  Seume  für  „aufbrechen"  erklärt  sich  als  eine  Nachwirkung  des  Englischen; 
„drum"  endlich  im  Sinne  von  weil  („drum  waren  meine  Ahnherrn  Taboriten")  er- 
läutert er  als  schwäbisch  durch  Hinweis  auf  eine  von  H.  Kurz  erwähnte  alte 
Anekdote.  —  Blum  schein  (2192)  teilt  aus  den  Denkwürdigkeiten  des  Kölner 
Bürgers  Hermann  von  Weinsberg  einige  altkölnische  Ausdrücke  mit:  „laurdanne" 
als  Bezeichnung  einer  Schiffsart,  „maulenstosser"  für  „Bettler",  „sweit"  für  „Bauern- 
besitz", „rudeler"  für  einen  bestimmten  Handwerker,  vielleicht  den  „Appretierer", 
„lass"  für  „Kurzschwert".  —  Peter  P.  Albert  (2193)  erzählt  von  dem  Vorschlage, 
den  im  Jahre  1831  ein  Unbekannter  in  einer  Freiburger  Zeitung  machte,  die  Bewohner 
des  Grossherzogtums  Baden  „die  Baden"  (Einzahl  ,,der  Bade,  des  Baden")  zu  nennen, 
und  der  Entgegnung  eines  anderen  Einsenders,  der  für  „Badener"  eintritt.  — 
K  e  i  p  e  r  (2195)  verfolgt  auf  gewundenen  Pfaden  die  Verbreitung-  und  Bedeutung 
der  Bergbezeichnungen  „Boll"  und  „Nollen"  als  Nachtrag  zu  einem  Aufsatz,  den  er 
schon  im  vorigen  Jahre  veröffentlicht  hatte.  —  „Carino"  in  der  Redensart  „ein  Carino 
sein"  erklärt  S  p  reng  er  (2197)  als  den  Namen  des  Helden  eines  von  1792—1839 
sehr  beliebten  Romans.  —  ,, Diebsfinger"  an  einer  Stelle  des  Redentiner  Osterspiels 
schreibt  sich  nach  Sprenger  (2198)  her  aus  einer  alten  abergläubischen  Sitte,  auf 
die  auch  sonst  einige  Litteraturstellen  hinweisen.  —  Osthoff  (2199)  verteidigt 
gegen  Kluge  die  bisherige  Zusammenstellung  von  angelsächsisch  feohtan  mit  deutsch 
„fechten",  indem  er  die  Ansetzung    eines   gotischen    fiuhtan    als    unmöglich   hinstellt. 

—  Weise  (2200)  fasst  „Quirlequitsch"  als  einen,  der  „quirlt"  und  „quitscht",  d.  h. 
der  sich  herumdreht  wie  ein  Quirl  und  hin-  und  hergeht,  „Firlefanz"  als  „firligen 
Fanz"  d.  h.  „munteren  Narren",  „Trippstrille"  dagegen  ursprünglich  als  eine  Person, 
die  „tripscht  und  trillt",  d.  h.  umhertrippelt  und  sich  hin-  und  herdreht.  —  Für 
„gleich"  gibt  G  o  e  t  z  e  (2201)  zu  den  schon  bekannten  einige  neue  Belege.  —  Im 
Anschluss  an  einen  früheren  Aufsatz  eines  anderen  Verfassers  führt  Peters  (2202) 
,,Grenedes"  auf  „Grüneidechse"  zurück,  und  erklärt  „nählich"  als  Entsprechung  eines 
schriftdeutschen  „näulich"  =  „genaulich"  und  „uneren"  durch  den  Hinweis  auf  alt- 
hochdeutsch (nicht  mittelhochdeutsch!)  untarn.  —  „Extraschlag"  schlägt  Kautzsch 
(2205)  vor  zu  verdeutschen  durch  „Schlag  im  Sparviertel".  —  „Imponderabilien"  ist 
nach  Arnold  (2209)  entstanden  in  dem  Gelehrtenlatein  des  18.  Jahrhunderts  und  drang 
gegen  Ende  dieses  Zeitraums  ins  Englische,  später  ins  Französische  und  Deutsche; 
„die  weisse  Salbe"  ist  eine  landschaftliche  (norddeutsche)  Bezeichnung  für  ein  unnützes 
Mittel  und  lässt  sich  bis  ins  16.  oder  17.  Jahrhundert  zurückverfolgen,  wo  es  ursprüng- 
lich den  Gegensatz  bildete  zu  der  bekannten  „grauen  Salbe".  —  Kluge  (2210)  ver- 
folgt das  Wort  „Kneipe"  von  Obersachsen  und  dem  Jahre  1760  an  durch  das  Schrifttum 
hindurch,  bis  es  um  1848  auch  in  der  Schweiz  vorhanden  ist;  dazu  bringt  Ladendorf 
einige  ergänzende  Belege.  —  Meisinger  (2212)  behandelt  die  fränkische  Händler- 
sprache aus  der  Gegend  von  Rappenau  (bei  Wampfen)  und  legt  dar,  dass  ihre 
Grundlage  das  Hebräische  ist.  —  Die  Benennung  „Lutherisch"  hat  nach  Goetze 
(2213|  Eck  aufgebracht;  verbreitet  hat  sie  sich  dank  dem  Gehetze  von  Luthers 
katholischen  Gegnern  erst  seit  dem  Reichstag  von  Worms;  vorher  brauchte  man  in 
diesem  Sinne  „Martinisch".  —  Sprenger  (2214)  stellt  mundartliche  Belege  zu- 
sammen für  das  schriftsprachliche  „Mauke"  =  „Obstversteck"  und  findet  die  Erklärung 
dafür   in    mittelniederländisch  muj'k   „weich",    das  dem  brandenburgischen  mudicke 


L.  Süttorlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache.  279 

„teig-g-ewofdon"  (Mitspricht.  —  S  t  o  s  c  h  (2215)  vorteidipft  den  von  Wiilfin^  bezweifelten 
schweizerisciien  UrK[)i'ung'  des  Wortes  „Miidiinu",  das  Lavater  sehr  liebte  und  (Joethe 
von  ihm  übernommen  hat;  sodann  führt  or  (2217)  das  -jo  am  Ende  von  Notschreien 
wie  „Mordjo"  auf  ein  früher  selbständiges  jo  zurück,  das  er  auch  in  dem  nieder- 
deutschen ,Jodute"  findet,  der  Bezeichnung  des  Zetergeschreis.  —  Nestle  (2218) 
macht  darauf  aufmerksam,  dass  der  bekannte  katholische  Kirchenhistoriker  tihrhard 
„oben"  im  Sinne  von  „wegen"  braucht,  und  fragt  nach  der  Berechtigung  und  etwa 
auch  nach  der  Herkunft  dieser  Form,  —  Wunderlich  (2220)  legt  dar,  dass 
„Schriftsteller",  für  das  man  vorher  der  Reihe  nach  Schreiber,  Autor  und  Skribent 
brauchte,  eine  Gelegenheitsbildung  des  bayerischen  Kanzleistils  ist  und  erst  durch 
Gottsched  in  den  Verkehr  gebracht  wurde.  —  Karsten  (2221)  sucht  die  neuhoch- 
deutschen Wörter  „drohen",  ,,sich  sehnen"  und  (niederdeutsch)  „Stint"  an  ausser- 
germanische  Verwandte  anzuknüpfen.  —  Hintner  (2222)  weist  aus  Osttirol, 
Kärnten  und  Gottschee  heutige  Bezeichnungen  des  Butterfasses  als  Abkömmlinge  eines 
vorauszusetzenden  althochdeutschen  slegi-kar  nach.  —  Hof  f  m  a  n  n-K  r  ay  e  r  (2223) 
tritt  gegen  Gratz  ein  für  eine  wörtliche  Auffassung  des  Ausdrucks  „Speichelleckerei".  — 
Kohlschmidt  (2224)  bestätigt  die  von  J.  Sahr  gegebene  Erklärung  von  „Sproken- 
kreuz"  durch  den  Hinweis  auf  neuniederländisch  sprokkel  „dürrer  Zweig".  — 
Irmisch  (2226)  führt  auf  Grund  seiner  Erfahrung  als  geborener  Sachse  das 
Schimpfwort  „Teekessel"  zurück  auf  eine  Form  „Teigesel",  die  er  durch  das  ähnlich 
gebildete  „TeigafTe"  beleuchtet.  —  Nach  Stosch  (2227)  ist  der  tirolische  Fischname 
Tolm  eine  Nebenform  zu  Tolp  und  Tolbe  und  abzuleiten  von  althochdeutsch  telban 
„graben";  davon  ist  die  Bezeichnung  für  Tölpel  zu  trennen,  die  selbst  wieder  zu- 
sammenzustellen ist  mit  dem  sonst  vorkommenden  tölp  (dölp  D.  Wörterb.)  „Tölpel"; 
nach  demselben  (2228)  ist  von  den  Belegen,  die  das  Grimmsche  Wörterbuch  für  das 
Wort  „Tölpel"  gibt,  der  aus  Keisersberg  zu  streichen,  und  unter  den  Redensarten 
„über  den  Tölpel  werfen,  stossen,  führen"  usw.,  in  denen  ,, Tölpel"  Türschwelle  be- 
deutet, ist  die  Verbindung  mit  „werfen"  allein  ursprünglich.  —  In  dem  österreichischen 
Troje  „Triebweg,  Viehweg"  sieht  Hintner  (2230)  eine  ganz  gewöhnliche  mundartliche 
Entsprechung  des  Schriftausdrncks  „Triebweg".  —  ,,Ueberall"  in  der  Bedeutung  von 
„überhaupt"  weist  Glöde  (2231)  als  niederdeutsch  nach;  bei  „Windeweh"  denkt  der- 
selbe (2234)  an  englisch  wane,  wene  „Unglück,  Elend",  das  entweder  selbst  adjektivisch 
gebraucht  werden  oder  die  Grundlage  für  ein  Adjektiv  habe  abgeben  können.  — 
Bezüglich  des  St.  Veitstanzes  macht  Bilfinger  (2232)  darauf  aufmerksam,  dass 
der  Veitstag  ursprünglich  der  Tag  der  Sommersonnenwende  war,  die  Johannistänze 
also  erst  später  für  Veitstänze  eintraten;  von  den  übermütigen  Zuckungen,  in  die  das 
niedere  Volk  in  später  Stunde  den  Tanz  ausarten  Hess,  wurde  die  Krankheit  genannt, 
und  der  heilige  Veit  als  Helfer  gegen  diese  Krankheit  nur  wegen  seines  Namens 
angerufen.  — 

üeber  Bedeutung  und  Bedeutungswandel  hat  Singer  (2242) 
Anregendes  mitgeteilt.  Er  macht  darauf  aufmerksam,  dass  der  Bedeutungswandel 
oft  in  verschiedenen  Sprachen  ganz  in  der  gleichen  Weise  verläuft,  und  fordert,  dass 
man  untersuche,  ob  die  jeweiligen  Uebereinstimmungen  unabhängig  von  einander 
entwickelt  seien,  oder  ob  sie  die  Folge  seien  von  Entlehnungen;  diese  Entlehnungen 
nennt  er  allgemein  „Bedeutungslehnwörter",  und  wenn  sie  auch  in  der  Form,  der 
Bildung  nachgeahmt  sind,  tauft  er  sie  —  leider  etwas  missverständlich  —  „Bildungs- 
lehnwörter". Als  Anfang  und  Anleitung  für  solche  Untersuchungen  gibt  S.  dann 
noch  eine  lange  Reihe  von  Beispielen  aus  dem  Lateinischen,  Französischen, 
Italienischen,  Russischen  und  Deutschen.  —  Zu  seinen  Beobachtungen  ist  Singer  hin- 
geführt worden  durch  W  a  a  g  s  „Bedeutungsentwicklung  unseres  Wortschatzes" 
(2241).  Diese  sorgfältige,  hübsch  geschriebene  Darlegung  des  Karlsruher  Germanisten 
und  leitenden  Schulmannes  ist  dreimal  besprochen  worden.  Löschhorn  nennt 
sie  trefflich  und  gediegen;  R.  M.  Meyer  macht  zwar  gewisse  Einschränkungen  und 
stellt  W.s  Schrift  nicht  so  hoch  wie  Liebichs  „interessantes  Werk",  hält  aber  seine 
praktische  Bedeutung  für  um  so  grösser.  E.  Eckardt  (Alemannia  30,  S.  286)  endlich 
rühmt  von  W.,  dass  er  die  Aufgabe,  die  er  sich  stellte,  in  vortrefflicher  Weise  gelöst 
habe;  die  Form  der  Darstellung  sei  flüssig,  fesselnd  und  auch  da  leicht  verständlich, 
wo  es  sich  um  schwierigere  Fragen  des  Sprachlebens  handle.  — 

Sprachreinheit  (Lehnwort  und  Fremdwort).  Die  Aufsätze, 
die  sich  mit  der  Sprachreinheit  beschäftigen,  stehen  fast  alle  beisammen  in  der  „Zeit- 
schrift des  Allgemeinen  Deutschen  Sprachvereins"  (2248),  von  der  in  diesem  Jahr  der 
17.  Band  herausgekommen  ist.  —  Bru  nner  (2250)  macht  darin  auf  eine  verschollene 
Abhandlung  A.  Schmellers  aufmerksam,  die  er  auf  der  Münchener  Universitäts- 
bibliothek ausgegraben  hatte,  und  teilt  Auszüge  daraus  mit.  Sie  verspottet  die 
Fremdwörtersucht  und  führt  den  Titel  „Hochimportantes  linguistisches  Produkt  von 
Jean  Louis  Allemand".  —  Engels  (2252)  zeigt,  wie  unnütz  und  sinnlos  die  Fremd- 


280  L.  Sütterlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 

Wörter  oft  gebraucht  werden  in  Beispielen  wie  „Hinterfront,  Attentats  versuch,  Taillen- 
g-urt",  aber  auch  in  einer  Verbindung-  wie  „Anthropologie  des  Weibes".  —  Gomo- 
1  y  n  s  k  i  (2254)  redet  von  der  Verschwommenheit  der  Fremdwörter  und  veran- 
schaulicht an  zahlreichen  Belegen,  dass  deutsche  Ausdrücke  durchgängig-  deutlicher 
und  bestimmter  sind.  —  R  a  u  t  e  r  (2260)  teilt  mit,  dass  die  Schutzmarken  meist 
lateinisches,  griechisches  oder  englisches  Gepräge  tragen  (Bavaria,  Alpha,  Old  Eng- 
land) oder  doch  mit  Bestandteilen  aus  diesen  Sprachen  geschaffen  sind  (Winkol, 
Kesselograph).  —  Ein  nur  mit  den  Anfangsbuchstaben  genannter  Verfasser  (2263) 
hat  den  neuen  Zolltarif  mit  dem  alten  verglichen  und  gefunden,  dass  jetzt  viele 
früheren  Fremdwörter  durch  deutsche  Bezeichnungen  ersetzt  sind  wie  Produkte  und 
Fabrikate  durch  Erzeugnisse,  ätherische  Oele  durch  flüchtige,  usw.  —  Dunger 
(2269)  belegt  und  beklagt  die  Ausbreitung  der  Bildungen  „Crematist"  und  „Crema- 
tistik",  geisselt  deren  merkwürdige,  geschmacklose,  halb  lateinische,  halb  griechische 
Mischform  und  empfiehlt  deutsche  Benennungen  schon  zu  dem  Zweck,  die  neue  Sitte 
rascher  volkstümlich  zu  machen.  —  Beck  (2272)  erklärt  den  Ausdruck  „Patvarist", 
die  Bezeichnung  eines  zu  allen  würdigen  und  unwürdigen  Verrichtungen  verwendeten 
angehenden  ungarischen  Rechtsbeflissenen;  er  leitet  ihn  ab  von  lat.  „pati  varia": 
der  junge  Mann  war  so  geheissen,  weil  er  verschiedenes  durchmachen  musste.  — 
Ausser  der  Zeitschrift  ist  von  dem  Allgemeinen  Deutschen  Sprachverein  noch  ein 
Verdeutschungswörterbuch  erschienen  für  Handel,  Geldverkehr,  Buchhaltung,  Brief- 
wechsel, Warenverkehr  und  Versicherungswesen.  Der  Verfasser,  Magnus  (2267), 
gibt  darin  nicht  nur  ein  reichhaltiges  verständiges  Wörterbuch  der  Verdeutschungen, 
sondern  auch  Beispiele  für  verschiedene  Arten  von  Fremdwörtern  gereinigter  Wechsel. 
—  Für  die  Geschichte  der  in  das  Deutsche  aufgenommenen  Kulturwörter  kommt 
nur  die  Besprechung  des  vor  zwei  Jahren  erschienenen  Seilerschen  Buches  (2245) 
in  Betracht,  die  Binz  geliefert  hat;  B.  vermisst  bei  Seiler  die  Berücksichtigung 
der  Mundarten  und  des  Einflusses  der  Judensprache  sowie  eine  Geschichte  der 
Eigennamen;  die  freundhche  Stellung,  die  Seiler  grundsätzlich  gegen  die  Fremd- 
wörter einnimmt,  scheint  B.  zu  billigen.  — 

Sprachrichtigkeit.  Mit  den  Fragen  der  Sprachrichtigkeit  gibt  sich 
ausser  dem  guten  Buch  von  0.  Schroeder  „Vom  papierenen  Stil"  (2278),  das  jetzt 
erfreulicherweise  in  fünfter  Auflage  herausgekommen  ist,  auch  ein  schlechtes  ab, 
das  G.  Hermann  (2279)  verfasst  hat.  H.  wettert  im  Sinne  Wustmanns,  aber  ohne 
Wustmanns  Kenntnisse  und  sprachliche  Feinfühligkeit  und  Geschicklichkeit  gegen 
den  heutigen  ausgedehnten  Gebrauch  des  Binde-s  in  Zusammensetzungen  („Weih- 
nachtslied"), über  den  er  besondere,  aber  willkürliche  Regeln  aufstellt,  und  gegen 
Verbannung  und  Ersetzung  der  Fremdwörter,  aber  auch  gegen  die  Puttkamersche 
Rechtschreibung;  sprachgeschichtlicher  Sinn  geht  H.  ganz  ab.  —  Sonst  sind  als  hierher- 
gehörig nur  einige  kleinere  Aufsätze  zu  nennen.  Reuleaux  (2275)  bespricht  in 
seiner  kurzen  Auslassung,  die  dem  Wohle  des  deutschen  Schriftstellerheims  in  Jena 
dienen  soll,  einige  Mängel  des  heutigen  Alltagsdeutsch,  wie  die  Verwendung  von  ä 
(„Drei  ä  zehn"),  die  Unterdrückung  des  Genetiv-s  in  Formen  wie  „des  Atrium", 
„Redakteur  des  Tageblatt",  die  Unterlassung  der  Deklination  in  Verbindungen  wie 
„in  Schillers  'die  Räuber'",  „der  Erfolg  von  'die  Meistersinger'",  empfiehlt  den 
Plural  des  Verbs  nach  einer  unbestimmten  Mengebezeichnung  als  Subjekt  („eine 
Menge  von  Fixsternen  bewegen  sich"),  fordert  die  Erhaltung  der  Endung  -isch  in 
„hannoverisch"  und  „Hallisch"  und  bedauert  das  Eindringen  der  zahlreichen  Fremd- 
wörter. Zur  Heilung  dieser  Schäden  wünscht  er  aber  nicht  wie  so  manche  andere 
die  Errichtung  einer  besonderen  Akademie;  er  meint,  die  Schriftsteller  soüten  sich 
nur  selbst  überwachen  und  in  Vereinen  solche  Fragen  aufwerfen  und  erörtern,  be- 
sonders vielleicht  auch  in  dem  deutschen  Schriftstellerheim  in  Jena.  —  Aehnlich 
denkt  Ed.  Engel  (2283).  Er  sieht  in  der  Inversion  nach  „und",  in  Verbindungen 
wie  „per  sofort"  und  in  Fügungen  wie  „des  Herrn  Rechtsanwalt"  (ohne  -s)  Zeichen 
einer  sprachlichen  UnkuUur  und  verlangt  von  der  Schule,  der  er  die  Schuld  an 
diesen  Missbräuchen  zuschreibt,  eine  bessere  Unterweisung.  —  Dagegen  erklärt 
D  u  n  g  e  r  (2285)  vorsichtiger  und  richtiger  „des  Herrn  Zahnarzt  A"  für  ebenso  gut 
als  „des  Herrn  Zahnarztes  A",  weil  die  Beifügung  ja  bald  reiner  Titel  sein  könne, 
bald  eine  begrifflich  wichtige  Berufsbezeichnung.  —  Stickelberger  (2287)  macht 
auf  eine  abliegende  Erklärung  der  Lessingschen  Worte  „Nicht  ohne  Missfallen"  auf- 
merksam, die  D.  Sanders  einmal  ausgesprochen  hat,  und  der  er  sich  anzuschliessen 
scheint.  —  L  ü  h  r  (2280)  bekämpft  wieder  einmal  einige  allbekannte  deutsche  „Sprach- 
sünden": die  Abwandlung  des  prädikativen  Adjektivs  („die  Frau  ist  eine  anmutige'*), 
die  Verwendung  des  Akkusativs  in  infinitivischen  Verbindungen  („Lass  mich  deinen 
treuen  Freund  sein"),  die  Umschreibung  mit  „würde"  („Es  würde  gut  sein,  wenn  er 
das  tun  würde"),  den  Gebrauch  der  trennbaren  Verbalzusammensetzungen  als  un- 
trennbarer („ich  anerkenne")   und   die  Inversion  nach   „und".     Einleitend  streift  er 


L.  Süttorlin,  Oeschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache.  281 

auch  Ausdrücke  wie  „Silberhochzeit"  und  Verbindungen  wie  „braucht  nicht  kommen" 
(ohne  „zu"!),  „in  1H99",  „Das  Kind,  was  vorbeif^ng".  — 

Sprachlehre  und  Grammatik.  An  Allgemeinem  kommen  für 
uns  nur  zwei  Besprechungen  von  früher  erschienenen  Werken  in  Betracht,  die  von 
W  e  i  d  1  i  n  g  über  Sütlerlins  „Deutsche  Sprache  der  Gegenwai-t"  (2289)  und  die  von 
Wunderlich  über  Brauns  „Deutschen  Sprachschatz  für  Lehrer  und  Freunde 
unserer  Muttersprache"  (2297).  Weidling  meint,  wohl  nur  wenige  neue  Grammatiken 
des  Neuhochdeutschen  würden  sich  so  fruchtbar  erweisen  wie  Sütterlins  Buch, 
würdigt  ausführlich  dessen  Inhalt  und  liefert  einige  gute  zusätzliche  Bemerkungen; 
Wunderlich  hingegen  urteilt,  Braun  schöpfe  vorwiegend  aus  zweiter  Hand 
und  sei  nicht  immer  gut  beraten  in  der  Wahl  der  Gewährsmänner,  aber  nach 
Anlage  und  Auslese  des  Stoffs  diene  seine  Darstellung  gerade  den  Zwecken,  die  er 
verfolge.  — 

Unter  den  Arbeiten,  die  sich  mit  Einzelfragen  der  Grammatik 
abgeben,  ist  die  gründlichste  und  eindringlichste  die  Untersuchung  Pauls  (2307) 
über  die  Umschreibung'  des  Perfekts  mit  „haben"  und  „sein".  Ihr  wichtigstes  Er- 
gebnis ist  der  Nachweis,  dass  die  Intransitiven  ihr  Perfekt  im  Grunde  immer  mit 
„haben"  bilden,  wenn  sie  durativ  gebraucht  werden,  also  eine  Dauerhandlung  be- 
zeichnen, mit  „sein"  dagegen  bei  Perfektiv ität,  bei  Angabe  einer  Augenblicks- 
handlung. —  Sodann  berichtet  M  o  1  z  (2308)  auf  Grund  ausgedehnter  Quellenunter- 
suohungen  und  verständiger  Verwertung  der  bisherigen  Forschungen  über  die  Ge- 
schichte der  Flexion  der  Maskulina  im  Neuhochdeutschen  vom  16.  Jahrhundert  bis 
auf  unsere  Zeit;  er  scheidet  vorsichtig  nach  Landschaften  und  nach  Substantivklassen 
und  fördert  die  Erkenntnis  um  ein  gutes  Stück;  vielleicht  ergäbe  eine  noch  aus- 
giebigere Durchnahme  der  Quellen  aber  ein  noch  besseres  Bild.  —  Steglich  (2309) 
betrachtet  die  Ersparung  von  Flexions-  und  Bildungssilben  bei  kopulativen  Verbin- 
dungen, eine  Eigenheit,  die  besonders  im  16.  und  17.  Jahrhundert  zu  Tage  trat.  Er  legt 
dar,  dass  die  Ersparung  der  Flexionssilben  von  Hause  aus  süddeutsch  und  nur  in 
der  Poesie  beliebt  war,  die  Ersparung  der  Bildungssilben  hingegen  im  Kanzleistil  des 
17.  Jahrhunderts  aufkam;  H.  Sachs  und  Fr.  von  Spee  ersparen  unter  allen  Schriftstellern 
in  der  ausgedehntesten  Weise,  während  Opitz  und  Chr.  Reuter  beide  Ersparungs- 
arten  vermeiden.  —  Merkwürdig  sind  nach  Bau  mg  artner  (2311)  auch  die  Schick- 
sale der  neuhochdeutschen  Adverbien  auf  -lings.  Das  ursprünglich  zu  Grunde 
liegende  althochdeutsche  -(l)ingun  wird  vom  12.  Jahrhundert  ab  im  Alemannischen  zu 
„-lingen",  im  Bayerisch-Oesterreichischen  zu  „-ling";  durch  niederdeutschen  Einfluss 
tritt  seit  Luther  dafür  „-lings"  ein,  zuerst  in  Mitteldeutschland,  später  auch  in  Ober- 
deutschland. So  ist  im  18.  Jahrhundert  das  s  fast  völlig  durchgedrungen,  aber  nur  in  der 
Schriftsprache;  die  oberdeutschen  Mundarten  haben  nach  wie  vor  ihre  überlieferten 
Formen  bewahrt.  —  C  u  1 1  i  n  g  (2310)  untersucht  an  Beispielen  aus  G.  Hauptmann, 
Heyse,  G.  Keller,  0.  F.  Meyer,  Nietzsche,  Raabe,  Schopenhauer,  Spielhagen,  Suder- 
mann und  Wildenbruch  den  neuhochdeutschen  Gebrauch  in  der  Verwendung  von 
„das"  und  „was"  nach  substantivierten  Adjektiven  und  findet  auch  richtig  heraus, 
dass  „was"  mehr  verallgemeinert  („das  Gute,  was"),  „das"  dagegen  mehr  das  einzelne 
bestimmt  („das  Gute,  das").  Seine  Ergebnisse  würden  noch  glätter  geworden  sein, 
wenn  er  seine  Beispiele  besser  gegliedert  hätte.  Er  hätte  alle  Fälle  mit  „woran" 
und  „dessen",  für  die  ja  ursprünglich  keine  Doppelformen  möglich  waren,  aus- 
schalten, sonst  aber,  wozu  er  als  Amerikaner  freilich  nicht  wohl  gerüstet  genug  war, 
mundartliche  Färbimg  oder  Einfluss  der  Alltagsrede  mehr  berücksichtigen  müssen. 
—  Graz  (2306)  belegt  die  Ausdrucksweise  „Wir  gingen  mit  ihm  spazieren"  =  „Ich 
und  er  gingen  spazieren",  die  Tobler  im  Französischen  beobachtet  und  besprochen 
hatte,  als  deutsch  aus  dem  südlichen  Ostpreussen  und  hält  sie  für  eine  Einwirkung 
des  Polnischen.  —  Wülfing  (2312)  tritt  an  der  Hand  von  zahlreichen  Beispielen 
ein  für  die  Aufrechterhaltung  des  Unterschieds  von  „wie"  und  „als",  schon  weil 
dadurch  ein  Missverständnis  vermieden  wird,  wie  es  der  Satz  zulässt:  „weil  der 
Kaiser  mehr,  wie  seine  Vorfahren,  in  das  politische  Gebiet  eingreift".  —  Fulda  (2313) 
legt  dar,  wie  schwierig  es  ist,  den  Titel  des  Moliereschen  Lustspiels  „Le  Malade 
imaginaire"  gut  deutsch  zu  übersetzen,  insofern  als  z.  B.  weder  das  übliche  „Der 
eingebildete  Kranke"  ganz  genau  ist,  noch  das  sonst  vorgeschlagene  „Der  Kranke 
in  der  Einbildung".  —  Wunderlichs  „Deutscher  Satzbau"  (2300)  endlich  hat  nach 
K.  V  o  n  B  a  h  d  e  r  in  der  zweiten  Auflage  gegen  früher  in  jeder  Beziehung  ge- 
wonnen; der  Verfasser  hat  durch  die  Art,  mit  der  er  die  treibenden  Kräfte  bei  der 
Umbildung  der  syntaktischen  Formen  aufspürt,  vor  allem  über  unsere  Schriftsprache 
und  auch  über  die  ältere  Zeit  des  Neuhochdeutschen  viel  Licht  verbreitet;  ein  Vor- 
zug- seines  Buches  ist  auch  die  sorgfältige  Beobachtung  der  Stilformen.  Abweichende 
Ansichten  äussert  v.  B.  nur  über  die  Auffassung  der  L^mschreibung  mit  „tun" 
(„er  tut  sterben")  und  über  die  Fügung  „ein  Schluck  Wein".  — 


282  L.  Sütterlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 

Die  Frage  der  Aussprache  und  Rechtschreibung-  ist  in  einer 
Reihe  von  Aufsätzen  erörtert  worden.  Für  uns  hat  nur  weniges  Wert.  Waag 
(2329)  hebt  in  seiner  bekannten,  geschickten  und  klaren  Art  den  Unterschied  her- 
vor, der  überhaupt  zwischen  Sprache  und  Schrift  besteht,  besonders  angesichts  der 
Unmenge  der  tatsächhch  vorhandenen  Laute,  und  verteidigt  die  neueingeführte 
Schreibung  durch  den  Hinweis  auf  die  Rücksichten,  die  man  zu  nehmen  hatte,  und 
die  Ziele,  die  man  erreichen  wollte;  Hauptziel  ist  danach  gewesen,  die  Kluft  zu  be- 
seitigen, die  bisher  zwischen  Dienstschreibung  und  Schulschreibung  bestand.  Und 
dieses  Ziel  ist  jetzt  ja  wirklich  erreicht  worden.  —  Brenner  (2326)  hat  sich  mehr- 
mals über  diesen  Gegenstand  geäussert,  in  einem  besonderen  Buch,  das  uns  nicht 
zu  Gebote  steht,  und  in  zwei  Zeitschriften.  An  der  einen  Stelle  (2330)  hält  er  Ab- 
rechnung mit  dem  geschichtlich-etymologischen  Standpunkt  in  der  Rechtschreibfrage 
und  lässt  als  nötige  Forderungen  nur  gelten,  dass  die  Schrift  verständlich  und  leicht 
lesbar  sei,  sparsam  im  Buchstabengebrauch,  bestimmt  in  den  Ausdrucksmitteln  und  ein- 
fach in  den  Regeln.  —  Die  zweite  Aeusserung  reiht  sich  in  einen  grösseren  Zusammen- 
hang ein.  In  einem  Aufsatz  in  den  Preussischen  Jahrbüchern  hatte  Franck  (2334) 
die  amtlich  und  verwaltungsgerichtlich  befohlene  Neuschreibung  „Cöln"  für  „Köln" 
abfällig  beurteilt  und  die  Form  „Köln"  auch  damit  gerechtfertigt,  dass  sie  seit  ältester 
Zeit  weitaus  überwiege.  In  einer  Anmerkung  dazu  hatte  der  Herausgeber  der 
Preussischen  Jahrbücher  Schonung  des  einmal  Eingebürgerten  verlangt  und  die 
damals  bevorstehende  allgemeine  Regelung  als  tief  eingreifend  bedauert.  —  Dagegen 
nimmt  Brenner  in  seiner  zweiten  Aeusserung  (2337)  Stellung.  Er  findet  die  von 
der  Junikonferenz  beschlossenen  Neuerungen  unbedeutend  und  setzt  auseinander, 
was  nach  seiner  Ansicht  das  letzte  Ziel  aller  Rechtschreibung  sein  müsste:  1.  man 
verwendet  nur  Lateinschrift;  2.  Nebenzwecke  wie  Rücksicht  auf  die  Geschichte  und 
Herkunft  des  Wortes  werden  ausgeschlossen;  3.  sie  wird  nur  für  Deutsche  berechnet; 
4.  sie  lässt  Spielraum  für  die  Aussprache,  soweit  diese  schwankt;  5.  sie  bezeichnet 
jeden  Laut  auch  nur  mit  einem  Zeichen;  6.  der  phonetischen  Erkenntnis  darf 
Rechnung  getragen  werden,  wenn  dadurch  eine  Vereinfachung  gewonnen  wird; 
7.  Länge-  und  Kürzezeichen  fallen  weg;  „sole"  z.  B.  tritt  ein  für  heutiges  „solle", 
„Sohle",  „Soole".  —  Ausserdem  hat  Brenner  aber  noch  Erbes  (2322)  Wörter- 
buch der  deutschen  Rechtschreibung  besprochen:  er  rühmt  es  als  ungewöhnlich 
fleissig,  umsichtig  und  vielseitig,  hebt  aber  hervor,  dass  der  Verfasser  in  einem  Wörter- 
buch der  Rechtschreibung  keine  Angaben  hätte  aufnehmen  sollen  über  Wortgebrauch 
und  Wortbiegung.  —  Biedenkapp  (2335)  endlich  begrüsst  in  einem  kurzen  Auf- 
satz des  BerlTBl.  N.  486  den  kleinen  Schritt,  den  die  Rechtschreibung  vorwärts  tat 
mit  den  im  Juni  1902  beschlossenen  Aenderungen,  zumal  da  die  Jugend  Zeit  sparen 
müsse  für  andere  Fächer,  deren  Einführung  man  vorgeschlagen  habe,  wie  Bürgerkunde, 
Kunsterziehung  usw.,  und  er  hofft  sogar,  dass  es  nicht  lange  bei  der  bisherigen 
Vereinfachung  bleibe;  Preussen  möge  dabei  mit  gutem  Beispiele  vorangehen  und 
z.  B.  aufräumen  mit  der  verschiedenen  Schreibung  des  f-Lautes  in  „Vater,  Philipp, 
für".  —  Kirschmann  (2346)  bricht  eine  Lanze  für  die  deutsche  Schrift, 
wenigstens  als  Druckschrift.  Er  gibt  zwar  zu,  das  n  und  u,  f  und  s,  r  und  x 
leicht  verwechselt  würden,  hebt  aber  ausführlich  hervor,  dass  die  Buchstaben  nicht 
in  der  Zentralgrube  fixiert,  sondern  indirekt  erblickt  würden,  dass  auch  nicht  der 
einzelne  Buchstabe  betrachtet,  sondern  gleich  das  ganze  Wort  überblickt  werde,  das 
sich  um  so  leichter  einpräge,  je  eigentümlicher  seine  Teile  gestaltet  seien,  während 
lateinisches  H  z.  B.,  der  geometrischeste  Buchstabe,  auch  am  wenigsten  auffalle; 
leichte  Schreibbarkeit  des  Zeichens  beweise  nichts,  da  lesendes  Erkennen  etwas 
anderes  sei  als  das  Nachmalen.  „Die  deutsche  Druckschrift",  so  fasst  K.  seine  Aus- 
führungen zusammen,  „ist  mit  ihren  eckigen  Buchstaben  entschieden  besser  als  die 
lateinische;  die  grossen  Buchstaben  lassen  sich  aber  leicht  abändern,  dass  sie  den 
lateinischen  nicht  nachstehen;  es  liegt  gar  kein  Anlass  vor,  die  deutsche  Schrift,  die 
als  eine  historisch  gewordene  sicherlich  nicht  lediglich  das  Produkt  der  Laune, 
sondern  ebenso  sehr  das  Ergebnis  der  Anpassung  an  die  Bedürfnisse  ist,  der  im 
lieben  deutschen  Vaterlande  ohnehin  schon  zu  sehr  sich  geltend  machenden  Anbetung 
des  Fremdländischen  zum  Opfer  zu  bringen."  — 

Ueber  Mundarten  im  allgemeinen  haben  vornehmlich  Haag  geredet 
und  Wrede.  Haag  (2350)  untersucht  für  seinen  Heimatsort  Schwenningen  in  der 
Baar  das  Verhältnis  zwischen  Ortsmundart,  Verkehrs-  und  Schriftsprache,  und 
zwar  bestimmt  er  stufenweise  übereinander  die  reine  Ortsmundart,  die  natürliche 
Unterlage  der  Verkehrssprache,  die  gebildete  Verkehrssprache  auf  heimischem  Boden, 
die  gebildete  Verkehrssprache  auf  fremdem  Boden,  die  Schriftsprache  rein  mundartlich 
gedeutet,  die  Schriftsprache  unter  dem  Einfiuss  der  gebildeten  Verkehrssprache,  und 
untersucht  schliesslich  den  Abstand  der  landschaftlichen  von  der  mustergültigen 
Schriftsprache.    Dabei  gibt  er  als  Beleg  eine  Probe   der    verschiedenen  Abtönungen 


L.  Sütterlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache.  283 

in  öorg-fültig-er  lautlicher  Umschrift.  —  Wrede  (2351)  —  in  seinem  Aufsatz  über 
Ethnographio  und  Dialektwissenschaft  —  wendet  sich  ^egen  Bremers  Ethnographie 
in  IL  Pauls  Orundriss.  Was  Bremer  als  Quellen  der  Erkenntnis  anführt,  die  Prähistorie, 
die  Anthr<)[)olof^ie  und  die  Berücksichtigung  der  geistigen  Beschaffenheit,  sei  werllos, 
während  g«M-ade  Wichtigeres,  wie  die  Ortsnamen,  der  Häuserbau,  Trachten,  übergangen 
sei.  Die  sj)rachlichon  Uründfi  Bremers  seien  dagegen  meist  zu  allgemein  und  darum 
nichtssagend;  wo  sie  bestimmt  gefasst  seien,  seien  sie  falsch.  Die  bestehenden  poli- 
tischen Grenzen  dürfe  man  nicht  überschätzen  für  die  Erkenntnis,  am  wenigsten  für 
die  der  älteren  Zeiten,  lleberhaupt  müs.se  man  für  den  Anfang  eine  Buntheit  und 
Vielheit  der  Völkerverhältnisse  voraussetzen,  keine  Einheit  und  (Jleichheit;  die  Blätter 
des  Wenkerschen  Atlasses  seien  kein  ethnologisches  Zeugnis,  sondern  nur  ein  ge- 
schichtliches. —  An  anderer  Stelle  berichtet  Wrede  (2352)  über  den  Wenkerschen 
Sprachatlas,  und  zwar  über  die  Wörter  „schreien",  „schneien"  und  „Bauern".  — 

Von  den  einzelnen  grossen  Mundartengruppen  ist  zunächst  das  Ober- 
deutsche ausgiebig  angebaut  worden.  Aus  Kenzingen  in  Baden  veröffentlicht 
Heilig  (2353)  dreihundert  Wörter  in  einem  alphabetischen  Verzeichnis,  aus  Eichstätt 
und  Umgebung  Weber  (2354)  fünfhundertfünfzig  Wörter  in  derselben  Weise. 
—  Aus  Mittelfranken  behandeln  O.  und  L.  Hertel  (2355)  die  Pfersdorfer  Mundart 
in  einer  sehr  kurzen,  aber  guten  Darstellung:  sie  geben  eine  Lautlehre,  einige 
Andeutungen  über  die  Flexionslehre,  die  Wortbildung  und  die  Syntax,  Mitteilungen 
über  den  Wortschatz  und  zum  Schluss  eine  Sprachprobe,  das  Gleichnis  vom  verlorenen 
Sohn.  —  Nach  Unterfranken  fällt  die  Arbeit  von  Ruckert  (235H),  eine  inhaltsreiche 
Zusammenstellung  von  Ausdrücken  und  Redensarten  in  einfacher,  aber  ziemlich  ver- 
ständlicher Schreibung,  und  mit  ausführlichen  volkskundlichen  Erläuterungen.  — 
Bohnen  berger  (2357)  gibt  die  Ergebnisse  einer  Reise  im  Allgäu,  um  Kempten, 
Immenstadt,  Oberstdorf,  Pfronten,  Vils  und  Füssen,  die  er  durch  eine  nachträgliche 
Umfrage  vervollständigt  hat,  und  bestimmt  die  schwäbisch-alemannische  und  die 
schwäbisch-bayerische  Sprachgrenze;  sie  zieht  vom  Arlberg  über  Madelergabel,  Hoch- 
vogel zum  Lech  oberhalb  Weissenbach,  von  da  zwischen  Bichlberg  und  Berwang 
hindurch  über  den  Ferenpass  zur  Zugspitze  und  von  da  gerade  aus  nördlich  zum  Hohen 
Trauchberg.  —  Veits  (2358-59)  Ostdorfer  Studien  sind  eine  sehr  eindringliche  und 
sehr  erfreuliche  Untersuchung  und  ruhen  auf  genauen  örtlichen  Aufnahmen;  sie  be- 
handeln den  Uebergang  von  ir  und  ür  zu  ur,  besonders  aber  die  neuhochdeutsche 
Vokaldehnung,  die  gerade  in  Ostdorf  sehr  verwickelt  verlaufen  ist.  V.  besitzt  eine 
ausgebreitete  Gelehrsamkeit  und  Sachkenntnis,  entfaltet  in  seinem  Ausdruck  und  in 
der  Bekämpfung  fremder  Ansichten  aber  eine  unnötige  und  unwürdige  Schärfe,  die 
besonders  der  „Zunft"  der  Universitätslehrer  gegenüber  schon  deswegen  nicht  an- 
gebracht ist,  weil  die  Dinge  innerhalb  der  Zunft  —  man  möchte  beinahe  sagen  —  nicht 
einmal  so  gut  liegen,  wie  er  es  darstellt.  —  Ein  ungenannter  Verfasser  (2362),  der  in  den 
„Grenzboten"  von  der  Muttersprache  in  Elsass-Lothringen  redet,  vergleicht  vorsichtig 
die  Ergebnisse  der  letzten  Volkszählung  (1900)  mit  der  amtlichen  Schätzung  nach 
dem  Kriege,  warnt  vor  allzu  eifriger  Ausrottung*  des  Französischen  aus  den  elsässer 
Schulen,  weil  der  Gang  der  Dinge  das  schon  von  selbst  herbeiführen  werde,  wünscht 
aber  eine  kräftige  Haltung  der  Regierung.  —  Landaus  (2360)  Bemerkungen 
treffen  nur  Einzelheiten,  z.  B.  die  Namen  Gotsche  (zu  „Götz"  gehörig)  und  Laip 
(=  jüd.  „Lob").  —  W'rede  (2363)  macht  auf  der  Strassburger  Philologenversammlung 
darauf  aufmerksam,  dass  in  der  letzten  Zeit,  von  Bopp  bis  auf  Leskien,  die  Sprache 
allzu  ausschliesslich  als  Erzeugnis  des  Einzelmenschen  behandelt  worden  sei,  und  dass 
erst  der  Wenkersche  Sprachatlas  darin  eine  Aenderung  herbeigeführt  habe,  indem  er 
die  sozialen  Kräfte,  wie  Völkermischung,  Verkehr,  als  ebenso  wichtig  habe  kennen 
lehren;  überhaupt  sei  es  fortan  nötig,  dass  die  Sprachwissenschaft  etwas  von  der 
Naturwissenschaft  abrücke  zur  Geschichtswissenschaft.  Der  zweite  Teil  des  Vortrags 
wendet  diese  allgemeinen  Sätze  auf  das  Elsass  an,  indem  er  die  Einheitlichkeit  des 
Gebiets  und  den  Lauf  der  Grenze  zwischen  p/pf  erklärt  aus  der  Ortsgeschichte.  — 
B  e  s  e  1  e  r  s  (2364)  Programm  über  die  Forbacher  Mundart  nennt  K  e  i  p  e  r  in  einer 
ausführlichen  Besprechung  fleissig  und  sorgfältig  und  empfiehlt  es  namentlich  solchen 
Lesern  zur  näheren  Beachtung,  welche  die  in  den  deutschen  Mundarten  vorkommenden 
französischen  Lehn-  und  Fremdwörter  kennen  lernen  wollen;  Versehen  vermag  er 
dem  Verfasser  nur  wenige  nachzuweisen.  —  Suters(2369)  Arbeit  über  die  Züricher 
Mundart  in  Usteris  Dialektgedichten  stellt  die  heutige  Züricher  Mundart  dar,  trägt  also 
einen  falschen  Titel.  Es  ist  eine  recht  tüchtige  Grammatik,  die  in  der  Hauptsache 
auf  festem  Wissen  aufgebaut  ist  und  auf  der  Höhe  der  heutigen  Forschung  steht. 
Aber  die  phonetische  Bildung  des  Verfassei*s  ist  nicht  über  alle  Zweifel  erhaben,  die 
Lautgesetze  sind  mangelhaft  gedeutet  und  die  Lilteratur  nicht  ausgiebig  genug  benutzt. 
So  urteilt  H  o  f  f  m  a  n  n  -  K  r  ay  e  r.  —  In  der  Mundart  der  alten  Luzemer  Dramatik 
unterscheidet  B  r  a  n  il  s  t  e  1 1  e  r  (2370)    zunächst  die  gesprochene  Volksmundart  von 

Jahresberichte  fQr  nenere  deutsche  Litteratorgeschichte.    XIIL  3^ 


284  L,  Sütterlin,  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 

der  geschriebenen  Kanzleisprache;  dann  untersucht  er,  wie  sich  beide  Spielarten  zu- 
einander verhalten:  welche  Wörter  aus  der  Mundart  in  die  Schriftsprache  über- 
nommen worden  sind  und  mit  welcher  Umgestaltung-,  und  andererseits,  welche  Aus- 
drücke aus  der  Dramatik  in  der  alltäglichen  Rede  haften  geblieben  sind  (wie  etwa 
lateinisch  proclamator).  Die  ganze  Darstellung  ist  nicht  nur  sehr  sorgfältig,  wie  man 
das  bei  B.  gewöhnt  ist,  sondern  geht  auch  durchweg  ein  auf  die  methodologischen 
Seiten  der  Frage.  —  Hintner  (2371)  verzeichnet  und  erklärt  einige  tiroler  Wörter. 

—  D  ac  hl  er  (2371a)  hatte  früher  schon  darauf  aufmerksam  gemacht,  dass  im  nörd- 
lichen Teil  von  Niederösterreich  der  Häuserbau  nicht  bayerisch  sei,  sondern  fränkisch. 
Auf  Grund  dieser  Erscheinung  ist  er  zu  der  Ansicht  gekommen,  dass  hier  überhaupt 
fränkische  (nordgauische)  Ansiedler  sassen,  die  mit  den  Babenbergern  ins  Land  ge- 
kommenen Adeligen  und  ihr  Anhang,  während  die  Geistlichen  Bayern  waren;  aller- 
dings sind  durch  die  Verheerungen  der  Kriege  und  durch  Einwanderungen  aus  den 
Nachbargegenden,  z.  B.  aus  Steiermark,  die  alten  Spuren  teilweise  wieder  verwischt. 
Aber  die  Geschichte  Bayerns  und  Oesterreichs  spricht  für  die  neue  Ansicht.  Diese 
seine  Ansicht  sucht  D.  durch  eine  Zusammenstellung  von  Wörtern  zu  erweisen; 
leider  ist  die  Liste  zu  klein  und  zu  laienhaft  angelegt,  um  ihren  Zweck  zu  erfüllen. 
Vielleicht    hat    ein    Fachmann    mehr    Glück    als    der    scharfsinnige    und    eifrige   D. 

—  Gärtner  (2372)  gibt,  Anregungen  folgend,  die  er  von  Böhmer  und  Schuchardt 
empfangen  hat,  eine  reiche,  auf  langjährigen  Sammlungen  beruhende  Liste  von  Fremd- 
wörtern, die  im  Wiener  Dialekt  üblich  sind;  eingeleitet  wird  diese  Liste  durch  eine 
lehrreiche  Abhandlung,  die  den  Stoff  sachlich  gliedert  und  erläutert.  — 

Vom  Mitteldeutschen  ist  nicht  ganz  so  viel  zu  berichten.  Schöner 
(2374)  gliedert  den  Sprachschatz  des  rheinfränkischen  Dorfes  Eschenrod  im  Vogelsberg 
nach  Vorstellungsgruppen  (Dorf  und  Stadt,  Haus,  Mahlzeiten,  Kleidung,  weibliche 
Arbeiten,  Religion  usw.)  und  möchte  damit  den  Grund  legen  zu  Spezialwörterbüchern 
dieser  Art  und  zu  einer  Wortgeographie.  Auch  die  Volkskunde  kommt  zu  ihrem 
Rechte  in  den  gelegentlich  mitgeteilten  und  beschriebenen  Kinderspielen  und  Abzähl- 
versen. —  Weidling  (2375)  stellt  mehrere  Ableitungen  richtig,  die  H.  Boll  von 
einigen  angeblich  altkölnischen  P'remdwörtern  gegeben  hatte.  —  Hennemann  (2377) 
erzählt  einleitend  kurz  die  Geschichte  der  von  ihm  behandelten  Gegend,  beschreibt 
dann  die  Natur  der  heute  vorhandenen  Laute,  verfolgt  das  Schicksal  der  mittel- 
hochdeutschen Vokale  bis  auf  die  heutige  Zeit  nach  Klang'  und  Dauer,  in  der  Ton- 
silbe wie  im  Nachton.    Seine  Arbeit  ist  reichhaltig,  vorsichtig  und  sach-  und  fachgemäss. 

—  Reich  hardt  (2378)  gibt  eine  alphabetische  Liste  von  Wörtern,  die  dem  Gebiet 
der  Grafschaft  Hohenstein  angehören,  der  nördlichsten  Ecke  Nordthüringens.  — 
Keintzel  (2382)  bespricht  einige  Wörter  und  Wendungen,  die  H.  Kisch  gesammelt 
hatte,  darunter  „Gassenbesen"  und  „Judenschule",  und  Kisch  beweist  seinen  Dank 
für  diese  Aufmerksamkeit  durch  eine  ausführliche  Anzeige  von  Keintzels  Lautlehre 
der  Mundart  von  Bistritz  und  S.  Regen.  — 

Niederdeutsches  behandeln  vor  allem  zwei  Dissertationen.  Kohbrok 
(2390)  beschreibt  die  Lautverhältnisse  desjenigen  Teils  von  Dithmarschen,  der  für  „ihr" 
vielmehr  zym  sagt;  seine  Einleitung  stellt  die  Grenzen  des  Gebiets  fest,  redet  von  der 
urkundlichen  Ueberlieferung  der  Mundart  und  verteidigt  die  sächsische  Abstammung 
der  Bewohner;  der  Hauptteil  unterrichtet  erst  über  die  phonetische  Seite  der  heutigen 
Laute,  dann  über  ihre  Vorgeschichte.  Der  Verfasser  ist  gut  vorgebildet  und  arbeitet  sicher; 
in  seinen  phonetischen  Darlegungen  zeigt  er  sich  ebenso  vertraut  mit  Victors  Phonetik 
wie  mit  den  schwierigeren  Abschnitten  der  Sieversschen  Lautphysiologie,  und  den 
Tonfall  seiner  Mundart  bestimmt  er  nach  der  Höhe  ebenso  gut  und  sicher  wie  nach  der 
Stärke.  —  R  e  g  e  h  r  (2391)  führt  uns  in  das  alte  Ordensland,  nach  Tiegenhof  in  dem 
grossen  Marienburger  Werder.  Mit  einem  gewissen  Schwung  redet  er  zunächst  von 
dem  Untergang  der  plattdeutschen  Mundart  und  von  seiner  Arbeitsweise  sowie  von 
dem  I.)autstande  der  Gegend;  dann  wendet  er  sich  seiner  Hauptaufgabe  zu;  darin 
behandelt  er  —  es  ist  nur  dieser  Teil  als  Dissertation  gedruckt  —  die  Vertretung  der 
westgermanischen  Langvokale  in  der  heutigen  Mundart,  freilich  unter  Aufzählung 
des  gesamten  in  Betracht  kommenden  Sprachstoffs;  an  der  Spitze  stehen  bei  ihm 
jeweils  die  starken  Verba,  und  es  reihen  sich  an  sie  an  in  alphabetischer  Folge  alle 
anderen  Wörter,  einheimische  zuerst,  dann  die  entlehnten.  —  Carstens  (2392) 
veröffentlicht  eine  kurze  Erzählung  vom  „Kantüffelbu"  als  Sprachprobe  der  Mundart 
von  Christiansholm  bei  Eckernförde.  — 

Von  der  deutschen  Sprache  im  Ausland  redet  zunächst  Bremer 
(2394)  in  einem  kleinen  Aufsatz  in  der  „Deutschen  Erde".  Er  entwickelt,  dass  die 
Staatsgrenze  gegen  die  Niederlande  sprachlich  nur  die  Gebildeten  scheide,  nicht  das 
Volk;  die  Volksmundarten  greifen  auf  der  ganzen  Strecke  über  die  Landesgrenze 
hinüber,  dergestalt,  dass  im  Norden  der  Niederlande  heute  niedersächsisch  gesprochen 
wird,  im  Süden  dagegen  fränkisch;  ein  kleines  Kärtchen  unterstützt  diese  Darlegungen. 


F.  Saran,  Metrik.  285 

—  Nach  Fiöhinen  führt  uns  Z  e  m  in  r  i  c  h  (2395).  Sein  Buch,  in  dorn  er  Aufsätze  zu- 
sammen^efaKst  iiat,  die  früher  im  „(ilobus"  und  in  llettners  Ueo^aphischer  Zeit- 
schrift erschienen  waren,  schildert  ausführlich  die  sprachlichen  Verhältnisse  in  dem 
alten  I^ande  der  Wenzelskrone.  Indem  er  uns  an  der  Sprachf^renze  entlang  fiihrt  von 
Ort  zu  Ort,  beschreibt  er  an  der  Hand  der  Zahlen  die  Stärke  der  beiden  Volks- 
stämme  der  Deutschen  und  der  Tschechen,  die  jeweils  spielenden  p]inflüsse  und  die 
Aussichten  des  Kampfes;  er  deckt  dabei  manche  merkwürdigen  F]inzelheiten  auf,  wie 
den  Einfluss  der  Christbaumbescherung-en,  der  Umgestaltung"  der  Wahlverhältnisse 
durch  Ernennung"  der  „auswärtig"en  Ehrenbürg"er",  den  Erfolg  der  Tätigkeit  rühriger 
Volksführer  usw.  Der  Wert  der  zahlreichen  farbigen  Karten,  die  die  Lage  der 
Dinge  sehr  voranschaulichen,  würde  steigen  durch  die  Hinzufügung  einer  kleinen 
IJebersichtskarte  des  ganzen  Königreichs  Böhmen,  in  der  nach  der  Art  Bädekers 
der  Umfang  der  einzelnen  Teilkärtchen  eingezeichnet  wäre.  —  Von  der  Verbreitung 
der  deutschen  Sprache  in  Frankreich  plaudert  Ebstein  (2396)  im  „Zeitgeist".  Die 
französischen  Gelehrten  sind  auf  die  deutschen  Erscheinungen  ihres  Fachs  angewiesen 
und  empfehlen  das  Erlernen  unserer  Sprache,  und  der  Minister  unterstützt  diese 
Bestrebungen;  darum  sind  die  Fortschritte  gegen  die  sechziger  Jahre  gross,  aber 
noch  nicht  gross  genug.  Die  Schwierigkeit  des  Deutschen  erschwert  die  Ausbreitung 
sehr;  dagegen  ist  die  deutsche  Druck-  und  Schreibschrift  im  allgemeinen  sogar 
beliebt,  und  nur  die  Aehnlichkeit  von  f  und  s  ist  ein  Missstand;  der  Universitäts- 
unterricht ist  ausgezeichnet,  die  Lehrer  in  den  höheren  Schulen  sprechen  deutsch 
als  ihre  Muttersprache  oder  als  zweite  Muttersprache,  und  doch  entspricht  dem  nicht 
die  Tatsache,  dass  die  Schüler  später  wieder  alles  vergessen  haben.  Jetzt  sind 
freilich  auch  Gesellschaften  für  die  Ausbreitung  des  Deutschen  tätig,  die  durch 
Unterrichtsstunden,  Sprechübungen  und  Theatervorstellungen  diesen  Zweck  ver- 
folgen. Leider  ist  der  Vorrat  an  Unterhaltungsbüchern  sehr  klein  in  Paris;  das 
Deutsche  Reich  würde  sich  ein  Verdienst  erwerben,  wenn  es  an  der  Botschaft  und  mit 
dieser  verbunden  eine  öffentliche  Bibliothek  einrichtete.  —  Sacerdote  (2398) 
unterhält  uns  von  den  deutschen  Sprachinseln  in  Italien,  den  Deutschen  am  Monte 
Rosa  und  den  Zimbern  in  den  beiden  Provinzen  Verona  und  Vicenza.  —  Kester 
(2401)  jammert  über  das  Deutsche,  das  die  in  Amerika  einwandernden  oder  ein- 
gewanderten Deutschen  sprechen;  wie  in  Kleidung  und  Sitten,  so  gleichen  sie  sich 
auch  leicht  in  der  Sprache  an  die  Amerikaner  an;  dabei  lassen  sie  sich  vor  allem 
zwei  Unarten  zu  schulden  kommen,  Sprachvermischung  und  Sprachverstümmlung; 
die  Sprachvermischung  zeigt  sich  darin,  dass  sie  rasch  englische  Wörter,  meistens 
Bezeichnungen  von  Dingen  des  täglichen  Gebrauchs  oder  von  Berufen,  also  Sub- 
stantive, in  ihren  Wortschatz  aufnehmen;  die  Verstümmlung  aber  besteht  darin,  dass 
sie  englische  Zeitwörter  bei  der  Herübernahme  auch  noch  deutsch  flektieren  und 
sagen  „ich  starte,  ich  habe  gestartet",  oder  dass  sie,  verführt  durch  den  Klang, 
beliebige  englische  Wörter  durch  ähnlich  lautende  deutsche  wiedergeben,  also 
„Ebene"  sagen  für  avenue,  „Leisten"  für  license,  „weitaus"  für  without  usw.  Wenn 
die  Anschauungen  des  Verfassers,  der  kein  Fachmann  ist,  auch  nicht  in  jeder  Einzelheit 
das  Richtige  treffen,  so  entschädigt  er  uns  für  diese  Versehen  durch  seinen  guten 
Willen  und  sein  ehrliches  deutsches  Gemüt.  — 


Metrik. 

(1, 8  =  N.  2404-28.) 
Franz  Saran. 


Rhythmus  und  Melodik.  Eine  höchst  bedeutsame  Arbeit  ist  die  von 
S  i  e  V  e  r  s  (2406).  Sie  gibt  ganz  neue  Ausblicke  auf  die  Formen  der  Poesie,  im 
Anschluss  daran  ganz  neue  Hilfsmittel  für  die  philologische  Kritik.  Man  hat  schon 
früher  die  Sprache,  besonders  der  Poesie,  mit  dem  Gesang  verglichen  und  versucht, 
das  der  Sprache  innewohnende  musikalische  Melos  in  Noten  festzuhalten  (vgl.  die 
Versuche  in  Merkels  Laletik  und  die  dort  angeführte  Litteratur).  S.  beschäftigt  sich 
nun  eingehend  mit  dem  Problem  des  Sprachmelos.  Er  hat  beobachtet,  dass  die 
Sprache  nicht  nur  einen  gewissen  Rhythmus,  sondern  auch  Tonfolge  habe.  Diese 
bewegt  sich  für  gewöhnlich  in  Gleittönen  und  kennt  nur  eine  ungefähr  bestimmte 
Tonlage.  Ihre  Tonschritte  sind  meist  nur  der  Richtung,  nicht  aber  der  Grösse  nach 
gegeben.     Dieses  Melos  wird  vom  Sprecher  nicht  willkürlich  gemacht,   sondern  liegt 

37* 


280  E.Naumann,  Die  Litteratur  in  der  Schule. 

im  Worte  drin.  Am  meisten  drängt  es  sich  in  der  Poesie  auf.  Der  Dichter  dichtet 
offenbar  aus  einer  starken  musikalischen  Stimmung  heraus  und  drückt  infolg-e  dieser 
seinen  Werken  die  Melodie  unwillkürlich  ein  durch  eine  für  den  Zweck  besonders 
passende  Wortwahl.  So  erklärt  es  sich,  dass  der  unbefangen  gelesene  Text  dem 
Vorlesenden  auch  wieder  eine  charakteristische  und  immer  gleich  bleibende  Melodie 
aufnötigt.  Sie  lässt  sich  durch  Reaktionsproben  an  einzelnen  oder  an  vielen  deutlich 
nachweisen.  Bei  der  Behandlung  der  Melodik  eines  Dichterwerkes  sind  zu  unter- 
scheiden: 1.  die  aligemeine  Tonlage  (hoch,  mittel,  tief);  2.  die  Grosse  der  verwendeten 
Intervalle;  3.  die  Tonführung,  die  frei  oder  gebunden  sein  kann;  4.  die  Verwendung 
fester  Tonschritte  an  bestimmten  Stellen  (Eingang-,  Kadenz);  5.  die  Träger  der  ent- 
scheidenden Melodieschritte,  welche  meist  die  Hebungen  sind.  Nach  diesen  Gesichts- 
punkten wird  der  erste  Faustmonolog  genauer  behandelt.  Die  Unterschiede  der  Ton- 
lage, Kadenzverwendung  usw.  können  der  litterarischen  Kritik  wichtige  Hilfe  leisten. 
Man  kann  mittels  ihrer  das  Goethesche  Eigentum  aus  den  Friderikenliedern  aus- 
sondern, die  Eigentumsverhältnisse  mittelhochdeutscher  Dichter  bestimmen  (Hart- 
mann II  Büohl.,  Konrad  ,,Die  halbe  Birne",  Spervogel),  die  Richtigkeit  oder  Un- 
richtigkeit von  Konjekturen  nachweisen.  — 

Gesamtdarstellungen  der  Metrik.  Die  Ergebnisse  und  Fort- 
schritte, welche  die  Metrik  im  letzten  Vierteljahrhundert  gemacht  hat,  bespricht  Saran 
(2410).  Er  zeigt,  wie  die  neuhochdeutsche  Verslehre  darunter  leidet,  dass  sich  nach 
einander  die  verschiedensten  Einflüsse  auf  ihre  Theorie  geltend  gemacht  haben, 
ohne  dass  eine  einheitliche  Betrachtung  zu  stände  gekommen  sei.  —  In  diesem  Jahre 
ist  auch  J.  Minors  Neuhochdeutsche  Metrik  in  zweiter  Auflage  erschienen  (Strass- 
burg  i.  E ,  Trübner.  IX,  537  S.  M.  10,00).  Der  Umfang  ist  bedeutend  grösser  ge- 
worden, die  wichtigsten  Kapitel  sind  ganz  neu  bearbeitet,  und  auch  sonst  hat 
M.  viel  gebessert  und  nachgetragen.  Der  Standpunkt  ist  derselbe  geblieben.  Das 
Werk  eignet  sich  vorzüglich  dazu,  über  den  Stand  der  Forschung  auf  den  ver- 
schiedenen Gebieten  der  neuhochdeutschen  Verslehre  zu  unterrichten.  — 

Rhythmische  Formenlehre.  Ein  einzelnes  Problem  der  neuhoch- 
deutschen Metrik  behandelt  K  ö  s  t  e  r  (2421).  Er  sagt  mit  Recht,  dass  es  ver- 
wirrend sei,  jeden  dreisilbigen  Verstakt  mit  dem  antiken  Schema  — uu  zu  bezeichnen. 
Denn  damit  werde  eigentlich  jeder  solche  Takt  zum  2/4  Takt  =  J  ^  J^  gestempelt. 
Dem  widerspreche  der  tatsächliche  Eindruck.  Schematisch  sind  unsere  „Daktylen" 
zum  Teil  als  ^/^  Takte  anzusehen.  Diese  von  dem  Bau  I  N  J,  also  mit  Ueberdehnung 
der  Hebung,  Verkürzung  der  ersten  Senkungssilbe;  die  zweite  Senkungssilbe  etwas 
schwerer  wie  die  erste.  Dies  sind  nach  K.  die  echten  Daktylen.  Unechte  Daktylen 
gelten  wirklich  ungefähr  J  h  N,  und  in  solchen  ist  die  erste  Senkungssilbe  schwerer 
als  die  zweite.  Beispiele  für  echte  Daktylen  sind:  Wissenschaft,  ruhelos  usw.  Für 
unechte:  Waldvögel,  all  ihre,  sich  indem  usw.  Dazu  kommt  noch  eine  dritte  Gruppe 
von  Daktylen,  in  der  die  beiden  Senkungssilben  keine  Abstufung  erkennen  lassen: 
betete,  heftige,  Menschlichkeit.  Je  nachdem  sich  diese  drei  Formen  in  einer  Dich- 
tung mischen,  ist  deren  allgemeiner  rhythmischer  Charakter  beschaffen.  In  Goethes 
Reineke  Fuchs  überwiegen  unter  den  Daktylen  die  der  ersten  Art.  In  Hermann 
und  Dorothea  überwiegen  die  der  zweiten  Art.  K.  charakterisiert  noch  andere  Dichter 
nach  diesem  Gesichtspunkt.  — 


Die  Litteratur  in  der  Schule. 

(1, 5  =  N.  1890-1569.) 

Ernst   Naumann. 

Allgemeines  und  Methodologisches.  Für  die  Vermehrung  der 
deutschen  Unterrichtsstunden  in  den  mittleren  Gymnasialklassen  auf  drei,  in  den 
oberen  auf  vier  wöchentliche  Stunden  tritt  K  an  n  e  ng  ies  s  e  r  (1395)  ein,  nicht 
damit  das  Deutsche  in  die  centrale  Stellung  des  Unterrichts  einrücken  oder  weil  es 
den  beständigen  Beziehungspunkt  für  die  anderen  Fächer  abgeben  könne,  sondern 
damit  der  Bildungsaufgabe  der  Zeit  am  vielseitigsten  gedient  werde.  In  den  mittleren 
Klassen  soll  der  Schüler  sich  an  ein  richtiges,  verständnisvolles  Lesen  guter  Stoffe, 
an  gediegenen  Vortrag,  an  eine  sinnige  Sprachbetrachtung,  wie  sie  Hildebrand  ge- 
lehrt hat,  gewöhnen,  sich  zu  gutem  (ieschmack  vorbilden  und  Wohlgefallen  an  guter 
Lektüre  gewinnen.     In  den  oberen  Klassen  ist  mehr  von  den  Meisterwerken  in  den 


E.  Naumann,  Die  Litteratur  in  der  Schule.  287 

Untorrioht  hinoinzuziehen,  als  jetzt  üblich  ist,  weil  auf  häusliches  Lesen  nicht  mehr 
in  «gleichem  l'mlan<»e  jj'erechnet  werden  kann  wie  früher.  Mit  Hecht  wird  eine  aus- 
g"iobig"e  Prosah^ktüre  betont  und  besondere  auf  Lessing  und  Hchlller  hingewiesen, 
deren  Abhandlun<>ün  gerade  Veranlassung  geben  zu  weitergreifenden  Erörterungen 
auf  dem  Gebiete  der  Aesthetik.  Erwünscht  erscheint  eine  umfas.s(mdere  Berück- 
sichtigung der  Litteratur  nach  Goethe  und  ein  einfachster  philosophischer  Unterricht,  in 
dem  wenigstens  die  Hauptbegriffe  der  Logik  und  die  Ilaupttatsachen  der  empirischen 
Psychologie  behandelt  werden.  --  Zeissig  (ZDl).  lü,  S.  703/H)  gewinnt  aus 
den  Kunstausdriicken  der  Geometrie  für  den  Sprachunterricht  im  Sinne  Ilildebrands 
neuen  Uebungsstoff.  Die  Zusammenstellungen  aus  den  Wortfamilien  Punkt,  Linie, 
Winkel  usw.  bieten  reiches  Mateiial  zu  vertiefender  Sprachbetrachtung  in  Volks-  und 
höheren  Schulen.  —  Lösch  hörn  empfiehlt  Boocks  Schriften  (1392)  über  Methode 
des  deutschen  Unterrichts,  weil  sie  die  wichtige  Frage  der  gegenseitigen  Befruchtung 
von  Lektüre,  dirammatik  und  Stilübungen  in  den  unteren  und  mittleren  Klassen  mit 
Sorgfalt  behandeln.  — 

Zur  Methodik  der  Lektüre  liefert  Wohlthat  (1404)  einen  trefflichen 
Beitrag;  ergibt  Anleitung  und  Material  zur  Auffassung  und  Beurteilung  des  Dramas 
als  eines  Kunstwerkes,  indem  er  die  von  den  Schülern  gelesenen  klassischen  Dramen 
aus  alter  und  neuer  Zeit  nach  Aufbau  und  Gliederung  in  kurzen  Uebersichten  dar- 
legt und  die  Ilauptbegriffe  aus  der  Technik  des  Dramas  in  der  Einleitung  erörtert. 
Der  häuslichen  Lektüre  bietet  das  Buch  jedenfalls  eine  willkommene  Unterstützung; 
in  der  Klassenlektüre  wird  das,  was  hier  als  Hilfe  gegeben  wird,  in  gemeinsamer 
Arbeit  von  Lehrer  und  Schüler  gewonnen  werden  müssen.  —  Steffen  (8532a) 
zeigt  an  Uhlands  „I^erchenkrieg",  wie  auf  der  oberen  Stufe  in  der  Behandlung  eines 
Gedichtes  auch  die  geschichtliche  Betrachtungsweise  eine  dankbare  Aufgabe  ist, 
wenn  die  Vorbedingungen,  die  dem  Dichter  gegeben  waren,  seine  Auffassung  und 
Behandlung  des  Stoffes,  also  seine  persönliche  Tätigkeit  entwickelt  wird,  so  dass  der 
Schüler  einen  Einblick  in  die  Werkstätte  des  Dichters  erhält.  —  Papp  ritz  (1410) 
weist  auf  die  Eigenschaften  hin,  welche  Heyses  „Colberg"  zur  Schullektüre  geeignet 
machen:  die  schnell  fortschreitende  Handlung,  die  edle  Sprache,  die  begeisterte 
Vaterlandsliebe  und  den  sonnigen  Humor.  Die  Mängel,  nämlich  die  unzureichend 
begründete  Wandlung  in  Blanks  Charakter  und  die  äusserliche  Herbeiführung  der 
glücklichen  Lösung,  werden  nicht  geleugnet  Mit  dem  Geschichtspensum  der  Unter- 
sekunda lässt  sich  der  Stoff  vielfach  in  Verbindung  setzen.  P.  empfiehlt  noch  das 
Lesen  mit  verteilten  Rollen.  —  T  e  m  m  i  n  g  (1421)  redet  einer  entschiedenen  und 
nachdrücklichen  Prosalektüre  in  den  höheren  Mädchenschulen  das  Wort;  besonders 
empfiehlt  er  dazu  in  sich  geschlossene  kleinere  Abhandlungen,  wie  solche  Marg. 
Henschke  in  der  „Deutschen  Prosa"  zusammengestellt  hat.  An  die  Durcharbeitung 
soll  sich  eine  kleine  schriftliche  Arbeit  als  Reproduktion  wirklich  wertvoller  Gedanken 
anschliessen.  — 

Die  Lesebuch  frage  wird  in  einzelnen  Abhandlungen  und  in  Be- 
urteilungen von  Lesebüchern  mehrfach  behandelt  (1411-1422).  — 

Zu  dem  Aufsatzunterricht  setzt  Seidel  (1422a)  die  tabellarischen 
Nachweisungen  über  die  in  den  Reifeprüfungen  der  höheren  Lehranstalten  bearbeiteten 
Themen  fort.  —  H  e  i  n  t  z  e  (1426)  teilt  aus  seiner  Unterrichtserfahrung  eine  Reihe 
von  Aufgaben  mit,  darunter  manche  ansprechende,  die  nicht  zu  den  landläufigen 
gehört.  —  Dorenwells  (1424)  bekannte  Aufsatzsammlung  für  die  Mittelstufe  ist 
in  der  neuen  Auflage  durch  Vermehrung  der  Stoffe  aus  der  deutschen  Geschichte 
und  Sage  und  aus  der  dramatischen  Anfangslektüre  erweitert.  —  Für  die  richtige 
Beurteilung  der  Aufsätze  stellt  S  c  h  w  artz  k  o  p  f  f  (1431)  beachtenswerte  Gesichts- 
punkte auf,  deren  Anwendung  vor  allem  zu  einer  gleichmässig  abwägenden  Bewertung 
der  verschiedenen  in  der  Aufsatzleistung  hervortretenden  Tätigkeiten  führen  soll. 
Er  unterscheidet  den  sachlichen,  stofflichen  oder  psychologischen,  den  logischen,  den 
sprachlichen,  den  ästhetischen,  den  mechanischen  und  den  sittlichen  Wert.  Der 
Aufsatz  hat  das  Ziel,  dass  die  Schüler  denken  und  sprechen  lernen  (in  den  unteren 
Klassen),  oder  dies  annähernd  (in  den  oberen  Klassen)  oder  wirklich  können  (in  der 
Reifeprüfung).  In  der  richtigen  Wertschätzung  gleichen  sich  Fehler  und  Vorzüge 
innerhalb  jener  Gebiete  aus,  die  Beurteilung  wird  das  Richtige  treffen,  wenn  die 
Persönlichkeit  und  die  Leistung  des  Schülers  als  ganzes  gewürdigt  wird.  —  Zu 
Aufsatzübungen  in  der  Volksschule  verwertet  H.  K  e  u  d  e  1  (Das  Lesebuch  im  Dienste 
des  Aufsatzunterrichts.  Ausführungen  und  Entwürfe  deutscher  Aufsätze  im  Anschluss 
an  das  Arnsberger  Lesebuch  für  die  Oberstufe  der  Volksschule.  Arnsberg,  J.  Stahl. 
1900.    3  Lieferungen.    128  S.    M.  2,25)  das  Amsberger  Lesebuch.  — 

In  einer  allgemeinen  Besprechung  bekundet  L.  F r ä n k e  1  (1435) 
seine  Uebereinstimmung  mit  den  Grundsätzen,  nach  denen  Aschendorffs  Schul- 
ausgaben  der   deutschen   Klassiker  gearbeitet  sind.     Der  Schwerpunkt 


288  E.  Naumann,  Die  Litteratur  in  der  Schule. 

der  Erklärung-  liegt  auf  dem  Eindringen  in  das  innere  Verständnis  des  Dichters, 
Kürzungen  sind  nur  sparsam  und  dann  auch  kaum  merklich  vorgenommen,  es 
finden  sich  Ansätze  eines  Kommentars  mit  Winken  über  die  dichterische  Technik; 
Kärtchen  und  Abbildungen  sind  beigegeben.  — 

Schulausg-aben  und  Erläuterungsschriften  sind  in  dem 
Berichtsjahre  wieder  in  grosser  Anzahl  erschienen.  Die  von  Heinze  g-esammelten 
Aufgaben  zu  Homers  Ilias  (1438)  und  Odyssee  (1440)  führen  in  nachdrücklichster 
Weise  in  das  Verständnis  der  Dichtung-en  und  deren  tatsächlichen  und  sittlichen 
Gehalt  ein,  indem  sie  zum  Teil  reiche  Stoffsammlungen  oder  ausführliche  Entwürfe, 
zum  Teil  Themen  zu  freier  Auswahl  bieten.  —  Die  Odyssee  geben  Vockeradt 
(1442)  mit  starken  Kürzungen,  Fr.  Weineck  (Homers  Odyssee  in  der  Ueber- 
setzung  von  J.  H.  Voss.  Schulausg-abe  mit  Einleitung-  und  Erläuterungen.  Stuttgart 
und  Berlin,  J.  G.  Cottas  Nachf.  251  S.  M.  1,20)  mit  g-eringen  Auslassungen  nach  der 
ersten  Ausg-abe  von  Voss'  üebersetzung  mit  entsprechend  bemessener  Einleitung  und 
Anmerkungen  heraus.  —  H.  Vollmer  (Das  Nibelungenlied.  Zweite,  neu  bearbeitete 
und  erweiterte  Auflage  =  Kuenen  und  Ewers,  die  deutschen  Klassiker  erläutert  und 
g-ewürdigt.  10.  Bändchen.  Leipzig,  H.  Bredt.  1902.  8«.  153  S.  M.  1,25)  bietet  in 
seiner  Erläuterung  des  Nibelungenliedes  eine  ausführliche  Erzählung  des  Zusammen- 
hang-es  wesentlich  nach  der  Handschrift  C.  und  einen  Kommentar,  der  den  mittel- 
hochdeutschen Text  voraussetzt  und  das  Verständnis  des  Inhalts  sowie  die  kultur- 
geschichtliche Würdigung  des  Liedes  zum  Ziel  hat;  nur  wo  es  unumgänglich  not- 
wendig- erscheint,  sind  sprachliche  Bemerkungen  aufg-enommen.  Eine  kritische  Er- 
örterung wissenschaftlicher  Streitfragen  ist  vermieden.  Das  Buch  kann  als  ein  bi-auch- 
barer  Führer  für  die  erste  Lektüre  der  Dichtung  bezeichnet  werden.  —  Herders 
Cid  gibt  Wasser  zieher  (1447)  mit  Kürzungen  heraus.  Die  Einleitung  enthält 
Herders  Leben  und  Geschichtliches  über  Cid.  Die  Ausgabe  wird  zunächst  für 
Mädchenschulen  brauchbar  sein.  —  Herders  Nemesis  mit  Stücken  verwandten  Inhalts 
veröffentlicht  Grosse  (1448).  —  R.  W  i  n  d  e  1  (F.  G.  Klopstock,  Oden.  Ausgewählt 
und  erklärt  für  den  Schulgebrauch.  Mit  einem  Anhang:  Einige  charakteristische 
Stellen  aus  dem  Messias.  2.  Aufl.  Leipzig,  G.  Frey  tag.  1902.  8».  147  S.  M.  0,75) 
legt  46  gut  gewählte  Oden  Klopstocks  nebst  Stellen  aus  dem  Messias  mit  kurzen  Er- 
läuterungen vor.  —  V  e  r  r  e  s  (1449)  bietet  den  Messias  etwas  ausführlicher,  so  dass 
wenigstens  ein  Durchblick  durch  das  Kunstwerk  sich  ergibt,  darauf  folgen  45  der 
bekanntesten  Oden.  In  den  Erläuterungen  müsste  auf  die  Gliederung  des  Epos  hin- 
gedeutet werden.  ~  Aus  Lessings  Laokoon  stellt  Wahn  er  (1454)  Aufgaben  zu- 
sammen, in  denen  der  Inhalt  der  Schrift  sorgfältig  verarbeitet  ist  und  Lessings  Sätze 
auf  Werke  der  redenden  und  bildenden  Kunst  angewendet  werden.  —  E.  Clausnitzer 
und  Br.  Wehnert  (Wie  die  Alten  den  Tod  gebildet.  Eine  Untersuchung  von  G. 
E.  Lessing.  Für  den  Schulgebrauch  herausgegeben.  Halle  a.  S.,  G.  Schroedel.  1902. 
8".  67  S.  M.  1,00)  behandeln  die  litterarische  und  kunstgeschichtliche  Bedeutung  der 
Abhandlung  „Wie  die  Alten  den  Tod  gebildet"  ausführlich,  insbesondere  schildert 
Cl.  auf  Grund  eigener  Forschungen  den  Einfluss,  den  Lessings  Ansichten  auf  die 
Ausgestaltung  der  Grabdenkmäler  ausgeübt  haben.  Dem  Verständnis  des  logischen 
Aufbaues  der  Abhandlung  ist  durch  Andeutung  der  Disposition  am  Rande  vor- 
gearbeitet. —  Für  Goethes  dichterisches  Schaffen  stellt  Matthias  (1458)  den  frucht- 
baren Gesichtspunkt  auf,  dass  dramatische  und  allegorische  Darstellungsweise  bald 
gesondert,  bald  verschlungen  sich  finden.  Die  Gedichte  werden  oft  zu  Selbst-  oder 
Zwiegesprächen.  In  Goethes  Art,  die  persönlichen  Einzelerlebnisse  zu  allegorischen 
Bildern  zusammenzufassen,  erkennt  M.  den  Weg  wieder,  den  einst  die  griechische 
Mythenbildung  in  ihrer  Belebung  der  Natur  gegangen  ist.  In  den  Anmerkungen  ist 
der  Grundsatz  befolgt,  dass  Goethe  zunächst  aus  sich  selbst  zu  erklären  ist.  — 
Hauffen  (1460)  gibt  Hermann  und  Dorothea  in  zweiter  Auflage  heraus.  — 
W  a  h  n  e  r  (1469)  stellt  Aufgaben  aus  Goethes  Dichtung  und  Wahrheit,  der  Italie- 
nischen Reise,  Werthers  Leiden  und  Wilhelm  Meister  zusammen.  —  Als  ein  Er- 
zeugnis der  Sturm-  und  Drangperiode  betrachtet  S  c  h  m  i  tz-M  an  cy  (1465)  Goethes 
Götz;  am  Schluss  der  Ausgabe  findet  sich  eine  brauchbare  Stoffsammlung  für  Vorträge 
und  Ausarbeitungen.  —  In  den  Erläuterungen  zu  Tasso  legt  W'idmann  (1468) 
besonders  auf  die  persönlichen  Verhältnisse  des  Dichters  Gewicht,  dem  es  fern 
gelegen  habe,  einen  allgemeinen  Gedanken  dramatisch  zu  behandeln.  —  In  Schillers 
Jugenddramen  führen  die  von  W.  Schröder  (1473)  gesammelten  Aufsatzthemen 
ein,  unter  den  Aufgaben  aus  Don  Carlos  finden  sich  gute  Vergleichungen.  —  In  der 
Braut  von  Messina  leugnet  Kleffner  (1474)  ein  rein  mechanisches  unmittelbares 
Eingreifen  des  von  aussen  an  den  Menschen  herantretenden  Schicksals  als  Voraus- 
setzung der  Handlung.  Er  ist  der  Meinung,  Schiller  habe  das  Motiv  der  mensch- 
lichen Willensfreiheit  folgerichtig  durchgeführt,  die  Träume  würden  erst  durch  sub- 
jektive Auslegung  dramatisch  wirksam,  die  Handlung  entwickle  sich  aus  dem  Charakter, 


E.  Naumann,  Die  Litteratur  In  der  Schule.  289 

* 
der  wahre  Fluch  des  Geschlechtes  sei  die  angeerbte  Ilerrennatur.  Aber  der  Bearbeiter 
gibt  (loch  zu,  dass  in  dieser  Freiheit  die  Notwendigkeit  sich  hineinflicht,  dass  Schuld 
und  Zufall  zusammentreffen.  Dagegen  gibt  er  die  Vermischung  der  Religionen  preis. 
Den  Erläuterungen  sind  Bemerkungen  zur  Charakteristik  der  Personen  und  über  den 
Aufhau  des  Dramas  hinzugefügt,  insbesondere  wird  auf  die  beiden  nebeneinander 
hergehenden  Handlungen  hingewiesen,  welche  von  der  Mutter  einerseits,  von  den 
Brüdern  andertTseits  ausgehen.  Dann  folgen  Aufgaben  zur  Verwertung  des  Stoffes. 
—  In  zusannnenhängenden  P^iläuterungen  führt  Peters  (1475)  in  dasselbe  Drama 
ein.  Er  misst  der  Schicksalsidee  eine  grössere  Bedeutung  l)ei  und  verweist  auf  die 
Verwandtschaft  der  Fabel  mit  dem  König  Oedipus  des  Sophokles,  nimmt  Isabella 
und  ganz  besonders  Beatrice  gegen  die  von  der  Kritik  erhobenen  Vorwürfe  in  Schutz 
und  lässt  Don  Cäsars  Tat  aus  dessen  Charakter  hervorgehen,  ohne  sein  (Jefühl,  dass 
er  unter  einer  Schicksalsmacht  zu  leiden  habe,  in  Abi-ede  zu  stellen.  Die  tragische 
Wirkung  ist  dem  Erklärer  nicht  davon  abhängig,  dass  überall  Schuld  und  Sühne 
hervortritt;  das  Scheitern  eines  stolzen  Ringens,  der  donnernde  Fall  eines  hohen 
Fürstengeschlechtes  nach  hoffnungsvollem  Aufstreben  erscheint  ihm  an  sich  tragisch. 
Das  im  Drama  vorausgesetzte  Nebeneinanderbestehen  der  religiösen  Ansichten  wird  als 
ungeschichtlich  zugegeben,  es  sind  Lieberzeugungen  nicht  des  11.  Jahrhunderts,  sondern 
aus  Schillers  Zeit.  Auch  die  Religionen  sind  zeitgeschichtlich  bedingt  und  vertragen 
eine  willkürliche  Behandlung  nicht.  —  Zum  Verständnis  der  Jungfrau  von  Orleans  legt 
Menge  (1477)  die  Lebensgeschichte  der  Heldin  ausführlich  dar,  die  Abweichungen 
des  Dichters  v(m  der  Geschichte  werden  in  den  Schlussanmerkungen  aufgewiesen, 
der  Aufbau  des  Stückes  und  die  Charaktere  der  Personen  werden  am  Schluss 
erörtert;  Aufgaben  schliessen  sich  an.  —  Ebenso  hat  Arns  (1480)  die  Ausgabe  der 
Maria  Stuart  eingerichtet;  er  hebt  hervor,  dass  der  Dichter  trotz  aller  Abweichungen 
von  dem  geschichtlichen  Gange  der  Handlungen  doch  ernst  bestrebt  gewesen  ist,  von 
allem,  was  die  Geschichte  ihm  Brauchbares  bot,  Besitz  zu  nehmen.  —  Wilhelm  Teil 
liegt  mit  den  Erläuterungen  von  Kuenen  (1483)  in  sechster  Auflage  vor.  —  In 
das  Studium  des  Demetrius  führen  die  Aufgaben  von  W.  Schröder  (1473)  ein,  die 
sich  allerdings  mehr  mit  der  Charakteristik  der  Frauengestalten,  als  mit  den  all- 
gemeinen Gedanken  des  Dramas  befassen.  —  Schillers  Geschichte  des  30jährigen 
Krieges  hat  ihren  Wert  mehr  in  der  künstlerischen  Darstellung*  als  in  der  kritischen 
Arbeit  des  Geschichtsschreibers;  das  räumt  Böhme  (1486)  in  seiner  Ausgabe  der 
Schrift  ein,  empfiehlt  sie  aber  mit  Recht  wegen  der  grossartigen  Gesamtauffassung 
der  Zeitgeschichte  zur  Schülerlektüre.  Dass  eine  vollständige  Kenntnisnahme  nicht 
nötig  sei,  bestätigt  B.  durch  Vornahme  von  Kürzungen.  Freilich  ist  der  Erläuterer 
wiederholt  genötigt,  Irrtümer  des  Verfassers  zu  berichtigen.  —  Gedichte  schwäbischer 
Dichter  vereinigt  E.  Müller  (1490)  zu  einer  handlichen  Sammlung.  —  In  einer 
reichen  Auslese  von  Aufgaben  aus  Uhlands  Gedichten  gibt  Teetz(1491)  für  untere 
und  mittlere  Klassen  Anleitung  zu  Ausarbeitungen  und  zugleich  ein  bequemes  Hilfs- 
mittel für  die  Durchnahme  der  Dichtungen.  —  Eickhoff  (1493)  bietet  Herzog  Fernst 
in  neuer  Auflage.  —  In  Grillparzers  Dramen  führen  die  von  H  e  i  n  z  e  (1496)  ge- 
sammelten Aufgaben  ein.  —  Die  fleissig  ausgearbeiteten  und  ansprechenden  Er- 
läuterungen zu  den  Dichtern  aus  der  Zeit  der  Befreiungskriege  von  Ja  linke  (1509) 
enthalten  ausser  den  Erklärungen  der  einzelnen  Gedichte  kurz  das  Leben  der  Dichter 
und  für  die  vier  hervorragendsten  eine  Uebei*sicht  der  in  den  Gedichten  zum  Aus- 
druck kommenden  Gedanken.  —  Eine  Ausgabe  der  Dichter  der  Befreiungskriege  von 
Windel  (1510)  liegt  in  zweiter  Auflage  vor.  —  In  Hebbels  Nibelungen  findet 
A.  N  e  u  m  a  n  n  (1498)  den  Grundgedanken,  wie  das  Heidentum  mit  seinem  über- 
mütigen Trotz  und  dem  Festhalten  an  persönlicher  Rache  in  sich  selbst  zusammen- 
bricht, daneben  aber  auch  die  Tragik  einer  alles  menschliche  Mass  überragenden 
Grösse.  Die  Einleitung  der  Schulausgabe  behandelt,  abgesehen  von  des  Dichters 
Leben,  unter  anderem  seine  Vorgänger,  die  Quellen  des  Stoffes  und  dessen  Gestaltung, 
weist  die  Zeitverteilung,  den  Aufbau  und  das  gegenseitige  Verhältnis  der  drei  Teile 
der  Dichtung  nach.  — 

Gedichtsammlungen.  Die  Beschäftigung  mit  Gedichten  nimmt  gegen- 
wärtig auch  in  den  niederen  und  mittleren  Schulen  einen  grösseren  Raum  ein. 
Endris  (1504)  zeigt,  wie  auch  auf  diesen  Stufen  das  Leben  des  Dichtere,  soweit  es 
dem  Volke  und  dem  Kinde  verständliche  Beziehungen  aufweist,  zu  verwerten  ist; 
diese  Beziehungen  aufzusuchen  und  dem  Schüler  verständlich  zu  machen,  erscheint 
ihm  als  ein  Hauptzweck  des  Unterrichts.  Man  kann  das  billigen,  wenn  der  andere 
Hauptzweck,  den  allgemeingültigen  Gedanken-  und  Empfindungsgehalt  auszuschöpfen, 
zunächst  erfüllt  ist.  Die  Gedichte,  an  die  in  der  Sammlung  die  Lebensbilder  an- 
geknüpft werden,  bieten  allerdings  nicht  immer  Anlass,  das  ganze  Lebensbild 
heranzuziehen,  zur  Ergänzung  wird  daher  stets  auf  die  im  Lesebuch  zerstreuten 
Gedichte   derselben  Autoren   verwiesen.    Trotzdem  gehen   die  Mitteilungen  aus  dem 


290  E.  Naumann,  Die  Litteratur  in  der  Schule. 

Leben  oft  über  den  Zweck  hinaus  und  enthalten  Kritik,  die  aus  dem  vorlieg-enden 
Gedichte  mit  den  Schülern  nicht  herausg-earbeitet  werden  kann,  also  überliefertes  Gut 
bleibt.  —  Otto  (1506)  vermehrt  die  neue  Auflag-e  seiner  Gedichtsammlung-  für 
Mädchenschulen  durch  einig-e  Gedichte  und  durch  äussere  Beigaben,  wie  Dicbter- 
verzeichnis  und  Kanon  der  auswendig-  zu  lernenden  Gedichte.  —  Aus  Goethes  älteren 
Zeitg-enossen  stellt  S  e  v  i  n  (1531)  ein  Lesebuch  zusammen,  in  welches  auch  Bruch- 
stücke aus  dem  Messias,  Oberon,  Cid,  Laokoon  und  Nathan  aufg-enommen  sind,  die 
freilich  eine  Vorstellung"  von  dem  Ganzen  nicht  g-eben  können.  —  Mundartliche 
Dichtung-en  stellt  zum  ersten  Mal  W.  Kahl  (Deutsche  mundartliche  Dichtung-en,  für 
den  Schulg-ebrauch  herausg-eg-eben.  Mit  einer  Karte.  Leipzig-,  G.  Freytag-.  XXVI  und 
201  S.  8**.  Geb.  M.  2,00)  für  die  Schule  zusammen.  Die  Sammlung  enthält  Proben 
aus  den  bedeutendsten  mundartlichen  Dichtern  und  wird  dadurch  zu  einer  Litteratur- 
geschichte  der  mundartlichen  Dichtung  in  Musterstücken.  Die  eigentümliche  Schwierig- 
keit einer  Auswahl  für  die  Schule  lag  darin,  dass  die  in  mundartlicher  Dichtung 
einfach  hervortretende  Derbheit  wie  Plattheit  in  gleicher  Weise  zu  vermeiden  war. 
Die  Texte  sind  nach  den  ursprünglichen  Ausgaben  abgedruckt;  freilich  wird  durch 
stummes  Lesen  der  volle  Eindruck  der  Mundart  nicht  erschlossen  werden,  besonders 
wenn  es  sich  um  schwierigere  Aufgaben  für  die  Aussprache  handelt,  wo  typographische 
Kunstmittel  reichlich  angewandt  werden  mussten;  diese  Gedichte  erfordern  einen  ge- 
übten Vorleser.  Eine  gute  Einleitvmg  nebst  Karte  unterrichtet  über  die  Entwicklung 
und  Verbreitung  der  deutschen  Mundarten;  dem  Verständnis  im  einzelnen  dienen 
zahlreiche  Worterklärungen  am  Fusse  der  Seite.  — 

Lesebücher  für  höhere  Lehranstalten.  Der  vierte  Teil  des 
Lesebuches  von  Bellermann,  Imelmann,  Jonas  und  S  u  p  h  a  n  (1514)  ist 
nach  den  Lehrplänen  von  1901  neu  bearbeitet.  — Das  Lesebuch  von  Hense  (1505a) 
leitet  im  zweiten  Teil  zu  einem  wirklichen  Studium  der  poetischen  Litteratur  der 
neueren  Zeit  an.  Daher  Gliederung  des  Stoffes  nach  den  Litteraturepochen  seit  dem 
J.  1500,  ausführliche  Nachrichten  über  das  Leben  der  Schriftsteller  und  systemati- 
sierende Uebersichten  über  deren  Werke.  Aus  den  lyrischen  Dichtungen  ist  eine 
umfassende  Auslese  gegeben,  auch  aus  der  Gedankenlyrik  hinreichender  Stoff  heran- 
gezogen. Für  die  Dramen,  die  selbstverständlich  nicht  aufgenommen  sind,  ist  durch 
Darstellung  des  Baus  Anleitung  zum  Verständnis  dargeboten.  Den  Sängern  der 
Freiheitskriege  und  der  nachgoetheschen  Dichtung  ist  beträchtlicher  Raum  gewidmet. 
Eine  erwünschte  Beigabe  des  brauchbaren  Buches  ist  der  Anhang  über  Shakespeare. 

—  Das  Döbelner  Lesebuch  nach  den  preussischen  Lehrplänen  zu  bearbeiten,  haben 
E  V  e  r  s  und  Walz  (1515)  unternommen.  Der  Teil  für  Obertertia  löst  sich  nach 
Stoffauswahl  und  Anordnung  von  seinem  Vorbilde  zu  grösserer  Selbständigkeit  los, 
so  dass  er  einer  Neuschöpfung  gleichkommt.  Litteraturgeschichtliches  in  vorsichtiger 
Beschränkung  tritt  neu  auf,  aus  G.  Freytag  sind  mehrere  Abschnitte  ausgehoben, 
auf  deren  Verständnis  auf  dieser  Stufe  wohl  gerechnet  werden  kann.  Der  zweite 
Teil  der  Sammlung  enthält  Dichtungen  von  Goethe,  Schiller,  Uhland  und  eine  Aus- 
wahl aus  den  Späteren  in  zeitlicher  Anordnung.  Das  Buch  ist  eine  tüchtige  Arbeit, 
wohl  geeignet,  dem  Schüler  einen  Blick  für  Welt,  Geschichte  und  Menschenleben,  für 
Staat  und  Vaterland  zu  eröffnen  und  der  Freude  an  der  Dichtung  gesunde  Nahrung 
zu  geben.  —  In  dem  Lesebuch  von  A.  Puls  (Lesebuch  für  die  höheren  Schulen 
Deutschlands.  Erster  Teil.  Lesebuch  für  Sexta.  Zweite,  vermehrte,  nach  den  Lehr- 
plänen von  1901  und  der  neuen  Rechtschreibung-  verbesserte  Auflage.  Gotha, 
E.  F.  Thienemann.  1902.  8».  XVIII  und  304  S.  Geb.  M.  2,00)  hat  die  Rücksicht 
auf  die  neuen  preussischen' Lehrpläne  eine  Vermehrung  des  erd-  und  naturkundlichen 
Stoffes  in  Prosa  und  Dichtung  zur  Folge  gehabt,  andere  Stücke  sind  durch  geeignetere 
ersetzt  worden;  der  Grundstock  der  Auswahl,  der  Deutschvaterländisches  enthält,  ist 
geblieben.  Die  Vergleichung  des  Aufgenommenen  mit  den  Quellen  wird  durch  ein 
Verzeichnis  erleichtert.  Für  die  Hand  des  Lehrers  wird  eine  üebersicht  der  bei  der 
Durchnahme  der  einzelnen  Stücke  verwendbaren  Anschauungsmittel  besonders  aus- 
gegeben. — 

Den  katholischen  Seminaren  bietet  Prinz  (1545)  einen  wertvollen  Lese- 
stoff aus  Geschichte,  Kunst  und  Litteratur,  Natur-,  Länder-  und  Völkerkunde,  sowie 
in  allgemeinen  Abhandlungen,  in  Reden  und  Briefen.  Ueberall  kommen  in  stilistisch 
wertvollen  Stücken  die  bedeutendsten  Persönlichkeiten  der  nächsten  Vergangenheit 
zum  Wort.  Der  Abdruck  geht  auf  die  Quellen  selbst  zurück.  Eine  patriotische  und 
religiöse  Stimmung  bildet  die  Grundlage.  — 

Als  Leitfaden  der  Litteratur  g  esc  h  ich  te  stellt  E  r  ck  (1505)  für 
die  Volksschule  ein  Merkbüchlein  über  deutsche  Dichter  und  Dichtwerke  zusammen. 

—  Heilmann  (30)  legt  seiner  Litteraturgeschichte  den  richtigen  Gedanken  zu 
Grunde,  dass  der  Entwicklungsgang  des  Dichters  aus  der  Lektüre  seiner  Werke  sich 
ergeben  müsse,  und  gibt  deshalb  bei  zahlreichen  Werken  der  klassischen  Zeit  Winke 


P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehungswesens.  291 

zu  deren  Verständnis.  —  liro^sitter  (155())  ordnet  die  Haupttatsachen  aus  der 
deutsch(ui  Litteraturg-eschiciite  nach  zeitlicher  Reihenfolg-e  in  Tahellenforni.  — 

Einen  kurzen  Abriss  der  Poetik  gibt  Nieden  (1502),  für  Seminarien 
Heil  mann  (IJO),  für  höhere;  Hiirg-er-  und  Volksschulen  Erck  (1505).  —  Für 
höhere  Lehranstalten  l)ehan(h'lt  den  Stoff  umfangreicher  und  mit  wohlgcwählten 
Beispielen  L  ü  1 1  e  k  «ui  (1563).  —  Metrik  und  Poetik  behandeln  Kummer  (2412) 
und  Tumlirz  (2414).    - 

Einen  Abriss  der  Hramniatik  fügt  A.Puls  (s.o.  S.  290)  dem  Lesebucli 
für  Sexta  an.  —  Den  Lehrstoff  für  den  deutschen  Unterricht  der  unteren  Klassen,  um- 
fassend Grammatik,  Rechtschreibung,  Zeichensetzung,  Litteraturkunde  und  Metrik,  stellt 
Fr.  Hoffmann  (Kleines  Handbuch  für  den  deutschen  Unterricht  an  den  Unter- 
und  Mittelklassen  höherer  Lehranstalten.  Zugleich  3.  Auflage  der  Grundzüge  der 
deutschen  Grammatik  von  F.  Wüseke.  Leipzig,  B.  G.  Teubner.  1902.  XI  und 
88  S.  M.  1,00)  nach  den  neuesten  Lehrplänen  klassenweise  abgeteilt  dar.  Der 
Weg  geht  überall  durch  das  Beispiel  zur  Hegel.  Die  Schreibung  der  Fremdwörter 
ist  so  verteilt,  dass  in  Quinta  die  konsonantischen,  in  Quarta,  wo  das  FVanzösische 
eine  Anknüpfung  bietet,  die  vokalischen  Laute  behandelt  werden.  Ein  Anhang 
enthält  die  Fremdwörter  nebst  Verdeutschungen,  ein  anderer  Wörter,  die  bald  gross, 
bald  klein  geschrieben  werden.  —  Unmittelbar  aus  der  Erfahrung  des  Unterrichts  ist 
die  deutsche  Sprachlehre  hervorgegangen,  die  von  Sauden  (2295)  veröffentlicht; 
sie  behandelt  die  deutsche  Grannnatik  nicht  nach  dem  Muster  der  Fremdsprache, 
sondern  geht  ihren  eigenen  Weg,  indem  sie  die  Lehraufgabe  für  die  drei  unteren 
Klassen  stufenweise  ordnet  und  dann  Materialien  zur  gelegentlichen  Verwertung  in 
den  höheren  Klassen  auf  breiterer  Grundlage  aufbaut.  —  Lyon  und  F.  Polack  (2299) 
vereinigen  unter  Beschränkung  auf  das  für  Verständnis  des  Baus,  der  Gesetze  und 
des  Lebens  der  Sprache  Notwendige  den  gesamten  Stoff  der  deutschen  Sprachlehre, 
soweit  er  für  Lehrerbildungsanstalten  durchzunehmen  ist,  in  einem  einheitlichen 
Aufbau.  Das  Buch  ist  eine  Umarbeitung  des  „Handbuches",  in  einigen  neu  ge- 
schriebenen Kapiteln  handelt  L.  von  der  geschichtlichen  Entwicklung  der  deutschen 
Sprache  und  von  dem  Bedeutungswandel  der  Wörter.  —  Für  Mädchenschulen  lässt 
Kummer  (2412)  eine  sorgfältig  gearbeitete,  aber  viel  zu  stoflVeiche  Grammatik  er- 
scheinen. —  Die  letzten  Ziele  einer  deutschen  Rechtschreibung  sowie  die  bisher  unter- 
nommenen Versuche,  ihnen  nahe  zu  kommen,  und  die  Grundvoraussetzungen,  auf 
denen  eine  einheitliche  Rechtschreibung  sich  wird  erreichen  lassen,  behandelt  Brenner 
(2326)  mit  dem  Ergebnis,  dass  die  gegenwärtig  gültige  Regelung  noch  weit  entfernt 
ist,  eine  allgemein  verständliche,  der  Aussprache  entsprechende,  vor  Missverständ- 
nissen und  Irrtümern  bewahrende  Schreibung  zu  sein.  Für  eine  solche  stellt  der  Ver- 
fasser die  Grundsätze  auf:  für  jeden  Laut  ist  nur  ein  Zeichen  zu  wählen,  das  den 
verschiedenen  gleichwertigen  Aussprachsformen  in  gleichem  Masse  gerecht  wird;  es 
dürfen  nicht  mehrere  Zeichen  für  denselben  Laut  (ai  und  ei),  nicht  Lautverbindungen 
für  einfache  Laute  (kein  seh)  gebraucht  werden;  grosse  Anfangsbuchstaben  sind 
möglichst  zu  beschränken;  es  wird  entweder  nur  eine  Länge-  oder  eine  Kürze- 
bezeichnung stattfinden  dürfen.  Diese  Schrift  wird  also  wesentlich  phonetisch  sein, 
aber  auf  die  Darstellung  feinerer  Lautunterschiede  verzichten  und  sich  dadurch  der 
Lautbezeichnung  nähern,  wie  sie  in  stenographischen  Systemen  schon  jetzt  üblich  ist. 
—  Tumlirz  (2414)  stattet  seine  übersichtliche  Darstellung  der  Lehre  von  den  Tropen 
und  Figuren  fast  durchweg  mit  Beispielen  aus  Lessing,   Schiller  und  Goethe  aus.  — 


Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehungswesens. 

(1,6  =  N.  1570.2071c.) 

Paul  Stötzner. 

Bibliographie  und  Statistik.  Ueber  den  von  H.  Scherer  (1570) 
herausgegebenen  pädagogischen  Jahresbericht  ist  neues  nicht  zu  sagen;  in  gleich 
umfassender,  anregender  Weise  wie  in  den  früheren  Jahrgängen  wird  darin  das 
Wesentliche  aus  allen  Gebieten  des  Erziehungswesens  erörtert  und  zusam menge fasst. 
—  In  den  von  Rethwisch  (1572)  herausgegebenen  Jahresberichten  über  das 
höhere  Schulwesen  sind  diesmal  die  Berichte  über  Schulgeschichte,  katholische 
Religionslehre  und  Gesang  ausgefallen  und  sollen  im  nächsten  Jahre  nachgeliefert 
werden.     Dagegen  hat  der  Herausgeber  den  vorliegenden  Band  mit  einer  gedanken- 

Jahresberiohte  fAr  neaere  dentsohe  Litteratargesohichte.    XUI.  38 


292  P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehungswesens. 

reichen  Einleitung-  versehen,  in  der  er  folgende  „Richtpunkte  für  die  Zukunft"  (1827) 
gibt:  es  ist  zu  wünschen,  dass  die  Gleichberechtigung  aller  neunklassigen  Schulen 
vollständig  durchgeführt  werde;  wenn  auch  das  Schulwesen  nicht  Reichssache  ist, 
sondera  den  Einzelstaaten  untersteht,  so  wäre  es  doch  gut,  wenn  die  schon  bestehende 
Reichsschulkommission  zu  einem  Reichsschulamt  umgestaltet  würde,  das  sowohl  bei 
der  Schulgesetzgebung  mitzuwirken,  als  auch  publizistisch,  etwa  durch  Herausgabe 
von  Jahresberichten,  tätig  zu  sein  hätte;  die  Schulkonferenzen  der  letzten  Jahrzehnte 
in  Preussen  könnten  zu  einem  in  bestimmten  Zwischenräumen  einzuberufenden  Landes- 
schulrat  umgestaltet  werden.  Daneben  erörtert  R.  noch  eine  Reihe  von  Fragen,  die 
sich  auf  die  Reifeprüfung,  die  Stellung  und  Staatsprüfung  der  Oberlehrer,  deren 
pädagogische  Vorbildung  usw.  beziehen.  (Ausserdem  sei  nur  noch  auf  den  von 
L.Viereck  bearbeiteten  Abschnitt  über  Schulverfassung  hingewiesen,  worin  alle 
aktuellen  Fragen  des  höheren  Schulwesens  in  vortrefflicher  Weise  behandelt  werden.) 
—  Ziehen  (1577)  beabsichtigt,  in  einer  Reihe  von  Aufsätzen  die  Haupterscheinungen 
der  pädagogischen  Fachlitteratur  zu  erörtern;  an  erster  Stelle  bespricht  er  die  Samm- 
lungen pädagogischer  Klassiker,  unter  denen  er  namentlich  drei  hervorhebt:  die  von 
Friedrich  Mann  herausgegebene  „Bibliothek  pädagogischer  Klassiker",  Gresslers 
„Klassiker  der  Pädagogik"  und  die  „Sammlung  der  bedeutendsten  pädagogischen 
Schriften  aus  alter  und  neuer  Zeit".  —  Erich  Meyers  (1582)  Betrachtung  über 
die  Pädagogik  des  Berichtsjahres  im  Türmerjahrbuch  berücksichtigt  ausschliesslich 
das  Gymnasium,  für  das  es  sich  nach  seiner  Meinung  um  die  beiden  Fragen  handelt, 
wie  es  einerseits  seine  Eigenart  bewahren,  anderseits  aber  mit  der  Zeit  fortschreiten 
solle.  —  Hier  sei  auch  wieder  einmal  auf  die  Mitteilungen  der  Gesellschaft  für 
deutsche  Erziehungs-  und  Schulgeschichte  hingewiesen,  deren  12.  Band  jetzt  vorliegt 
(1586).  In  den  12  Bänden  dieser  von  Kehrbach  (1587)  begründeten  und  ge- 
leiteten Zeitschrift  ist  eine  Fülle  von  Material  zur  Geschichte  des  deutschen  Er- 
ziehungswesens enthalten,  wie  es  sich  an  anderer  Stelle  nicht  zusammenfindet.  — 
Endlich  erwähnen  wir  noch  in  diesem  einleitenden  Abschnitte  das  statistische  Jahr- 
buch (1589)  über  das  höhere  Schulwesen  Deutschlands,  dessen  23.  Jahrgang  im 
Berichtsjahre  erschienen  ist.  — 

Allgemeine  Unterrichtslehre.  Rein  (1594),  dessen  Pädagogik 
im  Grundriss  bereits  im  3.  Abdruck  der  3.  Auflage  vorliegt,  hat  den  ersten  Band 
eines  umfassenden  Werkes  erscheinen  lassen,  das  denselben  Stoff  wie  jener,  aber  auf 
breitester  Grundlage  darstellen  soll.  Der  erste  Band  handelt  von  der  praktischen 
Pädagogik,  der  zweite  soll  die  theoretischen  Grundlagen  des  Erziehungs wesens  zum 
Inhalte  haben.  In  der  ausführlichen  Einleitung  werden  die  Beziehungen  erörtert,  in 
denen  das  Erziehungswesen  zum  Volke  und  Staate  steht,  sowie  andere  allgemeine 
Fragen,  auch  ein  historischer  Ueberblick  über  die  Entwicklung  der  Erziehungs- 
wissenschaft fehlt  nicht.  Ebenso  ist  im  Hauptteile  des  vorliegenden  Bandes,  in  der 
praktischen  Pädagogik,  das  historische  Moment  durchaus  nicht  vernachlässigt.  Ueber- 
haupt  ist,  was  besonders  hervorgehoben  sei,  auf  die  Form  der  Darstellung  viel  Sorg^- 
falt  verwandt  worden;  R.  hat  überall  den  trockenen  Ton  des  Lehrbuchs  vermieden, 
überall  tritt  seine  persönliche  Auffassung  belebend  hervor.  So  stehen  wir  nicht  an, 
diese  Pädagogik  in  systematischer  Darstellung  als  ein  würdiges  Gegenstück  zu  dem 
von  demselben  Autor  herausgegebenen  Encyklopädischen  Handbuch  der  Pädagogik 
(1615)  anzusehen,  von  welchem  der  erste  Band  in  2.  Auflage  erschienen  ist.  —  Mit 
einem  stattlichen  Bande  von  Essays  über  die  Erziehung  zur  Kunst  und  zum  Leben 
tritt  Heinrich  Pudor  (1609)  hervor.  Wir  gestehen  gerne,  dass  man  aus  diesem 
Buche  eine  Fülle  von  Anregungen  schöpfen  kann,  in  einer  Hinsicht  aber  leidet  es 
an  bedenklicher  Schwäche,  nämlich  überall  da,  wo  es  sich  um  geschichtliche  Ent- 
wicklung handelt.  Ganz  willkürlich  konstruiert  P.  Zusammenhänge  zwischen  ein- 
zelnen Personen,  die  gar  nicht  bestanden  haben;  so  behauptet  er  z.B.,  dass  Comenius 
mit  Ratichius  in  beständigem  Briefwechsel  gestanden  habe,  während  im  Gegenteil  feststeht, 
dass  der  viel  jüngere  Comenius  einen  einzigen  Brief  an  Ratich  gerichtet  hat,  der  noch 
dazu  ohne  Antwort  blieb!  Ueberhaupt  scheint  P.  mit  diesen  beiden  Männern,  über 
die  er  doch  ein  ganzes  Kapitel  schreibt,  nicht  recht  im  klaren  zu  sein:  den  Holsteiner 
Ratichius  nennt  er  einen  „mährischen  Gelehrten"  und  lässt  ihn  bis  1657  (statt  1635) 
leben,  und  den  Mähren  Comenius  schickt  er  statt  Ratichs  nach  England  auf  Reisen. 
Aber  auch  auf  anderen  Gebieten  kommt  es  dem  Verfasser  auf  Genauigkeit  nicht  an. 
So  behauptet  er,  Robert  Schumann  hätte  die  erste  Musikzeitung  gegründet,  während 
doch  schon  der  von  diesem  gewählte  Titel  „Neue  Zeitschrift  für  Musik"  ihn  hätte 
darauf  hinführen  müssen,  dass  diese  Zeitschrift  in  Gegensatz  zu  älteren  Fachblätteni 
treten  sollte.  — 

Geschichte  der  Pädagogik.  Die  Geschichte  der  Pädagogik  von 
Baumgartner  (1617)  ist  vom  katholischen  Standpunkt  aus  verfasst:  daher  ist 
darin  die  Zeit  vor  der  Reformation   als   eine    Zeit   geistiger   Blüte   geschildert,   der 


P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erzieh ungvwesens.  298 

die  Reformation  den  Ruin  ^cibracht  hat.    —    Im  Jahre  1884  erschien  der  erste  Band 
von  K.  A.  S  c  h  m  i  d  8  üeschichtt*  der  Erziehung  vom  Anfang  an  bis  auf  unsere  Zeit, 
und    heute    liegt  nun  der  Schlussband  (1618)   dieses   auf   breitester  Grundlage   auf- 
geführten Werkes  vor.     Wir  haben  schon  wiederholt  auf  dasselbe  hingewiesen,  auch 
nicht   verschwiegen,    dass    bei    der  Vielheit   der  Mitarbeiter   und   der  zeitlichen  Ver- 
schiedenheit, die  den  einzelnen  Teilen  eigen  ist,  die  Gesichtspunkte,  von  denen  aus- 
gegangen wurde,  nicht  immer  die  gleichen  sein  konnten;  trotzdem  aber  ist  das  Werk 
nunmehr  als  ganzes  ein  stattliches  Zeugnis  deutschen  Fleisses  und  deutscher  Gelehr- 
samkeit zu  nennen,  und  mit  Recht  darf  es  einen  Ehrenplatz  unter  den  Hauptwerken 
über  deutsches   Erziehungswesen   beanspruchen.     Was   insbesondere   den  Schlussteil 
dieser  Geschichte  der  Pädagogik  betrifft,  den  3.  Teil  des  5,  Bandes  (IHIO),  so  bringt 
dieser  zunächst  eine  Geschichte  der  deutschen  Volksschule  von  II.  Sander,  woran 
eich   ein  ('berblick   über  das  Volksschulwesen   des  Auslandes   anschliesst.      Alsdann 
behandelt    11  o  1  z  m  ü  1 1  e  r    das     technische    Schulwesen,     worunter    die     Gewerbe- 
schulen,   gewerblichen   Fortbildungsschulen,    Bauschulen,    technischen  Hochschulen 
usw.  zu  verstehen  sind;  hierzu  bildet  eine  Übersicht   über  das  kaufmännische  Schul- 
wesen den  Anhang.      Endlich    hat  J.  Kopp    eine    Darstellung   der  Geschichte    des 
Taubstummenbildungswesens,    der  Kleinkinderschule    und    des  Kindergartens,    sowie 
der  Blindonbildung  hinzugefügt,  indem  auch  er  dabei  das  Hauptgewicht  auf  die  Ent- 
wicklung in  Deutschland  legt,  ohne  jedoch  dem  Auslande  die  gebührende  Rücksicht 
zu  versagen.    Ein  Namenregister  über  alle  fünf  Bände  bildet  den  Schluss.    Vermissen 
lässt   sich    aber    trotz   der  ümfänglichkeit  und  Reichhaltigkeit    doch    noch  dies  und 
jenes:   so  legen  es  gerade  die  zuletzt  genannten  Kapitel   nahe,   auch   nach  einer  Ge- 
schichte  der   Schulen    für  Blöd-  und  Schwachsinnige    oder   nach   einer  solchen    des 
Zwangserziehungswesens  zu  suchen.  —  Eine  gute  Übersicht  über  die  Geschichte  der 
Pädagogik    gibt    Weimer  (1620),    indem    er    die   wesentlichen  Erscheinungen   ge- 
bührend   hervorhebt,    überall   den  Zusammenhang  der  pädagogischen  Bestrebungen 
berücksichtigt    und    bei    aller  Knappheit  doch  die  trockene  und  wenig  ansprechende 
Form  eines  Leitfadens  zu  vermeiden  weiss.    —    Zur  Sammlung  der  Monumenta  Ger- 
maniae  Paedagogica  sind  in  diesem  Jahre  zwei  Bände  erschienen,  die  beide  besondere 
Beachtung  verdienen.     Der  eine,  Band  23,  bildet  den  Schluss  von  F.  C  o  h  r  s'  (JBL. 
1901  I6:3(i;  116:35)  sorgfältiger  Ausgabe  der  evangelischen   Katechismusversuche 
vor  Luthers  Enchiridion.      Er   enthält   die    undatierbaren   Katechismusversuche    und 
eine    zusammenfassende    Darstellung.       In    der    ersteren    Abteilung    sind     folgende 
Schriften  besprochen  und  mitgeteilt:  Joh.  Oekolampadius,  Frag  und  Antwort  in  Ver- 
hörung der  Kinder;    —    Joh.  Toltz,  Wie  man  junge  Christen   in   drei   Hauptstücken 
kurz  unterweisen  soll;  —  Joh.  Zwicks  katechetische  Schriften;  —  Luthers  fünf  Fragen 
vom  Abendmahl  und  ihre  Seitenstücke;  —  Lucas  Otho,  Tabula  und  Spruchsammlung 
aus   der  Syllabas  perdiscendi  ratio;    —    Val.  Krautwald,    Katechesis   und   verwandte 
Schriften.     Die  zusammenfassende  Darstellung  enthält  zunächst  eine  kurze  allgemeine 
Übersicht,  dann  werden  die  Lehrbücher  nach  ihrem  Stoff  und  ihrer  Auslegung  und 
schliesslich  der  Unterricht  auf  Grund  dieser  Lehrbücher  behandelt.     Ein  besonderer 
Registerband  zu  diesem  vier  stattliche  Bände  füllenden  Werke   soll   noch  erscheinen 
und    wird    die    Benutzung    desselben    wesentlich    erleichtern.    —    Mit   Band  24    der 
„Monumenta  Germaniae  paedagogica"   beginnt   die    Sammlung  der  badischen  Schul- 
ordnungen  von  K.  Brunner   (Die  badischen  Schulordnungen.    Bd.  1.     B.,  A.  Hof- 
mann.    CXXVIII,  617  S.     M.  20,00),   die  gleichfalls  drei  bis  vier  Bände  füllen  wird, 
da  das  heutige  Grossherzogtum  Baden  aus  einer  Menge  kleiner  Territorien  zusammen- 
gesetzt ist,   die  alle  ihre  eigenen  Schulordnungen    gehabt   haben.      Der   vorliegende 
Band  enthält  die  Schulordnungen  der  badischen  Markgrafschaften   und   schliesst  mit 
der  Organisation   des  Schulwesens    im    Jahre  1803    ab;    die    älteste    der    mitgeteilten 
Ordnungen  entstammt  dem  Jahre  1453,  weitaus  die  meisten  dem  18.  Jahrhuntlert.  — 
E.  Hermann  (1631)    behandelt    das    deutsche  Schulwesen   im  Zeitalter  der  Refor- 
mation,   indem  er  eine  Reihe  von  litterarischen  Erscheinungen  aus  den  Jahren  1900 
und  1901,   die   sich   mit  diesem  Gegenstande  befassen,    bespricht    und  einige  Ergän- 
zungen   dazu   bietet.     Es  sind  Schriften   wie   Merz,  Das  Schulwesen  der  deutschen 
Reformation  im    16.  Jahrhundert   (JBL.  1901  16:42),    Monumenta  Germaniae  Paeda- 
gogica Band  20  und  21  (JBL.  1900  I  4 :  10)  usw.  —  Des  Engländers  S  ad  1er  (1643) 
ausführliche  Darstellung   des    deutschen    Unterrichtswesens    wird    von    M  ü  n  c  h   als 
sehr  beachtenswert  hingestellt.  — 

Einzel  neVertreter  der  Pädagogik  und  ihre  Werke.  Nach- 
dem Voss  (3575)  in  einer  früheren  Abhandlung  (JBL.  1899  14:29)  das  Leben  des 
Frankfurter  Dichters  und  Schulmannes  Christoph  Stummel  (Stymmelius)  von  1525  bis 
1549  beschrieben  und  dessen  Jugenddrama  „Studentes"  veröffentlicht  hat,  bringt  er 
jetzt  eine  Schilderung  des  ferneren  Lebensganges  und  der  Tätigkeit  dieses  Mannes. 
Stummel   hat  den  grössten  Teil  seiner  Mannesjahre  in  Stettin  verbracht;    1556  über- 

38» 


294  P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehungswesens. 

nahm  er  daselbst  das  Pfarramt  an  der  Marienkirche,  daneben  war  er  als  Lehrer  am 
fürstlichen  Pädag-ogium  tätio-.  1588  starb  er.  -^  Mit  David  Chyträus  (1531  —  1600)  be- 
schäftigt sich  Kohfeldt  (1647),  und  zwar  schildert  er  an  der  Hand  von  Rostocker 
Kollegienheften  dessen  Geschichtsvorlesung  über  das  chronicon  Oarionis,  die  ver- 
mutlich 1592  gehalten  worden  ist.  In  der  Einleitung  handelt  Verfasser  im  allgemeinen 
von  historischen  Studien  auf  den  Universitäten  während  des  16.  Jahrhunderts.  — 
In  der  Person  des  Adam  Rathmann,  dessen  Leben  Böhme  (1654)  nach  eigen- 
händigen Aufzeichnungen  schildert,  tritt  uns  die  ganze  Erbärmlichkeit  des  Lehrer- 
lebens nach  dem  dreissigjährigen  Kriege  vor  Augen.  Rathmann  war  von  1658  bis 
1700  am  Gymnasium  zu  b'chleiz  angestellt,  und  wenn  er  auch  selbst,  wie  B.  richtig 
bemerkt,  um  seiner  Persönlichkeit  willen  eine  eingehendere  Behandlung  nicht  ver- 
dient, so  hat  die  vorliegende  Veröffentlichung  doch  als  ein  interessanter  Beitrag  zur 
Kulturgeschichte  des  17.  Jahrhunderts  und  als  ein  Baustein  zur  Geschichte  des 
Schleizer  Gymnasiums  gute  Berechtigung.  —  Auf  die  Beziehungen  zwischen  Goethe 
und  Basedow  geht  Wolff  (1656)  näher  ein  und  weist  nach,  dass  Goethes  „Satyros 
oder  der  vergötterte  Waldteufel"  durch  die  Begegnung  mit  Basedow  in  Ems  (1774) 
veranlasst  worden  sei,  dass  diese  dramatische  Satire  sich  also  auf  den  Philanthropisten 
bezieht;  auch  den  Entwurf  zur  Mohammed-Tragödie  bringt  er  in  Verbindung  mit  jener 
Episode  in  Ems.  —  Häussel  (1664)  untersucht  das  Verhältnis,  in  dem  Herders 
philosophisch-pädagogische  Anschauungen  zu  Rousseau  stehen.  Während  man  früher 
nach  Hettners  Vorgang  den  Einfluss  des  letzteren  auf  Herder  für  sehr  gross  hielt, 
schätzt  Haym  ihn  nur  gering.  Dieser  Meinung  ist  auch  Verfasser,  dessen  Unter- 
suchung zu  dem  Ergebnisse  führt,  dass  „Herder  sich  nur  als  gering  von  Rousseau 
beeinflusst  hinstellt".  Ins  einzelne  gehend,  weist  H.  nach,  dass  Herder  nur  in  seinen 
Anschauungen  über  die  Ausbildung  der  Sinne  und  hinsichtlich  des  formalen  Realis- 
mus von  dem  grossen  Franzosen  beeinflusst  worden  ist.  —  Aus  dem  Leben  eines 
norddeutschen  Schulmannes,  Pleinrich  Kunhardts  (1772—1844),  teilt  Lüdecke  (1676) 
viel  Interessantes  mit,  woraus  man  namentlich  über  den  Schulbetrieb  im  Lyceum  zu 
Bremen  ein  deutliches  Bild  erhält.  Dort  nämlich  brachte  Kunhardt  seine  Schülerzeit 
zu,  und  L.  macht  eingehende  Mitteilungen  darüber,  wie  der  Unterricht  im  Lateinischen, 
auf  dem  das  Hauptgewicht  lag,  erteilt  wurde.  Man  übte  die  oberen  Schüler  beson- 
ders eifrig  in  lateinischen  Disputationen;  die  Sammelbücher,  in  die  die  Schüler  die 
dabei  gestellten  Thesen  eintragen  mussten,  sind  noch  erhalten  und  zeigen,  dass  man 
den  Stoff  dazu  vornehmlich  der  Religion,  Philosophie  und  Geschichte  entnahm.  Als 
Ijehrer  ist  Kunhardt  fast  vierzig  Jahre  lang  am  Gymnasium  zu  Lübeck  tätig  gewesen. 
—  Einen  für  das  Verhältnis  von  Herbart  zu  Pestalozzi  interessanten  Fund  hat 
A.  Israel  (1679)  gemacht,  indem  er  eine  bis  jetzt  übersehene  Anzeige  über  Pestalozzis 
Elementarbücher,  die  im  28.  Stück  der  Göttingischen  gelehrten  Anzeigen  von  1804 
enthalten  ist,  als  Herbarts  Eigentum  anspricht.  Er  teilt  Herbarts  Kritik,  die  sich  im 
besonderen  auf  Pestalozzis  Buch  der  Mütter  bezieht,  im  Wortlaute  mit.  —  Heinrich 
Pudor  (1684)  meint,  dass  Pestalozzis  Forderung,  von  der  Anschauung  zum  Begriffe 
weiterzugehen  und  nicht  den  umgekehrten  Weg  einzuschlagen,  noch  immer  nicht 
genügend  beachtet  werde;  sie  müsse  aber  nicht  nur  in  der  Schule,  sondern  auf 
allen  Lebensgebieten,  vor  allem  auch  in  der  Kunst  zur  Anwendung  kommen.  — 
Eine  Parallele  zwischen  Pestalozzi  und  Herbart  zieht  F.  W.  Schmidt  (1686)  und 
kommt  dabei  zu  dem  Ergebnis,  dass  der  eine  heilige  Liebe  zum  Lehrerberufe  lehrt, 
der  andere  aber  zu  wissenschaftlicher  Vertiefung  für  diesen  Beruf  mahnt;  man  soll 
daher  nicht  fragen:  Herbart  oder  Pestalozzi?,  sondern  Herbart  und  Pestalozzi  zu 
Führern  wählen.  —  P.  Schneider  (1687)  untersucht  das  Verhältnis,  worin  die 
Volksschule  des  Königreichs  Sachsen  zu  dem  schweizerischen  Pädagogen  steht;  es 
ergibt  sich  da,  dass  man  nach  anfänglicher  Zurückhaltung  späterhin  doch  ihm  die 
verdiente  Anerkennung  gezollt  hat.  —  Pestalozzis  Lienhard  und  Gertrud  kann  noch 
immer  nicht  genug  als  Volksbuch  empfohlen  und  verbreitet  werden.  Darauf  will 
auch  Weitkamp  (1695)  hinwirken  mit  einer  Charakteristik  der  Gertrud,  die  er 
auf  Grund  jenes  Meisterwerkes  entworfen  hat.  —  So  freut  es  uns  auch,  dass  in  der 
von  Mann  (1691)  herausgegebenen  Bibliothek  pädagogischer  Klassiker  der  2.  Band, 
der  den  3.  und  4.  Teil  von  Lienhard  und  Gertrud  enthält,  bereits  in  5.  Auflage  vor- 
liegt. —  Flügel  (1697)  sucht  im  Gegensatz  zu  den  Anhängern  der  Kantischen 
Lehre  den  Nachweis  zu  erbringen,  dass  nicht  nur  Metaphysik  im  allgemeinen,  sondern 
die  Metaphysik  Herbarts  im  besonderen  auch  für  die  Gegenwart  noch  Bedeutung  und 
Geltung  hat.  —  Anders  stellt  sich  Kinkel  (1698)  Herbart  gegenüber:  in  seiner 
Darstellung  von  dessen  Leben  und  Philosophie  sucht  er  einerseits  Herbarts  Ab- 
hängigkeit von  den  Rationalisten  zu  erweisen,  anderseits  zu  zeigen,  dass  Herbart 
zwar  für  seine  Zeit  „eine  Notwendigkeit"  war,  dass  er  aber  in  der  neuerwachenden 
Philosophie  des  19.  Jahrhunderts  die  Führung  nicht  übernehmen  konnte.  —  Herbarts 
„Allgemeine  Pädagogik",  die  wichtigste  unter  seinen  pädagogischeu  Schriften,  ist  jetzt 


P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterricht«-  und  Krziehiingswesens.  295 

auch  in  HcM-lains  niüvcrsalhihliothck  auf^-ononiinon  worden;  der  Herausgeber, 
Fritzsch  (1707),  hat  den»  Weike  ausser  einer  kurzen  ICinleituufi;-  aueli  noch  eine 
Anzahl  g"ut  zu  brauchender  Anniei-kun^en  unter  dem  Texte  liinzuf^efü^t.  — 
Fritzsch  (I7(M))  teilt  26  Briefe  llerbarts  an  den  Leipziger  Professor  der  Phih)- 
sophie  Drobisch  mit;  es  ist  der  erste  Teil  von  84  Briefen  (lieser  Art,  die  sich  jetzt 
im  Besitze  der  Universitätsbibliothek  zu  Leipzig-  befinden.  Die  verölTentUchten  Briefe 
stammen  aus  der  Könijji'sber'ier  Zeit,  aus  den  Jahren  1827—33.  Sie  sind  nicht  nur 
lehrreich  für  das  Verhältnis  der  bcüden  Philosophen  zueinander,  sondern  sie  {j^eben 
auch  ,,wichtif^e  Aufschlüsse  über  die  Entstehuni^sg-eschichte  mehrerer  Schriften 
Herbarts".  —  Auf  Schleiermachers  jjädag-ogische  Schriften,  die  Platz  (7374a)  unter 
Vorausschickung'  einer  kinzen  Biographie  lu^rausgegeben  hat,  wollen  wir  auch  hin- 
weisen. I^eider  hat  ja  Schleiermacher  uichts  über  Pädagogik  selbst  veröffentlicht; 
seine  Vorlesungen  über  Frzieliungslehre  können  nur  auf  (irund  von  Nachschriften 
wiedergegeben  werden.  Den  fTau[)tinhalt  des  vorliegenden  Bandes  bihlen  die  Vor- 
lesungen aus  dem  Jahre  182ti;  daneben  werden  aus  Manuskripten  Schleiermachers 
aus  der  Zeit  von  1813—14  eine  Abhandlung  und  Aphorismen  zur  Pädagogik  mit- 
geteilt, und  den  Schluss  bilden  Auszüge  aus  den  Vorlesungen  in»  Wintersemester 
1820—21.  —  E.  Eitle  (7367)  hat  aus  einer  früheren  Arbeit  über  Schleiermacher,  die 
im  4.  Bande  von  Schmids  (beschichte  der  Erziehung  enthalten  ist  (vgl.  JBL.  18M8 
I  7  :  10),  das,  was  sich  auf  die  höheren  Schulen  bezieht,  auszug-sweise  noch  einmal 
zusammengestellt.  —  Über  Schopenhauers  Bedeutung-  für  Erziehung  und  Unterricht 
urteilt  E  b  e  1  (7238),  dass  der  Philosoph  es  zwar  unterlassen  hat,  seine  Ansichten 
über  Erziehung  systematisch  darzustellen,  dass  aber  seine  geleg-entlichen  Ausserung-en 
darüber  von  Bedeutung  sind.  Verfasser  hat  sie  deshalb  nach  bestimmten  Gesichts- 
punkten zusammengestellt.  —  Wie  Diesterweg  (1790 — 1866),  der  grosse  Schüler 
Pestalozzis,  über  die  soziale  Erziehung  der  Jug-end,  insbesondere  der  der  Schule  ent- 
wachsenen Jugend  dachte,  legt  E.  von  Sallwü  rk  dar  (Diesterweg-  und  die  soziale 
Frage:  RhBllElI.  76,  S.  1-11);  es  ist  interessant,  zu  sehen,  wie  Diesterweg-  zu  diesem 
Zwecke  an  des  alten  Jahn  volkstümliche  Turnkunst  wieder  anknüpft.  —  Sallwü  rk 
schildert  auch  (Aus  Diesterwegs  Seminarschule:  RhBllElI.  76,  S.  353/6)  die  von 
Diesterweg  1832  in  Berlin  errichtete  Seminarschule,  die  nicht  nur,  wie  das  sonst 
üblich  ist,  Volksschulklassen  enthielt,  sondern  auch  lateinisch  und  französisch  im 
Lehrplan  hatte,  so  dass  die  Knaben  hier  Vorbereitung  für  Tertia  des  Gymnasiums 
finden  konnten.  —  Diesterweg  hat  die  letzten  acht  Jahre  seines  Lebens  dem  preussi- 
schen  Abgeordnetenhause  angehört.     War  er  auch  kein  Volksredner,  so  hat  er  doch 

—  wie  H.  Rosin  (1712)  ausführt  —  mit  grossem  Eifer  und  nicht  ohne  P>folg-  für 
Hebung"  der  Volksschule  und  vor  allem  des  Lehrerstandes  auch  als  Parlamentarier 
gewirkt.  „Sicher  ist,  dass  Diesterweg  auf  die  Gestaltung  des  auf  die  Schule  bezüg- 
lichen Teils  unserer  preussischen  Verfassung  einen  namhaften  Einfluss  ausgeübt  hat." 

—  Eine  ausführliche  Darstellung  von  Friedrich  Ft-öbels  (1782—1852)  letztem  Lebens- 
jahre hat  Eleonore  He  er  wart  (Fröbels  letztes  Lebensjahr,  Tod  und  Beerdig-ung. 

Eisenach,  Kahle.  102  S.  mit  Bildn.  M.  1,00)  geliefert.  Gerade  in  diesem  Jahre 
drängen  sich  noch  wichtige  Ereignisse  seines  Lebens  zusammen:  die  Begründung 
der  Bildungsanstalt  für  Kindergärtnerinnen  in  Schloss  Marienthal  bei  I^iebenstein  in 
Thüringen,  seine  Vermählung  mit  Luise  Levin  und  das  Verbot  seiner  Kindergärten 
in  Preussen,  ein  Werk  der  engherzigen  und  kurzsichtigen  Politik  des  Kultus- 
ministers von  Raumer,  das  erst  1860  wieder  aufgehoben  wurde.  —  Ebenfalls  durch 
den  Hinblick  auf  die  fünfzigste  Wiederkehr  von  Fröbels  Todestag  veranlasst,  legt 
Pappenheim  (1715)  dar,  dass  die  Kindergarten pädagogik  doch  nur  den  letzten 
Teil  von  Fröbels  Leben  ausfüllt,  dass  sie  aber  auf  einer  neuen  Auffassung  der  Auf- 
gaben der  Erziehung  gegründet  ist,  die  Fröbel  bereits  in  jüngeren  Jahren  so  formu- 
liert hat,  dass  „auch  die  Pädagogik  bei  der  Physiologie  in  die  Schule  gehen  müsse"; 
so  verkündet  Fröbel  ,,in  demselben  Jahrhundert,  wo  .  .  .  Beneke  und  Herbart  die 
psychologische  Pädagogik  schufen,  als  der  erste  von  den  Naturwissenschaften  aus- 
gehende pädagogische  Denker  die  anthropologische  oder  biologische  Pädagogik".  — 
Carl  Bertheau  (1806—1886),  der  von  1845—1872  Direktor  der  Realschule  am 
Johanneum  zu  Hamburg  war,  wird  von  Sillem  (1719)  wegen  seiner  Verdienste 
um  diese  Schule  gerühmt;  daneben  hat  Bertheau  einen  grossen  Teil  seiner  Kraft  und 
Zeit  der  inneren  Mission  gewidmet.  —  Sander  (1720)  gibt  einen  kurzen  Lebenslauf 
des  Pädagogen  Julius  Berger  (1829—99).  Berger  hat  seine  Tätigkeit  als  Lehrer 
zumeist  in  l^eipzig  ausgeübt,  sein  Haupt  verdienst  besteht  darin,  dass  er  als  der 
eigentliche  Begründer  der  pädagogischen  Zentralbibliothek  zu  licipzig  (Comenius- 
stiftung)  anzusehen  ist.  Er  hat  diese  Bibliothek  bis  1892  verwaltet  und  bis  auf 
60000  Bände  gebracht;  jetzt  hat  sie  die  Hunderttausend  bereits  überechritten  und  ist 
in  einem  eigenen  Bibliotheksgebäude  untergebracht  worden.  —  Dem  Professor  Dr. 
Josef  Malfertheimer,  der  von  1850—1892  am  Gymnasium  zu  Innsbruck  tätig  gewesen 


296  P.  ötötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehung-swesens. 

und  1901  gestorben  ist,  widmet  J.  E  g  g"  e  r  einen  Nachruf  (Prog-r.  Innsbruck.    32  S.). 

—  Dasselbe  tut  A.  Sauer  für  Direktor  Dr.  Andreas  Borschke,  der  von  1893—1902 
an  der  Spitze  des  Schottengymnasiums  zu  Wien  gestanden  hat  (Progr.  Wien.   33  S.). 

—  K.  Rittweger  (1736)  entwirft  ein  ausführliches  Lebensbild  seines  Vaters  Ernst 
Rittweger  (1820—1900),  der  von  1878—1896  Leiter  des  Gymnasiums  zu  Hildburghausen 
war  und  im  ganzen  über  ein  halbes  Jahrhundert  lang  im  Dienste  der  Schule  ge- 
standen hat.  —  Noltenius  (1738)  schildert  Leben  und  Charakter  von  Wilhelm 
Conrad  Sanders  (1766—1842),  der  im  Bremer  Schulleben  leitende  Stellungen  ein- 
genommen hat.  Besonderes  Interesse  gewinnt  dieser  Pädagog  dadurch,  dass  er  zu 
dem  Bremer  Senator  Johann  Smidt,  dem  Freunde  Herbarts,  in  Beziehung  gestanden 
hat,  und  dass  in  die  Zeit  seines  Rektorates  auch  der  Versuch  fällt,  Pestalozzis  Lehr- 
methode in  die  Schulen  der  Hansastadt  einzuführen.  —  In  seinen  Jugenderinnerungen 
beschreibt  ein  preussischer  Schulmann,  R.  Foss  (1743),  sehr  anschaulich  seine 
Gymnasiastenjahre  in  Danzig,  die  sich  über  die  Zeit  von  Anfang  der  dreissiger  Jahre 
bis  184]  erstrecken.  Da  hier  die  einzelnen  Lehrer  und  der  gesamte  Unterrichtsbetrieb 
eingehend  geschildert  werden,  bildet  das  hübsch  geschriebene  Bändchen  einen  wert- 
vollen Beitrag  zur  Geschichte  des  Danziger  Gymnasiums.  —  In  liebenswürdig  an- 
spruchsloser Weise  erzählt  Langer  (1744),  wie  er,  ein  armer  schlesischer  Bauern- 
junge, im  katholischen  Lehrerseminar  zu  Breslau  ausgebildet  wurde,  und  in  was  für 
engen  und  dürftigen  Verhältnissen  er  dann  sein  Lehrerleben  begann;  das  ganze  ist 
charakteristisch  für  die  Stellung  der  katholischen  Volksschullehrer  in  Schlesien 
während  der  ersten  Hälfte  des  vorigen  Jahrhunderts.  — 

Hochschulwesen.  So  gut  wie  man  von  Elementarpädagogik  und,  seit 
einiger  Zeit,  von  Gymnasialpädagogik  redet,  muss  sich,  fordert  Schmidkunz  (1760), 
auch  eine  Hochschulpädagogik  entwickeln;  er  weist  besonders  auf  die  soziale  Be- 
deutung dieser  Frage  hin:  wenn  der  wissenschaftliche  Unterricht  die  einzelnen  Berufe 
so  vorbereitet,  dass  er  über  deren  Stellung  im  Ganzen  der  Welt  und  des  Menschen- 
lebens aufklärt  und  die  nötige  ethische  Bildung  gewährt,  dann  wird  die  Hochschul- 
pädagogik auch  zur  Lösung  der  sozialen  Frage  mitwirken  können.  —  In  der  Geschichte 
der  deutschen  Burschenschaft  bildet  die  am  22.  Mai  des  Berichtsjahres  erfolgte  Ein- 
weihung des  von  derselben  auf  der  Göpelskuppe  bei  Eisenach  errrichteten  Denkmals 
ein  wichtiges  Ereignis.  Die  von  E.  H  e  y  c  k  (1763)  bei  dieser  Gelegenheit  gehaltene 
Festrede  (vgl.  auch  DHeimat.  5,  N.  38/9)  ist  mehrfach  abgedruckt  worden,  und  dies  mit 
Recht,  denn  sie  verdient  in  den  weitesten  Kreisen  bekannt  zu  werden.  —  Vollständige 
Berichte  über  die  ganze  Feier  einschliesslich  der  dabei  zu  Gehör  gebrachten  Reden, 
Gedichte  usw.  hatte  die  Eisenacher  Zeitung  gebracht;  sie  sind  dann  auch  in  Buch- 
form zusammengestellt  worden.  (Die  Weihe  des  deutschen  Burschenschaftsdenkmals. 
Eisenach,  Kahle.  80,  78  S.  M.  1,50).  —  Anlässlich  dieser  Feier  erinnert  WM  es  e  (1766) 
an  die  Gründung  der  deutschen  Burschenschaft  zu  Jena  im  Juni  1815  und  an  die 
schweren  Verfolgungen,  denen  sie  alsdann  in  der  ersten  Hälfte  des  19.  Jahrhunderts 
ausgesetzt  gewesen  ist.  —  Es  mag  bei  dieser  Gelegenheit  auch  bemerkt  werden,  dass 
Zieglers  (1768)  treffliche  Schrift  vom  Deutschen  Studenten  (JBL.  1896  I  10:164), 
„mit  einem  Nachworte  aus  dem  20.  Jahrhundert  versehen",  in  achter  Auflage  vor- 
liegt. —  W^as  die  Beteiligung  der  Studenten  an  der  Politik  betrifft,  so  wünscht 
W.  Förster  (1769),  dass  sie  sich  „an  der  Kulturpolitik  beteiligen  und  der  Parteipolitik 
absagen"  sollen.  —  Über  die  bei  der  technischen  Hochschule  zu  Charlottenburg  seit 
mehreren  Semestern  eingerichteten  Fortbildungskurse  für  Arbeiter,  in  denen  Studenten 
den  Unterricht  erteilen,  spricht  sich  sowohl  W.  Wagner  (1774-75)  als  auch 
D  i  b  e  1  i  u  s  (1773)  anerkennend  aus,  doch  bezweifelt  letzterer,  ob  derartige  Kurse 
sich  ohne  weiteres  von  der  technischen  Hochschule  auf  die  Universität  werden 
übertragen  lassen.  —  Das  ist  übrigens  die  Art  der  Volkshochschulbewegung,  der 
F.W.  Förster  (2040)  das  Wort  redet,  während  er  den  bisherigen  Bestrebungen  dieser 
Art  in  Deutschland,  die  von  den  Professoren  ausgehen,  seine  Zustimmung  versagt; 
nach  seiner  Meinung  stehen  die  Hochschullehrer  den  Arbeitern  viel  zu  fern,  als 
dass  sie  mit  Verständnis  sie  belehren  könnten.  —  Anknüpfend  an  den  „Fall 
Spahn"  bei  der  Strassburger  Universität  stellt  E.  Leu  mann  (Religion  und  Uni- 
versität. Frankfurt  a.  M.,  N.  Frankf.  Verlag.  27  S.  M.  0,30)  die  Forderung  auf,  dass 
die  Professuren  in  den  weltlichen  Fakultäten  durchaus  unabhängig  von  konfessionellen 
Rücksichten  besetzt  werden  müssen.  — 

Geschichte  einzelner  Universitäten.  Eine  Geschichte  der 
Universität  Dorpat,  die  nun  100  Jahre  besteht,  hat  von  Gernet  (1779)  verfasst. 
Die  von  der  livländischen  Ritterschaft  gegründete  Hochschule  wurde  am  21.  April  1802 
eröffnet;  bereits  am  Ende  dieses  Jahres  ging  sie  in  die  Verwaltung  der  Regierung 
über,  daher  die  offizielle  Feier  des  100jährigen  Jubiläums  erst  am  12.  Dez.  1902  gefeiert 
worden  ist.  G.  schildert  alsdann  die  mannigfachen  Wandlungen  in  der  Verfassung  der 
Universität  bis  zum  Jahre  1889,  d.  h.  bis  zu  dem  Zeitpunkte,  wo  die  Russifizierung  der 


P.  stützner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Krzieliunjcswesens.  297 

bis  dahin  deutschen  Hochschule  eingesetzt  hat.  -  Die  1754  gegründete  Akademie 
nützlicher  Wissenschaften  zu  Erfurt  stand  in  engster  Beziehung  zur  dortigen 
Universität.  Während  aber  letztere,  nachdem  Erfurt  1802  preussisch  geworden  war, 
181(5  aufgcilüst  wurde,  hliel)  erstere  weiter  bestehen.  Die  hierauf  bezüglichen  Ver- 
handlungen teilt  Thiel  e  (178'*^)  mit.  —  F r  o m  m  h  o  1  d  ( 1 789)  bandelt  von  den  verschierlenen 
Vereuchen,  die  in  früheren  Zeiten  gemacht  worden  sind,  um  die  Universität  zu 
Greifswald  mich  Stettin  zu  verlegen.  Das  erste  Mal  war  1H28  davon  die  Rede, 
als  die  Wallensteiner  in  Norddeutschland  Flerren  waren,  dann  kam  in  den  sechziger 
Jahren  des  17.  .lahi'hunderts  unter  der  schwedischen  Regierung  die  Frage  wieder  in 
Fluss,  auch  1705  ist  noch  einmal  daran  gedacht  worden,  ohne  dass  es  je  über  blosse 
Erörterungen  der  Frage  hinaus  gekonunen  wäre.  —  Der  verstorbene  W.  Beyschlag 
(Zwei  akademische  F^estreden.  Halle  a.  S.,  Strien.  41  S.  M.  0,<iO)  hat  in  einer 
akademischen  Festrede,  die  jetzt  veröffentlicht  worden  ist,  darüber  gehandelt,  welchen 
Anteil  die  Universität  Halle  a.  S.  an  der  Entwicklung  des  deutschen  Geistes  gehabt 
hat.  I)(?r  Einfluss  dieser  Hochschule  hat  sich,  da  in  Halle  von  jeher  die  theologi.sche 
die  ausgeprägteste  Fakultät  war,  namentlich  in  der  Entwicklung  des  I*rotestantismus 
gezeigt;  man  denke  nur  an  Männer  wie  H.  Francke,  Schleiermacher,  Tholuck  und 
den  Redner  selb.st.  —  Von  der  Matrikel  der  Universität  zu  Leipzig  hat  Erler 
(1802)  nun  den  Schlussband  erscheinen  lassen,  der  die  Register  enthält  und  nun  erst 
eine  l)equeme  Handhabung  der  beiden  anderen  Bände  ermöglicht.  —  In  gleicher 
Weise  hat  G.  C,  Knod  (Die  alten  Matrikeln  der  Universität  Stras.sburg  i.  E.  1621  bis 
1793.  3.  Bd.  Strassburg  i.  E.,  Trübner.  400  S.  .  M.  15,00)  auch  zu  den  von  ihm 
herausgegebenen  alten  Matrikeln  der  Universität  Strassburg  i.  E.,  die  von  1621 
bis  1793  reichen,  in  einem  dritten  Bande  die  erforderlichen  Personen-  und  Sachregister 
geliefert.  —  Für  die  Begründung  und  Unterhaltung  der  Hochschule  zu  Tübingen 
war  von  grosser  Wichtigkeit,  dass  das  weltliche  Chorherrenstift  zu  Sindelfingen  1476 
an  die  Kirche  zu  St.  Georg  in  Tübingen  verlegt  wurde;  denn  nun  konnten  die 
Pfründen  der  einzelnen  Kanonikate  zur  Dotierung  der  Universitätsprofessuren  ver- 
wendet werden.  Hierüber  handelt  J.  B.  Sproll  (Die  Verfassung  des  St.  Georgen- 
stiftes zu  Tübingen:  Freiburger  DiözesA.  3,  S.  105 — 92)  eingehend  unter  Mit- 
teilung der  darauf  bezüglichen  Aktenstücke.  —  Bei  der  Feier,  die  in  Halle  a.  S. 
zur  Erinnerung  an  die  vor  fünfhundert  Jahren  erfolgte  Gründung  der  Universität 
Wittenberg  abgehalten  wurde,  hat  E,  Haupt  (1793b)  dargetan,  was  die  deutschen 
Universitäteii  dieser  Gründung  Friedrichs  des  Weisen  zu  verdanken  haben;  durch 
ihr  unmittelbares  Wirken  haben  vor  allem  Luther  und  Melanchthon  auf  den  ganzen 
Betrieb  des  akademischen  Studiums  umgestaltend  eingewirkt,  mittelbar  aber  haben 
sie  noch  viel  mehr  bewirkt,  nämlich  „das  gesamte  wissenschaftliche  Leben,  wie  es 
sich  heute  auf  unseren  Universitäten  gestaltet  hat,  ist  in  seinen  Grundlagen  die 
Konsequenz  von  dem,  was  jene  Männer  getan  und  gewollt  haben".  — 

Flöheres  Schulwesen:  Allgemeines.  Trotz  der  bereits  vor- 
handenen Menge  pädagogischer  Zeitschriften  ist  das  Erscheinen  der  Monatsschrift  für 
höhere  Schulen,  deren  erster  Jahrgang  nun  abgeschlossen  ist  (1814),  freudig  zu  be- 
grüssen,  da  diese  Zeitschrift  nicht  einer  einzelnen  Richtung  dienen,  sondern  „die 
Interessen  der  höheren  Schulen  nach  allen  Richtungen  hin  in  sachgemässer  Weise 
zu  vertreten  und  von  allgemeinen  Gesichtspunkten  aus  das  ganze  Gebiet  des  höheren 
Unterrichtswesens  zu  umfassen"  bemüht  sein  will,  und  diese  Absicht  ist  in  dem  vor- 
liegenden Bande  auch  in  jeder  Beziehung  erfüllt  worden.  Im  Mittelpunkte  des  Interesses 
steht  auch  hier  natürlich  zunächst  die  Reform  des  höheren  Unterrichtswesens  auf 
Grund  der  letzten  Berliner  Konferenz.  —  Anknüpfend  an  einen  Aufsatz  Fr.  Paulsens 
(Der  höhere  Lehrerstand  und  seine  Stellung  in  der  gelehrten  Welt.  Braunschweig,  Vieweg. 
16  S.  M.  0,40),  worin  P.  zu  dem  Ergebnis  kommt,  dass  die  Bedeutung  der  Gymnasial- 
lehrer in  der  gelehrten  Welt  von  Jahrzehnt  zu  Jahrzehnt  immer  mehr  abnimmt,  be- 
streitet Halbfass  (1822)  diesen  Satz  zwar  nicht,  er  glaubt  aber,  dass  auch  jetzt 
noch  der  Gymnasiallehrer  die  Möglichkeit  habe,  wissenschaftlich  etwas  zu  leisten,  nur 
muss  ihm  im  Unterrichte  grössere  Freiheit  gewährt  werden,  vor  allem  aber  muss  den 
Direktoren  die  Last  der  Verwaltungsarbeit  genommen  werden,  damit  sie  Zeit  zu  wissen- 
schaftlicher Arbeit  gewinnen  und  auf  diesem  Gebiete  vorbildlich  wirken  können.  — 
Auf  zwei  akademische  Reden,  deren  eine  H.  Fischer  über  den  Neuhumanismus  in  der 
deutschen  Litteratur,  die  andere  M.  von  Schanz  über  die  neue  Universität  und  die 
neue  Mittelschule  gehalten  hat,  weist  Cauer  (1842)  hin;  in  beiden  Reden  wird  die 
gymnasiale  Bildung  als  ein  kostbares  Gut  angesehen,  das  dem  deutschen  Volke  er- 
halten bleiben  müsse.  —  Als  immer  schlagfertiger  Kämpe  verteidigt  Kaemmel  (1844) 
das  Gymnasium  gegen  den  unangebrachten  Vorwurf,  dass  es  keine  nationale  Erziehung 
gäbe.  —  Auch  Steu ding  (1845)  vertritt  mit  Wärme  den  bildenden  und  erzieherischen 
Wert  der  alten  Sprachen  im  Gymnasialunterrichte;  gerade  die  Beschäftigung  mit  ihnen 
führt  zu  begrifflich  klarem  Denken,  wirkt  auf  Phantasie  und  Gemüt  ein  und  erweckt 


298  P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehungswesens. 

im  Schüler  einen  festen  Willen  zur  Betätigung"  des  Guten.  —  Als  einen  „Kommentar" 
zu  Kaiser  Wilhelms  IL  Erlass  über  die  Reform  der  höheren  Schulen  vom  26.  Nov.  1900 
bezeichnet  Lexis  (1848)  das  von  ihm  in  Verbindung  mit  zahlreichen  Fachgelehrten 
herausgegebene  Buch  über  die  Reform  des  höheren  Schulwesens  in  Preussen.  Die 
Einleitung  bildet  ein  geschichtlicher  Rückblick  über  die  Entwicklung  des  höheren 
Schulwesens  in  Preussen  seit  Friedrichs  des  Grossen  Schulreformen,  die  C.  Ret h  wisch 
geschrieben  hat;  alsdann  folgen  Aufsätze  über  die  Gleichwertigkeit  der  neunklassigen 
Schulen,  die  Berechtigungsfragen,  über  den  Betrieb  der  einzelnen  Lehrfächer,  Reform- 
schulen, die  höheren  Schulen  mit  weniger  als  neun  Klassen,  Ausbildung  und  Lage 
der  Lehrer  an  höheren  Schulen  —  kurz  alle  Seiten  und  Lebensfragen  des  höheren 
Schulwesens  werden  im  Anschluss  an  jenen  kaiserlichen  Erlass  erörtert,  und  zwar 
von  berufenen  Männern,  aus  deren  Zahl  nur  einige  noch  genannt  sein  mögen:  Fr. 
Paulsen,U.  von  WUlamowitz-MöUendorf,  R.Lehmann,  K.Reinhardt,  W.  Fries. 
—  Ein  Süddeutscher,  Eidam  (1849),  befürwortet  eine  Reorganisation  im  Sinne  des 
Frankfurter  Reformgymnasiums,  d.  h.  er  verlangt  das  Französische  als  erste  Fremd- 
sprache; in  Bayern  ist  bis  jetzt  das  Französische  viel  mehr  als  in  den  übrigen  deutschen 
Bundesstaaten  zurückgesetzt  gewesen.  —  Einer  sehr  dankenswerten  Aufgabe  hat  sich 
Goldsoheider  (1851)  unterzogen,  indem  er  die  in  den  neuen  preussischen  Lehr- 
plänen von  1901  enthaltenen  Grundsätze  entwickelt  und  in  einer  auch  auf  das  grössere 
Publikum  berechneten  Form  zur  Darstellung  bringt.  Er  tut  dies  an  der  Hand  folgender 
sechs  Leitsätze:  Sichere  Kenntnisse  als  Grundlage  aller  wissenschaftlichen  Arbeit; 
grammatisch-logische  Schulung  als  Grundlage  aller  wissenschaftlichen  Sprachstudien; 
geschichtliches  Denken  als  Ziel  aller  Geisteswissenschaft;  Ausbildung  der  Beobachtungs- 
fähigkeit als  Mittel  aller  naturwissenschaftlichen  Studien;  philosophische  Verknüpfung 
der  Gedanken  als  Abschluss  aller  wissenschaftlichen  Forschung;  Erziehung  zur  Sitt- 
lichkeit als  Begleiterscheinung  aller  Schulbelehrung.  —  W.  H  e  m  p  e  1  (Über  die  Er- 
ziehung der  jungen  Männer.  Dresden,  Zahn  &  Jaensch.  28  S.  M.  1,00)  greift  keine 
der  bestehenden  Schulgattungen  im  besonderen  an,  er  hält  es  nur  für  nötig,  dass  ein 
junger  Mann  spätestens  mit  18^2  Jahren  zur  Hochschule  übergeht,  damit  er  nicht  zu 
spät  ins  Amt  kommt;  demzufolge  fordert  er  eine  Verminderung  der  Lehrziele  bei  den 
höheren  Lehranstalten,  daneben  erhöhte  Rücksichtnahme  auf  die  körperliche  Ausbildung 
der  Jugend.  —  Nachdem  Gau  er  (1867)  das  oben  erwähnte  Reformgymnasium,  das 
Goethegymnasium  zu  Frankfurt  a.  M.,  besucht  hat,  spricht  er  seine  Bedenken  über  diese 
Schulgattung  aus,  die  einerseits  die  Schüler  in  den  Oberklassen  zu  stark  in  Anspruch 
nimmt,  andererseits  schliesslich  doch  zu  einer  Verdrängung  der  alten  Sprachen  führen 
wird,  da  die  jetzige  Beschränkung  der  Mathematik  und  Geschichte  in  den  Oberklassen 
sich  nicht  halten  lassen  wird.  —  Seine  Bedenken  gegen  das  Reformgymnasium  teilt 
auch  Bolle  (1828),  doch  ist  er  der  Meinung,  dass  man  nicht,  wie  jener  will,  durch 
Vei'mehrung'  der  Stilübungen  in  den  alten  Sprachen  das  humanistische  Gymnasium 
halten  könne,  sondern  vielmehr  durch  deren  völlige  Beseitigung:  „Man  begnüge  sich 
damit,  lateinische  und  griechische  Schriftsteller  mit  klarem  Verständnis  zu  lesen  und 
Begeisterung  für  sie  zu  wecken."  Ob  dies  aber  ohne  gründliche  schriftliche  Übung 
möglich  ist  —  das  ist  eben  die  Frage.  —  Kaemmel  (1852)  erkennt  die  Berechtigung 
der  verschiedenen  Formen  der  neunklassigen  Anstalten  durchaus  an  —  denn  sie 
sind  aus  berechtigten  Bedürfnissen  erwachsen  — ,  darum  soll  man  aber  auch  dem 
humanistischen  Gymnasium  seine  Eigenart  lassen  und  nicht  immer  wieder  daran  um- 
formen wollen.  —  Der  inzwischen  verstorbene  H.  Schiller  (1859)  behandelt  in 
einem  zweiten  Hefte  seiner  Aufsätze  über  die  Schulreform  von  1900—1  eingehend  die 
äussere  Organisation  des  Gymnasiums  —  denn  nur  um  diese  Schulgattung  handelt 
es  sich  für  ihn.  Das  Wesentliche,  worin  sich  sein  Lehrplan  von  dem  geltenden  unter- 
scheidet, ist  Folgendes:  das  Lateinische  soll  erst  in  Quinta,  das  Griechische  in  Ober- 
tertia beginnen,  Religion  und  Französisch  werden  für  die  Oberklassen  fakultative  Lehr- 
fächer. So  wird  es  möglich,  den  deutschen  Unterricht  in  allen  Klassen,  besonders 
aber  in  Sexta,  den  geschichtlichen  und  naturwissenschaftlichen  Unterricht  in  vielen 
Klassen  mit  mehr  Stunden  zu  bedenken,  ohne  doch  die  Gesamtzahl  der  Lehrstunden 
wesentlich  zu  vermehren;  freilich  darf  man  nicht  übersehen,  dass  diese  Vermehrung  der 
Lehrstunden  gerade  die  drei  Unterklassen,  yor  allem  Quinta,  trifft.  —  Gegen  die  Schul- 
programme erhebt  Pietzker  (1873)  seine  Stimme,  mit  der  Einschränkung,  dass  er 
die  „Beibehaltung  der  Schulnachrichten  in  gehöriger  Einschränkung,  doch  unter 
Hinzufügung  von  ausführlicheren  Berichten  über  besonders  bedeutsame  Ereignisse  im 
Schulleben"  wünscht.  —  Noch  radikaler  geht  H.Müller  (1875)  zu  Werke,  denn  er 
fordert:  Fort  mit  den  Schulnachrichten,  fort  mit  den  Abhandlungen!  Wir  können  es 
uns  nicht  versagen,  unsere  Bedenken  gegen  solche  Bestrebungen  zu  äussern.  Mit 
den  wissenschaftlichen  Abhandlungen  fiele  doch  wieder  eine  von  den  Beziehungen 
weg,  in  der  die  Lehrer  der  höheren  Schulen  zur  Wissenschaft  stehen  und  stehen 
sollen.     Gerade  im  Hinblick   auf  die  oben   zitierten  Aufsätze  von  Paulsen  und  Halb- 


P,  StÖtzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehungsweeens.  299 

fass  (vgl.  S.  297)  ist  es  doch  zu  wünschen,  dass  diese  Einrichtung  bestehen  bleibt. 
Wenn  auch  Worms  (1879)  erklärt,  dass  die  Tätigkeit  des  höheren  Lehrers  an  sich 
„ein  vollgültiger  Beweis  für  seine  Zugehörigkeit  zum  Gelehrtenstand"  ist,  so  bleibt 
es  doch  ein  Vorzug,  wenn  sich  diese  Zugehörigkeit  auch  in  der  Veröffentlichung^ 
wissenschaftlicher  Arbeiten  betätigt.  — 

Schulwesen    einzelner    Länder    und    Städte.       E.    Gudopp 


(Dramatische  Aufführungen  auf  Berliner  Gymnasien.  Progr.  Berlin.  4».  22  S.  [JBL. 
1900  I  4:220])  führt  seine  Untersuchung  über  dramatische  Aufführungen  an  Ber- 
liner Gymnasien  im  17.  Jahrhundert  zu  Ende.  Es  handelt  sich  in  diesem  öchlussteile 
ausschliesslich  um  Aufführungen  im  Gymnasium  zum  grauen  Kloster.  Speziell  be- 
sprochen wird  hier  noch  die  Aufführung  des  Actus  tragicus  „Das  ungerechte  Urteil 
des  Pilatus"  von  Subkonrektor  Rösner  im  Jahre  1061,  die  den  Autor  in  Untersuchung 
und  Haft  brachte,  —  Für  eine  Umgestaltung  der  Berliner  höheren  Schulen  im  Sinne 
des  Reformgymnasiums  nach  Frankfurter  System  spricht  sich  R,  E  i  c  k  h  o  ff  (Ber- 
liner Schulreform.  Braunschweig,  Vieweg.  25  S.  M.  0,f)0)  aus,  und  zwar  hält  er  es  für 
die  Berliner  Verhältnisse  für  besonders  nötig,  dass  möglichst  viele  Realgymnasien 
nach  diesem  System  gegründet  oder  aus  schon  bestehenden  Realschulen  entwickelt 
werden.  —  In  Braunschweig  trat  um  die  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  eine  be- 
deutsame Hebung  des  Landschulwesens  ein  (1884);  sie  ist  vor  allem  dem  braun- 
schweigischen  Minister  Leonhard  Schrader  und  dem  Superintendenten  zu  Schöppen- 
stedt,  August  Gesenius,  zu  verdanken  gewesen.  —  Über  das  Volksschulwesen  im 
Kapitel  Crailsheim  in  Württemberg  ist  nach  K.  Schmid  (1887)  zu  sagen,  dass 
es  seine  Entstehung  der  Reformation  zu  danken  hat;  um  die  Mitte  des  16.  Jahr- 
hunderts beginnt  die  Gründung  deutscher  Schulen,  zu  Anfang  des  17.  Jahrhunderts 
sind  auch  die  grösseren  Dörfer  damit  versehen,  und  1808  zählte  das  Kapitel  Crails- 
heim 39  Schulorte.  Seh.  führt  seine  Darstellung  bis  1810,  wo  dieses  bisher  branden- 
burgische Gebiet  Württemberg  einverleibt  wurde.  Eingehend  schildert  er  die  Schul- 
verhältnisse, Vorbildung  und  Besoldung  der  Lehrer,  Unterrichtsbetrieb  usw.  — 
Über  die  Anfänge  des  höheren  Schulwesens  zu  Eisleben  teilt  G  rös  s  le  r  (1890) 
aus  E.  Chr.  Franckes  Versuch  einer  historischen  Beschreibung  von  Eisleben  (1726) 
mit,  dass  1546  dort  ein  Gymnasium  begründet  wurde,  nachdem  man  die  bislang  bei 
den  Kirchen  bestehenden  Trivialschulen  mit  Ausnahme  der  Kinderschule  zu  St.  Peter 
aufgehoben  hatte.  —  Für  die  Reform  des  gesamten  Schulwesens  in  Hamburg  tritt 
G.  C  o  y  m  (Zur  Schulreform  in  Hamburg.  L  Hamburg,  Neue  Börsenhalle.  64  S. 
M.  1,00)  ein;  er  findet,  dass  das  Schulwesen  dieser  Hansestadt  im  Vergleich  mit  dem 
preussischen  ziemlicli  im  Rückstande  ist,  und  schlägt  für  Hamburg  ein  Einheitsschul- 
system vor,  bei  dem  sich  alle  höheren  Schulorte  aus  dem  Unterbau  einer  gemein- 
samen Volksschule  entwickeln.  —  Eine  grössere  Anzahl  von  Urkunden  zur  Schul- 
geschichte von  Hamburg  veröffentlicht  und  erläutert  Rüdiger  (1896).  Die  mit- 
geteilten Urkunden  entstammen  den  Hamburgischen  Kirchenarchiven  und  berichten 
die  mannigfaltigsten  Erscheinungen  des  Schullebens;  sie  sind  zeitlich  geordnet  und 
reichen  von  1568—1856.  —  Die  ausführliche  Darstellung  des  gesamten  Volksschul- 
wesens im  Grossherzogtum  H e s s e n  vonG.  Greim  und  P.Müller  (Das  Volksschul- 
wesen im  Grossherzogtum  Hessen.  2.  Aufl.  Giessen,  Roth.  XV,  282  S.  M.  3,00)  liegt 
jetzt  in  zweiter  Aullage  vor.  —  Über  die  Verhältnisse  der  deutschen  Schulen  in 
Hessen-Darmstadt  während  der  Zeit  von  1661  —  1738  hat  Diehl  (1899)  Unter- 
suchungen angestellt.  Nachdem  das  Land  im  30jährigen  Kriege  entsetzlich  gelitten 
hatte,  sind  es  besonders  die  Landgrafen  Ludwig  VI.  und  Ernst  Ludwig  gewesen,  die 
sich  durch  Hebung  des  Volksschulwesens  verdient  gemacht  haben.  Hervorzuheben 
ist  in  dieser  Hinsicht  der  „Extract  der  Instructive  vor  die  Praeceptores  und  Schul- 
meistere in  kleinen  Stätten  und  DörfTern"  von  1669  und  die  Gutachten  des  Pfarrers 
Melchior  und  anderer  vom  Jahre  1709,  die  später  auf  die  oberhessische  Schulordnung 
von  1733  vonEinfluss  waren.  —  In  der  Stadt  Malchow  in  Mecklenburg  lässt  sich  1366 
zuerst  eine  Schule  nachweisen.  Schnell  (1903)  verfolgt  von  diesem  Zeitpunkte  an  bis 
in  die  neueste  Zeit  das  Schulwesen  dieser  Stadt  und  teilt  eine  Reihe  von  zugehörigen 
Urkunden  mit.  —  Berichtigungen  und  Ergänzungen  zu  Lipperts  kirchlich-statistischer 
Übersicht  der  Pfarreien  und  Schulen  der  Oberpfalz  =  Kurpfalz  von  1621  —  1648 
hat  J.  Hartl  (Berichtigungen  zu  Fr.  Lipperts  Pfarreien  und  Schulen  der  Oberpfalz. 
VHVOberpfalz  54,  S.  217—230  [JBL.  1901  I  6  :  70])  veröffentlicht.  —  Mit  der  Ge- 
schichte der  Lateinschulen  in  Sachsen  beschäftigt  sich  Strüver  (1907);  seine 
Untersuchungen  beziehen  sich  insbesondere  auf  den  Religionsunterricht  und  das 
Verhältnis  der  Schulen  zur  Kirche  im  Zeitalter  der  Reformation,  und  da  zeigt  sich, 
dass  der  kirchliche  Einfluss  auf  die  Lateinschulen  erst  nach  dieser  Zeit  an  Be- 
deutung gewinnt.  —  Eine  wertvolle  Sammlung  von  Urkunden,  die  eine  gute  Unter- 
lage zu  einer  Schulgeschichte  Schlesiens  bilden,  hat  Schulte  (1909)  heraus- 
gegeben.     Er   hat   aus   67    Ortschaften  dieser  Provinz  die  ältesten  Nachi'ichten  über 

Jahresberiokta  f&r  aenera  desUoii«  LittentargeMlitoht«.   XUL  39 


300  P-  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehungswesens. 

das  Schulwesen  zusammengestellt;  dabei  hat  er  das  bereits  bekannte  Urkunden- 
material  von  Städten  wie  Breslau,  Gratz  und  Neisse,  weggelassen,  bietet  also  viel- 
fach wirklich  Neues,  noch  Unbekanntes,  —  Den  mit  Kirche  und  Schule  in  enger 
Verbindung  stehenden  musikalischen  Veranstaltungen  zu  Wernigerode,  besonders 
während  des  Zeitalters  der  Reformation,  hat  Ed.  Jacobs  (Das  Collegium  musicum 
und  die  convivia  musica  zu  Wernigerode:  ZHarzV.  25,  S.  273 — 337)  eine  eingehende 
Untersuchung  gewidmet.  — 

Geschichte  einzelner  Lehranstalten.  Die  bisherigen  Schick- 
sale des  Königstädtischen  Gymnasiums  zu  Berlin  schildert  W.  Möller  (Progr.  Berlin. 
4<>.  51  S.).  Die  Anstalt  ist  1877  von  dem  untengenannten  Realgymnasium  abgezweigt 
worden;  der  erste  Direktor  war  Ludwig  Bellermann.  —  Beiträge  zur  Geschichte  des 
Königstädtischen  Realgymnasiums  enthält  das  Programm  dieser  Lehranstalt  (1915a), 
indem  es  die  zum  Gedächtnis  von  vier  in  den  Jahren  1899 — 1901  verstorbenen 
Lehrern  desselben  gehaltenen  Reden  mitteilt.  —  Bahn  (1915)  beginnt  mit  einer 
Veröffentlichung  der  Abiturientenverzeichnisse  des  Joachimsthalschen  Gymnasiums; 
der  vorliegende  erste  Teil  umfasst  die  Abiturienten  von  1789—1870.  Dabei  ist  zu 
beachten,  dass  von  Abiturienten  im  heutigen  Sinne  des  Wortes  erst  von  1803  an  die 
Rede  ist;  vorhergab  es  zwar  schon  Abgangsprüfungen,  doch  brauchten  sich  die  Schüler 
ihnen  nicht  zu  unterziehen,  sie  konnten  auch  ohnedies  zur  Universität  übergehen,  da 
zur  Zeit  noch  eine  Aufnahmeprüfung  bei  der  philosophischen  Fakultät  bestand.  — 

Die  Oberrealschule  zu  Bochum  besteht  seit  fünfzig  Jahren.  Sie  wurde, 
wie  K.  Wehrmann  mitteilt  (Rede.  Bochum,  Selbstverlag,  4^.  15  S.),  1851  als 
städtische  Gewerbeschule  mit  drei  Klassen  eröffnet.  1871  wurde  sie  in  der  Weise 
reorganisiert,  dass  Religion,  sprachlich-historische  Fächer,  Turnen  und  Singen  in  den 
Lehrplan  aufgenommen  wurden;  1882  wurde  eine  höhere  Bürgerschule,  1887  eine 
siebenklassige  Realschule  daraus,  seit  1892  ist  sie  zur  Oberrealschule  ausgestaltet 
worden.  — 

In  B  o  r  b  e  c  k  ist  die  seit  1873  bestehende  Mittelschule  für  Knaben  —  sie 
hiess  später  Rektoratsschule  —  in  ein  Progymnasium  umgewandelt  worden,  das 
Ostern  1902  eine  Obersekunda  erhielt  und  zum  Vollgymnasium  erweitert  werden 
soll.  Der  erste  Jahresbericht,  dem  diese  Notizen  entnommen  sind,  rührt  von  F'.  J. 
C  ü  p  p  e  r  s  (Progr.  Borbeck.  4«.  3  S.)  her.  — 

Aus  der  Geschichte  der  Oberrealschule  zu  Braunschweig  teilt  A. 
W  e  r  n  i  c  k  e  (Progr.  Braunschweig.  4^.  56  S.)  anlässlich  des  25  jährigen  Bestehens 
verschiedenes  mit.  Der  erste  Leiter  dieser  Schule  war  der  1894  verstorbene  Wilhelm 
Krumme,  der  sich  um  die  Entwicklung  der  lateinlosen  Schulen,  insbesondere  um 
die  Oberrealschule  sehr  verdient  gemacht  hat.  — 

W.  Rudkowski  (Progr.  Breslau.  80  S.  [JBL.  1901  I  6 :  101])  hat  nunmehr 
seine  umfänglichen  und  sorgsamen  Untersuchungen  über  die  Stiftungen  des  Gym- 
nasiums zu  St.  Elisabeth  in  Breslau  abgeschlossen ;  sie  erstrecken  sich  über  die 
Zeit  von  1293—1900.  Der  vorhegende  Schlussteil  behandelt  die  von  1777—1900  der 
Schule  vermachten  Legate  und  ist  mit  einem  Gesamtregister  sowie  mit  einer  Über- 
sicht über  die  zur  Zeit  noch  bestehenden  Stiftungen  versehen.  — 

In  Bromberg  hat  das  Realgymnasium  sein  50 jähriges  Jubiläum  gefeiert; 
1851  wurde  die  Anstalt  mit  drei  Klassen  eröffnet,  jetzt  ist  es  ein  Königliches  Real- 
gymnasium mit  über  500  Schülern,  Den  meisten  Raum  in  Kesselers  (1920)  Mit- 
teilungen über  diese  Schule  nimmt  das  biographische  Verzeichnis  der  Lehrer  ein.  — • 

In  Brühl  [vgl.  JBL.  1900 1  4  :  225]  besteht  das  jetzige  Gymnasium  erst  seit  1865, 
und  zwar  war  es,  nach  mancherlei  Schwankungen,  bis  1899  Progymnasium;  nunmehr 
ist  es,  wie  M.  Mertens  (Progr.  Brühl.  68  S.)  berichtet,  Vollgymnasium  geworden.  — 

An  der  Gründung  des  Anhaltischen  Landesseminars  zu  Köthen  hat  nach 
Blume  (1923)  der  Hofkaplan  und  Schulinspektor  A.  C.  A.  Schettler  (1756- 1837) 
hervorragenden  Anteil  genommen,  denn  er  setzte  es  bei  seinem  Landesfürsten  durch, 
dass  1784  das  „hochfürstliche  Schulmeister-Seminarium"  in  Köthen  ins  Leben  ge- 
rufen wurde.  — 

Für  die  Geschichte  des  Gymnasiums  zu  D  a  n  z  i  g  sind  die  schon  oben 
erwähnten  Jugenderinnerungen  (1822—41)  von  Foss  (1743;  vgl.  S.  296)  beachtenswert.  — 

In  der  Pädagogik  der  Philanthropisten  spielte  die  Erweckung  des  Ehrgeizes 
bei  den  Schülern  eine  nicht  geringe  Rolle;  das  beweisen  besonders  die  Meriten- 
bücher und  -tafeln,  die  sich  unter  den  Akten  des  Philanthropinums  zu  Dessau  be- 
finden. Vor  allem  ist  es  Campe  gewesen,  der  in  diese  Art  der  Auszeichnungen  des 
Fleisses  ein  bestimmtes  System  gebracht  hat,  wie  Lorenz  (1924)  aus  den  ein- 
schlägigen Akten  nachweist.  —  Dessau  hat  dann  später  nocn  einmal  eine  ganz 
eigenartige  Unterrichtsanstalt  besessen,  wie  Wickenhagen  (1925)  hervorhebt, 
nämlich  die  erste  Turnlehrerbildungsanstalt,  die  den  stolzen  Titel  „gymnastische 
Akademie"   führte.     Der  Mann  aber,  der  die  anhaltische  Regierung  1840  zu  dieser 


P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehung-swesens.  301 

Gründung  veranlasste,  war  Adolf  Werner  (1794—1866),  ein  geborener  Sachse,  der  in 
den  Freiheitskriegen  zum  Reiterof'Hzier  avanciert  war,  dann  in  Leipzig  Universitäts- 
lehrer der  Fecht-  und  Voltigierkunst  war  und  schliesslich  nach  Dessau  berufen 
wurde.  Werner  hat  sich  auch  litterarisch  um  die  verschiedensten  Gebiete  der  Gym- 
nastik verdient  gemacht.  — 

Wie  viele  andere  in  den  letzten  Jahrzehnten  des  19.  Jahrhunderts  ent- 
standene Progyninasien,  spiegelt  auch  das  zu  Dirschau  den  Wandel  im 
preussischen  höheren  Schulwesen  wieder.  Die  Anstalt  wurde  1876,  wie  M.  Killmann 
(Progr.  Dirschau.  4".  46  S.)  mitteilt,  begründet  als  höhere  Bürgerschule,  dann  wurde 
sie  Realprogymnasium,  Realschule,  Prog.vmnasium.  — 

Nicht  anders  ist  es  dem  Progymnasium  zu  Euskirchen  (1929)  ergangen, 
das  auf  eine  50jährige  Geschichte  zurückblickt  und  sich  gegenwärtig  zu  einem  VoU- 
gymnasium  entwickelt.  — 

Vom  Friedrichs-Gymnasium  zu  Frankfurt  a.  0.  veröffentlicht  0.  Bach- 
mann (1930)  die  Titel  der  von  1694 — 1813  erschienenen  Programme,  soweit  sie 
noch  vorhanden  sind,  und  fügt  zu  den  Namen  der  Verfasser  kurze  biographische 
Notizen  hinzu.  — 

Im  Jahre  1769  erfuhr  das  Gymnasium  zu  G  i  e  s  s  e  n  heftige  Angriffe  von 
anonymer  Seite,  worauf  die  hessische  Regierung  eine  Untersuchung  anstellte,  deren 
Verlauf  von  Schädel  (1931)  dargestellt  wird.  Die  Anfeindungen,  die  vermutlich 
von  Professoren  der  Giessener  Hochschule  ausgingen,  richteten  sich  gegen  angeblich 
veraltete  Zustände  des  Gymnasiums,  wurden  aber  von  den  zuständigen  Organen  als 
unberechtigt  abgewiesen.  — 

Schubert  von  Saldern  (1932)  setzt  seine  Geschichte  des  Staats- 
gymnasiums zu  G  ö  r  z  fort,  indem  er  ein  Verzeichnis  der  Abiturienten  von  1849  bis 
1901  veröffentlicht.  —  M.  Schneider  (Progr.  Gotha.  4».  24  S.;  vgl.  1933)  liefert  den 
zweiten  (Schluss-)  Teil  seiner  Nachrichten  über  die  Lehrer  des  Gymna.sium  illustre  zu 
Gotha;  die  hier  behandelten  Lehrer  sind  in  der  Zeit  von  1747—1858  an  ienem 
Gymnasium  angestellt  worden.  Aus  der  grossen  Reihe  seien  nur  der  Philologe 
Chr.  Fr.  W.  Jacobs  (gest.  1847),  Fr.  H.  A.  Schlichtegroll  (gest.  1822),  der  Heraus- 
geber des  Nekrologs  der  Deutschen,  der  Fabeldichter  J.  W.  Hey  (gest.  1854)  und 
der  Historiker  Fr.  A.  Ukert  (gest.  1851)  genannt.  Ein  Anhang  bringt  Nachträge 
zum  ersten  Teil  dieser  Arbeit.  — 

Ebenso  führt  Lener  (1934)  sein  Verzeichnis  der  Lehrer  zu  Ende,  die  an 
dem  nun  100  Jahre  bestehenden  Franziskaner-Gymnasium  zu  Hall  gewirkt  haben. 
Es  beginnt  mit  P.  Dominicus  Baumgartner,  der  von  1825—1826  an  der  Schule  lehrte, 
und  schliesst  mit  P.  Angelus  Boschi  (1883—1887).  — 

K.  von  Reichenbach  (1935)  schickt  sich  an,  die  früher  von  J.  Wallner 
in  Schulprogrammen  von  1880,  1881,  1883  und  1884  bis  1773  geführte  Geschichte 
des  Gymnasiums  zu  1  g  1  a  u  fortzusetzen.  In  diesem  Jahre,  dem  Jahre  der  Auf- 
hebung des  Jesuitenordens,  nahm  der  Staat  diese  Schule  unter  seine  Leitung, 
da  es  aber  zunächst  an  anderen  Lehrkräften  fehlte,  blieben  die  jesuitischen  Lehrer 
vor  der  Hand  im  Amte  und  wurden  erst  allmählich  durch  andere  ersetzt.  Ein  neuer 
Lehrplan,  der  neben  dem  Lateinischen  auch  dem  Griechischen  und  den  Realien  mehr 
Ansehen  verschaffte,  wurde  eingeführt  und  die  Zahl  der  Klassen  von  sechs  auf  fünf 
herabgesetzt;  die  drei  unteren  hiessen  die  Grammatikal-,  die  beiden  oberen  die 
Humanitätsklassen.  Nach  einer  Besprechung  dieser  Umgestaltungen  führt  R.  die 
Geschichte  des  Gymnasiums  in  chronistischer  Form  bis  1847  weiter.  — 

Zur  älteren  Schulgeschichte  der  Klosterschule  zu  Ilfeld  macht  Mücke 
(1900)  Mitteilungen  aus  Aktenstücken,  die  sich  zumeist  im  Staatsarchiv  zu  Hannover 
befinden.  Sie  beziehen  sich  der  Hauptsache  nach  auf  die  letzten  Lebensjahre  des 
Rektors  Neander  (gest.  1595)  und  die  erste  Amtszeit  seines  Nachfolgers  Johann 
Cajus.    — 

Die  Zustände,  die  auf  dem  Lyceum  zu  K  a  m  e  n  z  herrschten,  während 
G.  E.  Lessing  diese  Schule  besuchte,  werden  von  Schwabe  (1936)  näher  beleuchtet. 
Es  ergibt  sich  dabei,  dass  dieselbe,  die  bis  1830  bestanden  hat,  damals  von  dem 
noch  jugendlichen  Rektor  Johann  Gottfried  Heinitz  (1712—1790)  geleitet  wurde.  Heinitz, 
ein  Kind  der  Aufklärungsperiode,  suchte  die  Schule  im  Sinne  seiner  Zeit  umzugestalten; 
er  wollte  statt  der  veralteten  neue  Lehrbücher  einführen,  er  stellte  einen  neuen  Lehr- 
plan auf;  er  scheint  aber  nicht  viel  erreicht  zu  haben,  wenigstens  verliess  er  nach 
nur  sechsjähriger  Tätigkeit  die  Anstalt  und  übernahm  1743  das  Rektorat  des  Lyceums 
zu  Löbau,  das  er  bis  zu  seinem  Tode  innegehabt  hat.  Schon  zwei  Jahre  vorher  war 
der  junge  Lessing  nach  dreijährigem  Besuche  der  heimatlichen  Schule  (1738—1741) 
in  die  Fürstenschule  zu  Meissen  übergegangen.  — 

Von  der  Geschichte  der  Schulen,  die  beim  Michaeliskloster  zu  Lüneburg 
bestanden   haben,   veröffentlicht  Görges  (1939a)   den  zweiten  Teil  (vgl.  JBL.  1901 

39» 


302  P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehungswesens. 

16:117).    Er  schildert  darin  die  Schicksale  der  Michaelisschule,  die  1819  geschlossen 
worden  ist.  — 

L  a  e  g  e  r  (1940)  beabsichtigt,  ein  biographisches  Verzeichnis  der  Lehrer 
herauszugeben,  die  am  Domgymnasium  zu  Magdeburg  seit  dessen  Gründung 
gewirkt  haben;  der  vorliegende  erste  Teil  behandelt  die  ersten  25  Jahre  (1675  bis 
1700),  innerhalb  deren  24  Lehrer  beziehungsweise  Rektoren  an  dieser  Schule  angestellt 
wurden.  — 

Ph.  Schäfer  (Progr.  Marburg.  4^  2  S.)  gibt  ein  Verzeichnis  der  von 
1834—1901  beim  Gymnasium  zu  M  a  r  b  u  r  g  erschienenen  Programmabhandlungen ; 
zwei  darunter,  die  aus  den  Jahren  1868  und  1883  stammen,  behandeln  die  Geschichte 
dieser  Lehranstalt.  — 

Beiträge  zur  ältesten  Geschichte  der  Fürstenschule  zu  M  e  i  s  s  e  n  teilt 
Schwabe  (1941)  aus  dem  KoUektaneenhefte  eines  gewissen  Nikolaus  Seyffried  mit, 
der  1572—1576  in  St.  Afra  weilte.  Es  sind  erstens  eine  Ansprache,  die  Kaspar 
Peucer  bei  der  Visitation  der  Fürstenschule  1568  an  die  Schüler  hielt,  um  sie  vor 
zu  grossem  Kleiderprunk  und  anderem  Unfug  zu  warnen,  zweitens  die  Abschieds- 
rede des  Hiob  Magdeburg,  der  1569  sein  Lehramt  als  des  Flacianismus  verdächtig 
niederlegen  musste.  — 

Beyer  (1944)  schliesst  sein  Verzeichnis  der  ältesten  Schüler  des  Gymnasiums 
zu  Neustettin  mit  einem  fünften  Teile  und  einem  Gesamtregister  ab.  Das  End- 
jahr ist  1769,  den  einzelnen  Namen  sind  zum  Teil  ziemlich  ausführliche  biographische 
und  litterarische  Anmerkungen  beigefügt.  — 

Das  deutsche  Gymnasium  zu  0 1  m  ü  t  z  ist  aus  der  Lateinschule  hervor- 
gegangen, die  doi^t  nach  der  1566  erfolgten  Begründung  eines  Jesuitenkollegiums 
eingerichtet  wurde.  Die  mit  vier  Klassen  eröffnete  Schule  wuchs  rasch,  durch  eine 
Urkunde  des  Kaisers  Maximilian  IL  vom  Jahre  1573  wird  sie  sogar  zum  Range  einer 
Universität  erhoben.  So  weit  berichtet  A.  Tschochner  (Progr,  Olmütz.  16  S.) 
im  ersten  Teile  seiner  Geschichte  dieses  Gymnasiums.  — 

Aus  der  Geschichte  des  Gymnasiums  zu  0  p  p  e  In  teilt  May  (1945)  einzelnes 
mit.  Auch  diese,  vermutlich  1668  gegründete  Schule  ging  von  den  Jesuiten  aus;  über 
die  Zeit  von  1772—1807  sind  die  Nachrichten  sehr  dürftig.  Von  da  an  erfährt  man 
auch  genaueres  über  den  erteilten  Unterricht;  wir  heben  daraus  nur  noch  hervor,  dass 
das  Französische  1830,  das  Turnen  1846  in  den  Lehrplan  aufgenommen  wurde.  — 

Runge  (1946)  ergänzt  für  die  Zeit  des  30jährigen  Krieges  seine  früher 
(JBL.  1895  I  10  :  224)  von  uns  gewürdigte  Geschichte  des  Realgymnasiums  zu 
Osnabrück.  Er  zeigt,  wie  sehr  die  Schule  unter  den  damaligen  Zuständen  zu 
leiden  hatte;  1628—34  war  sie  ganz  geschlossen  und  erst,  als  die  Schweden  die  Stadt 
genommen  hatten  und  damit  die  Evangelischen  wieder  Schutz  erhielten,  konnte  der 
Rat  daran  denken,  die  Schule  wieder  zu  eröffnen.  — 

Das  Gymnasium  zu  Osterode  in  Ostpreussen  feierte  im  Berichtsjahre  sein 
25 jähriges  Jubiläum,  was  Wüst  (1947)  veranlasst  hat,  eine  kurze  Geschichte  dieser 
Schule,  die  erst  seit  1898  aus  einem  Realgymnasium  zum  Gymnasium  geworden  ist, 
zu  verfassen.  —  Bei  der  evangelischen  Fürstenschule  zu  P  1  e  s  s  ist  ein  Alumnat  für 
etwa  zwanzig  Schüler  1900  eröffnet  worden,  über  dessen  Begründung  und  Einrichtung 
Rost  (1948]  berichtet.  — 

In  Remscheid  reichen  die  Anfänge  des  höheren  Schulwesens  bis  1827 
zurück,  wie  R.  von  Staa  (Progr.  [Festschrift].  Remscheid,  [H.  Krumm].  45  S.) 
mitteilt.  Damals  begründete  man  eine  Mittelschule,  in  der  die  Schüler  —  auch  in  den 
fremden  Sprachen  —  das  Ziel  der  Tertia  erreichen  konnten.  1848  wurde  Latein  aus- 
geschieden, so  dass  die  Schule  den  Charakter  einer  Realschule  erhielt.  Später  wurde 
eine  mit  einem  Realprogymnasium  verbundene  Realschule  daraus  und  jetzt  ist  es  ein 
Reformrealgymnasium,  d.  h.  Realgymnasium  und  Realschule  mit  gemeinsamem  latei- 
nischen Unterbau  von  Sexta  bis  Quarta.  — 

Zur  Entlastung  des  Gymnasiums  wurde  in  Rostock  1867  eine  Bürger- 
schule eingerichtet,  die  späterhin  zur  höheren  Bürgerschule  wurde  und  1881  die 
ersten  Abiturienten  mit  dem  Freiwilligenzeugnis  entlassen  konnte.  Seit  1901  führt, 
wie  Schulenburg  (1949)  berichtet,  die  Anstalt  die  Bezeichnung  Realschule.  — 
Zur  Geschichte  des  Gymnasiums  und  Realgymnasiums  derselben  Stadt,  die  gemeinsam 
als  die  „grosse  Stadtschule"  bezeichnet  werden,  liefert  E.  W  r  o  b  e  1  (Klassensystem 
und  Schulfrequenz  der  grossen  Realschule  zu  Rostock.  Progr.  4*^.  17.  S.  und  2  Tab.; 
[vgl.  JBL.  1901  I  6 :  153])  einen  weiteren  Beitrag,  indem  er  deren  Klassensystem  und 
Schülerfrequenz  von  1830 — 1901  tabellarisch  zur  Darstellung  bringt.  — 

Eine  Geschichte  des  k.  k.  Staats-Obergymnasiums  zu  Rudolfs  wert  be- 
ginnt K.  P  a  m  e  r  (Progr.  Rudolfswert.  22  S.)  zu  schreiben.  1744  beschloss  man,  ein 
Gymnasium  zu  gründen  und  es  den  Franziskanern  am  Orte  zur  Leitung  zu  über- 
geben     Nach  langen  Verhandlungen  wurde  1746  die  Errichtung  von  der  Regierung 


P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehiingswesens.  303 

Maria  Theresias  genehmig-t.  Die  Darstellung^  dieser  Gründungsgeschichte  nebst  Mit- 
teilung  der  zugehörigen   Akten   bildet  Inhalt  der  vorliegenden  Programraschrift.  — 

Die  älteste  Schule  zu  Salzburg  ist,  wie  Pröll  (1950)  berichtet,  die  Schola 
S.  Petri;  neben  ihr  bestand  im  Mittelalter  auch  noch  eine  schola  S.  Ruperti,  die  jedoch 
1617  einging,  während  jene  um  so  besser  sich  entwickelte.  1575  wurde  eine  Schul- 
veifassung  und  eine  Lehrordnung  für  dieselbe  verfasst  mit  den  Titeln:  1.  Ordo  pro 
schola  sancti  Petri  Salisburgensis  und  2.  üfficia  et  leges  praeceptorum  in  schola 
Salisburgica  Petrensi  constitutorum.  — 

Zur  Hundertjahrfeier  der  Jacobsonschule  zu  Seesen  am  Harz,  einer  Real- 
schule mit  Internat,  ist  eine  Festschrift  (Die  Hundertjahrfeier  der  Jacobson-Schule  nebst 
zwei  Festpredigten  und  drei  Festreden.  Progr.  (Goslar).  80  S.)  erschienen.  Die 
Schule  ist  durch  die  Stiftung  eines  israelitischen  Kaufmanns,  Israel  Jacobson,  1801  ins 
Leben  gerufen  worden  und  war  zunächst  nur  für  arme  jüdische  Knaben  bestimmt; 
jetzt  werden  40  Freischüler  daselbst  unterhalten,  daneben  sind  jedoch  auch  viele 
Schüler  dort  in  Pension,  beziehungsweise  Halbpension,  auch  christliche  Knaben 
finden  Aufnahme.  — 

Nach  längerer  Pause  setzt  Lemcke  (1953)  seine  Veröffentlichungen  aus 
den  Urkunden  der  Stettiner  Ratschule,  dem  jetzigen  Stadtgymnasium,  fort;  es 
sind  diesmal  die  leges  chori  symphoniaci  scholao  Sedinensis,  die  unter  dem  Rektorat 
des  M.  Jacob  Hahn  (1723 — 36)  erlassen  wurden,  nebst  einem  Anhang  aus  dem 
Jahre  1793,  der  von  Rektor  G.  Fr.  Koch  herrührt.  — 

Wie  schon  von  anderen  österreichischen  Gymnasien  zu  berichten  war,  so  ist 
auch  das  zu  Troppau  eine  Gründung  der  Jesuiten  (1630)  und  nach  Auflösung 
dieses  Ordens  vom  Staate  übernommen  worden.  Vorher  war,  wie  Knaflitsch  (1957) 
mitteilt,  das  Troppauer  Schulwesen  in  den  Händen  der  Protestanten  gewesen,  seit 
Anfang  des  17.  Jahrhunderts  aber  bekamen  die  Katholiken  die  Oberhand.  — 

Fr.  Pro  seh  (Progr.  Weidenau.  16  S.)  teilt  Quellen  und  Dokumente  zur 
Geschichte  des  k.  k.  Staatsgymnasiums  in  Weidenau  mit;  die  mitgeteilten  Quellen- 
stücke beziehen  sich  auf  dje  Entstehungsgeschichte  der  Anstalt  und  stammen  aus  den 
Jahren  1874  ff.  — 

Fl.  H i  n  t  n  e  r  (Zur  Vorgeschichte  der  Anstalt.  Progr.  Wels.  34  S.)  verfolgt 
die  Spuren  eines  höheren  Unterrichts  in  Wels  von  1273  an,  wo  zuerst  ein  scholasticus 
daselbst  erwähnt  wird,  bis  in  die  neueste  Zeit,  wo  endlich  1901  ein  städtisches  Gym- 
nasium erstand,  dessen  erster  Jahresbericht  nun  vorliegt.  — 

Die  Feier  des  200jährigen  Jubiläums  des  k.  k.  Staatsgymnasiums  im  achten 
Bezirke  von  Wien  hat  Knöll  (1959)  Veranlassung  gegeben,  eine  Geschichte  dieser 
Schule  zu  verfassen.  Diese  Anstalt  ist  eine  Gründung  der  Piaristen,  die  zunächst 
unter  der  Konkurrenz  der  Jesuiten  zu  leiden  hatte,  indem  auf  deren  Betreiben  ihr 
nur  der  Unterricht  in  den  unteren  vier  Klassen  gestattet  wurde.  Das  währte  von 
1701—35;  von  1736  an  hatte  die  Schule  auch  sechs  Klassen  wie  die  übrigen  derartigen 
Anstalten.  Im  Anhange  werden  auf  die  Schule  bezügliche  Dokumente  mitgeteilt, 
ferner  ein  Verzeichnis  sämtlicher  Lehrer,  die  in  den  zwei  Jahrhunderten  an  ihr  tätig 
gewesen  sind;  auch  eine  Frequenztabelle  für  die  ganze  Zeit  ist  beigefügt.  — 

Zur  Geschichte  des  Wormser  Gymnasiums  bespricht  Weckerling  (1963) 
15  Einladungen  aus  der  Zeit  von  1638 — 68,  die  teils  zu  Entlassungs-  und  Versetzungs- 
feiem,  teils  aber  auch  zu  blossen  Redeübungen  der  Schüler  einladen.  Leider  werden 
nur  die  ersten  vier  Einladungen  im  Wortlaute  mitgeteilt.  — 

Endlich  nennen  wir  noch  eine  Geschichte  des  Gymnasiums  zu  Z  n  a  i  m  von 
J.  Wisnar  (Progr.  Znaim.  45  S.).  Jesuiten  haben  diese  Schule  1624  gegründet; 
auch  noch  1773  blieb  sie  unter  geistlicher  Leitung,  bis  sie  1849 — 50  wie  alle  übrigen 
österreichischen  Gymnasien  achtklassig  wurde.  — 

Lehrerbildungswesen.  Was  die  Lehrerbildung  in  Preussen 
betrifft,  so  erkennt  Bach  (1964)  wohl  an,  dass  die  Lehrpläne  und  Prüfungs- 
ordnungen von  1901  zwar  viele  Besserungen  gebracht  haben,  aber  die  Reform  der- 
selben ist  damit  noch  nicht  abgeschlossen.  Fünf  Forderungen  stellt  der  Verfasser 
auf:  die  Allgemeinbildung  des  Lehrers  muss  nicht  in  gesonderten  Anstalten,  sondern 
in  einer  allen  zugänglichen  höheren  Lehranstalt  erworben  werden;  die  Seminare 
sollen  pädagogische  Fachanstalten,  in  grösseren  Städten  nur  Externate  sein;  zwei 
fremde  Sprachen  müssen  für  angehende  Lehrer  obligatorisch  sein;  der  landwirt- 
schaftliche Unterricht  kann  in  Wegfall  kommen;  den  Lehrern  sind  die  Universitäten 
zu  öffnen.  —  Bezüglich  dieses  letzten  Punktes  stellt  auch  Walsemann  (1970) 
ziemlich  weitgehende  Forderungen  für  den  Lehrer.  —  Rein  (1968)  stellt  eine 
Anzahl  von  Leitsätzen  für  die  Reform  der  Lehrerbildung  auf,  die  nicht  mit  den  ge- 
gebenen Zuständen  schroff  brechen,  sondern  den  Weg  zeigen,  wie  man  aus  ihnen 
heraus  zu  weiterer,  gedeihlicher  Entwicklung  gelangen  kann.  Er  stützt  sich  dabei 
nicht  auf  das  sächsische  Seminarsystem,   bei  dem  die  sechs  Jahrgänge  der  Lehrer- 


304  P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziehung-s Wesens. 

bildung  in  einer  auf  der  Volksschule  sich  aufbauenden  Anstalt  vereinigt  sind,  sondern 
auf  das  preussische  System;  dieses  verteilt  die  sechs  Schuljahre  auf  zwei  getrennte 
Schulen,  die  Präparandenanstalt  und  das  Lehrerseminar,  und  verdient  nach  R.s  Ansicht 
den  Vorzug,  weil  es  entwicklungsfähiger  ist,  als  jenes.  — 

Frauenbildung,  Für  dieses  Gebiet  ist  zunächst  die  Begründung  einer 
neuen  Monatsschrift  zu  verzeichnen,  die  von  Wychgram  (1974)  herausgegeben 
wird  und  den  gesamten  Interessen  des  weiblichen  Unterrichtswesens  dienen  soll.  — 
Von  dem  von  Helene  Lange  und  Gertrud  Bäumer  (1975)  herausgegebenen 
Handbuch  der  Frauenbewegung  sind  im  Berichtsjahre  der  3.  und  4.  Band  erschienen; 
letzterer  handelt  von  der  deutschen  Frau  im  Berufe,  ist  also  wesentlich  sozialpolitischer 
Natur,  während  ersterer  die  Geschichte  und  den  Stand  der  Frauenbildung  in  den 
einzelnen  Kulturstaaten  schildert,  wobei  natürlich  Deutschland  von  Gertrud  B.  besonders 
eingehend  behandelt  worden  ist.  Die  Verfasserin  hat  die  noch  immer  dürftige  Litteratur 
über  das  deutsche  Mädchenschulwesen  sorgfältig  gesammelt  und  gewissenhaft  ver- 
arbeitet. —  Während  sich  vielfach,  z.  B.  auch  in  der  vorerwähnten  neuen  Monats- 
schrift, eine  dem  humanistischen  Gymnasium  feindliche  Richtung  bei  den  Vertretern 
des  Mädchengymnasiums  geltend  macht,  gibt  es  doch  auch  Stimmen,  die  sich  be- 
geistert dafür  erheben,  dass  den  Frauen  die  humanistische  Bildung  zugängig  gemacht 
werde.  Zu  dieser  Richtung  gehört  auch  Mathilde  von  Mevissen,  wie  Jäger  (1979) 
mitteilt.  —  Auch  F.  J.  Schmidt  (1981)  ist  der  Meinung,  dass  der  Grundsatz  „ohne 
Kenntnis  des  klassischen  Altertums  keine  höhere  Bildung"  ebenfalls  für  die  Frauen 
geltend  gemacht  werden  muss;  ob  dies  aber  durch  Einführung  in  die  klassischen 
Sprachen  selbst,  oder  mit  Hilfe  guter  Übersetzungen  geschehen  solle,  lässt  er  zunächst 
dahingestellt.  Noch  energischer  fordert  Bernarda  von  S.  das  Griechische  für 
die  höhere  Mädchenschule;  nicht  nur  in  Übersetzungen  sollen  die  jungen  Mädchen 
den  Homer  und  die  Tragiker  der  Griechen  kennen  lernen,  sie  sollen  vielmehr  in  den 
Stand  gesetzt  werden,  sich  selbst  in  diese  Litteratur  zu  vertiefen.  —  Als  eine  ent- 
schiedene Gegnerin  des  Frauenstudiums,  überhaupt  der  höheren  Frauenbildung  gibt 
sich  Sidonie  Grünwald-Zerkowitz  (Die  Schattenseiten  des  Frauenstudiums. 
Vortrag.  Zürich,  Schmidt.  48  S.  M.  0,80)  zu  erkennen:  „Die  höchste  Ethik  der 
Frauenfrage  findet  ja  nur  in  einer  glücklichen  Ehe  ihre  Lösung,  und  die  natürlichste 
freie  Bahn  ist  die,  welche  in  die  Enge  des  häuslichen  Herdes  führt!"  — 

Bildungswesen  der  Gegenwart.  Den  vielumstrittenen  Begriff 
„Bildung"  beleuchtet  Biese  (1997)  historisch  und  zeigt,  wie  sein  Inhalt  im  Laufe 
der  Zeiten  gewechselt  hat;  von  wahrer  Bildung  aber  kann  nur  die  Rede  sein,  wenn 
sie  zur  sittlichen  Charakterbildung  zu  reifen  imstande  ist.  —  Von  ähnlichen  Gedanken 
ausgehend  sucht  Knabe  (2008)  zu  erweisen,  dass  die  Bildung,  die  die  drei  Arten 
von  neunklassigen  Schulen  vermitteln,  gleichwertig,  die  Gleichstellung  aller  höheren 
Lehranstalten  somit  berechtigt  ist.  —  So  stellt  auch  Wen  dt  (2010)  die  humanistische 
Bildung,  wie  sie  das  Gymnasium  seinen  Schülern  angedeihen  lässt,  und  die  modern- 
reale der  Oberrealschule  als  gleichberechtigt  nebeneinander  und  erblickt  gerade  in 
der  reinlichen  Scheidung,  die  zwischen  diesen  beiden  Arten  von  Lehranstalten  be- 
steht, eine  Gewähr  für  deren  gedeihliche  Weiterentwicklung;  das  Realgymnasium 
dagegen  hält  Verfasser  für  eine  zur  Zeit  zwar  noch  unentbehrliche  Übergangsform, 
die  jedoch  mit  der  Zeit  der  Oberrealschule  werde  Platz  machen  müssen,  — 
L  u  m  m  e  r  t  (2012)  versucht  es  wieder  einmal,  das  gesamte  Schulwesen  in  einheit- 
lichem Baue  zu  konstruieren:  allgemeine  Volksschule  vom  6. — 12.  Jahre,  dann  drei- 
jähriger lateinloser  Unterbau  mit  französisch  und  englisch  für  alle  höheren  Schulen, 
schliesslich  noch  drei  Jahre  Gymnasium,  Realgymnasium,  Oberrealschule  oder 
Mädchengymnasium;  daneben  für  die  niederen  Volksschichten  nach  den  ersten 
6  Volksschuljahren  noch  2  Schuljahre,  Fortbildungsschule,  Volkshochschule:  das  sieht 
alles  im  Schema  wunderschön  aus,  und  noch  schöner  das,  was  damit  erreicht  wird; 
denn  der  Erfolg  dieser  Einrichtung  soll  kein  geringerer  sein  als  der:  die  Jugend 
„gewinnt  Liebe  zur  Arbeit,  Liebe  zum  eigenen  Herde  und  zu  den  Einrichtungen  der 
Gemeinde  und  des  Staates  und  gelangt,  indem  sie  sich  und  die  eigenen  Volksgenossen 
mit  anderen  Völkern  vergleicht,  zu  einem  tieferen  Verständnis  des  Weltbürgertums, 
zu  der  Erkenntnis,  dass  die  christliche  Kultur  alle  gesitteten  Nationen  eint".  So 
haben  sichs  die  pädagogischen  Neuerer  seit  Ratichius  immer  gedacht,  der  Erfolg 
aber  ist  stets  ausgeblieben.  —  Die  Ansicht  von  der  Unmöglichkeit  einer  derartigen 
Reform  vertreten  auch  Schiller  und  K  r  i  e  b  e  1  (2020).  —  Gegen  die  Einheits- 
schule wendet  sich  auch  eine  Denkschrift,  die  vom  Verein  der  Oberlehrer  an  den 
höheren  Staatsschulen  Hamburgs  herausgegeben  worden  ist  (Gegen  die  Einheitsschule. 
Hamburg,  Frederking.  36  S.  M.  0,60),  weil  mit  dieser  Einrichtung  sowohl  die 
höheren  Schulen  als  auch  die  Volksschulen  Schaden  leiden  würden;  ausserdem  würde 
den  Schülern  damit  nur  grössere  Arbeit  aufgebürdet  werden,  während  die  Zielleistungen 
sinken  würden,   —   Arndt  (2016)  dagegen  hält  die  Einheitsschule  nicht  nur  für 


P.  Stötzner,  Geschichte  des  Unterrichts-  und  Erziohungswesens.  305 

möglich,  sondern  für  notwendig-,  und  zwar  in  Form  einer  neunklassigen  Schule,  die 
mit  Französisch  anfängt,  nach  drei  Jahren  Latein,  nach  vier  Jahren  Englisch  folgen 
lässt;  nach  seclis  Jahren  soll  sich  von  diesem  Reform-Realgymnasium  das  Oymnasium 
abzweigen,  das  nun  unter  Verzicht  auf  eine  neuere  Sprache  drei  Jahre  lang  Oriechisch 
lehrt:  dass  eine  solche  Einrichtung  al)er  den  Tod  des  Gymnasiums  und  damit  die 
Beseitigung  der  humanistischen  Bildung  mit  sich  bringen  würde,  ist  ohne  weiteres 
klar.  — 

Schulhygiene.  Für  das  wichtige  Gebiet  der  Schulgesundheitspflege 
haben  Schmid-Monnard  und  R.  Schmidt  (2030),  ein  praktischer  Arzt  und 
ein  praktischer  Schulmann,  gemeinschaftlich  ein  Handbuch  verfasst,  das  wohl  ge- 
eignet ist,  über  alle  dies  Gebiet  berührenden  Fragen  Auskunft  und  Belehrung  zu 
geben.  Der  Stoff  ist  in  folgende  Gruppen  eingeteilt:  Schulgebäude,  Schulunterricht, 
Schule  und  Elternhaus,  Schule  und  Arzt.  —  Dass  dieses  letztere  Verhältnis  nur 
durch  Einführung  von  Schulärzten  auch  an  den  höheren  Lehranstalten  das  richtige 
werden  kann ,  weist  K.  Koller  nach  (Das  Bedürfnis  nach  Schulärzten  für  die 
höheren  Lehranstalten.  Progr.  Darmstadt,  C.  F.  Winter.  4°.  28  S.),  indem  er  bei 
seinen  Erörterungen  die  in  Hessen  bestehenden  gesetzlichen  Bestimmungen  zum  Aus- 
gangspunkte nimmt.  —  Von  allgemeinen  Gesichtspunkten  aus  behandelt  W.  Könne- 
mann (Die  Psychohygiene  in  Schule  und  Haus.  Progr.  Posen,  [Merzbach).  4°.  23  S.) 
diese  Frage,  indem  er  auch  aiif  die  psychohygienischen  Beziehungen  der  einzelnen 
Lehrfächer  näher  eingeht.  —  Auch  Moldenhauer  (2032)  äussert  sich  zu  dieser 
Angelegenheit  und  betont,  dass  man  hinsichtlich  der  Hygiene  die  Beschaffenheit  der 
Schulhäuser  bislang  noch  viel  zu  wenig  beachtet  hat.  Hinsichtlich  der  Schularzt- 
frage will  er  dem  Arzte  das  Recht  zur  Beurteilung  von  Fragen  der  Erziehung  und 
des  Unterrichts  nicht  zugestehen,  wohl  aber  hält  er  es  für  gut,  wenn  in  die  Schul- 
kommissionen, überhaupt  in  die  höheren  und  niederen  Schulverwaltungsbehörden 
Ärzte  hineinkommen.  — 

In  enger  Beziehung  zu  den  eben  besprochenen  Fragen  steht  auch  die  nach 
dem  Verhältnisse  zwischen  Schule  und  Haus.  In  dem  Bestreben,  dieses  Ver- 
hältnis möglichst  vorteilhaft  zu  gestalten,  hat  man  Elternabende  eingerichtet,  an 
denen  Lehrern  und  Schülereltern  Gelegenheit  geboten  wird,  einander  näher  zu  treten, 
oder  auch  in  geeigneten  Vorträgen  den  Eltern  Aufklärung  über  den  Schulbetrieb 
gegeben  wird.  Ein  Bändchen  solcher  Vorträge,  die  an  Elternabenden  des  Maria- 
hilfer 'Gymnasiums  in  Wien  während  des  Winters  1901  —  2  gehalten  worden  sind,  hat 
Thumser  (2038)  veröffentlicht;  es  lohnt,  die  Themen  zu  verzeichnen,  über  die 
gehandelt  wurde:  die  Sprechstunde,  die  Bedeutung  der  Landkarte  für  den  Schul- 
unterricht und  das  häusliche  Studium;  Belohnung  und  Strafe  als  Erziehungsmittel; 
über  den  Nutzen  der  klassischen  Sprachen  für  das  Studium  moderner  Sprachen;  die 
Poesie  in  der  Schule.  —  Kiessler  (2039)  empfiehlt  die  Veranstaltung  solcher 
Elternabende  auch  für  die  Volksschule  und  zeigt  in  einer  Anzahl  von  Ansprachen, 
in  welcher  Weise  man  etwa  dabei  zu  den  Leuten  reden  müsse.  Daneben  enthält 
sein  Büchlein  auch  praktische  Vorschläge  zur  Einrichtung  derartiger  Vereinigungen 
und  Themen,  die  sich  für  Vorträge  dazu  eignen.  — 

Die  Einrichtung  von  Schulmuseen  wird  neuerdings  vielfach  erörtert, 
sei  es,  dass  man  an  ein  Reichsschulmuseum,  an  Schulmuseen  der  Grossstädte  oder 
an  Sammlungen  für  einzelne  Lehrfächer  dabei  denkt.  Eine  Sammlung  letzterer  Art, 
die  vorbildlich  für  derartige  Einrichtungen  ist,  beschreibt  Bohn  (2071);  es  ist  die 
Sammlung  physikalischer  Instrumente  des  1900  verstorbenen  Physikers  H.  Schäffer 
in  Jena,  die  von  der  Firma  Zeiss  daselbst  angekauft  und  als  Schäffermuseum  auf- 
gestellt worden  ist.  —  Davon  ausgehend,  dass  das  Fach  Pädagogik  in  unseren 
grossen  Bibliotheken  meist  recht  kümmerlich  bedacht  ist  und  dass  die  pädagogische 
Zentralbibliothek  (Comeniusstiftung)  in  Leipzig,  deren  Katalog  jetzt  in  3.  Auflage  zu 
erscheinen  beginnt  (1576),  die  einzige  FachbibUothek  für  das  Erziehungswesen  ist, 
schildert  Schmidkunz  (2071a)  die  beiden  in  Berlin  bestehenden  Schulmuseen, 
das  städtische  und  das  deutsche.  Jenes  wird  aus  städtischen  Mitteln  unterhalten  und 
besitzt  eine  Bibliothek  von  15  000  Bänden  und  eine  Sammlung  von  1000  liehrmitteln; 
dieses  ist  Eigentum  des  Berliner  Lehrervereins,  ihm  kommt  die  grössere  wissen- 
schaftliche Bedeutung  unter  beiden  zu.  — 


306  A.  Strack,  Volkskunde. 

Volkskunde. 

(I,  4  ==  N.  853-1389.) 

Adolf  Strack. 

Allgemeines:  Volkskunde  als  Wissenschaft.  Nachdem  die 
Volkskunde  bereits  ein  Alter  von  100  Jahren  erreicht  und  in  den  letzten  Jahrzehnten 
sich  immer  mehr  als  ein  eigenes  Forsch ung-sgebiet  entwickelt  hat,  ist  es  wohl  an- 
gebracht, wenn  sie  sich  selbst  über  ihr  Wesen,  ihre  Aufgaben,  Ziel  und  Arbeits- 
weise klar  zu  werden  sucht.  Auch  die  Detail-  und  Sammelarbeit,  die  seither  im 
Vordergrunde  gestanden  hat,  wird  neu  befruchtet  werden,  wenn  sie  die  Ziele,  denen 
sie  zustrebt,  vor  Augen  hat,  wenn  sie  weiss,  in  welchen  Rahmen  sie  sich  einfügen 
muss.  Die  Volkskunde  hat  um  so  mehr  Veranlassung  zu  solchen  Erörterungen,  als 
die  Laienarbeit,  auf  deren  Hilfe  sie  durchaus  angewiesen  ist,  sich  von  jeher  gerne 
an  die  erste  Stelle  drängte  und  dadurch  ihr  wissenschaftliches  Ansehen  schädigte. 
Wir  sind  daher  Hoffmann-Krayer  (853)  zu  Danke  verpflichtet,  wenn  er  die 
Frage,  die  im  Jahre  1858  schon  Riehl  zu  beantworten  versucht  hatte,  von  neuem 
aufwirft,  was  man  unter  Volkskunde  verstehe,  und  wie  ihre  Probleme  wissenschaftlich 
erfasst  werden  können.  Seine  Ausführungen  gliedern  sich  in  vier  Abschnitte:  1.  Was 
ist  Volkskunde?  2.  Die  Volkskunde  und  ihre  Nachbargebiete.  3.  Gattungen  der 
Volkskunde.  4.  Die  Probleme.  Die  Frage  des  ersten  Abschnitts  wird  dahin  be- 
antwortet, dass  die  Volkskunde  sich  in  erster  Linie  mit  dem  „vulgus",  dem  niederen 
Volk,  beschäftige,  dessen  Anschauungen  und  Ueberlieferungen  sie  darstelle.  Der 
zweite  Abschnitt  sucht  die  Volkskunde  von  der  Kulturgeschichte  und  Ethnographie 
abzugrenzen.  Während  sich  die  Ethnographie  vorwiegend  mit  Völkerschaften  be- 
fasse, die  ausserhalb  der  Peripherie  unserer  modernen  Kulturstaaten  liegen,  und 
deren  sämtliche  Lebensäusserungen  beobachte,  auch  wenn  sie  Produkte  einer  schon 
fortgeschrittenen  Kultur  seien,  richte  die  Volkskunde  in  erster  Linie  ihr  Augenmerk 
auf  das,  was  unter  den  heutigen  Kulturvölkern  noch  altertümlich,  primitiv  oder  in 
volkstümlichem  Sinne  modifiziert  sei,  und  ziehe  die  Ergebnisse  der  Ethnographie 
vergleichend  herbei  zur  Erläuterung  des  Einheimischen  und  zur  Feststellung  all- 
gemeiner Gesetze.  Für  die  Kulturgeschichte  stehe  das  individuell-zivilisatorische 
Moment  im  Vordergrund,  für  die  Volkskunde  das  generell-stagnierende.  Da  aber 
Kultur  und  Volkstum  sich  gegenseitig  beeinflussen,  wie  an  einigen  Beispielen  gezeigt 
wird,  so  seien  auch  hier  keine  scharfen  Grenzlinien  zu  ziehen.  Der  dritte  Abschnitt 
unterscheidet  zwischen  stammheitlicher  und  allgemeiner  Volkskunde;  jene  ,, suche 
die  primitiven  Anschauungen  und  volkstümlichen  Ueberlieferungen  einer  zusammen- 
gehörigen Gruppe,  einer  Gemeinschaft  von  Menschen  darzustellen",  diese  beschäftige 
sich  „mit  den  Prinzipien  und  Grundgesetzen  der  volkstümlichen  Anschauungen,  mit 
den  überall  gültigen  Entwicklungsfaktoren,  kurz  den  allgemeinen  Agentien,  die  die 
Volksseele  bewegen".  Beide  aber  stehen  in  gegenseitigem  Abhängigkeitsverhältnis. 
Im  vierten  Abschnitt  wird  als  letztes  Problem  der  stammesheitlichen  Volkskunde 
„die  Erforschung  der  spezifischen  Eigenart  eines  Stammes  oder  Volkes"  bezeichnet. 
Die  allgemeine  Volkskunde  dagegen  solle  die  behandelten  Erscheinungen  auf  ihre 
Ursachen  zurückführen  und  aus  den  einzelnen  Fällen  allgemeine  Gesetze  abstrahieren. 
In  eingehender  Auseinandersetzung  wendet  sich  hierbei  der  Verfasser  gegen  das, 
was  er  „die  naturwissenschaftliche  Erklärung  des  Volkstums"  nennt.  Als  den  Ver- 
treter einer  solchen  Erklärung  stellt  er  auf  Grund  eines  aus  grösserem  Zusammen- 
hang genommenen  Satzes,  gegen  den  sich  seine  Polemik  richtet,  Hermann  Post 
hin.  Was  ich  an  H.-K.s  Schrift  auszusetzen  habe,  ist  an  anderer  Stelle  bereits  dar- 
gelegt worden  (s.  unter  853)  und  braucht  nicht  von  neuem  gesagt  zu  werden. 
Unser  Gegensatz  beruht  einmal  auf  der  verschiedenen  Wertung,  die  wir  den  Einzel- 
individualitäten und  ihrem  Einflüsse  auf  das  primitive  Geistesleben  zuteil  werden 
lassen.  Einzelne  starke  Individualitäten  sind  nach  H.-K.  die  eigentlichen  Schöpfer 
von  Sitte  und  Brauch,  von  primitiver  „Religion  und  Kunst";  ihnen  assimilieren  sich 
die  schwächeren  Individualitäten.  Dem  gegenüber  fasse  ich  alles,  was  wir  Folklore 
oder  Volksüberlieferung  nennen,  als  ein  Erzeugnis  von  Gemeinschaften  gleichzeitig 
und  nach  einander  Lebender  auf;  der  einzelne  ist  hier  nichts,  die  Masse  alles.  Das 
Geistesleben  ferner,  aus  dem  diese  Erzeugnisse  erwachsen,  halte  ich  für  naiv, 
reflexionslos,  instinktartig,  während  H.-K.  dazu  neigt,  überall  bewusste  Ueberlegung 
und  planvolles  Wollen  einzelner  als  das  Ursprüngliche  anzusehen.  Ich  versuche, 
die    Probleme   der   Volkskunde   soziologisch    und   entwicklungsgeschichtlioh    zu    er- 


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fassen,  H.-K.  nähert  sich  ihnen  mehr  vom  individualistisch-rationalistischen  Stand- 
punkt aus.  Nur  die  Folg-e  von  dem  allen  ist,  wenn  er  die  Freiheit,  ich  die  Qesetz- 
mässig-keit  alles  volksmässigen  Ueschehens  und  Denkens  betone.  Es  sind  (ieg'ensätze, 
die  sich  auch  sonst  in  den  wissenschaftlichen  Strömungen  der  Gegenwart  gegenüber- 
treten, die  aber  für  die  Volkskunde  besondere  Bedeutung  haben.  Es  war  eine  mindestens 
arg  raissverständliche  Bezeichnung,  wenn  H.-K.  die  von  ihm  bekämpfte  Auffassung 
des  Volkslebens  mit  der  Etikette  „naturwissenschaftlich"  versah.  Es  ist  im  Grunde 
eine  durchaus  geschichtliche  Betrachtungsweise;  ihre  Wurzeln  liegen  bei  Herder 
und  den  Romantikern;  sie  wurde  geteilt  von  Männern  wie  Freytag  und  Riehl;  von 
der  modernen  Naturwissenschaft  hat  sie  nur  bedeutsame  Anregungen  erfahren. 
Jene  Bezeichnung  aber  führte  um  so  leichter  zu  Verwechslungen,  als,  wie  es  scheint, 
Fosts  Ansichten  und  Schriften  nicht  genügend  bekannt  sind.  So  identiflzierte 
A.  Schullerus  in  einer  Besprechung  von  H.-K.s  Schrift  (KBlVSbnbgLK.  24, 
ö.  144/7)  die  sogenannte  „naturwissenschaftliche"  Erklärung  mit  dem  volkskund- 
lichen Programm  eines  siebenbürgischen  Arztes,  dessen  Ansichten  von  den- 
jenigen H.  Posts  doch  ziemlich  weit  abzustehen  scheinen,  und  das  jedenfalls  über 
den  Kreis  der  Aufgaben,  die  die  Volkskunde  unter  allen  Kulturnationen  sich 
heutzutage  stellt,  weit  hinaus  geht.  —  Die  Abwehr  dieser  Anschauungen  durch 
Schullerus  hat  eine  Erwiderung  jenes  Arztes,  S  i  e  g  m  u  n  d  (854),  hervorgerufen,  in 
der  er  für  die  Volkskunde  das  gesamte  Volkstum,  seine  physische  und  psychische 
Erscheinung  in  Anspruch  nimmt  und  alle  metaphysischen  Annahmen  entschieden 
zurückweist.  — 

Aufgaben,  Ziele  und  Mittel.  Ueber  die  Aufgaben  der  Volkskunde 
sprach  Brenner  (855)  auf  der  Hauptversammlung  der  deutschen  Geschichtsvereine 
in  Düsseldorf.  Sein  Vortrag  schliesst  sich  an  folgende  Thesen  an,  die  der  Verein 
für  sächsische  Volkskunde  vorgelegt  hatte:  „Die  wissenschaftliche  Volkskunde  hat 
die  Aufgabe  a)  alle  Aeusserungen  der  Volksseele  in  Wort  und  Werk,  soweit  diese 
von  höherer  Kultur  unberührt  ist,  darzulegen;  b)  die  Aeusserungen  der  Volksseele 
im  Wandel  der  Zeiten  geschichtlich  und  kritisch  zu  verfolgen;  c)  den  physiologischen 
und  geschichtlichen  Gründen  nachzugehen,  die  die  Aeusserungen  der  Volksseele 
hervorgebracht  und  haben  wachsen  lassen."  Mit  Recht  schliesst  B.  alles  rein  Anthro- 
pologische (wie  Haar-  und  Gesichtsfarbe,  Schädelbildung)  aus  der  Volkskunde  aus, 
ebenso  alle  Erzeugnisse  höherer  Kultur:  Handel,  Kriegswesen,  moderne  Staaten- 
bildung, dogmatische  Religion,  Schriftsprache,  höhere  Kunst.  Dagegen  will  er,  und 
auch  darin  darf  man  ihm  zustimmen,  die  Volkstrachten,  das  bäuerliche  Haus,  die 
Berufsarbeit  der  Bauern  und  Handwerker  berücksichtigt  wissen,  da  sich  hier  überall 
inneres  Leben  zeigt  oder  umschlossen  wird.  Abweichend  von  der  ersten  These 
will  er  auch  von  höherer  Kultur  beeinflusste  Erzeugnisse  des  Volkes  nicht  ganz 
ausschliessen,  wobei  er  auf  das  Volkslied  hinweist.  Er  wünscht  ferner  zur  Unter- 
stützung der  Sammelarbeit  engen  Zusammenschluss  der  volkskundlichen  Vereine 
und  Herausgabe  eines  Korrespondenzblattes,  das  in  die  Hände  aller  Mitglieder  kommen 
solle.  Als  Gesamtaufgabe  der  volkskundlichen  Forschung  bezeichnet  er  „die  Dar- 
stellung des  durch  unbewusste  Wechselwirkung  innerhalb  des  Gesamtvolkes  im  Laufe 
der  Jahrhunderte  gewonnenen  Vorstellungsinhalts  und  der  traditionellen  Lebens- 
formen, in  letzter  Linie  die  Erforschung  der  Volksseele  und  der  Entwicklungs- 
gesetze der  Menschheit  überhaupt".  Dass  man  sich  nicht  auf  das  „vulgus"  be- 
schränken dürfe,  ist  ihm  klar.  In  der  dritten  These  fügt  er  die  „psychologischen" 
Gründe  hinzu,  die  jedenfalls  besser  als  die  physiologischen  festzustellen  sind.  — 
Ueber  das  Wesen  und  die  Ziele  der  Volkskunde  äusserte  sich  ebenfalls  in  einem 
Vortrag  D  i  e  t  e  r  i  c  h  (857),  der  eifrige  Förderer  der  volkskundlichen  Bewegung  in 
Hessen.  Die  Frische,  Wärme  und  Ploffnungsfreudigkeit,  die  beredte  und  geistvolle 
Unmittelbarkeit,  die  auch  in  den  geschriebenen  Worten  noch  zu  spüren  ist,  haben 
gerade  diesem  Vortrage  eine  starke  Wirkung,  auch  ausserhalb  des  Kreises,  für  den 
er  ursprünglich  bestimmt  war,  verschafft.  Insbesondere  tritt  die  hohe  Bedeutung, 
die  die  Volkskunde  für  die  Philologie  hat,  in  helles  Licht.  Wie  vielen  mag  sie 
erst  aus  D.s  Worten  klar  geworden  sein!  Nach  einer  kurzen  Erörterung  des  prak- 
tischen, nationalen  Wertes  der  Volkskunde  wendet  sich  D.  ihren  wissenschaftlichen 
Zielen  zu.  Es  hat  ihn  erschreckt,  zu  sehen,  wie  verschieden  die  verschiedenen 
Volkskundigen  über  ihre  werdende  Wissenschaft  denken.  „Wenn  nicht  bald  grössere 
Klarheit  kommt  und  mehr  Uebereinstimmung  in  den  Hauptsachen,  so  ist  ernste 
Gefahr  im  Verzuge."  Er  bemüht  sich  festzustellen,  welches  „Volk"  die  Volkskunde 
meine.  Nicht  den  „populus",  mit  ihm  beschäftigt  sich  die  Philologie  überhaupt, 
nicht  das  „vulgus",  denn  wir  finden  das  Volkstümliche  in  allen  Schichten  der  Be- 
völkerung. Als  das  Charakteristische  der  Erscheinungen,  mit  denen  sich  die  Volks- 
kunde beschäftige,  hebt  er  hervor,  dass  wir  hier  auf  keine  bewusst  schaffende 
Individualitäten  stossen,   dass   es  sich  um  eine  organisch  zusammengehörige  Unter- 

Jabresberichte  für  neuere  deuUcbe  Littentargesobiohte.    XUL  ^ 


308  A.  Strack,  Volkskunde. 

Schicht  alles  geschichtlichen  Volkslebens  handle,  aus  deren  Mutterbodeu  alle  indi- 
viduelle Gestaltung  und  persönliche  Schöpfung  herausgewachsen  sei.  „Volk  ist  (in 
diesem  Sinne)  die  Bezeichnung  der  Unterschicht  der  Kulturnationen."  So  definiert 
er  denn:  „Volkskunde  ist  die  Erforschung  und  Erkenntnis  der  Unterwelt  der  Kultur", 
oder  an  anderer  Stelle:  „Die  Kunde  vom  Denken  und  Glauben,  von  der  Sitte  und 
Sage  des  Menschen  ohne  Kultur  und  unter  der  Kultur".  Die  starke  Erweiterung, 
die  der  Begriff  der  Volkskunde  dadurch  erfahren  hat,  dass  man  Aufgaben  der 
Anthropologie  oder  der  Landeskunde  in  sie  hineinbezogen  hat,  weist  er  entschieden 
zurück.  Eingehend  erörtert  er  ihr  Verhältnis  zur  Philologie.  Er  ist  der  Ueber- 
zeugung,  „dass  Volkskunde  wissenschaftlich  nur  der  treiben  kann,  der  in  irgend- 
einer  Philologie,  d.  h.  in  dem  Studium  einer  gesamten  Volkskultur,  so  zu  sagen, 
mit  beiden  Füssen  steht.  Nur  er  kann  die  Probleme  rückwärts  verfolgen  von  dem 
festen  Boden  geschichtlicher  Ueberlieferung  aus".  Andererseits  zeigt  er,  wie  dringend 
die  Philologie,  wenn  sie  weiter  fortschreiten  will,  überall  auf  die  Hilfe  der  Volks- 
kunde angewiesen  ist.  Die  Erscheinungen  eines  Volkslebens  lassen  deren  Sinn 
und  Ursprung  in  den  seltensten  Fällen  erkennen;  die  Analogie  muss  zu  Hilfe 
kommen  zur  Erkenntnis  jener  unter  der  Kultur  liegenden  Lebensschichten.  Die 
Volkskunde  hat  ihre  eigentliche  Berechtigung  als  besonderes  Forschungsgebiet  nur 
dadurch,  dass  sie  vergleichend  ist.  Wie  die  vergleichende  Sprachwissenschaft  tritt 
sie  so  neben  die  Philologien  der  Einzelvölker.  Sie  liefert  uns  das  Material  zur  Er- 
fassung von  Gesetzen  der  Entwicklung  des  menschlichen  Denkens,  einer  Aufgabe, 
deren  Lösung  uns  heute  näher  liegt  als  die  wissenschaftliche  Erforschung  der 
Psjche  jedes  einzelnen  Volkes  in  ihrer  Verschiedenheit.  Soweit  D.s  Vortrag.  — 
Eine  prächtige  Erläuterung  und  Ergänzung  desselben  bildet  U  s  e  n  e  r  s  (863)  Aufsatz 
über  vergleichende  Sitten-  und  Rechtsgeschichte.  Er  wurde  ursprünglich  in  der 
Philologenversammlung  des  Jahres  1893  vorgetragen  und  erscheint  an  seiner  jetzigen 
Stelle  mit  manchen  Aenderungen  und  Zusätzen,  vor  allem  vermehrt  durch  die  ge- 
lehrten Nachweise.  An  zwei  Beispielen  zeigt  U.,  welche  Hilfe  die  Vergleichung,  die 
Volkskunde,  bei  der  Erforschung  älterer  Sitte  oder  Rechtsgewohnheit  leisten  kann, 
indem  die  lückenhafte  und  unverständliche  Ueberlieferung  eines  Brauches  bei  einem 
Volke  durch  die  ursprünglichere  Züge  zeigende  und  vollständigere  Ueberlieferung 
eines  verwandten  Volkes  ergänzt  wird  und  so  der  Brauch  von  selbst  seine  Er- 
klärung findet.  Den  Sinn  und  Zweck  des  altitalischen  Ritus  der  Stadtanlage  er- 
läutert der  bei  Slawen  und  Litauern  sich  findende  Brauch  der  Furchenziehung  zur 
Abwehr  von  Uebel.  Dieselbe  symbolische  Bedeutung  hat  im  altdeutschen  Brauch 
der  um  die  Gerichtsstätte  gespannte  Seidenfaden  oder  der  das  Allerheiligste  des 
griechischen  Tempels  absperrende  Wollfaden.  Durch  eine  gottesdienstliche  Handlung 
wird  eine  heilige,  unverletzbare  Schranke  geschaffen.  Den  grössten  Wert  für  die 
vergleichende  Geschichte  des  volkstümlichen  Rechts  misst  U.  den  germanischen 
Ueberlieferungen  bei.  An  einem  zweiten,  mit  besonderer  Ausführlichkeit  behandelten 
Beispiel  legt  er  dies  dar;  es  sind  die  Genossenschaften  der  noch  unverheirateten 
jungen  Leute,  die  Junggesellenvereine,  Bubenbruderschaften  oder  Burschenschaften. 
Auf  Grund  zahlreicher  inschriftlichen  und  litterarischen  Notizen  weist  er  ihre  Existenz 
bei  Griechen  und  Römern  nach.  Ihr  Zusammenhang  mit  dem  Kultus,  der  zweifellos 
scheint,  weist  auf  hohes  Alter  hin.  Aber  das  Wesen  und  Wirken  dieser  Verbände 
lässt  sich  aus  der  antiken  Ueberlieferung  allein  nicht  erkennen.  Die  deutsche  Sitte 
zeigt  bis  in  die  neuere  Zeit  hinein  die  Junggesellenverbände  noch  wohlerhalten. 
Beispiele  aus  Siebenbürgen  und  Mittenwalde  zeigen  ihre  typische  Art.  Der  Zusammen- 
hang mit  altem  Kultus  scheint  auch  hier  vorhanden.  Er  zeigt  sich  deutlicher  in  der 
Kirchweihfeier  bei  PVanken  und  Thüringern,  dem  sogenannten  Plantanz.  Zu  der 
Kirchweihfeier,  die  von  der  Burschenschaft  veranstaltet  wird,  gesellt  sich  die  Sitte 
des  Mailehens  und  der  Maipaare.  Durch  die  Kombination  dieses  Materials  gewinnt 
U.  ein  Bild  von  der  Rolle,  die  die  Burschenschaften  im  heidnischen  Kultus  spielten. 
Sie.  sind  die  Veranstalter  des  Festes,  an  dem  die  himmlische  Hochzeit  dargestellt 
wurde,  des  deutschen  Maispiels,  dem  eine  heilige  Vorbereitungszeit,  ein  „Castum" 
vorausgeht,  in  der  sich  die  Paare  würdig  machen  müssen  für  die  gottesdienstliche 
Handlung,  in  welcher  sie  die  Gemeinde  zu  vertreten  haben.  Was  U.  zeigen  wollte, 
war,  „dass  es  für  das  Verständnis  der  von  den  Kulturvölkern  geschaffenen  Lebens- 
formen unerlässlich  ist,  die  Grundlage  derselben  durch  vergleichende  Forschung 
wiederherzustellen".  Und  diese  Ueberzeugung  wird  zweifellos  jeder  aus  seinen  scharf- 
und  feinsinnigen  Erörterungen  davontragen,  wenn  er  auch  im  einzelnen  sich  manche 
Bedenken  vorbehalten  mag.  —  Ueber  das  Wesen  der  Volkskunde  hat  sich  endlich 
im  Berichtsjahr  Strack  (859)  ausgesprochen  in  einem  kleinen  Aufsätzchen,  das 
bereits  vor  Dieterichs  und  Brenners  die  gleiche  Frage  behandelnden  Vorträgen 
erschien  und  zunächst  dazu  bestimmt  war,  in  Laienkreisen  Klarheit  zu  verbreiten 
über  das,   was  die  Volkskunde  will.    Als  Ergänzung  dazu  mag  meine,  schon  oben 


A.  Straok,  Volkskunde.  309 

(N.  853,  s.  S.  306/7)  erwähnte  Besprechung-  von  Hoffmann-Krayers  Schrift  heranpfezogen 
werden.  Ich  g-ing-  von  der  Tatsache  aus,  dass  die  Volkskunde  bis  jetzt  haupt- 
sächlich ihr  Interesse  der  ländlichen  Bevölkerung-  zug-ewandt  habe,  und  suchte  fest- 
zustellen, worin  das  Charakteristische  bäuerlichen  Ijebens  und  Denkens  bestehe.  Es 
ergab  sich  als  ein  durch  alle  Lebensäusserung-en  des  Bauern  durchgehender  Zug  die 
starke  soziale  Gebundenheit,  wodurch  er  in  Gegensatz  tritt  zur  dünnen  Schicht  der 
Gebildeten,  in  der  individuelle  Eigenart,  ja  Willkür  als  das  Flöchste  erscheint. 
Die  Rücksicht  auf  die  Masse,  die  um  ihn  lobt  und  die  vor  ihm  gelebt  hat,  bestimmt, 
meist  unbewusst,  Empfinden  und  Handeln  des  Bauern,  die  eigene  Individualität 
sucht  l)ewusst  der  (Gebildete  zur  Geltung-  und  Darstellung  zu  bringen.  So  ist  für  die 
Volkskunde  der  Bauer  der  Repräsentant  des  Volkslebens  oder,  wie  man  besser 
sagen  wird,  des  naiven  Massen-  und  Gemeinschaftslebens  geworden.  Er  ist  in  dieser 
Beziehung  der  Typus  einer  älteren  Form  geistigen  Lebens  überhaupt,  die  uns,  wenn 
auch  durch  Vererbung  und  verschiedenartige  Erziehung  stark  beeinflusst,  ebenfalls 
in  dem  Dasein  des  Kindes  entgegentritt.  Auch  ihm  wendet  daher  die  Volkskunde 
besondere  Beachtung  zu.  Ein  wichtiger  Bestandteil  aller  Entwicklung  ist  Diffe- 
renzierung, sowohl  bei  den  einzelnen  Menschen  als  bei  ganzen  Völkern.  Sie  führt 
von  der  Masse  zur  Individualität.  Es  ist  ein  Vorgang,  der  geschichtlich  durch 
unsere  ganze  Kulturontwicklung  bezeugt  ist  und  der  sich  täglich  beobachten  lässt  in 
der  Entwicklung  unserer  Kinder,  deren  Gleichförmigkeit  im  Fortschritt  der  Jahre 
einer  immer  bunteren  Mannigfaltigkeit  Platz  macht.  Die  Differenzierung  eines  Volkes 
vollzieht  sich  allmählich,  nicht  sprungweise,  sodass,  neben  Zuständen  stärkster 
individualistischer  üngebundenheit,  sich  die  verschiedensten  Nuancierungon  sozialer 
Gebundenheit,  alten  Massenlebens,  aus  dem  völlig  sich  niemand  löst,  erhalten  haben, 
öeberall,  wo  uns  solche  älteren  Denk-  und  Lebensformen  entgegentreten,  einerlei  ob 
beim  Bauern  oder  Bürger,  beim  Handwerker  oder  Arbeiter,  beim  Gelehrten  oder 
Künstler,  findet  die  Volkskunde  ihr  Arbeitsfeld.  So  definierte  ich  schliesslich  die 
Volkskunde  als  „die  Erforschung,  Darstellung  und  Erklärung  aller  Lebensformen 
und  geistigen  Aeusserungen,  die  aus  dem  natürlichen  Zusammenhang  eines  Volkes 
unbewusst  hervorgehen  und  durch  ihn  bedingt  sind".  Wobei  an  Stelle  von  Volk  zur 
Vermeidung  von  Missverständnissen  vielleicht  besser  „Gemeinschaft"  gesagt  würde; 
denn  das,  was  wir  gewöhnlich  Volk  (populus)  nennen,  ist  selbst  wieder  ein  Produkt 
späterer  Entwicklung.  — 

Auf  ein  besonderes  Gebiet  der  Volkskunde,  das  bisher  nicht  genügend  Be- 
achtung fand,  weist  D  r  e  w  s  (860)  hin,  auf  die  religiöse  Volkskunde.  Er 
versteht  darunter  Beachtung  der  Gestalt,  die  die  christlich-religiöse  Vorstellungswelt 
in  der  Seele  des  Volkes  durch  Umformungen  und  Zusätze  aller  Art  erhält,  Er- 
forschung der  dem  Volk  wirklich  eigenen  Religion,  in  der  es  lebt  und  webt,  einer 
Religion,  die  von  dem  offiziellen  kirchlichen  Bekenntnis  meist  stark  abweicht. 
Er  betont  warm  den  grossen  Wert  solcher  Volkskunde  für  den  praktischen 
Theologen.   — 

Goethe  und  J.  Grimm.  In  einem  Aufsatz  „Goethe  en  de  Folklore" 
behandelt  .1.  D.  C.  (864)  einige  Balladen,  die  ihren  Stoff  aus  volkstümlichen  Ueber- 
liefeningen  schöpfen  (Braut  von  Korinth,  Parialegende,  Erlkönig,  Fischer,  Hochzeit- 
lied, Totentanz,  Zauberlehrling),  indem  er  auf  ihre  Quellen  hinweist.  Zur  Parialegende 
bringt  er  ein  niederländisches  Märchen  von  vertauschten  Körperteilen,  das  Grimms 
„Drei  Feldscherern*'  (Kinder-  und  Hausmärchen  N.  118)  gleicht,  zum  Totentanz  eine 
Erzählung  aus  Hermann  Korners  Chronik  bei.  —  Aus  einem  Brief  J.  Grimms  an 
W.  von  Haxthausen  vom  23.  April  1822  teilt  E.  S.  (865)  ein  grösseres  Stück  mit,  in 
dem  sich  J.  Grimm  über  Haxthausens  Plan  einer  umfassenden  Sammlung  deutscher 
Altertümer  ausspricht  und  selbst  Vorschläge  macht  über  die  Ausdehnung  eines 
solchen  Unternehmens.  Neben  den  alten  Gräbern,  Urnen,  Waffen  und  dergleichen, 
unedierten  Urkunden  bis  zum  15.  Jahrhundert,  der  Untersuchung  alter  Strassen, 
Wälder  usw.  erscheinen  in  diesem  Programm  auch  die  Dialekte,  Rechtsgewohnheiten, 
Gebräuche  bei  Geburten,  Hochzeiten,  Leichen,  Trachten,  Hauseinrichtungen  auf 
Dörfern,  Eigenheiten  bei  Viehzucht  und  Ackerbau,  Volkssagen,  Sprichwörter,  Lieder, 
Tänze.  Besondere  Beachtung  will  Grimm  der  Art  und  Weise  geschenkt  wissen,  wie 
das  Volk  Wasser  und  Lasten  trägt,  „wie  es  sich  beim  Reden  und  Sitzen,  beim  Essen 
und  Trinken  nimmt,  z.  B.  wie  Arme  und  Beine  verschränkt".  —  Schon  im  Jahre  1811 
hatte  J.  Grimm  einen  Plan  zu  einem  „altdeutschen  Sammler",  „der  nur  auf  münd- 
liche Tradition  ausgehen  sollte",  entworfen.  Steig  (866)  veröffentlicht  den  am 
22.  Januar  1811  in  einem  Brief  an  Brentano  beigelegten  Entwurf  einer  Aufforderung 
an  alle  Freunde  deutscher  Poesie  und  Geschichte  zur  Sammlung  aller  „mündlichen 
Sage  des  gesamten  deutschen  Vaterlands",  nebst  dem  dazu  gehörigen  Brief.  Die 
eingesandten  Materialien  sollten  in  einem  jährlich  erscheinenden  Band  oder  Heft 
unter  dem  Titel  „altdeutscher  Sammler"  gedruckt  werden.    Der  Plan  ist  nie  zur  Aus- 

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310  A.  Strack,  Volkskunde. 

führung"  g-ekommen,  aber  wir  verdanken  ihm  köstliche  Worte  des  Meisters,  die  auch 
heute  noch  des  Volksbeflissenen  Herz  erquicken.  — 

Bibliographie.  Eine  kurze,  nur  skizzierende  Zusammenstellung"  dessen, 
was  hauptsächlich  die  deutsche  Volkskunde  in  den  letzten  25  Jahren  geleistet  hat, 
gibt  in  engem  Anschluss  an  die  „Jahresberichte  über  die  Erscheinungen  auf  dem 
Gebiete  der  germanischen  Philologie"  P  e  t  s  c  h  (868).  Nur  merkwürdig,  dass  in  dem 
an  sich  sehr  dankenswerten,  resümierenden  Werk,  von  dem  sein  Bericht  einen  Teil 
bildet,  die  Volkskunde  zusammen  mit  Mythologie,  Altertumskunde,  Heldensage  und 
Heldendichtung  unter  der  Rubrik  „Realia"  erscheint.  —  Ein  treffliches  Hilfsmittel 
bleiben  nach  wie  vor  die  fortlaufenden  Berichte  von  Schullerus  (869),  die  sich 
wesentlich  auf  das  deutsche  Gebiet  beschränken  und  nur  hier  und  da  die  germanischen 
Schwesternationen  heranziehen.  Sie  gliedern  sich  in  die  Rubriken:  Allgemeines, 
Brauch  und  Sitte,  Haus  und  Tracht,  Aberglaube,  Volksmedizin,  Hexengiaube.  —  Eine 
Neuerung  der  Zeitschrift  des  Vereins  für  Volkskunde,  für  die  wir  deren  neuem 
Herausgeber  B  o  1 1  e  dankbar  sein  dürfen,  sind  die  das  Wesentliche  zusammenfassenden 
Jahresberichte,  die  sie  über  die  deutsche  Volkskunde  und  einzelne  Gebiete  derselben 
bringt.  Schullerus  (870)  hat  die  Rubrik  „Volkskunde"  übernommen  und  ver- 
steht darunter  die  Tätigkeit  der  Vereine  und  Zeitschriften,  allgemeine  Erörterungen, 
Darstellungen  deutschen  Volkslebens,  Sagen-  und  Märchenkunde,  Brauch  und  Sitte 
und  Aberglauben.  Es  ist  nicht  uninteressant  zu  sehen,  wie,  entsprechend  den  ver- 
schiedenen Begriffsbestimmungen,  auch  praktisch.  Verschiedenes  mit  dem  Worte  zu- 
sammengefasst  wird,  ganz  zu  schweigen  von  den  mannigfaltigen  Rubriken,  unter 
denen  die  Volkskunde  wieder  als  Ganzes  in  kritischen  Journalen  und  sonst  unter- 
gebracht zu  werden  pflegt.  Man  hat  noch  kein  rechtes  Fach  für  sie.  —  Trefflich  ist 
die  schweizerische  Bibliographie  von  Hoffmann-Krayer  (871).  Wiegen  der 
prinzipiellen  und  methodologischen  Bedeutung  dieser  Dinge  gebe  ich  auch  ihre,  leicht 
von  den  früheren  Jahrgängen  abweichende  Gliederung:  1.  Bibliographisches; 
2.  Methode  und  Systematik;  3.  Vermischtes;  4.  Urgeschichte,  Vorgeschichte,  Siedlung; 
5.  Wohnung  und  Architektur;  6.  Gerät,  Fahrzeug  und  Aehnliches;  7.  Nahrung; 
8.  Volkskunst;  9.  Tracht;  10.  Wirtschaftliches;  11.  Sitte,  Brauch,  Feste;  12.  Spiele; 
13.  Rechts-  und  Verfassungsaltertümer;  14.  Volksglauben  und  Volksmeinungen; 
15.  Volksdichtung;  16.  Volkswitz  und  Spott;  17.  Musik  und  Tanz;  18.  Formeln; 
19.  Namen;  20.  Sprache.  Auch  über  die  Systematik  der  Volkskunde  wird  man  sich 
wohl  endlich  einmal  einigen  müssen.  —  Neue  volkskundliche  Bücher  aus  den  Jahren 
1901  und  1902  bespricht  zusammenfassend  P  e  t  s  c  h  (872),  dabei  mit  warmen  Worten 
des  verstorbenen  Weinhold  gedenkend.  — 

Zeitschriften  und  Vereine.  Aus  den  „Blättern  für  hessische  Volks- 
kunde" sind  „Hessische  Blätter  für  Volkskunde"  geworden,  die  ebenso  wie  die 
früheren  Strack  (873)  herausgibt.  An  die  Stelle  der  bescheidenen  fliegenden 
Blätter,  von  denen  4 — 6  Nummern  jährlich  erschienen,  ist  ein  stattlicher  Band  von 
über  18  Bogen  getreten,  dessen  buchhändlerischen  Vertrieb  der  Teubnersche  Verlag 
in  die  Hand  genommen  hat.  Wie  das  Aeussere,  so  hat  sich  auch  der  Charakter  der 
Zeitschrift  geändert.  Sie  will  sich  nicht  mehr  auf  Hessen  beschränken,  sondern  sich 
an  der  allgemeinen  volkskundlichen  Forschung  beteiligen  und  so  auch  die  heimat- 
liche Arbeit,  der  nach  wie  vor  ein  breiter  Raum  gewährt  wird,  befruchten  und  neu 
beleben.  So  werden  denn  in  dem  vorliegenden  Bande  Fragen  grundsätzlicher  und 
methodischer  Art  von  A.  Dieterich,  P.  Drews,  H.  Usener  und  dem  Heraus- 
geber behandelt,  über  Einzelerscheinungen  des  Volkslebens  überhaupt  wie  Himmels- 
briefe oder  alte  Rechtsbräuche  reden  A.  Dieterich,  J.  R.  Dieterich  und 
W.  Köhler;  und  daneben  steht  eine  Reihe  von  Mitteilungen  und  Schilderungen 
aus  dem  hessischen  Volksleben.  Die  Umgestaltung  der  Zeitschrift  steht  in  engem 
Zusammenhang  mit  der  Reorganisation  des  Vereins,  in  dessen  Auftrag  sie  heraus- 
gegeben wird.  Seither  eine  Abteilung  des  oberhessischen  Geschichtsvereins,  hat 
er  sich  unter  dem  Namen  „Hessische  Vereinigung  für  Volkskunde"  auf  seine 
eigenen  Füsse  gestellt  und  infolge  davon  gleich  im  ersten  Jahr  einen  fröhlichen  Auf- 
schwung genommen.  —  Einen  Teil  der  hessischen  Blätter  bildet  die  von  Strack  (876) 
bearbeitete  Zeitschriftenschau  für  1902,  die  in  kurzen  Referaten  einen  Ueberblick 
über  den  Inhalt  hauptsächlich  volkskundlicher  und  germanistischer  Zeitschriften,  so- 
weit sie  die  Volkskunde  berühren,  gibt.  —  Die  von  G  r  u  n  w  a  1  d  (874)  heraus- 
geg^ebenen  Mitteilungen  der  Gesellschaft  für  jüdische  Volkskunde  habe  ich  leider  bis 
jetzt  noch  nicht  zu  Gesicht  bekommen  können.  — 

Zusammenfassende  Darstellungen  und  Sammlungen. 
Eine  eingehende  und  im  wesentlichen  zustimmende  Besprechung  erfuhr  Bremers  (879) 
Ethnographie  durch  Seiler.  Wenn  Br.  bei  Beurteilung  der  Anthropologie  als 
Grundlage  für  ethnographische  Forschungen  auf  die  Veränderlichkeit  der  Rasse 
hinweist  und  als  Beispiel  die  Kelten  anführt,  so  behauptet  S.  demgegenüber,  die  bei 


A.  Straok,  Volkskunde.  311 

weitem  zahlrcichoro  Urbevölkerung'  üalliens  habe  aus  dunkelliaarifreii  Ligurern  be- 
Rtandeu,  denselben,  die  in  Italien  sasson  und  einerseits  mit  den  Iberern,  andererseits 
mit  den  Karem,  der  Urbevölkerung  üriechenlands,  verwandt  waren.  Nur  die 
herrschenden  Stämme  der  Italiker,  Griechen,  Kelten  seien  ursprünglich  blond  ge- 
wesen. Die  dunkelhaarige  Bevölkerung  in  Strichen  von  Süd-  und  Mitteldeutschland 
rühre  nicht  von  germanisierten  Kelten,  sondern  von  einem  turanischen  Keil  her, 
,,der  sich  vom  Ural  her  durch  Südrussland  bis  nach  Deutschland  hinzog".  Nicht  die 
Veränderlichkeit,  sondern  die  starken  vorhistorischen  Misch un^^en  der  Hassen  machen 
nach  seiner  Meinung  die  physischen  Eigentümlichkeiten  eines  Volkes  zu  einem 
zweifelhaften  Kriterium  seiner  Abstammung.  Dass  die  Kelten  im  ersten  Jahrtausend 
längere  Zeit  hindurch  über  die  Germanen  geherrecht  hätten,  wie  Br.  zu  erweisen 
sucht,  bestreitet  S.,  nur  nahe  Berührung  will  er  zugeben.  Für  besonders  wertvoll 
hält  S.  Bremers  Nachweis  einer  besonderen  anglo-friesischen  Nation,  zu  der  auch 
die  Sachsen  gehört  haben.  —  Aeusserst  amüsant  und  unterhaltend  plaudert  in  einer 
Anzahl  feuilletonistischer  Aufsätze,  von  denen  mir  nur  ein  Teil  vorliegt,  Eichen 
(880,881)  über  die  Eigenart  der  norddeutschen  Stämme,  wobei  allerdings  auch 
manche  vorschnelle  Verallgemeinerungen  mit  unterlaufen.  —  Z  e  1 1  s  (883)  Werk 
über  die  Volkskunst  im  AUgäu,  das  mir  nicht  vorlag,  wird  sehr  gerühmt  sowohl 
wegen  des  vorzüglichen  Anschauungsmaterials,  das  es  bietet,  als  auch  wegen  der 
liebevollen  und  geschickten  Behandlung  desselben  im  Zusammenhang  mit  Brauch 
und  Sitte.  —  Langers  (885)  neues  Unternehmen  schreitet  rüstig  voran;  seiner 
fleissigen  volkskundlichen  Sammlungen  aus  dem  östlichen  Böhmen  wird  an  ver- 
schiedenen Stellen  des  Berichtes  zu  gedenken  sein.  —  Nach  Teplitz  führt  uns  das 
schöne  Buch  von  G.  Laube  (Volkstümliche  Ueberlieferungen  aus  Teplitz  und  Um- 
gebung. 2.  Aufl.  Mit  4  Photographien.  [=  Beiträge  zur  deutsch-böhmischen  Volks- 
kunde. Bd.  1.  2.  Heft.]  Prag,  J.  G.  Calve.  1902.  VIT,  130  S.  M.  3,00).  Es  berichtet 
über  Tracht,  volkstümliche  Kunst,  Sitten  und  Gebräuche,  Bauernregeln,  f^ostage, 
Volksglaube,  Volksmedizin,  Kinderlieder  und  -spiele,  Tänze,  Sprichwörter  und  Iledens- 
arten,  Rätsel  und  Scherzfragen,  Diebs-  und  Geheimsprachen,  Sagen  und  Märchen. 
Das  meiste  stammt  aus  der  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  und  ist  nach  den  eigenen 
Erinnerungen  des  Verfassers  niedergeschrieben.  —  Die  neue  Auflage  von  Andrees 
(887)  Braunschweiger  Volkskunde  wird  von  Schuller  us  und  Strack 
sehr  anerkennend  besprochen.  Letzterer  wünscht  eine  stärkere  Berücksichtigung  der 
Volksdichtung  und  der  Spiele.  —  Grüners  (889)  frühen  volkskundlichen  Versuch  aus 
dem  Egerland  (JBL.  1900  I  5:56)  würdigt  H  o  f  f  m  a  n  n  -  K  r  a.ve  r ,  indem  er 
besonders  den  Wert  der  mitgeteilten  Volkslieder  hervorhebt.  —  Gerstenbergers  (892) 
Büchlein  bringt  Schilderungen  des  Volkslebens  aus  Orten  des  deutsch-böhmischen 
Grenzgebietes  im  Erzgebirge.  Der  volkskundliche  Stoff  hat  geringen  Wert.  Es 
wird  viel  erzählt  von  Aufführungen  reisender  Künstlertruppen,  Seiltänzern,  Marionetten- 
theatern. Auch  über  Vor-  und  Spitznamen  und  Albumpoesie  erfahren  wir  einiges. 
Das  Ganze  ist  schlecht  stilisiert,  stark  sentimental  und  moralisierend.  —  Wirklich 
Wertvolles  dagegen  weiss  uns  Haupt  (893)  aus  dem  Nachlass  eines  in  der  ersten 
Hälfte  des  vorigen  Jahrhunderts  in  Oberhessen  lebenden  leidenschaftlichen 
Sammlers  zu  spenden.  An  erster  Stelle  einen  Originalaufsatz  desselben  über  Volks- 
kundliches aus  dem  hessischen  Hinterlande,  der  sagenhafte  Ueberlieferungen,  Kinder- 
reime, Gebräuche  und  Aberglauben  bei  der  Viehzucht  und  zum  Teil  höchst 
interessante  Mitteilungen  über  Heiratsgebräuche  enthält.  Dann  eine  Anzahl  von 
Heil-  und  Zaubersprüchen:  gegen  Feuer  imd  Pestilenz,  für  das  Blutstillen,  gegen  den 
Brand,  Gewehr-  und  Waffenstellung.  Endlich  allerlei  Aberglauben  aus  Langd  in 
Oberhessen.  —  Ein  ausserordentlich  anziehendes  und  inhaltreiches  Buch  ist  das  in 
neuer  Auflage  vor  uns  tretende  Marschen  buch  von  A  1 1  m  e  r  s  (895).  Der 
wohlbekannte  Verfasser,  selbst  ein  Marschbewohner  aus  einem  alten  in  Osterstade 
ansässigen  Geschlecht,  hat  im  Jahre  1857  in  jugendlichem  Mannesalter  diesen 
litterarischen  Erstling  in  die  Welt  geschickt,  um  auch  den  Leuten  „hinter  den  Bergen" 
ein  Bild  seiner  Heimat  zu  entwerfen,  für  die  sein  Herz  in  Liebe  und  Begeisterung 
schlug.  Und  abgesehen  von  einigen  leichten  Aenderungen  und  dem  Zusatz  eines 
Kapitels,  das  auf  die  starken,  umgestaltenden  Kultureinflüsse  der  letzten  Jahrzehnte 
hinweist,  hat  das  Buch  im  ganzen  seine  ursprüngliche  Gestalt  behalten.  Es  ist  mehr 
ein  Bild  der  Vergangenheit  als  der  Gegenwart,  aber  ein  Bild,  das  nach  dem  Leben 

gezeichnet  ist.  Es  umfasst  die  Marschstriche  Osterstade,  Würden,  Vieland,  Wursten, 
[adeln,  Kehdingen,  das  Alte  Land,  das  Stedingerland,  das  Stadland  und  Butjadingen. 
Wir  lernen  die  Bewohner  in  ihrer  Eigenart  kennen,  ihre  Wohnungen,  ihre  Tracht, 
ihr  durch  Sitte  und  Brauch  gebundenes  Leben,  ihren  Aberglauben,  ihre  spärlichen 
Sagen.  Trotz  aller  Verschiedenheiten  im  einzelnen  treffen  wir  doch  in  dem  typischen 
Bild  des  Marschbewohners,  das  der  Verfasser  entwirft,  die  wohlbekannten  Züge  des 
deutschen  Bauern  wieder.    Man  darf  A.s  Buch  wohl  den  Riehischen  Meisterwerken 


312  A.  Strack,  Volkskunde. 

zur  Seite  stellen,  wenn  er  auch  von  anderem  Standpunkt  als  dieser  an  seinen  Stoff 
herantritt.  Mit  aufmerksamem  Blick  hat  er  in  seinem  langen  Leben  die  Verände- 
rungen beobachtet,  die  durch  das  Eindringen  der  städtischen  Kultur  die  Marsch- 
bewohner erfahren  haben,  beginnend  mit  Ablegung  der  Landestracht  und  der  Um- 
gestaltung der  Wohnungen  in  Bauweise  und  Ausstattung  und  schliesslich  mit  dem 
Eindringen  aller  modernen  Bildung  endigend,  ein  Vorgang,  der  hier  mehr  und  dort 
weniger  hervortritt.  Wobei  dann  die  interessante  Beobachtung  gemacht  wird,  dass 
gerade  in  der  Nähe  des  grössten  Kulturzentrums,  Hamburgs,  unter  den  Bewohnern 
des  Alten  Landes  sich  ursprüngliche  Eigenart  am  zähesten  erhalten  hat.  Aber  A. 
steht  mit  seiner  Sympathie  auf  selten  der  neuen  Kultur.  Er  sieht  durch  sie  eine 
sittlichere  Lebenshaltung  entstehen  und  Gemeinsinn  und  Vaterlandsliebe  wachsen. 
Die  Eisenbahnen  und  die  Presse  sind  ihm  auch  für  die  Bauern  Bringer  wahrer 
Kultur.  —  Aus  Beyers  (896)  kulturgeschichtlichen  Bildern  aus  Mecklenburg 
interessiert  uns  hier  der  ausführliche  Abschnitt  über  der  Bauern  Leben  und  Sitte,  der 
Spuk  und  Aberglauben,  Feste,  Beziehungen  zu  Tieren  und  Pflanzen,  häusliches  und 
wirtschaftliches  Leben  und  Volksmedizin  behandelt.  Die  Schilderung  ist  hübsch  und 
anschaulich.  Das  Bauernleben  nach  dem  dreissigjährigen  Krieg  im  17.  und  18.  Jahr- 
hundert steht  im  Mittelpunkt,  ohne  dass  im  einzelnen  zeitlich  geschieden  würde.  Quellen 
werden  nur  vereinzelt  angegeben.  —  Hart  mann  (898)  sammelt  in  dem  zweiten 
Teil  seines  Schwaben  spiegeis  unter  den  Rubriken  „Selbstlob"  und  „vSelbstkritik" 
die  Stimmen  der  eigenen  Landsleute  über  die  Eigenschaften  des  schwäbischen 
Stammes.  Wenn  auch  das  gebildete  Schwabentum  dabei  im  Vordergrund  steht,  so 
werden  doch  auch  Volksfeste  und  Volkslieder  gestreift;  schwäbische  und  fränkische 
Bauernart  versteht  G.  Bossert  hübsch  einander  entgegenzustellen  (S.  84  ff.).  — 

Einzelne  Glieder  und  Stände  der  Gesellschaft.  Das  altbewährte  Werk 
von  Ploss  (902)  erfreut  sich  unter  der  sorgfältigen  Pflege  von  Bartels  fröhlichen 
Wachstums.  Die  neue  Auflage  ist  wieder  beträchtlich  vermehrt.  Dem  Text  sind 
zwölf  neue  Abschnitte  hinzugefügt  worden.  Eine  schwache  Seite  sind  immer  noch  die 
Zitate,  unter  denen  man  sich  häufig  schwer  zurechtfinden  kann.  — 

Tanz.  Ueber  diesen  Gegenstand  hat  Marie  Louise  Becker  (907)  ein  Buch 
geschrieben,  dessen  „Idee  war,  den  Tanz  zu  schildern  in  seiner  wechselnden  und 
doch  ewig  gleichen  Beziehung  zu  Kunst  und  Menschenleben,  solange  die  Erde  steht", 
wie  die  Verfasserin  selbst  sagt.  Sie  fährt  fort:  ,,Ich  habe  möglichst  vermieden,-  die 
so  zahlreich  vorhandenen  Legenden  zu  wiederholen,  die  den  älteren  Werken  über 
dies  Thema  eine  verblüffende  Gleichheit  geben.  Ich  habe  vielmehr  alles  Gewicht  auf 
anerkannte  Ueberlieferungen,  erhaltene  Kunstwerke  und  Papiere  gelegt  oder  auf  per- 
sönliche autorisierte  Eindrücke,  die  den  uralten  Menschenfreund  zeichneten."  Für  die 
deutsche  Volkskunde  kommen  hauptsächlich  die  Abschnitte  „Altnordische  und  alt- 
griechische Sonnwendfeste",  „Osterbräuche",  „Die  Ballade  und  der  deutsche  Tanz" 
in  Betracht.  Die  Verfasserin  ist  dort  sta,rk  abhängig  von  ihrem  Landsmann  Carus 
Sterne.  Die  Vorzüge  des  Buches  sind  der  warme  Enthusiasmus,  der  es  durchzieht, 
und  die  schönen  und  lehrreichen  Illustrationen,  mit  denen  es  geschmückt  ist.  Die 
Behandlungsweise  im  einzelnen  ist  leider  phantastisch  und  unkritisch.  — 

Einzelne  Feste  und  Festgebräuche.  Die  „Adventsmütterchen",  von 
denen  Elisabeth  Lemke  (917)  berichtet,  sind  Bewohnerinnen  des  Armenhauses,  die 
in  Elbing  zur  Adventszeit  in  besonderer  Tracht  umherziehen.  Gaben  fordern  und 
die  Weihnachtswünsche  der  Kinder  in  Empfang  nehmen,  ein  Brauch,  der  ähnlich  im 
bayerischen  Oberschwaben  und  im  angrenzenden  württembergischen  Schwaben  nach- 
gewiesen wird.  —  De  Cock  (918)  zeigt,  wie  die  christlichen  Gebräuche  und  Vor- 
stellungen auf  Allerheiligen  und  Allerseelen  an  den  altgermanischen  Seelenkult 
anknüpfen.  So  erklärt  er  das  in  Belgien,  ebenso  wie  in  Deutschland,  noch  vorkommende 
E'estgebäck,  das  Seelenbrot,  als  ein  ursprüngliches  Totenopfer.  „Soviel  Seelenbrote 
man  isst,  soviel  Seelen  erlöst  man  aus  dem  Fegfeuer."  Die  Seelen,  zu  dieser  Zeit 
aus  dem  Fegfeuer  freigelassen,  hielten  sich  auf  den  Kirchhöfen,  auf  Grasplätzen  auf, 
die  zu  betreten  man  sich  deshalb  hüten  muss.  Sie  besuchen  die  Häuser,  die  sich  zu 
ihrem  Empfang  rüsten  durch  Lichter  und  Speisen.  Die  Türen  muss  man  mit  Vorsicht 
schliessen,  um  keine  Seele  zu  verletzen.  Besonders  der  Besuch  der  Gräber,  ihre 
Schmückung  mit  brennenden  Kerzen  und  Blumenkränzen  ist  allgemein  verbreitet. 
Die  Armen  werden  an  Stelle  der  Seelen  bewirtet.  Es  ist  eine  Zeit  mannigfachen 
Spuks.  Solche  Züge  sind  nach  der  Meinung  des  Verfassers  zum  Teil  von  dem  alt- 
germanischen  Toteinfest  zur  Julzeit  mit  seiner  wilden  Jagd  auf  das  christliche  Fest 
übertragen  worden.  —  Ueber  Formen  der  Divination  in  der  Andreasnacht  und  den 
Losnächten,  wie  Liebeskranz,  Topfheben,  Schuhwerfen,  berichtet  Köhler  (920).  — 
Einen  Fastnachtsumzug  der  Kinder  mit  Heischeliedern  schildert  Mielke  (924). 
—  Um  Sammeln  von  Gaben  handelt  es  sich  auch  bei  den  Gründonnerstags- 
gebräuchen  Grossers  (925).  — 


A.  Strack,  Volkskunde.  313 

Die  Frage,  ob  das  g-ermanische  J  u  l  f  e  s  t  urger manische  Bestandteile  enthalte, 
wird  von  B  i  l  f  i  n  g"  e  r  (930)  in  einer  umfangreichen,    scharfsinnigen    und   gelehrten 
Untersuchung   erörtert    und    verneint.     Seine  Abhandlung   gliedert   sich   in  folgende 
Abschnitte:    1.    Der  «.  Januar   (S.  1  —  10).     II.    Der  25.  Dezember   (S.  10/9).     III.    Die 
zwölf  Nächte    (S.    19—40).      IV.    Kalendae   Januariae   (S.  40/4).      V.   Kaiendenbrauch 
und    Weihnachtsbrauch    (S.  44-8G).     Vi.    Annus  a  Nativitate    (S.  86—99).     VII.    Das 
g((nnanische  Julfest   (S.  99  —  132).     Kr   zeigt,    welche   (iründe    die   Kirche    veranlasst 
haben,    die  Geburt  Christi  zunächst  (im  Osten)  am  6.  Januar    und  dann  (im  Westen) 
am  25.  Dezember  zu  feiern.     Beide  Ansätze    lassen    sich  aus  dem  christlichen  Ideen- 
kreis erklären.     Nach  Ueberwindung  dieses  Gegensatzes   beging  man  die  ganze  Zeit 
vom  25.  Dezember  bis  zum  (>.  Januar  als  eine  einheitlich  zusammenhängende  F^estzeit, 
die  im  wesentliclien  der  Tatsache    der  Geburt  Christi  gewidmet  war   und   durch   viel- 
fache  kirchliche   und   weltliche  Verordnungen  (Fasten-,  Arbeits-,  Gerichtsverbot)  mit 
dem    Charakter    besonderer    Heiligkeit   ausgestattet    wurde.     Hierin    finden    die    ger- 
manischen „zwölf  Nächte"  ihre  Begründung;  auch  der  spätere  Festbrauch  dieser  Zeit 
lässt    die    Nachwirkungen   jener    kirchlich-politischen  Bestimmungen  erkennen.     Die 
beiden    folgenden   Abschnitte    suchen    die   Identität   einer   grossen  Anzahl    von  Vor- 
stellungen und  Bräuchen,    die  sich  an  das  W^eihnachtsfest  knüpfen,    mit   solchen   der 
römischen  Neujahrsfeier  nachzuweisen.     Die  Ueberschriften  der  einzelnen  Abschnitte 
von  Teil  V  zeigen  am  besten,  worauf  sich  diese  Untersuchung  erstreckt:  1.  Geschenke, 
Süssigkeiten,  Früchte;  2.  der  Festbettel;   3.  der  Berchtentisch ;  4.  Auspicari;  5.  Neu- 
jahrszauber   und    Weihnachtsheiltum;    6.    Prognostica;    7.    Lichter    und    Baumgrün; 
8.  Maskenumzüge,  Narrenfest,  Bohnenkönig;    9.  Geisterspuk  und  Geisteraustreibung; 
10.  die  „Vetula",    Anklopfen   und  Pfeffern.     Die    kirchliche  Weihnachtsfestzeit   nahm 
die  ganze  Kaiendenfeier  in  ihren  Rahmen  auf.     Es  wurde  üblich,  das  neue  Jahr  mit 
Weihnacht  beginnen  zu  lassen.     Sogar  der  Name  der  Kaienden  ging  vielfach  auf  das 
Weihnachtsfest  über.     Schon  vorher  hatte  sich  der  Begriff  einer  sich  über  eine  längere 
Frist  erstreckenden  Neujahrsfestzeit  gebildet,    auf   deren   einzelne  Tage    sich  nun  in 
verschiedener   Weise    die   alten    Kaiendenbräuche    verteilten.     Der    letzte    Abschnitt 
endlich  beschäftigt  sich  zunächst  mit  den  Gottheiten  der  zwölf  Nächte  und  sucht  zu 
zeigen,  dass  in  der  Figur  der  Holda-Berchta-Befana  die  Personifikationen  des  alten 
und  des  neuen  Jahres,  beides  antike  Faktoren,  zu  einem  wunderlichen  Gemisch  ver- 
schmolzen seien,  wozu  noch  die  Personifikation  des  Epiphanientages  hinzugekommen 
sei.  Dann  wird  die  altnordische  Tradition  behandelt  untl  ihre  Unzuverlässigkeit,  soweit 
es  sich  um  Rückschlüsse  auf  die  heidnische  Zeit  handelt,  behauptet.     Bedas  Zeugnis 
schliesslich    sei    in    sich    widerspruchsvoll    und    beruhe    in   dem,    was    er    von   der 
„Modraneht"  sagt,  auf  blossen  Vermutungen.     So  bleibe  von  dem  germanischen  Jul- 
fest nichts  Urgermanisches    übrig   als  der  Name  Jul.     Es  ist  hier  nicht  der  Ort,    auf 
die  Einzelheiten  von  B.s  Untersuchung  einzugehen,   aber    ich   möchte  doch  betonen, 
dass  ich  die  Frage   nach   den  germanischen  Bestandteilen  des  Weihnachts-  und  Jul- 
festes    durch   ihn   nicht  für  erledigt  halte.     Weder  der  Beweis,    dass  wir  es  in  allen 
besprochenen  Fällen  wirklich  mit  antiken  Neujahrsgebräuchen  zu  tun  haben,  scheint 
mir  geführt,  und  noch  weniger  der,   dass  wir  es  in  Fällen,  wo  Aehnlichkeit  vorliegt, 
immer  mit  einer  einfachen  Entlehnung   zu   tun    haben.     Dass    eine   solche  Fülle  von 
Gebräuchen  und  Glaubensvorstellungen  in  verhältnismässig  früher  Zeit  von  den  ger- 
manischen Stämmen  neu  aufgenommen  worden  seien,    die   dann  zum  Teil  zäh  gegen 
alle  Bemühungen  der  Kirche  verteidigt  wurden,    ist  an  sich  schon  nicht  sehr  wahr- 
scheinlich.    Auch    scheint    es    mir   bedenklich,    Quellen   aus    der   Zeit    der    Völker- 
wanderung oder  noch  späteren  Jahrhunderten,   während  deren   unzählige  Germanen 
und  Barbaren  aller  Art  im  römischen  Reich  angesiedelt  waren  und  gewaltige  Stürme 
die  Bevölkerung  bis  zum  Grunde  aufwühlten    und    umgestalteten,    ohne   weiteres   als 
Zeugnisse  römischen  Volksbrauchs  zu  verwenden.     Bei  Volksüberlieferungen  ist  die 
Quellen  Untersuchung  eine  viel  schwierigere  und  kompliziertere,    als    bei  Texten  oder 
geschichtlichen    Tatsachen.     Verdienstvoll    und    lehrreich    bleibt    die    B.sche    Arbeit 
immerhin,  selbst  da,  wo  sie  zum  Widerspruche  reizt.  — 

Vom  Weihnachtsfest  zur  Kirchweih;  der  Schritt  ist  nicht  so  gross  als 
es  scheint.  Gerade  der  kundige  Schilderer  der  Kirchweih  im  Vogelsberg,  Schulte 
(931),  weist  darauf  hin,  wie  auch  hier  Geistliches  und  Weltliches  sich  mischt.  In 
einem  der  Dörfer,  die  er  in  Betracht  zieht,  ist  die  Kirmes  wirklich  noch  eine  Er- 
innerungsfeier an  die  Gründung  der  Ortskirche.  Im  Mittelpunkt  seiner  Schilderung 
steht  Engelrod  im  nördlichen  Vogelsberg  und  dessen  nähere  und  weitere  Umgegend;  auch 
aus  der  Giessener  Gegend  erhalten  wir  Mitteilungen.  Nassau  und  die  Schwalm  werden 
vergleichend  herangezogen.  Der  typische  Verlauf  des  Festes  umfasst  1.  die  Einleitung  der 
Kirmes  mit  Mädchenzuteilung,  Kerbmännerwahl  und  Antrinken  der  Kirmes;  2.  Umzugf 
und  Tanz  des  ersten  Kirmestags ;  3.  Ständchen  und  Tanz  des  zweiten  Tages ;  4.  Schluss- 
tanz und  Begräbnis  der  Kirmes.     Das  ganze  Fest  ist  eine  Veranstaltung  der  Burschen- 


314  A.  Strack,  Volkskunde. 

Schaft,  die  in  Spinnstuben  geg-liedert  ist.  Der  Brauch  der  Mädchenversteigerung  oder 
des  Ausspielens  der  Paare  wird  richtig  an  das  alte  Mailehen  angeknüpft.  Die  so  Ge- 
paarten tanzen  die  drei  ersten  Reigen  zusammen,  an  denen  sich  sonst  niemand  be- 
teiligen darf.  Die  Verleihung  des  „Kleinods",  eines  hochgeschätzten  Ehrenpreises, 
an  ein  liebendes  Paar  am  zweiten  Kirmestag  lässt  noch  die  alte  Sitte  des  Maienpaares 
erkennen.  Auch  Reste  des  Erbsenbärs  und  seiner  Verbrennung  finden  sich  noch, 
ebenso  wie  ältere  Tanzformen.  —  Ein  Blick  auf  zwei  Kirchweihschilderungen  aus  dem 
östlichen  Böhmen,  die  E.  Langer  (932)  mitteilt,  lässt  in  den  Grundzügen  eine  über- 
raschende Aehnlichkeit  mit  der  oberhessischen  Festfeier  erkennen.  Auch  hier  finden 
wir  alte  Tänze,  ähnlich  den  oberhessischen  „Lermen",  während  die  Mädchenzuteilung 
fehlt.  Im  Adlertal  bildet  der  „Hahnenschlag"  die  Hauptbelustigung  des  zweiten  Tages, 
früher  auch  das  „Widderköpfen".  — 

Das  Martinsfest  betrachtet  H ö f  1  e r  (937)  als  Feier  des  Schlusses  der 
Weidezeit,  als  Fortsetzung  eines  altgermanischen  Festes  mit  Opfer  und  Kultmahl,  an 
das  viele  Gebräuche  und  Glaubensvorstellungen  des  Winter-  und  Jahresanfangs  ge- 
knüpft waren,  wie  Schimmelreiter,  Opferaugurium,  nächtliche  Schmausereien,  Toten- 
spenden (Bretzeln).  Als  Nachfolger  alter  Tieropfer  haben  sich  noch  Kultgebäcke 
erhalten,  unter  denen  an  erster  Stelle  das  „Hörnchen"  steht,  eine  Ablösung  des  Opfers 
des  gehörnten  Schlachttieres.  — 

Das  Auftreten  des  Nikolaus  in  Ratibor  und  Umgegend  schildert  in  aller 
Kürze  S  t  ä  s  c  h  e  (939).  —  Wie  sein  Fest  heute  das  Weihnachtsfest  vorbereitet,  so, 
meint  Höfler  (941),  sei  der  germanischen  Feier  der  Wintersonnenwende  eine  Vor- 
feier vorausgegangen,  deren  Fortsetzung  das  Nikolausfest  sei,  das  ähnliche  Volks- 
gebräuche mit  dem  Michaelstag,  mit  Weihnachten  und  Neujahr  verknüpfen.  Charakte- 
ristisch dafür  seien  süsse  Brote,  wie  das  Barbara-,  Birn-  und  Hutzelbrot  und  die 
Lebkuchen.  In  die  Zeit  des  herbstlichen  Obst-  und  Honigvorrates  fallen  die  die 
Dämonen  günstig  stimmenden  süssen  Kultbrote.  Mannigfache  Gebilde  stellen  sie  dar, 
in  denen  der  Verfasser  alte  in  das  Heidentum  zurückreichende  Volksüberlieferung 
erblickt.  Er  bespricht  sie  in  drei  Gruppen:  A.  Menschliche  Figuren  aus  Brotteig 
geformt  oder  in  Lebkuchen  oder  Marzipanteig  gepresst  (Schimmel-,  Hahnreiter  und 
dergleichen);  B.  Tierische  Figuren  (Schwein,  Pferd,  Hirsch,  Vögel  usw.);  C.  Als  Er- 
satz von  früheren  Opfergegenständen,  welcher  am  Nikolaustage  üblich  war,  könnte 
gelten  das  Zopfgebäck,  Schneckengebäck,  Jungfemkränzl,  die  sogenannten  Schifferin 
(in  Altbayern).    Der  verdiente  Forscher  geht  in  seinen  Annahmen  wohl  öfter  zu  weit. 

—  Den  alten  Versuch,  die  Gestalt  des  Knechtes  Ruprecht  an  den  Priester  Rupertus 
des  Kölbigker  Tanzwunders  anzuknüpfen,  erneuert  H.  S  i  e  b  e  r  t  (Das  Tanzwunder 
zu  Kölbigk  und  der  Bemburger  heil'ge  Christ.  Festschrift  dem  Verein  für  Geschichte 
und  Altertumskunde  zu  Bemburg  anlässlich  seines  25  jährigen  Bestehens  am  2.  Dez.  1902 
gewidmet.    L.,  R.  Siebert.    1902.     18  S.    M.  0,60).  — 

Ueber  Ostern  wird  aus  Pommern  (942)  mitgeteilt,  dass  zwar  die  Eier  alt, 
aber  der  Hahn  erst  neu  importiert  sei.  Das  Schlagen  mit  einer  Tannen-  oder  Birken- 
rute, wobei  Verse  gesprochen  werden,  scheint  dort  weit  verbreitet.  —  Den  auf  den 
Ostermontag  im  alemannischen  Gebiet  (aber  nicht  bloss  dort)  üblichen  Brauch  der 
Eierlese  beschreibt  I  d  a  Hahn  (946)  zum  Teil  auf  Grund  eigener  Beobachtung  in 
dem  Dorfe  Rüti  in  St.  Gallen,  wo  das  Fest  mit  den  merkwürdigsten  Mummereien  ver- 
knüpft war.  —  Den  Rest  eines  alten,  inzwischen  verschollenen  P  f  i  n  g  s  t  brauchs 
schildert  lebendig  aus  eigener  Jugenderinnerung  Hunsinger  (949).  Es  ist  ein 
Wettlauf  der  Knaben,  der  in  dem  oberhessischen  Städtchen  Hungen  am  zweiten 
Pfingsttag  vorgenommen  wurde  und  nach  dessen  Ergebnis  die  Teilnehmer  verschiedene 
Würden  erhielten.  Sie  hatten  zugleich  das  Recht,  alle  Personen,  die  sie  ausserhalb 
der  Stadttore  trafen,  mit  einem  Wäscheblauel  zu  schlagen.  Strack  weist  erläuternd 
auf  den  grossen  Zusammenhang  der  Frühjahrsgebräuche  hin,  in  den  sich  jener  zur 
Kinderbelustigung  gewordene  Brauch  einreiht.  —  Sehr  ähnlich  ist  das  ebenfalls  bis 
zur  Mitte  des  vergangenen  Jahrhunderts  am  zweiten  Pfingsttag  in  Hermannsdorf 
(Kreis  Jauer)  veranstaltete  Fest  der  Pfingstscheune,    das   Scholz   (952)   beschreibt. 

—  Die  Bedeutung  der  Birke  in  den  Pfingstbräuchen,  der  sich  in  Berlin  der  Kalmus 
zugesellt,  erörtert  S  t  i  n  d  e  (953).  — 

Von  den  Hexen,  die  auf  Walpurgis  ihre  grösste  Macht  besitzen,  ihrem 
Treiben  und  den  Massregeln,  die  zum  Schutze  gegen  sie  getroffen  werden,  erzählt 
Ewald  Müller   (958)  einiges.  — 

Von  Weihnacht  handelt  Haas  (962),  indem  er  einen  Bericht  des  Stral- 
sunder Bürgermeisters  Franz  Wessel  über  allerlei  Unfug,  der  bei  der  kirchlichen 
Feier  um  1520  ausgeübt  wurde,  mitteilt  und  auf  ältere  Aufführungen  von  Weihnachts- 
dramen in  Stralsund  hinweist.  — 

Feste  einzelner  Landschaften  und  Städte.  Das  in  Schmiede- 
berg (Provinz  Sachsen)  noch  jetzt  gefeierte  Margaretenfest,  das  der  Erinnerung  an 


A.  Strack,  Volkskunde.  315 

ein  geschichtliches  Erei^-nis  des  15.  Jahrhunderts  dienen  soll,  lernen  wir  durch 
Reich  har  dt  (935)  kennen.  —  Auf  eine  seit  Beginn  des  vorigen  Jahrhunderts 
bereits  ausgestorbene  Festsitte  aus  Luxemburg,  das  Amecht,  hat  H.  Usenor  (967) 
wieder  unsere  Blicke  gelenkt,  indem  er  aus  einem  älteren  Programm  von  Oredt  das 
Wesentliche  mitteilt.  Es  handelt  sich  um  eine  interessante,  alte  Züge  bewahrende 
Art  der  Vorbereitung  und  Feier  der  Kirmes  durch  die  organisierte  Burschenschaft, 
die  wieder  nahe  Verwandtschaft  mit  Frühlings-  und  Pfingstbräuchen  zeigt.  —  Die 
Festgebräuche  des  Kreises  T  o  r  g  a  u  schildert  auf  Grund  von  ausgesandten  Frage- 
bogen Henze  (970).  Ich  hebe  einiges  Wichtigere  hervor:  Vor  Weihnachten  er- 
scheint der  Knecht  Ruprecht,  häufig  in  Gestalt  des  Erbsenbärs.  Die  „zwölf  Nächte" 
erscheinen  noch  als  eine  heilige,  geschlossene  Festzeit  mit  Wahrsagung  und  Vor- 
zeichen. Am  zweiten  P^astnachtstage  findet  ein  Umzug  der  Burschen,  das  „Zembem" 
statt,  wobei  Gaben  für  einen  gemeinsamen  Hchmaus  erbettelt  werden.  Neu  eingetretene 
Gemeindomitglieder  geben  auf  Fastnacht  das  „Nachbarbier".  Auf  Aschermittwoch 
werden  die  Kinder  mit  grünen  Reisern  aus  dem  Bette  geholt,  damit  sie  vor  Krank- 
heiten geschützt  bleiben.  Kranke  Kinder  werden  in  den  Backofen  geschoben.  Am 
Peterstag  (22.  Februar)  sammeln  die  Kinder  Gaben.  Gründonnerstag,  Karfreitag, 
Ostern  (Osterwasser)  zeigen  die  auch  sonst  üblichen  Bräuche.  Auf  Pfingsten  findet 
sich  noch  das  Pfingstreiten  der  Burschen  und  das  Hahnenschlagen  der  Mädchen; 
das  siegende  Paar  wird  gefeiert  (Maienpaar).  Am  Johannistage  soll  man  das  erste 
Bad  nehmen;  Kräuter,  an  diesem  Tage  gepflückt,  sind  besonders  heilkräftig.  Die 
Kirmesfeier  ist  in  vielen  Orten  des  Kreises  noch  nicht  über  50  Jahre  alt.  — 

Volksbräuche  und  Sitten.  Die  sclilesische  Ernte  lernen  wir  durch 
Drechsler  (973)  kennen.  Besondere  Bräuche  und  Vorstellungen  knüpfen  sich 
hier,  wie  sonst,  an  die  erste  und  letzte  Garbe.  Diese  heisst  die  oder  der  Alte.  Sie 
hat  Heilkraft.  Die  ersten  Halme  schützen  vor  Rückenschmerzen.  Wenn  die  letzten 
Halme  fallen,  fangen  die  Arbeiter  den  Wolf  oder  den  Kater.  Der,  dem  der  letzte 
Schnitt  zufällt,  heisst  der  „Kornzäl".  Fremde,  die  auf  das  Feld  kommen,  werden 
unter  Sprüchen  gebunden  und  müssen  sich  durch  Gaben  lösen.  Den  Schluss  bildet 
das  Erntefest.  —  Auch  im  Kreise  Torgau  kennt  man,  wie  H  e  n  z  e  (970)  mitteilt,  den 
Brauch  des  Bindens  und  warnt  die  Kinder  vor  dem  Kornmann  oder  der  Kornmiere, 
die  im  Getreide  lauern.  Wenn  der  Wind  darüber  weht,  so  glaubt  man,  ein  Tier 
schreite  hindurch.  —  Das  Technische  und  Wirtschaftliche  der  Ernte  tritt  in  Johns 
(974)  Schilderung  in  den  Vordergrund.  — 

Hochzeit  sgebräuche  aus  dem  Torgauer  Kreise  teilt  H  e  n  z  e  (970)  in  der 
schon  öfter  genannten  Abhandlung  mit.  Ich  hebe  hervor,  dass  die  Braut  ihr 
Hochzeitskleid  nicht  selbst  nähen  darf,  wohl  aber  muss  der  Bräutigam  ein  Stückchen 
nähen.  Bei  der  Trauung  darf  kein  Stuhl  leer  bleiben,  weil  sich  der  Tod  darauf 
setzen  und  bald  eines  der  Brautleute  zu  sich  nehmen  würde.  Die  junge  Frau  zieht 
nicht  sofort  mit  dem  Ehemann  zusammen,  sondern  wartet  den  zunehmenden  Mond 
ab.  —  Viel  Material  bringt  E.  Langer  (978),  vor  allem  über  die  Rolle,  die  der 
Hochzeitsbitter  spielt;  eine  reiche  Zahl  formelhafter  Ansprachen,  die  bei  dieser 
Gelegenheit  üblich  sind,  wird  mitgeteilt.  —  Zwei  bis  jetzt  unbekannt  gebliebene 
volkstümliche  Aufsätze,  die  Arnim  einst  veröffentlicht  hat,  druckt  Steig  (980)  ab. 
Der  erste  ist  eine  von  Arnim  herrührende  Besprechung  der  von  Bornemann  heraus- 
gegebenen „Plattdeutschen  Gedichte"  aus  dem  Jahre  1813.  Um  den  Unterschied 
zwischen  solchen  volkstümlichen  Gedichten  und  wirklichen  Volksliedern  zu  zeigen, 
teilt  er  im  Anschluss  an  eine  „Bauernhochzeit"  Bornemanns  zwei  pommersche 
Hochzeitslieder  mit  (in  Erk-Böhmes  Liederhort  N.  165  a).  Der  zweite  ist  ein  unter 
Arnims  Redaktion  im  Preussischen  Korrespondenten  erschienener  Aufsatz  über  den 
Brautwagen,  der  eine  an  altertümlichen  Zügen  reiche  Schilderung  der  in  Hessen 
üblichen  Einholung  der  Braut  gibt.  —  Die  Einladung  eines  Bauern  zur  Hochzeit 
seines  Sohnes  wird  von  L  e  s  c  h  e  (981)  mitgeteilt.  — 

In  die  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  führen  uns  die  Spinnstuben- 
erinnerungen  zurück,  die  Bartels  (989)  nach  den  Erzählungen  einer  alten  Dame 
veröffentlicht.  Sie  beziehen  sich  auf  Uetzdorf  im  Kreise  Nieder-Barnim.  Wir  hören 
zunächst,  wie  es  bei  den  täglichen  Mahlzeiten  auf  einem  Bauernhöfe  zuging.  Nach 
dem  Abendbrot  wurde,  in  der  Zeit  von  Martini  bis  Maria  Lichtmess  (11.  Nov.  bis 
2.  Febr.)  gesponnen,  wozu  sich  befreundete  Bauemtöchter  mit  ihren  Brüdern  ein- 
fanden. Die  Männer  strickten  oder  waren  müssig.  Zur  Unterhaltung  wurde  ge- 
sungen, auch  wohl  zum  Schlüsse  ein  Tänzchen  gemacht.  Eine  grössere  Zahl  der 
üblichen  Lieder  wird  mitgeteilt.  Der  Faden  musste  glatt  und  gleichmässig  gesponnen 
werden.  Riss  er  ab,  dann  nahm  wohl  ein  Bursche  das  Spinnrad  fort,  und  die 
Spinnerin  musste  es  mit  einem  Kusse  auslösen.  Ein  wenig  Flachs  musste  unab- 
gesponnen  auf  dem  Rocken  bleiben,  sonst  begegnete  der  Heimgehenden  ein  Spuk. 
Die  Beschaffenheit  der  Spinnräder  und   die  Technik  des  Spinnens  wird   eingehend 

Jkbreabericbte  ffir  neuere  deutsche  Litteraturgesibichte.    XUI.  41 


316  A.  Strack,  Volkskunde. 

beschrieben.  Der  Wocken  wurde  durch  das  „Wockenplaaster"  zusamraeng-ehalten, 
ein  Band  oder  einen  Pappstreifen,  der  mit  Bildern  und  Versen,  von  denen  Proben 
mitgeteilt  werden,  geschmückt  war.  Mittwoch  und  Sonnabend  waren  „Haspeltage", 
an  denen  das  Mass  der  geleisteten  Arbeit  festgestellt  wurde.  Einige  Mitteilungen  über 
Behandlung  der  Leinwand,  den  Flachs-,  Hanf-  und  Hopfenbau  beschliessen  den 
Aufsatz.  — 

Mit  zwei  alten,  höchst  interessanten  Rechtsbräuchen,  die  sich  be- 
sonders in  Hessen  lange  und  gut  erhalten  haben,  beschäftigt  sich  eine  wertvolle  Ab- 
handlung von  J.  R.  Dieterich  (Eselritt  und  Dachabdecken:  HessBUVolksk.  1, 
S.  87 — 112).  Es  handelt  sich  um  Strafen,  die  verhängt  wurden,  wenn  ein  Mann  sich 
von  seiner  Frau  hatte  schlagen  lassen.  J.  Grimm  hatte  sie  schon  beachtet  und  auf 
ihr  hohes  Alter  hingewiesen.  D.  ist  in  der  Lage,  neues  Material  zu  veröffentlichen. 
Er  vermutet,  dass  die  schliesslich  zu  Fastnachtsscherzen  gewordenen  Gebräuche, 
ebenso  wie  die  Tätigkeit  anderer  Winkelgerichte,  Ueberreste  alter,  ordentlicher,  durch 
die  Markgenossenschaft  geübter  Gerichtsbarkeit  waren.  Den  Zusammenhang  mit 
kirchlicher  Sitte,  der  sich  vielfach  noch  erkennen  lässt,  führt  er  darauf  zurück,  dass 
jene  Markgenossenschaften  ursprünglich  auch  Opfergemeinden  waren,  in  deren  Funk- 
tionen christliche  Festgemeinschaften  eintraten.  — 

Bräuche  einzelner  Landschaften.  Aus  dem  Bistum  Augsburg 
schildert  Raich  (991)  Gebräuche  folgender  Festtage:  Neujahr,  Dreikönige,  Blasius- 
tag,  Ostern,  Pfingsten,  Allerheiligen,  Fronleichnam,  Maria  Himmelfahrt  (Kräuterweihe) 
mit  zahlreichen  Reimen,  Segen  usw.  —  Aus  den  Akten  des  E  g  e  r  e  r  Archivs  des 
15.  und  16.  Jahrhunderts  publiziert  John  (994)  einiges  über  das  Klopfen-  und 
Gollengehen  zu  Weihnachten,  das  Johannisfeuer,  das  Wirtshausleben,  eine  Fremden- 
ordnung, Massregeln  zur  öffentlichen  und  Gesundheitspflege,  sowie  bei  Feuersgefahr. 
—  Das  „Eiern"  im  Emmental,  von  dem  Gfeller  (996)  berichtet,  besteht  darin, 
dass  der  glückliche  Erleger  eines  Habichts  bei  den  Bauern  der  Umgegend  mit  einem 
Spruche  Eier  einsammelt.  —  Wertvoll  sind  die  neuen  Mitteilungen  S.  Meiers  (1000) 
aus  dem  Frei-  und  Kelleramte.  Das  ganze  Liebesleben  der  Jugend  bis  zur 
Hochzeit  zieht  vor  unseren  Augen  vorüber  mit  seinen  für  bäuerliche  Art  überhaupt 
charakteristischen  Zügen.  Das  „Kiltgehen"  erscheint  viel  harmloser  als  es  sein  Ruf 
behauptet.  Die  Gefallene  ist  einem  strengen  Sittengericht  ausgesetzt.  Andererseits 
werden  heiratsfähige  Mädchen,  die  keinen  Schatz  haben,  mit  allerlei  Spott  heim- 
gesucht. Das  Treiben  der  „Nachtbuben",  die  fremden  Kiltem  oft  übel  mitspielen, 
erinnert  in  vieler  Hinsicht  an  Scherze,  die  bei  unseren  Studenten  üblich  sind.  Ein- 
gehend wird  die  Hochzeit  in  älterer  und  neuerer  Zeit  beschrieben.  Ein  weiterer 
Abschnitt  des  Aufsatzes  handelt  von  Tod  und  Begräbnis,  wobei  wenig  Eigenartiges 
mehr  vorhanden  ist.  —  Die  Feste  der  Drawehner  in  Hannover  schildert  Tetzner 
(1002).  —  In  das  Nahetal  führt  uns  Th.Wolff  (1007)  und  lässt  uns  einen  Blick 
tun  in  die  Zustände  der  kleinbäuerlichen  Bevölkerung  der  Pfarrei  Nieder-Brombach 
während  der  ersten  Hälfte  des  vorigen  Jahrhunderts.  Wir  lernen  Haus,  Tracht  und 
Tagewerk  kennen  und  durchwandern  das  festliche  Jahr,  das  manches  Eigenartige 
bietet.  Poetische  Neujahrswünsche  mit  zum  Teil  uralten  Formeln,  Sternsingerlieder, 
Heischelieder  der  Kinder  auf  Fastnacht  werden  mitgeteilt.  Am  Gründonnerstag  zogen 
die  Männer  auf  die  Eichhömchenjagd;  an  die  an  diesem  Tage  gelegten  Eier  knüpfte 
sich  mancher  Aberglaube.  Auf  Karfreitag  sah  man,  wenn  man  ein  Gründonnerstagsei 
in  der  Tasche  hatte,  alle  Hexen,  die  in  der  Kirche  waren.  Auf  Ostern  wurden  neben 
den  Eiern,  die  man  in  Ameisenhaufen  legte,  besondere  Wecke  gespendet.  Am  ersten 
Mai  wurden  die  Hexen  verbrannt,  d.  h.  mächtige  Feuer  aus  Besen  angezündet,  und 
alle  möglichen  sonstigen  Schutzmassregeln  gegen  sie  getroffen.  Auf  Pfingsten  trieb 
der  Pfingstquack  sein  Wesen.  Am  Johannistag  reinigen  und  schmücken  die  Burschen 
die  Brunnen  und  sammeln  unter  Absingen  eines  Liedes  Eier  und  Speck;  dem 
Johannistau  schreibt  man  Heilkraft  zu.  Die  Vögel  bannt  man  an  diesem  Tag,  dass 
sie  dem  Acker  nicht  schaden.  An  Weihnachten  knüpfen  sich  die  üblichen  Bräuche. 
Endlich  wird  noch  der  früheren  Sitte  des  Grenzgangs  gedacht.  —  Aus  Neu-Ruppin 
teilt  M  o  n  k  e  (1008)  einige  Sagen  mit.  —  Das  Volksleben  des  slawischen  0  b  e  r  - 
Schlesiens  betrifft  der  Aufsatz  von  K  ö  1 1  i  n  g  (1011),  der  sich  in  drei  Abschnitte 
gliedert:  I.  Kirchenfeste.  IL  Familie  und  Haus.  III.  Einige  absonderliche  Dinge. 
Ich  hebe  einiges  hervor:  Vom  13.  Dezember,  dem  Luzientage,  bis  zum  6.  Januar 
„losen  die  Monate",  d.  h.  jeder  Tag  stellt  einen  Monat  vor,  dessen  Wetter  er  er- 
kennen lässt;  die  Monate  werden  zweimal,  vor-  und  rückwärts  durchgezählt.  Der 
Luzientag  ist  auch  in  anderer  Hinsicht  bedeutungsvoll.  Auf  Weihnachten  sind 
Liebes-  und  Heiratsorakel  üblich.  Auf  Karfreitag  werden  die  Felder  mit  Dresch- 
flegeln geschlagen;  die  Karfreitagsbutter,  unter  besonderen  Zeremonien  bereitet,  hat 
Heilkraft.  Auf  den  zweiten  Ostertag  wird  schniackostert  und  mit  Wasser  begossen; 
Knaben   ziehen   bettelnd   mit   einer  Scheibe  umher,    auf  der  sich  ein  Hahn  befindet. 


A.  Strack,  Volkskunde.  317 

Auf  Pflng-Hten  dienen  Lindenzweig-e  und  Kalmusblätter  zum  Schmuck.  Die  Drei- 
faltigkeit und  das  Krouz  spielen  in  manchen  Bräuchen  eine  wichtige  Rolle.  Bei  der 
Taufe  sind  Kind  und  Mutter  mit  manig-fachen  Sohutzmassregeln  umg-eben.  Der  Vater 
hebt  nach  der  Taufe  das  Kind  vom  Fussboden  auf.  Bei  der  Hochzeit  spielt  der 
Starosta  eine  Hauptrolle.  Die  Braut  erhält  von  dem  Bräutigam  Geld,  das  sie  während 
der  Trauung  und  des  Mahles  in  dem  rechten  Hchuh  trägt.  Sie  geht  nach  der 
Trauung  dreimal  um  den  gedeckten  Tisch  und  schneidet  sich  ein  Stück  Brot  ab,  das 
sie  aufbewahrt.  Den  Toten  werden  mancherlei  Beigaben  mitgegeben.  Mütter  ver- 
sorgen auch  nach  ihrem  Tode  noch  einen  hinterlassenen  Säugling.  Zum  Schlüsse 
des  2.  Abschnittes  werden  einige  Bräuche,  die  mit  der  Viehzucht  zusammenhängen, 
und  allerlei  Aberglauben  mitgeteilt.  Der  3,  Abschnitt  bringt  Nachrichten  über  die 
Mora  (Alp),  das  Verhexen  und  Besprechen,  den  Weichselzopf,  das  Bettnässen,  den 
Wechselbalg  und  den  Ring  aus  drei  Sargnägeln,  der  gegen  Epilepsie  hilft.  —  Aus 
alten  Rochlitzer  Gemeinderechnungen  bringt  Pfau  (1013)  Notizen  über  das 
Maiensetzen,  Ausschreitungen  im  geselligen  Leben,  Verstösse  gegen  die  Kleider- 
ordnung, die  Schandhaube  für  unzüchtige  Dirnen  und  den  Marktwisch.  —  Aus 
Sargans  berichtet  Zindel-Kressig  (1014)  über  dämonische  Wesen,  wie  das 
„Gräilggi",  das  die  Menschen  vom  richtigen  Wege  abbringt,  das  „Schrättlig",  eine  Art 
Alp,  und  die  „Hüllä-Muätter",  ein  Kindergespenst.  Er  beschreibt  Volksspeisen  wie 
Tatsch,  Ribel,  Strizzli  usw.,  Getränke  und  Mahlzeiten,  Trachten  und  endlich  Sitten  und 
(üebräucho.  Dieser  letzte  Abschnitt  handelt  von  der  Taufe,  Erziehung,  F^irmung,  erster 
Kommunion,  Totenwache  und  Begräbnis.  —  In  der  Uckermark  fand,  wie  Sendke- 
Bogemühl  (1017)  erzählt,  früher  die  Taufe  nie  später  als  vier  Wochen  nach  der  Geburt 
statt.  Das  Kind  wurde  meist  nach  dem  Grossvater  genannt.  Gereimte  Patenwünsche, 
von  denen  einige  mitgeteilt  werden,  wurden  dargebracht.  Eingehend  wird  die  Stellung 
und  Bedeutung  der  Hebamme  behandelt,  der  zauberische  Kräfte  zugeschrieben  werden. 
—  Sehr  Verschiedenartiges  bringt  aus  dem  Thurgau  Häberlin-Schaltegger 
(1020)  nach  eigener  Erinnerung.  Neben  einigen  Notizen  über  Nahrungs Verhältnisse 
und  Tracht  stehen  ausführlichere  Mitteilungen  über  Sitten,  Gebräuche  und  Feste 
(St.  Nikolaus,  Sylvester,  Neujahr,  Dreikönigstag,  Lostage,  Fastnacht,  Aprilscherze, 
Karwoche,  Ostern,  Himmelfahrt  mit  Eierlesen,  Kirchweih,  Märkte,  Volksbelustigungen, 
Lätare,  Geburtstag,  Taufe,  Hochzeit,  Tod  usw.),  Kinderreihen  und  Spiele,  Orts- 
neckereien, Spottreden  auf  einzelne  Stände,  Nachtwächterverse,  Inschriften.  — 

Volksglauben:  Mythologie,  lieber  den  Stand  der  mythologischen 
Forschung  und  ihre  P^ortschritte  in  den  letzten  /Jahrzehnten  orientiert  Schullerus 
(1026),  seinen  Bericht  in  5  Abschnitte  gliedernd:  Quellen,  Neue  Richtungen, 
Gesamtdarstellungen,  Einzeluntersuchungen,  Resultate.  —  Das  Werk  von  P.  D. 
Chantepie  de  la  Saussaye  (JBL.  1900  I  5 :  234)  liegt  nunmehr  vollständig  in 
englischer  Uebersetzung  vor  (The  religion  of  the  Teutons.  Translated  from  the  Dutch 
by  Bert  .1.  V  o  s.  Boston  and  London,  Ginn  and  Company.  VIII,  504  S.  M.  12,00). 
Neu  hinzugekommen  sind:  XII.  The  Pantheon.  XIII.  Gods  and  divine  nature. 
XIV.  Animism,  souls,  worehip  of  the  Dead.  XV.  Walkyries,  Swan-Maidens,  Norns. 
XVI.  Elves  and  Dwarfs.  XVII.  Giants.  XVIII.  The  world:  cosmogony,  cosmology 
and  eschatülogy.  XIX.  Worship  and  rites.  XX.  Calendar  and  festival.  XXI.  Magic  and 
divination.  Beigegeben  ist  eine  praktisch  eingerichtete  Bibliographie.  Zur  Einführung  in 
das  Studium  der  germanischen  Mythologie  ist  das  Buch  durch  seine  Besonnenheit  und 
Klarheit  sehr  gut  geeignet.  —  Auf  Kauffmanns  (2455)  ,,Balder"  muss  auch  an  dieser 
Stelle  nachdrücklich  hingewiesen  werden.  Das  Buch  ist  zweifellos  die  hervorragendste 
Erscheinung  des  -Jahres  auf  dem  Gebiete  der  germanischen  Mythologie.  Die  Gelehr- 
samkeit, der  Scharfsinn,  die  Kombinationsgabe  seines  Verfassers  sind  bewundernswert. 
Er  versucht  es,  den  Grundsatz  von  Robertson  Smith,  „dass  wir  bei  der  Erforschung 
der  alten  Religionen  nicht  vom  Mythus,  sondern  vom  Ritus  und  den  traditionellen 
Gebräuchen  ausgehen  müssen",  praktisch  auf  den  Baidermythus  anzuwenden  und 
„mit  den  Hilfsmittebi  der  philologisch-historischen  Kritik  den  Ritus  aus  dem  Mythus 
zu  rekonstruieren".  Frazer  und  Hubert-Mauss  sind  auf  diesem  Wege  seine  Vorläufer. 
Als  solchen  rituellen  Kern  betrachtet  er  ein  Sühnopfer,  das  am  Jahresschluss  dar- 
gebracht wurde,  und  das  noch  fortlebt  in  dem  deutschen  Volksbrauch  des  „Tod- 
austragens". Ueber  den  Inhalt  des  Buches  und  die  Beweisführung  des  Verfassers 
orientiert  am  besten  sein  eigenes  Referat  (ZDPh.  34,  S.  524/9).  Das  Buch  hat  von 
berufenster  Seite  scharfen  Widerspruch  erfahren,  und  ich  fühle  mich  nicht  kompetent 
genug,  dem  ohne  weiteres  entgegenzutreten.  Aber  selbst  wenn  sich  die  haupt- 
sächlichen Resultate  des  Buches  als  irrig  erweisen  sollten,  wird  man  dem  Verfasser 
Dank  dafür  wissen  dürfen,  dass  er  es  gewagt  hat  zu  irren.  Auch  Irrtümer,  wenn 
sie  nicht  auf  Leichtfertigkeit  und  Unwissenheit  beruhen,  können  die  Wissenschaft 
fördern.  Und  neben  Irrtümern  enthält  das  Buch  jedenfalls  eine  Fülle  geistvoller 
Anregungen    und    wertvoller    Zusammenstellungen    auf  dem    Gebiet   der  Märchen-, 

41* 


318  A.  Strack,  Volkskunde. 

Sagen-  und  Mythenforschung-  wie  der  Erforschung  von  Volksglaube  und  Brauch, 
für  die  gerade  die  Volkskunde  dankbar  sein  muss.  —  Auch  die  „Studien"  von  der 
Leyens  (1027)  bewegen  sich  durchaus  auf  volkskundlichen  Pfaden.  In  der  einen 
von  ihnen  sucht  er  als  Kern  der  Erzählung  von  Oöinn  und  Odrerir,  unter  Heran- 
ziehung verschiedener  üeberlieferungen  von  Naturvölkern,  der  Sage  von  Indra  und 
seinem  Somaraub,  dem  Märchen  vom  Wasser  des  Lebens,  einen  Mythus  von  der 
Herkunft  des  Wassers  zu  erweisen.  In  der  zweiten  betrachtet  er  Oöinn  als  Zauberer 
und  glaubt  damit  das  eigentliche  und  ursprüngliche  Wesen  seiner  Persönlichkeit  er- 
fasst  zu  haben.     Ich  habe  beiden  Deutungen  gegenüber  meine  Bedenken.  — 

Mythische  Gestalten.  Die  wilde  Jagd  in  Schlesien  behandelt 
Wahn  er  (1040).  Der  vorliegende  1.  Teil  redet  von  der  Entstehung  der  Sage,  ihrer 
Veränderung  und  Erhaltung,  ihrer  starken  Verbreitung  in  Schlesien  und  den  ver- 
schiedenen Benennungen.  Die  Neigung  des  Verfassers,  überall  Wodan  aufzuspüren, 
führt  zu  recht  bedenklichen  Schlüssen  und  Auslegungen,  namentlich  von  Kinder- 
versen. Auch  den  Namen  des  Gottes  will  er  in  Schlesien  noch  finden.  Als  Beweis 
dafür  dient,  dass  die  Iserleute  von  einem  Wildschützen,  dem  die  nächtliche  Jagd 
oft  erschienen  sei,  erzählt  hätten,  er  habe  in  wilden  Träumen  auch  „Woyden"  an- 
gerufen, „was  natürlich  nichts  anderes  als  Wodan  ist.  Damit  ist  zugleich  der  beste 
Beweis  für  die  Identität  des  Nachtjägers  in  Schlesien  mit  dem  alten  Heidengotte 
geliefert".  So  schliesst  die  Abhandlung.  —  Fruchtbarer  sind  Drechslers  (1041) 
Ausführungen  über  denselben  Gegenstand.  Wir  erhalten  hübsches  Material  über  den 
Kultus  des  Windes,  das  jedenfalls,  auch  abgesehen  von  direktem  Zusammenhang  mit 
den  alten  Mythen,  eine  alte  Stufe  mythologischen  Denkens  repräsentiert.  Die  Schutz- 
massregeln gegen  den  wilden  Jäger  sind  ähnlich  wie  auch  sonst.  Ob  die  Sagen  von 
Helden  und  Heldinnen,  die  in  Bergen  oder  Höhlen  entrückt  schlafen,  mit  Recht  den 
Windgeistern  angeschlossen  werden,  mag  man  füglich  bezweifeln.  Auf  die  kopflosen 
Geister  und  den  Glauben,  dass  ein  heftiger  Wind  entsteht,  wenn  ein  Mensch  sich 
erhängt,  weist  D.  ebenso  wie  Wahner  hin.  Der  Nachtjäger  erscheint  in  Schlesien 
als  Verfolger  der  Busch-  oder  Holzweiblein.  Der  zweite  Teil  von  D.s  Programm 
handelt  kurz  von  Frau  Holle,  die  den  Flachsbau  und  das  Spinnen  hütet. 
Unter  dem  Namen  Popelhole  ist  sie  ein  Schreckgespenst  der  Kinder  und  hat  ihr 
männliches  Gegenstück  in  dem  Popelmann,  einem  Wesen  ohne  Gesicht.  Sie  heisst 
auch  „Mückentrulle",  da,  wie  der  Verfasser  meint,  bei  ihr  die  Seelen,  wie  nach  dem 
Tode,  so  vor  der  Geburt  weilen  und  als  Mücken  im  Sonnenscheine  spielen.  „Damals 
warst  du  noch  nicht  auf  der  Welt,  damals  spieltest  du  noch  mit  den  Mücken  herum", 
sagt  man  in  Schlesien  zu  den  Kindern.  — 

Das  wichtigste  Material  über  Zwerge  und  Riesen  stellt  Siefert  (1043) 
aus  den  deutschen  Volksüberheferungen  zusammen,  zieht  aber  auch  volkstümliche 
Kunstdichtungen  und  ausserdeutsche  Üeberlieferungen  heran.  —  Die  Zwergsagen, 
die  Haas  (1043  b)  mitteilt,  erzählen  von  einem  Kampf  zwischen  Riesen  und  Zwergen, 
von  einem  Besucher  der  Zwerge,  der  in  üblicher  Weise  Goldeslohn  erhält,  oder  einem 
anderen,  den  sie  bekämpfen.  Die  Wichtelmännchen  erscheinen  als  Kröten  oder  Hunde 
und  Katzen.  Sie  werden  sogar  von  Händlern  verkauft  und  dienen  als  Schuster- 
gesellen. — 

Aberglauben  in  einzelnen  Landschaften.  Manches  hierher 
Gehörige  bringt  Bacher  (1004)  aus  dem  südtirolischen  L  u  s  e  r  n.  So  Notizen  über 
den  Vampyrglauben,  über  günstige  oder  ungünstige  Vorzeichen  und  über  Aber- 
glauben, der  sich  an  Ohren,  Haare  und  B'ingernägel  knüpft.  —  Erzählungen  von 
Zwergen  und  Kobolden,  Irrlichtem,  behextem  Vieh  bringt  ß  r  u  nk  (1052)  aus 
Pommern;  daneben  einiges  zur  Volksmedizin  über  Gundermann,  Kalmus,  Ahorn, 
Johanniskraut;  endlich  Mitteilungen  über  allerlei  Aberglauben,  der  an  die  Hochzeit, 
an  Weihnachten  und  Neujahr  anknüpft.  —  Von  der  kurischen  Nehrung  weiss 
von  Negelein  (1054)  zu  berichten  von  dem  Teufel,  der  dort  teils  als  Winddämon, 
teils  als  harmlos  freundlicher  Schutzgeist  erscheint  und  sich  vor  Ebereschen  fürchtet; 
ferner  von  Zaubermitteln  beim  Fischfang,  von  den  Pferden  im  Volksglauben  —  sie 
sprechen  in  der  Johannisnacht  — ,  von  Seejungfern  und  Seepferden,  von  dem  Haus- 
geist (Kauks),  der  Schätze  zeigt.  — 

Besondere  Gebiete  der  Volksanschauungen.  Ueber  Astro- 
logie, ihre  Entstehung,  Lehre  und  Wirkungen  orientiert  gut  ein  Vortrag  von 
Skutsch  (1057),  der  an  einige  im  Besitz  der  Schlesischen  Gesellschaft  befindlichen 
Hefte  astrologischen  Inhalts  anknüpft.  Derartige  Hefte  wurden  in  den  letzten  Jahren 
von  einem  Besenbinder  in  Warmbrunn  und  seiner  Wirtschafterin  gewerbsmässig 
verbreitet.  Sk.  weist  darauf  hin,  dass  dieser  Aberglaube  nicht  nur  in  den 
niederen  Volksschichten  Anhänger  findet,  sondern  dass  er  auch  in  den  vornehmsten 
Kreisen  von  Paris  und  Berlin  gepflegt  werde.  Morins  „Astrologia  Gallica"  vom 
Jahre  1661    sei  1902   in  Paris   zum  Teil   neu   gedruckt   worden,    und  der  ehemalige 


A.  Straok,  Volkskunde.  319 

Statthaitor  von  ElsasH-IjOthringen,  K,  von  Manteuffel,  habe  nich  allen  Kmstes  das 
Horoskop  stellen  lassen.  Er  wirft  die  Fra^'-o  auf,  ob  der  Astrologie  nach  den  aiteji 
Blütezeiten  im  20.  Jahrhundert  eine  neue  beschieden  sein  werde.  — 

Von  den  Pflanzen,  die  im  Loben  des  Volkes  eine  Rollo  spielen,  fand 
die  Eibe  eingehende  Behandlung-  durch  Elisabeth  Lemke  (10(>2).  Sie  brinjiTt  ein 
Verzeichnis  der  Namen  der  Eibe  und  der  von  ihr  abgeleiteten  (Jrt.s-  und  Personennamen. 
Welche  vielseitige  Verwertung  ihr  JIolz  in  früherer  Zeit  fand,  zeigt  ein  weiterer 
Abschnitt.  Die  mannigfaltigsten  Geräte  wurden  daraus  gefertigt;  obenan  steht  der 
Bogen,  der  geradezu  den  Namen  des  Baumes  trug.  Bis  in  die  vorgesohichtliche 
Zeit  zurück  reicht  diese  Verwendung.  Besonders  die  nordischen  F'undstätten  sind 
reich  an  solchen  Artefakten.  Seit  den  frühesten  Zeiten  sind  ferner  Holz,  Laubwerk 
und  Früchte  des  Baumes  zu  Heilzwecken  gebraucht  worden,  besonders  gegen  den 
Biss  böser  und  giftiger  Tiere,  auch  gegen  die  Tollwut  der  Hunde.  „Tollhölzer" 
wurden  als  Präservativ  gegen  Hundebiss  getragen.  Auch  zur  Behandlung  des 
Kropfes  der  Pferde  diente  die  Eibe.  Von  der  Stellung  der  Eibe  im  Volksglauben 
und  in  der  Mythologie  handelt  ein  letzter  Abschnitt.  Sie  galt  als  Totenbaum,  wurde 
auf  Kirchhöfen  gepflanzt,  schützte  vor  Hexen.  Auch  zum  Weihnachtsfest  zeigt 
sie  nahe  Beziehungen.  — 

Ueber  einige  Tiere  im  Glauben  des  Volkes  handelt  Bauch  (1065).  Er 
teilt  Regeln  mit,  die  bei  Behandlung  der  Haustiere  befolgt  werden,  und  gibt  volks- 
tümliche Deutungen  gewisser  Erscheinungen  der  Tierwelt:  Dem  Pferde  schreibt 
man  ein  Vergrösserungsauge  zu,  da  es  vor  kleinen  Dingen  scheut;  das  Heulen 
der  Hunde  kündet  einen  Selbstmord  an,  Hasen  oder  Kröten  deuten  auf  Feuer, 
Mäuse  können  alte  Jungfern  nicht  leiden.  Der  Ruf  des  Kauzes,  der  Angang  der 
Katze,  das  Schwalbennest  am  Haus  finden  in  Schlesien  dieselbe  Deutung  wie  sonst, 
und  Fledermäuse  nageln  auch  dort  die  Bauern  an  die  Stalltüren.  —  Seine  Ab- 
handlung über  das  Pferd  bringt  von  Negelein  (1069)  im  Berichtsjahr  in  zwei 
Teilen  zum  Abschluss.  Als  eine  Konsequenz  von  der  Auffassung  des  Pferdes  als 
Seelenträger  bezeichnet  er  die  Anschauung,  dass  es  der  Seele  des  bereits  Ver- 
schiedenen nachträglich  habhaft  werden  könne.  Die  Zusammengehörigkeit  von 
Ross  und  Reiter  zeigen  die  Sagen  von  den  Gespenster  tragenden  Rossen.  Auch 
zu  den  Ahnengeistern  des  Hauses  stehen  sie  in  engster  Beziehung,  wie  die  Vor- 
stellungen vom  Mahrenritt  und  Weichselzopf  dartun.  Pferdeköpfe  dienen  Tod, 
Teufel  und  Hexen  als  Musikinstrumente.  Ferner  ist  die  Rede  von  dem  Verwandeln 
der  Hexen  in  Pferde,  von  dem  Reiten  des  Teufels  auf  ihnen,  von  der  Zauberkraft 
der  verlorenen  Hufeisen,  Als  mythische  Wurzel  des  Glaubens  an  die  seelenraubende 
Funktion  pferdegestaltiger  Weiber  bezeichnet  der  Verfasser  die  Gestalten  der 
Walkyren.  Auch  auf  Wodan  und  die  wilde  Jagd  kommt  er  in  diesem  Zusammen- 
hang zu  sprechen.  Die  von  Winden  umbrausten  Bergspitzen  erschienen  von 
Geistern  belebt  und  sind  häufig  nach  dem  Namen  des  Pferdes  benannt.  Zu  diesen 
und  den  Erörterungen  des  früheren  Aufsatzes  bringt  endlich  ein  Schlussabschnitt 
noch  allerlei  Ergänzungen  und  vervollständigt  das  Material.  Er  enthält  Mit- 
teilungen über  den  Angang  des  Pferdes,  seine  prophetische  Gabe,  seine  Rolle  in 
der  Traumdeutung,  die  Heilkraft  des  Pferdehauptes  oder  -zahnes,  den  Hufeisen- 
aberglauben, weisse  und  schwarze  Pferde,  Teufeisrosse  usw.  —  Vom  Huhn  und  Ei 
im  Brauch  und  Glauben  des  Böhmerwaldes  weiss  Blau  (1070)  manches  Interessante 
zu  berichten.  Er  beginnt  mit  Hühnersteige  und  Hahnbalken,  schildert  das  I^ocken 
der  Hühner,  ihre  Namen,  einen  Tanz,  der  das  Scharren  der  Hühner  nachahmen  soll, 
das  Ansetzen  und  bespricht  die  Rolle,  die  das  Huhn  im  Volksbrauch  (besonders 
bei  Hochzeit  und  Ernte)  spielt.  Ein  zweiter  Abschnitt  handelt  vom  Ei,  seinen 
Benennungen,  seiner  Bedeutung  im  Traum,  dem  Schnappei,  das  den  Neugeborenen 
geschenkt  wird,  dem  Hexen-  oder  Windei,  den  Fraueneiern  (auf  Maria  Himmelfahrt 
oder  Geburt  gelegt)  und  endlich,  am  ausführlichsten,  vom  Osterei  und  den  Oster- 
bräuchen.  — 

Einige  Geschichten  vom  Teufel,  der  zu  einem  Festessen  Fische  holen 
will,  dem  bei  seiner  Hochzeit  mit  seiner  Grossmutter  ein  Trompeter  aufspielt,  der 
ein  Renkontre  mit  Waschweibern  hat,  die  die  schmutzige  Wäsche  seiner  Grossmutter 
nicht  waschen  wollen,  der  seine  Macht  über  Gott  verlor,  als  ihm  der  Schwanz 
abgeschnitten  wurde,  der  bei  einem  Vertrage  geprellt  wird,  ja  der  sogar  einmal 
Soldat  war,  erzählt  nach  mündlicher  Ueberlieferung  aus  Pommern  Haas  (1071).  — 
Eine  weitere  Erzählung  von  einem  Vertrag,  den  ein  armer  Waisenknabe  mit  dem 
Bösen  schliesst,  von  dem  er  sich  schliesslich  unter  Assistenz  der  Geistlichkeit 
wieder  befreit,  wird  vom  Jahre  1623  aus  des  Mikrälius  Chronik  abgedruckt  (1072|.  — 

Drei  Himmels-  und  Schutzbriefe  aus  Nordböhmen  veröffentlicht 
Branky  (1074).  Es  sind  Varianten  bekannter  und  weitverbreiteter  Texte.  Der 
erste   enthält    das  Gebot   der   Sonntagsheiligung,    dem    andere   Gebote   folgen,    und 


320  A.  Strack,  Volkskunde. 

g-ewährt  Schutz  gegen  Gewitter,  Feuer  und  Wasser;  Frauen  hilft  er  zu  einer 
leichten  Geburt.  Der  zweite,  1727  in  Holstein  über  der  Taufe  Magdalenas  schwebend 
gefunden,  sichert  vor  Geschütz  und  Kugeln  („So  wie  Christus  im  Oelgarten 
stand"  usw.).  Der  dritte,  gegen  Blutungen,  bringt  die  Geschichte  vom  Grafen  und 
seinem  Diener.  Die  „biblische  Stundenuhr  für  fromme  Christen",  die  B.  noch 
beigegeben  hat,  gehört  in  ein  ganz  anderes,  auch  volkskundlich  interessantes 
Gebiet,  in  das  der  Symbolik  der  Zahlen  von  1  —  12.  —  Zur  Geschichte  der  Himmels- 
briefe bringt  A.  Dieter  ich  (1075)  wertvolle  Beiträge.  Er  sucht  sie  in  das  Altertum 
zurück  zu  verfolgen,  indem  er  wenigstens  Spuren  von  ihnen  aufzeigt;  ein  sicheres 
Beispiel  bringt  er  aus  Pausanias  bei.  Dann  belegt  er  den  Gebrauch  eines  uns  noch 
bekannten  Himmelsbrieftextes  (von  Papst  Leo  Karl  dem  Grossen  gegeben)  im  Jahre 
1451  zu  Halle.  Endlich  bringt  er  die  Mitteilung  eines  Mitkämpfers  von  1864  über  die 
damalige  Verbreitung  der  Himmelsbriefe  unter  den  Soldaten.  Mit  einer  Frage  nach 
dem  etwaigen  volksmässigen  Ursprung  der  litterarischen  Form  der  Teufelsbriefe 
schliesst  er.  —  Die  in  den  Himmelsbriefen  vorkommende  Formel  ,, Christus  vincit, 
Christus  regnat"  stammt,  wie  Köhler  (1077)  zeigt,  aus  der  Doxologie  und  wird 
auch  sonst  zur  Abwehr  von  Dämonen  gebraucht.  Derselbe  Gelehrte  weist  auf  die 
in  den  reformatorischen  Kreisen  vorkommende  litterarische  Form  des  Himmelsbriefs 
hin  und  bringt  einige  Notizen  zu  den  Teufelsbriefen.  — 

Eine  gute,  kurz  zusammenfassende  Darstellung  der  Weissagung  und  des 
Zaubers  im  nordischen  Altertum  gibt  Gering  (1078).  Bei  der  Weissagung 
unterscheidet  er  die  Befragung  der  Toten  oder  der  Gesamtheit  der  Geister  und  die 
Befragung  der  Götter  durch  Losorakel.  Auch  Sterbende  haben  die  Gabe  der 
Weissagung,  wie  auch  ihre  Flüche  in  Erfüllung  gehen.  Den  skandinavischen 
Zauberglauben  hält  er  für  beeinflusst  von  den  Lappen.  Er  belegt  die  verschiedenen 
Arten  des  Zaubers:  Verwandlung  in  andere  Gestalt,  freiwillig  geübt  oder  durch 
feindliche  Mächte  veranlasst,  Schutz  gegen  Verwundung,  Zauberkraft  von  Waffen, 
bösen  Blick,  Erregung  von  Unwetter,  Runenzauber,  Heil-  und  Liebeszauber, 
Amulette.  —  Tetzner  (1080)  druckt,  nach  einigen  allgemeinen  Bemerkungen  über 
das  „Besprechen",  eine  grössere  Zahl  von  Zauberregeln,  Pröpelsprüchen  und  Heil- 
mitteln aus  nicht  genauer  bestimmten  Handschriften  vom  Anfang  des  19.  Jahr- 
hunderts ab.  Wir  treffen  zum  Teil  bekannte  Sprüche  zur  Blutstillung,  wider  Brand, 
Geschwulst,  Darmgicht,  Gelbsucht,  Rose,  kranke  Augen,  Gewächs,  Kopfweh,  Reissen, 
Schwund,  das  Beschreien  eines  Kindes,  Unkraut,  Lendenblut,  geschwollene  Euter, 
kaltes  Feuer;  einen  Spruch  „wenn's  beim  Butterrühren  nicht  zusammengehen  will" 
(im  ganzen  75  Nummern).  —  Brunk  (1082)  erzählt  Sagen,  in  denen  der  Dorant  als 
ein  Kraut  erscheint,  das  vor  Zauber  aller  Art  schützt,  und  bemerkt,  dass  die 
Pflanze  heute  noch  gegen  Verhexen  des  Viehs  in  Pommern  angewandt  werde. 
Allerdings  werden  die  verschiedensten  Pflanzen  mit  diesem  Namen  genannt.  —  Eine 
hübsche  Sammlung  von  Segen  und  ähnlichem  mit  Litteraturnachweisen  und 
erläuternden  Anmerkungen  legt  G  a  n  z  1  i  n  (1088)  vor.  An  der  Spitze  stehen 
einige  allgemeinere  Bemerkungen  über  die  Art  der  Segen,  über  Parallelismus  und 
Vergleichung,  die  epische  Einleitung,  die  VorsteUung  von  der  Ursache  der 
Krankheiten,  über  die  schwarzen,  weissen  und  roten  Krankheitsdämonen,  die 
Umschreibung  der  Krankheitsnamen,  die  Bannung  der  Krankheiten  in  Bäume  und 
Tiere.  Ein  Himmelsbrief,  der  nicht  vollständig  mitgeteilt  wird,  besteht  aus  zwei 
bekannten  Bestandteilen,  dem  ursprünglich  vor  Verwundungen  schützenden  Brief, 
dessen  Anfang  die  Geschichte  von  dem  Scharfrichter,  der  einen  Mörder  nicht  köpfen 
kann,  bringt,  und  dem  anderen  mit  dem  Beginn  „Wie  Christus  im  Oelgarten  stille 
stand",  der  1724  in  Holstein  vom  Himmel  gefallen  ist,  beide  mit  interessanten 
Varianten.  —  Die  beiden  pommerschen  Sprüche,  die  A  s  m  u  s  (1089)  abdruckt, 
helfen  „für  laufendes  Feuer"  (des  Viehs)  und  gegen  Feuer  („Anania,  Azaria  und 
Misal").  —  Einen  anderen  Feuersegen  teilt  an  derselben  Stelle  0.  K  n  o  o  p  (1091) 
mit.  —  Auch  Useners  (1136)  kurze  Mitteilung-  über  Besprechungen,  die  sich  an 
den  zweiten  Merseburger  Zauberspruch  anschliessen,  gehört  hierher.  —  Bei  weitem 
das  Wertvollste,  was  auf  diesem  Gebiete  das  Berichtsjahr  gebracht  hat,  ist  die  um- 
fassende Sammlung  von  Besprechungen,  Zaubersprüchen  und  -mittein  aller  Art, 
die  Bang  (1105)  herausgegeben  hat.  Sie  beschränkt  sich  zwar  auf  Norwegen, 
aber  der  grössere  Teil  dieser  Dinge  findet  sich  auch  in  Deutschland,  wo  uns  leider 
bis  jetzt  ein  derartiges  Sammelwerk  fehlt.  Die  Quellen  der  Sammlung  bestehen 
teils  aus  bereits  gedruckter  Litteratur,  teils  aus  einer  Fülle  von  Handschriften, 
über  die  das  Vorwort  genaue  Rechenschaft  gibt.  Eine  Vorstellung  von  dem 
Reichtum  des  Buches  mögen  die  Ueberschriften  der  einzelnen  Rubriken  geben: 
1.  Wodan  und  der  Fuss  des  Fohlen.  2.  Besprechung  in  direkter  und  epischer 
Form.  3.  Formeln,  in  denen  überirdische  Personen  auftreten  und  den  Gebrauch 
der   Heilmittel    vorschreiben.     4.  Die  drei  Nomen.    Freya-Maria.     5.  Die  Schlüssel. 


A.  Strack,  Volkskunde.  321 

Bannsprüche.  6.  Sympathiemittel.  7.  Aberffläubisohe  Künste  mit  sympathie- 
ähnlichen Mitteln.  8.  Transplantation.  '.).  Mag-ische  Formeln  und  Aufschriften 
verschiedener  Art.  10.  Beschwörungen  bei  den  Heiligen.  11.  Schwarze  Kunst. 
12.  Volksmedizin.  13.  Technische  Zaubereien.  14.  Rationalisierende  Formeln. 
Hoffentlich  schenkt  uns  Moltke  Moe  bald  den  in  Aussicht  gestellten  Kommentar 
zu  der  öanmilung,  der  uns  sie  erst  recht  erschliessen  wird.  — 

Mit  Gespenstern  und  Dämonen  beschäftigen  sich  verschiedene 
Beiträge  des  Jahres,  ü  an  der  (1094)  bringt  Mitteilungen  über  das  Alpdrücken, 
Irrlichter,  den  wilden  Jäger,  Sterne  als  Menschenseelen,  Seelenkult,  Geister- 
bannen. —  Kühn  au  (1Ö97)  erzählt  nach  mündlichen  Mitteilungen  von  Be- 
gegnungen, die  Leute  mit  dem  Wassermann  oder  der  Wasserfrau  hatten,  und 
bezeugt  durch  verschiedene  Fälle  aus  Schlesien  den  Glauben,  dass  man  die  Leiche 
eines  Ertrunkenen  durch  ein  auf  das  Wasser  gesetztes  Boot  mit  einem  Licht  finden 
könne,  wozu  dann  von  verschiedenen  Seiten  Nachträge  geliefert  werden.  —  Die 
15  Spukgeschichten,  die  Haas  (1099)  mitteilt,  enden  zum  Teil  charakteristischer 
Weise  mit  der  Entlarvung  des  vermeintlichen  Spuks.  Sie  spielen  sich  vielfach  auf 
Kirchhöfen  ab.  Andere  erzählen  von  Gespenstern,  die  auf  dem  Kopf  gehen  oder 
kopflos  sind  und  in  einem  Wagen  mit  weissen  Pferden  fahren.  Von  einem  Leichnam 
werden  die  Vollbringer  des  Mordes  entdeckt  und  bestraft.  — 

lieber  Hexenglauben  brachte  das  Berichtsjahr  ein  umfangreiches 
und  gründliches  Werk  von  einem  Juristen,  F.  Byloff  (Das  Verbrechen  der 
Zauberei.  p]in  Beitrag  zur  Geschichte  der  Strafrechtspflege  in  Steiermark.  Graz, 
Leuschner  und  Lubensky.  VIH  und  444  S.  M.  8,00).  Der  Verfasser  gibt  eine 
Parstellujig  der  Hexenprozesse  in  Steiermark,  die  sich  über  die  zwei  Jahrhunderte 
von  1546  bis  1746  erstrecken.  Seine  Absicht  ist  vorzüglich,  „durch  die  Be- 
trachtung der  vorhandenen  Materialien  sowie  der  einschlägigen  Gesetzgebung  ein 
möglichst  klares  Bild  über  Theorie  vmd  Praxis  des  ,crimen  magiae'  auf  dem  Boden 
Steiermarks  zu  gewinnen  und  auf  diese  Weise  dem  vielumstrittenen  Problem  des 
Hexenwahns  einen  Schritt  näher  zu  rücken".  Seine  Untersuchung  gliedert  sich 
in  drei  Teile,  eine  historische  Beschreibung  der  bekannten  Hexenprozesse,  die  sich 
auf  dem  Boden  der  Steiermark  abgespielt  haben,  die  Betrachtung  der  Strafrechts- 
und Strafprozessrechtsquellen,  sowie  der  bei  den  Gerichten  üblichen  Praxis,  endlich 
eine  historisch-kritische  Auseinandersetzung  der  Ursachen  und  des  Ursprungs  des 
Hexenwahnes  mit  Berücksichtigung  der  besonderen  Verhältnisse  der  Steiermark. 
Das  Hauptgewicht  legt  er  auf  die  Sammlung  des  Materials  und  den  rechts- 
geschichtlichen Teil.  Ausser  der  bereits  veröffentlichten  Litteratur  standen  ihm  noch 
unbekannte  und  ungedruckte  Üriginalakten  aus  dem  steiermärkischen  Landesarchiv 
und  aus  dem  Zisterzienserstift  Kein  zur  Verfügung,  aus  denen  er  das  Wichtigste 
in  einer  Beilage  abdruckt.  Sie  enthalten  manches  Interessante  aus  dem  Gebiet  des 
Aberglaubens  uud  der  Volksmedizin.  Von  den  Prozessen  endeten  ca.  84%  mit  dem 
Tode  des  Verfolgten  durch  Henkershand;  73,5<*/o  wurden  mit  Anwendung  der  Folter 
geführt;  64%  der  Verfolgten  waren  Frauen.  —  Eine  populäre  übersichtliche  Dar- 
stellung der  Hexenprozesse  gibt  auf  Grund  der  neueren  Litteratur  M.  T  h  a  m  m 
(Femgericht  und  Hexenprozesse  [=  Meyers  Volksbücher  N.  1345/7.]  Leipzig  und 
Wien,  Bibliogr.  Inst.  180  S.  M.  0,30).  —  Das  Hexenwesen  in  Mecklenburg  schildert 
für  weitere  Kreise,  aber  mit  Benutzung  von  Aktenmaterial,  Beyer  (1100).  Der 
Anhang  bringt  einen  Teil  des  Quellenmaterials.  Volkskundlich  interessant  ist  eine 
Verfügung  des  Herzogs  Gustav  Adolf  von  Mecklenburg-Güstrow  aus  dem  Jahre 
1663,  die  allen  Geistlichen  befiehlt,  die  in  ihren  Gemeinden  vorhandenen  aber- 
gläubischen Meinungen  und  Gebräuche  festzustellen  und  alle  Arzneibücher  unr^ 
dergleichen  ihren  Pfarrkindern  abzufordeni  und  einzuschicken.  Des  Fürsten 
Absicht  war,  den  Aberglauben  in  seinem  Lande  auszurotten.  Eine  infolge  dieser 
Bemühungen  des  Herzogs  hergestellte  „Formel  inquirendi",  ein  Fragebogen  über 
allerlei  Aberglauben,  belehrt  uns  über  das  damals  auf  diesem  Gebiete  Uebliche. 
Schade,  dass  dem  Verfasser  die  Antworten  nicht  zugänglich  waren.  Vielleicht  sind 
sie  den  Büchern  des  Michael  Freudius  zu  gute  gekommen.  —  Knöpflers 
(1101)  Aufsatz  schliesst  sich  an  Hansens  Bücher  an  (JBL.  1900  1  5:248/9).  — 
Einen  Hexenprozess  in  Leisnig  aus  dem  Jahre  1615  schildert  Reinhold  (1103) 
nach  den  Akten.  Es  sind  wohlbekannte  Einzelheiten,  die  uns  entgegentreten.  Vielleicht 
darf  erwähnt  werden,  dass  die  Angeklagte  unter  anderem  gesteht,  ein  erkranktes 
Mädchen  durch  „zauberisch  Geschoss"  beschädigt  zu  haben,  „dazu  sie  weissen  Dom- 
busch und  drei  gelbe  Stecknadeln  gebraucht  und  solches  in  dieses  und  jenes  Xamen 
vor  die  Haustüre  hingeworfen".  —  Noch  im  Jahre  1835  musste  in  Pommern,  wie 
Dezelsky  (1106)  erzählt,  eine  angebliche  Hexe  die  Wasserprobe,  zu  der  sie  sich  selbst 
erbot,  bestehen,  imd  —  sie  ging  dabei  nicht  unter.  Der  Schulze  des  Ortes  erhielt  zur 
Strafe  für  die  Duldung  des  Unfuges  eine  Ordnungsstrafe  von  einem  Taler.  — 


322  A.  Strack,  Volkskunde. 

Dass  Wasserblasen  und  Töpfe  als  Seelenbehältnisse  in  dem  Glauben 
der  Inder,  Germanen,  Slawen  und  einiger  Naturvölker  dienen,  zeigt  von  Neg-elein 
(1112).  —  Ueber  Donner  und  Blitz  im  Glauben  des  pommerschen  'Volkes 
berichten  aus  Pommern  verschiedene  (1113)  mancherlei.  So  dass  man  ein  vom 
Blitz  herrührendes  Feuer  nicht  löschen  solle,  dass  Splitter  von  einem  durch  Blitz- 
schlag- getroffenen  Baum  Zauberkraft  haben,  dass  Buchen  vor  dem  Blitz  schützen; 
auch  von  Donnerkeilen  ist  viel  die  Rede.  —  Der  Bericht  über  das  St.  "Elms- 
feuer, den  Fluri  (1114)  abdruckt,  stammt  aus  dem  Jahre  1538.  —  Eine  um- 
fassende Behandlung  lässt  von  Negelein  (1118)  den  Vorstellungen  zuteil 
werden,  die  sich  an  Bild  und  Schatten  knüpfen,  wobei  er  nicht  bloss  an 
ähnliche  Darstellungen,  Nächbildungen  und  Spiegelbilder  denkt,  sondern  an  jede 
Substitution  von  Personen  oder  Körperteilen;  auch  der  Spiegelzauber  wird  berührt. 
Die  Absicht  N.s  ist,  „den  Beweis  zu  liefern,  dass  den  Keimen  des  völker- 
geschichtlich konstatierbaren  Seelenglaubens  das  Bestreben  eigentümlich  war,  jenes 
Unbekannte,  das  wir  Leben,  Bewegung  nennen,  das  offensichtlich  vorhanden  ist, 
sobald  der  Mensch  steht  und  wacht,  und  offensichtlich  schwindet,  sobald  er  liegt, 
schläft  oder  tot  ist  —  dies  fluktuierende  Element  unter  irgendeinem  Bilde  ent- 
weder mehr  dem  Körper  immanent  (als  Seelenmaus,  -schlänge  usw.)  oder  mehr 
parallelistisch  neben  ihm  stehend  (als  Bild,  Schatten  und  Spiegelreflex)  darzustellen. 
Damit  ist  aber  die  Basis  für  eine  ganze  Kategorie  des  Seelenglaubens  gewonnen."  — 
Die  Glocken  des  Egerlandes  behandelt  John  (1120).  Wir  hören  von  jetzt  nicht 
mehr  üblichem  Gebrauch  der  Glocken,  wie  dem  Wetterläuten,  das  seit  1800  in  Eger, 
verboten  ist;  von  der  Irrglocke,  die  zum  Besten  der  Wanderer  von  Martini  bis 
Reminiscere  von  7 — 8  Uhr  abends  geläutet  wurde,  von  der  Sturm-  und  der  Bierglocke, 
Wir  erhalten  ein  Verzeichnis  der  Egerländer  Glocken  mit  ihren  Inschriften  und 
lernen  eine  Anzahl  Glockensagen  kennen.  —  Ueber  die  Scheu  vor  der  Zahl  „drei- 
zehn" macht  Markgraf  (1122)  höchst  interessante  Mitteilungen.  —  Allerlei  Vor- 
bedeutungen für  Frauen  bei  der  Hochzeit  und  Ehe  erwähnt  eine  Notiz  der 
Pommerschen  Blätter  (1124).  —  Von  den  Bettler-  und  Gaunerzinken,  die 
unsere  Häuser,  Tore,  Mauern  und  Zäune  zieren,  weiss  Kreuschner  (1127) 
unterhaltend  zu  plaudern.  — 

Was  wir  Volksmedizin  zu  nennen  pflegen,  setzt  sich  aus  zwei  recht 
verschiedenen  Bestandteilen  zvisammen.  Es  handelt  sich  einmal  um  Anwendung 
von  Medikamenten  zum  Zwecke  der  Heilung;  Rezepte  von  der  Art,  wie  sie  unsere 
Aerzte  noch  verschreiben,  geben  an,  wie  sich  die  Arznei  zusammensetzt  und  wie 
sie  anzuwenden  ist.  Allerdings  sind  diese  Arzneien  meist  von  höchst  merkwürdiger 
Beschaffenheit;  ihre  Bestandteile  sind  zum  Teil  in  den  Apotheken  gar  nicht  mehr 
aufzutreiben.  Aber  immerhin,  die  Methode  ist  die  der  Medizin,  Materielle  Dinge 
sollen  auf  den  Körper  materiell  einwirken.  Ganz  anders  ist  eine  zweite  volks- 
mässige  Heilmethode.  Sie  wendet  nicht  Salben,  Gele,  Kräuter  und  dergleichen  an, 
sondern  sie  wirkt  durch  das  gesprochene  oder  geschriebene  Wort  oder  durch  eine 
magische  Handlung:  man  heilt  durch  Besprechung  und  Sympathie.  Während  jene 
ihre  Wurzeln  in  der  alten  Medizin  hat,  beruht  diese  auf  noch  viel  älteren  Glaubens- 
vorstellungen, auf  altem  religiösen  Leben,  Es  ist  der  für  die  Volkskunde  in- 
teressantere und  wichtigere  Teil  der  Volksmedizin.  Dass  beide  Gattungen  in  Wirk- 
lichkeit nicht  schroff  getrennt  sind,  sondern  sich  mischen  und  in  einander  übergehen, 
braucht  nicht  besonders  betont  zu  werden.  Auch  in  der  Litteratur,  die  zu  be- 
sprechen ist,  treten  uns  solche  Mischungen  fortwährend  entgegen;  ein  Teil  derselben 
findet  sich  daher  bereits  unter  der  Rubrik  „Aberglauben"  angeführt.  Eine  ge- 
schichtliche Darstellung  des  Verhältnisses  der  Medizin  zur  Religion  versucht 
H.  Magnus  (Medizin  und  Religion  in  ihren  gegenseitigen  Beziehungen.  Breslau, 
I.  U.  Kern.  1902.  VIII  und  68  S.  M.  2,50)  zu  geben,  —  leider  ohne  jede  Berück- 
sichtigung der  Volkskunde.  Medizin  und  Religion  sind  ihm  prinzipiell  ver- 
schiedene Dinge  —  auch  in  der  ältesten  Zeit.  Aber  sie  haben  bereits  in  vor- 
geschichtlicher Zeit  ein  Bündnis  mit  einander  geschlossen,  indem,  hauptsächlich 
aus  selbstsüchtigen  Gründen,  das  Priestertum  Fühlung  mit  der  Medizin  suchte. 
Und  so  betrachtet  M.  denn  auch  eigentlich  nicht  das  Verhältnis  von  Medizin  und 
Religion,  sondern  die  Beziehungen  dessen,  was  wir  Medizin  nennen  würden,  zu 
einigen  der  geschichtlichen  Religionen,  nämlich  der  ägyptischen,  jüdischen, 
griechischen,  römischen  und  christlichen.  Dass  sich  auch  auf  diese  Weise  manches 
Interessante  und  Lehrreiche  sagen  lässt  und  gesagt  worden  ist,  soll  nicht  bestritten 
werden.  Aber  die  veraltete,  rein  rationalistische  Betrachtungsreihe  lässt  den  Ver- 
fasser an  der  Oberfläche  haften.  Volkskunde  und  Religionsgeschichte  hätten  ihn 
darüber  belehren  können,  dass  Medizin  und  Religion  ursprünglich  gar  nicht  zu 
trennen  sind  —  auch  nicht  begrifflich;  noch  heute  sind  sie  vielfach  im  Denken  des 
Bauern    eins.     Die    Sache    liegt    nicht    so,    dass    beide    in    uralter  Zeit  ein  Bündnis 


A.  Strack,  Volkskunde.  323 

geschlossen  hätten,  sondern  aus  der  Religion  heraus  hat  sich  langsam  und  all- 
mählich in  den  Jahrtausenden  der  Vergangenheit  die  Medizin  entwickelt,  vermöge 
desselben  Diff'erenzierungsprozesses,  den  der  gelehrte  Verfasser  aus  den  Natur- 
wissenschaften sehr  wohl  kennt.  Schade,  dass  er  sein  ausserordentlich  reizvolles 
Thema  nicht  in  diesem  Sinne  behandelt  hat.  —  Ich  wende  mich  volkskundlichen 
Einzelheiten  zu.  Asmus  (1131)  berichtet,  wie  man  in  Pommern  folgende  Krank- 
heiten heilt:  Fieber  (mit  Spruch),  Flechte,  erfrorene  Füsse,  Geschwüre,  Oicht, 
Halsschmerzen,  Hautkrankheiten,  Krämpfe,  Lungenentzündung,  Magenleiden,  Rose 
(mit  Spruch),  Ruhr,  Schwindsucht,  Warzen,  Wunden  (mit  Spruch),  Zahnschmerzen 
(mit  Spruch).  Eine  wichtige  Rolle  in  der  Heilkunst  spielen  der  Johannistag 
und  der  Tag  Abdons,  der  Abteilungstag  (30.  Juli).  Auch  der  2.,  der 
31.  Juli,  oder  die  Tage  vom  1. — 13.  Juli  werden  als  heilkräftig  betrachtet. 
Von  Heilmitteln  mag  der  Abendmahlswein  genannt  werden.  —  Das  alte  (die  Zeit  ist 
nicht  näher  angegeben)  handschriftliche  Arzneibuch,  das  Cif eller  (1132)  abdruckt, 
enthält  zwar  auch  einige  Heilmittel  (wie  Blut  zu  stillen,  Warzen  zu  vertreiben),  meist 
aber  Rezepte  anderer  Art.  Zur  Charakteristik  führe  ich  einiges  an.  Die  üalle  vom 
Rebhuhn,  auf  die  Schläfe  geschmiert,  verschafft  ein  gutes  Gedächtnis.  Bärenhirn 
essen  macht  melancholisch.  Wer  einen  Kranz  von  Efeu  oder  Jelängerjelieber  auf 
dem  Haupte  hat,  kann  nicht  trunken  werden.  Andere  Mittel  bewirken,  dass  einer 
nicht  schlafe  oder  sich  bei  Nacht  nicht  fürchte,  dass  einem  ein  Schlag  nicht  schade, 
dass  die  Leute  ohne  Haupt  erscheinen  oder  scheinen,  als  haben  sie  Eselsköpfe,  dass 
sich  ein  Pferd  nicht  übersaufe,  dass  die  Kröten  den  Kühen  die  Milch  nicht  aus- 
saugen, dass  ein  Hund  gern  bei  dir  bleibe,  dass  einen  die  Hunde  nicht  anbellen, 
dass  eine  Henne  junge  Hühnleiii  ausbrüte,  die  alle  Jahre  ihre  Farbe  ändern,  und 
dergleichen  mehr.  Auch  Mittel  gegen  angezauberte  Impotenz  enthält  das  Heftchen.  — 
Die  Aderlassregeln  Jennys  (1133)  stammen  aus  Handschriften  des  17.  Jahrhunderts. 
—  Aus  der  Oberlausitz  berichtet  ein  Landarzt,  Wienskowitz  (1134),  über  Er- 
fahrungen, die  er  in  seiner  Praxis  gemacht  hat:  Wie  auch  sonsten  lieben  die 
Bauern  das  „Schmieren"'  als  Heilmittel;  sie  geben  Dehnung  der  Flechsen  als  Ur- 
sache der  verschiedensten  Krankheiten  an,  Uebelkeit  bezeichnen  sie  als  „Würmer- 
beseechen";  auch  dass  die  Leute  bei  leichten  Erkrankungen  „ihr  Mass  verlieren", 
ist  eine  weitverbreitete  Anschauung.  —  Das  Durchkriechen  unter  einem  Kamel  als 
Mittel  zur  Erleichterung  der  Geburt  ist,  wie  Zachariae  (1135)  auch  aus  älterer 
Zeit  belegt,  in  Persien  Sitte.  Einiges  nahestehende  Deutsche  wird  daran  an- 
geschlossen. —  Nach  Erinnerungen  aus  der  eigenen  Jugend  erzählt  Walter  (1137) 
von  den  Sympathiekuren  einer  alten  Frau,  die  berufsmässig  ihre  Künste  übte,  aber 
durchaus  nicht  für  eine  Hexe  angesehen  sein  wollte.  Sie  habe  keine  roten  Augen 
und  besitze  auch  nicht  das  6.  und  7.  Buch  Mosis,  sondern  habe  ihre  Mittel  von 
ihrer  Grossmutter  überkommen,  so  gab  sie  selbst  an.  Das  „Messen"  spielte  bei 
ihren  Kuren  eine  Hauptrolle.  — 

Sagen  und  Märchen:  Allgemeines.  In  einem  hübschen  Feuilleton 
singt  Wille  (1145)  das  Lob  des  Märchens,  der  Schwester  des  Traumes  und  des 
Spieles.  Die  Heimat  kindlicher  Ideale,  ein  neues  Jerusalem  naiver  Prophetie,  das 
Erfassen  einer  höheren  Wirklichkeit,  so  charakterisiert  er  es.  —  Engels  (1146) 
Erörterung  der  Bedeutung  deutscher  Sagen  und  Märchen  bringt  keine  neuen  Ge- 
sichtspunkte. —  Die  Stiluntersuchung  von  Probst  (1147),  die  sich  hauptsächlich 
auf  die  Grimmschen  und  Bechsteinschen  Märchen  erstreckt,  geht  zu  wenig  ins 
einzelne,  um  förderlich  zu  sein.  —  Ueber  den  Einfluss  Indiens  auf  unsere  Märchen 
berichtet  kurz  orientierend  in  einem  Abschnitt  eines  grösseren  Vortrags  H  i  r  z  e  1 
(Die  geistige  Bedeutung  des  alten  Indiens  für  Europa.  II.  Fabel  und  Märchen. 
[=  32.  Jahresheft  des  Vereins  Schweiz.  Gymnasiallehrer.     Aarau.  1902.    S.  24—33]).  — 

Geschichte  und  Deutung  einzelner  Stoffe.  Als  geschicht- 
lichen Kern  der  Sage  von  der  Braut  von  Fikenshold,  der  berühmtesten  Sage  des 
oldenburgischen  Ammerlandes,  sucht  mit  Glück  G.  A.  Müller  (1149)  den  im  Jahre 
1669  kurz  vor  der  Hochzeit  plötzlich  erfolgten  Tod  eines  Junkers  von  Fikenshold 
festzustellen.  Die  Sage  ist  durch  ein  noch  vorhandenes  Bild  beeinflusst  und  zeigt 
zwei  weitverbreitete  Motive:  die  beiden  Liebenden  aus  zwei  feindlichen  Familien  und 
das  Zuspätkommen  des  einen  der  Liebenden.  Das  erstere  scheint  eine  reine  Er- 
findung der  Sage  zur  Steigerung  der  Tragik  zu  sein,  während  das  letztere  hier  einen 
tatsächlichen  Kern  hat.  —  SchuUerus  gegenüber,  der  in  einer  unmittelbar  voraus- 
gehenden Besprechung  das  Szekler  Märchen  vom  Engel  und  Waldbruder  direkt  aus 
den  „Gesta  Romanorum"  ableiten  wollte,  beharrt  Binder  (1150)  aus  guten  Gründen 
bei  seiner  Ansicht,  dass  das  Märchen  der  Abkömmling  einer  Variante  sei,  welche 
zwar  zu  dem  Typus  der  Gesta  Roraanorum  gehöre,  aber  in  Einzelheiten  auch  solche 
traditionellen  Motive  der  Legende  bewahrt  habe,  welche  in  der  Fassung  der  Gesta 
fehlen  oder  anders  gestaltet  seien.  —  Böhm  (1151)  beschreibt  ein  Bild  der  heiligen 

J»hresb«riohto  fAr  neuere  deutsche  LilteratargaiohiokU.   \Ul.  ^2 


324  A.  Strack,  Volkskunde. 

Kümmernis,  das  sich  in  Sepekau  bei  Tabor  befindet,  und  knüpft  daran  einige  Be- 
merkungen über  die  durch  ihren  Ursprung  interessante  Legende.  —  Eine  lettische 
Variante  von  „Hansel  und  Gretel"  weist  Sprenger  (1152)  nach.  — 

Heldensage:  Allgemeines.  Ueber  die  Ergebnisse  und  Fortschritte 
der  Forschung  auf  diesem  Gebiet  während  der  letzten  25  Jahre  berichtet  in  dem 
schon  genannten  Sammelwerke  Rödiger  (1153)  in  ebenso  sorgfältiger  wie  an- 
regender Weise,  überall  selbst  Stellung  nehmend  zu  den  vorliegenden  Problemen. 
Sein  Bericht  behandelt  nach  einem  allgemeineren  einleitenden  Abschnitt:  A.  Allein- 
stehende Sagen  (Rother,  Orendel,  Walther  und  Hildegund,  Kudrun).  B.  Die  fränkische 
Dietrichsage  (Ortnit,  Hug-  und  Wolfdietrich).  C.  Die  ostgotische  Heldensage.  D.  Das 
Nibelungenlied  und  die  Klage.  E.  Katalogisierende  Epen  (Biterolf,  Rosengarten).  — 
Die  sonstige,  mir  nicht  vorliegende,  allgemeinere  Litteratur  scheint  populären 
Charakter  zu  tragen.  Einzelnes  aus  der  Heldensage  wird  in  dem  Abschnitt  „Stoff- 
geschichte" behandelt.  — 

Sagensammlungen.  An  erster  Stelle  muss  die  Auswahl  der  Grimmschen 
Sagen  genannt  werden,  die  im  Auftrage  der  Gesellschaft  Hamburgischer  Kunst- 
freunde, der  Patriotischen  Gesellschaft  und  der  Lehrervereinigung  für  die  Pflege  der 
künstlerischen  Bildung  herausgegeben  worden  ist.  (Deutsche  Sagen.  Herausgegeben 
von  den  Brüdern  Grimm.  Auswahl.  Hamburg,  A.  Janssen.  1902.  246  S.  geb. 
M.  1,00).  Es  ist  kein  Zweifel,  dass  es  der  grossen,  vollständigen  Sammlung  nie  recht 
gelungen  ist,  in  weitere  Kreise  zu  dringen.  Eine  Auswahl  zu  massigem  Preise  war 
deshalb  geboten,  und  eine  solche  liegt  hier  in  schönster  Ausstattung  vor.  Der  reiche 
Schatz  von  Sagen,  aus  dem  unsere  grössten  Dichter  geschöpft  haben,  droht  unseren 
Gebildeten  völlig  verloren  zu  gehen,  wodurch  das  Band,  das  sie  mit  Heimat  und 
Volkstum  verknüpft,  noch  weiter  gelockert  würde.  Möchte  es  dem  Büchlein  be- 
schieden sein,  hierin  erfreulichen  Wandel  zu  schaffen.  —  25  Sagen  aus  dem  östlichen 
Deutsch-Böhmen  teilt  nach  mündlicher  Ueberlieferung  E.  Langer  (1158)  mit: 
Die  erste,  die  Heuscheuersage,  erzählt  von  einer  Mutter,  die  aus  dem  am  Palmsonntag 
geöffneten  Berg  Schätze  holt,  aber  ihr  Kind  vergisst.  Die  2.  und  3.  knüpfen  eben- 
falls an  die  Passion  vom  Palmsonntag  an:  Dürres  Obst  verwandelt  sich  für  g'ute 
Menschen  in  Gold,  ein  Böser  wird  für  seine  Habsucht  bestraft;  4/6,  10,  13,  23  und  25 
handeln  vom  Schimmelreiter  und  dem  Mann  ohne  Kopf,  8  und  9  sind  Kugelsagen, 
14|6  Sagen  vom  Feuermanne,  17 — 20  handeln  von  der  Erbauung  der  Friedhofs- 
kirche in  Braunau.  —  Die  22  Greifenhagener  Sagen  von  Haas  (1163)  sind 
meist  Spuksagen ;  4  und  5  handeln  von  eingemauerten  Kindern,  einer  alten  Form  des 
Bauopfers.  —  Aus  dem  Grottkauer  Oberkreise  teilt  W  a  h  n  e  r  (1164)  Sagen  vom 
„Aufhucken",  vom  Alp,  von  Feuermännern,  Zwergen  (Fenichsmännchen)  und  vom 
Otternkönig  mit.  —  Aus  Kl  äff  er  und  Umgebung  in  Oberösterreich  erzählt 
R  uz  er  s  dorf  f  er  (1165)  Sagen  vom  Plöckensteiner  See,  der  an  Stelle  eines 
prächtigen  Schlosses  getreten  ist,  M'eil  dessen  Besitzer  gottlos  war,  dessen  Tiefe  un- 
ergründlich ist  und  dessen  Fische,  selbst  wenn  sie  schon  in  der  Pfanne  schmoren, 
von  ihren  Genossen  zurückverlangt  werden.  Auch  von  Teufelsbündnissen,  bei  denen 
oft  der  Böse  der  Geprellte  ist,  hören  wir.  —  Weitere  Sagen  aus  Pommern  legt 
Haas  (1167)  vor.  Heft  5  bringt  Sagen  vom  wilden  Jäger  (1  und  2),  von  Teufel- 
steinen (6  und  7),  von  einer  versunkenen  Glocke  und  Kirche  (8  und  9),  eine  Kobold- 
sage (4)  und  ein  Märchenbruchstück  von  einem  Bären,  der  Schafe  hütet,  und  der 
dadurch,  dass  sich  zwei  vorübergehende  Handwerksburschen  auf  sein  Bitten  je  eine 
Fusszehe  abschneiden  lassen,  ebenso  wie  die  Schafe,  seine  ursprüngliche  Gestalt 
wieder  erhält;  es  war  ein  Königssohn  und  die  Schafe  waren  Königstöchter.  Heft  9 
enthält  eine  Ueberlieferung  über  den  Gebrauch  des  Totenfingers  (1),  Sagen  von 
Prinzessinnen,  die  in  Kröten  verzaubert  sind  und  deren  Erlösung  versäumt  wird 
(2  und  3),  Alpsagen  (4  und  5),  Sagen  vom  bauenden  Teufel,  der  durch  das  Krähen 
des  Hahns  um  seinen  Lohn  betrogen  wird  (7),  von  dem  in  einem  See  versunkenen 
Gehöft,  dessen  Besitzer  gottlos  war  (9),  von  der  Entstehung  eines  Berges  durch  Sand, 
der  dem  Teufel  aus  der  Schürze  gefallen  ist  (10),  endlich  von  der  Abhaltung  der 
Pest  durch  Furchenziehung  (8),  wozu  Useners  zu  Beginn  des  Berichtes  S.  308  be- 
sprochener Aufsatz  zu  vergleichen  ist.  Heft  10  bringt  neben  Wertloserem  und  Ver- 
einzeltem eine  Reihe  von  Todankündigungssagen  (1,  3,  5,  6,  15,  16),  in  denen  teils 
einem  Lebenden  der  Tod  vorausgesagt  wird,  teils  die  Verstorbenen  selbst  sich 
melden.  —  Auf  eine  Aussetzungssage,  deren  Spuren  noch  am  Rhein  und  seinen 
Nebenflüssen  leben,  macht  Maurer  (1172)  aufmerksam.  — 

Aus  Schlesien  erzählt  Stäsche  (1174)  vom  schwarzen  Hund  und  von 
einer  Grafenfamilie,  aus  der  immer  ein  Mitglied  geisteskrank  sein  muss  zur  Strafe 
für  die  Hartherzigkeit  eines  ihrer  Angehörigen.  —  Bartsch  (1176)  bringt  einiges 
über  die  Mora  (Alp),  eine  Goethes  Totentanz  nahe  stehende  Sage  von  der  armen 
Seele,   die  das  ihr  entwendete  Totenhemd  auf  dem  Turme  zu   holen    versucht,    eine 


A.  Strack,  Volkskunde.  325 

Sohlang-ensago  (Sohlang-e  und  Kind  aus  einem  Napfe  essend)  und  die,  auch  früher 
schon  initj»:eteilto  Sag-e  von  Subella  (Sibylle),  die,  ähnlich  wie  Penelope,  jede  Nacht 
an  ihrem  Totenhemd  einen  Stich  maclit,  den  bei  Tag  die  Dienerinnen  wieder  auf- 
trennen. Ist  das  Gewand  fertig,  dann  ist  der  jüngste  Tag  da.  —  In  die  Schweiz 
führen  uns  die  Mitt(?ilungen  Singers  (1177),  von  denen  hierher  gehört  die  aus 
einem  älteren  Manuskript  abgedruckte  „Volkssage  aufgefasst  auf  der  Reise  zur  Be- 
steigung des  Niesen«  1H20".  Sie  handelt  von  drei  Männern,  die  den  Weg  nach  der 
Heimat  suchen,  von  einem  steinalten  Mann  zurechtgewiesen  und  mit  drei  Wacholder- 
beeren beschenkt  werden,  denen  sie  unterwegs  Geld  entnehmen.  In  der  II«imat  an- 
gelangt finden  sie,  dem  Rat  eben  jenes  alten  Mannes  folgend,  an  einem  dürren  Ast  einen 
Schlüssel,  der  ihnen  eine  Schatzkammer  erschliesst.  Infolge  Uebertretung  gewisser 
Beschränkungen,  die  ihnen  auferlegt  waren,  sterben  zwei  von  ihnen  und  der  dritte 
gerät  wieder  in  Armut.  —  Eine  recht  umfangreiche  Sagensammlung  aus  dem  Kanton 
St.  Gallen  veröffentlicht  Kuoni  (1178).  Seine  Absicht  war,  „ein  leicht  verständliches 
Volksbuch  zu  schaffen,  in  erster  Linie  aber  der  Schule  ein  wertvolles  Material  für 
den  heimatkundlichen  Unterricht  aufzuschli essen".  Neben  bereits  Gedrucktem  bringt 
das  Buch  eine  grosse  Menge  von  neu  Gesammeltem.  Die  örsprungsangaben  sind 
nicht  sehr  genau.  Die  ganze  Sammlung  umfasst  506  Nummern,  worunter  allerdings 
auch  manche  sonstigen  Volksüberlieferungen  sind.  Sie  sind  geographisch  geordnet, 
aber  ein  Sachregister  erleichtert  die  Benutzung.  Zur  Charakteristik  sei  einiges  mit- 
geteilt. Unter  eigentümlichen  B'ormen  tritt  das  unheimliche  nächtliche  Getöse  auf, 
das  wir  sonst  als  „wilde  Jagd"  bezeichnen.  Es  führt  Namen  wie  Wuotie,  Wuatahee, 
Wuetihö,  Muoltahee,  Muettiseel,  Mutterseel.  Es  wird  aber,  soviel  ich  sehe,  nirgends 
auf  eine  wilde  Jagd  mit  dem  wilden  Jäger  an  der  Spitze  zurückgeführt.  Ueberhaupt 
fehlt  meist  die  in  Deutschland  übliche  sagenmässige  Ausschmückung.  Nur  in  einer 
Minderzahl  von  Fällen  findet  sich  die  Vorstellung  eines  Geisterzugs.  Das  Getöse 
wird  als  wüstes  Geschrei  oder  Klagerufe  bezeichnet  und  trägt  wohl  selbst  einen  der 
genannten  Namen;  auch  im  Gewitter  zieht  das  WuetihÖ  dahin;  Hundegebell  und 
Pferdegewieher  werden  bei  dem  nächtlichen  Spuk  auch  hier  und  da  erwähnt,  aber 
dann  fehlt  jener  Name.  Meist  wird  mit  ihm  das  Gespenst  selbst  genannt,  das  den 
Lärm  hervorbringt,  ein  tierartiges  Wesen,  das  neben  dem  Wanderer  auffliegt  (N.  7H), 
ein  vielbeiniges  schwarzes  Tier  von  der  Gestalt  einer  Katze  (N.  100).  Es  wird 
identifiziert  mit  dem  „Gräggi"  (N.  132),  welches  nachts  in  verschiedener  Tiergestalt 
die  Wanderer  anschreit  oder  —  eine  besonders  häufige  Vorstellung  —  sich  als  Laub- 
sack heranwälzt.  ,,Eine  arme  Seele,  welche  die  ewige  Ruhe  nicht  hat  finden  können", 
wird  gelegentlich  erklärt  (N.  384).  Zu  einem  wilden  Kind  sagt  man:  „du  tust  wie's 
Multahee"  (N.  76  und  414).  Es  scheint  mir  nach  alledem  recht  zweifelhaft,  ob  man 
in  diesen  Fällen,  wie  der  Herausgeber  und  seine  Mitarbeiter  tun,  von  Wodans  Heer 
sprechen  darf.  In  den  mannigfaltigsten  Varianten  begegnen  uns  Drachensagen.  Sehr 
zahlreich  sind  die  Sagen  von  der  vereitelten  Erlösung,  wobei  als  typischer  Schluss, 
wie  auch  sonst  in  Deutschland,  das  Motiv  wiederkehrt,  dass  die  verzauberte  Person 
nun  warten  muss,  bis  ein  Kind  herangewachsen  ist,  das  in  einer  aus  einem  frisch 
gesäten  Baum  gefertigten  Wiege  geschlafen  hat  (N.  74,  89,  332/3,  427).  Ein  häufig 
vorkommendes  Sagenmotiv  ist  das  Spielen  mit  goldenen  Kegeln  (N.  8,  12,  85,  158, 
160,  377).  Von  versunkenen  Städten  oder  Schlössern  weiss  man  auch  hier  zu  er- 
zählen (82,  101).  „Gallenbrunnen",  an  denen  sich  der  Heilige  gelabt  hat,  werden 
genannt  (15,  43).  Von  der  mit  dem  Kind  speisenden  Schlange  redet  hier  die  Sage, 
wie  in  Schlesien  (47).  Kirchen-  oder  Klostergründungen  werden  mit  typischen 
Zügen  geschmückt  (93,  206).  Zwerge  belohnen  hilfreiche  Menschen  mit  Kohlen,  die 
zu  Gold  werden,  wie  überall  (210).  Ein  See  fängt  an  zu  toben  und  Sturm  und  Ge- 
witter zu  erzeugen,  wenn  man  Steine  hineinwirft  (192).  Eine  andere  Sage  zeigt  noch 
den  Gebrauch  des  Bahrrechts  (336).  Endlich  sind  wertvoll  die  Mitteilungen  über  die 
Tannhäusersage  nebst  zwei  Aufzeichnungen  des  Tannhäuserliedes  (N.  253).  —  Die  von 
S  prenge  r  (1179)  mitgeteilten  Sagen  von  der  Jungfrau  im  Schilztobel,  den  wilden 
Leuten  und  dem  Alpmuatterle  finden  sich  auch  bei  Kuoni  (N.  290,  291,  301,  332),  die 
von  Ruchrinde  und  Muggisturz  bringt  dieser  in  ausführlicherer  Fassung.  — 

Kuttners  (1181)  Sammlung  jüdischer  Sagen  ist  eine  Zusammen- 
stellung aus  drei  älteren  Sammlungen  ohne  weitere  Nachweise  oder  Litteraturangaben. 
—  Sagen  in  poetischer  Gestalt  bietet  uns  die  wiederaufgelegte  Sammlung  des 
1901  gestorbenen  Naturdichters  und  wandernden  Steinguthändlers  aus  der  Eifel 
Peter  Zirbes  (Eifelsagen  und  Gedichte.  5.  Aufl.  Coblenz,  W.  Groos.  190  S. 
geb.  M.  1,50),  dem  einst  G.  Freytag  warm  empfehlende  Worte  widmete.  — 

Märchensammlungen.  LTnter  den  Märchensammlungen  verdienen, 
wenn  ich  von  den  immer  neu  aufgelegten  und  übersetzten  Grimmschen  Märchen  ab- 
sehe, besondere  Beachtung  zwei,  die  von  Damen  herausgegeben  sind.  A  d  e  1  i  n  e 
Rittershaus  (1192)  hat  sämtliche  bis  heute  auf  Ifeland  nachweisbaren  Volksmärchen 

42* 


326  A.  Strack,  Volkskunde. 

—  gedruckte  und  ungedruckte  (nach  Manuskripten  der  Landesbibliothek  in  Reykjavik)  — 
im  Auszuge  zusammengestellt.  Von  den  Volkssagen  und  Schwänken  nahm  sie  die- 
jenigen Erzählungen  auf,  „die  im  Isländischen  entweder  den  Stempel  eines  echten 
Märchens  trugen,  oder  die  in  der  zur  Vergleichung  herangezogenen  internationalen 
Märchenlitteratur  als  Märchen  vertreten  waren".  So  kam  eine  Sammlung  von 
127  Nummern  zu  stände,  die  durchweg  sorgfältig  mit  Vergleichungen  und  Litteratur- 
angaben  versehen  sind.  Zwei  Drittel  aller  Märchen  gelang  es  ihr  auch  bei  anderen 
Völkern  zu  belegen,  während  sie  für  44  keine  internationalen  Entsprechungen  fand. 
Diese  letzteren  behandeln  Konflikte  zwischen  Riesen  und  Menschen,  oder  es 
sind  „Ütilegumannasögur"  d.  h.  Märchen,  in  denen  Geächtete  die  Hauptrolle  spielen, 
oder  es  sind  Eibsagen;  dazu  kommen  noch  einige  Märchenschwänke.  Zu  manchen 
davon  werden  sich,  wie  die  Herausgeberin  selbst  meint,  bei  weiterem  Zusehen  wohl  noch 
Parallelen  finden.  Es  wundert  mich  zum  Beispiel,  dass  ihr  bei  N.  29,  „Die  Königskinder  in 
der  Höhle  der  Riesen",  nicht  „Hansel  und  Gretel"  in  den  Sinn  gekommen  ist,  ein 
Märchen,  von  dem  sie  in  der  Einleitung  meint,  es  sei  in  Island  undenkbar.  Und 
doch  haben  wir  in  N.  29,  wenn  wir  von  der  auch  als  selbständiges  Märchen  über- 
lieferten zweiten  Hälfte  absehen,  sicher  eine,  allerdings,  wie  es  scheint,  spezifisch 
isländischen  Charakter  tragende  Variante  des  Grimmschen  Märchens  und  seiner 
Sippe  vor  uns.  Zu  N.  34  („Die  gute  Stiefmutter")  sind  die  Märchen  von  Sneewittchen 
und  dem  Machandelboom  heranzuziehen,  was  die  Herausgeberin  auch  bei  dem  ver- 
wandten Märchen  N.  11  tut.  Die  Einleitung  von  dem  kinderlosen  Ehepaar,  der  Frau, 
deren  Blutstropfen  in  den  Schnee  fallen,  und  dem  sich  daran  knüpfenden  Wunsch, 
ist  überall  dieselbe.  Das  Kind,  das  dem  Paare  geschenkt  wird,  hat  schwere  Schick- 
sale zu  überstehen.  Sie  sind  —  und  das  ist  zweifellos  das  Ursprünglichere  —  in  den 
sonstigen  Fassungen  durch  das  Eingreifen  der  bösen  Stiefmutter  motiviert,  in  der 
isländischen  dagegen  ziemlich  unverständlich,  durch  den  Fluch,  den  die  rechte 
Mutter  aussprechen  muss.  Die  Rolle  der  Stiefmutter  wurde  in  ihr  gerades  Gegenteil 
umgebogen.  Zu  N.  67  („Die  drei  Schwestern")  ist  das  Märchen  von  König  Drossel- 
bart zu  vergleichen,  das  dieselbe  äussere  Schablone  zeigt,  während  es  das  psychische 
Gegenstück  zu  dem  isländischen  Märchen  bildet.  Hier  die  belohnte  Demut,  dort 
der  bestrafte  Hochmut.  Auch  für  die  Eibsagen  werden  sich  Parallelen  finden  lassen. 
Das  Motiv  zum  Beispiel  von  N.  79,  dass  eine  Frau  einem  elbischen  Wesen  in  Geburtsnöten 
beisteht  und  dafür  belohnt  wird,  ist  weit  verbreitet.  Besondere  Beachtung  verdient 
die  Einleitung  des  Buches.  Die  Verfasserin  tritt  darin  der  These  von  dem  indischen 
Ursprung  der  meisten  europäischen  Märchen  entschieden  entgegen  —  und  zwar  mit 
sehr  beachtenswerten  Gründen.  In  einer  lehrreichen  Zusammenstellung  zeigt  sie, 
dass  ein  grosser  Teil  der  mitgeteilten  Märchen  uralte  isländische  oder  germanische 
Kulturzustände  voraussetzt  oder  bewahrt  hat;  sie  belegt  Motive,  Gestalten  und 
Märchen  aus  der  nordischen  Litteratur,  und  zwar  aus  einer  Zeit,  in  der  litterarische  Ein- 
wirkung nahezu  ausgeschlossen  ist  Ihr  Ergebnis  ist  allerdings  nur  ein  negatives,  — 
dass  wir  die  Heimat  dieser  Volksmärchen  nicht  kennen  und  nie  kennen  werden.  Es 
fragt  sich  nur,  ob  es  überhaupt  richtig  ist,  von  einer  solchen  Heimat  zu  reden;  ob 
nicht  die  Fragestellung  der  früheren  Forschung  eine  verkehrte  war,  die  bei  der 
mündlichen  Ueberlieferung  ebenso  wie  bei  litterarischen  Erzeugnissen  immer  glaubte, 
nach  einer  einheitlichen  Quelle  suchen  zu  müssen.  Es  wird  sich  empfehlen,  künftig- 
hin statt  der  ganzen  Märchen  die  einzelnen  Motive  zu  verfolgen  und  zu  vergleichen; 
man  wird  wohl  dann  auch  die  kaleidoskopische  Art  und  Entstehung  dieser  Gebilde 
verstehen  lernen.  —  Sehr  dankenswert  ist  auch  die  Sammlung  von  Elisabeth 
Sklarek  (1193).  Sie  enthält  46  Märchen  aus  neueren  ungarischen  Originalsamm- 
lungen in  sorgfältiger  deutscher  Uebersetzung.  Anmerkungen  bringen  die  wichtigsten 
Parallelen.  Schullerus  hat  ein  Vorwort  beigesteuert,  das  die  ungarische  Märchen- 
dichtung überhaupt  charakterisiert.  Danach  besitzen  die  Ungarn  „keine  eingeborenen, 
uralten  Märchen  mehr,  die  mythisch-poetische  Gebilde  der  heidnischen  Zeit  noch 
wiederspiegelten".  Die  grösste  Gruppe  hat  ihre  Quelle  in  der  erbaulichen  lateinischen 
Litteratur  des  Mittelalters,  vor  allem  in  den  1695  ins  Ungarische  übertragenen  Gesta 
Romanorum.  Eine  zweite  Gruppe  verdankt  ihre  Entstehung  der  Türkenherrschaft 
Eine  dritte  ist  rumänischen  und  slowakischen  Ursprungs.  Eine  vierte  und  fünfte 
Gruppe  endlich  bilden  die  Märchen  der  „verabschiedeten  Soldaten"  und  die  im 
Lande  selbst  entstandenen  Streitmärchen,  zu  denen  die  Reibungen  der  zusammen- 
wohnenden Nationalitäten  den  Stoff  geben.  Aber  auch  die  fremden  Stoffe  sind  stark 
nationalisiert  und  die  Erzählungstechnik  ist  eigenartig.  „Nicht  die  Gedankenwelt 
der  ungarischen  Märchen,  die  nicht  wesentlich  verschieden  ist  von  der  anderer 
Märchen,  verleiht  ihnen  ihren  eigenen  Reiz,  sondern  das  heimische  Gewand,  der 
Pulsschlag  des  inneren  Lebens,  die  Einformung  und  Einfühlung  in  das  Gemütsleben 
des  ungarischen  Volkes."  Ob  Schullerus  mit  seiner  Behauptung  fremden  Ursprungs 
der     meisten     ungarischen     Märchen     recht     hat,      vermag     ich,      da     ich     das 


A.  Strack,  Volkskunde.  327 

Material  zu  wonlg"  kenne,  nicht  zu  sagen.  .ledonfalls  ist  diese  Sammlung"  freudigst 
zu  bog-rüsHon.  — 

Volksschauspiol.  Von  der  Aufführunj^-  eines  Weihnachtsspiels 
in  Liebenau  berichtet  O.  S.  (1201)  und  nennt  eine  Anzahl  anderer  Orte  des  Erz- 
gebirgs,  in  denen  sich  Weihnachtsspiele  erhalten  haben.  —  Den  Text  eines  solchen, 
das  in  der  Mitte  des  19.  Jahrhunderts  aufgelührt  wurde,  aus  Bärenstein  veröffentlicht 
Timaeus  (1200).  Die  erste  Hcene  zeigt  uns  den  heiligen  Christ  samt  Nikolaus  und 
„Knecht  Martin  oder  Rupprecht"  die  Kinder  belohnend,  die  zweite  Joseph  und  Maria 
eine  Herberge  suchend,  die  dritte  die  Verkündigung  des  Engels,  die  vierte  die  An- 
betung der  Hirten  im  Stall.  Der  Text  ist  lückenhaft  und  verstümmelt  und  mischt 
Aelteros  mit  Neuerem.  Josej)h  spricht  im  Dialekt.  —  Das  Königsspiel,  das  Giersner 
(1203)  nach  einer  Handschrift  aus  dem  Jahre  1823  abdruckt,  ruht  auf  alter  Ueber- 
lieferung.  Es  beginnt  mit  der  Hirtenscene  und  endigt  mit  dem  Betlehemitischen 
Kindermord.  Es  gleicht  in  seiner  ganzen  Anlage  und  in  manchen  Einzelheiten  dem 
Erlauer  Dreikönigsspiel.  —  Ueber  ein  Schinderhannes  drama,  das  1900  in 
Oberstdorf  aufgeführt  wurde,  berichtet  B  e  h  r  e  n  d  (1204).  Es  ist  zusammengeschrieben 
aus  einem  1835  in  Reutlingen  erschienenen  Volksbuch  und  aus  SchiUers  Räubern. 
Hoffentlich  bleibt  uns  der  Text  nicht  vorenthalten.  —  Das  Peterlspiel  aus 
Höttingen  in  Tirol,  das  Jene  wein  (1206)  herausgegeben  hat,  enthält  eine  Reihe 
von  gar  nicht  oder  nur  lose  zusammenhängenden  Puppenspielen,  die  selbst  wieder 
zum  Teil  fragmentarisch  überliefert  sind.  Sie  behandeln  teils  geschichtliche  oder 
sagenhafte  Stoffe,  wie  die  Enthauptung  Johannis, .  Kaiser  Max  auf  der  Martinswand, 
Don  Juan,  Faust,  St.  Georg,  teils  burleske  Scenen  aus  dem  Leben  Peterls.  — 

Volkslied:  Geschichte  und  Charakteristik:  Allgemeines. 
S  a  h  r  s  (1207)  Chrestomathie  (JBL.  1900  I  5  :  526)  wurde  im  wesentlichen  anerkennend 
besprochen  von  ü  h  1  mit  Hinzufügung  einiger  prinzipieller  Bemerkungen  über  Volks- 
und Rätsellied.  —  L  o  h  r  e  s  (1209)  geschichtliche  Darstellung  der  Volksliedforschung 
von  Percy  bis  zum  Wunderhorn  ist  eine  sehr  brauchbare  und  dankenswerte  Arbeit, 
um  so  mehr,  als  sie  nicht  bloss  die  wohlbekannten  Höhepunkte  ins  Auge  fasst, 
sondern  uns  auch  in  die  Niederungen  führt.  —  Aliens  (1214)  Studien  behandeln 
zuerst  den  Natureingang  und  die  Naturbeseelung  in  dem  älteren  deutschen  Volkslied. 
Furcht  vor  den  Mächten  der  Natur,  so  meint  er,  und  die  Beobachtung  des  mensch- 
lichen Todes  führten  in  ältester  Zeit  zur  Beseelung  der  Natur,  die  ohne  Reflexion, 
instinktiv  erfolgte.  Die  Empfindung  der  Verschiedenheit  von  Mensch  und  Natur 
führte  zur  ersten  Metapher.  Besondere  Veranlassungen,  wie  Todesfälle,  für  die  die 
gewöhnliche  Redeweise  nicht  reichte,  führten  zu  dem  ersten  dichterischen  Gebilde, 
das  lyrischer  Art  war  —  einer  Hymne  an  die  Natur.  Nicht  Liebe,  sondern  Furcht 
und  Gefühl  der  Einsamkeit,  durch  den  Tod  veranlasst,  rief  die  früheste  Dichtung 
hervor.  Es  bedurfte  einer  langen  Entwicklung  und  eines  veränderten  Verhältnisses 
des  Menschen  zur  Natur,  bei  dem  Liebe  an  Stelle  der  Furcht  trat,  bis  wenige  An- 
deutungen genügten,  um  ein  Naturbild  als  Hintergrund,  als  Einleitung  hervorzuzaubern. 
Der  Natureingang  der  mittelalterlichen  Lyrik  und  des  Volksliedes  ist  nicht  der  keim- 
artige Beginn  der  Naturschilderung,  sondern  ihr  atavistischer  Rest,  ein  Ueberlebsel 
aus  der  Zeit  der  Naturhymnen.  Dies  ist  im  wesenüichen  der  Gedankengang  A.s.  Er 
ist  wohl  scharfsinnig,  aber  rein  konstruierend.  Wo  er  Tatsachen  heranzieht,  wie  den 
Natureingang  der  Vierzeiler,  irrt  er,  denn  die  „Ungereimtheit"  zwischen  Natureingang 
und  dem  Folgenden  ist  in  ihnen  durchaus  nicht  die  Regel;  und  wo  sie  vorhanden  ist, 
erfordert  sie  nicht,  wie  A.  meint,  eine  atavistische  Erklärung,  sondern  sie  ist  einfach 
durch  formale  Assoziation  veranlasst.  Die  zweite  Studie  A.s  bringt  neue  Versionen 
von  „Lord  Randal"  (Schlangenköchin)  und  „Lord  Thomas  and  Fair  Annet"  mit 
kritischen  Erörterungen  der  verschiedenen  Fassungen.  Die  letzte  Studie  setzt  den 
starken  Einfluss  ins  laicht,  den  Heine  von  der  Schnaderhüpfeldichtung  erfahren  hat. 
—  Der  Bericht  von  Petsch  (1215)  über  die  Ergebnisse  der  Forschung  auf  dem 
Gebiete  der  Volksdichtung  in  den  letzten  Jahrzehnten  gliedert  sich  in  die  Abschnitte: 
1.  Allgemeines.  2.  Das  Volkslied.  3.  Märchen  und  Sagen.  4.  Volksschauspiel. 
5.  Kleinpoesie.  Aus  dem  zweiten  Abschnitt  hebe  ich  hervor,  dass  P.  die  Unter- 
scheidung zwischen  Volks-  und  Kunstdichtung  nicht  fallen  lassen  möchte.  Als 
charakteristisches  Merkmal  des  Volksliedes  betrachtet  er  „den  Stil  in  höchstem  Sinne, 
d.  h.  nicht  bloss  einzelne  formelhafte  Wendungen  und  Bilder,  sondern  die  ganze  Auf- 
fassungs-  und  Darstellungs weise".  Man  wird  daran  allerdings  immer  die  Frage  knüpfen 
müssen,  wessen  Stil,  wessen  Anschauungsweise  es  ist,  die  sich  hier  zeigt.  Und  damit 
steht  man  wieder  vor  dem  Problem,  welche  Rolle  die  Einzelindividualität  in  dieser 
Dichtung  spielt,  welches  die  Art  ihrer  Erzeugung  ist.  Der  vierte  Abschnitt  gibt  eine 
gute  üebersicht  über  den  Stand  der  Märchenforschung,  der  allerdings  gerade  in 
diesem  Jahre  sich  wieder  verschoben  hat.  —  Von  dem  neuen  Band  von  P  o  m  m  e  r  s 
und    F  r  a  u  n  g  r  u  b  e  r  s    (1217)    Zeitschrift    sei    wenigstens    der   wesentliche   Inhalt 


328  A.  Strack,  Volkskunde. 

skizziert,  da  später  kein  Bezug-  mehr  darauf  genommen  wird.  An  Orig-inalaufsätzen 
enthält  er  einen  kurzen  Aufruf  von  Augusta  Bender  zur  Sammlung  und  Pflege 
des  echten  Volksliedes,  dessen  Eigenart  sie  kurz  charakterisiert  (3.  Heft:  „Sammelt 
und  pflegt  das  Volkslied") ;  eine  ausführliche  Mitteilung  K.  H.  Prahls  über  den  Schatz 
von  Volksliedern,  den  ein  einziges  Dienstmädchen  in  Wort  und  Weise  völlig  be- 
herrscht (es  sind  123  Lieder),  und  über  die  Quellen,  aus  denen  er  stammt  (3./4.  Heft: 
„Das  Volkslied  an  der  westpreussischen  Wasserkante");  über  die  Schicksale  ihrer 
Volksliedersammlung  berichtet  Augusta  Bender  (6.  und  7.  Heft:  „Wie  es  mir  mit 
meiner  Oberschefflenzer  Volksliedersammlung  gegangen  ist");  eine  kleine  Studie  über 
den  „Gassenhauer"  bringt  L.  R  i  e  m  a  n  n  (Heft  7 — 10).  Ausserdem  bringt  der  Band 
eine  grosse  Zahl  von  Volksliederaufzeichnungen,  Schnaderhüpfeln,  Jodlern,  Nacht- 
wächterrufen, Fenstersprüchen,  mehrstimmigen  Sätzen  von  Volksliedern.  Die  Absicht 
der  Zeitschrift  ist  mehr  auf  die  Pflege  und  Neubelebung  des  Volksliedes  als  auf 
dessen  wissenschaftliche  Durchforschung  gerichtet.  — 

Einzelne  Gebiete  der  Volkspoesie.  Eine  Darstellung  der 
deutschen  Handwerkspoesie  hauptsächlich  auf  Grund  von  Schades  Handwerks- 
liedern mit  Heranziehung  Hans  Sachsens  verdanken  wir  Laden  dorf  (1220).  —  Die 
Neujahrslieder,  die  Kälin  (1221)  und  Wilhelm  (1222)  mitteilen,  und  das 
dialektische  Weihnachtslied  C.  Müllers  (1223  a)  seien  wenigstens  kurz  erwähnt.  — 
Bergmann  (1225)  stellt  den  Kampf  dar,  der  in  den  Jahren  1811 — 15  von  den  kirch- 
lichen Behörden  gegen  den  „Christmettenunfug"  in  Sachsen  geführt  wurde,  unter  Bei- 
fügung von  Auszügen  aus  den  Berichten  der  Superintendenten.  —  „Unsere  Soldaten- 
lieder" fasst  0.  Voretzsch  (Unsere  Soldatenlieder:  AZgß.  1902,  N.  72/3)  ins  Auge. 
Er  meint  damit  die  Lieder,  die  unsere  Soldaten  singen,  von  denen  die  eigentlichen 
Soldatenlieder,  d.  h.  die  Standeslieder  nur  einen  Teil  bilden,  während  die  grössere 
Masse  aus  sonstigen  Volksliedern  und  volkstümlichen  Liedern  besteht.  Den  Inhalt 
dieser  Lieder  sucht  er  zunächst  gruppierend  zu  skizzieren.  Dann  behandelt  er  die 
Veränderungen,  die  sie  im  Munde  der  Soldaten  erfahren,  wobei  begreiflicherweise 
nur  solche  Beachtung  finden,  die  mit  dem  Soldatenleben  in  Beziehung  stehen.  Be- 
sonders charakteristisch  sind  die  Anpassungen  teils  sonstiger  Volkslieder  an  das 
Soldatenleben,  teils  eigentlicher  Soldatenlieder  an  die  jeweils  vorliegenden  militärischen 
Verhältnisse.  An  zwei  Beispielen  zeigt  V.,  wie  Kunstlieder  von  den  Soldaten  behandelt 
werden,  an  Uhlands  .,Ich  hatt'  einen  Kameraden"  und  Kinkels  „Weh,  dass  wir  scheiden 
müssen".  Ein  dritter  Abschnitt  handelt  von  dem  ästhetischen  Wert  der  Soldatenpoesie 
in  ihrer  Gesamtheit.  Zwei  wohl,  sonst  kaum  bekannte  Texte  („Fidel  und  sans  souci" 
und  ,,0  Heimat,  o  Heimat,  wir  müssen  dich  verlassen")  und  eine  Variante  des  schönen 
Liedes  „Bei  Sedan  auf  den  Höhen"  teilt  V.  nach  eigener  Niederschrift  mit.  Auch  die 
Melodien  finden  Berücksichtigung.  Der  ganze  Aufsatz  stellt  eine  warme  und  gelungene 
Apologie  des  Soldatenliedes  dar,  das  man  heutzutage  durch  Reglementierungen  ein- 
zuschränken sucht.  Ihnen  entgegenzutreten,  indem  er  einer  unbefangeneren  und  ge- 
rechteren Beurteilung  auch  des  Anstössigen  in  dieser  Poesie  das  W'ort  redet,  ist  einer 
der  Zwecke,  die  V.  mit  seiner  hübschen  Studie  verfolgt.  Und  dieser  praktische  Zweck 
hat  es  wohl  verschuldet,  dass  die  ganze  Masse  dessen,  was  die  Soldaten  singen,  als 
besondere  Dichtgattung  zusammengefasst  wird.  Dass  dies  wissenschaftlich  nicht  ge- 
rechtfertigt ist,  wird  der  auf  dem  Gebiete  trefflich  bewanderte  Verfasser  selbst  am 
besten  wissen.  — 

Untersuchungen  zu  einzelnen  Volksliedern.  Eine  Anzahl 
wertvoller  Einzelmitteilungen  und  Untersuchungen  verdanken  wir  Bolte  (1210). 
Ich  führe  sie  unter  B.s  Ueberschriften  auf:  1.  „Susanna,  wilt  du  mit."  Ein  paar  Tanz- 
strophen, von  deren  Existenz  wir  aus  geistlichen  Kontrafakturen  des  16.  Jahrhunderts 
wussten,  hat  B.  in  einer  Breslauer  Handschrift  von  1603  entdeckt  und  mitgeteilt. 
2.  „Das  Mädchen  und  die  Hasel."  Ein  Meisterlied  Benedicts  von  Watt  aus  dem 
Jahre  1609,  das  auf  einem  älteren  Volkslied  beruht  und  das  bekannte  Zwiegespräch 
zwischen  Mädchen  und  Haselstaude  enthält.  3.  „Ein  Leed  van  einer  Fischerinne." 
Aus  einer  Handschrift  von  der  Hagens  wird  das  niederdeutsche  Lied,  das  hochdeutsch 
bereits  aus  dem  16.  Jahrhundert  bezeugt  ist,  abgedruckt  (Erk-Böhme  N.  151  b). 
4.  „Das  Wirtshaus  am  Rhein."  Ein  Vorläufer  des  „Wirtshauses  an  der  Lahn"  nach 
einer  Niederschrift  A.  von  Haxthausens  (vor  1819).  5.  „Die  Melodie  des  Schäffler- 
tanzes."  B.  weist  auf  eine  Notiz  Sepps  hin,  der  bei  einer  Maienandacht  in  Tyrus  1874 
die  wohlbekannte  Melodie  des  bayerischen  Schäfflertanzes  oder  Siebensprungs  hörte 
(„Fuchs  du  hast  die  Gans  gestohlen").  6.  „Der  heimkehrende  Soldat."  Eine  dänische 
Niederschrift  der  bekannten  Ballade  (Erk-Böhme  N.  191)  aus  Grundtvigs  Nachlass. 
7.  „Vom  andern  Land."  Ein  Zeugnis  für  die  Verbreitung  des  Liedes  im  16.  Jahr- 
hundert. 8.  „Tanzlied  aus  Göttingen."  Aus  der  Zeitschrift  „011a  Potrida"  1789  wird 
eine  Beschreibung  des  Tanzes  mit  Text  und  Noten  mitgeteilt.  9.  „Drei  liebe  Frauen." 
Eine   Version   des   schon   bekannten   Liedes   (Erk-Böhme  N.  905)  aus  dem  16.  Jahr- 


A.  Strack,  Volkskunde.  329 

hundert,  die  ins  Dänische  und  Schwedische  iihertrag-en  wurde.  H.  verfolgt  die  Ge- 
schichte des  Stoffes  und  belegt  den  Schwank  bereits  aus  dem  Jahre  1350.  10.  „Alte 
Nachtwächterrufe"  (aus  dem  16.  Jahrhundort).  — 

Historische  Volkslieder.  Hassebrauk  (1242)  setzt  seine  Samm- 
lung" geschichtlicher  Volkslieder  Braunschweigs  fort  und  beschliesst  sie.  Das  Berichtsjahr 
bringt  die  Nummern  114—57,  die  das  Ende  der  Regierungszeit  des  Herzogs  Heinrich 
Julius,  die  Regierung  Friedrich  Ulrichs,  und  die  folgenden  Jahrzehnte  bis  zur  Unter- 
werfung der  Stadt  1671  umfassen.  Aus  der  reichen  Fülle  von  Liedern,  deren  Anfänge 
ein  alphabetisches  Verzeichnis  registriert,  hebe  ich  ein  Lied  über  Till  Eulenspiegel 
aus  dem  Jahre  1606  hervor  (S.  67 ff.).  —  Die  tüchtige  Sammlung  von  Steiff  (1243) 
schreitet  rüstig  voran.  Die  vorliegende  Lieferung  bringt  den  Schluss  der  Zeit  Herzog 
Ulrichs,  woran  sich  im  3.  Abschnitt  die  Lieder,  die  sich  auf  die  Reformation  und 
Gegenreformation  beziehen,  schliessen.  Der  4.  Abschnitt  „Von  der  zweiten  Hälfte  des 
16.  Jahrhunderts  bis  zum  dreissigjährigen  Krieg"  wird  bis  zum  Jahre  1608  geführt.  — 
Müller  (124(5)  publiziert  ein  ursprünglich  niederdeutsches  Lied,  das  aber  in  hoch- 
deutscher Umschrift  vorliegt,  über  die  vergebliche  Belagerung  Halmstads  im 
Jahre  1563,  ein  niederdeutsches  Landsknechtslied  aus  dem  Jahre  1564,  das  den  Kampf 
der  Lübecker  und  Dänen  vom  Mai  desselben  Jahres  zum  Gegenstand  hat,  und  em 
hochdeutsches  Lied  aus  dem  Jahre  1565  über  die  Schlacht  auf  der  Falkenberger 
Heide  am  20.  Oktober;  der  Anhang  bringt  eine  hochdeutsche  Reimzeitung  aus  dem 
nordischen  siebenjährigen  Krieg  vom  Jahre  1567  und  zwei  Lieder  aus  der  Grafen- 
fehde,  das  eine  von  der  Schlacht  bei  Fühnen  1535  und  das  „Dennemarcker"  Lied  1536 
(Erk-Böhme  N.  283).  — 

Volkslieder      und      Vo  Ik  s  li  e  d  er  s  ammlu  n  gen      einzelner 
Landschaften.     An  erster  Stelle  sind,   wie  bei  den  Märchen,  zwei  tüchtige,  von 
Frauen  herrührende  Sammlungen  zu  nennen.    Augusta  Bender  (Oberschefflenzer 
Volkslieder    und    volkstümliche    Gesänge   gesammelt   von    A.    B.     Niederschrift   der 
Weisen    von    J.    Pommer.       Karlsruhe,    G.  Pillmeyer.      1902.       XXXH   und  312  S. 
geb.  M.  3,00)    hat  den  Liederschatz  ihres  Heimatsdorfes,    des  im  nördlichen  Baden 
liegenden  Oberschefflenz,  gesammelt.    Den  Hauptstock  bilden  Lieder,  die  sie  von  ihrer 
Mutter  hörte,  und  solche,  die  sie  selbst  in  ihrer  Jugend  in  der  Heimat  sang;  die  zeit- 
liche Grenze   der   letzteren    bildet   das   Jahr  1863,    in    dem   sie   als   siebzehnjähriges 
Mädchen  das  Dorf  verliess.    Dazu   kommt  noch   eine  Anzahl   von  später  gesungenen 
Liedern.     Die  Zeit,  aus  der  die  einzelnen  Lieder  stammen,  wird  im  allgemeinen  sorg- 
fältig notiert,  man  bleibt  aber  häufig  im  Zweifel  darüber,  was  von  diesem  Schatz  jetzt 
noch  lebendig  ist.     Es  wäre  von  Wert  gewesen,  dies  überall  festzustellen   und   eine 
kurze  chronologische  Zusammenstellung  beizufügen.     Vielleicht  hat  die  Herausgeberin 
Gelegenheit,  dies  an  anderem  Orte  nachzutragen.     Texte  und  Melodien  scheinen  durch- 
aus   zuverlässig   und    genau   aufgezeichnet.     Weder  Derbes   noch  Sinnloses    hat    zu 
Aenderungen  verleitet.     Neben  vollständigen  grösseren  Liedern  bringt  die  Sammlung 
auch  einige  Bruchstücke  und   vor  allem  eine  Fülle  von  poetischem  Kleing-ut  (Tanz- 
liedchen, Stumpeliedli,  Kinderreime),  das,  wie  richtig  betont  wird,  besonderes  Interesse 
hat   durch  den  Einblick,    den    es    uns    in    das    unmittelbare  Schaffungsvermögen  des 
Volkes  gewährt.     Es  ist  auch  ein  Glück,    dass   sich    die  Herausgeberin    nicht   durch 
Bedenken,  wie  sie  neuerdings  wohl  von  gelehrter  Seite  geäussert  worden  sind,  davon 
hat  abhalten  lassen,  wertloser  scheinende  oder  nur  geringe  Varianten  zeigende  Texte 
oder    aus     bekannten   Bestandteilen    zusammengesungene    Lieder    zu    unterdrücken. 
Werturteile  sind  als  Massstab  für  das  zu  Sammelnde  überhaupt  nicht  am  Platze,  und 
in  Variation  und  Kombination  besteht  eben  gerade  das  Leben  des  Volksliedes.     Auch 
dass  sie  solche  bekannten  Texte  vollständig  abgedruckt  und  nicht  bloss  im  Anschluss 
an  irgendeine  Sammlung  Varianten  gegeben  hat,  kann  ich  nicht,  wie  das  geschehen 
ist,  bedauern.     Denn  erstlich  gibt  es  doch  glücklicherweise  auch  ausser  den  Gelehrten 
Leute,    die    solchen   Sammlungen    Interesse    entgegenbringen   —   was  sollten  sie  mit 
Varianten  anfangen?  — ,  und  auch  dem  Forscher  tritt  schliesslich  der  variierte  Text  an- 
schaulicher als  Ganzes  gegenüber;  von  anderen  Schwierigkeiten,  die  bei  einem  kürzen- 
den Verfahren  vorliegen,  ganz  zu  schweigen.     Sehr  hübsche  und  beachtenswerte  Be- 
merkungen   macht    die  Kennerin   des  Volksgesanges   in   der  Einleitung  über  dessen 
Wesen.     Sie  betont,  dass  bei  dem  Singen  der  Landleute  alles  Instinkt  und  Gefühl  sei, 
dass  es  ihnen  deshalb  schwer  fäUt,   ein  Lied  herzusagen,  statt  zu  singen.     „Nicht  im 
Kopfe   tragen  sie  diese  Lieder,  sondern  lediglich  im  Herzen.    Ihr  Weissen  von  den- 
selben ist  wie  das  Schlafwachen  eines  Kindes  —  rufe  sie  an,   und  sie  erschrecken, 
werden  unsicher  und  straucheln  —  was  beim  Singen  ungleich  weniger  zu  befürchten 
ist.     Denn  dieses  ist  ein  Nachtwandeln  des  Gefühls,   ein  unbewusstes  Hellsehen.    Je 
mehr   sich    die  Landleute    aber   aus  jenem  traumähnlichen  Zustand  entfernen,    desto 
sinnloser  werden  ihre  Texte,  desto  unzusammenhängender  ihre  Strophen."    Wir  tun 
einen  Blick  in  das  Seelenleben,  in  dem  unsere  Volkslieder  eigentlich  wurzeln.    Eine 


SSO  Ä.  strack,  Volkskunde. 

Neuerung-,  die  Nachahmung'  verdient,  ist,  dass  das  Reg-ister  nicht  bloss  die  Lieder-, 
sondern  auch  die  Strophenanfänge  verzeichnet.  Die  Anmerkungen,  die  die  Sammlung" 
beschliessen,  hätten  Kürzung  vertragen.  Wo  Erk-Böhme  und  Meier-Köhler  bereits 
die  entsprechenden  Litteraturangaben  brachten,  genügte  ein  einfacher  Hinweis  auf 
sie.  Der  Herausgeberin  wissen  wir  jedenfalls  herzlichen  Dank  für  ihre  eigenartige, 
liebevolle  und  von  individuellem  Leben  beseelte  Sammlung.  —  Eine  prächtige  Er- 
gänzung dazu  bildet  die  ebenfalls  aus  der  badischen  Pfalz  stammende  Sammlung  von 
Elizabeth  Marriage  (Volkslieder  aus  der  badischen  Pfalz.  Halle  a.  S.,  Niemeyer. 
XVI  u.  404  S.,  M.  8,00).  Die  von  Fräulein  M.  meist  selbst  gesammelten  Lieder  mit 
Melodien  stammen  aus  den  Ortschaften  Bockschaft,  Bruchsal,  Handschuhsheim,  Heidel- 
berg, Kirchardt,  Neckargerach,  Neckarsteinach,  Nüstenbach,  Schlierbach,  Schönmatten- 
waag,  Schriesheim,  Sinsheim,  Wiesloch,  Wilhelmsfeld,  Wimpfen,  Ziegelhausen.  Sie 
gehören  alle  der  Gegenwart  an  (1897—1900)  und  sind  in  folgender  Weise  gruppiert: 

1.  Balladen.  2.  Liebeslieder.  3.  Abschiedslieder.  4.  Standeslieder.  5.  Lumpelieder. 
6.  Schnörkel  und  Tanzliedchen.  7.  Kinderlieder  und  Reime.  Höchst  wertvoll  sind 
die  nach  dem  Vorbild  der  Meier-Köhlerschen  Sammlung  über  Herkunft  und  Ver- 
breitung orientierenden  Anmerkungen,  die  zum  Teil  die  Nachweise  Meiers,  der  selbst 
der  Herausgeberin  hilfreich  zur  Seite  stand,  vermehren  und  ergänzen.  Ueber  die 
Sprache  der  Lieder  bemerkt  die  Herausgeberin,  dass  nach  ihrer  Erfahrung  das  Volk 
in  dreierlei  Sprachen  singe,  im  reinen  Dialekt  nur  Spottlieder  und  lustige  Stücke,, 
selten  in  einem  Mischdialekt,  der  sich  dem  Nachbardialekt  annähere,  meist  aber  hoch- 
deutsch mit  mehr  oder  minder  dialektischer  Färbung.  Die  Leistung  von  Fräulein  M. 
verdient  warme  Anerkennung,  um  so  mehr,  da  sie  als  Ausländerin  gewiss  manche 
Schwierigkeiten  zu  überwinden  hatte.  Ihr  Buch  ist  neben  dem  Meiers  die  wissen- 
schaftlich tüchtigste  Volksliedersammlung  der  laeueren  Zeit.  — 

Neben  diesen  beiden  sind  nur  noch  kleinere  Sammlungen  oder  Einzelmit- 
teilungen zu  nennen.  Aus  dem  Egerland  teilt  U  r  b  a  n  (1249)  vier  „Ansinglieder" 
mit:  ein  Nachtwächterlied,  ein  Lied,  in  dem  die  Braut  angesungen  und  um  Gaben 
gebeten  wird,  ein  Streitlied  zwischen  Sommer  und  Winter,  das  noch  vor  30  Jahren 
von  zwei  von  Haus  zu  Haus  ziehenden  Männern  meist  gleich  nach  Allerheiligen  vor- 
getragen wurde,  und  ein  Maria-Kulmer  Wallfahrtslied.  —  Ein  paar  Hütejungenverschen 
aus  dem  Erzgebirge  hat  samt  Melodie  und  Jodler  Klopfleisch  (1250)  auf- 
gezeichnet; zur  Melodie  macht  Stumm  einige  ergänzende  Bemerkungen.  —  Ein 
Lied  aus  dem  Geiseltal  bei  Merseburg,  das  die  Ermordung  eines  ungetreuen 
Mädchens  durch  seinen  früheren  Liebhaber,  einen  Landwehrmann,  behandelt,  ver- 
gleicht J.  Meier  (1251)  mit  anderen  Versionen,  und  zeigt  damit,  wie  selbst  bei 
einem  ganz  jungen  Liede  schon  die  Macht  der  Ueberlieferung  die  originale  Gestalt 
so  stark  geändert  hat,  dass  wir  den  ursprünglichen  Wortlaut  vielfach  nicht  mehr  her- 
zustellen vermögen.  —  Die  drei  Lieder  von  Rügen,  die  die  Pommerschen  Blätter  (1255) 
bringen,  sind  aus  Erlachs  grossem  Sammelwerk  abgedruckt.  —  Aus  Sachsen  bringt 
R.  Zimmermann  (1256)  ein  paar  Lieder,  die  er  einem  handschriftlichen  Heft  vom 
Jahre  1847  entnimmt,  sämtlich  kunstmässigen  Ursprungs:  1.  Der  Jungling  und  das 
Mädchen  von  Vulpius    (s.   Hoffmann-Prahl,    Unsere    volkstümlichen    Lieder   N.  499). 

2.  Der  Postknecht  (Erk-Böhme  N.  1579).  3.  „Ein  Schlosser  ist  meine  schwache  Seit'" 
(aus  Raimunds  Verschwender).  4.  „Und  wenn  auch  der  Säbel  bricht"  (Hoffmann- 
Prahl  N.  1115  a).  5.  Schweizer  Heimweh  (Hoffmann-Prahl  N.  555).  —  Aus  der 
Schwarzenberger  Gegend  stammen  die  Hausinschriften,  der  Vers  beim  Heidelbeersuchen 
und  die  Version  von  „Des  Markgrafen  Töchterlein"  (Erk-Böhme  N.  182),  die  Z  i  n  c  k 
(1211)  mitteilt.  —  Aus  Schlesien  notiert  Scholz  (1257  und  1239)  eine  Version 
des  alten  Liedes  von  den  zwei  Königskinderu,  ein  Soldatenlied  (Abschied,  Einkleidung, 
Tod),  ein  Erntefestlied  kunstmässigen  Ursprungs  und  ein  Lied  vom  jüngsten  Tag 
(Erk-Böhme  N.  1278).  —  Auch  die  Mitteilungen  von  G  ö  r  1  i  c  h  (1262)  aus  Ziegen- 
h  a  1  s  gehören  hierher.  Es  sind  Kinder-  und  Spottreime,  Scherzaufgaben  und  Rätsel, 
ein  Wiegenlied  und  das  Bruchstück  eines  Lügenmärchens.  —  Aus  der  Schweiz  hat 
Anna  Ithen  (1235)  das  Bruchstück  eines  von  Jesu  Gefangennehmung  und  Petri 
Verrat  handelnden  Liedes  aufgeschrieben,  nebst  zwei  von  Jesu  Leiden  handelnden 
Bettlergebeten,  die  bei  Wallfahrten  gesagt  wurden.  —  Eine  reiche  Sammlung  von 
Tuschliedern,  d.  h.  Vierzeilern  aus  Stecken  in  Böhmen  legt  Langer  (1258)  vor.  — 

Volkswitz  und  Volkshumor.  Das  Buch  Ohorns  (1265),  das  sich 
an  weitere  Kreise  wendet,  ist  eine  geschickt  zusammengestellte  Chrestomathie  mit 
Proben  aus  dem  Pfaffen  Amis,  Peter  Leu,  den  älteren  Schwanksammlungen,  Till 
Eulenspiegel,  den  Schildbürgern,  Fastnachtsspielen,  Volksliedern  usw.  —  Eine  höchst 
ergötzliche  Sammlung  von  Anekdoten  aus  dem  Appenzellerland  verdanken  wir 
T  o  b  1  e  r  (1267).  Sie  sind  teils  der  Litteratur,  teils  der  mündlichen  Ueberlieferung 
entnommen.  Die  Quellen  werden  nur  summarisch  aufgezählt.  Die  Einleitung  charak- 
terisiert   den    Appenzeller   Witz    und    bringt    manches    über   Spitznamen    und    Dorf- 


A.  Strack,  Volkwkuii.lt-.  331 

neckereien.  —  Die  pommerschen  Erzähluntifcn  von  Haas  (12f)9)  }i-ehören  eigentlich 
nicht  hierher,  da  sie  meist  Ernstes  brinjicn,  Spuk-  und  Zaubortrescliichten,  auch 
Märchen,  wie  das  vom  Meisterdieh  oder  eine  Erzäldun^-  von  der  Flucht  zweier  Kinder 
vor  einem  Zauberer,  wie  wir  sie  aus  dem  (irimmsciien  „Fundvoj^el"  oder  dem 
„liebsten  Roland"  kennen.  —  Wirkliche  Schwanke  sind  dajL^egen  die  beiden  anderen 
|)ommerschen  Geschichten  (1270),  deren  Held  ein  Schäfer  ist.  — 

Kinderspiel  und  K  i  n  d  e  r  r  e  i  m  e.  Dass  die  Volkskunde  an  dem 
Kinderspiel  Interesse  nimmt,  beruht  darauf,  dass  Volks-  und  Kinderleben  auf  ähn- 
licher seelischer  Orundlag-e  ruhen.  Sie  hat  deshalb  alle  Veranlassung,  sich,  ebenso 
wie  mit  der  Fsycholog-ie  des  Volkes,  mit  der  des  Kindes  zu  befassen,  wobei  dessen 
iiauptsächlicho  seelische  Hetäti^ung,  das  Spiel,  in  den  Vordergrund  tritt.  Ein  Buch, 
das  auf  diesem  Uebiet  wertvolle  Anregungen  bringt  und  gut  in  die  frühere  Litteratur 
einführt,  ist  das  1895  (also  vor  den  Büchern  von  üroos)  erschienene  und  nun  in 
IJebersetzung  vorliegende  Buch  von  G.  A.  Colozza  (Psychologie  und  Pädagogik 
des  Kinderspiels.  Mit  einer  Einleitung  von  Forneil  i.  Uebersetzt  von  Chr.  L  f  e  r. 
Altenburg,  0.  Bonde.  1900.  VIII  und  272  S.  M.  5,00),  über  das  hier  nachträglich 
berichtet  werden  mag.  Nur  der  erste,  das  Spiel  in  psychologischer  Hinsicht  be- 
handelnde Teil  beschäftigt  uns.  Von  Schiller  ausgehend  erklärt  C.  das  Spiel  als 
das  Erzeugnis  eines  Kraftüberschusses,  den  der  Kampf  ums  Dasein  nicht  in  Anspruch 
nimmt,  als  Verausgabung  eines  Reservekapitals  zum  Zwecke  des  Vergnügens.  Potentielle 
Energie  verwandelt  sich  in  ihm  in  tätige  Energie.  Es  ist  aber  zugleich  ein  Mittel 
zur  Vermehrung  dieses  Kraftüberschusses.  Die  Fähigkeit  zum  Spielen  wird  durch 
(las  Spielen  verstärkt  (I  und  II).  Kraftlose  oder  ermüdete  Tiere,  Menschen,  Völker 
spielen  nicht.  Junge  Tiere  und  Kinder,  die  der  Kampf  ums  Dasein  am  wenigsten 
in  Anspruch  ninnnt,  spielen  am  meisten  (VI  und  VII).  Aber  das  Spiel  verlangt 
ausserdem  einen  mehr  oder  weniger  hohen  Grad  psychischer  Tätigkeit.  Je  niedriger 
ein  Tier  steht,  in  desto  geringerem  Masse  treffen  wir  Spiele  bei  ihm,  während  bei 
den  höheren  Tieren  das  Spielen  eine  sehr  verbreitete  Tatsache  ist.  Auch  bei  den 
Kindern  bedarf  es  erst  einer  gewissen  psychischen  Entwicklung,  bis  das  Spiel  ein- 
tritt. Idioten  spielen  nicht. (III — V).  Den  üblichen  Einteilungen  der  Spiele  stellt  der 
Verfasser  die  seine  nach  den  in  ihnen  jeweils  vorwiegenden  körperlich-psychischen 
Elementen  gegenüber  (VIII  und  IX).  Er  zeigt,  wie  die  Nachahmung,  das  charakte- 
ristische Kennzeichen  der  ersten  Stufe  geistiger  Entwicklung,  Spiele  erzeugt  (X), 
wie  vererbte  Tendenzen  und  organische  Dispositionen  ihre  Wurzel  sind  (Kampf- 
spiele; XI),  wie  die  schöpferische  Phantasie  durch  Vergrössern,  Verkleinern,  Kom- 
binieren und  Dramatisieren  Spiele  schafft  (XII — XIII)  und  das  Bedürfnis  nach  Komik 
sich  Luft  macht  (XIV).  Er  betont  die  Rolle,  die  dem  Gefühl  beim  Spiele  zukommt  (XV), 
besonders  den  sozialen  (XV)  und  ästhetischen  Gefühlen  (XVI— XVII).  Wie  die  Vererbung, 
so  macht  sich  auch  die  Anpassung  bei  den  Spielen  geltend:  sie  werden  bestimmt  von 
ihrer  natürlichen  Umgebung,  von  Klima,  Jahreszeit  und  dergleichen  (XVIII)  und 
von  der  sozialen  und  historischen  Umgebung  (XXIX).  Auch  Fertigkeiten  und  Kennt- 
nisse (Jagen,  Fischen  usw.,  Zahlenspiele)  dienen  ihnen  zur  Grundlage  (XX— XXI). 
Dass  diese  Einteilung  eine  künstliche  ist,  dass  sich  beim  Spielen  nie  eine  Fähigkeit 
allein  betätigt,  wird  zum  Schlüsse  betont  (XXII)  und  endlich  noch  auf  die  Bedeutung 
des  Spieles,  durch  das  die  Kinder  ihre  Erfahrungen  machen,  für  die  Entwicklung 
ihres  Seelenlebens  und  ihrer  Persönlichkeit  hingewiesen.  So  weit  der  Gedanken- 
gang C.s.  Ich  glaube,  die  Volkskunde  wird  gut  tun,  sich  mit  einer  psychologischen 
Betrachtungsweise  des  Kinderspiels  vertraut  zu  machen,  anstatt,  ohne  solche  Er- 
wägungen, es  nur  als  Fundgrube  von  anti([uarischen  Einzelheiten  zu  betrachten, 
wobei  Fehlschlüsse  gang  und  gäbe  sind.  Was  vor  allem  an  dem  Kinderspiel  alt  ist, 
ist  seine  psychische  Unterlage.  —  Einzelheiten  und  kleinere  Untei*suchungen  bringt 
die  sonstige  vorliegende  Litteratur.  Die  hübsche  Sammlung  von  Brenner  (1273). 
die  1856  zuerst  erschien,  liegt  in  neuer  Auflage  vor.  Ihr  Bestand  ist  im  W  esent- 
lichen  derselbe  geblieben,  sodass  sie  mehr  ein  Bild  der  Vergangenheit  als  der 
Gegenwart  gibt.  Der  Herausgeber  war  bestrebt,  nur  solches  aufzunehmen,  was  in 
Basel  wirklich  eingebürgert  ist.  Er  bringt  —  durchweg  ohne  Melodien  —  Wiegen- 
lieder, Nachtgebete,  Verschen  für  die  ersten  Kinderjahre  (Finger-,  Schaukelreime  usw.), 
Spiele,  Neckereien,  Scherzreime  von  Gasse  und  Schule,  Kinderpredigten,  Schnitzel- 
banklieder, Rätsel,  Sauerkrautlatein,  Sprechübungen  und  Buchstabenscherze,  Wetter- 
regeln, Sprichwörter  usw.,  wobei  ich  nur  einige  wichtigere  Gruppen  hervorhebe, 
denn  der  ganze  Reichtum  lässt  sich  nicht  rubrizieren.  Ein  alphabetisches  Register 
erleichtert  die  Benutzung.  —  Ein  paar  Auszählreime,  Pfeifenreime  und  Scherz- 
verechen  aus  Nordthüringen  teilt  R  e  i  c  h  h  a  r  d  t  (1276)  mit.  —  Die  kleine  Sammlung 
F.  Richters  (1277)  bringt  Stammbuchverse,  Schülerreime,  Neckei-eien,  Hüte- 
und  Zuchtreime.  —  Umfangreicher  ist  die  hauptsächlich  aus  Baselland  imd  Zürich 
stammende  Sammlung  Schuppiis  (1278)  mit  folgenden  Rubriken;  A.  Die  Er- 
Jahresberichte f&r  neuere  deutsche  Litteraturgeuoblohte.    XIU.  ^3 


332  A.  Strack,  Volkskunde. 

wachsenen  mit  den  Kindern.  B.  Die  Kinder  unter  sich.  C.  Die  Kinder  im  Verkehr 
mit  der  Natur,  Nachahmung"  von  Märschen,  Handwerksgeräuschen  usw.  D.  Lustige 
Geschichten,  Lügenmärchen,  ZäUreime,  E.  Neck-  und  Spottreime.  F.  Buchstaben- 
lied, Sprachscherze,  Schnellsprechsätze,  Schnurren.  G.  Rätsel.  H.  Kindergebet, 
Ansingelieder  bei  festlichen  Anlässen,  Bettelreime.  L  Auszählreime.  —  Sehr  mannig- 
faltig sind  auch  die  Kinderliedchen  der  Fommerschen  Blätter  (1279);  eine  grössere 
Gruppe  bilden  Abzählreime,  Rätsel  und  Varianten  des  Lieds  vom  Hühnchen  (,,Put- 
höneken,  Puthüneken":  Böhme,  Kinderlied  S.  138).  —  Aus  W.  Wackernagels  Nachlass 
teilt  J.  Meier  (1281)  ein  im  Jahre  1854  aufgezeichnetes  Heischelied  mit.  —  Eine 
Skizze  des  Kinderlebens  in  der  Schwalm  an  der  Hand  von  Reimen  zeichnet 
S  c  h  w  a  1  m  (1282),  mit  einem  festlichen  Höhepunkt,  dem  Schlachtfest,  schliessend, 
an  dem  das  „Schlachtemännchen",  eine  nikolausartige  Gestalt,  auf  die  Kinder  er- 
zieherisch einwirkt.  —  Einen  Brauch  der  Kinderstube,  das  Wegblasen  eines  kind- 
lichen Leidens,  sucht  Wünsch  (1284)  zu  erklären,  indem  er  an  die  segnende, 
heilende  Kraft  des  Hauches  erinnert,  durch  den  dämonische  Wesen,  die  Krankheits- 
erreger, ausgetrieben  werden.  So  sei  der  Brauch  ein  Ueberlebsel  aus  alter  Zeit.  — 
Sprüche.  Kopps  (1288)  Aufsatz  ist  wiederholt  und  erweitert  in  einem 
zierlichen  Bändchen  (1^28)  erschienen.  Neunzehn  Sprüche  und  Volksreime,  die  von 
Liebe  handeln,  hat  er  zusammengestellt  und  in  die  Vergangenheit  zurück  verfolgt, 
an  erster  Stelle  das  alte,  wohlbekannte  „Du  bist  mein,  ich  bin  Dein";  dann  Verschen 
wie  „Kein  Feuer,  keine  Kohle  kann  brennen  so  heiss  als  heimliche  Liebe,  von  der 
niemand  nichts  weiss",  oder  „Disteln  und  Dornen  stechen  sehr,  die  falschen  Zungen 
noch  viel  mehr"  und  dergleichen  mehr,  die  uns  allen  als  unentbehrliche  Bestand- 
teile der  Liebesdichtung  des  Volkes  vertraut  sind.  In  den  Nachweisen,  die  der  in 
der  Geschichte  unseres  Volksliedes  gut  bewanderte  Verfasser  gibt  —  allerdings  nicht 
immer  in  wünschenswerter  Genauigkeit  — ,  erblicke  ich  den  Hauptwert  des  Büchleins. 
Wir  lernen  einen  Teil  der  Elemente  kennen,  aus  denen  sich  das  Volkslied  zu- 
sammensetzt, und  verfolgen  ihr  Leben,  ihre  proteusartig  sich  wandelnde  Gestalt 
durch  die  Jahrhunderte.  Dem,  der  sehen  will  und  kann,  eröffnen  sie  einen  Blick 
in  das  Wesen  und  Werden  des  Volkslieds.  —  Ich  schliesse  hieran  die  Sammlung 
von  Vierzeilern,  die  Strack  (1292)  aus  Hessen  vorlegt.  Wenn  sie  hier  unter  der  Rubrik 
„Sprüche"  untergebracht  ist,  so  entspricht  das  nicht  ganz  ihrem  Charakter,  da  der 
grössere  Teil  dieser  kleinen  Gebilde  ursprünglich  gesungen  wurde  oder  noch  ge- 
sungen wird.  Es  kam  mir  zunächst  darauf  an  zu  zeigen,  dass  solche  Verschen, 
auf  die  man  gewöhnlich  die  oberdeutsche  Bezeichnung  „Schnaderhüpfel"  anwendet, 
auch  in  Hessen  existieren,  und  dass  auch  hier  die  Sitte,  sie  beim  Tanz  zu  singen, 
sich  belegen  lässt.  Die  Nachweise,  die  ich  zu  den  einzelnen  Nummern  brachte, 
machen  keinerlei  Anspruch  auf  irgend  welche  Vollständigkeit,  die  sich  schliesslich 
hier,  wo  das  Lebendige  nur  zum  kleinsten  Teil  durch  Druck  fixiert  ist,  überhaupt 
nicht  erreichen  lässt.  Sie  sollten  bloss  eine  schwache  Vorstellung  von  der  zeitlichen 
und  räumlichen  Verbreitung  der  Gattung  und  ihrem  eigenartigen  Leben  geben.  Ich 
halte  es  für  verkehrt,  wenn  man  immer  wieder  die  österreichischen  Alpenländer  als 
ihre  Heimat  bezeichnet,  während  ihre  Verbreitung  über  das  ganze  deutsche  Sprach- 
gebiet nachgewiesen  ist.  Man  kann  nur  sagen,  dass  sie  sich  in  den  Alpen,  wie  auch 
manches  andere,  noch  am  lebenskräftigsten  erhalten  haben.  Es  wiederholt  sich  hier, 
wie  mir  scheinen  will,  in  engerem  Rahmen  derselbe  Vorgang  wie  auf  dem  Gebiete 
der  Märchenforschung.  Dieselbe  individualistische  Auffassung  von  der  Volksdichtung 
und  schliesslich  dem  Volksleben  überhaupt  hat  hier  wie  dort  zu  den  gleichen  Er- 
gebnissen geführt.  Ich  betonte  in  meiner  kleinen  Studie  besonders,  welchen  Einblick 
uns  gerade  diese  alte  dichterische  Gattung  in  das  Wesen  und  Werden  der  Volks- 
dichtung gewährt,  das  hier  leichter  zu  fassen  ist  als  bei  komplizierteren  Gebilden. 
Dabei  trat  ich  mit  einigen  Worten  J.  Meiers  Ausführungen  über  den  Ursprung  der 
Gattung  entgegen,  indem  ich,  gestützt  auf  das  vorgelegte  Anschauungsmaterial, 
hervorhob,  welche  verschwindend  geringe  Rolle  dem  Einzelindividuum  bei  der  Ge- 
staltung dieser  Liedchen  zufalle,  die  viel  mehr  pflanzenartig  wachsen  als  durch 
künstlerische  Reflexion  entstehen,  die  durchweg  individualitätslos  sind.  Ich  stellte 
sie  als  unbewusste  Massendichtung  der  bewussten  Individualpoesie  gegenüber.  Sie 
weisen  auf  denselben  älteren  Zustand  der  Dichtung  und  Geistesverfassung  zurück, 
von  dem  oben  schon  die  Rede  war.  —  Neben  diese  umfangreicheren  Veröffent- 
lichungen treten  noch  einige  kleinere  Mitteilungen.  Kusserows  (1289)  Kron- 
spruch aus  Vietzig  wurde  am  Schluss  der  Ernte  beim  Ueberbringen  der  Erntekrone 
auf  einem  grossen  Gute  gesprochen.  Er  enthält  gereimte  Wünsche  für  alle  Mit- 
glieder der  engeren  und  weiteren  Gutsfamilie  und  bittet  um  die  übliche  Spendung  des 
Festtrunks;  es  ist  eigentlich  ein  sehr  umfangreich  gewordenes  Ansingelied,  das  sich 
in  teilweise  recht  alten  Formeln  bewegt.  —  Ebenfalls  einem  Erntebrauch  entstammen 
die  Bindesprüche   aus  Mecklenburg  und  Pommern,   die  Petsch  (1291)  mitteilt.  — 


A.  Strack,  Volkskunde.  333 

Sprichwörter.  Lobe  (1204)  hat  den  wesentlichen  Inhalt  des  Bürg-or- 
liclion  (xesetzbuches  in  hübsche  Heime  g-ebracht  und  damit  den  Juristen  sicher  eine 
Froudo  bereitet.  Da.ss  sie  wirklich  als  liechtssprichwörter  ins  Volk  drinjyfen,  wie  be- 
absichtig-t,  iialto  ich  für  ausgeschlossen.  —  L.  und  H.  Kaindl  (12JM))  bieten  eine 
hübsche  Sammlung  von  Sprichwörtern  und  Redensarten  aus  der  nördlichen  Bukowina 
und  dem  benachbarten  Teil  von  Galizien  in  Ursprache  und  Uebersetzung  nach  folg-en- 
(len  Kategorion  geordnet:  „Schlechte  Zeiten,  sich  ins  Unvermeidliche  füg-en;  Entsagung, 
Gleichgültigkeit.  Schlechte  Geschäfte,  vergebene  Mühe,  aussichtslose  Arbeit,  leere 
Hoffnung.  Recht  und  Unrecht.  Schwätzen,  Unsinnreden,  unnützes  Gerede,  böse 
Nachrode.  Wenn  man  jemand  durchschaut  hat,  seine  Zumutungen  abweist.  Ueber 
die  Dummen  und  Niciitsnutzigen.  Auf  schlechte  Arbeiter.  Gegen  Stolz  und  Ueber- 
hebung."  —  Die  Fortsetzung  von  Unselds  (1300)  Sammlung  bringt  „Männliche 
Schimpfnamen  und  Verwandtes".  —  Auch  auf  Bachers  (10()4)  Sammlung  von 
Sprichwörtern  und  Redensarten  sei  hier  verwiesen.  — 

Redensarten.  Die  ergötzliche  kleine  Sammlung  von  Münchener  Aus- 
drücken und  Redensarten  des  Pseudonymen  Lusticus  (1303),  der  100  Schnaderhüpfel 
beigefügt  sind,  ist  zunächst  „für  durchreisende  Engländer,  Franzosen,  Russen,  Türken, 
Berliner  und  andere,  die  sich  hier  ,a  bisl  hart  tun',  berechnet".  —  Ueber  Schimpf- 
wörter älterer  Zeit  macht  Pfau  (1308)  nach  den  Rechnungen  des  Rochlitzer  Amts 
und  Rats  aus  den  Jahren  15()0 — 1760  recht  interessante  Mitteilungen;  Bezeichnungen 
wie  Schelm,  Bachant,  Unglücksvogel,  Drachenhalter  wurden  mit  Strafe  belegt.  —  Hier 
mag  auch  die  hübsche  kleine  Studie  von  Sütterlin  (1053)  angefügt  werden.  Sie 
schildert  die  Vorstellungswelt  der  niederen  Volkskreise  Heidelbergs  (worunter  auch 
die  ganze  Knabenwelt  einbegriffen  ist)  auf  Grund  ihrer  Sprache.  Allerdings  zeigt 
sich  auch  hier  wieder,  dass  solche  Charakteristiken  eigentlich  nur  vergleichend  an- 
gestellt werden  sollten,  denn  vieles  von  dem,  was  hier  als  bezeichnend  für  den  Piälzer 
und  seine  Sprache  angeführt  wird,  ist  eine  Eigentümlichkeit  der  Volkssi)rache  und 
des  Volkes  überhaiii)t.  Ich  selber  habe  einen  guten  Teil  dieses  Sprachmaterials  mit 
Freuden  in  meinem  eigenen  Sprachschatz  entdeckt  und  anderes  wenigstens  als  recht 
vortraut  empfunden.  Besonders  wertvoll  erscheint  mir  der  vorliegende  Versuch  aber 
schon  deshalb,  weil  er  sich  städtischen  Kreisen  zuwendet,  die  bisher  die  Volkskunde 
ungebührlich  vernachlässigt  hat.  —  Ein  reiches  Material  von  Redensarten  (840  Nummern) 
bringt  auch  die  Sammlung  von  C.  Fr.  Müller  (Der  Mecklenburger  Volksmund  in 
F.  Reuters  Schriften.  Leipzig,  W.  Hesse.  XII  und  132  S.  M.  1,80).  Den  einzelnen 
Nummern  sind  dankenswerte  Erläuterungen  und  litterarische  Verweisungen  bei- 
gegeben. — 

Volksreime.  Aus  einem  Kirchlein  im  Zillertal  teilt  J  a  u  k  e  r  (1309)  den 
lateinischen  und  deutschen  Text  von  zwölf  Bilderunterschriften,  die  die  Legende 
Nepomuks  behandeln,  mit.  Sie  sind  nach  der  Angabe  J.s  1784  entstanden.  —  Einige 
Spottreimo  auf  Personen  verdanken  wir  K  n  o  o  p  (1310).  —  Dreschrufe,  ein  scherz- 
haftes, gereimtes  Tischgebet,  das  aber  in  Gebrauch  war,  einen  gereimten  "VVochentisch- 
zettel  und  andere  auf  das  Essen  bezügliche  Verschen,  endlich  ein  Ansingelied  bringt 
Zschalig  (1311).  - 

Ortsneckeroien.  Nur  dio  kleine  Sammlung  von  Knoop  (1314),  die 
Spottnamen  und  Scherze  über  die  Bewohner  von  17  pommerischen  Ortschaften  enthält, 
ist  mir  zugänglich.  — 

Inschriften.  Von  A.  Andrae  (Hausinschriften  aus  Holland.  Emden 
und  Borkum,  M.  Haynel.  Querfolio.  32  S.  M.  4,00)  liegt  eine  sorgfältige  Sammlung 
vor  von  holländischen  und  lateinischen  Hausinschriften,  Hausnamen  und  -zeichen  aus 
dem  16. — 18.  Jahrhundert,  die  möglichst  in  Originalgestalt  mit  Beschreibung  der  dazu 
gehörigen  bildnerischen  Darstellungen  gegeben  werden.  Leider  ist  sie  unübersichtlich 
vnid  hat  auch  kein  Register.  —  Eine  durcliaus  unvolksmässige  Inschrift  ist  die  von 
Störzner  (1317)  mitgeteilte;  ein  französischer  Offizier  soll  sie  im  Jahre  1813  an- 
gebracht haben.  —  Ein  paar  Friedhofsinschriften  teilt  Vogel  (1318)  mit,  einige 
Gerätinschriften  (auf  einem  Bettschirm  und  einem  Nachtwächterdegen)  W  i  1  k  e  (1319).  — 

Rätsel.  Das  erste  Heft  einer  Rätselsammlung  von  O.  F  r  ö  m  m  e  1  (Deutsche 
Rätsel.  1.  Heft.  Leipzig,  Avenarius.  1902.  VIII  und  51  S.  M.  0,80)  umfasst  266 
Nummern.  Sie  stammen  fast  alle  aus  Berlin,  Ostpreussen  und  Schlesien,  wie  kurze 
Notizen  zu  den  einzelnen  Rätseln  besagen.  Für  wissenschaftliche  Zwecke  ist  sie 
kaum  brauchbar,  da  alle  näheren  Angaben  über  die  Art  des  Sammeins  und  die  Kreise, 
denen  die  Rätsel  entstammen,  fehlen.  Ob  auch  die  aus  Ostpreussen  und  Schlesien 
gegebenen  Rätsel  der,  seither  nur  in  Berlin  geübten,  eigenen  Sammeltätigkeit  des 
Herausgebers  entstammen,  wird  nicht  gesagt.  —  In  einer  anerkennenden  Besprechung 
des  Buches  von  P  e  t  s  c  h  (1323)  bringt  H  a  u  f  f  e  n  eine  Reihe  von  Parallelen  zu  den 
von  P.  angeführten  Beispielen,  und  zwar  ein  Halslösungsrätsel,  ein  Rätselmärchen, 
einige  Scherzfragen  und  eine  Anzahl  wirklicher  Rätsel   (Floh,  Taschenmesser,   Kuh, 

43» 


384  A.  Strack,  Volkskunde. 

Uhr,  Kalk,  Geige,  Schnitzmesser,  Säg-e,  Glocke,  Schnee,  Ei,  Knoblauch  und  Zwiebel). 
—  Brehmers  (1324)  kleine  Sammlung  plattdeutscher  Rätsel  bringt  Parallelen  zu 
den  Wossidloschen  NN.  1,  11,  12,  113/4,  233,  239,  242b,  259,  317,  327,  327b,  523, 
964/5;  ferner  Rätsel  mit  folgenden  Lösungen:  Wolke,  Echo,  Organist,  Blasebalg,  Säge, 
Hacke,  Schwangrute  mit  Eimer,  Butterfass,  Fliege,  Krebs,  Hofmeister,  Mensch,  Spinn- 
rad, Melker.  — 

Namenforschung:  Eigennamen.  Kurz  und  populär  orientierend 
behandelt  die  deutschen  Vornamen  Engel  (1327).  —  Das  Buch  von  Bass  (1328) 
verfolgt  ebenfalls  mehr  praktisch -nationale  Tendenzen,  nicht  immer  zugunsten  der 
Sache.  Es  beschäftigt  sich  gleichfalls  mit  den  deutschen  Vornamen.  Sein  erster  Teil 
behandelt  Wortbildungen,  Worterklärung,  Wortschreibungen,  der  zweite  Teil  bringt 
ein  alphabetisches,  nach  Stämmen  geordnetes  Verzeichnis  von  altdeutschen  zusammen- 
gesetzten Namen;  den  Zweck  davon  sieht  man  nicht  recht  ein.  —  Förderlicher  er- 
scheinen mir  Arbeiten,  wie  die  Wilhelms  (1332),  die  in  einem  bestimmten  Gebiet 
der  zeitlichen,  räumlichen  oder  sozialen  Verbreitung  der  Namen  nachgehen  und  so 
einen  Beitrag  zur  Geschichte  der  Namengebung  liefern.  W.  lagen  Schülerverzeich- 
nisse von  Koburg  aus  den  Jahren  1598,  1600,  1641,  1731  und  daneben  eine  grössere 
Zahl  aus  dein  19.  Jahrhundert  vor;  ausserdem  die  Ergebnisse  einer  1901 — 2  an  sämt- 
lichen Schulen  des  Herzogtums  vorgenommenen  Namenzählung.  Auf  Grund  dieses 
Materials  skizziert  der  Verfasser  die  geschichtliche  Entwicklung-  der  Namengebung 
in  Koburg,  indem  er  auch  möglichst  ihre  Motive  festzustellen  sucht.  Für  die  Gegen- 
wart beleuchtet  er  die  sich  zeigenden  Verschiedenheiten  zwischen  Stadt  und  Land, 
zwischen  katholischen  und  evangelischen  Kreisen.  Die  kleine  Untersuchung  ist  recht 
fruchtbar.  -  Aehnlicher  Art  scheint  das  mir  nicht  vorliegende  Programm  von  Pulver- 
macher (1331)  zu  sein,  das  sich  aber  auf  die  Gegenwart  beschränkt.  Sein  Material 
besteht,  wie  ich  einem  Bericht  entnehme,  aus  den  Vornamen  von  einem  Fünftel  sämt- 
licher Berliner  Schüler  aller  Gattungen.  — 

Familiennamen.  Ueber  Imperativische  Familiennamen  liegt  eine  um- 
fassende und  dankenswerte  Arbeit  von  Keiper  (1333)  vor,  die  eine  reiche  Nachlese 
zu  Vilmars  Sammlung  mit  erklärenden  Erörterungen  bringt.  —  Den  Namen  „Borries" 
erklärt  Schultes  (1338)  als  eine  Verkürzung  aus  „Liborius".  — 

Ortsnamen.  Ich  hebe  nur  einiges  mir  Vorliegende  hervor.  Heilig 
(134-4)  verzeichnet  badische  Ortsnamen,  in  denen  1.  mittelhochdeutsch  e  zu  ö  gewandelt 
ist  (wie  Bötzingen,  Sölden),  2.  age  zu  ai,  ege  zu  ei  kontrahiert  ist  (wie  Daisbach, 
Eichstetten),  3.  Konsonanten  umgestellt  sind  (wie  Gernsbach:  Genresbach),  4.  h  oder  ch 
vor  s  ausgefallen  ist  (wie  Dresselbach,  Sasbach).  —  Zunkovic  (1363)  untersucht 
die  Ortsnamen  des  oberen  Pettauer  Feldes  in  Steiermark  und  kommt  zu  dem  Er- 
g-ebnis,  dass  die  meisten  slovenischen  Ursprungs  seien;  auch  zur  Römerzeit  schon 
sei  die  Gegend  von  Slaven  besiedelt  gewesen.  —  Hintners  (1370)  Arbeit  „verfolgt 
zunächst  den  Zweck,  entgegen  der  herrschenden  Ansicht  den  Nachweis  zu  versuchen, 
dass  es  in  Stubai  keinen  einzigen  Ortsnamen  gibt,  der  dem  Romanischen  oder  Räto- 
romanischen zugewiesen  werden  müsste".  So  versucht  er  in  einem  ersten  Teil  alle 
angeblich  vordeutschen  Namen  aus  dem  Deutschen  zu  deuten,  häufig  mit  Glück, 
häufig  aber  auch  ohne  genügende  sprachliche  Fundierung.  Der  zweite  Teil  behandelt 
die  unanfechtbar  deutschen  Namen.  Jedenfalls  enthält  das  Büchlein  eine  sehr  dankens- 
werte und  reiche  Sammlung  des  einschlägigen  Materials.  Von  dem  Verfasser  selbst 
zusammengetragen  sind  die  Flur-  und  Gemarkungsnamen  der  Steuerkataster  des 
18.  Jahrhunderts.  — 

Flurnamen.  Giessner  Flurnamen  aus  einem  Zinsregister  des  Jahres  1495 
behandelt  mit  Geschick  Ebel  (1374).  — 

Tiernamen.  Die  volkskundlichen  Namen  von  76  Vogelarten  verzeichnen 
mit  vergleichenden  Angaben  aus  dem  bayerischen  Sprachgebiet  Blüm  m  1  und 
R  o  1 1  (1381),   wobei  auch  einige  Deutungen  von  Vogelstimmen  erwähnt  werden.  — 

Pflanzennamen.  Brandstetters  (1384)  mir  nicht  vorliegende  Arbeit 
wird  lobend  angezeigt  von  Heilig,  der  aus  Baden  eine  grössere  Zahl  paralleler 
Benennungen  anführt.  — 

Monatsnamen.  Die  Bestrebungen,  an  Stelle  der  fremden  Monatsnamen 
deutsche  einzuführen,  haben  auch  in  Schlesien  dazu  geführt,  festzustellen,  inwieweit 
solche  deutsche  Namen  eigentlich  volkstümlich  sind.  Vogt  (1389)  berichtet  hierüber, 
nachdem  er  den  Gebrauch  der  älteren  schlesischen  Kalender  festgestellt  hat,  und 
bittet  um  weitere  Angaben.  Aus  den  Mitteilungen,  die  durch  diese  Umfrage  ver- 
anlasst wurden,  ergibt  sich,  dass  deutsche  Monatsnamen  nur  in  beschränktem  Mass 
gebraucht  werden,  dass  überhaupt  Monatsnamen  bei  den  Bauern  nicht  sehr  üblich 
sind,  sondern  andere  Zeitbezeichnungen  an  ihrer  Stelle  gebraucht  werden.  Einige 
Monatsreime  und  Wetterregeln  werden  bei  dieser  Gelegenheit  beigefügt.  — 


StofTgoBchichtL'.    Kuiistg-eschiclite.  ;j;^,r» 


Stoffgeschichte. 

(I,  9  =  N.  242».25«7.) 

A.  ]..  Stiefel. 

|l)ur  Mf rieht  über  die  Erscheinung-en  des  Jahres  11)02   wird   im  vierzehnten 
liaiide  iiHchgeliefort. I 


Kunstgeschichte. 

(1,10  =  N.  2568-3051.) 

Cornelius  (iurlitt, 

[Der  Bericht  über  die  Erscheinungen   des  Jahres  Iü02  wird   im   vierzehnten 
Bande  nachgeliefert.] 


■ 


II.  Von  der  Mitte  des  15.  bis  zum  Anfang 
des  17.  Jahrhunderts. 


Allgemeines. 

(II,  1  =  N.  8052-3146.) 

A.  E.  Berg-er. 

Allg-emeines.  Unter  den  Werken  allgemeinen  Charakters  hat  diesmal 
ein  englisches  den  Vortritt:  der  erste,  der  Renaissance  gewidmete  Band  der  „Cam- 
bridge Modern  History",  deren  Plan  von  Lord  Acton  entworfen  wurde,  inid  als 
deren  Herausgeber  A.  W.  Ward,  G.  W.  Prothero  und  Stanley  Leathes  (3054) 
zeichnen.  Namhafte  Mitarbeiter  haben  sich  zu  diesem  Bande  vereinigt.  In  den 
beiden  ersten  Kapiteln  behandelt  E.  J.  Payne  das  Zeitalter  der  Entdeckungen 
(S.  7-66),  im  dritten  J.  B.  Bury  die  ottomanische  Eroberung  1358—1529  (S.  67-103); 
die  fünf  folgenden,  verfasst  von  Leathes,  Armstrong,  Burd,  Garnett  und 
Brown,  sind  der  Geschichte  Italiens  1492—1516  gewidmet  (S.  104-252),  Savonarola 
und  Macchiavelli  werden  eingehend  gewürdigt,  dem  Kirchenstaat  ist  ein  eigenes 
Kapitel  eingeräumt,  die  Darstellung  der  venezianischen  Geschichte  greift  bis  ins 
13.  Jahrhundert  zurück.  Weit  knapper  sind  die  übrigen  europäischen  Länder  be- 
dacht: Tout  schildert  Deutschland  unter  Friedrich  III.  und  Maximilian  L  (S.  288-328), 
E]mil  Reich  Ungarn,  Böhmen  und  Polen  (S.  329-46),  Butler  Clarke  Spanien 
(S.  347-83),  Leathes  Frankreich  (S,  384-415),  Ward  die  Niederlande  (S.  417-62), 
Gairdner  England  (S.  463-92);  die  skandinavischen  Länder  sind  übergangen.  Er- 
gänzend greifen  aber  die  fünf  Kapitel  allgemeinen  Inhalts  ein,  die  den  Abschluss 
des  Bandes  bilden  und  in  ihrer  energisch  zusammenfassenden  Betrachtungsweise 
sehr  lesenswert  sind:  Cunningham  bespricht  die  wirtschaftlichen  Zustände  West- 
europas (S.  493-531),  Jebb  die  klassische  Renaissance  (S.  532-84),  M.  R.  James 
die  christliche  Renaissance  (S.  585-619),  Barry  die  kirchlichen  Reform  versuche 
1311—1520  (S.  620-52),  und  Lea  beschreibt  die  Voraussetzungen  der  Reformation 
(S.  653-92).  Eine  sorgfältig  gearbeitete  Bibliographie  von  100  I)ruckseiten,  auf  die 
ein  alphabetischer  Index  und  eine  Zeittafel  folgen,  erschliesst  dem  weitere  Belehrung 
wünschenden  Leser  eine  Fülle  entsprechender  Hilfsmittel.  Die  Redaktion  hat  ihres 
Amtes  umsichtig  gewaltet,  Wiederholungen  und  Widersprüche  zwischen  den  einzelnen 
Teilen  nach  Möglichkeit  ausgeglichen.  Gleichwertigkeit  aller  Beiträge  wird  bei  einem 
solchen  Unternehmen  niemand  erwarten  dürfen,  aber  mehr  als  kompilatorische  Arbeit 
ist  überall  geleistet  und  vielfach  eine  sehr  bemerkenswerte  Selbständigkeit  erreicht. 
Das  mit  diesem  Bande  glücklich  eingeleitete  Unternehmen  wird  voraussichtlich  neben 
der  „Histoire  generale"  von  Lavisse-Rambaud  sich  einen  ehrenvollen  Platz  erobern. 
—  Wieweit  die  Lösung  einer  ähnlich  umfassenden  Aufgabe  der  bewährten  Hand 
eines  einzelnen,  K  a  e  m  m  e  l  s  (3053),  geglückt  ist,  kann  an  dieser  Stelle  leider  nicht 
festgestellt  werden,  da  das  Werk  uns  bisher  nicht  vorlag  und  für  das  nächste 
Berichtsjahr  zurückgestellt  werden  musste.  —  Das  Buch  von  G  u  i  r  a  u  d  (3055) 
charakterisiert  sich  durch  seine  Zugehörigkeit  zu  einem  Unternehmen  von  katholisch- 
apologetischer Absicht,  der  „Bibliotheque  de  Tenseignefnent  de  l'histoire  ecclesiastique". 
Es  will  die  Verdienste  des  Papsttums  um  die  Renaissance  beleuchten  und  feiert  die 
Päpste    seit   Bonifaz    VIII.    als    „protecteurs    eclaires    des    lettres    et    des    arts".     Die 


A.  E.  Herg-er,  Allgemeines  des  15./16.  Jahrhundert».  337 

Zusainnienstelluug-  der  einschlägi^-en  Tatsachen  an  der  Hand  bekannter  Quellen  ist 
auch  nicht  übel  gelungen,  aber  im  15.  Jahrhundert  versagt  das  Verständnis  des  Ver- 
fassers völlig,  denn  nun  tritt  die  in  seinen  Kreisen  hergebrachte  Schablone  von  der 
„wahren"  und  der  „falschen"  Renaissance  in  ihre  Rechte:  „Jusqu'au  milieu  du  XV* 
siecle,  l'Eglise  s'effor(,a  de  conserver  un  caractöre  chrötien  aux  arts  qu'elle  protegeait", 
dann  aber  begann  der  verhängnisvolle  Umschwung  in  den  Paganismus,  Materialismus, 
Intellektualismus,  in  Ichvergötterung,  zügellose  Sinnlichkeit  und  Religionsverachtung, 
der  unter  dem  Regiment  Alexanders  VI.  und  Leos  X.  leider  auch  den  päpstlichen 
Hof  ergriff.  Was  die  Renaissance  in  der  abendländischen  Geistesgeschichte  bedeutet, 
wodurch  sie  notwendig  wurde,  warum  das  I^apsttum  es  versuchen  musste,  sich  diese 
Bewegung  dienstbar  zu  machen,  und  warum  die  zeitweilig  sich  vereinigenden  Wege 
beider  sich  doch  wieder  trennen  mussten,  —  Probleme  dieser  Art  sind  für  den  Ver- 
fasser nicht  vorhanden,  weil  die  Geschichte  ihm  lediglich  Geschichte  der  Kirche  ist, 
und  darum  alle  ausserkirchlichen  Bewegungen  jedes  selbständigen  Rechtes  ermangeln. 
—  Wie  diese  Auffassung,  dass  ausser  den  katholischen  Idealen  keine  anderen  möglich 
sind,  die  Geschichte  entwertet,  entgeistigt  und  um  ihren  Sinn  bringt,  haben  wir 
Deutsche  an  J  a  n  s  s  e  n  s  vielbändigem  Werke  sattsam  erfahren.  Von  ihm  ist  im 
Berichtsjahr  der  fünfte  Band  in  15.  und  1<).  verbesserter  Auflage  (3052)  erschienen, 
besorgt  von  Ludwig  Pastor.  Dessen  Neubearbeitung  ist  JBL.  1893  II  1  :  7 
bereits  besprochen  worden,  es  bedarf  also  nur  der  Bemerkung,  dass  die  sorgfältig 
nachbessernde  Hand  des  gelehrten  Herausgebers  die  erforderlichen  ^Ergänzungen  und 
namentlich  Hinweise  auf  die  inzwischen  erschienene  Litteratur  reichlich  angebracht 
hat.  —  Die  erstaunliche  Belesenheit,  die  fleissige,  wenn  auch  höchst  anfechtbare  Aus- 
nutzung unbekannten  oder  doch  in  Vergessenheit  geratenen  Materials,  die  das 
Janssensche  Werk  auszeichnet  und  es  für  Historiker  jeder  Richtung  zu  einer  Fund- 
grube macht,  ist  auch  von  dem  protestantischen  Theologen  Ficker  (3056)  wieder 
zutreffend  betont  worden  in  einem  aus  Vorlesungen  erwachsenen  Buche,  welches  auf 
Grund  der  in  den  letzten  fünfzehn  Jahren  erschienenen  Arbeiten  geschickt,  sachkundig 
und  mit  selbständigem  Nachdenken  ein  Bild  von  den  kirchlichen,  politischen  und 
sozialen  Zuständen  am  Ausgang  des  Mittelalters  entwirft.  — 

Von  den  spezial  geschichtlichen  Darstellungen,  die  zur  Be- 
sprechung vorliegen,  ist  die  wertvollste  und  anziehendste  schweizerischen  Ursprungs. 
Die  historische  und  antiquarische  Gesellschaft  zu  Basel  hat  im  Auftrage  der  Regierung 
eine  glänzend  ausgestattete  und  mit  prächtigen  Bildern  gezierte  Festschrift  zum 
400.  Jahrestage  des  ewigen  Bundes  zwischen  Basel  und  den  Eidgenossen,  13.  Juli  1901, 
herausgegeben  (L.,  Hiersemann.  1901.  XH,  357  S.  M.  95,00).  Rud.  Wackernagel 
gibt  in  grosszügiger,  volkstümlich  gehaltener  Darstellung  die  Vorgeschichte  des 
Bundes  (S.  1-33),  ihr  folgt  eine  knappe,  aber  das  Wesentliche  geschickt  heraushebende 
Schilderung  der  Reformation  und  Gegenreformation  von  Rud.  L  u  g  i  n  b  ü  h  1 
(S.  34-67).  Am  Ende  des  16.  Jahrhunderts  steht  Basel  nicht  nur  in  denselben  Grenzen 
fest,  wie  sie  sich  bis  zum  Wiener  Kongress  ziemlich  unverändert  erhalten  haben,  es 
trägt  auch  politisch  und  kirchlich  schon  den  Charakter,  der  ihm  bis  ins  19.  Jahrhundert 
geblieben  ist.  „Als  gewerbliches  und  industrielles  Zentrum  unterhält  Basel  die 
mannigfaltigsten  Beziehungen  zur  übrigen  Schweiz,  und  als  Universitätsstadt  und  Sitz 
des  Buchdrucks  wird  es  für  die  oberen  Lande  Venniitlerin  geistiger  Kultur.  Daneben 
erfüllt  Basel  die  Mission  eines  protestantischen  Refugiums  und,  bis  auf  einen  gewissen 
Grad,  diejenige  eines  Regulators  der  unter  den  Neugläubigen  schroff  hervortretenden 
Gegensätze."  Das  eigentliche  Prunkstück  der  Festschrift  (S.  217-357)  bildet  die' 
dreiteilige  Abhandlung  „Basels  Bedeutung  für  Wissenschaft  und  Kunst  im  15.  Jahr- 
hundert" (3057).  Eröffnet  wird  sie  durch  eine  ausgezeichnete  Leistung  B  e  r  n  o  u  1 1  i  s 
(S.  217-72),  der  zunächst  über  Gründung,  Verfassung  und  Lehrbetrieb  der  Universität 
handelt,  auch  eine  Anzahl  der  bedeutendsten  Gelehrten  charakterisiert  (Peter  von 
Andlau,  von  dessen  Vorlesungen  noch  Nachschriften  von  der  Hand  Jakob  I^aubers 
erhalten  sind),  um  dann  eine  Schilderung  des  Baseler  Buchdrucks  anzuschliessen:  die 
ältesten  Druckherren,  Berthold  Ruppel,  Michael  Wensler,  Friedrich  Biel,  Bernhard 
Richel,  Martin  Flach,  Johannes  von  Besigheim,  Johannes  Amerbach,  Johannes  Petri, 
Johann  Frohen,  Lienhart  Ysenhut  usw.  werden  nach  ihren  persönlichen  Verhältnissen 
und  ihrer  Geschäftstätigkeit  kurz  und  aufschlussreich  behandelt,  hierauf  wird  der 
Inhalt  der  Baseler  Wiegendrucke  geprüft  und  gezeigt,  wie  neben  den  anfänglich 
durchaus  vorherrschenden  scholastischen  Werken  allmählich  die  neue  humanistische 
Litteratur  sich  Geltung  schafft  und  neben  den  alten  Schriftstellern  auch  zeitgenössische, 
namentlich  Baseler  von  hier  aus  ihren  Weg  in  die  Lesewelt  nahmen ;  die  wenigen  in 
deutscher  Sprache  abgefassten  sind  der  Mehrzahl  nach  Übei*setzungen.  Den  Schluss 
machen  Bemerkungen  über  die  Einrichtung*  der  Druckereien,  Personal-,  Arbeits-  und 
Lohnverhältnisse,  über  Giessen,  Verkaufen  und  Verleihen  der  Typen,  Korrektur, 
Ausstattung,  Illuminierung,  Signierung,  Buchbinderei,  Preise,  Auflagenhöhe,  Verleger 


338  A.  E.  Berger,  Allo-emeines  des  15./16.  Jahrhunderts. 

und  Buchführer,  Bibliotheken  usw.  Der  zweite  Teil  der  Abhandlung-,  eine  Darstellung 
der  Baseler  Malerei  von  Daniel  Burckhardt  (S.  273-311),  ist  im  wesentlichen 
eine  Monographie  über  Konrad  Witz,  der  dritte  Teil,  über  Baukunst,  Bildhauerei 
und  Kunstgewerbe  handelnd  (S.  312-57),  ist  eine  von  K.  Stehlin  verfasste  Skizze, 
deren  genauere  Ausführung  an  anderem  Ort  in  Aussicht  gestellt  wird.  —  Eine  Berner 
Dissertation,  die  fördernde  Untersuchung  von  Weiss  (3058)  über  Basels  Anteil  am 
zweiten  „Müsserkrieg",  fällt  in  das  Gebiet  der  rein  politischen  Geschichte.  —  Nach 
Böhmen  und  Mähren  führen  die  Arbeiten  von  C  z  e  r  m  a  k  (3059)  und  W  e  1  z  1  (3059a) ; 
der  letztere  gibt  nach  den  Grundbüchern  der  Losung  von  1477  und  1508  ein  Bild 
von  der  Einteilung  der  Stadt  Brunn  in  vier  Bezirke,  weist  in  jedem  dieser  Bezirke 
die  Plätze  und  Gassen  nach,  die  ungefähre  Zahl  der  steuerpflichtigen  Häuser,  deren 
Besitzer  und  ihr  Gewerbe  und  die  Eingewanderten.  —  Im  Stadtarchiv  zu  Essen  hat 
P.  Schröder  (3060)  eine  Handschrift  mit  chronikartigen  Aufzeichnungen  aus  der 
Essener  Geschichte  von  1467 — 1540  gefunden,  die  von  sieben  verschiedenen  Verfassern, 
zumeist  Stadtschreibern,  herrührt,  und  dieser  deshalb  „Stadtschreiberbuch"  genannt 
hat.  Sie  enthalten  teils  ausführliche,  teils  sehr  summarische  Mitteilungen  über  allerlei 
Gegenstände  aus  den  Ratsverhandlungen  mit  gelegentlicher  Einschaltung  von  Akten- 
stücken und  Briefen.  Das  meiste  hat  nur  juristisches  und  administratives  Interesse, 
hier  und  da  wird  aber  der  trockene  Bericht  durch  humorvolle  und  genrehafte  Züge 
treuherzig  belebt,  und  an  einer  Stelle  (S.  39)  mischt  sich  sogar  etwas  gereimte 
Sprichwörterweisheit  ein.  Der  Herausgeber  hat  zur  Ergänzung  und  Erläuterung  zahl- 
reiche Briefe  und  Akten,  grösstenteils  Essener  Archivalien,  im  Auszuge  abdrucken 
lassen,  die  mit  den  im  Stadtschreiberbuch  behandelten  Ereignissen  in  Beziehung 
stehen.  —  Hüllen  (3065)  spendet  den  Trierer  Erzbischöfen  Jakob  von  Eltz  (1566 — 81) 
und  Johann  von  Schönenberg  (1581 — 99)  eingehendes  Lob  für  die  Gewissenhaftigkeit, 
mit  der  sie  in  ihrem  Sprengel  die  Beschlüsse  des  Tridentinums  zur  Ausführung 
brachten.  —  Von  den  „Studien  zur  Hildesheimischen  Geschichte",  die  D  o  e  b  n  e  r 
(3295b),  der  Bearbeiter  des  Hildesheimer  Urkundenbuchs,  verfasst  hat,  war  der 
grösste  Teil  schon  früher  gedruckt.  Für  unseren  Zeitraum  kommen  in  Betracht  die 
Aufsätze  „Hildesheim  im  späteren  Mittelalter"  (S.  16-30),  „Die  Hildesheimische  Stift- 
fehde 1519—23"  (S.  83-99)  und  der  hier  zum  erstenmal  erscheinende  über  drei  Hildes- 
heimische Geschichtsschreiber  des  15.  und  16.  Jahrhunderts  (S.  70-82):  1.  den  General- 
visitator der  Bursfelder  Kongregation  Johannes  Busch,  2.  Henning  Brandis,  dessen 
über  57  Jahre  (1472 — 1529)  sich  erstreckendes  Tagebuch  eine  höchst  wertvolle  Quelle 
für  die  Hildesheimer  Lokalgeschichte  ist,  3.  Johannes  Oldecop,  dessen  prächtige, 
wenn  auch  mit  achtsamer  Kritik  zu  lesende  Chronik  1899  von  Karl  Euling  heraus- 
gegeben wurde.  Aus  der  Reihe  der  kleineren  Mitteilungen  seien  hervorgehoben: 
das  Verzeichnis  der  Bücher-  und  Handschriftenerwerbungen  des  Abtes  Henning 
Kalberg  für  das  ihm  unterstellte  Benediktinerkloster  St.  Godehard  (S.  124/9),  ein 
Haushaltsanschlag  für  das  genannte  Kloster  von  1496  (S.  129-30),  Baurechnungen 
nebst  Angabe  der  Löhne  1493  —  96  (S.  130/3)  und  eine  Aufzählung  der  Mitglieder  des 
Konvents  und  des  Dienstpersonals  von  1506  (S.  133/4);  ferner  die  interessanten 
Aktenstücke  zur  Vorgeschichte  der  Kanonisierung  Bennos  von  Meissen,  gegen  die 
1524  Luther  seine  berühmte  Streitschrift  richtete  (S.  135-48),  eine  Übersicht  über  den 
Bestand  des  städtischen  Archivs  von  1551  (S.  149-50),  eine  Anzahl  alter  gereimter 
Gescliützinschriften  in  niederdeutscher  Sprache  (S.  218-23),  endlich  die  Feststellung 
^über  den  Erbauer  des  Rolandbrunnens  von  1540,  Barward  Tafelmaker  (S.  233/4).  — 
*Von  Risches  (3062)  Darstellung  der  mecklenburgischen  Geschichte  kommt  für 
uns  nur  der  letzte  Abschnitt  (S.  104-38)  in  Betracht:  „Allmähliches  W^achstura  der 
landesherrlichen  Gewalt"  unter  Herzog  Heinrich  IV.  und  Magnus  IL,  doch  handelt 
es  sich  hier  ausschliesslich  um  politische  Geschichte,  da  die  litterarischen  Zustände  in 
einem  späteren  Hefte  des  Unternehmens  zusammenhängend  erörtert  werden  sollen.  — 
Der  Stralsunder  Bürgermeister  Israel  (3063)  hat  aus  dem  Tagebuch  des  Nicolaus 
Gentzkow,  eines  seiner  Amtsvorgänger  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrhunderts, 
eine  Menge  geschickt  gruppierter  Notizen  ausgewählt,  die  in  das  häusliche  und 
gesellige  Leben  jener  Zeit  manchen  hübschen  Einblick  gewähren.  Der  Verfasser 
wollte  keine  wissenschaftliche  Arbeit  leisten;  ohne  sich  an  chronologische  oder  stoff- 
liche Gesichtspunkte  ängstlich  zu  binden,  fügte  er  aus  dem  bunten  Mosaik  seiner 
Exzerpte  ein  wirksames  Bild  zusammen,  mit  dem  er  seinen  Stralsunder  Zuhörern, 
denen  er  es  zuerst  in  Form  eines  populären  Vortrags  bot,  gewiss  ebenso  viel  Vergnügen 
bereitet  hat,  wie  jetzt  den  Lesern  der  Pommerschen  Jahrbücher.  —  In  das  mittel- 
deutsche Kulturzentrum  des  Reformationszeitalters  geleitet  uns  als  kluger,  feinsinniger 
und  trefflich  unterrichteter  Führer  G  u  r  1  i  1 1  (3066).  Seine  Beschreibung  der  Luther- 
stadt trägt  in  anmutigem  Plauderton  die  Ergebnisse  ernsthafter  Forschung  vor  und 
zieht  gelegentlich  auch  urkundliches  Material  heran.  Das  wichtigste  an  dem  (leider 
durch    einige    hässliche  Druckfehler  entstellten)  Büchlein  ist  die  Feststellung  S.  48/9: 


A.  ß.  Berger,  Allgemeines  des  15./16.  Jahrhunderts.  339 

„Wittenberg"  ist  nicht  icunstg-eschichtlich  so  unbedeutend,  als  es  heute  erscheint.  In 
der  Stadt  Luthers  liefi;'t  zu  f^utem  Teil  die  Entscheidung  über  einen  der  wichtigsten 
Vorgänge  des  deutschen  Kunstlebens.  Hier  wurden  die  Anregungen  zur  Aufnahme 
itali(>nisch-antiker  Formen  gegeben,  nachdem  sich  schon  früher  in  Meissen  die  Ab- 
wendung von  den  verfallenden  Formen  der  Gotik  vollzogen  hatte.  Die  zwischen 
Wittenberg  und  Nürnberg  sich  spinnenden  Fäden  zogen  eine  neue  Kunst  herbei. 
Die  Stadt  der  Reformation  war  aucii  Pflanzstätte  der  Renaissance,  vielleicht  die 
wichtigste!"  Um  so  mehr  müssen  wir  bedauern,  dass  so  vieles  der  Zerstörung  verfiel. 
Was  der  kunstgeschichtlichen  Foi-sciuing  verloren  ging,  lässt  sich  einer  lateinischen 
Abhandlung  vom  Jahre  1507  entnehmen,  von  der  uns  Job.  HaussleitiT  in  seiner 
Schrift  ,,I)ie  Universität  Wittenberg  vor  dem  Eintritt  Luthers.  Zweiter  Abdruck  mit 
Toxtbeilagen"  Kunde  gegeben  iiat.  Die  neuerdings  angestellten  Versuche  zur  Wieder- 
entdeckung der  nach  G.s  Annahme  überkalkten  Wandgemälde  im  kurfürstlichen 
Schlüss  sind  erfolglos  geblieben.  Das  G.sche  Büchlein  ist  übrigens  nicht  nur  nach 
der  kunstgeschichtlichen  Seite  hin  lehrreich,  es  wirft  auch  manche  hübschen  Streif- 
lichter auf  Persönlichkeiten  und  Lebenszustände  des  16.  Jahrhunderts,  und  wie  dem 
nachdenklichen  Spaziergänger  auf  den  Gassen  des  heutigen  Wittenberg  die  versunkene 
Welt  der  Reformationszeit  wieder  lebendig  wird,  das  verfolgt  der  Leser  mit  Gewinn 
und  Genuss.  Irrungen,  wie  etwa  die  Zuweisung  des  Spruches  von  Weib,  Wein  und 
Gesang  an  Luther  (S.  29),  sind  selten.  Dass  Luther  „nach  damaliger  Sitte"  kein 
Honorar  vom  Verleger  bezog,  dass  ihm  das  also  nicht  ohne  weiteres  als  „Edelmut" 
anzurechnen  sei  (S.  22),  ist  entschieden  zu  viel  behauptet,  wie  z.  B.  die  Nachweise 
Leonhards  (vgl.  3099,  S.  58)  lehren.  —  Zu  den  Berechnungen  des  Geldwertes  S.  26/7 
sind  jetzt  auch  die  Ausführungen  von  Pfarrer  Perthes  zu  vergleichen  (3061,  S.  23). 
Dieser  schöpft  seine  ansprechend  geschriebenen  Schilderungen  aus  dem  kirchlichen 
und  sozialen  Leben  Gothas  aus  bekannten  Quellen,  die  er  aber  geschickt  und 
fruchtbar  zu  benutzen  weiss.  Die  lehrreichen  Tabellen,  die  auf  Grund  des  Steuer- 
registers von  150()  die  kirchliche  Organisation  Thüringens  vor  Augen  stellen  (S.  3—21), 
seien  der  Beachtung  der  Reformationshistoriker  empfohlen.  Die  Hauptmasse  der 
P.schen  Ausführungen  ist  dem  Leben  der  Geistlichkeit  gewidmet,  namentlich  dem 
der  Kanoniker,  unter  denen  Mutianus  Rufus  hervorragt;  das  Verhältnis  seines  Kreises 
zur  Reformation  wird  unter  Anziehung  zahlreicher  Briefstellen  zutreffend  erörtert,  es 
folgt  eine  Charakterisierung  der  minder  würdigen  Kanoniker,  insbesondere  der  lieder- 
lichen Domherren  Kötteling  und  Morch  (S.  61  ff.),  wir  werfen  auch  einen  Blick  in  das 
Gothaer  Augustiner-  und  das  Cisterciensernonnenkloster,  der  streberhafte  Vorsteher 
des  Reinhardsbrunner  Klosterhofs,  Friedrich  Hünerjäger,  wird  nach  Briefen  Mutians 
scharf  porträtiert,  die  Gestalten  des  Dr.  Georg  Faust  und  anderer  Wundermänner 
ziehen  flüchtig  vorüber  (S.  69 ff.),  weiterhin  gelehrte  Freunde  des  Mutian,  unter  denen 
dem  wohllebigen  Abte  Johannes  III.  von  Georgenthal  die  ausgeführteste  Zeichnung 
gewidmet  wird  (S.  76  ff.),  schliesslich  werden  nach  den  Visitationsprotokollen  des 
M.vconius  die  Zustände  in  den  ländlichen  Pfarrhäusern  gewürdigt  (S.  83  ff.),  und  der 
Verdienste  des  Myconius  um  die  Reformation  wird  eingehend  gedacht  (S.  95  ff.)  — 
In  der  gleichen  Zeitschrift  teilt  Schneider  (306ia)  aus  einem  der  Gothaer 
Gymnasialbibliothek  gehörigen  Kodex  Abschriften  von  Aufzeichnungen  des  1588  ver- 
storbenen Theologen  Job.  Messerschmidt  und  anderer  mit,  die  manches  Neue  zur 
Kenntnis  der  Gothaer  Kirchen-  und  Schulverhältnisse  in  der  zweiten  Hälfte  des 
16.  Jahrhunderts  enthalten.  —  Die  Abhandlung  von  Bohl  (30<>4)  über  Thüringens 
Beziehungen  zum  evangelischen  Österreich,  die  vielfach  auch  auf  handschriftliche 
Quellen  (im  Regensburger  Stadtarchiv)  zurückgreift,  kündigt  sich  als  den  ersten  Ab- 
schnitt eines  demnächst  erscheinenden  Werkes  über  das  „Evangelische  Oesterreich" 
an  und  bleibe  darum  späterer  Würdigung  vorbehalten.  —  Zu  der  österreichischen, 
namentlich  tirolischen  Kulturgeschichte  unseres  Zeitraums  bringen  von  Schön  herrs 
(30(>4a)  gesammelte  Schriften  eine  Fülle  bemerkenswerter  Beiträge,  die,  früher  an 
teilweise  schwer  zugänglichen  Stellen  zerstreut,  jetzt  durch  die  dankenswerte  Mühe- 
waltung des  Archivdirektors  Mich.  Mayr  zu  zwei  stattlichen  Bänden  bequem  ver- 
einigt sind.  Der  erste,  bereits  1900  erschienene  Band  sammelte  ausschliesslich  kunst- 
geschichtliche Studien  (eine  Inhaltsangabe  im  Euphorion  7,  S.  422/3),  der  zweite, 
gegenwärtig  vorliegende,  umschliesst  neben  neun  geschichtlichen  Arbeiten  grösseren 
ITmfangs  eine  Menge  von  Miscellaneen  kulturgeschichtlichen  Inhalts,  die  der  Mehrzahl 
nach  in  den  hier  zu  behandelnden  Zeitraum  fallen.  Nur  das  Wichtigste  sei  hervor- 
gehoben. Höchst  auschaulicli  wird  mit  Hilfe  des  urkundlichen  Materials  im 
Statthaltereiarchiv  zu  Innsbruck  der  Ehescheidungsprozess  des  Ritters  Christoph 
Reifer  von  Altspaur  (1460)  dargestellt  (S.  15—68).  Es  folgt  eine  schon  seit  1873 
bekannte  aufschlussreiche  biographische  Skizze,  dem  Geheimschreiber  Maximilians  I, 
Marx  Treytz-Saurwein  gewidmet  (S,  69—85).  Der  Aufsatz  über  Maximilians  I.  Krieg 
mit  Venedig  1509  (1876  verfasst)  belehrt  in  sehr  anziehender  Weise  über  alle  Eänzel- 

JahTesberiohte  für  neuere  dentsohe  Litteratargeachichte.   3kIU.  4^ 


340  A.  E.  Berger,   Allgemeines  des  15./16.  Jahrhunderts. 

heiten  des  Militärwesens  jener  Zeit  (S.  861—45).  Die  umfäng-liche  Abhandlung"  über 
den  Einfall  des  Kurfürsten  Moritz  von  Sachsen  in  Tirol  1552  (S.  146—261)  ist  seit 
Jahrzehnten  den  Reformationshistorikern  bekannt.  Reich  an  kulturg-eschichtlichem 
Detail  ist  die  Geschichte  des  seit  1346  urkundlich  belegten  Schlosses  Schenna 
(S.  362—468).  In  allen  diesen  grösseren  Aufsätzen  ist  archivalisches  Material  mit 
schriftstellerischem  Geschick  und  behaglichem  Humor  kenntnisreich  verarbeitet.  Von 
den  kleineren  Beiträgen  berichtet  der  erste  über  ein  episodisches  Eindringen  des 
Luthertums  im  Kloster  Stams  1524  (S.  469  ff.),  der  zweite  über  einen  Wiedertäufer- 
prozess  im  Sarntal  vom  Jahre  1533  (S.  476  ff.).  S.  530  folgt  ein  launiger  Bericht 
über  die  obrigkeitliche  Bekämpfung  der  „besoffenen  Metten",  d.  h.  des  nächtlichen 
Strassenlärms  in  Innsbruck  im  16.  Jahrhundert,  S.  533  eine  kleine  Studie  über  die 
alten  Gassennamen  dieser  Stadt,  S.  543  ein  inhaltreicher  Vortrag  über  die  bauliche 
Entwicklung  Innsbrucks  seit  seiner  förmlichen  Erhebung  zur  Stadt,  über  die  Gliederung' 
der  Bevölkerung,  Bürgerrecht,  Verwaltung,  Handel,  Viehzucht,  Lebenshaltung  usw.; 
ihm  schliesst  sich  S.  562  ein  Aufsatz  über  die  alte  Innbrücke  an,  über  ihre  Geschichte, 
ihre  Bedeutung  im  Rechtsleben,  die  zahlreichen  Wassergefahren,  denen  sie  ausgesetzt 
war  usw.;  S.  583 ff.  werden  Nachrichten  über  Heuschreckenplagen  des  16.  Jahr- 
hunderts ausgegraben,  S.  605/6  solche  über  Maximilians  I.  Weingärten  im  Inntal; 
S.  608/9  findet  man  die  prächtige  Beschreibung  einer  Kneipstube  des  16.  Jahrhunderts 
(in  Bruneck),  S.  615 ff.  die  Erläuterung  einer  in  Innsbruck  aufbewahrten  Inundationskarte 
von  Bozen  vom  Jahre  1541;  S.  621  ff.  wird  der  Spitzname  der  Haller,  ,, Kübel",  ver- 
mutungsweise hergeleitet  von  einem  aufsehenerregenden  Rechtshandel  des  Jahres  1549, 
bei  dem  es  sich  um  den  Diebstahl  eines  mit  Dukaten  gefüllten  Kübels  handelte;  S.  629 f. 
folgen  Notizen  über  den  Brand  des  Marktes  Innichen  1554,  über  die  Gendarmerie 
des  Erzherzogs  Ferdinand  und  ihre  Instruktion  vom  9.  April  1557.  Längst  beachtet 
sind  die  S.  632  ff.  mitgeteilten  Daten  über  ,,die  tirolischen  Schiller",  deren  Zusammen- 
hang mit  der  Familie  des  Dichters  zum  mindesten  zweifelhaft  ist.  Sehr  ergötzlich 
ist  die  S.  638  ff.  aus  dem  ,, Boten  für  Tirol"  von  1880  wiederholte  urkundliche  Wider- 
legung des  modernen  Märchens  von  der  Ermordung  der  Philippine  Welser.  Der 
Band  bringt  weiterhin  chronikalische  Angaben  über  die  Erdbeben  in  Hall  im  16.  und 
17.  Jahrhundert  (S.  643  ff.),  einen  kleinen  Beitrag  zur  Geschichte  des  Sternsingens 
in  Innsbruck  (S.  651  ff.),  ein  krasses  Beispiel  klerikaler  Intoleranz  aus  dem  Jahre 
1613  (S.  654  ff.),  einen  Kollektivsteckbrief  aus  dem  Jahre  1615  (S.  657 ff'.),  eine  kurze 
Biographie  des  Erzherzogs  Sigmund  1446 — 96  (S.  712  ff.)  und  eine  Notiz  über  die 
ältesten  ländlichen  Freischiessen  im  Oberinntal  vom  Jahre  1546  (S.  718).  Die  übrigen 
Beiträge  fallen  ausserhalb  der  zeitlichen  Grenzen  dieses  Berichts.  Den  Beschluss 
macht  eine  Übersicht  über  die  Schönherrschen  Schriften.  Vieles  davon  ist  der  Auf- 
merksamkeit der  ausserösterreichischen  Forscher  bisher  entgangen,  die  nunmehr 
dankbar  von  diesen  frischen  und  fördernden  Arbeiten  Kenntnis  nehmen  werden.   — 

Der  sozialen  und  revolutionären  Bewegung  des  16.  Jahr- 
hunderts bleibt  das  Interesse  der  Forschung  andauernd  zugewendet,  insbesondere 
das  der  Lokalforschung.  Über  die  politischen  und  sozialen  Bewegungen  im  deutschen 
Bürgertum  hat  1899  Käser  (3067)  eine  Monographie  veröffentlicht.  G.  von  Below 
nennt  sein  Buch  verdienstlich  und  fleissig,  rügt  aber  die  unvollständige  Beherrschung 
des  Materials  und  eine  zu  starke  Betonung  des  sozialistischen  Elements  in  den 
städtischen  Unruhen,  also  den  gleichen  Fehler,  der  in  der  Kontroverse  zwischen  Lenz 
und  Lamprecht  eine  Rolle  spielte,  und  den  z.B.  auch  C.  Köhne  (Zeitschrift  für  Sozial- 
und  Wirtschaftsgeschichte  6,  S.  410)  zu  berichtigen  suchte.  --  Käser  selbst  (3068) 
hat  zur  Ergänzung  seines  Buches  nach  dieser  Seite  jetzt  Fingerzeige  gegeben  in 
einem  Aufsatz,  der  eine  höchst  dankenswerte  Übersicht  über  die  bisher  bekannt  ge- 
wordenen städtischen  Unruhen  des  15.  und  16.  Jahrhunderts  bringt  nebst  Hinweisen 
auf  die  Quellen  und  den  bisherigen  Stand  der  Forschung.  Seine  Zusammenstellung 
enthält  nicht  nur  zahlreiche  Anregungen  für  die  Lokalgeschichtsschreibung,  sondern 
sie  führt  auch  zu  einer  schärferen  Scheidung  politischer,  sozialer  und  religiöser 
Motive,  auf  deren  sehr  verschiedenartige  Mischung  überall  sorgfältig  zu  achten  ist; 
namentlich  wird  die  Notwendigkeit  betont,  die  Verschiebung  der  Besitzverhältnisse 
in  den  Städten  seit  dem  Ende  des  15.  Jahrhimderts  und  die  damit  zusammenhängende 
Vermehrung  des  städtischen  Proletariats  sowie  die  Art  seiner  Zusammensetzung  ent- 
schiedener als  bisher  zu  erforschen.  — 

Reicher  ist  diesmal  die  Ernte  für  die  Untersuchung  des  Bauernkrieges. 
Während  der  Vortrag  des  Gymnasialprofessors  Marquard  (3073a)  nichts  Neues 
bringt,  hat  K.  Hofmann  (3072)  einige  archivalische  Studien  verwertet.  —  Pfarrer 
Nebelsieck  (3075)  veröffentlicht  aus  dem  Dresdener  Hauptstaatsarchiv  urkundliche 
Beiträge  zur  Geschichte  der  Stadt  Mühlhausen  i.  Th.,  auch  Jacobs  (3074)  und 
A  n  1 0  n  i  (3073)  mehren  um  ein  kleines  unsere  Quellenkenntnis.  —  Höchst  ver- 
dienstlich ist  die  mühsame  und  scharfsinnige  Arbeit  Götz  es  (3071),   der  (he  Text- 


A.  K  Berger,  AlIgenieineK  des  I5./16.  Jahrhunderts.  341 

g-eschichte  der  „Zwölf  Artikel"  von  1525  untersuclit  und  sie  zum  ersten  Male  in  einer 
kritischen  Ausgabe  vorlef];t;  ge^en  die  von  ihm  versuchte  Ilekonstruktion  der  t^ber- 
liol'erung"  sind  inzwischen  sehr  orwägenswcM-tc  Bedenken  von  Wi  1  h.  S  l  o  1  z  c  (HZ,  Ul, 
S.  1 — 42)  g-eitend  gemacht  wonlen,  der  auch  (i.s  bestechende  IIy[)othese,  dass  Sebastian 
Lotzer  der  Verfasser  der  zwölf  Artikel  sei  (.IBL.  1901  11  1  :  16;  5:  113),  bekämpft  und 
ihi-cn  Hedaktor  wieder  in  Balthasai-  Iliibmaier  sucht.  Es  scheint,  dass  unsere  Mittel 
niciht  ausreich(*n,  die  Frage  zu  zweifellosem  Austrag  zu  bringen.  Um  späte  Nach- 
spiele des  Bauernkrieges  handelt  es  sich  in  den  Arbeiten  von  W  a  1 1  e  l  e  t  (J}()7<))  und 
Julius  Strnadt  (3077),  (der  Name  des  Verfassers  ist  auf  dem  Titelblatt  nicht 
genannt);  jene  gilt  dem  schweizerischen  l^auernaufruhr  von  1H5.'},  diese  gibt  im  Anschlu.ss 
an  (las  grundlegende  Werk  von  Felix  Stieve,  aber  mit  Benutzung  eigener  archi- 
valischer  Studien  eine  sachkundige  und  temperamentvolle,  zur  Aufklärung  gegenüber 
klerikalen  Entstellungen  bestimmte  Darstellung  des  oberösterreichischen  lUuem- 
aufslandcs  von  1(>2(),  die  übrigens  auf  die  älteren  Bauernunruhen  des  15.  und  16,  Jahr- 
hunderts zurückgreift.  — 

Zur  Erforschung  der  Geschichte  einzelnorPersönlichkeiten  dieses 
Zeitraumes  ist  im  Berichtsjahr  wenig  beigetragen  worden.  Armstrongs  (3078) 
zweibändiges  Wei'k  über  Kaiser  Karl  V.,  dem  Referenten  nur  aus  Besprechungen  bekannt, 
scheint  sich  gimstiger  Aufnahme  zu  erfreuen.  —  Gegen  den  Herzog  Moritz  von  Sachsen 
ist  ein  von  Günther  (3080)  entdecktes  anonymes  Lied  von  1547  gerichtet,  das, 
trotz  seiner  Länge  von  urwüchsiger  Kraft,  zornige  Anklagen  gegen  diesen  „Judas" 
erhebt.  —  Eine  tief  eindringende  und  fesselnd  geschriebene  Studie  hat  Karge  (3085^) 
dem  Herzog  Albrecht  von  Freussen  gewidmet,  dessen  erstaunlich  weitverzweigte  Politik, 
die  zu  dem  Umfang  seines  Landes  in  keinem  Verhältnis  stand,  nicht  etwa  der  Gross- 
mannssucht entsprang,  sondern  durch  die  Lage  seines  Landes  bestimmt  war,  durch 
„das  Mitteninliegen  zwischen  den  verschiedenen  Weltsystemen  und  Geistesrichtungen, 
zwischen  der  germanischen  und  slawischen  Welt,  zwischen  den  weltumspannenden 
Plänen  Habsburgs  und  der  unvermeidlichen  Reaktion  seiner  Gegner,  nicht  zu  ver- 
gessen die  Antagonien  der  alten  und  neuen  Kirche;  dies  alles  hat  ihn  geradezu  ge- 
zwungen, nach  allen  Seiten,  nach  Norden  und  Süden,  nach  Osten  und  Westen,  hier 
bis  Blois  und  Paris,  dort  bis  nach  Moskau,  ferner  nach  Kopenhagen  und  Stockholm 
und  gleichzeitig  wieder  nach  Tergovist,  der  Hauptstadt  des  Woiwoden  der  Wallachei, 
seine  Hände  auszustrecken.  Seine  scheinbar  gefährdete  Stellung  bedingte  den  Kreis 
einer  solchen  umfassenden  Tätigkeit;  ja  schon  gegen  Polen  war  es  ratsam,  sich  noch 
ein  zweites  Eisen  im  Feuer  zu  halten".  Man  darf  der  verheissenen  Fortsetzung  der 
K. sehen  [Jntersuchungen  mit  Spannung  entgegensehen,  —  Die  300.  Wiederkehr  des 
(Geburtstages  Herzog  Ernsts  des  Frommen  von  Gotha  hat  zu  einer  Reihe  von  Gedenk- 
schriften  Anlass  gegeben,  unter  denen  die  von  Bambergs  (3083),  die  von  Brügel 
(3084)  und  Schreck  (3085)  hervorgehoben  seien  (vgl.  übrigens  JBL.  1901  16:218/9). 

—  Der  400.  Geburtstag  des  Kurfürsten  Ottheinrich  von  der  Pfalz,  dessen  Schicksale 
mit  der  Reformationsbewegung  eng  verflochten  waren  und  dessen  Andenken,  ver- 
bunden mit  dem  Residenzbau  zu  Neuburg  und  dem  Schlossbau  zu  Heidelberg,  die 
Kunstgeschichte  hochhält,  hat  Rebele  (308(>)  zu  einer  volkstümlichen  Darstellung 
seiner  Lebensgeschichte  angeregt.  —  Zur  Kritik  der  Selbstbiographie  des  Götz 
von  Berlichingen  gibt  P  i  s  t  o  r  (3087)  einen  neuen  Beitrag,  indem  er  des  Ritters 
Händel  mit  dem  Grafen  Philipp  11.  von  Waldeck  untersucht  und  zu  dem  auch  von 
anderen  schon  gefundenen  Ergebnis  gelangt,  dass  seiner  Darstellung  der  W^ert  einer 
unverdächtigen  Quelle  nicht  zugesprochen  werden  kann.  —  Weizsäckers  (3087a) 
vermeintliche  Entdeckung  dagegen,  dass  Götz  von  Berlichingens  eiserne  Hand  nicht 
die  rechte,  sondern  die  linke  gewesen  sei,  beruht  auf  einer  raissglückten  Ab- 
bildung der  in  Jaxthausen  aufbewahrten  Reliquie  und  ist  infolge  mehrfachen  Ein- 
spruchs  inzwischen  von   ihm   selbst  widerrufen  worden  (Goethejahrbuch  24,  S.  283/4). 

—  Kanter  (3088)  hat  auf  Grund  archivalischer  Studien,  über  die  ein  Anhang  von 
Regesten  (S.  124 — 81)  Auskunft  gibt,  ein  anziehendes  Lebensbild  des  schwäbischen 
Junkers  Hans  von  Rechberg  (ca.  1410-64)  entworfen,  dessen  abenteuerliches  Leben 
zugleich  ein  lehrreicher  Zeitspiegel  ist.  Denn  nicht  nur  die  trotzige  Roheit  des  um 
seine  Existenz  kämpfenden  Herrenstandes  und  die  wilde  Romantik  des  Sold-  und 
Strauchrittertums  treten  hier  scharf  hervor,  auch  die  heillose  Zersplitterung-  des 
Reiches,  die  Schwäche  des  Kaisertums,  das  willkürliche  Eiug-reifen  fremder  Staats- 
gewalten, die  Feindschaft  der  Habsburger  und  des  süddeutschen  Adels  gegen  die 
Eidgenossen,  das  Ränkespiel  der  Füreten,  die  Langsamkeit  und  Parteilichkeit  der 
Rechtsprechung,  die  Bürger  und  Bauern  vielfach  zwang,  bei  einem  verwegenen 
Condottiere  dieses  Schlages  Schutz  und  Hilfe  zu  suchen.  Solche  Zustände  verhalfen 
auch  dem  Rechberger  zeitweilig  zu  Macht,  Einfluss  und  Vermögen,  sie  entwickelten 
in  ihm  nicht  nur  alle  kriegerischen  Talente,  sondern  auch  eine  Kühnheit,  Ver- 
schlagenheit und  Selbstherrlichkeit  der  Lebenshaltung,  die  es  sehr  begreiilich  machen, 

44* 


342  A.  E.  Berger,   Allgemeines  des  15./16.  Jahrhunderts. 

dass  die  Sagenphantasie  sich  auch  mit  ihm  beschäftigte;  eine  Überlieferung  dieser 
Art  hat  Uhland  zu  einer  bekannten  Ballade  gestaltet.  — 

Reicher  ist  diesmal  die  Ausbeute  an  kulturgeschichtlichen  Unter- 
suchungen. Das  Studium  der  ländlichen  Verhältnisse  des  in  Rede  stehenden 
Zeitraums  erfährt  ausgezeichnete  Förderung  durch  die  Werke  von  von  der  Goltz 

(3089)  und  Th.  Knapp.  Nicht  nur  als  „das  Resultat  25jähriger  Studien",  sondern 
auch  als  das  Werk  eines  ausgezeichneten  landwirtschaftlichen  Fachmanns  mit  gründ- 
lichen geschichtlichen  Kenntnissen  und  selbständiger  Beherrschung  der  Quellen,  hat 
die  V.  d.  G.sche  Darstellung  Anspruch  auf  den  respektvollen  Dank  der  Historiker, 
die  allerdings  die  Benutzung  so  mancher  wichtigen  Untersuchungen  aus  ihrem  Kreise 
hier  ungern  vermissen,  aber  dennoch  von  der  grosszügigen  und  weitblickenden 
Betrachtungsweise  des  Verfassers  sehr  viel  lernen  werden.  —  Das  Buch  von  Th.  Knapp 

(3090)  ist  eine  höchst  willkommene  Sammlung  älterer,  z.  T.  an  schwerzugänglichen 
Stellen  erschienener  Arbeiten  von  hervorragendem  W'ert.  Neben  G.  von  ßelows 
,, Territorium  und  Stadt"  und  G.  F.  Knapps  berühmten  Untersuchungen  sind  die 
beiden  eben  genannten  Werke  zur  Einführung  in  das  Studium  der  deutschen  Agrar- 
geschichte  zweifellos  am  besten  geeignet.  — 

Zur  Geschichte  der  Gewerbe  ist  eine  aus  der  Schule  von  Belows  hervor- 
gegangene Dissertation  von  C  r  o  o  n  (3092)  zu  verzeichnen,  die  an  der  Hand  von 
Urkunden  des  12.  und  13.  Jahrhunderts  die  Entstehung  des  Zunftwesens  in  siebzehn 
deutschen  Städten  (Augsburg,  Basel,  Braunschweig,  Goslar,  Hagenau,  Halberstadt, 
Halle,  Köln,  Koblenz,  Magdeburg,  Mainz,  Salzwedel,  Stendal,  Trier,  Tuln,  Worms, 
Würzburg)  behandelt  und  unter  Ablehnung  der  hofrechtlichen,  der  Gilden-  und  der 
Lohnwerkstheorie  das  Ergebnis  gewinnt,  dass  das  Wesen  der  Zunft  im  Zunftzwang  zu 
suchen  ist,  und  ihre  Grundlage  in  dem  genossenschaftlichen  Zusammenschluss  von 
Handwerkern  unter  obrigkeitlicher  Anerkennung  zum  Zwecke  gegenseitiger  Förderung 
und  guter  Bedienung  des  Publikums.  Neben  den  gewerblichen  Zwecken  treten  schon 
früh  auch  religiöse  und  gesellige  hervor,  ferner  das  Anstreben  der  gewerblichen 
Gerichtsbarkeit  usw.,  doch  als  das  eigentlich  zunftbildende  Element  ist  ausschliesslich 
der  Zunftzwang  anzusehen.  —  Eine  wichtige  Ergänzung  der  Croonschen  Arbeit  bildet 
die  Darstellung  des  Zunftwesens  der  Stadt  Wien  von  U  h  1  i  r  z  (3091),  die  dem 
Referenten  leider  nicht  vorgelegen  hat,  die  aber,  ebenso  wie  L  u  s  c  h  i  n  s  (3102) 
Darstellung  des  Wiener  Münzwesens,  von  einem  der  besten  Kenner  (G.  von  Belo^v: 
HZ.  91,  S.  292/6)  sehr  gerühmt  wird.  —  Nach  Breslauer  Archivalien  gibt  x\mts- 
gerichtsrat  a.  D.  Frauenstädt  (3092a)  kulturgeschichtlich  nicht  uninteressante 
Aufschlüsse  über  den  überspannten  und  spiessbürgerlichen  Ehrbegriff,  der  in  den 
Zünften  herrschte,  und  über  den  intoleranten  Buchstabengeist,  der  ihre  Entscheidungen 
bestimmte,  wonach  z.  B.  die  Tötung  eines  Hundes,  aussereheliche  oder  voreheliche 
Geburt  nicht  nur  des  Bewerbers,  sondern  sogar  seiner  Frau  oder  seiner  Eltern  als 
ehrenrührig  galt  und  zur  Ausschliessung  von  der  Zunft  führen  konnte.  Zum  Glück 
wurde  solchen  zünftlerischen  Vorurteilen  von  den  städtischen  Aufsichtsbehörden  und 
dem  Schoppen  stuhl  vielfach  ein  heilsames  Gegengewicht  geboten.  — 

Hier  seien  eine  Anzahl  von  Untersuchungen  zur  Geschichte  des  Buch- 
drucks angeschlossen,  soweit  sie  nicht  bloss  technische  Einzelfragen  erörtern, 
sondern  auch  die  Aufmerksamkeit  der  Historiker  fordern.  Das  wenige,  was  uns  über 
den  Erfinder  der  Buchdruckerkunst  an  urkundlichen  Zeugnissen  erhalten  ist,  hat  in 
den  bekannten  Arbeiten  Dziatzkos  (s.  auch  3093)  und  Schorbachs  die  beste  kritische 
Würdigung  erfahren.  Gegenüber  den  sofort  nach  dem  Tode  Gutenbergs,  im 
Jahre  1468  beginnenden  Versuchen,  ihm  seinen  Erfinderruhm  zu  entreissen, 
gewinnt  das  älteste  nachweisbare  Zeugnis,  das  vor  aller  Welt  Gutenbergs  Ansprüche 
verfocht,  eine  hohe  Bedeutung.  Ihm  widmet  Ehwald  (3093a)  eine  zu  weiteren 
Forschungen  auffordernde  Studie,  denn  es  rührt  von  einem  Manne  her,  der  in  der 
Geschichte  des  Humanismus  einen  vornehmen  Platz  verdient,  aber  die  ihm  gebührende 
Stelle  von  der  Forschung  bisher  noch  nicht  zugewiesen  erhielt.  Dieser  Mann  ist  der 
Pariser  Theologe  Wilhelm  Fichet,  der  mit  seinem  Kollegen,  dem  Schwaben  Johannes 
Heynlein  von  Stein,  1470  in  den  Räumen  derSorbonne  die  erste  Buchdruckerei  Frankreichs 
gründete.  Heynlein  hatte  sich  die  erforderlichen  technischen  Kenntnisse  in  Mainz 
und  Basel  erworben  und  zog  Baseler  Drucker  nach  Paris;  ihm  hatte  Fichet  auch  die 
Kunde  von  dem  Urheberrecht  Gutenbergs  zu  danken,  der  er  in  einem  am  1.  Jan.  1472 
verfassten  Dedikationsschreiben  an  seinen  Schüler  Robert  Gaguin  begeisterten  Aus- 
druck lieh.  Bisher  sind  von  diesem  wichtigen  Dokument  nur  zwei  Exemplare  bekannt 
geworden.  —  Das  glänzend  ausgestattete  und  mit  musterhafter  Gründlichkeit  gearbeitete 
Buch  von  Hupp  (3094)  über  Gutenbergs  erste  Drucke  vertieft  sich  in  Spezialitäten 
der  Beweisführung,  denen  die  Sachkenntnis  des  Referenten  nicht  nachzukommen 
vermag.  Seine  früher  aufgestellte  These,  dass  das  „Missale  speciale"  als  das  älteste 
bekannte  mit  Typen  gedruckte  Buch  anzusehen  sei  (vgl.  JBL.  1898  13:48),  hat  H. 


A.  E.  Borger,  Allgemeines  des  15,/16.  Jahrhunderls,  343 

bestätigt  gefunden  durch  die  zwei  Jahre  später  erfolgte  Entdeckung  des  „Missale 
ahhroviatum"  (vgl.  JBL.  15)00  12a:U3/5).  das  derselben  Offizin  entstammt.  Die 
in  diesen  beiden  Drucken  vorliegenden  Tvpen  haben  in  abgeänderter  Form  bei 
der  Ilorstellung  des  Mainzer  Psalters  von  1457  Verwendung  gefunden,  müssen  also 
spätestens  itis  Jahr  145:{  gesetzt  werden.  H  a  e  b  l  e  r  gibt  in  seiner  Besprechung  des 
Buches  diese  Beweisführung  zu,  iiestreitet  aber,  dass  jene  Type  eine  Gutenbergsche 
sei,  weil  man  in  diesem  Falle  annehmen  müsse,  dass  Gutenberg  sie  verworfen  habe; 
waln'scheinlicher  sei  es,  dass  wir  in  der  Missaletype  die  ersten  Druckversuche  Peter 
Schölfers  zu  erkennen  haben.  Auf  wie  unsicherem  Boden  diese  Untersuchungen  sich 
vorläufig  noch  bewegen,  zeigt  eine  Arbeit  G.  Zedier s,  des  Verfassers  der  nicht  im 
Buchliandol  befindlichen  ersten  Publikation  der  Gutenberggesellschaft  („Die  älteste 
G.utenbergtype".  Mainz,  Gutenberg-Ges,  1902.  VI, 57  S.  Mitl3Tafeln.  Nur  für  Mitglieder); 
dieser  will  (CBlBibl.  20,  S.  32—55)  in  dem  „Missale  speciale"  den  ältesten  Druck  Basels 
erkennen,  hervorgegangen  aus  der  Offizin  Berthold  Ruppels.  Mögen  aucii  die  höchst 
l)estechend('n  Darlegungen  Ilupps  sich  nicht  völlig  stichhaltig  erweisen,  so  ist  doch  in 
seinem  Buche  eine  Fülle  von  Belehrung  enthalten,  die  eingehendsten  Studiums 
wert  ist.  —  In  der  Schlussschrift  des  Fust-Schöfferschen  Psalters  v(m  1459  ist  Schöffer 
als  ,,clericus"  bezo.chnet;  Schaab,  Franz  Falk  und  G.  Kaufmann  hatten  dieses  Wort 
als  „Schönschreiber"  gedeutet,  während  von  der  Linde,  Dziatzko  und  Schorbach 
daraus  schlössen,  dass  Schofler  in  der  Tat  ein  Geistlicher  war.  Heidenheim  er 
(3095)  kommt  bei  einer  erneuten  Prüfung  des  damaligen  Sprachgebrauchs  zu  dem 
zweitgenannten  Ergebnis.  —  Der  "Wiesbadener  Archivar  R  o  t  h  (3096)  gibt  vorläufige 
Proben  aus  seinen  langjährigen  Sammlungen  zu  einer  umfassenden  Arbeit  über  die 
Anfänge  des  Buchdrucks  in  Heidelberg  (1485—1510)  und  seine  Fortsetzung-  von  1558 
bis  1618.  —  Da  der  Name  des  Lübecker  Druckers  Johann  Ballhorn  68  Jahre  lang 
(1531  99)  in  Drucken  vorkommt,  so  war  schon  früher  vermutet  worden,  dass  es  sich 
dabei  um  Vater  und  Sohn  beziehungsweise  Oheim  und  Neffe  handle.  Jetzt  weist 
CJruU  (3097)  einen  Buchführer  Joachim  Ballhorn  (f  1559)  aus  einem  Rechnungs- 
eintrag von  1540  nach.  -Kopp  (3097a)  stellt  ein  Verzeichnis  Ballhornscher  Drucke 
nach  der  Zeitfolge  zusammen  und  weist  einen  bisher  unbekannten  vom  Jahre  1H03 
nach,  ferner  sammelt  er  eine  Reihe  von  Zeugnissen,  die  den  bekannten  Ruf  Ballhorns 
als  eines  unberufenen  Schlimmbesserers  erhärten.  —  Ein  nach  vielen  Seiten  Licht 
spendender  Beitrag  zur  Geschichte  des  Buchgewerbes  ist  L  e  o  n  h  a  r  d  s  (30?)9) 
treflliches  Lebensbild  des  Samuel  Seifisch  (1529 — 1615).  Seifisch  entstammte  einer 
Erfurter  Buchführerfämilie;  mit  16  Jahren  kam  er  nach  Wittenberg,  um  bei  dem 
Buchhändler  Bartholomäus  Vogel  eine  siebenjährige  Lehrzeit  durchzumachen,  zwölf 
Jahre  war  er  dann  als  Gehilfe  in  der  Buchhandlung  des  Bürgermeisters  Conrad  Rubel 
tätig,  mit  dessen  Schwester  er  sich  1556  verheiratete.  1564  machte  er  sich  selbständig, 
indem  er  die  Buchhandlung  des  Christoph  Schramm  käuflich  erwarb.  Rasch  wuchs 
sein  Geschäft  ujid  sein  Reichtum,  1596  erstand  er  sich  auch  eine  eigene  Druckerei, 
1602  eine  Buchbinderei,  und  er  schwang  sich  zugleich  zum  bedeutendsten  Papier- 
händler Sachsens  auf!  Seine  Begabung  und  sein  persönliches  Ansehen  hatten  ihm 
sch(m  1569  die  Würde  eines  Ratsherrn  verschafft,  1588  stieg  er  zum  Bürgermeister 
auf  und  bekleidete  diese  Stellung  bis  zu  seinem  Tode.  Seine  erste  mit  12  Kindern 
gesegnete  Ehe  fand  1580  durch  den  Tod  der  P>au  ihr  Ende,  eine  zweite  Ehe 
schenkte  ihm  noch  zwei  Töchter,  und  am  Abend  seines  Lebens  umgaben  ihn 
77  Enkel  und  14  Urenkel.  Die  Universität  ehrte  den  Abgeschiedenen  durch  einen 
Trauerakt,  und  in  der  Marienkirche  wurde  er  feierlich  beigesetzt.  An  die  Darstellung 
dieses  Lebensganges  schliesst  sich  eine  gründliche,  vielfach  auf  ungedruckten  Quellen 
fussende  Würdigung  der  weitverzweigten  geschäftlichen  Betriebe  Selfischs,  wobei 
sich  ergiebige  Ausblicke  auf  die  damaligen  Zustände  im  deutschen,  insbesondere 
Wittenbergischen  Buchgewerbe  öffnen.  S.  15/6  werden  nach  den  Kirchenbüchern 
Zusammenstellungen  der  Buchhändler  und  Buchdrucker  in  Wittenberg  1560 — 1600 
gegeben,  S.  19  solche  der  Schriftgiesser,  S.  24/5  der  Buchbinder,  S.  27  der  Papier- 
macher aus  der  gleichen  Zeit.  Sehr  dankenswert  sind  die  Ausführungen  über  die 
Entstehung  des  Sortimentshandels  S.  11  ff.,  Druckerlöhne  S.  18/9,  Organisation  des 
Buchbinderhandwerks  S.  20  ff.,  Ausbreitung  der  Papierfabrikation  in  Deutschland 
S.  26ff.,  über  den  Nachdruck  und  die  Privilegien  S.  36ff..  über  die  Bücherzensur 
S.  43  ff.,  über  Schriftstellerhonorare,  Herstellungskosten  und  Kaufpreise  der  Bücher 
S.  52 IT.,  die  Bedeutung  der  Messen,  die  Arten  des  Absatzes  der  Bücher  bei  den 
Händlern  und  beim  Publikum  S.  61  ff.  usw.  Ein  Schlussabschnitt  verfolgt  die  späteren 
Schicksale  von  Selfischs  Geschäft  bis  zu  seiner  Liquidation  1648  und  würdigt  zu- 
sammenfassend Selfischs  Bedeutung  für  den  Buchhandel  und  die  Popularisierung  der 
Wissenschaften.  Im  Anhang  teilt  der  Verfasser  eine  Anzahl  unveröffentlichter  Akten- 
stücke mit,  die  sich  teds  auf  Zensurangelegenheiten  beziehen,  teüs  auf  Buchbinder- 
ordnungen,  Papier-  und  Bücherlieferungen  usw.     Die  wichtigste  Beigabe  ist  der  Ab^ 


344  A.  E.  Berg-er,  AUg-emeines  des  15. /lÖ.  Jahrhundert«. 

druck  des  Verlag-skatalogs  Selfischs  nach  dem  Original  im  Germanischen  Museum 
zu  Nürnberg".  Er  umfasst  die  Zeit  von  1552 — 1637,  ist  alphabetisch  geordnet  und 
notiert  zu  jedem  Druck  Erscheinungstermin,  Format,  Bogenzahl  und  Kaufpreis. 
Fast  die  Hälfte  der  bei  ^Selfisch  verlegten  Bücher  gehört  der  Theologie  an,  darunter  sind 
17  Bibelausgaben  und  49  Schriften  von  Luther,  daneben  pflegte  der  Verlag  namentlich 
Philosophie,  Rhetorik,  Rechtswissenschaft,  Geschichte,  Mathematik,  Medizin,  Physik, 
Astronomie  und  Pädagogik.  Auch  die  alten  Klassiker  sind  zahlreich  vertreten,  latei- 
nische, griechische  und  hebräische  Grammatiken.  Die  Werke  in  lateinischer  Sprache 
überwiegen  weitaus.  Seifisch  hat  mit  Vorliebe  kleine  Formate  benutzt,  wodurch 
Herstellungskosten  wie  Kaufpreise  sich  erheblich  minderten  und  der  Absatz  erleichtert 
wurde.  — 

Zur  Geschichte  des  Handels  ist  in  diesem  Berichtsjahr  nur  weniges 
zu  verzeichnen.  Ein  zeitgemässes  Thema  hat  Werle  (3100)  in  Angriff  g^enommen, 
indem  er  Deutschlands  Beziehungen  zu  Marokko  vom  Beginn  des  Mittelalters  bis  z;ur 
Gegenwart  schildert.  Nach  Papencordt  behandelt  er  das  Zeitalter  der  Vandalen- 
herrschaft,  dessen  Nachwirkungen  noch  heute  in  dem  nicht  seltenen  Vorkommen  des 
germanischen  Typus  erkennbar  sein  sollen.  Erst  elf  Jahrhunderte  später  betraten 
abermals  deutsche  Krieger  den  Boden  Marokkos:  die  3000  Söldner  des  Wilhelm 
von  Nassau,  die  an  dem  unglücklichen  Kreuzzug'  des  Königs  Sebastian  von  Portugal 
(1574 — 78)  teilnahmen.  In  der  späteren  Zeit  beschränken  sich  die  Beziehungen 
Deutschlands  zu  Marokko  auf  schimpfliche  Verträge  zum  Schutz  der  Handelsschiffe 
gegen  die  gefürchteten  marokkanischen  Seeräuber.  Jahrhundertelang  hatte  der 
Handelsverkehr  unter  dem  Christenhass  und  der  Raublust  der  Marokkaner  schwer 
zu  leiden,  erst  im  19.  Jahrhundert  bahnten  sich  friedlichere  und  lohnendere  Be- 
ziehungen an.  —  Das  Buch  von  Ehrenberg  (3101)  lag  dem  Referenten  nicht 
vor,  es  konnte  deshalb  auch  nicht  festgestellt  werden,  wieweit  es  sich  mit  dem  Inhalt 
der  gleichnamigen  Abhandlungen  in  der  ,, Deutschen  Rundschau"  Bd.  107/9  etwa 
deckt.  Von  diesen  kommt  für  gegenwärtigen  Bericht  nur  das  erste  Kapitel  in 
Betracht,  welches  ergänzende  und  berichtigende  Betrachtungen  zu  E.s  Werk  über 
das  Zeitalter  der  Fugger  (JBL.  1896  II  1 :  60)  enthält.  —  Eine  an  bemerkenswerten 
Einzelheiten  reiche  Chronik  der  Familie  Fugger  von  1599  hat  C  h.  Meyer  (3101a) 
in  einem  vornehm  ausgestatteten  und  mit  Bildern  geschmückten  Bande  vorgelegt.  — 

In  die  Lebensgeschichte  des  fahrenden  Volkes  führen  diesmal  zwei 
gediegene  Arbeiten  in  sehr  anziehender  Weise  ein.  Das  gewandt  geschriebene,  mit 
einer  Fülle  gut  ausgewählter  und  trefflich  reproduzierter  Holzschnitte  gezierte  Buch 
von  H  a  m  p  e  (3103)  lässt  zwar  in  den  beiden  ersten  Kapiteln  gelegentlich  die  volle 
Beherrschung  seines  Stoffs  vermissen,  aber  sobald  sich  die  Darstellung  dem  Ausgang 
des  Mittelalters  nähert,  beginnt  ein  bewährter  Kenner  zu  reden,  und  die  zweite 
Hälfte  des  Buches  (S.  53 — 127)  ist  ebenso  gewinn-  wie  genussreich  zu  lesen.  S.  53 IT. 
wird  geschildert,  wie  einzelne  Gruppen  von  Fahrenden  allmählich  sesshaft  werden: 
Meistersingergenossenschaften,  Stadtmusikanten,  Spruchsprecher  und  Ehrenholde, 
fahrende  Weiber  in  den  Frauenhäusern.  S.  64 ff.  werden  alle  Arten  der  Bettelei  vor- 
geführt, S.  76ff.  das  Treiben  der  Zigeuner,  S.  82ff.  die  Massnahmen  städtischer  Obrig- 
keiten gegen  das  Bettlerunwesen,  doch  ist  die  kirchliche  Armenversorgung  nirgends 
berührt.  Es  folgen  Nachrichten  über  die  Genossenschaften  der  Spielleute  seit  dem  14.  Jahr- 
hundert, über  Spielgrafen  und  Pfeiferkönige  (S.  87 ff.),  dann  Bemerkungen  über  die 
fahrenden  Gaukler,  an  denen  der  Makel  der  Unehrlichkeit  am  längsten  haften  blieb 
(S.  92/3).  Im  16.  Jahrhundert  blühten  die  Bruderschaften  der  Fechter,  die  Flug- 
schriftenhausierer und  Zeitungssinger,  die  reisenden  Quacksalber  und  W'undermänner, 
die  vagierenden  Landsknechte,  .die  Wegelagerer  und  Räuberbanden;  zu  diesen  stellten 
verwilderte  Landsknechte  und  herabgekommene  Gauner  ein  starkes  Kontingent,  auch 
die  gemisshandelten  und  g^eächteten  Bauern  seit  der  blutigen  Niederschlagung  des 
Bauernkriegs.  Dies  Räuberunwesen  zeitigte  seine  stärksten  Auswüchse  in  der  Epoche 
des  30jährigen  Krieges.  Dass  die  Fahrenden  während  des  ganzen  Mittelalters  mit 
theatralischen  Unterhaltungen  sich  so  gut  wie  gar  nicht  befasst  hätten  (S.  110),  ist 
eine  stark  übertreibende  Behauptung,  denn  sie  waren  ja  die  Träger  jener  uralten 
mimischen  Traditionen,  die  den  Zusammenhang  des  mittelalterlichen  Dramas  mit  dem 
antiken  Volksschauspiel  vermittelten  und  neuerdings  durch  die  Forschungen  vpn 
Hermann  Reich  eine  so  überraschende  Beleuchtung  empfangen  haben.  Aber  das 
allerdings  ist  richtig,  dass  die  Blütezeit  des  fahrenden  Komödiantentums  erst  mit  dem 
Auftreten  englischer  Schauspieler  in  Deutschland  beginnt.  Es  ist  der  stoff-  und 
farbenreichen  Darstellung  des  Verfassers  zugute  gekonnnen,  dass  er  als  Beamter  des 
Germanischen  Museums  aus  einem  ergiebigen  Quellenvorrat  schöpfen  durfte,  was  er 
mit  grossem  Fleiss  und  schriftstellerischem  Geschick  getan  hat.  —  Einer  besonderen 
Gruppe  des  fahrenden  Volkes,  und  vielleicht  der  interessantesten,  dem  Gelehrten- 
proletariat, ist  eine  Monographie  des  Gymnasialprofessors  Spiegel  (3104)  gewidmet, 


A.  E.  Berger,  Allg-eineines  des  15./H),  Jahrhunderts.  345 

dem  wir  schon  früher  ein  paar  Studien  über  die  Vaganten  zu  danken  hatten.  Sie 
^eht  den  Beziehun<»en  dos  Vagantentums  zum  Gaunertum  nach.  Wenn  die.se  auch 
in  (Ion  früheren  Jahrhunderten  niemals  ganz  gefehlt  iiab(Mi  werden,  so  mehrten  sie 
sich  doch  rasch,  seitdem  die  Würzburger  Synode  von  I2H7  allen  unverbesserlichen 
Vaganten  mit  der  Entziehung  des  klerikalen  Charakters  uiul  der  lJnter.stellung  unter 
die  weltliche  (Jerichtsbarkeit  gedroht  hatte.  Damit  war  die  Schranke  zwischen  den 
Vaganten  einerseits,  den  Spielleuten,  (iauklern  und  Fossenreissern  andererseits  auf- 
gehoben, und  viele  Vaganten  gingen  in  dem  grossen  Strom  der  fahrenden  Leute 
unter.  Andere  aber  wussten  sich  einen  gelehrten  Nimbus  zu  wahren,  die  [..itteratur 
des  ausgehenden  Mittelalters  ist  voll  von  den  Streichen  „fahrender  Schüler'^  Durch 
sie  sind  zweifellos  eine  Anzahl  lateinischer  Ausdrücke  in  die  Gaunersprache  gekommen 
(S.  13),  aus  ihren  Kreisen  gingen  zum  guten  Teil  die  wandernden  Quacksalber  hervor 
und  die  Zauberkünstler  und  Wundermänner,  wovon  uns  schon  die  „Vita  vagorum" 
des  Johann  von  Nürnberg  aus  dem  Anfang  des  14.  Jahrhunderts  ein  lehrreiches  Bihl 
gibt.  Weitere  Quellen,  in  denen  sich  das  Herabkommen  des  Vagantentums  abspiegelt, 
sind  das  vielleicht  noch  ins  14.  Jahrhundert  zu  setzende  Baseler  Ratsmandat  gegen 
die  „Gilen  und  Lamen"  und  der  aus  ihm  hervorgegangene  „Liber  vagatorum",  der 
wohl  dem  Ende  des  15.  Jahrhunderts  angehört,  und  aus  dem  u.  a.  Pamphilus  Gengen- 
bach in  seinem  „Bettlerorden"  und  Bebel  im  „Triumphus  Veneris"  geschöpft  haben. 
Der  Verfasser  gibt  eine  ausführliche  Analyse  dieser  Quellen,  ohne  aber  von  Kluges 
grundlegender  Arbeit  über  das  Rotwelsch  Kenntnis  genommen  zu  haben.  Wenn  er 
schliesslich  zu  dem  Ergebnis  gelangt,  die  Magie  sei  unter  den  fahrenden  Schülern 
keineswegs  so  im  Schwange  gewesen,  wie  man  bisher  allgemein  geglaubt  habe, 
vielmehr  sei  die  starke  Betonung  dieser  Dinge  in  der  Litteratur  des  16.  Jahrhunderts 
teils  auf  die  tendenziöse  Diskreditierung  des  vorreformatorischen  Schulwesens  durch 
die  Humanisten,  teils  auf  die  antiklerikale  Zeitstimmung  und  auf  die  protestantische 
Polemik  zurückzuführen,  so  wird  ein  gutes  Körnchen  Wahrheit  in  dieser  Behauptung 
enthalten  sein,  aber  uneingeschränkte  Billigung  wird  sie  vermutlich  kaum  finden. 
Immerhin  gebührt  dem  Verfasser  das  Verdienst,  zur  Prüfung  dieser  Fragen  angeregt 
und  eine  Menge  einschlägigen  Materials  fleissig  gesammelt  zu  haben.  — 

Gerichtswesen.  Kohler  und  Scheel  (3105)  haben  auf  die  kritische 
Ausgabe  der  ,, Carolina"  jetzt  eine  ebenso  treffliche  der  „Bambergensis"  folgen  lassen. 
Die  ersten  Paragraphen  der  umfänglichen  Einleitung  berichten  über  die  Vorarbeiten 
und  geben  eine  Bibliographie  aller  bekannten  Drucke  der  Bambergensis,  ihrer 
zweiten  Redaktion  von  1580  und  der  von  ihr  abgeleiteten  Brandenburgensis.  Ein- 
gehend werden  in  §  4  die  Holzschnitte  der  PfeilscHen  Ausgabe  von  1507  behandelt 
und  wegen  ihrer  kulturgeschichtlichen  Wichtigkeit  reproduziert;  sie  rühren  von  Wolf- 
gang Katzheimer  her.  Für  die  Quellen-  und  Verfasserfrage  verweist  §  5  auf  Sch.s 
in  naher  Aussicht  stehende  Biographie  des  Johann  von  Schwarzenberg  und  stellt 
nur  fest,  dass  dieser  zwar  von  gelehrten  Juristen  in  der  Sichtung  des  Materials  und 
durch  Übersetzungen  aus  dem  Lateinischen  unterstützt  wurde,  dass  er  aber  für  die 
einheitliche  Redaktion  des  Ganzen  und  für  die  sprachliche  Einkleidung  jedenfalls 
allein  die  Verantwortung  trägt.  In  den  §§  6—8  wird  Entstehung  und  Überlieferung 
des  sogenannten  Correctoriums  untersucht,  einer  gleichfalls  von  Schwarzenberg  an- 
geregten Sammlung  von  Erläuterungen,  Abänderungen,  praktischen  Fällen  und  Gut- 
achten, die  zur  An-  und  Einfügung  in  die  Bambergensis  und  Carolina  bestimmt 
waren.  Die  revidierte  Bambergensis  von  1580  (§  9)  hat  sowohl  das  Correctorium  wie 
die  Carolina  für  einen  Teil  ihrer  Änderungen  benutzt.  Schon  1510  erschien  eine 
niederdeutsche  Übersetzung  der  Bambergensis  von  dem  Rostocker  Notar,  Verleger 
und  Drucker  Hermann  Barkhusen,  dem  Übersetzer  des  „Reineke  Vos"  (§  10):  aus  ihr 
teilen  die  Herausgeber  S.  167—209  eine  Probe  mit  und  versprechen  einen  zusammen- 
hängenden Abdruck  in  einem  späteren  Heft.  Barkhusens  Orthographie  weist  in  dem 
oft  verwendeten  gh  niederländischen  Einfluss  auf,  was  zu  seiner  Herkunft  aus  Emden 
gut  passt.  Um  1570  ist  die  romanistische  Glosse  zur  Bambergensis  entstanden  (§  11), 
ihr  Verfasser  ist  unbekannt,  sie  verrät  aber  eine  bedeutende  Kenntnis  der  Rechts- 
quellen und  will  die  Bestimmungen  der  Bambergensis  aus  dem  gemeinen  Recht  er- 
härten, wobei  sie  allerdings  nach  der  Weise  der  Zeit  Quellenstellen  und  Rechtsregeln 
willkürlich  aus  dem  Zusammenhang  reisst  und  vielfach  nur  phraseologisch  zur  Stütze 
des  deutschen  Rechts  verwertet.  Die  Herausgeber  haben  sie  S.  213—48  unter  Bei- 
fügung aller  Quellenbelege  und  Berichtigung  der  zahlreichen  Fehler  imd  Miss- 
verständnisse zum  Abdruck  gebracht.  Die  wissenschaftliche  Ausnutzung  des  Textes 
der  Bambergensis  (S.  1  — 117)  wird  in  musterhafter  Weise  unterstützt  durch  die  Beigabe 
von  Inhaltsübersichten,  Erläuterungen,  eingehenden  Wort-  und  Sachregistern.  — 
Nach  c.  131  der  Bambergensis  (c.  109  der  Carolina)  steht  auf  Zauberei,  die  den 
Leuten  Schaden  oder  Nachteil  zufügt,  die  Strafe  des  Feuertodes.  Über  dieses  Gebiet 
der  älteren  Strafrechtspflege,  die  Behandlung  des   „crimen  magiae",   unterrichtet  ein 


34Ü  A.  E.  Berger,  Allg-emeines  des  15./16.  Jahrhunderts. 

gründlich  und  klar  geschriebenes  Buch  von  Byloff  (3106).  Es  baut  sich  auf 
strenger  Lokalforschung  auf  und  arbeitet  ausschliesslich  mit  steirischen  Quellen,  aber 
die  Art  der  Behandlung  führt  über  diese  stoffliche  Begrenzung  weit  hinaus,  und  der 
Verfasser  beherrscht  seine  Aufgabe  auch  nach  ihren  nichtjuristischen  Seiten  in  sehr 
anerkennenswertem  Masse.  Nach  einer  vorläufigen  Feststellung  des  Begriffes  ,, crimen 
magiae"  und  seines  Delikttatbestandes  (Bündnis  mit  dem  Teufel  und  Stiften  von 
Schaden  und  Unheil  mit  dessen  Hilfe)  gibt  er  auf  Grund  älterer  Drucke  und  un- 
bekannter oder  ungedruckter  Originalakten  aus  dem  steiermärkischen  Landesarchiv 
und  dem  Archiv  des  Cistercienserstiftes  Rein  (Proben  daraus  S  376—422)  eine  Über- 
sicht über  die  1546—1746  in  der  Steiermark  verhandelten  Zaubereiprozesse.  Urkund- 
lich nachweisbar  sind  aus  diesem  Zeitraum  189,  von  denen  116  mit  Hinrichtungen 
endigten;  in  91  Fällen  wurde  unter  Anwendung  der  Folter  inquiriert,  etwa  zwei 
Drittel  der  Prozessierten  waren  weiblichen  Geschlechts.  Die  zahlreichsten  Straffälle 
(33)  weist  das  Jahr  1675  auf.  Diese  Statistik  bleibt  aber  hinter  der  Wirklichkeit 
zweifellos  weit  zurück,  weil  einerseits  die  Zahl  der  Opfer  vielfach  eine  grössere  war 
als  die  Zahl  der  in  den  Akten  überlieferten  Namen,  und  weil  anderseits  viele  Proto- 
kolle teils  verloren  gegangen,  teils  absichtlich  vernichtet  worden  sind.  Ein  zweiter 
Abschnitt  der  Untersuchung  ist  der  Behandlung  des  „crimen  magiae"  in  den  Rechts- 
quellen gewidmet.  Als  die  wichtigste  Quelle  kommt  die  „steirische  Carolina"  vom 
24.  Dezember  1574  in  Betracht;  da  diese  Kodifikation  aber  ihr  Gebiet  ebenso  wenig 
erschöpft  wie  die  Reichscarolina  von  1532,  sondern  sich  in  vielen  Fällen  auf  das 
gemeine  Recht  bezieht,  so  ist  die  Interpretation  der  einzelnen  Bestimmungen  und  des 
Sprachgebrauchs  nur  mit  Hilfe  des  römischen  Strafrechts  zu  gewinnen,  und  endlich 
ist  auch  die  theologische  Litteratur  von  massgebendem  Einfluss  auf  das  gerichtliche 
Verfahren  gewesen,  obenan  der  „Malleus  maleficarum"  von  1487.  Nach  dieser  Fest- 
stellung des  materiellen  Rechtszustandes  folgt  im  dritten  Abschnitt  eine  quellenmässige 
Darlegung  des  steirischen  Strafprozesses  (Gerichte,  Zuständig'keit,  Grundsätze),  im 
vierten  eine  historisch -kritische  Abhandlung  über  Ursprung  und  Ursachen  des 
Hexenwahns,  die  natürlich  wesentlich  auf  den  glänzenden  Forschungen  Hansens, 
aber  auch  auf  weiter  reichender  Belesenheit  fusst  und  zur  Einführung  in  diese 
Fragen  auch  angehenden  Historikern  sehr  empfohlen  werden  kann.  Die  Stärke  und 
Selbständigkeit  der  Untersuchung  liegt  aber  in  der  juristischen  Verarbeitung  eines 
landschaftlich  begrenzten  Materials,  das  hier  mit  Fleiss  und  Geschick  in  den  Dienst 
der  historischen  Kriminalstatistik  gestellt  wird.  Die  noch  junge  Auffassung  des 
Verbrechens  als  einer  sozialpathologischen  Erscheinung  wird  durch  weitere  Arbeiten 
dieser  Art  willkommene  Bekräftigung  erfahren  können.  —  Ein  Dürener  Hexenprozess 
von  1510,  über  den  Pauls  (3106b)  nach  Düsseldorfer  Akten  berichtet,  erweckt 
darum  ein  besonderes  Interesse,  weil  der  Kläger  gegen  das  Urteil  des  Dürener 
Schöffengerichts  und  des  Aachener  Oberhofs  Berufung  bei  dem  heimlichen  Gericht 
zu  Arnsberg  einlegte,  woraus  der  Stadt  Düren  empfindliche  Belästigungen  und  ein 
Prozess  am  Reichskammergericht  erwuchsen.  Der  Vorfall  zeigt,  dass  die  Feme  am 
Anfang  des  16.  Jahrhunderts  noch  immer  eine  nicht  gering  anzuschlagende  Macht 
war.  — 

Krankheiten  und  Epidemien.  In  einem  Vortrag  über  den 
„schwarzen  Tod"  unterrichtete  Dieudonne  (3108)  über  die  Ausbreitung  der  aus 
Asien  eingeschleppten  Pest  seit  dem  14.  Jahrhundert,  über  ihr  Krankheitsbild,  die 
Ansteckungsgefahr,  die  prophylaktischen  und  therapeutischen  Massnahmen,  mit 
denen  man  ihr  zu  begegnen  suchte,  und  über  ihre  Bedeutung  für  die  Ausbildung 
einer  Sanitätspolizei.  „Die  Grundgedanken  unserer  heutigen  so  hoch  entwickelten 
öffentlichen  Gesundheitspflege  entstammen  dem  14.  und  15.  Jahrhundert."  Seit  der 
Mitte  des  17.  Jahrhunderts  begannen  die  Epidemien  selten  zu  werden,  um  schliesslich 
ganz  zu  erlöschen.  —  Über  Hamburger  Pestordnungen  des  16.  Jahrhunderts  unter- 
richtet Schelenz  (3109).  —  Die  erhaltenen  Angaben  über  die  im  Jahre  1565  in 
Rostock  von  der  Pest  geforderten  Opfer  nimmt  Koppmann  (3109a)  zum  Aus- 
gangspunkt, um  nach  einer  Methode,  die  er  gegen  eine  bekannte  Untersuchung 
Paasches  in  Conrads  Jahrbüchern  für  Nationalökonomie  und  Statistik  (NF.  5,  S.  303  ff.) 
geltend  macht,  Schlüsse  auf  die  Einwohnerzahl  Rostocks  im  14.,  15.  und  16.  Jahr- 
hundert zu  ziehen;  er  gelangt  zu  dem  Ergebnis,  dass  die  Einwohnerzahl  in  jener 
Zeit  eine  unter  dem  Einfluss  äusserer  und  innerer  Ereignisse  wechselnde,  mehrfach 
auf-  und  absteigende  gewesen  sei,  dass  sie  aber  die  jetzige  Bevölkerungsdichtigkeit 
der  Stadt  niemals  erreicht,  geschweige  denn  überschritten  habe.  Da  die  Berechnung 
der  Einwohnerzahl  der  mittelalterlichen  Städte  ein  sehr  umstrittenes  Problem  ist,  so 
verdient  diese  Studie  mindestens  als  methodisches  Beispiel  Beachtung.  —  Die  oft 
verhandelte  Streitfrage  über  den  Ursprung  der  Syphilis  zum  überzeugenden  Abschluss 
gebracht  zu  haben,  ist  das  Verdienst  der  mühevollen,  methodisch  ausgezeichneten 
Untersuchung  des  Dr.  med.  Iwan  Bloch  (3110a).    Wenn  bisher  die  vorherrschende 


A.  E.  Berger,  Allgemeines  des  15./16.  Jahrhnnderts.  347 

Ansicht  dahin  ^ing,  dass  die  Syphilis  schon  dorn  Altertum  bekannt  gewesen  sei,  wird 
hier  auf  Grund  medizinischer  wie  namentlich  umfassendster  quellenkritischer  Er- 
wägungen der  Nachweis  erbracht,  dass  alle  Zeugen,  die  für  ein  Vorhandensein  der 
Syphilis  in  Europa  vor  dem  .Jahre  1493  zu  sprechen  scheinen,  insgesamt  zu  ver- 
werfen sind,  dass  die  ersten  Spuren  der  Seuche  vielmehr  1493  in  Spanien  auftraten 
und  ihr  (Tster  Ausbruch  im  Frühjahr  1495  erfolgte  anlässlich  der  Belagerung  Neapels 
durch  Karl  VIII.,  vermittelt  durch  die  belagerten  Spanier.  Nach  Spanien  aber  war 
die  Krankheit  im  April  1493  durcii  die  Mannschaft  des  KoUunbus  eingeschleppt  worden, 
und  ihre  Urheimat  ist  Zentralamerika.  Die  glänzende  Beweisführung  dieses  ersten 
Bandes  der  B.schen  Untersuchung  soll  ihre  Ergänzung  finden  in  der  des  zweiten, 
welcher  bestimmt  ist,  die  irrige  These  von  der  Altertumssyphilis  endgültig  aus  der 
Welt  zu  schaffen.  —  Hier  sei  das  Buch  von  Bauer  (3110)  angeschlossen,  obwohl 
die  pathologische  Seite  des  Themas  in  ihm  nicht  besonders  hervorzutreten  scheint. 
Nach  dem  Urteil  0.  Lauffers  (Archiv  für  Kulturgeschichte  1,  S.  240/2)  ist  es  aus 
abgeleiteten  Quellen  dilettantisch  gearbeitet,  verdient  aber  wegen  des  fleissig  ge- 
sammelten Materials  die  Beachtung  der  Kulturhistoriker  und  behandelt  seinen  Stoff 
in  dieser  Folge:  Das  frühe  Mittelalter;  das  Leben  auf  dem  Dorfe;  die  Klöster; 
Beilager  und  Ehe;  die  feile  Liebe;  das  Badewesen;  Tanz  und  Spiel;  das  Schönheits- 
ideal; die  Kleidung;  Liebeszauber  und  Zauberliebe.  — 

Geistiges  Leben:  Allgemeines.  Das  der  „Renaissance"  gewidmete 
Buch  von  Pater  (3113),  das  Sc  h  ö  1  e  r  m  an  n  etwa  ein  Menschenalter  nach  seinem 
ersten  Erscheinen  in  einer  meist  gefälligen,  nur  hier  und  da  missratenen  oder  allzu 
lässigen  Übertragung  vorgelegt  hat,  bedarf  an  dieser  Stelle  nicht  ausführlicher 
Würdigung.  Von  einem  Abschnitt  über  VVinckelmann  (S.  238—314)  abgesehen,  der 
nicht  in  den  Rahmen  dieses  Berichtes  fällt,  streift  es  deutsche  Verhältnisse  kaum,  ist 
aber  überdies  der  wissenschaftlichen  Litteratur  überhaupt  nicht  beizuzählen,  denn  seine 
Definition  der  „Renaissance"  ist  ebenso  verschwonmien  wie  ihre  Abgrenzung  nach 
rückwärts  und  vorwärts.  Mit  der  Subjektivität  der  Konstruktion  und  Deutung 
indessen,  die  dem  wissenschaftlichen  Urteil  nicht  standhalten  würde,  verknüpft  sich 
hier  eine  Feinheit  des  Empfindens,  eine  Erlesenheit  des  Geschmackes  und  eine  Anmut 
der  Darstellung,  deren  Genuss  man  sich  auch  da  noch  gern  überlässt,  wo  man  sich 
sachlich  zum  schärfsten  Widerspruch  aufgefordert  fühlt.  P.  ist  kein  historischer  und 
trotz  seiner  umfassenden  Kenntnisse  auch  kein  wissenschaftlicher  Kopf,  sondern  ein 
Schöngeist  in  edlem  Sinne,  ein  Künstler  im  Geniessen,  ein  Gefühlsanalytiker  und 
ästhetischer  Feinschmecker,  der  zwar,  wie  alle  Feinschmecker,  dem  Einfachen  allzu 
geflissentlich  ausweicht,  um  lieber  dem  Pretiosen  und  dem  Reiz  komplizierter  Misch- 
ungen nachzugehen,  der  aber  die  schöne  Gabe  hat,  in  alle  Dinge,  die  er  betrachtet, 
Poesie  zu  legen  und  seine  inneren  Erlebnisse  mit  der  liebenswürdigsten  Cberredungs- 
kraft  auch  in  seinen  Lesern  entstehen  zu  lassen.  Den  Hauptteil  des  Buches  nimmt 
eine  Reihe  von  Essays  zur  italienischen  Renaissance  ein,  zwei  Abschnitte  sind 
Frankreich  gewidmet.  Das  Schlusswort  (S.  315—23)  ist  für  die  Eigenart  dieses 
Schriftstellers  vielleicht  das  bezeichnendste  Dokument.  —  Vossler  (3114)  bekämpft 
in  einem  anziehend  geschriebenen  Aufsatz  (oder  Vortrag)  die  verbreitete  These,  dass 
Dante  zu  den  „Bahnbrechern  der  Renaissance"  zähle.  Er  prüft  in  knappen,  ein- 
dringlichen Sätzen  seine  Stellung  zur  Politik,  zu  Religion  und  Theologie,  zu  Litteratur 
und  Sprache,  zur  bildenden  Kunst  und  gelangt  überall  zu  dem  gleichen  Ergebnis: 
Dantes  Denken  und  Glauben  ist  von  mittelalterlichen  Anschauungen  beherrscht, 
seine  Ideale  sind  retrospektiver  Natur,  aber  einzelne  grosse  Vorahnungen  des  modernen 
Geistes  sind  ihm  gelungen,  weil  seine  Genialität  tiefer  und  reicher  war,  als  das  Inventar 
seiner  intellektuellen  Bildung.  Freilich  ein  Moderner  im  eigentlichen  Wortsinn  ist 
er  nie  gewesen,  denn  in  den  ersten  Ansätzen  zu  einer  neuen  Gestaltung  des  poli- 
tischen, sozialen,  religiösen  und  litterarischen  Lebens,  wie  sie  zu  seiner  Zeit  hervor- 
traten, sah  er  zumeist  Verderbnis  und  Verfall,  und  wo  er  selbst  „im  Sinne  des  Fort- 
schritts tätig  war,  da  schritt  er  gleich  jahrhunderteweit  über  die  näheren  Ziele  der 
Frührenaissance  hinaus,  und  seine  Leistungen  mussten  danp  zunächst  noch  ohne 
Fortsetzung  liegen  bleiben".  Er  war  ein  Mann  für  sich,  ein  Einsamer,  ein  Anachronismus, 
„der  erste  und  der  letzte  zugleich,  der  den  ganzen  Gehalt  des  Mittelalters  mit  der 
Seele  eines  modernen  Menschen  erfasst  hat".  — 

Litteratur  geschichtliches.  In  der  „Festschrift  der  Gesellschaft  für 
deutsche  Philologie"  ist  das  Referat  über  die  der  Litteratur  des  16.  Jahrhunderts  ge- 
widmete Forschung  von  Bolte  und  Luther  (3116)  verfasst.  B.,  dem  der  Haupt- 
anteil zugefallen  ist,  legt  in  fünf  Abschnitten  (Allgemeines,  Lyrik,  erzählende  Dichtung, 
Schauspiel,  Didaktik)  den  reichen  Stoff  mit  jener  sicheren  Beherrschung  und  gehalt- 
vollen Knappheit  vor,  die  allen  seinen  Arbeiten  eignen,  die  aber  dem  dürftigen 
Referat  L.s  über  die  Lutherlitteratur  leider  nicht  nachzurühmen  sind;  dieses  kommt 
über  Aufzählungen    wenig   hinaus,    enthält   mancherlei  Irrtümer  und  Flüchtigkeiten, 

Jahresberichte  für  neuere  deutsche  Litteratnrgesohichte.    XUI.  45 


348  A.  E.  Berg-er,  AUg-emeines  des  15./16.  Jahrhunderts. 

g-reift  in  der  Charakterisierung'  der  Arbeiten  gelegentlich  fehl  und  zeigt,  dass  der 
Verfasser  im  Grunde  nur  mit  der  einen  Seite  seines  Stoffes  vertraut  ist,  der  er  in 
seiner  „Reformationsbibliographie"  nachgeht.  —  Dübi  (3117)  versucht  in  einer 
schwerfälligen  Abhandlung  festzustellen,  welchen  Anteil  ßerner  Schriftsteller  und 
Künstler  an  der  Entwicklung  des  ,, Alpensinns"  von  1537—1839  genommen  haben. 
Er  sondert  vier  Elemente,  die  im  „Alpensinn"  wirksam  sein  sollen:  ,,das  hygienische 
Bedürfnis  nach  Erholung  der  Geisteskräfte  in  der  Gebirgsluft,  die  Naturforschung*  im 
Gebirge,  die  touristisch-sportliche  (!)  Lust  an  der  Erreichung  (!)  grösserer  Höhen  und 
das  Gefühl  für  das  Romantische  in  der  Gebirgsnatur.  Alle  diese  Elemente,  das  letzte 
zwar  fast  nur  in  der  Form  der  Freude  an  einer  weiten  Aussicht,  kommen  sporadisch 
und  als  Kennzeichen  origineller  Geister  im  Altertum,  Mittelalter  und  in  der  Renais- 
sance vor,  aber  zum  bewussten  Streben  gelang-en  sie  erst  im  Reformationszeitalter 
und  bei  den  Schweizern.  Bekannt  ist  die  Initiative  Conrad  Gesners  von  Zürich  zu 
Bergreisen  mit  hygienischen  und  botanischen  Zwecken."  Ungefähr  gleichzeitig* 
(1537)  besang  der  Berner  Professor  Johannes  Müller  (Rhellicanus)  seine  Besteig-ung 
des  Stockhorns  in  130  lateinischen  Hexametern;  1561  beschrieb  ein  anderer  Gelehrter, 
Benedikt  Marti  (Aretius),  in  lateinischer  Prosa  eine  Besteigung  des  Stockhorns  und 
des  Niesen;  und  1605  folgte  das  schauderhafte,  Selbstgesehenes  mit  einem  Wust  von 
abgestandener  Gelehrsamkeit  überdeckende  „Gespräch  des  Niesens  und  Stock- 
horns" von  dem  Thuner  Pfarrer  Hans  Rudolf  Rebraann  (Ampelander).  Sieht  man 
von  einigen  entlehnten  Wendungen  ab,  so  gewähren  '  diese  drei  Schriften  für  den 
Geschichtschreiber  des  Naturgefühls  keinerlei  Ausbeute,  und  die  Behauptung  D.s, 
dass  im  17.  Jahrhundert  der  Alpensinn  ,, entschiedene  Rückschritte  macht  (!)"  (S.  9), 
kann  man  nach  diesen  Proben  schlechterdings  nicht  für  richtig  halten,  S.  15  heisst 
es  denn  auch  weniger  nachdrücklich,  er  habe  „keine  grossen  Fortschritte  gemacht" 
und  sei  ,, zuletzt  ganz  ins  Stocken  gekommen".  In  dieser  geschmackvollen  Weise 
setzt  sich  die  pedantische  Aufreihung  der  Zeugnisse  fort,  der  grössere  Teil  der  Studie 
fällt  übrigens  ausserhalb  der  Grenzen  dieses  Berichts.  —  Die  Auffassung  des  Bauern- 
standes in  der  Litteratur  des  16.  Jahrhunderts  sucht  Möller  (3122)  in  einer  von 
sehr  anerkennenswerter  Belesenheit  zeugenden  Berliner  Dissertation  zu  beleuchten, 
doch  erhebt  sich  seine  in  geschickter  Rubrizierung  vorgelegte  Materialsammlung  nur 
hier  und  da  zu  lesbar  verarbeiteter  Darstellung,  so  dass  seine  Arbeit  zum  Nach- 
schlagen sehr  willkommen  sein  könnte,  wenn  sie  nicht  leider  des  Registers  ermangelte. 
Der  Verfasser  will  zeigen,  wie  im  15.  und  16.  Jahrhundert  zunächst  die  bauern- 
feindliche Satire  vorherrscht,  wie  sich  dann,  gefördert  durch  die  Reformation,  bauern- 
freundliche  Tendenzen  geltend  machen,  bis  beide  Tendenzen  überholt  werden  durch 
die  Anfänge  individuellerer  Zeichnung  und  Beobachtung  des  ländlichen  Lebens,  wie 
sie  namentlich  in  der  Schweiz,  aber  auch  bei  Hans  Sachs  gelegentlich  hervortreten. 
Im  letzten  Abschnitt  gibt  der  Verfasser  Nachträge  zu  Minors  Zusammenstellung  der 
Dialektscenen  im  Drama  seit  Omichius  (1578).  —  Eine  Reihe  von  Untersuchungen 
gehen  den  Beziehungen  der  deutschen  Litteratur  zur  ausländischen  nach.  Dieser 
Gesichtspunkt  ist  wenigstens  der  vorwaltende  in  Lamprechts  (3119)  allerdings 
recht  summarischer  und  stilistisch  wenig  sorgfältiger  Charakteristik  der  deutschen 
und  niederländischen  Dichtung  im  16.  und  17.  Jahrhundert;  sie  ist  inzwischen  in 
seiner  „Deutschen  Geschichte"  (VI,  S.231— 60)  mit  geringfügigen  Abänderungen  wieder- 
holt worden,  wobei  nur  leider  das  böse  Versehen  S.  59  (Reuchlins  ,,Hermo"!)  unbe- 
richtigt  geblieben  ist  (Deutsche  Geschichte  VI,  S.  245).  —  Den  litterarischen  Beziehungen 
zwischen  England  und  Deutschland  im  16.  Jahrhundert  ist  die  aufschlussreiche  Arbeit 
von  Spirgatis  (3120)  gewidmet.  Dieser  hatte  in  dem  14.  Heft  der  Dziatzkoschen 
Sammlung  den  Nachweis  erbracht,  dass  die  seit  1564  erscheinenden  Messkataloge  die 
tatsächlich  auf  dem  Büchermarkt  vertriebenen  Druckwerke  nur  unvollständig  ver- 
zeichneten, teils  weil  die  Buchhändler  ihre  Neuigkeiten  der  Behörde  nicht  vollständig 
vorlegten,  teils  weil  vielen  Büchern  die  Aufnahme  in  die  Kataloge  aus  konfessionellen 
Rücksichten  versagt  blieb.  Wie  gross  die  Lücken  der  Messkataloge  sind,  zeigt  Sp. 
nunmehr  an  der  englischen  Litteratur,  die  1561  —  1620  auf  der  Frankfurter  Messe 
nachweislich  vertrieben,  aber  nicht  offiziell  gebucht  worden  ist.  Er  stützt  sich  dabei 
auf  die  1625  erschienene  „Bibliotheca  exotica"  des  Georg  Draudius,  deren  englische 
Abteilung  für  den  genannten  Zeitraum  312  Titel  umfasst,  doch  fehlt  durchweg  die 
Angabe  des  Verlegers  oder  Druckers  und  nicht  selten  auch  die  des  Autors.  Die  auf- 
fallende Zunahme  dieser  Litteratur  seit  1611  ist  zweifellos  eine  Folge  der  durch  die 
Heirat  des  Pfalzgrafen  Friedrich  V.  mit  einer  englischen  Prinzessin  angebahnten 
englisch-deutschen  Beziehungen  (S.  44 ff".).  Durch  den  mU  grossem  Fleiss  und  Spür- 
sinn ergänzten  und  erläuterten  Abdruck  des  Draudiusschen  Verzeichnisses  (S.  53  bis 
84),  dem  ein  chronologisches  Verzeichnis  der  Druckorte  und  Verleger  (S.  85/7)  und 
ein  alphabetisches  Drucker-  und  Verlegerverzeichnis  (S.  87/9)  sich  anschliessen,  hat 
sich  Sp.  nicht  nur  um  die  Geschichte  des  deutschen  Buchhandels  ein  grosses  Verdienst 


A.  E.  Berger,  Allgonunnes  des  15./16.  Jahrhunderts,  r{|9 

erworben,  sondern  auch  um  die  enf»lische  Litteratur^cschichte,  denn  seine  Liste  enthalt 
eine  bedeutende  Anzahl  von  Schriften,  die  weder  das  Britische  Museum  besitzt,  noch 
das  von  Edw.  Arber  bearbeitete  Londoner  Buchhändlerregister  verzeichnet.  Buch- 
händlerische Beziehung-en  zwischen  Deutschland  und  Eng-Jand  bestanden  ja  schon  im 

15.  Jahrhundert  (William  Caxtons  Aufenthalt  in  Köln  usw.),  sie  wurden  durch  die 
Reformation  noch  lebhafter:  Tyndalo  begann  den  Druck  seiner  englischen  Bibel- 
übersetzung bei  Quentell  in  Köln  und  setzte  ihn  in  Worms  fort,  Coverdales  Bibel- 
übersetzung wurdo  in  Zürich  bei  Froschauer  gedruckt.  —  Solchen  Fäden  spürt 
Vetter  (3120a)  nach,  der  schon  1893  eine  Studie  über  „Englische  Flüchtlinge  in 
Zürich  während  der  ersten  Hälfte  des  Iß,  Jahrhunderts"  veröffentlicht  hat.  Diesmal 
bespricht  er  eine  lange  Reihe  von  schweizerischen  Druckwerken  des  16.  Jahrhunderts, 
die  von  englischen  Verfassern  herrühren  oder  sich  auf  England  beziehen,  darunter 
Thomas  Morus,  Bischof  Tunstall,  William  Turner,  John  Bale,  Johannes  Ilooper,  John 
Foxe  usw.  Die  genaue  bibliographische  Beschreibung  der  Drucke  wird  von  biographischen 
Angaben  und  litterarhistorischen  Erläuterungen  begleitet;  eine  ergänzende  Untersuchung* 
über  die  in  England  gedruckten  oder  in  englischer  Sprache  erschienenen  Werke 
schweizerischen  Ursprungs  stellt  der  Verfasser  in  Aussicht.  —  Den  litterarischen 
Wechselwirkungen  zwischen  Spanien  und  Deutschland  im  Mittelalter  und  in  der 
Keformationszeit  geht  Schwering  (3121)  nach  in  einem  Buche,  dessen  Lektüre 
angenehmer  wirken  würde,  wenn  es  nicht  in  der  unliebenswürdigen  Gewandung- 
einer Streitschrift  einherginge  und  sich  sogleich  auf  dem  Titel  herausfordernd  als 
.solche  ankündigte.  Der  Verfasser  weiss  zwar  die  schwachen  Seiten  seines  Gegners 
Arturo  Farinelli  sicher  zu  treffen;  aber  litterarische  Scharmützel  so  geflissentlich  in 
den  Vordergrund  zu  schieben,  wenn  man  der  Wissenschaft  positivere  Dienste  zu 
leisten  die  Gabe  hat,  zeugt  nicht  von  gutem  Geschmack;  auch  dürften  die  Leser, 
welche  an  solchen  Gelehrtenzänkereien  heute  noch  Freude  haben,  trotzdem  nicht  zu 
den  dankbarsten  gehören,  und  auf  den  Dank  seiner  Leser  wird  doch  Seh.  vermutlich 
rechnen,  er  hat  auch  mit  dem,  was  er  hier  gibt,  Anspruch  darauf.  Er  beginnt  mit 
Bemerkungen  über  die  schon  im  14.  Jahrhundert  einsetzenden  Handelsbeziehung-en 
zwischen  Spanien  und  Deutschland  und  über  den  Anteil  der  Deutschen  an  der 
Entdeckung  und  Erschliessung  der  neuen  Welt  (S.  9 — 22),  spricht  dann  über  deutsche 
Buchdrucker  in  Spanien  (S.  22ff").),  über  die  Jakobsbrüder  und  ihre  Lieder  (S.  24/9), 
über  deutsche  Kriegsfahrten  nach  Spanien  vom  12. — 15.  Jahrhundert  (S,  29—82), 
gedenkt  der  Schilderung  spanischer  Theaterzustände  bei  Thomas  von  Lüttich 
(S.  32/3),  beleuchtet  die  auf  religiösen  und  wirtschaftlichen  Gründen  beruhende  zu- 
nehmende Entfremdung  zwischen  Spanien  und  Deutschland  im  16.  Jahrhundert 
(S.  33/7:  Hütten,  Seb.  Münster,  Fischart,  Volkslieder),  die  Beziehungen  der  spanischen 
Protestanten  zu  Deutschland  (S.  3711'.),  gibt  weiterhin  Nachrichten  von  der  li]in- 
wanderung  spanischer  Juden  in  den  Niederlanden  und  in  Hamburg  (S.  39—42)  und 
handelt    zuletzt    von    deutschen    Übersetzungen    spanischer    Theologen    im    15.    und 

16.  Jahrhundert  (Steinhövel,  Aegidius  Albertinus)  und  spanischer  Dichtungen  (S.  42ff. : 
Celestina,  Amadis,  Garcilasso  de  la  Vega,  Cristoval  de  Castillejo;  die  beiden  letzt- 
genannten haben  zeitweilig  in  Wien  gelebt,  und  Castillejo,  Schriftführer  des  Erz- 
herzogs Ferdinand,  wurde  1556  iiiWien  begraben).  Die  zweite  Hälfte  der  von  tüch- 
tiger Belesenheit  zeugenden  und  mit  einem  Register  ausgestatteten  Arbeit  ist  den 
spanischen  Einflüssen  in  der  deutschen  Dichtung  des  17.  und  18.  Jahrhunderts  ge- 
widmet, wird  also  an  anderer  Stelle  zu  besprechen  sein.  — 

Von  den  zahlreichen  Quellen  j^ublikationen  des  Berichtsjahres  ist 
an  erster  Stelle  die  Fortsetzung  der  von  l^randenburg  (3127)  herausgesebenen 
{)olitischen  Korrespondenz  des  Herzogs  Moritz  von  Sachsen  nandiaft  zu  machen.  — 
Für  die  Territorialgeschichte  von  hohem  Wert  ist  namentlich  die  von  C.  A.  H.  Burk- 
hardt  (3123)  begonnene  Bearbeitung  der  Ernestinischen  Landtagsakten.  —  Die  von 
C  h.  Meyer  (3127a)  veröffentlichten  Briefe  des  Kurfürsten  Albrecht  Achilles  sind 
zumeist  an  dessen  Sohn,  den  Markgrafen  Johann  und  dessen  Räte  gerichtet.  Sie 
beziehen  sich  in  der  Hauptsache  auf  Verwaltungsangelegenheiten  der  Mark,  daneben 
aber  auch  auf  äussere  Politik  und  auf  Vorkonunnisse  in  der  kurfürstlichen  Familie 
und  stammen  aus  den  Jahren  1470—85.  Sie  sind  dem  ersten  und  dritten  branden- 
burgischen Buche  des  Kreisarchivs  zu  Nürnberg  entnommen,  ergänzen  also  in  wert- 
voller Weise  das  von  Burkhardt  herausgegebene  fünfte,  welches  Albrechts  Korre- 
spondenz vom  Nov.  1471  bis  Jan.  1473  enthält.  M.  gedenkt  den  Inhalt  jener  beiden 
Bände  nach  Materien  geordnet  allmählich  zu  veröffentlichen,  hoffentlich  unter  Bei- 
fügung von  Registern  und  erklärenden  Anmerkungen,  deren  Mangel  die  Brauch- 
barkeit der  vorliegenden  Ausgabe  sehr  beeinträchtigt;  auch  zweifelhafte  Lesungen 
sind  zu  selten  als  solche  bezeichnet.  Sprachlich  und  kulturgeschichtlich  scheinen 
diese  Briefe  manche  hübsche  Ausbeute  zu  versprechen.  —  Das  letztere  ist  im 
reichsten  Masse  der  Fall  bei  den  v(m  Simonsfeld  (3126)  gesammelten  und  sehr 

4b* 


350  R.  Wolkan,  Lyrik  des  15./ 16.  Jahrhunderts. 

umsichtig-  erläuterten  Briefen  aus  Mailand  an  Herzog  Wilhelm  V.  von  Bayern;  teils 
italienisch,  teils  lateinisch  geschrieben,  rühren  sie  der  Hauptsache  nach  von  zwei 
Vettern  Visconti  her,  die  gegen  Geschenke,  Auszeichnungen  usw.  zu  regelmässiger 
Berichterstattung  namentlich  über  pohtische  und  Kunstangelegenheiten  verpflichtet 
waren,  fürstliche  Agenten  mit  bestimmten  Aufträgen,  wie  es  deren  viele  an  den 
grossen  Handelsplätzen  damals  gab.  —  V.  Ernst  (3125)  setzt  sich  in  scharfer  Weise 
mit  W^alter  Götz  auseinander  über  den  von  diesem  verteidigten,  von  E.  für  wissen- 
schaftlich wertlos  erklärten  4.  Band  der  von  Druffel,  Brandi  und  Götz  heraus- 
gegebenen „Briefe  und  Akten  zur  Geschichte  des  16.  Jahrhunderts".  —  Der  Kodex, 
aus  dem  Kaiser  (3130)  die  Briefsammlung  Lindenstumpfs  entnahm  (vgl.  HVjs.  3, 
S.  380),  war  zweifellos  als  Hand-  und  Nachschlagebuch  für  die  Entwerfung  von 
Schriftstücken,  also  für  stiHstische  Zwecke  zusammengestellt.  — 

Von  den  Tagebüchern  und  Denkwürdigkeiten,  die  unser  Be- 
richt verzeichnet,  sind  die  meisten  von  lediglich  lokalem  Interesse.  Hervorhebung 
verdient  darum  nur  die  feine  Studie  von  Waltz  (3138)  über  die  Denkwürdigkeiten 
Karls  V.  Die  Authentizität  dieser  kaiserlichen  Niederschrift,  die  seit  Maurenbrecher 
mehrfach  bezweifelt  worden  ist,  dürfte  durch  die  überzeugenden  Darlegungen  von  W. 
nunmehr  endgültig  ausser  Zweifel  gestellt  sein.  Karl  V.  hat  diese  Denkwürdigkeiten 
auf  jener  Hheinfahrt  diktiert,  die  ihn  im  Jahre  1550  nach  Augsburg  zum  Reichstag 
führen  sollte,  in  Augsburg  selbst  wurden  sie  abgeschlossen.  In  Augsburg  fand  die 
Begegnung  Karls  mit  König  Ferdinand  statt,  die  dazu  bestimmt  war,  dessen  Unter- 
stützung für  die  Wahl  Philipps  von  Spanien  zum  Nachfolger  seines  Vaters  in  der 
Kaiserwürde  zu  gewinnen.  Infolgedessen  gestaltete  sich  die  Denkschrift  Karls  zu 
einer  geschichtlichen  Rechtfertigung  seiner  Successionspolitik  und  zu  einer  Gelegenheits- 
und Erläuterungsschrift  für  die  habsburgische  Familie,  aber  für  die  Öffentlichkeit  war 
sie  nicht  berechnet.  Diese  Auffassung  gibt  W.  Gelegenheit,  ein  anziehendes  Bild 
der  staatsmännischen  Persönlichkeit  des  Kaisers  und  seiner  Weltpolitik  zu  entwerfen 
bis  zu  dem  verhängnisvollen  Wendepunkt  vom  August  1550,  da  mit  dem  Tode 
Granvellas  des  Kaisers  Stern  zu  erbleichen  begann.  Die  von  dem  Rezensenten  des 
Litterarischen  Centralblattes  erhobenen  Bedenken  werden  die  Ergebnisse  dieser  geist- 
vollen Arbeit  schwerlich  zu  erschüttern  imstande  sein.  — 

Schliesslich  bleibt  noch  der  im  Berichtsjahr  erschienenen  Reise- 
schilderungen  zu  gedenken.  F.  Schulze  (3143)  hat  uns  mit  einem  sehr 
verdienstlichen  Neudruck  von  „Springers  Indienfahrt"  beschenkt,  und  Viertel 
(3144)  teilt  aus  Busbeeks  berühmter  Beschreibung  seiner  türkischen  Gesandtschafts- 
reise von  1553—62  interessante  Auszüge  in  geschickter  Nacherzählung  mit.  — 


Lyrik. 

(II,  2  =  N.  3147-319».) 

Rudolf   Wolkan. 


Der  Referent  sieht  sich  gezwungen,  die  oft  geäusserte  Bitte  der  Herausgeber 
um  Einsendung  von  Sonderabzügen  für  sein  Kapitel  zu  wiederholen.  Da  einzelne 
Zeitschriften  wie  die  Blätter  für  Württembergische  Kirchengeschichte  und  das  Jb. 
des  Vereins  für  evangelische  Kirchengeschichte  der  Grafschaft  Mark  auf  keiner 
österreichischen  Bibliothek  und  auffallenderweise  weder  auf  der  Kgl.  Bibliothek  in 
Berlin  noch  der  K.  B.  Hof-  und  Staatsbibliothek  in  München  vorhanden  sind,  musste 
die  Besprechung  der  in  ihnen  enthaltenen  Aufsätze  bedauerlicherweise  unterbleiben.  — 

Wenige  der  Schriften,  welche  die  geistliche  Lyrik  im  allgemeinen 
behandeln,  bieten  eine  Bereicherung  unseres  Wissens.  Rosien  (3147)  betont  fast 
ausschliesslich  den  kirchlichen  Standpunkt,  die  trefflichen  Werke  von  M.  Fried- 
lände r  (3147a)  und  H.Ritter  (3147  b)  den  musikalischen.  Spitta  (3148)  bringt 
Auszüge  aus  der  verbesserten  Schulordnung  der  deutschen  Schule  in  Konstanz 
vom  Jahre  1540,  um  zu  zeigen,  wie  sehr  man  hier  bedacht  war,  den  Gesang  der 
Gemeindeglieder  durch  besondere  Uebungen  mit  den  Schulkindern  zu  pflegen  und 
zu  heben.  — 

Ein  für  die  Geschichte  des  protestantischen  Kirchenliedes  be- 
deutsames Werk    verspricht  die  nach  dem  Tode    ihres  Urhebers    A.  Fischer    von 


R  Wolkan,   l.yvik  dos  15./1Ü.  Jahrhunderts.  r{51 

T  ii  m  p  0  1  (Ü14J))  horaiisgeg-ebene  Sammlung-  der  hervorragendsten  Kirchenlieder  des 
17.  Jahrluiiulcrls  zu  worden,  die,  auf  fünf  Bände  berechnet,  eine  Fortset/ung"  des  grossen 
Werkes  von  Pliil.  Wackeniagel  bedeutet,  dessen  Prinzipien  sie  sicli  im  allgemeinen 
anschliesst.  Ein  endgültiges  Urteil  ist  vor  der  Hand  natürlich  nicht  möglich;  es 
liegt  bisher  das  erste  Heft  vor,  das  die  thüringischen,  sächsischen  und  schlesischen 
Dichter  von  1570—  Ki  18  umfasst.  Den  Verfassernamen  sind  kurze  Biographien  und 
die  wichtigsten  bibliographischen  Notizen  beigefügt;  der  Druck  scheint  sorgfältig, 
nur  die  Wiedergabe  der  Titel  könnte  vollständiger  sein.  —  Von  Einzelschriften 
über  das  protestantische  Kirchenlied  kann  ich  hier  nur  auf  die  Mitteilung  von 
Hopp  (3154)  hinweisen;  der  Verfasser  berichtet,  wie  im  Jahre  l(i29  die  Stadt  Winds- 
heim eine  Kintjuartierung  von  zumeist  katholischen  Soldaten  erhielt;  man  befürchtete, 
dass  diese  an  der  Absingung  des  zum  sonntäglichen  Gottesdienst  gehörigen  Liedes 
„Krhalf  uns,  Herr,  bei  deinem  Wort"  Anstoss  nehmen  könnten  und  forderte  deshalb 
vom  Pfarrer  Sebastian  Homimg  ein  Gutachten  ab,  ob  die  Absingung  des  Liedes 
eingestellt  werden  solle;  dieser  erklärte  sich  in  einer  ausführlichen  Darlegung,  die 
hier  abgedruckt  wird,  gegen  die  geplante  Einstellung,  drang  aber  mit  seiner  An- 
sicht nicht  durch.  — 

Aus  der  Litteratur  über  die  Gesangbücher  verweise  ich  hier  nur  auf 
die  Facsimile-Ausgabe  des  Zwickauer  Gesangbuchs  von  1525  (3155).  — 

Kirchenlied  der  Reformierten.  Zwingiis  Capellerlied  (vgl.  JBL. 
1897  H  2:9;  1899  II  2:24/5)  nebst  Melodie  druckt  PCgli  (3157a)  aus  der  Hand- 
schrift von  Kesslers  Sabata  ab,  als  der  ältesten  Quell?,  die  wohl  aus  einem  Flug- 
blatt vom  Jahre  1529  geschöpft  hat,  wozu  Spitta  (3157)  die  richtige  Bemerkung 
macht,  dass  Kesslers  Text  an  zwei  Stellen  verbesserungsbedürftig  sei,  da  er 
Strophe  1  sunst  für  richtiges  sust  und  Strophe  2  Din  schaff  widerumb  erweck  für 
richtiges  Dine  schaff  widrumb  erweck  hat.  — 

Unter  den  b  i  o  grap  hischen  Beiträgen  zeichnet  Buchwald  (3158) 
ein  bei  aller  Kürze  vortreffliches  Bild  Paul  Ebers,  von  dem  Bossert  (3158a) 
zwei  Briefe  an  den  Markgrafen  Georg  Friedrich  aus  den  Jahren  1564  und  65  mitteilt, 
in  denen  Eber  den  Johann  Baptist  Lechele  zum  Pfarrer  in  Crailsheim  vorschläg-t.  — 
In  der  Streitfrage,  ob  das  Lied  „Ach  Gott,  wie  manches  Herzeleid"  Konrad  Hoier 
oder  Martin  Moller  zugehöre,  entscheidet  sich  Spitta  (3162)  aus  inneren 
Gründen  für  die  Autorschaft  Mollers.  —  Der  seit  Jahren  auf  dem  Gebiete  der  Ge- 
schichte des  evangelischen  Kirchenliedes  tätige  N  e  1 1  e  (3163)  bietet  uns  diesmal 
eine  kurze,  aber  dankenswerte  Biographie  Philipp  Nicolais.  —  Knod  (3164) 
veröffentlicht  die  Beschwerdeschrift  des  Strassburger  Buchdruckers  und  Mitgliedes 
des  Scholarchenkollegiums  Josias  Rihel,  die  er  1595  an  den  Schulkonvent 
richtete,  weil  seine  Neuausgabe  des  Georg  Majorschen  Psalterium  Da vidis  vom  Jahre 
1594  vom  Gebrauche  in  der  Strassburger  Schule,  wo  es  bisher  unbeanstandet  benutzt 
worden  war,  ausgeschlossen  wurde,  eine  Massnahme,  die  mit  dem  Bestreben  zu- 
sammenhing, die  bisher  in  dem  freisinnigen  Geiste  Butzers  geleitete  Strassburger 
Gemeinde  immermehr  der  streng  lutherischen  Rechtgläubigkeit  zuzuführen.  - 

Die  beiden  Arbeiten  über  das  katholische  Kirchenlied  von 
Wilden  bürg  (3165)  und  Theele  (3166)  sind  vollkommen  wertlos.  — 

Weltliche  Lyrik:  Allgemeines.  Bolte  (3167)  gibt  eine  vor- 
zügliche Uebersicht  über  die  Fortschritte  der  litterarhistorischen  Foi*sch,ung  auf  dem 
Gebiete  der  Lyrik  während  der  letzten  25  Jahre,  die  aufs  neue  des  Verfassers  tief- 
gründige Kenntnis  auf  diesem  Felde  bezeugt.  — 

Meistergesang.  Meys  Buch  (3168)  über  den  Meistergesang  (JBL. 
1901  II  2:77)  wird  von  Drescher  in  einer  längeren  Besprechung  als  eine  wert- 
lose und  unerfreuliche  Arbeit  bezeichnet,  die  nur  in  ihrem  musikgeschichtlichen 
Teile  einige  brauchbare  Notizen  enthält.  —  Auch  der  Aufsatz  von  L.  Keller  (3170) 
muss  seinem  ganzen  Inhalte  nach  abgelehnt  werden.  Die  Gewaltsamkeit,  mit  welcher 
der  Verfasser  in  einer  vorgefassten  Meinung  überall  und  so  auch  unter  den  Meister- 
singern geheime  Kultgesellschaften  konstruiert,  verführt  ihn  zu  gewagten  und  un- 
haltbaren Aufstellungen.  Dass  die  tschechischen  Litteratenchöre  auch  nicht  das 
geringste  mit  den  deutschen  Meistersingern  zu  tun  haben,  ist  nur  K.  nicht  bekannt, 
der  diese  kirchlichen  Gesangvereine,  wie  man  sie  füglich  nennen  könnte,  und  ihre 
Schicksale  heranzieht,  um  zu  dem  falschen  Schlüsse  zu  kommen,  dass  ein  festes 
System  selbständiger  religiöser  üeberzeugungen  in  den  Singschulen  lebendig  war.  — 
Wertvoll  ist  der  Aufsatz  von  S  t  r  e  i  n  z  (3171),  der  eine  Reihe  von  Gesuchen  Iglauer 
Meistersinger  des  16.  Jahrhunderts  an  das  Bürgermeisteramt  von  Iglau  veröffentlicht, 
die  um  die  Erlaubnis  bitten,  Singschulen  abhalten  zu  dürfen;  sie  enthalten  manches 
interessante  Detail.  Das  älteste  datierte  Gesuch  stammt  aus  dem  Jahre  1571  und 
bestätigt,  dass  schon  vor  diesem  Jahre  der  Meistergesang  sich  hier  eingebürgert 
hatte;  doch  herrschte  unter  den  Singern  keine  rechte  Ordnung  und  Einigkeit.    Da^ 


352  R.  Wolkan,  Lyrik  des   15./16,  -lahrhunderts. 

letzte  hier  mitgeteilte  Gesuch  vom  Jahre  1615  enthält  die  Bitte  und  Bestätigung-  der 
neuen  Schulordnung.  Daran  schliesst  sich  der  Abdruck  des  Handelsbuches  der 
Iglauer  Schule  aus  dem  Jahre  1613,  aus  dessen  Mitteilungen  die  interessanteste  die 
ist,  dass  die  Iglauer  Schule  nebst  5  anderen  Meistergesangbüchern  als  Geschenk 
eines  ihrer  Mitglieder  „ein  alt  geschriben  meister  gsangbuch,  soll  sein  die  hand 
schrifft  Hannss  Sachsen"  nebst  einem  Bilde  des  Nürnberger  Dichters  „mit  schönen 
Ölfarben"  besass;  dass  sich  auch  in  Schimberg  (wohl  Mähr-Schönberg)  eine  Gesell- 
schaft der  Meistersinger  befand  und  die  Iglauer  im  Verkehr  mit  der  Nürnberger 
Schule  stand,  die  jener  ihre  Schulordnungen  und  Tabulaturen  „sampt  etlichen 
geistlichen  und  weltlichen  lidern"  sendet.  Auch  über  die  Tätigkeit  einzelner  Mit- 
glieder werden  wir  unterrichtet.  So  besang  Andreas  Ulrich  aus  Trübau  die  Zer- 
störung Jerusalems  in  10  Meisterliedern  und  Christian  Herman  die  Geschichte  der 
Stadt  Iglau  in  19  Liedern.  Den  Schluss  der  interessanten  Arbeit  bildet  der  Ab- 
druck einiger  Protokolle  über  Privatstreitigkeiten  der  Mitglieder.  —  Der  Aufsatz  von 
Bauch  (3172)  hat  mit  dem  Meistergesänge  nichts  zu  tun  und  gehört  in  das 
Kapitel  Schulgeschichte.  —  Meistersinger  in  Tirol  waren  bisher  nicht  nachgewiesen. 
Aber  aus  Akten  des  Statthalterarchivs  in  Innsbruck,  die  Fischnaler  (3173)  ver- 
öffentlicht, geht  hervor,  dass  schon  1532  in  Schwaz  Meistersinger  zu  einer  Schule 
zusammengetreten  waren,  deren  Gesuch,  Schule  halten  zu  dürfen,  aber  abschlägig 
erledigt  wurde;  erst  1536  wurde  ihnen  gestattet,  dass  sie  „an  den  Feyrtägen  erberlich, 
bescheidenlich  und  niemand  zu  nachtail,  auch  nichts  Lutterisch,  sonder  was  zu  der 
eer  Gottes  raichen  und  dienen  ist,  singen  mugen",  zu  welchem  Zwecke  ihnen  das 
Gerichtshaus  zur  Verfügung  gestellt  wurde;  leider  ist  diese  Nachricht  die  letzte,  die 
w'ir  über  die  Meistersinger  in  Tirol  erhalten.  —  Aus  dem  Berliner  Ms.  germ.  fol.  24 
Bl.  240  teilt  B  o  1 1  e  (3188  a)  ein  auf  dem  bekannten  Volksliede  beruhendes  Meister- 
lied Benedicts  von  Watt  mit:  „Ein  jungkfrau  nach  verlierung  ihrer  ehr  wird  von 
einer  haselstauden  gestrafft",  das  in  eine  breite  Moral  ausläuft,  und  veröffentlicht 
(3300)  ein  anonymes  dreistrophiges  Meisterlied  aus  der  Dresdener  Hs.  M  5,  143: 
,,Das  bösz  weib.  Im  kurzen  ton  Hans  Saxen".  — 

Von  Schriften  über  Hans  Sachs  ist  ausser  einer  ausführlichen  Be- 
sprechung Wagenführs  über  Sahrs  Ausgabe  des  Hans  Sachs  (3175)  nur  ein 
Aufsatz  von  Stiefel  (3176)  zu  erwähnen,  der  seine  Vermutung,  dass  Hans  Sachs 
den  Ritter  vom  Thurn  gekannt  und  verwertet  habe,  in  dem  Registerband  zu  Hans 
Sachsens  Werken  bestätigt  findet.  Hans  Sachs  benutzte  das  Buch  am  28.  April  1551 
zu  drei  Meistergesängen:  Der  münich  mit  der  sailerin  und  listigen  cuplerin,  Des 
sailers  arzeney  und  Der  sailer  erstach  sein  weib  und  den  munich.  — 

Verschiedene  Lyriker.  Radlkofer  (3177)  bespricht  die  Werke 
des  Hans  Schneider,  von  denen  er  ausser  den  bereits  bekannten  Dichtungen, 
deren  Mehrzahl  im  2.  und  3.  Bande  von  Liliencrons  historischen  Liedern  alage- 
druckt  ist,  vier  unbekannte  Sprüche  aus  der  Val.  Holischen  Liederhandschrift  anführt. 
Schneider  w-ar  ein  fruchtbarer  und  beliebter  Dichter,  der  lUessend  und  nicht  ohne 
Humor  schreibt.  Seine  Darstellung  ist  schlicht  und  klar,  öfters  aber  ziemlich  breit. 
In  gewisser  Hinsicht  fand  er  in  Erasmus  Amman  aus  Augsburg,  dessen  historische 
Dichtungen  bei  Liliencron  abgedruckt  sind,  einen  Nachfolger.  —  Ueber  den  Pritschen- 
meister Heinrich  Gering  schreibt  L  i  e  b  e  n  a  u  (3178) ;  er  verfasste  einen 
Spruch  auf  das  fürstliche  Herrenschiessen  in  Stuttgart  und  einen  nur  in  der  Hs. 
280  zu  Karlsruhe  erhaltenen  Spruch  auf  ein  Schiessen  zu  Pforzheim  1562,  worin  er 
sich  als  einen  Handwerksmann  bezeichnet,  der  „nit  viel  hohe  Weisheit  kann".  — 

Am  reichsten  sind  die  Mitteilungen  über  historische  Lieder.  Wol- 
kan (3180)  gibt  eine  ausführliche  Uebersicht  über  die  politischen  Dichtungen  der 
Deutschen  in  Böhmen  bis  zum  Schlüsse  des  18.  Jahrhunderts;  eine  grosse  Zahl  von  ihnen 
war  bislang  unbekannt;  ein  Danklied  der  Stadt  Elbogen  aus  Anlass  der  Einführung 
der  protestantischen  Lehre  aus  der  Mitte  des  16.  Jahrhunderts  wird  vollständig  abgedruckt, 
von  einem  Liede  aus  dem  Jahre  1622  die  ihm  eigene  Melodie  mitgeteilt.  —  Steif f 
(3180a)  bietet  uns  eine  ganz  vorzügliche  Sammlung  der  geschichtlichen  Lieder  und 
Sprüche  Württembergs,  die  sich  in  der  Durchführung  an  Liliencron  anschliesst, 
ausführliche  Quellenangaben  und  Einleitungen  zu  den  einzelnen  Liedern  gibt  und 
deren  Lesarten  genau  verzeichnet.  Die  in  dem  3.  Heft  vereinigten  Lieder  umfassen 
die  Zeit  von  1534—1618  und  beziehen  sich  zum  Teil  auf  die  religiösen  Verhältnisse 
Württembergs;  eine  Reihe  von  Wiedertäuferliedern  finden  sich  unter  ihnen,  zu  denen 
jetzt  des  Referenten  Buch  über  die  Lieder  der  Wiedertäufer  zu  vergleichen  ist.  Den 
Abschnitt  2,  der  die  Lieder  auf  Herzog  Ulrich  und  seine  Zeit  umfasst,  sowie  Abschnitt  4 
von  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrhunderts  bis  zum  dreissigj ährigen  Kriege  hat  nach 
denselben  Grundsätzen  G.  Mehring  bearbeitet.  —  Pfau  (3181)  teilt  einen  Erlass 
des  Herzogs  Friedrich  zu  Sachsen  aus  dem  Jahre  1519  mit,  der  unter  Androhung  von 
Strafen  die  Absingung  des  Schandliedes,  „darynnen  der  al)t,  frauen  und  junckfrauen 


A.  Hauffen,  Epos  des  15./ 16.  Jahrhunderts.  H53 

des  Klosters  Klosterbruck  schmelich  verleymbt  werden",  verbietet,  das  damals  „an 
viel  enden"  zu  Kellern  ^esung-en  wurde.  —  Eine  Arbeit,  die  namentlich  in  den 
Anmerkungen  und  Einleitungen  reiche  Helehrung  bietet,  schrieb  Möller  (3181a); 
sie  behandelt  in  erschöpfen(ler  Art  das  Halmstader  Lied  von  150:i,  das  Lübecker 
Lied  von  1564,  die  beide  niederdeutsch  sind,  und  das  hochdeutsche  Falkenberger 
Lied  von  15(55,  die  Ereignisse  aus  dem  nordischen  Kriege  behandeln,  und  gibt  im 
Anfang  eine  hochdeutsche  Reimzeitung  sowie  zwei  Lieder  aus  der  ürafenfehde.  das 
Lied  von  Fünen  15.'i5  und  das  Dennmarker  Lied  von  1536.  —  Ein  ungemein  scharfes 
Lied  gegen  Herzog  Moritz  von  Sachsen  aus  dem  Jahre  1547  teilt  Günther  (3184) 
mit;  es  besteht  aus  40  achtzeiligen  Strophen  im  Benzenauer  oder  im  Ton  des  armen 
Judas  und  gehört  einer  aus  dem  Nachlasse  Andreas  Osianders  stammenden  Hand- 
schrift der  Danziger  Stadtbibliothek  an.  —  M  e  is  t  e  r  (3186)  veröffentlicht  5  Pasquille 
auf  Gerhard  Truchsess,  darunter  ein  lateinisches,  der  Agnes  von  Mansfeld  in  den 
Mund  gelegtes  Gedicht,  sowie  zwei  persiflierende  IJmdichtungen  biblischer  Stücke, 
besonders  aber  ein  deutsches  Lied  von  22  Strophen  im  Ton:  Venus,  du  und  dein 
Kind,  das  in  den  Anfangsbuchstaben  der  ersten  16  Strophen,  was  dem  Herausgeber 
entging,  den  Nameii  Gewhart  Trukhses  enthält,  was  beweist,  dass  Strophe  6  verderbt 
überliefert  und  Strophe  12  erst  späterer  Zusatz  ist,  was  wahrscheinlich  auch  von 
Strophe  17—22  gilt.  — 

Volkslieder.  In  schwerfällig  schleppender  Sprache  behandelt  D  a  u  r 
(3188)  ein  interessantes  Kapitel  aus  der  Geschichte  des  deutschen  Volksliedes,  die 
in  ihm  enthaltenen  formelhaften  Elemente.  Es  liegt  erst  der  einleitende  Abschnitt 
vor,  der  die  Bedeutung  der  Formel  für  das  poetische  Schaffen  und  die  Erkenntnis 
des  deutschen  Volksliedes  enthält  und  manche  zutreffende  Bemerkung  bietet;  hoffent- 
lich gelingt  es  dem  Verfasser,  in  der  zu  erwartenden  Fortsetzung  seine  Sätze  geniess- 
barer  zu  gestalten.  —  Bolte  (3188a)  bringt  in  seinen  Mitteilungen  auch  manches 
für  unser  Gebiet:  so  das  Volkslied  „Susanna,  wiltu  mit"  aus  der  Handschrift  der 
Breslauer  Stadtbihliothek  R  44e  vom  Jahre  l(i08,  das  niederdeutsche  „Leed  van  einer 
Fischerinne"  (Dat  ioehr  ein  Fischerinne)  und  ein  Lied  „Drei  liebe  Frauen"  (Es  war 
(unmal  ein  böser  man)  nach  einem  fliegenden  Blatte  des  16.  Jahrhunderts  mit  reichen 
stoffvergleichenden  Hinweisen.  —  Ein  sehr  dankenswertes  Verzeichnis  der  auf  der  Kgl. 
Bibliothek  in  Berlin  vorhandenen  niederdeutschen  Liederdrucke  des  16.  Jahrhunderts 
mit  Hinweisen  auf  hochdeutsche  Fassungen  dieser  Lieder  in  Berlin  und  anderen 
Bibliotheken  hat  uns  Kopp  (3189)  beschert,  der  auch  (3189a)  seine  ungemein  wert- 
vollen Mitteilungen  über  den  Inhalt  der  berliner  niederrheinischen  Handschrift  von  1574 
fortsetzt  (JBL.  1901  112:95)  und  ihnen  reiche  bibliographische  Anmerkungen  beifügt, 
die  einem  künftigen  Bearbeiter  des  deutschen  Volksliedes  im  16.  Jahrhundert  die 
wichtigsten  und  notwendigsten  Behelfe  bieten  werden;  die  bisher  unveröffentlichten 
Lieder  der  Handschrift  werden  abgedruckt.  —  Panzer  bespricht  das  Buch  Geuthers 
(3190)  im  allgemeinen  anerkennend,  gibt  Beiträge  zur  handschriftlichen  Ueber- 
lieferung  der  Sammlung  und  bedauert,  dass  der  Verfasser  nicht  auch  deren  sprach- 
liche Ueberlieferung  als  Beweismittel  für  seine  Untersuchung  herangezogen  hat.  — 

ö  e  b  e  r  s  e  tz  u  n  g  e  n.  Johann  Engert  gab  die  Odae  Anacreonticorum 
Johann  Amerpachs  vom  Jahre  1570  in  einer  2.  Auflage  1584  heraus  und  fügte  ihnen 
metrische  IJebersetzungen  bei,  die  En giert  (3193)  einer  ausführlichen,  namentlich 
die  metrische  Seite  berücksichtigenden  Untersuchung  unterzieht.  — 


Epos. 

(II,  8  =  N.  3104.3229.) 

Adolf  Hauffen. 


Allgemeines.  Die  Feier  des  25jährigen  Bestandes  bestimmte  die  Ge- 
sellschaft für  deutsche  Philologie,  eine  Festschrift  (226)  herauszugeben,  worin  die 
reichen  „Ergebnisse"  der  germanistischen  Forechung  des  letzten  Viertelja^rhunderts, 
auf  der  Grundlage  der  eigenen  Jahresberichte  der  Gesellschaft,  knapp  und  lehrreich 
zusammengefasst  worden  sind.  —  In  diesem  Rahmen  wurde  das  ganze  16.  Jahrhundert 
von  Bolte  (3194)  sorgsam  behandelt.  Auf  den  3.  Absatz,  „Erzählende  Dichtung", 
müssen  wir  besonders  verweisen.  Hier  werden  die  zahlreichen  Untersuchungen,  Dar- 
stellungen, Neuausgaben  und  anderes  aus  dem  epischen  Gebiete  des  16.  Jahrhunderts 
kurz  erwähnt  und  je  nach  ihrer  Bedeutung  gerecht  bewertet;  die  wissenschaftlichen 


354  A.  Hauffen,  Epos  des  15./16.  Jahrhunderts. 

Arbeiten  zu  den  älteren  Ritterromanen,  Volksbüchern,  Uebersetzungen  und  Schwänken 
usw.  bis  zum  Ausgang  des  Jahrhunderts.  Wie  man  daraus  ersieht,  wurden  die 
wissenschaftlichen  Ergebnisse  bezüglich  der  Schwanksammlungen,  des  Volksbuches 
vom  Eulenspiegel,  über  Hans  Sachs,  Wickrara,  Fischart,  Faustsage  und  Faustbuch 
besonders  bereichert.  — 

Auf  dem  Beeide  der  älteren  erzählenden  Dichtung- en  sind 
zwei  gute  Beiträge  jüngerer  Arbeiter  zu  besprechen.  Ein  Schüler  Edward  Schröders, 
E.  Busse  (3195),  behandelt  den  am  Ausgang  des  15.  Jahrhunderts  wirkenden  Dichter 
Augustin  von  Hamersteten.  Er  veröffentlicht  hier  dessen  als  Ausläufer  der 
Minneallegorien  zu  betrachtende  Prosadichtung  „Historie  vom  Hirsch  mit  dem  goldenen 
Gehörn"  nach  der  Dresdener  Originalhandschrift  des  Jahres  1496  und  die  kurzen  Vers- 
stücke, die  sich  in  zwei  Gothaer  Handschriften  im  Anschluss  an  Abschriften  fremder 
Dichtungen  (1.  Michael  Beheims  Buch  von  den  Wienern.  2.  Drei  Dichtungen  vom 
Teichner.  Die  goldene  Schmiede  von  Konrad  von  Würzburg,  der  Spruch  von  fünf 
Fürsten  von  Peter  Suchenwirt  und  das  Clenodium)  befinden.  Die  ersten  acht  Blätter 
der  zweiten  Handschrift  enthalten  eine  ebenfalls  von  B.  mitgeteilte  umfängliche  gereimte 
Widmung  Augustins  an  die  beiden  sächsischen  Fürsten  Friedrich  den  Weisen  und 
dessen  Bruder  Johann.  B.  bringt  auch  eine  Reihe  sorgfältiger  Untersuchungen  über 
die  Lebensdaten,  Kenntnisse,  litterarischen  Vorbilder,  Sprache  und  Stil  Augustins. 
Bezüglich  der  Sprache  ergibt  sich  ein  Zustand  des  Schwankens  zwischen  altem  und 
neuem  Gebrauch,  zwischen  dem  Lautstand  der  Mundart  und  der  Schriftsprache  der 
Kanzlei.  Seine  Mundart  ist  (auch  nach  dem  Wortschatz)  ein  Oberdeutsch,  wie  es  in 
dem  Grenzgebiete  zwischen  Bayerisch  und  Alemannisch  gesprochen  wird,  womit  die 
Lage  seines  wahrscheinlichen  Heimatsortes  Hamersteten  übereinstimmt.  Der  Stil 
zeigt  Mischungen  zwischen  unbeholfenstem,  weitschweifigem  Kanzleiton  und  rhyth- 
mischer knapper  Prosa  mit  fast  poetischem  Schwünge.  Zu  diesen  Stellen  aber 
bringt  B.  in  emem  anderen  Abschnitt  Parallelen  aus  älteren  Versdichtungen,  die  auf 
Augustin  eingewirkt  haben.  Im  Versbau  ist  der  Teichner  das  Vorbild.  Augustin 
behauptet  von  ihm,  dass  er  nur  Verse  von  sieben  bis  acht  Silben  baue,  und  er  will 
selbst  das  gleiche  tun.  Aber  beide  befolgen  diese  Regel  nur  sehr  inkonsequent. 
Allerdings  aber  sind  Augustins  Verse  durchaus  vierhebig.  —  Wertvoll  sind  die 
Beiträge  zur  Entwicklungsgeschichte  und  zur  näheren  Erkenntnis  des  Teuerdank, 
die  ein  Schüler  Behaghels,  O.  Bürger  (3196),  im  92.  Heft  der  Quellen  und  Forschungen 
veröffentlicht  hat.  Sie  sind  auch  Beiträge  zur  Charakteristik  der  Persönlichkeit  Kaiser 
Maximilians.  Am  Beginne  bedauert  der  Verfasser,  dass  die  Quellen  und  Ueber- 
lieferungen  zu  den  Abenteuern  des  Teuerdank  so  dürftig  fliessen,  auch  die  Clavis 
von  Pfintzing  und  der  Weisskunig  seien  nicht  dazu  angetan,  alles  aufzuklären. 
Im  zweiten  Kapitel  gibt  B.  neuen  Aufschluss  über  die  lateinische  Selbstbiographie 
Maximilians,  die  sich  in  mehreren  Handschriften  und  verschiedenen  Fassungen, 
aber  nur  in  Bruchstücken,  erhalten  hat.  Zu  dem  von  Alwin  Schultz  in  der  „Weiss- 
kunig-Ausgabe"  abgedruckten  Zeilen  gibt  B.  ergänzende  Proben  aus  inzwischen 
neu  gefundenen  Fassungen,  deren  Abweichungen  er  auch  im  allgemeinen  charak- 
terisiert. Die  Selbstbiographie  ist  eine  wichtige  Quelle,  weil  der  Kaiser,  obwohl  er 
auch  hier  in  der  dritten  Person  von  sich  spricht  und  auch  manches  verhüllt  und 
abändert,  doch  viele  Abschnitte,  namentlich  die  Kriegszüge,  in  frischer  Erinnerung 
getreuer  erzählt,  als  später  im  Weisskunig.  Im  dritten  Kapitel  schildert  B.  auch 
zum  Teil  nach  neuen  Quellen  die  astrologischen  und  mystischen  Ideen,  die  Maximilian 
in  seiner  Lebensführung  wie  in  seinen  Schriften  beherrschen.  Ueberall  die  Ileber- 
zeugung,  dass  der  Kaiser  von  Gott  zu  einem  Werkzeug  auserwählt,  zu  Höherem  be- 
rufen und  darum  vor  allen  Gefahren  behütet  worden  sei.  Die  Gestirne  aber  zeigen 
mit  ihren  Konstellationen  den  göttlichen  Willen  an.  Von  besonderem  litterar- 
geschichtlichen  Werte  ist  das  4.  Kapitel,  das  die  allegorischen  Figuren  Fürwittig, 
Unfalo  und  Neidelhart  erläutert  und  die  Einflüsse  des  altdeutschen  Schauspiels  und 
noch  reichlicher  die  Einflüsse  der  deutschen  Heldensage  und  Heldendichtung,  deren 
begeisterter  Verehrer  Maximilian  war,  auf  den  Teuerdank  aufdeckt.  Dann  folgen  die 
sorgfältigen,  auf  grossem,  auch  handschriftlichem  Quellenmaterial  aufgebauten  Unter- 
suchungen über  die  einzelnen  Abenteuer,  die  nach  Gruppen  besprochen  werden: 
Einkleidungs-  und  Jagdabenteuer  (auf  verschiedenes  Wild),  Unfälle  und  Ritterspiele. 
Zu  betonen  wäre  daraus  S.  102—19  die  neuerliche  Untersuchung  über  die  schöne 
Sage  von  Kaiser  Max  auf  der  Martinswand.  B.  arbeitet  hier  mit  den  reichen  Zeug- 
nissen der  bekanliten  Abhandlung  von  Busson.  Er  stimmt  dem  Vorgänger  bei 
in  dem  Nachweis,  dass  die  Sage  sich  nicht,  wie  in  späterer  Zeit  behauptet  wurde,  aus 
dem  20.  Kapitel  des  Teuerdank  entwickelt  habe,  lehnt  aber  das  Endergebnis  Bussons 
ab,  wonach  die  Sage  unecht  sei,  weil  sie  nicht  aus  einem  Erlebnis  des  Kaisers  ab- 
geleitet werden  könne.  B.  verweist  demgegenüber  auf  ein  ähnliches  Jagderlebnis 
Maximilians,    das    dieser    selbst    in    seiner   lateinischen  Autobiographie  erzählt,   und 


A.  Hauffen,  Epos  des  15./16,  Jahrhunderts.  355 

auf  alte  Berichte  dieses  Ereig-nisses,  aus  welchem  nich  die  Sage  ganz  natürlich  ent- 
wickeln konnte.  Das  letzte  Ka{)itel  weist  mit  mehreren  stichhaltigen  Belegen 
(CnspiniariH  Vita  Maxiniiliani,  ganz  persönliche  Anspielungen  usw.)  nach,  dass  des 
Kaisers  Anteil  an  der  Arbeit  am  Teuerdank  viel  stärker  war  als  bisher  angenommen 
wunh'.  Nicht  nur  die  Ki'liiuliiiig  mul  die  Entwürfe  für  den  Inhalt  der  einzelnen 
Kapitel,  sondern  auch  der  Urundstock  der  Ausführung  in  Versen,  die  Beteiligung 
an  der  (Haltung  muss  dem  Kaiser  zugeschrieben  werden.  " — 

Kinen  niederdeutschen  Totentanz  in  Prosa  hat  Horch  ling  (3197)  in 
der  iiandschriftlichen  niederdeutschen  Weltchi'onik  ab  orl)e  condita  bis  1518  (Hannover, 
Kgl.  Bibliothek  N.  660)  gefunden  und  mit  einer  Einführung  veröffentlicht.  Die 
wiedergegebene  Fassung  ist  eine  Abschrift  des  Originals  und  nicht  vollständig  über- 
liefert. Vor  allem  i'ehlen  im  Eingang  die  Anreden  des  Todes  an  Papst,  Kaiser  (und 
Kaiserin).  Dem  Stücke  fehlt  es  an  poetischer  Auffassung  und  Ausgestaltung,  Alle 
Reden  sind  dem  Tode  in  den  Mund  gelegt,  nirgends  antwortet  der  angeredete 
Mensch,  also  keine  Entwicklung  eines  Dialoges.  Die  einzelnen  kurzen  Abschnitte 
sind  alle  nach  dem  gleichen  Schema  aufgebaut.  Jedesmal  nennt  der  Tod  den  An- 
geredeten und  fordert  ihn  dann  zum  Mittanzen  auf.  Hat  der  Mensch  die  Pflichten 
seines  Standes  erfüllt,  so  kann  er  vertrauensvoll  vor  das  Gericht  treten.  Einführung 
und  Schluss  jedes  Abschnittes  sind  formelhaft.  Bilder  zu  diesem  Text  haben  sich  nicht 
erhalten.  —  Der  umfängliche  Erfurter  Totentanz,  den  Schröer  (3198)  vollständig 
mit  den  Bildern  und  Versen  abgedruckt  und  eine  genaue  Erläuterung  der  Bilder 
dazu  gegeben  hat,  eignet  sich  nur  insofern  für  unseren  Bericht,  als  dieser  Totentanz 
alten  Vorbildern  aus  dem  Iß.  Jahrhundert  folgt.  Er  ist  aber  erst  von  1738—1795  an 
den  Wänden  des  Festsaales  des  evangelischen  Waisenhauses  (ehemaliges  Augustiner- 
kloster mit  Tjuthers  Zelle)  in  Erfurt  ausgeführt  worden.  Die  genannte  Ausgabe  ist 
aber  nicht  direkt  dem  Originale  entnommen,  da  das  Gemälde  und  die  Aufschriften 
1872  bei  einem  Brande  des  Waisenhauses  völlig  vernichtet  worden  sind,  sondern 
einer  1845  vorgenommenen  Nachzeichnung  und  Abschrift.  — 

Jüngere  erzählende  Dichtungen.  Zu  den  Quellen  der  Fabeln 
und  Schwanke  des  Hans  Sachs  veröffentlicht  Stiefel  (3200)  abermals  eine 
Studie.  Er  wendet  sich  zunächst  gegen  die  Anschauungen,  die  Michels  anlässlich 
der  Besprechung  einer  älteren  Studie  Stiefels  über  das  gleiche  Gebiet  im  allgemeinen 
über  die  Quellenfrage  zu  Plans  Sachs  geäussert  hat.  St.  bekämpft  die  Angabe 
Michels'  über  die  Zahl  der  bekannten  Quellen  zu  Schwänken  des  Hans  Sachs,  und 
ferner  die  Behauptung,  dass  man  aus  der  Art  der  Stilisierung  der  Sachsschen 
Schwanke  (Weitschweifigkeit  oder  Knappheit)  darauf  schliessen  könne,  ob  die  Vor- 
lage in  Prosa  oder  in  Versen  abgefasst  war,  als  unrichtig.  Auch  gegenüber  ein- 
zelnen Ausstellungen  zu  verschiedenen  Quellenuntersuchungen  St.s  verteidigt  sich 
dieser  gegen  Michels  zum  Teil  mit  Glück.  Andere  Meinungsverschiedenheiten  gehen 
ins  Kleinliche  und  sind  meiner  Ansicht  nicht  zu  entscheiden.  Im  positiven  Teile 
weist  St.  die  Gesta  Romanorum  und  einzelne  Chroniken  als  Quellen  von  Hans  Sachs 
nach  und  zeigt  auch,  in  welcher  komplizierten  Art  dieser  Dichter  für  einzelne 
Schwanke  oft  mehrere  Quellen  durcheinander  verarbeitet.  — 

Audi  die  Quellenforschung  des  Esopus  von  Burkard  Waldis  hat 
Stiefel  (3201)  gefördert.  Kurz  und  Tittmann  haben  schon  in  ihren  Ausgaben  der 
Waldisschen  Fabeln  viele  Quellen  nachgewiesen,  so  namentlich  Tittmann  die  Ilaupt- 
quelle,  die  lateinische  Sammlung  Fabulae  von  Dorpius  1521.  Als  weitere  wichtige 
Quelle  erweist  nun  St.  die  Fabulae  Aesopicac  des  Camerarius  1538.  Das  Verhältnis 
Waldis'  zu  Camerarius  ist  nicht  anders  als  zu  Dorpius.  Er  hat  die  neue  Vorlage 
erst  kennen  gelernt,  als  der  grössere  Teil  seiner  Sammlung  vollendet  und  sein  Ver- 
fahren schon  fest  war.  Auch  in  diesen  nach  Camerarius  bearbeiteten  und  erweiterten 
Fabeln  zeigt  Waldis  seine  besonderen  Vorzüge,  derentwegen  wir  ihn  in  mancher 
Hinsicht  über  Erasmus  Alberns  und  Hans  Sachs  als  Fabeldichter  stellen  müssen.  — 

Endlich  hat  Stiefel  (3294)  zu  den  Fabeln  des  Erasmus  Alberus 
auch  einige  neue  Quellen  nachgewiesen.  Braune  hat  in  seiner  Einleitung  zu  der 
ausgezeichneten  Ausgabe  der  Fabeln  des  Alberus  die  verbreitete  lateinische  Fabel- 
Sammlung  von  Dorpius  als  Quelle  für  Alberus  aufgedeckt,  mit  Ausnahme  von 
sieben  Fabeln,  bei  denen  er  mündliche  Ueberlieferung  vermutet.  St.  knüpft  hier 
an  und  erweist  für  die  weiteren  vier  Fabeln  N.  1,  21,  48  und  49  folgende  Quelle: 
Joci  ac  Sales  von  Luscinius,  Schimpf  und  Ernst  1545,  Fabulae  Aesopicae  des 
Camerarius  und  ausserdem  eine  kleine  Fabeldichtung  vom  Löwen  unil  vom  Esel 
von  Luther  1528.  — 

Der  zweite  Band  der  W  i  c  k  r  a  m  -  Ausgabe  von  B  o  1 1  e  (3221a),  der  vor 
allem  den  Text  dreier  Romane  bringt,  ist  schon  im  vorjährigen  Berichte  (JBL.  1901 
113:20)  gewürdigt  worden.  — 

Jahresberichte  fBr  neuere  decttcbe  Littcratargasctaiehte.    XIU.  ^g 


356  A.  Hauffen,  Epos  des  15./16.  Jahrhunderts. 

Zu  Fischarts  Flöhhatz  g-ibt  B 1  e  y  e  r  (3204)  eine  sehr  belehrende  Er- 
klärung. Fischart  erwähnt  V.  1349  f.  als  Beispiel  die  Grausamkeit  des  „Tracula". 
B.  weist  nach,  dass  damit  Wlad  IV.,  Wojwode  der  Walachei,  zubenannt  Drakul  =  der 
Teufel,  der  von  1456 — 62  mit  ungeheurer  Grausamkeit  regierte,  gemeint  sei.  Fischarts 
Quelle  war  jedenfalls  eines  der  Flugblätter,  die  Prosaberichte  über  Drakuls  Schandtaten 
brachten  und  auf  ein  nur  handschriftlich  überliefertes  Gedicht  von  Michael  Beheim  zu- 
rückgehen. —  Seine  Studie  über  Fischarts  politische  Flugschriften  (JBL.  1901  II  3  :  24) 
hat  Hauffen  (3203)  im  Berichtsjahre  fortgesetzt.  Der  zweite  Teil  behandelt  zunächst 
den  „Bericht  aus  Mailand"  1589  (über  das  in  Mailand  am  16.  Mai  1588  abgeschlossene 
Bündnis  der  katholischen  Schweizer  Kantone  mit  König  Philipp  II.)  und  gibt  den 
ersten  Abdruck  der  Vorrede  Fischarts,  der  hier  mit  Begeisterung  die  alte  ruhmreiche 
Freiheit  der  Eidgenossenschaft  feiert  und  im  Namen  der  reformierten  Kantone  die 
katholischen  Schweizer  wegen  ihres  gefährlichen  Bundes  mit  einem  Tyrannen  mit 
den  bittersten  Vorwürfen  überhäuft.  Ferner  erweist  H.,  dass  die  Flugschrift  „Discours 
. . .  vom  heutigen  Zustand  in  Frankreich"  1589  von  Fischart  aus  dem  Französischen 
übersetzt  wurde.  Schliesslich  gibt  er  eine  eingehende  Charakteristik  der  Fischart- 
schen  Zeitung  von  dem  „Untergang  der  Armada"  1588  und  weist  für  das  Hauptstück 
„Vil  denckwürdige  vnd  eygentliche  Beschreibung"  eine  lateinische  Vorlage  nach.  — 

Aus  den  mannigfachen  Beiträgen  zu  dem  Gebiete  der  Volksbücher  und 
der  epischen  Volkslieder  seien  drei  Untersuchungen  hervorgehoben.  Vom 
Herzog  Ernst  fand  Stickelberger  (3206)  zwei  alte  Drucke :  in  Basel  ein 
Volksbuch  und  in  Burgdorf  ein  Lied.  Das  Volksbuch  hat  seltsamer  Weise  den 
gleichen  sehr  langen  Titel  wie  das  Lied,  obwohl  dieser  zum  Inhalt  des  Volksbuches 
gar  nicht  stimmt.  Das  Volksbuch  ,,Hertzog  Ernst.  Basel  bei  Johann  Schröter  1610" 
hat  10  Bogen  und  50  Holzschnitte  (samt  dem  Titelblatte)  und  stimmt  im  Text  wesent- 
lich mit  G.  Schwabs  Bearbeitung  überein.  Das  Lied  hat  24  Blätter,  12  Holzschnitte, 
deren  Vorlagen  aus  der  Reformationszeit  stammen.  Die  Reime  zeigen  sehr  alter- 
tümliche Formen,  der  vorliegende  Druck  aber  rührt  aus  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts 
her.     St,  druckt  den  Titel  des  Liedes   und   die  Varianten  zu  Haupts  Ausgabe  ab.  — ■ 

Auf  Grund  der  Vorarbeiten  Steinmayers  und  Golthers  zur  Entwirrung  der 
verwickelten  Textüberlieferung  des  Liedes  vom  Hürnen  Seyfried  führt  H  e  r  r  - 
mann  (3207)  eine  neue  ungemein  mühevolle,  tief  eindringende  Untersuchung 
durch,  deren  Gesamtergebnis  aber  naturgemäss  nicht  völlig  befriedigend  aus- 
fallen konnte.  H.  hat  alte  Texte  nebeneinander  vergleichen  können  und  hat  auch 
die  Ueberlieferung  durch  Holzstöcke  eines  verloren  gegangenen  Druckes  und  durch 
zwei  Blätter  einer  neuen  Fassung  vermehrt.  Durch  sorgfältige  Prüfung  der  Bilder 
und  der  Texte  konnte  er  das  Verwandtschaftsverhältnis  der  Texte  entschiedener 
charakterisieren  und  die  Aufstellung  eines  wahrscheinlich  richtigen  Stammbaumes 
versuchen.  Dadurch  kommt  er  auch  in  die  Lage,  zu  Golthers  Versuch  einer  Re- 
konstruktion des  Urdrucks  viele  überzeugende  Vorschläge  zu  einer  Revision  vor- 
zubringen. Was  die  Seyfried-Tragödie  von  Hans  Sachs  betrifft,  so  kommt  H.  zu  dem 
Ergebnis,  dass  sie  mit  keinem  der  überlieferten  Volksliedertexte  stofflich  überein- 
stimmt. Es  wäre  aber  möglich,  dass  Hans  Sachs  durch  die  Vorlage  von  B  zu  V  angeregt 
worden  sei,  bei  der  Ausführung  der  Tragödie  aber  auch  N  benutzt  habe,  oder  dass 
ein  verlorener  Druck,  der  ein  Gemisch  von  N  und  V  darstellte,  die  einheitliche 
Quelle  für  Hans  Sachs  gebildet  hätte.  Die  erstere  Hypothese  halte  ich  für  viel  wahr- 
scheinlicher, weil  ja  Hans  Sachs  auch  sonst  gern  für  eine  einzelne  Dichtung  zwei 
oder  mehr  Quellen  verwendet.  — 

Mit  weit  ausgreifenden  Untersuchungen  zu  Helena  m  der  Faustsage  ge- 
langt Nagel  (3211)  zu  überzeugenden  Ergebnissen.  N.  skizziert  vorerst  die  beiden 
verschiedenen  Wege  der  Erklärung  des  Problems:  Helenas  Aufnahme  in  die  Faust- 
sage. 1.  Unmittelbare  Uebertragung  der  Helena  in  das  Faustbuch  durch  die  Simon 
Magussage.  2.  Helena  als  griechisches  Schönheitsideal  einer  Frau,  das  die  Renaissance 
wieder  erweckt  hat,  wurde  ohne  Voraussetzung  einer  Quelle  dem  männlichen  Ideal 
Faust  an  die  Seite  gestellt.  Beide  Hypothesen  in  ihrer  Einseitigkeit  lehnt  N.  ab. 
Hierbei  gibt  er  eine  ausführliche  Darstellung  der  Entwicklung  der  Simon  Magus- 
sage und  ihrer  litterarischen  Ueberlieferungen,  der  Clementinen  und  der  späteren 
Bearbeitung,  der  Recognitionen,  wo  der  Zauberer  Simon,  verwandelt  in  die  Gestalt 
eines  Mannes  namens  Faustus,  mit  Helena  (und  zwar  nicht  mehr  mit  der  gnostischen, 
sondern  mit  der  trojanischen  Helena)  entflieht.  Im  Vorübergehen  widerlegt  auch  N. 
schlagend  die  Aufstellungen  Milchsacks,  wonach  der  Zauberteufel  des  Milichius  auf 
das  Faustbuch  wesentlich  eingewirkt  haben  und  auch  die  Helena  durch  Milichius  in 
das  Faustbuch  gekommen  sein  soll.  Und  nun  weist  N.  nachdrücklich  darauf  hin,  dass 
Helena  schon  in  die  mündliche  Faustsage  und  zwar  in  deren  erster  Entwicklung  Auf- 
nahme gefunden  haben  müsse.  Er  findet  dies  aus  folgenden  Erwägungen:  Im  Jahre 
1526  ist  zu  Basel  eine  von  Joh.  Sichardus  besorgte  neue  Ausgabe  der  Recognitionen 


A.  Flauffon,  Epos  des  IS./Iö.  Juhrhundorts,  ;{57 

erschienen.  Aus  diesem  Buche  verbreitete  sich  in  Deutschland  die  Kenntnis  von 
Simon  Magus  und  seinen  Beziehung-en  zu  Helena.  Der  g-oschichtliche  Faust  selbst 
bezeichnet  sicii  als  Ma<>us  II.  g-owiss  im  Hinblick  auf  Simon  Mag-us  I.  Er  vergleicht 
sich  mit  ihm  als  Zauberer.  (lemoinsam  ist  beiden  der  Beiname  Faustus.  So  wäre 
es  auch  niclit  unwahrscheinlich,  dass  Faust  in  seinen  prahlerischen  Reden  sich  eines 
Liebesverhältnisses  mit  Heleiui  g(H-iihmt  hätte,  oder  dass  die  Volksüberlieferung-  früh 
seinen  abenteuerlichen  Lebenslauf  auch  mit  der  sprichwörtlich  genannten  Schönheit 
iji  Verbindung'  gesetzt  hätte.  Daneben  läuft  eine  andere  litterarische  Ueberlieferung* 
ununterbrochen  fort.  In  den  mittelhochdeutschen  Fpen  aus  dem  Stoffgebiet  der 
Trojanersagen  ei'scheint  Helena  oft  im  Mittelpunkt  und  wird  mit  typischen  Merkmalen 
vveiF)licher  Schönheit  ül)erhaupt  geschildert.  Die  wesentlichen  Züge  dieser  Beschrei- 
bung kehren  immer  wieder,  wirken  auf  die  Helena-Dichtungen  des  1().  Jahrhunderts 
ein  und  greifen  auch  in  die  Faustsage  über.  Namentlich  Hans  Sachs  rühmt  in  seinen 
Dichtungen  öfter  die  Schönheit  Helenas  in  der  überlieferten  Weise,  nicht  nur  in 
Dichtungen  der  trojanischen  Sage,  sondern  auch  in  der  „Historia,  ein  wunderbarlich 
gesicht  keyser  Maximiliani"  15ö4  (Gesamtausgabe  20,  S.  483 f.),  einer  Anekdote,  die 
dann  bekanntlich  auch  in  das  Faustbuch  Aufnahme  gefunden  hat.  Hier  also  ein 
Beispiel  des  lleberganges  der  trojanischen  Helena  in  den  Faustischen  Kreis  ohne 
Vermittlung  durch  Simon  Magus.  Diese  merkwürdige  üebereinstimmung  zwischen 
Ilans  Sachs  und  dem  Faustbuch  lässt  sich  nur  durch  eine  verbreitete  mündliche 
reberlieferung-  erklären.  Der  Verfasser  des  Faustbuches  muss  nicht  aus  litterarischen 
Quellen  und  nicht  aus  Simon  Magus  das  Helenamötiv  übernommen  haben,  sondern 
viel  verständlicher  aus  der  mündlichen  Faustsage.  — 

Aus  der  Litteratur  über  Schwanke  und  S  c  h  w  a  n  k  s  am  m  1  u  n  ge  n 
sei  die  kleine  Arbeit  über  Eulenspiegel  und  Hans  Sachs  von  Brie  (3219) 
erwähnt,  der  aus  einer  Aneinanderreihung  aller  Bearbeitung'en  von  Eulenspiegel- 
Schwänken  durch  Hans  Sachs  zu  dem  ziemlich  unbefriedigenden  Ergebnis 
gelangt,  einen  verloren  gegangenen  Druck  des  Volksbuches  von  etwa  1525 
als  Vorlage  des  Dichters  anzunehmen.  —  In  diese  Gruppe  lässt  sich  vielleicht 
auch  die  lateinische,  zum  Teil  aus  Schwänken  zusammengefügte  satirische  Vers- 
(lichtun^  Grobianus  von  Dedekind  einreihen,  welche  nun  in  einer  sorgfältigen 
und  durch  die  Beigaben  sehr  ergebnisreichen  Ausgabe  von  Bömer  (3220)  vorliegt. 
Es  ist  der  erste  Neudruck  des  Grobianus,  natürlich  nach  der  Fassung  A  mit  den 
Varianten  der  auch  nach  1549  erschienenen  Drucke  B  C  D  und  der  1550  erschienenen 
neuen  Auflagen  E  F,  und  mit  dem  in  der  zweiten,  wesentlich  erweiterten  Bearbeitung 
1552  aufgenommenen  Abschnitt  Grobiana.  Dieser  Ausgabe  gehen  ausser  der  Biblio- 
graphie zahlreiche  Zusammenstellungen  voraus,  so  eine  genaue  Inhaltsangabe  aller 
Abschnitte  des  Grobianus  mit  den  Zusätzen  der  zweiten  Bearbeitung  und  unter  diesen. 
Text  Anmerkungen,  Parallelen  aus  der  gesamten  deutschen  und  lateinischen  Anstands- 
litteratur  zu  Dedekinds  Vorschriften.  Die  gründliche  Einleitung  gibt  eine  Geschichte 
der  Entwicklung  der  ernsten  und  ironischen  Anstandslitteratur  in  Deutschland  bis 
Dedekinds  Grobianus,  dann  eine  eingehende  Würdigung  dieses  Werkes  und  seiner 
Nachgeschichte.  B.  hat  für  diese  Ausführungen,  wie  er  selbst  betont,  die  ein- 
schlägigen Abschnitte  aus  Hauffens  Habilitationsschrift  „Kaspar  Scheidt  usw."  (QF.  66) 
benutzt  und  begreiflicherweise  manche  Ergänzung  hinzugefügt.  Auch  hat  er  die 
Biographie  Dedekinds  (über  seine  Vorgänger  Bertram,  Scherer,  A.  Schuster  hinaus) 
gelordert,  besonders  den  urkundlichen  Nachweis  erbracht,  dass  Dedekind  zuerst  in 
Marburg  (Sommer  1543)  studiert  und  im  Grobianus  augenscheinlich  das  Treiben  von 
Marburger  Studenten  geschildert  und  erst  nach  Vollendung  dieses  Werkes,  seit  Juni 
1549,  seine  Studien  in  Wittenberg  fortgesetzt  hat,  wo  er  am  Sonnabend  vor  Estomihi 
1550  die  Magisterwürde  erhielt.  — 

Uebersetzungen.  In  dem  Buche  über  A  r  i  g  o  ,  den  Uebersetzer  des 
Dekamerone  und  des  Fiore  di  virtu  (JBL.  1901  II  3 :  32j,  hat  Drescher  (3222) 
versucht,  Arigo  als  Pseudon.vm  für  Heinrich  von  Leubing  zu  erweisen.  Gleich  die 
ersten  Rezensenten  haben  ihre  Bedenken  gegen  diese  Identifizierung  geäussert. 
Baesecke  weist  in  einer  sehr  inhaltsreichen  grossen  Besprechung  diese  Annahme 
vollends  zurück.  D.  kommt  zu  folgendem  Ergebnis:  Ein  Heinrich,  des  Italienischen 
mächtig,  humanistischen  Studien  zugeneigt,  ein  Deutscher,  ein  Geistlicher  mit  kanzel- 
rednerischer Gewöhnung,  ein  Mann  mit  juristischer  Ausbildung  (man  muss  einfügen: 
ein  Verwandter  der  Kanzleisprache  durch  die  Art  seiner  Uebersetzung),  vielleicht 
Doktor;  ein  Mitteldeutscher  in  Nürnberg  und  keine  untergeordnete  Persönlichkeit. 
Demnach  Heinrich  Leubing.  Baesecke  antwortet  darauf  mit  seinem  Ergebnis:  Ein 
Deutscher,  nach  der  Sprache  ein  Nürnberger,  volkstümlich,  ungelehrt,  ein  Mann  mit 
kanzlistischen  und  theologischen  Gewöhnungen  und  Interessen,  vielleicht  ein  Mönch, 
kein  Bettelmönch,  vielleicht  von  Wyle  und  seinem  Kreis  beeinflusst,  ein  Heinrich, 
nicht  Heinrich    von  Leubing.     Baesecke  ist  es  ja  auch  inzwischen  gelungen,    in  der 

46* 


358  W,  Creizenach,  Drama  des  15./16.  Jahrhunderts. 

Unterschrift  der  St.  Galler  Handschrift  der  ,, Blumen  der  Tugend"  1468  den 
wahren  Namen  zu  finden:  Heinrich  Schlüsselfelder  aus  Nürnberg  (ZDA.  47,  S.  19Jj. 
Kaesecke  tadelt  auch,  dass  D.  eine  moderne  Boccaccio-Ausgabe  zur  Vergleichung 
des  deutschen  Dekamerone  herangezogen  und  nicht  versucht  hat,  unter  den 
alten,  von  einander  abweichenden  Boccaccio-Texten  eine  Fassung  zu  finden,  die  dem 
Texte  des  Arigo  in  wichtigen  Varianten  entsprochen  hätte.  Der  Rezensent  anerkennt 
aber  an  D.s  Buch  das  grosse  Material,  das  hier  gesammelt  und  geordnet  ist,  die  für 
Nürnberg  sicher  gewonnenen  Beweise,  die  tüchtige  Behandlung  des  Wortschatzes 
Arigos,  die  auch  über  den  nächsten  Zweck  hinaus  unsere  Kenntnisse  fördert.  — 

Seinem  im  Vorjahre  erschienenen  Beitrag  zu  Adelphus  Muling  (JBL.  1901 
n  3:38)  lässt  Knepper  (3224)  diesmal  einen  grösseren  Aufsatz  folgen.  Weitere  Studien 
zu  Adelphus  sollen  sich  anreihen,  als  Grundlage  zu  einer  geplanten  Gesamtwürdigung. 
In  dem  vorliegenden  Aufsatz  werden  mehrere  zum  Teil  noch  unbekannte  Schriften 
Mulings,  meist  Uebersetzungen  oder  Neuausgaben  älterer  Werke,  beschrieben.  Die 
deutschen  Versstücke,  die  Muling  den  fremden  Schriften  ein-  oder  anzufügen  pflegte, 
werden  von  K.  mitgeteilt.  Wir  erfahren  von  einer  deutschen  Uebersetzung  (Basel  1520J 
des  ,,Enchiridion  eines  Christenhchen  und  Ritterlichen  Lebens"  von  Erasmus  Rotero- 
damus,  mit  einer  neuen  Widmung  und  einem  hübschen  Spruch  auf  dem  Titelblatt: 
,,üer  geistlich  Ritter  bin  ich  genant".  Weiter  folgen  meist  freie  und  erweiternde 
Verdeutschungen  von  Geilers  lateinisch  aufgezeichneter  Predigt  ,, Passion  des  Herren 
Jesu"  (Strassburg  1514  mit  zwei  Gedichten)  und  von  Geilers  Pater  noster  (Strass- 
burg  1515)  mit  fremden  und  eigenen  Beigaben,  auch  mit  der  Versübertragung  einer 
stoflverwandten  lateinischen  Dichtving  des  Italieners  Lud.  Bigi.  Auch  Bearbeitungen 
klassischer  Werke  sind  zu  verzeichnen,  so  „Virgilii  Bucolica  zu  tütsch"  (o.  0.  u.  J  ) 
Uebersetzung  in  Prosa  mit  vierzeiligen  Sprüchen  als  Deutungen  der  Holzschnitte. 
Ferner  Uebersetzungen  des  Globus  mundi  von  Waldseemüller  (Strassburg  1509),  des 
medizinischen  Werkes  ,,vom  gesunden  und  langen  Leben"  des  Florentiners  Marsilius 
Ficinus  und  die  Schwanksammlung  Margarita  facetiarura  Strassburg  1508,  eine 
Sammlung  von  fremden  Aussprüchen,  gepfefferten  Scherzen  und  Anekdoten  mit 
einem  von  Muling  selbst  verfassten  Schlussteil  Facetiae  Adelphinae.  Endlich 
eine  Ausgabe  der  „Mörin"  Hermanns  von  Sachsenheim,  welcher  Muling  am  Schluss 
ein  langes  in  Reimpaaren  abgefasstes  Gedicht  gleicher  Tendenz  hinzufügt:  „Von  der 
Ehe",  wo  mit  breiter  Behandlung  die  durch  ihre  Treue  und  Keuschheit  berühmten 
Frauen  des  Alten  Testamentes  und  der  klassischen  Litteratur  gepriesen  und  den 
Unsitten  im  Eheleben  jener  Zeit  als  Spiegel  vorgehalten  werden.  —  Aus  Althofs 
(3225a)  Studie  erfahren  wir,  dass  das  in  der  zweiten  Hälfte  des  13.  Jahrhunderts 
von  dem  Lippstädter  Magister  Justinus  verfasste  L  ip  p  if  1  o  r  ium  ,  welches  in 
lateinischen  Distichen  das  wechselvolle  Leben  Bernhards  II.  zur  Lippe  (circa  1140  bis 
1224)  verherrlicht,  im  Jahre  1487  auf  Veranlassung  der  Nonnen  des  Lippstädter 
Augustinerklosters,  einer  Stiftung  Bernhards,  von  einem  Unbekannten  in  nieder- 
deutsche Reimpaare  gebracht  worden  ist.  A.  weist  nach,  dass  diese  Umdichtung 
„dat  Lippeflorer",  die  in  mehreren  Handschriften  überliefert  ist,  gute  Dienste  zu  leisten 
vermag,  wo  der  lateinische  Text  verderbt  oder  in  verschiedener  Fassung-  vorliegt. 
Zur  letzten  von  Laubmann  besorgten  Ausgabe  des  Lippifloriums  konnte  A.  mehrere 
sprachliche  und  sachliche  Besserungen  vorbringen.  — 

Bezüglich  des  Abschnittes  Chroniken  genügt  es  auf  die  Titel  der  neuen 
Ausgaben  und  Einzelforschungen  auf  diesem  Gebiete  (3226-29)  hinzuweisen.  — 


Drama. 

(II,  4  =  N.  3230.S260.) 
Wilhelm  Creizenach. 

Allgemeines.  Im  zweiten  Band  von  Creizenach  s  (3230)  Geschichte 
des  neueren  Dramas  werden,  soweit  darin  Deutschland  behandelt  ist,  nur  solche 
Dramatiker  besprochen,  die  in  lateinischer  Sprache  gedichtet  haben,  der  Bericht  über 
diesen  Band  gehört  daher  unter  11,7.  —  Rudeck  (3231)  hat  in  dem  Teil  seines 
Buches,  der  dem  Theater  gewidmet  ist,  nichts  besonderes  Neues  zu  sagen,  Bolte 
(3232)  gibt  eine  vortrefflich  gearbeitete  Bibliographie.  — 

Geistliches  Drama.  In  seiner  Abhandlung  über  das  volkstümliche 
Paradiesspiel   bespricht    Klimke  (3233)   eine  Reihe    von   Weihnachtsspielen,   in 


W.  CreizfMiach,  Drama  des  lo./lö.  Jahrhunderts.  350 

welchen  der  Sündonl'all  vorgefiihi't  und  damit  auf  die  Hedeutung"  des  Weihnachtti- 
l'ostes  in  dem  (lesamtbild  der  christlichen  Weltanschauung"  hin<^ewiesen  wird.  Es  ist 
unverkennl)ar,  dass  diese  Spiele  mit  den  «»Tossen  Mysteric^n  des  Mittelalters  verwandt 
sind,  welche  die  ^-eistliche  Weltgeschichte  in  ein(Mn  Gesamtbild  vorführen;  der  Verfasser 
schliesst  sich  offenbar  mit  Recht  der  Meinung-  an,  wonach  die  Uebereinstimmungen 
zwischen  diesen  mittelalterlichen  Spielen  zum  g-rossen  Teil  auf  ein  verloren  gegang-enes 
lateinisches  Drama  zurückzuführen  sind.  Was  die  neueren  Paradiesspiele  l)etrifft,  so 
wurde  schon  früher  darauf  hingewiesen,  dass  auf  sie  der  mittelalterliche  Stoff  vor 
allem  in  der  Form  eingewirkt  hat,  die  er  in  Hans  Sachsens  ,, Tragedia  von  der 
scliüpfung  usw."  (154K)  erhielt,  während  Hans  Sachs  wiederum  auf  (las  lateinische 
Drama  l'rotoplastes  von  Hieronymus  Ziegler  zurückgeht.  Diese  Einwirkungen 
werden  von  K.  bis  ins  einzelne  dargelegt  und  ausserdem  auch  der  Einfluss  des  be- 
kannten Erbauungsbuchs  des  Paters  Cochem  nachg-ewiesen.  —  Von  dem  Henediktbeurer 
W  e  i  h  n  a  c  h  t  s  s  p  i  e  1  gibt  G  e  s  e  r  (3235a)  eine  ausführliche  Analyse;  in  der 
litterarhistorischen  Betrachtung-  schliesst  er  sich  im  wesentlichen  an  Sepet  an.  —  Das 
Sterzinger  Weihnachtsspiel,  das  1511  von  Vigil  Kaber,  dem  unermüdlichen  volks- 
tümlichen Dramaturgen  niederg-eschrieben  wurde,  hat  jetzt  in  R.  J  o  r  d  a  n  (3238) 
einen  sorgfältigen  lierausgeber  gefunden.  Die  Frage,  wie  dies  Spiel  sich  zu  dem 
durch  Piderit  veröffentlichten  hessischen  Weihnachtsspiel  verhält,  wurde  schon  früher 
von  Koppen  aufgeworfen.  J.  hat,  von  Wackernell  angeregt,  die  beiden  Spiele  einer 
eingehenden  Vergleichung  unterzogen.  Vor  allem  untersucht  er  die  Frage,  welche 
Bestandteile  dieser  Spiele  aus  der  vorauszusetzenden  gemeinsamen  Quelle  herzuleiten 
sind.  In  dem  Sterzinger  Spiel  wird  vor  der  Darstellung  der  Geburt  Jesu  auch  noch 
die  Verlobung  Josephs  und  eine  Prophetenscene  vorgeführt.  Die  Stellen,  die  J.  an- 
führt, um  in  diesen  Spielen  eine  Benutzungf  von  Bruder  Philipps  Marienleben  sowie 
des  Tiroler  Passionsspiels  nachzuweisen,  sind  nicht  sehr  überzeugungskräftig-,  es 
sind  lauter  ganz  vag-e  oder  aus  der  Natur  der  Sache  von  selbst  sich  ergebende 
Uebereinstimmungen,  die,  anch  wenn  sie  doppelt  so  zahlreich  wären,  dennoch  nichts 
beweisen  würden.  —  Wustmann  (3239)  in  seinem  Aufsatz  zur  frühesten  Musik- 
geschichte Leipzigs  hat  auf  eine  merkwürdige  Urkunde  (Codex  dii)lomaticus  Saxoniae 
regiae  T.  H,  Bd.  2,  N.  1848)  hingewiesen,  nach  welcher  Herzog*  Georg  von  Sachsen, 
der  treue  Anhänger  der  alten  Kirche,  im  Jahre  1513  eine  Stiftung-  errichtete,  um  all- 
jährlich in  der  Karwoche  den  Gottesdienst  in  der  Domkirche  zu  Meissen  durch 
dramatische  Zusätze  im  feierlichen  Stil  des  ältesten  liturgischen  Dramas  aus- 
zuschmücken. Ausserdem  hat  W.  die  weitverbreitete  irrige  Ueberlieferung  widerlegt, 
wonach  Herzog  Georg  1513  eine  Stiftung  zum  Zweck  von  Passionsaufführungen  auf 
dem  Marktplatz  zu  Leipzig  begründet  haben  soll.  — 

Fastnachtsspiele.  Das  Spiel  von  den  sieben  Farben  (Fastnachts- 
spiele ed.  Keller  N.  103)  hat  Gloth  (3240)  zum  Gegenstand  einer  eingehenden 
sprachlichen  und  litterarhistorischen  Untersuchung  gemacht.  Er  vergleicht  das  Spiel 
mit  dem  verwandten  Sterzinger  Fastnachtsspiel,  das  nach  seiner  Meinung  auf  K.  103 
zurückgeht.  Den  zweiten  Teil  der  Arbeit  L.  44—88  bildet  eine  eingehende  und 
lehrreiche  Untersuchung  über  die  Farbensymbolik,  die  in  diesen  Spielen  zum  Aus- 
druck kommt.  — 

In  seiner  Abhandlung  zur  Geschichte  des  deutschen  Türkenschauspiels 
hat  Gerstenberg  (3242)  ausführlich  dargestellt,  wie  die  Wandlungen  der  öffent- 
lichen Meinung  in  Deutschland  über  das  Türkische  Reich  und  die  türkische  Gefahr 
in  der  Zeit  von  der  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  bis  etwa  1600  sich  auch  in  der  drama- 
tischen Litteratur  wiederspiegeln.  Eine  stattliche  Reihe  von  Dramen  wird  uns  in  gut 
orientierenden  Inhaltsübersichten  vorgeführt.  Den  Anfang  macht  das  Nürnberger 
Fastnachtsspiel  (Keller  N.  39),  das  G.  wohl  mit  Recht  dem  Hans  Rosenplüt  zuschreibt; 
er  hätte  für  diese  Ansicht  in  der  Abhandlung  von  Michels  (JBL.  1896  II  4 :  3)  Stütz- 
punkte finden  können;  sodann  bespricht  er  die  Stellung  der  Humanisten  zur  Türken- 
frage  und  die  lateinischen  Türkenspiele  Lochers;  auch  ist  es  nur  zu  billigen,  dass 
er  das  allegorische  Drama  des  Prasinus  mit  berücksichtigt  und  auch  auf  die  türken- 
feindliche Tendenz  der  biblischen  Dramen  von  Judith  und  von  Goliath  hinweist.  Bei 
Besprechung  der  „Tragödie  von  den  dreizehn  türkischen  Fürsten"  von  Paul  Pantzer 
fl595)  macht  G.  darauf  aufmerksam,  dass  eben  in  diesem  Jahr  der  vierzehnte 
Heri-scher  Mohammed  III.  auf  den  Thron  Osmans  gelangte,  und  dass  nach  einer  da- 
mals viel  besprochenen  Prophezeiung  dieser  vierzehnte  Herrscher  der  letzte  sein 
sollte.  1607  erschien  in  deutscher  Bearbeitung  die  bereits  früher  lateinisch  nieder- 
geschriebene Tragödie  „Idea  Militis  vere  Christiani"  von  Tobias  Kober,  die  eine 
Episode  aus  der  Belagerung  Wiens  durch  die  Türken  im  Jahre  1594  darstellt.  Bei 
Besprechung  der  Ayrerschen  Tragödie  „Vom  Regiment  und  schändlichen  Sterben  des 
türkischen  Kaisers  Machumetis  des  andern"  hätte  bemerkt  werden  sollen,  dass  dies 
Drama  aller  Wabrecheinlichkeit  nach  mit  Peeles  „turkish  Mahomet"  zusammenhängt.  — 


360  O.  Kohfeldt,  Didaktik  des  l5./i6.  Jahrhunderts. 

Lokalgeschichte  des  Theaters.  Die  Materialien  zur  Geschichte 
der  Egerer  Lateinschule  von  Siegl  (3243)  enthalten  ein  paar  Personalnotizen  über 
Schulmänner,  die  Dramen  verfassten,  wie  Clemens  Stephani  und  Daniel  Betulius 
(letzterer  erhielt  1585  zehn  Taler  für  die  "Widmung  seiner  Komödie  „de  virtute  et 
voluptate"),  im  allgemeinen  ist  die  Ausbeute  an  neuen  Tatsachen  für  die  Geschichte 
des  Dramas  nicht  sehr  gross.  —  Die  Monographie  über  das  Lübecker  Theater  von 
Stiehl  (3244)  enthält  nichts  über  den  hier  besprochenen  Zeitraum;  auf  Hampe 
(3246)  und  Ühde-Bernays  (3249)  wurde  schon  im  vorigen  Jahrgang  hin- 
gewiesen. —  Der  Aufsatz  von  Wild  (3247)  war  mir  nicht  zugänglich.  — 

Einzelne  Dramatiker.  Dass  Nichthonius  in  seiner  Dramatisierung  der 
Geschichte  der  Weiber  von  Weinsberg  (gedr.  Nürnberg  1614)  ein  älteres  Drama  von 
Carl  Christoph  Beyer  ausgeschrieben,  wenn  nicht  gänzlich  abgeschrieben  hat, 
wurde  von  Erich  Schmidt  (3248)  nachgewiesen.  Die  Handschrift  von  Beyers 
Drama,  an  deren  Schluss  die  Jahreszahl  1602  stand,  ist  jetzt  verschollen,  aber  das 
Personenverzeichnis,  der  Prologus  und  die  beiden  Scenen,  von  denen  Seh.  im  „Journal 
für  Freunde  der  Religion  und  Litteratur"  (1780)  einen  Abdruck  fand,  stimmen  mit 
Nichthonius  überein.  —  Clemens  Stephani,  Kantor  in  Eger,  hat  bekanntlich  in 
seiner  „Satyra"  (gedr.  1568)  denselben  Stoff  behandelt  wie  Hans  Sachs  in  seinem 
Fastnachtsspiel  vom  fahrenden  Schüler  mit  dem  Teufelsbanner,  und  zwar  steht  seine 
Dramatisierung'  der  berühmten  des  Nürnberger  Poeten  durchaus  nicht  nach.  I^ambel 
(3251)  hat  nun  überzeugend  bewiesen,  dass  Stephanis  Drama  auf  der  Erzählung  der 
lustigen  Begebenheit  in  Lindners  Rastbüchlein  beruht  und  dass  kein  Anlass  vorliegt, 
eine  Beeinflussung  durch  Hans  Sachs  oder  durch  Peter  Probst,  der  gleichfalls  diesen 
Stoff  in  einem  Fastnachtsspiel  behandelt  hat,  anzunehmen.  Auch  wird  gezeigt,  dass 
Stephani,  wenn  er  auch  Lindners  Erzählung  benutzte,  doch  die  überlieferte  Begeben- 
heit frei  und  selbständig  gestaltete,  und  dass  sich  im  Titel  wie  auch  in  der  An- 
ordnung die  humanistische  Bildung  des  Verfassers  verrät.  —  Ueber  eine  Tragödie  von 
Antiochus  Epiphanes  und  Judas  Maccabaeus,  die  von  dem  Verfasser,  J  ohannes  Gulich 
aus  Osterburg  in  der  Altmark,  dem  theaterfreundlichen  Herzog  Heinrich  Julius  ge- 
widmet wurde  und  sich  handschriftlich  in  der  Wolfenbütteler  Bibliothek  befindet,  hat 
Bolte  (3250)  Bericht  erstattet.  Danach  ist  das  unbedeutende  Machwerk  bloss  dadurch 
von  Interesse,  dass  zwei  Scenen  eingeschoben  sind,  in  denen  sich  die  Bauern  in  alt- 
märkischer Mundart  unterreden;  in  der  einen  verhandeln  sie  mit  dem  herumziehenden 
Theriakskrämer  Ypokras,  in  der  anderen  klagen  sie  darüber,  wie  sie  vom  Gutsherrn 
geschunden  werden.  Die  letztere  Scene  wird  vollständig  mitgeteilt.  —  Walther  (3259) 
untersucht  Hans  Sachsens  Tragödie  ,,Tristrant  und  Isalde"  in  ihrem  Verhältnis  zur 
Quelle.  Er  meint,  dass  der  alte  Prosaroman  dem  Hans  Sachs  in  einem  Wormser  Druck 
von  ca.  1550  vorgelegen  habe,  und  führt  einige  Fälle  an,  wo  der  sprachliche  Aus- 
druck der  Tragödie  mehr  mit  diesem  Druck  als  mit  dem  früheren  Augsburger  über- 
einstimmt. Sodann  zeigt  er  im  einzelnen,  welche  Aenderungen  und  Kürzungen  Hans 
Sachs  vornahm  und  wie  er  auch  bei  diesem  Stoff  seine  gut  bürgerliche  Moral  an- 
zubringen wusste.  — 


Didaktik. 

(II,  5  =  N.  3261-3300.) 

Gustav    Kohfeldt. 

Geistliche  Didaktik:  Mystik.  Zwei  Schriften  französischer  Autoren 
beschiiftigen  sich  mit  dem  Wesen  der  mystischen  Denk-  und  Empfindungsweise: 
M  u  r  i  s  i  e  r  (3263)  hält  das  mystische  Empfindungsleben  in  der  Hauptsache  für 
krankhaft,  Godfernaux  (3262)  will  doch  auch  eine  gesunde  Richtung  in  der 
Mystik  anerkannt  wissen.  —  Wertvolle  Quellen  zur  Geschichte  der  Mystik  erschliesst 
Langenberg  (3261),  nämlich:  1.  den  deutsch  geschriebenen  Traktat  „de  Simonia 
ad  beguttas",  der  wohl  sicher  Gerh.  de  Groote  zum  Verfasser  hat  und  in  einer  Pland- 
schrift  des  15.  Jahrhunderts  aus  dem  Kloster  Frenswegen  erhalten  ist.  2.  ein  paar 
niederdeutsche  Gedichte  (Uebersetzungen)  nach  einer  Osnabrücker  Handschrift  des 
15.  Jahrhunderts,  die  deutsche  Marienklage  des  Osnabrücker  Augustiners  Dietrich 
Vrye,  das  Gedicht  von  den  klugen  und  törichten  Jungfrauen,  und  eine  „schöne 
Lehre  gegen  das  Tanzen  und   vom  Maibaum",    ebenfalls    aus    dem    15.  Jahrhundert. 


I 


G.  Kohfeldt,  Didaktik  des  15./16.  Jahrhunderts.  361 

3.  die  kulturg'eschichtlich  hervorrag-end  interessante,  durch  ihre  milde,  versöhnliche 
Art  anziehende  Laienre^el  des  Theoderich  En^elhus,  ein  echtes  Volksbuch  voll 
praktischer  Weisheit  und  ohne  verstiegene  Mystik  (nach  der  Frenswe<^er  Handschrift). 

4.  ein  paar  kleinere  Stücke:  „Fünf  Regeln  für  Frauen  und  Männer',  „Brief  über 
IJnkeuschheit",  „Dekalog-- Erklärung:  aus  der  üroote- Handschrift  zu  Münster".  Den 
einzelnen  Schriften  hat  der  Herausgeber  die  nötigen  sachlichen  und  litterarhistorischen 
Erläuterungen  beigegeben;  auch  was  er  in  dem  Einleitungs-  und  Schlusskapitel  ül)er 
die  ,, praktische  Mystik",  wie  sie  im  späten  Mittelalter  besonders  in  Norddeutschland 
in  Blüte  stand,  und  weiter  über  das  Verhältnis  der  niederdeutschen  Mystik  zu  Meister 
Eckhart  sag-t,  ist  beachtenswert,  — 

Messe  und  P  r  e  d  i  g  t  w  e  s  e  n.  In  dem  umfangreichen  Werke  über  die 
Messe  von  Franz  (32()4)  ist  so  viel  Material  über  den  Glauben  und  den  Aber- 
glauben des  Volks,  auch  über  die  Belehrung  des  Volks  durch  deutsche  Predijften 
und  Schriften  im  späteren  Mittelalter  enthalten,  dass  au  dieser  Stelle  auf  das  Buch 
besonders  aufmerksam  gemacht  werden  muss,  wenn  es  als  Ganzes  auch  nur  von 
einem  Theologen  sachkvuidig  beurteilt  werden  kann.  Für  unsere  Zwecke  kommen 
besonders  die  letzten  Kapitel  in  Betracht.  Auffallen  muss  es,  dass  trotz  der  zahlreich 
vorhandenen  handschriftlichen  deutschen  Messauslegungen  vor  1517  nur  eine  einzige 
als  selbständiges  Buch  im  Druck  erschienen  ist  (Nürnberg,  bei  Creussner),  AUerding-s 
fehlte  es  auch  in  den  vielen  volkstümlichen  Andachtsbüchern  nicht  an  Betrachtungen 
über  die  Messe.  —  Nohls  Programm  „Die  Leichenpredigten  der  Bibliothek  des 
grauen  Klosters"  (3266)  enthält  nur  ein  alphabetisches  Personenverzeichnis  (bis 
„Schultz"),  das  an  anderer  Stelle  fortgesetzt  werden  soll.  — 

V  o  r  r  e  f  0  r  m  a  t  o  r  i  s  c  h  e  E  r  b  a  u  ii  n  g  s  1  i  1 1  e  r  a  t  u  r.  Von  dem 
protestantischerseits  gern  als  Vorläufer  der  Reformation  betrachteten  J.  Brug- 
mann  (-[-  1473),  der  als  eifriger  Ordensreformator  und  gewaltiger  Wander- 
volksredner  in  Norddeutschland  und  in  den  Niederlanden  berühmt  war,  zeichnet 
Schlager  (3269)  —  zumeist  an  der  Hand  der  Mollschen  Forschungen  —  ein  Bild, 
das  durch  Mitteilung  von  Proben  der  Brugmannschen  Predigt  und  Schriftstellerei 
belebt  wird.  —  Die  wenig  bekannte  Lebensgeschichte  des  Nürnberger  Dominikanei's 
J.  H  e  r  o  1 1  (f  1468)  wird  auch  durch  eine  Skizze  von  Paulus  (3270)  nicht  sehr 
aufgeklärt.  Herolts  Predigtsammlungen  sind  lateinisch  geschrieben  und  würden 
demnach  nicht  direkt  in  dieses  Kapitel  gehören;  wegen  ihrer  ausserordentlich  starken 
Benutzung  und  ihrer  engen  Beziehung  zu  der  volkstümlichen  Predigt  verdienen  sie 
aber  hier  erwähnt  zu  werden.  —  Auch  zur  Biographie  eines  anderen,  etwas  jüngeren 
Dominikaners,  M.  von  Weida,  der  Lektor  und  Prediger  in  Leipzig  war,  stellt 
Paulus  (3272)  das  wenige,  das  zu  ermitteln  war,  zusammen.  Ein  wertvoller  Teil 
der  kleinen  Studie  ist  die  Charakteristik  der  drei  Weidaschen  Schriften:  des  Spiegels 
des  ehelichen  Ordens,  der  mit  Widmung  au  den  Kurfürsten  Friedrich  nur  hand- 
schriftlich erhalten  ist,  der  1502  gedruckten  Vaterunserauslegung  und  des  Spiegels 
hochloblicher  Bruderschaft  des  Rosenkrantz  Marie,  Leiptzk,  Melchior  Lotter.  1515.  ~ 
Unter  dem  Namen  J  o  h.  L  a  n  d  t  s  p  e  r  g  e  r  sind  im  ausgehenden  Mittelalter  drei 
Autoren  auf  theologischem  Gebiet  schriftstellerisch  tätig  gewesen,  die  man  bisher 
nicht  genau  auseinandergehalten  hat.  Martin  (3270a)  versucht,  die  drei  Persön- 
lichkeiten möglichst  bestimmt  gegeneinander  abzugrenzen.  Er  unterscheidet:  1.  Jo- 
hann Justus  Lansperger,  Karthäusermönch,  geb.  ca.  1490  in  Bayern,  Prior  in  Vogel- 
sang bei  Jülich,  gest.  1539,  ein  sehr  fruchtbarer  Schriftsteller  auch  auf  volkstümlich- 
erbaulichem Gebiet.  2.  Johann  Müller  alias  Landtsperger,  Pfarrer  in  Landshut  und 
Kaplan  Pierzog  Ludwigs,  gest.  1539  oder  1544,  wird  irrtümlicherweise  bisweilen  für 
einen  Anhänger  der  Reformation  gehalten.  3.  Johann  Landtsperger,  Augsburger 
Karmelitermönch,  geb.  ca.  1460  vielleicht  hi  Landsberg  und  wahrscheinlich  1528  oder 
1529  in  Bern  gestorben.  Diesem  jetzt  fast  vergessenen  Anhänger  der  evangelischen 
Lehre  und  seinen  zehn  deutsch  geschriebenen  Reformationstraktaten  (gedruckt  1524 
bis  1529)  ist  der  grösste  Teil  der  M. sehen  Dissertation  gewidmet.  — 

Volkstümliche  Erbau  ungslitteratur  zur  Zeit  der  Refor- 
matio n.  Auch  das  neue  Berichtsjahr  hat  eine  grössere  Arbeit  über  die  Haupt- 
schrift Eberlins  von  Günzburg  gebracht.  Der  Verfasser,  Lücke  (3274), 
polemisiert  gegen  die  Dissertation  von  J.  H.  Schmidt  (vgl.  JBL.  1901  115:26),  der 
sein  Urteil  über  Eberlin  dahin  formuliert  hatte,  dass  er  ein  unlogischer  Kopf  sei  und 
dass  seine  Schriften  voller  Widersprüche  steckten.  L.  meint  dagegen,  eine  sorgfältige 
Betrachtung  der  Entstehungsgeschichte  der  Bundsgenossen  sei  imstande,  die  meisten 
dieser  Widersprüche  zu  beseitigen.  Die  Schrift  sei  nämlich  nicht,  wie  Schmidt  glaube, 
in  zwei  Monaten,  sondern  in  der  Zeit  von  Oktober  1520  bis  Mitte  August  1521  ge- 
schrieben worden,  und  gerade  in  diesem  stürmischen  Reformationsjahr  habe  Eberlin 
manche  seiner  Anschauungen  wesentlich  geändert.  L.  hat  es  sich  nun  zur  Aufgabe 
gemacht,    die  Abfassungszeit  der  einzelnen   Bundsgenossen,    deren  Reihenfolge  eine 


362  G.  Kohfeldt,  Didaktik  des  15./16.  Jahrhunderts. 

völlig  andere  als  die  der  vorliegenden  Fassung  sei,  und  ihrer  Teile  festzustellen.  Er 
hat  nicht  geringen  Scharfsinn  auf  diese  Arbeit  verwendet,  trotzdem  hat  man  wohl 
oft  den  Eindruck,  als  ob  es  leicht  auch  anders  gewesen  sein  könne  als  L.  heraus- 
rechnet, und  als  ob  er  allzu  oft  geneigt  sei,  Wahrscheinlichkeit  und  Möglichkeit  für 
öewissheit  auszugeben.  Dazu  kommt,  dass  bei  der  auch  nach  L.  immer  noch  fest- 
stehenden Kürze  der  gesamten  Abfassungszeit  die  ganze  Frage  wohl  nicht  so  über- 
mässig wichtig  ist,  wenngleich  nicht  verkannt  werden  soll,  dass  die  Kenntnis  der 
wirklichen  Gedankenfolge  der  Bundsgenossen  auch  den  Entwicklungsgang  Eberlins 
verständlich  zu  machen  geeignet  ist.  —  JBL.  1901  115:113  ist  auf  eine  Schrift  hin- 
gewiesen worden,  in  der  Götze  versucht  hat,  dem  S.  Lotzer  die  Autorschaft  der 
Bauernartikel  von  1525  zuzuschreiben.  Der  Beweis  Götzes  war  allerdings  kein 
zwingender,  aber  es  war  trotzdem  wohl  der  Mühe  wert,  einmal  Näheres  über  die 
Lebensumstände  dieses  Memminger  Handwerkers  ans  Licht  zu  ziehen.  Auch  dass 
Götze  (3275)  jetzt  die  schwer  erreichbaren  Büchlein  Lotzers  mit  sprachlichen  und 
historischen  Erläuterungen  abgedruckt  hat,  ist  verdienstlich.  Es  sind  fünf:  Heilsame 
Ermahnung  an  die  Einwohner  zu  Horb  (1523),  Christlicher  Sendbrief  (1523),  Be- 
schirmbüchlein (1524),  Auslegung  von  Evang.  Matth.  22  (1524),  Entschuldigung  einer 
Frommen  Christlichen  Gemeinde  zu  Memmingen  (1525).  Alle  sind  schlicht  und  frisch 
geschrieben  und  erinnern  an  Kronberg,  Eberlin  und  ähnliche.  —  Einer  der  Haupt- 
führer im  Flacianischen  Streit  war  der  Wiener  Prediger  Josua  Opitz.  Von 
seinen  Schriften  hat  Witz-Oberlin  (3276)  bisher  nur  eine  einzige  auffinden 
können.  Von  dieser,  dem  „Menschen-Spiegel,  das  ist  von  der  Menschen  Standt,  Natur 
und  Wesen  für  und  nach  dem  Fall"  (1578),  abgefasst  in  Fragen  und  Antworten,  gibt 
W.  einen  ausführlichen  Auszug.  Zur  Vita  Opitzens  teilt  er  weiter  noch  ein  paar 
Aktenstücke  mit.  — 

Weltliche  Didaktik:  Chronisten.  Aus  der  kürzlich  veröffent- 
lichten Chronik  des  Burkhard  Zink  gibt  V  r  h  o  v  e  c  (3284)  einige  Skizzen,  be- 
sonders über  Zinks  Aufenthalt  in  dem  kleinen  Marktflecken  Reifnitz,  wo  er  sieben 
Jahre  lang  (1407—14)  die  Schule,  die  vielleicht  die  älteste  Lateinschule  in  Krain  ist, 
besuchte.  —  Leben  und  Wirken  des  Chronisten  Hauer  —  von  Aventin  Georgius 
Hugo  genannt  —  bemüht  sich  Waltzer  (3281)  unter  Benutzung  umfangreicher 
Archivalien  und  sonstiger  Quellen  zu  schildern.  Doch  bleibt  auch  nach  dieser  sorg- 
fältigen Arbeit  noch  vieles  in  Hauers  Persönlichkeit  dunkel,  so  namentlich  seine 
rätselhafte  Gefangensetz ung  im  Jahre  1490,  nachdem  er  längere  Zeit  die  einflussreiche 
Stellung  eines  Klosteradministrators  in  Niederaltaich  inne  gehabt  hatte;  auch  über 
sein  ganzes  ferneres  Leben  vermag  W.  kaum  irgend  welche  Mitteilungen  zu  machen. 
Hauers  Hauptwerk  sind  die  lateinisch  geschriebenen  Gesta  illustrium  ducum  Bavariae, 
die  wahrscheinlich  1479  vollendet  worden  sind.  W.  skizziert  den  Inhalt,  besonders 
auch  die  verschiedenen  moralisch-politischen  Betrachtungen,  die  in  die  Chronik  ein- 
gestreut sind  und  die  wohl  von  grösserem  Wert  sind,  als  die  ziemlich  kritiklos  zu- 
sammengeschriebenen Chroniknachrichten.  —  Oncken  (3280a)  handelt  über  S. 
F  r  a  n  c  k  s  lateinische  Uebersetzung  der  „Deutschen  Theologie".  Er  sucht  es  wahr- 
scheinlich zu  machen,  dass  Franck,  der  sonst  nur  deutschschreibende  und  sich  stets 
an  ein  grosses  Publikum  wendende  Schriftsteller,  durch  diese  Uebersetzung  die 
hochdeutsche  „Theologie"  den  Niederdeutschen  habe  näher  bringen  wollen.  In  den 
Niederlanden  hat  sich  auch  die  einzige  von  0.  benutzte  Handschrift  der  Paraphrase 
gefunden.  —  Für  die  märkische  Geschichte  waren  lange  Zeit  hindurch  die  —  deutsch 
geschriebenen  —  Annales  Marchiae  Brandenburgiae  des  Andreas  Engel 
(Struthiomontanus)  fast  die  einzige  Quelle.  Trotzdem  hat  die  neuere  Forschung  sich 
wenig  um  die  Biographie  des  Chronisten  bemüht.  Pieper  (3280),  der  in  der 
glücklichen  Lage  war,  eingehende,  von  W.  Sternbeck  fast  druckreif  hinterlassene 
Archivstudien  benutzen  zu  können,  geht  allen  Spuren  seines  Lebens  nach,  berichtigt 
alte  Irrtümer  und  zieht  neue  Daten  ans  Licht.  Eng-el  ist  auch  Verfasser  einer  hol- 
steinischen Chronik,  sowie  verschiedener  volkstümlicher  Schriften,  des  „Calvinistischen 
Bettlersmantels"  (1598),  des  „Wunderbuchs"  und  anderer.  — 

Aerzte  und  Naturforscher.  Bei  seinen  Paracelsusstudien  ist  Sud- 
hoff (3287)  näher  mit  den  wissenschaftlichen  Vertretern  des  medizinisch-astrologischen 
Wunderglaubens,  den  Jatromathematikern ,  bekannt  geworden,  denen  sich  die 
Forschung  bisher  kaum  zugewandt  hat.  S.  verfolgt  jetzt  diese  Ideen  vom  Orient  her 
durch  das  Mittelalter,  wo  sie  ein  bescheidenes  Dasein  fristeten,  bis  zum  15.  und 
16.  Jahrhundert,  wo  sie  in  voller  Blüte  standen.  Er  charakterisiert  sowohl  die  mehr 
wissenschaftlichen  Schriftsteller  dieser  Richtung  als  auch  die  Kalender-  und  Praktiken- 
schreiber und  gibt  eine  lange  Reihe  genauer  Beschreibungen  ihrer  heute  zumeist 
seltenen  Bücher.  —  Von  drei  Botanikern,  die  nicht  durch  eigene  Forschungen,  sondern 
nur  als  Herausgeber  volkstümlicher  Pflauzenbücher  bekannt  sind,  weiss  Roth  (3288) 
einiges  Biographische  und  Bibliographische   mitzuteilen.      Alle  drei  Schriftsteller  ge- 


F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation.  363 

hören  eng-  zusammen,  ebenso  auch  ihre  Schriften,  die  bei  Egenolf  in  F'rankfurt  er- 
schienen und  die  in  erster  Linie  für  die  vielen  I^aienheilkünstler  in  Stadt  und  Land 
berechnet  waren:  Rösslins  Bearbeitunf^-  des  Orlus  sanitatis  (Joh.  de  Cuba)  erschien 
1533,  Dorstens  lateinische  tleberarbeitung-  des  Werks  1540  und  das  vielverbreitete 
Kräuterbuch  Lonicers  1557;  alle  drei  wurden  wiederholt  aufgeleg-t.  — 

Kalender.  In  dem  Kalender  des  Euch.  Kösslin  (Frankfurt,  Eg-enolf  1537) 
findet  sich  ein  Anhang-:  „Der  alten  Weiber  Philosophe.y,  wie  dieselbige  ein  halbjäri^es 
Knäbliu  erfalireii,  und  von  einer  blinden  Frawen,  in  eyg-ner  Person,  ist  gesehen 
worden."  Aucii  die  reichhaltigere  Astronomia  teutsch  (ibid.  1571)  enthält  einen 
solchen  Anhang-.  Drechsler  (3291)  teilt  die  (88)  Sätze  dieser  Art  Rocken- 
|)hilosophie  mit,  weist  auf  das  weitere  Vorkommen  des  betreffenden  Aberglaubens 
hin  und  gibt  sonstige  erklärende  Notizen.  —  Manche  beachtenswerten  alten  Kalender- 
titel findet  man  in  (lem  Katalog-  von  Harrwitz  (3289).  — 

Didaktische  Dichtung,  üeber  Art  und  Umfang-  der  Narrenlitteratur, 
hauptsächlich  im  Ki.  Jahrhundert,  verbreitet  sich  Lang- er  (3292).  —  Ohorn 
(3292a)  gibt  in  den  Kapiteln:  Novellen,  Schwanke,  Volksbücher,  Fastnachtsspiele, 
Volkslieder  eine  Anzahl  von  Probestücken  aus  den  wichtigsten  dieser  Dichtungen. 
Die  zum  grössten  Teil  dem  15.  und  16.  Jahrhundert  ang-ehörenden  Litteraturproben 
bilden  mit  ihren  kurzen,  gut  charakterisierenden  Einleitungen  ein  Lesebuch  für 
weitere  Kreise.  —  Ein  paar  sprachliche  Erklärungen  Sprengers  (3293)  betreffen 
Reineke  Voss,  V.  1924  und  4762 ff.  —  Stiefel  (3294)  ist  es  gelungen,  bei 
einigen  Alberus  -  Fabeln,  für  die  W.  Braune  (JBL.  1892  II  5b:  27)  eine  gedruckte 
Quelle  nicht  nachweisen  konnte,  noch  die  Abhäng-ig-keitsverhältnisse  zu  ermitteln.  — 
Von  Fischarts  Verdeutschungen  politischer  Flugschriften  aus  Frankreich,  der 
Schweiz  und  den  Niederlanden  bespricht  Hauffen  (3294b)  weiter  drei  Stücke,  die 
der  Sache  des  Protestantismus  dienen  sollten,  nämlich  den  Bericht  über  den  Empfang- 
der  Gesandten  der  sechs  Schweizer  katholischen  Kantone  in  Mailand  1589,  das  Be- 
denken und  Urteil  vom  Zustand  in  Frankreich  1589  und  das  Verzeichnis  von  der 
spanischen  Armada  1588.  —  Kopp  (3295)  merkt  bei  einem  Dutzend  Liebessprüchlein, 
die  zumeist  in  unseren  Zeitraum  g-ehören,  die  verschiedenen  Fassung-en  und  Paral- 
lelen an.  — 

Verschiedenes.  Einen  alten  Druck  der  Wiener  Hof bibliothek  ohne 
Autor,  Drucker  und  Jahr  beschreibt  Mantuani  (3296).  Er  weist  nach,  dass  dies 
musikalische  Schulbuch,  das  zu  den  besten  der  damaligen  })ädagogischen  Schriften 
gehöre,  den  Joh.  Cochlaeus  zum  Verfasser  habe  und  wahrscheinlich  in  Nürnberg 
zwischen  1499  und  1504  gedruckt  worden  sei.  Als  spätere  Ausgaben  desselben 
Werkes  bestimmt  M.  das  ,, Anonymi  Introductorium  Musicae",  das  Riemann  heraus- 
gegeben hat,  und  die  im  Jahre  1507  in  Köln  gedruckte  Musica  des  Cochlaeus.  — 
Zwei  von  B  o  1 1  e  (3300)  abgedruckte  Bildergedichte  aus  der  ersten  Hälfte  des 
16.  Jahrhunderts  sollen  einen  in  jener  Zeit  aufgekommenen  Ausdruck  „Siemann" 
(F'rauenmann)  illustrieren.  B.  stellt  auch  die  anderweitigen  Belegstellen  aus  der 
Litteratur  zusammen.  — 


Luther  und  die  Reformation. 

(II,  6  =  N.  8301.3550a.) 

F.  Cohrs. 

Allgemeines  und  Bibliographisches.  Von  K.  Müllers  (3301) 
seit  dem  Jahre  1892  erscheinender  Kirchengeschichte  ist  in  dem  zur  Besprechung 
stehenden  Berichtsjahre  der  unseren  Zeitraum  umfassende  Abschnitt  herausgekommen: 
eine  vortreffliche  Uebersicht  über  die  Reformationsgeschichte,  die  nicht  nur  die  Er- 
gebnisse bisheriger  Forschung  in  musterg-ültiger  Weise  zusammenfasst,  sondern  auch 
auf  die  fernere  Forschung  anregend  wirken  wird.  Dass  die  Täuferbewegung  einen 
grösseren  Raum  einnimmt,  als  wir  es  sonst  in  zusammenfassenden  Darstellungen 
der  Reformationsgeschichte  wohl  gewohnt  sind,  ist  eine  Folge  der  gerade  auf  dieses 
(Jebiet  seit  Jahrzehnten  verwendeten  Arbeit;  die  Bewegung  wird  aber  auch  ganz 
anders  ge wertet,  als  es  sonst  wohl  geschieht:  sie  wird  nicht  von  vorne  herein  als 
ketzerisch  hingestellt  und  gleichsam  in  einen  Anhang  verwiesen,  sondern  sie  erhält 
zunächst    ihre    selbständige    Stellung   neben  der  Wittenberger   und  der  Züricher  Be- 

Jalir«8b«riohte  für  neuere  deatsohe  Litteraturgesohichte.   XIIL  47 


364  F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation. 

weg'ung-,  und  erst  ihre  Katastrophe  scheidet  sie  als  ungesund  und  unevangelisch  aus. 
Höchst  bedeutsam  ist  es  auch,  dass  eine  Würdigung  des  deutschen  Humanismus  die 
Geschichte  der  Reformation  einleitet.  M.  sieht  in  ihm  und  vor  allem  in  seinem 
Hauptvertreter  Erasmus  doch  in  weit  höherem  Masse  einen  Wegebereiter  der  Refor- 
mation, als  gewöhnlich  angenommen  wird.  Von  Erasmus  speziell  urteilt  er  (S.  209), 
dass  er  nicht  nur  selbst  das  kirchliche  Dogma  als  Erzeugnis  der  scholastischen 
Epoche  klar  erkannt,  dass  er  auch  mit  grösstem  Erfolge  für  die  Durchsetzung  dieser 
Erkenntnis  gewirkt  und  dadurch  7-  obgleich  er  „an  nichts  weniger  gedacht,  als  an 
einen  reformatorischen  Angriff  auf  das  herrschende  System"  —  den  Siegeszug  der 
Reformation  ermöglicht  habe.  Es  ist  hier  nicht  der  Ort,  in  eine  Würdigung  des 
Erasmus  einzutreten,  doch  will  mir  scheinen,  als  überschätze  M.  seine  Bedeutung  für 
die  Reformation  (vgl.  indessen  unten  N.  3533).  Diese  ist  doch  zu  sehr  aus  Luthers 
religiösem  Genius  geboren,  als  dass  der  Humanismus  und  seine  Kritik  anders  denn 
als  Begleiterscheinung  gewertet  werden  dürften.  Ausdrücklich  sei  noch  auf  die  wert- 
volle Zusammenstellung  der  territorialgeschichtlichen  Bearbeitungen  der  Reformations- 
geschichte (S.  179—86)  und  auf  die  dem  Buche  beigegebene  Karte  über  die  Ver- 
breitung der  Reformation  in  Deutschland  und  der  Schweiz  von  1524  bis  Anfang  der 
sechziger  Jahre  hingewiesen.  —  Hinsichtlich  der  Vorbereitungszeit  der  Reformation 
folgt  den  Aufstellungen  Müllers  im  ganzen  auch  Fickers  (3056)  aus  Vorträgen 
auf  dem  Braunschweiger  Ferienkursus  im  Herbst  1902  hervorgegangene  Broschüre, 
die  als  Zusammenstellung  der  neuesten  Forschungen  über  die  in  Frage  stehende  Zeit 
äusserst  instruktiv  ist.  Zuerst  handelt  sie  von  dem  Papsttum,  von  seinen  Vertretern 
und  ihrem  Leben;  auch  von  seiner  Wirksamkeit  in  der  Kirche,  seinen  Ablässen  und 
seinem  Verhältnis  zu  den  weltlichen  Mächten;  dann  von  den  Aeusserungen  der 
Volksfrömmigkeit  und  den  Mitteln,  durch  die  sie  genährt  worden  ist;  endlich  von 
der  neuen  Laienbildung,  von  der  Reformbewegung  und  den  sozialen  Verhältnissen, 
speziell  in  Deutschland.  —  Buchwalds  (3301a)  hübsches  Buch  ist  ein  neuer  Be- 
weis seiner  grossen  Befähigung,  auf  engem  Raum  die  bewegenden  Hauptpunkte 
weiteren  Kreisen  wirklich  zum  Verständnis  zu  bringen.  Selbst  so  spröde  Stoffe,  wie 
die  theologische  Wissenschaft  und  die  Kirchen  Verfassung,  lässt  er  nicht  bei  Seite 
und  weiss  sie  mit  einigen  klaren  Strichen  so  gut  zu  charakterisieren,  dass  jeder 
denkende  Leser  verstehen  muss,  worauf  es  ankommt.  Das  Werk  der  Reformation 
wird  auf  37  Seiten  so  dargestellt,  dass  schon  die  Gliederung  ein  Verständnis  des 
Werkes  erwecken  muss:  vorbereitend  wird  zuerst  des  Reformators  Werdegang  vor 
Augen  geführt  und  die  Bedeutung  der  Thesen  gewürdigt,  dann  wird  dem  nieder- 
gerissenen Alten  das  sieghafte  Neue  gegenübergestellt  und  endlich  über  die  Gefähr- 
dungen der  Reformation  bis  zum  einigenden  Zusammenschluss  der  Evangelischen 
ein  üeberblick  gegeben.  Ein  schönes  Kapitel  ist  die  „Ausbreitung  der  evangelischen 
Kirche",  in  kurzen  Zügen  eine  Siegesbotschaft  der  Reformation.  Auf  die  neuere  Zeit 
können  wir  hier  nicht  eingehen;  auch  da  wird  das  Notwendigste  in  ansprechender 
Form  geboten.  —  Das  fleissige  Sammelwerk  von  Giemen  (3306),  von  dem  wir  in 
der  vorigen  Berichtsperiode  das  1.  Heft  kennen  lernten  (JBL.  1901  11  6 :  23),  wird 
uns  noch  wiederholt  beschäftigen:  vgl.  unten  N.  3336b,  3363b,  3495a,  3544a  und  3544b. 
Hierher  gehören  zwei,  das  Wormser  und  das  zweite  Regensburger  Religionsgespräch 
betreffende  Artikel  (S.  138 ff.  und  142ff.);  der  erstere  bringt  Epigrammata  Wormatensia, 
die  zum  grossen  Teil  von  Melanchthon  herrühren,  dem  Herausgeber  des  Corp.  Reform, 
aber  unbekannt  geblieben  sind;  der  zweite  Artikel  druckt  einen  auf  das  Regens- 
burger Gespräch  bezüglichen  Brief  des  Joh.  Brenz  an  den  Professor  Bernh.  Ziegler 
in  Leipzig  vom  27.  Januar  1546  und  die  Eröffnungsrede  Malvendas  vom  5.  Februar 
1546  ab.  — 

Ablassstreit.  Eine  wertvolle  Gabe  bietet  Köhler  (3314)  in  seinen 
Dokumenten  zum  Ablassstreit  dar.  Wer  diese  Sammlung  etwa  nur  an  der  Hand  von 
Briegers  Artikel  „Indulgenzen"  (RPTh.  9,  S.  76ff.)  durchstudiert,  wird  eine  gute  Kennt- 
nis des  Ablasswesens  zu  Luthers  Zeit,  sowohl  hinsichtlich  seines  Werdens  wie  seines 
damaligen  Wesens,  sich  verschaffen.  Denn  K.  gibt  nicht,  wie  der  Titel  vermuten 
lassen  könnte,  nur  zeitgenössische  Zeugnisse.  Er  beginnt  mit  den  ältesten 
bekannten  Ablassurkunden  der  verschiedensten  Arten  (Urkunde  eines  erzbischöf- 
lichen, dann  des  ersten  Papstablasses,  des  Kreuzzugs-  und  des  Jubiläumsablasses 
und  so  weiter),  bringt  auch  Dokumente  der  Polemik  gegen  den  Missbrauch 
der  Ablässe  (von  Abälard  und  Innocenz  HL),  zeigt  den  Umschwung  in  der 
Lehre  von  der  Busse  während  des  12.  und  13.  Jahrhunderts  an  einigen  klassischen 
Zeugen,  führt  Belege  vor  zu  den  neuen  Ablässen  „a  poena  et  culpa"^  und  für  die 
Verstorbenen  und  gibt  so  die  ganze  mittelalterliche  Entwicklung  der  für  die  Refor- 
mation so  wichtigen  und  bewegenden  Lehrfrage,  um  dann  mit  den  zu  Luthers  Auf- 
treten in  direktester  Beziehung  stehenden  Urkunden  (der  Ablassbulle  Leos  X.  von 
1515,    der   Instr.   summaria   Albrechts    von    Mainz    und    den    sogenannl(>n    Sermonen 


F.  Cohrs,  Luther  und  die  Roformation.  365 

Tützels)  und  mit  Luthers  cigonen  Thesen  und  den  wichtigsten  dadurch  verursachten 
Schriften  (Wimpina-Totzels  üeg-enthesen,  dein  Briefe  Luthers  an  Albrocht  von 
Main/  und  so  weiter)  zu  schliessen.  Auch  Ijuthers  Resolutionen  und  —  auszugsweise 
wenigstens  —  Ecks  und  IVierias'  Gegenschriften  hat  K.  noch  mit  aufzunehmen  be- 
absichtigt; der  zur  Verfügung  stehende  Raum  hat  es  nicht  ei-laubt>  So  sehr  wir  das 
n)it  K.  bedauern,  wir  freuen  uns  dessen,  was  uns  hier  so  handlich  und  l)equem  dar- 
geboten wird.  —  Nestles  (31315)  Bemerkungen  weisen  in  den  Stücken  :U)  und  10 
einige  Zitate  nach  und  geben  zum  8.  Stück  einige  Verbesstu-imgen.  - 

A  b  e  n  (1  m  a  h  1  s  s  t  r  e  i  t.  H  a  u  s  s  1  e  i  t  e  r  (3320)  bringt  einen  Brief  des 
Urb.  Rhegius  an  Willibald  F^irkheimer  vom  24.  April  152()  bei,  durch  den  ersterer 
damals  noch  als  (Jegner  C)ekoIam[)ads  erwiesen  wird.  Wenn  also  Seitz  fJBfj.  I80y 
II.  ():21)  behauptet,  Rhegius  habe  gleich,  als  Zwingiis  und  Oekolampads  Ansichten 
in  der  Abendmahlsfrage  zu  Tage  getreten  wären,  mit  ihnen  sympathisiert,  so  ist  das 
doch  erbeblich  einzuschränken.  — 

B  e  k  e  n  n  t  n  i  s  s  c  h  r  i  f  t  e  n  und  K  i  r  c  h  e  n  o  r  d  n  u  n  g  e  n.  Von  PI  F. 
K.  Müllers  (3321)  neuer  Sanunlung  der  Bekenntnisschriften  der  reformierton 
Kirche  hat  mir  nur  ein  l'robebogen  mit  dem  Inhaltsverzeichnis  vorgelegen.  Darnach 
fügt  sie  dem  Inhalt  der  Sammlungen  Niemeyers  (Coli,  confessionum  in  ecclesiis  ref. 
publicataruni,  Lips.  1840)  und  SchafTs  (Bibl.  symb.  eccl.  univ.,  New  York  1878)  eine 
erhebliche  Reihe  neuer  Stücke  hinzu.  Als  Ziel  hat  sich  M.  gesetzt,  „von  den  noch 
in  Geltung  und  Gebrauch  stehenden  Bekenntnissen  möglichst  keins  und  unter  diesen 
von  den  wirklich  bedeutenden  sicher  keins"  fehlen  zu  lassen.  -  -  Köhler  (3322) 
würdigt  Tschackertä  Augustana-Ausgaben  (JBL.  li)Ol  Il(>:30/1)  in  einem  eingehenden 
Artikel  und  kommt  zu  dem  Resultat,  dass  von  Tschackert  „ein  Text  gewonnen  wurde, 
dessen  Stellung  zum  Original  allerdings  nicht  scharf  fixiert  werden  könne,  der  aber 
jedenfalls  —  und  zwar  der  deutsche  vermutlich  stärker  als  der  lateinische  —  am 
Original  orientiert  sei  und  die  einstweilen  besten  handschriftlichen  Grundlagen  habe". 
—  Tschackert  (3324-25)  ist  inzwischen  rüstig  an  der  Arbeit,  seine  mühsamen 
Untersuchungen  über  den  authentischen  Text  der  Augustana  zu  vervollständigen. 
Kr  referiert  über  zwei  von  ihm  neu  aufgefundene  Handschriften,  die  Dimer  und  die 
Schwäbisch-Haller,  beide  heute  im  Staatsarchiv  in  Stuttgart.  Letztere  hat  für  die  Her- 
stellu;ig  des  am  25.  Juni  15:30  vorgelesenen  und  ü bergebenen  Textes  keine  Bedeutung, 
da  sie  aus  einer  noch  nicht  nach  dem  Originale  durchkorrigierten  Handschrift  (bei 
Tschackert:  Ansbach  II)  abgeschrieben  ist.  Wichtiger  ist  dagegen  die  Ulmer  Hand- 
schrift; sie  lässt  sich  als  zwischen  dem  2.5.  und  27.  Juni  1530  geschrieben  fest 
datieren  und  gibt,  weil  sie  als  Kopie  der  Reutlinger  Handschrift  sich  erweist,  zugleich 
die  Datierung  für  die  letztere,  die  also  am.  25.  Juni  schon  vorhanden  gewesen  sein 
und  als  Kopie  des  verlesenen  Textes  angesehen  werden  muss.  —  Im  Anschluss  an 
die  Arbeiten  zu  den  Bekenntnisschriften  sei  hier  auf  ein  verwandtes  W'erk, 
Sehlings  (3375a)  neue  Sanunlung  der  evangelischen  Kirchenordnungen,  hin- 
gewiesen, von  der  der  1.  Band  vorliegt.  Wir  besitzen  eine  solche  Sammlung  von 
Richter  aus  dem  Jahre  1845,  die  seiner  Zeit  ein  höchst  verdienstliches  Werk  war  und 
-lahrzehnte  lang  in  Ermangelung  eines  besseren  für  Forschungen  auf  dem  Gebiete 
protestantischer  Kirchen  Verfassung,  evangelischer  Gottesdienstordnungen  und  so  weiter 
l)enutzt  worden  ist.  Aber  keinem  Benutzer  konnten  die  Mängel  des  Buches  verborgen 
l)leiben.  Einmal  hat  es  nur  die  ihm  bedinitsam  erschienenen  Ordnungen  heraus- 
gegriffen, ohne  auch  nur  Vollständigkeit  anzustreben,  was  ja  immerhin  wünschens- 
wert gewesen  wäre;  sodann  bringt  es  aber  auch  die  ausgewählten  Ordnungen  nur 
unvollständig;  und  oft  genug*  konnte  es  einem  begegnen,  dass  gerade  die  Stellen 
irgend  einer  bestimmten  Ordnung,  aus  denen  man  für  die  einen  gerade  beschäftigende 
Frage  wichtigen  Aufschluss  erwartete,  ausgelassen  waren,  so  dass  man  gezwungen 
war,  sich  wieder  an  die  Originale  zu  wenden.  Für  die  Auswahl  war  ein  einseitig 
juristischer  Gesichtspunkt  massgebend  gewesen,  und  als  Quellen  der  Liturgie,  des 
Volksunterrichts,  der  kirchlichen  Sitte  und  dergleichen  waren  die  alten  Ordnungen 
nicht  hoch  genug  geachtet.  Hier  will  S.  abhelfen:  er  erstrebt  nicht  nur  hinsichtlich 
des  aufzunehmenden  Materials,  sondern  auch  hinsichtlich  des  Umfangs  der  Wieder- 
gabe möglichste  Vollständigkeit.  Sein  Buch  wird  deshalb  für  die  Reforraations- 
geschichte  ein  Quellenwerk  ersten  Ranges  werden,  dessen  Erscheinen  nicht  freudig 
genug  begrüsst  werden  kann.  Möge  ihm  eine  glückliche  Vollendung  beschieden 
sein,  und  möge  zu  dem  Zweck  das  Buch  willige  Käufer  finden.  Der  erste  Band 
(richtiger  des  ersten  Bandes  erste  Abteilung)  enthält  ausser  Luthers  grundlegenden 
Ordnungen  —  darunter  auch  die  von  Kawerau  (ZKWL.  10  [1899],  S.  625  ff.)  als 
wahrscheinlich  nicht  von  Luther  stammend  nachgewiesene  Taufordnung  —  die 
Kirchenordnungen  des  Ernestinischen  und  Albertinischen  Sachsen.  — 

Katechismusgeschichte.  Cohrs  hat  mit  dem  vierten  Bande  sein 
in  der  vorigen  Berichtsperiode  (JBL.  1901  110:35/7)  angezeigtes  Werk  zu  Ende  ge- 

47* 


366  F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation. 

bracht:  Die  evangelischen  Katechismusversuche  vor  Luthers  Enchiridion.  4.  Band: 
Undatierbare  Katechismusversuche  und  zusammenfassende  Darstellung-  ([=M(tE-*.  N.  33.| 
B.,  Hofmann  &  Co.  1902.  XXXIX,  431  S.  M.  15,00).  Er  veröffentlicht  zuerst  noch 
einige  undatierbare  Katechismusversuche:  üekolampads  „Frag  und  Antwort  in  Ver- 
hörung der  Kind^",  noch  einen  Katechismus  von  Joh.  Toltz  und  Joh.  Zwicks  kate- 
chetische Schriften.  Erstere  setzt  er  um  den  1.  April  1529  an,  Toltz'  Buch  etwa  um 
dieselbe  Zeit,  von  Zwick  lässt  er  die  Vaterunsererklärung  zwischen  1526  und  1528 
entstanden  sein  und  nimmt  in  den  gleichen  Jahren  auch  die  Anfänge  der  Glaubens- 
erklärung an,  die  allmählich  vermehrt  —  C.  folgert  das  namentlich  aus  der  Benutzung 
verschiedener  Bibelübersetzungen  nebeneinander  —  jedenfalls  erst  nach  Luthers 
Enchiridion  vollendet  wurde.  Eine  zusammenfassende  Darstellung  schliesst  das  Buch 
ab.  Nach  einer  historischen  Uebersicht  über  die  in  Frage  stehende  Zeit  behandelt 
sie  zunächst  die  religiösen  Lehrbücher  nach  ihrem  Stoff  —  dabei  namentlich  die 
Entstehung  der  evangelischen  fünf  Hauptstücke  ins  Auge  fassend  — ,  dann  nach 
ihrer  Auslegung,  und  schliesst  mit  einer  Skizze  des  praktischen  Unterrichts  auf 
Grund  der  Lehrbücher.  —  Günther  (3330)  untersucht,  ob  es  in  dem  württem- 
bergischen Landeskatechismus  in  den  Antworten  auf  die  auf  Brenz  zurückgehenden 
Fragen:  „Was  ist  die  Taufe?"  „Was  ist  das  Nachtmahl  Christi?"  „W' ortzeichen", 
wie  es  heute  dasteht,  oder  richtiger  „Wahrzeichen"  heissen  müsse,  und  bringt  für 
letztere  Lesart  höchst  bedeutsame  Gründe  bei.  — 

Flugschriften.  Einen  trefflichen  Beitrag  zu  der  Flugschriftenlitteratur 
liefert  Goetze  (3335).  Er  legt  die  unter  Nennung  des  Namens  erschienenen  Schriften 
Seb.  Lotzers  in  sorgfältigen  Abdrücken  vor.  Leider  hat  er  die  anonym  erschienenen 
„Zwölf  Artikel  der  Bauern"  von  1525,  nach  seinem  eigenen  Urteil  „eine  der  ein- 
drucksvollsten Flugschriften"  der  Reformationszeit,  die  er  kürzlich  an  anderer  Stelle 
in  vorzüglicher  kritischer  Ausgabe  abgedruckt  hat  (vgl.  N.  3071),  und  deren  Ab- 
fassung durch  Lotzer  er  auch  gerade  in  der  Einleitung  zu  unserer  Sammlung  noch 
einmal  eingehend  behandelt  und  bis  zur  Evidenz  nachweist,  hier  nicht  noch  einmal 
wiedergegeben,  so  dass  um  dieses  Hauptstück  die  Sammlung  unvollständig  ist.  Doch 
wir  sind  dessen  froh,  was  G.  uns  bietet.  In  chronologischer  Folge  lesen  wir  zuerst: 
Heilsame  Ermahnung  an  die  Einwohner  zu  Horb,  dann  den  christlichen  Sendbrief 
(beide  1523),  darauf  das  Beschirmbüchlein  und  die  Auslegung  über  das  Ev.  Matth.  22 
(1524)  und  endlich  die  Entschuldigung  einer  frommen  christlichen  Gemeintle  zu 
Memmingen  (1525).  In  der  Einleitung  weist  G.  namentlich  noch  auf  die  von  Lotzer 
benutzte  Litteratur  hin,  zeigt  vor  allem  seine  Bibelfestigkeit,  seine  Bekanntschaft  mit 
Hartmuths  von  Cronberg  Schriften,  seine  starke  Abhängigkeit  von  Luther  und  teil- 
weise Beeinflussung  durch  Zwingli  —  und  macht  darauf  aufmerksam,  dass  wir  durch 
Lotzer  auch  eine  genauere  Kenntnis  des  bedeutenden  Memminger  Reformators 
Christoph  Schappeler  gewinnen,  dessen  Einfluss  wir  in  Lotzers  Schriften  überall 
voraussetzen  dürfen.  — 

Katholische  Kirche:  Einzelne  Persönlichkeiten.  Giemen 
(3336b)  weist  in  Ergänzung  der  schon  früher  von  Fraustadt  (Die  Einführung  der 
Reformationi  m  Hochstifte  Merseburg,  Leipzig  1843,  S.  39—52)  gegebenen  Nachrichten 
über  die  Verhandlungen  des  Bischofs  Adolf  von  Merseburg  mit  den  Pfarrern 
von  Schönbach  und  Grossbuch  auf  einen  von  Fraustadt  nicht  herangezogenen  äusserst 
interessanten  Bericht  hin,  der  sowohl  den  Charakter  Adolfs  als  das  Wissen  und 
Wesen  mancher  Vertreter  der  damaligen  höheren  Geistlichkeit  durch  Einzelzüge  aufs 
beste  illustriert.  Adolf  erscheint  als  etwas  beschränkter  Kirchenfürst  ohne  theologische 
Bildung,  aber  von  gutmütigem  Wohlwollen,  was  zu  den  Erfahrungen,  die  Luther 
mit  ihm  gemacht  hat  (vgl.  Enders,  Luthers  Briefwechsel,  11,  S.  313)  wohl  stimmen 
mag.  Zwei  aus  den  Handschriften  der  Zwickauer  Ratsschulbibliothek  beigefügte 
Stücke,  ein  Schreiben  der  gemassregelten  Pfarrer  an  den  Schösser  von  Colditz  und 
ein  Gutachten  Luthers  in  ihrer  Sache,  erhöhen  den  Wert  der  Publikation.  —  Kawerau 
(3340a)  widmet  in  der  RPTh.  dem  namentlich  aus  seinen  Kämpfen  mit  Erasmus  und 
I^uther  bekannten  Löwener  Professor  und  Kanonikus  Jak.  Latomus  (gest.  1544) 
und  in  demselben  Werke  (RPTh.ll,  S.  300/2)  dem  katholischen  Humanisten  Bartholo- 
maeus  Latomus  (gest.  1570)  kurze,  aber  gediegene  Artikel;  gleichzeitig  ver- 
öffentlicht er  (3340)  aus  den  Schätzen  der  kaiserlichen  Bibliothek  in  Petersburg  einen 
von  letzterem  während  seiner  Pariser  Lehrtätigkeit  1533  an  Melanchthon  gerichteten 
Brief,  der  diesen  über  die  freie  Predigttätigkeit  des  Predigers  der  Königin  Margarete 
von  Navarra,  Gerard  Roussel,  in  Paris  orientierte,  und  der  seinen  gleichzeitigen  Mit- 
teilungen an  Joh.  Hess  und  Georg  Spalatin  (Corp.  Ref.  II,  S.  658)  zugrunde  liegt.  — 
Den  im  Herderschen  Verlag  erscheinenden  Sammlungen:  „Erläuterungen  und  Er- 
gänzungen zu  Janssens  Geschichte  des  deutschen  Volkes"  und  „Studien  und  Dar- 
stellungen auf  dem  Gebiete  der  Geschichte"  verdanken  wir  wieder  mehrere  vor- 
treffliche  Bereicherungen    der  Reformationsgeschichte.     In    der   letzteren    Sammlung 


F.  Cührs,  Luther  und  die  Reformation.  367 

lässt  Koichonborg'or  (3342)  eine  Hiographio  WolCganjrs  von  Salm, 
Hischofs  von  l'assau,  erscheinen.  Obgleich  es  dem  Katholiken  schwer  fallen  musste, 
(las  zicnilich  erfolg-lose  Wirkon  dieses  sympathischen  Kirchenfürsten  dem  vordringenden 
Protestantismus  g-egenüber  (vgl.  bescmders  S.  2(5 IT.)  objektiv  zu  schildern,  .so  ist  ihm 
das  doch  in  anerkeiuionswerter  Weise  gelungen.  Für  die  uns  am  meisten  inter- 
essierenden Partien  seines  Buches,  die  Darlegung  der  konfessionellen  Verhältnisse 
des  Bistums,  standen  ihm  vortrefTliche  Quellen  zu  (iebote:  teils  die  schon  bei  Wiedc- 
mann  ((jeschichte  der  Reformation  und  (legenreformation  im  Lande  unter  der  Enns, 
Prag  lH79fT.  Bd.  2/4)  gedruckten  Visitationsberichte  aus  dem  Jahre  1555,  teils  die 
hanclscliriftlich  auf  der  Münchener  Hof-  und  Staatsbibliothek  (Cod.  Oerm.  Mon.  1737) 
vorhandenen  Akten  der  Visitation  der  bayerischen,  zum  Bistum  Fassau  gehörigen 
Distrikte  von  1588.  —  Ein  wertvoller  Beitrag  zur  Geschichte  des  deutschen  Huma- 
nismus ist  K  n  e  p  p  e  r  s  (3345)  Buch.  Durch  die  zahlreichen  Beziehungen  Wimpfe- 
1  i  n  gs  zu  den  hervorragendsten  Männern  seiner  Zeit  gestaltet  seine  Lebensbeschreibung 
sich  geradezu  zu  einer  Kulturgeschichte  seiner  Tage.  Da  indessen  das  Buch  unter 
diesem  Gesichtspunkte  an  anderer  Stelle  besprochen  wird  (siehe  N.  3567),  so  be- 
schränken wir  uns  hier  auf  Wimpfelings  Stellung  zur  Reformation.  Da  hat  K.  ein 
begreifliches  Interesse  daran,  Wimpfelings  anfängliche  Zustimmung  zu  Luthers  Auf- 
treten, die  er  natürlich  nicht  leugnen  will  (S.  3 Iß),  doch  möglichst  herabzudrücken. 
So  erscheint  ihm  der  Brief  Wimpfelings  an  Maximilian,  den  er  diesem  nach  der 
Specklinschen  Chronik  zur  Zeit  seines  letzten  Reichstages  in  Luthers  Angelegenheit 
schrieb,  unecht.  Ich  vermag  inhaltlich  nichts  an  dem  Briefe  zu  finden,  was  gegen 
ihn  bedenklich  stimmen  könnte;  wenn  Wimpfeling  den  Brief  an  Utenheira  vom 
1.  Sept.  1520  (S.  318/9),  der  zweifellos  echt  ist,  schreiben  konnte,  so  konnte  er  auch 
zwei  Jahre  früher  in  der  von  Specklin  berichteten  Weise  an  Maximilian  schreiben. 
Bedenklich  machen  könnte  höchstens  die  äussere  Bezeugung.  Specklin  leitet  den 
Brief  ein  (S.  316,  Anm.  5):  „Auff  dem  reichstag  zu  Augspurg  schrieb  kayser  Max. 
Jacoben  W'imphelingen  gehn  Strassburg  .  .  .",  und  K.  begleitet  letzteren  Ort  mit  einem 
Ausrufungszeichen,  jedenfalls  um  anzudeuten,  dass  Wimpfelings  gewöhnlicher  Wohn- 
ort damals  Schlettstadt  war.  Aber  S.  296  drückt  K.  sich  selbst  recht  unbestimmt  aus 
und  sagt,  dass  Wimpfeling  „wahrscheinlich"  im  Hochsommer  1515  nach  Schlettstadt 
übergesiedelt  sei,  sich  aber  häufig  wiedci'  in  Strassburg  aufgehalten  habe.  Weshalb 
soll  er  also  zur  Zeit  des  Reichstages  nicht  in  Strassburg  gewesen  sein?  L'ebrigens 
ist  die  Stellung  Wimpfelings  im  ganzen  durchaus  objektiv  geschildert.  Das  Hoch- 
gefühl des  Katholiken  darüber,  dass  der  greise  Humanist  seiner  Kirche  treu  bleibt, 
wird  jeder  billig  denkende  Leser  zu  würdigen  wissen.  —  F.  Herrmann  (3343)  ver- 
öffentlicht das  „juramentum  ern  Johann  Tetzels  subcomissarien",  das  dieser  dem  Erz- 
bischof Albrecht  beim  Eintritt  in  seine  Dienste  geleistet  und  das  sich  im  Kreisarchiv 
zu  Nürnberg  erhalten  hat,  und  macht  wahrscheinlich,  dass  Tetzel  am  22.  Jan.  1517 
sein  Amt  angetreten.  — 

Briefwechsel.  Friedensburg  (3346)  setzt  den  Briefwechsel  katho- 
lischer  Gelehrten  Deutschlands  im  Reformationszeitalter  (JBL.  1901  H  6 :  81)  fort. 
Im  Mittelpunkte  seiner  Publikationen  stehen  diesesmal  zwei  Teilnehmer  am  Wormser 
Religionsgespräch  von  1540  sowohl  als  am  Reichstage  in  Regensburg  von  1541: 
Albert  Pighius,  der  als  theologischer  und  polemischer  Schriftsteller  seit  der  zweiten 
Hälfte  der  dreissiger  Jahre  des  16.  Jahrhunderts  sich  einen  Namen  machte,  und  der 
Irländer  Rob.  Vauchop,  Erzbischof  von  Armagh,  über  dessen  Briefwechsel  aber  schon 
Duhr  in  der  Zeitschrift  für  katholische  Theologie  1897,  S.  593—621  berichtet  hat, 
so  dass  F.  sich  auf  Ergänzungen  beschränkt.  Die  meisten  Briefe  (wir  finden  als 
Adressaten  beziehungsweise  Schreiber  Aleander,  Papst  Paul  III.,  Alessandro  Farnese, 
Morone,  Cervini,  Granvella,  Contarini  und  andere)  stammen  aus  den  dreissiger  und 
vierziger  Jahren  und  drehen  sich  vor  allem  um  die  vorhin  genannten  Religions- 
verhandlungen, werfen  daneben  aber  auf  den  Kampf  gegen  den  Protestantismus  und 
die  Reformation  des  römischen  Klerus  neues  Licht.  — 

Gegenreformation  (Lokalgeschichte).  J.  Schmidt  (3352a)  be- 
handelt die  Gegenreformation  in  den  Herrschaften  Königstein  und  Rieneck.  Beide, 
bis  dahin  selbständige  Grafschaften,  kamen  —  von  Rieneck  allerdings  nur  der 
grössere  Teil  —  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrhunderts  als  erledigte  Reichslehen 
an  das  Erzstift  Mainz:  erstere  1581,  Rieneck  schon  1559.  Zunächst  blieb  beiden  das 
in  ihnen  herrschende  evangelische  Bekenntnis  erhalten ;  ja  von  Erzbischof  Wolfgang 
von  Dalberg  (1582  —  1601)  meinte  man  sogar,  er  sympathisiere  mit  den  Protestanten. 
Im  Anfang  des  17.  Jahrhunderts  aber  begann  die  Gegenreformation,  die,  namentlich 
durch  die  Jesuiten  gefördert,  mit  eiserner  Konsequenz  durchgeführt  wurde.  Seh.  hat 
sie  mit  dankenswerter  Objektivität  geschildert  und  auch  die  ehrenhafte  Standhaftig- 
keit  der  Protestanten  zu  ihrem  Rechte  kommen  lassen.  Unklar  bleibt  allerdings,  w^ie 
er  die  schönen  Worte  des  Mainzer  Erzbischofs,   dass  „die  Untertanen  vermittelst  der 


368  F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation. 

bescheidenen,  g-ütlichen  und  sanftmütigen  Unterweisung-en  der  ihnen  vorgestellten 
katholischen  Seelsorger  allgemach  herbeigebracht  und  gewonnen  werden"  sollen 
(S.  J20),  die  er  sich  doch  offenbar  zu  eigen  macht,  mit  Massnahmen,  wie  sie  z.  B. 
S.  56  geschildert  werden,  reimen  will.  —  Anders  verlief  die  Gegenreformation  in 
Altwirtemberg,  über  die  Günter  (3354)  auf  Grund  reichen  Aktenmaterials  (S.  Vif.) 
berichtet.  Die  katholische  Partei  konnte  für  die  Rekatholisierung  allerlei  Rechtstitel 
geltend  machen :  so  liess  sich  —  ohne  hier  auf  das  Nähere  einzugehen  —  einmal  der 
Kadener  Vertrag  sehr  wohl  zum  Nachteil  des  Reformationsrechts  des  Herzogs  aus- 
legen; es  liess  sich  also  den  ganzen  bestehenden  Verhältnissen  der  Rechtsgrund 
entziehen.  Sodann  waren  die  zahlreichen  eingezogenen  Klöster,  da  das  Interim  sie 
an  die  Orden  ausgeliefert  hatte,  während  des  Religionsfriedens  wieder  in  geistlichem 
Besitz  gewesen.  So  hat  denn  Wirtemberg  schwere  Zeiten  erlebt;  auf  die  erste  katho- 
lische Restauration  der  Jahre  1629 — 30  folgte,  vom  Kriegsglück  der  Evangelischen 
begünstigt,  in  den  Jahren  1631 — 34  eine  evangelische  Reaktion,  aber  die  Nörd- 
linger  Schlacht  lieferte  das  Land  an  Oesterreich  aus.  Dennoch  ging  es  endlich  mit 
unversehrtem  Besitz  und  Bekenntnisstande  aus  der  Katastrophe  hervor.  Wertvolle 
Beilagen  illustrieren  die  Ausführungen  des  Buches:  so  lassen  „Einfältige  Gedanken" 
eines  Ungenannten,  die  das  Stuttgarter  Archiv  bewahrt,  in  die  Stimmung  gegenüber 
der  drohenden  Restitutionsgefahr  einen  Blick  tun;  ein  Stuttgarter  Pasquill  aus  dem 
Jahre  1629,  das  dem  Propst  bei  Nacht  in  seine  Behausung  geworfen  wurde,  kenn- 
zeichnet die  wunderbar  optimistische  Auffassung  des  Volkes,  nachdem  doch  die 
drohende  Gefahr  schon  angefangen  hatte,  Wirklichkeit  zu  werden,  und  die  Uebersicht 
über  die  Klöstereinkünfte,  an  den  authentisch  feststehenden  von  Backnang  orientiert, 
zeigt,  was  dem  Herzog  der  Besitz  dieser  geistlichen  Stiftungen  wert  war.  —  Höchst 
interessant  ist  auch  der  Bericht  Dunckers  (3355)  über  „die  Gegenreformation  in 
Thalheim  an  der  Schotzach,  1628—49",  den  er  schon  im  Berichtsjahre  1901  begonnen 
hatte  (BWKG.  5,  S.  163—74)  und  jetzt  zu  Ende  bringt.  Es  handelt  sich  hier  um  ein 
Ganerbiat,  dessen  Besitzer  teils  evangelisch,  teils  katholisch  waren.  Es  entspricht 
durchaus  dem  Grundsatz:  cuius  regio,  eins  religio,  und  legt  für  die  Hartnäckigkeit 
jeder  ihren  Besitzstand  wahrenden  Partei  das  beste  Zeugnis  ab,  dass  durch  eine 
förmliche  Repartierung  der  Untertanen  ein  Simultanverhältnis  geschaffen  wird,  ohne 
dass  die  Katholiken  die  begehrte  Alleinherrschaft  erreichen  können.  —  Arnolds 
(3353)  Buch,  dessen  erste  Hälfte  auch  bereits  der  vorigen  Berichtsperiode  angehört 
(=  SchrVRG.  N.  67;  Halle,  Niemeyer.  1900.  VII,  102  S.  M.  1,20),  greift  über  die  für 
uns  zunächst  in  Frage  stehende  Zeit  hinaus.  Doch  zeigt  seine  Geschichte  der  Aus- 
rottung des  Protestantismus  in  Salzburg,  dass  die  gegenreformatorischen  Prinzipien 
stets  die  gleichen  geblieben  sind,  und  dass  ihre  Auswirkungen  eher  sich  ver- 
schärft haben.  — 

Evangelische  Kirche:  Martin  Luther:  Biographien  und 
Charakteristiken.  Das  Hauptwerk  der  Lutherforschung,  K  ö  s  1 1  i  n  s  (3358) 
Lutherbiographie,  hat  der  greise  Verfasser  noch  in  den  letzten  Monaten  vor  seinem 
Tode  für  eine  Neuauflage  vorzubereiten  begonnen,  die. die  seit  1883  —  d.  h.  seit  der 
2.  Auflage  des  Buches,  von  der  die  3.  und  4.  kaum  sich  unterscheiden  —  in  ausser- 
ordentlicher Menge  erschienenen  Arbeiten  verwerten  sollte.  Der  Tod  hat  ihm  dann 
die  Feder  aus  der  Hand  genommen,  aber  Kawerau  ist  auf  Wunsch  der  Erben 
sowohl  wie  des  Verlegers,  die  keine  bessere  Wahl  treffen  konnten,  an  Köstlins  Stelle 
getreten  und  legt  nun  den  ersten  Band  einer  Neubearbeitung  vor.  Voll  Pietät  hat 
er  den  Direktiven  sich  angeschlossen,  die  Köstlin  selbst  für  die  neue  Auflage  sich 
gesetzt  hatte:  „Charakter,  Anlage  und  Stoffverteilung  des  Werkes"  völlig  unverändert 
lassend,  hat  er  es  nur  auf  den  Stand  neuer  B'^orschung  erhoben.  Dennoch  hätte  das 
Buch  an  Umfang  erheblich  zugenommen,  wenn  nicht  Kawerau  den  Ausweg  gefunden 
hätte,  alle  Abschnitte,  in  denen  über  den  Inhalt  von  Schriften  berichtet  wird,  in 
kleinerem  Druck  zu  geben.  Trotz  aller  Bereicherung  ist  der  Preis  des  Werkes  gegen 
früher  erheblich  herabgesetzt:  man  kann  jetzt  das  Buch  neu  zu  demselben  Preise 
kaufen,  zu  dem  es  früher  wohl  antiquarisch  angesetzt  war.  Möge  es  denn  die  weite 
Verbreitung  finden,  die  es  verdient,  und  nicht  nur  die  Kenntnis  Luthers  und  seines 
Lebenswerkes  fördern,  sondern  auch  auf  die  Lutherforschung  wieder  befruchtend 
einwirken.  Auf  Einzelheiten  gehe  ich  nicht  ein,  zumal  der  in  das  nächste  Berichts- 
jahr fallende  2.  Band  Gelegenheit  bieten  wird,  auf  das  Buch  zurückzukommen.  — 
Noch  selbst  vollenden  konnte  Köstlin  (3359)  den  umfangreichen  Artikel  über 
Luther  für  die  RPTh.  Zur  kurzen  Orientierung  würde  er  noch  mehr  geeignet  sein, 
wenn  K.  nicht  verschmäht  hätte,  die  Gliederung  deutlicher  zu  markieren;  nur  hier 
und  da  gibt  ein  Sperrdruck  Fingerzeige  in  dieser  Richtung.  Das  Ganze  aber  ist  ein 
trefflicher  Beleg  zu  dem  Worte,  dass  in  der  Beschränkung  wahrhaft  sich  der  Meister 
zeigt.  —  In  unveränderter  Gestalt,  nur  als  neue  Titelausgabe  ist  Rades  (3362) 
Ijutherbiographie  wieder  herausgekommen.     Namentlich  als  Volksbuch   hat   sie  noch 


F.  Cohrs,  Luthor  und  die  Reformation.  ä6ö 

immer  ihren  hohen  Wert,  vor  allem  deshalb,  weil  sie  ihr  Ziel  mehr  darin  sieht,  den 
Reformator  selbst  reden  zu  lassen,  als  über  ihn  zu  reden,  —  H  e  i  d  r  i  o  h  (SSoTa) 
bietet  eine  quellenmässigo  Üarstcdlun«»'  des  Ijebens  und  Werkes  Luthers  als  (Jrund- 
lag-e  für  den  Reli^-ionsunterricht  dar:  ein  vortrelTlicher  Gedanke,  nur  hätten  wir  noch 
mehr  wirklich  Quellenmässiges  g-ewünscht.  Durchweg"  redet  Mathesius,  dessen  Aus- 
führungen durch  berichtigende  oder  einschränkende  Anmerkungen  zureohtgestcUt 
werden.  Schon  dass  das  nötig  war,  zeigt,  dass  er  eine  Quelle  im  eigentlichen  Sinne 
des  Wortes  nicht  ist.  Abschnitte,  wie  der  Bericht  des  Mykonius  über  den  Ablass- 
handel —  bei  dem  übrigens  die  Fundstelle  hätte  angegeben  werden  können  —  und 
wie  die  trefTIich  gewählten  eigenen  Darlegungen  Luthers  aus  „Wider  Hans  Worst" 
oder  die  dargebotenen  Briefe  Luthers  und  sein  Testament  scheinest  uns  besser 
gewählt  zu  sein,  und  ähnliche  Stücke,  die  auch  für  die  Jugend  passten,  hätten  sich 
doch  noch  in  grösserer  Zahl  finden  lassen.  Die  Abschnitte  aus  Meurer  und  der- 
gleichen hätten  in  einem  Quellenbuch  ganz  fehlen  sollen;  sie  können  zu  Miss- 
verständnissen führen.  Doch  auch  so,  wie  es  vorliegt,  ist  das  Buch  eine  dankbar  zu 
begrüssende  Leistung,  der  man  gern  weiteste  Verbreitung  auf  den  Schulen  wünscht. 
—  Auch  Langbeins  (3359a)  hübsch  ausgestattetes  Werk  enthält  eine  mehr  er- 
baulich gelialtene,  ansprechend  geschriebene  Darstellung  zur  Lebensgeschichte  Luthers, 
dem  Zwecke  des  Buches  entsprechend  vorwiegend  sein  häusliches  Leben  behandelnd. 
Den  Hauptteil  des  Werkes  bilden  die  Predigten  der  Hauspostille,  daneben  eine  Aus- 
wald der  Tischreden,  die  Anweisung  zu  beten  für  Meister  Peter  Balbierer  und  „Gebete 
auf  alle  Tage  und  für  besondere  Fälle".  Für  letztere  hätte  man  gerne  irgendwie  die 
Quelle  angegeben  gesehen.  Wie  es  mir  scheint,  sind  sie  aus  dem  vom  evangelischen 
Bücherverein  herausgegebenen  Gebetbuch  gesammelt,  das  sich  wieder  auf  die 
Walchsche  Ausgabe  der  Werke  Luthers  stützt.  Die  Sammlung'  ist  geeignet,  die 
Kenntnis  Luthers  in  die  evangelischen  Häuser  zu  tragen.  Die  Bilder  sind  durchweg 
ansprechend  gewählt;  mancher  hätte  freilich  wohl  eine  einheitlichere  Auswahl  ge- 
wünscht. —  Einzelheiten  aus  Luthers  Leben  behandelt  zunächst  Giemen  (3363b). 
Er  macht  wahrscheinlich,  dass  der  Küster  an  der  St.  Nikolaikirche  in  Eisenach, 
Konrad  Hutter,  ein  Grossoheim  Luthers  gewesen  ist,  und  fördert  überhaupt  die 
Kenntnis  der  Lutherschen  Famdienverhältnisse;  ausserdem  weist  er  in  Abweichung" 
von  Oergels  Forschungen  (Verein  für  die  Geschichte  und  Altertumskunde  von  Erfurt, 
22,  S.  301)  nach,  dass  Luther  als  Student  in  Erfurt  in  der  Georgsburse  gewohnt  hat, 
die  an  der  Lehmannsbrücke  der  jetzt  abgetragenen  Nikolaikirche  gegenüber  gelegen 
war.  —  F.  Herr  mann  (3366)  v-eröffentlicht  aus  einer  auf  der  Stadtbibliethek  in  Mainz 
vorhandenen  Abschrift  das  Gutachten  der  Mainzer  Universität  über  Luthers  Thesen, 
das  Erzbischof  Albrecht  von  ihr  eingefordert  hatte  (vgl.  N.  3358,  S.  167),  nebst  zwei 
dazu  gehörigen  Schreiben  Albrechts.  —  Kawerau  (3369)  hat  sich  durch  Bezolds 
Ausführungen  (JBL.  1901  H  6:154)  überzeugen  lassen,  dass  Luther  wirklich  gegen 
den  Willen  seines  Fürsten  von  der  W^artburg  nach  Wittenberg  zurückgekehrt  sei, 
und  dass  nicht  etwa  der  Brief  Friedrichs  an  ihn  als  diplomatisches  Kunststück 
gewertet  werden  müsse,  und  nimmt  nun  an  dieser  seiner  geänderten  Anschauung 
Veranlassung,  der  ganzen  Episode  eine  eingehende  Darstellung  zu  widmen.  Der 
exakte  Lutherforscher  hat  mit  dieser  kleinen  Publikation  fast  schöner  noch,  als  durch 
seine  hervorragendsten  Leistungen  auf  dem  Gebiet  der  Reformationsgeschichte, 
bewiesen,  dass  es  ihm  nur  um  eins  zu  tun  ist,  um  die  geschichtliche  Wahrheit.  — 
V.  Schnitze  (3370)  bringt  aus  dem  sorgfältig  geführten  Tagebuche  eines  Teil- 
nehmers am  Regensburger  Religionsgespräch  von  1546  einen  neuen,  leider  nur 
fragmentarischen  Bericht  über  Luthers  Lebensende  bei,  der  sich  mit  den  bekannten 
Darstellungen  im  ganzen  inhaltlich  deckt,  sie  aber  in  Einzelheiten  in  glücklicher 
Weise  ergänzt.  — 

Luthers  Schriften.  Von  der  Weimarer  Luther- Ausgabe  liegt  der 
25.  Band  (3371)  vor.  Er  enthält,  von  Lic.  G.  Koffmane  besorgt,  Vorlesungen 
Luthers  über  die  Briefe  an  Titus  und  Philemon  von  1527  und  über  Jesaias  von 
1527—29,  ausserdem  Predigten  aus  den  Jahren  1527  und  1528,  unter  Mitwirkung  von 
P.  Pietsch  bearbeitet  von  D.  B  u  c  h  w  a  1  d.  Erstere,  bisher  ungedruckt,  sind 
aus  der  auf  der  Universitätsbibliothek  in  Jena  vorhandenen  Rörei-schen  Nachschrift 
mitgeteilt.  Auch  für  die  Jesaiasvorlesung  ist  solche  Nachschrift  vorhanden  gewesen, 
bisher  aber  nicht  wieder  aufgefunden.  Wir  sind  für  sie  deshalb  lediglich  auf  die 
von  einem  fremden  Bearbeiter  aus  jenen  Praelectiones  hergestellten  Scholia,  die  in 
erster  Ausgabe  (A)  1532,  in  zweiter,  vermehrter  (B)  1534  —  beidemal  ohne  irgend 
eine  Mitwirkung  Luthers  —  herauskamen,  angewiesen.  Sie  sind,  die  Vermehrungen 
von  B  in  kleiner  Schrift  in  A  eingefügt,  in  unserer  Ausgabe  wiedergegeben.  Vom 
36.  und  37.  Kapitel  fertigte  Spalatin,  vom  53.  ein  Ungenannter  eine  deutsche  Ueber- 
setzung,  die  1535  beziehungsweise  1539  in  W^ittenberg"  herauskamen:  sie  hier  zu  be- 
rücksichtigen,  lag   kein   Grund    vor.     Die  Predigten   behandeln    in  Fortsetzung   der 


370  F.  Cohrs.  Luther  und  die  Reformation. 

1524 — 27  gehaltenen,  im  16.  Bande  der  Weimarer  Ausgabe  wiedergegebenen  Exodus- 
predigten (JBIj.  1899  II  6 :  122)  das  dritte  und  vierte  Buch  Mose,  und  werden  auch 
aus  Rörerschen  Nachschriften  zum  Abdruck  gebracht.  —  Von  der  Neubauer  sehen 
(3374)  vortrefflichen  Auswahl  Lutherscher  Schriften,  deren  zweites  Bändchen  wir  in 
der  vorigen  Berichtsperiode  als  in  zweiter  Auflage  erschienen  anzeigen  konnten 
(JBL.  1901  II  6:  119),  liegt  nunmehr  der  erste  Teil  bereits  in  dritter  Auflage  vor.  Die 
Auswahl  (neben  den  Thesen  und  den  grossen  Reformationsschriften  von  1520,  vor 
allem  eine  der  1522  in  Wittenberg  gegen  die  Schwärmer  gehaltenen  Predigten,  die 
Vorrede  auf  den  Psalter,  einige  Aeusserungen  über  das  Dolmetschen  usw.)  ist  im 
ganzen  dieselbe  geblieben,  nur  sind  die  äusserst  instruktiven  Proben  zur  Bibelüber- 
setzung, die  die  Uebersetzung  Luthers  sowohl  in  verschiedenen  Phasen,  als  ver- 
glichen mit  mittelalterlichen  Vorläufern  und  gleichzeitigen  Nachtretern  (Emser, 
Dietenberger  und  Eck)  vor  Augen  führen,  in  dankenswerter  Weise  vermehrt,  der 
Text  ist  durchgehends  revidiert  und  die  Anmerkungen  sind  präzisiert  und  ergänzt 
worden.  —  Auch  Moldehns  (3376)  Sammlung  von  Lutherschriften,  auf  die  wir 
in  der  vorvorigen  Berichtsperiode  (JBL.  1899  11  6  :  131)  empfehlend  hinwiesen,  liegt 
bereits  in  dritter  Auflage  vor.  Bei  unverändertem  Inhalt  hat  sie  doch  eine  wesent- 
liche Verbesserung  dadurch  erfahren,  dass  am  Rande,  um  den  Gedankengang  der 
einzelnen  Schriften  übersichtlicher  zu  gestalten,  Gliederungspunkte  angegeben 
und  die  bezüglichen  Sätze  im  Text  durch  gesperrten  Druck  hervorgehoben  sind. 
Das  Erscheinen  des  „Passionalbüchleins"  wird  S.  57  Anm.  irrtümlich  erst  in  das 
Jahr  1545  gelegt;  es  ist  bereits  1528  als  Teil  der  damals  herausgekommenen  Neu- 
ausgabe des  „Betbüchleins"  erschienen.  —  Auch  Luthers  Briefwechsel  hat  eine  Be- 
reicherung erfahren :  F.  Schmidt  (3383a)  macht  auf  einen  Lutherbrief  aufmerksam, 
den  er  in  den  Protokollen  der  im  sächsischen  Kurkreise  1555  abgehaltenen  Kirchen- 
und  Schulvisitation  entdeckt  hat.  Er  betrifft  die  Einweisung  des  M.  Joach.  Pfuhl 
in  die  Pfarre  zu  Schönwald.  —  Ja,  wenn  bei  der  Veröffentlichung-  kein  Irrtum  unter- 
gelaufen ist,  so  sind  noch  einige  besonders  interessante  Briefe  Luthers  neu  ent- 
deckt worden.  K  o  1  d  e  (3383)  veröffentlicht  nämlich  zwei  an  Urbanus  Rhegius  ge- 
richtete Briefe,  die  durch  eine  darübergestellte  Notiz  Luther  zugeschrieben  werden, 
und  eine  zwischen  diesen  liegende  Antwort  des  Adressaten,  alle  aus  dem  Jahre  1526 
stammend.  Flemming'  hat  sie  in  Briefsammlungen  der  Ste.  Genevievebibliothek 
in  Paris  aufgefunden,  die  der  Breslauer  Patrizier  Jakob  Morau  (f  1603)  zusammen- 
gebracht hat,  und  die  später  durch  einen  Verwandten,  einen  Konvertiten,  nach  Paris 
verschleppt  worden  sind.  Die  Briefe  werfen  jedenfalls  auf  des  Rhegius  Stellung  in 
der  Abendmahlsfrage  ein  neues  Licht  und  geben  der  Auffassung,  die  Seitz  darüber 
vertreteil  hat  (s.  S.  365,  bei  N.  3320),  der  Uhlhornschen  gegenüber  eine  neue  Stütze. 
Gehören  sie  wirklich  dem  Briefwechsel  Luthers  an,  so  lassen  sie  ausserdem  auf 
bisher  gänzlich  unbekannte,  vor  dem  Briefwechsel  liegende,  persönliche  Beziehungen 
zwischen  Luther  und  Rhegius  schliessen.  Haussleiter  (3320)  hat  nun  aber 
in  einem  Artikel:  „Zur  Stellung  des  Rhegius  im  Beginn  des  Abendmahlsstreites" 
die  Echtheit  der  Briefe  aus  sehr  gewichtigen,  auch  auf  Kolde  nicht  ohne 
Eindruck  gebliebenen  Gründen  bestritten;  namentlich  scheinen  ihm  die  Grussüber- 
schriften der  Briefe  nicht  der  Lutherschen  Weise  zu  entsprechen,  und  macht  die 
Erwähnung  Luthers  in  der  dritten  Person  in  den  Luther  zugeschriebenen  Briefen 
ihn  stutzig.     Er  rät  auf  Joh.  Piscatorius  als  Schreiber  der  Briefe  (vgl.  unten  N.  3507). 

—  Ein  interessantes  Beispiel  dafür,  wie  gewaltig  der  Einfluss  der  Lutherschen 
Schriften  auf  die  Zeitgenossen  gewesen  ist,  gibt  Köhler  (3381),  indem  er  die  viel- 
fache Abhängigkeit  der  Postillen  Corvins  von  Luthers  entsprechenden  Arbeiten  nach- 
weist. Ja,  im  ersten  Teil  seiner  Evangelienauslegung  hat  Corvin  überhaupt  nicht 
den  Versuch  gemacht,  wirklich  Selbständiges  zu  leisten:  wenn  er  auch  manches 
anders  formuliert  und  gruppiert  hat,  „die  Gedanken  selbst  sind  nahezu  ausnahmslos 
Luthers  Eigentum,  mitunter  bis  auf  den  Wortlaut".  Aber  es  ist  interessant,  dass  er 
dann  selbständiger  wird;  in  der  Auslegung  der  Episteln  schon  geht  er  eigene  Wege, 
und  was  sich  nun  noch  an  Lutherschen  Gedanken  findet,  „zeigt  nur  an  seinem  Teil 
die  die  kleineren  Geister  in  Abhängigkeit  zwingende  Macht  des  Lutherschen  Geistes". 

—  Immer  aufs  neue  reizt  Luthers  Stellung  zur  heiligen  Schrift  zur  Untersuchung. 
Dass  bei  dem  Reformator  für  verschiedene  Auffassungen  der  Schrift  Belege  sich 
finden  lassen,  ist  unbestreitbar.  Häufig  findet  man  das  damit  begründet,  dass  Luther 
von  einer  anfänglich  freieren  Stellung  mehr  und  mehr  zu  einer  direkt  gesetzlichen 
Auffassung  der  Schrift  zurückgedrängt  worden  sei.  Scheel  (3388)  kommt  in  seiner 
sorgfaltigen  Arbeit  zu  einem  anderen  Resultat.  Er  will  die  „Doppelseitigkeit"  der 
Stellung  Luthers  zur  Schrift  zu  jeder  Zeit  seines  Lebens  konstatieren  und  wagt  fast 
das  Paradoxon  auszusprechen,  „dass  in  den  Widersprüchen  gerade  die  Einheitlich- 
keit zu  erblicken  sei".  Aber  lässt  die  Doppelseitigkeit  und  lassen  die  Widersprüche 
sich   nicht   doch  zuletzt  auf  einen   einheitlichen  Gesichtspunkt  zurückführen?     Seh. 


F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation.  371 

scheint  mir  S.  34  selbst  schon  anzudeuten,  und  seine  späteren  Ausführung'en  scheinen 
es  noch  dos  Näheron  zu  beweisen,  dass  im  letzton  Grunde  doch  die  relij^iöse  Wertung* 
der  Schrift  immer  das  Massg"eben<i(»  für  Luther  gewesen  ist.  Nachdem  er  „gleichsam 
mit  mag-netischer  Affinität  den  Kern  der  Schrift  gefunden,  der  zugleich  der  Kern 
seines  Wesens  war",  stand  or  kritisch  zu  alledem,  was  ihm  diesem  Kern  widersprach; 
was  ihm  aber  zu  entsprechen  schien,  war  nunmehr  doppolt  autorisiert;  und  weil  so 
manni/i^fach  die  Schrift  ihm  ultimum  refugium  geworden  war,  so  konnte  er  zeitweise 
die  Bedenken  ganz  vergessen,  die  sie  ihm  auch  wohl  gemacht,  und  konnte  sie  im 
ganzen  als  die  von  Gott  den  Seinen  gegebene  Autorität  ansehen,  in  der  ein  Irrtum 
von  vornohorein  ausgeschlossen  war  (vgl.  S.  iV.)  11'.).  —  Luthers  Stellung  zur  Heicht»* 
macht  K.  Fischer  (3390)  zum  Gegenstaml  einer  eingehenden  Untersuchung  In 
einem  ersten  Bande  behandelt  er  vorläufig  nur  die  Zeit  bis  Ostern  1520:  „Luthers 
Anschauungen  von  der  Beichte  in  den  Anfäng-en  seiner  Wirksamkeit".  Er  zerlegt 
diese  Anfangszeit  in  zwei  Perioden,  indem  er  bei  der  Fastenzeit  des  Jahres  1518 
einen  Einschnitt  macht.  In  der  ersten  Periode  bleibt,  obgleich  Luther  ihre  göttliche 
Einsetzung  von  vorneherein  bestreitet  und  einzelne  Verbesserungsvorschläge  macht, 
doch  ,,dio  kirchliche  Beichte  in  ihrer  damaligen  Ausgestaltung  ihm  durchaus  selbst- 
verständliche Voraussetzung"  (S.  HH).  Und  auch  in  der  zweiten  Periode  läuft  bei 
Luther  alles  nur  noch  auf  Reformvorschläge  hinaus,  wenn  diese  nunmehr  auch  schon 
einen  ziemlichen  Umfang  gewonnen  haben;  zu  einer  prinzipiellen  Bestreitung  des 
kirchlichen  Beichtinstituts  ist  er  noch  nicht  gekommen.  Einleitend  schildert  F.  die 
römische  Beichtpraxis  beim  Beginn  der  Reformation.  Hier  hätte  man  zuweilen  gern 
noch  nähere  Auskunft;  z.  B.  hätte  man  gern  erörtert  gesehen,  wie  die  des  Lesens 
Unkundigen  ihre  Beichte  abgelegt  haben,  und  vermutet  im  Zusammenhange  damit, 
dass  nicht  alle  in  der  Volkssprache  geschriebenen  Beichtbücher  für  die  ITand  der 
Laien  bestimmt  gewesen  sind,  dass  sie  vielmehr  vielfach  wohl  zum  unmittelbar 
{)raktischen  Gebrauch  bei  der  Beichte  gedient  haben,  um  den  Beichtenden  die  nötigen 
Bekenntnisse  vorsprechen  zu  können.  Im  ganzen  erhält  man  aber  ein  anschauliches 
Bild  von  der  wichtigsten  Institution  des  Mittelalters  und  von  den  sie  tragenden 
Lehren.  — 

Luthers  soziale  x\nschauungen.  Seeberg  (3397)  sucht  die 
Frage  zu  klären,  ob  Luther  als  kirchlicher  Reformator  auch  soziale  Aufgaben  als 
in  sein  Gebiet  lallend  betrachtet  habe.  Er  entscheidet,  dass  Luther  keinen  Augen- 
blick darüber  in  Zweifel  gewesen  sei,  dass  die  Kirche  nicht  die  Aufgabe  habe,  neue 
wirtschaftliche  Theorien  oder  Institutionen  zu  schaffen,  dass  das  vielmehr  die  Sache 
des  Staates  und  der  Wissenschaft  sei.  Auch  wo  Luther  nicht  diesem  Prinzip  ent- 
sprechend gehandelt  zu  haben  scheine,  sei  seine  Absicht  doch  nur  dahin  gegangen, 
da.ss  das  Evangelium  frei  verkündigt  werde;  aber  es  hätte  freilich  nicht  gepredigt 
werden  können,  ohne  dass  Sünde  Sünde  genannt  und  die  sittlichen  und  sozialen 
Schäden  der  Zeit  blossgelegt  worden  wären.  So  sei  der  Obrigkeit  die  Pflicht  vor- 
gestellt, auf  dem  Wege  des  Rechts  Abhilfe  zu  schaffen,  aber  immer  sei  das  für 
Luther  nur  ein  indirekter  Weg  gewesen  zu  dem  eigentlichen  Ziel.  Diese  Auskunft 
hat  ja  etwas  Bestechendes:  ob  aber  Luther,  der  doch  von  der  mittelalterlichen  Ver- 
mengung der  Aufgaben  von  Staat  und  Kirche  herkam,  wirklich  so  klar  in  dieser 
F'rage  gesehen  hat,  wie  es  nach  S.s  Darstellung  scheint,  ist  mir  etwas  zweifelhaft. 
Vielleicht  sind  wir  von  unserem  Standpunkte  aus  oft  zu  sehr  geneigt,  da  prinzipielle 
Entscheidungen  zu  sehen,  wo  gewissermassen  divinatorisch  aus  den  Aengsten  des 
Zweifels  heraus  das  Richtige  gefunden  wurde.  —  Von  einer  etwas  anderen,  aber 
doch  im  wesentlichen  dieselben  Prinzipien  suchenden  Problemstellung  aus  urteilt 
Brandenburg  (3399)  doch  auch  im  einzelnen  etwas  anders.  Namentlich  in  der 
Wertung  der  Schrift  an  den  Adel  scheinen  mir  die  Auffassungen  sich  zu  scheiden. 
B.  nimmt  keinen  Anstand,  in  ihren  Ausführungen  einen  Traum  zu  sehen,  der  schnell 
entflohen  sei;  und  beim  Erwachen  habe  sich  Luther  allein  gefunden  mit  wenig 
Gleichgesinnten  unter  den  Heiden,  und  habe  von  da  an  die  Ueberzeugung  gewonnen, 
dass  die  Verhältnisse  bleiben  würden,  wie  sie  wären,  dass  es  keinen  Sinn  habe,  sich 
auszumalen,  wie  eine  christliche  Gesellschaft  beschaffen  sein  könne  und  müsse. 
In  dem  absoluten  Idealismus  Luthers,  der  ihn  Vaterland  und  Nationalität  wie  Besitz 
und  Familie  nur  als  Adiophora  habe  betrachten  lassen,  sieht  B.  das  bestimmende 
Prinzip  des  Reformators  in  allen  hierhergehörigen  Fragen.  Ist  er  für  Seeberg  — 
wenn  auch  mit  einigen  Abstrichen  —  direkt  ein  Vorbild  für  unsere  Tage,  so  ist  er 
für  B.  mehr  nur  der  Bahnbrecher,  der  für  unsere  heutigen  sozialen  Anschauungen 
den  Grund  gelegt,  indem  er  ,,der  mönchischen  Weltflucht  und  der  priesterlichen 
Weltherrschaft  den  Krieg  erklärt  und  beide  mit  den  Waffen  des  Geistes  über- 
wunden hat".  — 

Die  Beurteilung  Luthers.  Das  Thema  „Luther  gegen  Luther"  (3404) 
liesse    sich    durchaus    mit   wissenschaftlichem    Ernst    behandeln    (vgl.    oben   S.  37Q, 

Jiihresbericbte  für  neuere  deutsche  Litternturgeächichte.    XIIL  ^ 


372  F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation. 

N.  3388).  Die  vorliegende  Schrift  kann  aber  nicht  recht  ernst  genommen  werden; 
sie  stellt  die  oft  gehörten  Verunglimpfungen  Luthers  aufs  neue  zusammen,  üleich 
auf  S.  6  ist  sie  bei  seiner  Ehe  und  bei  dem  bekannten  Briefe  Melanchthons  an 
Camerarius  vom  16.  Juli  1525,  der  so  ungünstig  wie  möglich  übersetzt  wird.  Für 
das  Wort  auf  S.  7,  Z.  5  von  unten,  das  doch  offenbar  Zitat  sein  soll,  sähe  man  gerne 
die  Quelle  angegeben.  Hat  sich  wirklich  protestantischer  Eifer  einmal  so  weit  ver- 
irren können?  Auf  einem  Irrtum  beruht  der  Schlusssatz  (S.  40),  dass  das  protestantische 
Publikum  über  alles  Vorgebrachte  in  vollständiger  Unwissenheit  erhalten  würde. 
Die  Protestanten  sind  weit  davon  entfernt,  Luther  zu  einem  Heiligen  stempeln  zu 
wollen,  zumal  sie  einen  solchen  auch  nicht  nötig  haben,  aber  sie  sehen  Luthers 
Grösse  trotz  seiner  Schwachheiten  und  werden  sich  darin  auch  nicht  durch  tenden- 
ziöse Verdächtigungen  beirren  lassen.  —  Lichtensteins  (3406)  Skizze  bringt 
nichts  Neues,  wird  aber  gewiss  durch  die  vielfach  treffende  Parallelisierung  zwischen 
Paulus'  und  Luthers  Lebensgang  und  Führungen  dazu  beitragen  können,  wie  das 
Geleitwort  wünscht,  „der  deutschen  evangelischen  Christenheit  die  Bedeutung  Pauli 
und  Luthers  wieder  mehr  zum  Bewusstsein  zu  bringen"..  — 

Luthers  Verhältnis  zum  heutigen  Geistesleben  und  zur 
Litteratur.  „Nicht  als  Glaubenslehrer,  als  Dogmatiker,  sondern  als  Leiter  und 
Lehrer  zum  Glauben  selbst"  zeigt  Schuster  (3392)  Luther,  indem  er  zunächst 
in  geschickter  Weise  Auszüge  aus  seinen  Werken  zusammenstellt  und  dann  daraus 
rechten  Lutherschen  Glauben  bestimmt  vor  allem  als  Vertrauen,  dann  als  persön- 
liches Leben  und  zugleich  als  höchste  Form  der  Sittlichkeit:  als  eine  Tat,  darin  be- 
stehend, dass  der  Mensch  Gottes  Gemeinschaft  suchender  Liebe  sich  hingibt.  Als 
Ziel  gerade  der  modernen  Theologie  bezeichnet  Seh.  es,  dass  sie  diesem  Glaubens- 
begriff immer  mehr  zum  Sieg'e  verhelfen  wolle.  —  Eine  gewisse  Verwandtschaft  mit 
diesen  Ausführungen  kennzeichnet  Scholz  (3378a),  der  Luthers  Auslegung  des 
dritten  Artikels  im  kleinen  Katechismus  benutzt,  um  die  Frage  zu  beantworten:  wie 
kommt  religiöse  Erfahrung  zustande?  Vorbereitend  stabiliert  er  die  allgemeine 
Glaubenspflicht  und  die  wenn  auch  in  individueller  Verschiedenheit,  doch  auch  all- 
gemein vorhandene  Glaubensanlage.  Mit  dem  dritten  Punkt,  dem  Glaubensgrund, 
tritt  er  in  die  eigentliche  Behandlung  seines  Themas  ein;  allen  Synergismus  ab- 
lehnend, stellt  er  psychologisch  sowohl  wie  erkenntnistheoretisch  die  Grenzen  unserer 
Vernunft  fest,  um  dann  namentlich  den  ethischen  Erfahrungssatz  zu  begründen,  dass 
gerade  das  Beste  —  und  mit  ihm  der  Glaube  —  uns  geschenkt  wird.  Wir  können 
hier  nur  andeuten,  wie  Seh.  dann  weiter,  immer  an  der  Hand  der  Lutherschen  Er- 
klärung, die  Erziehung  zum  Glauben  erörtert  und  endlich  mit  des  Glaubens  Höhe- 
punkt und  Endziel  schliesst.  Man  lese  selbst:  nicht  nur  für  den  Reichtum,  sondern 
auch  für  die  Zeitgemässheit  der  Lutherschen  Gedankenwelt  ist  die  Schrift  ein  schöner 
Beweis;  sie  kann  jedem  evangelischen  Christen  reiche  Förderung  bringen  und  wird 
besonders  wertvoll  und  anregend  sein  für  den  Lehrer  und  Prediger.  —  Auch  das 
Buch,  das  unserer  Zeit  „Luther  als  Erzieher"  (3410)  vorhalten  will,  beginnt  mit  der 
Feststellung  evangelischen  Glaubens;  es  grenzt  ihn  ab  gegen  römischen  (xlauben 
und  gegen  Verzerrung  im  eigenen  Lager,  und  charakterisiert  ihn  nicht  gerade  leicht 
verständlich  als  ein  „Christumerfassen  und  sich  von  ihm  Erfasstwissen",  als  ein 
„Christum  in  das  Herz  seines  Lebens  stellen".  Schon  diese  Definierung  zeigt,  dass 
nicht,  wie  man  nach  dem  Titel  wohl  erwartet,  vorwiegend  Lutherworte  gegeben 
werden;  vielmehr  werden  diese  nur  verwandt,  um  auf  Grund  von  Luthers  An- 
schauungen gewonnene,  eigene  Formulierungen  zu  bekräftigen  und  zu  stützen.  Die 
Gedanken  reihen  sich  ziemlich  zwanglos  an  einander  und  werden  häufig  durch 
Seitenblicke  und  —  Seitenhiebe  auf  die  Gegenwart  abgelöst.  Andere  Stichworte, 
unter  denen  derartige  Betrachtungen  angestellt  werden,  sind:  Gottesdienst,  deutscher 
Protestantismus,  Reichtum,  Kaufhandlung  und  Wucher,  akademisches  Studium. 
Gewiss  wird  das  Buch  auch  so  Gutes  wirken  können;  aber  vielleicht  wäre  mancher 
mehr  für  ein  richtiges  Luther-Brevier  gewesen.  — 

M  e  1  a  n  c  h  t  h  0  n.  Eine  grosse  neue  Melanchthon-Biographie,  die  uns  das 
Melanchthon-Jahr  nicht  gebracht  hat,  ist  nunmehr  in  Ellingers  (3418)  Publikation 
erschienen.  Die  Kenntnis  der  äusseren  Lebensschicksale  des  Praeceptor  Germaniae 
wird  durch  das  Buch  nicht  bereichert.  In  dieser  Beziehung  bringt  es  nichts,  was 
denen,  die  die  Melanchthon-Litteratur  verfolgt  haben,  nicht  schon  bekannt  wäre.  In 
einer  derartigen  Förderung  hat  es  auch  nicht  sein  Ziel  gesehen ;  vielmehr  beschränkt 
es  sich  absichtlich  auf  die  Hauptpunkte  und  lässt  sogar  manches  nicht  Unwichtige 
fort,  nur  um  nicht  zu  weitläufig  zu  werden.  Doch  hat  das  Buch  auch  hier  seine 
grosse  Bedeutung  darin,  dass  es  das,  was  in  Einzelpublikationen  zerstreut  war,  in 
der  Hau])tsaclie  einmal  zusammenfasst  und  im  ganzen  ein  deutliches  Bild  von  unserer 
zeitigen  Kenntnis  des  Lebens  Melanchthons  darbietet.  Durchweg  in  grossen  Zügen 
geleitet  es  den  Reformator  aus  der  Heimat  und  aus  der  Jugendzeit  nach  Wittenberg, 


F.  Cohrs,  Lullicr  iinW  die  [{oformati«jn.  ?,7?, 

widmet  hier  den  rnruheii  dei-  Julire  1521 — 22  ein  besonderes  Kapitel,  zei^t  dann 
Melanchtiion  in  seiner  Tätigkeit  als  »roistlicher  Visitator  und  kirclilielier  Diplomat, 
würdig't  namentlich  sein  Werk  auf  clem  Auf^sbur^er  Ueichstajj^e  und  schildert  ihn 
endlich  auf  der  llöiie  des  Lebens  und  im  Alter,  teils  umworben  von  don  ehrenvollst<Mi 
Berul'un^en  und  Anträt^en,  teils  angefeindet  von  (M'bitterten  Ge^-nern  oder  —  was  das 
Schwerste  war  —  anj^ezweifelt  von  vertrauten  Freunden,  auch  schon  von  Luther 
s(>lbst.  Der  Rechtfertii^ung"  des  Namens  Praeceptor  Germaniae  ist  abermals  ein 
besonderes  Ka[)itel  zu<?ewiesen,  und  eine  Würdi^^ung-  der  f^ebensanschauungen  und 
der  Pei-sönlichkeit  Melanchthons  bildet  den  Schluss.  Zusammenfassend  gibt  er  noch 
einmal,  was  durch  das  ganze  Huch  hin  als  llauptgesichtspunkt  sich  zeigt;  denn  dio 
geistige  Persönlichkeit  Melanchthons  herauszuarbeiten,  ist  das  eigentliche  Ziel  des 
Verfassers  gewesen.  Und  darin  liegt  auch  der  Hauptgewinn  des  Buches,  der  um  so 
grösser  erscheint,  als  E.  nicht  Theologe  ist  und  den  bisherigen  Gesamt- Beurteilungen 
Melanchthons  gegenüber,  die  durchweg  von  Theologen  geschrieben  sind,  die  Dinge 
einmal  mit  anderen  Augen  ansieht.  Den  Kern  des  Wesens  Melanchthons  find«'t  nun 
aber  K.  in  seiner  Absiciit,  „die  Menschen  zu  bessern  und  zu  bekehren".  Von  hier 
aus  wäre  seine  humanistische,  von  hier  aus  seine  theologische  Tätigkeit  bestinwnt 
gewesen.  Die  Wissenschaft  soll  dienen,  dem  natürlichen  Menschen  das  „fiesetz" 
recht  vor  Augen  zu  stellen  und  in  ihm  das  Gefühl  der  Verantwortlichkeit  zu  wecken; 
den  so  Bereiteten  soll  der  heilige  Geist  dann  weiter  führen  zur  Busse,  zur  Bekehrung 
und  zu  den  Trostsprüchen  des  Evangeliums.  Eine  interessante  Konstruktion,  die 
dem  Theologen  Melanchthon  vielleicht  hinreichend  gerecht  wird,  bei  dem  Humanisten 
al)er  vielleicht  nicht  genug  dem  rein  abstrakten  Interesse  Rechnung  trägt,  das 
Melanchthon  an  den  Wissenschaften  gehabt  hat,  E.  verkennt  dieses  nicht,  meint  es 
aber  bei  Melanchthons  Bestrebungen  um  die  Weiterverbreitung  der  Bildung  nicht  in 
Ansatz  bringen  zu  müssen.  Hier  wird  ihm  am  Ende  doch  zu  widersprechen  sein.  — 
Einem  bisher  vernachlässigten  Kapitel  in  Melanchthons  Leben,  auf  das  er  freilich 
auch  schon  in  den  Deutsch-evangelischen  Blättern  1901,  Heft  3  und  4  und  in  Moellers 
Kirchengeschichte  Band  3,  2.  Aufl.  (JBL.  1901  H  6:1),  S.  103  hingewiesen,  widmet 
Kawerau  (3423)  eine  eingehende  Untersuchung,  den  Versuchen  der  Katholiken, 
den  abtrünnigen  Gelehrten  zur  alten  Kircne  zurückzuführen.  Wir  lernen  an  der 
Hand  zum  Teil  erst  kürzlich  erschlossener  Quellen,  dass  diese  Versuche  schon  1524 
einsetzen,  als  Campeggi  seinen  Privatsekretär  Friedr.  Nausea  nach  Bretten  schickt, 
wo  Melanchthon  sich  gerade  aufhielt,  um  ihn  ,, anzulocken"  und  seine  Seele  zu 
,, fischen"  —  wie  dann  der  galizische  Bischof  Andreas  Cricius  um  ihn  wirbt,  und 
namentlich  der  Kardinal  Jacopo  Sadoleto  um  sein  Vertrauen  sich  bemüht.  Hatte 
Luther  schon  von  ihm  geargwöhnt,  dass  er  auf  päpstlichen  Befehl  gehandelt  habe, 
so  stehen  mancherlei  offizielle  Bestrebungen  der  Kurie,  oder  doch  deren  amtlicher 
Vertreter,  der  Nuntien,  in  dieser  Richtung  fest:  schon  während  des  Augsburger 
Reichstages  setzen  sie  ein,  und  die  Machinationen  des  Abenteurers  Braccetto,  der  von 
dem  im  Gebiet  des  gut  katholischen  Herzogs  Georg  liegenden  Leipzig  aus  mit 
Melanchthon  verhandeln  sollte,  sind  dafür  wohl  der  drastischste  Beweis.  Von  den 
letzten  vergeblichen  Hoffnungen  dieser  Art,  als  deren  Träger  wir  namentlich  den 
Bischof  Bertano  kennen  lernen,  hören  wir  aus  dem  Jahre  1552:  er  sah  Melanchthon 
schon  auf  dem  W^ege  nach  Trient  und  holTte  dort  seine  „Geschicklichkeit"  an  ihm 
erproben  zu  können.  Aber  Melanchthon  tat  ihm  nicht  den  Gefallen,  ihm  überhaupt 
Gelegenheit  dazu  zu  geben.  Er  war  mit  der  Zeit  entschiedener  und  vor  allem  vor- 
sichtiger geworden.  Manche  Schwächen  des  Reformators  offenbaren  uns  diese 
Episoden  seines  Lebens,  aber  wir  dürfen  ihn  nicht  mit  lutherschem  Massstab  messen: 
wir  müssen  immer  bedenken,  dass  er  vor  allem  Humanist  war,  und  dass  er  stets  in 
einer  Reform  ohne  Bruch  sein  Ideal  gesehen  hat.  So  begreifen  wir,  dass  immer 
wieder  auch  bei  ihm  die  Hoffnung  auftauchte,  der  Bruch  Hesse  sich  am  Ende  noch 
wieder  ausgleichen,  und  dass  diese  Hoffnung  ihn  oft  gefügiger  erscheinen  liess,  als 
er  doch  im  Grunde  war.  An  K.s  Darstelhing  sind  ein  besonderer  Vorzug-  die  zahl- 
reichen Proben  aus  der  uns  aufbehaltenen  Korrespondenz;  in  trefflicher  Weise  führt 
sie  uns  in  das  Gewirr  der  damals  gesponnenen  Fäden.  —  Haussleiter  (3422) 
bereichert  unsere  Kenntnis  der  Werke  Melanchthons  um  interessante  Stücke.  Aus 
der  Wittenberger  Ausgabe  von  Luthers  Werken,  in  der  sie  niemand  vermutet  hat, 
veröffentlicht  er  Melanchthons  Thesenreihen  über  ethische,  politische  und  philosophische 
Fragen  aus  den  Jahren  1533—43.  Für  ihren  Wert  hat  H.  selbst  sich  treffend  auf 
Melanchthons  eigene  Charakteristik  solcher  Disputationsthesen  berufen:  Duae  maxiniae 
res  his  exercitiis  petuntur,  veritas,  et  modus  quaerendae  veritatis  (Corp.  ref.  X,  S.  967). 
So  geben  sie  auch  uns  heute  in  kurzer,  scharfer,  geradezu  herausfordernder  Fassung 
die  beste  Auskunft  über  des  Reformators  Anschauungen  zu  den  in  Frage  stehenden 
Zeiten,  und  wir  dürfen  H.  für  ihre  Auffindung  und  Erneuerung  herzlich  dankbar 
sein.    -  Ein  Brief  Melanchthons  an  Urb.  Rhegius  vom  19.  November  1540,  der  einen 

48* 


374  F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation. 

interessanten  Einblick  in  seine  Hoffnungen  und  Sorgen  bei  iJeginn  des  Wormser 
Reliffionsg-esprächs  g-ewcährt,  und  den  an  derselben  Stelle,  wie  die  früher  S.  370  an- 
o-eführten  Luther(?)-Briefe  F  1  e  m  in  i  n  g  aufgefunden  hat,  wird  von  K  o  1  d  e  (3383) 
in  Verbindung  mit  diesen  Briefen  veröffentlicht.  — 

Reformationsgeschichte  einzelner  deutscher  Länder: 
Baden.  Die  Einführung  der  Reformation  in  Wertheim  ist  erst  kürzlich  der  Gegen- 
stand einer  ansprechenden  Darstellung  Baumgartens  gewesen  (JBL.  1890  II  7  :  21), 
aber  einmal  bot  er  nur  einen  Ausschnitt  und  namentlich  verfügte  er  über  nur  mangel- 
haftes Quellenmaterial.  Es  ist  deshalb  dankbar  zu  begrüssen,  dass  N  e  u  (3430a)  die 
Geschichte  des  Evangeliums  in  der  Grafschaft  Wertheim  einmal  vollständig  —  bis 
zur  Errichtung  des  Grossherzogtums  Baden  — ,  sodann  auf  Grund  ausgezeichneter 
Quellen  —  der  Akten  des  Fürstlich  Löwenstein- Wertheim-gemeinschaftlichen  Archives 

—  zu  schildern  unternommen  hat.  Ist  doch  die  Gegend,  wo  ein  Franz  Kolb,  ein  Eberlin 
von  Günzburg,  ein  Jakob  Strauss  gewirkt  haben,  schon  deshalb  immer  neuer  Be- 
achtung in  der  Reforraationsgeschichte  wert.  Ausser  der  Reformalionszeit  interessiert 
uns  hier  vor  allem  die  Zeit  der  Gegenreformation,  die  auch  über  Wertheim,  namentlich 
nach  der  Schlacht  bei  Nördlingen,  schwere  Tage  gebracht  hat.  Davon  geben  auch 
mehrere  der  trefflichen  archivalischen  Beilagen  Kunde,  die  dem  Buche  noch  einen 
besonderen  Wert  verleihen.  —  Prinzipiell  von  N.  3399  bedeutsam  beeinflusst  und 
inhaltlich  von  N.  3326  bestimmt,  würdigt  Köhler  (3430)  die  Einführung  der 
Reformation  in  Konstanz  und  findet  in  ihr  eine  klassische  Repräsentation  des 
„Lutherschen  Glaubenssupranaturalismus  in  seiner  reinen,  unveräusserlichten  Form". — 

Bayern.  Eine  sorgfältige  Geschichte  der  Reformation  in  der  Grafschaft 
Oettingen,  die  ehemals  Gebiete  der  heutigen  Regierungsbezirke  Mittelfranken  und 
Schwaben-Neuburg,  sowie  des  Königreichs  Württemberg  umfasste,  gibt  Herold 
(3439).  Schon  der  verdiente  Bibliothekar  der  Fürstlich  Oettingen- Wallersteinschen 
Bibliothek,  Dr.  G.  Grupp,  hat  vor  einigen  Jahren  eine  Oettingensche  Reformations- 
geschichte erscheinen  lassen,  aber  trotz  anerkennenswerten  Strebens  nach  Objektivität 
verrät  diese  doch  mehrfach  den  Katholiken  und  wird  nun  durch  diese  Darstellung 
von  evangelischer  Seite  mindestens  in  bester  Weise  ergänzt.  Treffliche  Männer 
haben  an  der  Einführung  der  Reformation  in  Oettingen  mitgewirkt:  in  den  vierziger 
Jahren  hat  Georg  Karg,  der  spätere  Ansbacher  Generalsuperintendent,  hier  in  Segen 
gewirkt;  zu  der  unter  Ludwig  XVI.  eingeleiteten  Visitation  wünschte  dieser  ihn 
wieder  zurück,  konnte  sein  Ziel  aber  nicht  erreichen;  dagegen  leistete  ihm  der  von 
seinem  Landesfürsten  dargeliehene  württembergische  Superintendent  Jakob  Andrea 
wiederholt  wirksame  Hilfe.  Endlich  wurde  in  M.  Alexius  Bresnizer  ein  Superintendent 
des  Landes  gewonnen,  der  wegen  abweichender  Anschauung  in  der  Flacius-Strigel- 
schen  Streitsache  sich  aber  erst  mit  Andrea  auseinanderzusetzen  hatte.  —  L  i  p  p  e  r  t 
(3436)  zerstört  die  vielfach  verbreitete  Annahme,  dass  die  Landgrafschaft  Leuchten- 
berg stets  ein  katholisches  Land  geblieben  sei.  Er  gibt,  soweit  die  auf  dem  Kreis- 
archiv in  Amberg  vorhandenen  Akten  das  Material  dazu  bieten,  zuerst  eine  kurze 
Geschichte  der  Reformation  in  jenen  Gebieten,  um  dann  die  etwa  mit  dem  Jahre  1570 
einsetzende  Gegenreformation  zu  schildern,  in  der  der  Kampf  um  die  Pfarre  Luhe 
eine  besondere  Rolle  spielt.  Eine  Uebersicht  über  die  Leuchtenberger  Pfarren  mit 
sorgfältigen  Angaben  über  die  konfessionellen  Verhältnisse  in  den  in  Frage 
stehenden  Zeiten  bildet  den  Schluss  des  interessanten  Artikels.  —  Wolfart  (3434) 
gibt  weitere  Beiträge  zur  Reformationsgeschichte  Augsburgs  (vgl.  JBL.  1901  II 
6 :  279).  Er  berichtet  über  den  Aufenthalt  Kaspar  Schwenkfelds  bei  Bonifacius 
Wolfhart  und  illustriert  seine  Ausführungen  durch  wertvolle  Beüagen:  durch  ein 
Gutachten  der  Strassburger  Prediger  über  Schwenkfeld,  auf  Bitten  der  Augsburger 
von  ihnen  aufgestellt;  durch  einen  Brief  Wolfharts  an  Butzer  vom  Oktober  1533; 
namentlich  durch  ein  Rechtfertigungsschreiben  Schwenkfelds  an  den  Augsburger 
Rat,  in  dem  er  verlangt,  wenigstens  nicht  ohne  Verhör  aus  der  Stadt  vertrieben  zu 
werden  usw.  —  Roth  (3443)  zeigt  an  interessanten  Dokumenten  die  Bemühungen 
des  Augsburger  Rats,  nach  dem  Reichstage  im  Jahre  1530  die  vom  Kaiser  „nieder- 
gelegte" evangelische  Predigt  wieder  aufzurichten.  Seine  Verhandlungen  wegen 
Berufung  des  Ambr.  Blaurer  und  des  Balth.  Keufelin  hatten  keinen  Erfolg;  dagegen 
Hess  Wolfg.  Musculus,  zu  dessen  Gewinnung  der  Rat  mit  den  „Häuptern"  der 
Strassburger  Prediger  sich  in  Verbindung  gesetzt  hatte,  sich  für  Augsburg  gewinnen. 

—  Giemen  (3431)  setzt  die  in  der  vorigen  Berichtsperiode  (JBL.  1901  II  6  :  270) 
erwähnten  Miscellen  zur  bayerischen  Reformationsgeschichte  fort:  er  stellt  die  Ver- 
mutung auf,  dass  der  Verfasser  der  Flugschrift  „Kurtzer  gründtlicher  bericht  .  .  ." 
(Weigel-Kuczyriski,  Thesaurus  N.  1857),  Johann  Lyndenmayer,  identisch  ist  mit  dem 
gleichnamigen  Schreiber  eines  auf  der  Zwickauer*^  Ratsschulbibliothek  vorhandenen, 
von  C.  abgedruckten  Briefes,  der  vom  6.  Mai  1504  aus  dem  Nürnberger  Schotten - 
Benediktinerkloster  zu  St.  Aegidien  datiert  ist;  sodann  werden  wir  mit  einigen  Flug- 


F.  Cohrs,  Lulliur  imd  diu  Ileformation.  :;7"> 

sohrii'ton  eines  gewissen  Konrad  Dystelniair  bekannt  gemacht,  den  C.  nach  Bavorn 
versetzt,  weil  er  (hirch  Freute  aus  der  (iegend  von  Bayreuth  zu  seinen  Schriften 
veranhisst  sein  will;  aber  kann  das  nicht  irreführende  Fiktion  sein?  —  Bossort 
(IJ43()b)  briiif^t  in  den  von  ihm  veröffentlichten  Briefen  von  Paul  Fber  in  Wittenberg 
an  den  Markj^i'afen  Georg  P^riedrich  von  Brandenburg  vor  allem  ein  interessantes 
Beisi)iel  dafür,  wie  die  Markgrafschaft  mit  tüchtigen  Pfarrern  versorgt  wurde:  man 
Hess  von  Wittenberg  sich  über  geeignete  Persönlichkeiten  instruieren.  So  empfehlen 
die  l^riefe  vom  15.  November  1564  und  22.  Februar  1565  an  Stelle  des  nach  wenigen  «Jahren 
s(Mnes  Amtes  in  Crailsheim  gestorbenen  M.  Matth.  (Junderam  den  Job.  Baptist  Lechelo 
als  Pfarrer  für  die  erledigte  Stelle,  der  dann  freilich  vorzog,  Stiftsprediger  in  Ans- 
bach zu  werden.  Erst  nachdem  der  jetzt  statt  seiner  nach  Crailsheim  gekommene 
Job.  Ei'ing  gleichfalls  nach  kurzer  Zeit  gestorben  war,  nahm  er  das  ihm  schon  ehemals 
angebotene  Amt  an.  —  Wertvolle  Beiträge  zu  der  Frage,  wie  in  den  Jahren  der 
(liirung  die  verschiedenen  Augustinerkonvente  zu  den  Mönchsgelübden  sich  gestellt 
haben,  gibt  Martin  (3437).  Er  veröffentlicht  Einladungsschreiben  Wenzel  Links 
vom  28.  März  1522  an  den  Prior  und  den  Konvent  des  Münchener  Augustinerklosters, 
das  Ordenskapitel  in  Himmelpforte  zu  besuchen,  wo  bekanntlich  über  die  Stellung- 
nahme zu  den  Gelübden  beraten  werden  sollte;  zugleich  aber  bringt  er  ein  Gutachten 
des  ll(>rzogl.  Landhofmeisters  Christ,  von  Schwarzenberg  zum  Abdruck,  das  die 
Teilnahme  des  Münchener  Konvents  dringend  widerrät,  und  eine  Entscheidung  des 
Herzogs  Wilhelm,  der  sie  verbietet.  —  Bickel  (3442)  führt  die  Selbstbiographie 
des  Pfarrers  Sibenhar  in  Bayerberg  in  Mittelfraiiken  zu  Ende  (vgl.  JBL.  11)01  II 
6:272).  — 

E  1  s  a  s  s.  Um  zu  zeigen,  „wie  die  orthodoxe  Theologie  am  Ausgange  des 
16.  und  zu  Anfang  des  17.  Jahrhunderts  in  einem  im  geistlichen  Amte  stehenden 
Diener  der  Kirche  sich  spiegelt",  was  er  für  die  Gemeinde  aus  ihr  zu  ziehen  weiss, 
und  wie  unter  der  rauhen  und  harten  Schale  der  Rechtgläubigkeit  ein  warmer  Puls- 
schlag reichen  Geisteslebens  zu  spüren  ist,  schildert  Beck  (3446)  in  ausserordentlich 
glücklicher  Weise  das  Leben  des  Kaspar  Klee  von  Gerolzhofen,  der  freilich 
nicht  zu  den  Grössen  seiner  Zeit  gehört  hat,  dem  wir  aber  doch  zwei  treffliche 
Erbauungsbücher  als  Zeugen  jener  Tage  verdanken:  den  „Wegweiser"  und  den 
,. geistlichen  Immengarten  und  Bienenlust"  (beide  1603  gedruckt),  auf  die  B.  schon 
in  seiner  Geschichte  der  religiösen  Volkslitteratur  der  evangelischen  Kirche  Deutsch- 
lands (S.  113ff.,  JBL.  1891  II  7:30)  hingewiesen  hat.  — 

Hessen.  D  i  e  t  e  r  i  c  h  (3455)  beginnt  die  Reformationsgeschichte  von 
Oppenheim  zu  schildern.  Die  Anfänge  liegen  lediglich  auf  litterarischem  Gebiet: 
Jakob  Koebels,  Hartmuts  von  Kronberg  und  Plans  Landschads  von  Steinach  Schriften 
haben  jedenfalls  in  Oppenheim  Wiederhall  gefunden.  Das  Jahr  1521  hat  dann  Luther 
selbst  zweimal  nach  Oppenheim  geführt.  Nur  auf  den  ersten  Aufenthalt,  auf  der 
Hinreise  nach  Worms,  nimmt  D.  des  näheren  Bezug  und  sucht  dabei  neue  Stützen 
für  die  alte  Annahme  beizubringen,  dass  Luther  damals,  in  der  Nacht  vom  15.  auf 
(\on  16.  April  1521,  in  der  1621  leider  abgebrannten  Herberge  zur  Kanne  in  Oppen- 
heim das  Reformationslied  gedichtet  habe.  So  manches  Einleuchtende  seine  Dar- 
legungen haben,  so  wird  doch  der  Grund,  dass  das  Lied  in  den  ersten  evangelischen 
Gesangbüchern  fehlt,  schwer  zu  entkräften  sein.  Die  sorgfältigen  Ausführungen 
lassen  auf  eine  gute  Portsetzung  der  Reformationsgeschichte  der  alten  Reichsstadt 
hoffen.  Leider  ist  allerdings  das  zur  Verfügung  stehende  urkundliche  Material,  wie 
D.  ausführt,  sehr  lückenhaft.  —  D  i  e  h  1  s  (3458)  Mitteilungen  betreffen  Ober-Mörleu, 
Friedberg,  Echzell  und  Rockenberg.  Der  zuerst  genannte,  heute  fast  völlig  katholische 
Ort  ist  im  Reformationszeitalter  einmal  ganz  evangelisch  gewesen,  was  durch  inter- 
essante Einzeluntersuchungen  nachgewiesen  wird;  von  1544  an  haben  über  50  Jahre 
nur  evangelische  Pfarrer  in  Morien  gewirkt.  Die  Reformationsgeschichte  Friedbergs 
wird  vor  allem  durch  die  Kenntnis  dreier  Persönlichkeiten  bereichert,  die  in  die 
dortige  evangelische  Bewegung  mit  Entschiedenheit  eingegriffen  haben:  des  Laur. 
Baumheim,  Konrad  Ruell  und  Wilh.  Wippenfurt.  Für  Echzell  wird  das  Jahr  der 
Einführung  der  Reformation  auf  1527  und  die  Gründung  der  Kaplanei  auf  1530  fest- 
gesetzt; auch  wird  aus  der  dortigen  Reformationsgeschichte  neues  Material  für  die 
Geschichte  des  damaligen  Stipendienwesens  gewonnen.  Als  Anfänger  der  evan- 
gelischen Bewegung  in  Rocken berg  war  Kaspar  Wenix  bekannt,  doch  wusste  man 
von  ihm  kaum  mehr  als  den  Namen;  jetzt  weist  D.  nach,  dass  er  mit  Kaspar  Goebel 
identisch  ist,  und  bringt  mehrere  Daten  zu  seinem  Leben  und  Wirken  bei.  — 
Schuchards  (3457),  Bross'  (3456)  und  Greins  (3453)  Nachrichten  betreffen 
nur  zum  Teil  die  für  uns  in  Frage  stehende  Zeit.  Aus  des  ersteren  Mitteilungen  ist 
die  interessanteste  die  den  Reinheimer  Patenschaftsstreit  von  1568—70  betreffende, 
der  sich  darum  handelte,  ob  eii.  katholischer  Priester  von  einem  evangelischen  Geist- 
lichen als  Pate  anzunehmen  sei;   eine  in   extenso  abgedruckte  Verfügung  des  Land- 


376  F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation. 

grafen  Georg  von  Hessen  befiehlt  es,  freilich  unter  allerlei  Reservaten.  In  der  von 
Bross  angeführten  Pfarrer-Reihe  von  Pohl-Grüns  in  Hüttenberg-  finden  bedeutendere 
Männer  sich  nicht;  originell  sind  die  drei  Thumernit  (Thumernites),  Abraham,  Isaak 
und  Jakob  mit  Vornamen,  Gross vater,  Vater  und  Sohn.  Aus  Greins  Aufsatz  gehört 
nur  die  Agitation  der  Giessener  Geistlichen  gegen  die  Juden  (1622 — 23),  gegen  die 
zu  predigen  sie  für  Gewissenspflicht  eines  jeden  rechten  evangelischen  Hirten  er- 
klärten, noch  hierher.  —  Ueber  Lambert  von  Avignon  orientiert  M  i  r  b  t  (3449)  in 
einem  sorgfältigen  Artikel.  Seine  Tätigkeit  auf  der  Hornberger  Synode  ist  bereits 
früher  in  einem  eigenen  Artikel  von  M.  gewürdigt  worden  (RPTh.  8,  S.  288ff.),  doch 
kommt  seine  fernere  Wirksamkeit  in  Hessen  hier  zu  ihrem  guten  Recht.  — 

Lübeck.  Mit  einer  interessanten  Uebersicht  über  die  politischen  und  kirch- 
lichen Verhältnisse  Lübecks  zu  Anfang  des  16.  Jahrhunderts  beginnt  Schreiber 
(3459)  die  Reformationsgeschichte  dieser  Stadt.  Dann  registriert  er  die  ersten  evan- 
gelischen Bestrebungen,  indem  er  einleitend  auch  auf  die  vorreformatorischen  Regungen, 
als  deren  Repräsentanten  gerade  in  Lübeck  er  den  Verfasser  des  Büchleins  ,,Van 
deme  Repe"  nennen  kann,  und  die  humanistischen  P^inflüsse  hinweist.  Weiter  schildert 
er  —  dank  der  guten  Quellen  oft  in  lebendig-dramatischer  Weise  —  den  Sieg  der 
Reformation,  die  hier  wie  in  den  meisten  Städten  von  der  Bürgerschaft  dem  Rate 
abgetrotzt  werden  muss.  Eine  Schilderung  des  ,, evangelischen  Lübecks"  und  namentlich 
der  Tätigkeit  Bugenhagens,  der  Bedeutung  seiner  Kirchenordnung  und  seiner  nieder- 
deutschen Bibelübersetzung  bildet  den  Schluss  der  wertvollen  Monographie.  — 

Mecklenburg.  Dem  Leben  Joh.  Albrechts  I.  von  Mecklenburg  (vgl. 
JBL.  1901  n  6:335),  der  die  Reformation  in  seinem  Lande  ausgebaut  hat,  folgt  jetzt 
eine  Biographie  seines  Vorgängers,  des  Herzogs  Heinrich,  des  eigentlichen  Begründers 
der  Reformation  in  Mecklenburg,  aus  S  c  h  n  e  1 1  s  (3461)  Feder.  Seh.  war  um  so 
mehr  berufen,  diese  Arbeit  zu  leisten,  als  er  erst  kürzlich  ein  grösseres  Werk  über 
die  gesamte  Reformationsgeschichte  seines  Heimatlandes  vollendet  hatte  (JBL.  1901 
II  6  :  334)  und  deshalb  aus  desn  vollen  schöpfen  konnte.  Eine  Würdigung  der  an- 
fänglichen Neutralitätspolitik  Heinrichs,  die  Darlegung,  wie  seine  persönlichen  Be- 
ziehungen zu  Luther  und  Melanchthon  ihn  für  die  Reformation  gewinnen,  und  endlich 
sein  Kampf  gegen  und  sein  Sieg  über  das  Papsttum  bilden  die  Hauptpunkte  des 
frisch  und  anregend  geschriebenen  Buches.  Eine  Nachbildung  des  Greveschen  Bildes 
in  der  Turmhalle  der  Kirche  zu  Sternberg,  den  Landtag  an  der  Sagsdorfer  Warnow- 
brücke  am  20.  Juni  1549,  auf  dem  die  Reformation  angenommen  wurde,  darstellend, 
ist  dem  Buche  beigegeben.  — 

Sachsen  und  Thüringen.  Von  der  unter  B  u  c  h  w  a  1  d  s  (3473) 
Leitung  von  sächsischen  Geistlichen  herausgegebenen  sächsischen  Kirchengalerie 
hat  mir  nur  ein  Prospekt  vorgelegen.  Danach  sind  bisher  die  Ephorien  Leisnig, 
Freiberg,  Pirna,  Meissen,  Oschatz,  Schneeberg,  Zwickau,  Chemnitz,  Werdau,  Zittau 
und  Bautzen-Kamenz  erschienen,  von  denen  jede  einen  Band  des  Werkes  bildet. 
Die  Sammlung  soll  die  Chroniken  sämtlicher  evangelischen  Kirchengemeindon  Sachsens 
in  volkstümlicher  Darstellung  enthalten  unter  reicher  Darbietung  von  Illustrationen, 
die  —  nach  den  Proben  zu  urteilen  —  wohlgelungen  sind.  Die  sächsische  Landes- 
kirche ist  um  das  Werk  zu  beneiden.  Man  sollte  wünschen,  dass  auch  die  anderen 
evangelischen  Landeskirchen  ein  derartiges  Werk  in  Angriff  nähmen,  damit  wir  mit 
der  Zeit  eine  Kirchengalerie  des  evangelischen  Deutschlands  erhielten;  wenn  jede 
Kirchengemeinde  wenigstens  den  ihren  Bezirk  betreffenden  Band  zu  kaufen  sich  ver- 
pflichtete, würde  sich  vielleicht  ein  Unternehmer  finden  lassen.  —  Bö  n  hoff  (3473a) 
sucht  unter  Zugrundelegung  der  Gegend  zwischen  Zwickau  und  Chemnitz,  für  die 
ihm  gutes,  auch  anhangsweise-  abgedrucktes  Material  zur  Verfügung  stand,  die  Frage 
zu  beantworten,  wie  die  Einführung  der  Reformation  auf  dem  Lande  etwa  vor  sic'h 
gegangen  sei.  Er  kann  in  den  Ortschaften  Ursprung,  Seifersdorf,  Pfaffenhain,  Kirchberg 
und  Abtei-Lungwitz  ihren  Verlauf  von  den  ersten  Anfängen  und  der  ersten  Visitation 
(1529)  bis  zur  Konsolidierung  der  neuen  Verhältnisse  verfolgen  und  bringt  ihn  uns  an- 
schaulich nahe.  —  Dibelius  (3475a)  würdigt  (BSächsKG.  15,  S. 278—301)  die  Amtstätig- 
keit der  beiden  ersten  Dresdener  Superintendenten,  des  Joh.  Cellarius  (1539  —  42)  und  des 
Daniel  Greiser  (1542-  91).  —  „Die  Entwicklung  der  sächsischen  Kircheninspektionen 
1530  —  1800",  d.  h.  der  staatlichen  Mittelbehörden  für  die  Kirchenverwaltung,  aus  dem 
Superintendenten  und  Amtshauptmann  bestehend,  anderswo  auch  Kirchenkonnnissarien 
genannt,  verfolgt  H.  K.  Zimmermann  in  einem  ausführlichen,  in  den  Beiträgen 
zur  Sächsischen  Kirchengeschichte  16,  S.  120—209  veröffentlichten  Aufsatz.  Der  erste 
Abschnitt  behandelt  die  Reformationszeit  und  zeigt,  wie  die  Inspektionen  nicht  ge- 
schaffen —  niemals  offiziell  eingesetzt  — ,  sondern  auf  dem  Wege  des  Gewohnheits- 
rechts allmählich  geworden  sind,  und  dass  sie  auch  durch  die  Kirchenordnung  von 
1580,  obwohl  diese  mit  ihnen  rechnet,  doch  nirgends  eine  ausdrückliche  Sanktion 
ßrhalten  haben.     Diese  ist  erst  1800  erfolgt.  —  Eine  Arbeit  von  P.  Zinck   in   der- 


F'.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation.  377 

selben  Zeitschrift  rßSächsKG,  16,  S.  71  —  119)  zeifj-t  „die  Universität  Leipzig  in  den 
kr.vptocalvinistischen  Wirren  zur  Zeit  des  Kurfüisten  Aug-ust".  Wenn  er  dadurch 
den  Vorg-ang-  aucli  nicht  in  ein  anderes  Licht  rückt,  so  sind  seine  an  Einzelheiten 
reichen  Ausführungen  doch  geeignet,  die  Wirren  jener  Tage  uns  recht  deutlich  vor 
Augen  zu  führen  und  zugleich  deutlich  zu  machen,  wie  der  Kurfürst,  indem  er  die 
Universität  von  dem  Gift  des  Kryptocalvinismus  reinig-t,  sie  gleichzeitig?  wissen- 
schaftlich  erheblich  schädigt.  —  Wustmanns  (349())  interessante  Arbeit  macht 
uns  mit  dem  Begründer  des  berühmten  Auerbachschen  Kellers  in  I^eipzig,  Dr.  H. 
Stromer  von  Auerbach,  bekannt,  in  dem  wir  einen  hervorragenden  Freund  der 
Reformation  kennen  lernen.  H.  51  muss  das  Datum  des  Briefes  Luthere  an  S|)alatin 
als  der  21.  April  1523  aufgelöst  werden;  der  Name  des  bekannten  Leipziger  Huma- 
nisten, späteren  Suj)erintendenten  von  Lüneljurg-  heisst  wohl  richtiger  Hegendorfer. 
Im  Anhange  werden  uns  7  Briefe  Stromers  an  Spalatin  dargeboten.  Auch  zur  Ge- 
schichte der  medizinischen  Wissenschaft  enthält  das  Buch  wertvolle  Beiträge.  — 
Reiche  Spalatiniana  bietet  auch  C 1  e  m  e  n  (3495a)  dar:  einen  Brief  Spalatins  vom 
21.  Dezember  1518  an  Jordan  Hertzheimer,  der  damals  in  Wittenberg  studierte,  und 
22  Briefe  an  Spalatin  aus  den  Jahren  1527—44  von  Pirkheimer,  Brenz,  Wenz.  Link, 
Joh.  Agricola,  Andr.  Oslander,  Veit  Dietrich,  Just.  Jonas,  Bugenhagen,  Amsdorf  und 
anderen.  -  Dazu  kommen,  ebenfalls  von  Giemen  (3495)  veröffentlicht,  noch 
5  Briefe  an  Spalatin:  auch  darunter  ein  Brief  von  Pirkheimer,  schon  vom  23.  Oktober 
1513,  daneben  Briefe  von  Crocus,  Nik.  Gerbellius,  Franz  Lambert  und  Justus  Menius. 
—  Zu  seinem  schon  im  G.  Hefte  der  MAVZwickau.  begonnenen  Aufsatz  über  Joh. 
Sylv.  Egranus  bringt  Giemen  (3488)  jetzt  vor  allem  noch  interessante  Beilagen 
aus  einer  Handschrift  Steph.  Roths  auf  der  Zwickauer  Ratsschulbibliothek,  darunter 
namentlich  einige  Indicia  über  die  Gommunia  sub  utraque,  über  die  Privatmesse  und 
über  den  (ilauben,  sowie  einen  Sermon  des  Egranus  „von  der  puss".  —  Endlich 
publiziert  Giemen  (3493)  in  Ergänzung  seines  Artikels  BSächsKG.  12,  S.  0211. 
(JBL.  1899  II  ß :  52)  noch  ein  litter  arisches  Nachspiel  zur  Leipziger  Disputation: 
einen  interessanten  Fund  zu  dem  Streit  dos  Mosellanus  mit  dem  Hebraisten  Joh. 
(\4larius  aus  Kundstadt  in  Franken.  Dieser  hatte  dem  berühmten  Leipziger  Gräcisten 
vorgeworfen,  er  habe  seine  Rede  bei  der  Eröffnung  der  Disputation  am  27.  Juni  1519 
abgelesen.  An  den  zahllosen  Streitschriften,  die  um  diesen  Vorwurf  sich  drehten, 
hatte  der  Angegriffene  selbst  zunächst  sich  gar  nicht  beteiligt.  Dann  aber  antwortete 
er  seinem  Verleumder  so,  dass  nur  der  Eingeweihte  es  verstand,  in  der  Vorrede  zu 
seiner  lateinischen  Uebersetzung  von  Gregors  von  Nazianz  „De  Theologia  über 
l)rimus'-;  der  Drucker  aber  begleitete  wider  den  Willen  des  Verfassers  die  Vorrede 
mit  erklärenden  Randglossen.  Während  nun  die  Vorrede  selbst  durch  mehrfachen 
Abdruck  erhalten  war,  waren  die  im  Abdruck  fortgelassenen  Randglossen  verschollen. 
Jetzt  hat  C.  die  Originalausgabe  mit  den  letzteren  wieder  aufgefunden.  —  E.  Fischer 
(3482)  veröffentlicht  beachtenswerte  Einzelheiten  zur  Einführung  des  Abendmahls 
unter  beiderlei  Gestalt  und  ohne  vorhergegangene  Beichte  in  Wittenberg  und  seiner 
Umgebung  im  Jahre  1521,  und  zu  Karlstadts  Predigttätigkeit  zu  derselben  Zeit,  wobei 
am  wichtigsten  vielleicht  der  höchst  wahrscheinlich  gemachte  Umstand  ist,  dass 
Karlstadt  sich  mit  mehreren  Geistlichen  zur  Aenderung  der  Abendmahlspraxis  ver- 
abredet hat.  — 

Niedersachsen.  Die  Reformationsgeschichte  Goslars  ist  von  ganz  be- 
sonderer Bedeutung,  nicht  nur  wegen  der  besonderen  politischen  Lage  der  alten 
Kaiserstadt  und  wegen  der  schwärmerischen  Bewegung,  die  dort  mit  der  reformato- 
rischen in  ganz  besonderer  Stärke  sich  mischte,  sondern  vor  allem  auch,  weil  Goslar 
dafür,  dass  es  das  Evangelium  sich  gewann,  seinen  früheren  Reichtum  und  alten 
Glanz  einsetzte  und  verlieren  musste  und  so  ein  klassisches  Beispiel  dafür  bildet,  in 
wie  hohem  Masse  in  der  Reformationszeit  oft  die  religiösen  Interessen  die  politischen 
überwiegen.  Die  einzige  Darstellung,  die  bisher  die  Goslarsche  Reformationsgeschichte 
gefunden  hat,  ist  veraltet  und  bringt  auch  vielfach  nicht  nur  Lückenhaftes,  sondern 
direkt  Unrichtiges  (vgl.  z.  B.  S.  lOff.).  Auf  Grund  der  Akten  des  neu  geordneten  und 
dadurch  erschlossenen  Archives  von  Goslar  bietet  nun  H  ö  1  s  c  h  e  r  (3476)  eine  neue 
Darstellung  der  Einführung  der  Reformation  in  Goslar  dar.  Besonderen  Wert  erhält 
seine  Arbeit  dadurch,  dass  er  durchweg  die  Quellen  selbst  reden  lässt  und  sie  in 
geschickter  Weise  in  seine  Darstellung  verflicht.  Auf  diese  Weise  erhalten  wir  zum 
Beispiel  eine  Abschrift  der  ersten  Goslarischen  Kirchenordnung  vom  Jahre  1531,  deren 
Original  allerdings  leider  verloren  ist,  und  die  wir  nur  noch  in  einer  etwa  200  Jahre 
jüngeren  Kopie  besitzen;  ferner  reiche  Proben  aus  der  Korrespondenz  Goslars  in 
dieser  bewegten  Zeit,  den  Protest  Goslars  gegen  das  Interim  und  zahlreiche  andere 
Urkunden.  Anhangweise  druckt  H.,  obgleich  sie  nicht  mehr  in  den  Rahmen  der 
Arbeit  fällt,  auch  die  Konsistorialordnung  von  1555  mit  ab,  die  gleichfalls  nicht  mehr 
im  Original,  sondern  ebenso  wie  die  Ordnung  von   1531  nur  in  einer  späteren  Samm- 


378  F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation. 

lung'  kirchlicher  Urkunden  Goslars  noch  vorhanden  ist.  Da  sie  dem  durch  die 
Reformation  in  Goslar  geschaffenen  Kirchenregiment  erst  seine  definitive  Form  g'ibt, 
so  bildet  sie  einen  passenden  Abschluss  des  Buches.  — 

Schlesien.  Den  Breslauer  Joh.  Krafft  (g-est.  1585),  der  namentlich 
dadurch  sich  einen  Namen  erworben  hat,  dass  er  als  Leibarzt  Maximilians  II.  dem 
Protestantismus  die  Sympathien  dieses  Kaisers  erhielt,  behandelt  Tschackert 
(34:97a).  —  B  e  n  d  i  X  e  n  (3498)  widmet  dem  aus  Colditz  g-ebürtig-en  Wenzeslaus  Link 
einen  umfangreichen  Artikel,  dessen  grösserer  Teil  freilich  der  Ordenstätig-keit  Links 
und  seiner  Wirksamkeit  in  Altenburg-  gehört.  Dass  die  Nürnberger  Wirksamkeit 
weit  summarischer  behandelt  wird,  ist  die  natürliche  Folge  davon,  dass  für  diese 
Zeit  noch  gleich  sorgfältige  Bearbeitungen,  wie  sie  für  die  erste  Periode  vorhanden 
sind,  fehlen.  Reindells  Link -Biographie  (JBL.  1893  116:130)  sowohl,  wie  seine 
Sammlung  der  Werke  Links  (JBL.  1894  II  6  :  197)  sind  beide  bisher  auf  den  ersten 
Band  beschränkt  geblieben.  — 

Württemberg.  Bosse  rt  (3503)  hat  schon  in  den  Theologischen 
Studien  aus  Württemberg  1880,  S.  178  und  185  ff.  über  die  Reformation  in  Blaufelden 
berichtet.  Auf  Grund  neuer  Funde,  der  ,,Akta  der  Pfarrei  Blaufelden",  die  aus  der 
Registratur  des  Ansbacher  Konsistoriums  erst  neuerdings  in  die  des  württem- 
bergischen g'ekommen  sind,  behandelt  er  jetzt  die  Sache  noch  einmal.  Von  beson- 
derem Interesse  in  seinen  die  gewohnte  Exaktheit  aufs  neue  verratenden  Darlegungen 
sind  die  Kämpfe,  die  der  erste  evangelische  Pfarrer  Georg'  Amerbacher,  ein  Schütz- 
ling Götzens  von  Berlichingen,  zu  bestehen  hat.  Seine  Rechtfertigung  gegen  die  von 
dem  katholischen  Amtmann  Christoph  von  Wolmershausen  wider  ihn  erhobenen  Be- 
schwerden ist  dem  Artikel  in  extenso  beigefügt;  ebenso  die  Petition  der  Gemeinde, 
in  der  sie  um  Befreiung  von  den  drei  katholischen  Priestern  bittet:  der  Pfarrer 
könne  nicht  reden  und  sei  den  Leuten  auch  wegen  des  bösen  Geruchs,  den  er  an 
sich  habe,  ärgerlich,  die  anderen  beiden  lebten  in  Schanden  und  Lastern.  —  Auch 
liefert  B  o  s  s  e  r  t  (3506)  einen  sorgfältigen  Artikel  über  den  Heilbrunner  Joh.  Lach- 
mann (gest.  1538),  dem  seine  Vaterstadt  als  ihrem  Prediger  vor  allem  die  Einführung' 
der  Reformation  verdankt,  und  der  durch  sein  mannhaftes  Auftreten  im  Bauernkriege 
sowohl,  wie  in  den  Streitigkeiten  mit  dem  reaktionären  Rat  sich  für  alle  Zeiten  eine 
ruhmvolle  Stellung  in  der  Reformationsgeschichte  gesichert  hat.  —  K  e  i  d  e  1  (3507) 
erfüllt  das  schon  früher  (BWKG.  2,  S.  139)  gegebene  Versprechen,  eine  Lebensskizze 
des  Joh.  Piskatorius  zu  schreiben.  Er  macht  sich  dabei  entschlossen  die  oben 
(N.  3383)  erwähnte  Hypothese  Flaussleiters  zu  eigen,  indem  er  den  Briefwechsel  des 
Rhegius  mit  seinem  Helden  geführt  sein  lässt;  und  man  muss  zugeben,  dass  seine 
Konstruktionen  viel  Ueberzeugendes  haben.  Nur  will  mir  Friedberg  nicht  recht  als 
Wohnort  des  Piskatorius  passen;  der  Karte  nach  liegt  es  etwa  nur  6  km  von  Augs- 
burg entfernt  —  und  dann  ein  Briefwechsel,  bei  dem  die  Briefe  doch  mindestens 
um  Wochen  auseinander  liegen?  Weshalb  suchte  da  nicht  der  eine  den  anderen  auf, 
wenn  man  so  Wichtiges  zu  verhandeln  hatte?  Möglich  ist  ja,  dass  die  zwischen 
beiden  bestehende  Differenz  in  der  Abendmahlsfrage  die  persönliche  Aussprache  ver- 
hindert hat.  Auch  im  übrigen  ist  die  Skizze  vielfach  eine  äusserst  geschickte 
Mosaikarbeit.  Das  Gesamtbild  aber,  das  herauskommt,  ist  für  das  16.  Jahrhundert 
äusserst  charakteristisch.  An  nicht  weniger  als  acht  Wohnorten  —  Obersdorf,  Fried- 
berg (?),  Mammern,  Bernstadt,  Balzheim  a.  d.  Hier,  Ulm,  Urach,  PfuUingen  —  finden 
wir  in  der  Zeit  von  etwa  1526—49  den  Piskatorius;  infolge  des  Interims  wird  er  aus 
letzterem  Ort  vertrieben,  um  dann  aus  unserem  Gesichtskreis  zu  verschwinden. 
Hoffentlich  klärt  ein  glücklicher  Fund  das  Lebensende  des  interessanten  Mannes  noch 
einmal  auf!  —  W.  Köhler  veröffentlicht  BWKG.  6,  S.  178—91  aus  einem  auf  der 
Giessener  Universitätsbibliothek  vorhandenen  Handschriften-Bande  ,,ein  Gedicht  aus 
der  Zeit  des  Interims  in  Ulm",  wohl  spätestens  Ende  des  Jahres  1549  verfasst.  — 

Oester reich.  Loesches  (3508)  Buch  ist  zunächst  ein  kleines  Kunst- 
werk in  der  Gruppierung  des  gewaltigen  Stoffes.  Der  Haupteinschnitt  war  durch 
das  Toleranzedikt  vom  13.  Oktober  1781  gegeben,  und  von  da  an  Hess  die  Kirchen- 
geschichte der  gesamten  österreichischen  Länder  sich  im  Zusammenhang  behandeln. 
Schwierig  aber  war  es,  in  den  Zeiten  der  Reformation  und  Gegenreformation,  in 
denen  die  Entwicklung  in  den  verschiedenen  Kronländern  so  viel  Abweichungen 
zeigt  und  doch  wieder,  weil  beziehungsweise  soweit  die  Länder  unter  einem  Regimento 
standen,  so  manches  Verwandte  bietet,  jedem  einzelnen  Lande  gerecht  zu  werden 
und  zugleich  mehrfache  Wiederholung-en  zu  vermeiden.  L.  hat  die  Schwierigkeit  in 
äusserst  glücklicher  Weise  dadurch  gelöst,  dass  er  das  Gemeinsame  in  einem  ein- 
leitenden Kapitel:  „Verhalten  der  Herrscher  im  allgemeinen"  behandelt  und  dann 
unter  Voraussetzung  des  hier  Gegebenen  die  Geschichte  der  einzelnen  Länder  durch- 
geht. L.  hat  mit  seinem  Buche  einem  Wunsche  der  Gesellschaft  für  die  Geschichte 
des    Protestantismus    in    Oesterreich    Rechnung    getragen,     tlie    für    Trautenbergei-s 


P.  Cührs,  Luther  und  die  lieformation.  3^9 

„Kurzg-efassto  Geschichte  der  evang-elischen  Kirche  in  Oesterreich"  einen  Ersatz 
wünschte.  So  musste  er  auf  knappstem  Räume  darbieten,  was  er  mit  der  Zeit  auf 
breitester  Grundlage  auszuführen  hofft.  Dadurch  war  kürzeste  Form  der  Darstellung^ 
geboten,  die  zuweilen  an  Hases  klassische  Kürze  erinnert  (vgl.  zum  Beispiel  S.  135,  Ende 
des  ersten  Absatzes),  an  das  Verständnis  dessen,  der  neu  an  die  Sache  herantritt,  zuweilen 
freilich  ziemliche  Anforderungen  stellt.  Uns  steht  aus  der  österreichischen  Kirchen- 
geschichte die  Entwicklung  in  Böhmen  am  nächsten:  hier  zeigt  sich  die  engste  Be- 
rührung mit  Luther  und  Wittenberg,  hier  wird  nachher  der  Zündstoff  entfacht,  der 
in  dem  grossen  Religionskrieg  emporlodert;  hier  sind  wir  deshalb  auch  am  meisten 
kompetent,  L.s  Darstellung  zu  beurteilen.  Man  lese  den  betreffenden  Abschnitt  und 
man  wird  bekennen,  dass  trotz  der  Kürze  jedes  Moment  seine  Berücksichtigung 
findet.  Ausdrücklich  sei  noch  auf  die  vorzügliche  Litteraturzusammenstellung  S.  246 ff. 
hingewiesen;  vielleicht  hätten  auch  Richters  Kirchenordnungen  hier  Erwähnung 
finden  können,  schon  für  den,  der  sich  zum  Beispiel  die  Anmerkung  S.  136,  3  zunutze 
machen  möchte.  —  Von  Fellers  (3516)  interessanter,  schön  ausgestatteter,  auch  mit 
mehreren  Bildern  geschmückter  Monographie  kommt  für  uns  zunächst  nur  das  erste 
Kapitel  der  „Vergangenheit":  1554 — 1630  in  Frage.  Alles,  was  über  die  Reformation 
und  Gegenreformation  aus  Karlsbad  und  Umgebung  bekannt  ist,  wird  hier  in  an- 
sprechender, auf  weitere  Kreise  berechneter  Darstellung  dargeboten.  Von  drama- 
tischer Wirkung  ist  die  —  leider  ja  nicht  urkundlich  zu  beglaubigende  —  Scene,  als 
Job.  Rebhuhn,  der  letzte  evangelische  Pfarrer  Karlsbads  vor  der  Gegenreformation, 
durch  einen  Gottesdienst  auf  dem  Galgenberge  von.  seiner  Gemeinde  Abschied  nimmt. 
Schade,  dass  über  die  Herkunft  des  Bildes  (nach  S.  10),  das  diese  Scene  festhalten  oder 
richtiger  rekonstruieren  will  —  denn  der  Nachbildung  nach  scheint  es  mir  frühestens 
aus  dem  18.  Jahrhundert  zu  stammen  — ,  offenbar  nichts  bekannt  ist.  Von  der  S.  120  ver- 
merkten Litteratur  hätte  als  „Quelle"  übrigens  wohl  nur  N.  l  bezeichnet  werden  dürfen.  — 
Schweiz:  U.  Zwingli.  Die  Zwingliana  (3521)  bieten  wieder  einen 
reichen    Beitrag    zur    Kenntnis    Zwingiis    und    seiner    Zeit.        Unter    anderem     gibt 

E.  E  g  1  i  (S.  267  ff.)  aus  den  Quellen  gesammelte  interessante  Notizen  über  die 
Witterungsverhältnisse  in  den  Jahren  15 19- -31  und  weist  damit  auf  ein  Gebiet  hin, 
das  als  begleitendes  Moment  bei  den  grossen  Ereignissen  nicht  ohne  "Wert  ist; 
ausserdem  liefert  er  (S.  271  ff.)  wertvolle  biographische  Angaben  über  Ceporinus  und 
Torinus,  denen  F.  H  e  g  i  noch  Mitteilungen  über  Comander  hinzufügt  (S.  275  ff.,  vgl. 
übrigens  S.  284).  H.  Z  e  11  e  r- Wer  d  m  ü  1 1  e  r  erinnert  S.  291  ff.  an  zwei  Gedenk- 
stücke aus  der  Kappeier  Schlacht,  das  Panner  und  das  Näfen-Schwert,  von  denen 
auch  Abbildungen  beigegeben  sind.  G.  Finsler  druckt  (S.  274/5)  emen  Brief 
Zürichs  an  Memmingen  ab,  den  Prediger  Simprecht  Schrenck  betreffend.  Von  der 
Auffindung  des  Züricher  Wandkatechismus,  den  Cohrs  in  seinem  JBL.  1901  II  6 :  35 
erwähnten  Buche  noch  als  verschollen  anführen  musste,  berichtet  A.  Fluri  (S.  265  ff.), 
er  bringt  noch  interessante  Zeugnisse  für  die  Wichtigkeit  dieses  katechetischen  Denk- 
mals und  seine  Abfassung  durch  Leo  Jud  bei  und  gibt  es  im  Faksimile  wieder. 
Beiträge  zur  Familiengeschichte  Zwingiis,  und  zwar  Nachrichten  über  seine  Enkel 
Rud.  Zwingli    und   Rud.  Gwalter   und    ihre    Reise    nach    England    (1571 — 72)    liefert 

F.  V  e  1 1  e  r  (S.  254  ff.).  Auf  zwei  Autographen  Zwingiis  in  der  evangelischen 
Kirchenbibliothek  in  Isny  macht  R  i  e  b  e  r  aufmerksam.  Kesselring  unter- 
sucht (S.  294  ff.)  die  ältesten  Gedichte  Zwingiis  vom  Ochsen  und  vom  Labyrinth  und 
setzt  —  abweichend  von  den  bisherigen  Annahmen  —  ersteres  in  den  August  oder 
September  1510,  letzteres  etwa  in  das  Jahr  1514.  Endlich  teilt  Egli  aus  Kesslers 
Sabbata  eine  bisher  unbekannte  Fassung  des  Kappeier  Liedes  mit  (S.  251  ff.),  die 
dann  F.  S  p  i  1 1  a  (3527a)  noch  eingehend  würdigt,  und  in  der  er  einige  auch  sonst 
vorkommende  Lesarten  beglaubigt  findet.  —  C.  vonKügelgen  (3522a)  gibt  das 
eigentliche  Interesse,  aus  dem  heraus  er  mit  Zwingiis  Ethik  sich  beschäftigt  hat, 
wohl  selbst  am  besten  S.  5,  Anm.  2  seines  Buches  an:  es  handelt  sich  ihm  um  „zeit- 
gemässe  Ausbeutung"  dieser  Ethik.  Ein  derartiges  Vornehmen  hat  immer  etwas 
Bedenkliches;  noch  mehr  als  sonst  ist  man  dann  in  Gefahr,  in  seinen  Helden  eigene 
Gedanken  hineinzulesen.  Dieser  Gefahr,  die  er  noch  dadurch  vermehrt,  dass  er 
seine  Einteilung  der  Kantischen  Antithese:  „nicht  von  der  Begnadigung  zur  Tugend, 
sondern  von  der  Tugend  zur  Begnadigung"  entnimmt,  ist  auch  K.  wohl  nicht  ganz 
entgangen.  Dennoch  wird  jeder  sein  Buch,  wenn  auch  vielleicht  nicht  ohne  Wider- 
spruch, so  doch  mit  Gewinn  lesen  können;  uns  scheint  es  am  sichersten  zu  gehen, 
wo  es  Zwingli,  von  der  Gegenwart  abgesehen,  rein  historisch  zu  werten  unternimmt, 
zum  Beispiel  in  seiner  Abhängigkeit  von  mittelalterlichen  Anschauungen  (S.  28,  69,  92). 
Das  absprechende  Urteil  über  Baurs  „Theologie  Zwingiis",  die  K.  doch  auch  dankbar 
benutzt  hat  (S.  2,  Anm.  2),  wirkt  abstossend.  — 

J.  Calvin.     Als  Werk  Calvins  stellt  Brünettere  (3529a)  fest,  dass  er 
die  Religion  intellektualisiert  und   —  weil   er  sie  damit  für  die,  „die  nichts  wissen 

Jahresbericht«  f&r  neaere  deatsche  liitteratnrgeMbiohte.    XIII.  ^g 


380  F.  Cohrs,  Luther  und  die  Reformation. 

und  nichts  Geschriebenes  lesen  können'',  so  gut  wie  verschlossen  —  zugleich 
aristokratisiert  und  individualisiert  habe:  so  sei  er,  so  wenig  das  zu  seinem  Charakter 
zu  stimmen  scheine,  der  „Vorläufer  der  modernen  Freiheiten"  geworden.  — 
M.  Schulze  (3533)  hat  schon  in  den  Studien  zur  Geschichte  der  Theologie  und 
Kirche,  6.  Band,  5.  Heft,  die  starke  und  ziemlich  einseitige  Richtung  des  Christen- 
tums Calvins  auf  das  Jenseits  dargelegt  und  sie,  „wie  sie  sich  in  diesem  immer- 
wiederkehrenden Begriffe  zusammenfasst",  auf  Plato  als  die  letzte  dem  Calvin  selbst 
nicht  unbekannte  Quelle  dieser  Art  von  Religion  zurückgeführt,  ohne  damit  andere, 
namentlich  neutestamentliche  Einflüsse  auszuschliessen.  In  vorliegender  Schrift 
sucht  er  nun  nachzuweisen,  dass  hinsichtlich  jener  Abhängigkeit  von  Plato  eine 
starke  Verwandtschaft  zwischen  Erasmus  und  Calvin  vorliegt,  und  dass  Erasmus  es 
wohl  gewesen  ist,  der  Calvin  die  Platonische  Gedankenwelt  vermittelt  hat.  Die 
interessante  Abhandlung,  die  zugleich  eine  Aufforderung  ist,  gerade  den  religiösen 
Einfluss  des  Erasmus  immer  aufs  neue  zu  untersuchen  (vgl.  N.  3301),  und  die  in 
dieser  Hinsicht  selbst  weitere  Aufschlüsse  verspricht  (S.  3),  gibt  zunächst  für  den 
weltflüchtigen  Zug  der  Theologie  Calvins  im  Zusammenklang  mit  den  Auslassungen 
des  Erasmus  zahlreiche  Belege,  um  dann  daraus  die  Folgerungen  für  die  Ethik,  für 
den  Glaubensbegriff  und  für  die  Eschatologie  zu  ziehen.  — 

Taufgesinnte  und  Ketzer.  Beiträge  zur  wiedertäuferischen  Be- 
wegung aus  verschiedenen  Gegenden  und  Zeiten  sind  zu  verzeichnen.  Hansen 
(3545a),  der  schon  vor  Jahren  (Beiträge  und  Mitteilungen,  1.  Band,  Heft  5)  im 
„David-Joriten-Prozess  in  Tönning  1642"  in  kurzen  Zügen  die  Wirksamkeit  und  die 
Erlebnisse  der  Wiedertäufer  in  Eiderstedt  geschildert  hat,  führt  diese  nunmehr  weiter 
aus  und  belegt  sie  mit  reichhaltigem  urkundlichen  Material  (Protokollen  von  Ver- 
hören der  Wiedertäufer,  verschiedenen  Konfessionen  und  dergleichen)  aus  dem  Gardinger 
Propsteiarchiv,  dem  Staatsarchiv  in  Schleswig,  sowie  aus  den  Bibliotheken  in  Kiel, 
Hamburg  und  Kopenhagen.  —  Becker  (3547)  führt  uns  nach  Schwaben,  in  das 
heute  noch  hessische  Kondominat  Kürnbach.  Es  handelt  sich  namentlich  um  die 
Lebensschicksale  eines  gewissen  Michel  Jungmann,  der,  schon  um  1530  für  das 
Täufertum  gewonnen  und  deshalb  verklagt  und  verurteilt,  aus  der  Heimat  entwich, 
der  aber  immer  von  neuem  dahin  zurückkehrte  und  wiederholt  Verhöre  und  Be- 
strafungen zu  erleiden  hatte,  bis  er  endlich  im  Alter  sich  wieder  zum  Besuch  des 
Gemeindegottesdienstes  bequemte.  Auch  hier  wird  gutes  Quellenmaterial  mitgeteilt. 
—  D  e  t  m  e  r  (3548)  beschäftigt  sich  mit  dem  Münsterschen  Reich  der  Wieder- 
täufer. Noch  zwei  verwandte  Abhandlungen  (über  Bernh.  Rothmann  und  über  die 
Auffassung  von  der  Ehe  und  die  Vielweiberei  in  Münster)  in  Aussicht  stellend, 
sucht  er  zunächst  über  die  Persönlichkeit  Johanns  von  Leiden  Klarheit  zu  gewinnen. 
Er  verkennt  nicht  „seinen  unersättlichen  Ehrgeiz,  seine  Sinnenlust  und  seine  jäh 
und  unstät  wechselnden  Neigungen",  sieht  aber  zugleich  in  ihm  eine  geborene 
Herrschernatur  ,,von  staunenswerter  Energie  und  Tatkraft,  unerschrockenem  Mut  und 
klarem  Verständnis";  und  wenn  man  bedenkt,  wie  er  es  verstanden  hat,  unter  den 
schwierigsten  Verhältnissen  sein  seltsames  „Reich"  zusammenzuhalten  und  neben 
der  Abwehr  nach,  aussen  trotz  der  aufgelösten  Zustände  im  Innern  doch  relative 
Ordnung  zu  halten,  so  wird  man  D.s  Ausführungen  zustimmen.  Dagegen  wird  man 
zu  anderen  Aufstellungen  vielleicht  doch  ein  Fragezeichen  machen  dürfen.  Wenn 
D.  nämlich  auch  nicht  bestreitet  und  nicht  bestreiten  kann,  dass  „der  Anstoss  zur 
Errichtung  des  neuen  Jerusalem  in  Münster  auf  anabaptistische  Strömungen  zurück- 
zuführen ist",  so  will  er  für  die  spezielle  Ausgestaltung  und  gerade  für  die  schreck- 
lichsten Auswüchse,  namentlich  die  Vielweiberei,  doch  lediglich  die  Person  seines 
Helden  verantwortlich  machen:  aus  seinem  Kopfe  sei  manches  geboren,  was  man 
nur  missbräuchlicherweise  dem  Anabaptismus  in  die  Schuhe  schiebe.  Aber  lässt 
sich  nicht  auch  anderswo  die  Vielweiberei  in  Verbindung-  mit  anabaptistischen  Ideen 
nachweisen?  (Vgl.  zum  Beispiel  BBKG.8,  S.51/2).  —  Kolde  (3542)  berichtet  über  Nürn- 
berger Vorkommnisse.  Auf  Grund  schon  früher  (vgl.  Kirchengeschichtliche  Studien, 
Herm.  Reuter  gewidmet,  Leipzig  1888,  S.  230  ff.)  gegebenen  urkundlichen  Materials 
macht  er  vor  allem  interessante  Mitteilungen  über  die  religiösen  Anschauungen 
Joh.  Dencks,  die  aus  seiner  dem  Nürnberger  Rat  überreichten  Schrift  sich  ergeben. 
Neben  ihm  lernen  wir  auch  andere  anrüchige  Persönlichkeiten  kennen,  ausser  den 
„gottlosen  Malern",  besonders  den  beiden  Beheims  und  Pentz,  auch  Martin  Reinhart, 
Hans  Greifenberger  und  Heinrich  Schwertfeger.  Hinsichtlich  der  beiden  letzteren  wird 
auch  urkundliches  Material  (Gutachten  Oslanders  über  sie)  abgedruckt  (S.  28  und  30). 
K.  erörtert  (S,  67  ff.)  die  Gründe,  weshalb  Denck  kurzweg  aus  der  Stadt  verbannt 
wird,  bei  den  Malern  aber,  bei  denen  doch  viel  schwerer  wiegendes  Belastungs- 
material zu  Tage  gefördert  wird,  der  Rat  erst  lange  schwankt  und  nachher  die  Ver- 
urteilten wieder  begnadigt.  Gewiss  sind  K.s  Erwägungen  richtig,  aber  sollte  die 
Verschiedenheit   der   Beurteilung    nicht   auch    darin    begründet   liegen,   dass   Denok 


G.  EUing-er,  Humanisten  und  Neulatoiner.  381 

Schulmeister  und  Theolog'e  war?  So  sah  man  ihn  einmal  wohl  von  vorne  herein 
mit  anderen  Aug-en  an,  als  die  g-ewiss  nur  irre  geführten  Laien,  fürchtete  zugleich 
aber  auch  in  weit  höherem  Masse  seinen  Einfluss.  —  Auch  über  den  sogenannten 
Bauern  von  Wöhrd,  lange  Zeit  eine  fast  mythische  Person  der  Reformationszeit,  hat 
Kolde  reiches  Material  zusammengestellt.  Giemen  (3544b)  ergänzt  ihn  und  bringt 
namentlich  eine  sorgfältige  Bibliographie  des  „Sermons  vom  freien  Willen",  den  der 
Bauer  gehalten  haben  will.  —  Zugleich  orientiert  Giemen  (3544a)  in  einem  ein- 
gehenden Artikel  über  Ulrich  llugwald;  Material  dazu  boten  sowohl  seine  S.  76/7 
bibliographisch  verzeichneten  Schriften,  als  besonders  auch  seine  erst  kürzlich  ver- 
öffentlichten an  seinen  Lehrer  Vadian  gerichteten  Briefe  aus  den  Jahren  1522—24, 
G.  hat  richtig  darauf  hingewiesen,  wie  aus  diesen  Schreiben  Hugwalds  „unsteter 
und  sprunghafter  Sinn"  uns  entgegentritt  (S.  53);  vielleicht  lässt  sich  auch  schon 
etwas  den  späteren  Wiedertäufer  Verratendes  in  seinem  hier  und  da  zutage  tretenden 
buchstäblichen  Verständnis  der  Schrift  finden  (vgl.  zum  Beispiel  S.  52  oben).  In  extenso 
gibt  C.  134  Thesen  Hugwalds  wieder,  die  er  für  seine  Privatschule  zusammengestellt 
und  die  allerdings  „zu  den  interessantesten  Erwägungen  Anlass  geben".  —  Unter 
den  oben  erwähnten,  von  Giemen  (3495)  abgedruckten  Briefen  befindet  sich  auch 
ein  Brief  Th.  Münzers  an  Nik.  Hausmann  vom  15.  Juni  1521.  — 


Humanisten  und  Neulateiner. 

(II,  7  =  N.  3551-3581.) 

Georg  E  1 1  i  n  g  e  r. 

Allgemeines,  Der  verdiente  Kenner  der  Erfurter  Universitäts-  und 
Reformationsgeschichte,  Pastor  0  e  r  g  e  1  (3551),  bringt  in  einer  gut  geschriebenen 
Rede  einen  der  wichtigsten  Grundzüge  des  deutschen  Humanismus,  den  nationalen 
Gedanken,  zur  Anschauung.  Nach  einem  ganz  kurzen  Ausblick  auf  Gregor  Heimburg 
entwirft  er  eine  gute  Charakteristik  des  Erasmus,  wobei  aber  doch  zu  bemerken  ist, 
dass  selbst  der  Humanistenkönig  sich  der  nationalen  Begeisterung  seiner  Bewunderer 
wenigstens  nicht  ganz  entziehen  konnte,  wie  er  denn  gelegentlich  doch  von  „Germania 
nostra"  spricht.  Nach  Erasmus  werden  die  Vertreter  der  älteren  Generation,  dann 
die  der  jüngeren  betrachtet;  jene  gruppieren  sich  gut  um  Maximilian,  diese  um  Karl  V. 
Bei  der  Charakteristik  weiss  Oe.  treffende  Beispiele  heranzuziehen,  die  keineswegs 
an  der  Heerstrasse  liegen,  so  die  originellen  Sätze  in  der  lateinischen  Grammatik 
Heinrichmanns  und  Petrejus  Eberbachs  Quodlibet:  De  generibus  ebriosorum  et  ebrietate 
vitanda.  Dagegen  wäre  der  Hinweis  auf  Frischlins  Julius  redivivus  (vollendet  1584) 
mitten  zwischen  Bebel  und  Locher  besser  unterblieben  oder  einer  anderen  Stelle  vor- 
behalten worden.  Einsichtig  setzt  Oe.  auseinander,  weshalb  die  Humanisten  mit  ihren 
nationalen  Bestrebungen  scheitern  mussten.  Wenn  aber  der  Verfasser  sagt,  das 
Jahr  1521  sei  der  Endpunkt  der  vom  Humanismus  getragenen  nationalen  Idee  ge- 
wesen, so  ist  das  zwar  insofern  richtig,  als  die  feurige  Teilnahme,  der  Wunsch  eigener 
Betätigung  zunächst  zurücktritt.  Allein  der  vaterländische  Gedanke  lebt  doch,  wie 
ja  schon  der  Julius  redivivus  beweist,  in  der  neulateinischen  Litteratur  fort,  wenn  er 
auch  nicht  mehr  als  durchgehender  Grundzug  anzusehen  ist.  —  Eine  recht  dankbare 
Aufgabe  hat  sich  Schwabe  (3553)  gestellt;  wenn  die  Arbeit  nicht  so  ergiebig  ge- 
worden ist,  wie  die  Messers  über  Quintilian,  so  liegt  es  nicht  an  dem  Verfasser,  der 
sich  redlich  bemüht  hat,  sondern  an  der  Tatsache,  dass  die  positive  Nachwirkung 
Cäsars  an  Bedeutung  sich  nicht  entfernt  mit  der  Quintilians  vergleichen  kann. 
Seh.  weist  darauf  hin,  dass  Kunst,  Geschichtschreibung  und  Rhetorik  der  Humanisten- 
zeit verhältnismässig  selten  an  Cäsar  anknüpfen;  er  weiss  für  die  verschiedenen 
Gattungen  nur  je  ein  Beispiel  anzuführen:  Murets  Drama:  Cäsar,  die  Historia  Julii 
Caesaris,  die  unter  dem  Autornamen  Julius  Celsius  geht,  aber  höchst  wahrscheinlich 
von  Petrarca  herrührt,  und  die  Rede  des  Paduaners  Andreas  Brentius  (letztes  Viertel 
des  15.  Jahrhunderts),  die  eine  eigene  Rede  Cäsars,  teilweise  mit  Worten  aus  dem 
ersten  Buch  des  Bellum  Gallicum,  wiedergibt.  Die  Wirkung  eifriger  Lektüre  Cäsars 
namentlich  bei  den  oberdeutschen  Humanisten  wird  dann  durch  die  Analysen  von 
Frischlius  beiden  Komödien  Helvetiogermani  und  Julius  redivivus  gezeigt;  die 
Empfehlung  Cäsars  durch  Valla  und  Erasmus  hebt  Seh.  hervor;  die  Erwähnung 
Cäsars  in  den  Epistolae  obscurorum  virorum  trägt  allerdings  mehr  einen  scherzhaften 

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382  G.  Ellinge r,  Humanisten  und  Neulateiner. 

Charakter.  In  den  norddeutschen  Schulordnungen  kommt  Cäsar  fast  gar  nicht  vor, 
nur  Braunschweig-Lüneburg  macht  eine  Ausnahme.  Bemerkenswert  ist,  dass  in  der 
Humanistenzeit,  in  der  Braunschweig-Lüneburgischen  Schulordnung,  sowie  in  der 
Gesellschaft  Jesu  Cäsar  in  der  ersten  Klasse  behandelt  wird,  während  man  ihn  später 
der  Mittelstufe  zuweist.  Die  weiteren  Darlegungen  des  Verfassers  gehören  nicht  mehr 
in  unser  Gebiet.  — 

Die  Aufschlüsse  Bauchs  (3554)  über  die  Anfang- e  des  Humanismus 
in  Ingolstadt  sind  bereits  im  vorigen  Berichte  gewürdigt  worden;  seine  Ausführungen 
über  die  erste  Entwicklung  der  Universität  Frankfurt  a.  0.  und  namentlich  über  die 
Stellung  des  Humanismus  innerhalb  dieser  Neugründung  wird  der  nächste  Bericht  in 
einem  anderen  Zusammenhange  berücksichtigen.  —  Aus  dem  Jahre  1901  ist  die  Voll- 
endung der  Sammlung  nachzutragen,  durch  die  sich  A.  Bömer  (JBL.  1901 II  7:  19)  ein 
Verdienst  um  die  Geschichte  des  Humanismus  erworben,  der  zweite  Teil  des  Werkes: 
die  lateinischen  Schülergespräche  der  Humanisten.  Wie  im  ersten  Bande  Erasmus, 
so  steht  im  zweiten  Bande  Vives  im  Mittelpunkte  mit  seiner  Linguae  Latinae  exerci- 
tatio,  von  der  Bröring  1897  eine  vortreffliche,  nirgends  ängstlich  am  Buchstaben 
haftende,  sondern  überall  den  Geist  erfassende  Uebersetzung  veröffentlicht  hat.  Ausser 
ihm  sind  noch  vertreten:  der  streng  katholische,  aber  von  ehrlichem  Reformeifer  er- 
füllte Lehrer  des  Crocus  Hadrianus  Barlandus,  dessen  Dialoge  (1524)  kulturgeschichtlich 
sehr  anziehend  sind;  Hermannus  Schottenius,  für  dessen  Leben  B.  manches  Un- 
bekannte nachzutragen  weiss:  seine  Confabulationes  (1525)  verlassen  selten  den  Kreis 
des  Schülerlebens  und  wissen  den  kindlichen  Ton  gut  zu  treffen.  Sebaldus  Heyden 
hat  in  seinen  Formulae  puerilium  colloquiorum  (1528)  den  kindlichen  Ton  ebenfalls 
nicht  verfehlt;  als  kulturgeschichthch  wichtig  mögen  die  Formeln  beim  Essen  (S.  150/1) 
hervorgehoben  werden;  ferner  die  Dialogi  des  Jonas  Philologus  (zuerst  1529?);  Jacobus 
Zovitius,  der  an  Einfachheit  in  Anlage  und  Ton  mit  Heyden  übereinstimmt;  Nicolaus 
Winmannus,  dessen  Dialogi  (1544)  vor  allen  Dingen  didaktisch-theoretischer  Natur 
sind  und  die  Belesenheit  des  Autors  allzudeutlich  hervorkehren;  Martinus  Duncanus, 
in  dessen  Praetextata  latine  loquendi  ratio  (1552)  zum  ersten  Male  in  den  Schüler- 
gesprächen gegen  die  „der  guten  Sitte  äusserst  schädlichen"  Colloquia  des  Erasmus 
indirekt  und  direkt  Stellung  genommen  wird;  der  Franzose  und  Calvinist  Mathurinus 
Corderius,  dessen  Colloquia  scholastica  (zuerst  1564)  im  Gegensatz  zu  der  etwas  hoch- 
trabenden Art  des  Winmannus  und  Duncanus  von  rühmenswerter  Einfachheit  sind. 
Erstaunlich  ist  die  Verbreitung  der  Gespräche,  wie  man  sie  nun  aus  B.s  Biblio- 
graphien kennen  lernt;  man  sieht  jetzt  erst,  welchen  bedeutenden  Einfluss  auf  An- 
schauungsweise und  Gedankenwelt  diese  Werke  ausgeübt  haben  müssen.  —  Ebenfalls 
aus  dem  vorigen  Berichtsjahre  ist  die  wertvolle  Untersuchung  D.  Reichlings  über 
die  Reform  der  Domschule  zu  Münster  nachzutragen  (JBL.  1901  11  7:5a).  Der  Haupt- 
teil der  aufschlussreichen  Arbeit  bietet  eine  Kritik  des  Berichtes,  den  der  Vater  der 
westfälischen  Gelehrtengeschichte,  Hermann  Hamelmann  (1525 — 95),  von  der  huma- 
nistischen Umgestaltung  der  Münsterischen  Domschule  gegeben  hatte.  R.  setzt  eine 
Uebertragung  des  betreffenden  Abschnittes  Hamelmanns  an  die  Spitze  und  geht  dann 
dessen  Angaben  im  einzelnen  durch.  Das  Ergebnis  dieser  Prüfung  entspricht  durch- 
aus den  mannigfachen  Bedenken,  die  bereits  anderweitig  gegen  Hamelmanns  Glaub- 
würdigkeit geltend  gemacht  worden  sind.  F'ast  alle  von  Hamelmann  erzählten  Tat- 
sachen sind  unrichtig  oder  in  einen  falschen  Zusammenhang  gebracht,  und  sowohl 
seine  Gesamtauffassung  von  der  Art,  in  der  die  Reform  der  Domschule  vor  sich  ging, 
als  seine  meisten  Einzelangaben  sind  unzutreff'end.  Als  Anfangsjahr  der  Reform  haben 
wir  1500  anzusehen  (Berufung  Kemeners  zum  Rektor),  als  Endpunkt  1512,  wo  durch 
Joh.  Cäsarius  das  Griechische  in  den  Lehrplan  aufgenommen  wird.  Die  Ergebnisse 
seiner  kritischen  Untersuchung  hat  R.  in  den  Lebensläufen  einzelner'  Lehrer  der 
Münsterischen  Domschule  verwertet,  die  seiner  Abhandlung  angefügt  sind;  er  entwirft 
gut  unterrichtende  Biographien  von  Timann  Kemener,  Murmellius  (hier  wird  die 
bisher  verschollene,  kurze,  aber  lebhafte  laus  Reuchlini  des  Murmellius  nachgewiesen 
und  abgedruckt),  Joh.  Pering,  Joseph  Horlenius,  Anton  Tunnicius.  —  Wie  sehr  der 
ältere  Humanismus  die  Tendenzen  des  Frühhumanismus  fortsetzt,  zeigt  die  von 
Pol  and  (3561)  veröffentlichte  Uebersetzung  der  ersten  olynthischen  Rede  durch 
Reuchlin  (1495).  Wir  ersehen,  was  freilich  schon  aus  Reuchlins  Lucianübersetzung, 
aus  Plenningens  und  Wernhers  von  Themar  Versuchen  bekannt  war,  wie  das  Be- 
streben des  Humanismus,  die  Antike  und  Renaissanceerzeugnisse  durch  Uebertragungen 
zu  popularisieren,  auch  den  älteren  Humanismus  beherrscht.  Wichtig  ist  aber  auch 
noch  ein  zweiter  Zug,  den  der  ältere  Humanismus  ebenfalls  mit  dem  Frühhumanismus 
gemein  hat:  der  Wunsch,  durch  die  Neubelebung  der  Antike  auf  die  eigene  Zeit  zu 
wirken  und  überall  das  Gemeinsame  im  Vergangenen  und  Gegenwärtigen  zu  betonen. 
Nicht  minder  tritt  selbstverständlich  überall  der  vaterländische  Zug  hervor.  Der 
Herausgeber   bespricht   nach    allen    diesen  Richtungen  die  in  Betracht  kommenden, 


G'.  Ellinger,  Humanisten  und  Neulateiner.  383 

zwischen  Joh.  Wolf  und  Reuchlin  gewechselten  Briefe.  Biographisch  ist  von  Wichtig- 
keit, dass  durch  die  Einleitung  der  Demosthenesübersotzung  Geigers  Vermutung  be- 
stätigt wird,  wonach  Reuchlin  seinen  Herzog  Eberhard  zunächst  nicht  nach  Worms 
zum  Reichstage  von  1495  begleitet  hat,  sondern  in  Tübingen  geblieben  ist.  Die  sprach- 
liche Seite  der  (Jebersetzung,  beziehungsweise  der  hier  vorliegenden  Abschrift,  berührt 
nicht  unser  Gebiet.  —  Flavio  Biondo  gehört  allerdings  nur  mittelbar  in  die  Geschichte 
des  deutschen  Humanismus;  als  Vorläufer  des  Philipp  Cluverius,  der  ebenfalls  vom 
Humanismus,  beziehungsweise  von  seinen  Ausläufern,  ausging,  darf  er  aber  wohl  hier 
erwähnt  werden.  Die  sorgfältige  Arbeit  von  Husslein  (SooO)  gibt  in  ihrem  Hauptteil 
eine  gut  unterrichtende,  ausführliche  Analyse  von  Biondos  Italia  illustrata  (entstanden 
1451),  dem  ersten  Beispiele  einer  wissenschaftlichen  Topographie  des  alten  Italien, 
unter  den  einleitenden  Bemerkungen  sei  der  Hinweis  S.  Günthers  auf  die  Bedeutung 
Joh.  p]cks  für  die  Geschichte  der  Geographie  hervorgehoben;  Günthers  aufschluss- 
reiche Darstellung  der  Einwirkung  des  Humanismus  auf  die  Geographie  soll  im 
nächsten  Berichte  nachträglich  gewürdigt  werden.  — 

Blütezeit  des  Humanismus.  Die  Darstellungen  Thudichums 
(3562)  und  Paulsens  (3560)  geben  populäre  Schilderungen  des  allgemein  Bekannten; 
für  das  Gesamtwerk,  dem  die  Skizze  P.s  angehört,  ist  übrigens  die  Auswahl  aus  dem 
Humanismus  dürftig  und  nicht  geschickt.  —  Hübsch  ist  der  Hinweis  Heidenheimers 
(3559)  auf  die  Uebereinstimmung  der  Stelle  in  des  Sängers  Fluch:  „Und  was  er 
spricht,  ist  Geissei,  und  was  er  schreibt,  ist  Blut"  mit  dem  Vers  aus  dem  Triumphus 
Reuchlini:  Quod  loquitur,  flamma  est,  flamma  est,  quod  scribit.  Zufällige  Ueber- 
einstimmung ist  nicht  ausgeschlossen;  doch  ist  auch  sehr  wohl  eine  wirkliche  Be- 
einflussung möglich.  —  Eine  Reihe  kleiner  Mitteilungen  zur  Geschichte  des  Humanismus 
in  Leipzig  gibt  C  1  e  m  e  n  (3565a).  Zunächst  behandelt  er  Christoph  Hegendorffinus, 
Hegendorf  oder  Heg'endorffer.  Dieser  blieb  1519  während  der  Pest  in  Leipzig  und 
veröffentlichte  in  dieser  Zeit  neben  anderen  Schriften  eine  kleine  lateinische  Gedicht- 
sammlung, deren  Bestandteile  von  C.  charakterisiert  und  erläutert  werden.  Ein  Gedicht, 
auf  das  wahrscheinlich  in  dem  Vorwort  zu  dieser  Sammlung  angespielt  wird,  teilt  C. 
aus  einer  Handschrift  mit,  ferner  aus  einem  Drucke  ein  Gedicht  Novenians  an  Georg 
Rhau.  Recht  merkwürdig  ist  der  aus  einer  Handschrift  der  Zwickauer  Ratsschul- 
bibliothek dargebotene  Brief  Eppendorfs  an  Nikolaus  Hausmann.  Schliesslich  gibt  C. 
Nachträge  zu  seinen  Mitteilungen  über  Andreas  Frank-Camitianus  mit  einem  sehr 
hübschen,  ebenfalls  aus  der  Zwickauer  Ratsschulbibliothek  stammenden  Briefe  Franks 
an  Oswald  Lasanus.  —  Die  Briefe  von  Mutian,  Eoban  und  Cordus,  die  K  ü  c  h  (3566) 
im  Auszuge  wiedergibt,  werden  zweckmässiger  besprochen,  wenn  sie  vollständig 
vorliegen.  —  Eine  ausführliche  Biographie  Wimphelings  legt  Knepper  (3567)  vor. 
Sie  ist  von  katholischem  Standpunkte  aus  geschrieben,  was  bei  der  Beurteilung  der 
religiösen  Verhältnisse,  in  die  Wimpheling  so  vielfach  einzugreifen  hatte,  an  ver- 
schiedenen Stellen  zutage  tritt.  Aber  diese  Tendenz  ist  nirgends  aufdringlich,  und  K. 
befleissigt  sich  einer  löblichen  Unparteilichkeit.  Selbstverständlich  kann  es  bei  durch- 
greifender Verschiedenheit  der  Gesamtanschauung  an  Gegensätzen  in  der  Beurteilung 
nicht  fehlen,  aber  diese  auszutragen  ist  hier  nicht  der  Ort.  Das  weitschichtige 
Material  ist  mit  grosser  Sorgfalt  durchgearbeitet  und  Wesentliches  nicht  übersehen 
worden.  In  der  Behandlung  der  Einzelfragen  zeigt  der  Verfasser  einen  guten  Blick, 
nicht  minder  in  der  Abwägung  der  litterarischen  und  wissenschaftlichen  Leistungen 
Wimphelings,  wie  er  denn  einzelnes,  z.  B.  die  „Agatharchia"  und  das  „Verzeichnis 
der  Strassburger  Bischöfe",  durch  scharfe  Charakteristik  gut  herauszuheben  weiss. 
Die  Analysen  der  Schriften  erfüllen  durchweg  ihren  Zweck,  da  sie  in  aller  Kürae 
über  Anlage  und  Inhalt  unterrichten.  In  der  Beurteilung  der  einzelnen  Schritte 
seines  Helden,  in  der  Behandlung  der  Fehden,  in  dieWimpheling  verwickelt  war,  hat  sich 
K.  überall  bemüht,  durch  sorgfältige  Erwägung  der  in  Betracht  kommenden  Umstände 
zu  einem  ruhigen  und  gemässigten  Urteile  zu  gelangen.  —  Knepper  (3570)  setzt 
die  Mitteilungen  über  den  elsässischen  Humanisten  Adolphus  Muling  fort,  die  er  1901 
im  „Jahrbuch  für  die  Geschichte  Elsass-Lothringens"  begonnen  hatte.  Er  eröffnet 
uns  diesmal  einen  reizvollen  Blick  in  die  L'ebersetzertätigkeit  Mulings,  und  wir  sehen 
hier  die  gleichen  Tendenzen  der  Popularisierungsabsichten  wirksam,  wie  sie  sich  so 
charakteristisch  in  der  Frühzeit  des  Humanismus  und  dann  auch  im  älteren  Huma- 
nismus zeigen  (vgl.  oben  N.  3561,  S.  382).  Für  den  elsässischen  Humanismus  ist  es 
bezeichnend,  dass  unter  den  übersetzten  Schriftstellern  sich  auch  Geiler  von 
Kaisersberg  befindet,  dessen  Passion  und  Vaterunser  übertragen  werden.  Als 
Anhang  zu  dem  letzteren  W^erke  hat  Muling  die  Gedichte  über  das  Vaterunser 
von  Ludovicus  Bigus  in  deutsche  Reime  gebracht.  Mehr  in  das  Gebiet  des  eigentlichen 
Humanismus  führte  die  Uebersetzung  der  Bucolica  des  Virgil,  die  Muling  Vere  für 
Vers,  aber  ohne  ein  bestimmtes  Veremass  wiedergegeben  hat,  während  die 
Inhaltsangaben    der   einzelnen   Eklogen  in  vierzeiligen  Reimpaaren   abgefasst   sind. 


384  G.  Ellinger,  Humanisten  und  Neulateiner. 

Noch  bedeutsamer  erscheint  eine  Uebersetzung-  von  Erasmus'  Enchiridion  militis 
Christiani  (1520).  Wichtig-  für  den  Zusammenhang-  des  Humanismus  mit  natur- 
wissenschaftlich-geographischen Tendenzen  ist  die  Uebersetzung  des  Globus  mundi 
von  Waldseemüller  (1509),  während  die  Uebertragung  des  Buches  „von  dem 
gesunden  Leben"  von  Marsilius  Ficinus  durch  die  Interessen  veranlasst  sein  mag, 
die  Muling  sein  Stand  als  Stadtarzt  zu  Schaff  hausen  nahelegte;  selbstverständlich 
dürfen  auch  bei  dem  letzten  Werke  die  humanistischen  Anregungen  nicht  übersehen 
werden.  Als  Herausgeber  älterer  deutscher  Litteratur  erscheint  er  zuletzt  mit  einer 
Neuausgabe  der  „Mörin"  von  Hermann  von  Sachsenheim.  Beigegeben  hat  er  dieser 
Ausgabe  ein  längeres  deutsches  Gedicht,  in  welchem  an  zahlreichen  Beispielen  aus 
der  Bibel  und  dem  klassischen  Altertum  nachgewiesen  wird,  wie  gross  vordem  die 
Zuneigung  der  Ehegatten  gewesen  sei,  und  dann  im  Gegensatz  dazu  der  Zustand  der 
ehelichen  Verhältnisse  zur  Zeit  des  Dichters  so  schwarz  wie  möglich  ausgemalt 
wurde.  Mulings  religiöser  Standpunkt  entspricht  durchaus  den  Anschauungen  der 
oberrheinischen  Humanisten.  Er  ist  fromm  und  kirchlich  gesinnt;  so  tritt  er  in  zwei 
Schriften  für  die  Echtheit  des  Trierer  Rockes  auf.  Zugleich  erstrebt  er  aber  wie 
Wimpheling,  Brant  und  andere  eine  Abstellung  der  kirchlichen  Missbräuche  und  eine 
Reform  der  Kirche.  —  Auf  den  weitumgetriebenen  Danziger  Stadtphysikus  Christophorus 
Heyl,  der  zeitweilig  auch  Lehrer  und  Leiter  am  Elbinger  Gymnasium  war,  hat 
L.  Neubaur  in  seiner  wertvollen  Studie  „Aus  der  Geschichte  des  Elbinger  Gymnasiums" 
(1897;  S.  8ff.)  zuerst  die  Aufmerksamkeit  gelenkt.  Jetzt  veröffentlicht  Günther 
(3571)  eine  ungemein  reizvolle  Selbstbiographie  Heyls.  Mit  Recht  hebt  der  Heraus- 
geber das  Typische  in  der  Laufbahn  Heyls  hervor.  Der  mittelalterlichen  Bildung 
gehören  seine  Kinderjahre  an,  als  jugendlicher  Vagant  durchzieht  er  Deutschland, 
bis  Leipzig  seine  Bildungsstätte  wird.  Hierauf  besucht  er  noch  einige  französische 
Universitäten,  um  seine  medizinischen  Studien  abzuschliessen,  und  wird  dann  durch 
einen  Zufall  nach  dem  Osten  verschlagen,  „der  ihm,  dem  Sohne  des  Rheingaues,  zur 
zweiten  Heimat  wird".  In  den  verschiedensten  Stellungen  und  an  verschiedenen  Orten 
tritt  er  hier  unermüdlich  für  die  humanistische  Bildung  ein.  G.  stellt  aus  der  Selbst- 
biographie die  einzelnen  Lebensdaten  fest,  die  sich  jetzt  für  die  Wanderjahre  Heyls 
mit  einiger  Sicherheit  ergeben.  Das  Geburtsjahr  steht  dagegen  nicht  fest;  doch  wird 
wohl  1499  anzunehmen  sein.  Auch  das  Todesjahr  kann  nicht  bestimmt  angegeben 
werden,  üeber  die  schriftstellerische  Tätigkeit  gibt  G.  ebenfalls  ausreichende  Auskunft. 
Einzelnes  war  schon  bei  Neubaur  vermerkt,  so  die  Uebersetzung  des  „Traums"  von 
Luclan  und  die  für  die  humanistischen  Bestrebungen  Heyls  wichtige  Rede:  De  literarum 
studiis  ab  Omnibus  tum  colendis  tum  promovendis.  Hinzu  kommen  bei  G.  noch  einige 
Uebersetzungen  Galenscher  Schriften  sowie  der  Hinweis«  auf  eine  von  Heyl  geplante, 
aber  nicht  ausgeführte  theologische  Schrift  über  die  Sakramente.  —  Die  Bedeutung 
des  Humanismus  für  die  Neubelebung  der  astronomischen  Studien,  die  freilich  aufs 
unmittelbarste  mit  der  Astrologie  verknüpft  waren,  kommt  u.  a.  auch  in  der  Gestalt 
des  Bayern  Nikolaus  Kratzer  (geb.  1487)  zur  Erscheinung,  der  in  England  seinen 
Wirkungskreis  fand.  E.  M  a  a  s  (3572)  vereinigt  die  bisher  bekannten  Tatsachen  mit 
neuen  Nachforschungen  zu  einem  Lebensbilde,  soweit  die  nicht  überall  zusammen- 
hängenden Nachrichten  ein  solches  gestatten.  Er  behandelt  die  Familie,  der  Kratzer 
entstammt,  seine  Studienzeit  (wobei  er  vor  der  Kölner  und  Wittenberger  Studienzeit 
einen  Besuch  von  Ingolstadt  nicht  für  ausgeschlossen  hält),  seine  Beziehungen  zu 
Erasmus,  Dürer  usw.  und  seine  Wirksamkeit  in  England.  Seine  Lehrtätigkeit  am 
Corpus  Christi  Collegium  in  Oxford,  seine  Stellung  als  Hofastrolog  des  Königs 
werden  durch  charakteristische  Züge  beleuchtet;  auch  erhält  man  Aufschluss  über  die 
diplomatischen  Missionen,  für  die  Kratzer  mehrfach  von  Heinrich  VIII.  verwendet 
wurde.  Ebenso  wird  über  seine  wissenschaftlichen  Arbeiten  und  die  von  ihm  an- 
gefertigten Instrumente  näheres  mitgeteilt.  In  religiöser  Beziehung  war  er  ein 
Anhänger  Luthers,  musste  jedoch  mit  der  Betätigung  seiner  Ansicht  sehr  vorsichtig 
sein,  ja  gelegentlich  sogar  seine  Kunstfertigkeit  in  den  Dienst  der  Gegner  Luthers 
stellen.  — 

Neulateinische  Dichter.  Bolte  (3573)  hat  das  biographische 
Material  über  Cornelius  Crocus  übersichtlich  zusammengestellt  und  eine  vortreffliche, 
trotz  ihrer  Kürze  tief  eindringende  Charakteristik  des  „Joseph"  gegeben.  —  Ueber 
Naogeorgs  Leben  bringt  K  a  w  e  r  a  u  (3574)  die  erreichbaren  Notizen,  und  er 
charakterisiert  seine  eigentümliche,  schroffe  Selbständigkeit,  die  ihn  nirgends  zur 
Ruhe  kommen  Hess.  Aus  der  Vorführung  der  Werke  sei  namentlich  der  Hinweis 
auf  die  viel  zu  wenig  beachteten  Satiren  hervorgehoben.  —  Wegen  seiner  Bedeutung 
für  die  Geschichte  der  Reformation  möge  hier  W.  Cyklopius  (Kannegiesser)  an- 
geschlossen werden,  einer  der  ersten  Schüler  von  Wittenberg,  wo  er  Beziehungen 
zu  Scheurl,  Staupitz,  Aesticampian  gewann  und  wo  er  später  auch  doziert  hat.  Als 
Reformator   von  Magdeburg   nimmt   er  eine  nicht  unbedeutende  Stellung  ein.    Aus 


G.  Elling-er,  Humanisten  und  Keulateiner.  385 

früherer  Zeit,  wo  er  Rektor  in  Zwickau  war  (1508 — 10),  teilt  Giemen  (3677)  einen 

kultiir<>e8chichtlich  merkwürdij^en  Brief  mit.  —  Seine  biographische  Arbeit  über 
ötymmelius  (Stummel)  bringt  Voss  (3575)  in  einem  zweiten  Teile  zum  Abschluss. 
Dieser  zweite  Teil  übertrifft  den  ersten  in  jeder  Beziehung  und  rundet  das  Bild  des 
Stymmelius  durchaus  ab,  wie  er  denn  auch  manche  bisher  dunklen  biographischen 
Punkte  aufzuhellen  weiss.  Von  dichterischen  Versuchen  wird  das  Drama  de  immo- 
latione  Isaac  (1577)  inhaltlich  wiedergegeben  und  richtig  eingeschätzt;  ebenso  werden 
die  lateinischen  (iedichte  zutreffend  charakterisiert,  so  das  ludicium  Faridis,  das 
einzige  Gedicht  Stununels,  dem  eine  Art  Nachwirkung  beschieden  war,  ferner  das 
Epicedium  auf  den  Tod  von  »Stummelö  Vater,  das  neben  vielem  Angelernten  immerhin 
einige  innerliche  Züge  aufweist,  und  das  Trauergedicht  auf  den  Tod  Barnims  X. 
Vielleicht  hätte  unter  den  Hochzeitsgedichten  das  noch  verhältnismässig  frischeste  an 
Bernhard  Holtorpius  hervorgehoben  werden  können.  Auch  als  deutschen  Dichter 
lernen  wir  Stummel  kennen;  V.  teilt  ein  an  Luthers  Lied:  „Ach  Gott  vom  Himmel 
sieh  darein"  anknüpfendes  Festlied  (1586)  mit,  das  Stymmelius  zur  Feier  der  fünfzigsten 
Wiederkehr  des  Tages  gedichtet  hat,  an  dem  die  Reformation  in  Pommern  eingeführt 
wurde,  und  das  heftigste  Ausfälle  gegen  „der  Calvinisten  tück  und  ranck"  enthält. 
Die  biographischen  Angaben  seien  kurz  zusammengefasst:  nach  seiner  Wittenberger 
Studienzeit,  die  1551  beginnt  und  über  deren  Länge  sich  nichts  ermitteln  lässt,  finden 
wir  ihn  zuerst  in  Beeskow  als  Lehrer  an  der  Knabenschule,  hierauf  als  Hofgeistlichen 
in  Lübbenau  (1553)  und  dann  als  Frediger  in  Krossen  (1554).  Darauf  erfolgte  1556 
durch  Empfehlung  des  Professors  Andreas  Musculus  die  Berufung  Stummels  nach 
Stettin  als  Pfarrer  an  der  St.  Marien-Kirche,  mit  welchem  Amte  die  Verpflichtung 
der  Uebernahme  von  theologischen  Lehrvorträgen  am  fürstlichen  Pädagogium,  dem 
heutigen  Marienstifts- Gymnasium,  verbunden  war.  In  beiden  Eigenschaften  hat 
Stummel  bis  zu  seinem  am  19.  Februar  1588  erfolgten  Tode  eine  zweiunddreissigjährige 
Tätigkeit  ausgeübt,  die  nur  1566  ganz  kurz  dv.rch  Uebernahme  der  Superintendentur 
in  Merseburg  unterbrochen  wurde.  Als  Frediger  hat  Stummel  im  Geiste  des  strengsten 
Luthertums  gewirkt,  zum  Teil  in  heftigster  Fehde  mit  einem  calvinistischen  Amts- 
genossen. Bei  der  Lückenhaftigkeit  des  Materials  ist  über  Stummels  Predigten  kein 
klares  Bild  zu  gewinnen;  die  Lehrtätigkeit  am  Pädagogium  lässt  sich  dagegen  aus- 
reichend erkennen  und  wird  von  V.  gut  charakterisiert.  Auch  sie  war  von  Stürmen 
nicht  frei;  mit  der  schlechten  Zucht,  die  schliesslich  zu  einem  förmlichen  Aufruhr 
gegen  Stummel  führte,  hatte  er  zu  kämpfen,  und  wie  in  der  Kirche  musste  er  auch 
hier  einzelnen  zum  Calvinismus  neigenden  Lehrern  entgegentreten.  Unter  den 
schriftstellerischen  Erzeugnissen,  die  seiner  pädagogischen  und  seelsorgerischen 
Tätigkeit  entsprangen,  ist  wohl  das  merkwürdigste  das  Buch  „kurtzer  Unterricht  von 
Wunderwerken,  so  in  Göttlicher  Schrifft  und  anderen  Historien  beschrieben  sind" 
(1567),  eine  Schrift,  die  kulturgeschichtlich  nicht  ohne  W^ert  ist.  Die  starre,  strenge, 
eifervolle  Art,  die  Stummel  auch  in  seiner  sonstigen  Tätigkeit  an  den  Tag  legte,  steht 
im  merkwürdigen  Gegensatz  zu  dem,  was  über  seine  rein  persönlichen  Eigenschaften 
berichtet  wird:  er  erscheint  hier  als  mild  und  nachsichtig,  namentlich  in  seinem  Urteil 
über  Tote  und  Nichtanwesende.  Es  ist  ein  Verhältnis,  wie  es  uns  im  16.  Jahrhundert 
nicht  selten  entgegentritt.  —  Johannes  Caselius,  den  man  wohl  den  letzten  Melanch- 
thonianer  nennen  kann,  da  er  tatsächlich  der  letzte  war,  der  im  Sinne  und  Geiste 
Melanchthons  eine  weitreichende  Tätigkeit  ausgeübt  hat,  wird  uns  in  seiner  frühesten 
Entwicklung  durch  Koldewey  (3576)  vorgeführt.  Aus  einer  Wolfenbütteler  (ur- 
sprünglich Helmstedter)  Handschrift  druckt  er  eine  Auswahl  von  Jugendgedichten  des 
Caselius  ab,  die  in  der  Tat  in  die  Gedankenwelt  und  Bestrebungen  des  Jünglings 
einführen.  Eine  lehrreiche  Einleitung  schildert  Leben-  und  Bildungsgang  des  Caselius 
bis  zu  dem  Punkte,  wo  die  Gedichte  abbrechen,  und  gibt  die  notwendigen  inneren 
und  äusseren  Anhaltspunkte  für  das  Verständnis  der  einzelnen  Gedichte.  Diese  selbst 
zeigen,  wie  man  auch  bei  der  Jugend  ihres  Verfassers  nicht  anders  erwarten  kann, 
keine  Eigenart;  es  sind  vielfach  Paraphrasen,  und  nur  gelegentlich  in  der  Elegia 
de  meis  miseriis  (S.  36)  wagt  sich  ein  individuellerer  Ton  hervor.  Immerhin  sind  sie 
zur  Kenntnis  der  Entwicklung  des  Mannes  nicht  ohne  Wert,  und  charakteristisch  ist  es, 
dass  der  später  wegen  seines  Philippismus  Angefeindete  in  seinen  poetischen  Erstlings- 
versuchen aufs  heftigste  gegen  das  Interim  Stellung  nimmt.  —  üeber  Caselius'  Vater, 
der,  ein  Sprössling  der  alten  niederrheinischen  Adelsfamilie  von  Kessel-Bracht,  durch 
die  Not  der  Zeit  vielfach  umgetrieben,  als  Lehrer  und  Geistlicher  an  verschiedenen 
Orten  tätig  war,  hat  Koldewey  (3576  a)  ebenfalls  anziehende  Mitteilungen  gegeben. 
Obwohl  eigentlich  in  das  Gebiet  der  Kultur-  und  Reformationsgeschichte  gehörend, 
mögen  sie  doch  um  des  Sohnes  willen  hier  Erwähnung  finden.  —  Eine  Zusammen- 
stellung von  grösseren  und  kleineren  Lobgedichten  auf  Breslau  hat  G.  Türk  (3579) 
gegeben.  Es  kommen  folgende  Autoren  in  Betracht:  Laurentius  Corvinus  mit  seiner 
Silesiae  descriptio  compendiosa,  deren  zweiter  Teil  allein  von  Breslau  handelt  (1496 ; 


386  Gr.  Ellinger,  Humanisten  und  Neulateiner. 

auch  in  einem  wahrscheinlich  1508  erschienenen  Gedicht  wird  Breslau  rühmend  er- 
wähnt). Pancratius  Vulturinus  behandelt  in  seinem  Panegyricus  Slesianus  (1506) 
Breslau  ausführlich.  Bartholomäus  Sthenus  gibt  ein  kleines  Gedicht  in  Hendekasyllaben 
allein  über  Breslau  (1512).  Es  schliesst  sich  Georgius  Logus  mit  einem  kleinen 
Gedicht  auf  Breslau  an  (wohl  1527).  Franziskus  Faber  (Franz  Köckeritz  1497  bis 
1565)  verweilt  in  seinem  Gedichte  „Sabothus  sive  Silesia"  auch  bei  Breslau.  Ein  kleines 
anonymes  Gedicht  um  1562  folgt;  hierauf  David  Sigismund  Cassovius  mit  seiner 
Schilderung  Breslaus  in  seinem  iter  Germanicum  et  Sarmaticum,  die  namentlich  durch 
die  lebhafte  Beschreibung  des  Einzugs  Rudolfs  IL  (1577)  und  der  dazu  getroffenen 
Zurüstungen  belebt  wird.  Johannes  Caselius  besingt  Breslau  zu  Beginn  eines  Lob- 
gedichtes auf  Thomas  Rhediger,  J.  Crato  und  J.  Monau;  Valens  Andalius  widmet  Breslau 
zwei  kürzere  Gedichte.  Tobias  Cober  veröffentlicht  1593  sein  langatmiges  Gedicht: 
Vratislavia  sive  Budorgis.  Nach  der  Art  der  Zeit  macht  Venceslaus  Clemens  Ana- 
gramme mit  dem  Namen  Breslaus.  Es  folgt  Christoph  Schwartzbach  mit  einem  umfang- 
reichen Gedicht  (1630).  Eine  Art  Zyklus  gibt  der  Germanus  decor  Vratislaviae  (1667) 
von  Georg  Schöbel.  Gedichte  von  Johannes  Fechner,  Daniel  Plorantius  (1677)  und  Fibiger 
(1704)  machen  den  Schluss,  womit  wir  allerdings  weit  über  die  Zeit  der  Herrschaft 
der  neulateinischen  Dichtung  hinausgegangen  sind.  —  Eine  vortreffliche  Ausgabe  hat 
Bömer  (3579  a)  einem  der  wichtigsten  Denkmäler  der  neulateinischen  Dichtung 
zuteil  werden  lassen,  dem  Grobianus  Friedrich  Dedekinds.  Er  gibt  einen  sorgfältigen 
Neudruck  der  ersten  Bearbeitung  (1549)  und  fügt  aus  der  zweiten  Bearbeitung  (1552) 
das  Schlusskapitel,  die  Grobiana,  hinzu.  Da  die  Grobiana  tatsächlich  der  einzig 
fruchtbare  Zusatz  ist,  den  die  Neubearbeitung  bringt,  so  wird  man  mit  dieser  Aus- 
wahl des  Stoffes  durchaus  einverstanden  sein.  Es  kommt  dazu,  dass  man  in  den  sehr 
brauchbaren  Inhaltsangaben,  die  die  Einleitung  bringt,  eine  gute  Uebersicht  über  die 
Verteilung  des  Stoffes  in  den  beiden  Ausgabengruppen  sowie  über  die  Zusätze  der 
zweiten  Bearbeitung  erhält.  Die  ausführliche  und  belehrende  Einleitung  gibt  zunächst 
wertvolle  Beiträge  zur  Entstehungsgeschichte  des  Werkes.  Nicht  als  Student  in 
Wittenberg  hat  Dedekind  den  Grobianus  geschrieben,  sondern  dieser  ist  veröffentlicht, 
bevor  er  in  Wittenberg  immatrikuliert  wurde.  Vorher  hatte  er  in  Marburg  (seit  1543) 
studiert,  war  hierauf  in  Münden  „scholasticus"  oder  „ecclesiasticus",  und  hier  wird  er 
wohl  das  vielleicht  schon  in  Marburg  begonnene  Werk  abgeschlossen  haben.  Es  sind 
also  Marburger,  nicht  Wittenberger  Universitätsverhältnisse,  die  den  Sittenschilde- 
rungen des  Grobianus  zugrunde  liegen.  Ausführlich  hat  dann  B.  über  die  litterarischen 
Grundlagen  des  „Grobianus",  die  Anstandsiehren  und  Tischzuchten  gehandelt,  die 
Vorläufer  und  Auspräger  der  grobianischen  Litteratur  aufgeführt  und  schliesslich  das 
Werk  selbst  nach  seinen  Vorzügen  und  Schwächen  gut  charakterisiert.  Bei  der  Ver- 
gleichung  der  beiden  Bearbeitungen  miteinander  bestreitet  B.  die  Aufstellung  Hauffens, 
dass  Dedekind  1552  sein  Werk  vollständig  umgestaltet  habe,  und  zeigt,  dass  die 
Aenderungen  in  der  zweiten  Bearbeitung  nicht  so  umfassend  sind.  — 


III.  Vom  Anfang  des  17.  bis  zur  Mitte  des 
18.  Jahrhunderts. 


Allgemeines. 

(111,1  =  N.  3582-3662  a.) 

Alexander  Reifferscheid. 

Ueber  die  politischen  und  wirtschaftlichen  Verhältnisse 
zur  Zeit  des  BOjährig-en  Krieg-es  im  allgemeinen  unterrichten  einige 
selbständige  Untersuchungen.  Einen  guten  Einblick  in  das  gehässige  konfessionell- 
politische  Parteigezänk,  bei  dem  selbst  ehrenwerte  Männer  mit  Bewusstsein  fälschten 
und  logen,  gibt  das  Buch  von  Lorenz  (3582),  an  der  Hand  der  Besprechung  der 
Flugschriften  aus  der  Zeit  vor  dem  Kriege.  —  Fähs  (3582a)  Abhandlung  ist  mir 
trotz  aller  Bemühung  unzugänglich  geblieben.  —  Consentius  (3582b)  zeigt, 
welche  Werke  die  Grundlage  von  Schillers  Geschichte  des  30jährigen  Krieges  bilden. 
—  Die  Aufzeichnungen  des  schwerinschen  Domherrn  O.  von  Estorf  tragen  den 
Charakter  von  tagebuchartigen  Notizen,  sie  stützen  sich  zum  teil  wohl  auf  Briefe 
seiner  Freunde,  das  meiste  scheint  Zeitungen  entnommen.  Wertvoll  sind  die  ein- 
geschalteten deutschen  und  lateinischen  Tendenzgedichte  (Des  Schwerinschen  Dom- 
propsteu  und  Ratzeburger  Domherrn  Otto  von  Estorf  Diarium  belli  Bohemici  et 
aliorum  memorabilium  [vom  23.  Mai  1618  bis  zum  10.  März  1637]:  AnnVGLauenburg. 
6:2,  S.  1-72;  3,  S.  1-74;  7:1,  S.  1-51).  —  Frieda  Gallati  (3585)  untersucht 
mit  sicherem  und  scharfem  Blick  den  Quellenwert  der  Kriegsgeschichte  des  B.  Ch,  von 
Chemnitz  und  weist  nach,  wie  verschieden  derselbe  bei  den  verschiedenen  Teilen. 
Beherrscht  von  der  offensichtlichen  Tendenz,  das  Ganze  zu  Gunsten  der  Schweden 
darzustellen,  tritt  von  Chemnitz  als  Neuling  auf  dem  Gebiete  geschichtlicher 
Forschung  und  Darstellung  auf.  Die  Archivalien  verwendet  er  nur  zum  Schmuck 
seiner  Darstellung,  sonst  scheint  er  sie  gering  zu  schätzen.  Ueber  die  Motive  wagt 
er,  im  Gegensatz  zu  Pufendorf,  keine  selbständigen  Kombinationen.  Als  Hof- 
historiograph  verschweigt  er  nicht  nur  manches,  sondern  schreckt  sogar  nicht  vor 
Korrekturen  der  Wahrheit  zurück.  Am  Schlüsse  der  gediegenen  Arbeit  folgt  eine 
tabellarische  Uebersicht  der  Quellenbenutzung  des  von  Chemnitz  und  wertvolle 
Exkurse  über  Detailfragen.  —  Warschauers  (3585a)  Mitteilungen  betreffen  den 
Schwedenscbrecken  in  Polen  lange  nach  dem  30jährigen  Kriege  (vgl.  unten  S.  388).  — 

Die  lokale  Geschichtsforschung  ist  durch  Veröffentlichung  und 
Verwertung  bisher  unbenutzter  Quellen  wesentlich  gefördert  worden.  Eine  geschickte 
Uebersicht  der  Ereignisse  aus  der  ersten  Hälfte  des  Krieges,  soweit  sie  Augsburg 
betreffen,  liefert  L.  Simmet  (Die  Reichsstadt  Augsburg  in  der  1.  Hälfte  des  30j. 
Krieges.  Progr.  d.  Realgynm.  Augsburg,  [Haas  &  Grabher].  1901.  31  S.).  —  Die 
Fortsetzung  und  quellen  massige  Begründung  dieses  Programms  gibt  R  o  o  s  (3587) 
durch  Mitteilungen  aus  einer  bisher  unbekannten  Augsburger  Chronik  der  Ereignisse 
der  Jahre  1612—1647,  deren  Verfasser  entschiedener  Freund  der  Schweden  ist.  R. 
wählt  den  Abschnitt  über  das  schwedische  Regiment  in  Augsburg.  Es  würde  eine 
Bereicherung  der  lokalen  Geschichtsforschung  sein,  wenn  R.  die  Mittel  geboten 
würden,  die  ganze  Chronik  herauszugeben.  Nur  müsste  er  sich  dabei  der  vielen 
Zusätze  enthalten,  die  dem  Kenner  der  älteren  Sprache  als  völlig  überflüssig  er- 
scheinen.  —    Die  Besprechung  der  Arbeit  von  K  ö  t  z  (3588)    erfolgt   unten    in    dem 

Jahr«ab«riohta  fftr  nenera  deataohe  LittarAtnrgMOhiohte.    XHI.  5Q 


388  A.  Reifferscheid,  Allgeraeines  des  17./18.  Jahrhunderts. 

Abschnitt  über  die  religiösen  und  kirchlichen  Verhältnisse.  —  Voigt  (3589)  be- 
schreibt kurz  die  Belagerung  und  Beschiessung  Leipzigs  durch  Tilly  und  Holke.  — 
Nachdem  P.  Schwartz  schon  früher  (Die  Neumark  während  des  30j.  Krieges. 
l.T.  1618—1631.  [=  SchrVQNeumark.]  Landsberg  a.  W.,  [Fr.  Schaeffer  &  Co.].  1899. 
128  S.  M.  3,00)  eine  genaue  aktenmässige  Darstellung  der  Geschichte  der  Neumark 
für  die  Zeit  von  1618—1631  begonnen,  führt  er  jetzt  (3590)  dieselbe  bis  zum  Jahre 
1653  mit  objektiver  Treue  und  Zuverlässigkeit.  Von  besonders  hohem  Werte  sind 
die  aktenmässigen  Mitteilungen  im  Anhang,  die  höchst  interessante  „Consultatio 
politico-theologica"  des  kurfürstlich  brandenburgischen  Rates  H.  G.  von  dem  Borne, 
das  Verzeichnis  der  Kontributionen,  die  Auszüge  aus  den  Protokollen  über  die  Ab- 
stimmungen der  Städte,  die  Polizeiordnung  von  Falkenberg  und  das  Protokoll  der 
Stadt  Königsberg  i.  NM.  — 

Heuser  (3590a)  veröffentlicht  eine  seltene  Flugschrift  aus  dem  Jahre  1620 
aufs  neue,  die  den  Brief  Spinolas  an  den  König  von  Spanien  Vom  18.  Juni  1620  und 
die  Instruktion  des  Königs  für  Spinola  vom  28.  Juni  enthält.  —  Zeitgenössische 
Nachrichten,  unter  dem  frischen  Eindrucke  der  Ereignisse  niedergeschrieben,  teilt 
Seiffert  (3592)  aus  dem  Ratsarchiv  der  Stadt  Strausberg  für  die  Jahre  1626 
bis  1638  mit.  — 

Für  die  Schilderung  einzelner  Persönlichkeiten  entwickelt  sich 
eine  recht  erspriessliche  Tätigkeit.  Die  fleissige  Untersuchung  Knapp  s  (3593) 
über  die  publizistische  und  politische  Tätigkeit  des  Eiferers  M.  Hoe  von  Honegs 
lehrt,  dass  dieser  nicht  von  seiner  Ueberzeugung,  sondern  meist  durch  Hoffnung  auf 
reichen  Lohn  geleitet  wurde.  —  Auf  Grund  der  bisherigen  Forschung  charakterisiert 
Lenz  (3594)  vortrefflich  Gustav  Adolf.  Eine  abschliessende  Biographie  des  Königs 
fehle  noch  immer.  Es  sei  in  Schweden  und  Deutschland  genug  gearbeitet,  auch 
sehr  viel  Quellenmaterial  publiziert  worden,  aber  die  Archive,  besonders  die  deutschen, 
bärgen  noch  reichste  Schätze,  auch  von  dem  Gedruckten  sei  lange  noch  nicht  alles 
verarbeitet.  —  Nach  ungedruckten  Quellen,  grösstenteils  im  Archiv  zu  Ulm  und  im 
Staatsarchiv  zu  Stuttgart,  schildert  Egelhaaf  (3594a)  das  Ringen  der  protestantischen 
Reichsstädte  um  ihre  politische  und  religiöse  Freiheit,  das  zu  immer  engerem  An- 
schlüsse an  die  Schweden  führte.  —  Ueber  G.  Droysens  (3594b)  Ausführungen 
betreffs  des  Landungsgebetes  Gustav  Adolfs  vgl.  JBL.  1901  III  1 :  139.  —  A.  M  ö  r  a  t  h 
(3594e)  veröffentlicht  ein  Schreiben  der  antischwedisch  gesinnten  Herzogin  Anna 
Sophia  von  Braunschweig,  geborenen  Markgräfin  von  Brandenburg,  an  den  Grafen 
Adolf  von  Schwarzenberg  aus  dem  Juli  1631  betreffend  die  schwedische  Invasion  in 
der  Mark  Brandenburg.  —  Loewes  (3595)  Arbeit  ist  eine  bibliographische  Studie 
über  die  Wallensteinlitteratur  von  1895 — 1900.  —  0.  Weber  (3596)  hält  dem,  was 
Schiller  intuitiv,  mit  den  Augen  des  Sehers  in  Wallenstein  erschaut,  den  Wallenstein 
entgegen,  der  sich  auf  Grund  der  neuesten  Forschung  dem  unbefangenen  Auge  der 
Geschichtsforscher  darstellt.  Seine  Charakteristik  ist  wohlgelungen,  er  vertieft  sich 
ganz  in  die  Gedankenwelt  Wallensteins.  —  Hallwichs  (3597)  Aufsatz  betrifft 
Wallensteins  Stellungnahme  zur  italienischen  Frage  der  Jahre  1629— 30.  —  Michael 
(3598)  versucht  aus  dem  gesamten  Material,  das  bisher  über  Wallensteins  Vertrag 
mit  dem  Kaiser  im  Jahre  1632  bekannt  geworden,  unter  Heranziehung  einiger  bisher 
unbekannter  oder  nicht  genügend  verwerteter  Quellen,  den  Inhalt  jenes  Vertrages 
zu  erschliessen.  Durch  Benutzung  verschiedener  bisher  noch  nicht  verwerteter 
Gesandtschaftsberichte  gelangt  er  zu  einem  gewissen  Ergebnis:  der  GöUersdorfer 
Vertrag,  dem  sich  der  Kaiser  in  der  Stunde  der  Not  unterworfen,  bildete  den  Aus- 
gangspunkt der  hochtragischeu  Entwicklung,  die  zwei  Jahre  später  in  dem  blutigen 
Drama  zu  Eger  ihren  furchtbaren  Abschluss  fand.  —  Der  von  Graebert  (3599) 
veröffentlichte  Bericht  verdient  Beachtung,  weil  er  die  Spannung  kennzeichnet,  mit 
der  die  evangelischen  Staaten  Norddeutschlands  den  Gang  der  Ereignisse  verfolgten, 
und  die  Besorgnisse  verrät,  die  die  Brandenburger  iiifolge  der  Ermordung  Wallen- 
steins für  ihr  Land  hegten.  —  Der  Brief  Wallensteins  an  den  Feldmarschall  M.  Gallas 
vom  26.  Oktober  1632  (3600)  ist  ein  neues  Zeugnis  für  die  Umsicht  des  Oberbefehls- 
habers, der  von  dem  Zustande  der  einzelnen  Truppenteile  unterrichtet  sein  wollte.  — 
Wittichs  (3601)  Würdigung  H.  G.  von  Arnims  fand  schon  früher  Berücksichtigung 
(JBL.  1901  III  1  :  20).  — 

Ueber  das  Zeitalternach  dem  grossen  Kriege  liegt  eine  grosse 
Anzahl  teilweise  recht  bedeutender  Schriften  vor.  Die  schwedischen  Grausamkeiten 
im  Posener  Land  während  der  Jahre  1655  und  1656  illustriert  an  der  Hand  dreier 
Briefe  aus  dem  Jahre  1656  Warschauer  (3585a),  die  beredtes  Zeugnis  für  den 
Fanatismus  der  kämpfenden  Parteien  ablegen.  —  Die  dankenswerte  Untersuchung 
von  G.  M  e  n  t  z  (JBL.  1899  III  1  :  79)  fand  weitere  Anerkennung,  D.  Zöchbauer 
(HJb.  23,  S.  175/6)  schreibt  ihr  das  Verdienst  zu,  die  bestehenden  Anschauungen 
auf  eine  breitere  und  festere  Basis  gestellt  zu  haben.  —  Dass  unsere  Kenntnis  von 


A.  Reiffersoheid,  Allgemeines  des  17./18.  Jahrhunderts.  389 

den  französischen  Reunionen  durch  die  Arbeit  von  A.  Kaufmann  (JBL.  1899 
III  1:88)  eine  völlige  Umwandlung  erfahren  habe,  gesteht  ihm  A.  Meister  zu 
(HJb  23,  S.  177/8).  —  Die  historische  Litteralur  Bayerns  bereichert  M.  Doeberl 
durch  Forschungen  über  die  Entstehungsgeschichte  des  folgenschweren  Anschlusses 
Bayerns  an  Frankreich  unter  Ferdinand  Maria  auf  (Jrund  eines  umfassenden,  zum 
guten  Teil  bisher  unberührten  Aktenmaterials.  Das  Werk  dringt  überall  in  die  Tiefe 
und  fördert  eine  Fülle  neuer  Nachrichten  zutage,  es  zeichnet  sich  aus  durch  rück- 
sichtsloseste Wahrheitsliebe,  durchdringenden  Scharfsinn,  Besonnenheit  des  Urteils 
und  Klarheit  der  Darstellung.  (Bayern  und  Frankreich.  Vornehmlich  unter  Kurfürst 
Ferdinand  Maria.  München,  Haushalter.  1900.  XI,  585  S.  M.  9,00.  ![G.  Mentz: 
HZ.  88,  S.  301/5;  G.  Schrötter:  HJb.  23,  S.  327— 35.]|).  -  Unter  den  archivalischen 
Beiträgen,  die  der  zweite  Band  M.  Doeberls  bringt,  ragt  die  Beschreibung  des 
cliurbayerischen  Hofes  aus  der  Feder  des  österreichischen  Gesandten  Grafen  L.  W. 
von  Königsegg  hervor,  die  reiches,  kulturhistorisch  wichtiges  Detail  bietet.  (Bayern 
und  Frankreich.  Vornehmlich  unter  Kurfürst  Ferdinand  Maria.  Band  IL  Archiva- 
lische  Beiträge.  München,  Ed.  Koch.  166  S.  [Beide  Bände  sind  jetzt  in  den  Verlag 
von  Th.  Ackermann,  München,  übergegangen.  Der  Ladenpreis,  ist  jetzt  auf  M.  7,00 
festgesetzt.])  —  Zum  Fall  Strassburgs  veröffentlicht  Kölscher  (3604)  eine 
Flugschrift  aus  dem  Jahre  1682,  den  Briefwechsel  zwischen  dem  Strassburger  und 
dem  Wiener  Turm.  —  Hau  villers  Buch  (JBL.  1901  III  1:46)  über  Frankreich 
und  Elsass  im  17.  und  18.  Jahrhundert  würdigt  A.  Meister  (HJb.  23,  S.  176/7).  — 

E.  Heusers  Vortrag  (Der  spanische  Erbfolgekrieg  mit  besonderer  Berücksichtigung 
der  Pfalz  und  anderer  Gebiete  am  Oberrhein:  FfälzMuseum.  18,  S.  97 — 102,  113/8, 
129—36  [mit  einem  Nachtrag  S.  137—40])  sei  kurz  erwähnt,  ebenso  E.  C.  Quiggins 
Einrichtung  des  Sybelschen  Prinz  Eugen  als  Schulbuch  für  Engländer  (Prinz  Eugen 
von  Savoyen  von  Heinrich  von  Svbel.  Edited  with  introduction,  notes  and  index. 
Cambridge,  University  Press.    1902.     XXVI,  leo  S.).   — 

Für   die   führenden    einzelnen    Persönlichkeiten,    besonders    auf 
dem  Gebiete  der  brandenburg-preussischen  Geschichte,  zeigt  sich  lebhaftes  Interesse. 

F.  Schroeder  (Eine  Gesandtschaftsreise  Adams  von  Schwarzenberg:  AnnHV- 
Niederrh.  74,  S.  27—52)  bespricht  eine  Gesandtschaftsreise  des  Ministers  A.  von 
Schwarzenberg  nach  Cleve,  die  völlig  ergebnislos  blieb:  es  war  das  grosse  Unglück 
dieses  Ministers,  dass  er  es  an  keinem  Orte  recht  machen  konnte.  —  M.  Spahns 
Grosser  Kurfürst  (JBL.  1901  III  1  :  66)  wurde,  trotz  mancher  Lobsprüche  für  einzelnes, 
im  ganzen  von  0.  Pfülf  (StML.  62,  S.  223/5),  F.  Rachfahl  (NJbbKlAltGL.  9, 
S.  540—79)  und  0.  Hintze  (FBPG.  15,  S.  257—63)  abgelehnt.  —  Heyck  (3605) 
schliesst  sich  Erdmannsdörffer  in  der  Gesamtauffassung  seines  Helden  an;  er  sucht 
zwischen  der  früheren  und  neuesten  Auffassung  zu  vermitteln.  Die  künstlerische 
Ausstattung  ist  wie  bei  allen  Veröifentlichungen  des  Velhagen  und  Klasingschen  Verlags 
reich  und  vornehm.  —  Keller  (3605a)  feiert  den  Grossen  Kurfürsten  wegen  seiner 
Verdienste  um  Gewissens-  und  Glaubensfreiheit.  —  Ziemlich  unwichtig  sind  die 
Aeusserungen  Ch.  Patins  über  den  Hof  des  Grossen  Kurfürsten  (3607);  von  grosser 
Bedeutung  ist  dagegen  die  von  Waddington  (3608a)  veröffentlichte  ausführliche 
geheime  Denkschrift  des  französischen  Gesandten  Rebenac  über  den  Berliner  Hof  im 
Jahre  1688.  Danach  war  der  Grosse  Kurfürst  ohne  rechte  Initiative,  schenkte  allzu- 
grosses  Vertrauen  seinen  Ministem.  Alles,  was  schmeichelte,  war  gut  in  Berlin  auf- 
genommen. Alle  Staatsbeamten  bis  zu  den  höchsten  waren  käuflich  und  liessen  sich 
leicht  für  die  französischen  Interessen  gewinnen.  —  L.  Keller  (3609)  berichtet,  wie 
Friedrich  I.  von  Preussen  sich  als  Schützer  der  Gewissensfreiheit  des  „Ketzerpatrons" 
Gottfried  Arnold  annahm,  den  er  zum  Historiographen  des  preussischen  Staates  er- 
nannte, um  ihn  den  Verfolgungen  der  kirchlichen  Eiferer  zu  entziehen.  —  Bahn- 
brechend für  die  vorurteilsfreie  Beurteilung  der  Tätigkeit  König  Friedrich  Wilhelms  I. 
ist  der  neue  Band  der  Acta  Borussica,  der  das  Lebenswerk  Friedrich  Wilhelms  L, 
die  Neubegründung  der  preussischen  Verwaltung  daretellt  (Denkmäler  der  Preussischen 
Staatsverwaltung  im  18.  Jahrhundert.  Herausgegeben  von  der  Kgl.  Akademie  der  Wissen- 
schaften. Behördenorganisation  und  allgemeine  Staatsverwaltung  3.  Die  Behörden- 
organisation und  die  allgemeine  Staatsverwaltung  Preussens  im  18.  Jahrhundert  3. 
Akten  vom  Januar  1718  bis  Januar  1723,  bearbeitet  von  G.  Schmoller, 
O.  Krauske  und  V.  L  o  e  w  e.  Berlin,  Parey.  1901.  V,  767  S.  M.  17,00).  Am 
lesenswertesten  sind  die  zahlreichen  Marginalien  des  Königs,  die  von  köstlichem 
Humor  zeugen.  Der  Obermarschall  „soll  dem  neuen  Oberbibliothekar  in  der  Bibliotheck 
auf  den  Schlosse  introduciren  und  Ihm  in  pflidt  nehmen,  das  keine  Bucker  sonder 
Permis  von  geheime  rehte  verkauffet  werden  oder  weggestohlen  werden".  Der  König 
stand  als  wahrer  Vater  des  Volkes  stets  auf  der  Seite  seiner  Untertanen  gegen  ihre 
Unterdrücker,  so  schrieb  er  auf  den  Immediatbericht  des  Generalkriegskommissariats 
vom  26.  April  1719:  „es  ist  guht  kammerraht  und  kammer  President  sein  in  Preussen, 

50* 


390  A.  Reifferscheid,  Allgemeines  des  17./18.  Jahrhunderts. 

den  sie  stehlen,  Rauben,  Plündern,  die  Unterthanen  drücken,  lügen,  schreiben,  weill 
es  weit  abgelehgen  ist,  und  wir  glauben  müssen,  was  Kamer  schreibet,  glauben  die 
herren,  dass  die  arme  leutte  so  weit  herkohmen  zu  Klagen,  dass  sie  sollen  loskauf- 
geld  gehben  an  gretsch,  wen  es  nit  wahr  wehre  so  geschehn."  Häufig  schalt  er 
seine  Geheimräte  Idioten.  Die  Kammerpräsidenten  sollten  sich  „in  nits  Meiliren  bey 
hangen".  Prächtig  ist  die  Instruktion  des  Königs  für  seinen  Nachfolger.  Nur 
folgende  charakteristische  Stelle  sei  hier  mitgeteilt:  „ein  Regente,  der  mit  Honneur 
in  die  weldt  Regiren  will,  mus  seine  affehren  alles  selber  tuhn,  also  sein  die  Regenten 
zur  arbeit  erkohren  und  nicht  zum  flasken,  faulen  weiberlehben  .  .  .  der  liebe  Gott 
hat  euch  auf  den  trohn  gesetzet  nicht  zu  faullentzen,  sondern  zur  arbeitten  und  seine 
Lender  wohll  zu  Regiren."  Er  warnt  seinen  Nachfolger  vor  den  Altmerkischen 
Vasallen,  die  schlimme  ungehorsame  Leute  sind,  unter  den  schhmmsten  seien  die 
Bismarckschen  Familien.  Im  Clevischen  seien  die  Vasallen  „dumme  Oxeu,  aber 
Malicieus  wie  der  deuffell".  —  Nicht  minder  wertvoll  ist  der  sechste  Band  der  Acta 
Borussica  in  seinen  beiden  Teilen  (6,  1.  Einleitende  Darstellung  der  Behörden- 
organisation und  allgemeinen  Verwaltung  in  Preussen  beim  Regierungsantritt 
Friedrichs  II.  von  0.  Hintze.  1901.  (17),  640  S.  M.  15,00.  -  6,  2.  Akten  vom 
31.  Mai  1740  bis  Ende  1745,  bearbeitet  von  G.  Schmoller  und  0.  Hintze. 
1014  S.  M.  22,00).  Friedrich  IL  tritt  in  seinen  Randbemerkungen  uns  ganz  als  der 
Sohn  seines  Vaters  entgegen.  Anfragen  des  Generaldirektoriums  vom  13.  September  1740 
nennt  er  „rechte  Nersche  und  ridiculle",  sie  „Sollen  sich  nicht  unterstehen  mit  der- 
gleichen wiederzukom".  Am  20.  Oktober  1740:  „sie  Sollen  .  .  nicht  so  faul  seindt,  nicht 
so  viel  reisen,  sondern  mehr  arbeiten  .  .  sie  deliberiren  heute,  was  sie  schon  vohr- 
gestern  heten  thun  Sollen."  Am  12.  November  1740:  ,,die  provintz  ist  Ruiniret  und 
der  President  Samt  die  Krigsrähte  Sollen  mir  noch  bestehlen!"  Am  17.  Aug.  1741 
klagt  er  über  ,,Fikfakreien  und  Ministerintrigen"  und  droht  damit,  seine  Autorität 
gebrauchen  zu  wollen.  Einige  Tage  später  schreibt  er:  „sie  Sol  der  Teufel  hollen, 
wohr  Sie  ohne  Meinen  Spetzial  befehl  eine  Klaue  ankaufen."  November  1741  erklärt 
er,  er  allein  sei  der  „Dirigirende  Minister".  Am  19,  März  1743:  „die  Herren  Ministres 
bleiben  beim  Tintfas  und  lassen  die  Nase  aus  alle  Militaria.  Warum  ich  Sie  allerseits 
ersuche."  Am  14.  April  1744:  „Was  doch  die  Herren  vor  Idioten  seind!  wollen  bei 
dem  Köpenicker  Thor  Grabens,  Canale,  Schleusen  machen  lassen  und  vergessen,  die 
Rathenauer  und  Brandenburger  Schleusen  aufzumachen.  Ubi  iudicium?"  Die  Aeusse- 
rungen  lassen  die  Eigenart  der  beiden  Herrscher  besser  erkennen  und  verstehen  als 
dicke  Monographien.  —  Ein  schönes  Buch  über  die  viel  verkannte  Schwester  Friedrichs 
des  Grossen,  die  unglückliche  Bayreutherin  Wilhelmine,  von  R.  Fester  (Die 
Bayreuther  Schwester  Friedrichs  des  Grossen.  Ein  biographischer  Versuch.  Berlin, 
Gebr.  Paetel.  227  S.  M.  4,00)  verdient  nachdrückliche  Empfehlung.  Es  er- 
schliesst  uns  das  volle  Verständnis  der  wahlverwandten  Schwester,  die  durch  die 
unzweckmässige  Erziehungsmethode  ihres  Vaters  früh  körperlich  und  seelisch  ge- 
brochen wurde.  Die  aufgezwungene  Ehe  mit  dem  verbauerten,  sittenlosen  und  geistig 
unebenbürtigen  Erbprinzen  von  Bayreuth  vollendete  ihr  Unglück.  Eine  kritische 
Ausgabe  ihrer  Memoiren,  die  auch  eine  günstigere  Beurteilung  verdienen,  ergibt 
sich  jetzt  als  dringende  Notwendigkeit  —  H  a  a  k  e  (3613)  trägt  aus  den  primären 
Quellen  ein  selbständiges,  vorurteilsloses  Urteil  über  König  August  den  Starken  vor. 
Er  hatte  universelle  Interessen,  war  ein  vortrefflicher  Feldherr  und  Ingenieur,  verstand 
das  Kriegswesen  im  grossen  und  im  kleinen.  Seine  Politik  war  weder  polnisch, 
noch  sächsisch,  noch  deutsch,  sondern  durchaus  egoistisch.  Er  hat  der  Toleranz 
Bahn  gebrochen,  Industrie,  Gewerbe  und  Kunst  gefördert  —  aber  nur  zu  egoistischen 
Zwecken.  —  Die  Beziehungen  Augusts  des  Starken  zur  katholischen  Kirche  unterzieht 
einer  eingehenden  Betrachtung  J.  Ziekursch  (3614).  —  P.  Haake  weist  in  den 
Remarques  böswillige  Fälschungen  nach,  die  der  Kammerherr  E.  Chr.  von  Manteuffel 
mit  Hilfe  des  Generalleutnants  Grafen  J.  H.  von  Flemming  gegen  den  sächsischen 
Statthalter  Fürsten  Anton  Egon  von  Fürstenberg  und  den  Generalleutnant  Freiherrn 
J.  M.  von  der  Schulenburg  richtete  (Zur  Kritik  der  „Remarques  sur  les  Portraits  de 
la  cour  de  Pologne":  NASächsG.  23,  S.  84—99).  —  Wilsdorf  (3615)  versucht  eine 
Verteidigung  der  Gräfin  Kosel,  die  nach  kurzem  Glück  fünfzig  Jahre  lang  auf  dem 
Schlosse  Stolpen  gefangen  gehalten  wurde.  — 

Kulturgeschichtliches  ist  mit  wenigen  Ausnahmen  nur  in  kurzen 
Notizen  vertreten.  Ein  hübsches  Buch  über  Bern,  das  in  religiöser,  politischer  und 
wirtschaftlicher  Beziehung  im  17.  Jahrhundert  an  der  Spitze  der  Eidgenossenschaft 
stand,  liefert  R  o  d  t  (3602).  Es  ist  reich  an  mannigfacher  Belehrung.  Interessantes 
erfahren  wir  über  die  Studenten:  Rutenstreiche  konnten  bei  den  Studiosis  philosophiae, 
aber  nicht  bei  den  Studiosis  theoiogiae  angewendet  werden.  Wenn  die  Studenten 
abends  junge  Frauenzimmer  begleiteten,  trugen  sie  graue  Mäntel.  Die  Prädikanten 
mussten  die  Woche  dreimal  predigen,  ihre  „Predigen  dermassen  studieren  und  in  Kopf 


A.  Reifferscheid,  Allgemeines  des  17./18.  Jahrhunderts.  391 

fassen,  dass  sie  dieselben  nicht  müssen  vor  der  Gemein  aus  dem  Zeddel  lesen".  Sie 
sollen  auf  den  Märkten  und  in  der  Stadt  nicht  ohne  einen  ehrbaren  Rock  oder  Mantel 
gehen,  der  ihnen  über  die  Kneu  hinablange.  Manchmal  wurden  Prädikanten  wegen 
Unbescheidenheit  im  predigen  auf  Befehl  einer  hohen  Obrigkeit  eingelegt.  Mit 
Strenge  wurde  alles,  was  den  religiösen  und  politischen  Anschauungen  der  Regiening 
nicht  entsprach,  unterdrückt.  Bei  Hochzeitsmahlen  war  das  vermengte  Sitzen  von 
Frauen  und  Männern  untersagt.  Wegen  Leibesindisposition  durften  die  Studenten 
Perücken  tragen.  Aus  den  Frauenkappen  hat  man  gelegentlich  Körbe  voll  Hobel- 
späne genommen.  —  Über  Hamburg  im  Beginn  des  18.  Jahrhunderts  orientiert  ein 
Brief  aus  dem  Jahre  1729  in  den  Memoiren  des  Freiherm  von  Pöllnitz  (3603).  Er 
lobt  die  Oper,  die  reizenden  Spazierwege  und  die  ausgezeichnet  guten  Häuser,  wo  den 
Fremden  vorzügliche  Aufnahme  zuteil  werde.  Die  meisten  Hamburger  Kaufleute 
bereisten  in  der  Jugend  die  vornehmsten  Länder  Europas  und  gälten  dann  als 
holsteinische  Edelleute.  Sie  hätten  überhaupt  feinere  Manieren  als  manche  Edelleute. 
Nur  die  Frauen  behandelte  man  in  Hamburg  wie  im  Orient,  sie  gingen  fast  nur  nach 
den  Kirchen.  Sie  lustwandelten  nur  in  Gesellschaft  ihrer  Männer.  Ein  Fremder 
werde  selten  zu  ihrer  Gesellschaft  zugelassen.  Er  äussert  sein  Missfallen  über  die 
Intoleranz  gegen  die  Katholiken,  denen  man  Kirchen  verweigere,  die  man  den  Juden 
anstandslos  bewillige.  —  Einen  Beitrag  zur  Kulturgeschichte  des  17.  Jahrhunderts 
bildet  die  Schrift  Winkelmanns  (3611)  über  die  Jugendzeit  Liselottens,  die  trotz 
aller  Anstandsiehren  sehr  naturwüchsig,  ja  sogar  derb  und  grobianisch  blieb.  — 
Mehrere  Veröffentlichungen  gelten  den  Juden.  Ein  Denkmal  edler  Vorurteilslosigkeit 
ist  der  Judenschutzbrief  des  Prinzen  Karl  Alexander  von  Württemberg,  des  Gouverneurs 
von  Landau  aus  dem  Jahre  1711,  der  den  Juden  Gleichberechtigung  mit  den  übrigen 
Bürgern  einräumte  (E.  Heuser,  Ein  Schutzbrief  für  die  Juden  von  Landau:  Pfalz. 
Museum  18,  S.  152/4).  —  Auch  die  Regierunj:  Hamburgs  Hess  keinen  Unterschied 
zwischen  Juden  und  Andersgläubigen  gelten,  das  bewährte  sie  bei  dem  Judenturault 
im  Jahre  1730  (3618).  —  Milde  und  Gerechtigkeit  gegen  die  Juden  waltet  nicht 
minder  in  der  Nassau-Usingschen  Judenordnung  vom  Jahre  1732  (3619).  —  Eine 
jüdische  Selbstverfluchung  im  Falle  des  Meineides  enthält  der  Judeneid  der  Reichs- 
stadt Mülhausen  vom  Jahre'  1712,  der  1721  zuerst  gedruckt  wurde  (3620).  —  Die 
HochzeiLs-  und  Kleiderordnung  der  Hamburger  Juden  von  1715  und  1731  (3617)  ver- 
bieten allen  unnützen  Aufwand  und  Prunk.  —  Pauls  (3621)  behandelt  zwei 
Aktenstücke  in  betreff  des  Dominikaners  Ludwig  Fliegen,  der  zum  Generalinquisitor 
der  Erzdiözese  Köln  ernannt  war,  gegen  dessen  Wirksamkeit  aber  der  Kölner  Erzbischof 
Clemens  August  erfolgreich  Einspruch  erhob.  —  Der  Malefizschenk  (3622)  gehört  der 
zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts  an  und  kommt  daher  hier  nicht  in  Betracht  —  Die 
Notizen  über  Hexenprozesse  (3623  und  3624),  zu  denen  noch  eine  dritte  kommt 
(0.  Günther,  Ein  westpreussischer  Hexenprozess  aus  dem  Jahre  1648:  MWestprGV.  1, 
S.  14/6)  sind  ohne  Belang.  —  O.  Günther  (3625)  veröffentlicht  den  Kontrakt 
dreier  Dorfschaften  im  Kreise  Marienwerder  mit  dem  Scharfrichter  von  Dirschau,  der 
auch  die  Taxe  für  die  verschiedenen  Verrichtungen  enthält.  —  Den  Pestepidemien 
der  Jahre  1666—67  in  Kurmainz  gewidmet  ist  die  fleissige  Abhandlung  von  Schrohe 
(3627),  derjenigen  der  Jahre  1707 — 13  in  der  heutigen  Provinz  Posen  die  Nach- 
weisungen von  Brandt  (3626).  —  Cronologar  (3628)  teilt  zwei  Pesterlässe 
aus  dem  Jahre  1713  mit.  — 

Die  kirchlichen  und  religiösen  Verhältnisse  sind  nicht  im 
Zusammenhang,  sondern  nur  in  Einzelheiten  Gegenstand  der  Behandlung.  Die  von 
Reinf  r  i  e  d  (3629)  erschlossenen  Visitationsberichte  gehen  nicht  in  die  Tiefe,  sie 
beziehen  sich  nur  selten  auf  Leben  und  Lehre  der  Geistlichen.  Einmal  wird  das 
übermässige  Trinken  eines  Pfarrers  gerügt,  ein  ander  Mal  verlangt,  „ut  parochus 
se  honestius  geret  in  domehticatione,  se  honestius  vestiat  et  evitet  crapulas  atque  rixas 
cum  suo  prefecto  in  pago"  (s.  o.  und  zu  3636).  —  Ins  fromme,  eingezogene  Klosterleben 
der  Clarissinnen  führt  der  Prinzessin  Ludwig  Ferdinand  von  Bayern 
(3630)  nach  ungedruckten  Briefen  ausgearbeitete  Monographie  über  Emanuele  Therese, 
Tochter  des  Kurfürsten  Max  Emanuel  von  Bayern,  die  ins  Kloster  gegangen.  — 
K  n  i  e  b  e  (3631)  untersucht  die  unfruchtbaren  theolosrischen  Zänkereien  der  echten 
Lutheraner  und  der  Kalvinisten  im  Hinblick  auf  den  übertritt  des  Kurfürsten  Johann 
Siegismund  von  Brandenburg  zum  Kalvinismus.  Die  lutherischen  Geistlichen,  unter- 
stützt von  der  streng  lutherischen  Kurfürstin,  versagten  dem  Kurfürsten  den  Gehorsam 
und  verbitterten  ihm  das  Leben.  —  Nach  Kötz  (3588)  gestattete  der  Danziger  Magistrat 
den  Druck  der  Chronik  Curikes  nicht  wegen  eines  Kapitels  über  die  Religions- 
streitigkeiten in  Danzig.  Der  Sohn  des  Verfassers  fügte  einer  späteren  Ausgabe  das 
betreffende  Kapitel  auf  besonders  gedruckten  Bogen  hinzu.  —  Wie  sehr  dem  kirch- 
lichen Leben  im  Jahrhundert  der  Orthodoxie  die  Innerlichkeit  fehlte,  sieht  man  aus 
Flades  (3636)  Aufsatz.  — Das  Predigtwesen  im  allgemeinen  bespricht  Rudeck  (3731). 


392  A.  Reifferscheid,  Allg-emeines  des  17./18.  Jahrhunderts, 

—  Die  Emanzipation  der  persönlichen  Frömmig-keit  von  dem  Zwang"  der  Kirche  vollzog 
der  Pietismus.  Seine  Sonderentwicklung-  in  Württemberg-  stellt  fest  Chr.  Kolb,  von 
dessen  ergebnisreichen  Studien  (JBL.  1901  III  1 :  147/8)  der  Schluss  (3744)  zu  erwähnen 
ist;  die  Entwicklung  in  Franken  deutet  an  Kolde  (3740),  die  in  Hessen  Becker 
(3741),  die  in  Lübeck  Th.  Schulze  (3742),  die  in  Reutlingen  Schön  (3743).  —  In 
allgemeinen  Zügen  schildern  den  Pietismus  und  seine  Wirkungen  Troeltsch  (3739) 
und  Lass  on  (3739a).  —  Auf  die  hohe  Bedeutung  der  Sozietäten  und  Kollegien  der 
Böhmischen  Brüder  für  religiöse  Aufklärung  weist  Keller  (3635)  hin.  —  Die  Namen 
der  in  Preussen  1732  eingewanderten  Salzburger  verzeichnen  Hoese  und  Eichert 
(3634).  —  Das  Leben  einzelner  evangelischer  Geistlichen  schildern  u.  a.  Borzutzki 
(3632),  der  mit  erschreckender  Breite  unter  Einmischung  aller  möglichen  Neben- 
sachen den  lutherischen  Bischof  Preussens,  B.  von  Sanden,  behandelt,  D  alt  on  (3737), 
der  den  Hofprediger  D.  E.  Jablonski  über  Gebühr  herausstreicht.  —  Katholischen 
Persönlichkeiten,  Fr.  Spe  und  Joh.  Scheffler,  sind  die  Aufsätze  Binders  (3733)  und 
Kraliks  (3738)  gewidmet.  —  Ehemann  (3636a)  hebt  aus  Verordnungen  für  württem- 
bergische evangelische  Geistliche  die  heraus,  die  von  kulturhistorischer  Bedeutung 
sind.  Den  Vikaren  wurde  u.  a.  bedeutet,  dass  „sie  sich  von  dem  so  sehr  gefährlichen 
Auslaufen,  Ausreiten  und  Absentierung  von  der  Gemeinde,  welche  sie  öfters  gleich 
nach  verrichtetem  Gottesdienst  verlassen,  und  die  Woche  durch  hin  und  her  vagiren, 
künftig  enthalten",  ferner,  dass  „sie  sich  ratione  vestitus  auch  draussen  auf  dem 
vicariat  und  auf  den  Reisen  also  aufführen,  dass  es  weder  alamodisch  noch  ver- 
ächtlich, sondern  ihrem  Stande  geziemend  herauskomme".  „Die  Pfarrer,  welche  in 
Kleidungen  sich  obscur  erzeigen,  auch  allerhand  Bauernwerk  verrichten,  sollen  sich 
nach  einem  Erlass  vom  Jahre  1683  eines  ehrbaren,  ihrem  Amt  wohlständigen  habits 
befleissigen  und  dem  öffentlichen  Baurengeschäft  sich  enthalten."  Es  wurde  1743 
missliebig  vermerkt,  dass  die  Ministri  Ecclesiae  und  Vicarii  ohne  Scheu  in  gefärbten 
Röcken,  Reishütlein,  manchmalen  auch  in  Stiefeln  und  Sporn  mit  Karpatschen  und 
Spissgerten  allenthalben,  wie  Politici  herumgehen.  Den  Pfarrern  wurde  1722  ein- 
geschärft, dass  sie  nicht  auf  alle  Jahrmärkte  reisten  und  sich  in  den  Wirtshäusern 
unter  das  gemeine  Volk  hinsetzten.  Sie  sollten  in  den  Pfarrhäusern  weder  Fremden 
und  Reisenden,  noch  den  Inwohnern  des  Orts  Wein  schänken.  Die  Lehrer  sollten 
sich  ebenfalls  des  ärgerlichen  Lasters  des  Volltrinkens  enthalten.  Auch  für  Predigt, 
Katechese  und  Kirchenzucht  wurden  scharfe  Verordnungen  immer  aufs  neue  erlassen.  — 

Das  geistige  Leben  betreffen  vornehmlich  kleinere  Aufsätze,  so  der 
von  E.  Wolff  (3637),  nach  handschriftlichen  Quellen,  über  die  deutschen  Ge- 
sellschaften des  18.  Jahrhunderts.  —  Friedensburg  (3638)  veröffentlicht 
zwei  Briefe  von  Petrus  Lambecius  an  seinen  Oheim  Lukas  Holstenius  aus 
dem  Jahre  1651,  die  sich  über  den  „Zustand  der  Gelahrtheit  und  des  Studirens"  in 
Hamburg  und  über  die  neubegründete  Bibliotheca  publica  verbreiten.  Lambecius 
klagt  in  dem  zweiten:  „das  ergeste  ist,  dass  alhier  (in  Hamburg)  gar  zu  viele  Köpffe 
regieren  und  dass  gemeinlich  dasjenige,  was  von  verstendigen  Leuten  wol  besinnet 
und  angeordnet  ist,  von  andern  unverstendigen  Collegen  oder  Aufsehern  zum 
Theil  aus  Unverstand,  zum  Theil  auch  aus  eiteler  Strittsinnigkeit  verhindert  und  ge- 
hemmt wird."  —  Nach  Keysser  (3638  a)  war  die  Kölner  Senats-  oder  Syndikats- 
bibliothek schon  um  die  Mitte  des  17.  Jahrhunderts  verhältnismässig  stattlich  und 
leistungsfähig.  —  Einen  Beitrag  zur  Geschichte  der  Universitäten  Frankfurt  a.  0. 
und  Halle  unter  Friedrich  Wilhelm  I.  und  Friedrich  II.  verdanken  wir  Kauf- 
mann (3639),  der  nach  Frankfurter  Universitätsakten  die  Berufung  des  Juristen 
und  Philologen  J.  G.  Heineccius  behandelt.  —  Dem  Hallischen  Universitätskanzler 
J.  P.  von  Ludwig,  verhilft  Brode  (3639a)  zur  verdienten  Anerkennung,  indem 
er  ihn  als  Forscher  und  Publizisten  im  Dienste  Preussens  würdigt.  —  Anspruch 
auf  ein  dankbares  Gedenken  hat  nach  H.  W  e  n  d  t  (Der  Breslauer  Syndikus 
Dr.  Andreas  Assig  [1618—96]  und  seine  Quellensammlungen:  ZVGSchlesien.  36, 
S.  135 — 58),  der  Breslauer  Andreas  Assig  wegen  seines  günstigen  Einflusses  auf  das 
geistige  Leben  Breslaus.  — 

Auch  für  die  Litteraturim  allgemeinen  sind  meist  nur  kleinere  Arbeiten 
zu  nennen.  Die  sehr  empfehlenswerten  Litteraturproben  Böttichers  (3641)  er- 
scheinen in  zweiter,  unveränderter  Auflage.  —  Auf  Mitteilung  von  Proben  aus  den 
Dichtern  des  17.  Jahrhunderts  beschränken  sich  auch  Rudeck  (3642)  und  Sachsse 
(3643).  —  Eine  Übersicht  der  politischen  Tendenzdichtungen  in  Böhmen  findet  sich 
bei  W  o  1  k  a  n  (3644),  der  ferner  auf  einen  bisher  unbeachteten  deutschen  Lyriker, 
den  Jesuiten  M.  Schuffenhauer  aus  Böhmen,  aufmerksam  macht  (3668).  —  Wendelstein 
(3645a)  meint  nicht  den  Euphemismus,  sondern  den  Euphuismus,  nicht  die 
deutsche,  sondern  die  englische  Litteratur.  —  Eine  gute  Übersicht  über  Entstehung, 
Verbreitung  und  allgemeinen  Charakter  der  Heroitie  in  der  deutschen  Litteratur, 
sowie  über  ihre  Vertreter  bietet  C.  Ph.  G.  Ernsts  (3645b)  fleissige  Doktorarbeit..  -^ 


V.  Michels,  Lyrik  des  17./18.  Jahrhunderts.  393 

Die  Beziehungen  der  deutschen  Litteratur  zumAuslande 
sind  Gegenstand  der  Erörterungen  von  Lamprecht  (3647),  der  aber  vorwiegend 
das  16.  Jahrhundert  im  Auge  hält,  und  von  J.  öchwering  (3648),  der  den  Einfluss 
der  spanischen  Litteratur  auf  die  deutsche  des  17.  und  18.  Jahrhunderts  im  einzelnen 
dartut,  — 

Die  Geschichte  der  Zeitungen  undWochenschriften  hellen  auf 
die  Untersuchungen  von  S  c  h  i  e  r  s  e  (3649),  der  den  Beweis  erbringt,  dass  die 
Presse  Breslaus  in  der  Zeit  von  1632 — 42  ein  privilegiertes  und  streng  zensuriertes 
Organ  der  katholischen  österreichischen  Regierung  war,  ohne  jede  politische  und 
konfessionelle  Bedeutung.  Es  musste  nur  alles  vermieden  werden,  was  mit  der 
Politik  der  Regierung  und  mit  dem  katholischen  Bekenntnis  nicht  übereinstimmte.  Die 
österreichische  Regierung  hat  die  Presse  nie  zur  Bildung  einer  ihr  günstigen  öffent- 
lichen Meinung  benutzt.  Erst  Friedrich  IL  erkannte  ihren  Wert  und  machte  sie  zu 
einem  Kampfmittel  für  seine  Politik.  —  Heinemann  (3652)  ermittelt,  dass  Stettin 
zu  den  ersten  norddeutschen  Städten  gehört,  in  denen  Zeitungen  gedruckt  wurden.  — 

Unter  den  Quellen  sei  an  erster  Stelle  von  den  Briefwechseln  die 
Rede.  Alle  Briefe  der  unglücklichen  Königin  von  Böhmen,  Elisabeth  Stuart,  heraus- 
gegeben von  Wendland  (3653),  durchzieht  die  Klage  über  die  kärgliche  Unter- 
stützung seitens  ihres  Sohnes,  mit  dessen  Treiben  sie  immer  unzufriedener  wird.  Die 
weiche  Seite  ihres  Gemütes  äussert  sich,  wenn  sie  von  ihren  Enkeln  schreibt.  Ihre 
Briefe  lassen  uns  ihre  ganze  Persönlichkeit  viel  sympathischer  werden.  —  G  e  e  r  d  s 
(3654)  tritt  mit  wichtigen  Gründen  für  die  Echtheit  der  Liebesbriefe  der  Herzogin 
von  Ahlden  und  des  (>rafen  von  Königsmark  ein  (JBL.  1901  III  1 :  187).  Aus  den 
bisher  unbekannten  Briefen  der  beiden  im  Berliner  Staatsarchiv  veröffentlicht  er  je 
einen  der  Herzogin  und  des  Grafen,  die  mindestens  auf  ein  sehr  vertrauliches 
Verhältnis  schliessen  lassen.  —  Die  Briefe  de.«  Herzogs  zu  Braunschweig-Lüneburg, 
Ernst  August,  an  seinen  Freund  J.  F.  D.  von  Wendt,  veröffentlicht  von  Erich 
Grafen  K  i  e  1  m  an  s  egg  (3655),  sind  eine  ergiebige  Quelle  für  den  Ton,  der 
damals  in  der  vornehmen  Gesellschaft  herrschte.  Was  der  Herzog  als  schönste 
Geschichten  erzählt,  ist  unterschiedslos  schmutzig  und  gemein,  echt  grobianisch.  — 
Die  Mitteilungen  Kathreins  (3656)  aus  der  noch  unedierten  Korrespondenz  des 
Polyhistors  Joh.  Christoph  Bartenstein  und  des  gelehrtesten  Altertumskenners  in 
Europa  zur  damaligen  Zeit,  des  Dom  Bernard  de  Montfaucon,  haben  fast  ausschliesslich 
einen  streng  wissenschaftlichen  Charakter.  — 

Bei  den  Tagebüchern  mag  auf  die  im  ersten  Abschnitt  gegebene  Be- 
sprechung des  Diarium  belli  Bohemici  (3584)  hingewiesen  werden.  —  Das  von  Heineck 
(3657)  herausgegebene  Tagebüchlein  betrifft  die  Einnahme  Nordhausens  durch  die 
Preussen  1703.  Die  Nordhäuser  Chronik  ist  aus  dem  Jahre  1701,  sie  ist  eine  Be- 
schreibung der  Stadt.  —  Das  Tagebuch  Cl.  Conters  (3658),  eines  kurmainzischen 
Kellers,  lässt  in  seiner  Schlichtheit  und  Einfachheit  mancherlei  Interessantes  auf  Zeit 
und  Zeitumstände  schliessen.  —  Was  N  i  r  r  n  h  e  i  m  (3659)  aus  dem  Tagebuch  des 
Hermschenken  J.  E.  Gossler  mitteilt,  berichtet  über  die  Festlichkeiten  im  Rathause  zu 
Hamburg,  den  Aufenthalt  fremder  Herrschaften  und  über  Tagesereignisse,  Verbrechen, 
Selbstmorde  usw.  —  Im  Mittelpunkte  des  Interesses  des  alten  Schulmeisters  E.  Maior, 
aus  dessen  Tagebuchaufzeichnungen  Hippe  (3660)  manches  veröffentlicht,  steht  die 
Schule.  Leider  hat  der  Herausgeber  mancherlei  Notizen  aus  dem  Alltagsleben  von 
der  Veröffentlichung  ausgeschlossen.  —  Was  Forst  (3661)  aus  Schmitmanns  Memorial 
ausgewählt,  hat  einigen  Wert,  weil  man  daraus  sieht,  was  man  damals  für  denkwürdig 
hielt,  Unglücksfälle,  Verbrechen,  Duelle,  Maikäferplagen  usw.  — 

In  den  Stammbüchern  herrscht  nach  R  u  d  e  c  k  (3662)  durchgehends 
ein  stark  lasciver  Ton  in  Wort  und  Bild,  so  dass  sie  als  wertvolle  Quellen  für  eine 
Geschichte  der  öffentlichen  Sittlichkeit  anzusehen  sind.  — 


Lyrik. 

(III,  2  =  N.  8663-3693.) 
tViotor  Michels. 


I 


Geistliche  Lyrik.  Die  grosse  Sammlung  der  Kirchenlieder  des 
17.  Jahrhunderts  von  Fischer-Tümpel  (3663)  ist  auf  etwa  fünf  Bände  be- 
rechnet. Ihre  Besprechung  wird  bis  nach  Vollendung  des  ersten  Bandes  verschoben. 
—  Zur  Nachgeschichte  des  Kirchenliedertextes,  besonders  im  19.  Jahrhundert,  bietet 
das  Buch  von  D  i  e  t  z  (3663a)   einen    wertvollen  Beitrag.    Eis   gibt,   angeregt    durch 


394  V.  Michels,  Lyrik  des  17./18.  Jahrhunderts. 

Vilmars  Vorlesungen  über  das  evang-elische  Kirchenlied  und  das  Studium  der  meist 
in  der  „Evangelischen  Kirchenzeitung"  niedergelegten  hymnologischen  Arbeiten 
Vilmars  nach  einer  auf  Wangemann  („Kurze  Geschichte  des  evangelischen  Kirchen- 
liedes", Berlin  1853),  Kurtz  („Lehrbuch  der  Kirchengeschichte")  und  Vilmar  ge- 
stützten historischen  Einleitung  eine  Uebersicht  über  die  Schriften  zur  Kritik  der 
modernen  Gesangbücher  von  E.  M.  Arndt  bis  Hengstenberg  und  mustert  dann  die 
privaten  und  offiziellen  Versuche  zur  Gesangbuchbesserung  mit  sorgfältig  ausgewählter 
Textvergleichung.  —  Von  der  volkstümlichen  Sammlung  „Unsere  Kirchenlieder- 
dichter"  (3665-67)  haben  mir  die  beiden  Heftchen  über  Mentzer,  Knorr  von  Rosen- 
roth, Apelles  von  Löwenstern  vorgelegen,  die  geschickt  geschrieben  und  mit  netten 
Bilderchen  alter  Kirchen,  Pfarrhäuser  und  Dörfer  ausgestattet  sind.  —  Die  Arbeiten 
von  D  i  e  h  1  (3664),  S  m  e  n  d  (3664a),  Werner  (3664b)  und  Wildenburg  (3663b) 
waren  mir  nicht  zugänglich.  — 

W  e  1 1 1  i  c  h  e  L  y  r  i  k.  Die  Frage,  ob  Th.  Hock  [J  e  1 1  i  n  e  k  (3670)  behält 
die  Form  Hock  bei]  für  Sprech-  oder  Gesangs  Vortrag  gedichtet  habe,  will  G  o  e  t  z  e 
(3669)  auf  Grund  des  häufigen  Enjambements  zugunsten  des  Sprechvortrags  ent- 
scheiaen.  Der  Grund  ist  nicht  stichhaltig,  da  in  der  meistersingerischen  Technik 
Enjambement  ganz  gewöhnlich  ist.  Kap.  47  (im  Original  ohne  Nummer)  wird  aus 
metrischen  und  inhaltlichen  Gründen  für  unecht  erklärt.  G.  gibt  ferner  eine  Reihe 
von  Textbesserungen,  die  Jellinek  (3670)  kritisiert  und  ergänzt,  und  einzelne 
Quellennachweise.  J.  verweist  im  Anschluss  an  ihn  auf  Fischart  und,  sich  selbst 
verbessernd,  für  Höcks  antiquarische  Kenntnisse  auf  Althamer„CommentariaGermaniae" 
(Nürnberg  1536).  Kann  die  Weisheit  nicht  aus  Burkhard  Waldis'  Reimchronik  stammen? 

—  Eine  sehr  willkommene  Erscheinung  ist  Witkowskis  (3670a)  kritische  Aus- 
gabe von  Opitz'  Gedichten.  Er  hat  die  Strassburger  Ausgabe  zugrunde  gelegt 
[A]  und  im  Apparat  die  Abweichungen  der  Musterausgabe  von  1625  [B]  und  der 
späteren  Ausgaben  [C-F]  verzeichnet.  Eine  Tabelle  in  der  Reihenfolge  von  B  orientiert 
über  die  Anordnung  der  späteren  Ausgaben.  Die  Einleitung  enthält  ausser  biblio- 
graphischen Bemerkungen  auch  die  wichtigsten  Quellennachweise  und  zieht  namentlich 
die  niederländische  Renaissance-Lyrik  stärker  heran  (S.  XXVI  über  den  „Lust-hof"). 

—  Opitz'  minder  glücklichem  Freunde  Christoph  Köler  (Colerus)  hat  Hippe  (3671) 
eine  sehr  gründliche  biographische  Behandlung  zuteil  werden  lassen.  Es  zeigt  sich, 
dass  Köler  nicht  eigentlich  „an  dem  Elend  des  Alexandriners  zugrunde  gegangen 
ist",  wie  Rubensohn  meinte  (JBL.  1894  III  2 :  26),  sondern  dass  die  Ungunst  der 
Verhältnisse,  der  Ausbruch  des  dreissigjährigen  Krieges,  die  Sorge  für  den  Lebens- 
unterhalt, auch  wohl  Aengstlichkeit  und  Schüchternheit  ihn  verhinderten,  ähnlich  wie 
Opitz  sein  Talent  zur  Geltung  zu  bringen.  Die  1626  geplante  Ausgabe  seiner  Ge- 
dichte kam  nicht  zustande,  hauptsächlich  wohl  deshalb,  weil  es  Köler  nicht  gelang, 
einen  Gönner  zu  finden,  der  fähig  und  bereit  gewesen  wäre,  die  Kosten  für  die 
Herstellung  des  Büchleins  zu  tragen.  Die  von  H.  gegebene  sorgsame  Auswahl 
bestätigt  den  Eindruck,   den  man  durch  Rubensohns  Veröffentlichung  erhalten  hatte. 

—  Etwas  gar  zu  enthusiastisch,  mit  gründlicher  Erledig'ung  der  biographischen  Ver- 
hältnisse behandelt  Uhde-Bernays  (3676a)  die  Pegnitzschäferin  (so  darf  man 
sie  wohl  nennen,  obwohl  sie  dem  ,, Blumenorden"  als  Mitglied  beizutreten  sich  nicht 
entschliessen  konnte)  Katharina  Regina  von  Greiffenberg.  Er  hebt  ihren  ernsten 
religiösen  Sinn  hervor,  ihre  echte  Bescheidenheit.  Das  beigegebene  Porträt  nach 
einem  Kupferstich  der  Nürnberger  Stadtbibliothek  zeigt  ernste,  vergrämte  Züge;  auf- 
fallend grosse  Augen  blicken  schwermütig  in  die  Welt.  Von  der  dichterischen 
Persönlichkeit  habe  ich  durch  die  Monographie  keinen  rechten  Eindruck  bekommen. 
Anscheinend  hat  die  technische  Bemühung  hier  wie  so  oft  das  dichterische  Empfinden 
geschädigt.  —  Die  Lyrik  des  böhmischen  Jesuiten  M.  Schuflfenhauer  (1625  —  1687) 
mustert  W  o  1  k  a  n  (3668)  nach  einleitenden  Bemerkungen  über  die  Jesuitenpoesie 
in  Böhmen.  Schuffenhauer  hat  eine  Sammlung  lateinischer  Lieder  mit  beigegebenen 
freien  Bearbeitungen  in  deutscher  Sprache  erscheinen  lassen:  ,,Lyra  Ethica:  Versu 
latino  sonans,  resonansque  Rhythmo  Germanico"  usw.  (Prag  1686).  W.  macht  einige  Be- 
merkungen über  den  Stil.  Die  litterarhistorische  Stellung  Schuffenhauers  ist  mir  nicht 
ganz  klar  geworden.  -  Johann  Hinrich  Sterenbarch  wurde  nach  S.  D.  F.  Detlefsen 
(ZVSchleswHolstG.21,  S.285)  von  Rist  zum  Dichter  gekrönt.  —  Borchling  (3673) 
stellt  fest,  dass  er  zu  der  bekannten  friesischen  Familie  gehört,  die  sich  meist  Stüren- 
berg  schreibt.  —  Aus  Günthers  Dichtungen  hat  Scholz  (3682)  eine  geschickte  und 
geschmackvoll  ausgestattete  Auswahl  in  chronologischer  Folge  veranstaltet.  Er  gibt 
nur  ausgewählte  „Strophen",  kürzt  also  die  Gedichte,  indem  er  die  matten  Partien 
fortlässt,  und  hofft  auf  diese  Weise  Günther  dem  modernen  Leser  näher  zu  bringen. 
Günthers  Sinnlichkeit  kommt  hier  unverhüllter  zum  Ausdruck  als  in  älteren  Samm- 
lungen. Die  Sprache  ist  nur  an  wenigen  Stellen  leicht  modernisiert  (golden  •=  golden, 
schartig «=  schartig,  und  anderes).  —  DieEinleitung  hat  End  ers  (3679)  einer  eingehenden 


V.  Michels,  I^yrik  des  17. ,'18.  Jahrhunderts.  39$ 

Besprechunja:  unterzogen,  in  der  er  die  psychologischen  Bemerkungen  des  Herausgebers 
zu  berichtigen  und  zu  vertiefen  bestrebt  ist.  Er  hebt  Günthers  mangelnde  Fähigkeit 
hervor,  sich  von  der  Heftigkeit  seiner  Eindrücke  zu  befreien,  und  gibt  die  Formel: 
„Nicht  ein  haltloseH  Taumeln  von  Sinnenrausch  zu  Sinnenrausch  hat  Günther  ver- 
nichtet, sondern  die  leidenschaftliche  Tiefe  seines  Gefühls;  eine  gewisse  innere  Energie 
hat  die  äussere  verdrängt."  Die  von  Scholz  mit  Recht  hervorgehobene  Neigung 
Günthers,  den  Gedanken  an  den  Tod  allenthalben  einfliessen  zu  lassen  („Kontakt  mit 
dem  Tode"),  will  E.  nicht  recht  gelten  lassen;  dagegen  bemerkt  er  die  von  Anfang 
an  auftretende  reiche  Naturanschauung  und  formuliert  seine  Ansicht  über  die  .Jugend- 
dichtung: „da  wo  er  bewusst  dichtet,  bleibt  er  ganz  im  Bann  der  schlesischen  Schule 
stecken,  wo  er  aber  seinen  eigenen  Freuden  und  Leiden  Ausdruck  verleiht,  ist  er 
schon  damals  freier."  E.  gibt  femer  tiefere  Bemerkungen  zur  Entwicklung,  erörtert 
Günthers  Pläne  (Anakreon,  Ovids  Fasten)  und  Vorbilder  (Studentenlied,  Antike), 
würdigt  in  seinen  einleitenden  Betrachtungen  die  bisherige  Güntherforschung  und 
verspricht  die  Lösung  der  Frage  nach  der  Editio  princeps.  —  Günthers  Sprache 
erörtert  Groschupps  Dissertation  (3681)  verständig  und  fördernd.  Die  Resultate  fasst 
er  kurz  zusammen:  „Vielfach  berührt  sich  die  Sprache  Günthers  mit  seinem  Heimats- 
dialekt. Idiomatisch  ist  besondere  der  Gebrauch  der  e-Laute,  ebenso  sind  es  zum 
grossen  Teil  die  Quantitätsverhältnisse.  Doch  zeigt  sich  auf  dem  Gebiet  der  Quantitäten 
schon  mehr  der  Einfluss  des  führenden  Meissnischen  als  bei  den  Schlesiern  des 
17.  Jahrhunderts.  Das  schlesische  „ist"  (mit  gedehntem  i)  ist  dem  meissnischen  „ist" 
(mit  erhaltener  Kürze)  gewichen"  .  .  .  „Im  grossen  und  ganzen  bedeutet  die  Sprache 
Günthers  im  Verhältnis  zur  Litteratursprache  der  Schlesier  im  17.  Jahrhundert  ein 
gutes  Stück  vorwärts  in  der  Richtung  auf  eine  einheitliche  deutsche  Schriftsprache." 
—  Die  Dissertation  von  B  a  1 1  (3678)  lässt  in  etwas  schematischen  Zusammen- 
stellungen die  Entwicklung  des  Naturgefühls  ui^d  der  Befähigung,  es  zum  Ausdruck 
zu  bringen,  von  Günther  bis  auf  Goethes  Werther  überschauen.  —  Seligers  (3677) 
Aufsatz  über  Brockes  bietet  nichts  Neues.  —  R  e  i  c  h  e  1  (3683)  macht  den  miss- 
glückten Versuch,  Gottsched  zum  grossen  Lyriker  zu  stempeln.  —  Zum  Besten  des 
in  Bern  zu  errichtenden  Haller-Denkmals  hat  von  Greyerz  (3684)  eine  Würdigung 
Albrecht  Hallers  als  Dichter  gegeben,  indem  er  von  den  geringschätzigen  Aeusse- 
rungen  Hallers  über  seine  eigene  Poesie  ausgeht,  das  subjektive  Pathos  als  Quell  der 
Hallerschen  Poesie  hervorhebt.  Hallers  Bedeutung  für  die  Entwicklung  des  Natur- 
gefühls schildert  und  das  tiefe  Erfassen  des  gesunden  Kerns  in  der  Volksseele 
betont.  —  Auch  Widmanns  (3685)  Aufsatz  über  Hallers  Gedichte  in  der  „Nation" 
(lies:  „Band  19"  statt  „18")  bietet  nichts  wesentlich  Neues.  —  Zu  Gellerts  Till  weist 
Sprenger  in  einer  seiner  beliebten  Miszellen  (3686)  nach,  dass  der  Dichter  einen 
Zusatz  der  Erfurter  Eulenspiegelausgabe  von  1532  benutze.  — 

Historisches  Lied.  In  der  Fortsetzung  seiner  vortrefflichen  Sammlung 
Braunschweigischer  historischer  Volkslieder  kommt  Hassebrauk  (3689)  zu  den 
interessanten  Liedern  auf  den  Sturm  vom  16.  Oktober  1605  und  den  übrigen  Liedern 
auf  Heinrich  Julius,  an  denen  man  hübsche  Studien  über  die  Wandlung  historischer 
Ereignisse  im  Volksmund  machen  kann,  von  denen  einige  aber  auch  zu  Beobachtungen 
über  das  Verhältnis  von  Schriftsprache  und  niederdeutscher  Mundart  auffordern,  und 
weiter  zu  Liedern  der  Zeit  P>iedrich  Ulrichs,  des  dreissigjährigen  Krieges  und  der 
Folgezeit  bis  1671,  die  ein  entschiedenes  Nachlassen  der  frischen  volkstümlichen 
Produktion  zeigen.  Den  Volksreim  „Hartog  Krischan  von  Bronswick,  de  harr  en  witt 
perd"  und  so  weiter  möchte  H.  auf  den  tollen  Herzog  deuten;  wohl  mit  Recht;  doch  ist, 
soviel  ich  weiss,  in  der  Mark  Brandenburg  ein  verwandter  Volksreim  mit  dem  An- 
fang „De  Kaiser  Karl,  de  hat  en  perd"  nachgewiesen,  der  auf  Karl  IV.  gedeutet  wird: 
wie  verhalten  sich  diese  verwandten  Gedichtchen  zueinander?  Ein  alphabetisches 
Register  erleichtert  die  Uebersicht  über  die  ganze  Sammlung,  der  fleissige  Benutzung 
zu  wünschen  ist.  —  Die  politischen  Dichtungen  der  Deutschen  Böhmens  mustert 
W  o  l  k  a  n  (3689a) :  er  bespricht  die  Lieder  des  14.  Jahrhunderts  (auffällig,  dass 
Karl  IV.  nicht  besungen  wurde!),  der  Husitenkriege,  der  Reformationszeit  (Mitteilung 
eines  unbekannten  Dankliedes  der  Stadt  Einbogen),  der  Türkenzeit  und  hebt  dann 
,  hervor,  dass  nach  den  ersten  hoffnungsfreudigen  Regungen  bei  Beginn  des  dreissig- 

^■t  jährigen  Krieges  mit  dem  Einzug  der  Jesuiten  in  Böhmen  für  ein  volles  Jahrhundert 
^H  eine  nur  selten  (etwa  durch  Parteinahme  für  und  wider  Wallenstein)  unterbrochene 
^H  beängstigende  Stille  auf  dem  Gebiet  des  politischen  Liedes  eintritt.  Erst  die  Siege 
^B  des  Prinzen  Eugen  finden  schwachen  Widerhall  im  Liede,  stärkeren  die  Kämpfe  der 
^H.  Maria  Theresia  mit  Friedrich  dem  Grossen.  —  Der  von  Heerwagen  (3692)  mit- 
^H  geteilte  „Pasquillus  in  regem  Galliae  et  eins  legatos  Francofurti  existentes"  mit  dem 
^B  Anfang  „Frankfurt  ist  schier  erblindet  ob  der  Franzosen  Pracht"  bezieht  sich  auf  die 
^H        Kandidatur  Ludwigs  XIV.  für  den  Kaiserthron  und  die  Wahl  Leopolds.  — 

^^Hi  Jahresberiohte  ffir  neuere  deutsche  Litteratargesohiohte.    XUL  M 


396       A.  Reifferscheid,  Epos  des  17./18.  Jh.     P.  Stachel,  Drama  des  17./18.  Jh. 

Epos. 

(111,3  =  N.  3694-3703a.) 

Alexander  Reifferscheid. 

Mehrere  Chroniken  kommen  diesmal  in  Betracht.  Zu  ihnen  zählt  auch 
nach  seiner  ganzen  Zusammenstellung"  das  III,  1  besprochene  Diarium  belli  Bohemici 
(3584),  sowie  die  ebenfalls  dort  behandelten  lokalgeschichtlichen  Quellenwerke  (3587 
und  3592).  —  Von  der  Marienburger  Chronik  des  Bürgermeisters  Samuel  Wilhelmi 
erscheint  ein  fünfter  Teil,  die  Jahre  1722,  1723  und  1724  bis  in  den  September  um- 
fassend (3694),  Die  Veröffentlichung  beschränkt  sich  immer  ausschliesslicher  auf  die 
Auswahl  des  Lokalgeschichtlichen  und  deutet  den  übrigen  Inhalt  nur  an.  Alles 
Nichtlokale  entnimmt  Wilhelmi  den  Zeitungen  der  Zeit.  Mordgeschichten  aller  Art, 
monströse  Geburten  und  sonstige  Kuriositäten  bemerkt  er  mit  Vorliebe.  — 

Über  Roman  und  Epos  liegen  einige  beachtenswerte  Untersuchungen 
vor.  Von  Weitbrechts  (3(}97)  geschmackvoller  Bearbeitung  des  Simplizius 
Simplizissimus  von  H.  J.  Chr.  von  Grimmeishausen,  die  für  die  Jugend  und  die  Familie 
bestimmt  ist,  liegt  eine  vierte  durchgesehene  Auflage  vor,  die  ihrem  Zweck  voll- 
kommen entspricht.  —  Tüngerthals  (3698)  Beitrag  zur  Würdigung  dieses  Romans 
will  nachweisen,  dass  den  Verfasser  eine  moralisch-didaktische  Tendenz,  nicht  die 
Rücksicht  auf  die  dichterische  Gestaltung  des  Stoffes  geleitet  habe.  Er  hebt  besonders 
den  Humor  und  die  Satire  Grimmeishausens  hervor.  Die  Arbeit  ist  fleissig  und  um- 
sichtig. T.  irrt  aber  entschieden,  wenn  er  annimmt,  Grimmeishausen  habe  auf  Ge- 
schmack und  Anschauungsweise  der  niederen  Volkskreise,  für  die  er  geschrieben  habe, 
Rücksicht  genommen.  Dass  der  Roman  für  Vornehme  bestimmt  war,  beweisen  schon 
die  Kupferstiche  der  ersten  Ausgaben.  Die  falsche  Auffassung  des  Begriffes  von 
„Volksroman"  hat  ihn  zu  diesem  weiteren  Irrtum  verleitet.  —  Den  humoristischen  Roman 
Christian  Reuters  „Schelmuffskys  wahrhaftige,  kuriose  und  sehr  gefährliche  Reise- 
beschreibung zu  Wasser  und  zu  Lande"  gibt  in  einer  neuen  Bearbeitung,  die  mit 
Rücksicht  auf  das  heutige  Anstandsgefühl  ändert,  mildert  und  kürzt,  unter  möglichster 
Schonung  des  Charakteristischen  in  der  Ausdrucks-  und  Darstellungsweise,  P  an  n  i  e  r 
(3699  a).  —  Eine  Würdigung  des  Gellertschen  Romans  „Leben  der  schwedischen 
Gräfin  von  G."  versucht  die  fleissige  Doktorarbeit  von  Elisabeth  Kretschmer 
(3700),  nachdem  sie  Gellerts  Verhältnis  zum  englischen,  französischen  und  zum  zeit- 
genössischen deutschen  Roman  erörtert.  —  Abschliessende  Untersuchungen  über  J. 
Chr.  Rosts  Leben  und  schriftstellerische  Tätigkeit  trägt  Wahl  (3701)  in  seinem 
schönen  Buche  vor.  Hier  kommt  es  am  meisten  auf  die  Ausführungen  über  Rosts 
Schäfererzählungen  und  sein  komisches  Heldengedicht  ,,Das  Vorspiel"  an.  Da  ihr 
Verhältnis  zur  Litteratur  der  Folgezeit,  ihre  Nachwirkungen  und  ihr  Einfluss  auf 
dieselbe  mit  in  Betracht  gezogen  werden,  entwickelt  sich  die  ganze  Arbeit  zu  einem 
wertvollen  Beitrag  zur  Geschichte  der  deutschen  Litteratur  des  18.  Jahrhunderts.  — 

Über  Robinsonaden  ist,  da  mir  0  s  b  o  r  n  s  (3702)  Aufsatz  unerreichbar 
geblieben  ist,  nichts,  über  Übersetzungen  wenig  zu  berichten.  Eine  Dante- 
übersetzung in  einer  Helmstedter  Handschrift  des  17.  Jahrhunderts  bespricht  Sulger- 
Gebing  (3703).  Es  handelt  sich  um  eine  deutsche  Behandlung  des  Inferno.  Auf 
eine  kurze  Vita  folgen  eine  knappe  Inhaltsangabe  jedes  Gesangs  und  für  mehrere 
Gesänge  allegorische  Deutungen.  Der  Verfasser  hatte  nur  eine  unzulängliche  Kenntnis 
des  Italienischen.  Er  hatte  nur  die  beiden  ersten  Gesänge  des  Inferno  gelesen  und 
begnügte  sich  für  die  übrigen  mit  der  Übersetzung  .der  Argomenti  und  Allegorien 
seiner  italienischen  Vorlage.  —  Waltz'  (3703a)  Übersetzung  des  ßarclayschen 
Euphormio  war  mir  nicht  zugänglich.  — 


Drama. 

(111,4  =  N.  3704.3728  b.) 

Paul  Stachel. 


Geschichte  des  Dramas:  17.  Jahrhundert,  Seiner  Ausgabe  Aus- 
gewählter Dichtungen  Wolfhart  Spangenbergs  lässt  Martin  (3704)  nun 
auch  einen  getreuen  Abdruck  des  Meistersingerspiels  „Wie  gewunnen,  so  zerrunnen" 
folgen,  dessen  holzschnittartige  Typen  Reichhart  und  Spielcuntz,  Fromman  und  Murr- 
greth  den  Figuren  von  „Mammonssold"  und  „Glückswechsel"  am  nächsten  stehn.  — 


P.  Stachel,  Drama  des  17./18.  Jahrhunderts.  397 

Noch  ganz  mittelalterlich  mit  seiner  Mischung"  von  Komischem  und  Ernstem 
(Teufel,  Sudelkoch,  Narr  und  Kramjüdin),  mit  der  naiven  Technik  seiner  volks- 
tümlichen Massenscenen  (vier  Akte  nebst  Prolog  und  Epilog)  mutet  uns  an  das  bisher 
ungedruckte  katholische  Dreikönigsspiel  des  Schweizer  Ka[)lans  PeterSpichtig, 
Keine  eigentliche  Kopie  des  Freiburger  Spiels,  wie  der  Herausgeber  Heinemann 
(3704 a)  gegen  Baechtold  bemerkt,  obschon  sich  die  Vorrede  wegen  der  modernen 
liewalTnung  der  alten  Soldaten  auf  dessen  Beispiel  beruft.  In  einem  Nachspiel 
erscheinen  dem  ketzerischen  „Eigennutz"  gegenüber  die  drei  Weisen  des  Schweizer- 
landes. Die  ernsten  Scenen  sind  im  gemeinen,  die  possenhaften  im  SchweizerdeutKch 
abgefasst.  Eigentümlich  ist  das  Metrum:  an  hervorzuhebenden  Stellen  Kreuzreim 
und  Binnenreim  bei  regelmässigem  Wechsel  von  vierhebig  stumpfen  und  dreihebig 
klingenden  Versen.  — 

Zu  Schotteis  patriotischem  Freudenspiel  „Friedens  Sieg"  (3705),  das 
Koldewey  in  einem  Hallischen  Neudruck  näher  gebracht  hat  (JBL.  1901  III  4:3), 
erinnei't  E  1 1  i  n  g  e  r  mit  Recht  an  die  ähnlichen  Motive  des  Julius  redivivus  von 
Frischlin.  — 

Die  bereits  1892  von  Herrmann  erfolgreich  angegriffene  Quellenfrage  von 
Andreas  Gryphius'  „Cardenio  und  Gelinde"  nimmt  Neubauer  (3706)  auf, 
wie  es  scheint,  ohne  Kenntnis  dieses  Vorgängers  von  kurzen  Notizen  Boltes  und 
Farinellis  ausgehend.  Nach  einer  Wiedergabe  der  zweiten  Novelle  des  Don  Juan 
Perez  de  Montalvan,  La  fuer(,'a  del  desengano,  die  Gryphius  aus  Cialdinis  italienischer 
Übersetzung  kannte,  erörtert  er  eingehend,  ohne  sonderlich  neue  Resultate,  die  geringen 
Abweichungen  des  deutschen  Dramatikers.  Offen  bleibt  noch  die  Frage,  wie  sich  die  Gleich- 
heit des  Namens  Cardenio  in  Gryphius'  und  Harsdörffers  Version  erklärt  gegenüber  dem 
Teodoro  der  Vorlage,  bei  der  man  nicht  blossen  Zufall  oder  gemeinsame  Beeinflussung 
von  Cervantes  annehmen  möchte.  —  Eine  schwäciiere  Nachahmung  von  Gryphius'  Peter 
Squenz,  nicht  etwa  direkt,  wie  P  o  d  1  a  h  a  (3707)  meint,  von  Shakespeares  Hand- 
werkerspiel im  Sommernachtstraum,  erkennt  man  leicht  in  einer  deutschen  Schul- 
meisterkomödie des  P.  Bruno  Lindtner,  die  1662  in  dem  Prämonstratenserkloster  am 
Strahov  in  Prag  dreimal  dargestellt  wurde.  An  Stelle  des  Spiels  „von  der  Thisbe 
und  dem  Priamo",  das  in  dem  prahlerischen  Dramenregister  gleichfalls  genannt  wird, 
tritt  hier  „Andromeda  und  Persau";  der  Hofnarr,  der  die  Vorstellung  stört,  spricht 
einmal  lateinisch  in  leoninischen  Hexametern.  — 

18.  Jahrhundert.  Johann  Hübners  „Christ-Comoedia"  bespricht 
Rinn  (3708)  im  Anschluss  an  Brachmanns  Einleitung,  — 

Die  mehr  bibliographische  als  biographische  Darstellung  .1.  Ch.  Rosts  von 
Wahl  (3709)  trägt  minutiös  registrierend  auch  für  das  1741  von  Schönemaun  und 
der  Neuberin  in  Leipzig  aufgeführte  Schäferspiei  „Die  gelernte  Liebe",  das  einzige 
dramatische  Gedicht  des  berüchtigten  Litteraten,  einiges  zusammen,  namentlich  in 
Bezug  auf  die  Nachwirkung  (S.  52—60,  111/2,  126—32).  Für  ein  anderes,  „Dämon 
oder  die  zärtliche  Schaferinn",  wird  Rosts  Autorschaft  als  zweifelhaft  hingestellt,  für 
den  „parodierten  Cato",  den  Waniek  ebenfalls  dem  Verfasser  des  antigottschedischen 
„Vorspiels"  hatte  zuweisen  wollen,  entschieden  abgelehnt,  dabei  doch  am  Schluss 
von  seinen  „dramatischen  Schöpfungen"  gesprochen.  — 

Von  dem  vielgeschäftigen  Hohenfurter  Zisterzienserabt  Job.  Christian 
Alois  Mickl  (1711—67),  dessen  poetische  Tätigkeit  fast  ganz  in  seine  Prager 
Studienzeit  (bis  1730)  fällt,  hat  Schmidt  mayer  (3710)  die  einzige  deutsche 
Dichtung,  „Eine  lustige  Comedie"  von  der  Belagerung  Trojas,  nach  der  Handschrift 
herausgegeben.  Das  Stück  behandelt  in  drei  Akten,  wie  die  Wiener  Haupt-  und 
Staatsaktionen,  ohne  äussere  Scenenbezeichnung,  doch  mit  episch  reichlichem  Scenen- 
und  Zeitwechsel  den  homerisch-vergilischen  Stoff  von  der  Ausfahrt  der  Griechen  bis 
zur  Einnahme  der  Stadt;  wie  ja  im  selben  Jahrzehnt  am  gleichen  Gegenstand  Hol- 
bergs „Ulysses  von  Ithacia"  solche  deutschen  Komödien  parodierend  verspottete.  (Ob 
tatsächliche  Beziehungen  zwischen  beiden  bestehn?  dann  jedenfalls  nur  indirekt  durch 
ein  drittes,  gemeinsam  vorauszusetzendes  Muster.)  Auch  formell  stellt  es  in  seiner 
halb  rhetorisch-gelehrten,  halb  grob-vulgären  Komödiantenprosa  eine  Vereinigung  des 
Akademikers  mit  dem  Bühnenpraktiker  dar,  ein  interessantes  Gegenstück  zu  Spangen- 
bergs Strassburger  Ajax.  Kenntnis  des  schlesischen  Kunstdramas  verrät  Mickl  nicht; 
die  kann  man,  von  Hallmann  abgesehen,  im  katholischen  Süden  auch  kaum  erwarten. 
Für  die  Komik  sorgen  Scabin,  ein  betrügerischer  Magus  und  namentlich  Hans  Wurst, 
der  als  lustiger,  listiger  Diener  des  Ulysses  den  geschraubten  Schwulst  der  vor- 
nehmen Redner  mit  seinen  Eulenspiegeleien  unterbricht,  ja  in  moroldischen  Ver- 
kleidungen als  Kundschafter,  Astrolog  und  Neptun,  zuletzt  gar  statt  des  Verräters 
Sinon  in  die  Handlung  eingreift.  In  der  Einleitung  spricht  der  Herausgeber  über 
das  Verhältnis  zur  Wiener  Volkskomödie  Stranitzkys  und  anderer  wie  über  Leben 
und  Werke  des  Autors,  wobei  er  die  eingestandenermassen  als  Exercitationes  metricae  « 

51* 


398  P.  Stachel,  Drama  des  17./18.  Jahrhunderts. 

entstandenen  dichterischen  Produkte  „dieses  bedeutenden  Geistesmannes"  wohl  etwas 
überschätzt  (meist  lateinische  Lyrik  und  Epik  des  jungen  poeta  laureatus,  nur  ein 
lateinisches  Drama  „Mauritius"  ist  handschriftlich  erhalten).  — 

Die  Abhängigkeit  der  Gellertschen  Lustspieltechnik  von  Gottscheds  Theorie 
sucht  ohne  Kunde  von  Coyms  Arbeit  ein  flüchtiges  Programm  von  D  o  b  m  a  n  n 
(3710a)  aufzuzeigen,  in  dem  von  der  „Gottsched-Gellert-Holbergschen  Wasserflut" 
geredet  wird.  — 

Gottscheds  Dramaturgie  wird  von  E.  Re  i  c  h  e  1  (VossZgß.  1901,  N.  50/1) 
apologetisch  gewürdigt,  der  für  die  Einheit  von  Ort  und  Zeit  (und  für  den  Monolog- 
hass  dürfte  ers  auch)  mit  Fug  auf  Ibsens  Beispiel  verweist,  auch  sonst  die  über- 
raschende Modernität  mancher  Grundsätze  hervorhebt.  — 

Jesuiten-  und  Schuldrama.  Einen  der  hervorragendsten  Dramatiker 
des  Jesuitenordens,  den  Schwaben  Jakob  Bidermann  (geb.  zu  Ehingen  1578, 
gest.  zu  Rom  1639),  behandelt  J.  S  a  d  i  1  in  einer  sorgfältigen  Monographie.  (Progr. 
des  k.  k.  Ober-Gymnasiums  zu  den  Schotten  in  "Wien.  1899  und  1900.  78  S.).  Nach 
einer  Skizze  des  Lebens  und  der  übrigen  Schriften  liefert  er  ausführliche  Analysen 
der  einzelnen  Bibel-  und  Legenden dramen,  unter  denen  ein  Faustischer  Cenodoxus, 
die  Geschichte  vom  hoffärtigen  Doktor  von  Paris,  ein  Belisar  und  ein  Josaphat 
besonders  bemerkenswert  sind.  Warum  die  Zitate  nur  immer  in  deutscher  Versprosa 
gegeben  werden  und  nicht  daneben  wenigstens  im  Urtext!  Das  Schlusswort  belehrt 
über  Äusseres  der  Aufführungen,  die  meist  in  München  stattfanden,  über  die  volks- 
tümlich-freie Technik  und  den  Ideengehalt  der  Stücke.  —  Bahlraanns  Bibliographie 
der  niederrheinischen  Jesuitendramen  wird  durch  einige  Nachträge  von  Lauch  ert 
(3711)  ergänzt:  ein  Aachener  Märtyrerdrama  ,,Salomona"  (Die  Mutter  der  Makka- 
bäer,  1744),  von  dem  nur  Scenar  und  deutsche  Gesangstexte  gedruckt  sind,  und 
ein  Kölner  Josephdrama  des  P.  Paul  Aler  (1705  aufgeführt).  —  Auch  Reinhard 
Müllers  ,, Beiträge  zur  Geschichte  des  Schultheaters  am  G^^mnasium  Josephinum  in 
Hildes  heim"  (Progr.  Hildesheim.  1901.  70  S.)  dienen  zu  willkommener  Ver- 
vollständigung der  Bahlmannschen  Arbeit.  Sie  erzählen  die  äussere  Geschichte  der 
Jesuitenbühne,  deren  Blüte  auch  hierin  die  zweite  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  fällt,  orien- 
tieren über  Weihnachts-,  Passions-  und  Fastnachtsspiele  (unter  diesen  1698  in  Masens 
„Rusticus  imperans"  das  Thema  des  Jeppe  vom  Berge)  und  machen  ausser  den  Titeln 
sämtlicher  Stücke  von  1597 — 1788  zwei  Scenarien  aus  den  Jahren  1664  und  1667  be- 
kannt (Domitianische  Christenverfolgung,  Wittekinds  Bekehrung).  —  Die  longobardische 
Sage  vom  Opfertode  des  Priesters  Zeno  für  seinen  König  Cunibert  im  Kampf  wider 
den  tyrannischen  Usurpator  Alachis  ist  Grundlage  für  die  Handlung  eines  Kremser 
Schuldramas  von  1697,  dessen  Abdruck  Bar  an  (3712)  mit  einer  historischen  Ein- 
leitung begleitet.  —  Ein  grösseres  Gebiet,  die "  Schaustücke  der  litauischen 
Ordensprovinz  in  dem  Zeitraum  von  1669 — 1717,  durchwandert  Lühr  (3712a)  an 
der  Hand  eines  vierundzwanzig  Scenarien  enthaltenden  Sammelbandes  der  Brauns- 
berger  Bibliothek;  neun  von  ihnen  entfallen  auf  Wilna,  drei  auf  Warschau,  zwei  auf 
Braunsberg,  die  übrigen  auf  andere  polnische  Anstalten,  wie  denn  die  Verfasser  meist 
Polen  sind.  Titel  und  Argumente  werden  wörtlich,  der  mit  Vorliebe  aus  der  Kirchen- 
und  Missionsgeschichte  geschöpfte  Inhalt  in  Auszügen  wiedergegeben.  —  Faber 
(3713)  berichtet  über  Schulkomödien  im  Franziskanerkloster  zu  Thann  im  Elsass, 
wo  man  bei  der  Stoffwahl  nicht  nur  an  Heiligenlegenden  sich  hielt,  sondern  frisch 
in  die  eigene  Zeitgeschichte  hineingriff':  der  Inhalt  der  ersten  Plerbstkomödie  1688 
war  „die  Vertreibung  der  Hugonoten  aus  Frankreich,  so  1685  von  Ludovico  XIV. 
glorreich  vollzogen  worden".  —  Nur  wenige  Dramentitel,  dafür  um  so  mehr  Nachrichten 
über  Ausstattung  und  Inscenierung  der  Troppauer  Ordensspiele  entnimmt  Knaf- 
litsch  (3714)  dem  Ausgabebuch  der  dortigen  Marianischen  Kongregation;  freilich 
erst  aus  verhältnismässig  später  Zeit  (1728—73).  Herausgehoben  sei  noch  die  Tat- 
sache, dass  im  Jahre  1700  dem  Dichter  Hallmann  Fürsten  und  Stände  für  das  ihnen 
dedizierte  Trauerspiel  „Die  unüberwindliche  Keuschheit  oder  die  grossmütige  Prinzessin 
Liberata"  (bisher  unbekannt)  nur  unwillig  eine  Belohnung  zuerkannten.  —  Eine  er- 
gänzende Abhandlung  von  Bau  mann  (3715),  die  das  Scenar  einer  geistlichen 
Komödie  von  1688  zum  Abdruck  bringt,  hat  mir  nicht  vorgelegen.  — 

AusländischeDramatiker  in  Deutschland.  Den  ,,bestraften 
Brudermord",  jenen  spät  überlieferten  deutschen  Bühnenhamlet,  hat  am  12.  April  1902 
das  hiesige  „Berliner  Theater"  in  stilgetreuer,  doch  nach  den  Kritiken  allzu  ab- 
sichtlich parodistischer  Darstellung  vorgeführt  (3717-18).  —  Mit  ihm  beschäftigt  sich 
gründlich  und  genau  die  Dissertation  von  Evans  (3716),  die  das  Verhältnis  zur 
Vorlage  untersucht.  Im  Gegensatz  zu  Creizenachs  Ansicht,  dass  eine  frühere  Fassung 
Shakespeares  zugrunde  liegt,  verficht  E.  die  auch  von  Bülbring  vertretene 
Meinung,  dass  das  deutsche  Theaterstück  auf  ein  vorshakespearisches  Drama,  den 
verlorenen  Urhamlet  des  Thomas  Kyd,  zurückgeht.    So  richtig  seine  Methode  an 


P.  Stachel,  Drama  des  17./18.  Jahrhunderts.  399 

sich  ist,  so  geschickt  und  umsichtig  ihre  Anwendung,  einen  zwingenden  Beweis  er- 
geben (lie  mehr  zufälligen  üeberoinstimmungen  mit  den  Quellen,  den  Werken  Kyds 
und  dem  englischen  Seneca  doch  nicht;  am  wenigsten  die  stilistischen  (S.  34/6,  44), 
wie  denn  an  eine  wörtliche  Uebersetzung  gewiss  nicht  zu  denken  ist.  Wäre  es  denn 
so  unmöglich,  dass  die  Verrohung  der  Späteren  die  Dichtung  annähernd  in  den 
primitiven  Rohzustand  zurückgebildet  hätte?    - 

Aus  einer  Wiener  Handschrift  zieht  A.  von  Weilen  (3719)  eine  1754 
bis  1755  gespielte  dreiaktige  Theaterbearbeitung  von  Lillos  „Kaufmann  zu  Ijondon", 
die  von  dem  Schauspieler  Mayberg  herrührt.  Milvoud  wird  hier  als  verlassene 
Braut,  nicht  als  Buhlerin  dargestellt,  ihre  Tat  als  Racheakt  gemildert;  die  Dienerschaft 
verwandelt  sich  in  Gestalten  der  Stegreifkomödie  (Scapin,  Hanns  Wurst,  Colombina), 
deren  Komik  allerdings  die  späteren  tragischen  Partien  verschont  (vgl.  Erich  Schmidt, 
Lessing  12,  S.  288/il).  In  seiner  regelmässigen  Gestalt  kam  Lillos  Drama  17»j7  auf 
das  Wiener  Nationaltheater,  bearbeitet  von  Stephanie  dem  Aeltoren  in  Anlehnung 
an  die  Hamburger  Uebersetzung  von  Bassewitz  (1757),  die  wiederum  die  Hinrichtungs- 
scene  wegliess.  Massgebend  ward  endlich  für  die  Umformung  zum  rührenden  Familien- 
gemälde mit  glücklichem  Ausgang  Merciers  „Jenneval  ou  le  Barneveit  fran<,:ais"  (I7(i9). 
Ihm  folgte,  in  manchem  zu  Lillo  zurückkehrend,  F.  L.  Schröder,  dessen  selbständige 
Behandlung  „Die  Gefahren  der  Verführung"  1778  in  Hamburg,  1781  in  Wien  geringen 
Eriülg  hatte.  — 

Drei  Lustspiele  Holborgs,  Jean  de  France,  Bramarbas,  der  politische 
Kannengiesser,  wurden  den  Deutschen  zuerst  1741 — 42  in  Gottscheds  Schaubühne 
durch  den  Altonaer  Professor  Detharding  vermittelt.  Dessen  gewandt  eindeutschendes, 
aber  auch  zahm  abschwächendes  Verfahren  betrachtet  Jantzen  (3720)  im  einzelnen 
schematisch  übersichtlich  nach  Technik,  Inhalt  imd  Stil.  Eine  Aenderung  fiel  schon 
den  zeitgenössischen  Lesern  auf:  Holbergs  pedantischer  Philosoph  wird  bei  dem 
deutschen  üebersetzer  zum  klassischen  Philologen.  Die  germanisierende  Namen- 
gebung  indes  stammt  nicht  von  ihm,  sondern  von  Frau  Gottsched.  Dass  übrigens 
dem  alten  Interpreten  und  seinen  Kollegen  die  Ehre  der  Erneuerung  durch  Hoffory 
und  Schienther  zuteil  ward  (Berlin  1888),  dass  hier  schon  ein  über  Prutz  hinausgehendes 
Kapitel  „Holberg  und  Deutschland"  sich  findet,  ist  mit  keinem  Wort  erwähnt  und 
dem  Verfasser  offenbar  unbekannt  geblieben.  — 

Theatergeschichte.  Ganz  ins  anglistische  Gebiet  fällt  eine  Dissertation 
von  Maas  (3721),  die  chronologische  Angaben  über  Mitglieder  und  Repertoire  der 
Kindertruppen  in  England  enthält  (namentlich  Paul's  und  Chapel  children).  —  Braun- 
sohweiger  Rechnungen  bezeugen  den  Aufenthalt  englischer  Komödianten 
für  die  Jahre  1611  und  1617  (3722).  —  Ueber  das  spätere  bürgerliche  Leben  der  in 
Wolfenbüttel  sesshaft  gewordenen  Hofschauspieler  Thomas  Sacheville  (Sackville, 
gest.  1628)  und  Johan  Breidstrass  (Bradstriet,  gest.  1618)  macht  Zimmermann 
(3722a-23)  archivalische  Mitteilungen,  an  anderer  Stelle  druckt  er  die  bei  Cohn  in 
englischer  Uebersetzung  gegebenen  Quellenauszüge  in  der  ursprünglichen  Form.  — 
Mehrere  Aktenstücke,  die  C.  F.Meyer  (3724)  veröffentlicht,  geben  Aufschluss  über 
Beziehungen  der  Engländer  zum  Hofe  des  jungen,  lebenslustigen  Herzogs  Philipp 
Julius  von  Pommern- Wolgast  (1584—1625),  der  im  August  1606  zum  Aerger  seines 
energisch  protestierenden  Hofpredigers  in  der  Schlosskirche  zu  Loitz  die  „Calvinischen 
und  Bebstischen  Auslender"  in  ihrer  fremden,  unverständlichen  Sprache  angeblich 
„nichts  als  eine  Geistliche  Comoedi  aus  der  H.  Schrifft"  spielen  Hess,  noch  in  den 
Jahren  1622 — 24  englische  Musikanten  (darunter  Richard  Jones)  um  sich  sah,  auch 
die  Aktionen  Greifswalder  Studenten  gern  unterstützte,  — 

Die  umfassendste  Publikation  ist  von  Frankreich  ausgegangen:  Oliviers 
(3725)  prächtig  ausgestattetes  Quellenwerk  über  französische  Schauspieler 
an  deutschen  Höfen  führt  uns  in  seinem  zweiten  Band  an  den  preussischen 
Hof.  Mit  den  Anfängen  eines  Balletts  unter  dem  Grossen  Kurfürsten  beginnend, 
schildert  er  knapp  und  klar  die  Lützenburger  Vorstellungen  vor  Sophie  Charlotte,  die 
Berliner  vor  dem  ersten  König,  der  1706  die  Brüsseler  Truppe  des  George  Du  Rocher 
in  seine  Dienste  nahm;  dann  nach  der  Unterbrechung  durch  den  „Roi-sergent"  die 
Liebhaberbühne  von  Rheinsberg.  Das  zweite  und  dritte  Kapitel  ist  dem  Schauspiel, 
das  vierte  dem  Opernballett  unter  Friedrich  dem  Grossen  gewidmet.  Unter  den 
Tänzerinnen  treten  neben  der  Barbarina  Marianne  Cochois  und  Madame  Denis  hen^or, 
unter  den  Schauspielerinnen  der  ersten  Periode  die  philosophisch  gebildete  Babet 
Cochois,  die  spätere  Gattin  des  Marquis  d'Argens,  der  für  Friedrich  in  Frankreich  zu 
werben  bemüht  war.  Gastspiele  gaben  1774  und  1775  die  Schauspieler  Aufresne  und 
Lekain.  Während  die  Berufsschauspieler  von  den  Klassikern  Racine  bevorzugten, 
versuchte  sich  die  Hofgesellschaft  anfang-s  der  fünfziger  Jahre  unter  Voltaires  Leitung 
vornehmlich  an  Voltairischen  Stücken.  Im  März  1778  schloss  der  alte  König  das  erst 
zwei  Jahre  vorher  eröffnete   französische  Komödienhaus    auf   dem    Gendarmenmarkt. 


400  L.  Pariser,  Didaktik  des  17./18.  Jahrhunderts. 

Die  reichhaltigen  Anmerkungen  bringen  Belege,  Rechnungen  und  Rollenbesetzungen 
nach  den  Akten  der  Archive,  der  Anhang  drei  französische  Ballett-Festspiele  aus 
der  Zeit  Friedrichs  I.  Ebenso  angelegt  ist  Ü.s  hier  im  vorigen  Bericht  übergangener 
erster  Band,  mit  dem  Spezialtitel :  La  Cour  Electorale  Palatine.  Preface  de  M.  Emile 
Faguet.  (Paris,  Soc.  frang.  d'impr.  et  de  libr,  1901.  224  S.).  Wichtiger  als  die  Zeit 
Karl  Philipps  (1716 — 42)  und  seiner  Vorgänger,  von  denen  zuerst  Kurfürst  Friedrich  V., 
nach  ihm  Karl  Ludwig  französische  Komödianten  nach  Heidelberg  beriefen,  war  für 
die  kurpfälzische  Hofbühne  die  Regierung  Karl  Theodors,  der  lange  ganz  unter 
französischem  Einflüsse  stand;  erst  1770  tritt  nach  der  Entlassung  der  Franzosen 
das  deutsche  Schauspiel  Mannheims  in  den  Vordergrund.  Voltaires  zweimaliger 
Besuch  des  Theaters  von  Schwetzingen  (1753  und  1758),  sein  brieflicher  Verkehr 
mit  dem  prunkliebenden  Kurfürsten  (bis  1764),  die  Uraufführung  seiner  „Olympie" 
nach  „Tancrede"  und  dem  „Orphelin  de  la  Chine"  (1762)  bezeichnen  den  Glanzpunkt 
dieser  Epoche,  die  im  zweiten  Kapitel  geschildert  wird;  im  Anhang  erscheint  ausser 
dem  Personenverzeichnis  der  Ballettpantomimen  Laucherys  (1772—76)  ein  Einakter  des 
Schauspielers  Antoine  „Le  retour  de  Lindor",  eine  Fortsetzung  des  Lustspiels 
„Heureusem ent"    von  Rochon    de  Chabannes  (1762),   zum    ersten  Male  im  Druck.  — 

Einzelne  Städte.  Caroline  Neubers  Beziehungen  zum  Braun- 
s  c  h  w  e  ig-Blankenburgischen  Hofe  werden  durch  neue  Funde  von  Gelegenheits- 
gedichten erhellt,  die  Schüddekopf  (3726)  aus  seltenen  Einzeldrucken  mitteilt. 
Bei  ihrer  Vermählung  (1718)  gehörte  sie  und  ihr  Mann  der  Hannoverschen  Truppe 
Christian  (nicht  Johann)  Spiegelbergs  an,  die  eben  damals  im  Braunschweigischen 
Lande  herumzog,  danach  der  Elenson-Haackschen.  Als  selbständige  Prinzipalin 
Kursächsischer  Hofkomödianten  trat  sie  gleich  im  ersten  Jahre  (1727)  am  Hofe  Carl 
Rudolfs  in  Blankenburg  auf,  nach  dessen  Regierungsantritt  1731  mit  dem  Hofakteur- 
Privileg  in  Braunschweig,  wo  man  neben  einer  Haupt-  und  Staatsaktion  Moliöres 
„Bourgeois  gentilhomme"  gab.  Die  enge  Verbindung  erhielt  sich  bis  zum  Tode  deg 
Herzogs  (1735);  zwölf  Jahre  später  knüpfte  Schönemann  an  die  Vorgängerin  an  mit 
einem  Vorspiel  „Der  Sieg  der  Schauspielkunst",  das  die  Leipziger  Harlekin- Verbannung 
der  Neuberin  in  Braunschweig  wiederholte.  — 

Für  die  Vorgeschichte  des  Frankfurter  Schauspiels  in  der  Bürgerspiel- 
und  Wandertruppenzeit  gibt  dessen  kundige  Geschichtschreiberin  Elisabeth  Mentzel 
(3727)  in  ihrem  neuen  Buche  nur  eine  zusammenfassende  Uebersicht,  ehe  sie  zu 
ihrem  eigentlichen  Gegenstande,  dem  ständigen  Theater  seit  1782,  kommt.  — 

Dagegen  berücksichtigt  S  t  i  e  h  1  s  (3728)  Theatergeschichte  von  L  ü  b  eck 
gleichmässig  die  ältere  Zeit,  die  in  dem  früheren  Werke  von  Asmus  vernachlässigt 
war.  Von  dem  ersten  Auftreten  fahrender  Berufsschauspieler,  das  hier  erst  1639 
urkundlich  feststeht,  bis  zu  den  Anfängen  der  stehenden  Bühne  (1799 — 1810)  reicht 
die  erste  Hälfte  des  Buches,  illustriert  durch  eine  Reihe  von  Repertoirelisten  und 
anderen  bisher  unzugänglichen  Nachweisen.  In  dem  Wechsel  der  vorüberziehenden 
bekannten  Gesellschaften  (Carl  Paul,  Veiten,  Neuberin,  Schönemann,  Schuch)  spiegeln 
sich  auch  in  dieser  Filiale  Hamburgs  die  allgemeinen  Wandlungen  des  Geschmacks.  — 

Die  Darstellung  des  Münchener  Bühnenlebens  von  Legband  (3728a) 
bleibt  für  den  nächsten  Jahrgang  zur  Besprechung  vorbehalten.  — 

Für  Wernigerode  kündigt  ein  von  Jacobs  (3728b)  ans  Licht  ge- 
zogener Theaterzettel  „hochteutscher  Commoedianten"  vom  Ende  des  17.  Jahrhunderts 
eine  Vorstellung  „Das  menschliche  Leben  ist  wie  ein  Traum",  wohl  nach  Calderon,  an. 
Nach  1726  verstummten  im  Stolbergischen  die  Lustbarkeiten  unter  der  Herrschaft  des 
strengen  Pietismus;  erst  1808  während  der  Franzosenzeit  durfte  eine  „Königl.  W^estfäl. 
privilegierte  Schau  Spielergesellschaft"  mit  Ritterdramen  und  anderen  Zugstücken  von 
Kotzebue  und  seinesgleichen  sich  produzieren.  — 

Der  Bericht  über  die  Veröffentlichungen  zur  Geschichte  derOpei: 
ist  nachträglich  dem  entsprechenden  Kapitel  des  Teils  IV  zugewiesen  worden.  — 


Didaktik. 

(III,  5  =  N.  8731-8804.) 

Ludwig  Pariser. 

Im  Gegensatz  zu  der  beträchtlichen  Anzahl  umfassender  Arbeiten,  welche  die 
drei  letzten  Berichtsjahre  für  unser  Gebiet  gebracht  haben,  beschränkt  sich  die  dies- 
malige Uebersicht  auf  Einzeluntersuchungen  und  Nachträge  zu  der  Litteratur,  die 
bereits  an  dieser  Stelle  gewürdigt  ist.  üeber  einzelne  unserem  Zeitraum  angehörende 
Autoren    und    geistige    Bewegungen    ist    oft    Gesagtes    in    volkstümlich    gehaltenen 


L.  Pariser,  Didaktik  des  17./18.  Jahrhunderts,  401 

öohriften  wiederg-egeben  worden.  Auf  eine  Besprechung  dieser  —  in  der  Biblio- 
graphie verzeichneten  —  Werke  durfte  in  den  meisten  Fällen  verzichtet  werden.    — 

Kirchliches  Leben:  Predigten.  Ein  Hinweis  auf  Ru  decke 
(3731)  sittengeschichtliches  Werk,  insbesondere  auf  den  Abschnitt,  der  die  Predigten 
des  17.  und  18.  Jahrhunderts  behandelt,  sei  diesem,  relativ  ausgiebigsten  Teil 
unseres  Berichtes  vorangeschickt.  Auszüge  aus  Predigten  Abrahams  a  St.  Clara, 
aus  den  Ehestandspredigten  Pli.  Ehrenreich  Widers  (1671),  einige  Belegstellen  aus 
dem  Pastor  copulans  des  Petrus  Michaelis  (1717)  und  dem  Cicero  Suevicus  (Sebastian 
Sailer  1714—77)  sind  hier  abgedruckt,  um  die  Derbheit  jener  Epoche  im  Empfinden 
und  Ausdruck  auch  auf  der  Kanzel  zu  illustrieren.  Charakteristisch  für  das  Verhalten  der 
Behörden  gegenüber  dem  abgestumpften  Geschmack  der  Kanzelredner  ist  eine  von 
R.  mitgeteilte  preussische  Kabinettsordre  (1739),  in  welcher  die  Theologen  angehalten 
werden,  die  allegorisierende  Methode  aufzugeben,  die  den  Hauptanlass  zur  Aufnahme 
anstössiger  üleichnisse  in  die  Predigten  geboten  hatte.  — 

Einzelne  Persönlichkeiten.  Eine  anerkennende  Besprechung  der 
auch  an  dieser  Stelle  bereits  (JBL.  1901  III  5:2)  gewürdigten  Biographie 
Friedrich  Spees  von  Diehl,  beziehungsweise  ihrer  Neubearbeitung  durch  seinen 
Ordensbruder  Duhr  ist  von  Binder  (3733)  verfasst;  er  hat  ihr  auch  einige  Daten 
über  den  Autor  beigefügt,  der  jung  zu  Toulouse  verstorben  ist.  — 

Das  wenige,  was  sich  über  den  Lebensgang  des  evangelischen  Theologen 
J.  Deucer  aus  seinen  Erbauungsschriften  ermitteln  liess,  hat  Wölk  an  (3734) 
zusammengestellt.  Deucer  gehörte  zu  den  böhmischen  Exulanten,  welche  durch  die 
Gegenreformation  aus  ihrer  Heimat  vertrieben  wurden.  Seine  „Bergpredigten",  die 
den  Einfluss  der  „Sarepta"  des  Johannes  Matthesius  erkennen  lassen,  sowie  seine 
bergrechtlichen  Arbeiten  sind  im  ersten  Viertel:  des  17.  Jahrhunderts  im  Erzgebirge 
entstanden.  W.  hat  das  Fortleben  seiner  Anda^htsbücher  durch  das  ganze  17.  Jahr- 
hundert verfolgen  können.  Er  erklärt  Deucer  für  den  bedeutendsten  Nachfolger  des 
Matthesius.  — 

D  i  1 1  h  e  y  (3735)  macht  auf  die  weitgreifende  Wirkung  aufmerksam,  welche 
von  den  Erbauungsschriften  Joachim  Lütkemanns  ausgegangen  ist.  Neben 
Arndts  Buch  vom  wahren  Christentum  waren  sie  die  am  meisten  gelesenen.  Ein 
Zeugnis  hierfür  bietet  eine  fromme  Fabel  jener  Zeit,  worin  der  Teufel  einem  Jüngling 
nur  das  Lesen  der  Bibel  und  der  Schriften  dieser  beiden  Autoren  untersagt.  Lütke- 
manns Deutsch  sei  für  sein  Zeitalter  geradezu  bewundernswert,  wenn  er  auch  nicht 
den  ,, naiven  zum  Herzen  gehenden  Bibelton  Arndts"  in  seiner  Gewalt  gehabt  habe. 
Die  biographischen  Angaben  in  D.s  Lebensabriss  gehen  auf  Phil.  Rethmej'er,  Märtens 
und  Tholuck  zurück.  —  Die  umfassende  Biographie  Joachim  Lütkemanns,  die 
Heinrich  Lütkemann  (3735a)  geschrieben  hat  (vgl.  JBL.  1899  1115:10), 
ist  bereits  in  zweiter,  umgearbeiteter  Auflage  erschienen.  In  ihr  ist  jetzt 
ein  bedeutend  grösseres  Quellenmaterial  verarbeitet,  das  zumeist  Bibliotheken  und 
Archive  des  Herzogtums  Braunschweig  geliefert  haben.  Die  Lesbarkeit  des  Buches 
hat  durch  Aufgabe  der  Paragraphen- Einteilung  innerhalb  der  einzelnen  Kapitel 
gewonnen  und  der  Text,  der  durch  Fortlassung  des  Quellenapparates  entlastet  ist, 
hat  eine  beträchtliche  Erweiterung  dadurch  erfahren,  dass  dem  historischen  Hinter- 
grunde eine  grössere  Beachtung  zugewendet  wurde.  Auch  neu  aufgenommene  Daten, 
die  für  die  Kulturgeschichte  von  Wert  sind,  zum  Beispiel  ausführlichere  Mitteilung 
von  Personalien,  welche  den  Leichenreden  Lütkemanns  angehängt  waren,  wie  die  vita 
des  Wolfenbüttler  Kommandanten  von  Weinbach,  gereichen  der  jetzigen  Gestalt  des 
Lebensbildes  zum  Vorteil.  Der  Abschnitt,  in  welchem  Lütkemanns  Bedeutung  als 
Dichter  von  Kirchenliedern  geprüft  wird,  hat  keine  sonderliche  Veränderung  erlitten; 
der  Verfasser  weist  nur  Goedekes  Annahme  zurück,  dass  Lütkemanns  Dichtungen 
sich  durch  „sektiererische"  Eigenheiten  auszeichneten.  — 

Die  bedeutsamste  Schrift  über  das  kirchliche  Leben  innerhalb  unseres  Zeit- 
raums, die  wir  in  dem  diesmaligen  Bericht  zu  besprechen  haben,  hat  D  a  1 1  o  n  (3737) 
mit  seiner  Biographie  des  preussischen  Hofpredigers  Daniel  Ernst  Jablonski 
geliefert.  Selbst  diejenigen  Abschnitte  seines  Buches,  in  denen  der  Verfasser  über 
den  Lebensgang  und  das  Eingreifen  Jablonskis  in  die  Unionsbewegung  zu  den 
gleichen  Ergebnissen  gelangt  wie  sein  Vorgänger  Paul  Kleinert,  hat  er  durch 
genaueste  Wiedergabe  aller  charakteristischen  Einzelheiten  zu  vertiefen  und  zu  ver- 
deutlichen verstanden.  So  werden  bei  dem  Studiengang  des  jungen  Figulus  —  den 
böhmischen  Familiennamen  hatte  sein  Vater,  der  Schwiegersohn  des  Comenius,  in 
der  Verbannung  aufgegeben  —  in  anschaulicher  Art  die  einzelnen  Bildungsstätten 
Lissa,  Frankfurt  a/0.  und  Oxford,  ihre  Lehrkräfte  und  die  dort  üblich  gewesenen 
Unterrichtsmethoden  geschildert.  Wie  der  auf  Verbindung  echter  Religiosität  und 
humanistischer  Bildung  gegründete  Lehrplan  des  Comenius  sich  auch  für  die  Aus- 
bildung des  Enkels  bewährte,  bezeugt  seine  geistige  und  sittliche  Entwicklung.     Die 


402  L.  Pariser,  Didaktik  des  17./18.  Jahrhunderts. 

deutsche  Sprache  wurde  bei  diesen  Studien  arg*  vernachlässigt,  und  die  Folge  davon 
war,  dass  selbst  die  Tagebücher  Jablonskis  und  grösstenteils  auch  der  briefliche 
Verkehr  mit  seinen  Söhnen  lateinisch  geführt  wurden.  Dagegen  wurde  der  Vorliebe 
jener  Zeit  für  theologische  Fragen  schon  auf  der  Schule  entgegengekommen.  Der 
Aufenthalt  Jablonskis  in  Birsen  (1679),  wo  er  nach  Absolvierung  seiner  beiden 
Universitätsjahre  in  Frankfurt  a/0.  als  Schullehrer  tätig  war,  ist  nur  ein  vorüber- 
gehender gewesen  und  lässt  sich  durch  lokale  Dokumente  nicht  bestätigen.  Der 
Sorgfalt  des  Verfassers  ist  es  auch  bei  diesem  verhältnismässig  unwichtigen  Lebens- 
abschnitt gelungen,  durch  Benutzung  anderer  Quellen  ein  glaubhaftes  Bild  von  dem 
damaligen  Leben  eines  Lehrers  in  dem  kleinen  Städtchen  an  der  kurländischen 
Grenze  zu  entwerfen.  Ein  Einblick  in  die  Kirchengeschichte  der  Stadt  Berlin  eröffnet 
sich  in  der  Schilderung  der  fast  ein  halbes  Jahrhundert  umfassenden  Zeit,  die 
Jablonski  als  Hofprediger  und  geistlicher  Berater  der  beiden  ersten  preussischen 
Könige  in  der  Residenz  verbracht  hat.  Durch  seine  Beziehungen  zur  Kurfürstin 
Sophie  Charlotte  wurde  er  bekanntlich  zum  intellektuellen  Urheber  der  Bestrebungen, 
die  zur  Gründung  der  Berliner  Akademie  der  Wissenschaften  führten.  Für  die 
Entstehungsgeschichte  dieses  unter  Friedrich  Wilhelm  L  zu  einem  kümmerlichen 
Dasein  verurteilten  Instituts  diente  dem  Verfasser  in  erster  Linie  das  von  Harnack 
erschlossene  Material.  Doch  lieferte  auch  die  Korrespondenz  Jablonskis  vieles,  was 
zur  Bestimmung  des  Anteils,  der  Leibniz  an  dieser  Gründung  zukommt,  von  Be- 
deutung ist.  Seine  orientalischen  Studien,  die  Besorgung  einer  Ausgabe  des  Alten 
Testaments  im  Urtext,  sowie  die  Anlage  einer  Druckerei  mit  hebräischen  Tj^pen 
brachten  Jablonski  mit  der  jüdischen  Bevölkerung  Berlins  in  Berührung.  Seinem 
Einfluss  ist  es  zuzuschreiben,  dass  der  König  (1711)  den  Neudruck  von  J.  A.  Eisen- 
mengers  „Entdecktem  Judentum",  das  auf  kaiserlichen  Befehl  verboten  war,  in  Berlin 
gestattete.  Den  grössten  Nachdruck  legt  D.  selbstverständlich  auf  die  Hauptlebens- 
arbeit Jablonskis,  auf  seine  Unionstätigkeit.  In  ausführlicher,  stets  mit  Quellen  be- 
legter Darstellung  werden  alle  Phasen  dieses  gewaltigen  Unternehmens  vorgeführt, 
das  wohl  damals  schon  zu  einem  glücklichen  Abschluss  gelangt  wäre,  wenn  die 
anderen  Mitarbeiter  die  von  politischen  Erwägungen  unbeeinflusste  Denkart  des 
Comeniusenkels  besessen  hätten.  — 

Zu  den  Mystikern  des  18.  Jahrhunderts,  deren  Entwicklung  psycho- 
logisches Interesse  einflösst,  zählt  K.  B  e  i  s  s  e  1.  Auf  seinen  Fahrten  als  Bäcker- 
lehrling kam  er  zuerst  in  Berührung  mit  dem  bei  pfälzischen  und  schwäbischen 
Handwerkern  üppig  gedeihenden  Sektenwesen.  Die  Schriften  Böhmes,  Gichteis  und 
ein  eifriges  Studium  der  Bibel  führten  den  energischen  und  phantasiebegabten  Mann 
zu  einem  neuen  christlichen  Lehrsystem,  dessen  innere  Widersprüche  aus  seinem 
Bildungsgang  herzuleiten  sind.  Er  ergab  sich  mit  seinen  Anhängern  in  Pennsylvanien 
einem  asketischen,  halbklösterlichen  Leben,  das  auch  die  alttestamentarische  Sabbat- 
heiligung aufgenommen  hatte.  Seine  zahlreichen  mystischen  Traktate  und  Lieder- 
sammlungen, die  sein  Biograph  Hantzsch  (3738a)  für  unerträglich  platt  und  weit- 
schweifig erklärt,  tragen  die  nach  Weihrauch  und  Myrrhen  duftenden  Titel  der 
pietistischen  Lyrik  seiner  Zeit.  In  seinem  philosophischen  Wörterbuch  hat  sich 
Voltaire  mit  ihm  beschäftigt.  — 

Pietismus:  Allgemeines  und  Lokalforschung.  Eine  „vor- 
läufige Mitteilung"  aus  seinen  Studien  zur  Geschichte  des  Pietismus  in  Franken 
veröffentlicht  K  o  1  d  e  (3740).  Er  beklagt  das  Fehlen  der  erforderlichen  historischen 
Grundlagen.  Die  Archive  böten  wenig,  und  die  oft  einzigen  Quellen,  die  aus  der 
Bewegung  hervorgegangenen  Traktate  und  Streitschriften,  seien  in  den  Bibliotheken 
nicht  vorhanden.  Aus  den  Pfarrarchiven,  wo  sie  sich  einst  befanden,  habe  sie  die 
rationalistische  Epoche,  die  auf  die  Zeit  des  Pietismus  herabsah,  wieder  entfernt. 
Als  Ausgangspunkt  des  fränkischen  Pietismus  betrachtet  K.  nicht  Bayreuth,  sondern 
Erlangen,  wo  der  Notar  Johann  Adam  Rabe  zu  Beginn  des  18.  Jahrhunderts  eine 
eifrige  Tätigkeit  als  „Erwecker"  ausübte.  Der  bekannte  Verfasser  des  1708  er- 
schienenen sogenannten  Porstschen  Gesangbuches  —  später  Propst  in  Berlin  —  hat  in 
Neustadt  a.  d.  Aisch  zuerst  Konventikel  im  Sinne  Speners  eingerichtet.  Das  über- 
hand nehmende  Separatistenwesen  in  der  Erlanger  Gegend  veranlasste  1714  den 
Markgrafen  Georg  Wilhelm,  die  „sektiererischen  Sonderlinge"  mit  Landesverweisung 
zu  bedrohen.  Von  Zinzendorf  an  den  Markgrafen  empfohlen,  wurde  der  aus  Böhmen 
verbannte  Prädikant  Joh.  Ad.  Steinmetz  im  Jahre  1730  Superintendent  in  Neustadt. 
Durch  ihn,  der  mit  Zinzendorf  in  brieflichem  Verkehr  blieb,  wurden  neue  pietistische 
Keime  in  das  kirchliche  Leben  Frankens  verpflanzt.  K.  druckt  einen  seiner  Briefe 
an  den  Grafen  ab  und  ein  Gutachten  seines  Aratskollegen  G.  Matthias  Schnizer  über 
ihn,  in  welchem  seine  redliche  Gesinnung  zwar  anerkannt,  zugleich  aber  beklagt 
wird,  dass  durch  die  Berufung  dieses  „exulierenden  Pietisten  der  beynahe  ausgerottete 
Heuchlersamen"  wieder  eingeschleppt  worden  sei.  —  Aus  der  Zeit,    in  welcher   die 


L.  Pariser,  t)idaktik  des  I7./18.  Jahrhunderts.  403 

Orthodoxie  in  Hessen-  Uannstadt  dem  andringenden  Pietismus  noch  Widerstand 
zu  leisten  vermochte,  stammen  zwei  Briefe,  die  Becker  (3741)  aus  dem  Oiessener 
Universitätsarchiv  veröffentlicht.  Die  vorsichtige  Stellung,  welche  die  theologische 
P"'akultät  der  hessischen  Landesuniversität  Spener  und  den  von  ihm  veranstalteten 
collegia  pietatis  gegeniil)er  für  rällich  hielt,  lässt  sich  aus  ihnen  entnehmen.  Auf  die 
Anfrage  des  überhofpredigers  Balthasar  Mentzei"  (vom  Oktober  1677),  welche  Mass- 
nahmen bezüglich  der  aus  Frankfurt  in  das  hessische  Gebiet  übergreifenden  Bewegung 
erspriesslich  wären,  geben  die  Giossener  Universitätstheologen  eine  sehr  milde  Ant- 
wort, die  darauf  hinausläuft,  man  „möchte  dem  Werck  noch  ein  wenig  zusehen". 
Trotzdem  muss  Mentzer  aus  diesem  Schreiben  entnommen  haben,  dass  die  Fakultät 
einem  Einschreiten  der  Regierung  keinen  Widerstand  entgegensetzen  würde.  Denn 
wenige  Wochen  später  erging  ein  auf  Mentzer  zurückzuführendes  Edikt,  das  jede 
gedruckte  Erörterung  über  die  Spenerschen  Konventikel  verbot.  —  Lieber  die  An- 
fänge des  Pietismus  in  Württemberg  hat  Kolb  (3744)  in  einer  umfassenden 
Monographie  gehandelt.  Gleich  dem  Historiker  des  fränkischen  Pietismus  hat  auch 
er  über  den  Verlust  vieler  wichtiger  Urkunden  zu  klagen  trotz  des  umfangreichen 
Quellenmaterials,  das  ihm  Tübinger,  Stuttgarter  und  Ludwigsburger  Akten  geliefert 
haben.  Seine  fesselnde  Darstellung  der  pietistischen  Strömung  in  Württemberg  hat 
er  dreifach  gegliedert,  indem  er  ihre  Aufnahme  in  die  Landeskirche,  den  Kampf 
gegen  den  Separatismus  und  den  Uebergang  zur  Toleranz  als  drei  sich  voneinander 
abhebende  Epochen  unterschied.  Wie  bedeutsam  gerade  in  Württemberg  sich  der 
Pietismus  für  die  Neubelebung  des  kirchlichen  Lebens  erwiesen  hat,  lehrt  ein  Blick 
auf  die  von  K.  geschilderten  Zustände  auf  den  Kanzeln  und  theologischen  Lehr- 
stühlen des  Landes.  Auch  die  dichterische  und  wissenschaftliche  Beschäftigung  mit 
geistlichen  Dingen  (die  Pflege  des  Kirchenliedes,  Exegese  und  Textkritik)  hängen 
nach  dem  Urteil  des  Verfassers  hier  mit  dem  Auftauchen  der  pietistischen  Richtung 
zusammen.  Den  Wesensunterschied  zwischen  Orthodoxie  und  Pietismus  erblickt  er 
nicht  auf  ethischem  oder  dogmatischem  Gebiet,  er  ist  ihm  lediglich  ein  praktisch- 
kirchlicher, insofern  der  Pietismus  als  ein  Prinzip  der  Fortbildung  wirksam  wurde. 
—  Von  den  Besprechungen  der  K. sehen  Schrift  sei  die  von  Bossert  hervorgehoben.  — 

Einzelne  Persönlichkeiten.  Die  Entstehung  einer  Zinzendorf 
feindlichen  Partei  in  Halle  und  Wernigerode  hat  R  e  i  c  h  e  1  (374ß),  Docent  am 
Brüderseminar  in  Herrnhut,  auf  Grund  des  handschriftlichen  Materials  aus  dem 
dortigen  Unitätsarchiv  und  dem  fürstlich  Stolbergschen  Archiv  von  ihren  ersten  An- 
fängen an  geschildert.  Schon  im  Jahre  1734  beschwert  sich  Zinzendorf  über  die 
Agitation  der  Hallenser  Pietisten  gegen  ihn.  Sie  könnten  an  keinem  Fürstenhof  Fuss 
fassen,  ohne  dafür  zu  sorgen,  „ne  res  Herrenhutiana  dilatetur".  Nach  R.  habe  man 
in  Halle  und  Wernigerode  alle  Unternehmungen  des  Grafen  argwöhnisch  beobachtet 
und  womöglich  zu  hindern  gesucht.  Seine  Bewerbung  um  eine  württembergische 
Prälatur  und  sogar  seine  Missionsuntemehmungen  seien  durch  diese  Gegner  ge- 
schädigt worden.  Die  ursprünglich  freundschaftlichen  Beziehungen  beider  Kreise 
wurden  dauernd  getrübt,  als  sich  bei  näherer  Bekanntschaft  immer  mehr  Gegensätze 
in  der  Lehrmeinung  herausstellten.  Zinzendorfs  Eintreten  für  A.  G.  Spangenberg 
liess  diesen  inneren  Zwiespalt  zwischen  ihm  und  dem  Pietismus  auch  äusserlich  in 
die  Erscheinung  treten  und  führte  allmählich  die  verschiedenen  Gruppen,  die  sich 
innerhalb  dieser  Partei  gebildet  hatten,  zu  einer  einheitlichen  Gegnerschaft  des  Grafen 
zusammen.  — 

Einen  Lebensabriss  Val.  Ernst  Löschers,  des  „letzten  bedeutenden 
Vertreters  der  lutherischen  Orthodoxie",  haben  von  Engelhardt  und  G.  Müller 
(3747)  verfasst.  Die  rastlose  und  umfangreiche  geistige  Tätigkeit  des  kampfes- 
freudigen Mannes  wird  gewissenhaft  in  ihrer  allmählichen  Ent\^ickluug  verfolgt.  Eine 
historische  Beurteilung  des  Pietismus  wird  die  Kritik,  die  Löscher  an  dieser  so  ver- 
schiedenartig aufgefassten  Bewegung  geübt  hat,  nicht  übergehen  können.  Seinem 
Timotheus  Verinus  (1718)  gebührt  hier  ein  Platz  unter  den  wichtigsten  Quellenwerken. 
In  sechzehn  Kapiteln  behandelt  er  das  Wesen  des  Pietismus,  das  was  er  an  ihm  für 
berechtigt  hielt  und  das  ihm  gefährlich  dünkende:  die  Neigung  zum  Separatismus 
und  die  Ueberspannung  der  Forderung  „vollkommen  zu  sein",  den  sogen.  Perfektismus. 
Ihm,  der  mitten  im  Kampf  stand  und  von  seinen  Hallenser  Gegnern  (Joachim  Lange) 
als  ein  Mensch  bezeichnet  wurde,  der  mit  schamloser  Lügenstirn  teuflische  Lästerungen 
gegen  das  Kreuzreich  Christi  ausstosse,  wird  man  es  nicht  sonderlich  verübeln,  wenn 
seine  Ablehnung  des  Pietismus  nicht  immer  einen  rein  sachlichen  Charakter  bewahrt. 
Zum  mindesten  erscheint  seine  Polemik  vornehmer  und  versöhnlicher,  als  die  seiner 
Angreifer.  Der  Streit  zwischen  Orthodoxen  und  Pietisten  begann  sich  erst  mit  dem 
Hereinbrechen  der  rationalistischen  Periode  zu  mildern.  Die  ehemaligen  Gegner 
erkannten  jetzt,  dass  das,  was  sie  trennte,  geringfügiger  war  als  die  neue  Gefahr, 
welche  das  ihnen  beiden  gemeinschaftlich  Bedeutsame  bedrohte.    Der  letzten  Schaffens- 

JahreBberiohte  für  neuere  deutsche  LitteratuTKesohioht«.   Xlll.  g>^ 


404  L.  Pariser,  Didaktik  des  17./18.  Jahrhunderts. 

periode  Löschers  gehören  seine  Schriften  an,  die  sich  gegen  die  zeitgenössische 
philosophische  Litteratur,  besonders  auch  gegen  die  der  engUschen  und  französischen 
Freidenker  wendet.  Gegen  Wolff  ist  eine  Reihe  von  Abhandlungen  gerichtet,  die 
unter  dem  Titel:  „Quo  ruitis"  die  Widersprüche  zwischen  dessen  Philosophie  (der 
Lehre  vom  zureichenden  Grunde)  und  dem  Christentum  klarstellen  wollen.  Wenig 
bekannt  dürfte  es  sein,  dass  Löscher  der  Begründer  der  ersten  theologischen  Zeit- 
schrift in  Deutschland  gewesen  ist.  In  seinen  „Unschuldigen  Nachrichten  von  alten 
und  neuen  theologischen  Sachen"  (1701)  wurden  auch  die  bedeutenderen  Schriften 
aus  der  katholischen  und  der  reformierten  Kirche  besprochen,  sowie  die  in  franzö- 
sischer, englischer  und  italienischer  Sprache  erschienene  theologische  Litteratur. 
Auch  diese  Zeitschrift  sollte  dem  Kampf  gegen  „naturalistische  und  fanatische  Irr- 
lehren" dienen.  — 

Wissenschaftliches  Leben:  Philosophen.  Als  Kuriosum  sei 
eine  Beurteilung  der  Lehre  und  des  Lebens  Spinozas  erwähnt,  die  von  D  u  n  i  n- 
Borkowski  (3749)  „nach  dem  augenblicklichen  Stand  der  Forschung"  abgibt. 
Danach  war  Spinoza  zwar  ein  mathematischer  Kopf,  aber  kein  grosser  Denker;  ihm 
fehlte  jeder  historische  Sinn,  jede  Selbstkritik.  Seine  Selbstgenügsamkeit  machte  ihn 
oft  anmassend  und  herrisch,  wie  man  aus  seinen  Briefen  sehen  kann.  Seine  an- 
erkennenswerten Tugenden  hat  er  trotz  seiner  Philosophie  errungen  usw.  —  E.  Kühne- 
m  a  n  n  („Ueber  die  Grundlagen  der  Lehre  des  Spinoza".  [=  Philosophische  Ab- 
handlungen. Dem  Andenken  K.  Hayms  gewidmet.]  Halle,  Niemeyer.  XXVII,  560  S. 
M.  16,00:  S.  204-72),  erblickt  in  Spinozas  tractatus  de  intellectus  emendatione  eine 
Quellenschrift  über  die  Grundmotive  seiner  Philosophie.  Aus  seinem  Wahrheits- 
begriff sind  die  Elemente  des  Spinozismus  herzuleiten,  der  als  eine  Auseinander- 
setzung der  in  diesem  liegenden  Postulate  zu  betrachten  ist.  Das  Verhältnis  Lessings, 
Herders  und  Goethes  zu  Spinoza  findet  in  der  dem  Andenken  Rud.  Hayms  ge- 
widmeten Untersuchung  eine  gedrängte,  aber  durch  Gedankentiefe  und  Vornehmheit 
des  Vortrags  ausgezeichnete  Darstellung.  K.  wendet  sich  gegen  die  Anschauung, 
Goethe  sei  Spinozist  im  Sinne  des  philosophischen  Schulbegriffs  gewesen.  Ebenso 
unzutreffend  sei  es,  dass  seine  spätere  Bekanntschaft  mit  Kant  ihn  in  seinem  Fest^ 
halten  an  der  Philosophie  Spinozas  beeinträchtigt  habe.  Es  handele  sich  hier  um 
ein  „Lebensverhältnis",  die  Einigkeit  in  beider  Wesen  sei  weniger  aus  der  wissen- 
schaftlichen Ueberzeugung  des  Dichters  als  aus  der  Uebereinstimmung  der  kon- 
genialen Naturen  entsprungen.  Noch  im  Jahre  1815  habe  er  zu  Sulpiz  Boisseree 
gesagt:  „ich  führe  die  Ethik  des  Spinoza  immer  bei  mir."  —  Ueber  den 
lateinischen  Stil  des  Spinoza  hat  Leopold  („Ad  Spinozae  opera  posthuma". 
Haag,  Nijhoff.  92  S.),  gehandelt.  Die  Fertigkeit  in  der  Handhabung  der 
klassischen  Sprachen  verdankt  er  der  Anweisung  F.  A.  v.  d.  Endens,  die  er 
ein  halbes  Jahrzehnt  hindurch  genossen  hat.  Seine  Ausdrucksweise,  bei  der  es  an 
mitunterlaufenden  grammatikalischen  Verstössen  nicht  fehlt,  ist  eine  lediglich  auf  die 
Sache  gerichtete,  ungeschmückte.  Ihr  ist  eine  individuelle  schlichte  Vornehmheit 
eigen  und  ein  Abglanz  von  des  Autors  innerem  Gleichmass  und  seinem  abgeklärten 
Wesen  ruht  auf  ihr.  Seine  Sprachtechnik  ist  nicht  besser  und  schlechter  als  die 
seiner  Zeitgenossen.  Sie  beruht  nicht  allein  auf  dem  Studium  der  klassischen 
Latinität,  sein  Wortschatz  und  seine  Syntax  verraten  vielmehr  auch  die  Bekanntschaft 
mit  älteren  Autoren  (Plautus,  Terenz),  sowie  andererseits  mit  Kirchenvätern  und  den 
Juristen  der  späteren  Kaiserzeit.  Der  zweite  Teil  der  Abhandlung  beschäftigt  sich 
mit  der  Editio  princeps  der  Opera  posthuma  und  dem  Wert  der  gleichzeitig  er- 
schienenen versio  belgica  für  die  Textkritik.  Hieran  schliessen  sich  Vorschläge  zur 
Textverbesserung,  bei  denen  der  Verfasser  die  versio  belgica  für  die  Emendation  der 
Werke  und  Briefe  Spinozas  heranzieht.  — 

E  u  c  k  e  n  (3752)  hat  in  seiner  Abhandlung  über  Leibniz  in  erster  Reihe 
dessen  Bedeutung  für  das  religiöse  Leben  Deutschlands  zu  bestimmen  versucht. 
Das  Hauptdokument  bildet  hier  natürlich  seine  Theodicee,  deren  Inhalt  in  übersicht- 
licher Weise  vorgeführt  und  aus  der  für  Leibnizens  Philosophie  charakteristischen 
Anschauung  erklärt  wird.  Seiner  universalen  Denkart  entsprach  es,  das  Christentum 
über  die  einzelnen  Religionsparteien  hinaus  zu  verstehen  und  ihn  zu  einem  Anhänger 
der  damals  blühenden  Bestrebungen  zu  machen,  die  auf  die  Union  der  einzelnen 
Konfessionen  gerichtet  waren.  Ueber  zwei  Jahrzehnte  war  er  an  diesen  Versuchen 
beteiligt.  Nach  E.s  Urteil  ist  sein  Eingreifen  in  diese  religiöse  Bewegung  kein 
glückliches  gewesen.  Seine  philosophische  Betrachtungsweise  habe  ihm  das  Problem 
als  ein  vorwiegend  intellektuelles  erscheinen  lassen  und  bei  aller  Wärme  für  den 
Ausgleich  der  Gegensätze  habe  er  „keine  feste  Ueberzeugung  hinsichtlich  der  näheren 
Gestaltung  einsetzen  können."  Er  sei  so  der  Gefahr  verfallen,  die  Sache  mehr  vom 
politischen  und  diplomatischen  Gesichtspunkte  als  vom  religiösen  aus  zu  behandeln. 
Sein  erst  im  Jahre  1819  veröffentlichtes  Systema  theologicum,  das  dazu  bestimmt  war, 


L.  Pariser,  Didaktik  des  17./18,  Jahrhunderts.  405 

bei  den  Ausg-leichsverhandlunofon  die  Gunst  der  beteili<4-ten  katholischen  Kleriker  zu 
gewinnen,  könnte  auf  ein  Hinneigen  seinerseits  zu  katholischer  Weltanschauung-  ge- 
deutet werden.  E.  hält  es  für  erforderlich,  hier  die  gleichzeitig-e  Korrespondenz 
Leibnizens  als  Erläuterung*  heranzuziehen.  Er  glaubt,  dass  abgesehen  von  der  Ver- 
ehrung-, die  Leibniz  dem  Katholizismus  wegen  seiner  Organisation  und  historischen 
Kontinuität  entgegenbrachte,  die  Schrift  nur  dafür  spreche,  wie  „vollkommen  er  sich 
auch  in  den  Gedankengang  seiner  Geg-ner  versetzen  konnte."  —  Aus  einem  Konvolut 
ungeordneter  Handschriften  von  I^eibniz,  die  das  Staatsarchiv  zu  Hannover  auf- 
bewahrt, hat  K  o  s  e  r  (3755)  den  Inhalt  von  Denkschriften,  Briefen  und  Notizen 
herausgezogen,  die  sich  hauptsächlich  mit  der  Technik  des  Bergbaus  und  der  Hütten- 
kunde befassen.  Zur  Anlage  eines  Wörterbuchs  der  bergmännischen  Kunstausdrücke 
hat  Leibniz  aus  Predigten  für  Bergleute  eine  Sammlung  bergtechnischer  Wendungen 
—  auch  Bergmannslatein  genannt  —  begonnen.  —  Die  Beziehungen  Leibnizens  zur 
Scholastik  werden  in  einer  Abhandlung  Rintelens  (3757)  verfolgt.  Aus  der 
Arbeit  über  das  Individuationsprinzip  des  Siebzehnjährigen  (U563)  spricht  bereits  seine 
Bekanntschaft  mit  der  Sprache  und  der  Methode  der  mittelalterlichen  Philosophie, 
ohne  dass  der  jugendliche  Autor  besonders  tief  in  die  Materie  eingedrungen  wäre. 
Das  abfällige  Urteil  über  Suarez  erklärt  sich  aus  seiner  oberflächlichen  Kenntnis  dieser 
bedeutenden,  Leibniz  innerlich  verwandten  Natur.  Im  wesentlichen  verharrt  der  junge 
Leibniz  auf  dem  Standjjunkt  seiner  Lehrer  und  der  neueren  Philosophie.  Seine  geringe 
Vertrautheit  mit  dem  Wesen  der  Scholastik  war  nicht  dazu  angetan,  aus  ihr  ein 
Bildungselement  für  seine  Entwicklung  als  Philosoph  zu  schaffen.  Aber  auch  in  den 
späteren  Epochen  seines  Lebens  lässt  sich  keine  eigentliche  Verbindung  des  Meta- 
physikers  Leibniz  mit  der  mittelalterlichen  Philosophie  feststellen,  obwohl  er  selbst 
mehrfach  auf  seine  Uebereinstimmung  mit  der  Lehre  des  heiligen  Thomas  hindeutet; 
so  zum  Beispiel  hinsichtlich  der  Unvergänglicf.keit  der  immateriellen  Substanz,  die 
ihm  zu  der  irrtümlichen  Bemerkung  Anlass  gibt;  der  Aquinate  habe  die  Unsterblichkeit 
der  Tierseele  behauptet.  Der  mangelnde  Zusammenhang  zwischen  seinem  System  und 
der  Scholastik  erklärt  es  auch,  dass  Leibniz  sich  niemals  mit  der  scholastischen 
Lehre  kritisch  auseinandergesetzt  hat.  — 

A  1  c  h  e  m  i  e.  Der  zweihundertjährige  Todestag  Joh.  Kunkels  von 
Löwenstern,  des  brandenburgischen  und  später  schwedischen  Hofalchemisten, 
gibt  Strunz  (3765)  Anlass,  seine  Bedeutung  für  die  Geschichte  der  Chemie  klar- 
zustellen. Seine  Entdeckung  der  Methode,  den  Phosphor  zu  erzeugen,  sowie  seine 
ars  vitraria  experimentalis  sichern  ihm  einen  ehrenvollen  Platz  in  der  Geschichte 
seiner  Wissenschaft.  — 

Geographen  und  Reiseschildere r.  Mit  den  Biographien  und 
der  algerischen  Forschungsreise  (1731)  von  Joh.  Ernst  Hebenstreit  und 
Chr.  ü.  Ludwig  beschäftigt  sich  eine  Abhandlung  Grosses  (3767).  Für  den 
Litterarhistoriker  ist  sie  insofern  von  Interesse,  als  in  dem  Hofrat  Ludwig  ein  Mann 
geschildert  wird,  in  dessen  Leipziger  Hause  der  junge  Goethe  ein  regelmässiger 
Tischgast  war.  Der  Förderung,  die  er  von  ihm  auf  dem  Gebiet  der  Naturhistorie 
genossen  hat,  gedenkt  Goethe  am  Ende  des  sechsten  Buches  von  „Dichtung  und 
Wahrheit".  —  Ueber  Peter  Kolb  (1675—1726),  der  auf  Kosten  des  preussischen 
Geheimrats  von  Krosigk  im  Kapland  drei  Jahre  astronomische  und  geographische 
Studien  betrieb,  unterrichtet  M  a  i  r  o  s  e  r  (3768).  Das  Verhältnis  zwischen  Krosigk 
und  seinem  Schützling,  der  als  Mathematiker  und  zugleich  als  Privatsekretär  seinem 
Gönner  dienen  musste,  ist  ungemein  charakteristisch  für  die  Einschätzung  wissen- 
schaftlicher Tätigkeit  im  damaligen  Preussen.  Der  zweite  Teil  der  M.schen  Schrift 
würdigt  die  wissenschaftliche  Bedeutung  von  Kolbs  —  in  Briefform  geschriebenen 
und  dem  Markgrafen  Georg  Wilhelm  von  Bayreuth  gewidmeten  —  Werk:  Caput 
bonae  spei  hodiernum.  — 

Historiker  und  Kulturhistoriker.  Aus  dem  Studium  der  Laut- 
verhältnisse, wie  sie  in  Münchener  Drucken  der  zweiten  Hälfte  des  16.  und  der  ersten 
des  17.  Jahrhunderts  vorherrschen,  ist  Himmlers  (3772)  Abhandlung  über  die 
Sprache  des  Aegidius  Albertinus  erwachsen.  Die  grosse  Summe  von  litte- 
rarischen Werken,  die  der  Bibliothekar  des  Herzogs  und  späteren  Kurfürsten  Maxi- 
milian I.  hinterlassen  hat  —  es  sind  über  fünfzig  —  zwang  den  Verfasser,  seine 
Untersuchung  auf  ein  einziges  besonders  charakteristisches  Buch  des  Albertinus  zu 
beschränken.  Er  wählte  zur  Grundlage  die  bekannteste  Schrift  des  Autors:  Lucifers 
Königreich  und  Seelengejaidt  München  1616.  R.  von  Liliencron  hatte  für  den  von 
ihm  veranstalteten  Neudruck  seinerzeit  das  Stuttgarter  Exemplar  dieser  Ausgabe  ver- 
wendet, nicht,  wie  in  seiner  Einleitung  hierzu  irrtümlicherweise  verzeichnet  ist,  das 
der  Münchener  Staatsbibliothek.  Nach  H.  unterscheiden  sich  beide  Exemplare  in 
orthographischer  und  lautlicher  Hinsicht,  so  dass  er  zwei  selbständige  Drucke  in 
ihnen   vermutet.    Auffallend   ist   es,    in   welchem    Umfang   sich   Albertinus,    der   ja 

52* 


406  L.  Pariser,  Didaktik  des  17./18.  Jahrhunderts. 

geborener  Niederländer  war,  in  die  bayerische  Schrift-  und  Drucksprache  eingelebt 
hat.  Die  für  ihren  damaligen  Charakter  so  bezeichnende  Verwendung  des  Diphtonges 
„ai"  ist  häufig  bei  ihm  zu  konstatieren.  Eine  Beobachtung  Liliencrons  über  das  von 
Albertinus  gebrauchte  Deutsch  dürfte  zutreffend  sein.  Er  nimmt  an,  dass  sein  Sprach- 
charakter die  auffallende  Abweichung  von  dem  durch  Luther  für  die  Gebildeten 
geschaffenen  Deutsch  dem  Umstand  verdankt,  dass  man  in  den  Kreisen  der  Gegen- 
reformation bemüht  war,  auch  äusserlich  ein  anderes  Sprachgewand  zu  tragen  als 
die  Anhänger  der  Reformation.  H.  hat  in  seiner  Arbeit  zunächst  nur  die  Lautlehre 
und  die  damit  verbundene  Orthographie  des  Albertinus  behandelt.  Eine  sehr  dankens- 
werte Bereicherung  und  Berichtigung  unserer  bibliographischen  Kenntnisse  über 
diesen  findet  sich  auf  S.  31 — 45  seiner  Abhandlung.  Liliencrons  Angaben  in  seinem 
Albertinus  gewidmeten  Artikel  der  ADB.  erscheinen  hiernach  zuverlässiger,  als  das 
bibliographische  Verzeichnis  in  Goedekes  Grundriss.  — 

In  den  Akten  der  Würzburger  Regierung  fand  H  ü  1 1  n  e  r  (3773)  einige 
neue  Daten  zur  Biographie  des  Genealogen  Job.  Gott  fr.  Biedermann,  über  den 
Wegele  in  der  ADB.  berichtet  hat.  Die  Nova  beziehen  sich  hauptsächlich  auf  seinen 
Studiengang  und  seine  anonyme  Polemik  gegen  den  Katholizismus  in  seinen  „Todten- 
gesprächen".  Seine  hieraufhin  erfolgte  Entlassung  (1739)  führte  ihn  ganz  der 
genealogischen  Wissenschaft  zu,  die  er  zuvor  in  Kitzinger  nur  als  Dilettant  be- 
trieben hatte.  — 

Philologen.  Münnichs  (3776)  Schrift  über  den  bedeutenden  Kom- 
ponisten und  vielseitigen  Autor  Joh.  Kuhnau  (1660—1722),  von  der  im  Berichts- 
jahr nur  der  Anfang  des  biographischen  Teils  —  bis  zum  Jahre  1689  reichend  — 
erschienen  ist,  soll  besprochen  werden,  sobald  über  die  abgeschlossene  Arbeit  be- 
richtet werden  kann.  — 

Litteraturgeschichte:  Epigrammatiker,  Das  Verhältnis  der 
Ramler-Lessingschen  Ausgabe  der  Sinngedichte  L  o  g  a  u  s  zu  dem  ursprünglichen 
Text  des  Dichters  hat  Heuschkel  (3777)  festzustellen  gesucht.  Lessing  hatte  eine 
„Rettung"  auch  dem  vergessenen  schlesischen  Epigrammatiker  zugedacht,  dessen 
Gedichte  ein  schlechter  Bearbeiter  1702  nicht  „aufzuerwecken"  vermocht  hatte,  wie 
der  Titel  seiner  Ausgabe  verheissen  hatte.  Die  Verantwoitung  für  die  Textgestaltung 
trägt  Ramler.  Seine  bekannte  Vorliebe  für  Verbesserungen  stand  mit  Lessings 
Prinzip,  dass  nichts  modernisiert  werden  dürfe,  in  Widerspruch  und  war  ein  Haupt- 
anlass  zu  mancherlei  Inkonsequenzen  in  der  Behandlung  der.  Vorlage.  H.  wendet 
sich  gegen  Eitners  Behauptung,  dass  nur  eine  auffallend  geringe  Zahl  der  „religiösen" 
Gedichte  von  den  Bearbeitern  aufgenommen  sei.  Da  diese  kein  „Erbauungsbuch" 
veranstalten  wollten,  hätten  sie  bei  der  Fortlassung  religiöser  Gedichte  nur  dieselben 
Grundsätze  —  zum  Beispiel  Aufnahme  von  einem  Drittel  des  Gesamtstoffes  —  obwalten 
lassen,  wie  bei  dem  übrigen  Material.  Zu  tadeln  sei,  dass  die  von  Logau  aufgestellte 
Reihenfolge  aufgegeben  wurde  und  die  neue  Anordnung  ohne  ein  bestimmtes  Prinzip 
entstanden  ist.  Die  Kürzungen  innerhalb  der  Gedichte  und  die  Tilgungen  „über- 
flüssiger Züge"  (zum  Beispiel  in  den  Priameln)  sind  massvoll  und  mit  Verständnis  durch- 
geführt. In  der  Orthographie  sind  schlesische  Eigentümlichkeiten  beseitigt;  lateinische 
und  französische  Endungen  wurden  in  die  entsprechenden  deutschen  umgewandelt. 
Eine  eingreifende  Aenderung  haben  sich  die  Herausgeber  namentlich  darin  gestattet, 
dass  sie  Logaus  Gepflogenheit,  das  Verbum  nicht  an  das  Satzende  zu  stellen,  mit 
den  verschiedensten  Mitteln  abzuändern  suchten.  Aus  der  sorgfältigen,  mit  vielen 
Belegen  ausgestatteten  Untersuchung  geht  hervor,  dass  die  vorgenommenen  Aende- 
rungen  allerdings  einer  Modernisierung  Logaus  gleichzuachten  sind,  dass  Ramlers 
—  unphilologisches  —  Vorgehen  aber  immerhin  technische  Gewandtheit  verrät.  Die 
von  H.  zu  seiner  Arbeit  benutzte  Ausgabe  hält  er  für  das  Privatexemplar  Logaus. 
Es  befindet  sich  seit  1703  auf  der  Grossherzoglichen  Bibliothek  zu  Weimar  und  trägt 
den  Namenszug  des  Dichters,  von  dessen  Hand  sich  in  ihm  neben  vielen  Korrekturen 
auch  zwei  Ergänzungen  im  Text  nachweisen  lassen.  Lessing  und  Eitner  sei  dieses 
Exemplar  der  Sinngedichte  unbekannt  geblieben.  — 

Satiriker.  Gelegentlich  des  zweihundertsten  Geburtstags  von  Chr.  Ludwig 
Liscowhat  August  Holder  (Liscows  Werke.  Auswahl.  Halle,  Hendel.  138  S. 
M.  0,75)  eine  Auswahl  seiner  Satiren  besorgt,  denen  er  einige  biographische  Hinweise 
und  eine  chronologische  Zusammenstellung  seiner  satirischen  Schriften  vorausgeschickt 
hat.  Da  Holder  mit  seiner  Ausgabe  keinen  wissenschaftlichen  Zweck  verfolgt,  so 
lässt  sich  gegen  sein  Verfahren  nichts  einwenden,  durch  geschickte  Kürzungen 
beziehungsweise  Auslassungen  dem  Satiriker  einen  grösseren  Leserkreis  zu  gewinnen. 
Im  ganzen  hat  er  fünf  Satiren  aufgenommen,  darunter  die  Vitrea  fracta  und  die  zur 
Popularisierung  des  Liscowschen  Humors  wohl  am  meisten  geeignete,  von  der  Vor- 
trefflichkeit und  Notwendigkeit  elender  Skribenten.  — 


L.  Pariser,  Didaktik  des  17./18.  Jahrhunderts.  407 

Didaktische  Dichtung^.  Der  Tätigkeit  A.  von  Hallers  auf  dem 
Gebiet  der  Naturforschung-,  insbesondere  der  Biologie,  sind  Einzelstudien  gewidmet 
worden.  Ueber  H  aller  als  Philosophen  hat  Jenny  (3782)  gearbeitet;  er  hat,  so- 
weit es  bei  der  Belesenheit  und  Lesewut  dieses  Polyhistors  durchzufühi-en  war,  die 
litterarischen  Einflüsse  festgestellt,  die  für  llallors  philosophische  Entwicklung  mass- 
gebend waren.  Er  war  als  Verehrer  Bacons  ein  Anhänger  der  induktiven  Methode 
und  zeigt  sich  auch  insofern  als  Baconianer,  als  er  die  Ansicht  vertrat,  dass  die 
Wissenschaft  einen  sozialen  Endzweck  nie  verlieren  dürfe.  Was  er  über  die  Grenzen 
des  menschlichen  Erkennens  ausgesprochen  hat,  vergleicht  J.  mit  der  bekannten 
kSchrift  Dubois-Reymonds  über  diese  Materie.  Haller  hat  die  Gedanken  des  modernen 
Naturphilosophen  vielfach  antizipiert.  Seine  Psychologie  habe  in  der  Hinsicht  An- 
spruch auf  Originalität,  als  sie  in  klarer  Weise  die  rein  materialistische  Erklärung 
psychischer  Geschehnisse  ablehne.  Auf  die  historische  Nachwirkung  Hallers,  speziell 
auf  Herder  und  Schiller,  geht  der  Verfasser  gelegentlich  der  Frage  nach  der  Auf- 
fassung der  Seele  ein.  Das  vier  Jahrzehnte  umspannende  Tagebuch  Hallers  ist  eine 
Hauptciuelle  für  seine  Stellung  zu  religiösen  Problemen.  Seine  Vernunft  Hess  ihn  an 
den  überlieferten  Dogmen  zweifeln,  denen  er  andererseits  wieder  bedeutenden  ethisch- 
erzieherischen  Wert  beimisst.  Diese  Denkart  erklärt  seine  Antipathie  gegen  den 
materialistischen  Charakter  der  Philosophie  innerhalb  der  Aufklärungszeit.  Gegen 
Max  Widmanns  Behauptung,  Hallers  Staatsromane  basierten  auf  der  von  Montesquieu 
aufgestellten  Hypothese  vom  Einfluss  der  geographischen  Lage  eines  Landes  auf 
seine  Staatsform  wendet  J.  zutreffend  ein,  dass  Haller  sowohl  in  einer  Rezension  der 
Theorie  Montesquieus  wie  auch  in  seinem  letzten  Roman  Fabius  und  Cato  diesem 
Einfluss  nur  eine  geringere  Bedeutung  zugesteht.  In  dem  gleichen  Roman  hält  er 
auch  seine  Abrechnung  mit  den  Hauptprinzipien  des  Rousseauschen  „Contrat  social", 
dessen  Gleichbewertung  aller  Menschen  er  eine  „Missrechnung"  nennt.  — 

Aufklärung:  J.  Gh.  Gottsched.  Die  Abhandlung  Krokers  (3790) 
über  Gottscheds  Austritt  aus  der  Deutschen  Gesellschaft  ist  mir  nicht  zugänglich 
gewesen.  Ihre  Besprechung  soll  im  nächsten  Bericht  nachgeholt  werden.  —  Nachi 
R  e  i  c  h  e  1  (3791a)  hat  Goethe  aus  Gottschedschen  Gedichten  die  Anregung  zu  der 
Verstechnik  gewonnen,  die,  auf  Hans  Sachs  zurückgehend,  von  ihm  in  den  ersten 
Faustszenen  gewählt  wurde.  Gottsched  hat  schon  im  Jahre  1731  anstatt  des  Alexan- 
driners die  Reimpaare  des  Hans  Sachs  angewendet.  Goethe,  der  auch  als  Verehrer 
dieses  Dichters  nur  als  ein  „Nachzügler"  Gottscheds  zu  betrachten  sei,  habe  sich  so 
in  diese  Gottschedschen  Verse  hineingelesen,  dass  er  während  der  Arbeit  am  Faust 
unwillkürlich  in  den  neu  geschaffenen  Hans  Sachs -Stil  verfallen  musste.  Zum  Be- 
weise dessen  druckt  R.  zwei  Gedichte  Gottscheds  ab  —  auf  Joh.  Friedr.  May  und 
Fr.  W.  Stübner  — ,  die  einer  bewussten  Nachahmung  der  Reimtechnik  und  Aus- 
drucksweise des  Hans  Sachs  ihre  Entstehung  verdanken.  Warum  aber  auf  Goethe 
derartige  Versuche  Gottscheds  und  nicht  die  Dichtungen  des  Hans  Sachs  selbst  ein- 
gewirkt haben  sollen,  ist  aus  R.s  Beweisführung  nicht  ersichtlich.  —  Ein  verdienst- 
volles Werk  dieses  unermüdlichen  Streiters  für  Gottsched  ist  sein  kleines  Gottsched- 
Wörterbuch  (3798).  Es  offenbart  —  trotz  seines  bescheidenen  ümfangs  —  eine  Fülle 
mühseliger  Sammlertätigkeit  und  eine  Beherrschung  der  weitschichtigen  Gottsched- 
litteratur,  die  nur  die  vollste  Hingabe  an  diesen  Stoff  sich  erwerben  konnte.  Der 
erste  Teil  enthält  die  Wörter,  die  nach  der  Ansicht  R.s  von  Gottsched  geschaffen 
sind.  Es  ist  eine  stattliche  Anzahl  von  „Neubildungen",  die  76  Seiten  in  dem  leider 
notwendig  gewordenen  engen  Druck  beansprucht  und  sein  Wirken  als  Sprach- 
schöpfer in  einem  höchst  respektabeln  Licht  erscheinen  lässt,  selbst  wenn  die 
Forschung  manche  davon  schon  bei  älteren  Autoren  nachweisen  sollte.  Es  folgen 
dann  die  ausser  Gebrauch  gekommenen  Wörter,  die  von  Gottsched  der  Schriftsprache 
wieder  gewonnen  sind.  Ein  Anhang  endlich  enthält  solche,  deren  Zusammenstellung 
der  deutschen  I^exikographie  insofern  zugute  kommt,  als  sie  aus  einer  für  diese 
Zwecke  bisher  kaum  benutzten  Quelle  stammen.  R.  hat  sie  aus  dem  Organ  der 
Hamburger  „Patriotischen  Gesellschaft"  entnommen,  dem  „Patrioten"  (1724—26),  zu 
dessen  bedeutendsten  Mitarbeitern  Brockes  gehörte.  —  Eine  Anzahl  von  Ergänzungen 
und  Berichtigungen  des  hier  verarbeiteten  Wortschatzes  teilt  er  an  anderer  Stelle 
mit  (3799),  an  der  er  auch  seinen  Plan  erörtert,  ein  gross  angelegtes  Gottsched- 
wörterbuch  in  Angriff  zu  nehmen.  —  Eine  sehr  hübsche  Zusammenstellung  alles 
dessen,  was  sich  aus  den  Briefen  der  Frau  Gottsched  als  ihre  Ansicht  über 
Erziehung,  Frauenberuf  und  Frauenbildung  ermitteln  lässt,  bietet  Otto  (3801). 
Ein  Bekanntwerden  ihrer  Briefe,  die  Frau  von  Runckel  1772  herausgegeben  hat, 
in  weiteren  Kreisen  ist  jedenfalls  zu  begrüssen.  Steinhausen  fügt  Ottos  Auf- 
satz die  Bemerkung  bei,  dass  die  Anschauungen  der  Gottschedin  über  Bildungs fragen 
im  wesentlichen  mit  denen  Gellerts  und  der  moralischen  Wochenschriften  überein- 
stimmen.   —    Von  Victoria  Eleonore  Gottsched,   die   im   Jahre  1764    die 


408  '    L.  Pariser,  Didaktik  des  17./ 18.  Jahrhunderts. 

Gattin  des  Zwickauer  Pastors  Ch.  Fr.  Grohmann  wurde,  erzählt  Reiohel  (3793). 
Sie  stand  ihrem  berühmten  Oheim  als  Pflegerin  nahe,  und  die  Neigung"  des  bejahrten 
Mannes  zu  ihr  tragt  —  trotz  des  grossen  Alterunterschiedes  —  fast  den  Charakter 
einer  späten  Leidenschaft.  Sie  scheint  dieser  Empfindung  nicht  ganz  würdig  gewesen 
zu  sein.  Seinem  litterarischen  Ruf  hat  sie  übel  mitgespielt,  als  sie  ihre  Uebersetzung 
eines  armseligen  italienischen  Operntextes  „Thalestris"  unter  Gottscheds  Namen  ver- 
öffentlichte und  einer  hohen  Gönnerin  widmete.  Hingegen  hat  sie  sich  durch  die 
Abschrift  von  beinahe  der  Hälfte  aller  an  Gottsched  bis  zum  Jahre  1757  gerichteten 
Briefe  als  eine  fleissige  Hilfsarbeiterin  für  die  litterarhistorische  Forschung  bewährt. 
Die  Auszüge  aus  den  Briefen,  die  ihr  Oheim  an  sie  gerichtet  hat,  zeigen  diesen  von 
einer  sympathisch  berührenden  Hilfsbereitschaft  und  väterlichen  Sorgsamkeit  für  die 
junge  Pastorin.  — 

Ueber  die  Joh.  Jac.  Bodmer  gewidmete  Jubiläumsschrift  der  vereinigten 
Züricher  Gelehrten  (JBL.  1900  und  1901  III  5  :  131)  sind  noch  einige  Besprechungen 
zu  verzeichnen.  In  Th.  Vetters  Beitrag:  Bodmer  und  die  englische  Litteratur  sieht 
B  r  a  n  d  1  (3802)  die  wichtigste  Bereicherung  unserer  Kenntnisse  von  den  Be- 
ziehungen Bodmers  zu  den  fremden  Litteraturen.  Er  erwähnt  eine  andere  —  mir 
unbekannt  gebliebene  —  Studie  Vetters  über  Bodmers  Freund,  den  Diakon  J.  H.  Waser 
von  Winterthur  (1713 — 77),  der  sich  ebenfalls  als  Vermittler  der  englischen  Litteratur 
für  die  Schweiz  ausgezeichnet  hat.  Er  vollendete  die  von  Bodmer  begonnenen 
Hudibrasübersetzung;  seine  Prosaschriften  kennzeichnen  ihn  als  Nachahmer 
Addisons.  —  Seuffert  (3802)  schliesst  an  seine  Kritik  der  Festschrift  eine  nicht 
unbeträchtliche  Anzahl  von  Ergänzungen  zu  dem  Verzeichnis  der  Schriften 
Bodmers  sowie  zu  der  ihn  betreffenden  Litteratur.  - —  Die  nicht  ohne  Widerspruch 
gebliebene  Ansicht  von  B  e  t  z  (3803)  über  den  Einfluss  der  französischen  Litteratur 
auf  Bodmers  Entwicklung  haben  wir  bereits  im  letzten  Bericht  wiedergegeben.  — 


IV.  Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis 

zur  Gegenwart. 


Allgemeines. 
LItteraturgeschichte. 

(IV,  la  =  N.  3805-3926.) 

Adolf  Stern. 

Die  deutsche  LItteraturgeschichte  des  18.  Jahrhunderts,  die  Menschen- 
alter  hindurch  die  stärkste  Tätigkeit  g'eschichtlicher  Forschung,  ästhetischer  Er- 
gründung  und  lebendiger  Darstellung  in  Anspruch  genommen  hat,  steht  schon  seit 
längerer  Zeit  unter  dem  Zeichen  der  Nachlese.  Zwar  wird  jede  allgemeinere 
Darstellung  der  neuern  Entwicklung  immer  wieder  auf  die  grosse  Epoche  zwischen 
1750  und  1800,  in  der  die  Wurzeln  aller  Kraft  und  aller  Wirkung  namentlich  der 
Dichtung  auf  das  deutsche  Volk  liegen,  zurückgreifen  müssen,  und  die  Versuche 
unserer  Litteratur,  einen  anderen  Mittelpunkt  zu  setzen  als  den  lebendigen  Goethe, 
sind  so  ohnmächtig  als  widersinnig.  Aber  natürlich  und  folgerichtig  ist  es,  dass  der 
allseitigen  Anstrengung,  die  vorzugsweise  den  schöpferischen  Naturen  und  dichte- 
rischen Schöpfungen  vom  Erscheinen  der  ersten  Gesänge  des  Klopstockschen  Messias 
bis  zum  Tode  Schillers  galt,  eine  Pause  folgt,  in  der  grössere  Allgemeindarstellungen 
nicht  hervortreten.  W'ohl  harren  noch  einzelne  hervorragende  Träger  jener  Epoche 
der  abschliessenden  monumentalen  Biographie  und  Charakteristik,  die  der  Mehrzahl 
der  führenden  Geister  des  18.  Jahrhunderts  zuteil  geworden  ist,  doch  weiss 
man,  dass  die  Arbeit  auch  hierfür  im  Gange  ist,  und  da  die  Allgemeindarstellungen 
fortwährend  in  neuen  Auflagen  und  neuen  Bearbeitungen  hervortreten,  so  wird  sich 
das  jüngere  Geschlecht  nicht  leicht  versucht  fühlen,  seine  Kraft  für  erneute  und 
von  Grund  aus  veränderte  Erfassung  des  18.  Jahrhunderts  einzusetzen.  Selbst 
Goedekes  „Grundriss"  in  seiner  Erweiterung,  so  langsam  er  vorschreitet,  ist 
doch  bereits  in  die  ersten  Jahrzehnte  des  19.  Jahrhunderts  vorgerückt,  Nach- 
lese ist  es,  wie  gesagt,  die  hier  zumeist  stattfindet.  Natürlich  fehlt  es  nicht 
an  Anlässen  einen  Rückblick  auf  die  Gesamtentwicklung  der  klassischen  Litteratur- 
epoche  zu  werfen,  wie  dies  Hermann  Fischer  (3808)  in  der  Tübinger 
Rektoratsrede  zum  Geburtsfest  des  Königs  von  Württemberg  (25.  Februar  1902)  tut, 
die  „den  Neuhumanismus  in  der  deutschen  Litteratur"  behandelt.  Diesen  idealistischen 
Neuhumanismus,  den  der  Historiker  im  Gegensatz  zum  Humanismus  des  15.  Jahr- 
hunderts, „der  eine  allgemeine  europäische  Kulturbewegung  ersten  Ranges  war", 
als  eine  wesentlich  deutsche  Bewegung  charakterisiert,  der  es  um  das  geschichtliche 
Verständnis  der  gesamten  antiken  Welt  zu  tun  war,  die  den  Gehalt  und  nicht  die 
Form  erfassen  wollte,  und  der  daher  von  vornherein  die  unendliche  Ueberlegenheit 
des  Griechentums  über  das  Römertum  klar  war,  der  in  die  wichtigste  Zeit  des  auf- 
sti'ebenden  deutschen  Geisteslebens  fiel,  der  der  deutschen  Litteratur  nicht  wie  der 
alte  ein  neues  Formprinzip  bringen  konnte,  aber  „ein  hohes  Ideal  der  Gesinnung" 
in  sie   geleg-t  hat",   verfolgt  die   L-ebersicht  von   Winckelmann  bis   Hölderlin.     Der 


410  A.  Stern,  Allg-emeines  des  18./19.  Jahrhunderts:  Allg-emeines. 

Redner  unterscheidet  in  der  deutschen  Litteratur  des  18.  Jahrhunderts  zwei 
Bewegungen,  die  auf  das  antike  Ideal  hin  gerichtet,  in  sich  aber  wesensverschieden 
sind  und  erst  zuletzt  sich  vereinigen:  eine  formale,  die  den  alten  Humanismus  nur 
in  deutscher  Sprachform  wieder  aufnimmt,  und  eine  materiale,  die  neuhumanistische. 
Die  erstere  erkennt  F.  hauptsächlich  in  Klopstocks  reimloser  Lyrik  und  der  Homer- 
übertragung des  biederen  Voss,  dessen  derbe  Bauernglieder  sich  eckiger  in  den 
fremden  Prachtgewändern  bewegten  als  die  des  feierlich  zierlichen  Klopstock.  Nichts- 
destoweniger leistete  Voss  im  Idyll  „theokritisch  nach  Form  und  Sprache,  aber  gut 
niederdeutsch  von  Gehalt"  Unvergängliches.  Die  Keime  des  eigentlichen  deutschen 
Neuhumanismus,  jener  Griechensehnsucht,  die  Schiller  später,  wie  sie  ihm  zu  arg 
wurde,  Gräkomanie  genannt  hat,  liegen  in  den  sechziger  Jahren  des  18.  Jahr- 
hunderts. Ihr  Aufgehen  verfolgt  die  Betrachtung  F.s  über  Winckelmann,  Herder, 
"Wilhelm  Heinse,  Goethe,  Schiller  und  Hölderlin  hinweg.  Gegen  die  Befremdung,  die 
der  Name  des  Ardinghelloverfassers  in  diesem  Zusammenhang  hervorrufen  kann, 
verwahrt  er  sich  mit  der  Wendung,  dass  Heinse,  weniger  nach  seiner  vollendeten 
Leistung  als  nach  seiner  Anlage,  weit  mehr  als  ein  Wielandscher  sehr  schlüpfriger 
Poet  sei,  und  dass  im  Ardinghello  der  künstlerisch  empfindende  Mensch,  der  die 
Augen  für  alles  offen  hat,  um  so  deutlicher  rede,  je  weniger  er  sich  von  den  Rück- 
sichten schriftstellerischer  Oekonomie  den  Mund  verbinden  lasse.  Der  Wielandianer 
ist  bei  den  Stürmern  und  Drängern  in  die  Schule  gegangen  und  unter  dem  Einfluss 
der  realen  Gegenwart  alter  Kunst  ein  anderer  geworden.  Alles  atmet  und  zittert  von 
der  Sehnsucht  nach  grosser,  wahrer,  freier  Natur  und  Kunst,  nach  der  Einheit  aller 
Kräfte  des  ungebrochenen  Menschen.  „Die  Forderung,  dass  der  Mensch  sich  frei 
ausleben  solle,  ist  nie  so  ungestüm  und  siegesgewiss  ausgesprochen  worden."  Noch 
in  Hölderlins  Hyperion  sieht  F.  die  Nachwirkungen  des  „Ardinghello"  so  grundver- 
schieden Hölderlin  und  Heinse  sein  mögen:  „dort  eine  dionysische,  hier  eine  apollinische 
Natur,  dort  feurige  Lebensbejahung,  hier  träumende  Todessehnsucht,  der  Dichter  hat 
doch  den  Dichter  verstanden,  in  der  rückblickenden  Betrachtung,  der  Sehnsucht 
nach  der  Antike  sich  selbst  wiedergefunden,  mochte  sie  auch  dort  in  einer  sinnlichen 
Künstlernatur,  hier  in  einem  übersinnlichen  Philosophenherzen  zum  Ausdrucke 
kommen".  Zum  Schluss  seines  Rückblicks  auf  den  Griechenkult,  den  er  als  deutschen 
Neuhumanismus  charakterisiert,  wendet  sich  der  Verfasser  vom  litterarhistorischen 
auf  das  pädagogische  Gebiet.  Die  Einseitigkeit  der  Griechenverehrung  zugebend, 
fordert  er  doch,  dass  niemals  vergessen  werde,  was  Wahres,  Grosses,  Ewiges  in  ihr 
gewesen  sei,  und  nimmt  das  Wort  für  die  Sache  des  Gymnasiums  gegenüber  den 
modernen  Bildungsbestrebungen.  Er  macht  es  etwaigen  Gegnern  allzuleicht  zu  er- 
widern, dass  „eine  aristokratische  Erziehung,  die  auf  die  Bildung  des  vollen  Menschen 
und  nicht  auf  den  messbaren  Nutzen  abzielt",  keineswegs  an  das  humanistische 
Gymnasium  gebunden  sei.  — 

Zu  umfassenden  und  eingehenden  Rückblicken  auf  die  ältere  klassische 
deutsche  Litteratur  fordert  die  von  Geiger  (3826)  in  zweiter  vermehrter  Auf- 
lage herausgegebene  Schrift  Friedrichs  des  Grossen  von  1780  „De  la  Litterature 
allemande"  heraus,  deren  erster  Wiederabdruck  in  den  Sauerschen  „Litteratur- 
denkmalen  des  18.  und  19.  Jahrhunderts"  im  Jahre  1883  erfolgte.  Seitdem 
ist  dem  allgemeinen  Gegenstande,  den  Beziehungen  des  Königs  zur  deutschen 
Litteratur  und  speziell  der  G.schen  Schrift  eine  soweit  gehende  Betrachtung  ge- 
widmet worden,  dass  ein  neuerer  Kritiker  vor  einigen  Jahren  eine  Schonzeit  empfahl. 
Der  Herausgeber  weist  in  seiner  Einleitung  zur  zweiten  Auflage  darauf  hin,  dass 
die  Veröffentlichungen  von  Krause,  H.  Simon,  Xanthippus  (Berlin  und  Lessing, 
Friedrich  der  Grosse  und  die  deutsche  Litteratur),  B.  Suphan,  A.  E.  Berger,  Gärtner, 
E.  Reimann,  Peter  Meyer  die  Frage  in  Fluss  gebracht  haben,  welches  Recht  und 
welche  Wirkungen  man  dem  denkwürdigen  Pamphlet  historisch  zuschreiben  dürfe 
oder  müsse.  G.  betont  auch  heute  wieder,  dass  die  Schrift  des  alternden  Königs 
bedeutsam  bleibe.  „Wegen  ihres  Verfassers,  denn  der  preussische  König  hat,  so 
französisch  auch  sein  Wesen  und  seine  Bildung  war,  durch  seine  Taten  einen  un- 
geheuren Einfluss  auf  die  Entwicklung  des  deutschen  Nationalgeistes  geübt,  durch 
seine  Kriege  und  seine  heldenhafte  Persönlichkeit  der  deutschen  Litteratur  einen  er- 
wünschten StofT  gegeben.  Wegen  ihres  Inhalts,  denn  so  einseitig  und  ungerecht  die 
Betrachtungsweise  des  Königs  auch  war,  so  bot  sie  ein  heilsames  Gegengewicht 
gegen  die  Selbstverherrlichung,  in  der  sich  die  damaligen  deutschen  Dichter  gefielen. 
Wegen  ihrer  Wirkungen,  denn  das  Wort  eines  Königs  erscholl  mächtig  genug,  um 
zu  allerlei  Einwendungen  und  Widerlegungsversuchen  Veranlassung  zu  geben,  aber 
auch  um  die  deutschen  Schriftsteller  aufzufordern,  die  tadelnden  Bemerkungen  zu 
prüfen  und  den  Versuch  des  Bessermachens  zu  wagen."  Im  Grunde  wiegt  das  von 
Goethe  in  seiner  Autobiographie  zuerst  so  würdevoll  als  bestimmt  hervorgehobene 
Verdienst    des   grossen    Königs    um    die    deutsche    Litteratur    die   Verkennung    der 


A.  Htern,  Allgemeines  des  18./19.  Jahrhunderts:  Allgemeines.  411 

Leistungen  deutscher  Dichter  und  Schriftsteller  völlig  auf.  Aber  der  Versuch,  die 
Schrift  Friedrichs  IL,  die  auf  völliger  Unkenntnis  des  wiiklich  Bedeutenden  und 
Lebensvollen  der  deutschen  Fjitteratur  selbst  um  1780  beruhte,  und  aus  einer  Bildung 
erwuchs,  die  dem  eigentlich  treibenden  Zug  und  dem  tiefsten  Leben  des  deutschen 
Geistes  geradezu  feindlich  gegenüberstand,  nachträglich  zu  verherrlichen,  sollte 
billigerweise  unterbleiben.  An  der  Tatsache,  dass  der  König  vom  Besten,  was  die 
deutsche  Litteratur  bis  zum  Jahre  1780  hervorgebracht  hatte,  kaum  mehr  als  Uoethes 
„Götz  von  Berlichingen"  kannte,  ändert  auch  die  von  G.  betonte  und  bewiesene  Tat- 
sache nichts,  dass  Friedrich  weit  mehr  deutsche  Bücher,  als  er  in  .seiner  Schrift  an- 
führt, gelesen  habe.  Die  beste  Entschuldigung  des  Königs,  sofern  es  einer  solchen 
bedarf,  liegt  noch  immer  darin,  dass  auch  die  ungeheure  Mehrzahl  der  für  ihre 
Sprache  und  Dichtung  begeisterten  Deutschen  jener  Tage  eine  ausgesprochene 
Neigung  für  die  dürftige  und  armseligste  litterarische  Mittelmässigkeit  und  ein  höchst 
unentwickeltes  Gefühl  für  die  Würde,  den  Reichtum,  die  Kraft  und  den  Wohllaut 
ihrer  Sprache  besass.  Unter  den  sieben  Gegenschriften,  an  die  G.s  Einleitung  er- 
innert, ragt  der  Aufsatz  von  A.  W.  Rehberg  im  „Göttingenschen  Magazin"  von 
Lichtenberg  und  Forster  um  dessentwillen  wie  ein  Leuchtturm  hervor,  weil  sein  Ver- 
fasser der  einzige  ist,  der  im  Jahre  1781  das  seit  dem  Erscheinen  der  Stella  schon 
sechs  Jahre  währende  Schweigen  Goethes  als  einen  tiefen  Verlust  für  die  deutsche 
Litteratur  oder  vielmehr  für  das  litteraturfreundliche  Publikum  jener  Tage  empfand. 
Er  beklagt,  dass  Goethe,  der  die  Kraft  dazu  hatte,  eine  Revolution  zu  erregen,  wenn 
je  einer  sie  hatte,  sich  zurückzieht  und  schliesst,  besser  als  tausend  andere  über  das 
unterrichtet,  was  der  Dichter  seit  seiner  Uebersiedlung  nach  Weimar  geschaffen  hatte, 
mit  dem  Ausruf:  .,aber  wenn  er  auch  seine  Geschwister  durch  den  Druck  entweiht 
glaubt,  warum  soll  das  Publikum  nicht  tue  Iphigenia  haben?  Es  besässe  ein  er- 
habenes Werk  mehr,  im  höchsten  Geschmacke  und  mit  höchster  Vollkommenheit  aus- 
geführt. Wie  viele  hat  es  denn?"  —  Die  wichtigste  der  Gegenschriften  gegen 
Friedrichs  des  Grossen  Elaborat,  Justus  Mosers  „Ueber  die  deutsche  Sprache 
und  Litteratur"  ist  in  der  gleichen  von  Sauer  redigierten  Sammlung  von  Schüdde- 
k  0  p  f  (3827)  neu  herausgegeben  worden.  Sie  lieh  Goethe  bekanntlich  den  Anlass 
oder  den  Vorwand,  sein  begonnenes  und  verschiedenen  Nächststehenden  mitgeteiltes 
Gespräch  über  die  Schrift  des  Königs,  eine  Arbeit,  die  absichtlich  vernichtet  scheint 
und  sich  wenigstens  bisher  im  Goethe-Schiller-Archiv  nicht  auffinden  Hess,  unver- 
öffentlicht zu  lassen.  Der  Herausgeber  druckt  natürlich  in  seiner  Einleitung  den 
Brief  vom  5.  <Juni  1781,  den  Goethe  an  Frau  Jenny  von  Voigts,  Mosers  Tochter  ge- 
richtet hatte,  und  in  dem  er  Mosers  Schrift  gegen  den  König  nach  ihrem  Verdienst 
würdigte,  vollständig  ab.  Im  Vergleich  mit  Rehbergs  und  Mosers  Entgegnungen 
wollen  die  von  Geiger  sonst  erwähnten,  des  Braunschweigers  Jerusalem,  die  Graf 
Fr.  Leop.  Stolberg  mit  allem  Recht  kleinmütig  nannte,  des  Sondershäuser  Roman- 
schriftstellers und  Originalgenies  J.  K.  W^etzel  „Ueber  Sprache,  Wissenschaft  und 
Geschmack  der  Deutschen",  die  wider  König  Friedrich  und  gleichzeitig  wider  den 
pöbelhaften  Provinzialismus  und  „Hans  Sachsismus  der  sein  wollenden  Genies  und 
Volksdichter"  Front  machte,  des  Wieners  C.  von  Ay renhoff  (Schreiben  eines  auf- 
richtigen Mannes  an  seinen  Freund  über  das  berühmte  Werk),  des  schwachherzigen 
Tralles  und  des  Elbinger  Juden  Leon  Gompertz  wenig  besagen.  —  Als  Beiträge  zur 
deutschen  Litteraturgeschichte  des  achtzehnten  Jahrhunderts  müssen  auch  zwei 
Stammbücher  besprechende  Abhandlungen  von  O.  Lehmann  (3922)  und  Freund 
(3921)  angesehen  werden.  Der  kleinere  Aufsatz  L.s  knüpft  an  das  Stammbuch  des 
Altonaer  Justizrats  Heinrich  W'ilhelm  Lawätz  an  und  bespricht  die  Eintragungen,  die 
dieser  als  Student  in  Leipzig,  Dresden,  Halle,  Halberstadt,  Hamburg  und  Kiel  er- 
beutete und  unter  denen  sich  solche  von  Geliert,  Rabener,  Clodius,  L.  Chr.  Gärtner, 
Basedow,  G.  Jacobi,  Gleira,  Lessing  und  seinem  grimmigen  Gegner  J.  Melchior  Goeze, 
Schmidt-Phiseldek  und  H.  von  Gerstenberg  finden.  —  Weit  eingehender  und  um- 
fänglicher behandelt  F.  in  einer  besondern  Schrift  (Programm)  „Aus  der  deutschen 
Gesellschaft  des  18.  Jahrhunderts '  das  auf  der  Königlichen  Bibliothek  in 
Berlin  bewahrte  und  aus  der  Autographensammlung  des  Generals  J.  M.  von  Rado- 
witz  stammende  Stammbuch  des  Danzigers  .Johann  Heinrich  Soermans,  der  1771 — 74 
in  Göttingen,  1774—75  in  Leipzig  studierte  und  danach  auf  gelehrten  Reisen  zwischen 
1776  und  1777  Deutschland  in  drei  grossen  Diagonalen,  Göttingen- Wien,  Königsberg- 
München  und  München-Leyden  (in  Holland)  durchquerte.  F.  teilt  die  zum  Teil  recht 
charakteristischen  Eintragungen  des  Soermansschen  Stammbuches  der  Zeitfolge  nach 
mit  und  gibt  an  ihrer  Hand  eine  Folge  von  kurzen  Biographien  ihrer  Zeit  berühmter, 
jetzt  halbvergessener  Grössen  der  Wissenschaft  und  Litteratur,  als  deren  bekannteste 
der  Göttinger  Theolog  Chr.  W.  Frz.  Walch,  der  Geschichtsforscher  A.  L.  Schlözer, 
der  Mathematiker  und  Dichter  Abr.  Gotthelf  Kästner,  kraft  seines  dankbaren  Gemüts 
der  letzte   Gottschedianer,    der    Philolog    Chr.  Gottl.   Heyne,    der    Staatsrechtalehrer 

Jahresberichte  f&r  neaere  deutsche  Litteratargesohicbte.    XIIL  53 


412  A.  Stern,  Allgemeines  des  18./19.  Jahrhunderts:  Allgemeines. 

Pütter,  der  Hallische  Aufklärer  Joh.  Sal.  Semler,  der  nachmalige  Begründer  der 
Jenaischen  allgemeinen  Litteraturzeitung  Chr.  H.  Schütz,  der  Aesthetiker  G.  F.  Meier, 
ferner  J.  B.  Basedow,  der  Theolog  und  Historiker  J.  M.  Schrökh  in  Wittenberg,  der 
Physiker  Fr.  Chladni,  der  Mediziner  F.  W.  Triller,  der  die  Pockeninokulation  und 
den  sächsischen  Prinzenraub  besungen  hatte,  der  Leipziger  Dichter  Chr.  Felix  Weisse, 
der  um  die  Zeit,  wo  er  sich  in  Soermans  Stammbuch  einzeichnete,  die  Popularität 
Gellerts  geerbt  zu  haben  schien,  der  Philolog  Ernesti,  der  langjährige  Schildknappe 
Gottscheds  und  Herausgeber  der  Belustigungen  des  Verstandes  und  Witzes 
J.  J.  Schwabe,  der  Philosoph  und  Poet  Chr.  Aug.  Clodius,  dem  Goethes  Dichtung 
und  Wahrheit  zu  einer  fragwürdigen  Unsterblichkeit  verholten  hat,  dem  aber  Freund 
das  Verdienst  beimessen  will,  „heilsamen  Einfluss  auf  Goethes  Dichtweise"  geübt  zu 
haben,  der  Prediger  G.  J.  Zollikofer  und  der  Schriftsteller  J,  J.  Engel,  der  nam- 
hafteste und  talentvollste  unter  den  Nachahmern  Lessings,  der  Dresdener  Kunstgelehrte 
und  Generaldirektor  der  Kunstakademie  Chr.  Ludwig  von  Hagedorn,  des  Dichters 
jüngerer  Bruder,  der  Wiener  Litteraturprofessor  und  Exjesuit  Michael  Denis  (Sined  der 
Barde)  und  sein  ehemaliger  Ordensbruder,  der  Aesthetiker  und  Odendichter  Carl 
Mastalier  erscheinen.  Das  Andenken  aller  und  noch  etlicher,  deren  Nachruhm  nicht 
einmal  ein  Schatten  mehr  ist,  erneuert  Freund  mit  seinen  Erläuterungen  in  feiner 
und  pietätvoller  Weise.  Bei  der  Gründlichkeit  seiner  Arbeit  fallen  ein  paar  natürlich 
ganz  unwesentliche  historische  Irrtümer  auf.  Auf  S.  43  bemerkt  der  Verfasser,  dass 
C.  H.  Seibt  in  Prag  1735  zu  Kloster  Mariental  in  der  Oberlausitz,  „das  damals  noch 
zu  Schlesien  und  somit  zur  österreichischen  Monarchie  gehörte,"  geboren  sei.  Beide 
Lausitzen  aber  gehörten  seit  dem  dreissigjährigen  Kriege  Kursachsen,  und  Mariental 
noch  heute  zum  Königreich  Sachsen.  Wien  war  nicht,  wie  auf  S.  46  angegeben  wird, 
seit  Kaiser  Rudolf  IL,  der  im  Gegenteil  auf  dem  Prager  Hradschin  residierte  und 
starb,  sondern  seit  dessen  Nachfolgern  Matthias  und  Ferdinand  H.,  die  beständige 
Residenz  der  deutschen  Kaiser.  Wie  gesagt,  dergleichen  Kleinigkeiten  fallen  eben 
nur  bei  der  sonstigen  Zuverlässigkeit  aller  Angaben  F.s  auf.  — 

In  dem  Masse,  wie  innerhalb  des  letzten  Vierteljahrhunderts  die  allgemeine 
und  vorherrschende  Anschauung  über  die  deutsche  Litteratur  der  Gegenwart  und 
ihre  Bedeutung  im  Vergleich  mit  der  des  18.  Jahrhunderts,  sich  geradezu  gewandelt 
hat,  haben  sich  die  Darstellungen  der  nachklassischen  nachgoethischen  Zeit  stark  ver- 
mehrt und  sind  naturgemäss  auch  einige  ältere,  historisch-kritische  Werke,  die  sich  die 
Vertretung  der  damals  noch  missachteten,  angezweifelten  und  bestrittenen  modernen 
Dichtung  angelegen  sein  liessen,  zu  erhöhter  Wirkung  und  Geltung  gekommen. 
Das  umfänglichste  und  älteste  unter  diesen  Gottschalls  „Deutsche  National- 
litteratur  des  19.  Jahrhunderts"  (3818)  (vgl.  JBL.  1891  IV  1:2;  1892  IV  la  :  2) 
erschien  in  siebenter  verbesserter  und  bis  zum  Jahre  1900  fortgeführter  Auf- 
lage. Der  Verfasser  betont  in  seiner  Vorrede  sehr  nachdrücklich,  dass  die 
Neubearbeitung  seines  weitverbreiteten  Buches  einen  wesentlich  polemischen  Charakter 
trage  und  sich  vorzugsweise  gegen  Litteraturanschauung  und  Litteraturkritik 
der  jüngsten  Zelt  kehre.  Er  nimmt  für  seine  Darstellung,  die  ein  ganzes 
Jahrhundert  behandle  und  die  Frucht  eines  halben  Jahrhunderts  sei,  die  Prädikate 
einer  grundlegenden  und  erschöpfenden  Arbeit  in  Anspruch  und  sagt  ausdrücklich: 
„Unser  urteil  über  die  jüngstdeutschen  Autoren  ist  wesentlich  abweichend  von  den- 
jenigen der  neueren  Parteimänner,  Programm-  und  Monographienschreiber  und 
Apotheosendrechsler,  welche  mit  einer  gewissen  Gewaltsamkeit  dem  widerstrebenden 
Publikum  den  Glauben  an  ihre  neuen  Litteraturgötzen  oktroyieren  wollen  und  zum 
Teil  Erfolg  hatten,  da  sie  ihre  Hebel  nicht  bloss  in  ihren  Schriften,  sondern  auch 
von  einflussreichen  Kulturstätten,  der  Bühne  und  dem  Katheder  aus,  ansetzen.  Um 
so  mehr  ist  ein  Gegengewicht  nötig,  das  anderen  Überzeugungen  zu  ihrem  Rechte 
verhilft.  Wir  leugnen  nicht,  dass  es  uns  in*  dieser  neuesten  Auflage  noch  mehr  als 
in  den  früheren  auf  die  Umwertung  einiger  litterarischen  Werte  ankommt,  die  an 
einigen  gelehrten  Münzstätten  geprägt  und  in  Kurs  gesetzt  werden;  es  [dies]  ist  eine 
Diktatur  der  öffentlichen  Meinung,  deren  Joch  abzuschütteln  das  Recht  und  die 
Pflicht  eines  freien,  unabhängigen  Urteils  ist.  überall  ist  die  Gruppe  der  grossen 
Realisten  mit  bengalischem  Feuer  beleuchtet,  talentvolle  Novellisten  werden  zu 
führenden  Geistern  der  Nation  aufgedonnert  und  womöglich  einem  Goethe  an  die 
Seite  gesetzt.  Überall  werden  die  Neuesten  mit  einer  Bewunderung  und  Pietät  be- 
handelt, die  in  grossem  Kontrast  steht,  zu  der  Geringschätzung,  welche  frühere 
Litterarhistoriker  gegen  die  ganze  neue  Produktion  hegten;  selbst  ihren  Fehlgeburten 
wird  eine  eingehende  kritische  Beachtung  geschenkt,  alles  aber  was  sich  nicht  unter 
die  Fahne  dieser  modernen  Clique  einreihen  lässt,  verächtlich  beiseite  geschoben. 
Damit  ist  schon  längst  die  grosse  Mehrheit  der  Gebildeten  unserer  Nation,  wie  der 
natürliche  Instinkt  des  Volkes  nicht  einverstanden,  dass  sich  die  Entwicklung  unserer 
Litteratur  an  dem  Spalier  einer  Berliner  Clique  in  die  Höhe  ranken  soll,  und  es  ist 


A.  Stern,  Allgeraeines  des  18./19.  Jahrhunderts:  Allgemeraes,  11:5 

die  Pflicht  der  unparteiischen  Litteraturgeschichto,  sich  dagegen  zur  Wehr  zu  setzen 
und  den  (ileichgesinnten  zu  diesem  Zweck  die  Waffen  in  die  Hand  zu  geben.  Die 
Kritik  jener  mit  orakelhafter  Weisheit  in  die  Welt  geschleuderten  Stichwörter  wird 
die  innere  Hohlheit  derselben  ergeben;  gleiches  Hecht  für  alle  wird  auch  in  der 
Litteratur  die  Losung  sein,  welche  jenen  Bann  einseitiger  Bevorzugung  und  starrer 
Parteinahme,  sowie  alle  Wirkungen,  welche  durch  die  Kunst  des  Ausposaunens  und 
des  Totschweigens  erreicht  werden,  aufhebt.  Echte  Talente,  welche  die  Diktatur  der 
neuen  Machthaber  an  die  Wand  gedrückt,  werden  wieder  zur  Geltung  kommen  und 
gepriesene  Scheiugrössen  in  Schatten  stellen.  Ob  sich  aber  aus  dem  Zusammenbruch 
dieser  neuen  litterarischen  Episode  ein  dauernder  Ruhm  herausretten  wird,  muss  die 
Zukunft  lehren."  Wer  die  Sätze  dieser  Vorrede  mit  einiger  Aufmerksamkeit  liest, 
nmss  natürlich  den  Widerspruch,  der  in  der  gleichzeitigen  Polemik  gegen  die  „Gruppe 
der  grossen  Realisten"  und  die  „Clique  der  Neuesten"  liegt,  auf  der  Stelle  erkennen 
und  sich  fragen,  in  welchem  Sinne  der  Historiker,  der  „das  Moderne"  mit  so  aus- 
gesj)rochener  Vorliebe  gegenüber  dem  „Klassischen"  und  „Romantischen"  verfochten 
hat,  es  vermag  „die  Moderne"  schlechthin  als  eine  „einseitige  Entstellung  und  Ver- 
zerrung" seines  eigenen  Prinzips  zu  erachten.  Der  Schlüssel  aber  zu  den  aus  diesem 
Widerspruch  hervorgehenden  unzähligen  Missurteilen  und  Unklarheiten  hat  man 
nicht  in  dem  bedenklichen  Satze  „gleiches  Recht  für  alle",  der  die  notwendigen 
Unterscheidungen  zwischen  den  stärkeren  und  schwächeren,  den  tieferen  und 
flüchtigeren  Talenten  mehr  aufzuheben  scheint,  als  wirklich  aufheben  will,  als  in 
der  einseitigen  und  mit  Hartnäckigkeit  festgehaltenen  Bevorzugung  der  jungdeutschen 
und  verwandten  Tendenzlitteratur  des  zweiten  Drittels  des  19.  Jahrhunderts  zu  suchen. 
Diese  mit  der  eignen  dichterischen  Jugend  und  den  frühesten  Eindrücken  des  Ver- 
fassers zusammenhängende  Vorliebe  gibt  der  Deutschen  Nationallitteratur  G.s  ihren 
Janiiskopf.  Zugunsten  jener  Litteratur  hatte  sich  G.  gegen  die  Romantik  und  die 
Nachzügler  der  Klassizität  gestellt,  zu  ihren  Gunsten  befehdet  er  die  spätere  Ent- 
wicklung der  deutschen  Poesie,  die  von  der  Rhetorik  auf  das  Leben,  von  der  Reflexion 
auf  die  Unmittelbarkeit  der  poetischen  Darstellung  zurückzukommen  suchte.  Als  ob 
es  nicht  genug  wäre,  an  der  Apotheose,  die  der  Litterarhistoriker  noch  heute  für  die 
leblosesten  und  ungeniessbarsten  belletristisch-publizistischen  Zwitterwerke  des  ,Jungen 
Deutschland"  zum  besten  gibt  und  die  kaum  verhohlene  Abneigung,  mit  der  er  jede 
ursprüngliche  Lebenswiedergabe  als  geistlosen  und  platten  Realismus  verdächtigt, 
hat  er  in  einem  neueingeschobenen  Kapitel  „Die  Herolde  und  Doktrinäre  des  jüngsten 
Deutschlands"  noch  einmal  für  nötig  erachtet,  die  alten  Behauptungen  zu  wiederholen. 
„Die  politische  Lyrik  war  von  Ideen,  vom  hohen  Schwung  der  Begeisterung  getragen 
und  eine  künftige  Zeit  wird  das  beste  an  ihr  mehr  zu  würdigen  wissen,  als  unsere 
Gegenwart.  Die  politische  Lyrik  war  aus  dem  Geiste  der  Zeit  herausgeboren  und 
wahrte  den  künstlerischen  Adel  der  Form,  sie  entsprach  also  den  Ansprüchen,  die 
man  an  das  moderne  Ideal  der  Dichtung  stellen  muss.  Gleichzeitig  aber  hatte,  der 
reformatorischen  Richtung  der  Zeit  gemäss,  die  junge  dem  modernen  Geiste  huldigende 
Richtung  sich  der  Bühne  zugewendet  und  dieselbe  für  ihre  Tendenzen  zu  erobern 
gesucht.  Diese  Dramen  hatten  entweder  moderne  gesellschaftliche  Konflikte  oder  sie 
vertraten  die  politische  und  religiöse  Freiheit,  es  war  die  dramatische  Dichtung,  wie 
sie  die  damalige  Epoche  verlangte,  wie  sie  überhaupt  für  unsere  Zeit  berechtigt  ist. 
Es  mochten  viele  Augenblicksbilder  der  Tendenz  darunter  sein,  die  rasch  wieder 
verblassten:  aber  im  ganzen  lenkte  die  dramatische  Dichtung  damals  in  das  rechte 
Fahrwasser  ein;  sie  spiegelte  wieder,  was  die  Geister  und  Gemüter  bewegte,  und 
zwar  in  einer  nicht  grossen  Mustern  nachgeahmten  Darstellungsweise,  sondern  in 
einer  Form,  welche  der  selbständigen  Eigenart  dieser  Dichtung  entsprang."  Bei 
dieser  Grundanschauung  kann  es  uns  nicht  Wunder  nehmen,  dass  G.s  National- 
litteratur selbst  die  traurig  verworrenen  Auslassungen  des  Gutzkowschen  „Dionysius 
Longinus"  als  ein  Vermächtnis  an  die  deutsche  Litteratur  betrachtet.  Und  wenn  die 
Schätzung  des  tendenziösen  Idealismus  der  dreissiger  bis  fünfziger  Jahre  des  Jahr- 
hunderts, als  des  Höhepunktes  der  deutschen  Litteratur  eben  auch  eine  Anschauung, 
ein  Stand{)unkt  genannt  werden  mag,  so  kommt  der  Geschichtschreiber  alsbald  in  den 
Fall,  jenem  Idealismus  Naturen  und  künstlerische  Potenzen  hinzuzurechnen,  die  mit 
ihm  nicht  das  geringste  gemein  haben.  Weder  Hebbel,  noch  Paul  Heyse  gehören 
ihm  an  und  stehen  eben,  so  grundverschieden  sie  sonst  sind,  dem  von  G.  verworfenen 
Realismus  weit  näher,  als  der  Dicht-  und  Darstellungsweise  derer,  die  G.  „die  Ritter 
vom  Geiste"  nennt.  Bei  der  hochgradigen  Gleichgültigkeit  des  Vorkämpfers  eines 
„magniloquenten"  Pathos  und  einer  geistreichen  Reflexion,  die  auf  das  Vorhandensein  der 
geistigen  Strömungen  hinweist,  statt  sie  zu  gestalten,  bei  der  Geringschätzung  gegen  das 
warme  und  unmittelbare  poetische  Leben  wird  die  Erbitterung  verständlich,  mit  der  G.  die 
grossen  Realisten,  „die  damals  (zur  Zeit  Auerbachs  und  Freytags!)  fast  gar  kein  Publikum 
fanden   und    erst    in    den  letzten   Jahrzehuten    des  Jahrhunderts  gleichsam  entdeckt 

53* 


414  A.  Stern,  Allgemeines  des  18./19.  Jahrhunderts:  Allgemeines. 

wurden,  in  ihre  vermeinten  Schranken  weist.  Otto  Ludwig  ist  ihm  ein  Nachfolger 
Hebbels,  aber  nicht  an  diesen  heranreichend,  doch  „weder  er  noch  der  liebenswürdige 
Schweizer  Lyriker  und  Novellist  Gottfried  Keller,  noch  auch  der  ,schottische  Balladen- 
dichter Fontane,  der  ihnen  angereiht  wurde,  nachdem  er  in  einigen  Berliner  und 
brandenburgischen  Romanen  sich  als  ein  Erzähler  von  feinem  Humor  und  scharfer 
Beobachtungsgabe  bewährt  hatte',  spielten  in  den  Jahrzehnten,  in  denen  sie  auftraten, 
nicht  entfernt  eine  führende  Rolle  und  auch  heute  muss  man  ihnen  trotz  der  ephemeren 
Schilderhebungen  durch  einige  Kathedermänner  das  Recht  absprechen,  zu  den 
führenden  Geistern  der  Nation  gezählt  zu  werden."  Lässt  man  wie  billig  den  viel- 
deutigen Ausdruck  „geistige  Führer  der  Nation"  auf  sich  beruhen  und  betont  einfach, 
dass  es  sich  in  der  Geschichte  und  Kritik  der  poetischen  Litteratur  —  und  das  ist 
und  bleibt  denn  doch  die  Nationallitteratur  in  erster  Linie  —  vor  allem  um  dichterische 
Kräfte,  um  künstlerische  Begabungen  und  Eigenschaften,  um  den  Drang  und  das 
Vermögen,  sich  mit  der  Welt  und  dem  Leben  erfassend  und  gestaltend  auseinander 
zu  setzen,  handelt,  so  erscheint  der  Massstab,  den  G.  an  diese  und  andere  ihm  un- 
sympathische Erscheinungen  legt,  als  ein  bedenklich  unzulänglicher  und  un- 
zuverlässiger. Den  Erfolg  sollte  und  müsste  ein  unbefangener  Beurteiler  litterarischer 
Schöpfungen  unter  allen  Umständen  beiseite  lassen,  weil  er  sonst  noch  heute  in  den 
Fall  kommen  könnte,  Zacharias  Werner  und  Ad.  Müllner,  die  unzweifelhaft  ganz 
andere  Erfolge  gehabt  haben  als  Heinrich  von  Kleist,  weit  über  diesen  hinauszusetzen. 
Gottschall  schrickt  freilich  weder  vor  der  Annahme  zurück,  dass  Werner  „nächst 
Schiller  und  vielleicht  auch  Grabbe  von  allen  deutschen  Dichtern  am  meisten  für 
die  geschichtliche  Tragödie  organisiert  war,  weil  in  ihm  der  Sinn  für  geschichtliche 
Grösse  lebte"  und  wirft  Kleist  vor,  dass  er  seinen  menschlich  fühlenden  Heroen  jedes 
Piedestal  der  Grösse  unter  den  Füssen  fortziehe.  „Der  Unglaube  an  das  sittliche  Ideal 
war  in  der  romantischen  Schule  zu  tief  gewurzelt,  um  nicht  eine  Schwächlichkeit  der 
Gesinnung  hervorzurufen,  an  welcher  auch  Kleists  Dichtungen  kranken."  Aber  am 
letzten  Ende  weiss  er  doch,  wie  hoch  trotz  des  bei  Lebzeiten  ausgebliebenen  Erfolgs, 
Genie  und  künstlerische  Gestaltungskraft  Kleists  über  den  Schicksalstragöden  stehen. 
Eine  wie  zweischneidige  Waffe  es  ist,  den  Mangel  des  Massenerfolgs  und  Augenblicks- 
erfolgs gegen  Talente  und  Werke  anzuwenden,  sollte  der  Litterar historiker  auch  auf 
seinem  besonderen  Standpunkte  nicht  vergessen.  Es  berührt  ihn  schmerzlich,  dass 
Frey  tags  Roman  „Soll  und  Haben",  den  er  ein  harmloses  Werk  nennt,  einen  „Erfolg" 
hatte,  der  denjenigen  der  „Ritter  vom  Geiste"  tief  in  den  Schatten  stellte,  er  kann 
nicht  entschieden  genug  seine  Geringschätzung  der  Butzenscheibenpoesie  und  des 
archäologischen  Romans  ausdrücken.  „Nicht  bloss  die  Romane  aus  alter  deutscher 
Geschichte,  sondern  auch  solche,  die  bei  entlegenen  Kulturvölkern  spielen,  wurden 
auf  einmal  von  den  Lesern  verschlungen  und  in  der  Zeit,  als  der  Stern  der  deutschen 
Politik  im  Zenilh  stand,  als  Kaiser  Wilhelm  L,  Bismarck  und  Moltke  des  Jahrhunderts 
grösste  Ruhmestaten  vollbracht,  da  las  man  in  Deutschland  nichts  lieber  als  alt- 
ägyptische Romane,  denen  sich  später  altrömische  anschlössen."  Es  ist  ganz  richtig, 
dass  dieser  Modeerfolg  nicht  die  geringste  Bedeutung  für  die  grosse  innere  Ent- 
wicklung der  Dichtung  hat,  in  der  bleibende  Werke  empfangen  und  geboren  werden, 
aber  es  ist  so  bedenklich  als  geschmacklos,  Dichtern,  die  diesen  Zeitgeschmack  in 
keiner  Weise  gehuldigt  haben,  ihre  Erfolglosigkeit  vorzuwerfen  und  Beurteiler,  die 
die  lebendigen  schöpferischen  Kräfte  von  den  Modeschriftstellern  unterschieden  haben, 
„aufdringliche  Kanonisationen"  vorzuwerfen.  Der  Kern  dieses  Widerspruchs  ist  immer 
wieder  der,  dass  dem  Litterarhistoriker  die  realistische  Dichtung  als  „Abfall  von  allen 
Grundsätzen  jener  modernen  Litteraturbewegung"  erscheint,  die  sich  (in  Gutzkow  und 
Herwegh!)  so  verheissungsvoll  angekündigt  hatte.  Auf  diese  Einseitigkeit,  die  durch 
den  redlichen  W^illen  G.s,  einer  ganzen  Folge  von  kleineren  Talenten  gerecht  zu 
werden,  nicht  wettgemacht  wird,  ist  auch  das  bedenkliche  Durcheinander  derDarstelluiig 
zurückzuführen,  das  G.  Roethe  einmal  schon  mit  dem  Wort  charakterisiert  hat,  dass  diese 
Art  historischer  Darstellung  von  dem  dritten  punischen  Kriege  vor  dem  ersten  erzähle. 
Das  moderne  Drama  von  1830  bis  zum  Ende  des  Jahrhunderts  wird  noch  immer  ein- 
geteilt in  die  vier  Rubriken  des  „originellen  Kraftdramas",  der  „deklamatorischen 
Jambentragödie",  des  „regenerierten  Bühnendramas"  und  des  „bürgerlichen  Schau- 
und  Lustspiels".  Wie  Otto  Ludwig  zwischen  Griepenkerl  und  J.  L.  Klein  einerseits 
und  zwischen  Elise  Schmidt  und  Albert  Dulk  andererseits  eingeklemmt  wird,  wie  ein 
halbpoetischer  Tendenzrhetoriker  gleich  Robert  (Jriepenkerl  unter  die  Kraftdramatiker 
gerät,  Paul  Heyse,  dessen  bedeutendste  Dramen  „Hadrian"  und  „Alkibiades"  durchaus 
subjektiv  belebte  nichts  weniger  als  deklamatorische  Dramen  sind,  dessen  erfolg- 
reichstes Stück  „Hans  Lange"  in  holzschnittartiger  Prosa  geschrieben  ist,  zur  Ehre 
kommt,  als  Epigone  Raupachs,  Auffenbergs  und  Halms  zu  figurieren,  wie  umgekehrt 
Felix  Dahn,  Hermann  Lingg  oder  gar  die  rein  rhetorischen  Dramen  von  Murad 
Effendi  unter  das  regenerierte  Bühnendrama  eingereiht  werden  können,  entzieht  sich 


A.  Stern,  AUg-emeines  des  18./ 19.  Jahrhunderts:  Allg'emeines.  415 

auch  auf  dem  Standpunkt  des  Verfassers  unserni  ('rteil.  Seine  eignen  Dramen  ge- 
hören ganz  gewiss  nicht  minder  unter  die  Rubrik  der  deklamatorischen  Jamben- 
tragödie. Doch  das  sind  abweichende  Urteile  des  einzelnen.  Was  aber  ein  allseitig 
empfundener  Übelstand  des  umfangreichen  Werkes  bleibt,  ist  der  Rückfall  in  die 
alte  Manier,  die  Drama,  Epik,  Lyrik,  Roman,  Novelle,  kurz  alle  Kunstformen 
scheidend,  das  Charakterbild  der  einzelnen  Dichter  willkürlich  trennt  oder  doch  nur 
zufällig  beieinander  Lässt.  Wenn  bei  Hebbel  die  lyrischen  und  epischen  Dichtungen 
in  die  Charakteristik  des  Kraftdramatikers  einbezogen  werden,  muss  man  sich 
Gutzkow  niusivisch  aus  drei  Abhandlungen  über  seine  erste  halbpublizistische  Periode, 
über  den  Dramatiker  und  den  Romanschriftsteller  zusammensetzen.  Und  noch  ver- 
hängnisvoller ist  die  zur  Methode  erhobene  Manier  G.s,  die  hervorragendsten  und 
eigentümlichsten  schöpferischen  Naturen  mit  dem  Heer  der  Nachahmer  und  selbst  der 
litterarischen  Industriellen  in  eine  Reihe  zu  setzen,  ja  sie  zwischen  die  unter- 
geordnetsten Leistungen  einzugliedern.  Der  Verfasser  scheint  zu  meinen,  da  der  in 
seinem  Sinne  moderne  Genius  seit  mehr  als  einem  Menschenalter  umsonst  auf  sich 
warten  lasse,  lohne  es  im  übrigen  nicht  der  Mühe,  feinere  Unterschiede  zu  machen, 
und  schon  durch  die  Gruppierung  den  Abstand  zwischen  selbständiger  dichterischer 
Kraft  und  akademischer  Nachahmung,  zwischen  poetischer  Kunst  und  schöngeistiger 
Industrie  besonders  hervorzuheben.  Man  muss  aber  doch  Verwahrung  dagegen  ein- 
logen, dass  Hamerlings  „Aspasia"  zwischen  Ernst  Ecksteins  römischen  Romanen  und 
den  Memoirenromanen  einer  Luise  Mühlbach  eingereiht,  wenn  auch  natürlich  mit 
grösserer  Anerkennung  besprochen  wird,  dass  Paul  Lindaus  Berliner  Romane  ihren 
Platz  zwischen  Jensen  und  Wilhelm  Jordan  erhalten,  dass  Marie  von  Ebner-Eschen- 
bach  zwischen  Ossip  Schubin  und  Hertha  von  Suttner  erscheint;  auch  ist  es  kaum 
gerecht,  wenn  ganz  willkürlich  das  beste  eines  Autors  kaum  dem  Titel  nach  erwähnt 
wird,  wie  bei  K.  E.  Franzos,  dessen  bedeutendstes  Werk  der  „Kampf  ums  Recht" 
nur  in  einer  Anmerkung  genannt  wird.  Der  Verfasser  ist  in  cliesen  Teilen  seines 
Buches  allzusehr  bemüht,  alle  Namen  aufzuzählen,  die  sich  mit  Recht  oder  Unrecht 
auf  dem  Felde  der  Litteratur  bewährt  oder  versucht  haben,  und  verwischt  damit  die 
Wirkungen  eines  vielfach  geistvollen  oder  scharfsinnigen  Urteils.  Indessen  die 
Moderne  erscheint  dem  Litterarhistoriker  in  einem  Auflösungsprozess  begriffen,  der 
aus  der  Reihe  sich  ablösender  Programme  mit  entsprechenden  Stichwörtern  und  den 
neuesten  dichterischen  Erzeugnissen  hervorgeht.  „Zuerst  begeisterte  Heroldsrufe,  dann 
die  starre  Formel  des  Naturalismus,  dann  die  Überwindung  desselben  und  das 
Hineintasten  in  eine  Zukunft, .  aus  deren  Verschleierungen  nur  noch  sehr  unklare 
Ideale  empordämmern  —  alles  kommt  zu  Wort  bei  den  Sprechern  und  Aposteln  der 
Moderne,  eines  in  allen  Farben  spielenden  Ungetüms,  eines  Proteus,  den  keiner  fest- 
zuhalten vermag  in  einer  bestimmten  Gestalt."  Aus  den  widerspruchsvollen  Losungen 
der  Führer,  aus  den  in  neuer  Einkleidung  altbürgerlichen  Komödien  und  alt- 
romantischen Märchenspielen  der  poetischen  Hauptmänner  ergibt  sich  für  ihn  „ein 
Bild  der  litterarischen  Anarchie".  Inwiefern  diese  Anarchie  Resultat  der  realistischen 
Dichtung  und  ihrer  kritischen  und  ästhetischen  Vertretung  sein  soll,  lässt  G.  uns 
nicht  erfahren  —  man  müsste  denn  das  tertium  comparationis  in  der  Erscheinung 
und  der  späten  Anerkennung  Th.  Fontanes  finden  —  wohl  aber  empfiehlt  er  auch 
hier  wieder  das  alte  Rezept  der  Rückkehr  nicht  zur  Natur,  nicht  ins  Leben,  sondern 
zur  Tendenzlitteratur  der  dreissiger  und  vierziger  Jahre,  Am  Schluss  seiner  Dar- 
stellung der  jüngstdeutschen  Dramatik  sagt  er:  „an  poetischem  Sinn  fehlt  es  allen 
diesen  Erzeugnissen  nicht;  doch  die  wahrhaft  moderne  Bühne  der  Gegenwart  hat  von 
solchen  Experimenten  nichts  zu  erwarten,  und  wenn  die  Revolution  in  der  Litteratur 
so  wenig  dauerndes  geschaffen  und  wieder  in  die  Bahnen  der  litterarischen  Reaktion 
einlenkt,  so  muss  man  auf  neue  Kräfte  hoffen,  welche  nicht  diese  Abart  des  Modernen, 
sondern  das  Moderne  im  Geiste  der  Zeit  pflegen  und  es  zeigt  sich  schon  jetzt,  dass 
viele  Alte  moderner  sind  als  die  Jungen."  Allgemein  genommen  ist  der  Satz  un- 
bestreitbar richtig,  aber  im  Geiste  des  ganzen  G. scheu  Werkes  bedeutet  er  die  be- 
ständig wiederkehrende  Apotheose  einer  rhetorischen  Tendenzkunst,  die  von  dem 
Reichtum  der  Welt,  der  Fülle,  Mannigfaltigkeit  und  Tiefe  des  Menschendaseins,  ja 
auch  nur  von  der  Ursprünglichkeit,  Wärme  und  unerechöpflichen  Kraft  des  Lebens 
im  eigenen  Volke  einen  dürftigen,  von  der  politischen  Stimmung  und  der  Mode  des 
Augenblicks  bestimmten  Teil,  als  alleinigen  Stoff  der  lebendigen  Dichtung  betrachtete 
und  eben  darum  nur  eine  beschränkte  und  kurzwährende  Nachwirkung  haben  konnte.  — 
Auch  die  in  zweiter  Bearbeitung  vorliegende  „Geschichte  der  deutschen  Litteratur  von 
Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart"  vonHeinze  (3819)  (vgl.  JBL.  1890  IV  1:2)  hat  sich  durch 
eine  Einleitung  über  die  deutsche  Litteratur  von  1800—32  zu  einer  vollständigen  Ge- 
schichte der  deutschen  Litteratur  des  19.  Jahrhunderts  erweitert.  Ihre  Ausführung  hat  den 
Vorzug,  dass  sie  die  Dichter  und  Schriftsteller  als  Gesamtpersönlichkeiten  beieinander 
lässt,  ihre  Anordnung  aber  entbehrt  jeder  Bestimmtheit,  Schärfe  und  Klarheit  und  ihre 


416  A.  Stern,  Allg-emeines  des  18,/19.  Jahrhunderts:  Allgemeines. 

Urteile  sind  im  allgemeinen  mehr  wohlwollend,  als  wohlbegründet.  —  Die  in  früheren 
Jahresberichten  mehrfach  erwähnte  Karl  Ba  rt  he  Ische  „Deutsche  Nationallitteratur 
der  Neuzeit"  (3814),  deren  Neubearbeitung  in  der  zehnten  Auflage  Max  Vorberg 
übernommen  hatte,  ist,  wenn  auch  unter  erheblichen  Schwierigkeiten,  nach  einer  Reihe 
von  Jahren  zum  Abschluss  gekommen.  Der  Herausgeber  starb  im  Dezember  1900 
und  die  Fortführung  und  Vollendung  wurde  von  Guido  Burkhardt  besorgt, 
der  in  der  Vorrede  ausdrücklich  hervorhebt,  dass  durch  diese  Mitwirkung  dreier 
Verfasser  etwas  Zerstückeltes,  Unebenmässiges,  Unfertiges  in  das  Buch  hineingekommen 
sei,  und  die  Lücken  und  gelegentlichen  Wiederholungen  zu  entschuldigen  bittet.  Die 
Wahrheit  zu  sagen,  war  das  in  den  ersten  fünfziger  Jahren  und  unter  den  Ein- 
wirkungen eines  kurzsichtigen  und  engbrüstigen  Konservativismus,  der  der  konser- 
vativen Sache  mehr  geschadet  hat,  als  ihre  schlimmsten  und  bittersten  Gegner,  zu- 
stande gekommene  Buch  des  frommen  Karl  Barthel  einer  Erneuerung  von  Grund 
aus  nicht  fähig.  Das  gebildete  christliche  deutsche  Haus  mag  eines  Buches  bedürfen, 
das  die  Dichterwerke  unseres  Volkes  nicht  ausschliesslich  unter  ästhetisch-künstle- 
rischem Gesichtspunkt  betrachtet  und  niemand  bestreitet  dem  Herausgeber,  dass  der 
christliche  und  sittlich-religiöse  Gesichtspunkt  neben  dem  litterarischen  im  engeren 
Sinne  sein  Recht  habe.  Der  alte  Lessingschüler  J.  J.  Engel  hat  vor  mehr  als  einem 
Jahrhundert  ganz  treffend  gesagt,  dass  die  Führung  eines  Krieges  freilich  nur  nach 
militärischen  und  strategischen  Massstäben  beurteilt  werden  dürfe,  dass  aber  darüber 
hinaus  die  F'rage  nach  den  Beweggründen  und  den  Zielen  auch  des  glänzendsten 
und  sieghaftesten  Feldzugs  zu  erörtern  bliebe.  Die  Gefahr  liegt  immer  nur  darin, 
dass  die  beiden  Gesichtspunkte  vermischt,  die  beiden  Massstäbe  miteinander  ver- 
wechselt werden.  Und  dieser  Gefahr  war  eine  Darstellung,  wie  die  von  Karl  Barthel, 
die  im  Jahre  1852  die  Zukunft  der  deutschen  Dichtung  an  Geibel  und  Oskar  von  Redwitz 
gebunden  sah,  nicht  entgangen.  Beide  Neubearbeiter,  V.  wie  B.,  haben  sich  redlich 
bemüht,  eine  i)essere  Grundlage  zu  gewinnen.  In  dieser  Beziehung  ist  eine  Stelle  des 
letzten  Kapitels  höchst  charakteristisch  und  durchaus  typisch  für  die  Bemühungen  beider 
Herausgeber  und  den  Geist,  in  dem  sie  ihre  schwierige  Aufgabe  zu  lösen  suchen. 
Auf  S.  1108  wird  mit  vollkommenem  Verständnis  dessen,  worauf  es  ankommt, 
Marie  von  Ebner-Eschenbach  als  „die  Fürstin  unter  unseren  dichtenden  und  erzählenden 
Frauen  der  Gegenwart"  gefeiert  und  von  ihren  Novellen  aus  Spätherbsttagen  gesagt: 
,,Wir  können  beim  Lesen  dieser  Skizzen  noch  einmal  mit  stiller  Freude  den  poetischen 
Duft  geniessen,  der  über  allen  ihren  Werken  liegt,  wie  wir  am  stillen  heitern  Sommer- 
abend, während  des  Himmels  Rot  verglüht,  die  zarten  und  doch  starken  Düfte  unserer 
Gärten,  Wiesen  und  Wälder  beseeligt  einatmen."  „Aber,"  heisst  es  weiter,  „ein  Wort 
leiser  Klage  muss  doch  auch  hier  noch  eine  Statt  haben.  Warum  müssen  gerade  die 
besten  Romane  unserer  Frauenwelt,  gerade  die,  in  denen  die  Kunst  ihre  schönsten 
Blüten  entfaltet,  dem  was  als  Tiefstes  und  Heiligstes  die  Menschenseele  durchgeht 
und  sie  aus  Schuld  und  Sünde  emporhebt  in  den  reinen  und  heiteren  Frieden  des 
Gottesreiches,  dem  christlichen  Glauben  so  fern  bleiben?  Die,  welche  solchen  Glauben 
im  eigenen  Herzen  tragen  und  ihn  gern  als  die  schaffende  Kraft  im  Menschenleben 
darstellen  möchten,  haben  die  dazu  nötige  dichterische  Befähigung  nicht,  und  die, 
welche  die  Fähigkeit  und  die  Kraft  dazu  im  hohen  Masse  haben,  kennen  das  höchste 
Gut  des  Menschen  nicht."  Wirkt  es  befremdend,  dass  diese  Klage  gerade  der 
Dichterin  der  mächtigen  Erzählung  „Glaubenslos"  gegenüber  angestimmt  wird,  so 
erscheint  sie  doch  vom  Standpunkt  der  Herausgeber  aus  vollberechtigt.  Nur  ist 
es  unvermeidlich,  dass  ein  Zwiespalt  durch  die  Gi-undempfindung  des  Buches 
hindurchgeht,  dem  der  gesinnungstüchtige  erste  Verfasser,  freilich  auf  Kosten  seines 
ästhetischen  Verständnisses  und  der  Anschauung  seiner  Leser,  glücklich  ausgewichen 
war.  Der  Vollender  des  ganzen  Buches  B.  versucht  in  den  letzten  Kapiteln  mancherlei 
selbständige  Gruppierungen  und  lässt  es  an  Entschiedenheit  gewisser  Einzelurteile 
nicht  fehlen.  Der  modernen  Novelle  spricht  er  eine  Bedeutung  zu,  die  über  den 
Vergleich  mit  der  früheren  Novellistik  erhaben  sei.  „Sowohl  an  Umfang  als  an 
innerem  Wert  ist  dieser  Zweig  der  Litteratur  ein  charakteristisches  Merkmal  unserer 
Zeit."  Als  das  Siebengestirn  von  Meistern  der  Novelle  erscheinen  ihm  Viktor  von  Strauss 
und  Torney,  H.  W.  Riehl,  Gottfried  Keller,  Paul  Heyse,  Theodor  Storm,  Adolf  Stern, 
Conrad  Ferdinand  Meyer.  „Diese  sieben  Dichter  bilden  zusammen  eine  geschlossene 
Gruppe,  die  in  ihrer  reinen  Kunstvollendung  hoch  erhaben  dasteht  und  die  von  der 
übrigen  Menge  der  erzählenden  Darsteller  gerade  auf  dem  speziellen  Gebiet  der 
Novelle  nicht  erreicht  wird."  Der  Kritiker  kann  um  so  sicherer  sein,  hier  vielseitigem 
Widerspruch  zu  begegnen,  als  er  tatsächlich  die  novellistischen  Produktionen  Ad.  Wil- 
brandts  zu  gering  wertet,  Hans  Hoffmann  ganz  beiseite  lässt.  Auf  alle  Fälle  bedarf 
die  nunmehr  vollständige  Bartheische  „Nationallitteratur"  in  ihrer  elften  Auflage 
einer  neuen  Ueberarbeitung,  Ausgleichung  und  Ergänzung.  — 

Unter    den    ausschliesslich   der   neuesten   Litteratur,    speziell    der    Moderne 


A.  Stern,  Allgemeines  des  18./I9.  Jahrhunderts:  Allgemeines.  417 

geltenden  Es  say  sam  m  1  u  ngo  n  beansprucht  vor  allem  Conrads  (3845)  Buch 
„Von  Emil  Zola  bis  Gerhart  Haiij)tmann",  das  sich  im  Untertitel  als  Erinnerungen 
zur  Geschichto  der  Moderne  bezeichnet,  Beachtung.  Der  Verfasser  verflicht  seine 
persönlichen  Erinnerungen  mit  Erörterungen  allgemeiner  litterarischer  und  künstle- 
rischer Art.  Wie  schon  die  Inhaltsiibersicliten  der  Abschnitte,  denen  ein  Widmungs- 
brief  an  Hermann  Allmers  vorausgeht,  erweisen,  handelt  es  sich  um  ein  erneutes 
Bekenntnis  zu  den  alten  Grössen,  iür  die  Conrads  Kampflust  seit  einem  Viertel- 
jahrhundert fort  und  fort  einstand  und  um  einen  Protest  gegen  die  Losungen  „Los 
von  Zola!  Los  von  Hauptmann".  „Los  von  Zola!"  schrie  man  in  Frankreich,  „Los 
von  Hauptmann!"  sciireit  man  in  Deutschland.  „Die  also  schreien  verkennen  das 
Wesen  des  Kunstmenschen.  Jeder  schafft  sein  Werk.  Jeder  stellt  seine  Werte  hin. 
Warum  los  vom  Werk-  und  Wertschaff'enden?  Wer  ist  denn  an  sie  gebunden,  wenn 
er  eigene  Werke  und  Werte  zu  geben  hat?  Kein  schöpferischer  Mensch  ist  dem 
anderen  im  Wege.  Kein  Selbsteigener  wird  von  dem  anderen  Selbsteigenen  in  seiner 
Existenz  bedroht.  Wozu  also  das  Losgeschrei  auf  einem  Gebiete,  das  das  freieste 
ist  auf  Erden?"  Ob  C.  hierbei  tatsächlich  überhört  oder  überhören  will,  dass  das 
„Los-Geschrei"  nicht  den  schöpferischen  Grössen,  sondern  der  blöden  einseitigen  Nach- 
ahmung, der  fanatisch  proklamierten  Mustergültigkeit  des  Experimentairomans  und 
des  Milieuschauspiels  galt,  kann  man  dahingestellt  sein  lassen.  Die  sechzehn  Ab- 
schnitte seines  Buches  betiteln  sich:  „Mit  Friedrich  Nietzsche  unter  einem  Dache  in 
Sorrent",  „Ketzereien  über  die  Zeitlosigkeit  der  Echten  und  Grossen",  „Vom  Pulver- 
geruch", „Richard  Wagner  und  die  deutschen  Kulturträume,"  „Mit  Emile  Zola  auf 
dem  Wege  von  Neapel  nach  Paris.  Die  Dreifaltigkeit  Wagner-Nietzsche-Zola",  „Zola 
und  die  anderen.  Viktor  Hugo",  „Zolas  Erscheinung  in  der  deutschen  Publizistik. 
Hofrat  Dr.  Rudolf  von  Gottschall",  „Der  Glaube  an  Paris.  Abstecher  nach  München", 
„Vorspiele.  Die  Jungen",  „Mit  und  gegen  Max  Nordau.  Die  ersten  Sturmvögel. 
Uebersiedhmg  nach  München.  Schriftstellertag  in  Darmstadt.  Bayreuth.  Liliencrons 
Adjutantenritte",  „Die  Gesellschaft  als  Dokument  der  Revolution  in  der  Litteratur. 
Karl  Bleibtreu.  Oskar  Welten.  Holz  und  Schlaf.  Gerhart  Hauptmann",  „Dorfidyll. 
Nietzsches  Tod",  „Eine  Traumpredigt  über  Nietzsche",  „Hermann  Bahr:  Oesterreichisch 
ist  Trumpf",  „Heimatkunst.  Ausflug  in  die  Architektur.  Gabriel  Seidl.  Hans 
Eduard  von  Berlepsch",  „Die  Darmstädter  Künstlerkolonie.  In  Schönheit  leben. 
Olbrich",  „Rückschau.  Für  und  gegen  Hauptmann.  Zola  an  der  Jahrhundertwende. 
Schlussbrief  an  Arnaldo  Cervosato  in  Rom."  Man  sieht  leicht,  wo  die  allgemeinen 
Darlegungen   sich   mit  den  persönlichen  Erinnerungen   des  Verfassers  verbinden.  — 

Durchaus  persönliche  Erinnerungen,  die  sich  freilich  zu  einer  zum  Teil  sehr 
herben  Kritik  seiner  Mitstrebenden  gestalten,  bieten  J.  Schlafs  (3849)  „Anfänge 
der  neuen  Litteratur  bewegung"  in  drei  Aufsätzen  des  Zeitgeists,  inter- 
essante Beiträge  zur  Geschichte  des  Krieges  aller  gegen  alle.  Die  ersten  Anfänge 
der  Moderne  verlegt  Seh.  in  einen  Magdeburger  Schülerklub,  dem  er  und  Hermann 
Conradi  angehörten.  —  Objektiver  sucht  K  r  a  1  i  k  (3850)  in  Anknüfung  an  Karl 
Lamprechts  Ergänzungsband  zu  seiner  deutschen  Geschichte  „Zur  jüngsten  deutschen 
Vergangenheit"  die  moderne  Kunst-  und  Litteraturbewegung  zusammenfassend  dar- 
zustellen. Das  Resultat  ist  aber  auch  hier  wieder  ein  subjektives  Programm,  das 
einer  grossen  nationalen  und  religiösen,  einer  positiven,  das  ganze  Leben  ergreifenden 
katholischen  Kunst.  „Eine  auf  gläubiger  W'eltanschaung,  auf  der  positiven  Kirche 
unbedingt  beruhende  Kunst,  die  das  ganze  Leben  beherrscht  und  durchleuchtet." 
Kralik  schrickt  weder  vor  der  Konsequenz,  dass  dann  eigentlich  Calderon  der  letzte 
grosse  vorbildliche  Dichter  der  Weltlitteratur,  noch  vor  dem  Vergleich  mit  Friedrich 
Schlegels  litteraturanschauung  zurück.  „Nur  durch  spielerischen  Leichtsinn,  durch 
ungenügende  Fundierung  des  damaligen  Notbaus  hat  die  romantische  Bewegung 
wieder  die  Führung  verloren.  Es  fehlte  der  Ernst,  die  Konsequenz,  die  nachhaltige 
Arbeit."  —  Die  „F  r  a  u  in  der  deutschen  Dichtung"  unter  der  natürlich  vor  allem 
die  moderne  Frau  verstanden  wird,  sucht  Gabriele  Reuter  (2561)  in  kurzen 
Charakteristiken  der  Ebner-Eschenbach,  Ossip  Schubins,  Emil  Marriots,  Hedwig 
Dohms,  Helene  Böhlaus,  Anna  Ritters,  Klara  Viebigs,  Marie  Madeleines,  Anna 
Croissant-Rusts,  Elsa  Bernsteins,  Isolde  Kurz',  Carmen  Sylvas  und  Eugenie  delle  Grazies 
zu  preisen,  endet  aber  mit  dem  Geständnis,  dass  „die  Götterjungfrau  mit  der  Krone 
des  Genius,  die  mit  sicheren  Schritten  und  klingendem  Saitenspiel  neue  Bahnen 
wandelt,    uns   neue  Gedanken    und    neue  Ziele   gibt",    noch  nicht  erschienen  sei.  — 

Die  Beiträge  zur  lokalen  Litteraturgeschichte  waren  nicht  allzu 
zahlreich.  John  (3886)  behandelt  den  „Böhmerwald  in  Litteratur  und  Kunst",  weist 
darauf  zurück,  dass  Schiller  den  Schauplatz  seiner  „Räuber"  und  C.  M.  von  Weber 
und  Kind  den  ihres  „Freischütz"  in  den  Böhmerwald  verlegt  haben,  nennt  aber  als 
die  eigentlichen  Entdecker  und  Darsteller  der  Landschaft  und  ihrer  Menschen 
Adalbert   Stifter,   Josef   Rank,   Josef  Messner   und  Johann  Peter,   denen   sich   eine 


418     A.  Eloesser,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren. 

Gruppe  von  jüngeren  Heimatschilderern  und  Künstlern  (Wilib.  Böhm,  Paul  Messner, 
Gangl,  Vogel,  Schott)  angeschlossen  haben.  Hier  hätte  Maximilian  Schmidt,  dessen 
Romane  und  Erzählungen  im  benachbarten,  landschaftlich  vom  eigentlichen  Böhmer- 
wald kaum  zu  trennenden  Bayerwald  spielen,  mit  genannt  werden  dürfen.  —  Unter 
der  Ueberschrift  „Im  nordischen  Weimar"  schildert  Lee  (3895)  einen  Besuch  in 
Eutin,  mit  den  entsprechenden  Erinnerungen  an  Johann  Heinrich  Voss,  an  F'riedrich 
Leopold  und  Agnes  zu  Stolberg,  an  Webers  Geburtshaus  und  das  dörfliche  Pfarrhaus, 
dem  das  Idjll  „Luise"  entstammt  ist.  —  Das  thüringische  Weimar,  obschon  viel 
reicher  gesegnet  als  das  nordische,  will  sich  offenbar  nicht  mit  den  Erinnerungen 
begnügen  und  die  von  W  a  c  h  1  e  r  (3910)  unter  Mitwirkung  von  Max  Bittrich, 
Hermann  Friedrich,  Richard  von  Kralik,  Fritz  Lienhard,  Maurice  von  Stern,  Ernst 
von  Wildenbruch,  Hans  von  Wolzogen  herausgegebene  Flugschrift  „Wie  kann  Weimar  zu 
einerneuen  litterarischen  Blüte  gelangen?"  ist  ein  Zeugnis  dafür.  Die  Antwort  würde  sehr 
einfach  lauten :  sobald  es  wieder  hervorragende  poetische  und  litterarische  Kräfte  hat,  die 
nicht  Goethe  und  Schiller  zu  sein  brauchen,  und  Grossherzog  Karl  Alexander  hatte 
mit  seinen  vergeblichen  Bemühungen  Friedrich  Hebbel,  Otto  Ludwig,  Paul  Heyse 
J.  V.  Scheffel  u.  a.  zur  Niederlassung  in  Weimar  zu  bewegen,  sich  die  gleiche  Antwort 
schon  gegeben.  Die  Verfasser  der  vorliegenden  Schrift  täuschen  sich  nicht  darüber, 
dass  alles  „was  die  Heranziehung  von  Dichtern  nach  Weimar  betrifft,  der  organischen 
Entwicklung  überlassen  bleiben  muss",  aber  sie  glauben  und  hoffen,  dass  durch 
Wartburgspiele,  Pflege  einer  besonderen  thüringischen  Heimatkunst,  durch  litterarischen 
Aufschwung  der  Weimarer  Bühne,  auf  welcher  „die  besten  unserer  Dichter  un- 
beschadet ihrer  Tendenz"  zu  Wort  kommen  sollen,  durch  Gründung  einer  Zeitschrift, 
die  „ein  getreuer  Spiegel  der  deutschen  Renaissancebewegung  wäre"  Weimar  zu 
neuem  unmittelbar  künstlerischen  Leben  erweckt  werden  könnte.  Sie  knüpfen  vielfach 
an  die  ,,Los  von  Berlin-"Bewegung  an,  übersehen  oder  unterschätzen  aber  jedenfalls 
das  geradezu  ungeheure  Gewicht,  das  die  zum  blossen  Objekt  wissenschaftlicher 
Forschung,  zur  meist  unbewussten  Gegnerin  alles  unmittelbaren  schöpferischen  Lebens 
gewordene  klassische  Ueberlieferung  (deren  Pflege  doch  Pflicht  bleibt)  für  Weimar 
geworden  ist.  — 


Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren. 

(IY,lb  =  N.  3927-4162.) 

Arthur  Eloesser. 

An  der  Spitze  der  Briefpublikationen,  die  sich  auf  politische  Per- 
sönlichkeiten und  Ereignisse  beziehen,  steht  wie  immer  nach  Umfang  und  Be- 
deutung die  unter  den  Auspizien  der  Berliner  Akademie  herausgegebene  Politische 
Korrespondenz  Friedrichs  des  Grossen  (3927),  die  mit  ihrem  27.  Bande 
bereits  zu  dem  achtzehnten  Tausend  ihrer  höchst  verschiedenartigen  Stücke  ange- 
schwollen ist:  Offizielle  Handschreiben  an  die  europäischen  Souveräne,  Instruktionen 
für  die  Minister,  Geheime  Memoires,  Vertrauliche  Mitteilungen  und  Familienbriefe 
an  die  fürstlichen  Verwandten,  die  von  dem  grossen  Könige  beraten,  aber  auch 
überwacht  werden.  Der  letzte  Band  bezieht  sich  auf  das  Jahr  1768,  Friedrichs 
Kabinett  war,  obgleich  er  sich  seiner  Gesandten  höchstens  als  Handlanger  bediente, 
das  bestunterrichtete  in  ganz  Europa,  und  in  diesen  Briefen  verbreitet  sich  seine 
Aufmerksamkeit,  für  die  es  nichts  Unwichtiges  gibt,  auf  alle  europäischen  und  auch 
aussereuropäischen  Länder  von  den  deutschen  Kleinstaaten  zur  Türkei  und  Portugal, 
zu  den  nordischen,  westlichen  Staaten  und  den  amerikanischen  Kolonien,  deren 
Abfall  er  in  einem  prophetischen  Wort  vorhersagt,  wenn  England  in  seiner  Unter- 
drückungspolitik beharren  solle.  Nach  dem  siebenjährigen  Kriege  befindet  sich 
Preussen  in  einer  für  Jahrhunderte  gegel)enen  historischen  Lage,  mit  der  sich  auch 
Bismarck  in  seinem  politischen  Vermächtnis  abfindet.  Der  neue  Grossstaat  muss 
sich  mit  diplomatischer  Balancierkunst  auf  der  Mitte  zwischen  den  zentrifugalen 
Mächten  Europas,  Russiand  und  England,  halten.  In  diesen- Briefen  von  1768  neigt 
der  König  persönlich  mehr  zu  Russland  als  der  zuverlässigeren  Macht  nach  der 
Enttäuschung  über  die  Haltung  Englands  im  siebenjährigen  Kriege.  „Nach  den. 
Verrätereien,  die  ich  gegen  das  Ende  des  letzten  Krieges  von  seiner  Seite  erfahren 
habe,   werde  ich  sicher   weder  sein  Geld  noch  seine  Freundschaft  suchen   und  ich 


A.  Eloesser,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren.    419 

bin  vielmehr  entschlossen,  in  kein  Bündnis  mehr  mit  ihm  einzutreten."  Allerdings 
Hess  er  sich  auch  durch  die  guten  Beziehungen  zu  Russland  nicht  verleiten,  die 
gewünschte  Hilfe  gegen  die  Türk(»n  zu  gewähren,  und  die  sonst  sehr  vorsichtig 
behandelte  Katharina  II.  wurde  darüber  nicht  im  unklaren  gelassen.  Namentlich  in 
den  Briefen  an  verwandte  und  befreuntieto  Souveräne  werden  philosophische  und 
litterarische  Betrachtungen  eingestreut;  so  findet  sich  in  «nnem  Schreiben  an  die  Königin 
von  Schweden  das  berühmte  Urteil  über  seinen  früheren,  in  Europa  vorzeitig  tot 
gesagten  Freund:  „Voltaire  aurait  et6  parfait,  si  son  äme  n'avait  pas  6te  perverse." 
—  In  Frankreich  ist  das  historische  und  menschliche  Interesse  an  Friedrich  dem 
Grossen  nie  erloschen.  An  der  Hand  der  Korrespondenz  widmet  ihm  Faul-Dubois 
eine  feine  psychologische  Studie,  die  sich  in  zwei  Teilen  mit  dem  Politiker  und  dem 
Menschen  beschäftigt  (iJ928).  Der  König  gilt  ihm  als  die  komplizierteste  Figur  des 
18.  Jahrhunderts,  brutal  und  liebenswürdig,  egoistisch  und  empfindsam,  optimistisch 
und  pessimistisch,  stoisch  und  cynisch.  Der  Franzose  polemisiert  gegen  die  einseitige 
Auffassiing  von  Lavisse,  der  in  Friedrich  nichts  als  einen  kalten  Geist  sah,  ein  Ver- 
nunftwesen von  absoluter  Selbstbeherrschung,  ohne  Leidenschaften  und  Vorurteile, 
unaufrichtig  gegen  alle,  aufrichtig  nur  gegen  sich  selbst.  D.  legt  die  Elemente  aus- 
einander, die  dieses  rätselhafte  Wesen  bildeten,  er  legt  sie  wieder  zusammen,  und  seine 
Synthese  lautet:  preussische  Rasse  und  französische  Geisteskultur.  Er  besass  die 
Bildung,  die  Humanität  und  Delikatesse  der  besten  französischen  Gesellschaft  seiner 
Zeit,  ohne  ihrer  philosophischen  Abstraktionssucht  zu  verfallen;  er  war  eine  Wirk- 
lichkeit, wie  Carlyle  sagt,  und  darum  dieser  Gesellschaft  überlegen.  Philosoph  wurde 
er  auch,  aber  die  Quelle  seiner  Taten  war  der  ungestüme  Impetus  des  W^illens- 
menschen,  das  Instinktleben  seiner  Rasse  und  die  grosse  Erbschaft  der  Traditionen 
seiner  Vorfahren.  —  Den  von  Poschin g er  herausgegebenen  Denkwürdigkeiten  des 
Ministers  von  Manteuffel  sind  nun  drei  weitere  Bände  gefolgt,  die  sich  mit  ihren  bisher 
unveröffentlichten  Dokumenten  auf  Preussens  auswärtige  Politik  in  den  Jahren  1850—58 
beziehen  (3946).  Sie  bringen  für  den  Historiker  unentbehrliches  Material,  wenn  sie 
sich  auch  nicht  um  eine  anziehende  politische  Persönlichkeit  konzentrieren.  Der 
Herausgeber  versucht  den  Mann  von  ülmütz  zu  entlasten,  den  man  überhaupt  jetzt  nach- 
sichtiger zu  beurteilen  beginnt,  aber  er  geht  in  seinen  apologetischen  Bestrebungen 
zu  weit,  wenn  er  ihm  eine  Rolle  vor  Bismarck  zuweist,  wie  Friedrich  Wilhelm  I. 
vor  Friedrich  dem  Grossen.  Es  ist  ein  Unterschied,  ob  man  für  das  kommende 
Geschlecht  den  Sieg  bewusst  vorbereitet  oder  ob  man  die  Gelegenheiten  verpasst. 
Am  aussichtsvollsten  ist  nocft  die  Entlastung  der  äusseren  Politik  Manteuffels  durch 
die  Persönlichkeit  Friedrich  Wilhelms  IV.,  unter  dem  ein  zusammenhängendes  und 
konsequentes  System  der  Diplomatie  überhaupt  nicht  möglich  war.  Der  König 
pflegte  über  die  Köpfe  seiner  Gesandten  weg  eine  impulsive  Privatpolitik,  und  diese, 
die  erst  unter  Bismarck  einschwenken  lernten  „wie  die  Unteroffiziere,"  divergierten 
in  den  verschiedensten  Tendenzen,  die  je  nach  Neigung  und  Beeinflussung  Russland, 
England  oder  Oesterreich,  am  wenigsten  Preussen  günstig  waren.  P.  lobt  das  edle, 
gefühlvolle  Herz  des  Königs,  mit  dem  man  immerhin  nicht  regieren  kann,  und  in 
dem  für  recht  viel  Unzuverlässigkeit  Platz  war.  Die  brieflichen  Aeusserungen  Friedrich 
Wilhelms  haben  alle  die  gefährliche  Farbe  momentaner  Stimmungen,  ganz  im  Gegen- 
satz zu  den  fassbaren,  sachlichen  Erklärungen  des  Prinzen  von  Preussen,  der  nicht 
nur  konsequent  denkt,  sondern  auch  gegen  Manteuffel  betont,  dass  das  Handeln  eines 
Staates  konsequent  aussehen  muss.  Die  drei  Bände,  in  denen  hinter  Manteuffel  die 
dem  Könige  nächst  stehenden  Politiker,  Gerlach,  Prokesch-Osten,  Bunsen,  Hatzfeld 
zu  Worte  kommen,  behandeln  in  der  Hauptsache  die  Olmützer  Zeit,  die  Krisis  des 
deutschen  Zollvereins,  die  Wiederaufrichtung  des  Kaisertums  in  Frankreich  und  die 
orientalische  Verwicklung  bis  zu  der  Verabschiedung*  des  Ministerpräsidenten.  Der 
Hauptwert  des  Buches,  auf  den  der  verdienstvolle  Herausgeber  mit  vollem  Recht 
Anspruch  macht,  besteht  in  der  bisher  unveröffentlichten  Privatkorrespondenz  Man- 
teuffels mit  den  preussischen  Gesandten,  mit  deutschen  und  ausserdeutschen  Staats- 
männern und  einflussreichen  Persönlichkeiten  aller  Art.  Diese  Privatkorrespondenz 
führt  besser  durch  die  damalige  preussische  Politik  als  die  gleichzeitigen  amtlichen 
Berichte,  weil  sie  weniger  offizielle  Rücksichten  zu  nehmen  hat,  und  die  Charakteristik 
von  Personen  und  Verhältnissen  nicht  im  Kurialstil  zu  erstarren  braucht.  —  Gleich 
nach  der  Entlassung  Manteuffels,  da  der  Krieg  zwischen  Frankreich  und  Oesterreich 
auszubrechen  droht  und  Preussen  sich  über  die  Frage  der  TeUnahme  zu  entscheiden 
hat,  setzt  der  vierte  Teil  von  Moltkes  militärischer  Korrespondenz  (3948)  ein,  der  von 
dem  Jahre  1859  ganz  ausgefüllt  wird.  Moltke  legt  in  Berichten  an  den  Prinzregenten 
und  den  Kriegsminister  Bonin  die  Mobilmachungspläne  vor,  er  berechnet  auf  sehr 
detaillierten  Tabellen  die  Kriegsstärke  Preussens  und  der  anderen  europäischen 
Staaten,  wobei  auch  die  Schweiz,  Holland  und  Belgien  nicht  übergangen  werden;  er 
entwirft  je  nach  der  politischen  Konstellation  verschiedene  Angriffspläne  gegen  Frank- 

Jahresberiobte  fftr  nenere  dentsohe  Litteraturg^esohichte.    XUI.  ^ 


420     A.  Eloesser,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren. 

reich  und  er  sucht  für  jede  Möglichkeit  eine  Lösung  zu  finden.  Diese  ganz  un- 
persönlichen Memoires  und  Vorträge,  denen  im  Anhang  der  Entwurf  zu  einem  Kriege 
mit  Frankreich  des  Generals  Clausewitz  von  1830  beigegeben  ist,  gehören  ganz  in 
das  Gebiet  der  reinen  Kriegsgeschichte.  Historisch  bemerkenswert  ist  das  öfters 
ausgedrückte  Bestreben  Moltkes,  dem  Chef  des  Generalstabs  die  Unabhängigkeit  und 
Autorität  zu  sichern,  die  ihm  vor  der  Reorganisation  des  Heeres  zwischen  Kriegs- 
ministerium und  Militärkabinett  durchaus  nicht  zugestanden  wurde.  —  Weiter  in  die 
Zeit  der  Kriege  und  Siege  führt  uns  die  Volksausgabe  der  Briefe  des  Generals  von 
Goeben  (1901),  die  sein  Biograph  Zernin  veranstaltet  hat  (3949).  Moltkes  und 
Goebens  Jugendschicksale  zeigen  parallele  Linien,  wenn  ihre  Temparamente,  das  des 
Schlachtendenkers  und  das  des  Kriegsmannes,  der  nicht  mehr  sein  wollte,  auch  weit 
auseinander  gehen.  Wie  der  dänische  Untertan,  so  optierte  auch  der  hannoversche 
für  Preussen,  dessen  Vater  als  grossbritannischer  Major  in  der  englisch-deutschen 
Legion  gegen  Frankreich  gekämpft  hatte.  Auf  Veranlassung  des  Vaters  rausste  der 
junge  Oberleutnant  den  preussischen  Dienst  quittieren,  weil  der  Spielteufel  ihn  in 
der  bescheidenen  Garnison  Prenzlau  zu  fest  in  den  Klauen  hatte.  Goeben  ging  unter 
die  Karlisten,  zeichnete  sich,  obgleich  wegen  seiner  Brille  und  seines  unkriegerischen 
Aeusseren  zuerst  misstrauisch  empfangen,  durch  abenteuerliche  Tapferkeit  aus  und 
brachte  es  bis  zum  Oberstleutnant.  Nach  mehreren  Verwundungen,  Gefangennahme, 
Verurteilung  zum  Tode  und  glücklicher  Errettung  kam  er  wie  ein  Vagabund  nach 
Hause.  „Vier  Jahre  in  Spanien"  war  die  litterarische  Frucht  dieser  Abenteuer.  Er 
wurde  in  die  preussische  Armee  wieder  eingestellt  und  durfte  im  Jahre  1860  als 
militärischer  Attache  dem  spanisch-marokkanischen  Kriege  beiwohnen,  diesmal  aller- 
dings bei  den  Truppen  der  Königin  Christine,  die  er  so  verwegen  bekämpft  hatte. 
Die  Hauptmasse  seiner  Briefe  bezieht  sich  auf  die  drei  Kriege,  an  denen  er,  zuletzt 
als  Oberbefehlshaber  einer  selbständigen  Armee,  hervorragenden  Anteil  genommen 
hat.  Er  schlägt  zuerst  den  üebergang  bei  Alsen  vor,  er  ist  der  Sieger  von 
Kissingen  und  St.  Quentin.  Seine  Briefe  an  die  Frau  sind  die  eines  Soldaten, 
frisch  und  unbekümmert  hingehauen,  menschlich  liebenswürdig  und  ohne  die  übliche 
Besserwisserei,  mit  der  jeder  General  den  nächst  höheren  sonst  übertrumpft. 
Goeben  ist  eine  grosse  Intelligenz,  mit  sicherer  Intuition  begabt,  aber  ganz  ohne 
Eigensinn  und  doktrinäre  Ueberheblichkeit.  Manches  wünscht  er  auch  anders,  aber 
die  Elastizität  eines  grossen  Praktikers  richtet  sich  immer  auf  die  gegebenen  Ver- 
hältnisse ein.  „Indessen,  da  es  so  ist,  nun  frisch  drauf  los!"  das  ist  sein  Lieblings- 
wort in  den  Briefen.  Bei  näherer  Bekanntschaft  wird  Goeben  ein  interessanter 
Mensch,  wissenschaftlich  und  künstlerisch  gebildet,  ein  Mann,  der  die  protestantischen 
Kirchenzeitungen  verfolgt  und  zugleich  an  Geister  und  Vorbedeutungen  glaubt, 
Phantast  und  Denker,  eine  volle,  durch  kein  Reglement  eingeschnürte  Natur,  die  in 
ihrer  Anspruchslosigkeit  den  eigenen  Reichtum  nicht  sehr  wichtig  nimmt.  Ehrgeizig 
war  er  als  echter  Krieger,  er  hatte  seine  frische  Freude  am  Erfolg,  aber  er  versuchte 
nicht  wie  andere,  das  Blatt,  auf  das  ihn  die  Geschichte  setzen  würde,  im  voraus  zu 
kritisieren  oder  zu  redigieren.  Nach  dem  Siege  von  St.  Quentin  schreibt  er,  dass  er 
im  nächsten  Kriege  kein  Kommando  mehr  annehmen  möchte.  Noch  misst  er  sich 
die  Eigenschaften  des  höheren  Befehlshabers  zu,  tatkräftige  Energie,  jugendfrischen 
Entschluss,  Elastizität  des  Körpers  und  Geistes  als  die  Grundelemente,  die  nicht 
ersetzt  werden  können,  die  den  belebenden,  treibenden  Impuls  geben.  Andere 
scheinbar  höher  stehende  Verstandes-  und  Geistesgaben  sind  weniger  wichtig,  dafür 
hat  der  Chef  des  Generalstabes  zu  sorgen.  Die  selbständige  Führung  der  kleinen 
Nordarmee,  die  an  Faidherbe  einen  würdigen  Gegner  fand,  entsprach  durchaus  seinen 
Neigungen.  Dass  seine  Fähigkeiten  höher  gingen  und  zur  Oberleitung  eines  Krieges 
ausreichten,  wussten  andere  besser  als  er  selbst.  Wollte  doch  Bismarck,  wie  er  in 
den  Erinnerungen  schreibt,  die  „Spielratze"  Goeben  an  Stelle  Moltkes  gesetzt  sehen, 
wenn  dieser  „abgeschossen"  werden  sollte.  — 

Im  Gebiete  des  Litterarischen  Lebens  sind  keine  überraschenden  Publi- 
kationen zutage  getreten.  Es  handelt  sich  im  allgemeinen  um  vervollständigte, 
philologisch  sicher  gestellte  Ausgaben  unserer  registrierenden  Zeit,  die  nicht  leicht 
ein  Blättchen  beschriebenen  Papiers  verloren  gehen  lässt.  Von  G.  C.  Lichtenbergs 
musterhaft  herausgegebenen  Briefen  ist  der  zweite  Band  erschienen,  der  die  Jahre 
1782—89  umfasst  (3952a).  Sie  sind  hauptsächlich  an  Dieterich,  Heyne,  Sömmering, 
Hufeland,  Herschel  gerichtet,  beschäftigen  sich  mit  Problemen  der  Physik  und  Chemie, 
mit  neuen  Erfindungen  wie  dem  Blitzableiter  und  der  Montgolfiere,  sie  berichten  von 
Experimenten,  die  durch  Zeichnungen  genauer  erklärt  werden:  Beiträge  zum  wissen- 
schaftlichen, nicht  zum  litterarischen  Leben  des  18.  Jahrhunderts.  Von  grösseren 
Schriftstellern  tritt  nur  G.  A.  Bürger  auf,  den  Lichtenberg  zur  Habilitation  an  der 
Universität  Göttingeu  ermutigt,  besonders  im  Hinblick  auf  die  reichlichen  Kollegien- 
gelder,   die   über   das  magere  Gehalt   trösten.    Der  Humorist   kommt   zwischen    den 


A.  Eloesser,  Allgemeines  des  18./19,  Jh.:  Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren.    421 

sachlichen  Auseinandersetzungen  nicht  eben  häufig  zu  Worte,  allenfalls  mit  gewohn- 
heitsmässigen  Ausfällen  gegen  Mediziner  und  Juristen  oder  mit  einer  Apologie  der 
Göttinger  Wurst,  die  sich  überhaupt  in  der  deutschen  Litteratur  eine  geachtete  Stellung 
erworben  hat.  —  Uas  Verhältnis  Herders  zur  Herzogin  Luise  von  Weimar  wird 
durch  einige  Briefe  beleuchtet,  die  Eleonore  von  Bojanowski  (3i)52b)  herausgibt 
und  fein  kommentiert.  Karl  Augusts  Gemahlin  war  die  eigentliche  Stütze  des  reiz- 
baren, misstrauischen  Mannes,  der  durch  langem  Jahre  sein  Verhältnis  zu  Weimar 
nur  als  provisorisch  betrachtete  und  von  dem  Herzog  selbst  nicht  eifrig  genug  kul- 
tiviert wurde.  Luise  hielt  ihn  nur  mit  Unterstützung  von  Goethe,  als  ihn  ein  vorteil- 
hafter Antrag  nach  Güttingen  lockte.  Durch  diese  Briefe  und  ihre  Erläuterungen 
wird  auch  die  Angelegenheit  der  2000  Gulden  aufgeklärt,  die  Herder  aus  unbekannter 
Quelle  unversehens  ins  Haus  kamen.  Sie  stammten  von  der  Herzogin,  deren  besorgtem 
Taktgefühl  dieVerheimlichung  des  Absenders  durchaus  gelang.  Die  ganze  Korrespondenz 
beweist  ihre  dauernde  Anteilnahme  an  der  ganzen  Familie  Herders,  die  ihn  auch  auf 
die  italienische  Heise  begleitet  und  von  ihm  mit  freimütiger  herzlicher  Anhänglichkeit 
erwidert  wird.  —  Der  von  Sauer  herausgegebene  Briefwechsel  zwischen  Goethe 
und  dem  Grafen  Sternberg,  der  sich  fast  ausschliesslich  auf  gemeinsame  natur- 
wissenschaftliche Bestrebungen  bezieht,  gehört  in  das  Kapitel  von  Goethes  Leben. 
(3959—60).  —  Nerrlichs  Ausgabe  von  Briefen  Jean  Pauls  an  seine  Frau  und 
Christian  Otto  (3962)  war  die  letzte  Gabe  des  rastlosen  Forschers  an  die  stille 
Gemeinde  des  grossen  Dichters,  die  jetzt  wieder  mählich  zu  wachsen  beginnt.  Die 
Verstärkung  kommt  allerdings  von  einem,  dem  verblichenen  Forscher  ziemlich  fern- 
stehenden Kreise,  von  unseren  artistisch  gesinnten  Neuromantikern,  die  neue  Sensationen 
in  alten  Traumländem  suchend  zu  dem  Mann  im  Schatten  gelangt  sind,  der  Jean 
Paul  nach  so  vielen  Schwankungen  seiner  Schätzung  geworden  ist.  „Ein  Traum  ist 
ein  grösseres  Geschenk,  zumal  so  nahe  am  Schlaf,  als  einige  Hufen  Wirklichkeit.'* 
Dieses  Wort  aus  einem  Bayreuther  Brief  muss  einer  Generation  von  Artisten  ver- 
führerisch klingen,  die  sich  vor  dem  Naturalismus  und  überhaupt  vor  der  massiven 
Wirklichkeit  der  Dinge  nicht  weit  genug  retten  können.  Die  interes.santesten  Briefe 
Jean  Pauls  stammen  aus  Weimar  und  Berlin,  wo  sein  früher  Ruhm  glänzende 
Huldigungen  genoss.  Seine  Art  zu  sehen  und  zu  berichten  ist  ganz  impressionistisch 
in  der  Willkürlichkeit  des  Augenblicks,  die  auch  für  das  eigene  Urteil  keine  längere 
Geltungsdauer  beansprucht.  An  Weimar  fesselt  ihn  menschlich  am  stärksten  Herder, 
dem  er  sich  als  Schüler  und  Anfänger  förmlich  verschreibt.  Goethe  und  der  „feisichte'* 
Schiller  bleiben  ihm  ziemlich  fern,  während  er  gegen  Wieland  trotz  starker  Sympathie 
Zurückhaltung  übt,  jedenfalls  aus  Respekt  vor  den  vielen  ledigen  Töchtern,  die 
später  auch  Kleist  zur  Flucht  nötigten.  Ungern  scheidet  er  aus  der  Musenstadt,  die 
er  zwar  nicht  als  einen  Tempel  betrachtete,  in  dem  Statuen  grosser  Männer  zu  be- 
wundern sind,  die  ihn  aber  entzückte,  weil  er  gefiel  und  neben  den  Klassikern  eine 
eigene  unabhängige  Rolle  spielte.  Diese  Eitelkeit  hat  nichts  Verletzendes,  weil  er 
das  freimütig  zugibt,  was  andere  lieber  uneingestanden  geniessen,  und  er  gestattet 
sie  auch  nur  dem  Menschen,  nicht  dem  Künstler.  „Ueberhaupt  zerrinnt  das  Ich  vor 
dem  Ernst  der  Kunst  iind  die  Eitelkeit  kann  nie  in,  nur  nach  der  Tätigkeit  spielen 
und  stinken."  In  Berlin  kann  er  ihr  noch  besser  frönen  und  der  interessante  junge 
Autor,  der  von  bürgerlichen,  adligen,  christlichen,  jüdischen  Damen  um  die  Wette 
verhätschelt  wird,  darf  sich  des  Beifalls  und  der  Gunst  des  Hofes  bis  zur  Königin 
Luise  hinauf  erfreuen,  die  den  Dichter  des  „Titan"  in  Sanssouci  empfängt.  Nach  der 
liebevollen  Schilderung  einer  Kussszene  nennt  er  sein  Männliches  recht  treffend 
„physisch  kalt  aber  moralisch  heiss."  Zwischen  solchen  Exerzitien  findet  hier  kurz 
nach  der  Entlobung  von  Caroline  von  Feuchtersieben  die  Hochzeit  mit  Caroline 
Meyer  statt.  Es  folgen  nun  enthusiastische  Briefe  des  glücklichen  Gatten  und 
Vaters  an  Christian  Otto,  bis  die  Ehe  zu  drücken  anfängt  und  Jean  Paul,  viel 
reisend  und  Huldigungen  sammelnd,  die  Zärtlichkeit  der  Frau  am  liebsten  aus  der 
Ferne  und  durch  das  anstachelnde  Medium  ihrer  Eifei-sucht  geniesst.  Die  letzten 
Briefe  an  die  Frau  berichten  seine  Triumphzüge  durch  die  süddeutschen  Residenzen 
und  Universitäten,  die  er  bei  der  Abnahme  seiner  schriftstellerischen  Kraft  wohl 
immer  nötiger  brauchte.  —  Die  Briefe  Ch.  D.  Grabbes  liest  man  jetzt  am  besten 
im  vierten  Bande  der  guten  Behrschen  Ausgabe,  die  von  Grisebach  besorgt 
worden  ist  (3968  a).  Der  Herausgeber  hat  die  meisten  Stücke  mit  den  Handschriften 
wieder  vergleichen  können  und  den  ganzen  Fundus  geordnet  und  erheblich  ver- 
mehrt. —  Die  Erinnerungsblätter  von  Luise  Mühlbach  (3970),  die  ihre  Tochter 
gesammelt  hat,  beginnen  mit  recht  ansprechenden  Bildern  aus  der  Biedermeierzeit 
des  patriarchalischen  Mecklenburg,  wo  das  junge  Mädchen,  aus  dem  später  die  viel- 
schreibende Frau  Theodor  Mundt  wurde,  als  Tochter  des  Neubrandenburger  Bürger- 
meisters interessante  Beziehungen  zum  Hofe  und  zum  Adel  gewann.  In  diesen 
Blättern  taucht  auch  die  merkwürdige  Friederike  Hähnel,    damalige  Baronin  Kinski 

54* 


422    A.  Eloesser,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Briefwechsel,  Tag-ebücher,  Memoiren. 

auf,  die  als  Somnambule  den  Fürsten  Hardenberg-  beherrschte  und  nach  ihrem  Ueber- 
tritt  zum  Katholizismus  noch  am  Vatikan  eine  wichtig-e,  heute  kaum  noch  verständ- 
liche Rolle  spielte.  Es  werden  mehrere  Beg-egnungen  mit  dem  bekannten  Theater- 
grafen Hahn-Hahn  geschildert,  dessen  Tochter  Ida  sie  frühzeitig  zur  Freundin  gewinnt. 
Sie  beobachtet  später  ihr  Verhältnis  zu  dem  Baron  Bystram  und  dem  Demokraten 
Heinrich  Simon,  und  schliesslich  findet  sie  die  berühmte  Frau  als  „Gottes  geliebteste 
Braut"  in  einem  Kloster  bei  Mainz  wieder.  Eine  andere  interessante  Bekanntschaft 
ist  die  mit  dem  Thurgauer  Bürger  Louis  Napoleon,  der  als  sanfter,  liebenswürdiger 
Jüngling  von  einer  einnehmenden  Unschuld  des  Wesens  im  Schloss  Arenenberg  lebt, 
nachdem  der  Streich  von  Boulogne  durch  einige  Jahre  französischen  Kerkers  ver- 
golten worden  ist.  Die  folgenden,  immer  anspruchslos  und  kurzweilig  vorgetragenen 
Erinnerungen  beweisen  uns  das  grosse  Ansehen,  in  dem  die  jetzt  zu  einer  litter  arischen 
Vogelscheuche  gewordene  Schriftstellerin  einst  gestanden  hat.  Zugleich  mit  Henrik 
Ibsen  hatte  sie  die  Ehre,  als  europäische  Berühmtheit  zur  Eröffnung  des  Suezkanals 
eingeladen  zu  werden.  —  Der  Briefwechsel  Eduard  Devrients  mit  Gustav  Freytag, 
den  Hans  Devrient  herausgegeben  hat  (3972),  ist  leider  nicht  vollständig  erhalten. 
So  wird  das  Hauptstück  vermisst,  in  dem  Devrient  an  den  eben  vollendeten 
„Journalisten"  Kritik  übt,  um  so  bedauerlicher,  als  der  erfahrene  Schauspieler  und 
Regisseur  gegen  den  geschätzten  Freund  durchaus  keine  Schonung  zu  üben  pflegt. 
So  quälte  er  sich  lange  als  Karlsruher  Intendant  mit  der  ersten  Fassung  der  „Fabier", 
die  durchaus  keine  bühnengerechte  Figur  annehmen  wollte,  um  schliesslich  an  ihrem 
Theaterschicksal  zu  verzweifeln.  „Ziehen  Sie  es  zurück!  Die  Zeit  ist  obenein  in 
jeder  Hinsicht  der  x\ufführung  ungünstig,  und  geben  Sie  es  einer  besseren  Zeit  in 
einer  besseren  Gestalt  wieder."  Freytag  fand  diese  Kritik  liebevoll,  sachlich,  ehrlich, 
und  er  hielt  durchaus  an  diesem  Edelmann  der  Bühne  fest,  der  im  stände  war,  einen 
Schaffenden  zu  stützen.  Ein  Teil  der  Korrespondenz  gilt  den  allgemeinen  Theater- 
verhältnissen. Devrient  sollte  für  Freytags  ,, Grenzboten"  ein  Referat  übernehmen, 
während  der  Dichter  ihn  mit  Nachrichten  über  die  Leipziger  und  Dresdener  Bühnen 
versah.  Auch  der  im  Jubeljahr  1859  gegründete  Schillerpreis,  in  dessen  Jury  die 
beiden  gewählt  werden,  führt  einen  Austausch  der  Meinungen  herbei.  Es  ist  ihren 
Bemühungen  hauptsächlich  zuzuschreiben,  dass  Hebbel  noch  kurz  vor  seinem  Tode 
für  die  „Nibelungen"  gekrönt  würde.  —  Der  Briefwechsel  zwischen  Nietzsche  und 
Erwin  Rohde  ist  bereits  in  zweiter  Auflage  erschienen  (3974).  Mit  Einwilligung  von 
Elisabeth  Förster-Nietzsche  hat  Rohde  mehrere  seiner  Briefe,  die  zum  Bruch  mit  dem 
Freunde  führten,  vernichtet,  um  schmerzliche  Erinnerungen  aus  der  Welt  zu  schaffen. 
Aus  anderen  Briefen  sind  durch  Frau  Rohde  zu  ausführliche  oder  zu  persönliche 
Stellen  getilgt  worden,  so  dass  die  letzte  Vollständigkeit  und  Authentizität  des  Textes 
nur  für  die  Stücke  von  Nietzsche  verbürgt  ist.  Die  beiden  Studenten  lernten  sich  in 
Leipzig  durch  Ritschis  philologischen  Verein  kennen.  Die  Begeisterung  für  Schopen- 
hauer und  Wagner  hielt  sie  zusammen.  Launige  Briefe  sendet  Nietzsche  aus  der 
Naumburger  Artilleriekaserne,  philologische  Angelegenheiten  als  Examina,  Disser- 
tationen, Promotionen,  Habilitationen,  Editionen  geben  den  eifrigen  Ritschl-Schülern 
den  Hauptstoff  ihrer  freundschaftlichen,  häufig  studentisch  drastischen  Mitteilungen. 
Dem  in  Kiel  Sitzenden  schildert  Nietzsche  in  einem  enthusiastischen  Brief  nicht  ohne 
humoristische  Einlagen  die  erste  Begegnung  mit  Richard  Wagner,  dem  „neuerkannten 
Göttersohn."  Der  Plan  einer  Pariser  Reise  wird  lange  hin  und  her  erwogen.  Bevor 
sie  an  die  Berufskette  gelegt  werden,  wollen  sie,  wie  Nietzsche  mit  einer  Vorweg- 
nahme seines  späteren  Stils  bemerkt,  den  tiefen  Ernst  und  den  zauberhaften  Reiz 
des  Wanderlebens  auskosten.  Nietzsche  wird  zuerst  durch  die  Baseler  Professur  an 
die  Kette  gelegt.  Hier,  wo  er  nur  Jakob  Burckhardt  zum  Verehren  findet,  wird  der 
Professor  ein  „Irrisor  academicus",  und  Rohde,  der  es  noch  nicht  ist,  lamentiert 
seinerseits  von  Kiel  aus  gegen  die  „banausische  Philologasterei."  Endlich  Professor, 
Ehemann  und  Vater  geworden  fühlt  er,  wie  das  Philisterium  ihn  allmählich  mit  den 
grauen  Fäden  des  Alltags  und  des  Amtes  überspinnt,  fühlt  sich  als  Mandarinen,  als 
einen  Seienden,  statt  eines  Werdenden.  Ganz  im  Gegensatz  zu  dieser  Lebensführung 
beginnt  Nietzsche  nach  dem  Kampfe  für  Wagner  und  der  akademischen  Verferaung 
seine  Kometenlaufbahn,  und  die  beiden  können  auf  diese  Weise  länger  Freunde 
bleiben,  als  wenn  sie  sich  persönlich  mit  ihren  so  gegensätzlich  gewordenen  Lebens- 
atmosphären begegnet  wären.  Die  bewusste  Entfremdung  musste  eintreten,  als  sie 
sich  in  Leipzig  wiedersahen.  Während  des  ganzen  Briefwechsels  stellt  sich  Rohde 
unter  Nietzsche  als  eine  von  Haus  aus  nicht  produktive  oder  künstlerische  Natur, 
der  die  königlichen  Privilegien  des  Genies  nicht  verliehen  sind.  Aber  so  gross  wie 
seine  Bescheidenheit  ist  auch  die  Unbestechlichkeit  und  unverführbare  Gesundheit 
seines  das  Menschliche  messenden  kritischen  Taktgefühls.  Die  Verkleidung  Nietzsches 
in  den  französischen  Sensualisten  von  „Menschliches,  Allzumenschliches"  ist  ihm  un- 
sympathisch,   und   bei    einer  anderen  Gelegenheit   sagt   er  auf  ebenso  treffende  wie 


A.  Eloesser,  Allgemeines  des  18./18.  Jh.:  Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren,    423 

schonende  Weise  dem  beständig,  bowusst  und  gewollt  sich  Wandelnden,  woran  es 
seiner  menschlichen  Organisation  gebricht:  an  einem  nahen  Verhältnis  zum  „Irdisch 
Derben  und  Trivialen",  d.  h.  er  rückte  ihn  von  Goethe  fort.  Die  briefliche  Ver- 
bindung wird  in  dieser  Zeit  nur  noch  mit  Mühe  aufrecht  erhalten.  „Man  sieht  sich 
noch,  iiiau  re(l(>t,  um  nicht  zu  schweigen,  schreibt  sich  Briefe  —  —  — "  So  geht  es 
nach  Nietzsches  Worten  aus.  Es  bedurfte  nicht  erst  des  Streites  über  die  Bedeutung 
von  Nietzsches  Liebling  Taine,  um  einen  Bruch  herbeizuführen,  der  tatsächlich  schon 
lange  bestand.  In  jungen  Jahren  hat  Nietzsche  die  Freundschaft  mit  hohen  Worten 
eines  reinen  Enthusiasmus  gefeiert,  später,  als  er  allmählich  Zarathustra  wurde, 
brauchte  er  hauptsächlich  Freunde,  um  sich  von  ihnen  zu  trennen,  um  die  Stufen 
der  Tragik  zu  erleben,  die  zum  Einsiedlertum  führen.  Er  wollte  in  die  Wüste 
gehen,  wollte  die  Schmerzen  des  Verlassenen  und  Verstossenen  geniessen,  auch  wenn 
er  verliess  und  verstiess.  — 

Unter  den  Publikationen  aus  Oesterreich  verdient  die  von  Bettelheim 
hergestellte  Sammlung  der  Briefe  Anzengrubers  mit  neuen  biographischen  Beiträgen 
eine  genauere  Würdigung  (3979).  Mit  Recht  sagt  der  Herausgeber,  dass  unter  diesen 
Blättern  sich  kein  einziges  befindet,  das  für  einen  akademischen  Musterbriefschrift- 
steller passen  würde,  dafür  aber  auch  keine  stroherne  Epistel.  Sie  plaudern  mit 
breiter  Sorglosigkeit,  sie  theoretisieren  nie,  aber  zuweilen  fällt  ein  tiefes  Wort,  das 
dann  auch  ganz  schlicht  mit  den  anderen  als  Kind  des  Augenblickes  mitgeht.  Die 
Jugendbriefe,  die  alle  unter  dem  Motto  „Kein  Geld!"  stehen,  erzählen  von  der  Misere 
des  fahrenden  Komödianten,  den  nur  das  Bewusstsein  erhält,  „selbst  in  der  Zwangs- 
jacke Besseres  leisten  zu  wollen",  und  die  Gewissheit  einer  Befähigung,  die  ihm 
einmal  einen  ehrenvollen  Platz  anweisen  wird.  Vorläufig  muss  der  Komödiant  den 
künftigen  Schriftsteller  wenn  auch  noch  so  kärglich  am  Leben  erhalten.  Seine 
Stimmungen  wechseln  zwischen  dieser  aufrichtenden  Gewissheit  und  der  Furcht  eines 
vorzeitigen  Unterganges.  „Gott  mit  uns  allen  und  wir  mit  ihm.  Wer  sich  nicht 
ein  Stück  von  ihm  fühlt  zu  gewisser  Zeit,  der  ist  kein  Mensch."  In  diesen  Worten 
steckt  schon  der  Kern,  der  später  die  wunderbare  Philosophie  des  Steinklopferhans 
hervorbrachte.  Hier  ist  auch  von  dem  Drama  „Der  Versuchte"  die  Rede,  das  in 
Marburg  mit  Erfolg  aufgeführt  wurde,  um  dann  ganz  verloren  zu  gehen.  Der 
„Pfarrer  von  Kirchfeld"  brachte  schliesslich  an  einem  Tage  wenn  nicht  das  Glück, 
so  doch  den  Ruhm,  und  der  Briefwechsel  beginnt,  sich  gemäss  den  neuerworbenen 
litterarischen  Beziehungen  auszubreiten.  Er  erstreckt  sich  nach  Norden  zu  Wilhelm 
Bolin  in  Helsingfors,  zu  Paul  Lindau  und  dem  eifrigen  Berliner  Propheten  Fritz 
Mauthner.  Es  beginnt  auch  die  Kameradschaft  mit  dem  Landsmann  Rosegger,  den 
Anzengruber  einmal  mit  folgenden,  allerfeinsten  Worten  zu  striegeln  weiss:  „Ihr 
Buch  ist  gut,  aber  Sie  sind  besser  —  in  Ihnen  steckt  noch  viel  mehr,  das  muss 
heraus  —  und  darum  werde  ich  Sie  von  Zeit  zu  Zeit  ärgern."  An  diesen  Freund 
gibt  er  auch  die  Idee  des  Volkskalenders.  In  einer  für  Julius  Duboc  entworfeneu 
kleinen  Selbstbiographie  sagt  er  auch  einmal  Worte  von  prinzipieller  Geltung  über 
sein  eigenes  und  dramatisches  Schaffen  im  allgemeinen.  Das  Prinzip  des  krassen 
Realismus  bedeutet  ihm  das  Ende  der  Kunst  und  er  bezeichnet  die  eigene  als  einen 
Prozess  des  Idealisierens,  der  allerdings  lange,  möglichst  absichtslose  Beobachtung 
vieler  individueller  Wirklichkeiten  voraussetzt.  — 

Unter  den  Historikern  und  Kunsthistorikern  wird  die  frische, 
elastische  Persönlichkeit  von  Ernst  Curtius  durch  ein  Lebensbild  in  Briefen  auf- 
gerichtet (3995).  Sie  führen  in  das  Lübecker  Elternhaus,  nach  den  Universitäten 
Bonn,  Göttingen,  Berlin,  nach  Griechenland,  das  noch  von  dem  Nimbus  der  Freiheits- 
kämpfe bestrahlt  ist,  sie  zeigen  weiter  den  Erzieher  des  Kronprinzen  Friedrich 
Wilhelm,  den  Göttinger  Professor,  der  dann,  nach  Berlin  versetzt,  das  Interesse  des 
Kronprinzen  an  der  Unterbringung  der  Pergamenischen  Altertümer  und  den  neuen 
Museen  enthusiastisch  und  geduldig  unterstützt.  Unter  den  Briefen  aus  Griechen- 
land ist  die  Totenklage  um  Otfried  Müller,  der  von  seinem  Schüler  Curtius  begleitet 
in  Delphi  erkrankte  und  in  Athen  starb.  Die  wissenschaftlichen  und  menschlichen 
Früchte  seiner  Reise  hat  er  mit  einem  Satze  umschrieben:  „Meine  hellenischen  An- 
schauungen sind  wie  klare  Bächlein,  mit  denen  ich  das  Feld  meiner  Philologie  frisch 
und  grün  erhalte.  Ich  interessiere  mich  jetzt  so  menschlich  für  das  Leben  der 
Alten  in  Natur  und  Kunst  betreffenden  Fragen."  Der  Erzieher  des  jungen  Prinzen 
wurde  dem  Manne  zu  einem  Freunde,  dem  keine  Liebedienerei  vorgeworfen  werden 
kann.  Als  Prinzip  seiner  Erziehung  bezeichnet  er  die  Bekämpfung  des  „Hanges 
zur  behaglichen  Ruhe,"  die  Befestigung  der  Männlichkeit,  die  jeden  Morgen  die 
Lebensaufgabe  von  neuem  beginnt.  Curtius  blieb  der  Berater  des  Kronprinzen,  der 
ihm  auch  seine  politischen  Sorgen  mit  den  bekannten  scharfen  Ausfallen  gegen  den 
Bismarck  der  Konfliktszeit  anvertraute.  In  einem  Briefe  an  den  Bruder  steht  ein 
prophetisches  Wort   über  Preussens   künftige  Schicksale:    „Der  Prinz   von  Preussen 


424     A.  Eloesser,  Allg-emeines  des  18,/19.  Jh.:  Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren. 

steht  ernst  und  fest  im  Hintergründe  und  wartet  auf  seine  Zeit;  denn  am  Ende  kann 
doch  nur  das  Schwert  den  Knoten  zerhauen."  — 

Von  den  Musikern  reiht  sich  an  die  Publikationen  des  vorigen  Jahres 
über  Peter  Cornelius  und  Hugo  Wolf  nun  auch  Lortzing  mit  einer  vervollständigten 
Sammlung  seiner  Briefe  (4009).  Durch  diese  Vollständigkeit  erhält  das  Bild  des 
armen  Musikanten  eine  etwas  hellere  Beleuchtung.  Es  ging  ihm  nicht  immer  so 
schlecht  wie  am  Ende  seines  Lebens  und  man  liest  mit  einiger  Genugtuung  von 
Ovationen,  die  ihm  etwa  nach  der  „Undine"  dargebracht  wurden,  mit  nicht  geringerer 
auch  von  dem  Champagner,  den  er  in  Wien  getrunken,  und  von  den  Austern,  die 
er  in  Hamburg  geschlürft  hat.  Deshalb  ist  er  nicht  weniger  berechtigt,  sich  ein 
,, armes  Luder"  zu  nennen,  dem  die  Cxicht  das  Fleisch  von  den  Knochen  und  die 
Sorge  den  Schlaf  geraubt  hat.  Seine  Jugendbriefe  gehen  meistens  an  den  Vater,  sie 
berichten  von  Theaterverhältnissen,  von  Repertoireangelegenheiten,  von  Gagen  und 
Nichtgagen  in  Aachen,  Münster,  Osnabrück,  Bonn,  Detmold,  wo  er  neben  seiner 
gleichzeitig  engagierten  Frau  als  Schauspieler  und  Sänger  auftritt.  Dann  geht  es 
nach  Leipzig  und  Wien,  aber  der  italienische  Geschmack  lässt  in  Oesterreich  keinen 
deutschen  Komponisten  aufkommen,  es  sei  denn  auf  dem  privilegiertem  Gebiet  des 
Wiener  Walzers.  Der  spätere  Kapellmeister  des  neugegründeten  Friedrich-Wilhelm- 
städtischen Theaters  in  Berlin  muss  sich  mit  faden  Possen  und  Singspielen  abschinden, 
während  von  dem  Komponisten  des  „Zar  und  Zimmermann"  und  der  „Undine"  der 
„Opernsegen"  ganz  zu  weichen  beginnt.  Es  gelingt  ihm,  der  schon  eine  Oper  für 
Frankreich  schreiben  wollte,  gar  nichts  mehr,  auf  keinem  Gebiete,  und  er  nennt  sich 
so  verarmt,  dass  Deutschland  darob  erröten  könnte,  wenn  anders  es  noch  Scham  im 
Leibe  hätte.  Den  Schluss  des  Bandes  bildet  ein  Brief  der  Witwe  über  Lortzings 
Krankheit  und  Tod.  —  Von  Clara  Schumanns  Biographie,  die  nach  Vorarbeiten 
Allgeyers  von  Litzmann  aus  Tagebüchern  und  Briefen  zusammengestellt  wurde 
(4040),  ist  der  erste  Band  erschienen,  der  bis  zu  der  Vermählung  mit  Robert 
Schumann  reicht.  Wenn  die  Briefe  Schumanns  nicht  wären,  würde  der  Leser  ebenso 
viel  Geduld  brauchen  wie  die  beiden  Liebenden  im  Kampfe  um  ihr  Glück,  dem  sich 
der  Vater  Friedrich  Wieck  mit  seiner  sinnlosen  Wut  gegen  den  Komponisten  bis  zur 
Grossjährigkeit  der  Tochter  widersetzte.  Sein  Hauptmotiv  war  jedenfalls  die  Hab- 
sucht; er  wollte  die  von  ihm  schon  in  der  Kindheit  zur  grossen  Virtuosin  bestimmte 
Tochter,  die  als  Zwölfjährige  vor  Goethe  gespielt,  als  Achtzehnjährige  Europa  entzückt 
hatte,  die  ihm  als  Lehrer  Ruhm,  als  Vater  sehr  viel  Geld  einbrachte,  nicht  an  einen 
massig  begüterten  Künstler  hergeben.  Das  Verhältnis  der  beiden  Liebenden  gibt 
sich  trotz  Claras  sehnsüchtiger  Verehrung  und  Schumanns  tiefer  Leidenschaftlichkeit 
nicht  ohne  bürgerlich  philiströse  Züge,  weil  immer  die  fehlenden  Taler  gezählt  werden, 
die  zu  einem  selbständigen  Haushalt  gehören,  und  weil  sie  die  Entscheidung  des 
Gerichtes  geduldig  abwarten,  die  ihnen  die  legitime  Vereinigung  gestattet.  Ein 
romantisches  Liebespaar  hätte  wahrscheinlich  weniger  geschrieben  und  rücksichts- 
loser gehandelt.  — 

Unter  den  Tagebüchern  politischer  und  militärischer  Per- 
sönlichkeiten haben  die  des  Feldmarschalls  Grafen  Blumenthal  (4027)  wegen 
der  an  Moltke  geübten  Kritik  einiges  unliebsame  Aufsehen  gemacht.  Die  Empfind- 
lichkeit gewisser  militärischer  Kreise,  die  ihre  Veröffentlichung  als  unpatriotische 
Tat  denunzierte,  war  zweifellos  übertrieben.  Allerdings  brachte  Blumenthal  aus  den 
Kriegen  mit  Oesterreich  und  Frankreich  einen  unbefriedigten  Ehrgeiz  mit,  weil  er 
sein  und  des  Kronprinzen  Verdienst  nicht  genügend  gewürdigt  glaubte  und  weil  er 
sich  —  vielleicht  mit  Recht  —  sagte,  dass  er  als  ein  Moltke  kongenialer  Heerführer 
an  seiner  Stelle  dasselbe  geleistet  und  ebenso  gut  unter  den  grossen  Feldherren  der 
Geschichte  seinen  Platz  gefunden  hätte.  Die  Reibungen  zwischen  den  beiden  ergeben 
sich  fast  mit  Notwendigkeit,  weil  Blumenthal  die  Intentionen  der  Kriegsleitung  nicht 
immer  zur  rechten  Zeit  kennen  lernt,  und  weil  Moltke  wiederum  den  Zustand  seiner 
Armee  und  ihre  davon  abhängigen  Leistungen  nicht  aus  der  Nähe  überblicken  und 
würdigen  kann.  Dieses  Verhältnis  resümiert  Blumenthal  nach  der  Schlacht  von  Wörth 
in  einem  treffenden  Satz,  der  trotz  ärgerlicher  Stimmung  beide  erklärt  und  ent- 
schuldigt: „Wieder  die  alte  Geschichte  —  Gratulation  zum  Siege;  mit  allem  einver- 
standen, aber  gute  Ratschläge,  die  längst  ausgeführt  waren,  eine  gewisse  Ungeduld 
blickte  doch  wieder  durch,  —  als  wenn  es  noch  schneller  gehen  könnte,  während 
wir  eigentlich  den  Truppen  schon  zuviel  zugemutet  haben."  Im  übrigen  lobt  er 
Moltke  als  vollkommenen  Gentleman.  Blumenthals  Tagebücher  zeugen  von  grösster 
Sachlichkeit  und  Kaltblütigkeit,  die  ihn  auch  nicht  verlässt,  da  das  von  Napoleon 
durch  den  General  Reille  an  König  Wilhelm  gesandte  Schreiben  im  Hauptquartier 
vor  Sedan  allgemeine  Exaltiertheit  und  Aufregung  hervorruft.  Im  Gegensatz  zu 
Goeben,  der  lieber  Troupier  sein  wollte,  stellt  er  sich  eben  zu  Moltke  als  ein  ver- 
wandter Geist  in  höchster  militärischer  Rechenkunst,  immer  mit  dem  Ganzen  beschäftigt, 


A.  Eloesser,  Allg-eraeines  des  18./19.  Jh.:  Briefwechsel,  Tagebücher,  Memoiren,     425 

und  da  er  es  nicht  leiten  kann,  naturgemäss  mit  dem  Ganzen  unzufrieden.  Läng^ere 
ärgerliche  Betrachtungen  der  Tagobücher  handeln  über  die  Beschiessung  von  Paris, 
die  Bismarck  aus  rein  politischen  (Jründen  wünschte  und  die  der  General  aus  rein 
militiirischon  Gründen  als  ein  „fälinrichsmässiges"  Unternehmen,  als  „Unsinn"  und 
„Kinderei"  ablehnen  zu  müssen  glaubte.  Interessant  ist  ein  Passus  über  Bismarok, 
der  ihm  mit  einem  verschwenderischen  Aufwand  von  Liebenswürdigkeit  die  Be- 
schiessung  abzuschmeicheln  sucht  und  seinen  im  Kriege  gesammelten  Aerger  mit 
grosser    Rücksichtslosigkeit  ausschüttet.  — 

Unter  den  Beiträgen  zn  den  Biographien  berühmter  Staatsmänner 
interessieren,  wio  billig,  in  erster  Linie  di(^  aus  den  verschiedensten  Quellen  unauf- 
hörlich fliessenden  Erinnerungen  an  Bismarck.  Robert  von  Keudell,  der  dem 
Kanzler  und  besonders  seiner  Gemahlin  durch  enge  Freundschaft  verbunden  war, 
der  sich  mit  Abeken  und  Lothar  Bucher  zu  seinen  nächsten  Mitarbeitern  rechnen 
durfte,  sammelt  hübsche  Gedenkblätter,  die  sich  über  die  Jahre  1846—72  erstrecken 
(40H1).  Besonders  wertvoll  sind  zahlreiche  Briefe  der  F'ürstin  Bismarck,  die  mit 
intimen  Schilderungen  des  Familienlebens,  den  kleinen  und  grossen  Sorgen  an  das 
befreundete  Haus  Keudell  gehen.  Dieser  hochgebildete  preussische  Diplomat,  der 
ein  bedeutender  Musikkenner  und  ein  ausgezeichneter  Pianist  war,  schildert  Bismarck 
vorzugsweise  in  seinem  Verhältnis  zum  Reich  der  Töne.  Keudell  wird  da  ziemlich 
breit,  weil  eben  so  viel  nicht  zu  sagen  ist.  Nach  ihm  hatte  Bismarck  einen  un- 
gepflegten, aber  wohlklingenden  Bariton,  ein  gutes  Gehör  und  feines  Gefühl  für  ernste 
Musik.  Keudell  spielte  ihm  Bach,  Chopin,  Schumann  und  Beethoven,  zu  dem  es  ihn 
in  der  Jugend  am  stärksten  zog.  Bismarck,  der  seit  seiner  Ministerzeit  nicht  mehr 
in  Opern  oder  Konzerte  ging,  liebte  ausschliesslich  die  flausmusik  in  der  Meinung, 
dass  Musik  frei  geschenkt  werden  müsse  wie  die  Liebe.  Als  Kanzler  konnte  er  sie 
immer  weniger  vertragen,  weil  die  Melodien  ihn  verfolgten  und  aufregten.  Eine  der 
interessantesten  Seiten  gibt  die  Schilderung  des  Augenzeugen,  wie  Bismarck  von  dem 
Cohenschen  Attentate  angenehm  erregt  nach  Hause  kommt  und  aus  der  glücklichen 
Errettung  einen  fatalistischen  Glauben  an  seine  Bestimmung  gewinnt.  —  Aus  den 
Jahren  nach  der  Entlassung  erzählt  Sidney  Whitman,  ein  englischer  in 
Deutschland  erzogener  Geschäftsmann,  später  Journalist,  in  dem  wohl  auch  eine  halb 
deutsche  Abstammung  eine  besondere  Sympathie  und  ein  bei  Ausländem  seltenes 
Verständnis  für  unser  Volkstum  hervorbrachte  (4062).  W.  findet  in  Friedrichsruh 
den  Gutsherrn,  bei  dem  das  Buch  Hiob  aufgeschlagen  auf  dem  Arbeitstisch  liegt. 
Er  spricht  mit  ihm  über  alle  möglichen  politischen  und  sozialen  Fragen  und  findet 
sehr  treffend  den  Staatsmann  in  Bismarck  so  übermächtig,  dass  ihm  die  ethische 
Seite  des  Sozialismus  nicht  nahe  gehen  kann.  W.s  Charakteristik  stammt  aus  der 
Verehrung,  aus  der  andächtigen  Hingabe  an  das  natürliche  Elementarwesen  Bismarck. 
Er  bewundert  seine  Mässigung  und  Feinheit,  er  bewundert  die  mit  titanischer  Kraft 
errungene  Harmonie,  die  über  einer  wildleidenschaftlichen  Gemütsanlage  und  einer 
ausserordentlich  empfindsamen,  fast  nervösen  Disposition  entstanden  ist.  Der  tiefste 
Grundzug  seines  Wesens  seheint  ihm  die  Melancholie,  überhaupt  ein  innerlichst 
deutscher  Zug,  nur  möglich  in  einem  Volke,  dessen  reinste  Vertreter  durch  den 
Erfolg  •  allein  nicht  befriedigt  worden.  Sie  leiden  am  Leben,  an  dem  endlosen  Kampf 
der  Seele,  der  das  Dasein  bedeutet.  Unter  solchen  Voraussetzungen  stellt  W.  Bismarck 
und  Wagner  zusammen.  Das  Richtige  ahnt  er  wohl,  wenn  er  auch  zu  sehr  nach  der 
Seite  Schopenhauer  präzisiert.  Es  ist  deutsche  Sache,  sich  im  Grenzenlosen  finden 
zu  wollen  und  zwischen  Denken  und  Träumen  die  Schranken  der  Begriffe  zu 
überschreiten.  — 

Aus  dem  Kreise  der  Politiker  und  Publizisten  ist  der  Nachlass 
von  Ludolf  Camphausen  zu  verzeichnen  (4066).  Er  führt  uns  in  eine  Zeit,  die  um 
Jahrhunderte  zurückzuliegen  scheint,  die  uns  in  ihren  einzelnen  politischen  Bestrebungen 
kaum  noch  verständlich  ist.  Wir  lernen  Camphausen  als  jungen  rheinischen  Industriellen 
kennen,  der  die  Zukunft  versteht.  Er  gründet  die  Rheinische  Eisenbahngesellschaft, 
die  Schleppdampfergesellschaft,  er  wirkt  für  den  Zollverein,  er  tritt  als  erster  in 
Deutschland  für  die  Selbsteinschätzung  ein,  er  bewährt  im  Rheinischen  Provinzial- 
landtag  einen  gemässigten  Liberalismus,  der  ihn  nach  der  Märzrevolution  in  die 
Stellung  des  preussischen  Ministerpräsidenten  bringt,  nach  seines  Gegners  Bismarcks 
Wort  damals  der  einige  Mann,  der  den  erechütterten  Staat  einem  geordneten  und 
gesetzmässigen  Zustand  zuführen  konnte.  Während  der  Reaktionszeit,  nachdem  er 
noch  auf  ausdrücklichen,  in  mehreren  Briefen  bekundeten  Wunsch  Friedrich  Wil- 
helms IV.  Preussen  als  Bevollmächtigter  zum  Bundesrat  vertreten  hat,  zieht  er  sich 
von  der  Politik  zurück,  um  naturwissenschaftliche,  hauptsächlich  mathematische  und 
astronomische  Studien  zu  treiben.  Am  längsten  blieb  ihm  noch  die  Anhänglichkeit 
des  Prinzen  von  Preussen  erhalten,  der  von  Koblenz  aus  zu  ihm  und  seinem  Hause 
freundschaftliche  Beziehungen  pflegte.  Als  er  1896  starb,  war  er  ein  vergessener  Mann.  — 


426      K.  Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

Einige  interessante  Beiträge  zum  Kultur-  und  Litteraturleben  bieten 
die  Erinnerungen  einer  Grossmutter  (4106).  Katharina  Freifrau  von  Berchtolsheim 
geb.  Gräfin  Bueil  beweist  zwar  mit  den  höchst  trockenen  farblosen  Schilderungen 
ihrer  Lebensschicksale  absoluten  Mangel  an  Darstellungsgabe,  aber  sie  hat  mit 
wichtigen  Kreisen  und  bedeutenden  Persönlichkeiten  in  dauernder  Berührung 
gestanden  und  in  ihre  Erzählung  werden  noch  unveröffentlichte  Dokumente  eingelegt, 
die  zur  Geschichte  der  Emigranten,  der  grossen  Revolution,  der  napoleonischen 
Kriege  und  zum  kleinstaatlichen,  gesellschaftlichen  Wesen  Deutschlands  manchen 
interessanten  Zug  beibringen.  Diese  kleine  Komtesse  de  Bueil  war  eine  Enkelin 
der  Madame  d'Epinay,  der  Freundin  des  Barons  Grimm,  der  sich  zu  ihr  wie  ein 
Pflegevater  verhielt  und  während  seiner  letzten  in  Gotha  verbrachten  Lebensjahre 
die  nach  Deutschland  ausgewanderte  Familie  treu  beriet  und  stützte.  Wenn  seine 
Schutzbefohlene  auch  nicht  im  stände  ist,  den  alten  Enzyklopädisten  zu  porträtieren, 
so  gewinnt  doch  dieser  greise  Vater  des  Journalismus,  der  mit  der  Kaiserin  Katharina 
und  anderen  Grossen  sehr  zwanglos  verkehrte,  auch  in  ihrer  un behilflichen  Schilderung 
manchen  sympathischen  Zug,  der  ihn  zu  einem  gentilhorame  de  lettres  stempelt. 
Fünf  Briefe  und  elf  Brief fragmente  der  Kaiserin,  die  Grimm  empfangen  hat,  werden 
hier  zum  ersten  Male  herausgegeben.  Katharina  unterhält  ihren  litterarischen  Ver- 
trauten von  politischen  Dingten,  in  einem  höchst  energischen  Stil,  der  sehr  amüsant 
sein  kann,  berichtet  sie  von  Grenzstreitigkeiten  mit  Chinesen  und  Tataren.  Dann 
folgen  vertrauliche  Schilderungen  aus  dem  Kaiserhause,  Krankheiten,  Todesfälle, 
Entbindungen,  und  hier  ist  sie  ganz  Mutter  und  Grossmutter,  die  sich  als  erfahrene 
Frau  an  einen  ebenso  erfahrenen  Freund  wendet.  Die  dem  Gothaer  Hofe  attachierte 
Komtesse  Bueil  lernt  auch  Wieland,  Herder,  Goethe,  Schiller  kennen,  aber  sie  hat 
weiter  nichts  zu  sagen,  als  dass  die  Werke  des  letzteren  sie  exaltieren.  Intimer 
sind  die  Beziehungen  ihrer  Schwiegermutter  Julie  von  Berchtolsheim,  Wielands 
„Psyche",  zu  den  Grossen  in  Weimar.  Einige  belanglose  Billetts  von  Goethe  an  die 
schöne  Frau  werden  mitg'eteilt,  der  er  auch  einmal  ein  hier  abgedrucktes  Gedicht  an 
ihn  selbst  verbesserte,  längere  Briefe  Herders  und  vor  allem  Wielands  freundschaft- 
liche Ergiessungen,  der  ihr  besonders  über  den  Brand  des  Weimarer  Schlosses  einen 
sehr  genauen  Bericht  liefert.  Auch  Frau  von  Stael  taucht  auf,  von  der  die  fromme 
Verfasserin  dieser  Memoiren  bemerkt,  dass  sie  leichte  Grundsätze  angenommen  und 
im  Leben  ausgeführt  habe.     Dafür  sei  ihr  Ende  wieder  erbaulich  gewesen.  — 

Unter  den  Erinnerungen  zeitgenössischer  Dichter  und  Schrift- 
s  t  e  1 1  e  r  sind  einige  Kleinigkeiten  zu  verzeichnen.  Paul  Lindau  plaudert  über 
Entstehung  und  Aufnahme  seiner  ersten  dramatischen  Versuche,  die  Beziehungen 
zum  Burgtheater  und  dem  durch  seinen  Witz  zuweilen  unbequemen  Direktor  Dingel- 
stedt  herbeiführten  (4121).  —  Richard  Voss  phantasiert  in  Märchenform  über  das 
eigene  Leben  (4125),  erzählt  von  einer  Stromtid  auf  klassischem  Boden  bei  Weimar, 
von  seinen  Erlebnissen  als  Krankenpfleger  im  französischen  Kriege  und  schliesslich 
von  seinen  Beziehungen  zum  Weimarer  Hofe,  zu  Karl  Alexander  und  Grossherzogin 
Sophie,  denen  er  die  überraschende  Ernennung  zum  Bibliothekar  der  Wartburg 
verdankte.  — 


Die  deutsche  Litteratur  und  das  Ausland. 

(IY,lc  =  N.  4163.4553.) 

Kurt  Jahn. 

Der  die  deutsche  Litteratur  im  Ausland  behandelnde  Abschnitt 
ist  einer  der  wenigen  der  JBL.,  deren  Bearbeitung  vom  Anbeginn  in  gleichen 
Händen  geruht  hat.  Dadurch  hat  sich  eine  feste  Tradition  über  die  Begrenzung  und 
Einteilung  des  schier  endlosen  Gebietes  ergeben.  Es  wird  von  Nutzen  sein,  seinen 
gegenwärtigen  Inhalt  möglichst  genau  zu  umschreiben,  bevor  ich  es  unternehme,  die 
wichtigsten  Erscheinungen  des  Jahres  noch  in  der  herkömmlichen  Disposition  zu 
mustern.  Die  Hauptschwierigkeit  lag  von  Anfang  an  in  dem  Unbestimmten  und 
Unbestimmbaren  des  Begriffes  „Einfluss".  Eine  unendliche  Uebersetzungslitteratur 
vermittelt  Deutschland  und  der  slawischen  Welt  jede  irgendwie  im  Guten  oder  Bösen 
nennenswerte  Erscheinung  der  französischen  und  englischen  Litteratur,  wie  wiederum 
alles  Deutsche,  das  sich  einigen  Namen  gemacht  hat,  in  den  nicht  durch  litterarische 


K.  Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.      427 

Konvention  gebundenen,  also  namentlich  den  östlichen  lündern,  sofort  in  zahlreichen 
IIebersetzung'(>n  verbreitet  wird.  Soweit  es  sich  in  beiden  Fällen  um  Lesefutter  für 
den  allzeit  stolf  hung-rigen  Magen  des  grossen  Publikums  oder  um  die  Bedürfnisse 
der  Unterhaltungstheatei-  handelt,  bleiben  solche  Produkte  der  Aufzählung  der  Mess- 
kataloge vorbehalten  (41<>:J-()4),  ohne  dass  es  immer  möglich  sein  wird,  zuerst  auf 
diesen  Grenzgebieten  auftauchendes  wahrhaft  Bedeutendes  aus  dem  Wüste  des 
Ephemeren  auszulesen.  Andeis  liegt  es  mit  den  spärlichen  IJebersetzungen 
deutscher  Werke  ins  Französische  und  Englische:  die  weiten  bücherlesenden  Kreise 
beider  Völker  sind  in  ihrem  Geschmack  einseitig  nationalistisch  und  selten  in  der 
Lage,  aus  anderer  Vorstellungs-  und  Bildungss|)häre  Hervorgehendes  zu  würdigen; 
daher  wenden  sich  Uebersetzungen  zumeist  an  ein  litterarisches  Publikum,  und  sind 
so.  eines  gewissen  —  abstossenden  oder  anziehentlen  —  Einflusses  auch  auf  das 
Schaffen  sicher;  sie  bedürfen  der  Beachtung.  Indes  hat  sich  im  Herkommen  der 
JBL.  aus  praktischen  Gründen  der  Brauch  eingel)ürgert,  solche  Uebersetzungen 
unter  den  entsprechenden  Abschnitten  der  deutschen  Litteratur  zu  registrieren,  so 
dass  sie  in  unserem  Kapitel  nur  in  der  Spiegelung  etwaiger  Kritiken  oder  Abhand- 
lungen erscheinen.  Darin  wird  mit  dem  nächsten  Jahre  eine  Aenderung  eintreten. 
Schon  diese  Vergleichung  zeigt,  dass  es  keineswegs  möglich  ist,  den  deutschen  Ein- 
fluss  auf  das  Ausland  auf  gleichem  Fuss  mit  dem  umgekehrten  zu  behandeln: 
ersterer  ist  meist  gesondert  nachzuweisen,  und  die  wenigen  Arbeiten,  die  ihn  behan- 
deln, sind  durchaus  zu  übersehen,  zumal  die  geringen  Sprachkenntnisse  der  West- 
länder sie  meistenteils  auf  Uebersetzungen  oder  bestimmte  persönliche  Vermittler  an- 
wiesen; dagegen  ist  die  Beeinflussung  der  Deutschen  durch  Fremde  mit  der  durch 
die  eigenen  Landsleute  aufs  innigste  verknüpft.  Es  ist  schwerlich  zu  viel  behauptet, 
dass  die  Geschichte  des  fremden  Einflusses  auf  die  deutsche  Litteratur  schreiben  so 
viel  heisst,  als  eine  deutsche  Litteraturgeschichte  von  Ulfilas  bis  auf  die  Modernsten 
herab  verfassen  —  ohne  dass  darum  in  den  reicheren  Epochen  die  Selbständigkeit 
und  Eigenart  deutscher  Kunst  ernstlich  gefährdet  worden  wäre,  so  wenig  etwa,  wie 
die  der  französischen  Kunst  durch  ihr  wiederholtes  Zurückgehen  auf  die  Antike. 
Dadurch  freilich,  dass  der  gebildete  Deutsche  in  den  weitaus  meisten  Fällen  die 
Werke  des  Auslands  im  Urtext  liest,  treten  die  Uebersetzungen  trotz  ihrer  Zahl  nach 
ihrer  Bedeutung  entschieden  in  den  Hintergrund;  dadurch,  dass  er  sich  oft  über  die 
Bedeutung  des  Neuerscheinenden  durch  ausländische  Kritiken  oder  Hinweise  auf- 
klären lässt,  verlieren  auch  die  üblichen  Besprechungen  der  deutschen  Zeitungen  und 
Zeitschriften  an  unmittelbarer  Bedeutung;  sie  sind  nur  noch  von  symptomatischem 
Wert.  Natürlich  ist  es  bei  der  Uebersicht  über  die  gegenwärtige  Litteratur  unmög- 
lich, auch  nur  alle  wichtigen  Ausländer,  die  jeweils  für  die  deutschen  litterarischen 
Kreise  von  Einfluss  zu  sein  scheinen,  hier  zu  nennen.  Ist  der  Inhalt  unseres  Ab- 
schnittes, soweit  er  die  Gegenwart  berührt,  nur  fragmentarisch  und  lückenhaft,  so 
sind  auch  die  frühere  Epochen  behandelnden  Abschnitte  aus  zwei  Gründen  unvoll- 
kommen: zunächst  sind  im  Interesse  einzelner  Hauptartikel  fremde  Arbeiten  zu  ein- 
zelnen Schriftstellern  und  kürzeren  Epochen  an  den  ihnen  nach  ihrem  Inhalt 
zukommenden  Platz  gestellt;  immerhin  werden  die  wichtigeren  hier  wenigstens  ge- 
nannt werden;  ein  vollständiges  Referat  über  die  Bearbeitung  der  deutschen  Litteratur- 
geschichte durch  die  Gelehrten  des  Auslands  kann  und  will  dieser  Abschnitt  indessen 
nicht  geben,  wenn  auch  gelegentlich  eine  einzelne  Abhandlung  als  Gradmesser  für 
das  fortschreitende  Eindringen  der  Ausländer  in  den  Geist  der  deutschon  Litteratur 
herangezogen  worden  ist.  Im  Gegensatz  dazu  werden  deutsche  Studien  zur  fremden 
Litteratur  insoweit  möglichst  vollständig  herangezogen,  als  sie  versuchen,  den  weiten 
Kreisen  der  Litteraturfreunde  Verständnis  für  fremde  Litteraturen  zuzuführen.  Fach- 
wissenschaftliche Arbeiten  gehören  natürlich  nicht  in  eine  Betrachtung  wie  die  vor- 
liegende. Die  späteren  Jahrgänge  werden  eine  strengere  Sichtung  des  Materials 
durchführen.  Noch  ein  zweiter  Umstand  schränkt  den  Umfang  dieses  Abschnittes 
ein:  die  Studien  zur  Kunsttheorie,  Aesthetik,  künstlerischen  Kultur,  auch  manche 
„Allgemeines"  behandelnden  Werke  sind  von  jeher  an  anderer  Stelle  behandelt 
worden,  so  dass  also  Namen  wie  Carlvle  (7023/5 b),  Emerson  (7026/7a),  Morris 
(7028/9 a),  Ruskin  (7030/7)  hier  ganz,  Zola  (437/8),  Tolstoi  (7038-59)  nach  ihrer 
ethischen  und  theoretischen  Bedeutung  ebenfalls  fehlen,  obwohl  sie  doch  von  hervor- 
ragendem Einfluss  auch  auf  die  litterarischen  Bewegungen  Deutschlands  gewesen 
sind.  Eine  Aenderung  kann  ebenfalls  erst  das  kommende  Jahr  bringen.  Um  also 
den  gegenwärtigen  Umfang  des  Artikels  kurz  zusammen  zu  fassen:  er  enthält  auf 
der  ausländischen  Seite  die  Arbeiten  über  den  deutschen  Einfluss  auf  die  gesamte 
Litteratur  und  ihre  einzelnen  Vertreter  (wobei  freilich  die  Wirkungen  der  Philosophen 
und  Gelehrten  ebenso  fehlen  wie  auf  der  Gegenseite),  auf  deutscher  die  zwei  eigent- 
lich zu  trennenden  Gruppen:  L  deutsche  Arbeiten  über  fremde  Litteratur,  2.  fremde 
Autoren  rücksichtlich   ihres    Einflusses    auf   das    deutsche   Geistesleben.      Noch   ist 

Jtkhresberiohto  f&r  neuere  deutsche  Litteratargegohichte.   XIIL  gg 


428      K.Jahn,  Allgemeines  des  18/19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

vorauszuschicken,  dass  in  der  Zeit,  wo  der  Internationalismus  auf  allen  Seiten  ver- 
kündet wird,  eigentlich  ein  Rückgang  der  litterarischen  Fernwirkungen  auf  der 
ganzen  Linie  zu  bemerken  ist:  im  Drama  ist  er  für  jeden,  der  die  Spielpläne  unserer 
Bühnen  mit  denen  vor  einigen  Jahren  vergleicht,  augenfällig;  der  Kreis  hat  sich 
etwas  weiter  gezogen,  Holland,  England,  Italien  senden  einzelne  Stücke,  das  Zahlen-, 
besonders  das  Bedeutungsverhältnis  der  deutschen  zur  ausländischen  Bühnenlitteratur 
ist  aber  mit  dem  der  Zeit  Augiers,  Sardous,  Dumas,  Ibsens  nicht  zu  vergleichen. 
Für  den  Roman  lehrt  ähnliches  die  interessante  Statistik  über  die  meistgelesenen  Bücher, 
die  das  Litterarische  Echo  wie  immer  vorlegt  (5,  S.  499—506).  Die  Jahre,  in  denen  die 
Zolaschen  Romane  hätten  an  erster  Stelle  stehen  müssen,  sind  läqgst  vorüber;  selbst 
d'Annunzio  spielt  in  dieser  Zusammenstellung  keine  bemerkenswerte  Rolle,  nur 
Sinkiewicz'  wenig  bedeutender  Roman  hat,  unterstützt  durch  eine  ungewöhnliche 
internationale  Reklame,  sich  etwas  vorzudrängen  gewusst;  nennt  man  noch  Gorki 
und  Gejerstam,  so  ist  die  Zahl  der  vom  grossen  Publikum  gelesenen  Ausländer  er- 
schöpft; keiner  von  den  genannten  vermag  sich  dabei  nur  von  ferne  mit  den  beliebten 
deutschen  Büchern  dieses  Jahres  zu  messen.  —  Allerdings  besagt  für  den  eigentlich 
litterarischen  Einfluss  der  Ausländer  diese  Zusammenstellung  kaum  etwas,  oder  doch 
nur  so  viel,  als  der  Geschmack  des  Lesepublikums  auf  die  Schriftsteller  bestimmend 
zurückwirkt.  Ueber  „fremdsprachliche  Schauspieler  in  Deutschland",  die  wichtigsten 
Vermittler  des  litterarischen  Geschmackes  an  breitere  Schichten  der  Bevölkerung  in 
alter  und  neuer  Zeit,  wird  an  anderer  Stelle  berichtet,  einzelne  Arbeiten  sind  bei  den 
betreffenden  Ländern  genannt,  die  Fülle  der  Gastspiele  des  laufenden  Jahres  gelangt 
in  IV,  4  zur  Besprechung  (6529-58).  —  An  einem  wichtigen  Kapitel  internationaler 
Litteraturgeschichte  versucht  sich  M  u  r  e  t  (6930),  indem  er  eine  Analyse  des 
„jüdischen  Geistes"  unternimmt,  und  dessen  charakteristische  Züge  an  den  An- 
gehörigen verschiedener  Völker  nachzuweisen  versucht.  Die  Kritik  bezweifelte  den 
Erfolg.  Auch  sei  erwähnt,  dass  die  unter  Frankreich  besprochene  Umfrage  über 
den  Einfluss  des  Deutschen  auch  auf  ausserfranzösische  Länder  ausgedehnt  wurde, 
ohne  freilich  nennenswerte  Ergebnisse  zu  erzielen,  denn  dass  die  spanische  Welt 
unter  allen  Umständen  geistig  nach  Frankreich  gravitiert,  war  auch  ohnehin  bekannt; 
die  englischen  Antworten  sind  von  persönlichem  Gefühl  diktiert,  die  italienischen 
spärlich  und  wenig  besagend.  — 

Frankreich.  Die  Grundlage  eines  litterarischen  Einflusses  bildet  das 
Gesamtverhältnis  der  Völker  zueinander:  Wahlverwandtschaft,  Rassengemeinschaft, 
Aehnlichkeit  der  Zustände  oder  der  Entwicklungsphäsen;  deshalb  werden  sich  alle 
Untersuchungen  zu  diesem  Thema  am  besten  auf  breiter  Basis  aufbauen  lassen. 
Einen  solchen  beachtenswerten  Versuch  hat  in  BVankreich  M  o  r  1  a  n  d  (4165) 
durch  eine  umfassende  Umfrage  unternommen,  die  die  grossen  Gebiete  Philosophie, 
Litteratur,  Nationalökonomie,  exakte  Wissenschaften,  Kriegskunst  und  bildende  Künste 
einschliesst.  Hier  tritt  mm  der  charakteristische  Mangel  französischer  Bildung,  die 
ihr  noch  von  den  Zeiten  des  Klassizismus  her  anhaftet,  hervor,  die  [Jnmöglichkeit 
nämlich,  sich  in  eine  fremde  Volksindividualität  zu  versenken,  um  sie  zu  verstehen. 
Die  weitaus  überwiegende  Mehrheit  der  Befragten  hat  sicherlich  nicht  den  ernstlichen 
Versuch  gemacht,  das  charakteristisch  Deutsche  aufzufassen,  ehe  sie  ans  Urteilen  ging, 
sondern  sie  richtet  vom  Standpunkt  eines  normalmenschlichen  Typus  aus,  der  seiner- 
seits aufs  Haar  einem  echten  Franzosen  gleicht;  es  wäre  wirklich  interessant  zu  er- 
fahren, wie  viele  von  den  im  guten  Glauben  an  die  Richtigkeit  ihrer  Ueberzeugungen 
Antwortenden  durch  Kenntnis  der  deutschen  Sprache  den  primitivsten  Nachweis 
ihrer  Zuständigkeit  würden  liefern  können.  Es  soll  damit  keineswegs  gesagt  sein, 
dass  hier  ungewöhnlich  oft  Fanatismus  oder  mangelnder  Wille  zur  Objektivität  die 
Feder  geführt  hätten;  das,  was  den  Deutschen  überraschen  muss,  ist  die  naive 
Sicherheit,  mit  der  im  allgemeinen  auf  Grund  verschwindender  Kenntnis  frischweg 
geurteilt  wird.  In  der  Litteratur  weiss  kaum  einer  mehr  zu  nennen,  als  was  er  auf 
Pariser  Bühnen  gesehen  hat,  also  Hauptmann,  Sudermann,  natürlich  Wagner;  dann 
was  er  immer  wieder  nennen  gehört  hat:  Goethe,  Schopenhauer,  Nietzsche,  auch 
wohl  die  in  Verbindung  mit  Renan  und  Taine  oft  genannten  Philosophen:  Hegel, 
sowie  Kant.  Von  dem  ungeheuren  Einfluss  der  Historiker,  vor  allem  der  Linguisten, 
ist  kaum  je  die  Rede,  wenig  von  dem  der  historischen  Theologie,  gar  nicht  von  dem 
der  Litteraturgeschichte.  In  wissenschaftlicher  Beziehung  ist  die  Ansicht  aus  dem 
18.  Jahrhundert  noch  völlig  verbreitet,  dass  wir  nur  crude  Materialsammlungen 
liefern,  die  von  Anmerkungen  strotzen;  fast  einstimmig  scheint  man  der  Ansicht,  dass 
Deutschland  unter  der  gemeinsamen  Einwirkung  von  „Industrialismus"  und  „Mili- 
tarismus" einem  Prozess  rapider  Verdummung  unterworfen  ist.  Meist  berufen  sich 
die  in  dieser  Weise  aburteilenden  Autoren  auf  die  vielen  absprechenden  Urteile 
Deutscher  über  das  eigene  Volk,  voran  natürlich  Nietzsche,  dann  Heine  und  Goethe, 
obwohl  man  doch  gerade  dessen  W^erke  schon  einigermassen  böswillig  durchsuchen 


K.  Jahn,  AUg-emeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.      429 

muss,  um  darin  härtere  Urteile  über  Deutschland  als  etwa  über  Frankreich  zu  finden. 
Hölderlins  grosse  Strafpredigt  scheint  jenseits  der  Vogesen  übrigens  unbeachtet  ge- 
blieben zu  sein,  da  sie  sonst  wohl  als  Beweismittel  kräftiget  verwendet  worden  wäre. 
Es  soll  nun  nicht  verschwiegen  werden,  dass  dieser  Beweis  aus  den  Stimmen  der 
Landsleute  auch  hier  und  da  zurückgewiesen  ist  (üauthier-Villars),  doch  ist 
auch  dann  dorn  Autor  nicht  eingefallen,  dass  solche  Aeusserungen  doch  nur  aus 
einer  Geistesfreiheit  fliessen,  die  sich  —  nach  meinem  Gefühl  allerdings  oft  zu  weit 
—  über  den  engen  nationalen  Gesichtskreis  erhebt,  einer  Geistesfreiheit,  wie  sie  der 
Mehrzahl  der  Antwortenden  durchaus  fern  gelegen  hat.  Vielleicht  dürfen  wir  hoffen, 
dass  die  sehr  grosse  Anzahl  der  Schweigenden  sich  im  ganzen  von  einem  gesunden 
Gefühl  leiten  liess,  als  die  Mehrzahl  der  Redenden  ihr  eig(m  nannte.  Das  Ergebnis 
ist  im  einzelnen  natürlich  so,  wie  das  aller  Rundfragen:  wo  der  eine  schwarz  sagt, 
sagt  der  andere  weiss,  und  der  andere  sagt  sein  „nein"  mit  nicht  geringerer  Emphase 
als  der  eine  sein  „ja".  Wenn  man  das  Resultat,  charakteristische  Vertreter  nennend, 
schematisiert,  so  ergeben  sich  etwa  folgende  Typen:  1.  am  besten  scheint  sich 
Brunetiere  aus  der  Sache  zu  ziehen,  indem  er  in  höflichen  Wendungen  die 
Antwort  umschreibt,  dass  ein  Narr  erheblich  mehr  fragen  kann,  als  viele  Weise  be- 
antworten mögen.  Weitaus  die  Mehrheit  weiss  aber  eine  Antwort,  zunächst  die  ein- 
fache: 2.  ein  nennenswerter  Einfluss  in  litterarischer  Hinsicht  ist  überhaupt  nicht 
vorhanden  (J.  H.  Rosny),  oder:  3.  war  zwar  vorhanden,  aber  zum  Verhängnis  des 
französischen  Geistes  (C  h.  Renouvier),  oder:  4.  war  glücklicherweise  vorhanden, 
ist  aber  im  Schwinden  (V.  Börard),  oder:  5.  die  Wechselbeziehungen  zwischen  den 
Völkern  sind  notwendig  und  dankenswert,  ein  Ueberwiegen  eines  einzelnen  Volkes 
im  Austausch  der  geistigen  Güter  findet  nur  zeitweise  statt  und  ist  schwer  zu  er- 
kennen (E.  Ver  h  aer  e  n);  diesen  Ansichten  steht  prinzipiell  eine  6.  gegenüber, 
deren  Inhalt  am  kürzesten  Viele-Griffin  formuliert:  „wenn  man  behauptet,  dass 
es  nur  eine  abendländische  Kultur  gibt,  die  französische,  so  spricht  man  nicht  eine 
persönliche  Meinung  aus,  sondern  stellt  nur  eine  offensichtliche  Tatsache  fest".  Das 
ist  die  Meinung  gar  nicht  so  weniger.  Was  etwa  gutes  aus  Deutschland  kommt,  ist 
nach  dieser  Meinung  dem  Französischen  nachgemacht:  J.  G.  de  Bon  h  61  i  er  er- 
klärt die  Weber  für  eine  Bühnenbearbeitung  des  Germinal;  wer  in  Deutschland  gut 
spricht,  übt  französische  Methode,  z.B.  Kuno  Fischer  (P.  Lasseure)!  Schopen- 
hauer ist  nicht  viel  mehr  als  ein  Paraphraseur  von  Voltaire,  Chamfort,  Rivarolle  — 
ähnliche  Behauptungen  werden  mehrfach  selbstgefällig  wiederholt.  —  Das  Resultat  der 
ümfrag'e  ist  also  das  Bekenntnis,  dass  ein  fühlbarer  deutscher  Einfluss  in  weiteren 
Kreisen  Frankreichs  noch  immer  sehr  unangenehm  empfunden  werden  würde,  ein 
Resultat,  das  mit  den  Ergebnissen  der  Studien  von  E.  Henrici  (Dreissig  Jahre  nach- 
her. Betrachtungen  über  das  Verhältnis  von  Deutschland  und  Frankreich.  Berlin,  Klönne. 
1901.  62  S.  M.  1,00)  übereinstimmt.  Das  belehrende  Büchlein  würde  hier,  als  nicht  un- 
mittelbar zur  Sache  gehörig,  unerwähnt  bleiben,  wenn  nicht  E.  Platzhoff-Lejeune 
überscharfen  Einspruch  gegen  solche  einer  Verständigung  entgegenwirkenden  Schrift 
erhoben  hätte  (LE.  4,  S.  641/2).  Jeder  moderne  Grossstaat  hat  die  Pflicht,  sich  über 
die  Gesinnungen  seiner  Nachbarn  klar  zu  werden,  und  in  Wahrheit  ist  eine  Ver- 
ständigung durch  Beschönigen  auch  nicht  zu  erreichen:  ein  solches  System  würde 
einerseits  leicht  zu  folgenschweren  Illusionen  führen  und  auf  der  anderen  Seite  nicht 
einmal  nützen.  Damit  soll  nicht  jedem  Worte  H.s  Beifall  gezollt,  sondern  nur  das, 
was  der  Kritiker  angriff,  die  Gesamttendenz,  als  berechtigt  anerkannt  werden. 
Trotz  ihrer  Versicherung,  dass  sie  nicht  gegen,  sondern  parallel  mit  dem  Oeuvre 
arbeiten  wolle,  darf  man  wohl  auch  die  neue  Pariser  Bühne  „Les  Latins"  als  eine 
Reaktion  des  romanischen  Geistes  gegen  die  fremden  Elemente  auffassen.  In 
gleiche  Richtung  zielt  die  Monatsschrift  ,,La  Renaissance  Latine".  —  Eine  Arbeit 
Zembrowskis  (4166)  zum  Thema  der  allgemeinen  litterarischen  Beziehungen 
beider  Länder  blieb  mir  leider  unzugänglich.  —  Zwei  Wege  sind  es,  auf  denen  die 
deutsche  Litteratur  nach  Frankreich  gelangt,  die  Bühne  und  die  Empfehlung  einzelner 
Vermittler,  von  denen  einer,  Henri  Albert,  ja  auch  in  Deutschland  durch  seine  im 
Litterarischen  Echo  erscheinenden  Pariser  Briefe  für  die  französische  Litteratur 
wirkt.  Letztere  Seite  seiner  Tätigkeit  scheint  mir  erspriesslicher  als  die  im  Mercure 
de  France  entfaltete,  wo  oft  eine  sehr  seltsame  Auswahl  des  Bedeutenden  auffällt, 
auch  ausgesprochen  Deutschfeindliches  einen  in  keinem  Verhältnis  zu  seinem  Werte 
stehenden  Raum  einnimmt.  Auf  die  Berichte  des  Echo  über  fi'emde  Litteraturen  sei 
an  dieser  Stelle  ein  für  allemal  verwiesen,  sie  werden  jedem,  der  den  litterarischen 
Bewegungen  des  Auslandes  folgen  will,  von  grösstem  Nutzen  sein,  und  haben  auch 
für  den  vorliegenden  Abschnitt  wichtiges  Material  geliefert.  —  Die  französische 
Bühne  hat  im  laufenden  Jahr  wenig  Deutsches  gebracht,  am  auffallendsten  war  wohl 
der  Erfolg  von  R.  Lothars  „König  Harlekin"  im  Odeon  (Herbst),  den  man  allerdings 
schwerlich    als    rein    künstlerisch    wird    bezeichnen    dürfen.      Für   das   litterarische 

55* 


430       K.Jahn,  Allg-emeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das,  Ausland. 

Frankreich  ist  die  Fülle  in  Paris  lebender  Deutscher  fast  belanglos,  was  sich  doch 
nur  zum  Teil  aus  ihrem  Stand  erklärt;  über  diese  Verhältnisse  in  früherer  Zeit  be- 
lehrt auf  Grund  eines  von  Gavami  illustrierten  Buches  von  J.  Janin  (Die  Fremden 
in  Paris.  1844)  K.  E.  Schmidt  (4168).  Auffallend  ist  vor  allem  die  Deutsch- 
freundlichkeit des  damalioen  Paris,  und  die  Verbreitung"  deutschen  Einflusses.  Es 
gab  sogar  eine  deutsche  Zeitung.  Die  Deutschen  gehörten  allen  Ständen  an,  einzelne 
Handwerke  hatten  sie  völlig  in  der  Hand,  z.  B.  das  der  —  Schneider!  —  Die  Ein- 
wirkung der  deutschen  Litteratur  auf  einen  hervorragenden  Vertreter  des  französi- 
schen Schrifttums  sucht  ein  Werk  L.  Lafoscades  (Le  theätre  d' Alfred  de  Musset. 
Paris,  Hachette.  1902.  Fr.  3,50)  zu  bestimmen:  das  3.  Kapitel  ist  ausschliesslich 
dem  deutschen  Einfluss  gewidmet.  L.  meint,  um  1830  habe  man  sich  in  Frank- 
reich ebenso  intensiv  mit  deutscher  wie  mit  englischer  Litteratur  beschäftigt.  Die 
Kenntnis  des  viellesenden  Musset  umfasst  das  meiste,  was  übersetzt  war,  Goethe  und 
Schiller  standen  ihm  sehr  hoch.  Faust  scheint  auf  „La  coup  et  les  levres"  und  in 
Einzelzügen  auf  Barberine  gewirkt  zu  haben.  Werter  tingiert  einzelne  Schriften  mit 
leiser  Empfindsamkeit.  Die  Stärke  des  Ausdrucks  in  Schillers  Jugendwerken,  der 
ungestüme  Freiheitsdrang  des  Fiesko  und  des  Teil  sind  nicht  eindruckslos  vorüber 
gegangen;  am  entschiedensten  hat  aber  Jean  Paul  sich  geltend  zu  machen  gewusst. 
Die  Bühnenwerke  von  1831  —  34  stehen  unter  dem  Einfluss  namentlich  des  Phantasten 
Jean  Paul;  aber  auch  der  Stilist  ist  fühlbar,  und  der  sentimentale  Moralist  hat  gewiss  auf 
die  Schilderung  junger  reiner  Mädchen  gewirkt.  Im  Laufe  der  Jahre  schwächen  sich  die 
Reminiscenzen  aus  der  Lektüre  ab.  -~  Die  französischen  Vermittler  deutscher  Litteratur 
sind  in  diesem  Jahr  weniger  ausgiebig  behandelt  worden  als  sonst.  Ihnen  ist  kaum  Barbey 
d'Aurevilly,  der  immernoch  moderne,  zuzurechnen,  da  er  über  deutsche  Litteratur  ziemlich 
abfällig  zu  urteilen  pflegte.  Missbilligende  Urteile  über  Goethe  registriert  de  Matt  (4169), 
Hebel  und  Heine  kommen  besser  fort.  —  Einige  Notizen  über  die  Familienbeziehungen 
der  Frau  von  Stael,  die  Baille  (4170)  beibringt,  gehören  kaum  in  unseren  Abschnitt. 
—  Eine  umfangreichere  Würdigung  fand  diesmal  nur  Gerard  de  Nerval  durch  B  e  t  z 
(4171).  In  leichten  Strichen  wird  das  romantische  Dasein  des  liebenswürdigen  aber 
kranken  Dichters  charakterisiert,  dabei  mit  scharfen  Schnitten  der  Schleier  von  Sagen 
zerteilt,  den  die  Biographen  zur  Gloriözierung  ihres  Helden  gewoben  haben.  Für 
Legendenbildung  in  allerneusten  Zeiten  ist  die  Geschichte  des  angeblichen  Goethe- 
briefes und  die  Ausgestaltung  der  echten  Goethischen  Aeusserungen  ein  sehr  schätzens- 
wertes Zeugnis.  Ausser  der  Faustübersetzung  wird  vor  allem  der  Wert  persönlicher 
Vermittlung  deutscher  Stimmungen  an  einen  litterarischen  Kreis  hervorgehoben,  dem, 
um  nur  Schriftsteller  zu  nennen,  Gautier,  Houssaye,  Balzac  angehörten.  Gerard  war 
unter  ihnen  der  einzige  wirklich  mit  deutscher  Litteratur  Vertraute,  der  einzige,  der 
Deutschland  persönlich  kannte,  und  nicht  müde  wurde,  seine  Landschaften  zu  durch- 
streifen. Kürzer  ist  ein  dem  Litteraturvermittler  Emile  Montegut  gewidmeter  Ab- 
schnitt desselben  Buches  (S.  136—57).  — 

Unter  den  Goethe  behandelnden  französischen  Veröffentlichungen  ragen 
zwei  Zeitschriftenaufsätze  Baldenspergers  hervor,  eine  kurze  Notiz  über  die 
wechselnde  Aussprache  von  Goethes  Namen  in  Frankreich  (4172;  vgl.  7747),  bei 
der  man  erst  spät  einigen  Wert  auf  Richtigkeit  zu  legen  begann,  während  früher  die 
Dichter  ihn  unbesorgt  auf  poete  reimten  —  ein  grösserer  über  Faust  bei  den  fran- 
zösischen Romantikern  (4172a),  ein  vorausgesandtes  Kapitel  aus  seinem  bedeutenden 
Buche  über  „Goethe  in  Frankreich".  Wie  jede  Arbeit  über  die  Einwirkung  der 
deutschen  Litteratur  auf  Frankreich,  kann  sich  auch  diese  an  die  Uebersetzungen 
anschliessen.  In  bemerkenswertem  Unterschied  gegen  die  Gegensätze  verwischende 
Tendenz  des  folgenden  Buches  lässt  er  ungemildert  die  scharfe  Opposition  der 
Klassizisten  und  das  sehr  einseitige  Verständnis  der  Romantiker  hervortreten. 
Der  einen  Partei  erscheint,  von  dem  Regellosen  und  Bühnenfremden  des  ganzen  gar 
nicht  zu  reden,  schon  ein  Teufel  auf  dem  Theater  als  der  Gipfel  des  Absurden,  die 
andere  greift  zwei  Seiten  des  universalen  Werkes  heraus,  das  Phantastische  und  das 
Sentimentale,  und  vergisst  darüber  das  Ganze.  Jahrzehnte  lang  lernte  das  grosse 
Publikum,  das  zu  Uebersetzungen  nicht  greifen  mochte,  Faust  nur  in  einer  Menge 
von  melodramatischen  Verarbeitungen  kennen,  die  natürlich  das  in  ihrem  Sinn  Ver- 
wertbare herauskehrten.  Das  schien  auch  den  Hütern  der  echtfranzösischen 
Tradition  ganz  gerecht:  „gibt  es  nicht  etwas  mehr  für  Geist  und  Herz  im  'Telemach' 
oder  in  dem  Gedicht  'Das  Naturgesetz'  (natürlich  Voltaires),  als  in  dem  ganzen  ger- 
manischen Gewäsche  von  Faust  und  Mephistopheles?"  fragt  1828  Charles  d'Outrepont. 
Nichts  kann  deutlicher  die  Schwierigkeiten,  die  ein  so  fremdartiges  Werk  hatte,  um 
durchzudringen,  zeigen,  als  derartige  Stimmen.  Doch  beweisen  einzelne  Züge,  so 
die  Einwirkung  des  mephistophelischen  Humors  auf  die  Dichter  bis  zu  Musset  hin, 
dass  die  Wirkung  eine  tiefere  war,  als  sie  sich  nach  den  Urteilen  der  Zeitgenossen, 
unter   denen   als   unverständig  absprechend   auch  Balzac  und  Dumas  zu  registrieren 


K.  Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.      431 

sind,  eigentlich  annehmen  lässt.  Die  Musik,  namentlich  die  Malerei,  zeigen  deutlich 
den  Eindruck  des  Werkes.  Einzelne  Oeistesaristok raten  haben  sich  ihm  auch  stets 
mit  liiebe  gewidmet,  aber  die  französische  Romantik  als  solche  ist  keineswegs  im 
Stande  gewesen,  sich  die  völlig  widerstrebende  Lebensanschauung  des  Goethischen 
Faust  zuzueignen.  —  Es  wurde  bereits  hervorgehoben,  dass  Martha  Lang- 
kavels  (4172b)  Buch  über  die  französischen  Faustübersetzungen  im  Ton  durchaus 
von  der  Arbeit  des  französischen  Gelehrten  absticht;  hier  weht  ein  milder  Geist  der 
Vermittlung,  der  gern  zum  gegenseitigen  Verständnis  der  Völker  beiträgt,  und  den 
geringen  litterarischen  Erfolg  des  Faust,  das  peinliche  Schweigen  der  Grossen,  die 
bittere  Kritik  der  Kleinen  neben  sehr  wenig  und  nicht  immer  klugem  Beifall,  lieber 
in  den  Anhang  verweist.  Freilich  lässt  sich  auf  diesem  Wege  die  Verfasserin  denn 
doch  das  im  Thema  liegende  Problem,  die  charakteristischen  Unterschiede  deutschen 
und  französischen  Denkens  und  Empfindens,  gemessen  an  ihrem  Verhalten  gegen- 
über einem  unendlich  grossen  Werke,  entgehen,  denn  die  Beobachtungen  bei  Ge- 
legenheit der  Uebersetzungen  selbst  sind  doch  nur  beiläufiger  Art.  Die  leider  sehr 
druckfehlerreiche  Arbeit  —   zwei  lan|j:e  Verzeichnisse  erschöpfen  die  Zahl  keineswegs 

—  bietet  eine  kurze  Uebersicht  der  Uebersetzungen  des  ersten  Teils.  Hie  verzichtet 
von  vornherein  auf  die  Darstellung  grösserer  Zusammenhänge  und  litterarischer  Be- 
wegungen und  hält  sich  in  katalogartiger  Darstellung  zumeist  an  die  Jahre  des  Er- 
scheinens; Ansätze  zu  einer  tieferen  Begründung  des  Geleisteten  aus  dem  Wesen  des 
üebersetzers  und  zu  völkerpsychologischen  Vergleichen  sind  gelegentlich  (etwa  bei 
Frau  von  Stael)  versucht,  doch  schöpft  die  Verfasserin  hier  zu  wenig  aus  dem 
Vollen,  um  neues  sagen  zu  können.  Sie  hat  deshalb  recht,  sich  im  allgemeinen  auf 
die  Besprechung  von  Einzelheiten  zu  beschränken,  wo  sie  eine  glücklichere  Hand 
verrät.  Der  Sabatierschen  Arbeit  wird  der  ihr  nach  deutschem  Empfinden  wohl 
immer  gebührende  Platz  eingeräumt,  was  sie  ihr  an  Fehlern  anstreicht,  beweist,  dass 
Sabatier  oft  besser  deutsch  verstand  als  die  Verfasserin  und  ihre  Autorität  Schröer, 
denn  Gift  (V.  1053)  ist  natürlich  poison,  und  die  höchste  Liebeshuld  (V.  1604)  als 
göttliche  Gnade  zu  verstehen,  liegt  kein  stichhaltiger  Grund  vor.  —  Die  französischen 
Litterarhistoriker  sind  eifrig  an  der  Arbeit,  die  Erkenntnis  der  Goetheschen  Werke 
zu  fördern,  und  sie  sind  auf  dem  richtigen  Wege,  wenn  sie  Goethe  zunächst  als 
Menschen  und  nach  seinen  menschlichen  Beziehungen  ihren  Landsleuten  näher  zu 
bringen  suchen.  C  h  u  q  u  e  t  beschäftigt  sich  mit  Cornelia  (7844/5).  —  B  a  s  t  i  e  r 
unternimmt  den  schwierigen  Versuch,  das  Wesen  von  Goethes  Mutter  dem  französi- 
schen Gefühl  zu  erschliessen  (7850),  B  e  s  s  o  n  den  leichteren,  Goethe  und  Frau  von 
Stein  zu  behandeln  (7953).  —  Mit  des  Dichters  Weltanschauung  beschäftigt  sich, 
Herder  ebenfalls  berücksichtigend,  K  a  r  p  p  e  (243).  —  Den  Tasso  erläutert  L  e  v  y 
(81106a),  in  interessanter  Parallele  zu  A.  de  Vignys  „Chatterton"  prüft  ihn  Dalmeyda 
(8105).  —  Schliesslich  sei  noch  zweier  Arbeiten,  die  in  Beziehung  zum  Weither 
stehen,  gedacht  (8005  und  8007).  —  Arbeiten  zu  Schiller  enthält  Chuquets  Essay- 
band (220;  vgl.  8232  und  8313),  sowie  eine  Schrift  von  B  a  s  c  h  (8219).  -  Die 
Romantiker  sind  von  Muret  (Novalis)  (8398)  und  Bahon  (8417)  bedacht  worden, 
Lenau  fand  einen  äusserst  massigen  Biographen  (4832a),  der  an  Namensverdrehungen 
das  Unmögliche  leistet  und  gebührend  zurückgewiesen  wurde.  —  Ueber  die 
Magyarisierung  der  ungarischen  Lenaufeier  berichtet  mit  unverhohlenem  Vergnügen 
R.  Chelard  (Le  poete  Lenau  et  le  pangermanisme :  Mercure  de  France  44,  S.  83). 

—  Das  Interesse  für  Börne  (8606)  ist  in  Frankreich  ebenso  begreiflich,  wie  das  für 
Heine,  dem  auf  französischem  Boden  im  laufenden  Jahre  meines  Wissens  nur  ein 
Artikel  gewidmet  ist  (Ed.  de  Morsier,  Henri  Heine  ä  Paris.  Jugement  d'un 
tömoin:  BURS.  Aug.).  —  An  anderer  Stelle  preist  derselbe  Verfasser  Nordaus  Genie 
mit  begeisterten  Worten  (Grande  R.  Oct.).  —  Mit  Heines  Stellung  zu  Frankreich 
beschäftigt  sich  Franzos  in  zwei  der  Widerlegung  von  Treitschkes  Urteil  gewid- 
meten Artikeln  (4173),  die  auf  Elsters  (vgl.  8556a)  und  anderer  Nachweisen  beruhen. 

—  Neues  bringt  eine  von  Karpeles  ergänzte  Arbeit  von  L  a  u  r  (4174)  über  die 
im  Verlage  von  Renduel  erschienene  erste  Uebersetzung  von  Heines  Prosaschriften 
(1833  —  35),  die  sich  als  vollständiger  Misserfolg  herausstellte,  und  Veranlassung  zu 
einem  mehr  als  seltsamen  Urteil  Charpentiers  wurde.  —  Auch  sei  noch  W  y  z  6  w  a  s 
Kritik  von  Bartels  Buch  zur  Geschichte  der  deutschen  Litteratur  genannt  (3806). 
Es  erhält  ein  warmes  Lob  als  „organisches  Werk"  im  Gegensatz  zu  R.  M.  Meyers 
angeblich  zusammenhangloser  Notizensammlung.  Er  erkennt  darin  in  französischer 
Weise  eine  Nachahmung  von  Brunetieres  bekanntem  Handbuch,  aber  doch  eine  sehr 
gelungene.  Den  „nationalistischen"  Grundcharakter  verkennt  W.  keinesweg's,  trotz- 
dem scheint  ihm  das  Buch  unparteiischer  als  Scherer  und  Stern  —  sehr  belehrend 
für  uns  Deutsche  ist  jedenfalls,  dass  diesem  Nationalen  von  einem  Ausländer  vor- 
gehalten werden  muss,  er  möchte  doch  die  Seitenblicke  auf  fremde  Autoren  —  Bartels 
ist  in  solchen  Vergleichen  besonders  unglücklich  —  unterlassen.      Die  Besprechung 


432      K.  Jahn,  Allg-emeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland, 

liefert  dem,  der  es  noch  nicht  wissen  sollte,  den  vollg-ültigen  Beweis,  dass  W.  aus- 
reichende Kenntnisse  zur  Beurteilung  deutscher  Litteratur  und  Litteraturgeschichte 
nicht  besitzt.  —  Mit  der  Frage  der  sprachhchen  Beeinflussung  des  modernen  Fran- 
zösisch durch  die  germanischen  Sprachen  beschäftigt  sich  eine  nachgelassene  Arbeit 
von  G.  Pfeiffer  (Die  neugermanischen  Bestandteile  der  französischen  Sprache.  Stuttgart. 
1902.  VIII,  108  S.  M.  2,00).  Hier  sind  lexikalisch  die  ziemlich  zahlreichen  Lehnworte 
zusammengestellt;  die  dabei  sich  vollziehenden  Formänderungen  werden  erläutert.  — 
England.  Das  interessante  Problem ,  wie  deutsche  Litteratur  zuerst  in 
England  bekannt  und  aufgenommen  wurde,  beschäftigte  mehrere  deutsche  und  eng- 
lische Forscher.  Für  die  ersten  Jahre  sucht  H  a  n  e  3^  Daten  zu  gewinnen  (4176), 
indem  er  seine  Studien  bis  zu  dem  Jahre  hinabführt,  in  dem  William  Taylor  seine 
vermittelnde  Tätigkeit  aufnahm.  Er  datiert  den  Einfluss  der  deutschen  Belletristik 
vom  Jahre  1752,  in  dem  Gellerts  „Schwedische  Gräfin",  nicht  ohne  einigen  Beifall 
zu  finden,  übersetzt  wurde.  Dann  erregte  Rabener  Aufmerksamkeit,  doch  erst  Gessner 
hatte  einen  wirklichen  Erfolg  (seit  1761).  Das  Ehepaar  Collyer  führte  1763  den 
Messias  in  England  ein;  obwohl  sich  der  Dodsleysche  Verlag  des  Buches  (ebenso 
wie  Gellerts)  angenommen  hatte,  fand  Klopstock  wenig  Beifall;  dabei  zeigt  die  Ver- 
wechslung des  Messiasdichters  mit  Gessner,  die  einem  Rezensenten  zustiess,  dass  eine 
genaue  Kenntniss  deutscher  litterarischer  Verhältnisse  in  England  noch  nicht  er- 
forderlich war;  nur  einige  Nachahmungen  beweisen,  dass  das  Werk  nicht  ganz  spurlos 
vorüberging.  Wielands  Werke  beider  Epochen  wurden  eifrig  übersetzt  und  gelobt 
—  man  wird  allerdings  Sophie  von  Laroches  Namen,  der  H.  unter  Wielands  Schriften 
geraten  ist,  seinem  Ruhm  abziehen  müssen.  Man  übersetzte  nun  schon  mit  einigem 
Eifer,  aber  kurios  ist  doch,  dass  Schönaichs  Arminius  und  Bodmers  Noachide  den 
Engländern  nicht  erspart  blieben.  Haller  war  auch  als  Dichter  (mit  dem  üsong)  ver- 
treten, begreiflicherweise  war  den  Engländern  aber  der  Gelehrte  lieber;  als  solcher  ist 
er  denn  auch  der  erste  deutsche  Zeitgenosse  gewesen,  der  in  England  eine  Biographie 
gefunden  hat.  Lessing  blieb  lange  so  gut  wie  unbekannt;  Nathan  der  Weise  wurde 
von  der  Kritik  verworfen,  1786  hatte  endlich  „Minna  von  Barnhelm"  einen  guten 
Bühnenerfolg.  Goethes  Aufnahme  betreffend  gibt  H.  nur  kurze  Nachträge  zu  Brandls 
gründlichem  Aufsatz  (GJb.  3,  S.  27—76).  Einen  Ausblick  auf  die  Zeit  eindringenden 
Studiums  der  deutschen  Litteratur  eröffnet  dann  H.  Mackenzies  aus  französischen 
Quellen  schöpfender  Vortrag  über  das  deutsche  Drama  in  der  Edinburgher  Königlichen 
Gesellschaft  (21,  April  1788).  —  An  diese  wertvolle  Arbeit  schliesst  sich  inhaltlich  sehr 
gut  die  allerdings  weniger  tief  schöpfende  Dissertation  von  Margraf  (4177),  die 
nach  kurzem  Rückblick  auf  den  Zustand  der  durch  Pope  französierten  englischen 
Litteratur  des  ausgehenden  18.  Jahrhunderts  sofort  mit  William  Taylor  beginnt,  dem 
ersten  namhaften  englischen  Litteraten,  der  ein  deutsches  Werk  in  der  Ursprache  zu 
lesen  fähig  war,  und  der  sich  ihre  Verbreitung  durch  Uebersetzungen  angelegen  sein 
Hess,  Er  schrieb  auch  eine  deutsche  Litteraturgeschichte,  die  allerdings  mehr  ein 
Urteil  überhaupt,  als  gerade  ein  richtiges  über  unser  Schrifttum  verbreitete :  Taylor 
hat  sein  Leben  lang  Kotzebue  für  den  bedeutendsten  Dramatiker  seit  Shakespeare 
gehalten.  Etwas  später  tritt  der  Vermittler  der  deutschen  Ritter-  und  Gespenster- 
iitteratur  Matthew  Gregory  Lewes  auf  den  Plan,  der  so  der  englischen  Litteratur  einen 
bis  heute  beliebten  Stoffkreis  zuführte.  Walter  Scott  nimmt  dessen  Tendenzen  freier 
und  grösser  auf,  der  Einfluss  des  Götz  liegt  zutage.  (Ueber  das  Verhältnis  beider 
Dichter  zu  einander  unterrichtet  ausgiebiger  L.  K.  R  o  e  s  e  1 ,  Die  litterarischen 
Beziehungen  Sir  Walter  Scotts  zu  Goethe.  Diss.  Leipzig.  1901.  92  S.)  Als  aber 
Scotts  Uebersetzung  erschien  (1799),  regte  sich  bereits  die  nationale  Reaktion  gegen 
die  german  school.  Coleridge  steht  noch  unter  dem  Eindruck  deutscher  Litteratur, 
wenn  er  es  auch  gelegentlich  leugnete;  aber  Wordsworth  kann  trotz  seines  Auf- 
enthaltes in  Deutschland  kein  Deutsch  und  missbilligt  unsere  Litteratur  im  allgemeinen, 
Goethe  insbesondere,  in  letzterer  Meinung  einig  mit  Southey;  beide  standen  unter 
dem  Einfiuss  des  goethefeindlichen  Jean  Paulianers  de  Quincey,  der  in  zahlreichen 
Artikeln  seiner  Meinung  Ausdruck  zu  verleihen  wusste.  Alle  ehrten  Schiller.  Goethe 
fand  erst  bei  Crabb  Robinson  echtes  Verständnis,  das  dieser  freilich  seinen  Lands- 
leuten noch  nicht  zu  vermitteln  wusste.  Auf  Byrons  oft  besprochenes  etwas  zweifel- 
haftes Verhältnis  zu  Goethe  fällt  hier  kein  neues  Licht.  Shelley,  der  im  Gegensatz 
zu  seinem  Freunde  deutsch  verstand  und  gern  las,  steht  in  seiner  Jugend  stark  unter 
deutschem  Einfluss.  Ihm  folgt  Carlyle,  dessen  früheste  deutsche  Studien  entwickelt 
werden,  übrigens  ohne  einen  Versuch,  seiner  allgemein-kulturellen  Propaganda  in 
ihren  Erfolgen  und  Misserfolgen  irgendwie  nachzugehen.  Der  Einfluss  des  Wilhelm 
Meister  auf  Bulwer  war  bereits  früher  erkannt,  für  Disraöli  wird  eine  ähnliche  Ab- 
hängigkeit behauptet.  Ein  kurzer  Rückblick  ist  den  Uebersetzungen  gewidmet.  — 
Das  Material  Margrafs  erfährt  eine  schätzenswerte  Ergänzung  durch  Batt  (4175), 
iIcT  als  Verbreiter  deutscher  Litteratur  in  England  neben  Carlyle  den  Begründer  der 


K.  Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.      433 

Foreign  Quarterly  Review  (1827—46,  dann  mit  der  Westminster  R  verschmolzen) 
R.  P.  Gillies  nachweist.  Die  Zeitschrift  brachte  zahlreiche  Rezensionen  deutscher 
Bücher,  Kleist,  Grabl)e,  Heine  finden  hier  schon  1827—28  Beachtung,  umfangreiche, 
wenn  auch  nicht  immer  zutreffende  Kenntnisse  werden  entfaltet.  Wie  fast  alle  Ver- 
mittlernaturen drückt  er  g(u-n  die  Grossen  und  hebt  die  Mittelmässigkeiten.  —  Das 
interessante  Ka{)itel:  Kotzebue  in  England  ist  von  Sei  Her  (4180)  sehr  ausführlich 
bearbeitet  wordoti.  Das  ausgehende  18.  Jahrhundert  i)esass  bereits  eine  gewisse 
Vorliebe  für  deutsche  Bühnenwerke  und  Romane,  insbesondere  für  solche  niederen 
Ranges.  Seit  1796  konunt  Kotzebuo  in  diesen  Kreis,  und  seine  „Negersklaven" 
schwinunen  sofort  fröhlich  im  Strom  der  modischen  Philanthropie.  Auf  der  Bühne 
erschien  als  erstes  Stück  1798  „Menschenhass  und  Reue".  Die  auferbauliche  Moral 
des  Dramas  tat  es  selbst  der  Kritik  an,  und  nur  die  Tones  wollten  nicht  mitgehen; 
ihn  förderte  auch  die  Gegenströmung  gegen  das  Gespensterwesen  der  abgelebten 
Ritter-  und  Räuberromantik.  Die  Konkurrenz  der  Bühnen  veranlasste  noch  im 
gleichen  Jahre  die  Uebersetzung  des  „Kindes  der  Liebe",  das  auch  ein  Zugstück 
abgab.  Was  Wunder,  dass  damit  Kotzebue  der  Liebling  der  Bühnenleitungen  wurde, 
die  die  Stücke  teilweise  auf  englische  Verhältnisse  umarbeiten  Hessen.  An  Wider- 
spruch fehlte  es  nicht;  die  bereits  oben  erwähnte  Abneigung  gegen  Ausländisches 
brach  gelegentlich  in  giftigen  Pamphleten  hervor.  Einzelnes  hielt  sich  bis  über  die 
Mitte  des  19.  Jahrhunderts  auf  den  Bühnen,  so  der  Pizarro  in  Sheridans  Bearbeitung: 
als  das  Rührstück  in  der  öffentlichen  Achtung  sank,  wusste  sich  Melodrama  und 
Lustspiel  die  Gunst  der  Zuschauer  zu  bewahren.  Zum  Beschluss  geht  der  Verfasser 
der  inhaltreichen,  wenn  auch  etwas  trockenen  Dissertation  den  Gründen  für  die  gute 
Aufnahme  des  Schriftstellers  in  England  nach.  Die  Hauptverantwortung  trägt  natür- 
lich der  Geschmack  des  Publikums,  von  dem  die  Bühnenleiter  durchaus  abhängig 
waren;  sodann  machte  sich  in  England  der  Mangel  begabter  Bühnendichter  stark 
fühlbar,  und  schliesslich  hatten  die  Schauspieler  eine  entschuldbare  Vorliebe  für  die 
dankbaren  Rollen.  Die  Beliebtheit  deutscher  Theaterstücke  in  England  datiert  von 
Kotzebues  Zeit  an,  so  dass  ihm  in  dieser  Hinsicht  einiges  Verdienst  nicht  abzusprechen 
ist.  —  Einen  Beweis  für  den  Einfluss  des  deutschen  Dramas  liefert  jedes  Referat  über 
Londoner  Bühnen:  beinahe  jedes  erfolgreiche  deutsche  Stück  geht  bald  auch  dort 
über  die  Bretter;  eine  weitere  Quelle  reger  Vermittlung  bietet  das  dort  blühende 
deutsche  Theater.  Das  Schicksal  eines  anderen  deutschen  Stückes,  noch  dazu  eines 
echt  wienerischen,  Raimunds  Alpenkönig  nämlich,  der  in  stark  anglisierter  Form 
1831  in  London  gespielt  wurde,  schildert  Arnold  (4180a).  —  Die  Mehrzahl  der 
englischen  Werke,  die  deutsche  Litteratur  behandeln,  gehört  in  andere  Abschnitte, 
doch  seien  hier  Robertsons  gelobte  Litteraturgeschichte  (38  und  7618)  und 
einige  Arbeiten  zu  Goethes  Iphigenie  und  Faust  (8087,  8089,  8132  und  8150)  er- 
wähnt. —  Carlyles  Lebenserinnerungen  wurden  verdeutscht  (4109).  —  Einen  besonderen 
Hinweis  verdienen  die  zumeist  sorgfältigen  Artikel  zur  neueren  deutschen  Litteratur 
in  der  neuen  Reihe  von  Bänden,  die  die  Encyclopaedia  Britannica  den  alten  anreihte, 
und  Wards  mit  Unterstützung  zahlreicher  Gelehrter  erscheinende  „The  Cambridge 
Modern  History"  (3054),  deren  erster,  die  Anfänge  des  modernen  Europa  schildernder 
Band  in  diesem  Jahre  erschienen  ist.  Deutschland  spielt  —  litterarisch  —  hier  bloss 
eine  bescheidene  Rolle,  doch  scheinen  nur  die  kurzen  Bemerkungen  über  die  Stellung 
des  deutschen  Geistes  zur  Renaissance,  die  C.  J  e  b  b  s  in  seinen  Abschnitt  „The 
Classical  Renaissance"  eingelegt  hat,  das  Richtige  zu  treffen.  H.  C  h.  L  e  a  schildert 
die  Grundlagen  der  Reformation  zwar  unter  internationalem  Gesichtspunkt,  doch  mit 
eingehender  Berücksichtigung  der  Verhältnisse  in  Deutschland.  — 

Amerika.  Wie  England  hat  auch  Amerika  sein  deutsches  Theater  und 
zahlreiche  deutsche  Stücke  im  Repertoire  der  englischen  Bühnen ;  dazu  kommen  noch 
die  Gastspielreisen  deutscher  Bühnengrössen,  der  landesübliche  Nachdruck  (4186) 
deutscher  Zeitungsartikel,  Romane  und  Feuilletons  durch  die  deutsch-amerikanische 
Presse,  der  Schulunterricht  mit  seinem  riesigen  Bedarf  an  deutschen  Lehrmitteln,  um 
den  Zustrom  unserer  Litteratur  in  die  Vereinigten  Staaten  ins  Ungemessene  und  Un- 
kontrollierbare zu  steigern.  Das  Interesse  der  Schriften  dieses  Jahres,  die  sich  mit 
deutschamerikanischen  Fragen  beschäftigten,  war  hauptsächlich  allgemeineren  Themen 
zugewandt.  —  Unzugänglich  blieb  mir  ein  Aufsatz  J.  G.  Rosengartens  (German 
Influence  in  America:  Lipp.  Mag.  April  1902).  —  Beiträge  zu  dieser  Frage  bietet 
L.  V  i  e  r  e  c  k  (Die  Vereinigung  alter  deutscher  Studenten  in  Nordamerika:  Americana 
Germanica  4,  S.  155—206).  —  Aus  der  gleichen  Zeitschrift  sei  hier  noch  ein  Aufsatz 
H.  A.  Rattermanns  über  Dr.  K.  Folien  und  eine  Arbeit  über  G.  H.  C.  Egestorffs 
Messiasübersetzung  (Hamburg  1822)  genannt.  —  Milwaukee,  die  beinahe  ganz  deutsche 
Stadt  und  ihre  Dichter  C.  Kunz  und  J.  Gugler  behandelt  R.  Steig  (4182).  — 
Litterarischen  Beziehungen  sucht  ein  Programm  von  Kratz  (4389)  nachzugehen. 
—  Rege  wie  immer  war  die  Beschäftigung  amerikanischer  Gelehrter  mit  deutscher 


434      K.  Jahn,  Allgemeines  des  18. /19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

Litteratur,  wobei  keineswegs  nur  das  Bedeutende  und  Hervortretende  Beachtung 
findet:  ein  Aufsatz  Daniel  B.  Shumways  z.  B.  (Notes  on  the  life  and  poems  of 
Anna  Margaretha  Pfeffer:  MLN.  17,  S.  153)  behandelt  eine  nach  den  Proben  zu 
urteilen  mit  vollem  Recht  ungedruckte  geistliche  Poetin  des  18.  Jahrhunderts,  wobei 
er  galanter  Weise  die  niederdeutsche  Unsicherheit  über  mir  und  mich  einem  un- 
gebildeten Schreiber  lieber  zutraut,  als  die  richtigen  Gedichte  von  kundiger  Hand 
korrigiert  sein  lässt.  —  Zwei  ihrer  Art  nach  rein  wissenschaftliche  Aufsätze,  die  des- 
halb an  anderer  Stelle  ausgiebiger  zu  besprechen  sein  werden,  seien  hier  wenigstens 
genannt:  R.  Fergusons  das  Thema  Goldsmith  und  Goethe  berührende  Abhandlung 
(The  notions  „Grille"  and  „Wanderer"  in  Werthers  Leiden:  MLN.  17,  S.  346—56,  411/8) 
möchte,  gelegentlich  in  überfeiner  Weise,  die  Linie  von  Dichter  zu  Dichter  ziehen, 
John  Schölte  N  ollen  untersucht  in  einem  mit  statistischen  Tabellen  reichlich 
ausgestatteten  Aufsatz  (Heine  and  Wilhelm  Müller:  MLN.  17,  S.  206-19,  261—75), 
das  Abhängigkeitsverhältnis  Heines  vom  Griechenmüller.  Der  gemeinsame  Fonds 
von  Bildern,  Gedanken,  Gefühlen  wird  sehr  geschickt  dargestellt,  auch  die  nicht 
geringen  formalen  Unterschiede  kommen  zur  Sprache.  — 

Italien.  Die  litterarischen  Verhältnisse  Italiens  haben  es  mit  sich  gebracht, 
dass  die  grosse  Menge  des  Publikums  fast  ausschliesslich  in  ihrem  Geschmacke  nach 
Frankreich  orientiert  ist;  trotzdem  bestand  von  jeher  eine  Gegenströmung,  die  mit 
Deutschland  und  deutschem  Wesen  sympathisierte.  Die  offenbaren  Erfolge  der 
nordischen  Litteraturen  im  letzten  Viertel  des  abgelaufenen  Jahrhunderts  haben  auch 
manchen  Fernerstehenden  auf  eine  bessere  Kenntnis  der  Barbaren,  deren  Romane, 
Theater-  und  Musikwerke  sich  die  Bühnen  erobern,  begierig  gemacht.  In  diese 
Richtung  weist  ein  Aufsatz  G.  Menascis  (Nüova  Antologia,  Recenti  Romani 
Tedeschi:  16.  April),  der  mit  einem  warmen  Appell  an  seine  Landsleute  schliesst,  sich 
doch  mit  einer  innerlich  so  reichen  Litteratur  wie  der  deutschen  näher  zu  befreunden. 
—  Ob  das,  was  man  von  deutschen  Stücken  im  Winter  1900—01  auf  italienischen 
Bühnen  sehen  konnte,  tiefere  Geister  veranlassen  wird,  diesem  Mahnrufe  Folge  zu 
leisten,  möchte  ich  nach  dem  Referat  von  Michels  (4187a)  bezweifeln:  P.  Lindaus 
„Der  Andere",  L.  Fuldas  „Herostrat",  M.  Dreyers  „Probekandidat",  R.  Lothars  „König 
Harlekin",  von  denen  die  zwei  letztgenannten  den  üblichen  unverdienten  Erfolg 
hatten.  — 

Auf  die  besondere  Aufmerksamkeit,  mit  der  das  Litterarische  Echo  den  Be- 
ziehungen der  deutschen  Litteratur  zum  Auslande  folgt,  ist  bereits  hingewiesen.  Hier 
seien  die  Bemerkungen,  die  C.  Bisch  off  über  einen  vlämischen  (Domien 
Sleeckcz,  4189),  A.  Luther  (4190/1)  über  zwei  russische  Uebersetzer  macht, 
ausdrücklich  hervorgehoben.  — 

Französische  Litteratur  in  Deutschland.  Gesamtdar- 
stellungen und  Essay  sammlungen.  Es  ist  natürlich  unmöglich,  die  Fülle 
alljährlich  in  Deutschland  erscheinender  Artikel,  Broschüren  und  Bücher,  die  ver- 
suchen, die  französische  Litteratur  den  Deutschen  zu  empfehlen  oder  verständlich  zu 
machen,  auch  nur  annähernd  zu  erschöpfen;  eine  ganze  Reihe  von  Zeitungen  und 
Zeitschriften  bringen  regelmässige  Uebersichten  über  die  wichtigeren  Erscheinungen 
des  französischen  Büchermarktes.  Die  Schriften  der  bekannten  Autoren  werden  in  der 
gesamten  Presse  der  Hauptstädte  wie  der  Provinzen  analysiert  und  beurteilt;  was 
würde  es  dem  Leser  helfen,  wenn  hier  ein  Versuch  gemacht  würde,  das  Buch  dieses 
Jahres,  Bourgets  ,,L'Etappe"  nach  den  Hunderten  deutscher  Rezensionen,  die  es  vom 
künstlerischen,  mehr  noch  vom  sozialen  und  politischen  Gesichtspunkt  aus  besprachen, 
zu  charakterisieren?  Irgendeine  Einwirkung  auf  die  deutsche,  vom  Thesenroman 
gerade  ganz  ferne  Romanlitteratur  ist  nirgends  wahrzunehmen,  und  die  Tatsache, 
dass  man  in  Deutschland,  zumal  im  litterarischen  Deutschland,  die  neuen  französi- 
schen Romane  gern  liest,  bedarf  wohl  keiner  Bekräftigung.  So  seien  also  nur  kurz 
einige  Bücher  erwähnt,  die  in  weniger  für  den  Tag  bestimmter  und  mit  dem  Tag 
vergessener  Form  französische  Litteratur  in  Deutschland  einführen.  An  erster  Stelle 
ist  hier  die  grosse  für  den  Zyklus  von  Litteraturgeschichten,  die  das  Bibliographische 
Institut  herausgibt,  bestimmte  Geschichte  der  französischen  Litteratur  von  S  u  c  h  i  e  r 
und  Birch-Hirschfeld  (4193)  zu  nennen  Sie  teilt  mit  den  anderen  Bänden 
der  Sammlung  das  Prinzip,  durch  umfangreiche  Analysen  und  reichliche  Proben 
auch  den  des  Stoffes  unkundigen  Lesern  einen  Begriff'  der  behandelten  Werke  zu 
vermitteln,  darüber  hinaus  unterscheidet  sich  aber  die  Darstellung  der  älteren 
Litteratur  von  der  herkömmlichen  durch  den  interessanten  Versuch,  die  Kunstlitteratur 
auf  der  Basis  der  Volkspoesie  darzustellen.  Vom  Volkslied  und  dem  Volksepos,  die 
auf  Grund  der  spärlichen  Fragmente  und  des  verwandelt  Ueberlieferten  rekonstruiert 
werden,  wird  über  die  Chanson  de  Roland  und  die  ersten  Troubadourstrophen  der 
Anschluss  an  die  Kunstdichtung  gesucht;  der  Prozess,  der  die  fi'ische  und  natürhche 
Kunst  ins  Konventionelle  übergleiten  lässt,  wird  mit  Glück  zur  Darstellung  gebracht. 


K.  Jalm,  AUg-emeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.      435 

Erst  nach  Erledigung  dieser  g-anzen  auf  der  Volksdichtung  sich  aufbauenden  Litteratur- 
formen  folgt  in  einem  neuen  Abschnitt  die  an  lateinische  Vorbilder  sich  anlehnende, 
nicht  für  den  Vortrag",  sondern  für  Niederschrift  und  Lektüre  bestimmte  geistliche 
oder  wenigstens  von  Geistlichen  stammende  Litteratur.  Damit  biegt  auch  diese 
Geschichte  in  die  herkiimmliche  Darstellungswei.se  ein:  die  anglonormannische  und 
die  französische  Litteratur  werden  in  parallelen  Kapiteln  behandelt,  ohne  dass  ihre 
engen  Beziehungen  darum  vernachlässigt  würden.  Der  Abschluss  des  Suchierschen 
Teiles  bringt  eine  umfangreiche  Charakteristik  des  mittelalterlichen  Dramas  in  Frank- 
reich. Der  zweite  Teil  enthält  eine  ruhig  abwägende  Darstellung  der  neueren 
französischen  Litteraturgeschichte  bis  1890,  die  ihre  Stärke  weniger  in  scharfen 
Porträts  oder  in  der  Zergliederung  litterarischer  Zusammenhänge,  als  in  der  kritischen 
Erfassung  und  Bewertung  der  einzelnen  Werke  sucht.  —  Das  Programm  Guglias 
(4194)  werde  ich  erst  im  nächsten  Jahre  besprechen  können.  —  Ein  Aufsatz  von 
Bettelheim  (Naticm^.  19,  S.  502/4)  enthält  nur  eine  Charakteristik  von  J.  Emest- 
Charles'  beizender  „Littörature  fran^aise  d'aujourd'hui",  dem  Ergüsse  eines  klugen 
und  verbittorten  Litteraten,  der  es  der  Welt  nicht  verzeihen  kann,  dass  er  nicht  in 
einem  goldenen  Zeitalter  der  Litteratur  lebt,  sondern  in  Jahren  der  litterarischen 
Routine,  welche  die  Kunst  als  ein  Geschäft  wie  andere  Geschäfte  betreibt.  —  Samt- 
leben (4196)  misst,  als  strenggläubiger  Christ  von  der  geschichtlichen  Entwicklung 
absehend  und  deshalb  historisch  ungerecht,  die  Werke  der  grossen  Schriftsteller 
Englands  und  Frankreichs  am  christlichen  Ideal,  wobei  sie  natürlich  zumeist  übel 
fahren;  ein  gewisses  Streben  nach  Objektivität  soll  dabei  nicht  verkannt  werden. 
In  ähnlicher  Weise  werden  in  anderen  Abschnitten  des  Buches  andere  Litteraturen 
summarisch  abgehandelt.  —  lieber  die  Entwicklungsphasen  der  französischen  Litteratur 
des  19.  Jahrhunderts,  in  deren  Mittelpunkt  der  Realismus  Flauberts  steht,  orientiert 
in  einer  Artikelserie  Lamprecht  (4197).  Die  Arbeit  ist  durch  die  sichere  Linien- 
führung aller  Arbeiten  des  Gelehrten  ausgezeichnet;  sie  weiss  dem  Leser  den  Ein- 
druck des  Notwendigen  alles  Geschehens  mit  voller  Stärke  zu  erwecken,  vielleicht 
über  das  Mass  hinaus,  als  der  Kunst,  deren'  Träger  nun  einmal  Individualitäten 
sind  und  bleiben  müssen,  angemessen  ist.  —  Nordaus  (4198)  gesammelte  Ab- 
handlungen über  neuere  I^^ranzosen  verfechten  alte  Thesen  mit  alter  Schärfe.  Er 
ist  offenbar  von  Frankreich  im  allgemeinen  bezaubert  und  erzählt  mit  der  in 
Journalistenkreisen  üblichen  Uebertreibung  von  dem  durch  „tausendjährige"  Pflege 
entwickelten  Geschmack  der  Franzosen,  den  wahren,  durchaus  ausreichenden  Zeit- 
raum mindestens  verdoppelnd  (oder  aber  wir  dürften  uns  unserer  fünfzehnhundert- 
jährigen  Geschmackspflege  rühmen)  —  im  einzelnen  missfällt  ihm  aber  so  ziemlich 
alles.  Seine  Kritik  wendet  sich  zunächst  der  älteren  Zeit  zu.  Er  entdeckt,  dass  man 
Balzac  irrig  für  einen  Naturalisten  ausgeschrieen  habe,  während  man  ihn  doch  wohl 
nur  einen  realistischen  Psychologen  genannt  hat,  er  setzt  Michelet  und  Treitschke 
in  Parallele,  schwerlich,  um  letzteren  zu  heben,  und  verfolgt  E.  de  Goncourt  mit 
amüsantem  Hass.  Maupassant  wird  abgetan,  A.  France  erhält  einiges  Lob.  Wie 
bei  dem  Entartungspsychologen  Verlaine  und  Mallarme  sich  ausnehmen,  bedarf 
keiner  besonderen  Schilderung.  Erst  der  letzte  Abschnitt  hat  mit  echten  Zeitgenossen 
zu  tun.  Da  werden  Brieux  zusammen  mit  Brunetiere  und  Bourget  wacker  gestäupt, 
Donnay  auf  sein  rechtes  Gebiet  verwiesen,  Rostand  belobigt,  um  nur  die  nach 
Deutschland  hinüberwirkenden  zu  nennen.  Alles  ist  hier  zur  Karikatur  verzerrt, 
ein  salopper  Feuilletonstil  ist  verwendet,  anderen  Leuten  Stilverwilderung  vorzu- 
halten, ein  nicht  geringes  Selbstbewusstsein  kritisiert  fremden  GröBsenwahn,  in 
Paradoxen  werden  andere  vermahnt,  hübsch  normal  zu  schreiben.  Othello  heisst  dem 
Autor  „ein  gemeinplätzliches  Melodram",  ,, Shakespeares  Renaissancegestalten"  sprechen 
in  „bramarbasierendem  Polterton".  Derlei  Vorwitzigkeiten  erheben  sich  vieler  Orten 
auf  der  platten  Ebene,  die  doch  schliesslich  die  eigentliche  Basis  dieses  Geistes  ist, 
den  es  nicht  gelohnt  hätte,  so  ausgiebig  zu  behandeln,  wenn  sein  Ton  nicht  typisch 
wäre  für  jene  internationale  Litteraturvermittlung,  wie  sie  viele  unserer  grösseren 
Blätter  betreiben.  Gegenseitiges  Verständnis  der  Völker  gedeiht  auf  diesem  Boden 
nicht.  Wie  in  diese  Gesellschaft  ein  Aufsatz  über  französische  Einflüsse  auf  den 
Carlos  geraten  ist,  weiss  ich  nicht  zu  sagen.     Schön  ist  er  nicht.  — 

Aeltere  Zeit.  Der  älteste  auf  unseren  Bühnen  und  in  unserer  Litteratur 
lebendige  Dichter  Frankreichs  ist  der  ewig  junge  M  o  1  i  e  r  e.  An  seine  Aufführungen 
knüpft  die  Tagespresse  immer  neue  Betrachtungen  (4199-4200),  die  einer  späteren 
Zeit  den  Poeten  im  Spiegel  unserer  Zeit  zeigen  mögen.  Besonders  genannt  sei 
die  Besprechung  von  Morf,  gelegentlich  des  „Moliere-Gastspiels  zu  Frankfurt" 
(FZg.  N.  26).  —  Unter  den  für  ein  grösseres  Publikum  berechneten  Erscheinungen 
des  Buchhandels  sei  die  gute  Biographie  von  Schneegans  (4201)  herausgehoben,  die 
im  Gegensatz  zur  französischen  Weise  die  Kunst  des  Dichters  mit  seinem  Leben  zu 
durchdringen    und    durch  sein  Leben  zu  erläutern  sucht.     Leichte  und  flüssige  Dar- 

Jahresberichte  f&r  neuere  dentsohe  Litteraturgesoliichte.    XHI.  F^g 


436      K.  Jahn,  Allg-emeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

Stellung-,  der  freilich  g-eleg-entliche  Wiederholungen  —  stilistische  Sorg-losig-keit  in 
den  Einzelheiten  ist  ein  leicht  vermeidbarer  Mangel  des  Buches  —  unterlaufen, 
vereinigen  sich  mit  genauer  Kenntnis  der  Epoche,  die  überall  durchschimmert,  ob- 
wohl der  Horizont  so  eng  wie  möglich  genommen  ist:  das  Interesse  ist  von  Anfang 
an  auf  die  Persönlichkeit  des  Dichters  und  auf  die  charakteristischen  Eigenheiten 
seines  Werkes  konzentriert,  Parallelen  zu  anderen  Lustspiel  dichtem  seiner  und 
anderer  Zeiten  scheinen  mit  Absicht  vermieden.  Dafür  ist  er  selbst  um  so  ein- 
gehender betrachtet;  Hervorhebung  verdient  eine  hellsichtige  Betrachtang  über  die 
Liebe  bei  Moliere.  Die  Rezensenten  wussten  nur  wenige  Versehen  zu  berichtigen, 
die  Bedenken  gegen  den  Inhalt  als  solchen  betrafen  die  hyperkritische  Art,  in  der 
Soh.  gelegentlich  an  der  Technik  der  Stücke  nörgelt.  Wenn  Moliere  nicht  gewusst 
hat,  wie  man  Theaterstücke  zu  machen  hat,  wer  soll  es  dann  verstanden  haben?  — 
Fuldas  ausgezeichnete  Moliereübersetzung  erschien  in  dritter  Auflage,  vermehrt 
um  den  „Eingebildeten  Kranken",  „Die  Schule  der  Ehemänner"  und  „Amphitryon" 
(4202).  - 

Ueber  das  für  die  Weltlitteratur,  ja  Weltkultur  so  wichtige  18.  Jahr- 
hundert liegen  eine  Reihe  Voltaire  betreffende  Abhandlungen  vor,  die  freilich 
zumeist  hier  wenig  interessierende  Einzelfragen  behandeln  (4209-12).  —  Eine  weitere 
kleine  Schrift  ist  unter  Rousseau  erwähnt. 

Auf  Diderot,  den  geistvollen  Menschen  und  immer  noch  nicht  genug  ge- 
würdigten Kunstkritiker  weist  Ellen  Key  (Insel  3,  N.  9)  in  einem  kleinen  Aufsatz.  — 
Rousseau  beschäftigt  wie  alljährlich  Berufene  und  Unberufene.  In  diesem  Jahr 
ist  das  Interesse  hauptsächlich  dem  Pädagogen  zugewendet.  H  ä  u  s  s  e  1  (4206) 
untersucht  in  einer  Dissertation  das  nicht  leicht  zu  bestimmende  Verhältnis  der 
philosophisch-pädagogischen  Anschauungen  Herders  zu  denen  seines  Vorgängers  und 
in  so  manchem  Zuge  geistesverwandten  Zeitgenossen.  Die  Arbeit  hat  den  Vorzug, 
mit  gutem  Takt  Abhängigkeitsverhältnisse  ohne  Detailklauberei  und  mit  Unter- 
scheidung des  im  Charakter  Begründeten,  des  in  der  Zeit  Lieg'enden  und  des  An- 
gelernten zu  behandeln;  freilich  reicht  der  Gesichtskreis  nicht  immer  aus:  dass 
Rousseau  der  erste  gewesen  sei,  der  die  Abhängigkeit  der  Pädagogik  von  der 
Philosophie  klar  erkannt  habe,  heisst  doch  dem  alten  Sokrates  und  Plato  bitter 
Unrecht  tun.  Zunächst  werden  die  Quellen  von  Herders  Rousseaukenntnis  erörtert:  es 
zeigt  sich,  dass  Trescho  den  Genfer  Bürger  schon  1761  kannte,  dass  Kant  in  Herders 
Königsberger  Zeit  stark  unter  dem  Eindruck  des  Emile  stand,  dass  er  alles  neu  Er- 
scheinende sofort  zu  lesen  pflegte,  so  dass  die  erste  Bedingung  eines  starken  Ab- 
hängigkeitsverhältnisses, die  genaue  Kenntnis  vollauf  erfüllt  schien.  Die  Disposition 
ist  die,  dass  zunächst  eine  möglichst  genaue  Formulierung  der  Grundanschauungen 
beider  gegeben  wird,  die  dann  nebeneinander  gehalten  werden.  Den  fundamentalen 
Unterschied  in  beider  Denkweisen  findet  H.  mit  Recht  in  Herders  historischem  Sinn; 
sein  Denken  lehne  sich  oft  stärker  an  Leibniz  als  an  Rousseau,  vor  dem  er  auch 
die  entschiedene  Würdigung  der  pädagogischen  Bedeutung  der  Kunst  voraus  hat : 
er  ist  sehr  viel  weniger  extrem  und  sehr  viel  befähigter,  den  Begriff  der  Entwicklung 
zu  erfassen.  Doch  ist  die  Einsicht  in  die  Wichtigkeit  sorgfältiger  Ausbildung  der 
Sinne  gewiss  rousseauisch.  Für  Einzelheiten  ist  die  Ausbeute  nicht  so  stark,  da 
beider  Wege  nicht  dieselben  sind,  Rousseau  spricht  mehr  über  Erziehung,  Herder 
über  Didaktik.  Die  Arbeit  ist  mehr  Untersuchung  als  Darstellung;  so  mag  man  denn 
den  ungewöhnlichen  Zitatenreichtum,  der  auch  da  lieber  mit  fremder  Meinung  belegt, 
wo  man  ein  eigenes  Urteil  erwarten  sollte,  verzeihen  und  mit  Dank  die  Klarheit  des 
Vortrags  hinnehmen.  Das  schliessliche  Resultat,  dass  Herder  doch  im  ganzen  ein 
Recht  gehabt  habe,  den  Einfluss  als  nicht  allzu  gross  hinzustellen,  wird  man  nach 
allem  gern  anerkennen,  zumal  der  Verfasser  selbst  die  überscharfe  Ablehnung  be- 
richtigt, die  Herder  gelegentlich  beliebte.  —  Reiner  erzählt  in  lakonischer  Kür 
und  schlechtem  Stil  nicht  ohne  gröbliche  Irrtümer  das  Leben  und  Wirken  Voltaires 
(4213)  und  Rousseaus  (4207)  einem  offenbar  als  sehr  naiv  angenommenen  Leser- 
kreise. — 

Die  Arbeit  Hasslers  (4205)  über  Tiecks  Lowell  und  Restifs  „Paysan 
perverti"  ist  in  IV  10  (8410)  eingehend  besprochen.  — 

Das  Zeitalter  der  Romantik  in  Frankreich  hat  nicht  so,  wie  die 
deutsche  Romantik,  das  Interesse  der  Gegenwart  zu  erwecken  gewusst.  Lebens- 
kräftige Keime  birgt  sie  gewiss  nicht,  und  der  Abschnitt  wäre  so  gut  wie  leer  ge- 
blieben, wenn  nicht  V.  Hugos  Hundertjahrfeier  die  Federn  der  üblichen  Zentenar- 
journalisten  in  Bewegung  gesetzt  hätte.  Der  moderne  litterarische  Plakatstil,  der 
möglichst  schreiende  Farben  wählt,  um  Aufmerksamkeit  zu  erregen,  und  tausendmal 
mehr  sich  selbst  zeigt  als  das  Objekt  der  Betrachtung,  feierte  bei  dieser  dazu  aller- 
dings ausnahmsweise  geeigneten  Gelegenheit  wahre  Orgien.  Hervorstechen  tun  nicht 
nur    durch  Blenden  des  Stils,   sondern  auch  durch  Einsicht  in  den  Dichter  und  sein 


K.Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh  :  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.      437 

im  Grunde  leicht  zu  durchschauendes  Wesen  die  beiden  Artikel  von  Hofmanns- 
thal (4219-20),  von  denen  der  erste  mit  sicherem  Blick  die  Visionen  des  Dichters 
in  Erinnerungen  und  Erfahrungen  des  Kindes  wiederfindet.  —  Für  das  übrige  sei 
auf  das  Sammelreferat  des  Litterarischen  Echo  hingewiesen  (4225).  — 

Ganz  im  Gegensatz  zu  dieser  toten  Epoche  steht  das  lebhafte  Interesse,  das 
das  gegenwärtige  Deutschland,  doch  wohl  angeregt  durch  den  Dichterkreis  der 
„Blätter  für  die  Kunst"  nunmehr  der  Lyrik  unseres  Nachbarvolkes  entgegenbringt. 
Es  sind  vor  allem  die  neueren  Uebersetzungen  Baudelaires  und  Verlaines,  an  die 
sich  die  Kritiken  oder  Darstellungen  anlehnen,  welche  es  sich  zur  Aufgabe  machen,  den 
deutchen  Leser  in  diesen  mehr  befremdlichen  als  fremden  Kreis  einzuführen.  Camill 
Hoff  mann  und  Zweig  (4234)  stellen  neben  Stefan  Georges  älterer  Uebersetzung, 
die  Hauser  (4229)  nicht  mit  unrecht,  wenn  auch  allzuscharf  und  die  selbständigen 
Verdienste  des  Dichters  verkennend,  in  vielen  Punkten  beanstandet,  eine  neue,  die 
•mehrfach  Beifall  fand  (0.  Haus  er:  LE.  5,  S,  610/2),  neben  dem  A.  Gros  als  ab- 
fälliges Urteil  (Freistatt  N.  51)  nicht  w^eiter  in  Betracht  kommt.  —  Für  den  in  seinen 
wechselnden  Stimmungen  sehr  viel  schwerer  erfassbaren  Verlaine  hat  derselbe  Zweig 
eine  Auswahl  guter  Uebersetzungen  zusammengestellt  und  mit  einer  anspruchslosen 
und  sehr  glücklichen  Charakteristik  des  Dichters  und  Menschen  eingeleitet  (4239).  — 
Die  Artikel  der  Presse  zeigen,  welchen  Eindruck  das  Werk  des  schuldigen  und  unglück- 
lichen Dichters,  des  ersten  französischen  Lyrikers  seit  Villon,  der  durch  und  durch 
echt  und  ungemacht  ist  und  scheint,  hervorgerufen  hat.  Ein  lehrreicher  Aufsatz 
Erich  Meyers  (4226)  über  die  neueste  französische  Lyrik  erhebt  sich  weit  über 
die  litterarische  Tagesarbeit,  die  allzu  oft  den  Leser  nur  über  den  Eindruck  belehrt, 
den  ein  nichts  weniger  als  unbefangenes  Gemüt  von  der  ersten  Lektüre  allbekannter 
Werke  bekommt.  An  der  Spitze  stehen  natürlich  auch  hier  Baudelaire  und  Verlaine 
als  die  beiden,  die  nach  der  Epoche  der  Parnassiens  die  französische  Lyrik  mit 
warmem  Blut  erfüllt  haben.  Echtes  Gefühl  und  die  Gabe  starken  Ausdrucks  besass 
bereits  der  erstere;  eine  in  ihrer  Uebertreibung  absonderliche  Entdeckung  des  Dichters, 
die  der  Correspondances,  der  mystischen  Beziehung  zwischen  dem  Wort  als  Klang 
und  der  Empfindung  habe  sodann,  wenn  auch  auf  Umwegen,  zu  einer  Vertiefung  des 
lyrischen  Ausdrucks  geführt.  Nachdem  der  Kampf  um  die  Prosodie  freie  Bahn 
gebrochen,  haben  auch  die  Symbolisten  an  ihrer  Stelle  weiter  geholfen  zur  Entnationali- 
sierung der  Lyrik.  Unter  den  Jüngsten  finden  sich  bedeutende  Talente,  wenn 
auch  die  Physiognomien  sich  auffallend  gleichen  und  gleichmässige  trübe  melancholische 
Stimmung  sie  beherrscht:  A.  Samain,  F.  Jammes,  Ch.  Guerin  sind  nur  durch  leise 
Töne  geschieden,  H.  de  Regnier  ist  wohl  der  Abgeklärteste  unter  ihnen.  P.  Fort,  der 
durch  makamenartige  Halbprosa  einiges  Aufsehen  erregte,  wird  kurz  abgetan,  um 
so  mehr  dem  deutschen  Leser  F.  Gregh  empfohlen.  —  Einen  deutschen  Dolmetsch 
romanischer  Lyrik,  Heinrich  Leuthold,  der  mit  Geibel  die  bekannte  Samm- 
lung (von  1862)  herausgab,  dessen  Leben  dann  durch  eigene  Schuld  resultatlos  verran, 
zeichnet  Betz  in  seinem  bereits  genannten  Buche  (22)  (S.  122-35).  — 

Ueber  Zola  war  es  allmählich  still  geworden,  seine  Romane  fanden  zwar 
noch  Referenten  in  den  Blättern,  aber  Beifall  wagte  sich  nicht  recht  mehr  hervor,  und 
wieviel  Leser  die  erbaulichen  Romane  der  vier  Evangelien  zu  Ende  gelesen  haben, 
wird  keine  Statistik  verraten  können.  Der  plötzliche  Tod  des  grossen  Schriftstellers 
veränderte  das  Bild  mit  einem  Schlage:  die  Zahl  auch  nur  der  umfangreicheren 
Artikel  geht  in  die  Hunderte;  der  aussichtslose  Versuch,  die  Meinungen,  die 
abwechselnd  den  Schriftsteller  oder  den  Menschen  oder  den  Politiker  oder  alle  drei 
loben  oder  tadeln,  zu  registrieren,  soll  hier  nicht  unternommen  werden,  zumal  man 
doch  an  den  verschiedensten  Stellen  immer  wieder  denselben  vertrauten  Namen 
begegnet.  Immerhin  sei  konstatiert,  dass  die  unermüdliche  Anna  Brunnemann 
(4243/5)  in  seinem  Schaffen  ein  stufenmässiges  Aufsteigen  zum  Idealismus  wahrnimmt, 
wobei  sie  freilich  das  stufenmässige  Abnehmen  der  anfangs  wahrhaft  dämonischen  Kraft 
der  Schilderung  nicht  zu  bemerken  scheint.  Der  Theoretiker  Zola  wird  gebührend 
abgefertigt.  —  Mit  anderen  sucht  S  e  m  e  r  a  u  (4256)  die  Rougon-Macquart  vor  dem 
Leser  erstehen  zu  lassen,  ohne  doch  den  Eindruck  eines  verwirrenden  Durcheinander 
vermeiden  zu  können.  —  Von  dem,  was  ich  gelesen  habe,  scheint  mir  Eloessers 
(4247)  ruhig  abw-ägender  Artikel  die  Persönlichkeit  und  das  Werk  des  Schriftstellers 
am  reinsten  aufgefasst  zu  haben,  und  am  klarsten  wiederzugeben,  was  unsere  Zeit 
über  den  einst  so  erregt  Umstrittenen  denkt.  —  Manchen  hellen  Blick  in  das  Wesen  Zolas 
tut  auch  Stoessl  (4258)  in  einem  aphoristischen  Aufsatz,  der  leider  den  von  ihm 
gebrandmarkten  ,joumalistischen  Tages-,  d.  h.  Halbwahrheiten"  nicht  ausreichend  aus 
dem  Wege  geht.  Die  entschiedene  Betonung  des  rhetorischen  und  romantischen 
Gehaltes  der  Werke  Zolas  zeigt  gewiss  die  richtige  Einsicht  in  die  Fehlerquellen  des 
reinen  Naturalismus;  wenn  aber  das  grosse  Talent  des  Schriftstellers,  Stimmungen 
zu  geben,  als  Lyrismus  charakterisiert  wird,   so  beginnt  die  Begriffsverwirrung,  und 

56* 


438      K.Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh. :  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

wenn  Zola  gar  ein  Typus  der  Bourgeoisie  genannt  wird,  so  sind  wir  ganz  im  Banne  des 
Modewortes.  Zola  ist  nicht  mehr  Bourgeois  gewesen  als  Bebel  oder  sonst  wer  auf  der  weiten 
Welt,  der  eben  nicht  ein  Bohemien,  ein  Genie  oder  ein  Proletarier  ist.  —  Weiland 
(4259)  äussert  meist  nicht  unrichtige,  aber  triviale  Ansichten  über  Zola  in  einem 
stark  mit  französischen  Zitaten  durchsetzten  Aufsatz,  der  als  gutes  Beispiel  des  gegen- 
wärtigen Durchschnittsurteils  der  litterarischen  Kreise  Deutschlands  genannt  sei.  — 
Die  menschliche  Persönlichkeit  Zolas  schildert  anschaulich  E.  Engel  (4248),  der 
einen  Nachmittag  in  Medan  verplauderte.  Für  die  internationale  Litteraturgeschichte 
ist  darin  neben  der  bekannten  Tatsache  der  völligen  Unwissenheit  Zolas  über  nicht- 
französische Litteraturen  interessant,  dass  auch  hier  Turgenjew  als  der  wichtigste 
Vermittler  deutscher  Litteratur  für  die  Generation  Zolas  genannt  wird,  — 

Neben  Zola  macht  sich  endlich  ein  lebendigeres  Interesse  für  die  älteren 
und  entschieden  geistig  bedeutenderen  Realisten  Frankreichs  geltend.  Ueber  Balzac 
und  Flaubert  ist  in  diesem  Jahre  nichts  bemerkenswertes  erschienen,  wohl  aber  wird 
Stendhal  mehrfach  behandelt;  in  ihrer  Art  von  Anna  Brunnemann  (4266/7),  die 
manches  Lobens-  und  viel  Tadelnswertes  an  ihm  findet,  so  den  Mangel  an  sozialem  Em- 
pfinden; das  heisst  freilich  Aepfel  von  Rosensträuchern  fordern.  Dass  sie  die  Schätzung 
des  Schriftstellers  durch  Nietzsche,  nicht  durch  Herman  Grimm  (wenn  man  sich  schon 
auf  die  Grossen  beschränken  will)  angebahnt  findet,  zeugt  von  etwas  einseitiger  Richtung 
der  Lektüre.  Der  Nachteil  aller  solcher  Arbeiten  ist  die  ausschliessliche  Konzentration 
auf  einen  Helden,  der  nun  alles  getan  haben  soll.  Diesmal  hat  „Stendhal  die  Welt- 
litteratur  um  das  Kunstmittel  der  psychologischen  Analyse  bereichert",  ein  Satz,  den 
man  von  Euripides  herab  bis  zu  Balzac  von  Hunderten  von  Schriftstellern  ebenso 
hinschreiben  könnte  und  hingeschrieben  hat.  Dies  nur,  um  an  einem  typischen 
Beispiel  den  problematischen  Wert  all  solcher  Tagesarbeit  auszuführen.  —  Un- 
vergleichlich tiefer  schöpft  W  e  i  g  a  n  d  (4268),  allerdings  auch  nicht  ohne  über- 
flüssige Superlative  im  Lob  des  Bahnbrechers  Beyle,  der  doch  nur  für  die  französische 
Litteratur  eine  derartige  Bedeutung  hat,  während  Deutschland  eine  grosse  Reihe 
wesensverwandter  Eindrücke  längst  durch  Heinses  Vermittlung  erhalten  hatte.  — 

Das  moderne  französische  Drama  begegnet  in  Deutschland  dauerndem  Inter- 
esse, wenn  auch  hier  von  Einwirkung  kaum  die  Rede  sein  kann;  dass  das  franzö- 
sische Drama  auf  dem  Spielplan  deutscher  Bühnen  nicht  die  alte  Stellung  behaupten 
konnte,  ist  bereits  hervorgehoben  worden;  Erfolge  sind  im  laufenden  Jahre  kaum  zu 
verzeichnen  gewesen:  weder  G.  Porto-Riche  mit  L'Amoureuse  (Residenz-Theater,  Berlin), 
noch  E.  Brieux  (Les  Remplacantes,  ebenfalls  in  Berlin)  haben  dauernden  Beifall  gefunden, 
obwohl  jene  in  Deutschland  wohl  noch  am  meisten  interessiert.  Kiel  (Schiller-Theater) 
gab  seine  Blanchette.  Der  Schwall  französischer  Stücke,  den  der  Herbst  brachte,  G. 
Clemenceau,  P.  Hervieu,  ein  tienry  Bernstein  vermochten  so  wenig  zu  fesseln,  wie  das, 
was  am  Repertoire  Sarah  Bernhardts  der  neueren  Zeit  angehörte.  An  litterarischen 
Arbeiten  über  das  neuere  französische  Theater  sei  ein  umfangreicher  wohlfundierter 
Aufsatz  Eloessers  (4263)  über  Rostand  hervorgehoben.  —  Ein  Interview 
Samoschs  (4264)  gibt  persönliche  flüchtige  Eindrücke  von  diesem  Dichter  und 
seinem  Heim  wieder.  — 

Das  Interesse  für  Gobineau  ist,  dank  der  Tätigkeit  der  Gobineau- 
Vereinigung,  in  stetem  Wachsen  begriffen.  Ein  ausführliches  Referat  über  zehn 
Jahre  Vereinsarbeit  legt  deren  Leiter  Schemann  vor  (abgedruckt:  DHeimat.  5, 
N.  31).  Er  nennt  die  Tatsache  des  Erfolges  eines  solchen  Bundes  ein  hocherfreuliches 
Zeichen  der  sich  verbreitenden  Einsicht  in  die  Bedeutung  des  Rassenbewusstseins, 
und  teilt  mit,  dass  die  Witwe  des  verstorbenen  philosophischen  Diplomaten  den 
gesamten  handschriftlichen  Nachlass  ihres  Gatten  dem  Verein  zur  Verfügung  gestellt 
hat.  Er  kündigt  Veröffentlichungen  daraus  als  bevorstehend  an  und  weist  auf  die 
Wichtigkeit  der  Korrespondenz  hin.  —  Dem  gleichen  unermüdlichen  Propagandisten 
Gobineauscher  Gedanken  verdanken  wir  eine  neue  Auflage  der  „Historischen  Szenen" 
der  „Renaissnnce"  (4271).  —  Am  ausführlichsten  beschäftigt  sich  E.  Kretzer  mit 
dem  Menschen  und  dem  Schriftsteller  (Joseph  Arthur  Graf  von  Gobineau,  sein  Leben 
und  sein  Werk.  Leipzig,  Seemann.  1902.  264  S.  M.  4,00).  Die  Biographie  bringt 
neues  Material  hauptsächlich  aus  Notizen  und  Briefen  von  und  an  den  Fürsten 
Philipp  zu  Eulenburg.  Auch  dieses  Buch  ist  der  Propaganda  gewidmet  und  nicht 
der  Kritik;  es  wäre  deshalb  Unrecht,  strenge  Beururteilung  zu  fordern,  wo  beabsichtigt 
ist,  Sympathien  zu  erwecken,  und  man  wird  einem  Verfasser,  der  seine  Schrift  aus- 
drücklich als  „Blätter"  bezeichnet,  „welche  nur  dazu  bestimmt  sind,  das  Interesse 
für  Gobineau  anzuregen,"  nicht  übelnehmen,  dass  er  das  mancherlei  Barocke  im 
Wesen  des  Verfassers,  der  gar  zu  gern  sich  selbst  nach  einem  fernen  Ideal  und  die 
Welt  nach  sich  selbst  geformt  hätte,  nicht  stärker  hervorgekehrt  hat.  Es  ist  hier 
auch  nicht  unsere  Sache,  die  Zentralpunkte  der  Gobineauschen  Geschiohtsphilosophie, 
die  Behauptung  von  der  absoluten  Konstanz  der  einzelnen  Rasse  und  der  Erklärung 


K.Jahn,  Allg-emeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratiir  u.  das  Ausland.      439 

des  geschichtlichen  Werdens  ausschliesslich  durch  RassenmischunsT  zu  erörtern, 
üass  hier,  wenn  auch  in  auf  die  Spitze  getriebener  Form,  sehr  wicntige  Probleme 
zuerst  ernstlich  angegriffen  sind,  leugnet  wohl  niemand  mehr,  schärfer  ist  der  Streit 
um  den  Wert  der  Dichtungen,  die  hier  ebenfalls  hoch  gepriesen,  aber  nur  in 
Inhaltsangaben,  nicht  in  analytischer  noch  weniger  in  litterarhistorischer  Art  be- 
trachtet werden;  es  verlohnte  aber  sehr,  den  üedankeninhalt  etwa  der  Renaissance 
einmal  mit  Grimms  Michelangelo  und  Burckhardts  Renaissancebuch  zu  vergleichen.  — 

Taine  beschäftigt  noch  dauernd  die  Geister;  in  welchem  Umfange,  lehrt  am 
besten  das  kritische  Heferat  über  die  gesamte  neuere  Tainelitteratur  seit  1893  (bis 
dahin  ist  sie  schon  früher  registriert)  durch  T  h  i  e  m  e  (4274a).  — 

Englische  Litteratur  in  Deutschland.  Gesamtdarstel- 
lungen. Von  den  üblichen  Zusammenstellungen  für  Schulzwecke  kann  hier  billig 
abgesehen  werden.  Nur  auf  das  Bändchen  der  Göschensammlung,  in  dem  W'eiser 
(4276)  einen  kurzen  Leitfaden  gibt,  sei  infolge  der  grossen  Verbreitung  der  hand- 
lichen Hefte  hingewiesen.  Von  empfehlenswerter  Sorgfalt  in  den  Einzelheiten,  den 
Stoff  in  Gruppen  und  Paragraphen  mehr  beschreibend  als  genetisch  entwickelnd,  die 
Menschen  und  den  kulturhistorischen  Hintergrund  kaum  andeutend,  vermittelt  das 
Buch  in  zureichendem  Masse  den  Stoff  der  Litteraturgeschichte,  ohne  selbst  recht 
Geschichte  zu  sein.  Leider  fehlt  die  Gabe  schlagender  Charakteristik  völlig;  was 
soll  man  dazu  sagen,  dass  Hamlet  „eine  gedankenvolle,  ergreifende  Tragödie,  welcher 
der  junge  Goethe  die  lebhafteste  Anregung  verdankte"  genannt  wird,  nichts  weiter. 
Nach  der  Weise  fast  aller  Grundrisse  fährt  die  ganze  neuere,  nicht  etwa  nur  die 
moderne  Litteratur  zu  kurz:  wer  für  Scott  sieben  Seiten  hat,  könnte  für  George  Eliot 
mehr  als  acht  Zeilen  frei  halten;  Ruskin  wird  nur  als  Kunstkritiker,  Kipling  als 
Romanschriftsteller  und  Lyriker  genannt,  beides  für  den  Stand  der  Litteratur  um  1902 
kaum  noch  entschuldbar.  Allerdings  muss  hervorgehoben  werden,  dass  die  Auf- 
gabe, die  eine  derartige  Bearbeitung  einer  reichen  Litteratur  auf  150  Seiten  stellt, 
eine  der  allerschwierigsten  wird,  wenn  sich  der  Verfasser  der  Anforderung  fügt, 
dass  wichtigere  Tatsachen  und  biographisches  Material  vorgebracht  werden  müssen. 
—  Die  Arbeit  Liebaus  (4280)  gehört  dem  stoffgeschichtlichen  Gebiete  an  und 
wird  daher  an  anderem  Orte  zur  Besprechung  gelangen.  — 

Shakespeare  ist  seit  über  hundert  Jahren  unzweifelhaft  der  gelesenste 
fremde  Autor  in  Deutschland,  heute  schon  weit  mehr  gelesen  als  die  meisten,  die 
wir  unseren  Klassikern  zurechnen,  als  Wieland,  auch  wohl  als  Kleist.  Jedes  Jahr 
bringt  eine  P^üUe  kleinerer  Biographien  und  Charakteristiken,  unter 
denen  hier  Waetzolds  Einleitung  einer  Ausgabe  (4285)  hervorgehoben  sei.  — 
Bulthaupts  trotz  mancher  Einwände  unentbehrliche  Dramaturgie  erschien  in  achter 
Auflage  (4282).  —  Shakespeare  für  eine  bestimmte,  und  zwar  für  eine  bedrückend 
enge  liberal-rationalistische  Weltanschauung  in  Anspruch  zu  nehmen,  versucht  Gelber 
in  freien  Reden  über  Shakespeare  (4283).  Er  beweist  in  „Das  Aufklärungsprinzip 
bei  Shakespeare",  dass  Shakespeares  Meinung  gewesen  sei:  „Vernunft,  barmherziger 
Himmel,  wir  brauchen  Vernunft!  Und  so  beginnt  er  seine  Gesänge  von  der  Not- 
wendigkeit der  Vernunft."  Des  weiteren  beweist  er,  dass  Shakespeare  kein  Fürsten- 
knecht gewesen  sei,  „sondern  einzig  der  Sohn  eines  seiner  Ansprüche  an  den  König 
sich  immer  bewusster  werdenden  Volkes."  Die  Meinung,  die  Shakespeare  über  den  grossen 
Haufen  unverhohlen  genug  äussert,  wird  als  auf  einzelne  Fälle  bezüglich  hinweg- 
interpretiert. Der  Lear  wird  im  Gegensatz  dazu  nicht  zum  Einzelfall  gestempelt,  sondern 
zur  Kritik  des  Gottesgnadentums;  wer  Lust  an  gewagten  Deduktionen  hat,  mag  nach- 
lesen, auf  welchem  Wege  der  Verfasser  dahin  gelangt.  Es  ist  dabei  anzuerkennen, 
dass  er  auch  eine  Kritik  republikanischer  Mängel  bei  dem  Dichter  zu  erkennen 
vermag.  Dass  auch  die  Kirche  ihren  Anteil  Shakespearescher  Kritik  bekommt,  ist 
selbstverständlich  und  berechtigter.  Man  ist  nicht  überrascht,  in  diesem  Buch  eines 
geborenen  Advokaten  ein  verwickeltes  Plaidoyer  für  Shy lock  zu  finden:  „Dreihundert 
Jahre  Shylock- Schimpf",  das  hauptsächlich  mit  Gedankengängen  arbeitet,  die  sich 
angeblich  in  Shylock  vollziehen;  es  steht  leider  nichts  davon  im  Texte.  Gegen  die 
Sache  wäre  nichts  einzuwenden,  und  Shylock  hat  ebensogut  wie  jeder  andere  Ver- 
brecher seine  mildernden  Umstände  und  seinen  Verteidiger  zu  beanspruchen,  nur 
würde  man  lieber  nicht  in  der  Einleitung  lesen,  dass  der  Verfasser  mit  seiner  „ganzen 
litterarischen  Ehre"  für  das  einstehe,  was  er  sage,  und  nicht  an  Shakespeare  herum- 
interpretiere, sondern  seine  ehrliche  Ueberzeugung  ausspreche;  das  hofft  man  von 
jedem  Schriftsteller,  auch  wenn  er's  nicht  sagt,  und  ob  man's  glaubt,  hängt  auch  nicht 
von  der  Versicherung  des  Redners  ab.  In  dem  Vortrag  „Das  Richteramt  bei  Shake- 
speare" sucht  er  die  moderne  Auffassung  des  Richteramts,  die  Milde  und  Verstehen 
fordere  und  eigentlich  nur  schmerzlich  ihre  Pflicht  tue,  schon  bei  Shakespeare.  Mit 
welcher  Kenntnis  hier  gearbeitet  wird,  zeigt  ein  Satz  wie  der,  der  auf  die  Frage  ant- 
wortet, ob  Walter  von  der  Vogelweide  (und  andere)  eine  minime  geistige  Potenz  war? 


440      K.  Jahn,  Allgemeines  des  18./I9.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

Gewiss  nicht  .  .  .  aber  „in  der  Finsternis  ihrer  Zeit  g-ing-en  ihre  Hervorbringungen 
verloren."  Bei  aller  Voreingenommenheit  und  mancher  Aberweisheit  ist  dieser 
Vortrag  noch  der  beste  des  Buches.  Ein  älterer  Aufsatz  (von  1895)  schliesst  das 
Buch:  „Der  Humbug  in  der  Shakespeare-Bacon-Frage",  der  sich  hauptsächlich  gegen 
das  Vitzthumsche  Buch  richtet  und  oft  in  unangenehme  persönliche  Angriffe  über- 
geht. Ueberhaupt  ist  der  Gesamtton  oft  anmasslich  und  sehr  fern  von  Shakespeareschen 
Höhen.  „Schnoddrig  wie  ein  Leutnant  in  Afrika"  und  ähnliches  gehört  nicht  in  solche 
Schrift,  selbst  wenn  man  annimmt,  dass  dem  Verfasser  jemand,  der  um  des  blossen 
Schemens  eitler  Ehre  oder  gar  aus  Lust  sein  Leben  einzusetzen,  um  sein  Leben  zu 
gewinnen,  zu  den  Wilden  geht,  ganz  unbegreiflich  und  ausschliesslich  lächerlich 
erscheint.  — 

Aus  der  Fülle  von  Einzelstudien,  von  denen  mir  die  Eich- 
hof fs  c  h  e  (4288)  leider  unbekannt  blieb,  seien  nur  drei  herausgehoben:  Engel 
(4290),  zum  guten  Teil  auf  dem  von  Theodor  Elze  zusammengebrachten  Material  (vgl. 
JBL.  1899  IV  1  d :  52)  fussend,  entwickelt  im  Gegensatz  zu  jenem  seine  Ansicht  dahin, 
dass  Shakespeare  doch  wohl  in  Italien  gewesen  sei.  —  Cserwinka  (4287)  sammelt 
eine  Reihe  von  Skizzen  unter  dem  Titel  „Shakespeare  und  die  Bühne",  manchen 
interessanten  Einblick  in  die  Motive  Shakespeareschen  Schaffens  gebend.  Von  den 
Aufsätzen  mögen  die  in  früheren  Jahrgängen  des  Shakespeare-Jahrbuchs  erschienenen 
hier  beiseite  bleiben:  die  Apothekerszene  in  „Romeo  und  Julia",  „Signor  Antonio", 
„Die  Schauspieler  im  Hamlet",  „Die  Erscheinungen  in  Richard  III.".  Der  erste,  „der 
Senat  im  ,Othello'"  sieht  ähnlich,  aber  weniger  einseitig  als  Gelber  gerade  in  dieser 
Tragödie  mehr  das  Drama  des  Verkennens  als  das  der  Eifersucht,  mehr  das  Lob  der 
Vernunft  als  den  Tadel  der  Bosheit.  Nicht  die  Güte  allein  und  die  Liebe  tuen  es, 
sondern  die  erkennende  Güte  und  die  klar  sehende  Liebe;  der  zweite  verteidigt  die 
Bianka  des  gleichen  Stückes  gegen  den  Vorwurf  des  Kurtisanentums,  den  ihr  der 
Theaterzettel  mache.  Da  sie  aber  nun  einmal  die  Geliebte  des  Leutnants  und  nicht 
dessen  Gemahlin  ist,  so  ist  das  doch  schliesslich  mehr  eine  Frage  der  Terminologie; 
jedenfalls  ist  die  Rechtfertigung  ihres  Charakters  gelungen,  soweit  er  überhaupt 
im  Stücke  gezeigt  wird.  V.  „Der  Herzog  im  , Kaufmann  von  Venedig'"  gibt  eine 
ganz  unnötig  scharfe  Kritik  der  Nebenperson  des  Dogen,  des  „perlenbeladenen  Hohl- 
kopfs", in  einer  Schilderung  des  Beginns  der  Gerichtsszene.  VIII.  „Richard  III." 
möchte  Cs.  als  das  Drama  „eines,  der  die  eigene  Menschlichkeit  hintergehen  wollte," 
charakterisieren.  Er  versucht  demgemäss  eine  stärkere  Hervorhebung  der  mensch- 
lichen Seiten  an  Richard  und  dessen  sich  regenden  Gewissens  durchzusetzen. 
X.  „Julius  Cäsar"  sucht  die  riesenhafte  Grösse  der  Shakespeareschen  Gestalt  gegen- 
über neueren  Mäklern  darzutun.  Brutus'  Minderwertigkeit  wird  in  seinem  inkon- 
sequenten Handeln  gerade  im  Gegensatz  zu  Cäsar  nachgewiesen.  Ein  Epilog:  „Die 
Leitung  des  Prospero-Theaters  an  das  Publikum"  entwickelt  wieder  einmal  den  Plan 
einer  Musterbühne;  seine  Besprechung  gehört  nicht  zu  meiner  Aufgabe.  —  Zum 
dritten  Kühnes  (4295)  medizinisch-poetische  Studie,  die  ein  wiederholt  erörtertes 
Thema,  die  Symptomatik  Liebender,  Sterbender,  Trunkener  aufs  neue  untersucht. 
Man  liest  gern,  dass  die  Schilderung  der  Vergiftung  Kleopatras  einigermassen  zum 
wirklichen  Tode  an  Gift  stimmt,  dass  der  Schlaftrunk  Julias  nicht  gänzlich  zu  den 
Unmöglichkeiten  gehört,  und  dass  die  charakteristischen  Zeichen  der  Syphilis  im 
Timon  von  Athen  richtig  angegeben  sind,  wenn  auch,  was  hier  aus  der  Geschichte 
des  morbus  Galliens  beigebracht  wird,  wenig  zuverlässig  ist,  wie  sich  auch  hier  schon 
die  weniger  angenehme  Seite  der  Studie  geltend  macht,  dass  der  Verfasser  gelegentlich 
ein  paar  Seiten  zu  viel  aus  den  Kompendien,  denen  er  folgt,  exzerpiert  und  uns  mit 
Ueberflüssigem  quält.  Entschieden  missglückt  ist  der  Nachweis,  dass  Othello  ein 
Epileptiker  sei;  das  würde  Shakespeare  natürlich  gesagt  haben.  Der  Beweis,  dass 
er  charakteristische  Eigenheiten  der  nigritischen  Rasse  dargestellt  habe,  wäre 
leichter  zu  bringen  gewesen.  Ungewollt  komisch  wirkt  dann  der  Schluss:  dass  der 
Dichter  die  vom  Verfasser  pedantisch  registrierten  Symptome  der  Trunkenheit  kannte, 
war  im  17.  Jahrhundert  noch  weniger  überraschend,  als  es  im  zwanzigsten  wäre.  — 
Opitz'  Buch  (4284)  besteht  zu  vier  Fünfteilen  aus  Zitaten,  der  Rest  ist  kläglich. 
Ich  begnüge  mich,  die  Kapitelüberschriften  herzusetzen:  1.  Hamlet,  Prinz  von  Dänemark. 
Die  Tragödie  des  Humors.  2.  König  Lear,  die  Tragödie  des  Kindesundankes  und  des 
Triumphes  der  Verkannten.  3.  Othello,  der  Mohr  von  Venedig.  Die  Tragödie  der 
Eifersucht.  Ueber  die  Art,  die  Shakespeareschen  Stücke  als  Dramatisierungen  vom 
Abstrakten  zu  betrachten,  wird  nachher  noch  zu  sprechen  sein.  — 

Shakespearekritik.  Ueber  Bormanns  (4303/4)  fortgesetzte 
Forschungen  oder  besser  gesagt  Behauptungen  dauernd  zu  referieren,  hiesse  die 
Geduld  des  Lesers  auf  eine  harte  Probe  stellen.  —  Dass  er  totgeschwiegen  werde, 
darf  der  sächsische  Humorist  ja  auch  so  nicht  behaupten,  da  sich  wiederum  einige 
Kritiker    mit  ihm  auseinandersetzen.      Engel  (4306)  geht  der  Baconlegende  haupt- 


K.Jahn,  Allg-emeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.      411 

sächlich  durch  den  Nachweis  von  Shakespeares  relativer  Bildung-  zu  Leibe;  daneben 
muss  Bacons  tatsächlich  üborraschende  Unwissenheit  über  zeitgenössische  Litteratur, 
die  der  Verfasser  der  Dramen  recht  g-ut  kannte,  eine  vollgültige  Widerlegung  ab- 
geben. —  Weniger  säuberlich  verfährt  derselbe  Verfasser  mit  demselben  Schriftsteller 
in  einem  Artikel  der  Zeit  (WWochenbl.)  33,  S.  55 f.:  William  Shakespeare  und  Herr 
Edwin  Bormann.  —  Auch  R  e  i  c  li  e  1  (4307)  verfolgt  mit  Eifer  die  Wendungen  der 
Politik  der  Baconianer,  diesmal  auf  der  Warte  gegen  die  neue  abstruse  Chiffem- 
theorie  der  Mrs.  üallup.  Er  benutzt  diese  Gelegenheit  gleich  zur  Empfehlung  seiner 
eigenen  Forschungen,  deren  Ergebnis  freilich  noch  seltsamer  ist  als  das  der 
Baconianer,  nämlich,  dass  keiner  von  beiden  keine  der  beiden  Schriftgruppen 
(wenigstens  nicht  die  Hauptwerke)  verfasst  habe.  Der  gereizte  Ton  überrascht  bei 
diesem  Autor  nicht,  mehr  schon,  dass  auch  ein  „Herr  Taine"  hart  angelassen  wird.  — 
Uebersetzungen.  Einen  wertvollen  Beitrag  zur  Oeschichte  der  deutschen 
Shakespeareübersetzungen  liefert  Uhde-Bernays  (4308)  in  seinem  Buche  über 
die  von  Esohenburg  so  hart  als  Nachdruck  verurteilte  Strassburg-Mannheimer 
Shakespeareausgabe  Gabriel  Eckerts.  An  der  Tatsache  des  Nachdrucks  lässt  sich 
freilich  nichts  ändern,  sie  ist  um  so  weniger  entschuldbar,  als  der  Plünderer  erheblich 
mehr  Englisch  verstand  als  der  Geplünderte,  der  es  denn  auch  nicht  für  einen  Raub 
hielt,  einen  grossen  Teil  der  Verbesserungen  wortlos  zu  übernehmen;  immer  noch  zu 
wenig  allerdings,  wie  der  Verfasser  ausführt.  Den  Schluss  bildet  der  interessante 
Nachweis,  dass  Schiller  seiner  Macbethbearbeitung  den  zwölften  Band  dieser 
Ausgabe  zugrunde  gelegt  hat,  nur  liegt  die  Frage,  wie  sich  inzwischen  heraus- 
gestellt hat,  doch  nicht  so  einfach  wie  U.-B.  meinte,  da  Schiller  auch  andere  Ueber- 
setzungen beizog.   Die  gefällige  Vortragsart  des  Verfassers  sei  noch  besonders  gerühmt. 

—  Das  Buch  von  Zelak  (4309)  blieb  mir  leider  vorläufig  unzugänglich;  über  den 
Streit  um  die  Erneuerung  der  Schlegelschen  Shakespeareübersetzung,  die  Conrad 
(4311)  einer  scharfen  Kritik  unterworfen  hatte,  wird  besser  im  Zusammenhang  im 
nächsten  Jahr  berichtet  werden;  wir  Germanisten  würden  uns  jedenfalls  sehr  ungern 
das  mustergültige  Deutsch  dieses  geborenen  Interpreten  zugunsten  einer  grösseren 
Genauigkeit  in  Nuancen  nehmen  lassen.  — 

Bibliographisches.  Die  Existenz  der  Shakespeare-Gesell- 
schaft und  ihres  Jahrbuchs  ist  ein  deutliches  Zeichen,  welche  Bedeutung  auch 
heute  noch  das  deutsche  Volk  dem  Dichter  einer  fremden  Nation  beilegt;  es  gibt  nur 
wenige  Verbindungen  auf  der  Welt,  die  dem  Kultus  eines  Genius  des  Auslands 
geweiht  sind.  Da  das  Jahrbuch  (4313)  seine  löbliche  Tendenz,  auch  dem  Nicht- 
fachmann  Interessantes  zu  bieten,  in  diesem  Jahre  beibehält,  sei  es  an  dieser  Stelle 
pflichtgemäss  erwähnt.  Es  steuert  mit  einer  Sammlung  von  Gutachten  über  die  oben- 
erwähnte wichtige  Frage  der  Textbesserung  unserer  Uebersetzung  wertvolles  Material 
bei  —  auch  Meyerfeld  äussert  sich   in  seiner  Besprechung*  mit  Recht  ablehnend 

—  und  bringt  in  einem  Aufsatz  von  R.  M.  Meyer  über  Otto  Ludwigs  Shakespeare- 
studien einen  wertvollen  Beitrag"  zur  Nachwirkung  des  grossen  Dramatikers  in 
Deutschland.  — 

Drama:  Gesamtausgaben.  Hier  sind  nur  zwei  Neuauflagen  zu  ver- 
zeichnen, die  der  Hempelschen  Klassikerbibliothek  (4318)  und  die  nach  englischem 
Muster  geschaffene  Dreimarkausgabe  der  Deutschen  Verlagsanstalt,  die  0  e  c  h  e  1  - 
häuser  besorgt  hat  (4318a). 

Einzelne  Dramen.  Den  Coriolan  unterzieht  W^ohlrab  (4319) 
einer  nüchternen,  oft  geradezu  trockenen  Analyse,  die  das  Prädikat  „ästhetisch"  wohl 
nur  von  dem  Verzicht  ableitet,  aus  der  dichterischen  Individualität  oder  persönlichen 
Erfahrungen  zu  erklären;  sie  beschränkt  sich  auf  die  Betrachtung  Coriolans  als 
Kunstwerk.  Manch  Einzelzug  tritt  auf  diese  Weise  überraschend  hervor,  als  ganzes 
scheint  mir  Shakespeare  miss verstanden,  wenn  W.  das  Drama  als  das  des  un- 
gebändigten  Heldenmutes  auffasst.  Die  ganze  Anschauungsweise,  die  in  Shakespeares 
Werken  Verkörperungen  von  irgend  etwas  anderem  als  von  den  deutlich  genug 
charakterisierten  Gestalten  sieht,  geht  auf  ein,  an  sich  vollkommen  zutreffendes  Wort 
Lessings  über  den  Othello  zurück,  ist  aber  in  ihrer  Entwicklung  geradezu  ver- 
hängnisvoll für  das  Verständnis  des  Dichters  geworden,  der  wohl  das  Ewige  und 
allgemein  Menschliche  durchschimmern  lässt,  aber  nie  als  solches  dargestellt  hat. 
Alle  Bemühung,  die  mehr  als  Menschen,  oft  geradezu  Allegorien  von  Tugenden, 
Lastern  oder  Leidenschaften  bei  dem  grossen  Briten  sucht,  geht  irre.  Ist  W.  an  dieser 
Klippe  kaum  vorbeigekommen,  so  vermeidet  er  mit  mehr  Glück  die  der  dramatischen 
Technik:  wo  es  sich  darum  handelt,  in  erster  Linie  Ereignisse  zu  schildern,  unleugbar 
eine  der  wichtigsten  Fragen,  bei  den  grössten  Dramen  Shakespeares,  die  ein  grosses 
Individuum  darstellen,  fast  eine  Nebenfrage.  Gewiss,  Shakespeare  wählt  dramatisch 
wirksame  Helden,  aber  er  wählt  sie  nicht  unter  dem  Augenpunkte  einer  vorsichtigen 
dramatischen  Architektonik,  die  bereit  ist,  das  einzelne  dem  wirksamen  Aufbau  unter- 


442      K.  Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

zuordnen,  sondern  er  konzentriert  das  Interesse  so  auf  den  Charakter  und  seine 
Betätigung",  dass  daneben  die  technische  Freude  am  konstruktiven  Element  zurück- 
gedrängt wird.  So  kommt  der  Dichter  schliesslich  dazu,  im  Julius  Caesar  die 
gigantische  Grösse  des  Heros  mehr  aus  dem  Schatten,  den  er  wirft,  ahnen  zu  lassen, 
als  darzustellen,  und  im  Hamlet  gar  ein  beinahe  biographisches  Drama  zu  geben 
in  denen  die  Reihe  der  Ophelia-Szenen,  in  lockerem  Zusammenhange  zur  Handlung 
stehend,  doch  eigentlich  den  geheimnisvoll  in  Rembrandtschem  Goldton  schimmernden 
Untergrund  abgeben,  durch  den  das  Werk  seinen  bestrickenden  Zauber  stets  ausübte 
und  heute  mehr  als  je  ausübt.  Die  deutsche  Hamletlitteratur  zu  besprechen,  ist 
Sache  des  Anglisten,  soweit  sie  das  Problem  der  Dichtung  behandelt;  das  Jahr  des 
„dreihundertjährigen  Jubiläums",  wie  die  Zeitungen  sich  ausdrückten  (es  handelt  sich 
um  die  erste  Eintragung  ins  ßuchhändlerregister),  ist  natürlich  sehr  reich  an  Arbeiten 
und  Aufsätzen  zu  der  Dichtung  gewesen.  Hervorgehoben  sei  die  hübsch  ausgestattete 
Pantheon-Ausgabe  des  Hamlet  (4321)  und  eine  neue  Auflage  von  Türcks  „Hamlet 
ein  Genie",  die  natürlich  keine  Aenderung  in  der  bekannten  Ansicht  des  Verfassers, 
aber  viel  grobe  Polemik  enthält.  —  Dass  die  Zeitungsaufsätze  zur  mehr  als  ver- 
wickelten Hamletfrage  kein  neues  Licht  zu  bringen  wussten,  wird  gewiss  nicht  über- 
raschen ;  Wohlrabs  dem  vorhergehenden  Jahre  angehörende  Analyse  fand  Re- 
zensenten mehr  als  Förderer  der  Frage.  —  Engel  (4325)  referiert  über  den  Shake- 
spearetag in  Weimar,  in  manchen  Punkten  die  Ansichten  des  Vortragenden,  des 
Professor  Schick,  beanstandend.  —  Neben  dem  Hamlet  ist  leider  auch  das  Sh jlock- 
Problem  wieder  aufgetaucht  und  hat  zu  erregten  Diskussionen  geführt,  die,  von 
falschen  Voraussetzungen  ausgehend,  immer  wieder  ein  Kampf  um  Gespenster  werden. 
Die  Ansichten  Gelb  er  s  sind  oben  erörtert  worden  (vgl.  4283);  in  schroffstem  Gegen- 
satz zu  ihm  steht  ein  Aufsatz  von  Bartolomäus  (4339),  der  den  venetianischen  Juden 
als  eine  komische  Figur  auffasst,  im  ganzen  mit  Recht;  nur  muss  auch  hier  wieder 
hervorgehoben  werden,  dass  Shakespeare  so  wenig  wie  das  Leben  rein  komische 
Figuren  kennt.  Sie  alle,  ob  nun  Falstaff  oder  ein  Narr  oder  Polonius  oder  Shylock 
geheissen,  erhalten  einen  so  starken  menschlich-begreiflichen  Kern,  dass  jeder  Versuch 
typischer  Charakteristik  ihnen  gegenüber  versagt,  genau  so,  wie  er  dem  Moliereschen 
Menschenfeind  gegenüber  stets  versagen  wird.  —  Etwas  anderes  versteht  K  o  h  1  e  r 
(4344)  unter  dem  Shylockproblem :  das  juristische  der  Verschreibung  nämlich.  Er 
verteidigt  seine  Ansicht  von  der  formalen  Ungesetzlichkeit  der  Abweisung  der  Klage 
Shylocks  gegen  ein  Buch  des  Franzosen  Huvelin.  —  Die  Reihe  der  Vi  s  ch  e  r  sehen 
Shakespearevorträge  (4346,  4355,  4359)  gehört  mehr  der.  Geschichte  der  deutschen 
Litteratur  an  als  unserem  Kapitel:  das  Erscheinungsjahr  ist  denn  doch  nur  ein  zu- 
fälliges Datum  für  Bücher,  deren  Geist  einer  uns  fern  scheinenden  Vergangenheit 
angehört.  Wer  eine  berufene  Stimme  hören  will,  findet  in  Brandls  (4346) 
Rezension  eine  Fülle  von  Einwänden  gegen  den  sachlichen  Gehalt,  die  ästhetische 
(ziemlich  engherzige)  Beurteilungsweise,  auch  gegen  die  sehr  umfangreichen  Ueber- 
setzungsproben.  — 

Von  den  englischen  Dichtern  der  ersten  Hälfte  des  19.  Jahrhunderts 
interessiert  in  Deutschland  nur  noch  Byron,  der  aber  aufs  höchste;  die  grosse 
Zahl  von  Schriften,  die  alljährlich  über  ihn  erscheinen,  beweist,  dass  der  Eindruck 
der  modernen  Litteratur,  die  ganz  „byronfrei"  ist,  täuscht  —  offenbar  wird  der 
Dichter  auch  in  den  weitesten  Kreisen  eifrig  gelesen.  Das  beweisen  schon  zwei  neue 
Volksausgaben,  die  des  Weichertschen  Verlages  (4374),  die  H  e  i  c  h  e  n  aus  älteren 
Uebertragungen  zusammenstellte  und  einleitete,  und  die  von  Wetz  besorgte,  bei  Hesse 
erschienene  (4375/6)  Neubearbeitung  der  Böttgerschen  Uebertragung.  Die  Biographie 
des  Dichters,  die  die  letztgenannte  eröffnet,  ist  genau,  das  einzelne  hervorhebend, 
gelegentlich  sich  in  Einzelheiten  verlierend.  Der  Dichter  wird  wesentlich  durch 
charakteristische,  manchmal  anekdotenhafte  Züge  —  in  der  Weise  der  älteren 
englischen  Biographie  —  geschildert,  die  einzelnen  Akte  seines  Lebens  werden  dar- 
gestellt, kritisiert  und  diskutiert,  die  einzelnen  Werke  werden  besprochen.  Darunter 
leidet  indessen  das  Gesamtbild:  es  wird  geradezu  unerfreulich.  Will  man  Byron 
verstehen  lehren,  so  muss  man  doch  von  der  Totalität  seines  Wesens  ausgehen,  von 
seinem  Titanismus,  aber  auch  von  seiner  „Spleenigkeit",  wie  Treitschke  es  einmal 
genannt  hat;  dann  wird  auch  der  des  Umgangs  mit  Geistesgrössen  ungewohnte  Leser 
vieles  in  diesem  wirren  Leben  begreifen  lernen.  Wer  vom  Standpunkt  des  rein 
Menschlichen  an  die  einzelnen  Handlungen  des  Dichters  herantritt,  um  mit  gleicher 
Wage  Recht  und  Unrecht  zwischen  dem  Dichter  und  seinen  Gegnern  oder  seinen 
Geliebten  zu  verteilen,  wer  nicht  immer  den  Dämon  des  Dichters  im  Auge  hat, 
sondern  nur  den  Menschen  sieht,  wird  in  den  meisten  Fällen  dem  Dichter  die  Schuld 
zusprechen  müssen :  was  dann  herauskommt,  ist  ein  Plaidoyer  mit  der  Bitte  um  Frei- 
sprechung, keine  Biographie.  —  Einheitlicher  ist  das  Bild,  das  K  o  e  p  p  e  1  (4371) 
entwirft;    das  Charakteristische  der  Werke,   die,   wenn  nicht  ein  neues  Stimmungs- 


K.Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.      443 

element,  so  doch  eine  neue  Stimmungsnuance  in  die  Weltlitteratur  eingeführt  haben, 
ist  glücklich  herausgehoben.  Begeisterung  für  die  menschliche  Persönlichkeit  des 
Dichters  hat  der  Verfasser  weder  empfunden,  noch  auch  mitteilen  wollen,  das  wird 
auch  einen  deutschen  Biographen,  der  in  Goethe  und  Schiller  zwei  so  vollkommen 
menschliche  Dichtergestalten  kennen  gelernt  hat  und  ähnliches  unwillkürlich  bei 
anderen  Grossen  der  Weltlitteratur  sucht,  schwerlich  je  gelingen:  der  launische  Mann 
ist  der,  für  den  am  schwersten  die  Sympathien  gewonnen  werden  können.  —  Lady 
Byron  erfährt  durch  Conrad  (4i}69)  auf  Grund  des  vermehrten  Materials  eine 
ebenso  harte  Verurteilung  als  ihr  bisher  zumeist  zuteil  geworden  ist;  inwieweit  sich 
ihr  Charakter  erst  in  der  Ehe  mit  einem  Manne,  der  schlechterdings  in  jedem  Punkte 
ihr  Gegenpol  war,  und  den  sie  gewiss  aus  tiefster  Seele  hasste,  ungünstig  entwickelt 
hat,  kann  man  freilich  kaum  mehr  sagen;  jedenfalls  hat  sie  sich  durch  ihr  Verhalten 
völlig  ins  Unrecht  gesetzt,  so  stark,  dass  C.  von  einer  sittlich  anormalen  Natur 
reden  kann.  —  Dem  Einflüsse  des  Dichters  auf  die  deutsche  Litteratur  geht 
Weddigen  (4373)  nach  in  einem,  zum  Teil  seinem  älteren  Buche  „Lord  Byrons 
Einfluss  auf  die  europäischen  Litteraturen  der  Neuzeit"  entlehnten  Aufsatz,  der  mehr 
ein  Katalog  als  eine  schriftstellerische  Leistung  ist,  und  nicht  genügend  zwischen 
der  allgemeinen  Zeitstimmung  und  der  spezifischen  Form,  die  ihr  Byron  gegeben 
hat,  zu  scheiden  weiss.  Dass  die  ,, üppige  Keiselitteratur"  „Byron  ihre  Entstehung 
verdankt",  ist  nur  eine  der  unbedachten  Behauptungen,  deren  sich  eine  Reihe 
finden.  — 

Von  den  Engländern  der  neuesten  Zeit  interessiert  Kipling  nach  wie  vor; 
das  Interesse  für  Wüde  ist  immer  noch  im  Wachsen,  die  Gründe  dafür  erörtert 
Meyerfeld  in  für  das  deutsche  Publikum  nicht  allzu  anerkennenden  Worten 
(4383a),  dabei  auch  das  Wesen  der  Kunst  dieses  „reinen  Aestheten"  streifend.  Er 
spricht  sich  über  die  Aussichten  der  Werke  des  Engländers  auf  deutschem  Boden 
einigermassen  skeptisch  aus.  Immerhin  bezeugen  eine  Reihe  von  Aufführungen  auf 
deutschen  Bühnen  (namentlich  von  „Lady  Windermeres  Fächer")  die  öffentliche  Auf- 
merksamkeit. Eine  Sonderaufführung  vor  geladenem  Publikum  im  Neuen  Theater 
brachte  die  Salome,  di6  gleichzeitig  vom  Inselverlag  in  guter  Uebersetzung  vorgelegt 
wurde,  und  Bunbury;    Block  spendet  der  Darbietung  sein  wärmstes  Lob  (4384).  — 

Amerikanische  Litteratur  in  Deutschland.  Eine  Sammlung 
amerikanischer  Lyrik  in  Uebersetzungen,  die  mir  nicht  zu  Augen  kam,  veranstaltete 
K  n  0  r  t  z  (4385).  —  Wie  immer,  findet  Emerson  Schilderer  seines  Wirkens,  die 
dieses  Mal  an  die  wirklich  einem  dringenden  Bedürfnis  abhelfende  Neuübersetzung 
der  „Vertreter  der  Menschheit"  anknüpfen  konnten;  sie  entstammt  der  Feder 
Conrads  (4387).  —  A  c  h  e  1  i  s  (4386)  sucht  in  seiner  ruhigen  Weise  den  mannig- 
fachen Gedankeninhalt  der  Werke  Emersons  zu  umschreiben,  während  Bie  (4386a)  geist- 
reich und  pointiert  die  mannigfachen  Widersprüche  des  Rhapsoden  aufleuchten  lässt, 
um  sie  in  dem  Brennpunkt  der  menschlichen  Persönlichkeit  zusammenzufassen.  — 
Der  in  unserem  Originalität  schätzenden,  vielleicht  überschätzenden  Zeitalter  arg  in 
Vergessenheit  geratene  Longfellow  findet  in  Engel  (4388)  einen  anspruchslosen 
Darsteller,  der  nicht  notwendig  in  unseren  Jahren  zu  schreiben  brauchte  —  um  so 
mehr  gehört  unserer  Zeit  der  Gedanke  einer  neuen  Po  e- Uebersetzung  an,  die 
Hedda  und  A.  Möller-Bruck  soviel  ich  sehe  mit  Einsicht  besorgen  (4390), 
und  die  Wiegler  (4391a)  mit  Enthusiasmus  begrüsst.  Er  möchte  in  ihm,  dessen 
menschliche  und  litterarische  Erscheinung  er  mit  starken  Farben  entwirft,  den 
eigentlichen  Anreger  der  ganzen  modernen  Symbolisten  sehen,  der  zuerst  mit  grösster 
Kunst  die  Macht  des  Unbewussten,  die  Zwischengefühle,  das  Ziellose  des  Innenlebens 
dargestellt  habe;  es  gibt  indessen  noch  mehr  Bewerber  um  diese  Anerkennung  in 
der  Weltlitteratur.  — 

Italienische  Litteratur  in  Deutschland.  Die  sonst  so  reiche 
Ernte  auf  dem  Gebiete  der  älteren  italienischen  Litteratur  ist  diesmal  verhältnismässig 
spärlich.  An  weitere  Kreise  wendet  sich  des  geistreichen  K  o  h  1  e  r  Aufsatz  über 
„Dante  und  die  Gegenwart"  (4392)  und  Erich  Schmidts  nach  Konzeption  und 
Anlage  freilich  einer  früheren  Zeit  angehöriger,  glänzender  Essay  „Ariost  in 
Deutschland"  (4393).  — 

Unvergleichlich  mehr  fesselt  das  neueste  Italien  das  deutsche  Publikum; 
freilich  nur  ein  Autor:  d'Annunzio.  Der  Streit  um  ihn,  den  hochgepriesenen  und 
hartgescholtenen,  wird  mit  Druckerschwärze  auf  deutschem  Zeitungspapier  mit  einer 
Erbitterung  geführt,  als  ob  er,  das  Prototyp  eines  Romanen,  einer  der  unseren  wäre. 
Die  „Tote  Stadt"  erlebte  in  Berlin  eine  vielbesprochene  Aufführung,  die  H.  Hart 
bespöttelt  (4403);  gleichzeitig  erschien  eine  Uebersetzung  von  Linda  vonLützow. 
—  K  e  r  r  erkennt  der  „Francesca  da  Rimini"  einige  Vorzüge  zu  (4400),  so  den  des 
„grossen  Zuges",  versichert  aber  in  einem  Nachsatze,  dass  das  nichts  eben  Schwieriges 
sei,  der  grosse  Zug;  um  so  mehr  Lob  hat  er  für  das  Spiel  der  Düse.  — 

Jahresberichte  f&r  neuere  deatsche  Litteratargeschiohte.   XUI.  57 


444      K.Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

Spanische  Litteratur  in  Deutschland.  Schwering-s 
„kritische  Studie"  (4404)  kann  erst  im  nächsten  Jahre  zur  Besprechung  kommen. 

Belgien.  Hausers  Uebersetzungen  erfreuen  sich  seit  dem  Erscheinen 
seines  musterhaften  Rossetti  fast  ungeteilter  Anerkennung.  Er  fährt  unermüdlich  fort, 
den  Deutschen  neuere  Stimmungsgedichte  des  Auslandes  zu  vermitteln;  dieses  Jahr 
brachte  in  sorgfältiger  Auswahl  eine  Sammlung  belgischer  Lyrik  (4406),  deren 
neueste  Entwicklungsphase  in  ihm  einen  beredten  Anwalt  findet.  — 

Derselbe  H  a  u  s  e  r  lenkt  endlich  die  Augen  Deutschlands  von  Maeter- 
linck ab  auf  dessen  „Vorläufer".  Tatsächlich  ist  ja  auch  eins  der  litterarhistorisch 
interessantesten  Probleme,  wie  diese  gleich  in  ihren  ersten  Schöpfungen  so  selbständig 
auftretende  seltsame  Kunst  sich  entwickelt  hat.  In  einem  Aufsatz  der  NFPr.  (N.  13498) 
wie  in  einem  zweiten  der  Nation^  (19,  N.  37)  bespricht  er  die  Werke  des  belgischen 
Dichters  Charles  van  Lerberghe,  seine  zarte  Lyrik,  vor  allem  sein  kleines  symbolisches 
Drama  „Les  Flaireurs".  Der  Zusammenhang  dieses  Stückes,  das  freilich  im  modernen 
Armeleutekreise  spielt,  mit  jener  Gruppe  der  Maeterlinckschen  Dramen,  die  das 
Herannahen  des  Todes  darstellen,  war  von  jeher  offenbar,  nur  konnte  zweifelhaft 
bleiben,  wer  von  beiden  den  anderen  zunächst  angeregt  habe,  zumal  die  Widmung 
des  besprochenen  Dramas  an  Maeterlinck  für  einen  engen  Zusammenhang  zwischen 
beiden  sprach;  hier  erfahren  wir  von  einem  Bekannten  Lerberghes,  dass  dieser  der 
Vorläufer  gewesen  sei.  Das,  was  Maeterlinck  hinzugebracht  hätte,  würde  dann  jene 
reiche  Märchenphantastik  sein,  die  in  seltsamer  Kreuzung  aus  dem  Grimmschen 
Märchen  von  der  Jungfer  Maleen  und  dem  vorshakespeareschen  Drama  die  Princesse 
Maleine  mit  allen  ihren  charakteristischen  Eigenheiten  hatte  entstehen  lassen.  — 
Die  Phase  Maeterlinckschen  Schaffens,  auf  die  Lerberghe  bedeutenden  Einfluss 
gehabt  zu  haben  scheint,  liegt  weit  zurück,  und  gegenwärtig  dreht  sich  der  Streit 
der  Meinungen  um  ganz  andere  Fragen:  die  des  Erfolges  von  „Monna  Vanna",  das 
Oppeln-Bronikowski  in  gut  ausgestatteter  üebersetzung  (4420),  das  Deutsche  Theater 
in  Berlin  (und  mit  und  nach  ihm  fast  alle  deutschen  Bühnen)  in  weniger  gut  aus- 
gestatteter Darstellung  brachten.  Am  aufschlussreichsten  scheint  mir  von  den  Artikeln, 
die  ich  gelesen,  noch  Oppeln-Bronikowskis  kurzer  Aufsatz  (4420),  der  die 
interessante  Mitteilung  enthält,  dass  im  ursprünglichen  Schluss  Vanna  die  Wahrheit 
ihrer  Worte  durch  Selbstmord  erwies,  um  Prinzivalle  zu  retten,  was  echter  Maeter- 
linck scheint;  es  wird  schwer,  sich  die  Aenderung  anders  als  durch  Rücksicht  auf 
die  Rolle  und  ihre  Darstellerin  zu  erklären.  Was  der  Uebersetzer  bei  dieser  Gelegen- 
heit zur  Empfehlung  seiner  üebersetzung  sagt,  nämlich,  dass  sie  den  „allzu  bild-  und 
farbenreichen  W^ortschwall  des  Originals"  ganz  von  selbst  ins  „Shakespearisch- 
Markige"  übertragen  habe,  scheint  mir  nicht  so  lobenswert  wie  ihm.  Ist  denn  das 
die  Aufgabe  des  Dolmetsch?  —  Die  Presse  zeigt  sonst  das  übliche  hin  und  her  in 
der  Beurteilung;  fest  steht  nur,  dass  der  weit  und  tief  reichende  Erfolg  des  Stückes 
nicht  ausschliesslich  seinen  besten  Qualitäten  verdankt  wird.  Hervorgehoben  sei  aus 
der  Masse  der  Besprechungen  nur  Kerrs,  nach  heutiger  bedauerlicher  Sitte  an 
mehrere  hervorragende  Stellen  verteilte  Worte  über  das  Drama,  in  denen  der 
scharfsinnige  Kritiker  sich  die  anstössige  Komödiantenhaftigkeit  des  Schlussaktes 
keineswegs  entgehen  lässt.  Im  übrigen  erfährt  man  in  gewohnter  Weise  mehr  von 
Kerrs  als  von  Maeterlincks  Weltanschauung  (4420).  —  Ergänzt  wird  dieser  Artikel 
durch  den  der  NDRs.  (4411),  in  dem  der  gleiche  Verfasser  einen  Maeterlinck  vor  den 
Augen  des  Lesers  konstruiert,  der  sich  freilich  einigermassen  sonderbar  ausnimmt. 
Als  Kern  des  Stückes  entdeckt  er  die  Mahnung:  „seid  nicht  heroisch",  und  versichert, 
dass  das  auch  seine  (er  schreibt  unsere)  Weltanschauung  sei.  So  maeterlinckfremd 
seine  ganze  Anschauungsweise  ist,  so  soll  doch  der  sichere  Blick  für  die  Einzelheiten 
des  Stückes  und  die  Feinheiten  des  ethischen  Problems  nicht  geleugnet  werden.  —  Die 
Mehrzahl  der  anderen  Rezensenten  war  einigermassen  ratlos  und  Schubrings 
Nacherzählung  in  üblem  Journalistenstil  (4420)  wird  hoffentlich  nicht  für  ein  Zeit- 
dokument zu  gelten  haben.  —  Es  war  zu  erwarten,  dass  „Monna  Vanna"  das  Inter- 
esse für  den  Dichter  überhaupt  anregen  würde.  Neben  Lothars  (4412)  belanglose 
Rezension  des  „Tod  des  Tintagiles"  stellt  sich  eine  nicht  glückliche  Arbeit  Zielers 
über  das  gesamte  Werk  Maeterlincks  (4417),  die  aus  dessen  eigener  Ueberwindung 
der  Stücke  seiner  ersten  Epoche  mit  bekanntem  Trugschluss  deren  Minderwertigkeit 
folgert,  während  es  doch  eine  der  primitivsten  Forderungen  an  die  Kritik  ist,  dass 
sie  sich  von  den  Meinungen  der  Verfasser  über  ihre  eigenen  Werke,  und  namentlich 
über  die  einer  eben  beendeten  Epoche,  frei  zu  halten  hat.  Wie  müsste  sonst  die 
Beurteilung  etwa  des  Faust  ausfallen  I  Z.  sieht  die  wahre  geistige  Bedeutung 
Maeterlincks  in  dem  Lehrer  der  Weisheit,  nicht  in  dem  Dramatiker;  bei  den  Dramen 
fühle  er  sich  nicht  über  den  Einzelfall  zu  einem  grossen  Gefühl  allgemein-mensch- 
licher Tragik  erhoben,  daher  ist  auch  der  Hauptteil  der  Betrachtung  der  Philosophie 
gewidmet,    deren  Gedankengänge  dem  Wiesen   des  Kritikers   homogener  sind.      Der 


K.Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.  •   445 

Fortschritt  der  Weltauffassung-  von  der  ersten  zur  zweiten  Schrift  wird  klar  ent- 
wickelt, der  ^eg'eiiwärtig'e  Maeterlinck  in  seiner  Stellung*  zu  den  Fragen  des  Lebens 
geschildert.  —  Von  anderen  Arbeiten  sei  kuriositätsiialber  die  der  gesinnungstiichtigen 
Helene  Roland -Holst  genannt  (441H),  der  Maeterlinck  ein  Foet  des  sterbenden 
Kapitalismus  scheint,  der  holTentlich  noch  den  Weg  in  die  Arme  der  alleinrecht- 
habenden Partei  finden  wird.  Man  sieht,  wie  nahe  sich  schliesslich  die  Orthodoxen 
aller  Farben  in  ihrer  Grundanschauung  und  ihrem  Wesen  stehen.  —  In  der 
Diederichsenschen  Gesamtausgabe  liegen  (in  der  meist  guten  Uebersetzunj^  von 
Oppeln-Bronikowski)  des  weiteren  die  zwei  Singspiele  (4418)  „Die  Blinden" 
(4419),  „Pelleas  und  Melisande"  (4423)  und  die  alte  ,.Prinzess  Maleine"  (der  üeber- 
setzer  hätte  ihr  die  deutschen  Namen  wiedergeben  sollen)  vor  (4425).  —  Der  gleiche 
Verfasser  geht  persönlichen  Beziehungen  des  Dichters  in  seinen  werken  in  einem 
Aufsatz  von  B&W.  (5,  N.  3)  nach.  —  Stockhausens  „Prinzess  Maleen"  ist  in 
zweiter  Auflage  mir  nicht  zu  Gesicht  gekommen;  die  erste  war  misslungen  (4424). 
—  Von  hoher  Warte  aus  versucht  Krug  (4415)  die  Philosophie  von  „Weisheit 
und  Schicksal"  in  die  Phasen  des  Denkens  der  Menschheit  einzuordnen.  — 
Ilollaender  weist  dagegen  mit  Berufung  auf  Kant,  der  ausgiebig  zitiert  wird, 
den  Denker  Maeterlinck  a  limine  ab  (LE.  5,  S.  15 — 21).  — 

Holländische  Dichtung  in  Deutschland.  Hausers  Ueber- 
setzungen  holländischer  Lyriker  (JBL.  1901  IV  lc:466)  wirken  noch  in  diesem  Jahr 
nach.  Ihr  Verfasser  behandelt  in  einem  Artikel  der  WIDM.  91,  S.  687 — 95  den  hohen 
Stand  der  gegenwärtigen  holländischen  Litteratur,  in  Sonderheit  den  Lebenslauf  eines 
ihrer  bedeutendsten  Vertreter,  Frederick  van  Eedens,  eines  menschenfreundlichen 
Arztes.  Reiche  Proben  und  Analysen  vermitteln  dem  deutschen  Leser  ein  Bild  seines 
Strebens,  auch  seine  nicht  immer  glücklichen  lyrischen  Neuerungen  finden  einen 
kunstvollen  Nachdichter.  —  Daneben  beherrscht  noch  immer  Multatuli,  von  dessen 
Werken  (übersetzt  von  S  p  o  h  r)  bereits  eine  zweite  Auflage  im  Erscheinen  begriffen 
ist  (4429),  die  Neigung  der  deutschen  Leser.  —  Erwähnenswert  scheinen  mir  vor 
allem  die  „persönlichen  Erinnerungen"  von  Mary  L.  F.  Mohr  (4428),  die  aus  den 
Wiesbadener  Jahren  des  Schriftstellers  erzählen.  Wie  alles  Persönliche  über  ihn 
hinterlassen  sie  keinen  reinen  Eindruck  seiner  Persönlichkeit;  der  Verdacht  einer 
gewissen  Schauspielerei,  wenn  der  Dichter,  seinen  litterarischen  Erfolg  scheinbar  ver- 
achtend, immer  nur  von  seinen  humanitären  Zielen  spricht,  wird  laut,  sein  mensch- 
liches Verhalten  gegenüber  seiner  ersten  Frau  findet,  allerdings  mehr  auf  Grund  von 
Gerüchten,  Tadel.  Was  an  Positivem  angeführt  wird,  ist  die  unzweifelhafte  Be- 
geisterung für  die  Sache  der  Eingeborenen,  andererseits  schier  unglaubliche  Urteile 
über  Goethe  und  Schiller,  die,  wenn  nicht  etwa  Paradoxe  einer  Minute  oder  eines 
Abends,  Zeugnisse  einer  unheilbaren  Nüchternheit  und  eines  gigantischen  Hochmuts 
wären.  Ein  umfangreicher  Brief  an  einen  Schriftsteller,  der  die  gleiche  niedrige  Ein- 
schätzung des  Schriftstellerischen  gegenüber  dem  Didaktischen  zeigt,  wird  in  Bruch- 
stücken abgedruckt.  — 

Skandinavien:  Allgemeines.  Im  zweiten  Bande  der  deutschen 
Ausgabe  seiner  gesammelten  Schriften  vereinigt  Brandes  (4431a)  die  kleineren 
Aufsätze  über  dänische  Dichter  hauptsächlich  der  romantischen  Epoche  mit  der  be- 
kannten „Festschrift"  über  Holberg.  Die  deutsch-dänischen  litterarischen  Beziehungen 
kommen  dabei  natürlich  vielfach  zur  Geltung,  weniger  in  der  letztgenannten  Arbeit 
freilich,  die  das  Nachleben  des  Dichters  auf  deutschem  Boden  nur  eben  streift,  als 
in  den  Skizzen  über  den  vom  Geist  Novalisscher  Mystik  beherrschten  Hauch,  über 
Ingemann,  in  dem  sich  Fouque-  und  Hoffmannsche  Einflüsse  seltsam  mischten,  Heiberg, 
der  von  Tieck  ausgehend  seine  eigentümliche  Kunst  sich  erschafft  und  auf  dem  Boden 
Hegelscher  Philosophie  die  ein  halbes  Jahrhundert  lang  in  Dänemark  herrschende 
Aesthetik  entwickelt.  Die  Rückwirkung  auf  Deutschland  tritt  in  Hertz  (König  Renes 
Tochter),  vor  allem  in  Oehlenschläger  zutage,  mit  dessen  Aladdin  sich  der  für 
Deutsche  wichtigste  Abschnitt  beschäftigt.  Die  tiefe  Wandlung,  die  sich  zwischen 
der  Abfassung  des  Originals  und  der  Beendigung  der  Uebersetzung  in  dem  Dichter 
vollzogen  hat,  seit  er  in  Deutschland  in  innige  Beziehung  zu  den  führenden  roman- 
tischen Kreisen  getreten  ist,  wird  in  den  Aenderungen  des  Textes  scharfsinnig  nach- 
gewiesen und  so  in  einem  charakteristischen  Reflex  die  Wirkung  nicht  sowohl  eines 
einzelnen,  sondern  des  romantischen  Zeitgeistes  überhaupt  überraschend  klargestellt 
Ueber  einen  ganz  dänisch  fühlenden  und  zumeist  dänisch  dichtenden  Deutschen 
Schack  Staffeidt  handelt  das  letzte  Kapitel  des  Buches.  Die  rätselhafte  Gestalt  des 
Einsamen,  den  das  neue  Dänemark  schätze,  Deutschland  ganz  vergessen  habe,  sucht 
ß.  in  ihrer  Eigenheit  aufzufassen.  Da  die  Aufsätze  durchgängig  älteren  Datums 
sind,  genüge  hier  der  Hinweis  auf  das,  was  für  die  deutsche  Litteratur  Wichtiges  in 
ihnen  zu  finden  ist;  im  einzelnen  wird  natürlich  die  vertiefte  Erkenntnis  der  roman- 
tischen Epoche  manches   heute  mit  anderen  Augen  ansehen,  als   der   scharfsinnige 

57* 


446      K.Jahn,  Allg-emeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

Verfasser  das  seinerzeit  vermochte.  —  Die  Uebersetzungslitteratur  der  Deutschen  ist 
seit  Jahren  stark  nordisch  g-efärbt;  ganze  Bündel  solcher  Werke  breiten  W.  Fred, 
Martha  Sommer   und  E.  Consentius  vor  dem  Leser  aus  (LE.  4,  S.  741/7).  — 

Lyrik.  Der  Jonas  sehe  „Nordische  Musenalmanach''  (4432)  hat  nach  Form 
und  Inhalt  vielfach  Beanstandung-  gefunden,  mir  war  er  vorläufig  unzugänglich;  es 
wird  darauf  zurückzukommen  sein.  — 

Romane.  Poppenberg  weiss  über  den  in  manchem  Sinne  wesens- 
verwandten Bang  feine  Worte  zu  sagen  (4434).  —  Derselbe  Autor  begrüsst  die  un- 
zweifelhaft bedeutendste  Erscheinung  des  Jahres,  Selma  Lagerlöfs  Jerusalem  (I),  in 
der  NatZg.  (N.  605).  — 

Drama.  Es  ist  längst  allgemein  üblich  geworden,  Björnson  unter  dieser 
Kapitelüberschrift  zu  führen,  eines  der  frappantesten  Zeichen,  wie  die  Auffassung  über 
einen  Schriftsteller  sich  zu  wandeln  vermag  —  wer  hätte  einst  den  Verfasser  der 
Bauemnovellen,  denen  er  seinen  ersten  grossen  Ruhm  bei  uns  verdankte,  unter  die 
Dramatiker  gestellt?  Eine  Betrachtung,  die  nicht  wenigen  derer,  die  den  siebzigsten 
Greburtstag  des  greisen  Schriftstellers  litterarisch  begingen,  als  Ausgangspunkt  dient. 
Das  Jubiläumsjahr  hat  denn  auch  hauptsächlich  Uebersetzungen  von  Dramen  gebracht: 
Paul  Lange  und  Tora  Parsberg  von  Mathilde  Mann  (4449)  und  „Auf  Storhove"  (4448), 
ohne  dass  indes  diese  Alterswerke  Beifall  hervorrufen  konnten.  —  Im  ganzen 
vermochte  auch  ein  Jugendwerk,  die  „Maria  von  Schottland",  die  das  Berliner  Theater 
neu  herausbrachte,  keinen  Enthusiasmus  zu  wecken ;  J.  H  a  r  t  (4450)  legt  sich  bei 
dieser  Gelegenheit  die  Frage  vor,  warum  der  zweite  Teil  ungeschrieben  blieb  und  der 
Dichter,  wie  alle  Modernen,  sich  Stoffen  unserer  Zeit  und  niederer  Sphäre  zuwendete. 
Er  findet  in  dem  Werk  und  seinem  Dichter  wohl  Einheit  der  Persönlichkeit,  Erkenntnis 
des  „Willens  zur  Macht"  im  Nietzscheschen  Sinne  vor  Nietzsche  als  Wurzel  der  Ge- 
schichte, er  vermisst  aber  die  überwältigende  Macht  bei  dem  Dichter  selbst,  und  des- 
halb auch  eine  beherzte  Antwort  auf  die  Frage  ,,Was  ist  Macht?"  —  Waren  also  all 
die  genannten  Stücke  zum  mindesten  keine  Erfolge,  so.  hallte  doch  auch  in  diesem 
Jahre  noch  die  Erregung,  die  die  Neuaufführung  von  ,,Ueber  unsere  Kraft"  hervor- 
gerufen hatte,  gewaltig  nach.  Aus  den  Broschüren  und  Artikeln  sei  hier  nur  der 
Vortrag  von  dem  Marburger  Theologen  Weiss  hervorgehoben  (4459).  Der  Redner 
nimmt  das  Stück  (auf  dessen  alten  ersten  Teil  er  sich  übrigens  beschränkt)  entschieden 
gegen  die  einseitige  Auffassung  als  Tendenzdrama  in  Schutz.  Ihm  scheint  das  ,,von 
innen  heraus  Erlebte"  als  entscheidendes  Charakteristikum  des  W^erkes,  das  mit  ge- 
waltiger plastischer  Phantasie  angeschaut  sei.  Besonders  gelungen  scheint  ihm  die 
Darstellung  der  Atmosphäre,  in  der  diese  ,, überwachen",  „übererregten"  Menschen 
leben.  Eine  kurze  aufschlussreiche  Analyse  sucht  die  Charaktere  zu  durchleuchten: 
er  findet  in  der  Hauptperson  nichts  Pathologisches,  sondern  nur  „die  Religion  zur 
einseitigen  Virtuosität  gesteigert".  Des  ferneren  zieht  der  Vortrag  auch  das  grössere 
religiöse  Problem  der  Forderung  des  Wunders  in  den  Kreis  der  Betrachtungen,  die 
damit  unseren  Rahmen  überschreiten.  —  Von  den  Jubiläumsartikeln  im  engeren  Sinne 
charakterisiert  der  von  Landsberg  (4444)  Björnson  als  Typus  seines  Volkes  und 
als  Antipoden  von  Ibsen.  Die  menschliche  Persönlichkeit  scheint  ihm  Hebens-  und 
verehrungswürdig,  das  weit  über  das  rein  Litterarische  sich  ausdehnende  Wirken, 
namentlich  das  des  Politikers,  die  Begeisterung  für  immer  neue  Wahrheiten  kann 
die  Kritik  im  einzelnen  nicht  vertragen.  Etwas  unorganisch  fügen  sich  knappe 
Charakteristiken  einiger  Werke  an.  —  Sokolowsky  (4446)  verzichtet  fast  ganz 
auf  eine  „Würdigung".  Statt  dessen  plaudert  er  uns  über  die  Umgebung,  in  der 
der  Schriftsteller  erwuchs:  Krikne,  Naesset,  Molde,  Christianias  Schule  und  Theater 
werden  hübsch  geschildert;  um  so  seltsamer  muss  ein  Schluss  berühren,  in  dem  der 
Verfasser  seinem  ungeheuchelten  Erstaunen  Ausdruck  gibt,  dass  ein  einfacher 
Pfarrerssohn  es  in  der  Welt  so  weit  gebracht  hat.  ^ 

Henrik  Ibsen:  Zusammenfassende  Darstellungen  und 
Bühnengeschichte.  An  Neuauflagen  wichtiger  Werke  über  Ibsen  sind  die  der 
Bulthaupt  sehen  Dramaturgie  (4461)  (vgl.  JBL.  1901  IV  4 :  495)  und  die  der 
Reichschen  Vorlesungen  (4463)  (JBL.  1895  IV  4 :  176;  1900  IV  4  :  218;  1901  IV  4  :  164) 
zu  nennen.  —  Besprochen  wurde  von  früheren  Werken  noch  Litzmanns  Buch  (4462) 
von  Lichtenberger,  der  sich  hauptsächlich  mit  den  Fortschritten  des  Verfassers  in 
der  Erkenntnis  Ibsens  beschäftigt,  und  Steins  Bühnengeschichte  der  Dramen  (4464), 
die  Anlass  zu  Reflexionen  über  die  Berliner  Theaterkritik  bot.  —  Neu  ist  das  Buch 
Lothars  (4461a),  eine  volkstümliche  Biographie.  Es  wurde  mit  verdientem  Beifall 
aufgenommen,  da  es  nicht  nur  die  Schaulust  und  das  populäre  Bedürfnis,  von  einem 
grossen  Mann  möglichst  viel  persönliche  Details  zu  hören,  befriedigt,  sondern  auch 
eine  wertvolle  Einführung  in  die  grossen  Probleme  bringt,  die  den  Dichter  lebens- 
lang beschäftigt  haben.  Das  wichtigste  Verdienst  der  Schrift  ist  in  der  Betonung 
der    Einheit    des    dichterischen    Gesamtwerkes    zu    erkennen;     in    dem    redlichen 


K.Jahn,  Allg-emeines  des  18./I9.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.      447 

Bemühen,  die  Brücke  von  einem  Werk  zum  anderen  zu  schlafen  und  die  Keime 
später  Schöpfungen  in  früheren  bloszuleg-en.  Dabei  wird  auch  das  Notwendigste 
über  den  Geist  der  Zeit  gesagt,  die  den  schrankenlosen  Individualismus  nicht  nur  im 
hohen  Norden  zur  Forderung  der  vorgeschrittenen  Geister  machte,  und  überall  sind  die 
wesentlichen  Fragen  zum  mindesten  berührt.  Dass  L.  wie  unsere  ganze  Zeit 
noch  sehr  weit  entfernt  ist,  eine  so  gewaltige  Persönlichkeit  und  ihr  fast  noch  ge- 
waltigeres Werk  erschöpft  zu  haben,  ist  klar,  ebenso,  dass  sich  über  viele  Einzel- 
heiten streiten  lässt.  So  über  den  Deus  caritatis  am  Schlüsse  von  „Brand".  Ibsen 
hat  kein  Bekenntnis  häufiger  wiederholt,  als  das  über  seinen  Beruf  als  Befrager,  im 
Gegensatz  zum  Antwortgebenden;  am  deutlichsten  wohl  in  jener  Zeit  durch  den 
Mund  des  Skalden,  der  von  den  Dichtern  spricht,  die  es  aus  Zweifel  geworden 
sind.  Und  gleich  darauf  sollte  er  in  Brand  eine  positive  Lösung  geben?  Denn 
das  ist  sie,  wenn,  wie  L.  meint,  die  Schlusszeile  ein  Hohnruf  des  Bösen  wäre. 
Der  Ursprung  der  Stimme  soll  unklar  bleiben,  wie  ich  meine,  und  der  Schluss  ist 
nichts  als  ein  darstellbares  Fragezeichen :  hatte  Brand  wirklich  recht?  Und  noch  eine 
Seite  der  Ibsenschen  Kunst  wird  immer  wieder  vergessen:  dass  er  ein  Dichter  ist,  und 
oft  nur  nachträglich  mit  dem  Verstände  konstruiert,  was  er  zunächst  visionär  inner- 
lich geschaut  hat,  und  dass  individuelle  Gestalten  eines  Dichters  ein  Eigenleben  be- 
sitzen, das  sich  so  wenig  allgemeinen  Forderungen  und  Problemen  fügen  will  als 
das  der  wirklichen  Menschen:  Ibsens  Bitte,  ihn  doch  auch  als  Dichter  und  nicht 
immer  als  Sozialtheoretiker  zu  nehmen  (Rede  vom  26.  Mai  1898),  wird  noch  immer 
allzu  gern  überhört.  —  Einen  Auszug  aus  dem  Buch,  die  wenig  erfreulichen  Tage- 
buchnotizen M.  G.  Conrads  über  seinen  Verkehr  mit  Ibsen,  gab  die  NFPr.  (4468).  — 
Zusammenfassend  besprachen  die  neuere  Ibsenlitteratur  Mahn  und  Strecker. 
M.  (4473)  tadelt  in  ziemlich  scharfen  Worten  Brandes'  Einleitungen  zu  den 
historischen  Dramen  Ibsens,  erkennt  dagegen  desselben  Verfassers  älteren  Aufsatz  (vgl. 
4466,  siehe  unten)  an,  nicht  ohne  die  missgünstigen  Ausfälle  gegen  deutsches  Wesen 
im  allgemeinen  anzustreichen,  zitiert  sodann  Stein  und  lobt  Litzmanns  innere  Wandlung 
zu  Ibsen;  er  hofft  indessen,  dass  Litzmann  sich  noch  weiter  wandeln  werde,  da 
das  Buch  auch  jetzt  noch  in  vielen  Punkten  unzulänglich  sei.  K.W.  Goldschmidts 
kleines  Heftchen  (Bedeutende  Männer  aus  der  Gegenwart  und  Vergangenheit. 
Berlin,  H.  Schildberger.  20  S.  M.  0,50)  wird  im  Gegensatz  dazu  lobend  erwähnt,  weil 
es  ein  Drama  aus  dem  anderen  entwickle  und  geschickt  die  These  und  Antithese  des 
Problems  offen  lege.  Um  so  energischer  wird  über  Leo  Bergs  (JBL.  1901  IV  4:  166) 
geistreichelnde  Methode,  die  ganze  Weltlitteratur  in  vagen  und  nichtssagenden 
Analogien  für  jedes  Thema  in  Bewegung  zu  setzen,  der  Stab  gebrochen.  Roman 
Woerners  erster  Band  wird  mit  wohlverdientem  Lob  bedacht,  und  die  Besprechung 
schliesst  mit  einem  schwungvollen  Dithyrambus  auf  Ibsen,  den  Geistesverwandten 
der  Deutschen.  —  Strecker  (4481)  bespricht  in  einem  Sammelreferat  die  Bücher 
Litzmanns,  Bergs  und  Steins,  letzteres  anerkennend,  von  Berg  nur  den  zweiten  Teil 
„Ibsen  und  das  s,ymbolische  Drama"  lobend,  das  freilich  mit  Wärme.  Litzmann 
wird  als  sympathische  Persönlichkeit  begrüsst,  seine  Ansichten  werden  als  vielfach 
noch  zu  eng  mehrfach  beanstandet.  —  An  Steins  Ausführungen  schliesst  sich 
Schlaikjer  an  in  einer  Kritik  der  Kritiker  und  des  Publikums  (4465).  Es  liegt 
in  der  Richtung  des  Denkens  dieses  Schriftstellers  begründet,  dass  er  dabei  haupt- 
sächlich bourgeoise  Borniertheit  sieht.  In  Wahrheit  haben  sich  mit  Ibsen  ziemlich 
alle  Parteien  und  Richtungen  in  Lob  und  Tadel  gleichmässig  kompromittiert,  und 
der  Verfasser  hätte  ganz  in  der  Nähe  seine  Beispiele  bei  Edgar  Steigers  gesinnungs- 
tüchtiger Ibseninterpretation  finden  können.  — 

Einzelstudien.  Der  erste  Band  der  Langenschen  Ausgabe  von  Georg 
Brandes'  gesammelten  Schriften  bringt  den  Aufsatz  von  1890  „H.  Ibsen  und  seine 
Schule  in  Deutschland"  (4466),  einen  klugen  und  gegen  die  einzelnen  deutschen 
Schriftsteller  wohlwollenden  Aufsatz,  der  leider  durch  äusserst  problematische 
Gesamturteile  über  deutsches  Wesen  entstellt  wird.  Neigt  „der  Deutsche"  wirklich 
so  zum  Wortreichtum,  wie  der  Verfasser  behauptet?  Man  denke  an  Kleist,  Hebbel, 
Otto  Ludwig;  ist  er  wirklich  von  Natur  selten  diskret?  Lässt  er  sich  wirklich  so 
gern  auf  Zeitungspolemiken  ein,  und  hat  Ibsen  das  nie  getan?  B.  war  den 
Deutschen  seiner  Zeit  entschieden  überlegen  durch  eine  tiefere  Kenntnis  des  wahren 
Wesens  Ibsenscher  Kunst.  Er  weiss,  dass  der  Dichter  keineswegs  bloss  Naturalist 
ist,  wofür  man  ihn  damals  bei  uns  nahm,  und  er  sieht,  dass  sein  Individualismus 
sich  keineswegs  so  eng  mit  einem  verschwommenen  Sozialismus  verkoppeln  Hess, 
wie  die  Deutschen,  die  zu  seiner  Fahne  schworen,  das  annahmen  zur  Zeit  einer  Be- 
wegung, die  B.  in  gerader  Richtung  auf  diese  ,  Vereinigung  lossteuern  sieht. 
Die  von  dem  Kritiker  gemusterten  Dramen  sind  zumeist  verschollen;  nach  Verdienst. 
Wir  sprechen  heute  nicht  mehr  mit  B.s  Hochachtung  von  Richard  Voss'  theatralischer 
Alexandra,  über  H.  von  Basedows  merkwürdigen  „gerechten  Menschen",  von  Wolfgang 


448      K.Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

Kirchbachs  abgeschmacktem  „Waiblinger",  oder  gar  von  H.  Bahrs  ganz  verunglückten 
„neuen  Menschen"  und  der  noch  ärgeren  „grossen  Sünde".  Dem  federfertigen 
Wiener  gegenüber  irrt  sogar  der  scharfe  Menschenkenner  B.,  wenn  er  glaubt, 
der  Umschwung,  den  Bahr  um  die  Axe  des  „Volksfeindes"  vom  Sozialismus  zum 
Majoritätenhass  gemacht  hat,  auf  grosse  innere  Erlebnisse  zurückführen  zu  müssen. 
Interessant  bleiben  vor  allem  die  anerkennenden  Worte  über  Hauptmann,  von  dem 
ausser  dem  Promethidentloos  doch  nur  die  ersten  zwei  Stücke  vorlagen,  und  über 
Holz  und  Schlafs  „Familie  Selicke".  Der  Aufsatz  ist  ein  interessantes  Dokument  der 
jungdeutschen  Entwicklungsgeschichte,  das  nur  dadurch  einseitig  wird,  dass  der 
Verfasser  die  mannigfachen  anderen  Einflüsse  auch  da  bei  Seite  lässt,  wo  sie  auf  der 
Hand  liegen:  Zola,  Tolstoi,  Dostojewski.  —  Es  hat  verhältnismässig  lange  gedauert, 
bis  der  Kritik  die  volle  bis  zur  Selbstvernichtung  gehende  satirische  (besser  würde 
man  wohl  sagen :  ironische)  Anlage,  die  ein  so  wichtiger  Bestandteil  des  Ibsenschen 
Genius  ist,  erkannt  hat.  Vielen  musste  es  der  Dichter  erst  ausdrücklich  im  Epilog 
seiner  Werke  versichern,  dass  er  die  Menschen  öfter  gehöhnt  habe,  als  sie  glauben 
mochten.  Nun  möchte  aber  Brieger- Wasservogel  (4467),  nach  der  anderen 
Seite  übertreibend,  in  dem  Dichter  mit  einer  gewissen  Ausschliesslichkeit  den 
Satiriker  sehen;  doch  das  Grundgefühl,  das  alle  Dramen  durchzieht,  der  Hass  gegen 
die  breite  Mittelmässigkeit,  mag  sie  nun  behaglich  sich  im  Herkömmlichen  spreizen 
oder  einem  ihren  niederen  Instinkten  angemessenen  künftigen  Schlaraffenland  ent- 
gegenstreben, tritt  keineswegs  nur  satirisch  hervor:  die  Darstellung  des  Scheiterns 
der  Grosses  erstrebenden  Männer  an  der  kompakten  Masse  und  dem  Wust  der  Vor- 
urteüe  ist  tragisch  und  nicht  satirisch.  —  Auch  Stern  knüpft  an  den  Epilog  an 
(4479),  um  die  Vermutung  auszusprechen,  dass  der  Ironiker  Ibsen  erheblich  grösseren 
Anteil  an  den  Dramen  gehabt  habe,  als  man  meist  glauben  wolle.  Seine  Polemik 
richtet  sich  gegen  alle,  die  Ibsen,  der  ein  typischer  Norweger  sei,  zum  Vorbild  ger- 
manischer Poesie  machen  wollen.  Er  meint,  Ibsen  habe  in  seinen  Dramen  bis  zur 
Wildente  eine  klare  Weltanschauung  besessen,  die  sich  zur  Propaganda  eignete  und 
dazu  benutzt  worden  sei.  Dann  seien  aber  die  Dramen  mit  den  grundstürzenden 
Zweifeln  an  den  gepriesenen  Idealen  gefolgt  und  dabei  sei  es  geblieben:  er  predige 
einen  hoffnungstrunkenen  Chiliasmus,  dessen  Werden  er  jedoch  beständig  kritisiere 
und  ironisiere.  Er  schliesst  mit  einer  Warnung,  den  schrankenlosen  Individualismus 
als  den  geraden  Weg  ins  dritte  Reich  aufzufassen.  —  Eine  andere  Frage  hat  früh 
(Nation^^.  1887)  schon  Schiff  (4478)  in  einem  Essay  behandelt,  die  nämlich,  wie  es 
um  die  Richtigkeit  der  physischen  Voraussetzungen  der  Gespenster  und  einiger 
anderer  Dramenepisoden  stehe.  Er  erwägt  zunächst  in  verständiger  Weise  den  Grad 
der  Bedeutung',  den  die  Forderung  wissenschaftlicher  Richtigkeit  in  der  Kunst  hat. 
Ibsen  sei  kein  Naturalist;  seine  Ansicht  von  der  Erblichkeit  der  Syphilis  sei  irrig, 
die  zweite  von  der  Syphilis  als  Ursache  der  Gehirnerweichung  sei  mindestens 
zweifelhaft,  die  Schilderung  der  Paralyse  in  wesentlichen  Punkten  verfehlt;  das  Ge- 
sagte treffe  auch  den  Dr.  Rank.  Auch  Dr.  Stockmann  erhält  als  Arzt  eine  schlechte 
Zensur,  hier  missversteht  der  Verfasser  den  Dichter  offensichtlich,  auch  von  den 
anderen  Thesen  scheint  manches  inzwischen  veraltet  und  der  ganze  Aufsatz  wenig 
geeignet,  die  Ueberzeugung  an  die  Möglichkeit  der  Voraussetzungen  Ibsens  zu  er- 
schüttern. Und  in  letzter  Linie  kommt  es  ja  auch  in  den  Gespenstern  weniger  auf 
das  an,  was  ist,  als  auf  das,  was  die  Handelnden  glauben.  — 

Werke:  Gesamtausgabe  und  Gedichte.  Die  grosse  von 
Brandes,  Elias  und  Schienther  herausgegebene  Sammlung  von  Ibsens 
Werken  gelangte  durch  das  Erscheinen  des  ersten  und  achten  Bandes  zum  vor- 
läufigen Abschluss  (4482/3).  Der  erste  bringt  in  Uebersetzungen  Morgensterns, 
Emma  Klingenfelds,  Bambergers  und  F"  u  1  d  a  s  die  gesammelten,  um 
manches  bisher  Unbekannte  vermehrten  Gedichte,  sodann  kleine  Prosaschriften 
(Rezensionen,  Zeitungspolemiken  und  anderes),  eine  Anzahl  Ansprachen,  schliesslich  den 
„Catilina";  eine  recht  bunte  Sammlung,  die  doch  das  gemeinsame  hat,  dass  sie  den 
Menschen  Ibsen,  der  sich  in  den  Dramen  so  oft  versteckt  und  verstellt,  offenbaren. 
Konfessionen  darf  man  freilich  nicht  viele  erwarten,  und  es  bedarf  schon  eines  fein- 
hörigen Lesers,  um  anderes  zu  hören  als  Meinungen  über  bestimmte  Dinge  und 
Gefühle  bei  bestimmten  Anlässen.  Ueber  die  Art,  wie  er  verstanden  sein  möchte, 
hat  er  sich  verschiedentlich  ausgesprochen ;  in  sein  Inneres  lässt  er  darum  doch  nicht 
hineinsehen,  und  selbst  wenn  er  einmal  poetisch  beichtet,  so  begnügt  er  sich  mit 
Symbolen  und  Andeutungen  da,  wo  man  Aufklärungen  erwartet  (z.  B.  „Auf  den 
Höhen"  S.  90).  Die  Uebersetzung  ist,  wie  alle  Kenner  versichern,  durchaus  ge- 
lungen, vor  allem  sind  die  Sentenzen,  mit  denen  in  epigrammatischer  Form  Ibsen  so 
gern  auch  seine  Lyrik  schmückt,  glücklich  nachgeprägt.  Der  achte  Band  enthält  die 
Dramen  zwischen  1886  und  1892  „Rosmersholm",  „Die  Frau  vom  Meere",  ,,Hedda 
Gabler"   und  den  „Baumeister  Solness".    Die  schwierige  Aufgabe  der  Einleitung  ist 


K.Jahn,  Allgemeines  des  18,/l'J.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.       1  |m 

von  Schienther  in  bewunderung-swürdigor  Weise  gelöst  worden;  seine  Analvsc  von 
Rosmersholin  ist  geradezu  ein  Paradig-ma  der  kritischen  Analyse  eines  Drania.s,  iler 
Zusammensetzung-  von  Charakteren  aus  verstreuten  und  wechselnden  Aeusserungen 
und  Handlungen.  —  Der  Artikel  der  NFPr  (4485)  ist  in  der  Hauptsache  ein  Auszug 
aus  Schienthers  Einleitung  zum  Gedichtbande;  vorausgeschickt  hat  der  Verfasser 
ein  kurzes  Referat  über  das  Zustandekommen  des  Unternehmens,  für  das  ein  paar 
Ergänzungsbände  (liiographie  und  Briefe)  in  Aussicht  gestellt  werden.  Der  Verfasser 
nimmt  dabei  üelegenheit,  gleichzeitig  im  Namen  von  Brandes,  Elias  für  die  Haupt- 
arbeit an  dem  Gelingen  des  Werkes  zu  danken,  das  nur  durch  E.s  „sprachliches 
Stilgefühl,  seinen  Arbeitseifer  und  sein  Finderglück"  zustande  gekommen  sei.  „Von 
ihm  ist  die  Idee  zum  Werke  einst  ausgegangen,  ihm  schuldet  das  Werk  seinen  ein- 
heitlichen Charakter."  — 

Einzelne  Dramen.  Eine  seltsame  Interpretation  des  Baumeister  Solness 
gibt  W  e  d  e  k  i  n  d  (4486).  Ihm  sind  die  Gestalten  des  Dramas  lediglich  Abstrakta, 
ihre  Handlungen  der  Ausdruck  der  Beziehungen  zwischen  ihnen.  So  sei  Frau 
Solness  die  alte  Schule,  der  alte  Brovik  die  alte,  der  junge  die  junge  Generation, 
Hilde  Wangel  Ibsens  Jugendidealismus,  Dr.  Herdal  Ibsens  Objektivität,  der  Baumeister 
natürlich  er  selbst.  Das  individuelle  Leben  der  einzelnen  sei  als  äusserer  Flitter 
daraufgesetzt,  diese  ganze  Art  zu  dichten  wird  scharf  verurteilt.  Was  neu  ist  an 
dieser  Erklärung,  ihre  konsequente  Durchführung,  scheint  mir  nicht  gut;  gewiss 
lässt  Ibsen  hier  wie  sonst  nirgends  individuelle  Bekenntnisse  einfliessen.  Dass  sie 
aber  das  dramatische  Leben  des  Stückes  getötet  hätten,  finde  ich  nicht  und  es  scheint 
mir,  dass  etwa  Hilde  Wangel  weit  mehr  eine  Repräsentantin  der  egoistisch  begehr- 
lichen Jugend  ist  als  ein  zum  Scheinleben  erwecktes  Abstraktum  Jugend.  Andere 
Benennungen  scheinen  ganz  verfehlt,  und  nur  durch  das  Bedürfnis  diktiert,  allen  ein 
Etikett  zu  geben.  — *H.  Hart  (4491)  analysiert  gelegentlich  einer  Besprechung  der 
Berliner  Aufführung  mit  Glück  die  Charaktere  der  „Kronprätendenten";  er 
tadelt  aber  das  Allzugewollte,  das  Durchschimmern  von  Abstraktionen,  auch  die 
Neigung  mittelalterlicher  Menschen  zur  Selbstzergliederung,  die  freilich  jener  Zeit 
sehr  viel  näher  lag,  als  der  Kritiker  glaubt.  Tadel  findet  das  Schillertheater  sowohl 
wegen  der  mangelhaften  Besetzung  der  wichtigsten  Rollen  als  wegen  eines  Ver- 
suches, die  Grundlagen  des  Dramas  seinem  Publikum  durch  einen  Hinweis  auf 
Verhältnisse  unserer  Zeit  schmackhafter  zu  machen.  —  Hessen  (4493,  vgl.  JBL. 
1895  IV  4 :  554)  hat  seinen  irrigen  Standpunkt  Ibsens  „N  o  r  a"  gegenüber,  dass  er 
nämlich  nicht  Anfängern,  sondern  Ibsen  das  dramatische  Plandwerk  beizubringen 
habe,  in  den  sieben  Jahren  leider  nicht  geändert,  obwohl  er  doch  hätte  sehen  können, 
dass  das  Publikum,  auf  das  er  sich  beruft,  inzwischen  zu  besserer  Einsicht  in  die 
Notwendigkeit  des  Schlusses  gelangt  ist.  —  Auch  P  u  d  o  r  kommt  in  seinen  „Kunst- 
theoretischen Essays"  auf  dasselbe  Stück  zu  sprechen  (4494),  das  er  zweimal 
analysiert,  um  den  Nachweis  zu  führen,  dass  der  tragische  Konflikt  nicht  in  der 
Urkundenfälschung  Noras,  sondern  in  ihrem  Irrtum  über  den  Charakter  ihres  Mannes 
liegt.  Etwas  vuivermittelt  schliesst  sich  ein  Lob  des  Individualismus  als  des  Lebens- 
und Erziehungsideals  unserer  Zeit  an;  der  Verfasser  empfiehlt  Ibsens  strenge  Be- 
wahrung der  Einheit  der  Zeit,  der  Charaktere  (ganz  im  Gegensatz  also  zu  Hessen!), 
des  Problems.  Entschieden  zu  weitgehend  ist  der  Schlusstrumpf,  dass  Ibsen  nicht 
nur  die  faulen  Wurzeln  unserer  Zeit  aufdecke,  nein,  „er  sagt  uns  zugleich  immer, 
wie  es  sein  müsste,  wie  es  anders  werden  könnte".  Der  Verfasser  wolle  sich  der 
Wildente  erinnern.  —  Wien  machte  einen  interessanten  Versuch  mit  „Peer  G  y  n  t" 
(4497),  dessen  Verständnis  von  einem  breiteren  Publikum  in  Deutschland  zu  fordern, 
allerdings  zu  viel  verlangen  hiesse.  —  Ueber  Ibsens  Römerdrama  handelt 
Sokolowski  in  einem  Aufsatz  (4499),  der  manche  Lücken  füllen  möchte,  die 
Woemer  gelassen  hat.  „Für  Catilina",  der  als  eigentliches  Geschichtsdrama  beabsichtigt 
gewesen  sei,  werden  die  Quellen  (Sallust  und  Cicero)  herangezogen,  und  Ibsens  selbst- 
herrliche Art,  mit  den  Personen  zu  schalten,  mit  Schiller  verglichen.  Der  gleiche 
Versuch  zeigt  in  ,, Kaiser  und  Galiläer",  dass  Ammian  (in  der  deutschen  Uebersetzung 
von  Tross  und  Büchele  1826)  den  Stoff  hergab  (vgl.  jetzt  Ibsens  Brief  an  Woerner  vom 
7.  Juli  1899).  Es  wird  der  flüchtige  Versuch  unternommen,  Julians  Charakter  mit 
dem  Catilinas,  einer  Selbstdarstellung  Ibsens,  in  Parallele  zu  setzen.  Sodann  wendet 
sich  die  Untersuchung  dem  BegrilTe  des  „dritten  Reiches"  zu,  das  als  Zeit  reinen 
Menschentums  erläutert  wird,  wobei  S.  die  Uebersetzung  der  grossen  Ausgabe,  die 
Julian  das  Reich  „gründen"  lassen  will,  beanstandet;  es  sei  nur  von  befestigen  die 
Rede.  Julian  habe  seine  Aufgabe  missverstanden  und  Totes  erwecken  wollen  Cmir 
scheint  mehr,  dass  die  Zeit  noch  nicht  reif  war,  und  mit  ihr  Julian).  Der  eigentliche 
Held  des  Dramas  sei  die  Welt  und  zugleich  die  Menschheit,  die  sich  neuen  Idealen 
entgegen  entwickeln.  —  H.  Hart  (4501)  schilt,  die  Tendenz  zu  sehr  verallgemeinernd, 
die  Selbständigkeit  der  tragenden  Charaktere  missachtend,  den  „Volksfeind."    „Eine 


450      K.  Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

feinere  Menschlichkeit  beginnt  doch  erst  da,  wo  man  Verständnis  gewinnt  für  das, 
was  andere  ,ihr'  Recht  und  ,ihre'  Wahrheit  nennen."  — 

A.  Strindberg.  Theodor  versucht,  der  Reihe  der  Schriften  folgend, 
Strindbergs  Entwicklung  zu  charakterisieren  (4503);  seine  meisten  Werke  seien  im 
höchsten  Sinne  Bekenntnisse  „ohne  Stil  und  mit  einer  unverhülUen  Schamlosigkeit 
herausgestellt,  die  in  allen  Litteraturen  der  Welt  einzig  dasteht".  Dass  sein  Hochmut 
die  Seele  seiner  lyrischen  Dramen  —  in  positivem  wie  negativem  Sinne  —  sei,  möchte 
der  Verfasser  beweisen.  —  Ein  zweiter  Artikel  desselben  Verfassers  (4504)  lehrt  das 
gleiche.  Er  soll  vor  allem  den  Uebergang  zwischen  dem  alten  Strindberg,  „dem  die 
Mütter  fluchten,  dass  er  die  Gedanken  ihrer  Kinder  vergiftet  habe",  zum  neuen,  „den 
man  gut  als  Heiligen  ansehen  könne",  darlegen.  Als  Seele  seines  Schaffens  wird 
sein  Uebermenschentum,  sein  Herrenstolz  angesehen.  Im  ganzen  begnügen  sich 
beide  Artikel,  unter  ekstatischem  Lobe  die  Dramen  zu  analysieren  und  mit  den 
Phasen  seines  Lebens  in  Parallele  zu  setzen.  —  Scherings  Strindbergausgabe 
(4506)  ist  in  langsamem  Fortschreiten  begriffen.  —  Die  zwei  neuen  Königsdramen 
„Königin  Kristina"  und  „Gustaf  IlL",  die  mancherlei  Abweichungen  von  dem  bisher 
verfolgten  Typus  bildermässigen  Aufbaus  zeigen,  bespricht  Valfyr  (4505)  in 
einem  „Schwedischen  Brief.  —  Von  übersetzten  Stücken  wird  der  „Gustav  Adolf 
von  Geiger  (4507)  wegen  seiner  glücklichen  Detailcharakteristik  belobt,  „Ostern" 
von  Schur  (4508)  als  ein  Gericht  über  die  eigene  Vergangenheit,  der  die  verzeihende, 
begreifende  und  helfende  Liebe  gefehlt  habe,  charakterisiert,  „Rausch"  von  Block 
(4509)  als  „von  einem  übergewöhnlichen  Menschen  erlebt  und  von  einem  starken 
Dichter  geschildert"  anerkannt,  während  H.  Hart  die  Tragikomödie  nicht  ohne 
persönliche  Reminiscenzen,  zu  denen  wohl  der  Titel  den  Anlass  bot,  leicht  ironisiert: 
„auch  zweifle  ich,  ob  Sankt  Augustin  je  in  Versuchung  geraten  ist,  seine  Konfessionen 
zu  einem  Theaterstück  umzuarbeiten."  Die  Grösse  einzelner  Szenen  erkennt  er 
trotzdem  bereitwillig  an.  — 

Böhmen  und  Ungarn.  Max  Hoff  mann  sieht  in  Petöfi  den 
reinen  Typus  des  ungarischen  Dichters  (4511)  wie  er  den  allzu  gebildeten  Deutschen 
fehle.  Seit  Walter  von  der  Vogelweide  habe  Deutschland  keinen  einzigen  rein 
deutschen  Lyriker  wieder  hervorgebracht!  — 

Polen.  Brückners  Geschichte  der  polnischen  Litteratur  wird  von 
Tarnowski  (4512)  als  „das  beste,  überhaupt  erste  Werk,  welches  dem  deutschen 
Publikum  genaue  Kenntnis  und  richtiges  Verständnis  der  polnischen  Litteratur  er- 
möglicht," bezeichnet.  Hervorgehoben  wird  die  ausgiebige  Behandlung  deutschen 
Kultureinflusses,  der  natürlich  in  der  Zeit  der  Klassik  und  Romantik  überwiegt.  Die 
Beurteilung  und  Bewertung  des  einzelnen  wird  freilich  mehrfach  beanstandet:  vor 
allem  seien  die  Grundmotive  aller  polnischen  Schriftstellerei  seit  der  Teilung  Polens, 
Hoffnung  und  Schmerz,  nicht  genügend  hervorgekehrt.  —  Eine  Uebersicht  des  LCBl. 
über  Sin  ki  e  w  i  cz  -  Uebersetzungen  (4515)  gibt  lediglich  kurze  Analysen  und 
wenige  Worte  der  Beurteilung  des  Dichters,  in  denen  „Sturmflut"  am  höchsten  ge- 
stellt wird.  —  Ranftl  (4513)  gibt  eine  ausführlichere  Charakteristik  der  Romane  des 
polnischen  Dichters.  Seine  Meisterschaft  in  der  Milieuschilderung  wird  auch  in  den 
ältesten  Werken  gelobt,  seine  Charakteristik  als  anfangs  zu  flach  bezeichnet.  Mit 
„Ohne  Dogma"  habe  er  dann  psychologisch  im  Bourgetschen  Sinne  geschrieben; 
eine  grosse  und  feine  Gesellschaftsschilderung  gab  die  „Familie  Polaniecki".  Der 
christliche  Standpunkt  wird  überall  gebührend  hervorgehoben,  so  dass  es  nicht  über- 
rascht, auch  „Quo  vadis"  geschätzt  zu  sehen;  namentlich  die  Charakteristik  und  die 
Technik  des  Romat;s  haben  es  dem  Verfasser  angetan.  Bei  den  „Kreuzrittern"  findet 
er  denn  doch  das  Polentum  zu  stark  glorifiziert,  die  Deutschordensritter  zu  schwarz 
gemalt,  doch  versagt  er  darum  dem  Werke  nicht  seine  Anerkennung;  der  historische 
Roman  in  dieser  Form  sei  keineswegs  zu  verwerfen,  die  Vorliebe  des  Dichters  für 
das  Gesunde  sei  ein  erfreuliches  Zeichen.  — 

Russland:  Allgemeines.  Polonskijs  Geschichte  der  russischen 
Litteratur  (4516)  leidet  unter  dem  Mangel  der  russischen  Geschichte  überhaupt,  an 
dem  Fehlen  breiter  historischer  Bewegungen  und  umbildender  Entwicklungen  einer- 
seits, der  historischen  Kontinuität  andererseits:  zwischen  der  ältesten  russischen 
Litteratur  und  der  des  19.  Jahrhunderts  klaffen  unüberbrückbare  Lücken.  Bei  aller 
schätzenswerten  Charakteristik  der  einzelnen  Gestalten  mangelt  der  rechte  Zusammen- 
hang, untereinander  ebensowohl  als  mit  den  Erscheinungen  des  Auslands;  so 
scheinen  Turgenjew,  Tolstoi,  Dostojewski  vom  Himmel  gefallene  Grössen  und  nicht 
Individualitäten,  die  auf  dem  Boden  bestimmter  litterarischer  Entwicklungen  gediehen 
sind.  Dadurch  bekommen  auch  die  Charakteristiken  etwas  sehr  Unbestimmtes  und 
sagen  schliesslich  nur  dem  wirklich  etwas,  der  die  genannten  Werke  auch  kennt. 
Wenn  man  eine  fremde  Litteratur  für  ein  Publikum,  das  der  Sprache  nicht  mächtig 
ist,  darstellen  will,  wird  man  viel  stärker  mit  den  gesamteuropäischen  Strömungen, 


K.Jahn,  Allg-emeines  des  18./19.  Jh.:  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland.      451 

mit  l'aralloler.scheinun^en  und  den  charakteristischen  Unterschieden  arbeiten  müssen, 
als  es  der  Verfasser  g-etan  hat.  Aus  sich  heraus  lässt  sich  Fremdes  nicht  begreifen, 
wenn  man  die  Voraussetzungen  so  wenig  kennt  wie  selbst  der  gebildetste  Deutsche 
die  der  russischen  Litteratur.  Auch  sprachlich  ist  das  übrigens  ernst  gearbeitete- 
Büchlein  nicht  ganz  einwandfrei.  Die  NamensfüUe  wirkt  erdrückend.  —  Tiefer  will 
Wolynsky  in  seinem  Essay  über  die  russische  Litteratur  der  Gegenwart  (4518) 
schöpfen.  Er  baut  sie  auf  Tolstoi,  den  russischen  Normalmenschen,  ja  Normalmuschik, 
und  auf  Dostojewski,  den  wahnsinnigen  Ekstatiker,  auf.  Ersterer  hat  die  Probleme 
des  Lebens  auf  Grund  einer  göttlich -menschlichen  Ethik  lösen  wollen,  der  andere 
den  ewigen  Konflikt  des  egoistischen  Willens  und  des  mächtigen  zum  allgemein  Guten 
geneigten  Herzens  geschildert.  Zu  Tolstoi  stellt  sich  Tschechow,  dessen  Werke  dem 
sterbenskranken  russischen  Menschen  wenn  auch  keine  Heilung,  so  doch  Mitleid  und 
uneigennützigen  Trost  geben  können;  ihm  werden  die  kleineren  Lichter  Korolenko 
und  Mikulitsch  angereiht.  Garschin  wird  auf  die  Mittellinie  zwischen  Tolstoi 
und  Dostojewski  gestellt,  Gorki  ihm  beigesellt  mit  der  Vermutung,  dass  seine 
Schöpferkraft  schon  nicht  weiter  reiche  und  sein  Talent  vielleicht  auch  im  Sinken 
sei.  Sicher  sei  das  allerdings  nicht.  Seine  Tendenzen  werden  als  anarchistisch, 
nicht  sozialistisch  charakterisiert.  An  ihm  ist  viel  auszusetzen:  schreiende  Farl)en, 
selbst  eine  gewisse  Affektiertheit;  er  lebe  nicht  mehr  auf  echtem  russischen  Boden, 
sondern  halb  in  einer  Phantasiewelt.  Er  nähere  sich  gelegentlich  der  Dekadenz, 
einer  Form  der  Reaktion  gegen  die  empörende  Routine,  deren  Führer  in  Russland 
Mynski  sei,  ein  mystischer  Philosoph  und  trockener  Belletrist.  Neben  ihm  stehe  der 
ewig  sich  wandelnde  Mereschkowski,  dem  in  seinen  historischen  Romanen  kompila- 
torische  Abschreiberei  vorgeworfen  wird.  Hyppius  sei  im  Gegensatz  zu  den  Ver- 
standesdekadenten eine  Gefühlsdekadentin,  alle  aber  hätten  die  Schwenkung  zur 
Religion  gemacht;  hoffentlich  würde  man  nun  wieder  die  Anknüpfung  an  Dosto- 
jewski finden.  Schliesslich  werden  einige  derbe  Normaltalente  aufgezählt:  Jassinski, 
Nemirowitsch-Dantschenko,  Gnieditsch  und  andere,  unter  denen  nur  der  melancholisch- 
grüblerische Albow  hervorragt.  —  Eine  Reihe  sehr  freier  Uebersetzungen  aus  dem 
Kroatischen  und  Serbischen,  dem  Russischen  und  Montenegrinischen,  mit  eigenen 
flüssigen  und  flüchtigen  Poesien  vermengt,  dazu  Reisekizzen  und  Novelletten  aus 
Russland  und  Montenegro,  vereinigt  TejaVictus  von  Trol  (4520)  in  zwei 
Bänden.  Das  Buch  der  feinfühliigen  Verfasserin  ist  ansprechend,  weil  anspruchs- 
los, öfter  graziös,  immer  liebenswürdig,  nicht  immer  formvollendet.  — 

Aeltere  Gruppe:  Dostojewski.  Der  bekannte  Herausgeber  der 
reformkatholischen  Zeitschrift  „Renaissance"  J.  Müller  (4521)  wünscht,  sich  als 
„Philosoph  und  gründlicher  Litteraturkenner"  über  den  „in  vieler  Hinsicht  auch  für 
uns  vorbildlichen  Russen"  zu  äussern.  Indessen  füllen  das  Buch  biographische 
Nacherzählungen  und  Analysen  der  Werke,  während  zu  litterarhistorischer  Arbeit  in 
eigentlichem  Sinne  nur  Ansätze  vorhanden  sind,  wie  in  der  Erwähnung  paralleler 
Stoffe  bei  Dickens;  die  moralisierende  Beurteilung  ist  nicht  immer  glücklich,  Aus- 
fälle auf  Nietzsche  und  Brandes  schlagen  einen  gehässigen  Ton  au.  Ein  besonderes 
Kapitel  ist  den  sozial-religiösen  und  ethischen  Ansichten  des  Dichters  gewidmet, 
doch  scheinen  hier  die  russischen  Voraussetzungen  und  Bedingungen  vernach- 
lässigt. — 

Gogol.  Einen  gründlichen  Aufsatz  über  Gogols  Bedeutung  in  der  russischen 
Litteratur  verdanken  wir  Pypin  (4523a).  Das  Werk  Gogols  sei  eine  der  Haupt- 
quellen gewesen,  aus  denen  die  Europa  erobernde,  echt  russische  Kunst  der  Tolstoi 
und  Dostojewski  geflossen  sei,  und  das  dadurch,  dass  in  ihm  zuerst  die  ethische 
Grundbestimmung  angeschlagen  worden  sei.  Der  Verfasser  versucht  den  oft  unklar 
gehandhabteu  Begriff  der  russischen  (oder  noch  allgemeiner  slawischen)  Rasse  zu 
bestimmen.  Indem  er  sie  (im  Sinne  Gobineaus  also)  als  etwas  Unveränderliches 
auffasst,  kommt  er  zu  dem  Schluss,  dass  nicht  eigentlich  die  Rasse,  sondern  die 
russische  Geschichte  die  eigentümliche  Ausprägung  der  Nationalität  veranlasst  hätte, 
die  den  Westeuropäer  so  fremdartig  anmutet.  Die  jahrhundertelange  strenge  Ab- 
geschlossenheit von  der  römisch-italienischen  Kulturwelt  habe  im  Russen  einerseits 
Kulturlosigkeit,  anderseits  aber  im  Gegensatz  zum  verhassten  Asiatentum  ein 
nationales  und  christliches  Einheitsgefühl  des  Gesamtvolkes  hervorgebracht,  das  auch 
heute  in  der  starken  Hinneigung  der  Litteratur  zum  Volke  seinen  Ausdruck  finde. 
Ebenso  wie  in  der  Tendenz,  greife  sie  auch  in  der  Sprache  immer  wieder  auf  das 
Volk  zurück.  Neben  Puschkin  sei  Gogol  in  beiden  Richtungen,  vor  allem  auch  der 
erstgenannten  der  Bahnbrecher  des  echten  Russentums,  und  das  gerade  in  seinen 
ersten  Werken,  in  denen  er  mit  melancholischem  Lächeln  den  Vorhang  von  dunklen 
Bildern  ziehe.  Die  soziale  Wirkung  sei  beabsichtigt  gewesen,  seine  späteren  Selbst- 
anklagen entbehrten  der  Berechtigung.  Dostojewskis  erste  Schriften  knüpften  un- 
mittelbar an  Gogol  an  (Elende  Menschen  —  Mantel).  — 

Jahresberichte  fQr  neaere  deutsche  Litteratnrgescbiohte.    XIU.  FjO 


452      K.Jahn,  Allgemeines  des  18./19.  Jh. :  Die  deutsche  Litteratur  u.  das  Ausland. 

L.  Tolstoi.  Löwenfeld  begann  1901  mit  einer  Gesamtausgabe  der 
Schriften  Tolstois  (4530  a),  deren  wichtigstes  Verdienst  neben  der  erstrebten  Voll- 
ständigkeit das  Zurückgreifen  auf  authentische  Texte  ist.  Die  Güte  der  Ueber- 
■  tragung,  die  oft  mit  Glück  an  ältere  Uebersetzungen  angeschlossen  ist,  wurde  von 
zuständiger  Seite  anerkannt.  In  drei  Gruppen  soll  das  umfangreiche  Lebenswerk  des 
grossen  Reformers  vorgelegt  werden:  sozial-ethische,  theologische,  dichterische  Werke. 
Mir  liegen  nur  Bände  der  ersten  Reihe  vor,  von  „Meine  Beichte"  (1879)  bis  „Das 
Leben"  (1885)  reichend,  und  damit  die  wichtigsten  Bekenntnisschriften  und  die  erste 
systematische  Darlegung  umfassend.  Es  ist  hier  nicht  der  Ort,  die  Einwirkung  der 
Tolstoischen  Ethik  auf  Deutschland  zu  erörtern,  da  der  Tolstoiismus  analog  dem 
Rousseauismus  in  seinem  Auftreten  und  seiner  Verbreitung  sich  zu  den  halbreligiösen 
Phänomenen  gesellt.  Neben  der  sozialethischen  kommt  den  Werken  aber  auch  eine 
litterarhistorische  Bedeutung  zu.  Sie  erklären  wichtige  Phasen  der  Entwicklung 
des  Dichters  Tolstoi.  „Meine  Beichte"  bietet  aufschlussreiche  Parallelen  zu  „Anna 
Karenina";  alle  bereiten  auf  die  Gedanken  von  „Auferstehung"  vor.  Der  Zusammenhang 
zwischen  Tolstoi  und  Hauptgestalten  seiner  Werke  (Ljewin)  wird  hier  völlig  deutlich. 
Kurze  Einleitungen  des  Herausgebers  weisen  jeder  einzelnen  Schrift  ihre  Stelle  im 
Lebenswerk  Tolstois  zu.  —  Th.  Achelis  (4524a)  orientiert  in  einer  Broschüre  über  den 
Gedankeninhalt  der  Tolstoischen  Ethik,  der  er  eine  kurze  Geschichte  der  Tolstoischen 
Schriftstellerei  vorausschickt,  um  zu  zeigen,  wie  früh  die  grundlegenden  Gedanken 
bei  ihm  auftreten.  Ausführlich  wird  sein  Standpunkt  gegenüber  der  Kunst  behandelt, 
die  er,  wie  all  die  ausschliesslichen  Ethiker,  nur  als  Dienstbotin  der  Moral  im  Hause 
dulden  will:  sie  soll  der  allgemeinen  Verbrüderung,  Vereinheitlichung  der  Menschheit 
dienen.  Sodann  kommt  seine  Atomisierung  des  Staates  und  der  Gesellschaft  zur 
kurzen  Schilderung;  nur  das  einzelne  Individuum  hat  Wert,  und  das  nur,  wenn  es 
dem  Ideal  Tolstoischen  Christentums  nachlebt.  Alle  Konsequenzen  sind  gezogen: 
Verwerfung  der  Ehe  wie  Anwendung  von  Gewalt,  auch  um  anderen  zu  helfen.  Als 
die  Hauptmängel  wird  das  ünhistorische  und  Unpsychologische  der  Weltkonstruktion 
Tolstois  hervorgehoben;  das  Grosse  an  ihm  sind  weniger  seine  Gedanken  als  sein 
Wille  und  sein  Charakter.  —  J.  Hart  (4528)  rechnet  Tolstoi  zu  den  wenigst  ver- 
standenen Schriftstellern  unserer  Zeit;  man  habe  einseitig  seine  Ethik  betrachtet, 
ohne  seine  Weltidee  aufzufassen,  so  sei  man  irregegangen.  Das  alles  habe  uns 
Eugen  Heinrich  Schmitt  (Leo  Tolstoi  und  seine  Bedeutung  für  unsere  Kultur; 
[JBL.  1901  IV  lc:550])  erst  gelehrt,  und  Tolstoi  selbst  habe  sein  Werk  für  die  beste 
Einführung  in  seinen  Gedankenkreis  erklärt.  Diese  Weltidee  sei  die  Christi,  nicht 
die  des  Christentums,  denn  Christus  sei  bereits  von  seinen  Jüngern  missverstanden 
worden.  Seine  Lehre  von  der  eigenen  Göttlichkeit  sei  gleichzeitig  die  von  der  Gött- 
lickeit  aller  wiedergeborenen,  zur  Erkenntnis  gekommenen  Menschen,  Endlichkeit  und 
Unendlichkeit  der  einzelnen  Seele  flössen  so  in  eine  Einheit  zusammen;  werdet  wie 
ich,  sei  der  Kernpunkt  der  christlichen  Lehre.  —  S  t  ö  s  s  1  (4530)  sucht  die  Wider- 
sprüche, die  Tolstoi  der  Welt  vorwirft,  in  ihm  selbst  auf,  in  dem  Künstler,  der  die 
Kunst  verdammt,  in  dem  berühmten  Mann,  der  den  Ruhm  verachtet,  in  dem  Menschen- 
verächter (!),  der  zum  Diener  der  Menschheit  wird.  —  Einer  interessanten  Einzelfrage 
ist  Dukmeyers  Studie,  „Die  Deutschen  in  Tolstois  Schilderung"  (4526),  gewidmet. 
Er  weist  nach,  dass  die  ältere,  von  Tolstoi  autorisierte  Strengesche  Uebersetzung  in  allen 
Deutsche  betreffenden  Punkten  den  Text  fälscht,  und  zeigt  dann,  dass  der  Verfasser 
von  „Krieg  und  Frieden"  die  Deutschen  systematisch  lächerlich  oder  verächtlich  er- 
scheinen lasse.  Bekanntlich  spielt  der  Deutsche  ja  auch  in  „Anna  Karenina"  keine 
gute  Rolle.  — 

Turgenjew.  Der  Name  des  russischen  Schriftstellers  wird  neben  den 
anderen  Grossen  jetzt  weniger  genannt.  Dass  er  darum  seine  Verehrer  noch  nicht 
verloren  hat,  beweist  eine  neue  Uebersetzung  von  „Ausgewählten  Werken"  (4533) 
und  die  Biographie  Borkowskys  (4531),  die  mir  in  diesem  Jahr  unzugänglich 
blieb.  — 

Jüngere  Gruppe:  Andre  jew.  Auch  Andrejew  hatte  Vorteil  von  der 
Neigung  der  Deutschen  zu  Uebersetzungen  aus  dem  Russischen  (4534— 35b);  über 
den  grossen  Erfolg  des  jungen  Autors  in  seinem  Vaterlande  orientiert  A.  Luther 
in  einem  „Russischen  Brief  (4535).  — 

Gorki.  Alle  Jüngeren  überragt  in  der  öffentlichen  Schätzung  Gorki,  von  dessen 
Werken  alljährlich  eine  Fülle  von  Uebersetzungen  erscheint  (4546/7).  —  Zieler  knüpft 
an  sie  einige  nicht  ganz  zutreffende  Reflexionen  (4547);  er  hat  wohl  recht,  wenn  er 
sein  episches  Talent  höher  bewertet  als  das  eigentlich  dramatische.  Zweifelhafter  ist, 
ob  bei  ihm  das  stoffliche  Interesse  hier  wirklich  das  künstlerische  übertrifft,  gewiss 
ist  er  im  Unrecht,  wenn  er  ein  baldiges  Sinken  der  übertriebenen  Schätzung  des  Russen 
voraussagt.  —  Auf  das  Wesen  des  Erfolges  der  Gorkischen  Schriften  werfen  einige 
nüchterne  buchhändlerische  Betrachtungen  (4545)  interessante  Streiflichter.    Gewiss 


H.  Nohl,  Lyrik  des  18./19.  Jahrhunderts.  453 

hat  der  geschickte  Vertrieb  dieser  Schriften  in  Deutschland  wesentlich  zur  Popularität 
beigetragen,  und  es  ist  wertvoll,  die  Sache  auch  einmal  von  dieser  Seite  zu  sehen; 
nur  soll  man  nicht  glauben,  dass  sie  die  wichtigste  oder  gar  die  einzig  wichtige  ist. 
—  Die  Essays  über  Gorki  häufen  sich,  ohne  allzuviel  Neues  bringen  zu  können.  In 
zwei  Artikeln  behandelt  Poppen  b  e  r  g  die  „Drei  Menschen"  (4541/2) ;  der  einstige 
Dichter  der  Lebensfreien,  die  überwunden  haben,  sei  zu  einem  Buche  trostlosen  Un- 
mutes weitergeschritten.  Die  Länge  des  Romans  sei  unökonomisch,  der  anfangs  tiefe 
Eindruck  verflüchtige  sich  bei  der  steten  Wiederholung  gleicher  Stimmungen.  Er 
sieht  in  dem  Buch  eine  bewusste  Neudichtung  des  „Raskolnikow",  dem  in  parallelen 
Szenen  die  Stimmung  der  neuen  Generation,  die  weit  entfernt  sei  von  der  alten 
Bussfertigkeit,  gegenübergestellt  werde.  Nicht  mehr  Sühne  fordere  das  Buch, 
sondern  Rache  an  der  schuldigen  Welt,  das  Bekenntnis  des  Mörders  sei  eine  Form 
der  Propaganda  des  Schreckens.  Künstlerisch  stehe  der  Roman  entschieden  tiefer 
als  die  Novellen.  —  Adam  bespricht  nicht  weniger  als  acht  Uebersetzungen  Gorkischer 
Werke  (4536),  unter  denen  er  die  von  Scholz  als  die  gelungenste  lobt;  ihm  scheint 
der  Dichter  ebenfalls  in  den  Vagabundengeschichten  am  bedeutendsten,  da  er  dort 
sein  individuelles,  übrigens  recht  anfechtbares  Ideal  verkündet.  Die  Romane  fallen 
dagegen  ab.  — 

Tschechow.  Gorkis  litterarischer  Wettbewerber  erscheint  gleich  Tolstoi 
mit  ,, Gesammelten  Werken"  im  Diederichschen  Verlage  in  einer  Uebersetzung 
Czumikows  (4548  a).  —  Hob  er  (4548)  erklärt  sich  seinen  Erfolg  aus  dem  ver- 
söhnenden Humor,  der  über  den  meisten  der  tief  pessimistischen  Studien  liegt.  — 
Derselbe  Verfasser  äussert  sich  auch  über  die  Dramen  des  Dichters  f4549),  deren 
hohen  künstlerischen  Gehalt  er  preist;  hier  sei  Tschechow  ausschliesslich  Vertreter 
einer  melancholischen,  hoffnungslosen  Tragik.  — 

Orient.  Eine  schätzenswerte  Einführung  in  die  Litteraturen  des  Orients 
verdanken  wir  Haberlandt  (4552).  Die  Einleitung  erläutert  den  Begriff  des 
Orients  und  zeigt  die  innere  Einheit  im  Mannigfachen  der  östlichen  Litteraturen,  die 
Berechtigung,  sie  zusammenfassend  zu  behandeln;  die  charakteristischen  Unterschiede 
der  aufs  Konventionelle  und  Typische  ausgehenden  unindividuellen  Kunstwerke  der 
orientalischen  Völker  von  denen  des  Abendlands  werden  kurz  hervorgehoben,  die 
Dichter  und  das  Publikum  in  ihrer  Eigenart  geschildert.  Die  Darstellung  der  einzelnen 
Litteraturen,  die  in  der  Reihenfolge:  Ostasien,  Indien,  Persien,  Semiten,  Türken 
behandelt  werden,  muss  sich  naturgemäss  auf  die  Hauptwerke  und  die  wichtigsten 
Zweige  beschränken;  es  ist  gewiss  richtig,  dass  der  Verfasser  ihnen  und  Proben  aus 
ihnen  den  meisten  Raum  gewidmet  hat,  anstatt  die  wenigen  für  das  einzelne  zur 
Verfügung  stehenden  Seiten  mit  Namen,  die  keine  Vorstellung  erwecken,  zu  ver- 
zetteln, und  sich  in  die  mannigfaltigen,  vorläufig  noch  ganz  dunklen  Fragen  zu  ver- 
lieren, die  alles  eigentlich  Historische  und  Litterarhistorische  dieser  Völker  noch  bieten. 
—  Die  Schrift  Remys  (4552a)  kann  erst  im  nächsten  Jahre  zur  Besprechung  kommen.  — 


Lyrik. 

(IV,  2  =  N.  4554.51261).) 
H.  Nohl. 


[Der  Bericht  über  die  Erscheinungen  des  Jahres  1902  mrd  im  vierzehnten 
Bande  nachgeliefert.] 


bS* 


454      R.  Fürst,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  der  Mitte  des  18.  Jh.  bis  zu  Goethes  Tod. 

Epos. 
Von  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bis  zu  Goethes  Tod. 

(IV,  3  =  N.  5128-5216.) 

Rudolf  Fürst. 

Gesamtdarstellung-en.  Ueber  die  Entwicklung"  der  erzählenden 
Litteratur  hat  sich  W  u  n  d  t  k  e  (5128)  anregende  Gedanken  g-emacht.  Er  vergleicht 
die  Entwicklung  der  Epik,  die  stufenartige  Steigerung  ihrer  Zwecke  und  Ziele  mit 
dem  Prozess,  den  die  Phantasie  im  Individuum  durchzumachen  hat.  Die  Phantasie 
der  Primitiven  bewegt  sich  in  wirklichkeitsfremden,  übernatürlichen  Bahnen;  sie 
symbolisiert  Naturkräfte,  die  über  den  Menschen  waltenden  Mächte,  belebt  die  Natur, 
schafft  Fabelwesen.  So  ist  die  Göttergeschichte,  die  mythologische  Anekdote,  die 
Fabel  im  weitesten  Sinn  das  Produkt  dieser  ersten  Stufe,  die  ebensowohl  der  Ur- 
geschichte der  Völker  wie  dem  ersten  Kindesalter  entspricht.  Dann  beginnt  das  Auge 
sich  in  der  wirklichen  Welt  zureoht  zu  finden,  die  Sage  von  Halbgöttern  und  Helden, 
das  Märchen,  die  Legende  tritt  auf.  Das  Auge  schärft  sich  für  die  Wirklichkeit, 
das  merkwürdige  Ereignis,  das  aber  nicht  mehr  dem  Reich  des  Wunderbaren  an- 
gehört und  den  Tatsachen  nicht  mehr  widersprechen  darf,  wird  durch  die  Novelle 
vermittelt.  Sobald  das  Anekdotenhafte,  Skizzenhafte  schwindet,  um  einem  kunst- 
volleren Bau  der  Handlung,  die  nach  wie  vor  die  Hauptsache  bleibt,  Platz  zu  machen, 
sobald  diese  Handlung  unter  einem  gemeinsamen  Gesichtspunkt  betrachtet  wird,  hat 
dem  Roman,  zunächst  dem  Abenteuer-  und  Geschichtsroman,  die  Stunde  der  Ent- 
stehung geschlagen.  Bald  erscheint  so  der  Mensch  als  würdigster  Gegenstand  der 
Teilnahme.  Mit  der  Menschendarstellung  ist  der  Bericht  überwunden,  das  Nachschaffen 
bricht  an.  Nun  erst,  da  die  Charakteristik  an  Stelle  der  Handlung  getreten  ist,  wurde 
der  wahre  Kunstwert  der  epischen  Produktion  erfasst;  man  findet  aber  die  ersten 
Ansätze  zur  vollendeten  Charakteristik  nicht  bei  den  Klassikern,  vielmehr  bei  den 
älteren  Humoristen.  Für  das  Neue,  das  aber  nicht  durch  Zerbrechen  der  Kunst  und 
Verbrechen  wider  die  Kunst  entstehen  kann,  liegt  nun  die  Bahn  frei:  wir  haben  die 
Gesetze  kennen  gelernt,  denen  die  Psyche  in  ihrem  Werden  und  in  ihren  Aeusserungen 
unterworfen  ist,  und  die  neue  Kunst  wird  also  den  Zusammenhang  klar  legen  müssen, 
in  welchem  die  äussere  Handlung  (Schicksal)  zur  inneren  Wesensentfaltung  des 
Menschen  steht,  sie  muss  zeigen,  wie  das  Schicksal  mit  Notwendigkeit  aus  dem 
innersten  Wesen  des  Individuums  herausreift.  Die  realistischen  Mittel  der  psychischen 
Analyse,  die  zum  Malen  der  Stimmungen,  Gedankengänge,  Leidenschaften  notwendig 
sind,  werden  sich  also  einem  künstlerischen  Zweck  unterzuordnen  haben.  Der 
Handlung  als  Ausfluss  der  individuellen  Qualität  bedürfen  wir  noch  weiter,  um  das 
Darzustellende  als  im  Leben  begriffen  vor  Augen  zu  führen,  um  das  Objekt  umfassend 
und  naturgetreu  wiederzugeben.  Leben  und  Handlung  beeinfiussen  einander  wechsel- 
seitig; das  Produkt  psychologischer  Analyse  und  künstlerischer  Synthese  wird  erst 
durch  Handlung  zu  einem  Stück  Natur.  — 

Einzelne  Arten  der  erzählenden  Dichtung.  Den  Typus  des 
schweizerischen  Alpenromanes,  im  Gegensatz  zu  dem  oberbayerisch-steirischen,  hat 
nach  Walzel  (5133)  J.  C.  Heer  („An  heiligen  Wassern"  und  „Der  König  der 
Bemina")  nach  dem  Vorbild  von  C.  F.  Meyers  „Jürg  Jenatsch"  geschaffen,  und  dieser 
Typus  wirkt  bei  zahlreichen  jüngeren  Nachfahren  (Wilhelmine  von  Hillern,  Ernst 
Zahn,  S.  Bosshart,  Rudolf  von  Tavel,  Meinrad  Lienert)  nach.  W.  zeigt  die  den 
Schweizer  Alpenromanen  gemeinsamen  Motive  und  betont,  wie  die  Dichter  östlich 
der  Alpen  in  einer  negativ-pessimistischen  Darstellung  des  Druckes,  den  der  Gross- 
bauer auf  den  Kleinbauer  ausübt,  der  Schädigung,  die  der  unverdorbene  Einheimische 
durch  den  fremden  Touristen  erfährt,  stecken  geblieben  sind,  während  hier  die  echt 
Schweizer  Freude,  den  Weg  zur  sozialen  und  politischen  Besserung  zu  zeigen,  die 
Lust  an  gemeinnützigen  Grosstaten  vorwiegt.  Diese  Vorliebe  für  Sozialreform  im 
und  durch  den  Roman  weist  W.  schon  bei  Zschokke,  Pestalozzi,  Hans  Caspar  Hirzel 
(„Die  Wirtschaft  eines  philosophischen  Bauern"  1774)  nach.  W.  kommt  dann  noch 
auf  Heers  Schlüsselnovelle,  die  den  Kampf  S.  F.  Vögelins  mit  Alfred  Escher  ziemlich 
sensationslustig  behandelt,  zu  sprechen  und  macht  kritisch-stilistische  Bemerkungen 
über  die  besprochenen  Autoren,  wobei  Wilhelmine  von  Hillern  („Der  Gewaltigste" 
1901)  am  schlechtesten  wegkommt.  Von  ostälpischen  Autoren  haben  Rosegger  und 
Stifter   am    stärksten    herübergewirkt.   —  W  a  h  n  e  r  (5134)  nimmt  die  Anfönge  der 


R.  Fürst,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  der  Mitte  des  18.  Jh.  bis  zu  Goethes  Tod.       455 

bayerischen  Dorfgeschichte  unter  die  Lupe.  Gegen  einen  Aufsatz  A.  Dreyers  rvgl. 
N.  5418)  polemisierend,  entzieht  er  Auerbach  zugunsten  Immerinanns  den  Ehrentitel 
eines  Gründers  der  deutschen  Dorfgeschichte.  Was  besonders  die  bayerische  anlangt, 
so  will  er  weder  in  Auerbach  noch  in  Gotthelf  ihren  Ahnen  sehen,  sondern  in 
Wernher  und  seinem  Meier  Helmbreoht,  der  als  erster  statt  der  „dörperhaften"  Fratzen 
und  Karikaturen  ein  Bild  aus  dem  Volksleben  geboten  habe.  Ludwig  Aurbacher, 
Franz  von  Kobell,  Karl  Stieler  hätten  dann  den  Boden  vorbereitet,  und  J.  F.  Ijentner, 
Ludwig  Steub,  Melchior  Meyr  (der  erste  Dorfnovellist),  Hermann  von  Schmid  hätten 
ihre  Saat  in  diesen  Boden  gelegt,  so  dass  Maximilian  Schmidt  schon  die  wirksamsten 
Vorarbeiter  gefunden  habe.  —  Stoffgeschichtliche  Studien  boten  Th.  von  Sosnosky,  W. 
Wolff  und  Fürst.  Th.  von  Sosnosky  (5138a)  meint,  der  Arzt  sei  im  Roman  bis 
nun  vorwiegend  in  dreierlei  Gestalten  aufgetreten :  als  wohlgepflegter  Medizinalrat, 
der  das  gutrasierte  Kinn  auf  den  goldenen  Knopf  seines  Spazierstockes  zu  stützen 
liebt,  als  Biedermann  mit  rauher  Schale  und  weichem  Kern,  endlich  als  echter  Roman- 
held und  „homme  aux  femmes"  mit  schönem  Vollbart  und  bleicher  Denkerstime. 
Nun  sind  aber  drei  Romane  erschienen,  die  sich  mit  dem  ärztlichen  Beruf  als  Problem 
befassen :  Heinrich  von  Schullem,  „Die  Aerzte"  (Leipzig  und  Wien,  Oesterreichische 
Verlagsanstalt,  1902);  Emil  Marriot  (Emilie  Mataja),  „Menschlichkeit"  (Berlin,  Grote 
1902)  und  Edith  von  Salburg,  „Humanitas"  (Leipzig,  Grübel  &  Sommerlatte  1902). 
Als  der  wertvollste,  weil  an  Sachkenntnissen  reichste,  wird  der  Roman  des  Dr.  med. 
Schullern  bezeichnet,  während  das  Buch  der  Gräfin  Salburg  als  ein  aus  allerlei  ver- 
logenem Klatsch  zusammengebrautes,  verleumderisches  Pamphlet  gebrandmarkt  wird, 
—  W.  Wolff  (5139a)  bespricht,  an  ü.  Kohlschmidts  Schrift  „Der  evangelische 
Pfarrer  in  moderner  Dichtung"  (Berlin,  Schwetschke  1901)  anknüpfend  und  einzelne 
Lücken  ergänzend,  die  Stellung  des  Geistlichen  im  modernen  Roman  und  zählt  eine 
Reihe  von  Werken  her,  in  denen  die  verschiedenen  Typen  des  Pfarrers,  zunächst 
des  evangelischen,  dargestellt  werden.  Er  findet,  dass  die  Mehrzahl  der  modernen 
Autoren  unsympathische  Priester  darstelle;  so  W.  von  Polenz,  M.  Kretzer,  von 
Grotthuss,  die  zum  Teil  nach  bestimmten  Modellen  arbeiten,  während  M.  Dreyer,  W. 
Hegeler  („Kellys  Millionen")  und  andere  doch  auch  sympathische  Pfarrherren  kennen. 
Selten  trifft  man  den  idyllischen  Pastor,  mitunter  den  derbkomischen  (Wolzogen, 
Sudermann),  den  weltfremden  (Sudermann,  Hauptmann),  den  Fanatiker  (Henning, 
Jensen,  Keller,  Jordan),  den  sozialpolitischen  (K.  Telmann,  Polenz,  Björnson,  Fontane, 
Zola,  Selma  Lagerlöf)  und  den  Mann  von  überragender  Stellung  und  geheimnissvollem 
Einfluss  (Leo  Hüdeck).  Seelische  Probleme,  die  aus  dem  Priesterstande  erwachsen, 
werden  namentlich  im  Hinblick  auf  den  Katholizismus,  daher  meist  von  kathohschen 
Autoren  aufgeworfen  und  fast  durchweg  zu  einer  Anklage  gegen  die  ecclesia  militans 
erweitert,  also  nicht,  wie  W.  wünscht,  innerhalb,  sondern  ausserhalb  der  Kirche,  durch 
den  Zerfall  des  Priesters  mit  seinem  Beruf  zur  Lösung  gebracht.  W.  erinnert  an 
Anzengruber,  Rosegger,  E.  Marriot,  Gräfin  Salburg,  C.  Flaischlen,  Kretzer,  Kielland, 
Telmann,  W'ildenbruch  und  andere.  Es  befremdet,  in  diesen  ziemlich  langatmigen 
Schilderungen  Werke  wie  Sues  „Juif  errant",  Hegelers  „Pastor  Klinghammer",  H. 
Dahls  „Der  Göttliche"  nicht  anzutreffen.  Den  vermissten  idyllischen  Pfarrer  dürfte 
W.  in  einem  neuen  Roman  von  R.  Herzog  „Das  Lebenslied"  mittlerweile  gefunden 
haben.  —  Fürst  (5139  c)  (VossZg.  N.  585)  suchte  bei  Besprechung  des  Prager 
Studentenromans  „Die  Vaclavbude"  von  K.  H.  Strobl  (Leipzig,  Seemann.  1902)  die 
Wandlung  festzustellen,  die  die  Gestalt  des  deutschen  Studenten  seit  den  ruppigen 
Tagen  von  Zachariaes  Renommisten  und  Kortums  Jobs  in  der  deutschen  Epik  durch- 
gemacht hat:  wie  der  Studiosus  voll  feuchtfröhlicher  Harmlosigkeit  und  Unwider- 
stehlichkeit bei  Weib  und  Mann  sich  aus  den  Epen  der  Roquette  und  Scheffel  in 
die  Romane  der  Redwitz  und  Samarow  hinüberstahl,  und  wie  dieser  Typus  trotz 
realistischer  Versuche,  die  Hans  Hopfen  anstellte,  noch  immer  als  Karl  Heinrich 
zu  Alt-Heidelberg  sein  Leben  fristet;  wie  dann  nach  einem  satirischen  Zwischenspiel 
namentlich  nordische  Stimmen  von  dem  bitteren  Ernst  im  Leben  des  armen  Studenten 
sprachen,  wie  diese  Keime  in  Deutschland  aufgingen  und  nun  das  Studentenleben  je 
nach  dem  Temperament  des  Autors  bald  als  Zeit  wilder  Versuchungen,  bald  als  harte 
Arbeitsjahre,  vergoldet  vom  hoffnungsfrohen  Optimismus  der  Jugend,  erscheint.  — 

ZurAesthetik  und  Technik  des  modernen  Romane s.  Th. 
von  Sosnosky  (5142)  macht  sich  in  seiner  brummigen  W'eise,  die  aber  nicht 
selten  den  Nagel  auf  den  Kopf  trifft,  mit  der  Sprache  der  Romanmenschen  zu  schaffen. 
Er  möchte  den  Monolog  aus  der  Epik  ganz  verbannen  und  die  seelischen  Vorgänge 
niemals  in  direkten  Worten  schildern,  sondern  lieber  sie  in  der  Seele  der  Helden  sich 
abspiegeln  lassen,  wie  dies  etwa  Arthur  Schnitzler  in  der  Novelle  „Leutnant  Gustl" 
versucht  hat.  Der  Verfasser  wendet  sich  gegen  die  noch  immer  nicht  ausgerottete 
„schöne  Sprache",  das  heisst  wider  den  verstiegenen  Schwulst,  wider  den  unwahren 
Bilderreichtum,  den  auch  Autoren  von  gutem  Klang  in  der  Alltagssprache  ihrer  Ge- 


456      R.  Fürst,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  der  Mitte  des  18.  Jh.  bis  zu  Goethes  Tod. 

schöpfe  nicht  missen  mögen,  und  g-ewiss  mit  Recht  geg-en  die  unmögliche  Mundart, 
das  Gemenge  von  Hochdeutsch  und  allen  möglichen  Dialekten,  das  ortsfremde  Autoren 
anwenden,  wenn  sie  Bewohner  süddeutscher  und  österreichischer  Gebirgsgegenden 
zu  Worte  kommen  lassen.  Allerdings  vergisst  der  Verfasser,  dass  mancher  Dichter 
mit  Bewusstsein  den  nicht  sehr  glücklichen  Mittelweg  eines  Idealdialektes  wandelt, 
der  die  Eigenart  der  Gebirgsmenschen  dem  Verständnis  der  nordischen  Ebene  näher 
bringen  soll.  —  Sosnosky  (5143)  hält  auch  eine  Philippika  wider  „Die  Un- 
natur der  Ich-Technik"  (so  lautet  der  richtige  Titel  des  Aufsatzes).  Er  setzt  immer 
die  strenge  Miene  des  Richters  auf,  bezichtigt  die  Poeten  gern  irgendwelcher 
geheimer  Nebenabsichten  und  treibt  einen  wahrhaft  gottschedischen  Kultus  mit  der 
gesunden  Vernunft.  Es  ist  durchaus  nicht  erforderlich,  den  Erzählenden  immer  mit 
dem  Autor  zu  identifizieren  und  sich  zu  empören,  weil  der  Rom  an  schreib  er  Friedrich 
Spielhagen  sich  für  den  Fabrikanten  Georg  Hartwig  ausgibt  oder  der  1859  geborene 
Herr  J.  J.  David  ein  Mensch  aus  dem  16.  Jahrhundert  zu  sein  fingiert,  ohne  das 
billige  Auskunftsmittel  einer  alten  Chronik  oder  eines  aufgefundenen  Manuskriptes 
heranzuziehen.  Ebenso  ist  es  allzu  witzig,  den  Ich-Erzähler  ob  seiner  augen- 
scheinlichen Indiskretion,  die  ihn  mit  den  intimen  Angelegenheiten  anderer  Leute 
frei  walten  lässt,  zu  schelten;  bedenklicher  ist  schon  die  grosse  Vertrauens- 
seligkeit, die  oft  zutage  tritt,  wenn  eine  Person  der  anderen  im  Eisenbahnwagen,  im 
Wirtshaus  oder  dergleichen  ihre  verborgensten  Geheimnisse  zu  erzählen  sich  nicht 
enthalten  kann,  wobei  manche  Autoren,  wie  Heyse,  gern  die  Fiktion  noch  weiter 
führen  und  andeuten,  dass  sie  solche  Offenherzigkeit  eben  ihrem  bekannten  Namen 
zu  danken  haben;  immerhin  bedenklich  ist  auch  die  erstaunliche  Gedächtnisleistung, 
mit  der  zuweilen  weit  zurückliegende  Ereignisse  mit  phonographischer  Treue  zum 
Detail  (Th.  tlerzl  hat  bekanntlich  bereits  den  Phonographen  zur  Erzählung  der  Vor- 
fabel verwendet)  hergesagt  werden.  Auch  manche  andere  Widersprüche,  die  aber 
samt  und  sonders  nicht  allzuviel  zu  sagen  haben  und  deren  Ueberwindung  dem 
Poeten  eine  lockende  Aufgabe  bedeuten  mag,  weist  S.  der  immerhin  klippenreichen, 
weil  den  Dichter  zur  Allgegenwart  zwingenden  Ich-Technik  nach,  und  er  hat  vielleicht 
nicht  ganz  unrecht,  wenn  er  sie  auf  ganz  prägnante  Fälle,  die  Buchholzen,  die  femme 
de  chambre,  die  Berliner  Range,  wo  sie  den  Reiz  des  Werkes  mit  ausmacht,  be- 
schränken möchte.  Freilich  macht  er  gleichzeitig  Mirbeau  wie  Prevost  den  Vorwurf, 
dass  ihre  sonst  zu  Ich-Bekenntnissen  so  sehr  geeigneten  Heldinnen  in  ihren  Briefen 
und  Aufzeichnungen  viel  zu  geistreich  seien.  — 

Anthologien.  Im  „Oesterreichischen  Novellenbuch"  (5145)  vereinen 
sich  Aeltere  und  Jüngere,  die  alle  einen  weltscheuen,  versonnenen,  nach  innen 
lauschenden  Zug  gemeinsam  haben.  Von  Gegenwartsgefühl  und  Wirklichkeitssinn  ist 
nicht  viel  zu  bemerken,  diese  Poeten  vermitteln  uns  lieber  ihre  Phantasien,  mögen 
sie  nun  übersinnlich-spekulativ,  mitleidig-sozial,  spätromantisch,  symbolisch-nach- 
denklich gefärbt  sein  oder  eine  gewisse  malerische  Plastik  aufweisen.  Das  kräftigste 
Talent,  das  in  der  Sammlung  zu  Wort  kommt,  ist  neben  F.  von  Saar  zweifellos 
Rudolf  Hawel,  ein  nicht  unwürdiger  Jünger  Anzengrubers.  — 

Epos.  Eine  Nummer  der  K 1  o  p  s  t  o  c  k  -  Litteratur  (5149)  haben  wir  schon 
im  Vorjahre  verzeichnet  (JBL.  1901  IV  3 :  1),  eine  andere  (5151)  gedenken  wir  nach- 
zutragen. —  Ueber  J.  B.  Alxingers  Epos  „Doolin  von  Maynz"  hat  Weil  (5154) 
eingehende  Quellenstudien  angestellt.  Er  stellt  fest,  dass  Alxinger  seinen  Stoff  nicht 
der  Bibliotheque  universelle  des  romans  des  Grafen  Tressan,  sondern  der  gekürzten 
Uebersetzung  in  H.  A.  0.  Reichards  Bibliothek  der  Romane  entnommen  hat.  Die  Quelle 
selbst,  die  1501  zuerst  gedruckte  prosaische  Bearbeitung  der  chanson  de  geste  „Doon 
de  Mayence"  aus  dem  13.  Jahrhundert  hat  Alxinger  nie  zu  Gesicht  bekommen.  W. 
zeigt,  wie  Alxinger  die  auseinander  flatternden  Abenteuer  seiner  Vorlage  einheitlicher 
zu  gestalten,  wie  er  eine  innerlich  geschlossene,  wohl  motivierte  Handlung  zu  formen 
weiss,  wie  er,  von  Wieland  beeinflusst,  durch  die  Verknüpfung  der  Schicksale  der 
verschiedenen  Personen,  die  in  der  Vorlage  parallel  nebeneinander  herlaufen,  das 
Interesse  zu  steigern  und  dem  Gedicht  grössere  Einheitlichkeit  zu  geben  versteht,  wie 
er  freilich  auch  manchen  romantischen  heldenhaften  Zug  ausmerzt,  andererseits  aber 
die  Charaktere  allzusehr  ins  Engelhafte  oder  Teuflische  verzerrt,  sie  aller  Anmut 
beraubt,  vor  allem  jedoch  alle  derb-komischen  Züge  und  mit  ihnen  jeden  Schimmer 
von  Humor  tilgt.  Indem  er  seine  Vorlage  aus  dem  Märchenhaften  ins  Historische 
umarbeitete,  sah  sich  Alxinger  genötigt,  geschichthche  und  kulturgeschichtliche 
Studien  zu  treiben.  Wie  W.  im  einzelnen  nachweist,  hat  Alxinger  seine  Kenntnisse 
aus  A.  F.  Büschings  „Neuer  Erdbeschreibung",  aus  dem  Saxo  Grammaticus  und  aus 
anderen  historischen  Quellen  (Thomas  Bartholinus  IL,  Olaus  Magnus)  geschöpft.  Doch 
auch  seine  Phantasie  hat  Alxinger  walten  lassen  und  eine  Reihe  von  Charakter- 
bildern aus  eigenem  beigesteuert.  Andererseits  hat  er  verwandte  von  der  Reichardschen 
Bibliothek    übermittelte   Erzählungen   mit   Erfolg  studiert,    manches   Motiv,    manche 


R.  Fürst,  P^pos  des  18./19.  Jh.:  Von  der  Mitto  des  18.  Jh.  bis  zu  Goethes  Tod.      457 

litterarische  Gepfloofenhoit,  ja  manchen  Satz  bis  zum  Worthiut  herab  von  Wieland  . 
entlehnt,  daneben  auch  bei  Klopstock,  klassischen  Autoren  und  Kirchenvätern  manche 
Anleihe  gemacht.  W.s  Ausführungen  zeichnen  sich  durch  Klarheit  aus  und  ver- 
himmeln den  Helden  ebensowenitj;',  wie  sie  ihn  hochmütig  schulmeistern.  —  Was 
Ladendorf  (5157)  über  den  wohl  ziemlich  missglückten  Versuch  Otto  von  Schünaichs, 
sich  Friedrich  dem  Grossen  zu  nähern,  beibringt,  ist  nicht  allzu  wesentlich.  — 

Roman:  C.  M.  Wieland.  Einen  Brief  Wielands  vom  8.  Mai  1774  — 
einen  facsimilierten,  halb  französisch,  halb  deutsch  abgefassten  —  der  sich  teils  mit 
Lob  und  Preis  seines  Zöglings,  teils  mit  der  Schilderung  des  Schlo^sbrandes  befasst, 
bieten  die  von  C.  G  r  a  f  O  b  e  rn  do  r  f  f  (516()a)  herausgegebenen,  etwas  wichtig- 
tuenden Erinnerungen  der  Freifrau  von  Bechtolsheim.  —  Ueber  Wielands  Verhältnis  zu 
seinen  Quellen,  das  ja  auch  von  Zeitgenossen  als  nicht  unbedenklich  befunden  wurde, 
handelte  S  te  i  n  b  erge  r  (Slßl).  Wenn  der  Verfasser  Aeusserungen  Wielands 
zitiert  wie  die,  er  habe  niemals  weder  in  Erfindung,  noch  Disposition,  noch  Zeichnung, 
noch  Haltung,  noch  Ausdruck,  noch  Farbengebung,  noch  Verteilung  von  Licht  und 
Schatten,  ja  auch  nur  in  Schnitzwerk  und  Verkleidung  etwas  Originales,  etwas  von 
seiner  Erfindung  geschaffen  oder  die,  dass  sein  Talent  zum  Stehlen  sich  entwickle, 
so  möchte  man  solche  Selbstanklagen  immerhin  einer  halb  ironisierenden,  selbst- 
quälerischen Stimmung  zugute  halten;  gleichwohl  aber  wird  zuzugeben  sein,  dass 
Wieland  die  künstlerische  Erfindungskraft,  den  Phantasiereichtum  ziemlich  tief  ein- 
schätzte, dass  er  sich  begnügte,  ein  geschmack-  und  geistvoller  Bearbeiter  gefundener 
Stoffe  zu  sein.  Denn  nach  Wielands  naivem  Ermessen  besteht  des  Dichters  wahres 
Verdienst  nicht  darin,  dass  er  sein  Sujet  erfindet,  sondern  in  der  lebendigen  Dar- 
stellung, also  darin,  dass  er  aus  dem  alten  Stoff  neue  Gestalten  formt  und  ihnen  den 
Stempel  seines  Geistes  aufdrückt,  so  zwar,  dass  der  Nachahmer  den  Erfinder  über- 
trifft, sobald  er  den  Stoff  besser  behandelt  (eine  Ansicht,  die,  sofern  es  sich 
nicht  um  Raubzüge  in  fremdes  Eigentum  handelt,  kaum  bestreitbar  ist).  Mit  Nach- 
druck schliesst  er  sich  Herders  Meinung  an,  dass  es  wie  überall,  so  auch  auf 
poetischem  Gebiet  nur  ein  Finden,  kein  Erfinden  gäbe,  und  so  erteilt  er  trotz  gelegent- 
licher Anwandlungen  von  Sittenstrenge  auch  seinen  Jüngern  gewisse  Ratschläge 
über  das  Suchen  und  Finden  von  Stoffen  und  Anregungen,  die  nach  unseren  Begriffen 
nicht  ohne  Bedenklichkeit  sind.  St.  vermeidet  mit  Recht  alle  Plagiatschnüffelei;  er 
sieht  in  Wieland  vielmehr  eine  widerspruchsvolle,  komplizierte  Natur,  deren  Gering- 
schätzung der  schöpferischen  Phantasie  hauptsächlich  durch  den  empfundenen  Mangel 
eigener  Originalität  bedingt  ist.  —  Diesen  nicht  leicht  zu  erfassenden  Charakter  hat 
B  ö  1  s  c  h  e  (5164)  mit  der  ihm  eigenen  Fähigkeit  zu  psychologischer  Eindringlichkeit 
zu  ergründen  versucht.  B.  ist  nicht  der  Mann,  der  aus  ängstlich  zusammengesetzten 
Notizen,  aus  mühsam  ausgegrabenen  Belegstellen  Zug  um  Zug  bis  ins  Kleine  und 
Kleinliche  den  Lebensgang  eines  längst  Entschwundenen  nachzukonstruieren  sich 
abquält.  Sein  Wieland  ist  vielleicht  nur  der  Dichter  des  „Agathon",  der  „Abderiten", 
der  „Musarion"  und  des  „Oberon",  aber  er  ist  dafür  ein  Mensch  aus  einem  Gusse, 
nicht  eine  aus  tausend  Papierschnitzeln  zusammengeklebte  Puppe.  Aus  der  Ent- 
fernung des  20.  Jahrhunderts  sucht  er  Wieland  als  selbständige  Erscheinung,  nicht 
als  Anhänger  der  Weimarer  klassischen  Periode  verstehen  zu  lernen.  Vortrefflich 
wird  der  Einfluss  des  früh  greisenhaften  Bodmer  eingeschätzt,  durch  den  der  in  der 
Studierstube  erzogene  Adept  in  jene  hyperreligiöse  und  muckerische  Richtung  gezogen 
wurde,  die  durch  Sophiens  plötzliche  kühle  Absage  noch  weitere  Förderung  erhielt. 
Aber  das  Ewig-Weibliche  zieht  ihn  wieder  hinan:  die  flotteren  Hofmeister-  und 
Schriftstellertage  in  Zürich  und  Bern,  die  Bondeli  und  Genossinnen  bewirkten,  dass 
der  „kleine  Bodmer  (==  Wieland)  sich  selbst  wieder  aus  dem  Sumpf  zu  ziehen  begann". 
Die  Szenen  kleinstädtischer  Kirchturmintrigen  im  wörtlichen  Sinn,  die  der  Biberacher 
Kanzleidirektor  täglich  mit  ansah,  taten  dann  ihr  übriges,  die  stark  nach  rechts  ver- 
schobene Weltanschauung  wieder  einzurenken;  der  Kreis  des  Grafen  Stadion,  des 
natürlichen  Vaters  La  Roches,  Hess  ihm  neue  Welten,  darunter  Shakespeare,  auf- 
gehen. Sehr  schön  wird  „Agathon"  als  „der"  Stoff  erklärt,  den  der  Dichter  als 
Persönlichkeit  besass;  indem  Wieland  sich  selbst,  seine  Entwicklung,  seine  Reife 
schilderte  (der  Terminus  „Bildungsroman"  hätte  die  Orientierung  noch  erleichtert), 
wich  er  von  der  üblichen  Schablone  des  Romanes  ab,  schlug  er  einen  neuen  Klang 
an,  „der  endlich  in  Goethes  'Faust'  zur  grossen  Melodie  geworden  ist:  zu  der  Melodie 
vom  Menschen,  der  erlöst  wird,  nicht  weil  er  starr  auf  seiner  angelernten  Tugend 
bleibt,  sondern  weil  er  immer  strebend  sich  bemüht  hat".  Und  noch  andere  solche 
vorbereitende  Akkorde  tönen  durch  den  Roman:  der  Philosoph,  der  —  mit  zweifel- 
haftem Erfolg  —  zum  Monarchen  tritt,  wie  später  Posa  zum  König  Philipp,  die 
Wiederaufrichtung  der  Strauchelnden,  das  Motiv  der  Entsagenden.  B.  wendet  sich 
mit  Wärme  gegen  jene  —  und  ihre  Phalanx  reicht  bis  zu  H.  Kurz  und  Herman 
Grimm  — ,    die   in   ihrer  Aburteilung    über  Wielands  ganze  Wirksamkeit  auch  den 


4o8      R.  Fürst,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  der  Mitte  des  18.  Jh.  bis  zu  Goethes  Tod. 

Schluss  des  „Agathon"  als  unmoralisch  ablehnen  möchten.  Des  weiteren  charakte- 
risiert B.  „Musarion"  als  „die  Perle  dessen,  was  Wieland  damals  so  nebenher  in 
Versen  geschaffen  hat,"  den  „Goldenen  Spiegel"  als  das  „hinreissend  aktuelle  Buch". 
In  dem  Kampf  um  die  echte  Antike,  der  zwischen  Wieland  und  dem  Autor  des  Flug- 
blattes „Götter,  Helden  und  Wieland"  entbrannte,  zeigt  B.,  wie  Goethes  Kampfstellung 
von  vornherein  eine  schiefe  war  („als  er  aus  Italien  heimkam,  hätte  er  jeden  mit 
W^orten  umgebracht,  der  in  die  Antike  auch  nur  ein  Körnlein  Sturm  und  Drang 
mischte,  der  sie  nicht  ganz  formenrein,  abgeklärt,  marmorkalt  sah").  Wieland  „war 
eben  18.  Jahrhundert  in  jeder  Faser,  in  seinen  Schranken,  wie  in  seinen  Freiheiten"; 
seinem  musterhaften  Verhalten  ist  es  überdies  zu  danken,  wenn  das  Verhältnis  zu 
dem  von  ihm  so  früh  und  innig  verehrten  grössten  der  Pamphletisten  nicht  ernstlich 
ins  Wanken  kam.  In  den  „Abderiten"  rennt  der  Dichter  gegen  den  Herkules  des 
Weltphilistertums  an,  und  dieses  grollt  ihm  heute  noch  darum,  trotz  dem  „unverwelk- 
lichen  Zauber  des  Ganzen,  dem  einheitlichen  Geist  höchsten  menschlichen  Humors, 
der  über  allem  mit  all  seinen  Spalten  und  Untiefen  schwebt".  Indem  B.  den  „Oberen" 
als  „eins  der  wunderbarsten  deutschen  Originalepen  aller  Zeiten"  gegen  den  —  wie 
er  meint  —  lächerlichen  Vorwurf  des  Plagiates  in  Schutz  nimmt,  bezeigt  er  Wielands 
von  Steinberger  (vgl.  o.  S.  457)  charakterisierter  Theorie  seine  Anerkennung  und  legt 
dar,  wie  souverän  Wieland  trotz  alledem  mit  dem  üeberkommenen  gehaust  habe. 
„Was  Oberon  dauernd  trägt,  ist  die  Gewalt  seiner  deutschen  Verse  —  und  die 
Vertiefung  des  alten  l^alten  Märchenstoffs  durch  deutsches  Gemüt".  Mit  dem  „Aristipp" 
grenzt  B.  Wielands  Schaffen  im  wesentlichen  ab.  Es  ist  ihm  trefflich  gelungen,  das 
herauszuheben,  was  von  Wielands  Wesen  durch  den  Wechsel  der  Zeiten  lebendig 
geblieben  ist.  Befremdlich  wirkt  nur,  dass  die  Ausgabe  nicht  den  so  sehr  gepriesenen 
„Agathon"  enthält,  sondern  sich  auf  „Oberon",  eine  reiche  Auswahl  in  zwei  Bänden 
der  in  der  Einleitung  nicht  sonderlich  hervorgehobenen  poetischen  Erzählungen 
und  endlich  „Die  Abderiten"  beschränkt.  Woher  diese  Diskrepanz?  —  Eine  grössere 
Anzahl  von  Wielands  Werken  vermittelt  die  Ausgabe  von  G.  Klee  (JBL.  1900 
IV  3 :  58),  wenngleich  sie  natürlich  trotz  des  etwas  irreführenden  Titels  durchaus 
keine  Gesamtausgabe  ist,  sondern  nur  das  „dichterisch  Wertvollste  und  geschichtlich 
Bedeutsamste  hervorheben"  will.  (In  beiden  Ausgaben  fehlt  „Der  goldene  Spiegel".) 
In  der  Einleitung  würdigt  K.  Wieland  als  den  geschickten  und  wirksamen  Vermittler 
zwischen  Altem  und  Neuem,  als  den  Dichter,  der  die  Kinder  der  Welt  zur  deutschen 
Dichtung  zurückführte,  der  von  der  übersinnlichen  Begeisterung  herabführte  in  das 
Reich  der  Sinne,  der  menschlichen  Regungen  und  Empfindungen,  der  Herz,  Phantasie 
und  Verstand  vom  Zwang  der  Konvention  befreite.  Hang  zur  Breite  und  zum  Belehr- 
samen, Mangel  an  Objektivität  und  strafferer  Durcharbeitung  der  massenhaften 
Produkte,  die  Sucht,  auf  Aktualitäten  des  Tages  anzuspielen,  ohne  doch  das  Leben 
der  Heimat,  der  Gegenwart  zu  gestalten,  eine  gewisse  abwägende  weibische  Unent- 
schiedenheit  seiner  Natur,  diese  Umstände  tragen  nach  K.s  Meinung  die  Schuld,  dass 
heute  nur  noch  zwei  von  den  Kindern  seiner  Muse,  „Oberon"  und  ,,Geron",  „im 
vollen  Reiz  der  Jugendfrische  erstrahlen".  Psychologisch  geht  K.  durchaus  nicht  so 
tief  wie  Bölsche,  trifft  aber  mit  ihm  in  den  Werturteilen  so  ziemlich  zusammen;  über- 
dies versucht  er,  jede  der  zahlreichen  Dichtungen  Wielands  nicht  nur  aufzuzählen, 
sondern  knapp  zu  charakterisieren  und  in  den  Zusammenhang  einzureihen  (nur  die 
Märchensammlung  „Dschinnistan"  habe  ich  vergeblich  gesucht).  In  der  Beurteilung 
der  „Komischen  Erzählungen",  von  „Idris  und  Zenide"  und  sonst  zeigt  er  einige 
moralische  wie  ästhetische  Prüderie;  die  „Alceste"  wird  als  die  erste  deutsche  Opern- 
dichtung ernsten  Inhalts  und  würdiger  Form  gefeiert;  im  „Oberon"  erkennt  er  einen 
organischen  Fehler,  nämlich  den,  dass  Oberon  dem  Liebespaar  wegen  jenes  Fehl- 
trittes zürne,  durch  den  allein  die  Liebestreue  bis  zum  Tod  erwiesen  wird,  und  der 
so  Oberons  und  Titanias  Wiedervereinigung  ermöglicht.  Alles  in  allem  bietet  K. 
eine  sehr  saubere  und  lehrreiche  Würdigung  Wielands.  —  Lindner  (5167)  hielt 
einen  Vortrag  „Zur  Geschichte  der  Oberonsage",  zu  dessen  Ende  er  sich  mit  kühnem 
Schwung  „aus  grauer  sagenhafter  Vorzeit"  zum  Geburtsfest  Sr.  Königlichen  Hoheit 
des  Grossherzogs  von  Mecklenburg  erhob.  Den  Stammvater  des  Auberon  im  Huon 
de  Bordeaux  sieht  er  in  dem  bei  den  gallischen  Franken  heimischen  König  der  Alben: 
Albericus  =  Alberich,  zunächst  wohl  als  klein  und  verwachsen  gedacht,  dann  im 
Nibelungenlied  als  bärtiger  alter  Wächter  des  Hortes  wiederkehrend.  Als  ein  Wesen 
von  hohem  Alter,  winziger  Gestalt  und  grosser  Schönheit  tritt  Alberich  im  Gedicht 
„Ortnit"  auf;  zwar  erscheint  er  hier  als  Christ,  doch  hat  er  sich  tatsächlich  vom 
Schwarzeiben  zum  Lichtelben  gewandelt.  Auberon,  den  Feenkönig,  lernen  wir  1552 
in  dem  französischen  Prosaroman  „Ysaie  le  Triste"  kennen;  er  wurde  aus  dem  miss- 
gestalteten Zwerg  Tronc  in  jene  Lichtgestalt  verwandelt  und  erhielt  seinen  Namen 
als  Koseform  von  Auberi  =  Alberich.  Dieser  Roman  lehnt  sich  wohl  teilweise  an 
den  Roman  Huon  de  Bordeaux  (zwischen  1216  und  1232)  an,  den  Wieland  durch  den 


R.  Fürst,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  der  Mitte  des  18.  Jh.  bis  zu  Goethes  Tod.      459 

Auszug"  des  Grafen  Tressan  kennen  lernte  und  den  er  als  Quelle  benutzte,  nachdem 
er  ihn  um  Shakespeares  Titania  bereichert  hatte,  und  den  L.  auch  als  Quelle  des 
„ürtnit"  anzunehmen  g-eneig-t  ist.  Er  mag*  auch  den  engrlischon  Oberon-Dichtern 
(darunter,  ausser  Shakespeare,  Spenser,  Ben  Jonson,  Robert  GreeneJ  vorgelegen 
haben.  Die  sohwarzelbischen  Reste  dieser  Gestalt  hat  Shakespeare  nach  L.s  Ansicht, 
die  mittlerweile  auf  der  Bühne  lohendig"  g-eworden  ist,  auf  Puck  übertragnen.  L.s 
Darstellung-  wird  durch  chronolog'ische  Hysterapnjtera  g-estört.  —  Erich  Schmidt 
(oltilJ)  gal)  J.  M.  K.  Lenzens  an  Wielands  Adresse  gerichtetes  Pater  peccavi  „Ver- 
teidigung- des  Herrn  W.  g-egen  die  Wolken  von  dem  Verfasser  der  Wolken"  neu 
heraus  und  vereinig-te  in  der  knappen  Einleitung-  alles  Wissenswerte.  — 

(Jeher  W.  lieinses  Stellung-  zur  bildenden  Kunst  hat  Jessen  (5171)  ein 
flßissiges  Buch  g-eschrieben.  Er  zeigt,  wie  Heinse  sich  allgemach  von  den  Schul- 
vorstellungen des  18.  Jahrhunderts  befreite,  wie  sich,  durch  Aristoteles  angeregt,  der 
Zug  zum  Realen,  zum  Anschauen  und  wirklichen  Erfassen  durch  die  Sinne  in  ihm 
entwickelte,  wie  er  in  seltener  Vielseitigkeit  für  bildende  Kunst  und  für  Musik  gleich 
fein  empfand.  In  seiner  ersten  Periode,  der  Düsseldorfer,  der  die  Düsseldorfer 
Gemäldebriefe  entstammen,  stand  er  zunächst  unter  dem  Einfluss  seiner  Erfurter 
Lehrer,  Wielands  und  des  Eklektikers  Riedel,  besonders  aber  unter  jenem  Rousseaus 
und  seiner  Gefühlsästhetik:  er  fordert  die  Rückkehr  zur  Natur  und  er  verlangt  eine 
in  nationaler  Eigenart  wurzelnde  Kunst.  Auch  sind  Einwirkungen  Baumgartens  und 
anderer  nachweisbar.  Zu* Lessing-,  dessen  Ideen  er  in  mancher  Hinsicht  weiter- 
geführt hat  und  dem  er  in  sinnlicher  Kunstanschauung  überlegen  war,  steht  er  im 
Respektverhältnisse.  Von  Winckelmann  hat  er  wohl  die  hohe  Schätzung  der  Antike 
übernommen,  dagegen  bekämpft  er  durchaus  die  Anpreisung  dieser  Antike  als  das 
einzig  nachzuahmende  Ideal  für  die  Neueren;  ja,  Heinse  mutet  in  seiner  wiederholten 
Forderung  nationaler  und  volkstümlicher  Kunst,  in  seiner  Warnung  vor  ödem  Modell- 
zeichnen und  unpersönlichem  „Komponieren"  auf  Akademien  vielmehr  als  Vorläufer 
moderner  Bestrebungen  an.  Er  ist  wohl  der  erste  deutsche  Kunstrichter,  dem  —  im 
Gegensatz  zu  I^essing  und  Winckelmann  —  der  Sinn  für  Farbe  eignet,  der  den  Maler 
vor  allem  anderen  auf  das  rein  Malerische  hinweist.  So  hat  er  denn  auch  einen 
überraschend  sicheren  Blick  für  die  Einschätzung  malerischer  Grösse;  galt  ihm  nach 
überkommener  Tradition  Rafael  auch  als  Meister  aller  Meister,  so  hat  er  Rubens  dank 
seiner  Kraft  der  „Einfühlung"  förmlich  entdeckt  (wogegen  er  freilich  für  Rembrandts 
Grösse  blind  war).  Eingehendes  Studium  des  Aristoteles,  dem  er  die  Begriffe  des 
ästhetischen  Scheins  und  der  idealisierten  Natur  entnahm,  bereitete  die  Reise  nach 
Italien  vor.  Neben  den  W'erken  („Ardinghello")  und  Briefen  kommen  für  Italien 
die  Hefte  des  Heinseschen  Nachlasses  —  über  80  an  Zahl  —  in  Betracht,  die  J.  ein- 
sehen konnte  und  in  zwei  Anhängen  eingehend  beschreibt.  In  Italien  wendet  er  sich 
als  echter  Sohn  der  Aufklärung  gegen  die  „Heiligen,  Teufels-  und  Engelsgesichter"; 
Dürers  Grösse  blieb  ihm  verschlossen.  Immer  entschiedener  aber  wendet  er  sich 
hier  der  Natur  zu,  von  Winckelmann  und  der  unbedingten  V'orbildlichkeit  der 
Griechen,  der  Ueberschätzung  der  Allegorie  ab;  wohl  unter  dem  Einfluss  Wi::ckel- 
manns  mehr  noch  als  infolge  des  Zaubers,  den  das  Nackte  nun  einmal  auf  ihn  ausübt, 
nimmt  seine  Vorliebe  für  die  Plastik  immer  mehr  zu,  während  er  die  Malerei  als 
Magd  der  Poesie  zu  schmähen  beginnt.  Lessing  bleibt  er  treu,  wenngleich  er  in  der 
Frage  der  Zulässigkeit  des  Hässlichen  in  der  Malerei  einen  mehr  veristischen  Stand- 
punkt einnimmt,  da  er  das  Hässliche  als  ästhetisch  zulässige,  ja  oft  notwendige  Dar- 
stellungsform anerkennt.  In  vielen  Punkten  zeigt  sich  nun  auch  der  Einfluss  Herders, 
auch  Mendelssohns,  und  so  kommt  er  allgemach  zu  einem  eklektischen  Kompromiss- 
Standpunkt,  der  dem  Idealismus  Schillers  und  Goethes  verwandt  ist.  „Die  höchste 
Vollkommenheit  ist  überall  der  letzte  Endzweck  der  Kunst,  sie  mag  Körper  und 
Seele  oder  beides  zugleich  darstellen;  und  nicht  die  blosse  getroffene  Aehnlichkeit 
der  Sache  und  das  kalte  Vergnügen  darüber."  J.  stellt  dann  dar,  wie  die  so  ge- 
wonnenen Ueberzeugungen  auf  bestimmte  künstlerische  Erscheinungen  (Michelangelo, 
Rafael,  Tizian)  und  die  einzelnen  Gattungen  der  Kunst  (Baukunst,  Plastik,  Malerei) 
Anwendung-  finden,  und  zeigt,  wie  Heinse  sich  niemals  betrog,  wenn  er  sich  auf  das 
gesunde  Empfinden  seiner  Sinne  verliess  und  nicht,  wozu  ihn  der  Rationalismus 
seiner  Zeit  mächtig  antrieb,  durch  ästhetisches  Theoretisieren  die  Schönheit  zu  finden 
sich  abmühte.  Auf  der  Rückreise  kommen  dann  die  Früchte  des  italienischen  Aufent- 
haltes zur  Reife  (was  aber  nicht  ausschliesst,  dass  der  Palazzo  Pilti  ein  entsetzlicher 
regelmässiger  Steinhaufen  ohne  alle  Grazie,  Leichtigkeit  und  Schönheit  genannt 
wird),  und  hier  zeigt  sich  Heinse  auch  —  was  hoch  einzuschätzen  ist  —  als  einer 
der  frühesten  Geniesser  und  Schilderer  der  Landschaft  in  Deutschland.  Ein  späterer 
Besuch  in  Holland  vermag  an  der  aus  Italien  mit  heimgebrachten  kunstästhetischen 
Entwicklung  Heinses  nicht  mehr  viel  zu  ändern;  in  gelegentlichen  Polemiken 
gegen  Spinozas  Philosophie    und   Kants  Aesthetik    zeigt   sich   das  letzte  Aufflackern 

Jahreeberichte  fdr  neuere  deutsche  Litteratnrgeschiohte.    XUl.  59 


460       R.  Fürst,  Epos  des  18./ 19.  Jh.:  Von  der  Mitte  des  18.  Jh.  bis  zu  Goethes  Tod. 

von  Heinses  Anteil  an  der  bildenden  Kunst.  J.s  sorgfältiges,  an  manchen  Stellen 
etwas  schwerflüssiges  Buch  bedeutet  eine  „Rettung"  des  „ersten  deutschen  Kunst- 
feuilletonisten",  eines  Mannes,  der  an  Kunstempfinden  manchen  Meister  seiner  Zeit 
überragte,  den  man  immer  wieder  frivol  und  oberflächlich  gescholten  hat,  der  aber, 
wie  die  neu  veröffentlichten  Materialien  bekunden,  in  ernster  ehrlicher  Arbeit  sich 
seine  eigene  Ueberzeugung  errungen  hat.  — 

Bleich  (5174)  bringt  zur  Besprechung  der  Volksmärchen  des  J.  K.  A. 
Musaeus  ein  genügendes  Quantum  Temperament  und  hinreichende  Schätzung 
seines  Helden  und  seiner  eigenen  Person  mit,  was  ihn  zu  Ausfällen  von  verblüffendem 
Ingrimm  gegen  anders  Denkende,  z.  B.  gegen  Herrn  Ed.  Grisebach  oder  gegen  die 
unbedingten  Anhänger  der  Volksdichtung  verleitet.  Es  geht  denn  doch  nicht  an, 
Musaeus'  ironisierend-überlegene,  skeptisch-aufkläi^erische,  an  Ereignissen  des  Tages 
sich  reibende,  die  Wirkung  mit  kühlem  Rationalismus  selbst  wieder  auflösende  Er- 
zählungen mit  den  Volksmärchen  auf  gleiche  Stufe  zu  setzen,  selbst  wenn  man  hin 
und  wieder  einen  Zug  psychologischer  Vertiefung  nachweisen  kann.  Dies  lässt  schon 
die  enge  Verwandtschaft  nicht  zu,  die  Musaeus  sowohl  im  Ton  wie  mitunter  bis  zu 
den  einzelnen  Motiven  herab  mit  den  Contes  de  fees  der  Franzosen  verbindet,  ein 
Zusammenhang,  von  dem  B.  nichts  zu  wissen  scheint.  Es  ist  doch  ein  bisschen 
irreführend,  wenn  der  Titel  der  Aufsätze  verspricht,  es  solle  von  den  Märchen  des 
Musaeus  „vornehmlich  nach  Stoffen  und  Motiven"  die  Rede  sein,  und  wenn  der 
Verfasser  sich  dann  auf  einen  Vergleich  mit  den  von  Perrault  und  Grimm  ge- 
sammelten Märchen  beschränkt.  Just  jene  Märchen,  die  Musaeus  der  Volksüber- 
lieferung entnommen  hat,  die  vom  „Rübezahl",  lässt  B.  ausserhalb  seiner  Besprechung. 
Sonst  aber  scheint  er  nicht  daran  zu  denken,  dass  Musaeus,  im  Gefolge  Wielands 
und  der  anderen  Aufklärer  stehend,  es  nicht  wagte,  die  französische  feerie  anders 
als  mit  ironisch-überlegenem  Lächeln  nach  Deutschland  zu  importieren;  so  hat  es  der 
Verfasser  des  „Don  Sylvio"  und  von  „Dschinnistan"  gehalten,  und  wie  diese  beiden 
Werke  lediglich  Bearbeitungen,  bestenfalls  Mixtacomposita  französischer  Feenmärchen 
sind,  so  hat  auch  Musaeus  zum  nicht  geringen  Teil  französische  Feenmärchen  über- 
setzt und  bearbeitet  —  allerdings  ungleich  freier  als  Wieland.  Ich  habe  „La  belle 
et  la  bete"  und  „La  belle  aux  cheveux  d'or"  von  Madame  d'Aulnoy  für  die  „Bücher 
der  Chronika",  die  „Histoire  du  prince  Tangut  et  de  la  princesse  au  pied  de  nez"  aus 
den  „Aventures  d'Abdalla"  für  „Rolands  Knappen",  „La  robe  de  sincerite"  der 
Madame  Lheritier  für  ,,Melechsala"  nachgewiesen.  B.  hat  also  nur  einen  Teil  seines 
Versprechens  gehalten,  dafür  aber  in  seiner  Schlussbetrachtung  gute  Bemerkungen 
über  die  Motive  und  die  Darstellungsweise  des  Musaeus  zusammengetragen,  wenn- 
gleich er  meines  Erachtens  vom  Humor  des  Musaeus  etwas  zuviel  hält.  —  Ueber 
J.  J.  Engel,  „den  Lieblingsschriftsteller  eines  kleindenkenden  Bürgertums",  hat 
Landsberg  (5177)  wenig  Treffendes  beigebracht.  —  Gleiches  gilt  von  den  guten 
Witzen,  mit  denen  Freiherr  von  Schlicht  („Der  selige  Knigge":  Zeit^^.  [Tages- 
zeitung] N.  20)  nach  seiner  Art  das  Andenken  des  „seligen  Knigg'e",  der  übrigens 
in  einer  Bearbeitung  auch  selbst  zu  Worte  kam  (5183),  abtut.  — 

Räuberroman.  Auch  was  Söffe  (ol84)  über  das  vielgescholtene  Tri- 
folium Vulpius  („üppig"),  Spiess  („platt")  und  Gramer  („gemein")  beibringt,  wird  ihre 
Charakterbilder  in  der  Geschichte  nicht  schwanken  machen.  — 

Erzähler.  Ueber  A.  F.  E.  Langbein  hat  Jess  (5185)  eine  jener 
Anfängerarbeiten  von  rührendem  Fleiss  veröffentlicht,  die  den  Helden  ein  für  allemal 
erledigen ;  freilich  hat  er  auch  —  was  man  nicht  von  jeder  Anfängerarbeit  behaupten 
kann  —  viel  Geschick  für  seine  schwierige  Aufgabe  mitgebracht  und  die  richtige 
Stellung  zu  seinem  kleinen  Helden  gefunden.  Mit  pünktlicher  Genauigkeit,  zum  grossen 
Teil  nach  primären  Quellen,  ist  der  traurige  Lebensabriss  herausgearbeitet  und 
bewiesen,  dass  der  einfache  biedere  Charakter  Langbeins,  „des  typischen  Bourgeois  des 
18.  Jahrhunderts",  wieder  einmal  mit  all  der  scheinbaren  Lüsternheit  und  Frivolität,  durch 
die  lediglich  das  Lesepublikum  geködert  werden  soll,  nichts  zu  tun  hat.  Mit  derselben  pünkt- 
lichen Genauigkeit  wird  ein  Verzeichnis  der  Langbeinschen  und  Pseudolangbeinschen 
Schriften  gegeben  und  seine  eigentliche  Bedeutung  in  den  Gedichten  erzählenden 
Inhalts  gesehen.  Diese  Verserzählungen  bilden  den  Uebergang  zwischen  dem  Alten 
(Geliert)  und  dem  Neuen  (Chamisso  und  Kopisch).  Der  Herkulesarbeit,  den  Quellen 
zu  diesen  weit  mehr  als  hundert  Verserzählungen  nachzugehen,  hat  sich  der  Ver- 
fasser mit  allem  Eifer  unterzogen  und  seine  Ergebnisse  recht  geschickt  zu  einem 
Gesamtbild  des  Helden  vereinigt,  indem  er  zeigt,  durch  welche  Mittel  (Vor- 
liebe für  direkte  Rede,  Dialog,  Monolog,  dramatische  Technik;  Vermeidung 
dramatischer  Situationen,  Unfähigkeit  zu  deren  Darstellung;  breite  Darstellung 
der  Handlung,  deren  Erweiterung  durch  Nebenzüge  und  ebenso  breite  Vor- 
bereitung der  Handlung,  Sorgsamkeit  der  Motivierung,  Verzerrung  und  Kari- 
kierung    der    Charaktere)     der     Phantasiearme     seinen     Quellen     immerhin     eine 


R.  Fürst,  Epos  des  IH./IO.  Jh.:  Von  der  Mitto  des  18.  Jh.  bis  zu  Goethes  Tod.      461 

eigene  Präffung-  aufdrückte.  Recht  prägnante  Beispiele  beleben  die  Dai-stellung-, 
J.  geht  weiter  auf  Langbeins  Satire  und  Moral  und  damit  auf  seine  Stellung  zu  den 
bewegenden  Fragen  seiner  Zeit  ein  (Napoleon),  stellt  seine  rationalistische  Abneigung 
gegen  die  Romantik  fest,  gibt  eine  üesamtcharakteristik  des  Autoi*s,  der  alles  Tat- 
sächliche gewissenhaft  vermerkt,  aber  seiner  Darstellung  keine  innere  Wahrheit  zu 
verleihen  weiss.  Doch  ist  Langbein  bei  aller  äusseren  Not  niemals  zu  einem  skrupel- 
losen üeschäftslitt(!raten  herabgesunken.  Ein  wenig  unorganisch  —  wie  denn  dem 
Verfasser  die  Komposition  überhaupt  noch  einige  Mühe  macht  —  folgt  dann  ein 
Anhang  mit  Proben  über  das  Verhältnis  der  einzelnen  Fassungen,  sowie  über  die 
Entwicklung  von  Langbeins  Vers-  und  Reimtechnik.  Dieselben  Einflüsse  wie  in  der 
Versbehandlung  —  Geliert  einer-,  Bürger  andererseits  —  machen  sich  in  Langbeins 
Stil  überhaupt  bemerkbar,  und  es  wird  sowohl  Bürgers  wie  Gellerts  Einwirkung  mit 
niustorhafteni  Fleiss  und  tunlicher  Uebersichtlichkeit  bis  zu  den  kleinsten  Stilmitteln 
(Gleichheit  des  Ausdrucks,  Interjektionen,  Diminutive,  Tautologien  und  andere  Gleich- 
klänge, parallelistische  Wiederaufnahme  des  Verbunis  mit  anderem  Obj«;kt  oder 
Subjekt,  Anwendung  von  Bildern,  Sprichwörtern  usw.)  verfolgt  und  so,  überall  von 
reichlichen  Belegstellen  gestützt,  ein  anschauliches  Bild  von  Langbeins  Stilmitteln 
gegeben.  —  Aus  dem  Schriftchen  von  Engel  (5187),  das  den  alten  J.  P.  Hebel 
just  nicht  in  neuer  Beleuchtung  erscheinen  lässt,  sei  die  vom  Verfasser  angenommene 
Beeinflussung  der  alemannischen  Gedichte  durch  J.  H.  Voss  hervorgehoben.  Durch 
diese  Gedichte  selbst,  meint  E.,  hat  Hebel,  wie  richtig  betont  wurde,  der 
Sprache  seiner  Heimat  das  Bewusstsein  ihrer  Berechtigung  als  solcher  verschafft. 
Weniger  hält  der  Verfasser  von  Hebels  Rätseln,  während  er  die  Geschichten  des 
Rheinischen  Hausfreundes  hoch  wertet,  aber  auf  ihre  eigentümlich  missverständliche 
Auffassung  der  Zeit  und  ihres  Geistes  hinweist  (Verhimmelung  Napoleons,  Verspottung 
der  Tiroler,  die  sich  unbedacht  gegen  ihre  Obrigkeit  aufgelehnt  hätten).  Mit  Recht 
wird  auf  die  P'üUe  des  Volkstümlichen  hingewiesen,  das  durch  Hebels  Erzählungen 
wieder  lebendig  wurde;  hier  finden  sich  auch  Ansätze  zur  Analyse  von  Hebels  Stil- 
mitteln, die  jedenfalls  wertvoller  sind  als  der  Versuch,  den  Mann  durch  abgebrauchte 
Bilder  vom  tosenden  Bergstrom  und  dem  melodisch  plätschernden  Bächlein  nebst 
obligaten  blumigen  Auen  zu  charakterisieren  und  unserer  Zeit  durch  den  tiefgehenden 
Vorwurf,  sie  liebe  es,  das  Strahlende  zu  schwärzen  und  das  Erhabene  in  den  Staub 
zu  ziehen,  am  Zeuge  zu  flicken.  — 

Geiger  (5192)  hat  über  verschiedene  Jean  Paul-Schriften  Revue 
abgenommen,  und  zwar  über  jene  von  Jos.  Müller  (JBL.  1894  IV  3:86;  IV  5:15; 
189H  111:  2<>3;  1900  IV  3  :  81/3),  P.  Nerrlich  (JBL.  1901  IV  3  :  34)  und  F.  J.  Schneider 
(JBL.  1901  IV  3:31).  Mit  Recht  rügt  G.  die  schnöde  Art,  in  der  Müller  seinen 
Gegner  verunglimpft,  und  beklagt  es  mit  gleichem  Recht,  dass  Müllers  ebenso  konfuse 
wie  parteiliche  Darstellung  auch  der  glücklichsten  Funde  Wert  beeinträchtige.  Für 
Schneiders  Arbeit,  der  nur  die  Breite  des  Anfängers  zum  Vorwurf  gemacht  wird, 
hat  G.  in  allem  Wesentlichen  Lob.  Auffallend  ist  es,  dass  der  Verfasser  Herder  und 
Heine  schlechthin  unter  die  Männer  zweiten  Ranges  einreiht.  — 

Heinrich  von  Kleist.  Das  feine  und  psychologisch  tief  bohrende  Buch 
von  Servaes  (5206)  hat  uns  eigentlich  nur  in  zweiter  Linie  zu  beschäftigen,  zumal 
die  bemerkenswertesten  Ergebnisse,  die  gelungensten  Analysen  mit  Kleists  dramatischem 
Schaffen  in  Zusammenhang  stehen.  Es  möge  also  zunächst  auf  einige  hervorstechende 
Momente  von  allgemeiner  Geltung  hingewiesen  werden:  die  Ziele  der  Würzburger 
Reise  hält  der  Verfasser  trotz  aller  Versuche  der  Aufhellung  für  immer  noch  in 
Dunkel  gehüllt;  an  der  Realität  Mädelis  zweifelt  er  nicht;  das  W'esen  des  jungen 
Kleist  wird  charakterisiert  als  „die  hochentwickelte  zusehends  wachsende  Wahr- 
nehmungs-  und  Vorstellungsgabe,  und  als  die  Fähigkeit,  auch  für  die  verschlungensten 
seelischen  Zustände  einen  malenden,  oder  doch  zutreffenden  Ausdruck  zu  finden" 
(S.  31);  „er  erlebte  wirklich  Visionen  und  hielt  sie  gestaltend  fest"  (S.  40).  Bei  der 
Beurteilung  von  Kleists  NovelUstik  wird  auf  das  künstlerische  Abwägen  zwischen 
Objektivität  und  Subjektivität,  auf  die  Sachlichkeit  und  Gegenständlichkeit  seines 
Vortrags,  die  Energie  der  Führung  und  Entwicklung  der  Konflikte,  die  leben- 
strotzende Fülle  in  der  Ausmalung  der  Details,  die  bewegliche,  plastische,  zupackende 
Sprache  hingewiesen,  Vorzüge,  in  denen  sich  eine  bis  zur  Herbheit  gehende  dichterische 
Keuschheit  verrät.  Aber  aus  der  Strenge,  aus  der  ehernen  Objektivität  der  Novellen 
spricht  jenes  subjektive  Stimmungsmoment,  das  ihren  köstlichsten  Reiz  ausmacht;  so 
hört  S.  aus  „dem  Erdbeben  von  Chile"  „den  armen  verhetzten  H.  von  Kleist  sprechen". 
„Die  Marquise  von  0..."  mit  ihrer  indirekten  Redeweise,  den  vielen  aneinander- 
gereihten „dass"-Sätzen,  dem  plötzlichen  Umsprung  in  den  direkten  Vortrag,  der 
kühnen  Vi^ortstellung  mit  ihren  häufigen  Einschiebungen  und  Durcheinander- 
schiebungen, die  dem  ganzen  Vortrag  ein  rasches,  hetzendes,  hartnäckiges  Tempo 
geben,    scheint    dem    Verfasser    besonders    bezeichnend    für   Kleists    Erzählungsstil, 

59* 


462       R.  Fürst,  Epos  des  18./J9.  Jh.:  Von  der  Mitte  des  18.  Jh.  bis  zu  Goethes  Tod. 

Etwas  rasch  werden  die  übrigen  Erzählungen,  namentlich  die  des  zweiten  Bandes, 
abgetan.  Recht  fein  wird  nach  den  tieferen  Wesensgründen  für  Goethes  Abneigung 
gegen  Kleist  gesucht  (der  ehemalige  Werther-Poet  ,, glaubte  mit  jenem  unwirschen 
Schatten  fertig  geworden  zu  sein,  und  nun  kam  der  längst  Ueberwundene  noch 
einmal  wieder  .  .  .  und  sah  ihn,  halb  zutraulich,  halb  bedrohlich  an  mit  unstäten, 
flackernden  Selbslmörderaugen !"  S.  102).  Den  Höhepunkt  des  Buches,  das  auch 
als  stilistische  Leistung  trotz  leichter  Maniriertheit  (so  wenn  von  ,, jauchzenden  Armen" 
gesprochen  oder  der  Charakter  des  Varus  eine  elegante  Leistung  genannt  wird)  einen 
bedeutenden  Rang  in  Anspruch  nehmen  darf,  erblicken  wir,  wie  angedeutet,  in  der 
Analyse  der  „Penthesilea"  und  des  „Prinzen  von  Homburg".  Auch  dem  Bildschmuck, 
der  ja  nach  jetziger  Art  ziemlich  weit  Abliegendes  heranzieht,  kann  viel  Interesse 
entgegengebracht  werden.  —  Kam  ,, Michael  Kohlhaas"  bei  Servaes  vielleicht  ein 
wenig  zu  kurz,  so  haben  dies  andere  fast  allzu  reichlich  nachgeholt.  So  gab  O. 
Pniower  (,, Heinrich  von  Kleists  Michael  Kohlhaas":  Monatsbll.  für  Heimatkunde 
der  Provinz  Brandenburg  1901,  S.  315 — 27)  einen  Vergleich  von  Kleists  Novelle  mit 
der  Wirklichkeit,  beziehungsweise  mit  der  Quelle.  P.  weist  eine  gedruckte  Quelle 
nach:  „Diplomatische  und  curieuse  Nachlese  der  Historie  von  Ober-Sachsen  und  an- 
grentzenden  Ländern"  von  Christian  Schöttgen  und  George  Christoph  Kreysig,  Dresden 
und  Leipzig  1730,  woselbst  sich  ein  wörtlicher  Abdruck  des  Berichtes  von  Peter 
Hafftiz,  dem  Berliner  Chronisten,  findet,  so  dass  man  nun  nicht  mehr  annehmen  muss, 
es  sei.  ein  handschriftliches  Exemplar  von  Hafftiz'  Chronik  in  des  Dichters  Hände 
gelangt.  Auch  die  Darstellung  der  Kohlhase-Sache,  die  Nicolaus  Leutinger  in  seinen 
Commentarii  de  Marchia  et  rebus  Brandenburgicis  um  die  Mitte  des  17.  Jahrhunderts 
gab,  scheint  Kleist  gekannt  zu  haben.  P.  lässt  die  Frage  offen,  ob  nicht  noch  andere 
historische  W^erke  die  Phantasie   des  Dichters   befruchtet   hätten.     Etwas  schwerfällig 

—  wie  er  selbst  zugesteht  —  die  Vorlage  mit  der  Dichtung  vergleichend,  kommt  er 
zu  diesem  Ergebnis:  Kleist  hat  die  Vorlage  aus  Eigenem  so  bereichert  und  vertieft, 
dass  man  getrost  sagen  kann,  seine  Erzählung  sei  ein  Phantasiegemälde;  er  lieh  den 
Hauptmotiven  den  Atem  des  Lebens,  indem  er  eine  unendliche  Menge  von  Neben- 
motiven, besonders  von  der  Art  der  genremässigen  Kleinmalerei  hinzu  erfand,  er 
wusste  der  Darstellung  der  Vorgänge  die  denkbar  grösste  Anschaulichkeit  und  Sinnen- 
fälligkeit zu  geben.  P.  wirft  ferner  die  Frage  auf,  welches  Moment  den  Dichter  zu 
jenem  Stoff  getrieben  habe,  und  er  kommt  zu  der  nicht  von  allen  —  namentlich  nicht 
von  Servaes  —  geteilten  Meinung,  Kleist  sei  der  Sänger  des  Hasses  gewesen  (aber 
doch  wohl  nur  jenes  Hasses,  dessen  Mutter  die  Liebe  ist!),  und  so  sei  ihm  Kohlhaas, 
der  gute  Hasser,  besonders  nahe  gestanden.  In  dem  persönlichen  Moment  sieht  auch 
P.,  teilweise  im  Gegensatz  zu  A.  Wilbrandt,  den  köstlichsten  Wert  des  Dichters  und 
seines  Werkes.  —  Gleichzeitig  mit  Pniower  ging  T  s  c  h  i  r  c  h  (5209)  an  die  Be- 
trachtung des  Michael  Kohlhaas,  des  historischen  und  des  erdichteten.  T.  beschränkt 
sich  auf  die  Wiedergabe  des  Berichtes  von  Hafftiz  und  findet  bei  aller  Verehrung 
für  Kleists  Novelle,  der  historische  Kohlhase  sei  dem  erfundenen  in  manchem  über- 
legen, sei  ein  Fanatiker  des  Rechtes,  aber  nicht  ein  Vertreter  persönlicher  Rachsucht 
gewesen,  habe  sich  angesichts  des  Todes  weit  mannhafter  benommen,  und  Kleist 
habe  überhaupt  durch  manchen  falschen  und  krankhaften  Zug  in  gleicher  Weise  die 
geschichtliche  Gestalt  wie  seine  herrlichste  Novelle  geschädigt.  In  einem  kleinen 
Nachtrag  (5210)  kommt  T.  sehr  lobend  auf  Pniowers  wenige  Wochen  vor  seinem 
eigenen  Aufsatz  erschienene  Untersuchungen  zurück.  — 

Franz  von  Gaudy  wurde  durch  von  Auerswald  (5211)  neu  ediert. 
Der  biographische  Abriss,  der  der  Ausgabe  vorangestellt  wurde,  enthält  manches 
Erwähnenswerte:  so  Gaudys  geringe  Anteilnahme  an  der  deutschen  Erhebung  der 
Freiheitskriege,  eine  genaue  Charakteristik  seiner  wilden  Leutnantszeit,  seiner  zer- 
rissenen stürmischen  Jugend,  überhaupt  einen  ganz  gut  aufgebauten,  knappen  Lebens- 
abriss.  Dagegen  mangelt  dem  Verfasser  die  Fähigkeit,  auch  das  Werk  seines  Helden 
zu  charakterisieren,  was  ihm  —  nach  den  Schlussworten  seiner  Einleitung  zu  schliessen 

—  auch  bewusst  ist.  Am  höchsten  werden  die  Venetianischen  Novellen  gestellt,  in 
denen  der  Dichter  die  „rein  italienische  Novelle  im  Stil  des  Boccaccio"  erneuert 
haben  soll.  Recht  einfach  wird  die  Frage  der  ,, Kaiserlieder"  erledigt:  „Wie  jeden 
Dichter  bewegte  und  begeisterte  ihn  das  menschlich  Grosse,  wo  er  es  fand,  und 
schwerlich  hätte  er  einen  gewalligeren  Stoff  finden  können"  (S.   15).  — 

K.  Immermann.  Wie  Hof  mann  (5214)  die  alte,  überall  zu  findende 
Wahrheit,  Immermann  habe  den  Titel  seiner  gegen  Platen  gerichteten  Schrift  „Der 
im  Irrgarten  der  Metrik  taumelnde  Kavalier"  einem  älteren  deutschen  Roman  nach- 
gebildet („Der  im  Irrgarten  der  Liebe  taumelnde  Ritter"),  nochmals  auftischen  und 
als  „wohl  unbekannt"  bezeichnen  konnte,  begreife  ich  nicht.  —  Eine  Würdigung 
Immermanns,  die  sich  durch  Klarheit  und  Einsicht  auszeichnet,  gab  Geffcken 
(5213).     Er  weist  den  Widerspruch  nach,   der  durch  Immermanns  Natur  klafft  (Zart- 


U.  P'iirst,  Kpos  dos  IH./li».  Jh.:  Von  tk-r  Mitte  des  18.  Jh.  bis  zu  Goethes  Tod.     Itio 

sinn  und  Derbheit.  Schroffheit  unci  Weichheit,  Mystik  und  ReallKmus,  Wolhist  und 
Keuschheit,  Eitelkeit  und  Illusionslosig-keit,  Vaterlandsliebe  und  staunende  Bewunderung 
vor  den  Leistungen  der  Fremden,  lang-es,  ungesundes  Liebesverhältnis  und  kurze, 
selige  Ehe,  endlich  der  Widerspruch  zwischen  seinem  klaren  Wirklichkeitssinn  und 
der  Romantik  der  Zeit).  Immermanns  g^anzes  Leben  sei  ein  Suchen  nach  den 
Wurzeln  der  deutschen  Kraft  g-ewesen,  er  selbst  sei  stet.s,  nicht  zuletzt  als  Theater- 
intendant, auf  preussische  Strammheit  und  Harschheit,  auf  preussisches  Dienstg^efiihl 
gestimmt  geblieben.  Doch  war  er  für  Preussen  bestenfalls  ein  liebevoller  Beobachter, 
erst  für  Deutschland  wurde  er  zum  Dichter.  Die  ung-eheure  Lektüre,  die  er  bewältig"t 
hat,  und  ein  ebenso  ung-eheures  Gedächtnis  verschulden  es,  wenn  sich  in  seinen 
früheren  Werken  Ankläng-e  an  fast  alle  bedeutenden  Dichter  vorfinden ;  die  Litteratur 
ist  ihm  sozusag-en  in  Fleisch  und  Blut  übergeg'ang'en  und  er  hat  sich  zunächst  gut 
l)reussisch  zum  Dichten  nach  der  Tradition  kommandiert.  Immermanns  I^yrik  und 
die  Dramen  von  unbegreiflicher  Form-  und  Gestaltlosigkeit,  zu  deren  rechter  Ver- 
arbeitung dem  Dichter  die  Geduld  gefehlt  habe,  lehnt  der  Verfasser  ab.  G.  rechnet 
es  noch  mehr  Börne  zum  Verdienst  an  als  Heine,  aus  diesem  mitunter  wirren  Durch- 
einander den  Dichter  erkannt  zu  haben.  Seine  ungeduldig-zudringliche  Werbung 
um  Goethe  zeitigte  den  Merlin.  Merlin,  die  Dichtung,  in  der  sich  Immermann  aus 
den  Banden  des  Gnostizismus  zu  befreien  strebt,  soll  den  F'aust  übertreffen,  der 
Dichter  will  sich  auf  Tod  und  Leben  mit  Goethe  messen,  gleichzeitig  aber  mit 
Klingsor  dem  Faust-Dichter  ein  Denkmal  setzen.  Von  Bedeutung  für  das  gesamte 
Schaffen  seines  Lebens  ist  die  von  ihm  gefasste  Idee  vom  Widerspruch  in  allem 
Irdischen,  entstammend  aus  dem  Widerspruch  in  seinem  Innern,  dem  Widerspruch 
zwischen  seiner  Leistungsfähigkeit  und  seinen  geringen  Erfolgen.  Immermann  war 
(freilich  nach  Ileinse)  der  erste,  der  in  einem  vergessenen  Aufsatz  über  den  Rasenden 
Ajax  des  Sophokles  bei  aller  Bewunderung  der  Antike  deren  historische  Bedingtheit 
hervorhob  und  den  modernen  Gedanken  aussprach,  eine  blinde  Nachahmung  der 
Antike  habe  für  uns,  die  wir  die  Dinge  nicht  mehr  durch  die  Augen  der  Griechen 
zu  sehen  imstande  seien,  keinen  Sinn,  wir  wollten  uns  an  der  Antike  die  Augen  er- 
frischen, um  so  mit  gesteigerter  Kraft  an  die  Erkämpfung  der  uns  ausgesetzten  Preise 
zu  gehen.  Von  einem  verwandten  Gedanken  geleitet,  hat  er  Inder,  Neugriechen, 
Perser  aus  dem  Lande  der  deutschen  Dichtung  verbannt,  und  aus  diesem  Gesichts- 
winkel erklärt  sich  auch  sein  Kampf  gegen  Platen.  Den  ersten  Triumph  von  Immer- 
manns Wirklichkeitssinn  erblickt  G.  im  „Trauerspiel  in  Tirol",  in  dem  die  Personen 
des  grossen  Volksdramas  mit  grosser  Unbefangenheit  gescliildert  werden.  Das  Studium 
der  katholischen  Kirche  führt  in  „Friedrich  II."  zu  einem  Rückschlag.  Das  von 
Heine  zurechtgefeilte  „Tulifäntchen"  (G.  beschönigt  die  holperige  Verskunst  seines 
Helden  in  keiner  Weise)  wird  in  einfacher  und  jeden  unbefangenen  Leser  des  Ge- 
dichtes überzeugender  Weise  erklärt.  In  der  Novelle,  die  Immermann  die  einzige 
Dichtungsart  der  Zeit  nennt,  wird  „Der  Karneval  und  die  Somnambule"  wegen  der 
herrlichen  Darstellung  der  Zustände  am  Rhein  hervorgehoben.  Die  Reisebriefe 
Immermanns  bezeichnet  G.  als  die  Summe  dessen,  was  ein  einsichtsvoller,  gerechter, 
patriotischer  Norddeutscher  in  den  dreissiger  Jahren  zu  sehen  bekam.  Indem  er  die 
Dinge  an  sich  selbst  zu  erklären  sucht,  wird  er  einer  unserer  be.sten  Kulturkenner 
(wohl  vom  Schlage  W.  H.  Riehls);  dagegen  steht  er,  was  von  grösstem  Interesse  ist, 
der  Natur  noch  mit  dem  bekannten  magischen  Grauen  der  Romantik  gegenüber. 
Von  den  „Ei)igonen"  wird  gesagt,  sie  würden  nie  veralten,  solange  noch  ein 
Deutscher  mit  liebevollen  Augen  auch  unerfreuliche  Zeiten  Deutschlands  werde  ver- 
folgen mögen.  G.  rühmt  die  unsagbare  Treue  der  Schilderung  —  „kein  Gemach 
im  deutschen  Vaterland,  das  sich  nicht  auftut"  — ,  nur  erdrücke  die  Erdenschwere 
der  Darstellung  die  poetische  Form.  Aus  dem  Buch  ergäbe  sich  eine  Entwicklungs- 
regel von  freilich  niederschlagender  Wirkung:  aus  dem  deutschen  Heldenjüngling 
wird  ein  ziegenmelkender  Hausvater.  Trotz  dieser  pessimistischen  Evolution  und  trotz 
des  harten  Urteils  über  einzelne  Stände  leuchte  doch  der  Glaube  an  das  menschliche 
Herz  durch.  Die  Gestalten  seien  zum  grossen  Teil  noch  konstruiert  und  nachgeahmt, 
die  Darstellung  der  Zustände  sei  mit  des  Malere  Herzblut  erfolgt.  Im  „Münchhausen" 
weist  G.  nach,  dass  nach  den  Düsseldorfer  Erfolgen  der  Spott  leichter,  übermütiger 
geworden,  der  dumpfe  Groll  geschwunden  sei.  Er  rühmt  das  Zusammenwirken  der 
unwirklichen  Welt  der  Münchhausiaden  mit  der  positiv-kraftvollen  des  Oberhofs,  die 
vom  Pulsschlag  des  Menschenherzens  bewegt  wird,  und  er  macht  auf  gewisse  Elemente 
aufmerksam,  die  sich  aus  Immermanns  Frühzeit  bis  in  dieses  Werk  der  Reife  verirrt 
haben  (Gnostizismus,  litterarische  Nachklänge).  In  den  „bisher  nur  von  Kennern 
gelesenen"  Memorabilien  preist  G.  die  patriotische  Grundstimmung,  dagegen  hält  er 
es,  trotz  einzelner  schön  konzipierter  Stellen,  edler  Gedanken,  glühender  Schilderungen, 
für  eine  glückliche  Fügung,  dass  ,, Tristan  und  Isolde"  unvollendet  geblieben  sei, 
da  die  Schönheiten  des  Gedichtes  durch  allerlei  Reflexionen,    Intermezzi   und  andere 


464       F.  Deibel,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

Hemmnisse  verschüttet  seien.  G.  schliesst  seinen  an  klugen  Gedanken  reichen  Aufsatz, 
der  bis  nun  als  die  beste  Würdigung  Immermanns  gelten  kann,  mit  der  Meinung,  dem 
Dichter  sei  in  seinem  kurzen  Leben  doch  ungefähr  das  zuteil  geworden,  was  ihm 
gebührt  hätte.  — 


Von  Ooethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 
(IV,  3  =  N.  5217-5764.) 

Franz  Deibel. 

Zeitroman.  An  die  von  Elster  herausgegebenen  ,,Ver]nischten  Aufsätze" 
G.  Frey  tags  knüpft  Maync  (5220)  an,  um  ein  Bild  des  Publizisten  zu  ent- 
werfen. Von  einer  neuen  Seite  zeige  sich  Freytag  als  Tagesschriftsteller  nicht,  auch 
hier  sei  er  der  schlichte  Mann,  der  geschickte  und  lichtvolle  Erzähler,  der  klare, 
gründliche  Darsteller.  Der  Kreis,  in  den  er  einführt,  ist  nicht  sehr  gross,  denn  der 
Horizont  seines  geistigen  Blickes,  soweit  er  sich  nicht  in  die  Vergangenheit  richtete, 
war  begrenzt.  Die  Tiefe  seiner  Psychologie  und  seiner  Naturanschauung  war  nicht 
bedeutend,  alle  Spekulation  lag  ihm  fern.  Wohltemperierte  Gefühle  eines  charakter- 
vollen, nicht  sehr  eigenartigen  Mannes  herrschen  vor,  eines  Mannes,  in  dessen  Kopf 
sich  die  Welt  nicht  viel  anders  malt,  als  sonst  in  klugen  Menschenköpfen.  So  war 
er  denn  auch  für  höchste  Kunstoffenbarungen  wenig  empfänglich  und  hielt  es  in  der 
Litteratur  mehr  mit  den  guten  ünterhaltungsschriftstellern.  —  Von  einem  kurzen 
Besuch  bei  Freytag  im  Jahre  1882  erzählt  Wasserzieher  (5221),  ohne  mehr 
als  ein  paar  unbedeutend-wohlwollende  Aeusserungen  des  Sieblebener  Landsiedlers 
vorbringen  zu  können.  —  Deutlicher  tritt  seine  sympathische,  warmherzige  Per- 
sönlichkeit in  den  vom  „Litterarischen  Echo"  (5222)  gedruckten  Briefen  an  eine 
Nichte  Salomon  Hirzels  zutage.  Litterarische  Aufschlüsse  bringen  sie  nicht.  —  Diese 
finden  sich  in  Fülle  in  dem  von  Devrient  (5223)  herausgegebenen  Briefwechsel 
Freytags  mit  Eduard  Devrient,  einem  schönen  Denkmal  ihrer  dreissigjährigen 
Freundschaft.  Neben  den  persönlichen  Angelegenheiten  handelt  es  sich  da  vor 
allem  um  die  Bühnengestaltung  Freytagscher  Dramen.  Die  Prosawerke  stehen  in 
den  schriftlichen  Unterhaltungen  mit  dem  Bühnenpraktiker  naturgemäss  zurück, 
doch  verdienen  die  klugen  Worte  des  Karlsruher  Intendanten  über  „Die  verlorene 
Handschrift"  und  seine  ausführliche  Würdigung  der  Mathybiographie  eine  Hervor- 
hebung. — 

Historischer  Roman.  Seinem  bedeutendsten  Vertreter  W.  Alexis 
gilt  eine  instruktive  kleine  Studie  von  Morris  (5224).  War  es  bereits  bekannt, 
dass  Alexis  in  seinem  Roman  „Ruhe  ist  die  erste  Bürgerpflicht"  die  im  zweiten 
Band  des  „Neuen  Pitaval"  geschilderte  Giftmörderin  Ursinus  als  Geheimrätin  Lupinus 
unter  Beibehaltung  vieler  wirklicher  Züge  dargestellt  hat,  so  bringt  M.  auch  für  die 
Gestalt  des  Legationsrats  von  Wandel  eine  bisher  unbeachtete  Quelle  bei.  Der 
W^andel  des  Romans  hiess  in  Wirklichkeit  Wilster,  genannt  Baron  von  Essen,  und 
sein  Fall  findet  sich  im  neunten  Band  der  gleichen  Sammlung  von  Kriminal- 
geschichten. M.  zeigt,  wie  Alexis  Einzelzüge  der  Vorlage  verwertet  und  verändert 
hat.  —  Die  billigen  Neuausgaben  seiner  Romane  (5225a  — 5232),  zum  Teil  mit  nichts- 
sagenden Einleitungen  von  Mars  hall,  seien  hier  wenigstens  genannt.  — 

Andere  historische  Romane.  Von  F.  D  a  h  n  s  „Kampf  um  Rom" 
erzählt  Strotman  (5235)  zum  Ueberfluss,  dass  der  Roman  mehr  äusseren  An- 
regungen als  innerem  Drange  seine  Entstehung  dankt:  der  Stoff,  der  dem  Autor  ums 
Jahr  1859  durch  gelehrte  Studien  näher  getreten  war,  hat  ihn  um  der  merkwürdigen 
Parallele  mit  den  Zeitereignissen  willen  (Justinian— Napoleon  III.;  die  Goten  —  die 
üesterreicher)  zur  Verarbeitung  gelockt.  —  Eine  frühere  Studie  (JBL.  1898  IV  3  :  109) 
über  einen  anderen  Vertreter  des  Kostümromans,  G.  Ebers,  druckt  B  ö  1  s  c  h  e 
(5236)  wieder  ab.  —  Was  Haiusa  (5236a)  über  diesen  Autor  vorbringt,  ist  ein 
Sammelsurium  schlecht  verarbeiteter  Zitate  aus  Litteraturgeschichten  und  einigen 
Aufsätzen.  — 

Einem  längstvergessenen  Vertreter  des  Kriminalromans,  F.  Ch.  B.  A  ve- 
Lallemant,  dessen  önterhaltungsschriften  im  sechsten  Jahrzehnt  bei  einem  grösseren 


F.  Deibel,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart.        465 

Leserkreis  Mtoffliches  Interesse  faiulon,  widmete  Hasse  (5239)  eine  biographisch« 
Skizze.  Der  Schwerpunkt  seines  Wiri<ens  la^  danach  weniger  in  seinen  Romanen, 
als  in  kriminalistischen  und  polizei wissenschaftlichen  Arbeiten.  — 

Novellisten:  Süddeutsche.  Die  Epik  E.  Mörikes  fand  aus- 
führliche Behandlung  in  den  Biographien  Ma.yncs  (4(>47)  und  K.  Fischers  (4643b), 
deren  Bedeutung  Krauss  (4H49)  eingehend  erörtert.  M.  widmet  dem  „Maler 
Nolten"  ein  besonderes  Kapitel.  Sorgfältig  geht  er  den  Einwirkungen  des  „Wilhelm 
Meister"  und  der  Romantiker  nach,  ohne  den  Einfluss  der  Vorbilder  zu  übertreiben; 
an  den  Gestalten  wird  Mörikes  grosse  psychologische  Kunst  aufgewiesen;  auf 
Technik  und  Stil  fallen  erhellende  Lichter;  die  einzelnen  Phasen  der  Umarbeitung, 
der  M.  schliesslich  doch  den  Vorzug  gibt,  sind  übersichtlich  dargestellt.  Diese  fein- 
sinnige und  eindringende  Analyse  zeigt  ebenso  wie  die  Behandlung  der  Idylle  vom 
Bodensee  und  der  Mozartnovelle  M.s  Ueberlegenheit  in  kritisch-ästhetischer  Hinsicht 
über  F.,  bei  dem  die  biographischen  Einzelheiten  grösseren  Raum  einnehmen.  Dennoch 
ist  für  den  Epiker  Mörike  auch  F.s  Arbeit  heranzuziehen,  da  ihm  ein  Teil  des 
Nachlasses  zur  Verfügung  stand,  den  M.  nicht  benutzen  konnte.  Neben  Tagebüchern 
und  dem  Entwurf  zu  einer  Kindheitsgeschichte  enthält  er  Bruchstücke  eines  Romans 
aus  dem  Jahr  1833,  in  dessen  Mittelpunkt  religiös-konfessionelle  Vorgänge  stehen. 
Einzelne  Partien  dieses  Fragments  sind  nach  F.s  Urteil  ganz  auf  der  Höhe  der 
„duftigen  und  durchsichtigen  Darstellungsweise  Mörikes".  Beide  V^erfasser  endlieh 
machen  Mitteilungen  über  die  in  Weimar  befindlichen  Vorarbeiten  zu  dem  Roman 
„Der  Kupferschmied  von  Rothenburg",  der  den  Dichter  noch  im  Herbst  1851  be- 
schäftigte. —  In  der  Darstellung  der  leidenschaftlichen  Neigung  Mörikes  zu  Maria 
Meyer,  dem  Urbild  der  Peregrina  und  der  Zigeunerin  Elisabeth  im  Nolten,  weichen 
die  Biographen  stark  von  einander  ab.  Eine  Vorstudie  von  Maync  (5240c)  be- 
schäftigt sich  ausführlicher  mit  diesem  romantisch-geheimnisvollen  Erlebnis,  und  dank 
der  Sorgfalt,  mit  der  er  den  vom  Dichter  vorsichtig  verwischten  Spuren  nach- 
gegangen ist,  fällt  auf  die  seltsame  Gestalt  einiges  Licht.  Ein  als  psychologisches 
Dokument  wertvolles  Schreiben  Luise  Mörikes  an  den  Bruder  und  ein  grosser  Brief 
Bauers  helfen  dem  Aufsatz  neben  der  gedrängten  Darstellung  in  der  Biographie 
seinen  Sonderwert  leihen.  —  Aus  des  Dichters  Nachlass  im  Goethe-  und  Schiller- 
Archiv  veröffentlichte  Maync  (5240b)  ein  hier  nicht  näher  zu  besprechendes  Prosa- 
Dramolett  „Spillner".  — 

Norddeutsche.  Von  R.  M.Werners  (5243)  grosser  Hebbel-Ausgabe 
erschien  in  der  zu  durcheilenden  Frist  der  achte  Band,  der  die  Novellen  und  Er- 
zählungen, ,, Mutter  und  Kind"  und  in  den  Jahren  1835—63  aufgezeichnete  Pläne  und 
Stoffe  enthält.  Werners  Einleitung,  reich  an  neuen  Hinweisen,  zeigt  in  Hebbels 
Novellen  die  Einflüsse  Jean  Pauls,  E.  T.  A.  Hoffmanns,  Contessas  und  Kleists  auf, 
sucht  die  Chronologie  der  Erzählungen  festzulegen  und  ordnet  die  epische  Produktion 
in  die  Gesamtentwicklung  des  Dichters  ein.  — 

Die  Einleitung,  die  Eichner  (5244)  zu  einer  populären  Ausgabe  O.  Ludwigs 
geschrieben  hat,  ist  eine  bedeutungslose  Durchschnittsarbeit.  — 

Eine  Reihe  von  Beiträgen  beschäftigen  sich  mit  T  h.  Storm.  Ihr  hervor- 
ragendster, Erich  Schmidts  (5249)  vortrefflicher  Essay,  ist  aus  der  ersten  Auf- 
lage der  „Charakteristiken"  längst  bekannt  und  bedarf  nicht  mehr  des  Rühmens.  — 
Aus  ihm  und  Schützes  Ausführungen  schöpft  ein  Versuch  Frommeis  (5247), 
der  Storms  Stellung  zu  religiösen  Frag-en  behandelt.  Bei  aller  Sinnenfreudigkeit 
dränge  ein  romantisches  Element  in  der  Seele  Storms  aus  den  Grenzen  der  erfass- 
baren Wirklichkeit  hinaus.  Ein  unüberwindlicher  Zug  zum  Uebersinnlichen  eigne 
ihm,  und  weit  entfernt  von  flacher  Freigeisterei  zermartere  sich  sein  Geist  immer 
wieder  an  den  letzten  P>agen  nach  dem  Woher  und  Wohin.  Mit  der  Sehnsucht  nach 
befriedigender  Lösung  der  Lebensrätsel  verbinde  sich  bei  ihm  Misstrauen  gegen  jede 
positive  Religion  und  tiefer  Zweifel  am  Unsterblichkeitsglauben.  Trotz  romantischer 
Grundstimmung  und  religiöser  Skepsis  steht  Storm,  wie  F.  hervorhebt,  in  der 
Behandlung  sittlicher  Probleme  dem  Geist  des  Christentums  sehr  nahe.  —  Einige 
neue  Briefe  des  Dichters  konnte  Jansen  (4247a)  veröffentlichen.  — 

Oesterreicher.  Manches  Neue  und  Interessante  brachte  das  Berichts- 
jahr über  F.  Kürnberger.  Es  untersuchte  Castle  (5254)  die  Beziehungen  des 
Helden  im  „Amerikamüden"  zu  Lenau,  sowie  die  Tatsachen,  Ansichten  und  Stim- 
mungen, die  diesem  amerikanischen  Kulturbild  zugrunde  liegen.  Mit  instruktiver 
Breite  wird  Werden  und  Wachsen  der  Modekrankheit  der  „Amerikomanie"  entwickelt 
bis  zum  Umschwung  der  übertriebenen  Ansichten  von  dem  gepriesenen  Land  der 
Freiheit.  Kürnberger,  der  dem  Helden  seines  Romans  ja  erst  nachträglich  auf 
Wunsch  des  Verlegers  Züge  Lenaus  gab,  hat  im  „Amerikamüden"  die  Summe  aus 
den  Erfahrungen  und  Enttäuschungen  vieler  gezogen  und  dem  deutschen  Volk  gezeigt, 
„wo  es  seine  Tüchtigkeit   nicht    bewähren   könne,    nämlich   in   der  Vereinzelung  im 


466        F.  Deibel,  Epos  des  18./ 19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

Ausland".  Aus  der  Fülle  seines  Materials  kommt  C.  zu  dem  Urteil,  dass  Kürnberg-er 
Persönlichkeit  und  Charakter  Lenaus,  die  Motive  der  Amerikareise,  die  Eindrücke 
und  Enttäuschungen  der  neuen  Welt  g-anz  meisterhaft  in  das  Grundthema  seines 
Werkes,  die  Amerikamüdigkeit  des  ernüchterten  Deutschlands,  vervvoben  habe.  — 
Lecher  (5255)  hat  Kürnberger  noch  persönlich  gekannt  und  schildert  den  Dreiund- 
dreissigjährigen  als  eine  verhutzelte  Biedermeierfigur,  „wie  herausgesprungen  aus 
einem  Bilde  des  Münchener  Spitzweg".  Seine  mit  den  Jahren  zunehmenden  Schrullen 
werden  durch  manche  Anekdoten  belegt  und  weniger  den  journalistischen  Verhält- 
nissen damaliger  Zeit  als  dem  undisziplinierbaren  Eigenwillen  Kürnbergers  die  Schuld 
gegeben,  dass  es  ihm  nie  gelang,  in  einer  Redaktion  unterzuschlüpfen.  —  0.  J.  Bierbaum 
(„Der  Zukunft  reponiert."  Ein  Beitrag  zur  Charakteristik  Kürnbergers  als  Künstler: 
Zeit^^'.  N.  1)  machte  interessante  Mitteilungen  über  Kürnbergers  verschollenen  Roman 
„Das  Schloss  der  Frevel",  der  im  Berichtsjahr  zum  ersten  Male  von  der  ,,Zeit"  abgedruckt 
wurde.  Obwohl  das  Werk  bereits  zweimal  zum  Abdruck  in  Zeitungen  angenommen 
war,  war  es,  mehr  als  zwanzig  Jahre  nach  dem  Tode  seines  Verfassers,  noch  auf  der 
Verlegersuche.  Kühnheit  und  Eigenart  des  Inhalts  habe,  meint  B.,  dem  Abdruck  in 
Oesterreich  entgegen  gestanden.  Für  ihn  ist  „Das  Schloss  der  Frevel"  Kürnbergers 
reifstes  und  persönlichstes  Werk,  weil  es  die  „Unzeitgemässheit"  seines  Verfassers 
in  verblüffender  Schärfe  illustriere.  Allerdings  sei  Kürnberger  auch  hier  in  erster 
Linie  der  Mann  der  gedanklichen  Probleme,  mehr  Rhetor  als  Poet,  mehr  Schilderer 
als  Bildner.  —  An  den  politischen  Schriftsteller  Kürnberger,  den  scharfen  und  streit- 
baren Tagesschreiber,  erinnert  im  Anschluss  an  die  ,, Siegelringe"  Philippovich 
(5256).  - 

A.  Stifter  wurde  in  Linz  ein  Denkmal  gesetzt,  an  das  einige  kleinere  Auf- 
sätze anknü])fen  (5261,  5267-5268).  —  Von  Einzeluntersuchungen  ist  am  lehrreichsten 
die  üebersicht,  die  Sauer  (5263)  dem  Stilkünstler  Stifter  widmet.  Da  der  Dichter 
unermüdlich  am  Ausdruck  gefeilt  hat,  liefert  die  Vergleichung  der  ersten  Drucke 
mit  den  späteren  Buchausgaben  reiches  Material.  S.  beschränkt  sich  hier  auf  die 
Stellung  zu  den  Fremdwörtern,  nicht  ohne  einseitige  Betonung  der  puristischen 
Neigungen  des  Dichters.  Nach  S.s  Feststellung  war  Stifter  nicht  fanatischer  Purist: 
in  den  späteren  Auflagen  der  Studien  hat  er  manche  Fremdwörter  stehen  lassen, 
andere  sogar  für  ursprünglich  gebrauchte  deutsche  eingesetzt.  —  Die  Besprechung' 
einer  modernen  Novelle,  die  ein  ähnliches  Problem  behandelt  wie  Stifters  „Brigitta", 
ist  für  Glasenapp  (5257)  der  Anlass  zu  Bemerkungen  über  technische  Eigenheiten 
des  Dichters.  Im  Gegensatz  zur  modernen  Erzählungskunst  statte  er  seine  Plelden 
mit  wenigen,  tiefen  und  bleibenden  Eigenschaften  aus,  ja  bisweilen  sei  es  geradezu 
ein  einzelner  Grundsatz,  eine  einzige  Neigung,  was  mit  elementarer  Macht  das  Walten 
seiner  Menschen  bestimme.  Er  vermeide  alles  Spannende  und  Pointierte,  und  wo 
wie  in  den  „Nachkommenschaften"  ein  einschneidendes  Vorkommnis  zur  Sache 
gehört,  wird  es  nur  flüchtig  und  beiläufig  erwähnt.  —  Morgan  (5261a)  beschäftigt 
sich  mit  einem  ungeschriebenen  Werk  Stifters,  einer  romantischen,  in  Stuben 
spielenden  Eivählung  auf  historischer  Grundlage,  an  der  der  Dichter  im  Jahre  vor 
seinem  Tode  arbeitete.  —  Stifter,  dem  Schulmann,  gilt  ein  Beitrag  von  Zenz  (5266), 
der  aus  dem  Archiv  der  Linzer  Statthalterei  einige  amtliche  Schriftstücke  publiziert. 
Stifter  zeigt  sich  in  ihnen  als  ein  Mann  von  ruhig-klarem  Blick  und  weitherziger 
Denkart,  der  um  die  Hebung  des  Volksschulwesens  grosse  Verdienste  hat.  —  Ab- 
gesehen von  zahlreichen  Einzeldrucken  Stifterscher  Werke  (5270—5283)  erschienen 
zwei  populäre  Ausgaben,  zu  denen  Holz  er  (5260)  und  Stoessl  (5264)  die  Ein- 
leitungen schrieben.  St.s  schwacher  Arbeit  ist  die  Zusammenfassung  H.s  überlegen, 
obgleich  auch  sie  manchen  Einwand  erfordert.  Falsch  ist  das  Bild,  das  H.  von 
des  Dichters  Ehe  entwirft.  —  Eine  grosse  wissenschaftliche  Gesamtausgabe  Stifters 
bereitet  die  „Gesellschaft  zur  Förderung  deutscher  Wissenschaft,  Kunst  und  Litteratur 
in  Böhmen"  vor.  Alle  gedruckten  und  ungedruckten  Werke  in  allen  erhaltenen 
Bearbeitungen  wird  sie  vereinigen,  gereinigt  von  den  zahlreichen  Fehlern  der  Ueber- 
lieferung  und  den  willkürlichen  Aenderungen  des  früheren  Herausgebers  Aprent. 
Der  bereits  vorliegende,  von  Horcicka  (5269)  edierte  vierzehnte  Band  enthält  die  ge- 
sammeltenkunstkritischenStudien,  Aufsätze,  die  zum  Teil  nach  bisher  nicht  bekannten  oder 
nicht  benützten  Handschriften,  zum  Teil  aus  Zeitungen  und  Zeitschriften  abgedruckt 
werden.  Ein  reiches,  vielfach  neues  Material  zur  Beurteilung  des  Künstlers  wird  damit  vor- 
gelegt. Die  umfassende  Einleitung  würdigt  den  Kunstkritiker  Stifter  und  den  Maler, 
dessen  eigenartige,  allerdings  nie  grosszügige  Landschaftskunst  sechzehn  Repro- 
duktionen veranschaulichen.  Der  Gewinn,  den  die  Stifterforschung  aus  dem  Bande 
ziehen  kann,  ist  gross.  —  Ein  näheres  Eingehen  auf  die  Arbeiten  Heins  (5257a  -  5258) 
sei  bis  zu  ihrem  Erscheinen  in  Buchform  verspart.  — 

Schweize  r.  Die  Studie,  in  der  F  r  o  m  m  e  1  (5284)  den  religiösen  Werde- 
gang G.  Kellers  überblickt,  bietet  einige  Ergänzungen  zu  Kamblis  ausführlicherer 


I 


F.  Deibel,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  (ioothes  Tod  bis  zur  Gegenwart.         467 

Schrift.  Sie  stützt  sich  vor  allein  auf  den  „üriinen  Heinrich",  die  Novelle  „Das  ver- 
lorene Lachen"  und  Kellers  Briefwechsel  mit  seinen  zahlreichen  Aeusserungen  über 
relig-iöso  Fragen.  Die  Einflüsse  von  Schule  und  Erziehern  werden  verfolgt  bis  zu 
dem  un verhältnismässig  früh  vollzo<>enen  Bruch  mit  der  kirchlichen  Religion,  der 
nie  wieder  ausgeglichen  werden  sollte.  An  Stelle  des  Kirchenglaubens  tritt  reiigüjse 
Subjektivität,  eine  dem  Pantheismus  verwandte  Stimmung,  wie  sie  etwa  in  dem 
Gedichte  „Gott"  ihren  Ausdruck  gefunden  hat.  In  Heidelberg  tritt  Keller  in  eine 
neue  Phase  inneren  Werdens  :  Ludwig  Feuerbach  bewirkt  den  Umschwung  seiner 
Anschauungen  zu  religiösem  Radikalismus.  Für  Kellers  spätere  religiöse  Entwicklung 
fliessen  die  Quellen  spärlicher.  Da  F.  den  „Sieben  Legenden"  allzu  geringe 
Bedeutung  beimisst,  ist  er  einzig  auf  die  Novelle  vom  „Verlorenen  Lachen"  angewiesen. 
Si.e  zeigt  Keller  auf  einem  Standpunkt,  der  „das  Unerforschliche  still  verehrt",  aber 
Kirche  und  Christentum  nur  noch  die  Bedeutung  eines  zerfallenden  Tempels  gibt.  — 
Wünsche  f5287)  macht  einen  unbeholfenen,  von  moralisierender  Neigung  nicht 
freien  Versucli,  Kellers  Frauengestalten  zu  charakterisieren.  —  An  die  Erregung,  die 
Professor  Vetters  Nürnberger  Rede  in  der  Schweiz  hervorrief,  knüpft  0  n  o  k  e  n 
(o28(>)  an,  um  an  die  aus  -Baechtold  (3,  S.  22)  zur  Genüge  bekannten  F'olgen  eines 
Kellerschen  Toastes  zu  erinnern.  —  Dagegen  enthält  Leppraanns  (5285)  bisher 
nur  zum  Teil  vorliegende  Vergleichung  der  beiden  Fassungen  des  „Grünen  Heinrich" 
lehrreiche  Beiträge  zur  Kenntnis  Kellers.  Die  Einleitung  hebt  eine  Anzahl  typischer 
Aenderungen  hervor,  wie  sie  die  Umarbeitung  des  Kellerschen  Romans  mit  den 
zweiten  Ausgaben  der  ,, Werther"  und  „Nolten"  gemein  hat.  Eingehend  werden  dann 
die  Veränderung-en,  die  Keller  am  Aufbau  des  Ganzen  vollzog,  namentlich  die  der 
Vereinheitlichung  der  Komposition  dienende  Durchführung  des  autobiographischen 
Tons  erörtert.  Grössere  Deutlichkeit  in  der  Gliederung,  straffere  Zusammenfassung, 
mehr  Klarheit  und  Ebenmass  ergeben  sich  als  die  Vorzüge  der  zweiten  F'assung. 
Mit  der  Darstellung  der  Wirkungen,  die  die  durchgeführte  Ichform  auf  Stoff  und 
Vortrag  hatte,  bricht  das  fördernde  Schriftchen  ab.  — 

In  C.  F.  Meyer  sieht  eine  Skizze  Fromm  eis  (5291)  allzu  einseitig  einen 
„protestantischen  Humanisten".  Die  Frey  nachgezeichnete  Entwicklung  des  Dichters 
weicht  von  ihrem  Vorbild  nur  ab  in  der  Wertung  der  religionsgeschichtlichen  Studien 
Meyers,  denen  F.  zu  grosses  Gewicht  beilegt.  Die  zusammenfassende  Darstellung 
der  Ideenwelt  des  Dichters  verfolgt  den  für  Betrachtung  seiner  Kunst  wenig  belang- 
vollen Gedanken,  dass  „Meyer  als  Dichter  seine  tief  christliche  Ueberzeugung 
nirgends  verleugnet"  habe.  —  Die  gleiche  Neigung,  Meyers  Protestantismus  zu  stark 
zu  ijetonen,  zeigt  Laissle  (5293).  —  An  Hand  der  Freyschen  Biographie  entwickelt 
Hess  (5292)  Meyers  Krankheitsgeschichte.  Abgesehen  davon,  dass  er  Meyers 
Bedeutung  unterschätzt,  dass  er  u.  a.  die  oberflächliche  Behauptung  aufstellt,  ihm  fehle 
der  „Wirklichkeitssinn",  vermag  er  aus  der  Krankheitsgeschichte  des  Dichters  nichts 
zu  schliessen.  Denn  die  ärztliche  Diagnose,  dass  diese  Krankheit  eine  „konstitutionelle 
Verstimmung"  war,  dass  es  sich  bei  der  zweiton  Psychose  seines  Alters  um  einen  Fall 
von  „Rückbildungsmelancholie"  handelte,  kann  als  solche  dem  Litterarhistoriker  nur 
gleichgültig  sein.  — 

Verschiedene  Erzähler.  Den  früh  verstorbenen  Schriftsteller  E.  A ly 
charakterisiert  eiti  kurzer  Nekrolog  (5294)  als  einen  einsam  wandelnden  Spätromantiker, 
der  wie  seine  Geistesgenossen  vor  hundert  Jahren  die  Sehnsucht  nach  Schönheit 
hinter  ironischer  Weltbetrachtung  verborgen  habe.  —  Eine  stoffreiche  biographische 
Skizze  widmet  Fränkel  (5295)  August  Becker,  dem  Verfasser  des  romantisierenden 
epischen  Gedichts  „Jung  Friedel,  der  Spielmann",  das  im  Zusammenhang  mit  „Wald- 
meisters Brautfahrt"  und  Kinkels  ,,Otto  der  Schütz"  zu  nennen  ist,  und  zahlreicher, 
zum  Teil  kulturhistorischer  Romane,  die  ihren  Autor  aber  nicht  über  das  Niveau 
des  Belletristen  hijiausheben.  —  Die  Lebensdaten  des  1883  in  Dresden  gestorbenen 
Romanschriftstellers  A.  E.  von  D  e  r  s  c  h  a  u  ,  der  seine  Arbeiten  unter  dem  Pseudonym 
Egbeit  Carlssen  erscheinen  Hess,  stellt  wieder  Fränkel  (5298)  zusammen,  ohne 
sich  der  üblichen  nekrologischen  Ueberschätzung  ganz  zu  enthalten.  —  Lorenz 
Diefenbach,  der  als  Sprachforscher  grössere  Bedeutung  hat,  denn  als  Dichter, 
erhielt  eine  kurze  Würdigung  durch  Wunderlich  (5299),  der  besonders  auf  seine 
wertvollen  lexikographischen  Forschungen  hinweist.  —  Aus  dem  Nachlass  des  jung 
verstorbenen  Oesterreichers  K.M.  Heidt  gaben  Hör  mann  und  M  a  dj  e  r  a  (5301) 
Verse  und  unbedeutende  Prosa  heraus.  Die  in  der  Einleitung  vorgetragene  Ueber- 
schätzung eines  kleinen  Talentes  wird  durch  das  Material  des  Bandes  selbst  auf  ein 
richtiges  Mass  zurückgeführt.  —  Als  „wahren  Erben  unseres  Eichendorff  und  Wilhelm 
Müller"  muss  sich  der  Romanschriftsteller  J.  H.  Löffler  in  einem  auch  sonst  an 
kritiklosen  Uebertreibungen  reichen  Aufsatz  von  W  a  c  h  1  e  r  (5303)  feiern  lassen.  — 
Zu  Ilges'  im  vergangenen  Jahr  erschienenen  Büchlein  über  Ernst  Ortlepp  ist 
noch   eine   längere  Besprechung  von  H  o  u  b  e  n  (5305)   nachzutragen.  —  Einen  dem 

Jahresberichte  fQr  neuere  deutsche  Litteratorgesohichte.    XUI.  QQ 


468        F.  Deibel,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Geg-enwart. 

verg-äng-liehen  Tag-esg-eschmack  fernstehenden  Autor  nennt  Weit  brecht  (5307) 
Heinrieh  Steinhausen.  Zwei  Stilarten  seien  ihm  eig-en :  der  objektive  Chronik- 
stil früherer  Jahrhunderte  und  der  subjektiv  gefärbte  humoristisch-satirische  Stil  der 
Kleinmalerei.  ,,Irmela"  vor  allem,  sein  einzig-es  erfolgreiches  Werk,  vertritt  die 
erste  Art,  die  g-eringe  psychologische  Vertiefung,  aber  eine  staunenswerte  Treffsicherheit 
des  Tons  habe,  origineller  seien  die  Erzählungen  der  anderen  Gattung,  in  denen  sich 
Steinhausen  als  Meister  eines  beseelten  Realismus  erweise.  — 

Epos.  Silbermann  (5309)  schrieb  über  den  mehr  psychologisch  als 
litterarisch  interessanten  Ernst  Schulze  eine  Dissertation,  die  sich  wesentlich  mit 
der  äusseren  und  inneren  Entstehungsgeschichte  seines  weichlich-epigonischen  Gedichts 
„Die  bezauberte  Rose"  beschäftigt.  Er  weist  nach,  dass  das  Epos  keineswegs  erst 
durch  Brockhaus'  Preisausschreiben  im  April  1816  veranlasst  wurde,  dass  der  Plan, 
die  leidenschaftlich  geliebte  Adelheid  Tychsen  in  einem  besonderen  Gedicht  zu  ver- 
herrlichen, bis  in  den  März  des  Vorjahres  zurückzuverfolgen  ist.  Wie  ihr  Bild  dem 
schwärmenden  Dichter  mit  dem  ihrer  verstorbenen  Schwester  zusammenschmolz,  wie 
aus  einem  ähnlichen  Verschmelzungsprozess  das  Hauptmotiv  seiner  Dichtung  erwuchs, 
ist  psychologisch  merkwürdig.  Vielleicht  hat  S.,  der  für  seine  Arbeit  manches  neue 
Material  heranziehen  konnte,  den  eigenen  Worten  des  spielerisch -koketten  Poseurs 
in  Briefen  und  Tagebüchern  gelegentlich  zu  grosses  Gewicht  beigelegt.  — 

Die  Hochflut  der  L  e  n  a  u  -  Beiträge,  die  durch  die  Jahrhundertfeier  seiner 
Geburt  veranlasst  wurde,  hat  sich  fast  ausschliesslich  mit  dem  Lyriker  oder  mit 
biographischen  Einzelheiten  befasst.  Als  nutzbringend  für  die  Kenntnis  der  Epen 
Lenaus  ist  einzig  Castles  (5310)  verdienstliches  Büchlein  zu  nennen,  das,  aus  der 
Einleitung  zur  Hesseschen  Ausgabe  der  Werke  erwachsen,  Resultate  eines  langjährigen 
Lenaustudiums  —  nicht  immer  glücklich  —  zusammenfasst.  Zu  den  guten  Partien 
seiner  Schrift  gehören  die  knappen,  inhaltreichen  Analysen  des  Faust,  des  Savonarola 
(JBL.  1896  IV  3:  186)  und  der  Albigenser.  — 

J.  V.  von  Scheffel.  Proeis  s'  (5321)  wenig  tiefe,  dafür  um  so  aus- 
führlichere Lebensgeschichte  erführ  eine  zusammengedrängtere  Wiederholung,  in  der 
die  bei  belanglosen  Einzelheiten  verweilende  Umständlichkeit  immer  noch  nicht  ganz 
beseitigt  ist.  • —  Louise  von  Kobell  (5319)  mag  sich  mit  Herausgabe  der  Briefe, 
die  Scheffel  an  seinen  Freund  August  Eisenhart  und  dessen  Frau  (die  Herausgeberin) 
geschrieben  hat,  ein  Verdienst  um  die  engste  Scheffelgemeinde  erworben  haben, 
litterarhistorisch  sind  sie  von  geringer  Bedeutung.  Entbehrlich  ist  vor  allem  der 
wohlmeinend  zusammengeraffte  Verbindungstext  Louise  von  K.s,  der  das  bekannte 
Material  nur  in  unbedeutenden  Notizen  ergänzt  (5326  —  5327).  —  Mitteilungen  der 
Witwe  Freiligraths  und  drei  Briefe  Scheffels  verbindet  der  eifrige  P  r  o  e  1  s  s  (5323) 
zu  einem  Aufsatz  über  die  Beziehungen  beider  Dichter.  —  Vier  liebenswürdige 
Plauderbriefe  des  Meisters  Josefus,  in  den  Jahren  1873—74  an  Karl  Weinhold 
gerichtet,  kann  die  Berliner  Litteraturarchiv-Gesellschaft  veröffentlichen  (Mitteilungen 
aus  dem  Litteraturarchive  in  Berlin.  1902.  Briefe  deutscher  Philologen  an  Karl 
Weinhold.  B.,  Litteraturarchiv-Gesellschaft.  S.  80/4).  —  Eine  von  der  Münchener 
„Jugend"  herausgegebene  Scheffelnummer  machte  neben  ungedruckten  Gedichten 
Briefe  des  Dichters  an  Eisenhart  und  Eichrodt  zugänglich  (5328—5329).  —  Zweimal 
wurden  Scheffels  Beziehungen  zur  Schweiz  behandelt.  Die  „ansprechende"  Zusammen- 
stellung von  Betz  (5313),  der  Scheffel  als  litterarischen  Entdecker  des  Engadin  in 
Anspruch  nimmt,  verrät  allzu  deutlich  ihr  Entstehen  aus  einem  Vortrag.  —  Proelss 
(5322)  betitelt  seinen  Beitrag  „Scheffel  und  sein  Schweizer  Doppelgänger".  Gemeint 
ist  der  Dichter  und  Maler  August  Corrodi,  der,  wie  Scheffel  im  Februar  1826  geboren, 
sich  ebenso  aus  einem  vom  Vater  gewünschten  Studium  hinaussehnte  und  gleich 
Scheffel  den  Konflikt  einer  Doppelbegabung  auszufechten  hatte.  Einige  ungedruckte 
herzliche  Briefe  Scheffels  sind  dem  Aufsatz  beigefügt.  —  Von  der  Mutter  des 
Dichters,  Josephine  Scheffel,  erzählt  nach  Jugenderinnerungen  Alberta  von 
Freydorf  (5315).  Ob  es  aber  nötig  war,  die  dilettantischen  Versübungen  der 
schreiblustigen  Frau  Majorin  zu  publizieren  und  gar  noch  weiterzudichten,  ist  denn 
doch  die  Frage.  — 

Von  den  R.  Hamerling  betreffenden  Publikationen  des  Berichtsjahres  lag' 
mir  nur  der  kleinste  Teil  vor.  Rabenlechner  (5338)  hat  die  Dokumente  seiner 
unkritischen  Hamerlingbeweihräucherung  um  ein  neues  vermehrt,  das  dem  Dramatiker 
gilt  (JBL.  1901  IV  4 :  349).  —  Die  persönlichen  Erinnerungen  an  den  Dichter,  die 
Sophie  von  Khuenberg  (5336)  veröffentlicht,  wollen  ein  Beitrag  zur  Erkenntnis 
seines  Wesens  und  des  Verhältnisses  zu  seiner  Mutter  sein.  Sie  wenden  sich  vor 
allem  gegen  die  Legende,  dass  der  Dichter  in  den  letzten  Lebensjahren  schwer  unter 
der  Lieblosigkeit  der  alten  bei  ihm  lebenden  Frau  gelitten  habe,  und  führen  das 
seltsame  Verhältnis  mehr  auf  Hamerlings  eigene,    durch  Krankheit  gesteigerte  Reiz- 


F.  Deibel,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Ooethes  Tod  bi«  zur  (jegenwart.        469 

Imrkeit  zurück.  —  Lovin  Schücking-  (5345)  teilt  vier  in  den  Jahren  18H7,  1868, 
1874,  1876  an  seinen  Vater  gerichtete  Schreiben  llanu'rlinj»;8  mit.  — 

Dem  l'.K)2  verstorbenen  Julius  Grosse,  der  sich  selbst  schon  vor  mehr 
denn  zehn  Jahren  „zu  den  Toten  und  Unterg-epfliig-ten"  pferechnet  hatte,  wurden  die 
üblichen  Nac^luHile  /.utoil.  Mit  Ausnahme  derjenigen,  die  mehr  oder  minder  interessante 
persönliche  Erinneruno(ui  (5353,  5355,  5359)  auftischen,  enthalten  sie  nicht«  Neues.  — 
Auch  Bartels'  (5349)  trockener  Nekrolog",  weder  ein  menschliches  Porträt  noch 
eine  litterarische  Charakteristik,  schöpft  wesentlich  aus  (Jrosses  Selbstbiographie 
„Ursachen  und  Wirkungen"  und  fällt  nur  durch  die  übertriebene  Einschätzung 
Grossescher  Lyrik  auf.  — 

Ein  weitklingenderes,  bedeutsameres  Echo  weckte  der  Tod  von  Wilhelm 
II  ortz.  Neben  dem  Dichter  und  hochverdienten  Gelehrten  feiert  Bulle  (5362)  den 
Menschen  „von  unvergleichlicher  Reinheit  und  Güte  des  Wesens".  Er  macht  die 
interessante  Mitteilung,  dass  Hertz  von  frühester  Zeit  an  bis  zu  seinem  Ende  ein 
Tagebuch  geführt  hat,  in  dem  man  eine  F'üUe  wertvollen  Materials  für  die  Forschung 
vermuten  darf.  —  Ellinger  (5363),  der  die  Betrachtung  der  Hertzschen  Lyrik  mit 
einigen  Nachweisen  [Jhlandischer  und  Heinescher  Einflüsse  eröffnet,  widmet  den 
Hauptteil  seines  Nachrufs  dem  trefflichen  Dolmetsch  älterer  Dichtungen;  an  den 
einzelnen  IJebertragungen  verfolgt  er  seine  wachsende  Kunst  dichterischen  Nach- 
schöpfens.  —  Golther  (5365)  gibt  eine  kurze  Zusammenfassung  der  Lebensdaten, 
verbunden  mit  einer  Bibliographie  der  dichterischen  und  wissenschaftlichen  Arbeiten.  — 
Persönliche  Erinnerungen  veröffentlicht  H  e  1  e  n  e  Ha  f  f  (5368),  die  dem  Dichter  in 
den  letzten  Lebensjahren  nahestand.  Durch  charakteristische  Züge  macht  sie  mit 
Wesen  und  Art  dieser  vornehm-zurückgezogenen  Natur  vertraut  und  verdeutlicht  das 
entworfene  Bild  durch  manchen  bezeichnenden  Ausspruch  des  Verstorbenen.  —  Die 
schwäbischen  Züge  in  Hertzens  geistiger  Artung  betont  besonders  Ad.  Stern  (5371). 
Klaräugig,  weltfroh,  schwungreich  und  massvoll,  mit  glücklichem  Gleichgewicht  der 
Sinne  und  der  Seele,  erinnere  dieser  Dichter  der  Gegenwart  in  mehr  als  einem  Zug 
an  seinen  ritterlichen  Landsmann  von  Aue.  Eine  Fülle  weltfroher,  durch  und  durch 
gesunder  Sinnlichkeit  und  Freude  an  der  Mannigfaltigkeit  der  Erscheinungen  springe 
aus  den  Dichtungen  dieses  letzten  Schwabendichters  entgegen.  —  Aus  genauer 
persönlicher  Bekanntschaft  mit  Hertzens  Leben  und  Wesen  schrieb  Weltricli  (5373) 
einen  Nekrolog,  der  mit  einer  schon  1884  erschienenen,  hier  überarbeiteten  kritischen 
Studie  über  „Bruder  Rausch"  zu  einem  Büchlein  zusammengefasst  wurde  (5372). 
Der  Nachruf  enthält  viel  neues  Material,  eine  dankenswerte  Bibliographie,  verfällt 
aber  öfter  in  blosse  Aufzählung  und  verweilt  allzulange  bei  Abschweifungen  wie  der 
Frage,  ob  die  Bezeichnung  „Münchener  Schule"  für  die  um  Geibel  gesammelten 
Dichter  berechtigt  sei.  Die  Analyse  von  Hertzens  bedeutendstem  Werk  unternimmt 
neben  der  ästhetischen  Würdigung  auch  eine  Quellenuntersuchung  der  dichterischen 
Vorlage.  — 

An  den  mit  epischen  Dichtungen  hervorgetretenen  Lyriker  J.  D.  P 1  a  t  e  , 
einen  Groth -Schüler,  der  1902  in  hohem  Alter  starb,  erinnerte  Grabe  (5376).  — 

Mit  Julius  Wolff,  der  zwei  neue  Interpreten  fand,  sind  wir  in  den 
Niederungen  der  Hnterhaltungsepik  angelangt.  Aus  dem  vom  Standpunkt  klerikaler 
„geläuterter  Sittlichkeit"  verfassten  Aufsatz  von  Haiusa  (5377)  sei  der  Kuriosität 
halber  angeführt,  dass  der  Verfasser  die  Schöpfungen  WoltTs  lesen  „einen  Ausflug 
in  das  pornographische  Gebiet  unternehmen"  nennt,  dass  er  sie  als  „Zoten"  und 
,, Kloakenpoesie"  bezeichnet.  --  Eine  ergiebige  Quelle  ungewollter  Komik  ist 
W  i  e  c  k  i  s  (5378)  Büchlein  über  Wolff,  das  die  seit  1885  erschienenen  Werke  des 
,, genialen"  Dichters  „von  kritisch-ästhetischer  Seite  ins  Auge  zu  fassen"  strebt.  In 
einer  halb  ergötzlichen,  halb  ärgerlichen  Mischung  von  L^nbildung  und  Anmassung 
wird  W'olff  als  Vertreter  echt  deutscher  Kunst  gefeiert,  dem  wir  dankbar  sein  müssen, 
„dass  er  das  deutsche  Mittelalter  uns  in  seinen  Dichtungen  nahe  zu  bringen  sucht".  — 

Das  christliche  Epos  bewegt  sich  weiter  in  den  Bahnen  F.  W.  Webers 
(5379),  dessen  „Dreizehnlinden"  immer  noch  seine  Anziehungskraft  auf  bestimmte 
Kreise  erweist.  —  Als  einer  seiner  Nachfolger  wird  E.  Eggert  durch  M  uth  (5380) 
charakterisiert.  —  Auf  den  religiösen  Gehalt  legt  auch  die  Anzeige  einer  neuen 
Dichtung  D.  Vorwerks  (5381)  den  Akzent.  — 

Eine  Reihe  neu  erschienener  moderner  Epen  bezeugte  das  Fortleben 
der  Gattung  auch  in  der  Litteratur  der  Gegenwart.  So  erfuhr  F.  Lindheimers 
Roman  in  Versen  „Karl  Roland"  (5383)  durch  Widmann  eine  ziemlich  über- 
schätzende Besprechung,  die  den  formalen  Dilettantismus  des  Verfassers  übersah.  — 
Als  ein  ernstes,  gedankenschweres  Werk  wurde  G.  Renners  (5384)  „Ahasver" 
gerühmt,  wenn  dem  Dichter  auch  für  ein  so  gewaltiges  Problem  nt)ch  die  Gestaltungs- 
kraft fehle.  —  F.  Saars  „Hermann  und  Dorothea"  (5385)  kennzeichnete  Castle 
als    ein  Epos,    das    in    der    plastischen   Entfaltung   aller  Seiten    und   Umstände,    der 

60* 


470        F.  Deibel,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

ruhigen  Entwicklung,  den  zahlreichen  Episoden  die  Schule  verrät,  aus  der  das 
deutsche  Idyll  hervorgegangen  sei.  —  Der  zweite  Teil  von  K.  Spittelers  (5386) 
„Olympischem  Frühling"  fand  eine  gute  Aufnahme  bei  Holm  (5386a).  Wenn  die 
Fortsetzung  des  günstig  aufgenommenen  Werkes  (JBL.  1900  IV  3:243)  nicht  so  reich 
und  farbenbunt  wirke  wie  der  erste  Gesang,  so  liege  es  nicht  am  Nachlassen  der 
Schöpfungskraft  und  Empfindungsgabe  des  Dichters,  sondern  rein  am  Stoff.  Grosse 
Linien,  kraftvolle  Sprache  und  Gedankenfülle  seien  auch  diesem  Bande  nicht 
abzustreiten.  —  Ein  wohlwollender  Rezensent  wurde  Weitbreclit  einem  Werke 
F.  W  i  1 1  e  n  b  a  u  e  r  s  (5387).  — 

Volkstümliche  Dichtung:  Allgemeines.  Die  Volksschriften- 
frage beschäftigte  mehrfach  Gillhoff  (5388).  Er  fordert  vom  Volksschriftsteller 
Heimatkunst,  volkstümliche  Stoffe  in  einfacher  Darstellung-.  Sentimentalitäten  soll  er 
vermeiden  und  vor  allem  seine  Erzählungen  nicht  als  Ablagerungsstätte  für  moralische 
Gemeinplätze  ansehen.  Nach  Kennzeichnung  der  schlechten  Tendenzfabrikate,  die 
heute  noch  zahlreiche  Volksbibliotheken  überschwemmen,  bespricht  G.  die  seiner 
Meinung  nach  wertvollsten  Autoren.  — 

Einem  der  heutigen  Leserwelt  längst  nicht  mehr  vertrauten  weltlichen 
Volksschriftsteller,  dem  Schweizer  Ulrich  Heg  n  er,  gilt  ein  aus  dem 
Nachlass  von  Haym  (5397)  herausgegebener  Aufsatz,  eine  glänzende,  verschärfende 
Nachzeichnung  des  Bildes,  das  Hedwig  Wasers  gründliche  Monographie  entworfen 
hat.  In  der  kritischen  Beurteilung  von  Hegners  Erzählung  ,,Salys  Revolutionstage" 
weicht  H.  von  dem  allzu  günstigen  Urteil  der  Biographin  ab.  Er  hebt  die  schlecht 
verkappte  ünw^ahrscheinlichkeit  hervor,  die  den  philosophischen  Bauer  doch  noch 
weit  abrückt  von  ,,U]i  der  Knecht"  oder  gar  der  Kellerschen  Dorfnovelle.  —  Der  nur 
im  Auszug  veröfi'entlichte  Vortrag  von  Cornicelius  (5396)  knüpft  an  das  gleiche 
Buch  an.  Er  bringt  kleine  Nachträge  und  eine  nähere  Betrachtung  der  Hegnerschen 
„Gedanken,  Meynungen,  Urtheile".  — 

Ueber  Hegners  grösseren  Nachfolger  Jeremias  Gotthelf  schrieb  Bartels 
(5398)  ein  zweckloses  Buch.  In  seinen  mit  reichen  Zitaten  aus  Manuel  durchsetzten 
Text  sind  seitenlange  Proben  aus  Gotthelfs  Erzählungen  eingeflochten.  ,,Elsi,  die 
seltsame  Magd"  und  ,,Wie  Joggeli  eine  Frau  sucht"  sind  vollständig  abgedruckt. 
Was  von  B.  selbst  herrührt,  ist  dürr  und  nichtssagend  und  beweist,  dass  sein  Drang, 
zu  zitieren,  vergebens  eine  Unfähigkeit  des  Charakterisierens  zu  verhehlen  bemüht 
ist.  —  Zu  der  trefflichen  Volksausgabe  der  Gotthelfschen  Werke  ist  ein  Ergänzung-s- 
band  erschienen,  in  dem  Vetter  (5399)  Beiträge  zur  Erklärung  und  Geschichte 
der  Werke  liefert.  Mit  hingebendem  Fleiss  ist  hier  alles  Erreichbare  zur  Entstehung* 
und  Aufnahme  der  einzelnen  Erzählungen  gesammelt,  örtliche  und  persönliche  Be- 
ziehungen sind  aufgedeckt,  reichhaltige  sprachliche  Nachweise  gegeben.  Die  Text- 
gestaltung der  zehn  Bände  der  Ausgabe  erfährt  hier  ihre  Rechtfertigung*.  In  der 
Fülle  des  zusammengetragenen  Materials,  das  der  sprachlichen  Untersuchung  Gotthelfs 
und  einer  umfassenden  Biographie  vorarbeitet,  finden  sich  auch  bisher  unbekannte 
Briefe  und  Schriftstücke.  — 

Dem  strengen  Realisten  sei  der  mehr  stilisierende  B.  Auerbach  an- 
geschlossen. Sein  Nachlass,  der  neben  zahlreichen  Handschriften  über  tausend  an 
ihn  gerichtete  Schreiben  enthält  und  Briefe  von  ihm  an  Frankfurter,  0.  Ludwig, 
Oppenheim  und  andere,  ging  im  Berichtsjahr  in  den  Besitz  des  Marbacher  Schiller-Archivs 
über  (5404).  —  A.  Bettelheim  (5400),  der  ihn  für  eine  grössere  Auerbach- Mono- 
graphie ausbeuten  wird,  gab  einstweilen  einen  sorgsam  zusammenfassenden  Ueber- 
blick  über  Leben  und  Werk  des  Dichters.  —  Auf  eindringlichere  Charakteristik  rauss 
sein  orientierender  Aufsatz  verzichten;  diese  ist  der  Vorzug  von  Erich  Schmidts 
(5403)  bekanntem,  wieder  abgedrucktem  Essay.  —  Auch  G.  Brandes'  (5402)  Studie 
ist  in  die  neue  Ausgabe  seiner  Schriften  eingegangen.  —  Einige  bemerkenswerte 
Zeugnisse  für  Auerbachs  Beschäftigung  mit  Grabbes  Leben  und  Werken  in  den 
Jahren  1838—39  legt  Bettelheim  (5401)  vor.  Aus  dem  Jahrgang  1838  der 
„Europa"  druckt  er  eine  von  Auerbach  verfasste  Charakteristik  Grabbes,  des  Duller- 
schen  Lebensbildes  und  der  „Hermannsschlacht"  ab,  die  dem  jugendlichen  Kritiker 
das  beste  Zeugnis  ausstellt.  Daran  schliesst  er  eine  Scene  aus  Auerbachs  ver- 
unglücktem Lustspiel  „Der  Ultimo",  in  der  Grabbe  als  „Ebbarg"  auftritt.  —  Der 
Vetter  und  innige  Freund  des  Dichters,  Jakob  Auerbach,  sein  „kritischer  Beichtiger" 
und  Empfänger  seiner  wertvollsten  Briefe,  wird  in  knapper  Skizze  von  Brüll  (5405) 
gewürdigt,  der  merkwürdigerweise  auf  die  Bedeutung  der  wichtigen  Korrespondenz 
nicht  eingeht.  — 

Ueber  L.  A  n  z  e  n  g  r  u  b  e  r  hat  F  r  i  e  d  mann  (5410)  ein  Buch  verfasst,  in 
dessen  zweitem  Teil  auch  die  Romane,  Novellen  und  Märchen  des  Dichters  betrachtet 
werden.  Wenn  man  den  im  Vorwort  angegebenen  Zweck  der  Arbeit,  „durch  sachliche 
und  gemeinverständliche  Zergliederung  der  Werke  etwas  zur  weiteren  Würdigung 


F.  Deibel,  Kpos  des  18./19.  -111.:  Von  Goethos  Tod  bis  zur  (.,  j^,-..vi.,i  i.         171 

-des  Dichters  beizutragen",  in  Betracht  zieht,  mag-  ujan  sicii  die  kundigen,  populär 
gehaltenen  Inhaltsungaben  gefallen  lassen.  —  Mit  Anzengrubers  Hrielen  hat  liettel- 
heini  (r>41()a)  eine  Haupt(|uelle  für  die  Oeschichte  des  Lebens  und  der  Werke  de« 
Dichters  herausgegeben.  Neben  zahlreichen  in  die  Briefe  eingestreuten  Bemerkungen 
Anzengrubers  zu  seinen  epischen  Dichtungen  interessieren  hier  vor  allem  die  in  den 
Beilagen  verölfentlichlen  Dokumente,  welche  die  Umarbeitung  des  „Schandfleck" 
betreffen.  Es  sind  die  Briefe  an  jen(^  ,, tatfreudigsten  Freunde  seines  Talentes",  deren 
opferbereiter  Hilfe  die  Abrundung  des  Romans  zu  einem  Meisterwerk  zu  verdanken 
ist.  B.  kann  in  den  Beilagen  ferner  des  Dichters  erste  gedruckte  Dorferzählung  mit- 
teilen, die  bisher  unbekannte  „Geschichte  von  I^udwig  Oruber:  Tod  und  Teufel'*. 
Das  noch  unsicher  behandelte  Motiv,  abergläubische  Anwandlungen  erzieherisch  aus- 
zuschöpfen, hat  Anzengruber  mit  gereifterer  Kunst  in  der  späteren  Kalendergeschichte 
„Treff-Ass"  wieder  aufgegriffen.  — 

P.  K.  l{o  seggers  religiöse  Entwicklung  von  dem  naiven  Volkschristentum 
seiner  katholischen  Heimat  durch  den  Iviberalismus  der  Aufklärung  zu  einem  geschicht- 
lichen, wenn  auch  poetisch-subjektiven  Verständnis  des  Evangeliums  zeichnet  Frommel 
(5411  a).  Den  eigenen  Bekenntnissen  des  Dichters  in  „Waldheimal"  und  dem  Buche 
„Mein  Himmelreich"  weiss  er  wenig  hinzuzufügen.  —  Mit  dem  gleichen  Thema  be- 
schäftigt sich  von  engherzigem  katholisch-dogmatischem  Standpunkt  aus  Füll  mann 
(5414),  der  dem  Dichter  seine  Abweichungen  von  der  „einzig  wahren,  alles  er- 
klärenden und  abklärenden  Weltanschauung"  aufmutzt.  —  Die  Würdigung  der  Arbeit 
von  Sei  liiere  (5415)  sei  bis  zu  ihrem  Erscheinen  in  Buchform  verspart.  —  Der 
jüngste  Roman  des  schreibeifrigen  Dichters  (5417)  erfuhr  eine  beachtenswerte  scharfe 
Kritik  durch  Ebner,  der  die  ermüdende  Breite,  die  Unwahrscheinlichkeiten,  die 
gekünstelte  Naivität  des  Werkes  rügt.  — 

Dem  70jährigen  oberbayerischen  Volkspoeten  Maximilian  Schmidt 
galten  einige  üratulationsfeuilletons  (5418—5422).  —  Da  die  Autobiographie,  die  der 
volkstümliche  Erzähler  als  Band  21  und  22  seiner  gesammelten  Werke  hat  erscheinen 
lassen,  mir  nicht  zugänglich  war,  hebe  ich  nach  Eu[)horion  (9,  S.  591)  heraus,  dass 
sie  auch  dem  Litterarhistoriker  manche  Ausbeute  bietet.  Schmidt  berichtet  darin  aus- 
führlich über  ungedruckt  gebliebene  Jugend-  und  Gelegenheits-Dichtungen,  über  An- 
regungen und  Quellen  zu  seinen  Erzählungen,  sowie  seine  persönlichen  Beziehungen 
zum  Kronprinzen  und  späteren  König  Ludwig  IL  — 

Plattdeutsche  Erzähler:  Allgemeines.  Zu  seiner  sorgfältigen, 
im  Jahrbuch  für  niederdeutsche  Sprachforschung  von  1896  enthaltenen  Bibliographie 
aller  im  Lauf  des  19.  Jahrhunderts  in  niederdeutscher  Mundart  verfassten  Bücher 
veröffentlichte  Seelmann  (542H)  einen  Nachtrag.  Mit  diesen  beiden  Verzeichnissen 
ist  eine  dankenswerte  allgemeine  Grundlage  für  die  ausführliche  Behandlung  neu- 
niederdeutscher  Litteratur  geschaffen.  — 

Von  einzelnen  plattdeutschen  Schriftstellern  konzentrierte  Fr  i  t  z  Re  u  t  e  r  die 
meisten  Interessen  auf  sich.  E.  Brandes  (5430)  versuchte  besonnen  und  sorg- 
fältig, Reuters  Leben  bis  zur  Wende  der  fünfziger  Jahre  zusannnenzufassen. 
Manches  Neue  wird  geboten,  und  die  bereits  bekannten,  von  Gaedertz  kritiklos  aus- 
gestreuten Materialien  erfahren  eine  ruhig  geschriebene,  aller  phrasenreichen  Schön- 
färberei abholde  Darstellung.  Der  Anfang  der  Arbeit  erschien  bereits  1899  (JBL.  1899 
IV  3 :  395).  Der  nun  vorliegende  Teil  begleitet  Reuter  nach  Graudenz,  entwirft  ein 
anschauliches  Bild  der  Festungszeit,  für  das  auch  ganz  interessante  ungedruckte  Auf- 
zeichnungen verwertet  werden  können,  und  folgt  dann  dem  Gefangenen  nach  Dömitz. 
Für  dieses  Dömitzer  Jahr  bedarf  die  Dai-stellung  des  Dichters  im  letzten  Kai)itel 
der  „Festungstid"  sehr  der  Ergänzung,  die  die  poetisch  verklärte  Beleuchtung  in 
ein  nüchternes  und  trübes  Bild  auflöst.  Bs  Hauptquelle  sind  da  Reuters  Briefe  an 
seinen  Vater,  die  Gaedertz  in  der  zweiten  Folge  von  „Fritz  Reuters  jungen  und  alten 
Tagen"  neben  den  interessanten,  aber  sehr  einseitigen  Mitteilungen  Anna  von  Bülows 
zu  wenig  berücksichtigt.  Aus  gleicher  Quelle  schöpft  der  Verfasser  seine  Darstellung 
des  Heidelberger  [jebens,  das  hier  denn  doch  in  anderem  Lichte  erscheint  als  bei 
dem  „zur  Mohrenwäsche  geneigten"  Gaedertz.  Die  für  den  Dichter  erspriesslichere 
Zeit  in  Jabel  und  seine  Tätigkeit  als  Redakteur  des  „Unterhaltung-sblatts"  schliessen 
das  Schriftchen  ab,  das  als  Versuch  einer  Zusanunenfassung  nach  zahllosen  Einzel- 
studien zu  begrüssen  ist.  —  Was  Gaedertz  in  seinem  schon  genannten  Sammelwerk 
an  Bausteinen  für  eine  künftige  Biographie  beigebracht  hat,  mustert  E.  Brandes 
(5431);  durch  richtigere  Verteilung  von  Licht  und  Schatten  liefert  er  manche  wert- 
volle Ergänzung  zur  Darstellung  des  oft  unkritischen  Panegyrikers.  —  Fokke  (5432), 
der  an  den  Reuter-Rezitator  Kraepelin  erinnert,  gehört  zu  jenen  gefährlichen  Freunden 
des  Dichters,  die  durch  Missurteile  und  verstiegenen  Phrasenschwall  der  Würdigung 
Reuters  nur  schaden.  —  Ein  früher  ei"schienenes  Gedenkblatt  „P^üi-st  Bismarck  und 
Fritz   Reuter"   ergänzt  (iaedertz  (5433)    durch    unbedeutende   anekdotische  Nach- 


472         F.  Deibel,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwarf. 

träge.  —  Der  gleiche  Verfasser  (5434)  zerdehnt  einige  belanglose  Inedita  des  Dichters, 
Gelegenheitsverse,  kurze  Billetts,  einen  zu  einer  Hochzeit  verfassten  Dialog  und  eine 
wertvollere  autobiographische  Skizze  aus  dem  Jahr  1865  zu  einem  längeren  Aufsatz. 
—  Beiträge  zur  Sprache  Reuters,  die  noch  wenig  Anlass  zu  wissenschaftlichen 
Studien  gegeben  hat,  liefert  C.  F.  Müller  (5436),  der  die  bei  dem  Dichter  vor- 
kommenden französischen  Ausdrücke  und  Wortbildungen  zusammenstellt  und  erläutert. 
Die  vielen  Gallizismen  der  plattdeutschen  Sprache  werden  auf  den  Einfluss  der 
französischen  Emigranten  zurückgeführt.  Ausserdem  behandelt  M.  die  Verkleinerungs- 
form auf  -ing,  die  dem  Mecklenburgischen  eigentümlich  ist,  dem  Verfasser  aber 
,, sicher  verbürgt  nirgends  vor  dem  Anfang  des  19.  Jahrhunderts  entgegengetreten 
ist".  —  Eine  dankenswerte  Zusammenstellung  ist  des  gleichen  Autors  (5437) 
Sammlung  von  900  volkstümlichen  Wendung'en  in  alphabetischer  Ordnung,  denen 
Uebertragungen  und  litterarische  Hinweise  beigefügt  sind.  —  An  anderer  Stelle  (5438) 
wird  dazu  eine  Nachlese  gegeben.  — 

In  einigem  Abstand  von  Reuter  kann  man  als  plattdeutschen  Erzähler  den 
unglücklichen  H.  Burmester  nennen.  Gaedertz  (5448)  schrieb  ihm  einen 
Gedenkartikel,  auf  den  er  selbst  an  anderem  Orte  (5447)  hinwies.  Aus  dem  Nach- 
lass  des  Verstorbenen  konnte  der  eifrige  Materialsammler  auch  eine  Prosaskizze 
,,Bismarck  un  de  Lauenborger  ßuern"  veröffentlichen.  —  Sein  Aufsatz  wurde  in 
knappem  Auszuge  noch  einmal  wiederholt  (5446).  — 

Ein  1899  zum  70.  Geburtstage  des  Schleswig -Holsteiners  Johann  Meyer 
verfasstes  Festfeuilleton  druckt  Gaedertz  (5449)  wieder  ab,  ohne  der  schwachen 
Skizze  die  Spuren  der  Gelegenheitsarbeit  zu  nehmen.  — 

Katholische  Volksschriftsteller.  Einen  der  bedeutendsten 
Jugendschriftsteller  der  deutschen  Katholiken  sieht  Lauter  bacher  (5450)  in  dem 
1883  verstorbenen  W.  Bau  berger,  dessen  heute  noch  beliebte  Erzählungen  im 
Geiste  Christoph  Schmids  geschrieben  seien.  — 

H.  Hansjakobs  eigenartigen  Charakterkopf  suchten  einige  Umriss- 
zeichnungen festzuhalten,  von  denen  die  Mollenhauers  (5453)  als  die  beste 
hervorgehoben  sei.  — 

Protestantische  Volksschriftsteller.  Die  Lebensdaten 
0.  Bagges,  der  mit  seinen  unter  dem  Namen  Josias  Nordheim  erschienenen  Volks- 
schriften die  üble  Traktätchenlitteratur  zu  verdrängen  suchte,  stellte  Brummer 
(5455)  zusammen.  —  In  dem  Heidelberger  Stadtpfarrer  Ad.  Sc  h  m  i  1 1  h  e  n  n  e  r  er- 
blickt A.  Geiger  (5459)  eine  an  Hansjakob  erinnernde,  aber  umfassendere  Natur.  — 

Jugendschriften:  Allgemeines.  Zeugnis  des  vermehrten  Inter- 
esses für  diesen  lange  vernachlässigten  Litteraturzweig  sind  wieder  eine  ganze  Reihe 
von  Aufsätzen  und  Schriften.  Beachtenswert  ist  ein  Artikel  Feldmanns  (5460a), 
in  dem  allerdings  die  pädagogische  Seite  der  Frage  voransteht,  aber  auch  ein 
geschichtlicher  Ueberblick  gegeben  wird  über  die  Entwicklung  der  Jugendlektüre 
von  Adelungs  Wochenschrift  für  Kinder  an  bis  zur  Gegenwart  mit  ihrer  Fülle 
tendenz-  vmd  fabrikmässiger  Mache.  —  Die  Bestrebungen  Wolgasts  (5460,  5465) 
und  der  Hamburger  Lehrer  werden  gewürdigt,  nicht  ohne  Einwände  gegen  ihren 
nach  Feldmanns  (5460a)  Meinung  zu  ausschliesslich  ästhetischen  Standpunkt.  — 
Ein  klares  Bild  dieser  von  Hamburg  ausgehenden  nützlichen  Tendenzen  gibt  eine 
Sammlung  (5464)  kleiner  Aufsätze  und  Einzelbesprechungen.  —  G  i  1 1  h  off  (5468) 
beleuchtet  scharf  das  tiefe  geistige  Niveau  ultramontaner  Jugend-  und  Volkslitteratur.  — 

Einzelne  Jugendschriftsteller.  Was  F.  K  i  n  d  s  c  h  e  r  (5470) 
von  J.  H.  Campe  berichtet,  stützt  sich  auf  die  allerdings  sehr  zerstreute  Litteratur. 
Neu  ist  nur  ein  diplomatisch-geschicktes  Schreiben  des  Philanthropen  an  den  Fürsten 
von  Dessau  vom  2.  Februar  1780.  — 

Der  hundertste  Geburtstag  L.  Bechsteins  (5473—5477)  gab  Anlass,  die 
poetischen  Werke  des  Halbvergessenen  auf  ihre  Eigenart  und  ihre  volkstümlichen 
Stoffe  hin  zu  mustern.  —  Bei  der  Gelegenheit  druckte  Gaedertz  (5472)  zwei  Briefe 
Bechsteins    an  Helmine    von  Chezy  ab   und  eine  von  ihm  1850  gehaltene  Rede.  — 

Die  Entlarvung  des  Jugendschriftstellers  Karl  May  (5481  —  5483),  dessen 
Reise-Taxiliaden  nicht  nur  jungen  Lesern  den  Geschmack  verdorben  haben,  als 
Verfassers  einer  Reihe  pornographischer  Erzeugnisse  setzte  einige  Federn  in  Be- 
wegung. — 

Mädchenlektüre.  An  Isabella  Brauns  feine  und  liebenswürdige 
Begabung  für  Jugendschriftstellerei  erinnert  eine  sachliche  biographische  Skizze  von 
Holland  (5484).  —  Im  Gegensatz  zu  ihr,  die  diese  vernachlässigte  Litteratur- 
gattung  künstlerisch  zu  heben  suchte,  war  C  1  e  m  e  n  t  i  n  e  Helm  die  Verfasserin 
läppischer  Geschichten  von  den  Freuden  und  Leiden  der  „höheren  Tochter".  Ihre 
J^ebensdaten  fixierte  L  i  e  r  (5485).  — 


F.  Deibel,  Kpos  des  18./1'J.  Jh.;  Von  (ioclliee>  TuW  l)is  zur  Gegenwart.        473 

Zeitgenössische  Dichtung':  A  e  1 1  e  r  e  (J  r  u  p  p  e.  H  e  r  g-  s  ( '>492) 
Aufsatz  über  Theodor  Fontane  ist  der  Abdruck  einer  älteren  Arbeit  (.JHI..  1H1»8 
IV  3:440).  —  Ein  Essay  Hol  seh  es  (5493)  zählt  zu  den  .schwächeren  Leistung-en 
des  eifrigen  Popularisators.  Nur  die  Charakteristik  der  „Effi  Briest",  eines  „modernen 
Sozialronians  in  höchstem  Sinne",  erhobt  sich  über  sein  Niveau.  Für  H.  besteht 
kein  Zweifel,  dass  Fontane,  der  selbst  gewissen  üesellschafts-  und  Moraltendenzen 
huldig-ende  Mensch,  hier  als  Dichter  intuitiv  über  sich  .selbst  hinausg-erisson  worden 
ist  und  übei-  den  Kojif  seiner  eigenen  Vorurteile  hinweg"  echtes  Leben  g-eschaffen 
hat.  —  Fontanes  Stellung*  zu  relig-iös-sittlichen  Problemen  untei-sucht  Fromm  el 
(5495).  Die  mit  fühlbarer  Liebe  g^ezeichneten  Fastorentvpen  und  vor  allem  die  An- 
schauung-en  des  alten  Stechlin  liefern  ihm  Belege  für  Fontanes  Auffassungen,  denen 
das  eigentlich  Kirchliche  immer  Nebensache  war  und  das  Christentum  allein  in  dem 
„Gebot  der  Liebe"  bestand.  Fontane,  der  Skeptiker,  kommt  in  der  Betrachtung  nicht 
ganz  zu  seinem  Recht.  —  Ein  intere.ssantes  Kapitel  aus  des  Dichters  Jugend  erhält 
durch  A.  Eloesser  neue  Beleuclitung  (Theodor  P^ontane  im  Tunnel  über  der 
Spree:  VossZg.  N.  195).  In  seinen  Erinnerungen  hat  Fontane  der  Schilderung  des 
Tunnels  und  der  Charakteristik  seiner  hervorragendsten  Mitglieder  einen  ansehnlichen 
Platz  eingeräumt.  Einen  Teil  der  Protokolle  dieser  litterarischen  Gesellschaft,  deren 
Gesamtheit  wohl  verloren  ist,  konnte  E.  aus  dem  Nachlass  eines  der  Mitbegründer, 
der  dem  Tunnel  vier  Jahrzehnte  angehörte,  zu  Mitteilungen  verwerten.  Ihr  Haupt- 
reiz besteht  darin,  dass  wir  Fontane  in  der  später  von  ihm  ziemlich  kühl  betrachteten 
Periode  seiner  „Vereinsmeierei"  kennen  lernen,  und  dass  wir  ihn  aus  jeder  seiner 
Aeusserungen  bei  den  oft  scharf  geführten  Debatten  über  poetische  Beiträge  sofort 
herauserkennen.  Einige  Beispiele  zeigen  seine  bekannte  Abneigung  gegen  leer 
tönendes  Pathos,  zeigen  sein  Eintreten  für  Einheitlichkeit  des  Tones,  für  Beseitigung 
lyrischer  Auswüchse  und  episodischer  Geschwulste.  Auch  der  Würden,  die  dei- 
Tunnel  zu  vergeben  hatte,  ist  Fontane  teilhaftig  geworden,  1852—54  war  er  Schrift- 
führer, 1859--()0  Vorsitzender  des  Vereins,  und  in  dieser  Eigenschaft  hat  der  „Feind 
aller  Feierlichkeiten"  gar  Reden  halten  müssen,  aus  denen  E.  einige  Stellen  echt 
Fontanescher  Färbung  abdruckt.  Seit  1866  blieb  Fontane  dem  Tunnel  fern.  — 
Pniowers  (5496)  warmherziger  Nachruf  auf  Eniilie  Fontane,  die  Gattin  des 
Dichters,  ergänzt  das  von  ihm  selbst  in  den  Erinnerungen  entworfene  Bild  in  manchen 
Zügen.  Dass  diese  treue  geistige  Genossin  des  Dichters  es  seinem  Wirken  gegen- 
über nicht  an  kräftiger  Kritik  hat  fehlen  lassen,  verbürgt  die  von  P.  erzählte  Tat- 
sache, dass  sie  einen  bis  auf  die  Ausfeilung  fertigen  Berliner  Roman,  der  sich  im 
Nachlass  fand,  kurz  entschlossen  den  F'lammen  übergab,  da  ihr  der  Inhalt  nicht 
genügte.  Nach  P.s  Urteil  hat  dieses  vernichtete  Werk  nicht  zu  Fontanes  hervor- 
ragenden Leistungen  gehört,  aber  als  eine  Art  Gegenstück  zu  den  aristokratischen 
Poggenpuhls  für  die  Charakteristik  der  mittleren  hauptstädtischen  Bevölkerung  Wert- 
volles enthalten.  —  Interessante  Fontanebriefe  konnte  die  Redaktion  der ,, Kreuzzeitung" 
(5498  a)  ihrem  Archiv  entnehmen.  Sie  stammen  aus  der  Zeit  seines  zweiten  Auf- 
enthalts in  England,  in  der  er,  was  bisher  nicht  bekannt  war,  als  Londoner 
Korrespondent  für  das  Blatt  tätig  war.  Allerdings  nur  ein  Jahr  lang,  da  zwischen 
ihm  und  der  Redaktion  Meinungsverschiedenheiten  enstanden.  Die  humorvollen 
Briefe,  in  denen  er  seine  abweichende  Anschauung  von  diesem  „Räuber-  und  Piraten - 
Volk"  niederlegte,  sind  bezeichnend  dafür,  dass  schon  damals  seine  politischen  An- 
schauungen, wie  er  später  einmal  sagte,  „etwas  wackliger  Natur"  waren.  —  Eine 
halb  scherz-,  halb  ernsthafte  Selbstcharakteristik  des  Dichters  (5499)  sei  kurz 
genannt.  — 

Karl  F'renzel,  der  in  diesem  Jahre  seinen  75.  Geburtstag  feiert,  wird 
von  Henning  (5501)  als  kluger,  kühler  Beobachter,  als  Vertreter  vornehmer  Ironie 
und  glänzenden  Skeptizismus'  gerühmt.  Wenn  er  in  dem  Kritiker  Frenzel  aber  gar 
den  würdigen  „Thronerben  des  Kritikerkönigs  Lessing"  schätzt,  so  wird  ihm  darin 
kaum  jemand  folgen.  — 

Von  Paul  Heyse  betreffenden  Beiträgen  (5503— o509a)  waren  mir  nur 
die  geschwätzigen  Erinnerungen  Braun-Artarias  (5502)  zugänglich.  Aus  den 
Jahren  1864—69  geben  sie  eine  Vorstellung  tier  festlichen  Geselligkeit  in  dem  Heyse 
befreundeten  Hornsteinschen  Hause ;  leider  können  sie  sich  am  Abdruck  langweiliger 
Gelegenheitsreimereien  nicht  genug  tun.  — 

Auf  Hans  Hoffmanns  anmutige,  von  der  „Heiterkeit  einer  fast  kindlichen 
Dichterlaune"  umglänzte  Märchen  macht  Berg  (5510)  aufmerksam.  — 

Was  über  W  i  1  h.  R  a  a  b  e  laut  wurde,  stand  meist  noch  im  ungünstigen 
Zeichen  der  Geburtstagsberedsamkeit  und  stützte  sich  auf  die  bekannten  Arbeiten 
von  Brandes,  Gerber  und  Jensen  (5512a — 5525).  —  Berg  (5512)  nahm  in  seine 
Essaysammlung  einen  älteren  Beitrag  auf  (JBL.  1898  IV  3:208).  —  E  u  g.  Wolffs 
(552ß)  Vortrag    bringt    weder  Neues,    noch    besondpr>j    nwt   Formuliertes.     Die  einer 


474        F.  Deibel,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  Tod  bis  zur  Gegenwart. 

flüchtigen  Revue  Raabescher  Werke  angehängte  Uebersicht  über  das  Ringen  nach 
einer  neuen  Weltanschauung  in  der  heutigen  Dichtung  zeigt  nur,  dass  dem  Verfasser 
das  Verständnis  für  die  Bedeutung  Nietzsches  und  Ibsens  abgeht.  —  Der  Hervor- 
hebung wert  ist  eine  vom  „Litterarischen  Echo"  (4,  S.  1710)  im  Auszug  gegebene 
Charakteristik,  die  an  der  Hand  von  Jensens  Büchlein,  aber  selbständig-  in  der  Auf- 
fassung, die  russische  Schriftstellerin  Sinaida  Wengerowa  (5527)  von  Raabes 
Schaffen  entwarf.  — 

Ferdinand  von  Saars  Eintritt  ins  siebzigste  Lebensjahr  wurde  vor 
allem  von  Wiener  Zeitungen  gefeiert.  Specht  (5539)  betont  neben  dem  künstlerischen 
auch  den  kulturhistorischen  Wert  seiner  Novellen,  die  das  Dokument  einer  merk- 
würdigen Phase  österreichischer  Entwicklung  seien.  —  Ella  Hruschka  (5538) 
zeichnete  die  Entwicklung  des  Dichters  in  einem  umfangreichen  Essay,  der  sich 
neben  Minors  ausgezeichneter  Würdigung  (JBL.  1898  IV  3  :  186)  nicht  behaupten 
kann.  —  Ein  Spiegel  der  hohen  Schätzung,  die  der  Dichter  in  seiner  Heimat  geniesst, 
sind  auch  die  von  Specht  (5542)  herausgegebenen  Widmungen,  an  denen  sich 
Marie  von  Ebner-Eschenbach  durch  die  Einleitung,  die  bekanntesten  Wiener  Autoren 
durch  Beiträge  beteiligt  haben.  — 

Wieder  ein  festlicher  Anlass,  der  60.  Geburtstag,  war  es,  der  die  Blicke  auf 
den  Idylliker  Heinr.  Seidel  lenkte.  Von  den  ihm  gewidmeten  Aufsätzen 
(5543  — 5549a)  ist  nur  der  J  u  1.  Harts  (5545)  erwähnenswert,  der  hübsche  Worte 
der  Charakteristik  findet.  Nach  H.  hat  Seidels  Kunst  noch  etwas  Pflanzliches,  Kind- 
liches an  sich,  das  rein  Sinnliche,  Träumerische  und  Phantasievolle  überwiegt,  die 
Lust  eines  rein  sich  hingebenden  Schauens.  Sie  will  das  Leben  nicht  umformen 
oder  umgestalten,  da  sie  sich  wie  die  Kinderseele  mit  der  Natur  noch  in  voller 
Harmonie  befindet,  von  einem  Zwiespalt  nichts  weiss,  Ideal  und  Wirklichkeit,  Leben 
und  Märchen  traumhaft  ineinander  vergiesst  und  darum  die  Welt  mit  ihren  Er- 
scheinungen noch  wie  ein  leichtes  schönes  Spiel  an  sich  vorüberziehen  sieht.  Eine 
durch  und  durch  künstlerische  Weltauffassung  lebe  in  diesem  Kleinpoeten,  der  im 
Grunde  durchaus  Romantiker  und  antiphiliströs  sei.  — 

Jüngere  Gruppe.  Nur  kurz  sei  verwiesen  auf  grössere  und  kleinere 
Charakteristiken,  die  P.  Alten  berg  (5552a),  R.  Aue  rn  heimer  (5553),  A.  Bock 
(5554),  C.  Busse  (5556),  M.  G.  Conrad  (5558)  und  J.  J.  David  (5560)  zum 
Gegenstand  hatten.  — 

Der  bis  jetzt  wenig  bekannte  Gustav  Frenssen  hat  einen  Roman  „Jörn 
ühl"  geschrieben,  der  in  kurzer  Zeit  eine  ganze  Frenssenlitteratur  ins  Leben  rief. 
Der  gewiss  sympathische  Autor  des  nachempfundenen,  ehrlichen,  nicht  gerade 
bedeutenden  Buches,  das  für  den  wenig  verwöhnten  Geschmack  mittlerer  Bildungs- 
kreise durchaus  empfehlenswert  sein  mag,  wurde  in  ausführlichen  Feuilletons 
(5562  —  5571)  kritiklos  verhimmelt.  —  L.  Schröder  (5573)  schrieb  eine  Uebersicht, 
die  auch  die  früheren  Arbeiten  Frenssens,  einen  Band  Dorfpredigten  und  zwei 
Romane,  heranzieht  und  einen  Brief  des  Autors  mit  autobiographischen  Angaben  ab- 
druckt. —  Die  meisten  Federn  setzte  der  „Jörn  Uhl"  (5577)  selbst  in  Bewegung. 
C.  Busse  variierte,  ohne  die  Beweise  zu  erbringen,  mehrfach  die  Behauptung,  dass 
Deutschland  einen  seiner  grössten  Prosadichter  erhalten  habe.  Er  zog  auch  als  erster 
den  falschen  Vergleich  mit  Raabe.  Nach  Ij  o  r  e  n  z  ist  seit  1870  kein  Werk  gedichtet 
worden,  das  dem  Roman  an  geistiger  Grösse  und  poetischem  Gehalt  gleicht.  Er 
greift  gleich  zu  Homer,  um  die  Art  des  Erzählers  zu  charakterisieren.  W  e  n  t  o  r  f 
stellt  den  Roman  mit  einem  Schlage  neben  „Goethe,  Keller,  Storm  und  Raabe". 
Aber  noch  nicht  genug,  er  ist  „herber  und  kräftiger  als  Storm,  natürlicher  als  Raabe". 
Rückhaltlose  Bewunderung  zollt  auch  Jacobs,  dem  der  Prophet  Busse  noch  zu 
bescheiden  gewertet  hat.  Biese  findet  hier  „Heimatkunst  und  Höhenkunst  zugleich" 
und  erinnertauch  an  ein  Vierteldutzend  älterer  Dichter.  Eine  der  ruhigeren  Stimmen 
in  diesem  Konzert,  an  dem  sich  auch  das  Ausland  beteiligte  (5574),  gab  Eloesser 
ab,  der  neben  Vorzügen  auch  Schwächen  des  Buches  hervorhob.  —  In  den  „Grenz- 
boten" führte  ein  Ungenannter  (5578)  einen  eingehenden  Vergleich  zwischen  Frenssens 
Roman  und  dem  „Niels  Glambäk"  des  dänischen  Schriftstellers  Bröndstedt  durch. 
Auch  hier  werden  die  Schwächen  der  Komposition  Frenssens  betont  und  das  Buch 
ein  Rohguss  genannt,  dem  die  Ziselierung  fehlt.  — 

Die  redselig-kleinlichen  Erinnerungen,  in  denen  Schlaf  (5585)  das  Porträt 
des  Bohömiens  Peter  Hille  entwirft,  sind,  wie  Holz  (5621)  überzeugend  dartut, 
in  ihren  Einzelheiten  mit  Vorsicht  aufzunehmen.  — 

Felix  Hollaenders  jüngster  Roman  „Der  Weg  des  Thomas  Truck"  veranlasst 
0  s  t  w  a  1  d  (5588),  eine  Charakteristik  des  Autors  zu  entwerfen.  Lebens-  und  Studien- 
gang Hollaenders  werden  geschildert,  seine  ersten  Arbeiten  aus  der  geistigen  Sphäre 
der  achtziger  Jahre  heraus  erklärt;  das  neue  Buch  wird  ohne  Einschränkung  gelobt. 
—  Sonst  erfährt  dieser  Roman  (5589)  eine  sehr  geteilte  Aufnahme.     Dem   vorbehält- 


F.  Doibol,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Ooothes  Tod  bis  zur  Gegenwart,        475 

losen  Knthusiasnuis  II.  Ilarts  gog-enüber  meint  R.  M.Werner,  dass  der  Versuch 
einer  unifaKsenden  Darstellun«^'  vielfälti^^er  Menschen-  und  Ideenkreise  zu  verwirrender 
und  unkünstlerischer  Wii-kiing*  f^-eführt  habe.  Krauss  will  ihn  nur  als  „ein  ganz 
ausgezeicIineteH  Werk  der  inoiuiänen  Unterhaltungslektüre"  gelten  lassen,  und  Strubel 
macht  Einwände  gegen  den  Stil  und  die  mangelhafte  ps^'chologiseho  Linienführung.  — 

Einen  starken  litterarischen  Erfolg  errang  F.  H  u  c  h  s  (5592)  Erstling  „Peter 
Michel",  dem  vor  allem  K  1  ag  e  s  (5591)  eine  über  die  Hedeutung  einer  Einzelrezension 
hinausgehende  Besprechung  widmete.  — 

Von  dem  holsteinischen  Schriftsteller  Wilhelm  Röseler,  der  wenig 
bekannt  1899  in  Berlin  starb,  erzählt  Kretzer  (5594a)  in  Berliner  Erinnerungen 
allerlei  Anekdotisches.  — 

Der  kurze  Aufsatz  K  o  h  1  e  r  s  (5596)  über  J.  Lau  ff  s  „Mönch  von  St.  Sebald", 
kaum  über  dem  Niveau  durchschnittlicher  Tageskritik,  verdiente  nicht  den  noch- 
maligen Abdruck  in  einer  Sammlung.   — 

Kühls  (5597)  Essay  über  D.  von  Liliencron  beschäftigt  sich  wesent- 
lich mit  dem  Lyriker.  — 

Th.  Manns  (5600a)  Erstlingswerk  wird  von  Schönhoff  eine  achtungs- 
werte talentierte  Arbeit  genannt,  Lorenz  fasst  sein  Urteil  in  die  Worte  zusammen: 
„Ein  Meister  der  Skizze  hat  einen  Roman  von  tausend  Seiten  geschrieben."  — 

Auf  eine  belanglose  Aufzählung  der  Arbeiten  Meyer-Försters  mit 
Beigabe  lobender  Etiketten  läuft  L  e  e  s  (5602)  „Charakteristik"  hinaus.  — 

Die  1901  erschienene  zweite  Auflage  von  W.  von  Polenz'  Roman  „Der 
Pfarrer  von  Breitendorf"  gibt  Christlieb  (5608)  Gelegenheit  zu  Einwänden  gegen 
Polenz'  Zeichnung  des  Pfarrerstandes.  Das  Bestreben,  seinem  Helden  eine  wirksame  Folie 
in  seinen  Standesgenossen  zu  geben,  habe  den  Autor  zur  Schwarzmalerei  verführt.  — 
Eine  Besprechung  des  Romans  „Wurzellocker"  (5609)  erweitert  Lorenz  zu  einer 
Silhouette  seines  Verfassers.  Immer  sei  Polenz  der  schreibende  Junker  mit  dem 
Grundzug  einer  sachlichen  Nüchternheit,  die  gelegentlich  sogar  in  bureauk ratische 
Trockenheit  ausarte.  — 

Mit  dem  gleichzeitig  der  modernen  deutschen  und  polnischen  Litteratur 
angehörenden  St.  Przybyszewski  beschäftigt  sich  Degen  (5612).  Er 
charakterisiert  ihn  als  „ein  staunenswertes  Chaos,  ein  Gemisch  von  Licht  und 
Schatten,  Genie  und  Staub,  Leidenschaften  und  hohen  Gedanken".  In  den  weiteren 
Ausführungen  wird  Przybyszewskis  Abhängigkeit  von  westeuropäischen  Vorbildern: 
Nietzsche,  Huysmans,  Maeterlinck,  Bourget,  betont,  und  seine  künstlerischen  Aufsätze 
über  Chopin,  Munch  werden  hoch  über  seine  Romane  gestellt.  — 

Die  Basis  des  P.  Scheerbart sehen  pessimistischen  flumors  findet 
Moeller-Bruck  (5615)  in  der  Enttäuschung  des  ästhetischen  Menschen.  Ethisch 
und  ästhetisch  suche  Scheerbart  dem  Pessimismus  zu  entrinnen,  und  es  gelinge  ihm 
auf  zwei  Wegen,  dem  der  reinen  Phantasie  und  der  grotesken  Ironie.  Beide  geht  er 
in  seinen  Büchern,  denen  zu  grossen  komischen  Romanen  zu  sehr  der  „Aktuellitäts- 
sinn"  fehlt,  das  Emstnehmen  von  Erde  und  Menschheit,  —  Auch  Wiegler  (5616) 
bespricht  ausführlich  den  Verlästerten.  — 

J.  Schlafs  (5617—5623)  unerquicklicher  Prioritätsstreit  mit  Holz,  der  noch 
immer  keinen  Abschluss  gefunden  hat,  sei  hier  nicht  näher  berührt.  — 

H.  S  t  e  h  r ,  einem  abseits  stehenden,  eigenartigen  Künstler,  der  feinste 
Seelenregungen  mit  Intensität  zu  schauen  und  zu  schildern  weiss,  suchen  Kriele 
(5625)  und  Lentrodt  (5626)  gerecht  zu  werden.  — 

Neue  Romane  von  E.  Strauss  (5628-5629),  K.  H.  Strobl  (5630), 
W.  Walloth  (5633),  J.  Wassermann  (5635)  wurden  eingehend  angezeigt.  — 
Nachzutragen  ist  aus  dem  vergangenen  Berichtsjahr  ein  Aufsatz  über  Wassermanns 
„Renate  Fuchs"  von  G.  Brandes  (5634),  der  im  Gegensatz  zu  den  eifrigen 
Lobrednern  des  Buches  darin  Menschenkenntnis  im  grossen  und  jede  Spur  von 
künstlerischem  Formensinn  vermisst.  — 

Frauenlitteratur:  Aeltere  Gruppe.  In  die  Tiefen  der  von  der 
schriftstellernden  Frau  gepflegten  künstlerisch  gleichgültigen  Unterhaltungslitteratur 
führen  die  biographischen  Skizzen,  die  Franke  1  (5643  -  5643  a)  von  Karo  1  ine 
Berlepsch  und  der  durch  ihre  Tagesschriftstellerei  etwas  interessanteren  A  m  e  1  y 
BÖIte  entwirft.  —  Ohne  eigenes  sicheres  Urteil  stellt  Brummer  (5643b)  die 
Lebensdaten  der  1882  gestorbenen  Katharina  Diez  zusammen.  — 

Von  den  Werken  der  Gräfin  Hahn-Hahn  (5645)  ei*scheint  eine  neue 
Ausgabe,  von  der  bis  jetzt  zwei  Bände  vorliegen,  Sie  enthalten  den  Roman  „Maria 
Regina"  mit  einer  für  katholische  Leser  berechneten  Einleitung  von  O.  von 
Schachin  g.  — 

Für  die  treffliche  „Letzte  Reckenburgerin"  der  Luise  von  Franpois 
sucht  Elisabeth  Lorentzen  (5646)  neue  Leser  zu  werben.  —  G.  Brandes' 

Jahresbericht«  für  neuere  deutsche  Litteratorgeschichte.    XUI.  g] 


476        F.  Deibei,  Epos  des  18./19.  Jh.:  Von  Goethes  T^od  bis  zur  Gegenwart. 

(5648)  kleine  Studie  über  Fanny  Lewald  ging  in  den  ersten  Band  seiner 
gesammelten  Schriften  ein.  — 

Die  von  Thea  Ebersberger  (5649)  herausgegebenen  Erinnerungsblätter 
aus  dem  Leben  Luise  Mühlbachs  waren  mir  nicht  erreichbar.  ~ 

Dass  Caroline  Pichler  im  geistigen  Leben  Wiens  einst  eine  hervor- 
ragende Rolle  gespielt  hat,  beweisen  von  neuem  die  von  Glossy  (5651)  edierten 
Briefe,  die  der  Freiherr  Josef  von  Hormayr  an  sie  geschrieben  hat.  Leider  hat  G. 
ihre  Antworten  nicht  aufgefunden,  und  so  ist  der  Briefwechsel  hauptsächlich  aufschluss- 
reich für  die  Erscheinung  Horma3TS,  dem  der  Herausgeber  auch  eine  gründliche 
Lebensskizze  geschrieben  hat.  Immerhin  spiegeln  sich  deutlich  die  regen,  vielfältigen 
Interessen  der  Pichler.  — 

Ein  breiteres  Publikum  versucht  Laura  Frost  (5653)  über  das  Leben 
Johanna  Schopenhauers  zu  unterrichten,  ohne  selbst  über  die  genügende 
Quellenkenntnis  zu  verfügen.  —  Auch  Stefanie  Oppenheims  (5655)  Aufsatz 
enthält  nichts  von  Belang  über  die  interessante  Frau,  die  doch  einmal  eine  gründ- 
lichere Darstellung  verdiente.  — 

Jüngere  Gruppe.  Zu  der  kleinen  Schar  gegenwärtiger  Schriftstellerinnen, 
die  aus  dem  Dilettantismus  der  Frauenlitteratur  herausragen,  zählt  Helene  Böhlau. 
Ihre  Entwicklung  überblickt  Martha  Strinz  (5657a)  von  den  ersten  Erzählungen 
an,  deren  Gestalten  eine  gleiche  tragische  Auffassung  von  der  unüberwindlichen 
Schwere  des  Schicksals  spiegeln,  über  ihr  Meisterwerk,  den  „Rangierbahnhof",  bis 
zu  den  letzten  Romanen,  die  künstlerisch  zurückstehen,  weil  sie  mit  störender  Ab- 
sichtlichkeit Meinungen  und  Tendenzen  der  Verfasserin  vortragen.  — 

Einen  etwas  beweglicheren  Biographen  als  F  r  ä  n  k  e  1  (5658)  hätte  die  1885 
jung  verstorbene  reich  talentierte  Margarethe  von  Bülow  verdient,  deren 
Novellen  eigenartige  Leistungen  der  modernen  Litteratur  bedeuten.  F.  vergleicht 
sie,  nicht  als  erster,  mit  Luise  von  Fran^ois,  deren  lebensreife  Charakteristik  sie 
freilich  noch  nicht  besitzen  konnte.  — 

Was  über  Marie  von  Ebner-Eschenbach  neu  vorliegt,  ist  von 
geringem  Wert.  Bölsches  (5662)  Arbeit  wurde  bereits  besprochen  (JBL.  1900  IV 
3:376).  —  Haiusa  (5663a)  verband  allerlei  Zitate  zu  einem  neuen  Feuilleton.  — 
Eine  Schilderung  der  mährischen  Heimat  der  Dichterin  durch  Schücking  (5665) 
geht  auf  den  Zusammenhang  der  Landschaft  mit  ihrem  Schaffen  nicht  näher  ein.  — 

Der  verstorbenen  Adine  Gemberg  verfasst  Benzmann  (5673)  den 
Nekrolog.  Scharfe  Beobachtungsgabe,  starke  künstlerische  Phantasie  und  feines 
Sprachgefühl  habe  sie  besessen,  doch  sei  ihre  Entwicklung  durch  einen  grüblerischen 
und  skeptischen  Geist  gehindert  worden.  — 

Die  liederlich  hingehudelten  Bücher,  mit  denen  E.  Georgy  erfolgreich  auf 
das  niedrige  Bildungsniveau  zahlreicher  Leser  spekuliert  hat,  werden  von  S  c  h  n  e  i  d  t 
(5674)   und  Meissner  (5675)   mit  kräftigen   kritischen   Randglossen    versehen.  — 

Psychologische  Folgen  der  Frauenemanzipation  erörtert  Lorenz  in  einer 
Anzeige  von  Adele  Gerhards  (5676)  „weniger  als  Kunstwerk  denn  als  Zeit- 
zeichen" interessantem  Roman  „Pilgerfahrt".  Als  das  letzte  Ideal  der  emanzipierten, 
voll  entwickelten  weiblichen  Persönlichkeit  stelle  sich  hier  der  feminine  Mann  heraus.  — 

Einige  Beiträge  über  Ricarda  Huch  führen  wieder  in  das  Bereich  der 
Kunst.  In  einem  feinfühligen  Aufsatz  suchte  Ria  Ciaassen  (5682)  ihre  Entwicklung 
zu  umschreiben,  In  den  letzten  grösseren  Werken,  den  Lebensskizzen  „Aus  der 
Triumphgaöse"  und  dem  Roman  „Vita  somnium  breve"  empfindet  diese  Interpretin 
eine  eigentümliche  Wendung,  eine  Wandlung  in  Wesen  und  Stil,  die  man  als  ein 
ungehemmteres  Vorwalten  romantischen  Geistes  bezeichnen  könnte.  Das  früher  stark 
zurückgedämmte  lyrische  Empfinden  überflute  nun  gleichmässiger  die  Gehaltenheit 
der  epischen  Darstellung,  die  Plastik  der  Figuren  verschwimme  mehr  und  die  Einzelheit 
und  Einzigkeit  der  Gestalt  wie  der  Begebenheit  weiche  zurück  vor  der  Vielfältigkeit.  — 
K  ü  c  h  1  e  r  (5682a)  arbeitet  mehr  die  gedanklichen  Zusammenhänge  zwischen  den 
älteren  und  neueren  Arbeiten  der  Dichterin  heraus.  —  Ihr  Roman  „Aus  der  Triumph- 
gasse" (5683)  erhielt  noch  einige  Besprechungen,  deren  inhaltreichste  die  von 
Kühl  ist.  — 

Unwesentliches  über  Hans  von  Kahlenberg  (5684— 5684a),  Isolde 
Kurz  (5685),  E.  M  a  r  r  i  o  t  (5686)  sei  übergangen.  — 

Der  Tod  der  jungen  vielversprechenden  Elsbeth  Meyer-Förster 
veranlasste  einige  Nekrologe.  H.  Hart  (5689)  entwirft  ein  Bild  der  sympathischen 
menschlichen  Erscheinung  mit  ihrer  Anmut,  ihrem  tiefen  Ernst,  ihrem  Ringen  nach 
Vollendung.  —  Eloesser  (5688)  fügt  seinem  schlichten  Porträt  eine  knappe 
litterarische  Charakteristik  bei,  die  besonders  an  die  Erzählung  „Das  Drama  eines 
Kindes"  und  den  Novellenband  „Meine  Geschichten"  anknüpft.  — 


.].  Fränkel,  Drama  und  Theatergesohiohte  des  18./ 19.  Jahrhunderts.         477 

G  a  b  r  i  0  l  ü  Reuter  als  „Dichterin  der  modernen  Frauenpsyche"  schildert 
A.  F.  Krause  (5()91).  Ihre  Komane  werden  als  eine  Geschichte  der  grossen 
Desillusionierung-  der  Frau  des  19.  Jahrhunderts  vorgeführt.  — 

Vera  und  V  e  r  a  1  i  1 1  e  r  a  t  u  r.  Das  Buch  von  Vera  (5093),  geistig  von 
kläglicher  Armut  und  litterarisch  auf  tiefstem  Niveau,  gehört  mit  einer  Schar  ähn- 
licher Erzeugnisse  (5694  —  0699)  und  den  Aufsätzen,  die  diese  Produkte  beleuchten 
(5700-5707),  weniger  vor  ein  litterarisches  Forum  als  vor  das  der  Sexualpsyohologie.  — 

In  einen  gewissen  Gegensatz  zur  modernen  Frauenlitteratur,  die  sich  im  letzten 
Jahrzehnt  zumeist  als  Problemdichtung  gibt,  stellt  Gertrud  Bäumer  (5709) 
Clara  V  i  e  b  i  g.  Ihre  künstlerische  Individualität  erfasse  Menschen  und  Schicksale, 
wo  sie  sich  ihr  darbieten,  und  gestalte  sie,  ohne  sie  durch  Elemente  ihrer  subjektiven 
Gedankenwelt  umzuschmeJzen,  „in  ihrer  vollen,  konkreten,  eigenen  Tatsächlich keit". 
Das  Grösste  in  Clara  Viebigs  Schaffen  sei  diese  durch  keinerlei  konventionellen 
Brauch  beschränkte  Erfassung  der  Wirklichkeit,  die  sie  jedem  künstlerischen  Motiv 
entgegenbringt.  —  Ihre  neuen  Romane  „Das  tägliche  Brot"  (5716)  und  „Die  Wacht 
am  Rhein"  (5717)  werden  mehrfach  besprochen,  letzterer  am  eindringlichsten  von 
E  r  i  c  h  S  c  h  m  i  d  t.  — 

Helene  Voigt- Diederichs  eignet  nach  R  e  g  e  n  e  r  (5718)  unter  den 
dichtenden  Frauen  der  Gegenwart  die  stärkste  Eigenart  des  Heimatlichen.  — 

Den  Erzählungen  Pauline  Wörners  schreibt  Kalkschmidt  (5720) 
selbständigen  künstlerischen  Wert  zu.  — 

Kritik.  Eine  Fülle  von  Sammelkritiken  (5721  —  5764)  bekundeten  eine 
bewundernswerte  Fähigkeit  im  Entdecken  neuer  Talente  und  angeblich  wertvoller 
Erscheinungen,  lieber  die  Bedeutung  zusammengeraffter  Einzelrezensionen  erheben 
sich  nur  die  von  Eloesser  (5727),  H.  Hart  (5734),  Poppenberg  (5747), 
Walzel  (5758)  und  R.  M.  Werner  (5761).  — 


Drama  und  Theatergeschichte. 

(IV,  4  =  N.  6765-65938.) 

Jonas  Fränkel. 

Gesamtdarstellunge  n.*)  An  die  Spitze  unseres  Berichtes  dürfen  wir 
ein  Werk  stellen,  das  zwar  der  klassischen  Philologie  angehört,  aber  mit  den  grossen 
Kreisen,  in  denen  sich  seine  wichtigsten  Ergebnisse  bewegen,  auch  unser  besonderes 
Gebiet  berührt.  Reich  (5765)  hat  es  übernommen,  den  Einfluss  des  griechischen 
Mimus  auf  das  europäische  Drama  bis  in  die  jüngste  Zeit  zu  verfolgen.  Ein  kühner 
Versuch,  die  Kontinuität  der  geistigen  Entwicklung  der  Menschheit  an  einem  einzelnen 
Falle  in  weit  ausholenden  Linien  nachzuweisen.  Im  Gegensatz  zu  Bastian,  dem 
Verfechter  einer  allenthalben  parallel  vor  sich  gehenden  Entwicklung  der  Volkspoesie, 
wird  von  R.  der  unmittelbare  Einfluss,  der  historische  Zusammenhang  nachgewiesen, 
lieber  Alexandria,  Rom  und  Byzanz  geht  der  Weg  des  griechischen  Mimus  zum 
türkischen  Karagöz,  zum  indischen  Drama,  zu  den  europäischen  Puppen-  und  Volks- 
spielen. Ueberall  lässt  sich  der  Mimus  nachweisen  als  Vorkämpfer  des  Realismus 
gegen  den  Idealismus:  als  Sotie  und  Farce  tritt  er  bei  den  Franzosen  auf,  wir 
begegnen  ihm  in  den  Entremesas,  in  der  Commedia  dell'  arte,  im  Fastnachtspiel,  in 
der  Wiener  Posse  usw.  Ueberall  die  gleichen  Motive  und  Typen,  die  selbst  in  der 
japanischen  Burleske  wiederkehren:  die  Bauern  als  Zielscheibe  des  Spottes,  ebenso 
die  Geistlichen,  ob  es  italienische  Abbaten  und  Küster  oder  römische  Haruspices 
und  Aeditumi  sind;  der  miles  gloriosus,  die  Hetäre,  der  Hahnrei,  der  Ehebrecher 
und  die  Ehebrecherin,  der  Trunkene  und  der  Dümmling,  gleichwie  ob  er  als  u(o^6i  oder 
stupidus,  als  französischer  Sot  oder  holländischer  Pickelhering,  als  Arlechino,  Hans- 
wurst oder  Kasperle  vorkommt  usw.     Selbst  im  Mysterium  herrscht  der  alte  Mimus, 


•)  Eine  Vorbemerkung  pro  domo  sei  mir  gestattet.  Den  weiten  Abstand,  der  das  vor- 
liegende Referat  von  seinen  Vorgäugerii  trennt,  fühle  ich  selbst  am  besten:  aber  das  lag  in  der 
Natnr  der  Sache,  beider  kamen  noch  äussere  Umstände  hinzu.  Ich  habe  das  Referat  in  später 
Stunde  übernommen,  und  das  eingelaufene  Material  war  sehr  dürftig.  Insbesondere  blieben  mir 
ausserberliuische  Tagesblätter  fast  ausnahmslos  unzugänglich,  wodurch  hie  und  da  eine  gewisse 
Einseitigkeit  nicht  zu  vermeiden  war.  — 

61» 


478         J.  Fränkel,  Drama  und  Theaterg-eschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

und  in  seiner  höheren  Form  der  ,, mimischen  Hypothese",  wie  es  einst  Philistions 
Drama  gewesen,  wird  er  durch  Moliere  und  Shakespeare  verjüngt.  In  Shakespeare, 
zumal  im  „Sommernachtstraum"  und  in  den  „Lustigen  Weibern  von  Windsor",  finden 
wir  alle  wesentlichen  Züge  der  alten  mimischen  Hypothese  wieder.  Fhilistion, 
Shakespeare  und  (^üdraka  stellen  die  einzelnen  Höhepunkte  in  der  Entwicklung  des 
Mimus  vor.  Goethe  reiht  sich  ihnen  mit  seinem  „Faust"  an.  Als  Nachkomme  des 
,, bukolischen  Mimus"  wird  endlich  auch  das  Pastoraldrama  des  sechzehnten  Jahr- 
hunderts und  sein  letzter  moderner  Ausläufer,  Gerhart  Hauptmanns  „Versunkene 
Glocke",  erklärt.  Die  ganze  dramatische  Weltlitteratur,  soweit  sie  nicht  klassisch  oder 
klassizistisch  ist,  hat  somit  zur  Grundlage  den  griechischen  Mimus.  ^  Ein  im  grossen 
imd  ganzen  recht  brauchbares  Handbuch  bietet  „Spemanns  Goldenes  Buch  des 
Theaters"  (5766),  besonders  durch  die  Fülle  des  auf  knappem  Raum  zusammen- 
getragenen Materials.  Leider  sind  nicht  alle  Abschnitte  gleichwertig.  Uebersichtlich 
dargestellt  ist  das  erste  Kapitel:  „Geschichte  des  Theaters  und  der  Schauspielkunst" 
(N.  1 — 274)  von  Hessen,  der  auch  eine  „Klassische  Dramaturgie"  (N.  275 — 526) 
und  eine  „Moderne  Dramaturgie"  (N.  527 — 709)  geliefert  hat.  Die  letztere,  die  uns 
hier  vor  allem  interessiert,  enthält  u.  a.  Analysen  der  folgenden  Dramen:  Otto  Ludwigs 
„Erbförster",  Ibsens  ,, Stützen  der  Gesellschaft",  „Nora",  „Volksfeind",  „Wildente" 
und  „Rosmersholm",  Richard  Voss'  „Eva",  Gerhart  Hauptmanns  „Vor  Sonnenaufgang", 
„Friedensfest",  „Weber",  „Biberpelz"  und  „Fuhrmann  Henschel",  Tolstois  „Macht  der 
Finsternis",  Wildenbruchs  „Quitzows"  und  „Haubenlerche",  Hans  von  Hopfens  ,,Hexen- 
fang",  Sudermanns  ,,Ehre",  „Sodoms  Ende"  und  „Johannisfeuer",  Max  H^albes „Jugend", 
Hartlebens  „Rosenmontag",  Otto  Ernsts  „Flachsmann  als  Erzieher".  Leider  bieten 
aber  H.s  Analysen  in  den  meisten  Fällen  bloss  eine  Umschreibung  des  Inhalts 
und  sehr  engherzige  und  unerquickliche  Reflexionen  über  die  einzelnen  Charaktere; 
sie  halten  sich  immer  an  der  Oberfläche.  Unverhältnismässig  bedeutender,  auf  wissen- 
schaftlicher Grundlage  ruhend,  sind  die  an  Umfang  geringeren  Beiträge  von  Gen  ee: 
„Geschichte  der  Bühneneinrichtungen,  der  Theatergebäude  und  Dekorationen"  (mit 
Darstellungen  der  Münchener  Shakespeare-Bühne,  der  Oberammergauer  Passionsbühne 
usw.)  und  „Das  Theaterkostüm  und  seine  Geschichte"  sowie  Weissteins  „Geschichte 
der  Zauberpossen"  (s.  unten!)  und  „Die  kleinen  dramatischen  Künste"  (Passionsspiel, 
Hanswurst  und  seine  Familie,  Marionetten,  Pantomimen  [N.  809:  Henriette  Hendel- 
Schütz],  Schattenspiele,  das  Monodrama,  Melodrama  und  Duodrama,  Soloscenen,  R.  von 
Meerheimbs  Psychodramen).  Der  Praxis  der  Bühne  und  der  Bühnenlaufbahn  dienen 
Beiträge  von  Grube  (N.  816 — 37)  und  von  Possart  (N.  871— 85)  sowie  ein  „Ver- 
zeichnis der  deutschen  Theaterschulen"  (N.  885  a).  Orientierend,  wenn  auch  nicht 
immer  zuverlässig,  sind  die  kurzen  Biographien  und  Charakteristiken  der  „Bühnen- 
künstler der  Gegenwart"  und  der  „Deutschen  Theaterkritiker  der  Gegenwart" 
(N.  886 — 1140)  von  Zabel  (mit  einer  Menge  von  Porträts).  Dankbar  wird  man  auch 
zu  der  bibliographischen  Zusammenstellung  von  W^eisstein,  insbesondere  zu  der 
Bibliographie  der  einzelnen  Städte  greifen,  wenn  auch  hier  selbstverständlich  mit 
jedem  Jahre  neue  Litteratur  hinzukommt.  Hingewiesen  sei  auch  auf  das  ausser- 
ordentlich reichhaltige  Anschauungsmaterial,  weil  sich  darunter  vieles  befindet,  was 
selbst  dem  Spezialforscher  oft  nicht  leicht  zugänglich  ist.  —  In  die  neue  Auflage  der 
von  Einsichtigen  nie  überschätzten  Litteraturgeschichte  von  Gottschalls  (5767) 
kam  ein  Kapitel  hinzu,  das  die  jüngstdeutsche  Dramatik  behandelt:  es  reiht 
sich  den  anderen  Kapiteln  des  Werkes  würdig  an.  Man  erschrickt  über  die  Oede, 
die  darin  weht.  Schlechte  Rezensionen  einzelner  Dramen,  nach  den  Verfassern 
geordnet  und  aneinandergereiht  —  nichts  mehr.  Wie  sehr  G.  der  Sinn  für  das  Be- 
sondere abgeht,  merkt  man,  wenn  man  einen  Blick  wirft  in  das  Kapitel  des  dritten 
Bandes,  das  dem  „modernen  Drama"  gewidmet  ist.  Mit  welcher  Ausführlichkeit 
werden  da  die  Stücke  von  Mosen-  und  Blumenthal  oder  die  von  Brachvogel  breit- 
getreten! Allein  dieser  letztere  nimmt  16  Seiten  in  Anspruch;  Anzengruber  aber 
wird  auf  kaum  drei  Seiten  abgetan!  Und  selbst  dort,  wo  die  Besprechungen  in  die 
Breite  g-ehen,  bieten  sie  nichts  Förderndes  und  erreichen  nie  das  Niveau  wissen- 
schaftlicher Analyse.  — 

Einzelne  Gattungen  des  Dramas.  Eloessers  Buch  (5768)  über 
„Das  bürgerliche  Drama"  wird  von  Schlösser  mit  grosser  Anerkennung  besprochen. 
Einige  kleine  Nachträge  werden  geliefert;  insbesondere  wird  bei  Schröder  auf  Cumber- 
lands  starken  Einfluss  hingewiesen,  dessen  Rührkomödie  „The  Brothers"  Schröder  1775 
unter  dem  Titel:  „Das  Blatt  hat  sich  gewendet"  bearbeitet.  —  Die  Entwicklung  der 
litterarischen  Satire  charakterisiert  Landsberg  (5769)  folgendermassen :  Sie  ist  im 
16.  und  17.  Jahrhundert  rein  persönlich,  behält  diesen  individuellen  Charakter  noch 
in  der  Frideriziani sehen  Epoche,  die  Sturm-  und  Drangperiode  einbegriffen,  wenn- 
gleich hier  bereits  der  Kampf  zwischen  neuen  und  allen  Kunst-  und  Weltanschauungen 
anhebt,   erhält  in  der  Romantik  einen  durchaus  typischen  Charakter  —  Kampf  des 


J.  Fränkel,  Drama  und  Theaterg-eschichte  des  18./19.  Jahrhundeits.         479 

Geistesmenschen  ^»"egen  das  Philistenum  der  Masse  —  und  erlebt  nach  diesem  Höhe- 
punkt einen  raschen  Abfall,  der  wesentlich  dadurch  bedinj^t  wird,  dass  an  Steile 
des  litterarischen  Deutschlands  ein  politisches  tritt  und  somit  den  poetischen  An- 
gelegenheiten nicht  mehr  jenes  allgemeine  Interesse  der  Gebildeten  entgegengebracht 
wird.  In  den  modernen  Litteraturkomödien  handelt  es  sich  nicht  mehr  um  einen 
Geisteskampf  auf  Leben  und  Tod.  —  Weisstein  (5769)  skizziert  in  Spemanns 
Theaterbuch  mit  raschen  Linien  die  Geschichte  der  Zauberpossen:  Anfänge  in  Wien 
(Kärntnertor-Theater),  Frankfurt  a.  M.,  Burgtheater  (Kurz-Bemardon,  Hafner)  lauten 
die  ersten  Kapitel.  Tiecks  Possen  und  Märchen  werden  kurz  charakterisiert  und 
Grabbes  „Aschenbrödel"  gestreift.  Es  folgen:  Kaimund,  Meisl,  Bäuerle  und  ihre  Wiener 
Nachfolger,  endlich  die  Norddeutschen:  C.  A.  Görner,  G.  Raeder  und  F.  Nesmüller.  — 
S  t  o  f  f  g  e  s  c  h  i  c  h  1 1  i  c  h  e  s.  E.  Kraus  (5773)  hat  in  t.-?chechischer  Sprache 
ein  Buch  verfasst,  worin  er  den  ganzen  Verlauf  der  böhmischen  Geschichte  im  Spiegel 
der  deutschen  Litteratur  zu  zeigen  versucht.  Der  bisher  veröffentlichte  Teil  reicht 
bis  zur  Marchfeldschlacht  (1278).  Im  folgenden  seien  seine  Ergebnisse  für  die  Stoff- 
geschichte unseres  Kapitels  (nach  des  Verfassers  eigenem  Bericht  in  der  ZOG.)  zu- 
sammengefasst.  Das  Libussamotiv  bearbeitet  1779  unter  dem  Einflüsse  des  Sturmes 
und  Dranges  G.  R.  von  Steinsberg  (bei  Goedeke  5,  S.  .348:  Karl  Franz  Guolfinger 
von  Steinsberg!)  in  einem  gleichnamigen  Drama;  Zacharias  Werner  verwertet  es  1809 
in  seiner  „Wanda";  weiterhin  kommen  in  Betracht:  Brentanos  „Gründung  Prags", 
die  Operntexte  von  Bernard  und  von  Choulant  (der  erstere  beeinflusst  Grillparzers 
Drama).  Grillparzer,  Arends  („Libussas  Wahl  oder  Der  würdigste  Mann"  1848)  und 
Ferdinand  Stamm  (1818  Aufführung  in  Prag).  Das  Motiv  des  „Mädchenkriegs":  van 
der  Veldes  Roman  „Der  böhmische  Mädchenkrieg"  wird  vielfach  dramatisiert:  von 
ihm  selbst  in  dem  zweiaktigen  Stücke  „Die  böhmischen  Amazonen";  von  H.  G.  Lam- 
brecht;  von  einem  Anonymus  in  der  Deutschen  Schaubühne  1871;  von  ü.  Roloff 
(1878).  Der  letztere  lehnt  sich  ebenso  wie  J.  Wenzig  an  Karl  Egon  Eberts  Gedicht 
„Wlasta"  an.  F.  C.  Schubert  behandelt  das  Motiv  vom  Standpunkte  der  Emanzipation 
(1874).  Dann  der  Drahomira-Stoff:  Auf  Jesuitenbühnen  des  17.  und  18.  Jahrhunderts 
oft  aufgeführt.  Dramen  von:  Augustin  Zitte  (s.  Goedeke  5,  S.  352 J,  Joh.  Schön 
(„Der  Sieg  des  Glaubens"  1833),  J.  Kachler  (1833);  Grillparzers  Fragment;  Weilens 
Drama  (1867)  geht  auf  Grillparzers  Anregung  zurück.  Dass  auch  Lessing  ein 
„Drahomira"-Drama  plante,  wäre  nachzutragen,  ebenso  die  Tragödie  „Drahomira" 
von  Fercher  von  Steinwand.  Der  heilige  Adalbert:  Die  Gestalt  wird  als  „Zitherepiel- 
mann"  in  Werners  „Kreuz  an  der  Ostsee"  verwertet;  Ruschkas  Drama:  „Sankt 
Adalbert  und  seine  Brüder"  (1869).  Das  Motiv  von  Udalrich  und  Jaromir :  Das  von 
Grillparzer  geplante  Drama  „Zwei  gute  Hornbläser  in  Böhmen"  gehört  hierher; 
Eberts  „Bretislaw  und  Jutta"  (1834)  steht  unter  dem  Einflüsse  von  Grillparzers 
„Ottokar";  ein  Operntext  von  F.  V.  Ernst  „Udalrich  und  Bozena".  Der  Ottokar-Stoff: 
Lateinische  Dramen  auf  Jesuitenbühnen  des  17.  Jahrhunderts  bezeugt.  Das  erste  in 
deutscher  Sprache  erhaltene  Drama  ist  „Rudolph  von  Habspurg"  von  Gl.  Werthes 
(1775).  Ihm  folgen:  Anton  von  Klein  (Goedeke  §  226,  18),  F.  Ochs  (ebenda  §  261,  47) 
und  Friedr.  Wilh.  Ziegler  („Thekla  die  Wienerin").  Auch  Schiller  plant  ein  Rudolf  und 
Ottokar-Drama.  Fragmente  eines  Dramas  von  Mynart  erscheinen  in  Schlegels 
„Deutschem  Museum".  Kotzebues  „Rudolf  von  Habsburg  und  König  Ottokar  von 
Böhmen"  ist  ein  echtes  und  rechtes  Familienstück.  Karoline  von  Pichler  liefert 
einen  Operntext.  In  allen  diesen  Bearbeitungen  gibt  es  keinen  Gegensatz  zwischen 
Deutschen  und  Böhmen.  Ihnen  gegenüber  ist  Grillparzers  Dichtung  (die  eingehend 
analysiert  wird)  das  historische  Drama  im  eigentlichsten  Sinne.  Ein  Gegenstück  zu 
Grillparzer  liefert  Ufl'o  Hörn  (1843),  aber  sein  Drama  ist  nicht  historisch,  sondern 
politisch.  Ihm  schliessen  sich  an:  Kopp  („Rudolf  von  Habsburg")  und  Lauff  („Burg- 
graf').  —  Die  Dissertation  von  G  r  a  c  k  (5774)  gilt  den  englischen  Bearbeitungen  des 
Herodes  und  Mariamne-Stoffes  (Massinger,  Fenton,  Stephen  Philipps);  Hebbels  Drama 
dient  ihm  nur  als  Folie  zu  jenen.  —  Eschelbach  (2504)  gibt  eine  rasche  Zu- 
sammenstellung der  dramatischen  Bearbeitungen  der  Don  Juan-Sage.  Er  verzeichnet 
eine  Uebersetzung  von  Molieres  Don  Juan  auf  dem  Theater  in  Torgau  1691,  Prehausers 
Don  Juan-Komödie  1716,  das  anonyme  Stück  „Schrecken  im  Spiegel  ruchloser 
Jugend  oder  das  lehrreiche  Toten-Gastmahl  des  Don  Petro",  das  die  Neuberin  1735 
in  ihrem  Repertoire  hat,  Marinellis  Bearbeitung  des  Moliere,  die  von  1783  bis  1823 
im  Leopoldstädter  Theater  in  Wien  aufgeführt  wird.  Ein  Vorläufer  von  Grabbes 
„Don  Juan  und  Faust"  ist  „Der  Färberhof  oder  die  Buchdruckerei  in  Mainz"  von 
Nicolaus  Vogt  (1809).  Es  folgen  die  Dramen  von  Holtei  (1834),  Theodor  Creizenach 
(1839),  Wiese  (1840),  Braunthal  (1842),  Hörnigk  (1850),  Adolf  Widmann  (1858).  Das 
Lenausche  Fragment  wird  1851  publiziert.  In  die  achtziger  Jahre  fallen:  „Don  Juans 
letztes  Abenteuer"  von  Alfred  Friedmann,  „Don  Juan  Teuorio"  von  Julius  Hart  und 
„Don  Juans  Ende"   von  Paul  Heyse.    —    Im    Anschluss    an    Gabriels    Schrift    über 


480         J.  Fränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Friedrich  von  Heyden  (JBL.  1901  IV  4  :  37)  g-ibt  J  e  II  i  n  e  k  (2519)  eine  Liste  von 
Konradin  -  Dramen ,  die  bei  Gabriel  und  in  Arnolds  Anzeige  (ebenda)  nicht 
genannt  sind.  —  Weitere  Nachträge  liefert  Deetjen  (5843).  —  Ueber  Car- 
ringtons  (5775)  Studie  äussert  sich  Hirsch  sehr  abfällig.  Die  Arbeit  sei  ganz  und 
gar  ungenügend.  —  Stümcke  (5777)  betrachtet  Dramen,  die  den  Grossen  Kurfürsten 
behandeln.  Im  Mittelpunkt  der  meisten  steht  die  Schlacht  bei  Fehrbellin  und  die  Er- 
rettung Rathenows;  es  sind  dies:  J.  Chr.  Blums  „Das  befreyte  Ratenau"  (1775), 
Friedr.  Eberhard  Rambachs  „Der  grosse  Kurfürst  vor  Rathenau"  (1795),  Kleists 
„Prinz  von  Homburg",  Fouques  „Die  Heimkehr  des  grossen  Kurfürsten"  (1813), 
Eduard  Wehrmanns  „Friedrich  Wilhelm  der  Grosse  oder  Rathenows  Errettung" 
(1826),  ein  anonymes  Stück  „Feldmarschall  Derfflinger"  (Berlin  1848;  mit  Hanswurst), 
Hans  Küsters  „Der  grosse  Kurfürst"  (1851;  eine  zweite  Fassung  in  Versen  vom 
Jahre  1864),  E.  von  Weitras  (pseudonym)  ,, Kurfürst  und  Landesherr"  (1898),  Fritz  Eklivs 
„Fehrbellin"  (1901);  auch  Benedixens  „Brandenburgischer  Landsturm"  (1862)  gehört 
hierher.  Mit  des  Kurfürsten  Triumph  über  die  Königsberger  Bürgerschaft  befasst 
sich  Wiehert  in  „Der  grosse  Kurfürst  und  der  Schöppenmeister"  (1869;  eine  spätere 
Bearbeitung  vom  Jahre  1893  unter  dem  Titel  „Aus  eignem  Recht").  Ausserdem 
werden  genannt:  Hans  Herrigs  „Der  Kurprinz"  (1876),  Wildenbruchs  „Der  neue 
Herr"  (1891),  Albert  Lindners  von  Karl  Grube  aus  dem  Nachlass  herausgegebenes 
Fragment  „Der  Kurprinz  von  Brandenburg"  (1900);  ferner  Adolph  Rosee:  „St.  Germain" 
(1900),  Gustav  Kleinjung:  ,,Der  grosse  Kurfürst"  (1891),  H.  von  Festenberg-Packisch: 
,,Hie  Brandenburg"  (1888),  Gustav  zu  Putlitz:  „Das  Testament  des  grossen  Kurfürsten" 
(1859)  und  Hans  Köster:  „Der  Tod  des  grossen  Kurfürsten"  (handschriftlich).  — • 
An  Stockmayers  (5778)  Arbeit  über  das  Soldatenstück  des  18.  Jahrhunderts  beanstandet 
Hirsch,  dass  die  Wiener  Litteratur  nicht  genügend  berücksichtigt  wurde.  Er 
nennt  insbesondere  „Das  Regensburger  Schiff"  von  Schikaneder,  das  eine  direkte 
Weiterbildung  des  Stoffes  und  der  Figuren  der  „Minna"  vorstellt;  auch  auf  Kotzebues 
„Intermezzo"  wird  hingewiesen.  In  seiner  Anzeige  tadelt  Schlösser  die  Einteilung. 
Unter  den  Nachahmungen  von  Engels  „Dankbarem  Sohn"  vermisst  er  die  dem 
Original  am  nächsten  stehende:  Gotter-Bendas  Singspiel  „Der  Jahrmarkt"  (1775); 
neben  Merciers  „Deserteur"  wären  Lenzens  „Soldaten"  zu  nennen;  kleinere  Nach- 
träge folgen.  —  Heiderich  (5779)  teilt  zwei  kleine  anonyme  Stücke  mit,  die  von 
Soldaten  in  Friedrichs  des  Grossen  Lager  gedichtet  zu  sein  scheinen:  ,,Die  Rechnung 
ohne  Wirth  oder  das  eroberte  Sachsen",  ein  Lustspiel  in  drei  Auftritten,  und 
„Der  hinckende  Bothe  oder  die  aufgehobene  Belagerung  von  Neiss".  Beide  erschienen 
ohne  Angabe  des  Ortes  und  des  Druckers  im  November  1758.  —  Im  Anschluss  daran 
berichtet  Witkowski  (5779a)  über  zwei  andere  Dichtungen,  aus  der  gleichen 
Zeitstimmung  geboren:  „Der  Krieg  in  Deutschland,  ein  theatralisches  Gedichte  in 
fünf  Aufzügen.  1759"  und  „Der  Soldat  in  den  Winterquartieren.  Eine  Operette  von 
einem  Aufzuge.  Den  Dachs  im  Loche  beisst  der  Hund,  Soldaten  macht  der  Degen 
kund.  Honall  (?).  Quirlequitsch  1759."  Das  letztere,  in  Leipzig  spielende  Stück  ist 
das  bedeutsamere  und  darf  einigermassen  als  Vorläufer  der  ,, Minna"  angesehen 
werden.  — 

Drama  des  18.  Jahrhunderts.  Lillos  „The  London  merchant"  verfolgt 
auf  seinen  Wanderungen  durch  Deutschland  und  Frankreich  von  Weilen  (5781). 
Zwischen  Ostern  1754  und  1755  wird  das  Stück  in  Wien  in  einer  Bearbeitung  von 
Joh.  Wilh.  Mayberg  aufgeführt,  von  burlesken  Scenen,  Liedereinlagen  und  Auftritten 
von  Colombine,  Scapin  und  Hanswurst  durchwirkt.  In  seiner  regelmässigen  Gestalt 
erscheint  das  Drama  1767  in  Wien  auf  der  Bühne  des  Nationaltheaters  und,  von 
J.G.Stephanie  dem  Aelteren  herausgegeben,  als  dritter  Band  der  Deutschen  Schaubühne. 
Zugrunde  liegt  dieser  Ausgabe  eine  Hamburger  aus  dem  Jahre  1757 ;  die  Hochgericht- 
scene  ist  hier  wie  dort  fortgelassen.  Eine  französische  Umformung  erscheint  1765  in 
„L'ecole  de  la  jeunesse  ou  le  Bernevelt  frangais"  des  Anseaume;  eine  deutsche  Ueber- 
setzung  davon  kommt  1774  in  Frankfurt  heraus.  E]ine  selbständige  Umarbeitung  mit 
versöhnlichem  Ausgang  liefert  dann  1769  Mercier  im  „Jenneval  ou  le  Barneveit 
frangais",  die  ebenfalls  sofort  in  Frankfurt  in  einer  Uebersetzung  erscheint  und  sich 
der  Bühnen  bemächtigt.  1778  stellt  sich  endlich  auch  F.  L.  Schröder  mit  einer  eigenen 
Bearbeitung,  betitelt  ,,Die  Gefahren  der  Verführung",  ein.  Die  Handlung  ist  in  eine 
deutsche  Stadt  verlegt  und  deutsche  Namen  sind  eingesetzt.  In  Wien  wird  das  Stück 
in  dieser  Gestalt  1781  mit  Schröder  in  der  Rolle  des  Oheims  gespielt.  —  Schlösser 
bespricht  ausführlich  die  Arbeit  von  Regeniter  (5782)  über  Romanus.  Er  stimmt 
der  Behauptung  des  Verfassers  nicht  zu,  als  hätte  Romanus  den  Crispin-Typus  auf 
der  deutschen  Bühne  eingeführt:  die  Figur  war  dem  Publikum  aus  französischen 
Stücken  schon  längst  geläufig.  Er  betont,  wie  schroff  die  Komödie  ,,Crispin  als 
Vater"  den  Gottschedischen  Regeln  widerspricht.  Er  vermisst  eine  Prüfung  des 
Dialogs    und   trägt  einiges  zur  IBeschreibung  der  Technik  nach.     Zusammenfassend 


J,  Fränkel,  Drama  und  Theatergesohichte  des  18./19.  Jahrhunderts.         481 

charakterisiert  er:  Homanus  bewegt  sich  durchaus  in  den  Bahnen  der  nachklassisohen 
französischen  Komödie.  Gottscheds  Einfhiss  ist  sehr  gerinfif;  in  allen  Fällen,  wo  die 
„Kritische  Dichtkunst"  mit  der  künstlerischen  Praxis  der  Franzosen  in  Widerspruch 
tritt,  folgt  Romanus  fast  immer  der  letzteren.  — 

Mit  zwei  Dichtern  der  Sturm-  und  Drangperiode,  Klinger  und 
Leisewitz,  hat  man  sich  im  Berichtsjahre  aus  Anlass  ihres  150.  Geburtstages  mehrfach 
beschäftigt.  Zugegangen  ist  uns  davon  nichts,  und  nur  einiges  war  mir  erreichbar. 
Klinger  wurde  von  Berg  (5783)  charakterisiert.  Als  Dichter  ist  er  fast  allen  seinen 
Genossen  unterlegen,  aber  er  ist  der  Mannhafteste  unter  ihnen  und  neben  Schiller 
der  stärkste  Dramatiker.  Inhaltlich  geht  er  vielleicht  am  meisten  über  die  rein 
ästhetischen  Fragen  hinaus.  Er  besass  ein  starkes  Realitätsbewusstsein;  er  kannte 
nicht  nur  die  Kraft,  die  in  ihm  und  dem  Genie  steckt,  sondern  auch  die  entgegen- 
stehende Kraft  der  Welt.  Er  wusste,  wo  die  Grenzen  lagen,  und  deshalb  verpuffte 
er  sich  aucli  nicht.  —  H  e  u  e  r  s  Festvortrag  (5784)  berücksichtigt  besonders  die 
Werke  der  russischen  Zeit,  auf  die  sich  ja  auch  Goethes  Charakteristik  in  „Dichtung 
und  W^ahrheit"  stützt.  —  M.  Rieger  publiziert  (Euph.  9,  S.  728/9)  aus  einem  Stamm- 
buch von  Ludwig  Schneider  aus  dem  Darmstädtischen  ein  Blatt  von  Klinger,  datiert 
vom  Oktober  1774:  es  enthält  eine  Parabel,  die  im  „Leidenden  Weib"  steht  und  hier 
mit  den  Worten  eingeleitet  wird:  „Mein  bester  gab  mir's  mit  auf  den  Weg.'>  Das 
kann  nur  Goethe  sein.  Das  Blatt  beweist,  dass  das  Manuskript  des  „Leidenden 
Weibes"  im  Oktober  1774  vorhanden  war,  also  wohl  in  Frankfurt  geschrieben  oder 
doch  begonnen  wurde.  —  Erich  Schmidt  hat  sein  in  den  „Lenziana"  gegebenes 
Versprechen  rasch  eingelöst:  Lenzens  (5798)  „Vertheidigung  des  Herrn  W.  gegen 
die  Wolken  von  dem  Verfasser  der  Wolken"  liegt  jetzt  in  einem  sorgfältigen  Neu- 
druck vor.  Sch.s  „Vorbemerkung"  (S.  V — ^XIV)  schildert  die  Entstehung  der  „Wolken" 
und  Lenzens  Gesinnung  gegen  Wieland  vor  und  nach  dem  Druck  der  verschollenen 
Satire.  Eine  höhnische  Nachschrift  Wielands  zu  einer  Rezension  der  „Anmerkungen 
übers  Theater"  im  Teutschen  Merkur  1775  wird  abgedruckt,  ebenso  aus  den  „Lenziana" 
(JBL.  1901  IV  4:  31)  ein  grosser  Teil  des  Briefes  von  Lenz  an  Fritz  Stolberg  über 
Wieland,  weiterhin  ein  Billett  Lenzens  an  Wieland  mit  dem  Geständnis,  das  Er- 
scheinen von  „Götter,  Helden  und  Wieland"  habe  er  auf  dem  Gewissen,  und  schliesslich 
zwei  Rezensionen  der  ,, Verteidigung":  aus  der  Allgemeinen  deutschen  Bibliothek  und 
aus  Schuberts  Teutscher  Chronik.  Im  Anhang  sind  beigegeben:  die  Wieland-Scene 
aus  dem  „Pandämonium  Germanicum"  (nach  dem  Privatdruck  für  Weinhold)  und 
ein  Abschnitt  aus  Lenzens  anonym  erschienener  Schrift  „Meynungen  eines  Laven" 
(Leipzig  1775),  der  den  Gedanken-  und  Tendenzenkreis  der  „Verteidigung"  berührt.  — . 
Andere  Dramatiker.  Mit  Soden  als  Dramatiker  befasst  sich  eine  auf- 
schlussreiche Arbeit  von  Hachtmann  (5800).  Voraus  geht  ein  biographisches 
Kapitel,  das  sich  auf  Sodens  handschriftlich  erhaltenen  Aufzeichnungen  stützt.  Im 
Jahre  1754  zu  Ansbach  geboren,  wird  er  früh  verwaist.  Seine  Neigung  zur  Dicht- 
kunst erwacht  früh  dank  dem  Einfluss  seiner  Beschützerin,  der  Freiin  von  Altenstein, 
einer  Freundin  Cronegks.  Schon  mit  vierzehn  Jahren  tritt  er  mit  einer  Operette 
„Lindor  und  Ismene"  an  die  Oeffentlichkeit.  Er  bezieht  nacheinander  die  Uni- 
versitäten Erlangen  und  Jena,  kommt  1773  nach  Potsdam  als  Soldat,  desertiert  aber 
bald  danach  und  begibt  sich  nach  Altdorf,  wo  er  fleissig  Jus  studiert.  1774  tritt  er 
in  Ansbach  in  den  Staatsdienst  ein.  Er  verkehrt  mit  Uz  und  beginnt  zusammen  mit 
dem  Freiherrn  von  Reitzenstein  die  Herausgabe  einer  Wochenschrift  für  Damen 
„Potpourri",  die  aber  gleich  allen  folgenden  ähnlichen  Unternehmungen  Sodens  bald 
eingeht.  1778  übersetzt  er  die  „Novelas  ejemplares"  von  Calderon;  andere  Ueber- 
setzungen  aus  Calderon  reihen  sich  an.  Seit  1783  ist  er  Eigentümer  der  Domäne 
Sassanfarth  bei  Bamberg.  Hier  entstehen  seine  meisten  Werke,  hier  entwickelt  er 
auch  eine  religiös-pädagogische  Tätigkeit  („Sammlung  geistlicher  Lieder  zum  öffent- 
lichen Gebrauch  in  den  Gräfl.  Sodenschen  Kirchen"  1790  und  anderes).  1788  beginnt 
die  erste  Sammlung  seiner  dramatischen  Werke  zu  erscheinen.  Im  gleichen  Jahre 
publiziert  er  auch  zwei  politische  Broschüren:  „Deutschland  muss  einen  Kaiser  haben" 
und  „Proposizionen  bey  einem  allgemeinen  Reichsritterschaftlichen  Convent,  Träume 
eines  Patrioten,  den  Manen  des  Ritters  Götz  von  Berlichingen  gewidmet".  1790  wird 
er  in  den  Reichsgrafenstand  erhoben  und  veröffentlicht  nach  dem  Tode  Josephs  II. 
einen  offenen  Brief  „Germaniens  Schutz-Geist  an  Leopold  den  2  ten".  Er  verkehrt 
am  Ansbacher  Hofe  und  kommt  dort  mit  dem  französischen  Drama  in  unmittelbare 
Berührung.  Seine  Vielseitigkeit  führt  ihn  auch  auf  das  Gebiet  der  Geschichte  und 
der  Philosophie.  1794  erscheint  seine  Abhandlung:  „Psyche,  über  Unsterblichkeit, 
Daseyn  und  Wiedersehen".  Mit  der  Eroberungspolitik  Preussens  unzufrieden,  scheidet 
er  im  nächsten  Jahre  aus  dem  Dienst  und  beginnt  eine  reiche  schriftstellerische 
Tätigkeit.  Unter  anderem  veröffentlicht  er  im  gleichen  Jahre  eine  Sammlung  origi- 
neller Aufsätze    unter    dem  Titel  „Alethia";   er   verteidigt   hier   den  Hanswurst   vom 


482         J.  Fränkel,  Drama  und  Theaterg-eschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

nationalen  Standpunkt  aus.  1797  gibt  er  eine  dramaturgische  Zeitschrift  heraus 
„Thalia  und  Melpomene",  die  es  aber  nur  auf  zwei  Hefte  bring-t.  Er  befasst  sich 
um  diese  Zeit  auch  mit  nationalökonomischen  Studien,  deren  Resultate  er  erst  1818 
bis  1821  in  der  neunbändigen  Nationalökonomie  zusammenfasst.  1798 — 1800  gibt  er 
ein  politisches  Blatt  heraus,  „Charon",  als  Beilage  zur  „Bamberger  Zeitung".  1800 
erscheint  seine  Wieland  und  Herder  zugeeignete  „Mythologie  der  Christus- 
Religion,  ein  Versuch  zu  deren  Veredlung";  er  kämpft  darin  für  eine  Hellenisierung 
des  evangelischen  Kultus:  Christus  soll  z.  B.  wie  Apollo  dargestellt  werden. 
Im  selben  Jahre  gründet  er  wieder  eine  Zeitschrift,  „Der  französische  Merkur",  die 
das  Los  ihrer  Vorgängerinnen  teilt.  Die  nächsten  Jahre  füllt  seine  Tätigkeit  als 
Theaterleiter  aus.  1802  gründet  er  das  Theater  in  Bamberg",  das  mit  der  Aufführung 
seiner  „Bianka  Kapello"  eröffnet  wird.  1803  kommt  Sodens  erster  Roman  „Zoe,  ein 
Ideal  zarter  Weiblichkeit"  heraus,  das  Merkel  der  Unsittlichkeit  zeiht.  Die  „Zeitung 
für  Damen",  an  der  Sophie  von  La  Roche,  Sophie  Mereau  und  Elise  Bürger-Hahn 
(vgl.  N.  6464)  mitarbeiten,  hat  wenig  Erfolg.  Auch  mit  dem  Bamberger  Theater  hat 
er  wenig  Glück.  1804  gründet  er  ein  zweites  Theater,  in  Würzburg,  das  er  nach 
einiger  Zeit  aufgibt.  Sodann  zieht  er  sich  auch  von  der  Leitung  der  Bamberger  Bühne 
zurück,  nachdem  er  zuvor  noch  E.  T.  A.  Hoffmann  berufen,  der  seine  Oper  „Dina" 
komponiert.  Die  letzten  zwanzig  Jahre  seines  Lebens  bringt  Soden  in  Erlangen  und 
Nürnberg  zu,  weiter  litterarisch  tätig,  insbesondere  mit  öebersetzung  Calderonscher 
und  Lopescher  Dramen  beschäftigt.  Seine  eigenen  Dramen  aus  späteren  Jahren  wurden 
nicht  gedruckt.  Auf  die  Biographie  folgt  eine  Besprechung  der  Dramen.  Der 
Verfasser  unterscheidet  dabei  vier  Perioden.  L  1784 — 9 1 :  Historische  Dramen.  „Tgnez  de 
Castro"  steht  an  der  Spitze;  es  ist  das  schwächste  Stück,  aber  dasjenige,  das  auf  der 
Bühne  am  meisten  Glück  gefunden  hat.  Als  Quelle  diente  die  Chronik  des  Portugiesen 
Duarte  Nuhez  de  Liäo.  Das  Verhältnis  Sodens  zur  Quelle  wird  untersucht.  Das 
gleiche  Thema  ward  vor  Soden  bearbeitet  von  Houdart  de  la  Motte  und  den  Portugiesen 
Domingo  dos  Reis  Quita  und  Ferreira;  auch  von  Weidmann  in  dem  Drama  „Pedro 
und  Ignez".  Eine  Beeinflussung  lässt  sich  nicht  feststellen.  Auch  Törrings  Bernauerin 
hat  auf  ,, Ignez  de  Castro",  entgegen  der  Behauptung  Brahms,  nicht  eingewirkt.  Der 
Stil  ist  von  Shakespeare  aufs  stärkste  beeinflusst.  Eine  Umarbeitung,  die  der  Dichter 
für  die  zweite  Auflage  (1791)  vorgenommen,  weist  tiefgehende  Aenderungen  auf. 
„Leben  und  Tod  Kaiser  Heinrichs  IV"  (1784)  behandelt  den  Kampf  Heinrichs  IV.  mit 
Heinrich  V.  Die  Quelle  ist  bisher  nicht  aufgefunden  worden.  Das  Stück  steht  stark 
unter  dem  Einflüsse  König  Lears  und  des  Ritterdramas,  insbesondere  des  Götz. 
„Kleopatra"  erscheint  1788.  Der  Einfluss  Shakespeares  ist  auffallend  gering.  Die 
Gestalten  sind  in  Menschen  des  18.  Jahrhunderts  verwandelt.  Es  ist  die  beste 
Kleopatra-Tragödie  der  deutschen  Litteratur.  Vor  Soden  haben  den  Stoff  behandelt: 
Hans  Sachs,  Lohenstein  und  Ayrenhoff.  ,,Der  rasende  Roland"  (1791):  der  Stoff  ist 
so  undramatisch  wie  möglich,  aber  er  bietet  dem  Dichter  Gelegenheit  zur  Entfaltung 
seiner  Rhetorik.  Der  Geist  des  höfisch-eleganten  Rittertums  bei  Ariost  ist  hier  in 
Rousseau-Stimmung  umgesetzt.  In  ,, Ernst  Graf  von  Gleichen,  Gatte  zweyer  Weiber" 
(1791)  wird  das  Bigamie-Motiv  behandelt,  das  bereits  in  „Kleopatra"  angeklungen. 
Als  Quelle  nennt  Soden  selbst  neben  Sagittars  „Historia  der  Grafschaft  Gleichen" 
(Frankfurt  a.  M.  1732)  Goethes  „Stella"  und  Musaeus'  „Melechsala".  Der  Stil  ist 
hier  schlichter  als  in  den  früheren  Dramen.  Bombastisch  ist  aber  dann  wieder  „Die 
Braut",  ein  Trauerspiel  in  fünf  Akten.  Die  Hauptsituation  hat  das  Stück  gemein  mit 
Beaumont-Fletchers  ,,The  maids  tragedy".  Im  Stil  und  in  einzelnen  Motiven  berührt 
es  sich  mit  Klingers  „Zwillingen".  Die  nächsten  Dramen  sind  vorwiegend  in  Versen 
gedichtet,  wohl  unter  dem  Einfluss  des  Don  Carlos.  Die  Nachwirkung  des  Don 
Carlos  lässt  sich  auch  sonst  in  dem  letzten  Drama  dieser  Periode  „Anna  Boley" 
nachweisen.  Auf  den  dankbaren  Stoff  hatte  Kant  in  der  „Kritik  der  praktischen 
Vernunft"  hingewiesen.  Die  unmittelbare  Quelle  war  Humes  „History  of  England" 
Buch  V,  Kap.  3,  Mit  den  den  gleichen  Stoff  behandelnden  Dramen  von  Banks, 
Weidmann,  Calderon  („La  Schisma  de  Ingilterra")  und  Chenier  berührt  sich  Sodens 
Dichtung  nicht.  II.  Periode  von  1792—97:  Phantastische  Dramen.  ,, Aurora  oder 
das  Kind  der  Hölle",  erschienen  1795,  hatte  grossen  Bühnenerfolg.  Soden  selbst 
lieferte  nachher  noch  zwei  Fortsetzungen:  „Kamäleon  oder  der  Bund"  und  „Biondetto". 
Ausserdem  bemächtigte  sich  des  Stückes  K.  F.  Hensler,  der  1796  in  Wien  eine  Um- 
arbeitung unter  dem  Titel  „Die  Tochter  der  Finsternis"  herausgab,  und  1801  erschien  in 
Breslau  von  einem  Anonymus  ein  „zweiter  Teil"  als  „Aurora,  oder  dunkel  sind  der  Rache 
Wege"  (danach  ist  zu  korrigieren  Goedeke  5^,  S.  260,  N.  20).  Als  Quelle  benutzte  Soden 
eine  Novelle  von  Cazotte  „Le  diable  amoureux",  die  an  E.  T.  A.  Hoffmann  gemahnt. 
Das  Drama  bedeutet  eine  Vorstudie  zum  „Faust".  Der  Held  ist  aber  ein  sentimentaler 
Faust.  Einwirkungen  des  Sturmes  und  Dranges  werden  in  Fülle  nachgewiesen. 
Die   romantischen  Einflüsse,    die    der  Verfasser   anmerkt,    sind   zu    unbestimmt  und 


1 


J.  Fränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18,/19.  Jahrhunderts.         483 

jedenfalls  verfrüht.  In  „Doktor  Faust,  Volksscliauspiel"  (1797)  hat  Soden  viel  Eigenes 
verwebt.  Sein  Faust  ist  politischer  Reformator  und  berührt  sich  mit  Klingers  Faust; 
er  ist  aber  zugleich  auch  Patriot.  Vom  „Doktor  Faust"  spinnen  sich  Fäden  sowohl 
zu  Sodens  früheren  wie  zu  seinen  späteren  Dramen.  Die  Gestalt  des  Ithuriel,  der 
Personifikation  des  Gewissens,  ist  echt  Sodenisch;  der  Name  braucht  nicht  Weidmann 
entlehnt  zu  sein,  eher  lässt  er  sich  auf  Klopstocks  „Messias"  zurückführen.  Sodens 
Faust  überragt  den  Weidmannschen  bedeutend  durch  seine  Leidenschaft  der  Empfindung. 
Die  dritte  Periode  (1797—1801)  füllen  gänzlich  bürgerliche  Dramen  aus.  Sie  sind 
durchweg  unoriginell  und  schliessen  sich  eng  an  Kotzebue  und  ItTland  an.  Verfasser 
bespricht  die  folgenden  Stücke:  „Libu,  das  Kind  der  Natur"  (handschriftlich;  ein 
Gegenstück  zu  Kotzebues  „Indianern  in  England");  „Die  deutsche  Hausmutter",  sehr 
flüchtig,  durch  Zusammenwirkung  von  Ifflands  „Mündel"  und  „Verbrechen  aus  Ehr- 
sucht", Gemmingens  „Hausvater"  und  einer  anonymen  „Deutschen  Hausmutter"  (1790) 
entstanden;  „Der  Blinde"  (1798;  nicht  „Die  Blinde",  wie  bei  Goedeke  5*,  S.  26i),  N.  18),  ein 
Gegenstück  zu  Bouillys  „L'abbe  de  l'epee"  mit  Benutzung  von  I^e  Grands  „L*aveügle 
clairvoyant"  —  schliesslich  die  Bearbeitung  eines  Kotzebue-Stückes  „Menschenhass 
und  Reue,  zwe.yter  Teil  oder  Versöhnung  und  Ruhe"  (1801).  Fortsetzungen  von 
„Menschenhass  und  Reue"  haben  neben  Soden  geliefert:  Kotzebue  selbst  in  „Edle 
Lüge"  (1792),  Ziegler  in  „Eulalia  Meinau"  und  Mosengeil  in  seiner  „Wiederkehr"  (1809). 
Zur  letzten  (Jruppe  leiten  über  die  beiden,  nur  handschriftlich  erhaltenen  historischen 
Dramen:  „Sebastiane,  König  von  Portugal"  und  „Peter  III.  oder  Die  Heldin".  Die 
vierte  Periode  umfasst  den  Zeitraum  von  1802  bis  1820  und  weist  ausschliesslich  histo- 
rische Dramen  auf:  sie  sind  im  wesentlichen  Dialogstücke  mit  geringer  äusserer 
Handlung  und  nähern  sich  dem  klassisch-französischen  Drama.  „Bianka  Kapello" 
geht  auf  Meissners  Erzählung  zurück;  daneben  kommt  nach  dem  Verfasser  eine  un- 
mittelbare historische  Quelle  nicht  in  Betracht;  die  Abweichungen  von  Meissner 
werden  verzeichnet.  „Romeo  und  Juliette.  Nach  della  Corte's  Geschichte  von  Verona" 
(1803)  lehnt  sich  weniger  an  die  im  Titel  angeführte  Quelle,  weniger  auch  an 
Shakespeare  als  vielmehr  an  Weisses  „Romeo  und  Julia"  an;  das  Stück  stellt  eine 
Modernisierung  resp.  Umarbeitung  Weisses  vor.  Aber  auch  eine  Kotzebuesche 
Gestalt  hat  Soden  in  der  Rolle  des  Grafen  Paris  eingeschmuggelt.  „Virginia"  hielt 
der  Dichter  selbst  für  sein  bestes  Stück.  Sie  wurde  1804  in  Bamberg,  1806  in 
Nürnberg  mit  Esslair  als  Virginius  aufgeführt.  Soden  hat  dem  Stück  eine  längere 
Vorrede  vorausgeschickt,  worin  er  seine  Ansichten  über  das  Wesen  der  Tragödie 
(im  engen  Anschluss  an  die  tragedie  classique)  entwickelt  und  gegen  Lessing 
polemisiert,  der  in  seiner  Emilia  Galotti  den  Geist  des  Römertums  nicht  erfasst  hat 
Campistrons  oder  Altieris  Einfluss  leugnet  der  Verfasser  und  hebt  dagegen  die 
Berührungspunkte  mit  Kotzebues  „Sonnen Jungfrau"  hervor.  Das  nächste  Stück: 
„Franzesko  Pizarro  oder  Der  Schwuhr  im  Sonnentempel"  steht  ganz  unter  dem  Ein- 
flüsse Schülers:  es  ist  eine  deutliche  Nachahmung  des  Wallenstein.  Mit  Weidmanns 
Pizarro-Drama  berührt  es  sich  nicht.  Die  „Medea",  die  Soden  für  die  Hendel-Schütz 
geschrieben,  steht  im  Banne  der  Goetheschen  Iphigenie.  „Franz  von  Sickingen", 
1808  mit  einer  bemerkenswerten  Vorrede  erschienen,  ist  in  ausgesprochener  patrio- 
tischer Absicht  verfasst  worden:  das  Drama  sollte  nach  dem  Muster  von  Werners 
„Weihe  der  Kraft"  in  der  Zeit  des  französischen  Druckes  die  Gemüter  an  eine  grosse 
Vergangenheit  erinnern.  Die  beiden  letzten  unter  den  publizierten  Dramen:  „Chelonis" 
und  „Sadi"  nähern  sich  aber  wiederum  dem  klassischen  französischen  Drama.  Es 
folgt  eine  Besprechung  zweier  Stücke  aus  dem  Xachlass:  „Sebastian  Plinganser" 
und  „Maria  von  Braband";  bei  beiden  schöpfte  der  Dichter  aus  Zschokkes  „Bairischen 
Geschichten".  Es  sind  patriotische  Dramen:  das  erstere  arbeitet  mit  Schillerschen 
Motiven,  das  letztere  berührt  sich  im  Stoff  mit  „Ignez  de  Castro".  Im  Nachlasse 
befinden  sich  noch  Bearbeitungen  von  Shakespeares  „Kaufmann  von  Venedig"  und 
Calderons  „Leben  ein  Traum".  Das  Calderonsche  Drama  erscheint  hier  ganz  verflacht; 
es  ist  durchwegs  von  dem  verwässerten  Schillerschen  Pathos  erfüllt,  das  für  Sodens 
letzte  Produktionen  bezeichnend  ist.  Den  Schluss  der  Hachtmannschen  Arbeit 
bildet  eine  zusammenfassende  Charakteristik.  Sodens  Dramen  sind  vorzugsweise 
Ehedramen;  in  ihrem  Mittelpunkt  steht  meistens  ein  schwankender  männlicher 
Charakter,  den  der  Dichter  mit  offenbarer  Sympathie  behandelt.  Verfasser  gibt 
noch  eine  Stiluntersuchung  und  eine  sehr  unzulängliche  Betrachtung  der  Technik. 
Im  Anhang  sind  beigegeben:  Wielands  und  Herders  Dankbriefe  für  Sodens  Dedi- 
kation  der  „Mythologie  der  Christus-Religion"  (beide  vom  8.  Februar  1798),  Auszüge 
aus  Kotzebues  und  Zschokkes  Briefen  sowie  ein  Verzeichnis  der  Aufführungen.  — 
Schikaneder  (5801)  wird  weiter  unten  nach  N.  6171  besprochen.  —  In  Stiehlers  Buch 
über  das  ItTlaudsche  Rührstück  vermisst  Schlaikjer  (5801a)  einen  Hinweis  auf 
die  Zeitstimmung.  Der  Rührstückkultus  könne  nur  im  Zusammenhang  mit  den 
ökonomischen  Lebensbedingungen  des  Kleinbürgertums  begriffen  w^erden.  — 

Jahresbericht«  f&r  neuere  deaUche  Litterstnrfeeohiohte.    XUL  g2 


484         J.  Fränkei,  Drartia  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Säkular  dicht  ungen.  Sauers  (5802)  Sammlung  von  Säkulardichtungen 
vereinigt  in  ihrer  vierten  Abteilung  (S.  300/7J  Theaterprologe  und  Epiloge.  Es 
werden  abgedruckt:  zwei  Breslauer  Prologe  von  Samuel  Gottlieb  Bürde  und  Carl 
Friedrich  Heinrich,  Kotzebues  Prolog  zu  einer  Weimarer  Dilettanten-Aufführung-  seiner 
Posse  „Das  neue  Jahrhundert",  ein  Epilog  eines  Hofrats  Johann  Justus  Röhde  zu 
einer  Muskauer  Festvorstellung  und  ein  Leipziger  Prolog  von  Friedrich  Treitschke. 
Abteilung  V  (S.  308—407)  bringt  „Dramatisches" :  den  zweiten  Akt  aus  Karl  Friedrich 
Benkowitz'  „Die  Jubelfeier  der  Hölle,  oder  Faust  der  jüngere",  J.  D.  Falks  „Die 
Wiederkunft  der  Griechen  und  Römer",  Goethes  „Palaeophron  und  Neoterpe"  nach 
dem  ersten  Druck  mit  den  Lesarten  der  Weimarer  Ausgabe  und  dem  geänderten 
Schluss  für  die  Vorstellung  am  1.  Januar  1803,  Herders  ,,Aeon  und  Aeonis",  Johann 
Gottlieb  Rhodes  „Die  Feier  des  Jahrhunderts",  Aug.  Wilh.  Schlegels  „Ein  schön 
kurzweilig  Fastnachtsspiel  vom  alten  und  neuen  Jahrhundert",  den  Schluss  einer  in 
Leipzig  1799  anonym  erschienenen  Schrift  ,, Erscheinungen  und  Träume  am  Ende 
des  18ten  Jahrhunderts"  (Totengespräche  zwischen  Friedrich  II.  und  Katharina  IL 
sowie  zwischen  Friedrich  Wilhelm  II.  und  Josef  IL),  endlich  die  anonyme,  gegen 
Weimar  und  Jena  zielende  Satire  „Der  Thurm  zu  Babel  oder  die  Nacht  vor  dem 
neuen  Jahrhundert"  mit  einem  dankenswerten  Kommentar  S.s  (S.  602/8).  — 

Drama  des  19.  Jahrhunderts.  Minor  konstatiert  die  Unzulänglich- 
keit der  Arbeit  Gabriels  (5807)  über  Friedrich  von  Heyden.  —  0.  F.  Gensichen 
hat  sich  in  der  Einleitung  zu  seiner  Körner-Ausgabe  (5812)  einen  geschmacklosen 
Vergleich  zwischen  Körners  dramatischen  Versuchen  und  —  Goethes  und  Schillers 
Jugenddramen  geleistet.  Dagegen  protestiert  Engel  (5808).  Körners  Bedeutung 
beruhe  auf  seiner  Kriegslyrik;  keines  seiner  acht  Dramen  würde  in  einer  deutschen 
Litteraturgeschichte  heute  noch  genannt  werden,  hätte  nicht  dieselbe  Hand  sie 
geschrieben,  der  wir  „Lützows  wilde  Jagd"  verdanken.  — 

Heinrich  von  Kleist  hat  einen  neuen  Biographen  in  S  e  r  v  a  e  s 
(5206)  gefunden.  S.  lOf.  lehnt  S.  die  Hypothese  von  Morris  über  die  Würz- 
burger Reise  ab,  ohne  eine  neue  Erklärung  zu  geben.  S.  36  werden  die 
Wolffschen  Lustspiele  verworfen  und  Ludwig  Wieland  zugewiesen.  Im  übrigen 
handelt  es  sich  bei  S.  nicht  um  neues  Tatsachenmaterial,  wohl  aber  um  fein- 
sinnige psychologische  und  ästhetische  Analysen.  S.  29 f.  wird  Kleists  Verhältnis 
zur  Musik  behandelt.  Musikahsche  Halluzinationen  geben  bei  ihm  die  Grund- 
stimmung an,  aus  der  sich  der  produktive  Kunsttrieb  entwickelt.  Die  musikalische 
Natur  des  Kleistschen  Künstlertemperaments  kommt  insbesondere  im  „Guiskard" 
zur  Geltung.  Der  Chor  ist  aus  dem  Geiste  der  Musik  heraus  geschaffen,  das  ganze 
Fragment  aber  ist  nach  musikalischen  Gesetzen  gebaut.  Das  Volk  und  seine 
Wortführer  stellen  das  Orchester  mit  vereinzelten  individualisierten  Instrumenten  vor; 
ihnen  stehen  im  Guiskard  und  den  anderen  menschliche  Stimmen  gegenüber.  Die  In- 
strumentalbehandlung geschieht  nach  symphonisch-oratorischen  Grundsätzen  mit  feiner 
Benutzung  der  kontrapunktischen  Gesetze.  Als  Ziel  schwebt  die  Schöpfung  eines  auf 
musikalischen  Grundempfindungen  basierten  Dramas  vor.  Kleist  ist  so  Vorläufer 
Richard  Wagners  (S.  49  ff.).  Ebenso  wird  bei  der  ,,Penthesilea"  die  musikalische 
Komposition  nachgewiesen  (S.  94).  Hier  wird  auch  das  KrafTt-Ebingsche  Wort  von 
dem  Sadismus  der  Penthesilea  zurückgewiesen:  Kleist  hat  sich  seine  Heldin  als  eine 
keusche  und  jungfräuliche  Natur  gedacht.  Der  reiche  Niederschlag  an  persönlichen 
Erlebnissen  und  Gefühlen  in  der  „Penthesilea"  wird  betont.  Gegen  den  Vorwurf  der 
„Gefühlsverwirrung"  nimmt  S.  den  Dichter  mehrmals  in  Schutz:  Kleist  gehe  nicht 
auf  die  Verwirrung  aus,  er  strebe  vielmehr  aus  ihr  heraus;  die  Einheit  des  verwirrten 
Gefühls  werde  immer  am  Schluss,  wenn  auch  vielleicht  erst  im  Todesmoment,  wieder 
hergestellt.  Bei  „Amphitryon"  vermutet  S.  versteckte  Hindeutungen  auf  Wilhelmine; 
Kleist  hätte  dann  seine  eigenen  Empfindungen  in  der  Doppelrolle  Jupiter  und 
Amphitryon  niedergelegt.  Im  Schlusskapitel  wird  über  die  Bühnenschicksale  berichtet 
und  die  frühesten  Kritiken  der  Dramen  werden  besprochen.  —  Dem  Buche  von  Servaes  ist 
das  von  Lothar  neugefundene  Porträt  beigegeben.  Gegen  die  von  Witkowski 
(JBL.  1901  IV  4:  62)  behauptete  Originalität  dieses  Bildes  führt  E.  Wolff  (5829)  einen 
in  der  Hauptsache  litterarischen  Gegenbeweis  und  stellt  fest,  es  sei  eine  Kopie,  im 
Auftrage  Wilhelminens,  der  ehemaligen  Braut  Kleists,  zwischen  1846  und  1848  nach  dem 
Krügerschen  Miniaturbild  hergestellt,  wobei  die  Abweichungen  vom  Original  auf 
Kleists  eigene  Andeutungen  zurückgehen.  —  „Neue  Kunde  zu  Heinrich  von  Kleist" 
liefert  Steig  (5828)  im  Anschluss  an  die  „Berliner  Kämpfe"  (JBL.  1901  IV  4:53). 
Das  erste  Kapitel  bringt  „Persönliches":  eine  königliche Kabinetsordre  vom  13.  April  1799 
an  Kleist  bei  seinem  Abschied  vom  Militär;  unbekannte  Aktenstücke,  die  Kleists  und 
der  Abendblätter  Verhältnis  zur  französischen  Gemeinde  in  Berlin  beleuchten,  und 
ein  unterbliebenes  „Pflichtwort"  der  Vossischen  Zeitung  nach  Kleists  Tode.  Ein 
Abschnitt  behandelt  die  Originalitätsfrage  des  erwähnten  Kleist-Bildes:  St.  verwirft 


J.  Fränkel,  Drama  und  Theatergesohiohte  des  18./19.  Jahrhunderts.         485 

es    mit   Wolff   und   zieht   dieser   wie   der   Sagertschen   Ko\ne   (bei   Bülow    1848)    das 
Krügersche  Orig-inal  vor.     Kleists  Ankunft  in  Berlin  im  Jahre  IHIO  wird  auf  (Jrund 
neuer  Funde   auf  den   4.  Februar  ang-esetzt.     Das  zweite  Kapitel   ist  den   „Briefen" 
gewidmet.     St.    weist   einen,    wie    es    scheint,    nicht   erhaltenen   Brief  von    Kleist  an 
Zschüki<e  von  Ende  1807  oder  Anfang*  1808  nach  und  bringt  eine  Besprechung"  der 
„PenthesiU»a"   aus   der   F'eder  Zschokkes   ans  Licht.     Der  Brief  N.  55  bei  Koberstein 
wird   in  ih^n  Oktober  1811   gesetzt.     Ein  Nachklang  der  Billettfehde   zwischen   Kleist 
und  Iffland  wird  aus  den  „Nordischen  Miszellen"  in  Hamburg  mitgeteilt.    Es  g-elangen 
zum  Abdruck:    ein   Brief  Kleists  an   seinen    König-sberger  Chef,   den  Landhofmeister 
von  Auerswald,   datiert:  Dresden  22.  Dezember  1807,   und  die  Antwort  des  letzteren 
(in  Angelegenheit  des  „Phöbus"),  zwei  Schreiben  Kleists  an  Reimer  vom  Jahre  1810, 
ein  Schreiben  Arnims  an  Kleist   mit  Beiträgen   für  die  Abendblätter  und   ein  Billett 
von  Kleist  an  Arnim  vom  Sommer  1811;   ferner  wird  ein  Brief  vom  Orafen  Loeben 
an  Reimer  vom  11.  Februar  1811  publiziert  zur  Beleuchtung  der  Beziehungen  Loebens 
zu  Kleist.     Die  Gestalt,  in  der  Loebens  Erzählung  „Die  furchtbare  Einladung"  in  den 
Abendblättern  erschien,   geht  auf  Kleists  Umarbeitung  des  Manuskripts  zurück.     Für 
eine  andere  Erzählung  „Der  Schlüssel  zum  Brunnen"  hat  Loeben  Kleists  „Bettelweib 
von  Locarno"   benutzt.     Beide  Erzählungen   werden  abgedruckt.     Im   dritten  Kapitel 
(„üedichte")    wird    Kleists   „Kriegslied    der  Deutschen"    in   seinen  Wandlungen    und 
litterarischen  Einflüssen  untersucht  und  ein  unbekannter  Druck  in  Görres'  „Rheinischem 
Merkur"  1815  mitgeteilt.   Eine  grössere  Studie  (S.  70 — 99)  ist  Kleists  Luisen-Gedichten 
gewidmet,  wobei   über  die   Beziehungen  des  „Preussischen  Vaterlandsfreundes"  (der 
Fortsetzung  des  „Preussischen  Hausfreundes")  zu  dem  Kreise  der  Berliner  Patrioten 
berichtet  wird.     Ein   daselbst   erschienenes    „Rosen-Sonett"    wird  Kleist   zugewiesen. 
Viertes  Kapitel:  „Prosa".     Ein  Artikel  des  „Nürnberger  Korrespondenten"  1809,  gegen 
den  Kleists   „Brief  eines  politischen  Pescherü"  gerichtet  war,   wird  mitgeteilt.     Zwei 
Schriftstücke  in  Briefform,  in  den  Hamburger  „Gemeinnützigen  Unterhaltungsblättem" 
1810  publiziert,  werden  für  Kleist  in  Anspruch  genommen.     Das  letzte  Kapitel  befasst 
sich  mit  den    von  Tieck  herausgegebenen  „Hinterlassenen  Schriften":  ihr  Erscheinen 
erlitt    einen    fünfjährigen    Aufschub.      Aus    einem    Briefe    Ferdinand   Grimms,    eines 
Bruders  von  Jakob  und  Wilhelm,  geht  hervor,  dass  der  vermisste  Roman  von  Kleist 
1816  in  vollendeter  Form  im  Manuskript  bekannt  war.  —  Rahm  er  (5832)  publiziert 
zwei  Brieffragmente  von  Kleist;  das  grössere  ist  nach  seiner  Vermutung  an  Henriette 
Hendel-Schütz  gerichtet  und  dürfte  dem  November  oder  Dezember  1807  gehören:    es 
handelt  von  „Penthesilea";  ein  kleineres  ist  vom  Sommer  1811  und  erwähnt  Arnim.  — 
Schillerschen  Einflüssen  bei  Kleist  geht  Holzgraefe  (5821)  etwas  unkritisch  nach. 
Immerhin  hat  er  für  schon   von   anderen  behauptete  Tatsachen  reichlich  Belege  zu- 
sammengetragen, und  wir  dürfen  als  Ergebnisse  seiner  Untersuchung  feststellen:  Von 
Schillers  Dramen  übt  „Wallenstein"  den  bei  weitem  nachhaltigsten  Einfluss  auf  Kleist. 
Daneben  hat  von  den  Jugenddramen  „F'iesko",  von  den  späteren  „Die  Jungfrau   von 
Orleans"   die  deutlichsten  Spuren  in  Kleists  Dichtungen  hinterlassen.     Stark   ist   ins- 
besondere die  Wirkung  W'allensteins  auf  die  „Familie  Schroffenstein"  und  den  „Prinzen 
von  Homburg";    dort   tritt   der  Einfluss    vorwiegend  in   sprachlichen  Reminiszenzen 
zutage,    hier    mehr    in    Situationen    und   Motiven.    Die    Parallelen :    Homburg  —  Max, 
Natalie  —  Thekla,  Kurfürst — Wallenstein  werden  aufgestellt  und  durchgeführt.     Die 
sprachlichen  Einwirkungen,  die  der  Verfasser  im  „Prinzen  von  Homburg"  erblickt,  sind 
nicht  überzeugend.  Die  „Jungfrau  von  Orleans"  wirkt  im  besonderen  auf  die  „Penthesilea" 
und    das    „Käthchen".     Beim    „Käthchen"    werden    aber    auch    Nachwirkungen    des 
„F'iesko"  gezeigt;  vor  allem  werden  Kunigunde  und  die  Gräfin  Imperiali  zusammen- 
gestellt.     ,,Fiesko"    war    dann    auch    für    die    „Hermannsschlacht"    Vorbild;    Ueber- 
einstimmungen  im  einzelnen  werden  nachgewiesen.  —  Waetzoldt  (5833a)  tut  dar, 
dass   die   beiden  Werke   Hebbels   und  Kleists,   die  ihre  Hauptwerke   werden   sollten, 
Fragmente  bleiben   mussten,   weil  ihre  Konzeption   nicht  aus  dem  Erleben,   sondern 
aus   theoretischen    Erwägungen    geboren    worden  war.     Das  Guiskard-Fragment  ins- 
besondere erscheint  dem  Verfasser  inhaltlich  wie  formal  geschlossen;  es  ist  eine  kleine, 
in  sich  fertige  Tragödie,  nicht  die  Einleitung  zu  einer  solchen.  —  Kohlrausch  (5835) 
macht  im   Anschluss  an  eine  anschauliche  Schilderung  der  Stätte  der  Schlacht  von 
Fehrbellin    aus    der    Lokalität    Vorschläge     für    die     Inscenierung    des    „Prinzen 
von  Homburg".  — 

P  l  a  t  e  n  s  dramatischen  Nachlass  hat  Petzet  (5838)  aus  den  Handschriften 
der  Münchener  Hof-  und  Staatsbibliothek  herausgegeben:  er  reicht  vom  Jahre  1806 
bis  1882  und  enthält  elf  unausgeführte  und  ein  abgeschlossenes  Drama  vom  Jahre  1816 
„Die  Tochter  Kadmus'",  eine  Schicksalstragödie  in  spanischen  Trochäen.  Die  frag- 
mentarischen Stücke  sind:  „Beluzi",  ein  Märchenlustspiel  in  zwei  Akten  (1806;  nur 
das  Personen  Verzeichnis  erhalten);  „Charlotte  Corday"  (1812),  vier  ausgeführte  Scenen 
des  ersten  Aktes  und  ein  genaues  Scenar:  es  ist  die  erste  Gestalt  von  „Marats  Tod"; 

62  • 


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486         J.  Fränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

„Konradin"  (1813—1816):  zwei  Scenare  und  vier  ausgeführte  Scenen  des  fünften 
Aktes;  Anfang  einer  Uebertragung  des  „Horace"  von  Corneille  in  fünffüssigen 
Jamben  (1814);  der  erste  Akt  einer  Uebertragung  der  „Berenice"  von  Racine  in 
gleichem  Metrum  (1816);  „Der  Hochzeitgast",  Schauspiel  in  fünf  Akten  vom  Jahre  1816: 
erster  Akt  und  zwei  Scenen  des  dritten  Aktes  ausgeführt  und  eine  Skizze  der  dritten 
Scene  des  zweiten  Aktes;  1818  folgt  eine  Umarbeitung  in  fünf  Akten  mit  spanischen 
Trochäen,  betitelt  „Alearda",  wovon  Fragmente  des  ersten,  dritten,  vierten  und  fünften 
Aktes  erhalten  sind;  ins  Jahr  1827  fallen  ein  fünfaktiges  Scenar  „Tristan  und  Isolde" 
mit  einem  Prosaentwurf  der  ersten  Scene  und  „Iphigenie  in  Aulis":  Scenar  und  eine 
erste  Scene  in  Trimetern;  1828:  ein  kleines  Fragment  „Gevatter  Tod"  und  ein  drei- 
aktiges  Scenar  eines  Operntextes  „Lieben  und  Schweigen";  endlich  ein  Fragment 
„Katharina  Cornaro"  (1832),  ein  Vorläufer  der  „Liga  von  Cambrai".  In  der  Einleitung 
(S.  VI — XCVI)  zeichnet  der  Herausgeber  an  der  Hand  des  Nachlasses  die  dramatische 
Entwicklung  Platens.  Nicht  weniger  als  81  dramatische  Pläne  weist  er  nach:  es  sind 
fast  ausnahmslos  historische  Stoffe.  Die  ersten  Versuche  stehen  im  Zeichen  Schillers: 
das  zeigt  sich  bei  ,, Charlotte  Corday",  die  ohne  das  Vorbild  der  „Jungfrau  von  Orleans" 
kaum  entstanden  wäre.  Den  „Konradin"  nimmt  der  Dichter  einige  Male  in  Angriff;  die 
Freundschaft  Konradins  mit  Friedrich  von  Baden  wäre  von  Platen  besonders  heraus- 
gearbeitet worden.  Er  lässt  aber  den  Stoff  fallen,  weil  er  mit  der  Zeit  gleich 
Immermann  das  Undramatische  des  Hohenstaufen-Sujets  einsieht.  Aus  dem  Konradin- 
Drama  der  Jugendjahre  erwächst  in  der  italienischen  Zeit  der  Plan  zu  dem  Epos 
„Hohenstaufen".  Schon  in  der  Pagerie  befasst  sich  Platen  eifrig  mit  dem  französischen 
Drama.  Indem  er  aus  Corneille  und  Racine  übersetzt,  erstarkt  seine  Herrschaft  über 
die  Sprache  und  er  wird  zu  theoretischem  Nachdenken  über  Wesen  und  Form  des 
Dramas,  über  den  Unterschied  zwischen  dem  französischen  Alexandriner  und  dem 
fünffüssigen  Jambus  angeregt.  Sein  ästhetisches  Ideal  lernt  er  bei  Racine  kennen: 
die  höchste  Einfachheit  der  Handlung.  Bei  der  Uebersetzung  der  „Berenice"  korrigiert 
er  danach  das  Original  und  löst  so  durch  Uebertreibung  das  Drama  in  eine  dialogisierte 
Elegie  auf.  Jedenfalls  geht  ihm  bei  dieser  Beschäftigung  früh  der  Sinn  für  das 
Organische  eines  Kunstwerkes  und  besonders  für  die  Aufgaben  dramatischer  Kom- 
position auf.  Eine  Zeitlang  steht  Platen  im  Banne  Müllners  und  der  Schicksalstragödie. 
Unter  dem  Eindrucke  der  „Schuld"  dichtet  er  die  „Tochter  Kadmus'",  die  er  in  Jamben 
begonnen  hat,  in  Trochäen  und  in  eine  Schicksalstragödie  um.  Dass  sie  nicht  ganz 
in  das  Muster  der  Schicksalstragödie  passt,  verdankt  sie  der  ursprünglichen  Anlage 
der  Handlung,  die  mehr  „Othello"  als  der  „Schuld"  entspricht.  Formell  befreit  er 
sich  schon  bei  der  nächsten  dramatischen  Arbeit,  dem  „Hochzeitgast",  von  dem  Ein- 
flüsse Müllners:  er  dichtet  jetzt  unter  dem  Eindruck  der  „Iphigenie"  und  des  „Tasso" 
in  Jamben.  Er  findet  nun  sein  dramatisches  Ideal  der  Einfachheit,  das  er  früher 
bei  Racine  bewundert  hat,  bei  Goethe  im  höchsten  Masse.  Die  nächste  Stufe  der 
Entwicklung  führt  ihn  zu  den  Spaniern.  Die  starke  Beeinflussung  durch  Calderon 
kommt  im  „Schatz  des  Rhampsinit"  und  im  „Gläsernen  Pantoffel"  zum  Ausdruck, 
insbesondere  aber  in  der  „Alearda".  Er  geht  hier  wieder  zum  Trochäus  über,  aber 
durch  die  Strenge  der  Behandlung  des  Verses  hat  er  sich  nunmehr  weit  von  Müllner 
entfernt.  Die  Fragmente  der  „Mathilde  von  Valois"  zeigen  dann  neben  den  spanischen 
Formen  schon  die  Einwirkung  der  Antike,  der  er  sich  jetzt  immer  mehr  zuwendet. 
Und  auf  dem  Wege  zur  Antike  befreit  er  sich  auch  ganz  von  Schillers  Einfluss.  Er 
rügt  Schillers  „historische  Breite",  und  der  fünffüssige  Jambus  ist  ihm  „eigentlich  gar 
kein  Vers".  Er  greift  zuerst  einen  romantischen  Stoff  auf,  Tristan  und  Isolde,  den 
er  nach  Art  eines  antiken  Dramas  in  Trimetern  behandeln  will.  Er  wendet  sich 
bald  davon  ab  und  entwirft  den  Plan  einer  „Iphigenie  in  Aulis".  Hier  sollte  er  das 
Höchste  erreichen:  das  Ideal  einer  „ruhigen  und  gleichmässigen  Entwicklung  einer 
einzigen  Handlung".  Er  verwirft  Racines  „Iphigenie"  und  strebt  gleich  Goethe  nach 
Verinnerlichung  des  antiken  Stoffes.  Er  lehnt  sich  an  Euripides  an,  vereinfacht  aber 
seine  Vorlage,  indem  er  zum  Beispiel  die  Rolle  des  Achilles  ganz  streicht.  Aber  im 
Augenblick  der  höchsten  Anspannung  erlahmt  die  Schaffenskraft.  Goethes  Worte 
haben  sich  bewahrheitet:  im  „Romantischen  Oedipus"  ist  Platens  „Iphigenie"  unter- 
gegangen. Die  „Liga  von  Cambrai"  bedeutet  einen  völligen  Verzicht  auf  das  Ziel, 
dem  er  in  der  „Iphigenie"  schon  nahe  gekommen  war.  Jetzt  wendet  er  sich  selbst 
der  einst  von  ihm  verpönten  Shakespeareschen  Form  zu:  dem  strenghistorischen, 
halbepischen  Drama.  Und  ebenso  sollten  die  fruchtbaren  Keime,  die  in  der  Skizze 
zu  „Lieben  und  Schweigen"  (nach  den  „Fabliaux"  von  Le  Grand)  lagen,  nicht  auf- 
gehen. Hier  bewegt  sich  Platen  bereits  auf  Bahnen,  die  Richard  Wagner  nach  ihm 
betreten  hat;  doch  in  den  Chören  zu  der  geplanten  Oper  ,,Meleager"  verlässt  er 
wiederum  den  verheissungs vollen  Boden.  —  Mit  Platens  Litteraturkomödien  befasst  sich 
eine  Dissertation  von  Greulich  (5839)  Die  beiden  Satiren  stehen  in  ihrer  Struktur 
nicht   nur   unter    dem  aristophanischen  Einflüsse,    sondern  auch,    und  nicht  minder 


J.  Fränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts.         487 

stark,  unter  dem  der  älteren  Koniantik.  Insbesondere  hat  Flaten  die  Form  der 
Einschachtelunfj-,  von  Shakespeare  und  von  Goethe  („Triumph  der  Empfindsamkeit") 
geübt,  von  Tieck  herübergenommen,  wenn  er  auch  im  Gegensatz  zu  Tieck  Rahmen- 
und  Zwischenspiel  scharf  scheidet.  Dem  antiken  Versmass  gehören  nur  die  jambischen 
Trimeter  und  die  Anapäste,  soweit  sie  reimlos  sind,  an;  die  übrigen  Metra  sind  teils 
Mischungen  antiker  und  moderner  Elemente,  teils  ganz  modern  (§  3).  §§  4  und  5 
untersuchen  die  Komödien  einzeln  auf  ihre  polemischen  Beziehungen  zu  der  zeit- 
genössischen Dichtung,  wobei  hervorgehoben  wird,  dass  die  beiden  Haupttendenzen 
der  Platenschen  Satire,  Verspottung  des  Schicksalsdramas  und  der  liomantik,  in  den 
Komödien  neben-  und  durcheinanderlaufen.  §  7  stellt  dann  auch  die  Anspielungen 
auf  ausserhalb  der  Litteratur  liegende  Gebiete  zusammen.  — 

I  m  m  e  r  m  a  n  n  s  „Merlin"  fasst  Thad  däus  Z  i  e  1  i  n  s  k  i  („Die  Tragödie  des 
Glaubens.  Betrachtungen  zu  Immermanns  Merlin."  S.-A.  aus  NJbbKlAltGL.  7. 
4°.  50  S.)  als  eine  Tragödie  des  Glaubens  auf  und  gibt  eine  religionsphilosophische 
Deutung  ihrer  Gestatten.  Satan  ist  der  Vertreter  der  antiken  Religion;  platonisch- 
gnostische  Vorstellungen  vom  Demiurgos  haben  auf  seine  Gestaltung  eingewirkt. 
Der  Gral  ist  die  christliche  Gnade  nach  der  Lehre  des  Augustin.  Placidus  stellt  die 
Religion  der  Reue  vor,  das  Urchristentum,  das  in  der  demütigen  Hingabe  an  Christus 
das  Pfand  der  Sündenvergebung  sieht.  Candida  bedeutet  den  Gegensatz  zu  Placidus; 
in  ihrer  reinen  Jungfräulichkeit  ist  sie  eine  Vorläuferin  Merlins.  König  Artus  und 
Klingsor  kommen  vom  Satan:  Artus  ist  der  Träger  der  Religion  der  Tat,  Klingsor 
der  Träger  der  Religion  des  Wissens.  Merlin  ist  als  Knabe  ein  demütiger  Jünger 
der  Religion  der  Reue;  er  schüttelt  sie  aber  später  von  sich  ab.  Er  strebt  nach 
Ganzheit.  Satan  ist  ihm  nicht  ein  Feind,  sondern  ein  Teil  der  Gottheit,  und  Christi 
Erlösungswerk  keine  Vernichtung,  sondern  eine  Erhebung  und  Heiligung  dessen,  was 
Satan,  der  „schöne  Fürst  der  Welt",  als  sein  Werk  betrachtet.  Der  Wille  Gottes  ist 
die  Erfüllung  des  Lebens  —  das  ist  der  Sinn  der  neuen  Religion  Merlins.  Er  wird 
zum  Verkünder  der  Lehre  des  Pelagianismus.  Die  beiden  Prinzipien,  die  sich  im 
Augustinismus  ausschliessen:  Verdienst  und  Gnade,  er  will  sie  verbinden.  Die 
Krönung  des  Artus  mit  der  Krone  Grals  bedeutet  die  allegorische  Darstellung  des 
neuen  Prinzips.  Doch  Merlin  und  die  religiöse  Idee,  die  in  ihm  verkörpert  ist, 
zerschellen  am  Leben,  an  Niniana  —  geradeso  wie  der  Pelagianismus  an  seinen 
Konsequenzen,  die  Julian  von  Aeclanum  gezogen,  zusammengestürzt  ist  und  wie  es 
dem  Saint-Simonismus  durch  Enfantin  ergangen.  —  Deetjens  (5843)  Buch  über 
Immermanns    ,, Kaiser  Friedrich  den  Zweiten"   konnte    ich    mir  nicht  verschaffen.  — 

Ein  Brief  Michael  Beers  (5845)  an  Winckler  (Th.  Hell),  datiert: 
München,  15.  Februar  1827,  wird  von  Franzos  publiziert;  er  ist  für  die  kleinliche 
Eitelkeit  des  Dichters  bezeichnend.  — 

Die  in  der  Bibliographie  verzeichnete  G  r  a  b  b  e  -  Jubiläumslitteratur  ist  zum 
grossen  Teil  bereits  im  letzten  Referate  besprochen  worden.  Hier  seien  einige  Nach- 
zügler erwähnt.  Hamann  (5840)  meint,  es  sei  bisher  keine  objektivere  Charakteristik 
Grabbes  entworfen  worden  als  die  von  Immermann,  die  er  als  einen  authentischen 
Leitfaden  in  dem  Labyrinth  der  Grabbe-Beurteilungen  bezeichnet.  An  der  Hand 
Immermanns  schildert  er  denn  auch  das  Verhältnis  der  beiden  Dichter  zu  einander, 
indem  er  die  verbindenden  Momente  besonders  stark  betont.  —  Bettelheim  (5847) 
teilt  Auerbachs  Besprechung  der  Grabbe-Biographie  von  Duller  sowie  der  „Hermanns- 
schlacht" aus  Lewaids  „Europa"  1838  mit;  ebenso  eine  Scene  aus  Auerbachs  —  von 
ihm  selbst  später  verworfenem  —  Jugendlustspiel  „Der  Ultimo"  (1840),  worin  Grabbe 
als  „Ebbarg"  auf  der  Bühne  erscheint.  Nachzutragen  wäre,  dass  Grabbe  selbst  ein- 
mal in  einem  Briefe  an  Schreiner  sich  dieses  Palindroms  bedient.  —  Eine  kritische 
Grabbe-Ausgabe  hat  uns  Grisebach  in  vier  Bänden  geschenkt  (5863).  Band  I 
bringt  die  „Dramatischen  Dichtungen"  von  1827:  das  Vonvort;  Tiecks  Brief  über  den 
„Herzog  von  Gothland"  mit  Anmerkungen  Grabbes;  den  Gothland;  Nannette  und 
Maria;  Scherz,  Satire,  Ironie  und  tiefere  Bedeutung;  Marius  und  Sulla;  Ueber  die 
Shakespearo-Manie.  Die  von  Grabbe  geschriebene  „Anzeige  des  Verlegers"  über  die 
vorgenommenen  Aenderungen  und  Striche  kommt  im  textkritischen  Anhang  zum 
Abdruck.  Der  ursprüngliche,  von  dem  Verleger  Grabbes  kastrierte  Text  des 
Gothland  ist  nach  einem  auf  Grund  des  Originalmanuskriptes  verfertigten  Varianten- 
heft und  einer  früheren  Kopie  aus  Tiecks  Nachlass  wiederhergestellt.  Kettenbeils 
Kastrierungen  und  die  Abweichungen  der  Tieckschen  Kopie  vom  Druckmanuskript 
werden  als  Lesarten  im  Anhang  angeführt.  „Nannette  und  Maria"  ist  aus  den  „Dramatischen 
Dichtungen"  unverändert  herübergenommen,  „Scherz,  Satire,  Ironie  und  tiefere  Be- 
deutung" nach  Blumenthals  Ausgabe  (mit  Vorführung  der  Aenderungen  Kettenbeüs) 
abgedruckt.  Der  Text  von  „Marius  und  Sulla"  folgt  der  Originalausgabe;  im  Anhang 
werden  dann  noch  zwei  Scenen  aus  einer  älteren,  drei  fertige  Akte  in  Jamben  ent- 
haltenden Fassung  (die  sich  handschriftlich  auf  der  Königlichen  Bibliothek  in  Berlin 


488         J.  Fränkel,  Drama  und  Theaterg-eschichte  des  18,/19.  Jahrhunderts. 

befindet)  mitgeteilt.  Bei  dem  Aufsatz  „üeber  die  Shakespearo-Manie"  wurde  das 
Orig'inalmanuskript  benutzt  und  die  Lesarten  der  ersten  Ausgabe  verzeichnet.  Nach- 
trägliche Korrekturen  zum  ersten  Bande,  nach  dem  Orig'inalmanuskript  der  „Dramati- 
schen Dichtungen",  werden  am  Schluss  des  dritten  Bandes  geg-eben.  Der  zweite  Band 
umfasst:  Don  Juan  und  Faust,  Kaiser  Friedrich  Barbarossa,  Kaiser  Heinrich  den 
Sechsten  und  Aschenbrödel.  Der  Text  folgt  durchweg  den  ersten  Drucken,  korrigiert 
aber  die  Druckfehler.  Zum  „Aschenbrödel"  werden  im  Anhang  Scenen  aus  einer 
älteren  Fassung  (vom  Jahre  1829)  nach  einem  bisher  unbekannten  Manuskripte  ver- 
öffentlicht; darunter  befindet  sich  eine  grössere  Litteratursatire  (mit  einer  Selbst- 
persifflage  des  Dichters),  die  später  beinahe  g-anz  gestrichen  worden  ist.  Band  3 
bietet:  Napoleon,  Barbarossa,  Kosciuszko,  Hannibal,  Cid,  die  Hermannsschlacht  und  die 
Fragmente:  Alexander  der  Grosse  und  Christus.  Für  „Napoleon"  wurde  das  Manuskript 
des  Dichters,  das  als  Druckvorlage  gedient  hat,  benutzt;  daraus  werden  im  Anhang- 
die  vom  Dichter  vorgenommenen  Striche  und  ein  unterdrücktes  Vorwort  mitgeteilt. 
„Barbarossa  im  Kyffhäuser"  ist  ebenfalls  nach  der  handschriftlichen  Druckvorlage 
(im  Besitze  der  Königlichen  Bibliothek  Berlin),  das  „Kosciuszko"-Frag'ment  nach 
Hallgaiiens  Veröffentlichung  (JBL.  1900  IV  4  :  83)  abgedruckt.  Der  Text  des  „Hannibal" 
folgt  dem  ersten  Druck  und  korrigiert  eine  Stelle  nach  einer  älteren  Bearbeitung  im 
Besitze  Hallgartens.  „Der  Cid"  gibt  den  Text  nach  einer  von  Müller  von  Königs- 
winter verfertigten  Kopie  der  Originalhandschrift  und  verzeichnet  die  Varianten  des 
ersten  Drucks.  Für  „Die  Hermannsschlacht"  wurde  das  Originalmanuskript  der 
Königlichen  Bibliothek  benutzt;  von  den  Varianten  werden  nur  die  der  ersten  Buch- 
ausgabe im  Anhang  berücksichtigt.  An  Alexander-Fragmenten  gelangen  fünf,  an 
Christus-Fragmenten  zwei  zum  Abdruck.  Der  vierte  Band  ist  besonders  reich- 
haltig. Er  enthält:  „Das  Theater  in  Düsseldorf"  (1835)  mit  Ausscheidung  der  nicht- 
Grabbeschen  Stücke;  Theaterrezensionen  aus  dem  „Düsseldorfer  Tageblatt"  (nach 
Blumenthals  Ausgabe);  ferner  unter  dem  Titel  „Vermischte  kleinere  Schriften":  Grabbes 
Vorwort  zu  Hartenfels'  Novelle  „Grupello"  und  seinen  Beitrag  zum  Stuttgarter  Schiller- 
album vom  Jahre  1837  (beide  Stücke  zum  erstenmal  reproduziert);  sechs  Beiträge  zum 
„Düsseldorfer  Tageblatt"  und  einen  Beitrag  zum  „Lippischen  Magazin"  (1836),  zu  denen 
sich  im  Anhang  (S.  513/5)  noch  eine  Detmolder  Theaterkorrespondenz  mit  Grabbes 
Selbstrezension  des  „Don  Juan  und  Faust"  vom  Jahre  1829  gesellt;  aus  dem  hand- 
schriftlichen Nachlass:  drei  Nummern,  die  bereits  in  der  Blumenthalschen  Ausgabe 
publiziert  waren,  und  zum  ersten  Male  (nach  Hallgarten)  eine  grössere  Kritik  von 
„Goethes  Briefwechsel  mit  einem  Kinde";  dazu  kommen  noch:  Briefe  und  eine  Bio- 
graphie aus  der  Feder  des  Herausgebers.  Die  Briefsammlung  enthält,  chronologisch 
geordnet,  271  Nummern  (an  Stelle  von  190  Nummern  bei  Blumenthal).  Sie  sind  zum 
grossen  Teil  nach  Originalhandschriften  wiedergegeben;  dies  ist  besonders  bei  den 
Briefen  an  Kettenbeil  und  denen  an  Immermann  der  Fall.  Die  Biographie  enthält, 
wie  immer  bei  Grisebach,  eine  zuverlässige  Zusammenstellung  aller  erreichbaren 
Daten  aus  dem  Leben  des  Dichters.  Bei  der  Schilderung  der  letzten  Lebenszeit 
Grabbes  nimmt  G.  mit  Ziegler  für  die  Mutter  des  Dichters  und  gegen  die  Witwe  und  ihren 
Verteidiger  Duller  Partei.  Auch  gelingt  es  ihm  durch  den  Nachweis  einer  durch  die  Witwe 
im  Manuskript  der  „Hermannsschlacht"  getilgten  harmlosen  Stelle,  die  dem  Andenken 
der  Mutter  Grabbes  galt,  ihre  Gehässigkeit  und  weiterhin  auch  die  Grundlosigkeit  ihrer 
Angaben  zu  erhärten.  In  die  Biographie  sind  einige  Inedita  eingestreut,  so:  ein 
Gelegenheitsgedicht  vom  Jahre  1826,  eine  Reihe  von  Versen  an  die  Gattin  und  vor 
allem  ein  Blatt  mit  der  Skizze  zu  einer  dramatischen  Scene:  „Der  Student  tritt  ins 
Philistertum."  Reichlich  sind  zeitgenössische  Urteile  über  Grabbes  Dichtungen  auf- 
genommen. Das  Verzeichnis  der  Uraufführungen,  das  die  Biographie  beschliesst,  ist 
nach  Kruses  Angaben  (5864)  zu  berichtigen.  Dem  ersten  Bande  ist  ein  charakte- 
ristisches Bild  aus  dem  „Rheinischen  Odeon"  1838,  dem  dritten  Bande  ein  Blatt  aus 
einer  älteren  Bearbeitung  der  „Hermannsschlacht"  im  Faksimile  beigegeben.  —  Ueber 
den  dreiaktigen  „Marius  und  Sulla"  (s.  oben!)  berichtet  eingehender  Friedrich 
(5849).  —  Einen  Brief  Immermanns  an  Grabbe  vom  20.  Februar  1835,  der  sich  auf 
Immermanns  Korrekturen  im  „Hannibal"  bezieht,  publiziert  Deetjen  (5865).— 

In  Berlin  wurde  der  Versuch  einer  Aufführung  von  Büchners  „Dantons 
Tod"  gemacht.  Dernburg  (5867)  sagt  bei  dieser  Gelegenheit  von  dem  Drama 
aus,  es  stelle  kein  Stück,  sondern  eine  Scenenfolge  dar.  —  Zwei  Aktenstücke,  die 
sich  auf  des  Dichters  Promotion  und  Habilitation  in  Zürich  beziehen,  wurden 
publiziert  (5869).  — 

Houbens  „Gutzkow-  Funde"  (5870)  bespricht  W  a  1  z  e  1 ;  er  weist  darauf 
hin,  dass  zur  wissenschaftlichen  Erforschung  des  jungen  Deutschlands  vor  allem  die 
Bewältigung  des  bibliographischen  Problems  not  tue:  er  begrüsst  daher  Houbens 
Publikation,  und  wünscht,  dass  ein  geschickter  Darsteller  die  Resultate  übersichtlich 
ordnen  möge.  —  Einen  Nachtrag  zu  den  „Gutzkow-Funden"  liefert  J  a  n  t  z  e  n  (5877), 


J.  Fränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts.         489 

indem  er  über  die  erste  Anfrühning-  des  „Uriel  Akoata"  in  Breslau  berichtet,  die 
unmittelbar  nach  der  IJrauffülirung-  in  Dresden,  am  27.  Dezember  1846,  stattgefunden 
hat.  Der  Erfolg  war  gross.  Pre.ssestimmen  werden  abgedruckt.  —  Gutzkows  Briefe 
an  Max  Ring  publiziert  mit  einem  wertvollen  Kommentar  Franzos  (Briefe  von 
Karl  (hitzkow:  Deutsche  Dichtung  Bd.  81,  S.  35—42,  76-81,  98  —  102);  sie  reichen 
vom  .lahre  1851  bis  1870  und  zeigen  den  ewig  rezensionshungrigen  Dichter  in 
grellem  Lichte.  —  "Weitere  Briefe,  aus  der  Zeit  des  Aufenthalles  in  der  Heil- 
anstalt öt.  Gilgenberg  und  in  Vevey  (1865  —  6),  gerichtet  an  Emil  Devrient  und  an  zwei 
Dresdener  Freunde,  fördert  H  o  u  b  e  n  (5873)  ans  Licht.  —  Ausserdem  berichtet 
H  o  u  b  e  n  (5872)  auch  über  vier  Dramen  (Gutzkows,  die  der  Dichter  selbst  unter- 
drückt hat:  1.  „Die  stille  Familie",  ein  Lustspiel  in  fünf  Aufzügen  (1846),  im  Stil 
Gutzkows  „Schule  der  Reichen"  ähnlich;  es  blieb  unaufgeführt.  2.  „Die  beiden 
Auswanderer",  Schauspiel  in  zwei  Abteilungen  und  fünf  Aufzügen,  entstanden  im 
Jahr«!  1844.  Das  Stück  ist  voller  Verwechslungen  und  Mystifikationen;  es  ward  auf 
einigen  kleineren  Bühnen  aufgeführt,  so  in  Wiesbaden  und  Karlsruhe.  Der  Dichter 
arbeitete  es  spcäter  um,  indem  er  die  beiden  letzten  Akte  zusammenzog  und  dem  so 
entstandenen  Ding  den  Titel:  „Die  neue  Welt"  gab.  3.  „Anonym"  gelangte  1846  in 
Dresden,  Frankfurt  und  München  zur  Aufführung,  jedoch  ohne  Erfolg.  Auf  Laubes 
Anregung  arbeitete  Gutzkow  das  Stück  1852  um,  betitelte  es  „Oefl'entliche  Meinung",  er- 
reichte aber  trotzdem  keine  Aufführung  in  Wien.  Aus  dem  vierten  Stück  „Die 
Diakonissin",  1852  entstanden,  machte  Gutzkow  drei  Jahre  nachher  die  Novelle 
gleichen  Namens  und  zog  das  bereits  in  Dresden  eingereichte  Manuskript  wieder 
zurück.  — 

Von  Gutzkow  leitet  ein  Aufsatz  H  o  u  b  e  n  s  (5884)  zu  Hebbel  über.  An 
der  Hand  von  Hebbels  dramatischen  Fragmenten,  die  im  fünften  Band  der  W^emerschen 
Ausgabe  vereinigt  sind,  weist  H.  nach,  wie  sich  Hebbel  und  Gutzkow  in  der  W'ahl 
der  Stoffe  bei  ihren  Dramenentwürfen  begegnen.  Bei  Hebbel  geschehe  das  oft  „in 
heimlichem  Wettkampf  mit  Gutzkow",  meistens  aber  sei  es  unbewusst.  Den  Corneille- 
Richelieu-Stoff,  der  Hebbel  seit  1843  für  sein  Drama  „Der  Dichter"  beschäftigt,  hat 
Gutzkow  1857  in  „Lorber  und  Myrthe"  bearbeitet.  In  den  dramatischen  Entwürfen 
der  beiden  Dichter  kommen  ihre  verschiedenen  künstlerischen  Individualitäten  zum 
Ausdruck.  Hebbel  schafft  aus  den  Charakteren  heraus  und  lässt  diese  die  Handlung 
entwickeln.  Gutzkow  hingegen  ist  Situationsdramatiker.  Handlung  ist  ihm  das 
Hauptbedürfnis.  Seine  Entwürfe  spitzen  sich  immer  zu  einer  Situation  zu.  Er 
denkt  zuerst  an  die  Aktschlüsse,  ehe  noch  das  übrige  Gerüste  der  Handlung  fertig 
ist.  —  Die  kritische  Ausgabe  von  W'  e  r  n  e  r  (5891)  ist  im  Berichtsjahre  auf  vier 
weitere  Bände  gediehen.  Die  Bände  enthalten  gleich  den  früheren  eine  ausführliche 
Einleitung  und  einen  vollständigen  kritischen  Apparat  mit  Anmerkungen.  Band  V 
bringt  Dramen-Fragmente  und  dramatische  Pläne  (mit  Ausnahme  des  „Demetrius"). 
W.  weist  ihrer  nicht  weniger  als  91  nach.  Sie  reichen  von  der  Wesselburener  Zeit 
bis  in  das  letzte  Lebensjahr  des  Dichters.  In  Wesselburen  entstanden  „Mirandola" 
(zwei  vollständige  Akte  und  P>agmente)  und  „Der  Vatermord",  ein  dramatisches 
„Nachtgemälde".  „Mirandola"  bildet  eine  Vorstufe  zur  „Genoveva"  und  bewegt  sich 
im  Fahrwasser  der  Räuberromantik.  Der  „Vatermord"  bringt  in  einer  einzigen 
Scene  eine  Häufung  des  Schrecklichen  nach  Art  der  Schicksalstragödie  und  erinnert 
insofern  an  Hebbels  Novelle  „Die  Kuh".  Der  Münchener  Zeit  gehört  der  Plan  zu 
einem  Alexander-Drama,  interessant  dadurch,  dass  es  sich  bereits  auf  dem  Demetrius- 
Motiv  aufbauen  sollte.  Von  dem  satirischen  „Märchen"  („Die  Poesie  und  ihre 
Werber"),  dessen  Voraussetzung  mit  dem  Motiv  der  ,, Gefesselten  Phantasie"  von 
Raimund  sich  berührt,  führen  Fäden  zum  „Diamanten"  und  zum  Lustspiel  „Der 
Rubin".  Lange  beschäftigte  sich  Hebbel  mit  den  „Dithmarschen",  wobei  er  zwischen 
Roman  und  Drama  schwankte.  Nachdem  er  sich  endlich  zur  dramatischen  Be- 
arbeitung entschlossen  hatte,  Hess  er  sie  doch  ganz  fallen,  weil  dem  Stoff  der  dra- 
matische Mittelpunkt  fehlte  und  das  Stück  in  lauter  Volksscenen  zerfallen  müsste. 
Ausser  der  von  Kuh  publizierten  Scene  bringt  die  Ausgabe  einen  Plan  zum  ganzen 
Stück  und  eine  Reihe  von  Scenenentwürfen  und  Notizen.  „Zu  irgendeiner  Zeit" 
sollte  den  letzten  Teil  einer  grossen  Komödie  der  Menschheit  bilden,  die  die  Ent- 
wicklung der  Menschheit  in  der  Vergaagenheit  („Moloch"  und  „Christus"),  in  der 
Gegenwart  und  in  der  Zukunft  umfassen  sollte.  Das  Drama  sollte  die  Synthese 
bringen;  es  sollte  den  Zustand  eines  konsequent  durchgeführten  Kommunismus  vor- 
führen. Die  Menschen  würden  hier  untei*schiedslos  sein  gleich  den  Bewohnern  Thules 
vor  Hierams  Ankunft,  und  so  würde  sich  die  Kulturstufe  der  letzten  Entwicklung 
mit  der  zu  Beginn  der  Entwicklung  berühren.  Zum  ersten  Akt  der  „Schau- 
spielerin" druckt  W.  eine  Menge  von  Varianten  aus  den  Handschriften  ab  und  bringt 
Fragmente  und  Skizzen  für  die  Fortsetzung.  Das  Schauspiel  sollte  zuerst  „Eugenie" 
heissen  und  wäre  wohl   ein  Konversationsstück  geworden,  in  welchem  Hebbel,  der 


490         J.  Fränkel,  Drama  und  Theaterg-eschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Tradition  des  Burgtheaters  sich  anschliessend,  die  französische  Problemdramatik  vor- 
ausgenommen hätte.  Die  Heldin  sollte  das  geistig"  durchmachen,  was  Klara  und 
Julia  physisch  erlebt  haben.  Die  Situation  hat  Hebbel  später  wieder  aufgenommen, 
als  er  die  Brünhilde  zeichnete.  Am  meisten  gewinnt  wohl  durch  die  W.sche 
Ausgabe  der  „Moloch".  W.  teilt  zu  den  beiden  ausgeführten  Akten  eine  Fülle 
von  Varianten  mit,  die  sich  oft  auf  ganze  Scenen  erstrecken,  und  Fragmente  zum 
dritten,  vierten  und  letzten  Akt,  die  die  Umrisse,  die  bereits  Kuh  gezeichnet  hat, 
deutlich  nachprüfen  lassen.  In  der  Einleitung  untersucht  W.  Hebbels  Beein- 
flussung durch  seine  Vorgänger.  Die  Elemente,  die  auf  Klopstocks  „Salomo"  be- 
zogen werden  könnten,  sind  Kleinigkeiten,  die  im  Stoffe  selbst  liegen  und  nicht 
einmal  Hebbels  Bekanntschaft  mit  Klopstock  beweisen.  Die  Motive,  die  aus  Grabbes 
„Hannibal"  entlehnt  sein  mögen,  werden  einzeln  angeführt,  ohne  dass  ihnen  der 
Herausgeber  höhere  Bedeutung  beilegt.  Auch  die  öebereinstimmungen  mit  Zacharias 
Werners  „Kreuz  an  der  Ostsee"  werden  genannt.  Entwürfe  zu  einem  „Elfriede"- 
Lustspiel  werden  mitgeteilt.  Im  „Christus"-Drama  würde  das  Verhältnis  Christi  zu 
Johannes  dem  Teuts  zu  Hieram  entsprechen:  ein  betrogener  Betrüger,  in  dem  aber 
doch  das  Göttliche  nicht  vermisst  würde.  Der  Ausspruch:  „Judas  ist  der  Aller- 
gläubigste"  wird  mit  einem  Vortrag  von  Hebbels  Hamburger  Jugendg-enossen, 
Vortmann,  in  Zusammenhang  gebracht.  Judas  vollbringt,  was  Jesus  in  Gegenwart 
seiner  Jünger  prophezeit  hat  (Lukas  18,  31—33),  —  nicht  in  freiem  Willen,  sondern 
sich  gläubig  der  Bestimmung  unterwerfend.  Der  sechste  Band  enthält  als  Fortsetzung 
des  voraufgegangenen  den  „Demetrius",  für  den  allerdings  die  neuerliche  Ausbeute 
des  Nachlasses  gegenüber  Kuhs  Druck  und  seinen  Mitteilungen  verhältnismässig 
nicht  allzuviel  des  Unbekannten  bieten  konnte.  Der  Text  erscheint,  besonders  gegen 
den  Schluss  zu,  berichtigt;  er  schliesst  aber  mit  dem  gleichen  Wort  wie  bei  Kuh. 
Neben  den  zahlreichen  Varianten  ist  im  Anhang  auch  ein  Heft  Hebbels  mit  „Ideen" 
zum  letzten  Akt  genau  abgedruckt.  In  der  Einleitung  wird  darauf  hingewiesen,  wie 
das  Problem  eines  Prinzen,  der  von  seiner  Abstammung  nichts  weiss,  den  Dichter 
schon  früh  beschäftigt  und  wie  es  dann  im  Jahre  1849  in  einem  Plan  zutage  tritt, 
der  bereits  das  „Vorspiel"  vorwegnimmt.  Auf  die  Sambor-Scenen  des  Schillerschen 
„Demetrius"  lässt  sich  dieser  Plan  nicht  zurückführen,  da  Hebbel  Hoffmeisters  Nach- 
träge erst  in  der  Ausgabe  vom  Jahre  1858  kennen  lernte,  also  nachdem  er  sein  Vorspiel 
bereits  gedichtet  hatte.  Durch  die  Entstehungsgeschichte  wird  dargetan,  dass  das 
Schillerjubiläum  für  die  Wiederaufnahme  des  alten  Stoffes  nicht  massgebend  gewesen. 
Bei  der  Analyse  wird  betont,  dass  Hebbel  den  Charakter  des  Demetrius  realistischer 
und  erdennäher  als  Schiller  fasst  und  mehr  den  Menschen  als  den  Helden  hervor- 
kehrt. Die  Aehnlichkeit  mit  Hebbels  Gedicht  „Diocletian"  wird  bemerkt;  es  wäre 
denkbar,  dass  Demetrius  nach  Analogie  des  „Diocletian"  ebenfalls  durch  Selbstmord 
enden  würde.  Die  Fortsetzer  des  „Demetrius"  werden  nacheinander  behandelt: 
Goldhann,  Martersteig  und  Teweles.  Martersteig  ist  in  seinem  Versuch  am  glück- 
lichsten Hebbels  Tendenzen  gefolgt.  Ausser  dem  „Demetrius"  bringt  der  Band 
noch  Hebbels  Gedichte  in  zwei  Abteilungen:   I.  die  Gesamtausgabe  vom  Jahre  1857, 

II.  Gedichte  aus  dem  Nachlass  (1857 — 1863),  darunter  eine  von  Hebbel  selbst  hand- 
schriftlich zusammengestellte  Sammlung  ,,Neue  Epigramme".  Band  VII  bringt:  die 
Einleitung  des  Herausgebers  zu   den   Gedichten  (S.  XV — XLIX)   und  als  „Gedichte 

III.  Nachlese.  1828—59",  chronologisch  geordnet,  alle  Gedichte,  die  bis  zum  Abschluss 
der  Gesamtausgabe  erschienen,  von  Hebbel  aber  in  diese  nicht  aufgenommen  wurden ; 
ferner  den  kritischen  Apparat  zu  allen  drei  Abteilungen  der  Gedichte  (S.  243—449), 
ein  chronologisches  Verzeichnis  der  Geburtstage  der  Gedichte  und  ein  alphabetisches 
Verzeichnis  der  Gedichtanfänge.  Band  VIII  enthält:  die  Einleitung  des  Heraus- 
gebers (S.  VII— L VIII);  Novellen  und  Erzählungen,  gegenüber  der  Ausgabe  von  Kuh 
um  folgende  neun  Nummern  bereichert:  Heiion  (1830),  Der  Brudermord  (1831),  Der 
Maler  (1832),  Die  Räuberbraut  (1833),  Barbier  Zitterlein  (1836),  Die  Obermedicinalräthin 
(1837),  Ein  Abend  in  Strassburg  (1837),  Aufzeichnungen  aus  meinem  Leben  (1846—54) 
und  Ein  Leiden  unserer  Zeit  (1851),  ferner  „Mutter  und  Kind"  und  63  novellistische 
„Pläne  und  Stoffe".  Bei  den  Lesarten  sind  abgedruckt:  reichhaltige  Materialien  zu 
den  „Aufzeichnungen  aus  meinem  Leben",  darunter  auch  Hebbels  autobiographischer 
Beitrag  zu  Goedekes  „Deutschlands  Dichter  von  1813—43"  (S.  387—400),  das  Vorwort 
zur  Buchausgabe  des  „Schnock"  (S.  409 f.)  und  zwei  unterdrückte  Vorworte  zu  der 
Sammlung  der  „Erzählungen  und  Novellen"  (S.  417  ff.).  —  Von  den  Besprechungen 
der  früheren  Bände  (5891)  seien  die  von  Richard  M.  Meyer  und  v  o  n  We  i  1  e  n 
genannt,  die  einige  Nachträge  zu  den  Einleitungen  bringen;  W.  insbesondere  berichtet 
über  eine  interessante  Beurteilung  des  „Rubin"  in  der  „Wiener  Zeitung"  1849  in 
Form  eines  Gespräches.  —  Auch  die  Briefe  wurden  besprochen  (5890).  Neumann 
gibt  einige  kleine  Berichtigungen  des  Textes,  Zeiss  meint,  die  Zeit  für  einen  Neu- 
druck  sämtlicher  Hebbel-Briefe  sei  noch  nicht  gekommen.     Für  das  Zurückbehalten 


J.  Fränkel,  Drama  und  Theaterg-eschichte  dos  18/10.  Jahrhunderte.         491 

vieler  Briefe  seien  Gründe  massg-ebend,  die  respektit-il  weniiMi  wollen,  so  bei  den 
Briefen  an  Elise  Lensing-  und  an  Adolf  Stern.  —  Bei  Besprechung-  einer  Neu- 
auffiihrung  der  „Maria  Magdalena"  stellt  J.  H  a  r  t  (5896)  Hebbel  und  Ibsen  zu- 
sammen. Das  Verhältnis  Ibsens  zu  Hebbel  ist  nicht  dasjenige  Christi  zu  Johannes; 
Ibsen  ist  vielmehr  der  Petrus,  der  dem  Messias  g-efolgt  ist,  Hebbel  reicht  höher 
hinauf  als  Ibsen.  Krst  heute  ist  man  reif  geworden  für  die  Hebbel.sche  Kunst- 
auffassung-. Der  Weg  vom  konsequenten  Naturalismus  zu  Hebbel  ist  der  Weg^  von 
dem  beobachtenden  zum  schöpferischen  Realismus.  Hebbels  tragische  Weltanschauung- 
wurzelt in  einer  letzten  Absurdität  der  ganzen  menschlichen  Welterkenntnis.  So  ist 
auch  „Maria  Magdalena"  mehr  als  ein  Tendenzschauspiel  für  oder  wider  eine  einzelne 
bürgerliche  Moralanschauung.  —  Driesmans  (5897)  betrachtet  die  Idee  des 
„Moloch"  als  einen  Heroenkampf,  wie  ihn  Richard  Wag-ner  in  Sieg-fried  und  Mime, 
Goethe  in  Faust  und  Mephistopheles  symbolisiert  haben.  „Moloch"  bedeutet  den 
Ansatz  zu  einem  Faust-Drama  grossen  Stils,  das,  wäre  es  vollendet  worden,  wohl  da 
eingesetzt  hätte,  wo  Goethes  Faust  stehen  blieb:  es  wäre  der  soziale  Faust  geworden, 
der  Faust  des  20.  Jahrhunderts.  — 

Aus  Anlass  des  fünfzigjährigen  Jubiläums  von  Freytags  „Journalisten" 
skizziert  S  t  ü  m  c  ke  (5905)  die  Bühnengeschichte  des  Stückes  und  berichtet  ein- 
gehend über  die  erste  Aufführung,  die  in  Breslau  am  8.  Dezember  1852  stattfand, 
über  das  Spiel  und  die  Aufnahme  bei  der  Kritik.  Er  regt  zum  Schlüsse  Neuinscenierung 
an:  das  Stück  möge  durchwegs  als  historisches  Lustspiel  im  Kostüm  der  vierziger 
Jahre  gespielt  werden.  — 

Neueres  Drama.  Mit  Kruses  spezifisch  pommerschen  Dramen  befasst 
sich  eine  Studie  von  Lange  (5930).  Es  handelt  sich  um  die  beiden  Trauerspiele 
„Witzlav  von  Rügen"  und  „Raven  Barnekow",  die  ihn  auf  der  Höhe  seiner  Leistungs- 
kraft zeigen.  Obwohl  erst  Anfang  der  achtziger  Jahre  erschienen,  wurden  sie  schon 
1854  und  1855  geschrieben.  Ihr  Verhältnis  zur  Geschichte  wird  geprüft  und  fest- 
gestellt, der  Dichter  habe  bei  eifriger  Benutzung  historischer  Quellen  die  geschicht- 
lichen Vorgänge  doch  sehr  frei  behandelt,  sie  durchgängig  vereinfacht  und  zusammen- 
gezogen und  etwa  die  bewegenden  Kräfte  eines  Zeitalters  in  eine  Person  verlegt. 
Der  Geist  der  Epoche  erscheint  aber  treu  bewahrt.  —  Paul  Lindaus  „Maria  und 
Magdalena"  wird  aus  Anlass  einer  Berliner  Neuaufführung'  von  J.  Hart  (5937) 
betrachtet.  Es  ist  das  Konversationsstück  der  siebziger  Jahre  mit  seinen  typischen 
Masken.  Damals  galt  das  Stück  für  revolutionär,  wie  ein  halbes  Menschenalter 
später  Sudermanns  „Heimat":  heute  mutet  die  frivole  Schönheit  jener  Zeit  wie  ein 
harmloses  Backfischchen  an.  Die  Freiheitsphrasen  haben  mit  der  Zeit  den  Schein 
der  Neuheit  und  der  Kühnheit  verloren,  und  die  harmlose,  leere  Alltäglichkeit  ist 
geblieben.  —  Bei  M  ey  e  r- F  ö  r  s  te  r  s  „Alt-Heidelberg"  (5939)  findet  H.  Hart  jene 
Stimmung  wieder,  die  Goethe  einst  bei  Arnolds  „Pfingstmontag"  so  reizvoll  gefunden 
und  die  den  wurzelhaftesten  unter  den  Heimatsdichtern  immer  eigen  gewesen.  —Wid- 
manns (5954)  Charakterdrama  aus  der  Renaissance  „Die  Muse  des  Aretin",  das  im 
Berichtsjahr  erschien  und  in  Meiningen  seine  Uraufführung  fand,  lobt  Ganz  wegen 
seiner  psychologischen  Eindringlichkeit.  Es  ist  „das"  Journalistendrama.  Widmann 
selbst  verteidigt  in  einem  dem  Buche  beigegebenen  Essay  seinen  Helden  vor  der 
ungerechten  Beurteilung  seitens  Jakob  Burckhardts  und  hebt  auf  Grund  der  Briefe 
Aretinos  die  sympathischen  menschlichen  Züge  des  „ersten  grossen  Journalisten 
modernen  Stils"  hervor.  —  Tennysons  und  Wildenbruchs  Harolddramen,  im  Jahre 
1876  bezw.  1882  erschienen,  betrachtet  Schladebach  (5960).  Trotz  des  ziemlich 
gleichen  Rohstoffes,  der  ihnen  vorlag,  haben  wir  zwei  durchaus  verschiedene  Werke 
vor  uns.  Bei  Tennyson  bildet  den  Mittelpunkt  des  Dramas  der  Eidbruch  Harolds,  bei 
Wildenbruch  handelt  es  sich  um  den  Gegensatz:  Harold  und  die  Normannen.  Wilden- 
bruch hat  keine  Beeinflussung  durch  Tennysons  Drama  erlitten.  Die  erste  Anregung 
hat  er  vielmehr  von  Bulwers  Roman  ,, Harold"  erhalten  und  hierauf  den  Geschichts- 
werken von  Thierry  und  Lappenberg  die  Elemente  zu  seinem  Drama  entnommen.  — 
Bei  Besprechung  des  „König  Laurin"  (5964)  meint  Zieler,  W'ildenbruch  sei  und 
bleibe  der  Dichter  der  grossen  Geste  und  des  grossen  Wortes.  Die  Empfindungen 
seiner  Menschen  sind  unwahr  und  ins  Unnatürliche  überhitzt.  Die  Tragödie  ist  nicht 
einheitlich  aufgebaut;  das  Laurin-Motiv  kommt  nicht  recht  zur  Geltung,  es  wird 
vielmehr,  kaum  dass  es  aufgenommen  worden,  wieder  fallen  gelassen.  Scharf  urteilt 
auch  H.  Hart.  Wildenbruch  ist  es  vei-sagt,  ein  Thema  in  grossen,  schlichten  Linien 
durchzuführen.  Fast  immer  wird  das  Drama  unter  seinen  Händen  zu  einer  Oper. 
Seine  Werke  haben  ihre  Poesie,  aber  es  ist  Buch-  und  Schulpoesie.  — 

Modernes  Drama.  Mit  bitterer  Resignation  konstatiert  J.  H  a  r  t  (5971) 
—  in  einer  Besprechung  des  Engeischen  Stückes  „Ueber  den  Wassern"  —  den 
Bankrott  der  Bestrebungen  der  achtziger  Jahre.  All  das,  was  damals  so  zornig  be- 
kämpft wurde  —  der  Pseudoidealismus,  die  verlogene  Rhetorik,  das  Theaterspiel  — , 

Jahresberichte  für  neuere  deutsche  Litteraturgesohichte.   XUI.  g3 


492         J-  Fränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

jetzt  feiert  es  seine  Auferstehung".  Täuschen  wir  uns  nicht,  sagl  H.  Wir  haben 
den  Kampf  geg-en  die  Lüg-e  und  die  Dummheit,  gegen  die  Konvention  und  gegen 
das  Publikum  gründlich  —  verloren.  Wir  stehen  heute  genau  wieder  dort,  wo  wir 
damals  standen,  und  die,  welche  einst  der  Lindaus  höhnisch  spotteten,  sind  inzwischen 
selber  Lindaus  geworden.  — 

Den  Dramatiker  Max  Halbe  charakterisiert  ein  Aufsatz  von  K.  Hoff  mann 
(5986).  Sein  Können  steht  und  fällt  mit  der  dramatischen  Stimmung.  Aber  sie  ge- 
lingt ihm  nur  dort,  wo  er  mit  dem  Milieu,  das  er  schildern  will,  innerlich  vertraut 
und  befähigt  ist,  das  Einzelne  und  scheinbar  Unbedeutende  sorgfältig  zusammenzutragen 
und  herauszuarbeiten.  Darum  gibt  er  sein  Bestes  in  jenen  Dramen,  die  in  seiner 
Heimat  spielen,  vor  allem  in  der  ,, Jugend"  und  seinem  vollendetsten  Werke  „Mutter 
Erde".  Er  ist  eben  vorzugsweise  Lyriker.  Wo  er  zu  zeitlosen,  typischen  Problemen 
greift,  da  geht  er  immer  fehl:  er  findet  nicht  die  adäquate  Eorm.  Das  war  bei  seinem 
Renaissancedrama  „Der  Eroberer"  der  Fall:  er  strebte  nach  einem  Drama  grossen 
Stils  mit  Ewigkeitsgehalt.  Ebenso  im  „Tausendjährigen  Reich",  wo  das  Brandproblem 
aufgegriffen,  aber  mit  unzulänglichen  Mitteln  gelöst  wird.  Der  Wahn  des  Helden  ist 
nicht  ins  Kolossale  gesteigert,  wie  etwa  bei  Shakespeare,  darum  wirkt  die  Gestalt 
nur  komisch.  Im  „Haus  Rosenhagen"  erscheint  die  Shakespearesche  Leidenschaftlich- 
keit der  letzten  Stücke  mit  dem  heimatlichen  Stimmungszauber  vereint.  Motive  aus 
„Mutter  Erde"  kehren  wieder.  Das  Drama  sollte  denn  auch  ursprünglich  „Um  die 
Scholle"  heissen.  Unorganisches  ist  hineingetragen  worden,  was  mit  den  Schwächen 
der  Technik  bei  Halbe  in  Verbindung  steht,  die  oft  Unmotiviertes  bringt  und  durch 
Theatereffekte  die  Katastrophe  herbeiführt  (Fehlschuss  des  Amandus  in  der  „Jugend", 
Blitzschlag  im  ,, Tausendjährigen  Reich").  —  Auch  H.  Hart  tadelt  in  seiner  Be- 
sprechung des  „Haus  Rosenhagen"  (5990)  diese  theatralische  Technik.  Halbe  brauche 
den  Tod  als  Mittel,  um  aus  einer  verfahrenen  Situation  mit  Gewalt  herauszukommen.  — 

Carl  Hauptmann  wird  von  G  n  a  d  (5992)  charakterisiert.  Seinen  Ge- 
stalten merkt  man  den  gemeinsamen  Boden  an,  von  dem  seine  und  seines  Bruders 
Dramen  ausgehen;  auch  die  Vorliebe  für  den  heimatlichen  Dialekt  teilt  er  mit  diesem. 
Aber  er  geht  der  Elendmalerei  aus  dem  Wege,  er  will  nicht  Mitleid  erregen  und  er- 
hebt keine  Anklagen  g-egen  die  gesellschaftliche  Ordnung;  er  will  nur  die  Em- 
pfindungen und  Konflikte  schildern,  wie  sie  sich  auf  dem  natürlichen  Boden  des 
Volkslebens  abwickeln.  Sein  erstes  Drama  ,, Marianne"  ist  mit  den  „Einsamen  Menschen" 
verwandt.  „Ephraims  Breite"  ist  eine  Nora  im  Bauerngewande.  „Die  Bergschmiede" 
ist  unklar  und  hat  keine  fortschreitende  Handlung.  — 

Von  dem  Menschen  Gerhart  Hauptmann  handelt  ein  Aufsatz  von 
Heimann  (5997).  Der  Dichter  hat  einmal  selbst  gestanden,  die  Möglichkeit,  die  ihm 
eigentümlichen  Kunstwerke  zu  schaffen,  sei  für  ihn  erst  dann  eingetreten,  nachdem  er 
zwei  Dinge  erfahren  habe:  den  Sinn  und  den  Wert  der  Illusion,  und  den  Wert  und  die 
Wahrheit  des  Widerspruchs  im  menschlichen  Charakter.  In  ihm  selbst  ist  das 
Widerspruchsvollste  vereinigt.  Unbedingtes  Mitleid  und  unbedingter  Egoismus 
bilden  in  ihm  eine  kühne  und  reine  Harmonie.  In  seinem  Verhalten  zu  den  grossen 
Geistern  der  Vergangenheit  ist  immer  das  innere  Verhältnis,  die  Erleuchtung  ent- 
scheidend. Er  hat  lange  Zeit  innig  mit  Jakob  Böhme  verkehrt,  wandte  sich 
aber  später  Plato  zu.  —  Am  „Armen  Heinrich"  bewundert  J.V.  Widmann  (Berner 
„Bund"  vom  11.,  12.  und  13.  Dezember  1902)  insbesondere  die  Ueberwindung  des 
Theatralikers  durch  den  Dichter,  der  auf  Dramatisierung  der  Opferungscene  ver- 
zichtet hat.  Geleitet  hat  ihn  dabei  sein  Feing'efühl  für  den  einheitlichen  Charakter 
und  das  einheitliche  Lokalkolorit  seiner  Dichtung.  In  der  Gestalt  der  Ottegebe  er- 
blickt W.  eine  ins  Mittelalter  zurückgedachte  Schwester  des  Hannele.  —  Lothar 
(6008)  hingegen  nennt  sie  ein  Käthchen  mit  Ibsenschem  Einschlag.  Dass  Hauptmann 
die  dramatisch  wirksamen  Momente  des  Stoffes  nicht  dramatisiert  hat,  liege  weniger 
an  seinem  Wollen  als  an  seinem  Können.  Er  ist  ein  rein  episches  Talent,  das  sich 
ungeschickt  der  dramatischen  Form  bedient.  —  Dernburg  (6007)  stellt  Monna 
Vanna  und  Ottegebe  zusammen  und  verweist  hinsichtlich  des  Problems  des  Opfer- 
tods der  Frau  auf  den  Alkeste-Stoff,  seine  Behandlung  durch  Wieland  und  Goethes 
Entgegnung  in  „Götter,  Helden  und  Wieland".  —  K  e  r  r  (6005)  erzählt  von  einem 
P>lebnis,  das  den  Dichter  auf  die  Sage  gefüht  habe.  Er  wurde  einmal  nachts  in  einem 
italienischen  Gasthof  plötzlich  von  nervöser  Taubheit  befallen.  In  diesem  Zustand 
tauchte  vor  ihm  die  Gestalt  jenes  Ritters  auf,  der  mitten  im  Lebensglanz  von  Siechtum 
überwältigt  wird.  —  Vom  ärztlichen  Standpunkte  untersucht  B 1  a  s  c  h  k  o  (6006)  den 
„Armen  Heinrich"  und  stellt  fest,  der  Dichter  habe  bis  auf  die  Heilung  das  getreu- 
liche Bild  eines  Leprakranken  in  allen  seinen  Phasen  geschaffen.  —  Gelegentlich 
der  hundertsten  Aufführung  des  „Biberpelz"  in  Berlin  weist  J.  Hart  (6009)  darauf 
hin,  wie  ganz  anders  sich  die  Kritik  heute  zu  dem  Werke  stelle  als  bei  der  Erst- 
aufführung.    Damals    bewunderte   man    das  Neue  in  der  dramatischen  Komposition; 


J.  Fränkel,  Drama  und  Theaterg-eschichte  des  18./19.  Jahrhunderts.         |93 

heute    wissen    wir,    wie   mangelhaft  die  natural istisclie  Art  der  dramatischen  Technik 
und  dass  sie  nicht  etwas  besonders  zu  F]rstrebendes  ist.    Die  dramati.sche  Komposition 
ist   so    verfehlt  wie  nur  mötilich.     Der  vierte  Akt  bildet  nur  eine  Wiederholunju:  des 
zweiten,    der   dritte    eine  Wiederholung-  ties  ersten.     Die  Charaktere   sind  keine  sich 
entwickelnden    Menschen,    stmdern    in    einem    und    demselben    Zustand    verharrende, 
mehr  mit  Bildhauer-  als   mit  Dichter-Aug-en   angeschaute.  —  Auch   bei  Hesprechung- 
einer  Neuaufführung  der  „Einsamen  Menschen"  hebt  J.  Hart  (OOl  1)  jenen  Umschwung; 
in    der  Kritik    hervor.     Vor    zehn  Jahren    sprach    man    von  üerhart  Hauptmann    als 
von    einem    wilden,    rohen    und    brutalen  Genie;   wenn  man  aber   heute  von  Ludwig 
Knausschen  Elementen  bei  Hauptmann  sprechen  würde,  so  fände  man  schon  einiges 
Verständnis.  —  Kerr  ((iOHJ)    weist  auf  persönliche  Erlebnisse  hin,  die  auf  die  Ge- 
staltung   des  „Michael  Kramer"    zusammengewirkt    haben,    und    auf  die  künstlerisch- 
souveräne  Art,  mit  der  Hauptmann  Gestalten   des  Lebens   für  sein  Drama  verwertet 
hat.  —  Bei   Besprechung  des  ,, Roten   Hahns"  (6017)   meint  Franzos,   Hauptmann 
kopiere    sich  selber,    und   die  Kopie  sei  viel  schwächer  als  das  (Jrig-inal.     Das  Stück 
sei    keine    Komödie,    noch   weniger    eine  Tragikomödie.    Er   vermisst   ernste  Selbst- 
zucht  des    Künstlers.     Auch    Kerr   gibt   zu,    Hauptmann    habe    dieses  Stück    nicht 
fertig  gemacht,  ähnlich  wie  er  ,, Schluck  und  Jau"  und  „Michael  Kramer"  nicht  fertig- 
g-emacht.     Für    die  Technik    aber    stellt  K.    die  Formel   auf:  Hauptmann  sehe  episch 
und    drücke    es    dramatisch    aus.      Poppenberg    nennt    den    „Hahn"    „eine   zu- 
sammengestückelte Flickendecke  ohne  das  Wählerische  künstlerischen  Taktes".    Das 
Stück   sei   technisch    auf  das  denkbar  ungünstig-ste  g-ebaut,    die  fruchtbaren  Momente 
werden  von  Zufallsmomenten  überwuchert.     Das  Zustandsmässige,   Schildernde,    Illu- 
strative   verdränge    weitaus    das    Psychologische.      Im    Gegensatz    hierzu     begrüsst 
P  n  i  o  w  e  r  in  dem  Stück  eine  Dichtung  von  ausserordentlichem  künstlerischen  Wert. 
,,Der  rote   Hahn"   habe   vor  dem    „Biberpelz"   voraus,   dass   er  tiefer  in   das   soziale 
Leben   eingesenkt  ist.     Im  Vergleich   dazu   wirke  der  ,, Biberpelz"  wie  ein  flüchtiger 
Ausschnitt.      Der   Reichtum    an    Motiven    wird    von    P.    ganz    besonders    betont.    — 
In  einem  Aufsatz  über  „Schluck  und  Jau"  weist  Tardel  (6018)  auf  die  Berührungs- 
])unkte    mit  Geibels  Lustspiel  „Meister  Andrea"   und  Mark   Twains  historisch-phan- 
tastischem Roman  „The   prince  and   the  Pauper"   hin.  —  Marie  Luise  Becker 
(6019)  geht  der  CJestalt  des  Rautendelein  im  Volkslied  nach.     In  der  Sage  von  Schön 
Ulrich   und  Rautendelein   vertraut  diese  dem   Liebsten,    wird  von   ihm    entführt  und 
getötet;    in   anderen  Liedern    heisst   sie  Hannele   und  muss  dem  Wassermann  sieben 
Jahre  lang  dienen   und  sehnt  sich   nach  Licht  und   den  ihrig-en.     Das  Raulendelein 
des  Volkslieds  und  die  andere  Gestalt  hat  Hauptmann  zu  Einem  Wesen  umgeschmolzen. 
—  Die  „Dokumente  des  Sozialismus"  drucken  aus  Puttmanns  „Deutschem  Bürg-erbuch", 
Jahrgang  1845,    einen    grösseren  Aufsatz,    betitelt:    „Das  Elend  und   der  Aufruhr  in 
Schlesien",  ab,  der  zum  Verfasser  F.  W.  Wolff  (6023),   einen  F'reund  von  Marx  und 
Engels,  hat.    Der  Aufsatz  schildert  die  soziale  Lage  der  schlesischen  Weber  und  g-ibt 
einen    dokumentarischen   Bericht    über   den  Aufstand   in   Peterswaldau  und  Langen- 
bielau.     Hauptmann   hat   diesen  Bericht  seinem  Drama  zugrunde  gelegt   und  einige 
Verse   aus  dem  „Lied   der  Weber",   das  hier  aus  28  Strophen  besteht,  verwertet.  — 
Georg  Hirschfelds  Märchendrama  „Der  Weg  zum  Licht"  (6030)  findet 
Dorn   verfehlt:    es   sei   Erzählung  geblieben.     Es    fehle  dem  Stücke  ganz  an   dem 
folgerichtigen  Durchdenken  der  Motive,  an  der  planvollen  Gestaltung  des  Stoffes,  an 
der  Konsequenz    der  Charakterzeichnung.     Für   verfehlt  hält  es  auch  Z  i  e  I  e  r,  und 
Ha  r  d  en  meint,  nie  sei  ein  talentloseres  Machwerk  auf  eine  grosse  Bühne  gekommen. 
Der  Grundgedanke   sei  eine  Trivialität;  keine  Spur  einer  Märchenstimmung.     Kerr 
(„Der  Dichter   spricht",    Tag  N.  161)    ironisiert    in    witzigen  Versen    den  Inhalt  des 
Märchens.     Lorenz    erblickt    in   der  Gestalt  des  Hahngikl  das  Konfessionelle  der 
Hirschfeldschen  Dichtung.     Der  Dichter  habe  sich    im  Wesen   und  Schicksal  dieses 
Berggeistes  sein  Dichterleiden  von  der  Seele  schreiben  wollen.  — 

Bei  Besprechung  von  Schlafs  „Bann"  (6040)  meint  H.  Hart,  niemals  sei 
das  Eheproblem,  das  Verhältnis  zwischen  den  Dreien,  tiefer  behandelt  und  so  ins 
Verklärende  erhöht  worden.  In  jeder  Scene  gebe  es  ein  paar  technische  Ungeschick- 
lichkeiten, wie  sie  nur  ein  Poet,  nie  ein  Theatermann  zustande  bringe.  —  Und 
seinen  „Meister  Oelze"  (6041)  bezeichnet  J.  Hart  als  die  ehrlichste  Schöpfung  der 
konsequent-naturalistischen  Dramatik  und  in  rein  künstlerischer  Hinsicht  den  „Webern" 
ebenbürtig.  — 

S  u  d  e  r  m  a  n  n  s  neues  Drama  „Es  lebe  das  Leben"  (6052)  errang  einen 
starken  Erfolg.  In  den  wenigen  Monaten  der  Saison  wurde  es  —  nach  dem  deutschen 
Bühnen-Spielplan  —  418  mal  aufgeführt.  Die  Kritik  aber  verhielt  sich  fast  durchweg 
ablehnend.  H  a  r  d  e  n  urteilt,  das  Stück  sehe  wie  schlechte  Pariser  Exportware  aus. 
Irgendein  Vorstadt-Sardou  könnte  es  ersonnen,  ein  nach  leichtem  Profit  spähender 
Zwischenhändler  in  Theaterstoffen  „für  die  deutsche  Bühne  bearbeitet"  haben.    Suder- 

63* 


494         J.  Fränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

mann  ist  kleiner  als  Kotzebue,  unsolider  als  Iffland.  Heilborn  wirft  dem  Stück 
Theatralik,  innerliche  Unwahrheit  und  ethische  Unklarheit  vor.  Schönhoff 
nennt  es  ein  typisches  Konversations-Drama.  Am  schärfsten  kritisiert  Kerr.  Suder- 
mann wirkt  durch  den  heissen  Atem;  er  erzeugt  ihn  aber  durch  seine  „Noch-Nicht- 
Technik".  Er  spannt  die  Zuschauer  fünf  Akte  lang  auf  die  Explosion,  die  da  jeden 
Augenblick  kommen  soll,  aber  nicht  kommt.  K.  geht  dieser  Technik  Scene  für 
Scene  nach  und  fasst  sein  Urteil  in  die  Worte  zusammen,  dieses  Werk  biete  den 
„dramatischen  Fatzkestil"  in  voller  Reinheit ;  hier  sei  der  Autor  zum  erstenmal  kein 
Heuchler;  er  bekenne  schlank:  ich  bin  von  Natur  ein  Philippi!  Von  dem  Stück 
begeistert  ist  W' e  t  h  ly.  Es  zeigt  seinen  Verfasser  auf  einer  Höhe,  die  er  bis  jetzt  noch 
nicht  eingenommen  habe;  an  der  Technik  jedoch  wird  ein  Rückschritt  konstatiert. 
Auch  Zieler  erblickt  in  dem  Stück  einen  bedeutsamen  Fortschritt  in  der  Ent- 
wicklung Sudermanns,  während  Franzos  in  einer  ausführlichen  Analyse  wohl  die 
tüchtige  Technik  anerkennt,  aber  auch  das  Grelle  tadelt.  — 

Frank  Wedekinds  Eigenart  wurde  vielfach  zum  Gegenstand  kritischer 
Untersuchung  gemacht.  H.  Hart  (6065)  erblickt  in  ihm  Geist  vom  Geiste  des 
Aretiners.  Das  Thema  des  „Erdgeistes"  beherrscht  wie  kein  anderes  die  moderne 
Litteratur.  Aber  das  rein  Dämonische,  Elementare  kommt  weder  in  Zolas  Nana, 
noch  in  Daudets  Sappho,  noch  in  der  Hedda  Gabler  so  bezwingend  zur  Verkörperung 
wie  in  W^edekinds  Eva.  Wedekind  ist  jedoch  zu  sehr  Aphorist,  um  die  Weiten  und 
Tiefen  eines  Stoffes  erschöpfen  zu  können.  —  J.  Hart  (6066)  erinnert  an  Frangois 
Villon,  dessen  Bohemien-Art  romantisch  erscheint,  aber  von  erschütterndster  Tragik 
umweht  ist.  Auch  im  tiefsten  Grunde  der  Wedekindschen  Kunst  wohnt  ein  Stück 
echter  Tragik,  und  hinter  all  seinem  grinsenden  Hohn  lauert  eine  düstere  Melancholie, 
ein  wirklicher  Schmerz.  Diese  Kunst  sieht  nur  deshalb  so  trostlos-ideallos  aus,  weil 
auch  sie  einmal  das  Ideal  zu  hoch  fasste.  —  In  „So  ist  das  Leben"  erblickt 
Gumppenberg  (6068)  eine  Symbolisierung  persönlicher  Erlebnisse  des  Dichters, 
dessen  Zerrissenheit  ihn  aber  an  der  Hervorbringung  eines  einwandfreien,  be- 
zwingenden Bühnenwerkes  hindert.  — 

Wolzogens  „Lumpengesindel"  nennt  J.  Hart  (6074)  aus  Anlass  einer 
Neuaufführung  im  Deutschen  Theater  eine  Posse,  durchsetzt  von  Roheit  und 
Trivialität.  Die  zwei  widersprechendsten  Dinge,  eine  sentimentale  Familienkomödie 
und  die  Komödie  von  freier,  unabhängiger  Künstlerschaft  werden  zusammengekuppelt, 
und  die  Familienkomödie  siegt.  Wolzogen  hat  das  Stück  naturalistisch  geschrieben, 
ohne  dass  er  von  Haus  aus  Naturalist  wäre;  das  aber  führt  immer  zu  Uebertreibungen.  — 

Oester reich:  Aeltere  Zeit.  Bauernfelds  wurde  an  seinem 
hundertsten  Geburtstag  an  vielen  Orten  gedacht;  insbesondere  wurde  die  Frage  erörtert, 
ob  und  in  welchem  Masse  er  noch  im  Bewusstsein  der  heutigen  Generation  lebendig 
sei.  W'.  Fred  („Zeitgeist"  N.  2)  fasst  ihn  ganz  als  den  Vertreter  einer  entschwundenen 
Epoche  auf.  Er  war  ein  Journalist  der  Bühne.  Sein  Ruhm  ist,  die  Besten  seiner  Zeit 
unterhalten  zu  haben.  —  Auch  Bauernfelds  Biograph,  Hörn  er  (6081),  schreibt 
seiner  ganzen  Wirksamkeit  nur  aktuelle  Bedeutung  zu,  die  mit  der  Zeit  und  mit  der 
Gattung  des  Konversationsstückes  endgültig  und  unwiderruflich  vorüber  sei.  —  Gegen 
die  Betonung  eines  bloss  historischen  Interesses  für  Bauernfeld  wendet  sich  Klaar 
(6083).  Er  preist  den  Dichter  als  einen  Meister  der  Komödie,  dessen  Ton  bei  den 
Besten  der  Jüngeren  und  Jüngsten,  namentlich  in  Schnitzlers  Dialogstücken,  nach- 
hallt. Im  Gegensatz  zu  der  französischen  Lustspieltechnik  drängt  Bauernfeld  die 
traditionelle  Handlung  zurück  und  legt  in  seinen  Komödien  das  Hauptgewicht  auf 
psychologische  Entwicklung  der  Charaktere.  In  seinen  Meisterkomödien  ist  das 
Wesentliche  der  neueren  dramatischen  Entwicklung,  insbesondere  die  Vorliebe  für  die 
seelischen  Probleme,  die  im  bürgerlichen  Alltagsleben  geborgen  liegen,  sowie  die 
Kritik  der  modernen  Gesellschaftsformen,  vorweggenommen.  —  Eine  ausführliche 
Würdigung  lieferte  Komorzynski  (6084).  Die  Wurzeln  von  Bauernfelds  Kunst 
liegen  in  der  Romantik.  In  seinen  ersten  Dramen  ist  der  Einfluss  Tiecks  sehr  stark, 
namentlich  in  den  „Geschwistern  von  Nürnberg"  tritt  das  Verwandte  mit  Sternbald 
sehr  deutlich  zutage.  Daneben  ist  Shakespeare  zu  nennen,  der  insbesondere  auf  die 
Technik  gewirkt  hat.  Ganz  Shakespeare  nachempfunden  ist  ,,Der  Musikus  von 
Augsburg".  Als  Vorläufer  für  die  Konversationsstücke  werden  Steigentesch,  J.  F. 
Jünger  und  F.  W.  Ziegler  genannt.  Entscheidend  jedoch  wirkt  vor  allem  Kotzebue, 
In  vier  Gruppen  werden  die  Lustspiele  gegliedert.  Die  erste  umfasst  die  Produktion 
der  Jahre  1830—43  mit  dem  Höhepunkt  „Bürgerlich  und  Romantisch".  Die  Handlung 
ist  durchweg  schwach;  schuld  daran  trägt  die  Zensur.  Bisweilen  haben  wir  bloss 
eine  Scheinhandlung,  die  dem  Dichter  nur  als  Gerüste  zur  Charakterisierung  der 
Personen  dient.  Ihrem  Wesen  nach  stellen  die  Lustspiele  dieser  Periode  eine  Ver- 
schmelzung des  Charakter- Lustspiels  mit  dem  Intrigen-Lustspiel  Kotzebues  vor. 
Ihr  Hauptreiz  liegt  im  Dialog.     Die  Technik  der  Verwicklung  wird  von  K.  eingehend 


J.  Fränki'l,  Drama  iiiul  Theatergeschichte  des  IS./IU.  Jahrhunderts.         495 

studiert,  die  Figuren  und  ihre  Ciiarakteristik  werden  betrachtet;  hervorgehoben  wird 
besonders,  dass  der  Dichter  zu  Charakterisierungszweckeu  sich  am  liebsten  der 
Ensemblescenen  bedient.  Die  Dramen  der  zweiten  Gruppe  (1844—51)  stehen  unter 
dem  Eindrucke  der  politischen  Stürme  der  Zeit.  Die  beiden  historischen  Stücke: 
„Ein  deutscher  Krieger"  und  „Franz  von  Sickingen"  sollen  den  Farallelismus  zwischen 
Einst  und  Jetzt  dartun.  Das  erstere  wird  eingehend  analysiert.  In  der  sorgfältigen 
Herausarbeitung  des  Details  und  in  der  Komposition  ist  es  ein  wahres  Kunststück. 
In  „ürossjährig"  ist  alles  symbolisch  und  weist  auf  das  „System"  des  vormärv.lichen 
Oesterreich  hin.  „Die  Republik  der  Tiere"  ist  unmittelbar  aus  der  Stimmung  des 
Revolutionsjahros  entstanden.  In  dieser  Epoche  ist  das  Drama  für  den  Dichter  nicht 
mehr  Selbstzweck,  vielmehr  ein  symbolisches  Ausdrucksmittel.  Die  dritte  Periode 
(1852— 65j  ist  mit  der  ersten  nahe  verwandt,  nur  werden  jetzt  Inhalt  und  Form 
weitaus  ernster  und  bewusster  behandelt,  zum  Teil  unter  dem  Einfluss  der  Franzosen. 
„Exzellenz"  bildet  einen  unmittelbaren  Vorläufer  des  bedeutendsten  unter  Bauern- 
leids Konversationsstücken:  „Aus  der  Gesellschaft"  (1867).  Es  ist  ein  klassisches 
Kulturbild.  Bauernfeld  arbeitet  hier  nicht  mehr  mit  Satire  oder  Symbolen,  ein 
heiliger  Ernst  erfüllt  ihn:  es  ist  ein  ernstes  politisches  Schauspiel.  Von  den  Tragödien 
wird  „Die  Prinzessin  von  Ahlden"  als  eines  der  besten  Stücke  Bauernfelds  bezeichnet. 
Die  Krone  seines  Schaffens  bedeutet  „Landfrieden".  Es  ist  ein  Seitenstück  zu  Richard 
Wagners  ,, Meistersingern".  Im  Motiv  berührt  es  sich  auch  mit  Kleists  „Käthchen" 
und  Lortzings  „Waffenschmied".  Bauemfelds  Dramen  leiden  unter  dem  Mangel  an 
Erfindung.  Auch  die  Gabe  einheitlicner  Konzepti<in  und  Komposition  geht  Bauern- 
feld ab.  —  Glossy  (6078)  publiziert  tagebuchartige  Aufzeichnungen  Bauernfelds 
über  seine  Theaterbesuche  im  Jahre  1830  und  gibt  zur  Erläuterung  eine  Uebersicht 
der  letzten  Zeit  von  Schreyvogels  Leitung  des  Burgtheaters;  die  Aufzeichnungen 
sind  leider  sehr  aphoristisch  gehalten.  —  Auf  der  Königlichen  Bibliothek  in  Berlin 
fand  E.Consentius  (TglRs^.  N.  10)  einen  Entwurf  Bauernfelds  zu  einer  Faust-Komödie, 
aus  der  letzten  Lebenszeit  des  Dichters  herrührend.  Mephisto  wird  von  Faust  als 
Taschenspieler  und  Betrüger  entlarvt  und  den  Gerichten  übergeben.  F'aust  aber 
pilgert  nach  Rom,  erhält  Vergebung  seiner  Sünden,  kehrt  nach  der  Heimat  zurück, 
heiratet  Gretchen,  wird  ein  braver  Bürger  und  erfindet  schliesslich  im  Verein  mit 
Gutenberg  die  Buchdruckerkunst.  — 

Von  Ehrhards  (JBL.  1900  IV  4  :  355)  Buch  über  Grillparzer  hat 
Neck  er  (6095)  eine  deutsche  Ausgabe  besorgt.  Gegenüber  der  französischen 
Ausgabe  weist  die  deutsche  einige  Zugaben  auf:  eine  Würdigung  des  „Spartakus" 
mit  dem  Hinweis  auf  Schillers  „Räuber"  und  eine  Analyse  der  „FIannibal"-Scene; 
(las  Schlusswort  ist  von  Necker  zu  einer  zusammenfassenden  Charakteristik  des 
Dichters  erweitert  und  ein  Namenregister  beigegeben  worden.  —  Koch  (60i)6)  vermisst 
in  dem  Buche  ausführlichere  Berücksichtigung  der  österreichischen  Litteratur  des 
Vormärzes  und  der  Stellung  Grillparzers  innerhalb  dereelben;  von  We  i  1  e  n  s  (6095) 
Anzeige  liefert  einige  Nachträge.  —  ,1.  Volkelt  (B&W.  4,  S.  95«i/8)  betont  bei  allem 
Lob,  das  er  Ehrhard  spendet,  doch  den  Mangel  an  philosophischem  (Jeist;  er  regt  eine 
Untersuchung  über  Grillparzer  als  Dichter  des  Komischen  an.  —  Die  Beziehungen 
zwischen  Grillparzer  und  Bauernfeld  legt  Schienther  (6101)  in  einem  haupt- 
sächlich auf  den  Tagebüchern  der  beiden  Dichter  aufgebauten  Vortrage  dar.  18U» 
erlebt  der  vierzehnjährige  Bauernfeld  die  Aufführung  der  „Ahnfrau",  1821  die 
„Medea",  die  ihn  die  unerreichbare  Grösse  des  anderen  fühlen  lässt.  Das  Beispiel 
des  Dichters  der  griechischen  Tragödien  wirkt  auf  den  Jüngeren,  der  sich  schon 
damals  mit  dem  Alkibiades-Stoff  herumquält.  Ende  1826  kommt  es  zur  persönlichen 
Begegnung.  Bald  darauf  veröffentlicht  Bauernfeld  seine  Stanzen  an  den  verstummten 
Dichter,  und  dieser  antwortet  mit  der  „Rechtfertigung".  Sommer  1831  wird  eine 
gemeinsame  Reise  in  die  Alpen  unternommen.  Darauf  folgt  eine  merkliche  Abkühlung 
des  freundschaftlichen  Verhältnisses.  Dennoch  tritt  Grillparzer  1835  öffentlich  in  die 
Schranken  für  Bauernfeld  und  dessen  „Fortunat"  gegen  Saphir.  Grillparzer  schliesst 
sich  immer  mehr  ab,  und  Bauernfeld  hat  für  die  weltflüchtige  Eigenart  des  Grösseren 
Verständnis.  Grillparzers  Urteil,  Bauernfeld  gehe  der  künstlerische  Ordnungssinn 
ab,  der  einen  Stoff  organisch  gestaltet  und  im  Zusammenhange  darstellt,  gibt  das 
Urteil  der  Kunstgeschichte  über  Bauernfeld.  —  Zwei  unbekannte  Briefe  Grillparzers 
publiziert  A.  Sauer  (Jugend  N.  4,  S.  59):  der  eine  vom  9.  Januar  1842  an  Ed.  Frei- 
herrn von  Badenfeld,  der  andere  vom  6.  Mai  1863  an  Emil  (nicht:  Theodor,  wie  es 
ursprünglich  hiess!)  Wickerhauser  gerichtet.  —  Schillers  Einfluss  auf  die  Jugend- 
dramatik Grillparzers  untersucht  unabhängig  von  Hafner  (JBL.  1900  IV  4:  371)  eine 
Dissertation  von  L  e  s  s  i  n  g  (6097).  Im  Mittelpunkt  der  Studie  steht  „Blanka  von 
Kastilien".  Der  Verfasser  geht  Scene  für  Scene  den  Parallelstellen  und  sprachlichen 
Reminiszenzen  aus  Schiller,  leider  oft  sehr  engherzig,  nach  und  stellt  neben  der 
Einwirkung  des  „Don  Carlos",   der   sich    insbesondere   stofflich   mit  den  drei  ersten 


496         J.  Fränkel,  Drama  und  Theaterg'eschichte  des  18./19,  Jahrhunderts. 

Akten  stark  berührt,  Entlehnungen  aus  Maria  Stuart,  Wallenstein,  den  Räubern 
und  aus  Kabale  und  Liebe  fest;  für  die  Sprache  der  zwei  letzten  Akte  kommt 
ausserdem  noch  Die  Braut  von  Messina  in  Betracht.  Von  der  rhetorischen  Manier 
Schillers  befreit  sich  Grillparzer  schon  in  den  dramatischen  Fragmenten,  die  gleich- 
zeitig mit  der  Blanka  entstehen,  aber  Schillers  Ideen-  und  Freiheitsdichtung  wirkt 
noch  in  „Alfred  dem  Grossen"  und  im  „Spartakus"  nach.  Spartakus  wäre  ,,ohne 
Fiesko,  Jungfrau  von  Orleans  und  Wilhelm  Teil  nicht  geworden,  was  er  ist:  die 
feurigste  und  zugleich  reinste  (!)  Dichtung,  die  Grillparzer  überhaupt  gelang.  In 
der  „Ahnfrau"  finden  sich  Schillersche  Motive  in  viel  geringerer  Anzahl  als  an- 
genommen wird ;  sprachliche  Entlehnungen  finden  sich  selbst  in  den  ältesten 
Fassungen  verhältnismässig  selten.  Bei  ,,Sappho"  werden  Parallelen  besonders  aus 
,, Jungfrau  von  Orleans"  und  „Kabale  und  Liebe"  nachgewiesen.  —  In  einem  anderen 
Zusammenhange  wirft  Kerr  (6120)  die  Frage:  Grillparzer  und  Schiller  auf  und 
meint,  das  oft  gehörte  Urteil,  Grillparzer  sei  reicher  als  Schiller,  beruhe  auf  einem 
Denkfehler:  näjnlich,  weil  bei  Grillparzer  noch  Gold  zu  holen,  während  bei 
Schiller  alles  Gold  schon  gefunden  ist,  sagen  sie:  Grillparzer  hat  mehr  Gold  als 
Schiller!  —  Sauer  (6119)  zeigt  in  einem  Aufsatz,  wie  Grillparzer  das  zauberische 
Element  in  seinen  Dramen  behandelt  habe.  „Drahomira"  wäre  ein  richtiges  Zauber- 
stück mit  Verkleidungen  und  Verwandlungen  geworden.  In  der  „Medea"  behält  der 
Dichter  nur  so  viel  von  dem  Zauberwesen  der  Sage  bei,  als  unbedingt  notwendig  ist, 
um  die  jahrtausendalte  Tradition  des  Stoffes  aufrecht  zu  erhalten,  aber  er  modernisiert 
und  veredelt  die  antike  Sage.  In  der  ,,Libussa"  wird  endlich  auch  dieser  letzte  Rest 
beseitigt  und  das  Uebernatürliche  rein  menschlich  -  psychologisch  gedeutet.  — 
Komorzynski  (6113)  studiert  den  Zusammenhang  zwischen  der  „Ahnfrau"  und 
der  Wiener  Volksdramatik.  Er  hebt  die  Schauerstücke  von  K.  F.  Heusler,  Leopold 
Huber  und  Schikaneder  hervor,  die  etwa  seit  1798  unter  dem  Namen  von  „Volks- 
märchen" in  Wien  aufgeführt  wurden  und  dadurch  charakteristisch  sind,  dass  sie 
den  Uebergang  vom  Feenstück  in  das  Schicksalsdrama  bedeuten.  In  allen  diesen 
Stücken  bildet  den  Kern  der  Handlung  eine  Geistererlösung,  insbesondere  ist  es  in 
Schikaneders  „Konrad  Langbart"  (der  wohl  auch  unmittelbar  Grillparzer  beeinflusst 
hat)  die  Ahnfrau  des  Geschlechtes,  die  ihrer  Erlösung  harrt.  Ueberall  ist  ein  vor 
Zeiten  begangenes  schweres  Verbrechen,  das  gesühnt  werden  muss.  Durch  Ver- 
bindung der  Tradition  des  Ritterdramas  mit  der  Sage  von  der  „weissen  Dame"  ergab 
es  sich,  dass  in  vielen  Stücken  ein  „Burggeist"  in  der  Gestalt  der  Ahnfrau  handelnd 
eingeführt  wurde.  Die  Personen  sind  von  dem  Walten  einer  höheren  Macht  abhängig, 
die  sie  „Schicksal"  nennen  und  so  anrufen.  Für  die  „Ahnfrau"  wie  für  alle  diese 
Stücke  ist  die  Vorliebe  für  schreckliche  Scenerien  kennzeichnend;  ebenso  begegnen 
wir  überall  dem  Motiv  der  aufgebahrten  Leiche.  Offen  gelassen  wird  die  Frage  nach 
dem  Verhältnis  zwischen  den  Wiener  Stücken  und  der  Schicksalstragödie.  —  H.  Hart 
(6118)  stellt  ,, Medea"  und  „Nora"  zusammen.  In  „Nora"  klingt  das  Medeenthema 
leise,  aber  doch  unüberhörbar  an,  in  der  „Medea"  ist  das  Noraproblem  in  den 
Wesenspunkten  bereits  vorgeahnt.  Das  Unterscheidende  liegt  mehr  im  Aesthetischen 
als  im  Ideellen:  in  der  „Medea"  die  Urpoesie  des  Mythos,  in  der  alles  Menschliche 
ins  Riesige  gesteigert  ist,  in  der  „Nora"  die  Reflexionspoesie  des  modernen  Poeten. 
Der  „Medea"  gegenüber  ist  ,,Nora"  doch  nur  ein  Eintagsgeschöpf.  Anknüpfend  an 
eine  Neuaufführung  im  Berliner  Theater  spricht  sich  H.  gegen  das  Losreissen  der 
„Medea"  aus  dem  Zusammenhange  der  Trilogie  sowie  gegen  die  Beschlagnahmung 
der  Kolchierin  durch  die  „Heldenmütter"  aus.  Er  wendet  sich  schliesslich  gegen 
Laubes  Auffassung  der  Medea  des  dritten  Teiles  als  eines  „vöUig  verblühten,  vor- 
zeitig gealterten"  Weibes.  Eine  alte  Medea  ist  im  Grunde  ebenso  ein  Unding,  wie 
eine  alte  Helena.  „Mythische  Damen  stehen  über  dem  Alltagsgesetz."  —  L.  Wyplel 
(6106)  führt  in  einer  grösseren  Untersuchung  den  Nachweis,  dass  „Ein  treuer  Diener 
seines  Herrn"  in  seiner  Ausführung  durch  Byrons  „The  two  Foscari"  beeinflusst 
worden  ist.  Er  stellt  die  verwandtschaftlichen  Charakterzüge  Bancbans  und  Foscaris 
wie  auch  die  parallel  laufenden  Motive  nebeneinander  und  tut  dar,  dass  Foscari  das 
Urbild  des  Bancban  bildet;  freilich  fehlt  ihm  der  Humor  Bancbans.  —  Krauss 
(6116)  teilt  eine  von  ihm  verfasste  Fortsetzung  des  „Esther"-Fragmentes  mit,  die  sich 
mit  Umgehung  Heigels  im  allgemeinen  an  den  Bericht  der  Frau  von  Littrow  und 
die  von  Berger  vorgenommene  Rekonstruktion  anlehnt.  — 

Das  Porträt  Ludwig  Halirschs  (1802 — 1832),  des  gänzlich  der  Ver- 
gessenheit anheimgefallenen  Wiener  Dichters,  zeichnet  Holz  er  (6129).  Er  nennt 
ihn  den  österreichischen  Wackenroder,  dessen  Tieck  Joh.  Gabriel  Seidl  war.  Er  ist 
von  allen  Dichtern  des  Vormärz  am  wenigsten  „wienerisch";  an  ästhetischer  Begabung 
kommt  er  Grillparzer  am  nächsten.  Er  gehörte  dem  Kreise  des  jungen  Bauernfeld 
an.  Seine  litterarischen  Anfänge  sind  in  den  damaligen  Wiener  Taschenbüchern 
versteckt.     1827  wurde  sein  dramatisches  Gedicht  „Der  Morgen  auf  Capri"  im  Burg- 


J.  Fränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts.         497 

theater  auft^enihrt;  1H31  folnle  daselbst  „Das  Lustspiel",  das  aber  durchfiel.  Auf 
diesen  Misserfolg  hezog  Wilihald  Alexis,  mit  dem  Halirsch  in  reger  Korrespondenz 
stand,  die  unmittelbar  darauf  erfolgte  Versetzung  des  Beamten  Halirsch  nach  Italien, 
wo  er  bereits  nach  einem  Jahre  starb.  Als  das  bedeutendste  Werk  Halirschs  nennt 
der  Verfasser  das  philosophisch-poetische  Gedicht  „Meister  Tod".  Verdienstvoll  war 
auch  seine  Tätigkeit  als  Burgtheater-Kritiker;  sie  ist  in  seiner  Sammlung  „Drama- 
turgische Skizzen"  (1829)  niedergelegt.  Man  findet  hier  die  ersten  Stimmen  über 
ürillparzers  und  llaimunds  Stücke.  Halirschs  „vernünftige"  Kritik  des  „Käthchen 
von  Heilbronn"  wird  von  einem  gleichzeitigen  Beurteiler  besonders  gerühmt.  — 

Volkstümliches  Drama.  Die  Briefe  A  n  z  e  n  g  r  u  b  e  r  s  mit  neuen 
Beiträgen  zu  seiner  Biographie  hat  Bettel  he  im  (6149)  in  zwei  Bänden  heraus- 
gegeben. Es  sind  u.  a.  Briefe  an:  Bettelheira,  W.  Bolin,  die  Verlagshandlung  Breitkopf 
und  Härtel,  Ada  Christen,  den  Bauernphilosophen  Konrad  Deubler,  Julius  Duboc, 
Josephine  Uallmeyer,  die  Jugendfreunde  Franz  Lipka  und  Karl  Gürtler,  Alfred  Klaar, 
Paul  Ivindau,  Ludwig  Martinelli,  Fritz  Mauthner,  Rosegger,  Leopold  Rosner,  Friedrich 
Schlögl  und  Erich  Schmidt.  Sie  umspannen  die  Zeit  vom  September  1859  bis  in  die 
letzten  Tage  des  Dichters  im  Dezember  1889  und  bilden  so  die  ergiebigste  Quelle  zu 
seiner  Biographie.  Besonders  reich  illustriert  erscheinen  die  Lehr-  und  Wanderjahre 
Anzengrubers  durch  die  lange,  über  ein  halbes  Hundert  Nummern  zählende  Reihe  von 
Briefen  an  Franz  Lipka,  seinen  späteren  Schwager.  Mit  dem  Erfolge  des  „Pfarrers  von 
Kirchfeld"  tritt  Rosegger  als  Hauptkorrespondent  vor  und  bleibt  es  neben  Friedrich 
Schlögl,  dem  Wiener  Humoristen,  und  dem  fernen  Wilhelm  Bolin  bis  ans  End«». 
Biographisch  am  bedeutsamsten  ist  wohl  ein  Brief  an  Julius  Duboc  mit  einer  auto- 
biographischen Skizze  (1,  S.  287  ff.),  ebenso  ein  Brief  an  Bettelheim  mit  einer  genauen 
chronologischen  Tabelle  von  Anzengrubers  Schriften  bis  Anfang  1884  (2,  S.  167  ff.). 
Einige  Inedita  werden  vom  Herausgeber  mitgeteilt,  so:  eine  humoristisch  gefärbte 
Schilderung  der  ersten  Begegnung  mit  Ludwig  Groll,  dem  Meidlinger  Schmieren- 
direktor (S.  XXnif.);  ein  Scherzspiel,  betitelt  „Theatrum  Meidlingianum"  (S.  XXVf.) 
—  beide  aus  der  frühesten  Zeit  der  Komödiantennöte  Anzengrubers;  weiterhin  kommen 
zum  Abdruck:  Anzengrubers  Besprechung  von  Friedrich  Schlögls  ,, Wiener  Blut" 
(Wien  1873)  und  seine  ausführliche  Anzeige  von  Roseggers  „Schriften  des  Waldschul- 
meisters" (Pest  1871).  Im  Anhang  erscheint  Kürnbergers  Charakteristik  des  öster- 
reichischen Schriftstellers  Andreas  Schumacher,  des  Vormunds  des  Dichters,  wieder- 
abgedruckt, ferner  die  bisher  verschollen  gewesene,  im  Jahre  1872  als  Anzengrubers 
erste  Dorfgeschichte  publizierte  Erzählung  „Tod  und  Teufel";  zum  erstenmal  werden 
dann  auch  sämtliche  mit  der  Umarbeitung  des  „Schandfleck"  zusammenhängenden 
Dokumente,  insbesondere  Anzengrubers  Briefwechsel  mit  dem  Plamburger  Kaufmann 
Ed.  W.  Maas,  dem  Freunde  Bolins,  vorgelegt  —  ebenso  neue  Schriftstücke,  die  sich 
auf  die  Verweigerung  des  Maximiliansordens  an  Anzengruber  und  den  Austritt  Paul 
Heyses  aus  dem  Ordenskapitel  beziehen  und  die  Angelegenheit  abschliessend  dar- 
stellen. Beigegeben  sind  schliesslich  noch  die  Bekenntnisse  der  steirischen  Volks- 
dichterin Rosa  Fischer  über  ihre  Beziehungen  zu  Anzengruber  (aus  Roseggers 
„Heimgarten"  abgedruckt)  und  Bettelheims  Vortrag  über  „Grillparzer  und  Anzen- 
gruber", in  welchem  insbesondere  das  Geraeinsame  in  der  Weltanschauung  der  beiden 
Dichter  zum  Ausdruck  kommt.  Den  psychologischen  Reichtum  dieser  Briefe  sucht 
David  zu  charakterisieren.  Er  meint,  Anzengruber  sei  durchaus  nicht  so  naiv  in 
seinem  Schaffen,  wie  man  gemeiniglich  glaube:  die  Fehler  im  „Schandfleck"  erkennt 
er  und  unterzieht  den  Roman  einer  Umarbeitung,  aber  am  „Meineidbauer"  will  er 
trotz  Aufforderung  der  Freunde  nicht  rühren.  Er  rühmt  die  sprachliche  Originalität 
der  Briefe;  es  sei  ein  gewachsenes  Deutsch  in  ihnen.  Fürst  hebt  den  Mangel  des 
„Sinns  für  Feierlichkeit"  hervor  und  fühlt  sich  dadurch  an  Fontane  gemahnt.  —  Bolin 
(6144)  tadelt  die  zu  breit  geratene  Einleitung,  in  der  er  Angaben  von  Personalien  ver- 
misst,  und  berichtigt  einige  Versehen ;  der  Brief  N.  472  ist  au  ihn,  nicht  an  Bettelheim, 
gerichtet.  In  seinen  Erinnerungen,  die  Bolin  im  Anschluss  an  die  Briefe  mitteilt, 
berichtet  er  über  Schritte,  die  er  im  Jahre  1880  bei  Mitgliedern  des  österreichischen 
Reichsrates  wegen  Aussetzung  eines  Jahresgehalts  für  Anzengruber  oder  einer  An- 
stellung an  der  Hofbibliothek  machte,  die  aber  erfolglos  geblieben  sind.  An  der 
Anordnung  der  Gesamtausgabe,  die  von  Anzengruber  selbst  herrührt,  hebt  Bolin  die 
Selbstkritik  des  Dichters  hervor,  die  ihn  einen  Teil  seiner  weniger  geglückten 
städtischen  Stücke  ausscheiden  liess.  Der  Grund  des  Missverhältnisses  zwischen 
den  städtischen  und  den  bäuerlichen  Stoffen,  das  bei  der  Ausarbeitung  zutage  tritt, 
liegt  darin,  dass  Anzengruber  von  der  Dorfwelt  eine  gewisse  Ferne  trennte,  die  ihn 
freier  schaffen  liess;  seinen  bürgerlichen  Gestalten  hingegen  fehlt  es  an  der  psycho- 
logischen Vertiefung,  weil  dem  Dichter  bei  ihnen  die  erforderliche  Perspektive  ab- 
ging. Bolin  publiziert  einen  Brief  Anzengrubere  an  die  „Hamburger  Freunde"  vom 
26.  November  1880,    der  eine  eindringliche  Verteidigung  des  „Meineidbauers"  gegen 


498         J.  Pränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Aenderungsvorschläge,  die  g'eäussert  wurden,  enthält.  Er  erläutert  auch  die  Briefe 
Anzengrubers,  die  sich  auf  die  Dramatisierung  des  „Einsam"  beziehen.  Nachdem 
die  österreichische  Zensur  die  Aufführung  nicht  zugelassen  und  Anzengruber  den 
Einsam-Stoff,  auf  die  darin  ruhenden  künstlerischen  Möglichkeiten  verzichtend,  in 
„Stahl  und  Stein"  umgearbeitet  hatte,  trugen  sich  die  Hamburger  Freunde  wiederum 
wie  beim  „Schandfleck"  mit  der  Absicht,  zugunsten  der  ursprünglich  gedachten 
Fassung  des  Dramas  einzuschreiten:  doch  der  Tod  des  Dichters  kam  ihnen  in  den 
Weg.  —  Eine  ästhetisch-kritische  Würdigung  Anzengrubers  will  S.  Friedmann 
(Ludwig  Anzengruber,  Berlin,  Herm.  Seemanns  Nachf.  1902.  199  S,  M.  3,00) 
liefern.  Viel  Erspriessliches  wird  man  aber  über  sein  Buch  nicht  melden 
können.  Es  ist  die  gewöhnliche  Manier:  so  viel  Kapitel  als  Werke,  in  jedem  aber 
wird  der  Inhalt  nacherzählt  und  ein  kurzes  Raisonnement  angehängt.  Ein  tieferes 
Eindringen  in  die  künstlerischen  Absichten,  speziell  in  die  Technik  des  Dichters, 
wird  man  vergeblich  suchen.  — 

Von  einer  englischen  Bearbeitung  des  Raimund  sehen  ,, Alpenkönigs"  und 
ihrer  1831  im  Adelphi-Theater  in  London  erfolgten  Aufführung  handelt  ein  Aufsatz 
von  Arnold  (6166).  Als  Uebersetzer  wird  Philip  Henry  Stanhope  bezeichnet;  für 
die  Scene  bearbeitet  und  gründlich  verballhornt  wurde  aber  das  Stück  von  dem 
Schauspieler  Buckstone.  Interessant  ist  die  von  A.  gebotene  Zusammenstellung  der 
Stimmen  der  englischen  Kritik,  die  ihr  Urteil  mit  ausserordentlicher  Unbefangenheit 
abgab,  ja  den  Dichter  sogar  mit  Goethe  verglich.  —  Kilian  (6171)  berichtet  über 
eine  Aufführung  der  „Gefesselten  Phantasie"  am  Hoftheater  zu  Karlsruhe  am  13.  März 
1898,  zu  der  Felix  Mottl  die  Musik  des  im  Jahre  1820  im  Theater  an  der  Wien 
gegebenen  Schubertschen  Melodramas  „Die  Zauberharfe"  auf  das  Raimundsche  Stück 
übertragen  hat.  Die  Partitur  zeige  ausserordentliche  Uebereinstimmung  mit  den 
Situationen  und  Stimmungen  in  der  „Gefesselten  Phantasie";  wo  sie  versagte,  wurden 
von  Mottl  einige  andere  Schubertsche  Kompositionen  zur  Ergänzung  herang'ezogen.  — 

Komorzynskis  Monographie  über  Schikaneder  (5801)  wurde  durch 
von  Weilen  ausführlich  besprochen.  Komorzynski  stehe  nicht  kritisch  über 
seinem  Stoffe;  in  seiner  Darstellung  erscheine  Schikaneder  ganz  isoliert,  und  dazu  sei 
Schikaneder  doch  nicht  Persönlichkeit  genug.  Die  Anzeige  bietet  eine  Fülle  vonNach- 
trägen  und  Berichtigungen.  Insbesondere  für  Schikaneders  Tätigkeit  als  Schauspiel- 
direktor trägt  V.  W.  viel  Material  nach.  Er  weist  auf  die  Bestrebungen  Friedeis, 
Schikaneders  Vorgängers  am  Freihaustheater,  hin,  um  begreiflich  zu  machen,  was 
Schikaneder  aus  der  verkommenen  Bühne  gemacht  hat.  Er  schildert  Schikaneder  als 
Schauspieler  und  bringt  eine  lange  Reihe  von  dem  Verfasser  unbekannt  gebliebenen, 
zeitgenössischen  Stimmen  über  Schikaneders  Tätigkeit  sowohl  im  alten  als  im  neuen 
Wiedener  Theater  bei.  Er  berichtet  über  Schikaneders  Bewerbung  um  Leitung  des 
Burgtheaters  und  teilt  aus  dem  Archiv  der  Hoftheater-Intendanz  die  abschlägige 
Antwort  Sonnleithners,  datiert  vom  13.  Januar  1811,  mit.  Auch  zu  dem  Kapitel  über 
die  „Zauberflöte"  werden  wichtige  Nachträge  geliefert.  Für  die  Geschichte  des 
Wiener  Lokalstücks  regt  v.  W,  eingehende  Arbeiten  über  Kringsteiner  und  über 
Hafner  an.  Einige  Stücke  von  Schikaneder,  die  Komorzynski  entgangen  sind,  werden 
genannt:  1.  „Kapaunendieb"  (ein  Singspiel,  1783  durch  die  Gesellschaft  Gensikes  in 
Wien  mit  Schikaneder  aufgeführt);  2.  „Kasperl,  das  Vater- Söhnl  oder  Grosse 
Gesellschaft  zwischen  Laternbuben  und  Kästenbraterinnen,  ein  neues  Lustspiel  in 
3  Aufzügen"  (aufgeführt  am  Leopoldstädter  -  Theater  am  13.  Mai  1784);  3.  „Der 
Hausteufel  oder  Kasperls  neu  errichtetes  Uafehaus"  (ebenda  am  28.  März  1785)  und 
4.  die  Oper  „Aladins  Wunderlampe"  (im  Wiedener  Theater  1794).  Walzel  misst 
in  seiner  Anzeige  einem  Urteil  Mariannens  von  Eybenberg  aus  dem  Jahre  1803  über 
Schikaneders  Tätigkeit  als  Opernregisseur  grösseren  Wert  bei,  als  es  Komorzynski 
tut,  und  weist  auf  neuere  Litteratur  über  die  Nachwirkungen  der  Zauberflöte  in 
Goethes  Dichtung  hin.  Bei  Erörterung  der  einzelnen  Bühnenstücke  wäre  statt  der 
Inhaltsangaben  ein  Zusammenfassen  gemeinsamer  Züge  am  Platze  gewesen.  Devrient 
hebt  das  Gleiche  hervor.  An  Schikaneders  Werken  interessiert  es  uns  heute  höchstens, 
in  ihnen  die  Reste  entlehnter  früherer  und  die  Keime  späterer  Dichtungstj^pen  zu 
wittern.  Er  vermisst  am  Schlüsse  eine  Zusammenstellung  des  Repertoires  der 
Schikanederschen  Bühne.  — 

Karl  Schönherrs  „Sonnwendtag"  (6178)  wurde  von  der  Kritik  mit 
Enthusiasmus  begrüsst.  Der  grosse  Schatten  Anzengrubers  wurde  zum  Vergleich 
heraufbeschworen.  Er  besitze  vor  Anzengruber  und  den  Modernen  „Stil",  meint 
Morold  (6177).  Finder  (6178)  hingegen  will  betont  wissen,  dass  Anzengruber  ein 
Anfang  gewesen,  während  Schönherr  das  Resultat  einer  Epoche  darstellt.  Er  hebt  die 
Sicherheit  in  der  Komposition,  die  an  Anzengruber  gemahnt,  und  die  ausserordentliche, 
dem  Meister  fremde  Knappheit  im  Ausdruck  hervor.  —  Gegen  die  bei  der  Aufführung 
im  Burgtheater   angeblich    erfolgte  Unterdrückung   der   stummen  Schlussscene    pro- 


J.  Fränkel,  Drama  und  Thoaterg-eschichte  des  18./19.  Jahrhunderts.         499 

testieren  Blunienthal  (()174)  sowohl  wie  Harden  (6178).  Mit  dem  Schluss  verliere 
das  Drama  seinen  tiefsten  Sinn.  R.  I^othar  (Waf^i-e  5,  ö.  2891".)  kritisiert  den  Aus- 
f^ang"  des  Dramas.  Ein  Stück  dürfe  nicht  (!)  mit  der  Niederlage  beider  Parteien 
enden.  Er  meint:  „In  dem  Kampfe,  der  jedem  Drama  zugrunde  liegt,  ja,  der  des 
Dramas  Wesen  selbst  ist,  muss  sich  der  Dichter  für  einen  der  Kämpfer  entscheiden." 
Hier  aber  sei  der  Verfasser  so  unparteiisch,  dass  er  sog'ar  im  naiven  Theaterbesucher 
den  Zweifel  an  seiner  eig-entlichen  (iesinnung-  aufkommen  lasse.  — 

Modernes  Drama.  Hahrs  „Krampus"  definiert  J.  Ha  rt  (6184)  als 
eine  Kunstkenner-Komödie.  Er  g-räbt  die  alte  Kunst  aus  als  Geist  des  ewig  Gestrigen 
und  spottet  ihrer  als  Geist  des  ewi<r  Heutig-en.  Der  Witz  dieses  Lustspiels  ist  eben 
diese  ironische  Verspottung*:  das  Gelächter  der  Form  über  den  Inhalt.  —  In  Hamburg 
wurde  „Der  Krampus"  —  wie  Paul  Räch  6  (Tag*  N.  27)  mitteilt  —  unter  dem  Titel 
„Der  Herr  Hofrat"  aufg-eführt.  —  Bei  Dörmanns  (6186)  „Ledigen  Leuten"  wird 
Heilborn  daran  gemahnt,  dass  Schnifzler  ein  echter  Künstler  ist.  —  Ueber  ein 
„verstossenes"  Drama,  L  a  n  g"  m  a  n  n  s  „Herzmarke",  berichtet  enthusiastisch  H  e  r  z  1 
(6189).  Es  sei  mit  Björnsons  „Ueber  unsere  Kraft"  verwandt  und  von  ihm  angeregt; 
aber  es  stehe  fester  auf  der  Erde  als  Björnsons  Drama.  Auch  Klaar  (6188) 
findet,  das  Stück  weise  „mit  beiden  Händen"  auf  Björnsons  Düppeldrama  hin,  wie 
eine  mit  kühner  Rivalität  gemischte  Nachahmung;  der  nordische  Einfluss  sei  so 
stark,  dass  er  sogar  die  Sprache  Langmanns  mitbeherrsche.  Es  ist,  meint  K., 
ein  dramatisierter  Roman  von  unzähligen  Kapiteln,  in  welchem  ein  Wust  von 
inneren  und  äusseren,  von  weltlichen  und  litterärischen  Erlebnissen  aufgehäuft  ist. 
Das  Ganze  verwirrt  durch  das  Chaos  von  Geschicken  und  Konflikten,  die  darin  an- 
gesammelt sind.  —  In  seiner  Besprechung  der  „Lebendigen  Stunden"  von  Schnitzler 
(6196)  stellt  Ziel  er  den  Wiener  Dichter  in  Gegensatz  zu  Hauptmann. 
Ihm  sei  immer  das  Herausarbeiten  einer  Idee,  eines  Problems,  einer  These  der 
stärkste  Antrieb  zum  Schaffen;  die  anschauliche  Wiedergabe  der  W^irklichkeit  habe 
für  ihn  nur  als  Mittel  zum  Zweck  Bedeutung.  Harden  wird  bei  dem  Thema  der 
,, Lebendigen  Stundet"  an  einen  polemischen  Aufsatz  Zolas  gegen  Cassagnac  ge- 
mahnt: „L'encre  et  le  sang".  Und  bei  dem  „Satyrspiel"  „Litteratur"  erinnert  Harden 
an  Courtelines  „Boubouroche".  K  e  r  r  nennt  die  vier  Einakter  mehr  anekdotisch  als 
beseelt,  während  H  e  i  1  b  o  r  n  und  F  r  a  n  z  o  s  die  gute  Gestaltungskraft  des  Dichters 
doch  in  den  beiden  letzten  Stücken  des  Zyklus  wiederfinden.  —  Ein  Aufsatz  von 
J.  Fränkel  (NZürcherZg.  1901,  N.  361/2)  analysiert  den  „Schleier  der  Beatrice".  — 

Frauendichtung.  In  den  Nekrologen  für  Antonie  Baumberg 
(6198-6202),  die  aus  Verzweiflung  über  den  Misserfolg  ihres  letzten  Dramas  sich 
das  Leben  genommen,  wird  das  ehrliche  Streben  der  Dichterin  allgemein  anerkannt 
und  der  Fall  als  typisch  für  die  Trostlosigkeit  unserer  Theaterverhältnisse  hin- 
gestellt. —  Streng  urteilt  J.  Hart  über  Ernst  Rosmers  „Mutter  Maria"  (6208). 
Aus  zwölf  Zeilen  eines  Volksliedes  habe  die  Dichterin  eine  dramatische  Abhandlung 
von  zwei-  bis  dreitausend  Versen  gemacht.  Das  Drama  sei  nicht  die  Frucht  eines 
künstlerischen  Könnens,  sondern  der  Kunstbegeisterung  und  Kunstschwärmerei. 
Alle  möglichen  Märchen  und  Mythen  gehen  der  Dichterin  durch  den  Kopf  und  sie 
wisse  nichts  mit  ihnen  anzufangen,  weil  sie  selber  keine  klare  und  geordnete  Welt- 
anschauung habe.  — 

Von  den  Sammel-Rezensionen  seien  die  Aufsätze  von  B  u  r  c  k  - 
hard  (6207)  hervorgehoben,  weil  sie  immerhin  einen  Ueberblick  über  die 
dramatische  Produktion  der  Saison  1900 — Ol  bieten  und  eine  grosse  Anzahl  von 
Dramen  ihrem  Inhalte  nach  skizzieren.  — 

Dramaturgisches.  Foth  (6247)  will  uns  in  Anlehnung  an  Richard 
W^agner  eine  Theorie  des  Dramas  der  Zukunft,  für  das  er  das  Wort  „Volldrama" 
prägt,  geben.  Der  vorliegende  Band  setzt  sich  mit  den  Prinzipien  der  Poetik  in 
ihrer  Beziehung  auf  das  Drama  auseinander.  Ganz  willkürlich  ist  das  Drama  bisher 
dem  Epos  und  der  Lyrik  beigesellt  worden:  es  bildet  vielmehr  eine  besondere 
Kunstgattung,  die  der  Poesie  sowohl  wie  den  anderen  Kunstgattungen  selbständig 
gegenübertritt.  Von  diesem  Standpunkt  aus  wird  Scherers  Ausspruch,  ein  nicht 
aufgeführtes  Drama  sei  nur  das  Fragment  eines  Kunstwerkes,  aufgenommen  und 
verschärft.  Ein  Lesedrama  ist  ein  Unding,  eine  verdorbene  epische  Dichtung.  Das 
Drama  in  seiner  höchsten  Vollendung  ist  ein  Gesamt kunstwerk,  dem  sich  alle  anderen 
Künste  als  Teilkünste  unterordnen.  Auf  dem  Wege  zu  diesem  „Volldraraa"  bildet 
Bayreuth  bloss  einen  Schritt.  —  In  seiner  Besprechung  von  C.Weitbrechts  „Deutschem 
Drama"  (6248)  findet  Z  e  i  s  s  Weitbrechts  Definition,  die  nur  ein  „Willensdrama" 
gelten  lässt,  eng  und  einseitig;  überdies  ist  sie  nicht  neu:  es  ist  die  Schellingsche 
Formel,  in  den  Vorlesungen  über  Philosophie  und  Kunst  niedergelegt.  Das  Buch 
biete  im  ganzen  wie  im  einzelnen  nur  Enttäuschung.  —  Gegen  B  e  r  e  n  d  t  (6250a) 
hebt  K  0  m  0  r  z  y  n  s  k  i  hervor,  wie  tief  Wagnersche  Stoffe  in  der  Romantik  wurzeln; 

Jahresberichte  fttr  neuere  dentsohe  Litteratnrgeschichte.   XIU.  g| 


500         J-  F'ränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

er  weist  insbesondere  durch  Anführung  von  Parallelen  die  Verwandtschaft  des 
„Tannhäuser"  mit  der  „Genoveva"  von  Tieck  nach.  Wagner  ist  gelungen,  was  die 
romantische  Schule  erstrebt,  aber  nicht  verwirklicht  hat:  das  Drama  auf  durchaus 
nationaler  Grundlage.  —  Des  A  vonianus  (6251)  „Dramatische  Handwerkslehre"  ist 
als  Robert  Hessens  Werk  in  zweiter  Auflage  erschienen,  die  gegenüber  der  ersten 
einige  Aenderungen  aufweist.  So  hat  im  fünften  Kapitel  („Vier  Griffe")  der  „Rosen- 
montag" den  „Herrn  Senator"  verdrängt;  im  Kapitel  XIV  ist  S.  205  f.  eine  Betrach- 
tung über  Bahrs  „Tschaperl"  hinzugekommen;  als  Kapitel  XV  und  XVI  figurieren 
jetzt  zwei  Aufsätze  aus  Spemanns  goldenem  Buch  der  Weitlitteratur:  „Der  Humor" 
und  „Der  Dialog";  dagegen  wurden  aus  der  alten  Auflage  die  Kapitel  XVIII  („Die 
heutige  Krisis")  und  XX  („Shakespeare  und  der  freie  Wille")  fortgelassen.  Das 
Buch  wurde  von  M.  Lorenz  (PrJbb.  109,  S.  164/9)  besprochen,  dessen  Einwände 
sich  insbesondere  gegen  Hessens  Glauben  an  ewig-e  und  unabänderliche  Gesetze 
des  Dramas  und  an  eine  alleinseligmachende,  das  ist  die  Shakespearesche,  Form 
richten.  —  R.  M.  Meyers  Anzeige  des  vierten  Bandes  von  Bulthaupts  „Drama- 
turgie des  Schauspiels"  (6253)  betont,  wie  ungerecht  vielfach  Bulthaupts  Angriffe 
auf  die  Modernen  sind,  und  zählt  eine  Reihe  „kleiner  Gefälligkeiten  gegen  ein 
oberflächliches  Publikum"  auf,  die  das  Buch  nicht  eben  schmücken.  — 

Von  den  Essaysammlun  gen  seien  Bahrs  (6254)  Theaterkritiken 
aus  den  Jahren  1900  und  1901  auch  an  dieser  Stelle  registriert.  — 

Das  Theater.  Auf  die  dramatische  Kunst,  so  führt  Lorenz  (6258) 
aus,  haben  der  politische  und  wirtschaftliche  Aufschwung  der  letzten  Dezennien 
keinen  Einfluss  geübt,  wohl  aber  auf  die  theatralische  Industrie.  Der  Theater- 
schriftsteller hat  eine  ungeheure  soziale  und  volkswirtschaftliche  Bedeutung,  denn 
von  seiner  Produktion  leben  Tausende  von  Menschen.  Ihm  selbst  kommt  aber 
diese  Bedeutung  nicht  direkt  zum  Bewusstsein:  er  lebt  in  einer  Welt  vollkommenster 
Illusionen.  Den  modernen  Theaterschriftstellern  fehlen  die  Müsse  und  die  selbst- 
lose Hingabe  zur  Erwerbung  einer  höheren  geistigen  Bildung,  und  so  bleiben  sie 
denn  ausserhalb  des  Theatergeschäftes  ohne  jegliche  Bedeutung.  Die  Psychologie  des 
modernen  Theatermannes  gleicht  der  des  modernen  Börsenmannes.  —  Gegen  die 
Ueberschätzung  des  Theaters  wendet  sich  eine  Schrift  von  Fried  (6267).  Die 
Zeiten,  da  die  Schaubühne  für  das  Volkstum,  für  die  Erziehung  des  Volkes  von  Be- 
deutung war,  sind  vorüber.  Sie  ist  heute  ein  rein  geschäftliches  Unternehmen 
geworden.  Mit  der  Kunst  hat  sie  nichts  gemein:  indem  das  Theater  Selbstzweck 
wurde,  hat  es  die  Kunst  verdrängt  und  erstickt.  Den  breiten  Massen  des  Volkes 
ist  das  Theater  geschlossen,  aber  auch  die  geistigen  Führer  des  Volkes  stehen  ihm 
fern.  Auf  Grund  einer  Enquete  wird  nachgewiesen,  wie  wenig  Interesse  Dichter 
wie  Raabe,  Heyse  usw.  dem  Theater  entgegenbringen.  Das  Theater  dient  heute 
also  in  erster  Reihe  den  gesellschaftlichen  Bedürfnissen  einer  gut  situierten  sozialen 
Schicht,  bei  der  sich  der  Besuch  des  Theaters  zu  einer  Art  Sport  herausgebildet 
hat.  Dass  bei  diesem  Theatersport  von  Kunstgenuss  nur  wenig  die  Rede  sein  kann, 
wird  an  der  Hand  der  statistischen  Daten  des  „Deutschen  Bühnenspielplans  1899 — 1900" 
nachgewiesen,  wonach  Blumenthal  in  jenem  Spieljahre  mit  fünf  Stücken  1738  Mal 
aufgeführt  wurde,  während  Goethe  mit  ebenfalls  nur  fünf  Stücken  232  Mal  zu  Worte 
kam  und  von  Ibsen,  der  ja  in  der  Mode  ist,  nur  drei  Stücke  und  nur  100  Mal  ge- 
spielt wurden.  Trotzdem  spielt  das  Interesse  für  das  Theater,  durch  die  Presse 
genährt,  eine  grosse  Rolle  in  unserem  täglichen  Leben.  In  diesem  „Theaterdusel" 
erblickt  der  Verfasser  eine  grosse  Gefahr  für  unsere  Kulturentwicklung,  indem  da- 
durch Kräfte  verloren  gehen,  die  sich  an  ernster  Arbeit  betätigen  könnten.  An 
Stelle  dieser  überlebten  Kunstform  soll  soziale  Arbeit,  „gelebte  Kunst"  treten.  — 
Auch  Schreyer  (6272)  konstatiert  den  Niedergang  der  heutigen  Bühne,  insbesondere 
den  Mangel  an  lebendiger  Beziehung  zwischen  den  Gebildeten  und  dem  Theater. 
Hier  könne  nur  der  Staat  Abhilfe  schaffen  durch  Errichtung  von  Musterbühnen  bei 
niedrigen  Eintrittspreisen,  die  ihren  Wirkungskreis  durch  Gastspielreisen  auch  auf 
die  Provinz  erstrecken  müssten.  — 

Die  Errichtung  einer  staatlichen  Theaterschule  in  Wien  nach  dem 
Muster  des  Pariser  Konservatoriums  wünscht  Altmann  (6286);  eine  besondere 
Abteilung  soll  die  Aufgabe  haben,  Regisseure  schulmässig  heranzubilden.  Er  gibt 
eine  Uebersicht  der  seit  Ekhofs  Schauspieler-Akademie  unternommenen  Versuche, 
Schauspielerschulen  von  Staatswegen  zu  gründen.  —  Gregori  (6287)  regt  die 
Herausgabe  einer  Bibliothek  der  vornehmsten  Bühnenwerke  an,  die  neben  dem 
Text    das  Litterarhistorische  mit  dem  Dramaturgisch-Praktischen  vereinigen  soll.    — 

Gattungen  des  Dramas.  Im  Anschluss  an  ein  Preisausschreiben  der 
„Bühne  und  Welt"  für  einaktige  Dramen  untersucht  Witkowski  (6288)  das  Wesen 
des  Einakters.  Bis  vor  einiger  Zeit  war  die  knappe  Form  des  Einakters  fast  aus- 
schliesslich  der   heiteren  Gattung   vorbehalten;    das  Trauerspiel   blieb  von  ihr  aus- 


J.  Fränkül,  Diaina  und  Theatergeschichto  des  18./19.  Jahrhunderts.         501 

g-eschlossen.  Jetzt  kommen  ernste  Schauspiele  und  Tragödien  in  einem  Akt  auf. 
Verfasser  mustert  die  Vorläufer  des  tragischen  Einakters:  Leasings  „Philotas",  „Semele", 
„Geschwister",  K.  Fh.  Moritz'  „Hlunt  oder  der  Gast",  Werners  „Vierundzwanzigster 
Februar",  der  den  Höhepunkt  bildet,  Körners  „Sühne",  Müllners  „29.  Februar", 
Ilouwalds  „Heimkehr",  Als  Nachzügler  der  Romantik  schliessen  sich  Heines 
„William  Hatcliff"  und  „Almansor"  an.  Weiter  kommen  in  Betracht:  M.  Beere 
„Paria",  der  einen  grossen  Bühnenerfolg  hatte,  und  Hebbels  , .Trauerspiel  in  Sizilien". 
Heyse  verfasst  als  erster  eine  grössere  Reihe  von  Einaktern  („Kleine  Dramen", 
3  Bände).  Ihm  folgen:  Lingg,  Bulthaupt,  Adler  und  Weigand.  Aber  sie  alle  haben 
das  Gemeinsame,  dass  sie  einen  vollständigen  Schicks^sverlauf  bieten;  von  den 
grösseren  Dramen  unterscheiden  sie  sich  nur  durch  ihren  Umfang,  bilden  also 
eigentlich  keine  besondere  Gattung.  Erst  mit  dem  Aufkommen  des  Naturalismus 
und  des  Milieustücks  begnügt  man  sich  damit,  im  Einakter  bloss  einen  Ausschnitt 
des  äusseren  Lebens  zu  geben,  und  verzichtet  auf  eine  geschlossene  Handlung.  Am 
meisten  Erfolg  haben  jene  Dramen,  die  sich  noch  an  die  ältere  Gattung  anschliessen 
und  eine  starke  Handlung  in  einem  sorgsam  gezeichneten  Milieu  bieten.  Die  Blüte 
des  enisten  Einakters  ist  eine  (Jebergangserscheinung.  —  Auf  die  altisländischen 
Sogur  als  eine  unerschöjjiliche  stoffliche  Fundgrube  für  historische  Tragödien  weist 
Riemann  (6292)  hin.  — 

Dramatische  Preise.  Die  Zuerkennung  des  Grillparzer-Preises  an 
Hartleben  für  den  ,, Rosenmontag"  kritisiert  Bahr  (HI304).  Der  Preis  hätte  Schnitzler 
zuerkannt  werden  sollen,  die  Gustl-Affäre  stand  aber  dem  im  Wege.  Und  Hart- 
leben habe  sich  den  Preis  eigentlich  nur  dadurch  verdient,  dass  er  nicht  der 
■  österreichischen  Armee  angehört.  —  In  Angelegenheit  des  Schiller-Preises  (JBL. 
1901  IV  4:587)  ergriff  Wildenbruch  (()30H)  abermals  das  Wort.  Er  betont,  dass 
der  Schillerpreis  von  Wilhelm  I.  aus  dessen  Privat-SchatuUe  gestiftet  worden  sei,  und 
demnach  eine  von  den  Königen  von  Preussen  dargebrachte  persönliche  Freigebigkeit 
bedeute.  Unter  Wilhelm  I.  nahm  die  eingesetzte  Kommission  immer  mehr  den  Charakter 
einer  staatlichen  Behörde  an,  während  die  Persönlichkeit  des  Königs  ganz  zurücktrat. 
Wilhelm  II.  machte  dann  seine  Rechte  geltend.  Er  hat  aber,  wie  W.  ausführt,  seine 
persönlichen  Entscheidungen  nie  anders  als  in  der  Art  eintreten  lassen,  dass  er  die  ihm 
missliebigen  Vorschläge  verwarf.  Der  Zwiespalt  zwischen  dem  Kaiser  und  der 
Kommission  trat  zum  erstenmal  bei  Fuldas  „Talisman"  zutage.  Der  Vorschlag 
war  eine  Taktlosigkeit  seitens  der  Kommission.  Der  Kaiser  trat  dann  den  späteren 
Vorschlägen  mit  Misstrauen  entgegen.  Nach  den  neuen  Statuten  soll  nun  die 
Kommission  alle  sechs  Jahre  die  dramatische  Produktion  der  letzten  zwölf  Jahre 
in  Betracht  ziehen.  Eine  sachliche  und  ernsthafte  Durchforschung  der  Produktion 
eines  so  langen  Zeitraumes  ist  aber  für  die  Preisrichter  unmöglich,  W.  erhebt 
daher  seine  Stimme,  um  die  neue  Bestimmung  rückgängig  zu  machen,  die  Kon- 
sequenzen nach  sich  ziehen  würde,  die  ihm  als  ein  nationales  Unglück  erscheinen.  — 
Kritik.  Gegen  die  Verrohung  in  der  Theaterkritik  protestierte  Suder- 
mann (6314)  in  einer  Reihe  von  Aufsätzen,  an  die  sich  eine  weitläufige  Polemik 
in  der  gesamten  deutschen  Presse  anschloss.  Die  durch  Sudermann  am  heftigsten 
angegriffenen  Kritiker  Har  den  (6316a)  und  Kerr (6317)  antworteten  in  besonderen 
Broschüren:  Kerr,  indem  er  alle  seine  früheren  Kritiken  der  Dramen  von  Suder- 
mann zu  einem  „Vademecum"  sammelte  (6318).  Engel  (6316)  erinnerte  daran, 
dass  die  Kritik  sich  immer,  solange  es  eine  Kunst  gibt,  in  den  extremsten  Formen 
äusserte.  Scherz  und  Spott,  als  Ausstrahlungen  eines  Temperaments,  müssen  dem 
Kritiker  erlaubt  sein.  Im  ganzen  verlief  die  Debatte  recht  unfruchtbar  und  hatte 
wohl  nur  das  eine  erfreuliche  Ergebnis,  dass  sie  Hardens  Entgegnung  hervorrief, 
die  als  eine  bedeutende  und  von  künstlerischem  Elan  getragene  Kundgebung  eines 
grossen  Kritikers  über  seine  Zeit,  über  das  Theater,  die  Theaterschriftstellerei  und 
die  Kritik  einen  bleibenden  Wert  besitzt  — 

Schauspielkunst.  Mit  der  von  der  Darmstädter  Künstlerkolonie 
geplanten  idealistischen  Musterbühne  beschäftigt  sich  J.  Hart  (6340).  Es  soll  nach 
Peter  Behrens'  Mitteilungen  eine  neue  Bühnenkunst  geschaffen  werden,  die  in  be- 
wussten  Gegensatz  zu  dem  naturalistischen  Stil  tritt.  Die  Scene  soll  durchwegs 
reformiert  werden:  die  Kulissen  und  Prospekte  sollen  verschwinden  und  die  festen 
Wände,  dem  Geist  der  Dichtung  entsprechend,  rein  dekorativ  abgestimmt  werden. 
Aehnlich  soll  auch  die  Schauspielkunst  ein  idealisch- typisierendes  Gepräge  an- 
nehmen und  einen  neuen  Darstellungsstil  schaffen.  Hart  macht  darauf  aufmerksam, 
wie  nah  verwandt  dieser  Darmstädter  Stil  mit  dem  Weimarschen  sei,  und  dass 
das  geplante  Arrangement  der  Bühne  eigentlich  an  die  Traditionen  der  italienischen 
Hoftheater  des  sechzehnten  und  siebzehnten  Jahrhunderts  anknüpfe.  Er  hebt  aber 
auch  hervor,  dass  diese  Kunst  ebenso  einseitig  und  eng  bleibt,  wie  die  naturalistische 
es  war  und  ist.     Für  die  Aufführung  Shakespearescher  Dramen  reicht  sie  nicht  aus. 

64* 


502         J.  Fränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

—  Die  Grenzen  des  Anteils  des  Schauspielers  an  einem  Bühnenkunstwerk  sucht 
Greg"ori  (6347)  zu  bestimmen.  Bei  einem  wirklichen  Kunstwerke  steht  der  Anteil 
des  Schauspielers  von  vornherein  fest:  er  hat  sich  dem  Dichter  unterzuordnen.  Bei 
Stücken  zweiten  und  gering-eren  Grades  hingegen  muss  man  den  Darsteller  von  seiner 
Rolle  trennen:  der  Schauspieler  darf  hier  über  die  handwerkliche  Unterlage  hinaus- 
gehen, sein  Anteil  am  Erfolge  ist  in  diesen  Fällen  meist  ein  entschieden  grösserer  als 
der  des  Dichters.  —  Ein  Lehrbuch  der  schauspielerischen  Technik  hat  Joh.  Scholtze 
(Berlin,  S.  Mode.  191  S.  M.  2,00)  herausgegeben.  Die  einzelnen  Kapitel  beschäftigen 
sich  mit:  I.  Redekunst  und  Vortragslehre,  II.  Mimik,  III.  Schminken,  Perücken  und 
Barten,  IV.  Regieführung  und  Winken  für  Dilettantenhühnen.  — 

Regie.  Eine  Studie  von  H  a  g  e  m  a  n  n  (6358)  charakterisiert  die  ver- 
schiedenen Phasen,  die  die  Vorbereitungen  zur  Darstellung  eines  Bühnenwerkes  auf 
der  Scene  durchmachen.  Er  unterscheidet:  Textregie  und  Rahmenregie.  Für  jene 
war  Laube  ein  Vorbild,  für  diese  insbesondere  Dingelstedt.  Die  Hauptaufgabe  des 
modernen  Regisseurs  liegt  in  der  Rahmenregie,  in  stimmungsvoller  Abtönung  der 
Umwelt  auf  der  Bühne.  —  Lee  (6368)  tadelt,  dass  das  Bühnenbild  ganz  allein  dem 
Regisseur  unterstellt  wird.  Der  erste  Direktor,  der  zu  seinen  Inscenierungen  einen 
Maler  heranzog,  war  Paul  Lindau.  — 

Theaterzettel.  Hagemann  (6373)  studiert  die  „Vorgeschichte  des 
Theaterzettels"  im  geistlichen  Schauspiel  des  Mittelalters,  während  Weisstein 
(6374)  in  seiner  Skizze  einer  „Geschichte  des  Theaterzettels"  bis  auf  das  Altertum 
zurückgeht.  Bei  den  Römern  finden  wir  neben  den  gesprochenen  Prologen  auch 
direkte  Theaterankündigungen  in  Form  von  Inschriften,  wie  sie  sich  in  Pompeji  er- 
halten haben.  Für  das  Mittelalter  wird  nach  Hagemann  die  geschriebene  Ankündigung 
einer  Hamburger  Passionsaufführung  mitgeteilt,  ausserdem  (in  Faksimile)  der  erste 
gedruckte  deutsche  Theaterzettel  aus  Rostock.  Die  Personenbezeichnung  geschah 
bald  durch  den  aufrufenden  Prolog,  bald  durch  ein  äusserliches  (auch  geschriebenes) 
Kennzeichen,  vor  allem  aber  durch  Selbsteinführung.  Im  Zeitalter  der  Haupt-  und 
Staatsaktionen  kommt  der  gedruckte  Theaterzettel  mit  Angabe  des  Inhalts  und  über- 
sichtlicher Darstellung  der  Handlung  auf.  Zur  Illustration  werden  angeführt  u.  a. 
ein  Zettel  Eckenbergs  und  ein  B'austzettel  der  Neuberin.  In  dem  einzigen  erhaltenen 
Zettel  Seylers  aus  seiner  späteren  Zeit  in  Leipzig  werden  zum  erstenmal  die  Personen 
der  Darsteller  genannt.  Zum  Abdruck  gelangen  ferner:  der  Zettel  der  ersten  Berliner 
Hamlet-Aufführung  mit  Brockmann  als  Hamlet,  ein  Zettel  des  Kniggeschen  Lieb- 
habertheaters, in  Faksimile-Reproduktion  der  Zettel  der  ersten  Aufführung  des  „Don 
Juan"  in  Deutschland,  ein  von  der  Wiener  Zensur  bearbeiteter  Zettel  einer  Räuber- 
aufführung mit  Raimund  als  Franz  Moor  und  schliesslich  eine  moderne  amerikanische 
Ankündigung  des  Teil.  —  Ueber  allerlei  Unsitte  bei  der  Redaktion  der  Theaterzettel 
berichtet  aus  der  Praxis  der  Gegenwart  K  i  1  i  a  n  (6375)  und  wünscht  Abschaffung 
einer  Reihe  von  Uebelständen.  — 

Die  UnVollständigkeit  der  statistischen  Zusammenstellungen  des  deutschen 
Bühnenspielplans  tadelt  S  t  ü  m  c  k  e  (6391).  Im  Jahre  1901  waren  163  deutsche, 
51  österreichische  und  13  Schweizer  Bühnen  gar  nicht  aufgenommen.  Viele  kleinere 
Bühnen  wollen  eben  ihr  Repertoire  nicht  preisgeben,  um  keine  Tantiemen  zahlen  zu 
müssen;  sorgfältige  Ueberwachung  erscheint  deshalb  angezeigt.  — 

Theatergeschichte:  Allgemeines.  Schmids  (6398)  „Chrono- 
logie des  deutschen  Theaters"  hat  im  Auftrag  der  im  Berichtsjahr  gegründeten  „Ge- 
sellschaft für  Theatergeschichte"  L  e  g  b  a  n  d  nach  der  Originalausgabe  1775  neu 
herausgegeben  mit  einem  Kommentar,  der  den  Angaben  Schmids  nachgeht  und  von 
Fall  zu  Fall  berichtigt.  Dem  Neudruck  ist  eine  biographische  Skizze  des  Verfassers 
aus  der  Feder  des  Herausgebers  vorausgeschickt,  der  gegenüber  der  Artikel  der  All- 
gemeinen Deutschen  Biographie  über  Schmid  überholt  erscheint.  —  Den  ersten  Jahr- 
gang einer ,, Deutschen  ThaHa"  hat  F.  A.Mayer  (6399)  herausgegeben.  Das  Unternehmen 
soll  ein  auf  wissenschaftlicher  Grundlage  ruhendes  Organ  für  die  gesamten  Interessen 
des  Theaters  sein.  Der  vorliegende  Band  enthält:  im  ersten  Kapitel  geschichtliche 
Beiträge,  im  zweiten  einen  kritischen  Jahresbericht  über  die  deutschen  Bühnen  (6404) 
sowie  Briefe  über  das  Theater  des  Auslands,  im  dritten  Aufsätze  aus  der  Praxis  der 
Bühne,  im  vierten  Nekrologe  und  im  fünften  Kapitel  eine  Bibliographie  der  Litteratur 
des  Theaters  im  Jahre  1901  von  J  e  11  i  n  e  k  (6407).  Das  zweite  Kapitel  ist  dasjenige, 
das  am  meisten  aktuelles  Interesse  bietet.  Die  einzelnen  Beiträge  sind  ungieichmässig 
und  nicht  nach  einem  gemeinsamen  Plan  verfasst,  halten  sich  aber  im  ganzen  auf 
einer  gewissen  Höhe  —  mit  Ausnahme  des  Beitrags,  den  der  Herausgeber  über 
Publikum  und  Kritik  in  Wien  beigesteuert  hat  und  der  sich  in  Schmähungen  sowie 
in  recht  pöbelhaften  Angriffen  ergeht,  wie  man  sie  in  einem  wissenschaftlichen  Organ 
sonst  nicht  findet.  In  seiner  Einleitung  zu  diesem  Kapitel  umschreibt  Kost  er  (6404)  das 
Programm  der  kritischen  Jahresberichte.    Sie  sollen  das  Material  zu  grossen  sachlichen 


I 


.1.  Fiiinkcl,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18,/19.  Jahrhunderts.         503 

Auseinandersetzung-en  über  die  Orundfrapfen,  Aussichten  und  Schäden  dramatischer 
Kunst  bieten.  Die  Entwicklunj^'  des  neuen  Stils  im  Drama,  wie  er  sich  jetzt  vorbereite, 
soll  voriblot  werden,  weiterhin  sollen  die  scenische  Darstellung^  und  das  Verhalten 
des  Publikums  betrachtet  werden;  vor  allem  aber  ist  eine  Revision  der  Kritik  nöti|;f. — 
Diesen  Gedanken  g-reift  B  u  r  c  k  h  a  rd  ((Jlil.'J)  in  einem  polemischen  Artikel  g'egen  die 
„Deutsche  Thalia"  auf.  Eine  höhere  Instanz  gibt  es  in  der  Kritik  nicht.  Es  ist 
Anmassung,  eine  solche  Revisionsinstanz  zu  verkünden.  Es  ist  aber  auch  fraglich, 
ob  Germanisten  und  Philologen  eo  ipso  die  Berufenen  seien,  um  Theaterkritik  aus- 
zuüben. Von  den  Fehlern,  die  der  Herausgeber  an  der  Tageskritik  rügt,  wie  Ober- 
flächlichkeit und  Illoyalität,  seien  auch  die  Gelehrten  nicht  frei.  Zur  Begründung 
dieses  Vorwurfs  führt  Burckhard  Rudolf  Fischers  Repertoirestudie  „Shakespeare  und 
das  Burgtheater"  (JBL.  1901  IV  4  :  7;J7)  an,  die  aus  statistischen  Daten  irrige  Schlüsse 
in  bezug  auf  die  Direktion  Burckhards  zieht.  Auch  ein  Versehen  von  Weilens  in  der 
Deutschen  Dramaturgie  wird  als  Beweis  hingestellt.  Und  das  wiederholt  sich  auch 
in  der  „Deutschen  Thalia".  In  dem  Referate  über  das  Burgtheater,  für  das  sein 
Verfasser,  E.  Horner,  die  Verantwortung  abgelehnt  hat  (s.  die  Erklärung  im  LE.  4, 
S.  1300),  wimmelt  es  von  Entstellungen  und  Lügen  zu  Ungunsten  Burckhards.  An 
der  Hand  von  Ziffern  der  „Jahrbücher  des  Hofburgtheaters"  zeigt  Burckhard,  dass 
unter  seiner  Direktion  das  jährliche  Repertoire  auf  eine  Höhe  gestiegen  ist,  die  es 
seit  Dingelstedt  nicht  mehr  erreicht  hatte;  unter  Schienther  sank  dann  das  Repertoire 
wieder.  —  Auch  M.  Lorenz  (PrJbb.  109,  S.  343/9)  kritisiert  die  „Deutsche  Thalia".  Er 
findet  den  Gedanken  eines  solchen  Jahrbuchs  fruchtbar,  in  der  vorliegenden  Form 
lasse  aber  das  Jahrbuch  so  gut  wie  alles  zu  wünschen  übrig.  Es  besteht  eine  auf- 
fallende Inkongruenz  der  einzelnen  Partien  zueinander,  zudem  weist  das  gebotene 
Tatsachenmaterial  starke  Lücken  auf.  Dresden,  Hamburg  und  Frankfurt  a/M.,  die 
gerade  wegen  der  Tendenz  ihrer  Theater,  sich  von  Berlin  zu  emanzipieren,  bedeutsam 
sind,  sind  nicht  berücksichtigt.  Es  fehlen  die  in  Kösters  Programm  erwähnten  sachlichen 
Auseinandersetzungen  über  die  Grundfragen  des  Theaterlebens.  Die  Berichte  sind  zum 
grossen  Teil  durch  starke  Subjektivität  und  Parteinahme  des  Urteils  getrübt.  Schliesslich 
warnt  Lorenz  davor,  die  Bedeutung  des  Theaters  in  unserer  Zeit  zu  überech ätzen.  — 
Einzelne  Städte  und  Gegenden.  Von  den  materiellen  Erfolgen 
des  vor  zehn  Jahren  in  Berlin  gegründeten  Schillertheaters  ist  J.  Hart  (B417a) 
nicht  begeistert.  Es  hat  wohl  billige  Eintrittspreise  eingeführt,  aber  von  den  höheren 
geistigen  Bestrebungen,  die  in  der  Volkskunstbewegung  bei  Begründung  dieser  Bühne 
zutage  traten,  hat  das  Schillertheater  nichts  verwirklichen  können:  es  ist  ein  gutes 
Geschäft  geworden.  Das  Problem  wäre  erst  dann  gelöst,  wenn  man  für  geringes 
Geld   allem  Volk  die   höchste   und  vollkommenste  Kunst  zugänglich  machen  könnte. 

—  Das  Fiasko  der  von  Angelo  Neumann  in  Berlin  veranstalteten  Meisterspiele  wurde 
von  allen  Seiten  festgestellt.  Nach  Ha  r  den  (6419)  waren  sie  eine  gewöhnliche 
Finanzspekulation  und  boten  Leistungen,  die  nicht  einmal  an  die  mittelmässigen 
Alltagsleistungen  des  Berliner  Hofschauspielhauses  heranreichten.  Keine  Stileinheit 
gab  es.  Von  Kunstwert  könne  keine  Rede  sein.  Im  ganzen:  ein  Gesamtga.stspiel 
deutscher  Provinzkeans  unter  Mitwirkung  Sonnenthals,  Baumeisters  und  der  Medelsky. 

—  Kopps  Buch  über  Klingemanns  Bühnenleitung  in  B  r  a  ii  n  s  c  h  w  e  i  g  begrüsst 
Devrient  (642H)  als  eine  Bereicherung  der  Theatergeschichte.  Er  weist  darauf 
hin,  dass  Ed.  Devrient  Klingemanns  theoretische  Schriften  gekannt  habe  und  in  seiner 
eigenen  Kunstanschauung'  mit  ihm  übereinstimmte;  er  stand  auch  in  engen  Beziehungen 
zu  Heinrich  Marr  und  darf  somit  wohl  als  die  Brücke  betrachtet  werden,  die  von 
Klingemann  zu  den  Meiningern,  die  ja  unter  Devrients  Einflüsse  standen,  überleitet. 

—  Elisabeth  M  e  n  t  z  e  1  s  (6428-29)  Publikationen  über  das  alte  Frankfurter 
Schauspielhaus  waren  mir  leider  nicht  erreichbar.  —  Die  Geschichte  des  Wiener 
Hofburgtheaters  setzt  an  Stelle  des  verstorbenen  Oskar  Teuber  von  Weilen 
(6442;  vgl.  5804)  fort.  Er  behandelt  in  den  vorliegenden  Heften:  1.  Peter  von  Brauns 
ei*ste  Direktionsjahre  (1790 — 97),  die  Zeit  des  Tiefstandes  der  Hofbühne,  der  ausschlag- 
gebenden Herrschaft  der  Zensur,  und  2.  die  kurzwährende  Tätigkeit  Kotzebues,  der 
1798  nach  Alxingers  Abschied  als  „Theatersekretär"  berufen  ward,  um  schon  nach 
einem  Jahre,  nachdem  er  ziemlich  energisch  in  die  Geschäfte  eingegriffen  und  sich 
mit  den  Schauspielern  verfeindet  hatte,  zurückzutreten.  —  Schöne  (6443)  erzälilt 
von  seinem  Eintritt  ins  Burgtheater  und  gibt  Charakteristiken  von  Laube,  der  Haizinger, 
Heinrich  Anschütz,  Karl  Laroche,  Karl  Fichtner  und  Ludwig  Löwe.  —  Ein  anonymer 
Aufsatz  des  „Wiener  Theateralmanachs"  skizziert  die  Geschichte  des  hundertjährigen 
Bestehens  des  Theaters  an  der  Wien  (6450).  Am  13.  Juni  1801  wurde  das  Theater 
von  Schikaneder  mit  einem  Vorspiel  „Thespis'  Traum"  und  der  Oper  „Alexander" 
eröffnet.  Bäuerles  Bericht  über  die  Vorstellung  wird  herangezogen.  Schon  ein  Jahr 
nach  der  Eröffnung  überlässt  Schikaneder  das  Theater  seinem  Kompagnon  Bartholomäus 
Zitterbarth.     1804  geht  es  käuflich  an  den  Frhrn.  von  Braun  über,  den  Pächter  der 


504         J.  Fräiikel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Hoftheater.  In  der  Epoche  Palffy  (1807—26)  weist  das  Theater  seine  gTÖssten 
künstlerischen  Erfolg-e  auf,  insbesondere  auch  dadurch,  dass  mit  Palffj's  Uebernahme 
der  Leitung"  der  beiden  Hoftheater  (1814)  die  Mitglieder  derselben  zur  Mitwirkung- 
herang-ezog-en  werden.  Der  grosse  Luxus  in  der  Ausstattung  erschüttert  aber  all- 
mählich die  finanzielle  Grundlage  des  Grafen  so  weit,  dass  er  im  Jahre  1820  das 
Theater  als  Haupttreffer  in  einer  Lotterie  ausspielen  lässt.  Von  1827  bis  1845  steht 
Carl  von  Bernbrunn  (Carl  Carl)  an  der  Spitze  des  Theaters,  das  er  mit  dem  Leopold- 
städter Theater  vereinigt;  er  gewinnt  Nestroy  und  die  Krones.  Nach  ihm  kommt  die 
Familie  Pokomy  ans  Ruder,  dann  seit  1862  Friedrich  Strampfer,  in  dessen  Ensemble 
sich  unter  anderen  Mitterwurzer,  die  Gallmeyer  und  die  Geistinger  befinden.  Unter 
der  Direktion  Max  Steiners  und  der  Geistinger  tritt  „Der  Pfarrer  von  Kirchfeld"  von 
Anzengruber  zuerst  ans  Licht.  Nachdem  die  Geistinger  die  Direktion  niedergelegt, 
bleibt  Max  Steiner  der  alleinige  Leiter  bis  1880,  wo  sein  Sohn  zum  Nachfolger  wird. 
1884  wird  Alexandrine  von  Schönerer  die  Eigentümerin,  die  sich  mit  Franz  Jauner 
associiert  und  die  Direktionsführung  dem  Operettenlibrettisten  F.  Zell  überträgt;  ihm 
zur  Seite  tritt  Girardi.  Das  Theater  widmet  sich  nun  fast  ausschliesslich  der  Operette. 
1900 — 1901  fällt  die  kurze  Episode  Langkammer,  hierauf  übernehmen  die  Leitung 
Wilhelm  Karezag  und  Georg  Lang.  — 

Theaterleute:  18.  Jahrhundert.  Elisabeth  Mentzel  (6461) 
gibt  eine  Studie  über  Madame  Fiala,  eine  der  Hauptzierden  der  Grossmannschen 
Gesellschaft  und  mit  der  Frau  Rat  Goethe  befreundet.  1777  tritt  sie  mit  der  Seylerschen 
Truppe  zum  erstenmal  in  Frankfurt  a.  M.  auf  und  erntet  viel  Beifall  als  Emilia 
Galotti.  Von  kurzen  Unterbrechungen  abgesehen,  bleibt  sie  bis  1784  bei  der  Kur- 
kölnischen Gesellschaft  in  Bonn,  nimmt  dann  an  den  Wanderfahrten  der  Truppe 
unter  Grossmanns  Leitung  teil  und  glänzt  vorzüglich  in  jugendlich-tragischen  Rollen, 
wie  Agnes  Bernauerin,  Julia,  Marie  in  ,,Clavigo",  Minna  von  Barnhelm  usw.  1786 
tritt  sie  in  Frankfurt  als  Adelheid  im  ,,Götz"  auf.  Bis  1792  ist  sie  Mitglied  der 
Mainz-Frankfurter  Bühne  und  folgt  hierauf,  nachdem  das  Frankfurter  Theater  von 
der  Mainzer  Bühne  losgelöst  worden,  dem  inzwischen  nach  Bremen  verschlagenen 
Grossmann.  1799  finden  wir  sie  in  Hamburg.  Eine  Reihe  von  unbekannten  Briefen 
der  Fiala,  Grossmanns  und  Doebbelins  ist  in  die  aufschlussreiche  Arbeit  eingestreut. 
—  Ebstein  (6464)  teilt  acht  Briefe  von  Elise  Hahn  (Bürgers  Schwabenmädchen) 
an  den  Grafen  Soden  mit.  Sie  beziehen  sich  zum  Teil  auf  Elise  Hahns  Mitarbeitschaft 
an  Sodens  „Damen-Zeitung",  zum  Teil  auf  ihre  Gastspiele  auf  Sodens  Bühnen  in 
Würzburg  und  Bamberg'.  — 

19.  Jahrhundert.  Baumeisters  fünfzigjähriges  Burgtheater-Jubiläum 
gab  Anlass  zu  mehrfacher  Würdigung  des  Künstlers.  Schienther  (6478)  ver- 
öffentlichte eine  statistische  Zusammenstellung  aller  von  Baumeister  in  den  Jahren  1852 
bis  1902  am  Burgtheater  gespielten  Rollen  und  teilte  auch  die  wichtigsten  Urteile  von 
Bäuerle  bis  auf  Erich  Schmidt,  Speidel  und  Schienther  selbst  mit.  —  Eine  treffliche 
Charakteristik  lieferte  Lothar  (6477).  Baumeister  ist  keine  Proteus-Natur.  Er  ist 
der  Typus  des  Schauspielers,  der  immer  und  unter  allen  Umständen  er  selbst  bleibt 
und  dessen  grosse  Kunst  darin  besteht,  mit  dieser  seiner  eigenen  Persönlichkeit  dem 
Dichter  zu  dienen.  Er  ist  ein  Künstler  der  Ruhe  und  des  Behagens  und  sparsam 
mit  der  Geste.  Nie  war  ein  grosser  Schauspieler  vom  Virtuosentum  weiter  entfernt 
als  er.  Er  hat  im  Burgtheater  an  500  Rollen  gespielt,  aber  die  Rollen,  in  denen  er 
gross  gewesen  ist,  lassen  sich  an  den  Fingern  der  Hand  herzählen:  Der  Richter  von 
Zalamea,  Götz,  Falstaff,  Der  Erbförster.  In  diesen  paar  Rollen  war  er  aber  grösser 
als  irgendein  Schauspieler  des  letzten  halben  Jahrhunderts.  —  S  e  i  d  l  (6484)  gibt 
Erinnerungen  aus  der  Jugendzeit  Ferdinand  Bonns  zum  besten  und  erzählt 
unter  anderem  von  einem  dramatischen  Erstlingswerk  des  Gymnasiasten  Bonn,  einem 
historischen  Lustspiel  „Tilli",  das  am  Wilhelms-Gymnasium  in  München  aufgeführt 
wurde,  wobei  der  Verfasser  auch  als  Schauspieler  debütierte.  —  Den  Brief- 
wechsel zwischen  Deinhard  stein  und  Goethe  hat  Sauer  (6486a)  im  ersten 
Bande  von  „Goethe  und  Oesterreich"  veröffentlicht.  1828  schreibt  Goethe  einen 
Prolog  für  die  Aufführung  von  Deinhardsteins  „Hans  Sachs"  in  Berlin  und  tritt 
hierauf  1830  in  nähere  Verbindung  mit  dem  Verfasser,  dem  inzwischen  von  Metternich 
die  Redaktion  der  „Jahrbücher  der  Litteratur"  übertragen  worden  ist.  Goethe  liefert 
eine  Besprechung  von  W.  Zahns  Pompeji-Werk.  Im  Sommer  dieses  Jahres  kommt 
Deinhardstein  nach  Weimar  und  findet  glänzende  Aufnahme.  Der  letzte  Brief  ist 
vom  folgenden  Jahre.  —  Hanstein  (6489)  publiziert  Briefe  Eduard  Devrients 
an  Albert  Lindner  aus  den  Jahren  1864 — 66.  Devrient  hat  den  unbekannten  Dichter 
entdeckt,  dessen  Tragödie  „Brutus  und  Collatinus"  in  Karlsruhe  am  11.  Mai  1865  mit 
Erfolg  aufgeführt  und  ihm  dann  als  Hebbels  Nachfolger  den  Schiller- Preis  verschafft. 
Die  Briefe  bilden  zugleich  eine  Ergänzung  zu  Hansteins  Lindner-Biographie.  —  Drei 
Briefe    Laubes    an    Karl    Devrient    publiziert   Z  i  n  c  k  e  (6506).     Sie    rühren    aus 


J.  Fränkel,  Drama  und  Theatergeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts.        505 

Laubes  Leipziger  Zeit  her.  Der  erste,  vom  11.  März  1842,  wendet  sich  an  Karl 
Devrient  wegen  Aufführung  der  „Monaldeschi"  in  Hannover,  die  beiden  anderen, 
vom  15.  September  und  <!.  November  1846,  beziehen  sich  auf  die  „Karlsschüler",  die 
der  damalige  Intendant  von  Hannover  zurückgewiesen  hat  und  die  Laube  dennoch  durch 
Devrients  Vermittlung  in  Hannover  auf  die  Scene  zu  bringen  hofft.  Z.  macht  zum 
Schluss  Mitteilung  über  ein  Engagenionjsgesuch  Karl  Devrients  an  die  Wiener  Burg, 
nachdem  fvaube  l)irektor  geworden  war.  Das  Angebot  wurde  aber  von  Laube  mit 
Rücksicht  auf  Devrients  hohes  Alter  zurückgewiesen.  —  Einen  späteren  Brief  Laubes, 
vom  18.  Januar  1848,  hat  die  Wiener  „Zeit"  publiziert  (f)o07).  Laube  bietet  darin 
dem  Intendanten  des  Stuttgarter  Hoftheaters,  Baron  Gall,  seinen  „Prinz  Friedrich" 
an.  —  Den  verstorbenen  Intendanturdirektor  der  Königl.  Schauspiele  zu  Berlin, 
Henry  Pierson,  charakterisiert  Schönhoff  (6515)  als  einen  findigen  Defizit- 
tilger,  der  sich  zu  ducken  verstand.  Er  war  künstlerisch  ein  Liebhaber,  dem  Wesen 
nach  Utilitarier.  Auf  Experimente  sich  einzulassen,  war  nicht  seine  Art:  nur  dort 
versuchte  er  es  auch  mit  dem  Neuen,  wo  kein  Risiko  im  Spiel  war.  — 

Fremdsprachliche  Schauspieler  in  Deutschland.  An 
Sarah  Bernhardt  bewundert  H.  Hart((>533)  die  Kunst,  sich  selbst  rekapi- 
tulieren zu  können.  Es  gibt  in  ihrem  Spiel  der  Kameliendame  manchen  Zug,  den 
man  nur  ersinnt,  wenn  man  zum  erstenmal  sich  an  die  Rolle  macht.  Alles  an  ihr 
hat  musikalischen  Rhythmus.  Sie  geht  durchaus  auf  harmonische  Wirkungen  aus, 
nicht  auf  naturalistische.  Schönhoff  (6536)  hebt  die  virtuose  Sicherheit  im 
Arrangement  hervor,  die  aber  mehr  als  äussere  Kultur  denn  als  natürliche  Würde 
erscheint.  —  C  o  q  u  e  1  i  n  wird  von  Ke  r  r  (6542)  charakterisiert.  Er  ist  ein  Sprecher 
ersten  Ranges,  aber  er  ist  mehr  ein  Unterhalter  als  ein  Gestalter,  mehr  der  Schöpfer 
eines  Bildes  und  einer  Stimmwirkung  als  der  Schöpfer  eines  Menschen.  Ein  Komö- 
diant, der  uns  Neues  kaum,  Innerliches  gar  nicht  zu  sagen  hat.  Doch  versteht  er 
sein  Handwerk  auf  eine  Art,  die  an  Genialität  streift.  In  dem  Fach  epigrammatischer 
Wirkungen  ist  er  unerreicht.  H.  Hart  (6540)  vermisst  an  ihm  wirklichen  Humor. 
Er  ist  nur  Komiker:  ein  höchst  verfeinerter,  höchst  kultivierter  Hanswui-st,  aber  doch 
Hanswurst.  —  An  der  Kunst  der  Japaner,  die  in  Wolzogens  „Buntem  Theater" 
auftraten,  betont  J.  Hart  (6554)  die  Keime  der  Zukunft,  die  in  ihr  liegen.  Sie  ist 
alles  andere,  nur  nicht  naive,  jugendliche  Kunst;  sie  atmet  vielmehr  den  Hauch  einer 
höchstentwickelten  ästhetisch-sinnlichen  Kultur.  Und  die  Beweglichkeit  des  Körpers  geht 
bei  den  japanischen  Schauspielern  so  weit,  dass  sie  des  Wortes  des  Dichters  nicht  mehr 
bedürfen.  Poppenberg  (6557)  erblickt  das  Wesentliche  der  Kunst  Sada  Yaccos 
darin,  dass  sie  den  Ausdruck  eines  Affekts  mit  suggestiver  Kraft  des  Moments  festhält. 
Also  nicht  Charakteristik  einer  Gestalt,  sondern  mimische  Reproduktion  eines  Gefühls- 
augenblicks  ist  das  Bezeichnende  an  dieser  Kunst.  Es  ist  Naturalismus,  zum  Stil  er- 
hoben.   Osborn  (6556)  endlich  erinnert  an  die  Aehnlichkeit  mit  dem  Puppenspiel.  — 

Ueberbrettl.  Auf  den  Unterschied  zwischen  dem  deutschen  Brettllied 
und  seinem  französischen  Muster  weist  Elias  (6568)  hin.  Die  Geschichte  der 
französischen  Chansons  stellt  die  organische  Entwicklung  einer  Kulturform  dar.  Die 
Chanson  ist  immer  ein  Zeitgedicht,  ein  Pamphlet  im  weitesten  Sinne  gewesen.  Hier 
müsse  man  auch  bei  uns  einsetzen.  —  Inzwischen  hat  aber  die  Herrlichkeit  des 
Ueberbrettls  mit  all  den  Hoffnungen,  die  man  daran  geknüpft,  ein  Ende  gefunden. 
Poppenberg  (6579)  widmete  ihm  einen  Rückblick  und  hob  das  Unnatürliche  und 
Verfehlte  hervor,  das  im  Ueberbrettl  von  Anfang  an  lag.  Das  Wesen  des  Cabarets  ist 
rein  improvisatorisch,  in  Deutschland  aber  war  das  Cabaret  eine  künstliche  Züchtung. 
Was  hier  geboten  wurde,  war  nicht  in  holder  Zwecklosigkeit  entstanden,  sondern 
bewusst  in  der  „latest  fashion",  im  „Ueberbrettlstil",  fabriziert.  — 

Moeller-Bruck  (6589)  hat  eine  Geschichte  des  „V  a  r  i  e  t  e"  heraus- 
gegeben, in  der  er  dem  Varietemoment  in  der  Kunst  aller  Zeiten  und  Völker  nach- 
geht: wie  es  sich  in  der  Frühzeit  von  dem  religiösen  Kult  ablöst  und  wie  es  dann 
vom  Lyrischen  ins  Dramatische  übergeht.  Das  chinesische  und  das  japanische  Theater 
werden  gestreift,  die  griechischen  Dionysien  und  der  Mimus  werden  —  etwas  zu 
kurz  —  behandelt.  Es  folgt  ein  Kapitel  über  das  Mittelalter:  die  Jokulatoren,  die 
Mysterien  und  ihre  Verweltlichung,  hierauf  ein  flüchtiges  Hervorheben  der  Vari6t6- 
elemente  in  der  Commedia  deir  Arte,  im  französischen  Drama  und  den  Marionetten- 
spielen, im  spanischen  und  englischen  Drama,  im  Fastnachtspiel  und  den  Hans- 
wurstiaden.  Einen  grossen  Teil  nimmt  dann  die  Schilderung  der  Varietebewegung 
des  letzten  Jahrhunderts  in  Anspruch.  Der  Zusammenhang  mit  Zirkus  und  Tingel- 
tangel wird  betont,  und  danach  werden  betrachtet:  die  verschiedenen  Tanzstile  bis 
auf  die  Saharet  und  Loie  Füller,  die  Liedstile,  mit  Yvette  Guilbert  Als  Höhepunkt,  die 
Ulk-  und  die  Brettlstile.  Sehr  wertvoll  ist  an  dem  Buche  das  reiche  Illustrations- 
material, besonders  für  das  letzte  Dezennium.  — 


506  A.  Heuss,  Geschichte  der  Oper. 

Geschichte  der  Oper. 

(IV,  4  a  =  N.  6594-6702  a.) 

Alfred  Heuss. 

Allg-emeines:  Gesamtdarstellung-en.  Der  Geschichte  der  Oper 
in  deutschen  Litteraturgeschichten  einen  Platz  einzuräumen,  wird  sich  mit  der  Zeit 
immer  mit  grösserer  Notwendigkeit  herausstellen.  Denn  obwohl  wir  streng  genommen 
erst  im  19.  Jahrhundert  von  einer  deutschen  Oper  reden  können,  spielt  doch  die 
Oper  eine  so  wesentliche  Rolle  im  Geistesleben  unserer  Nation,  vor  allem  im 
18.  Jahrhundert,  dass  besonders  die  Theatergeschichte  Lücken  aufweist,  die  sich 
einzig  durch  die  Oper  ausfüllen  lassen.  Man  kann  z.  B.  am  Anfang  des  18.  Jahr- 
hunderts das  deutsche  Theater  niemals  neben  die  Oper  in  Deutschland  stellen,  weder 
rein  künstlerisch,  noch  in  kultureller  Beziehung.  Die  Oper,  wie  sie  in  Deutschland 
an  den  Höfen  gepflegt  wurde,  nämlich  die  italienische,  hat  mit  den  Roheiten  des 
deutschen  Theaters  vor  Gottsched  so  gar  nichts  zu  tun,  wir  stossen  in  dieser  Opern- 
welt bereits  auf  eine  so  festgefügte  Kultur,  dass  man  die  enormen  Verschiedenheiten 
zwischen  der  Oper  und  dem  Theater  dieser  Zeit  einzig  begreift,  wenn  man  sich 
immer  und  immer  wieder  vorhält,  dass  die  Oper,  italienischen  Ursprungs,  aus  ganz 
anderem  Boden  herauswuchs  als  das  deutsche  Schauspiel.  Was  die  Oper  geworden 
wäre,  wenn  nicht  fortwährend  der  Einfluss  von  Italien  sich  geltend  gemacht  hätte, 
zeigen  die  vielen  Versuche  im  17.  und  18.  Jahrhundert,  eine  deutsche  Oper  zu  be- 
gründen, die  so  schlecht  ausfielen,  dass  man  behaupten  kann,  die  Oper  wäre  in 
Deutschland  zugrunde  gegangen,  weil  sie  gerade  in  der  kritischen  Zeit  zu  Anfang- 
des  18.  Jahrhunderts  vom  deutschen  Schauspiel  keine  Förderung  zu  erwarten  hatte. 
Die  Machtstellung  der  italienischen  Oper  gibt  denn  auch  den  Grund  an,  warum  sich 
das  kulturelle  Leben  des  17.  und  18.  Jahrhunderts  in  Deutschland  nicht  ohne  die 
Oper  erklären  lässt,  und  weiter,  die  Geschichte  der  italienischen  Oper  ist  gewisser- 
raassen  auch  die  Geschichte  der  deutschen  Oper,  die  italienischen  Errungenschaften 
kommen  Deutschland  ebenso  zugute  wie  Italien  selbst.  Das  ergibt,  dass  die 
Geschichte  der  italienischen  Oper  auch  für  Deutschland  berücksichtigt  werden  muss. 
Die  Besprechung  mehrerer  Arbeiten  auf  diesem  Gebiete  wird  das  näher  zeigen 
können.  Denn  an  erste  Stelle  dieser  Abhandlung  mögen  die  wissenschaftlich- 
historischen Arbeiten  gestellt  sein,  wofür  den  Grund  anzugeben  wohl  noch  nicht 
notwendig  sein  wird.  Mitten  in  deutsche  Opernverhältnisse  führen  zwei  wichtige 
Aufsätze  Hermann  Kretzschmars:  „Das  erste  Jahrhundert  der  deutschen 
Oper"  (6597)  und  „Aus  Deutschlands  italienischer  Zeit"  (6607).  K.s  Arbeiten  zeich- 
nen sich  vor  den  anderen  streng  wissenschaftlichen  besonders  dadurch  aus,  dass  sie 
alles  einseitig  Musikalische  vermeiden  und  wie  keine  anderen  darauf  bedacht  sind, 
den  kulturgeschichtlichen  Zusammenhang  zu  wahren.  Es  geht  ein  grosser  Zug 
durch  sie,  sie  sind  es  auch  in  erster  Linie,  die  die  Errungenschaften  der  Musik- 
wissenschaft den  anderen  Disziplinen  zuzuführen  geeignet  sind.  Hier  geht  weder  der 
Litteratur-  noch  der  Kulturhistoriker  leer  aus,  weshalb  K.s  Leistungen  gerade  hier 
besonders  interessieren  werden.  Der  erste  Aufsatz  beschäftigt  sich  mit  den  vielen 
Versuchen  der  Deutschen,  im  17.  und  18.  Jahrhundert  eine  der  italienischen  Oper 
analoge  deutsche  Oper  zu  gründen.  Es  liegen  da  manche  Spezialarbeiten  vor, 
K.s  Aufsatz  fasst  diese  zusammen,  verquickt  sie  mit  eigenen  Forschungen 
und  insbesondere  einer  Menge  Details  und  stellt  ferner  neue  Gesichtspunkte  auf. 
Die  deutschen  Opernversuche  sind  überaus  zahlreich,  verlaufen  aber  alle  im  Sande. 
Ihre  Geschichte  ist  „im  grossen  ganzen  nichts  als  ein  Anhang  zur  Geschichte  der 
italienischen  Oper".  Kulturhistorisch  stellt  sich  die  Frage  so:  Wie  verarbeitet 
Deutschland  die  Renaissancebestrebungen  auf  dem  Gebiete  der  Oper?  Die  Antwort 
heisst:  schlecht,  wie  sie  auch  auf  anderen  Gebieten  so  heisst.  Für  die  Oper  liegt 
ein  starker  Grund  in  den  Wirkungen  des  dreissigj ährigen  Krieges,  es  ist  aber 
charakteristisch,  dass  die  deutschen  Opern  versuche  verhältnismässig  verheissungsvoU 
anheben,  dann  aber  fragwürdiger  werden,  bis  sie  zuletzt  einen  solchen  Tiefstand  er- 
reichen, dass  ihr  Verschwinden  oder  ihr  Aufgehen  in  die  italienische  Oper  eigentlich 
nur  freudig  begrüsst  werden  kann.  Die  Zeit  für  eine  deutsche  Oper  war  eben  durch- 
aus noch  nicht  gekommen.  Deutschland  beginnt  mit  seinen  Versuchen  selbständig. 
Statt  der  Mythologie  wählt  man  biblische  Geschichten,  sogar  patriotische  Ereignisse, 
eine  Anknüpfung  an  das  Mysterium  und  die  Schulkomödie  ist  charakteristisch,  „die 
Vorgeschritteneren  mengten  gelegentlich  Religion  und  Opernschäferei  nach 
römischem  Vorgang  zusammen    und    stellten    Christus    in    den   Olymp".     Aber  bald 


A.  Heuss.  Oesfihiohff»  der  Oper.  507 

versieg-t  der  einheimische  Quell,  man  Jiillt  sich  mit  UeborsHtzung'en  ausländischer 
Originale,  schwankt  dabei  zwischen  französischem  und  italienischem  Stil,  bis  die 
italienische  Oper  wieder  ganz  dominiert.  Am  klarsten  lässt  sich  der  Prozess  in 
Hamburg,  weitaus  der  wichtigsten  deutschen  Oj)ernstadt,  verfolgten,  die  von  1678  bis 
1738  ein  deutsches  Opondiaus  besass.  Da  aber  hierüber  «iie  Tatsachen  allgemein 
bekannt  sind,  so  braucht  nicht  davon  die  Rede  zu  sein.  Verwiesen  sei  einzig  noch 
auf  die  (Charakteristik  des  Komponisten  Keiser,  weil  sich  nirgends  ein  knapperes 
und  besseres  Urteil  ül)er  diesen  Meister,  einen  der  begabtesten  Musiker  aller  Zeiten, 
findet.  Ktwas  eingehender  unter  den  vielen  Städten  wie  Braunschweig,  Weissenfeis, 
Altenl)urg,  Zeitz,  Meiningen,  Hannover  werden  ausser  Hamburg  die  Städte  Leipzig 
und  Nürnberg  besprochen,  das  Wesentliche  wird  überall  berührt.  Der  andere 
Aufsatz  „Aus  Deutschlands  italienischer  Zeit''  ist  sowohl  eine  Art  Gegenstück  zum 
ersten  Aufsatz  als  auch  eine  Fortsetzung.  Nach  all  den  vergeblichen  versuchen  der 
Deutschen,  eine  einheimische  Oper  zu  gründen,  herrschen  allenthalben  wieder  die 
Italiener,  und  zwar  die  neapolitanische  Schule.  Es  gibt  keine  Periode  in  der 
Musikgeschichte  ausser  etwa  die  der  Niederländer  im  15.  und  16.  Jahrhundert,  die 
heute  so  sehr  über  die  Achsel  angesehen  wird,  dabei  aber  schlechter  gekannt  ist, 
als  die  Zeit  der  neapolitanischen  Oper  im  18.  Jahrhundert.  Die  Vorurteile  gegen 
diese  Oper  sind  so  gross,  dass  gerade  diejenigen,  die  über  diese  Zeit  schreiben,  sich 
gar  nicht  die  Mühe  geben,  die  Partituren  dieser  verleumdeten  Opern  zu  studieren. 
Wenn  der  bekannte  Riehl  über  diese  Zeit  schreibt  und  dabei  Scarlatti,  Durante  und 
Hasse  als  bedeutendstes  Theatertrio  aufstellt,  wobei  es  sich  denn  ergibt,  dass 
Durante  nicht  eine  Note  für  das  Theater  geschrieben  hat,  so  kann  man  sich  ungefähr 
einen  Begriff"  davon  machen,  wie  leichtfertig  drauflos  geurteilt  wurde.  Der  Aufsatz 
hat  das  grosse  Verdienst,  klar  und  deutlich  die  Licht-  und  Schattenseiten  der 
neapolitanischen  Oper  herv^orzuheben,  ferner  in  kurzen  Zügen  die  Fragen  zu  unter- 
suchen, was  gerade  die  deutsche  Musik  dem  Wirken  der  italienischen  Oper  ver- 
dankte. K.  ist  für  die  Schäden  dieser  Kunst  ebensowenig  blind  wie  andere,  aber 
er  sieht  auch  die  Vorzüge,  und  diese  bestehen  in  erster  Linie  in  den  grossen 
Leistungen  des  Sologesanges,  nämlich  in  der  einzigartigen  Darstellung  bedeutender 
Seelenzustände  durch  das  Mittel  des  Sologesanges.  Die  Italiener  konnten  hier  auf 
eine  Schule  von  hundert  und  mehr  Jahren  zurückblicken,  die  mit  einer  Einseitigkeit 
dieses  Ziel  verfolgte,  dass  manches  andere,  das  Drama  als  solches,  darunter  litt. 
Sobald  es  sich  aber  um  ihr  eigenstes  Gebiet  handelt,  sind  sie  gross,  und  zwar 
einzig  gross.  Es  handelt  sich  eben  auch  hier  darum,  das  für  eine  Zeit 
Charakteristische  hervorzuheben,  das,  was  in  dieser  Vollkommenheit  nur  einer  Zeit 
gegeben  ist.  Das  ist  aber  der  allererste  Grundsatz  für  historisch-kritische  Aesthetik. 
Der  weitere  Inhalt  des  Aufsatzes  befasst  sich  damit,  wie  weit  die  italienische  Oper 
herangezogen  werden  muss,  um  die  Musik,  insbesondere  die  Deutschlands,  im 
18.  Jahrhundert  zu  erklären.  Hier  wird  zuerst  auf  Händel  aufmerksam  gemacht, 
insbesondere  werden  Winke  praktischer  Art  für  heutige  Aufführungen  seiner  Werke 
gegeben,  dann  wird  Bach  betrachtet,  der,  so  durchaus  deutsch,  überaus  viel  von  den 
Italienern  nicht  nur  gelernt,  sondern  auch  direkt  übernommen  hat,  ferner  Mozart, 
der  ohne  einen  Majo  und  Paisiello  sich  nimmermehr  erklärt.  Eine  Ehrenrettung 
wird  für  den  durchaus  italienisch  geschulten  Deutschen  Hasse  unternommen.  Er 
war  es,  der  die  italienische  Oper  vor  einer  Krisis,  in  die  sie  Leonardo  Vinci  und 
Porpora  gebracht  hatten,  rettete.  Der  Aufschwung  durch  Männer  wie  Perez,  Teredellas, 
Majo,  Trajetta  geschah  durch  Hasses  Eingreifen.  „Er  erneuerte  den  Geist  Scarlattis 
und  brachte  den  dramatischen  Charakter  zu  Ehren  im  Rezitativ  wie  in  der  Arie,  im 
grossen  wie  im  kleinen."  Hasses  bedeutendste  Opern  und  einzelne  Partien  daraus 
werden  kurz  angegeben.  — 

Die  Geschichte  der  Oper  ist  ein  Gebiet,  auf  dem  noch  sehr  viel  gearbeitet 
werden  muss.  Eine  auch  nur  annähernd  vollständige  Gesamtdai*stellung  ist  noch 
ausgeschlossen,  und  alle  diesbezüglichen  Versuche  sind  mehr  oder  weniger  verfehlte 
Arbeiten.  In  keinem  Gebiete  der  neueren  Musikgeschichte  sind  auch  die  Schwierig- 
keiten grösser  als  hier,  wo  das  Material  der  wichtigsten  Werke  in  ganz  Europa  so 
zerstreut  herumliegt,  dass  es  nur  schwerer  Mühe  gelingt,  über  Grössen  wie  Scarlatti 
ein  annähernd  richtiges  Bild  zu  erhalten.  Die  ernstzunehmenden  Arbeiten  sind  des- 
halb vorläufig  einzig  und  allein  Spezialabhandlungen,  wo  man,  wenn  sie  nur  auf 
gründlichem  Quellenstudium  beruhen,  sich  des  scheinbar  Unwesentlichen  freut. 
Hierzu  gehört  einmal  das  Ausbauen  der  Lokalgeschichte,  in  erster  Linie 
solcher  von  Höfen.  Wien  ist  bis  dahin  hinter  Städten  wie  Dresden  und  München 
zurückgeblieben;  einen  wichtigen  Beitrag  erhielt  man  durch  die  Arbeit  von  A.  von 
Weilen:  „Zur  Wiener  Theatergeschichte.  Die  vom  Jahre  1629  bis  zum  Jahre  1740 
am  Wiener  Hofe  zur  Aufführung  gelangten  Werke  theatralischen  Charakters  und 
Oratorien"  (6599  d).    Das  Verzeichnis,  das  auf  dem  in  Köcheis  „Johann  Joseph  Fux" 

Jahresberiehte  f&r  nenere  dentsohe  Littaratargesohioht«.  IUI.  g^ 


508  A.  Heuss,  Geschichte  der  Oper. 

(Wien  1872)  fusst,  geht  über  dieses  weit  hinaus,  weil  dem  Verfasser  neues  Handschriften- 
material zur  Verfüg'un»'  stand,  so  dass  nicht  weniger  als  300  neue  Nummern  hinzu- 
g-ekommen  sind.  Dadurch  ist  die  Geschichte  der  Oper  am  Wiener  Hofe  in  der  an- 
g'eg'ebenen  Zeit  so  weit  präzisiert,  als  man  weiss,  welche  Werke  aufg-eführt  wurden, 
und  im  weiteren  Sinne,  welche  ausserwienerischen  Komponisten  an  diesem  Hofe 
Eingang"  gefunden  haben.  Der  Wert  dieser  Statistik  zeigt  sich  natürlich  erst  dann, 
wenn  man  sie  zu  einschläg-ig-en  Arbeiten  benützt.  Hier  kann  nur  darauf  verwiesen 
werden.  —  Ein  sehr  dankenswertes  Buch  hat  G.  Fischer  (6599  e)  mit  seiner 
,  Musik  in  Hannover"  gegeben.  Hannover  besitzt  eine  glänzende  musikalische  Ver- 
gangenheit, die  zu  einer  Behandlung  förmlich  einlud.  F.  ist  wissenschafthch  Dilettant, 
zeigt  aber  unverkennbares  Talent  zur  populären  Darstellung,  so  dass  sich  das  Buch 
gut  einführte.  Der  Historiker  wird  in  ihm  nicht  eigentliche  Belehrung  finden,  es 
aber  doch  für  einige  Abschnitte  zu  Rate  ziehen.  Da  es  bereits  in  zweiter  Auflage 
erschienen  ist,  braucht  es  hier  nur  angezeigt  zu  werden,  zumal  dem  Referenten  nur 
die  erste  Ausgabe  bekannt  ist.  —  Nagels  (6599a)  Aufsatz  „Zur  Geschichte  der 
Musik  am  Hofe  zu  Darmstadt",  der  mit  dem  Regierungsantritt  Georgs  I.  des  Frommen 
(1567  —  96)  beginnt,  bringt  in  erster  Linie  musikhistorisches  Material,  das  auf  die  Oper 
keinen  Bezug  hat,  weil  die  Opernperiode  Darmstadts  im  18.  Jahrhundert  nicht  in  den 
Bereich  der  Betrachtung  gezogen  ist.  Interessant  ist  die  Schrift  besonders  durch  die 
Kataloge  der  Musikbibliothek  der  Landgrafen,  weil  sie  uns  zeigen,  welche  Werke 
und  welche  Musiker  vertreten  waren.  Dass  im  Jahr  1620  noch  gar  keine  Musikalien 
vorhanden  waren,  die  der  Monodie,  dem  neuen  Stil  angehören,  zeigt,  dass  Darmstadt 
noch  nicht  auf  der  Höhe  der  Zeit  stand.  Kulturgeschichtlich  interessant  sind  die  Berichte 
aus  der  Zeit  des  30jährigen  Krieges,  die  zeigen,  mit  welcher  Mühe  versucht  wurde, 
die  Kapelle  zu  erhalten.  — 

E  s  s  a  y  s  a  m  m  1  u  n  g  e  n.  Wie  sehr  eine  auch  nur  einigermassen  gründliche 
Kenntnis  der  vorgluckschen  Oper  den  heutigen  Schriftstellern  fehlt,  sieht  man  beinahe 
an  jedem  Ausspruch,  der  über  Gluck  getan  wird,  sieht  man  an  Werken  wie  Bult- 
haupts  „Dramaturgie  der  Oper"  (6604),  die  in  zweiter,  neu  bearbeiteter  Auflage  er- 
schienen ist.  Was  B.  über  die  Oper  vor  Gluck,  sowohl  die  italienische  wie  deutsche 
(B.  berührt  auch  die  Opern  versuche  der  Deutschen,  besonders  die  der  Hamburger) 
sagt,  muss  beinahe  samt  und  sonders  zurückgewiesen  werden.  Im  Grunde  genommen 
sind  es  die  alten  Märchen,  die  uns  da  wieder  erzählt  werden,  Urteile,  die  durch  kein 
SpezialStudium  getrübt  sind.  Selbst  Durante  figuriert  nach  Riehls  Beispiel  noch 
unter  den  Opemkomponisten  (S.  9),  die  italienische  Oper  und  ihre  ganze  Kunst  sind 
ein  Zerrbild.  Dass  auf  diesem  Boden  die  Reform,  welche  Gluck  in  der  Oper  vor- 
nahm, nicht  befriedigend  erklärt  werden  kann,  ist  selbstverständlich.  Hierzu  gehört 
eine  genaue  Kenntnis  der  Verhältnisse  in  Italien,  Deutschland  und  Frankreich.  Es 
führt  zu  weit,  wenn  hier  darauf  eingegangen  würde.  Was  sonst  dieses  bekannte 
Werk  betrifft,  so  ist  es  nicht  eigentlich  das,  was  es  zu  sein  vorgibt,  eine  Dramaturgie 
der  Oper.  Abgesehen  davon,  dass  es  nur  eine  Reihe  der  bekanntesten  Repertoire- 
opern berücksichtigt,  wird  die  Hauptfrage  für  eine  Dramaturgie  der  Oper:  Welches 
sind  die  musik-dramatischen  Mittel,  mit  denen  in  den  verschiedenen  Zeiten  gearbeitet 
wird,  gar  nicht  in  allererster  Linie  in  Angriff  genommen,  die  Frage  nach  dem 
künstlerischen  Warum  findet  durchaus  keine  genügende  Beantwortung.  Wohl  fehlt 
es  nicht  an  Hinweisen  auf  die  hervorragendsten  Stellen,  B.  ist  auch  nicht  blind  für 
manche  Schwächen  der  grössten  Meister,  aber  die  innerliche  Erklärung  bleibt  er  uns 
mehr  oder  weniger  überall  schuldig.  Mit  Epitheta,  dass  dieser  und  jener  Charakter 
„vortrefflich  gezeichnet"  sei,  ohne  dass  auseinandergesetzt  wird,  wie  der  Komponist 
diese  Zeichnung  bewerkstelligt  hat,  kommen  wir  nicht  so  recht  durch.  Die  B.schen 
Dramaturgien  sind  Einführungen  in  die  betreffenden  Werke,  berücksichtigen  dabei 
sehr  dankenswert  besonders  die  Entstehung  der  Texte,  bringen  musikalisch  manche 
feinen  Beobachtungen,  aber,  wie  gesagt,  eine  Dramaturgie  der  Oper  ist  das  zweibändige 
Werk  nicht.  Musikalische  Belehrung  schöpft  der  Fachmann  keine.  —  Die  Schrift  von 
Nodnagel  (6606)  „Jenseits  von  Wagner  und  Liszt.  Profile  und  Perspektiven"  be- 
fasst  sich  mit  bekannten  modernen  Komponisten  und  ihren  Werken.  Sie  fasst  zu- 
sammen, was  man  über  die  Komponisten  Mahler,  Arnold  Mendelssohn,  Richard 
Strauss,  Max  Schillings  von  begeisterten  Anhängern  der  modernsten  Richtung 
deutscher  Musik  in  zerstreuten  Aufsätzen  lesen  kann.  Die  Schrift  verleugnet  ihre 
P^ntstehung  nicht;  es  sind  einzelne  Aufsätze,  die  vielfach  für  den  Tagesbedarf  ge- 
schrieben worden  sind.  Besonders  fällt  die  kleinliche  Polemik  auf,  die  oft  gegen 
durchaus  obskure  Zeitungsartikel  gerichtet  ist.  Im  übrigen  geben  die  Skizzen  weniger 
eine  Charakterzeichnung  der  Komponisten  im  allgemeinen,  als  eine  Besprechung 
ihrer  Hauptwerke,  wie  man  sie  in  den  „Musikführern"  antrifft.  Der  Wert  beruht 
dabei  besonders  darauf,  dass  man  gleich  eine  ganze  Anzahl  vor  sich  hat,  und  ein 
der  Sache    ferner  Stehender   gleich    einen  Ueberblick    über   einige  der  markantesten 


A.  Heuss,  Geschichte  der  Oper.  509 

musikalischen  Persönlichkeiten  erhält.  Im  Anliang*  findet  sich  neben  der  Besprechung 
von  Mahlers  vierter  Symphonie  eine  scharfe  F^lemik  gegen  Siegfried  Wagners  Oper 
,,Der  Bärenhäuter".  Wozu  dies  noch  im  Jahr  1002?  S.  Wagners  Krstlingswerk  ist 
im  Januar  1809  zum  ersten  Mal  aufgeführt  worden,  1902  war  es  so  ziemlich  ver- 
gessen. Wozu  denn  sich  wegen  toter  Werke  aufregen?  Man  sieht,  der  Verfasser 
kommt  nicht  so  recht  aus  dem  Tagesschriftstellertum  heraus.  Das  Buch  enthält  noch 
zwei  ästhetische  Aufsätze,  wovon  der  erste  „Das  naturalistische  Melodram"  hier 
einigermassen  interessiert.  N.  bricht  nicht  nur  eine  Lanze  für  das  Melodrama,  sondern 
gesteht  uns  auch,  dass  dieses  die  organische  Weiterentwicklung  des  Wagnerschen 
Musikdramas  sei.  Wir  kommen  mit  unserer  Erkenntnis  immer  weiter!  Man  braucht 
nur  die  Frage  so  zu  stellen,  um  diese  Ansicht  mit  einer  Antwort  zu  versehen,  nämlich: 
Hat  denn  Wagner  durchaus  ein  Kezitationsdrama  geschrieben?  Taucht  er  denn  nicht, 
sobald  es  nur  einigermassen  angeht,  seine  „Rezitation"  in  den  vollen  Strom  der 
Melodie,  die  oft  sogar  weit  über  das  hinausgeht,  was  selbst  ein  Musiker,  der  die 
Sprache  ganz  anders  belauscht  wie  der  gewöhnliche  Mensch,  „Sprachmelodie"  nennt? 
Holt  nicht  Wagner  unglaublich  viel  ganz  reiner  Melodie  aus  der  Sprache,  so  viel,  dass 
es  eine  [Jnmenge  „Rezitativ"-Stellen  gibt,  die  man  singen  kann,  ganz  ohne  die  Worte, 
just  wie  es  Liedern  geschieht?  Gerade  darin  liegt  teilweise  das  immense  Musikertum 
Wagners,  dass  er,  wo  es  hinpasst,  aus  der  Sprache  diese  unendliche  Fülle  Mu.sik 
holt;  dort  ist  Wagner  als  Musiker  am  stärksten,  wo  die  dramatische  Situation  dies 
am  meisten  erlaubt.  Allerdings  oder  vielmehr  selbstverständlich,  Personen  wie  Beck- 
messer oder  Mime  ist  kein  musikalischer  Gesang  in  diesem  Sinne  gestattet,  sie  haben 
reinen  Sprechgesang,  weil  dieser  sie  am  besten  zu  charakterisieren  vermag.  Ihre 
ausgezeichnete  Charakterzeichnung  ist  aber  auch  in  erster  Linie  eine  rein  intellek- 
tuelle Schöpfung,  der  Musiker  hat  einen  geringen  Anteil.  Hier,  auf  diesem  Gebiet, 
kann  Wagner  noch  am  allerehesten  nachgeahmt  werden,  ob  es  aber  gelingen  wird, 
Reden,  wie  solche  des  Hans  Sachs  oder  der  Brünhilde,  derart  mit  Musik  auszustatten, 
derart  in  der  Musik  neu  aufleben  zu  lassen,  wie  es  Wagner  getan  hat,  ist  eine  andere 
Frage.  Wenn  N.  das  „naturalistische"  Rezitationsdrama  für  die  notwendige  Fort- 
setzung der  Wagnerschen  Sprachbehandhmg  hält,  dann  missversteht  er  nicht  nur 
Wagner,  sondern  stellt  den  heutigen  Musikern  ein  ganz  schlechtes  Zeugnis  aus,  denn 
es  heisst  nichts  anderes,  als  dass  diese  nicht  mehr  fähig  sind,  aus  der  Sprache  wirklich 
noch  Musik  herauszuschlagen.  Damit  könnten  wir  dann  am  allerbesten  die  ganze 
Vokalmusik  und  damit  auch  die  übrige  Musik  zu  Grabe  tragen.  — 

Von  den  wissenschaftlichen  Arbeiten  auf  dem  Gebiete  der  Oper  sind  noch 
verschiedene  durchzugehen,  besonders  die  Studien  zur  Geschichte  der  italienischen 
Oper  im  17.  Jahrhundert  von  Hugo  Goldschmidt  (Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel. 
1901.  412  S.  Mit  250  S.  Noten beilagen.  M.  10,00).  Es  ist  tedweise  ein  neues  Gebiet, 
das  uns  G.  mit  diesen  Studien  erschliesst,  denn  ihr  Zweck  ist  kein  geringerer,  als 
zwischen  der  Periode  der  Florentiner  und  der  Venetianer  eine  neue  Schule  einzu- 
schieben, die  Oper  der  Römer.  In  dieser  römischen  Oper  findet  G.  auch  das  Bindeglied 
zwischen  der  ersten  Opernperiode  und  der  weitaus  wichtigsten  im  17.  Jahrhundert, 
der  der  Venetianer.  Ob  G.  damit  nicht  zu  weit  geht,  wenn  er  der  römischen  Oper 
diese  wichtige  Rolle  zuschiebt,  ist  eine  Frage,  die  bis  dahin  noch  keine  entscheidende 
Antwort  gefunden  hat,  hauptsächlich  aus  dem  Grunde,  weil  diese  Periode  der  Oper, 
im  Umrisse  bereits  bekannt,  als  wenigstens  einigermassen  sichergestellt  betracntet 
worden  ist.  G.s  Ansichten  gehen  aber  dahin,  den  dramatischen  Werken  Roms  eine 
grössere  Bedeutung  zuzuschreiben,  als  es  bisher  geschah.  Ob  dies  nicht  mit  etwas 
tendenziöser  Absicht  geschehen  ist,  drängt  sich  insofern  auf,  als  einige  Spätwerke 
der  Florentiner  Periode,  die  „liberazione  di  Ruggiero"  der  Francesca  Caccini  und  die 
Flora  Marco  da  Gaglianos  und  Jacopo  Peris  zu  sehr  über  die  Achsel  angesehen 
werden,  besonders  das  Werk  der  ersteren.  Von  „armseligem  Machwerk"  (der  Ver- 
fasser meint  damit  das  kanonische  Duett:  aure  volanti)  kann  dann  doch  kaum  die 
Rede  sein.  Weit  entfernt,  die  berühmte  Komponistin  unter  die  führenden  Geister  zu 
zählen,  ist  sie  doch  gerade  als  Vermittlerin  Monteverdischer  EinQüsse,  die  der  Ver- 
fasser gar  nicht  berührt,  wichtig  genug,  um  ihr  immerhin  eine  Stellung  in  der  Oper 
ihrer  Zeit  einzuräumen.  Doch  dieses  Einschiebkapitel  berührt  das  eigentliche  Thema 
nicht.  Die  Untersuchungen  des  Verfassers  gipfeln  in  der  Besprechung  des  „Santo 
Alessio",  von  Stefani  Landi,  den  er  in  die  vorderste  Stelle  italienischer  Komponisten 
setzt.  Als  hochbedeutend  wurde  dieses  Werk  immer  angesehen,  G.  geht  aber  wohl 
in  der  Wertschätzung  des  Textes  wie  der  Musik  zu  weit,  wie  er  unbedingt  in  Einzel- 
heiten irrt,  indem  er  den  Instrumentalsymphonien  eine  viel  zu  grosse  Bedeutung 
beimisst.  Die  allgemeinen  Resultate  der  Arbeit  sind  so  wichtig,  dass  sie  auch  hier 
angegeben  werden  können.  Die  römischen  Oi)ern  sind  vor  allem  dadurch  bedeutungs- 
voll, dass  sie  die  Verbindung  mit  der  alten  Musik,  die  von  den  Florentinern  in  der 
Theorie   durchaus,   in    der  Praxis   grösstenteils  verworfen  worden  war,   wieder  her- 

65* 


510  A.  Heuss,  Geschichte  der  Oper, 

stellen:  der  Madrigalstil  findet  Ein g-ang  in  der  Oper.  Nun  ist  es  aber  charakteristisch, 
dass  die  Venetianer  den  Chor  von  Anfang"  an  beinah  ganz  entfernen;  ihr  Drama 
wächst  ohne  das  charakteristische  Moment  der  römischen  Oper,  den  Chor,  hervor,  sein 
Boden  ist  ein  anderer.  Besonders  auch  aus  diesem  Grunde  erheben  sich  Bedenken 
gegen  G.s  Annahme,  dass  die  römische  Oper  für  die  Venetianer  so  wichtig  gewesen 
sei.  Monteverdis  Werke  der  mittleren  Periode,  die  ja  leider  wohl  kaum  mehr  zum 
Vorschein  kommen  werden,  könnten  hier  viel  erklären.  Ganz  bedeutend  sind  dann 
aber  auch  die  Verdienste  der  römischen  Schule  um  die  Ausbildung  des  Sologesanges, 
sowohl  des  Rezitativs  wie  des  Arioso.  Allgemein  interessant  sind  hier  die  Nachweise, 
dass  auch  in  der  römischen  Oper  bald  Symptome  auftauchen,  die  das  Ueberhand- 
nehmen  der  Musik  bekunden:  der  ewige  Kampf  zwischen  Drama  und  Musik,  den 
die  Venetianer  noch  so  herzhaft  zugunsten  des  Dramas  geführt  haben,  beginnt  schon 
hier.  G.  hat  dem  Hauptteil  seiner  Arbeit  noch  zwei  kleinere  Aufsätze  eingefügt, 
von  denen  hier  nur  der  erste:  „Die  musikalische  Komödie  des  17.  Jahrhunderts  — 
Opera  buffa"  Interesse  hat.  Der  Verfasser  gibt  damit  einen  sehr  dankenswerten 
Beitrag"  zur  Entstehung  der  komischen  Oper,  oder  löst  vielmehr  die  Frage  nach  ihrer 
Entstehung  in  einem  gewissen  Sinne  vollständig.  Die  komische  Oper  ist  das  Eigen- 
artigste, was  die  Italiener  auf  musikdramatischem  (Gebiete  hervorgebracht  haljen, 
ohne  sie  hätten  wir  bekanntlich  keinen  Don  Juan;  in  keiner  Gattung  kommt  der 
italienische  Charakter  klarer  zum  Ausdruck  wie  in  der  Komödie,  und  zw^ar  der 
musikalischen  Komödie,  der  Opera  buffa.  Als  der  Vater  der  musikalischen  Komödie 
ist  der  Dichter  Giulio  Ruspigiiosi  anzusehen,  der  zwei  komische  Texte  schrieb:  ,,Che 
soffre,  speri"  (1639)  und  „Dal  male  il  bene"  (1653).  Die  Komponisten  der  ersten  Oper 
sind  Vergilio  Mazzocchi  und  Marco  Marazzoli,  die  der  zweiten  wieder  Marazzoli  und 
Antonio  Maria  Abbatini.  Der  Text  der  zweiten  Oper  steht  bedeutend  höher  als  der 
der  ersten,  wofür  der  Grund  darin  zu  suchen  ist,  dass  Ruspigiiosi  unterdessen  das 
spanische  Theater  des  Calderon  in  Madrid  kennen  gelernt  hatte.  Schon  an  der 
Inhaltsangabe  G.s  sieht  man,  dass  das  Stück  geschickt  angelegt  ist.  Der  musikalische 
Wert  der  ersten  Oper  besteht  in  der  Schaffung  des  leicht  gefügten  Rezitativs,  in  dem 
die  Italiener  so  gross  sind.  In  der  zweiten  Oper,  in  den  von  Abbatini  komponierten 
Akten,  finden  sich  bereits  eigentliche  Finales,  die  man  bis  dahin  dem  bedeutend 
später  lebenden  Komponisten  Logroscino  zuschrieb.  G.  bespricht  ausser  diesen  noch 
verschiedene  andere  komische  Opern  jener  Zeit,  so  dass  gerade  dieses  Kapitel  als 
besonders  inhaltsreich  bezeichnet  werden  muss.  Die  vielen  Notenbeilagen,  die  G. 
seiner  Publikation  beigibt,  stempeln  das  Buch  zu  einem  sehr  wichtigen  Werke.  — 
Beiträge  zur  Geschichte  der  komischen  Oper  gibt  ferner  Nicola  d'Arienzo 
(3729  a)  in  seiner  Schrift  „Die  Entstehung  der  komischen  Oper".  Die  Arbeit  erschien 
ursprünglich  in  der  bekannten,  vortrefflichen  italienischen  Musikzeitschrift  „Rivista 
musicale  Italiana"  1900  und  wurde  von  Ferd.  Lug  scheider,  einem  Schüler 
d'A.s,  ins  Deutsche  übersetzt.  Was  die  eigentliche  Entstehungsgeschichte  der 
komischen  Oper  betrifft,  so  ist  die  Arbeit  von  der  vorgenannten  Goldschmidts  über- 
holt. Doch  tut  dies  nichts  zur  Sache,  da  d'A.  es  nicht  darauf  abgesehen  hat,  die 
frühesten  Werke  mit  komischen  Elementen  nachzuweisen,  sondern  an  Hand  ver- 
schiedener Werke  aus  dem  17.,  besonders  aber  dem  18.  Jahrhundert  den  komischen 
Stil  der  früheren  komischen  Oper  der  Italiener  klarzumachen  sucht.  Die  Arbeit  ist 
mehr  ästhetischer  als  historischer  Art,  und  in  dieser  Beziehung  bietet  sie  manches 
Vortreffliche.  Die  Notenbeispiele  sind  ausgezeichnet  gewählt,  überall  hat  man  es 
mit  charakteristischen  Stellen  zu  tun.  Die  etwas  unklare  Disposition  der  Arbeit  er- 
schwert ziemlich  das  Studium,  was  zu  bedauern  ist,  da  manche  feine  Bemerkung 
nicht  recht  zur  Geltung  kommt  und  zwischen  manchem  Unwesentlichen  leicht  ver- 
schwindet. Die  eigentliche  Arbeit  beginnt  mit  der  Betrachtung  einiger  komischen 
Scenen  in  den  ernsten  Opern  der  Venetianer.  Diese  Scenen  sind  von  Anfang  an  für 
die  venetianische  Oper  charakteristisch  (doch  sind  sie  auch  bereits  in  römischen  Werken 
zu  finden),  in  ihnen  zeigt  sich  der  Einfluss  des  Volkes  auf  die  Oper  am  stärksten. 
Indessen  suchten  sich  Textdichter  und  Musiker  für  diese  Vermischung  des  ernsten 
mit  dem  komischen  Stil  zu  rechtfertigen.  Den  Grund  musste  natürlich  das  Altertum 
geben,  dessen  Tragödie  man  ja  allen  Ernstes  mit  der  Oper  erneuert  zu  haben  glaubte. 
Man  berief  sich  deshalb  auf  Werke  des  Euripides,  wie  den  Zyklopen,  auf  den 
Amphitryon  des  Plautus  und  besonders  auf  Rinto  von  Tarent,  der  die  Tragödie  ins 
Komische  verwandelt  hatte.  Allmählich  entwickeln  sich  die  komischen  Scenen  zu 
ganzen  Zwischenspielen,  Intermezzi,  die  anfangs  noch  der  Haupthandlung  einiger- 
massen  angepasst  waren.  Immer  selbständiger  werdend,  sind  sie  es  eigentlich,  die  die 
komische  Oper  begründen,  wenn,  wie  wir  durch  Goldschmidt  erfuhren,  auch  schon 
sehr  früh  ausgeführte  komische  Opern  komponiert  wurden.  Da  d'A.s  Arbeit  in  erster 
Linie  ästhetisch  verstanden  sein  will,  können  die  Bedenken  bezüglich  der  Voll- 
ständigkeit schweigen.     Wichtige  Komponisten    der   komischen   Oper   werden   nicht 


A.  HeusH,  Gfschichfo  der  Opftf.  &11 

einmal  erwähnt,  die  BeRpi*ecliuii<i  wt-iulei  siiii  iimMi-u  Werken  zu,  die  aber  vollauf 
(las  InterosHO  vcrdionon,  das  ihnen  der  Verfasser  zuschreiht.  Die  Untersuchungen 
R-ipfeln  in  der  Betrachtung"  von  Pors^olesis  komischer  Oper  „II  fratre  innamorato'*, 
die  dreiakti^-,  rwav  hint»(^  nicht  den  Weitruhni  des  Einaktei-s  ,,La  serva  padrona" 
besitzt,  an  eigentlicher  Hedeutiiny  diesem  Werke  aber  wohl  kaum  nachsteht.  Er- 
wiihiit  Werden  mög-e  noch  das  Vorwort  L  u  ^'  s  c  h  e  i  d  e  r  s  ,  der  berichtet,  dass  Waj^er 
während  seines  Aurenthaltes  in  Neapel  im  -Jahre  IHHO  dem  Konservatorium  San  Pietro 
a  Maiella  wiedei'holt  Besuche  ab<^estattet  iiabe,  sich  sehr  für  die  Notenschätze  des 
berühmten  Archivs  interessierte  und  sich  Kompositionen  der  alten  Meister  vorepielen 
lieHs.  Es  muss  dies  deshalb  <i"esa<^t  werden,  weil  vielfach  die  Meinung  existiert, 
Wa^'iier  sei  ein  Gegner  der  Bestrebungen  der  Musikgeschichte  gewesen.  Diese  An- 
sicht zirkulierte  besonders  während  der  Vorbereitungen  für  das  Berliner  W^agnerfest 
anlässlich  der  Denkmalsenthüllung  und  wurde  auch  geglaubt,  da  sie  von  Leuten  wie 
dem  bekannten  Dirigenten  und  Schüler  Richard  Wagners,  Alfred  Richter,  kolportiert 
wurde.  —  Zwei  Berliner  Dissertationen  befassen  sich  mit  der  Hamburger  Oper, 
nämlich  Hugo  Leichtentritts  „Reinhard  Keiser  in  seinen  Opern.  Ein  Beitrag 
zur  Geschichte  der  frühen  Oper"  (3730b)  und  Gurt  Otzenns  „Philipp  Telemann 
als  Opernkomponist"  (3730c).  Beide  Arbeiten  (von  der  L.s  ist  nur  der  erste  Teil  er- 
schienen; auch  der  Band  musikalischer  Beilagen  steht  noch  aus)  sind  ähnlich  an- 
gelegt. Sie  geben  eine  Besprechung-  der  Werke  der  betreffenden  Komponisten,  die 
Abhandlung  von  0.  macht  auch  den  Versuch,  ein  allgemeines  Bild  über  die 
Operntätigkeit  und  die  Stellung  Telemanns  zu  geben.  Beiden  Arbeiten  fehlt  der 
eigentliche  Grund  und  Boden,  die  gute  Kenntnis  der  damaligen  italienischen  Oper, 
ohne  die  es  unmöglich  ist,  zu  durchaus  gesicherten  Urteilen  zu  kommen.  L.  ist  sich 
dieses  Mangels  auch  bewusst,  ohne  dass  er  in  der  Lage  war,  ihm  abhelfen  zu  können. 
Seine  Betrachtung  bringt  dieses  und  jenes  Neue,  korrigiert  auch  einige  frühere  An- 
sichten. Wer  Keisersche  Opern  noch  nicht  studiert  hat,  wird  durch  die  Schrift  einen 
Einblick  erhalten.  Auf  unbekannterem  Terrain  bewegt  sich  die  Arbeit  über  Telemann, 
der  zu  den  vielseitigsten  Komponisten  seiner  Zeit  gehört.  Die  Bedeutung  dieses 
Mannes  wird  einmal  ausführlich  behandelt  werden  müssen.  Seine  Tätigkeit  als 
Opernkomponist  kommt  an  zweiter  oder  dritter  Stelle,  neun  Opern  sind  eine  Zahl, 
die  nur  bei  einem  Nebenfach  erklärlich  ist.  Telemann  ist  in  erster  Linie  ein  komisches 
Talent,  was  die  Arbeit  hübsch  belegt.  Einige  Figuren  sind  im  besten  Sinne  komisch 
gezeichnet.  Telemann  hat  gute  Einfälle,  es  fehlt  ihm  aber  die  strenge  Durcharbeitung, 
was  bei  seinen  anderen  Kompositionen  ebenfalls  öfters  zu  treffen  ist.  0.  stellt  seine 
Werke  mit  den  schwächeren  Händeis  zusammen,  hält  Telemann  aber  für  dramatischer 
als  Händel.  Es  kommt  hier  darauf  an,  was  man  unter  dramatisch  versteht.  Sucht 
man  Händel  in  den  richtigen  Werken  auf  und  sieht  das  Dramatische  in  der 
Schilderung  grosser  Charaktere  in  bedeutenden  Seelenzuständen,  dann  urteilt  man 
darüber  anders.  Der  Arbeit  ist  ein  Beilagenband  beigegeben,  der  manches  Unnötige 
enthält  und  zeigt,  dass  der  Verfasser  das  wirklich  Charakteristische  nicht  immer  aus- 
zuwählen verstand.  —  ^ 

Der  Betrachtung  eines  Musikers  des  1 8.  J  a  h  r  h  v:  n  d  e  r  t  s  ist  ein  Buch  von 
M.  Nestler  (6610)  gewidmet:  „Der  kureächsische  Kapellmeister  Naumann  aus 
Blasewitz.  p]ine  Darstellung  seiner  Lebensschicksale".  Die  Familie  des  berühmten 
Musikers  existiert  heute  noch,  und  wohl  diesem  Umstände  ist  es  teilweise  zuzu- 
schreiben, dass  diese  Biographie  geschrieben  wurde.  Hierauf  ist  es  vielleicht  auch 
zurückzuführen,  dass  das  Buch  den  ganzen  äusseren  wissenschaftlichen  Apparat  an 
Quellennachweisen  usw.  weglässt  und  schlicht  darauf  los  erzählt,  was  über  die 
Lebensschicksale  Naumanns  zu  sagen  ist.  Es  ist  dies  zu  bedauern,  denn  das  Buch 
scheint  mit  Gründlichkeit  geschrieben  zu  sein  und  auf  authentischem  Material  zu 
beruhen.  Die  Biographie  liest  sich  wie  ein  Roman,  die  Lebensumstände  Naumanns 
während  seiner  Jugend  sind  sehr  abenteuerlich,  sein  Gottvertrauen,  seine  Güte  und 
Geduld  führen  zu  einem  Ziele,  wie  man  es  in  erhebenden  Geschichten  für  die 
Jugend  liest,  und  doch  handelt  es  sich  hier  um  reinste  Tatsachen.  Das  Buch  will 
denn  auch  in  gewisser  Beziehung  ein  Buch  für  das  Volk  sein,  rechnet  weniger  auf 
einen  engeren  Musikerkreis  als  auf  ein  grösseres  Publikum.  In  diesem  Sinne  will 
das  schlichte  Buch  auch  aufgefasst  sein.  —  Im  übrigen  hat  dieses  Jahr  keine  be- 
deutenderen Arbeiten  über  Musiker  des  18.  Jahrhunderts  gezeitigt.  Ueber  Musiker  wie 
Mozart  (Beethoven  hat  mit  der  Oper  so  wenig  zu  tun,  dass  die  meisten  Beethoven- 
arbeiten hier  nicht  besprochen  werden  können),  von  denen  wir  ausgezeichnete 
Biographien  besitzen,  hört  man  selten  etwas  Neues.  (Der  Aufsatz  von  Sandberger 
Mozartiana  (6612)  berührt  das  Gebiet  der  Oper  nicht.)  —  Neues  bringen  auch  die 
Opernführer  nicht,  sei  es  über  Gluck  oder  Mozart.  Diese  Führer  durch  bekannte 
Werke,  die  heute  massenhaft  in  die  W^elt  geschickt  werden,  entspringen  vielfach 
Verlegerplänen   und   machen   sehr  oft  keinen   Anspruch  darauf,   ernst  genommen  zu 


512  A.  Heu  SS,  GeRchichte  der  Oper. 

werden.  Merlans  (6613)  Führer  zu  Don  Juan  und  Zauberflöte,  auch  zu  den 
Meistersing-ern,  gehören  zum  besten,  was  in  dieser  Beziehung-  im  allgemeinen  ge- 
leistet wird.  —  Dass  auch  Männer  wie  Leopold  Schmidt  (6608)  in  der  Ein- 
führung- zu  Glucks  Orpheus  und  Eurydike  oder  Smolian  (6685b)  in  den  ,,Ring 
des  Nibelungen"  sich  von  den  gewöhnlichen  Arbeiten  vorteilhaft  unterscheiden, 
braucht  nicht  besonders  betont  zu  werden.  Für  die  Forschung  ist  aber  die  Aus- 
beute, was  teilweise  in  der  Natur  der  Sache  liegt,  gering.  — 

19.  Jahrhundert:  Allgemeines.  Storck  (6670)  hat  einen  Auf- 
satz: „Jenseits  und  diesseits  von  R.Wagner"  geschrieben.  Er  lässt  hier  eine  Anzahl 
neuer  Opern  Re^oie  passieren,  wobei  er  zu  dem  Schlüsse  kommt,  dass  von  einem 
,, Jenseits"  von  R.  Wagner  noch  kaum  die  Rede  sein  könne,  gegen  welche  Ansicht 
sich  für  das  Gebiet  der  Oper  wohl  nichts  einwenden  lässt.  —  Praktische  Fragen 
schneidet  Leop.  Schmidt  (6688a)  in  dem  Artikel:  „Vom  Opernwesen  der  Gegen- 
wart" an.  Er  verteidigt  zunächst  die  Oper  gegen  die  auch  heute  noch  etwa  erhobenen 
Angriffe  auf  ihre  [Jnnatur,  was  auch  sehr  geschickt  in  einem  witzigen 
Artikel  von  Dippe:  „Oper  und  gesunder  Menschenverstand"  (6601)  geschieht. 
Dann  hebt  Seh.  hervor,  dass  unser  Zeitalter  auf  musikalischem  Gebiet  den  drama- 
tischen Gesichtspunkt  sehr  stark  betone.  Die  Opemkomponisten  kennen  tatsächlich 
kein  höheres  Prinzip,  als  das  dramatische.  Hinter  ihnen  bleibt  aber  die  Darstellung 
auf  der  Bühne  weit  zurück.  Die  Gründe  sind  diejenigen,  die  schon  Wagner  teilweise 
angegeben  hat:  ungenügende  Vorbereitung,  der  Zwiespalt  im  Repertoire  zwischen 
der  alten  und  neuen  Schule  usw.  Das  dringendste  Bedürfnis  für  die  moderne  Opern- 
bühne sind  tüchtige  Regisseure,  wie  sie  im  Schauspiel  zu  finden  sind,  während  im 
Opernfache  dieses  Amt  unverantwortlich  vernachlässigt  werde,  obgleich  es  doppelt 
so  schwere  Arbeit  erfordere  wie  im  Schauspiel.  Wer  die  Verhältnisse  kennt,  wird 
Seh.  unbedingt  recht  geben  müssen,  denn  selbst  in  Wagnerschen  Werken  wird  hier 
so  oft  gesündigt,  dass  man  glauben  könnte,  Wagner  habe  in  dieser  Beziehung- 
umsonst  gelebt.  In  den  Münchener  Mozart -Festspielen  sieht  Seh.  sehr  beachtens- 
werte Anfänge,  auch  die  alte  Oper  neu  zu  organisieren;  leider  sind  sie  bis  dahin 
ohne  Nachfolge  geblieben.  Der  Verfasser  gelangt  am  Schluss  zu  der  schon  oft  aus- 
gesprochenen Forderung,  -dass  man  für  die-  Spieloper  und  die  Oper  grossen  Stils 
zwei  verschiedene  Häuser  mit  spezi-ellen  Einrichtungen  besitzen  müsste;  erst  dann 
könnte  man  die  Darstellungsfrage  als  gelöst  betrachten.  — 

I)as  Jahr  1901  war  ein  Lortzingjahr:  Lortzing  ist  am  28.  Oktober  1801 
geboren  und  am  21.  Januar  1851  gestorben,  man  konnte  Geburts-  und  Todestag 
feiern.  Die  Feier  des  100.  Geburtstages  hat  denn  auch  eine  Anzahl  Schriften  und 
eine  Meng-e  Aufsätze  gezeitigt.  (Die  Bibliographie  N.  6620-6624  ist  nicht  vollständig.) 
Durch  die  meisten  Artikel  geht  das  Bestreben,  von  Lortzing  eine  höhere  Meinung 
zu  erwecken,  gleichsam  Rettungen  seiner  Komponisten-  und  Dichterehre  vor- 
zunehmen. Man  begreift  nicht  so  ganz,  wie  das  geschehen  konnte,  denn  von  einer 
eigentlichen  Unterschätzung  Lortzings  kann  kaum  die  Rede  sein,  da  das  gewichtigste 
Argument  für  die  Einschätzung  eines  Opernkomponisten,  das  Repertoire,  beweist, 
dass  Lortzing  zu  den  Lieblingen  des  deutschen  Volkes  zählt.  Die  Eigenart  Lortzings, 
vor  allem  sein  gemütvoller  Plumor,  ist  in  neuerer  Zeit  wohl  kaum  jemals  unterschätzt 
worden,  wie  man  sich  selbstverständlich  gehütet  hat,  den  Komponisten  des  „Zar  und 
Zimmermann"  zu  unseren  grössten  Komponisten  zu  zählen.  Das  muss  unbedingt  be- 
tont werden,  dass  Lortzings  Spielopern  gegenwärtig  geradezu  unentbehrlich  sind, 
denn  die  moderne  Oper  hat  uns,  was  das  Gebiet  der  komischen  Oper  betrifft, 
beinahe  ganz  und  gar  im  Stich  gelassen.  Schon  aus  diesem  Grunde  kann  von  einer 
eigentlichen  ünterschätzung  gar  nicht  die  Rede  sein,  diese  könnte  erst  eintreten, 
wenn  eine  neue  komische  Oper  emporschiessen  würde,  Werke,  in  denen  modernes 
Fühlen  wirklich  zum  Ausdruck  kommt.  Auf  die  einzelnen  Aufsätze  braucht  kaum 
eingegangen  zu  werden,  wenn  noch  hervorgehoben  wird,  dass  da  und  dort  energisch 
verlangt  wird,  die  Opern  Lortzings  durch  die  Darstellung  zu  heben,  sie  von  allem 
traditionellen  Schlendrian  zu  befreien,  kurz  sie  auf  die  Höhe  des  feineren  Lustspiels 
zu  heben.  Man  hat  damit  eine  teilweise  sehr  richtige  Forderung  erhoben.  Lortzings 
Opern  dienen  gar  oft  zu  possenhaften  Spielübertreibungen;  es  werden  selbstgemachte 
Witze  gerissen,  der  Respekt  wird  talsächlich  sehr  oft  nicht  genügend  gewahrt.  Viel 
wird  man  aber  in  dieser  Beziehung  nicht  ausrichten,  da  gerade  Lortzings  gemütliche 
Opern  den  Keim  in  sich  tragen,  dass  sie  ebenfalls  etwas  gemütlich  angefasst  werden. 
Da  die  meiste  Litteratur  über  Lortzing  noch  in  das  Jahr  1901  fällt,  so  ist  eine  aus- 
führliche Behandlung  um  so  weniger  notwendig,  als  im  übrigen  den  meisten  Auf- 
sätzen nur  Tagesbedeutung  zukommt.  Der  eigentliche  Lortzingforscher  ist  Kruse 
(6620a),  dessen  Aufsatz  ,,Zur  Lortzingfeier"  zum  besten  gehört,  was  aus  diesem  An- 
lass  geschrieben  wurde.  —  Erfreut  darf  man  sein  besonders  über  die  ebenfalls  von 
Kruse  (6620)    veranstaltete    Sammlung    ,, Albert    Lortzings   Briefe".      Diese    Briefe 


I 


A.  Heuss,  Geschichte  <]ov  Oper.  513 

sind  teilweise  durch  die  erste  liiug'rai)hie  [jOilzm^s  von  Dliringer,  die  bald  nach  des 
Komponisten  Tode  erschien,  bekannt.  In  dieser  zum  jj^rössten  Teile  Briefbiographie 
ist  aber  alles  P^rühliche  ausgelassen,  da  s'w  den  Zweck  hatte,  Sympathien  für  die  in 
Armut  lebende  Familie  Ijortzinp^s  zu  erwecken.  Das  Arg-ument  fällt  heute  gelbst- 
verständlioh  fort,  und  man  darf  K.  für  die  vollständi}»e  Ilerausfrabe  dankbar  sein. 
Es  sind  keine  eigentlichen  ,,KLinstlerbriefe",  keine  tiefsinnigen  oder  ^eiätreichen 
Exkurse  über  die  Musik,  im  (ie<^enteil,  die  Briefe  sind  schlicht,  p^ut  bürjferlich. 
Was  ihnen  den  Reiz  g'ibt,  sind  Ironien,  mit  denen  Lortzing-  reich  begabt  war, 
scharfe  Zü^e,  die  v'on  einer  ausg-ezeichneten  Beobachtungsgabe,  wie  sie  auch  Mozart 
besass,  herrühren,  und  gelegentlich  ein  derber  Ton.  Für  die  engere  Theatergeschichtt» 
fällt  dies  und  jenes  ab,  wenn  auch  die  Ausbeute  nicht  gerade  sehr  gross  ist.  Der 
Briefwechsel  setzt  I82(i  ein  und  hört  erst  vierzehn  Tage  vor  Lortzings  Tode  auf; 
eine  Unterbrechung  findet  sich  einzig  von  1836  auf  1837,  —  Wittmanns  (Hß22ej 
Lortzing-Biographie  ist  in  zweiter  Auflage  erschienen,  vermehrt  und  verbessert,  wo- 
von besonders  das  Verbessern  recht  notwendig  war.  In  der  ersten  Auflage  war 
unter  anderem  noch  das  falsche  Geburtsjahr  angegeben,  obgleich  es  durch  Zurück- 
gehen auf  die  Akten  in  Berlin  ohne  weiteres  zu  erfahren  war.  Die  Biographie  ist, 
wie  man  zu  sagen  pflegt,  für  den  „Hausgebrauch",  welches  Schicksal  sie  mit  den 
meisten  anderen  Musikerbiographien  bei  Keclam  teilt.  — 

üeber  H.  M  a  r  s  c  h  n  e  r  hat  M  ü  n  z  e  r  (ß625)  eine  sehr  hübsche  Arbeit 
erscheinen  lassen,  die  teilweise  auf  neuem  Material  in  Briefen  und  Dokumenten 
beruht.  Der  Wert  der  Biographie  beruht  in  der  gelungenen  Verschmelzung  der 
Lebensgeschichte  mit  der  künstlerischen  Besprechung  der  Werke  in  dem  knappen 
Rahmen,  der  diesen  von  Reimann  herausgegebenen  Biographien  gesetzt  ist. 
Denn  eine  endgültige  Biographie,  eine  solche,  auf  der  die  spätere  Zeit  wirklich 
fussen  wird,  gibt  M.  nicht,  was,  wie  gesagt,  schon  wegen  der  Raumrücksichten 
nicht  anging.  Schon  die  Vorgeschichte  für  Marschners  Opemschaffen  wird  kaum 
berührt.  Auf  der  Höhe  stehen  die  Besprechungen  der  Hauptopern  Marschners, 
der  Einfluss,  den  Marschner  auf  Wagner  ausübte,  wird  hervorgehoben;  doch  hätte 
hier  noch  manches  Wesentliche  gesagt  werden  können.  Einer  ausgeführten 
Biographie  stehen  auch  Hindernisse  entgegen;  Marschner  geniesst  nicht  ein  so 
grosses  Interesse,  dass  mau  an  seiner  spezifischen  Entwicklung  so  viel  Anteil 
nähme,  um  selbst  nur  die  Hauptwerke  bis  in  ihre  Einzelheiten  zu  verfolgen.  Die 
Biographie  hat  das  Verdienst,  das  auch  für  weitere  Kreise  Wesentliche  in  völlig 
zuverlässiger  Weise  vermittelt  zu  haben.  —  Die  zwei  in  der  Bibliographie  angeführten 
Aufsätze  über  Marschner  (6625a — b)  waren  mir  nicht  zugänglich.  — 

Spohr,  Meyerbeer.  Aufsätze,  wie  die  in  der  Bibliographie  verzeich- 
neten (6627-28),  die  auf  aus  der  Praxis  verschwundene  Opern  aufmerksam 
machen,  sind  heute  ziemlich  häufig;  da  und  dort  sind  die  Versuche  auch  von 
Erfolg  gekrönt.  Sie  entspringen  einer  sehr  naheliegenden  Tatsache:  Die  moderne 
Opernproduktion  hat  uns  beinahe  gar  keine  Werke  geschenkt,  die  sich 
auf  dem  Spielplan  gehalten  hätten.  Man  sucht  deshalb  in  der  Vergangen- 
heit. Aber  nichts  ist  schwieriger,  als  Opern  wieder  zu  beleben,  denn  keine  Kunst- 
gattung ist  der  Mode  (im  guten  Sinne)  so  sehr  unterworfen,  wie  die  Oper.  Keine 
Kunstgattung  hat  auch  so  viel  Wandlungen  durchgemacht,  wie  die  künstlichste  von 
allen,  das  musikalische  Drama.  Schuld  daran  ist  nicht  die  Musik,  sondern  der  Text, 
der  über  kurz  oder  lang  das  Schicksal  einer  Oper  besiegelt.  Worin  die  Güte  des 
Textes  besteht,  diese  Frage  scheint,  wenn  man  die  moderne  Opempi-oduktion  be- 
trachtet, immer  geheimnisvoller  zu  werden.  — 

Die  Rubrik  „einzelne  Komponisten"  (6689-97),  die  um  das  Sechs- 
fache vergrössert  werden  kann,  betrifft  moderne,  lebende  Tondichter  und  ihre  Werke. 
Es  sind  meistens  nicht  besondere  tiefgehende  Besprechungen  über  Erstaufführungen. 
Auf  sie  einzugehen,  hat  durchaus  keinen  Zweck.  —  Erwähnt  mag  das  Schriftchen  voq 
U  r  b  a  n  (6693b)  ,,Strauss  contra  Wagner"  werden,  nicht  weil  es  irgend  welche  Be- 
deutung hätte,  sondern  weil  es  zeigt,  wie  modernes  Musikschriftstellertum  gelegent- 
lich total  entgleist.  Das  Schriftchen  ist  ein  Pamphlet  auf  Wagner  und  ein  exaltierter 
Panegyricus  auf  Richard  Strauss,  der  gegen  Wagner  besonders  als  „Deutscher"  aus- 
gespielt wird.  Man  muss  Richard  Strauss  in  Schutz  nehmen,  von  dem  es  ganz  aus- 
geschlossen ist,  dass  er  solche  Schriften  gutheissen  würde.  Die  Sucht,  aufzufallen, 
sensationell  zu  wirken,  treibt  oft  ganz  sonderbare  Blüten.  — 

Richard  Wagner:  Allgemeine  Charakteristiken.  Dem 
Umfange  nach  nehmen  nicht  nur  in  der  Litteratur  über  die  Oper,  sondern  überhaupt 
in  der  ganzen  Musik,  die  Bücher,  Scliriften  und  Aufsätze  über  Richard  Wagner  den 
breitesten  Raum  ein.  Dies  beweist  vor  allem  etwas:  den  kolossalen  Anteil,  den  die 
Welt  immer  noch  an  Wagner  nimmt  und  noch  lange  Zeit  nehmen  wird.  Die  Litteratur 
über  Wagner  ist  bereits  jetzt  grösser  als  über  irgend  einen  anderen  grossen  deutschen 


514  A.  Heuss,  Geschichte  der  Oper 

Künstler;  weder  die  Goethe-  noch  die  SchillerUtteratur  kann  sich,  was  die  Quantität 
betrifft,  mit  der  Wagnerschen  messen.  Das  rührt  auch  teilweise  daher,  dass  Wag-ners 
Lebenszeit  in  das  eigentliche  Zeitalter  der  Presse  fällt,  denn  schon  die  Litteratur 
über  Wagner  zu  dessen  Lebenszeit  ist  so  ungeheuer  gross,  dass  kein  Mensch  sagen 
kann,  er  hätte  annähernd  einen  Ueberblick  über  sie  (Oesterleins  „Katalog  einer  Wagner- 
Bibliothek",  1882—86,  2  Bde.,  enthält  bereits  5560  Nummern).  Die  Zahl  der  Schriften 
usw.  ist  nach  Wagners  Tode  nicht  kleiner  geworden,  sondern  wuchs  immer  noch  an, 
unterstützt  durch  zahlreiche  Publikationen,  besonders  von  Briefen,  die  die  Wagnersche 
Person  selbst  betreffen  und  neues  Material  zur  inneren  und  äusseren  Lebensgeschichte 
dieses  Mannes  bringen.  Die  Litteratur  über  Wagner  hat  sich  von  Anfang  an  im 
Gegensatz  zu  der  über  andere  grosse  Musiker  dadurch  ausgezeichnet,  dass  Männer,  die 
ausserhalb  der  Musik  standen,  von  ihm  angezogen  wurden  und  über  ihn  schrieben. 
Nietzsches  unzeitgemässe  Betrachtung  ,, Richard  Wagner  in  Bayreuth"  ist  heute  das 
bekannteste  und  bedeutendste  Beispiel  dafür.  Jetzt  nehmen  gerade  diese  „ausser- 
musikalischen"  und  vielfach  sogar  „ausserkünstlerischen"  Schriften  den  breitesten 
Raum  in  der  Wagnerlitteratur  ein.  Es  hat  dies  seine  Gründe:  Die  Partei,  die  sich 
enger  um  Wagner  scharte,  sieht  in  Wagner  in  erster  Linie  nicht  einen  Künstler, 
sondern  betont  besonders  das  philosophische  Element  in  Wagner,  sie  sieht  in  ihm 
einen  W^eltweisen  von  einer  solchen  Bedeutung,  dass  die  heutige  Welt  nichts  besseres 
tun  könnte,  als  der  Wagnerschen  Weltanschauung  nachzueifern  und  sie  in  die  Tat 
umzusetzen.  Diese  engere  Wagnerpartei  ist  in  erster  Linie  von  diesem  Standpunkte 
aus  zu  betrachten,  ihre  Schriften  sind  Versuche,  Wagner  eine  Weltbedeutung  zuzu- 
messen, wie  sie  vor  ihm  noch  kein  Mensch,  weder  Künstler  noch  Philosoph,  besass. 
Diesem  Wagnerianer  —  er  spricht  es  nicht  gerade  offen  aus,  er  ist  aber  davon  felsen- 
fest überzeugt  —  ist  nur  ein  Vergleich  hoch  genug,  der  mit  Jesus.  Und  diese 
Ansicht  stützt  sich  in  erster  Linie  auf  den  Parsifal,  den  der  engere  Wagnerianer  für 
das  höchste  ansieht,  was  die  Kunst  seit  ihrem  Bestehen  hervorgebracht  hat:  Der 
Parsifal  ist  eine  heilige  Offenbarung.  Hand  in  Hand  mit  dieser  fundamentalen 
Ansicht  über  Wagner  gehen  die  weiteren  Versuche,  möglichst  alles,  was  Wagner 
gesagt  hat,  zu  halten.  Für  diesen  Wagnerianer  sind  die  Wagnerschen  Schriften  eine 
Art  Evangelium,  das  man  wohl,  wie  es  die  orthodoxen  Prediger  tun,  erklären  soll, 
das  aber  um  keinen  Preis  wahrhaft  kritisch  angefasst  werden  darf.  Der  „Glaube" 
soll  Wissen,  das  auf  anderer  Basis  als  der  Wagnerschen  emporwächst,  ersetzen.  In 
diesem  Sinne  ist  die  engere  Wagnerpartei  heute  durchaus  reaktionär,  wie  sie  einst 
die  fortschrittlichste  Partei  war.  Sie  arbeitet  noch  durchaus  mit  dem  Standpunkt 
Wagners,  sie  will  keine,  aber  auch  gar  keine  Position  aufgeben,  die  Wagner  einst 
sich,  seinem  Kunstwerke  und  der  ihn  umgebenden  Welt  gegenüber  einnahm.  Die 
Tradition  spielt  zudem  eine  sehr  grosse  Rolle,  und  wer  heute  das  Bayreuther  Theater 
besucht,  in  dem  Glauben,  Wagners  künstlerische  Intentionen  in  bezug  auf  die  Dar- 
stellung, die,  wie  er  selbst  sagte,  zu  seinen  Lebzeiten  nicht  erreicht  wurden,  durch- 
aus verwirklicht  zu  sehen,  der  muss  bei  einiger  Kritikfähigkeit  bemerken,  dass  dies 
öfters  nicht  der  Fall  ist.  Man  begnügt  sich  damit,  das  Traditionelle  zu  wahren, 
Erinnerungen  an  Aufführungen  unter  Wagners  Leitung  in  der  Art  zu  benützen,  dass 
man  sie  ohne  weiteres  herübernimmt,  ohne  dabei  daran  zu  denken,  dass  Wagner 
selbst  immer  weiter  auf  eine  Vervollkommnung  seiner  Absichten  bedacht  gewesen 
wäre.  Etwas  Antiquarisches,  allermindestens  Konservatives  haftet  so  dieser  Partei 
schon  seit  läng-erer  Zeit  ganz  entschieden  an.  Das  Werk,  das  den  Gedanken  dieser 
engeren  Wagnerpartei  am  reinsten  zum  Ausdruck  bringt,  ist  Chamberlains 
(6637)  „Richard  Wagner".  Das  Werk,  1894  erschienen,  ist  in  einer  „wohlfeilen 
Ausgabe"  neu  aufgelegt  worden.  Diese  Ausgabe  unterscheidet  sich  von  der  ersten 
einzig  und  zwar  sehr  vorteilhaft  dadurch,  dass  der  geradezu  aufdringliche  Bilder- 
schmuck, der  so  weit  ging,  dass  die  nebensächlichsten  Personen,  die  mit  Wagner  zu 
tun  hatten,  abkonterfeit  waren  (wohl  kaum  darf  man  dies  einem  so  hochgebildeten 
Mann  wie  Ch.  zum  Vorwurf  machen;  die  meisten  Bilder  werden  wohl  dem  Verlage 
zuzuschreiben  sein),  weggelassen  ist  und  das  Buch  sich  nun  rein  als  „Werk" 
präsentiert.  Die  ausführliche  Besprechung  eines  Werkes,  das  in  zweiter  Auflage  er- 
schienen ist,  gehört  wohl  nicht  hierher;  zudem  deckt  sich  der  Inhalt  mit  dem,  was 
anfangs  über  die  Art  und  Weise  der  engeren  Wagnerbetrachtung  gesagt  worden 
ist.  Aufgreifen  könnte  man  die  Sentenz,  die  dem  ganzen  Ch.schen  Werke  zu- 
grunde liegt.  Sie  zeigt  unverhüllt  an,  in  welcher  Art  diese  Wagnerschriftsteller 
Kunst-  und  Menschengeschichte  zu  treiben  gesinnt  sind.  Ch.  sagt  in  seiner  Ein- 
leitung, dass  er  Wagner  gegenüber  ganz  den  gleichen  Standpunkt  einnehme,  wie 
Thomas  Carlyle  in  seinem  Werke  „Ueber  Helden-  und  Helden  Verehrung  usw."  gegen- 
über Mohammed:  „Ich  will  so  viel  Gutes  von  ihm  sagen,  wie  ich  nur  irgend  kann. 
Das  ist  der  Weg,  sein  Geheimnis  zu  ergründen".  Das  ist  eines  der  vielen  geist- 
reichen Zitate,    die   ein    so  belesener  Mann  wie  Ch.  immer  bei  der  Hand  hat.    Die 


A.  Heuss,  Geschichte  der  Oper.  515 

Kritik  wenigstens  über  dieses  kann  al)er  darüber  belehren,  wie  viel  man  von  solchen 
Zitaten,  die  heutzuta<^e  g-eradozu  eine  Macht  geworden  sind,  zu  halten  liat.  Carlyle 
fügt  seinem  Ausspruch  noch  vorsichtig  den  Satz  hinzu:  „Da  übrigens  keine  Gefahr 
besteht,  dass  einer  von  uns  Mohammedaner  wird,  so  will  ich  so  viel  Gutes  von  ihm 
sagen  usw".  Carlyle  kommt  zu  dieser  Betrachtung,  weil  er  die  „landläufige  Hypothese 
über  Mohammed,  der  ein  ränkeschmiedender  Betrüger,  die  verkörperte  Falschheit 
gewesen"  sei,  gerade  auf  Grund  des  Wahren  in  diesem  Manne  einer  Kritik  unter- 
ziehen will.  Wie  kann  man  aber  über  einen  Künstler,  der  schon  bei  Lebzeiten  als  einer 
der  grössten  Menschen  angesehen  wurde,  den  gleichen  Standpunkt  einnehmen,  wie 
über  einen  Mann,  den  man  als  Gauner  ansah!  Die  Verteidigunjjswaffen  sind  hier 
denn  doch  zu  ungleich.  Wagner  brauchte  schon  in  den  90er  Jahren  keine  Ver- 
teidiger mehr,  sein  Werk  ist  zu  gross,  als  dass  Nörgeleien  und  Verunglimpfungen 
seiner  Person  bei  jedem  ernsten  Manne,  nicht  nur  bei  der  engeren  Wagnerpartei, 
Einfluss  hätten  gewinnen  können.  Wagner  brauchte  aber  Schriften,  die  daran  gingen, 
ihn  und  sein  Kunstwerk  derart  zu  erklären,  dass  sie  verständlich  wurden,  wobei 
man  natürlich  vor  keinen  Konsequenzen  zurückschrecken  durfte,  andererseits  aber 
auch  fähig  sein  musste,  Wagners  Werk  in  seiner  geschichtlichen  Stellung  auffassen 
zu  können.  Hierzu  hatte  Wagner  schon  selbst  den  Weg  gewiesen,  ein  Hauptteil 
seiner  Schriften  befasst  sich  damit,  dass  Wagner  sich  und  seinen  Freunden  klar  zu 
machen  sucht,  auf  welche  Weise  er  zu  der  Mission  gekommen  sei,  die  Oper,  das 
ganze  Theaterwesen,  die  Menschheit  selbst  zu  reorganisieren.  Gerade  in  dieser 
Beziehung  sowohl  das  Werk  von  Ch.  als  die  Schriften  der  anderen  speziellen 
Wagnerianer  durchzunehmen,  dass  man  untersucht,  ob  sie  auch  als  erstes  die 
Wagnerschen  (Jruiidansichten  auf  ihre  Richtigkeit  prüfen  wollen,  zeigt  schlagend, 
dass  dies  durchaus  nicht  in  ihrer  Absicht  liegt.  Wagners  Ansichten  bedürfen,  sobald 
sie  sich  einigermassen  auf  das  exakte  Gebiet  begeben,  durchaus  der  Revision,  und 
von  diesem  revidierten  Standpunkt  aus  muss  und  kann  nur  sein  Werk  betrachtet 
werden,  wenn  man  nicht  jeglichen  Boden  für  die  Wertschätzung  unter  den  Füssen 
verlieren  will.  Umgeht  so  Ch.  diese  Hauptfrage  für  die  Betrachtung  eines  jeden  be- 
deutenden Mannes  durchaus,  so  ist  es  demnach  unzweifelhaft,  dass  besonders  über 
spezielle  Fragen  der  Wagnerschen  Dramen  manche  Aufklärung  gegeben  wird.  Wer 
kritiklos  in  Wagner  eingeführt  sein  will,  wem  es  zu  mühselig  ist,  sich  insbesondere 
durch  W^agners  Schriften  und  Briefe,  die  den  Kern  von  allem  enthalten,  was  Ch. 
sagt,  durchzuarbeiten,  der  wird  in  diesem  „Richard  Wagner",  glänzend  geschrieben 
wie  alles,  was  von  Ch.  herrührt,  einen  guten  Führer  finden.  Ein  Werk  der  Zukunft 
ist  das  Buch  nicht,  wenn  es  auch  einer  späteren  Zeit  dafür  wichtig  sein  wird,  wie 
selbst  im  Grunde  so  kühle  Naturen  wie  Ch.  die  Wagnersche  Persönlichkeit  gänzlich 
gefangen  nehmen  konnte.  —  In  diesem  Zusammenhange  muss  das  Schriftchen  von 
Marsop  (6654)  „Der  Kern  der  Wagner-Frage:  Museumskunst  oder  Bühne  der 
Lebenden?"  ebenfalls  berührt  werden.  Es  ist  ein  für  spätere  Zeiten  vielleicht 
klassisches  Zeugnis  dafür,  wohin  die  Konsequenzen  mancher  Wagnerschen  An- 
schauungen führen.  Wagner  selbst  hat  die  Konsequenz  des  M. sehen  Artikels  nicht 
ausdrücklich  gezogen,  er  deutet  sie  an  in  seinem  ,, Kunstwerk  der  Zukunft".  M.  zielt 
darauf  hin,  dass  in  erster,  beinahe  einziger  Linie  die  musikdramatischen,  und  in 
Deutschland  natürlich  nur  die  deutschen,  Werke  aufgeführt  werden  sollten.  Zur 
Museumskunst  rechnet  er  alles,  was  nicht  mit  unseren,  d.  h.  Wagnerschen  Prinzipien 
zusammentrifft  und  anderen  Anschauungen  entsprungen  ist;  er  geht  sogar  so  weit, 
dass  er  Werke,  die  die  echtesten  Vorläufer  des  Wagnerschen  Musikdramas  sind,  wie 
die  Opern  Glucks,  von  der  lebenden  Bühne  ausschliesst;  Wagner  und  seine  Schule 
sollen  ausschliesslich  die  Bühne  beherrschen.  —  Eine  Antwort  hierauf  erhielt  Marsop 
bald  darauf  von  Graf  (6640)  in  dem  gleichbetitelten  Aufsatze:  „Der  Kern  der 
Wagnerfrage",  der  die  besonders  bei  Marsop  befremdliche  Deutschtümelei  mit  dem 
Gedanken  zurückweist,  dass  Deutschland  gerade  durch  sein  IJniversaltheater  gross 
geworden  sei.  Es  ist  kaum  möglich,  bei  solchen  Schriften  ernsthaft  zu  bleiben,  deren 
Verfasser  nach  ihrer  Stubentheorie  ausrechnen,  die  Welt  würde  gerade  auf  ihre  Art 
und  Weise  selij?  werden.  Nebenbei  gesagt,  liegt  gerade  in  den  Forderungen  Marsops 
eine  so  durchaus  undeutsche  und  unwagnerische  Pietätlosiijkeit  gegen  unsere  grössten 
deutschen  Meister,  dass  man  auf  Grund  solcher  Schriften  sagen  muss,  VVagners 
direkte  Nachfolger  treiben  ein  ganz  eigenartiges  Wagnerstudium.  —  Auch  Gö  hier 
(6639)  hat  in  dem  Aufsatz  „Die  Wagnerfrage"  Marsops  im  Grunde  genommen  recht 
kindliche  Ansichten  ebenso  entschieden  wie  erfolgreich  zurückgewiesen.  —  Interessant 
ist,  wie  in  neuerer  Zeit  protestantische  Pfarrer  für  Wagner  eintreten  oder  vielmehr 
in  ihm  gewissermassen  ihr  Heil  erblicken.  Es  ist  etwas  lang  gegangen,  bis  diese 
Periode  eingetreten  ist,  der  Grund  mag  wohl  teilweise  der  sein,  dass  Wagners  frühere 
Schriften,  feurige  Angriffe  auf  das  (historische)  Christentum,  einige  Bedenken  auf- 
kommen Hessen,  ob  man  Wagner  unbedingt  vertrauen  dürfe.     Man  hat  unterdessen 

Jahresbericht«  für  nenere  deaUohe  LitUrktargeMhiehte.  XIII.  gg 


516  A,  Heuss,  Geschichte  der  Oper. 

einsehen  g-elernt,  dass  Wagners  Religiosität  tief  im  Christentum  ruht  und  dass,  wie 
sich  ein  ebenfalls  hierhergehörender  Aufsatz  von  Kögel  (6650):  „Zur  Psychologie 
Wagners"  ausdrückt,  „sein  griechisch-feuerbachisches  Heidentum  ein  Selbstraissver- 
ständnis"  war.  Die  protestantischen  Pfarrer  sehen  jetzt  in  Wagner  einen  spezifischen 
Verkünder  des  echtesten  Christentums,  und  es  ist  wohl  unzweifelhaft,  dass  Wagner 
gerade  in  dieser  Beziehung  eine  immer  bedeutendere  Rolle  spielen  wird.  Der 
Vortrag  von  Laudin  (6653),  einem  Pfarrer  in  Ostpreussen:  „Richard  Wagner 
und  die  Religion  des  Christentums",  vermag  in  die  Anschauungen  dieser  Kreise  gut 
einzuführen.  L.  betont  eine  Kernfrage  gleich  anfangs,  dass  Wagner  der  Mann  sei, 
der  die  „deutsche  Volksseele  vom  Bau  des  erniedrigenden  Materialismus  zu  lösen 
und  durch  das  Evangelium  zu  erlösen"  vermöge,  „üeberall  wo  man  das  Evangelium 
lieb  hat,  verdient  Richard  Wagner  eine  bekannte  Grösse  zu  werden."  Es  genügt  hier, 
darauf  aufmerksam  zu  machen,  was  Wagner  auch  in  dieser  Beziehung  zu  sein  ver- 
mag. In  welcher  Art  Wagners  Werke  aufgefasst  werden,  wenn  man  sie  einseitig  in 
diesem  Lichte  betrachtet,  zeigt  L.s  Auffassung  des  Tannhäuser.  Hierüber  heisst  es 
S.  11:  „Die  Tendenz  des  Dramas  liegt  auf  der  Hand;  es  bildet  eine  grosse  Anklage 
gegen  das  herrschende  Kirohensystem  des  Ultramontanismus;  über  dasselbe  trägt  die 
wahre  Religion  den  Sieg  davon."  Wenigstens  zeitgemäss  ist  diese  Auffassung  1  — 
Dass  aber  auch  die  Philosophen  noch  lange  nicht  mit  Wagner  im  reinen  sind,  kann 
ein  Aufsatz  von  L.  Ziegler  (6674a):  ,,  Wagners  Weltanschauung  und  ihr  Verhältnis 
zu  Schopenhauers  Metaphysik"  zeigen.  Z,  weist  darauf  hin,  dass  Wagner  als  durch- 
aus selbständiger  Denker,  nicht  als  Schopenhauers  Schüler  aufzufassen  sei.  „Prinzipiell 
hat  Wagner  den  absoluten,  metaphysischen  Pessimismus  Schopenhauers  ersetzt  durch 
einen  historischen,  evolutionistischen  Optimismus."  Die  unermessliche  Bedeutung 
Wagners  beruhe  darin,  dass  er  die  Schwäche  des  Christentums,  die  in  mangelnder 
Spekulation  bestehe,  nicht  nur  aufgedeckt,  sondern  diese  spekulative  Armut  des 
Christentums  durch  Zuführung  indischer  Gedankenkreise  bereichert  und  die  Not- 
wendigkeit einer  spekulativen  Ergänzung  durch  arische  Gedanken  offenbar  ge- 
macht habe.  Z.  schliesst  mit  den  Worten:  „Derjenige  Philosoph,  welcher  die  An- 
deutungen Wagners  mit  eiserner  Konsequenz  zur  Reife  gelangen  Hess,  ist  Eduard 
von  Hartmann.  Die  Geschichte  der  Philosophie  weiss  aber  niemanden  zu  nennen, 
der  einen  Uebergang  von  Arthur  Schopenhauer  zu  Eduard  von  Hartmann  darstellen 
wird  wie  Richard  Wagner."  Diese  Frage  gehört  wohl  nicht  mehr  hierher,  sondern 
vor  das  Forum  der  Philosophie.  — 

Werke.  Von  dem  Standpunkt,  der  hier  von  der  engeren  Wagnerpartei  ein- 
genommen wird,  wird  man  es  ohne  weiteres  auch  verständlich  finden,  wenn  von  Bay- 
reuth aus  gerade  eine  Sammlung  ,, ausgewählter  Prosaschriften  über  Staat,  Kunst 
und  Religion"  veranstaltet  wurde  (6680a).  Wagner,  der  Philosoph,  wird  dadurch  vor 
dem  Künstler  in  den  Vordergrund  geschoben,  wodurch  die  eingangs  dieses  Ab- 
schnitts geäusserten  Ansichten  ihre  besondere  Bestärkung  erhalten.  Die  Schriften 
gehören  durchgängig  Wagners  späterer  Lebenszeit  an,  als  sein  Geschick  durch 
Ludwig  II.  eine  so  unvermutet  günstige  Wendung  nahm,  seine  Ansichten  sich  aber 
auch  in  mancher  Beziehung  änderten.  „Ueber  Staat  und  Religion"  und  „Deutsche 
Kunst  und  Politik"  hat  Wagner  noch  selbst  seinen  „Gesammelten  Schriften"  ein- 
verleibt, die  anderen  Schriften,  nämlich  „W'as  ist  deutsch?",  „Modern",  „Wollen  wir 
hoffen?",  „Religion  und  Kunst",  „Was  nützt  diese  Erkenntnis?",  ferner  die  „Aus- 
führungen zur  Kunst  und  Religion"  sind  sämtlich  dem  zehnten,  dem  Bayreuther 
Bande  entnommen,  der  nach  Wagners  Tode  erschien.  Dass  diese  Schriften  zum 
Gehaltvollsten  gehören,  was  Wagner  in  Prosa  geschrieben  hat,  kann  nur  Unkenntnis 
leugnen,  —  ob  sie  aber  das  Nützlichste,  für  unsere  Zeit  das  Notwendigste  bringen,  ist 
wieder  eine  andere  Frage.  Populär  (im  guten  Sinne)  können  sie  kaum  jemals 
werden,  schon  deshalb  nicht,  weil  der  Stil  Wagners  nicht  jedem  leicht  zugänglich 
ist.  Der  Herausgeber  der  ausgewählten  Schriften,  Hans  vonWolzog^en,  hat 
wohl  recht,  wenn  er  bedauert,  dass  die  Prosaarbeiten  Wagners  bis  dahin  zu  wenig 
Eingang  in  die  Nation  gefunden  hätten,  denn  dass  diese  als  die  Kundgebungen  eines 
so  ausserordentlichen  Genies  schon  des  Künstlers  wegen  gelesen  zu  werden  verdienen, 
unterliegt  gar  keinem  Zweifel.  Aber  mit  einer  Auswahl  der  religiös-philosophischen 
Schriften  sich  das  Interesse  gleichsam  erzwingen  zu  wollen,  zeigt,  wie  wenig  man  in 
Bayreuth  das  Fühlen  und  Denken  der  Zeit  kennt,  wie  wenig  praktischen  Geist  man 
überhaupt  besitzt.  Wer  sich  hinter  diese  Schriften  macht,  hat  die  früheren  ebenfalls 
schon  gelesen  und  benötigt  die  Sonderausgabe  nicht.  Zur  Einführung  in  Wagners 
Kunstphilosophie  taugen  diese  Aufsätze  aber  nicht.  Eine  Sammlung  der  spezifischen 
Kunstschriften  würde  auf  ganz  anderes  Interesse  stossen,  aber  das  ist  es  ja  nicht, 
was  man  in  Bayreuth  will:  Wagner  soll  nicht  in  erster  Linie  als  Künstler,  sondern 
als  Philosoph,  als  Regenerator  gelten.  —  Mit  Wagners  Schriften  befasst  sich  ein 
Aufsatz  von  Batka  (6680c),  wie  auch  dem  Schriftsteller  Wagner  mehrere  Aufsätze 


A.  Heu  SS,  Geschichte  der  Oper.  517 

gewidmet  sind  (6ß80d,  6(>80e).  B.  gehört  zu  den  Schriftstellern,  die  warm  für  die 
Sache  Wagners  eintreten,  sich  dabei  al)er  genügend  Selbständigkeit  gewahrt  haben, 
um  nicht  zu  allem,  was  von  Bayreuth  kommt,  Ja  und  Amen  zu  sagen.  Auch  dieser 
sehr  sympathisch  berührende  Aufsatz  ofl'enbart  Sachlichkeit  B.  betont  einmal  die 
Ungleichheit  der  Schriften,  bemerkt,  allerdings  ohne  es  näher  auszuführen,  dass  wir 
in  gar  mancher  Beziehung  anders  denken  und  fühlen  gelernt  haben.  Er  tritt 
unbedingt  für  die  früheren  Schriften  ein,  erklärt  die  der  Münchener  Periode  rüv  die 
hervorragendsten,  sieht  dann  aber  in  der  Schrift  „Beethoven",  die  mit  der  im 
höchsten  (irade  anfechtbaren  Musikphilosophie  Schopenhauers  getränkt  ist  und  sie 
auch  weiterführt,  deJi  Kulminationspunkt  von  "Wagners  schriftstellerischer  Tätig- 
keit. Dass  es  im  ganzen  sehr  zu  bedauern  bleibt,  wenn  die  Scliriften  Wagners  nicnt 
viel  mehr  gelesen  werden,  darüber  ist  kein  Woi't  zu  verlieren.  Nietzsches  Ausspruch: 
„Ich  kenne  keine  ästhetischen  Schriften,  welche  so  viel  Licht  brächten  wie  die 
Wagnerschen",  hat  auch  heute  noch  eine  bestinnnte  Ciültigkeit,  Was  aber  not  täte, 
wäre  eine  von  berufener  Hand  stammende  kritisclie  Ausgabe  derart,  dass  klar  und 
deutlich  angemerkt  würde,  wo  Wagner  sich  offenbar  irrt.  Man  kann,  mag  man  die 
Wagnerschen  Schriften  noch  so  sehr  hochschätzen  und  lieben,  sie  nicht  ohne  weiteres 
jedermann  empfehlen,  weil  sie  in  überaus  wichtigen  Punkten  keine  Klarheit,  sondern 
nur  eine  heillose  Verwirrung  anzustiften  imstande  sind,  die  in  mancher  Beziehung 
auch  bereits  so  gross  ist,  dass  man  sie  kaum  noch  aus  den  Köpfen  mehr  entfernen 
kann.  —  In  zweiter  Auflage  sind  die  „Nachgelassenen  Schriften  und  Dichtungen" 
Richard  Wagners  erschienen  (HHSO).  Diese  Arbeiten  sind  für  das  künstlerische  Ver- 
ständnis Wagners  unentbehrlich,  besonders  durch  die  beiden  dichterischen  Entwürfe 
„Die  Sarazenin"  und  „Jesus  von  Nazareth".  Beide  Entwürfe  gehören  der  Periode 
an,  in  der  Wagner  noch  in  das  historische  Drama  zurückfiel;  denn  auch  „Jesus  von 
Nazareth"  blieb  hauptsächlich  deshalb  liegen,  weil  Wagner  auch  hier  zu  sehr  auf 
iiistorische  Begebenheiten  stiess.  Ausser  diesen  dichterischen  Entwürfen  enthält  der 
Band  solche  für  Aufsätze,  dann  hingeworfene  Gedanken,  Fragmente  verschiedener. 
Weil  von  Wagner  herrührend,  sind  alle  mehr  oder  weniger  wichtig.  — 

Dass  von  Wagner  fortwährend  neue  Briefe  auftauchen,  liegt  einerseits  an 
dem  ungemeinen  Interesse,  das  man  an  Wagner  nimmt  und  das  bewirkt,  dass  selbst 
die  nebensächlichsten  Aeusserungen  mit  Dank  quittiert  werden,  dann  natürlich  an 
Wagner  selbst,  der,  an  und  für  sich  ein  grosser  Briefschreiber,  durch  seine  geradezu 
einzigartig  mannigfaltigen  Beziehungen  zu  vielseitiger  Korrespondenz  gedrängt  war. 
Von  den  neu  hinzugekommenen  Briefen  haben  manche  ein  ganz  bedeutendes 
Interesse,  da  sie  durchaus  neue  Aufschlüsse  über  Wagner  bringen.  An  erster  Stelle 
stehen,  was  die  Wichtigkeit  für  die  Wagnerbiographie  betritt'!,  die  Briefe  Wagners  an  seine 
Lieblingsschwester  Kläre,  die  Frau  des  ursprünglichen  Sängers  und  Opernregisseurs, 
späteren  Kaufmanns  Wolfram  (()ß7B).  Der  erste  Brief,  datiert  Genf,  am  20.  August 
1858,  ist  der  wichtigste.  Er  setzt  das  Verhältnis  Wagners  zu  Frau  Mathilde  W'esen- 
donk  auseinander.  Wagner  klärt  darüber  auf,  wie  dieses  Verhältnis  durch  seine 
Frau  gestört  worden  sei.  Man  wusste  bis  dahin  wenig  Authentisches  darüber,  durch 
diesen  Brief  wird  das  ganz  wunderbare  Verhältnis  der  beiden  geklärt.  Der  Satz: 
„Da  zwischen  uns  nie  von  einer  Vereinigung  die  Rede  sein  konnte,  gewann  unsere 
tiefe  Neigung  den  traurig  wehmütigen  Charakter,  der  alles  Gemeine  und  Niedere 
fernhält  und  nur  in  dem  Wohlergehen  des  anderen  den  Quell  der  Freude  erkennt" 
spricht  die  Hauptsache  aus.  Welch  harte  Kämpfe  aber  vorausgingen,  bis  die  beiden 
diese  Stellung  zueinander  erreicht  hatten,  zeigt  der  folgende  Passus  in  diesem, 
vielleicht  intimsten  Briefe,  den  Wagner  geschrieben  hat.  (Er  mag  hier  auch  besonders 
deshalb  mitgeteilt  sein,  weil  ihn  Golther  in  seinem  Vorwort  zu  dem  1004  erschienenen 
Bande  „R.  Wagner  an  Mathilde  Wesendonk"  absichtlich  ausliess,  wohl  einzig  aus 
dem  Grunde,  um  nicht  daran  zu  erinnern,  welch  schwere  Kämpfe  in  dem  Hause 
Wesendonk  vorgingen.)  Die  Stelle  ist  besonders  wichtig  auch  für  das  Verhältnis  zu 
Mathildes  Gatten,  Otto  Wesendonk.  Wagner  schreibt:  „Dieser  (nämlich  Wesendonk) 
konnte  der  offenen  Unumwundenheit  seiner  Frau  gegenüber  nichts  anderes,  als  bald 
in  wachsende  Eifersucht  zu  verfallen.  Ihre  Grösse  bestand  nun  darin,  dass  sie  stets 
ihren  Mann  von  ihrem  Herzen  unterrichtet  hielt  und  ihn  allmählich  bis  zur  vollsten 
Resignation  auf  sie  bestimmte.  Mit  welchen  Opfern  und  Kämpfen  dies  nur  geschehen 
konnte,  lässt  sich  leicht  ermessen:  was  ihr  diesen  Erfolg  ermöglichte,  konnte  nur 
die  Tiefe  und  Erhabenheit  ihrer  von  jeder  Selbstsucht  fernen  Neigung  sein,  die  ihr 
die  Kraft  gab,  ihrem  Manne  sich  in  solcher  Bedeutung  zu  zeigen,  dass  dieser,  wenn 
sie  endlich  mit  ihrem  Tode  drohen  konnte,  von  ihr  abstehen  und  seine  unerschütter- 
liche Liebe  zu  ihr  dadurch  bewähren  musste,  dass  er  sie  selbst  in  ihrer  Sorge  für 
mich  unterstützte.  Es  galt  ihm  endlich,  sich  die  Mutter  seiner  Kinder  zu  erhalten, 
und  um  der  Kinder  willen  —  die  ja  uns  beide  auch  am  unüberwindlichsten  trennten  — 
fügte  er  sich  in  seine  entsagende  Stellung.     So,  während  er  von  Eifei-sucht  verzehrt 

66» 


518  A.  Heuss,  Geschichte  der  Oper. 

war,  wusste  sie  ihn  wieder  so  für  mich  zu  interessieren,  dass  er,  wie  Du  weisst, 
mich  oft  unterstützte;  als  es  endlich  galt,  mir  nach  Wunsch  ein  Häuschen  mit  Garten 
zu  verschaffen,  war  sie  es,  die  mit  den  unerhörtesten  Kämpfen  über  ihn  gewann,  für 
mich  das  schöne  Grundstück  neben  dem  seinigen  zu  kaufen.  Das  wundervollste 
aber  ist,  dass  ich  eigentlich  nie  eine  Ahnung  von  den  Kämpfen  hatte,  die  sie  für 
mich  bestand;  ihr  Mann  musste  sich,  ihr  zuliebe,  mir  stets  freundlich  und  unbefangen 
zeigen;  nicht  eine  finstere  Miene  durfte  mich  aufklären,  nicht  ein  Haar  durfte  mir 
gekrümmt  werden;  heiter  und  wolkenlos  musste  über  mir  der  Himmel  sich  wölben, 
sanft  und  weich  sollte  mein  Schritt  sein,  wo  ich  ging."  Die  anderen  Briefe  an  seine 
Schwester  zeigen  vor  allem,  wie  Wagner  für  seine,  nach  dem  Riss  in  Zürich  von 
ihm  getrennt  lebende  Frau  äusserst  besorgt  war.  Es  geht  gerade  nach  Kenntnis 
dieser  Briefe  nicht  mehr  an,  W^agner  der  Undankbarkeit  gegen  seine  erste  Frau,  die 
ihm  in  den  bösesten  Zeiten  treu  zur  Seite  gestanden  hatte,  zu  zeihen.  —  Auch  die 
Briefe  an  Wagners  intimen  Freund  Dr.  med.  Pusinelli  (6678)  (es  sind  gegen  fünfzig" 
Briefe,  von  denen  manche  schon  früher  bekannt  waren)  bezeugen  die  grosse  Fürsorge 
Wagners  für  seine  erste  Frau,  die  in  Dresden  in  der  Behandlung-  Pusinellis  stand. 
Im  übrigen  enthalten  die  Briefe  viel  Geschäftliches.  Hervorgehoben  kann  der  Brief 
vom  12.  Januar  1870  werden,  in  dem  Wagner  von  der  Geburt  seines  Sohnes  Sieg-- 
fried  berichtet  und  von  sich  die  Kritik  fällt,  dass  er  sich  selbst  „als  ein  zu  langem 
Leben  und  Wirken  bestimmtes  Exemplar  einer  besonderen  Menschengattung"  erscheine. 
,,Sehr  empfindlich  und  reizbar,  schnell  fiebernd  und  transpirierend,  werde  ich  doch 
eigentlich  nie  krank",  ein  Urteil,  das  man  sich  vor  Augen  halten  muss,  wenn  man 
Wagner  im  Verkehr  mit  den  übrigen  Menschen  verstehen  will.  Der  Brief  vom 
9.  November  1870,  ebenfalls  in  Triebschen  bei  Luzem  geschrieben,  enthält  den 
charakteristischen  Satz:  ,,Die  Haltung  Europas  muss  man  jetzt  studieren,  um  inne 
zu  werden,  in  welcher  Welt  man  lebt.  Ich  gestehe,  dass,  wenn  ich  Moltke  und 
das  deutsche  Heer  nicht  vor  mir  sähe,  ich  gar,  gar  nichts  erkennen  würde,  was 
mir  Hoffnung-  machen  könnte.  So  brauche  ich  mir  z.  B.  nur  so  eine  Dresdener  Auf- 
führung" eines  meiner  Werke  zu  denken,  um  sogleich  allen  Mut  sinken  zu  lassen," 
—  Von  den  paar  Briefen  an  Siegfried  Lehrs  (6679)  interessiert  der  vom  7.  April  1843 
durch  den  Passus,  der  sich  auf  Meyerbeer  bezieht,  wonach  sich  Wagner  schon  um 
diese  Zeit  von  dem  einst  hochgeschätzten  Komponisten  zurückzog-,  und  zwar  mit 
scharfen  Ausdrücken,  Ein  Hans-Narre  wie  Meyerbeer  schade  der  deutschen  Opern- 
sache nur,  heisst  es.  Ueber  Mendelssohn  findet  sich  eine  Bemerkung,  an  die  Wagner 
wohl  selbst  nicht  recht  glaubt.  „Gebe  doch  Gott,  dass  Mendelssohn  eine  tüchtige 
Oper  herausbrächte,  so  wären  wir  ihrer  zwei  und  könnten  mehr  ausrichten  als  einer 
allein."  —  Der  Brief  an  Stahr  (6679a)  hat  Bedeutung  dadurch  erlangt,  dass 
Wagner,  der  um  diese  Zeit  (Zürich  1851)  mit  der  Ringdichtung"  sich  beschäftigte, 
von  dem  Lohen grin  wie  von  einer  Bagatelle  redet,  sogar  behauptet,  an  der  Auf- 
führung durch  Liszt  sei  ihm  gar  nichts  gelegen  gewesen.  M  ü  n  z  e  r  hat  den  Brief 
sehr  hübsch  glossiert;  es  handelt  sich  auch  hier  um  die  bei  vielen  stark  produktiven 
Geistern,  besonders  aber  bei  Wagner,  zutreffende  Tatsache,  dass  sie,  mit  neuen 
Plänen  beschäftigt,  ihre  früheren  Arbeiten  nicht  nur  unterschätzen,  sondern  sogar 
missachten  und  unfähig"  sind,  zu  ihnen  die  richtige  Stellung"  einzunehmen.  —  In  der 
Festgabe  des  Wagnervereins  Berlin  zur  Feier  des  25jährigen  Bestehens  der 
Bayreuther  Festspiele  (6677)  sind  Briefe  enthalten,  die  Zeugnis  davon  ablegen,  wie 
wenig"  Wagner  mit  der  Aufführung  (der  einzigen  zu  seinen  Lebzeiten  in  Bayreuth) 
des  Rings  des  Nibelungen  zufrieden  war.  Man  wusste  dies  schon  früher,  aber  wie 
wenig  Wagners  eigenste  Meinung"  und  Kritik  über  die  ersten  Festvorstellungen  Ein- 
gang" gefunden  haben,  beweisen  Ausführungen  in  ausgesprochenen  Bayreuth  Schriften, 
wie  der  Biographie  Franz  Munckers  (Richard  Wagner.  Eine  Skizze  seines  Lebens  und 
Wirkens,  5,  Aufl.  Bamberg.  1891,  S.  108),  wo  man  über  die  Festspiele  die  exaltiertesten 
Lobeshymnen  lesen  kann,  nämlich  dass  der  „Ring  des  Nibelungen"  in  „unvergess- 
licher,  einzig  dem  Ideal  des  Meisters  entsprechender  Weise  dem  begeisterten 
Publikum  ...  vorgeführt"  worden  sei.  In  dem  Briefe  an  Albert  Niemann  (30.  November 
1876)  stösst  man  sogar  auf  das  Urteil,  dass  Wagner  „das  Werk  unserer  Bemühung 
doch  fast  nur  als  eine  Kraftvergeudung  ohne  Zweck  und  Nutzen"  erkennt,  Wagner 
wäre  froh,  durch  eine  Wiederholung,  „welche  jetzt  viele  Schäden  abstellen  würde, 
das  Ganze  noch  einmal  in  möglichster  Reinheit  hinzustellen".  In  dem  Brief  an 
Franz  Betz  (den  Darsteller  des  Wotan)  (12.  Januar  1877)  redet  Wagner  von  einander 
„gegenseitig  lähmender  Steifheit"  im  Spiel,  die  benommen  werden  musste.  Ferner 
müsse  „namentlich  auch  in  der  Scene  viel  korrigiert  werden".  Diese  Urteile 
Wagners  über  die  Aufführungen  von  1876  sind  überaus  wichtig,  weil  sie  zeigen, 
dass  Wagner  noch  lange  nicht  zufrieden  war  und  die  Festspiele  absolut  nicht  als 
Musteraufführungen  ansah,  — 

Diese  Neuerscheinungen  konnten  etwas  ausführlicher  behandelt  werden,  weil 


A.  Heuss,  üesohichtü  der  Oper.  510 

sie  mancherlei  von  Wag-ner  selbst  herrührendes  Material  boten.  Zur  Biogra[»hio 
Wägers  ist  dies  und  jenes  Neue  und  Wichtig-ere  hinzugekommen,  wirklich  neue 
Enthüllungen  aber  nicht;  es  ist  ein  Zeugnis  für  die  biographisch  im  ganzen  muster- 
hafte Wagnerbiographie  von  ülasenapp,  dass  neue  Aufsätze  ihn  nur  etwa  da  und 
dort  zu  ergänzen  haben.  So  hal)en  verschiedene  Arbeiten  über  Wagners  Züricher 
Aufenthalt  im  wesentlichen  keine  absolut  neuen  Resultate  erzielt.  Neben  einer 
schmierigen  Schrift  von  H  e  1  a  r  t  (6633):  „Richard  Wagner  in  Zürich",  die  vielen 
unverbürgten  Stadtkhitsch  enthält,  sind  die  Neujahrsblätter  der  allgemeinen  Musik- 
gesellschaft in  Zürich  zu  nennen,  in  denen  A.  Steiner  (6669)  über  „Richard  Wagner 
in  Zürich"  ausführlich  berichtet,  und  zwar  durchaus  zuverlässig,  wie  wir  es  von 
tliesem  Schriftsteller  gewohnt  sind.  Die  Schrift  darf  auch  in  gewi.sser  Beziehung  als 
eine  Rehabilitation  Zürichs  angesehen  werden,  da  die  vorhergenannte  Schrift  ebenfalls 
aus  Zürich  stammte.  Das  Bild,  das  wir  durch  St.s  Schrift  über  Wagnei-s  Züricher 
Jahre  erhalten,  ist  überaus  anschaulich.  Nicht  uninteressant  sind  manche  der  bei- 
gefügten Kritiken  aus  Züricherischen  Zeitungen  über  von  Wagner  veranstaltete 
Konzerte  und  Opernvorstellungen,  aus  denen  eine  ungemeine  Verehrung  für  Wagner 
spricht.  Doch  sind  auch  einige  kühlere  Berichte  darunter,  und  wie  es  so  zu  gehen 
pflegt,  sind  diese  die  interessanteren.  Ein  paar  Sätze  aus  dem  Bericht  über  die 
Konzerte  mit  Bruchstücken  aus  dem  Fliegenden  Holländer,  Tannhäuser  und  Lohengrin 
in  der  Neuen  Züricher  Zeitung  sind  heute  vielleicht  interessanter  als  vor  fünfzig 
Jahren.  Es  heisst  da  (S.  19):  „Ueber  die  Beiähigung  des  gefeierten  Mannes  lassen 
wir  den  Experten  das  Wort,  so  viel  haben  wir  aber  doch  verstanden,  dass  das  Eigen- 
tümliche der  Erscheinung  nicht  in  der  Methode,  sondern  in  der  Individualität  dieses 
Mannes  liegt.  Wir  bezweifeln  auch,  dass  er  Schüler  haben  wird,  die  ihm's  nach- 
machen." Das  ist  ein  gescheites  Wort.  Wir  sind  heute  mehr  als  je  geneigt,  aus- 
drücklich zu  betonen,  dass  Wagners  System  in  seinen  Einzelheiten  zum  vielleicht 
grossten  Teil  rein  persönlicher  Natur  ist  und  sich  infolgedessen  gar  nicht  nachahmen 
lässt.  Wagners  Ausspruch,  dass  sich  mit  seinem  System  immer  Neues  schaffen 
lasse,  hat  sich  nicht  bewährt.  Gegen  das  folgende  W^ort  des  Züricher  Bericht- 
erstatters brauchen  wir  zwar  nur  die  Meistersinger  anzuführen,  um  es  ungerecht- 
fertigt zu  finden,  aber  eine  richtige  Beobachtung  und  ein  gesundes  Empfinden 
schlummern  doch  in  dem  Ausspruch:  „Eines  ist  uns  besonders  aufgefallen  an  der 
Wagnerschen  Musik:  sie  kann  alles,  nur  nicht  heiter  sein.  Ihrer  Lustigkeit  ist 
immer  etwas  Unheimliches  beigemischt;  an  ihrem  blauesten  Himmel  hängt  eine  Wolke, 
in  der  man  schon  den  Blitz  ahnt,  der  auf  ein  Schiff  berniederstürzt.  Es  will  uns 
fast  vorkommen,  als  wollte  Wagner  mit  seiner  Musik  unsere  neueste  Geschichte 
schreiben."  Eine  Lücke  füllt  die  Schrift  insofern  aus,  als  sie  nachweist,  dass  der 
finanziell  (1854)  überaus  bedrängte  Wagner  abermals  von  Züricher  Freunden  mit 
10000  Fr.  unterstützt  wurde,  wovon  Glasenapp  nichts  weiss.  St.  hat  recht,  wenn  er 
die  grosse  Opferfreudigkeit  der  Schweizer  Freunde  hervorhebt,  während  sich  damals 
in  Deutschland  kaum  ein  Mensch  für  Wagner  rührte.  —  Mit  ein  paar  Worten  muss 
eine  Korrespondenz  „Richard  Wagner  im  Lichte  eines  zeitgenössischen  Briefwechsels, 
1858-72",  herausgegeben  von  Istel  (6643),  erwähnt  werden,  und  zwar  einzig  des- 
halb, weil  sie  ganz  unnötigerweise  etwas  Aufsehen  erregte.  Der  Schreiber  war  ein 
Musiker,  seit  1847  Kapellmeister  an  der  Wiener  Hofoper,  mit  Wagner  selu*  gut  be- 
freundet, doch  ein  Mann  mit  durchaus  selbständigen  Ansichten,  frei  von  jeglicher 
Schwärmerei  für  Wagner.  Das  Urteil  eines  derartigen  Zeitgenossen  könnte  Anspruch 
auf  bedeutenden  Wert  machen,  der  Briefwechsel  (an  die  Verlagsfirma  Schott  in 
Mainz)  zeigt  aber,  dass  Esser  nicht  nur  ein  Philister  ist,  sondern  dass  der  Schreiber 
für  Wagners  Individualität  beinahe  gar  kein  Organ  besass.  Wenn  ein  damaliger 
Musiker  die  Wagnerschen  Werke  zu  einem  Teil  für  recht  „langweilig"  hält,  in  Tristan 
und  Isolde  „gänzlichen  Mangel  an  Melodie"  entdeckt  und  auch  nach  monatelangem 
Studium  noch  keine  viel  bessere  Meinung  von  dem  Werk  erhält,  wenn  er  dem  Ver- 
leger dringend  rät,  dass,  wenn  er  Partituren  stechen  wolle,  er  solche  von  bleibendem 
Wert  wie  den  Freischütz  oder  eine  Mozartsche  Oper  wählen  solle,  wenn  ein  Mann 
dieser  Ansicht  war,  der  schon  durch  den  persönlichen  Verkehr  mit  Wagner  merken 
musste,  dass  er  in  ihm  einen  Menschen  von  „bleibendem  Werte"  vor  sich  hatte,  so 
kann  man  solche  Zeugnisse  ruhig  ablehnen,  weil  sie  uns  gar  nichts  zu  sagen  haben. 
Selbst  auf  die  Urteile  über  Wagners  Person  ist  dies  teilweise  auszudehnen,  wenn 
Esser  Wagner  für  einen  ,, grossen  Egoisten"  hält,  der  die  Leute  „auspresse"  und  sie 
nur  so  lange  brauche,  als  sie  nützten,  und  schliesslich  Schott  vor  Wagner  wie  vor 
einem  gefährlichen  Individuum  warnt.  Sicher  hat  hier  Esser  teilweise  recht, 
wenigstens  gibt  ihm  der  Biedermeierveretand  recht,  bewahre  uns  aber  der  Himmel 
vor  Urteilen  über  grosse  Männer  von  Philistern,  von  Leuten,  die  nicht  im  geringsten 
fähig  sind,  die  künstlerische  wie  menschliche  Persönlichkeit  eines  bedeutenden  Mannes 
zu  beurteilen.      Solche  Briefwechsel  sind  einzig  da,  um  sensationell  zu  wirken,  posi- 


520  A.  Heuss,  öeschiclite  det'  Öpöf, 

tlven  Wert   haben   sie  nicht:   —  Was  sonst  an  biographischeni  Matefial  neu  hinzu- 

tekömtnen  ist,  kanöj  soweit  es  Referent  überblickt,  ruhig-  übergangen  werden^  öo 
!  0  h  u  t  s  (0652)  „JPersönUche  Erinnel^üngeh  all  Wägher",  L.  S  c  h  e  m  a  n  n  s  (6659) 
„Meine  Erinnerungen  an  Richard  Wagner",  Kohlers  (6651)  „Meitie  Begegnung 
mit  Richard  Wagner",  wie  auch  A.  Schillings  Buch  (6660)  „Aus  Richard 
Wagners  Jugendzeit",  wo  Erinnerungen  von  Wagners  Schwester  Klara  wohl  mit  etwas 
Dichtung  ausgestattet  sind,  die  aber  nichts  beweisen,  als  dass  Wagner  schon  in 
frühester  Jugend  eine  ungemeine  Vorliebe  für  das  Theater  hatte  und  sich  in  Trauer- 
spielen versuchte,  was  wir  alles  bereits  hinreichend  von  Wagner  selbst  wissen.  — 

Von  den  vielen  vermischten  Aufsätzen  über  Wagner  wären  diejenigen 
besonders  hervorzuheben,  die  eine  durchaus  selbständige  Betrachtung  versuchen, 
derart,  dass  sie  Wagners  eigene  Ansichten  nicht  ohne  weiteres  herübernehmen,  oder 
ihnen  allermindestens  kritisch  gegenüberstehen.  Das  bedarf  einer  kurzen  Aus- 
einandersetzung. Wagner  hat  sich  und  seine  einzelnen  Werke  mit  einem  solchen 
W^'all  von  Schriften^  Briefen  üsW.  Umgebeii,  hat  sich  selbst  und  sein  Kunstwerk  m 
Vielfach  zu  erkläreti  gesucht  (denii  es  ist  wichtigj  zu  betonen,  däss  sich  Wagnet* 
selbst  ein  kätSel  -iVar),  dass,  wer  sich  gerade  mit  diesen  befässt^  uUd  das  hat 
jeder  getan,  der  sich  energischer  mit  Wagner  beschäftigt,  auf  Schritt  und  Tritt  Voll 
Wagner  selbst  wieder  beeinflusst  und  dazu  gedrängt  wird,  Wagner  in  diesem  seinem 
eigenen  Geiste  zu  erklären.  Man  könnte  sich  den  Fall  denken,  dass  ausser  den 
Werken  W^agners  sich  nichts  erhalten  habe,  dass  alle  Schriften  nicht  vorhanden 
wären  und  wir  infolgedessen  gezwungen  wären,  diese  Werke  ganz  aus  sich  selbst, 
ganz  selbständig  zu  erklären,  wie  wir  dies  ja  bei  vielen  Meisterwerken  früherer  Jahr- 
hunderte tun  müssen.  Die  Wirkung  wäre  ein  viel  flotterer,  freierer  Meinungs- 
austausch, der  jedenfalls  sehr  interessante  Resultate  von  bedeutendem  Werte  erzielen 
könnte.  Die  Wagnerschriftsteller  haben  aber  nichts  eiligeres  zu  tun,  als  bei  irgend 
einer  Frage  Wagner  selbst  zu  konsultieren,  wodurch  sie  sich  dann  natürlich  von 
Anfang  an  binden  und  schwere  Mühe  haben,  selbst  wenn  sie  wollen,  sich  zur  Selb- 
ständigkeit durchzuringen.  Sie  sind  gewissermassen  durch  Wagnerg  Wort  gebunden, 
wie  es  Wotan  durch  seine  Verträge  war.  „Siegfried"-Schriften  täten  uns  geradezu 
not,  Schriften,  die  von  Wagners  spezifischen  Anschauungen  abstrahieren,  dabei  aber 
versuchen,  auf  realem  Grund  und  Boden  Lösungen  zu  finden.  Man  begreift  z.  B., 
wenn  man  Wagners  Ansichten  und  Gründe  dafür  kennt,  vollkommen,  wie  Wagner 
zu  seiner  Stellung  zum  Mythos  kam,  den  er  einzig  tauglich  für  das  Musikdrama 
hält,  oder,  wenn  man  seine  ganze  geistige  Entwicklung  kennt,  wie  er  einen  Parsifal 
schreiben  konnte.  Sind  aber  diese  Ansichten  für  die  Welt  bindend?  haben  wir  in 
dieser  Richtung  weiter  zu  denken?  Der  Wagnerianer  bejaht  diese  Frage  unbedingt. 
In  diesem  Sinne  (es  ist  tatsächlich  unmöglich,  all  die  vielen,  oft  recht  interessanten 
Aufsätze  über  Wagner,  Bayreuth  usw.  zu  besprechen)  sei  der  Aufsatz  von  Nau- 
mann: ,,Die  Romantik  des  Parsifal"  (6684b)  hervorgehoben.  N.  steht  Wagner 
gewissermassen  als  Laie  gegenüber,  zum  erstenmal  besucht  er  Bayreuth,  studiert  und 
sieht  den  Parsifal.  Begeistert  von  dem  Werk  als  solchem,  teilt  er  uns  auch  seine 
Bedenken  mit.  Parsifal,  den  er  als  die  Höhe  der  Romantik  bezeichnet,  zu  der  die 
Geschichtslosigkeit  gehört,  ist  dem  Verfasser  und  damit  meint  er  überhaupt  die 
moderne  Zeit,  „historisch"  geworden  „und  kann  von  uns  nur  noch  auf  dem  Umweg 
historischen  Nachdenkens  über  die  Romantik  begriffen  werden".  Von  diesem  Stand- 
punkt aus  stösst  N.  auf  eine  Menge  Anachronismen,  die  im  Wagnerschen  Sinne 
selbstverständlich  keine  sind,  da  Wagner  den  Stoff  mythisch  behandelte.  Gegen  N.s 
Ansichten  könnte  man,  wie  es  jeder  Wagnerianer  tun  würde,  Wagner  und  Nietzsche 
anführen,  die  gerade  als  Künstler  gegen  das  „historische"  Fühlen  losziehen.  Der 
Wert  des  N.schen  Aufsatzes  liegt  auch  anderswo.  Er  macht  auf  einen  Zwiespalt 
aufmerksam,  der  darin  besteht,  dass  Wagner,  obgleich  Nachromantiker  und  dem- 
gemäss  ein  moderner  Mensch,  als  Künstler  dem  alten  Geschlecht  angehört,  im 
Parsifal  aber  trotzdem  wieder  eine  „Gegenwartswelt"  biete,  die  jedoch  von  lauter  un- 
modernen Wundern  wimmle,  und  diese  wirkten  in  Bayreuth  vor  dem  Weltpublikum 
der  wunderlos  gewordenen  Neuzeit  anachronistisch.  Kurz,  wir  fühlten  anders  als 
Wagner.  Diesem  sei  es  nicht  gelungen,  das  Neue  der  wirklich  modernen  Zeit,  die 
das  Romantische  überwunden  habe,  poetisch  zu  gestalten,  das  sei  der  Grund 
gewesen,  warum  Wagner  zur  Romantik  gegriffen  habe.  N.  wendet  sich  dann  gegen 
die  Theorie  des  Mitleids  und  der  Keuschheit,  anerkennt  sie  als  starke  Faktoren  des 
sittlichen  Lebens,  betont  aber,  dass  sie  allein  die  Sittlichkeit  nicht  umfassen.  Was 
im  Parsifal  gegeben  werde,  sei  Kontemplation  und  Jungfräulichkeit,  ein  Klosterideal, 
aber  kein  Menschheitsideal.  Vollkommen  recht  hat  N.  jedenfalls  mit  dem  Satz:  Die 
Romantik  Wagners  ist  so  stark,  dass  sie  Seelen,  die  mit  keiner  festen  anderen 
Lebensanschauung  gesättigt  sind,  einfach  in  sich  hineinzieht.  Noch  deutlicher  aus-» 
gedrückt  würde  es  heissen,  dass  schwächere  Ns^turen  im  Parsifal  ihre  Erlösung  finden, 


G.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  521 

(In  diesem  Sinne  sind  auch  meistens  die  von  Frauen  g-eschriebenen  Aufsätze  aufzu- 
fassen, wofür  der  Artikel  von  Tina  Pfeiffer:  „Richard  Wagner  als  Meinungsohjekl" 
(()(>r)5)  [die  in  der  Bibliographie  genannte  „Freistatt"  ist  identisch  mit  dem  „Miinchener 
Salonblatt")  ein  Beispiel  gil)t.)  Im  ganzen  genommen  stellt  der  N.sche  Aufsatz 
die  Frage:  Hat  Wagners  Weltanschauung  allgemeine  Gültigkeit  oder  nicht?  Die« 
wird  kräftig  verneint,  und  damit  wird  die  Wagnerfrage,  auf  die  die  engeren 
Wagnerianer  heute  am  meisten  Wert  legen,  im  negativen  Sinne  beantwortet.  — 

Kin  Buch,  dessen  Kritik  den  Germanisten  anheim  gestellt  werden  muss,  ist 
Golthers  (({({Ho)  „Die  sagengeschichtlichen  Grundlagen  der  Kingdichtung  Richard 
Wagners",  dessen  Absicht  ist,  „in  möglichster  Kürze  alles  Wesentliche  anzufiihren, 
was  im  Ring  quellenmässig  belegt  werden  kann".  Dass  durch  die  Kenntnis  der 
Quellen  Wagners  dichterische  Grösse  in  das  hellste  Licht  gerückt  wird,  darüber 
besteht  nicht  der  geringste  Zweifel.  G.  dehnt  sein  Urteil  so  weit  aus,  dass  er  sa^, 
das  neu  von  Wagner  Hinzugefügte  sei  „eigentlich  das  meiste  und  beste".  Darüber 
mögen  seine  Fachgenossen  urteilen.  Wohl  ohne  weiteres  wird  man  aber  G.s  Be- 
hauptung, dass  Wagners  Stabreime  durchaus  den  Zweck  des  altgermanischen  Stab- 
reims erfüllen,  den  Hauptbegriff  zu  betonen,  zurückweisen.  Willkürlichkeiten  (im 
Sinne  der  altgermanischen  AUitteration)  findet  man  bei  Wagners  allitterierenden 
Versen  doch  häufig  genug,  um  in  dieser  Beziehung  Wagner  nicht  zu  überschätzen.  — 


Didaktik. 

Allgemeine  Didaktik. 

(IV,  5a  =  N.  6703.7164a.) 

Georg  Misch. 

Die  im  Folgenden  zu  besprechenden  Erscheinungen  sind  bei  der  bunten 
Vielartigkeit  des  in  diesem  Kapitel  untergebrachten  Materials  nur  nacheinander 
abzuhandeln,  ohne  dass  ein  innerer  Zusammenhang  angestrebt  werden  könnte.  Der 
Aufeinanderfolge  ist  die  in  der  Bibliographie  gegebene  Einteilung  zugrunde  gelegt.  — 

Voran  die  Rubrik  Popularphilosophie,  unter  der  hier  philosophisch 
gerichtete  Schriftsteller  von  allgemeinerer  Wirkung,  fürs  18.  Jahrhundert  neben 
den  Aufklärern  auch  ein  Hamann  oder  Moser,  zusammengestellt  sind.  Das  Allgemeine 
über  diese  Epoche  beschränkt  sich  auf  eine  summarische  Kritik  der  Aufklärung 
seitens  Brunetieres  (6703),  der  sich  über  die  rationalistisch-utilitarische  Geistes- 
richtung als  „den  Irrtum  des  18.  Jahrhunderts"  verbreitet;  im  Anschluss  an  Comte 
wird  die  natürliche  Auffassung  des  Menschen  und  seiner  Bedingtheit  von  den  sozialen 
und  politischen  Ordnungen  bei  den  französischen  Schriftstellern  oberflächlich  verfolgt 
und  die  Idee  einer  unbedingten  Moralität  dem  gegenübergestellt;  beachtenswert  sind 
einige  Bemerkungen  über  die  Abhängigkeit  der  Litteratur  von  den  allgemeinen 
Ideen:  über  die  psychologische  Analyse  der  klassischen  Epoche  und  die  ,, soziale" 
Betrachtung  des  Individuums  im  18.  Jahrhundert,  zumal  in  Diderots  Verfahren,  die 
Charakteristik  von  der  Veranschaulichung  der  Bedingungen  aus  anzulegen.  — 

Es  folgen  die  im  deutschen  Geistesleben  des  Jahrhunderts  wirksamen 
Persönlichkeiten.  Zunächst  einzelnes.  Ueber  C  h.  H.  Garve  und  seine 
Stellung  zu  dem  Goetheschen  Kreis,  sein  Einverständnis  mit  den  in  den  Frankfurter 
gelehrten  Anzeigen  abgehaltenen  „Spektakels  mit  den  Pfaffen"  bringt  Jacob y  (6704) 
eine  Notiz  bei.  —  T  h.  G.  Hippel  wird  von  Brenning  (6707)  als  ein  „Central- 
mensch"  gewürdigt,  das  Problematische  in  seinem  Charakter,  in  dem  Gegensatz  seiner 
Lebensführung  und  seiner  Schriften  erörtert  und  einige  allgemeine  Ideen  aus  seiner 
Schriftstellerei  herausgehoben:  seine  Stellung  zu  Religion  und  Aufklärung,  zu 
Rousseau  und  Kant,  seine  Ansichten  über  Staatenwohl  und  weltbürgerliche  Gesetz- 
gebung, und  vor  allem  über  Erziehung,  Ehe,  Frauenfrage.  —  Ueber  J.  G.  Hamann 
erhält  man  in  einem  Aufsatz  von  Stephan  (6706),  wo  an  Hayms  und  Minore 
Darstellung  der  Mangel  an  theologischen  Fachkenntnissen  gerügt  wird,  nur  Allgemein- 


522  G.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

heiten  über  die  richtig-  angegebenen  Hauptpunkte:  den  persönlichen  und  praktisch- 
religiösen Charakter  seines  auf  das  Bekehrungserlebnis  und  Erlösungsbewusstsein 
gegründeten  Christentums,  seine  Begriffe  von  unmittelbarer  Erfahrung  und  religiösem 
und  historischem  Sinn,  sein  Verhältnis  zu  der  protestantischen  Tradition  und  seine 
Bedeutung  für  Schleiermacher.  —  Ein  ihn  betreffender  Artikel  von  Kühn  (6705)  in 
Webers  christlicher  Weltlitteraturkunde  begnügt  sich  damit,  von  Hamann  als  dem 
Mann  in  Christo  zu  reden,  die  christliche  Wahrheit  den  Hauptinhalt  seiner  Schriften 
zu  nennen,  einige  Briefstellen  über  die  „Kampfstellung  zwischen  Hamann  und  seiner 
Zeit"  zu  notieren  und  über  seine  litterarhistorische  Bedeutung  die  Sätze  aus  Haym 
und  Vilmar  abzudrucken.  — 

Ueber  J.  C.  Lavater  liegt  dagegen  eine  ganze  Anzahl  von  Schriften  vor, 
die  ihm  anlässlich  der  100.  Wiederkehr  seines  Todestages  gewidmet  sind.  An  Gehalt 
und  Umfang  obenan  steht  die  mit  zahlreichen  Abbildungen  ausgestattete  Denkschrift 
(6709),  die  aus  den  Mitteln  einer  Züricher  litterarischen  Stiftung,  der  man  schon  die 
IBodmer-Denkschrift  verdankt,  veranstaltet  worden  ist.  Als  die  Absicht  des  Werks 
wird  angegeben,  die  Persönlichkeit  Lavaters  zur  Darstellung  zu  bringen;  und  gewiss 
ist  das  die  letzte  Aufgabe  bei  einem  Schriftsteller  wie  Lavater,  der  wie  wenige  ,,so  viel 
aus  der  Zeit  und  in  die  Zeit  geschrieben"  hat  und  weniger  durch  objektive  Hervor- 
bringungen als  durch  sein  individuelles  Dasein  mit  seinen  vielartigen  Ein-  und  Aus- 
schüttungen seine  geschichtliche  Bedeutung  hat,  und  nur  von  dieser  psychologischen 
Einheit  aus  zu  verstehen  ist.  Indes  hat  die  Denkschrift  nicht  in  einer  solchen 
biographisch-künstlerischen  Vergegenwärtigung  ihren  Schwerpunkt.  Es  wird  vielmehr 
ein  systematischer  Weg  eingeschlagen,  die  Persönlichkeit  nach  den  verschiedenen 
Gebieten,  auf  denen  sie  sich  geltend  machte,  auseinandergelegt  und  eine  jede  dieser 
Richtungen  —  Lavater  als  Geistlicher  und  Privatmann,  als  Züricher  und  Schweizer 
Bürger,  als  religiöse  Persönlichkeit,  als  Philosoph  und  Physiognomiker,  sein  Ver- 
hältnis zu  Goethe  —  für  sich  von  einem  hervorragenden  Fachgelehrten  abgehandelt; 
ein  in  Aussicht  genommener  weiterer  Abschnitt,  über  Lavaters  Beziehungen  zu  Kunst 
und  Künstlern,  ist  nicht  zustande  gekommen.  Die  kurze  zusammenfassende  Ein- 
leitung verbleibt  zum  Teil  bei  Allgemeinheiten  und  ist  unter  mehrfachen  Einschränkungen 
wesentlich  aufs  Moralische  gerichtet,  ein  Gesichtspunkt,  der  auch  sonst  mehrfach 
in  dem  Buch  hervortritt.  Der  Bearbeiter  des  philosophischen  Teils,  Heinrich 
M  a  i  e  r ,  gibt  zum  Abschluss  der  Empfindung  Ausdruck,  dass  „der  Mensch  grösser, 
interessanter,  anziehender  gewesen  sein  muss  als  der  Schriftsteller",  und  formuliert 
die  Aufgabe  einer  Entwicklungsgeschichte  von  Lavaters  Persönlichkeit,  wie  ein 
künftiger  Biograph  sie  zu  lösen  hätte  (S.  356,  484).  Bei  dieser  Anlage  sind  alle 
Einzeluntersuchungen  auf  exakten  Quellenstudien  aufgebaut,  unter  vielfacher  Ver- 
wertung des  handschriftlichen  Materials,  das  in  Briefen  und  unveröffentlichten 
Schriften  in  den  Züricher  Archiven  vorliegt,  zumal  in  der  Stadtbibliothek,  die  in  den 
fast  vollständigen  Besitz  der  Lavater-Korrespondenz  gelangt  ist.  —  Den  bedeutendsten 
Beitrag  der  Denkschrift  liefern  die  beiden  Abhandlungen  über  Lavaters  Religiosität 
—  verfasst  von  dem  Theologieprofessor  G.  von  Schulthess-Rechberg—  und 
über  seine  philosophischen  Bemühungen  —  von  dem  Philosophieprofessor  Heinrich 
M  a  i  e  r;  sie  ergänzen  sich  zu  einer  grundlegenden  Darstellung  von  Lavaters  geistiger 
Entwicklung  und  dem  Zusammenhang  seiner  Ideen.  Seh.  beginnt  mit  einer  Analyse 
der  Einflüsse,  unter  denen  der  junge,  an  Klopstock  sich  begeisternde  und  in  der 
Bibel  feststehende  Theologe  sich  bildete  (der  Kreis  um  Bodmer,  Butler,  Spalding, 
Crugot;  Moralische  Gesellschaften  und  Wochenschriften):  eine  Atmosphäre  von 
gemässigtem  Rationalismus,  in  der  doch  schon  früh  Rousseaus  Genie  auftaucht.  Bei 
der  entscheidenden  Wendung  Lavaters  zur  Sturm-  und  Drangbewegung  sind  äussere 
Vermittlungen  nicht  nachweisbar,  und  ebenso  sind  die  ersten  Ansätze  seiner  neuen, 
in  die  Genieströmung  mündenden  Denkart,  auf  der  seine  religionsgeschichtliche 
Bedeutung  beruht,  nach  dem  Bestand  der  Quellen  nicht  mehr  erkennbar  (S.  178,  199); 
man  muss  auf  Lavaters  spezifisch  religiöse  Beanlagung,  wie  sie  schon  in  den  Bekennt- 
nissen seiner  Jugendbriefe  über  seine  Seelenkämpfe  sich  darstellt,  als  auf  das  selb- 
ständige Element  seiner  Persönlichkeit  zurückgreifen  (S.  161/2,  199—200,  270ff.). 
Insbesondere  gilt  das  von  seiner  „Christus-Religion",  die  erst  später  hervortritt  als 
die  anderen  für  seine  theologische  Eigentümlichkeit  grundlegenden  Ideen,  welche  mit 
„ästhetisch-moralischem  Zug"  bereits  in  dem  ersten  grösseren  Werk  des  27jährigen, 
den  Aussichten  in  die  Ewigkeit  (1768—69),  vorliegen  (S.  180ff.,  194,  210/1).  Das 
Unterscheidende  an  Lavaters  „Genialität"  gegenüber  der  seiner  nunmehrigen  Freunde 
Goethe  und  Herder  wird  von  Seh.  dahin  bestimmt,  dass  es  nicht  in  der  religiös- 
sittlichen  Färbung,  die  ihnen  vielmehr  gemeinsam  war,  liegt,  sondern  auf  die  Divergenz 
der  ganzen  Denkweise  zurückzuführen  ist,  auf  den  Gegensatz  eines  universalen 
kontemplativen  Ich-  und  Weltgefühls  zu  Lavaters  aktivem  Idealismus,  für  den  die 
Relation   Gottes   zu    der   einzelnen   Seele   die   wesentliche    religiöse    und    moralische 


G.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  523 

Tatsächlichkeit  ist;  daraus  ergibt  sich  dann  bei  Lavater  gemäss  der  faktischen 
Bestimmtheit  der  göttlichen  Kundgebungen  die  Anerkennung  des  Rechts  der  Iteflexion 
und  rationalen  Begründung  gegenüber  der  Goethe- Herderschen  Ausschliesslichkeit  in 
der  Wertschätzung  des  Gefühls  für  die  Religion  (S.  201  ff.).  Auf  das  Typische  eines 
solchen  Gegensatzes  hätte  dabei  hingewiesen  werden  und  die  unterschiedlichen  Formen 
der  religiösen  P]rfahrung  näher  bestimmt  werden  können.  F'ür  Lavater  verbindet  sich 
in  seinem  ethischen  Idealisnnis  der  kräftige  Glaube  an  eine  unmittelbare  Gemeinschaft 
des  ('bristen  mit  Gott  wieder  mit  dem  Bedürfnis,  ja  der  Ueberzeugung  von  der  Not- 
wendigkeit sinnfälliger  Orten barungen.  (Nicht  ganz  zutreffend  ist  Sch.s  Hinweis  auf 
die  qiiietistische  Mystik,  für  die  dergleichen  eigentlich  schon  überwunden  war.)  Das 
führt  ihn  zu  der  berüchtigten  kritiklosen  Stellung  zu  Magnetiseuren,  Wundertätern, 
Orakeln  (S.  221  ff.,  eine  genaue  Schilderung  des  Kopenhagener  Kreises  S.  237 ff.)  und 
gibt  seiner  persönlichen  Religiosität  die  friedlose  Unruhe:  „Wie  eine  fixe  Idee  verfolgt 
ihn  bald  in  Gestalt  der  Solbstanklage,  bald  als  Sehnsuchts-  oder  Zweifelsfrage  an 
Gott,  bald  als  Drang,  die  geheimnisvollen  Seiten  und  ausserordentlichen  Phänomene 
des  menschlichen  Wesens  und  Lebens  zu  erforschen,  das  Ideal  des  sinnlichen  Verkehrs 
mit  Gott  und  Christus  und  der  wunderbaren  Beherrschung  des  Geschickes  durch 
Glauben  und  Gebet."  Im  Mittelpunkt  von  Sch.s  Abhandlung  steht  die  Darlegung 
eines  systematischen  Zusammenhangs  in  Lavaters  verstreut  ausgedrückten  theologischen 
Ideen,  seines  „Systems",  wie  Lavater  selbst  es  gern  nannte.  Als  die  Grundzüge  sind 
hervorzuheben  die  Zeitideen  der  Entfaltung  der  Menschennatur  zur  Vollkommenheit, 
des  Wertes  der  Individualität  auch  in  der  Religion,  die  anthropomorphistische  Tendenz; 
die  Person  Christi  hat  dabei  die  doppelte  Funktion:  als  der  vollkommenste  Mensch 
ist  Christus  in  ähnlicher  Weise  wie  die  genialen  oder  heroischen  Menschen  unser 
Bürge  und  Vorbild  für  unsere  Erhebung  ins  „Uebermenschliche"  (dieser  Ausdruck 
zur  Bezeichnung  des  erhöhten  Daseins  des  Menschen  als  des  Gottes-Ebenbildes  findet 
sich  in  adjektivischer  Form  vielfach  bei  Lavater,  in  substantivischer  ist  er  schwerlich 
nachweisbar  [S.  305,  Anm.  21]);  als  der  „konzentrierte"  Ausdruck  des  göttlichen  Lebens 
bringt  Christus  dem  Menschen  die  Erlösung.  Die  Notwendigkeit  einer  solchen  ICr- 
lösung  wird  nicht  aus  der  Idee  des  radikalen  Bösen,  sondern  —  in  unklar  wissen- 
schaftlich gemeinter  Wendung  —  aus  einem  Gesetz  der  Wechselwirkung  abgeleitet, 
das  aus  der  natürlich-menschlichen  Sphäre,  wo  die  individuellen  Anlagen  durch 
Verkehr  und  Beeinflussung  entwickelt  werden,  ins  Religiöse  übertragen  wird;  dabei 
die  Anknüpfung  der  Religion  an  die  natürlichen  Bedürfnisse  der  menschlichen 
Natur.  Der  Gewinn  eines  solchen  persönlichen  Verhältnisses  zu  dem  erlösenden 
Christus  wird  auf  ein  „divinatorisches  Organ",  auf  einen  individuellen  religiösen  Sinn 
zurückgeführt.  Bei  der  durch  Fr.  H.  Jacobi  von  Kant  her  vermittelten  erkenntnis- 
theoretischen Wendung  dieses  „Systems"  treten  die  scharfen  Formulierungen  der 
Relativität  und  individuellen  Verschiedenheit  der  Gottesidee  hervor.  „Was  mich  zum 
göttlichsten  und  menschlichsten,  d.  h.  geniessbarsten  und  genussfähigsten  Wesen 
macht,  das  soll  mein  Gott  sein.  Was  10000  Punkte  meines  Selbstgefühls  berührt,  ist 
zehnmal  mehr  mein  Gott  als  was  nur  1000  berührt."  „Wäre  noch  ein  grösserer, 
kraftreicherer  Mensch  auf  Erden  aufgetreten  als  Christus,  der  mehr  Punkte  meiner 
Natur  berührte,  meine  Kräfte  mehr  aufregte,  belebte,  entwickelte,  in  Harmonie  brächte 
und  zu  dem  einen  grossen  Zweck  meiner  möglichsten  AUgenussfähigkeit^und  Allgeniess- 
barkeit  vereinigte  —  so  wäre  dieser  Grössere  mein  Ideal  und  Idol,  mein  Herr,  mein 
Gott  und  alles."  „Die  Religion  des  Subjekts  muss^sich  mit  dem  Gegenstand  der- 
selben, Gott,  alle  Augenblicke  mit  dem  Fortschritt  der  Erkenntnis,  der  Liebe,  des 
Glaubens  verändern,  veredeln,  erweitern,  erhöhen  und  unaufhörlich  fortschreiten." 
Der  Begriff'  der  Individualität  Gottes,  den  Lavater  aufstellt,  wird  anthropomorphistisch, 
durch  die  menschliche  Art,  alles  zu  humanisieren  und  personifizieren,  gerechtfertigt. 
„Der  Gott,  der  sich  zeigen  kann,  der  persönliche  Gott,  ist,  wenn  ich  so  sagen  darf, 
nur  eine  Silhouette  Gottes,  des  unanschaubaren.  weltentragenden,  nur  ein  relativer 
Gott,  ein  Gott  für  Personen,  ein  Ich  für  Ichheiten"  (S.  249—50,  253/4,  268)  Seh. 
weist  auf  den  selbständigen  Ursprung  dieses  Systems  und  auf  den  Zusammenhang 
mit  grundlegenden  Ideen  Schleiermachers  hin  (S.  276  ff.)  und  nimmt  für  Lavater  die 
geschichtliche  Bedeutung  in  Anspruch,  dass  er  „der  religiöse,  der  christliche  Genius 
der  Genieepoche"  sei  (S.  303).  Die  Unabhängigkeit  Lavaters  von  der  traditionellen 
Schultheologie,  zugleich  doch  sein  Mangel  an  Objektivität  und  wissenschaftlichem 
Denken,  sein  Gegensatz  zur  Aufklärung  wie  zur  Orthodoxie  wird  festgestellt,  ebenso 
seine  Stellung  zu  den  Pietisten  {S.  280/1),  insbesondere  zu  Jung-Stilling  und  Oetinger 
und  den  Herrnhutern  (gegen  Ritschi,  Anm.  104  und  107)  sowie  zum  Katholizismus. 
Zum  Schluss  eine  Uebersicht  von  Lavaters  Schriftstellerei  und  Analyse  seiner  Predigt 
und  Seelsorge.  (Eine  schnell  orientierende  Zusammenfassung  gibt  Schulthess- 
Rechberg(6718)  in  einer  kürzeren  biographischen  Skizze  in  Herzogs  Realenzyklopädie.) 
—  M  a  i  e  r   hebt  in   seiner  Abhandlung   bei   der  Entwicklungsgeschichte  stärker   die 

Jahresberloht«  fttr  neuer«  dentsohe  Litteratargesohlohte.    XIII.  g7 


524  Gr.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18./ 19.  Jahrhunderts. 

Abhängigkeit  Lavaters  von  den  Zeitideen  hervor  (die  Einwirkung  Rousseaus,  den  er 
1764  besucht  hat,  S.  359,  382;  die  enischeidende  innere  Wendung  wird  später  an- 
gesetzt und  auf  den  Einfluss  Goethes  und  Herders  bezogen,  S.  381  ff.)  und  behandelt 
besonders  eingehend  den  Einfluss  von  Bonnets  Psychologie,  den  er  in  überzeugender 
Weise  nicht  nur  in  den  ,, Aussichten",  sondern  bis  in  die  Grundlagen  der  Physiognomik 
verfolgt  (Ö.  370 ff.).  Lavaters  Standpunkt  ist  ein  eigenartiger  Sensualismus,  durch 
den  er  sich  mit  F.  Jacobi  und  L.  Feuerbach  berührt:  „Der  geniale  Sensualismus  der 
gefühls massigen  Erfahrung,  dem  sinnliche  Wahrnehmung  und  inneres  Erleben  zu- 
sammenfliessen."  Die  Physiognomik  ist  das  Hauptdokument  bei  der  Würdigung 
Lavaters  als  eines  Philosophen;  was  an  philosophischen  Elaboraten  vorausgeht,  dient 
nur  dem  Zweck,  der  Phantasie  freien  Raum  für  ihr  künftiges  Spekulieren  zu 
schaffen,  indem  der  Satz,  dass  die  ün begreiflichkeit  einer  Sache  kein  Beweis  für  ihre 
Unmöglichkeit  sei,  den  Ausgangspunkt  seines  Philosophierens  bildet.  Auch  M.  stellt 
sich  hier  die  Aufgabe,  einen  Zusammenhang  in  Lavaters  Denken  herauszuarbeiten, 
und  setzt  in  höchst  dankenswerter  Weise  die  Physiognomik  auseinander  nach  Begriff, 
Methode,  Gehalt  und  theoretisch-psychologischen  Grundlagen  (Determinismus;  der 
Mensch  als  psychophysisches  Wesen  und  der  bis  ins  einzelnste  und  kleinste  durch- 
greifende Kausalzusammenhang'  zwischen  Innerem  und  Aeusserem;  der  Satz  der 
Individualität).  Als  der  gesunde  Kern  des  Unternehmens  wird  mit  Virchow  die 
freilich  nur  im  allgemeinen  angedeutete  anatomische  Grundlage  herausgehoben:  die 
Befestigung  der  physiognomischen  Merkmale  an  die  festen  Körperteile,  an  das 
individuelle  Knochengerüst,  besonders  das  Gesichtsgerüst  und  den  Schädel  (Bedeutung 
des  Profils  und  der  Silhouetten),  und  mit  gehörig^er  Skepsis  wird  die  Möglichkeit 
einer  in  dieser  Richtung  auszubildenden  Wissenschaft  erörtert  (Hinweis  auf  Lichtenbergs 
Einwendungen  und  dessen  Unterscheidung  von  Pathognomik  und  Ph3siognomik). 
Aber  jedes  Inbezieh ungsetzen  der  Spekulationen  Lavaters  mit  den  physiognomischen 
Folgerungen  der  modernen  Anthropologie  und  Gehirnforschung  wird  zurückgewiesen. 
Die  Kritik  wendet  sich  gegen  das  Deklamatorische,  Apodiktische,  Phantastische  der 
Behandlung,  die  Willkür  und  „sentimental  unruhige  Rhetorik",  die  bei  dem  disziplin- 
losen Generalisieren  notwendigen  Frivolitäten.  Als  das  Beste  wird  mit  Goethe 
Lavaters  natürlicher  Spürsinn  und  unmittelbare  Menschenkenntnis  anerkannt,  ohne 
doch  des  weiteren  verfolgt  zu  werden  (S.  441).  Die  in  dem  Werk  wirkende  Welt- 
und  Lebensbetrachtung  von  Sturm  und  Drang  explizirt  M.  an  Lavaters  Definition 
des  Genies,  an  seiner  Herder-Goetheschen  Beschreibung  des  Wesens  des 
Dichters  und  an  den  Ausführungen  über  Religion,  Individualität  und  Freiheit 
(S.  447  ff.).  Nach  diesem  Höhepunkt  von  Lavaters  litterarischer  Tätigkeit  ist  sein 
Herabsinken  zu  der  ,, Engherzigkeit"  des  „positiven  Eiferers"  zu  konstatieren  (S.  458 ff.). 
M.  erörtert  noch  Lavaters  Beziehungen  zu  den  zeitgenössischen  Philosophen,  zu  Kant, 
Reinhold,  Fritz  Jacobi;  in  dem  Gedankenaustausch  mit  letzterem  (S.  462ff.)  wird  die 
Stellung  zu  Herder,  Hamann,  Lessing  deutlich  (Emendation  der  Briefstelle  über 
Lessing:  „Nie  fand  ich  weder  Akme  noch  Genie  in  ihm"  in  „.  .  .  Ame  noch  Genie" 
Anm.  186).  Endlich  Lavaters  Erkenntnistheorie  in  seinen  letzten,  mit  starken  An- 
sprüchen („Universalorgan"  usw\)  auftretenden  philosophischen  Handschriften  und 
Publikationen;  jene  Ansicht  von  der  Relativität  der  moralischen  und  religiösen 
Begriffe  —  „die  Religion  des  einzelnen  hängt  von  seiner  Organisation  ab"  —  wird 
hier  an  einen  generellen  relativistischen  Sensualismus  angeknüpft;  die  oberflächliche 
und  nur  vermittelte  Berührung  mit  Kant,  die  deutliche  Einwirkung  Jacobis,  die 
Spuren  der  Engländer  werden  hervorgehoben;  recht  bezeichnend  ist  Lavaters 
Aeusserung  über  Kant,  dass  er  das  Christentum,  zu  dem  hin  er  doch  ein  „Zucht- 
meister, ein  philosophischer  Moses"  sei,  ,, nicht  ganz  zu  kennen"  scheine.  Mit  dem 
Gewinn  einer  Erkenntnistheorie,  die  er  „Meine  Philosophie"  nennen  mag  und  die 
ihm  die  endgültige  Sicherstt-llung  des  objektiven  Rechtes  seines  Glaubens  —  und 
„Glaube  ist  schliesslich  für  ihn  doch  nichts  anderes  als  Ahnung  übersinnlicher 
Realitäten  im  religiösen  Gefühl"  (S.  466)  —  leistet,  ist  Lavaters  philosophisches 
Interesse  befriedigt.  Zusammenfassend  charakterisiert  M.  das  Unphilosophische  in 
Lavaters  Denken,  dessen  „Element  die  Plerophorie  des  sentimentalen  Pathos"  war, 
und  gönnt  ihm  in  der  Geschichte  der  Philosophie  einen  bescheidenen  Platz  neben 
Fr.  H.  Jacobi.  Wenn  er  ihn  trotzdem  als  „den"  philosophischen  Repräsentanten  der 
Sturm-  und  Drangperiode  glaubt  bezeichnen  zu  sollen,  so  ist  dabei  wohl  Sturm  unil 
Drang  in  etwas  einseitigem  Sinne  gefasst.  —  Im  allgemeinen  sei  noch  bemerkt,  dass 
bei  der  Entwicklungsgeschichte  eine  Anknüpfung  an  Leibniz,  der  doch  schon  in 
Klopstock  auf  Lavater  wirkte  und  der  jedenfalls  hinter  den^wesentlichen  Ideen  der 
Perfektibilität  und  Individualität  steht,  zu  vermissen  ist  (vgl.  jedoch  Maier  S,  397  und 
Anm.  25),  und  dass  wohl  auch  die  analytisch-psychologische  Richtung,  wie  sie  in  den 
Bekenntnissen  vorliegt  und  in  der  Physiognomik  auch  ins  Sprachliche,  in  die  Samm- 
lung eines  „Vorrats  von  nuancierten  Worten"  usw.  zu  verfolgen  war,  eine  selbständigere 


G.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  525 

Behandlung'  hätte  beanspruchen  können.     Auch  eine  kritische  Abgrenzung- geg-enüber 
Hamann  wäre  wohl  am  Platze  gewesen,  wenn  das  Urteil  über  Lavater:  „der  religiöse 
Genius  jener  grossen  (huitschen  P^poche"  gefällt  wird.  —  lieber  „Lavater  und  Goethe" 
handelt  in  der  Denkschrift  Heinrich  F  u  n  c  k.     Er  stellt  aus  den  von  ihm  in  den 
Schriften  der  (Joethe- Gesellschaft,  Band  16  (dazu  als  Ergänzung  ein  Aufsatz  desselben 
Verfassers   im  Goethe  Jahrbuch,   vgl.  N.  7704),    herausgegebenen   Briefen   und   Tage- 
büchern die  bezeichnendsten  Stellen  zusammen  und  verbindet  sie  mit  psychologischem 
Raisonnement  und  auch  moralischen  Beurteilungen.  —  Im  engeren  Sinne  biographisch 
sind    zwei    weitere  Kapitel.     Unter   dem  Titel  „Lavater    als   Bürger  Zürichs    und   der 
Schweiz*'    fühlt   der  Historiker  Gerold   Meyer  von   K  n  o  n  a  u    die  Zeiten   aus 
Lavaters  Leben    vor,    wo    der   im  allgemeinen   unpolitische  Geistliche  sich  durch  die 
Aufregung    seiner    religiösen     und    sittlichen    U'eberzeugungen    mit    rücksichtsloser 
Gerechtigkeitsliebe    zu     öffentlichen    Akticmen    begeisterte.     ,,Es    sind    die    grössten 
Stunden  seines  Lebens,  die  in  dieser  Weise  mit   derartigen  Aeusserungen  sich  ver- 
bunden zeigen."     In  eindringender,  das  Sachliche  klarstellender  Untei-suchung  erzählt 
der    Verfasser   das   Auftreten    des  Jünglings    gegen    den    ungerechten   Landvogt   — 
dabei  hätte  die  schon  in  der  Sprache  offensichtliche  Einwirkung  Rousseaus  angemerkt 
werden    können;    dann    die    Geschichte    seiner   „Schweizerlieder",    die    noch    in    der 
vorigen    Generation    lebendig    waren;   seine    Beteiligung    am    Waserhandel,    die    des 
weiteren    durch    ein  Schreiben  Lavaters  an  Johannes  Müller  (ß717)  illustriert   wird, 
und   vor  allem   seine  Stellungnahme   durch  Schrift,    Fredigt,   Brief  in  den  Zeiten  der 
grossen    Revolution    und    den    sich    anschliessenden   Bewegungen    in    seiner  Fleiraat. 
i)as  typische  Verhalten  der  Gebildeten,  die  zuerst  dem  Freiheits- und  Gleichheits-Enthu- 
siasmus sich  hingaben,  um  dann  angesichts  des  Terrorismus  ins  andere  Extrem  über- 
zugehen, kommt  dabei  in  einem  instruktiven  Einzelfall  zur  Anschauung,  und  Lavatei-s 
Aktivität  erscheint  in  vollster  Entfaltung  und  in  idealer  Beleuchtung.     Von  speziellem 
Interesse    sind   Mitteilungen    über    seine  Anknüpfungen  an  den  Minister  Barthelemy 
und  das  Ehepaar  von  Roland.  —  Endlich  ein  Kapitel  „Lavater  im  Amt-  und  Privat- 
leben",   von   einem   seiner  Urenkel,    Georg  Finsler,   verfasst.     F.  stellt  sich  die 
Aufgabe,  „die  rein  menschliche  Seite  in  Lavaters  Wesen  zu  zeichnen",  und  beschreitet 
den  schwerlich  noch  zeitgemässen  Weg,  den  Menschen  nacheinander  in  Amtsgeschäften, 
in  ökonomischen  Sorgen,  als  glücklichen  Hausvater,  (Jatten,  Vater,  Freund,  schlechten 
Geschäftsmann,    in  Einsamkeit,    in  Gesellschaft,    auf  Reisen,    in    seiner   steten  Hilfs- 
bereitschaft, Popularität,  kindlichen  Selbstgefälligkeit  zu  betrachten.   Die  Charakteristik 
kommt    bei    aller  Wärme,    trotz    des  so  umfangreichen,    freilich  auch  nicht  ganz  be- 
nutzten   handschriftlichen  und  gedruckten  Materials,    nicht  über  ziemlich  vage  Züge 
hinaus.     Die   schöne  Aufgabe,    ein  „Individuum,    einzig,    ausgezeichnet,    wie   man  es 
nicht   gesehen    hat    und    nicht  wieder   sehen   wird",    in   seinen    Beziehungen  zu   der 
Umwelt   zu    schildern,    bleibt  noch  zu  lösen.     Bemerkenswert  sind  Einzelheiten,    wie 
die   Freundschaft    mit    Dr.  Hetze    und    die   gemeinsame    Goethe-Verehrung   (die   Be- 
ziehung von  „Goethes  Wilhelm"  S.  40  auf  die  Geschwister  i.st  schwerlich  zutreffend, 
es  ist  offenbar  der  Meister  gemeint),  oder  die  Mitteilungen  über  ein  autobiographisches 
Fragment  von  Lavater  und  sein  Tagebuch  Noli   me  nolle  für  seinen  Sohn.  —  Eine 
Ergänzung  bieten  die  von  P.  D.  Hess  (6715)  gleichzeitig  mit  der  Denkschrift  ver- 
öffentlichten Abschnitte   über   Lavater  aus  einer  Selbstbiographie  seines  Anitsbruders 
Salomon  Hess;  unter  den  Titeln  „Mein  Verhältnis  zu  Lavater",  „Lavaters  Verdienste, 
Tugenden,  öffentliches  und  Privatleben",  „Lavaters  besondere  Originalitäten",  „Lavaters 
letzte  Lebensumstände"  usw.  gibt  dieser  Selbstbiograph  eine  bewundernde  Aufreihung 
von  Lavaters  Eigenschaften  und  dazu  einige,  zum  Teil  auch  bezeichnende  Anekdoten.  — 
Ferner  liegt  nunmehr  das  von  Günther  herausgegebene  bekannte  Reisetagebuch  von  1 774 
(6712),  das  seit  Hirzel  mehrfach  stückweise  veröffentlicht  ist  —  zuletzt  in  dem  Lavater- 
band   der  Goetheschriften  —  in  einem  exakten  Abdruck  der  Hirzelschen  Handschrift 
vollständig   vor.  —  Eine  Episode  aus  Lavaters  Leben,   die  für  seine  Stellung  in  der 
Welt   besonders   charakteristisch  ist  —  sein  Erscheinen   in  Bremen  unter  den  enthu- 
siastischen Biedermännern  nach  seiner  Ablehnung  der  Wahl  zum  Prediger,  und  dann 
sein  Auftreten   in  der  Propaganda  für  den  Magnetismus  — ,  wird  höchst  anschaulich 
von  Luedecke  (6716)  geschildert;  der  Autor,    der  seine  Studie  zu  einem  Zeitbild 
von  allgemeinem  Interesse  erweitert,  teilt  in  einem  Anhang  das  von  ihm  neu  benutzte 
Qucllenmaterial  zum  Teil  in  extenso  mit;  darunter  Abschnitte  aus  einer  Bremer  Selbst- 
biograi)hie,  die  weitere  Beiträge  zur  Charakteristik  Lavaters  (und  auch  zur  Geschichte 
der  magnetischen  Kuren)  liefern.     Als  Verfasser  des  bekannten  Spottgedichtes  „Wie 
schön  leucht  uns  von  Zürich  her  Der  Wunderthäter  Lavater  Mit  seinen  Geistesgaben" 
wird  der  Bremer  Rektor  Johann  Ludwig  Umraius  erwiesen  (S.  107  und  153).  —  Eine 
beachtenswerte    Zusammenstellung     von    Lavaters    Beziehungen    zu    Freunden    und 
Bekannten  aus  dem  Schwabenland  (besonders  zu  Wieland,   Schubart,   Miller,   Moser, 
Armbruster  und  eingehender,  mit  Abdruck  der  Züricher  Quellen,  die  Korrespondenz 

67' 


526  ti.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18./19J Jahrhunderts. 

mit  der  Herzogin  Franziska  und  dem  katholischen  Landpfarrer  Heggelin)  gibt  der 
Herausgeber  des  Diözesanarchivs  Beck  (6710).  —  Ueber  Lavater  als  evangelischen 
Liederdichter  handelt  Superintendent  N  e  1 1  e  (6721).  Er  hebt  das  stark  Rationa- 
listische in  der  Anordnung  seines  Gesangbuchs  hervor,  sein  unbedingtes  Bestreben, 
durch  das  Neue,  Moderne,  Zeitgenicässe  zu  wirken,  das  Stereotype  und  Eintönige  auch 
in  dem  metrischen  Bau.  Die  Lieder,  in  den  zwei  folgenden  Generationen  noch 
wirksam,  verloren  sich  seit  der  letzten  Hälfte  des  Jahrhunderts  aus  den  Gesang- 
büchern; die  normale  Erscheinung,  dass  ein  kirchlicher  Dichter  wenigstens  durch 
ein  durchschlagendes  Lied  fortlebt,  liegt  bei  Lavater  nicht  vor;  vereinzelt  finden  sich 
jetzt  noph  hier  und  da  etwa  vier  von  seinen  700  Liedern.  —  Ein  Aufsatz  von  von  der 
Hellen  über  die  Physiognomik  (6714)  bringt  ausser  einer  Reihe  von  instruktiven 
Illustrationen  nichts  Neues  bei;  als  Grundirrtum  des  Werkes  wird  hier  die  —  von 
Virchow  anerkannte  —  Beziehung  des  Psychischen  zu  der  Knochengestaltung 
bezeichnet.  — 

Ist  bei  Lavater  wie  bei  Hamann  eine  zusammenfassende  Darstellung  noch 
immer  eine  der  drängendsten  Aufgaben,  so  wird  nun  andererseits  auch  G.  C. 
Lichtenbergs  Bedeutung  durch  die  Verdienste  Albert  Leitzmanns  einer  ab- 
schliessenden Würdigung  nähergerückt.  Die  Veröffentlichungen,  die  Leitzraann  in 
der  Mitteilung  über  seinen  Nachlass-Fund  in  Aussicht  stellte,  schreiten  rüstig  vor- 
wärts. Die  Gesamtausgabe  der  Briefe  bringt  den  zweiten  Band  (6722),  herausge- 
geben von  Leitzmann  und  S  c  h  ü  d  d  e  k  o  p  f ,  der  noch  nicht,  wie  urspriJnglich 
geplant,  bis  zu  Ende,  sondern  nur  bis  1789  führt:  unter  den  272  Briefen  dieser 
8  Jahre  sind  122  bisher  g-anz  oder  zum  grössten  Teil  ungedruckte.  Die  bewährte 
Methode  der  Herausgeber  gereicht  auch  diesem  Bande  zum  Vorzug;  die  Noten  zu 
den  einzelnen  Briefen  geben  in  aller  Knappheit  die  nötigen  Nachweise,  und  hier  und 
da,  besonders  bezüglich  der  Fehde  mit  Voss,  ausführlichere  Mitteilungen  und  Doku- 
mente. Inhaltlich  unterscheidet  sich  der  Band  von  seinem  Vorgänger  vor  allem 
durch  das  starke  Hervortreten  der  fachwissenschaftlichen  Erörterungen,  entsprechend 
der  im  18.  Jahrhundert  noch  fortbestehenden  Funktion  des  Briefes;  Persönliches 
über  Forscher,  wie  Volta  und  Herschel,  Allgemeines  über  den  philosophischen 
Standpunkt  des  Physikers,  Neues  auch  über  sein  Verhältnis  zu  Kant  kommt  dab^i 
zutage;  die  Laune,  die  alles  durchwürzt,  verselbständigt  sich  hier  und  da  in  der 
Unterbrechung  der  Abhandlungen  mit  „Intermezzi",  und  die  graphischen  Demon- 
strationen physikalischer  Ideen  sind  für  Lichtenbergs  Witz  zuweilen  ebenso  instruktiv, 
wie  die  anderen  Zeichnungen,  in  denen  der  Briefschreiber  nach  englischem  Vorbild 
eine  aus  der  nächsten  Umgebung  erraffte  Beobachtung,  einen  derben  Zynismus  oder 
eine  herzliche  Aufwallung  fixiert.  Doch  behagen  sich  mit  Lichtenberg  die  hervor- 
ragendsten Geister  zuweilen  auch  bei  recht  kindlichen  Scherzen;  es  heisst  auch 
einmal,  dass  der  Ofen  „das  Herz  der  Häuser"  sei.  Der  speziell  litterarische  Ertrag 
(dafür  besonders  die  Briefe  an  Nicolai)  ist  hier  nicht  das  Wesentliche.  Der  scharfe 
Einblick  ins  Kleinpersönliche,  alltäglich  Menschliche  des  äusseren  Lebens  zeigt  nicht 
mehr  die  bewegliche  Mannigfaltigkeit  wie  in  den  früheren  Briefen,  aber  genau  genug 
die  Atmosphäre  der  gelehrten  Welt,  aus  der  Lichtenberg  meist  frei  und  unabhängig 
herausschaut:  die  Göttinger  Universitätsverhältnisse,  über  die  er  oft  nach  Hannover 
berichtet,  seine  Verbindungen  mit  der  englischen  Aristokratie,  die  Geschäfte  des 
Magazins,  wo  viel  von  Förster  und  Bürger  die  Rede  ist,  des  weiteren  den  familiären 
und  gevatterschaftlichen  Verkehr.  „Sachen,  Sachen,  nicht  Namen",  ruft  Lichtenberg 
selbst  einmal  einem  seiner  Korrespondenten  seinen  Hauptspruch  zu.  Vor  scharf  mit- 
nehmenden Urteilen  sind  auch  die  nächsten  Freunde  nicht  immer  geschützt.  Der 
eigenen  Innerlichkeit  wird  in  der  Regel  ein  unmittelbarer  Ausdruck  nicht  gestattet. 
„Ich  bin  eigentlich  nicht  empfindsamer  Natur,  wenigstens  nicht  für  die  Gesellschaft, 
ich  geniesse  in  der  Stille  und  lasse  andere  davon  plaudern."  Statt  dessen  hat  er, 
besonders  bei  freudiger  Erregung,  fast  immer  eine  launige  Erfindung  zur  Verfügung, 
hinter  der  die  echte  Empfindung  sich  verbergen  kann.  Aber  gerade  in  diesem  Band 
sind  mehrfach  Stellen,  in  denen  nicht_^nur  allgemeine  Gefühle,  wie  die  Freude,  in 
einer  Zeit  „unermesslicher  Entdeckungen"  fgeboren  zu  sein,  sondern  auch  etwa  ein 
tiefes  Ergriffensein  zu  W^orte  kommt,  und  Lichtenberg  von  einer  „ungeheuchelten 
Betstunde",  Empfindung  seiner  Nichtigkeit,  „Tränen  der  Bewunderung  und  der 
innig'sten  Andacht"  berichtet.  —  Das  Hauptdokument  für  Lichtenbergs  Persönlichkeit 
bleibt  doch  das  Gedankentagebuch  seiner  Aphorismen.  Leitzmanns  neue  vollständige 
Ausgabe  (6723)  bringt  in  dem  ersten,  von  1764—71  reichenden  Heft,  dem  drei  weitere 
folgen  werden,  eine  Bereicherung  um  das  Vierfache  der  bisher  gedruckten  Nummern. 
In  den  Anmerkungen,  die  ein  Drittel  des  Bändchens  füllen,  ist  die  mühselige  Arbeit 
der  Stellen-  und  Schriftennachweise  fast  vollständig  geleistet.  Man  muss  es  dem 
Herausgeber  besonders  danken,  dass  er  entgegen  den  Anmutungen  zu  populärer 
systematischer  Gruppierung  die  historisch-chronologische  Ordnung  gewahrt  hat;  die 


(i.  Misch,  Allgvnioin«'  Didaktik  <\os.   |h   in.  Jalirhundorts.  :,-27 

F^ersonen-  und  Sachen-Reg-ister  g-eben  dem,  der  nicht  die  Individualität,  sondern 
einzelne  Aufschlüsse  sucht,  eine  bequeme  Orientierung.  In  der  Vorrede  weist  L. 
auf  die  Bedeutung  Lichtenbergs  als  des  Klassikers  des  Aphorismus  hin  und  Ktellt 
nach  Al)schluss  der  Veröflentlichung  eine  zusammenfassende  Darlegung-  des  lilterar- 
geßchichtlichen    und    philosophischen  P^rtrags    der  Uedankenbiicher    in  Aussicht.    — 

Einen  Beitrag  zur  litterarischen  Würdigung  des  herrlichen  J  ustus  Moser 
gibt  Kiehomann  (()727)  durch  eine  Untersuchung  über  den  Humor  in  Mosers 
Werken;  er  greift  diese  schöne  Aufgabe  —  abgesehen  von  einzelnen  Bemerkunj^en 
über  die  Beachtung  des  Kleinscheinenden,  über  Parallelschilderungen  usw.  -  nicht 
j)sycholog-isch  oder  formal  an,  sondern  leg-t,  wesentlich  aus  den  patriotischen  Phanta- 
sien, den  Umkreis  menschlicher  Verhältnisse  und  Charaktere,  die  von  Mosers  Laune 
Ijeleuchtet  sind,  vor  und  sucht  dabei  durch  Zusammenstellung  von  Zitaten  (lesinnnng 
imd  Ansichten  des  Autors  in  gewissen  Grenzen  zu  bestimmen,  indem  er  die  durch 
Ironie  oder  Satire  verschobenen  Umrisse  zurechtrückt;  dazu  als  Ergänzung  Inhalts- 
analysen von  Mosers  Abhandlung  über  das  Grotesk-Komische  und  seinen  zwei  Har- 
lekinaden. —  Ein  aus  der  Halberstädter  Gleimstiftung  veröffentlichter  Brief  Mosers 
(6728),  der  einer  entscheidungsvollen  Zeit  seines  Lebens  (1757)  angehört,  erzählt 
von  den  heimatlichen  Zuständen  beim  Einbruch  der  französischen  Armee.  — 

Wir  kommen  zu  den  Erscheinungen  und  Persönlichkeiten  aus  dem  19.  .Jahr- 
hundert, die  durch  die  folgende  Rubrik:  Weltanschauung  ergänzt  werden.  Der 
so  jung,  inmitten  seiner  Entwicklung  zu  philosophischer  Selbständigkeit,  aus  dem 
Leben  gerissene  Heinrich  von  Stein  beginnt  jetzt  ein  Gegenstand  des  Heroen- 
kults zu  werden.  In  einer  an  die  1901  abgehaltene  Gedenkfeier  anknüpfenden 
W'ürdigung  (H734)  wird  von  dem  „Dichterphilosophen"  —  ein  jetzt  grassierendes 
Allerweltswort  —  gesagt,  dass  er  die  Weltanschauung  unserer  Klassiker,  Schopen- 
hauers und  Wagners  „zu  einer  Einheit  verschmolzen  und  gleichsam  vollendet" 
habe:  „eine  Weltanschauung  im  höchsten  Sinne  des  W^ortes  braucht  heut  nicht  mehr 
gesucht  zu  werden,  wir  besitzen  sie  durch  ihn".  —  Dankenswert  ist  eine  freilich 
etwas  flüchtige  Studie  über  Stein  von  Chamberlain  (6733),  die  aus  der  Revue 
des  deux  mondes  (Juni  1900)  für  die  Bayreuther  Blätter  übertragen  ist;  eine  ganze 
Reihe  unveröffentlichter  eigenhändiger  Dokumente  Steins,  zumal  die  14  Hefte  seiner 
vom  15.  Jahre  ab  fortgehenden  Tagebücher  standen  hier  für  die  Dai*stellung  des 
Entwicklungsgangs  zur  Verfügung-.  Ch.  nennt  ihn  den  vielleicht  einzigen  recht- 
mässigen Schüler  Richard  Wagners  und  bezeichnet  als  „die  den  Seinsgrund  seines 
ganzen  Schaffens  ausmachende  Idee"  eine  wohl  mehr  für  den  g-anzen  Wag-nerschen 
Kreis  charakteristische  Anschauung:  „dass  der  Mensch  in  sich  eine  unberechenbare 
Kraft  zum  Erkennen  und  Schaffen  besitzt  und  dass  er  dieser  Kraft  nur  bewusst 
werden  und  sich  ihrer  bedienen  dürfe,  um  die  menschliche  Natur  über  sich  hinaus 
zu  steigern.  Die  Kunst  ist  eine  Offenbarung  dieser  latenten  Kraft;  die  Intuition 
des  Künstlers  steht  daher  über  der  des  Philosophen."  Die  adlig-soldatische  Ab- 
stammung- von  „Franken  reinster  Rasse",  die  i)rotestantische  Gesinnung  und  aus- 
gesprochene Deutschheit  des  Charakters  werden  als  die  „allein  wesentlichen  Züge, 
die  das  Knochengerüst  dieser  starken  Individualität  ausmachen",  geschildert.  Aus 
der  psychologisch-biographischen  Skizze  ist  hervoi-zuheben  die  Darstellung  der  Be- 
ziehungen zu  Eugen  Dühring  und  dann  zu  Wagner:  hier  wird  die  Haltung  Steins 
mit  der  Nietzsches  konfrontiert  und  jenem,  für  den  die  Berührung  mit  dem  Genie 
das  Bewusstwerden  der  eigenen  Individualität  bedeutete,  die  „originellere"  Geistesart 
zugesprochen.  Des  weiteren  der  Beginn  seiner  akademischen  Laufbahn  mit  einer 
Vorlesung  über  Rousseaus  Discours  sur  les  sciences  et  les  arts  und  die  Einwirkung 
W.  Diltheys  bei  seinen  ästhetischen  Arbeiten.  Zum  Abschluss  eine  zusammen- 
fassende Aufzählung  von  Steins  Produktionen.  — 

Bezüglich  der  hier  als  „Philosophen"  zusammengestellten  Dichter  ist,  was 
Wilhelm  Busch  anlangt,  nur  ein  Aufsatz  von  Presber  (6738a)  von  Belang 
wegen  der  aus  ungedruckten  Privatbriefen  Buschs  im  Besitze  von  Joh.  Prölss  ge- 
gebenen Mitteilungen.  Die  fast  völlige  Unbekanntschaft  Buschs  mit  „alten  Schriften", 
auch  denen  der  älteren  deutschen  Humoristen  (den  „wonnigen"  Don  Quijote  hat  er 
erst  in  seinen  fünfziger  Jahren  kennen  gelernt),  der  Ausgang-spunkt  seiner  künst- 
lerischen Entwicklung  von  der  grossen  Malerei,  von  Rubens  und  Teniers,  die 
Abfassung  fast  all  seiner  Bücher  zum  „Selbstpläsier",  sowie  einzelnes  über  die 
Richtung  seines  philosophischen  Interesses  (Schopenhauer,  Dai-win;  spätere  resignierte 
Aeusserungen)  ist  daraus  hervorzuheben.  Die  Lebensanschauung  Buschs  wird  von 
dem  Verfasser  imter  eine  Formel  gebracht,  die  dann  durch  einzelne  von  den  all- 
bekannten Versen  belegt  wird.  —  Ein  Resümee  dieses  Aufsatzes  ist  6738.  — 

Ein  eingehenderer  Bericht  ist  bei  Maurice  Maeterlinck,  dessen  drei 
moralphilosophisohe  Bücher  hier  eingestellt  sind,  erforderlich,  obwohl  eine  Angabe 
des    sachlichen  Gehalts    dafür    nicht   die   eigentlich    gebotene  Behandlungsweise   ist, 


528  ^-  Misch,  AUg-emeine  Didaktik  des  18./ 19.  Jahrhunderts. 

und  anderseits  eine  zutreffende  Analyse  nur  im  Zusammenhang-  mit  der  dichterischen 
Produktion  und  einem  Werk  wie  dem  „lieben  der  Bienen"  zu  g-eben  M'äre.  Unter 
den  grossen  Schriftstellern,  die  wie  Nietzsche,  Tolstoi,  Ruskin  die  Bedeutung  einer 
Lebensphilosophie  für  unsere  Zeit  zum  Ausdruck  bringen,  ist  Maeterlinck  der  am 
meisten  schmiegsame,  der  ohne  Weltumwendung  und  radikale  Umwertung  in  be- 
wusstem  Zusammenhang  mit  den  Gegebenheiten  der  Kultur  nach  den  einfachen 
festen  Ideen  und  Werten  des  Lebens  in  den  komplizierten  Erfahrungen  der  indivi- 
duellen sittlichen  Entwicklung-  sucht.  Nicht  diese  Ideen  selbst,  sondern  ihre  Nuan- 
cierung, die  Art,  wie  sie  lebendig-  und  eindringlich  gemacht  werden,  bestimmt  die 
philosophische  Eigenart  dieses  Dichters :  das  freie  persönliche  Sichaussprechen  eines 
hochstehenden  Geistes,  in  der  distinguierten  Einfachheit  einer  Sprache,  deren  ge- 
dämpfte Farbigkeit  und  kunstvoll  gleichschwebender  Wohllaut  der  Betrachtung  etwas 
der  dichterischen  Stimmung  Verwandtes,  Feierliches  geben;  dabei  behält  die  Aus- 
sprache der  Subjektivität  immer  den  Stempel  der  Aufrichtigkeit,  und  die  Besinnung 
über  das  Leben  wird  zur  religiösen  Kontemplation  durch  die  gefühlsmässige  Art, 
wie  die  Beziehung  zu  den  Idealen  erlebt  und  wiedergegeben  ist.  Zugleich  spürt 
man  die  Atmosphäre  einer  intimen  geistig-gesellschaftlichen  Kultur,  wo  die  inneren 
Beziehungen  der  Individuen  zu  einander  einen  Gesprächsstoff  bilden,  edle  Frauen 
als  Vorbilder  der  Lebenskunst  angeschaut,  menschlich  bedeutsame  Begebenheiten, 
Schicksale,  Persönlichkeiten,  in  der  Gegenwart  und  Geschichte  betrachtet  werden. 
Die  Vertiefung  des  persönlichen  Daseins  durch  das  religiös-metaphysische  Bewusst- 
sein  des  Unendlichen,  das  in  uns  und  um  uns  wirkt,  spezieller  das  Verhältnis 
unseres  Willens  und  unserer  sittlichen  Bildung  zu  den  „ungeheuren  unbekannten 
Mächten,  die  uns  umgeben"  und  in  Natur  und  Schicksal  an  uns  herantreten,  diese 
,, wesentliche  Tragödie  des  menschlichen  Lebens"  gibt  auch  seinem  Philosophieren 
den  beherrschenden  Vorwurf.  Diese  ausschliessliche  Beschäftigung  mit  dem  Innen- 
leben und  individuellen  Glück  angesichts  der  dringenden  sozialen  Angaben  und  des 
nur  allzu  gegenwärtigen  materiellen  Unrechts  und  Elends  wird  von  M.  selbst  als 
etwas  Unzulängliches  empfunden;  er  rechtfertigt  es  doch  durch  die  idealistische 
Ueberzeugung,  dass,  um  über  die  gegenwärtige  Lage  hinauszugelangen,  das  Bereit- 
stellen von  beglückenden  Einsichten  über  die  höchsten  Dinge  die  Aufgabe  des 
Moralisten  sei:  „denn  die  Menschheit  ist  dazu  gemacht,  um  glücklich  zu  sein,  wie 
der  Mensch  dazu  gemacht  ist,  gesund  zu  sein.  Es  liegt  nichts  Verkehrtes  darin, 
sie  anzureden,  als  stände  sie  alle  Tage  am  Vorabend  eines  grossen  Glücks  oder  einer 
grossen  Gewissheit".  Und  späterhin  schiebt  er,  unter  der  Einwirkung  der  evolu- 
tionistischen  Soziologie,  die  sozialen  Probleme  zurück  auf  den  ,, Instinkt  der  Gattung", 
die  in  ihrer  langsamen  zielsicheren  Arbeit  schon  am  Werke  sei,  „den  neuen  not- 
wendigen Ausweg"  zur  Ueberwindung  des  herrschenden  Unrechts  und  zur  Realisierung 
eines  höheren  Gerechtigkeitsideals  zu  finden.  Bei  der  Aufstellung  seines  Lebensideals 
sind  die  allgemeinsten  Ideen,  die  in  den  verschiedenen  Traktaten  wiederkehren,  altes 
Erbgut  der  idealistischen  Philosophie.  Die  Stoa,  insbesondere  die  in  Frankreich  so 
viel  mehr  als  bei  uns  lebendigen  römischen  Lebensphilosophen,  Epiktet  und  Kaiser 
Markus,  bieten  seinem  Denken  einen  ständigen  Rückhalt,  und  für  den  Pantheismus, 
der  hier  mit  dem  Idealismus  der  moralischen  Persönlichkeit  verbunden  war  und  nun 
mit  dem  modernen  mechanistischen  W^eltbild  sich  auseinanderzusetzen  sucht,  findet 
M.  Nahrung  bei  den  Mystikern,  die  er  z.  T.  aus  eigenen  Studien  kennt,  und  bei 
der  deutschen  spekulativen  Philosophie  und  romantischen  Dichtung.  Auf  dieser 
Verbindung  beruht  der  religiöse,  man  kann  wohl  sagen  wesentlich  christliche 
Gehalt  seiner  Lehre.  Und  durch  das  Verhältnis  dieser  beiden  Richtungen,  das 
immer  mehr  zur  Betonung  der  moralischen  Aktivität  führte,  bestimmt  sich  im 
wesentlichen  die  innere  Entwicklung  Maeterlincks,  über  die  bereits  so  viel  ge- 
schrieben ist  und  die  auch  in  den  theoretischen  Schriften  unverkennbar  hervortritt. 
Doch  war  die  anfängliche  ausschliessliche  Versenkung  in  die  mystische  Kon- 
templation, wie  es  jetzt  nach  Maeterlincks  eigenen  Worten  scheint,  weniger  der 
Ausdruck  seines  vollen  wirklichen  Lebensgefühls,  als  eines  „dunkeln  dichterischen 
Instinkts",  der  die  neue  Möglichkeit,  das  Walten  der  geheimen  Mächte  in  Seele  und 
Welt  zu  gestalten,  vor  sich  sah.  Und  es  handelte  sich  auch  schon  in  dem  „Schatz 
der  Armen"  (6743)  nicht  um  ein  Ideal  der  Entwerdung,  sondern  das  Schweigen, 
die  Stille  der  Seele,  von  der  er  mit  den  Worten  der  Mystiker  redete,  wurde  ihm 
etwas  Aktives  in  der  Richtung  auf  rein  menschliche  Bildung.  Der  mystische  Begriff 
des  Seelengrundes,  der  philosophische  des  transzendentalen  Ich  dienten  ihm  dabei, 
um  hinter  die  „Oberfläche"  unseres  affektiven  und  Verstandeslebens  hinabzuleuchten 
in  das  Geheimnis  unserer  ,, wahren  geistigen  Persönlichkeit":  diese  entsteht  und 
wächst  mit  dem  Bewusstsein  unserer  Bezüge  zum  Unendlichen ;  durch  ein  intuitives 
Leben,  für  das  jede  Handlung  und  Idee  an  etwas  Grosses  und  Unsterbliches  sich 
knüpft,    durch    ein    „höheres    Fjeben    in    gewohnheitsmässiger   Schönheit   und   Ernst- 


G.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  I8.'l'>.    Frihrhunderts.  529 

haftigkeit",  das,  um  /um  Göttlichen  sich  zu  kehren,  nicht  mehr  erst  der  Todesfälle, 
schweren  Leiden  usw.  bedarf,  machen  wir  die  Kraftquelle,  die  wir  in  den  unbewussten, 
unanrührbar  lauteren  Tiefen  des  Lebens  besitzen,  wirksam,  und  in  der  so  geweckten 
schweifienden  Tätig-keit  dieser  ,, unnennbaren  Kraft"  vollzieht  sich  unsere  sittliche 
Entwicklung'.  „Es  ist  viel  weniger  wichtig',  sein  Leben  umzuformen,  als  es  wahrzu- 
nehmen; denn  es  formt  sicii  von  selbst  um,  sobahl  man  es  gesehen  hat  .  .  .  Denke 
oder  sprich  in  diesem  Augenljlick  Ding-e,  die  zu  schön  sind,  um  in  dir  wahr  zu 
sein,  und  morg^en  schon  werden  sie  wahr  sein,  wenn  du  vorsucht  hast,  sie  heute 
abend  zu  denken  oder  zu  sa^en."  In  vielfachen  neuen  und  alten  Wendungen,  vom 
tiefen  Leben,  von  der  unsichtbaren  Güte,  von  der  inneren  Schönheit,  dem  Schweiften 
und  Erwachen  der  Seele,  in  Betrachtunj^en  über  Plotin,  Ruysbroeck,  Novaiis,  Emerson 
geht  er  den  Weg-en  der  Seele  zu  diesem  Gott  in  ihrem  Innern  nach.  Das  Dasein 
eines  seelischen  Bereichs,  das  über  unser  empirisches  Bewusstsein  hinausreicht  und 
in  dem  nichts,  was  g-eschieht,  ohne  Spur  bleibt,  veranschaulicht  er  an  den  geheimnis- 
vollen Erscheinungfen  des  Lebens:  dem  unmittelbaren  Verkehr  von  Seele  zu  Seele, 
der  tiefen  Natur  der  Frauen,  dem  Mysterium  der  Liebe,  dem  Kraftzuwachs,  der  uns 
von  geliebten  und  vorbildlichen  Menschen  kommt,  dem  g'eschichtlichen  Bedinget-  und 
Getrag-ensein  unseres  Geistesg'laubens.  Dazu  gehörig-  ist  die  Bestimmung-  des  Objekte 
der  Dichtung-:  die  „Tragik  des  Alltags"  im  Gegensatz  zu  der  Darstellung  des  Menschen 
in  den  Gewitterniichten  der  Leidenschaften  in  der  „Tragödie  der  grossen  Abenteuer". 
„Es  handelt  sich  darum,  das  Erstaunliche  der  blossen  Tatsache  des  Lebens  darzu- 
stellen; das  Aufsiciiselbstberuhen  einer  Seele  inmitten  einer  stetig  eingreifenden 
Unendlichkeit  zu  zeigen",  die  unerkannte  Gegenwart  von  Erhabenheit,  Macht,  Gottheit 
in  dem  Leben  sichtbar  zu  machen,  wie  es  „an  seinen  Quellen  und  Mysterien  hängt 
mit  Banden,  die  ich  weder  Gelegenheit  noch  Kraft  habe,  jeden  Tag  zu  erkennen". 
—  Mit  der  Rückwendung  in  das  Vollgefühl  der  Selbständigkeit  sittlichen  Willens 
in  „Weisheit  und  Schicksal"  (6742)  treten  dann  für  Maeterlinck  die  sokratisch- 
stoischen  oder  christlichen  Ideale  in  den  Mittelpunkt,  mit  einer  Erweiterung,  die  aus 
der  Ethik  des  deutschen  entwicklungsgeschichtlichen  Pantheismus  gewonnen  ist. 
Die  Selbstbetrachtung  bewegt  sich  wie  in  der  entsprechenden  antiken  Tugendlehre 
in  der  Darstellung-  eines  Ideals  des  Weisen,  und  der  Grundsatz  kehrt  wieder:  „Ge- 
wöhnen wir  uns  daran,  so  zu  handeln,  als  ob  uns  alles  Untertan  wäre,  aber  dabei  in 
unserer  Seele  stets  einen  Gedanken  zu  unterhalten,  dessen  Aufgabe  es  ist,  sich  den 
grossen  Gewalten,  denen  wir  begegnen,  auf  edle  Weise  zu  unterwerfen".  Selbst- 
vertrauen, Aufrichtigkeit,  Gerechtigkeit,  Grösse  und  Schönheit  der  Seele,  Ehrfurcht, 
Hochherzigkeit,  Güte  und  Liebe  vor  allem  sind  die  einfachen  Tugenden,  die  ohne 
weiteren  Versuch  einer  Rangordnung,  aber  in  nuancierter  Behandlung  der  menschlich- 
sittlichen Beziehungen  eindringlich  gemacht  werden ;  dem  entsprechend  wird  die 
im  Gewissen  der  Gattung  lebendige  Sittlichkeit  als  die  starke  Grundlage  befunden, 
auf  der  sich  aus  denselben  Elementen  das  Ausserordentliche  erhebt.  Und  gegenüber 
der  Gleichförmigkeit  und  abstrakten  Regelhafligkeit  von  Tugendübung  stoischer  Art 
wird  dem  modernen  Daseinsgefühl  sein  Recht.  Dabei  dient  das  Epiktetische  Sich- 
zurückziehen auf  das,  was  in  unsere  Macht  gegeben  ist,  auch  für  M.,  um  dem  Weisen 
die  Unabhängigkeit  gegen  Aussenwelt  und  Schicksal  zu  sichern,  aber  er  muss  über 
das  damit  verbundene  stoische  Negieren  all  des  Reichtums  von  Lebensgütern  hinaus- 
gelangen ;  denn  „wir  sind  vor  allem  die  blinden  Hüter  des  I^bens:  dies  ist  das 
einzig  und  allein  Gewisse,  dies  ist  der  einzig-  feste  Pol  der  menschhchen  Moral;  man 
hat  uns  das  Leben  gegeben,  wir  wissen  nicht  warum,  aber  das  scheint  klar:  nicht 
um  es  zu  schwächen  oder  zu  verlieren".  Hier  greift  jener  erweiternde  sittliche  Ge- 
danke ein:  dass  jedes  Erlebnis  eben  als  Erlebnis,  das  sogenannte  Unglücksschicksal 
eingeschlossen,  fruchtbar  gemacht  werden  kann  durch  die  Art,  wie  es  innerlich  an- 
geeignet und  zur  Entwicklung  und  Vertiefung  der  Persönlichkeit  genutzt  wird;  die 
vulgäre  Unterscheidung  von  Glück  und  Unglück  wird  hinfällig,  sobald  erkannt  ist. 
dass  jeder  so  erlebte  Moment  die  Kraft  enthält,  das  Bewusstsein  zu  mehren,  zu 
läutern  und  wahrer  zu  machen.  Es  handelt  sich  um  das  „aktive  moralische  Be- 
wusstsein" im  Gegensatz  zu  dem  intellektuellen:  nicht  die  abstrakte  Vernunft,  sondern 
die  dui'ch  das  ganze  vergangene  Leben  des  Individuums  erworbene  Gestalt  der  Seele 
entscheidet  darüber,  was  wir  aus  Leid  und  Glück  machen,  wie  wir  unser  Schicksal 
wählen.  So  wird  die  Wahrheit,  die  „Wahrheit  unserer  Seele  und  unseres  Charakters" 
und  die  Uebereinstimmung  mit  den  Dingen  wie  sie  sind,  der  letzte  Wert  und  der 
Massstab  für  die  Höhe  eines  Bewusstseins.  „Jedes  Ideal,  das  keiner  starken  inneren 
Realität  entspricht,  ist  nichts  als  eine  müssige,  unfruchtbare  und  bequeme  Lüge  .  .  . 
Der  schüchternste  Gedanke  der  Zuvei*sicht,  der  heiteren  Ergebung  in  unvermeidliche 
Gesetze  ist  bereits  eine  Tat,  die  einen  Stützpunkt  sucht,  um  sich  endlich  zu  Leben 
und  Wirklichkeit  aufzuschwingen."  Auch  das  von  M.  so  oft  symbolisierte  Gefühl 
unseres  Beherrschtseins    von    einer    übergewaltigen  Macht    wird    als  ein  vertiefendes 


530  Gr.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Element  unseres  Selbstbewusstseins    in  diese  Lehre    von  dem  Lebenswert  der  Wahr- 
heit einbezogen  (S.  140 ff.).     Und    der  Zusammenschluss    mit  dem  Pantheismus  wird 
dadurch    ausgedrückt,    dass  alle  innere  Entwicklung  und  Erweiterung  der  Seele  erst 
ihren    wesentlichen  Sinn   erhält,    indem    sie    ein    tieferes    unbewusstes  Leben  in  uns 
weckt  und    uns    so    in  einen  engeren   sympathischen  Konnex  bringt  mit  dem  Ueber- 
mächtigen,  dessen  Teil  wir  sind:  eine  stärkere  Sicherheit  unseres  Lebens  und  Glücks 
muss  daraus  hervorgehen.    Anderseits  sucht  M.  den  Widerstreit  von  sittlichem  Willen 
imd  Schicksal    dadurch  zu  mildern,    dass    er  den  Machtbereich  unserer  moralischen 
Persönlichkeit    weiter  fasst    und,    gegen   die  unklaren  Vorstellungen  von  Verhängnis 
und  Zufall  sich  wendend,  erörtert,  wie  weit  auch  die  Gestaltung  unseres  äusseren  Schicksals 
in   unsere  Macht   gegeben    sei,    vermittelst    des  Einflusses,    den    unser  Charakter  auf 
unsere  Haltung   gegen  die  Welt  übt.     Er  greift    dabei   auf  Geschichte  und  Litteratur 
zurück    und    sucht   in   psychologischen  Analysen    besonders  an  Napoleon  zu'  zeigen, 
wie  die  eigentliche  Ursache  für  die  üble  Wendung  seines  Geschicks  in  etwas  Inner- 
lichem  zu    finden    sei:    in  der  Erschütterung  des  Selbstvertrauens,    die  mit  der  Ver- 
übung   eines    ersten   Unrechts  notwendig  verbunden  ist;  denn  jede    Ungerechtigkeit 
bedeutet:    darauf   verzichten,    auf    sich    selbst    zu    bauen,    bedeutet  den  Verlust  des 
deutlichen  Gefühls  unserer  Persönlichkeit  und  unserer  Kraft.     Denn   ,,der    Geist  und 
Charakter    des  Menschen,    kurz    sein     ganzes    moralisches  Wesen,     kann  nur  in  der 
Gerechtigkeit  leben  und  wirken".    Schliesslich  wird  der  Gedanke  aufgenommen,  dass 
die    wesentliche  Ursache  alles  Unglücks,    die  Gleichgültigkeit    des  Naturlaufs   gegen 
unsere    moralische  Gesinnung,    die    eigentliche  Bedingung   von  sittlichem  Leben  ist, 
weil  dieses  nur  durch  die  Geschiedenheit  von  allem  Naturgeschehen  und  die  Unan- 
gängigkeit   utilitarischer  Rechnungen    seinen    selbständigen  Wert  behauptet.     So  er- 
hält die  Lessingsche  Formel:    ,,das  Gute  tun  um  des  Guten  willen"  eine  pointiertere 
Fassung.  —  Diese  Betrachtungen  werden  von  Maeterlinck  in  dem  dritten  Werk, 
dem   „Begrabenen    Tempel"    (6741),    dessen    erster,    früher   entstandener    (1898—99) 
Teil  sich  unmittelbar  an  sie  anschliesst,  fortgeführt.    Hier  kommt  M.  zur  Abgrenzung 
seiner  Selbstbesinnung,  die  sich  ihm  auf  ein  subjektives  „Gefühl  für  das  menschlich 
Notwendige"  gründet,  von  der  Naturwissenschaft.     Die  wissenschaftliche  Erkenntnis, 
für  die  das  Dasein  unseres  Planeten  ein  Zufall  in  der  Geschichte  des  Weltganzen  ist 
und  unser  Menschendasein  als  wohl  vergeblich  und  nichtig  erscheint,  enthält  vielleicht 
„die  gewaltigste  und  gewisseste  aller  Wahrheiten",  kann  aber  bei  dem  Mangel  jeglicher 
Einsicht  in  ein  Ziel  des  Weltgeschehens  nur  von  mittelbarer  Bedeutung  für  uns  sein, 
als  Schutzmittel   gegen   geozentrische  Beschränkung.     „Nicht    darauf   kommt   es  an, 
sich  an  die  vom  Standpunkt  des  Weltalls    wahrste  Wahrheit  anzuklammern,  sondern 
an    die    im  Sinne  des  Menschen  wichtigste."     Nach  dem  Massstab  des  Lebenswertes 
ergibt  sich  die  relative  Berechtigung  des  anderen,  in  unserer  inneren  Erfahrung  ge- 
gründeten Standpunkts,  der  uns  der  Bedeutung  unseres  Lebens  und  unseres  Planeten 
versichert.    Diese  Wahrheit  ist  „zwar  enger,  aber  sie  geht  unser  leibhaftigstes  Leben 
unmittelbar,  augenblicklich    und    unabweislich    an";    die    darin    liegenden  Probleme 
werden  jeden  Augenblick  von  dem  Leben  selbst,  das  die  beiden  sich  widersprechenden 
Wahrheiten  einheitlich  in  sich  enthält,  gelöst.    Und  das  Streben  nach  rein  menschlicher 
Bildung  verliert  sein    ephemeres  Aussehen    bei   der  Annahme    von  dem  „logischen" 
Charakter    der  Natur,    von  der  Erhaltung    und  Fortwirkung  aller  Energien  im  Uni- 
versum:   die   von    uns    vollbrachte  Erhebung  der  Materie  auf  die  „ausserordentliche 
leuchtende  Stufe,  die  das  menschliche  Denken  einnimmt",  wird  nicht  spurlos  vergehen, 
ja  etwas  wie  persönliche  Unsterblichkeit  scheint  sich  hier  zu  erschliessen.    „Es  wäre 
tollkühn  zu  behaupten,  dass  von    den  Errungenschaften  unseres  Hirns,    vom  Streben 
unseres  guten  Willens    weder  in   uns    noch   in   anderen  etwas  übrig  bliebe."     So  ist 
die  Analyse  der  Tatsachen  des  Selbstbewusstseins  weiterzuführen,  und  das  Gewissen, 
die    „wunderbare  Gerechtigkeits-  und  Wahrheitsliebe   in  unserem  Herzen"  bleibt  die 
unzerstörbare   reale    Grundlage    der  Morallehre.     Der  Gegensatz   zu    einer   von   den 
naturwissenschaftlichen  Evolutionsgedanken    ausgehenden  Moral    der  Natur   und  der 
Instinkte  wird  jetzt  ausdrücklich  dargelegt.     ,,Wenn  die  Rasse  unbezwinglich  und  in 
ihrer  Ungerechtigkeit  vielleicht  gerecht  ist,    wenn  die  Menge  selbst  Rechte  zu  haben 
scheint,    die    der   einzelne    nicht  hat  und  wenn  sie  bisweilen  grosse  unvermeidliche 
und  heilsame  Verbrechen  begeht,    so  hat  doch  jedes  Individuum  in  der  Rasse,   jeder 
einzelne  in  der  Masse  die  Pflicht  im  Umkreise  seines  gesamten  Bewusstseins,  das  er 
in    sich   zu    erzeugen    und   zu    erhalten  vermag,    gerecht  zu  bleiben.     Dieser  Pflicht 
dürfen    wir    erst    dann  Valet   sagen,    wenn  wir  alle  Gründe  der  gTOSsen  scheinbaren 
Ungerechtigkeit  kennen."     Besonders    schön    sind    die  Ausführungen  über  die  unbe- 
stimmten,  unbenennbaren,    durch   jedes    Sichbewusstmachen   sich  selbst  zerstörenden 
Glücksgefühle,  in  denen  wir  atmen,  wenn  wir  eine  stetige  Atmosphäre  von  Wahrheit 
und  „Gerechtigkeit"  in  uns  gebildet  haben.     Gegenüber  dem  „Leben  in  der  Materie" 
zeichnet  M.  das  Ideal  einer  freien,  gesunden,  den  Körper  adelnden  Geistigkeit,  wo  die 


ü.  Misch,  Allg-emeine  -Didaktik  tlos  1H./19.  Jaliiliuiicleits.  r.fJl 

harten  Kämpfe  und  Entsag-ung-en  unseres  realen  Geschick«  in  sanfte  ruhige  Be- 
wegung- gelöst  sind  durch  die  Weisheit,  die  die  Wirkung-sweisen  aller  Schicksale 
in  unserem  eig-enen  Innern  g-eg-riindet  weiss  und  da  allenthalben  die  stillen,  lang-samen, 
unendlich  komplizierten  Entwicklungen  sieht.  Und  die  religiöse  Vertiefung"  des 
l^ebens  durch  den  Verkehr  mit  einer  transzendenten  Welt  soll  nicht  mehr  von  einer 
willentlichen  ständigen  Versenkung  in  die  ,, Schauer  des  Weltmysteriums"  ausgehen: 
„der  Oedanke  daran  wird  nur  ilann  wahrhaft  erspriosslich,  wenn  er  der  unverhoffte 
Lohn  eines  Geistes  ist,  der  sich  d(;r  Erforschung  des  Erkennbaren  und  Endlichen 
bedingungslos  und  rechtsclialfeii  gewidmet  hat."  Endlich  wird  die  stets  im  Hinter- 
grund stehende  Frage  nach  einer  grossen,  durch  ein  neues  Lebensideal  geformten 
Dichtung  hier  zusammenfassend  abgehandelt  (S.  88ff.),  M.  erörtert  die  Bedeutung-, 
die  eine  im  Volksbewusstsein  herrschende  Weltansicht  für  den  Dichter  hat,  und  be- 
trachtet von  da  aus  die  Schicksalsidee  im  antiken  Drama,  den  katholischen  Glauben 
bei  Calderon,  die  Idee  der  heroischen  Pflicht  bei  Corneille,  dann  die  gegenwärtige 
Unsicherheit  in  den  Ideen  und  Gefühlen  über  die  letzten  Dinge  und  die  in  dieser 
Lage  gesuchten  Au skunfts mittel  in  Roman,  Historie,  Drama,  zumal  bei  Ibsen.  Für 
den  Dichter  bleibt  die  Aufgabe  zurück,  das  Tragische  und  Irrationale  des  Lebens 
in  ein  neues,  wahreres  Symbol  zu  fassen,  das  der  Darstellung  der  Wirklichkeit  die 
„tiefe  religiöse  Schönheit"  verleihe  und  den  Menschen  in  einer  „grossartigen,  ge- 
heiligten und  bedrohlichen  Perspektive"  sehen  lasse.  In  den  späteren  Kapiteln  des 
Buchs  spekuliert  M.  mit  Hilfe  der  üoktrin  von  der  Phänomenalität  der  Zeit  über  die 
vom  Menschen  zu  erringende  Herrschaft  über  die  irrationalen  Mächte,  Schicksal, 
Zufall  usw.  Indem  er  das  unbewusste  Seelenleben  mit  einem  intelligiblen  Ich,  dem 
er  Zeitlosigkeit,  Allwissenheit  und  Allmacht  zuschreiben  will,  konfundiert,  mag  er 
das  beharrliche  Glück  oder  Unglück  eines  Menschen  zurückführen  auf  die  grosse 
oder  geringe  Funktionstüchtigkeit  dieser  unbewussten  Kraft  in  ihm,  welche  bei  einem 
mit  einem  Glücksstern  begabten  Menschen  unmittelbar  oder  mittels  Ahnungen  und 
dergleichen  seine  äusseren  Handlungen  dirigiere,  und  er  mag  eine  Zeit  erträumen, 
wo  das  zukünftige  Geschehen  für  den  Weisen  ebenso  kund  und  bestimmend  sein 
werde,  wie  er  sich  heut  durch  die  Kunde  der  Vergangenheit  warnen  lässt.  Den 
Lockungen  des  Okkultismus  begegnet  M.  doch  kritisch  und  vorsichtig.  —  Die  mehr- 
fachen ausführlichen  Würdigungen  von  Maeterlincks  philosophischen  Büchern  be- 
kunden den  Einfluss,  den  sie  nach  ihrem  Erfolg  in  Frankreich  und  England  auch 
bei  uns  gewinnen.  Als  Anhänger  Eduards  von  Hartmann  verfolgt  Drews  Maeter- 
lincks Schriften  mit  besonderem  Interesse  (6744  und  6741).  Ihm  ist  es  wesentlich 
um  die  Feststellung  der  metaphysischen  Grundlagen  dieser  Lebensphilosophie  zu 
tun,  und  er  hat  dabei  einen  festen  Massstab  an  der  „Philosophie  des  Unbewussten". 
Die  Entwicklung  Maeterlincks  wird  etwas  dramatisch  zugespitzt  als  ein  entsetztes 
Sichlossagen  von  den  fatalistischen  Konsequenzen  seiner  ersten,  irrigen  Ausdeutung 
des  unbewussten  Weltgrundes,  die  glückliche  Wandlung  in  „Weisheit  und  Schicksal" 
gilt  als  Auffindung  eines  „neuen  Prinzips  für  das  Verständnis  des  Daseins",  und 
das  Werk  über  das  „Leben  der  Bienen",  das  aus  der  15jährigen  Beschäftigung 
Maeterlincks  mit  diesen  wunderbaren  Gesellschaftstieren  hervorgegangen  ist,  erhält 
seine  Bedeutung  als  „Anwendung  dieses  Prinzips  auf  einen  speziellen  Gegenstand 
des  Naturlebens":  als  Zeugnis  für  die  wahre  Naturphilosophie,  deren  unterscheidendes 
Merkmal  in  der  Anerkennung  von  unbewusster  Geistigkeit,  Vernunft,  ideebestimmtem 
Willen,  naturwissenschaftlich  unerklärbarer  Zweckmässigkeit  der  Natur  besteht.  So 
erscheint  das  „Leben  der  Bienen"  als  eine  „sinnige  und  tiefsinnige  Paraphrase  zu  dem 
Kapitel  über  den  Instinkt  in  Hartmanns  Philosophie  des  Unbewussten".  Auch  der 
Widerspruch  der  mechanistisch  beschränkten  Naturfoi-scher  gegen  dieses  Werk  wird 
mit  den  Anfeindungen,  die  Hartmann  erfuhr,  parallelisiert,  als  ein  Zeichen  für  den 
Tiefstand  der  philosophischen  Bildung  bei  uns.  Dagegen  wird  der  „Begrabene  Tempel", 
dem  der  verdienstvolle  Uebersetzer  von  Oppeln-Bronikowski  einen  Hinweis 
auf  die  schrittweise  Annäherung  Maeterlincks  an  die  Geistesrichtung  Hartmanns 
vorausgeschickt  hat,  mit  einer  gewissen  Enttäuschung  betrachtet,  Maeterlinck  biege 
unter  dem  Einfluss  des  Positivismus  von  dem  eingeschlagenen  Wege  ab;  er  wage 
den  Gedanken  einer  objektiven,  der  Natur  wie  dem  subjektiven  Geist  immanenten 
Weltvernunft  doch  nicht  energisch  zu  ergreifen;  die  Entgegensetzung  unseres 
moralischen  Lebens  gegen  das  Naturgeschehen  bedeute  eine  Abirrung  zu  einem 
stoischen  eudämonologischen  Individualismus  und  einem  jüdisch -egoistischen  Ge- 
rechtigkeitsbegriff, die  nur  zu  erklären  sei  durch  seine  „ungenügende  Durcharbeitung 
des  axiologischen  Problems",  d.  h.  die  mangelnde  Einsicht  in  das  Uebergewicht  der 
Unlust  über  die  Lust  auf  allen  Gebieten  des  Daseins.  D.  weist  in  Maeterlincks 
Auffassung  des  Unbewussten  die  Schwierigkeiten  und  Widersprüche  nach  und 
fürchtet,  dass  sie  dahin  führen,  seine  ganze  philosophische  Weltanschauung  ausein- 
anderzusprengen. —  Ein  Aufsatz  über  Maeterlincks  Weltbetrachtung  von  von  Gleichen- 

JiUiresberichte  ffir  oenere  denUohe  LitteratargeMbichte.    XUl.  gg 


532  Gr.  Misch,  Allg-emeine  Didaktik  (fes  18./19.  Jahrhunderts. 

Russwurm  (6745)  ist  eine  Inhaltsangabe  des  „Begrabenen  Tempels",  der  als  ein 
mutiges,  stolzes  Buch  von  der  Grösse  des  Menschen,  der  schon  bestehenden  und  der 
erst  zu  erringenden,  begrüsst  wird.  —  Meyer-Ben  fey  (6745a)  widmet  in  einem 
Buch,  das  einen  „Grundriss  der  modernen  Religion"  zu  entwerfen  bestimmt  ist,  die 
letzte  und  umfangreichste  Abhandlung  einer  Darstellung  Maeterlincks  als  des 
modernen  „Propheten",  der  „ohne  Zweifel  zu  den  ersten  Grössen  der  Weltgeschichte 
auf  diesem  Felde  gehört",  die  „eigentliche  Verkörperung  des  modernen  Geistes, 
wenigstens  in  religiöser  Hinsicht",  darstellt  und  neben  dem  jungen  Schleiermacher 
als  „der  zweite  Entdecker  der  reinen  Religion"  zu  betrachten  ist.  Der  Verfasser 
geht  richtig  davon  aus,  dass  „das  Problem  des  Lebens"  im  Mittelpunkt  von  Maeterlincks 
Schriften  stehe,  und  er  erkennt  auch  die  beiden  Grundrichtungen  seines  Denkens. 
Aber  statt  einer  sachlich  zusammenhängenden  Darstellung,  die  das  Uebernommene 
von  dem  Originalen  zu  scheiden  suchte,  gibt  er  eine  systematische  Znsammenstellung 
voti  Zitaten,  wobei  er  unzutreffende  Definitionen  und  Sonderungen  zugrunde  legt, 
um  seinem  Helden  die  Prädikate:  Philosoph,  Prophet,  Ethiker,  religiöses  Genie  bei- 
zulegen oder  abzusprechen.  Auch  eine  Frage,  ob  „der  eigentliche  Maeterlinck"  in 
seinen  „Dichtungen  oder  prosaischen  Schriften  zu  suchen"  sei,  wird  gestellt  und 
wegen  geringerer  formaler  Begabung  dem  Dichter  eine  schlechtere  Note  gegeben, 
wobei  verkannt  wird,  wie  die  eigentümliche  symbolische  Form  seiner  ersten  Dramen 
in  seiner  Weltauffassung  begründet  ist.  Zutreffendes  wird  über  Maeterlincks  Ent- 
wicklung gesagt  (S.  140 ff.).  Das  Ergebnis  ist,  dass  Maeterlinck  die  „definitive  Lösung" 
des  Problems  von  Freiheit  und  Notwendigkeit  gefunden  und  eine  neue,  ,,das  christ- 
liche Ideal"  endgültig  beseitigende  Verbindung  von  Religion  und  Moral  gestiftet 
habe;  Nietzsche  und  Tolstoi  sind  „in  ihm  in  einer  tieferen  umfassenderen  Einheit 
vereinigt".  Ganz  unzureichend  ist  die  Art,  wie  Maeterlincks  Begegnungen  mit 
anderen  modernen  Schriftstellern  durch  Vergleich  von  Einzelheiten  dargetan  werden 
sollen.  —  Von  Interesse  ist  eine  Artikelreihe  über  Maeterlinck  von  Helene 
Roland-Holst  (6746)  in  der  sozialdemokratischen  Wochenschrift  wegen  der 
flotten,  siegessicheren  Einseitigkeit,  mit  der  die  sogenannte  materialistische  Geschichts- 
betrachtung durchgeführt  wird.  Maeterlinck  gilt  hier  als  der  Vertreter  des  alternden 
westeuropäischen  Kapitalismus,  dessen  Todeskampf  er  mit  einem  schönen  Schimmer 
verkläre.  Die  Gefühle  seiner  Dichtung  und  Philosophie  —  Unsicherheit,  Unbewusst- 
heit,  Ohnmacht,  Angst  vor  übergewaltigen  Mächten  —  erscheinen  in  witzig  ge- 
wendeten Zitaten  als  Ausdruck  der  Gefühle  der  Bourgeoisie  gegenüber  der  drohenden 
Macht  des  Proletariats.  Im  „Leben  der  Bienen"  aber  wird  der  beste,  triumphierende 
Geist  der  Naturwissenschaft  und  „die  stolzeste  Haltung  des  menschlichen  Geistes  im 
Vorgefühl  seiner  künftigen  Freiheit"  gesehen  und  ein  Grund  zu  der  Hoffnung,  dass 
„dieses  feine  und  tiefe  Talent  nach  vielen  Irrfahrten  noch  den  Weg  zur  sozialistischen 
Auffassung  finde".  — 

Ueber  die  sogenannten  Popularphilosophen,  die  in  den  zeitüblichen  Formen 
des  Essays  und  Aphorismus  sich  bewegen,  ist  hier  nur  kurz  zu  berichten. 
Wilhelm  Bölsche,  dessen  Geltung  in  den  zahlreichen  Würdigungen  (6747  bis 
6751)  hervortritt,  wird  da  nach  seiner  sympathischen  Persönlichkeit,  seinem 
Ideal  einer  ästhetischen  Kultur,  seiner  Abhängigkeit  von  Fechner,  Herman  Grimm, 
Ernst  Haeckel  analysiert  und  als  einer  nicht  nur  unserer  populärsten,  sondern  unserer 
ersten  Aesthetiker  und  Meister  in  der  Kunst  des  Essays  gekennzeichnet;  die  Schriften 
selbst  (6752-2a)  liegen  uns  nicht  vor.  —  Eine  Essay-Sammlung  „Alltägliches  und 
Neues"  (aus  dem  Kunstwart,  den  Grenzboten,  der  AZg.  usw.)  von  Carl  Otto 
E  r  d  m  a  n  n  (6753)  verbreitet  sich  in  einer  auf  begriffliche  Klärung  gerichteten 
Behandlungsweise  mit  gesunder  Reflexion  meist  aus  zweiter  Hand  (Spencer,  Wundt, 
Schopenhauers  und  Fechners  Aesthetik)  über  Sittengeschichthches  und  Aesthetisches; 
beachtenswert  sind  einige  mehr  philologische  Zusammenstellungen  über  Höflichkeits- 
wendungen und  deren  Entwicklung  (S.  93 ff.),  über  sprachliche  Verwirrungen,  eine 
Analyse  des  Eindrucks  des  Geistreichen  usw.  —  Adalbert  Svoboda,  der  in 
den  Grenzb.  (6756)  kurz  abgetan  wird,  erhält  von  seinem  Freunde  R  o  s  e  g  g  e  r 
(6757—6758),  der  von  ihm  entdeckt  und  wesentlich  gefördert  worden  ist,  einen  warm 
empfundenen  Nachruf,  in  dem  die  segensreiche  Wirksamkeit  Svobodas  in  den  Alpen- 
ländern und  die  sittlich  hochstehende  Gesinnung  des  „Atheisten"  zur  Anerkennung 
gebracht  werden.  —  Unter  den  Aphorismen-Sammlungen  wird  dem  Büchlein  von 
K  r  e  i  t  e  n  (6761)  auch  ausserhalb  des  katholischen  Kreises,  dem  der  Autor  angehört, 
Lebenserfahrung  und  Gedankenreichtum  nachgerühmt.  —  Die  üble  Art  von  Nietzsche- 
nachahmung  ist  vertreten  durch  eine  „Variete  des  Geistes"  (6762),  deren  Veranstalter 
unter  der  Ueberschrift  „Mein  Problem"  die  Gleichung  Geist  =  Krankheit  als  seine  Er- 
findung in  Anspruch  nimmt.  —  Linde  f6763)  hofft  durch  die  aphoristische  Form 
das  Nähegefühl  der  Wirklichkeit,  das  durcn  einen  systematischen  Gedankenzusammen- 
hang leichter  eingebüsst  werde,  zu  erhalten,  und  äussert  sich  verständig  über  vielerlei 


G.  Misch,  Allg-emeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  533 

Dinge,  zumal  über  pädagogische  Fragen;  VVeigand  (6766)  gibt,  in  12  Gedanken 
zerlegt,  eine  Betrachtung  über  das  V^erhältnis  von  Leben  und  Kunst  zu  Reflexion 
und  Kritik.  —  ^ 

Was  hier  unter  dem  Titel  Weltanschauung  an  populären  Schriften  zu 
verzeichnen  ist,  bietet  einen  Ausschnitt  aus  dem  bekannten  Bild  der  aus  der  Auf- 
lösung heraus  meist  mit  unzulänglichen  Mitteln  nach  neuen  allumfassenden  Ideen 
strebenden  Zeit.  Das  Vorherrschen  der  Naturwissenschaft,  besondei-s  der  Biologie, 
die  als  wesentlicher  oder  einziger  Ausgangspunkt  für  die  Bildung  des  Neuen  gefasst 
wird,  ist  hier,  wo  es  sich  nicht  um  eigentliche  Fortarbeit,  sondern  um  Verbreitung 
mehr  oder  minder  fundierter  Gedanken  handelt,  noch  immer  die  augenfälligste  Er- 
scheinung: Verkündigungen  des  Monismus  und  dann  wieder  die  Versuche,  sich 
christlicherseits  mit  cleni  wissenschaftlichen  Weltbild  auseinander  zu  setzen.  Eine 
Heerschau  über  die  „feindlichen  Haufen,  welche  augenblicklich  die  Kirche  der  deutschen 
Reformation"  bedrohen,  hält  L.Weber  (6773)  zum  Abschluss  seiner  Allerwelts- 
Weltlitteraturgeschichte  ab.  Er  findet  da  den  Materialismus,  der  zum  Pessimismus 
und  in  der  Regel  dann  zum  Selbstmord  führt;  einen  Humanismus  (Egidy,  Ethische 
Kultur),  der  ohne  Christlichkeit  zur  Bestialität  herabsinkt,  einen  Aesthetizismus, 
Nietzscheanismus,  übertriebenen  Nationalismus  und  Mystizismus.  —  Einen  „Ausgleich 
unserer  tiefsten  religiösen  und  überhaupt  unserer  idealen  Bedürfnisse  und  Besitztümer 
mit  der  schon  durch  Kopernikus  erweiterten  Weltanschauung"  erstrebt  Ziemssen 
(6768),  indem  er  mit  milde  und  massig  verteiltem  Lob  und  Tadel  durch  ein  vom 
alten  Orient  bis  ins  19.  .Jahrhundert  reichendes  Kompendium  der  astronomisch  bedingten 
Weltansichten  „eine  Empfindung  für  das  Weltganze"  zu  verbreiten  sucht  und  gegen- 
über dem  „beklagenswerten  halbheidnischen  völligen  Pantheismus"  Brunos  ein  nicht 
weiter  verdeutlichtes  undogmatisches  Christentum  mit  Schöpfergott  und  göttlicher 
Pädagogik,  aber  ohne  Geozentrismus  wünscht;  Fechner  erhält  selbst  bei  solchen 
(ledankengängen  besondere  Sympathie.  —  Wertvoller  ist  ein  in  württembergischen 
Protestantenvereinen  gehaltener  Vortrag  von  Brückner  (6775)  über  Christentum 
und  moderne  Weltanschauung.  Hier  wird  der  pantheistische  Monismus,  der  ja  tat- 
sächlich in  seiner  kontinuierlichen  Entwicklung  von  Giordano  Bruno  ab  einen  all- 
gemeingültigen Fortschritt  der  christlichen  Religiosität  bedeutet,  als  Grundlage  des 
erst  noch  zu  verwirklichenden  Christentums  anerkannt;  freilich  wird  dieser  Stand- 
punkt, für  den  der  Autor  auf  Spinoza  und  Schleiermacher  zurückgeht,  als  „Mono- 
theismus" bezeichnet.  Die  andere  Seite  der  christlichen  Religion  wird  dann,  wieder 
im  Anschluss  an  Schleiermacher,  durch  Analyse  der  allgemeinen  Erfahrungen  des 
religiösen  Bewusstseins  gewonnen  und  von  der  Lehre  der  Evangelien  als  das  Wesen 
des  Christentums  „die  Religion  der  Liebe,  des  Geistes  und  der  Innerlichkeit"  zurück- 
behalten. —  In  einer  Besprechung  dieses  Vortrages  und  anderer  Erscheinungen 
wendet  sich  Felden  (6774)  gegen  das  Verfahren,  unter  Ausscheidung  der  „un- 
motlernen  Gedanken",  das,  was  gerade  uns  gemäss  ist,  als  die  reine  Lehre  -Jesu 
darzustellen  und  nicht  frei  und  bewusst  das  üngemässe  und  unser  Recht,  darüber 
hinauszugehen,  anzuerkennen.  —  In  Anknüpfung  an  Bruno  Willes  Offenbarungen 
des  Wacholderbaums,  die  man  als  einen  „Markstein  in  der  Entwicklung  zu  einer 
höheren  Einheit  von  Monismus  und  Christentum"  bezeichnen  wollte,  weist  Bonus 
(6777)  auf  den  da  populär  gebotenen  Fechnerschen  Pantheismus  hin:  dieser  Stand- 
l)unkt  werde  neben  Darwinschen  Gedankenreihen  eine  wesentliche  Rolle  spielen  in 
der  neuen  besseren  Weltanschauung,  deren  das  Christentum  bedürfe,  um  sich  gegen- 
wärtig zum  Bewusstsein  zu  bringen.  — 

Die  Art,  wie  die  Begeisterung  für  G  i  0  r  tl  a  n  0  B  r  u  n  o  bei  einer  der  Gedenk- 
feiern im  Berliner  Rathaussaal  sich  äussert,  ist  konstatierbar  in  einem  rauschenden 
Vortrage  „Giordano  Bruno  und  die  Gegenwart"  (6769),  wo  einzelne  Hauptsätze  des 
grossen  Renaissance-Philosophen  als  Vorverkündungen  der  von  Ernst  Haeckel  und 
Arnold  Dodel  streng  wissenschaftlich  begründeten  monistischen  Weltanschauung  be- 
wundert werden.  — 

Auf  die  weitschichtige  Litteratur  über  Darwinismus  und  Monismus, 
die  sich  jedes  Jahr  an  die  immer  neu  aufgelegten  Schriften  von  Haeckel  und 
Dodel  enthusiastisch,  kritisch  oder  polemisch  anschliesst  (6779—6792),  einzugehen 
und  die  krausen  Spiegelungen  einer  Zeitphilosophie,  von  der  wohl  jeder  in  der 
jüngeren  Generation  einmal  fruchtbar  berührt  worden  ist,  im  einzelnen  zu  veraeichnen, 
erübrigt  sich  hier.  — 

Mit  der  Ueberzeugung,  die  „erste  wahre  und  reine  Welteinheitsanschauung" 
zu  begründen,  tritt  Julius  Hart  (6793)  in  einem  „Die  neue  Weherkenntnis" 
betitelten  Buche  auf,  das  den  zweiten  Band  seines  mit  dem  „Neuen  Gott"  begonnenen 
Zukunftslandes  bildet.  Bei  der  Anerkennung,  die  der  sonstigen  litterarischen  Tätigkeit 
des  Verfassers  gebührt,  ist  dieser  theoretisch-philosophisch  gemeinte  Versuch,  sein 
Anspruch    und  seine   Unzulänglichkeit,    von  Interesse.     Es  soll   auf  ein  Weltprinzip, 

68» 


534  Gf.  Misch,  Allg-emeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

das  Verwandlung'  und  Vieleinheit  genannt  wird,  eine  neue,  die  „dritte"  Weltanschauung- 
gebaut werden,  welche  „die  beiden  grossen  Religionen  der  Vergangenheit,  die 
idealistische  und  die  materialistische  Erkenntnis,  beide  überwindet",  „alle  Gegensätze 
und  Widersprüche",  „alle  Furcht  und  Horge  des  Daseins"  aufhebt,  eine  „ewige  un- 
zerstörbare Lebensfreude"  uns  sichert  und  grossartiger  als  die  Lehre  Christi  und 
desKopernikus  eine  Umgestaltung-  unseres  Geistes  und  der  Gesellschaftsordnung  herbei- 
zuführen vermag.  Man  kann  die  weitläufigen  Ausführungen  nur  auf  das  hin  ansehen,  was 
darin  von  allgemeinen,  für  weitere  Schriftstellerkreise  bezeichnenden  Strebungen  zum 
Ausdruck  kommt:  das  erregte  Bewusstsein  der  philosophischen  Aufgaben,  die  der  Auf- 
bau einer  neuen  Kulturepoche,  an  deren  Anbeginn  wir  stehen,  an  jeden  frei  Denkenden 
stellt;  das  unbedingte  Verlangen,  alle  begrifflichen  Begrenzungen  aufzulösen  und 
„das  Leben"  unmittelbar  zu  fassen  („Die  Philosophie,  auf  ihrer  höchsten  Höhe  an- 
gelangt, stirbt  und  entleibt  sich  selbst,  weil  sie  zu  ihrer  reinsten  und  schönsten  Voll- 
endung gelangt  ist  ...  das  Sein  will  nicht  enträtselt,  sondern  will  eben  nichts  als 
geseint  werden"),  und  dabei  doch  wieder  die  ausschliessliche  Anknüpfung  an  die 
Naturwissenschaft,  deren  Ertrag  an  neuen  Anschauungen  endlich  einmal  für  die  Aus- 
bildung allumfassender  Ideen  verwertet  werden  soll;  dazu  ein  unklares  Gefühl  für 
die  Bedeutung  Hegels,  und  dabei  wieder  die  durchgehende  Orientierung  an  Haeckel, 
von  dem  auch  die  Reduktion  alles  bisherigen  Philosophierens  auf  den  Gegensatz 
von  Dualismus  und  Monismus,  die  Verdünnung-  aller  Probleme  zu  dem  Suhstanz- 
problem,  die  Scheidung  der  beiden  Erkenntniswege  —  Sinneserfahrung  und  begriff- 
liches Denken  —  usw.  vermittelt  scheinen;  endlich  die  unterschiedslose  Veiächtung 
aller  systematischen  Philosophie  und  das  Hervorsprudeln  des  eigenen  Weltversländ- 
nisses  aus  einer  freien  Intuition,  die  nicht  an  den  Zusammenhang  des  menschlichen 
Denkens  anzuknüpfen,  sondern  in  ihrem  tiefen  Gehalt  zu  „ergründen"  ist  und  in 
einer  aufgeregten  Sprache  wiederholt  verkündet  M'ird.  Im  Grunde  gärt  ein  starkes 
Gefühl  für  das  Dynamische  in  allem  Geschehen,  für  den  selbständigen  Wert  jedes 
erlebten  Moments  und  jeder  Anschauung-  eben  als  eines  Erlebnisses,  für  das  un- 
ermesslich  vielgestaltige  Werden,  das  in  bildenden,  umbildenden,  schöpferischen  Vor- 
gängen zu  erfassen  ist  und  als  Einheit  in  sich  enthält,  was  für  die  begriffliche 
Zergliederung  in  Widersprüche  zerfällt,  und  eine  absolute  Diesseitigkeit  empört  sich 
gegen  jede  Metaphysik,  die  nicht  diese  Mannigfaltigkeit  des  Daseins  als  das  wahrhaft 
Wesentliche  und  Göttliche  freudig  hinnimmt.  Aber  es  wird  zugleich  jede  Idee  einer 
Gesetzlichkeit  ausgeschaltet,  eine  selten  so  naiv  auftretende  Konsequenz  des  Naturalismus 
führt  zur  Negation  jeder  Wertabstufung  überhaupt,  und  es  verbleibt  bei  einem  un- 
ruhigen Schwimmen  in  einem  strukturlosen  Allgefühl,  das  in  dichterisch-subjektiver 
Formung  einen  Eindruck  machen  könnte  (der  in  den  mehr  künstlerischen  Partien 
des  Buches  auch  erreicht  wird),  aber  in  der  hier  versuchten  theoretischen  Behandlung- 
—  d.  h.  der  blossen  wiederholten  Behauptung  der  Irrationalität,  des  realen  Vereint- 
seins der  Widersprüche  in  der  unablässig  einheitlichen  „Verwandlung"  ~  trotz  der 
immer  wieder  beliebten  Inanspruchnahme  als  ,, wahnsinnig"  nur  peinlich  und  ermüdend 
wirkt.  Von  den  Besprechungen  sind  mehrere  zu  erwähnen.  Richard  M.  Me^'^er, 
der  das  Buch  als  ein  Zeugnis  für  das  Verlan g-en  der  Besten  nach  Freude,  Friede, 
Lebenskunst  und  Versöhnung  begrüsst,  stellt  den  Autor  mit  Wille  und  Bölsche  zu- 
sammen als  die  Vertreter  einer  neuen,  auf  Vereinigung  von  Rationalismus  und  Mystik 
gerichteten  und  von  der  Biologie  genährten  Popularphilosophie,  als  Popularphilosophen 
im  besten  Sinne,  wie  Sokrates  und  Schiller  es  gewesen  seien.  Seine  Kritik  wendet 
sich  gegen  die  scholastische  Freude  an  Vereinbarung  der  Antithesen,  gegen  sachliche 
Schwächen  der  Deduktion  (Elimination  von  Kausalität  und  Zeitfolge.  Es  hätte  auf  das 
wesentliche  Verkennen  dessen,  was  der  Satz  des  Widerspruchs  eigentlich  besagt, 
hingewiesen  werden  können)  und  zumal  dagegen,  den  schwer  errungenen  Entwicklungs- 
begriff einem  geistreichen  Spiel  des  metaphysischen  Kaleidoskops  zu  opfeni.  — 
Lienhard  (6795),  der  die  unkritische  und  unpsychologische  Haltung  und  das  Auf- 
hören beim  Beginn  der  eigentlichen  Probleme  rügt,  anerkennt  als  positiven  ethischen 
Zug  die  Weltfreudigkeit  und  das  Hinstreben  zum  unmittelbaren  Leben,  während 
Landauer  (6794)  gegen  das  anschauungslose  Begriffsspielen  eifert  und  den 
„Wust"  als  den  Sinn  des  Allheilworts  Verwandlung  bezeichnet.  — 

Aus  der  Litteratur  über  die  religiösen  und  ethischen  Strömungen 
ist,  soweit  sie  sich  auf  frühere  Zeiten  bezieht,  hier  nur  weniges  zu  vermerken. 
L.  Keller  (6804)  setzt  in  einer  Untersuchung  über  die  Gottesfreunde,  die  „deutsche 
Theologie"  und  die  Rosenkreuzer  seine  Forschungen  zur  Geschichte  des  Protestan- 
tismus fort  und  rückt  die  stetig  fortdauernde  Wirksamkeit  der  sog-enannten  Schwärmer, 
wie  sie  sich  in  der  Verbreitung  einiger  Hauptschriften  der  Gottesfreunde  zeigt,  ins 
Licht,  indem  er  die  Kreise  zusammenstellt,  aus  denen  die  verschiedentlichen  Neu- 
drucke der  „deutschen  Theologie"  und  der  ihr  in  den  nachlutherischen  Ausgaben 
angehängten  Schrift  des  „Wiedertäufers"  Joh.  Denck  „Etliche  Hauptreden"   hervor- 


G.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  635 

g-ingen;  ur  weist  nach,  dass  in  Kosen kreuzer-Schriften  (auch  bei  Fr.  Nicolai)  sich 
Traktate  von  Denck  und  seinem  Schüler  Ii]ndtfelder  fin(Jen.  —  Ueber  die  in  den 
vierziger  -Jahren  des  19.  Jahrliunderts  entstandenen  freien  protestantischen  Gemeinden 
handelt  M  i  r  1)  t  (6805)  in  einem  Artikel  „Lichtfreunde";  er  gibt  dabei  einen  Abriss 
von  P]ntstehung',  Verbreitung*  und  Anschamingskreis  der  freirelig-iösen  Gemeinden, 
die  auf  dem  Boden  des  Christentums  zur  Förderung  des  dogmenfreien  religiösen 
Lebens  in  freier  Selbstbestimmung  begründet  wurden  und,  ohne  Kinheitlichkeit  ausser 
der  negativen  Stellung  zu  allem  Kirchlichen,  sich  immer  weiter  nach  links  ent- 
wickelten. —  Mehr  in  den  Zusammenhang  der  speziellen  litterarhistorischen  Forschung- 
g-ehört  eine  von  Krükl  (08(M>)  unter  der  Aegide  von  M artin- Strassburg  schulmässig 
abgefasste  Biographie  des  Mannheimer  Litteraten,  schöngeistigen  Professors  und 
Verlegers  Anton  von  Klein.  Ueber  die  Beziehungen  Kleins  zu  Wieland,  Schubart, 
Schiller  usw.  konnte  durch  sorgfältige  Quellenstudien  verschiedenes  berichtigt  werden, 
und  auch  manclie  Einzelheiten  werden  beigebracht  zur  Geschichte  der  Aufklärung 
in  der  Pfalz,  zumal  über  die  Tätigkeit  der  „Deutschen  Gesellschaft"  und  die  Wirksamkeit 
Kleins  für  das  Uebersetzungs-,  Schul-  und  Erziehungswesen,  die  der  Exjesuit  bei 
seinem  erfolgreichen  Eiertanz  durchs  Leben  immerhin  entfaltet  hat.  — 

Die  in  der  Gegenwart  sich  erhebende  sitilich-religiöse  Bewegung  spiegelt 
sich  in  dem  Anwachsen  der  zugehörigen  I^itteratur.  Die  Namen  und  Titel  der  Biblio- 
graphie (H8()9- ()880)  geben  hier  mehrfach  eine  hinreichende  Auskunft.  Nur  auf 
einige  markante  Erscheinungen  gehen  wir  näher  ein.  Eine  allgemeine  Begründung 
der  gegenwärtigen  Aufgabe  einer  Erneuerung  der  Religion  unternimmt  Eucken 
(6815),  dessen  eigene,  in  der  Richtung  eines  ethischen  Idealismus  fortgehende  philo- 
sophische Arbeit  ähnlichen  Zielen  zustrebt,  in  einer  Erörterung  über  die  Stellung 
des  modernen  Menschen  zur  Religion.  Es  handelt  sich  dem  Verfasser  um  den  Nach- 
weis der  Notwendigkeit,  mit  welcher  unsere  Kultur  eine  Ergänzung  durch  Religion 
fordert.  Als  wesentlicher  Ansatzpunkt  dient  dabei  der  unabweislich  gewordene  Kampf 
um  die  Selbständigkeit  unseres  geistigen  Lebens,  um  unsere  geistige  Selbsterhaltung 
gegenüber  der  Macht,  welche  die  Notwendigkeiten  der  Sachen  —  der  Kausal- 
zusammenhang der  entseelten  Natur,  die  zur  „Arbeit"  mechanisierte  und  spezialisierte 
Berufstätigkeit,  die  Erhebung  der  grossen  Massen  zu  Kulturträgern,  die  Belastung 
mit  der  geschichtlichen  Kontinuität  —  über  unser  Dasein  gewinnen.  Dass  ein  blosses 
Sichzurückziehen  ins  Subjekt,  Stimmung,  Zuständlichkeit  der  Seele,  ein  modemer 
Subjektivismus,  der  „die  Stärkung,  künstlerische  Veredlung,  Geniessung  dieser  Zu- 
ständlichkeit zum  Hauptinhalt  des  Lebens  macht",  nicht  ausreichende  Kraft  besitzt, 
um  uns  diese  innere  Ueberlegenheit  zu  sichern,  wird  von  Eu.  zur  Anerkennung 
gebracht:  er  stimmt  mit  anderen  modernen  Denkern  in  der  Erkenntnis  überein,  dass 
ein  solcher  Subjektivismus  in  Gefahr  kommt,  sich  in  sich  selbst  zu  verzehren.  Was 
hinter  dem  durch  alle  Nationen  sich  ausbreitenden  Gefühl  der  Unbefriedigung  an 
der  gegenwärtigen  Kultur  steht,  ist  ein  metaphysischer  Lebensdrang,  der  nach 
einer  „timkehrung  des  nächsten  Weltanblicks  und  der  nächsten  Lebensführung"  ver- 
langt, damit  die  Innerlichkeit  zu  einer  Innenwelt  wachse.  Die  Religion  muss  hier 
einsetzen;  denn  ihr  wesentlicher  Wille  ist  und  war  immer  die  „tatsächliche  Eröffnung 
und  Aneignung  eines  neuen  Lebensprozesses,  der  in  seiner  Ueberweltlichkeit  zugleich 
Gegenstand  unmittelbarer  Erfahrung  wird,  die  Bildung  eines  neuen  Grundverhältnisses 
zur  Wirklichkeit".  „Ohne  Zweifel  stehen  wir  an  einem  grossen  Wendepunkte."  Wie 
sich  bei  dieser  W^endung  die  Religion  in  ihrer  spezifischen  Funktion  zu  bewähren 
habe  gegenüber  der  Dichtung  und  zumal  der  Philosophie,  die  von  wissenschaftlichen 
Fundamejiten  aus  zum  Aufbau  einer  Weltansicht  und  Regeln  der  Lebensführung 
fortschreitet,  wird  von  Eu.  in  diesen  Vorbetrachtungen  nicht  weiter  erörtert.  Er 
macht  aber  den  Weg*  frei  durch  Bekämpfung  der  Vorurteile,  welche  die  Religion  als 
eine  überwundene  Grösse  betrachten  lassen,  indem  sie  den  geschichtlich  zufälligen 
Beisatz  von  Intellektualismus  und  Passivität  im  christlichen  Dogma  patristischer 
Herkunft  als  etwas  für  die  Religion  überhaupt  Wesentliches  auffassen.  Anderseits 
betont  auch  er,  dass  die  Religion,  wenn  sie  denn  lebendig  bleiben  will,  in  ein  positives 
Verhältnis  zu  dem  gegenwärtigen  Stande  der  geistigen  Entwicklung  treten  und  dem 
erweiterten  Naturbild,  dem  gesteigerten  menschlichen  Kraftgefühl  und  Bewusstsein 
von  Gesetzlichkeiten  und  geschichtlich-gesellschaftlichen  Zusammenhängen  Rechnung 
tragen  müsse.  „Eine  andere  Abgrenzung  von  Göttlichem  und  Menschlichem,  von 
Ewigem  und  Zeitlichem  ist  unabweisbar  geworden."  —  Demselben  Thema:  „Die 
Religion  und  die  moderne  Kultur"  ist  eine  von  dem  französischen  Theologen 
S  a  b  a  t  i  e  r  (6814)  im  Jahre  1897  auf  dem  ersten  religionswissenschaftlichen  Kongress 
in  Stockholm  gehaltene  Rede  gewidmet,  deren  resümierende  Thesen  jetzt  abgedinickt 
werden.  Der  „Konflikt"  zwischen  der  traditionellen  Religion  und  den  Tendenzen  der 
modernen  Kultur  wird  auf  das  Verhältnis  von  Autorität  und  Autonomie  zurückgeführt; 
während    im    Katholizismus    mit    seiner    päpstlich-absoluten    Autorität    der   Konflikt 


536  (j.  Miseh,  Allgemeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts. 

unversöhnlich  ist,  ist  im  Protestantismus  mit  seiner  Schrift-Autorität  eine  von  der 
Renaissance  ab  infolge  der  stetigen  Fortentwicklung  von  Theologie  und  christlichem 
Gewissen  wirksame  Solidarität  zu  finden  zwischen  dem  religiösen  Innenleben  und 
der  auf  Freiheit  der  theoretischen  und  praktischen  Vernunft  gegründeten  Kultur,  die 
beide  als  untrennbare  Elemente  des  organischen  Lebens  anzuerkennen  sind;  das 
Evangelium  bleibt  in  der  christlichen  Kultur  als  das  sei  vivifiant,  das  sie  davor 
schützt,  abzusterben  wie  die  antike  Kultur.  —  Die  moderne  Religion  darzustellen 
unternimmt  Meyer-Benfey  (6815a)  in  einer  von  dem  jungen  Schleiermacher 
ausgehenden  und  auf  Maeterlinck  sich  konzentrierenden  Abhandlung,  deren  oben 
(6745a)  gedacht  ist.  — 

Bei  den  Schriften  über  das  Wesen  des  Christentums  ist  Harnacks 
Buch,  das  1900  den  Anstoss  zu  dieser  so  umfangreich  gewordenen  Litteratur  gab, 
fast  durchweg  der  äussere  oder  innere  Ausgangspunkt.  Wir  gehen  auf  diese  Schriften, 
soweit  sie  Tageserzeugnisse  sind,  nicht  weiter  ein;  Harnack  selbst  hat  in  der  Vor- 
rede zur  5.  Auflage  sich  darüber  ausgesprochen;  eine  systematische  Zusammenstellung 
der  verschiedenen  Besprechungen  und  Gegenschriften  unter  Zurückführung  derselben 
auf  typische  Motive  und  Standpunkte  gibt  R  ol  f  f  s  (6822)  in  einer  aus  der  ChristlWelt. 
abgedruckten  Folge  von  Aufsätzen,  welche  die  religiösen  Strömungen  der  Gegenwart 
(ausschliesslich  der  katholischen  Kirche)  beleuchten.  —  Hervorzuheben  ist  eine  Ab- 
handlung von  Kaftan  (6819)  wegen  der  klaren  Unterscheidung  von  zwei  wesent- 
lichen Auffassungsweisen  des  Christentums  —  als  Erlösung  aus  der  Welt  und  als 
ethischer  Arbeit  an  der  Welt  — ,  deren  gegenwärtige  Herrschaft  auf  Schopenhauer 
beziehungsweise  auf  Kant  zurückgeführt  und  deren  Grundlage  in  der  Doppelseitigkeit 
des  religiösen  Lebens  überhaui)t  dargelegt  wird;  die  in  der  christlichen  Religion 
gegebene  höchste  Vereinigung  dieser  beiden  Seiten  will  K.  durch  die  Bezeichnung  des 
W^esens  des  Christentums  als  ethischer  Erlösungsreligion  ausgedrückt  wissen;  der 
positive  Standpunkt  wird  vom  Verfasser  gewahrt,  indem  er  mit  dem  Erlebnis  des 
persönlichen  Gottes  zugleich  die  Gottheit  Christi  als  W'esentlichstes  in  den  Glauben 
hinein  nimmt  und  im  Gegensatz  zu  natürlichen  Religionen  das  Christentum  als  eine 
geschichtlich-positive  kennzeichnet,  die  aus  einer  absoluten  Offenbarung  Gottes  in 
der  Geschichte  entspringt  und  sich  nur  in  Beziehung  auf  diesen  ihren  geschichtlichen 
Ausgangspunkt  behaupten  kann.  —  Den  für  die  ethische  Stellung  des  Christentums 
wesentlichen  Begriff  der  sittlichen  Autonomie  behandelt  Trost  (6824) :  „Die  Freiheit 
des  Christenmenschen",  indem  er  die  Ausprägung  dieses  Begriffs  bei  Luther,  Leibniz, 
Lessing,  Kant,  Goethe  in  nicht  allzu  tiefgreifender  Kürze  erörtert  mit  dem  Ergebnis, 
dass  „nur  in  Gott  gebundene  Freiheit,  sonst  keine  andere,  wahre  sittliche  Freiheit 
ist".  —  An  die  schwierige  Aufgabe,  den  Zusammenhang  des  mystischen  Lebens  bis  ins 
Christentum  zu  verfolgen,  wagt  sich  Steiner  (6816);  er  stellt  dazu  in  halb  feier- 
licher Rede  mit  einem  Aufgebot  äusserst  leichtfertiger  Gelehrsamkeit  Notizen  zusammen 
über  die  antiken  Mysterien  und  Philosophen  imd  allegorische  Mythen-  und  Dichtungs- 
Interpretationen  (z.  B.  die  Odyssee  eine  Schilderung  des  Entwicklungsganges  der 
Seele,  S.  72)  und  findet,  dass  „das  Kreuz  auf  Golgatha  der  in  eine  Tatsache  zusammen- 
gezogene Mysterienkult  des  Altertums  ist".  —  Von  Interesse  dagegen  ist  in  ihrer 
modernen  Einseitigkeit  die  glänzend  geschriebene  Skizze  des  Bremer  Pastors  K  a  1 1  - 
hoff:  „Das  Christus-Problem"  (6825).  Zugrunde  liegt  dieser  (mit  einem  Motto  aus 
Maeterlincks  „Begrabenem  Tempel"  eingeführten)  Schrift  die  frei  ausgesprochene 
Ueberzeugung,  dass  es  eine  Verkümmerung  des  religiösen  Lebens  bedeutet,  wenn 
man  irg-endein  absolutes  Prinzip  für  dasselbe  in  der  Geschichte  —  in  dem 
historischen  Jesus  oder  der  urchristlichen  Gemeinde  —  aufsuchen  will,  dass  das 
geschichtlich  sich  entwickelnde  Christusbild  jeweils  der  sublimierteste  religiöse  Aus- 
druck alles  dessen  ist,  was  in  einem  Zeitalter  an  kosmischen,  sozialen  und  sittlichen 
Kräften  wirksam  ist,  dass  man  Vertrauen  haben  soll  zu  der  inneren  Kraft  der  Religion 
und  den  schaffenden  Mächten  unserer  Zeit,  die  in  einem  höher  gewachsenen  Menschen- 
bild sich  ihren  Christus  gestalten  wird,  und  dass  für  uns  Uebergangsmenschen  die 
Aufgabe  bleibt,  daran  mitzuarbeiten,  dass  nichts  von  dem,  was  einst  ein  wirkliches 
Lebenselement  der  Menschheit  gewesen,  der  Gegenwart  verloren  gehe.  Bei  der  Ein- 
schätzung der  geschichtlichen  Mächte  aber  stellt  sich  K.  unter  Bezugnahme  auf 
Marx  (und  Kant)  auf  den  Standpunkt  einer  realistischen  Geschichtsauffassung,  welche 
von  den  sozial-ökonomischen  Bewegungen  ausgeht  und  die  geistigen  Gebilde  aus 
ihrer  Wechselwirkung  mit  jenen  zu  erklären  sucht,  um  die  liberale  Theologie  und 
die  Ritschlsche  Schule  durch  eine  Sozial theologie  zu  überwinden.  Unter  Verwertung 
der  radikalen  Kritik  der  Evangelien  und  der  Paulusbriefe  soll  die  Auffassung  des 
Kanons  als  eines  Zeugnisses  für  das  Leben  Jesu  aufgehoben,  die  geschichtlich-reale 
Persönlichkeit  Christi  unter  die  Schöpfungen  der  Phantasie  versetzt  werden  und  statt 
dessen  die  Bedeutung  des  Neuen  Testaments  darin  gefunden  werden,  dass  es  in  seinen 
verschiedenen  Bestandteilen  eine  authentische  Darstelluno'  der  verschiedenen  Phasen 


G.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts.  537 

und  geistigen  Strömungen  der  grossen  sozialen  Urawälzimg  gibt,  in  der  der  katholische 
Gottesstaat  und  die  mittelalterliche  Gesellschaftsordnung  und  allgemeiner  die  neue 
Aera  der  Menschheitskultur,  von  der  wir  noch  l)edingt  sind,  entstand;  die  Kvangelien 
ersoheinen  dabei  als  ein  Produkt  der  Litteraturform  der  A[)okalyptik:  als  eine  von 
Rom  aus  nach  hergebrachtem  Verfahren  vollzogene  Projizierung  der  messianisch- 
sozialen  Bewegung,  zumal  ihrer  Schicksale  aus  der  Zeit  Trajans,  in  ferne  geographische 
und  gesciiichtlichü  Bedingungen  unter  dem  Symbol  des  Lebens  Jesu.  Und  die  Sprüche 
Christi  sollen  als  Niederschlag  der  von  den  grossen  führenden  Persönlichkeiten  ent- 
wickelten Moral  gelten,  welche  im  Fortgang  über  die  Propheten  die  Ethisierung  und 
Humanisierung  des  proletarisch-jüdischen  Klassenkampfs  vollbrachte  und  in  dem 
Kampf  gegen  kommunistische  Utopien  wie  gegen  die  geistlichen  und  weltlichen  Aus- 
beuter siegte.  Die  Strausssche  Frage:  sind  wir  noch  Christen?  erhält  die  Wendung, 
ob  und  inwieweit  die  in  dem  Christus  der  Evangelien  personifizierten  sozial-religiösen 
Lebensmächte  noch  imstande  sind,  eine  geistige  Führung  im  Leben  der  Gegenwart 
zu  übernehmen.  — 

Auf  katholischer  Seite  haben  die  seit  den  letzten  Jahren  des  vorigen 
Jahrhunderts  wieder  merkbar  gewordenen  innerkirchlichen  Reform- 
bestrebungen ein  Hauptdokument  erhalten,  an  das  sich  alle  anderen  Schriften 
anschliessen:  das  in  dem  Berichtsjahr  achtmal  aufgelegte  Werk  des  aus  dem  Eisass 
stammenden  Wiener  Prälaten  und  Theologieprofessors  Ehrhard  „Der  Katholizismus 
und  das  zwanzigste  Jahrhundert"  (6837).  Wir  weisen  kurz  auf  den  Hauptgedanken 
dieses  feinsinnig,  fast  elegant  geschriebenen  Buches  hin,  dessen  bei  allem  Freimut 
etwas  schwankende  Haltung  wohl  ebenso  durch  die  von  der  praktisch-reformatorischen 
Absicht  gebotene  Diplomatie,  wie  durch  die  vermittelnde  Art  dieses  Prälaten  bedingt 
ist.  Zu  dem  Ziel,  „die  Versöhnung  des  modernen  Geistes  mit  dem  Katholizismus  und 
durch  diese  Versöhnung  die  Rettung  der  modernen  Gesellschaft"  herbeizuführen,  soll 
zur  Anerkennung  gebracht  werden,  dass  der  Katholizismus,  dessen  tatsächliche 
Inferiorität  oder  Anteillosigkeit  an  der  neuzeitlichen  Kultur  fast  rückhaltlos  zu- 
gegeben wird,  kein  hinsterbendes  Gebilde  ist,  sondern  sich  als  lebenskräftiger 
Kulturfaktor  im  20.  Jahrhundert  erweisen  wird,  wenn  die  Katholiken  die  an  sie  zu 
stellenden  Aufgaben  erfüllen.  Dieser  Nachweis  der  Kulturfähigkeit  soll  —  abgesehen 
von  der  grundlegenden  Ueberzeugung  von  der  einzig  göttlichen  Würde  der  katho- 
lischen Kirche  —  auf  historischem  Wege  geführt  werden,  nach  den  Grundsätzen 
streng  wissenschaftlicher  Wahrheitserkenntnis:  durch  einen  zwei  Drittel  des  Buchs 
füllenden  Abriss  der  Stellung  des  Katholizismus  im  Zusammenhang  der  Kultur  vom 
Mittelalter  an  bis  in  die  Gegenwart.  Ermöglicht  wird  das  in  den  Grenzen  der 
dogmatischen  Ueberzeugung  durch  die  Unterscheidung  des  Wesens  des  Katholizismus 
von  seinen  zeitlich-geschichtlichen  Gestaltungen.  Aber  nur  für  die  politische  Seite 
der  Kirche  wird  dabei  ein  eindeutiges  Ergebnis  herausgestellt;  hier  kennzeichnet  E. 
unter  Zurückweisung  der  Konstruktionen  Chamberlains  den  katholischen  Universalis- 
mus als  eine  spezifisch  mittelalterliche  Ei-scheinungsform  und  findet  in  dem  spezifischen 
Wesen  des  Katholizismus  —  trotz  Anerkennung  der  nach  dem  Vatikanum  erfolgten 
romanisierenden  Zentralisierung  —  Raum  für  nationale  Gestaltungen,  so  dass  er  sich 
mit  dem  von  Fr.  X.  Kraus  vertretenen  Standpunkt  des  religiösen  Katholizismus  — 
gegenüber  dem  politischen  Ultramontanismus  —  berührt.  Dagegen  bleibt  die  innere 
Seite,  die  Fortentwicklung  der  europäischen  Religiosität  von  Mystik,  Renaissance  und 
Reformation  her,  im  Dunkeln;  bei  der  Würdigung  der  fortschreitenden  Kultur  wird 
weniger  ihr  inneres  Verhältnis  zur  Religion  als  zu  den  natürlichen  Kräften  der 
neueren  Völker  hervorgehoben,  so  dass  die  Auffassung  des  Protestantismus  als  des 
eigentlichen  Kulturträgers  abgelehnt  werden  kann;  diese  geistigen  Bewegungen 
werden  als  relativ  berechtigt  anerkannt  und  der  Syllabus  und  das  Unfehlbarkeits- 
dogma, desgleichen  die  Erhebung  des  Aquinaten  zum  offiziellen  Philosophen,  möglichst 
einschränkend  interpretiert;  aber  andererseits  werden  die  anerkannten  modernen 
Ideen  so  allgemein  charakterisiert,  zugleich  mehrfach  unter  Beibehaltung  der  doch 
anders  klingenden  Worte  (wie  Individualismus,  Gewissensfreiheit  usw.)  so  in  katho- 
lischem Sinn  umgebogen  und  weiterhin  geistige  Leistungen  wie  die  Begründung  der 
Geschichtswissenschaft  derart  dem  Katholizismus  vindiziert  (was  doch  höchstens  für 
die  Quelleusammlung  gelten  könnte),  dass  der  Autor  zu  dem  Schlüsse  kommen  kami, 
die  katholische  Kirche  enthalte  in  ihrem  wahren  Wesen  keinen  inneren  Gegensatz 
zur  modernen  Kultur,  und  es  bedürfe  nur  der  Initiative  ihrer  Anhänger,  die  aus  ihrer 
bisherigen  Abgeschlossenheit  und  aus  ihrem  prinzipiellen  Festhalten  an  mittelalterlichen 
Idealen  aufgerufen  werden  sollen  zur  Aufnahme  der  wahrhaft  wertvollen  Bestandteile 
des  modernen  Geisteslebens  und  zu  tätiger  Anteilnahme  an  ihm,  damit  der  Katho- 
lizismus wieder  die  führende  Kulturmacht  werde.  Aus  dem  reichen  Inhalt  des  Buchs 
ist  im  einzelnen  noch  der  Versuch  eines  historischen  Verständnisses  der  Reformation, 
eine  Kritik    des  Jesuitenordens  und  die  Stellungnahme  zur  Frage  der  katholischen 


638  G-  Misch,  Allg-emeine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts, 

Universitäten  hervorzuheben.  Die  Aufnahme  des  Buchs,  dessen  erste  Auflage  in  zehn 
Tagen  vergriffen  war,  zeigt  nun  auch  in  den  innerkatholischen  Kreisen  die  allgemeine 
religiöse  Gärung,  über  deren  Erfolg  die  Zeit  entscheiden  wird.  Die  AkMBlL,  das 
Organ  des  Verbandes  der  katholischen  Studentenvereine  Deutschlands,  begrüsst.  das 
Buch  als  ein  Ereignis,  konstatiert  seine  blitzartig  einschlagende  Wirkung,  zumal  in 
den  akademischen  Kreisen,  wo  es  zum  Gegenstand  von  Erörterungen  im  Kolleg 
gemacht  wurde,  und  w^endet  sich  in  einem  Aufsatz  über  „katholische  Reformer"  (6849) 
gegen  eine  von  dem  Trierer  Seminarprofessor  P.  Einig  herrührende  Broschüre 
„Katholische  Reformer"  (Trier,  Paulinus-Druckerei.  39  S.  M.  0,50),  die  Ehrhard  mit 
dem  Würzburger  Theologen  H.  Schell  und  den  Mitarbeitern  der  „Weltgeschichte  in 
Charakterbildern"  (von  Hertling,  Spahn  usw.)  zusammenfasst,  um  ihre  Bestrebungen 
als  lieblos  und  gefährlich  für  die  Kirche  zu  kennzeichnen;  mit  besonderer  Begeisterung 
wird  eine  Würdigung  der  katholischen  Fortschrittsbewegung  seitens  R.  Euckens  vermerkt 
und  das  Programm  dahin  zusammengefasst,  dass  die  Kirche  wieder  die  alles  belebende 
und  erleuchtende  Sonne  werden  müsse,  religiös,  wissenschaftlich,  ethisch,  sozial  und 
charitativ.  —  Der  von  Ehrhard  selbst  nicht  vermutete  Widerspruch  von  kirchlicher 
und  jesuitischer  Seite  ist  von  ihm  in  seiner  Gegenkritik  (6838)  beantwortet  worden; 
es  handelt  sich  dabei  vor  allem  um  eine  dialektische  Auseinandersetzung  über  die 
Stellung  des  Mittelalters  und  die  dogmatisch  verpflichtende  Bedeutung  des  Syllabus; 
die  Bezeichnung  seiner  Richtung  als  eines  „katholischen  Liberalismus"  wird  hier  von 
ihm  abgelehnt.  —  In  milderer,  mehr  erbaulicher  als  kritischer  Fassung  erscheinen  die 
Ehrhardschen  Gedanken  wieder  bei  dem  Bischof  von  St.  Gallen,  E  g  g  e  r  (6839).  — 
Eine  bemerkenswerte  Besprechung  des  Ehrhardschen  Buches  (6837)  gibt  Professor 
Schell.  Er  hebt  als  Ehrhards  Ideal  die  Ausbildung  der  „katholischen  Persön- 
lichkeit" heraus,  die  auf  allen  Gebieten  der  kirchlichen  wie  der  kulturellen  Lebens- 
aufgaben sich  betätige,  und  führt  aus  einer  Gegenschrift  die  bezeichnende  Behauptung 
an,  dass  „im  Jesuitenorden  das  Persönlichkeitsideal  am  kraftvollsten  durchgeführt 
sei".  Das  wichtigste  der  von  Ehrhard  behandelten  Probleme  findet  er  in  der  Frage  nach 
dem  Ursprung  des  Mangels  an  Initiative  bei  den  dazu  berufenen  Katholiken;  dieses 
Gefühl  der  von  von  Hertling  sogenannten  „katholischen  Rückständigkeit"  kann  nicht 
schlagender  ausgedrückt  werden  als  in  einer  hier  von  Seh.  zitierten  Aeusserung 
eines  katholischen  Metaphysikers:  „Es  ist  mir  nicht  selten  beim  Studium  der  unchrist- 
lichen Wissenschaft  der  versuchende  Gedanke  gekommen,  warum  doch  der  liebe  Gott 
seinen  Feinden  Gaben  in  fast  verschwenderischer  Weise  verliehen,  welche  er  uns  versagt, 
die  wir  sie  so  gern  nur  für  ihn  gebrauchen  wollten."  Zu  den  speziellen  Reformvorschlägen 
Ehrhards  bringt  Seh.  einige  Ergänzungen  bei,  darunter  die  Forderung  einer  erkenntnis- 
theoretischen Grundlegung  zur  Auflösung  der  Gegensätze  in  der  Auffassung  der  katho- 
lischen Dogmengeschichte  (als  wirklicher  Entwicklungsgeschichte  oder  als  bloss  sprach- 
licher Abwandlungen  der  unabänderlichen  Offenbarungslehre,  wobei  dann  alles  Ausser- 
kirchliche  als  Abfall  oder  Zusatz  zu  gelten  hat).  —  Von  altkatholischer  Seite  wendet 
sich  der  Bonner  Seminarprofessor  G  o  e  t  z  (6840)  unter  vieler  Einzelkritik  gegen 
die  ganze  Haltung  des  Buchs,  das  die  übliche  unfruchtbare  Mittelstellung  wieder- 
bringe; gegen  die  geistreich  verschleierten  Widersprüche  oder  Halbheiten,  die  zurück- 
zuführen seien  auf  die  Doppelstellung  des  Historikers  und  des  dogmatisch  gebundenen 
römischen  Theologen,  für  dessen  ,, Kulturtheorie"  die  absolute  Gleichsetzung  von 
wahrer  Religion  mit  dem  modernen  vatikanischen  Katholizismus  die  Grundvoraus- 
setzung verbleibt.  — 

Um  das  Wort  Kultur  gruppieren  sich  die  vielartigen  Erscheinungen,  in 
denen  mehr  als  auf  einem  anderen  Gebiet  unseres  Kapitels  die  populär-didaktische 
Behandlung  noch  ohne  rechten  Kontakt  mit  der  wissenschaftlichen  Arbeit  ist.  In 
der  philosophischen  Erkenntnis  hat  sich  —  und  zwar  wesentlich  durch  Diltheys 
Verdienst  —  die  Aufgabe,  das  System  der  Wissenschaften,  deren  Objekt  die  geistig- 
geschichtliche Wirklichkeit  ist,  der  jetzt  mit  Vorliebe  sogenannten  „Kulturwissen- 
schaften" (6881)  in  ihrer  eigentümlichen  Struktur  gegenüber  der  Naturwissenschaft 
blosszulegen,  jetzt  völlig  durchgesetzt,  und  die  Feststellung  der  eigentümlichen 
Bildungsgesetze  des  geschichtlichen  Lebens  ist  (zugleich  mit  dem  Rückgang  auf 
Hegel)  eine  allgemeine  Forderung.  In  der  auf  weite  Kreise  wirkenden  Schriftstellerei 
dient  dagegen  die  sogenannte  Kulturgeschichte  mehrfach  als  eine  Darstellungsform 
für  Ueberzeugungen  von  ganz  anderer  Provenienz,  die  in  einer  nicht  historischen 
Epoche  sich  ohne  solche  stoffliche  Beschwerung  kundtun  würden;  Nationalismus  und 
Rassentheorie  stehen  dabei  im  Mittelpunkt.  —  Bei  der  Bedeutung,  welche  hier 
bei  dem  immer  wieder  zu  konstatierenden  Andauern  der  naturwissenschaftlichen 
Orientierung  die  breite  Wirkung  von  Taines  Schriften  —  und  direkter  noch  durch 
seine  bequem  fassbaren  theoretischen  Aufstellungen  als  durch  seine  genialen  Leistungen 
—  hat,  ist  eine  Untersuchung  seiner  historisch-philosophischen  Methoden  von  be- 
sonderem Wert.     Die  in  der  Wundt-Feslschrift  erschienene  Abhandlung  von  Zeitler 


O.  Misch,  AUg-emeine  Didaktik  de«  18./19.  Jahrhunderts.  539 

(6889)  über  „Taine  und  die  Kulturg^eschiohte"  erörtert  die  in  der  Einleitung-  zur 
„Litterature  Anglaise"  enthaltene  Milieu-  und  Rassentheorie  und  rückt  im  Anschluss 
an  Wundts  Logik  das  Problem  des  Verhältnisses  der  führenden  Persönlichkeiten  zu 
den  allgemeinen  geschichtlichen  Entwicklungen  in  den  Mittelpunkt,  um  von  der 
psychologischen  l^  r  a  x  i  s  Taines,  seiner  Zergliederung-  permanenter  „Orundtrieb- 
kräfte"  und  faits  superieurs  aus  zu  allgemeinen  Sätzen  über  die  Behandlung  der 
Persönlichkeit  in  der  wissenschaftlichen  Geschichtschreibung  vorzudrinjfen.  In  der 
Auffassung  des  Typischen  an  den  repräsentativen  historischen  Persönlichkeiten  wird 
die  Auflösung  des  Streits  zwischen  der  massenpsycholog-ischen  und  individualistischen 
Richtung  gefunden  und  dabei  das  Typische  als  etwas  Kollektives,  als  der  Uehalt  der 
Persönlichkeit  an  sozialpsychischen  Kräften  bestimmt.  Das  Irrationale  der  Individualität 
wird  aus  der  Historie  heraus  verwiesen.  Die  Bausteine  zu  einer  solchen  Typenlehre 
sucht  Z.  bei  Taine  auf.  In  der  Erörterung-  von  Taines  Geschichtsbegriff  wendet  er 
sich,  mit  Recht  gegen  die  Unterdrückung  des  Politischen  in  der  sogenannten  Kultur- 
geschichte. — 

üeber  die  Behandlungsweisen   der  durch  Nation  und  Rasse  bezeichneten 
Kulturfaktoren  gibt  die  vorliegende  Litteratur  ziemliche  Auskunft.    AI  fr.  Kifchhoff 

(6898)  verficht  in  einem  im  Hallenser  Geographenverein  gehaltenen  Vortrag  über 
das  Thema  „Was  ist  national?"  gegenüber  dem  „Wahn  von  der  Familiennation^'  auf 
Grundlage  Bismarckscher  Gedanken  die  These,  dass  nicht  die  Nationalität,  nicht 
Bluts-  und  Sprachverwandtschaft  die  Nation  machen,  sondern  dass  die  politisch- 
geographischen  Bedingungen  das  Ausschlaggebende  sind:  das  Vorhandensein  eines 
natürlich  geschlossenen  Landraums,  in  welchem  die  bildsame  Masse  verschiedenster 
Volksart  durch  den  tatkräftigen  Willen  der  Zusammengehörigkeit  mittels  geistiger 
Assimilierung  zur  nationalen  Einheit  zu  verschmelzen  vermag,  wobei  Handel  und 
Verkehr  als  die  einflussreichsten  Bildner  der  Nation  fungieren.  Er  weist  auf  den 
Bedeutungswandel  hin,  den  das  Wort  Nation  seit  dem  Mittelalter  und  auch  noch  seit 
dem  Sprachgebrauch  unserer  klassischen  Litteratur  ins  Geographische,  Reale, 
Bismarcksche  erfahren  hat,  und  verifiziert  seine  Theorie  durch  Analyse  der  Be- 
dingungen, unter,  denen  in  den  verschiedenen  gegenwärtig  vorhandenen  Staaten  die 
Bildung  von  Nationen  aus  dem  ethnographisch  buntscheckigen  Material  gelungen 
oder   unterbunden    ist.   —  Mit   den  Methoden   der  Völkerpsychologie  geht  R  i  c  h  e  r  t 

(6899)  an  die  Analyse  des  Nationalgefühls.  Er  sucht  festzustellen  und  zu  erklären, 
dass  das  Nationalgefühl  erst  seit  dem  letzten  Jahrhundert  als  ein  selbständiges,  von 
anderen  Verbindungen  (Rassenbewusstsein,  Lokalpatriotismus,  Zugehörigkeitsgefiihl 
zu  einer  Kultureinheit  usw.)  losgelöstes  schöpferisches  Gefühl  die  Schwelle  des 
Völkerbewusstseins  überschritten  habe.  Für  den  zugrunde  liegenden  Begriff  der 
Nation  wird  eine  feste  Abgrenzung  durch  ein  eindeutiges  wesentliches  Merkmal  (Ab- 
stammung; Staatsangehörigkeit;  Gemeinsamkeit  der  äusseren  oder  inneren  Lebens- 
formen, der  Sprache)  als  unangängig  erfunden.  Bei  der  Analyse  des  psychologischen 
Phänomens  selbst  geht  der  Verfasser  von  dem  Lazarus-Steinthalschen  Satze  aus,  dass 
es  eine  freie  Tat  des  Individuums  ist,  sich  der  Gruppe  Nation  einzugliedern,  und  so 
beschreibt  er  mit  voluntaristischen  Voraussetzungen  den  Prozess,  in  welchem  das 
Individuum  durch  Hingabe  an  einen  seinen  geistigen  Bedürfnissen  adäquaten  Gesamt- 
willen eine  Erweiterung  seines  Selbstbewusstseins  und  eine  Ethisierung  seines 
egoistischen  Lebenstriebs  findet;  die  Nation  erscheint  dabei  gegenüber  der  Hegeischen 
Staatsidee  als  die  neu  differenzierte  und  höchste  Form  eines  solchen  Gesamtwillens: 
als  die  Repräsentantin  der  höchsten  Menschheitskultur  unter  dem  Typus  des  National- 
charakters. —  Die  Aufgabe,  in  bestimmten  geschichtlichen  Erscheinungen  die  Be- 
deutung des  Nationalcharakters  nachzuweisen  und  dadurch  den  Aufstellungen  der 
Völkerpsychologen  empirische  Grundlagen  zu  vermitteln,  greift  S  o  m  b  a  r  t  (6903)  auf 
in  einer  Untersuchung  über  die  Beziehungen  zwischen  Deutschlands  Wirtschaftsleben 
und  Volkstum,  die  dem  Gedankenzusammenhang  seines  umfassenden  Werks  über 
den  Kapitalismus  angehört.  Er  sucht  den  Anteil  zu  bestimmen,  der  der  volklichen 
Beschaffenheit  der  Deutschen  zuzuschreiben  ist  bei  der  bedeutenden  Entfaltung 
produktiver  wirtschaftlicher  Kräfte  des  Landes  im  19.  Jahrhundert,  d.  h.  speziell  bei 
der  Ausbildung  des  kapitalistischen  Wirtschaftssystems,  und  er  findet  dabei  eine 
besondere  Veranlagung  der  Deutschen  zum  Kapitalismus,  die  er  unter  Ablehnung 
des  einseitigen  Operierens  mit  dem  RassenbegritT  einerseits  zusammenfasst  in  einzelne 
wirtschaftlich  bestimmende  Eigenheiten  der  Nation  (physiologische  Frische  mit  den 
Folgen  der  schnellen  Bevölkerungszunahme;  unsinnlich- unkünstlerische,  ethische 
Geistesrichtung  mit  ihren  Folgen:  Ptlichtmässigkeit,  Spezialistentum,  Disziplin,  Talent 
zu  kooperativer  Organisation),  und  andererseits  auf  die  politischen  Bedingungen 
zurückführt  (die  lange  Staatenlosigkeit  mit  dem  Erfolg  der  Anpassungsfähigkeit  an 
fremde  wirtschaftliche  Bedürfnisse;  die  glückliche  Rasseümischung  in  dem  Gebilde 
des  Reichs  mit  dem  zweckmässig  proportionierten  Anteil  der  französischen  Emigrierten 

Jahresberichte  f&r  neuere  deutsche  Litteratargesohiohte.    XIU.  69 


540  G.  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18,/ 19.  Jahrhunderts. 

und  Juden  an  der  Umbildung'  der  Volkswirtschaft  in  die  heute  relativ  vollkommenste, 
d.  h.  kapitalistische  Organisationsform).  —  Im  Sinne  der  starken,  auf  künstlerische, 
nationale  Kultur  gerichteten  Bewegung,  als  deren  Ausgangspunkt  der  „Rembrandt- 
Deutsche"  bezeichnet  wird,  gibt  der  klassische  Philologe  Ludwig  Gu  r  1  i  1 1  (6901) 
auf  Grundlage  der  deutschen  Schriften  Lagardes  sowie  der  Bestrebungen  Lichtwarks 
und  anderer  unter  dem  Titel  „Der  Deutsche  und  sein  Vaterland"  (im  Berichtsjahr 
fünfmal  aufgelegt)  eine  Beurteilung  unseres  höheren  Schul-  und  Erziehungswesens 
und  sonstiger  bureaukratischer  Missstände;  in  seinen  pädagogischen  Vorschlägen, 
welche  die  durch  die  jüngste  Schulreform  ermöglichte  Neubelebung  fördern  sollen, 
erscheint  die  Absage  gegen  die  analytisch-kritische  Methode  und  Ueberschätzung  des 
stofflichen  Wissens  und  Berechtigungswesens,  die  freiere  Gestaltung  des  Erziehungs- 
wesens nach  englischem  Vorbild  zu  Lebensfreude,  Persönlichkeit,  Willenskraft,  die 
Durchdringung  der  Schule  mit  dem  modernen  Leben,  der  Kunst  und  der  modernen 
Weltanschauung,  als  deren  bedeutendster  Künder  Chamberlain  gibt.  —  Im  Zusammen- 
hang mit  den  Bayreuther  rassen-ethischen  Bestrebungen  handelt  Graevell  (6905) 
unter  dem  Titel:  „Der  arische  Gedanke"  von  der  „Wiederveranianisierung",  indem  er 
als  deren  Mittel  entsprechende  Regeln  der  Eheschliessung,  Erziehung  zu  arischer 
Gesinnung  und  Wirkung  arischer  Kunst  erörtert;  vorangeht  ein  Märchen  über  den 
Ursprung  der  Arier  als  einer  der  sieben  grossen  Wurzelrassen,  das  Gobineausche 
Ideen  ins  Phantastische  hin  fortsetzt  und  zwar  unter  Anlehnung  an  theosophische 
Geheiralehren  über  die  Entwicklung  der  heutigen  Menschheit.  In  einer  Vorbetrachtung 
verwahrt  sich  die  Leitung  der  Bayreuther  Blätter  gegen  diese  Wendung  des  Verfassers, 
welche  die  vom  arischen  Geist  immer  streng  eingehaltene  Scheidung'  zwischen  den 
physisch-historischen  Objekten  des  wissenschaftlich  erkennenden  Intellektes  und  den 
metaphysischen  Objekten  der  genialen  Intuition  vernichten  wolle.  — 

Zur  Rassentheorie  verdient  besondere  Beachtung  eine  Abhandlung  des 
Haager  Soziologen  Steinmetz  (6910),  der  die  durch  den  Einfluss  praktisch-moralischer 
Tendenzen  verworrene  Frage  nach  Rasse  oder  Umgebung  als  den  Ursachen  des  Volks- 
charakters und  der  Geschichte  aufzuklären  sucht  durch  scharfe  Formulierung  der 
wesentlichen  Grundprobleme.  Die  Frage  geht  um  das  Vorhandensein  erblicher 
psychischer  Gruppencharaktere.  Gegenüber  den  ethnographisch-historischen  Ab- 
teilungen Volk  und  Nation  (Mitgliedschaft  eines  souveränen  Verbandes  beziehungs- 
weise einer  historischen  Kulturgemeinschaft),  die  reelle  Kollektivitäten  darstellen,  ist 
bei  der  zoologischen  Abteilung  „Rasse"  zunächst  nur  die  somatische  Verschiedenheit 
gegeben  (kein  Kriterium  ist  Sprachgemeinschaft  und  lokale  Verbreitung),  wobei  noch 
die  Schwierigkeit  einer  somatischen  Einteilung  der  Menschheit  bislang  ungelöst 
besteht;  es  fragt  sich,  ob  dieser  somatischen  Verschiedenheit  erbliche  psychische 
Charaktere  entsprechen.  Als  Möglichkeiten  solcher  Rassencharaktere  sind  zu  unter- 
scheiden: elementare  Verschiedenheit  (und  zwar  entweder  ein  gemeinsamer,  nur  in 
gewissen  Grenzen  variabler  Charakter  aller  Individuen  der  Rasse  oder  nur  einzelne 
—  auch  eventuell  eine  —  Eigenschaften,  deren  Besitz  oder  Mangel  das  Kriterium 
wäre)  oder  Verschiedenheit  der  Distribution,  d.  h.  der  proportionalen  Verteilung  der 
in  allen  Rassen  zu  findenden  Charakterklassen.  Eine  allgemeine  bio-  und  psycho- 
logische Ueberlegung  ergibt  die  Wahrscheinlichkeit  von  erblichen  Rassencharakteren, 
deren  Verschiedenheit  nicht  ursprünglich  gegeben,  sondern  durch  langdauernde  Ein- 
wirkungen des  Milieus  auf  die  gleichbegabten  Urrassen  entstanden  sein  soll.  Die 
Betrachtung  der  Naturvölker  zeigt  ihre  IJignität  als  Züchtungsmaterial  (der  mittlere 
Wilde  ist  im  ganzen  eine  viel  vollständigere  Reproduktion  Adams  als  der  verkümmerte 
Mensch  der  Armenviertel  unserer  Grossstädte),  und  die  Behauptung  der  Unveränder- 
lichkeit  eines  bestimmten  Rassencharakters  ist  sehr  in  Frage  zu  stellen.  Für  die 
Bestimmung  der  verschiedenen  Rassencharaktere  sind  exakte  Forschungsmethoden 
auszubilden.  Denn  die  bisherigen  Versuche  einer  Beschreibung  —  oder  vielmehr 
Verherrlichung  der  Vorzüge  der  eigenen  Rasse  —  sind  angesichts  der  Uneinigkeit 
in  den  anspruchsvollen  Urteilen  als  misslungen  anzusehen;  andererseits  gibt  die 
Beschreibung  eines  bestimmten  Volkscharakters,  der  z.  B.  auch  bei  Chamberlain  statt 
der  Rasse  auftritt,  noch  keine  Auskunft  über  dessen  Erblichkeit,  da  ein  Volk  mit 
seiner  ausserordentlichen  Kompliziertheit  und  Plastizität  keine  Spezies  ist,  vielmehr 
einer  Fauna  oder  Menagerie  gleicht  und  bei  der  relativen  Kürze  seiner  Existenz  und 
dem  Mangel  langdauernder  gleichmässiger  Einwirkungen  nicht  biologisch,  sondern 
ethnographisch-historisch  zu  betrachten  ist.  Ein  fruchtbarerer  Ansatz  ist  in  Lapouges 
Unterscheidung  des  homo  europaeus  und  alpinus,  des  Dolicho-  und  Brachykephalen 
zu  finden.  Aber  erst  die  Verbindung  der  anthropologischen  Untersuchungen  mit 
genealogischen  und  besonders  mit  einer  Charakterologie,  die  zur  statistischen  Wissen- 
schaft entwickelt  wäre,  zugleich  die  Beschränkung  auf  scharf  fassbare  Einzelprobleme 
kann  zu  sicheren  Aufschlüssen  über  Wirkung  und  Vorhandensein  von  erblichen 
Charakteren  in  einem  bestimmten  somatischen  Rassentypus  führen;  die  Fragestellung 


G.  Miscli,  Allg-eineine  Üidaktik  dos  1H./I9,  Jahrhundert«.  541 

ist  dabei  nicht,  wie  üblich,  «iarauf  /u  richten,  ob  die  erbliche  Hassenanlage  der  alles 
beherrschende  Faktor  sei,  sondern  ob  sie  überhaupt  zu  den  vielen  wirkenden  Faktoi-en 
jcuf^eliöre.  Als  ein  Fehler  wird  die  ausschliesslich  auf  der  Betrachtung-  der  Oenie« 
oder  Blüteepochen  des  betreflenden  Volks  basierende  Beschreibung»-  bezeichnet  St. 
formuliert  speziellere  Auf«>aben  und  Methoden  und  wendet  sich  gegen  den  auf  diesem 
Gebiet  herrsehenden  Dilettantismus  als  den  schlimmsten  Feind  der  jungen  Wissenschaft. 

—  Ein  all<^emein  g-ültiges  Kriterium  für  die  Bewertung-  der  Rassen  und  ihre 
Einordnung-  in  eine  aufsteig-ende  P^ntwicklung-  findet  Professor  Vopft  (6911)  in  der 
Beschaffenheit  des  „Orientierung-sorg-ans".,  als  dessen  koordinierte  Funktionen  er  die 
Beweg-ung-  und  den  Personalintellekt  —  Gehirn  nach  Form  und  innerer  Org-anisation 

—  bestimmt,  indem  er  auch  die  g-eistig-e  und  künstlerische  Kultur  positivistisch  als 
iortschreitejule  Orientierung-  in  der  Aussen-  und  Innenwelt  fa.s.st.  Für  die  noch 
unerkennbaren  DitTerenzierung-en  der  Gehimstruktur  gilt  die  Haut-,  Haar ,  und 
Augenfarbe  —  die  nicht  auf  einem  qualitativen  Unterschied,  sondern  auf  der  ver- 
schiedenen Menge  oder  Verteilung  der  Pigmentkörperchen  beruht  —  als  Merkzeichen, 
so  dass  die  Evolutionsstiifeii  durch  den  Fortgang  von  der  schwarzen  IJrrasse  zu 
immer  grösserer  Helligkeit  gegeben  sind.  Die  methodische  Unklarheit,  nach  der  eine 
aus  einer  Ansicht  von  kulturgeschichtlichem  Fortschritt  stammende  Wertbestimraung 
aus  der  physischen  Anthropologie  gewonnen  sein  soll,  besteht  auch  hier  wieder. 
Beachtenswert  ist  der  freilich  nicht  neue  Gedanke,  dass  bei  der  Erklärung  der  Ent- 
wicklung nicht  eine  Ansicht  vom  Kampf  ums  Dasein  dienen  kann,  welche  (Organismus 
und  Milieu  als  isolierte  Kräfte  in  Anpassung  und  Kampf  gegeneinandertreten  lä.sst, 
sondern  dass  der  Blick  auf  das  Ineinauderwirken  der  Rassenveranlagung  und 
des  veränderlichen  organisch -gesellschaftlichen  Milieus  zu  richten  sei,  wobei 
bestimmte  Entwicklungsherde  festzustellen  sind.  „Wenn  der  Kampf  mit  den  äusseren 
Verhältnissen  die  Kulturfähigkeit  erst  erzeugte,  müsste  jedes  in  die  Kultur  eingetretene 
Volk  fortwährend  an  kultureller  Leistungsfähigkeit  zunehmen,  immer  mehr  erstarken", 
während  tatsächlich  die  Lobensenergie,  der  Kraftüberschuss,  den  die  frischen  Völker 
mitbringen,  bei  der  Entwicklung  einer  grossen  Kultur  regelmässig  verbraucht  werden 
und  nie  ein  zweites  Mal  wiederzugewinnen  sind.  — 

Mit  den  Namen  Gobineau  und  Chamberlain,  zu  denen  sich  nun  in  weitenj 
Abstände  von  Nietzsche  aus  Heinrich  Driesmans  gesellt,  ist  der  gegenwärtig  so 
verbreitete  unkritische  Glaube  bezeichnet,  mit  dem  blossen  Rassengedanken  das 
Mittel  zum  Verständnis  alles  geschichtlichen  Lebens  und  zur  Aufstellung  moralisch- 
sozialer Regeln  in  der  Hand  zu  haben.  Ueber  Gobineau  s  Wirkungen  geben 
die  von  Sehe  mann  (6917)  abgefassten  Berichte  der  Gobineau-Vereinigung  (ge- 
gründet 1894;  jetzt  200  Mitglieder),  deren  fünfter  (vom  Jahre  1900-01)  jetzt 
vorliegt,  fortlaufend  Auskunft;  die  Besprechungen  des  verdeutschten  grossen 
Rassenwerks,  dessen  zweite  Auflage  (6912)  inzwischen  ermöglicht  wurde,  und  die 
litterarischen  Erscheinungen,  die  den  Rassengedanken  weiterführen,  sind  da  zu- 
sammengestellt. Im  allgemeinen  würdigt  Seh.  das  Werk  als  ein  dauerndes  Palladium 
der  germanischen  Welt,  erörtert  seine  Bedeutung  für  die  Vertiefung  des  deutschen 
Nationalgefühls  zum  germanischen  Rassengefühl  und  Solidaritätsbewusstsein  der 
europäischen  Hauptkulturelemente  und  bezeichnet  die  durch  eine  Kernschar  voll- 
zogene entscheidende  Berührung  von  (lobineaus  Genius  mit  der  deutschen  Volks- 
seele als  eine  der  schönsten  Errungenschaften  des  letzten  Jahrzehnts,  vielleicht  des 
ganzen  Jahrhunderts.  Ausser  der  Fortführung  der  Ausgabe  des  Nachlasses  (lobineaus 
wird  eine  grosse  Quellenbiographie  in  Aussicht  gestellt.  -  Nicht  vielversprechende 
Abschnitte  aus  seiner  Gobineau-Biographie  veröffentlicht  Kr  et  z  er  (6916);  ein 
anderes  Mitglied  der  Vereinigung,  Oberlehrer  Kleinecke  (6915),  bietet,  um  zur 
Lektüre  des  Rassenwerks  anzuregen,  eine  Inhaltsangabe  des  1853  erschienenen  all- 
gemeinen, theoretischen  Teils.  -  Der  bekannte  Anthropologe  Wilser  (6918)  bestimmt 
die  Bedeutung  des  Buchs  dahin,  dass  Gobineau  die  schon  früher  von  deutschen  und 
englischen  Foi-schern  aufgestellte  Ansicht  von  der  geistigen  IJeberlegenheit  der 
weissen  Rasse,  speziell  der  Germanen,  wirkungsvoll  verfochten  und  auch  weiter  aus- 
gebildet, und  auf  die  Idee  der  Ungleichheit  der  Rassen  eine  Weltanschauung  gegründet 
habe,  während  andererseits  der  Mangel  jeder  naturwissenschaftlichen  Grundlage  und 
besondere  das  zähe  Festhalten  an  der  durch  keinen  einzigen  wissenschaftlichen  Grund 
gestützten  „asiatischen"  Herkunft  der  europäischen  Kulturvölker  die  wesentlichen 
Schwächen  der  Durchführung  ausmachten.  — 

Chamberlain  gibt  der  neuen  Auflage  seiner  „Grundlagen"  (6919),  die 
noch  schneller  als  bisher,  nach  wenig  mehr  als  Jahresfrist,  veranstaltet  werden 
konnte  und  wieder  ein  unveränderter,  mit  Nachträgen  versehener  Abdruck  der 
ersten  Ausgabe  von  1898  ist,  ein  umfangreiches  Vorwort  (6919a)  bei,  das  einzelne 
Hauptpunkte  seiner  Ansichten  und  Urteile  -  über  Dilettantismus,  Rassen theorie,  das 
Semitische  in  unseren  religiösen  Voi*stellungen,  „römisch"  und  „katholisch"  —  näher 

69* 


542  <^'-  Misch,  Allgemeine  Didaktik  des  18./ 19.  Jahrhunderts. 

aufklären  soll.  Der  „Dilettantismus",  zu  dem  sieh  Chamberlain  bekennt,  wird  hier 
in  anderer  Weise  als  ihn  etwa  Bourget  bei  Renan  und  anderen  als  eine  moderne 
Erscheinung  analysierte,  gewürdigt  als  ein  Kulturbedürfnis  der  Gegenwart:  der 
Beruf,  die  Wissenschaft  für  das  Leben  fruchtbar  zu  machen,  soll  nicht  den  fachmässig 
und  autoritär  beschränkten  Gelehrten  zukommen,  die  das  Tatsachenmaterial  er- 
arbeiten (von  einer  wissenschaftlich  fundierten  Philosophie  ist  nicht  die  Rede),  sondern 
dem  „echten  Dilettanten'-,  d.  h.  dem  unbefangenen  Mann,  der  mitten  inne  zwischen 
Leben  und  Wissenschaft  steht  und  durch  seine  innere  Freiheit  die  urteilsmächtigen 
und  abgeschmackten  Elemente  im  Fachgelehrtenwesen  zu  scheiden  vermag.  Be- 
züglich der  Rassentheorie  betont  Ch.  mit  naturwissenschaftlichen  Analogien  das 
Reicht  seiner  unhistorischen  Auffassung  und  der  Identifizierung  der  gegenwärtig- 
wahrnehmbaren  Völkerindividualitäten  mit  den  Rassencharakteren;  im  Gegensatz  zu 
Gobineau  bezeichnet  er  sich  als  nüchternen  Empiriker,  erkennt  nach  dem  Stande  des 
heutigen  Wissens  die  Unmöglichkeit  einer  streng  wissenschaftlichen  Darlegung  der 
ganzenRassenfragean,weist  aber  die  Ein  wände  von  anthropologischer  oder  soziologischer 
Seite,  besonders  von  Wilser  und  Steinmetz  (vgl.  N.  6918  und  6910),  zurück  mit  den 
Anforderungen  des  praktischen  Lebens,  wo  die  Rassenfrage  in  dem  gegenwärtigen 
Entscheidungskampfe  des  Menschengeschlechts  eine  Existenzfrage  sei  und  die  Er- 
weckung- des  Rassenbewusstseins  von  mächtiger  Wirkung  werden  müsse  für  die  Er- 
haltung der  physischen  Grundlagen  der  germanischen  Kultur.  Die  Bemerkungen 
über  den  Katholizismus  als  eine  nationale  religiöse  Tatsache,  die  von  der  rein 
politischen  Universalidee  der  Papstkirche  schlechthin  zu  unterscheiden  sei,  gehen 
über  das  in  den  „Grundlagen"  Ausgeführte  hinaus,  indem  der  Verfasser  jetzt  die 
wertvollen  Elemente  in  der  katholischen  Religiosität  heraushebt,  um  auf  ein  voll- 
kommenes Einverständnis  von  Protestanten  und  Katholiken  hinzuarbeiten;  gegenüber 
dem  „etwas  einseitig  männlichen"  Protestantismus,  der  aus  sich  allein  schwerlich 
eine  religiöse  Erneuerung  werde  vollbringen  können,  sei  die  katholische  Religion 
das  Weibliche,  Gebärende,  sie  sei  weniger  judaisiert,  stehe  der  Natur  und  dadurch 
der  lebendigen  Wahrheit  näher  und  lasse  dem  freien  Denken  und  Forschen  nicht 
weniger  Raum  (S.  XCVIff.).  Am  ausführlichsten  handelt  Ch.  auch  hier  wieder  von  dem 
Gegensatz  der  semitisch-jüdischen  sogenannten  Religion  zu  der  Religiosität  der 
Indoeuropäer,  speziell  der  als  germanische  Rasse  zusammengefassten  Kelten,  Germanen 
und  Slawen.  Diese  Ausführungen  sind  eine  heftige,  auch  mit  gelehrtem  Rüstzeug 
geführte  Polemik  gegen  Delitzsch'  Vorträge  über  Babel  und  Bibel,  und  es  ist  merk- 
würdig zu  sehen,  wie  hier  zwei  Bestrebungen  sich  befehden,  die  doch  gleichermassen 
um  Befreiung  der  modernen  Religion  von  dem  Beisatz  ihres  geschichtlichen  Ursprungs 
kämpfen.  Wenn  Delitzsch  die  Emanzipation  vom  Alten  Testament  dadurch  unter- 
nimmt, dass  er  die  babylonische  Herkunft  der  Mythen  und  des  Monotheismus  nach- 
weist, so  erblickt  Ch.  darin  einen  „Neomuhammedanismus":  nachdem  der  Glorien- 
schein religiöser  Pfadfinder  und  Gesetzgeber  dem  syro-semitischen  Volk  der  Juden 
durch  die  Forschung  genommen  ist,  will  man  ihn  für  die  Semiten  im  umfassenderen 
Rassensinne  dieses  Wortes  bewahren.  Dagegen  ist  die  grosse  schöpferische  Kultur, 
als  deren  verständnislose  Entlehner  die  Babylonier  usw.  zu  betrachten  sind,  auf  eine 
nicht  semitische  oder  syrische  Rasse  zurückzuführen,  und  der  Satz  von  den  an 
religiösen  Instinkten  von  jeher  erstaunlich  armen  Semiten  ist  aufrecht  zu  erhalten. 
Das  Alte  Testament  behält  seinen  unvergänglichen  Wert  als  eins  der  grössten  Kunst- 
werke, und  der  von  Delitzsch  der  Allgemeinheit  zugänglich  gemachte  rein-menschliche 
Gehalt  dieser  Bibel  steigert  ihre  Bedeutung  und  erhöht  zugleich  die  Ueberzeugung, 
dass  das  wahrhaft  Religiöse  in  dem  Buch  fremdes  Gut,  jedenfalls  nicht  jüdischer 
Herkunft  ist.  Anderseits  ist  das  historische  Verständnis,  das  beim  Alten  Testament 
die  Befreiung  vom  Semitismus  bringt,  beim  Neuen  Testament  nicht  anzuwenden, 
weil  die  Zusammenstellung  Christi  mit  den  Propheten  eine  Blasphemie  ist  und  das 
Evangelium  durch  die  Erscheinung  des  Göttlichen  auf  Erden  eine  absolute  religiöse 
Bedeutung  hat.  — 

H.  Driesmans  (6928)  präzisiert  seinen  Standpunkt  dahin,  dass  „das 
Blut  als  weltgeschichtliche  und  die  Blutmischung  als  kulturgeschichtliche  Macht  bei 
aller  Geschichtschreibung  als  ausschlaggebender  Faktor  in  Rechnung  zu  ziehen"  sei; 
jede  Kultur  kommt  nur  durch  die  Befruchtung  eines  lebenskräftigen  Volkes  durch 
ein  anderes  rassentüchtiges  zustande.  Die  „Kulturgeschichte  der  Rasseninstinkte" 
soll  in  einer  Reihe  von  Bänden  geliefert  werden,  deren  erster  —  „Das  Keltentum  in 
der  europäischen  Blutmischung"  (1900)  —  sich  auf  15  Bogen  über  alle  europäischen 
Völker  ausspricht,  wobei  das  ideenlose  keltische  Element  als  Faktor  der  Decadence 
gilt;  ein  zweiter  Band  beschränkt  sich  auf  die  „Wahlverwandtschaften  der  deutschen 
Blutmischung"  (1901).  Für  die  Erkenntnis  der  Rassenelemente  soll  hier  statt  der 
bisher  vorwiegend  betrachteten  sprachlichen  oder  somatischen  Kriterien  die  innere 
psychische    Beschaffenheit   benutzt   werden,    und    auf   allen  Gebieten    des    modernen 


(!.  Misch,  Allgcmoiuo  Didaktik  des  18./1Ü.  Jahrhunderts.  543 

politischen,  religiösen,  sozialen,  künstlerischen  Lebens  das  Durchbrechen  dieser  l'r- 
iiistinkte  gezeigt  werden;  die  Charakteristik  der  grossen  Männer  aller  Völker  dient 
dabei  vorzüglich  zu  den  schnellen  Generalisationen,  für  die  der  Verfasser  sich  „auf 
sein  Gefühl  verlassen"  will.  —  Ein  weiterer  Band  von  Driesinans,  „Ilasse  und 
Milieu"  (()928a),  soll  die  vier  grossen  Grundrassen  —  Germanen,  Kelten,  Romanen, 
Slawen  —  in  ihrem  Wesen  und  Ursprung,  ihrem  Herauswachsen  aus  dem  jeweiligen 
Milieu  daistellen  und  so  die  ,,Vor-  und  Urgeschichte  der  modernen  Rasseninstinkte, 
die  Geschichte  ihrer  l'rkultur"  liefern.  Zu  den  Besprechungen  (6929)  gehören  auch 
die  Artikel  zur  Kassenps.ychologie  von  Achelis  (6907)  und  F.  Ernst  (6906).  — 

Für  die  aus  der  sozialistischen  Litteratur  hier  herausgegriffenen 
Schriften  (6901—6057)  genügen  die  bekannten  Namen  der  Autoren  zur  Orientierung.  ~- 

A US  der  Frauenbewegung  ist  das  von  Helene  Lange  und 
Gertrud  Bäum  er  herausgegebene  Handbuch  (6958)  hervorzuheben.  In  dem 
uns  vorliegenden  vierten  Band  desselben  behandelt  Robert  Wilbrandt  die 
deutsche  Frau  im  Beruf.  Man  findet  hier  eine  Darstellung  der  geschichtlichen  Ent^ 
stehuiig  der  Frauenberufsfrage,  wobei  neben  den  sozialen  Bedingungen  ständig  die 
allgemeinen  treibenden  Ideen  berücksichtigt  sind;  den  Hauptteil  bildet  eine  Schilderung 
der  gegenwärtigen  Lage  der  Frauenarbeit  in  Deutschland  nach  den  verschiedenen 
Wirtschaftsgebieten :  eine  Masse  von  Stoff,  die  nur  lebendig  zu  durchdringen  war 
vermöge  einer  Gesinnung,  die  zu  allen  einschlägigen  Fragen  eine  freie  Stellung 
nimmt  und  nirgends  mit  den  sozialen  Forderungen,  die  in  der  Grösse  und  Bedeutung 
des  Mutterberufs  ihren  Kern  haben,  zurückhält.    — 

Unter  den  als  Volkserzieher  aus  der  neuereu  Zeit  zusammen- 
gestellten Persönlichkeiten  stehen  hier  zuerst  die  Männer,  die  sich  um  das  Ideal 
einer  sozialethischen  Kultur  sammeln.  Der  geistige  Führer  dieser  Bewegung, 
Professor  W.  Förster  (7004),  entwirft  in  seinen  gesammelten  Aufsätzen,  deren  aii 
anderer  Stelle  (234  a)  gedacht  ist,  in  seiner  liebenswürdigen  Art  ein  aus  persönlicher 
Anschauung  kommendes  Lebensbild  Moritz  von  Egidys,  dessen  Entwicklungs- 
gang und  Ziele  er  in  den  wesentlichen  Momenten  klarlegt.  —  Ueber  Wilhelm 
Förster  selbst,  über  die  reine  menschliche  Atmosphäre  seiner  Persönlichkeit, 
sowie  über  die  verschiedenen  Richtungen,  in  denen  seine  theoretischen  und  praktischen 
Bestreitungen  sich  bewegen,  geben  anlässlich  seines  70.  Geburtstags  die  beiden 
Herausgeber  der  Ethischen  Kultur,  P  e  n  z  i  g  (7007)  und  K  r  o  n  e  n  b  e  r  g  (7006), 
zusammenfassende  Uebersichten.  —  Ein  Moralbuch,  das  P.  von  Gizycki  seinen 
Söhnen  als  die  Wahrheit  seines  eigenen  Lebens  widmet,  handelt  von  der  inneren 
Kraft  der  Arbeit  und  von  männlicher  Charakterbildung  als  den  Grundlagen  eines 
„neuen  Adels".  —  Eine  Sammlung  von  Aufsätzen  Klaars  (7019)  hat  zu  ihrem 
Mittelpunkt  das  Verhältnis  unserer  Gesellschaft  zur  Humanität;  in  psychologischen 
und  sozialen  Betrachtungen,  mit  besonderem  Eingehen  auf  Fragen  des  Bildungs- 
wesens,  gibt  der  Verfasser  in  wohllautender  Sprache  Rechenschaft  über  die  sittlichen 
Forderungen,  die  ihn  bewegen,  um  auf  die  Verbreitung  eines  harm.onischen  Menschen- 
tums und  unbedingten  Wohlwollens  gegen  alles  Lebende  hinzuwirken.  —  Fr. 
Naumann  (7013)  hat  sich  durch  die  Gesamtausgabe  seiner  Hilfe- Andachten  viele 
zu  neuem  Dank  verpflichtet.  Auch  rein  litterarisch  betrachtet  ist  das  Werk  hier 
hervorzuheben,  wegen  der  Meistei*schaft  des  Ausdrucks  und  des  dichterischen  Ver- 
mögens, das  „in  der  Vertiefung  in  die  Wirklichkeit  stets  zugleich  die  Ver- 
senkung in  Gott"  findet.  Ad.  Harnack  (nicht:  F.  Traub,  wie  es  irrtümlich  in 
der  Bibliographie  heisst)  spricht  in  seiner  Anzeige  von  der  grossen  Mission, 
die  diese  Andachten  jetzt  erfüllen,  und  erklärt,  dass  sie  einst  ein  kirchen- 
geschichtliches Dokument  sein  werden  für  die  Ausprägung  der  evangelischen 
Frömmigkeit  im  Ausgang  des  19.  Jahrhunderts  und  dem  Verfasser  ein  unvergäng- 
liches Andenken  sichern.  —  Die  Ursachen  dieser  Wirkung  sucht  D  r  e  w  s  (7012) 
durch  eine  Würdigung  Naumanns  als  religiösen  Schriftstellers  aufzudecken ;  die  ge- 
sunde freudige  Kraft,  die  in  dem  Ineinander  von  Ehrfurcht  vor  dem  Gewesenen  und 
mutiger,  im  gegenwärtigen  Leben  wurzelnder  Selbständigkeit,  in  der  Verbindung  des 
sozialen  Gedankens  mit  dem  anderen  Gehalt  des  christlichen  Glaubens  ruht,  wird  als 
die  Grundlage  seiner  Frömmigkeit  bezeichnet;  auch  hier  wird  das  Buch  als  ein 
Markstein  der  neuen  Zeit  anerkannt.  —  Eine  reformatorische  Bedeutung  und  Ur- 
heberschaft für  viele  heut  im  kirchlichen  Leben  bestimmende  Gedanken  schreibt 
D  r  e  w  s  (7022)  den  V^erkeu  J.  H.  W  i  c  h  e  r  n  s  zu,  dessen  Gesammelte  Schriften 
in  ihrem  dritten  Band  (7022  a)  auch  Neues,  aus  dem  Manuskript  Abgedrucktes, 
bringen.  —  An  dem  Kampf  gegen  den  Alkoholismus  beledigt  sich  Rosegger 
(7018)  wieder  durch  eine  „Standrede  an  die  Deutschen",  in  welcher  er  das  Laster 
des  Trunks  schildert;  Gesetzgebung,  Kirche  und  Schule  sollen  sich  vereinigen,  um 
dem  Einhalt  zu  tun.  —  Unter  den  Aufsätzen  über  Rosegger  ist  eine  ausführliche, 
acht  Bogen  der  RDM.  füllende  Abhandlung  von  S  e  i  1 1  i  e  r  e  (7015a)  zu  erwähnen; 


544  Cf,  Misch,  Allgeineine  Didaktik  des  18./10.  Jahrhunderts. 

mit  dem  klaren,  methodischen  Aufbau  solcher  französischer  Analysen  wird  hier 
7Amächst  der  Mensch  und  sein  Milieu  behandelt,  Lebensart  und  Volkscharakter  der 
Steiermark,  Roseggers  Abstammung,  Entwicklung  und  Persönlichkeit  auf  Grund 
seiner  autobiographischen  Dichtungen  und  Heimatsschilderungen  vorgeführt,  dann 
eine  psychologische  Analyse  seines  litterarischen  Werkes  wesentlich  durch  Heraus- 
hebung der  verschiedenen  Typen  und  Charakterfamilien  versucht  und  endlich  die 
religiösen  Tendenzen  in  ihren  verschiedenen  Stadien  als  Grundlagen  seiner  Dichtung 
entwickelt.  — 

Ueber  Paul  de  Lagarde,  dessen  deutsche  Schriften  jetzt  endlich  zu 
weiterer  Anerkennung  und  Wirkung  gelangen,  liegt  ein  von  Nestle  (7010)  ver- 
fasster  Artikel  vor,  dem  die  in  dem  Abdruck  der  RPTh.  gestrichenen  Partien  als 
Nachträge  beigefügt  sind.  Das  hier  vollständig  (zum  Teil  mit  weiteren  Inhalts- 
angaben) gegeibene  Verzeichnis  von  Lagardes  so  erstaunlich  zahlreichen  und  mannig- 
faltigen Schriften  hat  grundlegenden  Wert  für  den  künftigen  Biographen;  auch  die 
Schriften  über  Lagarde  sind  ausführlich  verzeichnet.  Nach  einem  quellenmässigen 
biographischen  Abriss  würdigt  N.  die  Bedeutung  Lagardes:  seine  bahnbrechende 
Wirksamkeit  für  die  Durchsetzung  der  philologisch-historischen  Methode  in  der 
Theologie,  seine  theologischen  Anschauungen,  die  ihn  zu  einem  „Propheten  des 
20.  Jahrhunderts"  machen;  die  widerstreitenden,  extremen  Urteile  der  Zeitgenossen 
werden  zusammengestellt  und  das  Vordringen  von  Lagardes  Gedanken  festgestellt; 
ihre  volle  Verbreitung  wird  bei  den  eigentümlichen  Verlagsverhältnissen  der 
Schriften  erst  nach  weiteren  20  Jahren  möglich  sein.  Uebrigens  war  Lagarde,  ent- 
gegen der  allgemeinen  Meinung,  nicht  aus  der  Landeskirche  ausgetreten.  Für 
Lagardes  Auffassung  seines  Berufs  gibt  N.  eine  Briefstelle  (1889)  wieder;  „Ich  unter- 
scheide mich  von  meinen  Zeitgenossen  am  wesentlichsten  dadurch,  dass  ich  mich 
als  Priester  fühle,  als  Seelsorger,  als  Lehrer  —  ich  steige  in  der  Skala  abwärts. 
Der  Dienst  als  Priester  ist  es,  der  mich  glücklich  und  gelegentlich  aufdringlich 
macht."  — 

Aus  dem  Auslande  sind  es  fortdauernd  Carlyle  und  Emerson,  und 
neuerdings  Ruskin  und  sein  Verbündeter  Morris,  die  durch  die  deutschen  Ausgaben 
ihrer  Schriften,  hier  und  da  auch  durch  eine  beachtenswerte  Würdigung  als  ,, Volks- 
erzieher" bei  uns  wirksam  sind.  Ueber  T  h.  Carlyle  und  sein  Verhältnis  zum 
deutschen  Idealismus  handeln  zwei  Aufsätze,  einer  von  B  o  s  (7023),  der  sich  gegen 
eine  Vorstellung  von  Carlyles  „Kantisme"  als  eines  direkten  Abhängigkeitsverhält- 
nisses wendet  und  auf  die  Beziehungen  zu  Fichte  etwas  eingeht;  ein  anderer  von 
K  a  y  s  e  r  (7024),  der  sich  über  Carlyles  Zugehörigkeit  zum  christlichen  Humanismus 
—  d.  h.  dem  von  der  Kirche  unabhängigen  Christentum  der  schöpferischen  Persön- 
lichkeiten seit  dem  17.  Jahrhundert  —  verbreitet  und  einiges  über  die  Fortbildung  des 
deutschen  Idealismus  durch  den  grossen  Schotten  (Verständnis  für  das  soziale  Leben 
und  die  Organisation)  sagt.  — 

In  der  überhandnehmenden  R  u  s  k  i  n -Litteratur  ist  zunächst  ein  Aufsatz 
von  Eckert  (7032)  zu  beachten,  der  den  —  in  den  so  vortrefflichen  nationalöko- 
nomischen Wörterbüchern  merkwürdigerweise  nicht  fungierenden  —  Gesellschafts- 
kritiker kurz  nach  seinem  Entwicklungsgang  darstellt,  seinen  Kampf  gegen  die 
Manchesterdoktrin,  seine  sozialreformatorischen  Ziele  und  sein  Wirken  zumal  in  der 
englischen  Arbeitererziehung  würdigt  und  seine  Uebereinstimmung  mit  den  deutschen 
Kathedersozialisten  hervorhebt;  E.  skizziert  die  durch  den  Deutsch-Engländer  Jakob 
Feis  (1895)  begonnene  Einführung  Ruskins  in  die  deutsche  Litteratur  und  anerkennt 
besonders  den  W^ert  der  Saengerschen  Biographie  (JBL.  1900  1  10:10).  —  Von  den 
neuen  biographischen  Versuchen  hat  die  Studie  von  Marie  von  Bunsen  (7031)  einen 
Reiz  darin,  dass  sie  unter  den  verschiedenen  Rubriken,  in  die  die  Charakteristik  geordnet 
wird,  autobiographische  Notizen  aus  mehreren  Schriften  Ruskins  instruktiv  zusammen- 
stellt, während  der  verbindende  Text  in  einer  stark  modernen  Schreibweise  mehrfach 
ein  verstandesmässiges  und  kulturbewusstes  [ leberlegen heitsgefühl  kundgibt.  —  Die 
Essay-Folge,  in  welcher  Charlotte  Broicher  (7030)  den  grossen  Schriftsteller 
vornehmlich  in  seinem  künstlerischen  Sein  und  Wirken  aufzufassen  unternimmt,  gibt 
eine  wohl  etwas  geglättete,  aber  im  einzelnen  feinsinnig  und  sympathisch  nach- 
empfundene Anschauung  seiner  Persönlichkeit  und  nähert  sich  mit  Hilfe  einer  aus- 
gewählten Litteraturkenntnis  selbständig  auch  den  allgemeinen  Fragen,  so  dem 
Zusammenhang  Ruskins  mit  der  deutschen  Philosophie  und  dem  Verhältnis,  in 
welchem  Religion,  Moral  und  Kunst  in  seinem  Lebensideal  verbunden  waren.  — 

Aus  den  Schriften  über  Tolstoi  heben  wir,  von  den  verschiedenartigen 
Artikeln  absehend ,  nur  die  umfassenderen  Behandlungen  heraus.  S  a  m  s  o  n  - 
Himmelstjerna  (7058)  sucht  in  „Anti-Tolstoi"  weniger  ein  Verständnis  des 
Menschen    als    eine   Beschwörung    der    durch    ihn    drohenden  Ueberhandnahme   von 


G.  Misch,  AUgeineine  Didaktik  des  18./19.  Jahrhunderts,  545 

Mystizismus  und  Jenseitigkeit;  indem  er  den  nur  als  Dichter  Anzuerkennenden  als 
einen  Dilettanten  aburteilt  und  im  wesentlichen  ihn  patholo^-isch  nimmt,  zerlegt  er 
seine  Persönlichkeit  nach  den  verschiedenen  Seiten  —  Politiker,  Pädagog,  Thoosoph, 
Prophet  usw.  — ,  um  an  jeder  Seite  in  rechter  Ordnung  die  vernünftigen  üegengründe 
aufzuführen;  eine  Orientierung  findet  er  dabei  ständig  an  der  chinesischen  Kultur 
als  dem  Ideal,  dem  das  Abendland  zuzustreben  habe.  —  Dagegen  gibt  das  fragmen- 
tarisch(>,  im  Stil  von  Nietzsche  beeinflusste  Büchlein  von  Schur  (7045)  ein  in  Liebe 
\uid  Ehrfurcht  sich  anfühlendes,  wenn  auch  einseitiges  Verständnis,  und  hier  und  da 
auch  einen  Versuch  weiterzudenken,  und  jedenfalls  ist  in  seinem  Grundgedanken 
etwas  Richtiges,  dass  es  sich  bei  Tolstoi  letztlich  nicht  um  bestimmte  Hegeln  und 
Wege,  sondern  nur  um  die  Auffindung  der  Richtung  handele,  um  ein  möglichst 
voraussetzungs-  und  vorurteilsloses  Bereiten  des  Bodens,  auf  dem  die  tausend  Möglich- 
keiten sollen  erwachsen  können.  — 

Die  Charakteristiken  und  Lebensskizzen  von  Publizisten,  die  sich  hier 
anreihen,  sind  zum  guten  Teil  Artikel  der  ADB.,  ^o  dann  ein  weiterer  Vermerk  sich 
erübrigt;  von  den  unbekannten  Namen,  die  darunter  erscheinen,  ist  H.  Beta  (70H4) 
ein  lange  verschollener  national-ökonomischer  Schriftsteller,  und  R.  R  e  i  t  z  e  1  (7076) 
ein  deutsch-amerikanischer  Journalist,  der  in  Nordamerika  durch  Herausgabe  einer 
zur  Hälfte  von  ihm  selbst  geschriebenen  Wochenschrift  „Der  arme  Teufel"  erfolgreich 
für  das  Deutschtum  gewirkt  hat  und  dessen  Artikel,  Stimmungsbilder  und  Gedichte 
vfm  dem  Referenten  Gaulke  den  besten  und  tiefsten  Leistungen  der  neueren  Litteratur 
zugezählt  werden.  —  Eine  wirkliche  Bereicherung  sind  die  Aufsätze  Constantin 
Rösslers  (7078a),  die  durch  die  vom  Sohn  veranstaltete  Ausgabe  nun  auch 
weiteren  Kreisen  vermittelt  werden.  Mit  dem  Bilde  dieser  bedeutenden  Persönlichkeit 
und  ihrer  Weltverhältnisse,  die  auch  für  die  Auffassung  anderer  hervorragender 
Männer  seiner  Generation  Aufschluss  geben,  wird  hier  zugleich  reiche  sachliche 
Belehrung  geboten.  Die  hauptsächlichen  Aufsätze,  die  in  chronologischer  Folge  in 
die  Sammlung  aufgenommen  wurden,  sind:  die  Studien  über  Lessing,  über  den  Faust, 
die  Besprechungen  von  Rankes  und  Sybels  Werken,  von  Hayms  Leben  Max  Dunckers, 
von  Diltheys  Schleiermacher,  K.  Fischers  Philosophiegeschichte,  die  verschiedenen 
Betrachtungen  über  Bismarck  und  die  politischen  und  kirchlichen  Zustände,  die 
Gedanken  zur  Frauenfrage.  Ein  Verzeichnis  der  nicht  aufgenommenen  Schriften 
und  der  Bücher  R.s  ermöglicht  einen  Ueberblick  über  seine  Schriftstellerei;  als  Ein- 
leitung dient  dem  Buch  das  aus  den  PrJbb.  abgedruckte,  von  Delbrück  (7077) 
gezeichnete  Lebensbild  Rösslers.  — 

Für  die  Litteratur  über  die  politischen  Persönlichkeiten  erfüllt 
die  Bibliographie  (7083--7129)  den  hier  nur  orientierenden  Zweck  unseres  Berichts; 
hervorzuheben  wären  unter  den  Biographien  Lenz'  „Bismarck"  (7108),  Lehmanns 
„Stein"  (7090),  G  u  g  1  i  a  s  „Gentz"  (7084),  anderseits  das  Erscheinen  von  H. 
Delbrücks  „Gesammelten  Aufsätzen"  (7112).  — 

Für  die  sozialistische  Litteratur  ist  ein  besonderer  Hinweis  nur  er- 
forderlich für  das  von  M  e  h  r  i  n  g  herausgegebene,  in  vier  Bänden  vorliegende 
Werk:  „Aus  dem  litterarischen  Nachlass  von  Karl  Marx,  V  r.  Engels  und 
F.  La  SS  alle"  (7145—46).  In  diesen  Bänden  ist  gesammelt,  was  von  Marx  und 
Engels  neben  ihren  bekannten  Hauptwerken  an  historisch  Bedeutungsvollem  ge- 
schrieben worden  ist;  besonders  die  Jugendschriften  von  Marx  sind  auch  rein 
menschlich  von  ausserordentlicher  Anziehungskraft;  im  selben  Sinne  veröffentlicht 
der  letzte  der  vier  Bände  die  Briefe  von  Lassalle  an  Marx  und  Engels  aus  den 
Jahren  1849—62.  Man  ist  durch  dieses  verdienstvolle  Werk  nun  der  Mühe  enthoben, 
beim  Studium  der  grundlegenden  Werke  des  Sozialismus  die  zum  historischen 
Verständnis  unentbehrlichen  Parerga  erst  zusammensuchen  zu  müssen  aus  ihrer 
Verstreutheit  in  Zeitschriften  und  Manuskripten.  Durch  die  allerdings  nicht  immer 
höflichen,  aber  vielfach  anregenden  und  unterrichtenden  Einleitungen  und  Anmerkungen 
des  Herausgebers  ist  der  Wert  des  Werks  erhöht;  seine  Bedeutung  wächst  mit  dem 
zunehmenden  Interesse  für  Schale  und  Kern  des  Sozialismus.  — 

Aus  der  didaktischen  Belletristik  liegen  uns  nur  die  Neuen 
naturwissenschaftlichen  Märchen  vor,  die  Lasswitz  (7154)  unter  dem  Titel  „Nie 
und  immer"  veröffentlicht.  Neben  einer  ei"sten  Reihe  kurzer  Eiv.ählungen,  die  in 
gewohnten  Märchenweisen,  utopistischen  Spielen  der  naturwissenschaftlichen  Phantasie, 
grotesken  Paraphrasen  des  Gedankens  sich  bewegen  oder  in  hübschen  Einzelbildern 
das  pantheistische  Weltgefühl  durch  anthropomorphe  Versinnlichung  der  Objekte 
und  Kräfte  der  Natur  zur  Darstellung  bring-en,  ist  in  der  umfangreichsten  Geschichte, 
einem  „Tiermärchen  aus  der  oberen  Kreide",  ein  neuer  geistreicher  Versuch  gemacht: 
die  soziale  Satire,  für  die  die  Typen  der  Tierwelt  ein  bewährtes  Mittel  geben,  wird  ver- 
bunden mit  der  von  der  Evolutionslehre  ausgehenden  wissenschaftlich-künstlerischen 


546  H.  Daffis,  Gelehrteng-eschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Veranschaulich ung  von  prähistorischem  MiUeu,  Lebensformen,  Daseinskampf  usw., 
und  das  Ganze  wird  dementsprechend  in  einen  allgemeinen  Zusammenhang-  gestellt 
durch  Perspektiven  auf  die  Triebkräfte  der  Entwicklung:  innere  Selbstgewissheit  und 
fortschreitende  Herrschaft  der  Vernunft  über  die  Natur.  — 


Gelehrt  engeschichte. 

(iy,5b  =  N.  7165-7527.) 
Hans  Daffis. 

Philosophie:  Allgemeines.  Mit  ein  wenig  waghalsiger  Fixierung  feiert 
Heman  (7165)  die  Philosophie  als  Jubilarin  an  ihrem  2500 jährigem  Geburtstage, 
wobei  er,  rasch  zusammenfassend,  länger  bei  Plato,  Kant,  Schopenhauer,  am  längsten 
bei  Nietzsche  verweilend,  einen  knappen  Ueberblick  über  die  Hauptzüge  ihrer  Ent- 
wicklung gibt  und  zum  Schluss  für  sie  den  vielumstrittenen  und  angezweifelten  Platz 
an  unseren  Hochschulen  fordert.  —  Dass  es  auch  heute  noch  vielen  ernsthaft  am 
Herzen  liegt,  sich  den  Zugang  zur  Philosophie  und  ihren  Problemen  zu  verschaffen, 
scheint  mir  daraus  hervorzugehen,  dass,  obwohl  die  Philosophie  auch  an  unseren 
Universitäten,  wie  Heman  betont,  fünftes  Rad  am  Wagen  geworden  ist,  die  Einleitung 
in  die  Philosophie  von  Paulsen  (7166),  die  schon  mancher  Generation  den  Weg 
zur  Philosophie  gewiesen  hat,  in  achter,  das  den  gleichen  Titel  tragende  jüngere 
Buch  von  Wundt  (7167)  nun  in  zweiter  Auflage  erschienen  ist.  —  Auch  von  Windel- 
bands (7168)  schöner  Sammlung  von  Aufsätzen,  die  er  „Präludien"  genannt  hat  und 
die,  durch  das  starke  Band  einer  einheitlichen  Lebensauffassung  und  Lehre  scheinbar 
lose  und  doch  in  Wahrheit  so  fest  zusammen  gehalten,  sich  füglich  als  eine  vor- 
treffliche Einleitung  in  die  Philosophie  und  den  „Kritizismus"  im  W.schen  Sinne 
darstellt,  ist  im  Berichtsjahr  eine  neue  Auflage  nötig  geworden.  — 

Von  den  Gesamtdarstellungen  liegt  Kuno  Fischers  (7169) 
„Einleitung  in  die  Geschichte  der  neueren  Philosophie'-,  welche  die  Ouvertüre  zu 
seinem  Hauptwerk  bildet,  aber  auch  separat  erschienen  ist,  in  fünfter  Auflage  vor. 
—  Langes  (7171)  Geschichte  des  Materialismus  hat  es  zur  siebenten  Auflage  ge- 
bracht, von  Heinzes  Neubearbeitung  des  üeberweg  sehen  (7172)  Grundrisses  ist 
Teil  IV,  der  das  19.  Jahrhundert  umfasst,  erschienen.  —  Neu  ist  Vorländers 
Werk  (7170).  Es  sei  hier  nur  im  allgemeinen  mit  des  Verfassers  eigenen  Worten 
charakterisiert.  V.  glaubt  mit  Recht  eine  Lücke  auszufüllen,  „die  gegenwärtig  zwischen 
den  grossen  Werken  von  Ueberweg-Heinze,  J.  E.  Erdmann,  Zeller,  Kuno  Fischer  auf 
der  einen,  den  kürzeren  Kompendien  und  Abrissen  von  Schwegler,  Kirchner  e  tutti  quanti 
auf  der  anderen  Seite  klafft".  Die  kleineren  Werke  von  Zeller,  Falckenberg  behandeln 
ihrerseits  „nur  einzelne  Teile  der  philosophischen  Gesamtentwicklung,  die  vortreffliche 
Geschichte  der  Philosophie  von  W'indelband  aber  ist  kein  Lehrbuch  im  gewöhnlichen 
Sinne  des  Wortes,  sondern  eine  Geschichte  der  philosophischen  Probleme  und 
Begriffe".  Als  Leser  denkt  sich  der  Verfasser  „vor  allem  Studierende  und  solche 
Gebildete,  die  sich  einem  ernsteren  Studium  der  Philosophie  widmen  wollen".  Diesen 
Zweck  hat  das  Buch  V.s  voll  erreicht;  es  wird,  wie  Referent  aus  eigener  An- 
schauung weiss,  von  den  Angehörigen  unserer  Hochschulen  gern  und  viel  benutzt, 
und  schon,  dass  es  als  Repetitorium  für  Examenszwecke  Werke  von  so  geringem 
Werte  wie  das  von  Schwegler  zu  verdrängen  scheint,  ist  kein  kleines  Verdienst.  — 
Das  Büchlein  von  K  ü  1  p  e  (7173)  ist  aus  Vorlesungen  entstanden,  die  in  einem 
Ferienkurs  für  Lehrer  1901  zu  Würzburg  gehalten  wurden.  Einleitend  spricht  K. 
über  die  veränderte  Stellung  des  Laienpublikums  unserer  Zeit  zur  Philosophie  gegen 
das  18.  und  das  erste  Viertel  des  19.  Jahrhunderts.  Er  unterscheidet  weiterhin  vier 
Hauptrichtungen  in  der  Philosophie  der  Gegenwart,  den  Positivismus,  Materialismus, 
Naturalismus  und  Idealismus,  grenzt  sie  zunächst  im  allgemeinen  gegen  einander  ab, 
um  sie  dann  im  einzelnen  schärfer  zu  charakterisieren,  historisch  abzuleiten  und  zu 
beleuchten.  Ausführlicher  werden  von  den  Positivisten  der  Gegenwart  Ernst  Mach 
und  Eugen  Dühring  behandelt.  Bei  der  Betrachtung  des  Materialismus  wird  Ludwig 
Büchners  „Kraft  und  Stoff"  eingehend  besprochen  und  mit  Haeokels  „Welträtseln"  in 
Parallele  gesetzt,  die  schlechthin  vernichtend  ausläuft:  „das Buch  hat  denselben  Charakter 


H.  Daffis,  Gelehrteng'eschichte  des  18./19.  Juiuiiuudorte,  547 

naturwissenschaftlicher  Anmassung",  dieselbe  feindliche  Haltung-  g"egen  die  traditionelle 
und  die  herrschende  j)hilosophische  liiciitung",  es  verrät  die  g-leiche  unerlaulite  Ignoranz 
in  Sachen  der  (ieschichto  der  Philosophie,  der  Religion  und  der  Kirche  und  gleichen 
Mangel  an  gutem  Willen,  solche  Dinge  vorurteilslos  und  gerecht  zu  beurteilen  wie 
Büchners  Kraft  und  Stoff*'.  Kbcnso  wie  der  Materialismus  steht  di*r  moderne  Natura- 
lismus unter  dem  Einfluss  der  Naturwissenschaften.  Ludwig  Feuerbach  und  PViedrich 
Nietzsche  sind  seine  Hauptvertreter.  Von  den  Ke|)räsentanten  des  modernen  Idealismus 
endlich  werden  Fechner,  Lotze,  Hartmann  und  Wundt  genauer  ins  Auge  gefasst.  Das 
klar  und  anschaulich  geschriebene  kleine  Buch  wird  gewiss  seinen  Zweck,  beim 
Laien  wieder  Freude  an  der  Philosophie  zu  wecken  und  dem  Weiterstrebenden  den 
Weg  zu  weisen,  gut  erfüllen.  —  Ebenfalls  aus  Vorträgen,  die  im  Herbst  1900  in 
Hamburg  gehalten  wurden,  ist  das  Buch  Itiehls  (7174)  entstanden.  Mit  Absicht  hat 
der  Verfasser  auch  beim  Druck  den  Ton  der  freien  Rede  festgehalten.  Seine  Hoffnung, 
den  Leser  dadurch  mehr  anzuregen,  wird  vollauf  in  Erfüllung  gehen.  Die  Vorträge 
wollen  „der  Philosophie  unter  den  Gebildeten  neue  Freunde  gewinnen  und  zum  Ver- 
ständnis der  philosophischen  Bestrebungen  der  Gegenwart  beitragen.  Der  Weg  dazu 
führt  durch  die  Geschichte.  Die  grossen  Gestalten  der  Vergangenheit,  Systeme  und 
Persönlichkeiten  waren  daher  vorzuführen;  der  Werdegang  der  [Philosophie  musste 
von  ihrer  Entstehung  bis  zu  ihrer  Gegenwart  durch  die  entscheidenden  wV'ndepunkte 
hindurch  verfolgt  werden".  Das  tut  R.  in  acht  Vorträgen.  Der  ei*ste  behandelt: 
„Wesen  und  Entwicklung  der  Philosophie  und  die  Philosophie  im  Altertume",  der 
nächste  „die  Philosophie  in  der  neueren  Zeit  und  ihr  Verhältnis  zu  den  exakten 
Wissenschaften",  der  dritte  „die  kritische  Philosophie",  der  folgende  „die  Grundlagen 
der  Erkenntnis",  der  fünfte  „den  naturwissenschaftlichen  und  den  philosophischen 
Monismus",  der  sechste  „Probleme  der  Lebensauffassung",  der  siebente  „Schopenhauer 
und  Nietzsche  und  die  Frage  des  Pessimismus",  der  letzte  endlich  „Gegenwart  und 
Zukunft  der  Philosophie".  —  Nach  sieben  Jahren  ist  von  dem  ersten  Band  von 
Dessoirs  „Geschichte  der  neueren  deutschen  Psychologie"  (7175),  noch  ehe  das 
ganze  Werk  vollendet  ist,  eine  zweite  Auflage  nötig  geworden,  die,  wie  der  Verfasser 
im  Vorwort  ausdrücklich  hervorhebt,  eine  völlig  neue  Bearbeitung  des  Gegenstandes 
ist  und  als  solche  beurteilt  sein  will.  Eine  gute  Uebersicht  über  das  Gebotene  gibt 
die  anerkennende  Besprechung  Popp  es,  die  in  den  Worten  gipfelt:  „Das  so  ausser- 
ordentlich reichhaltige  Werk,  das  nicht  nur  dem  Fachpsychologen  ein  Quellen-  und 
Nachschlagewerk  ist,  sondern  auch  dem  Historiker  und  jedem  an  unserem  Geistes- 
leben und  unserer  Litteratur  Teilnehmenden  unter  dem  Gesichtswinkel  der  Psychologie 
einen  tiefen  Einblick  gewährt  in  die  geistige  Bewegung  dreier  Generationen."  Nicht 
ganz  so  lobend,  aber  doch  voll  Anerkennung,  ist  die  Besprechung  des  LCBl.,  dessen 
Referent  übersichtlich  die  Veränderungen,  welche  die  zweite  Auflage  gegen  die  erste 
erfahren,  zusammenstellt.  Er  wünscht  im  Gegensatz  zu  einer  grundsätzlichen  An- 
schauung Dessoirs  die  kleineren  Geister  im  Vergleich  zu  den  Grossen  soviel  wie 
möglich  in  den  Hintergrund  gestellt  zu  sehen.  Auch  er  hofft  wie  Poppe,  dass  es  dem 
Verfasser  beschieden  sein  möge,  das  in  Aussicht  gestellte  kleinere  Buch  zu  schreiben, 
das  mehr  Gewicht  auf  übersichtliche  Anordnung  als  auf  Darbietung  des  gesamten 
Stoffes  legt.  — 

Kritische  üebersichten.  Einen  schnell  orientierenden  Ueberblick  über 
die  Erscheinungen  auf  philosophischem  Gebiet  im  Jahr  1902  gibt  R.  E  i  sl  er  (7176). 
doch  wäre  selbst  an  dem  Ort,  wo  diese  kritische  Revue  erschien,  im  Türmer-Jahrbuch, 
ein  längeres  Verweilen  bei  dem  Wichtig-sten  erwünscht  gewesen.  —  Zum  Teil  sehr 
ausführlich  und  durch  eigene  Untersuchung  den  Gegenstand  fördernd  sind  die 
Kritiken,  die  G  1  o  s  s  n  e  r  (7178)  Schriften  von  Wyneken,  E.  L.  Fischer,  Schindele, 
Lichtenstein  und  E.  von  Hartmann  zuteil  werden  lässt.  —  Auch  die  Tagespresse  weiss 
ein  grösseres  Publikum  für  die  Probleme  und  Fortschritte  der  Philosophie  zu  inter- 
essieren,  wenn  ein   so  geistvoller  Mann   wie  J.  Hart  (7177)  der  Vermittler  ist.  — 

Einzelne  Persönlichkeiten.  Den  führenden  Geistern  unter  den 
Philosophen  ist  auch  in  diesem  Jahre  eine  grosse  Reihe  von  Abhandlungen  gewidmet. 
Aus  eigenen  Erinnerungen  entwirft  M.  Heinze  (7179)  in  der  ADB.  ein  kurzes 
Lebensbild  des  Züricher  Philosophen  R.  Avenarius.  —  Das  Leben  und  Schaffen 
des  Leipziger  Philosophen  Moritz  Wilhelm  Drobisch,  des  Lehrers  von 
Avenarius,  schildert  auf  Grund  des  Nachlasses  sein  Enkel  (7181),  aus  Pietät  für  den 
Grossvater  allzu  ängstlich  und  gewissenhaft  bei  allerlei  Kleinkram  verweilend.  — 
Dem  Münchener  Moriz  Carriere  wird  nach  Leben  und  Lehre  sein  Kollege 
W.  Christ  (7180)  gerecht.  —  In  eigener  Sache  nimmt  E.  Du  bring  (7182)  in 
einer  zweiten  Auflage  seines  persönlichen  und  wissenschaftlichen  Rechenschafts- 
berichtes „Sache,  Leben  und  Feinde"  das  Wort,  indem  er  als  bekannt  gewissenhafter 
Chronist  seines  Lebens  und  Strebens  die  Summe  der  beiden  Jahrzehnte  zieht,  die 
seit  der  ersten  Auflage  des  Buches  verflossen  sind.  — 

Jahretberioht«  f&r  neuere  dentsohe  Litteratnrgesehieht«.   XIIL  7() 


548  H.  Daffis,  Gelehrteng-eschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Die  100jährige  Wiederkehr  des  Geburtstages  Fechners  im  Jahre  1901 
hat  auch  noch  in  unserem  Berichtsjahr  eine  Anzahl  kleinerer  und  grösserer  Arbeiten 
über  ihn  und  sein  Werk  hervorgerufen.  D  en  n  ert  (7184)  gibt,  neuere  und  neueste 
Forschung  besonnen  und  zum  Teil  kritisch  verwertend,  in  vier  Abschnitten  eine  an- 
sprechende und  im  grossen  und  ganzen  unbefangene  Uebersicht  über  Fechners 
Leben,  sein  naturphilosophisches  System,  seine  Stellung  zum  Christentum,  seine  Lehre 
vom  Jenseits.  —  Das  schöne  Buch  von  Lasswitz  (7185)  ist  in  zweiter  Auflage 
erschienen.  —  Kleinere  Artikel  bringen  B.  Wille  (7186)  und,  anknüpfend  an  die  Neu- 
auflage des  Zend-Avesta  (7188),  Alois  Müller. — 

Ein  wenig  engherzig  und  einseitig,  wenn  auch  von  offenbarem  Bemühen 
erfüllt,  auch  dem  Gegensätzlichen  und  Unwillkommenen  Gerechtigkeit  widerfahren 
zu  lassen,  sind  die  Aufsätze,  die  W.  Schmidt  (7189)  dem  Lebensw^erke  Feuer- 
b  a  c  h  s  widmet.  — 

Besonders  reich  ist  in  diesem  Jahre  die  Litteratur  über  Fichte.  So  sind 
ihm  unter  anderem  nicht  weniger  als  drei  Dissertationen  gewidmet.  B  a  1 1  i  n , 
ein  Schüler  Euckens,  handelt  in  seiner  Jenenser  Doktorschrift  (7190)  über  das 
ethische  Element  in  der  Aesthetik  Fichtes  und  Schellings  und  zeigt,  wie  „Fichtes 
subjektiver  Idealismus  die  ethische  Seite  verfocht,  indem  er  das  Schöne  dem  Guten 
subordinierte,  wogegen  der  objektive  Idealismus  Schellings  den  ästhetischen  Faktor 
hervorhob,  indem  er  die  Philosophie  der  Künste  als  den  Schlussstein  der  Philosophie 
bezeichnete".  —  Fichtes  nationalökonomische  Anschauungen  behandelt  mit  reicher 
Belesenheit  und  in  klarer  Gliederung  die  Heidelberger  Dissertation  von  Sachse 
(7194),  der  die  frappante  Aelmlichkeit  des  Fichteschen  Systems  mit  dem  des  Sozia- 
lismus hervorhebt,  dabei  aber  betont,  ein  wie  aristokratischer  Geist  auf  der  anderen 
Seite  bei  Fichte  zutage  tritt,  und  dem  Märchen  von  dem  Demokraten  Fichte  wider- 
spricht, den  Lassalle  gern  als  das  geistige  Haupt  der  Sozialdemokratie  hinstellen 
wollte.  —  Mit  demselben  Problem  wie  Sachse  beschäftigt  sich  ein  Zeitungsaufsatz 
von  R.  Strauss  (7195),  der  mir  unzugänglich  blieb.  —  Fichtes  Stellung  zur  Kunst 
untersucht  Tempel  (7196)  in  einer  umfangreichen  Strassburger  Promotionsschrift 
und  will  damit  zugleich  die  Stellung  Fichtes  zur  klassischen  und  zur  romantischen 
Geistesströmung  festlegen  und  zeigen,  wie  seine  Auffassung  der  Kunst  die  Versöhnung 
von  Ideal  und  Wirklichkeit,  von  Spekulation  und  Leben  bedeutet.  —  Fichtes  Einfluss 
auf  das  akademische  Leben,  insbesondere  seine  Stellung  zu  den  Verbindungen  be- 
handelt Hobohm  (7190a),  ohne  auf  seine  Bedeutung  für  die  Geschichte  der  Burschen- 
schaft speziell  einzugehen.  —  In  Studien  zur  Entwicklungsgeschichte  der  Fichteschen 
Wissenschaftslehre  aus  der  Kantischen  Philosophie,  die  schon  aus  dem  6.  Bande  der 
„Kantstudien"  bekannt  waren  und  jetzt  um  einen  neuen  Abschnitt  über  die  Entstehung 
der  Wissenschaftslehre  und  dankenswerte  Beilagen  aus  dem  Nachlasse  Fichtes  ver- 
mehrt sind,  gibt  Kabitz  (7197)  eine  Darstellung  der  Entwicklung  Fichtes  bis  zu 
der  Zeit,  wo  die  Philosophie  Kants  ihm  in  den  Weg  tritt,  und  sodann  die  Um-  und 
Weiterbildung  der  Gedanken  Kants  durch  Fichte.  —  Ueber  Fichtes  Idealismus  und 
die  Geschichte  handelt  in  einer  ausführlichen  Monographie  Emil  Lask  (7191),  ein 
Schüler  Rickerts.  Die  von  diesem  unternommene  Uebertragung  der  Forschungsweise 
der  Naturwissenschaften  auf  die  Geschichtswissenschaft  gab  den  Anstoss,  „die 
Ansätze  einer  logischen  Erfassung  des  Historischen  auch  in  der  früheren  Philosophie 
zu  verfolgen".  Eine  Einleitung  befasst  sich  mit  der  „Logik  des  Wertens  in  der 
Geschichtsphilosophie  des  deutschen  Idealismus",  worauf  in  drei  grossen  Kapiteln 
zunächst  die  logischen  Voraussetzungen  von  Kants  und  Hegels  Rationalismus  und  die 
Einordnung  Fichtes  in  den  Entwicklungsgang  der  deutschen  Spekulation  gegeben 
werden,  sodann  Fichtes  Rationalismus  und  die  Irrationalität  des  Empirischen  und 
endlich  Fichtes  Geschichtsphilosophie  dargelegt  werden.  Die  Forschungen  und  Er- 
gebnisse des  sicher  und  belesen  auftretenden  Verfassers  im  einzelnen  nachzuprüfen 
und  zu  werten,  bin  ich  nicht  Fachmann  genug.  —  Dass  man  auch  in  Frankreich  für 
Fichte  ein  immer  tiefer  dringendes  Verständnis  und  Interesse  zeigt,  beweist  das 
umfangreiche  Buch  von  Leon  (7192),  welches  von  Lichtenberger  (7193)  aus- 
führlich besprochen  wird,  der  die  Klarheit  und  Genauigkeit  im  einzelnen  lobt, 
dem  aber  das  Verhältnis  Fichtes  zu  Kant  nicht  deutlich  und  umfassend  genug  ent- 
wickelt ist.  Er  vermisst  ferner  eine  Darstellung  der  Beziehungen  Fichtes  zur  all- 
gemeinen Kultur  seiner  Zeit  und  zu  den  Romantikern  insbesondere.  — 

Sehr  rege  beginnt  das  Interesse  an  der  Philosophie  Eduard  von  Hartmanns 
zu  werden.  In  einem  umfangreichen  Werke  von  850  Seiten  bietet  A.  Drews 
(7199)  eine  bis  ins  kleinste  und  letzte  gehende  Würdigung  von  Hartraanns  philo- 
sophischem System.  Das  Buch  war  als  Festgabe  zum  60.  Geburtstage  des  von  D.  hoch- 
verehrten Denkers  geplant  und  hält  durchweg  den  Ton  persönlicher  Zuneigung  fest, 
ohne  dabei  allzusehr  an  objektiver  Kritik  zu  verlieren.  Die  Erfüllung  seiner 
„kühnsten  Wünsche"   sah  Hartmann  einst   in  der  „Herausbildung  einer  darin  über- 


H.  Daffis,  Gelehrteng-eschichte  des  18./19.  Jahrhunderts.  549 

einstimmenden  öffentlichen  Meinung-,  dass  keiner,  dem  es  um  ernste  philosophische 
Studien  zu  tun  sei,  die  gründliche  Lektüre  seiner  Werke  versäumen  dürfe".  D.  nun 
will  eine  genauere  Kenntnis  des  Philosophen  auch  denjenigen  vermitteln,  „die  nicht 
die  Zeit  oder  den  Mut  haben,  den  Schriften  Hartmanns  selbst  näher  zu  treten".  Und 
da  Hartmann  selbst  D.  freudig  und  dankbar  als  Jünger  und  Wegbereiter  begrüsst, 
so  sei  auch  hier  das  tüchtige  Buch  gern  willkommen  gehoissen.  Vielleicht  entsohliesst 
sich  Ü,  dazu,  in  einer  kleinen  handlichon  Schrift  die  Summe  seines  grösseren 
Werkes  zu  ziehen.  Der  Referent  der  „ürenzboten"  lobt  zwar  die  meisterhafte  Dar- 
stellung des  Buches,  vermag  aber  die  Btuleutung  Hartmanns  nicht  in  dem  zu  finden, 
worin  sie  D.  sieht.  Er  will  das  Unbewusste  und  den  Pessimismus  ausscheiden, 
wobei  er  sich  wohl  bewusst  ist,  dass  Hartmann  und  D.  gegen  die  Möglichkeit  einer  solchen 
Ausscheidung  lebhaft  protestieren  werden.  Dann  aber  „bleibt  ein  Gedankenbau 
stehen,  dessen  ganze  Fülle,  Schönheit  und  ürossartigkeit  erst  das  Werk  von  D.  er- 
schlossen hat".  —  Mehrfach  nimmt  Hartmann  selbst  das  Wort  in  eigener  Sache. 
Zunächst  gegen  einen  Aufsatz  Christliebs  (7198),  der  sein  Verhältnis  zum 
Christentum  zu  beleuchten  sucht.  —  Sodann  (7204a)  in  bezug  auf  seine  Stellung  zur 
Naturphilosophie.  H.  begrüöst  die  seit  kurzem  einsetzende  erneute  Hingabe  an  natur- 
philosophische Studien,  die  besonders  mit  dem  Namen  Wilhelm  Ostwalds  verknüpft 
ist.  H.  weiss  sich  mit  Ostwald  „im  Suchen  nach  einem  identitätsphilosophischen  immateri- 
ellen und  unbewussten  metaphysischen  Prinzip  einig",  dagegen  gehen  die  beiden  in 
einigen  anderen  Punkten  auseinander.  Der  Gegensatz  gipfelt  darin,  dass  Ostwald  anders 
als  H.  die  Energie  für  ein  metaphysisches  identitätsphilosophisches  Prinzip  hält.  — 
An  anderem  Orte  (7204)  verfolgt  H.  mit  sachlicher  Würde  und  vornehmer  Zurück- 
haltung die  Schicksale  seiner  Philosophie,  wehrt  sich  dagegen,  stets  nur  als  der 
„Philosoph  des  Unbewussten"  zu  gelten,  und  legt  noch  einmal,  wie  schon  in  dem 
oben  erwähnten  Aufsatz,  seine  Stellung  zu  Religion  und  Christentum  fest.  Er  lehnt 
es  ab,  seinen  Standpunkt  unter  den  geschichtlichen  Begriff  des  Christentums  zu 
fassen,  „weil  ich  zu  ehrlich  bin,  um  den  BegrilTen  Gewalt  anzutun,  und  zu  offen,  um 
mein  Schiff  unter  falscher  Flagge  segeln  zu  lassen".  —  Alma  von  Hartmann 
(7204b)  hat  unter  dem  Titel  „Zurück  zum  Idealismus"  eine  Reihe  von  Vorträgen 
ästhetischen,  ethischen  und  psychologischen  Inhalts  gesammelt.  Unseren  Bericht  hier 
geht  besonders  der  Aufsatz  „Schiller  als  Aesthetiker"  an,  der  Schillers  ästhetische 
Prinzipien  meist  mit  seinen  eigenen  Worten  kennzeichnet,  aber  dem  Litterarhistoriker 
nichts  Neues  sagt  und  denjenigen,  der  an  Forschungen  Hayms,  Kühnemanns, 
Hamacks,  Bergers  und  anderer  denkt,  arg  enttäuscht.  Wenig  ansprechend  ist  der 
Stil  dieser  Vorträge.  — 

Hegels  Aesthetik  stellt  J.  Cohn  (7205)  dar.  Hegel,  seit  1801  in  Jena  habilitiert, 
kam  mit  Goethe  und  den  Führern  der  älteren  Romantik  in  persönlichen  Verkehr,  dem 
die  Kriegsjahre  bald  ein  Ende  machten.  Seit  1808  in  Berlin,  ergaben  sich  für  ihn 
neue  Beziehungen  zur  Romantik,  deren  Kunstideal  aber  nicht  das  seine  war,  sondern 
er  näherte  sich  immer  mehr  dem  Standpunkt  des  gereiften  Klassizismus.  —  üeber 
Hegels  Logik  handelt  ein  kleiner  Aufsatz  im  Athenaeum  (7208)  im  Anschluss  an 
das  Buch  von  Baillie:  „The  origin  and  significance  of  Hegels  logic".  — 

Die  Bedeutung  der  Metaphysik  Herbarts  für  die  Gegenwart  erörtert 
Flügel  (7210),  indem  er  in  einer  Reihe  lose  aneinandergereihter  Aufsätze  Herbarts 
System  in  seine  einzelnen  Gedankenreihen  auseinanderlegt  und  besonders  ausführlich 
den  erkenntnistheoretischen  Standpunkt  jüngerer  Forscher,  die  für  und  gegen  Herbart 
stehen,  wie  Wundts,  Natorps,  Adickes',  Ziehens,  Verworns,  Weinmanns,  Kronigs, 
Reinkes,  meist  mit  den  eigenen  Worten  der  Betreffenden  begründet.  —  Herbarts 
praktische  Philosophie  behandelt  S  e  y  d  l  (7209)  ein  wenig  von  oben  herab  und  be- 
fangen. Er  gibt  eine  Darlegung  der  Hauptpunkte  von  Herbarts  Ethik  und  knüpft 
daran  kritische  Bedenken,  die  sich  zunächst  gegen  das  Auseinanderfallen  von  Meta- 
physik und  Ethik  bei  Herbart,  sodann  gegen  die  Religionslosigkeit  seiner  Ethik  wenden, 
die  somit  zur  Zweigdisziplin  der  Aesthetik  würde.  Ein  weiterer  Abschnitt  wendet  sich 
gegen  den  sittlichen  Geschmack  als  Moralitätsnorm,  ein  weiterer  wirft  einen  Blick  auf  die 
„Ideenlehi'e"  und  ihre  Modifikationen  durch  Waitz,  Hartenstein,  Steinthal.  Ein  Schluss- 
wort stellt  die  christliche  Moralphilosophie  den  Anschauungen  Herbarts  gegenüber.  — 

In  demselben  Augenblick,  wo  die  „Kant  philologie"  sich  anschickt,  das 
Resultat  der  Arbeit  eines  halben  Jahrhunderts  durch  die  monumentale  Ausgabe  der 
Berliner  Akademie  zu  ziehen,  kommt  ein  Aufsatz  von  Ludwig  Goldschmidt 
(7216),  welcher  der  Kantforschung,  so  wie  sie  bisher  betrieben  wurde,  ein  Halt  zu- 
rufen möchte.  G.  nimmt  zum  Ausgang  die  Schrift  Benno  Erdmanns  „Beiträge  zur 
Geschichte  und  Revision  des  Textes  von  Kants  Kritik  der  reinen  Vernunft",  in  der 
Erdmann,  dem  von  der  Kantkommission  der  Berliner  Akademie  die  Herausgabe  der 
reinen  Vernunft  anvertraut  wurde,  über  die  Grundsätze  seiner  Textgestaltung  berichtet 
und   sie    an    einzelnen   Problemen    erprobt.     So   scharfsinnig    nun    im    ganzen    die 

70* 


550  H.  Daffis,  Gelehrteng-eschicht'e  des  18./19.  Jahrhunderts. 

Konjekturen  G.s  sind  und  so  gewiss  er  in  manchem  über  Erdmann,  Vaihinger  und 
andere  hinaus  das  Richtige  oder  doch  Plausible  getroffen  haben  mag,  so  wollen  wir 
uns  doch  nicht  durch  ihn  die  Freude  an  der  neuen  Ausgabe  rauben  lassen,  die  ja 
in  den  besten  Händen  liegt,  und  nicht  mit  Goldschmidt  von  einem  Ende  der  Kant- 
philologie, sondern  von  einem  zukunftsfrohen  Anfang  derselben  sprechen.  —  Der 
erste  Band  dieser  neuen  Ausgabe  (7228),  der  im  Berichtsjahr  erschienen  ist,  enthält 
den  ersten  Band  der  vorkritischen  Schriften  (1747 — 56)  von  den  „Gedanken  von  der 
wahren  Schätzung  der  lebendigen  Kräfte"  bis  zu  den  „neuen  Anmerkungen  zur  Er- 
läuterung der  Theorie  der  Winde".  Herausgeber  sind  Kurd  Lasswitz  und 
Johannes  Rahts,  philologischer  Mitarbeiter  ist  Ewald  Frey.  W.  Dilthey  hat 
dem  Bande  ein  allgemeines  Vorwort  vorausgeschickt,  das  über  Ziel  und  Gliederung 
der  ganzen  Ausgabe  Aufschluss  gibt.  —  Von  den  anderen  Beiträgen  des  Jahres  zum 
Leben  und  zur  Lehre  Kants  seien  die  folgenden  herausgehoben:  J.  Bach  (7211)  be- 
spricht die  drei  Schriften,  die  Adam  Weishaupt  gegen  Kants  Kritik  der  reinen 
Vernunft  geschrieben  hat,  und  teilt  nebenbei  interessante  Einzelheiten  über  das 
Leben  Weishaupts  und  sein  Verhältnis  zu  den  Illuminaten  mit.  —  Creighton  (7214) 
berichtet  über  die  Kant-Litteratur  in  Amerika  seit  1898  und  bespricht  mehr  oder  minder 
ausführlich  die  Bücher  von  Royce,  „the  World  and  the  Individual;  Ladd,  „a  Theory 
of  Reality";  Ormond,  „Foundations  of  Knowledge";  Münsterberg,  „Psychology  anci 
Life";  Thilly,  „Tntroduction  to  Ethics";  Carus  „Kant  and  Spencer"  und  mehrere  Üeber- 
setzungen  Kantischer  Werke,  ausserdem  eine  Reihe  von  Zeitschriftenaufsätzen,  unter 
ihnen  die  Arbeit  von  Jodl  (7217):  ., Goethe  and  Kant",  die  zunächst  1901  im  „Monist" 
erschienen,  nun  auch  in  deutscher  Sprache  vorliegt.  Auf  Grund  von  Vorarbeiten 
Vorländers  in  den  „Kantstudien"  fasst  J.  das  Verhältnis  Goethes  zu  Kant  so  zu- 
sammen: Durch  Kants  begeisterten  Apostel  Reinhold  war  seit  1787  die  Kantische 
Philosophie  in  Jena  vertreten,  daneben  nimmt  sich  die  Allgemeine  Jenaische  Litteratur- 
zeitung  ihrer  warm  an.  1789  schreibt  Wieland  an  Reinhold:  „Goethe  studiert  seit 
einiger  Zeit  Kants  Kritik  (der  reinen  Vernunft)  mit  grosser  Application".  Als 
urkundlicher  Beweis  dieser  Application  ist  ja  bekanntlich  aus  dem  Goethe-Archiv  ein 
Heft  von  Goethes  eigener  Hand  mit  einer  Inhaltsübersicht  des  Werkes  und  zahlreichen 
Notizen  und  Einwürfen  zum  Vorschein  gekommen.  Ob  diese  Aufzeichnungen  erst 
eine  Frucht  der  Lektüre  der  „Kritik  der  Urteilskraft"  sind,  auf  welches  Werk 
Kants  Goethe  „eine  höchst  frohe  Lebensepoche"  zurückführt,  lässt  auch  J.  dahin- 
gestellt. Jedenfalls  führt  ihn  das  jüngere  W^erk  auf  das  ältere  zurück,  er  dringt 
tiefer  ein,  und  seit  1794  ist  seine  veränderte  Stellung  zu  Kant  deutlich  sichtbar. 
Durch  Schillers  Vermittlung  lebt  er  sich  immer  mehr  in  die  neue  Lehre  ein.  Dass 
trotzdem  Goethes  Geistesart  von  der  Kants  völlig  verschieden  war,  führt  J.  weiter 
aus:  „Ein  wahrhaft  universeller  Kopf,  hat  Goethe  auch  im  Kantianismus  die  geistige 
Potenz  erkannt,  und  vieles,  was  ihm  gemäss  war,  sich  angeeignet.  Aber  Kantianer 
war  er  nie,  konnte  er  nie  sein."  —  Den  Dank  der  grossen  Kantgemeinde  hat  sich 
A.  Ho  ff  mann  (7218)  erworben,  indem  er  in  einem  handlichen  Büchlein  die  drei 
Schilderungen  Kants  aus  der  Feder  seiner  Zeitgenossen  Wasianski,  Borowski, 
Jachmann,  auf  deren  W^ichtigkeit  für  die  Kenntnis  Kants  erst  jüngst  wieder 
Chamberlain   in   seinen  „Grundlagen"   hingewiesen  hatte,   bequem  zugänglich  macht. 

—  In  der  Mitteilung  von  Brodnitz  (7212)  handelt  es  sich  um  den  Roman  von 
Maurice  Barres  „Les  Deracines",  in  welchem  der  Unterricht  in  der  Kantischen  Philo- 
sophie, wie  er  den  Schülern  der  obersten  Klasse  der  französischen  Gymnasien  erteilt 
wird,  als  die  Grundursache  der  sozialen  Schäden  des  modernen  Frankreichs  sich 
darstellt.  Als  Heilmittel  gegen  die  Lehre  Kants  wird  einmal  die  Lehre  Taines,  zum 
anderen  die  Rückkehr  zu  Napoleon,  „professeur  d'energie",  empfohlen.  Dass  nationaler 
Chauvinismus,  der  bei  dieser  Kantfeindschaft  die  Triebfeder  ist,  sehr  hübsch  ad 
absurdum  geführt  wird,  indem  Barres  als  Gegengift  die  Philosophie  Taines,  die  doch 
wesentlich  eine  englische  ist,  und  einen  Italiener  empfiehlt,  sei  nur  nebenbei  bemerkt. 

—  Gerade  in  unseren  Tagen,  wo  die  sogenannten  „Psychologisten"  bestrebt  sind, 
alle  Logik  auf  Psychologie  zu  basieren,  mag  die  Schrift  Pal  agyis  (7223)  über  das 
Verhältnis  Kants  zu  Bolzano,  den  die  Geschichte  der  Mathematik  mehr  als  die  der 
Philosophie  zu  beachten  pflegt,  und  der  eine  Logik  zu  begründen  suchte,  die  möglichst 
unabhängig  von  jeder  Psychologie  sein  sollte,  besonderes  Interesse  erregen.  — 

Nach  mehr  als  70  Jahren  haben  Paul  Hohlfeld  und  A  ugu  st  Wünsche, 
die  sich  schon  früher  um  die  Kenntnis  des  Lebens  und  Schaö'ens  des  Philosophen  und 
Mathematikers  K.  Chr.  F.  Krause  verdient  gemacht  haben,  aus  dem  Nachlasse 
des  Prager  Professors  von  Leonhardi  (7229)  eine  1830  abgeschlossene  Arbeit 
herausgegeben,  die  dadurch  besonders  wertvoll  ist,  dass  Krause  selbst  sie  noch 
durchgesehen  und  verbessert  hat.  — 

Die  Schrift  von  Baensch  (7230)  über  J.  H.  Lambert  war  mir  nicht  zu- 
gänglich. — 


H.  Daffis,  Gelehrtengeschiohte  dos  18./10.  Jahrhunderts.  551 

Im  Anschluss  an  das  1900  ei-schienone  Buch  von  Wartonberg  „Das  Problem 
des  Wirkens  und  die  monistische  Weltanschauung"  mit  besonderer  Beziehung  auf 
Lotze"  bespricht  Neu  endo  rl'f  (7231)  einzelne  Punkte  von  Lotzes  Weltanschauung, 
beschränkt  sich  aber  hauptsächlich  auf  den  ersten  Teil  von  Wartenbergs  Buch,  das 
die  Entwicklungsgeschichte  und  die  Berechtigung  von  Lotzes  Monismus  untersucht.  — 

K  u  n  o  Fischers  Buch  über  S  c  h  e  1 1  i  n  g  (7232)  (.IBL.  1890  IV  13 :  13)  ist 
in  dritter  Auflage  erschienen.  —  Roth  (7233)  untersucht  Hchellings  Verhältnis  zu 
Spencer  in  einer  Berner  Dissertation.  —  Drews  hat  öchellings  Münchener  Vorlesungen 
neu  herausgegeben  (7234)  und  Z  i  e  g  1  e  r  (7235)  sie  einer  Besprechung  unterzogen.  — 

Bauch  (7236)  handelt  in  seiner  Leipziger  Doktoi-schrift  über  die  Psychologie 
Schopenhauers  und  zeigt  zunächst,  dass  Schopenhauer  unter  Psychologie  die 
Lehre  von  den  Motiven  versteht,  und  sodann,  wie  sich  bei  ihm  die  Entstehungs-  und 
Wirkungsweise  derselben  darstellt.  —  „Die  Welt  als  Wille  und  Vorstellung"  ist  nun 
auch  in  der  Cottaschen  Handbibliothek  erschienen  (7243).  —  Dieses  und  andere  Werke  des 
Philosophen  sind  ins  Englische  und  Spanische  übersetzt  worden  (7243a— 48).  —  Der 
neuen  Mode,  „Breviere"  (früher  nannte  man  so  etwas  „Lichtstrahlen")  aus  den  Werken 
eines  Autors  zusammenzustellen,  hat  nun  auch  Schopenhauer  seinen  Zoll  erlegen 
müssen.  H.  Siegfried  (7247)  hat  im  übrigen  geschickt  und  mit  gutem  Oeschmack 
aus  der  „Welt  als  Wille  und  Vorstellung",  den  „Parerga  und  Paralipomena"  und 
den  „Neuen  Paralipomena"  das  zusammengestellt,  was  ihn  das  Wertvollste  dünkte. 
Uer  subjektive  Beurteiler  wird  natürlich  in  solchem  Bändchen  manch  Liebgewordenes 
vermissen,  anderes  vielleicht  überflüssig  finden.  -^ 

Ein  französischer  Aufsatz  von  Basch  (7248)  weist  auf  Stirn  er  hin,  um 
den  OS  nach  den  Forschungen  Mackays  merkwürdig  still  geworden  war.  — 

Ein  schöner  Aufsatz  Euckens  (7249)  ruft  die  Erinnerung  an  Ad.  Tren» 
delenburg  wach.  — 

Der  70.  Geburtstag  W  u  n  d  t  s  hat  eine  Reihe  von  Festartikeln  in  Zeitungen 
und  Zeitschriften  hervorgerufen,  die  unsere  Bibliographie  verzeichnet  (7250fr.).  — 
Königs  Buch  über  den  Philosophen  (7256)  (JBL.  1901  IV5b:."H)  in  Frommanns 
Klassikern  ist  in  zweiter  Auflage  erschienen,  und  Eisler  (7251),  ein  Schüler 
Wundts,  hat  eine  neue  Darstellung  des  Lebens  und  W^irkens  des  Meisters  gegeben, 
die  trotz  Königs  Buch  nicht  überflüssig  ist,  sondern  als  eine  wertvolle  Ergänzung 
desselben  erscheint,  da  sie  sich  enger  an  Wundts  eigene  Darstellung  anlehnt  und 
besonders  die  Erkenntnistheorie  ausführlicher  behandelt,  sich  dagegen,  mit  Rücksicht 
auf   Königs    breitere  Schilderung    der  Ethik  W'undts,    hier    beschränken   konnte.  — 

In  beinahe  beängstigender  Weise  schwillt  die  Nietzsche-  Litteratur  an. 
Während  die  grosse  Masse  der  urteilslos  nach  neuen  Sensationen  Spähenden  sich 
schon  wieder  anderen  Göttern  zuwendet,  beginnen  erst  eben  jetzt,  zumal  unter  dem 
Eindruck  seines  grossen  Nachlasswerkes,  die  bleibenden  Kulturwerte,  die  Nietzsche 
geschaffen,  aus  dem  Streit  für  und  wider  ihn  deutlich  hervorzutreten.  Der  Ruf: 
„Nietzsche  und  kein  Ende!"  (7283),  so  berechtigt  er  dieser  papiemen  Hochflut  gegen- 
über sein  mag,  ist  im  Grunde  nur  das  Zeichen  dafür,  dass  man  nun  ernsthaft  daran- 
geht —  ähnlich  war  es  bekanntlich  seinerzeit  mit  dem  Shakespeareproblem  und 
der  viel  verketzerten  Goethephilologie  — ,  sich  das  Erbe  eines  Grossen  zu  eigen  zu 
machen.  Die  Masse  der  kleinen  und  grösseren  Arbeiten,  die  im  allgemeinen  noch 
einmal  das  Bild  Nietzsches  zu  zeichnen  suchen  oder,  von  einem  speziellen  Problem 
aus,  zu  seiner  Charakteristik  beitragen,  ist  in  unserer  Bibliographie  verzeichnet. 
Vieles  davon  war  dem  Referenten  leider  nicht  zugänglich,  anderes  ist  schon  durch 
den  Titel  des  betreffenden  Aufsatzes  usw.  genügend  gekennzeichnet,  einzelnes  rauss 
aber  auch  an  dieser  Stelle  noch  einmal  besonders  herausgegriffen  werden.  So  ein 
hübscher  Aufsatz  Kohlers  (7288),  weil  er  beachtenswerte  Winke  für  die 
Würdigung  des  Stilisten  Nietzsche  bringt.  —  Bartels  (7260)  reklamiert  Nietzsche 
für  das  Deutschtum,  obwohl  er  nicht  verkennt,  dass  es  mit  ihm  einer  der  bösesten 
Fälle  sei.  „So  entschieden  wie  er  hat  sich  kein  anderer  grosser  Deutscher  von 
seinem  Volke  losgesagt,  so  viel  Böses  wie  er  hat  kein  anderer  Volksgenosse  uns 
nachgeredet.  Aber  wir  halten,  wir  zwingen  ihn  doch."  Die  angebliche  adelige 
polnische  Herkunft,  mit  der  Nietzsche  so  gern  liebäugelte,  wird  ihm  leicht  wegdisputiert, 
seine  Entwicklung  mit  besonderer  Beziehung  zum  Deutschnationalen  in  grossen 
Zügen  und  alles  in  allem  gerecht  und  wohlwoUend  gezeichnet,  sein  „freilich  sehr 
bedingter"  Philosemitismiis  durch  den  Antisemitismus  seines  späteren  Schwagers 
Förster  miterklärt,  seine  Anklagen  und  Bedenken  gegen  Deutschtum  und  Deutsche 
werden  nach  Möglichkeit  entkräftet  und  zum  Teil  auf  die  mangelhafte  Elntwicklung 
seiner  sozialpolitischen  Anschauungen  zurückgeführt,  wobei  im  Vorbeigehen  dem 
Judentum  ein  paar  Stösse  versetzt  werden.  Eine  Anmerkung  der  Redaktion  der 
Zeitschrift,  in  welcher  B.s  Aufsatz  ei-schien,  sagt,  dass  sie  „den  hier  dai^el^ten 
Anschauungen    des    geschätzten    Verfassers    in    verschiedenen    Punkten    nicht    zu- 


552  H.  Daffis,  Gelehrtengeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

stimmen  kann".  —  Während  bereits  von  massgebender  Seite  heute  Nietzsche, 
wenigstens  in  seinem  Reifsten  und  Besten,  als  Erzieher  gefeiert  wird,  fühlt  sich 
Baumeister  (7262),  der  mit  einem  gewissen  Stolze  bekennt,  dass  er  „12  Bände" 
von  ihm  gelesen  habe,  veranlasst,  vor  Nietzsche  als  einem  Verführer  der  Jugend  zu 
warnen.  —  Unbekannte  Verse  und  Entwürfe  aus  der  Jugendzeit  Nietzsches  teilt 
Dernburg  (7266)  mit,  das  kleine  Fragment  eines  ersten  Novellenkapitel» 
„Euphorion",  welches  nicht  ohne  Interesse  für  die  Wirren  und  Krisen  von  Nietzsches 
Pubertätszeit  ist,  und  einen  Zyklus  von  fünf  kleinen  Liedern  „Heimkehr",  die,  poetisch 
unbedeutend  und  völlig  abhängig  namentlich  von  Lenaus  Art,  menschlich  ein  lehr- 
reiches und  bezeichnendes  Gegenbild  zu  eben  jenem  oben  erwähnten  Prosabruchstück 
bieten.  —  Genau  20  Jahre  später  liegen  die  Erinnerungen  A.  E  g  i  d  i  s  (7267),  der 
Nietzsche  flüchtig  in  der  Sommerfrische  kennen  lernte  und  mit  ihm  ein  paar  Ge- 
spräche über  Musik  und  namentlich  R.  Wagner  führte.  —  A.  P  o  u  i  1 1  e  (7275)  in 
seinem  Buche  ,, Nietzsche  et  Timmoralisme"  streift,  von  Stirner  ausgehend,  zunächst 
das  Verhältnis  Nietzsches  zu  Guyau  (vgl.  7274),  der  von  Nietzsche  nicht  einmal  den 
Namen  kannte,  von  dem  aber  Nietzsche  die  beiden  Bücher  „l'esquisse  d'une  morale 
Sans  Obligation  ni  sanction"  und  „l'irreligion  de  l'avenir"  besass  und  studiert  hatte 
und  von  ihnen  einen  nachhaltigen  und  fruchtbaren  Eindruck  empfing.  Sodann  schält 
F.  die  Grundprinzipien  von  Nietzsches  Lehre  heraus,  verweilt  länger  bei  dem  Begriff 
des  „Willens  zur  Macht"  und  wendet  sich  schliesslich  seiner  Moralkritik  zu.  Endlich 
wird  seine  Lehre  noch  einmal  derjenigen  Guyaus  gegenüber  gestellt  und  gegen  sie  ein 
wenig  subjektiv  abgewogen.  Ein  grosses  Kapitel  über  Nietzsches  religiöse  Anschauungen 
folgt.    Eine  zusammenfassende  kritische  Betrachtung  seiner  Lehre  macht  den  Schluss. 

—  Auch  K.  Friedrich  (7277)  setzt  sich  mit  Nietzsches  Stellung  zur  Religion  aus- 
einander, indem  er  ihm  vorwirft,  Christentum  und  Kirche  verwechselt  zu  haben. 
Wohltuend  berührt  die  vornehme  Ruhe  und  Sachlichkeit,  mit  der  sich  der  auf  dem  Stand- 
punkte eines  liberalen  Positivismus  stehende  Verfasser  gegen  Nietzsches  Anschauung 
wendet,  wobei  er  der  Bedeutung  des  Philosophen  auch  da  durchaus  gerecht  wird, 
wo  er  ihm  unbequem  ist.  Ob  allerdings,  wie  F.  meint,  Nietzsche,  wenn  er  länger 
gelebt  hätte,  an  eine  gründliche  Revision  seiner  Anschauungen  gehen  und  „sein 
Unrecht  mit  derselben  Offenheit  bekennen  würde",  erscheint  mir  mindestens  fraglich. 

—  Horneffers  (7285)  Vorträge  über  Nietzsche,  die  vielen  seine  Gedanken 
bequem  zugänglich  gemacht  haben,  sind  in  neuer  Auflage  erschienen.  Allzu  hart 
erscheint  mir  die  Kritik  des  LCBl.  „Wer  Nietzsche  kennt,  wird  hier  kaum  etwas  Neues 
erfahren,  und  wer  ihn  nicht  kennt,  wird  ihn  durch  diese  Vorträge  auch  nicht  kennen 
lernen!"  —  Die  für  unsere  Berichte  wichtigste  Erscheinung  des  Jahres  ist  ohne 
Zweifel  Landsbergs  Studie:  Nietzsche  und  die  deutsche  Litteratur  (7290).  Mit 
reicher  Belesenheit  und  einer  glücklichen  Gabe,  bündig  zu  charakterisieren,  aus- 
gestattet, gibt  L.  weit  mehr  als  der  Titel  verspricht.  Nicht  nur  Nietzsches  Einfluss 
auf  die  deutsche  Litteratur  wird  uns  mit  durchaus  selbständigem  Urteil  lebendig 
dargestellt,  sondern  die  gesamte  geistige  Kultur  d«r  letzten  15  Jahre  des  19.  Jahr- 
hunderts wird  uns  in  der  Spiegelung  eines  Mitlebenden  und  Mitfühlenden  gezeigt, 
der  auch  da,  wo  man  ihm  widersprechen  möchte,  der  Aufmerksamkeit  sicher  ist. 
Die  persönliche  Note  in  Lob  und  Tadel,  Zuneigung  und  Abwehr,  die  sich  bis  auf 
den  Stil  erstreckt,  gibt  im  ganzen  dem  Werkchen  nur  einen  Reiz  mehr.  Eine  ge- 
wisse Dispositionslosigkeit,  die  sich  nicht  leugnen  lässt,  stört  bei  der  Lektüre  ohne 
Zweifel,  ist  aber  schliesslich  kein  Hindernis,  dass  sich  am  Ende  aus  all  dem  schein- 
bar Planlosen  ein  gerundetes  Bild  von  der  Kultur  der  Nietzsche-Zeit  ergibt.  Zunächst 
handelt  L.  von  der  Rezeption  Nietzsches.  Das  Spottgedicht  Wilhelm  Jordans  in 
der  Münchener  Allgemeinen  Zeitung  im  Jahre  1893  bildet  den  Ausgangspunkt.  Es 
folgt  Wilbrandts  Roman  die  „Osterinsel",  für  deren  Helden,  den  Philosophen  Adler, 
Nietzsche  Modell  gestanden  hat.  Auch  Heyses  „Ueber  allen  Gipfeln",  Spielhagens 
„Faustulus",  J.  V.  Widmanns  Drama  „Jenseits  von  Gut  und  Böse"  bemächtigen  sich 
der  so  dankbaren  Gestalt  des  Philosophen.  Doch  schon  weit  früher  hatte  Karl 
Hillebrand  1874  und  1879  zu  Nietzsche  Stellung  genommen;  für  das  grosse  Publikum 
aber  war  Nietzsche  erst  auf  dem  Umwege  über  das  geistig  rege  Dänemark,  namentlich 
durch  die  Bemühungen  von  Georg  Brandes,  der  1888  als  erster  über  Nietzsche 
öffentliche  Vorträge  hielt,  entdeckt  worden.  Im  Frühling  1890  brachte  das  führende 
Organ  des  Naturalismus,  die  „Freie  Bühne",  einen  Aufsatz  über  Nietzsche,  wodurch 
die  Verbindung  mit  der  „Moderne"  hergestellt  war.  Nun  glaubte  die  deutsche 
Jugend,  in  Kunst  und  Leben  den  Führer  gefunden  zu  haben,  den  sie  bisher  im 
Auslande  gesucht  hatte.  „Eine  neu  entdeckte  Welt  tat  ihre  Tore  auf  (Cäsar 
Flaischlen  im  „Pan")  und  weiter:  „Sein  (Nietzsches)  Einfluss  allerdings  ist  äusserlich 
in  keiner  Weise  so  bemerkbar,  wie  der  Zolas  oder  Ibsens.  Er  besteht  hauptsächlich 
in  einer  im  Stillen  wirkenden  philosophischen  Konzentrierung  des  einzelnen,  in 
einem   stillen    inneren   festigenden  Ausbau   und   einer  immer  fruchtbarer  werdenden 


H.  Daffis,  (ielehrteng-esohichte  des  18./ 19.  Jahrhunderts.  558 

Wertung  seiner  Anschauuiig-en."  Von  deutlicher  Einzelwirkung  auf  die  Entwicklung 
der  deutschen  Dichtung  war,  wie  I^.  richtig  hervorhebt,  nur  der  „Zarathustra",  auch 
dieser  hauptsächlich  allein  durch  die  suggestive  Kraft,  die  er  ausströmte.  Vom 
Einfluss  Nietzsches  auf  die  Dichtung  des  Auslandes  ist  zwischendurch  kurz  die 
Rede:  Strindbergs  „Tschandala"  bereits  sowie  der  Roman  „An  offener  See"  machen 
sich  die  neue  Herrenmoral  zu  eigen;  noch  viel  deutlicher  steht  d'Annunzio  in  ihrem 
Bann,  wogegen  Ibsen  und  Björnson  ihr  fern  bleiben.  Auch  bildende  Kunst  und 
Musik  erfuhren  die  Einwirkung  Nietzsches.  Der  Zarathustra  Richard  Strauss'  ist 
der  deutlichste  Beweis  hierfür,  während  in  der  Malerei  L.  von  Hofmann  am  sicht- 
barsten die  Gedankenwelt  Nietzsches  spiegelt,  wogegen  Klinger  unabhängig  von  ihm 
ähnliche  Bahnen  betrat.  Das  Beste  wiederum,  was  Nietzsche  der  bildenden  Kunst 
gab,  eine  Fülle  von  neuen  Stimmungen,  lässt  sich,  wie  bei  der  Dichtkunst,  nicht  in 
feste  Formen  fassen.  Das  dritte  Kapitel  spricht  von  Nietzsches  Vorläufern  und  zeigt, 
„wie  sich  die  Ideenwelt  Nietzsches  bereits  vor  seinem  Auftreten  in  der  deutschen 
Dichtung  ankündigte  und  wie  dann  seine  überragende  Persönlichkeit  den  Fortgang 
der  deutschen  Litteratur  beeinflusst  hat",  wobei  L.  sich  bewusst  ist,  dass  er  kein 
irgendwie  vollständiges  Bild  bieten  kann,  weil  die  Bewegung,  die  Nietzsche  hervorgerufen 
hat,  noch  längst  nicht  abgeschlossen  erscheint.  Er  zeigt  in  raschem  LJeberblick  die 
Fäden  auf,  die  von  Lessing,  vom  Zeitalter  Goethes,  die  endlich  vor  allem  von  den 
Romantikern  und  hier  zunächst  wieder  von  Fr.  Schlegel,  die  vom  jungen  Deutsch- 
land und  ganz  besonders  von  Heinrich  Heine  zu  Nietzsche  hinüberfuhren.  L.  weist 
weiter  darauf  hin,  wie  die  tragisch-heroische  Weltanschauung  der  Hebbel,  Carlyle, 
Emerson  und  Ibsen  in  Nietzsche  ihren  vollendeten  Ausdruck  fand,  und  wie  Schiller 
(Karl  Moor),  Georg  Büchner  (Danton),  0.  Ludwig,  Byron,  Hebbel,  jeder  nach  seiner 
Art  in  seinen  Menschen  der  Welt  des  Nietzscheschen  Uebermenschen  sich  genäheil 
haben,  dem  Gestalten  R.  Wagners  am  nächsten  stehen.  Auch  die  Wiedergeburt  der 
Renaissanceideen  im  Drama,  obwohl  nicht  direkt  von  Nietzsche  hervorgerufen, 
steht  sichtbar  unter  seinem  Einfluss.  Halbe,  Schnitzler  und  Weigand  sind  hier  zu 
nennen,  während  Sudermanns  Uebermenschen  Röcknitz  (Glück  im  Winkel),  Leo 
Seilenthin  (Es  war)  mit  Nietzsches  Ideal  wenig  zu  tun  haben,  dem  die  Magda  der 
Heimat,  der  Prinz  Witte  in  den  drei  Reiherfedern  immerhin  näher  stehen.  Stärker 
jedoch  als  im  Drama  und  Roman  war  der  Einfluss  Nietzsches  auf  die  neue  Blüte  der 
deutschen  Lyrik.  Mit  ihr  beschäftigt  sich  L.  im  vierten  Kapitel.  Nachdem  er  kurz 
und  treffend  Werden  und  Wesen  dieser  neuen  Kunst  umschrieben  und  klar  den 
Weg  gezeigt  hat,  der  von  Goethe  und  Heine  hinüberleitet,  mustert  er  die  Lyriker, 
die  sichtlich  unter  der  direkten  Einwirkung  Nietzsches  stehen.  Als  ersten  Hermann 
Conradi  mit  den  „Liedern  eines  Sünders",  ^fahm  Conradi  Nietzsches  Ideen  kritiklos  auf, 
so  ist  Richard  Dehmel,  der  ihnen  mit  freier  Souveränität  gegenübersteht,  reifer  und 
reicher  durch  sie  geworden.  Alfred  Mombert  dagegen.  Nietzschescher  Art  und 
Kunst  innerlich  verwandter  als  Dehmel,  verschmilzt  sie  mit  dem  eigenen  Wesen  zu 
untrennbarer  Gemeinschaft,  die  bei  Naturen  wie  Christian  Morgenstern  und  Franz 
Evers  weniger  organisch  erscheint.  Aber  auch  die  völlig  entgegengesetzte  Art  M. 
G.  Conrads  setzt  sich  mit  Nietzsche  verständnisvoll  auseinander.  Von  dem  Sprach- 
künstler Nietzsche  hat  besonders  tiefe  Wirkungen  Johannes  Schlafs  Lyrik  erfaliren. 
Aber  auch  die  eigene  Lyrik  Nietzsches  hat  etwa  in  Scheerbarts  „Königslied"  usw. 
direkte  Nachfolge  zu  verzeichnen.  Ein  Ausblick  auf  die  Kunst  der  Zukunft 
macht  in  einem  fünften  Kapitel  den  Beschluss  des  Ganzen.  Das,  was  er  an  bleibenden 
Werten,  an  suggestiven  Gedanken  durch  sein  Lebenswerk  geschaffen,  wirkt  immer 
tiefer  und  breiter  fort.  Und  wenn  heute  ahnung-svoll  von  einer  neuen  individuellen 
Kunst  auf  dem  festen  Grunde  einer  neuen  Kultur  gesprochen  werden  darf,  so  ist 
das  in  erster  Linie  dem  Wirken  Nietzsches  zu  danken.  „Nicht  darauf  kam  es  an, 
dass  die  Lehren,  die  er  predigte,  richtig  waren  und  jederzeit  die  Wahrheitsprobe 
bestehen  konnten."  Der  Idealismus  der  deutschen  Jugend,  der  trockenen  Schul- 
weisheit müde,  fand  in  Nietzsche  einen  begeisterten  und  begeisternden  Erzieher.  Eine 
kurze  Besprechung  Woerners  im  Euphorion  zollt  in  allem  Wesentlichen  dem 
Buche  von  L.  reichen  Beifall.  „Man  kann  unmöglich  kürzer  sagen,  was  da  gesagt 
ist :  Nicht  nur  kurz,  sondern,  von  einigen  auffallenden  Nachlässigkeiten  und  schiefen 
Bildern  abgesehen,  gut  gesagt,  gepräg-t  ..."  W.s  Kritik  gipfelt  in  den  Worten: 
„Eine  überaus  wertvolle  Ergänzung  zu  streng  wissenschafüichen  Forschungen."  — 
Anknüpfend  an  Th.  Zieglers  Bezeichnung  Nietzsches  als  typischen  Vertreters  des 
individualistischen  Geistes  beti-achtet  Lichtenberger  (7293)  Nietzsches  Ent- 
wicklung vom  „Zarathustra"  bis  zum  „Antichrist"  und  zeigt,  dass  Nietzsches  Moral 
nicht  ausschliesslich  individualistisch  genannt  werden  darf,  sein  IndividuaUsmus  ist, 
psychologisch  gesprochen,  nichts  weiter  als  eine  Verfeinerung  und  Selbstaufhebung 
des  Altruismus.  —  Th.  Lipps  (7295)  untersucht  die  Begriffe  Individuum  und 
Individualität   auf  ihre   psychologische   und   ethische   Provenienz    und  Geltung  hin, 


554  I^-  Daffis,  Gelehrtengeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts. 

sieht  die  Verwirklichung  des  Ideals  des  Individuums  nicht  im  „Uebermenschen", 
sondern,  was  sehr  viel  mehr  ist,  „im  Menschen".  Nietzsche  ist  ihm  nicht  „der  Apostel" 
der  Individualität.  „Er  gelangte  bis  an  die  Schwelle  dessen,  was  er  suchte.  Aber 
es  war  ihm  nicht  vergönnt,  sie  zu  überschreiten."  —  R  a  u  (7305)  setzt  seine  Nietzsche- 
studien fort  in  drei  Aufsätzen:  Die  Philosophie  Piatos  und  ihre  Beurteilung  durch 
Nietzsche;  Nietzsche  über  Entstehung  und  Wesen  des  Christentums;  Nietzsche  über 
Ursprung  und  Bedeutung  der  Reformation.  —  Saenger  (7309)  feiert  Nietzsche 
als  Aphoristen  und  weist  auf  sein  nachgelassenes  Werk  hin.  —  An  Horneffer  an- 
knüpfend gibt  S  c  h  i  a  n  (7310)  auf  breiter  Basis  im  Rahmen  der  Gesamtanschauungen 
Nietzsches  in  drei  Vorträgen  eine  Darstellung  von  Nietzsches  Verhältnis  zum  Christen- 
tum. Auf  positivem  Standpunkt  stehend  tritt  er  Nietzsches  Auffassung  überall  ent- 
gegen, wird  jedoch  im  übrigen  der  gewaltigen  Grösse  des  Gegners  mit  ruhiger 
Würde  gerecht.  —  E.  H.  S  c  h  m  i  1 1  (7311)  schildert  in  bluten  reicher  Sprache  Nietzsches 
Entwicklung  im  Zusammenhang  „des  grossen  Stromes  der  Kulturentwicklung". 
Ausser  einer  Einleitung  gibt  er  folgende  neun  einzelne  Kapitel :  Das  sittliche  Grund- 
problem; Nietzsche  als  Antisokrates;  Sokratismus  und  Christentum;  das  Gesetz  der 
Kulturentwicklung;  zur  Pathologie  geschichtlicher  Gestalten;  die  prachtvolle  blonde 
Bestie;  der  Uebermensch;  Nietzsche  als  Antichrist;  Dionysos-Paraklet.  Da  der 
Verfasser  gelegentlich  es  eine  unwissenschaftliche  Roheit  nennt,  „herausgerissene 
Sätze  für  sich  zum  Gegenstand  der  Kritik  machen  zu  wollen",  so  gebe  ich  nicht 
ohne  ein  gewisses  Bangen  folgende  Stilprobe  aus  dem  Schluss  der  Einleitung:  „Ich 
behaupte  nicht,  dass  jene  Lianen  des  Landes  der  Sehnsucht  über  seinem  Haupte 
rauschten  und  seine  Paradiesesvögel  über  ihm  gesungen,  aber  dass  er,  über  sich 
das  rosige  Schweigen,  die  tiefe  Stille  eines  wolkenlosen  Tages,  unter  sich  die  Mitter- 
nacht der  von  phantastischen  Ungeheuern  wimmelnden  Abgrundstiefe,  nach  jenem 
Sonnenlande,  nach  jenem  dritten  Reiche  gesegelt  ist,  das  lässt  sich  beweisen."  — 
Eigenartig,  aber  ebenfalls  aus  Begeisterung  für  den  Meister  hervorgegangen  ist  der 
Beitrag,  den  Isabelle  von  Ungern -Stern  berg  (7318)  zur  Nietzschelitteratur  bei- 
steuert. Vor  Jahren  hatte  sie  auf  einer  italienischen  Reise  die  flüchtige  Bekanntschaft 
des  Baseler  Professors  Nietzsche  gemacht.  Die  Verehrung  für  ihn  begleitete 
sie  durch  ein  Menschenleben.  Auf  Grund  handschriftlichen  Materials,  das  die 
Schwester  Nietzscheis  ihr  anvertraute,  geht  sie  nun  daran,  vom  Standpunkt  des 
Graphologen  aus  Nietzsches  geistige  Entwicklung  im  Spiegel  seiner  Handschrift 
zu  zeigen.  Ausser  Nietzsche  selbst  zieht  sie  noch  eine  Reihe  von  Verwandten  und 
Freunden  des  Philosophen  in  den  Kreis  ihrer  Betrachtung.  Da  ich  solchen  Studien 
und  Bemühungen  völlig  un vorgebildet  und  skeptisch  gegenüberstehe,  enthalte  ich 
mich  jedes  weiteren  Urteils.  —  Jedenfalls  bedeutet  es  nach  derartigen  bizarren  Aus- 
läufern der  Nietzschebegeisterung  eine  Wohltat,  den  ausgezeichneten,  im  besten 
Sinne  populären  Vortrag  Vaihingers  (7319)  zu  lesen,  der  in  wenigen  Wochen 
in  zwei  Auflagen  erschienen  ist  und  vielleicht  als  vorzüglichste  Einführung  in  die  Ge- 
dankenwelt Nietzsches  für  solche  empfohlen  werden  kann,  die  keine  fertigen  Urteile 
suchen,  sondern  zu  eigenem  Lesen  und  Schauen  angeregt  sein  wollen.  Der  ernsthafteste 
Vorwurf,  den  man  V.  machen  könnte,  dass  er  nämlich,  einer  sauberen  und  glatten 
Gliederung  zuliebe,  ein  wenig  konstruiert  und  schematisiert,  ist  ihm  auch  von 
Lichtenberger,  dem  Referenten  der  DLZ.,  nicht  erspart  geblieben.  —  Witte 
(7326)  sieht  vom  streng  kirchlichen  Standpunkt  aus  in  Nietzsche  ein  Warnungs- 
zeichen an  der  Schwelle  des  neuen  Jahrhunderts.  — 

In  dem  reichen  Briefwechsel  Nietzsches,  den  man  zu  erschliessen  begonnen 
hat  (7334),  ist  der  Nietzschegemeinde  eine  herrliche  Gabe  beschert  worden.  Vor 
allem  der  Briefwechsel  mit  Erwin  Rohde  ist  von  der  ersten  bis  zur  letzten  Seite  ein 
wundervolles  Zeugnis  für  den  Menschen  Nietzsche.  — 

Auch  die  grosse  Ausgabe  der  Werke  (7338),  von  treuer,  sorglicher 
Pland  herausgegeben,  schreitet  weiter  fort.  Der  „Wille  zur  Macht",  unter  grossen 
Schwierigkeiten  glücklich  ediert,  wird  dem  grossen  Kreise  von  Nietzsches  Gefolgschaft 
immer  mehr  und  mehr  zum  philosophisch- men"öchlichen  Testament  Nietzsches.  Es 
ist  im  Berichtsjahr  von  den  verschiedensten  Seiten  besprochen,  widerlegt,  freudig 
willkommen  geheissen  und  bis  ins  kleinste  interpretiert  und  kommentiert  worden ; 
dass  von  diesem  Nachlasswerk  aus  ein  neuer  SchlüsseJ  zum  Verständnis  gefunden 
ist,  war  allen  Beurteilern,  auch  dem  widerstrebendsten  deutlich  (7344  ff).  ~ 

Eine  Reihe  von  U  ebersetz  ungen  der  Werke  Nietzsches  verzeichnet 
unsere  Bibliographie  (7352— 54b).  — 

Unter  den  Arbeiten,  die  den  Historikern  der  Philosophie  gelten, 
sei  auf  die  Skizze  hingewiesen,  die  A.  B  i  e  s  e  (7355)  seinem  Vater,  dem  langjährigen 
Lehrer  am  Pädagogium  zn  Putbus  F.  Biese  widmet,  und  auf  das  anschauliche 
Bild,  das  H.  Lindau  (7357)  von  P  a  u  1  s  e  n  entwirft.  — 


II.  Diilfis,  Gelehrlontjfeschichte  des  18./19.  Jahrhunderts.  555 

Theolo^io:  AUg-eineines.  Troeltsch  (7359)  schildert  die  Entwicklung-  von 
f  heologne  und  Kelig-ionswissenschaft  im  neunzehnten  Jahrhundert,  wobei  er  zunächst 
kurz  die  religiösen  Bewegungen  des  siebzehnten  und  achtzehnten  streift,  die  als  eine  Art 
Fortsetzung  des  von  der  Reformation  erregten  Geistes  dargestellt  werden.  Kant  wird 
gut  als  IJebergangserscheinung  vom  achtzehnten  zum  neunzehnten  Jahrhundert  g-e- 
zeichnet.  Nächst  iiun  werden  Schleiermacher  und  der  deutsche  Idealismus  charakte- 
risiert. Hegels  Lehre  stellt  sich  daneben  und  dagegen.  Pietismus,  Romantik,  die 
Bestrebungen  der  Freiheitskriege,  das  Aufkonnnen  und  Erstarken  der  Religions- 
philosophie, die  Wirren  und  Krisen  der  Gegenwart  endlich  werden  klar  und  lebens- 
voll dargelegt.  —  Ihnen  gelten  vor  allem  auch  die  Aufzeichnungen  Thikütters 
(7359a),  der  lange  Jahre  im  kirchlichen  Leben  Bremens  an  hervorragender  Stelle 
gestanden  hat  untl  nun  an  der  Hand  eigener  Erinnerungen  die  Bestrebungen  und 
Bewegungen  der  modernen  Theologie  anschaulich  malt.  —  Von  B  r  ü  c  k  s  (7360)  (JBL. 
1896  14:489)  „(Jeschichte  der  katholischen  Kirche  im  neunzehnten  Jahrhundert"  ist 
der  erste  Band  in  neuer,  wesentlich  verbesserter  und  vermehrter  Auflage  erschienen, 
welcher  die  Entwicklung  in  Deutschland  vom  Beginn  des  neunzehnten  Jahrhundert« 
bis  zu  den  Konkordatsverhandlungen  führt.  —  Besonders  bemerkenswert  ist  das 
grosse  Sammelwerk,  das  Werckshagen  (7361)  unter  Beihilfe  eines  grossen 
Stabes  von  Fachgenossen  herausgegeben  hat.  Es  sind  im  ganzen  50  einzelne  Auf- 
sätze, die  Werden  und  Wesen  des  Protestantismus  von  den  „Vorzeichen  und  Vor- 
läufern der  Reformation"  bis  zum  „Protestantismus  unter  Kaiser  Wilhelm  H."  schildern. 
Ausdrücklich  hervorgehoben  seien  die  Nummern:  G.  Albrecht  Dürer.  Deutsche  Kunst 
und  deutsche  Reformation  von  H.  Th  o  d  e.  12.  Rembrandt  und  die  religiöse  Kunst  der 
protestantischen  Niederlande  von  P.  Weizsäcker.  13.  Paul  Gerhardt  und  das 
evangelische  Kirchenlied  von  J.  Smend.  l(i.  Der  Protestantismus  im  Zeitalter  Friedrichs 
des  Grossen  und  Goethes  von  Jul.  Kurth  und  P^rederking.  18.  Schleiermacher  von 
Scholz.  19.  Kant  und  Fichte  von  A.  Dorn  er.  35.  Der  Protestantismus  in  der 
deutschen  Dichtung  des  neunzehnten  Jahrhunderts.  — 

Unter  den  Schriften,  welche  die  p  r  o  te  st a  n  t  i  s  ch  e  n  Theologen  betreffen, 
ist  besonders  reich  die  Litteratur  über  Schleiermacher.  Ausser  dem  schon 
erwähnten  Aufsatz  von  Scholz,  ist  die  englische  Biographie  von  M  u  n  r  o  (7372)  und 
die  Reihe  von  Aufsätzen,  die  ihm  S  e  e  b  e  r  g  (7373)  widmet,  hervorzuheben.  —  Eine 
Anzahl  anderer  Beiträge  zu  seiner  Biographie  und  Lehre  sowie  einige  Ausgaben 
einzelner  Schriften  verzeichnet  die  Bibliographie  (7365 — 74a).  —  Zahlreiche  Er- 
innerungen an  Hengstenberg  bringt  die  EKZ.  (7375).  —  Die  Monographie,  welche 
H  a  r  r  a  e  u  8  (7376)  D.  F.  S  t  r  a  u  s  s  gewidmet  hat,  wird  in  den  PrJbb.  anerkennend  be- 
sprochen. Die  Goethegemeinde  sei  noch  auf  das  hübsche  Wort  Straussens  über  Goethes 
„Verliebtheit"  hingewiesen,  das  der  Rezensent  am  Schluss  seiner  Besprechung  erzählt. 

—  Von  sachkundigster  Seite  wird  uns  ein  ausführliches  Lebensbild  G.  Uhlhorns 
geschenkt  (7376a).  - 

Von  den  Arbeiten,  die  sich  auf  das  Leben  und  Wirken  katholischer 
Theologen  beziehen,  ist  die  wichtigste  das  monumentale  Werk  von  Friedrich 
(7378)  (JBL.  1899  IV  lb:287)  über  Döllinger,  welches  mit  dem  3.  Bande  zu  Ende 
geführt  wird  und  zahlreiche  anerkennende  Bes})recliungen  gefunden  hat.  Von  Friedrich 
selbst  und  anderer  Seite  werden  kleinere  Beiträge  zu  DöUingers  Lebensgang  bei- 
gebracht (7378  a-79).— 

Unter  den  Kirchen  historikern  stehen  A.  Harnack,  H.  Holtzmann, 
J.  Köstlin  imd  besonders  Ch.  E.  Luthardt  im  Mittelpunkt  des  Interesses  (7382—90). 

—  Von  A.  Hausrat hs  (7391)  Werk  über  Richard  Rothe  ist  der  erste  Band  er- 
schienen, auf  welchen  nach  Abschluss  des  Ganzen  zurückzukommen  sein  wird.  —  Die 
Bedeutung  des  Schweizers  R.  Stähelin  für  Kirchengeschichte  und  Kirchenpolitik  wird 
von  verschiedenen  Seiten  gewürdigt  (7392 — 92a).  — 

K  a  n  z  e  1  r  e  d  n  e  r.  Ein  anschauliches  Bild  von  dem  wechselvollen  Leben 
und  Streben  Paulus  Cassels  entwirft  Brummer  (7393).  —  Das  grosse  Frommel- 
Gedenkwerk  (7394 — 95)  wird  um  zwei  Bände  vermehrt,  die  Reden  aus  dem  Amte  sowie 
Briefe  und  Denksprüche  des  gefeierten  Predigers  enthalten.  —  Seinem  Amtsbruder 
R.  K  ö  g  e  1 ,  der  im  geistlichen  Leben  Berlins  eine  nicht  minder  bedeutende  Rolle 
spielte,  ist  jetzt  ein  würdiges  biographisches  Denkmal  errichtet  (7396—97).   — 

Philologen.  Einer  Auswahl  aus  dem  wissenschaftlichen  Briefwechsel 
August  Böckhs  mit  Welker,  Niebuhr,  Thiersch,  Schömann,  Meier,  Gerhard,  Arnold 
Schäfer,  Fr.  Ritschi,  Alexander  von  Humboldt,  schickt  M.  Hoffmann  (7398)  ein  kurzes 
Lebensbild  des  grossen  Philologen  vorauf.  —  In  der  ADB.  gibt  Meister  (7400) 
eine  ausgezeichnete  Biographie  von  Georg  Curtius,  die  besonders  auf  die  Personal- 
union hinweist,  die  in  Curtius  zwischen  klassischem  Philologen  und  allgemeinem 
Sprachforscher  bestand.  —  Ein  scharf  umrissenes  Charakterbild  von  Th.  Gomperz, 
dessen  „Griechische  Denker"  in  zweiter  Auflage  erschienen  sind,  gibt  D  i  e  1  s  (7401).  — 

Jithreaberiohte  f&r  neuere  dent«che  Litteratnrgesckicbt«.     \Ul.  ^1 


556  E.  Schmidt,  Lessing-. 

Der  Bedeutung  des  vielseitigen  Fr.  M.  Müller  und  seinen  letzten  Schriften  werden 
verschiedene  Aufsätze  gerecht  (7403— 06).  —  Besonders  zahlreich  sind  die  kleineren  und 
grösseren  Arbeiten,  welche  zweien,  auf  der  Höhe  des  Lebens  und  Schaffens  gestorbenen 
Schülern  Ritschis  gelten:  0.  Ribbeck  (7408-10)  und  Erwin  Rohde  (7411  — 15c), 
jener  durch  seine  Freundschaft  mit  Paul  Heyse,  dieser  durch  seine  langjährigen 
treuen  Beziehungen  zu  Nietzsche  weiteren  Kreisen  vertraut.  Auch  in  das  Hauptwerk 
über  Rohde,  das  Buch  von  Crusius  (7411),  ist  eine  grosse  Zahl  der  wundervollen 
Briefe  an  Nietzsche  eingestreut,  von  denen  bereits  oben  die  Rede  war.  — 

Die  grosse  Anzahl  der  Beiträge  zum  Leben  und  Wirken  bedeutender 
Archäologen,  Historiker  und  Kulturhistoriker  verzeichnet  getreulich 
unsere  Bibliographie  (7417—83).  Hervorgehoben  seien:  Das  schöne  Denkmal,  das 
Carl  Neumann  (7427)  auf  Grund  mancher  eigenen  Vorarbeit  J.  Burckhardt  in 
der  ADB.  errichtet,  sowie  das  herrliche  Lebensbild,  das,  aus  einer  Fülle  von  Briefen 
aus  der  eigenen  Feder  und  der  ihm  Nahestehender  entstanden,  E.  Curtius  sich  gleich- 
sam selbst  geschrieben  hat  (7432)  und  das,  weit  über  die  Bedeutung  dieses  edlen  und 
gesegneten  Einzellebens  hinaus,  eine  unerschöpfliche  Fundgrube  für  die  Kultur-  und 
Gelehrtengeschichte  des  vergangenen  Jahrhunderts  bedeutet.  —  Herman  Grimm, 
der  Curtius  einst  als  den  letzten  Träger  und  Vollender  einer  schönheitstrunkenen 
Auffassung  der  antiken  Welt  dargestellt  hat,  wird  nun  selbst  von  R.  Steig  (7437) 
als  ein  Verwalter  dieses  Geistes  geschildert.  Auf  seine  lebendigen  Beziehungen 
zu  Goethe  und  zur  jüngeren  Romantik  fällt  belebendes  Licht,  das  von  den  Erinnerungen 
Wildenbruchs  (7438)  gesteigert  wird.  —  Das  liebenswürdige  Buch,  in  dem  K.  von 
Hegel  die  Erfahrungen  eines  reichen  Lebens  zusammenfasst  (7443),  ist  besonders 
in  dem  ersten  Teile,  der  bis  1859  führt,  für  die  Gelehrtengeschichte  wertvoll.  — 
Auf  die  reiche  Litteratur,  die  das  Hinscheiden  von  F.  X.  Kraus  hervorgerufen 
hat  und  die  der  Bedeutung  des  seltenen  Mannes  für  den  Katholizismus,  die  christliche 
Archäologie,  die  allgemeine  Kunst-  und  Kulturgeschichte  nachgehen,  sei  ausdrücklich 
hingewiesen  (7445—69).  —  An  Ranke,  Treitschke  und  den  zu  früh  verstorbenen 
Scheffer-Boichorst  wird  von  verschiedenen  Seiten  erinnert  (7470—81).  — 

Juristen  und  Nationalökonomen.  Das  Bild  des  Philologen  und 
Juristen  K.  Maurer  wird  von  Zorn  und  seinem  Schüler  G  o  1 1  h  e  r  aufgefrischt 
(7490-91).  - 

Mediziner  und  Naturforscher.  Die  prächtigen  Briefe  T  h.  B  i  1 1  - 
roths  (7496a),  welche  einen  ebenso  wertvollen  Beitrag  zur  Geschichte  der  Musik 
und  geistigen  Kultur  wie  zur  Geschichte  der  modernen  Chirurgie  bedeuten  und  weit 
über  die  Kreise  der  Fachgenossen  hinaus  Interesse  erregt  haben,  sind  bereits  in 
6.  Auflage  erschienen.  —  Ihnen  gleich  an  Wirkung  waren  die  Lebenserinnerungen 
A.Kussmauls  (7497  a),  die  ein  gut  Stück  Entwicklung  der  inneren  Medizin 
lebendig  spiegeln.  — 

Naturforscher.  Das  Porträt,  welches  Bölsche  (7504)  von  seinem  Lehrer 
und  Führer  Haeckel  entwirft,  ist  im  besten  Sinne  populär  und  wohl  geeignet,  weiten 
Kreisen  die  Gedankengänge  Haeckels  zu  vermitteln.  —  Das  grosszügige  Buch,  das 
Koenigsberger  (7505)  Helmholtz  widmet  und  von  welchem  im  Berichtsjahr 
nur  der  erste  Band  vorliegt,  wird  nach  Vollendung  des  Ganzen  eingehend  zu  be- 
sprechen sein.  —  A.  W.  von  Hofmann  und  M.  von  Pettenkofer  haben  in  ihnen 
auch  persönlich  nahestehenden  Schülern  die  berufenen  Biographen  gefunden  (7506—09). 
—  Gross  ist  die  Zahl  derjenigen,  die  an  R.  Virchows  Bahre  trauern  (7512— 24a).  — 


Lessing. 

(IV,  6  =  N.  7528-7577.) 
Erich  Schmidt. 


Gesamtausgabe.  Muncker(7528)  hat  im  16.  Band  die  Herausgabe  der  Werke, 
denen  nun  das  Brief  korpus  folgt,  rühmlich  abgeschlossen  mit  dem  grossen  Rest  des  Nach- 
lasses, zumeist  Niederschriften  der  Wolfenbüttler  Zeit.  Manches  Neue  tritt  hier  zum  ersten- 
mal ans  Licht,  besonders  in  Sammlungen  zum  deutschen  Wörterbuch  und  Fabelstudien, 
ausser  dem  schon  durch  R.  Förster  hervorgezogenen  Aesop  der  Reiskia.  Die  sehr 
mühsame  und  entsagungsreiche  Arbeit  war  erschwert  durch  die  arge  Willkür,  die 
sowohl  Füllebom  als  K.  O.  Lessing  an  einer  Menge  verschleuderter  Manuskripte 
geübt  haben.    M.  zeigt  allenthalben  grosse  Vorsicht,  Einsicht  und  Umsicht;  er  beschreibt 


K.  Soll  Uli  dt,  Lessin^.  557 

die  orhaltenen  Originale  genau,  fragt  der  Datierung  pünktlich  nach,  was  für  den 
Reigen  theologischer  Entwürfe  besonders  wichtig  ist,  und  bessert  den  Text  nicht  bloss 
durch  Revision  aller  abgelegenen  Zitate.  Wie  viele  Fehler  hafteten  z.  B.  der  Skizze 
S.  478 ff.  im  ersten  Druck  von  1784  an,  und  ist's  doch  selbst  Lachmann  daher  begegnet, 
einen  „Opletus"  statt  Optatus  passieren  zu  lassen.  Lücken  der  verschwundenen  Vor- 
lage werden  ö.  424/5  durch  Heranziehung  des  Gelasius  wahrscheinlich  ergänzt.  Weg- 
geblieben ist,  wie  sich  von  selbst  versteht,  auch  hier  I^ssings  Kopie  des  Rennei-s,  während 
kleine  neue  Stückchen  altdeutscher  Poesie  Aufnahme  gefunden  haben;  unbedeutende 
Marginalien  zu  Lavaters  Physiognomik,  zu  Anakreon,  zu  Bodmers  mittelhochdeutschen 
Texten  hätten  vielleicht  doch,  wo  so  manche  Spreu  der  Kollektaneen  lageil,  wenigstens 
teilweise  dargebracht  werden  sollen.  Zu  negativ  lautet  die  Anmerkung  S.  534  über 
Lessings  vorgeblichen  Plan,  Cellinis  Vita  zu  verdeutschen;  die  Sache  liegt  so,  dass 
Lessing  und  Kschenburg  1778  Nugents  englische  Uebersetzung  von  Boie  geborgt 
haben  und  Ooethe  eben  dieses  Exemplar  1796  benutzte,  wie  die  Note  zum  weimarischen 
Brief korpus  N.  .'^334  des  näheren  ausweist.  —  Dem  italienischen  Tagebuch 
unseres  Bandes  ist  Munckers  sorgsame  Nachprüfung  der  darin  angeführten  Werke 
zugute  gekommen:  so  fand  er  (7535),  vornehmlich  für  die  zweite  Hälfte,  in  den 
ersten  Jahrgängen  der  1772  begründeten  Wochenschrift  „Efemeridi  letterarie  di  Roma" 
die  Quelle  zahlreicher  blosser  Exzerpte  Lessings.  —  Einen  starken,  leider  über- 
lieftigen  Verstoss  gegen  Munckers  für  die  Rezensionen  der  Vossischen  Zeitung  ein- 
geschlagenes Verfahren  hat  Consentlus  (7544)  gerichtet,  dessen  Anklagen  und 
Widersprüche  auch  die  Vorgänger  von  dem  freilich  sparsameren  Ausleser  Lach- 
mann an  treffen.  Muncker  hat  gelassen  und  ausführlich  erwidert.  Aelteren  allgemeinen 
Einschränkungen  gegenüber  liefert  C,  der  unstreitig  die  Berliner  Tageskritik  jener 
Zeit  und  die  mit  Lessing  befreundeten  Journalisten  am  genauesten  kennt,  eine  scharf-, 
wohl  auch  spitzsinnige  Kritik  der  einzelnen  Artikel,  behutsam  in  sprachlichen  Argu- 
menten, und  nimmt  von  den  vielen  Lessing  aberkannten  Rezensicmen  diese  für  Mylius, 
jene  für  Naumann  in  Anspruch.  Dass  hierin  Dissentius  doch  zu  sicher  auftritt, 
hat  namentlich  Küster  erörtert.  C.  behält  das  Verd  enst,  dieses  Problem  kräftig 
gestellt  und  gründlich  gefördert  zu  haben.  — 

Unter  den  kleinen  Ausgaben  tun  sich  die  von  Matthias  (7530—31) 
hervor.  —  Der  Brief  (7533)  —  an  Voss,  24.  Dezember  1771  —  ist  bloss  aus  Jonas' 
Stettiner  Programm  von  1901  wiederholt.  — 

Darstellungen,  Biographisches,  Zeitgenossen.  Bertheaus 
Lebensabriss  (7536)  mit  ganzen  zwei  Seiten  über  die  Philosophie  und  Theologie  hat 
die  nötige  Auffrischung  und  Ei^'eiterung  nicht  gefunden;  die  knappe  Uebersicht 
Consent!  us'  (7537)  sei  wegen  ihrer  solchen  Einleitungen  selten  eigenen 
Gewissenhaftigkeit  erwähnt.  —  In  Lessings  erste  Schulzeit  führt  uns  S  c  h  w  a  b  e  s 
(7540)  ausgezeichneter  Aufsatz  über  den  trefflichen  bis  1743  in  Kamenz  wirkenden 
Rektor  Heinitz,  seine  Reformkämpfe  für  ein  neues  deutsches  Religionskompendium 
(Freylinghausen),  eine  deutsche  Grammatik  des  Lateinischen  und  die  Hebung  der 
Theateraufführungen,  denen  er  seine  leider  verschollene  Schrift  „Die  Schaubühne 
eine  Schule  der  Beredsamkeit"  gewidmet  hat.  Der  Lehrplan  wird  genau  mitgeteilt; 
wir  erfahren,  dass  der  Unterricht  vormittags  von  6—9,  nachmittags  von  1-3  Uhr  in 
den  fünf  Klassen  stattfand,  Mittwoch  und  Samstag  aber  schulfrei  waren,  und  dass  im 
Unterkurs  das  „Artificium  epistolicum''  als  Stilübung  nicht  fehlte.  —  N.  7541  erzählt 
die  Geschichte  der  1870  aufgestellten  Büste.  —  Consentius  (7544)  schöpft  aus 
Naumanns  Briefen  an  Haller  Mitteilungen  üjber  Lessings  Uebersetzertalent,  die  Kritik 
des  Jöcherschen  Lexikons,  den  „Messias",  seine  religiöse  Schrift  „Von  dem  Erhabenen 
in  den  Sitten"  1751,  seine  Beziehungen  zu  Marburg  und  Wittenberg.  —  In  Geigers 
(7543  — 43  b)  Artikeln  ist  für  uns  manches  warme  Wort  der  treu  zu  Moses  haltenden 
Aufklärungsfreundin  Elise  Reimarus  über  Lessings  Nachruhm  und  Mendelssohns 
Streit  mit  Jacobi  nicht  sowohl  zur  Sache  als  menschlich  interessant.  — 

Sprache.  Lessings  Eifer  für  reines  Deutsch  behandelt  frisch  Matthias 
(7545),  auch  zu  den  doch  nicht  dem  Sprachverein  anheimgegebenen  Gleichnissen  ab- 
schweifend, in  einer  geschickten  Lese  von  Blüten  und  etlichen  Unkräutchen ;  übrigens  mit 
dem  offenen  Eingeständnis,  dass  Lessing  ein  „Nicht-Puriste"  war.  Leider  sind  alle 
Stellen  nach  Lachmann-Maltzahn  zitiert.  — 

Was  die  einzelnen  Werke  und  ihre  Auslegung  betrifft,  so  sehe  ich 
ein  für  allemal  ab  von  nichtigen  oder  winzigen  Ergebnissen  der  Schuldrucke  (löblich 
ist  7550),  reinpätlagogischen  Spenden,  Litaneien  über  Schuld  und  Tod  Emilias  usw., 
aufgewärmten  Theaterberichten  oder  gar  antisemitischen  Sumpfpflanzen  (7557).  — 
Für  die  „Kleinigkeiten"  ist  Max  Fri  edlae  n  d  e  r  s  inhaltschweres  Sammel- 
werk (4555)  2,  S.  505  wichtig:  wir  finden  staunend  etwa  120  Kompositionen  aus  dem 
18.  Jahrhundert,  von  1754  an,  wo  Ph.  E.  Bach  den  Chor  eröffnet,  bis  1799,  wo  ihn 
Haydn,  der  seine  Töne  längst  an  solche  Stücklein  verschwendet  hatte,  und  Romberg 


558        '  E.  Naumann,  Herder. 

schliessen;  Agricola,  Marparg-,  Quanz,  Graun  („Die  Ente"!),  Hiller,  J.  C.  F.  Bach, 
Andre.  —  Bröses  (7551)  in  trockenen  Blankversen  gehaltene  Uebersetzung-  der  von 
Grudzinski  für  die  „Minna"  ausgepressten  „Ecole  des  maris"  des  Nivelle  de  la 
Chaussee  war  kein  Bedürfnis.  —  Schmitz  (7552)  beleuchtet  nicht  bloss  Tellheims 
Konflikt,  sondern  auch  wiederum  die  von  einem  Schauspieler  Böm  den  Schweden  an- 
geeignete französische  Bearbeitung  des  Chabannes,  während  die  Rezensenten  Stock- 


R.  Kohlrausch,  der  in  der  FZg.  1901,  N.  312,  314  „Emilia  Galottis  Heimat"  für 
das  Lokalkolorit  in  Guastalia,  für  Typen  der  Hauptfiguren  in  Wolfenbüttel  gesucht 
hatte,  mustert  dabei  nochmals  die  Wohnungen  des  Bibliothekars  und  geht  nun  zum 
allerletzten  Mal  der  Branconi-Legende  zu  Leibe.  —  Kösters  Ausgabe  des  „Nathan" 
(7556)  ist  fein  von  aussen  und  innen;  das  warme  Vorwort  weiss  mit  ein  paar 
Sätzen  auch  der  Vers-  und  Dialogart  gerecht  zu  werden;  sparsame  Schlussnoten  err 
läutern  Orientalisches.  —  Hennings  (7559)  und  Steinschneiders  (7560) 
Beiträge  zur  Geschichte  der  Ringparabel  waren  mir  in  letzter  Stunde  unzugänglich.  — 
Litteratur,  Kunst,  Philosophie.  S  t  a  e  d  le  r  (7567),  Dolmetsch 
der  Oden,  verfolgt  „Die  Horazfrage  seit  Lessing",  an  diesen  nur  rasch  anknüpfend, 
um  einer  abschätzigen  Bewertung  des  Lyrikers  den  Garaus  zu  machen.  —  Heuschkel 
(7568)  ist  im  Vorjahr  aufgeführt;  bei  Harnack  (7571a)  und  Rössler  (7577)  handelt 
es  sich  um  den  Wiederabdruck  bekannter  Aufsätze;  Jessens  (7572 a)  und  Helene 
Stöckers  (7573a)  Auseinandersetzungen  der  Kunstansichten  müssen  im  Zusammenhang 
gelesen  werden.  —  Christs  (7577)  Züricher  Rektoratsrede  gibt  eine  liberale  Analyse 
der  „Erziehung",  das  neue  Zukunftsevangelium  als  Geistesreligion  fortschreitender 
Menschen  bei  Jesus  findend,  die  Seelenwanderungsh^-pothese  abwehrend.  — 


Herder. 

(IV,  7  =  N.  7578-7595.) 
Ernst  Naumann. 


Allgemeines.  Von  Herders  Leben  gibt  Krücke  (7578  a)  unter  Betonung 
der  religiösen  Entwicklung  einen  kurzen  Ueberblick  und  eine  unbefangene  Würdigung. 
Während  des  Bückeburger  Aufenthalts  rühmt  er  ihm  herzerquickende  Frische  und 
feste  positive  Stellung  nach,  er  bedauert,  dass  beides  in  Weimar,  dem  modernen 
Athen,  wieder  verloren  ging,  als  Herder  das  Christentum  als  vollkommene  Humanitäts- 
religion zu  betrachten  anfing.  Er  begann  zwischen  den  beiden  Richtungen,  die 
damals  miteinander  rangen,  zu  schwanken,  der  kritischen  Philosophie  und  der  Auf- 
klärung jener  Zeit,  suchte  aber  die  ausgefahrenen  Geleise  der  Orthodoxie  zu  ver- 
meiden. Aber  niemals  hat  er,  wie  K.  auch  hervorhebt,  die  Grundlagen  der  evan- 
gelischen Kirche  angetastet,  das  apostolische  Glaubensbekenntnis  gilt  ihm,  wenn  auch 
die  Begriffe  Auferstehung  des  Fleisches  und  Höllenfahrt  missverständlich  sind,  als 
der  schlichteste  und  edelste  Ausdruck  des  christlichen  Glaubens ;  die  ganze  Theologie 
hängt  ab  vom  Bibelstudium.  Auf  dem  Gebiete  der  allgemein  religiösen  und  ästhe- 
tischen Wertschätzung  der  Bibel  liegen  ganz  besondere  Verdienste  Herders,  die 
bleibenden  Wert  haben.  Ebenso  trat  er  für  die  Verbesserung  der  Gesangbücher  in 
der  evangelischen  Kirche  ein.  —  Mit  seiner  Unterordnung  der  Dichtung  Herders 
unter  die  Kategorien  eigene  Dichtung  und  Uebertragung-  wird  Hense  (1505  a)  dem 
Dichter  nicht  gerecht.  Die  Stücke  aus  der  griechischen  Anthologie  und  die  Blumen- 
lese aus  den  morgenländischen  Dichtem  gehören  jedenfalls  nicht  zu  der  ersten  Klasse, 
der  Cid  aber,  den  H.  zur  zweiten  rechnet,  ist  keine  blosse  Uebertragung;  man  sollte 
sich  gewöhnen,  von  Nachdichtungen  zu  sprechen.  — 

Unsere  Kenntnis  von  Herders  Beziehungen  zu  Zeitgenossen 
erfährt  durch  neu  veröffentlichtes  Material  weitere  Vertiefung.  S  u  p  h  a  n  (7579)  teilt 
eine  poetische  Begrüssung  des  Herzogs  Karl  August  wegen  der  Geburt  des  Erb- 
prinzen und  den  Entwurf  der  bei  demselben  Anlass  gehaltenen  Predigt  mit,  die  wir 
nunmehr  in  zahlreichen  Wandlungen  verfolgen  können.  In  einem  von  S,  zugleich 
veröffentlichten  Gutachten  über  kirchlich  ökonomische  Zustände  vom  28.  März  1787 
tritt  Herder  mit  Nachdruck   für   die  Aufbesserung  der  Lehrergehälter  am  W'ilhelm- 


E.  Naumann,  Herder.  559 

Ernst-Gymnasium  in  Weimar  ein,  <liü  besonders  dem  Professur  Musäus  zugute  kommen 
sollte.  —  In  feinsinniger  Darstellung-  schildert  Eleonore  von  Bojanowski  (7580) 
die  Beziehung-en  der  Herzogin  Luise  zu  Herder  und  dessen  Hause.  Die  von 
Suphan  in  den  Nachträgen  mitg-etoilten  üedichte  Herders  an  die  Herzogin  sowie  eine  Reihe 
neu  veröffentlichter  Briefe  von  beiden  erhalten  durch  die  Abhandlung  einen  lebendigen 
Kommentar.  DieUebereinstimmung  in  der  Ansicht,  dass  der  Housseausche  Freiheitsdrang 
auch  für  das  (Jenie  nur  insoweit  (ililtigkeit  habe,  als  er  mit  den  Forderungen  christ- 
licher Moral  sich  vereinigen  lasse,  also  gerade  das,  was  Herder  allmählich  von 
Ooethe  trennte,  ward  zu  einer  Grundlage  des  Vertrauens  der  Herzogin  zu  Herder, 
der  schliesslich  am  Hofe  zu  Weimar  die  „moralische  Mauer"  bildete  ii^cf^en  eine  ein- 
seitige Geltendmachung-  des  Naturrechts.  In  der  eingehenden  Charakteristik  der 
Herzogin  ergeben  sich  manche  Züge,  die  auf  die  Prinzessin  in  Goethes  Tasso  deutlich 
hinweisen;  aber  als  Fürstin  und  als  Mutter  hat  Luise  unendlich  zahlreichere  und 
tiefere  innen;  Erfahrungen  durchlebt  als  jene;  allem  Edlen  und  Schönen  hold,  mit 
zartestem  Gefühl  für  das  Schickliche  ausgerüstet,  in  die  Litteratur  der  Alten  durch 
Herders  feines  Verständnis  eingeführt,  aber  vom  Leben  unsanft  behandelt,  vereinsamt 
sie  allmählich  und  hat  schliesslich  auch  den  Verlust  Herders,  dessen  zunehmender 
Grämlichkeit  das  Freundschaftsverhältnis  wertlos  wurde,  zu  beklagen,  ohne  jedoch 
aufzuhören,  in  wohlwollender  Güte  sich  seines  Hauses  anzunehmen.  Den  äusseren 
Sorgen  im  Herderschen  Hause  suchte  sie  abzuhelfen,  das  Geschenk  von  2000  Gulden, 
welches  Herdern  am  10.  März  1788  von  unbekannter  Seite  zuging,  hat,  wie  jetzt  nach- 
gewiesen wird,  die  Herzogin  aus  eigenen  Mitteln  durch  ihren  Bruder,  den  Prinzen 
Christian,  absenden  lassen.  Karoline  blieb  auch  nach  dem  Tode  ihres  Gatten  der 
Herzogin  befreundet  und  dankbar»  —  Graf  0  b  e  rn  d  o  r  f  f  (7581a)  berichtet,  Herder 
habe  mit  dulie  Freifrau  von  Mauchenheim,  genannt  von  Bechtolsheim,  geborenen 
(Gräfin  Keller  (geb.  1751,  gest.  1847),  die  von  Wieland  als  Psyche  besungen  ward, 
bis  zu  seinem  Tode  in  freundschaftlichstem  Verkehre  gestanden.  Auf  die  erste 
flüchtige  Begeg-nung  bezieht  sich  der  in  Faksimile  mitgeteilte  Brief  Herders  vom 
11.  November  1785,  in  dem  er  sie  gleichfalls  als  „geistreiche  und  vortrefliche  Psyche" 
anredet.  Graf  0.  veröffentlicht  ferner  eine  [Jebertragung  Herders  aus  Pope 
(Herders  Werke,  herausgegeben  von  B.  Suphan  27,  S.  364)  in  einer  Fassung,  welche 
die  beiden  Varianten  ergibt:  „Was  nur  zieht  mich  sanft  von  hinnen"  und  „Ich 
schwimme  sanft  im  Morgenroth  — "  und  vermutet,  Herder  habe  mit  der  Uebersendung 
des  Gedichtes  der  oben  genannten  Freundin  auf  eine  originelle  und  geschmackvolle 
Weise  zum  Tode  ihrer  Schwester  Dorothea  kondolieren  wollen.  — 

Geistesleben.  Aus  den  Litteraturbriefen  teilt  W  a  c  h  l  e  r  (7582)  Stellen 
mit,  welche  beweisen,  dass  nach  Herders  Ueberzeugung  Muttersprache  und  Vater- 
land zu  den  herrlichsten  Gütern  der  Menschheit  gehören,  dass  man  Fremdem  nicht 
nachahmen,  sondern  die  eigenen  Volkseigentümlichkeiten  in  gleicher  Vollendung 
entwickeln  müsse,  wie  z.  B.  die  Alten  die  ihrigen  entwickelt  haben.  Diese  bekannten 
Grundsätze  Herders  gehören  auch  jetzt  noch  zur  Grundlage  nationaler  Kuhur.  — 
Scherers  Vermutung-,  der  Satyros  in  dem  gleichnamigen  Drama  Goethes  sei  der  junge 
Herder,  nimmt  Matthias  (7581)  wieder  auf.  Er  sucht  sie  durch  den  Hinweis  auf 
Herders  Wertschätzung  der  noch  ganz  Natur  gebliebenen  wilden  Völker  und  ganz 
besonders  durch  den  Nachweis  zu  stützen,  dass  die  Weltschöpfungsideen  des  vierten 
Aktes  sich  auf  das  engste  mit  Gedanken  und  Anschauungen  berühren,  welche  Herder 
in  der  ältesten  Urkunde  und  deren  Vorarbeiten  entwickelt,  also  aus  Schriften 
Herders,  welche  vor  dem  Satyros  verfasst  sind.  Der  Beweis  erscheint  erbracht,  dass 
Goethe  der  Person  seines  Satyros,  der  das  Uebermenschentum  in  der  Sturm-  und 
Drangzeit  darstellen  soll,  kennzeichnende  Züge  verliehen  hat,  die  Gedanken  und 
Stimmungen  des  jungen  Herder  entnommen  sind.  Im  einzelnen  ist  zu  bemerken, 
dass  Herder  das  Wort  Unding  für  Chaos  in  Klopstocks  Messias  4,  1345  „al§  er  vor- 
dem die  konunenden  W^elten  dem  Unding  entwinkte",  den  er  Bd.  6,  S.  5  und  8  selber 
zitiert,  gelesen  hat.  Unding  im  heutigen  Sinne  gebraucht  Herder  schon  1766  (Lebens- 
bild I,  2,  S.  150)  wie  Klopstock  Messias  2,  348.  —  Nach  Jessen  (758oa)  steht 
HeLnse  der  Herderschen  Aesthetik  nahe  und  verdankt  ihr  weitgehende  Anregungen, 
schränkt  aber  Herders  Sätze  auf  dem  Gebiete  der  Malerei  und  des  Gefühls  nicht  un- 
wesentlich ein,  während  er  in  betreff  der  Skulptur  ihm  ganz  zustimmt.  Ebenso  steht 
er  in  seinem  l'rteil  über  die  Grundgesetze  der  Poesie  neben  Herder  gegen  Lessing. 
—  Herders  Urteil  über  die  Schriftsteller  des  Altertums  geht  Kont  (7586)  in  sorg- 
fältiger Sammelarbeit  nach.  Herder  erscheint  ihm  den  Griechen  geneigter  als  den 
Römern;  die  Vorliebe  für  Athen  teilte  er  mit  seinen  Zeitgenossen  Lessing  und 
Winckelmann,  zwischen  diese  stellt  ihn  K.  als  einen  Griechen  aus  dem  Norden, 
meint  aber,  er  reiche  au  keinen  von  beiden  heran,  weil  keines  seiner  Werke  einen 
künstlerischen  Abschluss  habe.  —  In  einer  Abhandlung  über  Herders  Gedanken 
über  die  Muttereprache  geht   Hänsch  (7587)  von  Herders  Sprachtheorie  aus.     Er 


560  E.  Naumann,  Herder. 

stellt  zunächst  diejenig-en  [deen  daraus,  deren  Kenntnis  für  das  Verständnis  seiner 
Stellung  zur  Muttersprache  unerlässlich  scheint,  zusammen  und  sammelt  dann  die 
Anschauungen  Herders  von  der  Muttersprache  nach  den  Gesichtspunkten  ihres  Wertes 
im  geistigen  Leben  des  einzelnen  Menschen,  der  Nation  und  der  Völker  und  handelt 
schliesslich  von  der  Pflege  der  Muttersprache.  Herders  Anschauungen  über  die 
Muttersprache  stellen  einen  grossen  Werdegang  dar,  der  sich  schon  in  den  Frag- 
menten ankündigt.  Die  Annahme  von  Lebensaltern  der  Sprache  ist  ein  geistreicher 
Versuch,  die  Sprachen  alle  unter  einen  Gesichtspunkt  zu  bringen,  aber  in  Wirk- 
lichkeit lässt  er  sich  nicht  durchführen.  Die  Bemerkungen  über  die  Fremdwörter 
(Bd.  2,  S.  325)  empfiehlt  H.  der  Beachtung.  In  dem  Plan  der  livländischen  Schule 
zeigt  sich  eine  gewisse  stoffliche  Ueberlastung,  die  ihn  unausführbar  mache.  Hatte 
Herder  anfänglich  gegen  die  Grammatik  geeifert,  so  ist  er  durch  seine  eigene  Lehr- 
erfahrung zu  der  Erkenntnis  geführt  worden,  dass  der  Mensch  eine  Grammatik 
lernen  müsse,  um  genau  denken  und  sicher  sprechen  und  schreiben  zu  können; 
allerdings  scheint  H.  zu  glauben,  dass  Herder  damit  als  leitender  Schulmann  den  in 
Weimar  herrschenden  Verhältnissen  ein  Zugeständnis  mache.  Aber  Herder  hat  die 
formal  bildende  Kraft  der  Grammatik  wohl  erkannt.  Mit  der  Abhandlung  über  den 
Ursprung  der  Sprache  war  die  Gedankenentwicklung  Herders  über  Sprache  und 
Muttersprache  zum  Abschluss  gekommen.  Deutlich  trat  jedoch  seine  Auffassung  von 
dem  Verhältnis  zwischen  Denken  und  Sprechen  in  den  Ideen  hervor;  Wort  und  Idee 
decken  sich  dem  Umfange  nach;  inhaltlich  drückt  die  Sprache  nicht  Sachen,  sondern 
Namen  aus,  weil  keine  menschliche  Vernunft  die  Sache  selbst,  sondern  nur  deren 
Merkmale  erkennt.  Darin  kommt  Herder  Kant  nahe.  In  den  späteren  Werken  wird 
ebenso  der  nationale  Gesichtspunkt  in  der  Wertschätzung  der  Muttersprache  nach- 
drücklicher betont,  sie  wird  zu  einem  Mittel  nationaler  Kultur.  Vom  Standpunkt  des 
Humanitätsideals  erscheint  die  Sprache  als  das  höchste  Gut  eines  Volkes.  Herder 
fühlte  sich  selbst  als  deutscher  Schriftsteller  und  als  Mitarbeiter  an  deutscher  Kultur. 
—  In  den  Monatsheften  der  Comeniusgesellschaft  (7588)  wird  Herders  Urteil  über 
die  deutschen  Sozietäten  und  ihre  Nachfolger  aus  den  Humanitätsbriefen  (Bd.  18, 
S.  125  ff.)  abgedruckt  mit  der  Bemerkung,  es  war  eine  mutige  Tat  Herders,  dem  ab- 
schätzigen Urteil  über  die  deutschen  Sozietäten  in  Adelungs  Geschichte  der  mensch- 
lichen Narrheit  mit  seinen  eigenen  Ansichten  entgegen  zu  treten,  welche  durch  die 
Forschungen  unserer  Tage  überraschend  bestätigt  werden.  —  Als  eine  deutlich  und 
stark  ausgeprägte  Seite  in  Herders  Wesen  bezeichnet  Kef  er  stein  (7593)  seine 
auf  Vervollkommnung  der  einzelnen  wie  der  Menschheit  hinzielende  moralisch- 
pädagogische Geistesrichtung,  die  sich  über  alle  Gebiete  des  Lebens  verbreitet  und 
ihn  zu  einem  Erzieher  des  Volks  im  grössten  Stil  macht.  Dieses  pädagogische 
Wirken  prägt  sich  hauptsächlich  in  den  Humanitätsbriefen  aus  und  lässt  sich,  von 
dem  Reisejournal  anfangend'  durch  seine  ganze  schriftstellerische  Arbeit  verfolgen. 
Als  bedeutender  Theoretiker  und  Praktiker  der  Pädagogik  zugleich  steht  er  neben 
Rousseau  und  Comenius.  Herders  pädagogisches  Wirken  hat  zahlreiche  Berührungs- 
punkte mit  den  Forderungen  der  Gegenwart.  Herders  Ansichten  sind  selbstverständlich 
nicht  ohne  Wandel  geblieben,  seine  Aussprüche  und  Meinungen  haben  ihre  Form 
aus  den  Beziehungen  der  Zeitverhältnisse  erhalten  und  müssen  aus  diesen  gedeutet 
werden.  Die  akademische  Freiheit,  welche  Herder  vorfand,  hatte  einen  anderen 
Anstrich  als  die  gegenwärtige,  aber  in  der  Forderung  trifft  Herder  mit  den  Wünschen 
unserer  Zeit  zusammen,  dass  auf  der  Universität  mehr  die  selbständige  Arbeit  in  den 
Seminaren  als  das  Hören  der  Vorlesungen  betont  werde.  In  seiner  Weimarer  Schul- 
tätigkeit hat  er  an  dem  Aufbau  des  Gymnasiums  nach  der  realen  Seite  hin  gearbeitet, 
aber  er  hat  ebensowenig  wie  Goethe  jemals  vergessen,  welchen  Wert  die  alten  Sprachen 
für  die  Bildung  der  Gegenwart  haben.  Seinen  Haupterfolg  fand  er  jedoch  in  der 
Umgestaltung  des  erdkundlichen  und  des  geschichtlichen  Unterrichts  und  in  der  Hervor- 
hebung der  Muttersprache  zu  einem  nachdrücklich  betriebenen  Unterriohtsgegenstande. 
Seine  Schulreden  geben  über  seine  Stellung  zu  den  verschiedenen  Fragen  der  Er- 
ziehung und  des  Unterrichts  reichen  Aufschluss,  der  durch  die  theologischen  Schriften 
und  die  Ideen  zu  einem  Gesamtbilde  erweitert  wird,  welches  auch  seine  Stellung  zur 
Volksschule  erkennen  lässt.  In  der  Frage  der  weiblichen  Erziehung  trennt  sich 
Herder  allerdings  weit  von  den  Reformen  der  Gegenwart.  In  einem  Briefe  an 
Karoline  spricht  er  unverhohlen  den  Abscheu  vor  dem  gelehrten  Frauenzimmer  aus, 
er  weist  der  Frau  in  wissenschaftlichen  Dingen  noch  die  Stellung  an,  wie  sie  Goethe 
in  Tasso  ausgesprochen  hat.  Aber  Herders  ganzes  pädagogisches  Denken  und 
Streben  hat  seinen  Einfluss  bis  auf  die  Gegenwart  gewahrt.  —  Dass  Herder  ein  Vor- 
gänger Darwins  gewesen  sei,  behauptete  von  Bärenbach  1877  in  der  Schrift:  Herder 
als  Vorgänger  Darwins  und  der  modernen  Naturphilosophie.  Götz  (7589)  weist 
nach,  dass  sich  wohl  zahlreiche  Berührungspunkte  zwischen  beiden  aufzeigen  lassen, 
dass   aber  trotzdem  Herder  als   Vorgänger  Darwins  nicht  in   Anspruch  genommen 


E.  Naumann,  Herder.  Hfil 

werden  darf.  Herder  beschäftigte  sich  allerding-s  mit  dem  l)eszenden//i)njblem  uml 
bekennt  sich  zu  einer  Deszendenztheorie,  aber  nicht  zu  der  Darwin.schen.  Wan  die 
Helektionslehre  betridt,  so  spricht  Herder  zwar  von  einem  Kampfe  um  das  Dasein, 
sielit  diesen  al)er  an  als  ein  Mittel  zur  Erhaltung  des  Ganzen,  während  nach  Darwins 
fjehre  tler  Kam[)f  um  das  Dasein  planlos  in  der  Natur  in  ähnlicher  Weise  neue 
Arten  erzeugt,  wie  dei*  Wille  des  Menschen  planvoll  im  Kulturzustande  neue  liassen 
züchtet.  Feruj.T  erkennt  Herder  das  Vorhandensein  von  Varietäten  an,  die  organischen 
Wesen  sind  nach  ihm  ihren  Existenzbedingungen  entsprechend  auf  der  Krde  verteilt, 
von  ihnen  abliängig  und  bedingt  durch  Zusammen.setzung  des  Lebens,  Besciiaffenheit 
der  Luft,  des  Wassers,  des  Klimas.  Aber  die  Frage  nach  dem  Entstehen  der  Spiel- 
arten beantwortet  er  nicht  im  Sinne  Darwins,  der  die  erwähnten  Existenzbedingungen 
in  einen  direkten  kausalen  Zusammenhang  mit  der  Bildung  neuer  organischer  Formen 
setzt.  Die  Vererbung  hat  Herder  auch  beobachtet,  aber  sie  hat  nach  ihm  nicht  den  Zweck, 
durch  Häufung  individueller  Verschiedenheiten  neue  Arten  zu  l)ilden,  sondern  nur 
die  Absicht,  den  vorhandenen  Typus  vollkommener  zu  machen  und  zu  erhalten. 
Wenn  auch  Herder  das  Gesetz  der  korrelativen  Abänderungen  gekannt  hat,  so  hat  er 
doch  das  Gesetz  der  natürlichen  Zuchtwahl  nicht  ausgesprochen,  insofern  dieses  die 
Erhaltung  der  günstigen  individuellen  Verschiedenheiten  und  Abänderungen  oder 
das  Ueberleben  des  Passendsten  bedeutet.  Dass  Herder  sich  auf  einen  göttlichen 
Schöpfungsplan  beruft,  bedingt  dagegen  keinen  Unterschied  von  Darwin,  welcher 
ähnlich  beliauptet,  die  Gesetze  seien  der  Materie  durch  den  Schöpfer  eingeprägt. 
Herder  unterscheidet  sich  auch  von  Haeckel.  Eine  so  grosse  Aehnlichkeit  er  auch 
zwischen  Mensch  und  Tier,  besonders  Mensch  und  Affe  anerkennt,  und  zwar  nicht 
bloss  im  Körperbau,  sondern  auch  psychisch,  so  spricht  Herder  es  doch  ausdrücklich 
aus:  Affe  und  Mensch  sind  nie  eine  und  dieselbe  Gattung  gewesen.  Er  führt  drei 
tiefgehende  psychische  Unterschiede  zwischen  Mensch  und  Tier  an:  dem  Tiere 
fehlen  die  logischen  Begriffsvorgänge,  das  Tier  hat  keine  Sprache,  Tradition,  Rechte 
und  Gesetze,  der  Mensch  handelt  willkürlich,  das  Tier  unter  dem  Zwange  der  Not- 
wendigkeit. Herder  entfernt  sich  aber  auch  in  der  ganzen  Art  und  \Veise  seiner 
Naturbetrachtung  von  Darwin,  denn  sie  besitzt  eine  starke  teleologische  Färbung, 
die  bis  zu  einer  religiös-sittlichen  Teleologie  aufsteigt.  Die  Welt  ist  ihm  von  Gott 
erfüllt,  darum  kann  es  keinen  Zufall  geben;  denn  Gott  handelt  nach  Zwecken,  und 
daher  legt  auch  die  Geschichte  der  Menschheit  Zeugnis  ab  für  die  Verwirklichung 
sittlicher  Zwecke  und  führt  zu  Vernunft  und  Freiheit.  Darwin  dagegen  sucht  den 
Begriff  eines  Planes,  einer  gesetzniässigen  Entwicklung  zu  beseitigen  und  den  Begriff 
Zufall  an  dessen  Stelle  zu  setzen,  denn  dieser  entscheidet  in  dem  Kampfe  um  das 
Dasein.  Also  auch  in  ihren  naturphilosophischen  Gnindanschauungen  gehen  Herder 
und  Darwin  auseinander.  — 

Den  Theologen  Herder,  wie  er  sich  in  den  Provinzialblättern  zeigte, 
stellt  Tiebe-Wiegand  (7590)  seinen  Amtsbrüdern  in  einem  umfangreichen  Aus- 
ziige  aus  der  ,, alten  Schutzschrift  für  das  Predigtamt"  vor  Augen.  Wenn  auch  der 
Kirche  und  dem  Predigtamt  gegenwärtig  eine  bedeutsamere  Stellung  zuerkannt  wird, 
als  ihnen  Spalding  zuwies,  gegen  dessen  Schrift  von  der  Nutzbarkeit  des  Predigtamtes 
Herder  ankämpft,  so  verdienen  doch  auch  jetzt  noch  Herders  Grundgedanken  allgemeine 
Zustimmung.  — 

Werke.  Holzhausen  (7591)  erkennt  in  dem  Drama  Aeon  und 
A  e  o  n  i  s  eine  poetische  Illustration  zu  dem  Adrasteaaufsatz  über  Ludwig  XIV.  und 
vermutet,  dass  dieser  geradezu  bei  der  Schöpfung  des  Aeon  als  Modell  gedient  hat. 
Aeon  ist  eine  ansprechende  Allegorie  des  18.  Jahrhunderts,  die  neue  Zeit  tritt  in  der 
Gestalt  der  Aeonis  auf.  In  der  Forderung  des  sterbenden  Aeon,  sie  möge  sein  Werk 
verbessern  und  ausführen  durch  Liebe,  Recht  und  Wahrheit,  tritt  Herders  humaner 
Sinn  hervor.  Freilich  überwiegt  auch  in  dieser  Dichtung  die  Betonung  des  Sittlichen 
gegenüber  dem  Künstlerischen,  so  dass  eine  Tendenz  gegen  Schiller  und  Goethe  nicht 
fehlt,  wie  auch  Ausfälle  gegen  Kant  vorkommen.  Aber  die  Gedanken  des  säkularen 
Wechsels  treten  bei  Herder  prägnanter  auf  als  in  Goethes  Paläophron  und  Neoterpe, 
und  so  bleibt  die  Allegorie  ein  charakteristisches  Denkmal  davon,  wie  am  Janr- 
hundertende  ein  geistvoller  Mann  über  Zustände  der  Vergangenheit  und  Gegenwart 
urteilte.  —  Eine  Schulausgabe  des  Cid  lässt  Wa  ss  e  rz  i  e  h  e  r  (1447)  erscheinen.  — 
Aus  den  Zerstreuten  Blättern  macht  Grosse  (7592)  den  Aufsatz  Nemesis,  ein 
lehrendes  Sinnbild,  zum  Gegenstand  einer  Sonderausgabe  und  fügt  eine  mit  feinem 
Sinn  vollzogene  Auswahl  zugehöriger  Stellen  mit  anderen  Schriften  Herders  hinzu. 
In  dem  Begriffe  der  Nemesis- Adrastea  hat  Herder  eine  so  tiefe  Auffassung  des 
Griechentums  erwiesen  und  einen  Grundbegriff  des  griechischen  Altertums  mit 
solcher  Schärfe  und  Klarheit  entwickelt,  dass  man  fühlt,  wie  nahe  seinem  eigenen 
Wesen  dieses  lehrende  und  warnende  Sinnbild  stand.  Unter  den  beigegebenen 
Stücken  steht  ein  Abschnitt  über  die  Tragödie,  eine  Auslegerin  menschlicher  Schicksale. 


562  M.  Morris,  Goethe:  Allg-emeines. 

Gr.  wünscht,  dass  danach  das  Wesen  der  Tragödie  dargestellt  werde.  —  Zur 
P.ä  d  a  g-  o  g'  i  k  stellt  Keferstein  (7593)  umfangreiches  Material  in  Auszügen  und 
einzelnen  Stellen  der  Schulreden,  Gutachten,  amtlichen  Schriften  und  aus  einzelnen 
Abhandlungen  zusammen.  —  Den  Schluss  einer  poetischen  Umschreibung  von 
1.  Kor.  13.  ergänzt  B.  Suphan  (Zum  Sonntag  Estomihi:  Sonderdruck  aus  N.  34 
der  „Weimarischen  Zeitung".  10.  Februar  1902j  mit  Wildenbruch:  Doch  die  Liebe 
ist  die  grösste  aller  —  Liebe,  Liebe,  Liebe,  Leben,  Licht.  — 


Goethe. 

Allgemeines. 

(IV,  8a  =  N.  7596.7748a.) 

Max  Morris. 

Die  neue  Einrichtung  der  JBL.  erleichtert  dem  Referenten  für  ,, Goethe, 
Allgemeines"  seine  Aufgabe  noch  mehr  als  seinen  Kollegen.  Indem  Goethes  Gestalt 
sich  immer  gewaltiger  erhebt,  fühlt  man  in  den  allerverschiedensten  Lebenskreisen 
das  Bedürfnis,  sich  über  sein  Verhältnis  zu  Goethe  klar  zu  werden.  Hier  sind  nun 
zwei  Wege  möglich,  die  auch  beide  fleissig  begangen  werden.  Man  nimmt  entweder 
Goethe  als  Gesamterscheinung  und  versucht,  wenn  es  angeht,  eine  Synthese  der 
beiderseitigen  Weltanschauungen,  wobei  Goethe  gewöhnlich  so  gefällig  ist,  nachzu- 
geben ;  seine  Weltanschauung  bequemt  sich,  wie  sie  kann  und  muss,  der  des  Be- 
urteilers an.  Will  es  mit  dem  Biegen  gar  nicht  gehen,  dann  kommt  es  zum  Brechen, 
dann  wird  mit  dem  grossen  Toten  gefochten,  weil  er  nicht  so  dachte  wie  der  Ver- 
fasser der  Broschüre.  Zu  diesen  Gesamtabrechnungen  mit  Goethe  gehören  besonders 
die  Schriften  der  Theologen  (7613,  7620,  7640—7647),  ausserdem  aber  auch  einige 
der  von  Philosophen  (7622  ff.)  und  Pädagogen  (7670  ff.)  herrührenden  Arbeiten.  Solche 
berechtigte  Versuche  der  Gegenwart,  Goethe  an  sich  und  sich  an  Goethe  zu  messen 
—  das  zweite  ist  fruchtbarer,  aber  auch  schwerer,  und  geschieht  deshalb  seltener,  — 
sind  vom  Referenten  sorgfältig  zu  beachten.  Ein  anderer  Weg,  sein  Ich  mit  Goethe 
in  Verbindung  zu  setzen,  ist  bequemer.  Goethe  zieht  seine  Nahrung  aus  der  ganzen 
Weltbreite,  und  so  ist  in  seine  Werke  eine  Fülle  von  Realien  eingegangen,  die  fast 
einem  jeden  für  seine  besondersten  Interessen  eine  Anknüpfung  erlaubt.  So  sehen  wir 
nun  Mediziner  (7653  ff.),  Musiker  (7668),  Keltenforscher  (7604),  Nationalisten  (7675-76), 
„Moderne"  (7605 ff.),  Okkultisten  (7633 ff.),  Alkoholgegner  (7680),  Stenographen 
(7683)  Goethes  Werke  nach  einzelnen  Stellen  durchspähen,  womit  sie  dann  zwischen 
sich  und  ihm  eine  Verbindung  herstellen.  Wissenschaftlich  sind  diese  Arbeiten 
meistens  wertlos,  und  so  schwankten  der  Referent  und  seine  Vorgänger  bisher 
zwischen  der  Neigung,  sie  zu  übergehen,  und  der  Pflicht,  von  der  Tatsache  dieser 
Wirkung  auf  weite  Kreise  Nachricht  zu  geben.  Jetzt  lässt  sich  auf  die  Bibliographie 
verweisen,  wo  diese  als  Kulturphänomen  ebenso  interessante  wie  für  die  Goethe- 
forschung gleichgültige  Litteratur  sich  geordnet  überschauen  lässt.  — 

Lebensanschauung  und  Philosophie.  Zu  den  Theologen,  die 
sich  mit  Goethes  Gesamterscheinung  auseinandersetzen,  gehört  Eck  (7620),  wenn- 
gleich sein  Buch  nicht  auf  einen  theologischen  Grundton  gestimmt  ist.  Nur  die  allzu 
blühende  Sprache,  die  vielen  rhetorischen  Fragen,  der  allokutorische  Stil  deuten  auf 
Berufsgewöhnung.  In  fünf  Kapiteln  verfolgt  E.  die  Einwirkung  einiger  grosser 
Geistes-  und  Naturmächte  auf  Goethe  (Spinoza,  Italien,  Kant,  die  Neuzeit,  der  Orient) 
und  lässt  dann  zum  Schluss  alle  diese  Wirkungen  im  „Faust"  zusammenfliessen. 
In  dem  Spinoza-Kapitel  fällt  mit  Unrecht  aller  Nachdruck  auf  die  vorweimarische 
Zeit,  und  die  alte  Sage  von  dem  Spinozismus  des  Prometheusmonologs  wird  wieder 
einmal  vorgetragen,  trotz  Herings  nüchterner  und  überzeugender  Kritik  (JBL.  1897 
IV  8a :  11).  Was  hat  wohl  das  überschäumende  Selbstbewusstsein  des  genialen 
Individuums  mit  der  Lehre  Spinozas  zu  schaffen,  dem  die  Individuen  nur  vergäng- 
liche modi  der  ewigen  Substanz  sind?  Jacobi  scheint  in  seinem  Bericht  über  jenes 
berühmte     Gespräch    mit    Lessing    zwei     Gesprächsthemata     missverständlich     ver- 


M.  MorriH,  üoethe:  Allgemeines,  5(J3 

schmolzen  zu  haben,  aber  wäre  auch  der  Bericht  zuverlässig,  so  handeln  wir  immer 
noch  in  [jessings  Sinne,  wenn  wir  uns  durch  seinen  Ausspruch  nicht  hindern  lassen, 
selbst  zu  sehen  und  zu  urteilen.  Durch  den  geistigen  und  sittlichen  Gewinn  der 
italienischen  Reise  ist  üoethe,  nach  E.s  weiterer  Darlegung,  vor  der  drohenden 
Gefahr  bewahrt  worden,  seine  Affekte  und  Ijeidenschaften,  die  sich  ihm  doch  als 
Quell  seiner  dichterischen  Produktion  erwiesen,  zu  lieben,  zu  pflegen  und  so  das 
nach  Spinoza  höchste  Ziel  der  Selbstbildung  zu  verfehlen.  Indem  er  sich  von  Italien 
losreisst  und  wieder  in  das  Weimarische  Leben  einfügt,  nimmt  er  für  sich  Kants 
Hegritt'  vom  guten  Willen  zur  Pflicht  vorweg,  der  sich  ihm  dann  zur  Vollendung 
ausgeprägt  in  der  Person  Schillers  darstellt.  Die  beiden  letzten  Kapitel  bringen  die 
geläufigen  Betrachtungen  über  Goethes  Verhältnis  zur  französischen  Revolution, 
über  die  sozialen  Tendenzen  im  zweiten  Teil  „Faust"  und  im  „Wilhelm  Meister", 
über  Goethes  Religiosität  und  sein  Verhältnis  zu  den  geschichtlichen  Religionen. 
Von  dem  reichen  Sprachschmuck  entkleidet  ist  der  Gedankengehalt  des  liuches 
nicht  gerade  erheblich,  aber  der  Verfasser  hat  ein  lebhaftes  Gefühl  für  Goethes 
Grösse  und  weiss  es  anderen  zu  vermitteln.  Das  ist  mehr  als  sich  von  manchem 
strengeren  Forscher  rühmen  lässt,  und  so  wird  die  Schrift  gewiss  wohltätig  wirken. 
In  einer  neuen  Auflage  wären  vor  allem  die  zitierten  Verse  von  den  vielen  gröblich 
entstellenden  Fehlern  zu  säubern.  —  In  Frommanns  „Klassiker  der  Philosophie'* 
auch  Goethe  einzureihen  und  seine  Gedanken  nach  ihrem  philosophischen  Gehalte 
darzustellen  und  zu  prüfen,  hat  S  i  e  b  e  c  k  (7622,  Referat  darüber  7623)  unter- 
nommen. Mit  guter  Sachkenntnis  trägt  er  zueret  Goethes  philosophische  Anschau- 
ungen im  engeren  Sinne,  dann  seine  Gedanken  über  Natur,  Religion,  Ethik  vor. 
Poetik  und  Kunstlehre  bleiben  beiseite.  Einen  durchgehenden  Auszug  aus  dem 
Buche  können  wir  uns  ersparen,  denn  es  handelt  sich  ja  grösstenteils  um  bekannte 
und  längst  beachtete  Gedanken  Goethes.  Sie  enthalten  nach  S.  „eine  Fülle 
von  Intuitionen  hinsichtlich  des  Natur-  und  Menschenlebens,  und  ihres  Verhältnisses 
zum  Weltganzen  und  Weltgrunde,  deren  Werthaltigkeit  auch  den  Ergebnissen  des 
methodisch  spekulativen  Denkens  mindestens  ebenbürtig  ist".  In  dem  eigentlich 
philosophischen  Kapitel  ist  die  Kritik  der  Goetheschen  Lehre  von  den  Urphänomenen 
hervorzuheben.  Diese  Lehre  gehört  nach  dem  Verfasser  zu  den  bedeutsamen 
Leistungen  im  Gebiet  der  Erkenntnistheorie,  die  jede  in  ihrer  Art  die  Untrennbarkeit 
von  Denken  und  Anschauung  vertreten.  Goethe  versucht,  die  kausale  Begründung 
der  Wirklichkeit  überall  in  direkter  Bezogenheit  auf  das  normale  sinnliche  Wahr- 
nehmungsvermögen des  lebenden  und  fühlenden  Subjekts  zu  halten.  Aber  seine 
Lehre  bestimmt  letzter  Hand  die  Natur  als  eine  Musterkarte  typischer  Gestalten 
und  Vorgänge,  deren  Zusammenhang  nur  der  Phantasie  und  dem  Gemüt  ahnungs- 
weise sich  ankündigt.  Sie  in  einen  genetischen  Kausalzusammenhang  zu  ordnen, 
hat  Goethe  nicht  versucht.  Der  Wert  seiner  Lehre  liegt  in  dem  Hinweis  auf  die 
beharrlichen  Normal-  und  Grundformen  des  Natur-  und  Menschenlebens,  Das  Be- 
sinnen auf  diese  ist  gerade  unserer  von  ungeheuren  Umwälzungen  der  Technik  wie 
des  politischen  und  gesellschaftlichen  Lebens  aufgewühlten  Zeit  nötig.  Goethes 
morphologische  Anschauungen  stellt  S.  zutreffend  dar,  nur  versteht  er  S.  50  unter 
der  „ürpflanze"  den  typischen  Wachstumsprozess  der  einzelnen  Pflanze,  also  Goethes 
Pflanzenmetamorphose,  während  sie  vielmehr  ein  aus  der  Vergleichung  der  höheren 
Blütenpflanzen  unter  einander  hervorgehendes  ideelles  Pflanzenbild  ist.  Die  Resultate 
Goethes  auf  diesem  Gebiete  beweisen  nach  S.  wieder  einmal  die  Bedeutung  des 
künstlerischen  Vermögens  und  der  Phantasie  in  der  Forschung.  Auch  die  Farben- 
lehre hat  Goethe  auf  künstlerischer  Anschauung  aufzubauen  gesucht  und  dabei 
freilich  die  mechanisch-mathematische  Erforschung  abgelehnt,  während  doch  gerade 
die  Synthese  der  künstlerischen  und  wissenschaftlichen  Weltbetrachtung  zu  erstreben 
ist.  Als  Grundzug  in  Goethes  Verhältnis  zur  Religion  betrachtet  S.  einen  Natur- 
pantheismus, der  sich  weiterhin  mit  philosophischen  und  mit  spezifisch  christlichen 
Motiven  in  Einklang  setzte.  Den  intellektualistischen  Charakter  des  reinen  Pantheismus 
hat  Goethe,  mehr  noch  als  selbst  Giordano  Bruno,  zugunsten  einer  ethisch-gefühls- 
mässigen  Weltanschauung  zurückgedrängt.  Was  S.  im  letzten  Kapitel  über  Goethes 
Stellung  zum  Problem  der  Willensfreiheit  sagt,  stammt  zum  Teil  wörtlich  aus  seinem 
älteren  Aufsatz  über  dieses  Thema  (JBL.  1901  IV  8a':  7).  Nach  seinen  damaligen 
Ausführungen  sollte  zur  philosophischen  Begründung  von  Goethes  Freiheitslehre 
eine  nähere  Analyse  des  Begriffs  der  Pereönlichkeit  nötig  sein;  hier  versucht  er 
nun,  den  Abriss  einer  solchen  Analyse  zu  liefern.  Der  gesamte  Gedankenkomplex 
Goethes  stellt  sich  ihm  als  ein  Versuch  dar,  für  den  in  der  Welt  waltenden  Gegen- 
satz von  Stoff  und  Geist,  von  Natur  und  Leben  vom  ästhetischen  Gesichtspunkt  aus 
eine  Synthese  zu  gewinnen.  Goethe  erscheint  so  als  ein  Nachfolger  von  Plato, 
Aristoteles,  Giordano  Bruno,  als  ein  Vorgänger  von  Schopenhauer  und  Nietzsche. 
S.s  kenntnis-  und  gedankenreiches  Buch  würde  noch  wohltätiger  wirken,  wenn  seine 

Jahresberichte  f5r  nenere  deutsche  Liiteratorgescbichte.    XIU.  ^2 


564  M.  Morris,  Goethe:  Allg-eraemes. 

Sprache  mehr  Eigenprägung-  hätte.  Von  verschliffenen,  abstrakten  Wendungen  ura- 
tönt  muss  man  sich  häufig  auf  die  Meinung  aller  dieser  vornehmen  "Worte  erst  be- 
sinnen. —  Wie  in  den  Vorjahren  findet  Goethes  Verhältnis  zu  Kant  auch  diesmal 
besondere  Beachtung.  Ueber  S  i  m  m  e  l  s  bedeutenden  Aufsatz  ,,Kant  und  Goethe" 
(JBL.  1899  IV  8  a :  95)  berichtet  ein  Referat  (7629),  das  zutreffend  die  grossen  Anti- 
thesen der  Arbeit  heraushebt.  Kant  strebt  nach  Grenzsetzung,  Goethe  nach  Einheit. 
Kant  geht  vom  Subjekt,  Goethe  vom  Objekt  aus,  beide  aber  gelangen  von  ihrem 
Ausgangspunkt  bis  zum  Mitumfassen  des  Gegensätzlichen.  Diesem  theoretischen 
Gegensatz  entspricht  das  Verhalten  der  beiden  grossen  antipodischen  Geister  in  der 
praktischen  Philosophie.  Beiden  steht  der  Primat  der  praktischen  Vernunft  fest. 
Aber  von  dieser  gleichsam  nur  punktuellen  Gemeinsamkeit  aus  trennen  sich  ihre 
Wege.  „Jener  fundamentale  und  unversöhnliche  W^ertunterschied  zwischen  der 
sinnlichen  und  der  vernünftigen  Seite  unsres  Wesens,  auf  dem  die  ganze  Kantische 
Ethik  steht,  muss  Goethe  ein  Horror  sein."  Auch  in  der  Unsterblichkeits- 
frage sind  die  Anschauungen  der  beiden  äusserlich  ähnlich  bei  völliger  Diskrepanz 
der  Motive.  „Beide  finden  in  der  Wirklichkeit  des  menschlichen  Wesens  gewisse 
Forderungen  unmittelbar  angelegt,  zu  deren  Erfüllung  dasselbe  unter  den  empirischen 
Verhältnissen  nicht  gelangen  kann  .  .  .  Nun  aber  die  tiefe  Divergenz  ihres  Welt- 
bildes: für  Goethe  könnte  die  Natur  nichts  so  Sinnloses  tun,  als  uns  Kräfte  zu  ver- 
leihen, denen  sie  die  Entwicklung  abschneidet;  für  Kant  könnte  sie  nichts  so  Un- 
moralisches tun,  als  der  Sittlichkeit  ihr  Aequivalent  vorzuenthalten  .  .  .  Auch  dieser 
vorgeschobenste  Posten  der  beiden  Weltanschauungen  spiegelt  ebenso  den  Rhythmus 
des  Kantischen  Wesens,  das  die  Momente  des  Seins  untereinander  und  von  ihrem  Wert 
scheidet,  um  sie  erst  oberhalb  oder  unterhalb  der  Wirklichkeit  wieder  zu  versöhnen, 
wie  den  desGoetheschen,  für  den  das  Sein  in  sich  und  mit  seinem  Wert  von  vornherein  ein 
einheitliches  ist."  —  Auch  J  odl  (7630)  legt  den  Gegensatz  von  Kants  und  Goethes  Geistes- 
art dar.  Für  Kant  ist  die  Natur  „nur  ein  riesiges  Projektionsphänomen  des  Ich,  des  Geistes, 
in  welchem  dieser  seine  eigene  Gesetzmässigkeit  unter  dem  Bilde  einer  geordneten 
Welt  anschaut",  für  Goethe  „ein  Ausdruck  der  höchsten  allumfassenden  Realität,  das 
Urwesen  selbst".  Es  ist  nicht  zufällig,  dass  Goethe  gerade  die  Kritik  der  Urteils- 
kraft heraushebt  und  sich  ihr  dankbar  verpflichtet  bekennt,  denn  in  diesem  Werk 
weist  Kant  über  sich  selbst  hinaus  in  dem  Gedanken,  dass  der  mechanische  Zu- 
sammenhang der  anorganischen  und  der  teleologische  der  organischen  Natur  vielleicht 
in  einem  einzigen  Prinzip  zu  vereinigen  sind.  Von  hier  führt  der  Weg  aus  dem 
Kritizismus  hinaus  zu  Giordano  Bruno  zurück  und  zur  Identitätsphilosophie  Schellings 
hin,  die  Goethe  als  seiner  Natur  kongenial  anerkannt  hat.  „Vor  Goethes  Geiste  standen 
die  Umrisse  einer  Weltanschauung,  die  er  selbst  freilich  nur  dichterisch  zu  ahnen, 
nicht  wissenschaftlich  zu  gestalten  und  methodisch  zu  erweisen  vermochte,  zu  der 
sich  aber,  wenn  sie  einst  im  anbrechenden  Jahrhundert  ihren  Prometheus  findet, 
das  Kantische  System  verhalten  wird  wie  Morgennebel  zu  hellem  Sonnenlicht." 
—  Als  dieser  Prometheus  oder  als  ein  Vorläufer  von  ihm  tritt  Ferdinand 
Jakob  Schmidt  auf.  Er  hat  schon  in  seinem  Aufsatze  ,, Goethe  und  das  Alter- 
tum" (JBL.  1901  IV  8a2 :  16)  auf  den  Gegensatz  von  Goethes  Monismus  zu  dem 
von  Plato  bis  Kant  geübten  Psychologismus  hingewiesen,  der  vom  erkennenden 
Individuum  ausgehend  das  Objekt  als  etwas  Fremdes,  Widerspenstiges  zu  bewältigen 
sucht.  In  seinem  Buche  „Grundzüge  der  konstitutiven  Erfahrungsphilosophie  als 
Theorie  des  immanenten  Erfahrungsmonismus.  Berlin,  1901"  (Referat  darüber  7631) 
versucht  Seh.  nun,  Goethes  Einheitsanschauung  philosophisch  zu  begründen.  Zu 
den  „auf  die  Notwendigkeit  einer  Neugestaltung  des  philosophischen  Verfahrens  hin- 
weisenden Anzeichen"  gehört  für  ihn  vor  allem  der  universale  Monismus  der  Geist- 
natur in  der  Wellkonzeption  Goethes.  Aus  dem  Fragment  „Natur"  ,, spricht  ein  anderer 
Geist  als  in  der  Kritik  der  reinen  Vernunft  ...  An  diesem  Punkte  liegt  die  Scheide 
zweier  W^eltanschauungen.  In  der  versinkenden  liegt  das  Zentrum  in  der  Einheit 
des  Selbstbewusstseins,  in  der  morgenschön  am  Horizont  emportauchenden  ist  das 
Ganze  der  Natur  der  Standort,  von  dem  aus  der  Blick  auf  das  Einzelne  fällt  ...  So 
glaubte  Goethe  mit  seinem  umfassenderen  Schauen  zunächst  die  Betrachtungsweise 
Kants  und  Schillers  hinter  sich  zu  lassen;  in  Wahrheit  aber  machte  er  sich  dadurch 
von  der  geistigen  Epoche  los,  deren  Wurzeln  bis  in  das  Zeitalter  des  Perikles  zu- 
rückreichen .  .  .  Aber  wenn  Goethe  so  wieder  nach  jahrtausendlanger  entgegengesetzter 
Richtung  aus  unmittelbarer  Intuition  auf  das  lebendige  Naturganze  verwies  und  da- 
nach in  seinem  Dichten  wie  in  seiner  Natur-  und  Kunstbeobachtung  handelte,  so 
vermisste  er  doch  je  länger  je  mehr  die  phüosophische  Erfassung  dieses  Standpunktes, 
die  er  selbst  zu  vollziehen  sich  nicht  berufen  fühlte."  Diese  philosophische  Begründung 
von  Goethes  Monismus  versucht  Seh.  zu  liefern,  aber  wir  haben  ihm  hier  auf  seinem 
Wege  nicht  zu  folgen.  — 

Ethik   und    Religion.     Das   grosse  Thema  „Goethe    und  Kant"    wird 


M.  Mori'is,  (jüotho:  Allg-emeines.  565 

auch  hier  behandelt.  1*  a  ii  l  s  e  n  s  P\istv()rtrag  (7639)  g-eht  von  dem  fJeg-ensatze 
zwischen  (loethes  und  Kants  sittlichen  Ideen  aus.  Kant  findet  auf  dem  Grunde  der 
menschlichen  Xatur  einen  Hanw^  zur  Unlauterkeit;  nur  durch  eine  Revolution  in  seiner 
(iesinnung-,  durch  Unterdrückung*  seines  angeborenen  Wesens  könne  er  zur  Sittlichkeit 
gelangen.  Im  geraden  (Jegensatz  dazu  blickt  Goethe  mit  Glauben  und  Liebe  auf 
die  menschliche  vSeele.  Nicht  Umschaffung  nach  einer  Idee,  sondern  Selbsterhaltung" 
und  Betätigung  ist  der  dem  Menschen  gewordene  Auftrag.  Dieser  freudige  helle 
Glaube  an  die  Natur  in  und  ausser  ihm  ist  in  Goethes  Wesen  der  herrschende  Zug. 
Auf  seine  weitere  Ausgestaltung  haben  durch  Bestimmung  und  Gegensatz  drei  geistige 
Mächte  gewirkt:  das  Christentum,  die  spinozistische  Philosophie  und  das  Griechen- 
tum. Der  entscheidende  Punkt,  wo  sich  Goethes  Christentum  von  dem  kirchlichen 
trennt,  ist  die  Lehre  von  der  Erbsünde;  er  glaubt  vielmehr  an  Gottes  freie,  ewige 
Liebe.  Zur  Kirche  hat  er  nie  ein  Verhältnis  gewinnen  können.  Den  letzten  poetischen 
Ausdruck  hat  seine  Auffassung  des  Evangeliums  in  den  Schlussscenen  des  „F'aust" 
gefunden.  Zu  der  Bibel  tritt  dann  die  Philosophie  Spinozas.  Ihn  und  Goethe  verbindet 
die  gleiche  universelle  Grundanschauung  (deus  sive  natura)  und  die  gleichen  sittlichen 
Ideen:  Ausbildung  und  Betätigung  aller  Kräfte  ist  die  Aufgabe  des  Lebens,  nicht  die 
Unterdrückung  der  Natur  durch  Askese  oder  Moralismus.  Das  Böse  ist  nicht  etwas 
Positives,  nicht  dem  Guten  koordiniert,  sondern  nur  eine  durch  unseren  beschränkten 
Blick  bedingte  Kehrseite  desselben.  Endlich  Goethes  Verhältnis  zu  den  Griechen. 
Sie  stellen  ihm  die  Menschheit  in  ihrer  höchsten  bisher  erreichten  Bildung  dar. 
Griechisches  Wesen  bedeutet:  Vollendung  der  Natur  in  vollendeter  Kultur.  Diese 
Anschauungen  und  ihren  Wandel  verfolgt  V.  nun  durch  die  drei  Lebensstufen  Goethes, 
In  der  Jugendzeit,  von  Strassburg  bis  in  die  Weimarische  Frühzeit  sind  Natur  und 
Freiheit  die  herrschenden  Tendenzen.  Kraft  oder  Schwäche  —  nicht  Tugend  oder 
Laster  —  danach  bestimmt  sich  der  Wert  des  Menschen.  Vor  dem  Niedrigen  und 
Rohen  war  Goethe  durch  sichere  Naturinstinkte  geschützt  und  bedurfte  also  keines 
besonderen  Moralbollwerks.  Das  Mannesalter  bringt  ihm  den  Begriff  von  Mass  und 
Schranken  in  jeder  Richtung.  Selbstüberwindung,  Bewahrung  der  staatlichen  Ordnung 
und  der  Ehe,  schaffende  und  erhaltende  Tätigkeit  für  das  Gemeinschaftsleben  werden 
nun  die  Richtpunkte  seines  Lebens  und  seiner  Dichtung.  In  Goethes  Alter  geht  die 
milde  Weisheit  des  tätigen  Mannes  mehr  und  mehr  über  in  die  stille  Andacht  des 
Betrachtenden,  der  mit  Ehrfurcht  die  Wirklichkeit  als  die  Offenbarung  des  Göttlichen 
anschaut  und  deutet.  Mit  Trefflichem  und  Würdigem  sich  umgeben,  ist  die 
herrschende  Maxime  seiner  Diätetik.  Die  Gesamtrichtung  in  Goethes  ethischen 
Anschauungen  bezeichnet  P.  als  „teleologischen  Energismus  mit  perfektibilistischer 
Tendenz".  —  Metz  (7640)  nimmt  seinen  Ausgangspunkt  von  Goethes  Bekenntnis  (an 
Jacobi,  6.  Januar  1813),  dass  er  Polj^'theist,  Pantheist,  Theist  sei,  je  nach  seinem  Be- 
dürfnis als  Künstler,  Forscher  und  sittlicher  Mensch.  Als  Forscher  ist  Goethe  also 
Pantheist;  der  Mensch  ist  ihm  ein  Naturwesen.  Der  Lebenszweck  liegt  im  Diesseits, 
er  ist :  Selbstgenuss  durch  Vollendung  der  Persönlichkeit.  Die  Ausbildung  dazu 
vollzieht  sich  in  drei  Stufen :  reine  Dumpfheit,  Entsagung,  freie  Selbstbestimmung, 
entsprechend  den  Stufen,  durch  welche  Wolfram  von  Eschenbach  seinen  Parzival 
hindurchführt:  tumpheit,  zwivel,  saelde.  Nun  hat  aber  Goethe  in  den  „Wanderjahren" 
und  im  zweiten  Teil  ,, Faust"  dem  einzelnen  vielmehr  das  Ziel  gestellt,  sich  zum 
Dienst  der  Gesamtheit  heranzubilden.  Die  beiden  scheinbar  einander  ausschliessenden 
Ziele  fallen  für  Goethe  zusammen,  es  ist  eins  mit  dem  anderen  und  durch  das  andere 
zu  erreichen.  Diese  weltliche  Ethik  Goethes  vergleicht  M.  mit  der  des  Christen- 
tums, das  die  ethischen  Forderungen  aus  dem  höheren  Ursprung  des  Menschen  her- 
leitet. Dass  ein  gotthaftes  Wesen  überhaupt  in  den  irdischen  Bedingungen  steht, 
ist  eigentlich  ein  Widerspruch.  Die  katholische  Kirche  gründet  ihre  Ethik  auf  Ab- 
wendung vom  Irdischen,  die  protestantische  erstrebt  den  Gebrauch  der  Welt  für  die 
Zwecke  des  Geistes,  für  das  Reich  Gottes.  Beiden  Anschauungen  gegenüber  erneuert 
Goethe  die  hellenische,  wonach  der  Mensch  ein  Kind  und  Bürger  dieser  Welt  ist. 
Dieser  Hellenismus  ist  schon  vor  Goethe  von  der  Renaissance  und  nach  ihm  von 
Nietzsche  vertreten  worden,  aber  dort  und  hier  mündet  er  in  die  Herrenmoral  aus, 
während  Goethe  in  seinen  Hellenismus  den  ganzen  Ertrag  der  christlichen  Ent- 
wicklung aufnimmt  und  keine  ihrer  ethischen  Errungenschaften  preisgibt.  Nur  die 
Ilerleitung  des  Ideals  ist  verschieden:  für  Goethe  ist  es  nicht  von  (Jott  dem  Menschen 
offenbart,  sondern  es  ist  von  und  in  den  Menschen  natürlich  entwickelt.  Diese  ver- 
schiedene Herleitung'  führt  nun  aber  zu  bemerkenswerten  Abweichungen:  1.  Das 
Sittliche  ist  für  Goethe  die  gesetzmässige  Entfaltung  einer  allgemein-menschlichen 
Naturanlage.  2.  Der  Begriff  der  Pflicht  als  absolute  metaphysische  Forderung,  als 
kategorischer  Imperativ  hat  in  Goethes  Weltanschauung  keinen  Raum.  Weder 
Werther  noch  Eduard  gehen  nach  einem  metaphysischen  Sittengesetz  zugrunde, 
sondern    an    dem    inneren  Widerspruch,    dass  sie  als  Glieder  einer  Kulturwelt  leben 

72* 


566  M.  Morris,  Goethe:  Allg-eraeines. 

und    doch   ihre    Individualtriebe     nicht   in    deren    Formen    binden  wollen.     Goethes 
Ethik  kennt  anstatt  der  Forderungen  nur  Kräfte  und  Ziele,  das  heisst  Tatsachen  der 
Natur   und  Tatsachen    der  Kultur.     Die  Pflicht   findet   nur    als   pädagogischer  Hilfs- 
begritf    eine    Stelle.     3.  Die  Begriffe    von  Gut    und  Böse    verlieren    ihren    absoluten 
metaphysischen  Inhalt.    Die  Kultur  ist  das  objektiv  Gute,  die  Einfügung  des  einzelnen 
in   ihren  Gang    ist   das    subjektiv  Gute.     Die  Maxime  des  guten  Handelns  lautet,   je 
nach  dem  Ausgangspunkt:  Einfügung  in  die  Gesamtentwicklung,  aber  mit  Bewahrung 
der  Eigenart,  oder:  Entfaltung  der  Eigenart,  aber  mit  Hinblick  auf  das  Ganze.     Das 
Böse    ist    die    Verneinung    der    Entwicklung,    ihre  Störung    und  Hemmung.     Durch 
diese  Anschauung  Goethes   ist  das  Negative  im  Tugendideal  des  Christentums  über- 
wunden  und   der  Begriff  einer  produktiven  Sittlichkeit  aufgestellt.    4.  Während  dem 
Christentum  der  grundlegende  Gedanke  von  dem  unendlichen  Werte  jeder  einzelnen 
Menschenseele    eigen    ist,    sieht    die    pantheistische  Anschauung   in  den  Individuen 
nur    vorübergehende  Zustände    der   göttlichen  Substanz,    und    das   ist   auch  Goethes 
Standpunkt   in    seinen    mittleren  Jahren.     Als  Greis    bildet   er   sich  die  Anschauung 
von  der  unzerstörbaren,  aber  individuell  verschieden  starken  menschlichen  Entelechie 
und    ihrer  Fortdauer    nach    dem  Tode    aus.     Das    ist  ein  unorganischer  Bestandteil 
seiner  Weltanschauung,   den  M.  treffend   kritisiert  und  psychologisch  erklärt.     Aber 
auf  der  Höhe  seines  Denkens  und  Dichtens  ist  für  Goethe  der  einzelne  eine  zeitliche 
Welle  im  zeitlosen  Sein.     In  dieser  Wellendauer  ist  der  Lebenswert  beschlossen:  die 
bewusste,    zeitlich   begrenzte    Teilnahme    am    Leben    des   Ganzen,    mit   freudiger  Be- 
jahung   des  Lebens    und   mit    selbstloser  Hingabe    an    die  Aufgabe  der  Menschheit: 
zu    arbeiten,    dass    der  Geist  Gottes  Gestalt   gewinne   in  ihrer  Geschichte.     Das  mag 
vielleicht  nicht  genügen,   um  Goethes  Weltanschauung  christlich  zu  nennen,  aber  es 
genügt,    um    sein  Leben    ein   frommes   zu  nennen.    —    Einen  Einzelzug   in  Goethes 
ethischen  Anschauungen  behandelt  Schöler  (7642).      Er  stellt  aus  ,, Dichtung  und 
Wahrheit"  und  aus  den  Gesprächen  mit  Eckermann  Goethes  bekannte  Aeusserungen 
über  das  Dämonische  zusammen.     Diese    besonders    in   seinen   letzten   Lebensjahren 
von  Goethe  ausgebildete  Anschauung  hängt  nach  Seh.  mit  der  die  ganze  menschliche 
Geistesgeschichte  durchziehenden  öeberzeugung  von   einer  zwiespältigen  Natur  des 
Weltgrundes,   von   einem    Zerrbilde   des   Göttlichen  zusammen,   das  mit-  und  gegen- 
wirkend am  Weltgeschehen  beteiligt  ist.     Nur  hätte  Seh.  nicht  Spinoza  als  Zeugen  für 
diese  Anschauung  herbeiziehen  und  seinen  Einfluss  als  mitwirkend  bei  Goethes  Lehre 
vom  Dämonischen    hinstellen  sollen.  —  Es  folgt  nun  die  Gruppe  der  Theologen,  die 
Goethes  Stellung  zur  Religion  untersuchen.     Den  orthodox-moralischen  Massstab  legt 
ein   Theolog  und    Schulmann,    Spiess  (7646),    an    Goethes    Leben    und   Dichtung. 
S.  21:  „Er  gab  es  auf,  dem  Sittengebote  seine  unbedingte  Anerkennung  zu  bewahren, 
seinen  braven  Vater  zu  ehren.  ...     Es  ward  ihm  schwer,   Freunden  und  geliebten 
Frauen  Treue  zu  bewahren;  die  Zeit  der  Gewissensbisse,  die  er  Friederike  gegenüber 
empfand,  war  vorüber.    Sein  Bericht  über  den  späten  Besuch  des  stillen  W'inkelchens, 
den  er  besser  unterlassen  hätte,   obwohl   er   sagt:   'und  so  war's  gut',  klingt  herzlos, 
des  früheren  Goethe  unwürdig."     Das  alte  schlechte  Lied!     Weil  aber  der  Verfasser 
doch  Sinn    für  Poesie  und  Geistesgrösse  hat,  so  ist  die  Schrift  gar  nicht  so  schlimm 
wie    diese  Probe,    und  Goethe    erhält  schliesslich  doch  die  Zensur:    Im  ganzen  gut. 
Wer    den  Standpunkt    des  Verfassers    teilt,    wird    seine    Schrift    vortrefflich    finden. 
Andere    Leser    werden   kopfschüttelnd,    aber    interessiert    folgen.    —    Kappstein 
(7644)     bietet    eine    gedrängte    Uebersicht     über    Goethes    Stellung    zur    Religion. 
—  Als  Helfer  im  Streite    gegen    Rom    will    ihn    A.  B  ö  h  1 1  i  n  g  k    (Goethe  und  das 
kirchliche  Rom.     Frankfurt  a.  M.  1902.  30  S.   M.  0,50)  verwenden.  —  Aber  die  höchste 
Stellung   in    dieser  Gruppe    nimmt    die    Schrift   von  Trost  (7647)    ein.      Ein  noch 
links   von  Harnack    stehender  Protestant    misst   hier   Goethes   religiöse  Stellung   an 
seiner  eigenen   und   umgekehrt,   und  findet  dabei    in  allem  Wesentlichen  Ueberein- 
stimmung.     Natürlich    kommt    ein  solches  Resultat  nur  unter  Beiseitelassen  mancher 
entgegenstehender  Zeugnisse   zustande,    aber   ganz    falsch    ist   es  darum  doch  nicht, 
und  jedenfalls  sind  T.s  gedankenvolle,  einfach  und  klar  vorgetragene  Ausführungen 
für  Leser  jeden  Standpunkts  anregend.  — 

Kunstbetrachtung.  Den  in  „Diderot  über  Malerei"  durchgefochtenen 
Kampf  des  Klassizisten  Goethe  mit  dem  Naturalisten  Diderot  stellt  von  Oet  fingen 
(7657)  klar  und  anziehend  dar.  Er  zeigt,  wie  das  Wechselspiel  dieser  Gegensätze, 
unter  zeitgemässen  Abwandlungen  sich  immer  wiederholend,  die  Kunstgeschichte 
durchzieht.  Das  grössere  Mass  von  relativem  Recht  ist  aber  hier  auf  seifen  Diderots, 
dessen  „Essais  sur  la  peinture"  sich  gegen  den  theatermässig  emporgeschraubten, 
zeremoniös-pathetischen  Kunststil  seiner  Zeit,  also  gegen  ein  wirkliches  und  schweres 
Uebel  wenden,  während  Goethe  die  Künstlernatur  gegen  den  Sinn  der  gerade  auf- 
steigenden Epoche  vergewaltigt,  indem  er  fordert,  es  seien  nur  blühende  Gestalten 
darzustellen,  Greise  und  Kinder  aber,  als  hässlich,  in  der  Regel  ungemalt  zu  lassen. 


M.  Morris,  Goethe:  AUg-emeincs.  507 

—  Einige  Aeusserung-en  Goethes  über  Förderung  der  Kunst  stellt  B  o  d  e  (7655) 
zusammen  und  weist  zutreffend  darauf  hin,  dass  während  Goethes  I^ebenszeit  die 
ökonomische  (irundlage  für  Dichter  und  Künstler  eine  andere  wird:  die  Feudalzeit, 
in  der  sie  von  mächtigen  und  reichen  Gönnern  erhalten  werden,  wird  von  der 
Industrialzeit  mit  ihrem  Verlagssystem  abgelöst.  —  Goethes  Beziehungen  zu  Kunst 
und  Wissenschaft  in  Bayern  schildert  Pallmann  (7ß56a),  indem  er  bekannte 
Tatsachen  in  bequemer  ITebersicht  zusammenstellt.  —  Ktettner  (7ßßl)  (ZBücher- 
freunde.  ßi,  S.  196—201)  behandelt  ein  besonderes  Kapitel  aus  diesem  Thema:  Goethes 
Interesse  für  die  Leistungen  der  jungen  Münchener  Lithographie.  Auch  dieser  Auf- 
satz bringt  nur  Bekanntes.  —  Strzygowski  (7ß58)  verteidig!  gegen  -Jansen 
(JBL.  1896  IV  Ha:  45)  und  Weizsäcker  (JBL.  1899  IV  8a:  108a)  seine  Behauptung 
(J.BL.  1896  IV  8a:  44),  dass  Goethe  in  seinem  Aufsatz  „Joseph  Bossi.  Ueber  Leonard 
da  Vinci  Abendmahl  zu  Mailand"  den  von  Leonardo  gewählten  Moment 
verkannt  habe.     - 

Stellung  zur  Litte  ratur.  Den  Einfluss  des  klassischen  Altertums 
auf  den  jungen  Goethe  schildert  Hering  (7663)  mit  guter  Kenntnis  der  Einzelheiten, 
aber  ohne  etwas  Neues  beizubringen,  — 

Stellung  zum  Volkstum.  Ein  Aufsatz  über  Volkssagen  als  Quellen 
Goethescher  Werke  (7666)  enthält  nichts  Neues.  — 

Gesamtausgaben  der  Werke.  Von  den  drei  Bänden  der 
Weimarer  Ausgabe  (7684),  die  im  Berichtsjahr  erschienen  sind,  gehören  zwei 
in  das  vorliegende  Kapitel:  Band  34'  und  41'.  Der  erste  dieser  Bände  soll  aber 
erst  im  Bericht  über  1904  zusammen  mit  Band  34^  besprochen  werden,  weil  dieser 
erst  die  Paralipomena  und  Lesarten  dazu  bringt.  Band  41'  ist  von  Max  Hecker 
unter  Redaktion  von  Bernhard  Seuffert  herausgegeben.  Er  enthält  Goethes 
Beiträge  zum  Morgenblatt  1807 — 16  und  seine  Aufsätze  und  Rezensionen  in  den 
drei  ersten  Bänden  von  ., Kunst  und  Altertum"  1816 — 22.  Ungedruckt  ist  also 
kein  Stück  dieses  Bandes,  aber  einige  kleine  Selbstanzeigen  im  Morgenblatt  waren 
bisher  nicht  beachtet  worden.  Die  Bearbeitung  des  Bandes  ist  musterhaft  sorgfältig 
und  ergibt  als  erfreuliches  Resultat  eine  grössere  Zahl  von  Textbesserungen.  Von 
ungedruckten  Paralipomena  ist  besonders  eine  Einleitung  zu  dem  Aufsatz  „Ilias  im 
Auszug"  hervorzuheben,  die  in  zwei  Fassungen  vorliegt.  Fünf  Inhaltsentwürfe  zu 
Heften  von  „Kunst  und  Altertum",  Band  1  —  3,  zeigen  eine  Anzahl  nicht  ausgeführter 
Aufsatzpläne.  Im  Apparat  zur  Uebersetzung  von  Johannes  Müllers  „De  la  gloire 
de  F'rederic"  macht  der  Herausgeber  wahrscheinlich,  dass  es  sich  eigentlich  um  eine 
Riemersche  Uebersetzung  handelt,  die  Goethe  unter  weiterer  Mitwirkung  Riemers 
sorgfältig  überarbeitet  hat.  Dass  Goethe  der  Uebersetzung  nur  seinen  eigenen 
Namen  voranstellte,  erklärt  sich  wohl  durch  ihren  politischen  Zweck:  er  wollte  die 
darin  ausgesprochenen  Gesinnungen  unterstützen.  —  Von  der  Ausgabe  des 
Bibliographischen  Instituts  (7688)  erschien  im  Berichtsjahr:  Band  5 
(„Faust"),  6  (Dramen  in  Versen),  7  (Dramen  in  Prosa  —  sind  „Die  Aufgeregten" 
vergessen?),  13  (Schluss  von  „Dichtung  und  Wahrheit".  Biographische  Einzelheiten), 
Die  Anmerkungen  in  dem  letztgenannten,  von  Karl  Heine  mann  herausgegebenen 
Bande  sind  knapp  und  zweckmässig.  —  Die  Cottasche  Jubiläumsausgabe 
(7688a)  brachte  Band  1  (Gedichte,  erster  Teil)  und  Band  12  (Iphigenie,  Tasso,  Die 
natürliche  Tochter),  — 

Einzelne  Prosaschriften.  Ein  Blatt  mit  Fragmenten  von  zwei 
unbekannten  Schülerarbeiten  Wolfgangs  teilt  Weizsäcker  (7694)  mit.  Es  sind 
Uebersetzungefi  eines  vorgelegten  deutschen  Textes  ins  Lateinische,  die  erste  über 
Phaethon  und  Ikarus  mit  zwei  Versen  aus  Ovids  Tristia  I  1,  79  f.  und  89  f,,  die  zweite 
über  die  Frage,  welches  das  vorzüglichste  unter  den  christlichen  Festen  sei.  —  Eine 
der  von  Goethe  ursprünglich  der  Strassburger  Fakultät  eingereichten  und  von  dieser 
abgelehnten  Thesen  lautete:  Jesus  autor  et  judex  sacrorum.  Das  ergibt  sich  aus 
einem  Briefe  des  Strassburger  Professors  Metzger  an  Ring,  7,  August  1771,  den  K. 
Obser  (GJb.  23,  S.  218)  mitteilt.  —  Ein  Eintrag  im  Haushaltungsbuche  des  Herrn  Rat 
über  die  am  14.  Oktober  1771  zu  „Shakespeares  Dies  Onomasticus"  aufgewendeten 
Kosten  legt  für  Heinemann  (7664a)  die  Vermutung  nahe,  dass  Goethes  Shake- 
speare-Rede eben  für  diese  Frankfurter  Feier  bestimmt  war,  nicht  für  Strassburg. 
Die  zwei  seiner  Vermutung  entgegenstehenden  Stellen,  die  auf  eine  übersandte  und 
zum  Vorlesen  bestimmte  Rede  deuten,  versucht  H.  durch  eine  Hilfshypothese  zu  er- 
klären. Goethe  bittet  im  Herbst  1771  Herder,  zum  14,  Oktober  seine  Shakespeare- 
abhandlung einzuschioken,  „damit  sie  einen  Teil  unsrer  Liturgie  ausmache".  Nach 
H.s  Annahme  hat  (loethe,  weil  Herders  Sendung  ausblieb,  die  Rede  als  eine 
von  diesem  übersandte  abgefasst  und  vorgelesen.  Nun  ist  aber  die  erhaltene  eigen- 
händige Handschrift  mit  „Goethe"  unterzeichnet,  und  damit  fällt  H.s  Konstruktion 
zusammen.    —    Zwei   kleine  Beiträge  Goethes   zum  „Morgenblatt"  über  Weimarisohe 


568  M.  Morris,  Goethe:  Allgemeine^. 

Zustände  hat  Morris  (7693)  auf  Grund  der  Briefe  an  Cotta  vom  14.  September 
und  1.  November  1807  ermittelt.  Sie  sind  nur  geschrieben,  um  anderen  übelwollenden 
Korrespondenz-Nachrichten  aus  Weimar  zuvorzukommen,  wie  sie  das  Morgenblatt 
1806—07  wiederholt  gebracht  hatte.  —  Die  durch  von  Biedermann  irrig  bezogene  N.  32 
„Liebesfreuden  verschwatzt"  in  Goethes  gedrängten  Kennzeichnungen  der  von  der 
Talvj  übersetzten  serbischen  Volkslieder  (Kunst  und  Altertum  V,  2,49)  bezieht  R.  F. 
Arnold  (ChrWGV.  Bd.  16,  S.  18 f.)  richtig  auf  das  Lied  „Es  kann  nichts  verborgen 
bleiben"  (Talvj,  Volkslieder  der  Serben,  Bd.  1,  S.  51).  —  Zu  einigen  Zitaten  aus  der 
Ilias,  die  sich  Goethe  notiert  hat  (Weim.  Ausg.  Bd.  41',  S.  511),  bietet  A.  Fries 
(ChrWGV.  Bd.  16,  S.  54  f.)  erläuternde  Bemerkungen.  — 

Stammbuchblatt.  Dass  eine  Parabel  in  Klingers  „Leidendem  Weib" 
ihm  von  Goethe  mitgeteilt  ist,  wird  (7695)  durch  einen  Stammbucheintrag  Klingers 
vom  Oktober  1774  erwiesen.  Dasselbe  Stammbuch  enthält  auch  noch  einen  Eintrag 
von  Goethe.  — 

Sprache.  Ebrard  (7696)  untersucht  die  allitterierenden  Wortver- 
bindungen bei  Goethe  —  leider  mit  ganz  verkehrter  Methode.  Zur  Allitteration 
darf  hier  doch  nur  gezählt  werden,  was  Goethe  als  solche  bewusst  oder  unbewusst 
empfunden  haben  kann.  E.  rechnet  aber  dazu  auch  den  Beginn  zweier  koordinierter 
Redeteile  mit  irgendwelchen  Vokalen,  und  wir  finden  also  in  seinen  Tabellen  die 
Verbindungen  „Achtung,  Ehre;  Einsamkeit,  Oede;  offen,  eigensinnig;  Ohr,  Eingeweide; 
uralt,  edel",  obwohl  er  selbst  sagt:  „Freilich  ist  das  Gefühl  für  vokalische  Allitteration 
dem  modernen  Ohr  geschwunden."  Nun  also !  Ein  modernes  Ohr  hatte  doch  wohl 
auch  Goethe?  Ganz  unschuldig  nimmt  E.  auch  solche  Verbindungen  auf,  in  denen 
das  zweite  Glied  unausweichlich  gegeben  ist  und  wo  also  von  einer  bevorzugenden 
Wahl  des  allitterierenden  Wortes  keine  Rede  sein  kann,  z.  B.  Poesie  und  Prosa, 
Quantität  und  Qualität.  Makrokosmus  und  Mikrokosmus.  Denselben  Fehler  begeht 
der  Verfasser,  wenn  er  Namenzusammenstellungen  wie  Asien  und  Afrika,  Abraham 
und  Agamemnon,  Rembrandt,  Rafael  und  Rubens  als  allitterierend  verrechnet.  Auf 
solche  W'eise  gewinnt  er  das  Resultat,  dass  sich  die  Summe  sämtlicher  von  Goethe 
gebrauchter  allitterierender  Verbindungen  auf  3000  beläuft  —  eine  ganz  wertlose 
Ziffer  —  und  verwendet  sein  Material  nun  weiter  zu  seltsamen  Schlüssen.  Ohne 
Rücksicht  auf  die  Produktionsmenge  der  einzelnen  Jahre  vergleicht  er  ihre 
Allitterationsmenge:  „Im  Jahre  71  zeigt  sich  also  eine  bedeutende  Zunahme.  Die 
Zahl  der  auf  dies  Jahr  treffenden  allitterierenden  Verbindungen  ist  33,  und  nun 
werden,  kleine  Schwankungen  abgerechnet,  dieselben  im  allgemeinen  immer  häufiger. 
Schon  74  erreichen  sie  einen  bedeutenden  Höhepunkt  (es  ist  die  Zeit  des  Werther, 
des  Clavigo),  nämlich  126."  Ja  freilich  ist  es  die  Zeit  des  Werther,  des  Clavigo! 
Es  ist  zwecklos,  noch  alle  weiteren  Fehlschlüsse  dieser  Arbeit  aufzudecken.  Ein 
grosser  Aufwand  schmählich  ist  vertan!  Der  Verfasser  sollte  seine  Veröffentlichung 
als  nicht  vorhanden  betrachten,  seine  Tabellen  kritisch  sichten  und  die  ganze  Arbeit 
noch  einmal  aufbauen.  Dabei  wäre  durch  Auszählung  in  Goetheschen  Texten  — 
nicht  im  Wörterbuch,  wo  das  seltene  Wort  so  viel  gilt  als  das  hävifige  —  zunächst 
einmal  festzustellen,  in  welchem  Prozentverhältnis  die  einzelnen  Anfangsbuchstaben 
vorkommen  und  welche  Wahrscheinlichkeit  zufälliger  Allitteration  also  besteht. 
Dann  erst  lässt  sich  das  durch  bewusste  und  unbewusste  Wahl  allitterierender  Ver- 
bindungen entstehende  Mehr  feststellen.  Der  Einzelbetrachtung  wären  aber  nur 
die  deutlich  als  bewusst  oder  halbbewusst  sich  kennzeichnenden  Fälle  zu  unter- 
werfen. Die  schwächeren  Fälle  lassen  sich  nur  in  ihrer  Gesamtheit  statistisch  er- 
fassen, aber  nicht  einzeln  von  den  ganz  zufälligen  sondern.  —  Eine  gemässigte 
Hinneigung  Goethes  zum  Purismus  stellt  Matthias  (7696a)  beim  jungen  Goethe 
fest.  Er  vergleicht  die  „Geschichte  Gottfriedens"  von  1771  mit  dem  „Götz"  von 
1773  und  dem  von  1787  und  zeigt,  dass  Goethe  bei  den  beiden  Bearbeitungen  eine 
Anzahl  von  Fremdwörtern  bewusst  getilgt  hat.  In  geringerem  Masse  ist  das  auch 
bei  der  Stella  von  1787  der  Fall.  —  Der  Ausdruck  „Höflichkeit  des  Herzens" 
(Prosaspruch  N.  384  bei  Loeper)  stammt  nach  Ritters  (7690)  Nachweis  aus 
Sternes  „Sentimental  journey",  Kapitel  51.  — 

Goethe-Publikationen.  Ausser  den  an  ihrem  Ort  zu  besprechenden 
Beiträgen  und  der  Bibliographie  enthält  der  von  L.  Geiger  herausgegebene 
23.  Band  des  Goethe -Jahrbuchs  (7725)  Nekrologe  auf  Redlich,  Joseph,  Herman 
Grimm,  Düntzer  und  den  Bericht  der  Redaktoren  und  Herausgeber  über  das 
Fortschreiten  der  Weimarer  Ausgabe.  —  Der  16.  Band  der  ChrWGV.  (7726)  bringt 
als  Neuerung  eine  sorgfältige,  mit  dem  Berichtsjahr  beginnende  Goethe-Bibliographie 
von  A.  L.  J  ellin  ek.  — 

Goethe-Gesellschaft.  Lieber  Paulsens  Festrede  auf  der  am  24.  Mai 
abgehaltenen  Generalversammlung  ist  oben  (7639;  s.  S.  565)  berichtet  worden.  Die 
Mitgliederzahl  der  Gesellschaft  war  Ende  1902  auf  2836  gestiegen.  — 


M.  Morris,  Goethes  Lyrik.  669 

lieber  die  Vermehrung-  der  Bestände  im  Üoethe-Schiller -Archiv 
und  im  Goethe-Nationai-Museum  berichtet  der  24.  Band  des  Ooethe- Jahr- 
buchs; über  die  Entwicklung^'  der  Goethe-Institute  in  Frankfurt  ^ibt 
(i;is  .Inhi-buch  des  Hochstifts  (771;"))  Auskunft.  — 


Goethes  Leben. 

(IV,  Sb  =  N.  7745).796+.) 

M&x  F.  Hecker. 

[Der  Bericht  über  die  Erscheinungen  des  Jahres  1902   wird   im    vierzehnten 
Bande  nachgeliefert.] 


Lyrik. 

(IV,  8c  =  N.  7965-7996.) 
Max  Morris. 


Allgemeines.  Im  Rahmen  eines  kurzen  Vortrags  über  „Goethes  Lyrik" 
kann  ?]  d.  von  der  Hellen  (7967)  natürlich  nur  einige  Hinweise  geben,  aber  sie 
treffen  Wesentliches.  Er  legt  Goethes  Wort  zugrunde:  „Lebendiges  Gefühl  der  Zu- 
stände und  Fähigkeit,  es  auszudrücken,  macht  den  Poeten."  Zu  dieser  Fähigkeit  kommt 
bei  Goethe  noch  die  Notwendigkeit,  es  auszudrücken,  wie  Goethe  das  selbst  an  einer 
berühmten  Stelle  von  Dichtung  und  Wahrheit  schildert.  Für  den  Prozess  der  Selbst- 
befreiung und  Beruhigung  durch  poetisches  Gestalten  sind  besonders  zwei  Gruppen 
von  Gedichten  kennzeichnend:  die  satirischen  und  die  aus  produktiver  Kritik  ent- 
standenen, in  denen  (jfoethe  fremde  Dichtungen  umformte,  die  ihn  anregten  und  doch 
nicht  befriedigten.  So  hat  er  „Heideröslein,  Kriegserklärung,  Liebhaber  in  allen 
Gestalten,  Schäfers  Klagelied,  Trost  in  Tränen"  nach  Volksliedern  geschaffen,  „Ich 
denke  dein"  nach  einem  Gedichte  von  Friederike  Brun,  „Ich  ging  im  Walde  so  für 
mich  hin"  nach  Pfeffels  „Nelke",  „Ich  habe  geliebet,  nun  lieb  ich  erst  recht"  nach 
einem  schlaffen  Liede  „Ich  habe  geliebet,  nun  lieb  ich  nicht  mehr",  „Offene  Tafel" 
nach  einem  französischen  Gedicht,  ,,Ergo  bibamus"  im  Wettstreit  mit  Riemer.  Manches 
Gedicht,  für  das  wir  keinen  Anlass  kennen,  mag  durch  ähnliche  Anregungen  ent- 
stf.nden  sein.  Die  Geschichte  der  äusseren  Form  in  Goethes  Lyrik  zeigt  einen 
periodischen  Wechsel  der  bevorzugten  Form.  Zuerst  in  Leipzig  Anakreontik,  dann 
in  Strassburg  volksliedmässige  Dichtung,  die  wieder  durch  pindarische  freie  Rhythmen 
abgelöst  wird.  In  Weimar  macht  die  unter  Heinses  und  Wielands  Einfluss  stehende 
Stanzendichtung  bis  zur  italienischen  Reise  den  unter  Herders  Anregung  gepflegten 
antiken  Formen  die  Herrschaft  streitig,  bis  diese  in  Italien  die  Oberhand  gewinnen 
und  ein  Jahrzehnt  behalten.  Der  letzte  grosse  Formantrieb  kommt  von  Osten  und 
lässt  den  Divan  entstehen.  —  Eine  knappe,  kundige  Skizze  von  Goethes  Verhältnis 
zum    Volkslied     mit     einer    Zusammenstellung    der    auf   Volksliedern     beruhenden 

Seine  Arbeit  über  Bilder  und  Gleich- 
0    führt  D  r  e  y  e  r  (7968)   zu   Ende.    — 

Ausgaben.  Hellens  Vortrag  bildet  die  Grundlage  seiner  Einleitung 
zu  Goethes  Gedichten  in  Band  1  der  Cottaschen  Jubüäumsausgabe  (7969).  Diese 
Einleitung  dient  zugleich  in  ihrem  Schlüsse  dem  weiteren  Zweck  eines  Prologs  zu 
Goethes  gesamter  Dichtung.  Goethes  Poesie  ist  eine  fortwährende  Ueberwindung 
seiner  selbst.  Dieser  Kampf  hebt  ihn  über  das  Irdisch-Menschliche.  Er  ist  zugleich 
ein  Vorkämpfer,  denn  die  von  ihm  errungene  Harmonie  kommt  allen  zugute,  die 
nach  ihm  um  sie  ringen,  und  er  hat  diese  Wirkung  bewusst  erstrebt.  Die  wohltuend 
einfach  und  geschmackvoll  gehaltenen  Anmerkungen  versagen  es  sich,  dem  Leser 
ästhetisch  vorzuempfinden,  bieten  aber  nicht  nur  das  Wesentliche  aus  den  Ergebnissen 


Goetheschen  Gedichte  bietet  Lohre  (76(>4).  - 
nisse   in  Goethes  Lyrik    (JBL.   1901   IV  8c :  7) 


570  M.  Morris,  Goethes  Lyrik, 

der  bisherigen  Forschung",  sondern  auch  manche  fördernde  neue  Anregung-.  Hier 
kann  nur  einiges  davon  erwähnt  werden.  Das  „Wechsellied  zum  Tanze"  (S.  19)  ist 
nach  dem  Herausgeber  zu  einem  Weimarischen  Hoffeste  gedichtet.  Im  „Ersten 
Verlust"  (S.  37)  sieht  er  die  ältere  freiere  Form,  die  Goethe  dann  für  die  „Ungleichen 
Hausgenossen"  in  eine  regelmässige  Form  zu  bringen  suchte.  „Abschied"  (S.  41) 
wird  als  Ueberarbeitung  eines  Liligedichts  aufgefasst,  „An  Lottchen"  (S.  49)  auf  ein 
Offenbacher  Mädchen  bezogen.  In  „Herbstgefühl"  (S.  54)  erklärt  H.  das  Wort 
„Zwillingsbeeren"  durch  den  Hinweis,  dass  beim  Wein  der  Fruchtknoten  abweichend 
von  anderen  Beeren  aus  zwei  Fruchtblättern  entsteht  (vgl.  aber  ZDU.  Bd.  6,  S.  53). 
Mit  überzeugender  Begründung  setzt  er  „Jägers  Abendlied"  (S.  64)  nach  Weimar. 
„An  Lina"  (S.  67)  bezieht  er  auf  die  Gräfin  Tina  Brühl.  Für  die  Erläuterung  von 
„Generalbeichte"  (S.  81)  ist  Vosslers  schöner  Fund  (JBL.  1901  IV  8c :  15)  noch  nicht 
verwertet.  Die  übliche  Auffassung  von  „Amyntas"  (S.  193)  hält  Referent  durch  H.s 
Hinweis  auf  den  besonders  innigen  Ton  in  Goethes  Brief  an  Christiane  vom 
23.  September  1797  noch  nicht  für  widerlegt.  Die  Stimmung  des  Gedichts,  besonders 
am  Schluss,  kommt  mit  der  des  Briefes  ganz  wohl  überein.  Eine  völlig  neue  Deutung 
auf  die  verlorene  Liebe  zu  Italien  gibt  H.  dem  siebenten  venetianischen  Epigramm, 
mit  Hinweis  auf  Goethes  Brief  an  Karl  August  vom  3.  April  1790.  Die  „Parabeln" 
(S.  258)  weist  er  dem  jungen  Goethe  zu,  weil  Goethes  Bekenntnis  zur  „charakte- 
ristischen Kunst"  in  der  Schrift  „Von  deutscher  Baukunst"  mit  der  Vorbemerkung  zu 
den  Parabeln  übereinstimme.  Aber  in  dieser  ist  doch  der  Hinweis  auf  die  Vorliebe 
der  Zeit  für  das  Charakteristische  in  der  Kunst  deutlich  ironisch  gehalten  und  zielt 
auf  die  schon  im  „Sammler"  verspottete  Lehre  des  „Charakteristikers"  Hirt  und  auf 
die  einseitige  Vorliebe  der  Romantiker  für  Dürer.  Es  wird  also  wohl  bei  dem  bisherigen 
Ansatz  bleiben.  Bei  seiner  auf  genauester  Sachkenntnis  beruhenden  Textgestaltung 
konnte  H.  sich  freier  bewegen  als  die  an  die  Ausgabe  letzter  Hand  als  Norm,  ge- 
bundene Weimarer  Ausgabe.  Er  kehrt  daher  mit  überwiegend  guten  Gründen  in 
einer  Anzahl  von  Fällen  (z.  B.  40,  6/7;  44,  21;  47,  23;  88,  41;  92,  73;  107,  10/11;  280,  156), 
wo  missverständliche  Korrekturen  Goethes  an  seinen  eigenen  Gedichten  oder  sonst 
zu  bedauernde  Abweichungen  von  der  älteren  Form  vorliegen,  zu  dieser  zurück.  — 
Einzelne  Gedichte.  Zum  ursprünglichen  Schluss  des  „Schwager  Kronos" 
bringt  F.  Kluge  (GJb.23,  S.205)  jetzt  auch  die  richtige,  schon  länger  bekannte  Quelle 
bei,  Jesaias  XIV,  9,  ohne  seine  Meinung  aufzugeben,  dass  hier  Motive  des  germanischen 
Walhallglaubens  verwertet  seien.  K.  —  und  gleichzeitig  mit  ihm  Petsch  (7982) 
—  weisen  zutreffend  darauf  hin,  dass  Goethe  in  Ottiliens  Tagebuch  (Werke  20,  S.  224) 
auf  diese  Vorstellungen  noch  einmal  zurückkommt.  —  Goethes  Handschrift  von  „Flieh 
Täubchen  flieh"  hat  das  Goethe-Museum  (7715)  in  Frankfurt  erworben.  —  Zudem 
Gedicht  „Ich  wollt,  ich  war  ein  Fisch"  (Werke  1,  S.  32)  bringt  ein  Anonymus 
(7979)  Parallelen  aus  der  römischen,  griechischen,  ägyptischen  Poesie,  so  dass  sich  eine 
lange  Ueberlieferungskette  überschauen  lässt  bis  zu  dem  deutschen  Volkslied,  aus 
dem  Goethe  schöpfte.  —  Die  von  Sprenger  (7977)  herangezogene  Parallele  zum 
Motiv  des  unerschöpflichen  Krugs  im  „Getreuen  Eckart"  ist  gar  nicht  treffend.  — 
Die  Handschrift  von  „Ergo  bibamus"  ist  als  ein  Geschenk  des  Verbandes  alter  Korps- 
studenten in  das  Goethe-Museum  in  Frankfurt  gelangt  und  wird  von  Heuer  (7974) 
in  Nachbildung  veröffentlicht.  Sie  trägt  in  der  rechten  oberen  Ecke  den  Vermerk 
„10.  M.",  d.  h.  10.  März,  der  Geburtstag  der  Königin  Luise,  für  dessen  Feier  in 
Zelters  Liedertafel  das  Lied  bestimmt  war.  —  Das  Gedicht  ,, Schneidercourage" 
(Werke  2,  S.  261)  findet  sich  mit  einigen  Varianten  zuerst  in  einer  Erzählung  Arnims 
„Warnung  gegen  weibliche  Jägerei",  die  in  Kleists  Abendblättern  erschien.  Steig 
(Kleists  Kämpfe  S.  418f.)  sieht  hier  eine  abweichende  Goethesche  Fassung,  aber 
Geiger  (7981)  führt  diese  Varianten  wohl  zutreffend  auf  Zelter  zurück,  von  dem 
Arnim  das  Gedicht  vermutlich  erhalten  hat.  —  Die  Handschriften  von  drei  Gedichten 
Goethes  in  der  Bibliothek  des  Herzogs  von  Cumberland  erhalten  wir  durch  Bück 
(7986)  in  guter  Reproduktion:  ,,Im  Namen  dessen"  (Werke  Bd.  3,  S.  73)  mit  der 
neuen  Unterschrift  „März  1816";  ferner  die  Divangedichte  „Vom  Himmel  steigend*' 
(Werke  Bd.  6,  S.  235)  und  „Frage  nicht  durch  welche  Pforte"  (Werke  Bd.  6, 
S.  77).  Von  dem  letztgenannten  Gedicht  hat  Goethe  nur  die  vier  ersten  Strophen 
aufgenommen  und  so  die  ursprüngliche  Beziehung  auf  das  Dienstjubiläum  von  zwei 
Weimarischen  Beamten  unterdrückt.  Die  zwei  Schlussstrophen  erweisen  sich  jetzt 
als  Ersatz  für  eine  andere,  die  sich  auf  der  Handschrift  überklebt  vorfindet  und  hier 
zum  ersten  Male  gedruckt  wird.  —  Aus  Sorets  Mitteilung  (Biedermann  6,  S.  356) 
kennen  wir  den  kleinen  Scherz,  aus  dem  Goethes  poetischer  Dank  für  eine  Konfitüren- 
spende entstanden  ist:  „Glücklich  Land,  allwo  Cedraten".  Morel  (GJb.23,  S.  209)  teilt 
nun  einen  Brief  Sorets  an  die  Spenderin  mit,  worin  der  Vorgang  noch  ausführlicher 
erzählt  wird.  —  Eine  von  Biedermann  irrig  bezogene  Stelle  in  Goethes  Aufsatz  „Serbische 
Lieder"  (Kunst  und  Altertum  5,  2,  S.  35 ff.)  hellt   R.  F.  Arnold  (ChrWGV.  Bd.  16, 


C.  Alt.  Goethes  Epos,  571 

S.  18f.)  durch  den  Nachweis  des  von  Goethe  g-emointen  Liedes  auf,  —  Einige 
Aufsätze  von  Morris  (7973,  7{)7<>,  79813,  7985,  7987)  über  Gedichte  Goethes  liegen 
umg'earbeitet  vor.  — 

Kompositionen.  Die  grosse  von  Friedlaender  (79()5)  gebotene  [Jeber- 
sicht  über  di(^  Kompositionen  Goethescher  Lieder  kann  der  Referent,  seine  Inkompetenz 
bekennend,  nur  erwähnen.  — 


Goethes  Epos. 

(IV,  8d  =  N.  7997.8047.) 
Carl  Alt. 


Von  Gesa  m  t  a  u  s  jj;-  a  b  e  ii  Goethescher  Werke  ist  hier  der  sechste  Band 
der  Cottaschen  Jubiläumsausgabe  (7997)  zu  nennen,  der  Goethes  rein  epische 
Dichtungen  vereinigt.  Die  Einleitung  von  Schreyer  unterrichtet  knapp  über  die 
Entstehungsgeschichte  und  Aufnahme  der  Werke,  und  gedenkt  auch  der  nicht  aus- 
geführten epischen  Dichtungen,  unter  den  Anmerkungen  finden  wir  Exkurse  über 
die  Tiersage,  über  die  Zeit  und  den  Schauplatz  der  Handlung  von  Hermann  und 
Dorothea,  über  die  Pläne  zur  Achilleis  usw.  — 

Einzelne  Dichtungen.  Elf  von  Appell  und  Goedeke  nicht  aufgezählte 
Nachahnnnigen  des  We  r  t  h  e  r  werden  von  Seliger  (8013)  ausführlich  besprochen  ; 
eine  der  wichtigsten,  Benjamin  Constants  Adolphe,  wird  eingehend  von  Betz(8007) 
gewürdigt.  —  Den  Einfluss  von  Goldsmith  auf  den  jungen  Goethe,  insbesondere  auf 
den  Werthor  will  Ferguson  (8008)  erweisen.  Den  oft  vorkommenden  Begriff 
,, Grille"  sieht  F.  als  einen  Versuch  an,  das  englische  „whim"  wiederzugeben,  ein 
Wort,  das  Goethe  noch  spät  geläutig  war,  wie  die  Verwendung  von  „whimsical"  zur 
Charakteristik  Lenzens  zeigt;  doch  dürfte  Walz  (8009)  recht  haben,  wenn  er  es  fiir 
gezwungen  erklärt,  den  Begrit!'  „Grille"  im  Werther  überall  auf  Goldsmith  zurück- 
zuführen. Glücklicher  sind  die  Parallelen,  die  Ferguson  bei  Goldsmith  zum  Goetheschen 
Gebrauch  des  Wortes  „Wanderer"  nachweist;  sie  bleiben  dankenswert,  obwohl  sicli 
F.  von  Walz  belehren  lassen  musste,  dass  sie  im  wesentlichen  schon  von  deutschen 
Forschern  beachtet  worden  waren.  —  Schilderungen  einer  Herbstwanderung  von 
Giessen  nach  Wetzlar  werden  von  Holz  am  er  (8011)  mit  Betrachtungen  über 
Goethe  und  Werther,  mit  Vergleichen  der  Stimmung  jener  Tage  und  der  unserigea 
durchflochten,  — 

Nicht  unbedenklich  erscheint  der  Versuch  Lörchers  (8021),  die  Mignon- 
episode  aus  Wilhelm  Meisters  Lehrjahren  herauszuschälen,  da  es  dabei  nicht 
ohne  gewaltsame  Eingriffe  und  Veränderungen  des  Goetheschen  Te.Ktes  al)geht.  — 
Eine  einleuchtende  Verbesserung  einer  Stelle  in  den  Wanderjahren  gibt  Kluge 
(8023).  - 

Geiger  (8032)  ist  der  Meinung,  dass  ein  im  Goethe-Schillei*schen  Brief- 
wechsel mehrfach  erwähnter  französischer  Aufsatz  über  Hermann  und  Dorothea 
identisch  sei  mit  einem  gleichfalls  französisch  geschriebenen  Aufsatz  Schweighäusers 
über  das  Gedicht;  er  verkennt  übrigens  nicht,  dass  sich  bei  dieser  Annahme  manche 
Schwierigkeiten  ergeben  (vgl.  auch  von  der  Hellens  Anmerkung  zu  Brief  3784, 
Weimarer  Ausgabe  Bd.  13,  S.  393).  Ausserdem  teilt  G.  ein  Urteil  der  Schriftstellerin 
Frau  von  Charriere  über  Goethes  Werk  mit.  —  Morris  (8033)  betrachtet  die  innere 
Verwandtschaft  von  Flermann  und  Dorothea  und  Kellers  Fähnlein  der  sieben  Auf- 
rechten im  ganzen  und  einzelnen.  Beide  Dichter  stellen  das  arbeitende  Bürgertum 
in  seiner  ehrbaren,  tüchtigen,  beschränkten  und  liebenswerten  Art  dar,  beide  wählen 
die  einfachste  Handlung:  die  Gründung  einer  Familie,  „Aus  der  Gleichheit  der  Grund- 
intention ergibt  sich  im  einzelnen  eine  Fülle  übereinstimmender  Motive  und  Kunst- 
mittel." —  Recht  breit  erörtert  Neide  (8034)  die  Bedeutung  des  Apothekers  für 
den  Gang  der  Handlung  und  seinen  Charakter,  der  als  Typus  eines  beschränkten 
Kleinstädters  aufgefasst  wird;  zugleich  sei  der  Apotheker  der  Vertreter  einer  wichtigen 
Gemütsstimmung,  die  man  sonst  in  dem  Gedicht  vermissen  würde:  des  Humoi-s,  — 
S[zoell]  (8035)  macht  auf  eine  im  Teutschen  Merkur  ei-schienene  Schilderung  vom 
Brande  Geras  im  Jahre  1780  aufmerksam,  die  Goethe  bei  der  Schilderung  des  Brandes 
in  Hermann  und  Dorothea  vorgeschwebt  haben  könnte,  ohne  dass  S.  in  den  Fehler 
verfällt,  Gera  für  den  Schauplatz  der  Handlung  auszugeben.  — 

Jahresberichte  für  neuere  deutsche  Litteratargeschichte.    XUI.  73 


572  R-  Weissenfeis,  Goethes  Drama. 

Goethes  Schema  zur  llias  erörtert  eingehend  Fries  (8037  —  38),  wobei  er 
besonders  die  Bedeutung-  dieser  Auszüge  für  die  A  c  h  i  11  e  i  s  ins  Auge  fasst.  — 
Auch  diese  selbst  macht  Fries  (8039)  nochmals  zum  Gegenstand  eines  Aufsatzes, 
in  dem  er  sie  als  das  Epos  der  Achillesseele  charakterisiert.  „Um  des  Freundes 
willen  vergisst  Achill  der  Mutter  .  .  .  um  der  Geliebten  willen  später  des  Freundes", 
das  sei  gewissermassen  die  Formel  der  Dichtung.  Der  Hauptton  sei  die  Sehnsucht 
nach  der  versunkenen  antiken  Schönheit.  Angefügt  sind  Bemerkungen  über  Hebbels 
Pläne  zu  einer  Achilldichtung  (s.  Hebbels  Werke,  her.  von  R.  M.  Werner  5,  S.  99). 
—  Nach  einigen  Bemerkungen  über  die  Art,  wie  Goethe  in  den  von  Suphan  mit- 
geteilten Fragmenten  den  Homer  übersetzt,  bespricht  Kap  p  e  1  m  ac  h  er  (8040)  aus- 
führlich Goethes  Erklärung  der  Verse  Od.  10,  V.  81/6  vom  Standpunkt  der  modernen 
Homerkritik,  die  teilweise  zu  einer  abweichenden  Auffassung  gelangt  ist.  — 

Eine  bereits  in  der  ersten  Auflage  seiner  Goethestudien  vorgetragene  Ver- 
mutung über  die  Quelle  der  Wahlverwandtschaften  hat  Morris  (8044)  in 
der  zweiten  wiederholt.  —  Das  Werk  von  S  c  h  o  e  n  (8045)  blieb  mir,  wie  leider  so 
manches  andere,  unzugänglich,  — 


Drama. 

(IV,  8e  =  N.  8018-8202.) 

Richard   Weissenfeis. 

Allgemeines.  Aus  Schubarts  Briefen  und  Schriften,  besonders  der 
Deutschen  Chronik,  stellt  Krauss  (7950)  die  Urteile  über  „Götz  von  Berlichingen", 
„Götter,  Helden  und  Wieland",  „Neueröffnetes  moralisch  politisches  Puppenspiel", 
„Clavigo",  „Die  Mitschuldigen",  „Iphigenie",  „Tasso",  das  Faustfragment  zusammen. 
—  Eine  Uebersicht  der  ersten  Aufführung-en  Goethescher  Dramen  in  Wien  gibt 
H  o  r  n  e  r  (8092)  in  einem  Vortrag,  der  die  Ergebnisse  früherer  Studien  (vgl.  JBL.  1897 
IV  9:106;  1900  IV8e:40,  49)  zusammenfasst.  Ausführlich  wird  die  Aufführung  der 
„Iphigenie"  als  „Freispektakel"  im  Jahre  1800  nach  gleichzeitigen  Berichten  ge- 
schildert. —  Morris  (7907)  (vgl.  JBL.  1898  IV  8e :  5)  reiht  das  Fragment  „Die 
ungleichen  Hausgenossen",  dessen  Konzeption  er  in  die  ersten  weimarischen  Jahre 
zurück  verlegt,  in  den  Zusammenhang  der  Dichtungen  ein,  in  denen  er  das  Ehe- 
unglück des  herzoglichen  Paares  und  Goethes  eigenes  Verhältnis  zur  Herzogin  ab- 
gespiegelt findet.  Auch  in  der  Regentin  des  „Egmont"  will  er  „einige  Tropfen  vom 
Wesen  der  Herzogin"  bemerken.  — 

In  den  beiden  neu  erscheinenden  Gesamtausgaben  der  Werke  hat 
das  Berichtsjahr  mehrere  Dramenbände  gebracht.  Das  Urteil  muss  hier  zurück- 
haltend sein,  da  die  Herausgeber  ja  für  Einleitungen  und  Anmerkungen  auf  einen 
bestimmten  Raum  angewiesen  und  an  nicht  durch  sie  selbst  festgestellte  Grundsätze 
gebunden  waren.  Der  12.  Band  der  Cottaschen  Jubiläumsausgabe  (8057),  besorgt 
von  Kost  er,  enthält  „Iphig'enie",  „Tasso"  und  ,,Die  natürliche  Tochter".  Die  klaren 
und  geschmackvollen  Einleitungen  ruhen  überall  auf  sicherem  Fundament,  sind  aber, 
zum  mindesten  die  zur  „Iphigenie",  etwas  mager.  Auch  die  Anmerkungen  wird 
mancher  Leser  ausgiebiger  wünschen;  sie  wecken  den  Eindruck  des  zufällig  aus  der 
Masse  Herausgegritfenen.  —  Dieselben  drei  Dramen  enthält  der  von  Heine  mann 
besorgte  6.  Band  der  Ausgabe  des  Bibliographischen  Instituts  (805(>),  dazu  noch  „Die 
Mitschuldigen"  und  „Die  Laune  des  Verliebten".  Heinemanns  Darstellung  ist  weniger 
künstlerisch  abgerundet  und  fesselnd  als  die  Küsters,  sie  hat  in  den  Einleitungen 
und  Anmerkungen  mit  Litteraturangaben,  Quellennachweisen,  wichtigen  Lesarten 
mehr  philologischen  Charakter  und  geht  darauf  aus,  den  Stoff  zu  erschöpfen.  Beide 
Herausgeber  haben  ein  verschiedenes  Publikum  im  Auge:  Heinemann  den  gelehrten, 
Köster  den  geniessenden  Leser.  Das  „grössere  Publikum",  auf  das  doch  wohl  beide 
Ausgaben  berechnet  sind,  wird  sich  eine  Mitte  zwischen  Kösters  Sparsamkeit  und 
Heinemanns  Freigebigkeit  wünschen.  —  Der  7.  Band  der  Ausgabe  des  Biblio- 
graphischen Instituts  (8056)  bringt  „Götz  von  Berlichingen",  „Egmont",  „Clavigo", 
„Stella",  „Die  Geschwister",  „Gross-Cophta"  und  ,,Bürg'ergeneral".  Der  Herausgeber 
Matthias  behandelt  mit  besonderer  Sorgfalt  die  StolTquellen  der  Werke,  ihre  Auf- 
nahme durch  Publikum  und  Kritik  und  ihre  weiteren  Schicksale.  Bei  den  StolT- 
quellen   übertreibt    und    missbraucht    er    zuweilen,    mir    scheint    in    Anlehnung    an 


H.  WüiHscnruls,  (Jücthos  Drama,  573 

Hiolschowskys  Methode  (vf^l.  JHL.  18%  IV  8e  :  17),  die  biojfraphischo  Krkläriinff. 
Vielfach  setzt  er  gfe^en  die  Weimarer  Ausf*-al)e  die  richti^-en  [jesarten  in  den  Text, 
z.  H.  S.  29,10;  183,7;  11)3,16;  422,33;  147,14.  Bei  der  „Stella"  nimmt  er  die  Kr- 
gebnisse  von  Lessmanns  Textkritik  (JBL.  1900  IV8e:78)  auf.  Weitere  Einzelheiten 
kommen  hesser  bei  den  betreflenden  Dramen  zur  Sprache.  — 

Einzelne  Dramen.  Die  Laune  des  Verliebten  ist  nach 
H  e  i  n  e  m  a  n  n  (8056)  nicht  identisch  mit  der  „Amine"  {vgl  JBL.  1896  IV  8e  :  2).  — 
.I.Wahl  (Job  Christ.  Kost.  Leipzig-,  Ilinrichs.  183  S.  M.  3,20)  behandelt  in  gfrösserem 
litteratiii'geschichtlichon  Zusammenhang-  den  Einfluss  der  Schäferdichtung-  Itosts, 
besonders  des  Schiiferspiels  „Gelernte  Liebe"  auf  Goethes  dramatischen  Erstling-.    — 

Die  Mitschuldigen  verleg-t  Heinemann  (8056)  in  die  Leipziger 
Zeit,  iiuiss  aber  dann  wegen  der  in  die  Frankfurter  Zeit  weisenden  Ans|)ielungen  an- 
neiinuMi,  dass  die  erhaltenen  Fassung-en  des  Lustspiels  nicht  dessen  erste  Gestalt 
darstellen.  Eine  Vermutung-,  die  man  auf  sich  beruhen  lassen  könne,  ist  ihm  die 
Verbindung-,  in  die  man  Kiithchen  Schönkopf  mit  der  Sophie  g-ebracht  hat.  — 

(J  ö  t  z  von  B  e  r  l  i  c  h  i  n  g-  0  n.  Matthias  geht  in  der  üi)er  alles  Wichtige 
gut  orientierenden  Einleitung-  seiner  Ausgabe  (8056)  auch  ausführlich  auf  die 
„radikale  Wiedergeburt"  der  ersten  Fassung  ein.  Nur  auf  einer  stilistischen 
Flüchtigkeit  beruht  es  wohl,  dass  unter  den  „formlosen  und  mit  rohesten  Effekten 
arbeitenden  Naehahnumg-en  des  Götz"  auch  das  „Kiithchen  von  Heilbronn"  erscheint. 
Die  Anmerkungen  geben  viele  Hinweise  auf  Stellen  in  Götzens  Lebensbeschreibung. 
Auf  die  Seite  derer,  die  annehmen,  dass  der  Dichter  diese  schon  in  Strassburg- gelesen 
hat,  tritt  M.  in  einer  Anmerkung,  welche  die  Probleme  der  p]ntstehungsgeschichte 
des  Dramas  mit  kritischer  Sorgfalt  behandelt.  —  Dass  der  historische  Götz  nicht  g-anz 
die  ritterliche  und  adlige  Natur  war,  als  die  er  in  seiner  Lebensbeschreibung  sich 
hinstellt,  erhellt  aus  Pistors  (8066)  kritischer  Untersuchung  des  Kapitels,  das  den 
Handel  mit  dem  Grafen  Philipp  von  Waldeck  erzählt.  —  Den  alten  Streit  über  die 
eiserne  Hand  des  historischen  (Jötz  will  Weizsäcker  (8068)  durch  den  Hinweis 
auf  die  in  Jagsthausen  erhaltene  Reliquie  schlichten,  die  eine  linke  Hand  sei.  Er 
zeigt,  dass  dem  die  Lebensbeschreibung  des  Ritters  keineswegs  widers[)richt,  was 
der  Verfasser  des  Aufsatzes  im  Wandsbecker  Boten  (vgl.  JBL.  1901  IV  8e:  11),  nach 
W.s  Ansicht  Goethe  selbst,  behauptet  hatte.  —  Auf  diese  Studie  Weizsäckers  bezieht 
sich  wohl  ein  mir  nicht  zugänglich  gewordener  Artikel  Palms  (8064),  der  nach 
LE.  4,  S.  16!)5  „die  ergötzliche  Geschichte  erzählt,  wie  Paul  Weizsäcker  rechts  und 
links  verwechselte".  —  Alle  Kompositionen  zum  „Götz"  von  Haydn  (1784)  und  Joh. 
Abrah.  P.  Schulz  (1787)  bis  zu  Goldmark  (1901)  werden  von  Musiol  (8072)  ver- 
zeichnet. —  G  o  1  (1  m  a  r  k  s  „Scenen  aus  dem  Götz"  erlebten  in  Budapest  ihre  Ur- 
aufführung (8060 — 71).  Das  Libretto  hält  sich  im  wesentlichen  an  die  im  Burgtheater 
übliche  Einrichtung-  von  Dingelstedt.  — 

M  a  h  o  m  e  t.  In  der  Zwiesprache  Mahomets  mit  Halima  verlangt  P  e  t  s  c  h 
(8073),  mir  scheint  mit  Recht,  im  Anschluss  an  Schölls  Abdruck  „Tugend"  fiir  das 
in  der  Weimarer  Ausgabe,  Bd.  39,  S.  190,  10  eingesetzte  „Jugend".  — 

J  a  h  r  m  a  r  k  t  s  f  e  s  t.  Ilerrmanns  Buch  hat  weitere  Besprechungen  (8074) 
erfahren,  die  einstimmig  seinen  grossen  Wert  für  die  Litteratur-  und  Kulturgeschichte 
anerkennen.  A.  L.  Jellinek  (ZBücherfreunde.  5,  S.  23H/8)  bringt  Ergänzungen  aus  der 
Litteratur  des  Rarilätenkastens  und  der  Jahrmarktsdichtung  und  äussert  sich  skeptisch 
}]^egeK  die  Möglichkeit,  aus  Briefen  eines  Dichters  die  erste  Konzeption  eines  Werkes 
festzustellen.  Auch  FranzSchultz  erhebt  Einwände  gegen  die  Art,  wie  Herrmann 
die  Konzeption  sich  denkt  und  datiert  und  einen  älteren  und  jüngeren  Bestandteil 
scheidet.  Ferner  legt  er  den  Bemerkungen  Goethes  über  das  Stück  in  Dichtung  und 
Wahrheit  grössere  Bedeutung  bei  als  Herrmann  und  findet  die  Angriffe  auf  die 
„Mo(iell|)hilologie"  übers  Ziel  hinausschiessend.  Matthias  hält  an  Scherere  und 
R.  M.  Werners  Beziehung  des  Marktschreiei-s,  zumal  der  V.  405  —  32,  auf  den  Giessener 
Professor  Schmid  fest  und  möchte  den  Zigeunerhauptmann  und  Zigeunerburschen 
auf  Kritiker,  Herder  und  Goethe,  deuten.  — 

Satyr  OS.  Scherers  Deutung-  auf  Herder  will  Morris  (8076)  dadurch 
stützen,  dass  er  den  Kreis  der  Pei-sonen  umgrenzt,  die  Goethe,  ebenso  wie  in 
Dichtung  und  Wahrheit  das  Urbild  seines  Waldteufels,  als  „derb  und  tüchtig"  be- 
zeichnet. In  die  Gruppe  dieser  Personen  (Voss,  Döbereiner,  Zelter),  meint  M.,  könne 
Herder  wohl  eintreten.  —  In  längerer  Ausführung  versucht  Matthias  (8075)  die 
Herder-Hypothese  fester  zu  begründen.  Er  bringt  aus  Herders  Schriften  (bis  1773), 
namentlich  aus  „Ursprung  der  Sprache",  „Gemälde  des  werdenden  Tages  der 
Schöpfung",  „Plastik",  Rezensionen  der  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen,  eine  Fülle 
von  Scherer  noch  nicht  verwerteter  Parallelen  zu  einzelnen  Satyrosstellen  bei, 
besonders  zur  Kosmogonie  des  vierten  Aktes.  Zweifellos  bestehen  da  Gedanken- 
zusammenhänge, wenn  auch  manche  der  neuen  Parallelen,  z.  B.  die  zu  V.  122/5,  gar 

73* 


574  R.  Weissenfeis,  Goethes  Drama. 

nichts  besagen  will  und  keine  einzige  veranlassen  kann,  frühere  Bedenken  gegen  die 
Art,  wie  Scherer  Herder  als  Modell  herangezogen  hat,  aufzugeben.  Noch  weniger 
sind  dazu  die  Parallelen  aus  Herders  und  Karolinens  Briefwechsel  und  einige  Hin- 
weise auf  Tatsachen  imstande.  In  V.  261  „Gott  sein!  Mann!"  sieht  M.  eine  „persönliche 
Spitze"  gegen  Herders  Wunsch,  für  Karoline  und  seine  Zeit  ein  Gott  zu  werden  (?), 
und  gegen  seinen  Kampf  mit  einer  heissen  Sinnlichkeit,  wie  er  aus  jenem  Brief- 
wechsel spricht.  Zu  V.  194  ,, armes  Mägdelein"  zitiert  er  Briefstellen,  in  denen 
Karoline  sich  ähnlich  bezeichnet,  zu  V.  165  ihre  Anrede  „lieber  wallender  Pilgrim". 
Als  ob  der  Wanderer  nicht  ein  Typus  im  Herder-Goetheschen  Kreise  gewesen  wäre! 
Und  so  wird  noch  anderes  als  charakteristisch  für  Herder  genommen,  was  Gemeingut 
des  Sturmes  und  Dranges  M'ar.  Das  „ungekämmte  Haar"  des  Satyros  (V.  221)  führt 
zu  der  Feststellung,  dass  Herders  Haar  sich  damals  noch  gegen  steife  Frisur  sträubte. 
Dass  Arsinoe  gegenüber  dem  Salyros  kritischer  als  Psyche  und  beim  Austausch  der 
ersten  Liebesbezeugungen  dieser  beiden  nicht  zugegen  ist,  soll  damit  zusammen- 
hängen, dass  die  Geheimrätin  von  Hesse  sich  kritischer  gegen  Herder  verhielt  als 
ihre  unbedingt  bewundernde  Schwester  Karoline  und  dass  diese  ihre  Verlobung  ihr 
zuerst  verheimlichte!  Schliesslich  gibt  M.  aber  zu,  dass  die  Dichtung  nicht  nur  Satire 
gegen  Herder,  sondern  überhaupt  ein  geniales  Zeitbild  aus  dem  Sturm  und  Drang 
sei.     So  gefasst,  wird  die  Hypothese  kaum  einem  Widerspruch  begegnen.  — 

P  r  o  m  e  t  h  e  u  s  und  P  a  n  d  o  r  a.  An  den  beiden  Fragmenten  veranschaulicht 
Steuding  (8051)  das  Verfahren  des  jungen  und  das  des  alten  Goethe  bei  der 
Modernisierung  antik  mythologischer  Stoffe:  das  „wesentlich  realistische"  und  das 
,,rein  idealistische".  Im  ,, Prometheus"  findet  er,  das  spinozistische  Element  ähnlich 
wie  Hering  (JBL.  1897  lV8e:22)  einschränkend,  den  antiken  Uebermenschen  des 
Aeschylüs  genau  nachgebildet,  dagegen  die  antike  Gottesvorstellung  in  christlich 
modernem  Sinne  vergeistigt.  Dafür  sieht  er  den  Beweis  im  Beginn  des  zweiten 
Aktes;  von  da  blickt  er  auf  das  Ende,  wie  es  dem  Dichter  vorgeschwebt  haben 
müsse,  aber  sich  schwerlich  mit  dem  gegebenen  Alten  stilgerecht  hätte  verbinden 
lassen.  Er  stellt  nämlich  die  nicht  genügend  begründete  Vermutung  auf,  dass  die 
alte  Sage  von  der  Befreiung  des  an  den  Kaukasus  gefesselten  Prometheus  durch  den 
Zeus- Sohn  Herakles  und  von  dem  stellvertretenden  Tod  des  Halbgottes  Cheiron 
christlich  umgedeutet  werden  sollte.  Aus  dem  Gespräch  des  Prometheus  und  der 
Pandora  über  den  Tod  schliesst  er,  jener  habe  aus  Liebe  zu  seinen  Geschöpfen  selbst 
Mensch  werden,  sich  mit  Pandora  in  Liebe  vereinigen  und  so  als  Einzelwesen  unter- 
gehen, aber  in  der  Gattung  mit  seinem  Wesen  und  Streben  ewig  fortleben  sollen. 
Ganz  dicht  an  den  „Faust"  rückt  das  Drama,  wenn  sein  Grundgedanke  dahin 
formuliert  wird:  „Der  durch  Kraftgefühl  zu  Uebermut  und  Selbstüberhebung  ver- 
leitete Mensch  fällt  von  Gott  ab,  wird  aber  bei  redlichem  Streben  unter  Gottes 
liebevoller  Leitung  sich  endlich  des  rechten  Weges  wieder  bewusst  und  findet  Gnade". 
Seltsam  und  schwerlich  in  Goethes  Sinn  ist  die  Auffassung  der  Minerva  als  blosser 
Personifikation  des  menschlichen  Verstandes,  so  dass  des  Prometheus  Gespräch  mit 
ihr  eigentlich  nur  ein  Selbstgespräch  wäre.  In  einer  Ausdeutung  der  „Pandora" 
und  einer  Rekonstruktion  der  geplanten  Fortsetzung,  die  sich  teils  an  Wilamowitz 
(JBL.  1898  IV8e:102),  teils  an  Morris  (JBL.  1900  IV8e:179)  schliessen,  zeigt  St., 
wie  viel  weiter  der  alte  Goethe  in  der  Umgestaltung  der  antik  mythologischen  Motive 
ging  als  der  junge,  wie  er  sie  völlig  umwertete  und  die  antike  Form  nur  so  weit  benutzte, 
als  der  neue,  allegorisch  verkörperte  Inhalt  in  ihr  Raum  fand.  Ganz  abweichend 
von  der  antiken  Ueberlieferung  vertritt  Prometheus  einen  tatkräftigen,  nur  auf 
das  Nützliche  und  Nötige  gerichteten  Realismus,  damit  die  unterste  Stufe  der  Kultur, 
Epimetheus  einen  sehnsüchtigen,  auch  das  Schöne  und  Angenehme  würdigenden 
Idealismus,  damit  eine  höhere  Stufe  der  Kultur.  Beider  Tendenzen  erkennt  St.  ver- 
einigt, ausgeglichen  in  ihren  Kindern,  Phileros  und  Epimeleia.  Diese,  meint  er, 
tröstet  ihren  Vater  in  seiner  Sehnsucht  nach  der  verlorenen  Schönheit,  wie  die  in 
ihr  personifizierte  künstlerische  und  wissenschaftliche  Arbeit  (?)  Goethen  selbst  über 
vergebliche  Sehnsucht  und  andere  Not  des  Lebens  hinweg  half.  Nicht  minder  weit 
weicht  Goethes  Pandora  von  der  antiken  ab.  Ihrem  Gefäss  entsteigen  nicht  die  dem 
Menschen  unvermeidlichen  Bedürfnisse  und  Leiden,  sondern  die  geistigen  Gaben,  die 
ihn  gottähnlich  machen,  zu  einer  höheren  Kultur  und  zum  Genuss  der  Schönheit  er- 
heben. Unter  ihnen  die  Triebe  des  Liebens,  des  Putzens,  des  Herrschens,  der  Ge- 
selligkeit —  dahin  deutet  St.  die  V.  103 — II  aus.  Die  Handlung  konstruiert  er  so: 
Phileros  und  Epimeleia  werden  geläutert  zu  Verkündern  einer  neuen,  ihnen  von  der 
Gottheit  geoflen harten  Religion;  ihrer  Aufnahme  widerstreben  Prometheus  und  die 
Realisten,  bis  Pandora  wieder  erscheint  (vgl.  die  Wiederkunft  Christi);  Phileros  und 
Epimeleia  werden  dann  Begründer  eines  neuen  besseren  Menschengeschlechtes,  das 
die  idealen  göttlichen  Güter,  Religion,  Wissenschaft  und  Kunst,  d.  h.  das  Gute,  Wahre 
und  Schöne,  würdigt  und  ihnen  nachstrebt;  den  Anbruch  der  neuen  Zeit  verkündet 


R.  Weissen fols,  (loethes  Drama.  575 

der  Epilog-  der  Elporo  thrasoia.  Das  (tanze  sollte  also  nach  St.s  Auffassung  symbo- 
lisch die  Entwicklung  der  Menschheit  darstellen:  L  Anfang-:  Herrschaft  eines  nur 
auf  das  Nützliche  und  Notwendige  <^ericiiteten  liealisnius;  2.  Mitte:  Zwiespalt  zwischen 
Realismus  und  Idealismus,  wie  ihn  (loetho  in  seiner  Zeit  sah;  .'{.  Ende:  Sieg  des 
Idealismus,  Reich  der  Seli<»keit,  begründet  durch  den  festen  Glauben  an  das  üute, 
Wahre  und  Schöne,  wie  (Joethe  es  in  der  Zukunft  (irtriiumte,  —  Einige  Zusätze,  die 
Morris  seiner  Pan(h)ra-Studie  ein-^efü^t  hat  (SlIO)  (v^-1,  JBL.  1900  IV  He:  179), 
verdienen  Heachtun«»-.  Für  die  Gestalten  der  Elpore  und  Epimeleia  zieht  er  den 
Artikel  „E[)imetheus"  in  Hederichs  mytholog-ischem  Lexikon  heran.  Die  K^-psele 
erklärt  er  als  eine  zweite,  bessere  Pandorabüchse,  welche  die  ewig-en  geistig-en  Güter 
enthalte,  die  hinunlischen  Analoga  der  irdischen  Scheingüter,  die  Pandora  bei  ihrer 
ersten  Erdenfahrt  den  M(nischen  gebracht  habe.  Das  auf  Hans  Sachs  zurückführende 
Motiv  einer  herniedersteigenden  göttlichen  Frauengestalt  veifolgt  M.  durch  Goethes 
Dichtung.  Es  erscheint  in  „Künstlers  Erdenwallen",  ,,Hans  Sachsens  Sendung", 
„Zueignung".  In  einer  Vision  Tassos  (V.  1132/3)  verbindet  es  sich  mit  Entrückung 
des  Verklärten;  daran  reiht  sich  in  weiterer  Ausbildung  Pandora,  dann  Gretchen  am 
Schluss  des  „Faust".  —  Aus  dem  Pandoraaufsatz  hat  Morris  die  in  ,)HL.  lUOO 
lV8e:I81  beanstandete  Deutung  des  Prometheusfragmentes  gelöst  und  nnt  einer 
Studie  über  „Hanswursts  Hochzeit"  verbunden,  die  eine  neue  Auffassung  bringt 
(8079).  Er  erweist  auch  den  Hanswurst  als  eine  Sell)stdarstellung  des  Dichters:  ein 
litterarisches  Genie,  dem  von  seinem  Erzieher  Kilian  Hrustfleck  angesonnen  wird, 
seiner  Berühmtheit  wegen  ein  äusserlich  ehrbares  Leben  zu  führen,  wofür  er  sich 
im  geheimen  schadlos  halten  könne,  und  das  sich  fi;egen  jede  Freiheitsbeschränkung 
sträubt,  keine  Lust  hat,  sich  zu  genieren.  Dieses  Bild,  zusammengehalten  mit  Brief- 
stellen und  der  Schilderung  von  Klopstocks  Dichterwürde  in  Dichtung  und  Wahrheit, 
erzählt  von  „einer  Beengung  Goethes  durch  seinen  jungen  Ruhm,  von  der  wir  sonst 
keine  Kunde  haben".  Die  übermütige  Selbstdai-stellung  tritt  so  unmittelbar  neben  die 
ernste  des  „Prometheus",  und  beide,  zu  einer  Anschauung  vereinigt,  zeugen  vom  welt- 
weiten, Gegensätze  bergenden  Wesen  ihres  Schöj)fers  und  von  der  kühnen,  naiven 
Genialität  seines  künstlerischen  Gestaltens.  Den  Nebentitel  des  Stückes  „Lauf  der 
Welt"  erklärt  M.  vermittelst  des  in  den  Paralipomena  erhaltenen  Verzeichnisses  der 
Hochzeitsgäste,  in  denen  das  Wesen  und  Treiben  der  Menschen  in  seiner  po.ssenhaften 
Nichtigkeit,  im  Kontrast  zwischen  äusserer  Ehrbarkeit  und  innerer  Unsauberkeit  ver- 
anschaulicht werden  sollte.  —  IIb  er  g  (8110a)  weist  daraufhin,  dass  das  Gefäss 
der  Pandora,  wie  Phileros  es  V.  475  beschreibt,  verschieden  gedacht  ist  vom  nid-oi 
Hesiods,  das  ein  grosses,  in  der  Erde  ruhendes  Vorratsfass  bedeutet,  und  vermutet, 
dass  auf  Pandora  die  pyxis  der  Psyche  übertragen  worden  sei,  in  der  diese  von  der 
Proserpina  Schönheit  holen  soll.  — 

C  1  a  V  ig  o.  Eine  Uebertreibung  der  biographischen  Erklärung  nenne  ich  die 
Art,  wie  Matthias  (8056)  die  Situation  der  Marie  und  die  kraftgenialische  Wut 
ihres  Bruders  in  Beziehung  setzt  zu  Corneliens  Eheunglück  und  Krankheit  und  zu 
den  „schmerzlichen  Empfindungen,  mit  denen  (loetlie  dem  Gedanken  etwaiger 
fremder  Verschuldung  an  dem  Geschick  der  Schwester  nachhing".  Gut  wird  die 
Umgestaltung  des  gegebenen  Stoffes  zum  bühnengerechten  Drama  veranschaidichL 
Der  Einheitlichkeit  der  Handlung  dienten  nach  M.  nicht  nur  die  mannigfaltigen 
Vereinfachungen,  sondern  auch  die  Einfügung  der  (Jestalt  des  Carlos.  Die  früh  er- 
hübeup^ii  Vorwürfe  einer  „Ueberstürzung  der  Handlung  und  mechanischen  Zusammen- 
schiebung" werden  anerkannt  und  auf  die  hastige  Arbeit  zurückgeführt.  — 

Stella.  Mit  Recht  schränkt  Matthias  (SOöO)  gegenüber  Bielschowsky 
(vgl.  JBL.  1896  IV  8e:17)  die  Rolle  ein,  die  der  Erinnerung  an  Friederike  bei  der 
Ausgestaltung  des  Dramas,  im  besonderen  des  Charakters  der  Cäcilie  zuzuweisen 
ist,  und  legt  im  Anschluss  an  Scherer  wieder  den  Erlebnissen  Goethes  mit  Fr.  H. 
Jacobi  und  Johanna  Fahimer  grössere  Bedeutung  für  das  Schauspiel  bei.  An 
Johanna  Fahimers  Wesen  und  ihr  Verhalten  gegen  Jacobi  knüpft  er  geradezu  die 
Tatsache,  dass  Goethes  ernste  Dramatik  in  der  „Stella"  die  Wendung  voni  tragischen 
zum  versöhnlichen  Ausgang  nahm.  Der  für  diese  Wendung  charakteristische  alte 
Schluss  des  „Schauspiels  für  Liebende"  ist  in  den  Anmerkungen  abgedruckt, 
ebenso  aus  dem  3.  Akt  eine  Stelle  der  ersten  Fassung,  die  später  zur  Hebung 
Fernandos  geändert  wurde.  — 

Die  Geschwister.  Die  Deutungen  auf  Goethes  Verhältnis  zu  Cornelia 
(R.M.Meyer)  und  zur  Herzogin  Luise  (K.  J.  Schröer)  weist  M  a  1 1  h  i  a.s  (8056) 
mit  Recht  zurück.  Aber  sollten  wir  wirklich  „nicht  mehr  unbefangen  genug"  sein, 
uns  an  der  naiven  Munterkeit  der  Marianne  zu  erfreuen?  — 

Lila.  Einige  neue  Belegstellen,  die  Morris  (7907,  vgl.  JBL.  1898 
IV  8e  :  34)  für  seine  enge  Anknüpfung  der  Dichtung  an  die  weimarische  Wirklichkeit 
beibringt,    sind    für    den    besonderen  Inhalt    des  Schauspiels    bezeichnender   als   alle 


570^  R-  Weissenfeis,  Goethes  Drama. 

früheren.  Die  Mag-iismaske,  in  der  der  Doktor  Verazio  die  Kur  an  Lila  vornimmt, 
vergleicht  M.  mit  Erwins  Verkleidung-  in  „Erwin  und  Elmire"  und  erweist  so  die 
litterarische  Quelle  der  letzteren  als  den  Ausgangspunkt  der  mannigfachen  Aus- 
gestaltungen,   die   das  Motiv  der  Magusmaske  in  Goethes  Dichtung  gefunden  hat.  — 

Der  Triumph  der  Empfindsamkeit  mit  Proserpina  bildete 
die  Festvorstellung  des  diesjährigen  Goethetages  in  Weimar  (vgl.  W.  von  Scholz: 
LE.  4,  S.  1293).  Dazu  hat  H  e  c  k  e  r  (8080)  eine  vortreffliche  Charakteristik  der 
„dramatischen  Grille"  geliefert,  deren  ernsteren,  noch  heute  bedeutsamen  Gehalt  er 
darin  findet,  dass  sie  mit  der  Empfindsamkeit  des  18.  Jahrhunderts  zugleich  alle 
Kunst  ironisiere,  die  den  Weg  vom  Subjekt  zum  Objekt  statt  des  richtigen  um- 
gekehrten nimmt,  reine  Phantasiegebilde  in  die  Aussenwelt  hinausstellend.  Die  „Pro- 
serpina" erweist  H.  bis  in  die  Einzelheiten  als  tragisches  Gegenbild  und  V^orklang 
zur  „Iphigenie".  Scharf  arbeitet  er  den  ethischen  Gehalt  des  Monodramas  heraus, 
in  dem  das  Kosten  von  der  Frucht  des  Granatbaums,  dem  biblischen  Sündenfall 
vergleichbar,  ein  Symbol  für  unvermeidliche  Schuld,  für  das  dunkelste  Geheimnis 
der  sittlichen  W^eltordnung  sei.  So  könne  das  Zwischenspiel  sich  allerdings,  worauf 
schon  Goethe  mit  der  „frevelhaften  Einschaltung"  hinwies,  mit  der  ,,nur  intellek- 
tuellen, nur  litterarischen"  Posse  nicht  zu  organischer  Einheit  verbinden.  —  In 
einem  Zusatz  zu  seiner  Besprechung  des  „Triumphs"  nimmt  Morris  (7907,  vgl. 
JBL.  1898  IV  8e:36)  den  Hinweis  Alts  (JBL.  1900  IV  8  e :  82)  auf  Lenz  und  seinen 
„Tantalus"  auf.  Bei  der  „Proserpina"  meint  er,  seine  Hypothese  über  ihre  innere 
Genesis  (JBL.  1898  IV  8e:37)  vereinige  sich  gut  mit  Erich  Schmidts  Hypothese 
(JBL.  1901  IV  8e:37),  welche  die  äussere  Genesis  betreffe.  —  Wesentlich  Wieder- 
gabe der  Ausführungen  Erich  Schmidts  ist  ein  Vortrag  A.  von  W^eilens  (8081). 
Er  teilt  nur  noch  mehr  Einzelheiten  aus  der  Litteratur  des  Mono-  und  Melodramas 
mit  und  bespricht  Goethes  Inscenierung  der  „Proserpina"  1815,  die  ganz  den  Grund- 
sätzen seiner  Regiekunst  folgte,  als  eine  zweite  „frevelhafte"  Versündigung  des 
Dichters  an  seinem  Werk.  — 

Die  Vögel.  Unter  den  Zusätzen,  die  Morris  seinem  Schuhu- Aufsatz 
eingefügt  hat  (8082,  vgl.  JBL.  1900  IV  8e:86),  verdient  eine  Parallelstelle  aus 
Shakespeares  ,,Viel  Lärm  um  nichts"  Erwähnung,  sowie  ein  rascher  üeberblick  über 
Goethes  spätere  Stimmung  gegen  Preussen  und  Berlin  bis  zu  den  „friedlichen 
Schlussakkorden".  — 

Iphigenie  aufTauris  erscheint  bei  K  ö  s  t  e  r  (8057)  als  rein  persön- 
liches Drama,  dessen  Entstehung  allein  an  Goethes  seelisches  Erlebnis  mit  Frau 
von  Stein  geknüpft  ist,  bei  H  e  i  n  em  ann  (8056)  als  Ideendrama,  als  eine  Gestaltung 
des  graezisierenden  Ideals  der  Humanitätsepoche,  die  nur  persönliche  Färbung 
durch  jenes  Erlebnis  gewann.  Auch  gegenüber  den  vielen  Erörterungen,  die  Orests 
Heilung  in  letzter  Zeit  gefunden  hat  (vgL  JBL.  1900  IV  8e :  100/5),  betont  Köster 
das  Persönliche:  Goethe  habe,  nur  eigene  seelische  Erfahrung  verkörpernd,  Erleb- 
nisse, die  sich  bei  ihm  über  Jahre  erstreckten,  in  einen  einzigen  Moment  symbolisch 
verdichtet.  In  den  Anmerkungen  zieht  Heinemann  vielfach  andere  Darstellungen 
der  Iphigeniensage,  antike  und  moderne,  zum  Vergleich  heran,  ferner  Stellen  der 
Goetheschen  Prosafassung.  Hätte  er  diese  auch  für  V.  710  im  Auge  behalten,  so  würde  er 
vielleicht  nicht  mit  Fraedrich  (JBL.  1898  IV  8e:54)  unter  „Wink"  die  Weisung,  sich 
nach  Taurien  zu  begeben,  verstehen.  Für  irrig  halte  ich  von  den  Erklärungen 
unter  dem  Text  auch  die  zu  V.  1651,  1663.  —  Die  christliche  Deutung  des  Dramas, 
im  besonderen  der  Heilung  Orests,  wird  im  Berichtsjahr  durch  K  a  n  i  g  (8086)  ver- 
treten. Er  zeigt,  dass  Orest  bei  den  griechischen  Tragikern  zwar  durch  die  Gnade 
der  Götter  von  den  Erynnien  befreit,  aber  nicht  innerlich  entsühnt  werde.  Dies  sei 
erst  in  der  christlichen  Welt  möglich  geworden.  Als  die  christlichen  Momente  bei 
Goethe  werden  hervorgehoben:  die  Beichte  Orests,  die  seine  Heilung  überhaupt  erst 
ermögliche,  die  reine,  sich  selbst  hingebende  Liebe  der  heiligen  Schwester,  die  des 
Bruders  Schuld  bedecke,  Orests  ideelles  Erleiden  des  Todes  als  des  Soldes  der 
Sünde,  über  dem  Ganzen  die  Gnade  der  Götter.  Iphigenie  ist  für  K.  geradezu  Orests 
„Heiland".  —  Ein  ganzes  Buch  hat  Laehr  (8088)  der  Heilung  des  Orest  gewidmet 
mit  psychologisch  interessierenden,  etwas  wortreichen,  gern  wiederholenden  Aus- 
führungen. Das  Neue,  das  er  in  die  Streitfrage  hineinträgt,  gehört  dem  Psychiater. 
Er  legt  grosses  Gewicht  auf  die  Ablenkung  Orests  von  den  grübelnden  Vorstellungen, 
die  ihn  bei  der  Ankunft  in  Tauris  beherrschen  und  in  schlaffe  Untätigkeit  versenkt 
haben.  Die  Ablenkung  erfolgt  nach  L.  dadurch,  dass  der  Bruder  die  Schwester 
erkennt,  in  ihr  ein  Mitglied  seines  Geschlechtes,  welches  trotz  des  Erbfluches  durch 
die  Gnade  der  Götter  Reinheit  und  gläubiges  Vertrauen  bewahrt  hat  und  den  Bi-uder 
trotz  seiner  Schuld  mit  inniger  Freude  und  Liebe  umfasst,  und  dass  er  erfährt,  sie 
sei  bestimmt,  ihn  zu  töten,  also  den  Greueltaten  im  Tantalidenhause  eine  neue  hinzu- 
zufügen.   Die    erwachende  Liebe   zu    ihr  und  die  Sorge  um  sie,    der  Drang,    ihr  zu 


R,  Weissenfeis,  (Joethes  Drama.  577 

helfen,  ziehen  ihn  von  dem  eigenen  f.eid,  der  eigenen  Tat,  von  der  Vergangenheit 
ab,  die  persönliche  Schuld  tritt  in  den  Hintergrund  gegen  den  Erbfluch,  der  nun 
auch  Iphigenie  wider  ihren  Willen  zu  einer  (ircueltat  zwingen  soll;  zugleich  erhofft 
der  Kranke  von  dem  ihm  drohenden  Tode  die  ersehnte  Ruhe,  das  Knde  seiner  Qual. 
In  dieser  Stimmung,  d.  h.  als  der  Orund  zur  Heilung  schon  durch  die  Verschiebung 
der  Vorstellungen  gelegt  ist,  erleidet  er  den  „Anfall"  des  dritten  Aktes.  Es  ist 
physisch  und  psychisch  begründet,  dass  die  Phantasiebilder,  die  ihn  nach  dem  Er- 
wachen aus  der  Bewusstlosigkeit  umschweben,  nicht  mehr  die  alten  grilsslichen 
Vorstellungen,  sondern  Bilder  des  Friedens  und  der  Versöhnung  sind.  Der  Anfall 
an  sich  bcMlcnitet  also  nicht  die  Heilung,  die  schon  vorher  begonnen  hat,  aber  er 
beschleunigt  ihren  Fortgang  insofern,  als  er  in  Orest  die  Kraft  zum  Handeln  frei 
macht.  Der  Reiz  dazu  war  ihm  schon  vorher  erweckt:  durch  die  Liebe  zur  Schwester 
und  ihre  Not,  die  ihn  aus  der  Erschlaffung  aufrüttelten.  Durch  das,  was  er  während 
des  Anfalles  und  beim  Erwachen  in  der  Phantasie  erlebt,  und  dadurch,  dass  dann 
die  früheren  von  Iphigenie  ausgehenden  Eindrücke  fortwirken,  wird  er  fähig,  zur 
Tat  zu  schreiten,  zur  Tat  für  Iphigenie  und  Pylades.  Indem  er  diese  altruistische 
Handlung  vollbringt,  stärkt  sich  sein  Selbstvertrauen,  und  so  wird  die  Heilung  vollendet. 
Das  ist  allerdings  eine  lückenlose  psychologische  Erklärung  des  Heilungsprozesses; 
nur  muss  dagegen  geltend  gemacht  werden,  dass  Goethe,  wenn  er  ihn  sich  so  gedacht 
hätte,  das  deutlicher  im  Text  der  Dichtung  zum  Ausdruck  gebracht  haben  würde. 
L.  hat  mehr  in  diesen  Text  hineingedeutet  als  aus  ihm  herausgelesen.  Ergiebig 
ist  seine  Unterscheidung  des  Fluches,  der  auf  dem  Stamm  der  Tantalideu  als  Erb- 
fluch ruht,  und  des  Fluches,  den  unter  seinem  Einfluss  Orest  persönlich  durch  den 
Muttermord  erworben  hat.  Nur  dieser  letztere  ist  im  dritten  Akt  von  ihm  genommen, 
der  Stammesfluch  besteht  noch,  wie  schon  daraus  hervorgeht,  dass  der  Ahnherr 
Tantalus  in  Orests  IJnterweltstraum  von  den  P"'reuden  seines  versöhnten  Geschlechts 
ausgeschlossen  bleibt.  Der  Stammesfhich  kann  nach  dem  Orakel  nur  dadurch  ge- 
tilgt werden,  dass  Iphigenie  nach  Griechenland  zur  Entsühnung  des  Hauses  ge- 
bracht wird.  L.  polemisiert  hier  überzeugend  gegen  Bielschowskys  Annahme  (vgl. 
JBL.  189Ö  IV  8e  :  23),  dass  Orests  Heilung  schon  im  dritten  Akt  vollendet  sei.  Zu  ihrer 
Vollendung  gehört  auch  die  Lösung  des  Stammesfluches,  d.  h.  nicht  nur  Orests 
Verbrechen,  der  Muttermord,  muss  gesühnt,  sondern  auch  sein  Gebrechen,  die  im 
Tantalidenhaus  erbliche  Charakteranlage  zum  Verbrechen,  muss  getilgt  werden.  Das 
geschieht  im  weiteren  Verlauf  des  Dramas  durch  Orests  altruistisches  Handeln  und 
durch  Uebertragung  der  reinen  Menschlichkeit  von  Iphigenie  auf  ihn.  Gut  werden 
die  Begriffe  „reine  Menschlichkeit"  und  „menschliche  Gebrechen"  unter  Hinweis  auf 
Herders  Humanitätsideal  und  auf  Goethes  Gedicht  „Das  Göttliche"  definiert,  die 
Verse  „Alle  menschlichen  Gebrechen  Sühnet  reine  Menschlichkeit"  aber  etwas  zu 
rationalistisch  für  das  Drama  ausgelegt.  Ein  weiteres  Kapitel  handelt  vortrefTlich  von 
der  sittlich-religiösen  Weltanschauung  Iphigeniens  und  damit  des  ganzen  Schau- 
spiels. Keinen  Raum  hat  in  ihr  die  Pflicht  zur  Blutrache.  Iphigenie  erkennt  sie 
auch  in  V.  977/8  nicht  an,  sie  spricht  da  vielmehr  aus  dem  Sinne  der  Griechen  und 
auch  Orests.  Ebenso  wenig  lässt  ein  Geheiss  der  Götter  zum  Muttermord  sich  mit 
den  im  Drama  herrschenden  religiösen  Anschauungen  vereinbaren.  In  einer  Aus- 
einandersetzung mit  Fraedrich  und  Gneisse  (vgl.  JBL.  1897  IV8e:37,  39;  1898 
IV  8e  :  54)  fasst  L.  den  „Wink"  in  V.  710  in  übertragener  Bedeutung:  er  sieht  darin  die 
sinnlich-'dnschauliclie  l'rägung  des  Gedankens,  dass  Orestes  zum  Muttermord  durch 
die  hergebrachte  Sitte,  die  Beistimmung  des  Freundes  und  eigene  brennende  Begier 
geführt  ist,  die  er  als  Götterwink  betrachtet.  Fast  überall  glücklich  ist  L.  in  seiner 
Polemik  gegen  frühere  Ausleger.  So  gegen  die  Art,  wie  K.  Fischer  (vgl.  JBL.  1900 
IV  8e:9H)  und  Matthias  die  christlichen  Dogmen  vom  Erlösungstod  und  stellver- 
tretenden Leiden,  von  der  Gnadenwirkung  und  Wiedergeburt  zur  Erklärung  der 
Vorgänge  herangezogen  haben.  L.  leugnet  entschieden  bewusste  Anlehnung  Goethes 
an  diese  Dogmen,  gibt  aber  ihre  unbewusste  Einwirkung  der  tatsächlichen  Berührungs- 
punkte wegen  zu.  Er  grenzt  die  Entsühnung,  wie  sie  durch  Iphigeniens  reine 
Menschlichkeit  erfolgt,  einerseits  gegen  das  Christentum,  anderseits  gegen  die 
griechische  Philosophie,  gegen  die  Ansichten  des  Piaton  und  des  Aristoteles  vom 
Wesen  des  „Philosophen"  und  des  „Grossgesinnten"  ab  und  gelangt  unter  Berufung 
auf  einen  bekannten  Brief  Goethes  an  Lavater  (1782)  zu  dem  Ergebnis:  „Der  dezi- 
dierte  Nichtchrist  Goethe  Hess  in  der  Iphigenie  nicht  durch  göttliche  Gnade  die 
Sünde  vergeben  werden,  sondern  heilte  menschliches  Gebrechen  durch  reine 
Menschlichkeit;  aber  da  er  kein  Wider-  und  kein  Unchrist  war,  träizt  bei  ihm  die 
reine  Menschlichkeit  christliches  Gepräge."  Auch  Wohlrab,  fährt  L.  fort,  sei  viel  zu 
sehr  von  der  Vorstellung  beeinflusst,  auf  der  die  Rechtfertigungslehre  der  christlichen 
Kirche  erwachsen  ist,  wenn  er  Orests  reuiges  Schuldbekenntnis  vor  Iphigenie  und 
den  Traum    von    seinem  Tode   als    die  entscheidenden  Momente  für  die  Entsühnung 


578  R-  Weis senf eis,  Goethes  Draraa. 

annimmt  (vg-l.  JBL.  1900  IV  8e:101).  L.  sieht  die  Bedeutung-  des  Schuldbekennt- 
nisses vielmehr  darin,  dass  es  Iphig-enien  Orests  Sinnesart  enthüllt  und  es  ihr  da- 
durch ermöglicht,  die  hoffnungsfreudige  und  mutige  Liebe  zu  beweisen,  die  Eindruck 
auf  ihn  macht  und  in  ihm  die  Liebe  des  Bruders  weckt.  Schliesslich  bringt  L.  die 
Vorgänge  der  Entsühnung-,  wie  er  sie  sich  vorstellt,  in  engen  Zusammenhang  mit 
Goethes  Wesen  und  Erlebnissen.  Er  möchte  die  Sinnestäuschungen  Orests  nicht  in 
gewöhnlichem  Sinn  als  krankhaft  bezeichnen,  sondern  als  solche,  wie  sie  bei  reiz- 
baren, zumal  künstlerisch  veranlagten  Naturen  vorkommen,  indem  Vorstellungen 
des  Inneren  bei  gemütlicher  Erregung-  sich  zu  Empfindungen  und  Bildern  steigern. 
Als  Beispiel  wird  die  Vision  herangezogen,  die  Goethe  selbst  auf  dem  Abschiedsritt 
nach  Sesenheim  hatte.  Und  die  alte  Annahme  eines  Zusammenhangs  zwischen 
Orests  Heilung-  und  den  Erlebnissen  Goethes  mit  Frau  von  Stein  wird  dahin  er- 
weitert, dass  sich  in  jener  nicht  nur  der  besänftigende,  veredelnde  Einfluss  der  ge- 
liebten Frau  auf  den  Dichter  spieg-ele,  sondern  auch  dessen  Bewusstsein,  in  das 
einsame  Leben  der  Freundin  durch  seine  Liebe  Licht  und  Wärme  und  Freude  ge- 
bracht zu  haben.  „Wie  Goethe  in  der  tatkräftigen  Liebe,  die  er  der  auf  seinen 
sittlichen  Kern  vertrauenden  Freundin  entgegenbringt,  Rettung  aus  Gewissensqualen, 
Zweifel  und  Reue  findet,  und  mit  frischem  Mut  und  Hoffnung  erfüllt  wird,  so 
schwindet  die  Qual  des  Orest,  als  er  die  liebende  und  ihm  vertrauende  Schwester 
gefunden  hat  und  die  in  ihm  erwachte  Liebe  zu  ihr  in  rettender  Tat  erweisen  soll." 
Aus  allem,  was  hier  in  der  Kürze  berührt  werden  konnte,  ergibt  sich,  dass  L. 
unsere  Blicke  in  neue  Richtungen  gelenkt  hat.  Für  mich  mischt  in  seinen 
Erörterungen  Richtiges  sich  mit  Falschem.  Vor  allem  vermisse  ich  mit  R.  M. 
Meyer  (7739)  eine  Betonung  des  W^underbaren,  Magischen,  das  der  Einwirkung 
Iphigeniens  auf  Orest  denn  doch  anhaftet  und  das  Goethe  selbst  in  dem  Zauber 
empfand,  den  Frau  von  Stein  auf  ihn  ausübte.  —  Dieses  Wunderbare,  Geheimnisvolle, 
Irrationale,  das  sich  auf  keine  Formel  bringen  lasse,  wird  in  einem  Aufsatz  der 
„Wartburg"  (8091)  hervorgehoben,  der  die  Eigenschaften  der  Priesterin,  religiöses 
Empfinden,  innere  Harmonie,  Altruismus,  Familiensinn,  dem  modernen  Typus  der 
unbefriedigten  Frau  und  den  radikalen  Ansprüchen  unserer  Frauenrechtlerinnen  ent- 
gegenhält. —  Von  einer  Aufführung  der  ,,lphigenie"  in  Ettersburg  am  25.  Mai  1802 
berichtet  Kohlrausch  (8093).  —  Ueber  die  erste  Berliner  Aufführung  des  Dramas 
mit  Friederike  Unzelmann  stellt  Siehr  (8094)  gleichzeitige  Berichte  zusammen. 
Einer  von  ihnen  tadelt  das  bunte  Kostüm  der  Heldin,  dem  dagegen  Goethe  den 
Vorzug  vor.  dem  weissen  Kleid  der  Weimarer  Iphigenie  gab.  —  In  Brüssel  ist  die 
,,Iphigenie"  zum  erstenmal  in  französischer  Sprache  über  die  Bühne  gegangen 
(8095^96).  — 

Nausikaa.  Nach  einem  bisher  ungedruckten  Briefe  (7751,  S.  321) 
schickte  Goethe  eine  eigenhändige  Niederschrift  der  ersten  Scenen  an  den  Grafen 
Hans  von  Schlitz,  zugleich  die  Handschrift  einiger  Arien  aus  der  ersten  Fassung 
des  „Gross  -  Cophta",  der  Oper.  —  Die  Ergebnisse  von  Farniks  Untersuchung 
(JBL.  1901  IV  8e:  51)  lehnt  R.  M.  Meyer  (7739)  ab.  — 

E  g  m  0  n  t.  Allseitig  betrachtet  und  würdigt  Matthias  (8056)  das  Pereön- 
liche,  das  in  dieses  Drama  eingeflossen  ist.  Er  hebt  hervor,  wie  es  schon  innerliche 
und  persönliche,  durch  die  niederländische  Kunst  geweckte  Interessen  waren,  die 
den  Dichter  zu  seinen  Stoffquellen  führten.  Dass  auch  Brackenburg  ein  Abbild 
Goethes  selbst  sei,  wird  so  leicht  niemand  glauben.  Als  Ausdruck  der  Persönlich- 
keit des  Dichters  verteidigt  M.  den  „Egmont"  gegen  die  Bedenken  Schillers,  Bult- 
haupts,  Bielschowskys:  er  möchte  das  „Seelengemäide",  die  Darstellung  des  Dämonischen 
nicht  hingeben  für  ein  handlungsreicheres  Stück.  In  den  ersten  vierthalb  Akten 
erkennt  er  die  ursprünglich  von  Goethe  gewählte  lockere  Form  der  Shakespeareschen 
Historie  und  damit  den  Teil  des  Dramas,  der  in  Rom  nicht  wesentlich  umgegossen 
wurde.  Ausführlich  behandelt  er  den  Einfluss  des  „Egmont"  auf  Schillers  „Wallen- 
stein". Er  geht  mir  zu  weit,  wenn  er  parallelisiert:  „Die  Gräfin  Terzky  bittet  für 
Wallensteins  Diener,  wie  Egmont  für  seine  Leute  sorgt."  —  Unter  nicht  genügend 
motivierten  Ausfällen  gegen  die  „Verkehrtheit"  der  Litterarhistoriker  im  allgemeinen 
übt  Seidl  (8101)  berechtigte  Kritik  an  den  Bemühungen,  bei  Egmont  eine  moralische 
Schuld  nachzuweisen,  für  die  er  mit  dem  Tode  büssen  muss.  Nicht  als  Opfer  einer 
Schuld  falle  der  Held,  sondern  damit  sein  Volk  sich  erhebe  (?).  Das  Dämonische, 
das  ihn  leite,  überhebe  ihn  jeder  Verantwortung.  Mit  seinem  Bleiben  in  Brüssel  be- 
währe er  nicht  Tollkühnheit,  sondern  die  „lautere  Tapferkeit",  die  Goethe  selbst  als 
die  Base  seines  Wesens  bezeichnet  hat.  —  Zu  denen,  die  durchaus  eine  moralische 
Schuld  Egmonts  haben  wollen,  gesellt  sich  im  Berichtsjahr  W  i  1 1  e  n  b  ü  c  h  e  r  (8102). 
Er  findet  sie  in  einer  Zweideutigkeit  des  Verhaltens,  durch  die  Egmont  glaube  das 
Ziel  seines  Ehrgeizes,  die  Statthalterschaft  der  Niederlande,  erreichen  zu  können. 
„Er  hofft  auf  eine  immer  grösser  werdende  Verlegenheit  der  Regierung,  um  im  letzten 


ii.  WciHsenleis,  (ioethes  DramÄ.  579 

Aug"enblick  als  Retter  in  diesen  Wirren  aufzutreten  und  zum  Danke  für  seine  Ver- 
mittlung' den  Stattlialterj)osten  zu  g-ewinnen".  Beim  Ausbruch  der  offenen  lievolution, 
meint  W.,  würde  Goethes  Ef»inont  im  Heere  Albas  gegen  seine  Niederländer  gezogen 
sein  und  versucht  haben,  eine  vermittelnde  iiolle  zu  sjjielen  und  so  Alba  aus  dem 
Hattel  zu  heben.  Auch  sein  Bleiben  in  Brüssel  wird  aus  seinen  ehrgeizigen  Plänen 
erklärt:  nach  Oraniens  Weggang  und  in  Voraussicht  des  Rücktritts  der  Ilegentin 
glaube  Egmont  sich  an  der  Schwelle  der  Erfüllung  seiner  Wünsche,  und  dem  habe 
Uoethe  dadurch  Ausdruck  gegeben,  dass  er  ihn  im  spanischen  Staatskleid  zu  Klärchen 
kommen  lasse!  Zu  so  gewaltsamer  Interpretation  gelangt  W.  beim  Versuch  der  Be- 
gründung seiner  Hypothese.  Es  ist  nicht  nötig,  seinen  Ausführungen  noch  weiter 
zu  folgen.  In  dem  Streben,  das  Schauspiel  gegen  den  Vorwurf  des  ündramatischen 
zu  verteidigen,  verkennt  er  seine  Eigenart  und  zwängt  es  in  die  veraltete  dramaturgische 
Schablone.  Grosse  Mühe  hat  er  dann,  den  Eindruck,  den  jeder  [Jnbefangene  von 
dem  Drama  und  seinem  Helden  empfängt,  mit  dem,  was  er  selbst  hineinempfunden 
hat,  in  Einklang  zu  bringen.  — 

Tasso.  Zwischen  den  Einleitungen  Koste  rs  (8057)  und  Heineman  ns 
(805H)  besteht  das  umgekehrte  Verhältnis  wie  bei  der  „Iphigenie'*:  Wichtiges,  was 
jener  behandelt,  fehlt  bei  diesem,  so  der  Hinweis  auf  Goethes  allgemeine  Lage  in 
Weimar,  die  nebtm  den  Erlebnissen  mit  Frau  von  Stein  zur  Konzeption  der  Dichtung 
führte,  der  für  die  Stinnnung  des  Dramas  wichtige  Vergleich  der  Tasso-Tragik  mit 
der  Werther-Tragik,  die  Darstellung  des  Wandels,  der  mit  dem  Gegenspieler  des 
Helden  zwischen  den  Anfängen  und  der  Vollendung  des  Werkes  vorging.  „Als 
Tasso  hatte  Goethe  sich  1780—81  gefühlt;  mit  Antonio-Empfindungen  kehrte  er  1788 
aus  Italien  zurück".  Zu  dem,  was  K.  über  die  Stellung  des  Dichters  in  Weimar 
um  1780  sagt,  stimmt  die  Vermutung  nicht,  dass  der  Gegenspieler,  also  der  spätere 
Antonio,  ursprünglich  als  Tassos  Rivale  in  der  Liebe  oder  in  der  Dichtkunst  ge- 
staltet gewesen  sei.  Davon  abgesehen  aber  wirkt  die  Rekonstruktion  des  ersten 
Tasso- Fragmentes  überzeugend,  und  ausgezeichnet  wird  veranschaulicht,  wie  bei  der 
Weiterführung  und  dem  Abschluss  der  Dichtung  das  Neue  aus  dem  Alten  sich  her- 
ausgebildet hat.  Bedeutung-  wird  da  der  Stellung  beigemessen,  die  Schiller  während 
Goethes  Abwesenheit  in  den  Weimarer  Kreisen  gewonnen  hatte.  Neu  ist  wohl 
der  Hinweis  auf  Goethes  Dichterkrönung  durch  Corona  Schröter  und  auf  den  Lorbeer- 
kranz, den  jener  selbst  an  Wieland  nach  der  Vollendung  des  „Oberon"  schickte: 
zwei  Ereignisse,  die  in  der  Nähe  des  „erfindenden  Tages"  für  „Tasso"  liegen.  K. 
wie  auch  H.  nehmen  das  Stück  als  ausgesprochene  Tragödie.  Sie  sehen  darin,  — 
der  eine  „das  Verbluten  einer  schwer  belasteten  und  verwundeten  Seele",  der  andere 
„die  Vernichtung  der  Lebensbedingungen,  des  inneren  Lebens  des  Helden".  K. 
erklärt,  warum  die  erschütternde  Wirkung'  der  Tragödie  sich  bis  heute  immer  ge- 
steigert hat:  „weil  das  vorgeführte  Menschenschicksal  von  einer  grauenerregenden 
Allgemeingültigkeit  ist  oder  geworden  ist;  denn  der  Tasso-Antonio-Konflikte  hat  das 
19.  Jahrhundert  eine  viel  grössere  Zahl  gebracht  als  das  18."  Weshalb  fasst  II. 
V.  3133  „grosse  Kunst"  als  „Kritik"?  —  Die  Analogien  zwischen  dem  „Tasso"  und 
Alfred  de  Vignys  Dichtertragödie  „Chatterton"  weist  Dalmeyda  (8105)  auf.  Er 
grenzt  Goethes  Schauspiel  als  ein  modernes  und  romantisches  Drama  scharf  gegen 
die  Antike  ab,  der  bei  ihrer  Auffassung  der  Dichternatur  die  Idee  des  leidenden 
Genies  xmd  seines  vollständigen  Widerspruchs  mit  dem  Leben  fern  gelegen  habe. 
In  engem  Anschluss  an  Möbius  (JBL.  1898  IV  8e:  77)  führt  er  aus,  dass  Goethe 
seinen  Helden  nicht  geisteskrank  gedacht  habe.  Ebenso  habe  Vigny  seinen  Chatterton 
als  „im  Grunde  gesund"  dargestellt,  nur  als  leidend  unter  den  notwendigen  Konflikten 
mit  der  Wirklichkeit,  in  die  sein  Genie  ihn  verwickelt.  Die  Aehnlichkeit  der  beiden 
Dramen  liegt  nicht  nur  in  der  verwandten  Eigenart  ihrer  Helden,  sondern  auch  in 
den  Mitteln,  durch  welche  diese  veranschaulicht  wird.  Beiden  Dichtern  sind  ent- 
gegengesetzte Charaktere  gegenübergestellt,  aber  dem  einen  Antonio  entsprechen 
bei  Vigny  drei  kontrastierende  Personen.  Vollendet  wird  auch  Chattertons  geistige 
Verwirrung  durch  eine  aussichtslose  Liebe.  D.  glaubt  bei  allen  diesen  Analogien 
nicht  an  Zufall,  sondern  vermutet  direkten  Einfluss  des  Goetheschen  Dramas  auf 
Vigny,  dessen  Interesse  schon  durch  Frau  von  Staels  Analyse  geweckt  werden 
musste.  —  Ein  eigentümliches  Mittel  wendet  Steiger  (Goethe  als  Philister:  Frei- 
statt 4,  S.  272/3)  an,  „den  grossen  Goethe  der  Mehrzahl  seiner  Leser  menschlich 
näher  zu  rücken" :  er  weist  auf  das  Philiströse  in  des  Dichters  Wesen  hin  und  findet 
es  besonders  deutlich  im  „Tasso"  gespiegelt,  in  dem  „die  muffige  Luft  der  deutschen 
Kleinstaaterei  des  18.  Jahrhunderts"  wehe  und  mit  der  Umarmung  der  Prinzessin 
durch  Tasso  ein  „mittelalterliches  Vorurteil"  als  tragisches  Motiv  verwendet 
werde.  —  Parallelstellen  zum  „Tasso"  führt  G.  H.  Lo  ebner  (Nugae:  BlIGymn.  37, 
N.  5/6)  aus  Horaz  und  Cicero  an.  —  Seine  metrischen  Untereuchungen  hat  Koch 
(810(>;  vgl.  JBL.  1900  IV  8e:  112)  auf  „Tasso"  und  „Natürliche  Tochter"  ausgedehnt. 

JuUresberieht«  für  neuere  deuUcbe  Litteraturgescbicbta.    Xlll.  74 


580  f^-  Weissenf  eis,  Goethes  Drama. 

Die  Beobachtungen  und  Zählung-en  betreffen  dieselben  Punkte  wie  bei  der  „Iphigenie". 
Als  Erg-ebnis  verkündet  K.  die  Erkenntnis  einer  stetigen  Entwicklung-  des  jambischen 
Fünffüsslers  innerhalb  der  drei  Dramen;  fortschreitende  Gleichmässigkeit  in  der 
Länge  der  Verse,  Zunahme  der  stumpfen  Versausgänge,  immer  sorgfältigere  Be- 
handlung der  klingenden,  sowie  der  Versanfänge,  wachsende  Neigung  des  Dichters 
zu  Ruhe  und  Ebenmass  der  Verse,  zu  leichtem  und  gefälligem  Satzbau.  Aber  die 
Fälle  falscher  Wortbetonung  mehren  sich  in  „Tasso"  und  der  „Natürlichen  Tochter" 
gegenüber  der  „Iphigenie";  falsche  Satzbetonung,  Wortverkürzung,  Enjambement 
kommen  in  allen  drei  Stücken  ungefähr  gleich  häufig  vor;  Hiatus,  der  in  der  „Natür- 
lichen Tochter"  ganz  fehlt,  ist  auch  schon  in  ,.Iphigenie"  und  „Tasso"  sehr  selten. 
In  diesen  Punkten  ist  also  keine  Entwicklung  zu  beobachten,  und  des  Uebertreibens 
macht  K.  sich  schuldig,  wenn  er  an  die  Tatsache,  dass  der  jambische  Rhythmus  in 
der  „Iphigenie"  mehrfach,  im  „Tasso"  nur  an  zwei  oder  drei  Stellen,  in  der  „Natür- 
lichen Tochter"  gar  nicht  durch  anderen  unterbrochen  wird,  die  Bemerkung  knüpft: 
„Also  auch  hier  eine  Entwicklung  von  bunter  Freiheit  zum  strengsten  Ebenmass". 
Er  gibt  schliesslich  zu,  dass  die  Entwicklung  des  Verses  in  den  drei  Stücken  nicht 
leicht  auf  eine  kurze  Formel  zu  bringen  sei.  Fest  steht  nur,  was  nun  durch  K.  auf 
bestimmte  metrische  Eigentümlichkeiten  zurückgeführt  ist,  dass  die  ,, Natürliche 
Tochter"  die  glattesten  Verse  hat  und  dass  der  Vers  des  „Tasso"  eine  gewisse  Mittel- 
stellung einnimmt,  weil  er  „Kraft  und  Glätte  verbindet,  ohne  in  jener  die  Iphigenie, 
in  dieser  die  Natürliche  Tochter  zu  erreichen".  Das  Ergebnis  erscheint  mir  etwas 
mager  im  Verhältnis  zu  der  aufgewandten  Mühe  des  Beobachtens  und  Zählens.  — 

Die  natürliche  Tochter.  Die  Ausgaben  Küsters  (8057)  und 
Heinemanns  (8056)  ergänzen  einander.  Weit  ausführlicher  als  jener  behandelt 
dieser  in  Einleitung  und  Anmerkungen  die  jüngst  durch  Breal  (JBL.  1898  IV  8e  : 
95)  kritisch  untersuchte  Quelle  des  Dramas  und  die  Art  ihrer  Benutzung  durch  den 
Dichter.  Dafür  lesen  wir  bei  K.  mehr  über  das  Drama  selbst.  Feinsinnig  ver- 
knüpft er  es  mit  der  „Iphigenie",  zeigt  in  beiden  Stücken  die  verwandten  Probleme 
auf  und  leitet  die  Verschiedenheit  ihrer  Behandlung  aus  den  verschiedenen  Ent- 
wicklungsphasen des  Dichters  und  aus  der  durch  die  französische  Revolution  ver- 
änderten Zeitstimmung  ab.  Eine  eingehende  W^ürdigung  des  „Trauerspiels",  in  dem 
die  Anfänge  des  Altersstiles  nachgewiesen  werden,  erklärt  die  Kälte,  mit  der  das 
Publikum  von  je  diesem  „schönen  fragenden  Fremdling"  gegenübergestanden  hat. 
In  der  Auffassung  der  in  beiden  Ausgaben  abgedruckten  Paralipomena  schliesst 
H.  sich  an  die  Weimarer  Ausgabe  an;  K.  stimmt  in  allem  Wesentlichen  mit 
Morris  (vgl.  JBL.  1898  IV8e:96)  überein,  wagt  sich  aber  bei  der  Rekonstruktion 
des  zweiten  Stückes  der  Trilogie  kühner  in  die  Einzelheiten  der  Handlung,  wobei 
denn  freilich  manches  nur  die  Geltung  einer  Vermutung  beanspruchen  kann.  Eine 
P>age  drängt  sich  auf:  wären  für  den  Leserkreis  der  Jubiläumsausgabe  nicht  einige 
sachliche  und  sprachliche  Erklärungen,  wie  H.  sie  gibt,  wertvoller  gewesen  als  der 
Abdruck  der  Paralipomena  und  ihre  Erläuterung?  — 

Schillers  Totenfeier.  Morris  (8109;  vgl.  JBL.  1897  IV  8e :  65) 
hat  seine  Rekonstruktion  durch  mancherlei  Umstellungen  und  Zusätze  verdeutlicht. 
Von  den  „Eingangschören"  haben  die  „Greise"  und  die  „Studierenden"  ansprechende 
neue  Erläuterungen  erhalten.  Bei  „Weisheit"  und  „Poesie"  wird  auf  Rafaels  Dar- 
stellung dieser  Figuren,  bei  „Nänie"  auf  Schillers  gleichnamiges  Gedicht  hingewiesen, 
das  schon  Suphan  herangezogen  hatte.  Die  gezwungene  Deutung  der  Worte  der 
Gattin  vom  „Werk  des  Gatten"  ist  weggefallen.  — 

Vorspiel  zu  Eröffnung  des  Weimarischen  Theaters  1807. 
Morris  (8111;  vgl.  JBL.  1897  IV  8e:66)  stützt  seine  Annahme  eines  Einflusses 
der  Antrittsrede  Jacobis  auf  Stellen  des  Vorspiels  durch  den  urkundlichen  Nachweis, 
dass  Goethe  sich  genau  in  derselben  Zeit  mit  jener  Rede  beschäftigte,  in  der  er  täg- 
lich am  Vorspiel  dichtete.  — 

Die  Wette.  Was  wir  über  die  Entstehung  des  kleinen  Lustspiels  und  die 
vereitelte  Aufführung  in  Teplitz  wissen,  fasst  Sauer  (7776,  S.  XLlIIf.)  zusammen.  — 

Des  Epimenides  Erwachen.  Von  der  Vorbereitung  der  Aufführung 
in  Weimar  und  von  den  Aenderungen,  die  sie  nötig  machte,  handeln  einige  bisher 
ungedruckte  Briefe  Goethes  (7751)  vom  Ende  des  Jahres  1815.  —  Sauer  (7776, 
S.  LVIII— LXII)  vermutet,  dass  der  Wunsch  der  Kaiserin  Maria  Ludovica,  Goethe 
möge  den  Ruhm  der  Retter  Deutschlands  singen,  ihn  angespornt  habe,  die  anfäng- 
liche Abneigung  gegen  den  von  Berlin  aus  angeregten  Plan  des  Festspiels  zu  über- 
winden, dass  in  der  allegorischen  Figur  der  Hoffnung  dem  Dichter  die  Züge  der 
österreichischen  Kaiserin  mit  denen  der  Königin  Luise  zusammengeflossen  seien  und 
dass  er  an  jene  auch  bei  den  Huldigungsworten  der  Liebe  an  Kaiser  Franz  (in  der 
ersten  Fassung)  gedacht  habe.  —  Morris  (7619,  Bd.  2,  S.  269)  hat  entdeckt,^  dass 
Goethes    kurze    Darstellung    der    antiken    Ueberlieferung    (Weim.  Ausg.  16,    S.  508) 


R.  Weissenfeis,  Goethes  Drama.  581 

aus  dem  Epiinenides-Artikel  in  Hederichs  mythologischem  Lexikon  hervorg^egangfen 
ist,  der  dort  unmittelbar  dem  Epimetheus-Artikel-  vorangeht.  Er  knüpft  daran  die 
Vermutung,  dass  der  Dichter  bei  seinen  Studien  zur  „Fandora"  auf  die  Sage  von 
Epimeuides  aufmerksam  geworden  sei.  —  Die  von  der  Hoffnung  gesprochenen 
V.  ().}2/3  bezieht  Lösch  hörn  (8112)  auf  die  in  der  Stille  wirkenden  Freimaurer- 
logen, nicht  auf  den  Tugondbujid,   auf  den  der  Ausdruck  doch  deutlich  hinweist.    — 

Requiem  dem  frohsten  Manne;  des  Jahrhunderts.  Im  Zu- 
sammenhang einer  Darstellung  der  Beziehungen  Goethes  zum  Fürsten  Karl  von  ligne 
gibt  Sauer  (7770,  S.  LXXI-  IV)  eine  Analyse  des  Fragments  und  eine  Skizze  der 
geplanten  Fortsetzung.  — 

Bearbeitungen.  Ein  sehr  absprechendes  Urteil  fällt  und  begründet 
Geiger  (8113)  über  Kotzebues  „Schutzgeist"  und  Goethes  Bearbeitung  (vgl.  JBL. 
IDOl  IV  8e  :  87),  eine  „unbedeutende  Flickarbeit",  die  des  grossen  Mei.sters  nicht 
würdig  sei,  sogar  manche  Schlimmbesserungen  des  Originals  enthalte.  Er  meint,  die 
Weimarer  Ausgabe  hätte  sich  begnügen  sollen,  die  Varianten  kurz  zu  verzeichnen.  — 

Faust.  Ausgaben.  Der  fünfte  Band  der  von  Heinemann  heraus- 
gegebenen Werke,  in  dem  0.  Harnack  den  „Faust"  bearbeitet  hat  (81 IH),  war  mir 
nicht  zugänglich.  — 

Zusammenfassende  Darstellungen.  Den  Kommentar  Minors  (JBL. 
1901  IV  8e:99)  rühmt  Küster  (8118)  im  ganzen  und  in  vielen  Einzelheiten.  Reiche 
Anregung  sei  aus  den  Erörterungen  über  Pakt  und  Wette  zu  schöpfen,  „wenngleich 
die  Interpretation  hier,  anstatt  resolut  die  Widersprüche  und  Goethes  Unlust,  sie  aus- 
zugleichen, zuzugeben,  einen  wahren  Eiertanz  zwischen  all  den  Schwierigkeiten  hin- 
(lui-ch  aufführe".  Von  weiteren  Ausstellungen  seien  die  Bedenken  erwähnt  gegen 
die  Verbindung,  in  die  Minor  die  Dekorationsangabe  der  Scene  „Landstrasse"  mit 
dem  Motiv  von  Philemon  und  Baucis  gebracht  hat,  gegen  die  Ansicht,  dass  der  böse 
Geist  der  Domscene  als  unsichtbar  für  die  Zuschauer  und  Gretchen,  fiir  dieses  auch 
als  unhörbar  gedacht  sei,  gegen  die  Erklärung  von  „Brandschande  Malgeburt",  der 
gegenüber  K.  eine  eigene  frühere  (vgl.  JBL.  1897  IV  8e  :  87)  wiederholt.  Froschs 
Anstimmen  des  Liedes  vom  römischen  Reich  erklärt  er  für  einen  Witz  des  krassen 
Fuchsen,  da  römisches  Reich  im  17.  Jahrhundert  ein  grosses  Glas  hiess,  das  bei  der 
Runda  von  Mund  zu  Mund  ging.  Den  Grübeleien  Minors  über  „Wald  und  Höhle" 
stellt  er  eine  Hypothese  über  die  ursprüngliche  Bestimmung  dieser  Szene  entgegen, 
die  sich  mit  der  im  vorigen  Berichtsjahr  von  Morris  vertretenen  deckt  (vgl.  JBL. 
1901  IV  8e  :  259).  —  Die  „volkstümliche"  Erklärung  des  Faust  von  Maria  Pospi- 
schil  (8120),  die  viel  Anerkennung  gefunden  hat,  war  mir  nicht  zugänglich.  — 
Ebensowenig  der  zweite  Teil  von  Baumgarts  Kommentar  (8159;  vgl.  JBL.  1893 
IV  8e  :  64).  —  Ueber  alle  vorhandenen  Faustkommentare  fällt  Kirchbach  (8133) 
ein  absprechendes  Urteil,  in  dem  Berechtigtes  sich  mit  Uebertreibung  verbindet. 
Er  wirft  ihnen,  im  besonderen  den  Kommentaren  Düntzers  und  Loepers,  „irreführende 
und  taktlose  Nebenbemerkungen"  vor.  Er  kennzeichnet  richtig  das  Unzulängliche 
der  Auffassung,  die  in  Fausts  Vermählung  mit  Helena  nichts  sieht  als  das  Symbol 
einer  Vermählung  des  germanischen  Geistes  mit  dem  Griechentum.  Einen  eigenen 
Kommentar  liefert  er  zu  den  Versen  des  Vorspiels  „Und  wandert  mit  bedäeht'ger 
Schnelle  Vom  Himmel  durch  die  Welt  zur  Hölle".  Sie  sollen  sich  gar  nicht  auf 
Fausts  persönliches  Schicksal  beziehen,  sondern  nur  eine  Aufforderung  des  Theater- 
direktors  an  die  lustige  Person  und  den  Dichter  sein,  eine  Phantasiewanderung 
durch  den  ganzen  Kreis  der  Schöpfung  anzustellen,  der  in  dem  Witzwort  „Vom 
Himmel  durch  die  Welt  zur  Hölle"  durch  eine  sogenannte  Antiklimax  (Steigerung 
ins  Witzig-Negative)  illustriert  werde.  Nur  zu  dieser  Auffassung,  meint  K.,  stimmen 
die  Worte  „mit  bedächt'ger  Schnelle".  Der  beste  Kommentar  wäre  nach  seiner  An- 
sicht eine  treue,  mit  poetischer  Kraft  vt)rgetragene  Erzählung,  die  den  inneren 
Empfindungsgang  des  ganzen  Gedichtes  mit  grossen  Zügen  in  starker  Plastik  rück- 
spiegelte und  die  freilich  wohl  nur  ein  Dichter  von  umfassender  Bildung  leisten 
könnte.  —  Die  natürliche  Reaktion,  die  gegen  das  Zergliedern,  Ausdeuten,  Ideen- 
suchen der  Faustforschung  eingetreten  ist  und  aus  Kirchbachs  Aufsatz  spricht,  macht 
sich  geltend  in  einer  Neigung,  die  Betrachtung  und  Analyse  auf  die  fertig  vorliegende 
Dichtung  zu  beschränken,  die  Figuren  zunächst  als  lebenswirkliche  Gestalten  zu  er- 
fassen und  den  Gang  der  poetischen  Handlung  als  solcher  in  ihren  Zusammenhängen 
und  Fortschritten  klarzustellen.  Nach  Valentin  (vgl.  JBL.  1897  IV  8e  :  75)  kommt 
O.  Harnack  (8129)  mit  einer  kleinen  einfachen,  allem  Grübeln  sich  fernhaltenden 
Schrift,  die  „nichts  anderes  will,  als  den  inneren  Zusammenhang  der  Handlung  in 
beiden  Teilen  des  Faust  dem  Leser  vorführen"  und  dadurch  die  Einheit,  wie  sie  seit 
dem  Plane  von  1797  feststand,  erweisen.  Das  Ganze  des  Werkes  erscheint  darin  als 
Kampf  zwischen  positivem  Lebensdrang  und  negierender  Skepsis.  Ueberall,  wo  Faust 
der  Stimme  verneinender  Lebensanschauung  Gehör  leiht,  räumt  er  dem  Mephistopheles 

74* 


582  R.  Weissenf  eis,  Goethes  Drama. 

Macht  über  sich  ein.  So  in  der  Erdgeistscene,  beim  Selbstmordversuch,  beim  Pakt 
mit  dem  Teufel.  Der  Erdgeist  vertritt  die  positiv  schaffenden  Kräfte ;  indem  er  Faust 
zurückweist,  übergibt  er  ihn  dem  Geist  der  Verneinung  —  so  erklärt  H.  das  bis 
zum  Fragment  von  1790  bestehende  Verhältnis  zwischen  Erdgeist  und  Mephisto- 
pheles.  Fausts  Läuterung  beginnt  in  der  Gretchentragödie;  mit  ihrer  Katastrophe 
hört  er  auf,  im  Banne  Mephistos  zu  stehen,  der  nun  sein  Diener  wird.  Die  Läuterung 
setzt  sich  fort  im  Erlebnis  mit  Helena.  H.  weist,  hier  mit  Loeper  und  Calvin  Thomas  (vgl. 
JBL.  1898  IV  8e  :  165)  zusammentreffend,  darauf  hin,  dass  nicht  nur  Fausts  Umgang 
mit  dem  griechischen  Schönheitsideal  seinem  Wesen  Harmonie  verleihe,  sondern  zu- 
gleich durch  seinen  Eingang  in  die  heroische  Welt  sein  Tatendrang  geweckt  werde 
und  damit  der  Kern  seiner  Natur  durchbreche,  der  schon  beim  Versuch  der  Bibel- 
übersetzung (V.  1237)  sich  angezeigt  hatte.  Ganz  wieder  er  selbst  wird  er,  als  er  auf 
die  Magie  verzichtet.  'Nun  der  Schwäche  des  Alters  preisgegeben,  verfällt  er  der 
Macht  der  Sorge.  „Sein  grosses  Werk  endet,  äusserlich  betrachtet,  kläglich".  Aber 
innerlich  triumphiert  er  über  die  Sorge  im  Vorgefühl  der  Befriedigung,  die  ideales, 
selbstloses  Wirken  ihm  schaffen  soll.  Dieser  Zielpunkt  des  Ganzen,  der  Sieg  und 
die  Rettung  Fausts,  ist  durch  die  Wette  zwischen  dem  Herrn  und  Mephistopheles 
festgelegt.  Neben  ihr  hat  nach  H.  die  Wette  zwischen  Faust  und  Mephistopheles  für 
das  Endschicksal  der  Seele  des  Helden  gar  keine  Bedeutung.  Sie  bezieht  sich 
nur  auf  den  Endpunkt  seines  Lebens,  der  eintreten  soll,  sobald  eine  der  drei 
Bedingungen  (V.  1692,  1694/6)  erfüllt  ist  und  Faust  zum  Zeugnis  dessen  die  Worte 
vom  schönen  Augenblick  spricht.  H.  geht  zu  weit,  wenn  er  behauptet,  auch  Mephisto- 
pheles fasse  seine  Wette  mit  Faust  so  auf,  sie  sei  ihm  nur  ein  übermütiges  Spiel,  für 
seine  wirklichen  Absichten  vollkommen  gleichgültig,  wenn  er  von  dieser  Auffassung 
aus  keinen  Widerspruch  zwischen  der  Wette  und  dem  ihr  folgenden  Monolog 
(V.  1851  ff.)  findet  und  annimmt,  Mephistopheles  gebe  am  Schluss  nur  vor  zu  glauben, 
dass  Fausts  Seele  ihm  rechtmässig  verfallen  sei.  —  Von  Harnacks  gewandtem  und 
gedankenreichem  Vortrag  sticht  die  Darstellung  unvorteilhaft  ab,  in  der  Willen 
(8122)  eine  Inhaltsangabe  des  „Faust"  liefert.  Zumal  in  ihrer  ersten  Hälfte,  die  im 
wesentlichen  nichts  anderes  als  eine  prosaische  und  zwar  oft  ungelenke  Paraphrase 
der  Poesie  des  ersten  Teils  ist.  Dabei  sind  einige  Auffassungen  zu  beanstanden, 
z.  B.  dass  Faust  in  der  Gretchentragödie  sinke,  seine  Sittenreinheit  verliere,  dass  er 
im  Kerker  am  Sterbelager  der  Geliebten  stehe.  Interessanter  gestaltet  die  Darstellung 
sich  beim  zweiten  Teil,  wo  die  Inhaltsangabe  sich  mit  einer  Darlegung  dessen  verbindet, 
was  die  einzelnen  Vorgänge  und  Gestalten  für  das  Ganze  und  was  sie  als  Symbole 
bedeuten.  Manche  der  Deutungen,  die  an  Kontroversen  rühren,  werden  Widerspruch 
wecken.  In  der  Schöpfung  des  Homunculus  sieht  W.  das  Streben  Wagners  ver- 
sinnlicht,  den  Begriff  des  klassischen  Ideals  theoretisch  festzustellen.  Als  dieser 
theoretische  Begriff  eignet  Homunculus  sich  zum  Führer  Fausts  in  das  klassische 
Altertum.  Sein  Ende  wird  so  ausgedeutet:  „Der  durch  die  Theorie  gebildete  Begriff 
wird  im  Erkennen  der  Wirklichkeit  vernichtet.  Die  Theorie  trägt  jedoch  zur  Er- 
leuchtung des  Bestehenden  bei".  Die  Bedeutung  der  Helena-Episode  für  die  Handlung 
wird  darin  gefunden,  dass  Faust,  „nach  verschiedenen  Versuchen  sich  nützlich  zu 
machen,  dazu  gedrängt  werde,  von  nun  an  in  der  Pflege  der  Kunst  Befriedigung  zu 
suchen".  In  der  Dichtung  steht  davon  doch  nichts;  aus  ihr  ergibt  sich  nur,  dass  Faust 
auch  durch  die  ästhetische  Stimmung  geführt  wird.  In  der  Erörterung  des  symbo- 
lischen Sinnes  der  Episode  (=  Bild  der  Renaissance  und  des  Einflusses  der  Antike 
auf  die  neue  deutsche  Litteratur)  zeigt  W.  eine  gefährliche  Neigung,  die  symbolische 
Auffassung  bis  in  alle  kleinen  Einzelheiten  durchzuführen.  Der  Opfertod,  zu  dem 
Menelaos  die  Helena  bestimmt  hat,  soll  auf  die  Zeit  hinweisen,  in  der  den  ehemals 
klassischen  Völkern  Verständnis  und  Bedeutung  des  Klassizismus  verloren  gegangen 
war.  Der  Nebel,  der  Helena  und  den  Chor  umfängt,  bevor  sie  in  Fausts  Burg 
kommen,  erhält  die  Deutung:  „Ueber  eine  lange  Zeit  ist  von  griechischem  Wesen 
nichts  bekannt,  die  Epoche  vor  der  Renaissance  ist  in  Nebel  gehüllt".  Der  Chor 
soll  die  Volkspoesie  in  ihren  Wandlungen  bedeuten,  seine  Auflösung  in  die  Natur 
das  ewige  Fortleben  der  unmittelbar  aus  der  Natur  schöpfenden  Volksdichtung.  — 
Von  Türcks  Fausterklärung  (JBL.  1901  IV  8e :  126—30)  datiert  Klein  (8134)  eine  neue 
Epoche  für  die  Faustforschung.  —  T  ü  r  c  k  selbst  erörtert  abermals  den  Einfluss 
Spinozas  auf  die  Gestaltung  des  „Faust"  in  Beachtung  verdienenden  Parallelen  (8143) 
und  verteidigt  sich  (8144)  gegen  Alts  Angriffe  (vgl.  JBL.  1901  IV  8e:  130).  -  Der 
schon  in  JBL.  1901  IV  8e:  123  erwähnte  Aufsatz  Alts  (8123)  stützt  und  erweitert  die 
durch  Morris  aufgestellte  Hypothese  von  einem  Einfluss  der  Miltonlektüre  auf  die  Faust- 
dichtung seit  1799  (vgl.  JBL.  1898  IV  8e  :  181 ;  1901  IV  8e  :  258).  A.  vermehrt  nicht  nur 
die  von  Morris  beigebrachten  Parallelen  um  eine  wichtige  neue  (zu  V.  1335/6),  sondern 
behauptet,  Milton  habe  den  Anstoss  zu  dem  Wandel  der  Grundvoraussetzungen  ge- 
geben, der  nach  seiner  Ansicht  dem  Dichter  die  Fortsetzung  und  Vollendung  seines 


R.  WeisspnfolH,  (Joethes  Dninia.  'tM 

Werkes  erst  ermöglichte.  Die  Theodicee  des  „Verlorenen  Faratli.M;.->  nuiu-  (juiiiiu 
zum  Nachdenken  über  das  Problem  des  Bösen  angeregt  und  ihm  den  Wunsch  geweckt, 
die  darauf  bezüglichen  Fragen,  die  der  Dichter  des  Urfaust,  weil  von  der  dualistischen 
christlichen  Auffassung  noch  nicht  völlig  losgelöst,  nicht  habe  beantworten  können, 
vom  Standpunkt  seines  seitdem  gefestigten  monistischen  Optimismus  zu  behandeln 
und  so  den  Fauststoff  endlich  ganz  mit  eigenem  Geist  zu  durchdringen.  Mit  dieser 
Hypothese  weiss  A.  die  Chronologie  in  üebereinstimmung  zu  bringen.  Frühere 
Datierungsversuche  Witkowskis,  llehns,  Niejahrs  benutzend,  kommt  er  zu  folgendem 
Ergebnis:  die  Partien  des  „Faust",  in  denen  jene  vertiefte,  optimistische  AunassuDff 
des  Bösen  sich  geltend  macht,  nämlich  der  Prolog  im  Himmel,  Fausts  erstes  Oespräcn 
mit  Mephistopheles  und  die  Walpurgisnacht,  sind  1799—1800,  also  nach  der  Milton- 
lektüre  entstanden,  die  Partien,  die  noch  nicht  die  neue  Auffassung  des  FauststofTes 
zeigen,  nämlich  Zueignung,  Vorspiel,  Fausts  zweiter  Monolog  und  die  Paktszene,  fallen 
in  die  .Jahre  1797—98,  also  vor  die  Miltonlektüre.  A.  nimmt  an,  dass  Goethe  im 
zweiten  Monolog  und  in  der  Paktscene  zunächst  versucht  habe,  sich  in  den  alten 
Gedankengang  wieder  hineinzufinden,  die  Lücken  im  Sinne  der  Sage  und  seiner 
früheren  Intentionen  auszufüllen.  Er  glaubt  nun  auch  den  Grund  entdeckt  zu  haben, 
weshalb  die  Satanscenen  der  Paralipomena  48,  50  nicht  ausgeführt  wurden:  der  Dichter 
habe  gefürchtet,  dass  bei  ihrer  dramatischen  Ausführung  Satan  und  sein  Reich  zu 
sehr  als  selbständiges  Prinzip,  als  gewaltige,  Gott  feindliche  Macht  erscheinen  würden, 
so  dass  es  den  Eindruck  hätte  machen  können,  als  werde  ein  dem  Prolog  im  Himmel 
widersprechender  Dualismus  vorausgesetzt.  —  In  einem  anonymen  Bericht  über  einen 
Besuch  bei  Goethe,  den  Werner  (Euph.  9,  S.  338—41)  dem  Dekorationsmaler  und 
Märchendichter  Lyser  zuschreiben  möchte,  finden  sich  interessante  Aeusseningen 
Goethes  über  Mephisto,  ,,das  Böse,  dem  nie  der  Gegensatz,  das  Gute,  fehlen  darf', 
und  über  „einen  modernen  Faust,  einen  Destillator  des  unsichtbar  Dämonischen  in 
jeglichem  Leben  und  Treiben,  einen  Aufdecker  schlimmer  Zukunft  und  gut  scheinender 
Gegenwart  und  so  umgekehrt,  einen  gewaltigen  Prediger  des  'Richtet  nicht'". 
—  Ein  Vortrag  von  Capesius  (8126),  der  wieder  einmal,  vielfach  Gedanken 
Paulsens  verarbeitend,  den  „Faust"  als  „eine  im  tiefsten  Kerne  religiöse  Dichtung" 
erweist,  ist  durch  Klarheit  und  Beschränkung  auf  das  Wesentliche  geeignet,  die 
religiösen  Momente  des  Werkes  einem  grossen  Publikum  zu  vermitteln.  Sonderbar 
mutet  nur  die  moralisierende  Behauptung  einer  „Inkongruenz"  an,  die  zwischen 
dem  allgemeinen  Wesen  Fausts  und  der  Gewissenlosigkeit  und  Erbärmlichkeit  seines 
Verhaltens  in  der  Gretchentragödie  bestehe.  — 

Einzelstudien.  Kuno  Fischer  (8128)  weist  in  einer  Studie,  in 
der  er  seine  bekannten  Ansichten  über  den  Wandel  der  Mephistophelesgestalt  innerhalb 
der  Dichtung  noch  einmal  ausspricht,  den  Selbstdefinitionen  des  Teufels  im  ersten 
Gespräch  mit  Faust  mehr  dramatische  als  philosophische  Bedeutung  zu,  da  sie  darauf 
berechnet  seien,  Faust  zu  locken  und  zu  bestricken.  Er  verlangt  deshalb,  dass  der 
Schauspieler  sie  leicht,  lustig,  verführerisch  spreche.  —  Der  in  JBL.  1901  IV  8e :  169 
erwähnte  Vortrag,  in  dem  Morris  die  Anregungen  überblickte,  welche  die  bildende 
Kunst  für  den  Faust  gegeben  hat,  ist  im  Druck  erschienen  (8135).  Die  Kritik  dessen, 
was  Arbeiten  der  letzten  Jahre  zu  dem  Thema  beigesteuert  haben,  ist  vielfach  polemisch 
ausgefallen.  M.  ist  mit  gutem  Recht  vorsichtiger  in  der  Annahme  bestimmter  Ein- 
flüsse, und  er  fasst  die  Einwirkungen  weniger  äusserlich,  weniger  mechanisch  als 
seine  Vorgänger  in  diesem  Gebiet  der  Forschung.  Von  Wickhoffs  H^'pothesen  (JBL.  1898 
IV8e:125)  verwirft  er  die  Anknüpfungen  des  Einschläferungsliedes  (V,  1440—1505) 
an  Philostrats  Beschreibung*  des  Andriergemäldes,  eines  Teiles  der  Mummenschanz 
(mit  dem  Knaben  Lenker)  an  Maximilians  Triumphzug,  der  rosenstreuenden  Engel 
an  Signorellis  Fresken.  Dagegen  hebt  er  mit  Wickhoff  ein  niederländisches  Gemälde  der 
Dresdener  Galerie  als  besonders  wichtig  für  die  ,, Hexenküche"  hervor.  Neu  ist  bei  dieser 
Scene  der  Hinweis  auf  Michael  Herrs  Walpurgisnachtbild,  dem  Goethe  einen  einzelnen 
Zug  für  sein  Scenar  entnommen  hat.  Für  die  Beziehung,  die  Wickhoff  zwischen 
dem  „Wundermann"  Faust  (V.  6421)  und  einem  Bild  des  Simon  Magus  gefunden 
hat,  bringt  M.  eine  äussere  Beglaubigimg.  Bezüglich  der  Leda  Correggios  meint  er, 
Fausts  Traumvision  (V.  6903  ff.)  lehne  sich  an  das  Gemälde  weniger  in  den  Einzel- 
heiten als  in  der  Gesamtstimmung  an.  Noch  folgende  ältere  Hypothesen  erfahren 
seinen  zum  Teil  energischen  Widerspruch:  Kerns  Annahme,  dass  die  auf  einem 
Schwein  reitende  Baubo  auf  eine  Terrakotte  zurückgehe  (vgl.  JBL.  1897  IV  8e:  105), 
der  von  Calvin  Thomas  (JBL.  1898  IV  8e:  165)  ausgesprochene  Gedanke,  dass  Goethe 
für  die  Schilderung  des  Sonnenaufgangs  am  Beginn  des  zweiten  Teils  durch  Guido 
Renis  Aurora  inspiriert  worden  sei,  die  „merkwürdigen"  Entdeckungen  Franckes, 
die  schon  hier  (JBL.  1892  IV8e:51;  1893  IV  8e:103)  abfällig  beurteilt  wurden,  die 
Vermutungen  Szantos,  die  Chirons  Erscheinung  in  der  klassischen  Walpurgisnacht 
und    die  Reiherfedern   der  Pygmäen  betreffen  (JBL.  1898  IV  8e :  170),   Gerbers  und 


584  R.  Weissenfeis,  Goethes  Drama. 

Vollerts  Hindeutung-en  auf  Rafaels  Poesie  und  Michelangelos  jüngstes  Gericht  (JBL. 
1896  IV  8e:94;  1901  IV  8e:344).  Aus  den  positiven  Darlegungen  der  Studie 
kann  hier  nur  noch  das  herausgehoben  werden,  was  die  frühere  Forschung-  nach 
irgendeiner  Seite  ergänzt.  Zu  den  Partien  des  Faust,  deren  iVnschauungsbilder  M. 
mit  Recht  nicht  auf  Anregung  durch  bestimmte  einzelne  Gemälde  zurückführt,  ge- 
hören der  Prolog  und  der  Epilog  im  Himmel.  Goethe  kannte  eine  Fülle  gemalter 
Glorien  des  Herrn  und  der  Mutter  Maria,  und  dasselbe  ist  der  Fall  beim  Leser, 
dessen  Vorrat  von  malerischen  Phantasiebildern  hier  durch  die  knappen  Worte  des 
Dichters  sicherer  aufg-eregt  wird,  als  es  durch  ausführliche  Schilderung  geschehen  würde. 
Feinsinnig  würdig-t  M.  hier  den  „weise  verschweigenden  Meister  des  Stils".  Von 
solchen  barocken  Pseudoorganismen,  wie  sie  in  V.  4259  f.  erscheinen,  weist  er  auf 
Berichte  über  die  antike  Malerei  und  auf  den  jüngeren  Teniers  hin.  Für  die  äussere 
Gestalt  des  Knaben  Lenker  zieht  er  den  antiken  Typus  des  Apollo  kitharoedus 
heran.  In  V.  7382 — 96  erkennt  er  einen  Wettstreit  der  Poesie  mit  der  antiken 
bildenden  Kunst,  bei  dem  Lessings  Laokoonlehren  befolgt  sind:  die  Gestalt  des 
Herkules,  wie  die  antiken  Künstler  ihn  gebildet  haben,  steigt  auf,  indem  Chiron  den 
Eindruck  schildert,  den  er  von  ihm  empfangen  hat.  An  der  Episode  der  Galatea 
zeigt  M.,  wie  der  Dichter,  von  Gemälden  ausgehend,  mit  seinen  Mitteln  etwas  ganz 
Neues  schafft,  in  ein  der  bildenden  Kunst  nicht  zugängliches  Reich  führend,  wo  alles 
in  unsere  Erdenschranken  sinnlich  Gesonderte  (Farben,  Töne,  Rhythmus  der  Seele) 
in  einen  ewigen  Einklang  zusammenfliesst".  In  der  Helenadichtung,  deren  erste 
Hälfte  ein  Hinarbeiten  auf  das  Statuarische  der  griechischen  Plastik  zeigt,  werden 
auch  Einzelheiten  der  zweiten  Hälfte  an  bildende  Kunst  geknüpft:  die  Apotheose 
des  Euphorion  an  das  auf  Kant  bezügliche  Titelbild  zu  Falks  satirischem  Taschenbuch 
von  1797,  die  den  Akt  schliessende  Schilderung  des  Dionysosfestes  an  Motive 
antiker  Sarkophag-reliefs,  mit  denen  die  Erinnerung  an  rheinische  Weinlesen  sich 
verbunden  haben  soll.  Der  fünfte  Akt  weist  ein  „Crescendo"  der  Anlehnung  an 
alte  Malerei  auf,  die  hier  für  Goethe  das  Mittel  wurde,  sich  nicht  im  ,, Vagen"  der 
übersinnlichen  Dinge  zu  verlieren.  Von  den  längst  herangezogenen  Pisaner  Fresken 
weist  M.  das  Höllenbild  zurück,  weil  gerade  auf  ihm  im  Gegensatz  zu  vielen  anderen 
derartigen  Gemälden  der  Höllenrachen  mit  der  Flammenstadt  fehlt.  Dagegen  sieht 
er  im  ,, Paradies"  derselben  Fresken  eine  der  bildlichen  Unterlagen  für  die 
ursprünglich  geplante  himmlische  Gerichtsscene  der  Paralipomena  94/5,  194/5. 
Ueberzeugend  bringt  er  Verse,  die  ursprünglich  auf  V.  12075  folgen  sollten,  mit 
Empfängnisbildern  in  Zusammenhang,  auf  denen  Goethe  den  Mond  zu  Füssen  der 
Jungfrau  in  den  Erdball  umgedeutet  hat.  Der  ganze  Aufsatz  bedeutet  eine  erfreuliche 
Vertiefung  des  behandelten  Themas.  Die  Zusammenfassung  der  Ergebnisse  am 
Schluss  und  der  Versuch,  die  einzelnen  besprochenen  Fälle  in  Gruppen  zu  ordnen, 
beleuchten  das  überall  zweckmässige  Schaffen  des  Dichters.  —  Reichel  (8179) 
hat  neue  Gottsched-Nachklänge  (vgl.  JBL.  1901  IV  8e:170)  im  Faust  ausgespürt. 
Er  druckt  aus  der  1.  Ausgabe  der  „Kritischen  Dichtkunst"  zwei  Gelegenheitsg'edichte 
ab,  die  litterarhistorisch  wichtig  sind  als  Zeugnisse,  dass  Gottsched  schon  1730  die 
Gestalt  des  Hans  Sachs  gegen  die  Alexandrinerdichtung  heraufbeschwor.  Daran 
knüpft  sein  Gottsched-Fanatismas  die  folgenden  Vermutungen  und  Betrachtungen: 
Goethe  hat  sich  in  die  beiden  Gedichte  so  hineingelesen,  dass  er  beim  Niederschreiben 
der  ersten  Faustszenen  unwillkürlich  in  den  von  Gottsched  neu  geschaffenen  Hans 
Sachs-Stil  verfallen  musste;  er  ist  also  auch  darin  nur  Nachzügler  Gottscheds,  der 
über  die  von  diesem  gezogenen  Linien  nicht  hinausging;  ja  „die  Erneuerung  des 
Sachs-Stils  stehtunserem  derben  Gottsched  viel  natürlicher  als  dem  zärtlichen  Goethe".  — 
Durch  Zusammenstellung  und  Erklärung  vieler  Fauststellen  will  Heynacher 
(8130)  Klarheit  gewinnen  und  schaffen  über  Goethes  Ansichten  vom  Wesen  der 
menschlichen  Seele,  die  er  zugleich  aus  anderen  Schriften  und  Briefen  des  Dichters 
belegt.  Als  dessen  psychologische  Glaubenssätze  ergeben  sich  ihm  Dualismus  von 
Leib  und  Seele,  Unsterblichkeit,  allerdings  nur  „partielle",  und  unteilbare  Einheit 
der  Seele.  Die  „zwei  Seelen  in  der  Brust"  sind  als  „Triebe"  einer  und  derselben 
Seele  zu  fassen.  Für  die  einzelnen  Kräfte  der  Seele  erkennt  H.  bei  Goethe  eine 
Dreiteilung:  Vorstellungsvermögen,  Empfindung  und  Wollen,  während  die  Leibniz- 
Wolffische  Philosophie  nur  zwei  Sphären,  Erkenntnis-  und  Begehrungsvermögen, 
schied.  Jene  Dreiteilung,  die  nach  H.  durch  die  „Philosophischen  Versuche"  des 
Kieler  Professors  Tetens  (1776/7)  zu  allgemeiner  Anerkennung  gelangte,  gibt  die 
Disposition  für  die  Abschnitte,  in  denen  untersucht  wird,  wie  Goethe  im  Faust  die 
Ausdrücke  für  seelische  Kräfte,  Zustände  und  Vorgänge  verwendet :  Vernunft, 
Verstand,  Phantasie,  Gefühl,  Gemüt,  Begehren,  Lust,  Willen  u.  a.  Aus  der  Art  der 
Verwendung  wird  auf  die  Vorstellung  geschlossen,  die  der  Dichter  von  den  Einzel- 
heiten des  Seelenlebens  hatte.  Es  ergibt  sich  z.  B.,  dass  er  Vernunft  nicht  im 
Kantischen,  sondern  im  Leibnizschen  Sinn  gebraucht,  dass  er  Vernunft  und  Verstand 


R.  Wüissenfüls,  Goethes  Drama.  585 

imtüi'scheidet  als  V^onno^en,  die  ewigen  Wahrheiten  zu  erkennen,  und  Verinög-en 
der  Erkenntnis  des  Endliclien,  dass  im  Faust  Sinnlichkeit  dio  noch  heute  übliche 
Bedeutung-  (=  Sinnenlust)  hat,  während  der  philoäophische  Beg-riff  (=  Teil  des  Er- 
kenntnisvermögens bei  Kant)  durch  „Sinn"  und  „Schauen"  ausg-edrückt  wird.  Lehr- 
reich ist  das  Kapitel  vom  „Schauen".  H.  zeigt,  dass  das  Wort  im  Faust  auch  eine 
besondere,  höhere,  dem  Uenie  und  namentlich  (ioethe  eigene  Art  des  Schauens, 
also  das  bezeichnet,  was  sonst  Intuition  heisst.  Dabei  polemisiert  er  g-lücklich  geffen 
Tiircks  Behauj)tung',  dass  die  Magie  im  Faust  nur  ein  Symbol  für  jenes  geniale 
Schauen  sei  (vgl.  JBL.  1901  IV  8e:127).  Für  die  Worte  Oefiihl  un<I  Fühlen  stellt 
er  viel  häufigeres  Vorkonunen  im  ersten  als  im  zweiten  Teil  fest  und  findet  die 
richtige  Erklärung-  dafür  in  der  Stimmung  der  Sturm-  und  Drangzeit.  Die  Kolle, 
die  „Trieb"  und  „Drang"  im  Faust  spielen,  erweist  dem  Beobachter,  dass  Goethe 
sch(m  den  Ilarlmannschen  Begriff  des  Unbewussten  geahnt  habe.  Einfluss  Schillers 
wird  für  Goethes  Auffassung  des  Willens  und  der  Willensfreiheit  vermutet.  Ich  sehe 
den  llauptwert  der  interessanten  kleinen  Schrift  in  den  s{)rachlichen,  überall  psycho- 
logisch vertieften  Beobachtungen.  Allen  Erklärungen  einzelner  Fauststellen  kann 
ich  freilich  nicht  beistimmen,  z.  B.  nicht  der  Erklärung  von  V.  550  „rechter  Sinn" 
=  edle  Empfindung,  wahres  Gefühl,  von  V.  10302  „grossen  Sinnen"  =  grossen 
Plänen.  In  V.  138,  544  ist  es  nicht  nötig  anzunehmen,  dass  der  Ausdruck  „Herz" 
auf  das  empfindende  Subjekt  übertragen  ist.  Wieso  spricht  aus  V.  17  f.  dualistische 
Auffassung  des  Verhältnisses  von  Leib  und  Seele?  Neue  Aufschlüsse  über  Goethes 
Wesen,  die  H.  sich  als  Ergebnis  seiner  Forschungen  verspricht,  habe  ich  in  dem, 
was  er  bis  jetzt  mitgeteilt  hat,  nicht  gefunden.  Dass  Goethe  mit  seinen  philosophischen 
Anschauungen  nicht  auf  den  Spinozismus  oder  ein  anderes  System  festgenagelt 
werden  darf,  ist  keine  neue  Erkenntnis.  Im  besondern  möchte  H.  den  Anspruch 
der  Monisten  auf  den  Faustdichter  als  einen  der  ihrigen  zurückweisen ;  seine  Polemik 
gegen  Bölsche  (vgl.  JBL.   190i  IV  Sa' :  7)  hat  aber  nichts  Ueberzeugendes.  — 

Urfaust.  Rö  sslers  Aufsatz  (8148)  über  die  Entstehung  des  Faust  ist 
zuerst  in  den  Grenzboten  von  1883  erschienen,  Nach  Erich  Schmidts  Entdeckung 
des  Urfaust  behandelte  er  dasselbe  Thema  noch  einmal  in  einem  jetzt  gleichfalls  neu 
gedruckten  Aufsatz  der  PrJbb.  von  1888  „Der  Dresdener  P^austfund  und  die  Ent- 
stehung des  Faust"  (258,  S.  355—74).  —  In  einer  neuen  Goethestudie  erörtert 
Morris  (8147)  die  historische  und  ästhetische  Bedeutung  der  Form  des  Urfaust. 
Er  würdigt  die  starke  dramatische  Wirksamkeit  des  alten  Budenspiels  in  Knittel- 
versen, die  Goethe  veranlasste,  sich  seiner  Form  sowohl  für  satirische  wie  für  positiv 
gehaltene  kleine  Stücke  zu  bedienen,  bis  ihm  endlich  der  Einfall  kam,  dass  von 
dieser  Grundlage  aus  die  seit  Gottsched  gesuchte  Form  des  neuen  grossen  Dramas 
gefunden  werden  könne.  Wie  er  die  Form  des  alten  Knittelversdramas  für  den  Ur- 
faust geweitet  und  mit  fremden  Elementen  versetzt  hat,  das  wird  unter  lehrreichen 
Bemerkungen  über  das  Verhältnis  zwischen  Form  und  Inhalt  beleuchtet.  Die  ein- 
fache Form  harmoniert  mit  dem  Unschuldig-Herzlichen  des  Inhalts  und  hebt  ander- 
seits durch  Kontrast  das  Bedeutende,  Gedankenreiche,  das  in  Pathos  oder  Satire 
ausgesprochen  wird.  Die  fremden  Elemente  werden  charakterisiert  als  Shakespeare- 
sche  Prosa,  die  eintritt,  wo  die  dargestellte  menschliche  Art  und  Empfindung  unter 
das  Mittelniveau  sinkt  (Auerbachs  Keller)  oder  sich  darüber  zum  Ungeheuren  erhebt 
(Schlussscenen),  als  Pindarische  freie  Rhythmen  im  Ausdruck  von  Begeisterung  und 
Extase,  als  singspielmässige  Formen  in  Gretchens  Liedern.  Indem  der  Urfaust  alle 
diese  in  anderen  Werken  des  jungen  Goethe  gesondert  vorkommenden  Elemente  in 
sich  vereinigt,  erscheint  er  als  Summe  der  formalen  Experimente,  zu  denen  der 
Frankfurter  Dichter  durch  die  poetischen  Ausdruck  heischende  Mannigfaltigkeit 
seiner  Stinmnmgen  und  den  überquellenden  Reichtum  seiner  Gedanken  gedrängt 
wurde.  — 

Erster  Teil.  Allseitigen  Beifalls  sicher  ist  das  Unternehmen  des  Verlages 
S.  Fischer,  Meisterwerke  der  deutschen  Litteratur  in  Bänden  kleinen  Formates  so 
herauszugeben,  dass  Zuverlässigkeit  des  Textes  und  der  Einleitungen  sich  mit  ge- 
schmackvoll moderner  Ausstattung  verbindet.  Pniower,  der  die  wissenschaftliche 
Leitung  übernommen  hat,  eröffnet  die  Sammlung  mit  dem  ersten  Teil  des  „Faust" 
(Faust.  Eine  Tragödie  von  Goethe.  B.,  S.  Fischer.  Pantheon-Ausgabe.  Textre\ision, 
Einleitung  und  Erläuterungen  von  0.  Pniower.  XIV,  214  S.  M.  2,50).  Es  gehörten  die 
Gelehrsamkeit  und  sichere  Stoffbeherrschung  des  bewährten  Goetheforschers  sowie 
ein  bemerkenswertes  stilistisches  Geschick  dazu,  auf  so  knappem  Raum,  wie  ihn  die 
Einleitung-  nur  beansprucht,  ein  Bild  der  Entstehungsgeschichte  des  Werkes  zu  geben, 
soweit  der  Leser  es  zu  vollem  Verständnis  braucht.  Klar  tritt  vor  allem  die  Um- 
wandlung- des  Faustproblems  während  der  drei  Phasen  der  Arbeit  im  engen  Zu- 
sammenhang mit  der  Entwicklung  des  Dichters  hervor.  Für  die  Vermutung,  dass 
der  Grundgedanke  in  den  Sturm-  und  Drangjahren   ein  pessimistischer  gewesen  sei. 


586  R-  Weissenfeis,  Goethes  Drama. 

scheint  mir  die  Stimmung-  des  jungen  Goethe  keinen  sicheren  Anhalt  zu  bieten. 
Die  Erläuterungen  wird  mancher  Leser  etwas  ausgiebiger  wünschen.  Sie  sind  rein 
sachlich,  erklären  namentlich  Ausdrücke  der  Magie,  einige  sagenhafte  Figuren  und 
satirische  Anspielungen  in  der  Walpurgisnacht.  —  Seine  Swedenborg-Hypothese  hat 
Morris  in  der  sorgfältigen  Revision  des  alten  Aufsatzes  (8154;  vgl.  JBL.  1901  IV 
8e:  256)  durch  neue  Belegstellen  aus  den  Schriften  des  Sehers  wie  aus  Goethes 
Briefen  und  Werken  gestützt.  Die  wichtigsten  darunter  sind  einige  Sätze  aus 
,,Egmont",  für  die  damit  der  Beweis  erbracht  ist,  dass  sie  mit  ihrer  Umgebung  zum 
alten  Bestände  des  Dramas  gehören.  Bei  Faust  V.  392/5  vermittelt  M.  seine  neue 
Auffassung  mit  der  älteren  durch  die  Annahme,  dass  die  Geisterwelt  Swedenborgs 
mit  der  Ossians  verschmolzen  sei.  Eine  Anmerkung  weist  auf  Anklänge  an  Sweden- 
borg bei  Schiller,  z.  B.  in  Wallensteins  Mystizismus,  hin.  —  Die  „breiten  Bettel- 
suppen" der  Hexenküche  möchte  Kraus  (8152)  einfacher  als  Düntzer,  Schröer  und 
Meyer  (JBL.  1901  IV  8e:274)  erklären:  von  der  Bettelsuppe  (zebra^ka)  aus,  die  in 
Böhmen  ein  Bestandteil  des  Menüs  der  bürgerlichen  Haushaltungen  ist.  Es  fragt 
sich  nur,  ob  Goethe  davon  gewusst  hat.  —  Nur  wenigen  der  Deutungen,  die  Morris 
in  der  1.  Auflage  seiner  Studien  für  die  Einzelheiten  der  Walpurgisnacht  gegeben 
hat  (vgl.  JBL.  1897  IV  8e:103),  kann  Michels  (7619)  beistimmen.  Er  fragt,  ob 
mit  dem  „Puristen"  (V.  4279  —82)  vielleicht  A.  W.  Schlegel  gemeint  sei.  —  In  einer 
Rezension  von  Kopps  Buch  über  Klingemann  (vgl.  JBL.  1901  IV  8e  :  202)  widerspricht 
Devrient  (Euph.  9,  S.  776—83)  mit  Recht  der  im  Berichtsjahr  durch  Willen 
(s.  0.  8122)  vertretenen  Annahme,  dass  Gretchen  mit  ihren  letzten  Worten  sterbend 
niedersinke.  — 

Zweiter  Teil.  Eine  neue  Auffassung  veröffentlicht  G  o  r  t  e  r  (8163) 
in  dem  „angenehmen  Bewusstsein",  endlich  die  Lösung  aller  Rätsel  gefunden  zu 
haben,  an  die  Stelle  der  Vermutungen  früherer  Forscher  „voll  und  ganz"  bewiesene 
Gewissheit  zu  setzen.  Aber  der  so  oft  eindringlich  angeredete  „liebe  Leser"  wird  so 
leicht  nicht  glauben,  dass  Faust,  krank  im  Alkoven  seiner  Studierstube  liegend,  den 
ganzen  Inhalt  der  vier  ersten  Akte  von  V.  4728  an  nur  träume,  dass  diese  Fieber- 
träume die  „vier  Pausen  nächtiger  Weile"  seien,  in  denen  sein  Inneres  „von  erlebtem 
Graus  gereinigt"  wird  (vgl.  V.  4625/6),  dass  er  auch  im  fünften  Akt,  erwachend,  zu- 
nächst weiterphantasiere,  nur  in  seiner  Einbildung  das  Gebiet  am  Meere  beherrsche 
und  kolonisiere,  dass  sein  Sterben  und  seine  Himmelfahrt  die  einzigen  als  wirklich 
gedachten  Geschehnisse  des  zweiten  Teils  der  Dichtung  bilden.  Es  scheint  mir 
nicht  nötig  auf  die  „Beweise"  einzugehen,  die  G.  für  diese  „so  nahe  liegende"  Ent- 
deckung bringt.  Nur  auf  eine  der  Konsequenzen,  zu  denen  seine  Hypothese  führt, 
sei  hingewiesen.  Faust  kann  im  16.  Jahrhundert  nicht  von  Lord  Byron  träumen, 
und  doch  steht  durch  Stellen  der  Dichtung  und  eigene  Aussprüche  Goethes  fest,  dass 
der  englische  Dichter  bei  der  Gestalt  des  Euphorion  vorschwebte.  Aus  diesem 
Dilemma  hilft  G.  sich  durch  eine  Annahme,  die  sich  weder  mit  dem  sachlichen  Ge- 
halt der  Euphorionepisode  noch  mit  der  Entstehungsgeschichte  des  ganzen  Werkes 
vereinigen  lässt.  Goethe  soll  allerdings  zuerst,  als  er  die  „Helena"  dichtete,  den 
Euphorion  im  Hinblick  auf  Byron  gestaltet,  dann  aber,  da  er  die  Dichtung  als 
Zwischenspiel  der  Fausttragödie  einfügte,  ihn  auf  den  mittelalterlichen  Minnesang 
umgedeutet  haben,  ohne  die  Zeit  zur  Vollendung-  der  dazu  nötigen  Umarbeitung  zu 
finden.  Der  Minnesang  erschiene  dann  also  als  Produkt  einer  Verschmelzung  der 
Antike  und  mittelalterlicher  Romantik!  Die  Schwierigkeiten,  die  sich  für  eine  nach 
G.s  Anweisungen  eingerichtete  Bühnendarstellung  ergeben  würden  und  die  von  Goethes 
dramatischer  Technik  und  dramaturgischen  Anschauungen  weit  abführen,  hat  schon 
R.  M.  Meyer  (LE.  5,  S.  239—40)  hervorgehoben.  In  der  Masse  des  Wunderlichen 
und  Gewaltsamen,  die  der  neue  Faustdeuter  dem  auf  diesem  Forschungsgebiet  an- 
sehnlichen Vorrat  der  Kuriosa  hinzugefügt  hat,  sind  die  Ausführungen  über  den 
Ausgang  der  Wette  und  andere  Einzelheiten,  wie  einige  neu  gezogene  Parallelen 
zwischen  dem  ersten  und  zweiten  Teil,  Erscheinungen,  denen  man  eine  andere  Um- 
gebung wünschen  möchte.  —  Von  Gorters  phantastischen  Kombinationen  und  Kon- 
struktionen unterscheidet  die  Sachlichkeit  sich  vorteilhaft,  mit  derWoerner  (8170), 
sich  streng  an  die  Worte  der  Dichtung  und  des  Dichters  bindend,  einige  schon  viel 
erörterte  Probleme  behandelt.  In  grossen  Zügen  zeichnet  er  den  Verlauf  des  Dramas  bis 
zum  Schlussakt,  seiner  Auffassung  das  Paralipomenon  1  und  Goethes  Brief  an  Schubart 
vom  3.  November  1820  zugrunde  legend.  Von  den  „Irrtümern",  durch  die  nach 
diesem  Brief  Faust  sich  „durchwürgen"  muss,  ist  in  dem  von  W.  ausführlich 
analysierten  Schlussakt  noch  der  letzte  zu  überwinden,  die  Selbsttäuschung,  dass 
positives  Schaffen  („Schöpfungsgenuss  von  innen")  möglich  sei  im  Bunde  mit  dem 
Dämon  der  Verneinung  und  durch  die  Magie.  Die  Vernichtung  von  Philemon  und 
Baucis,  diesen  Irrtum  grell  beleuchtend,  wird  der  unmittelbare  Anlass,  dass  Faust 
ihn    erkennt:    der  Wunsch    „Könnt'   ich    Magie    von    meinem    Pfad    entfernen"   zeigt 


H.  Weissenfeis,  Goethes  Drama.  r»97 

seinen  Sinneswandel,  ist  ein  Eingeständnis  seiner  Schuld.  Ein  letzter  Aufschwung 
erfolg-t:  vom  og-oistischen  Streben  und  Handeln  zum  altruistischen,  für  da«  es  keiner 
Mag-ip  und  keines  helfenden  Mephisto  bedarf.  Der  Teufel  hat  seine  Wette  verloren  : 
der  „höchste  Augenblick",  den  der  sterbende  Faust  g-eniesst,  ist  ein  g^anz  anderer  als 
der  Augenblick  trügen  Beharrens,  materiellen  Genusses,  an  dessen  Eintritt  der  Ge- 
winn der  Wette  für  Mephistopheles  geknüpft  war.  Dass  dieser  selbst  nicht  glaube, 
die  Wette  g-ewonnen  zu  haben,  ist  eine  Behauptung,  in  der  W.  sich  mit  Hamack 
(s.  o  8129)  berührt,  und  für  die  ich  den  überzeugenden  Beweis  vermisse.  Den  Mittel- 
punkt  der  klaren  Ausführungen  bildet  eine  ins  einzelne  gehende  psychologische  und 
ästhetische  Interpretation  der  Scene  mit  der  Sorge,  die  der  Verfasser  im  Hinblick  auf 
Türcks  seltsame  Auffassungen  (JBL.  1901  IV  8e :  126)  für  geboten  erachtete.  Er  be- 
tont stark  den  symbolischen,  nicht  allegorischen  ('harakter  der  Episode.  Zu  eng 
fasst  er  nach  meiner  Ansicht  die  Sorge,  wenn  er  darunter  nur  Fauste  Sorge  um 
Vermehrung  seines  Besitzes  versteht,  wie  sie  sein  Verhalten  gegen  Philemon  und 
Baucis  bestimmte.  Zweifellos  richtig  Ist  die  Deutung  des  .symbolischen  Vorgangs  da- 
hin, dass  die  Sorge  zwar  ein  Element  im  Wiesen  des  gealterten  Faust  geworden  sei, 
dass  sie  ihn  aber  nicht  von  seinem  unablässigen  Streben  abzubringen  vermöge,  dass 
vielmehr  gerade,  da  sie  ihm  durch  die  Blendung  die  äussere  Welt  verdunkele,  das 
Licht  in  seinem  Inneren  um  so  heller  erstrahle,  sein  Streben  sich  zu  reiner  Selbst- 
losigkeit idealisiere.  Die  Blendung  Fausts  nennt  der  Ausleger  die  grössle  der 
Schwierigkeiten,  die  er  löst  mit  dem  Hinweis  auf  die  Notwendigkeit,  den  sinnenfälligen 
Kampf  der  Sorge  mit  Faust  auch  sinnenfällig  enden  zu  lassen,  und  auf  die  Volks- 
sagen, die  dafür  dem  mit  ihnen  vertrauten  Dichter  das  Motiv  des  giftigen  Atems  der 
Gespenster  boten.  Der  Wert  der  Analyse  liegt  darin,  dass  sie  dem  Leser  die  Stimmung 
des  alt  gewordenen  Faust  lebendiger  vergegenwärtigt  und  die  Worte  der  Sorge 
weniger  allgemein  fasst,  sie  fester  an  jene  individuelle  Stimmung  knüpft  als  frühere 
Auslegungen.  —  Seine  Charakteristik  des  Mephistopheles  setzt  Morris  für  den 
zweiten  Teil  fort  (8136;  vgl.  JBL.  1901  IV  8e:259j.  Wieder  bildet  die  Gestalt  des 
Teufels  nur  den  Mittelpunkt  von  Betrachtungen,  die  den  Inhalt  und  Gang  der  ganzen 
Dichtung  und  ihre  Entstehungsgeschichte  umspannen.  Mit  Recht  erspart  M.  sich  und 
uns  den  Nachweis,  wie  Mephistopheles  auch  durch  den  zweiten  Teil  sein  Ziel,  das 
Verderben  Fausts,  verfolge.  Der  Versuch  eines  solchen  Nachweises  wird  für  die 
ersten  vier  Akte  immer  gewaltsam  ausfallen.  Denn  da  treten,  wie  M.  ausführt, 
Mephistos  besondere  Zwecke  einstweilen  zurück;  er  ist  nur  der  gefällige  Dämon,  der 
erfüllt,  was  Faust  begehrt.  Ei*  ist  der  dramatischen  Handlung  lockerer  eingefügt 
als  im  ersten  Teil,  er  kann  deshalb  noch  freier  als  dort  seiner  Lust  an  souveräner 
Kritik  des  Weltlaufes  nachgeben  und  bleibt  darin  das  „Organ,  mit  dem  der  Dichter 
seinem  Herzen  Luft  macht".  Wie  er  mit  diesem  alt  geworden  ist,  zeigt  M.,  wie  seine 
Satire,  die  im  ersten  Teil  auf  das  Allgemeine  gerichtet  war,  im  zweiten  mehr  Be- 
sonderes trifft,  bestimmte  Erscheinungen  der  Gegenwart,  die  dem  Dichter  in  seinen» 
langen  Leben  nahe  getreten  sind.  In  der  Darstellung  der  Rolle,  die  Mephistopheles 
bei  Fausts  Abenteuern  in  verschiedenen  Masken  spielt,  kehrt  vieles  aus  früheren 
Aufsätzen  des  Verfassers,  namentlich  aus  dem  Aufsatz  über  die  Paralipomena  (JBL. 
1898  IV  8e:I81),  wieder.  Die  dort  behandelten  Einzelheiten  sind  zu  fortlaufender 
Darstellung  näher  aneinander  gerückt,  manches  erscheint  in  der  Art  modifiziert,  wie 
in  der  zweiten  Auflage  der  Goethe-Studien  (s.  7619).  Nur  einiges  Neue  braucht  hier 
erwähnt  zu  werden.  Vortrefflich  veranschaulicht  M.,  dem  Dichter  nachschaffend, 
unter  Benutzung  der  Paralipomena  6:i,  lOO/l,  123,  65/6,  76/7,  wie  FausU  und 
Mephistos  Auftreten  am  Kaiserhof  und  das  Maskenfest  allmählich  die  jetzige  Gestalt 
gewonnen  haben.  Es  ergibt  sich  dabei  „eine  Planwandlung,  durch  die  Mephisto 
immer  weiter  in  den  Vordergrund  und  Faust,  als  für  die  hier  zu  lösenden  Aufgaben 
imgeeignet,  zurück  trat",  ein  ähnlicher  Wandel  also,  wie  er  sich  in  „Auerbachs  Keller" 
vom  Urfaust  zum  Fragment  vollzogen  hat.  Die  Konzeption  der  klassischen  Walpui^is- 
nacht  ist  nach  M.  von  den  in  Sibyllen  verwandelten  thessalischen  Hexen  au.sgegangen, 
auf  die  Goethe  verfallen  sein  wird,  als  er  antiker  Dämonen  zur  Beschwörung  der 
Helena  bedurfte  (Paralip.  123,  2).  Mephistos  Verkehr  mit  den  schönen  Gestalten  der 
antiken  Sagenwelt  war  ursprünglich  weniger  intim  gedacht,  als  er  jetzt  ist:  bei  der 
Sphinx  und  den  Lamien  nimmt  in  Paralip.  123, 1  noch  Faust  seine  Stelle  ein.  Da- 
gegen sollten  seine  Beziehungen  zum  „wahlverwandten  Weiblich  -  Hässlichen",  ein 
Motiv,  das  schon  bei  der  Martha  und  der  Hexe  des  ersten  Teils  angeschlagen  war, 
nach  den  Skizzen  engere  sein.  M.  wiederholt  seine  Hypothese  über  den  in  Paralip. 
99,  14  angedeuteten  Traktat  Mephistos  mit  der  Phorkyade  Enyo,  von  dessen  Inhalt  in 
der  vollendeten  Dichtung  nur  die  Maskenübertragung  geblieben  ist,  die  nun,  aus 
dem  früheren  Zusammenhang  gelöst,  als  eine  etwas  gewaltsame  Erfindung  erscheint. 
Hederichs  mythologisches  Lexikon  wird  für  diese  Erfindung,  wie  für  die  ganze 
Episode  der  Phorkyaden,    und  ebenso    für  den  Erichthonius  des  Paralip.  123   heran- 

Jahreiibericht«  für  neuere  dentuche  Litterutargesehichte.    XUI.  7^ 


588  I^-  VVeissenfels,  Goethes  Drama. 

gezogen.  Aus  Paralip.  125  „Heisser  Wind  —  flüchtet"  schliesst  M.,  dass  Mephistos  Ab- 
gang aus  der  Walpurgisnacht,  der  jetzt  nur  dürftig  motiviert  ist,  früher  wirksamer 
geplant  war.  Ein  Vergleich  der  Helenadichtung  von  1800  mit  den  Paralip.  63  und  84 
zeigt  wieder  einen  Planwandel:  wollte  Goethe  zuerst  Helena  in  das  Mittelalter  und 
nach  Deutschland  versetzen,  also  sie  an  Faust  heranbewegen,  so  hat  er  später  um- 
gekehrt Faust  an  Helena  heranbewegt,  diese  auf  ihrem  natürlichen  Schauplatz  belassen, 
weil  nur  auf  solche  Weise  mit  ihr  zugleich  die  grosse  griechische  Welt  vorgestellt 
werden  konnte.  In  diese  musste  nun  Mephisto  als  Phorkyas  eingefügt  werden,  und 
das  ist  nach  M.s  hier  besonders  tiefdringenden  Ausführungen  durch  zwei  Kunst- 
mittel geschehen:  die  Phorkyasgestalt  ist,  wie  das  Hässliche  in  der  griechischen 
Mythologie,  als  das  erste,  was  sich  dem  Chaos  entrang,  als  ,,Rest  des  Uran  fänglichen" 
aufgefasst,  und  sie  ist,  wie  ihr  Gegenbild  des  Schönen  in  Helena  und  dem  Chor, 
plastisch  nach  Art  der  antiken  Kunst  behandelt  in  „statuarisch  geschlossenen 
Stellungen"  (s.  o.  8135).  In  dieser  Weise  hellenisiert  durfte  Mephistopheles  im  Stil 
der  griechischen  Tragödie  reden.  Aber  im  weiteren  Verlauf  des  Aktes  blickt  sein 
wahres  Wesen  doch  wieder  hinter  der  Maske  hervor,  immer  deutlicher,  bis  er  am 
Schluss  ganz  in  seiner  Teufelsgestalt  sich  aufrichtet.  Der  Dichter  brauchte  ihn  als 
Organ,  um  seine  „Phantasmagorie"  als  solche  kenntlich  zu  machen,  um  das 
Schwankende  des  Grundes,  auf  dem  die  griechischen  Gestalten  sich  bewegen,  und 
den  grossen  Sinn  der  Vorgänge,  die  Idee  einer  Verschmelzung  antiker  und  moderner 
Kunst,  anzudeuten.  Auf  die  Feinheit,  mit  der  M.  da  im  einzelnen  den  Intentionen 
Goethes  nachgeht,  kann  hier  nur  hingedeutet  werden.  Eine  wichtige  und  eigen- 
artige Rolle  war  dem  Mephistopheles  in  der  Episode  von  Fausts  Kaisertum  zugedacht, 
die  M.  schon  früher  aus  Paralip.  179  als  für  den  4.  Akt  geplant  erschlossen  hat. 
Das  viel  erörterte  Problem  vom  Ausgang  der  Wette  wird  kurz  und  meines  Erachtens 
durchaus  in  Goethes  Sinn  erledigt :  die  formelle  Fälligkeit  der  Seelenverschreibung', 
die  mit  Fausts  letzten  Worten  eintritt,  ist  innerlich  aufgehoben.  „Fausts  höchster 
Augenblick  ist  kein  wirkliches  sattes  Beharren,  es  ist  eine  ideelle  Vorwegnahme 
dessen,  was  in  immer  weiterer  Entwicklung  aus  seiner  Arbeit  sich  ergeben  soll". 
Stark  betont  M.  am  Schluss  das  Optimistische  der  Faustdichtung.  Wie  er  damit  in 
einen  nicht  ausgesprochenen  Gegensatz  zu  Türck  (JBL.  1901  IV  8e  :  126 — 130)  tritt, 
so  sticht  seine  nirgends  spitzfindige  Analyse  des  2.  und  3.  Aktes  wohltuend  ab  von 
Valentins  mühsamer  Entwicklung  seiner  Homunculus-Helena-Hypothese  (vgl.  JBL. 
1901  IV  8e:  330/3).  —  Gewaltsam  ist  Büchners  (8162)  Deutung  der  V.  6235  ff. 
Um  in  ihnen  nicht  den  Rest  einer  verschollenen  Jugendkonzeption  sehen  zu  müssen, 
fasst  er  die  Worte  „Einsamkeit"  und  „Wildernis"  metaphorisch.  Faust  sage,  dass  er 
wegen  der  Feindseligkeiten  seiner  Gegner  schliesslich  seine  Gedanken  habe  für  sich 
behalten  müssen,  und  er  spreche  damit  eine  Erfahrung  aus,  die  Goethe  selbst  mit  seinen 
wissenschaftlichen  Arbeiten  machte.  In  V.  10237  wagt  B.  für  die  in  der  Weimarer 
Ausgabe  hergestellte  handschriftliche  Lesart  die  Konjektur:  „Zu  seinem  Vorteil  etwas 
draus  zu  ziehen".  —  J  u  n  k  (8164)  vergleicht  Wagners  Erläuterung  seiner  Homunculus- 
Schöpfung  (V.  6838  ff.)  mit  mittelalterlichen  Versuchen,  die  Entstehung  der  Petrefakten 
zu  erklären.  An  diese  werde  Mephistopheles  dadurch  erinnert  und  meine  sie  mit 
dem  bisher  nicht  zureichend  erklärten  „kristallisierten  Menschenvolk"  (V.  6864),  das 
er  auf  seinen  Wanderungen  gesehen  hat.  Nun  erst,  nicht  schon  früher,  wie  man 
wohl  gewöhnlich  voraussetzt,  beteilige  er  sich  an  der  Schöpfung  des  Homunculus, 
als  die  „vis  plastica"  oder  „virtus  formativa"  der  Alchymisten,  die  dem  körperlich 
durch  Wagner  vorbereiteten  Homunculus  die  dämonische  geistige  Kraft  verleihe. 
Dass  dabei  zugleich  gnostische  Vorstellungen  Goethes  vom  Anteil  des  Bösen  an  der 
Schöpfung  hereinspielen,  ist  eine  ähnlich  gewagte  Vermutung  wie  Valentins  Homunculus- 
Helena-Hypothese  (JBL.  1901  IV  8e :  333),  zu  der  J.  sich  bekennt.  —  Auch  die 
Petrefakten  zweifelt  Arnold  (8160)  an,  besonders  von  dem  Ausdruck  „Menschen- 
volk" aus  und  weil  eine  solche  gelehrte  Randglosse  nicht  in  Mephistos  Mund  passe. 
Er  interpretiert  V.  6863/4:  „Hab'  ich  doch  im  Verlauf  der  Jahrhunderte  gar  viele 
Menschen  gesehen,  die  soviel  unorganische  Substanz  im  Leibe  tragen,  dass  man  sie 
leichtlich  für  Produkte  eines  Laboratoriums  hätte  ansprechen  mögen".  Das  soll  eine 
Anspielung  auf  die  seit  Hütten  und  Paracelsus  viel  umstrittene  Krankheit  der 
Hydrargyrose  sein,  die  durch  forcierte  Quecksilberbehandlung  der  Lustseuche  ent- 
stand, indem  das  Quecksilber  vom  menschlichen  Körper  resorbiert  wurde  und  in  alle 
Organe,  selbst  in  die  Knochen  und  das  Gehirn  drang.  Es  ist  richtig,  dass  eine  solche 
Anspielung  dem  Wesen  Mephistos  durchaus  entspräche,  aber  A.  selbst  muss  zugeben, 
dass  der  von  ihm  vermutete  Gedankengang  im  Wortlaut  der  Verse  nur  unzulänglichen 
Ausdruck  gefunden  hätte.  —  Die  V.  7003/4  bringt  R.  M.  M  ey  e  r  (8166)  in  Zusammen- 
hang mit  den  vielen  Konklaven  von  1829—30,  die  dem  Dichter  die  Erinnerung  an 
den  ganz  von  seinem  Kardinal  Consalvi  abhängigen  Papst  Pius  VII.  geweckt  hätten. 
Den  Weg   zu    dieser  Hypothese    bahnt    der  Nachweis,    dass  „creatura"    ursprünglich 


U.  Weissen I eis,  Ooelliüs  Drama.  589 

tciiiiinus  tucliiiiciis  für  den  von  einoin  bestimmten  Papst  kreierten  Kardinal  war.  — 
Valentins  Monographie  über  die  klassische  Walpurgisnacht  (JBL.  1901  IV  8e:333) 
waf^t  R.  M.  Me.ver  (7739),  wiewohl  er  einzelne  feine  Bemerkungen  anerkennt,  nicht 
den  Küchern  zuzuzählen,  die  das  Goetheverständnis  wesentlich  weiterführen,  während 
für  Bor  mann  (8161)  die  Homunculus  -  Helena  -  Hypothese  die  Lösung  eines  lange 
vorhandenen  Rätsels  bedeutet.  —  Suphan  äusserte  in  einer  Gedenkrede  auf  Corona 
Hchroeter  (vg-l.  Fayer  v.  Thin-n,  Weimarer  Goethefage:  ChWGV.  IG,  S.  35/8j  die  Ver- 
inutun<>-,  dass  das  Bild  der  Schauspielerin  (ioethe  noch  vor  der  Seele  gestanden  habe, 
als  er  seine  Helena  schul'.  —  Wer  mit  mir  den  Ausführungen  WoernorH  (s.  o. 
8170)  im  wesontliclien  beistimmt,  der  mu.ss  den  Behauptungen  Hiegers  (8168) 
widersprechen,  dass  die  Episode  „Philemon  und  Baucis"  ohne  jede  Folge  Tür  Fausts 
Charakter  und  die  Haupthandlun«»-  bleibe,  dass  die  Sorge  sich  nur  in  allgemein  ge- 
haltenen Schilderungen  ihrer  Wirkung  auf  die  Menschen  ohne  besondere  Beziehung 
auf  Faust  ergehe,  und  dass  dessen  Blendung  durch  sie  völlig  unmotiviert  komme. 
Auf  Grund  solcher  Erwägungen  versucht  R.  für  den  letzten  Akt  einen  älteren  Plan 
zu  rekonstruieren,  der,  aus  „der  besten  Zeit"  (etwa  1800)  stammend,  die  Einzelheiten 
enger  verkettet  hätte,  als  es  der  um  den  inneren  Zusammenhang  weniger  bekümmerte 
greise  Dichter  getan  habe.  Man  hat  längst  aus  den  Paralip.  03,  200  und  den  Varianten 
zu  V.  11408/4  erschlossen,  dass  Goethes  Absicht  einmal  war,  Faust  sich  gänzlich  von 
Mephistopheles  und  Magie  lossagen  zu  lassen.  R.  vermutet,  dass  um  1800  die  Episode 
von  Philemon  und  Baucis  dazu  habe  den  Anlass  geben  sollen.  Das  ist  möglich. 
Ganz  ins  Ungewisse  gleiten  die  weiteren  Vermutungen:  Faust  habe,  nachdem  er 
Mej)histos  Beistand  von  sich  gewiesen,  im  hohen  Alter  erblinden  und  dann  erst  die 
Sorge  ihm  nahen  sollen,  und  zwar  die  Sorge  nicht  nur  um  seine  irdischen  An- 
gelegenheiten, sondern  auch  um  das  ewige  Heil  seiner  Seele.  Für  Reste  einer  Aus- 
führung dieses  älteren  Planes  möchte  R.  die  Verse  11422,  11441  —  51,  11550/")  halten. 
Der  für  eine  solche  Annahme  erforderliche  Beweis,  dass  sie  in  den  jetzigen  Zu- 
sammenhang nicht  ebenso  gut  passen,  ist  für  mich  nicht  erbracht.  — 

P  ar  a  l  i  p  0  m  en  a.  Die  Aenderungen,  die  Morris  an  seiner  grossen  Ab- 
handlung bei  der  Umarbeitung  (8172)  (vgl.  JBL.  1898  IV8e:18I)  vorgenommen  hat, 
sind  zum  Teil  in  Rücksicht  auf  seine  anderen,  inzwischen  erschienenen  Aufsätze 
erfolgt.  Augenscheinlich  aber  hat  er  auch  manches  gestrichen,  weil  es  ihm  ebenso 
unsicher  erschien  wie  seinen  Kritikern  (vgl.  JBL.  1901  IV8e:352),  so  die  Deutungen 
der  Paralip.  46,  151,  165,  190.  Einige  Zusätze  sind  für  die  Einzelforschung  wichtig. 
Einen  Teil  der  in  Paralip.  22  vorgesehenen  „Geschichte  des  Trunks"  hat  M.  richtig  in 
den  V.  2366—77  der  Plexenküche  erkannt,  die  erst  1808  eingefügt  worden  sind. 
Ebenso  richtig  versteht  er  in  Paralip.  31  unter  dem  „Rattenfänger  von  Hameln"  die 
wirkliche  Sagenfigur,  die  Goethe  erst  später,  wie  Paralip.  40  beweist,  als  Maske  für 
den  Schriftsteller  Campe  zu  gebrauchen  beabsichtigte,  und  unter  den  „Männern"  und 
„P>auen"  die  Chöre  der  Hexenmeister  und  Hexen,  in  denen  menschliche  Verhältnisse, 
hier  der  Sj)ielteufel  und  die  Theaterleidenschaft,  sich  satirisch  spiegeln  sollten.  Die 
wichtigsten  Zusätze  sind  die  Auslegungen  einer  Anzahl  früher  übergangener 
Paralipomena.  Die  Verse  des  Paralip.  10,  welche  die  Weimarer  Ausgabe  dem 
Mephisto  und  dem  Dialog  nach  der  Schülei-scene  zuweist,  möchte  M.  für  das  Vor- 
spiel auf  dem  Theater  und  die  lustige  Person  in  Anspruch  nehmen.  Mir  scheint 
mindestens  so  viel  für  die  alte  wie  für  diese  neue  Deutung  zu  sprechen.  Das 
Paralip.  20  kann  nach  M.  wegen  der  Anrede  mit  „Du"  nicht  zur  Disputation  ge- 
hören; die  angeführten  Goethezitate  scheinen  mir  nichts  zur  Erläuterung  beizutragen. 
In  Paralip.  69  sieht  M.  richtig  den  Anfang  einer  Ausführung  der  Skizze  des  Paralip.  65. 
Kühn  ist  die  Deutung  des  Paralip.  144  auf  Fausts  Begehren  nach  Helena.  Endlich 
sind  ein  paar  Abweichungen  M.s  von  eigener  früherer  Deutung  erwähnenswert.  Das 
Paralip.  52  weist  er  nicht  mehr  der  Walpurgisnacht  zu,  sondern  er  vermutet  darin 
Verse,  in  denen  Helena,  als  sie  noch  im  Ton  des  Paralip.  84  sprach,  den  Eindruck 
wiedergeben  sollte,  den  Faust  und  sein  Gefolge  ihr  machen.  In  Zusammenhang 
damit  bringt  er  die  zahme  Xenie  „Die  schönen  Frauen  jung  und  alt",  die  er  für  ein 
echtes  Faustparalipomenon  erklärt,  in  dem  jene  kritisierenden  Verse  der  Helena  für 
Mephistopheles  umgedichtet  seien.  Das  Paralip.  128,  das  er  früher  mit  den  Bruch- 
stücken von  einer  Episode  staatsmännischer  Tätigkeit  Fausts  zusammenstellte,  möchte 
er  jetzt  dem  von  ihm  entdeckten  Liebespaar  Mephistopheles-Enyo  als  Aeusserung 
über  das  Liebespaar  Faust-Helena  in  den  Mund  legen.  Es  bedarf  dazu  einer  Inter- 
pretation der  Verse,  die  mir  gewaltsam  vorkommt.  Für  die  Aufgabe  des  aus 
Paralip.  99,  14  erschlossenen  Planes,  der  jenes  Liebespaar  Mephistopheles-Enyo  ent- 
hielt, gibt  M.  jetzt  (S.  187)  den  richtigen  Grund,  auf  den  Goethe  selbst  in  Paralip  123,2 
hindeutet.  Der  Anfang  des  Paralip.  125  wird  etwas  anders,  natürlicher  als  früher 
ausgelegt:  Sextns  Pompejus  war  nur  als  Bestandteil  des  „Xachgesichts"  gedacht,  und 
„Anrede  der  Erichtho"    will  nicht  sagen,   dass  Pompejus  die  Erichtho,  sondern  dass 

75» 


590  1^-  Weissenfeis,  Goethes  Drama. 

diese  die  Luftfahrer  anredet.  —  Seinen  alten  Aufsatz  über  den  Disputationsaktus  hat 
Morris  (8153)  (vgl.  JBL.  1897  IV8e:125)  ergänzt,  abgerundet,  in  einem  Punkt 
auch  berichtigt  durch  Einfügung  dessen,  was  er  inzwischen  über  die  Konzeption  der 
Skizze,  die  Zeit  ihrer  Niederschrift,  die  Stelle,  für  die  sie  bestimmt  war,  sowie  über  die 
Paralip.  19  und  61  in  anderen  Aufsätzen  veröffentlicht  hat  (vgl.  JBL.  1898  IV  8e :  181; 
1901  IV  8e:  259,  349).  Jene  beiden  Paralipomena  möchte  er  jetzt  nicht  mehr  für  das 
satirische  Zeitbild  der  ersten  Walpurgisnacht  in  Anspruch  nehmen.  —  Beachtung 
verdient  der  Versuch  von  Michels  (7619),  die  Fäden  weiterzuziehen,  die  Morris 
in  dem  oben  genannten  Aufsatz  angesponnen  hat.  Er  nimmt  an:  Faust  sollte  in  der 
Disputation,  durch  Mephistos  Lob  der  Erfahrung  auf  den  entgegengesetzten  Standpunkt 
gedrängt,  nahe  an  das  Bekenntnis  eines  radikalen  Subjektivismus  und  Idealismus  heran- 
geführt werden,  dessen  Locklied  dann  der  Geisterchor  (V.  1607 ff.)  singe  und  den  im 
zweiten  Teil  der  Baccalaureus  vertrete.  So  ausgedeutet,  hätte  die  Disputationsscene  die 
klaffende  Lücke  zwischen  V.  1529  und  1530  gefüllt.  Sie  hätte  den  Zweck  gehabt, 
die  Umwandlung  in  Fausts  Denken  zu  zeigen,  die  ihn  zum  völligen  Nihilismus 
führt  und  für  den  Bund  mit  dem  Teufel  stimmt.  In  V.  1566/9  sieht  M.  den  Ausdruck 
der  Verzweiflung  Fausts  darüber,  dass  jener  theoretische,  dem  Titanismus  verwandte 
Subjektivismus  hart  mit  dem  „Eigensinn  des  Objekts"  zusammenstösst,  dass  der 
„schaffende  Spiegel"  eben  doch  nur  ein  Spiegel  ist,  dass  der  „Gott  im  Busen"  nichts 
nach  aussen  zu  schaffen  vermag.  —  Die  Vermutung  von  Michels  (7619),  dass 
Paralip.  25  eine  Doppelvision  Fausts  und  Gretchens  skizziere,  die  ihren  Platz 
zwischen  „Hexenküche"  und  „Strasse"  finden  sollte,  scheint  mir  nicht  sicherer  be- 
gründet als  die  Ausdeutung,  die  Morris  gewagt  hat  (JBL.  1897  IV  8e  :  126).  Kann 
der  Dichter  daran  gedacht  haben,  unmittelbar  nachdem  Faust  die  Helena  im  Zauber- 
spiegel erblickt  hat,  ihm  auch  Gretchen  als  Vision  erscheinen  zu  lassen?  — 

Vorgeschichte.  Erich  Schmidt  gedenkt  im  Neudruck  seines 
Aufsatzes  über  Faustsage  und  Volksbuch  (8180),  der  einst  die  wissenschaftliche 
Kritik  des  letzteren  eingeleitet  hat,  der  Ergebnisse  neuerer  Forschung  in  einer 
Anmerkung,  in  der  er  auch  bekennt,  dass  ihm  Bedenken  gegen  seinen  zu  nahen 
Anschluss  an  Burckhardt  aufgestiegen  seien.  Unter  dem  „Anonymus"  des  Volks- 
buches versteht  er  jetzt,  im  Hinblick  auf  Milchsacks  Veröffentlichung  (JBL.  1897 
IV  8e:132),  „den  Redaktor,  'partienweise  den  Schöpfer  des  Textes,  aus  dem  das 
mindestens  nach  1572  fallende  Wolfenbütteler  Manuskript  und  der  Druck  von  1587 
unabhängig  voneinander,  doch  im  grossen  und  ganzen  identisch  geflossen  sind".  — 
Wie  Helena  in  die  Faustsage  gekommen  ist,  versucht  Nagel  (8167)  festzustellen 
und  will  dabei  zwei  bisher  scharf  gesonderte  Hypothesen  miteinander  vermitteln:  die 
Annahme  einer  Uebertragung  aus  der  Simon  Magus-Sage  und  die  Vermutung",  dass 
die  Helena-Episode  sich  selbständig,  ein  Erzeugnis  der  schönheitsfreudigen  Renaissance, 
in  der  Faustsage  entwickelt  habe.  Die  Uebertragung  von  Zügen  der  Simon  Magus- 
Sage,  darunter  der  Helena,  in  die  Faustsage  erklärt  N.  ganz  ähnlich  wie  Singer, 
unter  entschiedener  und  allseitig  begründeter  Ablehnung  der  Ansicht  Milchsacks, 
dass  dabei  der  Zauberteufel  des  Milichius  das  Mittelglied  zwischen  den  Clementinischen 
Rekognitionen,  in  denen  die  alte  Magussage  ausgebildet  war,  und  dem  Faustbuch 
von  1587  dargestellt  habe  (vgl.  JBL.  1898  IV  8e:  186).  Die  Glaubwürdigkeit  dieser 
Erklärung  wird  erhöht  durch  den  Hinweis  auf  die  Ausgabe  der  Rekognitionen,  die 
Johannes  Sichardus  1526  veranstaltete.  Dieser  Humanist  gehörte  den  lutherischen 
Kreisen  an,  in  denen  der  historische  Faust  eine  bekannte  Erscheinung  war  und  die 
Faustsage  unter  Einwirkung  der  Simon  Magus-Sage  entstanden  sein  muss.  Aus  der 
mündlichen  Tradition,  die  sich  dort  bildete,  soll  dann  der  Verfasser  des  ersten  Faust- 
buches geschöpft  haben,  was  er  im  59.  Kapitel  von  Fausts  Zusammenleben  mit  Helena 
erzählt.  Eine  Tradition  bestand  auch  für  die  Schönheit  der  Helena,  wie  sie  im 
49.  Kapitel  geschildert  ist,  wo  Faust  die  Griechin  bei  einem  Studentengelage  be- 
schwört. N.  erweist  jene  Schilderung  als  typisch  durch  Vergleich  mit  Beschreibungen 
der  Helena  bei  griechischen  und  byzantinischen  Geschichtsschreibern,  in  den  mittel- 
alterlichen Trojanerdichtungen  Herborts  von  Fritzlar  und  Konrads  von  Würzburg 
und  in  der  „Historia"  des  Hans  Sachs  von  1564,  in  der  ein  Nekromant  dem  Kaiser 
Maximilian  Helena  neben  Hektor  und  Maria  von  Burgund  erscheinen  lässt,  in  der 
also  die  „Schönheitstradition"  schon  mit  der  gleichfalls  für  die  Faustsage  wichtigen 
Tradition  von  Geisterzitationen  verschmolzen  ist.  Das  Ergebnis  der  Untersuchungen 
N.s  fasst  sich  dahin  zusammen:  das  älteste  Faustbuch  verdankt  den  ganzen  Inhalt 
seiner  Helenakapitel  der  mündlichen  Tradition,  in  der  alle  dort  vorkommenden  Motive 
sich  in  dem  halben  Jahrhundert  zwischen  der  Lebenszeit  des  historischen  Faust  und 
der  litterarischen  Fixierung  der  Faustsage  vereinigt  haben.  —  Pick  (8178)  druckt 
die  fünf  zuerst  im  Volksbuch  von  1590  auftretenden  Erfurter  Faustgeschichten  in  der 
einfacheren,  weniger  gelehrten  Fassung  einer  Erfurter  Chronik  ab  und  bringt  sie 
mit  der  Zeitstimmung  in  Zusammenhang,  —  Eine  kleine  kulturgeschichtlich  interessante 


E.  Müller,  Schill. t.  591 

Monographie  hat  Wust  mann  (8157)  dem  Dr.  Heinrich  Stromer  von  Auerbach  ge- 
widmet, der,  Professor  und  Arzt  in  Leipzig  und  begeisterter  Anhänger  Luthers,  im 
Jahre  1519  das  Grundstück  seines  Schwiegervaters  in  der  Grimmaischen  Gasse,  den 
späteren  Auerbachs  Hof,  übernahm  und  dort  den  Weinkeller  eröffnete.  Dieser  muss 
um  1600  einer  der  berühmtesten  Weinkeller  in  Deutschland  gewesen  sein;  so  erklärt 
es  sich,  dass  Fausts  Fassritt,  der  zuerst  1589  ohne  Ortsangabe  berichtet  wird,  bald 
dahin  verlegt  wurde.  —  Die  beiden  Faustzettel,  die  Elisabeth  Mentzel  (8177) 
aus  der  Frankfurter  Stadtbibliothek  mitteilt,  stammen  von  Aufführungen  des  Puppen- 
spiels um  J800  und  geben  ein  anschauliches  Bild  solcher  Marionettenvorstellungen, 
besonders  ihrer  zauberhaften  Ausstattung  und  der  oft  mit  ihnen  verbundenen  „Meta- 
morphosen". — 

Uebersetzungen  des  „Faust".  Martha  Langkavel  (8192,  vgl.  4172b) 
bespricht  von  den  ihr  bekannten  21  französischen  Uebersetzungen  ausführlich  die  von 
Frau  von  Stael  (1810,  nur  Bruchstücke),  von  Stapfer  (1823),  Saint-Aulaire  (1823), 
Nerval  (1^28),  Blaze  (1840),  Marc  Monnier  (1875),  Sabatier  (vgl.  JBL.  1893  lV8e:80) 
und  Pradez  (vgl.  JBL.  1895  IV  8e  :  78).  Die  Uebersetzungen  werden  unter  Anführung 
vieler  Einzelstellen  gewürdigt,  auch  die  Ansichten  der  Uebersetzer  über  das  Original 
dargelegt  und  erörtert.  Der  Rezensent  des  LCBl.  findet  die  Uebertragung  von  Sabatier 
allzuhoch  eingeschätzt,  die  von  Pradez  daneben  nicht  hoch  genug.  —  Eine  armenische 
Uebersetzung  hat  B  a  r  c  h  u  d  ar  ia  n  z  veröffentlicht,  die  von  L  e  i  s  t  (8182)  ge- 
rühmt wird.  — 

Kompositionen  zum  „Faust".  Musiols  Mitteilungen  über  Lortzings 
Kompositionen  zum  Schluss  des  Werkes  (JBL.  1901  IV  8e  :  34«)  werden  durch 
Kruse  (8199)  ergänzt,  der  noch  weitere  Stücke  aus  losen  Skizzenblättern  zusammen- 
gestellt hat.  Das  Ganze  war  eine  Gelegenheitsarbeit  für  den  Schillerverein  in  Leipzig 
und  ist  neuerdings  in  der  Berliner  Philharmonie  aufgeführt  worden.  —  Ueber  dieselben 
Kompositionen  Lortzings  handelt  Kruse  noch  an  anderer  Stelle  (7904,  S,  136/8). 
—  Richard  Wagners  Faust-Ouvertüre  schätzt  M  u  s  i  o  l  (8200)  als  das  hervorragendste 
seiner  reinen  Instrumentalwerke,  erzählt  von  ihrer  Entstehung  und  verzeichnet  ihre 
Aufführungen,    deren   grosse  Zahl   den  Vorwurf   der  Unpopularität  Lügen    straft.  — 


Schiller. 

(IV,  9  =  N.  8203-8387.) 
Ernst  Müller. 


Schwäbischer  S  ch  i  1 1  e  r  v  e  r  e  i  n.  In  dem  neuen  Rechenschafts- 
bericht des  Schwäbischen  Schillervereins  (8203)  gibt  Stadtschultheiss  T.  Haffner 
in  Marbach  eine  Zusammenstellung  der  vorhandenen  Schätze  des  Schillervereins. 
Er  zählt  auf:  Schüler-Reliquien  1G3  Stück,  Schiller-Bilder,  -Büsten,  -Medaillen  usw. 
522  Nummern;  Bücher  ca.  2000  Nummern,  darunter  die  Cohnsche  Schillerbibliothek, 
Handschriften  ca.  15000  Nummern.  —  Um  die  Erweiterung  der  noch  kleinen 
Bibliothek  ist  R.  K  r  a  u  s  s  (8205)  bemüht.  In  einem  Bericht  darüber  gibt  er  Mittel 
und  Wege  zu  ihrer  Vergrösserung  an.  Es  muss  dabei,  sagt  K.,  das  ideale  Ziel 
vor  Augen  schweben,  dass  kein  gedrucktes  W^erk  eines  schwäbischen  Dichters, 
keine  Ausgabe  eines  solchen,  keine  biographische,  litterarhistorische,  ästhetische 
Schrift  zur  einheimischen  Litteratur  in  Marbach  fehlen  darf.  —  Auch  R.  Sch[äfer] 
(Schillermuseum  und  Schillerfest:  NorddAZg.  N.  284)  beschäftigt  sich  in 
einem  kurzen  Aufsatz  mit  den  Schätzen  des  Schillervereins.  —  Eine  genaue  Be- 
schreibung des  Museumsgebäudes  mit  Abbildung  und  Grundriss  gibt  Ernst 
Müller  (8204).  - 

Seh  iUer  V  e  rehr  ung.  Der  am  5.  März  1802,  an  Schillers  Namenstag, 
von  Kotzebue  auf  Kosten  Goethes  geplanten  Schillerfeier,  die  Charlotte  Schüler  so 
köstlich  persifliert  hat,  wurde  zur  Jahrhunderterinnerung  von  Isolani  (8206),  von 
Wilms  (8207)  und  L.  Braun  (Kotzebue  und  Goethe:  VossZg.  N.  109)  gedacht.  — 
Bei  einer  Schillerfeier  des  Frankfurter  Freien  Deutschen  Hochstifts  zu  des  Dichters 
Geburtstag  sprach  A.  Pf  ist  er  (Schillerfeier  in  Frankfurt:  Schwäb.Merkur.  N.  524. 
[ReferatJ)  über  „Schiller  im  deutschen  Bürgertum".  —  An  demselben  Tage  feierte 
M.  Braun  schweig  (Zum  10.  November:  HambNachr^.  N.  45)  Schiller  und 
Luther.  — 


592  E.  Müller,  Schilief. 

Sc  hiller  verband  und  Schiller  preis.  Des  Schillerverbandes 
deutscher  Frauen,  der  die  löbliche  Absicht  hat,  zum  hundertsten  Todestage  Schillers 
zu  Gunsten  der  deutschen  Schillerstiftung-  eine  Geldsammlung-  zu  veranstalten,  gedenken 
Frank  (8208)  und  das  „Daheim"  (8209).  —  Die  Bestimmungen  für  den  Schiller- 
preis (im  Jahre  1859  von  dem  damaligen  Prinzregenten,  nachmaligen  Kaiser  Wilhelm  I., 
gestiftet)  hat  Kaiser  Wilhelm  II.  geändert.  Diese  Aenderungen  wurden  von  der 
Kritik  im  allgemeinen  nicht  gebilligt.  E.  von  Wildenbruch  (8211)  will  in 
seiner  Besprechung  „ein  sachliches  und  persönliches  Wort"  reden.  Er  schildert 
nämlich  die  Geschichte  seiner  Prämiierung  im  Jahre  1896  und  die  Gründe,  warum 
der  Kaiser  L.  Fuldas  ,, Talisman"  die  Prämiierung  versagt  habe.  —  Die  Antwort  des 
Berliner  Goethebunds  war  ein  Aufruf  vom  1.  März  1902  zur  Schaffung  eines  ,, Volks- 
schillerpreises". A.  Klaar  (VossZg.  N,  590,  vgl.  N.  540  und  M.  Lesser:  NWienTBl. 
N.  355)  wünscht  ebenfalls  neben  dem  bestehenden  einen  volkstümlich  ergänzenden 
Schillerpreis.  —  Gegen  den  geplanten  Volksschillerpreis  hat  H.  S  t  ü  m  c  k  e 
(Ein  neuer  Schillerpreis:  B&W.  4,  N.  13)  allerlei  Bedenken.  —  Auch  Avenarius 
(8210)  kann  sich  nicht  dafür  erwärmen.  —  Ebensowenig  ein  Anonymus  (Schillerpreis: 
Barmer  Zg.  N.  56),  der  diesen  Preis  für  noch  überflüssiger  erklärt  als  den  kaiser- 
lichen. —  Aehnlich  lautet  auch  das  Urteil  eines  anderen  Anonymus  (TglRs^.  N.  53).  — 

Bedeutung  für  die  Gegenwart.  Die  Schillerfrage  hat  Fr.  D  e  r  n  - 
bürg  (Die  Schülerfrage:  BerlTBl.  N.  573)  aufgeworfen.  Er  kommt  zu  dem  Resultat, 
dass  Schiller  dem  deutschen  Volke  nach  allen  Richtungen  Not  tue.  —  Benz  mann 
(8212)  vergleicht  Goethes  und  Schillers  Einfluss  und  konstatiert,  dass  die  wachsende 
Bedeutung  Goethes  für  die  gegenwärtige  Litteratur  die  Volkstümlichkeit  Schillers 
nicht  beeinträchtigt  habe.  —  Auch  Fulda  (8213)  sagt  in  einem  Vortrag  dasselbe, 
mit  besonderer  Hervorhebung  des  Volkstümlichen  an  Schiller.  — 

Gesamtdarstellungen  und  Chronologie.  Von  dem  B  e  11  e  r  - 
m  a  n  n  sehen  Werk  (8214)  über  Schiller  urteilt  B  [erger],  es  sei  frisch  und  im 
besten  Sinne  volkstümlich.  Nach  W  y  c  h  g  r  a  m  eigne  es  sich  am  besten  für  die 
Jugend  und  das  deutsche  Haus.  Aber,  fügt  W.  hinzu,  das  klassische  Schillerbuch, 
wie  es  unsere  Zeit  braucht,  muss  erst  noch  geschrieben  werden.  —  Die  englische 
Schillerbiographie  des  amerikanischen  Professors  Thomas  (8220)  haben  zwei 
hervorragende  deutsche  Gelehrte,  K  ö  s  t  e  r  und  M.  Koch,  besprochen.  Ersterer 
urteilt,  das  Buch  sei  ganz  abhängig  von  der  deutschen  Litteratur  und  biete  nichts 
Neues;  es  werde  in  Deutschland  schwerlich  Leser  finden.  Letzterer  dagegen  begrüsst 
das  Werk  sympathisch;  Thomas  habe  ausgezeichnet  die  deutsche  Forschung 
zu  verwerten  gewusst  und  doch  in  seiner  Darstellung  ein  selbständig  eigenartiges 
Werk  zum  Nutzen  amerikanischer  wie  deutscher  Leser  geschaffen.  —  Das  Schiller- 
büchlein von  Ernst  Müller  (8221)  hat  Buschmann  anerkennend  beurteilt.  — 
Die  Regesten  Ernst  Müllers  (8222),  die  H.  Fischer  und  Hacker  loben 
(JBL.  1901  IV  9  :  25),  haben  auch  die  Anerkennung  von  N  e  u  b  e  r  und  Wackernell 
erhalten.  Letzterer  vermisst  daran  öfters  die  quellenmässigen  Belege  und  wünscht 
die  subjektiven  Zutaten  entfernt.  —  Ueber  einen  Beitrag  Schillers  in  Goeckingks 
„.Journal  von  und  für  Deutschland",  den  W  e  i  s  s  t  e  i  n  (8223)  veröfTentlicht,  ist 
schon  JBL.  1901  IV  9:55  berichtet.  —  Kürzere  biographische  Gesamtdarstellungen 
lieferten  Heller  (8216)  und  Stiehl  er  (8218).  Während  die  erstere  der  beiden 
Arbeiten  auf  guter  wissenschaftlicher  Grundlage  ruht,  ist  das  bei  St.  nicht  be- 
sonders der  Fall.  Von  ihm  wird  z.  B.  S.  11  ein  Gedicht  Armbrusters  Schiller  zu- 
geschrieben, und  die  längst  als  gefälscht  erkannten  Briefe  Schillers  an  K.  Moser 
werden  ohne  Bedenken  benutzt.  Der  Stoff  zu  den  „Räubern"  soll  im  „Schwäbischen 
Merkur"  gestanden  haben  (S.  17)  usw.  Daneben  sind  auch  wieder  ganz  neue 
Quellen  verwertet  (S.  39,  51,  56).  —  Die  Jugendentwicklung  Schillers  und  Goethes 
schildert  Burggraf  (8215).  B>  führt  von  den  weihevollen  Eindrücken  ihrer 
Frühzeit  durch  die  Jahre  titanischen  Ringens  hindurch  bis  zum  Beginn  ihres 
Weimarer  Aufenthalts.  Mit  beredten  Worten  predigt  er  das  ewig  Schöne  und  Wahre 
der  Goethe-Schillerschen  Jugendwelt.  Er  wendet  sich  zwar  in  erster  Linie  an  die 
aufstrebende  Jugend,  aber  sein  Werk  verdient  als  vergleichende  Monographie  der 
Jugendzeit  der  beiden  Klassiker  auch  volle  Beachtung  in  der  I^itteraturgeschichte. 
Seine  Darstellung  gewährt  für  die  litterarhistorische  Behandlung  manche  Anregung. 
—  Ueber  das  Werk  von  Basch  (8219)  ist  bei  den  philosophischen  Schriften 
berichtet.  — 

Einzelschriften  allgemeinen  Inhalts.  Ueber  Do  czi  (8225) 
wird  später  bei  den  Gedichten  berichtet.  —  Ueber  „Schillers  FrauengestaUen" 
(JBL.  1900  IV  9:  19)  von  Burggraf  handelt  Kirchbach  (8226)  in  anerkennender 
Art.  —  Aus  Anlass  von  Virchows  Tod  wird  an  dessen  Rede  beim  Schillerjubiläum 
1859  (im  KroUschen  Saal  zu  Berlin)  erinnert.  Virchow  (8226a)  toastete  damals 
auf  die  deutschen  Frauen,  die  den  grössten  Einfluss  auf  Schillers  spätere  Entwicklung 


K.  Müller,  Schiller.  593 

gehabt    haben.  Aus    den  längst  bekannten  Knnuerun^en    des  württeinber^schen 

?)ekans  üöritz  an  Schiller  teilt  liöschhorn  (8227)  einige  Einzelheiten  mit,  —- 
Steig-  (8228)  hat  von  einer  verschollenen  Fieskohandschrift  zu  berichten,  über 
die  unten  bei  Fiesko  das  Nähere  gesagt  ist.  Ausserdem  teilt  er  „Schillers  Waidspruch" 
aus  S.vlvan  „Taschenbuch  für  Forstmänner,  .läger  und  .Jagdfreunde"  von  1814  mit. 
Die  Notiz  hat  einen  Oberförster  (i.  König  in  Kuhla  zum  (iewährsmann.  Dieser  be- 
richtet, wie  sehr  sich  Schiller  verwunderte,  als  er  in  Ilmenau  die  Tätigkeit  der 
Forstleute  kennen  lernte.  In  seiner  Verwunderung  habe  er  den  Wunsch  geäussert, 
er  möchte  ein  .läger  sein.  —  lieber  die  Aufsätze  Ernst  Müllers  (8229)  ist 
JBL.  1901  IV  1)  :  :iOa  zu  vergleichen.  —  Schneider  (8230)  hat  den  zweiten  Teil 
seines  Programms  erscheinen  lassen,  (lieber  den  ersten  Teil  vgl,  .JBL.  1901  IV  9:  22.) 
Er  umfasst  die  „Mannesjahre  und  die  Braut  von  Messina".  Seh.  schildert  einfach 
und  schlicht  den  Lebensgang  des  Dichters,  Er  hat  damit,  wie  er  beabsichtigte, 
einen  Wegweiser  zu  der  Kenntnis  des  Lebens  und  der  Werke  Schillers  für  die 
Schule  geschaffen.  Mit  besonderem  Interesse  hat  er  sich  mit  der  „Braut  von  Messina" 
beschäftigt.  Er  weist  nach,  dass  alle  Glieder  des  Fürstenhauses  nicht  vom  Schicksal, 
sondern  von  ihren  Leidenschaften  zu  ihren  unheilvollen  Taten  getrieben  wurden. 
Sch.s  Ausführungen  sind  in  der  Tat  anregend  und  fördernd,  Jonas  hebt  in  seiner 
Besprechung  der  beiden  Programme  hervor,  dass  Seh.  aus  dem  Entwicklungsgange 
des  Dichters  den  Grundgedanken  seiner  Dichtungen  finden  wolle.  J.  hält  das  für 
unmöglich,  nicht  gelungen  und  unlösbar.  .Jedes  grosse  Kunstwerk  erkläre  sich  zur 
vollsten  Genüge  aus  sich  selbst  heraus.  Das  ist  gewiss  richtig;  aber  wenn  man  in 
der  glücklichen  Lage  ist,  den  Entwicklungsgang  eines  Dichters  zu  kennen,  so  trägt 
das  doch  auch  zum  vollen  Verständnis  seiner  Werke  bei.  Das  dürfte  doch  nicht 
ganz  zu  unterschätzen  sein.  — 

Biographische  Einzelheiten.  In  seinen  Studien  zur  deutschen 
Litteratur  entwirft  C  h  u  q  u  e  t  (8232)  ein  ziemlich  eingehendes  Bild  von  Schillers 
Jugend  bis  1780.  —  Ueber  eine  angebliche  Schillerreliquie  berichtete  Elisabeth 
Mentzel  (8232  a-b).  Die  Münze,  ein  Prämium  Schillers  in  der  Militärakademie, 
habe  dieser  später  in  Frankfurt  notgedrungen  veräussert.  Die  Medaille,  die  die  Auf- 
schrift Aperio  caelum  trägt,  war  eine  Auszeichnung  für  Leistungen  in  der  Religion, 
Eine  solche  erhielt  aber  Schiller  nie,  wie  G.  S[ixt]  ausführt;  zudem  sei,  sagt  S,, 
die  betreffende  Medaille  silbervergoldet  und  solche  hätten  nur  die  Kavalierssöhne, 
aber  nie  die  Eleven,  zu  denen  Schiller  zählte,  erhalten.  Diese  Medaille  hat 
also  mit  Schiller  nichts  zu  tun.  —  Die  Adelung  Schillers  im  Jahre  1802  rief  ver- 
schiedene Gedenkartikel  hervor.  So  berichtet  darüber  Maasburg  (8234)  und  W, 
Widmann  (8234a,  auch  in  der  MagdZg.  N.  452).  —  Den  praktischen  Schiller, 
hauptsächlich  im  Verkehr  mit  seinen  Verlegern  und  auf  Grund  seiner  Kalender, 
schildert  Ernst  Müller  (8234c).  —  Die  Weinhandlung  von  Raman  in  Erfurt, 
zu  der  Schiller  in  Beziehung  stand,  hat  einen  Prospekt  „Eine  kleine  Erinnerung 
aus  klassischer  Zeit"  (gr.  4°,  nicht  im  Buchhandel)  an  die  Freunde  der  Firma  und 
auch  an  Litteraturfreunde  abgegeben.  Darin  sind  etliche  Weinbestellungen  der 
Weimarer  Dichter  abgedruckt  uud  facsimiliert.  Von  Schiller  ist  nur  ein  Billett  vom 
1.  Juli  1804  erhalten,  in  welchen  er  Burgunder  bestellt  (vgl.  Schillers  Kalender). 
Andere  Briefe  Schillers  hat  die  Firma  an  Geschäftskunden  usw.  als  Zeichen  be- 
sonderer Gunst  längst  verschenkt.  Bekannt  ist  davon  aber  kein  einziger  ausser  dem 
jetzt  veröffentlichten.  Die  Ramansche  Publikation  veranlasst  Widmann  (8234 d) 
zu  einer  Untersuchung  der  Frage,  welche  Weine  Schiller  trank.  Das  Material  dazu 
boten  ihm  Schillers  Kalender.  —  Schillers  frühen  Tod  sucht  W.  Kirchbach  (Das 
Alter  und  die  dramatischen  Schriftsteller:  B&W.  4,  N.  24)  wieder  einmal  mit  der 
frühen  Reife  und  der  Anspannung  seiner  Kraft  in  Zusammenhang  zu  bringen; 
diese  scheine  er  durch  eine  rasche  körperliche  Verzehrung  ausgelöst  zu  haben. 
Wirklich?    War  Goethe  nicht  auch  frühreif  und  tätig  und  wurde  doch  sehr  alt?  — 

Stellung  zur  Religion.  Mosapp  (8235)  unterscheidet  in  der 
religiösen  Entwicklung  des  Dichters  drei  Stufen:  die  Jugendzeit,  in  welcher  er  vom 
Geist  aufrichtiger  Frömmigkeit  erfüllt  war,  und  die  Zeit  des  Zweifels,  die  seine 
ästhetische  Welt-  und  Lebensansicht  reifte  und  ihn  vom  positiven  Christentum  immer 
weiter  ab  und  einer  verschwommen-allgemeinen  Religion  der  Schönheit  und  Freiheit 
entgegentrieb.  In  der  dritten  Periode  näherte  er  sich  dem  Christentum  wieder;  er 
war  nicht  „ferne  vom  Reiche  Gottes".  —  Das  religiöse  Jugendleben  untersucht  auf 
Grund  der  Jugendbriefe  auch  Ernst  Müller  (8236).  Daraus  sei  als  neu  die 
Erklärung  des  „grossen",  „höhern",,,  herrlichen"  Freundes  in  dem  Brief  an  Scharffen- 
stein  (N.  3  bei  Jonas)  hervorgehoben.  Dieser  Freund,  hinter  dem  man  Lempp  und 
[laug  suchte  (vgl.  JBL.  18991V  9:43),  sei  kein  geringerer  als  Jesus.  Zu  der  aus- 
führlichen Begründung  dieser  Annahme  möge  noch  hinzugefügt  werden,  dass  auch 
der  feierliche  biblische  Ausdruck:  „dieser  Freund  gebeut",  schon  auf  diese  Erklärung 


594  E.  Müller,  Schiller. 

hinweist.  Zudem  lässt  sich  ein  „Gebieten"  hier  sonst  nicht  begreifen;  aus  der  ganzen 
Untersuchung"  g-eht  hervor,  dass  Schiller  in  jener  Zeit  durchaus  auf  christlichem  Boden 
stand.  — 

Verhältnis  zur  Politik.  Eine  Miszelle  von  Löschhorn  (8238) 
über  Schillers  politische  Ansichten  bringt  nichts  Neues.  L.  referiert  nur  aus  Brahm 
und  Minor.  —  Schiller  als  politischen  und  nationalen  Dichter  rühmt  ein  Anonymus 
(Blättchen  zur  Schillerfeier  [10.  Nov.]:    Deutsches  Volksblatt  [Stuttgart]  N.  4979).    — 

Verhältnis  zur  Musik.  A.  von  Winterfeld  (8240-41)  stellt  alle 
Beziehungen  Schillers  zur  Oper  sorgfältig  zusammen.  (Semele,  Wielands  Oberon, 
Aufforderung  Körners  zu  einer  Nationaloper,  Glucks  Iphigenie.)  — 

Wohnstätten  und  Grab.  Einen  Besuch  in  Schillers  Heimat  schildert 
Kölscher  (8242);  ebenso  ein  Anonymus  (In  Schillers  Heimat:  KVZg.  N.  667), 
der  auch  ausführlich  über  die  Geschichte  des  schwäbischen  Schillervereins  und  des 
Schillermuseums  referiert.  —  Die  Fremdenbücher  des  Geburtshauses  hat  eine  Mar- 
bacher  Dame  J.  R.  [J  o  h  a  n  n  a  R  i  c  h  t  e  r]  (8242  a)  durchgesehen  und  daraus  eine 
hübsche  Auswahl    ernster   und    heiterer  Einträge  in  Poesie  und  Prosa  veröffentlicht. 

—  Ed.  J.  L.  Müller  (8243)  hat  „Wanderungen  durch  Vergangenheit  und  Gegen- 
wart" Weimars  in  einem  „Gedenkbuch"  angestellt.  Sein  Werk  will  ein  „geistiger 
Führer"  durch  die  Stadt  und  Umgebung  sein  und  den  „alten  Scholl"  ersetzen. 
Bei  einem  praktischen  Versuch  hat  es  dem  Referenten  in  der  Tat  gute  Dienste  ge- 
leistet. Es  ist  im  ganzen  zuverlässig.  —  Auch  Flach  (7836)  und  W  a  r  n  a  t  z  (7837) 
schildern  die  klassische  Stadt;  ebenso  F  a  s  o  1  a  (7856)  seinen  siebentägigen  Aufent- 
halt daselbst  im  August  1899.  —  Das  Schillerhaus  in  Lauchstädt  (8243a)  steht 
in  Gefahr,  modernisiert  zu  werden,  da  der  Besitzer  wahrscheinlich  gezwungen  ist, 
die  betreffenden  Räume  zu  vermieten.  Die  Schillerlinde  im  Badepark,  unter  der  sich 
der  Dichter  verlobt  hat,  ist  schon  vor  anderthalb  Jahren  gefallen.  Der  Regiestuhl,  den 
er  benutzte,  ist  „verschwunden".  Für  die  Erhaltung  des  Hauses  im  alten  Zustand  hat 
der  Provinzial-Denkmäler-Konservator  Dr.  Döring  gesorgt,  indem  er  mit  dem  Haus- 
besitzer ein  Abkommen  traf,  wonach  jener  bis  1.  März  1903  von  allen  weiteren 
Schritten  Abstand  nehmen  muss.  Es  war  sehr  nötig,  dass  Döring  eingriff,  denn 
schon  wollten  Amerikaner  das  Zimmer  für  die  Ausstellung  in  St.  Louis  in  Beschlag 
nehmen.  — 

Angehörige  und  Zeitgenossen.  Die  hundertste  Wiederkehr  des 
Todestags  von  Schillers  Mutter  am  29.  April  1802  rief  eine  grössere  Anzahl 
kurzer  Skizzen  ihres  Lebens  hervor,  die  zumeist  auf  Ernst  Müllers  Biographie 
beruhen  (8246— 48b)    (dazu   E.  Wilms,   Schillers  Mutter:    OstdRs.  (Wien)  N.  117). 

—  Des  Dichters  Lieblingsschwester  Christophine  (8245)  hat  Frau  Braun 
(8244,  8386)  ein  Denkmal  gesetzt,  in  dem  freilich  die  vorhandene  gedruckte 
Brieflitteratur  nicht  genügend  verwertet  ist.  Dafür  hat  sie  jedoch  auch  Neues  ge?. 
bracht  in  drei  bisher  ungedruckten  Briefen  Christophinens  an  Frau  von  Notter  aus 
den  Jahren  1823  und  1838.  Leider  hat  sie  aber  versäumt,,  die  Briefe,  die  manchen 
unbekannteren  Namen  enthalten,  zu  erläutern.  Auch  haben  sich  in  das  Buch  ver- 
schiedene Irrtümer  und  Fehler  eingeschlichen  (S.  10/11;  135.  137).  —  Zur  Er- 
innerung an  Schillers  zweite  Schwester  Louise  (8243b),  die  als  Gattin  des 
Stadtpfarrers  Franckh  in  Möckmühl  starb,  ist  am  dortigen  ersten  Stadtpfarrhause  eine 
Gedächtnistafel  angebracht  worden;  denn  an  ihrem  Grabe  auf  dem  dortigen  Friedhof 
konnte  man  wegen  dessen  ungünstiger  Lage  keinen  Gedenkstein  errichten.  Die 
Kosten  der  Gedenktafel  wurden  durch  freiwillige  Beiträge  gedeckt,  welche  die 
Redaktion  des  Stuttgarter  Neuen  Tageblatts  gesamm.elt  hatte.  —  Bei  der  Einweihung 
hielt  Stadtpfarrer  Schwarz  (8249)  in  Möckmühl  die  Gedächtnisrede.  Die  Inschrift 
auf  der  Tafel  ist  etwas  lang  ausgefallen  (vgl.  noch  NTBl^'.  N.  142).  —  H.  Mosapps 
schönes  Buch  über  Charlotte  Schiller  (Charlotte  von  Schiller.  Ein  Lebens- 
und Charakterbild.  2.  Aufl.  Stuttgart,  Kielmann.  1902.  8^.  XII,  267  S.;  vgl. 
JBL.  1896  IV  9 :  34)  ist  in  neuer  vermehrter  Auflage  erschienen.  Der  Verfasser 
hat  einzelne  Unrichtigkeiten  verbessert  und  einige  Abschnitte  weiter  ausgeführt. 
Insbesondere  ist  die  litterarische  Tätigkeit  Lottens  ausführlicher  behandelt.  Auch 
der  Bilderschmuck  ist  vermehrt.  —  Das  Andenken  an  Ernst  Schiller  frischt 
H.  Glücksmann  (Schillers  Sohn  Ernst:  WTBL  N.  309)  auf  Grund  des  Buchs 
von  Oberlandesgerichtsrat  Dr.  K.  Schmidt  wieder  auf.  —  Die  Beziehungen  Goethes 
zu  Schiller  (8250-51)  hat  insbesondere  Vogel  (8253)  an  den  Urteilen  Goethes 
über  seinen  Freund  beleuchtet.  Er  hat  es  verstanden,  durch  Gruppierung  und  Be- 
leuchtung einem  vielbehandelten  Thema  neue  Seiten  abzugewinnen.  Insbesondere 
hat  er  über  die  Herzensstellung  der  beiden  zu  einander  Klarheit  geschaffen.  Eine 
Intimität  des  zwanglosen  Sichgehenlassens  hat  nie  stattgefunden.  Die  Verschiedenheit 
der  Gesundheits-,  Vermögens-  und  Familienverhältnisse,  der  Lebensführungen  und 
Arbeitsmethoden    war    gross.      Der    Briefwechsel    zeigt    eine    gewisse    ehrerbietige 


K.  Müller,  Schiller.  595 

ünteronlnun«,''  Rchillors  bis  zum  Ende.  V.  zieht  für  seine  Untersuchung  besondere 
Goethes  spätere  Aussprüche  (Kckornmnn  ^e^enüber)  an.  —  Vog-els  Ausführungen 
stimmt  Ij,yon  (82r)2)  bef4ei8tert  zu.  —  Goethes  Plan  einer  Totenfeier  Schillers  er- 
örtert Morris  (81()})).  —  Ein  Urteil  Goethes  über  Schillers  Arbeitsweise  teilt 
Suphau  (Uebor  Schillers  Arbeitsweise:  DRs,  28,  N.  2)  mit.  In  seinen  Unterhaltungen 
mit  C.  E.  A.  von  Oonta  sagt  Goethe,  er  selbst  habe  stets  auf  die  Eingebung  ge- 
wartet, während  Schiller  sich  eine  bestimmte  Arbeit  vornahm.  An  dem  Beispiel 
des  Teil  illustriert  (Joetho  seine  Ausführung.  —  L  i  n  n  -  L  i  n  s  e  n  b  a  rt  h  (8255)  hat 
seine  Piograinmarbeit  über  Schiller  und  Karl  August  abgeschlossen  (vgl, 
JHL.  lOtM  IV  9:393.  Der  zweite  Teil  umfasst  die  Beziehungen  v(m  Ende  1799  bis 
zu  Schillers  Tode.  Man  sieht  daraus,  wie  scharf  Karl  August  Schillers  Dramen  be- 
urteilte, und  wie  wenig  er  dem  Dichter  gerecht  wurde.  —  Wilhelm  von 
Humboldts  Vorerinnerung  zu  seinem  Briefwechsel  mit  Schiller  hat  E.  Grosse 
(Ueber  Schiller  und  den  Gang  seiner  Geistesentwicklung  von  Wilhelm  von  Humboldt 
[=  Zum  deutschen  Unterricht  von  Emil  Grosse  N.  3],  Berlin,  Weidmann.  1902. 
42  S.  M.  0,60)  in  gekürzter  Form  und  mit  erläuternden  Anmerkungen  versehen  für 
Schulzwecke  herausgegeben.  —  Die  Familie  der  Frau  von  Kalb  hat  in  Karl- 
mann (8254)  einen  gründlichen  Historiographen  erhalten.  In  seinem  auf  lang- 
jährigen Studien  ruhenden  Werk  gibt  er  eine  Familiengeschichte.  Darnach  ist  die  von 
Kalbsche  Familie  im  Jahre  1200  zuerst  in  Niederbayern  aufgetaucht,  1852  im  Mannes- 
stamme und  1874  auch  in  der  weiblichen  Linie  erloschen.  Besonders  wertvoll  ist 
das  Buch  für  das  Leben  der  Charlotte  von  Kalb.  K.  bringt  manches  Neue,  be- 
sonders Briefmaterial,  darunter  vor  allem  ihre  Korrespondenz  mit  Varnhagen  von 
Ense.  Auch  die  beigefügten  Bilder,  Ortsansichten,  Facsimiles  usw.  sind  sehr  wert- 
voll. —  Schillers  Urteile  über  Corona  Schröter,  besonders  an  G.  Körner,  stellt 
A.  von  Winterfeld  (Corona  Schröters  Verhältnis  zu  Goethe  und  zu  Schiller: 
NMusikZg.  23,  S.  237/8)  aus  Anlass  der  100.  Wiederkehr  ihres  Todestages  (23.  Aug. 
1802)  zusammen.  Nach  Schillers  sonstiger  Gewohnheit  lauteten  diese  Urteile  anfangs 
ungünstig.  —  Ueber  den  Herzog  Karl  Eugen  (825(>)  und  seine  Zeit  lässt  der 
Württembergische  Altertumsverein  ein  auf  vierzehn  Hefte  berechnetes  wissenschaftliches 
Werk  erscheinen.  Im  ersten  Pleft  behandelt  E.  Schneider  Herzog  Karls  Erziehung, 
Jugend  und  Persönlichkeit.  Im  zweiten  Heft  werden  die  beiden  Ehen  des  Herzog-s 
mit  der  Markgräfin  Friederike  von  Bayreuth  und  mit  Franziska  von  Hohenheim 
von  Stalin,  der  württembergische  Hof  und  die  Hoffeste  von  Pf  ister  geschildert. 
Schiller  ist  nur  gelegentlich  gestreift.  Seine  Bedeutung  wird  ei*st  mit  der  Schilderung 
der  Karlsschule  und  des  Theaters  gewürdigt  werden.  —  In  einer  anonymen  Anzeige 
des  biographischen  Werkes  über  A.  von  Klein  von  K.  Krükl  (DLZ.  N.  18;  vgl. 
JBL.  1901  IV  9 :  .38)  wird  Klein  als  ein  aus  Frivolität,  Reklame  und  Devotion  zu- 
sammengesetzter Charakter  gekennzeichnet.  —  Schliesslich  gab  die  Wiederkehr  des 
100.  Todestages  vcm  R.  Zu  niste  eg  am  27.  Januar  1802  Anlass  zu  etlichen  Säkular- 
erinnerungen (8257,  8259-61).  Die  Grundlage  bildet  das  Werk  Landshoffs 
(8258)  über  Zumsteeg.  Dieser  konnte  handschriftliches  Material,  das  Zumsteegs 
Enkel,  R.  Zumsteeg  in  Stuttgart,  besitzt,  benutzen.  Dabei  fand  sich  auch  ein  bisher 
ungedrucktes  Billet  Schillers  an  Luise  Andrea,  die  spätere  Frau  Zumsteegs  (S.  48). 
Schiller  neckt  darin  Luise  Andrea,  die  Zumsteeg  habe  besuchen  wollen,  aber  nicht 
getroffen  habe.  Er  werde  künftig,  um  nicht  fehl  zu  gehen,  hübsch  wegbleiben.  — 
Zumsteeg  hat  die  meisten  Dichtungen  Schillers,  insbesondere  seine  Balladen,  in 
Musik  gesetzt.  Winterfeld  (8260)  nennt  ihn  daher  geradezu  den  Schöpfer  der 
musikalischen  Ballade.  Schillers  F^influss  auf  Zumsteegs  Talent  war  nach  ihm  nicht 
durchaus  und  überall  glücklich,  da  er  es  zu  ausschliesslich  auf  Grösse  und  Er- 
habenheit hinleitete,  dagegen  das  lyrische  Element  darin  unterdrückte,  das  erst 
später  bei  Zumsteg  zur  Geltung  gekommen  sei.  — 

Bildnisse  und  Denkmäler.  Ueber  ein  verschollenes  Schillerbildnis 
berichtet  Vogel  (8262).  Es  ist  das  Oelgemälde  Schillers,  das  G.  von  Kügelgen 
bald  nach  Scliillers  Tode  malte.  Es  war  bisher  nur  durch  einen  mangelhaften  Stich 
Anderlonis  bekannt,  der  von  den  farbigen  Reizen  des  Originals  keinen  Begriff  gab. 
Das  Gemälde  war  ursprünglich  im  Besitz  der  Herzogin  Friederike  von  Anhalt,  ge- 
borenen Prinzessin  von  Schleswig-Holstein,  die  es  hochschätzte.  Nach  ihrem  Tode 
im  Jahre  1902  erbte  es  ein  Prinz  von  Schleswig-Holstein-Augustenburg.  Aus  Un- 
kenntnis des  Wertes  des  Bildes  wurde  es  nun  verkauft.  Der  jetzige  Besitzer,  Ober- 
amtmann Schnock  in  Ballenstedt  a.  H.,  legte  das  Bild  dem  Konservator  am  Leipziger 
Museum  Professor  Vogel  vor,  der  es  als  Originalbild  erkannte  und  in  der  Leipziger 
Illustrierten  Zeitung  mit  einem  Bericht  über  seine  Bedeutung  reproduzieren  Hess. 
Danach  hat  Kügelgen  nach  einer  Büste  und  der  Totenmaske  und  auf  Grund 
eigener  Anschauung  und  Erinnerung  —  er  hatte  Schiller  am  Rhein  keimen 
gelernt    —    tlas    Bild    gemalt,    dem    sprechende    Aehnlichkeit   nachgerühmt    wurde. 

Jahreaberichte  f&r  neuere  dentaohe  Litteratnrgeschichte.    XIIL  7g 


596  E.  Müller,  Schiller. 

Da  das  Bild  aus  dem  Besitz  einer  Schleswig-Holstein  sehen  Prinzessin  stammt,  so 
drängt  sich  die  Frage  auf,  ob  es  nicht  ursprünglich  dem  bekannten  Gönner  Schillers, 
dem  Prinzen  Christian  von  Schleswig-Holstein- Augusten  bürg,  gehörte.  —  Ueber  die 
Schillerbüsten  Danneckers  hat  R.  K  r  a  u  s  s  (8263)  mit  Benutzung  von  Dann- 
eckers  ungedrucktem  Nachlass  einen  sehr  fördernden  Aufsatz  geschrieben.  Er  stellt 
fest,  dass  der  Künstler  das  Originalmodell,  das  er  1794  nach  der  Natur  entwarf,  allen 
anderen  Büsten  zugrunde  legte.  Von  diesem  Original  erhielt  Schiller  am  22.  Sep- 
tember 1794  den  ersten  Abguss.  Diesen  erbte  sein  Sohn  Karl,  und  von  ihm  Frau 
Anna  Lanz  in  Manheim,  die  Nichte  seiner  Frau.  Weitere  Abgüsse  erhielten 
Körner,  Schillers  Vater  u.  a.,  aber  in  den  Handel  kamen  sie  nicht.  Merkwürdig  ist 
das  Exemplar  des  Weimarer  grossherzoglichen  Museums  mit  Gewandung,  die  wohl 
Dannecker  selbst  hinzufügte.  Die  Marmorausführung  begann  Dannecker  erst  1796 
und  vollendete  sie  1805.  Diese  blieb  bis  1826  in  Schillers  Haus;  dann  kaufte  sie 
Karl  August  um  200  Dukaten.  Noch  heute  befindet  sie  sich  in  der  grossherzoglichen 
Bibliothek.  Gipsabgüsse  von  dem  Marmorporträt  existieren  bis  jetzt  nicht.  Nach 
Schillers  Tode  begann  Dannecker  seine  Kolossalbüste,  die  er  bis  zu  seinem  Ende  in 
seinem  Kabinett  behielt.  Im  Alter  hatte  er  freilich  die  schönen  Locken  verstümmelt, 
aber  glücklicherweise  war  vor  der  Verstümmlung  ein  Gipsabzug  genommen  worden. 
Im  Jahre  1841  erbte  König  Wilhelm  I.  von  Württemberg  das  Original  und  seitdem 
befindet  es  sich  im  Museum  der  bildenden  Künste  in  Stuttgart.  Im  Anschluss  ver- 
öffentlicht K.  auch  einen  Brief  Scharffensteins  an  Dannecker  vom  3.  März  1809, 
worin  dieser  über  Schillers  Aussehen  redet.  Schliesslich  erzählt  K.  die  Geschichte 
der  Entstehung  des  Schillerdenkmals  in  Volkstedt.  Zu  dem  Zweck  druckt  er  den 
bisher  unbekannten  Briefwechsel  Danneckers  mit  dem  Kammerrat  Werlich  in  Rudol- 
stadt,  dem  Stifter  des  dortigen  Denkmals,  ab.  Ein  Duplikat  der  Kolossalbüste  be- 
findet sich  im  Gaibachschen  Schlosse  des  Grafen  von  Schönborn.  Eine  dritte,  aber 
etwas  kleinere  Ausführung  ist  in  der  Walhalla  bei  Regensburg  zu  sehen.  Eine 
Marmorreproduktion  der  Danneckerschen  Kolossalbüste  von  Adolf  Donndorf  befindet 
sich  im  Marbacher  Schillermuseum.  —  Ueber  die  Einweihung  des  in  San  Frauzisko 
errichteten  Goethe-Schiller-Denkmals  am  11.  August  1901,  über  die 
schon  berichtet  wurde  (JBL.  19011V  9:59),  ist  eine  eigene  Gedenkschrift  erschienen 
(8264).  Das  Denkmal  ist  eine  Kopie  des  Rietschelschen  Monuments  in  W-'eimar.  — 
Zwei  Briefe  Lenaus  an  Reinbeck  veröffentlicht  A.  S  ch  lossar  (Zwei  Lenau-Briefe: 
NTBl^*.  N.  189).  Die  Briefe  stammen  aus  dem  Jahre  1835  und  haben  Reinbecks 
Bemühungen  um  das  Schillerdenkmal  in  Stuttgart  zum  Inhalt.  Im  ersten  berichtet 
Lenau  von  seiner  Sorge  für  die  Sammlungen  in  Wien.  Reinbeck  gelte,  fügt  er  dabei 
hinzu,  überall  als  der  wahre  Gründer  des  Denkmals.  Im  zweiten  schreibt  er,  dass 
er  noch  nicht  wisse,  ob  er  einen  geeigneten  Beitrag  für  das  Schilleralbum  liefern 
könne,  ob  ihm  etwas  einfalle,  das  passend  sei.  (Sein  Beitrag:  „An  die  Biologen" 
steht  S.  160  des  „Schiller-Albums"  Stuttgart  1837.)  — 

Briefe.  Einen  Brief  Schillers  an  Göschen  vom  26.  Februar  1789, 
Weimar,  veröffentlicht  Schüddekopf  (8265)  aus  der  Sammlung  von  Oskar  Planer. 
Es  ist  ein  Begleitschreiben  zu  einer  Manuskript-Sendung  für  das  7.  und  8.  Heft  der 
Thalia,  für  die  Schiller  gleich  „das  Geld  wünscht".  Zugleich  meldet  er  seine  be- 
vorstehende Ernennung  zum  Professor  extraordinarius.  Daran  fügt  er  die  scherz- 
hafte Bitte,  Göschen  möge  ihm  eine  reiche  Frau  verschaffen.  In  seiner  eingehenden 
Erläuterung  des  Briefes  berücksichtigt  Seh.  besonders  diesen  letzten  Punkt,  indem  er 
andere  darauf  bezügliche  Stellen  aus  dieser  Zeit  anführt,  die  zeigen,  wie  Schiller 
Körner  ebenso  wie  Göschen  zum  Besten  hält.  —  Ueber  einen  Brief  Schillers  an  G. 
Körner  vom  10.  März  1789  mit  Nachwort  vom  12,  März  des  Jahres,  der  den  Plan 
seines  Epos  über  Friedrich  den  Grossen  behandelt,  berichtet  Löschhorn  (8266; 
vgl,  8267).  Der  Brief  ist  als  Geschenk  an  das  Marbacher  Schillermuseum  gekommen. 
Jonas  lag  seiner  Zeit  das  Original  nicht  vor.  Er  konnte  den  Brief  nur  nach  der  un- 
genauen Wiedergabe  bei  Goedeke  abdrucken.  —  Ein  Brief  Schillers  an  Luise 
Andrea  ist  in  dem  Abschnitt  „Angehörige  und  Zeitgenossen"  bei  Zumsteeg  (8258) 
erwähnt,  —  Die  Briefstellen,  die  zur  Erklärung  der  Dramen,  besonders  des  „Wallen- 
stein" dienen,  stellt  Schlesinger  (8269)  zusammen.  Es  sind  hauptsächlich  Briefe 
an  Goethe  und  Iffland.  —  Leitzmanns  verdienstvolle  Ausgabe  des  Briefwechsels  mit 
W.  von  Humboldt  (JBL.  1900  IV  9:63)  lobt  Witkowski  (3961).  — 

Werke:  Ausgaben.  Ausser  den  bekannten  Ausgaben  von  B  o  x  - 
berger  (8270)  und  Boxberger  und  M  altzahn  (8271)  ist  nur  eine  Auswahl 
von  Steiner  (8272)  zu  nennen,  die  die  Gedichte  und  die  Dramen  Maria  Stuart, 
die  Räuber,  Kabale  und  Liebe  und  Wallenstein  umfasst  (vgl,  JBL.  1900  IV  9  :  77).  — 

Philosophisch-ästhetische  Schriften,  Mit  Recht  wird  den 
philosophischen  Gedichten  und  Schriften  Schillers  immer  mehr  Aufmerksamkeit  ge- 
schenkt.    Eine  vorzügliche  Auswahl    davon   verdanken    wir   K  ü  h  n  e  m  an  n  (8273), 


E.  Müilor,  Schiller.  597 

der,  selbst  Philosoph,  in  seiner  Einleituiifr  den  hohen  Wert  von  Schillers  Idealis- 
mus darstellt,  <lor  das  üepfenp-owicht  pfcgon  die  heute  überwiegende  rnathematisch- 
naturwissensciial'tlich-ti^chnische  Kichtunj^-  bildet.  —  Auch  Alma  von  Hartmann 
(8275)  kommt  in  ihrer  begeisterten  Ausführung  zu  demselben  Resultat.  —  Schillers 
Aufsatz  „lieber  das  Erhabene"  hat  E.  (}  rosse  (Uebersicht  über  Lessings  I.^okoon 
und  Schillers  Abhandlung  über  das  Erhabene.  [=  Zum  deutschen  Unterricht  N.  1.) 
Horliii,  Weidmann.  1902.  27  S.  M.  0,50)  für  Schulzwecke  bearbeitet.  Nach  einer  Dis- 
position über  den  Gang  der  Abhandlung  folgen  gute  erläuternde  Anmerkungen.  — 
kl)en(l(Tselbe  (Kallias  oder  über  die  Schönheit,  aus  Schillers  Hriefen  an  Körner.  Nebst 
Inhaltsangabe  des  Gedichtes  „Das  Ideal  und  das  Leben"  „in  vernehmlicher  Prosa" 
von  Kmil  Grosse.  [=  Zum  deutschen  Unterricht  N.  4.|  H.,  Weidmann.  1902.  31  S. 
M.  0,50)  hat  noch  zwei  weitere  Arbeiten  Schillers  zu  demselben  Zweck  veröffentlicht. 
Den  ge{)lanten  Kallias  stellt  er  nach  Schillers  Briefen  an  Körner,  ohne  freilich  die 
Quellen  genauer  zu  nennen,  zusammen.  Von  dem  „Ideal  und  das  Leben"  gibt  er 
eine  ausführliche  Inhaltsangabe  und  kurze  Gliederung.  —  Bedeutend  ist  das  Werk 
von  Basch  (8219),  das  die  ganze  Poetik  Schillers  einer  Kritik  unterzieht.  Im 
ersten  Teil  untersucht  er  ihre  Quellen.  Dabei  schreibt  er  Kant  einen  grösseren  Ein- 
fluss  zu,  als  dies  nach  der  neuesten  Forschung  tatsächlich  der  Fall  ist.  Der  zweite 
wichtigere  Teil  enthält  die  Kritik  der  Schillerschen  Theorie.  Darüber  urteilt  er: 
„nous  crovons  (pie  ni  la  niethode,  ni  les  premisses,  ni  les  conclusions  de  la  Poetique 
de  Schiller  ne  sont  vraiment  valab'es".  Aber  trotz  dieser  scharfen  Aburteilung 
„glaubt"  er,  dass  Schillers  Werk  nicht  unnütz  (inütile)  war.  Das  beweist  ihm  schon 
dessen  Lebensfähigkeit  nach  einem  Jahrhumlert.  BYeilich  hätte  ihn  diese  Tatsache 
in  seinen  Schlüssen  bedenklicher  machen  sollen.  Aber  seine  Arbeit  ist  fleissig  und 
gründlich,  wenn  sie  auch  sehr  zum  Widerspruch  auffordert.  So  z.  B.  wenn  er  „glaubt", 
dass  Schiller  den  Unterschied  zwischen  alter  und  neuer  Poesie  nicht  richtig  erkannt 
habe  (vraiment  discerne).  —  Gaedes  (8274)  Studien  zur  Entstehungsgeschichte  von 
Schillers  Abhandlung  „Ueber  naive  und  sentimentalische  Dichtung"  nennt  G.  Wit- 
k  o  w  s  k  i  (nicht :  H.  Fischer)  eine  gründliche,  ungemein  klare  Darstellung,  einen  vor- 
trefflichen Kommentar,  der  selbständig  das  Frühere  zu  verwerten  und  systematisch 
zu  gruppieren  verstehe.  Besonders  sei  ihm  der  wichtige  Beweis  gelungen,  dass  die 
Einteilung  des  Gesamtbereichs  der  Dichtung  in  die  beiden  grossen  Gebiete  des  Naiven 
und  Sentimentalen  erst  dem  Jahre  1795  angehöre.  — 

Historische  Schriften.  Unter  den  sechs  Erscheinungen  dieses  Jahres 
befinden  sich  vier  ausländische,  nämlich  eine  englische  Uebersetzung  des  „Abfalls 
der  Niederlande"  (8277),  eine  englische  und  eine  russische  des  „Dreissigjährigen 
Krieges"  (8280-81)  und  eine  Ausgabe  von  Goethes  Egmont  zusammen  mit  Schillers 
Arbeiten  über  Egmont  (8279).  —  Unter  den  zwei  anderen  ist  die  eine  von  Sprenger 
(8278)  einer  einzelnen  Stelle  im  „Abfall  der  Niederlande",  dem  Abschnitt  „Das  Inquisitions- 
gericht" gewidmet.  Da  heisst  es  (Ausgabe  von  Bellermann  S.  275) :  „Alle  Bande  des 
tiewinns  waren  aufgelöst"  usw.  Den  Ausdruck  „Gewinn"  erläutere  Böhme  in  seiner 
Schulausgabe  mit  „Geselligkeit".  S.  dagegen  vergleicht  damit  eine  Stelle  am  Ende 
desselben  Abschnittes:  „Alle  durch  den  Geist  der.  Gewinnsucht  aneinander  gezogen". 
Damit  erkläre  sich  die  Stelle  leicht.  —  Die  andere  Arbeit  ist  eine  gründliche  Unter- 
suchung von  L  ü  c  k  i  n  g  (8282)  über  Schillers  Tätigkeit  als  Herausgeber  der 
Memoirensanuulung.  Im  ersten  Teil  (vgl.  JBL.  1901  IV  9:06)  gibt  L.  die  Vor- 
geschichte dieses  llnternehmens,  auf  das  Schiller  sehr  grosse  Hoffnungen  setzte;  er 
schildert  die  Redaktionstätigkeit  Schillers,  seine  Verhandlungen  mit  den  Mitarbeitern 
Reinwald,  Funk  u.  a.,  mit  seinem  „Vertreter"  Paulus  und  nachher  Woltmann.  Der 
zweite  Teil  ist  eine  rein  kritisch-historische  Untei-suchuug  über  Schillers  Quellen 
Capilupi  und  Anquetil.  Schillers  Beziehung  zu  beiden  ist  vorerst  nur  wenig  gestreift; 
es  scheint,  dass  der  Verfasser  darauf  noch  besonders  zurückkommen  wird.  — 

Lyrik:  Allgemeines.  Neben  drei  englischen  Uebersetzungen  der 
Gedichte  (8285-87)  ist  nur  eine  deutsche  Ausgabe  von  K  a  r  p  e  1  e  s  (8284)  zu  er- 
wähnen. Näheres  darüber  findet  sich  schon  JBL.  1899  IV  9:50  und  1901  IV  9 :  «8. 
—  Ausserdem  ist  die  längst  angekündigte  Uebersetzung  ins  Ungarische  von  dem 
Dichter  Baron  L.  von  Doczi  (8225;  vgl.  DLZ.  S.  2023  und  SchwäbMerkur. 
N.  552)  erschienen.  In  seiner  Einleitung  dazu  nennt  D.  Schiller  den  geistreichsten 
deutschen  Schriftsteller.  Unter  den  Poeten  aber  gebe  es  keinen  auf  der  Welt,  der 
ihm  an  Geist  auch  nur  nahe  käme  (vgl.  JBL.  1901  IV  9:84).  —  Rein  praktische 
Schulzwecke  verfolgt  Schröter  (8288).  —  Auch  Heines  (8289)  Programmschrift 
dient  derselben  Aufgabe.  Er  entwickelt  die  allgemeinen  Begriffe:  Glauben  und 
Weissen,  Natur,  Freiheit,  Kunst  und  Genie,  die  verschiedenen  Gedichten  Schillers  ge- 
meinsam sind,  in  schöner  zusammenhängender  Weise.  Dadurch  gewinnt  seine  Unter- 
suchung- auch  für  die  Wissenschaft  an  Bedeutung.  — 

Einzelne    Gedichte.      In   seiner    Sammlung    von   deutschen    Säkular- 

76» 


fi;  Müller,  Schiller. 

dichtung-en  druckt  Sauer  (8291)  die  beidfeh  Gedichte  Schillers  ^,An  ***"  und  die 
Bruchstücke  eines  geplanten  Gedichts  zur  JahrhundCrtwetide  ab.  Eine  Würdigung 
derselben,  insbesondere  des  letzteren  nach  seinem  Gang  und  Inhalt  hat  er  in  der 
„Einleitung"  vorausgeschickt.  Da  sagt  er  zum  Schluss,  dass  das  deutsche  Volk  um 
das  schönste  Säkulargedicht  gebracht  worden  sei,  da  Schillers  Plan  nicht  ausgeführt 
wurde.  Ebenda  (S.  XCIX— CIV)  berichtet  S.  zum  erstenmal  auf  Grund  der  bisher 
noch  nicht  ganz  verwerteten  Belege  über  die  von  Goethe  und  Schiller  geplante 
Säkularfeier.  —  Ueber  dasselbe  fragmentarische  Säkulargedicht  hat  S  u  p  h  a  n  (8294-95) 
in  einem  Vortrag  in  Erfurt  gesprochen.  In  einem  Referate  darüber  in  dem  „Erfurter 
Anzeiger"  vom  28.  Oktober  spricht  der  Referent  von  einem  „damals"  (im  Zusammen- 
hang heisst  das  zu  Schillers  Lebzeiten  und  in  der  nächsten  Zeit)  nicht  gedruckten, 
poetisch  unvollendeten  grossen  Gedichte.  Dieses  „damals"  des  Originalberichts  wurde 
in  anderen  Referaten  ausgelassen,  und  das  gab  Ursache  zu  einem  Miss  Verständnis:  Man 
bezeichnete  das  Gedicht  als  unbekannt.  —  Minor  (8292-93,  vgl.  8297—99)  hielt  es 
für  geboten,  da  man  ihn  unter  den  vielen,  die  von  dem  mysteriösen  Fund  keine  Ahnung 
hatten,  genannt  habe,  öffentlich  zu  erklären,  dass  ihm  dieses  Gedicht  nicht  unbekannt 
sei.  —  S  u  p  h  a  n  gab  nachher  die  Aufklärung  (Erklärung,  Schillers  vaterländisches 
Gedicht  vom  Jahre  1801  [„Deutsche  Grösse"],  die  nächste  Publikation  der 
Goethe-Gesellschaft  betreffend:  Weimarer  Zg.  N.  275)  und  teilte  zugleich  mit,  dass 
die  Handschrift  in  Facsimiledruck  mit  einer  Erläuterung  von  ihm  den  Mitgliedern 
der  Goethe-Gesellschaft  zugehen  werde.  —  Auch  Volger  (8296)  hat  in  einem  Vor- 
trag in  der  Litterarischen  Vereinigung  zu  Altenburg  das  Gedicht  erläutert.  Offenbar 
ist  er  durch  die  Veröffentlichungen  über  dasselbe  in  der  Presse  dazu  angeregt 
worden,  wie  seine  Einleitung  zeigt.  Er  hebt  besonders  hervor,  dass  der  Gedanken- 
gang des  Fragments  in  den  beiden  ersten  Abschnitten  derselbe  sei  wie  in  dem  Ge- 
spräch, das  Schiller  am  28.  März  1801  mil  Christiane  von  Wurmb  über  Deutschland 
und  das  deutsche  Volk  führte.  —  Einige  Stellen  im  „Gang  nach  dem  Eisen- 
hammer" behandelt  Sprenger  (8300).  In  Vers  29—30  will  er  „rasch  und  offen" 
auf  das  Subjekt  beziehen;  er  erklärt  also:  „Rasch  schritt  er  zur  Tat  und  offen  war 
des  Verführers  Rat",  das  sei  eine  Zwischenbemerkung  des  Dichters !  Das  ist  nicht 
möglich.  Vers  45 :  ,, Leicht  locket  sie",  nämlich  nicht  die  „Weibestugend',  sondern 
„die  Weiber".  Vers  109:  „FVischer  erhitzen"  ist  ein  vom  Schmelzwesen  hergenommener 
Ausdruck.  Vers  136  :  „Lasst  Gnade  finden"  =  „rufe  auch  für  mich  die  göttliche 
Barmherzigkeit  an".  —  Das  Gedicht  „Das  Ideal  und  das  Leben"  hat 
H  ö  n  i  c  k  e  (8301)  in  einem  Gymnasialprogramm  zu  erläutern  gesucht.  Seine  Arbeit 
ist  aus  einem  Vortrag  hervorgegangen,  den  er  vor  einem  grösseren  Kreis  von  Ge- 
bildeten hielt.  Nach  einer  Einleitung  über  die  philosophisch- ästhetischen  Grundlagen 
des  Gedichts  folgt  die  eigentliche  Erläuterung  desselben,  die  die  Schwierigkeiten  des 
Inhalts  fiJr  das  Verständnis  zu  heben  sucht.  —  Zum  Anfang  des  Gedichts  „P  o  m  - 
peji  und  H  e  r  k  u  1  a  n  u  m"  weist  Eickhoff  (8302)  darauf  hin,  dass  Schiller 
irrtümlich  annehme,  dass  die  Anlage  eines  Brunnens  zur  ersten  Entdeckung  der 
verschütteten  Stadt  geführt  habe.  Nach  A.  Mau  „Pompeji  in  Leben  und  Kunst" 
(1900,  S.  23)  habe  man  nicht  „trinkbare  Quellen"  gesucht,  sondern  Altertümer.  Das 
Missverständnis  sei  durch  das  Wort  pozzo  =  Schacht  oder  Brunnen  hervorgerufen 
worden.  —  Einen  Einfluss  der  Bennolegende  auf  den  ,,R  i  n  g  des  Polykrates" 
(vgl.  JBL.  1901  IV  9:77/8)  leugnet  S  oh  eil  (8303).  Er  sagt,  es  lasse  sich  auch 
nicht  die  leiseste  Spur  eines  solchen  auffinden.  —  Die  Frage  nach  dem  Sprecher  der 
achten  Strophe  im  „Siegesfest",  die  Weizsäcker  aufwarf  (JBL.  1900  IV  9:  113),  hat 
Siefert  (8304)  nochmals  erörtert.  Er  bestreitet,  dass  Ajas  der  Sprecher  sei,  wie 
Weizsäcker  annehme;  dessen  Gründe  seien  nicht  stichhaltig.  Vielmehr  könne  nur, 
wie  Polack  tue,  an  Teucer  gedacht  werden.  —  Die  Verse  274/6  der  „G 1  o  c  k  e"  sind 
nach  F.  Sohns  (Munter  fördert  seine  Schritte  usw.:  ZDU.  16,  S.  185/6)  von  Dam- 
köhler (JBL.  1900  IV  9  :  109)  nicht  richtig  erklärt  worden.  „Munter"  und  „wild" 
seien  kein  Gegensatz,  Düntzer  habe  vielmehr  ganz  recht,  wenn  er  munter  =  schnell 
fasse.  —  Schliesslich  hat  E.  Grünwald  (Deutsche  Poesie  in  lateinischem  Gewände: 
ZüU.  16,  S.  601/35)  Feuerleins  lateinische  Uebersetzung  der  Gedichte  vom  Jahre 
1831  einer  sorgfältigen  Kritik  unterzogen.  Er  sagt,  dass  Feuerleins  tadelloses  Latein 
und  metrisches  Gewissen  —  er  verwendet  ausschliesslich  klassische  Metra  —  den 
Verlust  nicht  aufwiege,  den  der  Sprachkünstler  Schiller  unter  des  Uebersetzers 
Händen  erlitten  habe.  — 

Drama:  Allgemeines.  Die  Bedeutung  Schillers  als  Dramatiker  stellt 
vielleicht  niemand  so  hoch  als  Bulthaupt  (8305-6).  In  seiner  „Dramaturgie  des 
Schauspiels"  nimmt  er  vor  allem  den  Standpunkt  des  praktischen  Bühnenkenners 
ein.  Er  betont  die  realistische  Seite  der  Schillerschen  Dramatik,  und  so  ist  sein  Werk 
für  Regisseure  und  Künstler  eine  wahre  Fundgrube.  Dass  Schiller  für  B.  der  Gipfel 
der  deutschen  Bühnenkunst  ist,  zeigt  insbesondere  sein  Vortrag  im  Frankfurter  Hoch- 


E.  Müller,  Schiller.  599 

Stift.  Da  8af»'t  or,  Schiller  sei  der  einzige  Dramatiker,  der  das  Drama  in  boslündiger 
Berührung  mit  der  Huhne  der  Vollendung-  zu/uführen  gedachte,  er  sei  der  grÖ8.ste 
dramatische  Baumeister,  den  es  je  gegeben,  und  in  diesem  Sinn  nicht  nur  Ix»8sing 
und  vor  allem  Goethe,  sondern  seihst  dem  gowalti;:en  Shakespeare  überlegen.  Wer 
in  di(»  tiefsten  Tiefen  eines  Charakters  dringen  möchte,  der  linde  in  Hamlet,  Lear 
und  Macbeth  auch  die  letzten  Siegel  gelöst.  Wer  aber  das  A  und  0  des  Dramatischen, 
die  sIraffe  Entwicklung  einer  Handlung  aus  dem  V^erhalten  der  Charaktere  in  aus- 
geprägtester C(^stalt,  gleichsam  wie  in  eine  Formel  fassen  wolle,  der  müsse  Kabale 
und  Liebt;  nelimen.  Das  habe  noch  ein  jeder  Dramatiker  gefühlt,  der  nach  Schiller 
für  die  Huhne  geschaffen.  Auch  di(;  anderfni  Dramen  seien  ebenso  bedeutend,  Schritt 
fiu-  Schritt  sei  Schiller  in  seiner  Kunst  fortgeschritten.  —  Das  Berendtsche 
(H;J()7— 8)  Hoch  Schiller- Wagner  findet  fortgesetzt  scharfe  Verurteilung.  M.Lorenz 
sagt,  alles  in  ihm  sei  recht  problematisch;  er  habe  keine  Seite  ohne  Op{)üsilionK- 
stimmung  gelesen.  Aber,  fügt  er  hinzu,  es  gebe  Anregungen  und  sei  aus  eifernder 
Seele  heraus  geschrieben  und  wert,  gelesen  und  besprochen  zu  werden.  K  o  m  o  r  zy  n  s  k  i 
(ßuph.  9,  S.  189—95)  hält  dap  Werk  für  misslungen.  —  Fr  h  r.  A.  v  on  B  e  rge  r 
(8309)  ging  in  Eger  den  klassischen  Reminiszenzen  nach.  Schiller  sei  dort  gewesen, 
um  sich  an  Ort  und  Stelle  in  die  Scenerie  von  Wallensteins  Tod  einzuleben.  -- 
Schiller  und  das  Theaterpublikum  seiner  Zeit  behandelt  Langgut  h  (8311),  inden» 
er  die  Anzeigen  und  Kritiken  dei'  ersten  Aufführungen  der  Jugenddramen  und 
des  Wallenstein  erörtert.  —  lieber  das  Sommertheater  in  Lauchstä(lt  als  eine  klassi- 
sche Stätte  handelt  Kruse  (8053).  —  üanz  im  Gegensatz  zu  Schiller  ohne  jede 
Einwirkung  durch  ihn  steht  das  „moderne"  Drama,  wie  L.  Kuhlen  beck  (Das 
moderne  Drama  im  Lichte  Schillerscher  Aesthetik:  Deutsche  Welt  [Heil.  d.  DZg., 
Berlin]  N.  1)  nachzuweisen  sucht.  Wenn  Schiller  die  Stimmung,  in  der  uns  ein 
echtes  Kunstwerk  entlassen  soll,  den  sicheren  Probierstein  der  wahren  ästhetischen 
(lüte  nennt,  so  sind  die  modernen  Dramen  das  Gegenteil  von  ästhetischer  Stimmung. 
Sie  sind  Tendenzstücke;  sie  entlassen  den  Zuschauer  in  einem  Zustande  der  Gespannt- 
heit, in  einer  peinlichen  Stimmung,  wie  K.  an  (;\  E.  Hartlebens  „Rosenmontag" 
nachweist.  — 

Einzelne  Dramen:  Die  Räuber.  Die  erste  Aufführung  der  Räuber 
in  Stuttgart  stellt  Krauss  (8312  — 12a)  wiederum  —  denn  schon  Hoffmeister  war 
sie  bekannt  —  fest:  5.  März  1784.  Noch  viermal  liess  der  Herzog  das  zugkräftige 
Stück  seines  desertierten  Regimentsmedikus  in  demselben  Jahre  aufführen.  —  Ein 
Anonymus  (Die  Räuber:  Grenzb.  2,  S.  22/8)  warnt  vor  einer  Aufführung  der 
Räuber  in  Paris  durcli  deutsche  Studenten,  da  Paris  jetzt  zur  Zeit  der  französisch- 
russischen  Bundesgenossenschaft  nicht  das  rechte  Terrain  für  ein -deutsches  I^iebhaber- 
theater  sei.  Deutsche  Studenten  als  Amateurkomödianten  gehörten  nicht  nach  Paris. 
Französische  Studenten  würden  umgekehrt  schwerlich  dasselbe  tun  und  eine  Gastrolle 
in  Deutschland  riskieren,  obwohl  sie  weniger  Gefahr  laufen  würden.  Der  Verfasser 
begründet  seine  Ansicht  aus  eigener  langjähriger  Erfahrung  in  Paris  durch  ver- 
schiedene Beispiele  und  widerrät  den  Versuch  dringend.  Mit  Recht!  —  Schillei-s 
Räuber  und  G.  Hauptmanns  Weber  vergleicht  J.  Riffert  (LZg'*.  N.  53).  Er  stellt 
einen  grossen  Kontrast  zwischen  beiden  fest.  Bei  Schiller  handelt  es  sich  um 
ideale  Güter,  während  in  den  Webern  lediglich  materielle  Dinge  behandelt  würden.  — 

Fiesko.  Von  einer  verschollenen  Handschrift  des  Fiesko  berichtet  Steig(8315, 
8228).  Im  F'ebruarheft  des  „Journal  für  Kunst  und  Kunstsachen,  Künsteleien  und  Mode" 
von)  Jahre  1811  fand  er  den  von  Schiller  für  die  Mannheimer  Bühne  abgeänderten 
Schluss  des  Fiesko  und  die  „Erinnerung  an  das  Publikum"  aus  dem  Theaterzettel 
der  ersten  Mannheimer  Aufführung  von  1784.  Der  Redakteur  der  Zeitschrift,  Römer, 
hatte  beides  von  Iffland,  der  mit  Schillers  Einverständnis  am  Fiesko  Aenderungen 
für  die  Bühne  vorgenommen  hatte,  erhalten.  Der  Abdruck  der  „Erinnerung"  war 
bis  jetzt  nicht  mehr  bekannt.  Aenderungen  scheinen  mit  ihr  nicht  vorgenommen 
worden  zu  sein;  St.  berichtet  wenigstens  nicht  darüber.  Der  Schluss  des  Fiesko, 
den  Römer  leider  nur  allein  abdruckt,  stimmt  in  den  Hauptzügen  mit  dem  Mannheimer 
Bühnenexemplar  überein,  das  Boas  und  HolTmeister  zuerst  ausgebeutet  haben.  —  In 
einem  „Tagebuch  aus  Genua"  schildert  Kerr  (83ir)a)  die  Eindrücke,  die  er  in 
Genua  empfing.  Er  hat  das  Schloss  der  Doria  besucht  und  beschreibt  nun  seinen 
Besuch  mit  kurzen  Worten.  — 

Kabale  und  Liebe.  Die  erste  Darstellerin  der  Luise  Millerin,  Karolioe 
Beck  geborene  Ziegler,  schildert  M.  (831ß)  lediglich  nach  Minor,  ohne  etwas  Neues 
beizubringen.  — 

Don  Carlos.  S  c  h  us  te  r  (8317)  hat  den  geschichtlichen  Don  Carlos 
zum  (legenstand  einer  sorgfältigen  Studie  gemacht.  An  seinem  tragischen  Ausgange 
ist  nach  ihm  lediglich  sein  Vater  Philipp  II.  Schuld.  Einen  Vergleich  mit  dem 
Schillerschen  Helden,  der  freilich  nicht  viel  bietet,  hat  er  nicht  angestellt  — 


(300  K-  Müller,  Schiller. 

Wallenstein.  Unter  der  neuen  Wallensteinlitteratur  ist  wohl  die  Studie 
M  a  c  h  u  1  e  s  (8324;  vgl.  8319)  über  Coleridg-es  Wallensteinübersetzung-  die  wichtigste 
Erscheinung-.  Coleridges  Uehersetzung  ward  bisher  als  klassisch  betrachtet,  in  England 
sogar  über  das  Original  erhoben.  Auch  A.  Brandl  urteilte  so,  während  Schiller  selbst 
sich  sehr  ungünstig  aussprach.  M.  stellt  nun  nach  einer  einleitenden  Geschichte  der 
englischen  Uehersetzung  von  Coleridge  einen  eingehenden  Vergleich  der  beiden 
Texte  an  (Ausgabe  von  Oesterley  in  Goedekes  historisch-kritischer  Ausgabe  und  in 
Bohns  Standard  Library).  Danach  enthält  die  Uehersetzung  neben  vielen  sehr 
gelungenen  Stellen,  die  sich  eng  an  Schillers  Text  anschliessen,  eine  grosse  Anzahl 
von  Versehen  und  Fehlern.  Coleridge  hat  eine  gründliche  Durchsicht  unterlassen;  er 
hat  sich  nicht  die  nötige  Zeit  genommen  oder  nicht  nehmen  können.  Seine  Kenntnisse 
der  deutschen  Sprache  reichten  nicht  aus,  um  die  grossen  Schwierigkeiten,  die  gerade 
der  Wallenstein  bot,  zu  überwinden.  Sein  steigender  Dichterruhm  hat  aber  auch 
über  seine  Wallensteinübersetzung  ein  verklärendes  Licht  verbreitet.  Dazu  kam, 
dass  sich  in  der  Uehersetzung  zahlreiche  Stellen  fanden,  die  in  der  deutschen  Aus- 
gabe nicht  standen.  Diese  wurden  Coleridge  zugeschrieben,  und  daraus  entstand  die 
Legende,  er  habe  Schillers  Werk  verbessert,  während  er  doch,  wie  zuerst  Freiligrath 
1861  vermutete,  aus  einem  Manuskript  übersetzte,  das  Schiller  nach  England  an  Bell 
gesandt  hatte.  Freiligraths  Verdienst  ist  es,  dass  damals  die  beiden  Handschriften 
Piccolomini  und  Wallensteins  Tod  wieder  ans  Tageslicht  kamen.  Das  „Lager"  war 
leider  verloren.  Das  von  Coleridge  benutzte  Manuskript  stimmt  mit  der  Berliner 
Handschrift  überein.  —  In  seiner  Besprechung  der  Schrift  E.  Kilians  „Der  einteilige 
Theater- Wallenstein"  hebt  W.  Bormann  (8322)  (LE.  4,  S.  1654/5)  hervor,  dass 
Kilian  zu  einseitig  nur  auf  das  politische  Moment  Wert  lege,  während  der  Gegensatz 
der  äusseren  Weltzustände  und  des  Familienlebens,  der  Wildheit  jener  Zeit  des 
grossen  Kriegs  und  des  häuslichen  Friedens  die  Grundstimmung  und  die  Bedingung 
ausmache.  Dieser  Gesichtspunkt  leite  als  der  hauptsächlichste  bei  der  ästhetischen 
Aufnahme  des  ganzen  Wallensteins  unbewusst  uns  alle;  wenn  einzelne  Bearbeiter  die 
geschichtlichen,  andere  die  rührenden  Momente  und  das  Familienleben  bevorzugen, 
so  sei  eben  auf  die  erwähnten  Gesichtspunkte  hinzuweisen.  Schon  W.  von  Humboldt 
rede  von  dem  ,, Gemütlichen"  des  „Wallenstein".  —  Ueber  die  Betonung  einiger 
Stellen  des  Prologs  handelt  S  c  h  u  1 1  e  r  (8325),  nämlich  über  die  Verse  13,  48/9,  59 
bis  60.  Wenn  er  in  dem  letzten  Vers  betonen  will  „Es  wächst  der  Mensch  mit 
seinen  grössern  Zwecke  n",  so  ist  das  zweifellos  falsch.  Man  kann  hier  nur 
wächst  und  grössern  betonen.  —  Sehr  anregend  ist  dagegen  die  Studie  von 
Thimme  (8326),  der  ausführt,  dass  nicht  bloss  ein  buntbewegtes  Bild  des 
Treibens  im  Lager  durch  „Wallensteins  Lager"  gegeben  werde,  sondern  dass  auch 
ein  tieferer  Gedanke,  eine  einheitliche  Idee  darin  liege.  Der  Dichter  habe  auch  des 
Krieges  Not  und  Qualen,  ohne  unwahr  zu  werden,  ins  Ideale  hinauf  verklärt.  Bis 
Szene  6  gebe  er  eine  exponierende  Uebersicht  über  die  Bestandteile  des  Lagers.  Von  da 
an  treten  die  Jäger  auf,  die  ihren  Stand  als  solchen  ins  Licht  zu  setzen  wissen,  und 
noch  mehr  nachher  die  Kürassiere.  Die  Idee  des  Krieges  komme  in  der  Schlussszene 
in  unerhört  glänzender  Weise  zum  Ausdruck.  —  Die  schon  öfters  aufgeworfene  Frage 
nach  der  Echtheit  des  Buttlerbriefs  (JBL.  1899  IV  9  :  126;  1900  IV  9  :  145)  behandelt 
Weizsäcker  (8328)  nochmals,  und  zwar  gelingt  es  ihm,  eine  Lösung  zu  finden. 
Aus  dem  von  Goethe  und  Schiller  gemeinsam  verfassten  „Bericht  über  die  erste 
Aufführung  der  Piccolomini"  ist  nämlich  zu  ersehen,  dass  der  Dichter  sich  den 
Wallenstein  und  nicht  den  Oktavio  als  Schreiber  dachte.  Uebrigens  fügt  W.  hinzu, 
bei  aufmerksamer  Lektüre  des  Dramas  sei  eine  andere  Auffassung  unmöglich.  — 
Die  beiden  englischen  Ausgaben  des  Wallenstein  von  Carruth  (8318)  und  Winkler 
(8329)  werden  von  Ho  hl  fei  d  angezeigt.  Zu  der  letzteren  gibt  er  eine  grössere 
Anzahl  kritischer  Bemerkungen.  Er  sagt  dazu  am  Schluss:  „The  preceeding  sug- 
gestions,  as  a  partial  liquidation  of  m}'  Lndividual  Obligation,  are  otfered  in  the  hope 
that  they  may  prove  of  benefit  to  the  editor  in  the  eventual  revision  of  his  work." 
Von  Carruths  Ausgabe  urteilt  er:  „Prof.  Carruths  second  edition,  in  many  ways,  is  a 
great  improvement  on  the  first  ...  the  book  will  well  answer  the  needs  of  all  who 
do  not  intend  to  study  the  drama  as  extensively  and  critically  as  those  whom 
Dr.  Breul  and  Prof.  Winkler  have  had  in  mind  in  the  preparation  of  their  editions."  — 
Sehr  eingehende  Erläuterungen  zu  der  ganzen  Trilogie  hat  Zipper  (8330)  erecheinen 
lassen.  Die  Einleitungen  dazu  sind  sehr  instruktiv.  Darunter  befinden  sich  die  be- 
deutendsten auf  Wallenstein  bezüglichen  Abschnitte  aus  Schillers  30jährigem  Krieg 
abgedruckt.  In  der  Worterklärung  hätte  sich  Z.  aber  vielleicht  noch  mehr  beschränken 
können,  wie  dies  auch  von  anderen  seiner  Erläuterungen  zu  wünschen  wiue  (vgl.  JBL.  1897 
IV  9:  149).  —  Ein  Parodie  des  „Lagers"  von  W.  Hauff  veröffentlicht  Hof  mann 
(8331)  aus  dessen  Nachlass.  Es  ist  ein  „Bierspiel  am  Tisch"  von  Studenten  Tübingens. 
—   Das  Verhältnis  Wallensteins   zu    Kepler,    der   dem    Generalissimus    zweimal    das 


K.  Müller,  Scliillor.  HOl 

Horoskop   stellen   innsste,   behandelt    E.  S  o  k  a  1    („Wallensteina  Wahrsag-er':    AT,^^. 
N.  22)  (vgl.  JHL.  1901   IV  1):  1U7).  — 

M  a  r  i  a  S  t  u  a  r  t.  Die  erste  Aiifliiliruii^  der  Maria  Stuart  und  ihre  Vor- 
bereitung* hat  E.  von  Bamberg-  (83!U)  sehr  sorgfältig-  erörtert.  —  Die  Stuttg^arter 
ErstaulTiihrung-en  hat  R.  Kr|au8s|  (S.'}!)'))  festt^estellt.  Danach  fand  die  erste  Auf- 
lührung-  erst  am  25.  März  1H02  statt,  am  2l>.  war  eine  Wiederholung:  nötijäf.  Am 
9.  Juli  wurde  das  Stück  mit  Iffland  (Ijeicester)  und  am  27.  Aug-ust  mit  Karoline 
Jag-emann  (Elisabeth),  am  10.  Juni  1803  mit  Friederike  Unzelmann  (Maria  Stuart 
vgl.  darüber  den  Bericht  in  Wielands  Neuem  Teutschen  Merkur  8.  St.,  S.  801),  am 
11.  -lainiar  1805  mit  Bethmann  (Mortimer)  und  am  30.  Aug-ust  1805  mit  Mad.  Fossetta 
g-eborener  Ziegler  als  Gast  aufg-eführt.  --  Ein  Aufsatz  des  Historikers  und  Dichters 
Andrew  Ijang-  (Blackwoud  Magazin,  Dezember  1901),  der  den  Zweck  verfolgte,  die 
Ülutschuld  Marias  nachzuweisen,  aber  sie  für  unerweislich  erkliiren  musste,  hat  neue 
Anregung-  g-eg-eben.  H.  Conrad  (8336),  der  dieselbe  Furage  erörterte,  kommt  nach 
einer  genauen  Untersuchung  der  acht  Schatullenbriefe  zu  demselben  Resultat. 
Bothwell  handelte  also  aus  eigenem  Antrieb,  als  er  sah,  dass  Maria,  die  zur 
Pflege  ihres  kranken  Mannes  herbeigeeilt  war,  sich  mit  diesem  wieder  aussöhne,  und 
dass  ein  freundschaftlicher  Verkehr  sich  von  neuem  zwischen  ihnen  anbahne.  Diese 
selbst  heiratete  also  nachher  unwissentlich  den  Mörder  ihres  Oatten.  —  lieber  eine 
alte  lateinische  Maria  Stuart-Tragödie  berichtet  Woerner  (8340).  Das  Werk  führt 
den  Titel:  Adriani  Kovlerii  Insvlani  Stvarta  Tragoedia  sive  Caedes  Serenissimae  Scot. 
Reginae  in  Angl.  perpetrata,  Exhibita  ludis  Remigialibus  a  luventute  Gymnasij 
Marcianensis.  Das  Exem[)lar  der  Tragödie,  das  W.  benutzte,  gehört  der  Stadtbibliothek 
in  Douai;  auf  einer  der  bekannten  grossen  Bibliotheken  war  es  nicht  vorhanden.  In 
seiner  Beurteilung  des  Stücks,  das  W.  in  einem  Neudruck  herauszugeben  beabsichtigt, 
kommt  er  zu  dem  Resultat,  keiner  der  Nachfolger  —  vor  Schiller  —  habe  sich,  wie 
Rüulerius  bemüht,  seinem  Werk  aus  geschichtlicher  IJeberlieferung  Gehalt  und 
Gestalt  zu  gewinnen,  keiner  sei  über  den  Geschmack  und  Ungeschmack  seiner  Tage 
so  weit  hinausgekommen  und  so  wacker  auf  ein  Ziel  zugeschritten,  das  als  das  Ziel 
tragischer  Kunst  zu  erkennen  soviel  später  Lebenden  bestimmt  war.  W.  rühmt 
besonders  die  Hauptscene  des  dritten  Aktes;  er  sagt  darüber,  dass  die  sämtlichen 
Nachfolger  des  Roulerius,  Schiller  nicht  ausgenommen,  sich  keiner  Scene  von  solcher 
geschichtlichen  Macht  und  Bedeutung  zu  rühmen  hätten.  — 

Jungfrau  von  Orleans,  lieber  die  Jungfrau  von  Orleans  ist  ausser 
den  englischen  und  französischen  (8345—46  und  8348—52)  Werken  nur  wenig  er- 
schienen. —  Holstein  (8347)  berichtet  über  die  Entstehung-  und  ersten  Bühnen- 
erfolge des  Stücks.  —  Ueber  die  Erstaufführungen  in  Stuttgart  gibt  R.  K[rauss| 
(834fa)  Auskunft,  nämlich  am  23.  und  24.  Juli  1802  jedesmal  mit  Iffland  als  Gast 
und  Regisseur,  dann  17.  September  1802  mit  Vohs,  am  8.  und  11.  Juli  1803,  dann 
erst  nach  drei  Jahren  7.  September  1806.  —  Ueber  den  Jubiläumsartikel  eines 
Anonymus  (8353)  über  die  Erstaufführung  des  Schillerschen  Stücks  im  Jahre  1801 
ist  JBL.  1901  IV  9:  115  zu  vergleichen.  —  K.  (8354)  zählt  die  musikalischen  Schöpf- 
ungen auf,  die  auf  Grundlage  der  Schillerschen  Tragödie  entstanden  oder  wenigstens 
die  Gestalt  der  Jungfrau  zum  Mittelpunkt  haben;  1801:  Monolog  „Die  Waffen  ruhn", 
1802:  Abschied  Johannas  von  Zumsteeg  begonnen,  aber  nicht  vollendet.  Dann  ferner 
Kompositionen  von  J.  F.  Reichardt,  A.  Romberg,  Bornhardt  und  F.  von  Wickede. 
Die  erste  Bühnenmusik  zur  Jungfrau  schrieb  Anselm  Weber.  Es  folgten  Destouches, 
G.  A.  Schneider,  Damrosch,  Max  Bruch  u.  a.  Weiterhin  erwähnt  K.  die  deutschen, 
italienischen,  französischen  und  englischen  Opern,  die  die  Jungfrau  von  Orleans  zum 
Inhalt  haben.  — 

Braut  von  Messina.  Zur  Braut  von  Messina  ist  ausser  einer  englischen 
Ausgabe  von  Ca  r  r  u  t  h  (8355)  und  einem  Aufsatz  desselben  über  Schicksal  und 
Schuld  in  der  Braut  von  Messina  (8357)  noch  eine  sorgfältige  Studie  von  Berg- 
m  a  n  n  (8356)  zu  verzeichnen.  B.  sucht  mit  Anlehnung  an  Bellermanns  Buch 
,, Schillers  Dramen",  zum  Teil  auch  im  Gegensatz  zu  ihm,  festzustellen,  dass  als  das 
tragische  Ziel  des  Stückes  Cesars  Tod,  die  Ermordung  Manuels,  und  als  Ziel  der 
Handlung  Beatrices  Liebe  und  als  Handlung  selbst  das  Streben  nach  diesem  Ziel, 
mit  Cesar  als  Träger  der  Handlung  anzusehen  sei.  Was  B.  gegen  Bellermann 
ins  Feld  führt  (S.  133),  ist  nicht  stichhaltig.  Gegen  diesen  Versuch  spricht  gar 
manches.  — 

Wilhelm  Teil.  Eine  unverkürzte  Volksausgabe  des  „Teil"  ist  in  der  von 
L.  Jacobowski  begründeten  Sammlung-  erschienen  (8358).  Es  ist  lediglich  eine  Text- 
ausgabe, ohne  jede  Einleitung  und  Anmerkung.  —  Den  ersten  sehr  verdienstlichen 
Vei-such  einer  Teil-Ikonographie  hat  F.  H  e  i  n  e  m  a  n  n  (8361)  unternommen.  Sein 
Werk  umfasst  die  künstlerische  Teilverherrlichung  durch  Pinsel,  Zeichenstift  oder 
Radiernadel  vom  15.— 20.  Jahrhundert.     Aus  dem  reichen,  von  ihm  völlig  beherrschten 


602  E.  Müller,  Schiller. 

Material  gibt  er  58  gute  Abbildungen.  Die  Teilexistenz  ist  freilich  auch  auf  diesem 
Wege  nicht  zu  beweisen,  im  Gegenteil  ist  dadurch  jede  Hoffnung  abgeschnitten 
worden.  —  Die  Frage,  ob  Teil  das  Hutgebot  gekannt  habe,  erörtert  Damköhler 
(8362).  Während  Düntzer  dies  verneint,  wird  die  Frage  von  D.,  Gaudig  und  Beller- 
mann bejaht.  D.  führt  den  sicheren  Beweis,  dass  Teil  das  Gebot  kannte,  aber  unab- 
sichtlich, da  er  jeden  Konflikt  meiden  wollte,  den  Zusammenstoss  herbeiführte  und 
so  sein  Leben  verwirkte.  Für  die  richtige  Beurteilung  von  Teils  fernerem  Handeln, 
besonders  der  Ermordung  Gesslers,  sei  die  Schuldfrage  massgebend,  was  bis  jetzt 
von  niemand  erkannt  worden  sei.  Der  Apfelschuss  vmd  daneben  das  Gelübde  Teils 
seien  nicht  das  Grundmotiv  des  Mordes.  Der  Schuss  sei  nur  die  Sühne  für  die  Unter- 
lassung der  Reverenz  und  habe  mit  dem  Morde  nichts  zu  tun.  Teil  habe  gelobt,  den 
Gessler  nur  eventuell  zu  erschiessen.  Er  habe  andererseits  auch  sein  Gessler  gegebenes 
Wort,  ihn  zu  retten,  gehalten,  wie  der  Erfolg  zeige.  Mehr  habe  er  nicht  versprochen, 
vor  allem  nicht,  dass  er  sich  bei  gegebener  Gelegenheit  nicht  retten  wolle.  D.s  Aus- 
führungen sind  sehr  anregend  und  fördernd.  Aber  das  letzte  Wort  scheint  in  dieser 
Sache  noch  nicht  gesprochen  zu  sein.  —  Dass  aus  dem  Spielplan  des  oberschlesischen 
„Städtebundtheaters"  der  Teil  gestrichen  wurde,  berichtet  J  a  n  u  s  (8363),  das  Stück 
sei  „wegen  den  (so!)  in  dem  Stück  zum  Ausdruck  gebrachten  Freiheitsgefühlen  für 
das  Volkstheater  ungeeignet".  Dann  müsste,  wie  J.  gut  begründet,  der  ganze  Schiller 
von  der  Bühne  fort  und  auch  Goethe,  Shakespeare  und  andere  Dichter!  —  Die 
Wandkarte  zum  Teil  von  E.  Vogt  (8365),  im  Jahr  1896  zuerst  erschienen  (JBL.  1896 
IV  9 :  153),  liegt  bereits  in  dritter  Auflage  vor.  —  Ein  Anonymus  M.  (8366),  ver- 
anlasst durch  die  Absicht  der  Leipziger  Studenten,  die  „Räuber"  in  Paris  aufführen 
zu  wollen,  erinnert  daran,  dass  die  Franzosen  in  der  tlebersetzung  Michel  Pichats 
eine  hervorragende  Uebersetzung  des  „Teil"  besitzen,  die  Schillerschen  Geist  atme 
und  hoch  über  anderen  Uebersetzungen  stehe.  —  Eine  „lokalgeographische  Kuriosität" 
deckt  H.  von  Wolzogen  (Wilhelm  Teil:  DtschHeimat.  5,  N.  12)  auf.  Im  ersten 
Aufzug  habe  der  Fischer  seine  Hütte  am  westlichen,  im  vierten  am  östlichen  Ufer 
des  Sees.  Diese  „lokale  Konfusion"  äussere  sich  auch  im  Stil;  die  Scene  im  ersten 
Akt  nämlich  sei  „heimatkünstlerisch"  aufgefasst,  während  im  vierten  Akt  derselbe 
Fischer  in  pathetisch-hochgesteigerter  edler  Erregung,  in  Schillers  erhabener  Höhen- 
kunst,  spreche.  —  Die  Schauplätze  des  Teil  hat  Wittmann  (8233)  als  Tourist  auf- 
gesucht und  in  einem  interessanten  Reisebriefe  geschildert.  — 

D  e  m  e  t  r  i  u  s.  Nur  ein  Abdruck  des  alten,  schon  von  Körner  veröffentlichten 
Textes,  ohne  Rücksicht  auf  die  neueren  Veröffentlichungen,  ist  die  neue  Hendelsche 
Ausgabe  (8367).  Die  „Vorbemerkung"  enthält  auf  zwei  Seiten  das  Nötigste  über 
die  Entstehung  des  Stücks.  —  Von  Bedeutung  ist  eine  Ergänzung  des  Fragments 
durch  den  Dichter  M.  Greif  (8368).  Alle  Kritiker  sind  darin  einig,  dass  G.  den 
richtigen  Weg  eingeschlagen  habe,  um  sein  Ziel  zu  erreichen.  Pr  e  m  (8369)  empfiehlt 
daher  eine  Aufführung  des  Stücks  mit  dieser  Ergänzung  am  9.  Mai  1905  und  ebenso 
H.  (DZg.  N.  10916).  Sahr  (8370)  urteilt,  der  Versuch  G.s  sei  im  höchsten  Grade 
beachtenswert  und  gelungen.  Das  Wichtigste  daran  sei,  dass  G.  auf  die  dramatische 
Fortsetzung  des  Stücks  verzichtet  habe,  indem  er  aus  der  Geschichte  der  bisherigen 
Fortsetzungen  die  Lehre  gezogen  habe.  Seine  Ergänzung  sei  reich  an  Schönheit, 
ein  Kabinettsstück  feiner,  liebevoller  Dichterarbeit.  —  Auch  W.  S  c  h  o  1 1  m  e  y  e  r  (Den 
Manen  Schillers:  Magdeburger  Zentral-Anz.  N.  258)  rühmt  Greifs  Ergänzung.  In  der 
Tat  verdient  sie  alles  Lob.  G.  lässt  das  Fragment  selbstverständlich  unberührt; 
er  ergänzt  es  aber  auch  nicht  direkt  aus  dem  reichen  Nachlass  Schillers,  sondern 
durch  ein  „Nachspiel",  das  er  der  tragischen  Muse  in  den  Mund  legt.  Nach  einem 
Prolog  der  Göttin  werden  wir  in  „Schillers  Arbeits-  und  Sterbezimmer"  geführt.  Dort 
versammeln  sich  nacheinander  Caroline  von  Wolzogen  und  ihr  Gemahl,  Schillers 
Diener  Rudolf,  K.  L.  Schwabe  und  zuletzt  Lotte  Schiller  zur  Totenklage.  Nach  deren 
Abgang  erscheint  die  tragische  Muse  und  berichtet  über  die  weitere  Geschichte  des 
Demetrius.  Mit  einer  Apotheose  des  Dichters,  bei  der  Danneckers  Büste  verwendet 
wird,  schliesst  das  Stück.  So  ist  es  G.  gelungen,  in  einer  selbständigen  Dichtung 
den  Torso  des  Dichters  würdig  zu  ergänzen.  —  A.  Luther  (Russischer  Brief:  LE.  4, 
S.  703/6)  sucht  nachzuweisen,  wie  Schillers  Fragment  auf  die  russischen  Dichter  ein- 
gewirkt habe.  In  einer  Festschrift  zu  Ehren  N.  J.  Storoschenkos  („[Jnter  dem  Banner 
der  Wissenschaft")  hat  er  seinen  Aufsatz  darüber  veröffentlicht.  — 

Uebersetzungen.  Neues  ist  nicht  erschienen.  Nur  die  „Turandot" 
gab  aus  Anlass  der  Hundertjahrfeier  der  Uraufführung  in  Weimar  am  30.  Januar  1802 
Anlass  zu  einigen  kurzen  Säkularerinnerungen  (8375-76).  — 

Fremde  Be  ar  b  e  i  t  un  g  e  n.  B  u  It  h  aup  ts  (8377i  Malteser-Bearbeitung 
findet  als  glückliche  Ergänzung  Anerkennung.  —  Wethly  (8378)  bespricht  Wenggs 
Erstlingstragödie  „Warb  eck",  die  zum  erstenmal  in  Strassburg  aufgeführt  wurde. 
Wengg  hat  unabhängig  von  Schiller   gedichtet;    er    hat    den    Stoff  anders    gestaltet. 


O.  F.  Wal/.'l,  Romantik.  {\{):\ 

Sein  Warbeck  ist  kein  Betrü<ier,  sondern  von  Oeburt  zur  Krone  bestimmt.  Er  ward 
durch  die  Ereignisse  auf  den  Kampfplatz  g'estellt,  um  für  sein  Hecht  zu  streiten.  Aber 
es  fehlen  ihm  die  Kräfte  dazu,  und  er  geht  an  der  ihm  aufjgedrungenen  Holle 
zu  Grunde.  ~ 

Vorbilder.  Dieckhöfer  (8379)  untersucht  in  einer  fleissigen  Disser- 
tation Schillers  Abhäng-igkeit  in  seinen  Ju^enddramen  von  Leisewitz'  „Julius  von 
Tarent".  Er  vergleicht  Leisewitz'  (luido  mit  Schillers  Franz  Moor,  den  Fürsten 
Konstantin  mit  dem  alten  Moor,  Blaiika  mit  Amalia,  Leonore  und  Luise,  den  Julius 
mit  Ferdinand  und  Karlo.s.  Dabei  findet  er,  dass  Schiller  in  der  Zeichnung  seiner 
Charaktere  „vieles  von  seinem  Vorgänger  übernahm".  Doch  müsse  „bei  dem  Mangel 
an  direkten  Zeugnissen  in  vielen  Einzelfällen  die  Entscheidung  dem  subjektiven  (!) 
Ermessen  iil)erlassen  (I)  bleiben."  Nirgends  liege  eine  sklavische,  unkünstlerisohe 
Nachahmung  vor.  Auch  eine  Aehnlichkeit  einzelner  Stellen  und  Scenen  bei  Fiesko, 
Kabale  und  Liebe  und  Don  Carlos  sei  vorhanden.  Dagegen  sei  die  Einwirkung 
auf  Sprache  und  Stil  gering.  Unter  den  Quellen  D.s  vermisst  man  Ernst  Müller, 
Schillers  Kabale  und  Liebe,  1892.  Dort  (S.  54)  hätte  D.  das  Schillersche  Motiv  V,  1, 
von  dem  er  S.  33/4  spricht,  als  ein  typisches  erwähnt  gefunden.  —  Plutiirchsche  An- 
klänge in  den  Jugendramen  von  den  Häubern  bis  zum  Don  Carlos  stellt  C.  Ffriesj 
(Schiller  und  Plutarch:  NatZg.  Sonntagsbeilage  N.  10)  zusammen  (vgl.  JBL.  1898 
IV  9  :  157).  - 

Einw  ir  k  un  gen.  Schillers  Einfluss  auf  Gr  i  11  p  ar  z  er  hatO.  E.  Lessing 
(8380)  nachgespürt.  Für  Blanka  von  Kastilien  war  es  der  Don  Carlos,  wie  Schiller 
selbst  sagt  und  wie  schon  Hafner  nachgewiesen  hat  (vgl.  JBL.  1900  IV  9  :  188). 
Weiterhin  sind  Schillersche  Einflüsse  in  der  Ahnfrau,  Sappho  und  in  den  Fragmenten 
Spartakus,  Hobert  von  der  Normandie  und  Rosamunde  Clifford  vorhanden.  —  Von 
neuem  untersucht  Holzgraefe  (8381)  die  Schillerschen  Einflüsse  auf  H.  von 
Kleist.  Diese  Einflüsse  haben  der  „Wallenstein"  auf  die  „Familie  von  Schroffen- 
stein",  den  „Prinzen  von  Homburg",  „Robert  Guiscard";  die  „Jungfrau  von  Orleans" 
auf  die  „Penthesilea"  und  das  „Käthchen  von  Heilbronn";  der  „Fiesko"  und  der 
„Wilhelm  Teil"  auf  die  „Hermannschlacht"  ausgeübt.  Auch  in  Briefen  Kleists  finden 
sich  manche  Anklänge  an  Schiller.  H.s  Programm  ist  als  eine  entschieden  fördernde 
Arbeit  zu  begrüssen.  —  Reinhards  (8382)  Dissertation  über  Schillers  Einfluss 
auf  Th.  Körner  bezeichnet  K  e  i  p  e  r  als  besonnene  und  gründliche  Arbeit.  Die 
Stellung  Körners  scheint  ihm  durch  R.s  Untersuchung  festgelegt.  Er  bedauert  nur, 
dass  R.  nicht  auch  die  Syntax  und  Metrik  Körners  gleich  hier  angeschlossen  habe. 
—  In  „zeitgemässen  Gedanken"  erwägt  Hess  (8383)  Schillers  Stellung  zum  j  üngsten 
Deutschland.  Drama  und  Idealismus  hätten,  sagt  er,  nichts  gemein;  der  Idealismus 
sei  dem  Begriff  des  Dramas  konträr  entgegengesetzt.  Lediglich  die  Diktion  sei  im 
Drama  die  äussere  Form  des  Idealismus.  Das  Drama  sei  ideal,  weil  es  eine  sittliche 
Läuterung  erstrebe.  Das  könne  man  aber  nicht  Idealismus,  sondern  Idealität  des 
Dramas  nennen.  Ersteres  sei  subjektiv,  letzteres  objektiv.  —  Eine  Einwirkung 
auf  V.  H  u  g  0  stellt  R.  P  a  p  p  r  i  t  z  (8384)  fest.  —  Eine  solche  auf  S  a  r  d  o  u  s  Sittenbild 
Fernande  weist  Gerstmann  (8385)  nach.  Dieses  decke  sich  mit  der  Schiller- 
Diderotschen  Novelle  „Merkwürdiges  Beispiel  einer  weiblichen  Rache".  Nur  habe 
der  zeitgenössische  französische  Dramatiker  dem  alten  Stoff  ein  modernes  Gewand 
gegeben  und  neue  Figuren  eingeführt.  Eine  zufällige  Uebereinstimmung  im  Stoff 
sei  völlig  ausgeschlossen.  Sardou  habe  sicher  aus  der  alten  Quelle  geschöpft,  ob 
aber  aus  Diderot  oder  etwa  dem  Schauspiel  von  Ancelot,  der  den  Diderotschen  Stoff 
ungeniert  benutzt  habe,  stehe  dahin.  Freilich  kann  aber  wohl  schwerlich  von  einer 
Einwirkung  Schillers  geredet  werden.  — 


Romantik. 

(IV,  10  =  N.  8388-8538,) 
Oskar  F.  Walzel. 


Allgemeines.  Bartels  (8388)  überschreibt  das  5.  Buch  seiner  „Ge- 
schichte der  deutschen  Litteratur"  (das  erste  des  2.  Bandes)  „Die  Romantik",  während 
er  im  nächsten  noch  von  der  „Nachromantik"  und  von  den  österreichischen  Dichtern 
der  Zeit  redet.  Hier  braucht  nur  das  5.  Buch  betrachtet  zn  werden,  das  ohnedies 
die  Grenzen,  die  in  den  JBL.  der  Romantik  gezogen  sind,  überschreitet.  B.  ist  sicht- 
lich bemüht,    der  Romantik  gerecht  zu  werden ;   allein  er  nimmt  sie  von  Anfang  an 

JabresbcricLla  f&r  nenere  deutsche  Litteratnrgesohtchte.    'XIII.  ^2* 


6Ö4  0.  P.  Walzel,  Romantik. 

von  einem  einseitigen  Standpunkte  und  verkennt  darum  oft  das  Wichtigste.  Er  setzt 
für  „romantischen  Geist"  einfach  „germanischen  Geist"  und  erblickt  in  ihr  den  An- 
fang, die  wahrhafte  Begründung  einer  entschieden  nationalen  Litteratur  (nicht  bloss 
in  Deutschland),  den  endgültigen  Sieg  des  germanischen  Geists  über  die  Antike.  Der 
höhere  nationale  Realismus,  dem  nach  B.s  Ansicht  unsere  Litteratur  zustrebt,  habe 
von  der  Romantik  zwar  die  Feuertaufe  empfangen,  sei  aber  nicht  davon  versehrt 
worden.  Er  grenzt  in  beachtenswerter  Art  die  Romantik  vom  Sturm  und  Drang 
ab ;  der  Form  nach  sei  sie  noch  viel  mehr  eine  Koteriebewegung  gewesen  als  dieser. 
Der  romantischen  Doktrin  kann  er,  der  richtig  in  Fr.  Schlegel  den  „Ideengeber" 
erkennt,  wenig  Geschmack  abgewinnen.  Wären  den  Schlegel  nicht  zwei  poetische 
Talente  (Tieck  und  Novalis)  an  die  Seite  getreten,  so  könnte  man  die  gesamten 
Theorien  Friedrichs  als  müssige  Hirnblasen  eines  paradoxen  Geistes  und  geborenen 
Fragmentisten  behandeln.  Das  Schlussurteil  lautet:  „Ohne  Fr.  Schlegel  keine 
Romantik,  .  .  .  aber  von  ihm  geht  auch  alles  aus,  was  die  Romantik  in  Verruf  ge- 
bracht hat"  (S.  85).  Tieck  ist  nach  B.  der  bedeutendste  Dichter  der  Romantik;  er 
hat  die  Extravaganzen  B^'r.  Schlegels  nicht  mitgemacht  und  sich  im  ganzen  an 
Shakespeare  und  an  das  Deutschtum  gehalten.  Im  einzelnen  tritt  B.  für  Tiecks 
Novellen  ein,  meint,  die  Volksbücher  hätten  Tiecks  Phantasie  wieder  gesund  gemacht, 
und  stellt  „Vittoria  Accorombona"  den  Renaissancenovellen  C.  F.  Meyers  an  die 
Seite.  Einigermassen  befremdend  klingen  neben  all  diesen  und  vielen  anderen  Ur- 
teilen die  Worte:  „Gegen  Novalis  gesehen,  sind  alle  anderen  Romantiker  keine".  Wo 
bleibt  da  B.s  Anschauung  vom  Wesen  der  Romantik?  Und  wiederum  Kleist  ist  ihm 
der  „hervorragendste  Vertreter  dessen,  was  wir  Romantik  im  weiteren  Sinne  genannt 
haben"  (S.  26).  Die  Charakteristik  Kleists,  an  sich  nicht  mit  neuer  Farbengebung 
hantierend,  gehört  übrigens  zum  besten  des  Abschnitts.  Glücklich  ist  der  Hinweis 
auf  Shakespeares  „Weiber  von  Windsor"  bei  Gelegenheit  des  „Zerbrochenen  Krugs" 
(S.  28);  weniger  glücklich  nimmt  B.  an,  das  Stück  habe  „das  deutsche  Charakter- 
lustspiel"  geschaffen  (S.  115).  Der  Nachweis,  dass  Hebbel  im  Gegensatz  zu 
Kleist  „wirklich  moderner  Tragiker"  (S.  29)  sei,  wäre  noch  zu  erbringen.  Richtig 
erkannt  ist  die  Bedeutung  des  Jahres  1806  für  die  Entwicklung  der  Romantik  (S.  33). 
Dagegen  verschiebt  B.  die  tatsächlichen  Verhältnisse,  wenn  er  die  Schwaben,  die 
norddeutsche  Romantik  (mit  Chamisso  als  Mittelpunkt)  und  die  Oesterreicher  als 
„D  e  u  t  s  c  h  romantiker"  von  den  „echten"  älteren  und  jüngeren  Romantikern  trennt 
(S.  47/8).  Und  noch  bedenklicher  erscheint  die  Behauptung,  dass  nicht  die 
Reaktionären,  sondern  das  französisch-liberale  und  radikale  junge  Deutschland  den 
Verfall  der  Romantik  bedeute.  Dagegen  ist  es  rühmend  hervorzuheben,  wie  stark 
B.  die  positiven  Leistungen  der  Romantik  betont,  ihre  Universalität  (S.  43)  und  die 
Tatsache,  dass  die  moderne  Wissenschaft  zu  einem  guten  Teil  aus  der  Romantik  ge- 
boren ist  (S.  74).  Im  einzelnen  setzt  er  sich,  wie  es  seine  Gewohnheit  ist,  mit 
Kritikern  und  Litterarhistorikern  auseinander,  zitiert,  glossiert,  bekämpft,  bekrittelt 
Hebbel,  Haym,  Wilbrandt,  Ricarda  Huch  und  andere,  überschätzt  gelegentlich  die 
Originalität  seiner  Beobachtungen,  so  wenn  er  meint,  bei  Hoffmann  ginge  im  Gegen- 
satz zu  den  anderen  Romantikern,  die  das  Reich  der  Wunder  und  das  Reich  der 
Trivialität  scharf  scheiden,  ohne  feste  Grenze  jenes  in  dieses  über  (S.  126).  Wenig 
ergibt  sich  auch  aus  seiner  Formel,  Hölderlin  sei  eine  metaphysische  Natur.  Da- 
gegen protestiert  er  mit  Recht  gegen  Brandes'  Vergleich  von  Novalis  und  Shelley 
(S.  103).  Das  Verhältnis  Heines  zu  Brentano  stellt  er,  vom  Richtigen  ausgehend,  zu- 
letzt auf  den  Kopf,  wenn  er  sagt,  Brentano  habe  „sich  doch  einige  Male  zu  grossen 
Arbeiten  konzentrieren  können,  was  Heine  bekanntlich  nie  fertig  brachte"  (S.  133). 
Auch  die  Charakteristik  der  „Romanzen  vom  Rosenkranz"  ist  nicht  treffend.  Merk- 
würdigerweise möchte  er  endlich  in  den  Brentanos  jüdisches  Blut  nachweisen,  und 
zwar  von  selten  des  Grossvaters  La  Roche.  —  H  a  y  m  s  (8390)  grundlegendes  Werk 
ist  vom  Verleger  unverändert  abgedruckt  worden.  Damit  wird  das  Buch  wieder  all- 
gemein zugänglich;  es  ist  endlich  der  Preistreiberei  der  Antiquare  entzogen.  —  Von 
Ricarda  Huchs  (8391)  anregungsreichem  Buche  über  die  „Blütezeit  der  Romantik" 
ist  eine  zweite  unveränderte  Auflage  erschienen.  Ludwig  Fränkel  stellt  im  LCBl. 
dem  Buche  ein  ehrenvolles  Zeugnis  aus,  wirft  ihm  aber  unnötigerweise  vor,  dass  es 
nicht  bis  zu  Hegel  vordringe,  und  sucht  Widersprüche  nachzuweisen,  die  tatsächlich 
nicht  existieren.  —  Inzwischen  hat  die  Verfasserin  ihre  Darstellung  der  Romantik 
durch  einen  zweiten  Band  (8392),  der  „Ausbreitung  und  Verfall  der  Romantik"  be- 
titelt ist,  zum  Abschluss  gebracht.  Schon  die  Ueberschriften  der  beiden  Bände  zeigen 
den  Standpunkt,  von  dem  Ricarda  H.  die  Entwicklung  der  Romantik  betrachtet,  offen- 
baren zugleich  das  Fördernde  und  die  Grenzen  ihrer  Anschauungen.  Ihr  hohes  Ver- 
dienst ist,  die  starken  geistigen  Potenzen  der  Frühromantik  energisch  hervorzuheben ; 
und  sie  hat  recht,  die  geistige  Blütezeit  der  Romantik  in  die  Epoche  der  Schlegel, 
Novalis,  Wackenroder,   Schelling  zu    verlegen.     Allein  sie  wird   der  künstlerischen 


O.  F.  Walz  Ol,  Romantik.  605 

Kraft  der  späteren  Romantik  nicht  g-erecht,  da  sie  nur  die  fferingere  ideelle  Bedeutung-, 
nicht  die  stärkere  poetische  Beg-abung  erblickt,  die  den  Jungromantikem  im  Gegen- 
satz zu  den  Frühromantikem  eigen  ist.  Sie  sagt  einmal:  „Liest  man  die  Romane 
und  Novellen  Kichendorffs,  wo  die  Studenten,  Grafen,  Dichter,  Jäger  und  Zigeuner 
von  einem  Abenteuer  zum  anderen  vagabundieren,  so  ergreift  einen  bald  ein  un- 
geheurer Uüberdruss"  (S.  357).  Das  Urteil  ist  bezeichnend:  Ricarda  H.  ist  selbst  ein 
viel  zu  starkes  künstlerisches  Temperament,  als  dass  sie  sich  in  die  Dichtung  der 
Romantiker  einfühlen  könnte.  Wieder  einmal  zeigt  sich,  dass  der  anempfindende 
Litterarhistoriker  sich  viel  leichter  einer  Kunstleistung  anpassen  kann  als  eine 
schöpferische  Dichternatur.  Wendet  Ricarda  H.  doch  selbst  an  Heinrich  von  Kleists 
Schöpfungen  nur  Worte  diskretester  Prägung  (zum  Beispiel  S.  230/1),  und  von  der 
jungromantischen  Lyrik  hat  sie  so  gut  wie  nichts  zu  sagen.  Gerade  weil  jetzt  immer 
wieder  die  Kritik  in  ihren  neuesten  Dichtungen  enge  Verwandtschaft  mit  der  Romantik 
(nach  Stilisierung  und  Inhalt)  entdeckt,  kann  nicht  genug  hervorgehoben  werden,  wie 
die  Künstlerin  Ricarda  H.  sich  selbst  von  der  Kunst  der  Romantiker  meilenweit  ent- 
fernt fühlt.  Was  sie  fesselt,  das  ist  das  Ideelle  und  die  Psychologie  des  romantischen 
Menschen ;  und  zwar  letztere  so  stark,  dass  sie  auch  da  noch  den  Menschen  zu  er- 
gründen sucht,  wo  seine  Ideenwelt  ihr  nichts  mehr  bietet.  Zu  ergründen,  aber  nicht 
zu  entschuldigen.  Denn  wesentlich  schärfer  fasst  sie  die  Jungromantiker  an  als  die 
Genossen  des  Schlegelschen  Kreises.  Voraussetzung  dieses  schärferen  Anfassens, 
ebenso  wie  des  ganzen  Buches  ist  die  Konstruktion,  die  gleich  zu  Anfang  aufgestellt 
wird  und  die  ihrerseits  eine  notwendige  Folge  und  Erweiterung  einer  Hauptthese  des 
ersten  Bandes  ist  (vgl.  auch  JBL.  1899  IV  10:lj:  die  Frühromantiker  sind  klare, 
wissensdurstige,  geistig  energische  Norddeutsche,  die  Vernunft  und  Phantasie,  Geist 
und  Trieb  aussöhnen,  Bewusstes  und  Unbewusstes  verbinden  wollen;  die  jüngeren 
Romantiker  sind  unklare  Träumer,  Halberwachte,  denen  es  eine  Wollust  ist,  sich  zu 
verirren  und  sich  in  den  Abgrund  gleiten  zu  lassen,  den  die  Frühromantiker  nur 
spähend  ausmessen  wollen.  Neben  diesen  eigentlichen  jungromantischen  Naturen 
stehen  Schüler  der  Ideen  von  Novalis,  Fr.  Schlegel,  Sohelling;  haben  diese  doch  auf 
eine  Mehrzahl  der  bedeutenden  Zeitgenossen  anregend  gewirkt.  So  kommt  Ricarda 
H,  innerhalb  der  Romantik  zu  einer  Scheidung  der  „romantischen  Charaktere"  in 
engerem  Sinne  und  solcher  Menschen,  die  „in  romantischem  Geiste  wirkten,  romantisch 
dachten,  aber  nicht  romantische  Naturen  waren"  (S.  164);  ihr  Lebenslauf  schwankt 
nicht  zwischen  Trieb  und  Zufall,  Sehnsucht  und  Schicksal,  sondern  starke  Anlagen 
geben  ihm  die  Richtung,  ein  besonnener  Wille  formt  ihn.  Typus  dieser  Art  ist 
Görres;  jene  andere  Art  aber  tritt,  in  ihrer  Besonderheit  bis  zum  äussersten  verstärkt, 
an  Clemens  und  Bettina  Brentano  hervor.  Allerdings  nimmt  auch  Ricarda  H.  ebenso 
wie  Bartels  jüdisches  Blut  in  den  Geschwistern  an  (und  zwar  leitet  sie  es  von  den 
Brentanos  her).  Auch  sonst  stimmt  nicht  alles  in  ihrem  Rechenexempel ;  denn 
schliesslich  entpuppen  die  meisten  Frühromantiker  sich  gleichfalls  als  „romantische 
Charaktere".  Dennoch  bleibt  eine  Fülle  von  seelischen  Tiefblicken  in  den  Aus- 
einandersetzungen R.  H.s  bestehen,  vor  allem  in  den  Kapiteln  „Der  Mensch  in  der 
romantischen  Weltanschauung",  „Romantische  Lebensläufe",  „Brentano"  und  „E.  T. 
A.  Hoffmann".  Divinatorischer  sind  die  Romantiker  als  Menschen  wohl  nie  er- 
gründet worden,  und  gern  vergibt  man  der  Verfasserin,  dass  sie  das  Negative, 
Zerstörende  und  Selbstzerstörende  dieser  Naturen  stärker  betont  als  ihre  positive 
Leistungsfähigkeit.  Zudem  ist  all  diese  Psychologie  auf  romantische  Anschauungen 
selber  gestützt.  Ricarda  H.  hat,  um  die  Welt-,  Kunst-  und  Naturanschaüung  der  jüngeren 
Romantiker  zu  ergründen,  dornige  Pfade  nicht  gescheut  und  eine  Bibliothek  roman- 
tischer und  romantisch  orientierter  Werke  gelesen,  die  selbst  intimen  Kennern  des 
Gebiets  bisher  fremd  geblieben  sind  (vgl.  das  Verzeichnis  S.  365/7).  Gründlich  nützt 
sie  Schriften  und  autobiographische  Aufzeichnungen  von  K.  G.  Carus,  G.  F.  Daumer, 
J.  S.  Kanne,  J.  N.  Ringseis,  Speckter,  J.  Ennemoser,  Ch.  A.  von  Eschenmayer,  E. 
von  Lasaulx,  G.  Malfatti,  Nees  von  Esenbeck,  L.  Oken,  Passavant,  J.  Troxler,  J.  J. 
Wagner,  C.  J.  H.  Windischmann  und  anderen.  Aus  ihnen  schöpft  sie  nicht  nur 
die  Kapitel,  in  denen  extreme  Eigenheiten  romantischer  Anschauung  zum  ersten  Mal 
im  Zusammenhang  und  in  modemer  Beleuchtung  uns  nahegebracht  werden:  „Das 
Tier  in  romantischer  Weltanschauung,"  „Die  romantische  Zahl",  „Romantische  Aerzte". 
Auch  das  wichtigste  Kapitel  des  Buches  „Der  Mensch  in  der  romantischen  Welt- 
anschauung" ist  mit  neuer  Erkenntnis,  die  dort  wurzelt,  gesättigt.  Die  romantische 
Konstruktion  des  Menschen  als  einer  Dreiheit  (Geist,  Seele,  I^eib)  wird  entwickelt 
und  gedeutet,  ihre  physiologische  Begründung  durch  die  drei  Stufen  der  Reproduk- 
tivität,  Irritabilität,  Sensibilität  herangezogen.  Ein  Mittler  oder  Nexus  verbindet  die 
beiden  Pole  des  menschlichen  Wesens,  die  als  Zerebralsystem  und  Ganglien-  oder  sym- 
pathisches System  einander  gegenüberstehen.  Wiederum  sind  die  verschiedenen  roman- 
tischen Symbole  für  diese  polare  Antithese  angegeben.    Geschöpft  aber  ist  aus  ihr  eine 

TT 


606  O.  F.  Walzel,  Romantik. 

neue  Definition  der  Romantik:  sie  ist  eine  Auflehnung  des  Gang-liensystems  gegen  das 
Zerebralsystem,  beginnend  mit  Verlangen  nach  Gleichstellung,  worauf  Ueberwältigung 
des  Zerebralsystems  und  schliesslich,  nach  verübten  Tollheiten  und  Ausschweifungen, 
gänzliche  Erschöpfung  des  Gangliensystems  folgt,  welches  nun  mit  Leichtigkeit 
wieder  unterworfen  werden  kann  (S.  98).  Aus  gleichen  Quellen  ist  geholt,  was  über 
romantisches  Interesse  für  Metallfühlen,  Magnetismus,  Schlaf,  Traum,  Wahnsinn, 
Somnambulismus,  Aberglauben  gesagt  wird.  Und  abermals  ergibt  sich  eine  neue 
Beleuchtung  romantischer  Menschheit:  der  Grundtypus  der  Romantik  ist  entweder 
der  willensstarke  Magnetiseur  oder  die  reizbare  Somnambule.  Leider  erschwert  die 
Verfasserin  ein  Nachprüfen  des  von  ihr  benutzten  Materials,  indem  sie  nirgends  die 
Zitate  bibliographisch  festlegt.  Wer  ihre  Resultate  wissenschaftlich  verwerten  will, 
muss  den  ganzen  Weg,  den  sie  beschritten  hat,  nochmals  begehen;  und  er. muss  es 
um  so  mehr,  da  im  einzelnen  nicht  immer  klar  wird,  wo  romantische  Anschauung 
vorliegt,  und  wo  die  romantisch  weiter  konstruierende  Berichterstatterin  selbständige 
Gedanken  suppliert.  Sehr  bedauerlich!  Denn  sicher  ist  etwa  über  romantische 
Medizin,  über  Brown  und  über  seine  Beziehungen  zur  Naturphilosophie  in  keiner 
Darstellung  der  Romantik  so  viel  gesagt  worden;  auch  die  überraschenden  Be- 
ziehungen romantischer  und  moderner  Medizin  kommen  zur  Sprache  (Ringseis  als 
Vorläufer  der  Bazillentheorie  S.  295).  Gerade  in  diesen  Kapiteln,  die  vom  roman- 
tischen Menschen  zu  romantischen  Theorien  weiterschreiten,  erscheint  die  Romantik 
viel  positiver  und  ergebnisreicher,  so  in  den  Abschnitten  „Nachtseiten  der  Litteratur" 
(mit  feinen  Bemerkungen  über  Hoffmann,  Kleist  und  Werner),  „Katholizismus"  und 
„Romantische  Politik".  Besonders  im  letzten  ist  sehr  gut  herausgearbeitet,  wie  wenig 
die  echte  Romantik  mit  „politischem  und  kirchlichem  Obskurantismus"  zu  tun  hat; 
ebenso  offenbart  eine  ausgezeichnete  Charakteristik  von  Görres,  dass  und  warum  die 
echte  Romantik  niemals  zu  volksfeindlicher  Reaktion  gelangen  konnte.  Das  ganze 
Buch,  in  stilistischer  Hinsicht  nicht  immer  frei  von  Merkmalen  der  Ermüdung,  ist 
künstlerisch  aufgebaut.  Den  Eingang  bezeichnen  stimmungsvolle  Schilderungen 
der  Stätten,  an  die  die  Romantiker  nach  ihrer  „Zerstreuung"  gelangt  sind,  und  eine 
feinsinnige  Darlegung  des  romantischen  Wandertriebes,  der  den  sehnsuchtbeflügelten, 
in  die  Ferne  strebenden  Romantiker  nach  Italien  oder  an  den  Rhein  führt.  Schon 
hier,  wo  alles  ins  Menschliche  getaucht  ist,  nirgends  eine  blosse  Notiz  steht,  enthüllen 
sich  die  Gesichter  der  Romantiker  in  ihren  charakteristischen  Zügen.  Und  tief- 
menschlich nachempfunden  ist  der  Ausgang  („Kampf  und  Niederlage"):  wie  die 
Genossen  sich  allmählig  bewusst  werden,  dass  andere  sie  überholen,  ja  dass  die 
von  ihnen  Besiegten  (wie  J.  H.  Voss)  zu  neuem  siegreichen  Leben  erwachen. 
Hoffnungsvolle  „Ausblicke",  die  das  Unvergängliche  romantischen  Strebens  der  Zu- 
kunft erhalten  wollen,  entlassen  den  Leser.  — 

Friedrich  Schlegel  und  seine  Genossen  wurden  als  Vorläufer 
Nietzsches  von  Landsberg  (8393)  in  Anspruch  genommen.  Nur  ist  es  nicht  ganz 
richtig,  wenn  da  behauptet  wird,  dass  in  der  Romantik  zum  ersten  Mal  eine  Gemeinde 
sich  gebildet  habe,  die  eine  neue  künstlerisch-philosophische  Weltanschauung  an  stelle 
der  christlich-dogmatischen  setzte.  Und  falsch  ist  die  Behauptung,  dass  Fr.  Schlegel 
ein  „Vernunftverächter"  gewesen  sei.  —  Von  Helene  Stöckers  Arbeit  über  die 
Vorläufer  Wackenroders  (8394a)  erschien  der  Anfang  als  Berner  Dissertation;  eine 
Besprechung   findet   besser    statt,    wenn    die  ganze   Studie  zu  erörtern  sein  wird.   — 

Schiller  und  die  Romantik.  Schillers  Einfluss  auf  die  romantische 
Theorie  hat  Basch  (8395)  zu  bestimmen  gesucht.  Die  grosse,  heute  noch  vielfach 
geleugnete  Verwandtschaft  ist  ihm  klar  geworden;  dagegen  glaubt  er  irrigerweise, 
dass  immer  Abhängigkeit  der  Romantiker  vorliege,  wo  Uebereinstimmung  sich  zeigt. 
Die  Frage,  ob  Fr.  Schlegel  nicht  aus  eigenem  oder  mindestens  aus  denselben  Quellen 
schöpfend  zu  verwandten  Resultaten  gelangt  ist,  hat  er  nicht  genügend  erwogen.  — 

Schlegelscher  Kreis.  Von  kleineren  Arbeiten,  die  sich  mit  Novalis 
beschäftigen,  istBölsches  Aufsatz  (8396)  (JBL.  1899  IV  10 :  47)  neugedruckt 
worden.  —  Grösslers  Heftcheu  (8396a)  stützt  die  Charakteristik  des  Dichters 
zunächst  auf  den  „Ofterdingen"  und  glaubt  Züge  von  Goethes  Tasso  hier  wieder- 
zufinden. —  Komorzynskis  Charakteristik  (8397)  bewegt  sich  in  bekannten 
Bahnen;  er  meint,  die  Sehnsucht  bei  Novalis  ziehe  die  modernen  Dichter  zu  ihm.  — 
N  i  p  p  0  1  d  (8399)  hielt  Novalis  mit  den  Dichtem  der  Brüdergemeinde  zusammen.  — 
Russische  Kritik  (8402)  hebt  das  Pathologische  der  Poesie  Hardenbergs  und  ihre 
Verwandtschaft  mit  dem  Symbolismus  der  Neufranzosen  hervor.  —  Die  Biographie 
Friedrich  von  Hardenbergs,  die  Heilborn  1900  veröffentlicht  hat,  fand  aus- 
führliche Kritik  durch  Minor  und  Walzel  (8396  b).  M.  spendet  der 
schriftstellerischen  I^eistung  hohes  Lob,  betont,  dass  ein  geistreiches  Buch  uns, 
wo  von  einem  Dichter  wie  Novalis  die  Rede  ist,  weit  mehr  fördere  als  ein  anderes, 
das   noch   so   exakt  gearbeitet  ist,    kann    indes  H.  von  Willkür  gegenüber  den  Tat- 


O.  F.  Walzel,  Romantik.  607 

Sachen  nicht  freisprechen,  M.  wendet  sich  g'eg-en  das  Zerrbild,  das  H.  von  Caroline 
entwirft,  kann  nicht  finden,  dasa  Schleiermacher  unbedingte,  nackte  Seelenhingabe 
in  der  Freundschaft  gesucht  habe,  hebt  den  Schnitzer  H.s  hervor,  Schleier- 
macher habe  Religion  und  Ethik  untrennbar  verbunden,  bestreitet  H.s  Deutung  des 
sexuellen  Moments  in  Novalis'  Natur  und  ist  überzeugt,  dass  der  geheimnisvolle 
Zauber,  den  Sophie  auf  Novalis  ausgeübt  hat,  sich  mit  Dokumenten  weder  bestätigen 
noch  erklären  lässt.  Novalis'  Idee  eines  freiwilligen  Todes  wird  von  M.  mit  der 
Mystik  in  Zusammenhang  gebracht,  bei  Czepko  von  Reigersfeld  und  bei  Silesius 
festgelegt,  dabei  zugleich  auf  Jean  Pauls  Emanuel  („Hesperus")  hingewiesen.  No- 
valis' Verhältnis  zu  Ooetlie  möchte  M.  nach  Tiecks  Auffassung  beurteilen  (an 
Riemer,  Weimarisches  Sonntagsblatt  1856,  S.  36  ff).  Unzureichend  findet  M.  die 
Besprechung  von  Hardenbergs  Uebersetzungsversuchen  und  seiner  Jugendlyrik, 
um  so  mehr  lobt  er  die  Analyse  der  Hauptwerke.  Zum  Aufsatze  „Europa"  stellt 
M.  eine  Reihe  paralleler  gleichzeitiger  Tendenzen  zusammen.  Er  deutet  ferner 
die  Fremden,  die  in  den  „Lehrlingen  zu  Sais"  das  Urvolk  suchen,  dann  besonders 
ausgiebig  den  Begriff  „Messias  der  Natur"  (Schriften  herausgegeben  von  Tieck 
und  Bülow  3,  126),  insbesondere  durch  den  Hinweis  auf  Schelling,  Steffens  und 
Schleiermacher.  Für  die  Deutung  der  Fragmente  sei  Schelling  viel  zu  wenig  von 
H.  benutzt  worden.  Aus  Ritters  „Fragmenten  aus  dem  Nachlasse  eines  jüngeren 
Physikers"  (Heilborn  S.  135)  wagt  M.  nichts  für  Novalis  in  Anspruch  zu  nehmen. 
Zu  kurz  kämen  bei  H.  die  mathematischen  Fragmente  Hardenbergs.  W.  begnügt 
sich  im  wesentlichen  mit  einer  Analyse  der  Biographie,  setzt  nur  da  und  dort  ein 
Fragezeichen  an,  so  zur  Charakteristik  Sophiens  von  Kühn.  Im  ganzen  gesteht  er 
dem  Verfasser  zu,  sehr  geschickt  gearbeitet  zu  haben,  und  muss  besonders  die  Dar- 
stellung von  Hardenbergs  Philosophie  rühmen.  Kommt  H.  doch  in  gewandter  Ver- 
wertung des  an  sich  sehr  geringfügigen  Materials,  das  ihm  seine  wenig  tief  dringende 
Forschung  lieh,  wesentlich  über  ältere  Darsteller  hinaus.  —  Dagegen  erweise  sich  alles, 
was  Heilborn  über  Ritters  „Fragmente  aus  dem  Nachlasse  eines  jungen  Physikers" 
und  über  ihre  Beziehungen  zu  Novalis  sagt,  als  unverwertbar.  Dem  ganz  unkritisch 
wiedergegebenen  Verzeichnisse  von  Hardenbergs  Bibliothek,  das  H.  bietet,  sucht 
endlich  Walzel  durch  bibliographische  Nachweise  einigen  Wert  zu  leihen.  Minors 
Rezension  (8403)  der  von  Heilborn  besorgten  Ausgabe  von  Hardenbergs  Schriften 
ist  das  Resultat  langjähriger  Vorarbeiten  zu  einer  kritischen  Edition,  die  jetzt 
hoffentlich  bald  in  dem  Verlage  von  Diederichs  erscheinen  wird.  Tief  eindringende 
Kenntnis  des  Materials  und  kritischer  Scharfblick  machen  sie  zu  einem  unent- 
behrlichen Plilfsmittel  der  Forschung,  ganz  abgesehen  von  den  Einwänden,  die  gegen 
das  ^'ngeschick  und  gegen  die  mangelnde  Schulung  H.s  vorgebracht  sind.  An  dieser 
Steile  kann  der  Reichtum  von  Nachweisen  nicht  ausgeschöpft  werden.  Nur  des 
wichtigsten  sei  gedacht:  M.  gibt  —  was  H.  unterlassen  hat  —  ein  Verzeichnis 
des  neuen,  das  in  der  Ausgabe  vorliegt,  und  stellt  ebenso  das  fehlende  zusammen 
(unter  anderem  das  Gedicht  „An  meine  sterbende  Schwester",  das  M.  Novalis 
zuspricht).  Er  beleuchtet  im  einzelnen  die  Lesarten  der  Edition  und  berichtigt  sie 
in  zahlreichen  Fällen,  er  bemängelt  die  Anordnung  der  „Vermischten  Gedichte",  ist 
überzeugt,  dass  H.  unter  die  Jugendgedichte  manches  aufgenommen  hat,  das  Novalis 
nicht  zugehört,  stellt  fest,  dass  die  „Hymnen  an  die  Nacht"  in  der  Fassung  des 
Athenaeums  die  von  Hardenberg  selbst  besorgte  Redaktion,  und  zwar  lediglich  eine 
Kürzung  der  handschriftlichen  Form  darstellen,  legt  dar,  in  wie  gänzlich  verfehlter 
Form  der  „Blütenstaub"  von  H.  mitgeteilt  ist.  Nachgewiesen  wird  im  Goethe-  und 
Schillerarchiv  zu  Weimar  ein  Fragment  des  zweiten  Teils  des  „Ofterdingen"  aus 
Loebens  Nachlass;  betont  wird  die  Sorgfalt,  die  an  die  erste  Ausgabe  von  Novalis' 
Schriften  von  den  Herausgebern  gewendet  worden  ist ;  zur  Sprache  des  „Ofterdingen" 
verweist  M.  auf  Joh.  Grimm  „lieber  den  Goldbergbau  zu  Eula"  und  auf  Heinrich 
Veiths  „Deutsches  Bergwörterbuch";  Busses  Fabeleien  über  die  Entstehung  der 
„Hymne  an  die  Nacht"  werden  aufgedeckt;  dass  Novalis  katholisch  empfunden  und 
gedacht  hat,  ist  ausführlich  erörtert  und  begründet;  die  Handschrift  des  zwölften 
geistlichen  Liedes  wird  der  Zeit  nach  dem  4.  August  18(K)  zugewiesen;  endlich  be- 
lehrt ein  von  M.  abgedruckter  Brief  Fr.  Schlegels  an  Reimer  vom  19.  März  1827, 
dass  Fr.  Schlegel  an  der  vierten  Ausgabe  von  Hardenbergs  Schriften  nicht  beteiligt 
war,  also  den  Aufsatz  „Europa"  hier  nicht  eingefügt  hat.  Walz  eis  Rezension 
bekämpft  H.s  Prinzip,  überall  wo  Handschriften  vorliegen,  diese  wiederzugeben 
und  nicht  die  ersten  Drucke  zu  berücksichtigen  so  vor  allem  gelegentlich  der 
„Hymnen  an  die  Nacht"  und  des  „Blütenstaubs".  Er  stellt  Notizen  zusammen,  die  die 
Entstehungs-  und  Druckgeschichte  des  „Blütenstaubs"  erläutern,  und  kommt  zu  dem 
Schlüsse,  dass  die  von  H.  unter  dem  Titel  „Blütenstaub"  abgedruckten  Papiere 
wahrscheinlich  überhaupt  nicht  das  Manuskript  sind,  das  Novalis  für  das  Athenaeum 
eingesandt    hat.     Dem  Abdruck   von  Hardenbergs  handschriftlichen  Aufzeichnungen 


608  O.  F.  Walzel,  Romantik. 

zum  Ofterding-en  (Bd.  1,  S.  195)  weist  W.  eine  Fülle  von  Versehen  nach,  ins- 
besondere aber  eine  falsche  Anordnung.  Innerhalb  der  Gedichte  werden  dann, 
soweit  Drucke  oder  Manuskripte  der  Königlichen  Bibliothek  zu  Berlin  H.s  Vor- 
lage waren,  weitere  B^ehler  angemerkt;  dann  wird  das  Verzeichnis  der  Jugend- 
gedichte (Bd.  1  S.  464—75)  gemustert,  wobei  die  engen  Beziehungen  des  Anfängers 
Novalis  zu  Wielands  Dichtungen  hervorgehoben  sind;  zwei  von  H.  nicht  auf- 
genommene Jugendgedichte  „Bey  dem  Falckenstein  einem  alten  Ritterschlosse  am 
Harz"  und  „Armenmitleid"  kommen  zum  ersten  Abdruck.  Der  Fragmentenmasse 
des  zweiten  Bandes  scheint,  wie  W.  vermutet,  H.  kritiklos  eine  Menge  von  Ex- 
zerpten zugewiesen  zu  haben.  So  enthüllen  sich  die  S.  65 ff.  abgedruckten  Notizen  als 
Exzerpte  aus  Hemsterhuis'  Aufsatz  „Sur  l'homme  et  ses  rapports"  und  aus  seiner 
„Lettre  sur  les  desirs."  Auch  hier  hat  H.  die  richtige  Reihenfolge  verfehlt.  Eine 
Zusammenstellung  von  Hardenbergs  Exzerpten  und  des  Textes  von  Hemsterhuis  er- 
härtet die  Behauptung  und  zeigt  zugleich,  wie  Hardenberg  exzerpiert  hat.  — 

Ein  politisches  Schreiben  A.  W.  Schlegels  an  Metternich  (Stockholm, 
Anfang  1813)  wurde  von  L.  Schmidt  nach  dem  Dresdener  Konzept  abgedruckt 
(8404).  Es  teilt  zwei  Gespräche  mit  dem  Kronprinzen  von  Schweden  mit  und  will 
Oesterreich  bewegen,  von  Napoleon  abzufallen.  Oesterreich  solle  nicht  in  einen 
Krieg  verwickelt  werden ;  aber  seine  Frontänderung  „würde  Preussen  sich  selbst 
zurückgeben".  —  Die  in  der  Bibliographie  als  N.  8405  a  gebuchte  Notiz  ist  im 
wesentlichen  schon  JBL.  1900  IV  10  :  14  vorweggenommen.  —  Die  Verdienste, 
die  A.  W.  Schlegel  um  Dante  sich  erworben  hat,  erörtert  mit  der  ihm  eigenen 
sachkundigen  Exaktheit  Sulger-Gebing  (8405) :  sowohl  in  der  Behandlung 
als  in  der  Beurteilung  Dantes  tritt  durch  W.  Schlegel  das  künstlerische  Element 
zum  ersten  Mal  in  die  deutsche  Dantelitteratur.  Seine  Vorgänger  Meinhard, 
Bachenschwanz,  Jagemann  (von  denen  W.  Schlegel  nur  den  ersten  gekannt 
zu  haben  scheint)  stehen  Dante  gegenüber  auf  dem  kühlen  verstandesmässigen 
Standpunkt  der  Aufklärung.  W.  Schlegel  sucht,  ein  echter  Schüler  Herders,  Dante 
individuell  und  historisch  zu  erfassen;  freilich  ist  er  auch  wieder  ganz  selbständig, 
wenn  er  Herdersche  Kunstauffassung  auf  Dante  anwendet,  da  ja  Herder  zu  Dante 
kein  Verhältnis  hatte.  Merkwürdigerweise  hat  Schlegel,  der  Formkünstler,  seinen 
Nachfolgern  (sie  sind  S.  104  verzeichnet)  überlassen,  die  Terzine  Dantes  genau 
nachzubilden;  die  ins  Mystische  hinüberlangende  Deutung  der  Terzinenform,  die 
Schlegel  in  den  Berliner  Vorlesungen  gibt,  war  ihm  augenscheinlich  zurzeit  seiner 
Uebersetzung  Dantes  noch  nicht  aufgegangen.  S.-G.  verzeichnet  die  Ausgaben 
Dantes,  die  Schlegel  benutzt  hat,  dann  gibt  er  —  Böcking  und  Reinhold  Köhler 
ergänzend  —  eine  Bibliographie  der  einzelnen  Uebersetzungsfragmente  Schlegels 
und  betrachtet  nach  vier  Gesichtspunkten  die  Besserungen,  die  Schlegel  in  späteren 
Fassungen  bietet:  1.  möglichste  Annäherung  an  den  Urtext,  2.  Rücksicht  auf  leichten 
Fluss  des  Verses  und  auf  sprachliche  Schönheit,  3.  Streben  nach  möglichst  deutscher 
Fassung,  4.  Rücksicht  auf  den  Reim.  Im  ganzen  ist  die  Uebersetzung  nach  S.-G.s 
Urteil  recht  frei,  nicht  arm  an  Zutaten,  bewusst  archaisierend,  unrichtig  aber  nur 
an  Einer  Stelle.  Ihren  Wert  beleuchtet  eine  Zusammenstellung  der  Uebertragungen 
von  Inferno  V,  103  durch  Meinhard,  Bachenschwanz,  Jagemann  und  Schlegel.  Ja  S.-G. 
meint,  Schlegel  hätte,  wäre  er  mit  einer  vollständigen  Uebersetzung  Dantes  hervor- 
getreten, ebenso  das  Beste  geliefert  wie  in  seiner  Uebertragung  Shakespeares. 
Angefügt  sind  einige  Bemerkungen  über  die  Uebersetzungen  Dantescher  Lyrika, 
deren  Auswahl  die  minderwertige  lyrische  Begabung  Schlegels  von  neuem  beweise. 
Ausführlich  analysiert  S.-G.  zuletzt,  was  Schlegel  über  Dante  gesagt  hat  und  schätzt 
es  hoch  ein.  Er  verzeichnet  auch  die  von  Schlegel  für  die  Aufsätze  über  Dante 
benutzte  Litteratur.  Im  ganzen  scheinen  ihn  W.  Schlegels  Aeusserungen  über 
Dante  in  Bürgers  „Akademie"  und  in  den  „Hören"  unmittelbarer,  echter,  wahrer 
als  die  späteren,  so  etwa  die  der  Berliner  Vorlesungen.  Einen  Einfluss  Dantes  auf 
Schlegels  Dichten  möchte  er  nicht  annehmen.  Dagegen  zeigt  er  eine  Parallele  von 
„Wallensteins  Tod"    (V,  186  ff.)  und  von  Schlegels  „Prometheus"  (Vers  73  ff.)  auf.  — 

Den  Namen  von  Friedrich  Schlegels  Lucinde  möchte  S  t  a  n  g  e  r 
(8406)  aus  Tiecks  „Lovell"  (Schriften  6,  S.  300)  ableiten;  von  A.  Hubers  natur-, 
philosophischer  Deutung  weiss  er  nichts.  — 

Tiecks  Roman  „W^illiam  Lovell"  ist  durch  Hassler  (8410)  in  sorg- 
samer» und  gediegener  Weise  untersucht  und  mit  seiner  Quelle,  dem  „Paysan 
perverti"  des  Restif  de  la  Bretonne,  verglichen  worden.  Auf  69  Seiten  entwickelt  H. 
ausführlich  die  Verschiedenheiten  der  drei  Ausgaben  des  „Lovell"  von  1795—96, 
1813—14,  1828.  Die  hier  geleistete  Arbeit  kommt  einer  kritischen  Ausgabe  gleich, 
ja  übertrifft  sie,  da  nicht  nur  die  Lesarten  gegeben,  sondern  die  Textabweichungen 
zugleich  rubriziert  und  auf  ihre  vermutlichen  Gründe  zurückgeleitet  werden.  Die 
zweite  Ausgabe  lässt  69  Briefe  ganz  fort,  kürzt  die  anderen  durch  Streichung  einzelner 


C.  F.  Walzel,  llomantik.  600 

Stellen,  besonders  sittlich  anstössiger,  durch  Beseitigfung*  gelehrten  und  allzu  senti- 
mentalen Beiwerks,  unreifer  Reflexionen  und  Urteile,  kürzt  endlich  aus  formellen 
Gründen;  ändert  ferner,  wo  Tieck  durch  seine  italienische  Reise  eine  bessere  Kenntnis 
des  Lokals  sich  erworben  liatte,  aber  auch,  wo  er  Anstossiges  mildern  wollte,  endlich 
aus  inneren  und  aus  stilistischen  Gründen;  hinzugefügt  ist  nur  sehr  wenig.  Die 
letzte  Ausgabe  nimmt  einzelnes  wieder  auf,  das  in  der  zweiten  gestrichen  worden 
war,  so  25  ganze  Briefe;  die  Aenderungen  im  Detail  sind  geringfügig.  Tabellen  ver- 
anschaulichen das  Verhältnis  der  drei  Editionen.  Aehnlich  und  in  gleichem  Umfange 
behandelt  H.  den  Roman  Restifs,  vergleicht  ihn  mit  der  „Paysanne  pervertie", 
bespricht  die  ödition  adaptee  und  die  kombinierte  Ausgabe  von  „Paysan"  und 
,, Paysanne",  legt  das  Verhältnis  des  „Paysan"  zu  Restifs  autobiographischen  Dar- 
stellungen „Drame  de  la  vie"  und  „Monsieur  Nicolas"  dar.  Den  Abschlu.ss  bildet 
eine  Ergründung-  der  Abhängigkeit  Tiecks  von  Restif  (S.  137—67):  Briefe  der 
handelnden  Personen  berichten  denselben  Vorgang  da  wie  dort;  ein  junger  un- 
erfahrener Mensch  von  ursprünglich  edlem  Charakter,  al)er  sehr  reizbarem 
Temperament  kommt  beidemal  aus  engem  Leben  in  den  Strudel  der  Welt,  wird  plan- 
mässig  verführt,  sinkt  von  Stufe  zu  Stufe  bis  zum  moralischen  Bankrott.  Wie  die 
beiden  Helden  sind  auch  die  beiden  Verführer  verwandt,  ja  sogar  die  Mehrzahl  der  Neben- 
personen. Die  Abhängigkeit  geht  gelegentlich  so  weit,  dass  Tieck  Restifs  Vergleich 
des  Lebens  mit  dem  Theater,  der  Menschen  mit  maskierten  Spielern  vierzehnmal  wieder- 
holt. Dennoch  ist  vieles  nicht  benutzt,  die  Darstelluhgsart  verschieden,  das  Sinnliche 
weit  weniger  derb  gezeichnet.  Der  Schwerpunkt  ist  von  den  Handlungen  des 
Helden  auf  sein  Seelenleben  übertragen;  der  Philosoph  Lovell  ist  dem  Dichter 
wichtiger  als  der  Verbrecher.  Und  zwar,  weil  Tieck  sich  selbst  in  Lovell  zeichnet. 
Seelenkämpfe  zu  schildern  bemüht,  gibt  Tieck  zwei  Variationen  von  Lovells  Charakter 
(Balder  und  Burton).  Ganz  neu  ist  Andrea,  der  auf  Tiecks  Hallenser  Studienfreund 
Wiesel  zurückgeht,  und  durch  den  der  Roman  ins  Fahrwasser  von  Schillers  „Geister- 
seher" kommt.  Benutzt  hat  Tieck  wahrscheinlich  die  adaptierte  Ausgabe  des  „Paysan 
perverti".  —  Tiecks  ,,Vittoria  Accorombona"  wurde  von  Landau  (8411)  mit  ihrer 
Quelle  verglichen,  mit  John  Websters  Drama  „The  white  devil"  (1612),  das  Tieck 
übrigens  selbst  abfällig  beurteilte.  Er  hat  denn  auch  die  Heldin  „in  dem 
Masse,  als  Webster  sie  herabsetzte,  erhöht  und  beinahe  zum  Engel  gemacht." 
Sehr  gehoben  ist  bei  Tieck  auch  der  Herzog  von  Bracciano.  Auf  Vittoria  und 
auf  ihre  Umgebung  hat  Tieck  Züge  romantischer  Kultur  und  Geselligkeit  über- 
tragen. —  Für  den  Lyriker  Tieck  möchte  Mi  essner  (8412)  eine  Lanze  brechen. 
Zu  sehr  habe  man  bisher  betont,  dass  das  Wesentliche  Tieckscher  Verse  in  ihrer 
Klangwirkung  bestehe  und  der  Inhalt  nur  in  zweiter  Linie  in  Betracht  komme.  M. 
selbst  will  mehr  auf  die  Analyse  der  Motive  und  der  Ausdrucksmittel  (soweit  sie 
nicht  in  das  von  anderen  genügend  erörterte  Gebiet  des  Reimes  und  des  Strophen- 
baus gehören)  eingehen,  dabei  die  inneren  und  äusseren  Ursachen  von  Tiecks 
Schaffen  erwägen.  Das  Resultat  der  Arbeit  (M.s  Schlusswort  S.  103/6  umschreibt  es) 
dürfte  indes  von  der  bislang  geltenden  Anschauung  wenig  abweichen:  Tieck,  aus- 
gehend von  einem  Protest  gegen  die  platten  Wirklichkeitslyriker  seiner  Zeit,  gelangte 
zu  einer  Ueberschätzung  des  Phantastischen,  ebenso  von  einer  Auflehnung  gegen 
antiken  Schönheitskultus  zu  altdeutscher  und  zu  romantischer  Dichtung.  Rasch 
schaffend,  gab  er  der  Phantasie  zu  grossen  Spielraum  und  verfiel  auf  regelloses 
Aneinanderreihen  von  Bilderketten,  ohne  das  Durchlebte  zum  Kunstwerk  reifen  zu 
lassen.  Auch  die  altdeutsche  Poesie,  voran  der  Minnesang,  trieb  ihn  nur  in  gleicher 
Richtung  weiter.  Seine  Phantasie,  vom  Leben  zu  wenig  genährt,  drängte  ihn  zum 
Tart  pour  l'art;  er  durchlebte  an  sich  die  Schicksale  der  Schlesier;  nicht  glückte 
ihm  organische  Verbindung  des  Bildes  mit  der  gewollten  Klangwirkung.  Das 
Gewagte  der  Klangmalerei  seiner  erdentrückten  Dichtungen  empfand  er  selbst  nicht. 
Dennoch  möchte  M.  behaupten,  dass  Tieck  „aus  diesem  Zauberwalde  mit  der  Intuition 
eines  grossen  Künstlers  bisweilen  'Bilderchen'  von  märchenhafter  Pracht  in  das 
Gärtchen  seiner  Poesie  verpflanzte."  Was  Tieck  aber  an  falscher  Stelle  und  in  un- 
gehörige Verbindung  gebracht  hat,  das  ist  später  getrennt  und  am  rechten  Ort  durch 
Heine  vor  allem  zu  seinem  Rechte  gekommen.  So  M.!  Vielleicht  hätte  er  besser 
getan,  ein  Werturteil  über  Tiecks  Lyrik  nicht  zum  Angelpunkt  seiner  Untersuchung 
zu  machen,  sondern  die  Tatsachen  allein  sprechen  zu  lassen.  Die  stete  Bewertung 
einzelner  Motive  und  Formen  beeinträchtigt  durch  ihre  Subjektivität  trotz  aller 
Feinheit  den  Eindruck  der  sorgamen  Studie.  Sie  beginnt  mit  einem  Ueberblick 
über  die  theoretischen  Ansichten  Tiecks  vom  Wesen  der  Lyrik,  betrachtet  die  Stellung, 
die  der  Lyrik  innerhalb  seiner  Dichtung  zukommt,  und  teilt  die  lyrischen  Gedichte 
Tiecks  in  vier  Gruppen  stofflicher  Art:  W^eltschmerzgedichte  (Lovellton),  Natur- 
gedichte, Gedichte  über  die  Kunst,  Scherzgedichte;  in  jeder  Gruppe  wird  chrono- 
logisch  vorgegangen.    Die  zweite  Hälfte  der  Arbeit  prüft  die  Ausdrucksmittel,   aus- 


610  0.  R  Walzel,  Romantik. 

gehend  von  einer  Betrachtung*  der  Phantasie  Tiecks,  Was  hier  über  seine  Metaphern, 
über  Licht  und  Farben  und  über  Klangwirkungen  gesagt  wird,  bildet  eine  wertvolle 
Ergänzung  von  Petrichs  bekannter  Darlegung  des  romantischen  Stils.  Zweifelhaft 
bleibt  nur  der  Wert  der  statistischen  Angaben.  In  diesem  Rahmen  gedenkt  M.  der 
Einwirkungen  des  Minnesangs,  der  Renaissancelyrik,  des  Hains,  dann  auch  Jakob 
Böhmes.  Analogien  in  moderner  Dichtung  werden  herbeigezogen.  Dagegen  ver- 
missen die  Rezensenten  M  a  y  n  c  und  Komorzynski  eine  ausgiebigere  Beachtung 
des  Einflusses,  den  Tiecks  I^yrik  auf  die  jüngeren  Romantiker  ausgeübt  hat,  über- 
haupt Seitenblicke  auf  die  Lyrik  der  Zeitgenossen.  —  Ranftls  Monographie  über 
Tiecks  „Genoveva"  (8413)  wurde  von  Steig  sehr  rühmend  besprochen  und 
analysiert.  Nur  zwei  Berichtigungen  ergaben  sich  dem  Rezensenten,  der  besonders 
die  Behandlung  des  Verhältnisses  von  Müllers  „Golo  und  Genoveva"  zu  Tiecks  Drama 
billigt.  —  Seine  Studien  über  Tiecks  Beziehungen  zu  Ben  Jonson  (JBL.  1900  IV  10:42) 
setzte  Stanger  (8414)  fort  und  brachte  sie  zum  Abschluss.  Sehr  breit  und  wenig 
übersichtlich  entwickelt  er  das  Verhältnis  von  Tiecks  Fragment  „Anti-Faust  oder 
Geschichte  eines  dummen  Teufels"  zu  Jonsons  „The  devil  is  an  ass".  Die  wesent- 
lichsten Resultate,  insbesondere  der  Hinweis  auf  Goethes  „Götter,  Helden  und  Wieland" 
als  zweite  Quelle,  sind  von  Haym  vorweggenommen.  Dankenswert  sind  die  reichen 
Mitteilungen  über  die  Vorgeschichte  und  über  die  eigentliche  Veranlassung  der 
Satire,  nämlich  über  Heinrich  Becks  „Kamäleon".  Verwertet  sind  ungedruckte  Briefe 
der  Romantiker.  Abschliessend  bemerkt  St.,  dass  Jonson  von  1793 — 1801  Tiecks  Liebling 
und  Lehrer  gewesen  ist;  fortan  wandte  er  sich  Shakespeare  zu.  „Je  stärker  er 
Romantiker  wurde,  desto  mehr  musste  er  die  wirkliche  Welt  Ben  Jonsons  verlassen 
und  sich  eine  künstliche  schaffen,  wie  er  sie  in  den  meisten  Dichtungen  Shake- 
speares fand."  Die  Anregungen  im  Sinne  Jonsons,  die  Tieck  noch  über  den 
oben  bezeichneten  Termin  hinaus  anderen  gab,  sind  zuletzt  gebucht,  vor  g,llem 
Baudissins  Uebersetzungswerk  „Ben  Jonson  und  seine  Schule".  —  Nachträglich 
möchte  Stanger  (StVLG.  2,  S.  230/1)  noch  Tiecks  Lovell  auf  die  Hauptperson  von 
Jonsons  Lustspiel  „The  new  inn"  zurückführen,  den  „melancholy  guest"  Lovell.  — 
Zelaks  Arbeit  über  Tieck  und  Shakespeare  (8415)  (JBL.  1900  IV  10:54)  war  mir 
auch  jetzt  noch  nicht  zugänglich.  —  Erich  Schmidts  (8416)  Aufsatz  „Die  Ent- 
deckung Nürnbergs"  wurde  neugedruckt.  — 

Die  Heidelberger  Romantik,  ihre  inneren  Beziehungen  zur  Früh- 
romantik und  die  Unterschiede  beider  Gruppen  sucht  im  allgemeinen  Bahon 
(8417)  zu  charakterisieren.  Die  Frühromantik  ist  in  ihrem  Wesen  nicht  übel  erfasst, 
dennoch  laufen  einige  falsche  Generalisationen  unter,  und  wenn  als  Hauptunterschied 
hervorgehoben  wird,  dass  der  Heidelberger  Roman tismus  „combatif",  das  heisst 
politisch-national  war,  so  bleibt  doch  wiederum  Tatsache,  dass  die  Frühromantiker 
gleichzeitig,  ja  früher  ins  politische  Lager  übergegangen  sind.  —  Zur  Geschichte 
der  „Heidelberger  Jahrbücher"  hat  Steig  (8418)  reiches  ungedrucktes  Material  zu- 
sammengebracht. Nicht  weniger  als  100  Briefe  aus  den  Jahren  1807 — 16  gewähren 
ergebnisvolle  Blicke  hinter  die  Kulissen  des  Unternehmens.  Jean  Paul,  Wilhelm 
Schlegel,  Arnim,  Bettina,  die  Brüder  Grimm,  Creuzer,  Windischmann,  Solger, 
Büsching,  Wilken,  Hörn,  Böckh,  E.  Wagner,  K.  Justi,  A.  F.  Bernhardi,  der  Verleger 
Zimmer  und  andere  sind  mit  Schriftstücken  vertreten.  Ja  sogar  ein  Postskript 
Arnims  an  Brentano  erscheint  als  Ergänzung  zu  St.s  bekannter  Veröffentlichung 
(S.  274/5).  Ferner  kann  St.  aus  dem  heute  sehr  selten  gewordenen,  für  die  Mitarbeiter 
bestimmten  „Plan  der  Heidelbergischen  Jahrbücher  der  Literatur"  das  wichtigste  ab- 
drucken. Die  Publikation  ist  eine  wichtige  Urkundensammlung  zur  Geschichte  der 
Romantik  und  der  Wissenschaft;  bei  der  Anonymität  der  meisten  Beiträge  zu  den 
„Jahrbüchern"  gibt  sie  endlich  die  Möglichkeit  zu  sicheren  Bestimmungen  der  Ver- 
fasser einzelner  Rezensionen.  — 

Bettin ens  Beziehungen  zu  König  Friedrich  Wilhelm  IV.  sind  jetzt  durch  eine 
Reihe  von  Dokumenten  verdeutlicht  worden,  die  Geiger  (8419)  im  königlichen  Haus- 
archiv zu  Charlottenburg,  im  geheimen  Staatsarchiv  zu  Berlin  und  auf  der  Berliner 
königlichen  Bibliothek  aufgespürt  hat.  Er  kann  unter  anderem  27  Briefe  Bettinens 
an  den  König  vorlegen  (zwei  Antworten  des  Königs,  ferner  mehrere  Stücke  aus  dem 
Briefwechsel  Bettinens  und  Adolf  Stahrs,  einen  Brief  George  Sands  an  Bettine).  Alle 
diese  Papiere  sind  in  zusammenhängender  Darstellung  eingehend  erörtert,  insbesondere 
mit  Verwertung  der  Tagebücher  Vamhagens.  Das  Königsbuch  in  seinen  beiden 
Teilen,  die  G.  charakterisiert  und  analysiert,  Bettinens  Eintreten  für  die  Brüder 
Grimm  und  für  Dahlmann,  die  Geschichte  des  „Frühlingskranzes",  Bettinens  poli- 
tisches Wirken,  ihr  Interesse  für  die  Polen  und  ihr  Mühen  um  Kinkels  Befreiung 
bilden  im  wesentlichen  den  Inhalt  des  Buches.  Auch  ihr  Goethemonument  spielt 
herein.  Im  Anhang  wiederholt  G.  seinen  Nachweisversuch  von  1894  (JBL.  1894  IV  10 :  58), 
dass  Bettine   am   4.  April  1785   (und   nicht  1788)   geboren  sei,    ferner  bringt  er  den 


0.  K.  Walzol,  Romantik.  Gll 

Unten  (N.  8420)  analysierten  Aufsatz  nochmals  /.um  Abdruck.  —  Geigers  VeröfTent- 
lichun<»'  ist  vor  allem  von  der  Fresse  stark  beachtet  worden.  Für  Poppenberg  (8421)  ist 
die  Söjährig-e,  die  diese  Blätter  geschrieben  hat,  noch  immer  das  üoethekind:  im 
Ueberschwang  des  Fiihlens,  im  Traumhaften,  im  Chaotischen  des  Gedankens,  in  der 
Naivetät,  in  der  selbstverständlichen  gar  nicht  anfechtbaren  Illusionssicherheit  ihrer 
inneren  Reiche,  die  ihr  viel  wiiklicher,  echter,  lebensbestimmender  scheinen  als  alle 
sichtbare  Wirklichkeit  und  alle  Vernunftüberlegung.  Sie  schafft  sich  aus  eigener 
Phantasie  einen  König,  der  ihr  höhere  Wirklichkeit  ist  als  der  im  Berliner  Schlüss. 
Ihr  Daimonion  treibt  sie,  zu  diesem  König  als  Schutzflehende  und  Fürbitterin  der  Unter- 
drückten ihre  Stimme  zu  erheben.  Sie  begnügt  sich  nicht  mit  dem  feierlichen 
Faltenwurf  und  den  grossen  Gesten  seelischer  Rhetorik,  sie  kann  in  Momenten,  in 
denen  es  ilrauf  ankommt,  dialektische,  fast  diplomatische  Ueberredungsgabe  gewinnen. 
Daneben  finden  sich  genrehaft-idyllische  Züge.  F'ür  den  Romantiker  in  Friedrich 
Wilhelm  IV.  hatte  diese  „gläubige  Semelo-  und  Alkmeneverehrung"  verführerischen 
Reiz.  Er  suchte  ihre  Sprache  zu  sprechen.  Aber  er  musste  zuletzt  doch  seine  Vor- 
stellungswelt der  ihrigen  entgegenhalten  und  ablehnen,  was  sie  verlangte.  Eine  Des- 
illusioniorung  konnte  denn  auch  bei  Bettine  nicht  ausbleiben.  —  R.  M.  Meyer 
(König  und  Dichterin:  Nation^.  20,  S.  152/3)  richtet  seinen  Blick  vor  allem  auf  die 
negativen  Ergebnisse  des  Briefwechsels  und  charakterisiert  Bettinen  und  Friedrich 
Wiliielm  IV.:  „Dilettanten  beide,  beide  in  grossen  Gefühlen  schwelgend,  beide 
allzu  hochmütig  die  Wirklichkeit,  die  plumpe  Realität  verachtend!  Sie  wusste 
sich  an  ihnen  zu  rächen,  die  grobe  Wirklichkeit".  —  Auch  Wittmann  (8423) 
sucht  den  Inhalt  der  Briefe  charakterisierend  auszuschöpfen  und  meint,  mancher 
(regner  Bettinens  werde  durch  das  Buch  bekehrt  werden.  —  Bettinens  Beziehungen 
zu  Goethe  schilderte  feinfühlig  J.  Fränkel  (8419a).  Er  verwertete  ausgiebig  die  im 
14.  Bande  der  Schriften  der  Goethegesellschaft  zum  ersten  Male  abgedruckten  Papiere, 
hob  hervor,  wie  ganz  anders  Goethes  erste  Begegnung  mit  Bettinen  verläuft  als  sein 
Zusanunentreffen  mit  Grillparzer,  Heine,  Mickiewicz,  Odyniec,  verweilte  am  längsten 
bei  den  seelischen  P]rlebnissen,  die  Goethes  Tod  in  Bettinen  auslöste,  und  suchte 
endlich  die  beiden  Monumente,  die  sie  Goethe  gestiftet  hat,  den  ,, Briefwechsel  mit 
einem  Kinde"  und  ihr  Goethedenkmal,  in  ihrem  Wesen  zu  erfassen.  —  Dass  Bettine 
an  J.  L.  S.  Bartholdys  Buch  „Der  Krieg  der  Tyroler  Landleute  im  Jahre  1809" 
(Berlin,  J.  E.  Hitzig  1814)  mitgearbeitet  habe,  machen  —  wie  Geiger  (8420)  an- 
nimmt —  zwei  Stellen  ihres  „llius  Pamphilius"  wahrscheinlich  (Bd.  2,  S.  135,  170). 
Betthia  selbst  spricht  von  einem  Buche,  zu  dem  sie  den  Bericht  über  Hofei*s  Tod, 
dann  Notizen,  Lieder,  kleine  Zeitungsnachrichten  beigesteuert  habe.  Und  wirklich 
möchte  G.,  vor  allem  durch  Verwertung  von  „Goethes  Briefwechsel  mit  einem 
Kinde",  diese  Beisteuer  in  Bartholdys  Buch  nachweisen.  — 

Dass  Arnims  „Päpstin  Johanna"  nicht  ausschliesslich  auf  Schernbergs 
Spiel  zurückgehe,  sondern  vielleicht  auch  auf  einer  älteren  deutschen  Quelle  beruhe, 
möchte  Speck  (8424)  annehmen.  Motive  der  Merlinsage,  die  bei  Schernberg  fehlen, 
seien  ferner  wohl  von  Arnim  hinzugetan  worden.  Erweitert  aber  sind  gerade  diese 
Motive  der  Merlinsage  durch  Momente  der  Homunkulusidee.  Sp.  möchte  annehmen, 
dass  der  romantische  Philosoph  J.  J.  Wagner,  der  ja  vielleicht  an  der  Ent- 
stehung von  Goethes  Homunkulus  seinen  Anteil  hat,  auch  hier  Stoffgeber  gewesen 
ist.  Die  Entstehungsgeschichte  von  Arnims  „Päpstin  Johanna",  die  Sp.  sich  zurecht- 
legt, bedürfte  wohl  eindringlicherer  Begründung,  um  glaubhaft  zu  sein.  —  Ein  zu 
wohltätigem  Zwecke  verfasstes  Gedicht  Arnims,  „Bittschrift  für  ein  armes  kleines 
Mädchen,  das  zur  Ernährung  einer  kranken  Mutter  Weihrauch  zum  Verkauf  herum- 
trägt", veröffentlichte  Steig  (8425).  Er  weist  es  dem  Winter  1810  auf  1811  zu,  zeigt, 
wie  weit  Arnims  Bemühen  von  Erfolg  war,  und  glaubt  auch  noch  in  Brentanos 
„Philister"  Beziehungen  zu  diesem  Bemühen  zu  finden.  Ist  doch  die  erste  Ausgabe 
des  „Philisters"  zum  „Besten  einer  armen  Familie"  gedruckt  worden.  — 

Die  Monographie  über  Brentanos  „Ponce",  die  R  o  e  t  h  e  (8429)  im 
Vorjahr  veröffentlicht  hat,  wurde  von  Walzel  ausführlich  analysiert  und  auf  ihre 
methodische  Bedeutung  geprüft,  zum  Vergleich  auch  Steigs  Druck  der  Bühnen- 
bearbeitung des  „Ponce"  (8428)  herangeholt.  Kleineren  Berichtigungen  von  Stei^ 
Veröffentlichung  fügt  W.  die  Frage  an,  wie  sich  vom  Standpunkt  der  Bühnentechnik 
„Ponce"  zu  der  späteren  Bearbeitung  verhalte,  und  möchte  die  Trivialisierung  der 
Bühnenbearbeitung  auf  die  Notwendigkeit  zurückführen,  ein  Produkt,  dessen  Reiz 
nur  ein  engster  Zirkel  ästhetisch  Geniessender  nachfühlen  kann,  durch  Zugeständ- 
nisse an  das  Publikum  bühnenfähig  zu  machen.  Die  patriotische  Tendenz  der 
Bearbeitung  hingegen  scheint  ihm  zu  tief  in  Brentanos  Wesen  begründet,  als  dass  er 
von  Effekthascherei  reden  möchte.  Endlich  legt  W.  dar,  in  welchem  Zusammenhang 
das  Weimarer  Preisausschreiben  und  der  dadurch  veranlasste  „Ponce"  mit  Schillers 
Theorie   des  Lustspiels   steht,    wie   diese  Theorie  auch  den  Schlegel  eignet,    und  wie 

Jahresberichte  für  neuere  deutsche  Litteraturgeschicht«.    XIIL  "^g 


612  0.  F.  Walzel,  Romantik. 

Brentano  als  Anhäng-er  und  Schüler  der  Schleg-el  versucht  hat,  den  Gedanken  einer 
auf  „geistreiche  Freiheit  des  Gemüts"  zielenden  Komödie  durch  ein  Drama  des  Wort- 
witzes zu  verwirklichen.  Ausführlicher  noch  und  eingehender  beleuchtet  Minors 
Anzeige  der  Arbeiten  von  Roethe  und  Steig  die  Theorie  des  Lustspiels,  die  Schiller 
und  den  Frühromantikern  eigen  ist,  weist  noch  auf  Aussprüche  Körners  hin  und  auf 
Tiecks  „Briefe  über  Shakespeare",  an  die  Brentanos  Vorerinnerung  wörtlich  sich  an- 
lehnt, gibt  reichliche  Notizen  zur  Geschichte  des  Interesses,  das  in  romantischen 
Kreisen  dem  Freisausschreiben  entgegeng-ebracht  worden  ist,  hält  es  endlich  für  aus- 
gemacht, dass  auch  Sophie  Bernhardi  sich  an  dem  Wettbewerb  beteiligt  habe  (vgl. 
Schriften  der  Goethegesellschaft  13,  S.  122).  Roethes  Charakteristik  des  Wortwitzes 
im  Ponce  wird  von  M.  durch  Hinweise  auf  die  romantischen  Voraussetzungen  solcher 
Witzspiele,  insbesondere  durch  eine  Zusammenstellung  von  Fragmenten  Fr.  Schlegels 
erweitert,  die  vom  Witze  sprechen.  Endlich  verweilt  M.  bei  der  Frage  nach  der 
Quelle,  bringt  Ergänzungen  zur  Motivenforschung,  hebt  ausdrücklich  hervor,  dass  er 
Roethes  ausgezeichneter  Charakteristik  des  Helden  und  der  Entwicklung  des  romantischen 
Spieltriebs  im  „Ponce",  in  Kleists  „Käthchen"  und  „Homburg",  in]Halms  „Griseldis" 
nichts  zuzufügen  habe,  und  erwägt,  mannigfach  von  Roethes  Aufstellungen  ab- 
weichend, wieweit  der  Miserfolg  der  Bühnenbearbeitung  auf  Brentanos,  wieweit  er 
auf  die  Rechnung  der  damaligen  Leitung*  des  Burgtheaters  zu  setzen  sei.  — 
N.  8426  ist  bereits  JBL.  1900  IV  10 :  82  gebucht.  —  Sprenger  (8427)  führt  das 
Lied  aus  Brentanos  „Bravem  Kasperl":  „Wenn  der  jüng-ste  Tag  wird  werden",  auf 
Bruns  von  Schonebeck  Paraphrase  des  Hohen  Liedes  (ed.  Fischer,  Vers  1105 ff., 
11944,  11034,   10964)   zurück   und   gibt   sprachliche  Erklärungen   zu   der  Novelle.  — 

Die  neue  Ausgabe  des  „W  underhorns",  die  Ernst  (8432)  besorgt  hat, 
kommt  für  wissenschaftliche  Zwecke  nicht  in  Betracht.  Sie  will  in  verkürzter 
Gestalt,  „die  Fehler  von  Arnim  und  Brentano  meidend",  das  Wesentliche  und 
Ergebnisreiche  der  Sammlung  für  die  Gegenwart  retten.  —  L  o  h  r  e  (8434)  verfolgt 
die  Geschichte  des  Interesses  für  Volkslieder  von  Percys  Sammlung  bis  zum 
„Wunderhorn",  nennt  und  schildert  die  Vorläufer  des  „Wunderhorns",  deutet  an, 
wieweit  sie  Arnim  und  Brentano  bekannt  waren,  erwähnt  auch  A.  W.  Schlegels 
Verhältnis  zum  Volkslied,  erkennt  die  Bedeutung  von  Reichardts  „Berlinischer 
musikalischer  Zeitschrift",  in  der  Arnims  Aufsatz  „Von  Volksliedern"  abgedruckt  ist, 
und  gibt  schliesslich,  im  wesentlichen  nach  den  von  Steig"  veröffentlichten  Briefen 
Arnims  und  Brentanos  eine  Darlegung  der  Entstehung  des  „Wunderhorns".  Freilich 
g-eht  er  da  nicht  in  die  Tiefe  und  hat  wohl  nicht  g-anz  recht,  wenn  er  Brentano  — 
in  Gegensalz  zu  Arnim  —  moderne  Zusätze  und  Umarbeitungen  verpönen  lässt.  Die 
Stücke,  die  nach  L.s  Ansicht  von  Elwert  und  Gräter  übernommen  sind,  werden 
S.  128—30  verzeichnet.  —  Minors  Rezension  (DLZ.  23,  S.  2468-72)  charakterisiert 
die  redaktionellen  Eing-riffe  der  Herausgeber  des  „Wunderhorns"  nach  ihren  Briefen 
und  protestiert  gegen  die  landläufig-e  Annahme,  die  Romantiker  hätten  geglaubt,  dass 
„das  ganze  Volk  konkrete  Volkslieder  gedichtet  habe".  — 

Görres  „als  Herausgeber,  Litterarhistoriker,  Kritiker,  im  Zusammenhang  mit 
der  jüngeren  Romantik"  hat  durch  Franz  Schultz  (8435)  eine  gediegene  und  ergebnis- 
reiche Charakteristik  erhalten.  Die  Monographie  ist  aus  einer  Berliner  Dissertation 
(vgl.  JBL.  1900  IV  10:  79)  erwachsen,  zugleich  aber  die  Beantwortung  einer  Preis- 
frage, die  1897  von  der  Grimmstiftung  der  Universität  Berlin  gestellt  worden  ist. 
Seh.  will  Görres'  Verhältnis  zur  Theorie  der  Romantiker,  aber  auch  zur  Germanistik 
und  Orientalistik  erhellen.  Mit  feinem  Takte  sucht  er  die  Lösung  dieser  zweiten 
Hälfte  seiner  Aufgabe  nicht  in  einer  dem  heutigen  Standpunkt  der  Wissenschaft 
entsprechenden  Bewertung  von  Görres'  Forschung.  Lediglich  bemüht,  das  W'esen  des 
Forschers  Görres  zu  erfassen,  gibt  Seh.  dennoch  reiche  Beiträge  zur  Geschichte  der 
Anfänge  der  germanischen  Philologie.  Seh.  hat  seine  Arbeit  in  drei  Kapitel  ein- 
geteilt: „Von  der  Revolution  zur  Romantik",  ,,Görres  und  die  jüngere  Romantik", 
„Görres  als  Herausgeber,  Litterarhistoriker,  Kritiker".  Im  ersten  tut  Görres,  der  1799 
in  Paris  von  seinem  Jakobinertum  geheilt  worden  war,  seine  ersten  Schritte  zur 
Romantik  hin,  im  zweiten  offenbart  sich  seine  Stellung  zu  den  Heidelbergern,  im 
dritten  werden  die  „Teutschen  Volksbücher",  die  Arbeiten  auf  dem  Gebiet  des  Volks- 
lieds, des  Minne-  und  Meistergesangs,  der  Heldensage,  der  Sagengeschichte  (insbesondere 
der  Gralsage)  und  die  Kritiken  und  Studien  über  die  zeitgenössische  Litteratur  analysiert. 
Das  erste  Kapitel  stellt  die  romantischen  Elemente  in  Görres'  Jugendarbeiten,  vor 
allem  in  den  Beiträgen  zur  „Aurora"  fest  und  erörtert,  was  Görres  mit  der  B>üh- 
romantik  verbindet  und  was  ihn  von  ihr  scheidet.  Das  zweite,  mehr  ins  Biographische 
hinüber  spielend,  berichtet,  wie  nach  einigen  flüchtigeren  Berührungen  mit  Arnim, 
August  Winkelmann  und  Brentano  der  Geistesbund  der  Heidelberger  ersteht,  und 
zeigt  ihre  gemeinsamen  und  gegensätzlichen  Anschauungen.  Das  dritte  Kapitel 
spricht  von  Görres'  Beziehungen   zu   den  Grimm,   sammelt  Zeugnisse  zur  Geschichte 


0.  F.  Walzül,  Kumantik.  öl 3 

des  romaiitiHclu^n  IiitorosseH  an  den  VolkslMichcrn,  prüft,  was  (Iöitph  sell»st  über  sio 
vorbringt,  würdigt  scino  Uo/otiHionen  doK  „Wuiiderhoriis",  von  Tiecks  „Ulrich  von 
liiclitcnsUün",  von  .lakol)  (JrininiH  Schrift  .,l'eber  (k^i  altdeutschen  Meisterj^eKang^* 
und  knii[)ft  eine  Wiirdij»imj4'  von  (lörres'  „Altteutsehen  Volks-  und  Meisterliedern*'  an; 
die  Schi'iften,  die  (Jörres  der  Heldensag-o  ^-ewidniet  hat,  /,u  erläutern,  geht  Seh.  von 
dem  Aufsatz  über  Sieg-fried  und  über  die  Nibelun^^en  in  der  Einsiedlerzeitung  aus. 
l)i(^  Zusaninieidassung  der  übrigen  sagengeschichtlichen  Studien  von  (Jörres  lüsst 
Seh.  im  „Heldenbuch  von  Iran"  gipfeln,  liebersichtliche  Darlegungen  von  üörres' 
Urteilen  über  zeitgenössische  Dichter  und  Künstler  schliessen  die  Monographie  ab 
und  ergänzen  zum  Teil  das  erste  Kapitel  und  seine  Analysen  der  Aufsätze  der 
„Aurora".  Der  Verfasser  fügt  indes  noch  das  Programm  einer  Untersuchung  von 
(lürros'  Stil  an,  die  sich  ihm  während  der  Arbeit  als  notwendige  Ergänzung  seiner 
Studien  erwiesen  hat.  Die  Monographie  von  Schultz  hat  in  Steig  einen  ver- 
ständnisvoll liebenswürdigen  Rezensenten  gefunden.  Er  liefert  einige  Berichtigungen, 
<lie  er  ausgi('l)ig  l)ogründot:  die  Wendung  „Dem  Teufel  zum  Spritz"  (in  (Jörres' 
Hrief  an  Anilin  vom  2.  August  1810)  wird  —  in  (Jegensalz  zu  Schultz  —  aus  .lakob 
(Jrinuns  Abhandlung  über  Irmenstrasse  und  Irmensäule  (Kleinere  Schriften  8,  S.  475) 
belegt  und  „Spritz"  als  „Hohn",  „Spott"  gefasst.  In  Görres'  karikierter  llezension  der 
„CJräfin  Dolores"  (vgl.  dBL.  1901  IV  10 :  84)  wird  der  „Psychologe"  auf  Beireis  be- 
zogen und  gegen  Schultz'  Lesung  „Physiologe"  verteidigt  (vgl.  auch  „(Jrälin  Dolores"  2, 
S.  57—90).  Endlich  stellt  St.,  zum  Teil  sich  selbst  berichtigend,  fest,  dass  der  übel- 
wollende Rezensent  des  „Wintergartens"  in  den  Heidelberger  Jahrbüchern  Ernst 
Wagner  gewesen  ist.  Minor  (ZOG.  53,  S.  1082/7)  verbindet  seine  Besprechung 
der  Monographie  von  Schultz  mit  der  Anzeige  von  Wibbelts  Büchlein  (JBL.  1900 
IV  10:79a;  1901  IV  10 : 8(3)  und  von  Schultz'  Sammlung  der  „Charakteristiken  und 
Kritiken  von  J.  Görres  aus  den  Jahren  1804  und  1805"  (JBL.  1900  IV  10 :  80).  Er 
spendet  Schultz  (nicht  aber  W'ibbelt)  reichen  Beifall,  bringt  wichtige  Ergänzungen, 
zunächst  über  Friedrich  Schlegels  Einfluss  auf  (Jörres  und  bespricht  nach  Inhalt  und 
Stil  die  „Charakteristiken  und  Kritiken".  Sandvoss  lobt  das  „ausserordentlich 
lleissige  Werk  des  sehr  kenntnisreichen  jungen  Forschers",  analysiert  es  und  plädiert 
zugunsten  des  Germanisten  Görres,  dessen  theoretische  Erkenntnis  er  hoch  einschätzt, 
während  er  seine  philologischen  Schwächen  noch  bei  von  der  Hagen  und  Massmann 
wiederfindet.  A  r  e  n  s  bespricht  anerkennend  den  Inhalt  von  Schultz'  Buch,  tadelt 
indes  die  stilistische  Form.  —  Schultz  hat  im  Berichtsjahre  eine  zweite  Folge 
(Charakteristiken  und  Kritiken  von  Görres  veröffentlicht  (Charakteristiken  und  Kritiken 
von  Joseph  Görres.  Herausgegeben  von  Dr.  Franz  Schultz.  Zweite  Folge.  Köln,  J. 
P.  Bachem.  1902.  [Görresgesellschaft,  3.  Vereinsschrift  für  1902|.  10(i  S.  M.  1,80.) 
Sie  entstammen  durchaus  den  Heidelberger  .Jahrbüchern  und  behandeln  Runge, 
Friedrich  Schlegel,  Viilers,  das  Wunderhorn,  Ossian  und  Jean  Paul.  Eine  knappe 
Einleitung  charakterisiert  Görres'  Heidelberger  Zeit  und  ihre  Bedeutung.  —  (Jörres' 
Bildiothek  ist  vom  Süddeutschen  Antiquariat  in  München  verzeichnet  und  verkauft 
worden.  Die  Kataloge,  insbesondere  der  dritte  (8436),  sind  beachtenswert.  —  Die 
(-Jeschichte  der  Görresgesellschaft  schrieb  zum  25jährigen  Jubiläum  sorgsam  und 
eingehend  C  a  r  d  a  u  n  s  (84iJ()a).  — 

Vier  Briefe  Runges  an  G.  A.  Reimer  aus  den  Jahren  1803-08  druckte 
ab  und  deutete  Steig  (8438).  Sie  melden  von  Sympathien  und  Antipathien  Runges. 
Ihre  sorglose  Orthographie  und  Interpunktion  legt  St.  nahe  anzunehmen,  dass  in  den 
„Hinterlassenon  Schriften"  die  P'apiere  Runges  starke  redaktionelle  Eingriffe  erfahren 
haben.  Er  belegt  die  Annahme  durch  den  Abdruck  der  Handschrift  von  Runges 
Gedicht  „Ewig  schweigt  die  süsse  Silberstimme",  das  in  den  „Hinterlassenen  Schriften" 
(Bd.  2,  S.  130)  (augenscheinlich  von  fremder  und  wenig  geschickter  Hand)  fast  in 
jeder  Zeile  überarbeitet  worden  ist.  Wir  stehen  also  der  gesamten  Schriftstellerei 
Runges  gegenüber  auf  schwankendem  Boden.  Nur  der  Abdruck  des  „Machandel- 
booms" in  der  Einsiedlerzeitung  (N.  29,  30)  dürfte  zuverlässig  sein.  Mitgeteilt  ist 
auch  eine  Briefstelle  von  Friedrich  Perthes  an  Jakob  Grimm  (10.  März  1840),  die 
besagt,  Runge  hätte  bei  längerem  Leben  sich  durch  das  Phantastische  durchgearbeitet, 
das  er  aus  Böhme  geschöpft  hatte.  — 

Norddeutsche  Romantik,  l  ingedrucktes  Material  zur  Biographie 
C  h  a  m  i  s  s  0  s  hat  Geiger  aufgespürt  und  für  einzelne  Aufsätze  verwertet 
(8439 — 41).  Da  demnächst  in  Buchform  all  dies  zusammengefasst  werden  soll, 
mögen  hier  die  bibliographischen  Angaben  vorläufig  genügen.  —  Der  Verlag  Hesse 
hat  seine  Ausgaben  von  Chamissos  Werken,  sowohl  die  kürzern  mit  Siegens 
Vorwort  (8445)  wie  die  umfangreichere  mit  Barteis  Einleitung  (8446)  neu  aus- 
gegeben (vgl.  JBL.  1899  IV  10 :  66).  —  Die  Quelle  von  Chami.ssos  „Fortunat",  das 
heisst  den  Druck  des  Volksbuches,  das  dem  Dichter  vorgelegen  hat,  glaubt 
K  0  s  s  m  a  n  n  (8442)    in    einer  Fassung  zu  finden,    die  er  dem   18.  Jahrhundert  zu- 

78* 


614  0.  P.  Walzel,  Romantik. 

schreibt,  und  die  den  Üruckort  „Londen"  trägt.  Seine  sorgfältig-en  Zusammen- 
BteÜung-en,  angeregt  durch  Walzeis  Bemerkungen  (Euph.  4,  S.  134/5)  und  diese 
zum  Teil  bestätigend,  machen  den  Nachweis  sehr  wahrscheinlich.  —  Die  Studien 
zur  Lyrik  (richtiger:  2u  den  Balladen  und  lyrischen  Erzählungen)  Chamissos 
ton  1"  a  r  d  e  1  (8449}  ergänzen  und  erweitern  des  Verfassers  Graudenzer  Programm 
von  1896  (ÖBL.  1897  IV  10:109)  und  seine  „Vergleichenden  Studien  zu  Chamissos 
Gedichten"  (ZVLR.  13,  S.  113—34;  tgl;  JBL,  1899  IV  10:72).  T,  gibt  reiches 
stoffgeschichtiicheö  Material,  liübschfe  tBeobächtungen  zur  Charakteristik  von 
Chamissos  Art,  seine  Quellen  zu  teriN'ferten,  und  ^ach^eise  dieser  Quellen.  Er  ver- 
gleicht als  Erster  ausführlicli  „t)as  Gebet  der  \Vitwe"  mit  Luther  (Weimar.  Ausgabe 
Bd.  19,  S.  639),  stellt  die  Vorlagen  fest  für  „Korsische  Gastfreiheit",  ,-,t)ie  Versöhnung", 
„Abba  Glosk  Leczeka",  „Baal  Teschuba",  „Sage  von  Alexandron"  und  gibt  die 
Stüffgeschichte  von  „Vetter  Anselmo"  vom  Mittelalter  bis  auf  Chamisso  und  auf 
Grosses  „Domdechanten  von  Compostella".  — 

Zu  einer  Auswahl  von  Eichendorffs  Gedichten,  die  Strauss  besorgt  hat, 
schrieb  Kurt  Jahn  (8450)  eine  Einleitung,  die  knapp  und  in  einfachen  Linien  den 
Lyriker  Eichendorff  charakterisiert.  In  den  Gedichten  von  „Ahnung  und  Gegenwart" 
findet  J.  schon  die  volle  Höhe,  aber  auch  die  Grenzen  von  Eichendorffs  Können, 
als  dessen  wesentliche  Momente  ihm  erscheinen:  Schilderung  des  Ungewissen, 
Unheimlichen,  Verspottung  des  Genialen,  flüssiger  Strophenbau,  Religiöses,  endlich 
Zusammenklang  von  Natur  und  Seelenstimmung,  wie  er  von  Goethe  in  „Wanderers 
Nachtlied"  und  „An  den  Mond"  geschaffen  worden  ist.  Diese  Erfassung  von  Natur 
und  Menschenleben  als  einer  ursprünglichen  Einheit  wird  von  J.  in  raschem, 
historischem  Ueberblick  gewürdigt.  Die  Natur  selbst  ist  bei  Eichendorff  von  ihrer 
idyllischen  friedlichen  Seite  dargestellt:  die  mitteldeutsche  Landschaft,  deren  Reiz 
sich  am  frühen  Morgen,  im  Frühjahr,  am  lauen  Herbstabend  entfaltet,  der  Buchen- 
wald, das  kleine  Städtchen  im  Tal,  „all  die  reizende  Kleinstädterei  der  Biedermeier- 
zeit, zuletzt  verwilderte  Gärten  mit  Marmorbildern  alter  Heidengötter".  Seiner  späteren 
Dichtung  haftet  etwas  Weltfremdes,  Verschwommenes  an,  nicht  die  Dinge,  sondern 
die  Begriffe  der  Dinge  erscheinen  in  reiner  vergeistigter  Form.  Im  Alter  hat  er 
dem  völlig  geänderten  Geschmack  der  Zeit  sich  anzupassen  nie  versucht,  seine 
tätige  Anteilnahme  an  den  Bestrebungen  seiner  Zeit  ist  überhaupt  nicht  gross;  nur 
satirisch  bricht  sie  hervor.  Das  Grosse  seiner  Kunst  und  ihre  Grenze  liegt  in  ihrer 
inhaltlichen  und  formalen  Vollendung;  ungeahnte  Tiefen  tun  sich  hinter  seinen 
Gedanken  nicht  auf.  Die  Auswahl  hält  die  von  Eichendorff  selbst  angelegten 
Rubriken  fest,  streicht  aber  manches  Gedicht,  das  mir  zu  den  wichtigeren  Kunst- 
bekenntnissen Eichendorffs  zu  gehören  scheint.  —  Auch  Eichendorffs  Roman  „Ahnung 
und  Gegenwart"  fand  durch  Jahn  eine  feinsinnige  Analyse  in  einem  Vortrage,  der 
nur  im  Auszuge  veröffentlicht  worden  ist  (DLZ.  23,  S.  728):  kaum  sei  je  vor  Eichen- 
dorff der  Zusammenklang  von  Natur  und  Menschenseele  so  vollendet  dargestellt 
worden.  —  Ein  etwas  trockenes  Interpretationsschema  des  „Taugenichts"  entwarf  für 
Schulzwecke  Sprengel  (8454).  — 

Drei  Briefe  an  F  0  u  q  u  e  veröffentlichte  Pf  e  i  f  f  e  r  (8455):  von  Houwald, 
Fr.  Perthes  vmd  von  Chamisso  (13.  Januar  1838;  eines  seiner  letzten  Schreiben,  mit 
einem  interessanten  Bekenntnis  seiner  Unfähigkeit,  „das  französische  für  den  Druck 
zu  schreiben").  — 

Umfängliches  unbekanntes  Material  zur  Biographie  E.  T.  A.  Hoffmanns 
hat  Hans  von  Müller  (8460)  sich  zugänglich  gemacht.  Als  reichste  Fundgrube 
hat  sich  Hitzigs  Nachlass  erwiesen.  Noch  sind  fast  alle  Briefe  Hoffmanns  an  Hitzig 
vorhanden;  dann  ist  Hoffmanns  Nachlass  von  seiner  Witwe  an  Hitzig  übergeben 
worden,  allerdings  nur  teilweise  in  seinem  Besitz  verblieben;  endlich  hat  Hitzig 
reiches  Material  für  seine  Biographie  Hoffmanns  gesammelt.  M.  hat  den  jetzt  in 
verschiedenen  Händen  befindlichen  Nachlass  zusammengestellt  und  geordnet.  Und 
er  veröffentlicht  ein  umfassendes  Verzeichnis  nach  folgenden  Rubriken:  Hitzigs 
Publikationen  über  Hoffmann;  Hoffmanns  Briefe  an  Hitzig;  Hoffmanns  Nachlass 
(rein  litterarische  Manuskripte;  Versuche  und  Gelegenheitsdichtungen;  Tagebücher; 
Entwurf bücher,  Entwürfe;  Korrespondenz);  Papiere,  die  später  in  Hitzigs  Besitz 
gekommen  sind.  —  An  anderer  Stelle  gab  Müller  (8461)  den  Plan  eines  Werkes 
über  Hoffmann,  das  erstens  seinen  Briefwechsel  und  sein  Tagebuch  in  Auszug, 
zweitens  Nachrichten  der  Freunde  (insbesondere  Plippels,  Holbeins,  Speyers)  über 
Hoffmann  bringen  soll.  Gleichzeitig  druckte  er  ab:  einen  Brief  Hoffmanns  an 
Dr.  Adolf  Wagner  vom  25.  November  1817  (er  schildert  den  Brand  des  Berliner  Schau- 
spielhauses), einen  an  Dr.  Friedrich  Speyer  vom  1.  Mai  1820  (er  bezieht  sich  auf 
„Kater  Murr"  und  auf  Bamberg),  zwei  humoristische  Einladungsbriefe  an  Ludwig 
Devrient  (datiert  ist  nur  der  zweite:  9.  Januar  1821).  —  Bleis  (8458)  anspruchs- 
voller   Essay    über   Hoffmann    (vgl.  JBL.  1900  IV  10:91)    wurde    neu   gedruckt.    — 


O,  F.  Walzel,  Homantik.  615 

Noch  prätentiöser  g-ebärdet  sich  S  c  li  a  u  k  a  I  in  zwei  Aufsätzen  (84ß3— 64),  die  den 
Eindruck  erwecken  möchten,  als  sei  es  nötij^-,  IIofTinann  heute  zu  „retten",  und  mit 
Phrasen  aufwarten  wie:    IIoiTinann  sei  (h;r  witzig-ste  und  der  trauri^to  aller  Dichter. 

—  Auf  eine  von  Fouquö  berichtete  Anekdote  aus  IIolTmanns  Lel)en  (846H)  wurde 
aufmerksam  gemacht.  — 

Zacharias  Werners  „Vierundzwanzigster  Februar",  dem  H  ü  g  1  i  eine 
sorgsame  und  feine  Analvse  widmete  (8471),  ist  am  14.  Nüveml)er  1901  im  Josef- 
städter  Theater  zu  Wien  aiifgeführt  worilen  (847.'J),  zusammen  mit  (ioethes  „Satyros" 
und  Kleists  „(luiskard".  Während  ein  Kritiker  sich  veranlasst  fühlte,  „auf  Wieder- 
sehen im  Burgtheater"  zu  rufen,  lehnte  Kalbeck  (8472)  eben  die  spätere  Auf- 
führung an  dieser  Kunststätte  ab,  ja  fand  es  nötig,  nachträglich  die  Dichtung  zu 
annihilieren,  ül)erzeugt,  dass  auch  Uoethe  die  „Narretei"  Werner-s  durch.schaut  habe. 

—  Zu  Goethes  Brief  an  Werner  vom  2.  Mai  1M08,  den  sowohl  die  Weimarer 
Ausgabe  (Bd.  20,  S.  56/7)  wie  die  Schriften  der  (Joethegesellschaft  (Bd.  14,  S.  8/9) 
nur  nach  dem  Konzept  haben  abdrucken  können,  lieferte  Sauer  (Euph.  9, 
S.  212),  dem  eine  Abschrift  des  Originals  zugänglich  geworden  ist,  beachtenswerte 
Ergänzungen.  — 

Schwäbische  Romantik:  Allgemeines.  Jäger,  Gustav 
Schwabs  Neffe,  legt  „Erinnerungen"  aus  der  Zeit  der  .schwäbischen  Dichter  vor, 
(8474),  ohne  über  Bekanntes  und  Oftgesagtes  wesentlich  hinaus  zu  gelangen.  Anek- 
doten verschlingen  sich  mit  einer  liebevollen  Betrachtung  der  Individualitäten 
ühlands,  Schwabs,  Kerners,  Mörikes.  —  Eine  Auswahl  aus  den  Dichtungen  der 
Schwaben  besorgte  für  Schulzwecke  Ernst  Müller  (8475).  — 

Ein  recht  dilettantisches  Machwerk  hat  zur  hundertsten  Wiederkehr  von 
Hauffs  Geburtstag  Hof  mann  (8476)  zusammengetragen.  Er  wendet  an  die 
Charakteristik  seines  Helden  Prädikate,  durch  die  das  leichtblütige  Naturell  Hauffs 
zu  einer  psychopathischen  Erscheinung  von  „enormer  Entwicklungsfähigkeit"  ver- 
zeichnet wird.  „Mit  phänomenaler  Phantasie  begabt"  ist  Hauff,  „dieses  meteorartig 
am  litterarischen  Himmel  auftauchende  Phänomen",  in  den  Augen  seines  Biographen 
ein  „neuer  Euphorion".  Das  Buch  zerfällt  in  drei  Teile:  „Leben",  „Briefe",  „Aus 
dem  Nachlass".  Innerhalb  der  (117  Seiten  umfassenden)  Biographie  sind  nur 
24  Seiten  einer  zusammenhängenden  Betrachtung  von  Hauffs  litterarischem  Schaffen 
gewidmet.  Wenig  geschickt  wird  da  Hauffs  Verhältnis  zur  Romantik  erörtert;  dann 
trägt  H.  Beobachtungen  zusammen,  die  E.  T.  A.  Hoffmanns  und  Jean  Pauls  Einfluss 
auf  Hauff  beleuchten,  zieht  ferner  eine  Parallele  zwischen  Hauff  und  Heine,  sucht 
endlich  Technik,  Stil  und  Wortschatz  Hauffs  zu  charakterisieren.  Leider  sind  ihm 
zahlreiche  Vorarbeiten  entgangen,  die  (sie  sind  zum  grossen  Teil  an  dieser  Stelle 
in  früheren  Bänden  der  JBL.  angeführt)  ihn  belehrt  hätten,  dass  er  manches,  so  das 
Verhältnis  Hauffs  zu  Clauren  ganz  falsch  auffasst.  Der  Abdruck  der  Briefe  strel)t 
Vollständigkeit  an,  hat  sie  aber  nicht  erreicht;  auch  Korrektheit  ist  durchaus  nicht 
zu  beobachten.  Unklar  ist  mir,  warum  IT.  ,, Rezensionen  und  zeitgenössische  Ab- 
handlungen über  Hauff"  (und  zwar  recht  unsauber)  S.  117/8  bibliographisch  ver- 
zeichnet und  dann  S.  168—74  Auszüge  aus  diesen  und  aus  anderen  Rezensionen 
abdruckt;  war  das  nicht  an  Einer  Stelle  zu  erledigen?  „Aus  dem  Nachlass" 
werden  „Gedichte  und  Starambuchblätter"  veröffentlicht.  Schade,  dass  H.  die 
Bedenken,  die  ihm  bei  dem  zweiten  Gedicht  („Spanisches  Volkslied"  S.  183)  auf- 
stiegen, nicht  mehr  sich  zu  Herzen  genommen  hat;  es  ist  nämlich  nichts  anderes 
als  das  vielleicht  populärste  Gedicht  Brentanos  „Nach  Sevilla,  nach  Sevilla".  Der 
Fehlgriff  erweckt  keine  günstigen  Erwartungen  für  die  übrigen  Anekdota.  Be- 
achtenswert ist,  was  H.  über  ein  scherzhaftes  Studentenepos,  „Die  Seniade" 
(S.  202  —  10)  und  aus  ihm  vorlegt.  Einiges  Weitere  („Reden",  „Briefe  eines  jungen 
Mädchens"  vgl.  JBL.  1895  IV  10:102;  1899  IV  10:131)  ist  schon  von  andei-en 
vor  H.  abgedruckt  worden.  Interessant  ist  die  „Studie  über  zwölf  Romane 
W.  Scotts"  (S.  229 — 42),  ein  wichtiger  Beitrag  zur  Beantwortung  der  Frage  nach 
Hauffs  Beziehungen  zu  dem  Vorbild  des  „Lichtenstein".  Diesem  Roman  kommen 
auch  Notizen  über  seine  Entwürfe  und  Varianten  zugute.  Die  Mitteilungen  aus  dem 
Nachlasse  werden  abgeschlossen  durch  Proben  von  Hauffs  Kritiken,  durch  weitere 
„Fragmente  und  Entwürfe"  und  durch  „Dramatisches"  (unter  anderem  eine  Parodie 
auf  „Wallensteins  Lager").  —  Weitausgreifend,  aber  jede  vertiefte  Betrachtung 
meidend,  macht  Marcel  Arpad  (8477)  Hauffs  orientalische  Märchen  zur  „herrlichsten 
Verkörperung  einer  gesunden  östlichen  Romantik  unter  der  Hand  eines  phantasie- 
reichen Künstlers".  Das  Interesse  für  den  Orient,  von  romantischer  Zeit  bis  in  die 
Gegenwart,  wird  angedeutet,  dabei  aber  auch  nicht  der  leiseste  Versuch  gemacht, 
das  Wesen  des  Orientalischen  in  den  Märchen  Hauffs  zu  ergründen  und  zu  erweisen. 

—  Viel   tiefer   sieht    Bergs  (8478)   Jubiläumsartikel  dem  Dichter  Hauff  ins  Herz, 
sucht   die  Ursache    seines  Erfolges    bei   der  Jugend    in    seiner  moralisch-satirischen 


616  O.  F.  Walzel,  Romantik. 

Tendenz,  die  sich  nirgends  ungeschickt  vordränge;  das  Orientalische  aber  sei  ins 
Deutsche  übertragen,  ebenso  wie  das  Phantastische  ins  Lyrische  übergehe  und  das 
Märchen  der  Fabel  sich  nähere.  Ein  grosser  Satiriker  aber  wäre  trotz  der  „Memoiren 
des  Satan"  Hauff  nie  geworden ;  dazu  fehle  ihm  alles  Dämonische,  Boshafte,  Rück- 
sichtslose. Das  Geheimnis  seines  Ruhmes  sei,  dass  er  ein  glänzender  Erzähler  ge- 
wesen ist.  —  K  r  a  u  s  s  (8488)  hebt  die  realistischen  Züge  von  Hauffs  Novellistik 
heraus:  er  arbeite  mit  bekannten  öffentlichen  und  privaten  Gebäuden  und  Gärten, 
mit  Strassen  und  stadtbekannten  Persönlichkeiten.  —  Semer  au  (8492)  liefeii  eine 
feine  Charakteristik  des  mühelosen  Dichters  der  Jugend  und  stellt  ihn  in  Gegensatz 
zu  den  anderen  Schwaben.  —  Mendheim  (8490)  wies  auf  die  zahlreichen  kultur- 
historischen Elemente  in  Hauffs  Schriften  hin,  die  ihn  zu  einer  wichtigen  Quelle 
für  die  Geschichte  des  Geisteslebens  seiner  Zeit  machen.  Politisches  erscheint:  die 
Stimmung  nach  den  Freiheitskriegen,  das  Verhältnis  zu  Napoleon,  der  Gegensatz 
zwischen  Nord-  und  Süddeutschland,  die  religiösen  Tendenzen,  die  Stellung  des 
Judentums.  Dann  das  Gesellschaftsleben:  das  üniversitäts-  und  Studentenleben, 
die  Teegesellschaften,  die  kleinstädtischen  Verhältnisse,  Reisen  und  Gasthöfe, 
Mode- und  Toilettenfragen.  Endlich  Litterarisches:  Modelektüre,  Memoiren,  Almanache 
und  Journale,  Rezensentenwesen,  historische  Romane, Buchhandel  und  Leihbibliotheken, 
Musik.  —  Der  politischen  Umtriebe  von  Hauffs  Vater,  die  ihn  auf  den  Hohenasperg 
brachten  (8497),  wurde  gedacht.  — 

Von  K  e  r  n  e  r  s  Nachlass,  der  in  den  Besitz  des  schwäbischen  Schiller- 
vereins übergegangen  ist,  gibt  Ernst  Müller  (8513)  ein  leider  nur  sehr  summa- 
risches Verzeichnis.  Nicht  weniger  als  330  Briefe  von  Kerner  und  3387  an  Kerner 
sind  da  zu  finden,  von  denen  nur  217  von  und  635  an  Kerner  in  Theobald  Kerners 
und  M.s  Publikation  veröffentlicht  sind.  —  Weizsäcker  stellt  zum  „Geiger  von 
Gmünd"  eine  bemerkenswerte  Vermutung  auf:  Kerner  müsse  von  einem  der  beiden, 
jetzt  im  Gewerbemuseum  zu  Gmünd  befindlichen  Bildern  der  hl.  Kummernus 
(St.  Wilgefortis)  gewusst  haben;  vor  einem  der  beiden  kniet  der  Geiger.  Beide  Bilder 
hat  W.  beschrieben.  —  Die  schon  JBL.  1900  IV  10:116  gebuchte  Notiz  über  den 
beabsichtigten  Verkauf  des  Weinsberger  Kernerhauses  ging  weiter  durch  die  Zeitungen 
(8519).   - 

Von  den  zahlreichen  Arbeiten,  die  U  h  1  a  n  d  betreffen,  ist  mir  vieles,  so  be- 
sonders Moestus  (8525)  Monographie  über  seine  nordischen  Studien  unzugänglich 
geblieben.  —  Zu  politischen  Zwecken  benutzt  das  Innsbrucker  deutsch -volkliche 
Blatt  „Der  Scherer"  Reden  IJhlands  von  1848  und  1849  und  wendet,  was  da  von 
Oesterreich  gesagt  wird,  auf  die  Gegenwart  an  (8527).  —  Sehr  verdienstlich  und 
ein  gutes  Hilfsmittel  ist  die  Uebersicht  über  IJhlands  Briefwechsel,  die  Krauss 
(8530)  hergestellt  hat;  schade,  dass  sie  nicht  an  zugänglicherer  Stelle  abgedruckt  ist. 
—  Fragwürdiges  findet  Denicke  (8532)  in  „Bertrand  de  Born";  das  heisst,  er  ist 
unglücklich,  weil  er  nicht  erfährt,  warum  König  Richard  und  Bertrand  entzweit  sind, 
warum  der  Sohn  gegen  den  Vater  die  Waffen  ergriffen  hat,  und  dass  Verhalten  und 
Schicksal  der  Tochter  so  unklar  bleiben.  Der  Unterschied  einer  Ballade  und  eines 
historischen  Berichts  scheint  dem  gestrengen  Kritiker  nicht  aufgegangen  zu  sein.  — 
Steffen  (8532a)  möchte  den  „Lerchenkrieg"  nicht  ästhetisch  und  exegetisch 
interpretieren,  sondern  die  Vorbedingungen  entwickeln,  die  Uhland  gegeben 
waren,  und  seine  Auffassung  und  Behandlung  des  Stoffes  ergründen,  so  dass  die 
subjektive  Tätigkeit  des  Dichters  gegenüber  dem  Objekt  in  den  Vordergrund 
trete.  Das  Programm  ist  trefflich,  leider  ist  es  mehr  Absicht  geblieben  als  Aus- 
führung geworden.  —  Auf  Luft  baut  Heidenheim  er  (8533),  wenn  er  „Des 
Sängers  Fluch"  von  dem  „Triumphus  Reuchlini"  (1518  ?  von  Hütten  ?)  abhängig 
machen  will,  und  zwar  lediglich  wegen  der  Parallelstelle:  „Quod  loquitur  flamma  est, 
fiamma  est  quod  scribit"  und  ,,Und  was  er  spricht  ist  Geissei,  und  was  er  schreibt 
ist  Blut".  —  IJhlands  dramatisches  Bruchstück  „Die  Weiber  von  Weinsberg"  hat 
Erich  Schmidt  (8534)  kritisch  herausgegeben;  „wohl  am  schwierigsten  zu  ent- 
ziffern von  allen  seinen  hinterlassenen  Papieren",  ist  das  Bruchstück  nach  A.  von  Kellers 
Abdruck  noch  manches  ordnenden  und  sichtenden  Eingriffs  bedürftig  geblieben.  Seh. 
gibt  neben  dem  von  ihm  hergestellten  Texte  in  knappen  Zügen  die  Stoffgeschichte, 
eine  Analyse  des  Fragments  und  einen  Versuch  der  Rekonstruktion  des  Planes.  In 
Anhangform  bringt  er  den  Nachweis,  dass  des  Petrus  Nichthonius  „Weinspergische 
Belagerung"  (1614)  Plagiat  einer  handschriftlichen  Komödie  Karl  Christoph  Beyrs 
ist.     Daten  über  Beyr  (oder  Beyer),    einen  Uebersetzer  Frischlins,  sind  angefügt.    — 

Therese  Huber  wird  von  P  r  ö  1  s  s  (8535)  nach  Geigers  Buch 
(JBL.  1900  IV  10 :  24)  charakterisiert.  Sie  ist  ihm  „in  ihrem  Drang,  die  Antriebe  der 
Liebe  zu  zergliedern,  das  Sinnliche  im  Uebersinnlichen  ins  Auge  zu  fassen,  in  ihrem 
nie  versiegenden  Liebesbedürfnis  bei  fast  völligem  Mangel  zu  naiver  Liebefähigkeit" 
eine  ganz  moderne  Erscheinung.     Dem  Verfasser  aber  macht  P.  den  Vorwurf,  Therese 


E.  Elster,  l)as  junu'«'  Dciitsdiland.  6l7 

erscheine  in  seinem  Bilde  trotz  allen  LoIh's  niclit  in  (icm  Grade  lielx'iiswiiniijr,  wie 
sie  es  gewesen  sein  muss,  um  so  verschiedenartiji^en  Männern  Liebe  abzufiewinnen. 
—  Scharf  rechnete  Minor  (8r)3<{)  mit  (iei<^er.s  Auffassunf^  ethischer  Probleme  ab, 
vor  allem  mit  der  Verherrlichun<4',  die  (icifror  auf  Karolinens  Unkosten  der  Sittlichkeit 
Therese  Hubers  an<;edeilien  liisst.  M.  begnütrt  sich  nicht,  Karolinens  Uharaktt»r  zu 
deuten,  er  nimmt  die  nanze  Fra^e  vom  prinzipiellen  Standpunkt,  wirft  das  Problem 
auf,  wie  im  all<^emeinen  und  wie  von  dem  Litterarhistoriker  die  Fraj^e  der  Sittlichkeit 
zu  stellen  und  zu  beantworten  sei,  wendet  Kants  Scheidung-  von  Moralität  und 
Legalität  an,  zeigt,  um  wieviel  jene  über  dieser  stehe,  und  findet  Karoliiu'  trotz  aller 
In-wege  iiires  Lebens  auf  den)  höheren  Standpunkt  der  Moralität,  während  Therese 
es  immer  gut  verstanden  habe,  den  Schein  der  Legalität  zu  wahren.  Einzelne 
Berichtigungen  von  Geigers  Buch  sind  beigegeben.  — 

Die  Biographie  Rahel  Varnhag-ens  von  Berdrow  (vgl.  JBL.  1900 
IV  11  :  196)  erschien  in  zweiter,  wenig  veränderter  Auflage  (8537)  und  veranlasste 
eine  feine  Charakteristik  Raheis  durch  R  i  c  a  r  d  a  H  u  c  h  (8538).  -- 


Das  junge  Deutschland. 

(IV,  11  =  N.  S539.8622.) 
Ernst  Elster. 

Wie  in  früheren  Jahren,  so  hat  auch  diesmal  der  Bericht  über  die  dem 
jungen  Deutschland  gewidmete  litterarhistorische  Arbeit  ganz  überwiegend  auf  Heine 
als  den  Gegenstand  andauernd  lebhaften  Interesses  hinzuweisen.  Die  Schriften  von 
Bartels  (8539)  und  L.  Weber  (8541)  bringen  für  die  Erkenntnis  des  jung- 
deutschen Schrifttums  keinen  Gewinn ;  Gottschalls  (8540)  Darstellung" 
steht  der  neueren  Forschung-  fern;  über  Geiger  (8542)  und  Berdrow  (8544) 
haben  bereits  die  letzten  Jahresberichte  g-ehandelt  (JBL.  1901  IV  11:1,  196);  die  Nach- 
lese Houbens  (8543)  aus  dem  badischen  Landesarchiv  ist  dankend  zu  erwähnen.  — 

Der  früh  verstorbene  Louis  Betz  (8545)  hat  in  seinem  Essay  über 
Heine,  mehr  in  die  Breite  als  in  die  Tiefe  gehend,  eine  charakterisierende 
Uebersicht  über  die  Würdigung  Heines  in  den  verschiedenen  Kulturländern  gegeben, 
die  Nietzsches  bekanntes  Wort  von  der  europäischen  Bedeutung  dieses  Dichters  in 
das  rechte  Licht  setzt.  —  Bölsches  Aufsatz  (8546),  der  mir  leider  nicht  vorliegt, 
dürfte  ein  Abdruck  seines  Festartikels  sein,  durch  den  er  1899  die  Leser  der 
Frankfurter  Zeitung  erfreute  (JBL.  1901  IV  11  : 6).  —  Von  diesem  guten  Essay  ist 
die  Schrift  M.  Kaufmanns  (8548)  durch  einen  tiefen  Abstand  getrennt:  sie  ist 
das  klägliche  Produkt  phrasenhafter  Buchmacherei  und  ist  durch  unerhörte  Plagiate 
entstellt.  Auf  dem  Titel  und  in  der  Vorrede  weist  der  Verfasser  ruhmredig  darauf 
hin,  dass  seine  Studie  „neue  Briefe"  und  ein  „bisher  verschollenes  Jugendgedicht" 
Heines  bringe,  und  es  wird  wohl  keinen  Menschen  geben,  der  diese  Worte  anders 
deuten  würde  als  dahin,  dass  Kaufmann  ungedruckte  Briefe  und  ein  von  ihm  wieder 
aufgefundenes  Jugendgedicht  mitteile;  aber  dem  ist  durchaus  nicht  so:  die  Briefe 
sind  von  mir  1897  in  der  „Deutschen  Hundschau"  und  das  Gedicht  1898  in  der 
„Deutschen  Dichtung"  veröffentlicht  worden;  allerdings  macht  K.  (S.98)  gelegentlich  auf 
den  Aufsatz  in  der  ,, Rundschau"  (er  schreibt:  „Deutsche  Revue")  aufmerksam,  aber  wozu 
dann  die,  gelinde  gesagt,  irreführende  Notiz  auf  dem  Titel?  Und  bei  dem  Abdruck 
des  Jugendgedichts  gibt  sich  der  Herr  Verfasser  schlankweg  den  Anschein,  als  ob 
er  es  aus  der  alten  westfälischen  Zeitschrift  wieder  ausgegraben  hätte.  Credat 
Judaeus  Apellal  Sind  doch  sogar  die  wenigen  Begleitworte  an  diejenigen  angelehnt, 
die  ich  dem  Gedichte  mit  auf  den  Weg  gegeben  hatte.  Weit  schlimmer  noch  ist  sein 
Verfahren  in  dem  Kapitel  „Neue  Gesichtspunkte  und  der  Erbschaftsstreit",  wo  er 
meinen  Kommentar  zu  den  Briefen  an  Max  Heine  zum  Teil  wörtlich  abschreibt 
(S.  99—100  bei  K.  ist  identisch  mit  S.  401  der  „Deutschen  Rundschau"  vom  Juni  1897), 
zum  Teil  mit  unbedeutenden  Aenderungen  übernimmt  (so  ähnelt  S.  100,  Mitte,  bei  K. 
der  S.  51  des  Juliheftes  der  Rundschau  wie  ein  Ei  dem  anderen,  S.  106  lehnt  sich  an 
S.  55,  S.  107  bei  K.  an  S.  64  bei  mir  auf  das  engste  an).     Dass  ein  solcher  Plagiator 


618  E.  Elster,  iJas  junge  Deutschland. 

auch  sonst  nichts  eigenes  zu  sagen  hat,  lässt  sich  von  vornherein  vermuten;  aber  es 
sei  doch  ausdrücklich  hinzugefügt,  dass  der  Hauptgedanke,  mit  dem  K.  hervortritt, 
nämlich  der  Hinweis  auf  die  neurasthenische  Anlage  Heines,  bei  Rahmer  u.  a.  bereits 
ausführliche  Darlegung  gefunden  hat.  Herr  K.,  dessen  selbstgefällige  Vorrede  nur 
Lächeln  erwecken  kann,  dürfte  für  Leute,  die  es  mit  der  litterarhistorsichen  Forschung 
ernst  nehmen,  endgültig  abgetan  sein.  —  Weit  Besseres  lässt  sich  von  dem  Essay  über 
Heine  sagen,  den  P  o  r  i  t  z  k  y  (8549)  in  die  Welt  gesandt  hat,  derselbe  Schriftsteller, 
der  mit  einer  früheren  Schrift  über  unseren  Dichter  („Wie  sollen  wir  Heinrich  Heine 
verstehen";  vgl.  JBL.  1899  IV  11:42)  wenig  Glück  gehabt  hatte.  Die  neue  Arbeit  ist 
höher  einzuschätzen.  Nach  manchen  überflüssigen  Ausfällen  gegen  alle  möglichen 
Männer,  die  über  Heine  geschrieben  haben  (besonders  schlecht  kommt  Karpeles  weg), 
bietet  der  Verfasser  einige  nicht  eben  neue,  aber  doch  brauchbare  Betrachtungen: 
Hinweise  auf  den  Widerspruch,  den  Kontrast  als  das  Charakteristische  in  Heines  Seele, 
auf  die  Gedrängtheit  seines  Stils,  den  Reichtum  des  Kolorits,  und  besonders  (S.  30 
bis  33)  recht  hübsche  Parallelen  zwischen  Brentanos  „Philister",  Hoffmanns  „Goldenem 
Topf"  sowie  Jean  Pauls  „Flegeljahren"  und  „Titan"  einerseits  und  Heines  „Harz- 
reise" andererseits.  —  Petzet  (8550)  bespricht  in  seinem  bekannten  Buch  über  die 
politische  Lyrik  der  vierziger  und  fünfziger  Jahre  Heines  Wintermärchen  „Deutsch- 
land" ziemlich  breit,  aber  von  altbewährt-richtigen  Gesichtspunkten  aus  und  lässt 
einen  grossen  Teil  der  „Zeitgedichte"  abdrucken.  —  Ullmann  (8555)  bringt  eine 
Reihe  beachtenswerter  Einzelheiten  vor,  die  von  gediegener  Kenntnis  zeugen:  Rand- 
glossen zu  Heines  Schrift  über  Börne,  zu  den  „Geständnissen",  Hinweise  auf  die  An- 
regungen, die  Heine  seinem  Freunde  Rousseau  verdankte  (ähnlich  wie  das  bereits 
Nassen  getan  hatte),  und,  im  Anschluss  an  Golthers  Aufsatz  über  die  Sage  vom 
Fliegenden  Holländer,  anregende  Bemerkungen  über  Heines  Anteil  an  ihrer  poetischen 
Entwicklung;  endlich  ausser  kleineren  Beiträgen  zum  „Wintermärchen"  und  „Atta 
Troll"  die  Vermutung,  dass  die  „Impressions  de  voyage"  des  älteren  Dumas  auf  die 
äussere  Einkleidung  jenes  letzten  freien  Waldlieds  der  Romantik  und  insbesondere 
auf  die  Gestalten  der  üraka  und  des  Laskaro  eingewirkt  haben  dürften,  —  eine  Ver- 
mutung, die  freilich  ü.  selbst  als  gewagt  bezeichnet.  Einleuchtender  ist  die  Annahme 
des  Verfassers,  dass  sich  Zola  in  seinem  bekannten  „J'accuse"  an  eine  Stelle  von 
Heines  „Französischen  Zuständen"  anschliesse.  — 

Biographisches.  Karpeles  (8556)  Briefpublikation  ist  bereits  im 
letzten  Jahrgange  erwähnt  worden  (JBL.  1901  IV  11 :  134).  —  Durch  die  Erschliessung 
neuen  Materials  wertvoll  war  ein  Aufsatz  E  Isters  (8556  a)  über  die  Frage  nach 
Heines  Naturalisation  in  Frankreich.  Ihm  war  es  gelungen,  für  die,  kostbare  Schätze 
bergende  Autographensammlung  des  Professors  Hans  Meyer  in  Leipzig  den  grössten 
Teil  von  Heines  hinterlassenen  Papieren  in  Paris  anzukaufen,  und  hier  fand  sich  ein 
Brief  von  dem  Maire  des  dritten  Arrondissements  der  Stadt  Paris,  in  dem  der  Sieur 
Heine  bedeutet  wird,  dass  sein  Gesuch  um  „admission  ä  domicile"  wegen  Mangels 
der  erforderlichen  Ausweispapiere  nicht  berücksichtigt  werden  könne;  eine  solche 
„admission  ä  domicile"  ist  aber  nicht  gleichbedeutend  mit  der  Naturalisation,  sondern 
nur  ein  vorbereitender  Schritt  dazu.  Wenn  ihm  die  ,, admission"  verweigert  werden 
musste,  so  konnte  von  der  Naturalisation  gar  nicht  die  Rede  sein.  Es  ist  also  damit 
aktenmässig  erwiesen  worden,  dass  Heine  niemals  französischer  Bürger  gewesen  ist; 
andererseits  hat  er  selber  in  der  „Lutetia"  eingestanden,  dass  er  vorbereitende 
Schritte  der  genannten  Art  getan  habe.  Nach  alledem  ist  Treitschkes  entgegen- 
stehende Behauptung  endgültig  beseitigt;  auch  die  von  Treitschke  benutzten  Akten- 
stücke des  preussischen  Staatsarchivs  waren  E.  zur  Verfügung  gestellt  worden,  und 
er  bringt  sie  in  seinem  Aufsatz  vollständig  zum  Abdruck.  —  Bestätigt  wurden  diese 
Darlegungen  durch  einen  sorgfältig  alle  Aeusserungen  abwägenden  Aufsatz  von 
F  r  a  n  z  o  s  (8557),  während  J.  N  a  s  s  e  n  (8558),  der,  wie  Franzos  sich  um  die  Heine- 
forschung manche  Verdienste  erworben  hat  und  wie  dieser  vor  der  Zeit  durch  den 
Tod  abberufen  wurde,  den  Standpunkt  Treitschkes  ohne  Glück  zu  verteidigen 
suchte.  —  Ihm  trat  F.  Mentz  (AZg^.  1902,  N.  123)  entgegen  und  bemerkte  mit  Recht, 
dass  man  schon  deshalb  die  Behauptung  von  Heines  Naturalisation  in  Frankreich 
ablehnen  müsse,  weil  sein  Name  in  dem  „Bulletin  des  lois"  aus  der  Zeit  von  1831 
bis  1856  fehle,  in  dem  alle  in  Frankreich  naturalisierten  Personen  genannt  seien.  — 
Ueber  Heines  Duell  mit  Salomon  Strauss  handelt  Franzos  (8560)  und  teilte  einen 
interessanten,  auf  diese  Angelegenheit  sich  beziehenden  Brief  des  Dichters  an 
Venedey  mit.  —  Rahmers  Schrift  über  Heines  Krankheit  (JBL.  1901  IV  11  :  147) 
wurde  in  der  Presse  noch  öfter  besprochen  (8561).  — 

Asbach  (8568),  der  sich  durch  Mitteilungen  über  Heines  Gymnasialzeit 
bemerkenswerte  Verdienste  erworben  hat,  Hess  in  einer  rheinischen  Zeitschrift  ein 
angebliches  Porträt  Heines  reproduzieren,  das  ich  nach  neueren  Mitteilungen 
A.s  zwar  für  echt  halten  muss,  nicht  aber  als  wohl  gelungen  erachte.  — 


E.  Elster,  Das  junge  Deutschland.  610 

Immer  noch  hörte  das  (lerede  über  die  Denkmalsfrage  in  den  Blättern 
nicht  auf  (SoHß  — 75),  während  doch  das  einzig-  Angemessene  sein  dürfte,  den  rich- 
tigen Zeitpunkt,  der  zweifellos  kommen  muss,  in  Ruhe  abzuwarten.  — 

Erfreulicher  waren  positive  Angaben    über    Heines  Angehörige  und 
Zeitgenossen,    wie   diejenige    Lewinskys    (8o7H)  über  Ahron  David  Simon 
ben  Isaak  Itzig  aus  Bückeburg,  einen   der  Urgrossväter  Heines,  von  dem  der  Grab- 
stein  guten   Ruf,    weisen  Sinn,   seine   im    stillen  bekundete  Menschenliebe  und  seine 
wahrhafte  Frömmigkeit  rühmt,  die  ihn  stets  als  einen  der  ersten  das  Gotteshaus  auf- 
suchen liess,  um  es  als  einer  der  letzten  wieder  zu  verlassen.  —  Erfreulich  war  auch 
Sillems  (8577)    Bericht    über   -Julius    Campe,    und    besonders   ergötzlich    ein    von 
Droysen  (8577a)  mitgeteilter  Brief  Heines  an  Gustav  Droysen  mit  echt  Heineschen 
Bemerkungen  über  die  Töchter  des  Hauses  Mendelssohn,  die  Schwestern  des  Kompo- 
nisten. —  Winter felds  (8579)   Aufsatz  über   Heine  und  Grabbe  wurde  schon  im 
letzten  Bericht  (JBL.  1901  iV  11:32,  166)   erwähnt,    wie    auch   Laubes   Aufsatz    über 
unseren  Dichter  (8580).    —    Eine  ausgezeichnete   Arbeit    über  Heine   und   Wilhelm 
Müller  sandte  uns  ein  tüchtiger  amerikanischer  Forscher,  Schölte  Nollen  (8581), 
der  in  methodisch  gründlicher  und  fast  durchweg  überzeugender  Form  eine  grössere 
Anzahl  Parallelen    zwischen  Müllers    und  Heines  Gedichten    aufdeckt,    so    dass   man 
sich    fast  schämen    möchte,    sie  nicht  schon  längst  beobachtet  zu  haben.  —  Als  eine 
sehr  fleissige  und  viel  Gutes  bietende  Arbeit   ist  auch  Holzhausens  (8582)  um- 
fangreiches Buch    über  Heine    und  Napoleon    zu    rühmen.    Es    ordnet   sich    in    den 
grossen  Rahmen  der  weit  ausgreifenden  Forschungen  ein,   in  denen  H.  die  Stimmen 
der  Zeitgenossen  über  den  Imperator  charakterisiert;   schon  von  diesem  Standpunkt 
aus  erscheint  das  Werk   mehr  als  ein  Beitrag  zur  Litteratur  über  Napoleon  als  über 
Heine.     Nun   hat   sich  H.    mit   anerkennenswerter  Energie  in   das  Meer  der  Heine- 
litteratur  hineingestürzt,  aber  er  hat  zwischen  sicheren  und  unsicheren  Führern  nicht 
immer  richtig  unterschieden,  was  sich  besonders   in  seiner  Ueberschätzung  des  oben 
genugsam  gekennzeichneten   Schriftchens   von  Kaufmann  kundgibt.     H.  zerlegt  seine 
Darstellung    in    sechs    Kapitel:    1.    Zum    Milieu    und    zur  Vorgeschichte;    2.  Wie  ist 
Heinrich  Heine  der  typische  Napoleondichter  Deutschlands  geworden?;  3.  Die  Periode 
der  unbedingten  Bewunderung;  4.  Die  Zeit  des  Zweifels;  5.  Die  Umkehr;  6.  Anklänge 
und  Ausklang.     In  sorgfältigen  Anmerkungen  gibt   er    femer   Belege    und    kleinere 
Exkurse,    und    er   erleichtert    endlich   den    Gebrauch    des   Buches    durch   ein    gutes 
Register.    Wie   schon   aus  den  Kapitelüberschriften  zu  ersehen  ist,    untei-scheidet  H. 
drei  Perioden  in  der  Napoleonverehrung  Heines;  er  nimmt  an,  dass  auf  die  erste  Zeit 
der  unbedingten  Bewunderung  des  Kaisers   eine  solche  der  Ernüchterung,  und  ihr 
wiederum  eine  Rückkehr  zu  den  Anschauungen   der  Jugendzeit  gefolgt   sei.     Diese 
Beobachtung   ist   in  der  Hauptsache  richtig:   wir   besitzen  mancherlei  Aeusserungen 
Heines  aus  den  dreissiger  Jahren,  die  zu  den  überschwenglichen  Worten  der  „Reise- 
bilder" und   anderer  Werke  der   früheren  Periode    schlecht  passen.      Indessen  diese 
Zeit    der  Ernüchterung  und  die  Anzahl  der  in  diesem  Sinne  getanen  Aeusserungen 
Heines  ist  so  begrenzt,  dass  es,  wie  ich  bereits  an  anderem  Orte  sagte,  kaum  zweck- 
mässig erscheint,  diese  aussetzenden  Pulse  der  Verehrung  als  eine  besondere  Epoche 
zu    betrachten.     Man    kann    natürlich  an   Napoleon    sehr  verschiedene  Seiten  unter- 
scheiden, und  je  nach  Stimmung  und  nach  der  besonderen  Veranlassung  wird  man 
bald  mehr  auf  diese,  bald  mehr  auf  jene  hinweisen.  Ueber  diese  schwankenden  Stim- 
mungen Heines  spricht  nun  H.  selbst  sehr  ausführlich,   und  er  rühmt  Kaufmann  so 
nachdrücklich,    weil    er  angeblich  zuerst    uns  Heine  als  Neurastheniker  und  Impres- 
sionisten   habe  erkennen   lassen.     Er  stellt   des  Dichtere  Ergüsse  über  Napoleon  als 
Aeusserungen  des  Augenblicks  hin,  und  indem  er  ihren  Stimmungs-  und  Äffektwert, 
die  pathologische  Reizbarkeit,  mit  der  Heine  sie  vorbringt,  allzu  scharf  betont,  rückt 
er   sie  in   eine    bedenkliche  Beleuchtung,    macht  er    aus  Worten,  die  dem  innersten 
Herzen   entquollen,  die  Wallungen   eines  empfindsamen  Gemüts.     Das  in  vieler  Hin- 
sicht wertvolle  Buch  würde  ohne  die  Seitenblicke   auf  Kaufmann  besser  ausgefallen 
sein;    es   wäre  auch   besser  geworden,   wenn  es  erheblich  knapper  gefasst  wäre;  der 
Autor    ist    nicht   zu    voller    Bewältigung    des    riesenhaften   Materials   vorgedrungen. 
Doch  auch  so,  wie  es  ist,  verdient  es  den  Dank  der  Forschung  und  wird  gute  Dienste 
leisten.  —  Franzos'  (8583)  Aufsatz  über  Heine  und  G.  Riesser  stimmt  fabgesehen 
vom  Titel)   wörtlich    mit   dem   oben  (8560)  erwähnten  über  Heines  Duell  überein.  — 
M.  Kaufmanns    (8584)    Artikel    über  Heine    und   Platen    ist    bereits   im    vorigen 
Bericht  erwähnt  worden   (JBL.  1901  IV  11  :  159)  und  ist  mit  unbedeutenden  Aende- 
rungen   in  die  zuvor  erwähnte  Schrift   übergegangen.  —  Proelss'  (8586)  Aufsatz 
über  Heine  und  Scheffels  Gaudeamushumor  blieb  mir  leider  unzugänglich;  eine  ältere 
gute    Arbeit    über   Heines   Einfluss    auf  Scheffel    wurde    in    diesen   Jahresberichten 
erwähnt  (JBL.  1898  IV  11:  123).  —  K  ohuts  Beitrag  (8586)  über  Heine  und  Simrock 
bringt  wenig  Neues  und  ist  nicht  unanfechtbar;  ganz  falsch  ist  insbesondere  die  Be- 

Jtthresberiehte  für  neaore  dantsche  Litterkturgesohiehto.    XUI.  ^0 


620  E.  Elster,  Das  jung-e  Deutschland. 

hauptung,  dass  Heine  bereits  in  Bonn  über  August  Wilhelm  Schlegel  seine  spöttischen 
Bemerkungen  gemacht  habe;  kennt  der  Verfasser  denn  nicht  die  von  Verehrung 
überquellenden  Sonette  des  jungen  Dichters  an  Schlegel?  —  Der  unerquicklich  lange 
Streit  über  Friedrich  Steinmann  und  seine  Fälschungen  (8587)  wurde  schon  in  den 
letzten  Berichten  berührt  (JBL.  1901  IV  11  :  119—21).  —  In  einem  neuen  Druck  des 
„Buches  der  Lieder"  für  die  „Pantheon-Ausgabe"  versuchte  Elster  (8592)  die  Er- 
gebnisse der  neueren  Forschung  in  gedrängter  Form  zusammenzufassen  (8593).  Das 
von  ihm  veröffentlichte  und  von  Kaufmann  abgedruckte  Jugendgedicht  wurde  auf 
seine  Echtheit,  an  der  nicht  zu  zweifeln  ist,  nachgeprüft  (8594),  und  zu  anderen  Ge- 
dichten wurden  unwichtige  Parallelen  angeführt  (8595  —  98).  —  Viel  Zeitungskampf 
(8599—8602)  wurde  über  den  letzten  Nachlass  Heines,  der  inzwischen  auch  durch 
Elster  in  den  Besitz  des  oben  erwähnten  Professor  Hans  Meyer  übergegangen  ist, 
ausgefochten.  — 

Von  den  geringeren  Geistern  der  jungdeutschen  Richtung  erfuhr 
L.  Börne  kürzere  Charakteristiken  von  M  o  r  s  i  e  r  (8605)  und  Rössel  (8606) ; 
seiner  Beziehungen  zu  Gutzkow  gedachte  Houben  (8603,  8611).  —  Neudrucke 
einzelner  Schriften  Börnes  liegen  nicht  vor;  die  erwähnten  (8607  — 8607b)  sind  nur 
Sonderausgaben  aus  den  „Gesammelten  Schriften",  die  mit  einer  guten  Einleitung 
von  Alfred  Klaar  1900  aufs  neue  in  die  Welt  gesandt  wurden  (JBL.  1901 
IV  11:  187).  —  Kluges  (8604)  Aufsatz  über  Börne  und  das  Geburtsjahr  des  Wortes 
„Preussentum"  blieb  mir  leider  unzugänglich.  — 

Ueber  K.  Gntzkows  Leben  und  Schaffen  waren  ausser  Erinnerungen 
Gottschalls  (8608)  wiederum  einige  Aufsätze  Houbens  (8610,  8612)  zu  be- 
achten, und  die  wertvollen  „Gutzkow-Funde"  desselben  Verfassers  fanden  in  der 
Presse  noch  ein  lebhaftes  Echo  (8609,  8613,  8615,  8616)  (JBL.  1901  IV  11  :  122).  — 

Die  Arbeiten  über  Th.  Hundt,  A.  Rüge  und  H.  Stieglitz  (8617—20) 
lagen  mir  nicht  vor.  —  Einen  erfreulichen  Ausklang  kann  aber  dieser  Bericht  geben 
durch  den  Hinweis  auf  die  neuen  Darlegungen  über  Ludolf  Wienbarg.  Ein 
Aufsatz  der  Nationalzeitung  (vom  24.  Dez.  1902,  N.  744)  bietet  zwar  keine  Bereiche- 
rung unseres  Wissens;  Kohut  (8622)  dagegen  schöpft  aus  der  Erinnerung  eines 
Bekannten  Wienbargs  und  aus  der  Autographensammlung  der  Berliner  Königlichen 
Bibliothek  einiges  Material,  das  wir  dankbar  begrüssen,  obwohl  der  Artikel  im 
übrigen  nicht  unanfechtbar  erscheint.  —  Aber  mit  ungeteilter  Anerkennung  darf  der 
inhaltreiche  Aufsatz  Houbens  (8621)  aufgenommen  werden,  denn  durch  ihn  wird 
uns  über  den  früh  verschollenen  Verfasser  der  „Aesthetischen  Feldzüge"  viel  Neues 
mitgeteilt.  Aus  einer  Selbstbiographie  Wienbargs,  die  sowohl  Proelss  wie  Schweizer 
in  ihren  Darstellungen  übersehen  haben,  gewinnt  H.  neue  Gesichtspunkte  für 
die  schöpferische  Jugendperiode  Wienbargs,  aus  Berichten  des  Direktors  der  Irren- 
anstalt, in  der  dieser  sein  Leben  beschloss,  wertvolle  Aufschlüsse  über  die  lange 
Zeit  seines  geistigen  Niedergangs  und  die  seines  schliesslichen  Zusammenbruchs. 
H.  schenkt  uns  in  gedrängter  Fassung  eine  farbenreiche  Gesamtcharakteristik  des 
Mannes,  und  er  erweist  sich  im  Urteil  und  in  historischen  Ausblicken  als  gründ- 
licher Kenner  der  ganzen  Litteraturperiode  des  Jungen  Deutschlands.  — 


Herroei  A  Ziemsen,  O.  m.  b.  H.,  Wittenberg. 


Personen-  und  Sachregister. 

Die  Zahlen  beziehen  sich   auf  die  Seiten.      Für  die  Benutzung  empfiehlt  ea  sich,  jedesraal   die 
ganze   Seite   durchzusehen,    weil    sich   Namen   und    Sachbezeichnungeu    auf  den   einzelnen    Seiten 

vielfach  wiederholen. 


Aachen  6,  80,  :)98. 

Abbutini,  M.  A.  510. 

Abendmahl  377/8. 

Abendmahlsstreit     (Koniokration)     7C, 

365. 
Abendmuhlswein  alü  Heilmittel  323. 
Aberglauben  23/4,  171,  311,2,  315,  317/3. 

.321. 
Ablassstreit  7(1,  82,  3Ö4/5. 
Abraham  a  St.  Clara  a.  Mrgerle,  ü. 
Accorambona,  Vittoria  55,  208,  C09. 
Achaume,  A.  138. 
AcheÜH,  E.  Chr.  77,  lOS. 

—  Th.   9,  .36,  92,    107,  110,  171/2,  174, 
185,  192,3,  238,  443.  452,  543. 

Aoher.  M.  172. 
Achill  198. 
Achleitner,  A.  142. 
Achorch,  J.  149. 
Ackermann,  Dorothea  160. 

—  B.  104. 
Ackerknecht.  C.  50. 
Acta  Horussica  389-90. 
Acten,  Lord  92.  336. 
Adam,  Q.  1.3,  82,  HO,  453. 

—  Jaliette  102. 

—  J.  O.  244. 

—  L.  22. 
Addison,  J.  226. 
Adelt.  L.  121,  154. 
Aderlassregeln  24. 
Adiokes,  E.  549. 
Adler  30. 

—  F.  154,  158,  163,  501. 

Adolf,  Bischof  v.  Merseburg  77,  366. 
Advent  21,  312. 
Adverbiu  50. 
Aegrisomnia  163. 
Aelschker,  Ed.  31. 
Aetzte  362. 

Aeschylus  17,  193,  574. 
Aestheten  264. 

Aesthetik   7,  10/7,   57/8,   178,   239,  241, 
244.  246/7,  249,  260. 

—  christliche  11. 

—  französische  104. 

—  psychologische  12. 

—  der  Lyrik  112. 

—  des  Romana  127,  455. 
Aesticampian  384. 
Affenmensch  168. 
Agrargeschichte  68. 
Agricola,  Joh.  377,  558. 
AhasTer  53. 

Ahlden,  Herzogin  t.  86,  898. 

Ahrens,  W.  45. 

Akademie  für  deutsche  Litteratar  92. 

—  für  d.  Dentsohtum  234. 
Aksakow,  A.  N.  171. 
Albalat,  A.  17. 

Albers,  B.  76. 

—  P.  142. 
Albert,  E   d'  165. 

—  H.  181,  429. 

—  Peter  P.  48,  278. 

Albertinas,  Aegidius   47,  90,  275,   349, 

405/6. 
Alberts  46. 


Alberns,  Brtismns  75,  355.  363. 

Albow  451. 

Albrecht,  Graf  t.  Mansfeld  81. 

—  Herzog  T.  Prenssen  68,  70.  81,  341. 

—  von  Mainz  364,  369. 

—  Achilles,   Karf&rst   v.   Brandenburg 
69,  849. 

—  H.  17,  62. 

—  Hedwig  79. 
Albnmverse  311,  331. 
Alchemie  90,  405,  688. 
Aleander,  H.  77,  367. 
Aler,  P.  39S. 

Alexander  I.,  Kaiser  v.  Rassland  33. 

—  VI.  (Papst)  337. 

—  Graf  7.  Württemberg  ll.'j. 

—  Pater  77. 

Alexis,  W.  8.  IWring,  W. 

Alfleri,  V.  483. 

Algermissen,  J.  L.  176. 

Alicke,  P.  191. 

Alkohol  18,  190. 

Alldeutsches  113. 

Allegorie  17. 

Allen.  Ph.  S.  26,  145,  212,  327. 

Allerheiligen  21,  312,  316. 

Allers,  C.  W.  39. 

Allerseelen  21,  56,  312. 

Allgäa  20. 

Allgeyer,  A.  F.  424. 

Allitteration  53. 

Allmers,  Hermann  20,  117,  311. 

—  Hertha  154. 
Allram,  J.  132. 
Almanaoh  93. 

Alpen  (in  der  Lilteratur)  69. 

Alpenmnndarten  51. 

Alpenpoesie  348. 

Alpeoroman  127,  454. 

Alt,  C.  96,  192,  195,  201,  576.  682. 

Altburg,  J.  119. 

Altdorfer,  A.  «1. 

„Alte  Barnim"  22. 

Altenberg.  P.  137.  139.  474. 

Altertum,  klassisches  40/1,  43,  190. 

Althann,  Graf  F.  v.  193. 

Althamer,  A.  394. 

Althof,  U.  73,  358. 

Althusius.  J.  184. 

Altinger,  A.  42. 

Altmann.  J.  156.  138,  .'lOO. 

—  W.  163. 
Altena.  H.  d'  154. 
Altpreussen  77. 

AIxinger,  J.  B.  r.  127,  456/7.  503. 
Aly.  E.  131,  467. 
Amadisromane  8ii,  349. 
Aroalie  t.  Sachsen  147. 
Ambros,  A.  W.  255. 
Arobrosins,  Johanna  124. 
Amecht  (Fest)  Sl. 
Amelong,  F.  82. 
Araent,  W.  46. 
Amerbaoher.  Georg  373. 
Amerika  52.  118. 
Amerikomanie  465. 
Amerpach.  J.  72.  :i37,  353. 
Amersbach,  K.  24. 


Jahresberichte  für  neuere  deutsche  Litteratargeschicht«.   XIII. 


Amman,  E.  352. 
Ammann,  H.  42. 
Ammianus  Mareellinnt  449. 
I      Ammon,  W.  70. 

Ampelander  s.  Rabmann,  H    R. 

Amrhein  42. 

Amsdorf,  N.  377. 

Amsel,  O.  30. 

Amsinck,  E.  93. 

Anakreoo  557. 

Anders,  H.  49,  105. 

—  Ida  97. 
Andersen,  P.  21. 
Andlau,  Peter  von  .'{.37. 
Andr&.  A.  55,  333. 
Andrea,  Jak.  374. 

—  J.  V.  89. 

—  Luise  595/6. 
Andreasnaeht  21,  312. 
Andreas-Salome,  Loa  140,  142. 
Andree,  R.  20.  29,  311. 
Andreje^r,  L.  110,  452. 
Andresen,  F.  K.  277. 
Angelus  Silesius  a.  ScbeflTler,  A. 
Anger,  L.  113. 
Angiolini,  L.  194. 
Ankermann,  B.   189. 
Anna    Amalia,    Hersogin    tob    Weimar 

194. 

—  Sophia,   Herzogin  r.  Brannschweif- 
Lflnebnrg  85,  388. 

AnnuDzio,  G.d'  107,  161,  197.  428.  44S. 

553. 
AnonyroenlexikOQ  6. 
Anschfitz,  Heinr.  503. 
Anseanme  480. 
Anshelm,  Y.  73. 
Ansinglieder  26/7. 
Anstandslitteratur  357. 
Anthologien  94,  112,  127,  4S«. 
Antike  37,  572. 
Antiklerikalismui  15. 
Antisemitismus  79.  172,  551. 
Antoine  40^i. 
Antoni  68,  340. 
Anzeiger,   Allgemeiner  der  D«otaehea 

(Beichsanzeiger)  23.'>. 
Anzengrnber,  L.  97.  127,  133.  I&2,  42S, 

455,  470  1.  478,  497  8.  604. 
Apfel.  S.  138. 

Aphorismen  6,  13,4,  16,  40,  168. 
Apollonini  r.  Tyrui  5.3. 
Appell.  J.  W.  571. 
Apperzeption  12,  256. 
Aprent,  J.  131. 
Aram.  K.  1.3,  125.  141/S. 
Arbeiterknnst  16. 
Arbenz,  E.  70. 
Arber,  Bdw.  .349. 
Arohiologen   183.  656. 
Archenhold.  F.  3.  137. 
Aroher,  W.  105. 

Architektur  190,  253.  260.  265. 
Archiv     (s.    auch    Handschriften)     in: 

Amberg  374:  Berlin  610;  Charlotten- 

barg  610;  Easen  338;  GardingeD  380 ; 

Ooalar  .377;    UannoTer  405:    Hildea- 

keim  338;  laasbrnek  339;  M&mb«rg 

80 


622 


Personen-  und  Sachregister. 


349;  Regen  sbnrg  339;  Schleswig  380; 
Steiermark  346;  Stolberg  403;  Stutt- 
gart 368. 
Archiv  des  Cistercienserstifts  Rein  346. 

—  Fürstlich     Löwenstein  -  Wertheim- 
sches  374. 

Arends,  L.  479. 
Arens,  E.  49,  115,  208,  613. 
Aretino,  P.  148,  491. 
Aretins  s.  Marti,  B. 
Argens,  Marqnis  d'  399. 
Arienzo,  N.  d'  89,  510. 
Arier  169. 
Ari(?o  73,  357. 
Ariost  107. 

Arischer  GedanVe  171. 
Aristoteles  11,  240,  244,  459,  577. 
Arleth,  L.  J.  209. 
Armada  356. 
Arrahrust,  L.  23,  80.  _ 
Armbrnster,  J.  M.  525. 
Armenwesen,  kirchliches  344. 
Arrainius,  W.   s.  Schnitze,  Wilh.   Her- 
mann. 
Armstrong,  E.  63,  336,  341. 
Arnanld,  M.  102. 
Arndt,  A.  39. 

—  B.  M.  32,  114,  116,  173,  394. 

—  Joh.  401. 

—  K.  J.  L.  236. 

—  0.  44,  304. 

—  R.  124. 
Arneth,  A.  v.  183. 
Arnheim,  F.  39. 

Arnim,  Bettina  von  s.  Brentano,  Bettina. 

—  Lndw.  Achim  v.  21,  73,  208,  236, 
315,  485,  570,  610/2. 

—  H.  G.  V.  85,  388. 
Arnold,  C.  F.  77,  368. 

—  G.  85,  389. 

—  G.  D.  491. 

—  R.  F.  7,  17,  26,  48,  92,  102,  112,  114, 
153,  190/1,  198,  201,  233,  277/8,  433, 
480,  498,  568,  570,  588. 

Forster,  E.  P.  205. 

Arns,  J.  31,  289. 

Arnsberg  346. 

Arnsbnrg,  L.  102,  160. 

Arnswaldt,    Frau   A.,    geb.   von    Haxt- 

haasen  236. 
Aronstein,  Ph.  106. 
Arpad,  M.  94,  118,  155,  210,  615. 
Arronge,  H.  L'  156. 
Art,  weibliche  262. 
Arten  d.  erzählenden  Dichtung  455. 
Arthur,  R.  F.  154. 
Artistenkunst  14. 
Arx,  W.  131. 
Arzneibücher  24. 
Arzneimittelnamen  29. 
Arzt  (im  Roman)  56,  127. 
Asbach,  J.  618. 
Asenijetr,  Else  64. 
Asher.  L.  91. 
Asmns,  F.  23/4,  320,  323. 

—  Martha  142. 
Assing,  Ludmilla  97. 
Ässociationstheorie  245,  253. 
Asten-Kinkel,  Adelheid  v.  173. 
Astrologie  23,  318/9. 

—  der  Aesthetik  253. 
Astronomia  teutsch  363. 
Astronomie  90. 
Astropulos,  K.  212. 
Asztalos,  Elisa  v.  102. 
Audorf,  J.  121. 

Auerbach.  B.  98,  115,  133,  145,  413, 
4.55,  470.  487. 

—  J.  127,  133,  470. 
Anernheimer,  R.  137,  474. 
Auersperg,  A.  Graf  v.   (.Grün,  A.)   118, 

272. 
Anerswald,  A.  v.  129,  462. 
Auffenberg,  Jos.  t.  414. 
Aufklärung  90/1,  169,  402,  407,  521. 
Aufresne  (Schauspieler)  399. 
Aufs&tze,  gesammelte  283. 
Anfsatzunterricht  30,  287. 
Angier,  E.  428. 
Augsburg  2,  79, 80, 84, 191, 196, 3ö2, 387. 

—  Anita  14. 

August  der  Starke,  Kurfürst  T.  Sachsen 

85,  377,  390. 
Augustu,  Kaiserin  t.  Deutschland  173. 
Augnstana  365. 
Angustin  125,  487. 
Aulaire,  St.  591. 
Anlnoy,  Madame  d'  4G0. 


Aumayr  45. 

Aurbaoher,  Ludwig  455. 

Anrelins,  Cornelius  83. 

Aurevilly,  Barbey  d'  102,  430. 

Ausgaben  5,  231. 

Ausländerei  18. 

Anslautsgesetze,  germ.  274. 

Aussprache  50,  282. 

Autobiographien     (s.    auch    Memoiren, 

Tagebücher)  98-102,  239. 
Ave-Liillemant,  F.  Ch.  B.  130,  464. 
Avemann,  Vizekanzler  90. 
Avenarius,  F.  6,  7,  11,   13,  16,  49,  57/8, 

92,  94,  112.  156,  161,  266/7,   592. 

—  R.  178,  .547. 
Avonianus  s.  Hessen,  R. 
Axamit,  Esterka  119. 
Axon,  W.  E.  A.  56. 
Ayrenhnff,  K.  H.  v.  411,  482. 
Ayrer,  J.  359. 

Badder.  F.  v.  182. 

Babst,  D.  G.  114. 

Bacciocco,  F.  A.  49. 

Bach,  D.  108,  121,  141,  151,  153. 

—  J.  90,  179,  550. 

—  J.  C.  F.  558. 

—  Joh.  Sebastian  148,  507. 

—  Ph.  E.  557. 

—  W.  C.  43,  303. 
Bachem,  J.  176. 
Bachenschwanz,  L.  608. 
Bacher,  J.  22,  318,  333. 
Bachroann.  A.  51. 

—  0.  42,  301. 
Bachofner,  H.  .38. 
Bacon,  Lord  F.  106,  407. 

Theorie  105,  440. 

Baden  68,  163. 
Badstüber,  H.  145. 
Bächtold,  J.  9,  237,  397. 
Baedecker  177. 

Bahr,  0.  176. 
Bänkelgesang  26. 
Baensch,  0.  179,  550. 
Baer,  K.  E.  v.  185. 

—  M.  126. 
Bärenhäuter  56. 
Bärwinkel  108. 
Baesohlin,  Th.  123. 
Baesecke,  G.  357/8. 
Bäuerle  479,  503/4. 
Bäume  u.  Pflanzen  23. 

Bäumer,  Gertrud  35,  43,  141,  173,  304, 

477,  543. 
Bagge,  0.  134,  472. 
Bahder,  K.  v.  50,  281. 
Bahlmann,  P.  398. 
Bahn,  E.  42,  300. 
Bahou  208,  431,  610. 
Bahr,  H.   13,  15,  17,  63/4,  109,  120,  142, 

147,    149-56,  158-61,  180,  226/7,   417, 

448,  499-501. 
Baier,  R.  8,  97,  235. 
Baille,  Ch.  102,  430. 
Baillie  549. 
Bainville,  J.  102. 
Baldensperger,  F.  102,  192,  197. 
Balder  54,  317/8. 
Bale,  John  349. 
Balfour,  A.  J.  92. 

Ballade  18,  112.  120,  196,  210,  270. 
Ballett  166,  399. 
Ballhorn,  Joach.  68,  343. 

—  Joh.  68,  343. 
Baltisches  171. 
Baluschek,  H.  63. 

Balzac,  H.  de  430,  435,  437. 
Bamberg,  Alb.  v.  68,  81,  341. 

—  E.  v.  206,  601. 

-  F.  22. 
Bamberger,  L.  176, 

-  M.  109,  448. 
Bandello  73. 
Bandlow,  H.  134. 
Bang,  A.  Chr.  24,  320/1. 

-  II.  108,  142. 
Banks  482. 
Banner,  M.  44. 
Barack,  K.  A.  10,  238. 
Baran,  A.  88,  398. 
Barbeck,  11.  39. 

Barbey  d'Aurevilly,  J.  102,  430. 
Barchudarianz,  G.  591, 
Barclay,  J.  88,  396. 
Barine,  A.  149. 
Barini,  G.  71. 
Barkhnsen,  Herrn.  345. 


Barlandus,  Hadrianus  382. 

Barnay,  L.  106,  157/8. 

Barniok,  E.  142. 

Barrfes,  M.  102,  179,  550. 

Barry  336. 

Bartels,  A.  1,  5,  16,  92/4,  103,  110, 
116,  127,  132/3,  140,  145/7.  151,  156, 
180,  194,  207,  211,  226,  228,  231,  266, 
431,  469,  470,  551,  603/4,  613,  617. 

—  H.  V.  61. 

—  M.  22,  312,  315. 
Bartenstein,  J.  Chr.  .393. 
Barth,  F.  173. 

—  H.  116,  193,  210. 

—  J.  26. 

—  P.  50,  180.  222  3. 

—  Th.  99,  176. 
Barthel,  G.  E.  118. 

—  K.  92,  416. 
Bartheiray  102. 
Bartholdy,  J.  L.  S.  611. 
Bartning,  A.   122. 

—  L.  59,  157. 

Bartoloraaons,  R.  35,  106,  442. 
Bartsch,  A.  25,  324. 

—  J.  112. 

—  K.  9,  237. 
Basch,  A.  180. 

—  V.  141,  180,  207,  431,  551,  592,  597, 
606. 

Basedow,  H.  v.  132,  447. 

—  J.  B.  37,  194,  294,  411/2. 
Basel  67,  73,  337/8. 
Bashkirtseff,  Maria  173. 
Bass,  A.  28,  47,  334. 
Bassenge,  E.  228. 
Bassermann,  A.  160,  184. 

—  H.  182. 

Jordan,  E.  60. 

Bassewitz  399. 
Bastian  115,  135. 

—  A.  185. 
Bastier,  P.  194,  431. 

Batka,  R.  158,  161,  164/5,  174,  516y7. 
Batt,  M.  87,  102,  197,  395,  432. 
Battin,  B.  F.   11,  245. 

—  E.  178,  548. 
Bauberger,  W.  134,  472. 
Bauch,  A.  179,  551. 

—  G.  23,  71,  81,  83,  319,  352,  382. 
Bauchwitz,  H.  138. 
Baudelaire,  Ch.  103/4,  437. 
Baudissin,  Eva  Gräfin  142. 

—  W.  Graf  v.  (Frhr.  v.  Schlicht)  167, 
460,  610. 

Bauer  (in  der  Litteratur)  69,  348. 

—  B.  167. 

—  H.  90. 

—  J.  C.  81. 

—  L.  156,  465. 

—  M.  69,  347. 

—  P.  10 

Banernfeld,  E.  v.  61,  98,  151,  494/5. 

Bauernhaus  68. 

Bauernkrieg  68,  340,1,  344,  378. 

Bauernregeln  311. 

Bauernstand  68. 

Banghan,  E.  A.  11. 

Baum,  P.  142. 

Banmann,  E.  89,  398. 

Baumbach.  R.  113,  120/1. 

Baumberg,  Antonie  142,  154,  499. 

Baumeister,  B.  160,  503/4. 

—  F.  180,  552. 
Baumgart,  H.  201,  581. 
Baumgarten,  A.  11,  241/2,  244. 

—  B.  15. 

—  P.  M.  2,  228. 
Baumgartner,  A.  226. 

—  Dom.  301. 

—  E.  50,  281. 

—  H.  35,  36,  292. 

—  Marie  181. 
Baumheim,  Lanr.  375. 
Baumnamen  29. 
Bayer,  J.  157. 
Bayerl-Schweda,  M.  155. 
Bayern  20,  117,  195. 
Bayersdorfer,  A.  65,  153. 
Bayreuth  165,  417,  499,  514,  516;7. 
Bazillentheorie  168,  606. 
Beaulieu-Marconnay,  K.  0.  183. 
Beaumont-Fletcher  4Si. 

Bebel,  August  172,  176. 

—  Heinrich  345,  381. 
Bechstein,  L.  9,  135,  238,  472. 

—  R.  237. 

Bechtolsheim,  Julie  v.  426,  559. 


Personen-  und  Sachrüjfistor. 


0123 


Bochtolsheiiu,    Katharina   v.    liK),    Il'<, 

1H7,  192,  42«,  457, 
Beck,  Elise  2T. 

—  K.  117,  110. 

—  H.  80,  375. 
^  Heinr.  010. 

—  K.  11?. 

—  K.  Aug.  87, 
•^  Karoline  590. 

—  r.  47,  49,  W,  127,  167.  277,  2«0.  626. 

—  8.  20. 

Becker,  A.  (SoziuHst)  176. 

—  AoKnat  IHI,  467. 

—  B.  62. 

—  Kd.  82,.l.  3H0. 

—  J.  23,  171 

—  Marie    Louise    2(1,    125,    140,    16(1, 
313,  403. 

—  K.  Z.  37,  232. 

—  W.  M.  30,  00,  302,  4(13. 
Reniuor,  G.  A.   103. 
Hedeutungslehnwörter  270. 
Itedeutungslehre  48/0 
liedeutunt^swandel  49,  270. 
I16dier,  .1.  54. 

Boeger,  J.  38. 
Beer,  I,    12. 

—  M.  145,  437,  501. 
Beese,  J    47. 

Heethoven,  L.  van    64,   97,    113,   162,3, 

104,  511,  517. 
Beetschen,  A.  113,  121,  192. 
Befreiungsliriege  32,  98/9,  114,  175,  280. 
Begas,  K.  (12. 
Begemann,  II.  3,  230. 
Begriffe,  ästhetische  252. 
Behaghel,  0.  17,  46.  260,  275,  277. 
Beheim,  M.  354,  356,  380. 
Behmer,  K.  148. 
Behnckc,  G.  163. 
Hehr,  J.  F.  114. 
Bohrend,  F.  2(),  327. 
Behrendü,  Marie  119. 
Behrendt,  P.  W.  2. 
Bohrens,  P.  155. 
Beichte  78,  371,  377. 
Beintkor,  E.  80. 
Beissel,  K.  90,  402. 
Bekenntnisschriften,  evangelische  767, 

3(i5. 
Bekk,  A    104. 
Beiart,  H.  164. 

Beleuchtung  des  Konzertsaals  258. 
Itelgern  353. 
Belgien  52. 
Bell,  G.   186. 
Bellaigue,  C.  163. 
Bellerraann,  L.   32,  203,  29(>,   300,  502, 

507,  601/2. 
Bollesheim,  A.  184. 
Belletristik,  didaktische  177,  545. 
Belmonte,  Carola  118. 
Below.  G.  von  2,  68,  96,  228,  340,  342. 
Bolpairo,  M.  E.  94,  127. 
Belschner,  C.  3. 
Belugoii,  L.  102. 
Ben-Israel  172. 
Ben  Jonson  610. 
Bendel.  J.  47. 
Bondemann,  E.  61. 
Bender,  Aagnsta  328-30. 

—  H.  36. 

—  P.  124. 

Bendixen,  R.  81,  133,  378. 
Beneoke.  G.  F.  8,  235,  205. 

—  0.  183. 

Benedict  von  Watt  352. 
Benedikt,  S.  54. 
Benediktiner  86. 
Benedix,  A.  98/9. 

—  R.  480. 
Bonos,  J.  151. 
Benkowitz,  K.  Fr.  4S4. 
Bennigson,  R.  v.  176. 
Benninga,  Eggerik  70,  229. 
Benno,  Bischof  v.  Meissen  333. 
Benrath,  K.  82. 

Benz,  Emilie  43. 

—  F.  124. 

—  G.  39. 
Benzler,  L.  175. 

Benzmann.  II.    1,   107,   112,    115,  121,4, 

138-42,  191,  195,6,  203,  476,  592. 
Beownlf  54. 
Böranger,  P.  de  103. 
B6rard,  V.  429. 
Berdrow,  E.  126. 

—  0.  203,  211,  617, 


Beredsamkiiit  272. 

Berend,  Alice  1'J5. 

Berendt.  tf.  155,  205,  4t)9-6<)U,  69t). 

Berendti,  A.  82. 

berir,  fe.  (Aotpitx,  L.)  6. 

—  L  0,  1.5.  108-10.  11(1,  118,  122,  124, 
127,  l:{5  6.  144,  140  64),  172,  175,  210, 
2S3,  260.  447,  473,  481,  610. 

—  K.  O.  46, 

Berge  (in  der  DichtunK)  17. 

—  Elisabeth  v.  14.5,  1.54. 
Bergeniann,  P.  45. 

B«rger,  Alfred  Frhr.  »on  1056,  118, 
151,  205,  400,  500. 

—  Arnold  E.  186,  410,  549. 

—  «;.   110. 

—  H.  1(»1. 

—  Julius  205. 

—  Karl  04,  123/4.  130,  187,  142,  152, 
155,  203,  592. 

Berggeist  (Rnbezahl)  55. 
Bergh,  E.  lOH. 

—  Rieh.  266. 
Bergmann,  A.  26. 

—  E.  206.  601. 

—  F.  W.  9,  237. 

—  II.  112,  123. 

—  J.  85. 

—  -Fuinix  30. 

—  von  Kalun  55. 
Bergmannslalein  405. 
Bergmannslieder  72. 
Bergmannsspruche  47. 
Bertnger,  J.  A.  126. 
Beringnier,  R.  21. 
Berko,  A.  99. 
Berlepsoh,  H.  E.  v.  62.  417. 

—  Karoline  139,  475. 
Berlichingen,  Götz  v.  (58,  341,  378,  57.3, 
Berlin   61/2,  8.5,  95,  100,  161,  186,  194. 

196,  199,  266,  402,  592. 
Berlioz,  II    97. 
Bern  70,  73,  85,  348,  390. 

—  Maximilian  113. 
Bernadotte,  Marschall  608. 
Bemard,  A.  H.  25. 

—  W.  154. 
Bernau,  Anna  140. 

—  F.  3. 
Bernays,  M.  0,  237. 

Bernbrunn,  Carl  v.  (Carl  Carl)  504. 

Berndt,  F.  136. 

Berner,  E.  95. 

Bernfeld,  S.  172. 

Bernhard  IL,  Graf  zar  Lippe  353. 

—  Chr.  89. 
Bernhardi.  A.  F.  610. 

—  0.  C.  55. 

—  Sophie  612. 
-  Th.  v.  176. 

Bernhard«,  Sarah  161,  433,  505. 
Bernhoff,  J.  106. 
Berninger,  J.  0,  44. 
Bernonlli,  A.  73. 

—  C.  A.  124.  142. 

—  C.  Chr.  67.  337. 
Bernstein.  Eduard  172,  176. 

—  Elsa  (Ernst  Rosmer)  417. 

—  Henry  438. 

—  Max  148. 
Bernthsen,  Maria  142. 
BerstI,  W.  159. 
Bertiino.  Bischof  373. 
Bertheau,  C.  33,  186,  205,  557. 
Berthold,  A.  6,  232. 
Bertholet  73. 

Berthoud,  A.  182. 

Bertram,  H.  29. 

Bertuoh,  F.  J.  128,  194. 

Bert«,  E.  127,  142.  172. 

Berzelios,  J.  07. 

Beseler,  M.  51,  2S3. 

Besigheiro,  Job.  t.  837. 

Besproohang'n  (Segen  n  Zaubersprüche) 

24,  311,  .320. 
Besson,  P.  190,  431. 
Beta,  II.  175,  545. 
Bethge,   H.    121/2.   124,    137,   142,   154. 

168. 

—  R.  6,  9,  237. 
Bethmann,  H.  E.  601. 

Bethasy  -  Hoc,     Elisabeth    (Morits   t. 

Reichenbach)  142. 
Betonung,  germanische  274. 
Bettelheim.  A.  6.  97,  103.  118,  120,  1S:{. 

140.   14.5.    1513,    193.   232,   42S,  435, 

470/1,  487.  497. 
Bettelwesen  20. 


ÜetUx.  F.  4«. 

Bettler-  n.  OftanersUke«  322. 

Betallne,  D.  W) 

Bety.  Franr  518. 

—  L.  P.  1.  91.  IW.  1'20,  132.  197.  211, 
320,  Vm.  VM,  4:«).  46S,  671.  017. 

Bentier,  Margaretbe  124. 
Bewegongen,   «exiale    (•■  *neh  eoxisle 

Frage)  68,  340. 
Bewer.  M.  4H,  172.  18«. 
Beyer,  C.  20.  24,  lOS,  .'121. 

—  Karl  125. 

—  U.  151. 
--  O.  W.  36. 

—  Tb.  43,  169.  •.itr>. 

—  -Boppard,  C.  64. 
Beyertein,  F.  A.  142. 

Beyle,  Henri  (Stendhal)  UH.  438. 

Beyr,  K.  (  hr.  (Beyer)  74,  :t6U.  810. 

Beyschlag,  W.  297. 

Bezold,  Fr.  t.  369. 

Btbl,  Y.  81. 

Bibliographie  der  Reformation  :M8. 

Blbliographiscbei  3.  19.  3.5,  63,  00.  70. 
230.  310. 

Bibliothek  (s.  aneh  liaadschriften, 
Lehrer-,  Volksbibliothek)  in:  Berlin 
608;  Braaniberg398:  Frankfurt  a.  M. 
691;  Hamburg  3H0,  392;  Iknnover 
366;  Isny  379;  Köln  39i;  Kopen- 
hagen 380;  MOnohen  405;  Sintigart 
405;  Weimar  406;  Zwickau  377. 

—  FOretlich  Oettingen-Walleriteiaecb« 
374. 

Bibliothekslehre  3. 

Bickel    J.  70,  80,  375. 

Bidermnnn,  J.  398. 

Bie,  0.  14  5,  59,  04,  107,  174,  263,4,  iM. 

Bieberstein,  0.  Marschall  r.  96. 

ßiedenkapp,   G.   48,   51,    167,  171,  174, 

232. 
Bieder,  Rektor  37 
Biedermann,  F.  (Dörmann,  F.)  löS,  155. 

499. 

—  J.  0.  90,  406. 

—  Karl  183. 

—  W.  V.  201,  508,  570. 
Biedermayer,  G.  (Sauter.  S.  F.)  120. 
Biehler-Bnchensee,  Marie  r.  125. 
Biel,  Friedr.  337. 

Bieling,  R.  172. 

Bielschowsky,  A.  10,  191,  193,  193,  204, 

238,  673,  575,  577/8. 
Bienemann,  F.  :t8.  90. 
Bienenstein,  K    120,  134,  154.  173. 
Bierbanm,  0.  J.  5.  13.  94.  112,  121,  161. 

193,  231.  261.  466. 
Bierlitteratur  75. 
Biermann,  W.  125. 
B.ernatxki,  J.  C.  135. 
Biese,  A.   45,  112,  130,  187.   182,  30», 

474,  554. 

—  F.  182.  554. 

Bigus.  Ludoricui  (Bigi)  358,  383. 
Bild  (im  Volksglauben)  322. 
Bilder,  spraehliohe  274. 
Bilderbogen  75. 
Bilderbuch  .59. 
Rildnisknnst  57. 
Bildung  14,  44,  171. 

—  ftsthetischo  263. 
Bildungslehnwörter  279. 
Bilflnger,  G.  21,  48.  279. 
Bill  184. 

Billrotb.  Th.  184,  55«. 
Blndel,  R.  73. 
Binder.  E.  25,  53,  323. 

—  F.  8».  175,  392,  401. 

—  J.  J.  42. 
BindesprQclie  27. 
Binhack.  F.  0. 
Bins,  O.  230. 
Biographien,  bernisobe  3. 
Biographisches  3,  230. 
Biologie  91. 

Biondo,  Cl.   F.  *»,  383. 
Bireh-Hirschfeld,  A.  103.  434. 

—  -Pfeiffer,  Charlotte  147. 
Birgfeld,  R.  147. 

Birke  (im  Volksglauben)  21. 
Birmann,  H.  A.  20«. 
Birnbaum.  M.  193. 
Bischoff.  C.  103.  434. 

—  E.  31.  187. 

—  J.  (Bolonden,  K.  t.)  142. 
Bisroarck,  Johanna  FBrstin  99.  425. 

—  Otto  Füret  t.  52.  98,9.  118,  134,  164, 
176,  190,  272,  425,  471. 

80» 


624 


Personen-  und  Sachreg-ister. 


Biemarclc-Denkiniiler  64. 

Bittgang  22. 

Bittrich,  M.  95. 

Bitzius,  A.  (Gotthelf,  J.)  133,  455,  470. 

Björnson,   Björnstjerne    108,   155,  446, 

455,  490,  553. 
Bjorhinanii,  E.  75. 
Biälter,  Bayrenther  171/2. 
Blank,  M.  150,  154. 

Blankenfeld,  J.v.,  Erzbischof  v.  Riga  82. 
Blaschke,  J.  118. 
Blaschko,  A.  149,  492. 
Blasinstag  316. 
Blan,  E.  197. 

-  J.  23,  319. 
Blaubart  55. 
Blanfelden  81. 
Blanrer,  Arabr.  374. 
Blaze  de  Bnry,  Henri  591. 
Blei.  F.  6,  162,  209,  615. 
Bleibtren,  K.  143,  154,  417. 
Bleich,  E.  128,  460. 
Blencke,  0.  160. 

Blenler-Waser,  Hedwig  10,  137,  470. 
Bley,  F.  171. 

Bleyer,  J.  72,  356. 
Blind,  K.  2('),  176,  185. 
Bloch,  H.  184. 

-  Iwan  (DDhren,  E.)  69,  346,7. 
Blicher,  E    29. 

Block,  P.   65,  107,  109,  137,    156,   443. 

450. 
Bloera,  W.  147. 
Blösch,  H.  128. 
Blöte,  J.  F.  D.  51. 
Bioraberg,  H.  v.  137 
Bios,  W.  100. 
Blücher,  Gruf  99 
Blümml,  E.  K.  29,  334. 
Blfimner.  H.  64,  113. 
Blüthgen,  Clara  (Eysell  Kilbnrger,  C.) 

142 

-  V.  124,  142,  177. 
Blum,  A.  49. 

-  H.  132,  142,  176,  183. 

-  J.  Chr.  480. 
Blnroaaer,  A.  127,  167. 
Blnme,  E.  42.  MO. 
Blnnienthal,  Graf  L.  v.  98,  424. 

-  M.  96,  175. 

-  0.    153,  156,  177,  478.  488,  499-500. 
Blanifcheln,  G.  48,  278. 
BInntschli,  J.  K.  184. 
Blntbeschuldignng  24. 

Boas,  E.  599. 

Bebe,  L.  96. 

Boccaccio,  G.  357/8,  462. 

Bock,  A.  6,  22,  137,  142,  474. 

-  H.  184. 
Bockelmann,  L.  63. 
Bode,  J.  J.  186. 

-  W.  11/2,60,  110,  128.  149,  160,  174, 
174,  189,  190/1,  193,  196,  245,  567. 

Bodenstedt,  F.  112/3,  116. 
Bodensch,  P.  94. 
Bodmunn,  E.  v.  113,  121,  124. 
Bodiner,  J.  J.  86,  91,  408,  432,  457,  557. 
Böcke),  F.  137. 
Böckelmann,  F.  34. 
Böckh,  A.  183,  236,7,  555. 
Böcklin,  A.  62/3,  98,  190. 
Bock  mann,  J.  L.  100. 
Bödtcher,  h.  108. 
Bohl,  E.  67,  81,  339. 
Böblan,  Helene  (M&dchennaroe  v.  Frau 
al   Raschid  ßey)  140,  142,  417,  476. 
Böhlje,  G.  4. 
Böhm,  J.  25.  323. 

-  Willibald  51. 
Böhme,  A.  11,  180. 

-  F.  M.  9,  237. 

-  Jakob  403,  610,  613. 

-  K.  15,  182. 

-  R    115 

-  Walter  31,  36,  289. 
Böhniel,  U.  35. 

Böhmen  3,  20,  25/6,  67,  77,  86/7,  336,  838. 

Böhmerwald  22,  51,  i'4,  417. 

Böhmiscb«  Br&der  86,  392. 

Böhrig,  K.  39. 

Böhtlingk,  A.  170,  193,  666. 

Boelitz,  M.  121/3. 

Bölsche,  W.  6,  14.  44,  128,  130,  135, 
140,  142,  149,  168,  177,  18i,  207,  211, 
231,  264.  457  8,  464,  473,  476,  532, 
656,  &85,  606,  617. 

I'Olte,  Amely  139,  475. 

»-  F.  40. 


Bömer,  A.  83,  357,  386. 

Bönhoff  80,  376. 

Boer,  R.  C.  54,  164 

Börne,  L.  212,  431,  463,  618,  620. 

Boes,  W.  135. 

Böttger,  A.  106/7. 

—  H.  39. 

Boetticher,   G.    71/2,   78,   86,    127,   234, 
271,  392. 

—  Karl  (Archäologe)  183. 
Boettiger,  K.  A.  97,  195. 

Bog^slaw  X.,  Herzog  v    Pommern   229. 
Bognslawski,  A.  v.  97,  148, 

—  W.  148. 
Bohatta,  H.  6,  232. 
Bohn,  H.  45,  305. 
Bohne,  E.  Chr.  86. 
Bohnenberger,  K.  47,  51,  275,  283. 
Bohrig,  K.  158. 
Bohrmann-Riegen,  H.  154. 
Bohtz,  A.  W.  9,  237. 

Boie,  11.  C.  114. 
Boilean,  N.  226,  241. 
Boisse,  L.  48. 
Boisseree,  Sulpiz  404. 
Bojanowski,   Eleonore  v.   96,   187,   195, 
421,  559. 

—  P.  197. 
Bojardo  56. 

Bolanden,  K.  v.  s.  Bischoff,  J. 

Bolin,  W.  152,  497/8. 

Boll,  H.  9,  284. 

Bolle  40,  298. 

Bolte,  J.   26,  56,  69,  71/3,  75,   83,   310, 

3!8,  347,  351/4,  363,  384,  397. 
Bolzano,  C.  179,  550. 
Bondeli,  Julie  v.  457. 
Bondi,  Abbate  Cl.  193. 
Bonerius  235. 
Bonfort,  Helene  58. 
Bonifacins  Vlll.  (Papst)  336. 
Bonilla  y  San  Martin,  A.  14. 
Bonn  620. 

—  Ferdinand  160,  504. 

—  Franz  117. 
Bonnell,  E.  38. 

—  W.  100. 

Bonns,  A.  11.  21,  64,  107,  110,  116,  168, 

254,  533. 
Bonwetsch,  R.  78. 
Boock,  J.  29,  46,  274,  287. 
Bora,  Katharina  79 
Borchardt,  Georg  H.  (Hermann,  G.)  58, 

61,  107,  142,  177. 
Borchling,  C.  3,  70.  72,  87,  95,  229,  355. 
Bordenz,  Jeanne  124. 
Boree,  A.  155/6. 

—  W.  91. 

Borgias-Schmid,  F.  v.  4. 
Borinski,  K.  186. 
Borkowsky,  E.  110,  452. 
Bormann,  Edwin  105,'6,  440. 

—  K.  38. 

—  W.  119,  157,  187,  201,  189,  600. 
Born,  St.  212. 

Borna  81. 

Borne.  H.  G.  v.  dem  388. 

Borneroann,  L.  30,  38. 

—  W.  315. 
Bornhak,  C.  39. 
Bornhardt  601. 
Bornträger,  0.  154. 
Borowski,  L.  E.  97,  179,  550. 
Borschke,  A.  296. 
Borzutzki,  R.  85,  392. 

Bob,  C.  174.  544. 

Boschi,  A.  301. 

Bosnien  20,  94. 

Bosse,  R.  96. 

Bessert,  A.  2,  54,  201,  228. 

—  O.  70/1,  79-82,  351,  375,  378.  403. 
Bosshart,  S.  454. 

Bothe,  F.  47/8,  78,  212,  275,  277. 

Bothmer,  H.  112. 

Bonuhor,  M.  16. 

Boucke,  E.  A.  47,  276. 

Bondard  245. 

Bonilly  483. 

Bonrget,  P.  434/5,  475. 

Bouyer,  R.  164/5. 

Bowlen  u.  Pfinsche  22. 

Boxberger,  R.  9,  113,  118,  129,  145,  204, 

237,  596. 
Boy-Ed,  Ida  142. 
Boyen,  M.  209. 
Boyion,  B.  D.  197. 
Bozen  340. 
Braccetto  873. 


Brachmiinn,  Luise  114. 
Bracht  v.  Kessel,  M.  83, 
Brachvogel,  A.  E.  147,  478. 

—  Carry  142. 

—  E.  187. 
Bräss.  M.  118. 
Bräunlich,  0.  124. 

Bräutigam,  L.  92/3,  117,  131,  142,  162, 

180. 
Br.ahm,  0.  97,  157,  160,  432,  594. 
Brahmanismus  189. 
Brihras,  J.  126. 
Braig,  K.  169,  184,  238. 
Branconi,  Frau  v.  558. 
Brand,  A.  35. 

—  F.  169. 

—  J.  154. 

—  M.  73. 
Brandeis,  A.   193. 
Brandenburg  51,  117. 

—  E.  69,  79,  349,  371. 
Brandes,  E.  134,  471. 

—  G.  6,  9,  12/3,  78,  93,  108,9,  122,  133, 
139  40,  147,  172,  176,  180,  237,  445, 
447/8,  451,  470,  47.i,  552,  604. 

—  W.  114,  473. 
Brandi,  K.  206,  350. 
Brandts,  Henning  338. 

Brandi,  A.  91,  105:6,  403,  432.  442.  60O. 
Brandstetter,  J.  L.  29. 

—  R.  74.  283. 
Brandt,  G.  85,  112,  391. 

—  M.  V.  2,  110. 
Branky,  F.  23,  26,  319. 
Brant,  S    75,  384. 
Brants,  M.  25. 
Brasilien  52. 

Brauer,  Pastor  44. 
Braun,  A.  50,  281. 

—  F.  116. 

—  Isabella  135,  472. 

—  J.  V.  97. 

—  J.  W.  18ß. 

—  Frau  Julius  W.  201,  594. 

—  Klaia  209. 

—  L.  144,  195,  691. 

—  M.  101,  159. 

—  Peter  v.  503/4. 

—  -Artaria,  Rosalie  136,  473. 
Braune,  H.  Ij.  54. 
Braunfels,  L.  9,  237. 
Braungart,  R.  64,  121. 
Brannsberger,  0.  39. 
Braunschweig  2  ',  26,  29,  87,  399. 

—  M.  79.  591. 
Braunthal  479. 
Brausewetter,  E.  108/9. 

Braut  V.  Fikensholt  (Sage)  24,  55,  323. 
Brautwagen  315. 
Bray,  L.  13. 

Steinbnrg,  0.  Graf  99. 

Breal,  M.  580. 
Brediihl,  Chr.  108. 
Bredow,  F.  78. 
Brehm,  A.  185. 

—  H.  43. 

Brehmer,  F.  28,  334. 
Breidstrass,  J.  399. 
Breitenstein  160. 
Breithanpt,  R.  M.  44,  162. 
Breitinger,  H.  9.  237. 
Breitner.  A.  132. 
Bremen  62,  525. 
Bremer,  F.  174. 

—  0.  20,  47,  275,  283/4. 
Brendel,  F.  2,  162. 
Brendicke,  Hans  61. 
Brenner.  A.  27,  331. 

—  0.  19,  50,  51,  282,  291,  307.  310. 
Brennert,  U.  154. 

Brenning,  E.  167,  521. 
Brentano,  Antonie  193. 

—  Bettina  97,  194,  208.  605,  610/1. 

—  Clemens  208,  236,  479.  604/5,  611/2, 
615,  618. 

—  F.  195. 

—  L.  171. 

Brentins,  Andreas  381. 
Brenz,  J.  77,  364,  377. 
Bresch,  F.  76. 
Breslau  3,  29,  83,  87. 
Breslaner  Presse  393. 
Bresnizer,  Alexius  374. 
Bret- Harte.  F.  107. 
Brettl-Dichtung  94,  112,3,  121. 
Breul,  K.  600. 

Breysig,  K.  1,  14,  57,  63,  65.  93,  221, 
223/5,  262. 


I^ersonen-  und  Sachregister. 


625 


Breiinn,  0.  13. 

Brie,  F.  357. 

Briefe  (Briefwechsel)  10.  60-70,  77,  8ß, 

1)5/3.    114,    1'2(»,    l(i;i,   204.   367,   393, 

418,9,  5.'j7,  571,  61(1,  613/6. 
RrieKer-WniserroRel,  U.    63,   Iü9,   448. 
Brienx,  K.  4.35,  437. 
BrincVmiinn,  J.  03,  65,  134. 
BrinV,  ton  •J2S. 
BrinVmeier,  K.  175. 
Briois,  0.  li)3. 
Brinn,  KriederiVe  194.  575. 
Brocke»,   B.  H.  »7.  395,  407. 
Brockmann,  K.  .5(t2. 
Brodbeck-Arbenz.  J.  4U. 
Brod«,   K.  30.  86,  .392. 
Brodnltz,  O.  179,  S.W. 
Brody,  A.  154. 
Bröclier,  L.  0.  183. 

—  Hari^itrethe  t.  50. 

—  P.  59. 

Brömse,  H.  II,  17. 
BrAndstedt  474. 
Bröse,  E.  75. 

—  O.  18(5,  553. 
Broesel,  W.  165 
Brogsitter,  A.  .13,  291. 
Broiclier,  Charlotte  174,  544. 
BronB,  B.  229. 

Bronson,  J.  147. 
Brooks,  E.  186. 
Bross,  Ch.  80,  375. 
Brown  (Arzt)  606.  . 

—  P.  H.  20(i,  336. 
Brach.  M.  601. 
Ilruclimann,  M.  274. 
„Brudermord,  bestrafter«  89,  393. 
Brück,  H.  182.  55j. 

Brückner,  A.  110,  450. 
E    58 

—  W.  168.  533 

BrOder.  böhmische  86,  392. 

Brögel,  J.  (58,  89,  341. 

Brfiggeraann,  K.  161. 

Bröll,  A.  38,  133,  470. 

Brummer.  F.   0,  .38,  114,  134,  130,  133, 

237,  472,  475,  555. 
Brunn  67,  338. 
BrQssan,  0.  71,  103.  116. 
Brngmunn,  J.  74,  361. 
Brnmm,  J.  37. 
Brun,  C.  60. 
Brune,  E.  18,  30. 
Bruneck  (Tirol)  340. 
Brunetiere,   F.   82,   167,   379,  429,  431, 

435,  6-21 
Brank,  A.  23.  318,  ,320. 
Brunn,  II.  v.  133. 
Brnnnemann,    Annii    II,    35,    103,    104, 

246,  437,8. 
Brnnncnfeut  21. 
Brunner,  Aug.  49,  279. 

—  H.  47,  277. 

—  K.  293. 

—  Ph.  50. 

—  S.  17.5. 

Brunnhofer.  H.  9.  133,  189.  203,  233. 

Bruno,  G.  168,  533. 

Bruns,  K.  276. 

Brnntsch,  M.  128. 

Bruppucher,  H.  51. 

Bnbendey,  H.  183. 

Bncer  76. 

Buchdruck  68,  342,4. 

—  in:  Biisel  337,342/3;  Heidelberg  68, 
343;  Köln  349;  Lübeck  :t43;  Mainz 
342:  Paris  342:  Schweiz  349:  Spanien 
349;  Wittenberg  843;  Zürich  349. 

Bücher,  B.  65. 

—  L.  176. 
Bachhandel  343. 
Buchheim,  0.   A.  198. 

—  Emma  S.  198. 
Bnchholtz  180. 
Bachholz,  H.  125. 
Buohkonst  66. 
Bachsprache  235. 

Bachwald,  0.    71,    76,   80  1,    182.   351, 

364,  369,  376. 
Bück.  H.  197,  570. 

—  M.  R.  120. 
ßucksath,  Lina  137. 
Buüde,  K.  61. 
Buddeas  232. 
Buddhismus  15,  189,  265. 
Bücher,  K.  52. 
Bücherpreise  343. 
Bücherwidmungen  6. 


BOoherzeniar  167,  .343. 
Büchl.  A.  70. 
ßüohroann,  0    9,  237. 
Büchner.  O.  146,  170,  553. 

—  L.  4S8.  'M. 

—  W.  201.  68a. 
Büdinger,  M.  18.3. 

Bühne  (s.  auch  Dram:i,  Theskter)  105. 

—  honte   161. 
ROhnenansstattung  157 
Bfihnenbearbeitnngen  158. 
B&hnenblbliothek  156,  500. 
Bühnenkünitler  159-61. 
Bühnenrpform  156. 
Bohnenspielplan  158. 
Bneil,  GrüHn  t.  187. 
BOlbring,  K.  .198. 

BDIow,  Anna  t.  471. 

—  Frieda  v.  138,  142. 

—  Gabriele  v.  93. 

—  Margarethe  t.  140.  476. 

—  -Wendhaasen,  Paula  v.  142. 
Bürde,  S.  G.  434. 

Bürger,  G.  A.  8,  113,  160,  231,  2:<4, 
420,  461. 

—  0.  72,  .354. 
BOrgerstoin,  L.  44. 
BOrkner,  R.  59-60. 
Bösching,  A.  Fr.  245.  456,  610. 
Buff,  Lotte  195. 
Bugenhagen,  J.  376/7. 

Buhle,  W.  35. 
Buhraann,  H.  K.  E.  3.5. 
Bulcke,  C.  122,  141. 
Bulle,  II.  64. 

—  0.  132,  233,  469. 
Ballemer,  K.  79. 

Bulthuupt,  II.  5),  104,  108,  125,  l.iö, 
162  186,  199,  205,  207,  439,  446, 
500/1,  508,  578,  598,  602. 

Bulwer,  Sir  E.  Q.  432,  491. 

BuroOller,  .1.  5. 

Bunge,  R.  124  5. 

Bank,  A.  23. 

Bunke,  E.  4,  78. 

Bansen,  Marie  t.  174,  .544. 

—  R.  W.  185. 

BaonuTotti,  Michel  Angelo  61. 
Bnrckhard.  M    108/9, 120,  147-50,  1.53/4, 

1.56,  499,  .^03. 
Barokliardt,  Dan.  333. 

—  .Jacob  11,  183,  245, 439,  491,  .556,  .590. 
Burd  336 

Burdncb,  K.  8,  54,  234. 

Burg.  F.  183. 

Barger,  A.  .58,  137,  146. 

—  J.  66. 

Burggraf,  J.  189,  193,  199,  203,  5«2. 
Burghuus,  P.  9. 
Burkhardt,  Aug    S2. 

—  C.  A.  H.  69,  191,  190,  349. 

—  Q.  92.  416. 
Barineister,  0.  Io6. 
Barmester,  H.  117,  134,  472, 
Barns,  R.  106,  116. 
Borroaghs,  J    17. 
Borschenschaft  39,   116,  176,  808,  815, 

548. 
Bursehenschaftsdenkmal  296. 
Barton,  F.  18. 
Bary,  J    B.  Xiß. 
ßnsbeck  70,  3.50. 
Busch,  A.  124. 

—  .loh.  28,  338 

—  M.  98. 

—  Regine  135. 

—  W.  21,  65,  98.  121,  167.  ,527. 
Bnsohmann.  A.  113. 

—  J.  17.  81/2,  .592. 

Bnsce,  B.  47,  53,  72,  275,  354. 

—  H.  H.  124. 

—  Karl  16,  93,  112,  116,  121/5,  132, 
187,8,  141,  176,  204,  474,  607. 

—  -Palm»,  0.  122. 
Busslehre  78. 
BassoD,  P    124,  :)54. 
Botcher  244. 
Butter.  M.  230,  374. 
BylofT,  F.  3.  21,  69,  346. 

Byron,  Lord  106,  151,  432,  442,  406, 
563,  586. 

—  Lady  106,  443. 

Cmbanis,  O    P.  S.  154. 
Cabaret  11.3,  161,  505. 
Cacoini,  Francesca  609. 
CaÖic.  V.  47. 
CiMT  83.  881. 


ClMrini,  Job.  S8S. 

Cahn.  W.  176. 

Cahnet,  A.  LVi. 

Csird,  K.  »2. 

Cnjui,  Johann  3))t. 

Cklderon  do  ta  Bare«,  P.  4<M,  481.  4M, 

510. 
CaUin,  J.  7«,  83,  »0,  379-80. 
Calwer.  R.  184 
Candenat,  G.  55. 
C'ftmerarini,  J.  3.55,  372. 
Camin,  F.  125. 

Camitlanae.  Andreas  (Frank)  883. 
Cammermeister.  J.  7.5. 
Canpe,  J.  H.   I:)5,  218,  :100,  472,  580. 
Caropeggi  .373. 

Caraphaosen,  L.  99,  176,  436. 
Canisini,  P.  77. 
C»nosia  170. 
Capesins,  J.  20l.  58.3. 
Caplllierl,  W.  120. 
CapiUlne,  V.  172. 
Cnpri  3,  112,  115/6,  136. 
Cardanns,  U.   I:i5,  170,  176,  209,  613. 
Carl  Carl  s.  Betnbrann,  Carl  f. 
Carletta,  G.  1t)3. 
Carlowitx,  H.  17.^. 

Carlas  n,  E  (  Derschan,  A.  K.  r.)  131,467. 
Carlyle,  Th.  11,  100,  107,  174,  198,  427, 

433,  514.5,  544,  55.3. 
Carmen  SyWa  i.  Elisabeth,  Königin  r. 

Ram&iiien. 
Carmi,  M.  1.55. 
Caro,  E.  189. 

-  J.  193.  206. 

Carola.  Königin  ▼.  Sachsen  120,  147. 
Carolina  345/6. 

-  steirische  346. 
Caron  06. 

Carri6re,  M.  178,  255,  547. 
Carring.  G.  174. 
Carrington,  II.  144,  480. 
Carruth,  W.  II.  600/1. 
Carstanjen,  F.  13. 
Carstens,  A.  61. 

-  H.  21,  52,  284. 
Carns,  K.  G.  605. 

-  P.  550. 

Caselius  der  Aeltere  386. 

-  J.  83,  385/6. 
Caspary,  Anna  99.  176. 
Cassel,  Paalus  18.3,  .55.5. 
Cassovias,  D.  S.  386. 
Castelli,  J.  F.  117.  I»0. 
CasteWetro,  L.  226.  240. 
CasUlIejo.  Cristoval  de  349. 

Castle,  R.  1189,  130,1.  1:W,  202,  468.9. 
Caiier.  F.  76. 

-  Minna  140,  173. 

-  P.  8,  40/1,  297. 
Caxtoo,  William  349. 
Catotte  482. 
Celestina  819. 
Cellarias,  J.  81,  :r76  7. 
Celsius.  Julias  331. 
Centralrerein  23). 
Ceporinus  379. 
Cerrachini,  L    140. 
CerTantes,  H.  397. 
Cervini  .367. 
Cervoiato,  Arnaldo  417. 
Chabannes  558. 
Chamberlain.  A.  B.  60. 

-  H.  St  2,  11,  15.  89.  16»,  167,  172, 
174,  179,  228,  246,  264,  514/5,  527, 
541/2,  550. 

Chamfort,  S.-B.-N.  de  429. 

Chamisso,  A.  t.  197,  209,  460,  604,  61S/4. 

ChantaToine,  J.  149. 

Chantepie  de  la  Sanssaye,  P.  D.  317. 

Charmati.  K.  113,  174. 

Charpentier  431. 

Charriire.  Fraa  t.  .571. 

Chasles,  Ph.  206. 

Chauvin,  Y.  10.  237. 

ChiUrd.  R.  431. 

Chemnita.  B.  Ch.  t.  .337. 

Chinier,  M    J.  de  48.'. 

Cbiiy,  Helmina  t.  233. 

Chicago  212. 

Chladni.  Fr.  412. 

Chodowiecki.  D.  61. 

CboleTius,  K.  L.  9,  237. 

Chor  (im  Drama)  18. 

Chonlant  479. 

Choas<y.  J.  E.  206. 

Christ,  K.  29. 

-  P.  187,  558. 


(526 


Personen-  und  Sachregister. 


Christ,  Sophie  U2 

—  W.  63,  178,  547. 
Christaller,  E.  G.  177. 
Christe,  0.  175. 
Christel,  F.  llT/8,  123,  134. 
Christen,  Ada  1-24.  497. 
Christentum  14,  103,  lüS,  164,  169,  173, 

179-81,  ISO,  200,  536. 

—  deutsch-evangelisches  169. 

—  modernes  167. 

Christian,  Herzog  v.  Braunschweig  395. 

Christiansholm  52. 

Christlieb,  M.    114,  138,  179,  191,   475, 

549. 
Christmann,  C.  79. 
Christophe,  F.  65. 
Christus  53,  116,  490/1. 

Problem  169. 

Chronik,  Angsbnrger  (1612     1647j  387. 

—  Danziger  391. 

—  Erfurter  590 

—  Nordhansener  ,393. 

Chroniken  70.  73,  75,  88,  355,  358,  396. 

Chronisten  302. 

Chuqnet,  A.  6,  127,  193/4,  203,  205,  431, 

693. 
Churchill,  G.  B.  105. 
Chwolson,  D.  24. 
Chytraens,  D.  36,  294. 
Cialdini  397. 
Cicero  579. 
Cierjacks,  C.  125. 
Citatensammlangen  6. 
Ciaassen.  Kia  141,  476. 
CIaqne  156. 
Clarac,  E.  51. 
Clarke,  Butler  336. 
Clandins,  M.  113. 
Clanren  s.  Henn. 
Cliiusnitzer,  E.  34,  37,  288. 
Clans«,  M.  136. 
Clanssen,  S.  212. 
Clemen,  0.  70,  76,  79-83,  364,  366,  369, 

374,  377,  331,  383,  385. 
Clemenceau,  G.  438. 
Clemens  August  t.  Köln  391. 

—  Venceslaus  87,  386. 
Cl^ment-Janin  6t. 

Clemenz,  B.  36/7,  42,  44/5,  75,  104,  182, 

225 
Clevej  G.  L.  50. 
Clodins,  Ch.  A.  411. 
Closson,  E.  54. 
Clnverius,  Philipp  383. 
Cober,  Tobias  386. 
Cochem,  Pater  359. 
Cochlaena,  ,1.  75,  363. 
Cochois,  Marianne  399. 
Cock,  A.  de  21,  312. 
Coester,  B.  99. 
Cöteritz.  Wolf  v.  70. 
Cohen,  C.  60. 

—  U.  178,  182. 
Cohn,  F.  185. 

—  G.  39. 

—  H.  157.  190. 

—  Jonas   11,  179,  245,  257,  260/1,  549. 

Viebig,  Klara  141/3,  177,  232,  417. 

Cohrs,  F.  77,  293,  365,  379. 
Colberg,  F.  55. 

Coleridge,  S.  T.  102,  205,  600. 
Colerus,  Chr.  (Köler)  394. 
CoUenbnsch,  S.  98. 
Collijn,  G.  151. 
CoUin,  Ch.  108. 

—  J.  109. 

Collyer,  Ehepaar  432. 

Colozza,  G.  A.  331. 

Comander  379. 

Comenius,  J.  A.  36,  292,  401. 

Comeniasstiftang  295,  305. 

Commichan,  F.  65. 

Common,  Th.  182. 

Comte,  A.  521. 

Connor,  M.  0*  200. 

Conrad,  0.  s.  Georg,  Prinz  v.  Prenssen. 

—  Hermann   106/7,    174,  441,  443,  601. 

—  .1.  346. 

—  Michael  Georg  1,  93,  10»,  137,  149. 
22«,  417,  447,  474,  553. 

—  P.  35. 

Rarolo,  Marie  160. 

Conradi,  H.  122,  417,  5o3. 
Oourat,  H.  206. 
Consalvi,  Kardinal  5S8. 
ConsentiuB,    E.   84,   103,   113,  147,  154, 
156,  186/7,  387,  446,  495,  557. 

—  0.  147. 


Constance-Sage  55. 

Constant,  B.  197,  571. 

Conta,  C.  F.  A.  v.  595. 

Contarini  367. 

Conter,  Cl.  86,  393. 

Contes  de  fees  460. 

Contessa  465. 

Conwentz,  Anna  23. 

Conyba,  Ch.  M.  58. 

Conlus,  R.  161. 

Coquelin  aine,  C.  161,  505. 

Corderins,  Mathnrinns  382. 

Cordula  Peregrina  s.  Wöhler,  Cordub. 

Cordns,  E.  83. 

—  Furicius  383. 
Corinth,  L.  63. 
Cork,  St.  A.  22. 
Corneille,  P.  486,  489. 

Cornelius,  Peter  (der  Dichter  n.  Kom- 

ponisl)  97,  126,  424. 
Cornicelins,  M.  133,  470. 
Correggio,  Ant.  Allegri  583. 
Corrodi,  A.  468. 
Corvin,  0.  v.  183. 
Corvinus,  A.  78,  81,  370. 
Cosel,  Gräfin  85,  390. 
Cossmann,  V.  N.  231. 
Costa,  C.  153. 

Cotta,  J.  F.  V.  97,  119,  120,  i68,  571. 
Conberlin,  P.  de  45. 
Condenhove,  Paula  Gräfin  124. 
Conrteline,  G.  499. 
Conrtney,  W.  L.  17,  268. 
Coverdale  349. 
Coym,  6.  299,  398. 
Crailsheim  351. 
Gramer,  F.  29,  114. 

—  K.  G.  128,  460. 
Cranach,  L    60. 
Crato,  J.  386. 
Creighton,  J.  E.  179,  550. 
Creizenach,  M.  38. 

—  Th.  9,  237.  479. 

—  W.  9,  73,  190,  237,  358,  398, 
Cremer,  E.  46. 

—  H.  98,  169. 
Crentz,  Chr.  v.  90. 

—  F.  64,  95. 
Crenzer,  Fr.  237,  610. 
Cricius,  A.  373. 
Crimen  magiae  345/6. 
Criste,  0.  96. 

Croce,  B.  11,  239,  241,  248. 

CrocuB,  C.  70,  83,  377,  382,  38t. 

Crohn,  H.  32. 

Croissant-Rust,  Anna  140,  417. 

Creme,  B.  48. 

Cronberg,  H.  v.  366. 

Cronegk,  J.  F.  v.  481. 

Cronheim,  R.  47. 

Cronologar,  K.  85,  391. 

Croon,  G.  68,  342. 

Crull,  F.  68,  343. 

Crnsins,  0.  183,  237,  556. 

Csatäd  118/9. 

Cserwinka,  J.  105,  440. 

Qüdraka  478. 

Cüppers,  F.  J.  300. 

Cnmberland,  Friederike  t.  193,  47  '. 

Cnnningham  336. 

Cnno,  F.  W.  77. 

Cunow,  H.  5,  232. 

Cuny,  L.  v.  176. 

Cnnze,  F.  83. 

Cnrtius,  E.  97,  183.  423,  5:6. 

—  F.  7.  97,  183. 

—  G.  183,  555. 
Cnspinian  355. 
Cntting,  St.  W.  50,  281. 
Cuvier,  Cleroentine  193. 
Cyklopins,  W.    (Kannegiesser)   81,    83, 

384. 
(-ynismns  18. 
Czerraak,  K.  67,  3.38. 
Czumikow,  W.  111,  453. 

Babney,  J.  P.  52. 

Dach,  S.  87. 

Dachabdecken  316. 

Dachler.  A.  51,  284. 

D&hne,  M.  37. 

Dfihnhardt,  0.  112. 

D&monen  24. 

Daheim  592. 

Dahl,  H.  (Hermine  Pohlidal)  455. 

Dahlmann,  F.  Ch.  610. 

Dahm,  Paula  125. 

Duhmen,  J.  81,  193. 


Dahn,  Felix  54,  113,  116,  130,  142,  154, 
160,  414,  464. 

—  Friedrich  160. 
Dainos  27. 
Daktylen  53. 

—  neuhochdeutsche  286. 
Dalberg,  Wolfg.  v.  367. 
Dalmeyda,  G.  200,  379,  431. 
Dalton,  H.  90.  392,  401  2. 

Dalwigk  zu  Lichtenfels,    R.  Frhr.  100. 

Damengürtel  22. 

Daraköhler,  E.  206,  602. 

Damrosch  601. 

Daniels,  E.  99. 

Dankmar,  G.  L.  171. 

Dannecker,  J.  H.  61,  204,  596,  602. 

Dannegger,  A.  123,  141. 

Danneil,  F.  183. 

—  H.  168. 

Dante  53,  69,  88,  107,  347,  396.  608. 

Danzig  62,  81,  84. 

Darrastadt     6-,     162,     191,     194,    417, 

508. 
Darwin,  Ch.  168,  180/1,  188/9,  S60. 
Darwinismus  u.  Monismus  168,  533. 
Daubner,  G.  157. 
Daum  er,  G.  F.  605. 
Danr,  A.  72,  353. 
Dauthendey,  Elisabeth  140,  142. 

—  M.  122. 

David,   J.  J.    12,  17,  64,  137,  142,    152, 

259.  456,  474,  497. 
Day,  L.  F.  13,  15. 
Debns,  H.  185. 
Decadence  14,  262. 
Dechent,  H.  195. 
Deczev,  E.  126,  166. 
Dedekindus,  l^  73.  83,  357,  386. 
Deering,  B.  W.  201. 

Deetjen,  W.  145/6,  158,  480,  487/8. 
Defregger,  F.  v.  63,  134. 
Degen,  E.  138,  209,  475. 

—  R.  38. 

Dehmel,  R.  17,  112,  122,  125,  553. 

Dehming,  H.  22. 

Dehmlow,  F.  173. 

Dehn,  P.  52,  176. 

Deile,  G.  49. 

Deinhard,  L.  105. 

Deinhardstein,  J.  L.  160,  193,  504. 

Dekalog-Erklärung  361. 

Dekker,  E.  D.  (Multatuli)  108. 

—  Th.  72. 
Deklamatorien  113. 
Deklination,  im  Nhd.  281. 
Delacroix,  H.  15. 
Delbrück,  Berth.  46,  273. 

—  Hans  6,  7,  38,  40,  99-100,  175,6, 
233,  545. 

Delines,  M.  164. 
Delisle,  L.  101. 
Delius,  N.  237. 

—  R.  V.  154. 
Delnier,  F.  S.  107. 
Demmer,  E.  124. 
Demuth,  W.  157. 
Denck,  J.  82,  380,  534/5. 
Dencker,  W.  124. 
Denicke,  F.  211,  616. 
Denis,  Madame  399. 

—  Mich.  412. 

Denkmäler   18,  105,  116,  120,  132,  466. 

Denkmalskunst  57. 

Dennert,  E.  168,  178,  548. 

„Der  alten  Weiber  Philosophey"  (Ka- 
lender) 75. 

„Der  junge  Zimmergesell"  (Volkslied) 
26. 

Dernburg,  F.  146,  149,  180,  203,  438, 
492,  552,  692. 

—  H.  7. 

Derschan,  A.  E.  t.  s.  Carlssen,  E. 

Desoff,  A.  54. 

Dessoir,  M.    U,  14/5,  18,   93,  178,   244, 

260,  264,  272,  547. 

—  Rud.  160. 
Destinn,  Emmy  125. 
Destonches,  F.  601. 
Detharding,  G.  A.  89,  399. 
Detlefsen,  S.  D.  F.  20,  394. 
Detmer,  H.  82,  380. 
Detschy,  Serafine  49. 
Dotter,  F.  47,  277. 
Dettmar,  II.  165. 
Deuoer,  J.  89,  401. 
Deussen,  P.  181. 
Dentsch,  G.  190. 

—  -Ämerikanisoh  285. 


Personen-  und  S.iclin'iiister. 


027 


„Dflnttchland,  Deutachlund  Ober  allen" 

115. 
Deutüohtura  :t9,  17J.  130,  191,  R51. 
Devrient,  Kduurd  07,  129.  100,  422.  4ü4, 

r>o:m. 

—  ilan«  97,  139,  144,  159-00,  lOO,  422, 
404.  498,  003,  OSO. 

—  Karl  100.  .'iOÖ. 

—  Liidw.  616. 

—  Otto  160. 
Dewey,  J.  44. 
Deye.  R.  117. 
DezeiHki,  \.  24,  :i-2I. 
Dialektdirhtiin?   17,  04;,').  114.  117,  120, 

12.'),   l.)4.  290. 

—  ullemannische  114. 

—  niederdoutttche  8,  114. 

—  «chwAbiiiche  Il^l. 
Dia1ektdr:inui   ir>4. 

Diarium  belli  bohemici  .'103,  :I90. 
Dibeliu»,  V    VV.  81,  170,  370. 

—  0.  39.  2110. 

—  W.  105. 
I>ichti;attungen  270. 

Dichtung  (s.  auch   Littpratur)  in:  Nie- 
deranchsen  94 ;  Schweiz  130. 

—  diduktiüche  75.  91. 

—  humoristische  114. 

—  katholische  9;i/4,  110,7. 

—  moderne  201. 

—  protestantische  110. 

—  religiöse  15,  110. 

—  vaterländische  289. 

—  volkstümliche  l:«/5,  470. 

—  zeitgenössische  '135/9,  290,  473,5. 
Dickens,  Ch.  451. 

Dickes,  W.  F.  Ol. 

Didaktik   74/5.  89-91,  100-85,  360,  400. 

Diderot,   D.    11,  61,  187,  190,  4J0,  521, 

003. 
Dieckhöfer,  E.  144.  207,  003. 
Diodorich,  B.  23,  56,  r27,  168. 

—  V\  103,4,  114,  127,  131,  138.  141. 
Diederichsen,  Annie  124. 
Diefenbach,  L.  131,  407. 

Diefke,  M.  24. 

Diehl,  W.  42,  80,  87,  299,  375,  394. 

Diel,  J.  401. 

Diels,  II.  183,  555. 

Dieruner.  J.  114 

Diercks,  G.  1S2,  185. 

Diesterweg,  A    33,  295. 

Dietenbergor,  J.  370. 

Dieterich,  A.  19,  23,  307/8,  320. 

—  J.  R.  8i(,  193,  316,  375. 

—  K.  233. 
Dietert,  P.  150. 
Dietlein,  K.  32. 
Dietrich,  F.  3. 

—  Veit  377. 
Dietz,  Ph.  87.  393. 
Dietze,  C.  79. 
Dieudonne,  A.  09.  346. 
Diez,  Katharina  139,  475. 
Dilettantenstil  208. 
Dilettantismus  18,  58,  172. 
Dillmann.  Ch.  H.  38. 

Dilthey,  W.  90,  228,  401,  527,  538,  545, 

550. 
Diraier,  L.  50 
Dingelstedt,   F.  v.    HO,   160,   211,   4-26, 

573. 

—  Jenny  v.  160. 
Dinter,  O.  :I6,  38. 
Dippe,  O    162,  512. 

—  0.  54. 
Dirksen,  C.  27. 

Dirnengeist  in  d.  Frauenlyrik  124. 
DispositionäSummlungen  33. 
Disputation,  Leipziger  377. 
DisruSli.  B.  432. 

Distel,  Th.  48.  03.  144,  138,  191,  194/5. 
Ditfnrth,  F.  W.  Frhr.  v.  9.  237. 

—  L.  115. 
Dithmnrschen  52. 
Dittes,  F.  38. 
Dittraar,  F.  94. 
Dittrioh.  Fr.  77. 

—  0.  50. 
Divis,  J.  3.5. 
Dix.  Anna  124. 
Dobbert.  E.  65. 
Dobmann,  Th.  88.  39a 
Dooen,  B.  J.  2;i4e. 
Doczi,  L.  202/3.  592,  597. 
Dodel,  A.  168.  53;J. 
Dodgson,  C.  60. 
Dodsley  (Verleger)  432. 


Döbbelin,  K.  Th.  5U4. 

DAbereiner  573. 

Doeberl,  M.  :i89. 

Doeb.  er,  R.  70,  75.  Ofl,  838. 

Dölllnger,  J    v.  182,  555. 

Döring.  II.  160. 

—  0.  594. 

Dörmnnn,  F.  i.  Biedermann,  F. 

DörpMd,  F.  W.  38. 

DöHcher.  K.  H.  03. 

Doetseh  42. 

Dohm,  Chr.  W.  v.  93. 

—  Hedwig  140,  142,  173,  417. 
Dohse,  K.  112. 

Dole.  n.  N.  191,   198,  -200,  204,.'.. 

Dolorosa  8.  Kichhorn,  Marie. 

Dom,  W.  I2l. 

Donanig.  K.   119.  1.54 

Domansky,  VV.   130. 

Dorosßhule  «.  Schule. 

Donalitius  v.  Lusdinchlen,  Chr.  87. 

Donar  s    Wotan. 

Donath.  A.  124. 

Dnnel.  M.  194. 

Don  .loan  55,  479. 

Donnay,  M,  435. 

Donndorf,  A.  690. 

Donner  a.  Blilz  24. 

Dopsch,  A.  183. 

Dorenwell.  K.  30.  287. 

Dorfgoschichto  127,  134,  455. 

Dorn,  F.  150.  493. 

Dorner,  A.  179,  655. 

Dorpat  82. 

Dorpius  355. 

Dorsten,  Th.  75,  363. 

Dortmund  28. 

Dose.  J.  131. 

Dostojewski,  F.  M.  110,  211,  448-51. 

Dongall,  R.  Mc.  52. 

Donglas-Murray.  P.  206. 

Donmergae,  K.  82. 

Donmic,  R.  226. 

Dowden,  E.  105. 

Dowerg,  R.  181. 

Drach.  E.  160. 

Drachensagen  .'$25. 

Drachniann.  Holger  108. 

Draheira,  II.  197. 

Drama    (s.   auch    Schauspiel,   Theater) 

18,  73/4,    88,9,  143-58,  271,   287,  344, 

390-400. 

—  in:  Dänemark  89;  England  89,  398,9; 
Frankreich  104;  Luzern  51,  283/4; 
Österreich  494  9;  SkandiaaTien  108,9. 

—  bürgerliches  144. 

—  geistliches  'i97/8. 

—  historisches  156. 

—  klassisches  30.  156. 

—  modernes  148-51,  15;l,4,  156. 

—  naturalistisches  156. 

—  neulateinisches  83. 

—  regeneriertes  414. 

—  volkstümliches  152. 
Dramaturgie  18.  108.  1557,  199,  204  5, 

271,  .'tOH,  499. 

—  der  Oper  162.  508. 
Dramensteffe  55/6. 
Dranmor  s.  .-^chmid,  F.  v. 
Drasenovich.  A.  v.  57. 
Draudins,  Georg  348. 
Drawehner  22,  90. 

Drechsler,  P.    21,  23,  28,  75,  313,  303. 
Drets,  H.  74. 
Dreesen.  J.  159. 
Dreikönigsspiel  26. 
Dreikönigstag  21.  316,7. 
Drescher.  K.  71,  73.  351,  3.57. 
Dreschrufo  28. 
Dresden  62,  81,  86.  94,  194. 
Dresler,  A.  159. 
Dressier.  F.  44. 
Dreves.  h.  116. 

Drew»,  A.  17,  167,  178(9,  267,  531,  54.'!, 
548,  551. 

—  P.  19.  174.  :t09. 

Dreyer.  A.  47,  134.  155,  196,  455,  569. 

—  M.  143,  1.54,  434.  455. 
Driesmans,  H.    11,    14/5,   44,    I44S.    173, 

188,  211,  542. 
Diill.  R.  15,  185,  189. 
Drobisch,  M.  W.  :W.  178,  295,  547. 
Droesoher,  C.  L.  69. 
Droop.  F.  116. 
Droste,  C.  105. 

Hölshoff,  Annette  v.  115,  l:»9. 

Hülshoff.  F.  V.  21. 

Hülshoff,  Jenny  v.  230. 


Droi'e-Viicherinif.  Adolf  v.  M). 

—  -Vischcrinir,  Kaipnr  U.  T.  iW. 
Droynen,  O.  »♦.>,  98,  :w«. 

—  H.  212.  619. 

—  J.  0.  98.  222 
Drnektebrift.  Jantaeha  S8S. 
Drnffel,  r.  :i50. 

Dryden.  J.  2'2«. 

Doboo,  J.   6,   9»,    154,    167,    1B5,   95«, 

497. 
Doboit-ReyiBond,  F..   I<>V 

—  Lili  l.'t7. 
T>a  Bot  241. 
Dohraooke  (Ii«aiitt)  51. 
Duden.  K.  5<tjl. 

Dadevant,  Aareli«  (Rand,  Omi«*)  24S. 

010. 
DBbi,  H.  69.  348. 
Daell  SO,  190. 
DBhren,  E.  i.  Bloch,  Iwan 
Dühring,  E.  17«,  527.  546  7. 
DDmroler,  K.  48.  184,  2:i8. 
DDnsberg,  E.  191. 
Dikntxer,  H.  10,  102,  197,  338,  5«8,  581, 

586,  698,  002. 
Düren  S46. 

Dürer,  A.  60.  HSi.  459,  555. 
DOringer  513. 

Dürow,  J.  T.  143.  1.  Medem,  Eda  r. 
DOiel.  F.  135,  14»,  152,  154. 
Düsseldorf  62. 
Dütiohke,  H.  H'i,  87. 
Düwell.  W.  6. 
Duhr,  B.  4ül. 
Dnimchen,  Th.  142. 
Dukroeyer.  F.  110.  452. 
Dulk,  Albert  414. 
Duller,  E.  487. 
Dnllo.  E.  98. 
Dumas,  A.  (Als)   194,  428. 

—  A,  (pire)  430,  618. 
Dnroont,  E.  125. 

Da  Monlin- Eckart,  R.  Graf  9.  183. 
Dancan,  Isadora  166. 
Danonnns.  Martinus  382. 
Duncker  77.  368. 

—  Dora  161. 

—  M.  20. 

Danger,  H.  49.  230. 
Danin-Borkowski.  St.  r.  00,  404. 
Dankinann.  K.  182,  20S. 
Durante  507,8. 

Da  Roeber,  O.  309. 
Dose,  Eleonore  107,  160/1. 
Dwelshanvers-Dery,  F.  ?.  165. 
Dyer,  Th.  H.  '2. 
Dystelmair,  Konr.  375. 
Dziattko,  K.  68,  342/3,  348. 

Eastwiok.  E.  B.  204. 
Ebel.  K.  29,  334. 

—  W.  180. 

Eben-Lederer.  Sophie  106. 
Eber.  P.  71.  79.  351.  375. 
Eberbach,  Petrejus  381. 
Eberhard  im  Barte  383. 

—  J.  A.  -245. 

Eberlin  v.  Oünsbarg,  J.  75.  77,  361,  374. 

Ebermann.  L    147. 

Ebers.  O.  1.30,  464. 

Ebereberger.  Thea  97.  140,  213.  476. 

Ebert,  K.  E.  117,  470. 

Eberwein,  VV.  A.  21. 

Eberwien,  W.  09. 

Ebhardi,  Melanie  125. 

Ebner,  Th.   HO,    134,  155,   a04,'5,   471. 

Esehenbach.  Marie  ▼.  140.  142,  2«5. 

415,7,  474,  476. 
Ebrard,  A.  53,  101,  568. 
Ebstein,    E.   S,   113,    159-60,    175,    190, 

234.  504. 

—  0.  62,  285. 

Eck.  J.  77.  365,  370.  .18.3. 

—  Miriam  l'24/5. 

—  S.  189,  562. 
Eckard t,  E.  17«.  279. 
EckarOt.  112. 
Eckenslein.  Lina  60. 
Eokermann,  J.  P.  190.  193  4,  5M 
Bokers.  A.  20. 

Eckert,  Ch.  174.  544. 

—  0.  441. 

Eckhart,  Meister  361. 
Bekmann.  0.  Oö. 
Eckstein,  A.  172. 

—  Ernst  415. 
Edelheim,  J.  45. 
Eden,  Carla  142. 


628 


Personen-  und  Sachreg-ister. 


Eduard  III.  von  England  104. 
Eeden,  F.  van  445. 

„Efemeridi   lettorarie   di   Roma"  (Zeit- 
schrift) 557. 
Egelhaaf,  G.  84,  388. 
Egen,  A.  193. 
Eger  23,  205, 

—  P.  F.  154 
Egerland  20,  22,  26. 
Egestorff,  H.  C.  127,  433. 
Egger,  A.  170,  538, 

—  J.  296. 
Eggert,  C.  E.  73. 

—  E.  133,  469. 

—  W.  120,  134. 
Egidi,  A.  180,  552. 
Egidy,  Emmy  v.  140,  142. 

—  M    V.  169,  174,  543. 
Eginhnrd  n.  Emma  55. 
Egli,  E.  71,  82,  351,  379. 
Egloffstein,  H.  Frhr.  v.  100. 
Egranns,  J    Silvias  81,  83,  377. 
Eheleben  353. 

Ehemann,  betrogener  56. 

—  W.  86.  392. 
Ehler,  V.  158. 
Ehrenberg,  R.  68,  344. 
Ehrenfeld,  A.  43,  120,  131. 
Ehrenfels,  Chr.  Frhr.  v.  11. 
Ehrenholde  344. 
Ehrhard,  Albert  170,  184. 

—  Aug.  151,  495,  537/8. 
Ehrmann,  A.  v.  120. 
Ehwald,  R.  68,  342. 

Eibe,  die  (in  Volksbrauch  and  -glauben) 

23,  319. 
Eiche,  11.  174. 
Eichen,  E.  0.  20,  311. 
Eichendorff,   J.    Frhr.   v.   30,   209,   212, 

605,  614. 
Eichert,  F.  117,  120. 

—  H.  86,  392. 
Eichhoff,  Th.  105,  440. 
Eichhorn,  C.  86. 

—  J.  5. 

—  Marie  (Dolorosa)  58,  124. 
Eichner,  W.  130,  146,  465. 
Eichrodt,  L.  132,  468. 
Eichstädt,  H.  K.  A.  236. 
Eickhoff,  R.  32,  84,  205,  299,  598. 
Eidam,  Chr.  41,  105,  298. 
Eideratedt  82. 

Eierlese  314,  317. 

Eifelland  20. 

Eigennamen  28. 

Eimer,  M.  146.  210. 

Einakter  156,  500/1. 

Einbildungskraft  241/2. 

Einert,  E.  29. 

Einfluss  deutscher  Litt,  auf  engl.  102, 

426. 
Einfahlunft  268. 
Einhart  194. 
Einheitsschule  304. 
Einhorn  54. 
Einig,  P.  538. 
Einschmelzung  268. 
Eirund,  E.  172. 
Eisenach  195. 
Eisenbahndeutsch  49. 
Eisendrath,  S.  147. 
Eisenhart,  A.  v.  132,  468. 
Eisenkolb,  J.  5. 
Eisenmenger,  J.  A.  402. 
Eisler,  R.  13,4.  178-80,  547,  551. 
Eisner,  K.  6,  233. 
Eissl,  Therese  v.  193. 
Eitle,  E.  182,  295. 
Eitner,  R.  9,  237,  406. 
Ekhof,  K.  500. 
Ekliv,  F.  480. 
Ekstase  12. 
Elbogen  194,  352. 
Eleazar  186. 
Elenson-llaack  (SchaaspielgeselUchaft) 

400. 
Elfriede  (Draraenstoff)  65. 
Elias,  Julius  3,  64,  109,  161,  44t/9,  505. 
Eliot,  0.  s.  Evans,  Mary. 
Elisabeth,  Kaiserin  v.  Oenterreich  212. 

—  Königin  v.  Rumänien  (Carmen  Sylva) 
417. 

—  Charlotte    (Liselotte),    Herzogin    v. 
Orl6ans  85,  391. 

—  Stuart,  Königin  v.  Höhmen  86,  393. 
Eljafchoff,  J.  47. 

Ellinger,  0    9,  79,  83,  132,  872,  31.7,  469. 

—  R.  113. 


Elmquist,  G.  99. 

Elmsfeuer  24. 

Eloesser,  A.    104,   137,   139,  141/2,  144, 

202,  437!8.  473/4,  476/8. 
Elsass  20,  51,  94,  117,  154. 
Elsborn,  M.  142. 
Elsenhans,  Th.  179. 
Elsholtz,  F.  v.  193. 
Elsner,  E.  158. 

—  G.  158. 

—  0.  147. 
Elson,  A.  162. 

Elster,  E.  7,   211/2,  223,  233,  268,  431, 

464,  617-20. 
Eiston,  L.  C.  105. 
Elternabende  44,  305. 
Elteste,  F.  G.  90. 

Eltz,  Jakob  v.  (Erzbischof  v.  Trier)  338. 
Elwert  612. 
Ely,  E.  118. 
Elze,  Th.  440. 

Emanuela  Therese  v.  Bayern  85,  391. 
Embacher,  H.  97,  181. 
Emerson  R.  W.  107,  174,  427,  553,  544. 
Emmerich,  Anna  Katharina  203. 

—  R.  185. 

Empfindsamkeit  576. 
Emser,  Hier.  370. 

—  K.  V.  77. 

Ende,  F.  A.  v.  d.  404. 

—  Hans  am  26. 
Endemann,  K.  33. 
Enderling,  P.  149. 
Enders,  K.  87,  124,  394. 

—  L.  77. 

Endris,  J.  A.  32,  289. 
Endnilat,  B.  136. 
Engel,  Andreas  75,  362. 

—  K.  6,  107,  443. 

—  Eduard  5,  6,  24,  28,  65,  104/6,  128, 
145,  158,  161,  195,  231,  280,  323, 
334,  438,  441/2,  461,  484. 

—  Fritz  156,  205,  501. 

—  Georg  142,  148,  255,  491. 

—  3.  3.  128,  412,  460,  480. 

—  L.  170. 

—  M.  154. 

—  u.  Waldbruder  25,  53. 
Engelbrecht,  A.  77. 
Engelhiirdt,  t.  403. 

—  C.  182. 

—  0.  124. 

Engelhas,  Theod.  361. 
Engelien,  E.  50. 
Engelmann,  W.  A.  100. 
Engels,  A.  49,  279. 

—  E.  5,  137,  231. 

—  F.  176/7,  54.5. 

England  102,  198,  336,  348(9. 
Englert  A.  172. 

—  J.  72,  353. 
Enneniioser,  J.  605. 
Enq^nete  s.  Umfrage. 

Enttähruog  der  Frau  (Schwankstoff)  56. 

Entwicklung,  religiöse  S. 

Entwicklungsgeschichte  280. 

Entwieklangsgesetz  254,  265. 

Enzinas,  ¥.  de  82. 

Ephraim,  Else  173,  196. 

Epicharm  197. 

Epidemien  69,  346. 

Epigramm  91,  406. 

Eplstolae  obscur.  virorum  381. 

Epos  72/3,  88, 126-43,  353/8,456/7,  464-77. 

—  christliches  133,  469. 

—  komisches  127,   133. 

—  mittelhochdeutsches  357. 

—  modernes  133,  469-70. 
Eppendorf,  11.  70,  83,  383. 
Erasmus,  D.  82/3,  358,  364,  380/2,  384. 
Erbauungslitteratar     (s.     auch     Flug- 
schriften) .361,  401. 

—  katholische  74/5. 

—  reforniatorische  75. 
Erbe,  K.  50/1,  282. 
Erbfolgestreit,  Q&strower  80. 

—  Katzenelbogener  80. 
Erbsenbär  315. 

Erck,  F.  32,  291. 
Erdberg,  v.  266. 
Erdroann,  B.  40,  549-50. 

—  J.  E.  546. 

—  K.  0.  6,  11,  47,  168,  261,  532. 
Erdmunnsdörffer,  B.  9,  183. 
Eremita  s.  Lassen,  G. 
Eremitage  (bei  Bayreuth)  165. 
Erfolg  13,  260. 

Erfurt  78,  202. 


Erfurlh,  R.  39. 

Erichson,  A.  183. 

Bring,  Joh.  375. 

Erkenntnisarten  248. 

Erkenntnistheorie  180 

Erläuterungsschriften  288/9. 

Erier,  G.  40,  297. 

Erroatinger,  E.  56. 

Ernest,  Cliarles  J.  435. 

Ernesti,  C.  R.  5i. 

Ernst,  Herzog  v.  Schwaben  54,  356. 

—  der  Fromme,  Herzog  v.  Sachsen  63, 
81,  341. 

—  Augast  y.  Hannover  99. 

—  Augast,   Herzog   zu   Braanschweig- 
Lüneburg  86,  393. 

—  A.  W.  47,  118. 

—  C.  Ph.  G.   86,  392. 

—  G.  Th.  G.  56. 

—  J.  131. 

—  J.  V.  479. 

—  Otto  s.  Schmidt,  Otto  Ernst. 

—  Paul    13,    18,    171,    174,    180/1,    203, 
261,  271,  543,  612. 

—  Viktor  69.  350. 
Erntegebräucbe  21,  315,  332. 
Erotik  15. 

„Erscheinungen  n.  Träume"  484. 
Ertl.  E.  127. 

Erzählende  Dichtung,  Arten  der  455. 
Erzähler  (s.  auch  Epos.  Roman,  Novelle) 
460/4. 

—  plattdeutsche  471/2. 
Erzgebirge  20. 

Erziehung,  ästhetische  14,  263. 

—  deutsche  131. 

Erziehungswesen  34-41,  291-305. 
Eschatologie  380. 
Eschelbach,  H.  55,  101,  124,  479. 
Eschenburg,  J.  J.  441. 
Eschenmayer,  Ch.  A.  v.  605. 
Eschonrod  (Oberhessen)  ül. 
Escher,  Alfred  454. 

—  H.  167. 

Escherioh,  Meta  13,  154. 
Escbstruth,  Kataly  v.  s.  Knobelsdorff- 

Brenkenhoff,  Nat.  v. 
Eselritt  316. 
Esenbock,  Nees  v.  605. 
Esmarch,  F.  v.  101. 
Essay  18,  168. 
Essaysammlungen   6/8,   61/2,    93,   155/6, 

162  3,  417. 
Easen  67,  338. 
Esser,  H.  519. 
Esslair,  F.  160,  483. 
Essreime  28. 

Esswein,  H.  14.  16,  18,  127.  263. 
Esther  55,  152. 
Estlander,  R.  190. 
Estorf,  0.  V.  387. 
Esterre-Keeling,  Elsa  d'  142. 
Ethik  15,  174,  178,  244/5,  250,  380. 

—  atheistische  168. 
Ethische  Bewegung  171. 
Ethnographie  der  Germanen  310. 
Elhnolowen  185. 

Ettlinger,  Emma  110. 

—  J.  3,  5.  168,  231,  267. 

—  Rudolflne  110. 
Ettmayer,  K.  51,  94. 
Etymologie  47/8,  277. 
Etzel,  Th.  4,  177. 

Encken,    R.    11,   90,  169,  180,  189,  ?46, 

404,  535,  538,  548,  551. 
Eugen,  Prinz  v.  Savoyen  389. 
Eulenburg,  H.  143,  154. 

—  A.  124,  157. 

—  Ph.  Fürst  zu  438. 
Eulenspiexel,  Till  72/3,  354,  395. 
Euler,  E.  114. 

Euling,  Karl  338. 

Euphnismus  392. 

Enripides  158,  200,  486,  510. 

Eutin  94,  163,  418. 

Evans,  Mary  (Eliot,  George)  4119. 

—  M.  B.  89,  398. 
Evers,  ¥t.  553. 

—  Q.  76. 

—  K.  119. 

—  M.  32,  290. 

Evolutionismus,  der  moderne  169. 
Kwald,  C.  A.  184. 

Ewers,  Hans  Heinz  177. 

—  L.  136. 

Ewert,  M.  35,  112,  133,  142. 
Exliibitionismus  141. 
Kxperimentalästhetik  247. 


Personen-  und  Sachregister. 


629 


Kybenberg,  Marianne  t.  498. 
Uynern,  E.  t.  176. 

—  F.  T.  176. 

Eyaell-Kilbnrger,    Clarn,    i.    Bldthgen, 

Clura. 
EyHnenhiirdt,  P.  im. 
Eyao,  M.  10. 

Fabel  44.  855. 

Fuber,  Ch.  W.  89,  898. 

—  FranzUkni  (Köokeritz)  880. 
Fabian.  W.  3. 

Fabriciug,  W.  47,  L>7tl. 
Kaohspraohe,  Ärztliche  47,  270. 
Ffth.  A.  69.  84.  337. 
Fuendler,  A.  63,  «,"). 
Fii^fuet,  E.  11.  180,  246,  4(X). 
Fahlmpr,  Jolianna  Ö7.ö. 
Falirende  Leate  '->,  60,  344. 
Fahringer.  K.  193. 
Falbisaner,  A.  112. 
Falckenberg,  R.  178/9.  189,  646. 
Falk,  Fruni  343. 

—  G.  «0,  85 

—  J.  169,  484.  684. 
Falke,  A.  v.  135. 

—  G.  5,  112,  122,  148.  154. 

—  0.  180. 

Falkenb«rg  (Ort)  353. 
Familiennamen  28. 
Farbe,  weisse  24. 
Farbensymbolik  359. 
Farinelli,  A.   107,  349. 
Farnece,  Alex.  367. 
Farnik,  E.  578. 
Fasola,  C.  194,  594. 
Fustenrath,  J.  107. 
Fastnaolit   21,  312,  315,  317. 
Fastnachtsspiel  74,  359. 
Fanre-Favier,   Lonise  127. 
Faust,  B.  189. 

—  Georg  339. 

Fanstbuch   (Faustsage,  Fanstspiel)    54, 

60,  72,  202,  35(i.  590/1. 
Fechheimer,  H.  151. 
Feohner,    G.    Th.    169,    17Ö,    24.S,    247, 

255,  532,  547,8. 

—  Johannes  87,  £86. 
Fechter,  altdeutsche  20,  344. 
Feder,  J.  G.  II.  245. 
Federn,  K.   140. 

Fehr,  B.  105. 

Fehse,  W.  73. 

Feichlinger,  E.  44. 

Feilberg,  H.  F.  10. 

Feininger,  L.  65. 

Feit,  P.  29. 

Feiwel,  B.  5,  172. 

Felbiger,  .1.  v.  37. 

Feld,  Leo  s.  Uirschfeld,  L. 

—  0.  59. 
Feldberg,  der  22. 
Feldegg,  F.  v.  202. 
Felden,  E.  163,  53.1. 
Feldmann,  W.  128,  135,  194,  472. 
„Feldmarschall  Derfflinger"  (anonymes 

Drama)  430. 
Feldrfigegericbte  22. 
Felioian-Blyerheide.  R.  10. 
Feiler,  C.  81,  .n'.i. 
Fellner,  A.  Hi:i. 
Feme  (Yeroe)  34«'>. 
Finelon,  F.  S.  de  la  Motte  4:{0. 
Fenn,  W.   13. 
Fenton  479. 
Feofanoff,  M.  175. 
Fercher    t.    Steinwand,    J.    s.    Kletn- 

fercher. 
Ferdinand,  König  r.  Böhmen  3.50. 

—  Erzherzog  340. 

—  Maria,  Kurfürst  Ton  B^iyern  389. 
Ferguson,  K.  198,  434,  .*>71. 
Fernow,  K.  L.  61. 

Ferreira,  A.  482. 

Feste  n.  FestgebräDche  21.  312  6. 

Festenberg- Packisi'h,  H.  v.  480. 

Fester,  R.  79,  390. 

Festspiele,  Bayrenther  165. 

Feth  24. 

Fenohtersleben,    E.  Frhr.    v.    97,    119, 

194. 
Feuerbach.  A.  ül,  101,  133. 

—  L.  178,  467,  524.  546,  648. 
Feuerbestattung  112. 
Feuerregen  23. 
Feuerwerk  264. 
Feuilletonisten  135. 

Fey.  C.  139. 

Jahresberichte  für  neuere  deutsche 


Fial«,  Madame  160,  604. 

Fibiger,  J.  87,  38«. 

Flehet.  Wllb.  342. 

Fichte,  J.G.  II,  86,  178,  222,  245,  64«), 

555. 
Fiohtelgebirge  22,  25. 
Fichtner,  K.  50.3. 
Fioinni,  Hariiliat  368,  384. 
Fiok.  A.  87.  185. 
Floker,  F.  ▼.  164. 

—  G.  67,  337,  364. 
J    77    238 

Pickert,  Auguste  4.').  17.3. 

Fidao  lUO. 

Fidni  1.  Höppener,  H. 

Fiedler,  C.  243  4. 

Fiehn,  W.  32. 

Fignlns,  D.  E.  401. 

Figuren,  sprachliche  274. 

Filek,  E.  V.  131. 

Finckh,  L.  112.  124. 

F.ndel,  J.  G.  170. 

Finder,  M.  153/4.  498. 

Fink,  L.   171. 

Finke,  H.  184. 

Finsler,  G.  82.  167.  379,  625. 

Fischart,  J.  71/2,  75,  880,  349,  356,  863. 

394. 
Fisohel.  0.  57.  63. 
Fischer,  Alb.  70,  87,  350,  303. 

—  C.  W.  'ih.  142. 

—  E.  18.  78,  81,  159,  185,  371,  377. 

—  E.  L.  547. 

—  F.  41,  123. 

—  G.  162,  184,  508. 

—  H    56,  92,  109,  ll.-i,  201,  203  4,  409. 

—  Hans  W.  139,  270,  592. 

—  J.  33,  42. 

—  J.  G.  227. 

—  Karl  38,  115,  465. 

—  Knno    90.    1789,   201,2,    429,   .545/6, 
651,  677,  .583. 

—  Leo  117. 

—  Max  2. 

—  P.  82. 

—  Rud.  106,  222,  503. 

—  S.  267. 

—  W.  81,  106,  142. 

—  T.  Roeslerstamm,  E.  9,  97. 
Fischl,  F.  194. 
Fischnuler,  C.  71,  352. 
Fitger,  A.  9,  117,  147,  238. 
Fittbogen,  G.  170. 

Flach,  J.  .54,  103,  194    594. 

—  Martin  337. 
Flachsbau  21. 
Flade,  P.  86,  891. 
Flagellanten  24,  69. 

Flaischlen,  C.  60,  62,  98,  122,  455.  5.52. 

Flake,  P.  4. 

Flasch,  A.  181. 

Flanbert,  G.  104,  243,  435,  438. 

Fleck,  F.  160. 

Fleiner,  A.  62,  191. 

Fleischer,  M.  94,  10.3,  112,  1214. 

—  P.  172. 

—  V.  59,  123. 
Fleischroano,  K.  41. 
Fleischner,  I..  3.'>. 
Fleming,  G.  2.3. 
Flemming,  Graf  J.  H.  ».  390. 

—  P.  78,  87,  370,  374. 
Fliedner,  F.  101. 
Fliege.  R.  1()3. 
Fliegen,  B.  391. 
FlieKender  Holl&ndar  55,  618. 
Floerke,  G.  62,  93. 
Florentijn  141. 

Flügel,  0.  37,  294,  549. 
Flugschriften      (s.      auch     Erbannngs- 
lilteratur)  77,   350,  .166,  374,8,  .387  9. 
Flugsohriftenhausierer  344. 
FInri,  A.  24,  42,  322.  379. 
Flurnamen  29,  .3.34. 
Förstemann,  E.  W.  238.  277. 
Förster.  Ed.  33,  169. 

—  F.  W.  1.5,  40,  44.  180,  296. 

—  R.  79.  55«. 

—  W.   7,  13,  39-40,  174,  29«,  643,  551. 

NietzRche,  Elisabeth    97.    181.  422. 

Fokke,  A.  134.  471. 

Folklore  (s.  auch  Volksknnde)  190. 

Folien.  K.  4-33. 

Folter  .346. 

FonUne,  Emilie  135,  473. 

—  Th.  117,    1.35,  ti,   26.3,   26.5,   414.   455, 
473,  497. 

Foral,  H.  142. 

Litteratnrgesehicht«.    XIII. 


ForbMh  (OrtMkAft)  61. 

Forbee-Moti«,  Irene  124/9. 

Ford,  M.  WK 

Forgaeh,  J.  2«. 

Formenlehre,  rbythnlMh«  62'i. 

Forimann.  B.  15,  26«. 

Font,  H.  8«.  893. 

Fönte  r,  O.  411. 

Fort,  P.  437. 

Fnrtanatoiiage  6«,  72,  614. 

Fote,  a.  2,  .38,  101,  29«,  SOU. 

Foteetta,  Madame  001. 

Fotb,  M.  13,  166.  271.  499. 

Fonifl«,  A.  180.  662. 

Fouqn«.  F.  de  I»  Motte-  SO«.  4m,  AI  l  5 

Poaqnier,  II.  146. 

Fonrnier,  A.  187,  167,  195. 

Foxe,  John  849. 

Frncaatoro,  O.  240. 

Fraedricb.  F.  676/7. 

Fraenkel.  A.   184. 

—  Jonse  194.  208.  499.  «II. 

—  Lodwig  9.  22,30^1.  106,  116,7.  121/?, 
181.  139-40,  147.  175,  183.  237.  287, 
467.  476/6.  «04. 

France.  A.  206.  485. 
Franoeschini,  R.  46. 
Franck.  A.  70.  83. 

—  J.  51,  282. 

—  8.  76,  302. 
Franoke.  A.  U.  297. 

—  0.  594. 

—  K.  103.  6a3. 

—  0.  158. 

Francois,  Lonii«  t.  140,  475/8. 
Frank.  A.  40  I. 

—  F.  24. 

—  J.  118. 

—  ü.  203,  592. 
Franke,  C.  .30. 

—  Th.  48   46. 
Franken  80.  90. 

Frankfnrt  a.  M.    162,    igt»     196,    199, 

202.  601. 
„Frankfurter   gelehrte   Anzeigen"    IA7. 

189. 
Frankreich  52,  102,  206,  211,  336,  36«. 
Franz  1.,  Kaiser  r.  Oeaterreiek  580. 

—  A.  74,  361. 

—  R.  98,  161. 

Franziska,  Herzogin  T.WArttenberg  52«. 

Franziss  228. 

Franziszi,  F.  80. 

Franzos,   K.   E    97.  lOO.  102,  11«,  llH, 

120,  132.  147-5U,  154.811,8.  284,415. 

481.  487,  489.  493  4,  499.  «18/9. 

—  Marie  10s. 
Franzosenzeit  99. 
Frapan,  Ilse  164. 
Fran  20.  56.  60. 

—  in  der  Dichtung  109.  112,  417. 

—  moderne  200. 

—  n.  die  Kunst  14.  262. 
Frauenbewegung  (Franenfrafe)  173,268. 

.548,  378. 
Frauenbildung  43/4.  173.  304. 
Frauendichtung    (Franenlitteratnr)    87. 

112,  139-41.  154.  47577,  499. 
Frauenbftoser  .'144. 
Franenlyrik   (s.  nach   Franendiektnar) 

1234. 
Franeaatidt,  P.  «8.  342. 
Franngrnber,  H.  26,  127,  198,  327. 
Fied,   W.    59,   «2,  65,    149,    1.52  3,   446, 

494. 
Frederking  555. 
Frei.  W.  45. 
Frei-  n.  Kelleramt  22. 
Freiberg  16.3. 

—  G.  T.  1.32. 

Freibentertnm,  litterarisehe«  103. 
Freiburg  (Schweiz)  70. 
Freiligratb,  F.   98,   115,   131,  4«».  «00. 
Freimauerei  170,  581. 
Freischiessen  (im  Oberinntal)  340. 
Fraise,  H.  125. 

Fremdwörter  47.  49.  51.  27«.  379.  S91. 
Frenedorff,  R  100,  145. 

—  F.  183. 

Freaaaen.  Q.  137.  142/3.  474. 
Frentel.  K.  13«.  158,  192.  473. 
Fresanlne.  A.  10Ö/6. 
Frendanberger.  M.  47. 
Freudenthal,  F.  124.5. 

—  M.  167. 
Freund,  H.  95,  411. 
Frey,  A.  7.  62,  238,  4«7. 

—  Ewald  550. 

81 


630 


Personen-  und  Sachregister. 


Frey,  E.  F.  210. 

—  U.  H.  93. 

Freydorf,  Alberta  v.  132,  468. 

Freystedt,  Karoline  v.  99. 

Frey  tag,  G.  7,  18,  78,  97,  129,  147,  160, 

233,  263,  271,  290,  307,  413,  422,  464, 

491. 

—  H.  40,  81. 

—  Katharina  43. 
FricV,  G.  36. 

—  0.  30,  32. 

Fried,  A.  H.  15,  155,  171,  500. 
Frieden,  westfälischer  84. 
Friedensbewegung  171. 
Friedensbnrg,  E.  10,  70,  238,  392. 

—  W.  70,  77    80,  86,  867. 
„Friedenswarte"  (Zeitschrift)  171. 
Friederichs,  H.  95,  123. 
Friederike,  Herzogin  v.  Anhalt  595. 

—  Markgräfin  v.  Bayreuth  595. 
Friedhofsinschriften  28. 
Friedlaender  M.  70.  111,  190,  350,  557/8, 

571. 

—  0.  141,  146. 

Friedmunn,  Alfred  121,  153,  161,  192, 
479. 

—  S.  133,  471,  498. 

Friedrich  III.,  deutscher  Kaiser  98, 423. 

—  I.,  König  V.  Preussen  61,  85,  389,  400. 

—  II.  (der  Grosse)  König  v.  Preussen 
37,  9.3,  95,  113,  127,  147,  173,  204, 
229.  234,  390,  393,  395,  399,  410,  418;9, 
457,  555. 

—  König  T.  Württemberg  199. 

—  der  Weise,  Kurfürst  v.  Sachsen  354. 

—  V.,  Kurfürst  v.  d.  Pfalz  .348. 

—  Grossherzog  v.  Baden  7. 

—  Herzog  zu  Sachsen  352. 

—  Ulrich  V.  Brannschweig  395. 

—  Wilhelm  I.,  König  v.  Preussen  85, 
229,  389,  402. 

—  —  IL,  König  V.  Preussen  95. 

—  —  III.,  König  V.  Preussen  96. 
IV.,  König  V.  Preussen  lOÜ,  2ö8, 

419,  610/1. 
I.,  der  Grosse  Kurfürst  85,  389,  399. 

—  E.  38. 

—  F.  195. 

—  H.  122,  418. 

—  J.  182,  555. 

—  K.  180,  552. 

—  P.  116,  118,  132.  146,  488 
Friedwagner,  M.  2.38. 
Fries,  A.  198,  572. 

—  C.  106,  602. 

—  W.  41,  298. 
Friese,  C.  53. 
Frimberger,  J.  G.  142. 
Frimmel,  Th.  v.  62.  64,  163. 
Frischlin,  N.  .397,  381,  616. 
Frisenberg,  v.  96. 
Fritsch,  K.  W.  1.39. 

—  Th.  4 
Pritsche,  R.  78 
Fritz,  A.  158-60. 

—  E.  154. 

Fritzsch,  Th.  38,  295. 
Frohen,  Job.  .337. 
Fröbel,  F.  38,  295. 
Fröhlich,  G.  38. 
Frömmel,  0.  27,  .333. 
Prohmann,  W.  27. 
Froitzheim,  J.  193/4. 
Frommel,  Amalie  97,  183. 

—  E.  97,  135,  183,  555. 

—  0.  7,  15,  117,  1.30/1,  134/5,  146,  174, 
183,  265,  465|7,  471,  473. 

Frommhold,  G.  39,  297. 
Fronleichnam  316. 
Froschauer,  Chr.  349. 
Frost,  Laura  140,  196,  476. 
Frachtbringende  Gesellschuft  8. 
Fuchs,  A.  190. 

—  Carl  181. 

—  E.  65.  177. 

—  F.  68. 

—  G.  25,  64/5,  73. 

—  G.  F.  101. 

—  Hans  17,  156. 

—  J.  81. 

—  K.  65,  93,  186,  142.  183. 

—  L.  185. 
Ffilleborn  556. 
Ffinen  .353. 

FOrnried  (Oberpfalz)  22. 

Fürst,  L.  12,  258. 

--  R.  56,  61,  127,  144,  1.52,  4.55,  497. 

Fürstenberg,  Fürst  A.  E.  v.  390. 


Fürstenschnle  s.  Schulen. 
Fugger,  Familie  68/9,  344. 
Fuld,  L.  48. 
Fulda  (Stadt)  68,  82. 

—  F.  K.  274. 

—  L.  50,  56,  103,   109,  148/9,  156,  203, 
281,  434,  436,  448.  501.  592/3. 

Funck,  H.  96,  167,  191,  195,  525. 

—  K.   Vf.  F.  V.  597. 
Funk,  G.  33. 
Funke,  A.  31,  171. 
Fasco,  A.  240. 
Fust,  Job.  343. 
Fux,  J.  J.  507. 

Oabelbarh  191. 

Gabelentz,  G.  v.  d.  46,  273. 

Gabre-Negiis  54. 

Gabriel,  A.  145,  479,  484. 

Gabrieli,  G.  54. 

Gadebnsch,  A.  107. 

Gaebel,  G.  73. 

Gaede,  U.   147,  204,  597. 

Gaedertz,  K.  Th.  7,  9,  52,  114/7,  134/5, 

142,  147,  154,  163,  176,  233,  236,  238, 

471/2. 
Gaehde,  Chr.  9.3,  145. 
Gärtner,  L    Chr.  411. 
Gagliano,  Marco  509. 
Gagnin,  Rob.  342. 
Gahide,  F.  210. 
Gairdner  336. 
Gall,  F.  J.  194/5. 
Gallas,  M.  Feldmarschall  388. 
Gallati,  Frieda  84,  337. 
Galle,  R.  36. 
Gallen,  St.  25,  70. 
Galley,  A.  78. 

Gallmeyer,  Josephine  497,  504. 
Gallup,  Mrs.  441. 
Gander,  M.  24,  321. 
Ganghofer,  li.  232. 
Ganser,  A.  11. 
Ganske.  W.  162. 

Ganz,  H.  13/4,  16,  148, 153,  180,  264,  491. 
Ganzlin  23,  320. 
Garnett,  E.  336. 
Garrick,  D.  106. 
Garschin,  W.  451. 
Gartenbau  264. 
„Gartenlaube"  5. 
Gattner,  Th.  51,  284. 
Garve,  Ch.  H.  167,  521. 

—  Th.  189. 
Garzigar  23. 
Gassenhauer  27,  328. 
Gassner,  J.  M.  22^  36. 
Gast,  P.  181. 

Gatte,  heimkehrender  56. 
Gattungen,  poetische  243,  250. 
Gaudig,  H.  30,  145. 
Gaudy,  Alice  v.  124. 

—  F.  V.  129,  462. 

Gaukler,   fiihrende    (s.    auch    Fahrende 

Leute)  344/5. 
Ganlke,  J.  11,  13/5,  107,  172,  175.  261, 

263,  265. 
Gannersprache  47. 
Gaunertum  69. 

Gaunerzinken  (s.  auch  Bettlerzinken)  24. 
Gauthier-Villars,  H.  (Willy)  429. 
Gautier,  Th.  430. 
Gavarni,  P.  430. 
Gebeschns.  Johanna  18,  194. 
Gebhard  Truchsess  71. 
Qebhardt,  A.  124,  136,  139,  142. 

—  E.  V.  63. 
Gebnrtstagsfest  317. 
Geckert  98. 
Gedichtlesen  112. 

Gedichtsammlungen     (s.    auch   Antho- 
logien) 32,  289-90. 

Geerds,  R.  393. 
Geerling.  K.  F.  A.  .30. 
Geffcken,  J.  94,  129,  171,  462. 
Gefühl  12,  251,  261,  268. 
Gegenbanr,  C.  101. 
Gegenreformation  77,  367/8,  401. 
"-  in  Basel  337. 
Geheimsprachen  47,  276,  311. 
Geheimwissenschaften  170/1. 
Gehrig,  II.  38. 

Geibel,  E.  116,  416,  437,  493. 
Geiger,  A.   74,  104,  109,  112,  118.  123, 
135,  137,  260,  450,  472. 

—  K.  79. 

—  Ludwig  7,  93,  95,  97,  113,  116,  128, 
160,  167,  186,  190/1,  193/8,  200,  208'9, 


211,  233,  383,  410,  461,  557,  571,  581, 

610/1,  613,  6167. 
Geiger,  Th.  93. 

Geiler  v.  Kaiserberg,  J.  74,  358,  383. 
Geisel.  J.  31. 
Geiseltal  27. 
Geiser,  K.  91. 
Geissler,  M.  116. 
Geistererscheinungen  105. 
Geistinger,  Marie  160,  504. 
Geistliche  in  der  Litteratur  56,  94,  127. 
„Geizige",  Der  (Dramenstoif)  55. 
Gejerstam,  G.  af  142,  428. 
Gelber,  A.  104/6,  439,  442. 
Gelbke,  H.  128 

Gelehrte  in  dtsch.  Vergangenheit   229. 
Gelehrtengeschichte  177-85. 
Uellert,  Chr.  F.    86;8,   395/6,   407,   411, 

432,  460/1. 
Gemberg,  Adine  140,  142,  476. 
Gemmingen,  0.  H.  v.  483. 
Gemss,  G.  50. 
Gendling,  H.  22. 
Genee,  Ottilie  113. 

—  Rudolf  89,  101,  105,  144/5,  147,  157, 
162,  478. 

Genf  82. 

Gengenbach,  Pamphilns  74,  345. 

Genie  12,  242,  250,  254,  259,  524. 

Genoveva  25. 

Geosel,  J.  7,  176,  233. 

—  W.  59. 

Gensichen,  0.  F.  119,  145,  484. 
Genthe,  E.  47. 

—  Th.  11,  188,  248. 
Gentz,  F.  v.  175,  193. 
Gentzkow,  Nik.  338. 
Genua  205. 

Gennss,  ä->thelis('her  256. 
Geographen  90,  18.5,  405. 
Georg,  Herzog  v.  Sachsen  359,  373. 

—  Landgraf  v.  Hessen  376. 

—  Prinz  V.  Oldenburg  96. 

—  Prinz  V.  Preussen  (Conrad,  G.)  147. 

—  Friedrich,  Markgraf  v.  Brandenburg 
375. 

~  Wilhelm,  Markgraf  v.  Bayreuth  402, 

405. 
George,  S.  42. 

—  Stefan  122,  437. 
Georgy,  Elissawetinskaja  110. 

—  Ernst  s.  Michaelson,  Margarete. 

—  y.  HO. 

Gera  571. 

Gerard,  F.  165,  194. 

—  de  Nerval  430. 

Gerbel,  N.  (Gerbellins)  70,  377. 
Gerber,  A.  197,  .581. 

—  Adele  173. 

—  F.  16S. 

—  P.  473. 
Gercke,  A.  12,  258. 
Gerhard,  Adele  140,  476. 

—  -Amyntor,  D.  v.  23. 
Gerhardt,  P.  87,  555. 
Gerichtswesen  69,  345/6. 
Gering,  H.  23,  71,  320,  352. 
Gerland,  G.  23. 
Germain,  A.  12. 

Germanistik  (s.  auch  Philologie)  8-10, 

234/9. 
Germer,  F.  145. 
Gernet,  A.  y.  89,  296. 
Gerok,  G.  1. 

—  K.  113,  116. 
Gerschmann,  H.  15. 
Gersdorff,  C.  Frhr.  v.  181. 
Gerstenberg,  H.  95,  411. 

—  W.  74,  359. 
Gerstenberger,  P.  20,  311. 
Gerstfeld,  Olga  v.  125. 
Gerstmann,  A.  207,  603. 
Gerzon,  Jak.  277. 
Gesamtkunstwi'rk  245,  253,  271. 
Gesangbücher  71,  87,  197,  851. 
Geschichte,    politische    47,  67/8,   84/6, 

95/6,  98/9. 
Geschichtsgesetz  248. 
Geschichtsphilosophie  1,  241,  245. 
Geschichtsunterricht  1. 
Geschichtswissenschaft  1,  221. 
Geschlechter,  Verschiedenheit  der  255. 
Geschlechtsleben  69,  347. 
Geschmack  14,  241,  244,5,  254,  263,  266. 
Gesohfitzinsohriften  338. 
Gesellschaften,  geheime  170. 

—  gelehrte  86. 

—  philologische  3,  2.14. 


l'crsnntMi-   iirnl   SarhfMii'lKtMr 


631 


(iobeniu.i,  Aug.  J'Jl». 

(iosor.  W.  7;(,  UäO. 

(ioBky,  TU.  I18j9,  206. 

Gesner,  Conrad  348. 

(JeHpeniiter  n.  D&monen  {».  uuoh  Qaiiiter) 

23,4,  321. 
()eBpenit«rgeHcblclite  56,  127. 
(jeuta  BorottDornin  355. 
0e8Uiiilbet<«r  1(17. 
Üe8undheUiipflege  24,  340/7. 
(Settke,  K.  157. 
Ueuoke,  K.  149. 
Qoutlier,  K.  72,  353. 
Uewerbe  08,  842. 
OewerbeBprtiohn  49. 
Uewissensfreiheit  380. 
Ueyer,  Ch.  71. 

-  r.  :i:i. 

Ofeller,  H.  22,  24,  316,  323. 
Qlaninl,  T.  C.  202. 
Gichtel,  J.  0.  402. 
Gieblow.  O.  00. 
Oierke,  0.  184. 
Qiersner,  E.  26.  327. 
CiieHsen  21),  80,  571. 
Qietmnnn,  O.  17. 
OigiiB,  K.  50. 
Qildcineister,  K.  154. 

-  0.  «-10,  238. 
Gill,  A.  234. 
Oille,  Carl  98. 

(iillhoff,  J.  .50,  133,  135,  232,  470,  472. 

Gillies,  R.  P.  433. 

Gilra,  11   V.  117. 

Ginsbnrf;,  S.  M.  27. 

Ginscbel,  E.  147. 

Oinzberg,  U.  180. 

Girardi,  A.  160,  604. 

Girschner,  W.  195. 

Gisevins,  Th    97. 

Giurani,  K.  103. 

Gizyoki,  P.  v.  174.  543. 

Glasenapp,  G.  v.  130,  4C6,  519. 

Glassing,  W.  ;J9. 

Glanbp,  römischer  (s.  auch  Katholizis- 

IDUS)   170. 
Qleicben-Kusswurin,  A.  Frhr.  v.  14,  05, 

104,  118,  140,  142,  163,  262,  531. 
Üleim.  J.  W.  L.  167,  411. 
Glindtneier,  V.  14. 
Glocken  24.  322. 
Glöde,  0.  48.  279. 
Glogaa.  II.  10. 
Glootz,  G.  28. 
Glflssner,  M.  170.  178.  547. 
Glossy,  K.  97/8,  118,  120,  140,  151,  476, 

495. 
Gloste,  A.  93. 
Gloth.  W.  73.  359. 
Glothlin,  J.  Mo.  82. 
Gluck,  Chr.  Ritter  v.  162/3.  511,2,  515. 
GIQck.  Elisabeth  (Paoli,  Betty)  97,  119. 

—  L.  20. 

Glüükstnunn,  H.  121,  594. 
Glümer,  Cluire  v.  140. 
Gmelin,  Lotte  119. 
Gmünd  210. 

Gnad,  E.  7,  149,  23;i,  492. 

Gnauck-K&hne,  Elisabeth  lo7. 

Gneisenau,  N.  v.  (Eeldmarschall)  90. 

Gneisse,  K.  200,  577. 

Gneist,  K.  176. 

Gnostiker  174. 

Gobinean,   Graf  J.  A.    104,    171,2,   229, 

438,  441,  541. 
Godfernaux,  A.  74,  860. 
Qoebel,  E.  36. 

-  J.  189,  197. 

—  K.  33.  375. 

-  Th    64. 
Göbeler,  Dorotbna  27. 

Goeben,  General  August  v.  96,  420. 

Goeokingk,  L.  F.  G.  592. 

Goedeke,  K.  9,  198-200,  401,  571. 

Göhler,  G.  2,  11,  104,  249,  615. 

Göhre,  P.  169. 

Goeje,  M.  J.  de  56. 

Gönssgen,  W.  51. 

Göpfert,  B.  47,  81,  275. 

Görges,  W.  43,  301. 

Göring,  H.  44,  140,  186. 

Göritz,  K.  A.  593. 

Görlich,  A.  27,  330. 

Qörner,  C.  A.  479. 

—  W.  106. 
Görres,  G.  209. 

—  J.  J.  9,  26,  128,  208,9.  236,  486.  612/8. 
Görresgesellschaft  209,  613. 


Gu.'ocii.   11.   ./tt>muini|    U.'. 
Göschen,  G.  J.  204.  500. 
Goethe,  Alma  v.  \'H. 

-  Chrittiane  194. 

-  Cornalin  104,  431.  573. 

-  J.  W.».  188-202.  562-9I.  —  11/2.  19, 
37.44.  47.  61/2.  90,7,  100,  102,  lU/S. 
126,  144.  155.  17.5,  179,  187,  205.  211. 
280.  241,  24.5,0,  270.  29H,  294,  809, 
404/5,  407,  410,  421,  424,  428,  4SU, 
442,  445.  4023.  481.  484.  480,7,  491, 
498.  60<»,  504,  521.  524,5.  .5;»«.  640-tO, 
653.  660.  673.  602/4,  6S0-6O0,  602, 
607,  eil,  615. 

-  I.yrik  196(7.  569-71.  —  31,  88«. 
Abuchied  670.  AroyntaB57().  An  Mna 
570.  Braut  v.  Korinth  :i09.  Denticher 
ParnaiB  197.  Kpigrarorae  107,  570. 
Ergo  bibaninB  197,  669-70.  Erlkönig 
107.  Erster  Verlust  570.  Fischer 
800.  Flieh',  T&aboben,  flieh'  107.  570. 
Frage  nicht,  durch  welche  Pforte  570. 
Gelegenhritsrerse  197.  Oeneral- 
beichte  670.  Getreuer  Eckart  107, 
570.  GIficklich  Und  670.  Das  Gött- 
liche 31,  197,  577.  llaiderÖBlein  569. 
Hans  Sachsens  Sendung  .575  Herbst- 
gef&hl  570.  lloohzeitlied  300.  Ich 
denke  dein  .569.  Ich  ging  im  Walde 
669.  Ich  habe  geliebet  .569.  Ich 
wollt',  ich  w&r  ein  Fisch  570.  Im 
Namen  deesen  670  Jägers  Abend- 
lied 670.  Kriegserklärung  .509.  Lieb« 
liaber  in  allen  Gestalten  197,  569. 
Parabeln  570.  Parialegende  309 
Kömische  Elegien  19V.  .'^ch&fers 
Klagelied  569.  Schneiderconnige  197, 
570.  .Schwaiger  Kronos  197,  570. 
Sprüche  in  Prosa  190.  Tagebuch  197. 
Totentanz  309,  324.  Trost  in  Tr&nen 
.569.  Wandelnde  Glocke  197.  Wande- 
rers Nuchtlied  197.  wechsellied  zum 
Tanze  570.  Weissagungen  des  Uakis 
197.  VVest-östlicher  Divan  197,  669. 
Zauberlehrling  309.     Zueignung  675. 

-  Epos  197,3,  571/2.  -  Achilleis  197,8, 
571/2.  Erzählungen  198.  Hermann  n. 
Dorothea  31,  197/«,  246.  288,  571/2. 
Homerübersetzung  667,  572.  MArchen 
193.  Reineko  Fuchs  31,  191,  197/8. 
Unterhaltungen  193.  Wahlverwandt- 
schaften 198,  572.  Werther  87,  197  8, 
288.  395,  430,1,  434,  462.  467,  671, 
579.  Wilhelm  Meister  197/8,  288,  432, 
465.  .563,  665,  571. 

-  Drama  199-202,  572-91.  —  Auf- 
geregten 567.  BOrgergeneral  572. 
Ciavigo  572,  575.  Erwin  n.  Elmire 
576.  Egmont  31,  200,  572,  578,9,  586, 
,597.  Elpenor  199.  Epimenides  Er- 
wachen 200,  530  Faust  102,  101, 
200/2,  286,  430,  433.  457.  463,  478, 
401,  545,  563,  505,  567,  572,  574,5, 
681-91.  Geschwister  601,  672,  676. 
Götter,  Helden  u.  Wieland  4.58,  481, 
492,  572,  610.  Götz  31,  109,  276,  288. 
411,  432,  482,  563,  572/3.  Gross- 
Cophta  572,  578.  Hanswursts  Hoch- 
zeit 675.  Iphigenie  31,  160,  106, 
199-200,  411,  433,  483,  486,  667, 
672,  570/8,  580.  Jahrroarktsfest  zu 
Plondersweilern  190,  573.  Künstlers 
Erdenwallen  675.  Laune,  des  Ver- 
liebten  572  3.      Lilu   575.     Mahomet 

199,  573.  Mitschuldigen  199,  .572. 
Nachspiel    zu    ItTlands    Hagestolzea 

200.  Natürliche  Tochter  53.  199-200, 
567,  572,  679-80.  Nansikaa  573. 
Neu  eröffnetes  moralisch-politisches 
Puppenspiel  572.  Palaoophron  n. 
Neoterpe  200,  434.  561.  Pandora  5.'{. 
200,  574  5,  581.  Prometheus  199  562. 
574/5.  Proserpina  200,  570.  Requiem 
dem  frohsten  Manne  des  Jahrhunderts 
681.  Satyros  190,  550.  573.  615. 
Schillers  Totenfeier  680,506.  Sohnta- 
geist 200,  681.  Stella  276.  482,  572,3, 
575.  Tasso  31.  53,  199-200,  288,  411, 
486,  667,  572.  575.  579-80,  606. 
Triumph  der  Empfindsamkeit  100, 
4S7,  576.  Ungleiche  Hausgenossen 
572.  Vögel  200,  676.  Vorspiel  tut 
Eröffnung  des  Weimarer  Theaters 
(1807)  200,  580.     Wette  580. 

-  Beiträge  zur  Jenaischen  Allg.  Litt.- 
Zeitung  190.  Briefe  1923.  577,8,  580. 
Briefe  ans  der  Schweiz  193.  Brief- 
wechsel mit  Schiller  571.    Campagne 


in  Frankreich  193  Cellini  667. 
Dichtung  n.  Wahrheit  193.  2HS,  4lo, 
481.  506  7.  573.  576.  Diderot  über 
Malerei  666.  FarbanUbre  ISO.  Qt- 
sprtcht  mit  Eckermann  103.  Italicni- 
■ehe  Reise  288.  Uberea  jafanilM 
190.  Leonardos  Abendmahl  647.  Mala- 
morphose  der  Pflans«  189.  ScrbiMka 
Volkslieder  190, 570.  8h«kMpMrar*d« 
190,  .507.  Tagabficher  I0>.  Tti«at«r> 
reden  19o.  Uebarsatiang  t.  JoIuiibm 
MOUer.  Da  la  glolra  da  FtüMo  Ul. 
Urpflanza  180.  Von  deotaebar  Baa- 
kanst  11.  Zaitanguirtikel  100. 
Qocthe.  J.W.  r.  (Spraohej  r.  }<•'  ••  :• , 
.568. 

-  -ArebiT  5.V).  607. 

'  -Ausgaben   190,   106,   V.ni-.:«»,  on. 
571,2.  .58<i,l. 

-  -Bibliographien  101. 

-  -Bildnisse  101. 

-  -Bund  1.5.  692. 

Denkniler  101.  '.'OS.  5*6. 

-  -Feiern  101. 

-  -Felnda  103. 

-  -Festschriften  191. 

-  -Forscher  I9\i2,  -M*. 
Oesallscbaftan  191.  MS. 

-  -Hans  101. 

-  -Mnsaan  lOI. 

-  -Philologie  101,  551. 

-  -Poblikationen  191.  668. 

-  -Scheune  104. 

-  -Strasse  101. 
Travestien  107. 

Uebersettungen  102,  197,  430.  433. 

-  -Verein  (Wiener)  101. 

-  Kathaiina  Elisabeth  194.  431. 

-  Ottilic  T.  194. 
Göthe,  G.  101. 
Göttersagen  64,  3178. 
Göttingen  626. 
Oöttinger  Hain  113.  Olo. 
Goetz  (Dekan)  203. 

-  A.  11. 

-  H.  188.  56). 

-  J.  B.  77.  80. 

-  L.  K.  97.  170.  184,  238,  .538. 

—  Walter  35<i. 

—  V.  Berlichingen  s.  Berlicbingea. 
Ooetzo.  A.   48.  68,   75,   87.   278,   »40,1, 

362,  366,  394. 
Götzinger,  E.  73. 
Goeze,  J.  Helrh.  411. 
Gogarten,  Aret«  26. 
Gogol,  N.  110.  2.58,  461. 
Gold,  A.  15,  03,  101. 
Goldbaum,  W.  124,  129,  136,  183,  189. 
Goldbeck,  E.  43. 
Ooldberg,  A.  124. 
Goldfriedricb,  J.  1,  221. 
Goldhann,  L.  490. 
Goldmann,  P.  148,  160,  löS/5,  161. 
Goldmark,  K.  165,  199.  .573. 
Goldscheider,  P.  41,  '298. 
Ooldscbmidt.  Hugo  500. 

—  K.  W.  6.  10.  181,  189,  233,  S67,  447. 

—  L.  04,  179,  649. 

—  M.  49. 

Goldsmith,  0.  106,  198,  434.  5il. 

Gnliathdranpn  369. 

Golther,  W.  9-10,  54,  07,  13S,  165,  184, 

237,8,  356,  460.  617,  621.  66«,  618. 
Goltz.  Th.  Frhr.  t.  d.  63,  848. 
Gombart.  A.  43.  '277. 
Oomoll.  W.  C.  13. 
Gomolynski.  K.  49,  280. 
Oomperti.  Leon  411. 
Oompen.  Th.  7,  183.  665. 
Oonoonrt.  E.  da  435. 
GoDond,  L.  13. 
Good,  James  J.  82. 
Gorges.  M    25. 

Gorki.  M.  110.  142.  162,211.  438.  46I/S. 
Oorter.  R.  2ol.  .58«. 
Goslar  81. 
Gossart,  E.  83. 
Qossa,  E.  65. 
Gosslar.  J.  B.  8«,  893. 
Gotha  29.  67,  339. 
Götter.  F.  W.  480. 
Gottesdienst  372. 
Gottesfraaada  169,  684. 
Gottheir.  J.  s.  BitaiM.  A. 
GotUcbalk,  O.  65. 
Gottschall,  R.  t.  15.  92.  114,  118.  121. 

127.  144.  159-80,  207,  21I,S.  26«,  4  IS, 

478,  617. 

81* 


632 


Personen-  und  Sachregister. 


GottBched,  J.  Chr.  8,  47,  87,  91,  202, 
234,  276,  279,  395,  398,  407/8,  456, 
480,  584/5. 

—  Luise  Adelgunde  Victoria  91,  399, 
407. 

—  Victoria  Eleonore  407;8. 
Gongh,  B.  55. 
Gourmont,  R.  de  17,  57. 
Govini,  Bioe  129. 

Graaff,  Franziska  de  108. 

Grabbe,  Ch.  D.  97,  133,  145/6,  195,  212, 

421,  433,  470,  479,  487/8,  490. 
Grabdenkmäler  288. 
Grabe,  F.  117,  133,  469. 
Grabein,  P.  112,  142. 
Grabowsky,  N.  14. 
Gracian,  B.  241. 
Grack,  W.  55,  144,  479. 
Grad,  M.  s.  Bernthsen,  Maria. 
Gradmann,  E.  59. 
Graebert,  K.  85,  388. 
Graef,  E.  47,  276. 

—  H.  G.  195,  197,  204. 
Graeren,  H.  90. 
Graesel,  A.  3. 
Grässli,  Job.  276. 
Gräter,  F.  D.  236,  612. 
Graevell,  H.  171,  540. 
Graevenitz,  G.  v.  7,  61,  78,  83,  193. 
Graf,  A.  103. 

—  M.  64,  158.  164,  515, 
Graff,  E.  G.  235. 
Gralsage  51,  165,  612. 
Gramberg,  G.  186. 

Grammatik  34,  50/1,  281,  291,  234. 

Granier,  H.  47. 

Granvella,  Kardinal  350. 

Graphik  64/5. 

Grashea,  U.  4. 

Granbünden  25. 

Granert,  II.  77,  238. 

Granl,  R.  64. 

Graun,  K.  H.  558. 

Grautoff,  0.  138,  174. 

Graves,  F.  164. 

Graz,  F.  50,  281. 

Grazie  n.  Grazien  93. 

Grazie,  Marie   Eugenie   delle    17,    124, 

141/3,  151,  154,  417. 
Grebe  28. 
Grebel,  II.  86. 
Greene,  R,  459. 
Gregh,  F.  437. 
Gregoire,  L'abbe  195. 
Gregor  v.  Nazianz  377. 
Gregori,  F.  12,  122,  166/7,  160,  500,  502. 
Greif,  M.  121,  171,  206,  602. 
Greifenberger,  Hans  380. 
Greifenhagen  25. 
Greiffenberg,  Katharina  Regina   v.   87, 

894. 
Greifswald  80. 
Grein,  F.  80,  375. 

—  G.  299. 

Qreiner,  L.  118,  125. 
Greinz,  H.  127. 
Greiser,  Dan.  376. 
Grenzgang  316. 
Grestius,  H.  229. 
Greulich,  0.  145,  486. 
Greyerz,  0.  v.  87.  395. 
Griechenkult  410. 
Griepenkerl,  R.  414. 
Grigorivitza,  E.  55. 

Grillparzor,    F.    30,    32,    55,    loO,    118, 

151/2,  207,  289,  479,  495/6,  603. 
Gesellschaft  151. 

—  -Preis  156,  501. 

Grimm,  U.  65,  183,  189,  192,  238,  438/9, 

457,  532,  556,  568. 
-  J.  8,    19,  25,  47,  235;7,  277,  809-10, 
324,  460,  607,  610,  612/3. 

—  L.  3.5. 

—  W.  25,  47,  235,7,  277,  324,  460,  610, 
612. 

Orimmelshausen,  J.  Chr.  t.  88,  896. 

Orimmert  (Pfarrer)  176. 

Grlsiir,  U.  170. 

Orisebaoh,   E.    97,    121,   146,  421,   460, 

487/8. 
Grobe,  Kantor  39. 
Grobianismus  391/3. 
Gröhe,  Therese  (Resa,  T.)  124/5. 
Qrössler,  H.  41,  207,  299,  606. 
Orohmann,  Ch.  Fr.  408. 
GroHg,  M.  6. 
Groos,  K.  12,  243,  256. 
Groote,  Gerhard  de  360. 


Groothoff,  H.  39. 
Gropper,  J.  77, 
Grosais,  A.  437. 
Groschke,  H.  101. 
Groachnpp.  H.  87,  395. 
Gross,  Chr.  185. 

—  F.  135/6. 

—  F.  W.  HO. 

—  G.  202. 

Grosse,  E.    17,    31,    185,    188,  197,  243, 
269,  288,  561,  595,  597. 

—  J.  116,  132,  469,  614. 

—  M.  90,  405. 
Grosser,  A.  21. 

Grossmann,  G.  W.  F.  144,  195,  504. 

—  M.  63. 

—  St.  94,  154. 
GroEsstadtpoesie  16,  266, 
Grote  H.  125. 
Grotemeyer  208, 
Groth,  E.  J.  154. 

—  Kl.  117,  229, 
Grottewitz,  C.  184. 

Grotthnss,  J.  E,  Freiherr  r,   5,   7,  121, 

136,  14i,  231,  455. 
Grottkau  25. 

Grube,  M.  124/5,  142,  144,  160,  478. 
Grnber,  K.  117,  139. 
Grün,  A.  s,  Auprsperg,  A.  Graf  r. 
Grünbanm,  F.  131,  137. 
Gründonnerstag  21,  312,  816. 
Gründorf,  C.  152. 
Grüner,  S.  20,  311. 
Grünhagen,  C.  10,  238. 
Grfinwald,  E.  112,  598, 

—  H.  36/7. 

—  -Zerkowitz,  Sidonie  304. 
Grützner,  E,  63. 

—  W.  62. 

Grundbegriffe,  ästhetische  12,3,  256, 
Grundmann,  F.  4, 

—  J.  188. 
Grüner.  F.  154. 
Grnnow,  Hans  57,  96,  142. 
Grnnsky,  K,  2,  162. 
Grunwald,  M.  20,  22,  85,  310. 
Grupe-Lörcher,  Erika  94,  154. 
Grupp.  G.  374. 

Grnsdorf,  Leopoldine  Grustner  v,    193. 
Gryphius,  A.  88,  397. 
Gubalke,  Lotte  140. 
Gude,  C.  33. 

—  H.  101. 
Gndopp,  E,  299. 
Gudrun  64. 
Güdemann,  M.  172, 
Günderode,  Karoline  v.  209. 
Günter,  H,  77.  368. 
Günther.  J,  Chr.  87,  394. 

—  L.  277, 

—  0,   26,   52,   68,   71,  83,  85,  167,  341, 
353,  384,  391,  525. 

—  R.  2,  49,  77,  366. 

—  S.  383. 
Gnericke,  0,  v.  90. 
Guerin,  Ch.  437. 
GÜBken,  M.  24, 
Guggenheim,  M,  83. 
Guggenheimer,  A.  7b. 
Gugitz,  G.  65,  93,  152. 
Gugler,  J.  433. 

Guglia,  E.  103,  161,  175/C,  183,  197,  435, 
Guillaud  120. 
Guiraud,  E.  336. 

—  J.  67. 

Guldbrand,  0.  H.  132. 
Gulich,  J.  74,  360. 
Gulik,  W,  van  77. 
Gummere,  F.  P.  17.  269, 
Gumplowicz,  L,   171. 
Gumppenberg,  A.  v.  70. 

H,  V.  14,  113,  151,  494, 
Gunderara,  Matth,  375, 
Gurlitt,   C,    57/9,   61,   64,  69,  81,  333/9. 

—  L.  41,  59,  64.  171,  640. 

Gustav  Adolf,  König   v.  Schweden    85, 

388. 
Gustroh,  A.  60. 
Gutenborg,  J.  68,  342/3, 

Gesellschaft  343, 

Guth,  J.  123. 

Gutheil,  L.  124.  142. 

Guts  Muths,  J.  Chr.  F.  38. 

Gutsche,  0,  131, 

Gnttmann,  M.  44. 

Gutzkow,  K.  97,  146,  212/3,  413/4,  438/9, 

620. 
Gnyaa,  J.  M,  180,  243,  552. 


Guyot,  Y.  170, 
Gwalter,  R.  379, 
Gyges-Sage  65. 
Gymnasiallehrer  41,  297. 
Gymnasium  s.  Schulen. 
Gymnastik  263. 
Gyr,  J.  93, 
Gystrow,  E.  s,  Hellpach,  W, 

Haag,  K,  51,  103,  282. 
Haake,  P.  85,  390, 
Haam,  A.  180. 
Haan,  J.  D,  B.  36. 
Hiiape.  W.  110. 

Haas,    A,   21,   23/5,   27,  314,   319,   321, 
324,  331, 

—  F.  154. 

—  K.  30,  44. 
Haase,  H.  124. 

—  Th.  43. 
Habel,  20. 
Haberfeld,  H.  64. 
Haberlandt,  M,  10,  111,  453. 
Habermann,  J.  75, 
Habich,  G.  62. 

Hach,  Th,  21. 

Huchtmann,  0.  144,  4SI, 

Hacker,  L,  203,  592. 

Hackl,  Louise  132, 

Hackländer,  F,  128/9. 

Uackwood,  F.  W,  20, 

Hading,  Jane  161, 

Hadorn,  W,  167. 

Häberlin-Schaltegger  J.  22,  317. 

Hivebler,  K.  68,  343, 

Haeckel,   E,    100,  168,  185,    189,   532;4, 

546,  556. 
Häfker,  H.  46. 
Hähnel,  Friderike  421. 

K    33 

Händel,  G,  F.  507,  511, 

Jländlersprache,  fränkische  278. 

Haendtke,  H.  63, 

Hänsch,  B.  F,  46,  185,  188,  559. 

Häpe,  H.  10, 

Häring,  W.  (Alexis,  W.)  129,  464,  497. 

Härlin,  A.  144,  192. 

Hässliche,  das  (in  der  Litteratur)  251. 

Hätzlerin,  Klara  72. 

Häuserbau,  in  Niederösterreich  284, 

Hänsernamen  28, 

Hänssel,  0,  37,  103,  188,  294,  436. 

Häusser,  K.  160. 

Ilaffner,  T.  182,  591, 

Hafftiz,  P.  462. 

Hafner,  J.  154,  479,  498,  603. 

Hagberg,  Louise  238. 

Hagedorn,  A.  183. 

—  ehr.  Lud,  v,  412. 
Hagemann,  A,  105,  118,  148, 

—  Carl  14,  109,  121,  146,  153,  155,  157, 
502, 

Hagen,  E,  v,  167, 

—  Fr.  H,  von  der  97,  235,6, 

—  Louise  24. 

—  0.  124. 

—  U.  125, 

Hagenauer,  A.  18,  127. 
Hager,  J.  G.  177. 

Hahn,  Elise  113,  160,  482,  504. 

—  Ida  21,  314. 

—  Jakob  303, 

Hahn,  Ida  Gräfin  139,  422,  475. 

llahnemann  195. 

llahnenschlagen  315, 

Hainbund  e.  Göttinger  Hain, 

Haine,  heilige  23, 

Hainroth,    Elisabeth    (Rittland,   Klanu) 

141/2. 
Haizinger,  Amalie  160.  503, 
Halbe,  M.   12,    142,    149,  155,  478,  492, 

553, 
Halbfass,  W.  40,  297. 
Halden,  F.  24,  54/5. 
Haldimann,  Hedwig  47,  74,  27o. 
Halfmann,  M,  27. 

—  H,  41, 

Halirsch.  L,  118,  152,  496/7. 
Hall  (im  Inntal)  340. 

—  J.  N,  van  161. 
Haller,  A,  75. 

—  A.  V.  86,'7,  91.  395.  407,  432,  557. 
Hallgarten.  R.  146,  488, 
Hallmann  398, 

llallwich,  H.  85,  388. 

Halm.  F.   s.   Münch-Bellinghansen,    E. 

Frhr.  v. 
Halmstad  (Ortschaft  in  Holland)  353. 


Personen-  und  Sachregister. 


683 


HalsKeriohttordnanK.  Bamberger  BO,  340. 
KalaHu,  T.    117/8,   IJO/I,   130,  133,  140, 

4H4,  46'J. 
Hnmnnn.    E.   M.    (Harms,   E.  M.)    l-.>4, 

145.  168,  210,  487. 

—  J.  0.  167.  280,  241/2,  521,  52«. 
Hambarir  47,  62,  80,  94,  08,   264,  ;I91, 

507,  511. 
lUmburKer,  M.  185. 
ilamdorft',  0.  4.^, 
Ilaniolnmnn,  Ilnrmann  382. 
ilanierlinfc,  K.  07.  IIB,  139,  415,  468/0. 
Huineriiteten,  A.  35.  63,  72,  275. 
Ilamner    K.  118.  148. 

—  W.  A    l;)2.  135,  18.'^. 

—  -Parg»tiill,  .1.  T    11."). 
HammitzHOh,  M.  167. 
llampi»,  K.  181. 

—  Th.  2,  63,  61»,  74,  2211,  844,  3«0. 
Handel  68/0.  344 

—  -Mazottl,  Enrika  r.  140. 
Ilandelüpruche  49. 
Uandüchrirten  (b.  aaoh  Arohiv,  Hiblio- 

thekenl  in:  Bfrtin  3.'>2,3;  Bruun- 
EchweiK  4UI ;  Breslaa  353;  Dunzig 
353;  Dresden  352:  Frankfurt  u.  M. 
570:  Frenswef^en  3(>U;I ;  (iotha  354; 
Jena  360;  Karlsruhe  352;  0»nabrQck 
360;  Marbaoh  u.  N.  591;  Stuttgart 
365;  Wolfeabattel  360,  385;  ZDrioh 
522;  Zwiok^ia  366. 

Ilandwerkspoesie  26,  323. 

Haney,  J.  L.  86,  102,  108,  432. 

Hango,  U.   118. 

Hannover  162. 

Uunotaux,  G.  232. 

Hans,  J.  183. 

Hansen,  J.  28,  346. 

—  P.  202. 

—  R.  28,  82,  380. 
Hansjakob,  H.  101,  134,  472. 
Hanslick,  E.  12,  162,  243/4,  256. 
Hanstein,  A.  v.    6«,    93,    07,    127,    lOl», 

5i»4. 
Hansum,  K.  155. 
Hanswurst  199. 
Hantzsch,  V.  33,  90,  402. 
Hnpgood,  N.   155,  205. 
Happach,  P.  69. 
Happel,  E.  G.  24. 
Harberts,  H.  229. 
Uarden,  M.    147,    150,   153/4,    156,    lö'.t, 

231,  493,4,  499,  501,  503. 
Hardenberir,    F.   Frhr.  v.  (Novalis)    11, 

207/8,  227,  445,  604/8. 

—  K.  63. 

—  K.  A.  FQrst  r.  175. 
Härder,  Agnes  87. 
Hardt,  E.  13,  260. 

—  R.  21. 

—  W.  58. 

Harlan,  W.  18,  156,  272. 
Harms,  E.  M.  s.  Hamann,  E.  M. 

—  P.  14. 

Harnack,  A.  14,  92,  160,  132,  231,  536, 
513,  555. 

—  0.  1,  7,  93,  104,  106,  115,  130.  186/7, 
189-90,  20O,l,  225,  233,  549,  558,  581, 
587. 

Harraeus,  K.  168,  132,  5,55. 

Uarries,  A.  125. 

Harris,  C.  187. 

Harrwitz,  M.  75,  863. 

Hart,  H.  4,  79.  106,7,  100,  117,  134, 
138,  142,  147,8,  150/1,  154,  161,  177, 
443,  449-50,  475/7,  491/4,  496,  5(15. 

—  J.  65,  103/4,  108,  110.  136,  140/1, 
146/7,  149-51,  153/4,  158/9,  161,  169, 
178,  229,  446,  452,  474,  479.  491/4, 
499,  501/2,  503,  505,  533,4,  547. 

—  M.  97. 
Hartberg  118. 
Uartenfels  438. 
Hartenstein  549. 
Hartl.  J.  290. 

—  -Mitius,  Pbilomena  143. 
Hartleben,  0.  E.  149-50,  196,  478,  600/1. 

599. 
Hartmann,  Alfred  131. 

—  Alma  v.  13,  179,  204,  649,  597. 

—  August  155. 

—  Eduard  v.  12,  39-40,  179,  243,  244, 
255,  267,  516,  531,  547/9,  535. 

—  F.  H.  137,  160. 

—  G.  197. 

—  J.  20,  28,  312. 

—  L.  M.  39. 

—  M.  118. 


Hartetein,  K.   114. 
Hartnnir,  J.  K.  67/8,  3«:<. 
Hartwig  79. 

—  O.  15H. 

—  F.  H.  137. 

—  Th.  97. 

Harvaid-Unirertitit  103. 
lUrsen-Httller,  A.  N.  12S. 
lUieloir,  0.  184. 
ilaaenoUver,  A.  60. 
Ha«hngea,  Jaitus  03. 
Haikelt,  N.  197. 
HaipeU.  G.  F.  67. 

Hatte,  Elte  24,  tU8.  140,  173. 

—  Ernit  171. 

—  J.  A.  607. 

—  K.  E.  101. 

—  P.  21,  49,  I.W.  465. 
llastebriink,  G.  2tl,  87,  13«l.  820.  305. 
Hassel,  U.  v.  6,  184,  142,  170,  231. 
Hussler,  K.  103.  208,  436,  608. 
Hadleld,  J.  T.  98,  195. 

Hatheyer,  V.  82. 

Hauch.  C.  103,  445. 

Hande-Spener   (Bnobbandlaag   in  Ber> 

lin)  86. 
Hauer,  0.  75,  362. 
Hauff  (Valer  d.  Dichters)  616. 

—  L.  A.  110. 

—  W.  96,  206,  210,  600,  «l."),tl. 
Hauffen,  A.   20,   28,   81,   72,   75.   116/7, 

139,  192  198,  288,  333,  856/7,  363,  386. 
Hang,  E.   195. 
Huttler.  E.  8. 
Haupt,  E.  39,  297. 

—  H.  20,  74,  811. 

—  H.  117,  235. 

—  E.  23. 
Hanplrounn,  E.  30. 

—  Gerhart  11,  93,  149,  155,  IHI,  227, 
246,  259,  417,  428,  448,  455,  478, 
492/3.  599. 

—  Karl  149,  167,  492. 
llunsegger,  Friedr.  t.  255. 

—  S.  v.  14. 

Hauser,   0.    18,    10;i;4,    107,    27t»,   437, 

444/5. 
Uansinschriften  23. 
Hausmann,  Julie  v.  116. 

—  N.  381.  383. 

Ilansrath,  A.    7,    16,    «1,    79,   93,    132, 

182(4,  237,  26  \  555. 
Haussleiter,  J.  76,  79,  339,  365,  370,  378, 

378. 
Huuviller,  E.  F.  184,  238,  889. 
Havel  25. 

Hawel,  K.  127,  152,  456. 
Hazthuusen,  Aug.  v.  216. 

—  W.  T.  235,  :W9. 
Haydn,  J.  557,  573. 

Haym,  R.  7,  10,  100,  1:13,  207,  288/9. 
404,  521/2,  515,  549,  604,  610. 

Haynel.  W.  92/3. 

Hazelins,  A.  10,  338. 

Hebamme  (im  Volksglauben)  817. 

Hebbel,  F.  11,  32,  117,  130.  145/6,  198, 
227,  263,  266,  413,  418,  422  465,  479, 
485,  489-91.  501.  504    553,  572. 

Hebel,  J.  P.  IM,  128,  430.  461. 

Uebenstreit,  Job.  Ernst  90.  405. 

Heoker,  A.  100. 

—  Max  F.  190,  195,  190,  .567,  676. 
Heoking.  O.  37. 

Hector,  E.  229. 
Hedorich  575,  580/1,  587. 
Uedonisraut  289-40,  262. 
Heemstede,  h.  t.  03,  126. 
Heer,  J.  C.  12.  21,  137.  148.  454. 
Heeri'Espracke  276. 
Heerwagen,  H.  87,  395. 
Heerwart,  El.  295. 
Hefner-Alteneok,  J.  H.  t.  9,  238. 
Hegel,  G.  W.  F.  11.  179,  232,  243,  245, 
255,  423.  444.  549. 

—  K.  T.  183,  556. 
Hegeler.  W.  137,  455. 
llegendorfer,  Chr.  377,  383. 
Heger.  R.  191. 

Ileggelin  626. 
Uegi,  F.  370. 
Hegner,  U.  138.  470. 
Hebemano.  M.  107. 
Hehn,  V.  0.  583. 
Ueiberg,  H.  142. 

—  J.  L.  54,  108.  446. 
Ueichen,  P.  442. 
Heidelbacb.  P.  5. 

Heidelberg  23,  104,  208,  341,  »13. 


H«ld«Bb«rg,  W.  T.  5. 

lI«ldMb«iaar,  IL  «8,  83,  911,  »4S,  388. 

616. 
Heldentum  28«. 
lUidepoetia  119. 
Halderieb,  A.  t.  Hllbermaaa,  A. 
Held  rieb,  R.  78,  38«. 
Heldt,  K.  M.  118,  131,  487. 
Heigel.  Karl  v.  408. 

—  K.  Th.  9«. 
Helgenmooter.  J.  117. 
Heljermaat,  H.  15,  108,  165.  f»4/S. 
Uailbera,  A.  24,  bi,  138,  194. 

—  B.  85,  IIU,  121.  142,  t4»&U,  1&S;4, 
161,  106.  907/8,  494,  400,  608/8. 

Uellbo«,   B.    lUeirerieb,   IL)    11,   »7/8, 

«0,  63,  24«. 
lUillg,  0  2S/0, 47,  6t,  114,  276,  188,  884. 
Ileilkantt  17. 

Heilmann,  K.  2,  85,6,  228,  200/1. 
Uellmeyer,  A.  67,  64. 
Halmano,  M.  63,  14«.  409. 
HelnatfetU  20. 

—  Kochlllser  21. 

—  tiehtitehe  31. 
HelrnttkoDde  30. 

Ueimatknnst  16,  04,  112,  !•»,  945,988, 

417. 
Heimbntg,  Uregur  881. 
Heimke,  H.  08. 
Hein,  A.  E.  07,  I:i0.  46«. 
Heine,  A.  e.  Ueiae,  Selaui. 

—  O.  63,  132,  186.  2>5,  207,  697. 

—  H.  0,  102,  KH,  115,  110-20.  188, 
146,  171,  209,  211/2,  227,  428,  480, 
433/4,   461,  463,  4««,  601,  668,  804, 

cm»,  «17-20. 

Bildnisse  212. 

—  -Denkm&ler  212.  «19. 

—  -Feier  212. 

—  M.  180,  617. 

—  Selna  (Anteln)  187,  141,  171. 

—  Th.  Th.  65. 
Helneccius  J.  G.  86,  302. 
Ileineck,  H.  85,  393. 

Heinemann,  Franx  2,  64,  60,  208,  299, 
307,  601. 

—  K.  100,  100-200,  587,  579;/3,  678, 
579-80. 

—  0.  r.  86.  88,  100,  186,  898,  668. 
Ueinitz,  J.  G.  801,  £67. 

Heinrich  Vlll.,  KAnig  ?.  Englaad   384. 

—  IV.,  Herzog  v.  Mecklenbarg  33S. 

—  V.,  d.  Friedfertige,  Uarxog  v.  M  eeklaa- 
burg  80,  376. 

—  Herzog  v.  Schwabea  64. 

—  Print  V.  Hetten  98. 

—  Prinz  T.  Prenssen  95. 

—  Jalius,  Uersog  r.  Braaatehwaig  S96. 

—  C.  F.  484. 

—  K.  160. 
Heinrichmann  381. 
Heinriehsen,  L.  43. 

Heinse,    W.    61,    128,    187.    4I«>,    438, 

459-60,  403. 
Heinixe,  A.  28,  80,  337. 
Heinz.  H.  145. 
Heinze.  Ad.  33. 

—  H.  30,3,  108,  238j9. 

—  M.  167,  178,  647. 

—  P.  92,  415. 
Hainxel,  R.  223. 
Ueinxalroann,  0.  12.'>. 
Heiaaheverte   (Spielreime)    313,    315«. 

330,  332. 
Heltig,  0.  17. 
Ueitt,  U.  104. 
HeitmUller,  F.  lOi. 
Ueitnann,  K.  F.  15«. 
Helbig,  J.  66. 
llelbiag,  F.  «9. 
Heldeatag«  26,  64.  324.  «18. 
Heldmaon,  A.  39-40. 
Hel'Ba-Dichtnngen  3.56,7. 
Uelfericb,  U.  i.  Heilbat,  E. 
Helfert,  J.  v.  .5,  99- 100. 
Helgeadorf,  Helga  v.  142. 
Hellberg,  0.  44. 
Helle,  F.  W.  116,  132. 

—  M.  12. 

Hellea,  Ed.  t.  d.   167,   190,   192,  198^7. 

199,  626,  569,  571. 
Heller,  H.  J.  203,  692. 

—  Marie  44. 
Hellmar,  B.  «4,  98. 

Uellpach,  W.  (Gyatraw,  B.)  12,  4«,  116, 

180,  268. 
Hellwig,  P.  30,  83. 


634 


Personen-  und  Sachregister 


Hellwig,  W.  50. 

Helm,  Clementine  lo5,  472. 

—  K.  20,  56. 
Helme  (Flnss)  29. 
Heimholte,  H.  v.  185,  255»  566. 
Helinolt,  H.  F.  2,  225. 
Helvig  (Imhof),  Aroalie  v.  195. 
Heman,  F.  178,  546. 
Hemann,  K.  F.  2,  181. 
Hempel,  W.  298. 
Hemprich,  K.  35. 
Herasterhuis,  F.   608. 
Henckell,  K.  122,  125. 
Hendel- Schütz,  Henriette  485. 
Henderson,  W.  164. 
Hengstenberg,  E.  W.  394,  555. 
Henig,  A.  59. 

Henne,  A.  114. 

—  am  Rhyn,  0.  171. 
Hennemann,  H.  51,  284. 
Hennig,  Ch.  H.  90. 
Henning,  U.  136,  473,  455. 

—  M.  4,  186,  558. 
Hennings,  Betty  161. 
Henrici,  E.  429. 
Henschel,  Anna  142. 
Henschke,  Margaretlio  173,  287. 
HenBe,  Hedwig  33. 

—  J.  32,  290,  598. 
Hensel,  Luise  116. 

—  P.   107. 
Hentschel,  K.  J.  206. 

—  W.  52,  169. 
Henze,  E.  21,  315. 

—  H.  22. 

—  M.  157. 
Henzen,  W.  159. 
Heraklit  90. 

Herbart,  J.  F.  37/8,  222,  242,  255,  294/6, 
549. 

Herbert,  H.  24. 
M.  124/5. 

Herbort  v.  Fritzlar  590, 

Herbster- Roliow,  B.  v.  107. 

Hercegovina  94. 

Hercher  (Präceptor)  37. 

Herd,  hänsliclier  (im  Volksalanben)  24. 

Herder,  J.  G.  v.  187/8,  558-62.  -  11, 
37,  46,  96,  100,  K'3,  144,  187/8,  193, 
195,  199,  230,  242,  244/5,  288,  294, 
307,  404,  410,  421,  431,  4^6,  459,  461. 
482/3,  567,  673/4,  577,  608.  Adrastea 
561.  Aeon  u.  Aeonis  KS8,  484,  561. 
Cid  31,  561.  Hnmunitätsbriefe  560. 
Ideen  zur  Gesciiichte  der  Menschheit 
188.  1.  Kor.  13  562.  LHteraturbriefe 
559.  Nemesis  31,  188,  288,  561. 
Pädagog.  Schriften  188.  Provinzial- 
blätter56l.  Schnlreden560.  Ursprung 
der  Sprache  242.  Volkslied  188. 
Ausstellung  187. 

—  Karoline  v.  193,  559,  573. 
Hering,  E.  574. 

—  H.  E.  47, 

—  ß.  190,  562,  567. 
Herman,  Christian  352. 
Hermann,  E.  3';,  293. 

—  G.  49,  280. 

—  G.  (Kektor  in  Bern  im  17.  Jh.)  42. 

—  Georg  8.  Borchardt,  Georg  H. 
Hermannstadt  24. 

Hermes,  E.  2. 

Herodes  u.  Mariamne    (im    Drama)    55, 

144. 
HeroJde  56,  86,  392. 
Herold,  R.  80,  374. 

—  Therese  116. 
Herolt,  J.  74,  361. 
Herr,  Michael  583. 
Herrig,  H.  480. 

Hermann,   F.   71,    77/8,    80,    91,    367, 
369. 

—  Hans  (Mttler)  61. 

—  J    121. 

—  Max  54,  72,  199,  229,  356,  £73. 
Herrschertalent  13. 

Hersch,  H.  95. 
Herschel,  J.  526. 
Hertel,  E.  117. 

—  J.  40. 

—  L.  51,  283. 

—  0.  51,  283. 
Hertz.  F.  15,  171. 

—  H.  108.  445. 

—  W.  10,  54,  132,  227,  238,  469. 
Hertzberg,  Graf  (Minister)  175. 

—  E.  9.  239. 

—  W.  A.  B.  158. 


Hertzheimer,  Jordan  377. 

Hervey,  W.  A.  206. 

Hervieu,  P.  438. 

Herwegh,  G.  116,  414. 

Herzfeld,  Marie  173. 

Herzfelder,  J.  201. 

Herzl,  Th.  65,  128,  153,  172,   174,  456, 

499. 
Herzog,  J.  J.  79. 

—  M.  29. 

—  R.  141,  455. 

—  V.  Luxemburg  (Sage)  55. 
Hesiod  575. 

Hess,  A.  175. 

—  E.  131,  467. 

—  H.  Frhr    v.  193. 

—  J.  81,  207,  366,  603, 

—  P.  D.  167,  525. 

—  S.  167,  625. 

—  W.  185. 
Hessel,  K.  114/6. 

Hessen  3,  20,  28,  90.  94,  117,  229. 

—  R.  (Avoniiinns)  18,  105,  109,  144, 
147,  150,  155,  157/8,  271,  449,  478, 
500. 

Hessus,  Eobanus  83,  333. 
Hettner,  F.  183. 

—  H.  97. 
Hetzer,  G.  137/8. 
Heubaum,  A.  36. 
Henberger,  R.  126,  163. 

Heuer,  0.  144,  191,  193,  195/7,  481,  570. 
Henroann,  0.  45. 
Heun,  C.  (Clanren,  H.)  615. 
Henschkel,  W.  91,  187,  406,  558. 
Heuser.  E.  2,  84,  388/9,  391. 
Hensler  A.  10,  238. 
Heuwes,  J.  199. 
Hevesi,  A.  158. 

—  L.  63/4,  190,  105,  107,  118,  124,  147, 
100,  202,  209. 

Hexen  24,  69,  314,  321,  346. 

Hexenprozesse  85,  321,  391. 

Hey,  J.  W.  301. 

Heyck,  Ed.  9,  38/9,  55,  60,  85,  173,  296, 

389. 
Heyden,  F.  v.  d.  145,  484. 

—  Sebaldus  382. 
Heydenreich,  K.  H.  244/5, 
Heyder,  W.  141. 
Heydtmann,  E.  33/4. 
Hey],  C.  1(10. 

—  Christophorus  (Humanist)  83,  384. 

—  E.  100. 

Heymann,  R.  4,  137,  150,  154,  167. 
Heymel,  A.  W^.  112.  231. 
Heynacher,  M   584. 
Heyne,  Chr.  Gottl.  411. 

—  R.  124/5. 
Ileynitz,  F.  A.  98. 
Heynlein  yon  Stein,  Job.  342. 
Heyse,   P.   30,   46,   98,    106,  11.Ö/6,  136, 

140,  147,  154,  183,  231/2,  287,  413/4, 
416/8,  456,  473,  479,  497,  500/1,  552, 
566. 

Hielscher,  0.  44. 

Hildebrand,  A.  64. 

—  F.  104. 

—  R.  9,  237. 

liildeck,  Leo  s.  Meyerhof,  Leonie. 
Hildesheim  338. 
Hildner  A.  C.  187. 
Hille,  P.   137,  474. 

—  R.  30. 
Hillebrand,  Karl  552. 

—  Klara  110. 
Hiller,  E.  120. 

—  F.  95. 

—  G.  160. 

—  J.  A.  163. 

Hillern,  Wilhelmine  v.  142,  454. 
Hilty,  C.  167. 

Himmslbauer,  F.  94,  127,  130. 
Himmelsanschannng  168. 
Himmplsbriefe  23,  319-20. 
Himmeletjerna,  S.  544. 
Himmler,  G.  47,  90,  275,  405. 
„Hinckende  Bothe"  (anonymes  Soldaten- 
stück) 480. 
Hindermann,  Adele  142. 
Hinkel,  K.  120. 
Hinnerk,  0.  154. 
Hinrichs,  J.  C.  3. 
llintner,  El.  303. 

—  V.  29.  48,  51,  279,  284,  334. 
Hintxe,  0.  389-90. 

Hippe,  M.  86/7,  393/4. 
Hippel,  Th.  Q.  167,  521,  614. 


llircbenheim,  K.  40. 
Hirn,  J.  170. 

—  1.  257. 

Hirsch,  F.  144,  480,  558. 

—  F.  D.  23. 

—  Max  6. 

—  R.  61. 

Hirschberg,  L.  126,  163. 
Hirschfeld,   G.   137,  142,  150,  155,  493. 

—  L.  (Feld,  Leo)  142. 

—  R.  161. 
Hirschlaff,  L.  46. 
Hirt,  H.  46. 

—  P.  32. 

Hirtli,  G.  57,  60,   191. 

—  H.  60. 
Hirzel  32.3. 

—  H.  C.  454. 

—  S.  464. 

Historiker  90,  183/4,  405,  423,  556. 
Hitzig,  J.  E.  614. 
Hjelmqvist,  Th.  10,  238. 
Hobohm,  M.  39,  178,  548. 
Hochberg,  Graf  B.  158. 
Hochschulwesen  s.  Schulen. 
Hochstraten,  A.  77. 
Hochzeitsbitter  315. 
Ilochzoitsgebräaehe  21/2,  311,315,317. 
Hochzeitslieder  315. 
Hochzeitsorduungen  85,     391. 
Hock,  St.  56,  163. 
Hoe  T.  Hon  egg,  M.  84,  383. 
Höher,  E.  110/1. 

—  K.  170,  184,  200. 
Hoechstetter,  Sophie  142. 
Hock  (Hock)  Th.  87,  394. 
Höcker,  P.  0.  142. 
Höfler,  E.  153. 

—  M.  21,  75,  314. 
Höhenknnst  266. 
Hoehl,  Luise  151. 
Höhne,  E.  60. 

Hölderlin,  F.    114,   119,   227,   410,  429, 

604. 
Hölscher,  G.  81,  203,  377,  594. 

—  K.  85,  389. 

—  L.  10,  238. 
Hölty,  L.  H.  Ch.  113. 
Hölzke,  H.   17. 
Hönicke  205,  598. 
Honig,  B.  205. 

—  W.  182. 

Hoensbroech,  P.  Graf  v.  4,  23,  170,  231. 
Höppener,  H.  (Fidus)  14,  64. 
Höppner,  J.  209. 
Hörmann,  A.  82. 

—  L.  V.  118,  131,  153,  168,  467. 
lloese,  A.  86,  392. 

Hoesslin,  J.  K.  v.  63. 
Hötzsch,  0.  172. 
Hof,  Berliner  85,  389. 
Höfen,  F.  161. 
Hofer,  Andreas  611. 
Hoff,  J.  Fr.  61,  101. 
Hoffmann,  A.  179,  550. 

—  Camill  104,  437. 

—  E.  Th.  A.  209,  465,  482,  604/6.  614/5, 
618. 

—  Ferd.  31,  291. 

—  G.  137/8. 

—  H.  97,  100,  196. 

—  Hans  136,  267,  416,  473. 

—  Karl  136,  139,  142,  149,  492. 

—  M.  (Livländischer  Reformator)  82. 

—  Manrns  33. 

—  Max  (Lyriker  n.  Novellist)  109,  450. 

—  Max  (Philologe)  168,  174,  183,  237, 
555. 

—  P.  114. 

—  R.  36. 

—  V.  Pallersleben,  H.  9,  97,  115,  236. 
Krayer,  E.  10,  19,  48,  51,  193,  279^ 

283,  .306/7,  310/1. 
Hoffmeister,  K.  599. 
Hofkunst  58. 
Hofmann,  A.  W.  v.  553. 

—  B.  81.  124. 

—  Emil  160. 

—  Hans    96,   129,    153,   206,   210,   462, 
600,  615(6. 

—  K.  68,  236,  340. 

—  L.  V.  63,  553. 

—  M.  170. 

Hofmannsthal,  H.  v.  103,  152/3,  4S7. 
Hofmeister,  A.  79. 
Hofmiller,  J.  104,  180. 
Hofrichter,  A.  47. 
Hohelied  612. 


Personen-  iiiul  Saf;lirrM.»iKtflr 


635 


Ilohenhuosen,  Eliiie  t.  112. 
Ilohenheim,  FranzUka  t.  005. 
Hohenlolie.  Cl.  Ffirat  t.  00,  170. 
Ilohenzollernfarslen  82. 
llohlfeld.  A.  R.  201,  205,  550.  «00. 

—  P.  179. 
Ilohmunn,  L,  50. 
Hoier,  K.  .'iöl. 

Hol  nein,  V.  t.  014. 

—  IIiinM  d.  JQtiKere  00/1. 
Holberi?,  L.  v.  HO,  108,  . WO,  446. 
lloldu-lierclitu  .118. 

Holder,  A.  10,  77,  40Ö. 
llulewii    II.  118. 
Holitsohflr,  A.  137,  154. 

—  J.  180. 
Holl,  Vul.  Höä. 

Holländer,   K.    14.  137/8.  140,   IW,   ]Ö'.K 

177.  191    202.  445.  474. 
Holliind  :i43. 
-  II.  117,  i;i5,  170,  47 J. 
Ilolln.  trau  2:<,  .55.  »13. 
Holleck,  F.  55,  7.S. 
Holm.  K.  90,  107,  \X\,  470. 
Holmann,  L.  A.   19.S. 
Holst    A.  lL'.'/:i. 
Holstein,   II.  .19,  206.  (il)I. 
Ilolutenius,  Lucus  392. 
Holtei.  K.   13  ,  479. 
Holthof,  L.  0,  185,  210. 
Holthotr,  E.  138. 
Holtorpius,  Bernhard  1)85. 
Holtzhener,  H.  79. 
lloltzinann,  A.  235. 

—  H.   18  i,  230. 

Holz,  A.   112,  122,  130,   14.',    150,   177, 

417,  448,  474j5. 
Holzamer,  W.  .58,  122,  136/8,  142/3.  175, 

194,  198,  571. 
Holzapfel,  R    12. 
Holzer,  E.  114. 

—  R.   Ol,  118-20,  123,  130,  130,  152/.3. 
158.  100,  466.  496. 

HnlzgrHefe,  W.  145.  207,  485,  603. 
Uolzhiiiisen,  A.  50. 

—  P.    10,  94,  101,  114,    144,  183,   200, 
208,  212,  561.  619. 

Ilolzin^er,  F.  v.  152. 

Holzmiinn,  M.  6,  2.32,  555. 

Holznittlier  293. 

Holzner,  E.  17,8,  48,  50,  103,  183. 

Holzwarth,  F.  145. 

Homer  30/1,  198,  288,  572.» 

Hcnaosexuttlit&t  17,  121,  156. 

Honau  210. 

llooper,  Joh.  340. 

Hopf,  J.  32. 

Hopfen.  H.  v.  12,  259,  455,  478. 

—  0.  II.  39,  174. 
Hopp,  E.  71,  851. 

—  F.  153. 
Hoppenot,  J.  00. 
Hoppin.  J.  50. 

Horaz  112.  187,  558,  579. 
Horcicka,  A.  Ol,  131,  466. 
Horlenins,  Joseph  382. 
Horniayr,  J.  v.  97,  140,  lO.'t,  470. 
Hörn,  E.  39. 

—  Fr.  236. 

—  0.  183. 

—  U.  133,  470. 

—  W.  24. 

Horneffer.  E.  180,  552. 
Hornemann,  F.  174. 

Homer.  E.  151,  158,  200,  499,  603,  572. 
Hornig,  F.  59. 
Hornatein,  Ferd.  y.  .55. 

—  Nadja  110. 
Horowitz,  S.  110. 
Ilostinsky  255. 

Houben,    H.  H.    3,   04;5,    131.  140,  146. 

211-3,  231.  467,  488,  C17,  620. 
Honrsch  165,6. 
Houwiild,  E.  V.  501,  014. 
Houseuyp,  A.  4.30. 
Howo,  H.  C.  10. 
Hoyer.  P.  171. 
Hoyers.  Anna  Orena  87. 
Hrnschku,  Ella  130,  474. 
Hnber,  A.  003. 

—  Leop.  496. 

—  Therese  211,  616. 
Habmaier,  Ualthasar  341. 
Huch,  Friedrich  138,  142,  475. 

—  Ricarda  43,  141/8,  154,  207.  211,  476, 
004/6,  617. 

Kübel,  F.  7,  142. 
Habner,  J.  88,  397. 


HQbner,  0.  11. 

HQtrer.  H.  9. 

Hfi((li.  E.  200,  615. 

Hallen.  F.  67,  80,  338. 

HQIter.  C.  124. 

lianurjairer,  Friadr.  330. 

Harbin,  J.  3.  184. 

Iiarne  Scyfried  54,  72,  856. 

Hfligen,  It.  S.  lOS. 

llOtejungenTeriohen  27,  3)0. 

Hflttner,  F.  70.  7.3,  00,  406. 

Iltigendubol,  H.  120. 

llogo,  V.  lO.t,  207,  205,  417,  480.  603. 

Ilugwttld,  U.  (Uutiui)  82,  381. 

Hamaniijioug  83,  381/6. 

—  christlioher  174. 

—  im  EUa«»  883. 

—  in  Ingolstadt  381. 
Ilumani-.ät  200,  670/7. 
Humboldt,  A.  t.  08,  19.3,  105. 

—  W.  V.   81.  Ort,  98,   221/2,  243,  .506/6. 
Hume,  D.  482. 

Hamor  16.  Oi/4,  120. 
Huroperdinck,  E.  165. 
Hunsinger,  F.  21,  314. 
Hansrack  22. 
Hutizik«r,  J.  37,8. 
Hunzinger,  A.  W.  156. 
Huon  de  Uordeaux  128,  4.'>8. 
Hupp,  0.  M,  342/3. 
Uuppert,  P.  170. 
Hurst,  J.  F.  91. 
Hnselka,  E.  121. 
Hnss,  J.  60. 

—  K.  105. 

Hnsülein,  H.  83,  383. 
Hassong  40. 
Hutoheson,  Fr.  243. 
Hnth,  J.  50. 

Hatten,  Ulrich  v.  83,  220,  340,  588,  616. 

Uatter,  K.  369. 

Huyelin,  A.  442. 

Hayskens,  H.  82. 

Huysmans,  K.  J.  475. 

Hyperius,  A.  77. 

Uyppios  (rassische  Schriftstellerin;  451. 

Ibiinez,  V.  Blasco  164. 

Ibsen,  H.  11,  108/9,  155,  205,  260,  428, 

446-50,  474,  478,  496,  500,  553. 
Ich-Technik  127.  271,  450 
Idealismus  13,  178,9.  204,  262. 
Idee  246. 

Ideenlehre,  historische  1,  221/2. 
Iffland,  A.W.  160,  200,  483,  486,  599,  601. 
Ißlau  351. 
Ihering.  R.  272. 
llberg  J.  41,  43,  200,  575. 
Ilgenstein,  H.  115,  195,'6. 
Ilges,  F.  W.  467. 
Ilias  193. 

Ill-Berg,  Marie  59. 
Illuminaten-Orden  170. 
Illusionen,  ästhetische  258,  268. 
Illusions-Aesthetik   II,  258. 
Illustratoren  64,5. 
Ilmenau  191,  194,  196. 
Ilwof,  F.  97,  119,  191.  104. 
Imelmann,  J.  32,  290. 
Imesch,  U.  70. 

Irohof,  Amalie  T.  (r.  Helvig)  195. 
Immendöitfer,  B.  22. 
Immendorf,  J.  v.  100. 
Immermann,    K.    120,    14.5,    227,    45.5, 

462,3.  466,8. 
Immich,  U.  183. 
Impressionismus  67j8,  263. 
Improvisaturen  116. 
Individualismas  1,  180. 
Individualität  131,  208. 
Individuum  n.  Masse  306,  SCO,  XVi. 
Industrialismus  423. 
Ingemann,  B.  S.  108,  445. 
Ingolstadt  28,  8;». 

Inhaltsangaben  bei  Recensionen  267. 
Innichen  (Markt)  340. 
Innsbruck  340,  352. 
Inquisition  23,  85. 
Inschriften  28.  75,  317,  SS3. 
„Insel"  (Zeitschrift)  5. 
„Insel  Felsenbarg«,  die  88. 
Inszeniernni;  157.  502. 
Intdlligenzblälter  232. 
Interim  377  8. 
Internationalismas  171. 
Interpunktion  50,  282. 
Irmer,  B.  40. 
Irmisch,  Lina  43.  279. 


Irfing,  tt.  202. 

lMh<r.  B.  75. 

l«Mk«.  A.  124. 

UUr.  A.  101. 

Uolaal.  B    18.  16»,  I»6.  203,  591. 

Itracl,  A.  294. 

-  M.  «7.  8sa 

-  0.  185. 
ItrMU.  L.  V.  »9. 
Utcrles.  U.  I«7. 

liUI,  K.  08,  156.  164.  619. 
I  teilen  52.  100,  836. 
Ithen.  Anna  26.  3.30. 
IlMfott,  Marl«  125,  1.54. 

Jablonski.  D.  R.  90.  392.  40t/t. 

Jaebmann.  K    B    17»,  550. 

Jaoob    Id«  t.  Ander«,  Ida. 

JMObi,  Pr.  II.  523  4,  557,  6A2.  575.  600. 

-  O.  411. 

—  M.  22.  54. 

Jarobowikl.  U  122. 124. 1.39. 141, 904, 601. 
Jaonbs.  Chr.  Fr.  W.  301. 

—  E.  21.  08.  89.  ll.i,  175.  laX  300,  340. 
•     M.  1.37,  151.  158,  160.  474. 
Jaoobien.  J.  P.  .54,  |08. 
jBeob«i>hn.  II.  46. 

-  8.  1.50,  161.  17.5. 
Jacobson.  J.  34i3. 

Jacoby,  D    114,  1«7,  18»,  621. 
Jftger,  0.  174. 

-  J.  5. 

-  0.  2,  .35,  41,  43.  210,  304,  «16. 

—  P.  100    174. 
Jaenseb  191. 

Jair«.  R.  03,  137/3,  142. 

Jagd,  die  wilde  2.3.  312,  318/9,  8S4^. 

Jagemann.  Karoline  601. 

Jahn,  A.  165. 

-  Fr.  U  173,  205. 

—  K.  3,  209,  614. 
Jahnke.  R.  32,  289. 

Jahrbuch,  statistiiche«  fQr  da«  höhere 

Srhulwesen  292. 
Jahrbacher  60. 

—  Heidelberger  235,  8.37.  010.  613. 
Jabrhunderibezeichnnngen  29. 
Jakobsbrfider  :U'.K 

Jambentragödie,  deklamatorische  414. 
James,  M    R.  :M6. 

Jamlaitis,  A.  27. 

Jammes,  F.  4)7. 

Jander  E.  33. 

Janin,  J.  430. 

Janitsohek.  Maria  124,  142. 

Janosi,  II.  II. 

Jansen,  A.  567. 

—  F.  130,  1.33.  465. 

-  O.  99. 

—  J.  67,  837. 

Jantxen,  H.  20,  55,  89,   102,   146,  213, 

899.  4S8/9. 
Japaner  505. 
Jarcke,  K    E.  175. 
Jargon  47,  277. 
Jarno,  J    157. 
Jarres  176 
JaskaUki  59. 

Jatromathematiker  76^  88S. 
Janker,  K    31. 

—  0.  28,  :«.». 
Jänner,  Prant  504. 
Jasthauben  341. 

Jean  Paul  «.  Richter.  J.  P.  Pr. 
Jebb«,  C.  :iS6.  433. 
Jelioek  (R»bbiner)  272. 
Jellinek,  A.  L.   3,   5.3,  63,   60.  94,  104. 
158,9,  186.  480,  602,  573. 

-  J.  4. 

—  M.  H.  87,  .394. 
Jellinghaai,  H.  20. 
Jena  484.  550. 

Jenewein.  A.  Rnd.  26,  15}.  ?^. 
Jeniich,  D.  274. 
Jenny,  K.  19).  193. 

—  Q.  24,  323. 

—  H.  91,  131,  407. 

-  B.  Ch.  94. 
Jensen,  Ch.  21. 

-  W.  100,  130,  142.  4IÖ.  455.  47.X 
Jent«oh.  C.  168.  172.  179.  183,  232. 
Jerome.  König  Ton  Weitfalea  99. 
Jernsalem-Kotany.  Elae  141. 
Jeeinghan«,  Vi.  180. 

Je««.  U.  47.  5.3,  114.  128,  4601. 
Jeseen,  Chr.  H.  w.  90. 

-  K.  D.  61,  128,  1878,  459-00,  55%»l 

—  P.  II,  58. 


636 


Personen-  und  Sachregister. 


Jester,  L.  21. 

Jesaiten  36. 

Jesaitendrama  88,  898. 

Jesnitenpoesie  394. 

Jesus  181. 

Jetter,  J.  L.  44. 

Jezler,  Ch.  185. 

Jiriwek,  0.  L.  10,  54,  234. 

Jodl,  F.  90,  170,  179-80,  189.  550,  564, 

Jodler  328,  330. 

Joel,  C.  185. 

Jörg,  J.  6,  175. 

Joesten,  J.  .3,  94,  147. 

Johann,  König  v.  Sachsen  120,  147. 

—  Markgraf  349. 

—  der  Aeltere,  Graf  v.  Nassan-Dillen- 
bnrg  36. 

—  III.,  Abt  von  Georgenthal  339. 

—  V.  Leiden  82,  380. 

—  von  Nürnberg  345. 

—  Albrecht  I.  v.  Mecklenburg  376. 

—  Sigismund,    Kurfürst    v.    Branden- 
bnrg  85,  391. 

Johannibtag  21,  315,  318. 

Johannsen,  A.  26. 

John,  A.  16,  20/4,  94,  315/6,  322. 

Johnson,  B.  s.  Jonson. 

Jolowicz,  Julie  128. 

Jonas,  E.  108,  446. 

—  F.  203,  290,  557,  593. 

—  G.  16. 

—  Jnst.  377. 
Jones,  R.  399. 
Jonson,  Ben  226,  459. 
Jordiin  60. 

—  R.  73,  359. 

—  Wilh.  415,  455,  652. 
Josef  II.,  deutscher  Kaiser  95. 
Joseph,  D.  183. 

—  E.  10,  192,  238,  568. 
Jost,  H.  E.  12. 
Journalismus  175,  259. 
Joynes,  E.  T.  206. 
Jubiläen  9,  238. 

Jnd,  Leo  379. 

Judas  Ischarioth  53. 

Juden  20,  85,  144,  213,  349,  376,  391. 

Jndeneid  v.  Mählhansen  391. 

Judenfrage  172. 

Judenordnnng,  Nassau-Usingsche  391. 

Jndenschnt-/,brief  (1711)  391. 

Judentum  180,  227,  616, 

Jodithdramen  359. 

Jülich  82. 

Jülicher,  A.  182. 

—  R.  29,  51. 
Jünger,  J.  F.  494. 
Jüngst,  H.  C.  122,  149. 

Jüngstes    Deutschland    93,    181,    207, 

413. 
„Jugend"  (Zeitschrift)  64. 
Jugenderziehung,  künstlerische  263. 
Jngendschrit'ten  135,  472. 

—  -Ausschuss,  Hamburger  135. 
Jugendschriftsteller  135,  472. 
Jnglar,  L.  57. 

Jnlfest  21,  312/3. 
Juliiit  22. 

Jnliusburger,  0.  168. 
Juncker,  H.  166. 
Jung,  G.  176. 

—  H.  150. 

—  J.  183,  2.S8. 

—  K.  164. 
„Jungbrunnen"  5. 

Junges  Deutschland  211/3,  617-20. 

Jungfrau  Maria  66. 

Jungfrauen,  kluge  u.  törichte  .360. 

Junghans,  Sophie  142. 

Jangmann,  Mich.  .380. 

Jungnitz,  J.  v.  76. 

Jnng-Stilling,  J.  H.  114,  195,  623. 

Junk,  V.  201,  588. 

Junker,  K.  200, 

Jnnkerroann,  A.  160. 

Juristen  184,  556. 

Juristendeutsch  47,  276. 

Jnristentag  6/7. 

JuBti,  K.  65,  610. 

Jnstinus,  Magister  868. 

Kaan,  H.  161. 

Kabitz,  W.  179,  .548. 

Kachler,  J.  479. 

Kfigebein,  K.  A.  128. 

K&lble,  K.  154. 

K&lin,  M.  26,  328. 

KUmmel,  0.  41,  67,  297/8,  336. 


Karamel,  R.  29. 
Kämmerer,  L.  13,  58. 
Kärnten  20. 
Kästner,  A.  36. 

—  A.  G.  411. 

Käthe,  Markgräfin  v.  KOstrin  95. 

KafTeepoesie   114. 

Kaftan,  J.  169,  536. 

Kahl.  W.  194,  290. 

Kahle,  W.  49. 

Kahlenberg,  H.  v.  s.  Monbart,  Helene  v. 

Kahn,  G.  16,  103. 

Kahnt,  0.  35. 

Kaibel,  F.  108. 

Kaindl,  L.  27. 

—  R   F.  27/8,  333. 
Kainz,  J.  160. 
Kaiser,  H.  70,  350. 

—  Isabelle  124. 
Kaisheim  73. 
Kalas,  W.  195. 
Kalasova,  Marie  107. 

Kalb  auf  Kalbsried,  Familie  v.  195; 
204,  595. 

—  Charlotte  v.  96,  195,  204,  595. 
Kalbeck.  M.  126.  147-51,  153,  158,  160, 

190,  197,  199,  209,  212,  615. 
Kalberg,  Henning  338. 
Kalender  75,  36.3. 
Kaiina,  Th.  40,  77. 
Kalischer,  Alfr.  Chr.  97,  163,  172. 

—  Edith  12,  258. 

g        JQQ 

Kalk'schmidt,  E.  15,  58,  138/9,  141,  146/7, 
150,  153,  157,  160,  161,  477. 

Kallas,  0.  25. 

Kalthoff,  A.  169,  179-81,  5.36. 

Kambli,  C.  W.  466. 

Kamenz  186,  557. 

Kammerhoff.  E.  117. 

Kanig,  0.  200,  576. 

Kanne,  J.  S.  6U5. 

Kannengiesser,  P.  29,  184,  286. 

Kunt,  I.  II,  97,  174,  179,  189,222,230, 
242,  244/5,  255,  294,  404,  428,  436, 
459,  482,  523,4,  526,  536,  546,  549, 
550,  555,  562,  5G4/5,  684/5,  597. 

Kanter,  E.  W.  68,  341. 

Kantorowicz,  H.  (Zwyiiiann)  122. 

Kanzelredner  183,  555. 

Kanzleisprache  47,  276. 

Kanzleistil  279. 

Kapf,  E.  45. 

Kapitalismus  15, 

Kapp,  W.  79. 

Kappelmacher,  A.  198,  572. 

Kappstein,  Th.  53,  137,  141,  180,  182, 
lt>9.  566. 

Karabacek,  J.  238. 

Karbe,  A.  117,  127. 

Karezag,  W.  504. 

Karfreitag  315/7. 

Karg,  G.,  374. 

Karge,  P.,  68,  341. 

Karikatur  65,  177. 

Karl  IV.,  deutscher  Kaiser  395. 

—  V.,  deutscher  Kaiser  68,  70,  .341, 
350,  381. 

—  VIII.,  König  V.  Frankreich  347. 

—  Erzherzog  v.  Oesterreich  96. 

—  Landgraf  v.  Hessen-Kassel  99. 

—  Fürst  V.  Ligne  581. 

—  Alexander  von  Sachsen-Weimar  90, 
195,  418. 

—  —  Prinz  von  Württemberg  391. 

—  August  V.  Weimar  100,  187,  192/3, 
195,  204,  558,  572,  595/8. 

—  Eugen,  Herzog  v.  Württemberg  204. 

—  Friedrich,  Markgraf  v.  Baden  lUO. 

—  Rudolf,  Herzog  v.  Brannschweig- 
Lüneburg  400. 

—  Theodor,    Kurfürst   v.    d.  Pfalz  400. 
Karlsbad  81,  195. 

Karlsruhe  3,  62. 

Karlssage  51. 

Karlstadt,  A.  377. 

Karlweis,  C,  152. 

Karoline  Luise,    Markgräftn   v.   Baden- 

Durlach  103. 
Karpath,  L.  164,  166,  199. 
Karpeles,    G.  115,    204,    211,    231,  431, 

.597,  618. 
Karppe,  8.  7,  187,  189,  431. 
Karski,  J.  15. 
Karsten,  T.  47/8,  279. 
Karstens,  H.  137. 
Kart  eis,  J,  4,  82. 
Kttiwaiten,  1/.  Rheaa  v.  117. 


Käser,  K.  68,  340. 

Kaskel,  K.  v.  210. 

Kassner,  R.  17. 

Kastan,  J.  185. 

Kate,  J.  J.  L.  ten  202. 

Katechismusgeschichte  77,  .365/6. 

Katechismusversuche  293. 

Kategorien,  ästhetische  252. 

Katerkump  96. 

Katharsis  209. 

Katholizismus  77,  93.  184,  453,  606. 

—  liberaler  170,  537/8. 

—  moderner  170. 
Kathrein,  Y.  86,  393. 
Katsch,  H.  154. 
Kaischer,  L.  104,  103. 

Katt,  F.  146,  148,  158,  161,  187,  213. 
Kattentidt,  G.  L.  94. 
Katzheimer,  Wolfg.  345. 
Kanffmann,  Angelika  61. 

—  E.  98. 

—  F.  8,  54,  235,  317. 

—  J.  52. 
Kaufmaun,  Pfarrer  45. 

—  A.  389. 

—  G.  33/9,  77,  86,  99,  184,  343,  392. 

—  J.  55. 

—  Max   98,   115,    133,   197,   211/2,  617, 
619. 

Kaulbach,  F.  A.  61. 

—  W.  V.  61,  198. 
Kannitz,  Gräfin  Rosa  193. 
Kautzsch,  R,  48,  278, 
Kawczynski,  E,  128. 

Kawerau,  G.  76,   789,  8.3,  365/6,  368/9, 
373,  3.-54. 

—  W.  77. 
Kayser,  K.  81. 

—  R.  174,  544. 
Keben,  G.  142. 

Keferstein,  H.  .36,  182,  188,  560,  562. 
Kegel,  M.  121. 
Kehrbach,  K.  35,  292. 
Kehrein,  J.  9,  32,  116,  2.38. 

—  V.  32. 

Keidel,  F.  81,  378. 
Keintzel,  G.  61,  234. 

Keiper,  Ph.  28,  42,  51,  278,  283,  334. 

—  W.  115,  207,  603. 
Keiser,  R.  89,  507,  511. 

Kellen,  T,  6,  14,  22,  157,  162,  232. 
Keller,  A.  16,  121. 

—  A.  V.  74,  616. 

—  Albert  v.  (Maler)  63. 

—  B.  106. 

—  Gottfr.   62,   97,    120,   131,   265,  414, 
416,  455,  466/7,  571. 

—  H.  101. 

—  J.  132. 

—  L.  44,  71,  856,  169,   351,   339,    392, 
534. 

—  0.  165,  273. 

—  P.  L31. 

—  S.  5. 

—  W.  105. 

Kellermann,  A.  7,  94,  115,  147,  163. 
Kelles-Krauz,  C.  v.  184. 
Kellner,  H.  C.  10. 

—  K.  P    A.  202. 

—  L.  33,  100,  106,  118,  196. 
Keltentum  172, 

Kemener,  Timann  382. 
Kem6ny,  F.  45. 
Kempten  68. 
Kenzingen  61. 
Kepler.  J,  90. 
Kern,  0.  183,  583. 

—  R.  155. 

Kerner,  Justinns  210,  616/6. 

—  Th,  61(1. 

—  -Haus  210. 
Kerning,  J,  ß.  170. 
Kernstock,  0.  6,  118. 
Kernwart,  F.  A.  169. 

Kerr,  A.  12,    15,    107,  135,  148-62.  154. 

156,  159,  161,  205,  44.3/4,  492/4,   496, 

499,  5ul,  505,  699. 
Kerstensteiner,  O.  43. 
Kessel,  R.  26. 
Kesseler,  A.  42,  3»K). 
Kesselring  379. 
Kessler,  A.  210. 

—  H.  Graf  64. 

—  J.  71,  82. 
Kestenberg,  G.  176. 
Kester,  F.  X.  52,  285. 
Kestner,  A.  195. 

—  Lotte  8.  Bufl',  Lotte. 


Personen-  und  Sachre"ister. 


637 


Ketteier,  W.  G.  t.,  Blaohof  182. 

Keadel.  II.  287. 

Keudell,  K.  ▼.  UO,  423. 

Keafelin,  Bulth.  a74. 

Keuschheit  174. 

Kensüler.  O.  t.  U,  247. 

Key,    Kllen   7,    16,    lOH,   171.    17:».   2(10, 

•13«. 
Keyserliiii;,  A.  Oruf  08. 
KeyüBer,  A.  8«,  8'.»2. 
Koyusner,  Q.  ÜJ. 
Khiienber)f.  Sophie  V.  I:i'.',  4ß«. 
Khull,  F.  m». 
Kiokelliiihn   lti4, 
Kiehne,  H.  4. 
Kiel,  A.   1Ü4. 
Kielinnd,  A.  4i').'i. 

Kielmannsegg,  Erich  Graf  8n,  :W.l. 
Kiener,  F.  1H4,  '238. 
Kienzl,  W.  14,  1(15. 
Kiepert,  A.  176. 

Kierschner,  Lola  (Sohnhin,  U.)  41.'j,  417. 
Kiesgen,  I..  94,  118,  121,  124. 
Kiesuler,  F.  44,  305. 
Kihn,  II.  40. 
Kilian,  E.  120,   151,  l."):l,  156  7,  150,205, 

498,  5(12,  (100. 
Killniann.  M.  301. 
Kiltgehen  :tl(l. 
Kilz,  O.  28. 
Kind  56,  171. 

—  und  Knnst  (s.  auch  Knnst  im  Leben 
d.  Kindes)  12. 

—  Fr.  417. 

Kinderfnigen  (Katechismns)  Hü,  20.3. 

Kindergarten  205. 

Kindergebete  27. 

KindergRstalten  105. 

Kinderlieder  07,  125,  311,  :t.tl,-2. 

Kindermann,  F.  37. 

Kindorreime  27.  284,  320-30. 

Kinderspiele  27,  311,  317,  331. 

Kindersprache  46. 

Kindertrnppen  80,  309. 

Kindscher,  F.  135,  472. 

Kinkel,  G.  08,  115,  272,  328,  (110. 

—  Johanna  173. 

—  W.  37,  294. 

Kinzel,  K.  3,  32,  72,  78,  131. 

Kinzenbach.  K.  121,  149. 

Kionka,  0.  21. 

Kipling,  K.  107,  439,  443. 

Kippenberg,  A.  .33,  55. 

Kirchbach,  W.  3.  11,   139,  201,  203,  448, 

581,  592,3. 
Kirche  (Religiöse  Verhältnisse)  60,  67, 

77-82,  85,  OO,  169-70. 

—  katholische  170,  132,  265,  366. 
Kircheisen,  F.  55. 
Kirchenhistoriker  182/3,  555. 
Kirchenlied  114,  303. 

—  katholisches  71,  »7,  351. 

—  protestantisches    71,  87,  229,  350/1. 

—  reformiertes  71,  351. 
Kirohenordnnngen,  evangelische  365. 
Kirchenstaat  336. 

Kirchen  Visitation  76,  85. 
Kircher,  E.  47,  270. 
Kirchholf,  A.  171,  530. 
Kirchmann,  A.  51,  282. 

—  J.  H.  V.  255. 
Kirchmeyer,  Th.  83. 
Kirchner,  F.  02,  546. 

—  J.  15,  134. 
Kirchweihe  21,  313/5,  317. 
Kirohweihlieder  2(S. 
Kirsohner,  A.  105. 
Kirsohstein,  M.  149. 
Kisch,  11.  51,  284. 
Kissling  J.  B.  78. 
Kittels,  J.  229. 
Kitzbühel  ^Ortsname)  28. 
Kiy,  V.  33. 

Kjärböll,  Ch.  24. 

Kjederqaist,  J.  48,  277. 

Klaar,  A.   12,    18,   61,    118.  122,  149-51, 

153,  158,0,  174,  187,  272.   494,   497/8, 

.543,  592,  (120. 
Klaffer  (Ortschaft)  25. 
Klagenfnrt  28. 
Klages,  L.  122,  138,  475. 
Klaiber,  Th.  08. 
Klangworte  48,  278. 
Klarmann,  J.  L.  96,  195,  204,  595. 
Klasen,  F.  154. 

—  J.  5. 
Klassert,  A.  74. 

Klassiker,  p&dagogische  292,  294. 

Jahresberichte  für  neoere  deutsche 


Klasiiker-Aasgaban.  nena  ö. 
Klau»,  M.  117. 
Klansimann,  0.  A.  2,  06. 
Klee,  O.  4S8. 

—  T.  GeroUhofen,  K.  80,  376. 
Kleefeld,  W.  17,  80. 
Kleffner,  A.  31,  288. 
Kleiderreform  14. 

Klein,  A.  r.  160,  470,  rM,  505. 

—  C.  201,  .')82. 

—  F.  113. 

—  J.  3s. 

—  J.  L.  414. 

—  Kudolf  15,  63,  162,  265. 
-Hattingen,  ().  110,  176. 

Kleinecke,  P.  172,  'j41. 

Kleinenberg,  (>,  17. 

Kleiner»,  P.  401. 

Kleinfercher  (Fereher  r.  .Steinwandj  J. 

117. 
Kleinjung,  0.  480. 
Kleinpaul,  J.  165. 
Kleist,  E.  T.  113.  127. 

—  II.  V.  129,  145,  207,  263,  414,  433, 
430,  461/2,  465.  480,  434/.5.  495,  407, 
573,  (103/6,  612,  (11.5. 

Klenk,  J.  G.  51. 

Klenz,  II.  114. 

Klenze,  C.  v.  HO. 

Klimke,  U.  73,  358. 

Kling,  II.  125,  203. 

Klingebeil,  II.  103. 

Klingemann,  A.  1,50,  503,  586. 

Klingenberg,  P.  20. 

Klingenfeld,  Emma  100,  448. 

Klinger,  F.  M.  144,  101,  195,  481/3. 

—  Julius  05. 

—  Max  63/4,  175,  247,  553. 
Klingd,  C.  20. 

Klinkowström,  Agnese  Qr&fln  142. 
Klob,   K.  M.  6,  144,  14(1. 

—  0.  54. 

Klodik  V.  Sabludowski,  A.  42. 

Klopfleisch  27,  330. 

Klopp,  0.  7(1,  184. 

Klopstock,  F.  O.  113, 127,  456/7.  Uessias 

31,  288,  .5.50.     Oden  31,  11.3,  288. 
Klosel,  II.  C.  00. 
Kloss,  E.  164/5. 
Klosterbrnck  353. 
Klosterkinderfest  21. 
Klotz,  E.  194. 

—  H.  23,  61. 

Kluge,    F.    47/8,     108,   201.    212,   276/8, 

345,  570/1,  620. 
Knab,  J.  42. 
Knabo,  K.  29,  44,  304. 
Knackfuss,  H.  ÖO-OO. 
Knaflitsch,  K.  43,  89,  3C3,  398. 
Knapp,  A.  116. 

—  C.  197,  205. 

—  G.  113,  342. 

—  H.  84. 

—  Th.  68,  342. 
Knappe,  II.  157. 
Knaus,  L.  63. 
Knebel,  J.  73. 

—  K.   163. 

Kneipenwitz.  Berliner  27. 
Knepper,  J.  73,  77.  82,  :iö8,  367,  383. 
Knrtsch,  0.  80,  104. 

Kniebe,  K.  85,  .391. 

Knigge,  A.  v.  127,3,  107,  400. 

Knittelvers  585. 

Knittlingen  72. 

Knobelsdorff-Brenkenhoff,      Nataly      ▼■ 

(Esohstruth,  Nataly  v.)  140. 
Knod,  G.  C.  40,  71,  297,  351. 
Knodt,  K.  E.  117,  123  4. 
Knöll,  P.  43,  303. 
KnöpHe.  A.  24,  321. 
Knörk,  0.  20.  39-41,  44.5. 
Knoke,  A.  2. 

—  K.  77. 
Knoop,  G.  0.   124. 

—  0.  23,  28,  .320,  .3.3;!. 
Knorr,  Joseflne  Freiin  r.  124  5. 

—  Th.  57. 

—  T.  Rosenroth  87.  394. 
Knortz,  K.  20,  27,3,  .56,  107.  443. 
Kobel,  0.  35. 

Kobell,  F.  T.  455. 

—  Louise  V.  132,  463. 
Kober,  T.  .359. 
Kobke.  P.  97. 

Koch.  A.  65,  200,  579. 

—  C.  202. 

—  D.  63.  136. 

Litterktorgesckiehte.    XIII. 


Koeh.  B.  63.  1». 

—  F.  70. 

—  0.  Fr.  303. 

—  H.  170. 

—  M«x  1,  9,  «3,  108,  120,  14«,  148, 
161.  16S/4,  158,  164.  177.  203,  904, 
ail/a.  236»,  828.  238,  405.  .502. 

—  Haldy  «2. 

—  T.  Bernack,  M.  lOI.  IM. 
Koekal.  F.  W.  38. 
Koebel,  Jak    375 
Kfiborlin.  K.  37. 

KOcbel,  A.  .507. 

Kdokeritz  s.  Kabar.  FraBziakni. 

Koagal,  F.  164.  616. 

—  O.  18.3. 

—  B.  ia3,  565. 
KShlar.  A.  6. 

—  0.  4. 

—  J.  21.  812. 

—  W.  83.  71,  76,  78,  80,  320,304,  870, 
374,  878. 

KSbne,  C.  840. 
KOIar,  Chr.  87,  894. 
Koalling,  II.  22,  316. 
K61n  61. 
König,  Bd.  15,  180,  .V>1. 

—  G.  593. 

—  H.  24,  206. 

—  W.  186,7,  198. 

—  Drosselbart  5«. 
KSnigin  v.  Sabm  54. 
Koenigsberger,  L.  185,  566. 
Königsegg.  Graf  L.  W.  t.  389. 
Königsfeldt,  A.  E.  F.  78. 
Königsmark,  Ph.  Chr.  Graf  ».   9«,  30». 
Königsspiel  327. 

KöDiiamuin,  W.  30.5. 
Köpke,  U,  40. 
Koepp,  Laura  130,  237. 
Koeppel,  E.  106.  442. 
Koeppen,  A.  (11. 

—  F.  T.  194. 

—  W.  359. 
Körner,  E.  16t. 

—  G.  204,  595/0,  002. 

—  Th.  31 2,  114,  145,  195,  '.'07,  484. 
501,  603. 

KOster,  A.  63,  1-58,  186/7,  190,  190.  201. 
203,  245,  286,  502,  557,8,  572,  576. 
579.  580/1,  502. 

—  H.  L.  59. 

—  Ilani  430. 
Köstlin.  U.  A.  71. 

—  J.  78.  182.  :»«8.  555. 
Koetschau,  K.  64. 
Kötteling  .»39. 

Kötz,  G.  84.  :(d7,  301. 
Kohbrok.  H.  52,  234. 
Kohfeldt,  G.  23,  3«,  75,  81,  294. 
Köhler,  F.  164. 

—  Joh.  346. 

—  Josef  1.  7,  12,  14/5,  17;8.  53,  60,  101, 
106,7,  124,  1.38,  157,  180.  188,  258. 
205.  442,3.  475. 

—  K.  2l0,  212. 
Kohlhaas.  Michael  120. 
Kobiransch,  E.  435. 

—  R.  106, 145, 191. 190.  200.  200, 553, 57a 
Kohlschmidt.  0.  127.  4.55. 

—  W.  48.  279. 
Kobra,  J.  151. 
Kohn,  M.  114. 
Kohts,  R.  32. 

Kohnt,  A.  6,7,  O-IO.  120,  127,8.  15Ö, 
160,  164,  176,  105,  210,  212/3,  283, 
620.  610-20. 

Kolmr.  U.  59. 

Kolb,  Chr.  90,  302,  4():i. 

—  Fr.  374. 

—  P.  90,  405. 

—  B.  98. 
Kolb«,  E.  201. 

—  K.  W.  235. 
Kolberg  (Kreis)  21. 

—  J.   15. 

Kolde,  Tb.    77  8,  30.  82,  90,   183,  370. 

374,  aaO,  392,  402. 
Koldewey,  F.  E.  33,  33,  :)85.  397. 
Koller,  J.  242. 
—  K.  30.5. 
Kollitsch.  A.  43. 
Kollwits.  K&the  64. 
Kolm&tz.  J.  143. 
Kolnmbns,  Christ.  .347. 
Kombarg  77. 
Komik  16. 

82 


638 


Personen-  und  Sachregister. 


Komödianten,  englische  89,  344,  399. 

—  französische  89,  399. 
Komorzynslti,    E.   v.    9,   103,   135,    144, 

146,  151/2,   155,   163,  207/8,  494,  496, 
498-500,  599,  606,  610. 
Kompert,  L.  133. 

—  P.  142. 

Kompositionen  Goethescher  WerVe  197, 

202,  573,  591. 
Konfession,    Angaburgische     {>^.     auch 

BekenntnisschriftenJ  77,  365. 
Konody,  P.  Q.  202. 
Konrad  v.  Würzburg  354,  590. 
Konradi,  C.  14. 
Konradin-Dramen   55,  480. 
Konstanz  79. 
Kont,  J.  11,  188,  559. 
Kontemplation,  ästhetische  258. 
Konversationslexika  5,  232. 
Kopisch,  A.  115,  460. 
Kopp,  A.  26/7,  68,  72,  75,  111,  332,  .343, 

353,  363. 

—  H.  159,  503,  586. 

—  J.  293. 

—  .1.  E.  479. 
Koppel-Elfeld,  F.  148. 
Koppmann,  K.  29,  69-70,  80,  346. 
Korfu  212. 

Körner,  Hermann  309. 

Korngold,  J.  166,  199. 

Kororoandel  s.  Wedekind,  Ch.  F. 

Korpsleben  39. 

Korrektheit  in  d.  Dichtkunst  245. 

Kortgien,  C.  G.  (Peregrinus)  125. 

Kortnm,  K.  A.  455. 

Komm,  F.  170. 

Kosch,  W.  134. 

Koschat,  Th.  118. 

Kosenamen  28.  ^ 

Koser,  R.  90,  405. 

Kosmopolitisches  (Weltlitteratur)  226. 

Kossmann,  E.  F.  56,  72,  209,  614. 

Kothe,  B.  162. 

Kotzebue,   A.   v.    102,   144/5,   195,  200, 

400,    432/3,  479-80,    483/4,   494,   503, 

581,  591. 
Krabbe,  H.  54,  166. 
Kraeger,  H.  65,  120. 
Kraemer,  P.  198. 
Kraepelin,  K.  134,  471. 
Krafft,  J.  81,  378. 

Ebing,  K.  Frhr.  v.  141,  484. 

Kraftdrama,  originelles  414. 
Krainz,  A.  58. 
Krais,  F.  64. 

—  G.  157. 

Kralik,  E.  v.  13,  17,  25/6,  61,  90,  93,  95, 
120,  124,  128,  153,  171,  205,  392, 
417/8. 

Erambambulilied  26. 

Krancke,  F.  37. 

Kranewitter,  F.  153/4. 

Krankheiten  iip  15./16.  Jh.  346. 

—  poetische  269 
Krankheitsnamen  29. 
Kratt,  W.  210. 
Kratz,  F.  107,  433. 
Kratzer,  N.  83,  384. 

Kraus,  E.  55,  144,  195,  201,  479,  586. 

—  F.  X.  7,  60,  05,  97,  101,  184,  233, 
238,  537,  556. 

—  0.  110. 
Kranschner,  J.   125. 

Krause,  A.  F.  4,  122|3,  137,  141,  477. 

—  E.  21. 

—  F.  59. 

—  G.  80. 

—  G.  R.  163. 

—  J.  W.  39. 

—  K.  Ch.  F.  46,  179,  274,  550. 

—  R.  44. 

Krauske,  0.  85,  389. 
Krauss,  Q.  J.  138,  475. 

—  R.  55,  64,  96,  114/5,  152,  158-60, 
196,  199,  203/5,  210,  465,  496,  572, 
591,  596,  .599,  601,  616. 

Krautwald,  V.  293. 

Krebs,  C.  101,  163,  165,  204. 

Krebsjauche  (Ortsname)  28. 

Kreis,  J.  G.  82. 

Kreiten,  W.  10,  104,  168,  211,  238,  532. 

Kreowski,  E.  21, 121, 132, 1,37/8,  147, 166. 

Kretschmer,  Elisabeth  88,  .396. 

—  P.  10,  238. 

Kretier,  E.  173,  4.38,  541. 

—  M.  101,  138,  142,  456,  47.5, 
Kretzmunn,  F.  K.  142. 
Kretzschmar,  A.  174. 


Kretzschraar,  H.  162/3,  506/7. 
Krenschner,  C.  E.  24,  322. 
Kreuz  (in  der  Kunst)  60. 
Kreysig,  G.  Ch.  462. 
Kriebel,  J.  A.  98. 

—  W.  44,  304. 

„Krieg     in     Deutschland"      (anonymes 

Drama)  480. 
Krieg  in  der  Kunst  60. 

—  Dreissigjähriger  S4/5,  229,  387/8. 

—  Siebenjähriger  144. 

—  R.  20. 

Kriele,  M.  139,  475. 

Kriminalroman  127,  130,  464/5. 

Kringsteiner  498. 

Kritik  16,  57,  104,  141/3,  154,  156,  244, 

251,  267,  477. 
Kroger,  T.   142. 
Kroker,  E.  8,  91,  234,  407. 
Kromer,  H.  E.  57,  63,  151. 
Kronberg,  Hartmut  v.  375. 
Kronecker,  H.  91. 
Kronegg,  F.  v.  3. 

Kronenberg,  M.  171,  174,  189,  54.3. 
Kroner,  Ph.  2.3. 
Krones,  Therese  160,  504. 
Kronig  549. 
Krosigk,  Auguste  v.  96. 

—  G.  A.  V.  96,  405. 
Krudevig,  J.  40. 

Krücke,  E.  61,  186/7,  230,  558. 
Krueckemeyer,  E.  170. 
Krüdener,  Frau  v.  169. 
Krüger,  E.  45. 

—  F.  115. 

—  6.  169,  180. 

—  H.  A.  135,  138/9,  142. 

—  K.  A.  34. 

Krükl,  K.  169,  535,  595. 
Krüner,  F.  70. 
Krünitz  232. 
Krütenau,  Die  197,  205. 
Krug,  A.  37. 

—  G.  181. 

—  W.  W.  107,  445. 
Krummacher,  F.  A.  114. 
Krumme,  W.  300. 

Kruse,  G.  E.  10,  98,  145/6,  156,  158, 
160,  168,  195,  199,  202,488,512,591, 
599. 

—  H.  117,  147,  491. 

—  J.  159. 

Kryptocalvinisrans  377. 
Kubach,  E.  44. 

Küch  83,  383. 

Küche,  Aberglauben  in  der  24. 

Knchler,  A.  28. 

—  W.  103,  141,  161,  476. 
Kügelgen,  Constantin  v.  57,  82,  379. 

—  G.  V.  61,  595. 

—  Marie  Helene  v.  173. 

—  W.  V.  57,  101. 
Kühl,  G.  122/3,  138. 

—  Gertrud  141,  475/6. 
Kühn,  B.  23. 

—  E.  167,  230,  522. 

—  Maria  174. 

—  Sophie  V.  607. 
Kühnau,  G.  24,  ,321. 
Kühne,   W.  105,  440. 

Kühnemann,  E.  156,  204,  404,  549,  596. 
Kühner,  K.  184. 
Kuhns,  C.  4. 
Külpe,  E.  93,  175. 

—  0.  12.  46,  178,  273,  546. 
Kümmernis,  der  heilige  (Legende)   25, 

54,  323/4,  616. 
Kuenen,  E.  31,  289. 
Künstlerdramen   156. 
Künstlerlexika  60. 
Kürnbach  (Ortschaft)  82. 
Küruberger,  F.  118,  130,  152,  227,  465/6, 

497. 
Kürschner,  J.  3,  10,  160,  192,  288. 
Kugelmann,  L.   176. 
Knh,  E    135,  151,  489-90. 
Kuhaupt,  W.  171,  193. 
Knhl,  J.  82. 

Knhlenbeok,  L.  156,  599. 
Kuhn,  A.  59. 
Kuhnan,  J.  91,  406. 
Knhneit,  E.  26. 
Knltgebäoke  312,  314. 
Kultur,  ästhetische  14,  263. 

—  ethische  171. 

—  griechische  171. 

—  künstlerische  58/9. 

—  moderne  170. 


Kultur,  nationale  171. 

—  weibliche  14. 

—  Wesen  der  170,  538,9. 
Kulturgeschichte     2/3,    67/9,     85,     171, 

229,  342,  390. 
Knlturhistoriker  18.3/4,  188,  405,  556. 
„Kulturk-impf"  118,  170. 
Kulturprobleme  180. 
Knltarsp räche  275. 
Kulturwissenschaften  538. 
Kulturwörter  280. 
Kummer,  F.  149. 

—  K.  F.  9,  32;3,  52,  115,  128,  291. 
Kunhardt,  H.  37,  294. 

Kunkel  v.  Löwenstjern,  Joh.  90,  405. 
Knnowski,  L.  v.    11,  13/4,  16,  261,  267. 
Klingt,  alte  13. 

—  bildende     178  9,     190,     242/3,     247, 
249-54,  5S3;4. 

—  christliche  58,  60,  63. 

—  jüdische  58. 

—  katholische  417. 

—  moderne  13,  57/8,  261/2. 

—  nationale  16,  266. 

—  protestantische  53. 

—  im  Leben  des  Kindes  59. 

—  n.  Erotik  15. 

—  n.  Kaiser  Wilhelm  II.  58,  263/4. 

—  u.  Kultur  163. 

—  n.  Leben  15,  264. 

—  n.  Moral  15,  265. 

—  n.  Natur  14/5,  264. 

—  n.  Polizei  15. 

—  u.  Publikum  15,  266. 

—  u.  Religion  15,  58,  265. 

—  n.  Schule  59,  263. 

—  n.  Sozialismus  15. 

—  u.  Volk  58,  266. 

—  Wesen  der  240,  250,  260. 
Kunstbeweerungen  13/4,  261. 
Kunstempfinden   12. 
Kunsterziehung  58/9. 
Kunsterziehungstag,  Dresdner  58. 
Kunstgenuss  12,  256. 
Kunstgeschichte  57-66. 
Kunstgewerbe  65/6,  253. 
Kunsthistoriker  65,  423. 
Kunstkritik  57. 

Kunstpflege  58/9. 

Kunstphilosophie  13. 

Kunstschaffen  12,  259,  263. 

Kunstschöne,  das  252/3. 

Kunsttheorien  13,  57,  247-54,  260/1. 

Kunstverständnis  12,  256. 

Kunstwart  (Zeitschrift)  5,  146. 

Kuntze,  F.  48,  93,  125. 

Kunz,  C.  433. 

Kunze,  Friedrich  22,  53,  204. 

Kunzendorf,  P.  173. 

Kuoni,  J.  25,  325. 

Kupelwieser,  L.  101. 

Kupferstich  64. 

Kurische  Nehrung  23. 

Kurpfuschertum  24. 

Kurth,  F.  M.  155,  555. 

Knrtz  (Kirchenhistoriker)  394. 

Kurz,  H.  355,  457. 

—  Isolde  141,  417,  476. 

—  M.  117. 

—  -Bernardon  479. 

Eisheim,  F.  161. 

Kusche,  A.  25. 
Kusserow,  W.  27,  332. 
Kussmaul,  A.  101,  184,  556. 
Kuttner,  B.  25,  325. 
Kvaoala,  J.  A.  36. 

Kyd,  Th.  398/9. 

I..aban,  F.  6,  60,  116,  232. 
Labrouste,  L.  57. 
Luchmann,  Hedwig  107. 

—  J.  81,  378. 

—  Karl  8/9,  185,  235/6,  274,  557. 
Lackowitz,  W.  162. 

I^add  550. 

Ladendorf,  0.    26,  48,  55,  92,  113,  119. 

127,  278,  328,  457. 
Laeger,  0.  43,  302. 
Laehr,  H.  200,  576. 
Lafoscade,  L.  430. 
Lagarde,  Anna  de  115. 

—  M.  21,  24. 

—  P.  de  115,  174,  .544. 
Lagerlöf,  Selma  446,  455. 
Lahnlied  125. 

Lahor,  J.  16. 

Laissle,  Th.  131,  467. 

La  Mara  s.  Lipsins,  Marie. 


Porsonen-  und  Sachreg-Lstor. 


Ü39 


Laniarok,  J.  18i). 
Ijaroarque,  V.  l'Jö. 
Liimbecine,  P.  80,  S02. 
Larabel,  11    18,  74,  120,  ;t60. 

—  T.  70. 

Lombert  t.  Avignon  :i76. 

—  F.  80,  ;t77. 

—  J.  H.  179,  244,  55(1. 

—  M.  « 

Lumbreoht,  H.  9,  479. 
Lämio,  A.  15,  2(t4. 

I>a  Motte,  11.  de  (82. 
Laropadius,  V.  81,  110. 
Lampreoht,  K.  1,2,  6».  69,  86,  93,  101, 
122,    221,   221/5,   22»,   340,  848,   393, 

417,  435. 
Landau  (Stadt)  29. 

—  A.  -'7,  51,  283. 

—  .1.  109,   161. 

—  M.  5."),  195,  208,  I)(I9. 

—  R.  44. 

Landauer,  0.  138,  160,  534. 
Landonberger,  A.  81. 

—  Ch.  •2-2. 

Lunderziehungüheime  45. 
Landeskunde  20. 
Landi,  Stefuno  .509. 
Landleben  04,  127. 
Landmann,  K.  74. 
Landsberg,  Alice  137. 

—  Hans  16,  91,  03,  108,  110,  121,  128, 
135,  141,  144,  148,  159-60,  180,  207, 
446,  460,  478,  552  f.,  6Ü6. 

Landsberger,  H.  (Lee)  94,  138,  147,  157, 

418,  475,  502 

Landschuft  (in  der  Dichtung)  17. 
Landschaftslcunst  57. 
Landshotr,  L.  125,  204,  593. 
Landsknechte  «9,  344. 
Landsteinor,  K.  142. 
Landtagsakten  Ö9-70. 
Landtsperger,  Joh.  75,  361. 
Landwirtschaft  6S. 
Lang,  A.  82,  179-80,  229. 

—  Andrew  206,  601. 

—  G.  504. 

—  J.  51. 

—  Marie  173. 

Langbein,  A.  V.  E.  47,  53, 114, 128,460,1. 

—  P.  78,  369. 

Lange,  E.  39,  130,  137,  140  2,  147,  491. 

—  F.  A.  35,  38,  152,  178,  546. 

—  Helene  43/4,  173,  304,  543. 

—  J.  37,  97. 

—  Joach    403. 

—  J.  H.  229. 

—  Karl  12. 

—  Konrad  13,  57/8,  238,  260. 
Langenbuch,  F.  L.  154. 
Liingenberg,  R.  74,  360. 
Langensiepen,  F.  38, 
Langer,  A.  38,  296.  ' 

—  E.  19-20,  26,7,  130,  133,  311,  314/5, 
324,  330. 

—  L.  75,  .•t(i3. 
Langewiesche,  W.  11.5. 
Langfeldt  29. 

Langguth,  A.  44,  205,  599. 
Liingkammer,  C.  504. 
Liingkavel,  Martha  202,  431,  591. 
Langmann,  Ph.  153/4,  499. 
Ijjtnz,  Anna  596. 

Läpp,  A    142. 

Ijitpp'-nberg,  J.  M.  491. 

„La  Renaissance  Latine"   (Zscbr.)   429. 

Largiad^re,  A.  Ph.  ,35. 

La  Roche,  Q.  M.  457. 

—  K.  503. 

—  Sophie  V.  432,  482. 
L'Arronge,  H.  s.  Arronge,  II.  L'. 
Lasanas,  Oswald  383. 
Lasaulx,  E.  v.  605. 

Laserre,  P.  180. 
Lask,  E.  178. 
Lasker,  E.  176. 

Schüler,  Else  124/5. 

Laski,  J.  80. 

Lassalle,  F.  176/7. 

Lassberg,  J.  v.  236. 

Lasser,  M.  t.  63. 

Lassenrre,  P.  429. 

Lasson,   G.   (Eremita)    11,   57,    62,    90, 

93,  156,  253,  392. 
Lasswitz,  K.   141,  177/8,  545,  543,  550. 
Lathani,  A.  0.  202. 
Latomns,  B.  77,  366. 

—  J.  77,  366. 
Lattmann,  H.  84,  50. 


Lattmann,  J.  .14. 

Laube,  U.  311. 

-    H.    151/2,   160,  '21-2,  -in:!,  603,  605, 

610-20. 
Lanber,  Jakob  3:17. 
Lanobert,  F.  88,  96,  1 75,  303. 
Lanohery  400. 
Lanohataedt  199,  204,  504. 
Lauokhurd,  F.  Chr.  101. 
Landicn,  V.  164,  516. 
Lauenstein  25. 

Lauff,  J.  101,  188,  142,  147,  476,  470. 
Lauffi-r,  0.  .347. 
Langpl.  A.  20. 
Laur,  E.  102,  431. 
Laurencin,  Oraf  255. 
Luurin,  König  54. 
Lansel,  IL  62. 
Lauser,  W.  26,  17.5,  192. 
Lausitz  23/4. 

Lauterbiicher,  J.  184,  472. 
Lanxroann,  R.  8,  112. 
Lavater,   J.   K.   96,   08,    167,    191,    195, 

522/6,  567,  577. 
Lavent,  H.  16. 
Lavisse,  Ch.  336. 
Lawätz,  IL  W.  95,  411. 
Lazarus,  M.  255. 
Leu,  H.  Ch.  336,  433. 
Leander,  A.  162. 
Leathes,  Stanley  336. 
LebensphiloEophie,  christliche  167. 
Lebnr,  F.  94. 
Leblond,  M.  A.  127. 
Lechalas,  G.  11. 
Lechele,  J.  B.  351,  875. 
Lecher,  K.  130,  162,  466. 
Lechmann,  P.  21/2. 
Leohter,  M.  63. 
Lederor,  II.  64. 
Lee,  H.  s.  Landsberger,  II. 

—  Vernon  12. 
Loffevre,  A.  179. 

Legband,    P.    55,   89,    112,    144,   168/9, 

196,  502. 
Legenden,  jadische  25. 
Legerlotz,  G.  30. 
Le  Grand  483,  486. 
Lehmann,  A.  57, 

—  B.  80. 

—  E.  23. 

—  Else  160. 

—  F.  175. 

—  0.  9.5,  411. 

—  Rud.  29,  35,  45,  298. 
Lehndorf,  H.  Graf  y.  96. 
Lehner,  H.   183. 

—  R.  J.  124. 
Lehnert,  R.  J.  124. 
Lehnwort  49,  279. 
Lehr,  S.  164. 

Lehre  gegen  das  Tanzen  360. 
Lehrer  94,  112. 

—  in  der  Litteratnr  56. 
Lehrerbildung  43,  303. 
Lehrergestalten  128. 
Lehrfächer,  einzelne  40. 
Lehrplane  v.  1901  290/1. 
Lehrs,  Siegfr.  183,  518. 
Leibe,  R.  2. 

Leibl,  W.  61/3. 

Leibnit,   G.  W.  t.   90,  241,  402,   404/5, 

436,  524,  536.  584. 
Leichenpredigten  74,  .361. 
Leichtentritt,  H.  89,  511. 
Leidenschaften  12. 
Leidinger,  Q.  73. 
Leipzig  84,  164,  591. 
~    Belagerung  im  30j.  Krieg  388. 
Leisohing,  J.  59. 
Uisewiti,   J.  A.    144,    195,    207,   481, 

603. 
Leist,  A.  202,  501. 
Leistikow,  W.  63,  65. 
Leistner,  C.  R.  154. 
Leitfäden,  litterarhistorische  3:1/4. 
Leitgeb,  0.  t.  142. 
Leitner,  K.  O    118. 
Leitschuh,  F.  60. 
Leitzmann,  A.  96,  167,  326/7. 
Leixner,  0.  t.  2,  93,  121,   124/5,   127, 

169,  228. 
Lekain,  Schanspieler  399. 
Lektfire  6. 

—  Methodik  der  287. 
Lemcke,  H.  43,  303. 

Lemke,  Elisabeth    10,  21,  23,  238,  312, 
819. 


Lamme.  L.  2:t«). 

—  W,  125,  182. 
Lemoine.  0.  113. 

Lenau,  N.  ■.  8trehlenaa,  N.  Edler  T. 

Lenbaeh.  F.  r.  61,  6.3. 

Lener,  J.  42,  301. 

Lenkert.  Rektor  43. 

Lenorentboma  6.5. 

Lent,  tiertrod  142. 

Lentner,  F.  190,  466. 

Untrodt,  W.  67,  122,  130,  47». 

I.ientzner  13. 

Lenz,  0.  46. 

—  J.  H.  R.  128,  144,  469,  571,  57«. 

—  L.  7.  124.5,  154. 

—  M.  85,  170,  176,  340,  888. 
Leo  X.  fPapit)  337,  :i«4. 
Leon,  R.  t.  1.54. 

Leoo,  X.  178,  648. 
Leonardo  da  Vinci  10<). 
Leonhard,  H.   68,  839,  343. 
Leonhardi,  H.  Frhr.  t.  179,  550. 
Leopardi,  O.  116,  2:12. 
Leopold.  J.  H.  404. 
Lepanto,  J.  M.  156. 
Leppmann,  P.  131,  467. 
Lerberghe,  Ch.  ran  444. 
Lerchenfeld,  O.  27. 
Lerond  22. 
Lerse  45. 
Leiche  22. 

Lesebnehfrage  30.  287. 
Lesebaober  32/3,  290. 
,Le8  Laune"  (Theater)  429. 
liesser  49. 

—  M.  192,  592. 

Leising,  G.  E.  ia'),7  556,8.  —  47,  155. 
205,  230,  24S,  290,  :W1,  404,  406,  411. 
459,  479,  636,  645,  553,  562.  .599. 
Briefe  185/6.  Emilia  Üalotti  186,  483, 
657  8.  Die  Erziehung  de«  Meoichen- 
geschlechU  187,  5.58.  Fabeln  18«. 
Hamburgisohe  Dramaturgie  31.  187. 
Italienisches  Tagebach  657.  Laokoon 
31, 187/8,  288,  584,  597.  Lieder  557/8. 
Minna  t.  Barnhelm  31,  186,  432,  480, 
558.  Miss  Sarah  Sampson  :il,  186. 
Nathan  der  Weise  158,  186.7,  4S2, 
5,-8.  Philotus50t.  Rezensionen  567. 
Wie  die  Alten  den  Tod  gebildet  888. 

—  -Ausgaben  185. 

Biographien  18«. 

BUste  557. 

—  K.  F.  61. 

—  K.  G.  556. 

—  OB.  151,2,  207,  496,  «02. 

—  Th.  46,  188,  194. 
Lesemann,  H.  573. 
liess'er,  F.  176. 
Leubing,  II    357. 
Leumann,  B.  296. 
Lenthold,  U.  120,  437. 
Lentinger,  N.  462. 
LeTerkdhn,  A.  125. 
UTetiow,  K.  ».  154,  161. 

—  Ulrike  v.  195. 
Lerin,  Lnise  295. 
L«Ty,  B.  "200. 
Lety.  W.  5,  15«. 
Lewald,  A.  177. 

—  Emmy  (Roland,  E.)  125,  142. 

—  Fanny  140,  476. 
Lewe«,  a.  H.  193. 

—  M.  G.  432. 
Lewinsky,  A.  212,  «19. 

—  J.  180,  165,  167. 
Lewis  145. 

Lex.  Ch.  F.  38. 

—  M.  199. 
Lex  Heinze  15. 
Uxikn  232. 
Lexis,  W.  41,  -298. 

Uyen,  F.  t.  der  22,  93,  1S2,  284. 
Lecins,  F.  79. 
Lhiritier,  Madame  460. 
Li&o,  Duarte  Knüe«  de  482. 
Liberalismai,  katholischer  170. 
Liber  Tagatomm  345. 
Libnsca  55,  144. 
Liohnowsky,  F&rst  C.  t.  193. 
Liehtenberg,  G.  Ch.  96,  1«7,  411,  420, 
524,  526/7. 

—  R    F.  57. 

Liohtenberger,  H.  108/9,  113. 178, 180/1, 

446,  .548,  553/4. 
Liohtenheld,  A.  32. 
Liehtenstein,  A.  547. 

—  A.  79,  372. 

82* 


640 


Personen-  und  Sachregister. 


Lichtenetein,  B.  117. 

—  E.  113. 

—  Fürst  M.  .1.  V.  193. 
Licht-  u.  Nebelgeister  24. 
Lichtwark,  A.  58,  65. 
Lichtwer,  M.  Q.  113. 
Lidgray,  C.  A.  164. 
Lieban,  G.  55,  104,  439. 
Liebe  167. 

—  G.  41,  55. 

Liebenan,  Th.  v.  71,  82,  352. 
Lieber,  E.  M.  176. 
Liebermann,  M.  61,  63. 
Liebeslieder  26. 
LiebesoraVel  24. 
Liebessprüchlein  363. 
Liebich,  Br.  279. 
Liebleitner,  K.  118. 
Liebraann,  0.  6,  13,  260. 
Lieboldt  85. 
Liebrecht,  F.  10,  237. 
Lied,  deutsches  196. 

—  historisches  71,  87,  125,  352,  395. 

—  lateinisches  394. 

—  niederdentsches  72. 
--  niederrheinisches  72. 
Liederdrncke  353. 
Liederkomponisten  125/6. 
Liedersaromlangen  112/3. 
Liedtke,  Th.  160. 
Lienert,  M.  138,  142,  454. 
Lienhard,  F.  1,  7,  13,  16,  24,  73,  88,  93, 

112,  119,  123/5,   128/9,  144,  150,  161, 
169,  171,  194,  225,  262,  266,  418,  534. 
Lier,  H.  A.  135,  160,  472. 

—  L.  138,  149. 

Ligne,  Fürst  K.  J.  t.  193. 

Lignis,  A.  10,  13,  18,  116,  145,  149,  157. 

Lilien,  E.  M.  5,  57. 

Liliencron,  D.  v.  122/3, 125, 138,  417, 475. 

—  F.  Frhr.  y.  210. 

—  K.  T.  101,  239,  352,  405. 
Lilienfein,  H.  154. 
Lilienfeld,  P.  v.  222. 
Lille,  G.  89,  399,  480. 
Linie,  E.  14. 

Lincke,  H.  168. 

Lindau,  Hans  2,  121,  148,  182,  229,  554. 

—  P.   5,  101,  147,   231,  267,   415,  426, 
434,  491  f.,  497,  502. 

Linde,  A.  v.  der  343. 

—  E.  168. 

—  F.  46. 

—  0.  zur  125,  532. 
Lindenberg,  P.  147. 
Lindener,  M.  360. 
Lindenstumpf,  Nik.  70,  350. 
Lindgren,  H.  145. 

Lind  heimer,  F.  133,  469. 

—  H.  44. 

Lindner,  A.   62,  97,  122,  160,  189,  480, 
504. 

—  F.  55,  96,  128,  195,  458/9. 

—  Th.  1/2,  221/2. 
Lindpaintner,  Th.  163. 
Lindtner,  B.  397. 

Lingg,  H.  V.  116,  124,  414,  501. 
Link,  W.  81.  375,  377/8. 
Lion-Linsenbarth,  0.  204,  595. 
Lippe  7,  84. 

Detmold  94. 

Lippert,  Fr.  299. 

—  F.  193. 

--   W.  80,  374. 
Lippiflorium  73,  358. 
Lippmann,  E.  105. 

—  F.  60. 

Lipps,  Th.   12,  52,  57,  181,  243,  255/7, 

.553. 
Lipsius,  Marie  (La  Mara)  97/8. 
Liscow,  Chr.  L.  406. 
Liselotte  85,  891. 

Liszt,  Frz.  v.  7,  98,  163,  197,  508,  518. 
Litauen  117. 

Lithographie  61,  64,  190. 
„Litterarisches  Echo"  231. 
Litterator,  amerikanische  1U7. 

—  —  in  Uentschland  443. 

—  belgische  107. 

—  —  in  Deutschland  444. 

—  böhmische  109. 

—  deutsche  im  Ausland  102/3,  426/7. 

—  —  in  Amerika  103. 

—  —  in  Belgien  103. 

in  England  86,  112,  432. 

in  Frankreich  102,  428. 

in  Italien  103,  434. 

in  Polen  103. 


Litteratnr,  deutsche  in  Rnssland  103. 

—  der  Gegenwart  412. 

—  des  17.  Jh.  392. 

—  elsässische  69. 

—  englische  69. 

in  Deutschland  104,  439. 

—  französische  91. 

in  Deutschland  103/4,  434. 

—  hessische  154. 

—  holländische  108,  445. 

—  in  der  Schule  29-34,  286. 

—  italienische  107,  443. 

—  niederländische  69,  86. 

—  plattdentsohe  134. 

—  polnische  110. 

—  rnssische  110/1,  450. 

—  skandinavische  108/9,  445. 

—  spanischH  69,  86,  107,  349,  393. 

—  ungarische  109. 
Litteraturbewegnng,  neue  417, 
Litteratnren  des  Orients  111. 
Litteraturgesohichte   1/8,   33/4,   69,  86, 

92,  221  33,  268,  290,  347/8. 

—  lokale  94/5,  417. 

—  ultramontane  189. 

—  vergleichende  1,  102-11. 
Litteraturkalender  6,  232. 
Litteraturkomödien  144/5,  478  f.,  486  f. 
Litteraturkrieg,  Berliner  v.  1803  93. 
Liturgie  365. 

Litzraann,  B.  99,  109,  116,  424,  446. 

Lobe,  A.  27,  333. 

Lobeck  134. 

Lobedan,  H.  195. 

Lobsien,  W.  122. 

Lobstein,  P.  79,  82. 

Lobwasser,  A,  71. 

Locher,  J.  359,  381. 

Lochner,  Q.  H.  579. 

Loeben,  0.  H.  v.  607. 

Löbl,  E.  141. 

Löbmann,  H.  59. 

Löbner  86. 

Löffler  159. 

—  J.  H.  131,  142,  467. 
Lohn-Siegel,  Anna  160. 
Löner,  K.  71. 
Loeper,  G.  v  581/2. 
Lörcher,  K.  198,  571. 
Loesche,  G,  78,  81,  378. 
Löscher,  F.  H.  21. 

—  Val    E.  90,  403/4. 
Löschhorn,  G.  49,  279. 

—  H    9    228 

—  K.'  29,  162,  190,  200,  203/4,  287,  581, 
593/4,  596. 

Löser,  L.  136. 
Low,  H.  124. 
Loewe,  C.  126,  197. 

—  H.  172. 

—  K.  160. 

—  L.  195,  503 

—  E.  51. 

—  V.  85,  205,  388/9. 
Löwenberg,  J.  32.  112. 
Löwenfeld,  E.  110,  156,  175,  452. 
Löwenstern,  A.  v.  87,  394. 
Löwenthal,  Sophie  118. 
Loewig,  W.  5. 

Logau,  F.  V.  91,  406. 

—  H.  W.  V.  187. 
Logen  200. 

Logik  179,  248,  250. 
Lognitztal  25. 
Logroscino  510. 
Logns,  Georgius  386. 
Lohengrin  51. 
Lohenstein,  D.  C.  v.  482. 
Lehmann,  S.  56. 
Lohmeyer,  J.  135. 

—  K.  28. 
Lohr,  L.  142. 

Lohre,  H.    26,  188,  190,  208,  327,  569. 

612. 
Lokale  Gesohichtsforsohnng  im  17.  Jh. 

387. 
Lokalgeschichte  367/8. 
Lolie,  F.  104. 
Loniberg,  A.  32. 
Lombroso,  C.  12. 
Longfellow.  H.  W.  55,  107,  443. 
Longo,  M.  109,  20.5. 
Lonicer,  A.  75,  363. 
Loos,  J,  44. 
Lonss,  E.  34. 
Lope  482. 
Lorentz,  E.  142. 

—  P.  106. 


Lorentzen,  Elisabeth  140,  475. 

—  Th.  54. 
Lorenz,  F.   165. 

—  H.  42,  300. 

—  K.  84,  387. 

—  M.  12,  43,  106/7,  109,  137-40,  142, 
146,  148-50,  151/5,  159,  176,  205, 
259,  271,  474;6,  493,  ÖUO,  503,  599. 

Lorm,  J.  160. 

—  H.  121. 

Lortzing,  A.  55,  98,  163,  195,  202,  424, 
495,  512. 

Briefe  163. 

Feiern  163. 

—  G.  A.  591. 
Lory,  K.  51,  93,  173. 

Los  von  Berlin-Bewegung  418. 

Los  von  Rora-Bowegung  170. 

Loserth,  J.  170. 

Lostage  311/2,  316,7. 

Lothar,    E.     1,    95,    107/8,    149,    151/3, 

155/7,     159-60,    189,    227,    429,    43"!, 

444,  446,  492,  499,  504. 
Lotheisen,  F.  238. 
Lotichius,  P.  71. 
Lottig,  W.  130,  174. 
Lotze,    H.    169,    179,    222,    255/6,    547, 

551. 
Lotzer,  S.  75,  77,  341,  302,  366. 
Louis,  E.  255. 
Lowitsch,  E.  148. 
Lubiroow,  Anna  175. 
Lublinski,  S.    7,   14,    16,   92,   108,    117, 

142,  150,  156,  177,  233,  267. 
Lucas,  J.   14. 
Lucerna,  C.  189. 
Lucian  158. 
Lnck,  G.  25. 
Lücke,  W.  75,  77,  361. 
Luckwaldt,  L.  99. 
Ludin,  A.  93. 
Ludovious  170. 
Ludwig,  A.  183. 

—  Ch.  G.  90,  405. 

—  1.,  König  V.  Bayern  61,  193,  195, 
199. 

—  IL,  König  V.  Bayern  164,  516. 

—  XIV.  im  Liede  395. 

—  Ferdinand,  Prinzessin  v.  Bayern  85. 

—  H.  54. 

—  J.  P.  V.  86,  392. 

—  0.  32,  130,  146/7,  414,  441,  465,  470, 
478,  504,  553 

Lübeck  90,  99,  353. 

Lübke,  J.  12/3. 

Lücking,  G.  204,  597. 

Lüdecke,  F.  37,  128,  167,  294,  525. 

Lüdtke,  F.  15. 

Lügenmärchen  330. 

Lühr,  G.  88,  398. 

—  K.  49,  280. 
Lüneburg  211. 
Lüntzel,  H.  A.  96. 
LOtkemann,  J.  90,  401. 
Lütteken,  L.  34,  52,  291. 
Lützow,  Linda  v.  107,  443. 
Lnginbühl,  E.  337. 
Lugscheider,  Ferd.  510/1. 

Luise,  Herzogin  v.  Weimar  96,  187, 
195,  421,  559,  572,  575. 

—  Königin  v.  Preussen  580. 
Lukäts,  0.  V.  148. 
Lnmraert,  A.  44,  304. 

Luna,  Garcia  de  180,  182,  198. 

Lund,  H.  33. 

Lungan  82. 

Luschin  v.  Ebengreuth,  A,  69,  342. 

Lusoinins  355. 

Lustspiel  18,  156,  272. 

—  Theorie  des  612. 
Lnstspieltechnik  398. 
Luthardt,  A.  E    101,  182,  555. 
Luther,  A.  103.  434,  452,  602. 

—  J,  69,  78,  347/8. 

—  Martin  78/9,  368-72.  —  68,  76/7, 
115,  182,  229,  275,  293,  338/9,  869, 
377,  381/5,  406,  536,  591,  614.  Bet- 
büchlein 370.  Bibelübersetzung  344. 
Briele  78,  369.  Ein  feste  Burg  71, 
875.  Enchiridion  366.  Katechismus 
78.  Predigten  78,  369.  Schriften 
344,  369.  Thesen  78,  Tischreden 
78,  869.  Trostsohrift  an  die  Christen 
zu  Halle  78.  Vorlesungen  über  Jesaias 
369.  Vorlesungen  über  Titiis  n.  Phile- 
mon369,  Wartburg-Postille  78.  Wider 
den  neuen  Abgott  zu  Meissen  838. 

—  -Becher  80, 


Personen-  und  Sachregister. 


641 


Lnther-HioKraphien  78. 
DenkmilUr  79. 

—  -PeuUpielo  79. 

—  -Lilteratnr  847/8. 
Lutheraner  u.  Calriniiten  301. 
Lntz,  W.  42.  HO. 

Lux,  J    A.  16,  64,  2B4. 
Lozern  51. 
Lyohdorff  1:10. 
Lyndenmayer,  Joh.  874. 
Lyon,  ().  29,  49,  98,  10«,  204,  201,  595. 
Lyrii.  J.  W.  126. 

Lyrik   18,  30,  32,  lOJ,  H7,  111-26,  270, 
609,  «14. 

—  belgische  107. 

—  de«  17./18.  Jh.  303. 

—  rraniAilsoke  103,  437. 

—  geistliche  70/1,  S.'X),  803. 

—  katholische  116;7. 

—  moderne  103/4,  121  5. 

—  neulateinische  83. 

—  politische  ll.'i.  211,  3!>r>,  413. 

—  romantische  lo3. 

—  skandinavische  108. 

—  soziulistisclie  121. 

—  vaterländische  114. 

—  weltliche  351/2,  :i04. 
Lyschinska,  Mary  J.  173. 
Lyser,  J.  P.  106,  683. 
Lyskirchen  123. 

^(laas,  E.  384. 

—  H.  89,  390. 
Maasburg,  E.  203,  503. 
Macchinvelli,  N.  336. 
Mucoo,  A.  103. 

Mach,  E.  12,  546. 

—  F.  30. 

Machandelboom,  Märuhrn  vom  2o0. 

Muchule,  P.  102,  205,  000. 

Mack,   K.   108. 

Mackiiy,  J.  H.  112,  123.  138.  651. 

Mackenzie,  II.  432. 

Mackowsky,  II.  61,  65,  153. 

Mucmillan,  II.  55. 

Muddulena,  E.  101. 

Madeleine,    Marie   s.  Puttkaroer,  Marie 

Baronin. 
Madjer»,  W.  118/0,    123,    125,  131,  160, 

467. 
Madrigal  91. 
Mildchenirymnasiuro  304. 
MädchenlektQre  135,  472. 
Mädchenschulen  (s.  auch  Schalen)  287. 
Mähly,  J.  103. 
M&hr.-Schönberg  352. 
Mannel,  B.  37,  42. 
Märchen  12,  24/5.  44,  269,  323,  615/6. 

—  isländische  325/6. 

—  ungarische  326  7. 
M&rchenphantasie  253. 
Märchensaminlangen    311,    325/7,    331, 
Märchenstil  323. 

MärchenstoiTe  55/6. 

Märtens,  L.  109. 

Märtyrerdramen  .398. 

Maeterlinck,    M.    14.    107/8,    149,    155, 

167,8,  262,  444,  475,  527-32,  .536. 
Magdeburg  43,  71,  302. 

—  Hieb  302. 
Mager,  A.  03 

Magnus  II.,  Herzog  t.  Mecklenburg  3.38. 

—  B.  40. 

—  H.  322. 

—  R.  280. 
Mab.  K.  80. 
Mahler,  G.  157,  508,9. 
Mahling.  F.  174. 

Mahn,  P.  109,  142,  147,  161,  447. 
Mahrenholtz,  R.  103. 
Maibäunie  21. 
Maier,  E.  393. 

—  G.  172,  210. 

—  Heinr.  522/5. 

—  J.  330,  332. 

—  S.  316. 

—  X.  167. 
Mailänder,  J.  G.  33. 
Mailand  69. 

Mainz  54,  77,  85. 
Mainzer  Psalter  343. 
Mairoser,  G.  00,  405. 
Majal,  C.  79. 
Majo,  Fr.  507. 
Major,  E.  86/7. 

—  G.  351. 
Majunke,  P.  170. 
Makasy,  6.  154. 


Makkabäar  35, 
HüUd«.  Th.  56,  127. 
Maleflxtohenk  391. 
Malerei  60/4. 

—  moderne  dl  4. 
Malertohole,  Dbiioldorfer  6t. 

—  Kölner  60. 
Malfatti,  0   n05. 
Malferthelmer.  J.  205. 
Malherbe,  F.  de  226. 
Mallarm6,  .St.  435. 
Mallet,  I(.  114. 
Mallens  mnleilcararo  346. 
Mallinckrodt.  H.  t.  176. 
Halsbnrg,  Familie  t.  d.  163. 
Haltiahn.  W.  v.  2(H.  59tl. 
Malvenda  864. 

Mamroth.  F.  107. 
Mang,  R.  le  154. 
Mangold,  W.  113. 
Mann,  Prantiska  108,  173. 

—  F.  37,  1H2,  188.  294. 

—  H.  17,  138. 

—  Mathilde  108,  44«. 

—  Th.  138,  142.  476. 
Mannhardt,  W.  286. 
Mannheimer,  F.  14. 
Mansfeld  51. 

—  Agnes  V.  353. 
Mantenflel,  E.  Chr.  v.  390. 

—  0.  Frhr.  v.  96,  419. 
Mantua,  L.  de  182. 
Mantuani,  J.  64.  75,  126,  363. 
Manuel,  Hans  47,  74. 

—  Jl.  R.  275. 

—  N.  74. 

Manufakturperiode  36. 
Manz,  0.  90,  164. 
Marazzoli  Marco  510. 
Marbach  203. 
Marburg  302. 
Maroh,  0.  57. 
Marc-Monnier  601. 
Marouse.  J.  185. 
Maree.s,  II.  v.  63. 
Marek,  P.  S    27. 
Marenzi,  F.  57. 
Maresch.  P.  40. 
Margarete  v.  Navarra  366. 
Margaretenfest    in    Schmiedeberg    21, 

314/5. 
Margarita  facetiarum  353. 
Margraf,  E.  432. 
Marholni,  Laura  142. 
Maria  Magdalena  73. 

—  Paulowna,  Erbprinzessin  v.  Sachsen- 
Weimar  103. 

—  Stuart  55,  83. 

—  Theresia  im  Liede  805. 
„Maria  v.  Schottland«  108. 
Maria  Himmelfahrt  316. 
Murie-Josephine,  Knrfürstin  v.  Sachsen 

61. 

—  Lndovica,    Kaiserin    t.    Oesterreich 
580. 

Marienbad  104. 
Marienburg  83. 
Marienburger  Chronik  306. 
Marienlieder  116. 
Marinelli,  470. 
Murion,  H.  14. 
MarionettenbQhne  •_'0_'. 
Mark.  K.  142. 
Markgraf,  E.  10.'. 

—  R.  24,  322. 
Markow,  A.  13. 
Marlowe,  Ch.  .55,  10.5. 
Marnold,  J.  182,  246. 
Marc,  F.  7.  171. 
Marokko  6S. 

—  (Beziehungen   zu  Deutschland)  344. 
Marpatg  658. 

Marquard.  M.  «8,  310. 
Marqnardt,  A.  176. 
Marr,  U   503. 
Marriage,  Elizabeth  330. 
Marrint,  E.  s.  Mataja,  Emilie. 
Marsaryk,  Th.  G.  170. 
Marschner,  F.  II. 

—  H.  163.  513. 

Marshall.  H.  120.  132,  136,  168,  464. 

Harsop,  P.  164,  615. 

Märten,  A.  37. 

Martens,  K.  138,  142. 

Martersteig,  M.  67,  60,  168,  161,  490. 

Marti,  D.  76,  848. 

—  F.  137,  141. 

Martin,  E.  9-10,  88,  237/8,  398. 


Martia.  M.  76,  3«I. 

—  Th.  80,  209.  376. 
MarUnalll,  L.  497. 
Martlnet.  G.  A.  104. 
MartinsUg  21. 
Marwitt,  B.  167. 
Marx,  A.  B.  18.3. 

—  K.  172.  1767.  213,  68«. 

—  -Kominf,  H.  124. 
Maaken  1.57. 
Maaoohliraaa  124. 
MauMnxt,  J.  197. 
MaMinger,  Fb.  66,  470. 
MaMBann,  H.  P.  114,  i:». 
MaaUlior.  C.  412. 

MaUia.    Eroilia   (Marriot.  B.)   6«,   127. 

141.  417.  466,  47«. 
Materialiirons  179 
Maternn,  Aroali«  9H,  104. 

—  Hedwig  !«.>. 
Mathematik  1H9. 
Matheiiai,  J.  81,  275,  8«9,  401. 
Mathy.  K.  4«4. 

Matinak.  E.  48. 
Matt.  F.  de  102,  430. 

—  H.  T.  142. 
Mattbaei,  A.  68. 

Mattbe«.  A.  U2.  100. 
Matthews.  B.  165. 

—  J.  H.  D.  145. 

Matthias.  Ad.  .15.  40,  161,  19«. 

—  Th.  31,2,  47.  r^K  1*5/7.  190/1,  199. 
27«.  288.  667,  .559.  6«8.  672/3.  676. 
677,8. 

Matthias,  C.  142. 
Matthiieon,  F.  t.  114. 
Matusxewski,  J.  .54,  108. 
Man,  A.  .508 

Mauohenheim.  Jolle  t.  569. 
Mauolair.  C.  226 
Mauke,  W.  18,  112,  161. 
Maul.  A.  47. 
Maultroromel,  die  210. 
Maupaasant,  G.  de  100.  104.  4-3.5. 
Manrenbrecher.  Wilh.  350. 
Maurer,  H.  25,  324. 

—  K.  V.  9,  184.  239.  55«. 
Maarice.  A.  127. 
Maurus,  P.  64. 

Mantbner,  Fr.  46,  8«7,  272/3.  497. 
Max,  M.  170. 

Maximilian  L  (Kaiser)  839-40,  354,  381, 
683. 

—  II.  378. 

—  Karfarat  tr.  Bayern  405. 
May.  H.  65. 

—  Joh.  Fr.  407. 

—  K.  135,  472. 

—  0.  43.  302. 
Mayberg,  J    W.  809.  480. 
Maydorn.  B.  113. 
Mayer.  Ch.  63. 

—  E.  35 

—  E.  T.  II,  15.  56.  142,  144,  265. 

—  Ellen  195. 

—  F.  77. 

—  F.  A.  168. 

—  H.  «9. 

—  K.  124. 

—  R.  P.  602,3. 

—  -JQterbog  183. 
Maynard-Batler,  A.  10». 

Mayno,  H.  3.  8,  93.   115,   122.    128-30, 

146.  160.  208,  230,  233,  464/6,  «10, 
Mayr,  A.  119. 
U    ^_ 

—  Miobäel  7,  389. 

—  -Kowalski,  J.  156. 
May  reder,  Rosa  17. 
Maxsocohi,  Vergilio  510. 
Mecklenburg  20.  «7,  33S. 
MedeUky.  Karoline  503. 

Medam,   Eda   v.    (DArow,   Joachiai   r.) 

148. 
Medar,  J.  «I. 
Medieos,  P.  179,  22:i. 
Mediag,  0.  (Sanarow,  G.)  455. 
Madiain,  Gewshiclito  der  377. 

—  romaotlsoh«  «06. 

—  n.  Religion  S2S/S. 
Meditiner  134,  66«. 
Meebold,  A.  142. 
Megede,  J.  R.  xor  138,  142. 
Megerle,  U.  (Abraham  a  St  CUra)  401. 
Mehlhorn  182. 

Mehring,  P.  93,  118 9.  14«,  149-50.  177. 
545. 


642 


Personen-  und  Sachregister. 


Mehring,  G.  26,  352. 

—  S.  17.  53,  103/4,  108,  112.  135,   161. 
Meiche,  Ä.  51. 

Meier,  Qeorg  Friedrich  244,  412. 

—  John  27. 

—  K.  103. 

—  S.  22. 

—  -Gräfe,  J.  65/6. 
Meierotto  274. 
Meinardns,  0.  80. 
Meinck,  E.  164. 
Meineoke,  F.  100. 
Meinhard  608. 
Meiohardt,  Ä.  100. 
Meininger  Stil  503. 
Meinke  5. 

Meinradns,  Else  150. 
Meinedorf  (bei  Zerbst)  22. 
Meisel'Hesg,  Grete  141. 
Meisinger.  0.  43,  278. 
Meisner,  H.  46,  274. 
Meissen  43,  302,  339. 
Meissner.  A.  97/8,  119. 

—  B,  53. 

—  C.  140,  476. 

—  F.  H.  63. 

—  Qottl.  483. 

—  K.  63. 

—  R.  106. 

Meister,  A.  26,  71,  238,  353,  389. 

—  R.  183,  555. 
Meistergesang  71,  351/2,  613. 
Meistersinger,  Iglaner  71. 
Meistersingergenossenschaften  344. 
Meisterspiele  503. 

Meitzner,  A.  68. 

Mekler,  S.  158. 

Melanchthon,  Ph.  789,  229,  372/4,  385. 

Epigrammata       Wormatensia        364. 

Thesen  373. 
Mellin,  A.  179. 
Hello,  A.  166. 
Melnik,  J.  110. 
Melodik  d.  Verses  52,  285. 
Melodrama  509. 
Memoiren  38,  99-102,  418/9. 
Menasci,  G.  434. 
Mendelsohn,  Arnold,  508,  518. 
Mendelssohn,   M.  167,   186.   244/5,   459, 

557. 

Bartholdi,  F.  98,  126,  518, 

Mendheim.  M.  210,  616. 
Mendthal,  S.  199. 
Menge,  K.  31,  33,  49,  289. 

—  R.  58. 
Menger,  K.  184. 
Mengeringhaasen  81. 
Mengs,  A.  R.  61.  187. 
Menius,  Just.  70,  377. 
Menrad,  P.  68. 
Mensch,  Ella  6,  139,  232. 
Mensing,  Ph.  148. 
Mentz.  F.  618. 

—  G.  388/9. 

Mentzel,  Elisabeth  89,  144,  159-60,  195, 

199,  202,  5U3/4,  591,  593. 
Mentzer,  Balth.  403. 

—  J.  87,  394. 
Menzel,  A.  v.  61,  63. 
Menzer,  P.  35. 

Mercier,  L.  S.  10.},  399,  480. 
Mereau,  Sophie  482. 
Merian,  H.  2,   56,   71,   126,    162/3,   166, 
175,  512. 

Genast  33. 

Meringer,  R.  10,  238. 
Merkel.  G.  482. 
Merlinsa!;e  611. 
Merry,  F.  16. 
Mertens,  M.  300. 
Mertz,  G    77,  293. 
Mern,  J.  142. 
Merz,  J.  T.  90. 

—  W.  142. 
Mesohke,  P.  181. 
Meschwitz,  H.  142. 
Messe  74,  343,  361. 
Messer,  A.  38,  41. 

—  M.  122/3,    181,    139-40,    löS/ö,    160, 
162,  168. 

Messerschroidt,  Joh.  339. 
Messert  172. 
Messkataloge  348. 
Messmer,  E.  25. 
Messner,  Jos.  417. 
Metapher  17. 
Metaphysik  179-80. 
Metelmann,  O.  148. 


Methode,      litteratnrgeschiohtliche     1, 

225/6. 
Methoden  der  Aesthetik  248,   256,  260. 
Methodik    d.    Kunst     n,      Litteratnr- 

geschichte  254. 

—  der  Lektüre  30 

—  des  Unterrichts  29-30. 
Methodologisches  286. 
Metrik  52/3,  285,  291,  579-80. 
Metternich,   L.  W.   Fürst    v.   193,   208, 

608. 
Mettersdorf  (Siebenbürgen)  22. 
Metz,  A.  189,  565. 
Metzsch-Reichenbach,  C.  96. 
Meatnann,  E.  48. 
Meurer,  H.  40. 

Mensebach,  K.  11.  G.  v.  115,  236. 
Mey,  C.  12,  71,  351. 
Meyer,  Alexander  10,  56,  148,  176. 

—  Alfred  G.  33,  63,  65. 

—  Chr.  7,  20,  95,  344,  349. 

—  C.  F.  89,  399. 

—  Conrad  Ferdinand  98,115,  120,  131, 
265,  416.  454.  467,  604. 

—  E.  1,  103,  223,  238. 

—  Erich  35,  292,  437. 

—  Ernst  10,   147. 

—  E.  H.  23. 

—  E.  St.  56,  149,  152. 

—  F.  194. 

—  G.  238/9. 

—  Georg  Heinrich  14. 

—  H.  97,  137. 

—  Hans  618. 

—  Heinr.  195. 

—  H.  V.  144. 

—  J.  29,  134,  154,  472. 

—  K.  W.  32. 

—  Marie  (Peregrina)  130,  465. 

—  P.  29-31.  42,  410. 

—  Richard  M.  3,  7,  9,  10,  16/7,  38/9, 
46,  49.  92/3,  98,  100,  109.  112,  118, 
120,  122,  144,  146,  151,  155,  169,  175, 
183,  187,  191/2,  201,  222,  230,  233, 
238/9,  266,  274,  277,  279,  431,  441, 
490,  500,  534,  575,  578,  586,  588/9, 
611. 

—  (Superintendent)  5. 

—  Th.  A.  17,  70,  268 

—  W.  138,  142,  147,  154,  475,  491. 

—  -Benfey,  IL  17,  107,  121,  123,  168/9, 
264,  270,  532,  536. 

Förster,  Elsbeth  141,  476. 

—  -Reinach,  A.  165. 

—  T.  Knonau,  G.  167,  184,  525. 
Meyerbeer,  G.  162/3,  513,  518. 
Meyerfeld,    M.  49,    92,    105,    107.   441, 

443. 
Meyerheini,  P.  61. 

Meyerhof,  Leonie  (Hildeck,  Leo)  455. 
Meyke,  Nina  142. 
Meyr,  M.  133,  455. 
Meysenbug,  Malwida  v.  142,  173. 
Miaskowski,  K.  v.  8U. 
Michael,  W.  85,  388. 
Michaelis,  J.  B.  235. 

—  P.  140,  401. 
Michaelson,  Hedwig  60. 

—  Margarete  140,  232,  476. 
Miohalsky,  0.  36. 
Michel,  W.  48. 
Michelangelo  459,  584. 
Michelet,  J.  435. 
Michels,  A.  183. 

—  R.  103,  434. 

—  V.  189,  191,  355,  359,  586,  590. 
Mickl,  J.  Ch.  83. 

Miedel,  J.  28. 

Miegel,  Agnes  122,  124/5. 

Mielke.  H.  141. 

—  R.  21,  58,  312. 
Miessner,  W.  208,  609-10. 
Milchsack,  G.  590. 
Milde,  F.  v.  97,  126. 

—  Natalie  v.  97,  126. 

—  Rosa  V.  97,  126. 

—  V.  E.  38. 
Mildenberg  38. 
Miles,  H.  70,  73. 
Milien  14,  49,  172. 
Milieustücke  156. 
Militarismus  428. 
Milkan,  F.  6,  232. 

Millenkovics,   St.  v.   (Milow,   St.)    119, 

127. 
Miller.  J.  M.  128,  525. 

—  0.  61. 
Milliet,  P.  197. 


Milow,  St.  s.  Millenkovics,  St.  t. 

Miltitz,  H.  77. 

Milton,  J.  582/3. 

Miltz  190. 

Milwaukee  433. 

Mimesis  240,  245,  249,  260. 

Mirous  144,  344,  477,  505. 

Minckwitz,  M.  J.  1,  55,  113,  226. 

—  R.  A.  V.  130. 

Minde-Ponet,  G.  30,  58,  122,  145, 
1.54. 

Minkwitz,  Gerda  r.  181. 

Minnegaben  22. 

Minnesang  586,  609-10. 

Minor,  J.  16,  18,  44,  145,  201,  205, 
207/8,  211,  286,  348,  474,  484,  521, 
581,  594,  598/9,  606/7,  612/3,  617. 

Miqnel,  J.  v.  176. 

Mirbeau,  0.  456. 

Mirbt,  C.  80,  169-70,  376,  5.35. 

Missale  abbreviatnm  343. 

—  speciale  342. 
Mistral,  F.  104. 
Mitschke,  P.  190. 

Mitteilungen  der  Gesellschaft  für 
deutsche  Erziehnngs-  n.  Schul- 
geschichte 292. 

Mittelaller  67,  74,  170,  344. 

Mittenzwey,  L.  59. 

Mittermayr,  A.  14. 

Mitterwnrzer,  F.  504. 

Mjöen,  Cläre  108. 

Mode  14,  86. 

Modena,  G.  161. 

Moderne,  die  13,  17,  93,  189,  552. 

—  Kunst  261.  263/4. 
Möbis,  E.  114. 
Möbius,  Herroine  25. 

—  P.  J.  12/3,  15,  579. 
Möckmühl  204. 
Möhring,  Eli:>abeth  124. 
Möller.  A.   154. 

—  C.  176. 

—  E.  132. 

—  H.  26,  69,  71,  348,  353. 

—  M.  150. 

—  W.  300. 

—  -Bischleben,  H.  173. 

Brück,  A.  17,  93,  104,  107,  122,  138, 

140,  151,  153,  156.  ICl,  443,  475,  505. 

Brück.  Hedda  104,  107,  443. 

Mönchsgelübde  in  der  Reformationszeit 

375. 
Mörath,  A.  388. 
Mörau  18. 
Mörike,  E.  114/5,  130,   195/6,   465,   467, 

615. 

—  Luise  465. 
Möring,  Elisabeth  142. 

—  (General)  176. 
Mörlin,  J.  70. 
Moser,  A.  121. 

—  J.  8,  93,  167,  222,  234,  411,  527. 
Moestue,  W.  9,  210,  236,  616. 
Moewes,  F.  106. 

Mohammed  III.  359. 
Mohhaupt,  F.  35. 
Mohl,  H.  74. 

—  R.  V.  99,  176. 
Mohr  58. 

—  Mary  L.  F.  108,  445. 
Moldenhauer,  F.  44,  305. 

—  G.  39. 

Mnldehn,  A.  78,  370. 
Molden,  B.  93. 
Molenaar,  H.  4. 
Molhuysen,  P.  C.  83. 

Molifere,  J.  B.  103,  400,  435,  478/9. 
Mollenhauer,  K.  134,  142,  167,  472. 
Moller,  Elisabeth  Dorothea  98. 

—  M.  71,  351. 
Molmann.  F.  37. 

Moltke,  H.  V.  96,  419-20,  424. 

Molz,  H.  50,  281. 

Mombert,  A.  123/4,  553. 

Monatsnamen  29,  334. 

Monatsschrift  für  höhere  Schulen  297. 

Monatssteine  24. 

Monau,  J.  886. 

Monbart,  Helene  v.  (Kahlenberg,  H.  v.) 

141,  476. 
Mongrö,  P.  65. 
Monismus  585. 
Monke,  0.  22,  27,  316. 
Monodrama  676. 
Monolog  145. 
Monotheismus  172. 
Monrad,  0.  P.  108. 


Personen-  und  Sachregister. 


643 


Montaigne,  M.  de  37,  1'32. 

Montulviin,  Juan  Perex  de  :)97. 

Montetiore,  C.  O.  155. 

Montägat,  E.  4.')0. 

MonteHqaiea  407. 

Monteverdl  509-10. 

Montfaucon,  D.  B.  de  393. 

Monti,  0.  103. 

Monumentu  Oernaniati  Paedagogica  203. 

Moos,  P.  12,  162,  255. 

Moral  130,  265. 

nltramontnne  170. 
Moran,  Juk.  370. 
Morburger,  E.  05. 
Morch  339 
Morel,  h.  197,  .'J70. 
Morf,  n.  435. 
Morgan,  C.  130,  466. 
Morgenstern,   Chr.   109,    124,    175,  448, 
563. 

—  G.  4. 

Morice,  Ch   226. 
Morin,  O.  117. 
Moritz,  K.  Ph.  195,  501. 

Kurfflrst   v.   Sachsen    20,    C3/9,   71, 

144,  340,1,  34<). 
-~  Herzog  v.  Sachsen  3.53. 
Morland,  J.  182,  246,  428. 
Morold,  M.  IR,  123,  127,  130,  153,  493. 
Morono  367. 
Morris,    M.    129,   139-90,   192,  194-202, 

464,  484,  571/6,  530-90,  595. 

—  W.  57,  174,  177,  427. 
Morrison,  A.  .1.  W.  193,  204. 
Morsier,  K.  de  212,  431,  620. 
Morus,  Thoraas  349. 
Mosapp,  H.  203,  230,  593/4. 
Moscherosch,  J.  M.  33. 
Mosellanus,  P.  81,  377. 
Mosen,  J.  147. 

Mosengeil  433. 

Mosengel,  0.  33. 

Mosenthal,  S.  U.  478. 

Moser,  J.  J.  525. 

Moses  168. 

Most,  K.  ;)9. 

Motivgeschichte  112. 

Mottl,  Felix  493. 

Motz,  C.  38. 

Monlet,  A.  15,  265. 

Mowias,  C.  30. 

Mozart,  W.  A.  162/3,  507,  611,  513. 

—  als  Freimaurer  163. 

—  Don  Juan  163. 

—  Zauberflöte  163. 
Mozartiana  163. 
Mach,  R.  54. 
Mflcke,  R.  42,  301. 
Miigge,  Th.  129. 
Mühlau,  F.  36,  90. 

Mühlbach,  Luise  (Mundt,  Clara)  97,  140, 

213,  415,  421,  476. 
Mühlbrecht,  0.  102. 
M&hlenbein,  J.  52. 

MQhlhausen  in  Thüringen  68,  104,  340. 
Mühsani,  E.  174. 
Mülhausen  im  Elsass  80,  84. 
Moellenbach,  E.   136.  142. 
Müllenhoff,  K.  9,  235,  237,  2.39. 

Brief  237. 

Müller,  A.  189.  197. 

—  Adolf  49,  99. 

—  Alois  178,  .548. 

—  A.  K.  122. 

—  C.  2(),  29,  328. 

—  Carl  47/8. 

—  C.  F.  52,  134,  333.  472. 

—  Clara  124. 

—  E.  F.  K.  76,  366. 

—  E.  J.  L.  100,  194.  204,  594. 

—  Ernst   31,    169,  203/4,  210,  289,  314, 
591/3,  602,  615/6. 

—  Ewald  21. 
p    JJ5 

—  f!  (Maler  Müller)  610. 

—  Franz  40. 

—  F.  n.  229. 

—  F.  Max  9,  101,  556. 

—  F.  V.,  Kanzler  194(5. 

—  G.  37,  76. 

—  Georg  36,  90,  403. 

—  Q.  A.  4.  24,  .55.  114,  383. 

—  H.  41,  123,  298. 

—  H.  y.  209,  614/5. 

—  J.  17    22    41. 

—  Joh.  6,  lio.  167,  185,  451,  525. 

—  Joh.  (Rhellioanns)  343. 

—  Josef  13,  461. 


MOUer,  K.  70,  270,8,  303. 

—  Leonhard  99. 

—  M.  131. 

—  Max  183,  238,  277. 

—  N.  171. 

—  0.  52. 

—  Otfried  423. 

—  P.  209. 

—  Reinh.  39H, 

—  V.  201. 

—  Wilhelm  08,  115,  195,  212,  4.34. 
Gattenbronn,  A.  31,  HO,  168,  156, 

100. 

Hansen,  K.  18. 

Rastatt,  C.  119,  144. 

—  -Tissot,  M.  .'lO. 

Waldenburg,  W.  154. 

Weilburg  124. 

MBlIner,  Ad.  414,  480,  501. 
Mönch,  W.  16,  30,  40,  44,  40,  174,  274  f., 
293. 

—  -BelUnghausen,  E.  Prhr.  t.  (Halm, 
F.)  162.  414,  613. 

München  3,  61/2,  191,  196,  417. 
Münchener  .Schale  116,  400. 
MQnchhansen  25. 

—  B.  Frhr.  v.  18. 

—  M.  Frhr.  v.  2,  4,  123,  228. 
Münden  80. 

Münnich,  R.  91,  400. 
Münster  82. 

—  Sebast.  349. 
Münsterberg  550. 
Müntz,  E.  54. 

Münz,  B.  119,  121,  124,  135,  135. 

—  S.  65,  133/4,  238. 
Mllnzer,  Georg  103/4,  513,  518. 

—  U.  55. 

—  Th.  70,  381. 

Muff,  Chr.  13,  32,  262. 

Muling,  A.  73,  83,  358,  383. 

Mulot,  R.  171. 

Moltatali  8.  Bekker,  E.  D. 

Mamm,  R.  5,  137. 

Mnncker,    F.   54,    91,    105,    185/7,   518, 

556/7. 
Mondarten  51/2,  275,  232/4. 

—  mitteldeutsche  51. 

—  niederdeutsche  47,  51/2. 

—  oberdeutsche  51. 

—  von:  Allgäu  283:  Bistritz  n.  S. 
Regen  234;  Böhmen  235;  Christians- 
holm  b.  Eckernförde  284;  Ditt- 
marschen  234 ;  EichstStt  28:1 ;  Eschen- 
rod  (VogeUb.)  284;  Forbach  (Eis.) 
283;  Hohenstein  (ThQr.)  234;  Ken- 
zingen  (Raden)  283;  I.azern  283; 
Niederösterreioh  284;  Ostdorf  283; 
Pfcrsdorf  283;  Sohwenningen  a.  N. 
282;  Strassbnrg  107;  Tiegenhof  b. 
Marienburg  234;  Tirol  234;  Wien 
234;  Zürich  233. 

Mondartliches  bei  J.  V.  Scheffel  270. 
Mandt,  Clara  s.  MQhlbacb,  Luise. 

—  Th.  97,  213. 
Munk  17,  40,  44. 
Manro,  R.  182,  208,  555. 
Mnnzinger,  A.  128. 
Morad-Effendi  414. 

Muralt,  A.  t.  75,  87,  100,  125. 

Murer,  J.  82. 

Mnret,  M.  172,  181,  207,  SU,  :)H1,  428, 

481. 
Morisier,  E.  74,  360. 
Murroellios  382. 
Morner,  Th.  75. 
Murray,  T.  de  200. 
Masaeus,  J.  K.  A.  128,  400,  482. 
Musonlns,  Woifg.  374. 
Musenalmanach  94. 
Mosik  27,   49,    105,  131,  190,  903,  206, 

200,  270. 

—  in  Bremen  162. 

—  in  Darmstadt  102. 

—  in  Hannover  102. 

—  moderne,  ihre  Stellang  z.  mod.  Litt. 
162. 

Hnsik&sthetik  11,  18,  255. 

—  moderne  162. 
Mnsikdrama  162,  104.  166. 
Masikgeschiohte  2,  162. 

Musiol,  R.  16.3,  197,  199,  202,  573,  591. 
Math,  K.  133.  135.  409. 

—  B.  T.  7,  17,  51  2,  144,  140,  149,  190, 

201,  211. 

Mather,  R.  14,  67,  69-66. 
Mnthesias,  H.  11,  253. 

—  K.  193. 


Matlannt  Rafus  339,  383. 
Uatioii  1.  iiugwald,  U. 
Motteripracbe  669-60. 

—  In  EUaM-Ix>tbrinf«B  288. 

Iffaaf,  A.  26,  171. 

NMbabaiagK.  inner«  357. 

Nn«bdrnek  34.3. 

Naebrnfe  auf  J&Dgit  rerttorbene  Oar- 

manlaten  238. 
Naebtpoetle  112. 
Naobtw&obterlitder  20.  126. 
NaebtwiohUrrafe  317,  328,9. 
Mnekte,  da«  15. 
Nadelboffer,  C.  160. 
N&oke,  P.  121. 
Nfgele,  J.  T.  182. 
Morel,  L.  33. 

—  S.  R.  1,  64,  72.  201,  235,  .356.  MO. 

—  W.  162,.3.  608. 

Nacl,  J.  W.  2,  29,  48,  328. 
Mnjmajer,  Mari«  t.  125. 
Naibandtna,  W.  184. 
Namen  311. 

—  iroperativiiob«  28. 
Namenforichong  28^9,  884. 
Namenwitz  3,  280. 

Nani,  G.  E.  150. 

Naogeorg,  Tb.  384. 

Napoleon  I.,   Kalter   t.  Frankreieh  56, 

94,  96,    114,    125.  19<1,  212.  232.  461, 

550,  608,  610,  619. 

—  IIL  422,  464. 
Narklsaos  197. 
Narrenfeste  21. 
Narrenlitteratar  75,  363. 
Nase,  A.  130. 

Nassau  28,  164. 
Naasen,  J.  211,  018. 
Nathanski,  A.  109. 
Nathasius,  A.  t.  125,  142. 

—  M.  ?.  169. 
Nationale  Konet  206. 
Nationalgefühl  171. 
Nationalhymnen  125. 
Nationaliimns  172. 
National  Ökonomen  184,  556. 
Natorp  549. 

Natar  264. 

—  (im  Volksglauben)  24. 
Nataralismut  17,  46,  181,  262,  270. 
Natoralisten  261. 
Natorbeseelang  119. 
Natarerscheinangen    im    Volksftanben 

322. 
Natarforseher  134/5,  362,  5:6. 
NatargefQhl  395. 
Natarphilosopbie  179,  fite,. 
Natarschöse,  daa  243,  252. 
Naturwiisensehaft  00. 
Naad«.  W.  99. 
Naamann.    F.    5.    12/3,   16,   40,   58,  63, 

165,  17i,  174,  176,  182,211,258,520. 

643,  557. 

—  J.  0.  163.  19«,  611. 
Naasea.  Friedr.  .373. 
Navaans  115. 
Nawrooki,  W.  209. 
Nay,  P.  de  132. 
Neander,  M.  36,  301. 
Neaodertbal  182. 
Neapel  208- 

Nebe,  A.  113. 

Nebelsleck  68.  340. 

Neeker.  M.  16,  97,  119,  1401,  161,168, 
173.  267,  493. 

N«gelein,  J.  t.  22,4,  318,9,  322. 

Neide.  S.  198,  571. 

Neideck  29. 

Neidhardt,  A.  105.  175. 

Naidhardls  Lieder  239. 

Neithard  v.  Th&ngen  71. 

Nekrologe  auf  Germanisten  n.  Sprach- 
forscher 9-10. 

Nelle,  W.  :i,  114,  125.  S5L 

Nelson,  H.  209. 

Nentwig,  H.  98- 

Neo-Impresaionismns  57. 

Neokatholitismas  261. 

Nepomoklegende  88. 

Nerrlicb,  P.  96.  129.  421.  461. 

Neruda,  B.  163. 

Nerval,  G^rard  de  Kr2,  691. 

Nervosit&t  12,  263. 

NeamBlIer.  F.  479. 

Nestle,  B.  43.   76.   174,  279,  .365.  544, 

Mestler.  M.  J.  163,  611. 

Neatroy,  J.  153,  5M. 


644 


Personen-  und  Sachregister. 


Netlnt  (Schloss)  195. 
Netolizky,  A.  44. 
Netsch,  A.  B.  38. 
Ken,  H.  79,  374. 
Neubauer,  K.  88,  134,  397. 

—  R.  78,  370. 
Neubau  r,  L.  384; 
Neober,  H.  203,  592. 

—  Karoline  89,  397,  400,  479,  502. 
Neubert-Drobisch,  W.  178. 
Neuburg  i.  d.  Pfalz  341. 
Neubnrger,  A.  24. 

Nenendorff,  E.  179,  551. 
Neuhnmanisraus  92,  297,  4C9. 
Neujahr  313/4,  316,8. 
Neujahrsgesänge  26,  328. 
Neujahrswünsche  316. 
,.Neu-Jndäa"  172. 
Neuland,  J.  169. 
Neulateiner  83. 
Neuraann,  A.  32,  146,  289,  490. 

—  Angelo  503. 

—  C.  183,  556. 

—  Ernst  14,  16. 

—  H.  263. 

—  Herrn.  Knno  270. 

Hecker,  A.  55,  144. 

Strela,  K.  195. 

Neumark  84. 

—  die,  im  30j.  Krieg  387. 
Neumeister,  E.  87. 
Neunkindermärchen  56. 
Neureuther,  E.  96,  195. 
Neu-Romantik  93. 
Nenruppin  22. 
Neuwirth,  J.  62. 
Newman,  E.  107. 
New-York  212. 

Niavis,  P.  (Schneevogel)  83. 
Nibelungenlied  235,  288,  458,  613. 
Nichols,  A.  B.  206. 
Nichthonins,  P.  360,  616. 
Nickol,  J.  41. 
Nicolai,  Fr.  526,  535. 

—  Ph.  71,  81,  351. 

Nicolans  Friedrich  Peter  v.  Oldenburg  99. 
Niebergall,  E.  154. 
Nieden,  J.  34,  52,  291. 
Niederdeutsches  95.   154/5,  229,   471/2. 
Niederdeutschland  117. 
Niederhofer,  K.  142. 
Niederlande  336. 
Niedermann,  M.  53. 
Niederaachsen  20. 
Niejahr,  J.  583. 
Niemann,  Johannes  142. 
Niemeyer,  A.  H.  38. 

—  E.  186. 
Niessen,  J.  32,  208. 

—  P.  V.  69. 
Niete,  E.  11. 

Nieten,  0.  146,  154,  186. 

Nietzsche,  F.  11,  17,  64,  97/8,  115,  164, 
173/4,  179-83,  207,  246,  261,  417,  422, 
428,  451,  474/5,  514,  517,  520,  527/8, 
546/7,  551/4,  656,  6u6. 

Briefe  181. 

—  -Charakteristiken  180/1. 

—  Uebersetznngen  der  Werke  182. 
Nigg,  Mariamne  173. 

Nikolaus  314,  327. 
Nikolaustag  21. 
Nikolay,  h.  H.  v.  128. 
Ninguarda,  F.  76/7. 
Nippold,  A.  W.  K.  154. 

—  F.  116,  184,  207,  606. 
Nirrnhelm,  11.  86,  .393. 
Nissen,  H.  1.57 

Nivelle  de  In  Chanstee  ,558. 

Noack,  E.  102,  159. 

Nobbe,  H.  78. 

Nobel,  N.  A.  182. 

Nobiling  100. 

Nodnagel,  E.  0.  163,  508. 

Nördlingen  374. 

Nörrenberg  226. 

Nohl,  11.  .361. 

Nollen,  J.  Schulte  212,  434,  619. 

Noltemeyer,  W.  21. 

Noltenius,  D.  A.  98,  296. 

Nonnemann,  F.  46. 

.Nord  u.  SOd"  5. 

Nordan,    M.    103,    172,    212,   260,    417, 

431,  435. 
Norddeutschland  68. 
Norden,  J.  02,3,  65,  110. 
Nordhansen,  K.  150,  156. 
Nordheim,  II.  s.  Schorn,  Henriette  t. 


Nordheim,  Josias  s.  Bagge,  0. 

Nordmann,  B.  142,  154. 

Nordmeyer,  Margaretbe  11. 

Noreen,  A.  277. 

Normen,  ästhetische  248,  257. 

Nosca,   E.  125,  196. 

Nossig,  A.  172. 

Nostiz-Rieneck,  R.  v.  170. 

Notschreie  279. 

Notter,  Caroline  v.  594. 

Nottrodt,  L.  22. 

Novalis,  s.  Hardenberg,  F.  v. 

Novelle  18,  130/1. 

Novelli,  E.  161. 

Novellisten,  norddeutsche  465. 

—  süddeutsche  465. 
Novenian  383. 
Nowack,  K.  F.  151. 
Nowaczynski,  A.  N.  7,  211. 
Nowak,  A.  F.  210. 
Nowinski,  J.  138. 

Nürnberg  62,  71,  74,  80,  208,  .339,  352,. 

610. 
Nngent  557. 
Nnhn,  K.  117. 
Nnsser,  J.  30. 
Nyrop,  K.  23,  48,  277. 

Oberg,  H.  44. 

Oberhessen  51. 

Oberhof,  Aachener  346. 

Oberländer,  A.  65. 

Oberlehrerfrage  41. 

OberndorflF,  Carl  Graf  100,  127,  187,  192, 

457,  559. 
Oberösterreich  68. 
Oberonsage  55,  128. 
Oberpfalz  22. 
Oberschlesien  22,  25. 
Oberschwaben  82. 
Obser,  K.   99,  103,  188,  193,  567. 
Obstfelder,  S.  108. 
Occultismns  171,  189. 
Ocella,  Ildegarde  197. 
Ochs,  F.  479. 
Ockel,  H.  3. 

O'Connor,  M.  s.  Connor,  M.  0'. 
Ode  558. 

Odilen,  Helene  160. 
Odinn   318. 
O'Donell,  Gräfin  Christine  193. 

—  Josefine  193. 
Oechelhäuser,  vv.  105,  441. 
Oehlenschläger,  A.  108,  236,  445. 
Oehninger,  P.  2. 
Oekolarapadius,  J.  293,  365/6. 
Oelsner,  K.  E.  96. 

Oemisch,  W.  124. 
Oergel,  G.  83,  381. 
Oerlig,  P,  70. 
Oersted  255. 
Oertel,  H.  46,  272.  274. 
Oertzen,  D.  v.  137. 

—  F    V.    116. 

—  G.  V.  124. 

—  Margarethe  v.  141/2. 

—  S.  V.  168. 

Oesteren,  F.  W.  v.  109,  122,  154. 

Oesterlein  514. 

Oesterreich  67,  94,  97,  117,  151/4,  193, 

210,  423,  465,6,  616 
Oesterreich  (Name)  29. 
Oesterreichische  Regierung  u.  die  Presse 

ira  17.  Jh.  393. 
Oetinger  523. 

Oettingen,  W.  v.  61/2,  66,  80,  190;1,  666. 
„Oeuvre"  (Theater)  4i9. 
Offenbach,  J.  209. 
Offizier  (in  der  Dichtung)  56,  127. 
Ohly,  C.  A.  125. 
Ohorn,  A.  27,  75,  131,  330,  363. 
Oken,  L.  605. 
Olaus  Magnus  456. 
Olberg,  Ida  173. 
Oldecop,  Joh.  338. 
Oldenberg,  H.  46,  273. 
Olevianus  77. 
Olfers,  Marie  v.  147. 
Olivier,  J.  J.  89,  399-400. 
OlHvier,  E.  161,  165. 
Olrik,  A.  54. 
Olsen,  B.  22. 
Omar  Chijam  116.  232. 
Omiohius  348. 

Ompteda,  G.  v.  94,  138,  142,  232. 
Oncken,  H.   75,   99,    181,  176,  362,  467. 

—  W.  176. 
Ononiatopoiie  278. 


„Onus  ecclesiae"  (Flugschrift)  75. 
Oper  89,  203. 

—  Bedentang  für  Litteratur-  u.  Kultur- 
geschichte des  18.  Jh.  506.  Ent- 
stehung der  komischen  Oper  510. 
Italienische  Oper  des  18.  Jh.  in  der 
Beleuchtung  des  19.  Jh.  501.  Lokal- 
geschichte als  Hilfsmittel  für  die  Ge- 
schichte der  Oper  507.  Venetianische 
u.  römische  Oper  im  17.  Jh.  509. 

—  der  Gegenwart  165/6. 

—  deutsche  162. 

—  Geschichte  der  162/6. 

—  Hamburg  89,  607,  511. 

—  in  Frankfurt  a.  M.  162. 

—  komische  162. 

—  moderne  162,  164. 
Operette  166. 
Opernbnch  162. 
Operntührer  162. 
Opitz,  H.  104,  440. 

—  J.  75,  362. 

—  M.  87,  281,  394. 
Oppeln-Bronikowski,    F.    v.    92,    107/8, 

137,  167,  180,  444/5,  531. 
Oppenheim  80. 

—  Stefanie  140,  476. 
Oppenheimer,  F.  46,  223. 
Oratorien  162. 

Orden,  geheime  170. 

Ordensverbindnngen  178. 

Ordenswesen  77. 

Orelli,  H.  v.  97. 

Orestes  166. 

Organerapfindungen  256. 

Orient  615/6. 

Originalität  16,  127,  267. 

Orlik,  E.  65. 

Ormond  550. 

Orpus  (Ort)  29. 

Orth,  A.  101. 

Orthodoxie  86. 

Orthographie  s.  Rechtschreibung. 

Ortlepp,  E.  131,  467. 

Ortner,  H.  132. 

Ortnit  458/9. 

Ortsnamen  28,9,  277,  334. 

Ortsneckereien   28,  317,  3.33. 

Osborn,  M.   3,    16,   57,   59,  61,  65,6,  88, 

161,  191,  390,  505. 
Oslander,  A.  353,  377,  380. 
Ossen,  F.  v.  d.  176,  183. 
Ossian   106,  113,  586,  613. 
Ostdorf  51. 
Osterloh,  Adele  154. 
Ostermann,  W.  35. 
Ostt-rn  21,  312,  314/7. 
Osterspiel,  Redentiner  73. 
Ostertag,  W.  204. 
Osterwasser  315. 
Ostfriesland  3,  27,  229. 
OsthofT,  H.  48,  278. 
Ostini,  F.  v.  61,  63/4. 
Ostrow,  J.  175. 
Ostwald,   H.   6,   26,    137,  162,  232,  474 

—  W.  549. 
Oswald,  H.  168. 
Otho,  Lucas  293. 
Ott,  A.  121,  124. 
Ottensen  127. 

Ottheinrich,  Pfalzgraf  bei  Rhein  63. 

—  Kurfürst  von  der  Pfalz  341. 
Ottmann,  R.  E.  52. 

—  V.    100,  162. 
Otto,  A.  130. 

—  B.  41,  54,  72,  176,  202,  205. 

—  Chr.  96,  421. 

—  E.  91,  407. 

—  Ferd.  32,  290. 

—  L.  E.  142. 

—  K.  182. 

—  W.  30. 

Ottokar  v.  Böhmen  55. 
Otzenn,  C.  89,  511. 
Guckama,  G.   142. 
Outrepont,  Ch.  d'  430. 
Overberg,  B.  37. 
Ovid  116. 
Owglass   136. 
Oxenford,  J.  193. 

Paar,  Graf  J.  B.  193. 

—  J.  17. 
Paasche,  A.  346. 
Fach,  0.  6. 
Pachaly,  P.  32. 
Paetow,  W.  191. 
Pageis,  R.  24. 


Personen-  und  Sachreg-ister. 


(345 


Pufti,  H.  80,  85. 
VMn,  O.  A.  64,  189. 

Paiviallo.  BÜ7. 

Pulngyi,  M.  179,  660. 

PullTy.  Qraf  601. 

Pullmann,  H.    0,  61,  66,  100,  105,  8:<H, 

567. 
Talro.  A.  100,  678. 

p       |Q^ 

Piilmer,  S.  277. 

PalsKrave,  .T,  17. 

Pulten,  H.  van  der  16^6. 

Puroer,  K.  302. 

Pan-Germaniiini  171. 

Pannier,  K.  RS.  806. 

Pantenlas,  Th    H.  101.  137. 

Panthelamna  178. 

Puntorolma  101. 

PuntruKismus  II. 

Puntzer,  P.  350. 

Panier.  F.  54,  111,  S63. 

Paoli,  Betty  a.  GlOck,  Elisabeth. 

Pape,  J.  l:»7. 

Pupencordt,  F.  344. 

PapierfHbrikation  in  Wittenberg  343. 

Puppenheim,  E.  36,  38,  205. 

Puppritz,  Anna  142. 

—  R.  .-iO,  207,  287,  60:{. 
Papsttum   170,  364. 
Paquet,  A.  122j;J. 
Paracelsns,  T«i.  75,  538. 
Parudiesspiel  73,  358. 
Purallelstellen  zn  Dichtern  277. 
Paicewski,  A.  J.  40. 
Parialegende  Ö4. 

Paris  102,  165,  212,  417. 

Parker,  L.  149. 

Parkow,  J.  70. 

Parlament,  Frankfurter  17.S. 

Purnassiens  4:17. 

Parodien  11.'?,  212. 

Parrot,  Q.  Friedr.  .18. 

Parsifalomanie  165. 

Pasig,  P.  191,  196. 

Pasquille  2t>. 

Pasquilltts  in  regem  Gulliae  395. 

PassuTitnt  605. 

PassionsbQhne,  Oberaroroerganer  478. 

Passionsspiel  73. 

—  Oberaromergauer  155. 
Pastor,  I..  77,  837. 

—  W.  7.  6*»,  125. 
Pastoren  133. 

Patensohaftsstreit,  Reinheimer  375. 
PutenwQnscbe  317. 

Puter,   W.  7,  61,  ti5,  69,  245,  ;U7. 
Pathologisches  in  d.  Dichtkunst  269. 
Patin,  Chr.  85,  .ISO. 
„Patriot"    (Hamburger    Wochenschrift) 

86,  407. 
Patzuk,  B.  117,  146. 
Pandler.  A.  28.  42. 
Puuer,  J.  155. 
Paul  III.,  Papst  :W7. 

—  A.  154. 

—  Carl  400. 

—  D.  110. 

—  E.  114. 

—  n.  7/8,  20,  40-50.  243,  277,  281. 

—  Jean,  s.  Richter,  J.  P.  F. 

—  Friedrich  August,  Prinz  von  Olden- 
burg 96. 

—  -Dubois,  L.  9."),  419. 
Pauli,  Q.  68/9. 

—  W.  126. 

Pauls,  E.  69,  8.j,  346,  .(91. 
Panisen,  F.   24.  38.  98,   178,    132,  189, 
297/8,  383,  54«,  554,  565,  568,  53.1. 
P.  74,  83,  220. 
Paulsieck,  K.  32. 
Paulus,  Apostel  372. 

—  E.  62,  120,  227. 

—  H.  E.  Q.  507. 

-  N.  75,  78-30,  361. 

-  W.  124. 
Panly,  A.  61,  153. 
Paumgarten,  F.  Baron  123. 
Pawel,  J.  199. 
Pawlecki,  J.  94,  112. 
Payer  t.  Thurn,  R.  689. 
Payne,  E.  J.  880. 

Pech,  T   102. 

Peele,  Q.  ^9. 

Peerdt,  E.  te  154. 

Pegnitzsch&fer  394. 

Pellissier,  G.  93. 

Pennisi  di  Santa  Margherita,  G.  16. 

Penaig,  R.  174,  543. 


Perey  188,  lOo,  208,  612. 
Peregrlna  •.  Ueyer,  Maria. 

—  CordnU  I.  WOhler,  Cordnia, 
Peregrinnt  i.  Kortgifn,  C.  O. 
Pirit,  J.  170. 

Peret  (Komponist)  607. 

Perfall,  K.  r.  142. 

Perfekt,      seine      Uidtebrelbnng      im 

Dentiohen  281. 
Pergolesi,  O.  B.  511. 
Perl,  J.  600. 
Pering,  Johann  8H2. 
Perlmutter,  Salomea  I.S4. 
I'errault,  Ch.  460. 
Personennamen  :<34. 
Personiflkatinn  260. 
Perthes,  F.  67,  889,  61.3/4. 
Pertynski,  F.  62. 
Pesch.  T.  167. 
Peuimismns  1(0. 
Pest  60,  85,  346. 

—  -Epidemien  301. 

—  -Ordnungen  (Hamburg)  346. 
Pestaloizi,  J.  H    204,  296,  464. 

—  -Qesellschaft  173. 
Petak,  A.  120.  203. 
Peter,  C.  W.  56,  112,  230. 

—  J.  21/2,  115,  120,  134/3.  161,  417. 
Peterlspirl,  Hottinger  26,  .327. 
Peters,  J.  29.  48,  278. 

—  R.  31,  280.  • 
Petersdorir,  H.  v.  173. 
Peterstag  21,  315. 

Petöfl,  A.  103,  109,  450. 
Petrurc«,  F.  :{81. 
Petri,  F.  E.  49. 

—  J.  72,  .337. 
Petrözzy,  Susi  v.  193. 
Petrone,  J.  181. 
Petruslied  26. 

Petsch,  R.  10,   26/8,  32,   100,  116,  146. 
197,  199,  201,  310,  327.  332/8,  570,  573. 
Pettenkofer,  M.  v.  185,  556. 
Petzet,  Chr.  115.  211,  618. 

—  E.  123.  145,  195,  485. 
Peucer,  K.  302. 

Pfalz  84. 

—  F.  101. 
Pfalzbnrg  194. 
Pfannknche,  A.  181. 

P       IQ- 

Pfauj  C.  21/2,  28. 

—  K.  F.  177. 

—  M.  71,  352. 

—  W.  C.  317,  333. 

Pfeffer,  Anna  Margurethe  434. 
Pfeifer,  J.  119. 
Pfeiferkönige  344. 
PfeitTer,  Q.  4.32. 

—  M.  121. 

--  Tina  164,  521. 

—  W.  200,  614. 
Pfeilsohmidt,  H.  165. 
Pfennigsdorf,  L.  E.  169.  181. 
Pferd  im  Volksglauben  23,  319. 
Pfersdorf  51. 

Pfingsten  21,  314/7. 
Pflster,  A.  99,  591,  595. 

—  -Schvraighuüen,  H.  51. 

Pflanzen  im  Volksglauben  29,  812,  319. 
Pflanzennamen  29. 
Pflaum,  Ch.  D.  103. 

—  D.  180. 
Pfleger,  L.  76,  83. 
Pfohl,  F.  165. 

Pfordten,  H.  Frhr.  ».  d.  165. 

—  0.  V.  d.  147,  156. 
Pforzheim  :i62. 

Pfaif,  0.  176,  206,  889. 

Pfuhl,  Jouch.  870. 

Pfungst,  A.  100. 

Phantasie  12,  239,  241/2,  258. 

Philaletes  s.  Johann,  König  r.  .Saohsea. 

Philanthropisten  37,  .300. 

Philesius  s.  Ringmurn,  H. 

Philipp,  C.  28. 

—  II.,  König  T.  Spanien  850,  356. 
11.,  Qraf  T.  Waldeok  :»4l. 

—  Julius,  Herzog  t.  Pommern- Wolput 
89    309. 

Philippl,  F.  109,  147. 
PhilippoTich,  E.  t.  1.30,  466. 
Philipps.  Cl.  12. 

—  St.  479. 
Philips,  A.  5. 

—  C.  5. 

—  F.  119.  122,  124,  162,  210. 
Philistion  478. 


Jahreeberiohte  für  neuere  dentsohe  Litteraturgeschiohte.    XIII. 


Philole(«B  »7,  ISS,  406,  666. 
Pnilologie  3,  6,   8-10.  B0,l.  284,«. 

—  geimaniseh«  612. 

—  Oemaaisten  and  Sprachforsehar  f  37 
Philologas,  Jonaa  .382. 
PhiloaaBitisniai  561. 

Philesopbea  404/6. 

PhlloMpbIa    40,   69,  90.   178- 88,   187. 
646-54. 

—  Allgaaiaiaaa  178,  646. 

—  dar  Gegenwart  160. 

—  Oaeamtdarstallaagan  178.  646. 

—  Kritiaeha  Oabarsiehtan  178,  647. 
Pblloetratas  688. 
Phyiiogaonalk  167. 
Phytlologia  12. 

Pichat,  M.  602. 

Piehlar,  A.  97/8,  100,  110-20. 

—  Karollaa  140,  tlO,  476,  47». 
Piek,  A.  72,  96,  309,  690. 
Pldarit,  J.  84. 

Piauar,  A.  40. 

—  U.  76,  868. 

—  J.  87. 
Piarrat  130. 

Pleraon.  H.  168.  160.  605. 
Piatlamaa  86,  90,  408/4. 

—  in  Franken  892. 

—  in  Hasaen  393. 

—  in  LQbeek  39S. 

—  in  Rentlingan  892. 

—  in  WQrttambarg  392. 
Pietisten  37. 

Pietseh,  P.  10.  49,  369. 
Piettker,  F.  41,  296. 
Pighins,  Alb.  867. 
Piglhein,  B.  68. 
Pilger.  R.  185. 
Pillet,  J.  65. 
Pilsen  81. 
Pindar  58.). 
Pinder,  W.  181. 
Pinkus,  L.  F.  21.3. 
Pinloche,  A.  37. 
Piper,  H.  1.38. 
-    K.  14,  1-23. 

—  R.  125,  18». 
Pirkheimer,  W.  70,  366.  377. 
Pisa  684. 

PisoatoriuH,  J.  370,  378. 

Piator,  J.  68.  19»,  341.  673. 

Pins  VII.,  Papst  688. 

Pizis,  Tb.  65. 

Plaootomna,  J.  75. 

Plagiat  16. 

Plakatkunst  66. 

Planer,  0.  696. 

Planitz.  G.  81. 

Plastik  67.  64. 

Plate.  J.  D.  133.  469. 

Platen.  August  Graf  116,  129,  145,212. 

462/3.  485  ir. 
PUto  168,  179.  240,  .380,  546.  577. 
Platidantsoh  a.  Sprache. niadardaatscha. 
Plattdeutsche  Epik  133. 

—  ErzAhler  1.34. 
Platter.  Tb.  70.  190. 
Plattaar,  A.  72. 
Platz,  C.  182.  296. 
Plattboff-Lajanaa.  B.  2,  S/«,  12.  14,27, 

86,  66,   1Ö4,   10».  172,  281,  288,  254. 

260,  262,  429. 
Plantaa  404,  610. 
Pleha,  A.  L.  67,  61,  64. 
Plenniagan.  Dietr.  t.  882. 
Plassiag  1»5. 
PloranUua,  D.  87,  886. 
Ploss.  H.  80,  318. 
Plothaw,  Anna  166. 
Platia  240. 
Pllaa.  A.  70. 
Paiowar.  0.   186,   149,   l8d/7,   194.   197 

462,  473,  403.  586. 
Pochhaatnar  A.  62. 
Podlaba,  A.  88,  3»7. 
Poe.  E.  A.  107,  44.1. 
Poeck.  W.  154. 

PAIlniMn.  A.  93  4.  121.  184  6,  471. 
Poellnita,  K.  L.  Frhr.  t.  85,  .191. 
Poansgao-Alberty.  M.  158. 
Poetik  10  8.  .34.  239-72.  891. 
PöUch,  J.  88. 
PöUl,  E.  1.37,  152. 

-  W.  35. 
Pahl,  B.  160. 

—  H.  165. 
Pakto-Wapiar  142. 
Paiaat,  M.  175. 

83 


646 


Personen-  und  Sachregister. 


Polcorny,  Familie  504. 

J    13    253. 

Polact,  F.  37/8,  291. 

Poland.  F.  83. 

Polen  80,  336. 

Polenlitteratur  114. 

Polenz,  W.  V.  94,    138,    142,    455,   475. 

Politik  203,  606. 

Politiker  175/6,  418.  424/5. 

—  nltramontane  176. 
Politische  Lyrik  395. 
Politisch-Pädagogisches  171. 
PolivVa,  G.  24. 

Polko,  Elise  112. 

Poll,  M.  103. 

Pollack,  P.  137,  142,  150. 

Pollen,  J.  H.  206. 

Polonskij,  G.  110,  450. 

Polzer,  A.  9.  238. 

Pomerania  73. 

Pomezny,  F.  93. 

Pommer,  J.  26,  327. 

Pommern  3,  28,  84,  229. 

Ponschab,  B.  43. 

Pontanas,  M.  90. 

Pontius  Pilatus  53. 

Pope,  A.  432. 

Popp,  W.  139. 

Poppe,  Th.  178,  547. 

Poppenberg,  F.  65/6,  107;8,  110,  114/5, 
122,  139,  142,  148/9,  152,  154,  158, 
161,  171,  173,  188,  192,  208,  446,  453, 
477,  493,  505,  611. 

Popnlaräbthetik  247. 

Popnlarphilosophie  167;8,  521,  532,  534. 

—  des  18.  u.  19.  Jh.   167. 
Poritzky,  J.  E.  110,  119,  211,  618. 
Porpora  507. 

Porto  Riebe,  G.  438. 
Poschinger,   H.   v.    96,    102,    164,    176, 
419. 

—  Margarethe  v.  98. 
Posen  29,  58. 
Poske,  F.  11,  167. 
Posner,  C.  109,  184/5. 
Pospischil,  Marie  201,  581. 
Possart,  E.  v.  478. 
Possendichter  153. 

Post,  H.  306/7. 
Potto  W.  69. 
Pradez,  G.  591. 
Präraphaeliten  261. 
Prahl,  K.  H.  116,  328. 
Prasinns  J.  359 
Predigten  89,  401,  405. 
Predigtwesen  74,  361. 

—  im  17.  Jh.  391. 
Prehanser  479. 
Preisaasschreiben  18. 
Preiser,  R   48. 
Preiss,  P.  165. 
Prel,  C.  du  171. 
Prell,  M.  99. 
Preller,  F.  61,  97,  193. 

Prem,  S.  M.  191.  196,  206,  602. 
Presber,  R.  5.  123/5,  154,  167,  527. 
Prettyman,  Chr.  148. 
Prenschen,  Uermione  t.  125,  142. 
Prenss,  R.  119. 

—  Th.  53,  175. 
Freassen  463. 
„Prenssentum"  212,  620. 
Prenssler,  R.  4. 
Prevorst,  Seherin  ?.  210. 
Prövost,  M.  456. 
Priamel  18. 

Prierias  365. 
Priest,  C.  M.  130. 
Priester,  Johannes  55. 
Priewe,  G.  1.58. 
Primer,  F.  W.  142. 

—  8.  186. 
Prinz,  P.  38,  290. 

—  Eugen  im  Liede  395. 
Problem,  religiöses  108. 

—  sexuelles  15. 
Probst,  H.  24,  323. 

—  P.  360. 
Proohazka,  R.  t.  98. 
PröU,  K.  97,  119,  177. 

—  L.  43,  30.1. 

—  R.  156. 

ProelBB,  J.    8,   119,   115/6,   118/9,   182, 

186,  146,  211/3,  468,  616/7,  619-20. 
Prokesch,  A.  193. 
Proletariat,  geistiges  173. 
Prologe  144. 
Promber,  0.  9. 


Propst,  E.  120. 
Prosa,  epische  268. 
Prosch,  Fr.  303. 
Proschko,  Hermine   135. 

—  J.  135. 

Proschwitzer,  E.  49. 
Protestantismus  92,  105,  170,  179,  182, 

189,  372. 

—  deutscher  u.  R.  Wagner  515. 

—  „Superiorität"  des  170. 
Prothero,  6.  W.  336. 
Provinzialdialekte  n.  Buchsprache  235. 
Prozor,  M.  181. 

Prünner,  A.  125. 
Prntz,  R.  2,  116. 
Przybyszewski,  St.  138,  475. 
Przychowski,  Anna  v.  174. 
Psalmen,  satirische  91. 
Pseudonym  3,  230. 
Psenner,  L.  41. 
Psychiater  190. 

Psychologie  12,  179-80,  244,  247,  251, 
255/6,  266,  268. 

—  des  Theaters  155. 

—  pädagogische  3ß. 

—  romantische  605. 

—  n.  Physiologie  255. 
Publikum,  litterarisches  15. 
Publizisten  99,  425. 

Publizis^k  (s.  auch  Zeitungen,  Zeit- 
schriften, 'Wochenschriften)  84. 

Pndor,  H.  7,  11/2,  14,  16,  35,  37,  43, 
57/8,  65,  109,  162,  173,  258/9,  267, 
292,  294,  449. 

Pftlter  412. 

Pufendorf,  S.  90. 

Puls,  A.  290/1. 

Pulvermacher,  N.  28,  334. 

Puppenspiel  327. 

Pappo,  6.  del  15,  58. 

Purimspiele  55. 

Puschkin,  A.  S.  451. 

Pusinelli,  A.  164,  518. 

Pntlitz,  G.  zu  147,  480. 

Puttkaramer,  Alberta  v.  107/8. 

—  Marie  v.  (Marie  Madeleine)  100, 124, 
412. 

Putz,  K.  115. 

Pypin,  A.  N.  110,  451.- 

Pyrmont  163. 

Quacksalber,  fahrende  344. 
Quakenbrnck  73. 
Qnanz,  J.  J.  558. 
Quarck,  M.  145. 
Quellenpublikationen  349-50. 
Quentell,  M.  349. 
Quiggin,  E.  C.  389. 
Quincey,  Th.  de  432. 
Quincke,  W.  155. 
Qnintilian  381. 

Raabe,  P.  163. 

—  W.  136,  227,  473/4,  500. 
Rauben  157. 

Rabe,  Joh.  Ad.  402. 
Rabenaas  125. 
Rabenau,  A.  22. 
Rabener,  G.  W.  86,  411,  432. 
Rabenlechner,  R.  M.  118,  468. 
Kaber,  Vigil  359. 
Rabich,  E.  155,  194. 
Rache,  Hennie  142. 

—  P.  159.  499. 
Rachel,  P.  98,  173,  195. 
Rachfahl,  F.  100. 
Racine,  J.  200.  399,  486. 
Rade,  M.  78,  368. 
Rademacher,  C.  184. 
Radicz,  A.  119. 
Radler,  F.  v.  153. 
Radlkofer,  M.  71,  352. 
Radlof,  J.  G.  235. 
Radnitzky,  A.  120. 
Radowitz,  J.  v.  115. 

—  J.  M.  T.  411. 
Radspiller,  Frau  Prof.  98. 
Raeder,  Q.  479. 

Rätsel  28,  44,  75,  311,  330,  332/4. 
Räuberroman  128,  46U. 
Rafael  Sanzio  124, 142,187,4.')9,  580,  584. 
Raff,  Helene  98,  132,  469. 

—  J.  98. 

Raffaelli,  J.  F.  57. 
Rahbek,  K.  108. 

Rahmer,  S.  145,  211,  485,  617. 
Rahts,  J.  550. 
RaicU,  M.  22,  316. 


Raimund,  F.  97,  102, 153,  330,  433,  479, 

482,  489,  496/8,  502. 
Ramann,  VVeinbändler  (in  Jena)  593. 
RHrabach,  Fr.  Eb.  480. 
Ramband,  E.  336. 
Ramler,  K.  W.  91,  187,  274,  406. 
Ramos  y  Climen t,  0.  180. 
Ramas,  P.  83. 

Ranftl,  J.  110,  118,  208,  450. 
Rangger,  L.  99. 
Rank,  J.  97,  119,  417. 
Ranke,  F.  183. 

—  L.  V.  184,  545,  556. 
Runtzan,  A.  142. 
Rappold,  J.  35/6. 
Kasse  14/5. 
R;issenfrage  539. 
Kassenproblem  171/2,  438. 
Ruth,  W.  65,  104,  142,  154. 
Rathenau,  W.  12,  168.  255. 
Rathmann,  A.  36,  294'. 
Ratichius,  W.  36,  292. 
Rationalismus  s.  Aufklärung. 
Rattenfänger  v.  Hameln  54. 
Rattermann,  H.  A.  433 
Ratzenhofer,  G.  64.  222. 
Rau,  A.  181,  554. 

Rauch  79. 

Räumer,  F.  v.  97,  236. 

Raupach,  E.  145,  414. 

Ranter,  G.  49. 

Realismus  14,  93,  262. 

Realisten,  deutsche  412. 

Rebele,  K.  68,  135,  341. 

Röbenac  (franz.  Gesandter  in  Berlin)  85, 

389. 
Rebhuhn,  J.  379. 
Rebmaan,  H.  R.  348. 
Rechberg,  H.  v.  68,  341. 
Rechert,  E.  18,  194,  211. 
„Rechnung  ohne  Wirt  usw."  480. 
Rechtsbräuche  316. 
Rechtschreibung    50/1,    276,    280,   282, 

291. 
Rechtssprache  47,  277. 
Rechtssprichwörter  27. 
Rechtswissenschaft  172. 
Recke,  Elisa  v.  d.  98,  113,  127,  173,  195. 
Recknagel,  G.  27. 
Redekunst  s.  Rhetorik. 
Reden  32. 
Redensarten     (s.    auch    Sprich;irörter) 

27/8,  277/8  ,311,  333. 
Redlich,  C.  Chr.  10,  115,  185,  192,  238, 

568. 
Redwitz.  0.  v.  416,  455. 
Ree,  J.  P.  16. 
Reformation  36,  67,  70,  73/4,  76-82,  85, 

336. 
Reformationsbibliographie  348. 
ReformAtion8geschichte363ff.  In:  Baden 

79,374;  Basel  337;  Bayern  79-80,  374; 

Brandenburg    80;     Elsass    80,     .375; 

Hessen    80,    375;     LQbeck    80,    376; 

Mecklenburg  80,  376 ;  Kiedersachsen 

377/8;    Oesterreich  81.    339-40,    378; 

Posen  80;  Rheinland  80;  Russland  82; 

Sachsen  n.  Thüringen  81,  376;  Schle- 
sien 378;   Schweiz  82.   379;   Spanien 

82 ;  Thüringen  339, 376 ;  Westfalen  81 ; 

Westprenssen   81;   Württemberg  81. 

378. 
Reformbewegung,  katholische  170,  537, 

542. 
Refugiös  85. 
Regehr,  J.  52,  284. 
Regener,  E.  A.  121,  124,  137,  141,  477. 

—  F.  35. 

Regeniter,  R.  144,  480. 
Regensbnrg  74. 
Regie  157,  502. 
Rägis,  G.  144. 
Regnier,  H.  de  165,  437. 
Rehberg,  A.  W.  411. 
Reibmayr,  A.  13. 

Reich,  E.  15.  109.  336,  446. 

—  H.  144.  344,  477. 
Reiohard,  H.  A.  0.  456. 

—  Mea  155. 

Reichardt,  J.  F.  126,  195,  601,  612. 
Reiche!,  A.  16. 

—  E.  1,  47,  87,  91.  105,  156,  202,  225, 
276,  395,  398.  407/8,  441,  584. 

—  G.  90.  403. 

—  W.  52,  106. 
Reichenau.  W.  172. 
Reiohenbaoh,  K.  t.  42,  .301. 
Reichenberger,  R.  77,  367. 


l*ürßünen-  und  Sachregister. 


6^7 


ReiohenvporKer,  A.  176. 
Reichhnrdt,  R.  21/2.  27,  51,  S84, 816, 331. 
Reicblin?.  D.  .'IS2. 
BeiohBkanmerKerioht  846. 
RelohisUdte  888. 
Reiohitag  in  Angsbarg  373. 

—  in  ReKenibnrir  3<i7. 
Reioke,  E.  83,  220. 

—  Q    41,  138. 

—  R.  07. 
Red,  Tli.  •J4H. 
Reifeprafangen  287. 

Reifer  ▼.  Alttpanr,  Chr.  330. 
ReifTericheid,  A.  0,  23Ö/7. 
Reim  »3,  L>74,  609. 
Reimann,  K.  410. 
Relmurui,  Elise  167,  186,  667. 
R«imer.  G.  4H.'),  61:). 

—  H.   120. 
Reim^rdes,  E.  l'.M. 

Rein,  W.  35  6.  41,  43,  45,  69.  202,  303. 
Retnacli,  S.  ü4. 
Reinbeol«,  Emilie  110. 

—  Q.  110,  506. 
Reinecke,  A.  '29. 
Reineko  Vos  75,  345,  36:1. 
Reiner.  J.  103,  4:i6. 
Reinfried,  K   85,  :I01. 
Reinhard,  Graf  103. 

—  Christine  06,  106. 

—  G.  207,  608. 

—  Lina  L'OO. 
Reinhardt,  K.  208. 
Keinhart,  F.   125. 

H.  142. 

—  M.  380 
Reinheim  8ii. 
Reinhold,  E.  1.U,  321. 

—  K.  L.  550. 
Roinick,  R.  61,  116,  135. 
Reinke,  J.  540. 

Reinwald.  W.  F.  H.  236,  607. 
Reinwitrth,  J.  131. 
Reiser,  A.  20. 
Reisesohildersr  405. 
Reiseschilderangen  70,  90,  100, 177,  350. 
Reisner,  G.  A.  -.'OO. 

—  V    V.  4,  142. 
Reissmann,  A.  164,  255. 
Reissner,  0.  267. 
Reitur  54. 

—  S.  183,  237. 
Reiterer,  K.  21/2. 
Reithard,  J.  J.  37. 
Reitzel.  A.  112. 

—  R.  175,  545. 
Reitzenstein,  Frbr.  t.  481. 
Röjane,  Gabrielle  161. 
Reklaraeknnst  66. 

Reko,  V.  A.  116. 
Reibin,  M.  28. 
Religion  261,  265,  270. 

—  moderne  160,  532,  535. 
Religionsgespräch   in  Regensburg   364. 

—  in  Worms  304,  367. 
Religionsproblem  15 
Religionsunterricht  i}8,  40,  369. 
Relly.  R.  09. 

Rembrandt  als  Erzinher  540. 

—  van  Rijn  459,  555. 

Remer,  P.  104,  113,  123,  125,  134. 

Remon,  M.  150 

Remy,  A.  111,  451. 

Renaissance    14,    67,    60-70,    73,    262, 

33«;7,  347,  5(»6,  590. 
Renaissanoepoetik  240. 
Renaissanoeroman  139. 
Renan,  E.  423. 
Renchen  88. 
Rendtorff,  F.  M.  42. 

—  K.  Q    50. 

Rendnel  (Verleger)  431. 

Reni,  Guido  683. 

Renk,  A.  124,  127. 

Benner,  G.  53,  18:1,  469. 

BenouTier,  Cb.  429. 

Repertoire  d.  dtsoh.  Opernbühnen    l62, 

—  d.  Opern  d.  Gegenwart  163. 
Repke,  E.  140,  181. 

Resa,  T.  s.  Gröhe,  Therese. 

Resch.  J.  41. 

Restif  de  la  Bretonne,   N.-E.   103,  208, 

436.  608. 
Retbel,  A.  61 
Rethmeyer,  Phil.  401. 
Retbwisob,  C.    35,   40,    187,  291,2,  208. 

—  B.  26. 

—  Tb.  137. 


Renohlin,  J.  88,  220,  348,  882/^. 
Reol,  P.  de  46.  274 
ReniMinz,  P.  48  0,  280, 
Reanlonen  d.  Pranzoien  380. 
H«atob,  F.  H.  97,  188. 
Reatobel,  K.  65,  111. 
Reau,  Zo«  t.  93. 
Renter,  A.  185. 

—  Chr.  88,  291,  3M. 

—  F.  116 

—  Frita  8,  47,  62,  1S4,  165,  23«,  278, 
471/2. 

—  Otbriele   6«,   188,   140/2,   178.   181, 
417,  477. 

—  0.  122. 

—  B.  06. 

—  Sophie  134. 

—  W.  34.  52. 
Rentlingen  00. 
Bentter,  F.  113. 
Rerel.  H.  A.   154. 

Revolution,  franzfisitobe  563,  612. 

—  T.  1848  06,  99-100,  120. 
Rewftll,  Ln  142. 
R«zeniionen  8,  616. 
Rhan,  G.  383. 
Rhediger,  Tb.  386. 

Rbegius,  ü.   76,  78,  866,  870,  378,  878. 

Rhein  104. 

Rheinhard,  W.  181. 

Rbeiniftnder  4.3. 

Rheinland  3,  94,  120. 

Rheinpoesie  112, 

Rheinsagen  25. 

Rheintbaler,  K.  116. 

Rbellicanns  s.  MQIler,  Joh.  v. 

Rhenunus  9,  184. 

Rhenus,  B.  386. 

Rhetorik  13,  243,  251,  272. 

Rbythmns  52,  264 

Ribbeck,  0.  136,  188,  237,  556. 

Ribot,  Tb.  12,  253. 

Riebet,  B.  337. 

Richelieu,  Kardinal  480. 

Richert,  H.  171,  530. 

Richter  in  dtsch.  Vergangenheit  220. 

Richter,  Alb.  37. 

—  Alfred  511. 
E.  4. 

—  G.  105. 

--  J.  P.  Fr.  (Jean  Paul)  06,  128/9, 195, 
421,  430,  432,  465,  607,  610,  613,  «18. 

—  Johanna  594. 
K.  37,  115. 

—  h.  61,  78.  101. 
M.  66. 

—  P.  27,  331. 

—  R.  38. 
--  W.  59. 

RIckert,  H.  97,  176,  185,  228. 

Rideamus  177. 

Rieber  379. 

Riedel,  F.  J.  450. 

Riegel,  J.  41. 

Rieger,  E.  183. 

—  M.  191,  201,  481,  680. 

—  P.  172. 
Riegl,  AU.  59. 
Riehemann,  J.  167,  627. 
Riehl,  A.  10,  90.  178,  233,  547. 

—  W.  H.  32,  130.  237,  306/7,  416,  463, 
607/8. 

Biemann,  11.  7,  163,  255. 

—  L.  328. 

—  R    156,  501. 
Riemer,  W.  667. 
Riesen  23,  56,  318. 
Riesenfeld,  P.  62,  165. 
Riesengebirge  20. 
Riesver,  0.  212. 
Rietsobel,  S.  54. 
Riffert,  J.  17,  193/4,  699. 
Riggi,  Maddalena  195. 
Rihel,  J.  71,  351. 
Bijkens,  R.  J.  212. 

Rilke,  R.  M.  1235,  127,  188,  143. 

Rimini,  Franeesca  da  107. 

Rimpau,  W.  21. 

Rinckart,  M.  87. 

Ring.  Max,  480. 

Ringmann,  M.  (Pbile«iai)  83, 

Ringseis,  J.  N.  605,6. 

Rinn,  II.  88,  897. 

Rintelen,  F.  90. 

Rinto  T.  Tarent  MO. 

Rische.  A,  67.  338. 

Rist,  J.  87,  304. 

Ristori,  Adelaide  161. 


Bitchie.  D.  Ho.  23,  56. 
RItechl.  Albr.  523. 
RltUr,  Ann*  164,  417. 

—  B.  30. 

—  H.  70.  860. 

—  M.  8». 

—  0.  10«,  11«,  190.  6«8. 

—  W.  «8. 

BiturälwBt,  AdellB«  26,  825. 
Bittlud.  Kitas  ■.  Halvvth.  EllMbclh. 
BUtwefar.  B.  88,  29«. 

—  K.  38,  29«. 
RItnalmord  24. 
BWarol.  A.  da  42«. 
Bobert,  B.  5.'>. 

—  P.  108  9. 
Rabert  d.  Tanfel  64. 
BobertiOD,  J.  0.  2,  18«,  488. 

—  P.  228. 

Babinian.  H.  Crabb  432. 

BobinsoDaden  HH,  30«. 

BoebliU  21':;. 

Booholl,  H.  IH9.  2:i0. 

Boeboa  de  Chabannas  400. 

Boobow,  E.  T.  87. 

Roda.  R.  125. 

Bodenberg,  J.  103.  124,  13«. 

Bodeniteinaaga  64. 

Bodt  E   86,  3«0. 

Boeber.  F.  147. 

B«okel,  S.  1«4. 

Böder  120. 

Boediger,  Else  26. 

—  M.  10,  19.  26,  238,  324. 
Röbde,  J.  J.  484. 
Römer,  A.  17«.  212. 
RÖroerdramen  10«. 
Rörer.  G.  370. 
Roeicben,  A.  51. 

Bcese,  E.  3:). 

Roeiel,  L    K.  196,  433. 

Böseier.  W.  476. 

Rösler,  A.  173. 

Rössler,  A.  18,  64,  lö<),  174. 

—  C.  7.  175/6,  180,  182,  184.  l8«/8,  201, 
233,  545.  585. 

—  Ida  157. 

—  H.  44. 

—  W.  7,  175. 
Rösilin,  Euch.  75,  3«:l 

Roetbe,  G.  9, 16,  208, 237.  2«5,  414.  «ll/i. 
Roetteken.  H.  12,  17,  260,  268. 
Roffhak,  A.  121. 
Rogan,  P.  S.  144. 
Bofge,  Chr.  5,  18. 

Bohde,  E.  «7.  181.    183,  287,  42^  664. 
56«. 

—  F.  W.  115.  ' 
J.  O.  144,  484 

Bohr,  J.  61. 
Robrbaoh,  P.  100. 
Roi.  J.  de  la  184. 
Bolaod  64,  382. 

—  ChansoB  de  484. 

—  E.  f.  Lawald.  Eniay. 

—  Emilie  142. 

—  F.  15«. 

—  Sophie  525. 

Uolat,  Ueleae  14,  03,  107,  1«8.  446. 

532. 
Rolf,  W.  67. 
Bolff«,  E.  1««.  53«. 
Bellet,  H.  153,  I«3. 
Bollsdorf  25. 

Bollwenzelei  (b.  Bayraath)  I«5. 
BoloiT,  G.  99. 

—  0   479 

Bon  78,  172.  191.  193. 
Boman  18,  457-60. 

—  franxdsisoher  104. 

—  historischer  129,  4«4. 

—  modemer  456. 

—  romantischer  4«6. 

—  satirischer  177. 

—  Spiritisten-  177. 

—  a.  Epos  d.  17.  Jk.  89«. 

—  11.  NoTelle  271. 
Bemaaaodelle  139. 
Bemaaspraehe  40. 

Bemaatik  1«,  103,  207-11, 2«2,  »7, 658, 
603-17. 

—  französische  102. 

—  Heidelberger  208/9,  810/8. 

—  morgeal&adiaehe  210. 

—  Borddeatacbe  209,  «04,5,  61S;5. 

—  soliw&bisebe  114,  210,  616«. 
Bomaatiker  553. 

Bomaaus,  K.  F.  144,  480  f. 

83* 


648 


Personen-  und  Sachregister. 


Bomanze  270. 

Romberg,  A.  557,  COl. 

Bomeo  u.  Jalie-Stoff  55. 

Bona,  P.  91. 

Ronay,  St.  124. 

Roncorni,  L.  11. 

Roos,  W.  84,  387. 

Boquettp,  0.  455. 

Bosee,  A.  483. 

Rosegger,  P.  K.  7,  94,  97/8,  115,  127, 
130,  132,  134,  137,  152,  168.  174,  265, 
267,  423,  454/5,  471,  497,  532,   543/4. 

Eosen,  F.  142. 

Hosenbaam,  A.  3. 

Rosengarten,  J.  G.  433. 

Rosenhagen,  H.  12,  14,  59,  61/4,  66. 

Rosenkreuzer  169,  534. 

Bosenplat,  H.  359. 

Bosenstengel,  W.  H.  201. 

Bosensymbolik  23. 

Rosien  70,  350. 

Rosin,  A.  156/7. 

—  H.  38,  229,  295. 

Rosmer,  E.   (Bernstein,  Elsa)   154,  417, 

499. 
Rosner,  L.  153,  497. 
Rosny,  J.  H.  429. 
Rössel,  V.  141,  212,  620. 
Rossing,  J.  H.  150. 
RosBmässler,  E.  A.  38. 
Rost,  B.  30. 

—  J.  43,  302. 

—  J.  Ch.  88.  390/7,  573. 
Rostand,  E.  104,  435,  438. 
Bostock  29,  346. 

Both,  F.  80,  82,  374. 

—  F.  W.  68,  343. 

—  F.  W.  E.  75,  362. 

—  L.  179,  551. 

—  L.  V.  196. 

—  St.  377. 
Bothanser,  U.  18. 
Bothe,  A.  47,  276. 

—  B.  183,  555. 
Rothmann,  Bernb.  380. 
Rott,  A.  J.  29,  334. 
Rotwelsch  48,  276. 
Roulerins,  A.  83. 

Roussean,  J.  J.  37,  103,  173,  179,  188, 
294,  407,  486,  452,  522,  514,  527. 

Ronssel,  Görard  366. 

Eowe,  E.  158. 

Royce,  J.  5ä0. 

Eubens,  P.  P.  459. 

Babensobn,  M.  394. 

Rnberg,  J.  Ch.  90,  202. 

Rubinstein,  Sasanne  12,  121,  255. 

Buckert,  A.  J.  51,  283. 

Rndeck,  W.  2,  36,  70,  73,  75,  77,  86, 
89,  358,  391/3,  401. 

Radkowski,  W.  300. 

Radolf  IL,  Kaiser  386. 

Rudolph,  H.  170. 

Rndolphi  181. 

—  Karoline  127. 
Rackert,  F.  32,  115. 
Badiger,  0.  42,  127,  299. 
Bftgen  27,  82. 

Bahel,  Conr.  343. 

B&hl,  F.  2,  96,  228. 

Enell,  Konr.  375. 

Bascher,  A.  169. 

Rnete,  B.  9,  238. 

Ruettenaner,  B.  14,   62,   65,6,  101,  194. 

RuCfet,  L.  82. 

Rufnamen  s.  Vornamen. 

Rufae,  Matianns  83. 

Rnge,  A.  176,  213. 

—  W.  42. 
Bnhe,  A.  43. 
Buhland,  M.  8. 

Bahm,  litterarischer  13,  260. 
Ruland,  C.  61,  97,  193/4,  196. 
Bnmp  133. 

Runckel,  Frau  v.  407. 
Bundschau,  Deutsche  231. 
Bunge,  F.  48,  302. 

—  Ph.  0.  61,  209,  613/4. 
Runie,  M.  126.  195. 
Buppel,  B.  337,  343. 
Bnprecht,  Knecht  314/5. 
Bnsohka,  Adulb.  479. 

Rnskln,  J.  57,  174,  261,  427,  439,  528, 

644. 
RnspigUoBi,  GiuHo  510. 
Bass  104. 

Bnzersdorlfer,  E.  24,  324. 
Byhiner,  H.  82. 


Saalfeld,  G.  A.  E.  A.  49. 

Saar,    F.   v.    119,    121,    127,    133,    136, 

198,  456,  469-70,  474. 
Sabatier,  A.  169,  182,  535. 

—  F.  431,  591. 
Sabinns,  G.  79. 
Sabler,  G.  v.  9. 
Sacerdote,  G.  52,  285. 
Sacheville,  Th.  399. 
Sachs  48. 

—  H.  56,  71'2,  74.  107,  229,  281, 
348,  353,  355/7,  359-60,  407,  482,  575, 
584,  590. 

Sachse,  P.  178.  548. 
Sachsen  20,  28,  51,  155. 
Sachsenheim,  Hermann  t.  358,  384. 
Sachsse,  E.  86,  230. 
Sack,  Th.  132. 
Sadger,  J.  115. 
Sadil,  J.  398. 
Sadler,  M.  E.  293. 
Sadlier,  J.  A.  206. 
Sadoleto,  J.  373. 

Säknlardichtungen  114,  144,  484. 
Saenger,  C.  175. 

—  S.  44,  172,  180/1,  544,  554. 
Saftitn,  K.  72,  230. 

Sagen  24/5,  44,  144,  165,  311,  323/6. 

—  jüdische  325. 

—  mittelalterliche  n.  neuere  54/5. 

—  rheinische  25. 
Sagensamrolnngen,   landschaftliche   25, 

324/5. 
Sagittar  482. 

Sahr,  J.  26,  71,  206,  279,  327,  352,  602. 
Sailer,  J.  M.  37. 

—  Seh.  401. 
Sainean,  L.  47. 

Saint-Georges  de  Bonholier  429. 
Saint-Saens,  C.  17. 
Saintsbnry,  G.  226. 
Sakolowski,  P.  165/6. 
Siilamosage  54. 

Salbnrg,   Edith  Gräfin  v.  56,   127,  455. 
Salicetns,  N.  75. 
Salis,  A.  V.  62. 

Sewis,  .1.  G.  V.  114. 

Sallwark,  E.  v.  36,  38,  104,  295. 

Salm,  Wolfgang  v.  77,  367. 

Salomon,  L.  5,  132,  137,  147,  175,  196, 

231. 
Saiten,  F.  139,  150,  158. 

—  M.  W.  40. 
Salus,  H.  123,  141. 
Saly-Stern,  S    119,  431. 
Salz  (im  Volksglauben)  24. 
Salzburg  77. 

Salzburger,  vertriebene  86. 
Salzer,  A.  175. 

—  F.  154. 

Salzmann,  Chr.  G.  37. 
Samain,  A.  437. 
Samarow,  G.  s.  Meding,  0. 
Saramelrezensionen  59,  141/3,  499. 
Sammelwerke  n.  gesammelte  Aufsätze 

(Essay  Sammlungen,        Festschriften) 

6/8,  60,  233. 
Samosch,  S.  104,  438. 
Samson-Himmelsljerna,  H.  175. 
Samter,  N.  172. 

Samtleben,  G.  76,  103,  105,  435. 
San-Franzisco  204. 
Sanctis,  Fr.  de  243/4. 
Sand,  George  s.  Dadevant. 

—  H.  191. 

Sandberger,  A.  163,  511. 
Sauden,  A.  v.  50,  291. 

—  B.  V.  85,  392. 
Sander,  H.  38,  293,  295. 
Sanders.  D.  9. 

—  W.  C    38,  296. 
Sandor,  P.  125. 
Sandreuter,  H.  63. 
Sandrock,  Adele  160. 

Sandvoss,   F.  (Xantippus)    7,  47,    120/1, 

189,  200,  209,  233,  410,  613. 
Sanegg,  J.  28. 
Saphir,  M.  177,  496. 
Saran,  F.  52,  286. 
Sardon,  V.  104,  207,  428,  603. 
Sargans  22. 
Sartorius,  P.  23. 
Satire  18,  91. 
Satiriker  406. 
Satirisches  177. 
Satriano,  Farst  195. 
Satzbau  60. 
SatsleUre  84. 


Sauer,  A.  3,  7,  31  2,  47,  92,  96,  113/4, 
122,  130.  144,  151/2,  160,  167,  175, 
193,  199-200,  205,  208,  231,  233,  276, 
296,  421,  466,  484,  495/6,  504,  680/1, 
598,  615 

—  J.  65,  184. 
Sauerburg  205. 
Saunders,  B.  180. 
Saurau,  J.  Graf  193. 

Saater,  S.  F.  (Biedermayer,  G.)  120. 
Savonarola,  G.  336. 
Savornin-Lohmann,  A.  140. 
Savreux,  P.  s.  Schickele,  E. 
Saxo  Grammaticts  456. 
Sayn-Wittgenstein,  Caroline  Fürstin  v. 

97,8. 
Scala,  F.  V.  d.  99,  183. 
Scaliger,  J.  226. 

Scapinelli,  C.  Graf  129,  139,  142. 
Scarhorough,  W.  S.  200. 
Scarlatti,  Ä.  507. 
Schaab  343. 

—  A.  112.. 

Schaarschmidt,  F.  195. 
Schach,  F.  172. 
Schacherl,  A.  28. 
Schaching,  0.  v.  139,  475. 
Schachner,  H.  93. 

Schack,  A.  F.  Graf  v.  62,  116,  232. 
Schädel,  L   42,  113,  301. 
Schaefer,  IL  32. 

—  J.  159. 

—  Ph.  302., 

—  R.  210,  591. 

—  Th.  123,  137,  162. 

—  W.  4,  140. 
Schäferspiele  397. 
Schäffer,  H.  305. 
Schäflfle,  A.  222. 
Schaefler,  J.  100 
Schaer,  A.  20. 
Schär,  A.  97. 
Schaerffenberg,  P.  189. 

Schaffen,  dichterisches  12,  254,  259,  263. 

Schaffhansen  29. 

Schafheitlin,  A.  124,  154. 

Schaible,  C.  168. 

Schamann,  F.  154. 

Schanz,  Frieda  112,  124,  142. 

—  M.  V.  39-40,  297. 

—  P.  170. 

—  Uli  121. 
Schanzer,  R.  113. 
Schapire,  R.  177. 
Schappeler,  Chr.  366. 
Scharffenstein,  G.  593,  596. 
Scharffetter,  F.  94 
Scharfrichter  20,  85,  195,  391. 
Scharling,  C.  IL  78. 
Schasler,  M.  225. 

Schatten  (im  Volksglauben)  322. 

Schaufensterknnst  66. 

Schaukai,  R.  6,  94,  122/5,  154,  188,  190, 

209,  232,  615. 
Schaumkell,  E.  13,  188. 
Schau-  11.  Lustspiel,  bürgerliches  414. 
Schauspieler  159-61. 

—  fremdsprachliche  161. 
Schauspielkunst  157,  £01. 
Scheel,  0.  78,  370. 

—  W.  32/3,  46,  345. 
Scheerbart,  P.  124,  137/9,  475,  553. 
SoheffeL  J-  V.  v.  47,  116,132,210,212, 

276,  418,  4n5,  468,  619. 

—  Josefine  132,  468. 
Scheffer-Boichorst,  P.  184,  238,  556. 
Scheffler,  J.  (Angelus  Silesins)  90,  392, 

607. 
--  K.  49,  57,  62/5,  159. 
Scheffmaoher  77. 
Scheibert,  J.  99. 
Scheid,  N.  116. 

—  R.  5,  124. 
Scheidt.  E.  2. 

—  K.  357. 
Scheil,  G.  205,  598. 
Soheingefühle  252,  257. 
Scheinigg,  .1.  28. 
Schelenz,  IL  09,  346. 
Schell.  IL  170,  538. 

Sohelling,   F.  W.  J.   v.    11,   178/9,  222, 

245,  255,  499,  551,  605. 
Sohemann,  L.  104,   164,   172,   184,  438, 

541. 
Sohenck,  F.  185. 
Schenckel,  J.  38. 
Schenk,  J.  81. 

—  P.  210. 


Personen-  und  Sachreß-ister. 


649 


Schenk  t.  Casteli,   V.  L.  Reiohsgraf  t. 

(HalefliDchenk)  86. 
Sohenkendorf,  M.  t.  82,  114. 
SohenkllDg-Prirot,  C.  23. 
Kohenna  340. 
Scheper,  V.  60. 
Soherb«!,  S.  44. 
Soberek,  J.  12:i. 
Soberen,  P.  161. 
Soberer,  U.  »4. 

—  H.  36,  T2,  291. 

—  W.  2.  0,  237,  357.  431,  499,  678/5. 
Soherlng,  K    lUO,  <t5u. 
Sohornann,  J.  K.  Sä. 
Scheriiberg,  Th.  611. 

Soherr,  J.  J,  203.  2'-'9. 
Soherzer,  K.  t.  I8ö. 
^ohtttler,  A.  ü.  A.  300. 

—  P.  20. 
Hobeaner,  F.  82. 
Scheunert,  A.  11. 
Scheurl.  Ch.  384. 
Sohenrün,  O    116. 
Sohiun,  M.  81,  181,  664. 
Schick,  J.  106,  208,  442. 

—  R.  62,  98. 

Sohiokile,  R.  (SaTrenx,  P.)    4,  94,  121, 

123/4. 
Schied  I'>9. 

Sohiefler,  G.  02,  171,  263. 
Schiel,  A.  37. 
Schiele,  K.  M.  5,  41,  71,  182. 

—  M.  129. 
Schiersj.  V.  86,  893. 
Schiff,  E.  109.  184/5,  448. 
Schiffeis,  J.  43,  61. 

Sohikiineder,  E.  144,  163,  480,  496,  498, 

603,4,  558. 
Schikowski,  J.  69. 
Sohildb&rger  56,  72. 
.Schildt,  G.  82. 
Schiller  (tiroliEche  Fumilie)  34o. 

—  118. 

ChiirloUe  t.  591,  594,  602. 

—  Christophine  2ü4,  594. 

—  E.  594. 

—  Elisabelh  Dorothea  204,  694. 

—  F.  151. 

—  Friedrich  v.  96,  202/7,  591-603.  - 
109,  145,  155/6,  189-91,  193,  195/7, 
199,  23i»,  246,  248,  259,  270,  410,  424. 
431,  443,  445,  459,  479,  481,  483,4, 
486,  496,  550,  553,  563,  578/9,  585, 
606,  611/2. 

—  Lyrik  204,5,  597/8.  —  An  *•*  598. 
Bargschaft  205.  Oentsche  Grösse  205, 
598.  Deutschland  205.  Gang  nach 
d.  Etsenhanimer  205,  598.  Ideal  u. 
Leben  205,  597/8.  Lied  t.  d.  Glocke 
31,  598.  N&nie  580.  Pompeji  u. 
Heronlanom  205,  5'J8.  Ring  d.  Poly- 
krntes  205,  .OOH.    Siegesfest  20."),  598. 

—  Epos  204.  —  Fiiedrich  d.  Grosse  59(1. 
Merkwürdiges  Beispiel  e.  weiblichen 
Rache  603. 

--  Druma  205,6,  593-602.  —  31,  238.  - 
Brant  v.  Messinii  31,  206.  288,9,  490, 

593,  601.  Demetrius  206,  289,  490,  602. 
Don  Carlos  205,  288,  43),  457,  482, 
495,  599.  603.  Fiesco  205,  430,  485, 
.593,  699,  603.  Jungfrau  v  Orleans 
31,  206,  289.  485/ti,  496,  001,  603. 
Kabale  u.  Liebe  205,  496,  699,  603. 
Malteser  207,  602.  Maria  Stuart 
31,  206,  289,  496,  601.  Riiuber  205, 
417,    4956,    599,    602.      Semele  601, 

594.  Turandot  206, 602.  Wallenstein 
31,  102,  161,  205/6,  483,  485,  496, 
578,  586,  .VJ6,  599-600,  603,  608. 
Warbeck  207.  Wilhelm  Teil  16,  31, 
206,  289,  430,  496,  595,  601,  6i  3. 

—  Philosophische  o.  historische  Schrif- 
ten 204,  242,596/7.  -  Abfall  d  Nieder- 
lande 597.  Des  Grafen  Lamoral  Tan 
Egmont  Leben  und  Tod  200.  Dreissig- 
j&hriger  Krieg  31,  84,  289.  387,  597. 
Hören  60S.  Kallias  31,  597.  Thalia 
596.  lieber  d.  Erhabene  31,  597. 
Ueber  naive  u.  sentimentalische 
Dichtung  597. 

—  -Arohi»  470. 

—  -Ansguben  204,  596. 

—  -Bildnisse  u.  Denkm&ler  593. 
Briefe  204,  671,  696. 

—  -Museum  203. 

—  -Preis  156,  203,  501,  504. 

—  -Theater  in  Berlin  5"3 

—  -Verband  deutscher  Frauen  203, 592. 


Schiller- Verehrung  691. 

-Verein  (lohw&b.)  2ü3,  591. 

—  -WohnsUtten  u.  Grab  203/4,  6»4. 

-  II.  2,  30,  38,  41,  44/6,  225.  238,998, 
»04. 

—  J.  K.  69«. 

-  K.  606. 

-  LeaiM  304.  694. 
Behlllerna,  A.,  19-20,  22,  25. 
Schilling,  A.  164,  .')20. 

M.  45. 
SohilliDgt.  M.  164/5,  608. 
Scblroroalmann,  Charlotte  Ortfio  9A. 
Schimpfwörter  28. 
Schindele,  St.  .547. 
Sohinderhannea  827. 
Schipper,  J.  6. 
Srhlrniacher,  KAthe  171. 
Sfhirmer.  J.  W   Ol. 
Sobitlowski,  Ch    69. 
Schladebarh,  K.  148,  491. 
Schlaf,  J    93,  107,    122,   137,   189,   142, 

150,  1.5.5,  417,  448.  474/5.  493,  563. 
Schlager,  P.  74,  361. 
Sohlagworte  48,  277. 
Schluikjer,  E.  5,  7.  13,  15,6,  18,  37,  46, 

108i9,  117,  123,  128.  144.  146,  148-50, 

164/7,  160/2,  233,   200,  267,  447,  483. 
Schlauch,  G.  28. 
Schlang,  W.  165. 
Sohlegel,  A.  W.  t.  105,  168,  208,  235,6, 

274,  484,  586,  608,  610,  620. 

—  F.  T.  208,  231.  236,  553,   604  8,  613. 

-  Karoline  607,  617. 
Schleich,  R.  152. 
Schleierraacher.  F.    182,  208,  230,  242/4, 

295,  297,  633,  536,  545,  655,  «07. 
Schleifer,  M.  L.  120. 
Schleiz  7. 

SohlemihI,  P.  s.  Thoroa,  L. 
Sohlenther.  P.   109,  151,  157,  160,  267. 

448,9,  495,  503/4. 
Schleiien  20.  25,  27,8,  94/5. 
Schlesinger,  M.  204,  596. 
Sohlesinger-Eckstein,  Therese  173. 
Schleswig  29. 

-Holstein-Augnstenburg,  Chr.  t.  596. 
Schlicht,    Frhr.  t.    s.    Bandissin,  Wolf 

Graf. 
Schlichtegroll.  C.  F.  y.  142. 

-  Fr.  II.  A.  301. 
Schlick,  J.  A.  Graf  t.  87. 
Sohliemann,  U.  183. 
Schliepmann,  H.  6,  14,  263. 
Schling,  E.  78,  366. 
Schlingmniin,  R.  160.  176. 

-Rättig,  Agnes  173. 
Schütter.  H.  183. 
Schlittgen,  H.  63. 
Schlögl,  Frdr.  497. 
Schlösser,  R.    91,    144,    186,    195,   478. 

480. 
Schlözer,  A.  L.  411. 

—  Lt.  107. 

Schl08sar,A.    21,    90,115,118-20,125, 

130,  132,  160,  229,  596. 
Schlosser,  II.  27. 
SchlQsselfeUer,  H.  359. 
Schlüter.  H.  95. 

—  W.  168. 

Sohmackostern  314,  316. 
Sohmarsow,  A.  64. 
Schrarll,  U.  89. 
Schmeller,  A.  49,  235/6.  279. 
Schmid.  A.  179. 

-  Christoph  135,  472. 

—  Ch.  H.  158,  502. 

—  E.  33. 

—  F.  T.  (Dranmor)  120. 

—  G.  36. 

—  H.  T.  455. 
H.  A.  62. 

—  K.  41,  229. 

—  K.  A.  36,  293,  295. 

—  M.  59. 

—  B.  305. 

Braonfels.  J.  123. 

Monnard,  C.  44,  305. 

Schmidkuoz.  H.    12,  39,  44,5,  39«,  335. 
Schmidt  132. 

—  Aognste  173. 

—  B.  7. 

—  Ch.  121. 

—  Elise  414. 

—  Erich  1,  3,  7,  9-10,  31,  55,  72,  74/5. 
868,  91,  107,  US,  127  8,  130,  133, 
141,  144,5,  153,  186,  193,6.  193, 
202,    208,    211,   226,   228,  283,  237,8, 


S«0.  448,  469,  466,  470,  477.  481,  497, 
904,  67«.  686.  690,  610,  616. 
SehnIdt.  F.  78.  136,  370. 

—  y.  J.  40,  43.  804. 
Ferdinand  Ja«ob  664. 

—  F.  W.  37.  894. 

—  J.  77.  367. 

—  Job.  10. 

—  J.  H.  861. 

K.  4«,  48,  61,  278. 

K.  594. 

Karl  Bagan  52.  62.  102.  159.  480. 

—  Leopold   8,    17,  98,  162;»,  165,  270, 
512 

—  liotbar  160. 
Ludwig  2i'8.  608. 
Maxlnilian  101,  IS«,  4.V>,  471. 

—  M    C.  P.  4«. 

—  M.  O.  9.5. 

—  0.  E.  7,  .56.  7-2.  81.  WK 

—  Otto  Ernst  58,  148,  478. 

—  P.  77. 

—  P.  164. 

—  R.  90. 

—  R.  161. 

—  Rod.  44. 

—  Rad.  113. 

—  V.  77. 

—  W.  25,  190. 

—  Wilb.  178,  648. 
-BreiUnftoin.  M.  12. 

Hanteo,  Gerda  141. 

—  -Manoy.  M.  109. 

Pbiieldek.  K.  F.  411. 

Sehmidtroayr,  R.  88,  397. 
Scbroidtz,  C    t.  4. 
Schroiedezauber  23. 
Schmitman,  F.  86. 
Schmitt.  Chr.  117,  124,  133. 

—  E.  U.  174,  178,  181.  462.  564. 
Schmitthenner.  A.  135,  472. 
Schmittmanns,  F.  393. 
Schmitz.  G.  186,  538. 

Mancy,  M.  288. 

Scbmoller.  G.  389-90. 
Sohnad«hOpferlo  (a.  a.  Vterxeiler)  ISO, 

212,  328,  332,3. 
Schnebel,  K.  65. 
Schneegans,  H.  103,  435. 
SohneeTOgel  •.  NiaTU,  P. 
Schneider,  C.  46. 

—  E.  26.  595. 

—  Enlogins  93. 

—  F.  203,  693. 

—  F.  J.  461. 

—  O.  55. 

—  O.  A.  33.  601. 

—  Hans  352. 

—  M.  42.  67.  301.  339. 

—  0.  181. 

—  P.  37,  »M. 

—  R.  87. 

—  T.  Augsburg.  H.  71. 

—  -Aroo,  Jos6  Baronin  194. 
Sobneidewin,  M.  23.  41.  121,  176.  179. 
Schnetdt.  K.  I  tO.  476. 

Schnell,  U.  42,  80,  299.  376. 

Schneller,  Ch.  142. 

Sohnittger,  Doris  183. 

ScbntUler,  A.   139.   148,  164.  466,  494, 

499,  501,  553. 
SebBiMr,  O.  M.  402. 
Sohnorf,  K.  .33. 

Schnorr  t.  Karolsfeld,  J.  61.  9S. 
Sobnarer,  F.  1. 
Scbnopp,  0.  271. 

—  W.  18,  186. 
Sobayder  t.  WarteuM  167. 
Schober  4. 

Schoob,  0.  82. 

—  B.  51. 
S«b«b«l,  Agnes  142. 

—  (Hots  87.  886. 
Soböffer.  P.  68,  343. 
Soboeler,  U.  189.  666. 
Scbölermann.  W.  7.  61,  174.  347. 
SohöU.  A.  673. 

—  F.  181. 
Schöller,  F.  97. 
Seheenb«,  J.  142. 
Sekdamerlin,  F.  L.  75. 
Schoea,  H.  108.  672. 

—  Joh.  120,  47«. 

—  Th.  00.  150,  393. 

Sohönaiob.  Chr.  O.  Frbr.  r.  II,  86.  127. 
215.  432,  457. 

—  -Carolath.  E.  Print  t.  US. 
Soböabaob,  A.  B.  53,  55. 


650 


Personen-  und  Sachregister. 


Schönbach,  v.  65. 

Schöne,  Das  251,  253,  257,  261. 

—  A.  185. 

—  H.  143,  159-60,  503. 
Schönemann,  J.  J.  .397,  400. 

—  liili  196. 

Schönenberg,  Joh.  y.,  Erzbischof  v.  Trier 

338. 
Schöner,  G.  51,  284. 
Schönerer,  Alexandrine  v.  504. 
Schönermarclc,  K.  17,  268. 
Schönheit  260/1. 
Schönherr,  D.  v.  7,  67,  339-40. 

—  K.  153,  498/9. 

Schönhoff,  L.  14,  16,  91,  106,  119,  136, 
138,  141/2,  148-51.  153/4,  160/1,  199, 
263,  475,  494,  505. 

Schönlcopf,  Käthchen  196,  573. 

Schönliink,  B.  177. 

Schönthan,  F.  v.  148. 

—  P.  V.  5,  121,  157. 
Schönwaldt,  A.  71. 
Schöpfnngssage  58. 
Schoeppl,  H.  120. 

—  M.  154. 

Schöttgen,  Christian  462. 
Scholastik  90,  405. 
Scholl,  K.  99. 
Schollmeyer,  W.  132,  602. 
Scholte-Nollen,  J.  92,  115. 
Scholtze,  Joh.  502. 
Scholz,  A.  21,  110,  453. 

—  B.  147. 

—  D.  182,  555. 

—  H.  78,  183,  372. 

—  0.  26/7,  330. 

—  W.  394. 

—  W.  V.  87,  1C6,  147/8,  154,  177,  191, 
206,  576. 

Schoof,  W.  3,  40,  154,  229. 
Schopenhauer.  A.  164,  179-81,  242,  255, 
261,  295,  428,9,  546,  551. 

—  Johanna  140,  180,  196,  476. 
Schorbach,  K.  342/3. 
Schorlemer-Ast,  B.  v.  176. 

Schorn,  Adelheid  v.  9,  101,  140,  196. 

—  Henriette  v.  (Nordheim,  H.)  140. 
Schott,  E.  36. 

—  H.  142. 

—  Mnsikverlag  519. 

—  S.  136,  141,  177. 
Schotte,  H.  81. 
Schottelius,  J.  G.  88,  397. 
Sohottenias,  Hermann  382. 
Schottland  206. 
Schottmüller,  H.  149,  201. 

—  K.  85. 

Schowalter,  A.  13. 
Schrader,  Hermann  48. 

—  Leonh.  299. 

—  W.  36,  40. 
Schramm,  Christoph  343. 
Schrauf,  K.  40. 
Schreclc,  E.  135. 

—  F.  68,  341. 

„Schrecken    im   Spiegel    rnchloser  Ja- 
gend nsw."  479. 
Schreiber,  Adele  141,  156. 

—  H.  376. 
Schreiner,  M.  172. 
Schrenck,  Simpr.  379. 
Sohreyer,  H    156,  197,  500,  571. 
Schreyvogel-West,  J.  231. 
Schriefer,  W.  54. 

Schrift,  deutsche  51. 
Sohriftgiesser  in  Wittenberg  343. 
Schriftsprache  45-52,  272-85. 
Schriftstellerei  12. 
Schriftstellerhonorare  343. 
Schröder,  C.  142. 

—  Edw.  8,9,  235,  237. 

—  F.  46,  53,  67,  338,  389. 

—  F.  L.  389,  «78,  480. 

—  H.  131. 

—  L.  122,  137,  474. 

—  0.  49,  280. 

—  r.  F.  154. 

—  R.  7,  47,  105,  277. 

—  R.  A.  112. 

—  W.  31,  198.  288  9. 
Sohröer,  A.  17,  72,  355. 

—  K.  J.  431,  675,  586. 

—  M.  A.  105. 
Sohrökh,  J    M.  412. 

Schröter,  Corona  160,  196,  579,  689,  595. 

—  E    116,  205,  597. 
Schrötter,  G.  389. 
Sohrohe.  U.  85,  891. 


Schnbart,  Ch.  D.  96,  114,  196,  481,  525, 
535. 

—  F.  126,  572. 
Schnbarth,  K.  E.  586. 
Schubert,  E.  195. 

—  F.  C.  479. 

—  M.  21. 

—  V.  Saldern;  R.  42,  301. 

Schnbin,   Ossip    (Lola  Kierschner)    140, 

142.  415,  417. 
Schubring,  P.  11,  16,  61/4.  164,  266. 
Schnch,  F.  400. 
Schuchard,  A.  80,  375. 
Schuchardt,  H.  48. 
Schßcking,  L.  132,  139,  469,  476. 

—  Th.  140. 

SchOddekopf,  C.  8,  89,  93,  96,  128,  167, 

204,  2.34,  400,  411,  526,  696. 
Schüler,  A.  117. 

—  G.  123. 
Schütte,  0.  20. 

—  W.  90. 
Schüttelreim  53. 
Schütz,  A.  110. 

—  Chr.  H.  412. 

—  F.  153,  161. 

Schuffenhaner,  JI.  87,  392,  394. 
Schuhmacher,  F.  190. 
Schnkowski,  A.  103. 
Schularzt  305. 
Schulausgaben  30/2,  287/9. 
Schulbankfrage  44. 
Schuldrama  88/9,  299,  398. 
Schule  n.  Ausland  45. 

—  u.  Fremdwort  49. 

—  u.  Haus  44. 

Schulen  (Akademie,  Bürgerschule, 
Fürstenschule,  Gymnasium,  Hoch- 
schule, Jesnitenschule,  Lateinschule. 
Mädchenschule,  Normalschnle.  Pä- 
dagogium, Realgymnasium,  Reform- 
schnle,  Ritterakaderaie,  Seminare, 
Universität,  Volksschule)  26,  34-45, 
77,  133,  190,  290-305  In:  Altdorf 
39;  Aschaffenburg  41/2;  Augsburg 
41;  Baden  41;  Basel  337;  Bayern  41; 
Berlin  42,  299-300,  402;  Bern  42; 
Bielitz  42 ;  Birsen  402 ;  Bochum  300 ; 
Böhmisch-Leipa  42;  Borbeck  300; 
Braunschweig  41,  299-300;  Bremen 
294,  296;  Breslau  300;  Brixen  42; 
Broraberg  42,  300;  Brühl  41/2,  300; 
Brunn  42;  Charlottenburg  41,  296: 
Cöln  40, 42 ;  Cöthen 42, 300 ;  Crailsheim 
41,299;  Danzig  296,  300;  Dessau  42, 
300;  DLllingen  39,42;  Dirschau  301; 
Donauwörth  41;  Dorpat  39,  296; 
Droysig  42;  Düsseldorf  41;  Eger 
74;  Eisloben  41,  299;  Elsass  41; 
Erfurt  39,  297;  Erlangen  42;  Eus- 
kirchen 42,  301;  Frankfurt  a.  0.  39, 
41/2,  301,  401;  Giessen  39,  42,  301; 
Görz  42,  301;  Göttingen  39;  Gotha 
42,  301;  Greifswald  39,  297;  Hall 
42,  301;  Halle- Wittenberg  39-40,  42, 
86,  297,  343;  Hamburg  42,  295,  299; 
Hasegau  42;  Heidelberg  40;  Helm- 
stedt 40;  Herrnhut  403;  Hessen  42, 
299;  Hessen-Darmsta-it  42,  299; 
Hildburghausen  296;  Iglau  42,  301; 
llfeld  42,  301;  Innsbruck  295;  Jena 
40,  296;  Kamenz  42,  301.  557;  Katzen- 
ellenbogen 42;  Keilhan 42;  Krakau40; 
Krems  88;  Krerosmünster  42;  Laibuch 
42;  Leipzig  40,  297,  377;  Lissa  401; 
Löbau  301 ;  Lübeck  43;  Lüneburg  43, 
301;    Magdeburg    43,  302;    Malchow 

42,  299;  Mannheim  42;  Marburg  40, 
302,  3.^7;  Meissen  43,  302;  Meppen 
43;  Metten  43;  Münster  40,  382; 
Neustettin  43,  302;  Oberfranken  42; 
Oberhessen  42;  Oberpfalz  299;  01- 
mütz  302;  Oppeln  43,  302;  Osnabrück 

43,  302;  Osterode  43.  302;  Oxford 
401;  Padna  40;  Pless  43,  302;  Prag 
40;  Reifnitz  75;  Remscheid  302; 
Rostock  43,  294,  302;  Rudolfswert 
802;  Sachsen  42,  294,  299;  Salzburg 
43,  303;  Schaffhausen  43;  Schleiz 
294;  Schlesien  42,  296,  299;  Schles- 
wig 42/3 ;  Schwarzburg  42 ;  Seesen  a.  H. 
303;  Selters  42;  Stettin  43,  294,303; 
Strassbnrg  i.  E.  297,  351 ;  Stuttgart 
43;  Teschen  43;  Thaun  i.  E.  89; 
Tilsit  43;  Troppau  43,  303;  Tübingen 
43,  81,  297;  Weidenau  303;  Weimar 
558;  Wels  303;  Wernigerode  800; 
Vyien  40,  43,  803 ;  Wittenberg  s.  Halle ; 


Worms  43,  803;  Würzburg  40;  Znaim 
303;  Zweibrücken  42. 
Schulenburg,  Th.  43,  302. 

—  Graf  Alb.  v.  d.  273. 

—  Graf  V.  d.  (prenss.  Minister)  99. 

—  J.  M.  Frhr.  v.  d.  890. 
Schuler,  G.  M.  124. 
Schulhof,  Hedwig  135. 
Schulhygiene  44,  805. 
Schulkomödien  88/9. 
Schuller,  A.  F.  3,  230. 

—  H.  205,  600. 
Schullern,  H.  v.  56,  127,  455. 
Schullerus,  A.  307,  310/1,  317,  326. 
Schulmnseen  45,  305. 
Schulordnungen  382. 

—  badische  293. 

—  in  Konstanz  350. 
Schulprogramme  41,  298. 
Schulreform  71,  298. 

—  in  Bayern  298. 

—  in  Berlin  299. 

—  in  Hamburg  299. 

—  in  Preussen  298. 
Schulte,  A.  120. 

—  E.  106. 

—  0.  21,  313. 

—  W.  42,  299. 
Schultes,  E.  28,  834. 
Schultheiss,  F.  G.  94. 
Schulthess,  H.  G.  86. 
Meyer,  F.  86. 

—  -Rechberg,  G.  v.  107,  522/3. 
Schnitz,  Alwin  59,  354. 

—  Franz    9,  26,  61,  128,  199,  208,  573, 
612/3. 

--  W.  104. 

Schnitze,  Ernst  18,  135,  272. 

—  S.  13,  191,  261. 

—  V.  80,  369. 

—  W.  78. 

—  W.  A.  93. 

—  Wilh.  Hermann  (Arminius,  W.)  142. 

Naumburg,  P.  58/9,  65. 

Schultzenstein,  S.  119. 
Schulwesen,  höheres  297-304. 
Schulz,  Arthur  44. 

—  Bernh.  33. 

—  D.  158. 

—  F.  25. 

—  Heinr.  6,  36. 

—  Joh.  Abrah.  P.  573. 

—  0.  2. 

Schulze,  Ernst  9,  131,  194,  236,  468. 

—  F.  70,  850. 

—  G.  103. 

—  M.  82,  380. 

—  0.  44. 

-  Th.  87,  392. 
Schumacher,  F.  57. 

—  H.  5. 

Schumann,  Clara  99,  424. 

—  P.  59,  64. 

—  R.  202,  292,  424. 
Schunck,  L.  31,  106,  187. 
Schuppe,  A.  142. 
Schuppli,  H.  27,  331. 

Schur,  B.  17,  63,  65,  109,  450,  645. 

-  F.  174 
Schur6,  E.  155,  164. 
Schurig  2. 
Schurtz,  K.  2. 
Schuster,  A.  32,  357. 

—  G.  79,  170,  205,  599. 

—  H.  78,  372. 
Schutzmarken  280. 
Schwab,  G    210,  61 J. 
--  M.  C.  42. 

—  R.  175. 

Schwabe,  E  42/3, 83, 186, 301/2,  381,  557. 

—  Frieda  165. 

—  J.  J.  412. 

—  K.  L.  602. 
Schwaben  20,  94,  120. 
Schwäbische  Alb  22. 

Schule  31,  289. 
Schwäbisches  Wesen  812. 
Schwanke  56,  330/1,  355,  357. 

masurische  27. 

—  poramerische  27. 

Schwärmer  d.  Reformationszeit  370. 
Schwalbaoh,  F.  42. 
Schwalbenstein  194. 
Schwalm,  J.  H.  27,  117,  332. 
Schwanck,  J.  184. 
Schwanenrittersuge  8.  Lohengrin. 
Sohwaner,  W.  45,  57. 


Personen-  und  »Sachreg'ister, 


651 


Sohwankdiohtanff  855,  347. 
Sohwunksiotre  öfl, 
Hohwnnn,  M.  16,  172,  l&O,  104. 
Sohwurtz,  K.  v.  138. 

P.  84,  38H. 
Sohwnrtzbach  Ch.  87,  38U. 
SohwarUkopff,  P.  237. 
Schwarz,  Ü.  41. 

-  H.  12. 

-  8.  20. 

-  (SUdtpfarrer)  2()4.  504. 
Sohwandorff  H.  W.  70. 
Sohwurie,  W.  HS. 
Sohwarzenberg,  Christ  ▼.  87ij. 

-  Graf  A.  t.  388,'». 

-  Job.  T.  345. 
Schwsyer,  A.  127. 
äobwuz  71,  352. 
Schwebel,  0.  184. 
Schweden  (in  An^sbnrg)  387. 

-  (in  Brandenbarg)  3(8. 
SohwedensohreokeD  in  Polen  387. 
Sohwegler,  A.  ."^46. 
Schweigh&nser,  J.  Q.  671. 
Sohweiker,  J.  B.  22. 

Schweiz  3,  20,  25,  2ft,  94,  120, 132,  356, 

466/7. 
Schweizer,  P.  24. 

-  V.  020. 
Schweizerdeutsch  51. 
Schwemer,  R.  114,  175. 
Schwenkfi-ld,  Kiisp    374. 
Sohwerdtgeburtli,  K.  A.  liU. 
Schwerin,  C.  Frhr.  v.  165. 

—  K.  142. 

Sohwering,  J.  09,  86,  107,  349,  393,  444. 
SohwertfeRer,  H.  380. 
Sohwiegerinuttermotiv  56. 
Schwind,  E.  Frhr.  v.  184. 

—  M.  V.  Gl,  97. 
Sohwoner,  A.  II,  259. 
Schwyzer,  E.  51. 
Soorteveddere  (Seetier)  29. 
Scott,  W.  196,  200,  432,  439,  613. 
Scultetns,  A.  87. 

Searles,  0.  50. 

Sebald,  Th.  64. 

Sebastian,  König  v.  Portugal  344. 

Sechsel&aten  21. 

Seokendorff,  L.  t.  231. 

Seckler,  F.  2. 

Seder,  A.  157. 

Sedik,  Reromer  v.  229. 

Seeber,  J.  169 

Seeberg,  R.  78,9,  169.  182,  208,371,555. 

Seefeld,  K.  177. 

Seekatz,  J.  K.  196. 

Seelenglaaben  24. 

Seelenvogel  53. 

Seelniann,  Th.  23. 

—  W.  52,  95.  134,  471. 
Seemann,  A.  26,  59. 
Segen  75. 

Segnitz,  E.  163/3,  204. 
Segre,  C.  196. 
Seibt,  K.  U.  9,  235,  412. 
Seidel,  H.  30,  136,'7,  287,  474. 

—  L.  E.  30. 

—  P.  84. 
Seldenberger,  J.  B.  40,  169. 

Seidl,   A.   7,    17,    156,    160,   163/4,   200, 
255,  267,  504,  578. 

—  Gabriel  417. 

—  J.  Q.  12it,  496. 
Seidler,  R.  120. 
Seidlitz,  W.  v.  13,  59-60. 
Seiffert,  B.  39,  8».  383. 

Seiler,  F.  20,  49,  52,  187,  280,  310. 

Seiling,  M.  189. 

Seilkopf.  H.  41. 

Seillifere,  K.  134,  174,  471,  643. 

Seitz.  L.  57. 

—  0.  865. 
Selbstparodie  212. 
Selbstt&nschang,  bewosste  2.53. 
Seidern,  H.  115. 

Selflsch,  S.  68,  343. 

Selig  168. 

Seliger,  P.  87,  174,  198,  395,  571. 

Sellier,  W.  102,  433. 

Sello,  U.  54. 

Semeran,  A.  104,  147,  196,  210,  437,  616. 

Semler,  J.  S.  412. 

Semnig,  Bertha  123. 

Senekenberg,  R.  K.  ▼.  185. 

Sendke-Bogemühl,  R.  22,  317. 

Sensenios,  M.  90. 

Separatismns  90,  403. 


Sepet.  H.  869. 

Seraphim,  B.  171» 

Sarola,  P.  142. 

SerfiM,  V.  18,  69,  62,3,  130,  146.  177. 
461,  484. 

Serriirei,  O.  163. 

Seienheim  194. 

Seuffer,  U.  lü.  120. 

Seuffart,  B.  91,  108,  408,  6«7. 

Senme,  J.  O.   114,  177,  278. 

»•▼in,  L.  31,  83,  990. 

SezaaliUt  265. 

Sexnell«  Frage  175. 

Seydelmann,  K.  160. 

Seydl,  B.  38,  181,  649. 

Seydllts.  R.  t.  98,  164,  181. 

SeylTarth,  L.  W.  87. 

Sayffried,  Nie.  301. 

Seyleriohe  Trappe  602,  604. 

Sezession  57,  63/4. 

Sesessionslyrik  121. 

Shaftesbary,  Graf  248. 

Shakespeare.  W.  104/6.  489-42.  —  80^ 
189,  208,  246,  432,  467/9,  482,  486/7, 
494,  600/1,  661,  676.  678.  686.  699-602. 

604,  603,  610,  612.  Antoniiit  a. 
Kleopatra  105,  168,  482.    Cortolan  31, 

105,  441.  Epos  106.  Hamlet  89, 103/6, 
260.  Julias  Caesar  106.  Kaatmann 
V.  Venedig  106,  158,  439-40,  442,  483. 
Kön  g  Lear  106,  482.     Königsdramen 

106.  Lustige  Weiber  v.  Windsor  4'i, 

605.  Macbeth  31,  106.  Mass  fOr 
Mii88  158.  ülhello  4.35,  440,  486. 
Richard  II.  106.  Richard  IIL  31,  106, 
440.  Schändung  der  Lucretia  105. 
Sommernachtstraum  106,  397,  478. 
Sonette  105.  Timon  ▼.  Athen  1U6. 
Troilns  n.  Cressida  106,  158.  Venas 
n.  Adonis  105.  Viel  Lärm  um  Nicht« 
55.   Wintermärchen  1U6. 

— Bibliographie  105. 
— Geheimnis  105. 
— Kritik  105. 
— Uebersetzungen  103. 
Shakespearomanie  103. 
Shands,  H.  A.  55. 
Shelley,  P.  B.  43 J. 
Sheridan,  R.  B.  B.  433. 
Shikowski,  J.  63. 
Shitlowski,  Cl.  168. 
Shuroway,  D.  B.  75,  434. 
Shylook  136,  439,  442. 
Sibenhar,  B.  80,  375. 
Sichardua,  J.  356/7. 
Siebeck,  H.  189,  255,  563. 
Sieben  weise  Meister  56. 
Siebonbdrgen  20,  51,  82,  94,  230. 
Siebengestirn,  noTellistisches  416. 
Siebenschl&ferlegende  56. 
Siebert,  D.  120. 

—  U.  54,  314. 

—  0.  13,  181. 

—  R.  22. 

Siebs,  Th.  8,  234. 

Siecke,  E.  9,  183,  233. 

Siefert,  G.  23,  56,  206.  Sl8,  693. 

Siegel,  H    !'84. 

Siegen.  K.  -209,  613 

Sieger,  R.  48. 

Siegesallee  (in  Berlin)  58. 

Siegfried,  A.  203. 

—  H.  180,  551. 
Siegismund,  D.  87. 
Siegl,  K.  74.  85,  360. 
Siegmund,  H.  19,  307. 
Sieht,  S.  160,  196,  200,  673. 
Siepe.  A.  59. 

Siercks,  H.  117. 

SitTers,  E.  46,  32,  274,  285. 

Sigel,  F.  100. 

Sigmund,  Erzherzog  340. 

Signorelli.  Luca  533. 

Sigwart,  K.  222. 

.Sijmons,  B.  52,  64. 

Silbergleit,  II.  36. 

Silbermann,  A.  (lleiderieh,  A.)  ISl,  144, 

150.  468,  480. 
Silbernagl,  J.  169. 
Sillem,  W.  38.  70,  212,  295.  619. 
SlUy,  W.  3.  83. 

Simchowitz,  S.  4,  104.  122.  171.  231. 
Simmel.  O.  14.  181,  139.  262,  .564. 
Siromet,  L.  HS',. 
Simon.  11.  410. 
Simon  Magas  336.  683.  690. 
Sinonini,  R.  201. 
Simons,  E.  30. 


StaoBS,  L.  66. 

Siuonsfeld,  II.  69.  849-60. 

SImpllzlsiiinas  231. 

Himpsoa.  S   82. 

Siarock,  K   0,  120.  212.  396/B,  619. 

8la«d  der  Barde  s.  ÜeoU,  M. 

Siagsr,  8.  25.  49,  07.  188,  SSft,  8t6. 

Singspiel«  107. 

Slnklewio«.  R.  100.   110.  SSt.  4S8.  480. 

Sinn«,  isth«tls«h«  248,  24».  S6A. 

Hionlleb«.  Da«  S«6. 

Slntllat«^«  63. 

SltUrd,  J.  II,  89,  l«0.  101 

SitUabarger,  II.  Ol,  120,  IM.  l&S^ 

8UUar«li.  L.  87,  03. 

SiUllebluU  2.  «17. 

SIxt,  O.  608. 

Biterann«,   S.  d«  la  II.  SO. 

Skarbina.  P.  61. 

Skladny.  A.  80. 

Sklarek,  Bliwibath  26.  32«. 

Skatseb.  ?.  93,  318. 

SlaTlsmas  17. 

8la«oket.  D.  108,  484. 

SIeidan.  J.  70. 

Sloraekl,  J.  108. 

Smend,  J.  87,  804,  690. 

nroet».  W.  II«. 

Smidt,  Joh.  206. 

Smith.  K.  K.  65. 

—  R.  817. 

Sroolian.  A.  64.  165/6,  512. 

SnolUky.  K.  Graf  107. 

Soden.  J.  H.  Graf  r.  144,  1«0,  481,8.  604. 

SAderberg,  8.  10.  288. 

SAhns,  F.  23.  48,  277,  60S. 

Soendermann,  W.  63. 

Soermaos,  J.  H.  95,  411. 

SolK,  E.  128,  460. 

Sogemeier.  II.  201. 

Sohnrey.  II.  5,  1.34. 

Sokal,  E.  12,  138,  181,  601. 

Sokolowskl,  R.  108/9.  446,  419. 

Sokrates  86,  244. 

„Soldat  in  d    Wlaterqnariieran'*  480. 

Soldatenlieder  123.  828. 

Soldatenspracha  47. 

SoldatenstBck  144. 

Solger,  K.  F.  253.  «10. 

Sombart,  W.  13,  171,  178.  184,  6S9. 

Sommer,  II.  211. 

—  Martha  446. 

—  W.  34. 

Sommerfeldt,  O.  96,  99. 
Sommerlad,  F.  134. 
Sommert,  U.  34. 
Somnambalisrons  606. 
Sonett  18,  270. 

Sonne  («prachgMOhiohtl.)  49. 
8oaB«Bthal,  A.  60S. 
Sonnenwendfest«  812. 
Sonntag  (in  Ob«rsehl««i«B)  22. 
Sophi«,     Grossherxogtn     r.     Snelu«a< 
Weimar  190. 

—  Charlott«.   KOnIgin  T.  Pr««««M  86. 
399.  402 

—  Dorothaa,  KAnifia   r.  Maaa«T«r  86. 
8org«nfr«7,  Th.  88. 

Sorgio«.  M.  41. 

8ortiment«haBd«l,  Bnt«teliang  348. 

Sosnosky.  Tb.  t.  18,  40,  3«.   112,   121. 

127,  133.  271,  463«. 
Soaohay,  Th    126. 
Soarian,  P.  12.  2«4. 
Sonthoy.  R.  432. 
Sozial«  Frag«  79.  171  2. 
8oti«li«Bias    16.    127.    179,   17«^7.    179. 

184/6,  270.  548. 

—  (mysiisther)  173. 
SozialpUagogik  46. 
Sosialtheolofi«  1«9,  63«. 
Soziologi«  184. 

Spaoh.  L.  101,  230. 
Bpaha,  M.  175«,  184.  SSO. 
SpalaUn,  G.  81.  30«,  8«9,  877. 
Spaadew,  Ph.  18«. 
Spane «nbarg,  A.  O.  408. 

—  W.  88,  89«. 
SpMiUa  888. 
SpMlar,  M.  69. 
Spa««ky,  W.  901. 

SpM,  P.  T.  80.  981.  .199.  401. 
Spaeht,  R.  13«,  474. 

—  Th.  42. 

Spaek,  H.  73,  208.  «II. 
Spaahbaehar.  H.  112. 
SpaokUr  «05. 
Speidal,  L.  504. 


652 


Personen-  und  Sachregister. 


Speier  90. 
Speise  n.  Trank  22. 
Spencer,  H.  179. 
Spener,  Ph.  J.  402/3^ 
Spenser,  E.  459. 
Sperl,  A.  142. 
Speyer,  F.  .33. 

—  Friedr.  614. 
Spichtig,  P.  88,  397. 
Spiegel,  Else  181. 

—  N.  69,  344. 
Spiogelberg,  Clir.  400. 
Spiel  12,  256. 

—  d.  inneren  Kaclialimnng  257. 
Spiel  berg,  0.  167. 
Spielgrafen  344. 

Spielhagen,  F.  137,  142,  456,  552,. 
Spielmann,  C.  28,  85,  184,  237. 
Spieloper,  deutsche  163. 
Spielreime  27. 
Spiess,  B.  189,  566. 

—  Ch.  H.  128,  460. 

—  H.  52. 
Spindler,  K.  130. 
Spinner  187. 
Spinnlieder  26. 
Spinnstnbe  22,  315/6. 
Spinola,  Marqnis  888. 

Spinoza,  B.  90,  172,  201,  404,  459,  574, 

582,  585. 
Spirgatis,  M.  69,  103,  348. 
Spiritismos  171. 
Spiritisten  177. 
Spirkner  41. 

Spitta,  F.  70/1,  82,  132,  350/1,  .S79. 
Spilteler,  K.   12.?,  133,  142,  268,  470. 
Spitzer,  H.  11,  245. 
Spohr,  L    163,  513. 

—  W.  59,  64,  108,  445. 
Sport  44. 
Sportroman  127. 
Sportwelsch  47. 
Sprachästhetik  46,  274/5. 
Sprachakademie,  deutsche  280. 
Sprachatli.8  81,  275,  283. 
Sprache  17,  45-52,  134,  240,  472. 

—  deutsche  im  Ausland  62,  280. 

—  d.  Drawehner  90. 

—  d.  Gauner  (s.  Rotwelsch). 

—  d.  Rechts  47. 

—  d.   Romans  49. 

—  d.  Soldaten  47. 

—  d.  Studenten  276. 

—  G'.üzeiner  Schriftsteller:  Arigo  358. 
Goethe  47,  191,  276,  568.  Gottsched 
91.  J.  Chr.  Günther  87,  395.  A.  Hamer- 
steten  47,  354.  Lessing  557.  Luther 
78.     P.  Spichtig  397. 

—  religiöse  27ö. 

—  d.  Zolltarifs  280. 
Sprachen,  neuere  40. 
Sprachentwicklnng  46. 
Sprachgebiet  46. 

Sprachgespenster  in  d.  Dichtung  46. 
Sprachgrenzen  283. 
Sprachkritik  46. 

Sprachlehre  49-50,  281. 
Sprachmelodie  46,  52,  274. 
Sprachphilosophie  242/3. 
Sprachpsychologie  46,  272/4. 
Sprachreinheit  49,  279. 
Sprachrichtigkeit  49,  280. 
Sprachs&nden  280. 
Sprachvereine  8,  186,  234. 
Sprachwissenschaft  254,  283, 
Sprechtechnik  156. 
Spree-Athen  48. 
Sprengel  30,  209,  614. 

—  M.  Chr.  185. 
Sprenger,  A.  25,  825. 

—  R.  25,  27,  48,  73,  75,  87.  115,  117, 
145,  177,  204/5,  277/8,  324,  863,  570, 
597|8,  612. 

Sprichwörter  (s.  auch  Redensarten)  27, 
311,  331,  833. 

—  gereimte  3.38. 
Spriokmann,  A.  M.  195. 
Springer,  A.  59. 

—  B.  70,  350. 

—  F.  41. 

Sproll,  J.  B.  81,  297. 

Sprnchsprecher  844. 

Sprache  27,  7.5,  832. 

Spyri,  Johanna  164. 

Ssymank,  P.  93,  144. 

Staa,  R.  V.  302. 

Staatsmftnner  (Biographisches)  425. 

Staatsromane  407, 


Stade,  Fr.  255. 
Stadelmann  211. 
Stadion,  Graf  457. 
Stadtmusikanten  .344. 
Stadtschreiberbuch  Essen  338. 
Staedler,  K.   187,  558. 
Stägemann,  F.  H.  96. 
St&helin,  R.  82,  183,  535. 
Stael,  Frau  v.  lOO,  102,  426,  430/1, 

591. 
Staelin,  P.  595. 
Stände  20,  56. 
'  -  ostpreussische  85. 
Stäsche  25. 

Staffeidt,  Schuck  v.  108,  445. 
Stahl,  F.  59,  62. 

—  F.  J.  184. 

Stahr,  A.  164,  518.  610. 

Stamm,  Ferd.  479. 

Stammbücher  70,  86,  95,  393. 

Stammeskunde,  germanische  51. 

Stampfer,  F.  16,  155. 

Stams  (Kloster)  340. 

Standessprachen  276. 

Stanford,  C.  V.  106. 

Stange,  0.  179. 

Stanger.  H.  208,  608,  610. 

Stanhope,  Ph.  H.  498. 

Stanislas,  A.  123. 

Stapfer,  Ph.  A.  591. 

Stassen,  F.  202. 

Stassof,  P.  12. 

Statistisches  d.  Schulwesens  35. 

Staub,  H.  7. 

—  J.  124. 

Stauf  V.  d.  M»rcy.,  0.  14,  18,  154. 
Staufrer,  A.  1,  223. 

Bern,  K.  97. 

Stanndinger,  F.  171. 
Stecher,  R.  31,  186. 
Steek,  R.  12. 
Stefft-n,  E.  211,  287,  616. 

—  Q.  174. 
Steffens,  H.  607. 
Steger,  H.  164. 
Steglich,  W.  50,  281. 
Stegmeyer,  M.  153. 
Stegreifkomödie  397,  399. 
Stehle,  B.  30/1. 
Stehlin,  K.  388. 

Stehr,  H.  139,  475. 

Steiermark  22. 

Steiff,  K.  26,  71,  87,  329,  352. 

Steig,  R.   8,9,  19,  26,  61,  65,  96/7, 

129,    14.5,    183,  203,  208/9,  235/6, 

309,   315,   433,  484/5,  5ö6,   .570, 

599,  610/1. 
Steigentesch,  A.  Frhr.  v.  193,  494. 
Steiger.  E.  16,  109,  143,  151,  15t/5, 

164,  175,  189,  447,  579. 
Stein,  Ad.  110. 

—  B.  16. 

—  Charlotte  v.  196,  431,  576,  578/9 

—  H.  V.  11,  167,  527. 

—  K.  H.  F.  Frhr.  vom  175. 

—  L.  184. 

—  Ph.  109,  136,  192,  195,  446. 
Steinach,  Hans  Landschad  v.  375. 
Steinbeck,  .L  171. 
Steinberger,  J.  127,  457. 
Steinecke,  0.  98. 

Steinel,  0.  190. 
Steiner,  A.   164,  519. 

—  C.  J.  38. 

■  -  Max  504. 

—  R.  122,  169,  201,  204,  536,  596. 
Steinhausen,  G.  88,  98,  229. 

—  H.  131,  468. 
W.  63. 

Steinhövel,  U.  349. 

Stelnle,  E.  v.  61. 

Steinmann,  F.  212. 

Steinmetz,  S.  R.  171,  540. 

Steinroeyer,  E.  E.  8,  55,  97,  235. 

Steinsberg,  G.  R.  v.  479. 

Steinschneider,  M.  55,  186,  558. 

Steinthal,  H.  183,  243,  277,  549. 

Steinwand,  F.  v.  479. 

Stejskal,  K.  32/3. 

Stellanus,  G.  142. 

Stelzhamer,  Fr.  97,  120. 

Stemplinger,  E.  112. 

Stendhal  8.  Beyle,  M.  U. 

Stenglin,  F.  v.   142. 

Stenographie  190. 

Stephan,  H.  167,  521. 

Stephani,  Cl.  74,  86D. 

Stephanie,  Orossherzogin  v.  Baden 


.579, 


103, 
238, 
593, 


161, 


Stephanie,  J.  G.  der  Aeltere   399,  480. 
Stephen,  L.  92. 

Sterenbiirch,  J.  H.  (Stnrenburg)  87,  394. 
Stern,  Adolf  92,  94,  98,  109,    123,   128, 

1S2,  139,  146,  157,  213,  416,  431,  443, 

469,  491. 

—  F.  16. 

—  J.  17,  270. 

—  M.  v.  14,  94,  123/5,  127,  144,  418. 
Sternberg  182. 

—  K.  Graf  96,  191,  196,  421. 

—  R.  157. 

Sterne,  Carns  s.  Krause,  E. 

Sternhimmel  (sprachgeschichtl.)  48. 

Sternsingen  (in  Innsbruck)  340. 

Sternsingerlieder  316. 

Stettenheim,  J.  135. 

Stettin  (Zeitungen  im  17.  Jh.)  229,  393. 

Stettner,  Th.  61,  96,  190,  195.  567. 

Steub,  L.  455. 

Steudel,  F.  182. 

Steuding,  H.  41,  199,  297,574. 

Steuer,  M.  163,  209. 

Sliassny.  R.  65. 

Stibitz,  J.  27,  70. 

Stickelberger,  H.  49,  54,   72,  280,   356. 

Stiebnitz  232. 

Stieda,  L.  185. 

—  W.  194. 

Stiefel,  A.  L.  56,  71/2,  352,  355,  363. 
Stiegeier,  H.  4. 
Stieglitz,  H.  213. 

—  Olga  109. 

Stiehl,  C.  74,  89,  360. 
Stiehler.  A.  144,  483. 

—  Dora  124. 

—  H.  193,  203,  592. 
Stieler,  K.  455. 
Stieve,  Felix  341. 

Stifter,  A.  47,  61,  97,   130/1,   276,   417. 

454,  466. 
Stil  17,  46,  57,  354,  613. 

—  einzelner    Dichter    u.    Schriftsteller 
275/6. 

—  papierner  49. 

—  u.  Sprache  268. 
Stilguttungen  244. 
Stilgebauer,  E.  146. 
Stilismns  93. 
Stilistik  243. 

„Stille  Nacht,  heilige  Nacht"  125. 
Stillehre  247. 
Stinde,  J.  21,  314. 
Stirner,  M.  180,  551/2. 
Stockhausen,  Q.  7,  92,  108,  445. 
Stockmayer,  K.  H.  v.  144,  183,  186.  430, 

.558. 
Stöcker.  Ad.  76,  101,  171. 

—  Helene  61,  187,  207.  559.  606. 
Stöckhardt,  E.  108,  147,  lö3/4. 
Stölzle,  R.  101. 

Stoerk,  J.  42. 

Störtebecker  26,  28. 

Störzner  28,  333. 

Stoessl,  0.   27,   87.   104,  107,  110.   119, 

130,  142,  154.  161,  437,  4.52,  466. 
Stötzner,  P.  36. 
Stoffe,  antike  53. 

—  orientalische  5.3/4. 
Stoffel,  J.  31,  198-?00. 
Stoffels,  E.  30. 

Stoffgeschichte  24/;j,   £3  6,   60,   94,  US, 

127,  144,  479,  614. 
Stoffregen,  A.  80. 
Stolberg,   F.  L.   Graf  zu  113,  418,  481. 

—  Louise  Gräfin  96. 
Stoll.  A.  26. 

—  J.  li.  231. 
StoUhofen,  P.  S.  190. 
Stolz,  F.  23. 

Stona,  Marie  122. 

Stone,  M.  J.  74. 

Storck,  K.  2,  14/5,  17,  20/1,  60,  94,  107, 

121,  138,  142,  161/6.  228,  512. 
Storm,  Th.  117,  1.30,  265,  416,  465. 
Storoienko,   N.  J.  103,   1945,   201,  602. 
Stosoh,  A.  v.  99. 

—  J.  48,  279. 

—  U.  V.  99. 
Stoskopf,  G.  154. 
Stoy.  St.  81. 

Struchwitz.  M.  Graf  v.  55.  116. 
Strack.  A.  3/4,    19-21,  27,  229,   308-11, 
314,  832. 

—  H.  L.  24. 
Stränchernamen  29. 
StrafprozesB  346. 
Strafrecht  .345/6. 


1*61*8011611-  lind  H!iclH"«'i,''isl«»r, 


658 


Strakoaoh-OraiBmann,  O.  HA. 
Stralüund  67. 
Strumpfer,  Krdr.  M4. 
Strantz,  V.  v.   102. 

—  K.  T.  2,  40,  172,  229. 
Strassbarg  76,  85,  103,  351. 
Strassburger.  K.  II.  124/5. 
StraBsennamen  20. 
Straeiienriluber  M44. 
.Strastil,  Th.  v.  125. 
Stratz,  R.  142. 
Strauch,  Pli.  8.  234,  2.16. 
Strauroer,  K.  26. 
StraasB,  D.  F    ll.'t,  168,  182.  565. 

—  E.  139.  142,  t»00.  175,  «14. 

—  J.  16«,  374. 
-  R.    17.   88.   64.   126.  16.5/6,  170,  5(18, 

5l:i,  548,  .5.53. 

—  Saloinon  018. 
II.  Torney,  I.ulu  v.  124,5,  416. 

Struussberg  84. 

Strecker,  K.  17.  98.  107,  100.  110,  128. 
Uli,   161,  105,  447 

—  R.  12. 

Strehle,  R.  v.  120. 
Strehleniin,  N.  Kd)er  v    (Lenun,  N  )  97,      j 

118/9,  130/3,  151,    481,  465,  468,  479, 

552,  59Q. 
Streicher,  0.  40. 

fltreinz,  F.  46,  71,  110,  351.  j 

Streit  zwischen  Somnier  a.  Winter  S.'iO.      | 
Streitbersr,  W.  101. 
Streiter,  K.  11. 
Strenge,  K.  452. 
Stretton,  S.  S.  126. 
Strindbertr,  A.   lUO,  4.50,  563. 
Strinz,  Martha  140,  476. 
Strnadt,  Julias  .'Hl. 
Strobl,   K.    H.    14.5,  03,   115.   122,    130, 

1.50,  16S/0,  265,  272.  455,  475. 
Ströbel,  H.  Ifi,  138,  161,  475. 
Strömungen,    religiöse    n.    ethische    d. 

18.  Jh.  169.  534. 
Ströse.  K.  loo. 
Stroinberger.  Ch.  W.  7.  117. 
Stromer  v.  Auerb.ich.  H.    81,  377.  501. 
Strophenban  600. 
Strotman,  K.  E.  W.  130,  4(54 
Straver,  F.  W.  42,  290. 
Strunz,  F.  75,  00,  405. 
Struthius,  J.  74. 
Strycenski,  C.  60. 
Strzygowski,  J.  101».  5(i7. 
Stnbaital  29. 

Stubenmädchenlitteratur  93. 
Stubenrauch,  H.   134. 
Stuck,  F.  63. 
Stucki,  A.  151. 
Studemund,  W.  176. 
Student  (im  Roman)  56. 
Studenten  in  Uern  während  d.  17.  Jh.:l90. 
Stndentenfrage  47. 
Studentenlieder  111,  125. 
Studentenromiin  5(1,  127,  455. 
Studentensprache  276. 
Studententum  39. 
Studentin  04. 
Studium  d.  Aesthetik  244. 

—  akademisches  372. 
Studnicka,  A.  13. 
Stübner,  Fr.  W.  407. 
StBmckp,  H.  10,  55,  85,  111,  144,  147, 

158,  100,  192,  210.  480.  491,  502,  592. 
Stdrenberg  p.  Sterenbarch. 
StOtzerbach  104. 
Stummel,  Chr.  (Stymmelius,  Stymelioas) 

83,  293,  385. 
Sturgis,  J.  106. 
Sturm,  J.  118. 

—  u.  l>rang  144,   288,   458,    481,    .522, 
524,  574,  585. 

Sturmhöfel,  A.  159. 

Stuttgart  199.  203,  205/6,  352. 

Stutz,  U.  183. 

Stymmelius,  Ohr.  s.  Stummel. 

Suarez,  F.  405. 

Snchenwirth,  Peter  v.  354. 

Snohier.  H.  Iü3,  434. 

Sndermann.    H.    139,    150,    155,6,    428, 

455,  478,  491,  403/4,  501,  553. 
Sudhoff,  K.  3(52. 
Sue,  K.  4.55. 
Sftdekum,  A.  172. 
Sandenfall-Mythus  53. 
S&ren,  L.  125. 
S&ss,  A.  137. 

Satterlin,  L.  2,  23,  46,  49,  27S,  281,  333. 
Suhle  81. 

Jahresberichte  fflr  neuere  deutsche 


Rohr,  W.  83. 

Saltrtr-Oeblng,  B.  5«,  88,  U8,  IM,  8. 8, 

89«.  «08. 
Solicr.  A.  7. 

—  J.  0.  37,  244,5. 

Sophan,  B.  10.  88,  100,  187/8,  191/8, 
19«,  238,  290,  410.  558/9,  5«2,  57«, 
68u,  5>:9,  595,  598. 

Sbm,  Th.  124. 

Snter.  P.  51,  283. 

8at«rmel«ter,  K.  125. 

Sattner,  A.  O.  t.  1ü3. 
Barth»  r.  415. 

STOboda.  A.  lOO/l,  l«8,  631. 

Swanwick,  Anna  200. 

Swedenborg,  Em.  201,  2«2,  586. 

Sybel.  H.  v.  229,  889,  545. 

Symbolische,  das  2«2. 

Symbolismus  14,  «0«. 

Symons,  A.  65,  157,  16.5,  202. 

Sympathiemittel  24. 

Symputhische,  das  2.52. 

Synode,  Hornberger  370. 

Syntax  50. 

Syphilis  60,  848/7. 

Syrkin,  N.  176. 

Stanto.  E.  11,  588. 

Szoell,  L.  198,  571. 

Tachau  30,  206. 
Tafel,  E.  140. 
Tafelmuker.  Uarward  338. 
Tagebücher  70,  8(i.  98/0,  3.50,  393.  418/9. 

424  (b.  auch  Briefwechsel.  Memoiren). 
Tagesnumen  20. 
Tugliozi  (Opernkomponist)  163. 
Taine.  H.  13,  104,    171.   243.    260.   422, 

428,  430,  441.  538/9,  550. 
Talen.  J.  Q.  40. 
Talent  13.  259-60. 

„Talisman,  Der"  (Stoffgeschiobtl.)  56. 
Talma,  A.  S.  E.  76. 
Talvj,  V.  190. 
Tanera,  C.  100. 
Tannen,  K.  220. 
Tannhäuserlied  325. 
Tanz  20,  60,  166,  263,  312,  323. 
Tanzlieder  .329-30. 
Tanzspiel  73. 

Tanzwunder  zu  Kölbigk  54. 
Tappert,  W.  2(1. 

Turdel,  H.  54.  149,  209,  493,  614. 
Tarnowski,  St.  HO,  450. 
Taub,  H.  180. 
Taube,  J.  D.  103. 

—  T.  d.  Issen,  Helene  96. 
Taubert,  E.  E.  121. 
Taufe  22.  317. 

Tanfgesinnte      (Wiedert&uferbewegung 
in  der  Refonnationszeit)  82,  363,  .380/1. 
Tauscher,  F.  H.  182. 
Tavel,  R.  v.  454. 
Taylor,  B.  103. 
Technik  (k&nstlerische)  25.1. 

—  des  Dramas  271. 

—  Ich-  271. 

—  des  Romans  127,  271,  455. 
Teetz,  F.  21,  289. 
Taichmann.  A.  176. 

—  B.  «.  31. 

—  W.  75. 
Teiohner.  Der  ;{54. 
Teja,  Carmen  142. 
Telemann,  G.  Ph.  89.  511. 
Teil  sage  54. 

Telmann.  K.  455. 

Tetmayer.  K.  t.  62. 

Temming.  E.  30,  287. 

Tempel,  G.  179,  548. 

Tempeltey,  E.  147. 

Tendenz  in  der  Kunst  11.  17.  254. 

Tendenzdich  ung.  Politische,  in  Böhmen 

892 
Teniers.  Darid  d.  J.  584. 
Tennyson,  H.  Lord  148,  491. 
Teofanoff,  M.  110. 
Teplili  194. 
Teredellas  507. 
Tereni  404. 

Territoriaigftschiohte  384. 
Tersine  5:1.  6C8. 
Tesch.  P.  30,  60. 
Tetens,  Job    Nik.  584. 
Tetael,  N.  77,  3«5,  367. 
Tetaner,  F.  22,3, 50.  87,  90, 117,  31«,  S20. 
Tauber,  0.  161,  503. 
Teuerdank  72,  354/5. 
Teufel  23,  54,  318/9. 

Littaratnrgasohioht«.    XIII. 


Teafelsbriaf«  320. 
TenfeUbBadniiie  34«. 
Teatechar  Markar  571. 
Tawalaa.  U.  490. 
Tawaa.  V.  201. 
Tawt.  J.  175. 
TaxtbaarUilnag  274. 
Tattar  t.  Uaigar.  J.  75. 
Thaar.  A.  144,  196. 
Thalar.  Chriatlna  141. 

—  K.  ▼.  07.  MO,  182. 
Tkalkain  77. 

Thiüliafar,  F.  X   41.  140.  142. 

.Thalia.  Dantaoba*  .'iO-.\S. 

Tkanm.  A.  .121. 

Tbann  i.  E   898. 

Thaatar  (•.  aneb  Dnusa,  Ovar,  8alw«> 
apial.  SabnIkaaAdIa)  7Sj4.8h>9.  t4S-M, 
2«1,  a68-«0,  898-400,  477-521.  Ui 
Aaohaa  88,  158.  Baltiaaka  Ua4«  88. 
Banbarg  482/3, 504.  Barlia  lfia|t.lM|». 
.578.  Bragasehwalf  89.  159,  400,608. 
Biaslaa  489.  Brlsial  578.  Batopaat 
57.3.  Caaaal  158.  CAla  1.5».  Dortmaad 
1.59.  Draadaa  489.  DSssaldorf  145. 
Kgar.<i«0.  Rttarabarg  578.  Prankfart 
a.  H.  89,  168»,  400.  503/4.  Praakralab 
159.  FDrtb  1.59.  GAttiaffan  1.59.  Ban- 
barg 169.  HaaaoTar  158«.  Hildaabata 
399.  Karlsmba  159.  49Ü,  504.  Kra«a 
898.  Uaehatidt  599.  Uipaig  159, 
369.  LItanan  398.  Uadaa  433.  L&baak 
74.89.360.400.  Lasera  74.  MMabai« 
159.599.  MBnehaa  80. 159.  400.  Mtm- 
barg483.  Pari*  429.  8eb6abr«aa  160. 
Sobwattingaa  4U0.  Siattffart  169-80, 
505.  Tbann  i.  B.  398.  Trappa«  80. 
.198  Ulm  15».  Weimar  57«.  678. 
Warnlgaroda  89,  400.  Wien  159.182, 
399,  490,  494.  496/8.  6IX</5.  672,  «16. 
Wiaabaden  1580.  WUrsbarg  482.  .504. 
-Bau  177. 

-OesohichU  74,  89.  158-«^,  .199-40I». 
502/4. 

Kostüm  157. 

Kritik  156,  501. 

—  -Leute  504  5. 
-Publikum  206. 
-Rächt  166/7.' 

—  -Schale  IM,  500. 

—  -ZetUl  157,  608. 
Theden,  D.  142. 
Theale  71.  351. 
Tbainert.  H.  125. 
Themar,  Wernher  t.  382. 
Thementammlungan  :{3. 
Theodioaa  201. 

Theodor.  J.   1«,  109.  108,  267.  460. 
Tbeokrit  2«1. 
Theologia  dautsob  584. 
Tbaologia  182/3.  655. 

—  danUehe  3«2. 

—  katholische  182,  566. 

—  protaaUntisoha  182,  666. 
Thaorie.  ästhetischa  11.  24«.  962. 

—  der  KBnsta  24:1.  26S. 

—  TaiMntiacha  bO«.  818. 
Tbaoaapbie  169-71. 
Tbiala.  Ad.  58. 

—  E.  78. 

—  R.  25,  39.  297. 
Tbielemann,  R    29. 
Thialart,  M.  123. 
Tbiamonn.  A.  112. 
Tbiame,  F.  177. 

—  H.  P.  13.  62,  104.  439. 

—  K.  189. 
Tbiarry  491. 
Tbiköttar.  J    188,666. 
Thilly  650. 
Thimma.   A.  206.  «00. 
Tboda,  H.  15,  fl2/.1    186.  656. 
Tbolnck.  A.  297,  401. 
Tboma.  A.  114,  123. 

H.  «3. 

L.  (Soblamibl,  F.)  124. 
Tbamaa.  C.  208,  68S/S.  602. 
-^  Tb.  *.  Lothar.  R. 

—  W.  7«. 

--  ▼.  Aqaiao  405. 
'  -  Bartholiaa*  45«. 

—  T.  Lattich  349. 
Tbomaaius.  Chr.  241. 
Tkomsea.  W.  4«. 
Tbom  73. 
Tbr&ndorf.  E.  169. 
Tbudiohnm,  F.  8.1,  114,  383. 
Tb&riagan  3.  26,  61,  67,  120,  194. 

84 


654 


Personen-  und  Sachregister*. 


Thnmernit,  Abraham  376. 

Thumser,  W.  44,  305. 

Thurgau  22. 

Thurm   zu   Babel    oder   die   Kacht   vor 

dem  neaen  Jahrhandert  484. 
Thnrn,  E.  Payer  v.  191. 
Thnrzo,  J    81. 
Tiebe-Wiegand  188,  561. 
Tieck,  L.  103,  105,  158,  208,   2-27,   436, 

445,  479,  485,  487,  494,  500,  604,  H07, 

608-10,  612. 
Tiedemann,  Helene  124. 
Tiedge,  Ch.  A.  127. 
Tiedt,  E.  28. 
Tiefart  194. 
Tiegenhofen  52. 
Tielo,  A.  K.  T.  55,  116,  121/4. 
Tiere  im  Volksglauben  311,  319. 
Tiernamen  28/9,  334. 
Tiersage  571. 
Tierwelt   (in   der  Dichtung)   3,   23,  27, 

48,  56,  112,  605. 
Tille,  A.  201. 
Tillet,  J.  de  165. 
Tilly,  Feldmarschall  87. 

—  W.  S.  78. 
Timäus  327. 
Tirol  51. 
Tischbein,  W.  61. 
Tischhanser,  E.  170. 
Tissot,  E.  125. 
Titel,  W.  101. 
Tittmann  355. 
Tizian  459. 
Tobler.  A.  27,  330. 

—  G    91. 

Tod  in  der  Litteratur  56,  125. 

—  in  Volksglauben  u.  Brauch  312,  316/7. 

—  schwarzer  346. 
Toeppen,  B   73,  88. 
Tönnies,  F.  1,  223. 
Törring,  Agnes  482. 
Toleranzedikt,  österreichisches  378. 
Tolstoi,   I-.  Graf  11,  13,  110,  138,  155, 

174/5,  181,  427,  418,  450/1,  478,   528, 

544/5. 
Toltz,  Job.  293,  366. 
Tomaseth,  H.  154. 
Tombo,  B.  1Ü6,  113,  191. 
Tommasini,  V.  164. 
Tonkunst  270. 
Torau,  A.  154. 
Torchet,  J.  164. 
Torelli,  A.  15. 
Torgau  22. 
Torinns  379. 

Torresani,  C.  Baron  v.  139. 
Tortur  69. 
Torrund,  Jassy  142. 
Tosi,  T.  198. 
Totemismus  22. 
Totensitten  22. 
Totentänze  56,  72,  355. 
Touristik  15,  264. 
Tont  (englischer  Historiker)  330. 
ToTOte,  H.  142. 
Trabert,  A.  120. 
Trachten  20. 
Träger,  A.  121. 
Trajetta  507. 
Tragik  17,  267. 
Tragödie  17,  181. 

—  griechische  200. 
Trulles  411. 
Trampe,  L.  1,  224. 
Trapp,  E.  Chr.  37. 
Trarieux,  G.  56. 
Traub,  G.  63. 
Traudt,  V.  142. 

Traum  (nicht  Dichtung)  17. 
Traun,  J    v.  120. 
Trausoh,  J.  3,  2.30. 
Trautmann,  K.  70. 

TrautroannsdoriT,  Ferdinand  Graf  93. 
Trebiesch  16. 
Trebla,  C.  100. 
Treiohel,  A.  10,  288. 
Treitsohke,  G.  F.  144.  484. 

—  II.  V.  184,  229,   237,   431,  435,  442, 
556,  618. 

Trendelenburg.  A.  11,  180,  246.  551. 
Trenkner,  K.  31,  198. 
Trepplin.  G.  175. 
Tresoho.  8.  F.  436. 
Tressan,  Graf  456/9. 
Treytz-äaurwein,  Marx  339. 
Trier  67.  80. 
Trlesoh,  Irene  161. 


Trietsch,  D.  4. 

Triller,  Fr.  W.  412. 

Trinins,  A.  100,  194. 

Trinkgerät-Inschriften  28. 

Tristan  u.  Isolde  54,  360. 

Triumphus  Beuchlini  383. 

Troels-Lund  24. 

Troeltsch,  E.  90,  97,  182,  392,  555. 

Trog,  H.  158. 

Trojan,  J.  22,  24,  28,  100. 

Tröl,  Teja  Victns  v.  110,  451. 

Troll,  Eektor  101. 

—  -Borostyani,  Irma  v.  6,  173. 
Tropscb.  St.  125. 

Tropus  17. 
Trost,  A.  97. 

—  K.  61,  79,  169,  189,  536. 
Troxler,  J.  605. 
Truchsess,  Gebhard  71,  353. 
Trübner,  W.  63. 
Träbswasser,  J.  131,  151. 
Tschackert,   P.  77,   78/9,   81,    182,    229, 

365,  378. 
Tschechow.  A.  110/1,  451/2. 
Tschirch,  0.  129,  211,  462. 
Tschochner,  A.  302. 
Tschudi.  H.  v.  60,  62/3,  98. 
Tübingen  81.  210. 
Tümpel,  W.  351,  393. 
Tüngerthal,  E.  88,  .396. 
Türck,  G.  83,  87,  335. 

—  H.  12,  63,  106,  201,  259,  442,  582, 
585,  587/8. 

—  J.  B.  99. 

—  K.  Ch.  37. 
Türkei,  S.  190. 
Türkenlieder  395. 
Türkenschaaspiel  74,  359. 
Türkheim,  Lise  t.  196. 
Türler,  H.  70. 
Tüselmann,  0    83. 
Tumlirz,  K.  17,  52,  291. 
Tunnel  über  der  Spree  473. 
Tunnicias,  Anton  382. 
Tunstall  (Bischof)  349, 
Turgenjew,  J.  110,  438,  450,  452. 
Turnen  263. 

Turner,  William  349. 
Turnsprache  47. 
Turquan,  J.  96. 
Tuschlieder  27. 
Tychsen,  Adelheid  468. 
Tyndall,  Tb.  349. 
Tyrka-Gebell,  Stefanie  94,  127. 
Tzschachel,  C.  55. 

llbell,  H.  122,  181. 

Uckeley,  A.  80. 

Uckermark  22. 

Udine,  J.  d'  162. 

Uebelacker,  M.  50. 

Ueberbrettl  52,  161,  262.  265,  .505. 

Ueberhorst,  K.  16. 

Uebermensch  181,  523. 

Ueberproduktion,  litterarische  18. 

—  in  der  Lyrik  112. 
Uebersetzungen    73,    8S,    102-12,    115, 

130,  13S/9,  148-50,  152,  353,  .357'8, 
427,  469,  572,  578,  591,  608. 

„Uebertrittsbewegung"  (Los  von  Born) 
170. 

Ueberweg,  F.  178,  546. 

Uexkull,  J.  V.  96. 

Ufer,  Chr.  12,  331. 

Uhde,  F.  V.  63. 

—  W.  142. 

Bernays,  H.  74,  87,   105,   195,   210, 

360,  394,  441. 
Uhl,  F.  149-50,  153. 

—  W.  18,  111. 

Uhland,  L.  31/2,  96,  197,  205,  210-11, 
236.  287,  289,  328,  342,  383,  469, 
615/6. 

ühlhorn,  F.  182. 

—  G.  182,  370,  555. 
Uhlig,  G.  40. 
Uhlirz,  K.  68,  .342. 
Ukert,  Fr.  A.  301. 
Ulbrich,  M.  87. 
Ullmann.  M.  211,  618. 
Ulmann.  H.  99,  175. 

Ulrich.  Herzog  T.  Württemberg  852. 

—  Andreas  352. 

—  C.  27. 

—  H.  26. 

Ultramontanismns  169—70.  184. 
Umfragen  (Enqueten)  18. 
Umfried,  0.  1. 


Umlauf,  F.  44. 
Uramius.  Job.  L.  525. 
Undine  55. 
Ungarn  336. 
Unger,  F.  24.  69.  185. 

—  Karoline  118. 

Ungern-Sternberg,  Isabelle  v.  181,  554. 
Ungnad,  0.  155,  158. 
Unionsbewegung  401/2. 
Unitätsarchir  Herrnbut  403. 
Univerfität  Frankfurt  a.  0.  392. 

—  Giessen  403. 

—  s.  Schulen. 
Unkeuschheit  361. 
Unseld.  W.  27.  333. 
Unsittliche,  Das  265. 
Unterberger,  F.  S.  61. 
Unterfrunken  51. 
Unterricht,  höherer  40. 
Unterrichtslehre,  allgemeine  35/6. 
Unzelmann,   Friederike    160.    196,    200, 

578,  601. 
Urban.  E.  126,  161,  165/6,  228,  513 

—  H.  F.  212. 

—  M.  27,  81,  83.  133,  330. 
Urbänski,  A.  212. 
Urchristentum  261. 
Ursprung  der  Sprache  274. 
Urteil,  ästhetisches  253. 
Ury.  L.  57,  63. 

Useuer,  H.  19,   24,   308,   315,  320.  324. 
Usteri,  J.  M.  51,  283. 
Usthal,  A    110. 
Utopien  127. 
Uz,  ,T.  P.  481. 

Vadian,  J.  r.81. 

Vaganten  344/.5. 

Vagantenlieder  26. 

Vaihinger,  H.  181,  550,  554. 

Vajda,  E.  16. 

Valensise,  D.  M.  11. 

Valentin,  V.  9,  201,  237,  581,  588/9. 

—  N.  150. 
Valfyr  450. 
Valla,  Lorenzo  381. 
Vampyr  24,  56. 
Vampyrglauben  318. 
Vampyrsagen  in  der  Litt.  163. 

Van  dem  Eepe  (anonyme  Schrift)   376. 

Vancsa,  M.  47. 

Vandam,  D.  68. 

Vandervelde,  E.  15,  172. 

Vanselow,  K.  123/5.  142. 

Variete  94,  113,  161/2,  505. 

—  des  Geistes   168. 
Varietöstil  93. 
Varnhagen,  Rahel  211,  617. 

—  V.  Ense,  K.  A.  99,  175,  59.5,  610. 
Vauch'p,  Rob.  367. 

Vega,  Garcilasso  de  la  (deutsche  Ueber- 

setzung)  349. 
Vehse  redivivns  85. 
Vehsemeyer,  H.  97,  115. 
Veit.  F.  51,  283. 

—  Ph.  61. 
Veith,  H.  607. 
Veitstanz  48. 

Velde,  H.  van  de  65,  479. 
Velics,  A.  V.  40,  274. 
Veiten,  Magister  400. 
Vely,  Emmy  43,  142. 
Veme  s.  Feme. 
Vendramin,  S.  154. 
Venedey,  Jak.  618. 
Venedig  336. 
Vera  141,  177,  477. 
Veralitteratur  141,  477. 
Yeranus,  H.  99. 
Verbindungen,  geheime  170. 
Verbotene  Stoffe  117. 
Yerbrecheraberglaube  23. 
Verein  für  Volkskunde  310. 

—  germanischer  in  Breslau  6. 
Vereine  (volkskundliche)  20. 
Verhaeren,  E.  429. 
Verhalten,  ästhetisches  2öS. 
Verkehrsgrenzen  275. 
Verlaine,  P.  103/4,  435/6 
Verleger  93. 

Verlohren  193. 
Vernaleken,  Th.  9,  238. 
Verona  193. 
Verres,  P.  31,  288. 
Verrier,  Ch.  181. 
Verrohung  der  Kritik  156. 
.Vers,  romantischer  62. 
Versbau  274,  354. 


Porsonon-  und  Sachrogister. 


655 


VerHiehre,  s.  Metrik. 

Veras  112. 

Verwaltun|{,  prenBuiiflhe  175. 

Verworn,  M.  649. 

Veth,  .1.  e». 

Vetaehau  \li. 

Vetter,  B.  168. 

—  F.  133,  870.   «70. 

—  P.  81. 

—  Th.  \»,  fltt.  237,  ;t-l9,  403. 
VIoo,  O.  822    241.  244. 

Viebig,  Klara  h.  Cohn-Viebig,  Klara. 

VielÄ-Oririn,  F.  420. 

Vielhaber.  W.  170. 

Vielweiberei  380. 

Viereck.  L.  202,  433. 

Vierkundt,  A.  10. 

Vierordt,  H.  121. 

Viertel.  A.  ?0,  860. 

Viereeiler  27,  330,  832. 

Vigny,  A.  de  200,  4".l.  579. 

Vilar  y  Garcia,  D.  C.  18(J. 

VilluiiiB,  L.  14. 

Villard,  H.  00. 

Villers.  Ch.  de  613. 

Vilmar,  Aug.  304,  623. 

Vinci.  L.  da  Ö07. 

Vincke.  K.  v.  8(1. 

Violet,  F.  187. 

Viotta,  11.  (i,  03,  KW. 

Virohow,  R.  17«,  185,  203,  556.  502. 

Virgil  54,  106,  358.  .(33. 

Visoher,  F.   Th.  08,  106,  l:!2,  255,  442. 

—  R.  10(1 

Visconti  (Mailand)  350. 

Vitithnm  v.  Eckslftdt,   K.  K.  Graf  440. 

Vives.  Ludowicus  382. 

Vlenten,  C.  F.  van  119,  211. 

„Voces  catholioae"  V70. 

Vockeradt.  H.  31,  288. 

Vögele  15. 

Vfigelin,  S.  F.  454. 

Völderndorff,  0.  00,  17(5. 

Völkerpsychologie  222. 

Vogel  28,  333. 

—  A.  35. 

—  Barthol.  343. 

—  Oh.  D.  184. 

—  E.  100. 

—  F.  210. 

—  J.  63/4,  101,  103,  204,  ."»05. 

—  M.  12.5. 

—  Th.  106,  204,  .594. 
Vngelmann  20. 

—  A.  38. 
Vogl,  J.  N.  120. 
Vogler,  P.  180. 
Vogrinz,  O.  46. 
Vogt,  C.  21,  168. 

—  E.  206,  602. 

—  F.  10,  29,  101,  238,  334. 
•  J.  G    171,  Ö41. 

—  N.  479. 

—  U.  108. 
Vogtland  27,  81. 
Vohs,  II.  601. 
Voigt,  Cl.  125. 

—  F.  85. 

—  G.  14. 

—  Jeanette  t.  114,  411. 

—  0.  84,  388. 

—  Rektor  41. 

—  V.  4. 

Diederiohs,     Helene     124,    141 12, 

477. 
Voigtmann  G.  75. 
Voit,  C.  185. 
Volger,  F.  206,  598. 
Volhard,  J.  185. 
Volkelt  J.    11,    1.5,    1.53,   183,  230,  2.55, 

260,  265,  405. 
Volkmann    L.  .58,  62,  264. 
Volkmer.  A.  14.  32. 
Volksbildung  39.  45. 
Volksbräache,  religiöse  22. 

—  n.  Sitten  21/2.  311/2,  315/7. 
Volksbücher  .•}56;7. 

—  Wiesbadener  231. 
Volksdichtung  24/8.  460. 

—  erzgebirgisohe  27. 
Volkserzieher  173/5,  543. 
Volksetymologie  48,  277. 
Volksfeste  n.  kirchliche  Feste  20/1. 
Volksglaube  311,  318-22. 
Volkshochschulen  44,5,  296. 
Vo'kshymnen  125. 

Volkskunde  10-20,  284.  306-34. 

—  Aufgaben,  Ziele  und  Mittel  307/0. 


Volkiknnde  im  Allg&n  311. 

—  In  Höhmen  311. 

—  In  Brannsebweig  311. 

—  Im  Erzgebirge  311. 

—  In  den  Maraehen  811,9. 

—  In  Meoklanbarg  31  i. 

—  In  OberheiMn  311. 

—  n.  Philologie  :toH 

—  religiöie  .100. 
Volkikundilohe«  2St. 
Volkskunst  16,  .58,  266.  311. 
Volkslied  (s.  nach  Lied)  26  7,   72,  Hl, 

12.5,    100,  107,  :127-:mi.  .•|32,  .140.  8i8, 
3W5.  612. 

—  bistorlsehes  20.  320. 

—  n.  Rohale  26. 

Volkslieder  aas  der  b.tdisch» n  Pfalz  33». 

—  aas  Böhmen  330. 

—  «Qi  dem  Egerland  .CtO. 

—  aas  dem  Oeifeltal  :<.S0. 

—  aas  Oberschefflenz  83t)-30. 

—  »as  Sachsen  330. 

—  aae  Sohlesien  3:10. 

—  »iii  der  Schweiz  3:i0. 

—  einzelne  26. 

—  epische  866. 

—  jDdUohe  27. 

Volksliedersaramlungen    26,7,  236.  311. 
Volksliedforschong  327. 
Volkslitteratur.  religiöse  375 
Volksmedizin  24.  311/2,  313,322/3,332. 
Vrlksmnnd  134. 

Volksmusik,  Tiroler  27. 
Volkspoesie  17. 
Volksreime  28.  333. 
Volkaroroan  306. 
Volkssagen  ans  Pommern  25. 

—  aus  Postn  25. 
Vo1ks8chau!-piel  2.5/6.  155,  327. 
Volks-Poliillerpreia   156. 
Volksschriften  133,  470. 
Volksschriftüteller.  katholische  134, 47^ 

—  protesiantische  134,  472. 

—  weltliche  133/4,  470. 
Volksschule  287.  317  (s.  auch  Schulen). 
Volkst&nze  311. 

Volkstedt,  Schillerdenkmal  596. 

Volkstracht  311.  31K/7. 

Volksnnterricht  365. 

Volkswirtschaft  171. 

Volkswitz  27,  33(»,I. 

Voll,  K.  57. 

Vollert,  J.  .584. 

Vollmar,  G.  v.  176. 

Vollmer  U.  6.1,  288. 

Volta  52«. 

Voltaire.  F.  M.  A.  de  9.5,  103,  226.  800, 

400,  402,  410.  420,  436. 
Volz,  B.  »5. 

Vondel,  J.  van  55.  20<i. 
Vooys.  C.  G.  N.  de  53. 
Vorbeck.  F.  v.  142. 

Vorberg,  M    10,  02,  140,  1.50,  238,  416. 
Voretzsoh,  C.  .55,  328. 
g    |.>."^ 

Vorländer.  K.  >.I7.  178,  185,  .540,  ^6o. 
Vorieüungen  über  Aesthetik  and  dent- 

Bchen  Stil  234/5. 
VormArzliches  06. 
Vormeng,  K.  133. 
Vornamen  3. 
Vortragsahende  267. 
Vorwerk,  D.  133.  460. 
Voss,  G.  83,  203   385. 

—  J.  H.    114,   410.   418,  461.  .52«.  557, 
573,  606. 

—  R.  101.  148.  426,  447/8. 
Vossler,  K.  11,  69.  248,  251,  347. 
Vowinkel,  E.  181. 

Vrhovec.  J.  75,  362. 
Vrye.  Dietr.  360. 
Vulpinns.  Th.  83 
Valpius,  Christiane  194. 

—  Ch.  A.   128,  330,  460. 
Yoltarinns.  Panoratins  •iSt. 

Woog.  A.  49-50.  279,  282. 
Woohler.  E.  H.  4,5.  8,   11.  18,   18.  96, 
181,  169,  188.  245,  266,  4IS,  4«7,  659. 
Waokenroder,  H.  W.  61.  187.  207,  «0«. 
Wackernatrel,  Ph.  3öl. 

—  R.  74,  .337. 

—  W.  277. 

Wackernell.  J.  B.  187,  203,  359,  599. 
Waddington.  A.  85.  389. 
Waetiold.  W.  104.  145/«.  439.  485. 
WagenfQhr.  R.  852. 
Wagner,  Adolf  614. 


Wocaer.  AaUal«  »7. 
A«g.  8. 

Chr.  120 
K.  105.  «10. 
11.  28.  120.  142. 

-  II.  f.  «. 
J.  S4 

j!  J.  005.  Sil. 
J.  N.  »«. 
J.  T.  7. 
Klara  164. 

Rieb.  1635.  ftl.1-SI.  ~  II.  M.  M. 
115.  121.  165.  I«S.  174.  181,90».  919. 
244.  966,  271.  417.  499.  498.  484. 
488.  499-500,  608j«.  611/9.  697.  iUft, 
591.  PaastOofrrttraSO'i.  FUegwii 
Holunder  IA.V  Ukengriii  186. 
Msitiersinger  163,495.  Parsifal  106. 
Ring  de«  MibelangM  64,  106,  481. 
TannUaser  Ib5,  500.  Triatu  «. 
Isolde  106. 

■  Briefe  104.  517. 

-Krage  104. 

-Llttarator  518'4. 

•  Partei  514. 

-Uebersetzangen  K15. 

-Verein  (Bertin)  164. 

Siegfr.  5«.  16«.  509. 

W.  89,  29«. 
Wagnerianer  167. 
Wahl,  O.  88.  806  7,  673. 
Wähle.  J.  200. 

Wahner.  J.  2:1.  23.  81,  55.  90,  202,  988, 
824. 

-  J.  0.  127.  147.  451,5. 
Wahrheiten,  religiös«  167. 
Wahrmund.  A.  40/1. 
Waiblinger,  W.  115. 
Waitz,  Th.  549. 

Welch.  Chr.  W.  F   411. 

Joh.  0.  78. 
Waicker,  K.  184. 
Waldberg,  M.  Frhr.  r.  194.  209. 
Waldberger.  A.  183 
Walde.  Philo  vom  (Reioelt.  J.)  96. 
Waldeck,  F.  F.  17«. 
Waiden.  A.  T.  124. 
Waldhnfer.  A.  14. 
Waldis.  B.  56.  73.  ^55.  S»l. 
Waldseemailer  858.  :I84. 
Wall.  V.  115. 
Wallach,  0.  07. 
Wallasohek.  B.  67. 
Wallenstein  86.  888. 

im  Uede  896. 

-I.itteratur  888. 
Wallfahrtslied  380. 
Wallner.  Agnes  ISI. 

J.  301. 
Walloth,  W.  13».  475. 
Wallpach.  A.  t.  I2:{4. 
Wallsee.  H.  E.  lO» 
Walpurgis  21. 
Walsemann,  II.  43.  30:t. 
WalUr.  C.  k  9CK1. 

F.  1.5.  176. 

H.  45. 

J.  28. 

-  W.  323. 
W>lth«r,  C.  99,  61.  75. 

-  Bd.  74,  860. 
K.  194. 

0.  82. 

T.  d.  Vogelweide  460. 
Walt«.  O.  83.  396. 

0.  70.  350. 
Waltier.  H.  75.  989. 
Walt.  U.  32.  290. 
'  J.  A.  196.  671. 
WolMl,  O.  P.   9«.   119.   197,   143.  144, 
14«,  168,   907J8.   312.  464.  477.  488, 
808/8,  «II,  «14. 
Wanderer  «.  d.  SallgM  66. 
Wondkateckismas.  ZBrieker  879. 
Woagel.  E.  127. 
Wangemann  894. 
Waniek.  O.  4S. 
Ward.  A.  W.  338.  488. 

B.  St  Ph   909. 
Warmath,  K.  79.  94.  124. 
Womatsch.  0.  &5. 
Warnato.  M.  194.  594. 
Wameke.  P.  63.  1-34. 
Warnefried.  E.  9. 
Woreehaner,  A.  84.  387,8. 

Oeeellschaft  d.  Freand«  d.  WIm*^« 
sehaft«»  196. 


»r 


656 


Personen-  und  Sachregister. 


Wartburg,  B.  78. 
Wartenberg,  M.  551. 
Wartenburg,  C.  99. 
Wartenegg,  W.  v.  151. 
Waser,  A.  195. 

-  J.  H.  408. 
Wasianski,  Ch.  170,  550. 
Wasiliewski,  W.  v.  148. 
Wasner,  G.  142. 
Wasser,  Th.  17. 

Wasserblasen  als  Seelenbehältnisse  322. 

Wasserdämonen  24. 

Wasserkunst  2(54. 

Wassermann,  J.   17,  139,  142,  232,  268, 

475. 
Wasserzieber,  E.   31,  4B,  100,  129,  288, 

464,  561. 
Watt,  Benedict  v.  328. 
Wattelet,  H.  68,  341. 
Wattenbacb.  Cäcilie  116. 
Weber,  A.  171. 
-  Anselra  601. 

—  C.  J.  167. 

—  C.  M.  V.  98,  162.3,  196. 

—  F.  W.  117,  133,  469. 

-  G.  133,  170. 
H.  51,  283. 

—  J.  M.  38, 

-  L  3,  5,  15,  41,  77,  91,  93,  107,  109, 
114,  121/2,  127,  137,  139,  142.  154, 
168;9,  179,  205,  207,  211,  229,  533, 
617. 

-  0.  85,  388. 

-  W.  202. 

Lutkow,  H.  123,  127. 

Webster,  J.  609. 
Wechselbalg  317. 
Weckerling,  J.  43,  75,  303. 
Wedde,  J.  117. 
Weddigen,  C.  233. 

0.    1,   8,   13,  16/8,  23,  101,  106,  164, 
225/6,  260.  267,  272,  443. 
Wedekind,  Ch.  F.  (Koromandel)  87. 

F.  109,  112,  142,  151,  154,  449,  494. 
Wedel,  H.  v.  181. 

-  -Berard,  Gräfin  154. 
Weech,  F.  v.  100,  238. 
Weeden,  L.  L.  210. 
Weg,  M.  201. 
Wegehanpt  44. 
Wegelin,  J.  184,  222. 
Wegener,  F.  114. 

-  Ph.  46,  273. 
Wegner,  F.  124. 
Wegscheider-Ziegler,  Hedwig  43. 

Hildegard  99,  175. 
Wehnert,  Br.  288. 
Wehrmann,  Ed.  480. 
--  K.  300. 

—  M.  3,  229. 
Weichelt,  H.  174. 
Weichselzopf  317,  319. 
Weicker,  G.  53. 
Weida,  M.  v.  75,  361. 
Weidling,  F.  49,  51,  97,  281,  284. 

—  K.  86. 

Weidmann,  P.  482/3. 
Weidroannsspraobe  47, 

Weigand,  W.    14,  41,   61,  65,  104,  124, 
128,    151,    153/4,    168,   438,  501,   533, 
653. 
-  K.  237. 

Weigel,  A.  191. 

Weihnachten  21,  60,  314,  316,  318. 

Weihnachtspoesie  26. 

Weihnachtsspiel  73,  155,  327,  358/9. 

—  altdeutsche  25. 

"    Benedictbenrer  .■(59. 

Sterzinger  359. 
Weil,  H.  127,  456/7. 
Weiland,  P.  104,  438. 
Weilen,    A.    v.    7,   89,    138,    142,    144 

146/8,   150/1,   158/4,    157/9,    162,    20ü', 

233,  399,  480,  490,  495,  498,  503.  607, 

576. 
Weimar    95,   191,   194/5,   266,  418,  484, 

501,  694,  596. 
Weimer,  H.  3«,  293. 
Weinhaoh,  A.  W.  v.  401. 
Weineck,  F.  28,  283. 
Weingartner,  F.  16,  166,  267. 
Weinhold.    K.    10,   97,   112,   235/8,  310, 

468.  481. 
Weinmann  549. 
Weinrich,  0.  1.59. 
Weinsberg  3,  112,  210,  61«. 

-  Herrn,  v.,  ans  Köln  278. 

—  Weiber  v.  360. 


Weisbach,  W.  63. 

Weise,  0.   30,  34,  46,  48,  50,  86,  277/8. 

Weiser,  C.  104,  439. 

Weisfert,  J.  A.  138. 

Weishaupt,  A.  179,  550. 

Weiss,  A.  70,  113. 

E.  67,  338. 
--  J.  108,  446. 

N.  82. 
Weisse,  A.  157. 

Chr.  Fei.  412,  483. 
Weissenburg  80. 
Weissenfeis,    0.    30,    33,    36,    40/1,   44, 

172,  189,  204. 
Weisskunig  354. 
Weissl,  A.  181. 
Weisstein,   G.    85,    144,   157,    166,   203, 

212,  478(9,  502.  592. 
Weitbrecht,  C.  93,  1.55,  271,  499. 

K.    1,    16,    88,    92,    115/6,   121,    125, 

131,  133,  136/7,  139,  141/2,  155,   177, 

227,  267,  396,  468,  470. 
W.  14. 
Weiter,  C.  125. 
Weitkamp,  H.  37.  294. 
Weitling,  W.  176. 
Weitras,  E.  v.  (pseud )  480. 
Weizsäcker,  P.    68,   127,  190,  199,  205, 

210,  341,  555,  567,  573,  598,  600,  616. 
Welisch,  E.  156. 
Weller,  F.  181. 
Wells,  B.  W.  206. 
Welser,  Philippine  340. 
Weltanschauung  168-70,   263,  265,  272, 

533. 

—  ästhetische  11. 

—  antichristliche  168. 

—  antimaterialistische  169. 

—  deutsche  169. 

—  esoterische  201. 

—  katholische  169. 

—  materialistische  169. 

—  moderne  93,  168. 
romantische  605. 

Weltgeschichte  1/2. 
Welti,  H.  16,  158. 
Weltkirche  170. 
Weltkultur  170. 
Weltner,  A.  J.  163. 
Weltpädagogik  35. 
Weltrich,  K.  10,  132,  238,  469. 
Weltsprache  46,  274. 
Weltzien,  0.  125,  131,  134. 
Welzhofer,  H.  154. 
Welzl,  H.  67,  157,  338. 
Wenck,  M.  137. 
Wenckebach,  C.  131. 
Wendel,  H    123. 
Wendelstein,  L.  86,  392. 
Wendland,  A.  86,  393. 

—  0.  30,  135. 

—  W.  125,  172. 
Wendt,  G    44,  117,  304. 

—  H.  87,  392. 

—  J.  F.  D.  V.  86,  393. 
Wengerowa,  Sinaida  136,  149,  474. 
Wengg,  G.  207,  602. 

Wengraf,  R.  154. 

Wenisch,  J.  165. 

Wenix,  Kasp.  375. 

Wensler,  M.  337. 

Wentorf,  0.  18,  137,  146,  270,  474. 

Wenzelstein,  E.  v.  80. 

Wenzig,  J.  479. 

Werkshagen,  C.    78,   92,    170,  182,  555. 

Werkmann,  J.  153. 

Werle  68,  344. 

Werlich,  K.  596. 

Werneok,  0.  154. 

Werneke,  B.  31. 

Werner,  A.  87,  301,  394. 

—  H.  75. 

—  J.  29,  170. 

—  L.  2,  196. 

—  R.  165. 

—  R.  M.  8,  117,  125,  130,  138.  142,  146, 
188,  195,  233,  465,  475,  477,  489  91, 
572/3,  583. 

—  Zach.  193,  209,  414,  479,  483,  490, 
501,  606,  615. 

Wernher  455. 
Wernioke,  A.  300. 
Wernle,  P.  189. 
Werrd,  A.  W.  67. 
Wertgefahle  251. 
Wertheim,  Grafschaft  70. 
Wertheimer,  P.  123. 
Werthes,  Cl.  479. 


Werturteile,  ästhet.  257. 

Wesendonk,  Mathilde  517. 

Weser,  E.  A.  v.  d.  117. 

Wessenberg,  J.  H.  v.  182. 

Westen,  W.  zur  66. 

Westenholz,  F.  P.  v.  105. 

Westfalen  23,  29,  95. 

Westkirch,  Luise  141. 

„Westminster  Review"  4.33. 

Westphal.  .1.  70. 

Westpreussen  121. 

Wethly.  G.  109,  147-50,  152,  154/6,  207, 

494,  602, 
Wette,  M.  L.  de  114. 
Wotterau  80. 
Wetz,  W.  106/7,  228,  442. 
Wetzel,  J.  K.  411. 
Wetzlar  194,  198,  571. 
Wenle,  K.  2. 
W6vy,  L.   15. 
Weyde,  .1.  50. 
Weygandt,  W.  13. 
Wheeler,  C.  E.  149. 
Whitman,  S.  98/9,  425. 
Wibbelt,  A.  0,  125,  613. 
Wichern,  J.  H.  174.  543. 
Wiehert,  E.  130,  148,  480. 
Wichm.inn,  F.  134. 
Wichner,  J.  74. 
Wickede,  F.  v.  601. 
Wickenhngen,  E.  42,  59,  300. 

—  H.  12,  256. 
Wickhoff,  F.  583. 
Wickram.  J.  73,  355. 
Wider,  Ph.  Ehrenreich  401. 
Widmann,  A    479. 

—  H.  36. 

—  J.  V.  87,  128,  133,  137,  142,  148, 
192,  395,  469,  491/2,  552, 

—  M.  407. 

—  S.  31,  200,  2S8. 

—  W.  186;7,  593. 
Widmanstetter,  G.  68. 
Wiecki,  E.  133,  469. 
Wiedertäufer  82,  352,  380. 
Wiegand,  J.  137,  156. 

—  W.  173. 
Wiegenlieder  27. 

Wiegler,  P.  103/4,  107,  127,  137/8,  443, 
475 

Wiehe,  Charlotte  161. 

Wieland,  Chr.  M.  47,  100,  127'8,  231, 
410,  421,  424,  432,  439,  456/9,  481,3, 
525,  535,  550,  559,  579,  608.  Abderiten 
457/8.  Agathon  457  8.  Alceste  458, 
492.  Don  Sylvio  460.  Dschinnistan 
458,460.  Geron458.  Goldener  Spiegel 
458.  Idris  u.  Zenide  458.  Komische 
Erzählungen  458.  Musarion  457/8. 
Neuer  Tentscher  Merkur  601.  Oberon 
128,  457/8,  594. 

—  Iiudwig  484. 
Wielandsage  54. 

Wien  29,   51,   62,   69,  9.5,  191,  199-200. 

—  junges  03/4. 
Wienbarg,  L.  213,  620. 
Wiener,  L.  48. 

—  0.  125. 

Wienskowitz  24,  323. 
Wienstein,  F.  38. 
Wiesbaden  29,  194. 
Wiese  479. 

—  J.  37,  39,  296. 

—  L.  40. 

Wiesel  (Freund  Tiecks)  609. 
Wiesner,  J.  185,  189. 
Wiggers,  J.  09,  235,  239. 
Wilamowitz-Möllendorff,   U.  v.    8,    17, 

298,  574. 
Wilbrandt,  A.  142/3,  145,  148,  159,  267, 

416,  462,  552. 

—  Lisbeth  173. 

—  R.  173,  543. 
Wild,  C.  165. 

—  P.  74. 

—  S.  360. 

Wilda,  0.  109,  115. 
Wildberg,  B.  123,  128,  130,  143. 
Wilde,  0.  107,  157,  443. 

Wilde  .läger  (s.  auch  Wotan)  54. 

—  Jagd  23. 

Wildenbruch,  E.  v.  139,  143,  147,8, 
156.  183,  203,  418,  455,  478,  480,  491, 
501,  556,  502. 

—  Ernestine  v.  97,  148. 
Wildenbnrg,  E.  v.  71,  87,  351,  304. 
Wildenrath,  J.  v.  117. 

Wilder,  A.  C.  130. 


Personen-  und  iSuchre^iBter. 


657 


Wilhelm  I.,  deotsoher  Kuisor  592. 

—  II,  deuUoher  Kuiuer  TiS,  0«,  171, 
2«;),  502. 

—  I.,  König  ».  Wörttemberp;  .10«. 

—  V.,  Herzog  v.  liuyern  U.'tO. 

—  Herzog  v.  Bayern  37'). 

—  Uerzng  r    JQlicIi  71. 

—  Ton  Nasmin  314. 

—  Baltxer  8i». 

—  E.  20-2. 

—  F.  26,  115,  328. 

—  M.  107. 

—  0.  28,  884. 

—  P.  67,  118,  131.  153,  160. 
Wllhelml,  8.  88,  30«. 

Wilhelrolne    von    Kuyreuth   (Schwenter 

FriedriohB  d.  Qr.)  3!H». 
Wilhelmuthiil  in  TtiQringen   194. 
VVilke,  A.  1«9. 

—  K.  28,  3  13. 

—  K.  2J,   192. 
Wilken,  Fr.  230,7. 
WilkenB,  F.  II.  127. 
Wilkinson,  A.  99. 
Wille,  der  250. 

—  ü.  24,  45,  178,  323,  633,  518. 

—  J.  9,  238. 

Willemer,  Murianne  v.  196. 
Willen,  K.  201,  682,  586. 
WillenbücliBr,  J.  2üO,  678. 
Will  Um,  L    l.ta. 
Willraann,  0.  160,  182. 
Willomitzcr,  J.  135. 
Wi  In,  W.  G.  202. 
Wilm,  Küse  47. 
Wilma  119. 

—  E.  203,  591,  594. 
Wilpert,  A.  50. 
Wilsdorf,  0.  85,  390. 
Wilser,  L.  57,  172,  541. 
Wilüing  163. 
Wimmer  37. 

Wimpfeling.  J.  77,  81.  367,  883,4. 
VVirapft'en,  Baronin  v.  90. 
Winckelmann,   J.  J.  61.    187,  207,   221, 

230,  242,  245,  347,  409-10,  459. 
Winckler  (Th.  Hell)  487. 
Windel.  K.  32,  288,9. 
Windelband.  W.  108,178,189,223,546. 
Windholz.  J.  L.  100. 
Windhorst,  L.  176. 
Windischmiinn,  C.  J.  H.  605,  610. 
Winds,  A.  157,  160. 
Wingenroth,  M.  65,  184. 
Winioky,  0.  124. 
Winkelmann,  A.  35,  391. 

—  August  612. 
Winkler.  G.  62/3. 

—  M.  200,  204/5,  60O. 
Winmannus,  Nioolaus  382. 
W  inteler,  J.  38. 
Winter,  A.  0.  22. 

—  w.  im. 

Winterer,  K.  27,  181. 

Winterfeld.  A.  t.  146,    196,   203/4,  212, 

594/5,  619. 
Winternitz,  M.  9,  238. 
Wintersonnenwende  21. 
Winterstein.  F.  21,  23. 
Wintzingerode,  A.  Graf  v.  90. 
Winz,  h.  4,  186. 
Wippenfurt,  W.  375. 
Wippermann,  K.  176 
Wirklicbkeitskunst  262. 
Wirsung,  Chr.  73. 
Wirth,  A.  100. 

—  M.  165. 

—  R.  57. 
Wischer,  F.  94. 
Wisnar.  J.  303. 
Wissenschaft,  exakte  171. 
Wisser,  W.  56. 
WiUsen,  St.  13,  261. 
Witkop,  Ph.  112,  122. 

Witkowski,  Q.  8,  10  87,  93,  96,  144, 
156,  186,  191/4,  199,  231.  234,  238, 
394,  480,  4S4,  500,1,  583,  596i7. 

Witte,  H.  28. 

—  K.  24. 

—  R.  181,  654. 
Wittenbauer,  F.  133.  470. 
Wittenberg  61,  68,  73.  81,  838,9. 
Wittgenstein,  W.  Fürst  v.  114. 
Wittioh,  K.  85,  3S8. 

—  M.  26,  95,  121,  133,  142,  175. 
Wlttichen,  P.  175. 

Wittig,  G.  C.  171. 

—  W.  148. 


WItlroann,  C.  V.  1056.  ]52;i.  168,  l«t. 

—  II.   1(9.  147-50.   153.  |.'i7/8.  160,  163, 
199,  203,  208,  51.»,  602.  611. 

—  P.  2. 

Wittmer.  O.  45. 
Wittner,  0.  05,  121. 
Witz.  AppantalUr  87. 

—  K.  .CW. 

WitzbUtUr  6,  16.  931. 
Wltx-Ob^rlin.  C.  A.  7.5. 

Wladimir  IV.,   Wojwode  der  WalMbel 

8.50. 
Wlassak,  It.  13. 
WochenHcbriften  86. 
Wodan  .54,  I09. 
Wöhler.CordaU(  'ordDUParcgrina)  1 17. 

—  F.  97. 

Wfthrd,  Bauer  t.  82,  881. 
Wftifllin,  H.  6ii. 
Wölkerling,  W.  27. 

Woerner.  U.  83,  ISO,  197,  2Ul,  80«  447, 
653,  580,  589,  601. 

—  Pauline  141,  477. 
,WArterburh,  bnrsrhikosei"  276. 

—  der    deutschen    Rechtssprache   277. 
Wörlerhncher  47,  61.  277. 

—  orthographi^che  50. 
Wohlrab,  M.  10.5,6,  200,  441/2,  577. 
Wohlthat,  A.  287. 

Wolf  100. 

—  B.  147. 

—  Chr.  T.  684. 

—  Hugo  98,  120,  106,  424. 

—  J.  383. 

Wolfnrt.  K.  79  80,  374. 
WolfenbQttel  88/9,  558. 
Wolff,  A.  68. 

—  Chr.  Fr.  404. 

—  E.  1.5.   86    93,    129,    136,  145  6,  I-jö, 
189,  3fi2,  473.  484,5. 

—  F.  W.  149,  493. 

—  J.  133,  469. 

—  K.  106. 

—  M.  173, 

—  P.  182. 

—  Th.  22,  310. 

—  W.  37,  56,  94,  127,  231,  294,  455. 

—  T.  Todenwurth,  A.  80. 
Wolfgang  124. 
Wolfhart,  Bonifucius  374. 
Wolfram,  M.  118. 
Wolfsdorf,  E.  168. 
Wolgast,  H.  58,  135,  148.  472. 
Wolkan,   R.   26,   71,  86/7,  89,  852,  392, 

394  5,  401. 
Wolke,  Ch.  H.  229. 
Wollinger,  J.  33. 
Wollmann,  F.  50. 
WolmershauS'  n,  Chr.  v.  378. 
Wolrad,  Graf  ¥.  Waldeok  7o. 
Wolstenholme,  H.  J.  186. 
Wolter,  J.  42,  144/5.  195. 
Weltmann,  K.  L.  597. 
Wolynsky,  A.  L.  HO,  461. 
Wol/ogen,    E.    Frhr.   t.   106.    112,   139, 

151,   158,  161.  455,  494,  505. 

—  H.  V.  16,    158,    164,5,   418,  516.  602, 

—  Karolino  t.  602. 
Wordsworth.  W.  432. 
Workraan.  H.  B.  76. 
Worms.  K.  142. 

—  P.  41,  299. 
Wormsfcill.  D.  23. 

—  J.  152. 

Worp,  J.  A.  ,55,  206. 

Worpswede  03, 

Wortassimilation,    lautlich-begriiniehe 

277. 
Wortbedeutung  489. 
WortforBchung  8.  Etymologie. 
Wortgeographie  284. 
Wortstellung  M. 
Wortwitz  Ol-.'. 
Wotan  23,  325, 
Wotke,   K.  E   38,  43,  235. 
Wrangel,  General  ▼.  06. 
Wrede,  F.  Fürst  142,  177. 

—  F.  51,  283. 

—  R.  4.  175. 
Wrigbt,  A.  3.  130. 
Wrobel,  E.  .302. 
Wucher  372, 

WQlflng,  J.  E.  49-5*1,  27*.  281. 
Walker,  R.  193. 
Wnllner,  L.  161. 
Wünsch,  R.  27,  332. 
WOnsohe.  A.  86,  55,  112,  125,  131,  179, 
467,  550. 


Wlnsch*.  li.  78. 

WBrltemberr  3.  'M,  77,  696,'«,  690. 

-  K.  71. 
WOMk«.  V.  801. 
Wtft.  B.  L.  4S.  309. 
Walflkew.  E.  14.  8«S. 
Walir,  L.  113.  l«l. 

-  M.  B.  167. 
WoMt,  W.  7. 
Waad«r*r.  K.  aS. 

WaBdorharn,  ft  KuWa  9S,   US.  IM, 

9(16,  612,3. 
Woad^rllnh,  H.   20,  47,8,  SO.  ISt,  877. 

270,  281  2,  4«7. 
WunderlltUralar  75 
Wundt,  W,  46.  I6U.  178,  180.  281  88V. 

24.3,  2.55,    2728,  277,  546/7,  540.  MI. 
Wundtke.  M.  127.  454. 
Wunncbmann.   E.   18.S. 
Wnrro,  E.  232, 
Worms    Christian«  r.  598. 
Worih,  L.  105. 

Waribacb,  W.  r.  8.  111.  8SI.  2S4. 
WoitmMa,  O.  73.  81,  901, 86«,  877,  «VI. 
Wntk«.  K.  88. 

WyeliKraB,  J.  8«,  48,  804,  698. 
Wynekaa.  O.  45,  647. 
Wypiel.  L.  150,1.  49«. 
WyM.  D.  82 
Wytrhk,  J.  4. 
Wyt«wa,  T.  de  18,  187.  188.  431. 

Xaatippas  •.  8*ad*oa«,  f. 

Yarco.  Sada  161,  50.V 
York  T.  Warteobarg,  Uraf  2. 
Yaaie  le  Triste  45k. 
Ytenhut,  Lieobart  847. 

3Ubel,   E.    100,   147/8,   M&fi,    ISO,  161. 

478. 
Zabern  22,  82. 
Zaborowski  46. 
Zaobariae   Th.  24,  54,  323. 

J.  F.  W.  455. 
Zacher,  K.  235. 
Zadek,  J.  184. 

Z&hmnng  der  Wideripenstigea  ÖA. 
Zahlen  im  Volksglaabea  24,  320,  tSl 
Zabn.  E.  1.S9,  142,  101,  464.   ^ 
Zander,  R.  35. 
Zangemeister,  K.  9,  288. 
ZankoTic,  II.  29. 
Zapf,  h.  25, 
Zipp.  A.  142 
Zaincke,  E.  3. 

Fr.  237. 
Zauber  311.  320.  3-23. 
Zauberei  23,  69.  345  0. 
Sauberer  Cyprlana*  54. 

-  Virgil  54,  166. 
Zanberforneln  28. 
Zattberposse  479. 
Zebrnwski,  U.  102. 
Zeohlin,  II.    fU. 
Zedier,  G.  343. 
Zehroe,  A.  41 
Zeichensetzung  291. 
Zeichner  n.  Illaitratoraa  64% 
Zeidler,  J.  2,  55,  161,  288. 
Zeiger,  Tb.  102. 

ZelM,  H    117,  184. 
Zaiaiar  247,  856. 
Zeiai,  K.  98.  14«,  165.  490.  499. 
ZeisalK,  E.  188. 

Zeitalter  der  Eutdeckungea  888. 
Zeitbeatimmangea  2'.i. 
Zeitceiat  13. 

Zeitler.  J.  171.  198,  638/9. 
Zeitlexikoo  5 
Zeitlin,  I..   17« 
Zeitroman  1-29,  464. 
Zeitschrift   d.  Allg-  deateekaa  Spraeh- 
Tereios  279. 
fflr  denUoh«  Wortferaehaag  277. 
ZeiUchriften  20.  60.  831. 

-  für  Volktkande  310. 
Zeitscbriflenlitterator  3/4. 
Zeitscbriftenweaen  3. 
Zaitaarea  86. 

-  Braalauer  80. 
Stettiaer  8« 

St.  Petertbarger  8«. 
B.  WoobeaMbriftea  in  17.  a.  18.  Jk. 
393. 
Zeitnngadeataeb  50. 
Zeitnngsatager  844. 

Zeitangaweeen  (s.  aaeh  Preaae,  Pabli- 
tUtik)  5,  231,2. 


t)58 


Personen-  und  Sachreg-ister. 


Zelalc,  D.  105.  203,   Ul,  610. 
Zell,  F.  20,  311,  504. 
Zeller,  Ch.  H.  37. 

—  Ed.  546. 

—  G.  21. 

Werdmüller,  H.  379. 

Zelter,  J.  40. 

—  K.  F.  196,  570,  573. 
Zembrowsky,  M.  429. 
Zemmrich,  J.  48.  51;2,  285. 
Zend-Avestii  178. 
Zenger,  M.  126. 

Zenker,  V.  171. 

Zens,  A.  35. 

Zensur  103,  113,  157,  167,  343. 

Zenz,  W.  466. 

Zernin,  G.  96,  420. 

Zetkln,  Clara  173. 

Zeune,  J.  A.   236.  ' 

Zhänel,  R.  109. 

Ziegenlials  27. 

Ziegler,  B.  364. 

—  C.  128. 

—  Clara  161. 

—  F.  W.  479,  483,  494. 

—  Helene  171. 

—  Hieronymus  359. 

—  J.  48. 

—  K.  (Schriftsteller  d.  17   Jh.)  91. 

—  K.  488. 

—  L.  17,  164,  179.  267,  516. 

—  Th.  35,  39,  150,  171,  181/2,  296,  551. 
Ziehen,  J.  8,  292,  549. 

—  Th.  30,  35. 
Zieknrsch,  J.  85,  390. 
Ziel,  E.  18,  125,  270. 

Zieler,  G.  100,  107,  110.  141,  147-51, 
153/4,  158/9,  210,  444,  452,  491, 
493/4,  499. 

Zielinski,  Th.  487. 


Ziemann,  V.  186. 
Ziemssen,  0.  168,  533. 
Zigeuner  20,  48,  344. 
Ziller  126. 
Zillich,  H.  144. 
Zimbern  in  Italien  285. 
Zimmer,  H.  10,  38,  169,  238. 

—  (Verleger)  610. 
Zimmermann,  A.  36. 

—  Else  141. 

—  G.  185. 

—  H.  K.  376. 

—  M.  O.  59. 

—  0.  9. 

—  P.  89,  175,  399. 

—  R.  27,  241/2,  255,  330. 

—  W.  23,  38. 
Zimmert,  F.  1,  226. 
Zimroeter,  K.  60. 
Zimpel,  Helene  109. 

Zinck,  P.  19,  26,  40,  330,  376. 

Zincke,  W.  160,  50». 

Zindel-Kressig,  A.  22,  317. 

Zink.  B.  75,  362. 

~   Th.  22. 

Zinzendorf,  N.  L    Graf  v.  90.  402. 

Zionismus  172. 

Zipper,  A.  200,  206,  600. 

Zirbes,  P.  325. 

Ziso,  M.  A.  V.  142. 

Zitte,  Aug.  479. 

Zitterb.irth.  B.  504. 

Zivier,  E.  4,  25. 

Zlocisti,  Th.  58. 

Zobeltitz,  F.  v.  62,  66,  139,  142/3. 

Zöchbauer,  D.  388. 

Zöckler,  0.  182. 

Zöllner,  F.  8,  234. 

—  H.  166. 

Zois,  M.  A.  T.  142. 


Zola,  E.  11,  93,  104,  189,  246.  417,  427/8, 

436,  438,  448,  455,  499,  618. 
ZoUikofer,  J.  G.  412. 
Zollinger,  A.  103. 
Zolltarif  49. 

■  neuer  deutscher,  seine  Sprache  230. 
Zorn,  Ph.  9,  79,  175,  184,  239,  5{6. 
Zovitius,  Jakob  382. 
Zschalig,  A.  333. 
Zsohokke,  H.    103,  145,   245,  454,   483, 

485. 
Zschommler,  M.  120. 
Zschorlich,  P.  112,    121,   125,  155,  161, 

103,  165/6. 
Zuccoli,  L    18,  272. 
Zachholdt.  H.  117. 
Züge,  P.  49. 
ZOhlsdorff,  E.  37. 
Zürich  62,  164. 
Zamstepg,   J.   R.    125,   196,   204,   595,6, 

601. 
Znnftgebräuche  22. 
Zunftwesen  342. 
Zunkovi^,  M.  334. 
Zuschauer  156. 
Zttschneid,  H.  94. 
Zwehl,  H.  F.  V.  124. 
Zweig,  St.  104,  122,  124/5,  139,  437. 
Zwerge  23,  56,  318. 
Zweybrück,  F    136.  140. 
Zwick,  Joh.  293,  366. 
Zwier,  E.  90. 
Zwingli,  Anna  81. 

—  H.  71,  76,  82,  365,  379. 

—  Rud.  379. 

—  U.  230.  351. 

Zwölf  Artikel  dr  Bauern  von  1525  341. 

—  Nächte  313,  315. 

Zwyraann,  K.  s.  Goesch,  H.  n.  Kantoro- 
wicz,  H. 


Bemerkungen  für  den  Gebrauch. 


An  (lieser  Stelle  sei  aliermals  das  „Handbuch  zu  Litteraturbericliten"  von  J.  .lastrow 
(Berlin,  Gaertner  1891)  rühmend  genannt,  dem  die  technische  Einrichtung  sich  im  wesentlichen 
anschliesst. 

1.  Die  Disposition  ist  in  der  , Bibliographie"  jedem  einzelnen  Abschnitte  vorangedruckt 
und  im  „Text",  auf  den  allein  sie  sich  bezieht,  durch  Absätze  und  Sperrung  der  Stichwörter 
kenntlich  (s.  übrigens  Vorwort). 

2.  Die  fett  gedruckten  Zahlen  im  „Texte"  beziehen  sich  auf  die  Nummern  der 
Bibliographie. 

3.  Neben  den  Werken  des  Berichtsjahres  sind  nur  in  Ausnahmefällen  Schriften  des 
unmittelbar  vorhergegangenen  Jahres  besprochen.  Die  Litteratur  der  auf  das  Berichtsjahr  folgenden 
Zeit  blieb  durchweg  ausgeschlossen,  ausser  wo  es  sich  um  einzelne  Rezensionen  der  19UI  erschienenen 
Arbeiten  handelt.  Als  Jahreszahl  ist  zu  jeder  in  der  „Bibliographie"  und  im  „Text"  citierten 
Schrift  die  des  Berichtsjahres  (für  Bd.  13  also  1902)  hinzuzudenken,  insofern  eine  andere  nicht  aus- 
drücklich genannt  ist.  Wo  bei  Lieferungswerken,  Zeitschriften  usw.  Lieferungstitel  und  Bandtitel 
verschiedene  Jahreszahlen  tragen,  ist  der  letztere  als  massgebend  betrachtet  worden. 

4.  Das  Zeichen  i[]|  der  „Bibliographie"  schliesst  die  Rezensionen  des  angeführten 
Werkes  ein. 

5.  Ein  Verzeichnis  der  zur  Abkürzung  von  Zeitschriften-  und  Zeitungstiteln 
verwendeten  Siglen  findet  sich  am  Schlüsse  der  »Bibliographie".  Ausserdem  sind  folgende  Abkürzungen 
angewendet:  Hs.,  Hss.  =  Handschrift,  Handschriften  ;  hs.  =  handschriftlich;  Ms.,  Mss.  =  Manuskript, 
Manuskripte;  Vf.  =  Verfasser,  Verfasserin;   Jh.,  Jhh.  =  Jahrhundert,  Jahrhunderte. 

ü.  Im  Register  beachte  man  überall  Zusammenstellungen  wie  Bibliotheken,  Drama, 
Schulen,  Sprache,  Theater. 

7.  Die  Verweisungen  auf  frühere  Bände  enthalten  den  Jahrgang,  sowie  die  Zahlen 
des  Hauptabschnittes,  des  behandelten  Kapitels,  der  Anmerkung,  z.  B.  (JBL.  1899  II  6  :  122j  = 
(Jahresberichte,  11,6  N.  122). 

8.  Die  Adresse  der  Redaktion  findet  sich  am  Schlüsse  der  Vorrede,  die  der  Verlags- 
handlung auf  dem  Titelblatt,  die  der  einzelnen  Mitarbeiter  im  Inhaltsverzeichnis. 


Druckfehlerberichtisriniff. 


Teil  1:  Bibliographie. 

Die  Richtigstellung   von  Druckfehlern   in   Eigeuuamou  ist  z.  T.  aus  dem  Register 
zu  ersehen.  —  Es  muss  überall  heissen:  Nation  19,  statt  18. 


Seite  1,  N.  18:  Neue  Bahueu  (Wiesbaden)  13, 
S.  315-23,  384/8,  449-54.  —  N.  23: 
AZgB.  N.  22.  —  N.  28:  ZOG.  53, 
S.  90/4;  ALBl.  11,  S.  593. 

„       7,  N.  259:  NZ^t.  20,  S.  87/8. 

„      11,  N.  431:  Roncoroni. 

„  14,  N.  613:  A.  Mannheimer.  —  N.  623: 
R.  Weitbrecht. 

„  16,  N.  719:  R.  Weitbrecht.  —  N.  730: 
S.  91-104.  —  N.  731:  S.  399-400. 

„  17,  N.  755:  W.  L.  Courtney.  —  N.  772: 
F.  B.  Gummere.  —  N.  794:  Rosa 
Mavreder. 

„  18,  N.  805:  0.  Wentorf.  —  N.  834: 
PrJbb.  109. 


Seite  19,  N.  855:  AZg».  1902.    -   N.  870:  A. 

SchuUcrus : 
„     21,  N.  935:  R.  Reichhardt.  —  N.  970: 

1901,  N.  13/4. 
„     22,  N.  1000:    S.  110-35,    241-56.    — 

N.  1002:  Drawehner. 
„     23,  N.  1070:  ZOesterrVolksk.8,  N.  5/6. 

—  N.  1082:  A.  Bruuk. 

„  24,  N.  1106:  A.  Dezelsky.  —  N.  1113: 
BllPommerVolksk.  10,  S.  13/4,  30, 
85/6.  —  N.  1131:  BllPommerVolksk. 
JO,  S.  97/8,  1 13/5,  129-30,  145  7,  172. 

—  N.  1137:  MSchlesGesVoiksk.  9, 
S.  85/7.  —  N.  1138:  J.  Merhar; 
ZOesterrVoIksk. 


I 


660 


Druckfeh  lerberiohti  gu  ng. 


Seite  25, 


26, 
27, 


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112, 

N.  1150:  KBlVSbnbgLK.25,  S.  141/2. 

—  N.  1165:  ZOesterrVolksk.  — 
N.  1173:  Segen.  —  N.1178:  J.  Kuooi. 

—  N.  1192:   Rittershaus. 
N.  1242:  G.  Hassebrauk. 

N.  1250:  Hütejungenverschen;  (ib., 
S.  156/7.)  —  N.  1279:  S.  179-86.  — 
N.  1281:  S.  213.  —  N.  1293:  S.  10. 

—  N.  1300:  S.  54/8,  373/6. 
N.  1309:  0.  Jauker. 

N.  1363:  M.  Zunkovie. 
N.  1515:  M.  Evers. 
N.  1656:  W.  Wolff. 
N.  1720:  J.  Berger. 
N.  2074:  Ph.  Wegener.  —  N.  2093: 
JBGPh. 

N.  2167:  R.  Schroeder. 
N.  2226:  Linus  Irmisch. 
N.  2245:  F.  Seiler. 
N.  2308:  BGDS.  27.    —    N.  2322: 
0.  Brenner. 

N.  2371a:  A.  Dachler.  —  N.  2372: 
Th.  Gärtner. 

N.  2508:  F.  V.  Hornstein.  —  N.  2522: 
E.  Kraus. 
N.  3206:  ZDA.  46. 
N.  3266:    H.  Nohl,    D.  Leichen- 
predigten. 

N.  3281 :  10,  S.  270-390.  —  N.  3295  a: 
KBlVNiederdSpr.  23,  N.  4. 
N.  3314:    1517.    2.  Reihe,  3.  Heft. 

—  N.  3320:  J.  Haussleiter. 

N.  3324:  ThStK.  76.   —    N.  3343: 

ZKG.  23.  —  N.  3350:  S.  148-57. 

N.  3358:    M.  5,00.    —    N.  3375  a: 

E.  Sehling. 

N.  3449:  S.  220/3. 

N.  3475  a:  S.  278-301. 

N.  3521:    S.  251-322   des   Gesamt- 

Werkes.    2  Hefte  ä  M.  0,75. 

N.  3638a:  A.  Keysser.  —  N.  3645a: 

Euphuismus. 

N.  3698:  Tüngerthal.  —  N.  3705: 

M.  0,60.  —  N.  3707:  Theaterspiel. 

N.  3728a:  OberbayerA.  51. 

N.  3763  a:  F.  Strunz. 

N.  3936:  V.  Friseuberg. 

N.  3972a:  DThalia.  J,  S.  71-84.   — 

N.  3992:  ZPhK. 

N.  4073:  W.  Eberwein. 

N.  4165:  Mercure  de  France  44;  45. 

—  N.  4177:  E.  Margraf. 
N.  4207  u.  4213:  J.  Reiner. 
N.  4272:  Ges.  2. 

N.  4346:    DLZ.  23,   S.  3226/8.   — 
N.  4368:  R.  Tonibo. 
N.  4492:  A.  Nathanski. 
N.  4520:  T.  V.  V.  Tröl. 
N.  4566a:  C.  \V.  Peter. 


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„  149, 

„  150, 

„  151, 

„  152, 

„  154, 

„  155, 

„  156, 


„  158, 

„  159, 

„  160, 

„  161, 

„  163, 

„  164, 

„  166, 

„  167, 

„  170, 


N.  4598:  R.  Tombo. 

N.  4715a:  (=  N.  4776.) 

F.  Sauter.    —    N.  4863  und   4865 

gehören  hinter  N.  4898. 

N.  5301 :  K.  M.  Heidt. 

N.  5318:   Kw.  (Statt  ADB.) 

N.  5376:  F.  Grabe. 

N.  5413:  Deutsch  -  Böhmerland.  — 

N.  5147:  BerlTBl. 

N.  5516:   S.  695-705    —    N.  5527: 

S.  1710.  —  N.  5541:  Zweybrück.  — 

N.  5545:  Tag  N.  291. 

N.  5577:  H.Meyer:  ib.  110;  DMschr. 

1,  S.  784/5. 

N.  5635:  PrJbb.  110. 

N.  5651:    Hormayr.    —    N.  5666: 

Zweybrück.  —  N.  5681:  Helmpergers. 

N.  5772:  E.  Kraus.  —  N.  5779:  A. 

Heiderich.  —  N.  5801a:  (=N.6256, 

S.  139-49);  Rührstück.  —  N.  5802a: 

J.  G.  Rhode;  Palaeophron. 

N.  5839:  0.  Greulich.  —  N.  5842a: 

N.  611/5. 

N.5877:  VossZgB.  —  N.5890:  Briefe, 

Nachlese. 

N.5954:  W.  Boguslawski;  Biblioteka 

Warszawska.  —  N.  5971:  J.  Hart. 

N.  5990:  H.  Hart:  Tag  1901,  N  419. 

—  N.  5992:  S.  151;3.  —  N.  6017: 

DLZ.  23;   Nation  19,  S.  140/1. 

N.  6030:  Zukunft  39.  —  N.  6043:  H. 

Hart:  Tag  N.  225.  —  N.  6052:  LE.  4, 

S. 771/2;  L.  Schönhoff:  Tag  N.  57. 

N.  6066:    J.   Hart.    —     N.  6088: 

S. 611/2,684.—  N.6]06:  L.Wyplel; 

9,    S.  677-98;     10,    S.  159-80.    — 

N.  6111:  Bd.  11. 

N.6lI9:S.57-68.-N.6128:  H.Laube. 

N.  6196:    Zeit^.   31;      NDRs.   13, 

S.  551/3;  Schicksalsminiaturen. 

N.  6230:  S.  464/6.  —  N.  6253:  Euph. 

9,  S.  496/9. 

N.  6301:    Przeglad.    —    N.  6311: 

BerlTBl.  N.  462.    —    N.  6326:  L. 

Fulda. 

N.  6389:  NFPr.  N.  13491. 

N.  6417:   S.  198-239. 

N.6462:  BerlTBl.  1901.  —  N.  6497a: 

Girardi.  —  N.6511:  R.  Schlingmann. 

N.  6540:  Tag  N.  27. 

N.  6620:  G.  R.  Kruse.  —  N.  6625b: 

Tagliozi. 

N.  6653:  Laudin.    —    N.  6679:  S. 

Lehrs. 

N.  6696:  Decsey. 

N.  6741:    PrJbb,   HO,  S.  161/9.  — 

N.  6742:  2.  Aufl. 

N.  6831:  H.  Cardauns.  —  N.  6854: 

M.  0,40. 


Drnckfehlerberichtig'ungf. 


661 


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184, 

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188, 

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190, 

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192, 

„    193, 


„    195, 


N.  6878:  F.  Staudinger.  Seite  196, 

N.  6927:  ZPhP. 

N.7013:  Ad.  Harnack:  PrJbb.  —         „    197, 

N.  7ül9a:  Altruist. 

N.  7124:  II.  Cardauns.  „    198, 

N.  7190a:  M.  Ilobohm. 

N.7360:  2.  Aufl.  Mainz,  Kirchheim.         „  200, 

N.  7451:   K.  V.  Ilauviller. 

N'.7590:Tiebe-Wiegand.  —  N.7595:         „   201, 

S.  78-80. 

N.  7661:  6»,  S.  196-201.    ' 

Disposition :     Hechtolsheim ,     Ver- 

lobrcD,     Kaspar,     Filangiori.     — 

N.  7752:   Hd.  24  u.  26.  —  N.  7765:         „   202, 

(=  N.  7619,  Hd.  2,  S.  253-62.)   —         „   203, 

N.  7766:  S.  267. 

N.  7774:  Verlohron.    —    N.  7776:  „   204, 

Liechtenstein,  Petroczy.  —  N.7778:         „  208, 

Kaspar.     —     N.  7779:    Herzogin 

Louise,  —  N.  7792:  Bielschowsky. 

N.  7872:    fehlt    AZg».  N.  283.  —         „   209, 

N.  7907:  (=N.  7619,  Bd.  2,  S.  1-75.)         ,.   211, 

—  N.  7916:  Th.  Stettner.  —  N.  7928: 

Bielschowsky. 


N.  7955:  (=  N.  7619,  Bd.  1.)  — 
N.  7958:  VgL  N.  7778. 
N.  7998:  (JBL.  1899  IV  8d  :  2,  10); 
ZDPb.  33.  —  N.7999:  AZg».  N.240. 
N.  8019  and  8020:  T.  Carlylo.  — 
N.  8030:  Ferd.  v.  Saar. 
N.  8083:  Goedeke.  —  N.  8111: 
Bd.  2,  S.  271/3. 

N.  8117:  Entstehung,  Idee.  — 
N.  8131 :  N.  1/2.  —  N.8136:  S.  139-76. 
—  N.  8141 :  32  S.  —  N.  8144:  1902, 
N.  8.  —  N.  8157:  M.  1,00.  — 
N.  8163:  Faust  2.  Tl. 
N.  8183:  Ketschs.  —  N.8193:  Grass. 
N.  8214:  K.  Berger.  —  N.  8227: 
Göritz. 

N.  8250:  Bielschowsky. 
N.8416:  D.Entdeckung.— N. 8417: 
N.  2,  S.  151-67.  —  N.  8420:  histori- 
schen Werke.  —  N.8435:  A.  Braodl. 
N.  8436a:  H.  Cardauns. 
N.  8532:  Lehrgänge  73. 


Teil  2:   Text. 


Seite  314,  Z.  26  v.  u. 

„  411,  Z.  32  V.  u. 

„  475,  Z.  10  V.  u. 

„  476,  Z.  24  V.  0. 

„  479,  Z.    6  V.  0. 

„  489,  Z.  30  V.  u. 

„  496,  Z.  25  V.  0. 

„  502,  Z.  18  V.  u. :  und  sie  von. 

„  503,  Z.  14  V.  0.:  wiederhole. 


Hase  (statt  Hahn). 

Voigt  (statt  Voigts). 

Ludwig  Fränkel. 

Ludwig  Fränkel. 

(5769  a). 

früheren  ausführliche  Einleitungen. 

K.  F.  Hensler. 


.1 


JahrMberichte  f&r  nenore  destaehe  LittantnrgMcbioht«.    XIII. 


85 


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HerroBe  &  Ziemsen,  O.  m.  b.  H.,  Wittenberg. 


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BINDING  SECT.  FEB  2     1968 


^amtsüü^ri  '[■i'^:m;mii^i^ 


Z  Jahresbericht  für  neuere 

2231  deutsche  Hteraturgeschlchte 

J25 

Bd. 13 


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