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Full text of "Jahresbericht"

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Icrharl  uiid  die  Eleatischc  Schule 


(Eine  kritische  Vergleichung) 


P    0    H 


MAl(BlJRrr  y 


rrofes&or  Anton  Khrcnberger. 


BU  53        XL. 

7  lt02ST2        005       I 


lElrLleituLxigr* 

K«?alisnius  und  Itlealismus  sind  die  beiden  grossen  Gegeusätze,  welclie 
sich  durcii  die  ^anzf    Pliilosuidiii^  vuü  deijt  ersten  Anlangen  bis  herauf  zur 
neuesten  Zeit  Uiiidurchzieherj.  Sind  auch  die  Namen  in  der  antiken  Philosophie 
noch  nicht  ^^urhandea.  finden  wir  aucli  den  Ausdruck  ßealisinns  erst  in  der 
scbulastischen  Philosophie   und  da  im  Gegensatze   zvm  Nominalismus,  und 
die  Tennini  Idealismus  und  Idealist  ei*st  bei   Leibnitz  und  Wolff^)  und  da 
im  Gegensätze  gegen  den    Materialismus,   so  ist  doch   der  Gegensatz  der- 
selben ßo  alt  als  die  Philosophie  selbst.  Während  aber  der  antike  Idealii- 
lus  ganz  in  den3  Gegensatze  des  Denkens  icum    Wahrnehmen,  des  Begriff- 
ticiieü  zum  Sinnlichen,    und   in  der   realen    Bedeutung,   die   er  allein  dem 
mten  beilegt,  wurzelt ;   während  bei  ihm  die  Identität  des  in  bestimmten 
B^friffen  Gedachten  und  des  Seienden  an  die  Stelle   der  gemeinen  empiri* 
den  Ansicht,  welche  das  sinnlich  Wahrgenommene   für  identisch  mit  dem 
Si'ienden  hält,   tritt  \   wahrem!    dieser  antiken  Weltansicbt  eine  Trennung 
in  Seienden  und  des  Wissens    von    ilim,   eine   Gegenüberstellung    des  er- 
Unnenden  Subjekts  und  der   erkannten  Objekte,   eine  Unterscheidung  von 
Wngen  an  sich  und  ihren    Erscheinungen,    als  blossen    Vorstellungen  des 
wahruehmenden  Subjektes,   noch  fremd   war,  selbst   die  Untei^sucbung  des 
Ü^nkprozesses  als  einer   Tbatigkeit  des  denkenden    Wesens*  die  psycholo- 
ffäche  Seite  des  Denkens,  hinter  der  logischen  weit  zurikkblieb  und  daher 
mf  diesem  Standpunkte  auf  die  Metaphysik  keinen  Eiufluss  gewinnen  konnte  r 
Beruht  dagegen  Alles,    was    in  der    neueren  Philosophiei  wenigstens   von 
Itescartes  bis  auf  Fichte,    unter  die    Kategorie   des    Idealismus   gebracht 
werden  kann,  auf  der  Unterscheidung  des  Subjektiven  und  Objektiven,  auf 
r  Gegenüberstellung  des  Subjekts  und  der  Objekte,  auf  der  Anerkennung 
Unmittel barkeit  des  Wissens  des  Subjekts  von  sich  nud  seiner  Existenz, 
i  nur  mittelbarer  Erkennbarkeit  der    Objekte,  der  Dinge.  Versteht  man 

)  Wolffs  Peycbologia  mHonaUs  g.  36.  aqq,:  I des] i st &e  flietm tut,  ein i  nonn in i  idealem 

laniin  in  ftnirnftbaa  nostrii  exiBt4:iiliäm  conceamit  t  ad«oque  realem  mundi  et  eorpnruiu 

HiUutiftin  negint*  -^  Qaouiain  idealisUe  nomiiii  aniiiiae  exlRtenttain  admittunt,  corpus 

jTü  omikt  nonniii  in  »umemm    idearam  ejus  refernnt,    iileali^tae    moni^tae    vout  {anuni 

feUm  modo  ntbit^iiUa«  genai  admittUAt)  et  auimain  ptg  ante  immateriati  kabent. 


anter  Bealismas    die  Anerkennung  von  Dingen   oder  Wesen,  denen  unab- 
hängig von  dem  Sein  und  Denken  des  Subjekts  selbstständige  Existenz  zu- 
kommt, so  scliliesst  nur   der   Idealismus   Fichte's   diesen  Realismus  völlig 
aus,  alle  anderen    enthalten  mehr  oder    weniger   realistische  Elemente,  ja 
diese  tiberwiegen  in  einigen    dieser  Systeme  so  bedeutend,   dass  man  dar- 
über  ihre   idealistischen   Ztige  leicht    übersehen  kann.    Andererseits  lässt 
sich  nicht  verkennen,  dass  auch   der  Realismus,    ursprünglich  Empirismus 
sich  mehr  und  mehr  mit  idealistischen  Elementen  versetzt  hat,  so  dass  die 
Erfahrung  als  Produkt  zweier  Faktoren,  eines  subjektiven  und  eines  objek- 
tiven, angesehen  werden  müsse,    aber  durchaus  nicht  im  Sinne  von  Schel- 
lings  Identitätslehre,  in   welcher  den  Gegensatz  des    Realen  und   Idealen 
in  einer  höheren    Einheit,   dem    Absoluten,    au^^zugleichen    versucht  wird, 
oder  im  Geiste  des  HegePschen  Panlogismus,  nach  welchem  „die  unpersönliche 
(objektive)    Vernunft   (die  logische  Idee)   durch    ihr    Gegentheil,  das  ver- 
nunftlose Sein  (die  Natur),  hindurch    zur  persönlichen  .(subjektiven)  Ver- 
nunft (zum  absoluten  Getste)  wird."  Beiden  ist  das  Streben  gemeinschaft- 
lich, die  Erfahrung,  den  Schein  des  Wirklichen,  zu  begreifen,  kommen  aber 
zu  ganz  entgegengesezten  Resultaten,  so  dass  vom  Idealismus  „das  in  den 
Augen  des  Realismus    Unwirkliche    für  wirklich,    dagegen   das  in  dessen 
Augen  Wirkliche   für  unwirklich   erklärt  wird."  Was  also  ist  Wahrheit? 
Der  Idealismus  behält  als   das  einzige  Wirkliche  das   „Ich",  das  als  Ur- 
sache und  Wirkung  zugleich  (causa  sui)  gedacht  werden  soll ;  das  ist  aber 
ein  lebendiger  Widerspruch,    und  ein   solcher   kann  nicht  als  wirklich  ge- 
dächt werden.  Aber  es  bestätigt  ihn   ja  die   Erfahrung,  wenden  die  Idea- 
listen ein,  und    dadurch    ist   die    Einsprache    der    Logik    abgewiesen.  — 
Auch  das  ist  nur  ein  Schein.  Das  „Ich"  erweist  sich  als  eine  im  wirklichen 
Vorstellen  schlec^^thin  unvollendbare  Vorstellung,  da  sie  mit  der  Forderung, 
eine  unendliche  Reihe    vorzustellen,    behaftet  ist;   und    eine    solche  kann 
niemals  Thatsache  sein.  Der  Realismus  hingegen  setzt  als  Ursache  des  im 
Bewusstsein  schwebenden  Scheines  etwas,  zwar  an  sich  Unbekanntes,  das 
aber  ohne  Einsprache  der  Logik  als  wirklich  gedacht  werden  kann,  ja  so- 
gar als  wirklich  gedacht  werden  muss.   „Wie  der  Rauch  auf  die  Flamme, 
so  deutet  Schein  auf  Sein."  Mit  diesen   Worten  spricht  Herbart  am  präg- 
nantesten den  Schluss  aus,   der  uns  zwingt,  von   dem  Rauche  des  Scheins 
auf  die  Flamme  des  Seins   zu   schliessen,    allerdings  mit  dem  Seitenblick, 
dass  dieses  angedeutete  Sein  nicht  inner-,  sondern  ausserhalb  des  Trägers 
des  Scheines  zu  suchen  ist.  Die  Frage,  welche  der   beiden  Weltansichten 
die  richtige  sein  werde,  ist  damit  unzweideutig  gelöst. 

Die  ersten  Anfänge  des  Idealismus  finden  sich  bei  den  Eleaten ;  der 
Realismus  in  wissenschaftlich  vollendeter  Form  ist  in  der  Herbart' sehen 
Philosophie  ausgedruckt.  Damit  ist  das  Verhältnis  der  beiden  philosophischen 
Schulen  in  den  allgemeinsten  Umrissen  charakterisiert. 


I. 


Hei  den  Joiiiern  war  rlaj*  RfidlirfniK,  zur  Erklärung  des  Wechsels,  den 
^olioti  »iie  i^berHachlii^hsl**  Natarhetraciitung  aufwHJi^t,  ein  Bleibeudeü  auf- 
xai£U<*tten,  welches  man  als  Realgrimd  der  ErscheinungeD  aii^eheü  dürfe, 
smm  dimllicbeu  Bewussiseiii  gekommen.  Darum  ^ncliten  sie  das  ansehe] uende 
Vielt?  und  Ver>«cUbdeiie  anf  ein  gemeinsames  Etwas  zurückzuführen  und 
iiederam  daraus  herzuleiten;  aber  diese  ReductioLii-  uud  Ahleitangsver- 
Mehe  baiteii  ihre  grossen  Hchwierij^keiten,  Man  war  sich  des  Uberschweng- 
Kduso  Charakters  der  Aufgabe,  die  man  sich  stellte,  noch  zu  wenig  be- 
woflat,  uuil  grill  deshalb,  statt  sich  zu  beschränken  imd  mit  dem  Nächst- 
liegtüidi^o  zu  beginnen,  In  unerni essliche  Weiten.  Man  legte  den  ge werde- 
I  iiren,  wie  sie    sich  mit  ihrt^n  Bestimmungeri   der  Wahrnehmung  un- 

li..,,   .-.;r  darbieten,  den    Begrilf  des  Elemeutes^    des  Nichtgewordenen,  zu 
itrüude  und  erdac^hte^    da  das    Element   als   ein   bestimmtes    Qualitatives 
hfalls  mit  in  der  Lmwandluugsreihe    liegt  und    kein    Örund  vorliegt, 
ito  rÄ  dieses  ist  und   nicht  auch  ein  anderes  sein  konnte,  den  Begrilf 
E  «iinen  Stoffes,  des  unbestimmten   Bestimmbaren*    Wie  kam  jedoch  der 
-uyü  zur  ersten  Bestimmtheit?  Diese  Frage,  deren  Uruek  die  Joniar  noch 
^r  fühlten,  warf  HerakliL  auf»  und   beantwortete  sie  dahin,  dass  er  das 
ilen  Helbst  ab  die  Qualität  des  Stoffes    bezeichnet,  dasselbe  ak  allge- 
meines Grundgesetz  der    Welt  lunnteUte    und   den    im  Werden    liegenden 
'legtsiisutz  als  den  eigentlichen    Realgi'und  alles  Seins  und  als  den  Erklä- 
anUKgmud  alles    i4es€hehenä  bezeichnete.  Im  Werden  liegt  zweierlei:  ,,L 
\^Ms  jetzt  etwas  ist,  was  vorher  nicht  war  und  2,  dass  zwischen  dem  jetzt 
lind  vorher  Seienden    ein  gewisser    Zusammenhang    stattfiudet.  Wäre  das 
nicht,  so  wäre   nichts   geworden;  wäre  das  zweite  nichts  so  wäre 
gew^orden,  sondern  eiu  völlig  Neues  zu  dem  früheren  in  durchaus 
ioer  Beziehung  Stehendes  von  Aussen  hinzugetreten.*'*)    Wird  das  Wer- 
BU  noch  als    iib.sulutes   gefasst,    so    wird   damit    ansilriicklich    von  jeder 
aeren  uud  äusseren   Ursache  der  Veränderung  abgesehen  ;    vielmehr  soll 
iü  dem»  was  jetzt  istp   liegen,   dass  es*   im  nächsten  Augenblicke  nieht 
dieses  ist,  sondern   ein    anderes.    An    die  Stelle  von  A  soll  Nieht-A 
eUiu,  jedoch  so,  dass  der  Zusammenhang  zwischen  beiden  nicht  zerreisse, 
h,  A  darf  noch  nicht  ganz  aufgehört  haben,  wenn  Nicht-A  schon  einzu- 
ieleii  anföngt ;  also  in  Einem  Zeitpunkte  ist  A  noch  und  Nicht* A   schon 
d*  b.  S^sin  und   Nictitsein,   Aufhören   und  Anfangen   beisammen;  Mdrta 


•y  ^iMEaiirmAimj  pUlotoph.  Propftd« 


6 

xca  dti  tivcu  xai  fii^  elvat  sind  die  eigenen  Worte  Heraklits.  Kann 
wohl  ein  Widerspruch  mit  grösserer  Schärfe  ausgesprochen  werden,  als 
mit  diesen  Worten  ?  Ohne  Verzug  drängt  sich  der  Gedanke  auf,  was  in 
sich  widersprechend  ist,  das  ist  unmöglich !  Und  zwar  ist  nicht  von  einer 
subjektiven  Unmöglichkeit  oder  Unbegreiflichkeit  die  Rede,  dass  man  etwa 
von  einer  späteren  Zeit  und  einem  höheren  Scharfsinne  hoffen  könnte,  es 
werde  ihm  geliogen,  diese  Widersprüche  zu  lösen.  Nein,  was  in  seinem 
Begriffe  widersprechend  ist,  das  ist  schlechthin  unmöglich,  das  kann  nicht 
so  sein  oder  geschehen,  wie  der  es  denkt,  welcher  j^dessen  Begriff  in  sich 
selbst  widersprechend  denkt.  Ein  Ding  ist  ein  viereckiger  Kreis  heisst, 
dieses  Ding  ist  unmöglich,  ein  solches  kann  es  nicht  geben,  und  keine  In- 
telligenz wird  im  Stande  sein,  ein  solches  als  wirklich  seiend  zu  denken, 
und  keine  Allmacht  wird  ihm  Dasein  verleihen  können.  An  und  für  sich 
ist  jede  Bestimmung :  viereckig  und  Kreis  recht  wohl  zu  denken ;  aber  beide 
zu  gleicher  Zeit  einem  und  demselben  Dinge  an  ein  und  derselben  Stelle 
beilegen,  kurz  die  contradictorischen  Gegensätze  zu  einer  Identität  zusam- 
menfassen, das  ist  so  viel  als  ein  solches  Ding  für  unmöglich,  für  nicht 
seiend  erklären.  Ebenso  verhält  es  sich  mit  dem  absoluten  Werden.  Ein 
Geschehen  für  absolut  erklären  heisst,  einem  Dinge  Sein  und  Nichtsein 
zugleich  beilegen  oder  sagen,  .  ein  solches  Geschehen  ist  unmöglich ;  nir- 
gends in  der  ganzen  Natur  wird  jemals  irgend  etwas  absolut.^)  Diesen 
Widerspruch  in  seiner  ganzen  Schärfe  fühlten  die  Eleaten  und  drückten 
ihn  aus  in  den  Worten  : 

.    Ol  de  (poQOVYxai 
Kw<poi  Ofxwq  xvipXoi  te  Te^t^jidzeg,  äxpira  ^vJia, 
Olq  ro    nileiy  xai  ovx   elvai  r  avTOv   vevofAiÖrai 
Kov   ravTov,  jravteov   Si  xaXivxQOXoq   kört  xeJLtvSog, 

Weit  entfernt,  sich  mit  dem  Begriffe  des  Werdens  zu  befriedigen, 
fühlten  sie  sich  vielmehr  wegen  des  in  ihm  liegenden  Widerspruches  ver- 
anlasst, ihn  als  Erklärungsgrund  der  Erscheinungen  zu  verlassen  und  über- 
haupt als  wissenschaftlichen  Gedanken  aufzugeben,  mit  der  Begründung, 
was  sich  widerspricht,  kann  nicht  als  befriedigender  Ausdruck  des  Denkens 
gelten.  Kann  also  nicht  im  Begriffe  des  Werdens  oder  Werdenden  das 
Denken  Beruhigung  finden,  so  kann  dies  allein  im  Begriffe  des  Sein  oder 
Seienden  geschehen. M  Das  Seiende  allein  ist  Gegenstand  des  Wissens  ;  alles 
übrige  fällt  der  trügerischen  Meinung  anheim  (Vers.  104  sqq.)  Parmenides 
beschrieb  ausführlich,  wie  das  Seiende  zu  denken  ist,  damit  es  diese  Be- 
ruhigung gewähre  und  machte  dadurch  den  ersten  Anfang,  einer  wissen- 
schaftlichen Bearbeitung  der  Begriffe  zum  Behufe  einer  sicheren  onto lo- 
gischen Erkenntnis.  Zeno  unterstützte  ihn  kräftig,  indem  er  nachwies,  dass 
Vielheit  und  Bewegung  etwas  an  sich  Widersprechendes,  folglich  Undenk- 
bares und  Unmögliches  seien.  Ausgehend  von  der  Ueberzeugung,  dass   wi- 

•)  Fülleborn  Beiträge  zur  Geschichte  der  Philosophie,  6.  Stück,  V.  55. 


4er»prMhende  Bastimmungen  von   dar  Qualität  des    Seiandeti  fenigeUalten 
irerdeE  mUssteii,  vermochten  sie  jedoch  die   Hinweisttn^,    welche  der  Wi- 
denipritch  im  Begriffe  der  Veränderimg   für  die    Beslimmting  der  Veiiiitlt- 
nisM  des  äeieoden  enthielt,  nicht  m  erkennen,  und  sahen  sich  f.u  der  aus* 
weichenden  Annahme  veranlasst,  dass  das  Seiende  als  ^er  Veränderung  ab* 
lul  unr  heil  haftig   aufzufassen  sei.    Dadurch   blieb   auch  ihre  Speculation 
dem  engen  Kreise  der  Begriffe  des  Werdens,  des  Seins  und  des  Nichts 
btfangen    Da  sie  nun  weder  das  Werden  d>b.  dasaus  Sein  und  Nicht- 
besiahande  (Vers.  50  sqqOf  noch  das  blosse  Nichtsein   (Vern.  43)  als 
wahrhaft  Seiende  zu  Erkennen  vermochten,  so  blieb  ihnen  als  das,  was 
nur  das  reine  Sein  Übrig. ^)    Von  diesem    Sein   mussten    zunächst  alle 
rftdikate,  welche  den  Begriff  der  Veränderlichkeit  in  sich  enthalten,  also 
tehen  und  Vergehen,    Wachsen  und    Abnehmen,    Endlichkeit  und  Be- 
ichkeit  wie  Uneüdlichkeit  und    ünbe weglich keit  (Vers.  56  sqq.,  Vers, 
8fJ  wiq*),  sodann    aber   diejenigen,  welche  mittelbar    oder  nnmitlelbar  den 
iff  des  N ich t*ei enden  herbeiführen,  also  Vielheit  und  Mannigfaltigkeit 
rs.  7B  sqq.)  ausgeschlossen  werden.  Sonach  bestand  nur  das  reine  Sein 
1»  das  Eine  (Vers.  69)^  ausser  welchem  nichts  Anderes  für    in  Wirklich- 
«eiend  gehalten  werden  konnte,  an  welches  al^o  die  Erscheinungswelt 
ihrer  Vielheit  keinen  Anspruch  hatte   (Vers,  92  sqq.)  Aber  noch  immer 
Qrde  das  Denken,  das  nicht  geleugnet  werden  konnte,   dem  Sein  als  ein 
tea  gegenüberstehen,    und  die    Einheit   dpssalbeOj  welche  der  Begriff 
SeirUnach  ihnen)  fordert^  wieder  aufbeben*  Um  dies  zu  vermeiden,  setzte 
armenidcH  Denken  und   Sein  als  identisch  (Vers,  88  sqq.*)   Damit  schien 
3£Ugleich  das  Erkennen  (welches  er  vom  Denken  nicht  nuterschied)  die* 
Einen  Seinj*  zu  wahren.    Da  jedes    dem  Sein    beigelegte    Prädikat  die 
leit  desi*elben  aufbeben    würde,   so  nmsste   gezeigt  werden,    wie  trotz 
cUeaer  Hchwierigkeit  für  das  Sein  eine   Möglichkeit   erkannt  zn  werden, 

Phftudrn  war.  Dies  glaubte  Parmenides  durch  die  Identiflcirung  von  Den- 
i  und  Sein  zu   erreichen**)    Nicht  als  liätte  Parmenides  idealistisch  das 
►jeklivE  des  Gedankens  oder  Begriffes  ftlr  das  ausschliesslich  Reale,  das 
•|  StjUmiiell,  Üeftcbi(^1iN  der  griech*  Philü»ophie, 

'^  Piei«r  ÄnflA!ifiYin{|r    wideriprieht  Fr,  Eiuer    (Ueber  die  Lehre   tou    der  Kinhelt 
DeoketiA  und  Sein).  Er  nagt;    ^Bei  der  Itürfti^'keitr   unierer  N&chrkht«it    Über  dhm 
ZiUAmmmhmgB  mit  undereti  keitie^weg:R   kielit  £U  fassende  Stelle  mischt«  die  Sache 
hmvt  XU  enUchddi^ii  aeiu:  wahrächeinlirh  lAt  sie  wohl  kaum^  wenn  man  uMit  die  Worte 
itirtr  BedtHttang  will  de&  Äuast^blag    geben  laäueu  ,    *    -    .    ParmenideB    katf4    Siyu 
^irncbumg  des  Wcrde»^  zur  Behttuptmig  des  Eüieii  ungetheilten  Seiiui;    d/i^s  dies 
ili-ch  mit  deuj  Erkennen,    ward  bebauptel;    bewieaen    aber    wird  es  weder    uni    der 
dw  Sein«,    wekhes  etwa  nicht  erkennbar  wäre,    ohne   seibat  de«  Erkennen^  theil- 
so  peiti,  uuch  aus  der  Natur  des  Erkennen;?,  als  ob  dies  ohne  jene  IdenttUt  nicht 
beit  htite,  sondern  der  letzte  Grund   lautet:    titih  yccf  innv  ^  Itfroi  «i/u  x^^ii 
Stin  ist   nichü,  darum  ist  auch  das  Denken  nicht   ausaer  ihm ;  es  ist  also, 
'   fkm  äein.     Dies  ist  eine  Hfirte  der  Lehre^    aber    keine  lÜrkenntniüiHtheori« 
M^  des  Schlusssaues   ist  wenigstens  nl^ht   grüaaer,    als  die  allgemeiu  i;age> 
4cf  FrimiMse/' 


entspre  cbende  Objekt  für  Schein  gehalten,  sondern  weil  er  dem  Erkennen 
Wahrheit  zueignen  musste,  so  weit  es  auf  das  Sein  gerichtet,  und  dieses, 
ohne  des  Erkennens  oder  des  Denkens  theilhaftig  zu  sein,  selber  nicht 
erkennbar  und  denkbar  sein  könnte:  daher  setzte  er  Sein  und  Denken 
identisch.^)  Die  Eleaten  zogen  auch  die  nothweudigen  Consequenzen.  Mit 
dieser  Identificirung  des  Denkens,  nicht  des  gemeinen  sondern  desjenigen 
welches  Erkenntnis^  Bild  des  Seins  ist,  mit  dem  Sein,  muss  dasselbe 
gleichfalls  der  absoluten  Ruhe,  Unbewegliclikeit,  Abgeschlossenheit  theilhaftig 
gesetzt  werden,  d.  h.  der  Gedanke,  Sein  und  Wissen  ist  Eins,  muss  wahr- 
haft auch  der  letzte  sein.  Eine  weitere  Entwicklung  des  Wissens  kann  es 
ebenso  wenig  geben,  als  von  dem  Gefundenen  aus  irgend  ein  Erklärungs- 
versuch des  veränderlichen  Scheines  und  der  ihm  entsprechenden  Meinung 
möglich  ist.  Es  ist  daher  nur  consequent,  wenn  sie  die  Erfahrung,  die  ge- 
gebene Sinuenwelt,  nicht  bloss  als  Gegenstand  des  Nichtwissens  oder  der 
Meinung  verwarfen,  sonderu  sie  gerade  wie  einen  Gegenstand  behandeln, 
der  nur  der  Sprache  zum  Spiel,  zu  <riner  schmuckvollen  Dichtung  dienen 
könne.'; 

„Drom  sind  es  blosse  Namen, 
Die  Menschen  nur  aas  falschem  Wahn  erfanden, 
Wenn  hie  vom  Werden  und  Vergehu,  vom  Sein 
Und  Nichtsein,  von  Veränderung  des  Orts, 

Und  Wandelung  der  äussern  Farbe  sprechen."  (Fülleboru  Vers.  9  .'  sqq.) 
Ist  darin  nicht  ein  ganz  gesunder  Anfang  einer  richtigen  Metaphysik 
enthalten?  —  Allerdings,  aber  nur  der  erste  Anfang  oder  vielmehr  die 
Vorbereitung  dazu,  der  erste  Spatenstich  zum  metaphysischen  Gebäude. 
Herbart  war  es,  der  uns  ein  stattliches  Gebäude  vorführt,  einheitlich  im 
Stil  und  vollendet  nach  Aussen,  das  nur  im  Innern  noclr  mancher  Vol- 
lendung harrte.  Aufgabe  der  Metaphysik  ist  es,  die  letzten  Gründe  der 
Erscheinungen  zu  erforschen  und  die  eigentlichen  Realprincipien  der  uns 
umgebenden  Dinge  aufzusuchen  Es  sind  also  ganz  bestimmte  Bedürfnisse, 
an  welche  sich  die  metaphysischen  Forschungen  anschliessen.  Diese  Be- 
dürfnisse sind  gegeben  und  lassen  sich  nicht  wegdisputieren.  Dem  einmal 
in  Anregung  gekommenen  Naclidenken  über  den  Wechsel  der  uns  um- 
gebenden Erscheinungen  vermag  niemand  ohne  Weiteres  Ruhe  zu  gebieten. 
Die  Frage  nach  den  Ursachen  der  Dinge  ist  nicht  eine  solche,  die,  wie  bei 
Kindern,  ebenso  leicht  befriedigt,  als  angeregt  wird.  Freilich  regen  manche 
Erscheinungen  diese  Frage  weniger  an  als  andere;  viele  Menschen  beruhi- 
gen sich  bei  einer  höchst  oberflächlichen  Angabe  irgend  welcher  nächsten 
Ursachen,  andere  dagegen  nicht.  Soll  die  Metaphysik  den  Ansprüchen  an 
eine  Wissenschaft  im  strengen  Sinne  genügen,  so  muss  auf  dem  Wege 
eines  rein  discursiven  Denkens,  ausgehend  von  dem  allgemein  Bekannten 
und  unmittelbar  Gegebenen,  und  fortschreitend  von  da  zum  Unbekannten 
und  Gesuchten   eine   strenge  Herleitung    der   beabsichtigten    Erkenntnisse 

')  Brandis  Comnieutat    eleat.  I.  B. 
«)  Strümpell,  Geschichte  d.  gr.  Ph. 


rirkt  werden«  HIk  entsteht  dabei  nothwendig  der  Gednrike  nii  da»  „Sein^. 

tHe^en  Begriff  des  Sein,  dm  reinen  S^iri,  zmvBt  entdeckt  m  liaben,  ist  dan 

renh>iuHt  der  Eleaten,  In  der  Riclitunj^  finden  wir  Herbart  in  üeber- 

iiirng  mit  deiihHllten.     Auch  er  uinimt  den  Begriff  in  derselben  Ein- 

fÄcbbfit,    nur  im  UegenHatxe   gegen  das  Werden  und   gegen    das    relative 

tm^    aber  er  vtsrincliHirte    den  Ausdruck,    Äveiu  ist  diirchans*    „kein  realen 

IPrÄdikat,  d.  i    ein  liegritl    von  Ktwas^    was  m  dem  Begiiffe  einei*  liingüß 

IhituukümnK^i  koiiniö**,  welches   demselben  zn-  oder  abget*procUeu    werden 

|k«Vunt<^,    wie  andi.'re  Prädikate,   soiidera  es  bedeatöt   nur    die  Po.^ition  vcn 

|Ktwas.    weldie*    unabliHUgig    vun    allen    anderen  Uingen    selbständig    nud 

ibiH>lut  besielu.    üi}  dasü^  e^  dabei  t'i^r  immer  sein  Bewenden    liabt^ii   kanu; 

'b«Uung  Jsdili*rlithiu  ubne  jegticben  Vorbebalt  tles  WiecLeraulhebens.    „iJaa^ 

Ibü  m,  wie  Bi/nii[n*rle  zü  Camimforniiu    von    tler  fraiiitüsiKcben  Republik 

flip^    ^in  die  ^SoJine;    welie  denj,    der  feie   niclit  sielit*\^j     Wird  das  Sein 

hfuu  irgifud  Etwa«    bejabt,    m  wird  damit    am*ge8agt,    d^s  Seiende  bediirfe 

Ikttitufti  ander**!!  8lütifi[*urik!,  dei   e.s  trage,  Weder  in  einem  Denkenden,  iioeh 

'  ia  einem    anderen  seienden,    «wundern  es    stehe    an    sicli    selbst   fest.     Der 

Ausdruck  y, An— sieb     s^m"  tleutei  darauf  hin^  dass  mau  in  äeiuem  Denken 

für  d*8  Seiende  zwar  eine  trenide  Stiitif.e  gehaucht  babe^  sie  aber  babe  ver- 

aemeD  mÜssi^eM.  Dieses  AbsüluiseUen  irgend  triiies  Etwas  ist  keine  <iuaiilativt) 

ll4?düminu»g  des  Etwii»  selbst ^  oder  das  Sein  seltrst  i^t  nicht,  wie  die  Kleaten 

glaubt i-o; es gebüri  nicbtzuduniWas,  welcbe^ist;  es  ist  wederein  Attribut  nock 

t*in  Muduh  des  Stienden,  esgebiui  sfiUrilodalitittdesGedaukensJJiesePu^itiüU 

ah  abt»i)lute  ist  keiner  Venninderuug,  keiner  Steigerimg  läbig.  Man  kann  daher 

j  ayeb  Dicht  vmi  einem  melir  oder  weniger  sein  sineehen,  sundern  ein  l/ing 

^  M  uiitwetler  oder  es  ist  iiberliauiit  nielit,     Uibt    man  sieh  der  Vorstellnii^ 

\  bin,   üii  küünle  Etwas   in    bbberem  iirade   sein  als    ein    andere»,   so    wirvl 

[  bereit.«^  der    reine  Begriff   des  Sein  autgegeben   und  wird  als  ein  Prädikat 

gedadit.     In  diesem  Sinne    meint  Sidinj^ia,    dass  eiueru  Dinge   um  so  melir 

Ueaiilitt    zukomme,  je  mehr  Attribute  es  liabe.     So    konnte   die  Rede    von 

L  dimui  ena  realii^siinnm  entstehen,  desstsn  Essenz  die  Existen«  involviere, 

l  Dieser  Begriff   des  Sein  in   seiner   abstracten  Einfadiheit   ist    viillt,^ 

'  leer,  ist  l'oimla   für  ein  vt-rschwHiudenes  Subjekt.    Auf  iliese  Bestimmung 

fllline  Herbart  /iigleiidi  die  IJnteisuduiiig  der  logisdien  Foi m  der  Kxi.steu* 

tkliSiUEe,  welche  aussagen,  dass  irgend  ein  Vorgei«  teilten  kei»  blosses  Öedan- 

ketiding,    dass  es  im  tTi^jreutheil    wirklieli  sei.     Er-  zeij^te,   dass  in  sokbeu 

L  ^iJM^en,  wie:    Es  ist  A,  das  als  seiend  BeKeiditiete  iiiebt  zutällig  oder  nur 

•biti  b  Sprachgebi  audi  din  PrMikatsstelle  einnehme,  ihm  es  nidit  unTg^set^t 

I  werileii  könne  in  di*^   l'rtheilsfui'm  :  A  ist  seiend,  weil  dann  A  als  Sutijekt 

I  iiir  by|>otlie tisch  gesel/,t  wmileii  würde,  dass  es  vielmehr  in  der  Prädikats* 

il'-lle   gelassen    werden    iniisse     Wälirt*inl  in  der    gewohulicben  Form  dos 

Uitlidb  da«  Prädikat   beseliiäukt  ist   auf  ib-ii  Umfang  des  Subjektes,   ij4t 

f  Meff    wenn    das  Subjekt   ganz,  nnbestiinint   Meibt,    wie   dies  das  \Vr>rtdien 


*^  Zimmnmatm,  AinbrupikN^jpbie 


10 

^es^  bezeichnet,  der  Umfang  de«  Subjektes  keine  Schranke  mehr ,  ^^es  wird 
das  Prädikat  zu  einem  Begiifle,  dessen  Schranken  weggenommen  sind,  d.  h. 
die  Position  wird  für  unbedingt  erklärt''.*)  Nur  im  Denken  einer  Intelli- 
genz ist  diese  Position,  sie  ist  ein  Begriff  in  ihr  und  weiter  nichts.  Da- 
durch ist  das  Sein'  auch  vom  Wirklichseiu  und  Dasein  geschiedeu.  Die 
Wirklichkeit,  welche  dem  willkührlichen  Denken,  dem  Traume  u.  dgl. 
entgegensteht,  drückt  nur  das  Gegebensein  aus,  womit  noch  nicht  einmal 
ein  Dasein  ausgesagt  wird.  Das  Dasein  bedeutet  ein  Sein  in  einer  Reihe 
mit  Anderem,  das  auch  da  ist.  Wird  diese  aufgehoben,  so  verschwindet 
das  Dasein,  aber  nicht  das  Sein.  Denn  der  Begriff  des  reinen  Sein  enthält 
nichts  von  einer  Reihe  und  kann  also  durch  das  Aufheben  des  Daseins 
nicht  mit  aufgehoben  werden. 

Dieser  Begriff  des  absoluten  Seins  ist  nur  äusserst  schwierig  in  seiner 
Strenge  festzuhalten  und  so  leicht  zu  verletzen,  dass  schon  die  Eleaten 
wider  ihn  fehlten.  Zuvörderst  durch  den  Satz:  „Das  Sein  ist"  haben  sie 
die  absolute  Position  wieder  verlassen  und  haben  den  Begriff  relativ  ge- 
setzt; sie  hielten  das  logische  und  metaphysische  Sein  für  einerlei,  ihnen 
war  Sein  und  Wesen,  Existenz  und  Ding  dasselbe.  Sie  waren  im  Denken 
nicht  so  geübt,  um  sich  ein  Etwas  zu  denken,  ohne  es  auch  als  Seiend  zu 
denken ;  von  jedem,  selbst  dem  Gedankendinge  ist  bei  ihnen  der  Begriff  des 
Seins  unzertrennlich ;  das  Sein  und  das  Seiende  floss  bei  ihnen  in  Eins  zu- 
sammen. In  einer  zweiten  Hinsicht  fehlen  die  Eleaten  gegen  den  Begriti 
des  reinen  Seins,  der  absoluten  Position,  dadurch,  dass  sie  das  Denken  mit  dem 
Sein  indentificierten.  Die  absolute  Position  fordert,  dass  das  Sein  voll- 
ständig unabhängig,  also  auch  von  jedem  wie  immer  gearteten  Denken  un- 
abhängig sei.  „Das  Sein  als  solches  bedarf  der  Anerkennung  durch  das 
Denken  nicht.  Das  Sein  ist  nicht  vor  dem  Denken,  aber  es  bestünde  auch 
ohne  das  Denken".*)  Dazu  kommt,  dass  das  Denken  selbst  kein  Sein  ist, 
sondern  vielmehr  ein  Geschehen.  Allerdings  war  diese  Indentificierung  nur 
eine  Consequenz  eines  früheren  Fehlers.  Dadurch,  dass  bei  ihnen  Sein  und 
Wesen  in  Eins  zusammenfloss,  wurden  auch  die  Bestimmungen,  die  für  das 
Sein  gefunden  wurden,  auf  das  Wesen  tibertragen.  Da  der  ganz  abstracte 
Begriff  des  Seins,  wie  jeder  Begriff,  nur  einer  ist,  was  die  Eleaten  erkann- 
ten, so  galt  die  Bestimmung  der  Einheit  des  Seins  als  Begriff  auch  für 
das  Wesen,  für  das  Seiende  (Vers.  59)  Sie  konnten  nicht  anders,  als  alles 
Wesen  als  blosses  Sein  zu  denken;  und  wie  es  nur  Ein  Sein  gibt,  so  auch 
nur  Ein  Seiendes.  Sie  mussten  daher,  um  die  Einheit  des  Seins,  respective 
des  Seienden,  zu  retten,  das  Denken  mit  dem  Sein  indentificieren. 

Fragt  man  sich,  wie  es  möglich  war,  dass  sie  trotz  der  Thatsache 
der  Vielheit  der  Erscheinungen  die  Einheit  des  Seienden  zu  behaupten 
vermochten,  wie  es  ihnen  möglich  war,  diesen  Widerspruch  zu  ertragen,  so 
hat  man  sich  daran  zu  erinnern,  dass  die  Lehre  der  Eleaten  nichts  anderes 


*)  Herbart,  Metaphysik  II. 

*)  Zimmermann,  Anthroposophie 


11 


WVt  ali  die  bestimmte  und  entschiedene  Reactton  gegm  jede  Form,  worin 

.die  Lebre  vom    absoluten  Wo t den    auftreten  kann,    dass    also    die  üeber- 

iwng,  das  unwandelbar  Seiende  könne  nicht  vieles  sein,  während  schon 

[der  gcringBte  Versuch  der  Naturerklär ung  sogleich  auf  Vielheit  des  Realen 

I  fahrt,  niemanden  wundern  dürfe :     „Benn  jede  neue  Lehre,  die  sich  durch 

entgegenstehende   Meinungen   hindurch  fechten   will,    pflegt   anfangs   einen 

' hyperbolischen  Atisdruck  sicli  anzueignen*'")  Die  Eleateu  waren  durch  die 

Wideriiprache,  welche  in  der  Veränderung  lagen  und  durch  den  Umstand, 

dass   letztere   ab   die   Qualität  des   Seienden   von    Heraklit  angenommen 

wurde,  so  gebleudet,  dass  sie  den  Satz  des  zu  vermeidenden  Widersprnchas 

weit  Ober  seine  Gebühr   geltend  machten    und  zu  der  Behauptung  kamen  ^ 

jdlcfl,    was  «ich   widerspricht,  ist  nichts;    dass  sie   den  an   sich   richtigen 

Gedanken   von  der   ob]ektiven  Basis  seiner  Veranlassung   lost  rennten  und 

ittrch  den  Anfang  zu  einem    rein    subjectiven  Idealismus  legten,  der  in 

Welt  aich  immer  als  Fremdling  fühlen  muss. 

311t  welcher  8cliärfe  des  Oeistes  sehen  wir  dagegen  Herbart  diese 
fe  auseinanderhalten!  Er  sagt  ausdrücklich,  der  Begrift'  des  Seins 
der  absoluten  F^aijition,  wie  er  festzuhalten  ist,  ist  eine  blosse 
Abi^traction  und  völlig  leer,  wenn  er  nicht  bezogen  wird  auf  ein  Etwas, 
welches  ist.  Versucht  man  tlenselben  ohne  alle  Beziehung  auf  ein  be- 
stimmtes Wasi  zu  denken,  es  sei  also  nicht  Ä,  nicht  B,  nicht  C  etc,  alles 
Bestimmte  nicht,  m  ist  üiierbaupt  nichts;  es  wird  eben  das  Sein  auf  nichts 
btaoga),  e^  wird  der  Begriff  des  Sein  nicht  angewendet,  vom  Sein  also  ist 
giir  keine  Rede.  Sein  ist  niclits  ohne  Seiendes,  su  wenig  wie  Bewegung 
ohne  Bewegtes,  Sprachlich  kann  mau  allerdings  uiclit  umhin,  von  einer 
yttalität  des  Seienden  zu  reden,  und  i?a  gleichsam  die  Qualität  alö  einen 
Besitz  neben  das  Seiende  zu  setzen  oder  aucli  zu  sagen,  das  Seiende  hat 
eine  be^ntimmte  Qualität;  allein  in  Wirklichkeit  ist  e8  nicht  zu  trennen, 
siiodern  die  Qualität  ist  es  eben,  welche  ist  So  ist  wohl  der  Begriff  vom 
Seteuden  zu fesammen gesetzt  aus  den  Begiiff«^!»  vom  Sein  und  vom  Was,  das 
Seiende  h-elbst  aber  ist  nicht  aus  Sein  und  Qualität  zusammengesetzt,  sondern 
_ttt  stivng  Eins, 

Wie  ist  nun  die  Qualität  des  Seienden,  des  absulnt  gesetzten  Was? 
fh  um^H  i\t*T  Begriff  des  Seienden  aufj^^efasst  werden,  wenn  man  dasjenige 
daninii-r  denken  will,  was  seinem  walireu  Sinne  enispriclitT  damit  es  dem 
Begriffe  des  Sein,  als  dem  Begriffe  einer  unbedingten  unheschränkten  und 
nicht  zurückzunehmenden  d,  h.  altsoliitea  Position  angemessen  sei.  Darauf 
gibt  Herbart  ausführlich  Heseheid.  Die  Qualität  des  Seienden  muss 
ychlecbtliin  affirmativ  oder  positiv  gedacht  werden  :  ohne  alle  Relationen, 
die  der  Begriff  der  absoluten  Position  entschieden  zurückweist  und,  was 
tto  mittel  bar  damit  im  Zusairutsenhange  steht,  frei  von  Negationen,  da  ja 
Xaficren,  als  Gegentheil  des  Setzens,  nichts  anderes  heisst^  als  ein  Gesetztes 
löfheben,  also  nicht  setzen,  hm  Qualität  des  Seienden  muss  ferner  als 
«Alechlbtn  einfach,  ohne  innere  Vielheit»  ohne  innere  Gegensätze  gedacht 
da  sonst  die  Fehler  der  Negation    und  Relation   sich   cunmlieren 


wurden.  Die  Qualität  des  Seienden  ist  den  Begriffen  der  Quantität  d.  i. 
räumlichen  und  zeitlichen  Bestimmungen  unzugänglich.  Wollte  man  sich 
das  Seiende  als  ausgedehnt  denken,  so  müssten  sich  Theile  unterscheiden 
.lassen,  deren  jeder  die  absolute  Position  fordert,  was  aber  der  Annahme, 
das  Seiende  als  Ausgedehntes  zu  denken,  dem  Sinne  nach  nicht  entspricht. 
Würden  die  Theile  unauflöslich  verbunden  gedacht,  so  käme  man  in  den 
cumulierteu  Widerspruch  der  Belatiou  und  Negation.  Betrachtet  man  das 
Seiende  als  ein  Continuum,  mithin  die  Anzahl  der  darin  unterscheidbaren 
Theile  als  unendlich  gross,  so  hat  das  Sein  und  die  absolute  Position  gar 
keinen  Gegenstand;  sie  verliert  sich  im  Unendlichen,  da  sich  eine  Uubud- 
lichkeit  von  Theileu  nicht  erschöpfen  lässt.  Das  Continuum  ist  somit,  wenn 
auch  unter  Umständen  eine  unvermeidliche  Vorstellungsart,  doch  immer 
nur  öedankending.  Aehuliches  gilt  auch  von  den  zeitlichen  Bestimmungen. 
Ob  etwas  in  verschiedenen  Zeitmomenten  Anspruch  auf  absolute  Position 
macht,  hat  für  das  Was  des  Seienden  gar  keine  Bedeutung,  sondern  ist 
demselben  zufällig.  Das  Macheiuander  darf  so  wenig  als  das  Ausserein- 
ander  als  reales  Prädikat  des  Seienden  aufgefasst  werden.  Schreibt  man 
dem  Realen  Dauer  zu,  so  muss  ihm  eine  ewige  Dauer,  ohne  Unterschied 
der  Momente  zugeschrieben  werden,  so  dass  das  Aufhören  und  Wiederbe- 
ginuen,  wie  es  jeder  Zeitmoment  mit  sich  bringt,  ausgeschlossen  ist.  Der 
Begritt  der  absoluten  Position  lässt  es  aber  ganz  unbestimmt,  wie  viele  der 
Seienden  anzunehmen  seien,  und  es  bleibt  ganz  unbekauut,  was  als  die 
Qualität  des  Seienden  anzunehmen  ist.  Der  Begrilf  des  Seienden  ist  etwas 
völlig  in  sich  Abgeschlossenes  und  Selbstständiges,  „einer  in  sich  gerun- 
deten, in  allen  Theileu  sich  selbst  gleichen  Kugel*'  (Fülleb  V.  96)  ver- 
gleichbar, wie  die  Eleaten  sagten.  Er  sagt  über  etwas,  was  es  selbst  nicht 
ist,  gar  nichts  aus,  nach  dem  bekannten  logischen  Satze,  dass  negative 
Prädikate  nichts  über  den  Inhalt  eines  Begriffes  aussagen.  Und  doch  wurde 
auch  dies  von  den  Eleaten  missveistandeu,  indem  sie  meinten,  in  dem  Be- 
griffe des  Absoluten  sei  es  gelegen,  dass  das  Reale  negative  Bestimmungen 
enthalte,  wenn  es  etwas  nicht  wäre,  was  andere  Reale  wären.  Es  ist 
dies  derselbe  Irrthum,  den  wir  bei  Spinoza  finden  in  dem  bekannten  Satze : 
omnis  determinatio  est  negatio.  Es  wird  dabei  übersehen,  dass  diese  Ne- 
gation nicht  eine  Bestimmung  des  Wesens  selbst  ist,  sondern  blos  im  zu- 
sammenfassenden Denken  desjenigen  vorhanden,  der  die  Seienden  mit  ein:: 
ander  vergleicht,  sie  von  einander  unterscheidet,  und  in  dem  Gegenstande 
etwas  sucht,  was  er  nicht  findet.  Darum  war  der  Schluss  der  Eleaten,  es 
gebe  nur  Ein  Seiendes  nicht  gerechtfertigt  und  ganz  unbrauchbar ;  denn  es 
bestimmt  der  Begriff'  gar  nichts  darüber,  ob  es  nur  Ein  Seiendes  oder  deren 
mehrere  gebe.  Diese  Frage  lässt  sich  nur  dann  entscheiden,  wenn  man 
Rücksicht  nimmt  auf  das  Gegebene,  je  nachdem  sich  dieses  aus  einer  Ein- 
heit oder  Mehrheit  folgerecht  ableiten  lässt. 

Aber,  wird  man  einwenden,  was  helfen  uns  Begriffe  ?  Wir  suchen 
ja  das  Seiende  selbst,  nicht  wie  es  gedacht  werden  muss,  sondern  wie  es 
in  Wirklichkeit  ist,  zu  erkennen  ?  Wo  liegt  die  Bürgschaft,  dass,  wenn  wir 


ts 


I 


I 


aas  das  Reale  so  denken  müssen,  es  auch  so  besclmtren  sei?  Herbart  gibt 
ilarauf  ilie  Antwort.  Bei  einiger  IJeberlegnng  wird  klar,  dasg  diese  Frage 
als  ttob«»^rütidet  smrQckge\^iesen  werden  muss.  Znerst  gibt  der  Fragende 
ZE,  dass  der  Bec^riffd^^s  Seienden  anf  andere  Weise  ohne  Widerspriieli  nicht 
gf'dacht  werden  kann,  mid  nun  versiicbt  Rr  selbst,  das  IFndenkbare^das  in  skli 
"WMerffpreehende,  da«  Uiimrjgliclie  zu  denken.  Es  treten  die  alten  Vnge- 
reiratheiten,  welche  die  Elenten  .«^clion  zu  Jenen  üntersiiclurng^en  getrieben 
hatten,  wieder  anf.  und  treiben  noch  einmal  an,  den  schon  betretenen  Weg 
neneriUn^s  m  gehen.  Um  jene  Ungereimtheiten  ssa  vermeiden  wurde 
ja  der  BegiHfl'  des?  Sein  und  des  Seienden  so  gefasst,  wie  ihn  Herbart  mit 
jH^rtMiser  Gpijitesi^rliärfe  erörtert  hatte.  Wer  die8P  Begriffe  nicht  so  denken 
will,  mus.«*  narbwetKen.  dass  ^le  anders  gedacht  nicht  widersprecbeiid  sind. 
na«  aber  ist  unmöglich.  Es  ht  daher  ein  gtin%  UncrebUriger  Vorwurf,  den 
erbarl'schen  Mptajdiysik  njachh\  sie  habe  sich  znerst  den  Be* 
in  und  Seienden  ?Jirechtgemaclit  un<l  das  ftg-egebene  riarnach 
«irrlgiert :  im  Öepentheile  wnrde,  wie  es  die  Natur  der  Sache  verlangt, 
der  Beffriff  vom  Seienden  nacli  dem  Gre(}febenen  <torrigiert.  Der  Begriff  vom 
Sein  und  vom  Seienden  ist  kein  willkürlich  gemaditei-,  sondern  ein  durch 
«in  ßtmj^eriuentes  Henken  aufgedrungener.  Wer  ihn  anders  denkt,  denkt  ihn 
eben  nicht  scharf. 

Nai)  fragt  es  sich,  wie  so  es  komme,  dass  von  einem  und  demselben 
AttÄgangKpnnkte,  ans  dem  richtigen  HegrilTe  des  reinen  Sein,  der  absoluten 
Podtion,  wie  Herbart  sich  ausdrückt^  so  himmelweit  verschiedene  ResnU 
täte  mm  Vnrsclieine  kamen  ;  dass  die  Eleaten  zur  Erklärung  der  sinnliehen 
Erfahrung  nt*!ht  nur  nichts  beitnigpn,  sondern  im  Gegentheile  der  ganzen 
Well  der  sinnlichen  Erscheinung  die  wirkliche  Existenz  absprachen,  alle 
Erfahrung  verwarfen,  die  man  nnr  etwa  ssum  Spiel  in  eine  geordnete  Dar- 
stellung bringen  kann,  wie  der  Dichter  einen  mythologischen  Stoff  ans- 
schmuckt,  wälirend  Herbart  gerade  als  Aufgabe  seiner  Philosophie  hin- 
rtdUe,  die  Welt  der  Erfaliimng'  begieiflich  zu  machen,  und  diese  Aufgabe 
auch,  m  weit  es  in  ^^einer  Zeit  möglich  war,  löste? 

Die  Speculation  der  Eleaten  hatte  sich,  nachdem  sie  an  dem  rechten 
Wege,  der  zur  Qualität  des  Seienden  führte^  voriiliergegangen  war,  in  ei- 
neoi  migtu  Kreis  von  Begriffen  yerloren,  welchen  sie  nicht  zu  erweitern 
an-'  '  •  n  einzelne  Bestandtheilp  sie  nichl  genügend  auf  einander  m  be- 
sitz i  iixste.  Die  Eleaten  hatten  sich  in  diesen  Begriffen  so  festgesetzt, 
daiw  Rie  alles»  was  diesen  Begriffen  nicht  gemäss  war*  als  leere  Täuschung 
Tüfwarfen  und  lieber  von  der  ganzen  Erfalirung  Hessen,  als  ihre  Begrilfe 
aufzuleben.  Nachdem  Parmenidcs  die  Existenz  des  Einen,  Zeno  die  Nicht- 
exhstmz  des  Vielen  (nach  ibrei  Meinung!  erwiesen  hatte,  konnten  sie  nicht 
trotz  dejs  gegenfheili^pn  Scheines,  Diese  Consequenz  ist  es,  dieuuM 
iderung  einflössen  musi<,  so  dass  ihre  Philosophie  mit  Beeht  als 
^^Phnosophie  des  Charakters^'  bezeichnet  werden  kann»  f,ausgezeicbnet  durch 
die  EDtichiedeuhtitf  die  nur  den^euigeu  Namea   und  Werth  dm  Seim  2U* 


u 

erkennt,  was  allgemeinen  und  ewigen  Wesens  isf  >).  Sie  waren  ganz  un- 
zugänglich für  die  Fragen:  Ist  die  äussere  Natur  bloss  ein  veränderlicher 
unzuverlässiger,  eben  nur  zum  Spiel  der  Phantasie  tauglicher  Schein ;  wie 
kommt  es,  dass  dieser  Schein  gerade  zuerst  und  vornehmlich  uns  an  das 
Sein  zu  denken  veranlasst?  Ist  nicht  eben  gerade  seine  relative  Natur 
und  der  Umstand,  dass  er  sich  als  Relatives  hält,  ein  Beweis  dafür,  dass 
er  mit  einem  anderen,  was  wirklich  ist,  muss  im  Zusammenhange  stehen? 
Der  moderne  Idealismus,  wie  ihn  namentlich  Kant  und  Fichte  ausgebildet 
haben,  lässt  einen  solchen  Zusammenhang  des  Scheines  wenigstens  mit  dem 
vorstellenden  oder  denkenden  Subjekte,  also  doch  mit  einem  Realen,  fort- 
bestehen: Die  Eleaten  aber  schweben  mit  ihrem  Sein  ganz  in  der  Luft.*) 
Dass  die  Eleaten  den  ungeheuren  Contrast  zwischen  sinnlicher  Wirklich- 
keit und  ihrer  eigenen  ganz  isolierten  Gedankenrealität  ertragen  konnten, 
und  das  Ungebührliche,  wie  sie  die  Natur  behandelten,  nicht  fühlten,  lässt 
sich  nur  aus  dem  Umstände  erklären,  dass  das  Bild  von  der  Natur  nach 
»einen  Beschaffenheiten  damals  noch  zu  wenig  bekannt  war,  und  dass  sie 
von  dem  Zusammenhange  zwischen  Gründen  und  Folgen  noch  gar  keine 
oder  nur  eine  dunkle  Ahnung  hatten.  Damit  war  aber  das  Bedürfnis  nach 
einer  Naturerklärung  nicht  befriedigt.  Es  ist  nicht  Sache  des  Beliebens, 
ob  man  auf  eine  solche  verzichten  will  oder  nicht ;  die  metaphysische 
Speculation  darf  darauf  nicht  verzichten.  Wollte  sie  das,  so  gäbe  sie  sich 
selber  auf,  denn  sie  geht  ja  ihrer  Bestimmung  nach  lediglich  auf  eine  wider- 
spruchsfreie Naturerklärung  aus;  zu  dem  Zwecke  war  die  Annahme  des 
Seienden  gemacht.  Wäre  diese  Annahme  von  der  Art,  dass  sie  das  Gege- 
bene nicht  nur  nicht  begreiflich,  sondern  geradezu  unbegreiflich  machen 
würde,  so  müsste  sich  irgend  wo  ein  Fehler  in  die  Voraussetzungen  ein- 
geschlichen haben. 

Was  machte  nun  den  Eleaten  die  Natur  so  unbegreiflich?  Dies,  dass 
ihnen  das  Seiende  Eins  und  unveränderlich  war,  die  Natur  aber  Mannig- 
faltigkeit ued  Veränderlichkeit  darbot.  Eins  von  beiden  musste  also  ge 
leugnet  werden.  Besinnen  wir  uns  auf  den  Ausgangspunkt  der  metaphy- 
sischen Speculation,  so  können  wir  nicht  mit  den  Eleaten  die  Mannigfal- 
tigkeit und  Veränderlichkeit  der  Natur  in  Abrede  stellen;  ebenso  wenig 
aber  lässt  sich  an  der  Unveränderlichkeit  des  Seienden  etwas  abdingen. 
Rütteln  wir  an  diesem  Begriffe,  so  verwickeln  wir  uns  sofort  in  die  Wider- 
sprüche des  absoluten  Werdens.  Da  nun  der  Begriff  des  Seienden  nichts 
enthält  über  die  Frage,  ob  Ein  oder  mehrere  Seiende,  sondern  diese  einzig 
nur  im  Hinblick  auf  die  widerspruchsfreie  Naturerklärung  beantwortet  wer- 
den kann,  so  bleibt,  da  die  Annahme  Eines  Seienden  sich  zur  Erklärung 
der  Natur  völlig  unfähig  gezeigt  hat,  nichts  übrig,  als  diese  Vorausgesetze 
Einheit  aufzugeben,  nicht  die  Einheit  im  Seienden,  sondern  die  Einheit  des 
Seienden;  denn  Vielheit  des  Seienden  ist  durchaus  nicht  Vielheit  im  Sei- 


*)  Schwegler,  Geschichte  d.  griech.  Philosophie. 
*)  Strümpell,  Geschichte  d.  griech.  Philosophie. 


1» 


^P^den.  Pies  igt  auch  die  Äniialime  Herbart!^.  Aesmn  System  lUher  im  Qb* 
fdis&üte  zum  elftatischen  Monismus  als  Pluralismus  besEeidinet  werden  kann. 
Viellieit  im  Realen  unter  strenger  Fest liat tun g  der  einfachen  Qualität  des- 
itfbeii.  l>a«ti  kam  noch  die  Vielheit  de^s  Scheines,  und  er  schloss,  wie  viel- 
fach die  Veranlaisung  zur  absoluten  Position  durch  die  Erfahrung,  min- 
dast€lis  sbeoso  viel  der  Seienden  sind  anzunehmen. 

Je  abstracter  die  Philosophie  der  Eleaten  auf  diese  Weise  geworden 

war,  troi  so  emijfiiidlicfier  (orderte  die  veränderliche  Welt  doch  wieder  auf, 

di608§  ttßgeloste  Pn>bh  m  zu  lösen.  Daher  lässt  Parmenides  der  Lehre  vom 

^|SmD  noch  einen  zweiten  Theil:  T&  jt^oc  sö^txv  folgen,    der    als    Lehre    vom 

^■iichtüeienden  blos  hypothetisch,  vom  8taudpuukte  der   gemeinen    Meinung 

^Bpi^  mae  Erklärung  der  erscheinenden  Natnr  gibt  (Vers.  lOö.,  Vers  116,) 

^Pirniides  geheim  dabei  die  Absicht  gehabt  zxk  haben,  die  gewi^hnliche  Welt- 

Äuffaii*iung  der  wahren  wenigstens  ai^zunühern,  indem  er  ausführt,  wie  sich 

ioch  das  munlich  erscheinende  Matinigf altige  auf   einfache   und    in   allem 

jtt>ehsel  beharr**nde  PrinKipien  zuriiekfiUiren  lasse.   Die    zuvor   geläugnete 

ijLtur  wird  jetzt  als  eine  von  der  Sinneuwahrnehmung  aufgedrungene  That- 

*ieder  eingeführt,  freilich  unter  dem  Vorbehalte,  dass  ihr  Sein  und 

Wahrheit  nicht  zukomme,*)  Dadurch  wurde  in  die  Pliilosofdiie  eine  höchst 

i^'htifiTO  rnterscheidunp:  eingeführt.  Die  Eieaten  waren  die  ersten,  welche 

nen  deutlit^hen  Unterschied  zwischen  Wissen  und  Meinen    machten.    Nur 

Abm  Sefende  kann  gewusst  werden,  nicht  das  Nicht  seiende. 

Alle  Begriffe  also,  in  denen  der  Widerspruch   des    Seins   und    Nichts 

^^fkinü  enthalten  ist,  fallen  in  das  Reich  der  trügerischen    Meinung,    geben 

^ftbür  k^ine  Erkenntnin,  In  diesem  Sinne  ist  ihre   Kosmologie  aufzufassen. 

^■o  richtig  es  i«t,  dsss  man  von  demjenigen  nicht    wirkliche   Wissenschaft 

^ftfiutse«  was  man  nicht  in  widerspruchslosen    Begriffen    zu   erkennen    ver- 

^^Oge,  und  so  nothwendig  es  ist,  diesen  Unterschied  aufrecht    zu  erhalten, 

«■o  lange  und  m  weit  man  nicht  im  Stande  ist,  seine  Mein  untren  l^ber  diese 

mi^T  jene  Frage  zn  ein^^m  wirklichen  Wissen  zu  erheben,    so  wurde   doch 

gerade  diene  Unterscheidung  tiir  die  Eleaten  zum  Verhängnis,    da  sie  aus 

Mi«sv*»r»taiid  glaubten^  e^  läge  in  der  objectiven  Natur  der  veränderlichen 

Celt,  da«s  «ie  nur  ein  Gegenstand  des  Meinens  sein  könne. 
Man  dachte  daher  gar  nicht  daran,  dass  die  in 'der  Veränderung  lie- 
nAm  Widersprüche  auflösbar  sein  können,  und  konnte  sich  deshalb  auch 
gÄf  nicht  bemühen,  Wege  zu  deren  Auflösung  aufzusuchen*  Man  begnügte 
Mich,  den  WiderstJruch  dadurch  zu  vermeiden,  dass  man  das  Heiende  von 
tl#>iD  Werdenden,  das  Wissen  vom  Meinem  trennte,  und  allen  ursächlichen 
Zttwmmenhang  zwischen  beiden  aufhob.  Nun  aber  ist  es  gerade  Ziel  des 
iii©U|>hysi?chen  Denkens,  die  Möglichkeit  zu  begreifen,  wie  sich  aus  dem 
Seieodttii  ein  Geschehen  und  Werden  ableiten  lässt,  oder  das  zum  Wissen 
n  bri»g«n,  was  jene  als  trügerische  Meinung  bei  Seite  Hessen, 

In  di€«em  Sinne  hat  Herbart  seine  Aufgabe  aufgetasst,  und  der  durch- 


*)  Sohwtfliri  GtiCliiälita  d.  gr*  PL 


19 

dringende  Scharfsinn,  die  ausgebreitete  Gelehrsamkeit  und  die  kraftvolle 
Entschiedenheit,  welche  selbst  seine  Gegner  an  ihm  in  vollem  Masse  an- 
erkannten, führten  ihn  zum  ersehnten  Ziele.  Aber  nur  dadurch  ist  ihm  die 
Lösung  dieser  Aufgabe  gelungen,  dass  er  unverwandt  seinen  Blick  darauf 
gerichtet  Hess,  ilie  Erfahrung  zu  begreifen.  Er  hielt  sich  also  einerseits 
die  Erfahrung,  andererseits  die  Bedeutung  des  Ausdruckes  Begreifen  vor 
Augen.  „Die  Erfahrung,  das  Positive,  einerseits,  die  Begriffe,  das  Apriorische, 
andererseits  bildeten  die  Faktoren,  als  deren  Produkt  seine  Metaphysik 
hervorging."^)  Dabei  fand  er,  dass  eine  unbefangene  Betrachtung  der  Er- 
fahrung und  die  Verdeutlichung  derjenigen  Begriffe,  durch  welche  das  er- 
fahrungsmässig  Gegebene  aufgefasst  wird,  das  Bedürfnis  einer  wissen- 
schaftlichen Ergänzung  und  Berichtigung  erwecke  und  auf  eine  speculative 
Behandlung  derselben  zum  Behufe  eines  weiteren  Fortschrittes  der  Ei^ 
kenntnis  hinführe.  Er  brachte  daher  die  verschiedenen  Formen  des  erfali- 
rungsmässig  Gegebenen  auf  diejenigen  Erkenntnisbegriffe,  unter  welche 
das  einzelne  Gegebene  befasst  wird,  und  begann  lediglich  mit  diesen  Er- 
fahrungsbegriffen seine  Operationen.  Er  schied  sorgfältig  das  durch  die 
Erfahrung  unmittelbar  Gegebene  von  dem  Mos  Hinzugedachten,  theils  durch 
natürlichen  psychologischen  Mechanismus,  theils  durch  die  Absicht,  das 
Gegebene  zu  erklären.  Hinzugedachten.  Dabei  kam  er  sehr  bald  zur  Ueber- 
zeugung,  dass  es  unmöglich  sei,  von  Einem  Principe  aus  die  Erkenntnis 
zu  Stande  zu  bringen,  welches  gleichsam  der  Brennpunkt  sein  sollte,  von 
welchem  aus  das  laicht  der  gesammten  Wissenschaften,  insbesondere  der 
philosophischen  in  symmetrischer  Anordnung  ausstrahlte,  welches  die  einzige 
und  gemeinschaftliche  Wurzel  wäre,  aus  der  der  Baum  der  Erkenntnis 
seine  Zweige  mit  geometrischer  Regelmässigkeit  holländischer  Gartenkunst 
hervortriebe.*)  Man  sieht  es,  wie  Drobisch  an  einer  anderen  Stelle  bemerkt, 
dem  Gange  seiner  Metaphysik  an,  wie  sehr  ihr  Verfasser  von  dem  strengen 
ßeometrischen  Geiste  durchdrungen  ist,  und  von  jener  Wissenschaft  gelernt 
hat,  was  üeberzeugung  ist,  ohne  dass  an  eine  schwache  Nachahmung  der 
sogenannten  geometrischen  Methode  zu  denken  wäre.  Nicht  genug,  dass  die 
Untersuchung  vom  Gegebenen  ausgeht,  so  bestimmt  die  BeschaflFenheit  des- 
selben die  nothwendigen  Fortschritte  im  Denken,  die  Methode,  welche  in 
Anwendung  kommen  muss.  Er  ist  sich  klar  bewusst,  dass  die  Sätze  der 
Logik  durchaus  nicht  überflüssig  seien,  dass  keiner  derselben  verletzt  wer- 
den dürfe,  wenn  anders  die  Begriffe  richtig  sein  sollten.  Er  kannte  aber 
auch  ebenso  genau  das  Verhältnis  der  metaphysischen  Principien  zu  den 
logischen  Regeln ;  er  wusste,  dass  jene  widersprechende  Begriffe  seien,  und 
dass  diese  verlangen,  dass  man  dergleichen  nicht  haben  und  widerspre- 
chende Verbindungen  nicht  eingehen  solle.  Aber  doch  sind  jene  gegeben 
d.  i.  wir  denken  durch  sie  ein  solches,  welches  ein  unläugbar  Erfahrenes 
ist.  An  dem  Erfahrenen  ist  festzuhalten;  aber  sein  Begriff,  der  unmöglich 

0  Zimmermann,  Leibnitz  und  Herbart. 
*)  Drobiscb,  Beiträge. 


IT 


^■mmIImi  recht  und  mimv  Wahrheit  g:emäsH  aiiBdrücken  kaim^  einer  i^olchea 
^^Bi»ar!)i^i(unf  %n  tiiiterwerfen,  durch  welch*^  Krfahrung  und  I)«iikt?ü  in  Eiu- 
^■iMfr  koüiini^n.  „Dift  EariBten^  der  üttHSPren  Welt  ist  gesichert  und  die  (if*- 
^^^■iHihf'ir  un^eras  Denkens  an  ihr  Gegebei.sdn  iät  auerkamitp''^)  Es  nuiKs  ulsu 
^B»K  (tegebene  ridjtig  i*edaclit  werden  kr)nneti,  so  das»  wir  einsehi^n,  whk  p8 
^^■riM]14^^.  Hf'rlmrt  schlnss  daher,  da^s  est  iioeh  eine  andere  Weise  Am  Kurt- 
^^PPeiten^  im  Denken  geben  «ili^^e,  als  di«  bisher  gewiUm liehe  der  logi^scIiHu 
^Krl;  ttitös  m  nicht  hUm  auf  die  hjgi^chfm  Verhältnisse  des  Iuhalt4is  und 
^^Bm(ang¥n  der  Begriff«  ankomme,  sondern  auch  aaf  deren  BeKiidiungeu,  und 
^H^MT  nirht  l*lnss  auf  die  «ufÄlligen,  suntlern  auf  die  nothw(*inligen  Rexit*- 
^^Hqfen  der  Bf*griffe.  „Die  Vernachlä8.^rgiing  dieser  Rpgel  trägt  di^n  gnKH*itt*n 
^■lien  dt?r  Schuld,  mgt  er,  dass  Altes,  was  bisher  Metajdiygik  gehei^nen  bat, 
^^■||faKik  geblieben  iHt/  In  dieser  liegt  aueh  der  r^riind,  warum  der  m 
^^HHH'  Anfang  der  «^leatisclien  PhiloK<4)hie  nur  Anfang  geldieben  ii*t. 
^Herbart  gibt  In  dm*  Beantwortung  der  Frage :  ,,Wie  bliiigon  Oründe  mit 
^Brtm  PMgen  zusammfin?*,  welche  nr^lit  bloss  die  Antwort  auf  die  Kant^sche 
^^rrmgi':  Wie  sind  synthetische  örtheile  aprioii  möglich?  sondern  auch  die 
^HüVlige  Auslegnng  des  sogenannten  Satzes  vom  ssuri^icheuilen  Örunde  ent- 
^HaU,  als  notli wendige  Kig^nschaft  dt!r  Grriinde,  wenn  sie  nicht  bloss  formell, 
^^hiifrn  aneh  materiell  neue  Folge  aus  sich  erzeugen  sollen,  an,  sie  milnsen 
^^^■bni[»rerhendpii,  aber  dabei  nicht  Ungültiges  darbieten.  Die  Methode  der 
^Bezieh ttngen  lehrt  dann  im  Allgemeinen,  wie  diese  Gründe  zu  beh^indeln 
^Hlnd,  um  dip  gpsuchte  Folge  als  nothweiidigo  aus  Mie^h  ergeben  zu  lassen. 
^K^ii^'se  besteht  darin,  dai^s  Kigenschaften»  welche  an  einem  einzigen  Weisen 
^Hi'flndHcli  sich  widerstnechen  und  einander  ausseht ieägen  wUrden^  einer 
^Hlehrheit  diesier  Wesen,  die  sich  wechselseitig  niodilicieren,  ohne  Wider- 
^H^rudt  lieigelegt  werden  kduuenf  sowie  eine  Summe  KigenscUaften  besitzt, 
^B{b  ihren  Theilen  fehlen.  Diesem  Verhältnis  zwischen  Seiendem  ents|>ricbt 
^Bl  der  Logik  der  Znsammenhang  zwiBi^hen  Prämissen  und  Schlusssatz.  Der 
^1-^^  »-rfolgt  ans  kf*iner  der  Pnlmissen  für  sich^  sondern  nur  aus  sämnit- 
i  usammtMigenoinmeu,^)  Dadurch  gelangte  Uerbart  zur  Lösung  der  vier 

OTiprBtigUchen  und  wlrkltchen  Probleme  des  Dinges  mit   mehreren    Merk^ 

IElmi  oder   der  Inhärenis,    der   Veränderung,    der   Matei  ie    und    de4*    leb, 
erl>artj  Bestreben  gieng  dahin,  die  Philosoidiie  jsn  einer  exactan  Wissen^ 
hafl  zu  erheben ;  er  suchte  Exactbeit  in  der  Methode,  Exactheit    in  den 
fisnl taten  zu  erlangen. 
Die  uns  wirklich  gegebene  Natur   soll  durch  die  MetÄphysik  so  weit 
II  tbunlfch  begreiflich  gemaclit  oder  erklärt  werden,  d,  h.  es  soll  nicht  im 
Voratts  htngeÄtellt  werden,  worauf  man  dann  die  Erscheinungen  hinzwängt, 
und  das  $o  lange  gilt,  bis  ein  anderer  kommt  und  mit  seiner  Voraussetzung 
ili«  erste  Voraussetzung   verdrängt;    vielmehr  ist  der  Blick   stets    auf  ilas 
fegebene  zu  fixieren;  bs  darf  im  Verlaufe  der  weiteren  Untersuchung  nicht 


t)  EerUft,  Metapli,  f. 

*)  ZitameiniAiuii  Leib&itx  Manadologi«, 


18 

davon  abgewichen,  noch  viel  weniger  darf  es  verdreht  werden.  Denn  mit 
Anschlass  an  die  Beschaffenheit  des  Gegebenen  nnd  in  Uebereinstimmung 
mit  den  nicht  von  unserem  Belieben  abhängigen  Normalbedingongen  des 
richtigen  Denkens  sollen  Resultate  gefunden  werden,  und  zwar  fertige  aus- 
gemachte, abgeschlossene  Resultate;  solche  bei  denen  es  fßr  immer  sein 
Bewenden  haben  und  mit  denen  das  auf  Grund  des  Gegebenen  angeregte 
Denken  und  Forschen  sich  beruhigen  kann,  ja  sich  beruhigen  muss.  Wel- 
chen Werth  nun  auch  ein  reger  Untersuchungsgeist  ffir  wissenschaftliche 
Forschungen  haben  möge,  so  würde  doch  der  Philosophie  ein  dem  Zwecke 
der  Wissenschaft  wenig  entsprechender  Charakter  aufgedrückt,  wenn  sie 
dazu  verurtheilt  werden  sollte,  sich  lediglich  suchend  und  niemals  findend 
verbalten  zu  dürfen,  also  Jegliches  in  der  Untersuchung  schwebend  und 
deshalb  fraglich  zu  lassen.  Von  einem  Aufbau  oder  Ausbau  der  philo- 
sophischen Wissenschaften  könnte  dabei  nicht  die  Bede  s^in.  Die  Philo- 
sophie würde  dadurch  entweder  zu  einem  steten  Anfängerthum  herabgesetzt 
oder  in  die  Lage  eines  schwächlichen  Skepticismus  gebracht  werden,  ähn- 
lich dem  Verhalten  eines  Menschen,  welcher  aus  lauter  Vorsicht  und  lauter 
Bedenklichkeit  nicht  zum  Entschlüsse  kommen  kann,  sich  für  oder  wider 
etwas  endgültig  zu  entscheiden,  und  deshalb  auch  nicht  die  Energie  besitzt, 
ein  durch  angestellte  Ueberlegung  Gewonnenes  in  seiner  Ueberzeugung 
festzuhalten.  Dass  die  Philosophie,  will  sie  nicht  in  Dogmatismus  verfallen, 
stets  bereit  sein  muss,  ihre  gewonnenen  Resultate  immer  wieder  von  Neuem 
der  Prüfung  auszusetzen,  versteht  sich  von  selbst.  Sie  wird  das  um  so 
lieber  thun,  als  es  ja  zur  Sicherung  derselben  förderlich  ist,  und  sie  wird 
deshalb  jede  Entik  willkommen  heissen,  die,  ausgerüstet  mit  der  nöthigen 
Sachkenntniss,  nicht  etwa  irgend  welchem  subjektiven  Interesse  oder  Be- 
gehren folgt.  Es  wäre  aber  eine  sehr  übereilte  Schlussfolgerung,  aus  dieser 
Bereitwilligkeit  folgern  zu  wollen,  dass  objektiv  die  philosophischen 
Resultate  immer  in  Frage  stehen  müssten.  Ebenso  irrthümlich  ist  auch 
die  Meinung,  als  ob  so  lange  noch  nichts  gewusst  werden  könne,  wie  lange 
man  noch  nicht  Alles  weiss,  was  etwa  gewusst  werdra  mag.  Es  findet 
keine  solche  Continuirlichkeit  der  Erkenntnisse  statt,  dass  die  Anfänge 
des  Wissens  und  die  bereits  erreichten  Resultate  nichts  gelten  dürften, 
oder  wenigstens  in  suspenso  bleiben  müssten,  bevor  man  nicht  zum  Ende 
alles  Wissens  gelangt  ist.  Damach  würde  weder  etwas  empirisch,  noch 
logisch,  noch  moralisch  Feststehendes  angenommen  werden  dürfen:  Ein 
ebenso  bodenloser  als  gefährlicher  Irrthum. 

Auch  auf  die  Art  des  Denkens,  durch  welche  solche  Erkenntnisse  zu 
gewinnen  sind,  erstreckt  sich  die  Forderung  der  Exactheit.  Ausgeschlossen 
wird  dadurch  jede  Ueberschwenglichkeit  der  Begriffe,  sei  es  in  der  Weise 
eines  schwärmerischen  oder  phantastischen  Denkens,  sei  es  in  der  künst- 
lichen Weise  eines  beabsichtigten  UeberfliessenlassensJ'eines  Begriffes  in 
einen  anderen,  vermöge  irgend  welcher  immanentenf^Negativitäten  der 
Begriffe  oder  sonstiger  Dönkwunder.  Es  wird  wol  keinen  Anstoss  erregen, 


4$ 


I 


wenn  ßiÄW  den  Begrifl'  des  exacten  Denkens  auf  die  Anforderung  der 
Logik  ÄU  dasselbe  d.  i.  auf  strenge  Untergehe idang  der  Begriffe,  auf  Fest- 
sLüllimg  ihres  luhaltes,  auf  Bündigkeit  <ler  Abfolge  bezieht;  der  Begriff 
im  Exacten  «riunert  aber  auch  an  die  Verbindung  d<»r  Math**matik  mit 
Naturwissenschaften,  welche  vorzugsweise  desshalb  exaete  Wissenstliaftftn 
heJÄseu,  und  man  glaubt  davor  warnen  zu  rallssen,  die  Philosophie  etwa 
tft  ein  mathematischem  Penken  aufgehen  zu  lassen.  Es  ist  nicht  zu  ver- 
k€Ei»iMi,  dass  diesen  Aengstlichen  nur  Erinnerungen  an  frühere  Versuche 
Tortdiweben,  durch  Einführung  der  sogenannten  mathematLschen  Methode 
hl  die  Philosophie  den  Anforderungen  der  strengen  Wissenschaft  zu  ge- 
■Qgeii;  dabei  aber  vergessen»  dass  rlas  nur  ein  rein  aussei  Hches  Verfahren 
wan  das  auf  nichts  anderes  hinauslief,  als  jenen  äusserlichen  Schematismus 
Ton  Sälsseu  nachzuahmen,  wie  wir  ihn  in  der  Euclid'scheii  Geometrie  finden. 
Weint  nvn  Herhart  auf  das  Unzureichende  einer  blos  syllogistischen  Ab- 
folge ffir  den  Fortschritt  vom  Gegebenen  zum  Gesuchten  hin  und  macht 
er  bei  der  hier  geforderten  speculativen  BehantUnng  der  Begriffe  auf  das 
hickte  Verfahren  mathematischer    Begriffsoperationen    aufmerksam,   ja 

ieiit  er  sich  an  einzelneu  Orten ^  wo  es  angeht  und  die  Natur  der  Hache 
Cd  fördert,  der  Hülfe  mathematisch  ausgeliilileter  Begriffe,  mathematischer 
Riniiichten  und  Methoden:  so  darf  doch  dieser  Umstand  nicht  zur  ober- 
üacblicIieD  Behauptung  verleiten,  als  ob  Herbart  die  Philosophie  in  Mathe- 
matik aufgehen  Hesse.  Herbart  stellt  nur  die  Strenge  des  mathematischen 
l>etikens  und  das  kunstreiche  Verfahren  der  mathematischen  Speeulation 
als  vorleuchtendes  Muster  für  das  philosophische  Denken  hin  \  er  lässt  nur 
«tÄllenweise,  wo  es  nämlich  in  Ordnung  ist,  rein  mathematische  Betrach- 
iangen  eintreten.  Daraus  folgt  doch  gewiss  nicht,  dass  er  die  in  der  phi- 
lo}«ophischen  Wissenschaft  zu  beachtenden  Qualitäten  der  Begriffe  vergisst, 
und  nur  die  quantitativen  Verhältnisse  des  Gedachten  oder  zu  Denkenden 
ztnn  Gegenstände  seiner  Speeulation  macht,  oder  dass  alle  Theile  einei 
fujlcber  Hülfen  sich  bedienenden  Philosophierens  mathematischer  Art  sindj 
^«ad  imB  diejenigen^  welche  von  Mathematik    nichts  oder    nur  wenig  ver- 

lea,  an  einem  sulchen  Philosophieren  nichts  haben.  Es  folgt  daraus  nur, 
demjenigeQ,  der  keine  mathematische  Bildung  besitzt,  manches  anver- 

idlieh  und  unzugänglich  bleibt,  und  dass  es  jenen ^    die   in  Saehen   der 
hilosophie  gern  ein  Wort  mitreden   möchten,    sehr   unbequem   ist,    wenn 
irgend  etwa»  dazu  erfordert  wird,  das  die  selbst  nicht  besitzen   und   auch 

,t  mühelos  erwerben  können.  Es*  folgt  daraus,  dass  eine  solche  Art  des 

osophierens  gewisse  Freiheiten  ausschliesst,  wie  das   Spiel  des    uatttr- 
Mechanismus    der   Vorstellungen,    ein    gewisses    Orakeln,    statt  zu 

ikflo,  «in  Mitredenlassen  von  mancherlei  Wünschen,  Begehrangen  und 
hlotigeii.  Derartige  Freiheiten  sind  in  einem  so  ntlchternen  und  gespannten 
Daakea,  wie  es  der  Begriff  des  Exacten  mit  sich  bringt,  ein  für  allemal 
aüga^tilossen.  Daher  rührt  das  Gefühl  des  Beengenden  und  Beklemmenden 
Ifer  dai  fiatürlicba  Denken,  wonach  es  fielen   so  voikommt,   als  ob  durch 


10 

eine  exacte  Behandlung  der  Begriffe  ihre  Gedanken  in  Erstarrung  versetzt 
würden.  In  den  sogenannten  exacten  Wissenschaften  lässt  man  sich  zwar 
dergleichen  gefallen,  weil  es  da  einmal  nicht  anders  geht  und  man  sich 
nicht  dem  Spotte  aussetzen  möchte:  Wie  kommt  man  nun  dazu,  von  der 
Philosophie  so  etwas  sich  nicht  gefallen  lassen  zu  wollen?  Um  die  Ant- 
wort sind  die  Verächter  der  Mathematik  nicht  verlegen :  Die  Philosophie 
ist  das  Produkt  des  freien  Geistes  und  desshalb  darf  durch  sie  die  freie 
Bewegung  des  Denkens  nicht  beschränkt  werden.  Freilich  übersehen  sie 
dabei,  dass  sie  dasjenige,  was  sein  soll,  mit  demjenigen,  was  wirklich  ist 
und  geschieht,  in  sehr  unexacter  Weise  confundieren.  Wären  die  Geister 
von  vornherein  so  günstig  organisiert,  dass  sie  ihrer  denualigen  Natur 
bloss  zu  folgen  hätten,  um  zu  wissenschaftlichen  Erkenntnissen  zu  gelan- 
gen, wären  sie  das,  was  man  gewöhnlich  unter  wissenschaftlichen  Genies 
versteht,  so  würde  es  nicht  nöthig  sein,  ihnen  mancherlei  Zwang,  man- 
cherlei Beschränkungen  aufzuerlegen,  weil  dann  die  Forderungen  an  ein 
exftctes  Wissen  der  Natur  des  wirklichen  Denkens  entweder  gar  nicht, 
oder  dodi  nur  sehr  wenig  widerstrebten.  Da  dem  aber  nicht  so  ist,  so 
wird  man  sich  auch  in  der  Philosoplüe  jenen  Zwang  schon  gefallen  lassen 
müssen,  welchen  eine  umfassende  Rücksicht  auf  die  Natur  des  Gedachten 
oder  zu  Denkenden  auferlegt,  und  nicht  in  irgend  welchem  Wollen,  Be- 
gehren oder  Fühlen,  sondern  in  einem  davon  ganz  unabhängigen  non  possu- 
mus  des  Urtheilens  Befriedigung  suchen. 

Ist  dies  nun  der  Weg,  wissenschaftliche  Resultate  zu  gewinnen, 
welche  für  unser  weiteres  Denken  und  Wollen  absolut  massgebend  sein 
sollen,  so  kann  das  doch  wol  nicht  als  Beschränkung  der  Freiheit  ange- 
sehen werden,  wenn  für  ein  Wollen  die  Erfüllung  derjenigen  Bedingungen, 
welche  dazu  dienen,  das  Gewollte  zu  erreichen,  also  Besonnenheit  gefor- 
dert wird.  In  diesem  Falle  ist  das  Ziel  des  Strebens  oder  der  Zweckge- 
danke des  Wollens,  haltbare  wissenschaftliche  Einsichten  zu  gewinnen, 
xkj^d  das^  Mittel  ;^um  Zwe^i^keuur  ein  e^ctes  Denken.  Muss  nun  derjenige, 
i^e^cher  dßn  Zweck  will,  auch  die  Mittel  wollen/  so  ist  das  freilich  ein 
Zwang,  aber  ein  solcher,  welcher  in  der  Natur  des  Wollens  selbst  liegt* 
Oder  sollte  etwa  die  Freiheit  des  Willens  darin  bestehen,  ebenso  gutjeln 
^^olkn.  als  kein  eigentliches  Wollen  m  sein,  sondern  etwa  ein  blosses  An- 
streben irgend  eines  Zweckgedankens  ohne  Rücksicht  darauf,  ob  und  wie 
das  Erstrebte  zu  erreichen  sei.^  I^as  ist  die  Bedeutung  der  Exactheit,  die 
Herl^art  so  lebhaft  betont  Dadurch  ist  es  gekomm^,  dass  seine  Natur- 
philosophie weit  mehr  Aehnlichkeit  besitzt  mit  dem  bescheidenen,  aber 
festen  Cbamcter,  den  Astronomie,  Physik  sowie  Chemie  angenommen  haben, 
als  mit  der  dreisten  Anmassung  der  von  dem  Universum  träumenden  Kos- 
mogonien  und  Kosmologien  alter  und  neuerer  Zeit  Herba,rt  entsagt  lieber 
jedem  Versuche  einer  speculativen  Theologie,  als  sich  der  süssen  Täuschung 
hinzugeben,  es  könne  hier  durch  eiu  sinnreiches   Spiel  mit  Begrifen   eine 

<)  Allilm  Th   die  Eeform  d.  Hetapb.  durch  HerUrt  Z.  f.  e.  Fli. 


n 

Wdt  des  ünendUchen  dem  sUuti^iiden  Bücke  des  Tkaosoplitii  erscbbsseii 

Whj*  iliHt  «un  Herbart  mit  jmm  vier  Pmhlejnen,  um  iiire  JMmg  »u 
SUtidt?  zü  brifigBii  y 


A.  Di«  VtüiuiIassuQg  irgend  etwas    als?    real  zu   mi%m^   sind  iiusere 

Eßnidudungeii  \  tlmcli  sie  iülein  werden  wir   veranlagst,   dm,  was  ist,  von 

dem,  was  bl*»sji  gedacht  oder  vorgestellt  wird,  zu  untersdieid^n.  Sie  üben 

Hilf  d*s  BewuHstseiii  eiuen  uuabweislicbea   Zwaug  aii^j   und  ea  liegt  iiiclil 

IQ  der  Mactit  de^  Menscbent  sie    willklblicli    entstehen   oder   vergeben  asu 

U^j»eii  oder  sie  irgendwie  abzuändern:  Die  Empfindung  ist  nicht  ei«  wieder 

Äöfzuliebendes.  öleichwol  ist  Am  Empfundene  nicht  etwas  an  sich,  sondern 

nur  tflwas  ITir  micli,  das  emptindeude  Subjekt^   also    etwas  Eel&tivei.     Es 

T«rli%i  Dicht  die  doch  in  ihr  liegende  absolute  Position.  Noch  viel  weni- 

I  ger  vettrageu  sie  die  C4rupiieu    von  Empfindungen,  die   uns    in  ihrer  Ver- 

liiDdung  für  sinnliche  Gegenstände  gelten;  denn   hier   wird  jedes  Element 

Ditt  all  ei*  anderen,  keines  ohne  da.s  andere  gesetzt.  Es  mnss  daher  die  ab* 

^olule  Position  auf  ein  anderei?  Was  als  das  in  die  Wahruehnjung  Fallende 

»gell  werden«  Esw;*ndert  daher  der  Begriff  des  Seins,  Avie  Herbart  sicli 

Irßckt,  von  den  unmittelbar  gegebenen  Empfindungen  zu  ilirer  Coniplexi- 

foo^ttibeit  oder  zu  dem  Träger  einer  gewissen    Anzahl    sintdicher   Merk- 

'  male^  die  «ich  ans  den  Empfindungen  ergeben,  fort.  Dieses  Eine,  selbst  uu- 

bdcannt^  ist  nicht  ausser  und  nelien  ofler    hinter  den  Merkmalen  gegeben, 

lindern  e»  soll  die  vielen  Setzungen,  wozu  die  einzelnen  lleikmale  nöthi- 

gen,  repräsentieren,  aber  es  soll  dnrtdi  seine  Setzung   nichts   zu    tleu  tVii- 

hereo  Setzungen  hinzugefiigt  werden*   Dieses  Eine,    Substanz  genannt,  zu 

dem  die  Merkmale  in  das  Verhältnis  dtir  Inhärenss  treten,  kann  auch  nieltt 

rdurch  Slusammenfliessen  der  verschiedenen   Aferkmale   entstanden   gedacht 

'werdi^n,  da  diese  ja  dii^parat  und  daher  ganz  unfähig  sind,  in  Eins  zusam- 

inieiunfliessen.  Is  süIl  A  =a,  A  =  b,  A  =  c  ,  ,  .  sein,  wenn   A   das  Ding 

|mid  a,  b^  c  -  .  .  die    disparaten    Merkmale    sind ;    es    soll    aber  A  von 

lii,  b,  c  ,  *  ,  sieh  unterscheiden,  wie    Absolutes  und  Inhärierendes.  Ferner 

Isan^  da  A=aj  b,  c  •  .  .  nach  einem  bekannten  Satze  a  =  b^c  .  ,  .,  was 

I  aber  wieder  niciit  sein  kann,  da  nach  der  Voraussetzung  a,  b.  c  •  <  .  dis- 

Iparata  Merkmale  von  A  sind.  Es  sind  also   hier  vvidersprechtjude   Bestim- 

liiiitiigen.  welche  den  Kindruck  eines  Ja— Nein  machen,  was  weder  die  na^ 

{l&iiktie  noch  wissenschaftliche  Logik  leidet.    Es  ergibt  sich  also    daraus 

Forriening,  den  Widerspruch  zu  lüsen,  falls  nicht  iiberhaupt  das  Wider- 

,  i.  ..  j ,  aufgegeben  werden  soll  Letzteres  mag  ohne  Verlust  fUr  unsere 

ttlifhe    Erkenntnis   gest^hehen   bei  gemachten    oder    willkürlich 

[gebildeleu  Widersprüchen,  ist  aber  durchaus  nicht  erlaubt,  wenn  die  Qlie- 


9t 

der  des  Widerspruches  anmittelbar  gegeben  sind  oder  anf  erfah- 
rungsmässig  Gegebenem  beruhen.  In  unserem  Falle  beruhen  die  Glieder 
des  Widerspruches  auf  erfahrungsmässig  Gegebenem ;  es  war  daher  von 
Seiten  der  Eleaten  ganz  unrecht,  das  Widersprechende  aufzugeben  als 
nicht  Seiend  ;  vielmehr  ist,  wie  Herbart  gethan,  darnach  zu  trachten,  die 
Widersprüche,  die  in  diesen  Begriffen  liegen,  zu  lösen.  Herbart  wendet 
dazu  die  „Methode  der  Beziehungen"  an  und  kommt  dadurch  zu  folgendem 
Resultate :  Die  Eigenschaften,  losgerissen  von  dem,  was  sie  hat,  sind  offen- 
bar nichts,  nämlich  nichts  Selbständiges,  nichts  an  und  für  sich.  Sie 
können  aber  auch  der  Substanz,  welche  sie  hat,  nicht  immanent  sein ;  denn 
dadurch  würde  die  Einheit  derselben  in  eine  Vielheit  gespalten.  Sie  können 
daher  nur  Relationen  anzeigen,  in  welchen  die  eine  einfache  reale  Substanz 
zu  einer  ebenso  grossen  Vielheit  anderer  Realen  steht,  als  sie  Eigenschaften 
hat.  Diese  Relationen  können  nur  Verhältnisse  und  Verhaltuugsweisen  der 
Qualitäten  der  Realen  zu  einander  bedeuten,  und  diese  Qualitäten  müssen 
daher  ebenso  mannigfaltig  sein,  wie  die  Eigenschaften,  die  der  Ausdruck 
ihrer  Relationen  sind.  Es  muss  daher  das  eine  Reale,  von  dem  wir  ausgegan- 
gen sind,  so  oft  mit  anderen  zusammengefasst  werden,  als  ein  Ding  sinn- 
liche Merkmale  darbietet.  Dabei  bleibt  das  eine  Reale  in  allen  Verbindungen 
dasselbe  und  kann  immer  noch,  wofern  es  die  Einheit  des  Dinges  reprä- 
sentiert, als  Substanz  bezeichnet  werden.  Die  anderen  Realen  dagegen, 
welche  in  ihrer  Gemeinschaft  mit  demselben  die  sämmtlichen  Merkmale 
des  Dinges  begründen,  treten  als  Ursachen  derselben  auf. 

Der  Begriff  der  Substanz  hat  dadurch  eine  Veränderung  erfahren ; 
er  ist  nicht  mehr  ein  Ding  mit  mehreren  Merkmalen;  auch  ist  er  nicht 
Substanz  insofern,  als  Substanz  ein  reales  Wesen  wäre,  welchem  viele 
Merkmale  inhärierten.  Ein  solches  Wesen  gibt  es  nicht,  „vielmehr  ist  der 
Schein  der  Inhärenz  allemal  die  Anzeige  einer  Mehrheit  von  Realen.'* 
Substanz  ist  ein  reales  Wesen  nur  insofern,  als  es  die  Einheit  eines  Dinges 
repräsentiert,  das  sich  durch  eine  Anzahl  bestimmter  Merkmale  kundgibt, 
so  dass  Substanz  selbst  auch  zusammengesetzt  sein  kann.  Da  wir  von 
einem  realen  Wesen,  das  sich  als  Substanz  darbot,  ausgiengen  und  dann 
zu  anderen  Realen  als  den  Ursachen  fortschritten,  so  haben  die  Begriffe 
Substanz  und  Ursache  nur  Bedeutung  für  unseren  Gedankenlauf.  Es  trägt 
das  eine  Reale,  das  als  Substanz  betrachtet  wird,  ebensoviel  zur  Erschei- 
nung der  Accidenzen  bei«  als  die  anderen,  mit  denen  es  in  Gemeinschaft 
tritt.  Da  somit  ein  einziges  Reales  keine  Erscheinung  hervorzubringen 
vermag,  sondern  dies  eben  nur  im  Verein  mit  anderen  zu  thun  im  Stande 
ist,  so  schloss  Herbart:  Keine  Substantialität  ohne  Causalität.  Die  Sub- 
stanz an  sich  ist  weder  ein  ursprünglich  Thätiges,  noch  auch  ist  sie  in 
Rücksicht  auf  die  Ursachen  ein  blos  Leidendes;  es  wird  zur  Lösung 
des  Widerspruches  nur  verlangt  die  Annahme  einei-  Gemeinschaft  mehrerer 
Realen,  von  denen  jedes  gleich  nöthig  ist,  um  die  sinnlichen  Merkmale  zu 
verursachen.    Wie  diese  Realen  im   Zusammen   ein   Grund   des  Scheines 


M^  dftHlber  fehlt   Ällerrtings  die    Erkläruiig,  „Die    Realen    verhalleo 

nidit  wirksam,  nicht  haudehid  ge^eiieinatulit^r,  sie  ruhen  und  sind  doch 

UrBfteh«  des  Sebeins»  gje  wirken  nicht   und    bewiiken    doch    etwas;    ihre 

OftWalit&L  i«t  daher  eine  ruhende»'*  V)  Nicht  mit  Unrecht  ist  Über  diese  ru- 

toide  CftüsaHtät  an  derselben    Stelle  erwähnt,   dass    sie  jedem    Sprachge- 

knocke    zuwiderläuft,    und   da»s  ein    äolclies    CauE^alität&verhältm»    nur 

blosReix  Sätzen  stattfinden    kann,   wie  wii'   di^ren   in    der    Lngik 

Der  gewöhnliclie  Sprachgebrauch  beiseiclinet  daher  auch  ein  8oIche8 

ta    Q^enmtze    zum    gewölin! Iclien     sogenannten     Cannalii^ätsverhäl tniKSii 

xwii»eheii  Ursache  und  Wirkung  durch   die   Benennung   Ürund  und  Folge, 

Ob  Rin  üolehes  ÜÄUHaHtät8verhäItnis  auch  Erkläning.*!,n'und  und  nicht  bloi« 

Erkenntnissgrund   j*ei,    eine    solche  BVage   kann    nicht  leicht  unterdrückt 

wwdeo. 

B.  Die  Dinge  bleiben    aber  nicht   daH,  was   «ie  sind,  sondern  stellen 
einen  tnaiinigf altigen  sclinellerau  oder  langsameren  Wechsel  dan  Was  aber 
wrcbseli?  Wechselt  das  Sein  oder  wechselt  bloss  die  Qualität?  Ein  Weclmel 
0  ist  uns  erfalirungsmässig  nicht  gegeben.  Träte  an  die  Stelle  eine« 
es  ein  ganz  anderes,  so    wfirden  wir  eben  das    zweite    Ding    flVr  ein 
gmaz  anderes  lialten  ohne  Beziehung  für  das  erste,  und  es   w^äre  der   Wi- 
derspttichp  dass  das  Ding  zugleich  sei  und  nicht  sei.  Die  ertahrungsniässig 
gtefiebtme  V^eräuderung  bezieht  skh  auf  den  Wechsel  aeiner  Qualität  oder 
derfenigeu  sinnlichen  Merkmale,  durcli    welche  er  sich  in  der  Erscheinung 
daratellt;  vom  Sein  desselben  sagt  man,  dass   es  beharre*    Weil    am  ver- 
lud ertei)  Dinge  noch  Merkmale  geblieben  gind^   woran    es  wieder  erkannt 
wird,  behauptet  man  die  Identität  im  Sein,  nennt  es   dasselbe;  weil  aber 
Merkmale  verschwunden  und  an  deren  Stelle  andere  getreten  sind,  leugnet 
man  die  Identität,  sagt,  es  ist  nicht  dasselbe.  Wir  haben  al8ü  im  Begriffe 
dett  veränderten  Dinges  einen  dreifachen  Widerspruch;  a.   nach  dem  Pro- 
Meine  der  Inhärenz  wegen  der  Melirheit   der  Merkmale   und    der   iirjiteu- 
diertüir  Einheit  des   Dinges;  b.  eine    Vereinigung    contradictorisrli    eutge- 
gCBges^tzter  Bestimmungen  im  Dasein  eines   und  desselben  Dinges  8t.'ineni 
Qnle  nacht  es  ist  das,  was  es  ist  und  nicht  ist;  c*   wegen  des    Uebcrge- 
beug  im  Einen  in  das  andere  eine  prätendierte  Einheit  von  Sein  und  Nich- 
•eiti»  wm*  Hegel  sehr  giell  hervorhebt:  „Jeder   hat   eine  Voi-Ätellung  vom 
Werden  und  wird  zugeben,  dass  es  eine  Vorstellung  ist;  ferner  dass,  wenn 
sie  analysiert,  die  Bestimmung  des  Sein,   aber  aucli  vom  schlechthin 
nderen  desselben,  dem  Nichts,  darin    enthalten    ist;    ferner    dass    diese 
iden  Bestimmungen    ungetrennt    in   dieser  Einen    Vorstellung  enthalten 
find,  so  dass  AVerden  somit  Einheit  des  Sein    und   Ni.dits   ist/     Es  hilft 
iidit«,  wie  Herbart  hervorhebt,  zur  Hebung  des  Widerspruches,  wenn  durch 
^^Mteit immun  gen  eine  Distinction    in    dem   einen   Subjecte,    von  welchem 
^^PMwiprechandes  ausgesagt  ist,  angebracht  wird,  da  im  Begi  lAV  des  Ver* 
^PiiidArteti  nichts  ausgebessait  wird  durch  die  Distinction  eines  Vorher  und 


W: 


wmm 
^^nd 
^*beid< 


84 

Nachher,  weil  die  Zeitbestimmung  sich  nur  ahf  das  Quantum  der  Verän- 
derung, nicht  auf  das  Was  derselben  bezieht.  Ebenso  hilft  es  nichts,  wenn 
man  das  Beharren  auf  das  Sein  und  die  Veränderung  auf  die  Merkmale 
beziehen  wollte  und  dabei  eine  Unterscheidung  ewischen  wesentlichen  und 
unwesentlichen  Merkmalen  machen  würde,  weil  man  sich  dabei  nicht  an 
die  Erfahrung  hält,  welche  weder  einen  Wechsel  des  Seins  noch  auch  nur 
einen  Unterschied  vom  Wesentlichen  und  Unwesentlichen  darbietet  Der 
Wechsel  bezieht  sich  erfahrungsmässig  bloss  auf  den  Schein,  der  als  nickt 
aufzuhebenderauf  ein  Reales  hindeutet.  Herbart  kommt  auch  hier  durch  die 
Methode  der  Beziehungen  zum  Besultate.  Erfuhrt  die  Veränderung  zur&ck 
auf  eine  besondere  Gemeinschaft  verschiedener  Realen,  wie  oft  sich  neue 
Merkmale  in  der  ursprünglich  gegebenen  Complexion  einfinden.  Es  bleibt 
ein  Reales  oder  statt  dessen  eine  und  dieselbe  Gruppe  mehrerer  Realen 
als  gemeinsamer  Anknüpfungspunkt  für  die  andei'en  Realen,  die  ais  Ur^ 
Sachen  der  Veränderung  oder  des  Wechsels  der  sinnlichen  Merkmaie 
kommen  und  gehen.  Statt  der  beharrenden  Gemeinschaft  wie  bei  der  In« 
härenz  bildet  hier  eine  wechselnde  Gemeinschaft  eines  als  Substanz  ange« 
nommenen  Realen  mit  anderen  Realen,  welche  man  Ursachen  nennte  den 
Erklärungsgrund  der  wechselnden  sinnlichen  Merkmale.  Keine  Veränderung 
ohne  Ursachen!  Wie  aber  möchte  diese  verui^sachende  Gemeinschaft  zu 
denken  sein?  Ein  Eingriff  eines  thätigen  Realen  in  ein  anderes,  so  dass 
jenes  aus  sich  heraustreten  müsste,  um  auf  das  andere  zu  wirken,  wäh- 
rend dieses  sich  leidend  verhält  und  etwas  Fremdartiges  in  sich  aufnimmt, 
eine  causa  transiens  oder  ein  influxus  physicus  kann  nicht  zugegeben 
werden,  da  nach  Herbart  eine  endlose  Reihe  von  Ursachen  entstehen  würde, 
indem  jedesmal  der  Grund  der  Wirkung,  der  Grund  des  Thätigwerdens 
der  bis  jetzt  ruhenden  Ursache  wieder  in  einer  anderen  äusseren  Ursache, 
der  Grund  davon  wieder  in  einer  äusseren  Ursache  und  sofort  gesucht 
werden  müsste.^)  Bei  der  sogenannten  inneren  Ursache  würde  dieser  Wi- 
derspruch, der  in  der  endlosen  Reihe  von  Ursachen  gelegen  sein  soll,  in 
ein  einziges  einfaches  Wesen  übertragen  werden^  und  dieses,  da  es 
doch  Eins  und  einfach  sein  soll,  unendlichemal  in  ein  Thätiges  und  Lei^ 
dendes  gespalten  werden  müssen,  was  dem  Begriffe  des  Seins  widerstreitet« 
Durch  das  absolute  Werden  endlich  würde  völlig  unmöglich  gemacht  an- 
zugeben, welche  Qualität  eigentlich  das  wahre  Was  des  Seienden  ausmacht; 
denn  im  jedem  Augenblicke  besässe  dasselbe  eine  andere,  und  jede  hätte 
gleiches  Recht,  für  die  wahre  zu  gelten.*)  Wie  also  ist  diese  verursachende 
Gemeinschaft  zu  denken?  In  dieser  Gemeiuschafi,  schliefst  Herbart,  uiass 
etwas  gescliehen,  was  weder  in  Einem  realen  Wesen,  noch  in  der  blossen 

')  Offenbar  ist  hier  ttberseheu,  dass  Reihen,  iu  welchen  man  von  einem  Gliede  an 
von  Glied  zu  (ilied  fort  schrei  tend,  niemals  zu  Ende  kommt,  doch  iu  besiiiumteu  Gränzen 
eingeschlossen  werden  können,  wozu  die  Zahlenreihe  2,  l '.'«,  l'A,  l'/g,  r/.n  .  .  .  eii^ 
Beispiel  liefert,  welche  die  ganze  Zahl  1  zur  G ranze  hat,  welcher  die  Ollcdor  der  Reihe 
sich  unendlich  nähern,  ohne  sie  je  zu  erreichen.  Unbegrllnzt  und  Unendlich  sind  luoht 
einerlei.  Unbegränztes  ist  immer  unendlich,  aber  nicht  umgekehrt. 

')  Zimmermann,  Leibnitz  n.  Herbart.  .    i      • 


9S 


iTielheit  rterselbeü,  so  lange  gie  vereiiiEeH  sind,  seinen  Grund  lut»  Da.^ 
EtfamDieu  der  Realen  kann  nicht  die  Bedeutung  eines  blossen  juissaiven 
fKebea-  oder  Ineinander  liaban;  doch  soll  auch  der  strenge  Begriff  desi 
iSeias  picht  verletzt  werden.  Obgleich  das  eigeuthiimliche  Qnale  der  Realen 
Uls  solches  unbekannt  Ist  und  unbekannt  bleiben  wird,  in^olern  es  eben 
Keiti  Gegenstand  unserer  Anschauung  is^t  und  werden  kann^  so  lassen  aie 
bocli  Beziehung  und  Vergleichung  auf-  und  untereinander  zu,  Ilire  Qualj- 
■äieii  «ind  entweder  gleich  odei-  ungleich,  im  letzteren  Falle  disparat  oder 
mm  Gegenjsatxe,  So  lange  dieser  Gegensatz  nur  in  den  einfachen  Qual i täten 
melbst  bliebe,  würde  ei  nichts  froinmen;  aber  es  lässt  sich  an  den  ver- 
k|ktieneti  Weseu  Gleiches  und  Entgegengesetztes  unterscheiden,  man  kann 
BB  eiofache  Quäle  eines  jeden  Realen  durch  einen  Begriff  denken,  der 
EÜb  mehreren  Gliedern  besteht,  jedoch  so,  dass  die  letzteren  auf  kvimn 
WM  wirkliche  Glieder  in  dem  Quäle  selbst  bedeuten,  sondern  dief^e  ralbsen, 
ll^euQ  sie  zusamtnengefasst  werden^  geeignet  sein,  wieder  in  eine  ^strenge 
Kitibett  znsammenzugelien^  damit  sie  im  Begriffe  dem  entninechen,  was  sie 
pttsdrfickeu  sollen.  Diese  Vielheit  der  besagten  Glieiler  bildet  das,  was 
Htrbürt  ^zufällige  Ansicht"  nennt  Diselbe  ist  zufilUig  dem  Quäle  tles  Realen, 
Mail  auch  ohne  sie  sehr  wu!  denkbar  ist,  während  sie  in  anderer  Beziehung 
il,  h.  iu  Beziehung  auf  den  Zusammenhang  des  Denkens,  welches  die  riua- 
Pilalfv  verschiedenen  Realen  mit  einander  zu  vergleichen  sucht,  eine  notk* 
K endige  genannt  werden  kann 

■  Sehr  reich  au  solchen  znf all  igen  Ansichten  ist  die  Mathematik  (die 
wnehiedenen  Formen  einer  Gleichung),  es  tindeu  sich  solche  in  der  Me- 
^B^ik  (t'oniiR>nenten  im  Veigleich  zur  Resultierenden),  Diese  zufälligen 
BnBicblen  sind  willklUirlichf  denn  an  dem  wahren  Heiendeu  wird  durch  sie 
n     "  "  dert ;  sie  sind  blosse  TransforniHtionen,  welche  den  wahren  Werth 

L:  -  sich  selbst  gleicb  lassen.  Daher  dürfen  sie  auch  wechseln,  ohne 

lla^  dadurch  den  Qualitäten  der  Realen  selbst  etwas  wideifährt.  Die  an- 
[r  Ansichten  siinl  somit  das    Verämierliche    im    Gegensatze  scu    dem 

br^  ..  MMru,  als  dem  Unveränderlichen.  Es  ist  daher  mögiich,  dass  die  znlal- 
Bget]  Anniichleu  zweier  oder  mehrerer  Realen  gemeinschaftliche,  dass  sie 
entgegengesetzte,  gleiche  und  disparate  Bestandt heile  besitzen  und  dadurch 
p  '  n,  dasK  auch  in  den  einfachen  Qualitäten,  deren  Ausdrücke  sie  sind, 
U  ^'•as  wie  da  und  Nein  vet halte.  Ist  z,  B.  die  einfache  Qualität   Am 

feealen  A  durch  die  zufällige  Ansicht  a+ß+y^  und  die  einfache  Qualität 
mes  B  durch  die  zufällige  Ansicht  m+n — y  ausgedilickt,  wobei  die  enlge- 
Bmgej^tsZten  Zeichen  des  Merkmals  y  den  Gegensatz  andeuten,  der  in  den 
^^^heti  t|ualitäten  A  und  B  liegt,  ohne  von  diesen  getrennt  werden  zu 
■fVfnien,  bu  lassen  sich  diese  als  blosse  Begriffe  zusammenfassen,  und  es 
■lebeii  sich  in  denselben  die  entgegengesetzten  Glieder  auf,  und  aus  beiden 
kuschten  ergibt  sich  «+/J*fm+i4,  Das  darf  aber  nicht  auf  die  Realen 
■elhst  fibertragen  werden,  denn  die  Glieder  der  zufälligen  Ansichten  sind  nicht 
fe Heder  in  den  Realen  selbst  ■  das  Entgegengesetzte  steht  vielmehr  in  unautlös* 
heiler  Verbindung  mit  dem,  was  nicht  iroin  Gegensatze  getroffen  wird.  Beides 


8« 

dient  nur  zun  bildlichen  Aasdruckefttr  die  einfache  Qualität  des  Realen.  Es 
kann  also  in  den  Realen  sich  weder  das  Entgegengesetzte  allein  anfheben^noch 
die  entgegengesetzten  Realen  selbst  als  Ganzes,  weil  es  dem  Begriffe  des  Re- 
alen nnangemeasen  ist.  Es  bleibt  also  nichts  übrig,  als  dass  jedes  Reale 
in  seinem  ^enen  Innern  and  nach  seiner  eigenen  Qualität  sich  selbst  er- 
hSAt  als  das,  was  es  ist.  Die  Störung,  welche  erfolgen  würde,  wenn  das 
Ent^^egengesetzte  d^r.  Qualitäten  sich  aufheben  könnte,  gleicht  einem  Drucke, 
die  Selbsterhaltung  einem  Widerstände.  Die  Realen  A  und  B  bestehen  also 
in  der  Lage,  in  welcher  sie  sind,  wider  einander;  ihr  Zustand  ist  Wider- 
stand. „Störung  sollte  erfolgen ;  Selbsterhaltung  hebt  die  (noch  nicht  eingetre- 
tene) Störung  auf,  dergestalt  dass  sie  gar  nicht  eintritt.''  Sonach  ist  Selbst- 
erhaltung ein  Bestehen  wider  eine  Negation,  die  in  dem  Verhältnisse  der 
Qualitäten  zweier  Realen  liegt.  Daraus  folgt,  dass  die  Selbserhaltung  eine 
gegenseitige  ist ;  jedes  der  Realen  in  seinem  Zusammen  mit  dem  anderen 
ist  die  Ursache  der  Selbsterhaltung  des  andern,  und  nur  in  diesem  Sinne 
hat  der  Begriff  der  äusseren  Ursache  eine  wissenschaftliche  Bedeutung. 

Da  somit  die  Causalität  lediglich  bedingt  ist  durch  den  qualitativen 
Gegensatz  der  zusammenbefindlichen  Realen,  so  bedarf  sie  zu  ihrer  Er- 
klärung weder  der  Annahme  eines  besonderen  Vermögens  noch  der  beson- 
deren Kräfte.  „Vielmehr  werden  die  Realen  selbst,  ganz  und  gar  wie  sie 
sind,  Kräfte,  insofern  als  sie  mit  anderen  von  entgegengesetzter  Qualität 
zusammentreffen. "^  Ursprüngliah  aber  und  an  und  für  sich  ist  kein  Reales 
£[raft  und:  hat  auch  keine  Kraft.  D(igegen  kann  sich  ein  Reales  aufzahllos 
verschiedene  Weise  als  Kraft  äussern,  sobald  es  mit  anderen  und  wieder 
anderen  Realen  von  entgegengesetzter  Qualität  zusammenkommt.  Je  nach 
der  Beschaffenheit  des  Gegensatzes  erhält  sich  ein  Reales  gegen  ein  anderes 
auf  jedesmal  dadurch  bestimmte  Art.  Die  Eigen thümUchkeit  der  Selbster- 
haltung richtet  sich  nach  der  Eigenthümlichkeit  des  qualitativen  Gegen- 
satzes oder  nach  der  Eigenthamlichkeit  der  Störung,  die  erfolgen  sollte, 
aber  nicht  kann. 

Gegen  diese  Theorie  des  wirklichen  Geschehens  sind  gewichtige  Ein- 
wendungen erhoben  woi*den,  die  darauf  hinauslauten,  dass  Wirkliches  aus 
blossem  Scheine  abgeleitet  werde.  Bei  Herbart,  sagt  Drobisch,  entstehen 
Beziehungen  aus  Beziehungen;  die  wirklichen  d.  i.  die  Selbsterhaltungen 
unter  Voraussetzung  des  Gegensatzes  der  Qualitäten  aus  den  formalen  des 
Ueberganges  der  Wesen  aus  dem  Nichtzusammen  in  das  Zusammen  vermöge 
der  ursprünglichen  Bewegung.  Aber  diese  Formen  des  zusammenfassenden 
Denkens  sind  nicht  wirklich,  sondern  haben  nur  die  Geltung  des  objektiven 
Scheines.  Das  wirkliche  Geschehen  wird  daher,  insofern  es  nicht  schon  von 
einem  ursprünglichen  Zusammen  herrührt,  was  wenigstens  nicht  bei  Allem 
der  Fall  ist,  mitbedingt  von  diesen  Zusammenfassungsformen,  also  vom 
objectiven  Scheine.  Das  Wirkliche  ist  daher  mindestens  theilweise  abhängig 
vom  Scheine,  das  Reelle  vom  Nichtreellen,  während  umgekehrt  dieses  von 
Jenem  abhängig  sein  sollte. 0  Kann  denn  aber  ein  in  voller  Ruhe  befind- 

«)  Zimmemaiui,  LeihniU  Uoaodalogie. 


iches  Heales,  welches  sdner  Natur  nach  keini^r  Äcti?ität  Uhig  iftt,  anf  ^In 
ißderes  ebenfalls  vollständig  unthätigeB  wirken?  Kann  ein  Gei^chehen, 
rdclies  ttm  keinen  wirkenden  sondern  raUenden  Ursacken  heriroi-geht,  ein 
ririeliehes  Geschehen  genannt  werden^  oder  ist  es  nicht  vielmehr  ein  schein- 
"Iktres  Gtschehen?  Mit  Rücksicht  darauf,  dass  das  von  Herbart  wirklich 
feoaftfita  Qescheheu  einen  bloss  ideellen  Grnnd  hat,  daB  Znsammengefasst« 
mehrerer  Realen  im  Denken  zu  einem  Ganzen^  als  dessen  Folge 
imdgB  hervorgeht  was  den  Schein  der  Wirkung  an  sich  hat,  machte 
ii  letzte  Frage  nnr  bejaht  werden,')  „Folglich  sind  die  sogenannten  Selhst- 
[trlialtüiigen  der  Realen  denselben  bloss  angedichtete  Zusande,  die  im 
le  der  absoluten  Beharrlichkeit  der  Realen  wegen  gar  nicht  eintreten 
kBonen,  obgleich  sie  eintreten  stdlten;  zn  vollxiehende  aber  anvollssogene 
]^ordeningen,  die  daher  weder  Knfte  sind,  noch  als  solche  betrachtet  wer- 
|deti  dfirfen,  einander  weder  wecken  noch  verdrängen,  weder  stärken  nach 
iWJLcfaeii»  weder  stören  noch  ganz  oder  t  heil  weise  aufheben  können,  Zu- 
je  mit  einem  Worte,  die  gar  nicht  sind," 

Steht  dann  ttberhau[it  Herbart  höher  als  die  Eleaten  ?  —  Ohne  Zweifel, 
fanden,  dass  die  Begriftej  durch  welche  das  in  der  Erfahrung  öege- 
gedadit  wird,  widersprechend  seien,  daher,  schlössen  sie,  ist  diese 
amöglich;  daher  kann  sie  gar  nicht  Gegenstand  der  Erkenntnis,  Gegen- 
3d  des  Wissens  sein.  Herbart  hingegen  bearbeitet  die  Beginffe  so  weit, 
IS  sie  einerseits  der  Erfahrung  entsprachen,  andererseits  aber  den  nner- 
JttUdten  Gesetzen  des  Denkens  nicht  mehr  widersprachen.  Allerdings  be* 
Inrfte  er  zur  Erkenntnis  des  wirklichen  Geschehens  in  den  Realen 
iner  p^idealen  Gedankenbrücke,  die  man  allenfalls  auch  eine  blosse  Fiction 
ennen  k5nnte/*)  Während  also  die  Eleaten  jede  Causalität,  jedej«  Ge- 
rhehent  als  durch  haltbare  Begrift'e  fassbar,  abwiesen  und  nur  als  Be- 
timiniingeu  gelten  Hessen,  die  sich  gegenseitig  aufheben,  liegt  nach  Herbart 
Cäiiä»! Verhältnis,  als  wirkliches  Geschehen,  in  den  Realen,  obwol  es 
bedingungsweise  auftritt,  dann  nämlich,  wenn  die  Realen  zusammen* 
komrot^n  und  ihre  Qualitäten  entgegengesetzt  sind.  Ftir  die  Eleaten  gab  es 
ir  k«un6  int^Uigible  Welt;  die  intelligible  Welt  Herbarts  ist  zwar  nur 
IJItdbar,  durch  Denken,  erkennbar,  aber  sie  ist  nicht  ein  blosses  System 
Isteltectus,  unter  welche  die  Erscheinungen  subsumiert  werden.  Herbart 
icht  zu  erklären,  wie  das  Denken  zu  der  Vürstellung  eines  Geschehens 
Ige,  die  Eleaten  wiesen  in  der  Meinung,  das  sei  überhaupt  nicht  mög* 
jeden  derartigen  Versuch  von  Vorneherein  ab.  Das  war  der  Zweck 
Senoni  sehen  Beweise  gegen  die  Bewegung,  gegen  den  Raum. 

(\  Das  Problem  derlnhäreuz  forderte  zu  seiner  Lfmung die  Annahme  einer 

eneiiiactiafi  von  Realen,  das  Problem  der  Veränderung  die  eines  wechselnden 

iinetitind  Nichtzusammen  derselben*  Dieses  wechselnde  Zusammen  und 


'/  Zmmtrmtknn,  LeIbnitE  n*  Herbart* 

«)  Pfubftcli,  Uebe?  die  Waudlmig  .  -    Z.  t  e.  Ph. 


NiohtsQsafliiiiea  soUiefist  «ine  Bewegung,  somit  eine  Baum-  und  Zeitbestimr 
iniiifg  in  8ich>  jene  cUirch  das  Kommen  imi<1  Gehen,  diese  durch  das  Nach- 
riiiander  des  Zusammen  und  Nichtzusamiiieii.  Die^e  Bestimmungen  haben 
zwar  keine  Bedeutung  für  die  einzelnen  Beaku,  sind  ihnen  ganz  zufällig ; 
flicbtsdestoweniger  ergeben  sich  bei  genauer  Erwägung  gewisse  räumliche 
und  zdtliehe  Verhältnisse. 

Denkt  man  sich  nämlich  zunächst  zwei  Wesen  abwechselnd  im  Zu- 
sammen und  Nichtzusammen,  so  entsteht  eine  Reihe  von  Möglichkeiten  des 
Znsimmenseins.  Dies  sind  die  Orte;  denn  „der  Ort  ist  das  Bild  des  Seins. "^ 
Dass  anstatt  des  Nichtzusammen  der  beiden  Wesen  ihr  Zusammen  eintre- 
ten könnte  nöthigt  uns,  jedem  Von  ihnen ''  in  Gedanken  das  ändere  beizu- 
fügen. Abstrahiert  man  nun  von  der  Störung,  die  aus  ihrem  Was  entspringt^ 
so  ist  dem  Sein  des  Einen  im  Gedanken  das  Sein  des  andern  beigef &gt ; 
aber  n>ir  als  im  Gedanken  d.  h.  Bild  des  Seins. 

So  gibt  jedes  dem  andern  einen  Ort,  indem  es  einen  Punkt  der  An- 
hef  tung  darbietet  iür  das  Bild  von  dessen  Sein  Aber  der  Begriff  des  Seins 
ist  immer  der  gleiche  Begriff;  folglicli,  alle  Orle  können  Bilder  werden 
von  dem  Sein  eines  jeden  beliebigen  Wesens.  Das  einem  jeden  Wesen  an- 
geheftete Bild  ist  also  zugleich  ein  Bild  von  seinem  eigenen  Sein.^)  Die 
zwei  betrachteten  Wesen  ergeben  also  zwei  Orte;  diese  sind  völlig  ausser 
einander,  aber  ohne  alle  Distanz  d.  h.  Aneinander,  das  weder  ein  In-  noch 
Voneinander  ist.  Die  gleichmässige  Wiederholung  des  Aneinandei*  solcher 
Bilder  fUn*t  zu  einer  geraden  stanen  Linie,  in  welclier  je  ein  Bild  gerade 
zwischen  zwei  anderen  liegt.  Da  von  den  Realen  die  Theilbarkeit  ausge- 
schlossen ist,  so  gilt  dies  auch  von  den  Bildern:  Sie  sind  daher  Punkte, 
und  die  starre  Linie  ist  eine  Reihe,  zwar  nicht  von  discreten,  wohl  aber 
von  ohne  alles  Zwischen  an  einander  zu  setzenden  Punkten.  Es  soll  dies 
zwar  nicht  die  geometrische  Linie  sein,  die  erst  eine  secundäre  Consequenz 
der  starren  Linie  ist,  aber  diese  soll  doch  schon  eine  Ausdehnung  bedeuten. 
Durch  Zuhilfenahme  eines  dritten  realen  Wesens  construirt  Herbart  die 
Ebene  mit  ihren  unzählig  vielen  Richtungslinien,  und  mit  Hilfe  eines  vier- 
ten realen  Wesens  den  dreidimensionalen  Raum,  den  sogenannten  intel- 
ligiblen  Raum,  in  dem  sich  die  Realen  bewegen  und  der  dem  sinnlichen 
Räume  zu  Grunde  liegt.  Die  ersten  Constructionen  sind  commensurabel, 
weil  ihr  Mass  das  Aneinander  zweier  Punkte  ist;  später  aber,  wenn  zwi- 
schen zwei  in  bestimmter  Distanz  feststehende  Punkte  Linien  gelegt 
werden  sollen,  ergeben  sich  incommensurable  Linien  d.  h.  sie  haben  kein 
gemeinschaftliches  Mass,  also  ist  auch  f&r  sie  das  einfache  Aneinander» 
das  letzte  Element  des  Raumes,  kein  solches.  Wird  also  zwischen  zwei 
derartig  feststehende  Punkte  eine  starre  Linie  gelegt,  so  kann  kein  mög- 
licher letzter  Punkt  gedacht  werden,  der  sich  mit  dem  feststehenden  gege- 
benen Punkte  völlig  deckte  d.  h.  sie  fallen  nicht  völlig  in  einander.  Hieraus 
ergibt  sich  unvermeidlich  der  allerdings  widersprechende  Begriff  der  Theil- 

')  Herbart,  Hauptpunkte. 


S9 

liarkMl  ilen  Punktes.  Nun  kaim  dieses  nicht  v5l1i]sre  Ineinander  auf  alls 
Ponkte  (ener  Linie  Hb<»iti'a?eii  werden»  oder  sie  kann  so  anf^e^Ghen  werden, 
ob  k«in  einziger  ihrer  Punkte  an  dem  andern  «ei,  ^ondein  Mifilvvi^se 
ibiii  ensaniineTifalle.  Damit  entsteht  der  Betriff  einer  cnntinuirlichen 
ift  mild  weiterhin  der  des  rontinuirllchen  Raumes.  Herbart  wei»s  recht 
1,  welchen  gewaltigen  Auftto^s  dieser  widersprechende  Bef^Hft  dei'  Theil- 
irkf*il  den  uiitheilbaren  Punktes  finden  müss,  aber  er  Iiält  ihn  mit  eiserner 
Und  fe^t^  weil  er  sich  ihm  im  Zusamnieuliange  eines  folgerichtigen  Den* 
isi  ene^itgt  hat,  und  Blch^  zisnächüst  wenigstens,  nur  auf  eine  Form  ein€g 
pÄen  Peiikens  bexi^^hL  Aber  freilich  lässt  er  sich  nicht  in 
Ktlmniien*  Der  Punkt  ist  das  abstracte  Uild  einejä  Realen, 
ncI  «Uv  Widersi>rudi  gelit  auf  die  Realen  8ell>st  über,  „weil  wir  den  ein- 
irhen  realen  Wesen  nicht  verbieten  können,  Materie  xu  bilden/'*)  Aber 
pr  ^Viderspruch  ^.bleibt  nur  an  der  ihnen  7.ufalHgen  Lage  haften/* 
l^erselbe  widersprechende  BegrilT  des  t heilweisen  Ineinander  zweier 
iinipmiikte  ergibt  sich  auch  au»  dem  Begriife  der  Bewegung,  da  ai«  al» 
Itntiirlkh  gedaclit  werden  muss.  ,J*aH  Bewegte  darf  niclrt  auch  nur  für 
in  nmheilbar-en  Augenblick  sc*  gedacht  werden,  als  oh  seine  Stelle  eben 
ptxt  durch  einen  einzigen  Punkt  s&ulänglich  könnte  angegeben  werden^  son- 
man  muss  die  vorige  und  die  folgende  Stelle  hinzunehmen,  Und  diesea 
tun  desto  nöthiger,  je  grösser  die  Ueschwindigkeit;  denn  mit  ihr  wächst 
B^tjfriff  des  Hindurchgehens  durch  jede  Stelle  im  Gegensätze  gegen  das 
Verweilen  In  derselben/'^  Darin  liegt  der  Schlüssel  zur  Lösung  der  »euo* 
Kfnwürfe,  Abgesehen  davon,  dass  Zeno  den  wahren  Begriff  des 
^^in  wieder  übersah  und  nicht  merkte^  dass  die  Stellung  eines  Sei- 
len keine  Bestimmung  seiner  Qualitilt  sei,  war  er  trotz  der  Abstractioo, 
te  itn  Hegriffe  des  Seins  ausgedrückt  ist,  doch  nicht  im  Stande^  dieselbe 
hier  zu  verwenden,  und  er  vermochte  nicht,  den  Standpunkt  des  be- 
Denkens  von  dem  des  sinnlichen  Vorstellens  zu  scheiden.  Das 
be  ßihl  der  Ranmgrusse  wird  überall,  nach  links  und  rechts,  nach 
tind  unten,  nach  vorn  und  Kickwärts  von  einer  Orange  umfangen^ 
scheidet  sich  das  Jetzt  von  Vergangenheit  and  Zukuni't  ab. 
^ie  kleie  die  Ausdehnung  eines  Raumtheile«,  wie  kurz  dauernd  ein  Au* 
iblick  sein  darf,  um  noch  füi*  sich  wahrgenommen  und  als  Einzelnes 
lieden  werden  zu  kiinnen^  ist  nicbt  für  alle^  ja  nicht  einmal  für  ei- 
m  niid  denselben  zti  allen  Zeiten  gleich,  sondern  bedingt  durch  die  Per- 
aiiafähigkeit  des  Wahrnehmenden,  sowie  durch  die  Möglichkeit,  auf 
Irltcben  Wegeu  oder  durch  künstliche  Mittel  die  Wirkung  auf  das  Sub* 
»kl  zu  steigern.  Allein  die»e  Höglichkeit  geht  nur  ins  Unbestimmbarst 
lebt  wahrhaft  ins  Unendliche.  Für  ein  Perceptions vermögen  von  bestimmi^ 
Sehranke  ist  auch  die  möglichst  kleinste  unterscheidbare  Quantität  des 
oder  Zeittheiles  eine  so    und   so  begrenz ta«   Der  Umstand  jedocli, 


<)  BMmrl,  HeU|ili.  lt. 
•)  lUrbut^  M«tapli.  If. 


3a 

daas  wir  oos  immerhin  ein  noch  zarteres  und  feineres  Aoffassang^yermögen 
denken  können,  bewirkt,  dass  wir  auch  der  Wahrnehmbarkeit  keine  festen 
Gränzen  setzen,  und  den  wie  klein  immer  vorgestellten  Zeit-  und  Baum- 
theilchen  in  Gedanken  stets  noch  kleinere  substituiren,  nicht  mittelst  der 
imaginierenden  Vorstellung,  sondern  nur  mittelst  des  abstrakten  begriff* 
lichieii  Denkens.  Wenn  wir  die  Gräoze  der  sinnlichen  Perceptionsfähigkeit 
erreicht  haben,  dann  ist,  was  dar&b^  hinausliegt,  nicht  mehr  Bild,  sondern 
ein  Wort,  ein  Schema.  Für  die  sinnliche  Vorstellung  ist  daher  weder  der 
Baum  noch  die  Zeit  ein  unendlich  Theilbares.  Fttr  sie  gibt  es  letzte  Ele- 
mente, an  denen  die  Teilung  des  Raumes  und  der  Zeit  Halt  machen  musss ; 
diese  letzten  Elemente  sind  die  kleinsten  Raum-  und  Zeitgr&ssen,  welche 
irgend  ein  Subjekt  nach  dem  Masse  der  Feinheit  und  Zartheit  seines  Auf- 
faKsungs-  und  Unterscheidungsvermögens  noch  zu  imaginieren  nn  Stande  ist. 
Obgleich  nun  unter  den  Menschen  in  der  Beziehung  sehi  beträchtliche 
Differenzen  möglich  sind,  so  gehen  doch  diese  nicht  ins  Schrankenlose, 
sondern  es  gibt  unzweifelhaft  irgend  eine  Gränze,  fiber  welche  hinaus  kein 
mensohliches  Perceptionsvermögen  mehr  zureicht.  Es  gibt  daher  f&r  den 
Standpunkt  der  sinnlichen  Vorstellung  woi  eine  unbestimmbare  nicht  aber 
unendliche  Theilbarkeit  des  Raames  und  der  Zeit.  Hieran  schliesst  sich 
der  onsinnliehe  formale  Begriff  von  Raum  und  Zeit.  Dieser  verlangt  den 
Raum  als  ein  stetig  in  einander  fliessendes  Nebeneinander,  und  die  Zeit, 
als  ein  stetig  in  einander  fliessendes  Nacheinander  zu  denken.  „Wenn  auch 
fftr  die  Zeit  kein  solcher  Zwang  vorhanden  ist,  wie  ihn  im  Räume  der  Kreis 
und  dia  Hypothenuse  austtben,  die  uns  vom  Starren  zum  Stetigen  forttrei- 
ben, so  muss  dennoch  auch  die  Zeitlinie  als  unterworfen  der  Möglichkeit 
betrachtet  werden,  dass  an  sie  die  Forderung  irrationaler  Distanzen  er- 
gebe könne.^^)  Für  den,  Begriff  ist  das  Jetzt  nur  die  bewegliche  Gränze 
zwischen' Vor)ier  und  Nachher,  der  Übergang  von  dem  Einen  in  das  Andere. 
Füit  die. begriffliche  Anffiftssnng  ist  somit  die  Zeit  wie  der  Raum  unendlich 
theilbar.  Zeigt  sich  sonach,  dass-  die  sinnliche  Vorstellung  und  der  nnsinn- 
liehe  Begriff  ganz  entgegengesetzte  Forderungen  stdlen,  so  folgt  von  selbst, 
dass  cdi  Widerspruch  und  zwar  ein  scheinbar  unlöslicher  entstehen  m&ase, 
sobald  man  dacauf  besteht,  Raum*  und  Zeitverhältnisse  von  beiduL  Stand- 
punkten zugleich  zu  betrachten. 

Dies  ist  bei  den  Zenouisohen  Einwürfen  gegen  die  Bewegung^)  der 
Fall.  Bei  allen  wurde  der  Begriff  der  Geschwindigkeit  ^  Übersehen.  Doch 
seheint  Herbart  bezUgtich  dieses  Begriffes  zu  weit  gegangen  zu  sein,  wenn 
er  bdiauptet :  „Man  darf  dem  Bewegten  gar  nicht  erst  eine  Stelle  und 
dann  die  nächste  geben,  sondern  beide  m&ssen  unmittelbar,  indem  man  sie 
unterscheidet,  im  Gedanken  zusammengezogen  werden,  damit  das  Bewegte 
nicht  irgend  wo  ruhe.''  Es  ist  nicht  nOthig,  dass  das  Bewegte  irgend  wo 
ruhe,  und  doch  ist  dieses  „erst^  und  „dann^  nothwendig,  was  er  selbst  an 

*)  Herbart,  MeUph.  II. 
«)  Ariftoteles.  Phya.  VL 


n 


[eiiier  anderen  Stelle  wieder  zugibt    Es  ist  der    Begriff   am  ünendlicheö, 
j«!i  welchen  skh  Herbart  so  sträubr,  irrig  aufgefasst  woi-den')  ,    e&  igt 
prrig  EU  sagen f  eine  unendliche  Menge   ist   diejenige,  welche   sieh  ni*^mals 
[MgeWn  öder  bestimmen  oder   gar  vollenden   lässt^  und  es  i^t  ein  ,.FehN 
Uchlttjis,  um  dessenwilleu,  weil  die  Theilung  der  Linie  bis  zu  den  einfachen 
[©oeodUch  vielen  Punkten  niemals  wirklich  vollendet  werden  kAnn,  behattp- 
!en  XU  wollen,  die  Linie  enthalte  keine  nnendliclie  Menge  derselben,  ohne 
stimmt  und  unbegränzi  zu  sein/^    Insofern    stimmen    also  die  Eleaien 
Hi&rbart  riberein,  dass  sie  beide  die  Denkbarkeit    des  ITnendliclten  be- 
eiVen*  Wählend  aber  jene  das,   anf  was  der  Begriff'  Anwendung  findet, 
^üttgnen,  fahrt  Herbart  den  BBgrifl*  der  Geschwindigkeit  ein,  und  lässt  die- 
Begrifl",  behaftet  mit    einem  Widerspruche,    bestehen,   ja  fordert,  dasR 
nicht  wage,  diesen  Widerspruch  zn  beaettigen,    weil  er  sich  nicht 
etiti^eQ  lasse;  ^es   hiesse  ebensoviel,  als    einem  natQrüclien    Miftslingen 
Kün&telei  entgegensetzen/*    Die   Eleaten  verwarfen    daher  die  Bewe- 
ig,  verwarfen  den  Raum,  da  auch  die  Annahme  dieses  auf  eine  nnend- 
licha  Reihe  führt  Sie  sehen  den  Raum  als  etwas  Wirkliches  an,   der  ist; 
üiPf,  wenn  er  ist,  er  auch  einen   Ort  haben  müsse,   dieser    wieder  einen 
Kweiten  und  so  ins  Unendliche,  Herbart  ist  der  Raum,  der  intelligible,  ein 
WosÄes  Gedankendingj  ein  objectiver    Schein,    der   in  jeder   zuschauenden 
die  Wesen  denkend  zusanimenfasseiiden  Intelligenz  notliwendiger  Weise 
tehen  muss.  Die  Wirklichkeit    des  intelligiblen  Raumes    ist  daher  nur 
lie  deit  zusammenfassenden  Denkens.  Er  soll  indess  bein  Woss  subjectiver 
ciieln  »ein,  nicht  von  einer  dem  Zuschauer  besonders  eigenthttndichen  Form 
aer    Anschauung  herrühren :   auch    sind  nicht    die  Empfindungen  das, 
ras  zusammengefasst   wird    (denn  dies    gibt    nur  den    siniiüchen  Raum), 
üßdero  die  hinter  den  Empfindungen    stehenden,    selbst  aber  erst    durch 
refHiittelndes  Denken  erkannten  realen  Wesen.  Der  intelligible  Raum   hat 
gewisse  Verwandtschaft  mit  dem  piaton  sehen  ^^  ov^  das  sich  ja  auch 
iut  Raum  und  Bewegung    bezieht,  und  doch    die  Ideen,  das  einzig  Reale^ 
liriits  angehen  soll.    Nur    ist    dieses  m  Sr  im  strengeren    Sinne   objektiv, 
bbwulil  dadurch  ein  um  so   unf asslicherer    Begriff,    nämlich    ein  von  aller 
pbjet'tivilät  abgelöstes    Scheinwesen,    dem  gleichwohl  eine  gewisse  Wirk- 
et beigelegt  werden  muss,  da  es  die  Wirkung  hat,    die  Ideen  in  der 
leinong  theilbar  und  getheilt  darzustellen,  was   doch   ihrer  Natur  zu* 
i^L  Herbarts  objektiver  Schein  ist,  da  ganz  ohne  Subjekt  kein  Schein, 
entlieh  ein  allgemeiner  subjektiver,  oder,  wie  Drobisch»)  sagt,    ein  ide- 
Jer  Schein,  ein  solcher,  „welcher  entstehen  würde,  wenn  irf^end  ein  Subjekt 
Ei«  realen  Wesen  kennte;^  d,  h.  er  ist  wirklich  vorhanden  für  ein  Subjekt, 
e«  nicht  gibt,  für  einen  idealen  Zuschauer,   auf  dessen  Standpunkt  wir 
aar  mittelbar  durch  Denken  zu  versetzen  vermugen.  Jedoch  kann  die- 
iatelligible  Raum  sofort  mit  dem  empiriseU  gegebenen  Räume  insofern 


LatbuiL»  und  HerUa.rt. 


38 

als  identisch  gesetzt  werden,  alH  diesem  dieselben  drei  Hauptrichtuno^en 
zukommen. 

£s  ist  nicht  zu  leugnen,  dass  diese  Construction  vom  Anfang  an  etwas 
GezwungjBnes  an  sich  hat,  und  im  besten  Falle  nur  eine  Beihe  aber  keine 
Linien  gibt  Aber  wie  ist  es  möglich,  dass  das  Aneinander  d.  i.  die  Null 
der  Entfernung  (im  strengen  Sinne  des  Wortes)  zwischen  zwei  Raumpunk- 
tea  getheilt  werden  solle  ?  Und  doch  ^macht  dieser  Begriff  des  theilbären 
Anßinaiider  den  entscheidenden  Wendepunkt,  um  von  dem  starren,  leblosen 
Aneinander  zu  dem  stetigen  Flusse  des  intelligiblen  (geometrischen)  Bau- 
mes zu  gelangen.^  Daher  die  vielfachen  Einwendungen  gegen  dieses  An- 
einander zweier  Punkte,  deren  Distanz  gleich  Null,  und  die  doch  nicht 
nothwendig  ineinander  liegend  gedacht  werden  müssen,  sondern  vielmehr 
ein  Mehr  oder  Weniger  des  Aussereinander  fordern.  Dazu  kommt  aber  spä- 
ter noch  ein  weiterer  Widerspruch. 

Das  Aneinander  bildet  das  einfache  Element,  die  Einheit  des  Ausser- 
einander, welches  letztere  aber  nun  unendlich  viele  Abstufungen  erhält.  Wie 
das  Zusammen  die  Bedingung  der  Möglichkeit  der  Wechselwirkung  zwischen 
den  Bealep,  so  ist  das  Nichtzusammen  im  Aligemeinen  der  Ausdruck  ihrer 
Unabhängigkeit,  gleichsam  die  Bedingung  der  Möglichkeit  ihrer  Unwirk- 
samkeit aufeinander.  Aber  bei  dem  bloßen  Aneinander  kann  xnm  nicht 
stehen  bleiben.  Die  Materie  ist  gegeben  als  das  Beale,  sofern  es  räumlich 
aasgedehnt  und  beweglich  erscheint  und  diese  Erscheinung  kein  blosser 
Schein  sein  kann,  sondern  Wechselwirkung  zwischen  den  Bealcin  fordert. 
Nun  wttrde  zwar  die  Aneinanderreihung  der  Realen  die  Ausdehnung  der 
Materie  im  intelligiblen  Baume  erklären,  aber  keine  Wechselwirkung  zwi- 
schen ihren  Elementen  zulassen.  Andererseits  entsteht  zwar  Wechselwir- 
kung beim  Zusammen  der  Bealenvon  differenter  Qualität,  aber  dann  sind 
diese  nicht  aussereinander,  folglich  keine  Ausdehnung  gegeben.  Dies  nötÜigt 
zwischen  die  Begriffe  des  Aneinander,  als  des  unvermittelten  AuOereinander, 
und  des  reinen  Zusammen,  welches  jedes  AuOereinandor  ausschliesst,  einen 
neuen  Begriff  einzuschalten,  nämlich  den  des  unvollkommenen  d.  h.  nur 
tbeilweisen  Zusammen,  mit  wdchem  zugleich  ein  tlieilweises  Nichtzusammen 
gesetzt  ist.  Wie  in  der  Construction  des  intelligiblen  Raumes  eine 
TheUung  des  untheilbaren  Aneinander  als  nothwendige  Fiction  für  zulässig 
erklärt  worden  ist,  so  bahnt  eine  ähnliche  den  Weg  zur  Construction  der 
starren  Materie.  So  gut  wie  eine  fingierte  Theilbarkeit  untheilbarer  Punkte 
dürfen  wir  auch  ein  unvollkommenes  Zusammen  voraussetzen,  d.  h.  die  Re- 
alen A  und  B  können  in  einer  solchen  Lage  sein,  wie  die  beiden  letzten 
Punkte  einer  Hypothenuse.  „Dies  sieht  zwar  ungereimt  aus;  allein 
diese  Fiction  im  Begriffe  trifft  wieder  lediglich  den  Raum,  sie  berUhrt 
nicht  im  mindesten  die  Qualität  der  Wesen,  auch  nicht  das  wirkliche  Ge- 
schehen."*) 

Der  Widerspruch  gehört  einem  Begriffe  an,  der   nur   „einen  Durch. 

')  Herhart  Metaph.  II. 


rs/l 


Ig^onkt  fllr  unjter  Denken  biltlet,**  Solche  Widersprikhe  sind  ?5ü1^ssIj^, 
rorem  liie  nur  %n  CnuRequenzen  fiiliren,  die  mit  dem  Öegebi^Tiai  wieder 
^inimen.  Her  Raum  muHS  sich  also  ÜTi^ereimtlieitfn  und  Wider- 
Ltalleti  lassen,  die  sich  daher  auch  foilwRhi'end  Iiäiifen  Unge* 
inlilet  4er  Raum  „für  die  Realen  nichts  bedeutef,**  so  mM  dennonli  dem 
leren  Urade  des  Zusammen  ein  geringerer  Grad  von  SelbsterhaUuni^ 
>rtThen  ;  weil  es  aber  elodi  seltsam  klingt,  'la^ä^  einfache  Wesen,  die 
k#*itie  Theile  liaben.  mebiere  Theile  mit  einander  gemein  haben  sollen,  so  wird 
reilar  fingiert,  die  einfachen  We^en  hätten  auch  Gestallt  und  mithin  aneh 
lieile,  Kh  fragt  sich  nun»  ,.welehe  Figur  passt  auch  nur  al^  Fietion  nnf 
Mnfaclie  Wesen?  Antwort:  Einzig  dii^  Kugel  Denn  es  ist  kein  Ginnd  vor- 
Ikamlen,  die  Ausdehnung naeb  verschiedenen  Seiten  hin  ungleich  ansamebmen, 
L'ud  diege  Kugeln  sinil  für  alle  realen  Wesen  gleirdi  gross;  denn  es  ist 
keil*  Ol  und  der  Ungleirblieit  vtii  lianden,  und  ohne  ?olclien  darf  die  Fietion 
icbUi  rngleicltes  zubi{^*«en/^0  H**rbart  nimmt  aber  allsbald  diese  Kugel- 
leiitÄlt  und  Tbeillvarkeit,  die  er  den  Atomen  beigelegt  hat^  wieder  zurück. 
IT  -  ^  r  behauptet,  das  seien  Fictionen,  die  in  der  Beschränktheit  und 
\\  ;*rut  bsfiiüe  unserer  natüt Heben    Rauinvor.stellnngen  ihreu  Ursprung 

ibeo.  Die  Realen  an  sicli  sind  wahre  Atome.  Daraus  ftdgt  nun,  dass  nie, 
bwnl  (durch  eine  Fietion)  nur  theil weise  s^usanimen,  dennoch  g^iri,  *V  h. 
allen  ilireu  Tbeilen  in  Selbste rhaltnng  versetzt  werden.  Denn  in  ilinen 
plbjtt  (fibt  eg  kein  Dort  und  kein  Hier;  es  ist  unmöglich,  fla«s  ein  Tlieil 
ich  Hellifit  erhalte,  der  andeie  nicht;  frdglicb  „in  dem  ganzen,  realen  Wesen j 
allen  tVngierten  Tbeilen  desselben  befindet  »ich  einerlei  Grad  von  Selbst- 
ihiihiiog/  Doch  ist  wegen  dieses  fingierten  unvollkommenen  Zusammen 
it  Stlb^terhaltung  dem  (trade  nach  .greringen  Relbsterbaltung  herrscht 
aut'h  dort,  wo  kein  Zusammen  ist;  dies  ist  ein  Widernprueh,  der 
t>lh wendig  aufgehoben  werden  muss.  Das  geschieht  dadurch,  dass  auch 
ne  biji  dahin  nicht  sEUsammengewesenen  Tlieile  ins  Zusammen  treten.  DaR 
iv^llkommene  Zusammen  bedingt  daher  ein  Rtreben  nach  vollkommenem 
!Ls^nimefi  d.  i.  es  bewirkt  ein  Eindringen  der  Realen  in  einander,  es  Kndet 
Ittraefion  statt.  Herbart  stellt  den  Grundsatz  auf,  dass  die  äussere  Lage 
Fr  Wi>»en  sich  nach  dem  wirklicfien  Geschehen  in  ihnen  einrichten  und 
(fidern,  und  demnacli  jedes  unvollkominene  Zusammen  in  ein  vollkom* 
l^fiesc,  jede  bloss  partiale  Tbirchdringung  zweier  Realpu  nothwendiger  Weise 
eine  totale  IU>ergeben  müsse.  Ist  das  aber  die  Nach  Weisung  einer  inne- 
W,  den  Realen  immanenten  Nothwendigkeit,  oder  nicht  vielmehr  eine  Re* 
i»xioij  der  betreffenden  Tnfelligenz.  durch  welche  iliese  ihre  (Tpdanken  über 
Fortgang  ans  dem  unvollkommenen  7.iisammen  in  das  vollkommene  in 
Id^u  notli wendigen  Zus;Hnmenhang  zn  bringen  versucht?  Eine  innere  ob- 
luvt*  Nothwendigkeit  dei'  AltiLnderung  der  Lage  der  Realen  wiirde  nur 
nn  naclige wiesen  sein,  wenn  gezeigt  wäre,  dass  dajt  unvollkommene  Zu- 
luft xwar  nicht  nicht^ein,  aber  unmöglich   andauernd    bestehen    kaan, 


HtttHtft  Ifetupk  Tl. 


84 

dass  die  Annahme  des  Bestehens  einen  Widerspruch  enthält,  der  sich  nur 
durch  den  Uebergang  in  das  vollkommene  Zusammen  löst.  Die  Anlage  zu 
einer  solchen  Nachweisung  ist  zwar  gemacht,  aber  die  Ausführung  gibt 
keine  volle  Befriedigung;  denn  der  Grundsatz,  dass  die  Lage  der  Wesen 
sich  einrichten  mttsse  nach  ihren  inneren  Zuständen,  hat  keine  rechte  zwin- 
gende Evidenz.  Wenn  schon  die  partiale  Durchdringung  hinreicht,  um  auch 
in  den  nichtdurchdrungenen  Theilen  ebensogut  wie  in  den  durchdrungenen 
die  Selbsterhaltung  zu  erregen,  warum  kann  es  nicht  dabei  bleiben?  Die 
vollkommene  Durchdringung  verstärkt  ja  nur  die  Selbsterhaltungen,  und  die 
Realen  haben  kein  Verlangen  nach  einer  stärkeren  Selbsterhaltung  als  die, 
welche  durch  den  Grad  ihrer  Durchdringung  bedingt  ist,  wozu  dann  aller- 
dings ein  tieferes  Eindringen  nöthig  wäre.  Es  wurden  daher  von  verschie- 
denen Seiten  Versuche  gemacht,  der  Erklärung  des  ganzen  Vorganges  an- 
dere Wendungen  zu  geben.  Aber  wie  auch  immer  die  nothwendigcu  Folgen 
des  unvollkommenen  Zusammen  zweier  Realen  abzuleiten  versucht  werden 
möge,  so  lange  dasselbe  eine  Fiction,  ein  objektiver  Schein  ist,  wird  es 
immer  unverständlich  bleiben,  wie  dieses  bloss  scheinbare  Geschehen  auf 
das  wirkliche  irgi^nd  welchen  Einfluss  soll  haben  können.  Es  wird  immer 
„nur  eine  Hinzüthat  eines  den  Realen  äusserlichen  und  sie  zusammenfas- 
senden Denkens^  bleiben,  „eine  Weise,  wie  sie  gedacht  werden,  nicht  wie 
sie  sind."^)  Nichtsdestoweniger  bedient  sich  Herbart  dieser  fingierten  Attrac- 
tion  zur  Construction  der  Materie;  aber  diese  Kraft  reicht  zu  dem  Ende 
nicht  aus.  Es  bedarf  hiezu  noch  einer  anderen,  zu  Folge  seiner  Behauptung 
nicht  minder  auf  Fiction  beruhenden  Kraft,  der  sogenannten  Repulsion. 
Fände  nur  Attraction  statt,  so  wQrde  jedes  Reale  vollkommen  in  das  an- 
dere eindringen,  es  wären  alle  vollkommen  zusammen,  also  ineinander;  es 
könnte  auf  diese  Weise  weder  Materie  noch  irgend  ein  Ausgedehntes  zu 
Stande  kommen.  Daher  muss  etwas  da  sein,  das  die  vollkommene  Attraction 
und  wechselseitige  Durchdringung  verhindert  d.  i.  eine  abstossende  Kraft, 
eine  Repulsion. 

Man  nehme  drei  Reale,  von  denen  zwei  A  und  A,  unter  sich  gleich- 
artig sind  und  das  dritte  B  jenen  beiden  entgegensetzt.  Befindet  sich  A| 
mit  B  in  unvollkommenen  Zusammen,  so  gilt  von  ihm  dasselbe  wie  von  A, 
es  muss  sich  gegen  B  vollständig  in  seiner  Qualität  erhalten,  und  die  bei- 
den Realen  A  und  A,  mussten  vollständig  mit  B  zusammengehn,  um  dem 
„wirklichen  (Geschehen''  zu  genftgen.  Eine  solche  vollständige  Durchdrin- 
gung dreier  Realen  ist  bei  einer  gewi'ssen  Art  des  Gegensatzes  auch,  recht 
wol  möglich,  nämlich  dann,  wenn  er  ein  ungleicher  ist,  d.  h.  wenn  mehrere 
Reale  einer  gewissen  Art  nöthig  sind,  um  in  einem  anderen  Realen  den 
höchsten  Grad  der  Selbsterhaltung,  dessen  es  überhaupt  fähig  ist,  hervor- 
zubringen. Denkbar  ist  aber  auch,  dass  der  Gegensatz  zwischen  zwei  Rea- 
len A  und  B  ein  gleicher  d.  h.  ein  solcher  ist,  bei  welchem  die  qualitative 
Störung,  die  das  eine  Reale  dem  anderen  droht,  beiderseits  gleich  gross  ist, 

')  Zimmermann,  Leibnit«  and  Herbart, 


3S 


wo  di&Q  eines  der  Realen  schon  genügt,  um  das  andere  zu  einer  rollst  an- 
[fügen  Selhsterhallung  zu  veranlassen.  Sind  also  A  und  Aj    derartig,   dass 
'jßie      *      n\  B  iu  gleiclit^m  Gegensatze  stehen,  so  kann    eine   Vülistäudige 
Dtii       .     ^nng  dieser  drei  Elemente  niclit  statthaben.  A  sowul  als  Aj  soll* 
teUf  lOÄOfeni  sich  jedes  wegen  seiner  partialen  Durchdringung  mit  B  gegen 
rdle«e»  behaupten  muss,  mit  demselben    vallständig   zusammengehen,    aber 
►B  muss  sich  gegen  jedes  der  beiden  A  vollständig  erhalten.  Es  hätte  also 
^ngcfitlidi  eine  doppelte  Selbsterhaltnng  zu  leisten,   zugleich  und   in   dem- 
Pidbea  Masse  wie  A  und  Aj.  Ist  aber  schon  ein  A  im  Stande,  das  B  zum 
Ibdcbslnidglichen  Grade  der  Selbst«rhaltnng  zu   bringen,   so   kann   m   der 
doppelten  Selbsterhaltung  und  somit  Üurchdringungj  die  ihm  von  den  bel- 
aden A  zugemnthet  wird,  niclit  entsprechen.  Indem  nmi  B  einer  Steigerung 
"»einer  Selb^^terhnltung  liber   das   raijgliche   Maximum   hinaus   widerstrebt, 
I  dringen  beide  Reale  A  und  A^  so  weit  in  B  ein,  bin  ihre  Reactionen  geeten 
IB  3cu^Änmlen genommen  gleich  ßind  der  einen  höchsten  Selbst erlmltung  oder 
ti  dea?  B,  Es  tiiidet  d*nn  Gleichgewicht  zwiächen  der    einen    vollen 
..cihaUung  de»  B  und  den  Selbsterhaltungen  der  beiden  A  znsammenge- 
^ttommen  statt  Es  „scheint"  also  B  gegen  die  A  eine  rückslossende  Gewalt  aus- 
xuftben,  und  diese  nennt  Herbart  Repulsion.  Wird  die  Zahl  der  Realen,  welche 
Hn  t?in  und  das^jelbe  Reale  eindringen  wollen  und  nicht  können ,   vermehrt, 
[fo  vervielftltigt  sich  der  eri^te  Widerspruch.  „Je  mehr  ihrer  sind,  desto  weniger 
'lief  irenlen  sie  eindringen;  und  gesetzt,  sie  wären  alle  eingedrungen,  so  wer- 
^dHiM«nach  allen  Seiten  gleichmässig  so  Wüit  herausgetrieben  werden,  bis  sich 
^\ttracti*>n  und  Repul.dun  im  Gleichgewichte  betinden.  Alsdann  läge  B  in  der 
'lliCle,  und  es  wird  mit  allen  A  zusammengenommen  mehr  als  einen  mathema- 
tificlien  Punkt  einnehmen,  so  dass  eine  körperliche  Ausdehnung  entstände/ 
'  Dasjenige,   wa^  die  mehreren  Redien  mit  dem  einen    B,   mit   dem   sie    in 
dein  Zustande  der  partialen  Durchdringung  sich  befinden,  darstellen,  wird 
^al»  kleinstes  Massentheilchen  (Molecül)  bezeichnet^  welches  in  Gemässheit 
Gleichgewichtes  der  Attraction  und  Repulsion  der  Realen,   welche  es 
Bfttituieren,  eine  bestimmte  Dichtigkeit  und  Gestalt  haben  wird.  Sonach 
werden  bei  gleichem  Gegensatze  zwei  Reale  A  derselben  Qualität  mit  einem 
dritten  B  ein  räumliches  Gebilde   in   linearer   Forra^   diei   Reale  A  unter 
I  gleichen  umständen  mit  ein  und  demselben  B   ein   gleichseitiges   Dreieck^ 
;vier  Reale  A  ein  regelmässiges   Viereck   und   acht   einen   WUrt'el    bilden. 
iWäre  der  Gegensatz  einiger  von  den  A    gegen   ein   anderes  B  nicht   von 
:haiiB  gleicher  Grösse,  so  könnte  auch  der  Grad  der  Durchdringung  mit 
Nicht  für  alle  derselbe  sein;  es  entstände  daher  ein  Molecül  von  unregel- 
[er  Form.  Würden  mit  den  vielen  A,  welche  in  erwähnter  Weise  mit 
}B  ein  Moleciil  bililen»  mehrere  B  zusammen   treffen »   so   wird   die   Durch- 
^ dringung  der  A  und  B  so  weit  fortschreiten^  bis   ein   gewisses   Gleichge- 
wicbliTverhäUnis  zwisciien  der  Attraction  und  Repulsion   aller   dieser  Ele* 
mente  eingetreten  ist.  Die  hieraus  resuHieienden  Massentheilchen   werden 
<Unn  zusammengenommen  ein  grösseres  materielles  Ganzes  darstellen,  und 
lue»  wäre  die  starre  JUaterie.  Da  die  äussere  Lage  oder  Gruppierung  der 


Realen  sich  nach  den  inneren  Zuständen  oder  Selbsterhaltungen  eines  jeden 
Realen  gegen  die  anderen,  mit  denen  es  zusammen  ist,  richten  muss,  so 
folgt  von  selbst  daraus,  dass  die  Materie  innerhalb  gewisser  Gräuzen  voll- 
kommen elastisch  ist. 

Der  qualitative  Gegensatz  zwischen  den  Realen,  der  Grund  aller 
Wirksamkeit  derselben,  kann  aber  sowohl  der  Stärke  nach  als  der  Gleich- 
oder Ungleichheit  nach  Vei-schiedenheiten  darbieten.  Die  Starke  des  Gegen- 
satzes bestimmt  den  Grad  der  Attraction  zwischen  den  Realen,  die  Gleich- 
heit oder  Ungleichheit  des  Gegensatzes  ist  hestimmeDd  für  das  qualitative 
Verhältnis,  nach  welchem  sich  die  Realen,  gruppieren.  Beim  gleichen  Ge- 
gensatze tritt  Repulsion  ein,  sobald  zu  Ä  und  B  ein. zweites  A  oder  ein 
zweites  B  hinzukommt;  bei  dem  ungleichen  Gegensatze  tritt  erst  dann 
repulsive  Thätigkeit  von  Seite  des  einen  Realen  B  ein,  wenn  eine  gewisse 
Anzahl  anderer  Elemente  überschritten  wird.  Diese  letzteren  werden  in 
Folge  des  von  B  in  ihnen  hervorgerufenen  entgegengesetzten  Zustandes 
sich  auch  gegen  einander  zu  behaupten  suchen,  so  dass  B  auch  dort  zu 
wirken  „scheint"*,  wo  es  nicht  ist.  Auch  ein  Gesetz  muss  es  für  diese 
Wirkung  in  die  Ferne  geben,  nach  welchem  sie  ipit  zunehmender  Entfer- 
nung abnimmt.  Denn  sobald  die  Durchdringung  des  ersten  A  mit  B  nur 
unvollkommen  ist,  kann  auch  die  Reaction  und  damit  die  Anziehung  in 
jedem  von  ihnen  dem  Grade  nach  nur  der  partialen  Durchdringung  ent- 
sprechen. Mithin  ist  für  das  folgende  A,  nicht  das  ganze  B  mittelbar  ge- 
genwärtig, weshalb  seine  Reaction  und  Anziehung  wieder  bei  demjenigen 
Grade  stehen  bleiben  muss,  welcher  seinem  partialen  Eindringen  in  A  ge- 
mäss ist.  Noch  geringer  wird  also  die  Reaction  und  das  Eindringen  für 
A2  und  wieder  kleiner  für  A3  etc.  sein:  Ob  aber  die  Wirkung  einfach 
mit  der  Entfernung  oder  mit  dem  Quadrate  oder  g<^r  einer  noch  höhe- 
ren Potenz  derselben  abnimmt,  ist  eine  Frage,  die  nur  unter  beson- 
deren Voraussetzungen  beantwortet  werden  kann.  Darnach  ist  also  eine 
unmittelbare  Wirkung  in  die  Ferne  überhaupt  unzulässig,  vielmehr 
beruht  sie  nur  auf  Vermittlung,  die  sich  in  besonderen  Fällen  muss  an- 
geben lassen. 

Durch  Verbindung  der  Unterschiede  des  Gegensatzes  der  Stärke  und 
der  Gleichheit  nach  ergeben  sich  vier  Fälle.  Der  früher  betrachtete  Fall 
war  der,  dass  der  Gegensatz  stark  und  gleich  war.  Die  Reah^n,  die  in  so 
beschaffenem  Gegensatze  btehen,  sind  die  eigentlichen  Gmndelemente  der 
Materie.  Die  anderen  dagegen,  welche  mit  diesen  Grundelementen  und  ge- 
wissermassen  Kernpunkten  der  Materie  in  starkem  aber  sehr  ungleichem 
Gegensatze  stehen  und  sich  demgemäss  in  ungemein  grosser  Anzahl  um 
jedes  einzelne  derselben  dauernd  gruppieren  können,  machen  zusammen  den 
sogenannten  Aether  aus,  dessen  mögliche  Existenz  sich  aus  einer  verglei- 
chenden Betrachtung  der  Realen  in  Rücksicht  ihrer  Qualität  ergeben  hat. 
Diese  Aethersphären  umhüllen  die  Centralelemente,  die  Kernpunkte  der 
Materie,  und  es  kann  immerhin  gedacht  werden,. dass  diese  Elemente  gar 


37 

WUT  tin mittel  baren  Diirclidrin^unj?  gelang^^n,  sondern  nur  vermittelst 
A^nlmrspliärf^n,  iHircli  i^ine  ver^leicht^ndt^  Betrarlihiuij:  di^r  Ut-Hleii  iu 
tUi*ksidit  ilirer  QuaÜtiU  crf^nben  sich  mindestens  zwei  m^gfliclie  Aether- 
irtrii.  Ht*ibart  TienT.l  die  ei'^t*:re  (starker,  sehr  uiigleiidier  Gt^^t^nsata)  Oaio- 
ricom,  die  Wiztpve  Aether  im  eigentlichen  Sinne,  Träger  der  l^ichtersdiei 
iiuitgrti  iiTid  der  allgemeinen  Attractioi).  Den  ,,8toff'*  um  Realen,  die  in 
hwiiflirm  aber  nahe  g^leirhera  öe^ensufze  stellen,  nennt  er  Efectiicimu 
Ijtleli^l  dies^er  ,,>>lufte*'  mdii  er  alle  Naturti?idieit»ungen  zu  erklären, 

IMh  \V'er»leii  der  Materie  ist  hWlm  ^.anf  .su  liundgreifliche  Weisse  dar- 
aidlr,  ihss  wir  es  fast  bedaui'Jii,  wenn  diesellH*  blosse  Fiction  sein  soll/'*) 
^im  waH  llealitkt  halt  sind  nur  die  liealen  selbst  und  das  in  ihrem  In- 
Mn  vorgehende  wirkliche  Gescheln^n  I*ie  Veranlassung  diesrs  lelzteren 
die  Ffcfinn  des  inivollkaninienen  Znsammen.  Ohne  diese  wären  die  Rea- 
len par  nirlit  fiir  einander,  öie  wären  völlig  theilnahmslüs  neben  oder  voll- 
II  inehuuider;  aber  aaf  keinen  Fall  wi^idt^  daraus  Materie.  Was  aber 
ii  .  Fi«:fii»n  enislelit,  kann  selbst  nicht  mehr  sein  als  eine  Fiction^  und 
ler  Bt^ß-iiir  der  Materie  f^t  hiemit  nickt  weiter  gebracht,  Materie,  als  Zu- 
^-*min*»nge^etzteiJ,  ist  selbst  nicht  seiend,  si>ndeni  nur  Produkt  oder  Aggre- 
gat wahrhaft  seilender  Wesen*  Ulaterie  existieiL  nur  im  Auge  des  Beeh^ 
liditers«  als  Krsrlieinung»  nicbt  objektiv  als  seiendes  Ding  Was  wir  mit 
irem  Nameti  belegen,  ist  nur  Resultat  de3  Zusammenwirkens  der  ausser 
fbjit  befindlichen  wahrhaft  Sfiend«*ii  auf  uusere  Sinnesorgane,  Die 
.Lt^n  Kigenschaften  d^^ar  Maleric  kleben  au  keinem  Einzel ndiiige,  sou- 
(tm  werden  durch  die  vereinte  Wirksamkeit  einer  Mehrheit  voa  diesen 
llfrvoiigebraclit^  sie  sind  Schein,  nicht  Sein  -.  ^mvopttvd  nicht  ^ot'fitva. 

^I>ie  Otnstructiini  der  Materie  ist  lediglich  ein  GeiUukeuding.  das^ 
itt  dem  Werden  der  Materie  ak  solciier  aus  dt-n  einfachen  Realen  gar 
^ütne  AehnHelikeit  zu  haben   braucht^  ja    nicht    haben    darf;   denn   diese 

dbsl  venmigt*u  wir  mit  unsei-em  Denken  gar  nicht  zu  erreichen.  Ja  so 
ite  et»  ist,  kouimt  dieses  Gedankendijjg  noch  nicht  einmal  dem  Begritfe 
tlejch,  welchen  wir  von  der  Materie  in  der  Kegel  besitzen,  und  wie  er 
tm  durch  die  Kifalirung  vun  Aussen  gegeben  wird/**)  Heisst  dies  nicht 
l«t«!i  Gegebene  durch  Inbegreitiiches    begreÜlich  nuichen    wullen?    Ist    das 

icUf  ein  Beschönigen  widei's|nechendei'  Begritfe,  die  sich  mit  der  uner- 
MUliclifti  Strenge  nicht  recht  vertragen  will,  mit  der  doch  sonst  Heibart 
|rn  WiJrrsjnuch  auf  allen  Wegen  und  Stfgen  /ai  verfolgen  t^HegiV  Der 
|iialitative  Atomismus  Herbarts,  .^welcher  daliin  gelangt^  die  Vielen 
|ituttlitativ)  älä  eiiiä  und  (i]ualitattv}  als  viele  zu  setzet/%  kann  iUs  Wi- 
i'hes,  da*is  eines  gleich  vieles  uml  vieles  gleich  eins  sein  soll,  was 
,i;cU  ist,  nicht  bis  werden.  Fi nem  Mdchen  Widerspruch*  dass  die 
tiden  ^=  dem  Begritfe  des  einen  sein  sullen,  glaubten    auch    die    Fleaten 


eniiauii,  tjeiljultE  und  llerbart, 
cnttiu^  t^f^ibiiit^.  itnd  Herbert. 


38 

zu  fttblen.  Zeno  bewies,  das  Viele  als  Zählbares,  sowie  aach  als  Th^ilbares, 
Materie,  widerspricht  sich;  daher  lasse  sich  davon  kein  haltbai*er  Begriff 
gewinnen,  und  könne  daher  nicht  Gegenstand  des  Wissens,  sondern  nnr 
des  Meinens  sein.  Die  Eleaten  getrauten  sich  also  zu  wenig,  Herbart  zu  viel 
zu.  Drobisch,^)  Cornelius')  und  Thilo')  glaubten  daher  aussprechen  zu 
müssen,  dass  wir  hier  an  der  Grenze  des  Begrifflichen  stehen,  dass  es  ffir 
uns  eine  eigentliche  Erkenntniss  dessen,  was  wirklich  geschieht,  wenn  die 
Realen  Materie  bilden,  nicht  gibt,  sondern  dass  wir,  wie  Drobisch  weiter 
sagt,  das  Verbalten  derselben  zu  einander  in  der  Materie  nur  in  einen 
Gedankenzusammenhang  zu  bringen  vermögen,  bei  dem  wir  sogar  wider- 
sprechende Begriffe  nicht  scheuen  dürfen,  und  dessen  Glieder  in  keiner 
Weise  einen  Anspruch  darauf  haben,  etwas  zu  bedeuten,  was  ausserhalb 
unseres  Denkens  vorhanden  wäre.  Herbart  verhehlte  sich  zwar  durchge- 
hens  nicht,  dass  auch  seine  Theorie  nicht  unfehlbar  sei,  ja  dass  sie  den 
künftigen  Erfahrungen,  wenn  sie  gegen  dieselbe  sprechen,  werde  nachgeben 
müssen.  „Von  den  künftigen  Erfahrungen,  sammt  den  Schlüssen,  zu  welchen 
sie  einst  führen  werden,  sagt  er^)  hat  jede  Naturphilosophie  fttr  sich  zu 
hoffen  und  zu  fürchten.'^  Er  selbst  fordert  auf,  „man  mag  prüfen,  ob  der 
Zusammenhang  und  die  Einfachheit  der  Grundsätze,  von  welchen  wir  aus- 
giengen,  sich  an  den  höchst  mannigfaltigen  und  scheinbar  ganz  getrennten 
Erscheinungen,  worauf  sie  angewendet  sind,  hinreichend  bewährt  hat ;  und 
ob  man  auf  anderen  Wegen  zu  einer  grösseren  Klarheit  und  Bestimmtheit 
der  Begriffe  von  den  nämlichen  Gegenständen  gelangen  könne/'  Er  glaubte 
aber,  der  Ausgangspunkt  müsste  immer  derselbe  bleiben.  In  Betreff  des 
Begriffes  des  Sein  kann  in  der  Tbat  keine  Philosophie,  die  auf  den  Namen 
Anspruch  machen  will,  eine  andere  Ansicht  haben.  Aber  schon  gegen  seine 
Theorie  des  wirklichen  Geschehens  sind  so  gewichtige  Bedenken  erhoben 
worden,  dass  man  nicht  umhin  kann,  dieselben  anzuerkennen.  Was  aber 
die  Synechologie  und  Naturi'hilosophie  anbelangt,  sind  schon  entschiedene 
Anhänger  der  Herbart'schen  Philosophie  (Drobisch,  Cornelius  etc.)  abwei- 
chender Ansicht,  um  so  mehr  jene  Philosophen  und  Naturforscher,  die  ihm 
schon  etwas  femer  stehen  (Zimmermann,  Fechner  etc ),  abgesehen  ^on  der 
schon  ganz  veralteten  Stofftheorie  zur  Erklärung  der  Erscheinungen  des 
Lichtes,  der  Wärme  und  der  Elektricität.  Es  zeigt  sich  immer  deutlicher, 
dass  die  qualitative  Atomistik  in  der  Beziehung  weit  zurücksteht  hinter 
der  quantitativen:  Einerseits  ist  es  die  logische  Consequenz,  welche  die 
quantitative  Atomistik  in  höherem  Grade  für  sich  hat,  als  die  qualitative, 
andererseits  die  Einfachheit,  welche  ihr  das  Uebergewicht  sichern ;  es  ge- 
nügt ihr  für  die  stoffliche  Beschaffenheit  sämmtlicher  Elemente  der  Körper- 
welt eine  einzige  Qualität,  für  die  Art  und  Weise  des  Wirkens  derselben 
ein  einziges  Gesetz.  Es  ist  zwar  die  quantitative  Atomistik  als  philosophische 

«)  Z.  f.  e.  Ph.  V. 

«)  Z.  f.  e.  Ph.  VI. 

')  Kurze  pragm.  Geschichte  d.  neueren  Philosophie. 

')  Herbart,  Metaphysik  II. 


39 


Wissenschaft  nicht  Meiitisch    mit  der  physikalischen,   aber  tlocli  sind  sie 

Lmitetnander  vertrilgHch.  Feclmer,  der   in    seiner  Sclirift    über  Atomistik') 

Mae  Reihe  von  Bexiehnügs-  und  Differenzpunkten  zwisclien  seiner  Ansicht 

Find  der  Lehre  Rerbarts  hervorhebt,  ist  sich  bewusst,  dass  seine  letzten  eiii- 

l fachen  Elemente,  die  er  selbst  als  „körperliche''  bezeichnet,   den  einfachen 

[Wirklichen  der  philosophischen  Atomistik  gegenüber  kein  Letztes  sei  ■  denn  er 

Iteltiftl  gesteht  „es  sei  nicht  zu  leuo^nen,  dass  die  Herbar tschen  einfachen  Wesen 

ragmitz  anderem  8iniie  ein  philosophisch  Letztes  sind'*  als  seine  letzten  ein- 

I fachen  Wesen,  «die  von  Raum,  Zeit,  Gesetz,  Geist  nichts  in  sich  verbergen 

noch  &itö  sich  zu  producieren  vermögen,  vielmehr  nur  im  compakten  Zusam- 

pi«ihaiigedamil  und  im  Verhältnisse  dazu  eleu  Weltbestand  zu  geben,  und  hiemit 

lilireti  eigenen  Bestand  fiir  die  äussere  Erscheinung  haben.*"  Sie  sollen  über- 

Htaopt  nur  dazu  dienen,  damit  durch  sie  das  „concret  Gegebene  der  korper- 

tUebaii  Welt  nur  so  bis  ins  Letzte  aufgeschlossen  werde,  um  von  jedem  auf 

b^es    andere   dureli    ihr  Mittelglied   kommen   und  Neues  selbst  geben  zu 

tkütineii,  was  eben  nur  dadurch  muglich  ist,  dass  wir  bis   zu    den   letzten 

[Elementen  des  concret  Gegebenen    gehen    und   diese   so   losmachen,    dass 

Uie  jedem  Austausch,  jeder  Combi  na  tiou  verfügbar    sind/*    Es   ist   das  als 

iBele^  anzusehen,  dass  ,.die  empirische  Wissenschaft  vom  Wirklichen,  welche 

|ion«'rhaIb  der  Üränzen  des  sinnlich  Eifahrbaren  bleibt,  der  philosophischen, 

[welclie  vou  Haus  ans  über  dieselben  hiiiausfülirt,  zwar  stetig  sich  nähert, 

u^r  sie  iiocb  nicht  berührt/**)  ,.Sie  gleichen  nändich/'  wie  derselbe  Autor 

^■etiler  anderen  Stelle  so  überaus  treffend   bemerkt,    „Arbeitern,   welche 

BSb  den  entgegengesetzten  Seiten  eines  Berges  hen  unsichtbar    fl\r  einan- 

Ider,  aber  auf  gemeinsamen  Voraussetzungen  lussend,  und  einer  gemeinsamen 

Ulethnde  sieb  bedienend,  einen  Tunnel  durch  das  Innere  desselben  zu  boh- 

mm  unternehmen,    in    der   Hoffnung,    wenn   ihre   Voraussetzungen   giltig 

pnd  ihre  Berechnungen  richtig  sind,  irgendwo   in   der   Höhlung   desselben 

Ems&EDmfinzu  treffen . '' 

I         D.  Nach  Her  bar  t  ist  also  das  All  eine  unbestimmte  Meuge   für  sich 

ll^eatalieiider  Wesen,  ohne  anderes  Band,  als  ein  fremdes  ihnen  äusserliches 

KDeiiken,  ohne  anderen  Grund,  als  sich  selbst.  Die  realen  Wesen  sind    un- 

■Y^banden^  wenn  niclit  das  zusammenfassende  Denken  sie  zusammengebracht 

mX,  aber  nicht  an  sich,  sondern  nur  fiir  das  denkende  Subjekt.  Der  Mittel- 

miokl  der  ReAltheorie  ist  unser  eigenes  IcIl  Dieses   stellt   die   Welt   nur 

tfor  aiil  all  deu  Un Vollkommenheiten^  die  sein  beschränkter  Standpunkt  in 

tHitle  derselben  ihm  aufbürdet,  nur  darauf  achtend,  sie   möglichst   wider- 

F«-  -*^r>!]s!ris  zu  ddnkin.  Es  sind  daher  nicht  die  realen  Vorgänge  in  der  Natur, 

l .  uns  besi'liäftigeu,  sondern  unsere  Vorstellungen  von  denselben.  Diese 

p'or»U*IIongeii  aber  sind  Zustände  in  uns,  bedingt  allerdings  durch  das  Vorhan- 

■Mpein  gewisser  Organe  an  uns,  durch  die  Eigen thümlichk ei t  der  Organe, 

|Hf  ebenso  sehr  auch  bedingt  durch  Reale  ausser   uns.    Letzteres   wurde 

Hwarvon  mancher  Seit^a  abgeleugnet  und  behauptet,  das  Reale,  auf  welcbes 

0.  Tb,  Ueber  die  phy^ik.  tmd  pbUo»,  Atom^nlehre. 
a,  AütliTopoiopye. 


40 

der  gegebene  Scliein  liindeutet,  sind  wir  selbst,  die  wir  nach  gewissen  uns 
innewohnenden  Gesetzen  den  Schein  producieren.  Herbart  sah  sich  daher 
veranlasst,  dieses  „Ich"  einer  eingehenden  Untersuchung  zu  unterziehen. 

Die  Thatsaclien  der  inneren  Erfahrung  lehren,  dass  das  vorstellende 
Subjekt  sowohl  durch  das  Vorstellen  der  äusseren  Welt,  sowie  durch  die 
Thätigkeiten  des  Fühlens,  Begehrens  und  Wollens  charakterisiert  ist  Diese 
inneren  Zustände  alle  erweisen  sich  als  einheitlich  verknüpft,  indem  sie 
alle  auf  das  eine  Subjekt,  welches  vorstellt,  fühlt,  begehrt  und  will,  hin- 
weisen. Die  Frage  nach  dem  Was  dieses  Subjektes  kann  nur  beantwortet 
werden  durch  die  Vielheit  der  inneren  Zustände,  welche  die  innere  Er- 
fahrung vorfindet.  Nimmt  man  ein  Reales  als  Träger  derselben  an,  so  be- 
gegnet uns  sofort  das  Problem  der  Tnhärenz  Der  ^Wechsel  der  Zustände 
bietet  das  Problem  der  Veränderung  auf.  Nach  der  Analj\se  dieser  Pro- 
bleme müssen  wir  eine  Vielheit  von  Realen  voraussetzen,  aus  deren  Ge- 
meinschaft die  gegebene  Mannigfaltigkeit  resultiert.  Die  innere  Erfahrung 
bietet  die  Zustände  dergestalt  als  streng  einheitlich  verknüpft  dar,  dass 
ein  Reales  als  Substanz  angenommen  werden  muss,  welches  in  seinem 
Zusiimmen  mit  anderen  und  anderen  Realen  die  gegebene  innere  Mannig- 
faltigkeit bewirkt.  Dieses  Eine  Reale,  das  vorstellende,  begehrende  und 
fühlende  Subjekt,  ist  dasjenige,  was  man  gewöhnlich  als  Seele  bezeichnet 
und  als  dea  realen  Träger  aller  Empfindungen  zu  verstehen  hat.  Dasselbe 
ist  einfacli,  wie  die  übiigen  Realen,  mit  denen  es  ihm  Causalverhältnis 
steht,  in  Rücksicht  auf  seine  Qualität  aber  von  denselben  verschieden  za 
denken.  Dieses  eine  Reale,  die  Seele,  erhält  sich  wie  die  andern,  mit  de- 
nen es  zusammen  ist,  in  seiner  eigenen  Qualität,  jedoch  in  verschiedener 
Weise,  je  nach  der  Verschiedenheit  der  äusseren  Einwirkungen  und  der 
Sinnesorgane,  mit  denen  es  durch  Vermittlung  der  Nervenmolecüle  commu- 
niciert.  Diese  Selbsterhaltungen  des  Realen,  welche  demselben  in  Folge  des 
gegensätzlichen  Verhaltens  seiner  Qualität  gegen  die  der  mit  ihm  zusam- 
menbefindlichen. Realen  von  dem  dieselben  zusammenfassenden  Denken  zu- 
gemuthet  werden,  aber,  da  jede  einfache  Qualität  unveränderlich,  niemals 
wirklich  eintreten,  werden  den  erfahrungsmässig  gegebenen  psychischen 
Vorgängen  als  metaphysische  Grundlage  unterbreitet.  Sie  sind  gleichsam 
Forderungen,  die  an  das  Reale  um  seines  Zusammen  mit  andern  Willen  vom 
zusammenfassenden  Denken  gestellt,  aber  von  jenem  niemals  erfüllt  wer- 
den.') Auch  hier  kann,  wie  in  der  Synechologie  gefragt  werden,  ob  das  ein 
wirkliches  Geschehen  sei  ;  auch  hier  kann  bestritten  werden,  ob  dies  der 
einzige  Anknüpfungspunkt  sei,  welchen  das  streng  einfache  Reale  für  die 
erfahrungsmässig  gegebene  vielfache  Mannigfaltigkeit  psychischer  Phäno- 
mene .zu  bieten  vermag ;  denn  entweder  ist  das  wirkliche  Geschehen  im 
Realen  nicht  wirklich,  da  Einfachheit  der  Qualität  die  Wirklichkeit  quali- 
tativer Verschiedenheit  des  Geschehens  ausschliesse,  oder  die  Qualität  des 
Realen  ist  nicht  einfach,  weil  die  qualitative  Verschiedenheit  des  Gesche- 
hens  die  Einfachheit  der  Qualität  ausschliesse.  „Allerdings  nur,  weil  und 
*)  Zimmermann,  Anthroposophie. 


41 


witkliclie  Gescheiten  als   qualitativ    wirklich  verschiedeii  ge- 
liclil  wird/     Im   Gegeutheile  aber  entfällt  der    nicht  abzustreitende  Wi- 
rach zwischen  der    Qualität  des  Realen,    die  einfach,    und  jener  des 
eheti».  di«  ituuiiiigfaUi'^  sein  ^aW    Das  wird  erreicht,  wenn  die  qiiali- 
liven  UnlÄrsehiede  in  der  Bewnsj^tseinswelt  auf  blosj«  quantitativ^e  Unter- 
zurrick f^efi'ihrt  werden,  so   dass  die  sogenannten  einfa^'hen  Empfin- 
im  Bewufistsein  nicht  als  die  nrsinliuglicheii    iiriniitiven  Elemente, 
'iiderii  AUS   untere  in  iiuder    lumiogerien    prindtiven   Bewusst&einselementen 
«gesetzt  werdfu.  Dadurch  entschwinden  manelierlei  Vorwurfe»  dit* 
IlerbarlVi^hen  Tlicorie  gemacht  hat,  und  e.H  kommt  dandt  eine  lo- 
indie  Cünsetiuenz  liinein,    ges^en  die    sich  durchaus   nichts  anliaheu  lilsst. 
r  AlöiDiü tische  Trauer  des  Bewusstseitis  vermag,  da  din  Mi^iige  des  psy- 
en  Materials    flu  jedes    individuelle  Bewusstseiri,    das  SlotFiiuantumi 
begränzte  ist,  das   sich  weder   vermehren    nuch    verniimlern,    desst^n 
orm  jedt>ch  Aenderungen  erfahren  kann,  nicht  eine  einzige  primitiv«^  Em- 
f&udtiug  aus  sich  selbst  erzeugen,  aber  auch  nicht  ein  einmal  stattge^Iinbie» 
lit>ch«*heii  (eine  iiriniiti  ve  Empfindung  im  Bewusstseiii)  ungesfhhiien  riracln^ii  ; 
r  r*egriff  der  absoluten  Position  f<udertes.  Dan  Denken  vermag  ein  Sein 
rilrr  liervürs^uhring^eu.  noch  auch   anfeulieben.    Darin   liegt  der  o^ewaltige 
vgensalJt  tlerbails  gegen  die    Eleaten.    Diese  hielten    das    im    richtigen 
•nken  Gefundene  für  «las  Seiende,    nnd  Allels,    was  demselben  nicht  ent- 
lieht^ für  nicht    seiend*    Anstatt  die    HegriHe  nach    dem    Gegebenen  zn 
idileji*  s<dhe  dies  sich  nach  Ji^nem  liclilen*   Der  Geist  s*dle  die  Wahrheit 
uzig  lind  allein  aus  ilim  eigen tlunnliclicn  Tliätigkeiten  und  Formen  scbi">pfeiL 
ludurcli  kam  es,  dass  fnr  sie  die  Well,  die  idijsische    wie  die  psycldsche 
miTkrtiiuL  blieb,    ja  unerkannt    bleiben    musste.    Die    Kleaten    waren  dei' 
M*'!^^^^,  dass  das,  was  niclit  das  Seilende  ist,  als  Nichtseiendes,  als  Nichts 
:ti  %-**rwarfeu  sei;    daltiu  gelifire  die  ganze  Erfahrungswelt,    Alle    Sinnes- 
V  inung  wäi'f* 'rjUischung.  Das  veranlasste  H<^Iion  Aristoteles,  das  Phi- 

^.,..|...ir^l-n  der  Elealen  mehr  ITir  eijj  dialektisches  und  polemisches  Spiel, 
fiir  oniste^  einen  Erfolg  verspiechende  Forschung  m  halten,')  Darin 
Brgt  d^r  Anfang  zu  einem  rein  suhjekliven  Itlealismns  ;  es  ist  dieses  Ver- 
Cüin-^n  der  reinste  Ralionalismns,  ihr  den  die  Welt  immer  etwas  ganz 
frtfntlt*««  Idcibt.  Der  Realismus,  wie  ihn  Uerbart  entwickelt  hat,  schliesst 
ftm  dem  im  Bnvnsstsein  schwebenden  Sehein  auf  eiue  denselben  erzeugende 
'  '  ^Das  nrsprüngliclie  Seelenphänomen  ist  ein  Produkt  zugleich  von 
n-  und  Aussen  weit,  von  der  speciJischen  Si^t^lün- und  Nerveubeschaf- 
rolieiL**  Die  Nerveneinilrücke  werden  durch  die  ausser  uns  befindlichen 
ustHmle  vcratdasst^  so  dass,  wie  wir  ohne  äussere  Reize  rd>erhaupt 
vorntelleu  whrden,  wir  ohne  ein  so  beschaffenes  Seelenwesen,  wie 
re  ist,  nicht  so  vorstellen  m luden,  wie  wir  es  thun.  „Die  Vorstel- 
[gf^n  enthalten  nichts  von  Aussen  aufgenommenes;  jedoch  werden  sie 
von  üelbit  sondern  unter  äusseren  Bedingungen   erzeugt   und   eben- 


llrkt«!.  Pbya.  A.  » 


42 

sowol  von  diesen,  als  von  der  Natur  der  Seele  selbst,  ihrer  Qualität  nach 
bestimmt."^) 

Fassen  wir  nun  zum  Schlüsse  die  Resultate  zusammen,  so  ergibt  sich, 
dass  Herbart  bei  den  Eleaten  schon  den  Begriff  des  Seins  vorfindet,  richtig 
aufgefasst   aber  nicht  streng  festgehalten. 

Das  Seiende  ist  bei  den  Eleaten  identisch  mit  dem  Sein,  bei  Herbart 
streng  geschieden  und  seinem  Begriffe  nach  bestimmt ;  dasselbe  daher  bei 
jenen  Eins,  bei  diesem  vieles,  der  Qualität  nach  nicht  bekannt,  aber  noth- 
wendig  von  einander  verschieden. 

Ein  Ding  mit  mehreren  Merkmalen,  Veränderung  ist  nach  den  Eleaten 
nicht,  daher  auch  nicht  Gegenstand  des  Wissens,  sondern  subjektiver  trü- 
gerischer Schein.  Herbart  fasst  sie  als  Probleme  auf  und  gibt  deren  Lösung. 

Vom  Räume,  von  der  Zeit  und  Bewegung  lassen  sich  für  die  Eleaten 
keine  haltbaren  Begriffe  gewinnen;  Herbart  fasst  sie  als  formale  Begriffe 
auf,  die  sich  auch  Widersprüche  gefallen  lassen,  da  sie  nur  als  Durch- 
gangspunkte im  Denken  dienen. 

Auch  die  Materie,  das  Viele  als  Theilbares,  widerspricht  sich,  daher 
nach  den  Eleaten  begrifflich  nicht  fassbar.  Auch  für  Herbart  ist  sie  nur 
Erscheinung  im  Auge  des  Beobachters. 

Das  Problem  des  ,Jch",  das  als  solches  den  Eleaten  fremd  war,  löst 
er  und  kommt  dabei  zur  Annahme  eines  einfachen  realen  Wesens,  der  Seele, 
als  Träger  der  inneren  Zustände. 

Herbarts  Philosophie  kann  daher  einem  fest  fundierten  einheitlichen 
Gebäude  verglichen  werden,  einem  unvergänglichen  Monumente  seines  wahr- 
haft philosophischen  Geistes.  Ich  möchte  daher  mit  den  Worten  eines  ebenso 
scharfen  Denkers  schliessen :  „Ihm  hat  es  die  Metaphysik  vorzugsweise  zu 
danken,  wenn  sich  das  Misstrauen,  welches  ihr  die  bodenlosen  Phantasien 
modemer  Weltgedanken  zugezogen  haben,  allmälig  verliert,  und,  wenn 
auch  lange  noch  nicht  dem  Zutrauen,  so  doch  einer  ruhigen  prüfenden 
Duldung  Platz  macht.  Durch  ihn  ist  sie  einerseits  aus  der  gänzlichen  Ver- 
bannung, welche  sie  durch  Kant  getroffen,  zurückgerufen,  andererseits  vor 
der  ihr  durch  die  Dialektik  drohenden  Vermengung  mit  blossem' Formalis- 
mus gerettet  worden.  Er  wies  ihr  den  Platz  an,  der  ihr  gebührt,  als  Er- 
gänzung der  Erfahrungswissenschaften,  als  Grundlegung  des  Wirklichen, 
soweit  diese  durch  Bearbeitung  von  Begriffen  geliefert  werden  kann.  Da- 
durch wird  ihr  Feld  abgegränzt,  und  weder  der  Empirie  noch  träumender 
Speculation  in  die  Hände  geliefert.  Die  Erfahrung,  das  Positive,  einerseits, 
die  Begriffe,  das  Apriorische,  andererseits,  bildeten  die  Factoren,  als  deren 
Produkt  seine  Methaphysik  hervorgieng."^) 

KREMS  im  Mai  1884. 


')  Herbart  Psychologie  nls  Wissenschaft  I. 
t)  Zimmermann,  Leibnitz  und  Herbart. 


43 


SchalnachrichteB, 


erstattet  vom 


Direetor  Felix  A.  Eberle. 


Landesohcrrealschule. 


I  Lelirplan. 

Der  diircli  iür  V^ronlnang  des  liolieu  k*  k,  Untemclitsministeriums 
m.  April  1870j  Z.  r>G()7  aufgestellte  Norinallelirplan  warde  mit 
darcli  die  h.  Ministerial-Eilfisse  vom  2*1  April  1880,  Z.  6233  bezüglich 
Uüterrjclites  in  der  Geometrie  und  im  geometrischen  Zeichnen  und 
27.  April  1880,  Z,  3814  hexilglicli  des  Unterrichtes  in  der  deutschen 
fmd  franzögisclien  Sprach^^,  in  der  Geographie,  Mathematik^  Physik  und 
ICaIli|3;Taphie  angeordneten  ModififatifKieo  eingehalten. 

Uhfgegenstände  und  Zahl  der  wöehentlichen  Uhrstunden. 


I 


Leh^eg««BlA»de. 


C  1  A  s  1  « 


Ih 


IIL 


BtBgioii       _ 

Dcttttelie  Sprache    .....       ... 

FraaftO<aiftcbe  Sprache  .... 

Sogtlielie  Spruc^be  .*....... 

,    ÖeogrAphig *    * 

Givchidite    *    « 

U4tbf?iisAUk 

N&ttirg^ehjclit«  ,,,,•.....,, 

Pbywk  -    - *    .   * 

Cb€8ait         . *   .    . 

Geometrie  tmd  geometr.  Zeiehneu,  d&ntel- 
imdcT  Geomeirio  .,.,.,..>.. 

Frdluyidseiclieii  

^^  Timtit     -,..... 

^^B  Summe  . 


IV. 


YI. 


i  In  ÄUen 
VA*, 7  Ül&Bgen 


8 
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2»  129  \ 


214 


216 


fnAt  iehrgegenaländ«: 
l)  8  IfiiingTiipb  11«    in    2    Abtbeiluüj^eti    und    wr5chciitl]eb    3  Uiiteiricht^standeti, 
a  abtb<  2  8t.,  IL  Al»tU.  t   8t.) 

eiiiiii^  jQ  2  Abibeüaug^n  mit  je  2  UnUrrkbtfiBtitiidaa    wÖcheDtÜck 


44 

11.  Themen  der  dentBchen  AnfsStze. 

{*  Scbnlarbeiten  ) 

V:  Re&l-C lasse. 

1  Vergleich  des  Herbstes  mit  dem  Fruhlinge.  —  2  Die  Sage  von 
der  großen  Flut  und  ihre  dichterischen  Bearbeitungen.  —  3.  Das  Jagd- 
verguügen  bei  den  alten  Deutschen  (nach  dem  Nibelungenliede).  —  *4. 
Trojas  Zerstörung  (nach  Schillers  „Der  Fall  Trojas".)  —  5.  Die  Handlung 
in  Goethes  „Hermann  und  Dorothea**.  —  6.  Die  Verschiedenheit  der  Grie- 
chenstämme beeinflusst  von  der  Natur  ihrer  Wohnländer.  —  *7.  Wie 
Odysseus  auf  die  Insel  Scheria  gelangt.  —  8.  lieber  den  Nutzen  des  Reisens. 

—  *9.  Inwieferne  hat  die  Natur  des  Landes  das  Emporkommen  der  Römer 
gefördert?  —  10.  Die  Schönheiten  der  Gebirgslandschaften  im  Vergleiche 
mit  denen  des  Flachlandes.  —  *11.  Wie  weicht  Schiller  im  „Ring  des 
:poly^rates"  von  Herodots  Erzählung  ab?  —  12.  Das  Feuer  als  Bundes- 
genosse und  Feind  des  Menschen.    —   13.  Heil   und   Unheil  der  Gewitter. 

—  *14.  Disposition  zu  Demosthenes  „Dritte  Rede  gegen  Philippos". 

VI.  C lasse. 

♦1.  Die  Elektricität  im  Dienste  der  Menschen.  —  *2.  Schilderung 
einer  Herbstlandschaft.  —  3.  Die  Hauptunterschiede  des  volksmäßigen 
und  höfischen  Epos.  —  M.  Freie  Üebersetzung  aus  dem  Nibelungenlied 
IV.  —  5.  Wer  allzuviel  beginnt,  wird  wenig  enden,  —  6.  Günther  und 
Siegfried.  (Eine  vergleichende  Charakterschilderung )  —  *7.  Die  Burgunder 
am  Hofe  Rüdigers  von  Pöchlarn.   (Erzählung  nach   dem  Nibelungenliede.) 

—  8.  Was  macht  die  Deutschen  im  Mittelalter  zu  dem  geschichtlich  be- 
deutendsten Volke  ?  *9.  Auch  die  Armut  hat  ihr  Gutes.  —  10.  Die  Anklage 
des  Kaiphas  und  Philo  und  die  Vertheidigung  Gamaliels.  (Nach  Klopstock's 
Messiade  IV  Buch.)  —  *ll.  Die  Bedeutung  Klopstocks  für  die  deutsche 
Literatur.  —  12.  Uebersicht  des  Inhaltes  von  Schillers  „Wilhelm  Teil".  — 
13.  Das  Mittelmeer  in  seiner  welthistorischen  Bedeutung.  —  *U.  Gtewitter 
und  Krieg. 

VI.  C lasse. 

1.  Der  deutsche  Soldat  in  Lessings  „Minna  von  Barnhelm".  —  2. 
Gang  der  Handlung  in  Goethes  „Egmonf*.  —  3.  Kleine  Ursachen,  große 
Wirkungen;  dargelegt  in  Bezug  anf  das  Geschichtsleben  der  Völker.  — 
4.  Wodurch  sind  die  Griechen  zu  einem  weltgeschichtlich  bedeutenden 
Volke  geworden  ?  —  *6.  Der  histor.  Hintergrund  in  Goethes  „Hermann  und 
Dorothea".  —  6.  Reichthum  ist  ein  Glück,  hat  aber  auch  Geifahren.  —  '*?• 
Die  Verwicklung  in  Goethes  „Iphigenia  auf  Tauris."  *8  Welche  physika- 
lischen Entdeckungen  der  neuesten  Zeit  fördern  unsere  Lebensbequemlich- 
keit? —  9.  Die  Vorzüge  unserer  Zeit  im  Vergleiche  mit  der  Vergangen- 
heit. —  *10.  Die  Gegensätze  des  Natur-  und  Culturlebens  der  Menschheit 
in  Schillers  „Der  Spaziergang".  —  U.  Die  Gegensätze  in  den  Charakteren 
der  beiden  Piccolomini»  nach  Schillers  Drama. 


12.  Vereint  dem  Geist  der  Freiheit 
Sei  stets  der  Ordnung  Geist  — 
Denn  alle  Sclirecken  walten, 
Wo  diese  Einheit   reißt. 
13,  (M&turitltsarbeit) ; 

Von  des  Lebeos  Gütern  allen 
lit  der  Rubra  das  höchste  doch  ; 
Wenn  der  Leib  in  Staub  zerfallen, 
Lebt  der  große  Name  noch 


lU,  Lehrmittel 

I.  Bibliothek  der  Oberrealschiile. 

Gustos:  Prof.  Dr.  Johaun  Strobl. 
Vermehrung  im  Hchuljahre  1883/84 

A.  Gesehen  ke. 
Vom  hohen  k.  k.  Minitterlntn  für  Cultus  und  Unterricht:  ßerieht  hln^r 
die  Indu^strie  und  den  Handel  in  Niedeiösteneich  in  den  Jahren  18öl  und 
18Ö2,  —  Vindobona,  Festblatt  des  Schriftstellervereines  Concordia, 

Vf^m  hohen  n.  ö.  Landes  Auseohusse :  Stenographische  Protokolle  des 
n.  ü,  Landtages:  V=  Sessinii  dei^  V.  WaIili>enode.  —  Zusammenstellung  der 
i«  der  V.  Ses^sion  der  V.  Wahlperiode  gefassten  Beschlüsse. 

Vot  der  k.    Akademie   der    Wissenschaften   in  Wien:   Anzeiger    und 

JUwngsberichte  der  mathein.  natu rhis ton  t lasse  (Fürtset^ung), —  G o  m per x, 

Hefx»deteis€he  Studien.  — Hirsch feld.  Gallische  Studien  —  Horawitz, 

a  ITL  —  Katuzniackij   Beitr.   xur   alteren   Geheimschrift   der 

-  Krempe r^  Beitr*  zur  arabischen  Lexikographie.  —  Miklosisch, 

tr.  z.    Lautlehre    der   Rumnuischen    Dialecte.  —    Goethes    Klaggesang 

in    den    edlen    Frauen   des   Asan  Aga**,  —  ScUuchardtj    Ueber   die 

pfigaef spreche.  —  Kreolische  Studien  IL  u.  IIL    -  Se emulier,  Studien 

zum  kleinen  Lucidarius*  —  Siegel,  die   rechtliche   Stellung   der    Dienst- 

namieii  in  Oesterreich  im  13.  u.  13,  Jahrhundert.  —   Tomasche k.   Zur 

Ustorisehen  Topographie   von   Persien.  I,  —  Tupetz,  der    Streit  um   die 

feisüieben  Güter  und  das  Restitutionsedict.  —  Weihrich,  Das  Speculum 

dei  W.  Augustinus,    —    Werner,  Die    Cartesisch-Malebranch'sche   Philo- 

90pliie  in  Italien  L  u.  IL  —  Zimmermann,  Ueber    Hnme's  Stellung   zu 

Berkeley  u,  Kant.  -    Schräm,  Hilfs tafeln  für  Chronologie.  —  Stäche, 

nigneilte  einer  afrikanischen  Kohlenkai  kfauna  aus  d.   Gebiete  der  West* 

Spilan»  —  Steiudachner,    Beitr.    zur    Kenntnis   der   Flnssüsche   Süd- 

ikas.  —  Bassini,    Descrizione  dei  pesci  fassili di Lesina,  —  Brauer. 

Zwtiflilgler  des  kais.  Museums  zu  Wien  IIL  —  Igel,  Ueber  ein  Princip 

s  Erteugung  von  Covarianten.  —  U  hl  ig»  Die  Cephalopodanfauna  d,  Werns- 

^■tetto  Setlichten.  —  Dudik,  AuszUge  ans    dem  Raths-Protokolle  d.  k.  k 

^^VfbitliAlB  in  Mähreu.  1683.  —  G  i  n  d  e  1  y,  Beitr.  z,  Biographie  d  Paters  Domi- 

ftBias  A    Jesu  Maiia.  —  Glaser,  Ueber  Bana*s  Pärvatipärinayanätaka  — 

4* 


46 

Gomperz,  Herodoteische  Studien  IL  —Höfler,  Kritische  Untersuchungen 
über  die  Quellen  d.  Gesch.  Philipps  des  Schönen.  Höfler,  Antoine  de 
Lalaing,  Vincenzo  Quirino  und  Don  Diego  de  Guevarra  als  Berichterstatter 
über  K.  Philipp  I.  —  Hub  er,  Studien  über  die  Gesch.  Ungarns  im  Zeit- 
alter der  Arpaden.  —  Loserth,  Der  Sturz  des  Hauses  Slawnik.  — 
Mayer  M.,  Der  innerösterr.  Bauernkrieg  d.  J.  1515.  — Meyer  Gustav,  Al- 
banesische  Studien  I.  —  Mussafia,  Zur  Präsensbildung  im  Romanischen. 

—  N  e  m  a  n i  ö,  Cakavisch-kroatische  Studien  I.  —  Petschenig,  Textkri- 
tische Grundlagen  im  2.  Th.  von  Cassians  Conlationes.  —  Pfitzmaier, 
Untersuchungen  über  Ainu-Gegenstände.  —  Pfitzmaier,  Die  neuere  Lehre 
der  russischen  Gottesmenschen.  —  Pfitzmayer,  Aufklärungen  über  die 
Sprache  der  Koloschen»  —  Simerka,  Die  Kraft  der  Ueberzeugung.  — 
Schuchardt,  Kreolische  Studien  IV.  u.  V.  —  Zingerle,  Ueber  eine 
Handschr.  d.  Passionais  u.  Buches  der  Märtyrer.  —  Ferdinand  Anton, 
Definitive  Bahnbestimmung  u.  Ephemeriden  für  den  Planeten  (154)  Bertha. 

—  Döderlein,  Beitr.  zur  Kenntniss  der  Fische  Japans.  I.  u.  11.  — 
Escherich,  Ueber  die  Gemeinsamkeit  partikulärer  Integrale  bei  zwei 
linearen  Differenzialgleichungen  n.  —  Oppolzer,  Tafeln  zur  Berechnung 
der  Mondesfinsternisse. 

Von  der  k.  k.  statischen  Central-Commission .  Statistisches  Jahrbuch 
pro  1880  Heft  10;  pro  1881  Heft  2,  6  bis  10. 

Von  der  n.  ö.  Handels-  und  Gewerbekammer:  Bericht  über  Industrie 
und  Gewerbe  des  Erzherzogthums  Oesterreich  unter  der  Enns  im  Jahre  1880. 

Vom  Hrn.  k.  Rath  Dr.  Grabacher,  k.  k.  Bezirksarzt  in  Krems:  Ver- 
handlungen der  k.  k.  zoologisch  botanischen  Gesellschaft  in  Wien.  33.  Bd. 
mit  Beiheft. 

Von  Hrn.  Prof.  Mareck:  Mittheilungen  des  naturwissensch.  Vereines 
für  Steiermark.  Jahrg.  1863—75.  —  Verhandlungen  des  naturforschenden 
Vereines  in  Brunn.  Bd.  4—7  und  9—14. 

Von  Hrn.  Prof.  Mooslechner in  Linz:  Ignaz  v.  Kürsinger,  Lungau. 

Von  Hrn.  Prof.  Dr.  StrobI :  Die  Städte  Krems  und  Stein  im  Mittelalter. 

Von  Hrn.  Verleger  Tempsky  in  Prag:  Kummer,  deutsche  Schul- 
grammatik. 

Von  Hrn.  k.  k.  F.-M.-L.  i.  R.  Ritter  Unschuld  von  Melasfeld  als  Ver- 
fasser: Terrainlehre,  eine  gesonderte  Wissenschaft.   Wien  1884. 

B.  Kauf. 

Beiträge  zur  Geschichte  der  deutschen  Literatur  und  des  geistigen 
Lebens  in  Oesterreich.  Heft  2—4.  —  Beyer,  Deutsche  Poetik.  Stuttgart. 
1883.  3  Bde.  —  Grosse,  Register  zu  Hettners  Literaturgeschichte  des 
18.  Jahrhunderts.  —  Jahresbericht  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Ge- 
biete der  germanischen  Philologie.  Jahrgang  III.,  IV.  und  V.  1.  Äbtheil. 
Sc  her  er,  Geschichte  der  deutschen  Literatur  (Schluss.)  —  Seuffert, 
Deutsche  Literaturdenkmale  des  18.  und  19.  Jahrhunderts.  Heft  5—18.  — 


47 


pFieoef  Neiiclnicke*   Heft   6.    7  und  B.   —  Lotheisseii,  Geschichte   der 

fraiizi*sis4dieii    Literatur   im    17.    Jakihuiiflert   4.  Band.  *-  Bachmaun, 

Deatsclie  Beichsgeschklite   im    Zeitalter    Friedrichs  III,    and  Max  L  Lpz* 

ßH.  1  Bd.  —  Simujis  Th,  Aus  altnmn^^dier    Zeit  Bariin  1872—78.  — 

Volker  Oesterreieh-Uügani«,  Bd.  2. 1  Heft  Bd.  7, 11, 12.  —  Wer  nick 

'  '\*\¥r.  Leipzig  1879 80,  4  Bd.  —  Lieber  ^.t  L ii h m a n  n,  Geometrische 

üoiis* Aufgaben,  Berlin  188i2.—  Sonn  »1  o  r  f  e  t\  Lehrbuch  d.  Geometrie 

die  oberen  Classen.  Wien  1883,  —  Exn er,  Fleeming  Jeukin'sElek* 

t  und  Magnetismus.  Braunscbweig  1880.  —  Gretschel  &  Borue- 

»,  JakibucU  der  Erüntluugeu.  UlJahrg.  -- Hart  leben  s  elektro-tech- 

mschts    Bibliülhek.    5,    y,  12    bis    24,    —  Schvvartze,  Katecliismiiig    der 

^ftlektrotetliuik.  Leiiaig  188*K  —  Wallen tin,  Mascarts  Handbuch  der 

^■tftli^E^dieii  Elektrit^ität.  I    Bd,  L   Abth.  —  Wagner,    Jahresbericht   iiber 

^We  LeiüiuiJgen  der  chemischen    Technologie    für   das    Jahr  1882,    und  für 

im  Jalir  1883.  2  Bd  —  Kabenhorstj  KryptogamenÜora  von Oesterreich, 

bM|k*ut^cbland  und  Schweiz,  t  \X  14.  IL  fy,  7.  III.  1,    2.  —  Quenstedt 

PVamlbucb  der  Petrefactenkundt*.  Lfr.  10  bis  15.  —  Suess  Ed.,  Das  Ant- 

fitx  d«r    Erde.  1,    Abth.    —  Tschermak,    Lehrbuch    der  Mineralogie  3, 

(Schlusi?.)  Wiesner,    Elemente  der   Organographie^   Sy^stematik    und 

kilfie  der  Pllauzen.  Wien  18B4.  —  Hellenbach^  Die  VonuUieile  der 

ictiheit    Wien  1SH4.  3  lid.  —  Haus  er,  Stillehre  der  architektonischen 

natu    de^    Alterthums  und  des    Mittelalters.    Wien    1S82/&1  2    Bd,    — 

hnber  &    H enter,    (Jrdnungsübuugen    fftr  Knaben.  Wien  1W83, 

elf  Grundriss  eiuer   Theorie   des   Turnens.  L  Bd.    1,    Abtb.  Wien 

4    —  Hartmaun,  Abyssinien.   Prag  1883.  Die   Nilländer.  Prag  1884- 

oss.  Hildw  aus  der  Karoluigerzeit.  Gütersloh  1883.  —  Jung,  Leben  und 

der  Rijmer    lu    der    Kaiserzeit.    2    Bd.     Prag    1883.  —  KalLsen, 

cli  Barbarossa.    Halle  I8ö2.  —   Meyer,   Russland.    L  Abth.  Prag 

-^  Üchsenius,  Chile,    Land   und  Leute,   Prag  1883,   Reinsberg^ 

öfeld,  das  festliche  Jahr  in  Sitten,    Gebräuchen   und  Festen  der 

Vidker*  Lp2.  1861S     *  Spamers,    Die  Welt   der   Jugend.  Lpis. 

69.  4Bd,  —  Collection  Spemann,  Bd.  2,  1>,  18,  24  n.  SS,  31,  40, 

A4,  46,  52,,     34,  15],    253,    254»    25*1.;     Hf},    lü2,  105   106,  107,  108, 

I,  112*;    10?l.  104,  109.  113,  157,59.  —  Wagner,    Hellas   U   Bd.  Rom 

IL  Bd.  Dentsche  Heldensagen.  Lpz.    1881/82   —  Wirth,  Das  Geld.  Prag 

ltt84. 

Fortsetzungen:    Allgemeine    Deutsche    Biographie  Liefn  82 — ^93.    — 

«nkeHr  Allgemeine   Qesehicbte   in  Einzeldarstellungen.    Liefr,  67—84.  — 

Ulllen  Grundriss  der  Sprachwissenschaft.  III  Bd,  1.  Abth,  —  Kürscli* 

arr,  I)eiit.sche  National-Literatur.  Liefr.  58—148.  -  Topographie  von  Nie- 

4irötfliirrei*'li*  IL  Bd.  12  und  l:j.  —  Schriften  des  Vereins  zur  Verbreitung 

iiAUtrw.  Kenntnisse.  24   Bd. 

^H  Z«ii§€»lirillleii: 

^B  Wiener  Zeitung.  —  Verordnungsblatt  für  den  Dienstbereich  des  k.  k, 
Miiiüieriuin»  fllr  Cultus  und  Untenicbt.   —  Aus  allen  Zeiten  und  Landen 


48 

—  Zarnckes  literarisches  Centralblatt.  —  Revue  polltique  et  littferaire  ed 
p.  Young.  —  The  Athenaeum,  Jorual  of  Englisch  and  foreign  literature. 
Kolbe,  Zeitschrift  für  das  Realschulwesen.  —  Strack,  Centralorgan  fftr 
die  Interessen  des  Realschulwesens.  —  Blätter  für  Landeskunde  in  Nieder- 
österreich. —  Mittheilungen  der  k.  k.  geogr.  Gesellschaft.  —  Wiedemann, 
Poggendorf  s  Annalen  der  Physik  und  Chemie  (mit  Beiblatt)  Klein  & 
Mayer,  mathem.  Annalen.  —  Schlömilch,  Zeitschrift  für  Mathematik 
und  Physik.  —  Hoffmann,  Zeitschrift  für  mathem.  und  naturw.  Unter- 
richt. —  Eulen  &  Eckler,  Monatschrift  für  das  Turnwesen  —  Kremser 
Wochenblatt   —  Kremser  Volksblatt.  — 

2.  Lehrmittelsammlanc  fftr  den  geocraphischen  and  historisohen 

Unterricht. 

Custos:  Professor  Anton  Pokorny. 

Als  Geschenke  erhielt  die  Sammlung:  Vom  h.  n.  ö.  Land  es -Aus- 
schusse: Uebersichtskarte  der  Flussgebiete  des  Erzherzogthums  Oester- 
reich  unter  der  Enns.  Herausgegeben  vom  n.  ö.  Landes- Ausschusse.  Wien. 
1882.  Von  Hm.  Prof.  Horst:  Zwei  Aquarelle  (eigene  Composition  nach 
Hottenroths  Trachten  der  Völker  alter  und  neuerer  Zeit.)  1.  13i  Cm.  breit 
und  83  Cm.  hoch:  Assyrerkönig  mit  Gefolge  auf  dem  Wege  aus  dem  Pa- 
laste nach  dem  Tempel.  2.  130  Cm.  breit  und  95  Cm.  hoch:  Aegyptischer 
König  auf  dem  Streitwagen.  Von  Hrn.  Reuter,  Kaufmann  in  Ravelsbach: 
Acht  Originalbilder  chinesischer  Volkstypen.  (Auf  Bast  gemalt.) 

Angekauft  wurden:  a)  Aus  der  vom  h.  n.  ö.  Landes- Ausschusse  pro 
1883  bewilligten  außerordentlichen  Dotation:  Geographische  Charakter- 
bilder für  Schule  und  Haus.  Aus  Hölzeis  Verlagsbuchhandlung  in  Wien; 
V ,  VI.  und  VII.  Serie  sammt  den  Textheften,  b)  Aus  der  Jahresdotation  : 
1.  Wandkarte  der  Alpen.  Sechs  Blätter  mit  erläuterndem  Text,  3.  stumme 
Ausgabe.  Wien,  Hölzel,  1882.  2.  Friedrich  v.  Hellwald,  Amerika  in 
Wort  und  Bild.  Leipzig.  Lieferung  1—30.  3  A.  Baumeister,  Denk 
mäler  des  classischen  Alterthums.  München.  Lief.  1—3  4.  Hirth  G, 
Culturhistorisches  Bilderbuch  aus  3  Jahrhunderten,  Fortsetzung.  Lief.  21  —27. 

3.  Lehrmittelsammlang  ffkr  den  natnrhistorischen  Unterricht. 

Custos:    Professor  Johann  Forstner. 

Als  Geschenk  erhielt  die  Sammlung  :  Von  Herrn  Ferdinand  S  o  h  a  r, 
k.  k.  Tabakfabriks-Adjunct  in  Linz:  Eine  CoUection  von  Mineralien,  aus 
welcher  60  Stttck  in  die  Mineraliensammlung  der  Landesoberrealschule 
eingereiht,  während  die  übrigen  an  die  Warensammlung  der  Handels- 
schule abgetreten  wurden. 

Angekauft  wurden :  11  StUck  Vögel  u.  zw.  Luciola  luscinia  (Männchen 
und  Weibchen),  Ardea  aegretta,  Platalea  leucorodia,  Ibis  rubra,  Mergus 
merganser,  Anas  rutila,  histrionica  und  mollissima,  Pelecanus  onocrotalus 
und  Colymbus  glacialis,  dann  Leuckait  Dr.  B.  und  Nitsche  Dr.  H.,  zoolo- 
gische Wandtafeln  (7.  und  8.  Liefr.) 


^^^^^       49 

4,  Clieaiisohes  Laboratorimn, 

C  a  s  1 0  s :  Professor  Friedrich  Mareck. 
Ankauf:  Vvu  Rohrbeck 's  Naclifolgei'  jti  Wiem  Ein  2sclienkliger  A|>pa- 
rat  zur  Elektraljsse  von  Wasser  u.  a  :  repariert  iiijd  mit  neuer  Platinelöktrode 
and  Mef^ing1'a^:^uu^  uiontiert;  850  Gramm  Kautüchuksdilauclj  zu  Wa?!*ger- 
l^intnpen  f  1  kleine^s  Messfläscliclieu  zur  Hydrotimetrie  ;  10  kleine  uhr* 
glmirfOrmige  Porzellanplättchen  zu  Alkaluitlreactioiien ;  G  Stk.  Filterscbab- 
Imieii  aas  Weißblech  für  Filterwä^ungen ;  1  neuer  großer  3schenkliger 
kpiiarat  zur  Elektrolyse  des  Wassers  nach  Hofmann  ;  2  neue  Thonzellen 
fjschen  Elementen;  2  neue  Koh!enpri8nien  äu  denselben;  1  kleiner 
ipparat,  umgeändert  für  Sclnvefel  wasserst  olfwasser  ;  2  Ürtretten 
mr  Hydrotimetrie  (1  nach  Olarke,  1  nach  Boutrou) ;  1  Dekagramm  band- 
fr*mii^.  Maguesiaiuelall,  —  Außerdem  wurden  größere  Vorräthe  von  Ver- 
^brauchsgegenständen,  u.  z.  von  den  zu  allen  chem*  Arbeiten  iinentbehr- 
Itelistei]  Material ien  :  Schwefel-,  Salpeter-  und  Salzsäure^  Ammoniak,  gerei- 
ligte  Pottasche  und  einige  andere  dgl,  bezogen. 


Da»  Schülerlaboratorium  wurde  in  diesem  J&bre  von  2  Praktikauten, 
ebUeru  der  VI.  Classe    mit  Eifer    frequentiert.  Es    wurden    ansser   den 
n    qualitativ  und    maßanaly tischen    Uebungeu    besonders,    von  dem 
*,.  r  Zaiiel  qualitative  Untersuchungen  einiger  in  der    Umgebung    vor- 
I kfnomendeii  Mineralien   und  gegen  lüO  Brunnenwasserproben  unter  Leitung 
Üustos  aUHgefÜhrt* 


IL 


LelirmitteliammlaDg  für  den  Untarriclit  im   Freihandseichoen, 

C  ü  s  1 0  s :  Professor  Oswald  Horst, 
Ankauf:  Heriltle,    ostasiatisclie   Bronce-Gefässe,   herausgegeben    vom 
r,  Museum  für  Kunst  und   Industrie*  —    Kolb,  der  Oruameüteuschalz 
(ForteetÄung,  5,— 10.  Liefr.  incl ) 


50 


IV.  MatorltStg-Prfif&ng. 

Am  Schlosse  des  Scha^ahres  1882/3  legten  die  Maturitätsprüfung  mit  gutem 

Erfolge  ab: 


Name 

Geburtsort 

Prttfangs- 
Ergebnis 

Gewählter  Beruf 

Bodenseher  Ednard 

Bürgmann  Georg 

Fritoche  Adolf 

Qylek  Alexander 

Hftntochl  Adolf 

Labres  Karl 

Maissau  in  Nieder- 
österreich 

Stein  in  Niederösterreich 

Traismauer  in  Nieder- 
österreich 
Finme  im  uugar.  Litorale 

Ruprechtshofen  in 

Niederösterreich 

Krems  in  Niederösterreich 

Beif  mit 
Auszeichnung 

Beif  mit 
Auszeichnung 

Reif 

Beif 

Beif 
Beif 

(nach  wiederholter 

Prüfung  aus  einem 

Gegenstände      i 

Technik 

Technik 

Lehramt 

Verwaltungs- 
dienst 
Technik 

Verwaltungs- 
dienst. 

Einer  der  AbitarienteD,  welche  die  Maturitätsprflfang  ablegten,  wnrde 
anf  die  Dauer  eines  Jahres  reprobiert.  —  Zur  Maturitätsprüfung  am  Schlüsse 
des  Schuljahres  1883/4  meldeten  sieh  sämmtliche  sechs  öffentlichen  Sch&ler 
der  VII.  Classe  und  ein  Externist,  welchem  mit  dem  Erlasse  des  hohen 
k.  k.  Landesschulrathes  vom  10.  Oktober  1883,  Z.  6223  die  Ablegung  der 
Maturitätsprüfung  im  Hauptermine  1884  au  der  Landesoberrealschule  in 
Krems  bewilligt  worden  war. 

Bei  den  schriftlichen  Prüfungen,  welche   in  den   Tagen  vom  26.— 30. 
Mai  (incl.)  stattfanden,  wurden  folgende  Themen  bearbeitet: 
'   I.  Deutsch:  „Von  des  Lebens  Gütern  allen 
Ist  der  Ruhm  das  höchste  doch : 
Wenn  der  Leib  in  Staub  zerfallen, 
Lebt  der  grosse  Name  noch.^' 

II.  Französisch-Deutsch :  „Eloge  de  Washington"  (Fontanes),  aus  E. 
Filek's  LeQons  de  Litterature  francaise,  S.  346  ff. 

III.  Deutsch-Französisch :  „Die  Völkerwanderung",  aus  Ploetz,  Übun- 
gen zur  Erlernung  der  französischen  Syntax,  S.  129—130  Z   23. 

IV.  Englisch-Deutsch:  „Richard  the  flrst's  Exploits  in  Palestina", 
aus  J.  Heussi's  englischen  Lesebuche,  S.  128—129  Z.  31.  — 

V.  Mathematik:  l.  Folgende  Gleichungen  sind  aufzulösen : 

2.  Jemand  ist  50  Jahre  alt  und  will  sich  durch  ein  Capital  von 
30C0  fl.  eine  lebenslängliche,  immer  am  Ende  des  Jahres  zahlbare  Rente 
sichern.  Wie  groß  ist  dieselbe,  wenn  die  Grundtafel  nach  der  Sterblich- 
keitstabelle von  Deparcieux  (4  7f)  benützt  wird? 


61 


I 
I 


3.  Es  ist  der  geometrische  Ort  der  Mittelpunkte  jener  Kreise  xti  be- 

I  siimtiieiif  welche  den  Kreiis 

y^  +  a?^  —  6ar  =  0 

die  Ordiüateuadise  berührea, 

4.  Von  einem  Dreiecke  sind  zwei  Winkel  «,  .^  und  der  Radiiis  r  des 
aingeschriebeueii  Kreises  gegeben;  mau  bestimme  den  dritten  Wiukel  y 
ond  die  Seiten  a,  h,  c 

a=50*  12'  25" 

r=^2^5  m 

5.  Darstellende  GeGmetrio :  h  In  einer  Ebene  E  sind  drei  Pmikt«^ 
A^  B,  V  uud  eine  Gerade  g  gegeben,  welche  die  Strecke  -^1  ß  schneidet ; 
man  beistimme  die  Projectioneu  der  Scljuittpunkte  der  Geraden  g  mit  der 
durch  A,  B  uud  C  gehenden  Kreislinie.  E  ist  schief  gegen  beide  Projec- 
ttan^ebeiien 

t  Man  cuustruiere  für  eine  zu  l\  projicieretide  cyliiidrische  Röhre 
dei  td  paralleler  Beleuclitung  aufti-etenden  Sclilagschatten  Die  Bohre 
mlit  mit  der  krummen  Fläche  auf  P^, 

3  Eine  sechsseitige  Säule  mit  einem  etwas  breiteren  Suckel  ist  miL 
dem  fBr  paralleles  Licht  auftretenden  Schlagschatten  perspectivisch  dar- 
miÄtctllen.  I^ine  SeiteuHäche  des  Sockels  ist  in  der  Bildebene.  Die  Seiteu 
der  Sechsecke  vum  Sockel  und  der  Säule  sind  8  cm.  und  6  cm ,  die  llöhL^ 
dts«i  Sockels  4  cm  ,  die  der  Säule  16  em.  Die  horizontale  Ebene,  auf  welcher 
Objcct  au  früh  t^  ist  lü  cm   unter  dem  Auge 


tf 


V.  VerÄelclinlB  der  Lehrbücher, 

die  im  Schaljahre  1884/5  in  Verwendong  kommen. 
Religion :  1.  CI.  Drechsl,  biblische   Geschichte   —  IL  Cl.   Fischer,    kathol. 

Religiüuslehre.  -   III,  Ch  Müllner,  kathol   Sittenleine.     IV,  CL 

Fiscbeiv  Lehi'biich  der  KirchengeschicUte. 
Diirt9Ch0  Sprache.  L^II ,  III  und  IV.  CL  Willomitzer,  deutsche  Grammatik, 

Egger,  deutsches  Lesebuch  für  die  I ,  II.,  IIL  und  IV,  Cl, 

V.-  VII.  CL    Egger,    deutsches    Lehr-    und    Lesebuch    ftir 

höhere  Lehranstalten     I,  Theil    {Ausgabe  t    Realschulen.!    Des 

IL  Theiles  I.  iL  IL  Bd.  —  In  der  VL  CL  Jauker  ctNuc,  nihd. 

Lesebuch* 
Französische  Sprache:   L  CL   Beehtel,   französische  Grammatik,  L  Theik 

kIL  (;i   J^luet^,  Elemeiitar-firammatik  der  franssusischen  Sprache. 
—   IIL— VIL  OL  Ploetz^  Schulgrammatik  der  Iran^ös.   Sprache, 
^E  IL-' IV,  CL  Filek  ?.  Wittinghausen,  iran/JJsiscbe  Chresto- 

^       mathie.  —  V.— VII,  CL  Bechtel,  franzusische  Chrestomathie  L  d. 
nbern  Classen  der  Mittelschalen, 
tische  Sprache:  V,— VIL  OL   Sonnenburg,   Grammatik    der   englischen 
Sprache-  —  VL  und  VIL  CL  Seeliger,  englisches  Lesehueh  L  d. 
obern  Classen  höherer  Lehranstalten. 


Dütl 


58 

Geographie  :  I  —IV.  Cl.  Herr  Q.,  Lehrbuch  der  vergleichenden  Erdbeschrei- 
bung. I,  II.  und  III.  Cursus  Schulatlanten  von  Kozenn  oder 
Stieler.  —  V.— VII.  Cl  Seidlitz,  größere  Scliulgeographie.  — 
VII.  Cl.  Hannak,  österr.  Vaterlandskunde  f.  d  höheren  Classen 

Geschichte:  II —VII.  Cl.  Hannak,  Lehrbuch  der  Geschichte  f.  d.  unteru 
Classen,  3  Theile :  Alterthum,  Mittelalter ,  Neuzeit. 

V.— VII.  Cl.  Loserth,  Grundriss  der  allgem.  Weltgeschichte, 

I,  IL  und  IIL  Thl. 

In  sämmtlichen  Classen:    Putzger,  historischer  Schulatlas. 
Mathematilc :  I.-IIL  Cl.  Villicus,  Lehr-  und  Uebungsbuch  der  Arithmetik 
für  Unterrealschulen,  L,  IL  und  III.  Theil.  —  11.   und  m.  Cl. 
Wallentin,  Sammlung  von  Beispielen  und  Aufgaben  aus  d.  Arith- 
metik für  die  untern  Classen. 

IV.— VII.  Cl.  Moönik,  Lehrbuch  der  Arithmetik  und  Algebra 
für  die  obern  Classen.  —  IV.,  V.,  VI.  und  VII.  Cl.  Wallentiu, 
Sammlung  von  Beispielen  und  Aufgaben  aus  der  Algebra  und 
allgemeinen  Arithmetik. 

V. — VII.  Cl.  Wiegand,  Lehrbuch  der  Mathematik  :  a)  Plani- 
metrie I.  und  n.  Cursus ;  b)  ebene  Trigonometrie ;  c)  Stereo- 
metrie und  sphärische  Trigonometrie.  —  Logarithmentafeln  von 
Geniert. 

VIT.  Cl.  Frischauf,  Einleitung  in  die  analytische  Geometrie. 
Geometrie  und  geometr.  Zeichnen :  I.  Cl.  Moönik,  geometr.  Formenlehre  für 
die  L  Cl  d   R.  Seh   —  II.,  IIL  und  IV.  Cl.  Mo6nik,    Anfangs- 
gründe der  Geometrie  in  Verbindung  mit  dem  Zeichen  f.  Unter- 
realschulen. 
Darstellende  Geometrie :  V.—  VIL  Cl.  Streißler,  Elemente  der  darstellenden 

Geometrie  für  Realschulen. 
Naturgeschichte:  I.  Cl.  Pokorny,  illustr.  Naturgeschichte  des  Thierreiches 

II.  Cl.  desselben  Verf.  Naturgeschichte  des  Pflanzenreiches. 
Bisching,  Grundriss  der  Mineralogie.  —  V.  Cl.  Woldrich,  Leit- 
faden der  Zoologie.  —  VI.  Cl.  Wretschko,  Vorschule  der  Botanik 
für  die  höheren  Classen.  VII.  Cl.  Hochstetter  und  Bisching,  Leit- 
faden der  Mineralogie  und  Geologie. 

Physil( :  III.  und  IV.  Cl.  Krist,  Anfangsgründe  der  Naturlehre  f.  d  untern 
Classen  der  Realschulen. 

VI.  und  VII,  Cl.  Wallentin,  Lehrbuch  der  Physik   für  die 
obern  Classen  der  Mittelschulen.  (Ausgabe  für  Realschulen.) 
Chemie  :  IV.  Cl.  Quadrat  und  Badal,  Elemente  der  reinen  und  angewandten 
Chemie. 

V.  u.  VI.  Cl.  Mitteregger,  Lehrbuch  der  Chemie  für  Ober- 
realschulen. I.  Theil.  Anorganische,  IL  Theil.  Organische  Chemie. 
Stenographie :  IV.— VIL  Cl.  Faulmann,  Gabelsbergers  Lehrbuch  der  Steno- 
graphie. ~  Faulmann,  stenographische  Anthologie. 


&3 


21  fl. 


kr. 
fei- 


VI,  UnterBtflt^ung  armer  Schüler. 

A.  Bar utttfrBl Atzungen. 

Im  Laufe  des  Schuljahres  gelangten  folgende    Stipendieu  und  Uiiier* 
nngsbetrüge  zur  AuBssahlung  an  arme  und  wl^^dige  SdiUlc^r    der  fjan* 
berrealschule  : 
1.)  Das  vom  hohen  n.  ö.  Landtage  gegründete  Kaiser- 
Stipendium 

2-1  Pie  Interessen  des  Eduard  Schuinacher'schenljegHtes 

3.)  Zwei  von  dem  Vorstände  des  Zehnkreuzer- VereiiMM 

Krems  der  Directiun  tibergehene  UnterstlitzungslM^- 

trftfe  &  50  ü,^  zusammen .,,.., 

4  )  Die  Josef  Thalhofer'sche  StudienstifLung  im  Betrage 

jährlicher 

5.)  Als  Weihnaehtgabe  am  22,  Dezember  1883  4  Bar- 
beträge aus  dem  Unterst iUzungsfuude,  zusammen  , 
▲issardem  waren  2    Sdiüler    der  Realschule  im    Ge- 
nuese auswärtiger  Ötipeudien  im  Gesammtbe trage 
von ^  . 


lÜO  tl.        kn 
lUü  ü.  -  kr. 


40  fl. 


kr. 


515  fl. 


kr 


ft 


Et.  lliifersiutsHiiK!»foii4r 

Außer   den  unter  den  Einnalimen  ausgewiesenen  Fehlbeträgen  erhielt 
der  UntersttttzungHtoiid  im  Jahi-e  188:j|4: 
1  )  Von  der  Papierhandlung  Saska  in    Krems    verschiedene    Schreib-   um! 

Zeichen  requisiten. 
2,)  Kio  Diittheil  vom    Reinerträgnisse    eines    über  Anregung    des    Her  in 

Professors  Ignaz  Walter  xum  Besten  düiftiger  Studierender  veraustal- 

t4*ten  Cüncertes,  im  Betrage  von  120  fl 
3.)  V^nL  Dietericbs  Schüler  der  V.  Real-Classej  4  LehrbUcher. 


eintialiitien : 

I.  Getchenka :  fl  kr.   fl.  kr. 

Von  Herrn  L.  PinstI  in  Krems 4  .  — 

Frau  Berger  in  Kietns .••.,.       *    .  2  .  — 

Herrn  Lechner,  Ledermeister  in  Ufuhl 5  .  — 

„      Schunier,  Baiumei^ter  in  Klüsterneuburg  .   •   .  4  .  — 

^     Frau  Prandstettei'  in  Gföhl    ,   ,   .   , 1  .  — 

„     Herrn  k    k.  Generalmajor  v.  Kaysersheimb  in  Krems  10.  — 

,         ^      Wolf,  Oberbuchhalter  in  Wien 5  .  — 

^     Uligenannt  .,,,.. .    .   -    •  1  .  26 

^     Herrn  Löhner  in  Krems  . *   *  5  .  — 

^         „      Oesterreiclier.  Buchhändler  in  Krems  .   <   .   .  3  .  — 

..     Frau  Pohlniüch  in  Krems 3  .  — 

^     Herrn  J,  Grünbergei',  Hausbesitzer  in  Krems    •   ,   •  5  .  — 

^    Sr<  Hochw.  Herru  Dr*  Kerschbaumer,  Propst  in  Krems  5  .  — 

p,     R  $oukupf  Schüler  der  t,  Realclasse     ,  4 ,  — 

,    der  1.  f,  Stadt  Stein ,   ,   ,   ,  20  -  — 

Ans  dem  n.  o.  Landesfonde  •..•.*,., 100  •  — 

ypD  Herrn  Fux,  Goldarbeiten  in  Krems 5  *    - 

E   Scharfnagel,  Hotelier  in  Kairo 9  •  70 

J.  Wodickhj  Gutsverwalter  in  Viehofen   >   .    .  'M)  .  — 

211  -  95 


64 


2.  Zinsen  : 

Coupons 54  .  40 

Interessen  der  Langheinz'schen  Stiftung 8  .  40 

Interessen  der  Einlagebücher  der  Sparkasse  in  Krems  .   .    76  .  85 
Interessen  des  Einlagsb.  des  I.  Vorschussvereines  in  Krems  16  .  60 


Gesammtsumme  der  Einnahmen  (m.  d.  Concerterträgnissepr.  120  fl.) 

Ausgaben:  fl.  kr. 

Conto  des  Gastwirtes  Krenn  für  Kosttage     4  .  — 

Conto  des  Buchbinders  Fomer 32  .  20 

„      des  Uhrmachers  Detz —  .  24 

„      des  Antiquar  Greif  s.  Porto 3  .  71 

„      der  Frau  Wagner  für  Kosttage 5  '.  25 

„      des  Papierhändlers  Kunschak 21  .  40 

„                       „              Saska    . 27  .  67 

„      des  Buchhändlers  Oesterreicher 123  .  79 

„      des  Gastwirtes  Reiter  für  Kosttage 7     75 

„      der  Frau  Seidenspinner  für  Kosttage 12  .  — 

„      des  Ad.  Stezl,  Quartiergeldbeitrag  tür  einen  Handels- 
schüler    6  .  — 

Barunterstützungen 40  .  — 


156  ■  25 

20 
20 


368 
488 


fl    kr 


Aus  der  Gegenüberstellung  der  Einnahmen  pr. 

und  der  Ausgaben  per 

ergibt  sich  eine  Vermögenszunahme  von  .    .   . 


Verinö{[;eD88fand  am  15.  Juui  1884. 

(Ohne  die  seit  1.  Jänner  d.  J.  aufgelaufenen  Zinsen.) 

1883 


287  ,  Ol 
488  .  20 
287  .  Ol 
202  .  19 


1884 


1.)  Sparkasse-Einlagen  und  Bargeld : 

Einlagsbuch  der   Sparkasse  in  Krems    Tom.    XVIII.    Fol.  367 

B.  Z.  11072 

Einlagsbnch  der  Sparkasse    in  Krems  Tom.    YXVIL  Fol.  164, 

B.  Z.  26485  

Einlagsbuch  der  Sparkasse    in  Krems    Tom   XXXI.    Fol.   842. 

B.  Z.  31449      

Einlagsbuch  des  I.  Vorschussvereines  für  Krems  und  Umgebung 

T.  V.  F.  864 

Einlagsbuch  des  Spar-  und  Vorschnssconsortiums  des  I.  österr. 

Beamtenvereines 

Barrest 

Summe  des  Bargeldes  . 

2.)  Wertpapiere,  angefOhrt  im  Nominalwerte: 

1  Stück  Silberrente 


1       „      Papierrente 

4       n  „  ä  100  fl.  (Legate  der  Frau  M.  Langheinz 

und    des    Herrn    J.    Eggel),    beim    hohen 
n.  ö.    Landesausschusse    in    Verwahrung.) 

Ein  Fünftel  1860er  Los,  Serie  4368  Nr.  19 

3.)  Gebrauchte  SchnlhÜGher,  Schreib-  und  Zeichenrequisiten. 


fl. 

kr. 

431 

90 

1048 

58 

450 

— 

369 

1 

10 

80 

2310 

1 

1000 
100 
100 

— 

1 

1  400 
100 

— 

449 

1090 

450 

385 

120 
_16 

2511, 


kr. 

12 
21 

61 

63 
57 


1000 
100 
100 


400 
100 


55 


Aue  weis  Ober  die  Uiiferfiintxurtg  d^r  HchAler, 

Im  efäiten  Semester  wiinlen  59  Schiilert  im  Jsweitf^ii  58  Schüler  der 
Ri^scliule  mit  Lehrbüchern  bt^theilL  Von  diesen  erhielten  im  1.  Semester 
21,  Jtii  2,  2(J  auch  Schreib-  nnd  Zeichenrer|uisiten.  Fiir  2  SdiiUer  wurde 
dmrli  JR  2  Monatt*  wöchentlich  2mal  die  MitUgskost,  für  1  Sdiiiler  durch 
£  Munate  die  Abendkost  bezahlt ;  4  Schiller  erhielten  Barbetrfige. 

Dm  Coniitü  für  ilie  Verwaltung  de«   UnicrstütÄTinpsfmKles  : 


Prof.  Ehrenberger, 


Oir  Eberle, 

Prof.  V.  Overschelde, 


Prof  Kirchberger. 


I 


Vü  Bekannt maehung,  die  Aufnahme  der  Scbiiler  betrefTend. 

l>as  iiäcliste  Sdmljahr  beginnt  am  16,  SeiJteniber  1H84.  Die  Aufnahme 
der  8diider  findet  am  11.,  12.  und  13.  September  Vormittag  von  H  bis  12 
Uhr,  fttii  14.  Septeml>er  von  8  bis  12  Uhr  und  Nachmittag  von  2  bii^  h  Uhr 
in  der  Directianskanzlei  statt.  Alle  Schüler  haben  sich  in  Begleitung  ihrer 
Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der  Direction  zü  melden. 

TH«  Aufnahme  in  die  I,  Realclasse  hängt  von  dem  Erfolge  einer  Auf- 
tiühmsprftfung  ab,  welche  am  In.  September  abgehalten  wird.  Zufolge  der 
,*Verord.  vom  14.  März  1870,  Z,  2370  wird  bei  derselben  gefordert: 
Maß  von  Wissen  in  der  Religion,  welches  in  den  ersten  vier  Jahres* 
icttTMii  der  Volksschule  erworben  werden  kann,  Fertigkeit  im  Lesen  und 
Schri^iben  der  Unterrichtssprache  und  der  lateinischen  Schrift,  Kenntnis  der 
Klftmente  ans  der  Formenlehre  and  Unterrichtssprache,  Fertigkeit  im  Ana- 
lystii'reii  einfacher  bekleideter  Sätze.  Bekanntschaft  mit  den  Regeln  der 
Ortjiügraphie  und  ihrer  richtigen  Anwendung  beim  Dictandoschreiben, 
nng  in  den  vier  Rechnungsarten  in  ganzen  Zahlen/'  Jiinglingej  welche 
einer  andern  nicht  gleichartigen  Mittelschule  in  die  Realschule  über* 
treten  und  in  eine  höhere  als  die  I,  €1asse  aufgenommen  werden  wollen, 
gleichfalls  in  einer  Aufnahmsprlifung  das  Maß  ihrer  erworbenen 
niniMe  zu  erweisen. 

Solch©  Schüler,  welchen  wegen  nicht  entsprechender  Auf nahmsprüfung 
die  Aufnahme  in  <iie  I.  Classe  einer  öffentlichen  Mittelschule  versagt  wor- 
den bitj  können  im  selben  Aufnahmstennine  an  einer  andern  Mittelschule 
SQT  Prüfung  nicht  zugelassen  werden.  (Erlaß  des  k  k.  Landesschulrathes 
ddo.  fi.  Jänner  1883  Z.  S3&0 ) 

Zufolge  Verordn.  des  h,  k.  k*  Ministeriums  f,  C.  u.  ü.  vom  T,  April 
1^1 8,  Z,  5416  haben  die  zur  Aufuahme  in  die  L  Classe  sich  meldenden 
am;  einer  ofientlichen  Volksschule  kommenden  Schüler  ein  (Frequentations-) 
Zeujpiis  mitzubringen,  welches  die  Noten  aus  der  Religionslehre,  der  Un- 
rirliU-Hprache  und  dem  Rechnen  zu  enthalten  hat.  Bei  der  Aufnahme  haben 
lemei^  j^uinuntliche    neu    eintretenden    Schüler  ihren    Tauf-  oder  GebuJii- 


56 

schein,  jene  Schüler,  welche  bereits  eine  oder  mehrere  Classen  der  Lan- 
desobeiTealschule  in  Krems  oder  einer  anderen  Mittelschule  absolviert  ha- 
ben, das  am  Schiasse  des  vorhergehenden  Schuljahres  erhaltene  Zeugnis 
vorzuweisen. 

Als  Aufnahmstaze  ist  von  jedem  Schüler  1  fl.  für  den  Bibliotheksfond 
zu  entrichten. 

Das  Schulgeld  beträgt  für  1  Semester  5  fl  Dasselbe  wird  um  die 
Mitte  der  Monate  October  und  März  eingehoben.  Gesuche  um  Befreiung 
von  der  Entrichtung  des  Schulgeldes  sind  an  den  h.  nö.  Landesausschuss 
zu  richten  und  längstene  anfangs  October  der  Direction  der  Lehranstalt 
zu  Überbringen.  Die  erlangte  Befreiung  erreicht  sofort  ihr  Ende,  wenn  der 
befreite  Schüler 

a)  am  Schlüsse  des  1.  Semesters  die  III.  Fortgangsciasse  erhält; 

b)  am  Schlüsse  des  2.  Semesters  nicht  mindestens  den  II.    Grad  in  Sitten 
und  Fleiß  erhalten  hat; 

c)  wegen  ungenügenden  Fortganges  eine  Glasse  wiederholen  muss.  (Ausge- 
nommen ist  hiebei  der  Krankheitsfall.) 

Wahrhaft  arme  Schüler  werden,  wenn  deren  Eitern  oder  Vormün- 
der bei  Beginn  des  Schuljahres  darum  ansuchen,  aus  dem  Unterstützungs- 
fonde  nach  Möglichkeit  mit  Schulbüchern,  Schreib-  und  Zeichenrequisiten 
unterstützt,  so  lange  sie  sich  durch  Fleifi  und  Sittlichkeit  einer  Unter- 
stützung würdig  machen. 


B. 

N,  ö.  Landes-Handelsschiile. 

Zweck  und  Einrichtung  der  Schule. 


I 


I 


Infolge  der  Besclilüsse  des  \u  ti*  ö.  Landtages  vom  19.  October  1878 
und  Vüiii  24.  October  1881  ist  diese  Lehranstalt  als  FacliscUule  (Ur  den 
Handels-  und  G  e  w  e  r  b  e  s  t  a  n  d  eiogericlitet  und  setzt  als  Vorbildung 
nur  die  a  b  s  0 1  V  i  e  r  t  e  Volks-  oder  B  ü  r  g  e  r  ??  c  Ii  n  I  e  voraus  ;  sie  kann 
M>tiach  von  jedem,  der  sich  einem  geschäftlichen  Berufe  widmen  will,  ohne 
Schwi^^rigkeit  besucht  werden.  Auch  ist  die  Möglichkeit  gegeben,  dass  die 
ScIiBler  früh  genug  in  das  practisclie  Leben  übertreten  können,  da  die 
Seilille  derart  organisiert  ist,  dass  sie  in  z  w  e  i  J  a  h  r  g  ä  n  g  e  n,  von  denen 
dtf  ettte  die  untere^  der  zweite  die  obere  Abt h eilung  bildet,  das 
iir>thige  fachliche  Wissen  vollständig  zum  AbgchlusKe  bringt, 

T>iese  Schule  bietet  den  Angehörigen  dei*  Handels-  und  OewerbeBtandes 
—  «omit  des  Bilrgerstandes  im  allgemeinen  —  Gelegenheit,  sich  in  ihrer 
Jugend  jene  theoretisch-fachliche  Ausbildung  in  möglichst  kurzer  Zeit  zu 
vprsrhaffen,  welcher  dieser  Stand  unbedingt  bedarf,  um  den  an  ihn  ge* 
j»i»*Hten,  erhiditen  Anforderungen  unserer  Zeit  zu  entsprechen. 

Da»  Lehrprogramm  der  Schule  umfasst  deshalb  nur  solche  Gegen- 
sUnde.  welche  für  jeden  Kaufmann,  Industriellen  und  Gewerbetreibenden 
von  größtem  practischen  Werte  sind.  Für  den  Kaufmann  und  Industriellen 
inl  die  Bedeutung  der  aUH  dem  beigefügten  Lehrplane  ersichtlichen  Gegen- 
stände wohl  Ton  selbst  klar  Aber  auch  jeder  der  sich  für  ein  ganz  ein- 
fmclies  Gew^erbe  ausbilden  will,  soll  diese  Schule  —  wenigstens  die  untere 
AMbeilong  derselben  —  als  Abschluss  seiner  Schulbildung  besuchen.  Auch 
er  niQBs  vor  allem  ein  guter  Rechner  sein,  Buchführung  verstehen,  sich 
mtndltch  und  schriftlich  Kprachrichtig  ausdrücken,  Rechnungen  und  Ge* 
■dltlläbriefe  nach  dem  aUgemeinen  Gebrauche  verfassen  können,  lU>er  die 
Greii3E8D  seiner  engeren  Heintat  hinaus  Bescheid  wissen,  Über  den  Wechsel 
vad  meiere  Schuldurkunden  und  Wertpapiere  orientiert  sein  Er  soll  auch 
die  Waren,  welche  er  bezieht  oder  verarbeitet,  genau  kennen,  über  deren 
Otwiiinung,  Bezug,  Aufbewahrung  und  Verarbeitung,  dann  über  die  Zusam* 
nensütenng  seiner  Werkzeuge  im  klaren  sein,  endlich  soll  er  die  gewöhn* 
IMi  ?oi kommenden  Flächen  und  Kfjrper  berechnen  und  Zeichnungen  von 
Obleel^n  nicht  nur  verstehen,   sondern   einfachere   auch  selbst   anfertigen 

kullIlM« 

Zweck  dieiter  Fachschule  ist  es  nun,  diese  Kenntnisse  ihren  Schülern 
ZA  rermittaln,  und  für  die  Geschäftswelt  junge  Kräfte  heranzubilden,    die 


58 

nicht  nur  an  Arbeit  und  Ordnung  gewöhnt  sind,  sondern  die  auch  vermöge 
des  erlangten  Fachwissens  jenen  Theil  der  Ausbildung  zu  irgend  einem 
speciellen  Berufszweige,  der  nur  im  practischen  Leben  erlangt  werden  kann, 
leicht  und  mit  gründlichem  Verständnisse  sich  aneignen  und  sonach  bald 
brauchbare  Hilfspersonen  für  kaufmännische,  industrielle  und  gewerbliche 
Unternehmungen  und  seinerzeit  tüchtige  selbstständige  Bürger  sein  werden. 

Außer  den  zwei  Jahrgängen  (untere  und  obere  Abthei- 
lung), in  welchen  das  fachliche  Wissen  in  ei  ner  für  die  Bedürf- 
nisse des  mittleren  Handels-  und  Gewerbestandes  aus- 
reichenden Weise  zur  Behandlung  und  zum  Abschlüsse 
gelangt,  ist  noch  ein  practischer  Curs,  welcher  ein  Winter- 
semester dauert,  mit  der  Schule  verbunden.  Dieser  Curs  umfasst  vor- 
züglich practische  Arbeiten,  —  theils  im  Übungscomptoir,  theils  im 
Warenlaboratorium,  welches  bereits  mit  zahlreichen  Warenmustern 
und  den  nöthigen  Instrumenten  ausgerüstet  ist,  —  und  soll  die  Schüler 
besonders  an  Selbstständigkeit  bei  ihren  Arbeiten  gewöhnen. 

Es  werden  in  diesem  Curse  auch  noch  einige  Gegenstände,  die  eine 
höhere  Vorbildung  und  geistige  Reife  voraussetzen,  jedoch  ebenfalls  mit 
besonderer  Rücksicht  auf  ihre  practische  Seite,  behandelt.  Diesen  practi- 
schen Curs  nach  Absolvierung  der  oberen  Abtheilung  noch  zu  besuchen, 
wird  sich  daher  nicht  nur  für  die  nach  einer  höheren  kaufmännischen  Aus- 
bildung Strebenden,  sondern  jedenfalls  auch  für  jene  empfehlen,  welche 
bloss  die  obere  Abtheilung  der  Schule  besucht  haben  Übrigens  ist  dieser 
Curs  auch  den  der  Schule  bereits  Entwachsenen  oder  in  einer  Berufsstel- 
lung practisch  Thätigen  zugänglich. 

Aufnahmsbedingungen. 

In  die  untere  Abtheilung  können  alle  jene  Aufnahme  finden, 
welche  14  Jahre  alt  ^ind,  die  Volks-  oder  Bürgerschule  absol- 
vier t  haben  u  nd  bei  e  in  er  Aufnahmsprüfung  hinläng- 
liche Vorkenntnisse  (in  deutscher  Sprache,  Rechnen  und  Geo- 
graphie) nachweisen.  Es  ist  jedoch  auch  gestattet,  dass  Schüler,  vor 
vollendetem  14.  Lebensjahre  aufgenommen  werden,  wenn 
der  betreffende  Bezirksschulrath  über  Anfrage  der  Direction  hiezu  seine 
Zustimmung  gibt. 

In  die  obere  Abtheilung  treten  in  der  Regel  jene  über,  welche 
die  untere  Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben ;  doch  kann  auch 
ein  dir  e  et  er  Eintritt  stattfinden,  wenn  der  Aufnahmswerber  die  entspre- 
chenden Kenntnisse  bei  einer  Aufnahmsprüfung  nachweist. 

In  den  practischen  Curs  können  jene  eintreten,  welche  die  obere 
Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben.  Ausserdem  können  auch 
solche  Personen  diesen  Curs  besuchen,  welche  mit  Rücksicht  auf  ihre  Vor- 
bildung oder  practische  Ausbildung  von  dem  Lehrkörper  als  für  diesen 
Curs  qualiflciert  bezeichnet  werden  und  mindestens  16  Jahre  alt  sind. 


^^         Far  tlia  Aufnahinsinafung  in  dit^    imtiire  Äbtlieihm^  ist   keine  Taxe 
XU  t-tilricliteii.  P*flr  *li<^  Aufnalimspiüfimg  in  die  obere   Abtheihm^  beträgt 
dkl  T^xe  2  a.  Dan  Sclml^^eiil  pro  Semester  ist   fttnf  ö  u  1  d  e  n     Fleißige 
^^md  diirfljge  Schüler  kuiuieji  von  der  Etitrielitiuig  desselben  befreit  werden, 
^ftventuell  auch  in  Ami  Ueouss  von  Stipendien  und  anderen  UntersttiUnngen 
^Belaii^f'j]«  —  Auswärtige  Sebiiler    können  in   Ko.Htljäiisern   billig   unterge- 
^Krachi  werden.  Ek  ist  sonarh  aurh  den  weniger  Bemittelten  möglich,  ibre 
^Bulyie  an  die^ta*  Fadinehnle  ausbilden  7ai  bissen 

Lehfplan. 

1                  V 11 1 1'  r  r  i  €  h  i^  g  0  g  e  11  <i  t  ä  11  <U 

l  Jahrg.  ijiler  1  [Jubr  g  ^iler 
tlttiüro      1      flbere 

Abrticfliiog 

wftchent liebe  Srnndenanbl 

11 1>1  teilte : 

Bi*  iiiiftltiiinj  (in  fler  unt.    ÄhtUeiL  nur  im  U  S«*m.) 

Witr«  iiltiiutle  ULI«!  Tocluinlogie    . 

Hanilel^K'roiri'aphie   .            *        *    *        .    .    *        . 

!»T'nt^rhe  8iiriiche *    ,    . 

breihen      ..,,*.*,,,** 
'  rif^      ,    ,    .    .    .        .    .    .        ,    .    -        ,    * 

LA'r              iiL  Hiiiirkh-  iniil  Gewerbe c^e^ptskunile 
^f4»\'             luiftjilebre  {nur  im  11  Sem.)        *    *    * 

iatamiL  der  ^^chentlkhm  obiigateu  Stuudeti  .    * 

4 
3 

4 

4 
9 
2 

5 
2 
3 
3 
4 

j 

1 

f 

I   S.  24 
IL  S.  26 

I.  S,  27 
U.  S,  29 

PfÄrtiadier  Cur»  {Ein  Wiufer-Senjesfcer) 
Cbun^-rtimptolr       .    ,    .    ,      w*icb.  12  3 rundet! 
Wmrfnknnili^  (Arbdfen  iin  Waren- 
Lahor  ati^ri  um)   ^    -,.,...         H         ,, 
Kjiuf^ö/itjnisffht^)«  Rfidiijen     .    ,    .    ,    .    a         „ 

H«iii1^Uir^'»ii>i]^kütiflü         3        ^ 

YttUcftwirUclmftjlehre       ,    .    .           .    S         « 

L  Abthp 

Sttnnne  dir  w«lrbcnr]ichen  Stunden       29         „ 

4                            1 

Fnui&ti$i(irhe   ^j^fttrhr  .,....-.,.,, 
Zeklmtirn    .                                                    •!  •.!,**    » 

Tiimrn .    • 

ÜcMiiK                                   *    -    , 1 

n,  Abtb, 

3 
3 
S 
2 
2 

3 

a 

2 
2 

6 

6Ö 

LehrstofT-Vertheilung. 

untere  Abtheilnng  (I.  Abtheilnng.) 

a.  Obligate  Unter riclits-Gegenstände. 

Kaufmännisches  Rechnen  Um  eine  auf  Verständnis  beruhende  Sicher- 
heit und  Gewandtheit  im  ZiflFerrechnen  zu  erzielen,  werden  zunächst  die 
vier  Grundoperationen  in  ganzen  Zahlen  und  Decimalzahlen,  die  Theilbar- 
keit  der  Zahlen,  das  grösste  gemeinschaftliche  Maß  und  kleinste  gemein- 
schaftliche Vielfache,  die  gemeinen  Brüche  und  das  Rechnen  mit  denselben, 
dann  die  Rechnungsarten  in  benannten  Zahlen  behandelt.  Hiebei  wird  be- 
sondere Rücksicht  auf  die  practisch  anwendbaren  Vortheile  genommen. 
Daran  schliesst  sich  die  Behandlung  nachfolgender  Rechnungsarten  in  ihrer 
Anwendung  auf  leichtere  Fälle  aus  der  Geschäftspraxis :  Verhältnisse,  ein- 
fache und  zusammengesetzte  Regeldetri,  der  Kettensatz,  Durchschnitts-, 
Gesellschafts-,  Mischungsverhältnis-Rechnung,  Procentrechnung,  Aufstellung 
von  Waren-  und  Spesen-Rechnungen,  Interessenrechnung  im  allgemeinen 
und  deren  Anwendung  auf  Wechseldiscontierungen. 

Wöchentlich  4  Stunden. 

Handelskunde.  Begriff,  Ursprung  und  Nutzen  des  Handels,  Arten  des 
Handels.  Die  Handeltreibenden,  Handelsgegenstände,  Münz-,  Maß-  und 
Gewichts-Systeme  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen  Systems. 
Der  Warenhandel.  Die  Lehre  vom  Gelde.  Das  Wichtigste  vom  Wechsel, 
den  Anweisungen  und  Wertpapieren.  Hilfsgewerbe  des  Handels.  Die 
Agenten  Das  Frachtwesen  (Fuhrmann,  Eisenbahn,  Flussschiffer.)  Assecu- 
ranz.  Spedition.  Zollwesen.  Der  Geld-  und  Wechselhandel  und  der  Handel 
mit  Wertpapieren  in  kurzen  Umrissen.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Correspondenz-  und  Comptoirarbeiten.  Im  Anschlüsse  an  die  Erklä- 
rungen aus  der  Handelskunde  werden  behandelt :  Einfache  Noten  und  Rech- 
nungen des  Kleinhändlers  und  Gewerbsmannes,  Rechnungen  der  Gross- 
händler, Facturen  im  Commissionsgeschäfte,  Gewichtsnoten,  Verkaufs-Rech- 
nungen, Briefe  über  Warenbestellungen  und  Facturenbriefe.  Warenoffert- 
briefe.  Die  wichtigsten  Formen  des  Wechsels.  Trattenavisbriefe  und  Ri- 
messenbriefe. Frachtbriefe  von  Fuhrleuten,  Eisenbahnen  und  Schiffern.  Lade- 
scheine und  Lieferscheine.  Spesenrechnungen,  Schuldscheine,  Quittungen, 
Bons,  Anweisungen.  Ganz  einfache  Rechnungen  über  Ein-  und  Verkäufe 
von  Münzen  und  wichtigen  Effecten,  ('irculare,  Erkundigungs-  und  Aus- 
kunftsschreiben, Mahnbriefe.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Buchhaltung.  Grundsätze  der  einfachen  Buchhaltung.  Anleitung  zur 
Anfertigung  der  verschiedenen  Buchhaltungsformularien  mit  Wert-  und 
Mengenverrechnung  für  gewerbliche  und  kaufmännische  Unternehmungen. 
Buchung  eines  einmonatlichen  Geschäftsganges.  Abschluss  der  Haupt-  und 
Hilfsbücher.  Nur  im  ü.  Semester.  Wöchentlich  2  Stunden 

Warenkunde  und  Technologie.  Elemente  der  Naturwissenschaften :  das 
zum  Erkennen  und  Beschreiben  der  Waren  Nothwendige  aus  der  Organ- 
lehre des  Thier-  und  Pflanzenreiches ;  die  physikalischen  Grundgesetze  mit 


61 


sr  Berücksichtigung  der  Mpdiaiiik  und  deren  Anwendnnfl:  im  prac- 
Leben,  eintachfi  Mascliinen,  Werkzeuge  —  Die  (Trundzü^e  der 
Warenkimd«,  Eintheilung  nach  vei*schiedenen  Geisichtspnnkten,  Aw  wich- 
tt^t«n  Nahnings-  und  (leuussmittel  des  Pflanzenreidies,  die  zufolge  ihrff 
H*»rkanft  »ich  anschlieöeiiden  Erzeugnisse  der  technischen  bewerbe  und 
Ii^rvorragendsten  Rohproducte  thierischer  Abstammung,  Oberhaupt  nur- 
le  Objekte,  die  zur  mimittellmren  Anschauung  gebracht  werden  können* 

Wöclientlich  4  Stunden 
Allgemaine  und  Handelsgeugraphie^  Befestigung  und  Erweiterung  der 
euotnfsse  in  der  allgemeinen  Geographie,  Specielle  Geographie  der  öster. 
;utr  Miinan'hii*  mit  l^esonderer  Hervorhebung  der  auf  die  materielle  Cultur 
nionflirh  auf  die  mercantile  Stellung  des  Reiches  und  seiner  Gebiete  Kich 
zirhenden  VeriifUtuiHse*  Tehersicht  der  wichtigsten  Momente  der  ö^tern 
eÄchicbfe  peit  Begriindung  der  Herrschaft  des  Hauses  Habsburg,  — 

Wr»  dien tl  ich  3  Stunden 
Deutsche  Sprache.  Wiederholung  der  Formenlehre.  Die  Lehre  vom 
färben  und  da«  Wich  rigste  aus  der  Syntax  des  zusammeuge.setzten  Satzes* 
ictiitt*  und  irrammatische  Uebungen  im  Anschlnsse  an  das  Lesebuch  und 
mmalktdie  Lehrbueh.  Uebungen  im  milndlichen  Ausdrucke,  besonders  im 
lirhiigeu  Lesen.  Einfache  mlindliche  und  schriftliche  Reproductionen.  Im 
Zfrs^iirimenhauge  mit  der  Behandlung  des  Gelesenen  und  den  sehriftlichen 
Lbmigen,  BeleliTung  liber  Satzzeichen  und  Rechtschreibang. 

Wöchentlich  4  Stunden. 
Geametrie    Formenlehre,  Berechnung  des  Flächeninhaltes  iler  gerad* 
ig  begrenzten  ebenen  Figuren  und  de^  Kreises ;    Berechnung    der  Ober- 
e  und  des  Runmitihaltes  der  idenieutareu  K^n  per,  nach  vorangegangener 
dl  nag    der    hiezu    nöthigsten    planimetrisehen    und    stereometrjschen 
LAnAize  Wöchentlich  2  Stunden. 

Schönschreiben.  Heranbildung  einer   leserlichen  und  gefälligen  Hand- 
ihrift  Wöchentlich  2  Stunden 

ünobiigaie  Interridits-Gegenstände:  Siehe  Seite  10. 


Obere  AbtheÜQEg  (11,  Jahrgatig.) 
ä.  Obligate  Unterrichts-G  egenstände: 
fniännisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholung  der  Percent-  and  Inte- 
inung.  Die  Discont-  und  Terminrechnung,  Conto-Correut-Rech- 
llaß-  und  Gewichts-Verhaltui.^se  der  wichtigsten  Länder*  Gold-  und 
SilbiT-Rt*chnung.  Muns&rechnung  nach  Müuzfuli  und  Cursnotierung  Wechsel -> 
I>i?Ytj4«?o-  und  Effeetenrechnung  nach  dem  Wiener  Cursblatt.  Waren-Calcu- 
Uüciuen.  Wöchentlich  t  Stunden* 

Handelftkunde,  Theil weise  Wiederholung    des  Lehrstoffes   der   unteren 
AUh^ÜJiQg  Diit  beHouderer  Berücksichtigung  der  Kapitel  Über  deu  Waren- 

6* 


62 

bandel,  den  Geld-,  Wechsel-  und  Effectenhandel.  Die  allgemeinen  gesetz- 
lichen Bestimmungen  über  Handelsbücher,  Firmen,  Prokuristen  und  Hand- 
lungsbevollmächtigte, über  Handelsgesellschaften,  über  die  Handelsgeschäfte, 
den  Kauf,  das  Commi^sions-,  Speditions-  und  Frachtgeschäft.  Das  Trans- 
port- und  Zollwesen  Wöchentlich  2  Stunden. 

Correspondenz  und  Comptoirarbeiten.  Kurze  Wiederholung  des  Lehr- 
stoffes der  unteren  Abtheilung,  insbesondere  der  Facturen,  Spesen-  und 
Verkaufs-Rechnungen  und  der  dazu  gehörigen  Briefe.  Eingehende  Erklärun- 
gen der  Preislisten,  Curszettel  Schlusszettel,  Warrants,  Conossamente, 
Discont-  und  Devisen-Noten,  Checks,  Cassascheine,  Conti- Correnti,  Zoll- 
dedarationen  etc.  Einfache  bei  Gewerbs-  oder  Handels-Unternehmungen 
vorkommende  Verträge.  Aus  der  Handels-Correspondenz  werden  behandelt: 
Briefe  über  Commissions-Tratten  und  Rimessen.  Primenbriefe,  Briefe  über 
Nothadressen,  Interventionen  und  domicilierte  Wechsel,  über  Wechsel- 
Duplicate  und  Wechsel-Copien.  Briefe  über  Ein-  und  Verkäufe  von  Devisen 
und  Effecten.  Empfehlungs-  und  Creditbriefe,  Circulare,  Dienstofferte  und 
Ansuchen  um  Blanco-Credite.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Buchhaltung.  Kurze  Wiederholung  der  einfachen  Buchhaltung.  Theorie 
der  doppelten  Buchungsart.  Practische  Verbuchung  einzelner  Geschäftsfälle. 
Eingehende  Auseinandersetzung  der  Principien  des  Bücherabschlusses.  Aus- 
arbeitung der  Verbuchung  eines  einmonatlichen  Geschäftsganges  eines 
Warengeschäftes  mit  Beispielen  aus  dem  Bankgeschäfte. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Wechselrecht,  Handels-  und  Gewerbegesetzkunde  a)  Wechsel  recht 
Leichtfassliche  Darstellung  der  österr.  Wechselordnung  und  die  Hanpt- 
grundsätze  des  Wechselverfahrens.  Erläuterung  der  Rechtssätze  an  einzel- 
nen Fällen  und  an  der  Hand  von  Formularien.  —  Das  Wichtigste  aus  dem 
Gesetze  über  Stempel  und  Gebühren  für  Wechsel,  kaufmännische  Urkunden 
und  Rechnungen. 

b)  Gewerbegesetzkunde.  Die  Gewerbeordnung  sammt  Nachträgen  Die 
wichtigsten  gesetzlichen  Bestimmungen  über  Marken-  und  Muster-Schutz, 
über  den  Hausierhandel,  über  Handels-  und  Gewerbekammern,  Handels- 
Agenten  und  über  Erwerbs-  und  Wirtschaftsgenossenschaften. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstel- 
lung ihrer  Grundbegriffe.  Die  wichtigsten  volkswirtschaftlichen  Systeme 
in  den  Grundzügen.  Die  Gütererzeugung.  Die  Productionsfactoren :  Natur, 
Arbeit  nnd  Kapital.  Zusammenwirken  dieser  Factoren.  Der  Güterumlauf  in 
seinen  Umrissen.  Nur  im  11.  Semester:  Wöchentlich  2  Stunden 

Warenkunde  und  Technologie.  Die  mineralischen  Rohwaren,  Schmuck- 
steine und  ihre  Verwendung,  Metalle  und  Legierungen  und  deren  Verar- 
beitung, Werkzeuge,  Fabrikation  von  Nägeln,  Nadeln,  Ketten,  Schneidwa- 
ren, Stahlfedern,  Münzprägung,  Verschönerungsarbeiten  (Vergolden,  Ver- 
silbern, Verkupfern  etc.),  Thonwarenindustrie,  Glasfabrikation,  Baumateri- 
alien, Farbwaren,  Rohstoffe  und  Fabrikate  der  Textilindustrie.  Papierfabri- 


63 

katian,  andere  wichtige  Pflanzen  waren.  —  Die  Erklärungen  werden  mit 
im  warn  Ver^tändiusse  nOtliigen  ErUiiiterungen  der  einfaclistei*  clieniisclieii 
iVoeesM  und  pliysikalisclien  Grmidbe^rifre  begleitet. 

WücUenllidi  4  Standen. 

Handalsgeographie.  Hamlels^^eograpliiö  Europas  und  Grundziige  der 
n4Uict«Ii{g6ograptji4^  der  aul.tereura|»äischerk  Krdllieile.  Bespredmng  der  wicli- 
tigvtrn  Linien  Am  Welthaiidtfls  Erörterung  der  wichtigsten  TUatsaclien 
ui»  der  Uei^cliiehte  des  Hamleb.  WodieutHch  3  Stunden* 

Deutsche  Sprache.  Lehie  vom  einfach  und  nielirfach  xu«ammenge«etx- 
tcsi  ^tm  und  von  der  Satiskiuzung.  Darstellung:  von  Satzhildern.  Ent- 
«precbeode  «chrifllidie  und  niiindltche  IJbuugen  auf  Grundhige  des  Lese- 
biebiS.  Onmdxuge  der  Wüitliildung  niit  Rücksicht  auf  Vieldeutigkeit  und 
Verwandtschaft  der  Worten  —  Lehre  von  den  wichtigsten  Fonneii  des 
Ailsata&üa«;  natuentlicli  der  int  Verkehre  am  häufigsten  angeweiideteu, 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Sehi^nschreiben.  Übungen  siur  Heranhikluug  einer  gefälligen  Hand- 
Älutfi,  Küodhdnift,  Wijdieutlich  1  Stunde. 

b)  Unobligate  Unterrichtt^gegenstiinJe.  Siehe  Seite  10, 


Frac tischer  Curs.  (Ein  Winter-Seraeater,) 
Übungs-Comptoir  Practisdie  Einschulung  in  »am tntliche  Arbeiten  des 
kjicifinanüisühen  Coinj^toirs  aus*  den  Gebieten  der  Budilialtuug,  der  Handels- 
0ünr}4|»i>nil4fü2;  und  der  Comptoirarbeiten  in  ibreni  innigen  Zusammenhange. 
Zu  deiy  Zwecke  wird  ein  mehrmünatlicher  Geschäftsgang  mit  Vorfällen 
Mi  dt*®  Waren-,  Eigen.,  ('onimissions-  und  Speditions-Handel,  ^owie  aus 
loa  liink-,  Depot  und  Lombanl-  Gesctiafte  verbuclit  und  abgesdilüsseu, 
vobei  ^mmllijhe  in  dcinsdlicn  vorkomuieudeu  Briefe,  BedinungeUj  Wechsel 
IC  aiiH^earbeitet  werden.  Auf    selbstständiges  Arbeiten  der  Schiller  wird 

Ua  Hati|ttgewtcht  gelegt. 

Wr>chentlich  12  Stunden. 

Warenkunde*  Durch  eigenes  A  r  b  e  i  t  e  n  des  Sclkölers  soll  eine  durch- 

T-ileiidii  Kenntnis  der  hervorragendsten  nutÄbarcn  RuhstoHe  (vorneluidich 

.H  l'tlaüzenreiches)    mit    Zuliitfenalinie    des    Mikroskops    und    chemisdier 

U^^^(^t>Dtieii  erreicht  werden. 

Attfierdeui  findet  die  Statistik   des  Warenverkehrs    entsprechende  Be- 


^ft      Aülk 
PBPüie 


Die  practischen  Aj*beiten  umfassen    die    Anwendung    der  widitigsten 

Iilf*tniiltel  zm-  Untersuchung  der   Zusammensetzung,    Güte,    Echtheit  und 

Ti^nierung  der  Waren  und   die  Darstellung  von   Extractivstoffen,    Prä* 

.;.i[*.*ii  f*ti:.  Wödientlidi  l>  Stunden^ 

Kayfmärmisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholung  der  Devisen-  und  Effec- 


64 

tenreclmung.  Einfache  Wechsel- Abitrage.  Die  wichtigsten  Usancen  im  Wa- 
renhandel. Schwierigere  Warencalculatioueu.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Handelsgesetzkunde.  Erläuterung  der  wichtigsten  Bestimmungen  des 
österr.  Handelsgesetzbuches  —  Grundzüge  der  Coucursordnuug,  insbesondere 
die  Lehre  vom  kaufmännischen  Concurse  und  vom  Zwangsausgleiche. 

Die  einzelnen  Abschnitte  werden  durch  entsprechende,  der  Praxis 
entnommene  Rechtsfälle  erläutert.  Wöohentlich  3  Stunden. 

Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstel- 
lung ihrer  GrundbegritFe.  Production  der  Güter  und  ihre  Vertheilung.  Das 
Eigenthum.  Der  Austausch.  Geld.  Das  Einkommen  und  seine  Quellen.  (Grund- 
rente, Arbeitslohn.  Kapitalszins).  Organisation  der  Unternehmung  und  des 
Haushaltes.  Der  Credit  und  seine  Hilfsmittel  (Wechsel,  Anweisungen, 
Papiergeld,  Bauken),  Cousumtion  der  Güter.  Über  Association,  lieber 
Steuern  und  ZoUweseu.  Übersicht  der  wichtigsten  Wirtschaftszweige, 
wobei  die  volkswirtschaftliche  Stellung  des  Handels-  und  Gewerbestandes 
besonders  erörtert  wird.  Wöchentlich  3  Stunden 


Dnobligate  Unterrichtsgegenstände. 

I.  Abtheilung  (für  Anfänger:) 

Französische  Sprache.  Lese-Regeln,  di«  Formenlehre,  sowie  jene  Haupt- 
regeln aus  der  Syntax,  welche  zum  Verständnisse  leichterer  Sätze  noth- 
wendig  sind,  mit  entsprechenden  mündlichen  und  schriftlichen  Übungen. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Zeichnen.  Übungen  mit  dem  Zirkel,  dem  Dreiecke  und  der  Reiss- 
schiene. Zeichnen  und  Übertragen  der  geraden  Linien  und  des  Winkels. 
Construction  der  Drei-,  Vier-  und  Vielecke.  Theilung  der  Geraden  und  des 
Winkels.  Maßstäbe  und  deren  Anwendung.  Die  wichtigsten  Constructionen 
am  Kreise.  Zeichnen  der  einfachsten  Körper  durch  Grund-  und  Aufriss  nach 
Modellen  und  eigener  Abmessung.  Wöchentlich  3  Stunden. 

IL  Abth.  (für  Vorgeschrittene.) 

Französische  Sprache.  Weitere  Behandlung  und  Ergänzung  des  Lehr- 
stoffes der  ersten  Abtheilung;  bei  den  mündlichen  und  schriftlichen  Übun- 
gen wird  vorwiegend  das  Handelsfach  berücksichtigt. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Zeichnen,  (gleichzeitig  mit  der  ersten  Abtheilung).  Zeichnen  nach  Vor- 
lagen mit  verändertem  Maßstabe;  Zeichnen  einfacher  Gegenstände  durch 
Grund-  und  Aufriss  unter  möglichster  Berücksichtigung  der  künftigen  Be- 
dürfnisse des  Schülers Wöchentlich  3  Stunden. 

Der  UnteiTicht  aus  den  freien  Lehrgegenständen:  Stenographie, 
Turnen,  Gesang  richtet  sich  ebenfalls  nach  der  Vorbildung  der  Theil- 
nehmer  und  wird  unentgeltlich  ertheilt 


65 


Ob  und  welche  freie  Lelirg*'geiistä!uie  ein  Sclitiler  mi  erlernen  hat, 
»e^tiiiiniifn  die  Eltern  oder  V^innLlnder  ;  doch  ein|riiehlt  e;^  .sich,  das»  jene 
^dittler,  weicht*  einen  kaufmännischen  Beruf  ani^neben,  dem  Unter- 
ikdite  üUÄ  franzujiischer  8 [* räche,  und  jene,  welche  vtiraussichtlteh 
tdiieiu  gewerblichen  Berufe  sich  witlrnen  werden,  dem  Zeichen* 
tilerrichie  heiwühnen,  endlich,  da*ss  jedenfalls  alle  Schiller,  d«ren 
ti»inidlieitsjgu«taud  m  35ulü.s5t,  an    dem    T u  r  n u a  t e r  r i c Ute    tliei! nehmen. 

AU  ]  H  ü c i  p  l  i  n  a  r  -  V  o  r  s  u h  r  i  f  t  e n  *^el ten  genau  dieselben ,  wie  a\ \ 
der  lieali^littttj. 

tIL  LehrmitteL 

1.  Bibliotliek  der  Händelsschiile, 

(Ju8tos  :  Professor  Franz  Holub. 
Vetnidirnng  im  Schuljahre  lü83/4, 
m)  Gewehr tike. 
Vom  h.  k,  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterrieht :  Navigazioneaustro- 

■nfFatiii    air   eistrru  uel  iBSl  und  nel  IBS2,  —  Cuunuerdu  iu  Triette  nel 
N'Ävigaxiyne  in  Trieste  nel  1882.    —    Statistik    der  SeeschiHfahrt 
üttl  de?*  SeehandelH  in  den  <Ksteri\  Häftm  im  Jahre  Isöl  und  18S2. 

Varo  h.  k.  k.  Handelsministerium:  Bericht  über  die  Industrie,  den 
Ibndel-  und  die  Vei'kebri^verhallnisse  in  Nieder  -  Oest erreich  während  des 

V«mi  h.  n.  ö<  Landesausschuss :  Stenographische  Prutokolle  des  n,  ö, 
UudUigeK  V,  Session  der  W  Wahlperiode  neb^t  Beilagen 

Von  der  löbL  n.  o.  Handels  und  Gewerbekammer  in  Wien:  8tatisü- 
•clier  Btüicht  über  Industrie  und  Uewerbti  des  Erssherzugthumes  Oest  erreich 
mter  der  Enns  im  Jahre  iBBü*  Sitzungsberichte  der  Kammer.  Jahrg.  1883. 

Von  Verfassern :  Robert  Winkler,  Lehrbuch  der  Buchhaltung. 
WUfii  1883.  IL  Autlage.  ^  Rudolf  Kathr ein,  Lehrbuch  der  kfm.  Äritli- 
neük.  Wien  1  S^X  IL  A ntlage,  —  B  n  d  a  1  f  Schiller,  Aufgaben  -  Samm- 
lug  für  Handelslehranstalten.  111.  Theil.  —  Alois  Weiss,  Haudbuch 
um  tiebraucUö  heim  Unterricht  der  Volkswütschaft  und  Haudelslehre. 
Wien  1881.— Dr,  TIl  V.  Hanausek:  Mittheilungen  aus  dem  Laboratorium 
«^•-r  Warijuaammlung  in  Krems.  17.  Die  Knollen  von  Lathyrus  tuberosus 
.  —  22,  Üelitsr  eüie  neue  Funn  der  Kosa  coUina  Jaq.  —  55,  UeberBlUten- 
Lifdiwadisiuigen  an  Picris  kieracioides  L, 

h.  Kauf. 

1   IIS,  kleines   Lehrbuch  der  Zoologie,  Marburg  18K2,  —  Benedictj  die 

-n  Farbstofle,  Kassel  1883.  —  Moeller,  die  RohstoÜe  des  Drechs- 

1  Ni.  L  Theil  „Das    IIola*%  Kassel,  —  Wiesner,  Kiemente   der  Ür- 

t»op*»phie,    Systematik  und    der  Biologie    der  PtSanzen,    Wien  1884    — 

^Vigiier  V,  L ,  Tabakcultun  Tabak-  und  f'igarren-Fabrication,    sowie  Sta- 

iiilft  de»  Tabakbaues,  Tabakhainlels  und  Tabakindustrie,  Weimar  1884,— 

tiinucli  &  Pr»6chl    Lehrbuch  der  kaufm.    Correspondenss,    Wien   1884.  — 


wmap 


66 

Swoboda,  Lehrbuch  der  Handelsarithmetik,  Wien  1:S84.  -  Sax  E.,  das 
Wesen  und  die  Aufgaben  der  Nationalökonomie,  Wien.  1884.  — 
Hanausek  E.,  die  Techuologie  der  Dreclislerkunst,  die  Lehre  von  den  Roh- 
stoffen und  deren  Verarbeitung,  Wien  1881.  —  Haberer,  Geschichte  des 
Eisenbahnwesens,  Wien  1884,  —  Schreiber,  Geschichte  des  Tarif wesens. 
Wien  1884.  —  Vogel,  die  Handelscorrespoudenz  in  fianzösischer  und 
deutscher  Sprache,  T.  und  II.  Theil,  Leipzig  1883.  —  Mey  &  Thum,  Neue 
französische  Grammatik  für  den  Kaufraaiiu,  sowie  für  den  Gewerbetrei- 
benden, Leipzig  188  [.  —  Wirth  M.  „Das  Geld"*  (das  Wissen  der  Gegen- 
wart, 25.  Bd.),  Leipzig  1884. 

Zeitschriften :  Globus,  illust.  Zeitschrift  für  Länder  &  Völkerkunde, 
B.  44  und  45.  —  Centralblatt  für  das  gewerbliche  Unterrichtswesen  in 
Oesterreich,  IL  Band  sammt  Supplement.  -  Deutsches  Haudelsblatt  1884 
(hat  mit  Ende  April  zu  erscheinen  aufgehört.) 

MUnzensammiung.  Um  einem  Bedürfnisse  der  Handelsschule  Rechnung 
zu  tragen,  wurde  in  diesem  Jahre  mit  der  Anlegung  einer  Münzensamm- 
lung begonnen.  Dieselbe  hat  den  Zweck,  die  Schüler  nicht  nur  mit  den 
früher  gebrauchten  Münzen  bekannt  zu  machen,  sondern  sie  sollen  vorzugs- 
weise mit  den  gegenwärtig  im  Umlaufe  befindlichen  Wertzeichen  besonders 
der  an  Oesterreich  grenzenden  Länder  vertraut  werden,  gleichzeitig  soll 
diese  Sammlung  ein  Behelf  sein  für  die  mitunter  ziemlich  schwierigen 
Partien  der  Münzenrechnung. 

Anfangs  nur  aus  den  wenigen  von  der  Oberrealschule  überlassenen 
Münzen  bestehend,  umfasst  diese  Sammlung  gegenwärtig  schon  eine  be- 
deutende Anzahl  wertvoller  Stücke,  die  tlieils  von  Gönnern')  der  Schule, 
theils  von  den  Schülern*)  gespendet  wurden,  so  dass  bereits  4  grosse  Staaten 
(Deutschland,  Praiikreicli,  Italien  und  England)  mit  Bezug  auf  Scheide- 
münzen den  Schülern  complet  gezeigt  werden  können. 

2.  Waren- Lahor atorinm. 

Gustos:  Prof.  Dr.  T.  F.  Hanausek. 
I.  Waren-SammluiiK. 

A.  Gesciienke:  Von  der  Glas-Manufactur -  Firma  J.  Schreiber  & 
Neffen,  Heinrichhütte  bei  Göding  (durch  freundliche  Vermittlung  des 
Herrn  Fr.  Zadnik,  eines  ehemaligen  Schülers  der  Anstalt):  Die Hohl-Glas- 
f^brik^tion  in  den  einzelnen  Stadien,  dargestellt  durch  entsprechende  Fla- 
scjienpiuster,  die  Erzeugung  eines  Lampenschirmes,  zusammen    12  Objecte 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  F.  T  sehe  mich  in  Elbogen:  Eine  Collection 
SQg.  Carlsbader-Zwillinge  von  der  Umgebung  von  Elbogen. 

Von  den  Herren  Hartenstein  &  Co.*  in  Chemnitz  in  Sachsen: 
Vier  Muster  diätetischer  Nahrungsmittel  („Leguminose"). 

Von  dem    Warenlaboratorium   der  Wiener    Haudelsaka- 


»)  Hr.  Fux  1  St.  Goldmttnze,  Hr.  Oberstl.  P.  Giebel  1  Medaille  und  2  Münz- 
scheiue  aas  dem  Jahre  1811,  Hr.  Dir.  Eberle  div.  Münzen  und  Münzscheiue,  Hr.  Prof. 
Dr.  Strobl  1  Lire,  Frau  M.  Mayer  1  engl.  Silberguldeu. 

')  Krauner,  Grauäeubarger,  Dinstl  (5  Mark  in  Gold  und  div.  Silbermünzen),  Fax, 
Huber,  Kaufmann,  Milivojevic,  Monschübl,  Realer  und  Skrivanek  (div.  Münzen.)  — 


t>7 


de  nie  (darcli  Rmru  Prof.  Eduard  Hanaüsek>  32  StUek  meist  exo- 
Üscher,  einseitig  jiüliiitir  Hölzer  in  Tafelfunn  (gegen  Austausch  hier  vor- 
koiBBiefiil«r«  tf^clinisch  verwendbarer  Miueralieu). 

Von  Herrn  Fiedler^  k.  k.  Oberlifuteiiant  ira  2.  Genieregiraente  in 
Kremi:  3  St.  Granaten  ans  einem  bei  Krenii^  belindlichen  Steinbruch,  dntch 
ikre  Lftngsstreckung  ausgezeichnet. 

Von  Herrn  Reuter,  Kaufmann  in  K  a  v  e  1  s b  a  c  h ;  Interessante  natnr- 
rische  Objecte,  1  St.  Säge   des   Sägeliais   (Pristis   antiquoruni)^  2  St. 
tier  iOstracion  coiuutus),  1  KugelfiscU  {Triotluu)^    mehrere   exotisclie 
ögel,  2  St   StaudencoraUeu,   I  St.  Cocosuuü^  Bambußstübchen. 

Von  der  der  Leliranstalt  UbermitteUea  Mineraliensamrulung  des  Herrn 
»r  in  Stein  wurde  eine  große  Suite  Hiiieralieu  zum  Handgebrauche 
tinlung  technischer  Ülineralien  eingereiht^  namentlicli  l  St.  Gold  in 
oikommen,  Malachit,  Grün-  und  Gelbbleierz,  Bleiglanz,  Aurifngment, 
cisdoUj  Opal,  Erbsenstein,  Cakit,  Siderit^  Kupterlasur^  2  St  Kupfer  in 
DAt&rlieljem  Vorkommenj  melirere  geschliffene  Gesteine 

Von  Herrn  J,  Hrdliczka,  Landeßturnlelirer  in  Krems,  1  St.  Pal- 
neuliok. 

Von  Herrn  Eduard  Hanausek,  Prof  in  Wien,   2  St  Pinkoshob, 
aeö  ginxlich  neuen  australischen  Holzes  von  unbekannter  Abstammung. 
Von  der  löbl  alpinen  MontangeselUcliaft  in   Wien   (durch 
e  Vermittlung  des  Herin  Eduard  Keirhel,  Kaufmann  in  Krems), 
StAeke  Gesteine,  Schlacken-  und  Boheisensürten  von  dem  Erzberge  und 
rm  Eisenwerke  bei  Eisenerz  in  großen,    wertvollen  Exemplaren.  (Weriuer-, 
iirauwacken*^  Xiesel^ächiefert  Kalk*  und   Eisenstein  -  ßreccien^   Späth*    und 
Bnnioeisenstein^  erzführender  Kalk,  Spiegeleiseu,  weißes  Gußeisen),  dazu  eine 
folcirirte   Abbildung,   den  geognostischeii  Durchschnitt  des   Erzberges    bei 
uerx  darstelleiuL 
Vom  Gustos    diverse   Mineralien,    zahlreiche  Samen   der   deutschen 
if»;  von  Gottfried  Peru  eck  er,  Schiller  der  oberen  Abtheilung  1  St* 
ilig  geschlilf.  Karneolachat. 

B.  Kayf:  Vou  A.  Pfantzert's  Nachfolger  in  Wien:  Alljährlich 
XU  emeiiemde  Drogen,  eine  größere  Suite  chemischer  Präparate,  ätherische 
und  feite  Öle, 

Von  Glasarbeitern  durch  Vermittlung  des  Herrn  Zadnik:  In- 
ilrttineiite  und  Farmen  der  Glasfabricatlon  (Glaspfeife,  Holzform  für  Lam- 
poi^cdialen,  t1lr  schmale  Flaschen,  1  Glasscheere,  1  Zwickeisen,  1  Auftreib- 
dbeo,  1  Wnlgerholz). 

Von  der  Bnikhard  tischen  Bnchdr  uckerei   in   Briinn:    E.  M. 
odany,  Sammlung  der  wichtigsten  europäischen   Nutzhölzer   in  chaiakt* 
itteo,  40  Tafeln  mit  Textheft»    —  Gelegenheitskanf  von   4   Minera- 
(derbe  Amethyste,  1  Chrysopras,  llauclniuarz). 

n,  ltifttruiti«ut«  uni  Honsllge  EinriehtuiifcsfCi^KenBlAiid«* 

Kauf  Von  W.  J.  Rohrbecks  Nachfolger   in   Wien:    Abdampf- 
ckaleHt  Blasebalg,  Bleidrabt,  Zinkdrabt,  2  Feilen,  3  Hornplatten,  ü  Koeh- 


kolben,  1  pneamatische  Zinkwanne,  10  Uhrfedern,  1  Döbereiner*  Zündma- 
schine,  2  Drahtzangen,  Röhren  von  Glas,  Röhrenwischer.  —  123  Holzunter- 
sätze für  Mineralien.  —  1  Rahmenkasten  mit  Fächern  für  die  Samensamm- 
lang.  — 

III.  Aiigemeine  Sameosainmlung. 

Dieselbe  wurde  neu  etiquettiert  und  von  Franz  Prandstetter, 
Schüler  der  oberen  Abtheilung,  geordnet  und  katalogisiert.  Sie  zählt  480 
Nummern. 

IV.  SammioDg  mikroskopischer  PrAparate. 

Die  Präparate  wurden  mit  neuen  Etiquetten  versehen,  ein  Theil  neu 
eingeschlossen  und  geordnet.  Sie  enthalten  Schnitte  der  wichtigsten  Pilan- 
zenwaren,  der  meisten  Hölzer,  viele  thierische  Objecte  und  gegen  20  Test- 
ofcgecte.  Eine  Vermehrung  hat  die  Sammlung  nicht  erfahren. 

V.  Schrift-  and  Bildwerke. 

Allgemeine  Warenkunde  und  Rohstoff  lehre  herausgeg.  Benedict, 
Braun  etc.,  2-,  3.  und  4.  Bd.  (Handexemplare  für  das  Laboratorium).  — 
Hager,  Pharmaceut.  Centralhalle  1884.  —  Uhlworm  und  Behrens, 
Botanisches  Central blatt  1884.  Stoerk  E m i  1,  Universal-Münzen-Tabelle. 
Marburg  1884.  —  Bei  den  Arbeiten  im  Laboratorium  haben  sich  die  Schü- 
ler Gottfried  Pernecke r,  Richard  C z e r m a k  und  Rudolf  Stock  in 
anerkennenswerter  Weise  betheiligt. 

3.  Geosraphiiche  Lehrmittelsammlung. 

Österreichische  Monatsschrift  für  den  Orient.  Herausgegeben  vom 
oriental  Museum  in  Wien.  10.  Jahrgang. 


IV.  Verzeichnis  der  Lehrbücher, 

welche  IUI  Jahre  1884,5  in  Veiwendiiug  kommen. 


IdnieOiiftiiid 


Untere  Alitbeltuiii 


Obere  AbtMlMig 


Eaulieli,  Lebrbucb  rier  kanftn,  Anthm^tik^ 

8eliillef  E.f  AnfgabetiHatniulnng  lür  llanddalchraustdUeti, 

IIL  Tfaeü> _ 

Fiudeisetif  Gnindrifls  der  HandeliwiBsensoli&tt^  S*  Aud^gCi 


riidthittiing 
Cttrespondeai  u 
CMptofrsröeite 


Beiger,  Lehrbuch  der  eiufidiieii  n.  doppelUD  Buchhaltung. 
Schilief  E.|  Aufnabeuaaiuinltitig  für  HandeklebraikBtalteii, 
L  TheiL 


und  Tectmelogie 


JveclMelrealit  und  GewerbegeseU 
künde. 

Bmmit   der  VoUtswirtschana- 


;  Hinddsgeoiiraphie 


fieonetrle 


Oidteetie  Sprache 
framoiisctie  Sprache 


Steno  grapfile 


Schilt  er  R-f  Äafg&benäammluui^  für  HandeklehrausUlteu , 
II.  Tbeü. 


Bhchingt  Leitfaden  der   allgememeii    Warenkuiide  fttr 

ilatideli'  und  Gewerbetichulea. 


Thenmannf  d»  Osterrekhische 
Weeh^elTeohl« 


Kiebl,  Anfangsgründe  der 

Volkawirttjehaft^  neu    bearb. 

T,  Fr^f.  Bichtef . 


Koseniii  Leitfaden  d.  Geographie  f.  d.  deterr*  MiHel&ehniett, 
Lu,  IIL  TheiL  |  IL  Theih 

i^chulaüaulen  v.  Stiel  ur  und  Haar  dt« 

Jlocniki   Anfangsgründe   der 

Geometrie  in  Verbiuijiing  uiit 

dem  Zeichnen. 

WiiloniitiEeri  deutäclie  Grammatik  f.  üaterr*  Uittclscbulen* 
Schiller  Carl,  denUcbei  Leeebncli  f.  UittelAchuleu. 
L  Band-  ^  |     _^     ILJiand,      _^ 

Ploet«^  Eltfmentar-Üraiimiatik  der  friiiiKüsigc^hen  Sprache. 

IFilek  V.  Witdughauaen,  frauE 
Chreatomatbie  f,  h»  Lebranat 


Faulniann,  (?aheläberger's  ütenogr,  Lehrgebäude. 
Faulnmun,  sttnog  raus  ehe  Äntbuiogie. 


prtdiedien  Cirü  werden  ret wendet : 


Kall  lieb  T  Lehrbuch  der  kaufm.  Arithmetik ; 
Berger,  einfache  und  duppelte  Bucbhaltubg; 
Kiebl  (Richter)  Anfangi^gr.  der  Volke wirtichaft ; 
BlodigT    die    4    eräteo    Bücher    des  allgemeinen 
dentächen  Handels-  nnd  Wecbaelrechtea. 


V.  Unterstützung  armer  SchOler, 

a.)  BarnnterBt&tsong; 
loi  Laaft^  «ien  Sclmljalires  geUiigten    folgende   UnterstützuBgsbeträge 
Aft  arme  imd  würdige  Schüler  zoi*  ÄuszahliiDg : 


70 

1.)  Zufolge  Erlasses  des  h.  n.  ö.  Landesausscbosses  vom  4  April  1884, 
Z.  684  2  Unterstützungsbeträge  ä  fl.  75 150  fl. 

2.)  Zwei  von  der  Administration  des  Zehnkreuzer  -  Vereines  der  Dii'ection 
übergebene  Unterstützungsbeträge  &  11.  50 100  fl. 

b.)  ünterstfltxungsfond. 
Ausweis  über  Einnahmen,  Ausgaben  und  Vermögeusstand  siehe  Seite  WS. 
Es  wurden  14  Schüler  mit  Lehrbüchern,  darunter  1  auch  mit  Sclireib- 
requisiten  betheilt.  1  Schüler  erhielt  einen  Quartiergeldbeitrag 

VI.  Bekanntmachung, 

die  Aufnahme  der  Schüler  betreffend. 

Das  nächste  Schuljahr  begi^int  am  16.  September  18S4. 

Die  Aufnahme  der  Schüler  findet  vom  11.  September  angefangen  von 
8—12  Uhr  VoiTuittags  in  der  Directionskanzlei  statt  Alle  Schüler  haben 
sich  in  Begleitung  ihrer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der  Direction 
zu  melden. 

Schüler,  welche  in  den  1.  Jahrcurs  der  n.  ö.  Landes  -  Handelsschule 
eintreten  wollen,  haben  den  Nachweis  über  ilir  Alter  (Tauf-  oder  Geburts- 
schein) und  das  Entlassungszeugnis  der  allgemeinen  Volks-  oder  der  Bür- 
gerschule beizubringen,  eventuell  das  letzte  Studienzeugnis  vorzuweisen. 

Schüler,  welche  direct  in  den  IL  Jahrcurs  eintreten  wollen,  haben 
außer  dem  Tauf-  oder  Geburtsscheine  auch  ihre  Semestral-Zeugnisse  vom 
Schuljahre  1883/4  vorzuweisen. 

Schüler,  welche,  in  den  practischen  Curs  eintreten  wollen,  ohne  die 
obere  Abtheilung  absolviert  zu  haben,  müssen  nachweisen,  dass  sie  sich  die 
nötige  fachliche  Vorbildung  verschafft  haben  und  mindestens  17  Jahre  alt 
sind. 

In  Betrefl'  des  Schulgeldes  und  der  Schüler  -  Unterstüzung  gelten  die- 
selben Bestimmungen  wie  an  der  Oberrealschule. 

Die  Direction  ist  jederzeit  bereit,  über  gestellte  mündliche  und  schrift- 
liche Anfragen  in  Betreff  der  Einrichtung  der  Schule,  der  Aufnahme  und 
Unterbringung  auswärtiger  Schüler  in  hiesigen  Kosthäusern  weitere  Aus- 
künfte zu  ertheilen. 


71 


^^^^         Zar  Chroiiik  der  Lehranstalt. 

[  nein  BeschliL^se  (Ips  ImliPti  iL  Tj,  LüiKitaj^es  vom  IM.  Juni  18.**3  gemäß 
piihlt*  ilmii  Laiules-Turoldirer  Johann  Hrdlic^kri  mit  Den  et  des  h.  LanileK- 
mtt«8clin»ses  vom  5.  Juli  1883,  Nr;  14454  die  Stellung  eines  n  i\,  Landes- 
Watiiten  der  X  Rangsclasse  mit  dem  iler  letzt*>ren  enlspredieuiten  Qimr- 
tii*nf»d4ft  (Hf|uivalent  der  vormaligen  Aktivitäts-Zulage)  und  dem  Ans|n  urlin 
üiif  fftnfraalige  Quinquenal-Zulagen  verliehen. 

Mit  Ende  des  Schuljahres  1882/3  trat  Piofessor  Rudolf  Schiller 

dem  Verbände  des  Lehrkörpers  und  dem    n,  Ik  Laiidesdienste,  d  *  ihm 

Fjf^hrstelle  au  der  Handels-Akadeniie  in  Wien   verliehen  worden  war. 

I'rofes5«or  Schiller  war  seit  Beginn    des  Schuljahres  1876/7   an  der 

LandeH'Handet^sphule    in  Kr<^nis  th^tig   und  hat  wRhreud  dieser  5;ie- 

»njÄhrigeri  Lehrthätigkeit  durch  [»flieht eifiiges,  erfidgreiches  Wirken  sich 

lie  Achtung  der  Vorgesetzten  wie  der  Collegen,  durch  tactvolle,  wohlwol- 

leiide  Behandlung  seiner  Schiller    deren  Zuneigung   und  Verehrung    in  ho- 

n*ta  Grade   gewonnen.  Die  üliiekwnnsche  der  Collegen    begleiteten  ihn  in 

«i»hiBn  neuen  Wirkungskreis. 

An  de>«!Sen  Stelle  wurde  mit  Beginn  des  Schuljahres  1883/4  der  für 
Handelswtssenschaften  an  fjftentlichen  Handelssclmlen  und  für  Geschichte 
üDfl  <fet*gra|ihie  an  Obergymnasien  apiirohierte  Supident  an  der  k.  k 
H  8tjiat^*TJnten*ealschule  im  IL  Bezirke  Wiens  Franz  Hol  üb  als  prov* 
^Utotf^sor  vom  li.  Landesausschusse  ernannt.  Der  seit  Beginn  des  SchuL 
^BAreg  1^82,3  an  der  Ijchranstalt  thätigeSupplent  Anton  Pokorny  wurde 
^fom  H,  September  1883  an  als  [»''öv,  Professor  angestellt 

Fftr  den  am  17.  April  1883  zum    Reichsrats  -  Abgeordneten    filr  den 

ISüUlte- Wahl  bezirk  Korneuburg  gewählten  und  deshalb  beurlaubten  Prof. 
Franx  Richter  wurde  der  für  Handel swissenachaften  an  öffentlichen 
Hau  delsschul  en  geprüfte  Leb  ram  tskand  ida t  Adrian  Schuster  für  das 
fctaljahr  1H83  4  als  Supplent  bestellt 
Jlit  Reginn  dieses  Schuljahres  trat  auch  der  seit  2  Jahren  an  der 
Ilvehranstiilt  thätige  Supplent  Anton  Moosle ebner  aus  dem  Verbände 
|es  Lehrkörpers  und  dem  il  ö.  Landesdienste»  da  er  eine  Stelle  an  der 
|f.  k  SfaatS'Oberreal schule  in  Linz  erhielt.  Mit  Bedauern  sah  dei-  Lehr- 
k»>r|ier  den  Hebens wünligen  Collegen  von  der  Lehranstalt  scheiden.  Dessen 
^telli*  wurde  für  das  Schuljahr  18S3/4  nicht  besetzt,  da  der  practische 
r^ttnt  an  der  Handel ssdiule  in  diesem  Jahre  nicht  eröffnet  wurde. 

Am  13.  0 c t o b e r  188  3  feierte  der  Lehrkörper  den  z w a n z i g j ä h- 
r^^n  Bestand  der  Landes-Oberrealschule  zugleich  mit  dem  x e h n- 
jlhriigen  der  U- Handelsschule  in  Krems,  wobei  die  von  dem 
jtiifpo  talentvollen  Maler  Franz  Korst,  einem  ehemaligen  Schnier  der 
l^hfajlütalt  gemalten  Porträte  des  ersten  Directors,  jetzigen  Hofrathes 
m  k.  k.  Untemchlis-M inistei  ium,  Dt,  G  e o r  g  R i  1 1  e r  v.  U 1 1  r  i  c  h  und  des 
gi^mwärtigen  Directom  von  dem  Lehrkörper  in  Am  Eigenthum  der  Schule 
^Jbersiben  wurden 


72 

Im  December  1883  betheiligten  sich  drei  Professoren  der  Landesober- 
real-  nnd  Handelsschule  an  einem  zum  Besten  des  deutschen  Schulvereines 
veranstalteten  Cyclus  populär-wissenschaftlicher  Vorträge. 

Professor  Dr.  Johann  Strobl  sprach  über  „den  deutschen  Roman 
der  Gegenwart", 

Prof.  Dr.  Thomas  Hanausek  über  „organisches  Leben  und  seine 
Bedingungen", 

Prof.  Ignaz  Walter  über  „Franz  Schubert  und  das  deutsche  Lied." 

Am  12.  März  1884  fand  zum  Besten  dürftiger  und  der  Unterstützung 
würdiger  Studierender  in  Krems  ein  Concert  statt,  welches  von  Professor 
Ignaz  Walter  angeregt  und  von  einem  Comite,  an  dessen  Spitze  Hr. 
med.  Dr.  Johann  Sauer  stand,  veranstaltet  worden  war.  Der  glän- 
zende Erfolg  des  Concertes,  durch  welches  auch  der  Unterstützungsfond 
der  Landesoberrealschule  eine  namhafte  Bereicherung  erhielt,  ist  außer 
den  bereits  genannten  Herrn  insbesondere  der  gütigen  Mitwirkung  der 
Damen  Frau  Marie  Ullrich-Linde  in  Melk,  Frau  Herrn  ine 
Einhorn  und  Frl.  Marie  Springer  in  Krems,  sowie  der  Herren 
Capitulare  des  Stiftes  Göttweig  P.  F  r  i  e  d  r.  J  o  c  k  1,  P.  C  a  r  1  m  a  n  n 
V.  Schilling  und  P.  AmandKurzbauer  und  dem  unermüdlichen 
tüchtigen  Orchester-Dirigenten,  Herrn  Kapellmeister  Franz  Schubert 
zu  danken.  Am  13.  Mai  1884  wohnte  der  Lehrkörper  der  Landesoberreal- 
und  Handelsschule  mit  sämmtlichen  Schülern  einem  feierlichen  Trauer- 
gottesdienste  an,  welcher  für  weiland  Ihre  Majestät  die  Kaiserin  Maria 
Anna  in  der  Stadt-Pfarrkirche  abgehalten  wurde. 

Die  Lehranstalt  hatte  im  abgelaufenen  Schuljahre  auch  den  Tod 
zweier  Schüler  zu  beklagen,  nämlich  des  Schülers  der  VII,  Keal-Classfe 
Karl  Müllner  und  des  Schülers  der  I.  Real-Classe  Josef  Michet- 
Schläger  Ersterer  wurde  am  25.  September  1883,  letzterer  am  27. 
April  1884  unter  Theilnahme  des  Lehrkörpei^s  und  der  Schüler  zur  Erde 
bestattet. 

Am  28.  Juni  begannen  die  Versetzungsprüfungen.  Am  12.  u.  14.  Juli 
fand  die  Maturitätsprüfung  an  der  Landesoberrealschule  unter  dem  Vor- 
sitze des  Herrn  k.  k.  Landesschulinspectors  Dr.  Mathias  Ritter  v. 
Wretschko  statt. 

Am  15.  Juli  wurde  das  Schuljahr  geschlossen. 


73 


Pirsonalstand  das  lehrkürpers  dar  Landes-Oberreah  und 
Handelsschule  im  Schuljahre  1883/4. 

},  Felix  A*  Eberie,  Director  der  Lehranstalt,  lehrte  Qftograpliie  in  der 
3.^  Öt*schichte  in  der  3*  und  B,  R.-CL 

2,  Franz  Ointil,  Professor,  Ordinariiisi  der  IL  R-Ol^  lehrte  Mathematik 
In  der  2.  und  *l,  Geometrie  und  geometr.  Zeichnen  in  der  'i,  und  3., 
darstellende  Öeametrie  in  der  6.  R-OL  Kalligraphie  in  der  L  u*  2  R--C1 

X  Anton  EhrenberBer,  Professor,  Ordinarius  der  IV.  H.-CK,  lehrte  Mathe- 
matik in  der  3    und  4,^  Physik  in  der  4„  ß.  und  7,  R.-CL 

I.  lohmnn  Forster,  Professor,  lehrte  Naturgeschichte  in  der  L,  2.,  5.,  6. 
und  7.  K-CL 

:>  Of*  Thomas  Hanausek.  PntfeNsor,  Ordinarius  der  unt  Abth.  der  H  -Seh,, 
lehrte  Gei^grapliie  in  der  L  R-^CL,  Warenkunde  und  Handebgeographie 
in  beiden  Abtheilungen  der  H.-Sch. 

fi.  Franz  Holub.  prov.  Professor,  Ordinarius  der  ob.  Ahtli.  der  H,-Sch.,  lehrte 
llaudeLskunde,  Correspondenz-  und  (  ompt-Arbeiten  und  Deut^fdi  in  der 
unL  AbthL,  kaufm.  Rechneni  Buchhaltung  und  Volkswirtschaftslehre 
Ihn  n,  Semester)  in  der  ob,  AbthL  der  H.-Sch, 

^Oiwald  Horst  Professor,  Ordinarius  der  IIL  R-Cl,  lehrte  Freihandzeich- 
nen in  der  2—7.  R.-CL 
fÄ  Johann  Hrtfliczka,  Landesturnlehrer,  ertheilte  den  Turnunterricht  in  allen 
classpii  (ItT  Lehranstalt, 

9  Robert  Kirchberfler^  Professor,  Ordinarius  der  VII,  R^-CL,  lehrte  Mathe- 
matik und  darstellende  fteometrie  in  der  7.,  Geometrie  und  geometr. 
Zeichnen  in  der  4*  R^'L,  Geometrie  in  der  unt.  AbtJif'ihing,  Zeirbnen 
in  beiden  Abtheilnngen  der  H.-Sc1l,  Stenographie  iu  der  L  Abtheiluiiir 
[10,  Friedrich  Marack,  Professor,  lehrte  Physik  in  der  3 ,  Oliemie  iu  der 
4.,  r>.  und  i\  R.-CI  und  leitete  die  prae.t,  Uehungen  im  chemischen 
Lalmratorium. 

IL  Franz  Miillner,  Weltpriester,  Professor,   lehrte    Religion  in  der  L-  4.» 
cle»fJiichte  in  der  4 ,  Geographie  in  der  2*  und  4.  R,-01    Stenographie 
in  der  IL  Abtbl. 
Mi  Filli  Fr.  v,  Overschelde,  Professor,   Ordinarius   der   V    R.-Cl ,   lehrte 
FmiiÄösisdi  in  der  4,,  5,  und  7.,  Englisch  in  der  r>,,  ß,  und  7,  R.-CL 

13.  Anton  Pokorny,  prnv.  Professor,  lehrte  Deutsch  in  der  1  ,  4,  und  6, 
H'(1.  und  in  der  ob,  Abtheilung  der  H-Sch.,  Geschichte  in  der  2*  und 
7.  R  -CK 

14.  Franz  Richter,  Professor,  als  R  e  i  c  h  a  r  a  t  h  s  -  A  b  g  e  o  r  d  n  e  t  e  r  be- 
orlaubt, 

l!i.  Dr.  Johann  Strobl,   Professor,   lehrte   Dmitsch  in  der  2,,  X,  5.  und  7  , 

Geschichte  in  der  6.  R.-CL 
'lÄ   Iffiiaz  Walter,  ?n*fessor,  Ordinarius  der   I     R.-OL,    lehrte   Mathematik 


in  dt^r  L  und  5.,  Freihandzeichnen  in  der  1.,    Darstellende   (ieometiie 


tu  der  5.  R.-C1 ,  Gesang  in  2  Abtheilungeu, 


74 

17.  Adrian  Sctauttdr,  Snpplent,  approbiert  fAr  Handelswissenschaftenan  öffent- 
lichen Handelsschalen,  lebite  kanfin.  Rechnen,  Kalligraphie  und  im  II. 
Sem.  Buchhaitang  in  der  unt  Abtheilnng,  Handelskunde,  Correspondenz 
und  Comptoir-Arbeiten,  Wechselrecht  und  Kalligraphie  in  der  oberen 
Abtheilung  der  H,-Sch.,  Französisch  in  der  I.  Abtheilung  an  der  H.-Sch. 

18.  Rudolf  Spindler,  Supplent,  lehrte  Französisch  in  der  1.,  2.,  3.  und  6. 
fi  -Cl.  und  in  der  II.  Abtheilung  an  der  H,-Sch. 

Schüldiener:  Josef  Erl  und  Edmund  Etzel. 


75 


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l.y  l*jkTmü*'f  H  fiitxtnisrhtT, 'I  ovanselisfher,  iH«^  iiHH^f^j»  rftm.'ka- 
fL^JikvIif'r  Rflig-fmu  — ^  [>rr  NatJuniüität  nach  «ftmiiTtlich  Deutsche 
Kl*  jiif  t  Hi*rhriK  *J.}  JJarmifjer  3  mosiiisdier*  1  (frieeh  -orthod, 
hf  llUriift^ri  fnni  *ki4fli.  HeJiy"iiHit  —  Tle^t  Nationalität  iiaoh 
I  n«i»4^1ii!»,  1  8rrhe,  ii\p.  tlbri^en  Pr-ttische  —  3,)  Oe- 
isffivif  U^niir  *lv^  lit*jtEiblif  n  Sclnilirehle«  :  »75  fl*  —  44  OeiÄinrat- 
hHn^  «if»r  ?^tip*'fiilit'w :  7ö(i  ü.  —  6.)  Gertaminfbütraif  der 
Bmnitiienttliü:imgt]i :  300  fl.  (wn^nn  2W  11.  a.  il.  Handel»* 
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76 


Bericht 


über  die  mit  der  Landesoberreal-  und   Handelsschule   verbundene  gewerb- 
liche Fortbildungsschule  und  den  Abendeurs  für  icaufmännische  Lehrficher. 

I.  Gewerbliche  Fortbildangsschale. 

A.  Lehrplan. 

Der  h.  k.  k.  Landesschulrath  hat  mit  Erlass  vom  1.  August  1883, 
Z.  4765  eine  vom  Lehrkörper  beantragte  Aenderung  des  Lehrplanes  der 
gewerblichen  Fortbildungsschule  in  Krems  genehmigt,  der  zufolge  mit  Be- 
ginn des  Schuljahres  1883/4  die  für  den  Unterricht  im  Zeichnen  bestimmte 
Zeit  um  drei  Lehrstunden  wöchentlich  vermehrt  wurde  und  die  Schüler 
des  Vorbereitungscurses  nun  gemeinsam  in  einer  Classe  mit  zwei  Ab- 
theilungen unterrichtet  werden.  Diese  Aenderungen  wurden  nothwendig, 
weil  die  Zahl  der  die  beiden  Vorbereitungsclassen  fleißig  besuchenden  Schüler 
eine  verhältnismäßig  geringe  blieb,  während  der  Zeichenunterricht,  der  für 
die  hiesigen  gewerblichen  Kreise  von  besonderem  Werte  ist,  stets  gut 
besucht  war,  und  weil  dieser  nur  durch  eine  Vermehrung  der  Unterrichts- 
zeit dem  Normallehrplane  für  die  gewerblichen  Fortbildungsschulen  in 
Oesterreich  u.  d.  Enns  vom  20.  Mai  1877  mehr  entsprechend  eingerichtet 
werden  konnte. 

1.  Lehrplan  des  gewerblichen  Vorbereitiingscarses. 

Lehrziel.  Der  Schüler  soll  im  Vorbereitangscnrse  jene  Kenntnisse  im  Lesen,  Schrei- 
ben, Bechnen  und  Zeichnen  erlangen,  welche  ihn  in  den  Stand  setzen,  dem  Unterrichte 
an  einer  gewerblichen  Fortbildungsschule  mit  Verständnis  und  Nutzen  zu  folgen. 

Lesen  und  Sprachiibungen :  a.)  Untere  Abtheilung:  Lautrichtiges  Lesen,  mit 
genauer  Beachtung  der  Satzzeichen.  (In  einzelnen  Fällen,  sofern  es  nöthig  erscheint : 
Binübung  der  Laute  und  deren  Zeichen  in  Schreib-  und  Druckschrift  auf  Grundlage  der 
Fibel  und  langsames  lautrichtiges  Lesen  mit  Beachtung  der  Silbentrennung).  Wort-  und 
Spracherläuterungen,  soweit  sie  zum  Verständnisse  des  Qelesenen  unbedingt  nothwendig 
sind.  Orthographische  Übungen  mit  besonderer  Rücksicht  auf  Dehnung,  Schärfung,  Sil- 
bentrennung und  Großschreibung ;  der  reine  einfache  Satz  ;  Kenntnis  des  Haupt-,  Eigen- 
Schafts-  und  Zeitwortes.  Planmäßig  geleitete  Übungen  im  Abschreiben  aus  dem  Lese- 
biiehe,  Wiedergabe  kurzer  Lesestücke  nach  gegebenen  Fragen. 

b.)  Obere  Abtheilung:  Geläufiges,  siunrichtiges  Lesen.  Wiedergabe  des  Qe- 
lesenen und  Übungen  in  der  Mannigfaltigkeit  des  Ausdruckes.  Die  Wort-  und  Sach- 
erläuterungen werden  auf  das  zum  Verständnisse  unbedingt  Nothwendige  beschränkt. 
Orthographische  Übungen  mit  Beachtung  ähnlich  lautender  Wörter.  Der  erweiterte  ein- 
fache Satz :  Fortsetzung  und  Ergänzung  der  Formenlehre  mit  besonderer  Berücksichti- 
gung <te8  Haupt-  und  Zeitwortes.  Wortbildung  durch  den  Ablaut,  durch  Ableitung  und 
.  Zusammensetzung.  Schriftliche  Wiedergabe  kurzer  Lesestücke ;  einfache  Briefe. 

Wöchentlich  2  Stunden  (vom  October  bis  April). 

Schreiben.  Mit  dem  Sprachunterrichte  werden  Übungen  in  der  deutschen,  später 
auch  in  der  lateinischen  Currentschrift  verbunden.  Auf  ein  correctes  Schreiben  der  Zif- 
fern wird  beim  Bechenunterrichte  gesehen. 

Rechnen,  a)  Untere  Abtheilung:  Die  vier  Grundoperationen  im  Zahlenraume 
von  1  —  1000  mündlich  und  schriftlich,  Münzen,  Maße  und  (Gewichte,  insoweit  deren 
^  Gliederung  auf  der  Zehntheilung  beruht  und  dieselben  bei  den  Übungen  im  Rechnen 
in  Anwendung  gebracht  werden  können,  b.)  Obere  Abtheilung:  Die  Erweiterung 
des  Zahlenraumes  über  1000  und  bis  zu  den  Tausendteln.  Eingehende  Übungen  in  den 
vier  Grundrechnungsarten  mit  ganzen  Zahlen  und  mit  Decim  als  teilen,  um  möglichste 
Gewandtheit  und  Sicherheit  im  Rechnen  zu  erzielen.  Rechnen   mit  mehmamigen  Zahlen 


Bencbtuü^'  der  nmm  Mai^e  mv\  Gewkht«,  Mmidüahea  Eechnen  mit   Berllekaiobtif 
der  inj  ;s;cwyhiilicben  Leben  am  liäufigsteu  vorküujtoenileti   Bttiche. 
Wi)cht*MtUcli  2  Stuuileu.  (Vom  <K tober  biö  AprÜJ 

Uvn  ruicrrHit  in  dicwcu  Üegcufitäurleii  ertheilte  Oberlebrer  Julitts  Mttck,  Lei- 
der KimlKUi-V'ulksädmte  iu  Kreiuä, 
Zcictinen-  lU«  NaLbbilden  jy:erador  Liakü  atnl  einfacher  geradlLiiger  Fi^'areii  nadi 
i'nrAdcluiuagi'H  au  der  Tafel  aua  freier  Uand.  Da^  finfiiche  germieiTladni  und  i»vmei.ribi-bt' 
/i^uameut  iHe  Zindiimui,^eu  vvcrdeu  vuii  dt-ü  Scbilkni  ühue  Uebraiicb  düd  LmeEÜi«  mul 
Hirtglicbiii  s;iüü  ttiag4*ferU|,^l  uud  ea  wird  iiut  L-urruct«  uud    rt^iut^  AuBfdbrai»y:  der 

rtü  biu gewirkt.  Das  Zeidm^n  uacb  Vurltij^eii  wird    uur  in  gawi,  bewunderen   Ana* 

»limnn,  Vei  dnseclutiu  vorlese  Im  ttciuti  ScbiiSern  ^iiHtatl^L  Jede   Art    d«\s   Fatlbitiubuciiii 
^nmiUiU/Jicb  aiwy'eBcbiuristfU.  Wücbentlieb  2  ätamleu.  (Da«  ^'an^e  ScbiUjabr  bindurLdj.) 
ÜüJi  UniiTricbf  im  vtirberclu-ndüa  Zäcbuen  ertUeilte  T  iiomn»  Wolfi  LcLrer  an 
k*  k.   Llebnn^atbule  iti   Krem^. 

2.)  I^etir|»lan  <le»  gewerblichen  Fartbililiiiigst^urae!^« 

Mit  Uücksi*Ju  (vnf  die  biCttten^VerlialtJiiiifie  wurde  unrein  Jabrganj^  eripffnel,  in  denisel- 
JutJi  aus  dvn  LeLr^tgejintünden  dea  U.  Jabrganges  (s*  Nürmallebridan)  Pbyüik  nad 

bzd«  hnen  lilr  Baut^evxt^rbe,  Mascbinengewtrbe  und  Kl  t?int(e werbe  anfgeuwiunun* 
Ocitsche   Spracht  tinct  Geschäflsanfsatze :  a,}  AU  gern  eine  L  bnngeu    itn  nmnd- 
.  ii  lull   iitiil  ÄtbriUiiLhen    üeilankeuan&^ürucke  an  der  llaud  dta  Lt^stbucbeH.    Diciate  und 
ujgoQ  ointadjcr  Leä4>jiitiüke-  Die  Subtiler  werden  auf  die    bäuJl^  Vürkonimeudeu 
^ugcn  die  ^jjiracb^ei^etjse  aulmeikstim  ^eiiia<:bt  nnd  an  eine  äpractdicb  und  or* 
pbiüib-ritbtige  Durstelluug  ij^ewidiiit.  b.)  Geseb&f  t»  au  fn  ätxe  :   Biiefe  au:i  dein 
,en-  und  Gf^rbäfNlebüU  mit  eutä|)rft  dien  der  Unterweisung   tlber  die  äußere  For  la  der- 
fe»eö,  über  Titnlatnren  n*  »*  w.  —   Offentlidie  AnkfUidignngen  und  Circulare.  —  Zeng- 
sft.   —  Qtitiiimgeu^  KecbunugeUj  Anweiaung-eu,  Schnldsdieine^    Uesncbe  uud  Eingaben 
Bebordeti.   Wudtentlidi   r  ,  Stuntk*  tVom  October  bis  April) 

Sfügriphie :  Eleiueute  dvr  laatbematii^cfaeu  und  phy^ikali^idLen  G epgrAitltte^  no  weit 
dein  Ver:*i:ttiduiije  dci«  ä^tdiilier  zus^Ünijliiih  «lud.  Ueber*idit  der  M*?ere  and  Welttbeilü 
i  drr  ErdyUrll&die.  — ^  Kaiupa  :  (lolitisjche  Eiulbeiliiu^ ;  die  widuii^^iten  Gebir^^^^Uge, 
n*4e  niid  ^Sijldte.  —  iiüterreicb-Uiii^iLm :  piditi^idie  Einlbetlnng  üebirge,  Hauiitllib^je 
d  die  iu  iiülttiscber  oder  i^e werblieber  Hinsiiebt  bemerkeüisw erteil  Stiuitö,  Die  Hau^a- 
iiii  dfr  in  Wien  einnitindenden  ELsenbahneu.  Wücbctiüicb  */^  Stunde,  (Vgm  October 
Aiml,) 

Vm  Uttterrldit  in  dioumi  beiden    Gegenst finden    ertJidlte    Prufesäor  Dt  Jukatiu 
irobL 

Rechnen  nnd  ^eiir  er  bliebe  Buchftihrung  i    a.)  Rech  nun.    Knrsse    Wiederbiduug  der 

liruadoperarionen  uüL  Uediufilbriieben  und    dereu  Anwendung  anf   die    im  gewerb- 

t«m   l-i*ben  vorkvHitmendnn  Uuiret^bnnngen  der  MuGc  und  Gewjdite.  Das  widitigslc  Über 

dlbitxkeit  dt<r  Zahlen,    Dää  Hedincn  mit    gemeinen    Brüebeu,    soweit    es  t'tir  den 

*\**n   rhieiiicbt  iiolhweudig    ist.   Wälöcbe  Fraktlk.   Die  ^iblussrecbnnng.    Der  Ket- 

T  ^  -''Im  Proecnt-,  ZiuB-,  GeseUachafl«-  nml  Misebungriredinnnj^en,  in  einem  dem 

r  (tewt«Tbetrdbenden    angeuiesseneis    Umfanj^e.     —     b,)    Gewerbliche 

I  n  k  t  Li  n  if :  l>ie  idnfacbste  Art  der  Voriuerkun^  "ler  im  giMvei-b liehen  Leben  v*>r- 

ndea  Gesdiilft»fj1l}c    Das  Jüunml,  das  Haupfbueh  und  das  JieHreilnnpsbneh  Dnrdi- 

i^  cinei  kurzen  als  Bei^äpicl  gevvUblten  (iesirbltft^ferliuifets.  31  il  dem  UnicrTiebte  in 

i^erbticben    Ba^bfdbrung    wird  beji^uuneti^    wenn  der  Lehri^toft'  des  BedHiejiM  tum 

n  Thiiilc  dnrdigenuianieu  i4t,  Windieutlieb  2  Stunden    (^Voin  Octuber  bh  Aiiril,) 

Den   rnterridit  in  beiden  Gegenständen  ertlieilte  Prot'eei^ür  F  r  a  n  sg  D  i  it  t  j;  I 

GeaitietHe  ;   IHe  geoiuetriMcheu    ElemeittarbegriiTe:    Punkt,   Linie;    Fiildie.  (Ebene) 

id   K^rptT.  Der  Kreiü,  der  Winkel.    —  Dreieck,    Viereek.  Begriff    der  OongmeiiÄ  nnd 

iL  i^an  Wichtigifte    Über    regelmftHBige    Vieleekö,    —    FläcUenlwrechuung   der 

-ramme*  Dreiex^ke,  Traiit^ge  uud  des  Kreiaea,  äüweit  dieselben  in  den  Gewerben 

dang  finden  künneu,  und  unter  gleirhxeitigerBerückdebtigung  dea  Quadnitwur^el- 

htMü^  Der  p)'tbagoriibehe  Lebiaatz.  BeKprednmg  der  am  bfiiiligiLeu  Vorkomwenden 

incirlÄebeu  Korperlurmfu.  Beieebuung  der  Oberflttcbe  und  dea  lUuu^iubaUea  der  eiu- 

n  eekigi'U  uud    knimfttkbigen  Körper. 

Wückeutlicli  1  Stnudo.  (Vom  October  bia  Aprü.) 

Fliytit  ^  AÜgcmeiue  Eigeoachafteu  der  Körper.  Daä  WkhtJgitd  über  Sobwere  und 


78 


Lufidrctck  Wärme.  Wirkungen  der  Wärme  Thermo tiieter,  Bcbroehen.  Sieden.  Terdani'  ■ 
pteu.  D<;aül!iitioti.  MeeliBtik ;  Bewegung  und  <.ileicbg;e wicht  im  Allgeiueineo.  ZnsAiumen-  ■ 
aeUmig  und  7.eiltg\ihu  der  Kräfte.  I>ie  tinfat^heii  Maschitieii.  Fiipuläre  Krklärun^  di^r 
OrnndgeäeUe  der  Hydrostatik  und  Hydraulik.  Hydriulitiche  PreÄ!*e  Wasserräder.  Dai* 
Wiehtigste  üher  Äraeometer.  Die  Spannkraft  der  Gaae  und  Dämpfe  in  ihrer  Abbäugig- 
keit  vom  Volumen  und  Temperatur,  Heber.  Pumpen  nnd  84* ritzen*  Priucip  der  l^ampf- 
maschiue*  Natürliche  und  knustlicbe  Magnete*  DieMaguctnadeL  DieReibungtj-Electricitftf. 
Die  Electrisirmagcbiiie*  Gewitter*  und  Blitzableiter.  Die  galvanissche  Electrieität  und  gwh 
vaniflche  Ketten.  Electromagnetn  :  der  eiectromag:xieiisebe  Telegraph,  Der  Unterriebt  m 
der  Physik  stützt  sich  stet«  auf  das  E^iperitueut,  und  ein  wird  auf  die  practiache  An- 
wendung der  beireflfeuden  Lehrsätze  im  gewerblicben  Leben  beBoadcra  Ritck^icht  genmu- 
men*   Wt^cbeutUch  1   Stunde.  (Das  eanze  Schnijabr  hindurch  )  ■ 

Den  Unterridit  in  heitien  Gegenständeii  ertheike  Prüf.  An  ton  Ehren  herber.  I 

Geometrhches  Zeichnen :  Einübung  de^  Zeichneui^  und  des  Ausziebeng  gerader  Linien 
und  der  Kreiae  au  einfat^beu  geometrijächen  Furmea  nach  VürKeichuuugeü  auf  der  Tafii, 
Conatruciiun  und  Tbeilimg  heetimmter  Winkel.  Conatructiuu  vou  Perpendikeln  und  Pa- 
rallelen. Oonstraction  der  Dreiecke,  Vierecke  und  der  regehnätiigen  Vielecke.  MaiJ- 
Stäbe,  Kreisconstrnctii>neu  in  ihren  praktisebeu  Änwendungeu,  Coustructiuu  der  Ellip^ü. 
—  Grnudriss,  Aufriss  und  Qaer«cbnitt  in  Jeicbtfdsslicher  Art  erklärt  und  dnreb  Zeich- 
nung dargestellt. 

Wochen tlicb  3  Stunden  (Das  gaaze  Schtiliahr  hindurch.)  Den  Unterricht  im  geo- 
metriscbeu  Zeichnen  ertbeilte:  Professor    Roherl    Kirch  berger, 

FreihaBrtzeictiuBn :  Anknüpfend  an  die  mitgebrachten  Kenntnisse  der  Sebiiler  wird 
EUnEcbijt  das  Zeichnen  des  geuuietrischen,  dann  des  einfachen  freien  Onaameniejs  nach 
zweckmäßig  gewählten  Vorlagen  in  mliglichst  großem  Maßstäbe  füTtgesetzt  und  der 
Schüler  zur  genauen  und  reineu  AuafnltTung  der  Cuntouren  verhaken.  —  Das  Zeichnen 
nach  einfntdiea  pliistiseben  Vorlagen  (elementare  geometrische  Körperformen^  archifcek- 
tonisthe  GHedernHgen,  das  Blattürnament  der  verschiedeuen  Stylarten)  mit  möglicbst 
einfacher  Art  der  Scbatrengebnng.  —  Je  nach  dem  künftigtsn  Berufe  des  Schillere  kann 
auch  die  Ausführung  der  Ornamente  in  Farben  geüht,  siowie  auch  die  Anleitung  zum 
Zeicbneu  der  njeus<;h liehen  Figur  jenen  Schülern  gegeben  werden,  welche  deä  iignralcn 
Zeichnens  znr  Ausübung  ihres  Gcwerbe^^  bedarf t'U. 

Zeicbnen  für  Kunst-  unJ  Kleingewerbe:  i>as  Nachbilden  Tun  mustergilt  igen  und  ii 
ihrer  lieibenfolge  zweckmällig  gewählten  stylreinen  Vorlagen  und  Öhjecten  naa  dea 
Gebieten  der  Knnstiudnstrie,  hd  deren  Wahl  aowuhl  auf  die  Zeichenfertigkeit,  alü  auch 
auf  da^  Gewerbe  des  hetrefleudeu  Schillert*  E ticksiebt  ku  nehmen  \M^  —  Für  Schüler, 
welche  einst  einen»  Kunstge werbe  angehören,  m)d  Vur lagen  derart  zu  wählen,  dass  die 
icur  Daiatclhmg  gebrachten  Übjtt-te  zur  gewerblizhen  Thätigkeit  des  Scbülers  iu  mög- 
Hchät  naber  Be^iehnug  stehen »  oder  doch  zur  Aushildang  des  Geschmackea  beitragend 
küunen.  ■ 

Wöchentlich  H  Stünden.  (Da«  gaiixe  Schuljahr  hindurch.)  Den  Unterriebt  im  Frei- 
handzeichnen ert heilte  Profesaor  G  0  w  a  1  d  II  0  r  s  t. 

Technisches  Zeichnen:  Kurze  Wiederholung  jener  (.'onstructionen,  welche    im  tcrh- 
ni«chen  Zeichnen  eine  unmittelbare  Au  Wendung  finden,    Anwendung    der   erklärten  t\in* 
struütionen  Äum  präci^en  und  correcten    MachÄeidinen    einfacher    archltektuiibcher    nnd 
mas^sbinentechnischer  Gbjektc  nach   zweckmäßig  gewählten   Vorlagen,  deren  Ubjecte  zur_ 
gewerblichen  Tliätigkelt  des  Schaleri  iu  möglichst  naher  Beziehung  titehen,  fl 

a.  2e1chneti  für   Baugewerbe:  Stein*   und    Ziegdverbände,    Holzyerbiudnngen,    ein» 
fache    Dacbstühle,    Gberbüden.    Daü    Zeiebneu    der    i^eräcbiedenen    Arien  der  tJewöUie, 
Stiegen^  Fenster  und  Thüren,  Ifei^anlagen.  Aborte   u.  3-  w,  nach  cotirten,  zweekmibsi 
gewählten  und  mit    den    entsprechenden    I>etailzeichnnue:eu    versehenen    Vorlagen.    D; 
Copieren  von  Hauplänen  und  einfachen    Paraden.    Der    Unterricbt    wird  stets    mit  di 
Äum  Veratändnisse  uiUhigeu  Erklärungen  begleitet. 

b.  Zeichnen  fdr  MaächinenQeweiiie ;    Das    Copieren    einfacher    Maschinentheile,    wie 
Schrauben,  Nieten  verbin  anii^en,    Lciger,  Wellen,    Kuppel  nngen,    Kurbeln    u.  s,  w.  nach 
ci^tirten  und  richtig  cunstruirten  Vorlagen,    wobei  auf  die  (tenanigkeit    iu    der  Ausfiih- 
rnng  hesonderü  Gewicht  gelegt  wird.  Uebnngen   im    Anfnehmen  eiuiselner    3!aschinenh( 
standtheile  nach  Modellen  unter  Gcbraach  des  Ma^isstabcs, 

C.  Für  Biitschlosser,  Spängier  und  ähnlicbe  Metal  Ige  werbe  werden  unter  Berück' 
sicbtigung  der  Bedürfnisae  de«  betreffenden  Gewerbes  entsprechende  Vorlagen  au^gewäbl 


le, 

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79 

bd     mm     N»eb£ekhiieti    ret wendet ;    ancli    werden  at«ti   die    t\xm    Vtutänänimt    der 

Icknutigeti  ßdthiiE^en  Erbläntiigen  jG^eg^eben,  Je  nach  def    FHbigkeit  <Ua    HcbUler« 

1*1  je  nach  (fem  Bedürfnisse  öeiiiea  Uewerbea  kaun  auch  die  Äukitung  7A%v  Äusfübruuj^ 

Z-^  '  • /cn  durch  8elia£Ueraug  udRt  durch  Farben   gegeben  werden. 

ilich  l^  SUmden.  (Da«  ganze  8dmljahr  liiudiirch.)  Den  Unterricht  iro  tecb- 
f.^-n  iiiien  ertbi?ilte    l'rofeijsor  lg  n  s^z  Walter. 


B.  Nrlirtrer^laiHl  im  ^rtiuljalir««  iHHtij4. 


I 


V^fbereJtungtourH 

6  inanatl  i    Vi>rber, 
Abende,  j  7.eiibiieu 


Oewerbliche  r  Fortbild ungscurii 


*5  nionatL   iteuinetr.!    Tech.       F  reih  and  ■ 
Ab*.*ndc,     Zddmeu  Zeiuhnen    Zeichnen 


Snitinie 


Huf irenons  vueu 
wurden  : 

llasftiüdi^rt 
wordi^n 

Fleißig  beJtnchten 
die  Srhule 

fiaji  Lebreii'l 
fc»hen  nnthhi 


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24 

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85 


Die  Stahlen  m  den  Rnbriken  für  die  den  Zeichenunterricht  besncbenden  Sibilkr  be- 
nidicn  m'h  imr  auf  jent;  Schüler^  wekhe  am  Zeichenunterrichte  altein  theiJiiahnien* 
Viplf  j^ru'r  Schüler,  welch«  an  d*jni  6  Monate  dauernden  Abendunterrichte  theil- 
mthtuen,  berüuclitcn  auch  eine  der  Abtheilungeu  de^  Zeicbennnterrichtei,  der  das 
Tg'ati^e  Schuljahr  hindurch  an  Sonntagen  ertheilt  wurde. 
Den  Tnti'rricht  in  der  rhyaik  beäuchien  vou  den  10  aufgenütnuienen  Schülern  5  fleißig. 

Der  ScUulbeäiicli  war    im    Äll^emeinQU    bf!friedij^end  unil    in 

dieser  IHnHidit  ein    Fortseliritt    bernei*kbai\     Im    Vtdbereitaiigscuise  war 

»nwoIiI  der  Abeiulmiterriclit   ab  der  an  Sonuta^e4i  tjrtheilte  Zeidieiiunter- 

rkhi  aiiclÄnernd  gut  besucht,  wodurch  sich  dii*.  Aeiiderunjc^  in  der  Kinrich- 

Itnng  dieses  ("urses  als  eiue  dea  hiesigen  Verliälttifgisen  ganz*  entsprechende 

rrrwiesi. 

Audi  der  ZtMchen Unterricht   im  gewerblichen  Fortbildunpcurse,  ins- 

|ho*c»nd**re  die  Abtheilung  für   technisches    Zeichnen    w^ar  gut  besucht  und 

I  nahmen  Ijehrlinge  und  üewerbsgehilfen   selbst   aus  entfernten  Orten,    wie 

'  llnl>enbadi  hei  (.TiHtvveig,  Wdßkii eben,  tiobelsburg,  Langenlois^  Ilohrendorf 

m  dt^msellK!!!  tbetl, 

C  Lfhrttiiilrl, 
Zui   Anschattung  dtu-  Lehr-    und    Lernmittel    wuiden   50  ti,  aus  dem 
tiewerbegchulfonde    und  13  tl.   tiO  kr*,    die  Interessen    dei-    Maurer-    und 
'Mölh*r!*tiflung  ans  der  J^^tadtcasse  in  Ki*em^  verwendet. 

IHh  hohe  k.  k.  Ministerium   für  C.  und  U,   s|mndete  die  15.  Lfg  der 
kunstgewerblidien  VüriageldÄtter  von  J.  Storck. 

Die  in  ö.  Hantleis-  und  Gawerbekammer  si>endete  für  1(J  Lehrlinge  je 
ein  luübes  EeilUeug. 


80 

Angekauft  wurden  :  a)  f fir  das  technische  Zeichnen :  Einfache  Objekte 
des  Ban-  nnd  Maschinenfaches  von  C  Hesky.  i.  Theil.  Wien.  Graeser. 
1884.  —  Theoretisch-systematische  Zeichenschale  fQr  Wagenbau  von  C. 
Fögtle.  3  Hefte.  (2.  Exemplar).  —  2  Blätter  des  Zeichenvorlagen- Werkes 
„Etudes  de  lavis" :  Mecanique  PL  88  und  PI.  94.  —  8.  und  9.  Heft  der 
Anleitung  zum  Linearzeichnen  von  G.  Delabar:  Die  wichtigsten  Holzcon- 
structiouen  mit  den  Zimmerer-,  Schreiner  und  Glaserarbeiten,  und  die 
wichtigsten  Eisenconstructionen  mit  den  Schmiede-  und  Schlosserarbeiten 
als  Lehrmittel  für  Lehrer  und  Schüler  an  Real- und  gewerblichen  Fortbil- 
dungsschulen. Freibuig  im  Br.  1881  und  1883.  —  b)  für  das  Freihandzeichnen : 
II.  Serie  der  Entwürfe  zu  hausindustriellen  Objekten  der  Holz-Drechslerei  von 
D.  Avanzo,  herausgeben  v.  tech.  Gewerbe-Museum  in  Wien.  —  c)  f.  d.  Bibli- 
othek: Centralblatt  f.  d.  gewerbl.  Unterrichtswesen.  1.  und  2.  Bd.  mitSuppI. 

Die  Aufnahme  in  die  gewerbliche  Fortbildungsschule  und  den  Vor- 
bereitungscurs  beginnt  für  das  kommende  Schuljahr  am  21.  September  1884. 

U.  Abendkurs  fQr  kaufmSniilsche  Lehrfächer. 

1.  Lehrplan. 

Untere  Abtheilung: 

Kaufmännisches  Rechnsn:  Es  wird  mit  den  Grundrechnougäarten  begonnen,  dabei 
dem  Rechnen  mit  Dezimalen  besondere  Aufmerksamkeit  geschenkt ;  die  practisch  anwend- 
baren Bechnungsvortheiie  werden  gezeigt ;  die  Münz-,  Maß-  und  Gewichtsverhältuiäse 
der  wichtigsten  Staaten  Europas  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen  Systems 
vorgenommen.  —  Ferner  werden  die  Durchschnittsrechnung,  die  Lehre  von  den  Ver- 
hältnissen, Kettenregeln,  Gesellschafts-,  Mischung-  und  Procentrechuung,  einfache  Waren- 
rechnung, Gewinn-  nnd  Verlustrechnnng  durchgenommen.  Der  Anwendung  aller  dieser 
Eechnungen  in  der  Geschäftspraxis  .wird  die    eingehendste    Berücksichtigung  gewidmet 

Dienstag  und  Freitag  8—9  Uhr  Abends.  S.  Prof.  Schuster. 

Correspondenz,  Comptoirarbeiten  &  Wechselkunde:  Der  Unterricht  beginnt  mit  der 
Ausfertigung  der  einfachsten  kaufmännischen  Noten  und  Eechnungen,  an  die  sich  die 
AussteUung  von  Facturen,  Spesen-Rechnungen,  Zolldeclarationen,  Verkaufsrechnungen 
etc.  anschließt.  In  Verbindung  mit  der  Erklärung  der  einzelnen  Schriftstücke  werden  die 
zu  denselben  gehörigen  Briefe  abgefasst  nnd  erläutert.  Die  Vorträge  über  die  wichtigsten 
Theile  des  Wechselrechtes,  die  Ausfertigung  von  Wechseln,  die  mit  denselben  im  Zusam- 
menhange stehenue  Correspondenz  bilden  den  Schluss  des  Unterrichtes  in  dieser 
Abtheilung. 

Donnerstag  8  —  9  Uhr  Abends.  Prof.  Holub. 

Warenkunde :  Ursprung,  (Gewinnuugsweise),  Eigenschaften,  Vorkommen  und  Ver- 
wendbarkeit der  wichtigsten  Waren  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  vorkommenden 
Verfälschungm.  —  Practische  Anleitung  zum  Erkennen  der  Waren. 

Montag  und  Mittwoch  8—9  Uhr  Abends  Prof.  Dr    Hanausek. 

Obere  Abtheilung: 

Kaufmännisches  Rechnen:  Kurze  Wiederholung  der  wichtigsten  Partien  der  1*  Ab- 
theilung ;  Zinsenrechnung ;  Discont-  &  Termin-Bechnung ;  einfache  Conti  correuti ;  Geld-, 
Silber-,  Obligations-  und  Müuz-Bechunug ;  die  Wechsel-  und  Devisen- Rechnung  nach  dem 
Wiener  Cursblatte;  Warencalculatiouen. 

Donnerstag  8^9  Uhr  Abends.  S.  Prof.  Schuster. 

Buchhaltung  und  Correnspondenz :  Kurze  Wiederholung  des  Lehrstoffes  der  I.  Abthei- 
lung. Theorie  der  einfachen  und  doppelten  Buchhaltung.  Verbuchung  eines  einmonat- 
lichen Geschäftsganges  im  Warengeschäfte  und  Ausfertigung  aller  in  demselben  vor- 
kommenden Briefe  und  Rechnungen. 

Dienstag  und  Freitag  8  -  9  Uhr  Abends.  Prof.  Hol  üb. 

Warenkunde :  mit  der  unteren  Abtheilung  gemeinschaftlich. 

Montag  nnd  Mittwoch  8—9  Uhr  Abends.  Prof.  D.  Hanansek. 


81 


2.  Schüler« t and  im  Jahre  1883/4. 


ümU  Ablhelliips 


Ob.  Afalbeanog 


Satttne 


Airffr«ii»miiipn  .    .        *    ...  10 

Flejßi^  besuebt^ii  die  Scliule     7 
D&a  Lekrzi«]  erreicbteti  ...    & 


ATifgenommei] t2 

FldC)?  besuchten  ilie  Schule  .  U 
Dm  Lehr  ziel  erreichten  ,    ,    ,    7 


29 
18 
12 


Pie  Aufnahme  der  Schüler  für  das  nächste  Schuljahr  bej^innt  am  13, 
lober  1884. 


Zum  ScUlu$SB  beehrt  sicli  die  Direetlon  im  Namen  des 
fi?hamm1en  Lehrkörpers  allen  Förderern  der  LandeKoher- 
^eal-    und    HandelsschnU*    und    der    gewerhlichen     Fortbil- 

ilaugBüchule,  sowie  auch  den  W(*liUhätern  der  armen  Schü  ler 

den  wUrmjsten  Dank  ausEUßprechen, 


.6 


XfßiiDilzwaDZigsifir  JalirBsliericli! 


ftb^sr  «Uü  niert.  HsttTr. 


iAsd§s-0b@fi§aIsGhul9 


tind  dfe  mit  d^meUMUi  vatumkn^ 


^inleg-$ii)eissei|iU  ii  Jireis« 


verÖfferttUeht  am  ScMusse  den  Schuljahres 


1885. 


Brack  vGn  M.  Pammer. 


Begriff  und  Froblem 


der 


Si^tlfl@ 


(Eine  historisch-kritische   St;.uilje)- 

/ 

von 


Dr.  Anton  Ehrenberger. 


V~'' 


^IxileltTj-xig'. 


Die  mäcbtigen  Fürtschntte,  welche  die  positiven  NaMiinvissenschaften 
in  den  letzten  Jahrzehnten  gemacht  haben  eiaerseits,  die  iiiüderrie  Denk- 
weise, welche  durch  die  grossen  Entdeckungen  derselben  immer  mehr  an 
Etiifltis.^  zunimmt,  andererseits,  haben  die  Naturphilosophie  aus  dem  hyp- 
notischen Zustande,  in  welchen  sie  durch  Schell ing,  Hegel  und  deren  Schüler 
gebracht  worden  war,  zu  neuem  frischen  Leben  angeregt.  Nicht  bloß  Phi- 
loiophen  von  Fach  haben  Betrachtungen  natur philosophischen  Inhaltes 
Rngestellt,  sandern  auch  Männer,  welche  der  Empitie  näher  stehen,  haben 
sich  wieder  der  Speculation  zugewendet  und  dadurch  bewiesen,  dass  die 
Empirie  ohne  Speculation  kein  abgeschlossenes  Ganzes,  keine  vollendete 
Wissenschaft  bildet.  Männer  wie  HelmhoUz^j,  Fechner^),  Boltzmann^),  Clau- 
siins*),  LotlL  Meyer*)  und  viele  andere  Physiker  und  Chemiker  ersten 
Kawge*!  haben  sich  bewogen  gefunden,  mit  ihren  exacteo  empirischen  ün- 
^gudurngen  speculative  Betrachtungen  zu  verbinden,  während  umgekehrt 
so  hervorragende  Philosophen  wie  Zimmermanns)^  Lotze^),  Drobisch**), 
Wunilt*},  Flügel *^),  Cornelins^M  etc.  die  Resultate  der  Empirie  in  den 
Kreii  ihrer  speculativen  Betrachtungen  zogen  und  sie  für  iiir  eigenes  oder 
für  das  von  ihnen  vertretene  System  vervvertheten.  AUerdinE^^^^  gescliah  es 
dabei  manchmal,    dass  Gegensätze  etwas    unsanft   aneinander   stiessen*^), 

*)  .Üeber  die  Erhaltuni^  der  Kraft**,  1847*  WisjjenÄcUaftl*  Abhaudluugcu  v,  11 
Utimholu  I    i>    12. 

*l  Heber  tue  physikJil*  um!  philüsorli.  Aiumeulelire.   LL'itijfilsr   1864p 

*)  Wieili-maiiii,  Atmalen    der  Fhjsik  uml  Chemie,  Ncu<3  Folge  XXIV,  p.  37. 

*}  Mechnnbche  Wärmetheorie,   1876—1879, 

*)  Die  mi>d€rBen  Theorien  der  Chemie.  1864, 

♦)  Antbropatophie  im   Umrisiit  1882»  Wien. 

')  Mikrokoitiioi   1876-30;  MeUphyitik   1^79. 

•)  /.eitiicbr,  f*  exaoie  Pbiluiopbie,  V.  121.  Zdt^cbr.f  PliJlaBopliJe  u.  phllüs.  Kritik 
ff rt ein  üd  E*  u  e  u  An  fs  Uten . 

•|    Logik   n.   p.  352.  »qq. 

**\  Ä.  f .  e.  Pb,  VIII,  X*  XL  XIL  in  verschierlenen  AiifalitKeu.  Ferner:  Der  Ha- 
;  ttrilliiaillt  Yi^td  BtAitdp.  d.  atom.^ciiecbfin,  Natnrt'urHt:)!»    i^i\h^  [^eip£. 

'*)  Z,  t  e.  ?h.  iL  113.  Betracbt.nn)^'*u  Über  d.  Materie;  VI,  11.  Zur  MeUphytik 
«.  ^^lil&l.  Aiomiitik,^  XII.  1,  1^1,  241.  lieber  d.  Problem  (t  llaterie  mit  HUckaicbi 
mmi  di«  »euere  Literarnr. 

^*l  Um  Aergs^e  in  der  Richtimg  habe  i€b  gefanden  im  Journat  filr  prakt.  Cbemle, 
li^aiii»i;«ireb«n  Yun  Kolbe  ttnd  Meyer  1884|  wo  in  den  kriti^icb-^hemiactien  Gäni^en  Y. 
T.  IL  Kolbe  »if.b  eine  Menge  der  trivialsten  Schiiöpfworte  aufgeflpeicbert  Öndet^  wie 
ak  aonii  unter  Gebildeten  nnd  Qelebrten  nicht  Torznkouviuen  pÜegt,  UnwinkÜrlicb  kam 
ntr  4aM  bekannte  Wort  in  einem  Nekrologe  über  Scbuppenbaner  in  Erinnerung:  «Au 
Grobbtit  Uat  um  keiner  übertrofeu,  kein  PbUQüopb,  kein  Tbeolug,  ja  nicht  einmal  ein 
pUkldg«''  Darnach  tnUsate  dieter  Ansiprucb  eine  Abänderung  erl'abieiL 


Wenn  auch  der  gewünschte  und  erstrebte  Erfolg  eines  fest  abgeschlossenen 
Systems  bis  jetzt  nicht  erreicht  ist,  so  geht  doch  darans  ganz  unzweifel- 
haft das  Streben  hervor,  die  philosophische  und  die  empirische  Wissen- 
schaft vom  Wirklichen  einander  immer  näher  und  näher  zu  bringen,  um 
endlich  ,,irgendwo  an  der  Grenze  einerseits  des  Denknothwendigen,  anderer- 
seits des  Ehrfahrbaren'' ^)  zusammenzutreffen.  Einer  der  ersten  und  wichtig- 
sten Begriffe,  mit  denen  die  Naturphilosophie  es  zu  thun  hat,  ist  der  Be- 
griff der  Materie,  ein  Begriff,  der  so  alt  ist,  als  die  Philosophie  selbst, 
welcher,  wenn  von  den  wechselnden  Merkmalen  der  Bewegung  und  Ruhe 
abstrahiert  wird,  das  Ausgedehnte  im  Räume,  das  Solidum,  was  den  Raum 
erfüllt,  das  Reale,  sotern  es  als  ein  Ausgedehntes  betrachtet  wird,  bezeich- 
net. Erinnert  man  sich  aber  an  den  Begriff  des  Realen  —  diesen  habe  ich 
anderswo  ausführlich  erörtert  *)  —  so  zeigt  sich,  dass  diesem  Begriffe  der 
Materie  ein  Widerspruch  anhaftet,  absolute  Position  als  Reales  und  zu- 
gleich relative  Position  als  Ausgedehntes,  unendlich  theilbar,  weil  Theile 
der  Materie  selbst  wieder  Materie  sind,  d.  h.  Theile  haben,  und 
doch  wieder  nicht  unendlich  theilbar,  weil  kein  Getheiltes  ohne  letzte  nicht 
mehr  getheilte  Theile  sein  kann.  Dazu  kommt  der  Uebelstand,  dass  wir  weder 
durch  wirkliche  Theilung  von  dem  Getheilten  zu  den  letzten  Theilen  noch 
umgekehrt  durch  wirkliche  Zusammensetzung  von  den  letzten  Theilen  zu 
dem  ursprünglich  zu  Theilenden  gelangen.  „Die  Unendlichkeit  schiebt  sich 
in  das  Endliche  hinein,  und  doch  kann  sie  den  endlichen  Umfang  nicht 
vergrössern"').  Der  Begriff  der  Materie,  deren  Realität  sich  trotz  aller 
dieser  Schwierigkeiten  unseren  Sinnen  immer  wieder  aufdrängt,  sieht  also 
einer  Umarbeitung  im  Denken,  einer  Ergänzung  entgegen,  ist  also  im 
eigentlichen  und  wahren  Sinne  des  Wortes  ein  Problem^;. 

Hilfsmittel  herbeizuschaffen,  welche  die  Deutlichkeit  bei  der  Analyse 
des  Begriffes,  die  Klarheit  in  der  Fassung  der  Aufgabe  zu  steigern  geeignet 
sind,  mag  daher  nicht  ein  ganz  überflüssiges  Unternehmen  sein.  Im  An- 
schlüsse an  den  Vorgang  Herbarts,  des  scharfsinnigen  Kritikers  und  gründ- 
lichen Philosophen,  will  ich  daher  in  diesem  Aufsatze  eine  kurze  Darstel- 
lung und  Untersuchung  der  Gedanken,  die  über  die  Materie  gemacht  wur- 
den, versuchen;  wenn  sich  auch  zeigen  sollte,  dass  dabei  „keine  Grund- 
wahrheiten, wohl  aber,  statt  deren,  Grundirrthümer"  ^)  zu  Tage  treten,  so 
ist  doch  auch  gewiss,  dass  die  Berichtigung  dieser  Irrthümer  den  wahren 
Anfang  der  wissenschaftlichen  Metaphysik  sowie  der  eigentlichen  Natur- 
philosophie ausmachen.  Wenn  die  Umstände  es  gestatten,  will  ich  bei  einer 
anderen  Gelegenheit  an  diesen  historisch-kritischen  Theil  einen  speculativen 
Theil  anschliessen,  in  welchem  mit  Benützung  der  neuereu  Entdeckungen 
der  Physik,  Chemie,  Physiologie  an  das  Problem  der  Materie  unmittelbar 
herangetreten  und  eine  Lösung  desselben  versucht  werden  soll. 

>)  Zimmermann  R.  Anthroposophie  im  ümriss,  p.  182. 

•)  Zeitschr,  für  exacte  Philosophie  XIV.  „üeber  den  Begriff  von  Realen  •* 

')  Herbart  J   F.,  Lehrbuch  zur  Einleitung  in  die  Philosophie,  W.  I.  p.   180. 

^)  Drobisch  M.  W.  Nene  Darstellung  d.  Logik,  p.  166.  sqq. 

^)  Herbart  J.  F.  Allgemeine  Metaphysik  I.  W.  IIL  p.  66. 


WeoE  auch,  wie  Herbart  mit  R^.cht  hervorheb t,    die  Quellen  für  die 

!  ÄleUphjsik  der  Alten  überhaupt  und   der   Naturphilosophie   insbesondere 

^«me  zu  frosse  Verschiedeßheit  der  Auslegungen   veranlassen*")   und  sie 

IdAber  von  ihm  wenig  oder  nicht  benutzt  wurden,  so  glaubte  ich  doch  wegen 

I  dir  «j^rossen  Erbschaft  des  metaphyÄischen   Uebels**  sie  nicht   ganz   über- 

gtheo  tu  dürfen.  Ich  werde  mich  daher  zuerst  über  den  Begriff  der  Materie, 

wie  wir  ihn  am  deutlichsten  bei  Aristoteles  gezeichnet  finden,  als  passiver 

Stoff,  Grundlage  aller  Veränderungen,  ausbreiten,  hierauf  die  KanVsche  — 

djDamischa    —  Anpassung  derselheiij   als  das  Bewegliche  mit  bewegender 

Kraft,   besprechen j   and  schliesslich   die  meehanisclie,    enger  atomististiie, 

Aoscbanung  erOrtern, 


,J  Herbatt  J.  F.  Allgemeine  Metapliyaik  L  W.  TU  p,  im> 


L 

In  der  antiken  Philosophie  war  es  die  Thatsache  der  Veränderung, 
welche  veranlasste,  den  Begriff  der  Materie  za  bilden.  Wohin  der  Mensch 
seinen  Blick  wenden  wollte,  überall  stellte  die  Natur  das  Schauspiel  der 
Veränderung,  des  Ueberganges  eines  Dinges  in  ein  anderes,  der  Umwand- 
lung und  des  Wechsels  dar.  Nothwendig  heftet  sich  nicht  bloss  an  das 
Frühere,  welches  thatsächlich  schon  nicht  mehr  ist,  sondern  auch  an  das 
.  Gegenwärtige,  weil  ihm  derselbe  Wechsel  bevorsteht,  von  Seiten  des  Auf- 
fassenden das  Nichtsein,  d.  h.  er  kann  weder  von  dem,  was  aus  einem 
anderen  geworden,  noch  von  dem,  was  zu  einem  andern  wird,  sagen,  dass 
es  sei.  Ueberall  zeigt  sich  das  Gegebene  in  einer  Reihe,  in  welcher  jedes 
Glied  auf  Früheres  und  Späteres  hinweist,  so  dass  die  Auffassung  in  Kei- 
nem ruhen  kann.  Weil  aber  doch  vielfach  Reihen  von  einem  und  dem- 
selben ausgehen,  auch  vielfach  solche  Reihen  in  dieses  eine  zurücklaufen, 
so  wird  einem  Ersten  das  Sein  geliehen,  und  der  Unterschied  zwischen 
ihm  und  den  wechselnden  Gliedern  der  Reihe  der  sinnlichen  Bilder,  der 
Dinge,  der  Erscheinungen,  durch  den  Begriff  des  Elementes  bezeichnet. 
Aus  diesem  Einen  und  Ersten  werden  die  Dinge,  in  dieses  gehen  sie 
wieder  zurück,  so  dass,  während  sein  Wesen  bleibt,  es  nur  in  den  Zu- 
ständen sich  ändert,  und  hierin  die  Reihen  der  Dinge  durchläuft.^)  Damit 
drängt  sich  aber  nothwendig  die  Folgerung  auf,  vom  Elemente  könne  jede 
Beschaffenheit  mit  gleichem  Rechte  ausgesagt  werden,  die  eine  ist  ihm 
ebenso  zufällig  als  die  andere,  die  eine  kann  ebensogut  wie  die  andere 
für  die  wahre  gehalten  werden.  Um  diesem  Widerstreite  im  Begriffe  des 
Elementes  zu  entgehen,  wird  dasselbe  als  Unbestimmtes,  als  weder  das 
eine  noch  das  andere  seiend,  aber  alles  sein  könnend,  und  in  diesem  Sinne 
als  Unendliches  gedacht.  Der  Begriff  des  Elementes  gieng  über  in  den  des 
reinen  Stoffes,  eines  solchen  Etwas,  „das  noch  daraufwartet,  was 
aus  ihm  werden  sollte^^^)  Das  ist  die  Bedeutung  des  in  der  Philosophie 
zu  grosser  Berühmtheit  gekommenen  äxu^ov  des  Anaximander,  dem  Sim- 
plicius')  und  Diogenes  Laertius^)  den  Sinn  des  Unbestimmten,  des  Be- 
stimmungslosen, des  in  keiner  concreten  sinnlichen  Beschaffenheit  zu  Fas- 
senden geben,  und  welches  Aristoteles^)  als  das  Unbestimmte,  aber  un- 
endlich Bestimmbare  und  insofern  Unendliche   beschreibt.  Die  Frage,  wie 

')  Aristoteles,  Metaph.  I.  3. 

*)  Herbart  J.  F.  Lehrbuch  zur  Einleitung  in  d.  Philosophie.  W.  I.  p.  196 

»)  Simplic.  in  Phys.  f.  6,  u.  f,  32. 

*)  Diogen«  Laert.  II.  !• 

^)  Aristot.  Phys.  m.  4. 


djtat^fiw  zuv  ersten    Bestimmtheit   gekommen   sei,  machte  sich  für  Ana- 
liniander  tilcht  fühlbar,  da  er  es  eben  nur  als  d^xVf  als  Anfaogsglied,  he- 
chtete. Diese  Frage  stellte  sich  erst  Heraklit,  und  er  beantwortete  sie 
it,  da88  er  daH  Werden  selbst  als  die  Qualität  des  Stoffes  beÄeichuete, 
dad  Werden  selbst  urai>riin glich  und  absolut  setzte.  Dadurch  hatte  er  aber 
eQgegeben,  dass  der    Begriff   des    Veränderlichen    durch   widersprechende 
Beisiri        :    en  gedacht  werden  müsse,  nicht  anders  gedacht  werden  könne. 
>er  r  und  strenge  JSinn  iler    Eleaten    war   es,  der  den  Druck  dieser 

idenspröche   nicht   «tt   ertragen  vermochte,    Sie  gaben  daher  lieber  die 
nz«?  Erfahrung  preis^  alf^    dass    sie  auf    die    strenge    Conseqnenz    ihres 
ükenK  verzichteten.    Sie   liessen    die    ganze  Siniienwelt  nur  als  Gegen- 
i»d    Am    Meinens    gelten,    ^,der    nur   der   Sprache  zum  Spiel,  zu  einer 
hniurkvri^hnr  Dichtini^  diViuMi  kriniip/")  Den  Druck  dieser  Widersprüche 
Hegtriffe  de.s  Ver?inflerli*'hen    liUilte  noch  t^benso  lebhnft  Platoii,     Auch 
,ni  sind  die  sinnlichen  Dinge    uirht   das    Seiende,    weil    sie    veränderlich 
d;  nur  die  Ideen    sind.    Doch    vermochfe  Piaton  nicht  so  weit  wie  die 
eaten  ssu  gehen.  Wenn  ihm  auch  die  sinTdiclieti  Dinge  nicht  das  Setende 
d,  so  sind   sie    ihm    doch    aucti    nicht   (^in    völliges  Nichts,  sondern  sie 
lieo  zwischen  dem  Nichts    und    dem    Seienden    in  der  Mitte;  von  ihnen 
weder  bestimmt  gedacht  und  gesagt  werten,  das  sie  sind,  noch  auch, 
sie  nicht  sind;  von  ihnen    kann    es  daher    auch  nur  eine  Erkenntnis 
g«beii,  in  welcher  Wissen   und   Nichtwissen   verbunden  ist,  und  diese  ist 
die  Meinung.    Platou  wusste  wohl  dass  aus  den  Ideen  allein  die  vorhan- 
dene Welt  des  Werdens  nicht   zu  erklären  sei.     Er  musste  daher  zu  dem 
Intelligiblen  und  dem  Sichtbaren,    von    denen  jenes    das    Vorbild    ist  und 
^hch  immer  auf  gleiche  Weise   verhält,   dieses   aber  eine  Nachahmung  des 
^^orbtldes,  das  Werdende,  noch  ein  Drittes  hinzunehmen,   eine  unsichtbare 
^md  gestaltlose  Gattung»  die  alles  aufnimmt  und  auf  unbegreifliche  Weise 
^B  dem  Intelligiblen  Theil  hat  und  schwer  zu  fassen  ist  ^}  Die  Nachbilder 
^■er  Ideen  setzen  etwas  voraus»  was  nach  einem  Vorbilde  gebildet  werden 
^Bann;  dieses  muss  im  Verhältnisse  zu  der   auszuprägenden  Form  eine  un^ 
geformte  Hasse,   ohne   Gestalt   und   Qualität,  aber  doch  so   sein,  dass  es 
alte  Qualitäten  annehmen,  ihnen  Ort  und   Raum  gewähren  d,  h.  sie  nach- 
bilden kann*    Darum  greift  er  auf  das  dstät^ov    des  Anaximander  oder  ge- 
BÄöer  das  Unbegränzte  der   Pj^thagoräer   zurück,  bezeichnet  es  aber  aus- 
dr&cklich  als  $4  ^^  und  spricht  doch  von  ihm  wie  von  einem  ov, 

RWenn  auch  Piaton  die  Bezeichnung  r*^«?^  das  spätere  Materie,  nicht 
isdrücklich  gebraucht,  so  liegen  doch  daiun  die  Hauptmerkmale  derselben, 
ir  ist  strenge  das  ßjj  *>*  festzuhalten;  lägst  ei*  nämUch  die  sichtbaren 
achbilder  der  Ideen  nicht  fUr  wahrhaft  seiend  gelten,  so  kanu  das,  was 
die  blosse  Möglichkeit  dieser  Nachbilder  repräsentiert,  noch  viel  weniger 
wahrhaft  sein.  Diese  Materie  ist   ausser  und  neben  den  Ideen  vorhanden ; 


f)  Fflittbom,  Beitrftge  ettr  Geicbichte  der  Pliiloaoplüe  VI,  it  v.  02. 
')  Platou,  Timaent. 


8 

dieselben  werden  darin  (iv  4^)  nnr  nachgebildet  dnrch  die  Gottheit;  sie 
ist  also  gleichbedeutend  mit  Raum.^)  Wie  aber  dieses  stattfinden  solle, 
gibt  Piaton  nicht  an;  darüber  darf  man  überhaupt  Piaton  nicht  fragen, 
denn  hier  macht  er  sein  Wort  zur  Wahrheit,  dass  er  wie  ein  Träumender 
spreche.  Mit  Recht  bemerkt  darüber  Aristoteles  schon,  dass  die  Platonische 
Ideenlehre  für  die  Naturwissenschaft  gar  keine  Bedeutung  habe,  weil  jede 
Gausalität  von  vornherein  ausgeschlossen  ist;  ,,Die  Ideen  sind  weder  der 
Bewegung,  noch  der  Veränderung,  noch  der  Existenz  der  Dinge  Ursache."^) 
Die  Naturphilosophie  Piatons,  wenn  man  überhaupt  von  einer  solchen 
sprechen  darf,  ist  Teleologie;  die  Naturbetrachtung  kann  nur  fragen,  auf 
welche  Vorbilder  weisen  die  Nachbilder  hin,  und  worin  und  wie  weit  ist 
die  Nachbildung  gelungen?  Die  Welt  mit  ihrem  Wechsel  und  ihren  Be- 
wegungen hat  ihre  ideelle  Ursächlichkeit  und  ihr  reales  Ziel  durchgängig 
in  den  intellectuellen  Formen,  welche  bei  der  Nachbildung  dem  Schöpfer 
vorschwebten.  Auch  Siebeck*)  bemerkt:  Obgleich  Piaton  auf  eine  causa 
efificiens  ausgeht,  bringt  er  es  doch  nur  zu  einer  Art  causa  formalis.  Was 
diese  Teleologie  von  rein  physikalischer  Betrachtung  in  sich  aufnimmt,  wird 
als  untergeordnet  und  mit  einer  gewissen  Geringschätzung  auf  den  Ur- 
stoff  mit  der  ihm  wesentlichen  Veränderlichkeit  zurückgeführt  (diese  soll 
den  Mangel  aller  Gausalität  ersetzen),  oder  auch  in  einer  der  vorplatoni- 
schen Philosophie  ähnlichen  Weise  abgehandelt,  zum  Zeichen,  dass  alle 
abstracten  idealen  Vorstellungen  der  Realität  der  Naturverhältnisse  nicht 
entsprechen.^) 

Während  die  Eleaten  und  Piaton  durch  die  logische  Strenge  ihres 
Denkens  von  der  Welt  des  Veränderlichen  ganz  abgelenkt  worden  waren ; 
während  die  Eleaten  diese  als  ein  Nichtseiendes  ganz  und  gar  verwarfen, 
und  Piaton  von  derselben  nach  seinem  eigenen  Geständnis  nur  wie  ein 
Träumender  sprach:  war  Aristoteles,  angeregt  durch  die  grosse  Menge 
naturhistorischer  Erfahrungen,  die  er  sich  auf  seinen  Reisen  erworben 
hatte,  wieder  zu  einer  eigentlichen  Naturbetrachtung  zurückgekehrt.  Er 
fühlte  auch  nicht  mehr  so  gewaltig  den  Druck  der  Widersprüche,  welche 
in  der  Veränderung  liegen,  und  welche  eben  die  Eleaten  und  Piaton  in 
jene  idealistißche  Richtnng  hineingetrieben  hatten.  Doch  konnte  er  den 
Schüler  Piatons  nicht  verleugnen.  Er  war  wie  Piaton  überzeugt,  dass  es 
ein  Wissen  nur  vom  Seienden  d.  i.  vom  unveränderlich  Seienden  geben 
könne;  dass  es  auch  feste  Regeln  und  Gesetze  der  Veränderungen  und 
des  Geschehens  gebe,  von  denen  ein  Wissen  möglich  sei,  wurde  von  ihm 
gänzlich  verkannt.  Er  war  im  logischen  Formalismus,  welcher  Piaton  zu 
seiner  Ideenlehre  gefühi*t  hatte,  noch  tiefer  als  Piaton  selbst.  Er  liess 
sich  verleiten  zu  dem  Glauben,  vermittelst  der  Logik  sämmtliche  Fragen 
und  Probleme  der  Philosophie  lösen  zu  können. 

0  Siebeck  H.  Untersnchangen  zur  Philosophie  der  Griechen,  1873,  p*  107. 

«)  Ibid.  p.  111. 

*)  Aristot.  Metaph.  I.  9. 

^)  Siebeck  H.  üntersnchnngen  z.  Philos.  der  Griechen,  1878,  p.  111. 

*)  Strümpell  L.  Geschichte  der  griechischen  Philosophie,  1864,  I.  p.  146. 


Pas  Äeigt  sich  auch  ganz  fleiitlich    beim  Begriffe  der  Materie.   Auch 

är  Arii^toieles  iftt  die  Veränderung,  *iV^ff<^,    die   Bewtjgutig,   die  Vei  anlas- 

utig  zur  Bildung  des  Begriffes   der  Materie,    Die  Veränderung,  die  Bews- 

'■^'-  ^  r  eine  Thalgache  der  Erfahruaof,  die  nicht  bezweifelt  werden  kann. 

rung  ist  der  Uebergang    von  einem    Gegensätze  zum  anderen,   ein 

i  der  Merkmale,   Weil   »ie  nicht  beharren,  küimen   ßie  das  Seiende 

ujcjii  ^ein.  Die  EnMehung  des  einen  Gegenlheiles  aus  dem  andern  wlirde 

Mbior  anmoglieh  «ein,  wenn  der   Verändernng  nicht  ein  Etwa»  zu  Grunde 

lign,  da$  sich  vei^ändert,  ein  Etwa»,  an  welchem  die  tiaalitäten  wechseln, 

w*-lrhe»  dil-iielhen  bald  annuimmt,    bald  abwirft.   Das  allen  Veränderungen 

und  Allem  Wechsel  der  t^ualitäten  m  Öniride  Liegende,  v^oxtCfitvot^  ist  die 

Mftterie;  sie  ist  die  Trägerin,   suUstantia,   derselben.   Ohne  eine  Materie, 

m-«lcJie  allen  Verjlnderungen  xu  Grunde  liegt,  würde  die  Veränderung  selbst 

mniigljel)  sein,  da  dann  daK  Niclitflilssige  flüssig,  das  Nichtfe^te  fest  wer* 

den  wtrde.  Wird  aber  dem  Werden   ein  Substrat,   die  Materie,   vorausee- 

j*elj|t^  80  kunne  sie  übergehen  aus  einem  Zustande  in  den  andern,  aus  dem 

Blchl  flhsiKifren  in  den  flilssigen.   Durch  die  Materie  als  das  tfjroMti^iviv  will 

iJ^o  Aristoteles  den  Widersi>ruch  im  Begriffe  der  Veränderung  heben,  der 

eulÄtehen  würde^  wenn  Veränderungen  stattfinden  soUen,  ohne  etwas,  das 

mch  lodert.  Das  Ungelehrte   kann  nicht   das  Gelehrte  werden,    wohl  aber 

itaiin  ein  Mansch,   der  zuerst    iiugelehrt   war,   ein  gelehrter   werden.   Die 

Materie  muss  daher  als  Grundlage,  als  Substrat  aller  Veränderungen,  wenn 

denkbar  sein  sollen^  angenommen  weiden. 

Sind  aber  die  gegebenen   Merkmale  der  Dinge   alle   das  Wechselnde, 
nQgitii  aie  dem  Beharrenden  an  sich  abgesprochen  werden  ;  dieses  kanu 
daher  keine«  von  den  gegebenen   Merkmalen   an  sich  haben  d.  b.  die  Ma- 
terie iBt  als  ein  durchaus  unbestimmtes  (dMn^of)^   ala  das  eigenschaftslose 
Sein  m  fasten.  Daraus  geht  aber  hervor,  dass  eine  eigentliche  Definition 
?Ofi  ihr  sich  nicht  geben  lässt,  so  dass  sie  also  an  sich  unbestimmbar  nnd 
^Knerkennbar  bleibt^) ;   es    passt   somit   die   ovsta  im   strengen    Sinne  des 
^Bl^oi'tes  Jiicht  auf  sie,  obgleich  ihr  doch  andererseits  das  Sein  nicht  völlig 
^Bbfeeproehen  werden  kann,  Hieduich  unterscheidet  sie  sich  von  der  blossen 
§td0tf4i4^  die   ein   Mangel  und  Bohlen  dessen,  was  sein  sollte,  ein  Nichtsei- 
eüded  an  iicb,  ist  und  auch  nicht  einen  urspriinglichen,  sondern  einen  ab- 
gefeileleu  erst  unter  den  Beschaffenheiten  auftretenden  Gegensatz  gegen  die 
Hi4  und   das  daiait  zusammenhängende  wesentliche    Merkmal    ausdriickt*') 
^Mbui  gewinnt   eine    Ansicht  von  ihr  nach  Analogie,  indem  sie  wie  das  Me* 
^^kll  zur  Statue  und  das  Holz  zum  .Stulü,  so  sich  als  das  jeder  bestimmten 
^^vomi  und  individuellen  Existenz  gegenüljerstehende   Form-    und  Individu- 
^Hlititsloee  verhält/')  Sie  steht  den  übrigen  Ursachen  als  das  gegen  Über  ^  was 
^Hefiselbeii  die  Möglichkeit  und  Gelegenheit  zu  wirken  darbietet,  sie  ist  das, 
I^Wai  aü  sieb  und  in  Wirklichkeit   noch  kein   t6di  n,  kein  ^&(oV,  kein  ^aaoV 

>)  Arfflot.  Metaph,  VU.  10,  IS. 
«)  Arittot.  Fbji,  I.  fi. 


aal 


10 

etc.  ist,  aber  ein  solches  werden  kann ;  sie  ist  die  mögliche  Körperlichkeit 
rait  allen  möglichen  damit  zusammenhängenden  Prädikaten.  Die  Materie  ist 
noch  kein  Körper,  hat  noch  keine  Eigenschaft,  keine  Grösse,  ist  noch  kein 
hier  und  dort  im  Räume  Befindliches  oder  Bewegtes,  sondern  „das  reale 
Mögliche,  welches  jedes  Genannte  der  Art  und  sein  Entgegengesetztes  als 
Möglichkeit  enthält,  der  InbegriflF  jener  erst  noch  auf  die  Kräfte  warten- 
den Vermögen,  welche  von  denselben  in  Wirklichkeit  übergeführt  werden.  "M 
Sie  ist  das  dwäfici  6y, 

Erst  durch  das  Hinzutreten  der  Form  wird  eine  ovöia,  ein  bestimmtes 
einzelnes  Ding,  und  aus  dem  Wechsel  der  Formen  an  der  Materie  erkennen 
wir  die  Veränderung.  Der  einem  bestimmten  Dinge,  ßvvoAov,  zukommende 
Stoff  wird  aber  von  Aristoteles  unterschieden  vom  obigen  allgemeinen  Be- 
griffe der  Materie  ;  jener  heisst  abgeleitete  Materie,  während  diese  als  erste 
Materie  bezeichnet  wird.  Aber  weder  die  erste  noch  die  abgeleitete  Materie 
ist  an  sich ;  nur  im  Gegensatze  zur  Form  kann  man  sie  erfassen  :  jene  als 
das  Substrat  aller  Veränderungen,  diese  als  eines  der  Principien  oder  Ur- 
sachen der  natürlichen  Dinge.  Als  Gestaltung  und  Formierung  der  Materie, 
als  Einbildung  einer  Form  in  das  materielle  Substrat  muss  dann  die  Ver- 
änderung angesehen  werden.  Die  Materie  ist  somit  selbst  nur  eine,  wenn 
auch  die  erste  Bedingung  aller  Veränderungen,  das  Substrat  derselben, 
aber  nur  neben  der  Form,  dem  Zwecke  und  der  bewegenden  Ursache.  Da 
wir  nur  aus  der  Veränderung  auf  die  Materie  schliessen,  so  wird  sie  in 
der  Natur  immer  im  Gegensatze  zur  Form,  dem  Zwecke  und  der  bewegen- 
den Kraft  gedacht.  Nirgends  in  der  Natur  ist  die  Veine  Materie  gegeben, 
da  sie  eben  nur  mit  den  drei  anderen  Principien  schon  verbunden  existiert ; 
von  diesen  muss  man  absehen,  am  die  Materie  als  blosse  Grundlage  der 
Veränderungen  aufzufassen.  Die  Materie  ist  also  nur  ein  Gegenstand  des 
Gedankens,  „eine  einseitige  und  unwirkliche  Abstraction,"*)  und  enthält  ei- 
nerseits eine  Verneinung,  nämlich  den  Mangel  an  Form,  Ordnung  und  Be- 
wegung, andererseits  das  Vermögen,  die  Potenz,  die  Dynamis,  jene  Bestim- 
mungen zu  empfangen  und  zu  tragen.  Die  erste  Materie  bei  Aristoteles  ist, 
wie  Hobbes")  sagt,  nichts  als  ein  blosser  Name,  welcher  den  Körper  über- 
haupt bedeutet,  ganz  abgesehen  von  jeder  Form  und  jedem  Accidens  ausser 
der  Grösse,  also  nur  mit  der  Fähigkeit,  eine  Form  oder  Accidens  in  sich 
aufzunehmen.  Nur  durch  den  Gegensatz  zur  Form  gelangt  der  Begriff  der 
Materie  zur  vollen  Klarheit;  sie  ist  dasjenige,  zu  welchem  die  Form  hin- 
zukommen kann.  Somit  wird  alles  als  Materie  gedacht,  was  Gegenstand 
der  Bethätigung  (Meyna)  eines  gestaltenden  Princips  ist.  Am  besten  tritt 
dieses  Verhältnis  durch  die  Vergleichung  mit  der  Kunst  hervor;  wie  sich 
der  Mamor  zur  Bildsäule,  so  soll  sich  die  Materie  zur  Form  verhalten.  Es 
tritt  da  deutlich  zu  Tage,  dass  dieser  Begriff  der  Materie  durch  eine  Mo- 
difieation  des  Allgemeinen  zu  Stande  kam.  Auch  das  Allgemeine  wird  als 

' )  Strümpell  L.  Geschichte  der  griechi'Bchen  Philosophie.  18B4.  I.  p.  286, 
*)  Schaller  J.  Geschichte  der  Naturphilosophie,  1841.  I.  p.  68. 
')  Hobbes,  de  corpore,  philosoph.  prim>a,  e,  VIII. 


u 


lAibMtb&mtefi  gedacht  Dieses  ist  tmd  ist  auch  nicht ;  es  ist,  iaiorern  es 
eioero  andern  Genus  gegeaül)ei  durch  seinen  Inlialt  ©ia  bestimmte  b  Unter- 
schiddUcbes  ist;  es  ist  nicht,  insofern  es  durch  Hinzufagung  speciflscher 
Differenzen  innerhalb  einer  ihm  zagehörigen  Sphäre  ei'Bt  zu  einem  Bestimm* 
ttti  istird*  Ebenso  verhält  sich  die  Materie  im  individaellen  Dinge,  Auch 
die  Materie  in  diesem  ist  und  ist  nicht ;  auch  sie  ist  ein  Unbestimmtes^  das 
erst  durch  die  Form  2U  einem  Bestimmten  wird ;  auch  sie  hat  ihre  Sphäre 
der  Bestimmbarkeit;  sie  ist  ein  «r«  o%  aber  xaia  ^tf^jtßißt^ttoi^) 

Der  Gegensatz  zwischen  Materie  und  Form  ist  ein  fltessender;  Was 
in  einer  Beziehung  Stoff  ist,  ist  in  anderer  Beziehung  Form ;  das  Roh* 
materiale  selbst  ist  immer  wieder  geformt.  Von  diesem  Standpunkte  ans 
stell i  sieh  die  GesammtUeit  alles  Daseienden,  dem  logischen  Verhältnisse 
der  Ueber-  und  Unterordnung  entsprechend,  als  eine  Stufenleiter  dar,  deren 
unierste  Stufe  eine  erste  Materie,  ein  schlechthin  Formloses  ist,  das  auf 
den  weiteren  Sprossen  der  Leiter  Befindliche  in  der  einen  Hinsicht  Materie, 
\n  der  anderen  Form  ist.  Versucht  man  aber  tliatsächlirh,  den  Rlickgang 
m  rationeller  Weise  anszufiihren,  so  wird  sich  sofort  zeigen,  dass  alles, 
was  man  als  Stoff  sich  vorstellt,  schon  vermöge  dei'  Art  der  Vorstellung 
irgend  eine  Form  au  sich  trägt,  und  dass,  soweit  man  auch  zurückgehen 
maf ,  das  absolut  Formlose  doch  nie  erreicht  werde. 

Das  Uebergehen  des  Möglichen  in  am  Wirküclie,  der  dvvußt^^  in  die 
iwifY$ta  bedarf  eines  äusseren  Anstosses^  einer  bewegenden  Ursache.  Denn 
die  Veränderung  ist  nicht  denkbar  ohne  Bewegung,  welche  Aristoteles 
definiert  als  die  Wirklich  wer  dang  des  Möglichen,  ohne  dass  das  Mögliche 
«ctan  als  absolviert  zu  betrachten  wäre  *j  Die  ^^,  sofern  sie  die  unbe- 
sltminte  Möglichkeit  zu  Allem  ist,  kann,  diesem  Begi-iffe  nach,  wohl  bewegt 
werdeuj  almr  niclit  sich  selbst  bewegen. 'j  Denn  jede  Bewegung  setzt  ejuen 
.Anfang  und  damit  eine  dem  Gebiete  der  blossen  Möglichkeit  enthobene 
Biatimmtheit  voraus;  andererseits  kann  die  Mateiie  nicht  geworden  sein, 
Hnil  ^ie  niclit  nur  durch  etwas  (*Uo  K^of),  sondern  aucli  aus  etwas  (e*  t*voc} 
geworden  sein  müsstej  mithin  eine  Alaterie  der  Materie  voraussetzen  würde/) 
Die  Materie  vergeht  auch  nicht,  ausser  iunerlialb  der  Reihe  ihrer  schon 
verwirklichten  Gt-gensätze,  von  denen  der  eine  in  den  andern  iibergehtj 
&ls4i  nur  als  Materie,  wie  sie  an  den  einzelnen  Dingen  und  schon  in  Ver- 
[  biiiduiig  mit  der  Form  oder  einer  der  Ursachen  Überhaupt  ist^)  Fenkt 
man  »ie  sich  von  den  letzteren  getrennt,  obgleich  sie  dies  lUs  sinnliche 
Uaterie  nicht  ist,  so  mnss  man  ihr  ein  Uebt^rgehen  und  Fortschreiten  in 
die  Reihen  ihrer  Möglichkeiten  als  eigenthilmliciie  Natur^  die  Wandelbar- 
keit als  ihr  zugehörig  beilegen^  und  in  dieser  Hinsicht  ist  sie  das  Princip 
eines  eigenen  rein  natürlichen  Prozesses*  Die  Glieder  oder  einzelnen  Um- 
wandlungen in  diesem  Prozess   —    von  Aristoteles    Elemente  genannt   — 

I  »)  Arifliot*  Pliyi.  h  ö, 

i  »)  AiiJtüt  Metaph.  XL  0. 

«)  ArlstoU  Metaph,  I.  3. 

<)  AriBt0t>  Pbys,  I,  0, 
I  *)  IMdem  I*  9, 


13 

worden  zwar  keines  der  sinnlichen  Dinge  d.  i.  bestimmte  mit  individueller 
Form  versehene,  also  concrete  Realitäten  (eine  einzelne  Pflanze,  ein  ein- 
zelnes Thier)  ergeben;  doch  würde  dieser  Prozess,  da  er  die  Folge  des 
von  seiner  eigenen  inneren  Möglichkeit  vorgezeichneten  Weges  ist,  sich 
durch  alle  concreten  Dinge  hindurchziehen  und  eben  das  ausmachen,  was 
wir  als  natürliche  materielle  Seite  bezeichnen. 

Da  somit  der  Materie  als  solcher  die  Umwandlung  zukommt,  so  ist 
sie  sowohl  die  Ursache  der  Gegensätze,  mit  denen  jedes  Ding  behaftet  ist, 
wie  auch  der  Vielheit  und  materiellen  Mannigfaltigkeit.  Die  Materie  gilt 
also  als  das  pluralisierende  und  individualisierende  Princip  in  der  Natur, 
dem  gegenüber  die  Form  als  Princip  der  Einheit  steht.  ^)  Da  aber  die 
Gegensätze  wechseln,  so  kann  auch  das  sinnliche  Ding  nicht  in  seinen 
Zuständen  beharren,  sondern  möglicher  Weise  auch  anders  erscheinen.  Die 
Materie  ist  daher  auch  die  Ursache  des  Zufälligen  und  überhaupt  der  un- 
bestimmten und  undefinirbaren  Natur  der  Dinge.')  Trotz  dieser  Wandel- 
barkeit kann  aber  die  Materie  doch  nur  das  Mögliche,  und  auch  dieses 
nur  in  der  durch  die  Gegensätze  bestimmten  Weise  durchlaufen;  sie  ist 
daher  nicht  blos  das  in  der  Succession  einander  Folgende,  sondern  seinem 
Vermögen  nach  thätige  und  leidende  Mögliche,  welches  ausserdem  zu  den 
Formen  in  einem  unabänderlichen  Verhältnisse  steht;  es  kommt  ihr  daher 
auch  der  Charakter  des  (äusserlich)  Nothweudigen  zu,  und  sie  ist  selbst 
der  Grund  des  Nothweudigen.^)  Der  Begriff  der  Materie  ist  somit  bei 
Aristoteles  in  einem  viel  umfassenderen  Sinne  gebraucht,  als  in  der  neueren 
Philosophie. 

Da  die  Materie,  als  das  rein  Potenzielle,  sich  nicht  selbst  bewegen 
kann,  so  ist  ein  Beweger  nothwendig,  der  aber,  wie  Aristoteles  nachweist, 
selbst  unbewegt  sein  muss,^)  d.  i.  ein  Zweck,  denn  nur  dieser  bewegt, 
ohne  bewegt  zu  sein.  Das  unbewegte  Ziel  bewegt,  weil  es  ist,  was  das 
Strebende  und  Begehrende  nicht  ist,  sondern  wird.  Der  Zweck  ist  eine 
vollendete  Wirklichkeit  als  Ursache  der  Bewegung;  nicht  bloss  eine  Vor- 
stellung von  einer  vollendeten  Wirklichkeit,  sondern  diese  selbst ;  daraus 
folgt,  dass  sie  existiert,  ist.  Erste,  selbst  unbewegte  Ursache  der  Bewe- 
gung in  der  Materie  ist  Gott  oder  das  Absolute,  und  zwar  durch  das,  was 
es  ist,  nämlich  der  sich  selbst  denkende  vernünftige  Geist.  Als  solcher 
äussert  es  eine  Anziehungskraft  auf  die  Materie,  da  es  der  Zweck 
von  Allem  ist  und  in  ihr  dadurch  das  Streben  nach  dem  Ziele  hervorbringt. 

Darin  tritt  der  Unterschied  zwischen  Aristoteles  und  Piaton  ganz 
deutlich  hervor.  Während  Piaton  die  Ideen  in  völliger  Abgeschiedenheit 
von  dem  fui  ov  dachte,  daher  weder  in  der  Materie  noch  in  den  Ideen  eine 
Ursache  der  Weltbildung,  also  auch  nicht  einer  zweckmässigen,  annehmen 
konnte,  weil  seine  Ideen  keine  bewegenden  Ursachen  sind,  fasst  Aristoteles 


»)  Aristot.  Metaph.  VII.  8. 
«)  Ibid.  VI.  2. 
')  Ariatot.  Phys.  II.  9. 
0  Arißtot.  Phys.  Vm.  5. 


18 


Seiende  der  Welt  sofort  als  seiner  Natur  nach   Wirkendes*    Die  ov&iü 

auf  ein  Seieridtjs  zn  sein,  s^ie  wird  ein  Tliätiges.  Ädstoteles  setzt  also 
ia  die  Materie,  tlieila  unlöslich  mit  ihr  verbunden,  tlieils  von  ihr  geson- 
dert, eine  unbestimmte  Anzahl  realer  Vermögen  oder  Kräfte,  d.  h.  nicht 
Weisen,  die  Vermögen  und  Kräfte  haben^  sondern  Vermögen  und  Kräfte 
»elhat  sind,  seine  Weltansicht  uähert  sieh  dadurch  sehr  der  dynamischen.' } 

Der  Begriff  der  Veränderung  war  es,  der  Aristotoles  auf  den  Gegen- 

z wischen  Materie  und  Form,  auf  den  Unterschied  zwischen  dem  Mög- 
,eü  und  WirkUchea  geflUirt  hatte;  freilich  gilt  derselbe  nur  für  das 
Denken,  da  die  Veränderung  selbst  von  Wirklichem  in  Wirkliches  vor  sich 
geht.  Dm  Denken  kann  in  dem  früheren  Wirklichen  ein  späteres  Mögliches 
erblicken  und  so  das  eine  aliä  die  Möglichkeit  des  anderen  auffassen.  In 
diesem  Sinne  ist  immer,  ehe  etwas  in  die  Wirklichkeit  eintritt,  vorher  eine 
üi>  "  ' '  it  vorhanden,  welche  aber  als  solche  nur  eine  subjektive  AnnaUme 
ist  i»e  besiteht  aus  einer   Summe   von   Realitäten,    die   erst  fllr  das 

xusammenfassende  Denken  die  Beziehung  auf  das  sich  aus  ihnen  ergebende 
neae  W- irkliche  erhält.  Demnach  „erscheint  jeder  Stoff,  verglichen  mit  dem, 
was  aus  ilmi  werden  kann,  als  ein  unreifes  Ding^  das  auf  eine  Ergänzung 
?    3t,   mit   welcher   verbunden  es  die   volle   Wirklichkeit  erst   erlangen 

.^*]  Da  aber  fllr  Ailstoteles  die  logische  Verdeutlichung  des  Begriffes 
er  realen  Gliedernng  seines  Inhaltes  entspricht^  so  muas  auch  in  der  ob- 
ektiven  Welt  zwischen  Wirklichkeit  und  Möglichkeit  unterschieden  wer- 
den, und  diese  Möglichkeit,  real  gedacht,  ist  dem  Aristoteles  die  Materie, 
verallgemeinerte  also  das  ens  in  potentia  und  erhob  es  zum  Range  der 

rie*  Dadnreh  setzte  er  das  Mögliche,  das  an  sich  nichts  W^ii^kliches 
üt,  ab  eine  Art  Wirkliches  voraus,  welches  nur  noch   auf   Besimmnngen 

et,  um  es  zu  einem  im  wirklichen  Sinne   Wirklichen  zu  machen.    Der 

tiubjektive  Oegritf  des  der  Möglichkeit  nach  Seienden  ist  zu  einem 
objektiven  gemacht  und  in  die  Dinge  selbst  hinein  verlegt  worden.  Zwar 
Aristoteles  die  richtige  Ansicht^  dass  die  Wirklichkeit  sowohl  dem 
höe  und  dem  Wesen  als  auch  der  Zeit  nach  früher  sei,  als  die  Mög- 
keit;  aber  da  ihm  der  Begriff  der  Svyafug  zwischen  denen  der  Kraft 
ttnil  der  Möglichkeit  schwankte,  so  verkannte  er  den  durchaus  subjektiven 
Charakter  des  ^a^aßt*  Sr^  und  seine  richtige  Einsieht  blieb  ohne  Consequenz. 
l)adurch  dass  das  ^vpixutt  6v  zu  einem  objektiven  Factor  im  Reiche  des 
Geschehens  erhoben  wurde,  construierte   sich   eine   Reihe   von   Möglichen 

Wirklichen  in  steter  Aufeinanderfolge,  eine   Reihe,  die  nnendlich  ist 

nämlich  im  Denken  —  aber  nicht  unendlich  sein  darf  —  in  der  objek* 

tiven  Welt  — >  weil  sich  sonst  die   vorhandene  Wirklichkeit  nicht  hegrei- 

Ilesse,  und  der  Begriff  einer  realen  wirkenden  Ursache  die  Annahme 
er  Unendlichkeit  der  Causalitätsreihe  verbietet,  wie  Aristoteles  selbst 
oacbweist.^) 


*)  Ariit^t.  Metftph.  XL  6. 

•)  Herbftrt  h  F.  ÄllgemeiDe  Metapfayaik  L  W.  IIL  p.  79. 

■)  Ariitot.  MgUpli.  U.  2. 


14 

War  für  Piaton  die  Materie  das  Nichtseiende,  für  Aristoteles  das 
noch  nicht  Seiende,  das  aber  nur  auf  die  Form  wartet^  um  diese  Bezeich- 
nung zu  verdienen,  so  war  sie  fttr  die  Stoiker  schon  das  absolut  Seiende 
geworden.  War  von  Aristoteles  der  Dualismus  von  Materie  und  Form  noch 
strenge  festgehalten,  die  Form  als  das  zur  Materie  Hinzukommende 
angesehen  worden,  so  war  er  bei  den  Stoikern  schon  ganz  verschwunden; 
nur  verschiedene  Auffassungen  eines  und  desselben  Principes  seien  sie. 

IL 

Im  Gegensatze  gegen  Aristoteles,  dem  die  Materie  der  eigenschafts- 
lose Stoff  ist,  ein  völlig  passives  Sein,  das  alle  Veränderungen,  Eigen- 
schaften und  Bestimmungen  durch  eine  Bewegung  von  aussen  erst  em- 
pfängt, dem  somit  die  Materie  der  bewegliche  Stoff  ohne  bewegende 
Kraft  ist,  finden  wir  von  Kant  eine  Ansicht  eingeführt  —  als  dynamische 
wird  sie  gewöhnlich  bezeichnet  — ,  welche,  kurz  gefasst,  dadurch  von  der 
aristotelischen  geschieden  ist,  dass  nach  ihr  die  Materie  als  das  Beweg- 
liche mit  bewegender  Kraft  auf  gefasst  wird.  Nach  Kant  ist  die  Be- 
wegung der  Materie  eine  Eigenschaft,  die  zu  ihrem  Wesen  gehört,  die 
ihr  immanent  ist. 

Der  Begriff  der  Materie  ist  nach  Kant  kein  apriorischer,  sondern 
ein  durch  die  äussere  Erfahrung  gegebener.  Im  Gegensatze  gegen  die 
antike  Naturphilosophie,  von  welcher  der  Begriff  der  Materie  von  der  Thatsache 
der  Veränderung  aus  gebildet  wurde,  geht  die  neuere  in  der  Bildung  dieses 
Begriffes  von  der  Dualität  der  inneren  und  äusseren  Erfahrung  aus  und 
bezieht  den  Begriff  der  Materie  auf  das  äussere,  im  Räume  Seiende.  Die 
Materie  ist  ein  durch  die  äussere  Erfahrung  gegebener  Begriff,  ein  Et- 
was, „das  Gegenstand  äusserer  Sinne"  ^)  ist,  das  äusserlich  Wahrnehm- 
bare, das  im  Räume  ausgedehnte  Sein.  Da  aber  die  äusseren  Sinne  nur 
durch  Bewegung  afficiert  werden*),  so  ist  nach  Kant  Bewegung  Grundbe- 
stimmung der  Materie;  die  Materie  ist  somit  „das  Bewegliche  im  Räume');; 
auf  Bewegungen  sind  auch  alle  übrigen  an  der  Materie  wahrnehmbaren 
Beschaffenheiten  reducierbar*),  sie  ist  daher  „das  Bewegliche,  welches  den 
Raum  erfüllt."*)  Einen  Raum  erfüllen  heisst  aber,  sagt  Kant,  allem  Be- 
weglichen widerstehen,  das  durch  seine  Bewegung  in  einen  gewissen  Raum 
einzudringen  strebt,  seine  Bewegung  durch  eine  entgegengesetzte  Bewe- 
gung aufheben.  Da  nun  jeder  Widerstand  eine  Widerstandskraft,  jede  Be- 
wegung eine  bewegende  Kraft  voraussetzt,  so  kann  die  Materie  den  Raum 
„nicht  durch  ihre  blosse  Existenz,  sondern  nur  durch  eine  bewegende  Kraft"  ^) 

')  Kant  J.  Metaphisische  Anfangsgründe  der  Naturwissenschaft,  1786.  Werke,  VIII, 
p.  456. 

«)  Ibid*  p.  452. 
3)  Ibid.  p.  45S. 
*)  Ibid.  p.  452. 
*)  Ibid.  p.  477. 
•)  Ibii  p.  478. 


IS 


■rill 


len,   Wüdarch  sie  dem   Eindringen  m   ilueu  Raum   widersteht.  Dies« 

I  ä^sert  «ich  als  eine  ziiiiiekstüssende.  Die  Materie  erfüllt  ihren  Rauin 

ddrcli  ZuröckstüSiSUDgs-  oder  Äaüdelinuiigskraffe    (Repul^iv-  oder  Expansiv- 

kmfl)  »Her  ihrer  Theile,  und  darauf  bei^uht  die  urspriingUche  (expansive) 

lastizttät  d*^r  Materie,  Vermute  dieser  GnunlkrHrt  kann  zwar  die  Materie 

engbedruckt,  ja  bis  ins  Unendlieti«  d*  i.  Unbestiminte  zusammenge^ 

Irlekt,  aber  nie  von  einer  anderen  Materie  dnrchd rangen    werden,    wenn 

dii*  Kraft  derselben  nodi  80  gross  wäre.^)  Das  Vülumen    eines  gege- 

n  Kt'irpers  kann  Boniit  durch  den  Druck  eines  anderen  ins  Unbestimmte 

#*rniindert,  abf^r  niemals  f^ans?  aufgehoben  werden;  die  Undurchdringlichkeit 

rr  Materie   beruht  daher  auf  ihrer   Expansivkraft  und    haftet  nicht  an 

,mr  blassen  Existenz  als  eine  qualita^  oceulta.  In  derselben  Kraft  ist  es 

.Äcli  begründet,  (la.ss  jeder  Theil  der  Materie  sich  soweit  ausdehnt,  bis  er 

tirch  den  Widerstand  eines  andeien   daran   verhindert   wird^    so  dasa  es 

ie  Ewiscben  zwei  Tht^ilen  der  Itaterie   üineu  Rau^n    geben   kann,  in    dem 

ich  nicht  Materie   ausgedehnt   Iiätte,   d,  h.  dass  es  keinen   leeren   Raum 

eb€»n  kann*  Jedei-  Theil  *ler  Materie  ist  wieder  materiell ;   dieselbe   kann 

ah**r  nie  in  ihre  kleinsten  Theile  zerlegt  werden,  sondern  sie  ist  ins  Un- 

indiiclie  theilbar/'-)  In  der  Anmerkuug  2)  zu  diesem  Lehrsätze^)  erwähnt 

zwar  die  VVidersprikhej    welche  den  Philosophen    ,,in    ein   Gedränge 

hen   den   Hörnern    eines   gefährlichen    Dilemma"    treiben,   aber   das 

tublem,  welches  darin  sich  kundgibt,  hat  er  nicht  gelöst* 

Sollte  aber  durch  die  ursprüngliche  Repulsion  aller  Theile  die  Materie 
nicht  ins  Unendliche  zerstreuen,  sollte  eine  bestimmte  Haumerfüllung, 
wie  sie  jedem  Kürpei*  zukommt,  entstehen,  so  war  eine  Gegenkraft  nöthig. 
muste  die  Repulstvkraft  eingeschränkt  werden  durch  eine  der  Materie 
tbeiiMO  ursprünglich  zukommende,  jener  entgegenwirkende  Kraft  der  At- 
ioD*);  nur  bei  dem  Zusammenwirken  beider  sei  Materie  möglich*  Die 
Repilsivkraft  allein  gestatte  keine  begränzte  Ausdehnung^  sondern  lasse 
aar  den  leeren  Raum  übrig  wegen  der  Expansion  ins  tlnendliche;  aber 
ifbenio  sei  auch  bei  der  Attraetion  allein  keine  bestimmte  Raumerfüllung 
glich,  d&  sie  alle  Materie  in  einen  mathematischen  Punkt  zusammen- 
rieben  und  nur  den  leeren  Raum  übrig  lassen  würde« ^) 

Beide  Kräfte  sind  aber  nicht  blos  ihrer  Richtung  nach,  sondern  aneh 
ihrem  Wesen  nach  unter  sich  verschieden.  Die  Repulsivkraft  wirkt  nur, 
wie  Kant  sagt,*^)  in  der  Berüliruug,  sie  ist  also  eine  „Flächenkraft"  ;^)  die 
tiractionskraft  aber,  auf  der  die  allgemeine  Gravitation  der  Materie  be- 
bt,  erntreckt  sich  von  jedem  Theile  der  Materie  auf  jeden  anderen  un- 
mitielbar  wie  durch  den  leereu  Raum;   sie  ist  also  eine  „durchdringende 


wie  h 
Be»  m\ 


i)  Ibid.  i>.  466. 

<)  Ifeid  p.  490. 

V  Ibid.  p.  im. 

*)  Ibid.  p.  497. 

n  Itjid,  p.  497, 

V  tliid.  f.  5Q8. 


16 

Kraft",')  deren  Wirkung  sich  durch  alle  Räume  erstreckt,  „denn  in  der 
BerOhrung  ist  die  Repulsivkraft  jedes  Körpers  durch  die  der  anderen  be- 
gränzt,  ihre  Wirkung  kann  daher  nur  bis  zur  Berührungsfläche  gehen ;  die 
Anziehung  dagegen  wirkt  umgekehrt  nur  auf  das,  was  ausserhalb  des  an- 
ziehenden Körpers  ist,  und  die  grössere  Entfernung  kann  wohl  eine  zuneh- 
mende Abschwächung,  aber  keine  Aufhebung  dieser  Wirkung  begründen."«) 

Diese  beiden  Grundkräfte  sind  die  Bedingung  für  die  Denkbarkeit 
der  empirisch  gegebenen  Materie.  Kant  hat  in  der  Anmerkung  zu  Lehr- 
satz 6.  der  Dynamik^)  in  einer  vollständigen  Disjunction  alle  Fälle  er- 
schöpft und  dadurch  a  priori  zu  beweisen  gesucht,  dass  nur  bei  der  Ver- 
einigung beider  Kräfte  „eine  Darstellung,  der  Materie"  möglich  ist,  „weil 
überall  nur  zwei  bewegende  Kräfte  im  Räume  gedacht  werden  können, 
die  Zurückstossung  und  Anziehung".  Freilich  ist  dieser  Satz  nicht  selbst- 
verständlich, aber  auch  nicht  oder  doch  mangelhaft  bewiesen.*)  —  Wenn 
auch  beide  Kräfte  zur  „Darstellung  der  Materie  nothwendig"  sind,  so  gibt 
doch  Kant  der  Repulsivkraft  eine  Priorität,  er  macht  die  Undurchdring- 
lichkeit zum  „ersten  Kennzeichen  einer  Materie"  und  fügt  dann  nachträg- 
träglich  die  Anziehung  „durch  Schlüsse"  bei.  Diese  Priorität  ist  aber,  wie 
Stadler  zeigt,  nur  eine  erkenntnistheoretische;  wenn  man  auf  die  Raum- 
beziehung Rücksicht  nimmt,  in  welcher  die  auf  einander  wirkenden  Materien 
stehen  müssen,  so  zeigt  sich,  dass  die  Attraction  erst  die  räumliche  Bedin- 
gung schafft,  unter  der  die  Repulsion  allein  wirken  kann;  da  ist  also  die 
Attraction  das  Prius.  Demnach  „offenbart  sich  das  Verhältnis  der  Be- 
griffe als  ein  durchaus  relatives."*) 

Die  Möglichkeit  dieser  beiden  Grundkräfte  lässt  sich  aber  weder 
aus  einander,  noch  aus  etwas  Anderem  begreiflich  machen.  „Sie  heissen  eben 
darum  Grundkräfte,  weil  sie  von  keiner  anderen  abgeleitet  d.  h.  gar  nicht 
begriffen  werden  können."^)  Alle  Naturphilosophie  bestehe  nur  in  der  Zu- 
rückführung  gegebener  Kräfte  auf  eine  geringere  Zahl,  welche  aber  nur 
bis  zu  den  Grundkräften  fortgehe,  worüber  unsere  Vernunft  nicht  hinaus 
kann.  Auf  diese  zwei  Grundkräfte  oder  vielmehr  auf  den  Conflikt  derselben 
führt  Kant  eine  Reihe  von  Erscheinungen  zurück  und  setzt  in  allen  diesen 
Beziehungen  seine  dynamische  Naturerklärung  der  mechanischen,  der  Ato- 
mistik, gegenüber,  ohne  aber  sich  auf  die  von  ihm  selbst  früher  geführte 
Vertheidigung')  derselben  zu  beziehen. 

Kant  hält  aber  immer  seinen  ursprünglichen  Standpunkt  fest,  der 
Begriff  der  Materie  ist  ein  empirischer,  die  Materie  ist  das  Gegebene  der 
äusseren  Erfahrung,  weshalb  er  auch  immer  nur  auf  ihr  Gebiet  eingeschränkt 

«)  Ibid.  p.  608. 

*)  Zeller  E.  Geschichte  d.  deutschen  Philosophie  seit  Leibuitz  1375.  p.  380. 
»)  Kant.  J.  Met.  Anf.  d.  Naturw.  W.  VIII.  p.  497. 
*)  Stadler  A.,  Kant's  Theorie  der  Materie,  1883.  p.  92. 
*)  Ibid.  p.  06. 

«)  Kant  J.  Met.  Anf.  d.  N.  W,  VIII.  p.  499. 

^)  Kant  J.,  Metaphysicae  cum  geometria  jnnctae  usus  in  philosophia  naturalis 
cujus  specimen  I.  continet  monadolog^iam  physicam,  1766.  Werke.  VIII.  p.  405. 


17 


^■lili^il)!.   Zu   einem    Begriffe  a  priori  wird  er  erst  ron  der  Sdielliug'scheii 
^B Naturphilosophie  geiDacht. 

^H         IHi9  Attfj^abe  der  Natur t^inloBopUe   leitet   Schelling  aus  dem  Begriffe 

^MiM  WiKgeiJs  ab,  Älle^  Wissen  beruht  auf  Uebereiiistimmüuj?  eines   Objek* 

^ftliippfi  mit  eioem   Sabjektivfin;  durch   die   Naturfiliilosotdiie    wiJl    Sclielling 

^BjeDf»  Üebereiußtiminuug  nachweisen,  indem  er  ausgeht  tüo  der  Natur,  dem 

^■Inliegriffe  alles  Wobs  Objektiven  in  unserem  Wissen,  als  dem  Ersten,   und 

^■will  zeigettp  wie    durch     Entwicklung   der   Natur  ein  Subjekt  entsteht,  in 

^^Bw^'ichf^m   die  Natur  zrnn  Bewusstsein    kommt.    Er  sucht  daher  auch   die 

^■Ittierie  aus  ßeg^rjfeu  a  priori  zn  congtruieren,  und  beündet   sieh  ganz  im 

^^^Hnfttze  m  Kant,  sofern  er  nicht   wie  jener  die   Materie  als  gegebene 

^IHKfihe  nimmt.  Als  Princip   der    Deduction   nimmt   er   eine   unendliche 

^■TUätigkeit,  absolute  Productivität;  sie  sei  das  erste  Postulat  aller  Natura* 

^■{»hflosophie.    Eine    unendliche    Pi^oductivität  kann   sich  voilkumraen  nur  in 

^■iiuein  unendlichen  Producte  darstellen;  das  ist  aber  nirgends  in  der  Natur 

^■iforhanden ;  dieses   bezeichne  daher  nur   das   ideale  Ziel   der  unendlichen 

^■■ptigkeit  Das  unendliche  Product  ist    empirisch  nur  vorhanden  als  eine 

^^flnioge  Reihe  von  einzelnen,  also  endlichen  Prodncten,   Diese  können  aus 

^■der  absoluten  Thätigkeit  der   Natur  nur  dadurch  entstehen,  dass  dieselbe 

^■gehemmt  oder  retardiert  wird.  Der  Grund  dieser  Hemmung  kann  aber  nur 

^nii  ihr  mlimi  liegen,  da  ausser  ihr   nichts  ist,   was   sie  hemmen   kann*  Es 

^Batfiaae  daher  in  der  Natur  eine   ursprüngliche   Dualität  der  Principien  ge- 

^■ban,  eine  accellerierende  und  eine  letardietende  Kraft,  und  alles  in  der  Natur 

^■fst  da»  Ergebnis  entgegengesetzter  Thätigkeiten,  der  Expansion  und  Con- 

^Blraetlon.  So  ist  auch  die  Materie  das  Product  entgegengesetzter  Actionen^ 

^Blit  den  Raum  erfülleu.   So  weit  stimmt  Schelling  noch  mit  Kant  ilberein. 

^■Ana  2wei  einander  entgegengesetzten   Thätigkeiten  künne  aber  nichts  ent- 

^^tehen  (so  schloss   Schelling  weiter)»   da  sich  ihre   Wirkungen  gegenseitig 

aufbeben.    Es  müsse   daher   noch  eine  dritte    Kraft   hinzutreten,  woduieh 

ent  ein  im  Räume  und  in   der  Zeit  bestimmtes   Product   entstehe;  diese 

dritt«  Kraft  i)ewirke  erst  eine  Verbinduag  der  durch  die  entgegengesetzten 

Tliätigkeiten  erzeugten  Producte.  Diese  dritte  Kraft  oder  diese  dritte  Ac- 

tJOD    Dennt    Schelling    Schwere.    Die   Materie   wird  daher    der   Schwere 

gleiehgesets^t^  w^as    nichts    anderes   heissen   soll,   als   die    Materie  ist  ein 

Product   entgegengesetzter    Actionen    durch   eine   dritte   sie    verbindende 

Kraft  —  Es  iät   nichts   anderes   als  die  Einführung  des  von  Fichte  her- 

rübreudM  Oasdtzes  der  Triplicität  der  Actionen  als  höchstes  Naturgesetz.  — 

m^^         Dia  Producte  der  Natur  sind  aber   nur   Scheinprodncte,    welche  sich 

^Mridder  In  die  unendliche  Thätigkeit  dar  Natur  aullösen;  nm  das  uneud- 

^■kh«  Producta  ihr  ideales  Ziel,  würde   ihr  entsprechen*    Dasselbe  ist  aber 

^Biii,  aondem  wird  nur  in  der  endlosen  Reihe  der  entstehenden  und  wieder 

^PTmebwindenden  Producte,  Diese  Producte  sind   ater   die  Materie;  daher 

tit  die  Materie  nie,  sondern  wird  nur  stets,  d.  h,  sie  ist  der  Hemmnngs« 

mstMd  der  unendlicbeu  Thätigkeit.    Allerdings  ist   darin  die    Wahrheit 

aanstprochep,  dass  die  Materie  eiu  Producta   ein  Schein^  ist;  die  Grund- 


18 

s&tze  aber,  aus  denen  die  Folgerung  gezogen  ist,  entbehren  ganz  und  gar 
der  Wahrheit ;  sie  enthalten  eine  Umkehrung  der  natürlichen  Ordnung  des 
Denkens,  eine  Verwechslung  des  Weges  des  Erkennens  mit  dem  der  Na- 
tur. Denn  nie  und  nimmer  kann  das  Werden  speculativ  das  Erste,  das 
Sein  das  Secundäre  sein ;  fftr  uns,  im  Erkennen,  sind  allerdings  die  Ver- 
änderungen und  Thätigkeiten  der  Dinge  das  Erste,  aber  nicht  an  sich.  An 
sich  ist  immer  das  Sein  das  Erste,  das  den  Veränderungen  [und  Thätig- 
keiten zu  Grunde  liegt. 

Von  Kant  her  datiert  sich  also  eine  ganz  eigenthfimliche  Auffassung 
der  Materie.  Wenn  auch  das  System  Kants  von  den  Philosophen  der  ide- 
alistischen Richtung  in  einer  Weise  entwickelt  worden  ist,  die  gewiss 
nicht  im  Sinne  und  in  der  Idee  Kants  lag,  so  lässt  sich  doch  andererseits 
nicht  ableugnen,  dass  im  Kant'schen  Systeme  selber  die  Keime  zu  solcher 
Entwicklung  lagen;  desgleichen  liegen  auch  in  der  Kant'schen  Auffassung 
der  Materie  die  Keime  zur  Schelling'schen  Entwicklung.  Kant  sucht  den 
Begriff  der  Materie  zu  constmieren ;  das  heisst  aber  (in  Anwendung  sei- 
ner Grundsätze)  nichts  anderes,  als  die  Kategorien  auf  die  Materie  an- 
wenden. Die  Kategorien  sind  die  Principien  der  Untersuchung,  und  nur 
dadurch  soll  diese  eine  philosophische  Gestalt  erhalten,  dass  der  Begriff 
der  Materie  durch  alle  Kategorien  durchgeführt  wird.  Da  in  den  Katego- 
rien nur  die  allgemeinen  Formen  des  subjectiven  Erkennens  liegen,  ohne 
wirklichen  Inhalt,  so  ist  etwas  in  der  Empfindung  Gegebenes  nothwendig, 
was  durch  diese  Formen  formiert,  angeschaut,  gedacht,  zum  allgemeinen 
Objecte  gemacht  wird.  Der  empfindbare  Gegenstand,  dasjenige,  was  die 
äusseren  Sinne  afficiert,  ist  der  empirische  Begriff  der  Materie.  Durch 
Anwendung  der  Kategorien  auf  diesen  erhält  derselbe  Bestimmtheit.  — 
Wie  aber  kommt  Kant  dazu,  Bewegung  noch  vor  Anwendung  der  Kate- 
gorien für  die  Grundbestimmung  der  Materie  zu  erklären?  „Die  Katego- 
rien sind  daher  in  der  Entwicklung  des  Begriffes  der  Materie  entschieden 
nur  formelle  äussere  Gesichtspunkte,  welche  allerdings  die  subjective  Re- 
flexion nach  verschiedenen  Seiten  hin  aufmerksam  machen  mögen,  welche 
aber  durchaus  nicht  dazu  dienen,  den  Begriff  der  Sache  ....  in  wissen- 
schaftlicher Nothwendigkeit  zu  formieren. ^^)  Was  soll  man  erst  von  jenen 
mythologischen  Wesen,  Kräften  genannt,  sagen,  welche  aus  einem  ideellen 
Reiche  in  die  Körperwelt  eingreifen?  Liegt  es  nicht  nahe,  von  der  An- 
nahme, die  Kraft  sitze  in  der  Materie,  erstrecke  sich  aber  über  sie  hinaus 
in  die  Weite,  fortzuschreiten  zur  Verwerfung  aller  factischen  Basis  der- 
selben? Wenn  Kaut  selber,  der  grosse  Denker  und  Philosoph,  von  seinen 
Principien  abweichend,  die  Grundkräfte  als  das  Wesen,  wenn  auch  nicht 
als  das  Wesen  überhaupt,  so  doch  als  das  bestimmte  Wesen  der  Materie 
bezeichnet  und  dieselben  als  das  theilweise  definierte,  begriffene  Ding  an 
sich  auffasst,  ist  es  da  zu  wundern,  wenn  schon  Fries  die  Behandlungs- 
weise  umkehrte,  Schelling  und  Hegel  sich  von  Kants  Geiste  mehr  und 
mehr  entfernten?  Während   Kant    der   mathematischen   Construction    die 

*}  Sohalltr  J«,  OMobiohtt  der  Naturpliiloiophie.  II.  p.  208, 


10 

philosophisch«  (iß  den  Kategorien)  immer  vorangehen  lieai,  gibt  Friti  m* 
erst  eine  mathematiscbe  Construction  und  überträft  diese  nnmittelbar  auf 
die  Mmterie.  Die  Evolutionstheorie  Scheliings  und  Hegels  vollends  vermag 
man  ^nnr  mit  der  Phantasie  zu  begreifen,  aber  nicht  mehr  mit  dem  Ver- 
Ktande.*"')  Während  Kant  mit  Recht  beliauptet  hatte,  die  Materie  erfülle 
diJi  Raum  nicht  durch  ihre  blosse  Existenz,  soudent  durch  znrtickstossende 
Krtfle^  und  somit  die  richtige  Erkenutnts  ausgesiiroclien  hatte,  dass  die 
Begriffe  Sabstauz  und  Räumliches  (Absolutes  und  Relatives)  nicht  unmit- 
leibar  verbunden  werden  können,  glaubt  Fries,  dass  dje  Mateiie  den 
Ranm  zuerst  und  vor  aller  ^eiteien  Bestimmung,  als  Masse  und  als  Sub- 
Staus  einnehme.  Könnte  er  dieses  Einnehmeu  erklären,  so  könnten  wir 
ibm  Recht  geben;  „aber  wie  sein  Vortrag  die  Sache  darstellt,  thut  er 
Wer  bloss  einen  Rückschritt,  indem  er  den  gemeinen,  an  sich  widerspre* 
iheodeu  Erfahi ungsbegriff  der  Materie  ohne  Verbesserung  wieder  herbei- 
ffthri.*'')  Kant  hatte  erkannt,  dass  es  sich  hier  um  ein  Problem  handle, 
und  hatte  sich  redlich  bemüht,  dieses  Problem  zu  lösen^  wenn  es  ihm  auch 
nicht  vollständig  gelungen  ist.  Fries  aber  blieb  bei  dem  empirischen  Be- 
griffe; ^und  der  Grund  liegt  in  einer  falschen  Psychologie,  die  sich  von 
dem  Vomrtheil  nicht  trennen  will:  der  Raum  sei  nur  für  uns  die  Form 

Ider  Erscheinung  der  Aussenwelt.**^)  War  nun  Fries  schon  so  weit  von 
Kant  Abgewichen,  wie  kann  es  überraschen^  vvt^im  der  phantasie volle 
äcbetling  alles  Substrat  verliert  und  „von  dem  Fichte^schen  Gedanken  ge- 
leitet, dat^s  das  Seiende  ein  Tliun  und  Wollen  sei,  sowohl  die  Natur  als 
daa  Bewusstsein  bloss  als  dynamischen  Prozess  zu  construiren  suchte  ^*) 
Für  die  malliematiscbe  Physik  freilich  war  diese  Anschauung  äusserst 
Vürlnckeud ;  war  doch  damit  die  Möglichkeit  eröffnet,  die  Probleme,  welche 
sich  von  der  Materie  darboten,  auf  rein  mathematischem  Wege  zu  lösen . 
Die  mathematische  Physik  hatte  auch  nicht  weiter  das  Bedürfnis^  daher 
attcfa  nicht  die  Aufgabe^  auf  das  im  Begriffe  der  Materie  liegende  Problem 
O&lier  einzugehen;  das  ist  Sache  der  Philosophen.  Und  wenn  ein  so  her- 
vorrmgender  Philosoph  wie  Kant  die  Behauptung  aussprach,  „dass  in  jeder 
beioiideren  Naturlehre  nur  so    viel    eigentliche    Wissenschaft  angeiroffen 

fwtfrdeii  könne,  ak  Mathematik  darin  anzutreffeü  ist^^),  so  hat  der  Phy* 
siker  um  so  weniger  Veranlassung^  dem  z\i  widersprechen  Es  wui^de  aber 
dabei  ganz  übersehen,  dass  Kant  zwar  seinen  Prineipien  gemäss  auf  ma- 
thematische Construction  dringt,  aber  dieser  immer  eine  begriffliche  Un- 
tisrsnchung  vurauszugehen  habe. 


ni. 

Im  Qegensatze  %n  Aristoteles^   dem  die  Materie   das  gänzlich  Unbe* 

*)  Himna  Fr.,  Kut^yclopiiedie  der  Pbyjik,  I*  p.  393. 
«)  Herburt  J.  h\  AJJg.  Methftph.  1.  Werke  III.  i>.  iOÖ. 
*)  IbideiDi 

«)  Thilo  Ukr.  A.,  Geichichte  der  Philosophie,  IL  p.  340* 
*>  Kmi  J.  MeL  Auf.  d,  Nat,  W,  VIII.  p.  4i4. 


20 

stimmte,  der  Begriff  der  Materie  rein  negativ  war,  sowie  auch  im  Gegen- 
satze zur  dynamischen  Ansicht,  der  die  Materie  in  einen  Conflikt  von 
Kräften  anfgieng,  ist  die  mechanische  Ansicht  von  dem  Begriffe  der  Ma- 
terie derartig,  dass  das  in  diesem  Begriffe  liegende  Problem  ganz  deutlich 
hervortritt.  Es  muss  zwar  anch  bei  der  Betrachtang  der  mechanischen 
Ansicht  noch  eine  Unterscheidung  gemacht  werden  zwischen  der  Ansicht 
des  Gartesius  und  der  atomistischen  Anschauung ;  doch  sind  der  Verglei- 
chnngs-  und  Uebereinstimmungspunkte  so  schwerwiegende,  dass  beide  ohne 
Schwierigkeit  unter  eine  gemeinschaftliche  Betrachtung  zusammengefasst 
werden  können,  unter  dem  Ausdrucke  der  mechanischen  Ansicht.  War 
die  Mateiie  bei  Aristoteles  das  ganz  qualitätslose  Substrat  der  Veräude- 
rnngeui  so  hatte  dieselbe  bei  Kant  als  wesentliches  Attribut  die  Bewegung, 
und  aus  dieser  wurden  die  sinnlichen  Eigenschaften  der  Körper  erklärt. 
Nach  der  mechanischen  Ansicht  ist  die  Ausdehnung  das  wesentliche  Attri- 
but der  Materie,  und  auf  sie  werden  sämmtliche  sinnliche  Eigenschaften 
derselben  zurttckgeführt.  Während  aber  Gartesius  und  seine  Schüler  haupt- 
sächlich das  Moment  der  Gontinuität  am  ausgedehnten  Universum  hervor- 
hoben, ist  es  in  der  Atomistik  die  ^Multiplicität,  welche  als  das  Hauptmo- 
ment hervoitrat  nnd  die  Gontinuität  zum  blossen  Schein  herabdrückte. 

Gartesius  knüpft  an  den  Anfang  seiner  Philosophie  an,  an  den  Prozess 
des  Zweifeins  und  die  Gewissheit  des  Denkens,  den  Gegensatz  von  Geist 
und  Körper  (Materie).  Dieser  Gegensatz  ist  ein  subsantieller.  Der  Geist 
ist  Selbstgewissheit,  die  Thätigkeit  des  Sichunterscheiden^,  der  Körper  das 
schlechthin  Selbstlose,  von  aller  Thätigkeit  Verlassene,  also  das  träge,  todte 
Sein,  welches  nur  von  Aussen  seine  Bestimmtheit  erfährt.  Der  Körper 
oder  die  Materie  ist  aber  in  diesem  Unterschiede  vom  Geiste  selbständig, 
denn  er  kann  ohne  Geist  gedacht  werden.  Die  Existenz  desselben  können 
wir  ni^ht  bezweifeln,  weil  sonst  Gott,  das  höchste  und  vollkommenste 
Wesen,  ein  Betrüger  sein  mtisste,  was  seinem  Begriffe  widerspricht.  Die 
Vernunft  lehrt  uns,  dass  die  Natur  der  Materie  oder  des  Körpers  im  Allge- 
meinen nicht  darin  besteht,  dass  er  hart  oder  schwer  oder  farbig  oder 
irgend  wie  die  Sinne  afficiereud  ist,  sondern  nur  darin,  dass  er  ausgedehnt 
ist  in  Länge,  Breite  und  Tiefe ;  alle  jene  Eigenschaften  können  ihm  ge- 
nommen werden,  der  Körper  als  solcher  bleibt  aber  unversehrt^),  nur  von 
der  Ausdehnung  darf  nichts  weggenommen  werden,  ohne  dass  es  zugleich 
der  Substanz  selbst  genommen  würde,  ^j  Im  ersteren  Falle  würde  sofort 
die  Selbständigkeit  verloren  gehen ;  wir  fassen  ihn  da  nur  im  Verhältnisse 
zu  unseren  Sinnen,  würden  also  nur  eine  Eigenschaft  von  ihm,  aber  nicht 
sein  ganzes  Weisen  ausdrücken.^)  Der  Körper  geht  vielmehr  in  die  Räum- 
lichkeit auf.  Raum  und  Körper  sind  an  und  für  sich  dasselbe,  nur  unserer 
Vorstellungsweise  nach  unterscheiden   sie  sich  von  einander.    Ausdehnung 


*)  Gartesius,  principia  philosophiae.  II.  §.  4. 

«)  Ibid.  §.  6,  7,  8. 

3)  Gartesius,  Epist.  I.  67. 


Sl 


in  L&Dge,  Breite   and  Tiefe,    welche  den   Raum  ausmacht,   ist  auch   das 

^Wesen  des  Körpers ;   während  wir  sie  aber  am  Körper  im  Einzelnen  be- 

rachteu  und  daher  glauben,  dass  i^ie  deh  ändern,  so  oft  der  Körper  sich 

ndart,   legen  wir   der  Ausdehnung   beim  Räume   eine  allgemeine   Einheit 

d,  io  dass»  wenn  der  deu  Raum  erflillende  Körper  sich  ändert,  sich   aus 

Räume,  in  welchem  er  war,  entfernt,  keine  Veränderung  in  der  Au8- 

lehnuug   des  Raumes   stattfludet^  die  Ausdehnung   des  Ortes,  in    welchem 

itr  Körper  war,  dieselbe  bleibt     Letztere  seilen    wir  so   lange  als  uuver- 

rt    an,  so    lange  sie  diesdbe  Grd^se,  Gestalt   und  Lage  zwischen  den 

Bien  Körpern,  nach  denen  wir  den  Raum  bestimmten,  beibehält 

Aus    dieser  Identität   der  räumlichen   und  körperlichen    Ausdehnung 

folgert  Cartesius  mit  Nothwendigkeit,  dass  es  keinen  leeren  Raum  gibt;\) 

ferner  dass  kein  Theil  eines  Körpers  das  eine  mal  mehr  Kauui  einnehmen 

Unn^   als  das   andere  mal;'')    endlich^ ;  dass   es    nicht    ihrer  Natur   nach 

ithüilbare  Theile   der  Materie   geben  könne, ^^     Die  Materie  ist  vielmehr 

["theilbar  bis    ins  Uneudliche   (denn  Gott   ist  nichts    unmöglich)  und    ilireii 

Iheilen  nach  bcweglichi  daher  aller  Bestimmungen  lähig,  welche  aus  der 

ewegung   ihrer  Theile   folgen  können,     \'on  der   Bewegung  allein  hängt 

le    MannigfaHigkeit  der   iMaierie  sowie   die  V'ersclut:denheit   aller   ihrer 

**ormen  ab.   Bewegung  im  eigeut Hohen  Sinne  ist  V^ersetzuag  eines  Theiles 

der  Materie  oder  eines  Körpers  aus  der  Nähe    derjenigen,  welche   ihn  uu- 

fciitt«*lbar    berühren    und   die  als   ruhend  betrachtet    werden,  in    die  Nähe 

ptnderer.     Demnach    ist  Bewegung    immer  im  bewegten  Körper  selberi  ein 

Ijdodus   de*  Bewegten,   nicht  aber  ein  für  sich  Besiehendes,  gerade  so  wie 

lüetitalt  ein  Modus  des  gestalteten  Körpers,  Ruhe  ein  Modus  des  ruhenden 

■ypiers  ist;   Bewegung  und  Ruhe  sind  somit   nur  verschiedene  Zustands- 

HBBf^n   ilesselben/)    Es    kann  demnach    ein  Körper   nicht  anders    bewegt 

nrerden,  als   indem  er   einen  andeien   aus  dem   Orte,   in   den  er   eintritt, 

peraiist reibt,  dieser'  wieder  einen  anderen  u.  s.  f.  bis  zum  letzten,  der  den 

kt>in  ersten  Körper  verlassenen  Raum  in  demselben  Momente  einnimmt,  in 

nrelchem   er  verlassen   wird/'')    Jede  qualitative  Bestimmung  des  Körpers 

■Lrückt  nur  das  Verhältnis  desselben  znr   emi^tindendeu  Individualität  aus, 

put  also  nicht  die  reine  Beziehung  des  Körpers  auf  steh,  sein  wesentliches 

t3ein,  sondern  sein  Sein  in  einem  Anderen,  ist  nur  eine  unklare  verworrene 

wonit^llung. 

1         Ausdehnung   ist    auch   das   wesentliche    Fundament   zur    Erklärung 

pämmtlicher    besonderen    Naturerscheinungen.     Wie   die   Ausdehnung    das 

IWesen   des  Körpers   ausmacht,  so   kann  es   auch  in   der  ganzen  Mannig- 

ibJtigkeit    der    körperlichen  Gestaltung  nichts   anderes    als  Modiücatiunen 

Kl«*r  Ausdehnung   geben.     Die   wiclitigste   jener  Modificationen    ist  die  Be- 

Iwegung.  so  dass  die  ganze  Physik  wesentlich  Mechanik  ist^J 

W  *)  Cart^iins,  priuc.  pJiil,  IL  g,  16. 

I  <)  Ibid.  %  i\h 

■  *}  lUA,  |,  VO. 

I  ')  Ibid.  g.  C7. 

I  •)  Ibid,  §.  3(L 

I  ■)  Cartti«.  £pJAt  IL  25.  07. 


22 

Die  Ursache  der  Beweg^g  ist  zweifach :  eine  allgemeine  and  nrspr&ng- 
liche,  welche  alle  Bewegung,  die  es  überhaupt  in  der  Welt  gibt,  yerursacht, 
und  eine  besondere,  die  bewirkt,  dass  die  einzelnen  Theile  der  Materie 
Bewegungen  bekommen,  die  sie  frfiher  nicht  hatten.  Die  allgemeine  Ursache 
ist  Gott,  der  die  Materie  zugleich  mit  Bewegung  und  Ruhe  schuf  und 
dieselbe  in  der  ursprünglichen  Quantität  erhält.  Ihrem  Begriffe  gemäss  ist 
nämlich  die  Materie  nur  von  Aussen  d.  h.  wieder  nur  durch  Materie  in 
Bewegung  zu  setzen.  Wenn  aber  das,  so  muss  diese  bewegte  Materie,  die 
die  den  Grund  ihrer  Bewegung  ebenfalls  nicht  in  sich  hat,  von  einer  anderen 
diese  Bewegung  erhalten  haben  u.  s.  f.  ins  Unendliche,  d.  h.  die  Bewegung 
wäre  auf  diesem  Standpunkte  unbegreiflich.  Auch  wenn  Gott  als  Schöpfer 
alles  Existierenden  eingeführt  wird,  würde  diese  Unbegreiflichkeit  nicht 
behoben;  denn  Gott  selbst  muss  Maschinen  anlegen,  um  die  Materie  in 
Bewegung  zu  setzen ;  in  anderer  Weise  ist  der  Materie  nicht  beizukommen. 
Darum  läset  Gartesius  die  Materie  nicht  zuerst  erschaffen  und  nachträglich 
durch  einen  besonderen  Act  in  Bewegung  setzen,  sondern  sie  sogleich  mit 
einem  bestimmten  unveränderlichen  Quantum  von  Bewegung  erschaffen 
werden.  Wenn  schon  ein  Wunder  sein  muss,  so  kommt  es  nicht  darauf 
an,  ob  es  mehr  oder  weniger  umfasst ;  „denn  eine  Steigerung  des  Wunder- 
baren gibt  es  genaugenommen  gar  nicht  in  dieser  Sphäre  des  Wunderbaren.'*^) 

So  sehr  sich  Gartesius  bemühte,  eine  speculative  Gonstmction  der 
Materie  zu  geben,  so  gelang  es  ihm  doch  nirgends  ohne  Zuhilfenahme  der 
Empirie.  Das  Gleiche  gilt  auch  von  den  von  ihm  abgeleiteten  G^etzen 
der  Bewegung,  die  er  a  priori  aus  dem  Wesen  Gottes  abzuleiten  versucht. 

Wenn  aber  auch  Gartesius  die  Denkbarkeit  der  Atome  leugnete  — 
selbst  wenn  es  kleinste  Theile  gäbe,  die  auf  keine  Weise  mehr  könnten 
getrennt  werden,  so  müsste  doch  Gott  sie  •  noch  theilen  können^  —  so 
war  er  doch  weit  entfernt,  den  aristotelischen  Weg  einzuschlagen.  Seine 
Lehre  von  der  unbedingten  Ausfüllung  des  Raumes  hat  nicht  nur  eine 
ganz  andere  Grundlage  im  Begriffe  der  Materie,  sondern  sie  muss  auch 
in  der  physikalischen  Theorie  eine  Gestalt  annehmen,  die  der  Atomistik 
nahe  verwandt  ist.  Kleine  runde  Eörperchen  nimmt  Gartesius  an,  die  un- 
verändert bleiben,  und  nur  begrifflich,  der  Möglichkeit  nach,  theilbar  sind. 
Zwischen  denselben  setzt  er  äusserst  feine  Splitterchen,  die  bei  der  ersten 
Abrundung  der  Körperchen  sich  in  den  Zwischenräumen  gebildet  haben. 
Es  liegt  daher  die  Frage  nahe,  „ob  nicht  die  metaphysische  Theorie  abso- 
luter RaumerfttUung  ein  blosser  Nothbehelf  ist,  um  einerseits  nicht  zu 
weit  von  der  orthodoxen  Ansicht  abzuweichen,  andererseits  aber  doch  alle 
die  Yortheile  für  eine  anschauliche  Erklärung  der  Naturvorgänge  zu  haben, 
welche  die  (arg  verpönte)  Atomistik  darbietet."^) 

Aber  auch  von  Kant  und  der  durch  ihn  begründeten  dynamischen 
Ansicht  ist  Gartesius  weit  entfernt.    Für  Kant  ist  die  körperliche  Aus- 

*)  Schaller  J.,  Geschichte  d.  Naturphilosophie  I.  p.  288. 

*)  So  schliesst  Gartesius,  Princip.  ph.  §.  21. 

')  Lange  A.,  Geschichte  d.  Materialismus.  I.  p.  200. 


93 


mung  etwas  rein  Sabjectives,  einzig  uurt  allein  abhängig  ?ou  der  Ein- 
thtnng  Uüiseres  Erkenntnis  Vermögens;  die  körperliche  Ausdehnung  sei 
blosses  Phänomen  (und  sonst  nichts),  das  gar  keinen  objecliven  sondern 
einen  subjectiven  Grnnd  habe.  Der  Grund  sei  gelegen  in  der  Foira, 
der  Art  und  Weise,  wie  wir  die  Dinge  an^chanen;  und  weil  alle  Men- 
dieselben  Formen  des  Anschanens  belassen,  so  wären  die  daraus 
»ringenden  Erkenntnisse  allgemein  nnd  nothwendig*  Allerdings  gilt 
AUgemeinheit  und  Noth wendigkeit  fiir  alle  so  eingerichteten  Menschen. 
fer  b&jTft  aber,  dass  diese  Erkenntnisse  nicht  bloss  angeborne  V^rnrtheile 
HOS  seien,  welche  mit  den  Dingen  selbst  in  gar  keiner  Uebereinistiramnng, 
ntcbl  einmal  in  einer  Beziehung  stehen,  sowie  dass  diese  für  uns  allge- 
leu  nnd  nothwendigen  Erkenntnisse  für  anders  eingerichtete  Wesen 
flers  be.*ichHffen  freien?  Soll  das  nicht  stattünden,  soll  die  AUgtimeintieit 
Nolbwendigkeit  gleichbedeutend  mit  l^nmogliclikeit  des  Gegentheiles 
so  mufs  der  Grund  in  der  Sache  selbst  gelegen  sein,  es  muss  die 
ideiinang  das  Wesen  der  Materie  sein.  Wenn  auch  die  Ausdehnung 
hl  selbst  das  Reale  ist,  wie  Cartesius  meinte,  so  muss  doch  etwas  da 
In,  was  die  Erscheinung  der  Ausdehnung  ers^eugt;  dieses  muss  in  der 
TIetbeit  da  sein.  Diese  Vielheit  hat  Cartesius  auch  immer  festgehalten, 
nur  iat  sie  gegen  die  Continuität  mehr  zurttckgatreten;  erst  Geulincx  und 
Spinoza  Hessen  alle  körperliche  Ausdehnung  zusamraenfliessen  in  eine  un- 
theillmr«   Einheit,   in  eine  einzige  substanzielle  Einheit,  von  der  aber  die 

Ksdehnung  dann  nicht  mehr  ausgesagt   werden  kann.    Durch  die   beiden 
Eteren  ist  das  Moment  der  Continuität  an  dem  ausgedehnten  Universum 
ja  dem  Grade  hervorgehoben  worden,  dass  darin  alle  Vielheit  verschwindet; 
^bnit   ist  aber   zugleich  der   ganze  Begriff  der  körperlichen  Ausdehnung 
Hrgelioben  worden,  da  dieser  ohne  Vielheit  nicht  möglich  ist, 
^K     Auf  jibniiche  Weise  wie  bei  Cartesius  finden  wir  die  sinnlichen  Eigen- 
sehaften  der  Körper  auf  mechanische  Weise   erklärt  in  der  Atomistik. 
Die    Ansicht,  weche    unter  dem    Namen  der  atom istischen  vorkommt^  wird 

fröbnlicb  auf  Leukipp  und  Demokrit  zuröckgeflihrt,  welche  Männer  diese 
rfcbt,  wenn  auch  nicht  gerade  erfunden,  so  doch  zuerst  zur  vollen  Be- 
tnng  erhoben  haben.  Schon  Empedokles  und  Anaxagoras  sahen  sich 
durch  die  Unmuglichkeitj  die  Veränderung  durch  die  Annahme  eines  qualitäts- 
losen  Stoffes  oder  durch  das  absolute  Werden  zu  erklären,  gezwungen, 
lurflckzukehren  zu  dem  richtigen  Gedanken,  dass  Vieles  Ist,  und  dieses 
Jfele  ab  ein  Selbständiges  und  Unveränderliches  ansinerkennen.  Während 
^pr  Empedokles  mit  vier  Klenienten,  von  denen  keines  das  andere  nnd 
jed«^  ohne  Wechselwirkung  mit  den  anderen  ist,  jedes  aber  für  sieh  als 
O&nzes  bestehend  aus  gleichen  oder  homogenen  Theilen,  sein  Auslangen 
findet,  durch  Zusammenmischung  und  Entmischung  nach  mugHchst  ver- 
itchieitanem  Masse  ^)  bewirkt  durch  p*^^«  und  v*ikof  die  sich  darbietenden 
Ertcheinungen  zu  erklären  sucht,  finden  wir  bei  Anaxagoras  unbestimmt 
oder   ouendlich  viele   Elemente  von  unendlicher  Kleinheit,  aber  doch  ver- 


24 

schiedener  Gestalt  und  Qaalität,  die  anfangs  im  chaotischen  Durcheinander 
durch  den  selbständigen  vovg  entmischt  und  getrennt  wurden  zu  den  vor- 
handenen Dingen,  Anaxagoras  begieng  aber  den  Widerspruch,  dieses 
geistige  Princip  des  Werdens  nur  als  mechanische  Ursache  wirken  zu 
lassen,  und  auch  das  nur  im  Beginn  der  Weltbildung.  Der  yovq  gibt  nur 
den  ersten  Anstoss,  tritt  aber  im  weiteren  Verlaufe  der  Weltbildung  ganz 
zurück,  so  dass  die  Natur  sich  selbst  nach  physikalischen  Gesetzen  gestaltet. 
Es  ist  daher  jedenfalls  consequenter,  dieses  ideelle  Bewegungsprincip  von 
vorneherein  nicht  einzufahren,  die  mechanische  Ansicht  ohne  Zuhilfenahme 
eines  geistigen  Principes  durchzuführen,  die  Natur  rein  aus  sich  selbst 
zu  erklären.  Dies  geschah  in  der  von  Leukipp  und  Demokrit  ausgebildeten 
Atomistik.  „Wenigen  grossen  Männern  des  Alterthums",  sagt  der  geniale 
Lange, ^)  „mag  die  Geschichte  so  übel  mitgespielt  haben,  als  Demokrit.  In 
dem  grossen  Zerrbild  unwissenschaftlicher  Ueberlieferung  erscheint  von 
ihm  schliesslich  fast  nichts,  als  der  Name  des  lachenden  Philosophen, 
während  Gestalten  von  ungleich  geringerer  Bedeutung  sich  in  voller  Breite 
ausdehnen.^  Bei  alledem  sind  wir  über  Demokrits  Lehre  besser  unter- 
richtet, als  über  die  Ansichten  manches  Philosophen,  von  dem  uns  mehr 
erhalten  ist.  „Wir  dürfen  dies  der  Klarheit  und  Folgerichtigkeit  seiner 
Weltanschauung  zuschreiben,  die  uns  gestattet,  auch  das  kleinste  Bruch- 
stück mit  Leichtigkeit  dem  Ganzen  einzufügen."*) 

In  der  Atomistik  von  Leukipp  und  Demokrit  tritt  der  bewusstvoUe 
Gegensatz  gegen  die  Lehrsätze  der  Eleaten  ausdrücklich  hervor.*)  Die 
Schwierigkeiten,  die  durch  den  Widerstreit  zwischen  dem  Begriffe  des 
Seins  und  der  veränderlichen  Vielheit  des  Gegebenen  entstanden  waren, 
drückten  auf  die  beiden  Männer,  die  sich  mit  empirischer  Naturforschung 
vielfach  beschäftigt  hatten,  schwer,  und  sie  machten  daher  einen  specula- 
tiven  Versuch,  dieselben  zu  heben.  Da  aus  Einem  nicht  Vieles  abgeleitet 
werden  kann,  so  muss  Vieles  sein.  Es  ist  undenkbar,  dass  etwas  aus 
nichts  werde,  oder  in  nichts  übergehe;  vielmehr  ist  alle  Veränderung, 
alles  Werden  nur  eine  Verbindung  und  Trennung,  eine  veränderte  Zusam- 
mensetzung  von  Theilen,  von  letzten  unveränderlichen  Grundstoffen.*)  Sol- 
cher unveränderlicher  Urstoffe  gebe  es  unendlich  viele;  jeder  derselben 
hat  eine  bestimmte,  wenn  auch  nicht  angebbare  Grösse,  ist  also  ausge- 
dehnt und  raumerfüllend,  aber  wegen  der  Eleinheit  nicht  sinnlich  wahr- 
nehmbar, jedoch  nntheilbar  und  [unzertrennlich,  daher  Atom  {ätoiio).^)  Sie 
werden  von  jeder  gegebenen  Beschaffenheit,  die  sich  nicht  auf  blosse  Form 
und  blosses  Verhältnis  zurückführen  lässt,  frei  gedacht,  es  fehlt  ihnen  jede 
qualitative  Bestimmtheit;  sie  unterscheiden  sich  daher  auch  nicht  rück- 
sichtlieh  der  Qualität  von  einander,   da  ihnen  jede  qualitative  Bestimmt- 

')  Lange  A.  Gesch«  des  Materialism.  I.  p«  9. 

«)  Ibid.  p.  11. 

*)  Aristot.  de  gen.  et  corr.  I.  8* 

«)  Ibid  I.  8.8.;  Arist  de  coelo  UI.  4. 

*)  Cicero  de  finib.  I.  6;  SimpUc.  in  Phys.  fol.  8.;  Arist.  Met.  VII.  18.17.  Plutarch 
adv»  Colot.  p.  1110. 


36 


HF'' 


^^H^^rochen  wit^,  sonrlera  nur  darch'  ihre  (Grösse,  Gestalt  und 
MMr^).  Neben  den  Atomen  als  dem  Vollen  und  vorzugsweise  Seienden, 
►  iider  äi^  oder  xA^ph  0*,  fordert  die  Atomistik  als  zweites  Element  dea 
^jrhandenen  das  Leere^  d^n  Raum,  ja*}  ©v,  auch  ^?^*v  oder  f<iv6v  ov.  Dieser 
M  1*^.  welcher  die  Veränderung,  die  m  derselben  nothwendige  Bewegung 
roiHglieht^  Der  kere  Ranm  muss  daher  ebensogut  als  seiend  gedacht 
ren!«r0,  wie  die  Atome;  zur  Unterscheidung  von  diesen  aber  wird  er  das 
ifienile  Niclitseiende  genannt.  Damit  scheinen  die  Atomisten  aber  nur,  wie 
!*hHo*)  sr.harl'sinnig  bemerkt,  aus  sprachlicher  Unbeholfen  hei  t  die  Gültig- 
eit  Aimm  Begriftes  haben  ausdrücken  wollen.  Dean  beide  Begriffe  hatten 
lt%  utn  auf  ihre  Weise  das  Voiliandene  zu  begreifen,  auf  gleiche  Weise 
üthig;  Kl**  konnten  das  Leere  so  menig  entbehren  wie  das  Volle.  In  die- 
fm  Leeren  bt*iinden  sich  die  Atome  in  ewiger  Fallbewegung*)  Die  grö- 
leren,  welche  schneller  fallen*  prallen  auf  die  kleineren;  wegen  der  ver- 
diiifdenen  Gestalt  wird  d(?r  Stoss  in  der  Regel  kein  centraler  sein,  und 
btdialb  werd#*n  (ganz    entsprechend    unseren    heutigen  mechanischen    An- 

schadUDgen»  Thehungen   der   Atome  um  ihre   Axe   und  Seitenbewegungen 

t^o,    IHese  Seitenbewegungen    müssen  natürlich  immer  verwickelter 

des  fori  währenden  Aufprallens    anderer    und    anderer    Atome    wegen 

imer  heftiger  werden.  Durch  Combination  der  Seitenbewegungen  mit  der 

llfitation  der  Alume  werden  gewiss  auch  rückläufige  Bewegungen  sich  er- 

Pn  und  so  schliesslich  die   schwereren    d.  i.  grosseren    Atome  im  unte- 
die  leichteren  dagegen  im   oberen    Theile  sich  zusammenfinden.    Es 
len  iicU  Gruppierungen  oder  CompleKe*)  von  Atomen   mit  leeren  Zwi- 
nrttumen  [Poren]^)  bilden^  und  diese  Complexe  sind  die  Körper* 
Abgesehen  von  der  Basis  der   Theorie,   der    Lehre    vom  schnelleren 
Fall  der  grösseren  Atome,  die  falsch   ist,  gibt  uns  Demokrit  eine  durch- 
lU  consequente  Darstellung,  die  jedenfalls  zeigte  dass  er  seine  Speculati* 
nach  streng  physikalischen  G-rundsätÄen  ausbildete*  Die  Verschieden- 
it  der  Körper  wie  die  Verschiedenheit   aller   Dinge   rührt  nur  her   von 
'T   Verschiedenheit  ihrer  Atome  an   Zahl,  Grosse,   Gestalt,  Ordnung  und 
telltmg.^}  Alle   qualitativen  Unterschiede   werden   somit  auf  quantitative 
liieftcbiede  zrrUckgefUhrt,  ein  Beginnen^  das  lebhaft   an   unsere   neueren 
lOderaen  chemischen  Theorien  erinnert;  alle  sinnlich    gegebenen   qualita^ 
Ten  Eigenschaften  der  Dinge   (die   secundären   Qualitäten   Locke's,   die 
alerie   der  Erscheinung  bei  Kant)  werden  nicht  als  objective  Qualitäten 
er  Dinge  gefasst,  sondern  als  subjective  Zustände,  welche  durch  die  ver- 
hiedenen  quantitativan  Bedingungen  bewiikt  werden. 

Wir  sehen  hier   den   Blick   noch   unverwandt  gerichtet  auf  die  Ver- 

lerimg,  die  sich   äusserlicb   darbietet,   auf  die   Veränderung  in  dar  ob- 

eürm  Natur,  Die  Atomisten  suchten  eine  speeulative  Erklärung  dersel- 

")  SlmpK  ia  Phy«    t  106;  Amt.  de  gen,  et  com  I.  2. 

•)  Thilo  Chr,  Ä.  Geich.  d,  PhiJo».  L  p.  Ö8. 

•>  Ami.  Pliji.  VIII, 

*}  MuL  (i%  C4>elO|  III.  4. 

»>  Ariit.  M§t,  IIL  5* 

•)  m±  L  4.  i 


ben  zu  geben,  die  aber,  so  lange  der  Begriff  der  Causalität  nicht  wortert 
und  zur  Klarheit  gebracht  ist,  unmöglich  befriedigen  kann.  Sie  erkannten, 
dass  die  Materie  nicht  das  Reale  sein,  dass  derselben  das  Sein  nicht  zu- 
gesprochen werden  könne,  dass  sie  aber  doch  auch  nicht  Nichts  sein  könne. 
Die  Atome  also  galten  ihnen  für  das  Reale.  Freilich  übersahen  sie,  dass 
ihre  Atome  noch  genau  so  zu  denken  seien,  wie  die  Materie  selber,  dass 
dieselben  Gründe,  die  sie  gegen  die  Realiltät  der  Materie  aufführten,  ebenso 
auch  noch  gelten  gegen  ihre  Atome.  Nichtsdestoweniger  ist  das  Verdienst 
der  alten  Atomistik  —  Epikur  stimmt  in  Beziehung  auf  die  Materie  mit 
ihnen  vollkommen  überein  —  nicht  zu  unterschätzen.  Die  Atomistik  übte 
eine  aufklii-ende  Wirkung  aus,  der,  wenn  auch  die  Theorie  als  Ganzes 
nicht  Stand  halten  konnte,  auch  Piaton  und  Aristoteles,  die  ärgsten  Feinde 
derselben,  sich  nicht  entziehen  konnten.  Dieselbe  (aufklärende  Wirkung) 
wurde  vollzogen  „an  der  einfachsten  und  nüchternsten  Betrachtung  der 
Dinge,  welche  sich  unserem  Denken  darbieten  kann:  an  der  Auflösung 
des  bunten  und  veränderlichen  Weltganzen  in  unveränderliche,  aber  be- 
wegliche Theile."  „Hat  doch  selbst  Piaton  seine  „nichtseiende"  aber  gleich- 
wohl für  die  Construction  des  Weltgebäudes  unentbehrliche  Materie  in  be- 
wegliche Elementarkörperchen  aufgelöst,  und  Aristoteles,  welcher  sich 
mit  aller  Macht  der  Annahme  eines  leeren  Raumes  entgegenstellt,  welcher 
die  Continuität  der  Materie  als  Dogma  festhält,  sucht,  so  gut  es  von  die- 
sem schwierigen  Standpunkte  gehen  will,  mit  Demokrit  in  der  Anschau- 
lichkeit der  Lehre  von  der  Veränderung  und  Bewegung  zu  wetteifern."  M 
Der  Götter-  und  Dämonenspuck  war  mit  einem  einzigen  grossartigen  Zuge 
beseitigt,  und  was  nun  auch  tiefsinnig  angelegte  Naturen  von  Dingen 
denken  mochten,  die  hinter  der  Erscheinungswelt  liegen:  Die  Erschei- 
nungswelt selbst  lag  vom  Nebel  frei  vor  den  Blicken  da,  und  auch  die 
echten  Schüler  eines  Piaton  und  Pythagoras  experimentierten  und  sannen 
nun  über  die  Naturvorgänge,  ohne  die  Welt  der  Ideen  und  der  mystischen 
Zahlen  mit  dem  unmittelbar  Gegebenen  zu  vermengen. 

Allerdings  wurde  durch  die  Atomistik  auch  die  materialistische 
Richtung  der  Philosophie  gepflanzt,  der  Materialismus  begründet,  und  es 
wird  der  Atomistik  bis  zum  heutigen  Tage  der  Vorwurf  des  Materialismus 
gemacht;  aber  mit  Unrecht,  wenigstens  dann,  wenn  zwischen  denselben 
ein  unzertrennlicher  Zusammenhang  vorausgesetzt  wird.  Der  Materialismus 
lässt  sich  mit  jeder  anderen  Ansicht  über  die  Materie  auch  verbinden, 
und  dass  in  der  That  Materialismus  und  Atomistik  nicht  identisch  sind, 
beweisen  die  Namen  Leibnitz,  Herbart,  sowie  Lotze*),  Zimmermann^)  und 
andere  illustren  Klanges. 

Mit  den  beiden  hervorragenden  Vertretern  der  Atomistik  im  Alter- 
thum,  mit  Leukipp  und  Demokrit,  die  noch  dazu  kein  eigentliches  System 
hinterlassen  hatten,  schien  diese   Ansicht  wie  verschwunden.    Und   wenn 

')  Lange  A.  Gesch.  d.  Material.  I.  p.  95. 

*)  Lotse  H.  MeUphysik,  1879. 

*)  Zimmtrmann  E.  Aathropoiophlt,  1S89. 


97 


auch  disselbä  iti  Epikur  noch  einmat  hu  die  Oberfl^chB  des  groBieti  Ocdane 
philogophischen   Scbafens    emporgetaucht   war,   so  war  sie  doch  schon  iu 
im  nicht  mehr  durch   die   zwingenden   specnlativen   Gründe    gehoben, 
'90iii!«m  in  jenem  abflachenden  Wellenschlage  eklektischer  Philosophie  em- 
porgetreten. Die  ethischen  und  logischen   Untersuchungen   eines  Sokretes, 
Pl&toß  und  auch  Aristoteles  hatten  die   Blicke   von  der  Naturbetiachtung 
m  weit  abgelenkt,  hatten  das   Gefühl  für  die  in  der  Verändernng  liegen- 
den Widersprüche  äu  sehr  abgestumpftj  —  so  sehr  diese  Männer  in  ande- 
rer HiRsicht  Hervorragendes  geleistet   halten  —  als   dass  da^  Problem » 
welches  durch  die  Atomiker  zum    Bewasstsein   gebracht   worden  war  und 
'  mit  dessen  Lösung  sie  sich  aüiVichtig    Mühe   gegeben  hatten^  noch  stark 
rginug  gewesen  wäre,  die   Geraüther  in   Spannung  m  erhallen*  Die  politi- 
.  »chen  nnd  religiösen  Verhältnisse»  welche  za  Beginn  der  cliristlichen  Zeit- 
«rechuung  nnd  eine  geraume   Zeit   darnach  Platz   gegriffen  hatten,  Hessen 
•sine  derartige   naturphilosophigche   Untersuchung   nicht  aufkommen.    Der 
Geist  war  mit  der  religiösen  Entwicklung   des  christlichen  Pnncipes  be* 
acbäftigt,  und  alles  weitere  Interesse  trat  gegen  diese  Aufgabe  als  etwas 
|lJiberiIÜ8sigea,  Zweckloses,  Ungöttlichea  zurück.  Nur  durch  das  \\  egsehen 
[▼Dil  der  Natur  schien  eine  wahrhafte  Versöhnung  mit  dem  höchsten  Geiste, 
'dem  Absoluten,  möglieh,   nur   nach  Abstumpfung   und   Unterdrückung  der 
_s.inulichen  Natur  des  Menschen  sollte  eine  Vereiniguug  mit  Gott,  dem  rei- 
Geiste,  m  Stande  kommen«  Was  war  daher  natürlicher,  als  dass  man 
J*%il#*  B**schäftigung  mit  der  Natur ^  mit  der  Materie,  der  Ursache  und  der 
Jjürundlage  alles  Bösen,  gleichsam  verpoute.  „Bis  lief  ins  Mittelalter  biueiu 
ist  daher  die  Beschättigung  mit  der  Natur  etwas  ganz  Besonderes,  Parti- 
^ruläre;*,   die  Sache  ein'^eluer    Individuen^    und   auch    die   nach    so  geringe 
^ Aufklärung  in  diesem  Punkte,  die  dürft igsten    Kenntni^sse  der  natürlichen 
tKrscheiiJungen  gelten    der   an    da:^  Wunderbare   gräuzenden    Unwissenheit 
sogleich  für  Zaulterei  und  Teufels  werk."*)  Die  platonische,  die  aristotelische 
Pliilo4Ri]ihie  gentattete  nnter  der  geeigneten    Behandlung  eine  solche   Ver- 
wimdung,  dass  die  Philosoplde  iiberhaupt    als    Dienerin  der  Theulogie    be- 
traclitet  und  bezeichnet  werilen  konnte.    Wenn  auch  einzelne  Männer  sich 
trtrj^eü  diese  Stellung  der    Philosophie   stemm ten    und    in  der    Betrachtung 
der  Natur,  der  durchgängigen   Gesetzmässigkeit  derselben  vielfache  Aijre- 
jtung  zu  selbständigem  Denken    fanden,    so    konnte   doch  diese  Richtung 
sich  nur  allmählig  emporarbeiten. 

Bacon  von  Verulam,  Cartesius  brachen  zuerst  vollständig  mit  dieser 
aristotelisch  -  scholastischen  Richtung*  Carte&iiu:!*  war  noch  viel  zu  sehr 
auf  dem  rein  mathematischen  Standpunkte,  als  dass  er  sich  vollkommen 
iji  die  Nalurbetrachtung  hätte  vertiefen  krmnen.  Gassendi  war  dieser  viel 
liAli«r.  Der  suchte  eine  allseitige  auf  Erfahrung  sich  stützende  Erkenntnis 
d«r  Natur;  er  verfolgte  alle  Beobachtungen  und  Entdeckungen,  die  auf 
dem  Felde  der  Naturwissenschaft  zu  seiner  Zeit  gemacht  wurden^  mit  dem 


«)  ßchdler  J.  Üedchickte  d,  N&turpb»  I.  ii.  h 


36 

grössten  Interesse,  fragte  sogleich  nach  den  wesentlichen  Ursachen  nnd 
suchte  sie  mit  seinen  naturphilosophischen  Principien  in  Mnklang  zu  bringen. 
Auch  hatte  er  ein  Überaus  umfassendes  historisches  Wissen.  So  kam  es 
dass  er  von  diesem  empirischen  Standpunkte  zum  Atomismus  und  mit  diesem 
zu  Epikur  geführt  wurde.  Nachdem  er  sich  die  Frage,  ob  das  materielle 
Princip  Eins  oder  Vieles  ist  und  von  welcher  Beschaffenheit  dasselbe  ist, 
vorgelegt  und  mehrere  Ansichten  erörtert  hatte,  ^)  kommt  er  „zu  der  am 
meisten  der  Wahrheit  entsprechenden  Ansicht,  welche  die  Atome  als  die 
materiellen  Principien^  auffasst.  Er  schliesst  sich  im  Allgemeinen  den 
Principien  Epikurs  in  Bezug  auf  die  Materie  an ;  doch  widerspricht  er  dem- 
selben darin,  dass  die  Atome  nicht,  wie  Epikur  meint,  ewig  und  unerchaffen 
seien,  dass  sie  durch  sich  selbst  die  Kraft  der  Bewegung  haben,  sondern 
yielmehr  wurden  sie  im  Anfange  Ton  Gott  als  endliche  erschaffen  und  aus 
ihnen  die  Welt  geformt.  Die  Atome  haben  nur  diejenige  Bewegung,  welche 
der  Schöpfer  in  sie  hineingelegt  hat  und  bei  welcher  er  auch  mitwirkt, 
insofern  er  Alles  erhält  und  in  Allem  mitthätig  ist.  Die  Atome  sind  qua- 
litatslos,  Körper  xat'  k^ox^  d.  h.  ohne  leere  Zwischenräume,  materiell  durch 
und  durch.  Zwar  seien  die  Atome  nicht  Gegenstand  sinnlicher  Erfahrung, 
sondern  Resultate  des  Denkens,  aber  desjenigen  Denkens,  das  von  der 
sinnlichen  Erfahrung  ausgeht,  und  von  der  Beobachtung  der  Erscheinung 
auf  die  nothwendigen  Ursachen  derselben  zurückschliesst.  Die  Atome 
sind  also  nicht  sinnlich  wamehmbar,  sondern  deren  Existenz  wird  nur  be- 
wiesen. Die  gegebene  Erscheinung  kann  nur  duich  die  an  und  für  sich 
hypothetische  Annahme  von  Atomen  allseitig  erklärt  werden.  Namentlich 
war  es  der  Widerspruch  der  unendlichen  Theilbarkeit  d.  i.  das  quantitative 
Moment  der  Materie,  welches  Gassendi  zum  Begriffe  des  Atoms  hingetrieben 
hat,  der  Widerspruch,  dass  der  begränzte  endliche  Körper  aus  unendlich 
vielen  Theilen  bestehen,  d.  li.  unendlich  sein  würde.  Diesen  Widerspruch 
glaubt  er  zu  heben  durch  die  Annahme  von  Atomen  d.  i.  kleinen,  selbst 
noch  körperlichen  Theilen,  die  eine  bestimmte  Ausdehnung,  Grösse  und  Figur 
haben,  aber  doch  untheilbar  sein  sollen.  Diese  Untheilbarkeit  scheint  zwar 
mit  dem  Begriffe  der  Körperlichkeit  schlechthin  unvereinbar;  Gassendi 
zieht  sich  aber  aus  der  Klemme  dadurch  heraus,  dass  er  die  Körperlichkeit 
von  der  abstracten  Quantität  lostrennt.  Die  Körperlichkeit  tritt  selbständig, 
dem  Begriffe  der  Quantität  nicht  unterworfen,  der  abstracten  mathematischen 
Bestimmtheit  gegenüber.  Die  Untheilbarkeit  ist  keine  gedachte,  mathe- 
matische, sondern  physikalische;  das  Quantum  als  solches  bleibt  fortwährend 
theilbar  ins  Unendliche.  Die  Atome  sind  aber  nicht  als  Quanta,  sondern 
als  Körper  untheilbar,  und  gerade  darin  besteht  der  wesentliche  Unter- 
schied zwischen  Quantum  und  Materie,  dass  jenes  bis  ins  Unendliche,  diese 
nur  bis  zu  den  Atomen  zertheilt  werden  kann.  Die  Atome  sind  der  Substanz 
nach  identisch,  der  Figur  nach  verschieden.  Alles  andere,  was  wir  sonst 
noch  an  den  Körpern  wahrnehmen,  also  alle  Qualitäten,  müssen,  da  die 
Atome  die  ganze  Materie,  die  ganze  körperliche  Substanz  sind,  irgend  ein 
')  Syntagma  philosoph.  pars  IL 


» 


lodUft  der  Substanz  sein.  Es  kann  daher  jeder  Körper  auf  sswei  Artfln 
itxaditet  werden,  einmal  alst  Körper  überhaupt,  und  dann  als  so  be- 
^hÄffener  Körper,  je  nachdem  er  betrachtet  wird,  insoferne  er  aus  Atomeu 
ttaht  d.  i,  ein  Theil  der  allgemeinen  materiellen  Substanz  ist,  oder  inso- 
lie  er  gerade  diese  oder  Jpne  Verbindung  der  materiellen  Elemente  ist, 
idert  gieh  die  Verbindung^  so  ändert  sich  auch  die  QuaHtät,  da  der 
England  der  mit  einander  verbundenen  materiellen  Principieu  sich  ändert. 
He  eine  solche  Zustandsanderang  zu  denken  sei,  worin  sie  bestehe,  Ist 
Ilerdings  bei  Ga^sepdi  nicht  zu  finden. 

Neben  den  Atomen  muss  der  leere  Raum  als  weiteres  Princip  aller 
age  angenommen  werden ;  aber  die  nothwendige  Existenz  desselben  wird 
icht  1118  dem  Begriffe  des  Atoms,  sondern  aus  der  verschiedenen  Dichtig- 
leit  der  Körper,  ihrer  CompressibilitHt  und  den  damit  zusammenhängenden 
Bcheinungen  deduciert.  Lässt  Epikur  die  Welt  aus  den  Atomen  durch 
Unfall  entstehen,  so  finden  wir  bei  Gassendi  dea  Einflnss  der  kirchlichen 
itik  stark  hervortreten,  Gassendi  recurriert  auf  Gott ;  ob  aber  damit 
le  höhere  Erkenntnis  der  Natur  gewonnen  werde  als  bei  Epikur,  ist 
xweifelhaft.  Der  Eingriff  Gottes,  des  absoluten  Geistes,  auf  die  Atomei 
^absolut  Materielle,  ist  und  bleibt  ein  schlechthin  undenkbares,  unbe< 
liehes  Wunden 

So  viel  auch  hier  wie  früher  von  Atomen  gesprochen   mrd,  von  un- 
cidltch  kleinen  und  daher  sinnlich  nicht  wahrnehmbaren  Theiien,  so  kann 
in  doch  nicht  ssugebeUi  dass  es  den  bisherigen    Atomikern   ernst   gewesen 
mit  dieser  unendlichen  Kleinheit.    Ihre  Atome  darf  und  kann  mau  nicht 
wirkliche  Atome   wie  geometrische  Punkte  auffassen,  was  sich  daraus 
5t,  dafis  sie  ihnen  verschiedene  Formen  und   Gestalten  zuschrieben, 
^  von  Grösse  der  Atome  sprachen  ete*   .Ta  selbst,  „wenn  diese  vier- 
hacken förmigen    Atome   nicht   eigentliche   Atome    sind,   sondern 
zusammengesetzte  Mol  ek  die,  bleibt  ihnen  das  letzte  nicht   mehr  Zu^ 
lengesetzte   dennoch  weiter  nichts,  als  ein  festes  Korn,  das   sich  von 
Ibarer  Materie  nur  dadurch  unterscheidet,  dass  es  kleiner  ist  und  kein 
&8  einschliesst."*)    Diese  Anschauung  bleibt  stets  auf  dem  Standpunkte 
naivsten  Materialismus,    ,^I)as  Extensive  ist  derselben   das  Ursprüng- 
Iche.  Wirkliche    und  Wesentliche;   von  intensiven  Anlagen  zu  räumlicher 
>ebnung  und  Bestimmtheit  wissen  sie  nichts," 

Eine   ganz  entgegengesetzte  Anschauung  wurde  durch  Leibnitz  und 
lerbart  eingeführt, ^)    Ihre  Ansichten  Über  die  Materie  lassen  sich  nur  voll- 
idig   auffassen    und  verstellen,    wenn  dieselben  im  Zusammenhange  mit 
*)  LftRgisiibeßk  H,  Atam  n^  Monntle*  p.  7. 

t)  Dfti»  zwischen  den  AD^chauuEigen  dieser  beiden  PUilosopbi^ii  eine  gewUae  tJeber- 
einstimmuug  bentebt,  ut  bei  einigem  Einblicke  m  ihre  Systeme  in  die  Augen 
i]f ringend.  Wie  weit  aber  diese  Uebereinitimmnng  gebt,  nnd  dabei  welcb^ 
weiifntHcbe  UnterBchiede  zwischen  den  Ajiachanungcn  dieätr  beiden  grossen 
H&nner  besteben,  ist  in  zwei  bticbst  geistreichen  Münogruphkn  Ton  Dr.  K*  ^im- 
mttnn:  Leibnitz  und  lEerbart,  eine  Vergleichung  ibr^r  MoQadologien,  Wieu  1849; 
Leibnitz'  Monadologie,  Deutscb  mit  einer  Abhandlung  Über  Leibniu^  und  Herbttrt^i 
Theorie  des  wirklichen  Qescbehens,  Wien  1847,  ansfühilieh  erQrterU 


80 

ihren  anderen  philosophischen  Ansichten  betrachtet,  wenn  dieselben  als 
Bestandtheil  oder  Anwendung  ihres  Systems  ins  Auge  gefasst  werden. 
Bei  beiden  handelte  es  sich  darum,  wie  wir  uns  die  gegebenen  Dinge  ihrem 
reinen  Wesen  nach  zu  denken  haben,  was  das  Reale  ist,  das  sich  uns 
unter  den  manigfaltigen  und  wechselnden  Formen  der  Erfahrung  darstellt ; 
und  wenn  auch  die  Bezeichnung  bei  beiden  nicht  dieselbe  ist,  wenn  auch 
in  dieser  mit  Bewusstsein^von  Herbart  verschieden  gewählten  Bezeichnung 
fUr  das  Seiende  auch  das  Bewusstsein  einer  Verschiedenheit  in  den  An- 
sichten selber  ausgesprochen  ist,  wenn  auch  der  eine  von  Monaden,  der 
andere  von  Realen  spricht:  so  suchen  doch  beide  gleichmässig  „ein  dem 
Geschehen  und  Verändern  an  und  zwischen  den  erseheinenden  Dingen 
entsprechendes  Verhältnis  zwischen  den  wahrhaft  seienden  Dingen,  Monaden 
oder  einfachen  Realen  nachzuweisen."*)  Wie  ihre  Begriflfe  von  dem  wahr- 
haft Seienden,  so  sind  auch  die  Arten,  wie  sie  jenes  Verhältnis  bestimmen, 
▼erschieden. 

Leibnitz,  der  zunächst  gegen  Cartesius  auftrat,  wandte  sich  auch 
gegen  dessen  Meinung,  dass  in  der  Ausdehnung  allein  das  Wesen  der 
Materie  bestehe.  „Wenn  die  Natur  des  Körpers,"  so  wendet  er  sich  gegen 
Cartesius,  „in  der  Ausdehnung  allein  bestünde,  so  müsste  diese  letztere 
hinreichen,  den  Grund  aller  Beschaffenheiten  des  Körpers  abzugeben.  So 
ist  es  aber  nicht.  Wir  bemerken  vielmehr  in  der  Materie  (dem  Ausge- 
dehnten) eine  Eigenschaft,  welche  einige  die  natürliche  Trägheit  genannt 
haben,  und  webhe  darin  besteht,  dass  der  Körper  auf  gewisse  Weise  dem 
Bewegtwerden  Widerstand  leistet,  so  dass  abgesehen  von  der  Schwere 
eine  Kraft  angewendet  werden  muss,  um  ihn  in  Bewegung  zu  setzen,  und 
dass  ein  grösserer  Körper  mit  mehr  Schwierigkeit  in  solche  gebracht  wird 
als  ein  kleinerer."*^;  Daraus  folgert  er,  dass  es  in  der  Materie  noch  etwas 
Anderes  gibt,  als  das  rein  Geometrische ;  dass  man  vielmehr  „einen  höheren 
metaphysischen  Begriff  hinzusetzen  muss,  den  der  Substanz,  Thätigkeit, 
Kraft/^  Als  ausgedehnte  Substanz  fasst  also  Leibnitz  die  Materie.  Eine 
Substanz  ist  eine  „ursprüngliche  Kraft'^  oder,  wie  Aristoteles  sie  nennt, 
eine  Entelechie,  die  ohne  Thätigkeit  nicht  gedacht  werden  kann.  Diese 
ist  das  Reale  in  jedem  Dinge,  und  was  wir  sonst  an  ihm  wahrnehmen, 
ist  nur  Erscheinung,  welche  aus  dieser  Kraft  hervorgeht.  Nun  nehmen 
wir  Ausgedehntes,  Zusammengesetztes  wahr;  aber  kein  Ausgedehntes, 
schliesst  er,  ohne  Ausdehnungsloses,  kein  Zusammengesetztes  ohne  Einfaches ; 
es  muss  also,  da  es  ersteres  gibt,  auch  letzteres  geben;  das  erstere  wäre 
nicht  möglich  ohne  das  letztere. 

Es  kommt   in  dieser  Schlussreihe  das  Problem,  welches   im  Begriffe 

der  Materie  liegt,  ganz  deutlich  zum  Ausdrucke.    Das  Dasein  der  Körper 

und  der  wirklichen  Dinge  wird  auf  das  Zeugnis  der  Erfahrung   hin  ohne 

weiteres  angenommen,  kann  nicht  abgewiesen  werden.    Leibnitz  war  aber 

überzeugt,  dass  dieselben,  so  wie  der  Augenschein  sie   zeigt,  nicht  existieren 

iyzimmermann  E.,  Leibnitz  mid  Herbart.  p.  11. 
')  Lettre  wax  la  qnöstiou  .  •  .  Srdmanii,  p.  112* 


31 


kSmu^n^  —  der  wahre  Begriff  des  Sein  muMte  ihm  also  bekannt  g^ewesen 
Min  —  »ond^ni  es  mti^Kten  einfache,  unausgedehnte  Wesen  als  Grundlage 
iier^lben  vorausgesetzt  werden,  suhstaurJelle  Einheiten,  Monaden.  Diese 
Xonadeti  sind  aber  grundversdiieden  von  den  Atomen  der  Alten.  Das  Atom 
ist  das  rntheilbare,  die  Monas  das  innerlich  Eine,  das  Atom  widersteht 
nur  ftctisch  dn«r  ZerKtückelung,  die  Monas  schliesst  sie  ihrem  Begriffe 
nach  au».  Während  daher  in  der  Atomistik  der  Ton  auf  der  räumlichen 
Attsdehnung  liegt,  von  der  nun  die  innere  Einheit  zu  retten  ist,  liegt  in  der 
Monadologie  der  Ton  auf  der  inneren  Einheit,  und  es  ist  die  räumliche 
Aiisdelinung  begreiflich  7.u  machen.') 

Da  nur  die  Monaden,  die  einfachen,  unansgedehnten,  untheilbaren  We- 
sen, das  wahrhaft  Heiende  sind,  die  Materie  aber  das  Zusammengesetzte, 
Aosgedehnte,  unendlich  Theilbare  ist,  so  kann  letztere  nicht  wahrhaft 
wtv^  sotidern  nur  erscheinen,  nicht  existieren  ohjekti?  als  seiendes  Ding, 
wtmAmvi  nur  als  Resultat  des  Zusammenwirkens  der  ausser  uns  befindli- 
chen wahrhaft  Seienden  auf  die  Sinnesorgane,  nur  als  Enscheinung  im 
Auge  de»  Beobachters.  Zwar  gebraucht  Leibnitz  dieses  Wort  Materie  in 
fer%chiedenem  Sinne,  ja,  wie  Hartenstein*)  nachzuweisen  sucht,  in  mit  sei- 
Systeme  widersprechenden  Sinne.  Doch  ist  dabei  seu  bedenken,  dass 
gegen  ßart^^sius  und  seine  Schule  polemisierte,  und,  um  gelesen  und 
rstandeu  lu  werden,  sich  oft  ihrer  Kunst  ausdrücke  bediente,^}  Mit  sei* 
Systeme  in  Einklang  stellend  ist  die  gewöhnlichste  l^nterscheidung 
ii^clien  erster  und  zweiter  Materie  Die  erste  Materie  ist  das  ursprling- 
h#\  passive  Vermögen,  das  Princip  des  Widerstandes;  sie  besteht  nicht 
der  Masse,  oder  Undurchilringlichkeit,  oder  Ausdehnung,  sondern  nur 
fter  Möglichkeit  derselben,  und  ist  jeder  Entelechie  als  Pfiucip  der 
«ivität  wesentlich,  kann  daher  auch  nie  von  derselben  getrennt  werden, 
ideru  ergänzt  Ariel  mehr  die  Kntelechie  oder  das  ursprunglich  active 
lOg^n^  so  dass  daraus  erst  eine  vollständige  Bubstanz,  eine  Monas 
orgeht  —  eine  nicht  leicht  zn  übersehende  Aehnlichkeit  mit  Aristoteles, 
it  salbst  kann  der  Substanz  nicht  diese  erste  Materie  nehmen.  Die 
Materie  Ist  das  Resultat  von  unzählig  vielen  vollständigen  Sub. 
n  oder  Monaden,  von  denen  jede  ihre  Entelechie  und  ihre  erste  Ma- 
hat,  also  an  und  für  sich  keine  Substanz,  sondern  ein  Phänomen, 
ahl  ein  reales  und  wohlbegTündetes  (bene  fundatnm)  wie  der  Regen* 
bofen  4>der  ein  Bild  im  Spiegel.^)  Indem  die  Monaden  nicht  unmittelbar 
fum^nhängeUf  ein  ftusaerliches  Aggregat  derselben  wegen  ihrer  Ideal i- 
%  nicht  denkbar  ist^  so  sind  unendlich  viele  Monaden  nur  verbunden  in 
Yorgtellung  jeder  einzelnen  Monade,  die  sich  ja  über  das  ganze  Uni- 
erstxeckt  und  darum  keine  deutliche  Ist*  In  der  verworrenen  Vor- 
^Uug  werden  also  unendlich  viele  Moaaden  zusammangefasst,  wird  aus 

*)  Lingetilieek  11,  Atom  nnd  lluuadt*  ]p.  S. 

*)  Htrtoiüiiii  O^  De  materiae  ai^tid   Leibnitinni  noHone  «t  ad  monadee  r«latioit« 

eömeataiid* 
')  Eimmerfauan  E.,  Liibniti  uud  Herbaru  p.  ii« 
^)  Se^alltr  Z.  GttdL  dir  Kaiurpli,  L  p,  48i. 


Hli  nie 

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das  EinfÄcbe  gegenüber  dem  ZusamuiengeseUtea  wie  die  Ätüme ;  die  Monaden 
iltd  das  üntlieilbäie  gegenüber  der  theilbaren  Materie  wie  die  Atome ;  die 
McMiadeu.  die  Kiiinlicli  iiicht,  wahrnehmbar  sind,  sind  allein  das  S*^ieude^ 
denen  alles  Andere,  sinnlich  WaUrnehmbare,  namenilieh  die  Materie, 
erkl&rt  uod  begründet  werden  soll,  wie  die  Att^me;  die  Mrinaden  werden, 
vmi  auch  nicht  wahrgenunimen,  erschlossen:  Wenn  es  Zusammfingpsetz- 
gibt,  .Hü  mnss  es  EinfaGlies  gehen,  wann  es  Ausgedehntes  gibt,  twuhb  es 
Uta  Tlieile  desselben,  Unausgedehntes,  geben,  wie  bei  den  Atomen.  Lag 
den  Atomen  die  äusgere  Anschauung  der  materiellen  Welt  äu 
raude,  »o  entspringen  die  Monaden  ans  der  inneren  Erfahrung  des  gei- 
igeo  Lebens;  stecken  daher  jene  noch  tief  im  Materialismus,  so  tritt 
er  ein  auf  die  Spitze  getriebener  Spiritualismus  hervor.  War  in  der  alten 
lomiütik  die  grol>e  Masse  und  das  l'ntheilbare  dasselbe,  nur  dass  Letss- 
ren  unendlieb  kleiner  und  ohne  das  Leere  war,  so  ist  bei  Leibnitz  die 
Seele  Eins  mit  dem  llntheilbaren,  nur  ist  sie  begabt  mit  einei*  perception 
\i\m  distincte  et  acconipagnöe  de  mmoire,  und  unterscheidet  sich  von  den 
gemeinen  Atomen,  den  beheirschten  Monaden,  durch  ihre  Stellung  und 
Bedeutung  fui'  den  Organismus,  Waren  die  AtDme  nur  durch  Grösse,  Ge- 
stalt und  S(:hwere  verschieden,  so  gilt  dies  nicht  t1ir  die  Monaden;  diese 
siEd  iiualitativ  verschieden, 

Ist  in  der  Monadenlehre  der  Grund  ftlr  die  Untheilbarkeit  derselben 
innerer,  ans  dem  Vergleiche  mit   dem  seelischen  Leben  sich  ergebend^ 
existiert  für  die  Atome  nur  ein  ganz  äusserliclier ;  mit  Noth wendigkeit 
ogite  tlaher  Leibnitz  seine  Monaden  von  den   Atomen   auch   in   der  Be- 
uung  untei'seheiden,  und  sie  als  metaphysiache   Punkte   bezeichnen  ge- 
über  jenen,  die  immer  nur  physische  d.  i.  materielle    Punkte   bleiben. 
daher  die  Monaden  nur   intensiver   Vorgänge    fähig,   so   dasi   fflr 
iboitz  die  Welt  niclita  wai*  als  ein  Saal  voller  Spiegeln,  in  dem  jeder 
spiegeln  soll,  so  konnten  die  Alten  die  Welt  nur  wie  ein  Mosaik  aus 
Grösse  und  Gestalt  nach  verschiedeaen  harten  Steinchen    auffassen.') 
sollten  auch  die  Monaden,  wie  die  Atome,  nachdem  sie  vom  Scbflpfer 
die  Welt   gestellt   waren,   nachdem  derselbe   die    Welt  als   ein  Auto- 
theater geschaffen  und  eingerichtet  hatte,   nachdem  also   in  jeder 
ihre  ganxe  Zukunft  vorgeschrieben  and  vorbestimmt  war,  so   sich 
halten^  als  ob  sie  eben  nur  nach  mechanischen    Gesetzen  aufeinander 
irkten,  als  ob  das  Ganze,  wie  eine  V\u\  die    aufgezogen  und  dann  sich 
ilber  überlassen  wmdej  eine  wunderbar  eingerichtete  Maschine  wäre^  wäh- 
ind  sie  in  Wirklichkeit  nicht  auf  einander  wirken,  ja  nicht  wirken  können. 
Je  Catmalität,  von  der  bei  Leibnitz  gesprochen  werden  kann^  ist  nur  ideell, 
ans  dieser  ideellen  Causali tat  Resultierende  Phänomen,  Vorstellung  und 
ar  verworrene  Vorstellung  in  der  einen  gewissen  Umkreis  beherrschenden 
leamonade.  Diese  ist  wie  ein  „Mann,  der  über  und   über   in  eine  spie- 
^ttnde  B&stung  gehüllt  ist,  und  mit  geschlossenen  Augen  dasteht.  Dieser 
Manu  hat  Vorstellungen,  von  denen  er  weiss;  aber  von  den  Büdere,  welche 
knterdes  die  umgebenden  Gegenstände  auf  seine  Rüstung  werfen«  weiss  er 

r        >)  i,«itfe&btck  H.  Atom  und  Monade,  p.  9,  $ 


raren 


Ules 


Il«sj 


34 

nichts.  Seine  Vorstellnngen  sind  von  diesen  äusseren  Bildern  ganz  unab- 
hängig, sie  sind  seine  perceptiones,  die  Bilder  seine  repraesentationes.  Jene 
sind  ein  Inneres,  diese  ein  Aeusseres  für  ihn,  und  beide  brauchen  so  wenig 
zu  harmonieren  wie  die  wirklich  vorhandene  Welt  mit  der  idealistischen 
isolierten  Weltanschauung,  die  sich  in  jeder  Monade  bildet,  zu  harmonieren 
braucht.  Der  Mann  mag  glauben,  sich  in  einem  Garten  zu  befinden,  wäh- 
rend in  seiner  Rüstung  sich  der  Saal  abspiegelt,  darin  er  sich  in  der  That 
aufhält."*)  Aber  weil  die  inneren  Vorstellungen  von  demselben  allweisen 
Schöpfer  herr&hren  wie  die  Aussendinge,  so  stimmen  sie  mit  der  wirklichen 
Welt  zusammen. 

Daraus  aber  geht  zur  Evidenz  hervor,  dass  alle  Körper,  alle  Materie, 
alle  Bewegungen,  aller  Mechanismus  mit  seinen  Gesetzen  nur  zu  Erschei- 
nungen herabgesetzt  sind;  sie  sind  nur  ideelle  Dinge.  ,,Der  Schein  dersel- 
ben entsteht  aber  bloss  durch  die  Unfähigkeit  unseres  Denkens,  in  der 
Unendlichkeit  von  einfachen  Wesen,  deren  Complex  die  Welt  ausser  uns 
ausmacht,  und  deren  Vorstellung  sich  aufdrängt,  jedes  vom  anderen  deut- 
lich zu  sondern  und  zu  unterscheiden."') 

Während  aber  die  ältere  Atomistik  ausser  den  Atomen  noch  den 
leeren  Raum  benöthigte,  um  die  Veränderungen  zu  erklären,  tritt  dieser 
in  der  Monadologie  zurück.  Der  Raum  ist  bei  Leibnitz  ein  formaler  Be- 
griff, die  Ordnung  der  cogxistierenden  Dinge  oder  Phänomene,  der  Inbe- 
griff aller  Orte.  Der  Ort  eines  (wirklichen)  Dinges  ist  diejenige  Bestim- 
mung an  ihm,  worin  der  Grund  liegt,  warum  es  bei  seinen  und  den  Kräf- 
ten der  dasselbe  umgebenden  wirklichen  Dinge  binnen  gewisser  Zeitdauer 
gerade  dies  und  kein  anderes  Mass  von  Veränderungen  in  den  letzteren 
theils  bewirke,  theils  von  ihnen  gegenseitig  erfahre.*)  Die  Materie  erfüllt 
also  den  Raum  nach  Leibnitz  continuirlich,  die  Möglichkeit  eines  leeren 
Raumes  ist  ausgeschlossen.  Freilich  glaubt  Harms*)  auch  bei  Leibnitz  Der- 
artiges zu  finden.  Geradezu  zwar,  meint  er,  findet  sich  in  der  Monadologie 
der  Begriff  und  die  Annahme  der  leeren  Zwischenräume  nicht.  Wenn  man 
aber  die  eigentliche  Bedeutung  dieses  Begriffes  in  Betracht  zieht,  so  fehlt 
er  auch  da  nicht.  Der  Begriff  der  leeren  Zwischenräume  drückt  nämlich 
nur  die  völlig  getrennte  und  zusammenhanglose  Existenz  der  Atome  oder 
der  einfachen  Wesen  aus.  An  sich  ist  dies  nur  ein  negativer  Begriff,  dem 
aber  doch  zugleich  Realität  und  eine  positive  Bedeutung  zugeschrieben  wird ; 
und  in  dieser  Weise  findet  er  sich  auch  bei  Leibnitz.  Doch  gesteht  er 
auch  an  einem  anderen  Orte^)  zu,  dass  Leibnitz  in  seiner  Monadologie  den 
leeren  Raum  als  Erklämngsprincip  in  einem  viel  beschränkteren  Umfange 
verwendet,  als  die  anderen  Atomisten. 

In  vielfachen  Richtungen  Aehnlichkeit  mit  der  Leibnitz'schen  hat  die 

Anschauung  Herbarts.  Auch  für  Herbart  ist  die  Materie  nicht  seiend,  d.  h. 

0  Zimmermann  B,  Leibnits'  Monadologie,  p.  54. 
^  Zimmennann  B.,  Leibnits  n.  Herbart.  p.  118. 
*)  Ibid.  p.  66. 

^)  Allgem.  Encydopaedie  d.  Physik  I.  p.  810 
B)  Ibid.  p.  896. 


8S 


niüht  der  absolut en  Setzung  fähig.  Die    Uatt^rie   ist  ja   suianimeiisaBetzt, 
raggtdebntf  unendlicti  tiieübar»  das  Reale  hingeben  äeinam    Begriffe  nach 
einJacli,  unausgeddmt,  uutheilban  Als  Zusammengeöetztes   muss   ©s   zwar 
aus  Einfachem,  Realem,  bestehen,  ist  aber  selbst  nicht   real^    ist   mir  ein 
I^dukt  mehrerer  Realen,  Resultat  des  Zusammenwirkens  mehrerer  Realan 
auf  unsere  SiuneBorgane.  Ebenso  sind   auch   die  sinnlich   wahrnehmbaren 
Eigen scliaften  der  Materie  nicht  objective  Qualitäten,  sondern  Resultat  der 
v<^i einten  Wirksamkeit  mehrerer  Realen^  somit  Schein  nicht  Sein;  pai^opt^a 
uieht  yot  |i**a.  Der  Schein   der   Materie   ist  aber  ein  objectiver  d.  h*  ein 
der  von  der  besonderen  Beschaffenheit  des   auÖassenden  Subjectes 
labhängig  ist,  welchen  unter  gleichen  Bedingungen  jede  auffassende 
IiiielligeniE  als  iolche  sich   gleichmässig   gefallen   lasgen   muss.   Während 
aber  Leibnitz  zwischen   den  Monaden   gar   keinen   causaleu   Einfluss   an- 
uiniiai,  sondern  nur  Parallelismus  der  innerlichen   Veränderungen   voraus^ 
isetatt,  ferdert  Herbart  einen  causulen  Zusammenhang  zwischen  den  Realen, 
und  dessen  Erzeugnis  ist  die  Materie«  Die  erste  Forderung,  um  den  Begriff 
di^i  Materie  oder  richtiger \)  die  Materie  selbst   zu   construieren,    ist   die 
Aünahme  einer  ursprünglichen  Viellieit  von   Realen,   von   qualitativ   ver- 
schiedenen Realen,  die  auch  als  Atome  bes&eichaet  werden  konnten,   aber 
nicht  in  dem  Sinne  der  Alten,  die  eigen tlicli  Molecüle  verstanden,  sondern 
wirkliche  Atome,  dem  Begriffe  nach  untheitbare  Wesen,  wie  die  Monaden 
Lejbüitx\  aber  ohne  ursprlmgliclie  geistige  Kräfte.  Diese  quantitativ  und 
«lüalltativ  einfachen,  unverän<lerlichen  Realen  müssen,  da  sie  jedes  für  sich 
keinen  Schein  hervorzubringen   veiniügen,   in  einem   solchen   Verhältnisse 
ilfedacht  werden,  dass  sie  dienen  Schein  zu  erzeugen  vermögen;  als  dieses 
Vtsrliältnis  ist  uitch  Herbart  das  Zusammen  xu  denken.   Aber   wenn   auch 
Inoch  so  viele  einfache^  uuvaiänderliche  d*  i.  unausgedehnte  Wesen  zusam- 
I  Wien  öind^  so  machen  sie  doch  noch  immer  keinAusgedelintes :  0+0 -hO+  .    .    . 
[gibt  nie  und  nimmer  ein  Etwas.  Das  metaphysische  Problem   ist   also  iu 
'votier  Klarheit  da,  uud  es  handelt  sich  darum,  dasselbe  zu  lösen.  Herbart 
k  fuhrt  3cur  Losung  desselben  den  intelliglblen  Raum  und  die  Causatität  ein. 
Wie  Leihnitz  sagte,  ,,eine  Moditication  des  Nichtausgedehnten  mache 
[diis  Ausgedehnte  aus/'   welche    Modification    nichts   anderes   als    die  Ver- 
IwudlQiif  des  Au^^gedehnten  in  einen  blossen  Schein  in  der   Monade   war, 
180  muss  auch  nach  Üerbart  am  Unausgedehnten^  am  einfachen  Realen,  eine 
ModiticMion  vorgehen.  Diese  Modiäeation  kann  aber  nicht  die  Realen  selbst 
^ffißtt  —  diese  sind  unantastbar  --  sondern    nur  „das   Zusammen*'    der-* 
nur  die  Foim   des   zusammenfaSBcnden    Denkens.   Galt   dieses  Zu- 
^sanunen  bisher  nui*  als  reines  und  vollkommenes  Zusammen^  als  gänzliches 
I Ineinander,  wodurch  aber  keine  ausgedehnte  Materie  zustande  kommt,  so 
liuuss  dasselbe  jetzt  übergehen  in  ein  unvollkommenes  Zusammen,  in  theil* 
|wdBe6  AuBsereinander.  Die»  sieht  zwar,  wie  Herbart  selbst  sagt'},  unge- 
it  aus;  allein  diese  Fictiou  im  Begriffe  trifft  lediglich  den  Raum,  sie 

*)  Zmnu^rmaiin  E.,  Leibuitis  a.  Herbnn.  p.  ^2. 

*/  Herban  J.  F.  Allgeioeiue  Meupbjrsik  U.  W.  IT«  p.  211. 


'36 

bertthrt  nicht  im  ICindesten  die  Qualität  der  Wesen,  nicht  die  Realen;  denn 
die  räumliche  Lage  ist  ttberrall  nichts  für  die  Wesen  selbst.  Der  Raum 
also  muss  sich  Ungereimtheiten  und  Widersprüche  gefallen  lassen!  Wie 
aber  soll  es  denkbar  sein,  dass  einfache  Wesen,  die  keine  Theile  haben, 
mehrere  Theile  mit  einander  gemein  haben?  um  dies  denkbar  zu  machen, 
wird  eine  neue  Fiction  eingeführt,  nämlich  die  Fiction,  dass  die  Realen 
auch  Gestalt  und  folglich  Theile  haben,  die  Kugelgestalt,  und  zwar  seien 
alle  von  gleicher  Grösse;  „denn  es  ist  kein  Grund  der  Ungleichheit  vor- 
handen, und  ohne  solchen  darf  die  Fiction  nichts  Ungleiches  zulassen.***) 
Diese  Kugeln,  eigentlich  Molecüle  und  nicht  wahre  Atome,  durchdringen 
sich  theil weise,  nehmen  also  gleichzeitig  zum  Theil  einen  und  denselben 
Ort  ein.  Allerdings  erinnert  sich  Herbart  sofort,  dass  die  Annahme  der 
Kugelgestalt  nur  eine  Fiction  war,  nimmt  sie  auch  zurück,  schliesst  aber 
doch  so  welter,  als  ob  die  Fiction  Wirklichkeit  wäre.  Obwohl  die  Realen 
durch  eine  Fiction  nur  theilweise,  in  Wirklichkeit  ganz  zusammen  sind 
d.  h.  in  allen  Theilen  sich  selbst  erhalten  (da  sie  eben  unveräuderlich  sind), 
so  ist  doch  der  Grad  der  Selbsterhaltung  jener  Fiction  entsprechend  ge- 
ringer. Selbsterhaltung  ist  also  auch  in  jenen  (fingierten)  Theilen,  die  nicht 
zusammen  sind,  ein  Widerspruch,  der  nur  durch  das  vollkommene  Zusam- 
men gelöst  wird,  d.  h.  es  entsteht  ein  Eindringen  der  Realen  in  einander, 
es  findet  Attraction  statt.*)  Herbart  gesteht  selbst  zu,  die  Attractionskraft 
in  seinem  Sinne  ist  eine  blosse  Fiction;  die  dem  inneren  Zustande  der 
Selbsterhaltung  im  (fingierten)  Ganzen  nicht  entsprechende  äussere  Lage 
muss  in  eine  demselben  entsprechende  übergehen,  so  dass  es  den  Anschein 
hat,  als  ob  die  Realen  sich  gegenseitig  anziehen  würden.  Fände  aber  nur 
Anziehung  statt,  so  würden  alle  Realen  in  einem  einzigen  mathematischen 
Punkte  zusammenlaufen,  und  es  käme  nicht  Materie  zu  Stande.  Dazu  ist 
auch  Abstossung  (Repulsion)  nothweudig.  Um  diese  zu  deducieren,  müssen 
mindestens  drei  Reale  betrachtet  werden.  Es  seien  z.  B.  A  und  A^  zwei 
qualitativ  gleiche  Reale  mit  dem  entgegengesetzten  Realen  B  zusammen; 
der  Gegensatz  möge  gleich  sein  d.  h.  so,  dass  schon  ein  A  genüge,  das 
B  zum  Maximum  der  Selbsterhaltung  zu  bringen.  Wären  beide  A  in  voll- 
ständiger Durchdringung  mit  B,  so  hätte  B  eine  doppelte  grösstmögliche 
Selbsterhaltung  zu  leisten ;  das  ist  unmöglich.  Es  können  daher  die  beiden 
A  in  B  nur  so  weit  eindringen,  dass  die  graduell  geringere  Selbsterhaltung 
des  B,  herrührend  von  jedem  der  beiden  A,  als  Summe  die  grösstmögliche 
gebe.  Das  ist  aber  nur  bei  partieller  Durchdringung  des  B  von  den  beiden 
A  möglich,  B  widerstrebt  also  im  Falle  einer  zugemutheten  Steigerung 
einer  Selbsterhaltung  über  den  Maximalwerth  hinaus  einer  vollständigen 
Durchdringung  mit  A  und  Aj,  gerade  so,  als  ob  es  dieselben  zurückstösse, 
als  ob  es  eine  Kraft  der  Repulsion  gegen  dieselben  ausübte.  Diese  Kraft 
soll  um  so  stärker  sein,  je  mehr  die  durch   das  Mass    der  Durchdringung 

0  Ibid.  p.  218. 

')  Ibidem  p.  214;  Ferner:  Herbart  J.   F.   Theoriae  de   attractione   elementoram 
principia  metaph.  1812:  Wr  IV:  p:  564,  tSBÖ   -       ~ 


w 


jrdert«  Selbstßrhaltung  das  inBgHclie  Maiimiini  flerselben  überitlagfly 
ad  die  m»ibematiBche  Bestimmuüg  ihrer  Stärke  wUrrie  si€h  auch  noch 
ichteti  nach  der  Menge  der  eindringenden  Realen  nnd  dem  Verhältnisse 
ler  ÜDgleichheit  ihres  Gegensatzes,  Diese  Ättraction  und  RepuLs?ion,  nichts 
inderes  als  Bewegungen,  bestimmt  durch  die  inneren  Zustände  der  Realen, 
lie  dem  Zuschauer  als  Kräfte  erscheinen^  werden  die  einzelnen  Realen  in 
Ittie  gewisse  gegenseitige  Lag^e  und  Stellung  kommen  lassen ;  diese  bilden 
tnn,  da  sie  wie  matliema tische  Punkte  nicht  ganz  in  einander  und  auch 
idit  ganx  ausser  einander  gelegen  sind,  ein  Klftm|ichen,^)  welches  einen 
einnimmt^  ein  Molecül,  welches  je  nach  der  Zahl  und  dem  Gegen- 
der in  Iheil weiser  Durchdringung  befindlichen  (einfachen)  Realen 
ichieden  gross,  verschieden  dicht,  verschieden  geformt  sein  wird.  Diese 
Kltlmpchen  oder  Molecüle  können  durch  dieselben  Umstände  au  grösseren 
^Quantitäten  sieh  vereinigen  und  bilden  so  die  starre  Materie  Alle  me- 
Phänischen,  chemischen  und  vitalen  Erscheinungen,  alle  Cohäsion  und  Ela- 
Itizitftt  etc,  werden  auf  die  durch  ilrren  Gegensatz  gegen  einander  he- 
fttimmten  Selbsterhaltungeu  der  realen  Wesen  als  ihren  Ursachen  zurfick- 
feffthrt.  Die  starre  Materie  ist  nach  Herbart  nicht  schlechthin,  sondern 
Jliur  relativ  undurchdringlich  d.  h.  nur  in  so  ferne,  als  Reale  (A,  B)  die 
innereu  Zustände,  in  denen  andere  (C,  D_  .  )  sich  befinden,  nicht  so  ab- 
EUändern  vermugen,  dass  darin  der  Grund  der  Attraction  oder  Repulsion 
enthalten  wäre,  Aendern  sie  aber  den  inneren  Zustand  derselben  gar  nicht, 
lind  Hie  dfjsparat,  oder  vermögen  sie  die  inneren  Zustände  derselben  zu 
iberwinden,  so  sind  sie  für  sie  durch  dringlich;  im  zweiten  Falle  entsteht 
tine  neue  Matene,  findet  also  ein  chemischer  Prozess  statt  *) 

Auch  die  Imponderabilien  sucht  Herbart  durch  seine  Theorie  zu  er- 
en,  indem  er  die  Gegensätze  der  Realen  in  vier  Classen  theilt :  a)  starker 
nahezu  gleicher,  b)  starker  und  sehr  ungleicher,  c)  schwacher  nahezu 
flficher,  d)  schwacher  ungleicher  Gegensatz*  Auf  der  ersten  Classe  der 
i^misäize  beruht  die  starre  Materie,  auf  den  andern  die  Imponderabilien: 
?alr»rienm  (Wärmestoft\>,  Eleciricum  (Electricität)  und  Aether  (Träger  der 
Acht'  und  Gravitationserscheinungen)* 

^Das  Werden  der  Materie  ist  hier  auf  so  handgreifliche  Weise  darge- 
tellt,  dass  wir  es  fast  bedauern,  weuB  dieselbe  blosse  Fiction  sein  solK"^) 
ie  Piction  des  unvollkommenen  Zusammen  ist  es,  welche  bewirkt,  dass 
lie  Realen  nicht  völlig  theilnahmslos  neben  einander  oder  vollkommen  in 
ÄÄnder  sind.  Ist  aber  das,  was  durch  blosse  Fiction  entsteht,  mehr 
m  blosse  Fiction?  —  Es  kann  daher  aoch  die  Construction  der  Materie, 
rie  sie  von  Herbart  gegeben  wird,  nicht  befriedigen,  könnte  auch  dann  nicht 
ledigen,  wenn  selbst  die  neuere  Physik  nicht  so  deutlich  gegen  die  Stoff* 
beorie,  wie  sie  von  Herbart  noch  gelelut  wird,  entschieden  hätte.  Dazu 
tommt,  dass  nach  der  Herbar  tischen  Theoria   nur  qualitativ  entgegenge* 

*)  HerWt  J.  F.  Allgem    M^tapli*  11.  W*  17*  p.  filü« 

*)  Ziiu  .  ermauu  E.  LeibuiU  ojid  Uerbirc.   p.  lOl* 


'm 


88 

setzte  Beale  auf  einander  wirken  —  gegen  welchen  Begriff  des  Wirkens 
selbst  gar  wichtige  Bedenken  erhoben  worden^)  —  während  die  Empirie 
das  Gegentheil  zeigt,  nämlich,  dass  auch  qualitativ  gleiche  Beale  auf 
einander  zu  wirken  vermögen.  Die  Schwierigkeiten  oder  eigentlich  Wider- 
sprüche, welche  in  dieser  Herbart'schen  Gonstruction  der  Materie  liegen, 
fahlten  auch  die  ausgezeichnetsten  Anbänger  und  Verehrer  Herbarts*)  nicht 
weniger  als  die  Qegner  seines  Systems.  Darum  verlässt  Drobisch^)  die 
fingierte  Ausdehnung  der  Elemente  und  lässt  sie  als  wirkliche  Ausdeh- 
nung gelten.  —  Kann  aber  das  Beale  als  solches  ausgedehnt  sein?  fragt 
man  unwillktthrlich.  Drobisch  bejaht  dies  im  Gegensatze  zu  flerbart.  Cor- 
nelius^) hat  die  Ausdehnung  aus  Schwingungen  der  einfachen  Wesen  ab- 
zuleiten und  sich  damit  der  unter  den  Empirikern  vorhandenen  Meinung 
philosophischerseits  zu  nähern  versucht.  Auch  er  nimmt  Durchdringung  der 
Elemente  an  und  nähert  sich  dadurch  einer  Auffassung,  die  der  dynami- 
schen sehr  verwandt  ist.  Ja  Thilo ^)  behauptet  schon  von  Herbart,  seine 
Ansicht  sei  dynamisch,  obwohl  Herbart  sich  entschieden  gegen  alle  ur- 
sprünglichen Kräfte  verwahrt.  Herbart  setzt  vielmehr  äussere,  räumliche 
Verhältnisse  zwischen  den  qualitativ  verschiedenen  Bealen  —  ein  mehr  oder 
weniger  vollkommenes  Zusammen  —  und  diese  sind  die  formale  Ursache, 
dass   die  Bealen  zu  Kräften  werden  für  den  Zuschauer. 

Neben  dieser,  von  Herbart  selbst  so  bezeichneten,  qualitativen  Ato- 
mistik ringt  sich  die  sogenannnte  quantitative  Atomistik  mehr  und  mehr 
empor.  Auch  diese  ford(;rt  als  letzte  Elemente  der  Materie  (qualitativ  und 
quantitativ)  einfache,  theillose  Wesen,  —  denn  nur  diese  vertragen  die 
absolute  Position  —  aber  nicht  wie  bei  Herbart  von  verschiedener,  sondern 
von  derselben  Qualität.  Diese  durchaus  homogenen  Elemente  bewirken 
je  nach  der  Verschiedenheit  der  Verbindung  rücksichtlich  der  Zahl  und 
Stellung  den  Schein  verschiedener  Qualitäten,  constitüieren  also  die  ein- 
fachen, qualitativ  verschiedenen  Bealen  Herbarts;  daher  seien  diese  nicht 
die  letzten  Elemente,  nicht  Beale  im  eigentlichen  Sinne,  nicht  Atome  in 
wörtlicher  Bedeutung,  sondern  Atome  zweiter  oder  höherer  Ordnung,  oder 
Molecüle.  Atome  im  eigentlichen  Sinne,  Beale  dem  Begriffe  entsprechend, 
seien  qualitativ  gleiche,  punktuelle  Existenzen,  „die  unterste  Stufe  einer 
aufsteigenden  Beihe,  als  deren  einzelne  Glieder  nach  einander  die  Atome 
der  bisher  sogenannten  einfachen  Stoffe  auftreten  würden,  deren  jedes  für 
sich  durch  eine  eigenthümliche  Combination,  sei  es  von  Atomen  des  Ur- 
stoffes,  sei  es  von  solchen,  die  selbst  schon  dui*ch  dergleichen  gewonnen 
wären,   repräsentiert  wurde."  ^)    Die  Annahme   verschiedener   Zahl,  Lage, 


0  Zimmermann  B.  Leibnitz  Monadologie ;  Drobisch  M.  W.  lieber  die  Wandlungen 
der  Begriffe  des  Idealismus  und  Realismus.  .    .  Z.  f.  e.  Ph.  V.  p.  121. 

*)  Flügel  0.  Probleme  d.  Philosophie  und  ihre  Lösungen,  1876.  p.  81. 

«)  Z.  f.  e.  Ph.  V.  156.  sqq. 

*)  Cornelius  C.  S.  Ueber  die  Bildung  der  Materie  aus  ihren  einfachen  Elementen. 
1856.  Femer  Z.  f.  e.  Ph.  IL  113;  VL  11;  XII.  1,  sqq;  XIIL  186. 

>)  Thilo  Chr.  A.  Geschichte  der  Philosophie.  188  ,  81;  IL  p.  407. 

')  Zimmermann  B.  Anthroposophie,  p.  188. 


(»Itiin^,  welehf*  die  qualitative  Atomistik  nur  als  Ausnahmsfall  zuliess, 
ilia  Allotropie,  Isonierie  etc.  zu  f^rklär^n,  ist  nach  der  quantitativen 
Ltoniistik  die  Grund-  und  alleinige  Annahrae,  um  säinintliclie  Verschieden- 
Bfi  der  Korp^'r  ahznieiten;  sif*  v<=^nve.ndei  audi  nur  eiti  ein^ig^^s  fTesetz 
Mie  Art  und  Weisn  des  V/irketiR  derselbsii.  Hat  diese  Hyiiothe^ie  daher 
[>r  der  qualitativeii  Atonjistik  die  Einfachheit  voraus,  so  kommt  ilir  auch 
ll€  1<ig^gche  Konsequenz  in  höherem  Masse  zu*)  als  derselben.  Denn  dief?e 
lioalitmtive  Atomistik),  „welche  dahin  gelangt,  die  Vielen  (quantiUtiv)  als 
und  (qualitativ)  als  viele  zu  setzen,  hat  den  Widerspruch,  dass  ein« 
Tielftg  und  vieles  ^=^  eins  sein  soll,  gegen  sich."*) 
DasH  dabei  an  Materialismus  durchaus  nicht  zu  denken  ist,  dass  der 
laterialismus  mit  dieser  atomistischen  Anschauung  absolut  unverträglich 
folgt  aus  dem  contradictorischen  Gegensatzp  zwischen  Materie^  dem 
chlerlitlnn  Ausgedehnten,  und  Atom,  dem  »chlflchthin  Nichtausg'edehnten, 
knsdehrningslosen.  Lif*gt  »lie  Materialitiit  in  dem  Kcldechthinnigen  Ausge- 
plintseitif  so  kommt  den  Atomen  im  waliren  Sinne  des  Worteg  degsen  Qe- 
ilhejly  Unausgpdf*lintheit,  zu,  und  in  diesem  Sinne  ist  jMes  Atom  ira- 
lateriell;  nur  wiid  tlieser  Ausdruck  gern  gemieden,  weil  er  positiv  klingt, 
fahrend  die  Bedeutung  desselben  rein  negativ  ist.  Daraus  ergibt  sieh,  daas 
der  at^mistischen  Anschauung  (im  strengen  8inue)  das  Immaterielle 
Ite  conditio  sine  qua  non  der  Materie  bildet 


An  diese  in  ihren  Hauptumrissen  dargestellten  Anschauungen  über 
tie  MAterie  schliessen  sich  die  Philosophen  und  Naturforsclier  der  Gegen- 
irt  mehr  oder  weniger  enge  an,  sich  bald  mehr  der  einen  bald  mehr  der 
tideren  zuneigend  je  nacli  dem  Standpunkte  ihres  Systems,  und  vertreten 
Anschauungen  aus  metaphysischen  oder  empirischen  Gründen»  Daraus 
It  hervor,  dass  bis  jetzt  eine  zweifeltose,  eine  das  Gegeutheil  ausschlie- 
jde  Lösung  dieses  Problems  nicht  möglich  war;  häufig  findet  man  auch 
m  Gelehrten  und  Forscheru  ersteu  Ranges  ein  offenes  ignoramus  ausge* 
prochen,  einer  der  ausgezei chns taten  ^)  fügte  sogar  ein  ignorabimus  hinzu, 
in  Ausspruch,  den  ich  im  Interesse  der  Forschung  für  gar  zu  pessimistisch 
iHen  mochte.  Es  bleibt  daher  noch  immer,  wie  Zimmermann*)  in  einem 
treffenden  Vergleiche  sagt.  Aufgabe  der  philosophischen  und  em^ 
Wissenschaft  vom  Wirklichen,  zu  arbeiten  „Arbeitern  gleich, 
Idte  von  den  entgegengesetzten  Seiten  eines  Berges  her,  unsichtbar  fllr 
iüAiiden  aber  auf  geraeinsamen  Voraussetzungen  fussend  und  einer  ge- 
meinsamen Methode  sich  bedienend,  einen  Tunnel  durch  das  Innere  dessel- 
b«!n  tu  bohren  untemehmen,  in  der  Hoffnung,  wenn  ihre  Voraussetzungen 
gilüg  und  ilire  Berechnungen  richtig  sind,  irgend  wo  in  der  Höhlung  des- 
jidbül  susammen^u treffen/*  Gewiss  wird  eine  solche  Arbeit  nur  vom  besten 
folge  für  beide  Wissenschaften  begleitet  sein. 


')  Ibid.  p.  188. 

')  tblil.  p.  ISO. 

*)  Du  Boifl'Eajmatid. 

*)  Zimmirmmti  B    Aothropoflophief  p. 


IS?. 


40 

Dass  dabei  die  Kenntnis  der  Anschauungen  und  Errungenschaften 
früherer  Zeiten,  wenn  sie  auch  nicht  immer  nur  Gutes  zu  Tage  gefördert 
haben,  von  manchen  unnöthigen  Schritten  abhält  und  dadurch  vor  Ver- 
iri'ungen  schützt,  andererseits  zu  fruchtbaren  Gedanken  anregt  und  zum 
Weiterarbeiten  anspornt,  wird  wohl  niemand  bezweifeln  können.  Durch 
diese  Zeilen  etwas  in  der  Richtung  beigetragen  zu  haben,  (das  Urtheil 
dai'über  überlasse  ich  den  Fachgenossen)  würde  ich  als  den  schönsten  Lohn 
für  diese  Arbeit  ansehen. 


KREMS  im  Juni  1885. 


41 


SchalnaohrichteD, 

erstattet  vom 

Directar  Fe  lix  A.  Ebe  rle. 


Laiidesoberrealschule, 


I.  Lehrplan* 

Der  tkrdi  tlie  Verordtmng  des  holien  k.  k.  Uaterriclitsministenums 
rom  15.  April  1879,  Z.  5607  aufgestellte  Normallelir  iHau  wurde  mit 
leii  durch  die  1k  Ministerial -Erlässe  vom  23  April  1880,  Z,  62B3  bezüglich 
M  Unterrichtes  in  der  Geometrie  and  im  geometrischen  Zefchiieii  und 
27.  April  1880,  Z*  38 U  bezüglich  des  Unterriclites  in  der  deutseben 
französischen  Sprache,  in  der  Geographie^  Mathematik,  Physik  und 
Kalligraphie  angeordneten  Uodiöcationen  eingehalten. 

Lehrgegenständd  und  Zahl  der  wfichent liehen  Lehratundan. 


L^lirgi'genil&ndi» 


[ 


i 


'  ^jiriki'he -    «    . 

I  i-ilie  Sprache  ..**-.*. 

Eo^liicbe  Spraeh«  ... 

OeoarttFble  ... 

IsfeJiiehte 

laUiein&tik  .        ,«.,,...... 

NÄtnfjBreschicht«   .    ♦    * ^    * 

Phyuik  .............. 

Cliemie 

Gfioniftrie   und  geoinetr*    y?eirhßen,   daritel- 

Itiidt«  Getimetrie  ,.«»....  * 
FreihandKeicbneu  .  *  ,...*.. 
Tnineii         *       *    .  


Sn*i!nie 


Hrhmiifhrf^ilitm  tbediiiir'.  obligat) 


C  l  a  §  s  e 


U. 


m. 


IV.  f. 


TL; 


VII 


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In  allen 
7  OlasMn 


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in 


FrtI«  Lehroegaattände  ^ 
ftiSt^nof^raphit«    iaS  Abrbeilungen    und    wilchentlicJi    a    llDtÄrricbtustiiiiifeü, 
\il.  Abtb.  St  Sl,  IL  Abth.  1   St.) 

b)  aaiaog  in  12  AbtbeÜiiogeii  mit  je  2  ünternrUtBAtiiaden  wöcbentlicb»         b 


^^ 


n.  Themen  der  deutschen  AufsStze. 

(*  Schalarbeiten.) 

V.  «Iaf9e. 

1.  Die  wichtigsten  deutschen  Nationalsagen  und  ihre  Beziehungen  zu 
den  historischen. Thatsachen.  —  *2.  Die  religiösen  Anschauungen  der  alten 
orientalischen  CulturvUker.  —  3.  Wie  Hfton  sich  Karls  des  Grossen  Un- 
gnade zugezogen.  (Nach  Wielands  Oberon,  1.  Gesang  —  4.  Der  Wirt  zum 
goldenen  Löwen.  (Charakteristik.)  —  *5.  Die  Künstler  im  Mediceerhaine. 
(Gedankengang  und  Grundidee.)  —  (k  Die  griechischen  Hegemonien  und 
woran  sie  scheiterten.  —  *7.  Gedankengang  in  Horazens  „Ode  an  Caesar 
Angustus.^  —  7.  Das  Yeriiältnis  des  epischen  Dichters  .zum  Volke,  im 
Alterthume  und  in  der  Neuzeit.  (Im  Anschlüsse  an  die  Lectüre  von  Schil- 
lers „Die  Sänger  der  Vorwelt,")  ^  *9.  Die  Macht  des  Gesanges.  (Nach 
ScAilleya  Ballade  „Die  Kiraniphe  des  Ibykus.")  —  10.  Wodurch  wurde  den 
Bömei;n  nach  der  Schlacht  bei  Canna^  die  Fortsetzui^  des  Krieges  er- 
möf^ljioht?  —  *1L  Erläuterung  eines  Bruchstückes  au^  Horazens  „Brief  an 
die  KsonjBn."  —  12.  Welchen  Gang  nahm  die  Cultur  ia  den  Mittelmeer- 
län4ern?  —  13.  Wodurch  stieg  —  wodurch  fiel  der  römische  Freistaat? 
*14.  Die  ?auptarten  der  lyrischen  Poäsie. 

VI.  C lasse. 

*1.  Welehe  Erwägungen  bestimmten  Sokrates  aus  dem  Gefängnisse 
nicht  zu  entfliehen  ?  (Nach  Piatons  „Kriton".  —  2.  Ueber  Vergnügungs- 
reisen zu  Fuß  und  zu  Wagen.  —  3.  In  welcher  Weise  zieht  der  Mensch 
die  Naturkräfte  für  seine  Arbeiten  herbei  ?  —  4.  Der  Mensch  ist  mehr  oder 
weniger  überall  das  Kind  des  Bodens,  in  welchem  er  wurzelt  und  sich 
entwickelt.  —  *5.  Schilderung  von  Hagens  Charakter.  (Nach  dem  Nibelun- 
genliede.) —  6.  Ueber  den  wohlthätigen  Einfluss  des  Umganges  der  Men- 
schen mit  der  Natur.  —  "'7.  Die  Wandlungen  des  Charakters  der  deutschen 
Dichtkunst  im  Mittelalter.  —  8.  Der  Meistersang  die  Blütezeit  deis  deut- 
schen Bürgerthums,  ~  '*'9.  Gedankengang  in  Klopstocks  Abschiedsrede. 
—  10.  Ueber  die  Bauten  des  Mittelalters.  —  *11.  Die  Disposition  in  Schil- 
lers „Wilhelm  Teil."  —  12.  Rudenz  der  Vertreter  des  jungen  Scbweizer- 
adels.  —  13.  Major  von  Tellheim  und  Riccaut  de  la  Marliniftre).  Ver- 
gleichende Charakteristik.)  —  "^14  Charakteristik  Paul  Werners  und  Justs 
(in  „Minna  von  Bamhelm"). 

VII.  C las 8  6. 

1.  Welche  Erfindungen  haben  am  Ende  des  Mittelalters  die  gewaltige 
Aenderung  im  Denken  der  Menschen  gefördert? 

2.  „Nicht  gebieten  werd'  ich  dem  Sänger  spricht 
Der  Herrscher  mit  lächelndem  Munde, 
Er  steht  in  des  größeren  Herren  Pflicht, 
Er  gehorcht  der  gfebieleiiden  Stunde." 

SobUler:  „D«r  Gra^  Tim  Hsbsburg!«' 


•3.  Gedanken  gtug:  ftt  Gaetl!??^BirtItf^  zit  S<!TiflTWi&  OlocRi";  mit  Be- 
wgnaliDie  auf  Schillers  Lebensgang,  —  i.  Die  Haltung  Wallefiöteitis  im 
*?r^leü  Acte  von  „Wallensteins  Tod  ^  —  6,  Die  Production  Amerikas  and 
ihre  Ruckwiikung  auf  die    Wirtschaft  lieben    Verhältnisse   Europas.  —  *6. 

IliQgt  und  Liebe  sind  die  Fittige   zu   grossen  Thaten,  —  7.  Welchen  Sinn 
nl  der  8prnch  toii  Rfkkert : 
Vor  Jedem  steht  ein  Bild  de^,  was  er  werden  sdll, 
I  So  lang  er  das  nicht  ist,  ist  nicht  sein  Friede  roll* 

*8    Der  Deutsche  ist  gelehrt, 
I  Wenn  er  sein  Deutsch  versteht; 

Doch  bleib'  ihm  unverwehrtj 
Wenn  er  nach  auBen  geht.  (Goethe,) 

[  9.  Die  Absicht  Lessiiigs  in  der  „Hambnrgischen  Dramaturgie/'  — 
■10.  Wer  am  Wege  baut,  hat  viele  Meister.  —  IL  Welche  geographischen 
VerhJlItnisse  begünstigen  die  Industrie  in  England.  —  12*  Welchen  Be- 
strebungen der  Menschen  verdanken  wir  unsere  geograpliischen  und  elhno- 
raphjscheii  Kenntnisse.  —  1'4,  Der  Ehrgeiz  —  eine  Quelle  des  Rnhmes 
id  Unglftckfi  für  die  Völker.  (MataritätsprüfnngsarbefL) 

III   LehrmltteL 

h  Bibllotliek  der  Oberrealichtit«. 

Custos;  Pj'of.  Dn  Johann  StJobU 
Stand  der  Bibliothek  m\  Ende  des  Sehuljahi'es  1884/5. 
Spraciiwissenschaftliche  Werke  1213  Bd.     112  Hf. 


Qescbichtliche 

fi 

624 

w 

378 

»7 

Öeographisehe 

11 

287 

tt 

76 

11 

n  Stücke 

Hathem.  und  Phyis^i 

k. 

647 

11 

59 

n 

Natargeschichtliche 

n 

ns 

tf 

1B2 

n 

Chemische 

« 

10? 

rt 

6 

n 

Pädagogische 

rt 

tu 

11 

44 

n 

Technische 

« 

170 

n 

20 

n 

Verschiedene 

n 

330 

jj 

60 

rt 

Jugendschriften 

« 

516 

n 

— 

n 

Jahresberichte 

rt 

— 

_'l . 

ÜSOO 

n 

Zusammen 

.4371 

n 

3407 

n 

3^  Stück«, 

Vermehrung  im  Schuljahre  1884/5. 
A.  fjesclieiike: 
Vom  hohen  k,  k.  Ministerium  für  CultU8  und  Unterricht:  Bericht  aber 

die  Iniluüitrie  und  den  Handel  in  Niederusterreich  im  Jahre  1H83. 

Vom  hohen  n-  ö.  Landet-Auitchagto  i  Stenographische  Protokolle  des 
_  ö,  LaudtÄges,  h  Sess.  der  VI  Wahlperiode,  —  Zusammenstellung  der 
in  der  l.  Sess.  der  VL  Wahlperiode  gefassten  Beschlüsse.  —  Bericht  des 
h.  Landes-Außschusses  über  «eine  Ämtswirksamkeit  vom  L  April  1883  bi« 
30.  Jum  1884 


Von  der  k.  Akademie  der  WIsaenechaften  in  Wien:  Anzeiger  u.  Sitzungs- 
berichte der  mathem.  naturhist.  Glasse  (Fortsetzung).  —  I.  Aus  den 
Sitzungsberichten:  Bacher,  hebräisch-arabische  Sprachvergleichung.  — 
Busson,  Salzburg  und  Böhmen  vor  dem  Kriege  von  1276.  —  Burkhard, 
Die  Ka^mirer  Qakuntalft  =  Handschrift.  —  Dudik,  Nekrologe  der  01- 
mtttzer  Domkirche.  —  Dudik,  Tagebuch  des  feindl  Einfalles  der  Schweden 
in  Mähren.  —  Hirschfeld,  Gallische  Studien  IL  u.  III.  —  Horawitz, 
Johann  Heigerlin.  —  Krall,  Studien  z.  Gesch.  d.  alten  Aegypten.  II.  — 
Krem  er,  Beit.  z  arabischen  Lexikographie.  II.  —  Loser  th,  Das  Nekro- 
log des  Minoritenklosters  in  Olmütz  —  Meyer  Gustav,  Albanesische  Stu- 
dien. II.  —  Mussafia,  Mitteil.  aus  romanischen  Handschr.  I.  —  Müller 
Friedr,  Bemerkung  über  d.  Verbum  d.  Koloschischen  Spr.  —  Nemanic, 
Gakavisch-Kroatische  Studien.  I.  ^  Pf iz maier,  Sprache  der  Aleuten  u. 
Fttchsinseln.  I  u.  ü.  —  Beinisch,  Die  Ghamirsprache.  I.  u.  IL  — 
Rockinge r,  Untersuchungen  d.  Handsch  d.  Schwabenspiegels.  VIIL  — 
Schönberg,  Kshemendra's  Kavikanthäbharana.  —  Steffenhagen,  Ent- 
wicklung der  Landrechtsglosse  des  Sachsenspiegels.  —  Zimmermann, 
Hume's  empirische  Begründung  der  Moral.  —  11.  Aus  den  Denkschriften: 
Gegenbauer,  Arithmetische  Theoreme.  —  Gitlbauer,  Ueberreste  grie- 
chischer Tachygraphie  im  Cotex  Vaticanus  Qraecus  1809.  —  Grunow, 
Diatomeen  von  Franz  Josefe-Land.  —  Haerdtl,  Astron.  Beitritt  z.  Assy- 
rischen Chronologie.  —  Heimerl^  Monogr.  Sectionis  „Ptarmica'*  Achillea 
generis.  —  Redtenbacher,  Uebersicht  der  Myrmeleoniden-Larven.  — 
S  e  r  s  a  w  y ,  Int^ration  d.  partiellen  Differenzialgleichungen. — W  i  1 1  a  c  z  i  1 , 
Der  Polymorphismus  von  Chaetophorus  popnlil.  —  Zukal,  Flechtenstudien. 

Von  der  k.  k.  statistischen  Central-Commission :  Oesterreichische  Sta- 
tistik V.  Bd.  3.  Heft:  Ergebnisse  der  Volkszählung  im  Jahi*e  1880, 

Von  der  n.  ö.  Handeis-  und  Gewerbekammer:  Verhandlungen  derselben. 
Jahrgang  1884.  1.— 7.  Sitzung. 

Von  Herrn  Dr.  Kerschbaumer,  Propst  und  Stadtpfarrer  in  Krems :  Ge- 
schichte der  Stadt  Krems ;  Krems  1885  (als  Verfasser.) 

Von  Hrn.  Josef  Obermayer,  k.  k.  Oberstl.  i.  R. :  Philip  Sidney,  the 
Countesse  of  Pembrokes  Arcadia.  London  1627. 

Von  Hrn.  k.  Rath  Dr.  Grabacher,  k.  k.  Bezirksarzt  in  Krems*.  Ver- 
handlungen der  k.  k.  zoologisch  botan.  Gesellsch.  in  Wien.  Jahrg.  1884. 

Von  Hrn.  Dr.  Pollhammer;  k.  k.  Notar  in  Krems :  Holub,  Sieben  Jahre 
in  Süd-Afrika  (2  Bd.) 

Vom  Director  F.  Eberle  -.  Antheil  der  Städte  Krems  und  Stein  an  den 
politischen  Ereignissen  der  Jahre  1395 -UB2  (Krems  1866)  [als  Verfasser.] 

—  Mayer,  Chronik  der  Orte  Ober-  und  Ünter-Berndorf.  —  Kaserer, 
das  CoUegiatstift  Mattsee.  (Salzburg.  1877)  — Misson,  „Da  Naz,"  herausg. 
von  Lahdsteiner.— Nemeöek,  Maturitätsprüfungen  oder  keine?  Wien  1882. 

—  Fricke,  Die  Deberbürdung  der  Schuljugend.  Berlin  1882.  —  Juventius, 
Horatii  carmina  expurgata  et  notis  illustrata.  Venetiis  1755.  ^2  Bd.)  —  Vir- 
gilii  bucolica,   georgica  et  Aeneidos  libri  XII.  Halle   1722.  —  Pick  Dr. 

Herm.  B  eitr.  z.  Statistik  der  österr.  Mittelschulen  am  Schlüsse  1883/4. 


45 


Willomitzerj   Deutsche   Grammatik 


Von  Hrn .  Prof  Mareck  :  Karl  Schloasers  Neuester  Geschichtskaleiider. 
872—76.  (5  Bei) 

Von  Hrn.  Verleger  Manz  in  Wien 
irr,  Mittpl schulen,  Wien  1885. 
esbericbte  von  österr.  Mittelschulea  pro  1884  (130  SL  im  UtntauscbeO 

B.  Kauf. 

Hir^el  Ludw.  Salomon  Hirzels  Verzeichnis  einer  Goethe-Bibliothek* 

E.  1884.  —  Jahresbericht  Über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der 
Philo!.  V.  Jahrg.  IL  Abth.  und  6.  Jahrg.  1.  Abth,  —  Seuffert, 
itschf)  Literaturdenkmale  des  18.  u.  19»  Jahrh.  Heft  19.  —  Duncker, 
Geschichte  des  Atertlmms,  Vlü.  Bd  Leipss.  1884.  ~  Prell  er,  Römische 
Mythologie.  2.  Aufl.  Berlin  1866.  —  Kolberg,  Nach  Ecuador,  Reisebilder, 
Freihurg  1 885.— P  a  u  1  i  t  s  c  h  k  e,  Die  Sudanländer,  Freiburg  1 885,--?  e  t  e  r- 
nanns  Mittheilungen  aiiB  J.  Perthes  geogr*  Institute.  Jahrgang  1883  u,  1884. 
—  Hftbnera  statistische  Tafeln  aller  Lanier  der  Erde  pro  1884  u.  1885.  — 
retseh  el&Bornemann,  Jahrbuch  der  Erfindungen,  20,  Jahrg.  — H  a  r  t- 
1  e  b  e  II  s  elektrotechn.  Bibliothek.  25  Bd  ^H  e  1  m  h  o  1 1  z,  Wissenschaf  Hiebe 
Abhandlungen  IL  Bds.  IL  Abth.  —  Meyer,  die  Atomgewichte  der  Ele- 
mente aus  den  Originalzahlen  neu  berechnet.  Leipz.  1883.  —  Meyer,  Die 
modemeu  Theorien  der  Chemie  und  ihre  Beileutung  für  die  ehem.  Mechanik, 
reslau  1884.  —  Peschka,  Darstellende  und  projective  Geometrie.  1  Bd, 
it  Atlas.  Wien  1883.  —  Walleutin,  Mascarts  Handbuch  der  statischen 
ElektricitlL  I  Bd.  IL  Abth.  Wien  1885,— Zöpp ritz,  Leiifaden  der  Kar- 
tenentwurfslehre.  Leipzig  188L  —  Wagner,  Jahresbericht  über  die  Lei- 
stungen der  chemischen  Technologie  für  das  Jahr  1884.  —  Hanaus  ek^ 
Die  Nahruogs-  u.  Genussmittel  aus  dem  Pflanzenreiche,  Kassel  1884.  —  H  o  f  f- 
Q  n.  Die  Schmetterlinge  Europas,  Lief.  1  —6. — R  a  b  e  n  h  o  r  s  t,Kryptogameu 
T  15,  16,  17,  IL  8,  9,  10.  IIL  3,  4.  —  Q  neuste  dt,  Handbuch  der 
Petrefactenkunde  Lfr  16—22,  —  Suess  Ed.,  Das  Antlitz  der  Erde,  IL 
Abth,  Prag  1885.  —  Aus  allen  Welttheilen,  Illustr.  Familienblatt  für 
Länder-  und  Völkerkunde.  Jahrg.  1  —  1  r>,  (1870/84).  —  Glaser,  Wulf- 
hilde. 2.  Aufl.  Lpz,  1885,  —  Glaser,  Schiitzwang.  3.  Aull,  Lpz,  1885.— 
Krönerg  Jugendbibliothek.  137—39.  155—45.  160/62.  164/66.  168/69* 
17U/7L  172  (K  Bändchen).  —  Oberländer,  Von  Ozean  zu  Ozean.  Lpz. 
1885*  —  Fr.  Otto,  Der  Menschenfreund  auf  dem  Throne.  Lpz,  1884.  — 
Paul,  Die  versunkene  Stadt  Lpz,  1879,— Richter,  Landschaftliche  Cha- 
terbilder.  Lpz.  1885.  —  Schoener^  Der  letzte  der  Hortensier.  Lpz. 
^.  —  Schnitze,  linter  dem  Kreuz.  Lpz.  18  8L  —  Das  Wissen  der 
Gegenwart  Bd.  29;  19  n.  31;  34;  36  u.  37. 

Fortietznngen :  Allgemeine  Deutsche  Biographie,  Lief  94 — 101-  — 
en,  AUgeuL  Ge^^ch.  in  Einzeldarstellungen.  Lief  85—96  —  Müller, 
drifts  der  Sprachwissenschaft.  11 L  Bd.  IL  Abth,  L  Hälfte.  — 
'EArachJier,  Deutsche  N&tional-Literatur.  149—228.  —  Topographie  von 
Xiederdsterreich.  IL  Bd.  14.  u.  15.  Lief  —  Schriften  des  Vereins  zur 
Verbreitung  naturw.  Kenntnisse.  25.  Bd, 


4A 

2eit0chrlftfn. 

Wiener  Zeitung.  —  Verordnungsblatt  für  den  Dienstbereich  des  k. 
k.  Ministeriums  für  Cultus  und  Unterricht.  —  Aus  allen  Zeiten  und  Lan- 
den. —  Zarnckes  liter.  Centralblatt.  —  Revue  politique  et  littAraire  ed. 
p.  Young.  —  Harper's  „Monthly  Magazine."  Jahrg.  1886.  —  Kolbe, 
Zeitschrift  fftr^das  Realschulwesen.  -  Strack,  Gentralorgan  fttr  die  In- 
teressen des  Realscbalwesens.  —  Blätter  ffir  Landeskunde  in  Nieder- 
5sterreich.  —  Mittheilungen  der  k.  k.  geogr.  Gesellschaft.  —  Wiede- 
mann,  Poggendorfs  Annalen  der  Physik  und  Chemie  (mit  Beiblatt.)  — 
Klein  &  Mayer,  mathem.  Annalen.  —  Schi ömi Ich, Zeitschrift  ffir  Ma- 
thematik und  Physik.  --  Hoff  mann,  Zeitschrift  für  mathem.  und  naturw. 
Unterricht.  —  Eulen  &  Eckler,  Monatschrift  für  das  Turnwesen.  — 
Kremser  Wochenblatt.  —  Kremser  Volksblatt. 

2.  Lehrmitteliaiiiinliiiis  ffkr  deik  seoctaphischen  und  historischeii 

Unterricht. 

Custos:  Professor  Anton  Pokorny. 
Als  Geschenk  erhielt  die  Samiliiung:  Von  Hrn.  Prof.  Horst:  1  Aquarell 
(117  cm.  hoch,  83  cm.  breit),  Germanen-Gruppe:  Der  Cheruskerfürst  Armi- 
nius  aus  der  Schlacht  im  Teutoburger  Walde  zurückkehrend.  —  Angekauft 
wurden:  a)  Aus  der  vom  hohen  n.  ö.  Landesausschusse  pro  1884  bewil- 
ligten außerordentlichenDotation:  Geographische  Charakterbilder, 
aus  Hölzel's  Verlag  in  Wien,  VIII.  Serie  mit  Textheft.  b).  Aus  der 
Jahres-Dotation:  Randegger's  Wandkarte  von  Vorarlberg,  bearb.  im 
Auftrage  des  Lehrervereines  des  Landes  Vorarlberg,  1879.  —  „Die  deut- 
schen Kaiser.^'  Nach  den  Bildnissen  im  Römer  zu  Frankfurt  a.  M.  53  Far- 
bendruckbilder. Stuttgart.  1885.  —Fortsetzungen:  Hellwald,  Amerika 
in  Wort  und  Bild,  Lfg.  31— 49.— Baumeist  er,  Denkmäler  des  klassischen 
Alterthums,  Lfg.  4—20.  —  Hirth,  Culturhistorisches  Bilderbuch  aus  3 
Jahrhunderten,  Lfg.  28—31. 

3.  Lehnpitteliammliing  ffkr  den  natarhittorischeii  Unterricht 

Custos:  Professor  Johann  Forstner. 

Ale  Geechenke  erhielt  die  Sammlung:  Vom  Hochw.  Herrn  Rector 
An  ton  Gsangler :  Eine  systematisch  geordnete  Käiersammlung,  ent- 
haltend 465  species.  —  Von  Hm.  Rittmeister  von  Elpons  in  Steinerhof 
(durch  Vermittlung  des  Custos)  zwei  Gemsgehörne,  2  St.  Talk  und  l  St. 
Alabaster.  Vom  Herrn  Oberst  Ochzim  2  St.  Felsarten.  —  Vom  Herrn 
J.  Hrdliczka,  Landesturnlehrer,  eine  Colection  Schmetterlinge  und  von  dem 
Schüler  der  2.  Classe  Josef  Oser  1  St.  Markasit. 

Angekauft  wurden:  20  Stück  ausgesuchte  Mineralien  als:  Krystalle 
und  Drusen  von  Bergkrystall,  Rauchtopas,  Morion,  Adular,  Aragonit,  Ei- 
senglanz, Granat,  etc.  Dmn  Leuckart  Dr.  R.  und  Nitsche  Dr.  H.,  zoolo- 
gische Wandtafeln  (9.  u.  10.  Lief.) 


^^  47 

4.  LehraiiiteUanuiiliiiis  flr  Pliyiik. 

Cu8tos:  Professor  Dr.  Anton  Ehreiiberger, 
Angekauft  wurden:  Aus  der  Dotation  des  Jalires  1883/4;   Prisma  mit 
uihI  Ring,  rnrnchtung   zur   Beobachtung    des   FunkenspectrumSj 
remrohn^i'in^^iPj  Spiegel  nach  Stefan,  Dreh  wage  nach  Coulomb,  Zinkkohlen- 
ülamenl,  Qa^batterie  nach  Planta,  VolUmeter  nach  Buusen,   Apparat    für 
neelianische  Ueberführung  der  Flüssigkeiten   Aus  der  Dotation  des  Jahres 
l/fi:  Gewiclitssatz,  Glasthränen,  Glassturz  zu  einem   Multiplicator,  Re- 
ittier ung  des  Weissbach'schen  Ausflussapparates,  Kautschukhai  Ions,  Blase- 
llitit^k  zu  aküii tischen  Versuchen,  Dynaniumaschine. 


S*  Lehrmltteliamiiiliiiig  im  ehemi sehen  Labor atorloni. 

Cuötos:  Professor  Friedrich  Mareck- 
G«9cNiilc:  Von  Hrn.  Professor  Job.  Forstneri   7  SL  in  Glasrähr- 
Ithm    rnngeschniolzene,   von   demselben    angefertigte    wert?ollÄ   chemische 
flVäparate, 

Ankauf:  Zwei  Doppel -Einsätze  von  Kohlen-  und  Zinkplatten  für  zwei 
[ifrosse  Chromsäureelemente  —  Ein  Gaskochofen  nach  dem  System  ^Wobbe" 
|iiiid  «ine  Gaslampe  mit  Argand'schera  Brenner,  Milchglasachirm  und  Mea- 
mngfesieUe  aus  der  Gasanstalt  in  Krems.  Zur  Benutzung  derselben  wurde 
leine  mobile,  ausschalt  bare  Gasleitung  durch  2  eijsei-ne  Rölirenstücke,  Ver- 
Uindungshähne    und   Gummischlauch   hergestellt  —    Ein    Hectograph   mit 

1 7i  Klg*  elastischer  Masse  und  Tinte  von  Levitus,  —  Ein  gläserner  Con- 
[densations- Apparat  für  Ammoniakgas  zur  Versinnlichnng  desPrincipa  der 

Carre'schen  Eismaschine.  —    Fin  neuer  ausgiebigerer  Condensator  für  den 

RuhmkoHTschen  Inductionsapparat  —   Die   Praeparaten-Sammlung   wurde 
[darch  Anfertigung  einiger  vollkommener  Alaun-  nnd  diromalaun-Krystalle 

und  andere  besonders  schöne  Präeparate  bereichert* 


C  LehmiittelBatDitiltiiis  fftr  den  Unterflchf  Im  Ffelhandieiehtten. 

Cu^^tos:  Professor  Oswald  Horst 
Ankauf:  Kolb,  der  Ornamentehschmtz.  (Fortsetzung,  IL— 14.  Lfg,  incL) 
—  GypHniodelle.  aus  dem  k.  k,  usterr*  Museum  filr  Kunst  und  Industrie: 
Veruchiedene  (Jrnaniente  uach  antiken  und  Renaisanee- Vorbildern  (Nn  12t, 
«5,  1»,  190,  MO,  249,  nl8,  Sl§,  520,  598,  699,  BOO,  001,  643  des  Cata- 
\o^eB  der  Gypsabgösse),  Lowenkopf  ( antik \  Basielief,  zwei  männi,  Brust* 
bUdtr  darstellend,  Brustbild  eines  MädnheuK,  Maske  der  Medusa  Ronda- 
nmi,  Maske  des  Sklaven,  Kopf  eines  Kindes,  Piedestal,  Pretes  Endete  in 
Pjfmöldaifomn  imd  in  Kegelfonn,  Relief  Thorwaldsen,  Weiblicher  Kopf 
(BeUif). 


48 


lY.  MaturitSfB-Prfifiing. 

Am  Schiasse  des  Schuljahres  1883/4  legten  die  Maturitätsprüfung  mit  gutem 

Erfolge  ab : 


Name 


Geburtsort 


Prüfungs- 
Ergebnis 


Gewählter  Beruf 


1.  Baeh  Franz 

2.  Eiser  Josef 

3.  Gylek  Franz 

4.  T.Kaysersheimb  Richard 

6.  MayrKarl 

6.  Tanssig  Salomon 


Tabor  in  Böhmen 

Nöehling  in  Nieder- 
österreich 

Neusohl  in  Ungarn 

Agram  in  Croatien 

Stein  in  Niederösterreich 

Isper  in   Niederösterreich 


Broklyn  in  der  amerikan 
Union 


Beif 
Reif 

Reif 

Reif 

Reif 

Reif 
Reif 


Technik 

Hochschule  für 
Bodencultur 

Thierarznei- 
Ihsdtut 

Handels-        ! 
Akademie 

Hochschule  für  < 
Bodencultur      , 

Unentschieden 
Technik.         I 


7.  Hombostel  Wilhelm, 
I  Extemist 

NB.  Die  sub  1.  2.  und  7.  genannten  Abiturienten  erhielten  das  Zeugnis  der  Reife  bei  wie- 
derholter Prüfung  aus  je  einem  Gegenstande. 

Zur  Maturitätsprüfung  am  Schlüsse  des  Schuljahres  1884/5  meldete 
sich  einer  von  den  vier  öflfenüichen  Schülern  der  Vn.  R.  Cl.  — 

Bei  den  schriftlichen  Prüfungen,  welche  in  den  Tagen  vom  27.  Mai 
bis  incl.  1.  Juni  stattfanden,  wurden  folgende  Themen  bearbeitet: 

I.  Deutsch:  „Der  Ehrgeiz  —  eine  Quell«  des  Ruhmes  und  des  Un- 
glücks für  die  Völker." 

II.  Französisch-Deutsch:  „Une  scöne  de  la  bataille  d'Aspem''  aus 
Filek,  LeQons  de  Littferature  francaise  §.  173—174  Z.  8  von  unten. 

III.  Deutsch-Französisch :  Aus  Ploetz,  Uebungen  zur  Erlernung  der  fran- 
zösiscüen  Syntax,  S.  32,  Stück  2,  vom  Anfang  bis  S.  33,  Z.  9  von  oben. 

iV.  Englisch-Deutsch :  „Richard  EL,"  aus  Herrig,  The  British  Classical 
Authors.  S.  623,  vom  Anfang  bis:  „against  the  duke  of  Norfolk." 

V.  Mathemathiic  1.)  Eine  Schuld  von  912210  fl.  soll  in  12  jährl.  Ter- 
minen zu  gleichen  Summen  abgetragen  werden.  Wie  hoch  muss  jede  Ter- 
minalzahlung sein,  wenn  5%  Zinsen  p.  a.  gerechnet  werden  und  die  erste 
Zahlung  6  Jahre  nach  Aufnahme  der  Schuld  zu  leisten  ist? 

2.)  Die  Mantelfläche  eines  geraden  abgestumpften  Kegels  ist  M«-421'37  m* 
die  Seite  desselben  s  =  9-25  m  und  die  Neigung  der  Seite  gegen  die 
grössere  Grundfläche  a  =  60^  53'  25";  wie  gross  ist  der  Inhalt  des  Eegel- 
stumpfes? 

3.)  Von  einem  ebenen  Dreiecke  ABC  sind  die  beiden  Winkel  A,  B 
und  der  Flächeninhalt  f.  gegeben.  Man  .berechne  hieraus  die  drei  Seiten 
und  den  dritten  Winkel  des  Dreieckes.  >  A  =  82<>  33'  21",  <B  = 
bV  10'  35",  f— 715-36. 


49 


i.)  Man  bestimme  den  geometrisdien  Ort  ilesjenigen  Punktes^  dessen 

Entfünmng  von  der  Geraden :  x  =^  —  5  ebenso  gross  ist  als  jede  der  Tangen- 

Jleti,  di^  man  von  ihm  an  den  Kreis:  x^  +  y*—  7x  —  375^0  ziehen  kann* 

VI-  Darstellende   Gsametrie:    1.)  i^wei   einanilf^r   scUneidead**,   gegen 

ftide  Projet^tiimsi^lHinpii  j^^nei^tt-  Eirenen  «.  ß  und  ein   Funkt  Ä  außerhalb 

Mnd  jrejfeben.  Man  ziehe  durcli  A  gniade    Linien,  welc'he    mit  «  einen  ge- 

[irebenen  Winkel  w  einschließftn  und  zur  Ebene  ß  parallel  sind.  [Der  Win- 

ud  w  ist  kleiner  anzurtelimen,  als  jener,  den  die  beiden  gegebeneu  Ebenen 

[dnscliliefien.) 

2*)  Eine  tax  P^  senkiechte  cylindrische    Röhre  und  eine  Ebene  «  sind 
'g^tfeben.  Die  I.  Spur  dieser  letzteren  schließe  mit  dt^r  Projectionsaxe  einen 
Winkel  von   45**  ein  und  berühra  die  K  Spur    der   äutSeien  Cylinderfläche 
irerlilseitig  und  riirkwarts,  die  2,  Spur  der  Ebene  ^ei  unter  60®  gegen  die 
lPfi»jectionsaxe   geneigt    Man   €onstruiere  füi-  paralleles  Licht   den   Selbst- 
pdiatten,  den  Selilagsf^hatteri  in  das  Innere  der  Rohre  und  jenen  auf  die  Ebene, 
3.)  Ein    legelmäßiges,    ii  seitiges  Prisma,   welches   mit  seiner  Grund- 
tie  auf  einer  htnizontalen  Ebene  auf  ruht,  ist  perspectiviach  dai^ustellen. 
Ortind kanten    betragen  je  8   cm,  die  Seitenkanten   16  cm,  die  Aug* 
[ttbtans  A  =  2G  em.  Die  Seitenkante  A  B,  deren   unterer  Endpunkt  A  di« 
:»rdinaten  x=— 4  cm.,   y=^o,   Z  =  — 11  cm.  habe,   liege  in  der  Bild- 
ae,  die  rechts  daran  stossemle  Ürundkante  AC  sei  unter  30 '  gegen  die- 
selbe geneigt.  Man  construiere  ferner  unter  der  Annahme,  dass  das  Prisma 
bohl  »ei  und  die  ubere  BegränKungsfläche  sowi^  die    durch   BAC    gehende 
Iche  fehle,  den  flir  paralleles  Licht  auftretenden  Scblagschatten. 


V    Verzalehnls  der  LehrbQcher, 

tie  Im  Schuljahre  I8l45/§6  tu  Verwendung  kommen, 

Religion  i   L  CK   Drechsl,  biblische  Geschichte   —  IL  CL  Fischer,  Ita'ttioL 
Relfgionslehre.  —  III.   Ol.   Müllner   kathoh   Sittenlehre,  IV,  Ci, 

I  Fischer,  Lehrbuch  der  Kirchengeschichte. 

Oeatftthe  Sprache i  L— IV.   Cl     WiUomitzer,  deutsche  örammatik    Egger, 
deutsches  Lesebuch  für  die  I.,  IL,  IIL  und  IV.  CL 
V,  ^  VII.     Cl      Egger,     deutsches    Lehr-     und    Lesebuch    für 
höhere    Lehranstalten  L  Theil    (Ausgabe  f   Realschulen.)     Deg 
fc  n,  Theiles  I.  u.  II    Bd.  —  In  der  VL  CL  Janker  et  No§,  mhd. 

^P  Les^bncfL 

Französische   Sprache:    L  und  IL  CK  Bechtel,  französische  Grammatik,  L 
Theil, 

IIL— VIL  CL  Ploetz.  Schul^rammatik  der  franzDs.  Sprache. 
IT*  CL  BechteL  französisches  Lesebuch* 

IIL  und  IV.  Cl.  Filek  v.  Wittinghausen,  franssüsische  Chresto- 
mathie, —  V — VIL  CL  Br^chtel,  französische  Chrestomathie  f  d* 
oberen  Classen  der  Mittelschulen. 
Englische  Sprache:  V. -VIL  Cl.  Sonneiiburg,  Grammatik  der  englischen 
Sprache.  —  VI,  und  VIL  Cl  Se^liger,  englisches  Lesebuch  L  d* 
ob*»ren  (lassen  höherer  Lehranstalten. 
Geographie:  L  -IV.  Cl  Herr  G.,  Lehrbuch  der  vergleichenden  Erdbeschrei- 
bung. L,  IL  und  III.  CursuH  ,  Schulatlanten  von  Eozenn  oder 

7 


50 

Stieler.  —  V.— VIT.    Cl.   Seidlitz,   größere   Schulgeographie.  — 
Vn.  Cl.  Hannak,  österr.  Vaterlandskunde  f.  d.  höheren  Classen. 

Geschichte:  II.— IV.  Cl.  Hannak,  Lehrbuch  der  Geschichte  f.  d.  unteren 
Classen,  3  Theile:  Alterthum,  Mittelalter,  Neuzeit. 

V.— VII.  Cl.  Loserth,  Gruiidriss  der  allgem.  Weltgeschichte, 
I.,  II.  und  III.  Thl. 

In  sämmtlichen  Classen:   Putzger,  historischer  Schulatlas. 

Mathematik:  I.— III.  Cl.  Villicus,  Lehr-  und  Uebungsbuch  der  Arithmetik 
für  Unterrealschulen,  I ,  IL,  und  m.  Theil.  —  IL  und  III.  Cl. 
Wallentin,  Sammlung  von  Beispielen  und  Aufgaben  aus  d.  Arith- 
metik für  die  unteren  Classen. 

IV.— VII.  Cl.  Moönik,  Lehrbuch  der  Arithmetik  und  Algebra 
für  die  oberen  Classen  und  Wallentin,  Sammlung  von  Beispielen 
und  Aufgaben  aus  der  Algebra  und  allgemeinen  Arithmetik. 

V.— VII.  Cl.  Wiegand,  Lehrbuch  der  Mathematik :  a)  Plani- 
metrie I.  und  IL  Cursus;  b»  ebene  Trigonometrie;  c)  Stereo- 
metrie und  sphärische  Trigonometrie  —  Logarithmentafeln  von 
Gemert. 

VII.  Cl.  Frischauf,  Einleitung  in  die  analytische  Geometrie. 

Geometrie  und  geom.  Zeichnen:  I.  Cl.  Moönik,  geometr.  Formenlehre  für 
die  L  Cl.  d.  R.  Seh.  —  IL,  III.  und  IV.  Cl.  Moönik,  Anfangs- 
gründe der  Geometrie  in  Verbindung  mit  dem  Zeichen  f.  Unter- 
realschulen. 

Darstellende  Geometrie :  V.— VII.  Cl.  Streißler,  Elemente  der  darstellenden 
Geometrie  für  Realsculen. 

Naturgeechichte :  L  Cl.  Pokorny,  illustr.  Naturgeschichte  des  Thierreiches. 
IL  Cl.  desselben  Verf.  Naturgeschichte  des  Pflanzenreiches. 
Bisohing,  Grundriss  der  Mineralogie.  —  V.  Cl.  Woldfich,  Leit- 
faden der  Zoologie  —  VI.  Cl.  Wretschko,  Vorschule  der  Botanik 
für  die  höheren  Classen.  VII.  Bl.  Höchstetter  und  Bisching,  Leit- 
faden der  Mineralogie  und  Geologie. 

Physik:  in.  und  IV.  Cl.  Krist,  Anfangsgründe  der  Naturlehre  f.  d.  unteren 
Classen  der  Realschulen. 

VI.  und  vn.  Cl.  Wallentin,  Lehrbuch  der  Physik  für  die 
oberen  Classen  der  Mittelschulen.  (Ausgabe  für  Realschulen.) 

Chemie:  IV.  Cl.  Quadrat  undBadal,  Elemente  der  reinen  und  angewandten 
Chemie. 

V.  u.  VI.  Cl.  Mitteregger,  Lehrbuch  der  Chemie  für  Ober- 
realschulen, I.  Theil :  Anorganisehe,  IL  Theil :  Organische  Chemie. 

Stenographie:  IV.— VII.  Cl.  Faulmann,  Gabelsbergers  Lehrbuch  der  Steno- 
graphie. -   Faulmann,  stenographische  Anthologie. 


VL  Unterstützung  armer  Schüler. 

A.  BaruDterslutiuogen. 

Im  Laufe  des  Schuljahres  gelangten  folgende  Stipendien  und  Unter- 
stützungsbeträge zur  Auszahlung  an  arme  und  würdige  Schüler  der  Lan- 
desoberrealscliule : 

L)  Das  vom  hohen  n   ö.  Landtage  gegründete  Kaiser- 
Stipendium  150  fl.  —  kr. 


L)  pie  Interessen  Am  Edaani  Schiimacber'selieti  Legates 

w)  J!wf i  V(»n  tlt^in  Vorätaiule  ihs  ZHlinkieuzer-Vereusuä 

Kr»*m5  der  DiiHctiini  UbergebKiie  ünUTätiUzuugsbij- 

tratrf;  ä  aü  tl.,  2USHiiirii*^Ji     ,       

:^\r  .l*jsiel'TfialUutei''sclie  Stadienstiftuii^  im  Bt*trage 

jaürlicliei' , 

l)  Am23,l)ecember  1884  u.  am  2u  April  18B3  an  secli» 
SeUöJer  Barbeträge  ans    dem    Uuter.stati5ungsifonde, 

mmmmmu , 

enlnm  waren  'J  Stdiiikr  der  Realscliule  int  UeiHlssa 
^i%'iiiig«^i-  ^tipetiditn  im  (iesammlbeirage  von  . 


^^ 

61 

81  fl. 

-  kr. 

lOU  Ü 

-  kr. 

lUU  H. 

-  kr. 

80  fl. 

-kl. 

^00  fl. 

—  kr. 

II.  Tille  re»h1i  Ell  fiic^^rnud. 

riiRer  de»  unter  den  Kinnalimen  iaisgewieäeiien  Geldbeträgeü  erhielt 

Irr  rnter>tril/Aiii^.sfond  im  Jnln'e   1884,5  : 

\4  Villi  der  Pai»ierbrind!injg  8asktt   in    Krems   verschiedene   Sclireib-   nnd 
Zt'ichenrequisiten 

L)  Aus  dem  Reiner trUgnisse  des  von  Herrn  Prutessor  Igiiaz   Walter    zum 
Brpcten    iliirf liger   Studierender   veranstalteten   Coacertes    den    Betra, 

vun        ,.•,,. ,*,........,    9Ü 

Ann   dem    Nachlasse    des    Herrn    Baron    J,    Wiiitzingeroda    ein 

Slflek  Notenrente  zu  . ,..,.....•..,  100  H, 

)  Von  dem  Ahlttuienten  der  Handel ssehule  Franx  Prandstetter  3U  Lelir- 
btlcher. 

V)  Von  Hrn.  Adult  Schmitt  in  Reiiberg  ^J  Paar  Schuhe  für  Tarnschiiler- 


Eiiiiialimi-ii* 

I,  Gisohenke:  H.  kr. 

Hi^nii  k,  k,  tieneral major  v.  Kay^^ersheinib    ,   •   .    ,  5  .  — 

"'  iikup  in  Wien *    .    .  15  ,  ^ 

iiuLsLnmun  in  Ivrenm ,   »    .    .  2,  — 

1j,  I)in.sU  in  KrenKH      t  .  — 

8chiomer,  Braumeister  in  Kioäterüeuhurg  ,   .  4  *  — 

Fax,  Goldarb,'*iter  in  Krems  ,....,-,  ti  .  — 

(irlhiberger,  Hau^besitsEer  in  Krems     .  ,   .   .  6  .  — 

Kran  Wolf  in  Wien     , 2  ,  — 

„       Berger  in  Krems 2  .  — 

^       Frau  Stükle^  Pi'ivafi  in  Krems 5  .  — 

einem  Ungenannten , 1  ,  — 

Herrn  Üeüterreiclier,  Buchhändler  iu  Krenis  *    .    *   •  3  .  — 

8r,  Hoehw,  Hm,  Dr.  Kerschbaumer,  Prui^t^t  in  Krems  o  ,  — 

eiuetn  8eh&ler    -    .       , —  .  80 

Herrn  H.  Exel,  Mtihlbesitzer  in  Imbach 10  .  — 

ilem  n.  ih  Ijandesfonde 100  ,  — 

rh  die  Kanzlei  de«  Herrn    Dr.  A.  Drinkwelder  aus 
dem  Nachlasse  des  Hrn.  Franz  Hofer^  Hausbesitzen« 

in  KremB 25  .  — 

ein  Legat  nacli  Frau  Josepha    Birbaum  in  Kremi, 
im  Betrage  von  öO  fl;  nach  Abxug  der  Gebühren 

und  Stempel  .  -   . .  44  >  Ql 


n.  kr. 


2d%  ,  61 


161  .  90 


401  .  61 
491     51 


59 

2.  Zinsen:  fl.  kr.      fl.  kr. 

Coupons 54  .  40 

Interessen  der  Langbeinz'schen  Stiftung 8  .  40 

Interessen  der  Einlagen  der  Sparkasse  in  Krems  ....  78  .  76 

Interessen  der  Einlage  im  I.  Vorschuss verein  in  Krems  15  .  88 
Interessen  der  Einlage  beim  allg.  österr.  Bearatenverein 

(Consortium  Krems) 4  .  46 

Gesammtsumme  der  Einnahmen  (m.  d.  Concerterträgiiisse  pr.  9  J.  fl  ) 

Ausgaben : 

Conto  des  Buchhändlers  Qesterreicher  .......         209    22 

„        „    Papierhändlers  Saska 20  .  30 

.  „        „  „  Kunschak 10  .  10 

„        „    Buchbinders  Forner 1  .  50 

Barunterstiitzungen  zu  Weihnachten 75  .  — 

^  im  II.  Sem __. 1 0  .  — 

Aus  der  Gegenüberstellung  der  Einnahmen  pr 

und  der  Auslagen  pr 

ergibt  sich  eine  Vermögenszunahme  von 165  .  39 

ohne  die  oben  erwähnte  Notenrente  zu  100  fl.  Nominahverth. 


326  . 

12 

491 

.  öl 

326 

12 

VefitiÖKrii^MMid  «m  15.  Juni  IA85. 

(Ohne  die  seit  l.  Jänner  d   J.  aufgelaufenen 


Zinsen.) 
1884 


1885 


1.)  Sparkasse-Einlagen  und  Bargeld  : 

Einlagsbnch  bei  der  Sparkasse  in  Krems  Tom.  XVIII.  Fol*  367 

B.  Z.  11072 

Einlagsbnch  bei  der  Sparkasse  in  Krems  Tom.  XXVII.  Fol.  164 

B.  Z.  254S5      

Einlagsbuch  bei  der  Sparkasse  in  Krems  Tom.  XXXI.  Fol.  •"  42. 

B.  Z.  31449  .  

Einlagsbuch  bei  d    I.  Vorschussvereine  für  Krems  u  Umgebung 

T.  V.  F.  864 

Einlagsbach  bei  d.    Spar-  und  Vorschussconsortium  Krems  des 

österr    Beamtenv-  reines 

Barrest 

Summe  des  Bargeldes  . 

t?.)  Wertpapiere,  angeführt  Im  Nominalwerte : 

1  Stück  Silberrente 

2  l      Papierrente  (1883/4  nur  1  St.) 

4       n  „  k  100  fl.  (Legate  der  Frau  M.  Langheinz 

und    des    Herrn   J.    Eggel),    beim    hohen 
n.  ö.    Landesaasschusse    in    Verwahrung,) 

Ein  Fünftel  1860er  Los,  Serie  4368  Nr.  19 

8.)  (iebrauchte  Schulbücher,  Schreib- n.  Zeichentequisiten. 


449    12 


1090 

450 

385 

120 
16 


2511 


1000 
100 
100 


400 
100 


21 

61 

63^ 
57 


J 

fl. 

4i9 

11 

1133 

27 

450 

-   1 

380 

- 

220 

44 

2676 

5-, 

96 

lOOÜ 
100 
200 



II  400 
100 

1 

58 

Aq^iaHi»  ft1>if  ilie  |Tiiter»itll'Siini  A^r  ArhAf4>r. 

Im  ersten  fSeniP^ter  wunlen  *?7  8cliühr,    im    zweiten   M  SchUler  der 
iRfmljichulii  mit  Lehrbiiclirr»  betlieiU.  Von  diesen  eiliielten    im  1.  8<*nie*sler 
16.  ttn  2.  18  Hueli  Sclireib-  und  Zeichenreqaiseti;  6  Sdifdei   erriiidten  Bat- 

Tas  Cumile  fttr  tlie  Verwaltimg  de«  UnterjUllKUngiifoudu : 

Üir  Eberle, 

Ob  mann 

Prot  Dn  Ehrenberger*  rmf  v*  0 verscheide  Pror  Kirchberger. 


I 


TM.  Verordnung  des  hohen  k.  k.  MlntsterluuiH  fflr  Caltus 
und  rutcrriclit  vom  m,  April  1885,  Z.  755$. 

AI?<  Anlmng  zu  den  liii^trtH'tion^n  fnr  den  Vnl^irkht  an  (Tvmimsien 
;hi*int  eine  selUständigre  Piiblieation  unter  dem  Titel:  ^WeiHusigeu  zur 
Ftthrting  des  Schulamt  et?  an  den  Gymnasien  in  Oeslerreieb  **  Diei^elbe  ent- 
die  gesetzliclien  Bestimmungen  über  die  anderen  wiohtigeu  Seiten  des 
mlleben»  nml  die  dazn  geliöiigen  Instructiüueii,  namentliclj  über  tliw 
IHicipIiii,  das  Prtifungs-  und  Zeugniswestenj  die  innere  Amistuhruu^  und 
dii*  unmittelbare  Leitung  der  Sdiule,  indem  sie  selbe  einer  den  «gegenwär- 
tigen Stand  der  iJinge  berriüksichtigenden  Revision  uutei'zieht,  (Diese  Puhli- 
ration  ist  beim  k*  k    Sclmlbiicber- Verlage  in  Wien  zu  beziehen.) 

Bezüglich  der  M  a  t  n r  i  t  ä  i  s  p  r  tt  f  n  n  g  e  n  entliä] t  diese  Verordn ung 
anter  andern  folgende  fi'ir  die  Realschule  wichtige  Be.stimninng: 

^Denjenigen  Candtdaten»  web^he  .sich  mit  einem  gesetzlich  erworbenen 
ZtJiiguiöse  der  Reife  ITir  Studien  an  tetdinischen  Hoclischnlen  ausweisen, 
filnd  bei  der  Ablegnng  ilei'  Maturitätsprüfung  für  die  ITuivejHität^studieu 
die  Prüfungen  aus  Mathematik,  Naturgesehicliie  und  Pliysik  unbedingt  zu 
erlÄS«en,  und  ist  die  Prüfung  aus  Ge.sehiehte  auf  die  (ieschickte  der  das- 
siücheu  Völker  des  Alter tlmms  einzuschränken/' 

VllL  Oekaiititmachuiig^  dteAufiiahitie^ler  Schüler  betreffend. 

Das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  IC.  September  1H85.  Die  Aufnahme 
der  Scbfller  findet  am  12,  und  13  September  Vormittag  von  8  bi^  12  Uhr, 
am  14  September  von  8  bis  12  Uhr  und  Nachmittag  von  2  bis  5  Uhr  in 
der  Directionskanzlei  statt.  Alle  Schüler  haben  sich  in  Begleitung  ihrer 
Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der  Direction  zu  melden 

Die  Aufnahme  in  die  1,  Realclasse  hängt  von  dem  Erfolge  einer  Auf* 
nahmsprüfung  ab^  welche  am  15,  September  ribgehalten  wird.  Zufolge  der 
MiuJBt.-Verord.  vom  U.  März  lH70,  Z  2:370  winl  bei  derselben  gefordert  ■ 
^ Jenes  Maß  von  Wisfsen  in  der  Religion»  welches  in  den  ersten  vier  Jah- 
rescursen  der  Volksschule  erworben  werden  kann^  Fertigkeit  im  Lesen  und 
ächreiben  der  Unterrichtssprache  und  der  lateinischen  Schrift,  Keantais 
der  Elemente  aus  der  Formenlehre  und  Unterrichtssprachei  Fertigkeit  im 


54 

Analysieren  einfacher  bekleideter  Sätze,  Bekanntschaft  mit  den  Regeln  der 
Orthographie  und  ihrer  richtigen  Anwendung  beim  Dictandosch reiben, 
Uebung  in  den  vier  Rechnungsarten  in  ganzen  Zahlen."  Jünglini^^e,  welche 
aus  einer  andern  nicht  gleichartigen  Mittelscluile  in  die  Realschule  über- 
treten und  in  eine  höhere  als  die  I.  Classe  aufgenommen  werden  wollen, 
haben  gleichfalls  in  einer  Aufnahmsprüfung  das  Maß  ihrer  erworbeneu 
Kenntnisse  zu  erweisen. 

Solche  Schüler,  welchen  wegen  nicht  entsprechender  Aufnahmsprüfung 
die  Aufnahme  in  die  I.  Classe  einer  öffentlichen  Mittelschule  versagt  wor- 
den ist,  können  im  selben  Aufnahmstermine  an  einer  andern  Mittelschule 
zur  Prüfung  nicht  zugelassen  werden.  (Erlass  des  k.  k.  Landesschulrathes 
ddo.  5.  Jänner  1883,  Z.  8350 ) 

Zufolge  Verordn.  des  h.  k.  k.  Ministeriums  f.  C.  u.  U.  vom  7.  April 
1878,  Z.  5416  haben  die  zur  Aufnahme  in  die  I.  Classe  sich  meldenden 
aus  einer  öffentlichen  Volksschule  kommenden  Schüler  ein  (Frequentations-) 
Zeugnis  mitzubringen,  welches  die  Noten  aus  der  Religiouslehre  der  Unter- 
richtssprache und  dem  Rechnen  zu  enthalten  hat.  Bei  der  Aufnahme  haben 
ferners  sämmtliche  neu  eintretenden  Schüler  ihren  Tauf-  oder  Geburts- 
schein, jene  Schüler,  welche  bereits  eine  oder  mehrere  Classen  der  Lan- 
desoberrealschule in  Krems  oder  einer  anderen  Mittelschule  absolviert  ha- 
ben, das  am  Schlüsse  des  vorhergehenden  Schuljahres  erhaltene  Zeugnis 
vorzuweisen. 

Als  Aufnahmstaxe  ist  von  jedem  Schüler  1  fl.  für  den  Bibliotheksfond 
zu  entrichten. 

Das  Schulgeld  beträgt  für  1  Semester  5  11.  Dasselbe  wird  um  die 
Mitte  der  Monate  October  und  März  eingehoben.  Gesuche  um  Befreiung 
von  der  Entrichtung  des  Schulgeldes  sind  an  den  h.  nö.  Landesausschuss 
zu  richten  und  längstens  anfangs  October  der  Direction  der  Lehranstalt 
zu  überbringen.  Die  erlangte  Befreiung  erreicht  sofoit  ihr  Ende,  wenn  der 
befreite  Schüler 

a)  am  Schlüsse  des  1.  Semesters  die  IIL  Fortgangsciasse  erhält; 

b)  am  Schlüsse  des  2.  Semesters  nicht  mindestens  den  II.  Grad  in  Sitten 
und  Fleiß  erhalten  hat; 

b)  wegen  ungenügenden  Fortganges  eine  Classe  wiederholen  niuss.  (Ausge- 
nommen ist  hiebei  der  Krankheitsfall.) 
Wahrhaft  arme  Schüler  werden,  wenn  deren  Eltern  oder  Vormün- 
der bei  Beginn  des  Schuljahres  darum  ansuchen,  aus  dem  Unterstützungs- 
fonde  nach  Möglichkeit  mit  Schulbüchern,  Schreib-  und  Zeicheniequisiten 
unterstützt,  so  lange  sie  sich  durch  Fleiß  und  Sittlichkeit  einer  Unter- 
sthtzung  würdig  machen. 


I 


N.  0.  Lajulos-Ilaiidi^lsscliiilo, 

Zweck  und  Einrichtang  der  Schule. 


Infolge  der  Ba^clilü^s-e  tles  \l  il  ü.  Laiifltages  vom  19.  October  1878 
wriil  vom  24,  Octobt»r  1881  ist  (liene  Leliraiistalt  als  Facliscluile  für  Am 
H a  11  il  e  1  &-  miil  Gewerbestand  eiiigerirbt**t  und  »etzt  als  Vorbildung 
iiüf  die  absolvierte  Volks*  odf^r  Bin  gr^  seh  ule  voraus;  sie  kann 
sonar.b  Villi  jedem,  d^r  sich  einem  geschäftlichem  Berufe  widmen  will,  ohne 
Schwierigkeit  besucht  werden.  Auch  ist  die  Mr>gliclikeit  gegeben,  dass  die 
Schuler  frOh  ^enag  in  das  practische  Leben  übertreten  können^  da  die 
Sehale  derart  organisirt  ist,  dass  sie  in  zwei  Jahrgängen,  von  denen 
tkr  er«te  die  untere,  der  zweite  die  obere  Abtheilung  bildet,  das 
Bötlitge  fachliche  Wissen  vidi  stand  ig  xum  Abschlüsse  bringt. 

Diese  Schule  bietet  den  Angehörigen  des  Handels- und  GewerbestÄudes 
—  <somit  des  Bürgerstand  es  im  allgemeinen  —  Gelegenheit,  sich  in  ihrer 
Jugend  jene  theoreti.sch-fach liehe  Ausbildung  in  möglichst  kurzer  Zeit  zu 
verschaffen,  welcher  dieser  Stand  unbe4ingt  bedarf,  um  den  au  ihn  ge- 
stellten* erhühten  Anforderungen  unserer  Zeit  zu  entsprechen, 

Das  Lehrprogramm  der  Schule  umrasst  deshalb  nur  solche  Gegen- 
stände,  welche  für  jeden  Kaufmann,  Industriellen  und  Gewerbetreibenden 
von  größtem  pi  actischen  Werte  sind.  Für  den  Kaufmann  und  Industriellen 
ist  die  Bedeutung  der  aus  dem  beigefügten  Lehrplane  ersichtlichen  Gegen- 
MAnde  wohl  von  selbst  klar.  Aber  auch  jeder  der  sich  für  ein  ganz  ein- 
faches Gewerbe  ausbilden  will,  soll  diese  Schule,  —  wenigstens  die  untere 
Abtheilung  derselben  —  als  Absehluss  seiner  Schulbildung  besuchen.  Auch 
er  ifiuss  vor  allem  ein  guter  Rechner  sein^  Buchführiing  verstehen,  sich 
mflndlich  oder  schtiftlicli  sprachrichtig  ausdrücken,  Rechnungen  und  Ge* 
schäftsbriefe  nach  dem  allgemeinen  Gebrauche  verfassen  können,  über  die 
Grenzen  seiner  engeien  Heimat  hinaus  Bescheid  wissen,  über  den  Wechsel 
und  andere  Schuldurkunden  und  AVerthpapiere  orientiert  sein.  Er  soll  auch 
dit;  Waren,  welche  er  bezieht  oder  verarbeitet,  genau  kennen,  über  deren 
Gewinnung,  Be^ug,  Aufbewahrung  und  Verarbeitung,  dann  über  dieZusam* 
mt^n.wtxuiig  jseiuer  Werkzeug*^  im  klaren  sein,  enfUich  soll  er  die  gewöhn* 
Hell  vorkommenden  Fl^lchen  und  Körper  berechnen,  und  Zeichnungen  von 
Ohjecten  nicht   nur    verstehen,   sondern    einfachere  auch  selbst  anfertigen 

Zweck  dieser  Fachschule  ist  es  nun,  diese  Kenntnisse  ihren  Schülern 
m  reriuitleln,  und  für  die  Gesehäfrswelt  junge   Kiäfte  beransEUblldeu,  die 


56 

nicht  nur  an  Arbeit  und  Ordnung  gewohnt  sind,  sondern  die  auch  vermöge 
des  erlangten  Fachwissens  jenen  Theil  der  Ausbihlung  zu  irgend  einem 
speciellen  Berufszweige,  der  nur  im  practischen  Leben  erlangt  werden  kann, 
leicht  und  mit  gründlichem  Verständnisse  sich  aneignen  und  sonach  bald 
brauchbare  Hilfspersonen  für  kaufmännische,  industrielle  und  gewerbliche 
Unternehmungen  und  seinerzeit  tüchtige  selbstständige  Bürger  sein  werden. 

Außer  den  zwei  Jahrgängen  (untere  und  obere  Abthei- 
1  un  g),  in  welchen  das  fachlicheWissenia  einer  fürdieBedürf- 
nisse  des  mittleren  Handels-  und  Gewerbestandes  ausrei- 
chenden Weise  zur  Behandlung  und  zumAbsghlussege  langt, 
ist  noch  ein  practischer  C  urs,  welcher  ein  W  in tersemester  dauert, 
mit  der  Schule  veibunden.  Dieser  Curs  umfasst  vorzüglich  practische  Ar- 
beiten, —  theils  im  Uebungscomptoir,  theils  im  Warenlabora- 
toriuni,  welches  bereits  mit  zahlreichen  Warenmustern  und  den  nöthigen 
Instrumenten  ausgerüstet  ist,  —  und  soll  die  Schüler  besonders  an  Selbst- 
ständigkeit bei  ihren  Arbeiten  gewöhnen. 

Es  werden  in  diesem  Curse  auch  noch  einige  Gegenstände,  die  eine 
höhere  Vorbildung  und  geistige  Reife  voraussetzen,  jedoch  ebenfalls  mit 
besonderer  Rücksicht  auf  ihie  practische  Seite,  behandelt  Diesen  practi- 
schen Curs  nach  Absolvierung  der  oberen  Abtheilung  noch  zu  besuchen, 
wird  sich  daher  nicht  nur  für  die  nach  einer  höheren  kaufmännischen  Aus- 
bildung Strebenden,  sondern  jedenfalls  auch  für  jene  empfehlen,  welche 
bloss  die  obere  Abtheilung  der  Schule  besucht  haben  Uebrigens  ist  dieser 
Curs  auch  den  der  Schule  bereits  Entwachsenen  oder  in  einer  Berufsstel- 
lung practisch  Thätigen  zugänglich. 


I    Aufnahmsbedingungen. 

In  die  untere  Abt  heil  ung  können  alle  jene  Aufnahme  finden, 
welche  14  Jahre  alt  sind,  die  Volk^-  oder  Bürgerschule  absol- 
viert haben  und  bei  einer  Aufnahmsprüfung  hinlängliche 
Vorkenntnisse  (in  deutscher  Sprache,  Rechnen  und  Geographie)  n a c h- 
weisen.  Es  ist  jedoch  auch  gestattet,  dass  Schüler  vor  vollendetem 
14.  Lebensjahre  aufgenommen  werden,  wenn  der  betreflFende  Be- 
zirksschulrath  über  Anfrage  der  Direction  hiezu    seine   Zustimmung    gibt. 

In  die  obere  Abtheilung  treten  in  der  Regel  jene  über,  welche 
die  untere  Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben;  doch  kann  auch 
ein  directer  Eintritt  stattfinden,  wenn  der  Aufnahmswerber  die  entspre- 
chenden Kenntnisse  bei  einer  Aufnahmsprüfung  nachweist. 

In  den  practischen  Curs  können  jene  eintreten,  welche  die  obere 
Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben.  Ausserdem  können  auch 
solche  Personen  diesen  Curs  besuchen,  welche  mit  Rücksicht  auf  ihre  Vor- 
bildung oder  practische  Ausbildung  von  dem  Lehrköper  als  für  diesen 
Curs  qualificiert  bezeichnet  werden  uud  mio^lesteus  16  Jahre  alt  sind. 


57 

Flir  die  Aofnahmsprüfuiig  in  die  antere  Abtheilang  ist  kein**  Taxe 
entrichten.  Für  die  Aufnabmspiiifung  in  die  obere  Abtheilung   beträgt 
lie  Taxe  2  fL  Das  Schulgeld  pro  Semester    ist    fünt    Gniden,    Fleißige 
dCirftige  Schiller  können  von  der  Entrichtung  desselben  befreit  werden, 
jtnell  auch  in  den  Genuss  von  Stipendien  und  anderen  Unters tlitzungen 
|g**langen*  —  Auswärtige  Schüler  k(»nnen    in    Kosthäus^eni   billig   unterge- 
dmcbt  werden.  Es  ist  sonach  auch  den  weniger  Bemittelten  möglich,  ihre 
>but^  an  diei^er  Fachi^chule  ausbilden  zu  lassen. 


IL  Lehrplan. 


n  i]  i  ^  r  r  I  c  1i  t  a  g  e  g  e  u  s  I  &  n  tl  6 


üblij^äte 


A*^tliritiiitic. 


KaafmintiiscbeH  Rechnen , 

llüfiileliikiiniie       * 

f^oTTei^|iondetiK  unil  Ooniptoiritrbellen     .    .    ,    , 
Büclihnlmui^  (in  iti-r  (int  AbtUei]- nur  im  IT.  Sein*)| 

Warenkunde  tini]  TecböoJogi« 

Hftiid«Jsgaogrtipbid  ...       .*...,.« 

Dentaebe  Spracba .    ^    *    * 

.Scbßnfcb  reiben      «*.*.*..»*•.. 

Qtometrie  .    ,    «    ,        «    «    * 

Wechielracht,    Ba^deh^  atid  ÖewerbegeseUlfiinde 
Vülkuwiruebaftslelire  (nur  im  IL  $«iju,}  ,    .    . 


goiniiiA  der  wtJcbeuiJkhen  obligaten  Stünden 


4 
3 
fi 
2 
4 
ä 
4 
2 


3 

4 

» 

a 

1 

% 

2 


I    S.  U         l.  B.  27 


Pmetiüeber  üvlt*  (Ein  Wintar-Bemeiter.) 

Übnnjfj'Comptoir  ,.,...  wöcli.  12  Stunden 
Warenkunde  |  Arbeiten  im  Waren- 

Labamtoriüm)  ,,**...,      9         „ 
KanfmÄnnschps  Eecbnen    .    .    .    .    ,      2         „ 

Hftj)deiit||eRetEknDc1e 8         „ 

Votkfiwirtitcbaftslebre  .    .    .    «    .        ^      8         ,, 

Sninine  der  wüchentltchen  stunden  29         . 


L  Abtii. 


tfiiobliftte  Üntüiri^tifd^stiitde : 

FrÄnÄoj»iäebe  äpritebc  *»*,*. 

SteiiogrÄpbic 

I  Tafnea ..,*...,. 


3 
3 
2 
3 
2 


IL  klih. 


n 

3 
2 
2 

2 


68 

LehrstofT-Vertheilung. 

untere  Abtheilnng  (I.  Abtheilnng.) 

a.  Obligate  Unterrichts-Gegenstände 
Kaufmännisches  Rechnen.  Um  eine  auf  Verständnis  beruhende  Sicher- 
heit und  Gewandtheit  im  Zifferrechnen  zu  erzielen,  werden  zunächst  die 
vier  Grundoperationen  in  ganzen  Zahlen  und  Decimalzahlen,  die  Theilbar- 
keit  der  Zahlen,  das  größte  gemeinschaftliche  Maß  und  kleinste  gemein- 
schaftliche Vielfache,  die  gemeinen  Brüche  und  das  Rechnen  mit  denselben, 
dann  die  Rechnungsarten  in  benannten  Zahlen  behandelt.  Hiebei  wird  be- 
sondere Rücksicht  auf  die  practisch  anwendbaren  Vortheile  genommen. 
Daran  schließt  sich  die  Behandlung  nachfolgender  Rechnungsarten  in  ihrer 
Anwendung  auf  leichtere  Fälle  aus  der  Geschäftspraxis :  Verhältnisse,  ein- 
fache und  zusammengesetzte  Regeldetri,  der  Kettensatz,  Durchschnittes-, 
Gesellschafts-,  Mischungsverhältnis-Rechnung,  Procentrechnung,  Aufstellung 
von  Waren-  und  Spesen-Rechnungen,  Interessenrechnung  im  allgemeinen 
und  deren  Anwendung  auf  Wechseldiscontierungen 

Wöchentlich  i  Stunden. 
Handelskonde.  Begriff,  Ursprung  und  Nutzen  des  Handels,  Arten  des 
Handels.  Die  Handeltreibenden,  Handelsgegenstände,  Münz-,  Maß-  und  Ge- 
wichts-Systeme mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen  Systems. 
Der  Warenhandel.  Die  Lehre  vom  Gelde.  Das  Wichtigste  vom  Wechsel, 
den  Anweisungen  und  Wertpapieren.  Hilfsgewerbe  des  Handels.  Die 
Agenten.  Das  Frachtwesen  (Fuhrmann,  Eisenbahn,  Flussschiffer.)  Assecu- 
ranz.  Spedition,  Zollwesen.  Der  Geld-  und  Wechselhandel  und  der  Handel 
mit  Wertpapieren  in  kurzen  Umrissen.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Correspondenz-  und  Comptoirarbeiten.  Im  Anschlüsse  an  die  Erklä- 
rungen aus  der  Handelskunde  werden  behandelt :  Einfache  Noten  und  Rech- 
nungen des  Kleinhändlers  und  Gewerbsraannes,  Rechnungen  der  Groß- 
händler, Facturen  im  Commissionsgeschäfte,  Gewichtsnoten,  Verkaufs-Rech- 
nungen, Briefe  über  Warenbestellungen  und  Facturenbriefe.  Warenoffert- 
briefe.  Die  wichtigsten  Formen  des  Wechsels.  Trattenavisbriefe  und  Rimes- 
senbriefe. Frachtbriefe  von  Fuhrleuten,  Eisenbahnen  und  Schiffern.  Lade- 
scheine und  Lieferscheine.  Spesenrechnungen,  Schuldscheine,  Quittungen, 
Bons,  Anweisungen,  Ganz  einfache  Rechnungen  über  Ein-  und  Verkäufe 
von  Münzen  und  wichtigen  Effecten,  Circulare,  Erkundigungs-  und  Aus- 
kunftsschreiben, Mahnbriefe.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Buchhaltung.  Grundsätze  der  einfachen  Buchhaltung.  Anleitung  zur 
Anfertigung  der  verschiedenen  Buchhaltungsformularien  mit  Wert-  und 
Mengen  Verrechnung  für  gewerbliche  und  kaufmännische  Unternehmungen. 
Buchung  eines  einmonatlichen  Geschäftsganges.  Abschluss  der  Haupt-  und 
Hilfsbücher.  Nur  im  II.  Semester.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Warenkunde  und  Technologie.  Elemente  der  Naturwissenschaften :  das 
zum  Erkennen  und  Beschreiben  der  Waren  Nothwendige  aus  der  Organ- 
lehre des  Thier-  und  Pflanzenreiches ;  die  physikalischen  Grundgesetze  mit 
besonderer  Berücksichtigung  der  Mechanik  und  deren  Anwendung  im  i>rac- 
tischen  Leben,  einfache  Maschinen,  Werkzeuge.  —  Die  Grundzüge  der 
Warenkunde,  Eintheilung  nach  verschiedenen  Gesichtspunkten,  die  wich- 
tigsten Nahrungs-  und  Genussmittel  des  Pflanzenreiches,  die  zufolge  ihrer 
Herkunft  sich  anschließenden  Erzeugnisse  der  technischen  Gewerbe  und 
die  hervorragendsten  Rohproducte  thierischer  Abstammung,  überhaupt  nur 
solche  Objekte,  die  zur  unmittelbaren  Anschauung  gebracht  werden  können. 

wöchentlich  4  Standen» 


R9 

Altoeifi9ind  und  HandategeDgraphle.  Befegtigunj?  und  Erwelterang  dii 

nntttLsff«*  in  der  »ligenieinen  Gt'ojrrdfihie.  Speciel!«  Geog^raphia  der  osiev, 

g.  Monarcliie  jiiji  besüiider«r  Henoi iiebung:  der  auf  die  tnateridle  Cultiir 

mentlich  auf  die  mercantile  Stellung  des  Keiches  und  Jieiner  Gebiete  sieh 

iebeuderi  Verbal  In  isse.  üebersicbt  der  wichtigsteD  Momente  der  ysterr, 

Uesclttclvte  seit  Bee^rüiidung  der  Herrschaft  des  Hauses  Habsburg* 

t  Wöchentlich  3  Stmideii. 

Deutsche  Spraehe.  Wiederholung  der  Formenlehre.  Die  Lehre  vom 
fachen  imd  dai^  Wjc:httg8te  auK  der  Syntax  des  zusammengesetzten  Sat^ses, 
i*-  und  grammatisclie  l*ebungeii  im  Anschlüsse  an  das  Lesebuch  und 
niatische  Lelirbuch,  IJebungen  im  niündlichen  Ausdrucke,  besonder?<  im 
nciiiigeii  Leseu,  Einfaclie  mündliche  und  schriftliche  Reproductionen  Im 
temenhange  mit  der  Beliandluug  des  Öelesenen  und  den  schriftlichen 
ibutigen,  Belehrung  ilber  Satzzeichen  und  Rechtschreibang. 

Wöchentlich  4  Stunden. 

BMmetfie.  Formeulehre,  Berechnung  des  Flächeninhaltes  der  gerad- 

'IlDig  begrenzten  ebenen  Figuren  und  des  Kreises;  Berechnung    der    Ober- 

iicbe  und  des  Rauminhaltes  der  elementaren  Körper,  nach  vorangegangener 

Behandluag   der   hiezu   nöthigsten   planimetrischen   und    stereometriöchen 

Ustir^fttze.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Schönschreiben*  Heranbildung  einer  leserlichen  und  gefälligen  Hand- 

öchrifL  Wöchentlich  2  Stunden. 

b)  üoabligate  Unterrichts-Öegeaiütilude ;  Siehe  Seite  6L 


Obere  Abtheilnog  (II.  Jahrgang/) 
a.  Obligate  Unterricli ts-Gegenstände: 

Kaufmännisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholung  der  Percent-  und  Tute- 
E:nrf*t.hnun^.  IHe  JÜ^sront-  und  Terminrechnung.  Conto-Carreiit-Beciinung. 
UnQ*  mn\  itt'wjdits- Verhältnisse  der  wiclitigsten  Länder.  Oold- und  Silber- 
Rechnung.  Müuzrechuung  nach  Münzfuß  und  Cursnotierun^,  Wechsel-, 
D«iviseu'  und  Kffectenrechnung  nach  dem  Wiener  CursblatL  Waren-Calcu- 
latiüntMi.  Wöchentlich  5  Stunden 

Handelskunde*  Th eilweise  Wiederhol iing  tles  Lehrstoffes  d^^r  unteren 
\bihifilung  mit  besouilerer  Berücksieb tigung  der  Kapitel  über  den  Waren- 
hiihdeK  den  tield-,  Wechsel-  und  Effecten handel.  Die  allgem<^ineu  gesetz- 
1irJi**n  Bestimmungen  iiber  HandeLsbücher,  Firmen,  Prokuristen  and  Hand* 
lungiibevüllmächtigte,  iiber  HandelsgHsellseliaften,  über  die  HandelsgesnliM^f te, 
lirn  Kauf,  das  Cummissions-,  Speditions-  und  Frachtgeschält.  Das  Trans- 
.rt-  tutd  Zülhvesen.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Carrespondenz-  und  Comptoirarbeiten.  Kurze  Wiederholung  des  Lehr- 
et***» der  unteren  Abtlieilung,   insbesondere    der    Facturi^n,    Spesen-    und 
-►:küiil>-KV^' !  I»  und  der  dazu  gehörigen    Briefe.    Eingehende   Krklä- 

iLiij^»u    l«]    J  w,  Curszettel,  Schlusszettel,  Warrants,  Conussamente, 

IHiicoüt.-  ud  Dtivisen-Koten,  Checks,  Cansasclieine,  Conti  -  Oorrenti,  Zoll- 
declaration^n  etc.  Einfache  hei  Gewerbs-  oder  Handels-Unternehmungen 
TOffcommende  Verträge.  Aus  der  Handels-Correspondenz  werden  behandelt: 
Briefe  ober  rommisRionK-Tratten  und  Rimessen,  Primenbriefe,  Briefe  über 
Noihidressen,  Interventionen  uinl  domicilierte  Wechsel,  über  Wechsel- 
DipHcata  und  Wechsel*(  'upieti.  Briefe  über  Ein-  und  Verkäufe  von  Devisen 
mid  Eflecten.  Kmpfefilungs-  und  Creditbriefe^  Circulare,  Dienstofferte  und 
AiMclieB  im  Blanco'Credite.  Wöcheuüicti  3  Stunden, 


60 


Buchhaltung.  Kurze  Wiederhol  angr  der  einfachen  Buch  alt  tin^,  Theorie 
der  doppelteu  Buchungsart.  Pi-actissclie  Vorbuchung  *^inzelner  Gti^chäftsfällf*. 
Eingehende  Auseinandersetzunß:  der  Princ-ipien  des  Biicherab^schliigses.  Aus- 
arbeitung   der    Verbuchuug   eines    emmünailichen    GesehäftBgauges    eJn@»_ 
Warengeschäftes  mit  Beispielen  aus  dem  Bankgeschäfte  fl 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Wechsetrecht  Handels-  und  Gewerbegesetzkunde.  a)  Wechsel  recht. 
Leiohtfasisliche  Darstellung  der  österr,  Wechselordnung  und  die  Haupt- 
gruudsätze  des  Wechselyerfahr^ns.  Erläuterung  der  BechtSÄätze  an  einzelnen 
Fallen  und  an  der  Hand  von  Formularieu.  —  Dis  Wichtigste  aus  dem 
Gesetze  über  Stempel  und  Gebühren  für  Wechsel,  kaufmännisclie  Urkundeti^ 
und  Rechnungen.  ^ 

b)  Gewerbegesetzkunde.  Die  Gewerbeordnung  sammt  Nachträgen.  Die 
wichtigsten  gesetzlichen  Bestimmungen  über   Marken-    und  Muster- Schutz, 
über  den  Hausierhandel,  über   Handels-    und    Gewerbekammern,    Handels^fl 
Agenten  und  über  Erwerbs-  und  Wirtschaftsgenossenschafteu.  ^ 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstellung 
ihrer  Grundbegrifle.  Die  wichngsten  volkswirtschaftlichen  Systeme  in  den^ 
Grundzügen.  Die  Giitererzeugung.  Die  Productionsfactoren  :   Natur,  Arbeit 
und  Kapital.  Zusammenwirken  dieser  Factoren*  Der  Güterumlauf  in  seinen 
Umrissen*  Nur  im  ü.  Semester:  Wöchentlich  2  StundenJ 

Warenkunde  und  Technofoflie.  Die  mineralischen  Roliwaran,  Schmuck-' 
steine  uud  ihre  Verwendung,  Metalle  und  Legierungen  und    deren    Verar- 
beitung, Werkzeuge,  Fabrikation    von    Nägeln,    Nadeln,    Ketten,    Schneid- 
waren ^  Stahlfedern,  Münzprägung,  Verschönerungsarbeiten  (Vergohlen,  Ver*^ 
silbern,  Verkupfern  etc,l>  Thonwarenindustrie,  Glasfabrikation,  Baumateri-fl 
alien,  Farbwareu,  Rohstoffe  und  Fabrikate  der  Textilindustrie,  Papier fabri- 
kation,    andere     wichtige    Pflanzen  waren.    —  Die     Erklärungen    werden 
mit  den  zum  Verständnisse   nöthigen    Erläuterungen    der  einfaclisteu  che«^ 
mischen  Processe  und  pliysikalischen  Grundbegrili'e  begleitet.  S 

Wöchentlich  4  Stunden 

Handelsgeographie*  Handelsgeographie  Europas  und  Grundzüge  der 
Handel  y^fographie  der  ausser  europäischen  Erdtheile.  Bt^sprechung  der 
wichtigsten  Linien  des  Welthandels.  Erörterung  der  wichtigjsten  Thatsachen 
aus  der  Geschichte  des  Handle! s.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Deutsche  Sprache.  Lehre  vom  einfach  und  mehrfach  Zusammengesetz- 
ten  Satze  und  von  der  Satzkürzung.  Dai^tellung  von  Satzbildern.  Ent- 
sprechende schriftliche  und  mündliche  Uebungen  auf  Grundlage  des  Lese- 
buches, Grundzüge  der  Wortbildung  mit  Rücksicht  auf  Vieldeutigkeit  und 
Verwandtschaft  der  Wörter  —  Lehre  von  den  wichtigsten  Formen  tles 
Aufsatzes,  namentlich  der  im  Verkehre  am  häufigsten  angewendeten. 
■  Wöchentlich  3  Stunden. 

P         Schönschreiben.   Uebungiu   zur   Heranbildung  einer  gefälligen  Hand* 
Schrift»  Rundschrift  Wöchentlich  1  Stunde 

b)  Unobligate  TJnterrichtsgegenstände.  Siehe  Seite  61, 

ft  Fractlscher  Cnrp.  (Ein  Wintersemester.) 

Uebungs-Cemptoir  Prac tische  Einschulung  in  sämmt liehe  Arbeiten  de^ 
kaufmännischen  Comptoirs  aus  den  Gebieten  der  Buchhaltung,  der  Han- 
delscorrespondenz  und  der  Comptoirarbeiten  in  ihrem  innigen  Zusammen- 
hange, Zu  dem  Zwecke  wird  ein  mehrmonatlicher  Geschäftsgang  mit  Vor- 


lIleQ  aus  dem  Waren-,  Eigen-,  Commissionß-  nnd  Speditions-Hanfiel,  rowic 
lasi  dem  Bank-,  D^pot-  und   Lombard-Gescliltfte    veibuclit  und  abgesehios- 
I,  wobei  sämmtliche  in    demselben    vorkoniinBndpn    Briefe,    RectinuiigHn, 
recbsel  etc,  ausgearbeitet  werden*  Auf   sdbständiges  Arbeiten  der  Srbli* 
wird  dn^  Hauptgewicbt  gelegt.  Wöcbentlicb  12  Stunden, 

Warenkunde.  Durch  eigenes  Arbeiten  d' 8  Schülers*  su!  1  eino 
lurcbgreifende  Kenntnis  der  hervorragendsten  nutzbaren  Rohstoffe  (vor- 
iKhmlich  des  Pflanzen  reichen)  mit  ZuUilfenabme  dm  Mikroskops  und  clie- 
nischer  Reagentien  erreicht  werden. 

Ay^^^erdem  findet  die  Statistik  de$  Waren verk»^hrs  entsprechende  Be- 
handlung. 

Die  prftctisehen  Arbeiten  umtas^en  die  Anweiidiing  der  wiclitigsteu 
Ifsoiittel  zur  Untersuchung  der  Zusanimensetzuug,  Grue,  Pkhtheit  und 
?oiiaervierung  der  Waien  und  die  Darstellung  von  Extractivslüifen,  Pra- 
llen etc.  Wöchentlich  9  Stunden. 
Kaufmännisches  Rechnen.  Kur^e  Wiederholung  der  DeviFsen-  und  Ef- 
|ectenrechuuHg*  Einfache  Wechsel- Arbitrage*  Die  wichtigsten  U^angen  im 
Tarenhandel*  Schwieri^'ere  Wai'encalculationen.  Wöchentlich  'i  Stunden, 
Handelsgesetzkunde.  Erläuterung  der  wichtigsten  Bestimmungen  des 
Handelsgesetzbuches.  —  Grundzilge  der  Concursordimng,  insbeson- 
die  Lelire  vom  kaulmannisclien  Concnrse  nnd  vom  Zwangsausgleiche. 
Die  einzelnen  Abschnitte  werden  durch  entsprechende»  der  Praxis 
intnommene  Rechtsfälle  erläutert.                   Wöchentlich  3  Slunden. 

Valkswirtschaflslehre.   Bedeutung   der    Volkswirtschaft   und  Darstel- 
Üirer  Grundbegriffe.  Pruductiou  der  Güter  uTid  ihre  Vertheilung.  Das 
itbani.    Der   Umtausch,   Geld.   Das    Einkommen    und    seine    Quellen. 
[idrente^  Arbeitslohn.   Kapitalszins).    Organisation    der    Unttsrnehmung 
des  Haushaltes.  Der  Credit  und  seine  Hilfsmittel  (Wechsel^  Anweisun* 
Papiergeld,  Banken),  Consumtion  der  GlUen  Ueber  Association.  Ueber 
Jtettern    und    Zollwesen.    Ut^bersicht    der    wichtigsten    Wirtschaftszweige, 
robei  die  volkswirtschafniche  Stellung  des  Handels-  und  Öewerbestandes 
mders  eriirtert  wird.  Wöchentlich  3  Stunden. 


I 


Uaobligate  UnterrichttgegeQttände. 

1,   Abtheilung  ifür  Anfänger.) 
Französische  Sprache.  Lese-Regeln,  die  Formenlehre,  sowie  Jene  Haupt- 
r«geln  aus  iler  Syntax,  welche  zum  Verständnisse   leichterer   Sätze   noth- 
wendig  sind,  mit  entsprechenden  mündlichen  und  schriftlichen  Uebnngen. 

Wöchentlich  3  Stunden* 
Zaichnen*  Uebungen  mit  <lem  Zirkel,  dem  Dreiecke  und  der  Reiss- 
idiieiie.  Zeichnen  und  Uebertragen  dei'  geraden  Linien  und  des  Winkeb* 
C\rn.Htruction  der  Drei-,  Vier-  und  Vielecke,  Theilung  der  Garaden  und  des 
Winkels.  MaUf^täbe  nnd  deren  Anwendung.  Die  widitigsteii  Constructionen 
am  Kreise.  Zeichnen  der  einfachsten  Körper  durch  Grunri  und  Aufriss  nach 
ModeUen  und  eigener  Abmessung.  Wöchentlich  3  Stunden* 

11.  Abth.  {für  Vorgeschrittene*) 
Franzöiische  Sprache.  Weitere  Behandlung  und  Ergänzung  dys  Lehr- 
Btuffes  der  ersten  Abtheilung;  bei  den  mündlichen  und  schriftlichen  üebuu* 
gen  mird  vorwiegend  das  Handelsfach  berücksichtigt. 

Wöchentlich  :j  Stunden. 
Zeichnen  (gleichzeitig  mit  der  ersten  Äbtheilungi.  Zeichnen  nach  Vor- 


63 

lagen  mit  verändertem  Mafistabe;  Zeichneu  einfacher  Gegenstände  durch 
Gruud-  und  Aufriss  unter  möglichster  Berücksichtigung  der  künftigen  Be- 
dürfnisse des  Schülers.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Der  Unterricht  aus  den  freien  Lehrgegenständen:  Stenographie, 
Turnen,  Gesang  richtet  sich  ebenfalls  nach  der  Vorbildung  der  Theil- 
nehmer  und  wird  unentgeltlich  ertheilt. 

Ob  und  welche  freie  Lehrgegenstände  ein  Schüler  zu  erlernen  hat, 
bestimmen  die  Eltern  oder  Vormünder;  doch  empfiehlt  es  sich,  dass  jene 
Schüler,  welche  einen  kaufmännischen  Beruf  anstreben,  dem  Unter- 
richte aus  französischer  Sprache,  und  jene,  welche  voraussichtlich 
einem  gewerblichen  Berufe  sich  widmen  werden,  dem  Zeichen- 
Unterrichte  beiwohnen,  endlich,  dass  jedenfalls  alle  Schüler,  deren 
Gesundheitszustand  es  zulässt,  an  dem  Turnunterrichte   theilnehmen. 

Als  Disciplinar-Vorschrif ten  gelten  genau  dieselben,  wie  an 
der  Realschule. 


III.  Lehrmittel. 

I.  Bibliothek  der  Handelischnle. 

Custos:   Professor  Franz  Hol  üb. 
Vermehrung  im  Schuljahre  1884/85. 

a>  Geschenke: 

Vom  h.  k.  k.  Ministerium  fDr  Cultus  und  Unterricht :  Navigazione  austro- 
ungarica  all'  estero  nel  1883.  —  Commercio  di  Tiieste.  nel  1883.  —  Navi- 
gazione di  Trieste  nel  1883  und  nel  1884.  -  Statistik  der  Seeschiffahrt 
und  des  Seehandels  in  den  österr.  Häfen  im  Jahre  1883. 

Vom  h.  n.  ö.  Landesausscliusse :  Stenographische  Protokolle  des  n.  ö. 
Landtages  L  Session,  VI.  Wahlperiode  nebst  Beilagen. 

Von  der  löbl,  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien :  Bericht  über  die 
Industrie,  den  Handel  und  die  Verkehrsverhältnisse  in  Niederösterreich  wäh- 
rend des  Jahres  1883.  —  Sitzungsberichte  der  Handels-  und  Gewerbekammer 
f.  d.  Ezhzth.  Oest  unter  d.  E   Jahrgang  1884. 

Vom  k.  k.  Postsparkassenamte :  Rechenschaftsbericht  für  die  Zeit  vom 
12.  Jänner  1883  bis  31.  December  1884 

Von  Herrn  k.  k.  Ratli  Dr.  Grabacher  in  Krems:  Carolo  Hasskarl, 
Commelinaceae  indicae  imprimis  archipelagi  indici  Viudobonae  1870. 

Von  den  Herren  Gelie  &  Co.  in  Dresden:  Handelsberichte  April— Sep- 
tember 1884. 

Von  A.  Pichlers  We.  &  Soiin  in  Wien:  Rudolf  Schiller,  Comptoir- 
arbeiten  II.  Auflage. 

Vom  Director  F.  Eberle:  Eduard  Bittner,  a)  Einfluss  des  Capitals 
auf  Gesittung  und  Wohlfahrt,  Wien  1878.  b)  Leitfaden  der  Handelslehre 
für  Handelsschulen,  Prag  1883. 

Vom  Kremser  Aussteilungs-Comite :  Kremser  Aussellungszeitung  v.  J. 
1884. 


m 


^^^^^^^^^^  b)  Kauf:  -^M^^^m: 

\  Dr.  J  u  s e  f  M  ü  1 1  e  i\  die  Rohstolle  dm  Drßclisler-  und  Tischlergewerbes, 

JK&Äs*!l    1884.  —  Eduard   Valenta,    die  Kl^be-   und  Verdickiuigsmiitel 
Kassel  1884.  —  Robert  Pöschl,  Lelirbiicfi  der  ehifacUen  und  düi^t»e]t*^n 
Buchlialdm^  Wien,  1884.  —  J.  v.  Gauisch,  Erläuterungen  über  die  Auf- 
stfilliujg  einer  Bankbilanz,  Wien  1884.  —  C.  F.  Cai>aun  Gar  Iowa,  Me* 
dii^ini^ch*^  i^spedalitaten,  Wien  1884*  —  F*  A.  Fliikiger,  Grundiisi;  der 
Pbarmakognosie,   Berlin    1884.  —  Dr    Hugo   Plaut,  Färbuugsmethodeu 
xpjn  Nachweise  der  Mikrüorgani>imeM,  Leipzig  1884.  —  Dr.  Paul  Bronn  er, 
Lehrbucti  der  Essigfabrikation,   Braunscliweig   1876.  —  S  e  n  f  t  -  L  e  u  n  i  s , 
'Syiiopsia  der  Mineralogie  und  Geognosie,  Hannover  1875.  —  Katalog  der 
<)fiterme8&aUB8tellung  des  Börsen  Vereines   der    deutschen    Buchhändler,    — 
^Alphonse  de  Candolle,  der  Ursprung  dar  Culturpflanzen,  Leipzig  1884» 
—  Dr.  T-  F.  Hanausek,  die  Nahrungs  und  Genussmittel  aus  dem  Pflan- 
^»enreiche,   Kassel    1874-  —  Günther   und   iMühlmann,   Lehrbuch   der 
fieir    '      Handel scorrespondenÄ, Stuttgart  1884-  — Dr.  JohannBlaschk  e, 
Kui  te    Darstellung    des    österr.    Weehsel rechtes.    Wien,    1884,    ~ 

[Man de,  Correspondance  ßotanique.  —  Dr, F.  X.  v.  Neumann  Spallart 
^f>ber>iielit    der   Volkswirthschaft^  Jhrg,  1881-82.  Stuttgart  1884    —  Prof 
I>r,  C  a  r  1   Gustav   O  d  e  i-  m  a  n  n ,   Pract.   Anleitung   zur   einfachen    und 
doppelten    Buchhaltung,   Leipzig    1882,  --Soll   und  Haben,  Practische 
LHctinnen  für  Geschäftsleute.  IX.    Auflage,  Wien.  —  We  nzely  Julius, 
Lebrbücb  der  kaufniännischen  Arithmetik,  Leipzig  1883  —  A,  F.  Barth, 
filie  Grundform  der  doppelten  Buchhaltung,  Grossenhain  1884,  —  Schlick* 
Uy»en,  F.  W.  A.,  Frklärung  der  Abkürzungen  auf  Münzen.  Berlin,  1882. 
I —  M.  Eaischle,  die  einfache  und  doppelte  Bucliführung,  Augsburg  1884, 
I —  Com  pas  s  finanzielles  Jahrbuch  f,  Oesterreich- Ungarn,  18.  Jhrg.  1886.  — 
lEmil  Pranke,  Neue  Seh riitvor lagen  L  Industrie  und  Handwerk,  ZliricU, 
\ —  A.  L  Abu  er.   Lexikon   des  Handels-    und  Gewerbereebtes,    Leipzig.  — 
I Co  melius  Zechner,  Zinsen  und  Cursbereclmung,  Wien  1886.  —  Wil- 
khelm  Schulten,  a)  Schlüssel  zur  Fortsetzung  der  einfachen  und  doppelt, 
BucbfQhmng  nebst  Schema  für  das  Geheimbuch,   b)  doppelte  Bucbfrüirung 
nebst  einem  Anhange:  Die  anierikanisclie  Buehfiihrnng,  Leipzig  1877  u,  85, 
L— Q.  Seh  lessing,  Handelsartikel  des  Weltverkehres,  Wien  1883.  —  Dr, 
IC.  O.  Herz,    Landwirtschaft  liebes    Handbuch   der   Samenkunde,   Berlin 
lüM.  —  Dr,   Ferdinand  Seltsam,    die  Rechte   und  Pflichten  der  ge- 
werblichen   Hilfsarbeiter,    Wien    \BHb.  —  Manz'sche   Gesetzes- Ausgabe, 
PriTilegienge«et2,  Marken  und  Musterschutz,  etc.  Wien   1882.  —  Durch- 
fuhr u  n  g  s  v  e  r  u  r  d  n  u  n  g  e  n    zum    6.    Hauptstück    der   Gewerbeordnung, 
iWien   1885. 

Zeitschriflen :  Globus,  illustr.  Zeitschrift  für  Länder  und  V^ylkerkunde 

B,  1  bis  inci,  22,  ferner  B.  46  und  47.   —  Centralblatt  für  das  gewerbliche 

Uuterrichtüweaen  in  Oesterreich  M*  B.  — -  Der  iVsterreichiscIie  Kaufmann,  v* 

,15.  Oktober   1Ö84  an.  -^  Aus   allen  Weltüieilen.   lUustr.  Monatshefte  fUr 


«4 

Länder-  und  Völkerkunde  u.  verwandte  Fächer,  redig.  v.  Dr.  0.  Deutsch. 
Leipz.  16.  Jahrg. 

Münzensammlung.  Wie  im  Vorjahre  so  hat  auch  heuer  diese  Samm- 
lung theils  durch  Gönnar  der  Schule/)  theils  durch  freiwillige  Spenden  von 
Seite  der  Schüler*)  eine  wertvolle  Bereicherung  erfahren,  so  dass  gegen- 
wärtig nicht  nur  alle  europäischen  sondern  auch  aussereuropäische  Staaten, 
wenn  auch  nicht  complet,  vertreten  sind  und  die  gangbarsten  Münzen  den 
Schülern  beim  Unterrichte  gezeigt  werden  konnten. 

2.  Waren-LaboratoriniiL 

Vorstand:  Prof.  Dr.  T.  F.  Hanausek. 

T.  Waren-SammluiiK. 

A.  Geschenke:  Von  Herrn  Fidler  von  Isaborn,  k.  k.  Oberlieu- 
tenant im  2.  Genie- Reg.  in  Krems:  1  lithographischer  Stein,  grosses  po- 
liertes Musterstück. 

Von  Herrn  Eduard  Reiche  1,  Kaufmann  in  Krems:  Eine  wertvolle 
mustergiltige  Collection  von  Drähten  und  Drahtseilen,  (verkupferte,  ver- 
zinkte und  blanke  Eisendrähte,  runde  und  flache  Drahtseile,  33  Stück); 
ferner  von  Stahlsorten  (Werkzeug-,  Meissel-,  Puddel-,  Herdfrisch-,  Mock-, 
Cement-,  Feilen-,  Specialstahl  etc.)  An  allen  Stücken  sind  die  Bruchflächen 
sichtbar. 

Von  Herrn  C.  Wobbe,  Ingenieur  und  Gaswerksdirector  inTroppau: 
l  Patent-Gasappaiat  mit  konischer  Bohrung  in  Mitrailleusenform. 

Von  Herrn  Dworschak,  Feilhauer  in  Krems:  6  Stück  Feilen,  1  St. 
Raspel ;  die  vorhandenen  Feilen  wurden  frisch  gehauen. 

Von  Herrn  J.  Deimel,  Eisenhändler  in  Stein:  7  Muster  Schmiede- 
eisen. 

Von  Herrn  Ignaz  Fux,  Goldarbeiter  in  Krems:  Eine  Collection 
Edelsteine,  Halbedelsteine  und  Pierre  de  Strass  (3  St.  Bernstein,  3  St. 
Korallen,  2  Carneole,  3  Amethyste,  1  Chrysopras,  1  Bandachat,  1  weiBer 
Chalcedon  mit  Wappen,  1  Heliotrop,  1  Perle,  1  Türkis  von  altem,  1  Türkis 
von  jungem  Steine,  1  Granatschale,  1  Almandin,  1  flacher  Carneol,  2  Py- 
rope,  2  Rubine,  1  Kamee,  4  Bergkrystalle,  2  Milchquarze,  10  Pierre  de 
Strass,  1  Schnur  mit  künstl.  Perlen). 

Von  Herrn  Franz  Fleischhacker,  Goldarbeiter  in  Wien:  Eine 
Collection  von  Edel-  und  Halbedelsteinen  (4  Almandine,  eine  grosse  An- 
zahl kleiner  Türkise,  1  Opal,  2  Smaragde,  1  Saphir,  1  Rubin,  1  Intaglie, 
Minerva  darstellend. 

B.  Kauf:  Von  A.  Pfantzert's  Nachfolger  in  Wien:  Alliährlich 
zu  erneuernde  Drogen,  ätherische  Oele,  chemische  Objecte,  Schmirgel-Papier- 
und  Leinwand,  Eprouvetten,  Eisenspatel,  Messingpatenen,  Pergament- 
papier,  Farbenmuster. 

*)  Hr.  Fax  (3  St,  gr.  wertvolle  Silbermttnzen).  Hr.  Kiembacher,  (diverse  Mttmen 
und  mehrere  Hedailen).  Hr.  Director  Eberle  (sämmtliche  Silber-  und  ScheidemUncen  der 
Schweiz). 

*)  Nienner,  Wendler  n.  a. 


Sft. 


Von  Di\  Wolocszsak,  Universitätsprofagsor  in  Lemberg:    Eine 

HiiUei Sammlung,  bestehend  aus:  2  Foliübänden,  die  Holzgewäclise  Nieder- 

Hlftlerreicbi«  enthaltend,  und  au8  circa    15ü   freiliegenden  Hölzern  in  Quer-, 

^■Udial«,    Tangential»,    RindenstDick-Schaitt^n    äammt    Pnlver    und    Master 

^Hmt  Prä|iaration.  ^ 

^^^^       IL  itititruitietite  und  »ciiiMtiicf*  EiuriehluiigSKegeiisiiiiÄi' 
^"         Kauf.  Von  (\  Reichert  in  Wien:  l  Nachet,  Zeiclienapparat,  Deck- 
(^IftRchen  und  Objectträger- 

Von    R.    TUtirriegel    in    Wien:    2   gröüere    Scalpelle,    1    gerade 

Sflieere,  U  grosse  Pincetteu,  2  Mikrosk op-Pincetten,    2  Piäpajirnadeln.  — 

I  piditirter  Kasten  fiir  das  Instrumentarium.  —  1  Rahmen  für  das  Diplom 

A^  Kremser  Industrie-  und  Gewerbeausteilung,  ,,  ^, 

Di**  Abteilunß'en  111*  allgemeine  Samensammlung,  und  IV.  Sammlung 

jnikroiskopigcher  Präparate  liaben  keine  Vermehrung  erfahren. 

V.  «irlirin-  aiid  Bildwerk«. 

Uabei^jcht  der  gewerblichen  Markf'U,  Jalirg.  1884  (18  Hafte).  —  Die 

lanx^  Jabrbnrh  flir  Banken,  Sparcassen  etc.  in  Oest- Ungarn,    pro   1885. 

Allgemeine  Warenkunde    und  Rohstofflehre,  herausgegeben   von  Bene- 

I  c  i ,  Braun,  H  a  n  a  u  h  e  k  etc  5,  Band  (2  Handeiemplare  fttr  das  La- 
ratarium).  —  Hager,  Pharniaceut.  Ceutralhalle  1885,  —  U  h  1  w o r m 
d  Behrens,  Botanisches  Central blatt  1885.  —  Centralblatt  fttr  das 
werbliehe  Unterrichtswesen.  —  Von  den  Frequentanten  des  practischen 
rs^it    wurden  mehrere  handelstechnische  und  mikroskopische  Untersucbun^ 

II  vorgenommen,  wie  die  Bestimmung  d^r  Essigsäure  in  verscbiedenen 
sigRorten,  Verhalten  dreier  Pflanzen farbstoffe  gegen  Reagentieo,  Le- 
nKinittel-Untersuchangen,  Härtebaatimmungen  von  Schleif-  und  Wetz- 
loeü^  Asclienbestimnmngen»  Untersuchung  von  Lösungsverhältniasen  ver- 

ed^ner  Kautschuksorten,  welche  Arbeiten  zum  Tbeile  für  die    Veröffent' 

(kttfig  beBtimmi  sind. 
3;  Q«ograplüiehe  Lehrmltfeftamiiijfiiic. 
Oef^ti^ri-eirliisi  he    Monats.schrift    für    den  Orient^    herausgegeben   vom 
ent,  Museum  in  Wien,  II,  Jahrgang.  —  Emil  Schlagintweit,  Indien 
\u  Wort  und  Bild,  GroJ3 -Quart- Bände,  aus  Schönfeld's  Antiquariat  in  Wien. 


66 


IV.  Verzeichnis  der  LelirbOcIier, 

welche  im  Jahre  1886/6  in  Verwendung  kommen. 


LehnMeMtand 


Untere  Abthellinig 


Obere  Mbtheilueg 


Kaalich,  Lehrbuch  der  kanfm    Arithmetik,  8.  AuH. 

Schiller  R ,  Anfgabeiisammlang  für  Handelslehraiistalten 

III.  Theil. 


Kanfminnlechee  Rechnen 

Handelsknnde  iFindeisen,  Grnndriss  der  Handels wissrnschaft,  3.  Auflage. 

..._*.. ..  _-     .. 

%u^m.^^mäu  Mi^  Tü«k.MU«2.     i     Bi8cli>ng»  Leitfaden  der  allgemeinen  Warenkunde  für 
wareHKunoe  nna  lecnnoiogie  Handels-  und  Gewerbeschulen    4.  Aufl. 


Wecheelreclit  und  Gewerbegesetz-; 
künde  1 


Elemente  der  Volktwirtscbafle- 


Theumann,  d.  österreichische 
I      Wechselreeht    3    Aufl 

'  Rieht,  Anfangsgründe  der 
Volkswirtschaft,  neu  bearb. 
V.  Prof.  Franz  Richter. 


Genmetrie 


Kozenn,  Leitfaden  d.  Geographie  f.  d  österr.  Mittelschulen . 
L  und  III.  Theil.         I  IL  Theil. 

Schulatlas  v.  Stieler. 


Moönik,  Anfangsgrunde  der  \ 

Geometrie  in  Verbindung  mit 

dem  Zeichnen.  17.  Aufl. 


Devtaolie  Spraolie 


Fmntlitifllie  Snraske 


Willomitzer,  deutsche  Grammatik  f.  österr.  Mittelschulen. 
i      Schiller  Carl,  deutsches  Lesebuch  f.  Mittelschulen. 

I     I.  Band | II,  Band. 

iPloetz,  Elementar-Grammatik  der  französischen   Sprache, 

[Vogel,  die  Handelscorrespon- 
'  dem  in  franiösisoher  and 
>                                             Identsoher  Sprache  2  TheUe, 
I J 19.  Aufl. 

I         Fanlmann,  Gabelsbergers  stenogr.  Lehrgebäude. 
I  Fanlmann  stenographische  Anthologie. 


Im  praotieohen  Curee  werden  verwendet; 


Kaulich,  Lehrbuch  der  kaufm.  Arithmetik  ; 

Schiller,  Aufgabensammlung,  III.  Theil. 

Kiehl    (Richter)    Anfangsgr.    der    Volkswirt- 
schaftslehre. 

Blodig,    die  4  ersten    Bücher  des  allgemeinen 
deutschen  Handels-  und  Wechselrechtes. 


V.  Unterstützung  armer  Sctiüier. 

a.)  Bamnteritfltznng. 

Ira  Laufe  des  Schuljahres  wurden  verliehen: 

1.)  Einem  Schüler  der  obern  Abth.  der  H.  Seh.   ein   Landes-Kaiserstipen- 
dium  im  Betrage  von 150  fl. 

2)  Einem  Schüler  des  practischen  Curses  ein  von  der  Administra- 
tion des  Zehnkreuzervereines  in  Krems  der  Direction  übergebener 
Unterstfitzangsbetrag  pr 60  fl. 


67 


b.)  Uiitefsttttstitigifoiid. 
Ausweis  Über  EiiiiiHlimeiiy  Au^gAbi^n  und  Vermögenstand  siehe  Seite  50* 
Es  wardeu  19  Schüler  mit  Lehrbücliern,  dftiunter  I  auch  mit  Sclireib* 
''I*eqitij5iten  bethetiL 

Vt.  Bekanntinactiung, 

die  Aufnahme  der  Schüler  betreffend- 
L»ÄS  nächäle  Schuljahr  beginnt  am   Iti,  September  1885p 
Die  Aufnahme  der  Schiller  iiiidet  vom  12,  Se|aembei  angefangen  von 
12   Uhr  Vui mittags  iti  der  Directioüskanzlei  statt    Alle  Schlüler  haben 
ikh  in  Begleitung  ihrer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der  Üirection 
;ii  melden. 

Schfiler,  welche  in  den  L  Jahrciirii  der  n*  ö,  Landes-Haiidekächule  ein* 

flrBlen  m-ollen,  haben  den  Nachweis  Über  ihr   Alter   (Tauf-    oder  Geburts- 

tchein)  und  da**  Entlassungszeugnis  der  allgemeinen  Volks-  oder  der  Bür- 

:ei^^:ha]e  beizubringen,  eventuell  das  letzte  Studienzeugnis  vorKUweigeu. 

Schiller,  welche  dhect  in  den  II.  Jahrcurs    eintreten    wollen,    haben 

Kauöer  dem  Tauf-  oder  Geburtsscheine  auch  ihre  Semestral-Zeugnisse  vom 
Bcfauljahre  1884i5  vorzuweisen* 
Schüler,  welche  in  den  inactisclien  Curys  eintreten  wollen^  ohne  die 
ubere  Ahtheilung  absolviert  xu  haben,  müssen  nachweisen,  das^  sie  sich 
Aie  niVtige  fachliche  Vorbildung  verschalTt  haben  und  mindestens  l?  Jahre 
dl  imi* 

In  Betreff  de»  Scilulgaldes  unii  der  Schiller -Unterstützung  gelten  die- 
dbeii  Bestimmungen  wie  au  tier  Oberrealschule, 

I>ie  Directiüu  iat  jederzeit  bereit,  über  gestellte  mündliche  lunl  schrift- 
Iche  Anfragen  in  Betreff  dei'  Einrichtmig  der  Schule,  der  Aufnahme  und 
.'üterbringung  auswärtiger  Schiilei  in  hiesigen  Koslhäuseni  weitere  Au^- 
;(ktifte  zu  ertheilen. 


(SB 

Zur  Chronik  der  Lehranstalt. 

Id  den  Tagen  vom  2,  bis  18.  Augast  1884  fand  in  Krems  eine  In- 
dustrie- und  Gewerbe-Ausstellung  statt,  an  welcher  sich  auch  die  Landes- 
oberreal-  und  Handelsschule  in  hervorragender  Weise  betheiligte.  Mit  Be- 
willigung des  hohen  Lande3ausscbu8ses  wurden  nämlich  die  Bibliothek,  die 
reich  ausgestattete  Warensammlnng  und  die  Sammlung  naturhistorischer 
Lehrmittel  dem  die  Ausstellung  besuchenden  Publikum  zugänglich  gemacht. 
Auch  die  Lehrmittel  fttr  den  Unterricht  im  Zeichnen  und  Arbeiten  der 
Schfiler  der  Handelsschule  und  der  gewerblichen  Fortbildungsschule  konn- 
ten von  fachkundigen  Besuchern  der  Ausstellung  besichtigt  werden. 

In  der  Bibliothek  hatte  Professor  Dr.  Johann  Strobl  mit  großen 
Opfern  an  Zeit  und  Mühe  eine  historische  Ausstellung  der  Städte 
Krems,  Stein  und  Mautern  veranstaltet,  welche  die  mannigfaltigsten  auf 
die  Geschichte  der  Städte  sich  beziehenden  alterthlimlichen  Gegenstände, 
römische  Funde,  Innungssachen,  Urkunden,  Druckwerke,  Bilder  Wappen, 
Siegel,  Miknzen,  Waffen  etc.  umfasste  und  die  das  lebhafteste  Interesse  der 
zahlreichen  Besucher  erregte. 

Nicht  minder  zahlreich  besucht  war  die  Warensammlung  der 
Landes-Handelsschule,  die  von  Professor  Dr.  Th.  Hanausekin  sehr 
instructiver  Weise  geordnet  war.  Insbesondere  erregten  die  mikroskopische 
Abtheilung  mit  zahlreichen  vom  Custos  und  den  Schülern  angefertigten 
miskroskopischen  Präparaten,  die  Collectionen  der  Leinen-,  Seide-,  Kaut- 
schuk-, Glas-,  Porcellan-,  Bleistift-,  Papier-,  Leder-  und  Metallwaren  — 
Industrie,  die  systematisch  geordneten  Rohstoffe  pflanzlicher  und  thierischer 
Abstammung  und  die  reichhaltige  vom  Custos  angelegte  Samensammlung, 
welche  über  öOO  Nummern  zählt,  die  Aufmerksamkeit  des  Publikums. 

Auch  das  Naturaliencabinet  mit  seinen  von  Professor  J o h a n  n 
Forstner  geordneten  zoologischen,  mineralogischen  und  geologischen 
Sammlungen,  den  instructiven  Bildwerken,  Blüthenmodellen  und  Modellen 
für  den  Unterricht  in  der  Sommatologie  übte  eine  außerordentliche  An- 
ziehung auf  die  Besucher  der  Austeilung. 

In  den  freien  Räumen  des  Realschulgebäudes  waren  Kunst-  und  kunst- 
gewerbliche Erzeugnisse,  musikalische  Instrumente,  geographische  und  an- 
dere Lehrmittel,  Arbeiten  der  Schüler  und  Schülerinnen  hiesiger  Volks- 
schulen etc.,  exponiert.  In  der  That  bildete  die  Realschule  einen  der  Glanz- 
punkte der  Ausstellung,  was  von  den  Tausenden,  welche  dieselbe  besuchten, 
wie  auch  von  dem  Preisgerichte  anerkannt  wurde.  Die  Jury  verlieh  dem 
naturhistorischen  Cabinete  der  Landesoberrealschule  und  dem  Warenlabo- 
ratorium der  Landes-Handelschule  das  Ehren-Diplom,  ferners  dem  Professor 
Dr.  J.  Strobl  für  die  historische  Ausstellung  das  Ehren-Diplom  mit  der 
goldenen  Ausstellungs-Medaille,  dem  Professor  Dr.  Th.  Hanausek  für 
mikroskopische  Präparate,  Samen-  und  Hölzer-Sammlung  die  goldene  Ehren- 
Medaille  des  Ausstellungs-Comit^s. 

Der  seit  Beginn  des  Schuljahres   1882/3  an  der    Lehranstalt   thätige 


§9 


iplent  Endolf  Spindler  trat  mit  Bei^inn    des   Scimljatires    1884  5  aus 

n    Tk  Lat]degdieD.ste   und    ejjii**lt    eriie    Süpt»]enteiii>lelle    hu    der  k.  k, 

Htaalfi-Lfnterrealscrlmle  im  V,  Bezirke  Wi^^na.  An  de^^en  Stelle    wnid«  der 

fttr  di«  Lehrfftchei   Deutsch  und  FranzÖKij^di  a|>probiei  te  Suiiplenl    au  der 

iL  k.  8!aats*Unt6rreatsdiule   im    IL    Bezirkts   Wimu   Jo«ef  Tauber  in 

[leieher  Eigensclialt  angestellt. 

Der  pn  Professor  Franz  Hol  üb  wurd^  mit  Beginn  des  Scluiljalire« 
,ß  defitüliv,  mit  Keststelluiig  der  Dien^stzeit  vom    IH.   Sf»ptemiier   1B81 
al^  Professor  an  der    Landes-OberreaN    und  Handel  i^^chtile   tu    Kr^iniE 
e»  teilt, 

Fi'ir  den  seuni  ReidisratUs-  und  Landtage-Abgeordneten  gewäliUeii  und 
Folge  desf^en  beurlaubten  Professor    Kranz    R  i  c  li  t  e  r    blieb   d*^r    bis- 
rige  Stipplent  Adrian  Scbuster  auch  pro  1884/5  iu  Verwendung. 

Am  17.  Marx  1 885  wurde  Protessor  Anton  K b r e  u  b e r g e r  von  der 
k.  Universität  Wie»  zum  Doctor  der  Philüsoirliie  promoviert. 

Am  V2.  Februai  und  1,  April  hielt  Heri  Prof,  l*r.  Hanausek  im 
hrervereine  KreuiJ*  2  Vorträge  über  das  Mikroskop  und  j^eine  An  wen* 
iing  in  der  Uulersucbung  der  Lebensmittel  und  knüi^fte  daran  belehrende 
emoU8trationen ;  audi  wurde  das  Waienlaboraturiuni  am  L  April  von  der 
ersauimlung  beJ^uchL 

Am  29.  März  d  J*  veranstattele  Profansor  Ignaz  Walter  zum 
sten  fUirftiger  Studierender  in  Krem;«  ein  ('oneert^  welche«  außerordent- 
eben  Beifall  fand  und  ein  bedeutendes  Heinerträgnie  ergab*  Ks  konnten 
itadurdi  den  Ünterstutzungsfonden  der  beiden  Mittebchulen  und  der  k.  k. 
Lehre ibildungs^anstalt  je  W  fl.,  dem  Stiiiendfen vereine  in  Krem»  r>f>  tt., 
zusammen  also  320  tl.  zugeführt  weiden.  Zu  danken  ist  dieser  Erfolg  dem 
Zusammenwirken  einer  grollen  Zahl  vou  Freunden  klassischer  Muiiiik  und 
der  gütigen  Mitwirkung  der  Frauen  Marie  U 1 1  r  i  c  h  -  L  i  n  d  e  und  H  e  r- 
mine  If^iuliornf  des  Fräuleins  Marie  Springer  und  de^  Herrn  Capi- 
lilare«  P.  Friedrich  JockI, 

Am  2*  April  starb  in  Krems  der  allverehrle  Burgermeister  und  Land* 
Abgeordnete  Herr  Dr.  Ferdinand  Dinstl,  dessen  Verdienste  um 
8cbul Wesen  der  Sudt  und  insbesondere  um  die  hiesige  Landesmittel- 
»ehiile,  deren  eifrigstrr  Förderer  und  Gönner  er  war,  stets  unveigesslich 
Uflibeii  werden.  Auf  den  .Schleifen  des  Kranzes,  den  der  Lehrkörper,  von 
liefer  Trauer  eifülUj  auf  den  Sarg  des  zu  früh  Verblichenen  legte,  standen 
«Ije  W«>rte:  „Dem  Freunde  der  Schule  der  dankl^are  Lehrkörper  der  Lan- 
deioberreal*  und  Handelsschule^  An  dem  Leichenbegängnisse,  welches  am 
O»t6r-Honntage  (ä  April)  stattfand,  betheiligten  sich  Herr  Professor  Dr. 
W,  Lastkandl,  welcher  als  Vertreter  des  hohen  n*  ö*  Landesaus- 
«diia&es  ilem  edlen  Patrioten  am  Grabe  einen  tiet  ergreifenden  Nachruf 
hielt,  und  Herr  Oeorg  Ritter  v,  Ullrich,  Hofrath  im  h,  k,  k,  Unterrichts* 
tnii*l**rium,  der  erwte  Director  der  hiesigen  L.-Oberrealschule*  Beide  be- 
hrien  auch  die  8cbule  mit  ihrem  Besuche.  Der  Lehrkörper  betheiligte  sich 


liiai 
Vilu 


to 

sowohl  an  dem  Leichenbegängnisse  als  auch  an  dem  Tranergottesdienste 
in  der  Pfarrkirche,  welcher  am  7.  April   stattfand. 

Am  20.  April  wurde  der  prov.  Professor  Anton  Pokorny  asum 
definitiven  Professor  an  der  LandesoberreaU  und  Handelsschule  in  Krems 
mit  Feststellung  der  Dienstzeit  vom  16.  September  1883  an  ernannt. 

Prof.  Friedr.  Mar  eck  wurde  vom  1.  Hai  an  bis  zum  Schlüsse  des 
Schaljahres  1884/5  beurlaubt  und  der  geprüfte  Leliramtscandidat  Ludwig 
Redtenbacher  als  Supplent  für  diese  Zeit  bestellt. 

Mit  Dekret  des  hohen  Landesausschusses  vom  19.  Mai  1885,  Z.  9707 
wurde  dem  Herrn  Professor  Ignaz  Walter  die  VIII.  Rangclasse  ver- 
liehen. 

Am  17,  18.  und  19.  Juni  beehrte  Sr.  Hochw.  der  Herr  Probst  und 
Stadtpfarrer  Dr.  Anton  Kerschbaumerdie  Schule  mit  seiuem  Be&iuche 
und  wohnte  dem  Religionsunterrichte  in  den  unteren  Classen  der  Real- 
schule an. 

Am  30.  Juni  begannen  die  Versetzungsprüfungeu. 

Am  15.  Juli  wurde  das  Schuljahr  geschlossen, 


71 


Ptrsonalstand  des  Lehrkörpers  der  Landea-Oberreat-  und  Hao- 

idelssDhüie  im  Schuljahre  1884  5 
'l  Felix  A   Eherle,  Diieclor   der  LeliiauHtalt,  lehrtB  GeijölucUte  in  dtr  4. 
und  H.,  (teograpbie  in  der  4.  R.-C1. 
S>  Franz  Dintll,  Profrssorv  Ordinaritis  der  3.  R.-CI ,  lehrte  MatliemaHk  in 
der  l\.  und  7,^  Geometrie    und    geom*  Zeichnen   in  der  ll,  darstellende 
I     Oeonietrie  in  der  7.  K-CL,  KalUgraidüe  in  beiden   Abtheilungen  der 
H.  Seh,  und  in  der  L  und  2.  E,-CL  — 
3.  0n  Anton  Ehren berger:  Professor,  Ordinarius  der  5.  R.-Ch,  lehrte  Ma- 
theniHtik  in  der  4.  und  5,,  Physik  in  der  G.  und  7,  R.~Cl 
4,  lohann  Forstner,  Profes^sor,  Ordinarius  der  VI    R.-Cl,  lehrte  Natsirge* 
.scliiühte  in  der  1„  2..  5*— 7.  und  Physik  in  der  4.  R,-CL  — 
Dr.  Thomas  F.  Hanausek,  Professor,  Oidinarius  der  oberen  Abtheilun^ 
der  H<-Sch,  lehrte  Geographie  in  der  2.  R.-Cl,  Warenkunde  and  Han- 
delfigeograi»hie  in  beiden  Abtiieilungen  der  H.-Sch,  und  leitete  die  Uebungen 
dei  Schüler  den  pract,  Curses  im  Waarenlaboratorium. 
Frani  Holub.  Professor,  Ordinal  ins  des  pract.  Curses  der  H.-Sch,,  lehrte 
iü  dt*r  unteren  Abth.  der  H  -Sdi.  kaufmännisches   Rechnen  und  Buch- 
haltung  (im  IL  8enL),  in  der  oberen  Abth.  der  H  -Seh.  Handelskunde, 
Correspondenz-  und  Comp  toi  rarbeiten,  Wecliselrecht,  Volkswirtschafts- 
lehre (im  2.  Sem  ),  im    practischen  Ourse  kaufm.   Rechnen  und  Volks- 
wirtst!haftslehre,  leitete  auch  das  Uebuiigs-Comptoir  im  practischen  Ourse* 
Otwald  Horst  Professor,  Ordinarius    der  IV.  R,-CI.,    lehrte   Freihand- 
zeichnen in  der  2— 7*  R.-Cl. 

lohann  Hrdliczka,   Landes-Turnlehrer,  ertheiite   den  Turnunterricht  in 
allen  OlasKen  der  Lehranstalt 

Robert  Kirchberger,  Professor,  Ordinarius  der  L  R.-01,  lehrte  Mathe- 
matik und  Freihand7.eichnen  in  der  L,  darstellende  Geometrie  in  der 
V.  R.^Cl ,  Geometiie  in  der  untern  Abth.,  Zeichnen  in  beiden  Abthei- 
lungen der  H.'Sch*,  Stenographie  in  2  Abtheilungen. 
Friedrich  Mareck,  Professor,  lehrte  Chemie  in  der  4,,  5*  und  6,,  Physik 
in  der  X  R.-CL  und  leitete  die  practiscben  Uebungen  im  chemischen 
Labriratorium.  Vom   L  Mai  an  beurlaubt. 

Frani  Müllnen  Weltpriester,  Professor,  lehrte   Religion   in  der  L— 4., 
(beschichte  in  der  2.  und  3.,  Geographie  in  der  3.  R*-CK 
Fefix  Fr.  van  Overschelde,  Professor,  Ordinarius  der  VL  R.-OL,  lehrte 
Englisch  in  der  ih—l.,  Französisch  in  der  3.,  6.  und  6.  R,-CL 
J3.   Anton  Pokornyp  Professor,  lehrte  Deutsch  in  der  2.,  4.,  5.  und  7.  E.-CL 
■      und  in  der  oberen  Abth.  der  H.-Sch.,  Geschichte  in  der  V,  R.-Cl. 
II     Franz  Richter,  Professor,  als  Reichsraths-  und  Landtags-Abgeordueter 

t beurlaubt,  wirkte  in  der  letzten  Periode  des  H,   Semesters    beim  un- 
terrichte in  der  Handelsschule  mit, 
Dr.  lohann  Strobl,  Professor,  lehrte  O(*ographie  in  der  1,,  Geschichtd 


72 

iu  der  7.,  Deatsieli  in  der  3.  and  6.  R.-CI.  and  in  der  anteran   Abth. 
der  H.-Scli 

16.  ^gnaz  Walter,  Professor,  Ordinarius  der  II.  R.-CI.,  lehrte  Mathematik 
in  der    2.  nnd  6  ,  Geometrie  in  der  6.  R.-Cl.,  Gesang  in  2  Abtheilungen. 

17.  Adrian  Schuster,  Supplent,  approbiert  fflr  Handelswissenschaften  an 
öffentlichen  Handelsschulen,  lehrte  Handelskunde,  Correspondenz-  und 
Cemptoirarbeiten  in  der  unteren,  kaufmännisches  Rechnen  und  Buch- 
haltung in  der  oberen  Abtheilung,  Französisch  in  beiden  Abtheilungen 
und  Handelsgesetzkunde  im  practischen  Curse  der  H.-Sch. 

1^<.  Josef  Tauber,  Supplent,  approbiert  fttr  Französisch  und  Deutsch  an 
Oberrealschulen,  lehrte  Deutsch  in  der  1.,  Französisch  in  der  1.,  2., 
4.  und  7.  R.-C1, 

19.  Ludwig  Redtenbacher,  Supplent,  approbiert  für  Chemie  an  Ober-,  Mathe- 
matik und  Physik  an  ünterrealschulen,  Obernahm  vom  1.  Mai  d.  J. 
an  die  Lehrstunden  des  beurlaubten  Professors  F.  Mareck 

Schuldiener:  Josef  Erl  und  Edmund  Etzel. 


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L)  Dijütiter  5  moflaischerf  8  eTangeliaclier,  die  ttbrigeD  fi^vau- 
Ic&tb.  B«Iigiao.  -*  Der  Natipnalitftt  nacli  »ämmtlicli  Dtsnucbe. 
--  C*)  DftniBier  t  mosaiscber,  1  g?ie<!b.-katliol.,  die  Übrigen 
fOm.-k&lbd.  Religfofi.  —  Der  Natioualitit  Dach  %  Osecliettf 
1  ^rbe,  aiie  tlbrigen  DeittJic^he.  --  3.)  üeinmmtbetrng  ilee  be- 
i^blt#]t  Bcbulgebk» :  t045  fl.,  woTt^u  tftc»  fl.  auf  dj«  Hamids^ 
•iMe  kommesi.  —  4.)  Geiaiumt betrag  iter  ältpendien  :  72 1  fl. 
CUefOD  Iftü  fl.  a^  d,  H.'Si^b.)  —  5.)  OeMammtbetrag  der  Bar- 
iinte'rHtützaugeii :  2!U  fl.  ^hievou  55.  fl,   a.  d.    D.-Söb.) 


li 


0efamiiilsalil 
der  Scbüler 


la 


74 


Bericht 

über  die  mit  der  Landesoberreal-   und  Handelsschule  verbundene  gewerb- 
liche Fortbildungsschule  und  den  Abendeurs  fQr  icaufmännische  Lehrfächer. 

L  Gewerbliche  Fortbildungsschule. 

A.  Lehfplan. 

Im  Schuljahre  1884/5  wurde  im  Allgemeinen  der  mit  Erlass  des  h. 
k.  k.  Landesschulrathes  vom  30.  Mai  1877  Z.  2388  genehmigte  Normal- 
Lehi-plan  für  die  gewerblichen  Fortbildungsschulen  in  Oesterreich  u.  d. 
Enns  eingehalten,  mit  Ausnahme  einiger  Abweichungen,  welche  mit  Rück- 
sicht auf  die  lokalen  Verhältnisse  für  die  gewerbliche  Fortbildungsschule 
in  Krems  durch  den  hohen  k.  k.  Landesschulrath  mit  den  Erlässen  vom 
80,  Oktober  1878  Z.  HOM  und  vom  l.  August  1883  Z.  4765  bewilligt 
worden  waren 

Die  gewerbliche  Fo]  tbildungsschule  besteht  aus  einem  Vorbereitungs- 
curse  und  einem  gewerblichen  Fortbildungscnrse. 

Der  Zeichenunterricht  wird  im  gewerbl.  Fortbildungscnrse  in  3  Ab- 
theilungen ertheilt.  Der  Abendunterricht  dauert  vom  15.  September  bis 
15.  März,  der  Sonntagsunterricht  das  ganze  Schuljahr  hindurch. 

Stundenplan  und  LehrfSchervertheüung. 


Tag 


Stande 


Montag 


Dienstag 


Mittwoch 


Donnerstag 


Freitag 


Sonntag 


6—7 
abds. 


dto. 


dto. 


dto 


dto. 


Vorbereitungscurs 


Stnndel   Gew.  Fortbildangscnrs 


7,10 

7,12 


Sprachunterricht  (Lesen 

und  Schreiben.) 
Oberlehrer  Jnl.  Mück. 


Mnndliches  und  schriftl. 
Rechnen. 


am 

- 

Wie 

Montag. 

Wie 

am 

Dienstag. 

Vorbereitendes  Zeichnen. 
K.  k.  Uebongsschnl- 
lehrer  Thomas  Wolf. 


6-7 
6-7 
6-7 

6  -7 

6-7 

V.9- 
7,olO 

9-12 
9-12 


Sprachunterricht  und 

Geographie. 
Prof.  Dr.  Joh.  Strobl. 

Arithmetik. 
Prof.  Pran«  Dintal 


Geometrie. 
Prof.  A  Bhrenberger. 


Geschäftsaufsätze. 
Prof.  Dr.  Strobl. 


Arithmetik.  Vom  Jänner 

an   gew.   BnchfQhnmg. 

Prof.  Fr.  DintEl. 


Naturlehre. 
Prof.  A.  Bhrenberger. 


Freihandzeichnen. 
Prof.  Oswald  Horst. 

Geometr.  Zeichnen. 
Prof.  R.  Kirchberger.i 


Q    .Q     Technisches  Zeichnen. 
^-^^^    Prof.  Tgnaz  Walter. 


IS 


B.  SrhAIrr-iUii'dinrScIiulJiihre  ISMd- 


Voiberf-itiiygmir^ 


Gewerblkher  Fortblldungicur« 


Su  tri  nie 


,K  monAtj]  Vorben  '6  moBatl,  fcJftoinetrJ    T^hii    '  Fmhand  i 
Abeiiilti«  J^cidmeii ,  Ab€ Lille.    ZtMchunti    /^rnhiMh.    Zwi^hueu  , 


dir  i^diiile; 
Du»  Lrjirsfikl 


27 

11 
15 


17 


17 

ly 

Kl 

t)       ' 

7 

1> 

H 

*l 

18 

U 
13 


15  U6 

10  7y 


Die  Zahlen  in  ileii  Rubriken    filr  «lie  den  ZeH*lieniini.errirbt  bes;uken*len   ^trUilU^r  be- 
Ek'beu  ►iirb  mir  nuf  jene  iscliHler,  wcft^he  iMu  i^eichenuiitrrtidite  allein  tb^ihiithineiK 
Viel**  Jener  St^btiler,  welche  nn  ifeni  AUeuilnnterriisbie    hh  eil  nahmen,  be^nchteu  aucb 
rjci!  der  Abtlieiliingtu  ile«  Zeit  heim  iit  er  rielues. 
Vm  Unterricht  m  der  Physik  beättchten  von  iloti  li  mifgenommenen  Schillern  9  llciüig 

l>ia  Schulet  zahl  war  im   abgelaufenen    Schuljahrt;    um   ca.    16"/(, 
feritiger  als  im  Vorjahre^  weil  die  Zahl  der  Leliiliuge   abgeiionniieu    hat, 
die  bei  Beginn  des  Schuljahres  voigenommeue  Aufschreibmig  dtsr^t^lbiia 
ih;  doch  war  die  Zahl  derjenigen,  welche  bis  ztim  Schlüsse  des  Seh ul- 
ihre«   an  der  Schule  verblieben  und  dalier   clAssificiert   werden    konnten^ 
'^mu  um  ca,  y%  geringer  als  im  Vorjahre. 

Der  Zeichenimteriicht  an  Sonntagen  wurde  auch  in  diesem  Jahre  von 
Lehrllttgen  und  Gewerbsgehilfen  aus  entfernten  Orten  besucht 


I 


i 


C.  LehriiiilteL 

Zur  AnjJchaÖUDg  von  Lehrmitteln  wurden  oü  fl.  aus  dem  Gewerbe- 
tscliülfonde  und  13  fl*  60  kr.,  die  Interessen  der  Maurer-  und  Miillerstif' 
loiig^  aus  der  Stadtkasse  in  Kiems  verwendet. 

Das  hohe  k.  k  Ministerium  für  C.  u.  U*  spendete  Vorlagen  für  ein- 
Ifaclie  Möbel  (20  Jlust erblätter)^  nach  Angaben  und  unter  Leitung  der  Fach- 
mpeetüren  Prof,  H.  Herdtle  und  Prof.  0,  Beyer  von  S^hülein  der  Kunst- 
gewerbeschule  des  k,  k*  üstern  Museums  f.  K.  u.  J.  in  Wien  ausgeführt 
and  durch  Lichtdruck  vervielfältigt. 

Die  n.  8.  Mandela-  und  Gewerbekammer  spendete  fttr  12  Lehrlinge, 
welch**  die  ScIiuIh  fleiliig  besuchten,  je  ein  halbes  Reißzeug. 

Angekauft  wurden;  Sc^lueib-  und  Zeicheniefiuisiten.  Das  Centralblatt 
L  A.  gewerbliche  Unterrichtswesen,  IIL  Band. 

Die  Aufnahme  in  die  gewerbliche  Fortbildungsschule  und  den  Vor- 
bereitmigeciU's  beginnt  für  das  kommende  Schuljahr  am  13.  September  lBö5* 


76 


II.  Abendknm  fir  baafniftnnl^ehe  LehrfScher. 

L  Lehrplan. 

Untere  Abtheilang: 

KauftaiSmiisGlMS  ReolHiei:  £b  wird  mit  den  Grundrechnnngsarten  begonnen,  dabei 
dem  Reebnen  mit  Dezimalen  besondere  Anfmerksamkeit  geschenkt ;  die  practiscb  anwend- 
baren BechnnngsYortheile  werd«i  gezeigt;  die  Mttnz-,  Maß-  and  Oewichtsverbältnisse 
der  wichtigsten  Staaten  Bnropaa  mit  besonderer  Berttcksichtignng  des  metrischen  Systems 
vorgenommen.  —  Femer  werden  die  Durchschnittsrechnung,  die  Lehre  von  den  Ver- 
hältnissen, Kettenregel,  Gesellschafts-,  Mischungs-  und  Procentrechnnng,  einfache  Waren- 
rechnung, Gewinn-  und  Verlustrechnung  durchgenommen.  Der  Anwendung  aller  dieser 
Hechnungen  in  der  Geschäftspraxis  wird  die  eingehendste  Berücksichtigung  gewidmet. 

CorrespoMlMz,  ColiptoirarMtM  L  Weohselknde :  Der  Unterricht  beginnt  mit  der 
Ausfertigung  der  einfachsten  kauftnännischen  Noten  und  Rechnungen,  an  die  sich  die 
Ausstellung  von  Facturen,  Spesen-Rechnungen,  ZoUdeclarationen,  Verkauf tsrechnun gen 
etc.  anschließt.  In  Verbindung  mit  der  Erklärung  der  einzelnen  Schriftstücke  werden  die 
zu  denselben  gehörigen  Briefe  abgefasst  und  erläutert.  Die  Vorträge  über  die  wichtigsten 
Theile  des  W^chselrechtes,  die  Ausfertigung  von  Wechseln,  die  mit  denselben  im  Zusam- 
menhange stehende  Correspondenz  bilden  den  Schluss  des  Unterrichtes  in  dieser  Abtheilung. 

Warenkttiide :  Ursprung,  (Gewinnungsweise),  Eigenschaften,  Vorkommen  und  Ver- 
wendbarkeit der  wichtigsten  Waren  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  vorkomm  enden 
Verfälschungen.  —  Practische  Anleitung  zum  Erkennen  der  Waren. 

Obere  Abtheilang: 

Kauftaiämilschea  Reohnen:  Kurze  Wiederholung  der  wichtigsten  Partien  der  1.  Ab- 
theilung; Zinsenrecbnung ,  Discout-  &  Termin-Rechnung;  einfache  Conti  correnti ;  Geld-, 
Silber-,  Obligations-  und  Mttnz-Rechnnng  nach  dem  Wiener  Cursblatte ;  Warencalculationeu. 

BuchhaltunQ  und  Correspondenz:  Kurze  Wiederholung  des  Lehrstoffes  der  1.  Abthei- 
lung. Theorie  der  einfachen  und  doppelten  Buchhaltung.  Verbuchung  eines  eiumunat- 
licheu  Geschäftsganges  im  Warengeschäfte  und  Ausfertigung  aller  in  demselben  vor- 
kommenden Briefe  und  Rechnungen. 

Warenkunde:  mit  der  unteren  Abtheilung  gemeinschaftlich. 

Stundenplan  und  LehrfücherTertheiluiig. 


Tag 

Stunde 

Abtheilg. 

Lehr  gegenständ 

Montag 

8-9 
abends 

I.  u.  II. 

Warenkunde. 
Prof.  Dr.  Thomas  Hanausek. 

Dienstag 

dto. 

I. 

Kaufmännisches  Rechnen.                    ! 
Suppl.  Adrian  Schuster.                   1 

II. 

Buchhaltung  und  Correspondenz. 
Prof.  Franz  Holub. 

Mittwoch 

dto. 

I. 

Correspondenz  und  Wechselkunde.             | 
S.  Adr.  Sc  huster. 

II. 

Kaufmännisches  Rechnen.                   1 
Prof.  Fr.  Holub. 

Donnerstag 

dto. 

I.  u   IL 

Warenkunde. 
Prof.  Dr.  Th.  Hanausek 

Freitag 

dto. 

I 

Kaufm.  Rechnen. 
S.  Adr.  Schuster 

II. 

Buchhaltung:  und  Correspondenz 
Flui    F.   Holub. 

77 


2.  ■chftUrstMd  im  Jahre  1884/8. 


€mU  AkikMutm 


Ok    UilrJIttiiff 


Sni 


■1^ 


Anfgenommen 9  .'  Aufgenommen 11  *20 

Fleißig  besuchten  die  Schale    5   j,  Fleißig  besuchten  die  Schnle     9   |         14 
Dm  Lehrsiel  erreishten  .    .    .  7  ||  Das  Lehrziel  erreichten    .   .    8  :         15 

Die  Aafnabme   der  Schfiler  tHr  das   nächste  Schuljahr  beginnt  am 
20.  September  1885 


Zum  Schlüsse  beehrt  sich  die  Direction  im  Namen  des 
gesammten  Lehrkörpers  allen  Förderern  der  Landesober- 
real-  and  Handelsschule  und  der  gewerblichen  Fortbli- 
dungsschule,  sowie  auch  den  Wohlthätern  der  armen 
Schüler  den  wärmsten  Dank  auszusprechen. 


In  den  Jahresberichten  der  Lehranstalt  wurden  bisher  folgend« 
Abhandlungen  veröffentlicht. 


OHterr«*h:h  timx  der  h  Hälfte  A^s  18.    • 
KlammiRBer  FenL:  „liruuttzi\g**  ikr  FaralJt^i  i      ,   -i.i 
Eberle  F.  A.;  „Antbeil  clerStMte  KreioH  tind  Stein  iiu  de» 

li^Ji   Er^  I  ikr  Jabra  l3üfi  — H«i2** 

Msrecf^         ^ 

SUr, 

Dupuls  Julius 
Ktamminger  1 
V.  Müth    .,1 
Du|Kti«  JuK: 


45  b^jiteiL 

41 

Gl) 


r.V.^,,. 


.Iiii^Kiicbe  ä«  Inil>Äch  in  Ni 


Yö«-fjt-*    ll^-Li*' 


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41% 

22 


'  rKpliftiiSiiU'-M 


09 


.Ulm 


1878 


1B»0 


iiiteruAtjüDale  MUnzeinheittf^bestrebiin- 

ßegc-ia^j-r  .     .._       !  .    1 ;,        ,     .      ^tesclmiodigteUen**  30 
Dlipula  Julim»:  ^Ueber  die  z weiden t igen  FAtte  Uei  der  Auf" 

Iiisuijg  di\H  Dreieckes**  12 

r>r,  V.  Mutb:  nl       .  ^^.  ü&ti  rr   Mundurn**  ^^»^ 

Geflöfibauer  LL-ujt  ;  „l  i4j4»r  dit*  Fueclionen  Cl(x)  a.  PJii)** 
Dtfpuls  Jalioa:    „Di«  Berc^ehnanf^  imlift  ilbHn;fiii$timiBt*nder 

\\*urÄeIii  der  Weheren  t/lticimiisre«  "  ^  ■ 

Ehrenberger  Autnti:  „Ari  dt*r  Rt*w**trtinjr  in  On!«<»fi,  din  wir 

'alter  Igtia«:  i,Wi>  uu«!  zo  wpii'u»_'i  /.►  km 

um  dftm  Orpramim  utid  au.^  dem  Ij.   ;  rjn 

-^1  u  Iier  OontratHinct'' 

Kircbberger  R. :  „Die  KrweiCeruiig  der  hterertgrÄ|»li.  i\yji*t> 
lUiUüiiiethode  auf  die  Fläclmn  zwaitRii  f^radeB.**  B 

Dr.  Bermt:  ^ZurGescIiit^hte  der  5steiT.  Uwnümn  v.  IfjUB—y 
in  ihrem  ZusammenliaiiKe  mit  d.  kur|»tnlzi»cheii  Politik.'*  1*8 

Ehrenberfler  A.;  „DieGauuifiiiiclifiii  und  deren  Aiiwendiiug.**  '^9 

Schüler  l^ud.  ^Uel>er  den  l'iiierrieiil  in  ^Porre^i^oTidenz  und 
ComiitoirarbeiUsu  ^  17 

DIntii  FtiDZr  »,Die  EleiiM^riU!  dei^  alJ«?eiiJ    AntiuJieiik,"         50 

Hanausek  Th*:  Teber  die  Harz^liiiire  in  den  Zapfeusrhuppen 
eiiiiger  roniferen.**  31 

Proichkg  C:  »,De??idertUK  u.  der  llntergang  dc4?  Langobar- 
den reichen  in  Italien. " 

Hanausek  Tb.:  ^UebBr  die   Harzgänge*"  «te.  (Narlilrag) 

I   vr,  »iroDI  •!*:  „Die  Städte  Krem»  und  Stein  im  lUitt«d 


1H81 

18fi3 

1884  Etirteherger  A. :  „Herbart  nnd  die  Eleauücue  bcnuie." 


Dr.  StroM  J*:  ^i^-ic  ,..cv,n«*„i^.««  u«, 
aller.  \Mit  rrknaden- Beilagen .)*" 


11 
70 

28 
^9 


,||reiitnil'iu^anHhj^lct{   |lal|re$l(erirlti 


dlifif  im  mviS, -t^mn 


Laii^s-  ObiiiialseM® 


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iandcO'Kandc'lycxdviiic  in  Mtc^n:>, 


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%WWW^ 


Bi^  Wmk§^%mkmt 


der  Legaten  des  Papstes  Ho&orius  III. 


in  S^rankrei-ch  und  Oeulschland. 


(Eine   historische  Studie) 


Anton  PokornV-^-^ 


Die  HirUeit  der  Leotei  iliüi  Faisles  Hdooms  III. 

in  Frankreich  und  Deutschland. 


Jemehr  die  histoiiscbe  Forschung  der  letzten  Jahrzehnte  die  Entwicklung 
des  Völkerlebens  im  13.  Jahrhundert  khirgelegt  hat,  desto  deutlicher  erkennen 
wir,  wie  gewaltig  der  Einfluss  des  Papstthums  seit  der  Thronbesteigung  Inno- 
oeoz'  III.  geworden  ist. 

In  allen  Staaten  der  römisch-christlichen  Welt  dieser  Zeit  dreht  sich  das 
[loitischc  üeschehen  um  den  einen  mächtigen  Willen,  der  von  Rom  aus  die 
Fäden  der  europäischen  Politik  in  der  Hand  hatte  und  die  einzelnen  Staaten 
Kuropas  wie  die  Provinzen  eines  Gesammtreiches  für  seine  politischen  Ziele 
dienstbar  machte. 

Unter  diesem  Gesichtspunkte  mag  es  berechtigt  erscheinen,  für  eine  eng- 
bogrenztc  Periode  des  13.  Jahrhunderts,  nämlich  für  die  Regierungszeit  des 
Tapstes  Ilonorius  III.  (1216—1227)  dem  Wirken  der  päpstlichen  Gewalt,  soweit 
lieh  dasselbe  durch  deren  Botschafter  ausdrückt,  genauer  nachzugehen. 

Die  nachfolgende  hi!»tori^^che  Studie  wird  sich  darauf  beschränken,  das 
Wirken  der  päpstlichen  Legaten  Honorius'  III.  in  Frankreich  und  Deutschland 
zu  schildern.  Auf  die  Geschichte  dieser  beiden  Länder  sclb^t  kann  dabei  nicht 
eingegangen  werden,  und  ich  verweise  in  dieser  Hinsicht  auf  die  in  den  An- 
merkungen vielfach  citierten  historischen  Darstellungen  dieser  Epoche. 


Xjeera.tioziezi  12:1  X^sinlsreiclx. 

Schwierige  Aufgaben  harrten  am  ßeginne  des  Pontiticates  Ilonorius'  III.  in 
Süifrankreich  der  Erledigung  des  weltbeherrschenden  apostolischen  Stuhles, 
(jrar  Raimund  von  Toulouse  hatte  Marseille  und  Avignon  wieder  für  sich  gewonnen 
Qnd  machte,  durch  die  Unbeliebtheit  Simons  vonMontfoit  in  der  Provence  sowie 
durch  dessen  Conflict  mit  dem  Erzbischofe  von  Narbonne  unterstützt,  stets  weitere 
Fortschritte.     Peshalb    entsandte    Honorius   III.    zu    Beginn  des    Jabtes    1217 


Bertrand,  Cardinalpriestcr  vou  St.  Johann  und  Paul^)  als  Legaten  nach  Sild- 
frankreich^)  zur  Ausrottung  der  daselbst  herrschenden  Ketzerei. 

Bevor  jedoch  der  ueuernannte  Legat  etwas  Entscheidendes  gegen  die  Albi- 
genser  beginnen  konnte,  war  es  nüthig,  den  Streit  zwischen  Simon  von  Mont- 
fort  und  dem  Erzbischofe  von  Narbonne  über  die  Herzogsrechte  in  dieser  Stadt 
dem  päpstlichen  Befehle  entsprechend  3)  beizulegen.  Der  Conflict  scheint  noch 
bestanden  zu  haben,  als  Simon  von  Montfort  nach  dem  Abfalle  von  Avignon 
und  Taniscon  in  der  Stadt  St.  Gilles  sich  festsetzen  wollte;  die  Einwohner  von 
St.  Gilles  appellierten  damals  an  den  Legaten,  und  Simon  zog,  diese  Appellation 
beachtend,  unverrichteter  Dinge  ab.*)  Das  deutet  daraufhin,  dass  Bertrand  und 
Simon  von  Montfort  damals  noch  nicht  energisch  gegen  Ilaimund  von  Toulouse 
zusammenwirkten.  Doch  zeigte  sich,  nachdem  auch  Beaucaire  und  St.  Gilles 
von  Simon  abgefallen  waren  und  Avignon  den  Legaten  in  Orange  bedrängte,  bald  die 
gegenseitige  Neigung,  vereint  gegen  die  Anhänger  Kaimunds  zu  wirken. 

Der  Legat  überschritt  die  Rhone  bei  Viviers  und  zog,  beständig  von  den 
Anhängern  Baimunds  bedrängt,  nach  Le  pont,  S.  Esprit,  um  mit  Simon  von 
Montfort  über  die  Bekämpfung  der  Albigenscr  zu  berathen.  Simon  behandelte 
den  Legaten  daselbst  mit  den  größten  Ehren,  und  Bertrand  ist  von  nun  au 
der  Leiter  der  Unternehmungen  Simons  gegen  Raimund  von  Toulouse.  Auf 
Beireiben  Bertrands  setzte  nun  Graf  Simon  bei  Viviers  über  die  Rhone  und 
rückte  zugleich  mit  dem  Legaten  bis  zur  Burg  von  Montelimart  rhoneaufwärts 
vor.  Guirard  von  Adeniar,  der  Graf  von  Valence  und  Die,  der  mit  dem  ihm 
verwandten  Ritter  Lambert  die  Herrschaft  von  Montelimart  inne  hatte,  wollte 
Simon  und  den  Legaten  nicht  einlassen ;  Lambert  jedoch,  der  auf  Simons  Seite 
stand,  verschaffte  ihnen  den  Eintritt  in  die  Burg  und  Stadt  Montelimait.  Die 
Kämpfe  auf  dem  linken  Rhoneufer  wurden  glücklich  fortgeführt,  endeten  aber 
mit  einem  Friedensschlüsse  zwischen  Simon  und  dem  Grafen  von  Valence. 
Inzwischen  schien  sich  die  Sache  zu  Ungunsten   Simons  zu  wenden,  indem  im 


0  Von  einer  Vcrwcchsluug  dieses  Bertrandus  (auch  Bcrtramus  und  Hcrtraunus  geuanut, 
mit  BcrtiDUS  Card.  Diac.  St.  Georgi.  gegen  die  sich  schon  Ciaconius:  „Yitae  et  res  gestae 
pontiücum  et  cardinaliuni"  (üb  Oldoino  rccog.  Romac  1(>75)  Tum.  II.  p.  3(j  verwahrt,  kann 
keine  Rede  sein.  Berlinus,  Card.  Diac.  St.  Georgi  war  gur  nicht  Legat  unter  Ilonorius  HI. 

^)  Potthast:  Hegesta  poutiücuni  Romauorum  indc  ab  aniio  postCh.  nat.  1198  ad  anuum 

1304. --(2  Bände,  Berlin  1873.)  Nr.  5425;  19.  Jänner  1217 nunciut,  se  in  tcrram  Pro- 

vinciac  bellis  attritani  continuis  et  haereticao  pravitatis  involutani,  Bortninduni  tit.  S.  S.  Job. 
et  Pauli  presb.  card.  ap.  scdis  legatuin  niittcre,  concessa  ei  plenitudine  putestatis,  ut  destruat 
et  evcllat  ibi,  .... 

•)  Dom  Brial:  Scriptores  rcrum  Gallicarum  (Uccuoil  des  llistoriens  des  Gaules  et  de 
la.France)  (citiert  llecueil.)  XIX.  Band.  p.  628-   1*211. 

*)  Pctri  Vallium  Sarnaii  (Vaux  C«''rnay)  Moiuichi  Ilistoria  Albigunsiuin,  abgedruckt  in 
Recucil  XIX.  B..  p.  108  B:  „Cum  vero  comes  nobilis  (Simon)  ....  ad  villam  St.  Aegidii 
pervenisset,  non  est  admissus  ab  homiuibus  eiusdem  villae ;  sed  appellantcs  ad  dominum  Der- 
trannum  Card,  portas  villae  clauserunt,  sed  comes  noster  ....  ap])onatione  deterens,  recessit. 
Dieser  gleichzeitige,  gut  unterrichtete  Autor  diente  mir  für  Bertrand  als  Ilauptgrundlagc 
der  Darstellung.  Auch  Yaisette  in  seiner  Ilist.  general  de  Langucdoc  Tom.  III,  p.  284  ff. 
ist  demselben  für  diese  Nachrichten  gefolgt. 


September*)  1217  die  Stadt  Toulouse  mit  Jubel  den  Grafen  Raimund  wieder 
aufnahm.  AuL^er  den  Grafen  von  Foix  und  Comminges  schickte  sich  jetzt  auch 
der  König  Jakob  II.  von  Anigonien  an,  ^)  Raimund  zu  unterstützen.  Die  römische 
C'urie  ward  sehr  schnell  von  der  Absicht  Jakobs  II.  unterrichtet,  und  schon 
am  23.  October  1217  ertheilte  der  Papst  seinem  Legaten  Bertrand  den  Befehl, 
liegen  Jakob  II.  mit  kirchlichen  Strafen  einzuschreiten,  wenn  derselbe  von  seinem 
Zuge  gegen  Simon  nicht  ablasse.  3) 

Gleich  nach  dem  Eintreiicn  der  Nachricht  von  dem  Abfalle  von  Toulouse 
waren  indes  der  Legat  und  Gnif  Simon  gegen  diese  Studt  aufgebrochen,  um 
Simons  Bruder  Guido,  der  zur  Bekämpfung  von  Toulouse  aus  Carcassone 
herbeigeeilt  war,  zu  unterstützen,  und  langten  am  1.  October  1217  vor  der 
5>tadt  an.*)  Nun  begann  Graf  Simon,  von  dem  Legaten  fort  und  fort  zur 
Thittigkeit  ermuntert,  die  Belagerung  der  Stadt.  Die  päpstlichen  Mahnschreiben  ^) 
:in  das  Volk  von  Toulouse  sowie  an  Raimund,  sich  dem  Legaten  zu  unterwerfen, 
hatten  keinen  Eifolg.  Die  Toulousaner  wehrten  sich  tai)fer  und  vereitelten  alle 
Bemühungen  des  Legaten,  weshalb  derselbe  den  Bischof  Fulco  von  Toulouse 
nach  l'aris  entsendete,  um  Mm  Philipp  August  II.  Hilfe  gegen  Toulouse  zu 
erhalten  und  zugleich,  um  im  nördlichen  Frankreich  das  Kreuz  gegen  die 
häretischen  Albigenser  zu  predigen.  0)  Obgleich  in  Folge  der  Kreuzpredigten 
Fulco's  das  Belagerungsheer  vor  Toulouse  sich  verstärkte,  machten  die  Belagerer 
dennoch  nur  sehr  geringe  Fortschritte.  Simon  selbst  wurde  des  ungestümen 
Drängens  des  Legaten  müde,  weil  derselbe  „unwissend"  war,  wie  ein  gleich- 
zeitiger Geschichtsschreiber  meint.')  Am  25.  Juni  1218^)  wurde  Simon  von 
Moutfort  durch  einen  aus  der  belagerten  Stadt  geschleuderten  Stein  getödtet. 
Sein  Sohn  Amalrich  gab  sogleich  die  Belagerung  von  Toulouse  auf;  desto  eifriger 
betrieb  nun  Burtrand  die  Bekämpfung  der  Albigenser  und  suchte  insbesondere 
Philip[)  II.  für  einen  Kreuzzug  gegen  sie  zu  gewinnen.")  Am  l!).  November  1218 

*;  Sirihe  Vaisetto:  Ilistoiro  griirral  du  Languoiloc  III.  D.,  p.  21)9;  .  .  II  s'  avaiico  en- 
^ü'itii  k*  iiiatin  du  13.  du  niüis  du  S(>i)tomhrü  .  .  . 

')  IVtri  Ilidt.  Albig.  iu  Uccueil  XIX.  IJ.  meldet  nichts  davon;  doch  lässt  der  Brief 
Ilimoriii»' III.  vom  23.  October  1217  an  IJertrand  mit  Sicherheit  darauf  schließen.  Vgl.  die 
nirliM»'  Note. 

-j  I»otthaht:  Uegost  Nr.  5ül0;  2;J.  October  1217.  Aus  K.^cueil  XIX.  B.  p.  G87. 

•'  Petri  Ilist.  Alb.  a.  a.  O.  p.  lOli  K  und  p.  110  A:  .  .  .  Venicntes  ii^itur  Tolosam 
(..irJ.  i-i  ('i»nn's,  obsederuut  eam  anno  M('(;XVII.  kal.  oclobr. 

)  I'iipsti.  Brieic  vom  27.  und  2!».    Dezbr.    1217.    PoHhast:    Uog.    Nr.   5(»42    und    5646 

"»  rt'tri  Hist.  Alb.  a.  a.  O  p.  IKJ  U.  setzt  die  Kntsemiung  des  Bischofs  Fulco  in  die 
Zi'ii  narh  dem  Tode  Sinums ;  dagegen  setzt  (luillolmuH  de  Podio  liaurentii  in  seiner  Ilistoiia 
.\HMi.'»'Usium  (Ki'cucil  XIX.  B.  p.  212  D.)  diese  Sendung  früher  an  und  zwar  an  den  Anfang 
iler  IiiLit,'erung,  da  Simon  noih  lange  lebte.  Ks  ist  iniiuerhin  m.'iglich,  dass  Fulco  nach  dem 
r«»df  >imipns  von  dem  Le^'ati'n  zum  zweiteumale  nach  „Frankreich"  entsendet  wird;  dann 
bv£ii'Uva  sich  die  beiden  Stt'lJen  eben  nii-lit  auf  das  gleiche  Factum. 

An  der  Nachricht  Wilhehii"?  von  l'uy  Hörens  zu  zweitein  finde  ich  keinen  Grund; 
diosellpe  ist  auch  von  Vaisette  (Ilibt.  de  Languedoc  Tom.  III,  p.  :j<K),  XX)  aufgenommen. 

•;  (inill.  de  Pod.  Laur.   a.  a.  0.  p.  2i:3  B „«piod  ignarus  et  remissus  erat." 

")  Ibidem:  „in  crastino  nativitatis  s.  .Joannis  Baptistac' 

*)  Uu*  päpstlichen  Briefe  vom  5.  Seiitember  1218  bezeugen  die  Thtttigkeit  der  römischen 
Curie  in  dieser  Angelegenheit.  Puttli.  Ueg.  Nr.  ö!MN)        bis  Nr.  5905. 


6 

ridlim  cnillicli  Tliilipp's  Sohn  Ludwig  d.-is  Kreuz')  zur  Rckainpfuiig  der  Häretiker 
Im  Süiiiiner  1211)  iiiitL'in  thiu  er  unter  htuia  tliittigor  Beihilfe  des  Legaten')  deo 
vcrsiModuMieu  Kreuzzug  g«goii  die  Alhigenser  ;  allein  auch  er  hatte  wenig  Erfolg, 
und  ].aehdoni  das  Heer  durch  vierzigtägigen  Kriegsdienst  den  Ablass  für  Kreuz- 
fahrer erworhcn  lialtf,  hob  Ludwig  am  1.  August  1211)  die  Belagerung  voii 
Toulouse  auf.  Alle  Bemühungen  des  Legaten,  die  Alhigenser  zu  unterdrücken, 
waren  also  gescheitert,  und  mächtiger  als  zuvor  traten  sie  in  Südfrankreicli 
auf.  Ueitrands  Hauptaufgabe  war  damit  gescheitert;  seine  weitere  Thätigkcit 
erstreckte  sich  nur  mehr  auf  rein  locale  Angelegenheiten.  Wie  aus  einem 
Schreiben  Honorius'  III.  an  Heitrand  hervorgeht,  hatte  sich  Jakob  IL  noch  im 
Jahre  1218  vollständig  mit  der  Kirche  ausgesöhnt ;  3)  im  Jahre  darauf  wird  er 
mit  allen  seinen  Ländern  unter  den  Schutz  des  hl.  Stuhles  genommen  und 
liertrand  angewiesen^  Jakob  II.  als  einen  besonderen  Freund  der  Kirche  zu 
behandeln  und  gegen  jedermann  zu  schützen.^) 

üegen  das  Knde  des  Jahres  1211)  erfolgte  die  Abberufung  Bertrands  von 
seiner  Legation,')  die  nun  eines  Mannes  bedurfte,  der  mit  genauer  Kenntnis 
der  localen  Verhältnisse  eine  hohe  Geisteskraft  und  bedeutende  Charakterstärke 
verband. 

Indem  ich  zur  Besprechung  der  Tiiätigkeit  des  bedeutendsten  unter  den 
Legaten  Hoi.orius'  HI.  übergehe,  kann  ich  die  Befriedigung  darüber  nicht  ver- 
hehlen, dass  ich  mich  hier  durch  die  vorzügliche  und  ÜeiPig  gearbeitete  Mono- 
graphie des  Freiherru  Kolh  von  SchreckeUdtein  auf  einem  geebneteren  Boden 
als  bisher  bewege.*) 

Conrad  von  Urach,  Sohn  des  Grafen  Kgino  von  Urach  und  der  Agnes, 
einer  Schwester  des  Herzogs  Berthold  V.  von  Zäiingen,  seit  Ende  1217  Ordens- 
general der  Cistercienser  und  seit  dem  8.   Jan  .er   1219')   Cardinalbischof   von 

'j  Petri  Uist.  Alb.  a.  a.  0.   Ii3  B.  Auqü  ....  MCCXVIII.  Xlll.  kal.  Dec.  Ludovicus 

suscepit  in  pectore  signnin  crucis  .... 

')  üuiil.  de  Pod.  La:ir.  liist.  Alb.  a.  a.  ().  p.  21 1  B.  „Nüc  aberat  dominus  Bertrandus 
legaliis,  cui  negotium  conli  erat." 

3)  Brief  lIonoriusMII.  vom  31.  October  1218.  Rccueil  XIX.  B.  p.  C72  bei  Potth.  Reg. 
8ub  Nr.  50 lö. 

*)  Maurique:  Anaalcs  Cisternsicnsos,  Tom.  IV.  p.  lo5,  6;  bei  Potthast  reg.  sub  Nr. 
Ü107  vom  2ii.  Juli  1219. 

^)  Bertrand  war  zu  Ausgang  des  Jahres  1219  noch  in  Toulouse.  Vgl.  Roth  von  Schrecken- 
stein:  „Conrad  von  Urach"  in  «Ion  Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  VII.  B.  p.  332, 
Note  1.  —  Nicht  ganz  abzuweisen  ist  die  Meinung  Mauriquc's,  dass  der  Papst  den  Legaten 
zu  eng  mit  Ludwig  verknüpft  und  zu  wenig  ausdauernd  fand  und  deshalb  seine  Abberufung 
verfügte;  doch  setzt  Mauriquc  (ann.  list.  Tom  IV.  p.  213)  dieselbe  unrichtig  in  das  Jahr  1222. 

'^)  Freiherr  lloih  von  ^jclin'ckeusteiu :  „(.'onrad  von  Urach,  Bischof  von  Porto  und  S. 
Rufir.o  als  Cardinallegat  in  Deutschland  1221—1226**  a.  a.  0.  p.  321— 3U7,  nebst  den  Re- 
geston  p.  3G7 — 3'.M.  Wenn  auch  die  Mono^raphli.'  sich  vurznglich  mit  Conrads  Thätigkelt  als 
Legat  in  Deutschland  befasst,  so  biiUet  sie  doch  auch  für  seine  Wirksamkeit  in  Frankreich 
sehr  sciiiitzenswerthc  Mittheilungen. 

•)  Alberioi  Trium  Fontium  Chron.  (Monumenta  Germ.  Scr.  XXIII.  B.  p.  907,  Z.  44. — 
Maurique  a.  a.  0.  p.  159  weiü,  auf  Ciaconius  gestüzt,  nur  das  Jahr,  aber  nicht  das  Datum 
der  Ernennung  anzugeben. 


Porto  und  S.  Rufino  wurde  im  Frühjahre  1220^)  als  Legat  nach  Frankreich 
geschickt.  Wie  ernst  es  Honorius  III.  mit  der  Bewältigung  der  Häresie  in 
SQdfrankreich  meinte,  beweisen  seine  an  Conrad  gerichteten  oder  auf  dessen 
I/egation  bezüglichen  Briefe  aus  dem  Jahre  1220,  in  welchen  er  die  Anhänger 
der  Kirche  mahnt,  den  Legaten  eifrig  zu  unterstützen,*)  die  Gegner  warnt  und 
bittet,  zur  kirchlichen  Einheit  zurückzukehren,^)  andererseits  aber  auch  Conrad 
selbst  die  ausgedehntesten  Vollmachten  verleiht/)  sowohl  was  die  Strafgewalt 
betriftl,  als  auch  in  bezug  auf  kirchliche  Anordnungen/')  In  der  Bekämpfung 
der  Albigenser  hatte  Conrad  einen  schwieri^^en  Stand,  weil  er  auch  Ludwig 
Ton  Frankreich,  dem  Vorkämpfer  gegen  die  Häretiker,  nicht  das  volle  Zutrauen 
schenken  konnte,  sondern  stets  befürchten  niusste,  ob  derselbe  nicht  etwa  unter 
dem  Vorwande,  die  Häretiker  zu  bekämpfen,  Besitzungen  des  englischen  Königs 
besetzen  und  für  Frankreich  gewinnen  wolle.  Aus  diesem  Grunde  lie(3  sich 
Conrad  herbei,  einen  Frieden  zwischen  Amaliich  von  Montfort  und  Uaimund 
Ton  Toulouse  zu  beiürworten;  doch  scheiterten  die  Verhandlungen,^)  welche 
darnach  unter  der  Vermittlung  des  Legaten  zu  St.  Fleur  in  der  Auvergne  und 
zu  Sens  in  Burgund  geführt  wurden.  Raimund  begann  alsbald,  vom  Grafen  von 
Foix  stets  wirksam  unterstützt,  die  Feindseligkeiten  gegen  Amalrich.')  Wie 
Roth  von  Schreckenstein  anzunehmen  geneigt  ist,  gehören  diese  letzton  Ereignisse 
in  das  Jahr  1221.<>)  In  directen  kriegerischen  Unternehmungen  gegen  die  Albi- 

■)  Addenda  et  Ck>rrigcnda  in  Historia'  Guillelmi  Britoiiis  Amorici  Kecuetl  XVII.  B. 
p.  774  A:  „Anno  1220.  In  Quadragesima  praecedcnti  ..  .'*  Das  Citat  bei  Roth  von  .Schrecken- 
lUio  a.  d.  0.  p.  382  ist  sehr  ungenau,  indem  Roth  es  den  Aiinal.  Waverl.  Reo.  XVIII  p.  207 
inschreibt,  während  es  daselbst  nur  in  einer  Note  des  Herausgebers  steht.  Das  Jahr  kann 
nach  dem  in  Frankreich  gebrüuch liehen  Jahresanfänge  (25.  März)  gar  nicht  zweifelhaft  sein. 
Da  eben  die  Qaadragesima  im  Jahre  1220  in  die  letzten  Tage  des  Februar  fiel,  so  zählen 
die  franzöBischcn  Chronisten  dieses  Ereignis  noch  in  das  Jahr  1219.  Vgl.  Vaisette :  Hist.  de. 

Jjuig.  III.  B.  p.  315  ..  .  des  la  fin  de  Tan  1219  card.  Conr mit  derselben  Zählung  des 

Jahresanfanges  am  2ö.  März.  —  Vgl.  Alb.  Tr.  Font.  Chr.  Mon.  Genn.  XXIII.  p.  9 HJ.  — 

«)  Potth.  Reg.  Nr.  6461;  1220.  Vaisette  III.  (Preuves)  p.  2Ü7.  Reo.  XIX.  699;  ferner 
Potth.  Reg.  Nr.  6366;  25.  Sept.  1220.  Reo.  XIX.  706. 

*)  Die  Briefe  Honorius'  III.  an  den  Rath  und  die  Gemeinden  von  Toulouse,  Nimes  und 
Avlgnon,  sowie  an  den  Grafen  von  Foix  und  Raimund  von  Toulouse,  zur  Kirche  zurückzu- 
kehren und  dem  Card.  Leg.  zu  gehorchen  sind  abgedruckt  in  Vaisette.  III.  Preuves,  p.  268 
bis  269;  Rec.  XIX.  p.  700—701  und  registr.  bei  Potth.  Xr.  62S3  und  6284. 

*;  Roth.  Regesten  Conr.  a.  a.  0.  p.  371  v^aisotte  III.  267  Rec.  XIX.  700.  Potth.  Reg.  6462. 

^)  Potth.  Reg.  Nr.  6463.  Der  Papst  verleiht  Konrad  die  Vollmacht,  einen  militUrischnn 
Onleo  nach  Art  der  Templer  gegen  die  Häretiker  in  der  Provence  einzurichten.  V^'l.  Roth 
a.  a.  0.  p.  373.  Ausserdem  überträgt  ihm  Honorius  am  21.  August  1220  die  Kutscheidung 
von  Streitsachen  zwischen  dem  Bischof  von  Beziers  und  dem  (traten  Anialrich  von  Montfort. 
Vgl.  Potth.  Reg.  Nr.  6335  und  Roth  a.  a.  0.  p.  372  und  i,i:i. 

*)  Guill.  de  Pod.  Lanr.  a.  a.  0.  p.  215  B.  „pacis  eifectus  in  neutro  est  sccutus.^' 

»)  Ib.  p.  215  C. 

*)  Ib.  p.  215  A.  Hier  wird  Conrads  Zug  in  das  Jahr  1222  gesetzt;  Mauriqnc,  Ann. 
Cist  Tom.  IV.  p.  213,  I.  Spalte  folgte  dieser  Quelle  in  der  Datierung.  Die  UnvorlässliVhkcit 
dieser  Datierung  wird  aber  schon  daraus  ersichtlich,  dass  an  dieser  Stelle  auch  die  Sendung 
Coorad*s  in's  <^Ahr  1222  geseUt  wird ;  indes  konnte  ich  auch  den  Grund  nicht  finden,  der 
Both  TOD  Schreckenstein  bestimmte,  diese  Nachrichten  in  seinen  Regesten  (a.  a.  0.  p.  878 
and  874)  in  das  Jahr  1221  au  setzen. 


8 

genser  wenig  vom  Erfolg  begünstigt,  wirkte  Conrad  im  Interesse  der  Kirche 
und  Amalriclis  sehr  viel  durch  Begünstigung  der  getreuen  Städte  und  Klöster 
auf  Kosten  Raimunds  von  Toulouse.  Der  grötHen  Gunst  erfreute  sich  die  Stadt 
Narbonne,  dessen  Domkapitel  ihm  früher  eine  Geldsumme  von  3000  Lires 
geliehen  hatte.  ^)  Zwei  Jahre  darauf  excommuniciert  er  alle  Gegner  der  getreuen 
Stadt  Narbonne,")  welche  derselben  durch  Brand  und  Verwüstung  ihrer  Felder, 
Weinborge  und  Gärten  Schaden  zugefügt  hatten,  insbesondere  die  Einwohner 
von  Capestan,  Beziers  und  vieler  anderer  Städte.  Nicht  lange  darauf  übergibt 
er  das  Kloster  Alet,  dessen  Abt  und  Mönche  die  Häretiker  begünstigt  hatten, 
dem  Kapitel  von  Narbonne^)  und  bittet  den  Papst  um  Bestätigung  dieser 
Incorporation,  da  sich  Narbonne  vielfach  um  ihn  und  die  Kirche  verdient 
gemacht  habe  und  ihm  beigestanden  sei,  als  er  von  Beziers  vor  seinen  Gegnern 
schimpflich  habe  weichen  müssen.*)  Vielfach  in  Anspruch  genommen  war  Con- 
rad zu  dieser  Zeit  mit  der  Herstellung  der  Kirchen-  und  Klosterdisciplin.  Unter 
diese  Art  seiner  Thätigkeit  mcichte  ich  auch  die  Verleihung  der  Grundgesetze 
für  die  medicinische  hohe  Schule  zu  Montpellier  zählen.^)  Er  setzte  durch 
diese  Statuten  fest,  dass  das  Lehramt  in  dieser  Schule  von  dem  Examen  und 
der  Approbation  des  Bischofs  von  Maguelonc  abhängen  solle.  *^) 

Amalrich  von  Montfort  hatte  im  Bewusstsein  seiner  Schwäche  seine  Länder 
dem  König  von  Frankreich  als  Oborlehensherrn  übertragen,  doch  war  es 
Philipp  II.  bisher  trotz  der  Bitten  des  Legaten')  nicht  mrjglich  gewesen,  die  ihm 
übertragenen  Länder  vor  Raimund  zu  schützen.  Als  im  April  1223  der  Legat 
mit  mehreren  Bischöfen  in  Beziers  von  den  Anhängern  Kaimunds  eingeschlossen 
ist,  bitten  sie  noch  einmal  dringend  Philipp  U.  um  Hilfe. 

Die  Erfolge,   die  sie  in  Südfrankreich  haben,  veranlassen  die  Albigenser, 

*)  Roth  a.  d.  0.  p.  372  zum  15.  August  1220,  Troycs  oii  (-hampagnn.  Vgl.  dazu: 
Petrus  de  Marca,  de  Concordia,  lib.    V.  cap.    31,    p.  115.    Krwiibnt    bei  Vaisoito  III.  p.  315. 

Comme  il  nianquoit  d'argent  pour  soutenir  los  frais  do  sa  lo.^ation,  il  ongagca pour  la 

somme  de  trois  inille  livrcs  Melgoricnncs. 

«)  Roth  a.a.  ().  p.374;28.  April  1222, Narbonne;  ausVaisette  III.  rrcuveR271  CXXXIX. 

>)  Roth  a.  a.  <).  p.  375;  16.  Sept.  1222.  Souvigni  en  IJourbonois.  Vgl.  lloc.  XIX. 
p.  729—730  8ub  nota  b. 

*)  Roth  a.  d.  0.  p.  870.  Der  Brief  von  Conrads  von  Ilonorius  ist  abgedruckt  in  Rec. 
XIX.  72Q  und  daselbst  entnommen  aus  dem  Samniclworkc  (Talliana  cbristiana  Tom.  VI.  Instrum. 
coli.  211.,  wo  dieser  Brief  ohne  Datierung  stobt.  Rr»tb  bezweifelt  deshalb  die  Randdatierung 
in  Rec,  indem  er  unter  Hinweis  auf  eine  Urkunde  Conrads  vom  2.  Dezbr.  meint,  dass  der- 
selbe wohl  nicht  leicht  im  selben  Jahre,  wo  er  schiniptlich  aus  Beziers  habe  weichen  miiascn, 
auch  daselbst  wieder  festen  Fuß  gefasst  habe.  Da  aber  die  Jahresdatierung  der  Urkunde  vom 
2.  Dezember  ebenfalls  zweifelhaft  ist,  so  ist  Rotlfs  Argumenten  hier  kein  großes  Gewicht 
beizulegen. 

*)  Roth  a.  a.  0.  p.  373  17.  Jänner  1221.  Das  Datum  ist  eingesetzt  nach  De  Greffoville: 
Hist  de  la  ville  de  Montpellier  II.  partie,  p.  343.  „16  kal.  Febr.  1220  (mit  der  französischen 
Jahresdatierung  des  13.  Jahrb.) 

*)  Savigny:  Geschichte  des  röm.  Rechtes  im  Mittelalter.  2.  Au)l.  III.  B.  p.  377. 

')  Roth  a.  a.  0.  p.  376;  2.  Dzbr.  Beziers.  Die  Jahresdatierung  schwankt  zwischen 
1221  und  1222. 


sich  mit  den  verwandton  Seelen  in  OI)eritalien  und  in  Bosnien  zusanimenzu- 
»cliliol^en.  Zu  diesem  /wecke  halten  sie  einen  gewissen  Bartholomäus  aus 
i'arcassone,  der  längere  Zeit  in  Bosnien  die  Häretiker  geleitet  hatte,  als  Haupt 
ihrer  Gemeinschaft  anerkannt.  Zur  Unterdrückung  dieses  Albigenserbischofes, 
di-r  ^ich  in  seinen  Uundschreihen  der  päpstlichen  Brietlormen  bediente,  schrieb 
der  Legat  Conrad  anl'angs  Juni  122;>  für  alle  lVanzr)sischen  Bischöfe  auf  den 
7.  Juli  \22Ü  ein  Concil  nach  Sens  aus. i)  Von  der  Kröll'nung  dieses  Concils 
hallen  wir  keine  Nachrichten;  doch  so  viel  lässt  sich  feststellen,  dass  es  noch 
v«»r  dem  1.0.  Juli  nach  Paris  verlegt  wurde,  und  zwar,  wie  sicher  zu  vermuthen 
ibt.  weil  ihm  auch  der  erkrankte  König  Philipp  II.  beiwohnen  wollte;-*)  doch  starb 
derst^lbe  schon  am  14.  Juli  zu  Monte.  Vom  Cuncile,  welches  durch  Philipps 
Tod  gest<"irt  wurde,  iindet  sich  keine  weitere  Nachricht  mehr  und  es  \var  das- 
selbe durch  den  plötzlichen  Tod  des  Albigenser  BisclK»fs  Bartholomäus  auch 
gegenstandslosgeworden.  Conrad  hält  am  15.  Juli  sammt  den  24  versammelten 
Bischöfen  die  Leichenfeierlichkeiten  zu  St.  Denis.-')  Auch  bei  der  Krönung 
Ludwigs  VIIL  anfangs  August  12*j:>  war  der  Cardinallegat  Conrad  noch  in 
Uheims.  *)  Trotz  aller  Bemühungen  konnte  Conrad  einen  Friedensschluss  zwischen 
lUimund  uud  Amalrich  nicht  zustande  bringen  und  auch  bezüglich  der  Ver- 
handlungen mit  dem  neuen  französischen  Könige  wegen  eines  Kreuzzuges  gegen 
die  Albigenser  bedurfte  der  Legat  mannigfacher  persönlicher  Instructionen  durch 
die  päpstliche  Curie.  Deshalb  bat  Conrad  bald  nach  der  Krönung  Ludwigs  VIII . 
um  Erlaubnis  zur  Bückkehr  nacli  Kom.^)  Diese  Erlaubnis  wird  ihm  vom  Papste 
den  10.  September  12'J3  ertheilt,")  und  schon  am  lo.  Dezember^)  dieses  Jahres 
tri-'tlt'n  wir  ihn  in  Rom.  VViewol  nun  Conrad  hier  schon  im  Jänner  1224  zum 
Legaten  für  Deutschland  ernannt  wurde  und  auch  für  Frankreich  schon  ein 
neuer  Legat  bestimmt  war,^)  so  erschien  er  dennoch  Ilonorius  III.  als  die  geeig- 
netste   Persönlichkeit,   die    Friedensverhandlungen   zwischen   Ludwig   VIIL  und 

'>  Mattbilus  rarisius:  Ilistürhi  Antjliad.  -  ediilit  VVats,  Loiuloii  lüSi. — fcitiortMatth. 
Pari.s.  |p.  2Ü7:  .,iiuat(.*iiiis  veuiatis  Soiionis  in  octuvis  INrtri  et  Pauli  (7.  Juli)  proxime  luturis. . .. 
hatiiin  Plaiiiuiii  VI.  uouas  Jiilii  (2.  Jiiii).  Iiicsi:  Datieruii;^  dits  lU'i(.'te>>  ist,  wiu  sriioii  Mauriquc, 
'loiii.  IV.  p.  213  biMiicrkt,  iiiclit  riciiti^.  Uutli  ist^djiuigt  „IV.  iiuuas  Jiuiii'*  auzunchinon.  Auch 
dvi  Ort  der  Ausstellung  ist  unsicher;  Manriquo  inoint,  IMauiuni  sei  iihnitisch  mit  Tlanasia 
in  (ialJia  Narhouueusi.  Roth  a.  a.  O.  p.  :>7ij  setzt  „Provin  ?"  ohne  liegriUidung.  Vgl.  llcc. 
XVIII    B.  I».  IIG. 

-')  Kleury,  Ilistoria  occlcs.  XVI.  p.  547;  Manii(iuo,   Ann.  Cist.  Tom.  IV.  p.    211—245. 

')  i'lironicon  Turoiiense  autore  anonym:  ah«^«»lr.  i:i  UiM-ucil  XVIU.  1>.  p.  :io3.  Iloth 
1  A  t>.  p.  377  citicrt  hier  irrthiimlicher  Wfise  (iuillel.  Aniior.  (;»'sra  I*liilip|ü  Kit.  XVIIl.  p.  Ö08  . 

•)  Thron.  Alb.  Trium  Font.  (Mun.  (ionn.  S.  S.  XXIII.  p.  '.M:!,  /.  10.)  Da  Ilonorius  III. 
iu  rincin  l'ri<*te  an  Ludwig  VIIL  vom  i:{.  l)/l>r.  I2i3  auMlrürklioh  von  Versprechunf^en,  die 
Jlt  König  dem  Legiiten  «ininid  ir«'m:u'ht  iiah«',  spricht,  s«»  schtiint  mir  die  Auwesenheit  Con- 
TAiii  bi;i  <ler  Knmnng  sie  bor. 

)  Kpc.  XIX.  p.  7:;t).  Die  .Jahre^/.ahl  „1222'-  das«^lhM  ist  ein  Drucktehler.  Uoth  setzt 
'Ich  Iirinf  in  den  Ausgang  August  oder  anl'an;,'s  SeptmibfU"  1223. 

)  I»otth.  lieg.  Nr.  7079;  10.  Septbr.  122:;. 

■)  Kec.  XIX.  7'IÜ  D.:  „coram  nobia.** 

'j  Potth.  lieg.  Nr.  7157;  :JI.  Jänner  1224.  Cardinal  Uomanua  zum  Legaten  für  Frauk- 
reich  und  die  Provcucc  cruaunt.  'i 


10 

dciu  jungen  Raimund  von  Toulouse  zu  leiten.  Ucber  das  Itinerar  des 
Legaten  während  dieser  Sendung  sind  wir  nicht  gut  unterrichtet.  Es  übersteigt 
aber  den  Uahmen  dieser  Darstellung,  auf  diese  Frage  näher  einzugehen,  wes- 
halb ich  im  Allgemeinen  der  Orientierung,  weiche  Roth's  Regesten  bieten,  folge. 
Fest  steht  als  Datum  den  4.  April  1224,  an  welchem  Tage  Honorius  III.  dem 
französischen  König  die  Sendung  Conrads  ankündigte)  Aus  diesem  Briefe  an 
den  König,  sowie  an  die  französischen  Bischöfe  erhalten  wir  auch  Auskunft  über 
den  Zweck  dieser  zweiten  Sendung  Conrads.  Der  Legat  soll  dahin  wirken,  dass 
Ludwig  Vlll.  mit  Heinrich  III.  von  England  einen  dauernden  Frieden  schließe, 
damit  der  französische  König  freie  Hand  gewinne  für  einen  grollen  Kreuzzug 
nach  dem  Orient.^)  Auch  für  die  Aussöhnung  Raimunds  mit  Ludwig  VIH.  und 
mit  der  Kirche  sollte  Conrad  thätig  sein,  damit  auch  nach  dieser  Seite  Lud- 
wig VIH.  für  Honorius'  III.  Hauptabsicht  frei  werde.')  Die  Bemühung  des 
Legaten,  den  Frieden  zwischen  England  und  Frankreich  zu  erzielen,  misslang 
wol;  denn  im  Jahre  1224  begann  aufs  neue  der  Krieg;  einen  desto  größeren 
Erfolg  erreichte  aber  Conrad  damit,  dass  es  ihm  gelang,  König  Ludwig  mit 
Raimund  auszusöhnen;  denn  Ludwig  war  jetzt  immerhin  frei  für  einen  Kreuz- 
zug, da  in  diesem  Falle  der  päpstliche  Oberlehensherr  Macht  genug  hatte, 
seinen  Vasallen,  den  König  von  England  während  des  großen  Kreuzzuges  vom 
Kriege  abzuhalten.  Wie  uns  Wilhelm  von  Nangis  berichtet,  publicierte  Conrad 
aui'  dem  Gencralconcile  in  Paris  am  5.  Mai  1224  die  Approbation  der  Recht- 
gläubigkeit Raimunds  in  Gegenwart  des  Königs  Ludwig.^)  Bald  hierauf  verließ 
er  Frankreich,  um  in  seiner  neuen  Legation  in  Deutschland  für  dieselbe  Sache 
zu  wirken.^) 

Bevor  ich  mich  nun  zur  Besprechung  der  Wirksamkeit  seines  Nachfolgers 
im  Legatenamte  in  Frankreich  wende,  will  ich  noch,  soweit  dasselbe  zu  ei kenneu, 
das  Wirken  hervorragender  Bischöfe  von  Frankreich,  die  mit  der  Legatenwürdc 
ausgestattet  waren,  in  betraclit  ziehen.  Ihre  Legatenwürde  bedeutete  eine  Art 
Ehrenvorrang  zu  dem  Zwecke,  danjit  sie  den  von  Rom  gesandten  Legaten  gleich- 
stehen,   von    denselben   nicht  gebannt    werden    können  und    für  die  jeweiligen 


*)  Pottli.  lieg.  Xr.  7212  und  7213  voiii  4.  April  \'22i.  —  Diu  chronolog.  Frage  erör- 
tert Roth  a.  a.  ().  p.  33G  und  p.  87Ü. 

3)  Pütth.  Heg.  Xr.   71ü9;  20.  Februar  12'i4  und  Xr.  7212. 

»)  Pottli.  Reg.  Nr.  7215  ;  4.  April  1224.  Rrief  Ilonor.  lil.  an  den  Erzldscliof  von  Nar- 
bonne  „ipsi  leguto  dodimus  in  uiandatis,  ut,  si  präfectus  uobilis  (llaimundus)  volu  rit  vü- 
raciter  apostolicis  obedire  mandatis,  —  ...  congrue  del\»ratur  ....  ut  ...  ad  terrae  äauct^c 
subsidium  libcrius  intendere  valeamus  ....  Uocueil  XIX.  B.  p.  7-18  C. 

*)  Chronicon  Guillelmi  de  Xangiaco  -  abgcdr.  in  Rec.  XX.  R.  p.  702  E.  Wilhelm  von 
Nangis  gehört  dem  Ende  des  13.  Jahrhundorts  an  (starb  um  1302);  indes  haben  wir  keinen 
Grund,  au  der  Richtigkeit  seiner  Xachricht  zu  zweifeln.  Vgl.  Roth  a.  a.  0.  p.  33G,  Anm.  3, 
und  p.  379. 

•')  Am  2.  Juni  1224  nimmt  Conrad  noch  die  Consocrafii)n  der  Kirche  zu  Val  Bcnoit 
vor.  Alb.  Tr.  Font.  Chron.  a.  a.  0.  p.  DU,  /.  30  ....  „card.  Conradus  .  .  .  Leodium  vcnit 
ibiipie  Vallem  bi'nedictam  ....  circa  Peutecosleu  i2.  Juni)  cDUsecravit.  —  Am  7.  Juni  zieht 
Conrad  in  Köln  ein ;  Roth  a.  a.  0.  p.  37*.). 


11 

riünc  der  Curie  mit  erliöhteni  Ansehen  zu  wirken  imstande  seien.  In  dem  Briefe 
Honoriiis'  III.  vom  2.  Juni  1221  an  den  französisdien  König  erscheinen  die 
Erzhischüfe  von  Kheiins.  Sens  und  Hourgcs  in  der  Würdo  apostolischer  Legaten, 
um  die  (iläubigen  zur  Unterstützung  dos  Zuges  i!;ci:^(m  Trmlouse  anzucifern  und 
durch  Ablässe  und  andere  Mittel  den  Kreuzzug  gegen  die  Alhigenser  zu  fiirdern.*) 
Haniit  ist  ihre  Aufgabe  im  Allgemeinen  bezeichnet.  Aut^er  der  Kirchendisciplin, 
die  sie  im  Auftrage  des  Papstes  zu  wahren  hatten,  2)  liegt  ihnen  vor  allem  ob, 
die  Bemühungen  des  Legaten  Conrad,  ein  Kreuzheer  gegen  die  Albigenser 
aufzubringen,  zu  unterstützen ;  denn  dahin  zielen  die  päpstlichen  Aufträge,  die 
.Vicesima"  in  ihren  I)iöcesen  einzutreiben  und  Truppen  für  dieses  Geld  auszu- 
rüsten. •*)  Als  sich  in  Nordfrankreich  ein  Zweifel  erhob,  ob  dem  Cfrafen  von 
Toulouse  wirklich  auf  dem  Lat(»ranconcile  alle  Besitzungen  abgesprochen  wor- 
den seien,  ertheilt  Ilonorius  111.  dem  Legaten  Krzbiscliof  von  llhcims  den 
Auftrag;,  alle  Bedenken  und  Zweifel  darüber  zu  zerstreuen  und  ohne  Schonung 
auch   gegen  den  jungen  llainiund  von  Toulouse  zum  Kampfe  anzutreiben^) 

Potthast  bringt  in  seinen  Papstregesten  den  Auszug  eines  Briefes  Ilono- 
rius' III.,  in  welchem  derselbe  den  Cardi  nal  1  egaten  Nicolaus  von 
Tu  Senium,  der  im  Lande  des  Grafen  von  St.  Gilles  s-ich  arge  Gelderpressungen 
zu  Schulden  kommen  liel.\  von  seiner  Legation  abruft  und  ihm  jede  weitere 
Ausübung  dieses  Amtes  verbietet.*)  Potthast  stellt  diesen  undatierten  päpstlichen 
Brief  in  die  Jahre  1221  bis  122;}.  Wir  haben  nun  wol  vielfache  Berichte 
über  das  Wirken  des  Oanlinallegaten  Nikolaus  von  Tusculum  unter  Innocenz  III. 
und  l»egegnen  ihm  auch  unter  Ilonorius  III.  als  Legaten  in  Sicilien ;  doch  wird, 
so  weit  mir  das  Quellenmateriale  zugänglich  war,  nirgends  etwas  von  einer 
Legation  desselben  bei  dem  Grafen  von  St.  (lilles  erwähnt,  weshalb  ich  an  der 
Echtheit  dieses  päpstlichen  Briefes  zu  zweifeln  nicht  umhin  kann. 


<}  Potth.  Reg.  GB72;  2.  Juni  1221.  Vgl.  DuchesiK;  llist.  Franc,  scr.  V.  p.  85«  Nr. 
12;  liCC.  XIX.  6%  setzt  unrichtig  das  Jahr  1220  in  margino  an. 

*)  Potth.  Reg.  Nr.  68()4  und  Nr.  680.")  Briefe  Ilondrius'  III.  vom  1.1  nnd  16.  Milrz 
1222  an  den  Le«.  Krzh.  von  liourges,  Klostcranj^olo-^oulioiton  hptn'UVnd. 

3)  Potth.  Heg.  Nr.  GSoß,  i>.S27,  6830,  OHDl,  ÜS3.J.  Viil.  IWc.  XIX.  p.  71'.»— 723.  Kr- 
».ihnrnswcrt  erscheint  mir  darunter  d«'r  Hnof  vf)in  17.  Mai  1222  (Nr.  (\>A0)  an  das  Capitcl 
Toii  Rheims,  in  welchem  Ilonorius  (.'apitel  und  Clcrus  von  llliciiri:^  orniahiit,  sich  gej^en  die 
/ahliin;<  der  „Vicesima"  nicht  zu  sträuhen,  da  der  Urzhischof  sif  nirlit  Knl^'o  seiner  ordent- 
lichen Gewalt  als  Krzbischof,  s(mdern  als  apostolisflior  \iiyii\i  «Miih^hiv  K.s  ist  damit,  wie  mich 
dunkt,  am  besten  der  Wirkunjjskreis  der  Lo^atiMi  «liosor  Art  prärisi<jrt 

*)  Potth.  Reg.  Nr.  7024;  2o.  Mai  122:i.  K(!c.  XIX.  IJ.  p.  722. 

*)  I'otth.  Reg.  Nr.  71IJ3.  (1221-1223  Dozhr.)  rcfjistrinrt  ans  Schannat:  Vindemiae  li- 
tcrariac  I.  B.  p.  1!K).  XXIII.  Warum  Potthast  diesen  IJriof  zwischen  1221  und  122.'$  Dezbr. 
stellt,  geht  aus  der  Einreibung  bei  Schannat,  der  sich  um  di(^  (!hronoU><;ie  wonig  kümmert, 
nicht  horvor.  Der  Brief  sticht  in  der  Stilisierung  von  dnn  Arielen  Ilonorius'  III.  ganz  merklich 
ab  iHid  macht  nicht  den  PMndrnck,  als  wenn  der  milde  Ilonorius  ihn  geschrieben  hätte.  Un- 
T«>r8tilnd1ich  blieb  mir,  was  Schannat  damit  will,  dass  er  den  Prief  mit  dnm  Satze  einreiht 
«Eiuadem  pontificis  mandatum". .  . ;  denn  das  „eiusdem"  kann  sich  nicht  auf  Ilonorius  III.  be- 
zitheD,  da  in  den  Torausgchcnden  Actenstücken  von  diesem  Papste  noch  gar  nicht  die  Rede  war. 

2* 


12 

Wie  schon  angcfiiliri  wurde,  war  am  ';ii,  Jiluner  1224  der  Cardinal  S. 
Angeli,  Romanus  als  Legat  iur  Frankreich  bestimmt  worden^),  zu  einer  Zeit 
also,  wo  der  Papst  Loch  sicher  hofl'tc,  dass  Kaiser  Friedrich  II.  bis  zum  24. 
Juni  1225  den  versprochenen  Kreuzzug  antreten  werde.  Dieser  päpstlichen 
Voraussetzung  entsprechend  waren  die  ursprünglichen  Instructionen  dieses  Le- 
gaten von  Seite  des  Papstes.  Conrad  von  Urach  war  es  nicht  gelungen,  Ludwig 
VIII.  von  dem  Kriege  gegen  die  englischen  Besitzungen  abzubringen  und  auch 
Raimund  von  Toulouse  war  trotz  der  Krklärung  Conrads  auf  dem  Pariser  Con- 
cile  vom  Papste  noch  nicht  absolviert.  Der  Legat  Ilomanus  gieng  indes  im 
Jahre  1224  noch  nicht  in  seine  Provinz  ab;  erst  als  die  Zeit  für  den  von 
Friedrich  II.  versprochenen  Kreuzzug  immer  näher  rückte  und  der  Friede  zwi- 
schen Ludwig  VIII.  und  Heinrich  III.  noch  immer  aussichtslos  war,  kündet  Ho- 
norius  III.  Mitte  Februar  122^  Kiinig  Ludwig  Vill.,  sowie  den  geistlichen  und 
weltlichen  Ureigen  von  Fiankreich -)  die  bevorstehende  Ankunft  des  Legaten 
an.  Noch  im  Februar  gieng  Komanus  nach  Frankreich  ab^)  und  wir  treffen  ihn 
am  in.  Mai  in  Paris,  wo  er  auf  einem  Concilc,  das  Ludwig  Vlll.  daselbst  abhielt, 
mit  dem  Könige  über  die  Stellung  des  Reiches  zu  Fngland,  sowie  über  seine  Hal- 
tung gegen  die  Albigenser  beriet  und  im  Interesse  des  allgemeinen  Kreuzzuges 
für  den  Frieden  wirkte.  *)  Von  hier  aus  begleitete  er  den  König  nach  Peronne, 
wo  am  80.  Mai  in  seiner  Gegenwart  der  angebliche  Graf  Ralduin  IX.  von 
Flandern  aus  dem  Reiche  verwiesen  wird.^)  Ludwig  VIII.  zog  von  Peronne 
nach  Chinon,  um  den  Vicomte  von  Thouars,  einen  englischen  Lehensmann  in 
der  Grafschaft  Poitou,  aufs  neue  zu  bekämpfen.  Durch  die  Vermittlung  des 
Legaten  aber,  der  von  Tours  anfangs  Juli  nach  Chinon  gekommen  war,  erhielt 
der  Vicomte  von  Ludwig  eine  Verlängerung  des  Watfenstillstandes  bis  22.  JuU 
1225;  er  leistete  aber  noch  vor  Ablauf  desselben  dem  französischen'  König 
in  Paris  den  Lehenseid.'') 

Um  dieselbe  Zeit  hatte  Kaiser  Friedrich  II.  im  Vertrag  zu  San  Germano 
einen  zweijährigen  Aufschub    zum    Antritte    dos    groL^en  Kreuzzuges    erhalten. 
Dieses  Ereignis  bewirkte  eine  Aenderung    in    der  päpstlichen  Politik,    die   sich 
bald  in  Frankreich  an  dem  Auftreten  des  Legaten  äu(>erte.    Nachdem  derselbe 

»)  Potth.  PiCg.  Xr.  7157;  31.  Jäniior  1224. 

»)  Potth.  Ueg.  Nr.  7;jr>'<;  18.  Fohr.  1226.  Vgl.  Toiilet  Layottos  II.  47.  Nr.  1G93.  Am 
14.  oder  15.  IVhr.  ertolgt  die  gU-iclio  Mittheilung  an  dieKirclu'nt'ürston  (Potth.  Reg.  Nr.  73G0) 
und  am  15.  Fehr.  an  den  König  Ludwig  VII [.  (INnth.  Uo'f.  Nr.  73i)l.) 

»J  Zu  schlid'K'n  aus  doin  püiJStl.  r>ri<^l'o  vom  2r).  Febr.  1225,  in  wolchoni  dem  Legaten 
Uomanus  bereits  ein  sSchiedsprucli,  den  Erzhiscliot  von  Bordeaux  1)etreirend,  aufgetragen 
wurde.  Tottli.  lieg.  Nr,  73ü7  aus  Rec.  XIX.  7iUi. 

')  Chronicon  Turoneuse,  abgedr.  im  Rec.  XVIII.  IJ.  i».  308  A.  Dass  Romanus  im  Sinne 
de»  Friedens  wirkte,  glaul)te  ich  ans  seinem  VerhaUeu  zum  Vicomte  von  Thouars  entnehmen 
zu  können.  Vgl.  Rec.  XX.  B.  p.  7(33  C. 

')  Cliron.  Turon.  a.  a.  ü.  p.  ;50S.  R.  und  (iesta  Ludov.  in  Rec.  XVII.  p.  309  R. 

•^)  Ib.  In  passione  etcnim  Petn  et  Pauli  (29.  Juni)  ....  vicecomes  Toarcii  homagium 
regi  fecit.  Vgl.  Chron,  Guill.  de  Nangiaco  Rec.  XX.  p.  763  und  ,,Extrait  D'un  Abrege  de 
Hist.  de  Franc,  in  Rec.  XVII.  p.  432  A. 


13 

in  einem  Zwiste  des  Königs  mit  dem  Klerus  vermittelt')  und  durch  die  Ver- 
nichtung des  Univcrsitätssiegels  sicli  einen  grollen  KingritV  in  die  Hechte  der 
Hochschule  von  Paris  erlaubt  hatte^),  bcriel'  er  auf  den  30.  November  122r)  ein 
Concil  nach-  Bourges,  auf  welchem  eine  grolle  Anzahl  von  lüschöfen  und  Achten 
sich  einfand.^)  Es  erschien  daselbst  der  Graf  Kaimund  VU.  von  Toulouse  und 
hat  demüthig  um  die  Lossprechung  vom  Banne  und  seine  Wiederaufnahme  in 
den  Schooß  der  Kirche.  Er  versprach  dafür  jede  geft)rdcrto  Ocnugthuung  zu 
leisten,  sich  selbst  von  dem  Verdachte  der  Häresie  zu  reinigen  und  dieselbe 
auch  in  seinen  Ländern  auszurotten  und  die  Einkünfte  de?  Klerus  unversehrt 
wieder  herzustellen.  Abgesehen  von  dem  Einwurfe,  den  Amalrich  v^n  Moiitfort 
machte,  dass  Ilaimund  feierlich  gebannt  und  dessen  iiänder  seinem  Vater  Simon 
von  Montfort  zugesprochen  und  geschenkt  worden  seien,  hatte  li^iimuiid  VH. 
nur  wenig  Aussicht,  von  dem  ijcgaten  recipicrt  zu  werden ;  denn  seit  der  Hin- 
ausschiebung  des  allgemeinen  Kreuzzuges  auf  das  Jahr  1227  hatte  die  römische 
( urie  nicht  mehr  ein  so  dringendes  Interesse,  für  den  Frieden  im  Abendlandc 
zu  wirken.  Brauchte  man  nach  Außen  jetzt  nicht  aufzutreten,  so  konnte  man 
im  Innern  des  päpsthchen  Weltreiches  die  Elemente  des  Widerstandes  unter- 
drucken. Der  Legat  zog  deshalb  die  Entscheidung  über  die  Ucccption  Itaimunds 
hinaus  *). 

Kr  verlangte  Gutachten  darüber  von  den  Erzbiscliöfen  und  Biscluifen, 
hielt  mit  denselben  geheime  Sitzungen  ab  und  ontliel.^  schlielMich  Raimund,  olme 
seine  Angelegenheit  entschieden  zu  haben.  Hierauf  ertlieilte  Homanus  den  Pro- 

*)  Chron.  Tiirou.  u.  a.  ().  p.  309.  Die  (icistlinlikiMt  vrvI:m^'fo  iVw  Goriditsluirkeit  ilbor 
das  bi^wcglirhc  Kigentliiim. 

»)  Chron.  Turon.  a.  a.  O,  p.  soy  I).  Dio  Scholaren  IhHWmi  sirh  d;is  nirlit  ruhig  gofiillwi, 
soDilem  rotUiten  sicli  ziisuiinncn  und  hoIa<i;orton  das  Il:uis  d«>s  Lci^iitcii.  Di«*  k«ini^lioh(>n  Trup- 
pen uiUbStiMi  cinschroitcn  und  es  gicng  niclit  nhiic  niiitv<w*i{iul-'HMi  iil>.  Vgl.  All».  Tr.  Font. 
Thron,  a.  a.  O.  p.  S)17.  Z.  2i  ff. 

»)  Am  ausführlichsten  berichtet  über  dieses  (!onril  Miittli.  r.iris,  j).  *J77  und  278.  Dddi 
ist  diese  Schilderung,  wie  mich  dünkt,  stark  beeinfliisst  von  «Iim*  Abueiiiiing.  <lie  Maltb.  Pairis 
gegen  alle  päpstlichen  Legaten  liat,  weil  er  als  Abt  in  Kn^rhuid  auch  unter  ihrem  Drucke 
zu  leiden  hatte.  Genauer  informiert  bezüglich  der  Verhan<lliiugen  mit  Raimund  von  Touhuise 
und  auch  im  ganzen  vertrauungswürdigcr  zeigt  sicIi  in  b(>tn*ir  des  Couciles  von  J>i)ur;(es  das' 
«-hron.  Turon.  An  die  Nachri«hten  dess('ll»eu  ^Roc.  Will.  p.  3U)  A.  -D.)  hielt  sich  irn  gan- 
zen die  oldge  Darstellun«.  In  betracht  gczo«;en  wurden  aulnMileni  die  kurzen  Nachrichten 
im  riiron.  Hernhardini  Iterci  Ilec.  XVIII.  ]).  287  und  die  KrN\äliuung  im  Chron.  Alb.  'J'rium 
Font.  (M.  (i.  Scr.  XXIII.)  p.  1U7.  Z.  22. 

*)  J)a8  Pariser-Concil  vom  5.  Mai  1224  hatte  die  Uechtgl:lubi<4keit  Raimunds  von 
Toulouse  anerkannt,  und  der  Vorsitzende  des  (.'oucils  (  ard.  Legat  Conrad  hatte  dies<'lbe 
im  Namen  des  Tapstes  publiciert.  Damit  war  jedoch,  wie  ich  glaube,  die  .M)s«»lutiou  und  «lie 
liiisung  vom  Kanne  noch  nicht  verbündten;  sondern  der  l'npst  hätte  dieselbe  eb(>u  auf  (iruud 
dieser  Approbation  seines  Olauhens  ertolgtui  lassen  können.  Da  «lies  jedoib  nicht  der  Kall 
war,  blieb  Kaimund  nach  wie  vor  im  Hanne.  (Vgl.  Potth.  Reg.  Nr.  72^(1,  721H  und  72tit»)- 
Ilcninarh  steht  dio  citierte  Nachriclit  im  Wiih.  von  Naugis  7»>2  M.,  wie;  icli  ulaulie,  nicht 
im  Widerspruche  mit  der  Meldung  des  Chron.  Tur.  (Re.r.  Will.  p.  :^H)  A.),  ilass  Raimund 
auf  dem  Concile  zu  Bourges  demüthig  um  liossprechuug  und  Aufnahme  in  den  Sclitmli  der 
Kirche  gebeten  habe. 


14 

curatoren  der  Capitel  die  Erlaubnis,  das  Concil  zu  verlassen,  in  der  Absicht, 
dasselbe  durch  ihre  Entfernung  für  seine  Pläne  gefügiger  zu  machen.  Doch 
waren  die  Procuratoren  bereits  davon  unterrichtet,  dass  Romanus  eine  üeber- 
raschung  der  wenig  sachkundigen  Kirchenfürsten  beabsichtige  und  drangen  des- 
halb in  ihn,  mit  seinen  Forderungen  hervorzutreten.  Romanus  gab  darauf  die 
päpstlichen  Forderungen  kund.  Er  verlangte  im  Namen  des  Papstes  für  die 
päpstliche  Curie  den  Fruchtgenuss  zweier  Pfründen  von  Jeder  Abtei  und  Kathe- 
dralkirche, von  den  Conventualkirchen  den  Fruchtgenuss  einer  Pfründe.  Roma- 
nus motivierte  diese  Forderung  ähnlich  wie  zwei  Monate  später  der  Legat  Otto 
in  England,  nämlich  mit  dem  Interesse,  das  die  gesammte  Kirche  an  der  Un- 
bestechlichkeit der  römischen  Curie  „ihrer  natürlichen  Mutter"  haben  müsse. 
Die  Sprecher  der  Capitel  erklärten,  dass  sie  eine  solche  Fordenmg  auf  keine 
Weise  erfüllen  werden,  indes  die  Kirchenfürsten  zu  (3oncessionen  bereit  waren. 
Als  jedoch  der  Legat  erklärte,  dass  der  Papst  beabsichtige,  durch  2  Bischöfe 
eine  Kirchen-  und  Abteienvisitation  vornehmen  zu  lassen  und  alle  Aebte  abzu- 
setzen, traten  auch  die  Erzbischöfe  und  Bischöfe,  die  jetzt  fürchteten,  ihre  Ju- 
risdiction über  die  Abteien  zu  verlieren,  auf  die  Seite  der  Sprecher  und  erklärten, 
dass  sie  niemals  die  Forderungen  des  Legaten  erfüllen  werden.  Der  Legat  er- 
klärte, dass  er  selbst  nicht  einverstanden  sei  mit  jenen  Steuereintreibungen  der 
Curie  und  dass  er  deren  Beschlüsse,  die  er  erst  von  Rom  erhalten  habe,  selbst 
beklage.  Darauf  wurde  sowol  die  Angelegenheit  bezüglich  der  Pfründen  als 
auch  die  bezüglich  der  Absetzung  der  Aebte  in  Schwebe  gelassen. 

Seit  dem  Concile  von  Bourges  hatte  Romanus  die  Verhandlungen  mit 
Raimund  VIL  ganz  abgebrochen  und  führte  bald  darauf  den  entscheidenden 
Schlag  gegen  ihn.  Raimund  wurde  auf  einem  neuen  Concile,  das  Romanus  und 
Ludwig  XIIL  am  28.  Jänner  1226  zu  Paris  abhielten,  aufs  neue  excommuniciert 
und  sein  Land  dem  König  Ludwig  zugesprochen.  Auch  Amalrich  von  Montfort 
und  dessen  Neffe  Guido  übertrugen  alle  ihre  Rechte  dem  franz(")sischen  König. 
Nach  zweitägiger  eingehender  Berathung  nahm  Ludwig  VIII.  aus  den  Händen 
des  Legaten  das  Kreuz  gegen  die  Albigenser.  ^)  Mit  Beistimmung  nur  einiger 
Bischöfe  versprach  dann  Romanus,  dem  König  aus  den  französischen  Kirchen- 
einkünften auf  5  Jahre  je  lOO.OÜO  Livres  beizusteuern  und  nach  Bedarf  auch 
noch  mehr  zu  leisten ;  er  stellte  den  König  und  alle  seine  Besitzungen  unter 
den  Schutz  der  Kirche  und  entsendete  dann  Kreuzprediger  in  alle  Provinzen  des 
Reiches.'-^) 

Nach  einem  am  20.  März  122G  getroffenen  Uebereinkommcn^)  versam- 
melten sich  am  17.  Mai  d.  J.  alle  Kreuzfahrer,  mit    dem  König  und  dem  Le- 

»)  Chron.  Turon.  a.  a.  0.  p.  311  E. 

•)  Ibidem  p.  312  A.  und  Gcsta  Ludov.  Rec.  XVII.  p.  300  C.  Das  Chron.  Andrensis 
monasterii  in  Rec.  XVIII.  nennt  (p.  579  (/.)  Bourges  als  VcrsammluiiKsort  des  (-oncilca  vom 
28.  Jänner.  Bezüglich  der  Lei-^tungcn  dos  l'ranzösiRclicn  Clerus  ist  ein  Brief  des  Legaten 
an  die  Bischöfe  wichtig,  in  wclchom  er  denselben  die  Pariser  Boscldüsso  notißciert  Vaisctt«: 
nist.  de  Lang.  III.  (Preuves)  p.  500  und  r^Ol. 

')  Vaisette  III.  p.  351 :  „Dimanoho  Laetarc  29.  de  Mars 


15 

gateii  an  der  Spitze,  zu  Bourges,  um  von  hier  aua  den  Zug  anzutreten.  Der 
Legat  sorgte  für  die  Aufbringung  der  nöthigen  Geldmittel,  indem  er  Kinder 
und  Greise,  die  das  Kreuz  genommen  hatten,  nötliigte,  sich  um  Geld  loszu- 
kaufen und  auf  das  strengste  von  den  Einkünften  der  Geistlichen  den  Zehent 
eintrieb,  ohne  auf  die  Bitte  der  xiebte  und  der  Vertreter  der  Domcapitel  zu 
hc'»ren.  M 

Während  das  Kreuzheer  sich  in  Lyon  aufhielt,  kam  eine  Gesandtschaft 
von  Avignon  dahin,  welche  im  Namen  der  Stadt  erklärte,  dass  die  Bürger  von 
Avignon  bereit  seien,  mit  der  Kirche  sich  auszusöhnen  und  den  König  mit  100 
Kittern,  sowie  den  Legaten  mit  den  Bischöfen  in  die  Stadt  einzulassen.  Der 
Legat  und  König  Ludwig  giengen  auf  diese  Bitte  ein.  Als  sich  jedoch  heraus- 
stellte, dass  die  Avignonenser  den  König  und  den  Legaten  hatten  täuschen  und 
in  ihre  Gewalt  bringen  wollen,  rückte  das  Kreuzheer  bis  Avigncm  vor  und  be- 
gann am  20.  Juni  die  Belagerung  der  Stadt.'-*)  Dieselbe  wurde  trotz  aller  Schwie- 
rigkeiten auf  das  Betreiben  des  Legaten  eifrig  fortgeführt.  Anfangs  September 
erklärten  sich  die  Avignonenser  zu  Verhandlungen  mit  dem  Legaten  behufs  der 
dt'r  Kirche  zu  leistenden  Genugthuung  und  zur  Uebergabe  der  Stadt  bereit. 
H«»manus  betrat  nach  diesen  Verhandlungen,  durch  Geiseln  persönlich  sicher- 
gestellt, die  Stadt,  setzte  einen  Bischof  und  Geistliche  ein  und  ertheilte  allen 
Bürgern  die  Absolution.-*)  Am  10.  September  verliel^  er  die  Stadt  und  sprach 
dann  im  Lager  des  Kreuzheeres  vor  dem  Könige  und  den  dazu  berufenen  Bür- 
gern von  Avignon  seinen  Schiedsspruch  über  die  Stadt  aus,^)  der  äu leerst  hart 
und  drückend  war.  Er  befahl  nämlich  die  Niederreil^ung  der  Stadtmauer, 
Thüruie  und  Vorwerke,  sowie  die  Zerstörung  von  300  Häusern,  die  etwa  als 
Uefestigungspunkto  hätte  dienen  können.  AuL^erdem  verlangte  er  die  Ausliefe- 
rung aller  Kriegsvorräthe  an  Ludwig  VIIL,  die  Zahlung  von  <)000  Mark  Silber 
und  die  Ausrüstung  von  3000  Kittern  für  den  Kreuzzug. 

Mit  der  Uebergabe  von  Avignon  war  die  Herrschaft  Ludwigs  in  Süd- 
fruiikreich  gesichert  und  die  Herrschaft  der  Kirche  daselbst  wieder  hergestellt. 
Uline  Schwierigkeiten  fielen  dem  Ktuiige,  der  nun  mit  dem  Legaten  gegen  Toulouse 
zo;f,  die  kleineren  Städte  der  Trovence  zu,  in  welclien  daini  der  König  auf  den 
Hath  des  Legaten  durch  Statute  und  Verordnungen  für  die  Herstellung  des 
alten  Kirchenregimentes  wirkte.")  Als  Ludwig  VHI.  am  H.  November  rj*2(i 
starb,  unterstützte  liomanus  die  königliche  Witwe,  welche  entschlossen  die  Vor- 
mundschaft über  den  noch  nicht  liijährigen    Ludwig    IX.    übernahm,    und    er- 

')  ( lifun.  Turoii.  a.  a.  ().  p.  :jl4  B.  ('.  und  I). 

*j  Ib.  K.  „licx  scqiicMitc  die  ineiTiirii,  ^^cilicct  IV.  id  Juiiii  .  .  .  .Vvij^nonoMi  urhoin  obaedit. 

■)  Ib.  p,  ii\l  A.  „absoliitioiiis  bcnoüciuiu  iinpertivit." 

•)  Ib.  I».  317  U.  Danibur  boricliteii  norli:  Ucstu  Lud.  ii.  a.  <).  p.  301).  Dariiiich  bättc 
•li«;  Üolaifcrung  nur  bis  zum  15.  Au«;ust  j^dtlauert.  L'ornor  :  (^hron.  Audrciisis  mou.  a.  a.  0. 
|i  .07!»  I).  mit  der  Jahrcsau>;abo  12J7  btatt  1220.  iMU-nordasl.-hrunii'.on.Mitsomcnäismonast.,  abgcdr. 
in  licc.  p.  (>H8  I).  Darnach  bogann  tlic  I<clat;eruni;  am  <i.  Juni.  Ferner  Guill.  de  Vod.  Laur. 
U*.-c.  XIX.  p.  ulü  -217. 

)  Guill.  de  Pod.  Laur.  a.  a.  0.  p.  217  B. 


16 

schien  peräönlich  bei  dessen  Kröijuug  ctni  i!U.  November  1220.  \)  Peter  Mauclerc 
von  der  Kretagne,  ferner  die  Grafen  von  der  Cliampagne,  der  Vicointe  von 
Themars  und  viele  andere  Grolle  waren  von  der  Krönung  fern  geblieben  und 
hatten  sich  gegen  Ludwig  IX.  mit  Richard,  dem  Bruder  des  englischen  Königs 
verbündet.  Da  bewährte  Komanus  noch  einmal  seine  Thatkraft,  indem  er  die 
königliche  Witwe  Bianca  bewog,  die  Kronvasallen  aufzufordern,  sich  zu  unter- 
werfen. Durch  die  geschickte  Leitung  der  darauf  sich  entspinnenden  Verhandlungen 
kam  es  dahin,  dass  die  Grafen  von  der  Bretagne  und  la  Marche  zu  Vendome 
am  K).  März  1227  dem  Jungen  Könige  in  Gegenwart  des  Legaten  den  Treueid 
leisteten  und  einen  Friedensvertrag  mit  ihm  abschlössen.'')  So  war  des  Legaten 
Itomanus  Wirken  unter  Ilonorius  111.,  der  am  22.  März  1227  starb,  allerwärts 
von  dem  besten  Erfolge  begleitet;  er  hat  es  verstanden,  die  Interessen  des 
päpstliclien  Weltreiclies  durch  die  Förderung  des  französischen  Königthums 
zu  vertreten  und  hat  auf  diese  Weise  nicht  wenig  beigetragen  zur  Anbahnung 
der  zukünftigen  Stellung  des  Papstthums  zu  Frankreich. 


Legat ionen   in   Deutschland. 

Indem  ich  mich  zur  Darstellung  der  Wirksamkeit  der  päpstlichen  Lega* 
ten  in  Deutschland  wende,  beabsichtige  ich  zuerst  die  Legaten  zu  besprechen, 
welche,  wenn  ich  mich  des  modernen  Ausdruckes  bedienen  darf,  beim  Reiche 
beglaubigt  waren  und  den  päi)stliclien  Einliuss  auf  das  Reichsregiment  reprä- 
sentierten, und  dann  überzugehen  auf  die  Legaten,  welche  nur  für  einzelne  Ter- 
ritorien des  Reiches  das  Legatenamt  bekleideten. 

Schon  im  Jahre  1217  hatte  Ilonorius  III.  die  Entsendungeines  Legaten 
an  König  Friedrich  IL  in  Aussicht  gestellt.  •)  Derselbe  sollte  mit  Friedrich  IL 
über  den  Kreuzzug  verhandeln,  den  dos  Königs  Gesandte  kurz  zuvor  beim 
Papste  angeregt  hatten.  Doch  erfahren  wir  nichts  davon,  ob  die  Absendung 
eines  Legaten  zu  diesem  Zwecke  wirklich  stattgefunden  hat;  sie  wäre  wol  auch 
zwecklos  gewesen,  da  König  Friedrich  IL  an  die  Ausführung  eines  solchen 
Zuges  nicht  schreiten  konnte,  so  lange  sein   weliischer  Gegner  Kaiser  Otto  IV. 

')  Schon  Ihm  dov  J^ostattiing  dos  Kiniigs  am  15.  November  122G  war  Uomaniis  in  Paris. 
Vi^l.  Cliroii.  Tiiroii.  a.  a.  o.  p.  318  A.  - Dozüv^licluler  Krönunj^  meldet  Mattli.  Paris  (p.  282, 
Z.  'M)):  lioginii  vem  du  cmisilio  Ic^ati  .  .  .  tW:ii,  pucrum  vix  decenucm  (Liidw.  IX.  geb.  1216, 
stand  Kndc  1221)  schon  im  12.  Jahre)  in  rojjem  „die  S.  Audreae  ajiostoli"  (HD.  Novbr.)  coro- 
nari.  Das  Chron.  Tnr. :  „in  vi-rilia  S.  Andreao."  (29.  Xovb''.)— 

•j  Chron.  Turon.  a.  a.  O.  p.  319  1>,  (■  und  1).  VuJ.  Schmidt:  (.Jeschichte  von  Frank- 
reich I.  R  p.   l'-s— 4^'.). 

■'•)  Für  Kricdr.  II.  wurde  als  rrkundonsamnilung  benützt,  Iluillard  Brehollea :  lÜstoria 
diplomatica  Fridcrici  II.  ((>  V(d.  in  10  partibus)  und  zwar  I,  ii,  II,  i  und  II,  ii  —  Paris  1852.  — 
l)ort  findet  sich  I,  up.  004  der  Drief  Ilonorius'  lll  vom  8.  April  1217  —  reg.  bei  Potthast  Nr.  6513. 


17 

lohte.  Aber  auch  nach  dem  Tode  Otto»,  ^m  10.  Mai  1218,  zögerte  Friedrich 
und  bat  um  Aufschul),  weil  Ottos  Bruder,  der  Pfalzgraf  Heinrich,  sich  weigere, 
die  Kroninsignien  auszuliefern.^)  Honorius  III.  begann  nun  den  König  dringend 
an  seine  Pflicht  zu  mahnen,  besonders  seitdem  der  Kreuzzug  Andreas'  IL  von 
l-ngarn  missglückt  war.  Am  8.  Februar  1219  schrieb  er  dem  Kernige,  dass  er 
den  Prior  von  St.  Maria  Nuova  in  Rom  nach  Deutschland  entsende,  mit  dem 
Auftrage,  Heinrich  zur  Auslieferung  der  Kroninsignien  zu  ermahnen.^)  lieber 
die  Wirksamkeit  dieses  pripstlichen  Sendboten,  dessen  Namen  wir  nicht  kennen, 
haben  wir  keine  Naclirichtcn.  —  Im  Jahre  1219  kam  der  Subdiacon  Alatrin 
in  einer  Specialmission  an  den  Hof  Friedrichs  il. ;  doch  hatte  derselbe  nicht 
die  \Vürde  eines  päpstlichen  Legaten.  3)  Zwei  Jahre  später  erscheint  er  als  Be- 
gleiter des  Legaten  Nicolaus  von  Tusculum  bei  Friedrich  IL ;  über  die  weite- 
ren Schicksale  Alatrins  haben  wir  keine  Nachrichten;  nur  vom  31.  März  1226 
taucht  von  ihm  die  Nachricht  auf,  dass  er  zu  dieser  Zeit  Legat  in  Parma  ge- 
wesen sei.*)  — 

Auch  der  päpstliche  Caplan  und  Scholaster  Conrad  von  Mainz,  welchen 
Honorius  HL  am  IG.  Februar  1220  als  Kreuzprediger  für  Deutschland  dele- 
klierte,  war  nicht  mit  dem  Legatentitel  ausgestattet.^)  Nur  auf  einem  Provincial- 
cuncile  zu  Passau,  welches  der  dortige  Bischof  im  Jahre  1220  zur  Bewilligung 
der  „Vicesima"  berief,  werden  apostolische  Legaten  als  anwesend  erwähnt,*) 
ohne  dass  wir  ihre  Namen  oder  Weiteres  von  ihrer  Thätigkeit  erfahren. — 

Kaiser  Friedrich  IL  hatte  sich  im  März  1223  in  Foren tino,  nunmehr  zum 
scchstenmale.  zu  einer  Kreuzfahrt  verptlichtet  und  den  24.  Juni  1225  als  den 
Zeitpunkt  bezeichnet,  an  welchem   die   Fahrt  unwiderruflich  beginnen    sollte.') 

Der  Kaiser  zeigte  jetzt  selbst  den  grör^ten  £ifer,  beklagte  sich  in  einem 
Briefe  an  den  Pai)st  über  den  geringen  Erfolg  der  Kreuzprediger  in  Deutsch- 
land und  erklärte  sich  diese  Erscheinung  daraus,  dass  die  bisher  gesendeten 
Krenz[>rediger  von  Allen  gering  geschätzt  würden,  weil  sie  den  niederen  Stän- 
den angehörten  und  auch  zu  wenig  Vollmachten  zur  Ertheilung  von  Indulgen- 
Avn  besälVn.  Auch  die  Grollen  von  Frankreich  und  England  hätten  wenig  Lust, 

')  Schreiben  Friedrichs  II.  an  Honorius  vom  12.  Jänner  1210  ibidem  I.  n  p.  584— 586. 

»)  Antwort  Honorius'  III.  vom  8.  Februar  1219,  ibidem  I.  u  p.  691  und  592;  bei 
Pütlb.  Nr.  5981. 

^)  Im  Autwortschreiben  Fricdr.  IL  vom  fi.  Scptbr.  1210  auf  den  von  Alatrin  über- 
brachten Drief  wird  Alatrin  nicht  als  Legat,  sondern  einfach  als  „Meister  und  Subdiacon** 
bczeichuL-t. 

*)  Winkolmann:  Friedrich  II.  p.  200,  Anm.  l  —  (ontnoinmeu  aus  einer  Xotiz  in  Pertz' 

Archiv  für  deutsche  (ieschichtskundc   X.  H.  p.  (i27  -  -  G28)  —  hcilU  es „in  praesentia 

Alatrini .  . .  tunc  Apost.  Sodis  Legati  .  .  .  anno    domini  1J2G    ultima   die  mensis  Martii 

Ptrtz  fand  diese  Notiz  in  tlou  Handschriften  des  Chorherrnstift(?s  zu  Voran  in  Steiermark. 

)  Sclioi.l:  Origines  (luelticae  HI.  B.  p.  678.      -  V;;!.  lluiil.  HrchoUes  I,  H  p.  783. 

•'•;  Annalcs  S.  Iludberti  Salisburg.  abgedr.  in  Mon.  üt-rm.  Scr.  IX.  p.  7H2  Z.  12.  1220: 
.('npitulum  .  .  .  Patavie  celebratum  est,  ubi  adenint  logati  domini  ai)ostolici .  .  .  Näheres  da- 
rüber in  Ilartheim:  „Conoilia  üermaniae"  Tom.  HI.  (Ausgabe,  Köln  17G0)  p.  505. 

')  Roth  ▼.  Schreckenstein  a.  a.  0.  p.  835. 

9 


18 

den  Krenzzug  anzutreten,  so  lange  nicht  ein  fester  Waffenstillstand  zwischen 
den  beiden  Reichen  geschlossen  sei.  Der  Papst  möge  deshalb  geeignete  und 
mit  unbeschränkter  Vollmacht  ausgestattete  Gesandte  nach  Deutschland  schicken 
und  einen  Speciallegaten  für  den  Abschluss  eines  Waffenstillstandes  zwischen 
Frankreich  und  England  ernennen.^)  Diesen  Intentionen  folgend  ernannte  Ho- 
norius  III.  Ende  März  1224')  den  schon  genannten  Cardinal bischof  von  Porto, 
Conrad  von  Urach  zum  Legaten  fflr  ganz  Deutschland  mit  den  ausgedehntesten 
Vollmachten,  übertrug  ihm  aber  auch  zugleich  die  Friedensmission  zwischen 
Frankreich  und  England,  die  am  andern  Orte  schon  besprochen  wurde. 

Als  sich  Conrad  nach  Vollendung  seiner  Mission  in  Frankreich  nach 
Deutschland  aufmachte,  war  Köln,  wo  er  den  7.  Juni  1224  feierlich  einzog, ") 
sein  erstes  Reiseziel.  Er  erklärt  sich  dies  leicht  aus  der  gewaltigen  Stellung 
des  damaligen  Kölner  Erzbischofes  Engelbert,  der  zugleich  Reichsverweser  in 
Deutschland  und  bei  der  Mindeijährigkeit  König  Heinrichs  (VII.)  der  factische 
und  würdige  Reichsregent  war. 

Engelberts  Biograph^)  bezeugt  uns  ausdrücklich,  dass  der  Legat  Conrad, 
obwol  bekannt  mit  Engelberts  Ruf,  dennoch  über  dessen  unbedingtes  Ansehen, 
das  Allen  Furcht  einflößte,  staunte. 

Conrads  nächste  Absicht  war  wol  die  Belebung  des  Kreuzzuges  durch 
eifrige  Predigt.  Sein  thätigster  Mitarbeiter  war  darin  Conrad  von  Bebenhausen, 
den  er  zu  seinem  Sublegaten  ernannte.  <^)  Außerdem  unterstützten  ein  Prediger- 
und ein  Cistercienser-Mönch  seine  Thätigkeit  als  Kreuzprediger*)  in  den  Jah- 
ren 1224  bis  1226.  Wenn  es  indes  auch  Conrads  unermüdlichem  Wirken,  so- 
wie den  vielen  von  ihm  eingesetzten  Kreuzpredigem  gelang,  gar  Manche  zur 
Annahme  des  Kreuzes  zu  bewegen,^  so  war  diese  Theilnahme  doch  nicht  mit 
der  Massenerhebung  früherer  Zeiten  zu  vergleichen.  Wir  dürfen  nicht  außer- 
acht  lassen,  dass  auch  die  Ideale  des    Ritterstandes    durch    den    Einfluss  der 

>)  Brief  Friedrich  IL  an  den  Papst  vom  5.  März  1224;  —  abgedr.  in  Huill.  Breh. 
n,  I.  p.  409-414. 

*)  Am  4.  April  1224  kündet  Honorins,  wie  schon  mehrfach  citiert  wurde,  den  fran- 
zösischen Bischöfen  die  Sendung  Conrads  an.  (Potth.  Reg.  Nr.  7213.)  An  diesem  Tage  war 
also  die  Ernennung  (Conrads  zum  Legaten  für  Deutschland  mit  der  vorherigen  Specialmission 
nach  Frankreich  bereits  entschieden.  YgL  oben  p.  10,  Note  1  und  3. 

*)  Annales  Colonienses  maximae  (Mon.  Oerm.  Scr.  XV IL  B.  p.  837,  Z.  45.  „Eodem 
anno  (1224)  Conradus  .  ...  in  Thentoniam  mittitur  et  sexta  feria  post  pentecosten 
Colonie  cum  honore  suscipitur."  Pfingstsonntag  1224  war  am  2.  Juni. 

*)  Caesarius:  Vita  sancti  Kngeiberti,  (Ich  citiere  nach  dem  Abdrucke  in  Böhmers 
Fontes  rerum  Germanicarum  IL  B.)  p.  302. 

>)  Alb.  Tr.  Font.  Chron.  (Mon.  Germ.  Scr.  XXIII.)  p.  917,  Z.  34.  „1226.  Idem  card. 
dom.  Conradus  et  sublegatus  eins,  dom.  abbas  Ck>nradus  de  Bebinhusen,  multa  millia  hp- 
minum cruce  signaverunt. 

«)  Ck)ntinuatio  Sancrucensis  L  (Mon.  Germ.  Scr.  IX.)  p.  626,  Z.  36.  Vgl.  Roth  a.  a.  0.  p.  337. 

0  Annales  S.  Rudberti  Salisb.  (Mon.  Germ.  Scr.  IX.)  p.  783,  Z.  12.  Vgl.  dazu  die  vo- 
rige Note;  die  Stelle  in  der  Continnatio  Sancnic.  findet  sich  als  Einschiebsel  auch  in  der 
(3ontinuatio  Glaustroneoburgensis  (ibidem)  p.  636.  Auch  die  Annales  S.  Trudberti  (Mon.  Qerm. 
Scr.  XVn.)  p.  292  melden  Aehnliches. 


19 

höfischen  PoSsie,  die  damals  eben    auf   ihrem  Höhepunkte  stand,    andere  und 
zwar  rein  weltliche  geworden  waren. 

Im  vollsten  Maße  widmete  Conrad  seine  zweijälirige  Thätigkeit  in  Deutsch- 
land der  Untersuchung  und  Behebung  von  Uebelständen,  wie  sie  auf  dem  kirch- 
lichen Gebiete  zu  tage  traten.  Zahlreiche  Anordnungen,  Befehle  und  Entschei- 
dungen bezeugen  in  dieser  Beziehung  Conrads  Eifer.  ^) 

Einzig  ist  Conrads  Wirken  in  politischer  Beziehung.  Hier  offenbart  sich 
in  seinem  Auftreten  die  ganze  weltgebietende  Stellung  des  Papstthums,  welches 
auch  Deutschland  als  Provinz  durch  seinen  Statthalter,  den  Legaten,  im  Sinne 
dieser  Herrschaft  leiten  lässt.  Wir  müssen  hier  Conrads  Einflüsse  auf  die  wich- 
tigsten Reichsfragen  dieser  Zeit  n&her  nachgehen.  Die  Lösung  des  Königs  von 
Dänemark  aus  der  Gefangenschaft  Friedrichs  von  Schwerin,  und  die  Regelung 
der  Beziehungen  Deutschlands  zu  Frankreich  und  England  beschäftigen  in  die- 
ser Zeit  vor  Allem  die  deutsche  Politik. 

Was  die  erste  Frage  betrifft,  so  möchte  ich  mit  Bezugnahme  auf  die  Dar- 
stellungen, welche  dieselbe  in  der  neueren  Historiographie  gefunden  hat,  eine 
Bemerkung  vorausschicken.  Ob  nämlich  Conrad  und  mit  ihm  der 
Reichsverweser  Engelbert  in  den  Verhandlungen  mit  Friedrich 
von  Schwerin  und  den  dänischen  Großen  im  deutschen  Reichs- 
interesse gehandelt  haben,  oder  ob  sie  das  Krouzzugsverspre- 
chen  König  Waidemars  IL  zur  einseitigen  Begünstigung  der 
dänischen  Sache  auf  Kosten  des  Reiches  verleitete,  lässt  sich 
aus  den  vorhandenen  Nachrichten  mit  voller  Evidenz,  wie  ich 
glaabe,  nicht  erweisen.  Ich  finde  weder  die  Aufiassung  Fickers,')  der 
um  jeden  Preis  Engelbert  und  mit  ihm  Conrad  im  Interesse  des  Kaisers  und 
Reiches  handeln  lassen  will,  ganz  aus  den  Quellen  entnommen,  sondern  viel- 
fach in  sie  hineingelegt,  noch  halte  ich  die  ganz  abfällige  Beurtheilung  der 
Handlungsweise  Engelberts  bei  Schirrmacher  ^  und,  ihm  folgend,  bei  Winkel- 
mann für  ein  strenges  Quellenergebnis  ohne  Verstärkung  durch  subjective  Re- 
flexionen. Aufgabe  dieser  Darstellung  kann  es  nur  sein,  thatsächliche  Nachrich- 
ten ohne  weitgehende  Reflexionen  beizubringen.  Es  ist  immer  gut,  vorsichtig 
mit  der  Bezeichnung  Reichsfeind  zu  sein. 

Anfangs  Juli  1224  vermittelte  Conrad  einen  Vergleich  zwischen  dem 
Kaiser  und  dem  Bischof  von    Stra(>burg  über  verschiedene  herrschaftliche    Ge- 

*)  Mit  anerkennenswertem  Flciüe  hat  Roth  von  Schreckenstein  in  seinen  Rogesten  zur 
Geschichte  Conrads  von  Urach  (Forschungen  zur  dentschen  Qeschichte,  VII.  B.  p.  3(>7—394) 
alle  kirchlichen  Verfügungen  Conrads,  soweit  sie  ihm  zugiinglich  waren,  gesammelt  und  da- 
durch ein  ziemlich  genaues  Itinerar  dieses  Legaten  gewonnen. 

*)  Dr.  Julius  Ficker :  Engelhert  der  Heilige,  Erzbischof  von  Köln  und  Rcichsverweser. 
(Köln  1858),  p.  118-124.  Fickcrs  Auffassung  theilt  auch  Usingen  Deutsch-dänische  Ge- 
Khichtc,  p.  286  und  ff. 

•)  Schirrmacher:  Friedrich  II.  I.  Band  p.  135  und  ff.  und  p.  239  und  ff.  -  -  Winkel- 
mann:  Friedrich  II.  p.  241  ff.  acceptiert  die  Ansicht  Schirrmachers,  spricht  sich  aber  noch 
eotachicdencr  aus,  als  der  letztere. 

8» 


2a 

rechtsame.  ^)  Auf  dem  Nürnberger  Fürstencongresse  im  Juli  1224  traf  Conrad 
mit  dem  König  Heinrich  (VII.)  zusammen  und  zog  hierauf  wieder  nach  Köln, 
wo  kurz  nachher  auch  König  Heinrich  und  der  König  Johann  von  Jerusalem 
eintrafen.  Von  hier  aus  machte  sich  nun  Conrad  in  der  zweiten  Augustbälite 
dieses  Jahres  mit  dem  Reichsverweser  Engelbert  und  mit  Heinrich  an  die  Eibe 
auf,  um  mit  Friedrich  von  Schwerin  und  den  dänischen  Großen  über  die  Lö- 
sung König  Waidemars  II.  aup,  der  Gefangenschaft  zu  unterhandeln.  ^)  Waldemar 
hatte  sich  in  dem  Vertrage  vom  4.  Juli  1224  mit  Hermann  von  Salza  und 
anderen  Vertretern  des  Kaisers  verpflichtet,  alle  transalbischen  Länder  an 
Deutschland  zurückzugeben  und  binnen  zwei  Jahren  einen  Kreuzzug  anzutreten, 
oder  2500  Mark  zu  bezahlen;  Albert  von  Orlamünde  solle  sein  Besitzthum 
vom  Reiche  zu  Lehen  nehmen.')  Zur  Ausführung  dieses  Vertrages  war  eine 
Zusammenkunft  in  Bardewick  für  den  8.  September  bestimmt  worden,  die  je- 
doch bis  Ende  September  hinausgeschoben  wurde.  Gegen  Michaeli  *)  war  am 
Hoftage  zu  Bardewick  der  Vertrag  vom  4.  Juli  1224  von  Seite  des  Reiches 
und  des  Legaten  genehmigt  worden,  worauf  König  Heinrich,  der  Legat  und 
Engelbert  von  Köln  zur  Vollziehung  desselben  nach  Bleckede  aufbrachen.  Der 
dänische  Reichsregent  Albert  von  Orlamünde  und  die  Großen,  welche  am  10. 
October  bei  Bleckede  erschienen  und  schon  das  Lösegeld  bereit  hatten,  weigerten 
sich  indes,  diesen  Vertrag,  der  so  schwere  Opfer  gefordert  hätte,  zu  vollziehen 
und  ließen  ihren  König  in  der  Gefangenschaft.  ^)  Auf  die  spätere  Loslassung 
des  dänischen  Königs  nahm  der  Legat  keinen  Einfluss ;  es  wird  wenigstens  in 
keiner  gleichzeitigen  Quelle  etwas  davon  berichtet.  ^) 

Während  seines  Aufenthaltes  in  Bleckede  billigte  Conrad  von  Urach  das 
Verfahren  des  Hildesheimer  Bischofs  im  Processe  gegen  den  Probst  von  Neu- 
werk, der  angeklagt  war,  ketzerische  Lehren  vorgetragen  zu  haben  7),  und  kurz 
darauf  spricht  er  zu  Hildesheim  als  Vorsitzender  der  Synode,  welche  über  den 

*)  Koth,  Reg.  Conr.  a.  a.  0.  p.  380  —  entnommen  aus  Scliöpllin,  Alsat.  dipl.  I.  p.  351. 

')  Annal.  Colon,  max.  a.  a.  0.  p.  838 „in  vigilia  assiimptionis  b.  Mariae"  (U.  Aug.) 

')  Roth  von  Schrcckcnstein  a.  a.  0.  p.  343  Anm.  5.  —  Unverständlich  bleibt  nach  die- 
ser Urkunde  die  Stelle  in  den  Annales  Colon,  max.  (a.  a.  0.  p.  833.  Z.  10).  „Venientes  itac^uc 
ad  Alvium  Humen  predicti  principes  Ilerimanum ....  ad  utrosquc,  scilicct  regem  (I)aniae) 
et  comitem  (de  Sciurinh)  premittunt."  Diese  Stelle  scheint  darauf  hinzudeuten,  dass  unmittel- 
bar vor  dem  Tage  von  Bardewick  noch  einmal  Unterhandlungen  mit  dem  dänischen  Könige 
stattgefunden  haben.  Es  erhebt  sich  aber  das  Bedenken,  wie  das  aus  diesen  Verhandlungen 
hervorgehende  Uebereiukommen  mit  dem  Vertrage  vom  4.  Juli  in  Kiuklaug  gebracht  werden 
soll.  Die  darauf  bezüglichen  Ausführungen  Roths  a.  a.  0.  p.  344  und  p.  345  sind  sehr  un- 
klar; mir  kommt  hier  ein  Irrthum  des  Chronisten  noch  am  wahrscheinlichsten  vor. 

*)  Repgow.  Zeitbuch  p.  4G3,  „to  sente  Michaeilsdage" Vgl.  Usinger,  deutsch-dä- 
nische Geschichte,  p.  424. 

*)  Annalis  Colonienses  max.  a.  a.  0.  p.  838. 

^)  Wenn  die  Annales  Colon,  maxiniao  mchlon,  dass  Conrad  zur  Befreiung  WaMcmars 
nach  Sachsen  gezogen  sei,  so  gesehah  dies  im  Einklang  mit  König  Heinrich  und  Engelbert, 
welcher  die  Lösung  von  der  Rückgabe  der  Klbclando  abhängig  machte. 

')  Roth  a.  a.  0.  p.  381.  Die  Tarerga  Oöttingensia,  aus  denen  Roth  die  Nachricht  ent- 
nimmt, waren  mir  leider  nicht  zugänglich. 


21 

genannten  Probst  zu  Uerichto  sal\  die  Absetzung  und  Verdammung  aus,  wo- 
durch der  Probst  dem  Feuertode  verfalicn  war.  ') 

Am  IS.  November  1224  kam  der  Legat  Conrad  nebst  dem  Erzbischof 
Engelbert,  König  Heinrich  und  vielen  Groi^en  des  Reiches  zum  Fürstentage 
nach  Tuul,  auf  welchem  mit  König  Ludwig  VIII.,  der  am  selben  Tage  sich  in 
dem  benachbarten  Vaucouleurs  aufhielt,  ein  Schutz-  und  Trutzbündnis  zwischen 
Deutschland  und  Frankreich  geschlossen  werden  sollte,^)  das  seine  Spitze  haupt- 
silchiich  gegen  England  gekehrt  hätte.  Der  gewaltige  Einiiuss  des  Reichaver- 
wosers  Engelbert,  welcher,  dem  kaiserlichen  Willen  entgegen  und  getreu  den 
Traditionen  der  Kölner  Erzbischöfc,  diese  Allianz  mit  Ludwig  VIII.  gegen  Eng- 
land bekämpfte,  war  hier  so  stark,  dass  selbst  ein  so  hervorragender  Mann  wie 
der  Cardinallegat  Conrad  in  den  Hintergrund  tritt,  sich  sogar  ganz  im  Geleise  Engel- 
berts bewegt  und  so  zur  Vereitlung  dos  Bündnisses  mit  Frankreich  beiträgt ; 
wie  denn  auch  ausdrücklich  bezeugt  ist,  dass  Conrad  einem  beabsichtigten 
Khebündnisse  /.wischen  dem  französischen  und  dem  deutschen  Königshause  ent- 
tiegenwirkte.^)  Am  1.  Deceniber  linden  wir  Conrad  in  Metz  eine  kirchliche  Ent- 
scheidung trelfend,  worauf  er,  fortwährend  in  seinem  Amte  thätig,  über  Scbaff- 
hiiusen  und  Zürich  nach  Schwaben  zieht,  und  am  20.  Jänner  1225  in  Ulm 
bei  dem  Fürstcntago  zugegen  ist,  9  auf  welchem  Engelbert  von  seinem  Plane 
Mittheilung  machte,  den  König  Heinrich  mit  einer  Schwester  des  englischen 
Königs  /u  vermählen,  lieber  Constanz  zieht  Conrad  jetzt  nach  Bayern  und 
Oestcrreich  und  befindet  sich  am  1.  April  1225  im  Stifte  Heiligenkreuz 
bei  Wien.^')  Diesem  Stifte  bestätigte  er  einen  Vergleich'  über  verschiedene 
ZL'hente,  den  dasselbe  unter  Vermittlung  des  Herzogs  Leopold  mit  der  Melker- 
Abtei  eingegangen  war.*^) 

'j  IIart7.hi'iiir.  Concilia  Gormaniuc,  Tomus  III.  p.  515  —  51G  (in  Roths  Regesten  un- 
rii-htii;  p.  513  citicrt)  enthält  den  Krlass  Conrads  im  Nnnicn  der  Synadc  von  Ilildesheim  .. 
Vgl.  Kütli,  Kegesten  Cunr.  a.  a.  O.  p.  'dSl. 

-)  Alb.  Tr.  Font.  Chrn.  a.  a.  ü.  p.  !)1J,  Z.  33 deindo  Tullum  vcnit  (Gonradu8)in 

i>ct.ivU  Ix.'ati  Martini  cum  Coluniensi  et  Muguntiac  archicpiscopis  et  cum rege  Henrico 

4-:  liiajnrihiti  Alcmaniac.  Ke.x  qiioipie  Kranciac  Ludovicus  cum  suo  colloqmo  .  .  .  fuit  in  eodem 
ti»!:iinii>.  apiul  castri'm  Vailiscoloris  (Vaucouleurs,  depart.  Meusc,  arrond.  Commercy)  et  in 
s-|iu'ntc  diu  utriusquc  regni  consiliatores  ....  coUoquium  liabucrunt.  Vgl.  Gesta  Ludovici 
III  K-L.  XVII.  p.  307  B. 

^)  I)ie  englischen  Gesandten  beim  Pajtäte  schreiben  am  22.  Deccmber  1224  nach  Hause: 
{•io  iuvis  proxiiiiua  (19.  Decemberj  re('e|)it  Tapa  litcras  Portueubis  opiscopi,  legati  Alcmanniac, 
i'iiiii  idem  Portueusis  tractatuiu  lialiitum  inter  re<:es  Alemanniae  et  Franciac  super 
:.iti jnionin.  de  t|uu  äciti^,  impedivit.  Der  Hriet' ist  ab>redru<'.kt  in  Iluill.  lireh.  Hist.  dipl. 
II  ,1  T  ;♦;.  Aiiiiii;rk.  1.  eiitroiiimeu  aus  Kvmer:  Kociloraet  conventiones  1. 13.  (3.  Autlajjc,  17-45.) 
V.'l    Knth    a.  a.  O.  p.  382. 

•;.  Iliiill.  IIi-.Iii>lIos,  Ilijt.  dipl.  II  n.  p.  s:31,  Anm.  1.  Aus  Schmidlin  „Gtschichtc  des 
KI'i-t.T-  nenkeinlorl**,  Boilaj^e  Nr.  :{,  wo  nacli  Stalin,  Geschichte  von  Würtcmherg,  richtig  zu 
'•■^'  n  i-r  -« .intirmatio  donatitnis  eiusdci.i  ejdsfopo  Portueusi.**  Ulme  XI.  kal.  Febr.,  XIII. 
iniiit-fimii- 

}  Das  Itinerar  narli  lloths  Rfgesti'u   p.  3S3  u.  :iS4. 

')  l-'ünt'-s  rerum  .Vustriacarum.  II    Abthcil    XL  H.  p.  ü-1. 


22 

In  dem  Friedensvertrage,  den  am  6.  Juni  1225  der  Herzog  Leopold  von 
Oesterreich  mit  dem  König  Andreas  von  Ungarn  durch  den  Bischof  von  Neutra 
in  Graz  abschloss,  wurde  dem  Cardinallegaten  Conrad  die  Befugnis  übertragen, 
jene  Partei  zu  excommuuicieren,  welche  den  Vertrag  nicht  einhalten  würde.') 
Dass  sich  Conrad  um  diese  Zeit  auch  mit  den  ungarischen  Angelegenheiten  zu 
befassen  hatte,  beweist  ein  Brief  des  Papstes  vom  12.  Juni  1225,  in  welchem 
derselbe  den  Legaten  beauftragt,^)  bei  König  Andreas  dahinzuwirken,  dass  er 
die  deutschen  Ordensbrüder  im  Burzenlande  unbehelligt  lasse;  doch  konnte  Con- 
rad dieses  Schreiben  erst  erhalten  haben,  als  er  bereits  die  Länder  des  Her- 
zogs von  Oesterreich  verlassen  hatte  und  in  Böhmen  die  Sache  der  päpstlichen 
Curie  vertrat.  Der  Prager  Bischof  Andreas,  dessen  wir  an  einer  andern  Stelle 
zu  gedenken  haben  werden,  war  am  30.  Juli  1224  zu  Rom  gestorben.  Honorius 
HL  bestimmte  am  4.  October  zwei  Beiräthe  für  das  Prager  Capitel,  welche  für 
die  Wahl  eines  würdigen  Nachfolgers  Andreas*,  des  Kämpfers  für  die  Kirchen- 
freiheit, wirken  sollten.  *)  Aber  schon  vorher  hatte  das  Domcapitel  den  Melniker 
Domprobst  Peregin,  der  wegen  Nichtbeachtung  des  Interdictes  von  Andreas  ge- 
bannt worden  war,  zum  Bischof  von  Prag  gewählt.^)  Derselbe  hatte  vom  König 
bereits  die  Investitur  und  vom  Mainzer  Erzbischof  die  Weihe  erhalten. 

Eine  solche  Wahl  konnte  Honorius  III.  nicht  zugeben;  er  zog  den  Main- 
zer Erzbischof  deshalb  zur  Verantwortung^)  und  bestimmte  den  Cardinallegaten 
Conrad^  nach  Böhmen  zu  ziehen,  um  diese  Angelegenheit  im  Sinne  der  päpst- 
lichen Curie  zu  ordnen.  Während  seiner  Anwesenheit  in  Prag  im  Juni  1225^ 
gelang  es  ihm,  Peregrin  zu  bewegen,  dass  er  gegen  eine  Jahresrente  von  100 
Mark  dem  Bisthum  entsagte.  Darauf  wurde  der  Domherr  Budilow  zum  Bisohof 
gewählt  und  vom  Papste  auch  bestätigt. 

Von  Böhmen  zog  Conrad  nach  Sachsen  und  wir  treifen  ihn  anfangs 
August    1225    in    Meißen.    Dort    musste    Conrad  eine    Reihe  der  verwickelt- 

0  Der  Friedensvertrag  ist  abgedruckt  iu  Fischers  Geschichte  von  Klosternenburg  U. 
B.  p.  177,  Nr.  33  und  registriert  in  Meillers  Regesten  zur  Geschichte  OesterreicliB,  Nr.  200« 
p.  186,  unter  dem  6.  Juni  1225. 

')  Pottb.  Reg.  Nr.  7432;  12.  Juni  1225.  Die  betreffenden  Briefe  sind  vollständig  ab- 
gedruckt in  «Fontes  rer.  Anstr.  XV.  B.  p.  H2,  Nr.  81  u.  Nr.  32. 

>)  Potth.  Reg.  Nr.  7302,  7303  u.  7304 ;  4.  October.  Briefe  an  die  Äbte  von  Nepomuk 
und  Ostrow  wegen  der  Prager  Bischofs  wähl. 

*}  Die  Wahl  erfolgte  vor  dem  1.  October  1224,  da  Peregrin  an  diesem  Tage  schon 
eine  Urkunde  als  Bischof  von  Prag  ausgestellt;  —  sie  ist  abgedruckt  in  Dobnera MonnmenU 
bist.  Bohemiao  VI.  B.  p.  381.  Die  Jahreszahl  „1223''  daselbst  kann  nicht  richtig  sein,  da  in 
dieser  Zeit  Andreas  noch  lebte;  am  1.  October  1225  aber  hatte  Peregrin  schon  resigniert. 
Vgl.  Palacky,  Geschichte  von  Böhmen  II.  B.  p.  89. 

»)  Potthast  Reg.  Nr.  7383;  20.  März  1225.  Die  Urkunde  selbst  in  Boczek:  Codex  dip- 
plomaticus  Moraviae  IL  B.  p.  160. 

^)  Conrad  wohnt  im  Juni  1225  einem  Tauschactc  inXrebitsch  bei  und  gibt  demselben 
am  2G.  Juni  1225  in  Prag  seine  Bestätigung  (Boczek  II.  B.  p.  164  bis  169);  dazu  meldet 
die  Continuatio  Cosmae  (Monum.  Germ.  Hist.  Scr.  IX.  B.)  p.  171,  Z.  6:  „1225  .  .  .  Conradai 
Card.  Bohemiam  intravit.**  Ks  ist  wol  anzunehmen,  dass  während  des  Prager  Aufenthaltes  die 
Biachofsfrage  daselbst  entschieden  wurde.  Vgl.  Palacky  11.  B.  p.  89. 


23 

aten  Klostentreitigkeiten  lösen,  welche  in  der  Monographie  von  Roth  nach  der 
Chronik  von  Lanterbach  ausführlich  erörtert  werden/)  die  aber  hier  füglich 
nur  insoweit  betrachtet  werden  können,  als  sie  Momente  für  die  Kennt- 
nis der  Rechtsbefagnisse  des  Legaten  bieten.  Während  Conrad 
Tom  16.  bis  xnm  18.  August  1225  sich  in  Halle  aufhielt,  beklagte  sich  nämlich 
der  Convent  von  Lauterberg  über  seinen  Probst  Dietrich,  der  durch  Nachlässig- 
keit das  Stift  um  Geld  und  Ehre  gebracht  habe.  Der  Convent  glaubte  sich  sei- 
nes Sieges  über  seinen  Probst  gewiss,  als  der  Legat  bei  seiner  Anwesenheit  in 
Halberstadt  einen  Probst  absetzte  und  auch  in  Magdeburg  den  Probst  Wilde- 
brand  demüthigte.*)  Indes  nahm  die  Sache  einen  andern  Verlauf.  Im  Stifte 
Rita")  standen  sich  zwei  Pröbste,  Albert,  ein  Canonicus  von  Meißen  und  Ale- 
xander von  Neuwerk  feindlich  gegenüber.  Albert  wandte  sich  an  den  Legaten 
um  Unterstützung  seiner  Sache  und  wurde  bei  den  darauffolgenden  Verhand- 
lungen in  Magdeburg  auch  von  dem  Bischof  von  Merseburg^  einem  Vetter  des 
verklagten  Probstes  von  Lauterberg,  unterstützt.  Als  jedoch  der  Legat  geneigt 
war,  Albert  mit  der  Probstei  von  Lauterberg  zu  entschädigen  und  es  auf  diese 
Weise  dem  Probst  Dietrich  nahe  gieng,  ließ  der  Merseburger  Bischof  den  Ca- 
nonicus Albert,  der  nun  ein  Concurrent  seines  Vetters  geworden  wäre,  fallen, 
und  brachte  es  beim  Legaten  dahin,  dass  Alexander  als  Probst  in  Bisa  bestä- 
tigt wurde  und  Albert  ohne  Entschädigung  zurücktreten  musste.  Jetzt  erst  er- 
nannte der  Legat  die  Bischöfe  von  Merseburg  und  Brandenburg,  obwol  er, 
wie  der  Chronist  meint,  deren  Parteistellung  kannte,  zu  Visitatoren  für  das 
Kloster  Lauterberg ^).  Das  Resultat  der  Visitation  war,  dass  Dietrich  als  Probst 
in  Amt  und  Würden  blieb.  ^)  In  Magdeburg  entschied  der  Legat  noch  kurz  vor 
seiner  Abreise  den  Streit  der  Aebtissin  Sophia  im  Stifte  Quedlinburg  und  ihrer 
neuerwählten   Gegnerin  Bertrada    zu  gunsten  der  Krsteren.')    Am  Tage  dieser 


*)  Roth  a.  a.  0.  p.  851—356  erzählt  die  Sache  nach  dem  Chiron.  Montis  Scroni,  a.  a. 
0.  p.  221,Z.  19— 22G,  Z.  85,  citiert  aber  seine  Quelle  noch  nach  der  Ausgabe  von  Eckstein. 

*)  CbroD.  Mont.  Ser.  a.  a.  0.  p.  222,  erzählt  diese  Demntliigun^  w  ährend  des  Aufent- 
haltes Conrads  in  Magdeburg  vom  1.  bis  nach  dem  26.  September  1225. 

*)  Ibidem  p.  222,  Z.  24  bis  /.  48.  Diese  ganze  aiisführliche  Darstellung  ist  jedoch  von 
der  Feindseligkeit  des  Chronisten  von  Lauterberg  gegen  seinen  Probst  Dietrich  stark  beein- 
flosst  and  kann  daher  auch  in  der  ursächlichen  Verknüpfung  der'  Thatsachen,  besonders  in- 
bezug  auf  das  Kingreifen  des  Merseburger  Bischofs,  auf  eine  objective  Genauigkeit  keinen 
Aosproch  machen.    Vgl.  Roth  a.  a.  0.  p.  851. 

*)  Chrooicon  Montis  Sereni,  a.  a.  0.  p.  228  Z.  82  ff.  Die  Chronik  beschuldigt  an  dieser 
Stelle  Conrad  geradehin  der  Parteilir-hkeit  und  es  lässt  sich  nic.ht  wol  ausmachen,  inwieweit 
sie  dazu  berechtigt  war.  Das  sonstige  gerechte  Vorgehen  dos  Legaten  macht  die  Heschuldi« 
gnog  doch  fraglich  ond  diese  Chronik  selbst  fällt  kurz  vorher  (p.  221  /.  24)  ein  sehr  gün« 
üiges  Urtheil  über  Conrad,  („qnod  iustitic  tenax  et  munerum  contcmptor  ab  omntbus  dicebatur.**) 

*)  Roth  a.  a.  0.  p.  854. 

*)  Die  betreffende  Urkunde  Conrads,  ausgestellt  „1225  VI.  Kai.  Octobr.''  in  Magdeburg 
ist  vollständig  abgedruckt  in  Hartzheim:  Conc.  Germ.  p.  518  ff.  Das  Original  der  Urkunde 
befindet  sich  in  Magdeborg.    Vgl.  Roth  a.  a.  0.  p.  88G. 


24 

Entscheidung  entsandte  Conrad  den  Hildesheimer  Erzbischof,  dem  er  kurz  vor- 
her den  Primat  in  Kreuzzugsangelegenheiten  über  die  Er/bisthümer  Magdeburg 
und  Bremen  yerlicheu  hatte  ^),  zum  Bremer  Erzbischof,  damit  er  denselben  er- 
mahne, mit  dem  Pfalzgrafen  bei  Rhein  Frieden  zu  machen,  weil  ihre  Fehde 
den  beabsichtigten  Kreuzzug  hemme.  2)  Von  Magdeburg  brach  der  Legat  dann 
Ende  September  1225  auf  und  wir  treffen  ihn  in  Naumburg^)  und  Erfurt*) 
und  einen  Monat  später  io  Würzburg, '^)  überall  mit  Eifer  kirchliche  Angelegen- 
heiten ordnend. 

Zu  dieser  Zeit  vollzog  sich  in  Westfalen  ein  Ereignis,  welches  für  ganz 
Deutschland  folgenschwer  war,  das  auch  den  Legaten  plötzlich  in  seiner  Visi- 
tationsreise* störte  und  seiner  Thätigkeit  eine  andere  Richtung  gab.  Am  7.  No- 
vember 1225  wurde  nämlich  der  Reichsverweser  Engelbert  von  Köln  von  dem 
Enkel  seines  Oheims,  dem  Grafen  Friedrich  von  Isenburg,  in  der  Nähe  von 
Schwelm  aus  Privatrache  grausam  ermordet,*')  als  er  eben  zur  Vermählung 
König  Heinrichs  (VIL)  mit  Margarethe  von  Oesterreich  nach  Nüniberg  hatte 
ziehen  wollen. 

Die  Nachricht  von  der  Ermordung  Engelberts  traf  während  der  Vermäh- 
lungsfestlichkeiten ^)  in  Nürnberg  ein  und  alsogleich  wurde  die  Acchtung  dos 
Mörders  beschlossen.  Dieselbe  wurde  bald  darauf  in  Frankfurt  erneuert  und 
ein  Preis  auf  die  Einbringung  des  Mörders  ausgesetzt. ")  Um  dieselbe  Zeit  hielt 
sich  Conrad,  mit  der  Ordnung  kirchlicher  Angelegenheiten  beschäftigt,  in  Mainz 
auf.*)  Auf  die  Nachricht  von  der  Ermordung  seines  eifrigen  Mithelfers  berief 
er  fllr  den  Advent  ein  Provincialconcil  nach  Mainz.  Das  Mainzer  Concil,  welches 


*)  Urkunde  vom  81.  August  1225,  abgedruckt  in  Sudendorfs  Rogiatrum  mcrkwürdigor 
Urkunden  I.  B.  p.  8G. 

•)  Urkunde  vom  26.  September  1225,  abgedruckt  in  Sudondorf  III.  B.  p.  56. 

»)  Chron.  Mont.  Ser.  a.  a.  0.  p.  223,  Z.  50  bis  p.  224,  Z.  3.  In  Naumburg  ernennt  er 
am  1.  October  die  Visitatoren  für  das  Stift  Lauterberg. 

*)  Roth  Reg.  a.  a.  0.  p.  386  „October  3.  Erfurt." 

*)  Ibidem;  „November  6.  Wirzburg."  Vgl.  Ehmk,  Bremer  ürkundcnbuch  I.  B. 
p.  161. 

•)  Die  Hauptquelle  für  die  Ermordung  Engelberts  ist,  wie  für  sein  Leben,  die  Vita 
Engelberti  von  Caesar,  v.  Ueisterbacli.  In  bezug  auf  den  M<irdcr  vgl.  die  Stammtafel  der 
älteren  Grafen  von  Berg,  Altena  und  Isenburg  in  Fickers  „Engelbert  der  Heilige**,  in  der 
Beilage. 

*)  Die  Vermahlung  Heinrichs  erfolgte  am  18.  November  1225.  Vgl.  Fickcr:  Engelbert 
der  Heilige,  p.  265  „in  octava  beati  Martini«,  ex  Annal.  Sclieftlar. 

8)  Vita  Engelberti  (Böhmer,  Fontes  II.  B.)  p.  :{21  und  Alb.  Tr.  Font.  Cliron.  a.  a.  0, 
p.  917,  Z.  2—6. 

•)  Roth,  Reg.  Conr.  p.  887.  „November  19  Mainz«.  Urkunde  Conrads  für  das  Kloster 
Salem. 


25 

io  der  ersten  Decemberhälfte  ^)  1225  unter  doiu  Vorsitze  des  Legaten  ver- 
sammelt war,  beschäftigte  sich  zunächst  mit  Disciplinarstututen  lur  den  Cierus, 
welche  am  10.  December,  in  14  Artikeln  gefasst,  von  dem  Legaten  verkündet 
wurden.  "*)  Auf  dem  Concile  war  auch  der  erwählte  Nachfolger  Kngelbcrts,  der 
b«*i  seiner  Wahl  geschworen  hatte,  den  Mord  seines  Vorgängers  zu  rilclien, 
erschienen.  Derselbe  zeigte  das  blutbefleckte  Gewand  des  ermordeten  Erzbischois 
und  bat  wehklagend  um  Vergeltung  der  Uiithat. 

In  feierlicher  Rede  pries  nun  der  Legat  die  Verdienste  des  Ermordeten 
und  sprach  den  Bannfluch  über  den  Grafen  Friedricli  von  Isenburg  und  dessen 
Mithelfer  aus.  Im  Verdachte  der  Mitwissenschaft  standen  nacli  der  Anklage 
der  Kölner  Dienstleute  besonders  die  Brüder  des  Grafen  Friedrich,  der  Bischof 
von  Münster  und  der  erwählte  Bischof  von  Osnabrück.  Von  Beiden  verlas  der 
Legat  Briefe  auf  dem  Concile;  der  Bischof  von  Münster  verlangte,  man  solle 
ihm  Ort  und  Zeit  zur  Reinigung  von  den  gegen  ihn  erhobenen  Anschuldigun- 
gen gewähren;  der  Erwählte  von  Osnabrück  ersuchte  um  Bestätigung  seiner 
Wahl.  Ccmrad  antwortete  ihnen,  dass  er  zur  Schonung  und  Milde  geneigt  sei, 
wenn  es  ihnen  gelinge,  sich  zu  reinigen  und  bestimmte  ihnen  Maria  Lichtmess 
1220,  wo  sie  auf  dem  Reichstag  zu  Lüttich  zu  diesem  Zwecke  erscheinen  müsslen.^) 
Kurz  vor  Weihnachten  verließ  Conrad  Mainz  und  erneuerte  am  Weihnachls- 
tage  in  Köln  den  Bann  gegen  den  Mörder  und  seine  Helfer.^)  Am  :I0.  Decem- 
ber bestätigte  er  der  Abtei  Werden  den  Besitz  der  durch  kaiserlichen  Spruch 
dem  Mörder  abgenommenen  Vogtei  über  fünf  Höfe'*)  und  bannt  am  Neujahrs- 
tage 1226  die  Mannen  vcm  Tecklenburg,  welche  den  Grafen  Friedrich  hatten 
entkommen  lassen,  sowie  alle  Hehler  desselben.') 

')  Caesarius,  Vita  Kugelb.  (Bühiner,  Foutcs  II.  B.)  p.  321  ..  .  logatus  in  ailvuiitii  du- 
mini  coDcilium  celebravit.  E9  gebt  ans  dieser  Stelle  nicbt  hervor,  dass  das  Concil  gerade  am 
1.  Advontsonntagc  (30.  November)  eröffnet  wurde.  Böhmer  nimmt  aber  in  üohw.v  Ausgab»'  dor 
Vita  Kngclb.  den  80.  November  an  und  nach  ihm  setzte  auch  Roth  in  den  Kcgoston  p.  :SS7 
den  30.  November  an  und  will  vielleicht  in  der  nicht  gororht  fort  igten  Tcxtosiuidi'iung  „in 
die  advcntus  domini"  eine  Bcrcchtitrung  für  seine  Datierung  üudcn.  Fitkcr  l)einerkt  bczüirlich 
dieses  Datums)).  262  in  der  Note  „Nov.  30.  -  Dez.  24."  Amh  Ludw.  Weiland,  drr  Horans- 
gebLT  dos  Chronicon  Emonis  pflichtet  dieser  Ansicht  bei,  ind(Mii  er  zur  Narbricht  „Ulis  diebuK 
dum.  Conr.  card.  celebrare  constituit  concilium  in  civitatc  Moguntia**  in  margin«?  „Drirmbor" 
ansetzt.  (Chron.  Em.  in  Mon.  üerni.  llist.  Scr.  XXlll.  l).  p.  010,  /.  lo.) 

')  Die  „Statuta  Concilii  contra  Simoniacos  et  concubinarios  Cloricos"  sind  ab^'rdruckt 
in  Hartzbeim:  Cooc.  üerm.  III.  B.  p.  520  524.  Es  heiWt  durt  „Acta  sunt  haec  1225,  IV. 
Idus  Docembris." 

•)  Ilauptquellc  für  diese  Vorgänge  auf  dem  Mainzer  t'oncile  sind  Caosarius  :  Vita  .S. 
Engelb.  und  das  Chronicon  Emonis.  Ilartzhoini  sammelt  die  bisher  geliöri;r(Mi  Stellen  im  III. 
B.  p.  524.  -  „Praelixus  est ...  ei  dies  puriticatiouis  b.  Mariac  virginiset  pro  Ioi:o  civitas  Lcodi- 
ensis-'  . .  .  (Chron.  Em.  a.  a.  0.  p.  510  Z.  20.) 

•)  Am  17.  Deicmber  zeichnet  Conrad  noch  eine  Urkunde  in  Mainz  (Roth,  Uog.  a.  a.  t). 
p.  367),  am  25.  Dezember  ist  er  in  Köln.  Vgl.  Annales  Col.  max.  a.  a.  t).  p.  s:;«),  /.  :{S:  In 
uauli  Domini  sequcnte  Conradns,  Tort,  opisc,  apost.  sedis  Irgatus,  advenit  Coloniam,  ipii 
terribili  anathematc  ncfandum  Fridericum  et  suos  complices  prophanavit. 

»)  Ilotb,  Ucg.  a.  a.  ü.  p.  »SS ;  zum  30.  Dezember  1225. 

'')  Ibidem,  1.  Jänner  1226.  Vgl.  J.  Moser:  üsnabrückische  ücschichte  III.  B.  p.  277. 
(Berliner  Ausgabe,  1ä28).  -1 


26 

Noch  am  13.  Jänner  122G  trelTeu  wir  Conrad  in  Köln,  wie  er  den  beim 
Grabe  Engelberts  in  der  Peterskirche  befindlichen  Altar  weiht  und  einen  Ab- 
lassbrief für  die  Besucher  desselben  ausstellt.^)  Kurz  darauf  trat  er  die  Reise 
zum  Lütticher  Tage  an.  ^)  Während  der  Reise  gelang  es  ihm  in  Utrecht,  einen 
Streit  zwischen  dem  dortigen  Bischof  und  dem  Grafen  Florentin  von  Holland  3) 
gütlich  beizulegen;  außerdem  befestigte  er  die  Stellung  dieses  Bischofs  noch 
dadurch,  dass  er  für  ihn  nicht  bloß  den  Frieden,  sondern  sogar  ein  Schutz- 
bündnis mit  dem  Grafen  von  Geldern  vermittelte.^) 

Während  Conrad  noch  in  Utrecht  verweilte,  verließ  der  Bischof  von  Münster 
mit  seinem  Bruder,  dem  Erwählten  von  Osnabrück,  sammt  dem  Bischöfe  von 
Minden  und  zahlreicher  Begleitung,  unter  der  sich  auch  der  Gewährsmann  für 
diese  Nachrichten  Emo  von  Werum'^)  befand,  Münster  und  kam  am  1.  Februar 
122G,  am  frühen  Morgen  in  Lüttich  an.  Am  Morgen  des  2.  Februar  zogen  die 
beiden  Brüder,  der  Bischof  von  Münster  und  der  Erwiüilte  von  Osnabrück  mit 
einem  glänzenden  Gefolge  vor  der  Domkirche  auf.  Nach  einem  der  Trauer  um 
Engelbert  entsprechenden,  stillen  Gottesdienste  ließ  der  Legat  durch  den  Ilil- 
desheimer  Bischof  den  Vorschlag  machen,    die  Sitzung  auf   den  nächsten  Wo- 


*)  Die  Weihe  iindet  am  12.  Jänner  statt  und  am  IS.  Jänner  (Id.  Jan.  1225,  das  ist 
12i2G  nach  unserem  Jahresanfänge)  verleiht  der  Legat  den  Ablass.  Das  Original  der  Urkunde 
befindet  sich  im  k.  Proviucialarchive  in  Düsseldorf. 

^)  Am  IG.  Jänner  ist  Conrad  urkundlich  in  Xanten.    Vgl.  Roth,  lieg.  a.  a.  0.  p.  388. 

»)  Roth,  Reg.  p.  äö8.  Urkunde,  Dat.  Trajccti  in  palatio  episcopi  122G  (id  est  1226) 
7.  kal.  Febr.  —  aus  Ileda,  Ilist.  ep.  Ultrajcct.  p.  200  (mit  der  irrigen  Jalireszalil  1125). 

*)  Roth,  Reg.  Conr.  Jänner  27.  Utrecht.  Die  Urkunde  selbst  ist  vielfach  abgedruckt, 
so  auch  in  Mieris,  Charterboek,  I.  B.  p.  1D8. 

')  in  der  Im  Texte  nun  folgenden  Darstellung  des  Lütticher  Concils  folgte  ich  haupt- 
sächlicli  der  (-hronik  des  Emo  von  Worum,  welcher  als  Abt  von  Florldus  Hortus  mit  dem 
Bischof  von  Münster  selbst  nach  Lüttich  zog.  Emouis  Chroniken  (Mon.  Germ.  Ilist.  Scr.  XXIIL 
B.  p.  510  u.  ff.)  Berücksichtigt  wurden  fortwährend  aucli  die  Nachrichten  im  Chron.  Alb. 
Tr.  Font.  (Trois  Foutaiues  im  Departement  Marne,  Arrond.  Vitry),  in  den  Lütticher  Annalen 
(Mon.  Genn.  Scr.  XVI.  B.  p.  G79)  und  in  der  Vita  S.  Engelberti  (Böhmer,  Fontes  IL)  p.  342 
u.  f^.  —  Während  nun  Emo  von  Worum  berichtet,  dass  die  beiden  Brüder  schon  vor  ihrer 
Sendung  nach  Rom  durch  den  Ausspruch  des  Concils  abgesetzt  wurden,  meldet  Caesarius' 
Vita  Engelberti,  dass  die  Absetzung  erst  erfolgte,  nachdem  sie  sich  auch  vor  dem  Papste 
nicht  hatten  reinigen  können;  auch  Alberichs  Chronik  von  Trois  Fontaines  deutet  durch  die 
Fassung  „Roniam  ire  compulsi,  depositi  sunt"  an,  dass  die  Absetzung  vielleicht  in  Lüttich 
noch  nicht  erfolgte.  —  Schon  Ilartzheim  (Conc.  Germ.  III.  B.  p.  254)  macht  auf  diese  Dif- 
ferenz der  Nachrichten  über  den  Ausgang  des  Lütticher  Concils  aufmerksam.  Wie  mich 
dünkt,  ist  jedoch  dem  Zeugnisse  des  persönlich  in  Lüttich  anwesenden  Emo  von  Worum  das 
meiste  Gewicht  beizulegen.  Es  ist  auch  ganz  gut  denkbar,  dass  auf  dem  Concile  die  Suspen- 
sion der  beiden  Bischöfe,  jedoch  mit  Vorbehalt  der  obersten  päpstlichen  Entscheidung,  aus- 
gesprochen worden  ist.  Unrichtig  ist  bei  Emo  nur  das  Datum,  wo  er  von  dem  Aufzuge  der 
beiden  angeklagten  Bischöfe  vor  der  Donikirche  in  Lüttich  spricht.  Es  sollte  nämlich  daselbst 
heilen  „Die  feste"  (purif.  b.  Mariae) .  .  .  statt  Die  dominico  (1.  Febr.)  Der  Herausgeber  der 
Chronik  des  Emo  in  den  Mon.  Germ.  Scr.  XXIIL,  Dr.  Weiland  bemerkt  zu  dieser  Datums- 
angabe p.  510  in  der  Note  Nr.  82  Folgendes:  Ipsa  vigilia  purificationis  hoc  anno  incidit  in 
diem  dominicum;  intelligit  saue  autor  diem  festum. 


27 

chentag  zu  verschieben.  Dienstag  den  3.  Februar  1226  versammelten  sich  dem- 
nach die  Theilnehmer  an  der  Versammlung  im  Speisesaale  des  bischöflichen 
Palastes;  viele  Grafen  und  eine  große  Volksmenge  waren  anwesend.  Da  der 
Legat  sein  Erscheinen  verzögerte,  drängte  sich  eine  große,  neugierige  Men- 
schenmenge in  den  Sitzungssaal.  Erst  nachdem  der  Cardinal  bei  seiner  Ankunft 
durch  Drohung  mit  dem  Bann  die  Unbetheiligten  verscheucht  hatte,  eröffnete 
er  die  Sitzung  mit  einer  Ansprache.  Ullrich,  der  Scholaster  von  Osnabrück, 
sprach  zuerst  mit  Geschick  für  seinen  Herrn,  den  Erwählten  von  Osnabrück. 
Hierauf  brachten  die  Dienstmannen  des  Kölner  Erzbisthums  ihre  Klagen  gegen 
den  Bischof  von  Münster  vor,  worauf  die  Dienstmannen  des  Bischofs  von  Münster 
erwiderten.  Als  beide  Parteien  sehr  heftig  wurden,  schloss  der  Legat  die  Sitzung. 

Da  nun  am  nächsten  Tage  wieder  ein  großer  Volksandrang  vor  dem 
Sitzungssaale  stattfand,  gab  sich  der  Legat  den  Anschein,  als  verlasse  er  die 
Stadt,  worauf  die  niedere  Geistlichkeit  und  das  Volk  sich  verlief.  Nun  kehrte 
Conrad  mit  den  Bischöfen  in  den  Sitzungssaal  zurück  und  es  wurde  ])ci  ver- 
schlossenen Thüren  die  ßerathung  fortgesetzt.  Den  beiden  Angeklagten  wurde 
jetzt  aufgetragen,  sich  durch  den  Eid  von  7  Bischöfen  von  der  Mitschuld  am 
Morde  Engelberts  zu  reinigen.  Aber  die  zur  Eideshilfe  aufgeforderten  Bischöfe 
hatten  nicht  den  Math,  den  Angeklagten  die  Eideshiife  zu  leisten.  Deshalb 
suspendierte  der  Legat  die  Brüder  wegen  Anreizung  zum  Morde  mit  Zustimmung 
der  versammelten  Bischöfe  von  ihrem  Amte  und  schickte  sie  als  schwer  ver- 
dächtig der  Aufreizung  zum  Morde  nach  Rom  zur  weiteren  Untersuchung  und 
ondgiltigen  Aburtheilung.  Für  das  Bisthum  Münster  bezeichnete  Conrad  den 
Bischof  von  Paderborn  als  Verweser ;  die  weltlichen  Angelegenheiten  des  Bis- 
thunis  sollte  der  Graf  von  Geldeni  ordnen.  Ueber  die  stattgehabte  Verhand- 
lung berichtete  Conrad  an  den  Papst,  welcher  den  zu  Lüttich  gerälltcn  Spruch 
best-itigte. 

Der  Legat  kehrte  nach  solcher  Ausübung  seiner  Machtvollkommenheit 
nach  Köln  zurück.*)  Ueber  Höfen  und  Siegbert ^)  zieht  er  dann  nach  Frankfurt 
am  Main  zum  Könige  Heinrich  (VH.)  und  erwirkte  von  ihm  die  Bestätigung 
des  Friedens  zwischen  dem  Bischof  Otto  von  Utrecht  und  dem  Grafen  von  Geldern 
und  die  Ausstattuiig  Ottos  mit  dem  Vogteirecht  über  Salland."')  Am  24.  Februar 
rj2(i  wohnte  Conrad  der  feierlichen  Beisetzung  der  Leiche  Engelberts  in  der 
Peterskirche  zu  Köln  bei.*)  Von  jetzt  an  brechen  die  Nachrichten  über  Conrad 
fQr  einige  Zeit  ab ;  der  Legat  ist,  wie  es  scheint,  schon  auf  der  Ilückkehr  nach 

*)  Conrad  zeichnet  am  11.  Februar  1220  eine  Urkunde  in  Kölu.  Die  Urkunde  ist  ab- 
l^cdruckt  im  Iluill.  BrehoUeii  II.  u.  pag.  859. 

«)  Urkunde  vom  18.  Februar  1226  ans  Hofcn  bei  Zulpich.  Vgl.  Roth  a.  a.  0.  p.  389. 
Vom  14.  Februar  ohne  Jahresbezeichnung  ist  eine  Urkunde  Conrads  in  der  Continuatio  tcrtia 
Gcstorum  Abbatum  Trud.  (Mon.  Germ.  Scr.  X.  ß.  p.  33.'))  enthalten.  Dr.  Köpko,  der  Ileraus- 
icebcr  der  Contin.,  setzt  für  diese  Urkunde  das  Jahr  1223  an,  in  welchem  Jahre  Conrad 
n<irh  (rar  nicht  in  Deutschland  war.  Icli  folgte  hier  dorn  Ansätze  Uoths  (p.  3^9). 

■)  Koth,  Reg.  p.  889,  20.  Febr.,  Frankfurt. 

*)  Cjesarins:  Vita  Kngelb.  a.  a.  0.  p.  326—826. 


28 

Italien  begriffen.  Wir  treffen  ihn  am  4.  April  in  Freiburg  und  17.  in  Constanz.*) 
Was  seinen  Aufenthalt  am  24.  April  betrifft,  so  vermuthet  Roth  von  Schrecken- 
stein, dass  er  an  diesem  Tage  in  Stallikon  in  der  Schweiz  gewesen  sei.^)  Es  ist 
dies  zugleich  die  letzte  sichere  Nachricht  von  Conrads  Anwesenheit  auf  deutschem 
Boden,  den  er  in  der  ersten  Maihälfte  verließ.')  Allerdings  beschäftigte  sich 
Conrad  auch  in  Italien  und  besonders  in  der  Lombardei  noch  sehr  viel  mit 
Ueichsangelegenheiten,  jedoch  nicht  mehr  als  päpstUcher  Legat/)  sondern  als 
Vertrauensmann  und  Bevollmächtigter  des  Kaisers. 

Für  Conrads  Bedeutung  spricht  noch  der  Umstand,  dass  er  nach  Honorius'  III. 
Tode  im  CardinalscoUegium  als  dessen  Nachfolger  vorgeschlagen  wurde.  Er 
lehnte  jedoch  die  Wahl  ab  und  starb  noch  im  selben  Jahre.  ^)  Es  ist  eine 
müßige,  do'ch  eine  mit  Macht  sich  aufdrängende  Frage,  wie  ganz  anders  die 
Ueschicke  des  mächtigen  Staufers  sich  hätten  entwickeln  müssen,  wenn  statt 
des  fanatischen  Gregor  IK.  ein  diplomatisch  fein  gebildeter  Kirchenfürst  aus 
einem  vornehmen  deutschen  Geschlechte  den  päpstlichen  Stuhl  bestiegen  hätte. 

Territoriallegaten   in   Deutschland. 

1.     Legation    in     Böhmen. 

Die  Nachrichten  über  die  Legation,  die  mir  nun  zur  Behandlung  obliegt, 
sind  sehr  dürftig,  und  wir  sind  hiebei  fast  ganz  auf  indirecte  Nachrichten, 
nämlich  auf  päpstliche  Briefe  und  andere  Urkunden,  welche  auf  die  Thätigkeit 
des  Legaten  nur  nebenher  bezug  haben,  angewiesen,  wodurch  ein  genauer 
Einblick  in  die  Ereignisse  allerdings  nur  schwer  gewonnen  werden  kann. 

Die  Legation  Gregors  de  Crescentio,  die  ich  hier  im  Auge  habe,  erstreckte 
sich  über  Böhmen,  Polen,  Dänemark  und  Schweden,  kann  aber  trotzdem  eine 
deutsche  Territoriallegation  genannt  werden,  weil  die  Hauptthätigkeit  des  Trägers 
derselben  sich  im  Königreich  Böhmen  entfaltet. 

Das  Präger  Bisthum  hatte  am  22.  November  1215  im  Bischof  Andreas*) 
einen  Mann  erhalten,  der  bei  den  strengsten  Sitten  und  dem  unbeugsamsten 
Charakter  ein  eifriger  Verfechter  der  Rechte  und  der  Immunität  der  Kirchen- 

0  Am  4.  April  urkundet  Conrad  in  Freiburg  (Urkunde  in  Würdtwein:  Nova  Subsidia 
Xlir.  I).,  p.  290)  und  am  17.  April  in  Constanz  (Originalurkunde  im  kön.  Archiv  in  Hannover, 
nach  Dr.  Grotefend's  Mittheilung). 

«)  Roth,  Reg.  a.  a.  ü.  p.  390.  —  April  24.  Stalloc.  In  der  Originalurkunde  zu  Hannover 
ist  durch  die  beiden  1  ein  Strich  gezogen,  was  auf  eine  Abkürzung  deutet.  Roth  vermuthet 
darunter  entweder  Stallicon  oder  auch  Stallek  bei  Freiburg  im  Breisgau.  Vgl.  Roth  a.  a.  0. 
p.  360,  Anni.  4. 

•)  Im  Mai  1226  ist  Conrad  schon  in  Parma.  Roth,  Reg.  p.  390—891. 

*)  In  einer  Urkunde  Friedr.  II.  vom  18.  Juli  12*26  (Huill.  Breh  II.  ii  p.  647)  nennt 
derselbe  Conrad  nicht  mehr  Legat  des  apostol.  Stuhles,  was  er  noch  am  11.  Juli  nicht  unter- 
lassen hatte,  (Huill.  Bn'holles  II.  ii.  p.  642)  da  er  dessen  Sendung  zu  den  Lombarden  gedenkt 

<)  Roth  entscheidet  sich  in  den  Regesten  a.  a.  0.  p.  393  für  den  29.  oder  80.  Sep- 
tember 1227. 

^)  In  einem  anderen  Zusammenhange  (auf  Seite  22  dieser  Arbeit)  wurde  des  Ablebens 
dieses  Bischofs  zu  Rom  am  30.  Juli  1224  gedacht. 


29 

gewalt  war.  Ausgehend  von  dem  für  diese  Zeit  mal^gebenden  Grundsatze,  dass 
gegenOber  der  souveränen  Gewalt  der  römischen  Kirche  jede  staatliche,  blol> 
provindale  Gewalt  sich  unterordnen  müsse,  bestritt  er  die  Competenz  der 
nationalen  Cudengericbte  über  die  Geistlichen,  verbot  die  kirchliche  Investitur 
durch  Laien  und  verweigerte  die  Steuerleistungen  von  den  Kirchengütern.  Im 
Jahre  1217  hatte  er  ganz  Böhmen  mit  dem  Interdicte  belegt  und  sich  dann, 
da  er  Gewalt  befürchtete,  nach  Rom  zurückgezogen.  Allerdings  hob  der 
Metropolitan  über  die  Prager  Diöcese,  nämlich  der  Mainzer  Erzbischof,  noch 
im  selben  Jahre  das  Interdict  auf;  allein  nun  zog  der  Papst  Ilonorius  III.  die 
Angelegenheit  vor  seinen  Richterstuhl  und  hielt  dem  böhmischen  König  in  einem 
Schreiben  vom  22.  Juni  1217  vor,  dass  er  die  Geistlichen  vor  das  weltliche 
Gericht  ziehe,  dass  er  selbst  die  Halsgerichtsbarkeit  über  sie  durch  Laien 
aoBÜlien  lasse,  das  von  Andreas  verhängte  Interdict  nicht  beachte  und  die 
geistliche  Investitur  sich  anmaße.  Vier  Wochen  später  verwies  er  mit  den 
stärksten  Ausdrücken  dem  Mainzer  Erzbischof  die  Aufhebung  der  Interdicts 
and  drohte  ihm  mit  den  kirchlichen  Strafen,  wenn  er  seine  Mal^regel  nicht 
binnen  zwanzig  Tagen  nach  Empfang  des  Briefes  rückgängig  mache.  Der  böh- 
mische König  stellte  in  einem  Antwortschreiben  alle  Beschuldigungen,  die  ihm 
der  Papst  gemacht  hatte,  in  Abrede  und  bat  denselben,  nichts  gegen  ihn  und 
sein  Land  zu  unternehmen,  bevor  er  die  Gesandten,  die  er  absenden  wolle, 
gehört  habe.     Das  gestand  ihm  denn  Honorius  auch  zu. 

Das  von  Andreas  verhängte  Interdict  wurde  aber  in  Böhmen  nur  sehr 
wenig  beachtet.  Die  Mehrzahl  der  Domherren  des  Prager  Bisthums  hielt  trotz 
desselben  ungestört  den  Gottesdienst.  Wiederholt  wendete  sich  der  Papst  gegen 
diese  Missachtung  des  Interdictes  und  lief^  im  Jahre  1211)  den  ungehorsamen 
Prälaten  sogar  ihre  Beneficien  absprechen.  Der  König  hatte  sich  schon  im 
April  1218  einen  päpstUchen  Legaten  erbeten,  welcher  mit  dem  Prager  Bischof, 
der  noch  immer  in  Rom  weilte,  nach  Passau  kommen  und  dort  mit  den  Ver- 
tretern des  Königs  bezüglich  der  Zehentleistung  ein  Abkommen  treffen  sollte.  ^) 
Nach  langen  Unterhandlungen  entschloss  sich  endlich  Ilonorius  zur  Plutsendung 
eines  Legaten  und  empfahl  als  solchen  am  29.  December  1220  dem  Könige 
von  Böhmen  den  Cardinaldiacon  S.  Theodor!,  Gregorius  de  Crescentio. 

Gregorius^  Legation  blieb  jedoch  nicht  auf  B<")hnien  beschränkt,  sondern 
er  erhielt  dieselben  Vollmachten,  wie  für  Böhmen,  auch  für  Dänemark, 
Schweden   und   Polea^)     Gleich   nach  der   Ernennung   des   Legaten    begannen 


<)  Diese  Skizze  wurde  qiielleDinäßig  unter  /uhilfenahmc  der  Darstellung  in  i^alackys 
Geschichte  von  Böhmen  II.  B.  p.  79  und  ff.  boarlicitet.  lienüt/t  wurden  Iiiobci  dio  Continnatio 
Coim»  (Mon.  Oorrn.  Hist.  Scr.  IX.),  sowie  die  hichcr  gcliörigcn  Briefe  Ilonorius'  III.  in  Krl)onä 
llegcstA  Behemiae  et  MoraviaB.  LB. 

')  Erben:  Reg.  Boh.  et  Mor.  I.  B.  p.  295,  Nr.  G32  rntliält  den  Brief  des  Papstes  an 
den  bOhmiichen  König.  Vgl.  Potth.  Reg.  Nr.  6457.  —  Der  Umfang  seiner  I Negation  ergibt 
sich  aus  den  päpstlichen  Briefen  vom  31.  December  1220,  reg.  bei  Potth.  sub  Nr.  Gi50.  Vgl. 

Raynald:  Annales  eeclesiastici  (Edition,  Colonia  Agrippina;  1094)  ao  annum  1229  §  30 

legati  moDiii . . . .  in  Dania,  Suecia,  Polonia  ac  Bohcmia  commisit.  Vgl.  noch  Ciaconius:  Vita 
etc.  IL  B.  p.  25. 


30 

in  Rom  unter  seiner  Leitung  die  Verhandlungen  mit  den  Gesandten 
des  böhmischen  Königs,  und  schon  am  11.  Jänner  1221  konnte  Honorius  III. 
dem  böhmischen  Clerus  Mittheilung  von  dem  zustande  gekommenen  Vergleiche 
machen.^)  Die  Bevollmächtigten  des  Königs  überließen  demnach  der  Prager 
Kirche  alle  Freiheiten  und  Gerechtsame,  welche  dieselbe  nach  dem  geltenden 
Hechte  oder  durch  krmigliche  Privilegien  jemals  erlangt  hat,  sie  überließen 
ferner  der  Kirche  alle  geistlichen  Befugnisse,  sowie  die  Gerichtsbarkeit  über 
die  Geistlichen  und  versprachen  außerdem  im  Namen  des  Königs  und  der 
Barone  die  Gewährung  des  Zehents  für  den  Prager  Bischof;  endlich  sollten  der 
Kirche  in  Böhmen  und  den  kirchlichen  Personen  alle  Besitzungen,  die  der 
König  in  der  Zeit  des  Streites  eingezogen  hatte,  zurückerstattet  werden.  Die  verloren 
gegangenen  königlichen  Privilegien  müssten  vor  der  Aufhebung  des  Interdictes 
erneuert  werden  genau  nach  den  Angaben,  welche  der  Bischof  Andreas  über 
ihren  Inhalt  machen  werde. 

Vermuthlich  reiste  der  Legat  nach  dem  Zustandekommen  dieses  Vergleiches 
sogleich  nach  Böhmen  ab;  denn  schon  am  23.  Jänner  ortheiltc  ihm  der  Papst 
Instructionen,  welche  Garantien  er  von  dem  böhmischen  Könige  für  die  Einhaltung 
der  Vertragspunkte  verlangen  solle,  ^)  Bischof  Andreas  hatte  in  Uom  auch  das 
Ansuchen  gestellt,  dass  in  Prag  eine  Metropolitangewalt  für  ganz  B<")hracn 
errichtet  werde.  Damit  gedachte  er  den  Mainzer  Erzbischof  zu  treffen  für  seine 
Haltung  im  Kirchenkampfe.  Mit  Rücksicht  auf  dieses  Ansinnen  des  Prager 
Bischofs  trug  Honorius  Hl.  am  19.  Juni  1221  seinem  Legaten  auf,  zu  unter- 
suchen, ob  es  angehe,  mehrere  Bisthümer  in  Böhmen  einzurichten  und  dem 
Prager  Bischof  die  Metropolie  über  sie  zu  verleihen.  Am  selben  Tage  beauf- 
tragt er  ihn  auch,  für  einen  Ort  zu  sorgen,  wo  der  Vertrag  mit  dem  Könige 
ohne  Gefährdung  des  Bischofs  Andreas,  der  sich  noch  immer  nicht  nach  Böhmen 
wagte,  zum  Abschluss  gebracht  werden  kr»nne.=^)  Das  lässt  erkennen,  dass  man 
in  Rom  wol  davon  unterrichtet  war,  dass  unter  den  böhmischen  Großen  damals 
eine  tiefe  Gährung  gegen  die  Kirche  herrsche,  die  so  übertriebene  Anforder- 
ungen stellte. 


*)  ßricf  Honorius'  III.  an  den  bölimischcn  Clerus  vom  11.  Jäuucr  1221  in  Erbcns  Regest 
Boh.  et  Mor.  I.  B.  p.  2Ü7.  Aus  diesem  wiclitigcn  Briefe  muss  irli  oinif^o  St(5lU*n  citicrcn,  welclic 
für  die  päpstliclio  Macht  jener  Zeit  bezeichnend  sind :  „Orania  privilcgia ....  si  cxtant,  rcsti- 

tnentur ....  Quod  si  privilcgia non  exstant ....  rcx  ante  relaxatiouem  ....  interdirti,  eidem 

rcstaurabit  sccundum  tcnorem,  quem  cpiscopus  suo  exprcsscrit  iuramcnto Pro  bis ... . 

obscrvandis  . . .  priustabitur  ex  parte  regia suflficiens  cautio 

«)  Päpstl.  Schreiben  vom  23.  Jänner  1221  —  in  Erbens  Reg.  I.  ß.  p.  292.  Argumentum: 
Honorius  papa  111.  card.  legato  suo  Gregorio  pricscribit  formam  cautiouis  a  rege  et  baroni- 
bas  Boiimiffi  proBStandse.  —  Potth.  Reg.  Nr.  G525. 

")  Erben.  Reg.  I.  B.  p.  299.  Nr.  G44.  Argumentum:  Hon.  papa  III.  Gregorio  de  Cres- 
centio,  legato  suo,  ut  provideat  episcopo  Pragcnsi  de  loco  idoneo  ad  tractandam  cum  rege 
ac  baronibus  Boemia;.  —  Pottb.  Reg.  Nr.  G09()  vom  19.  Juni  1221.  Unter  demselben  Datum 
findet  sich  in  Erbens  Regesten  (Nr.  G45)  ein  zweiter  Brief  des  Papstes  an  den  Legaten 
. . .  „ut  inquirat,  au  Metropolis  in  Pragensi  ecclesia,  et  utrum  plures  episcopatus  in  diöcesi 
poBsint  Bua  constitui.  Vgl.  Potth.  Reg.  Nr.  GG89. 


31 

So  kam  am  2.  Juli  1221  im  Schloss  am  Staaiser  Berg  in  Nieder- Oester- 
reich  *)  iu  Gegenwart  des  böhmischeu  Königs,  des  Herzogs  Leopold  von  Ocster- 
reich,  des  Legaten  Gregorius,  der  Bischöfe  von  Prag,  Olmütz,  Neitra  und 
Breslau  und  vieler  böhmischer  GroPer  der  Vertrag  zwischen  Staat  und  Kirche 
in  Böhmen  zustande,  in  Folge  dessen  auch  das  Iiiteidict  über  Böhmen  auf- 
gehoben wurde.  Der  Bischof  Andreas  bestätigte  zuerst  durch  einen  feierlichen 
Schwur  die  Richtigkeit  seiner  Inhaltsangabc  der  von  den  böhmischen  Großen 
dem  Prager  Bisthum  bisher  verliehenen  Privilegien,  die  während  des  Kirchen- 
kaupfcs  verloren  gegangen  waren.  Der  Kihiig  erneuerte  sie  darauf  nach  der 
Fassung  des  Legaten  alle  mit  einer  Urkunde ;  darnach  wurden  die  bischöflichen 
Unterthsinon  von  der  Verpflichtung  zu  Staatsfrohudcn  und  zur  Beisteuer  zu  den 
Labten  der  Gesaranitbürgschaft  enthoben.  Die  höhere  Gerichtsbarkeit  über  die 
Unterthanen  dos  Bischofs  blieb  zwar  dem  Könige;  doch  sollten  die  daraus 
tlielJeuden  Einkünfte  nicht  dem  König,  sondorn  dem  Bischof  zukommen.  T^odivin, 
das  einst  zur  Prager  Kirche  gehört  hatte,  sollte  derselben  mit  allen  Hechten 
wieder  zufallen. 

Aber  auch  nach  dem  Friedensschlüsse  kehrte  der  Bischof  Andreas  nicht 
nach  Prag  zurück,  wie  denn  der  Papst  am  11.  Februar  1222  an  Greg(»riu8 
schreibt,  er  m<ige  Andreas  nicht  antreiben,  nach  Böhmen  zurückzukehren,  bevor 
für  seine  Sicherheit  daselbst  genügend  vorgesorgt  sei.^)  Trotz  des  offlciellon 
Friedensschlusses  zwischen  Staat  und  Kirche  scheint  also  Andreas  in  Böhmen 
liersönlich  so  verhasst  gewesen  zu  sein,  dass  er  es  nicht  für  räthlich  fand,  in 
icine  Diöcese  zurückzukehren.  Der  König  freilich  hielt  den  Frieden  getreulich 
ein  und  ließ  sich  von  dem  Legaten  sogar  noch  bewegen,  in  einer  Urkunde  vom 
10.  März  1222  durch  Privilegien  für  sämmtliche  Klöster  in  Böhmen  deren 
Unterthanen  die  Staatsfrohndienste    bedeutend   zu   ermäßigen.'*)     Die  Gerichts- 

0  I>er  Vertrag  ist  abgedruckt  in  Krbuiis  Uog.  I.  B.  p.  300,  Nr.  (-40.  Argumcutum: 
otucarus,  rcx  Hohciuiac  coiifiriiiat  et  oinnia  privilegia  et  cxciuptiones  ccclcäiae  PragiMisis,  cui 
1 1  laätniin  ruiliviii  restUuit.  Aiiuo  duiniiii  iiicariiatiouis  11221,  VI.  noiias  Julii,  Indict.  IX. 
in  monte  Scac.  --  Krlicn  HR-int  nun  iu  einer  Note  zur  Ortsangabe,  es  sei  unter  „mons 
Siac**  die  Ortsfbal't  Skuc  im  Clirudimer  Kreis  gonieiiit.  Viel  waiirsclu'inlicber  ist  aber  die 
ViTUiulbung  Talackys  ((je.srbiclite  von  IJrtbnien  II.  IJ.  p.  S7,  Anni.  l;il),  welcber  annimmt, 
(Ias3  mit  mons  Scac  Staats  in  NiederösterrtMcb  gemeint  s(^i.  Diese  Annabme  wird  dadiircb 
iTJi.irtct,  dass  in  der  Urkunde  der  Herzog  Leopold  von  Oesterreieh  als  /enge  unterfertigt 
iit:  ebenso  ist  es  aucb  nicbt  leicht  denkbar,  dass  sich  der  Prager  Hischof  damals  nach 
niibmen  gewagt  hatte.  AuPierdem  stinnnl  diese  Annahme  sehr  gut  mit  dtn  «irt liehen  Ver- 
iia'tnissi'u  in  Staats  iiberein.  Wie  mir  nämlich  aus  eigener  Ansrhauung  bekannt  ist,  erhebt 
>i(:h  unmittelbar  bei  Staats  v'm  ganz  isolierter  Herg,  welcher  das  umliegende  l'larhland  und 
lliigt'Iterraiu  beherrscht  und  dort  allgemein  als  „Staatsor  Berg**  bezeichnet  wird.  Auf 
dem  Ilerge  steht  eine  Schlossrui  ne,  die,  wie  ich  glaube,  mit  Recht  als  das 
Vertra^slocal  vom  2.  Juli  \\l'2\  angeschen  werden  kann. 

-)  KrbcM  Uegesteu,  1.  p.  301  Nr.  64U.  Ilonorius  papa  IIl.  legato  suo  (tregorio,  no 
compellat  episco])nm  Tragcnsem  intrarc  Bohemiam,  donec  de  securitate  ejus  cautum  t'ucrit. 
I»at.  Lat.  in.  Id.  Kehr.  p.  auno  VI.  Vgl.  I»otth.  Reg.   Nr.  0790. 

^)  Erben  Regesten  1.  p.  351,  Nr.  G51.  Otacarus  .  .  .  .  rex  lioemiac  ad  pctitionem  dorn. 
Gregorii  de  Crosc.  card.  ap.  sed.  leg.  monasteriis  et  couventualibus  ecclcsiis  immunitates  et 
iura  quaedam  concedit Anuo  dorn,  iucarn.  1222.  Indic.  X.  mcnse  Martii  die  X. 


J 


d2 

l)arkeit  über  die  Personen  des  Clerus  behielt  sich  der  König  auch  hier  vor; 
auch  die  Processe  ihrer  Unterthaueu  mussten  an  den  König  gebracht  werden, 
der  sie  dann  gewöhnlich  der  Prager  Cuda  zuwies.  *) 

Nunmehr  kehrte  auch  Andreas  in  seine  Diöcese  zurück  und  viele  der 
vormals  excommunicierten  Prälaten  wurden  vom  Bischof  im  Genüsse  ihrer  Bene- 
ficien  gelassen.  Um  diesen  Preis  aber  scheint  Andreas  seine  persönliche  Sicherheit 
erkauft  zu  haben;  er  starb  jedoch  nicht  in  seiner  Diöcese,  sondern  in  Korn 
am  30.  Juli  1224. 

p]s  ist  anzunehmen,  d:iss  sich  auch  Gregorius  wie  die  übrigen  Legaten 
mit  Kirchenvisitutionen,  Klosterangelegenheiten  und  der  Herstellung  der  Disciplin 
unter  dem  Clerus  bel'asst  hat;  jedoch  ist  es  da  schlecht  mit  den  Nachrichten 
bestellt  und  nur  die  Bestätigung  eines  Ordensprivilegiums  durch  den  Legaten 
ist  uns  überliefert.^)  Was  seine  Abreise  von  Böhmen  betriiit,  so  kann  uns  bloß 
die  Nachricht  in  den  Krakauer  Annalen  als  Anhaltspunkt  dienen,  die  da  besagt, 
dass  Gregorius  im  Jahre  1223  in  Krakau  eingetroflfen  sei.') 

lieber  seine  Wirksamkeit  in  Polen  findet  sich  bei  Ciaconius  ohne  Qaellen- 
angabe  die  Notiz,  dass  er  in  Krakau,  vom  Fürsten  Lesko  und  dem  dortigen 
Bischöfe  und  Clerus  n)it  Ehren  empfangen,  sich  mehrere  Tage  aufhielt,  Miss- 
bräuche der  Geistlichen  abstellte  und  einige  neue  Mal^regeln  der  Kirchen- 
disciplin  traf.^)  Daselbst  wird  auch  noch  erwähnt,  dass  er  1225  gestorben  sei, 
ohne  jede  Bemerkung,  ob  er  überhaupt  nach  Dänemark  und  Schweden  zur 
Ausübung  seines  Legatenamtes  gekommen  sei. 

2.     Legation    in     den     Ostseeländern. 

Das  Ilauptbestreben  des  milden  Papstes  Honorius  III.  wird  wol,  wie  schon 
wiederholt  hervorgehoben  wurde,  am  besten  bezeichnet,  wenn  wir  sein  unab- 
lässiges Bemühen  hervorheben,  die  Erbschaft  seines  großen  Vorgängers,  den 
allgemeinen  Kreuzzug,  ins  Werk  zu  setzen.  Alle  seine  Regierungshandlungen, 
die  er  entweder  selbst  oder  durch  seine  Legaten  vollzieht,  zielen  im  letzten 
Grunde  auf  die  Ausführung  dieses  Planes.  Doch  konnte  man  sich  seit  der 
Ilundrciso  des  Königs  von  Jerusalem  durch  Frankreich,  England,  Spanien  und 
Deutschland  nicht  mehr  verhehlen,  dass  die  Stimmung  des  Abendlandes  für  den 

')  Palacky:  Geschichte  von  Böhmen.  II.  B.  p.  89. 

=)  Erben,  Reg.  I.  B.  p.  3ü2,  Nr.  G50.  Gregorius  de  Crcsc.  .  .  .  logatus  monasterio  de 
Luca  confinnat  Privilegium . . .  anno  1220.  Datum  Pragse  apud  monasterium  montis  Sion,  III. 
Nonas  Martii.  — 

»)  Annales  Capituli  Cracoviensia  (Mou.  Germ.  Scr.  XIX.  B.)  p.  596,  Z.  1.  „Gregorius 
terciiis  cardinalis  in  Cracoviam  venit".  Was  die  Annalen  mit  „tercius"  meinen,  ist  nicht  zu 
erkennen.  Dasselbe  Wort  steht  auch  im  Abdruck  in  den  Mon.  Polonia3,  edidit  Aug.  Bielowski, 
II.  B.  p.  892,  Z.  23. 

»)  Ciaconius:  Vitio  et  res  gesta;  Pontilicuni  llomanorum  et  Cardinalium,  Tom.  II.  p.  26  A, 
In  Polouiam  deindc  se  confcrcns  Grogorius  logatus,  tarn  a  Lcskone  Albo  principe,  quam  ab 
Yuone  cpiscopo  et  uuivcrsis  ordinibus  Cracovio;  magno  honore  susceptus  est,  ubi  et  pluribns 
diebus  iinmoratus,  «luosdam  clericorum  rcscidit  abusus  nonnullasque  edidit  pro  eorum  regl- 
minc  constitutiones. 


33 

Kreuzzug  nach  dem  Orient  ermattet,  ja  erkaltet  sei.  In  richtiger  Würdigung 
dieser  Sachlage  hatte  der  Hochmeister  des  deutschen  Ordens,  Hermann  von 
Salza,  die  Aufmerksamkeit  der  päpstlichen  Curie  auf  die  Ostseeländer  gelenkt, 
wo  das  kirchliche  Weltregiment  durch  Bethätigung  seiner  culturellen  Kraft  neue 
Stäikung  finden  könne.  Hier  zum  erstenmalc  treffen  wir  auf  eine  Thätigkcit  der 
römischen  Curie,  die  auch  unser  modernes  Empfinden  beifällig  berührt.  Während 
Deutschlands  Macht  im  Innern,  wie  in  Italien  durch  den  Kampf  mit  der  damals 
überlegenen  päpstlichen  Gewalt  im  Rückgang  begriffen  ist,  eröffnet  sich  hier  im 
Nordosten  Europas  der  Civilisation  und  dem  deutschen  Handelsfleil^o  ein  neues, 
groL^es  Gebiet.  Die  Glanzzeit  der  colonisierenden  Thätigkeit  der  Kirche  im 
acliten  und  neunten  Ja]n*hundert  erneuert  sich  jetzt  an  der  Ostsee,  müssen  wir 
sagen,  wenn  wir  sehen,  wie  Riga  gegründet  wird  und  wie  mit  dem  Christen thum 
zugleich  deutsches  Wesen  bis  in  die  Gegend  der  heutigen  russischen  Haupt- 
btadt,  sowie  bis  nach  Nowgorod  sich  verbreitet  und  die  mächtige  Entfaltung 
des  deutschen  Bürgerthums  in  den  Ilansastädten  möglich  macht. 

In  Livland  war  seit  dem  Bestehen  des  Schwertordens  die  christlich-deutsche 
Mission  im  steten  Fortschreiten  begriffen,  nach  Norden  gegen  die  Esthen,  nach 
Nordosten  ge^cn  die  russischen  und  litthauischen  Fürsten.  Der  Niedergang  der 
Dänenherrschaft  in  Esthland  seit  der  Gefangennehmung  Waldeuiars  II.,  sowie 
die  Eroberung  der  Festung  Dorpat,  wo  der  russische  Fürst  Wieszeke  gehaust 
hatte,  gab  der  Macht  des  Bischofs  von  Riga  und  des  ihm  seit  dem  Jahre  1224 
untergebenen  Schwertordens,  das  entscheidende  Uebergewicht.  ^) 

Nach  nahezu  vierzigjährigen  Kämpfen  war  das  Jahr  1225  für  Livland  das 
erbte  Friedensjahr.  Die  Esthen  am  Nordstrande,  die  Russen  und  die  Ocseler, 
die  Semgallen  und  Kurländer  und  selbst  die  Litthauer  sandten  Boten  mit 
Geschenken  nach  Riga,  um  den  Frieden  zu  erbitten.^)  Der  Bischof  Albert  von 
Riga  hatte  im  Jahre  1224  den  Priester  Moriz  an  den  Papst  entsendet,  um  sich 
einen  Legaten  für  Livland  zu  erbitten.  ^)  Wie  ich  vermiithe,  war  es  Albert  sehr 
viel  darum  zu  thuu,  durch  die  Autorität  eines  päpstlichen  Legaten  gestützt, 
seine  oberherrliche  Stellung  über  die  Ritter  des  Schwertordens   zu    bcliau])ten. 

';  Zur  allgemuinen  Orientierung  über  die  Yerhültnisbe  in  den  OstäOcliiiKh^rn  und  na- 
mentlich in  liivland  vor  der  Ankunft  des  päpstlichen  Lo^Mteii  dionton  nn'r  di(^  ( nts]»rerh(Miden 
l'arti^jn  in  Voij^ts  (ieschichtn  von  Preußen  im  1.  P».  p.  8-^0  -17H  uiul  im  II.  I».,  p.  :»()l--:ilO. 
P'iir  die  Nachricliteii  über  Livland,  Esthland  und  Kurliind  i»t  tür  dioso  Zeit  das  Chnmikon 
Lyvoniae  Heinrichs  von  Lettland  die  Hauptquolle.  Icli  IxMiiit/tc  dass(>lbc  narh  der  neuen 
Aufgabe  in  den  Mon.  (ierm.  Scr.  XXIH.  U.  p.  'S*i\  :VM  uwU.r  steter  Uerürksiclitigunj,'  der 
Monographie  Dr.  Hermann  Hildebrands:  „Die  (Ihronik  Heinrichs  von  Lclthiud  "  Hcrlin  lSr>5. 
Für  die  übrigen  Quellennachrichten  benützte  ich  Hansens  (juellensuninilung,  „Scriptores  nTum 
Livonicannn.  l.  und  H.  Band.  (Riga  und  Leipxi«,'  1818— lä^:i);  aulHudeni  sah  ich  ein  „liun^'es 
K^'gesten  zum  livländischen  Hrkundcnbuch." 

'*)  Hcinrici  Chron.  Lyvon.  (Mon.  Genn.  Scr.  XXHI.  B.)  p.  iiJJJ  Z.  H. 

')  Ibidem,  p.  326,  Z.  22.  Eodem  anno niiserat  Uigensis  episcopus  Mauritiuni  sa- 

cfrdoteni  suum  in  curiam  Koinanam  pcterc  sedis  apostolicae  legatura  in  Lyvoniam.  -  Mit 
„eodcm  anno"  kann  nur  das  Jahr  1:^21  gemeint  sein  und  nicht  1225,  vf'w.  aus  dem  Zusam- 
menhange hcrvorgelicn  würde;  wie  denn  der  Chronist  nach  dem  Codex,  den  Gruber  (und  nach 
ihm  Hansen)  in  seinor  Ausgabe  benützte,  sich  ausdrücklich  durch  den  Hcisat/  corrigiert  „({\\i 
fuit  a  Christo  nato  MCG.  et  XXIV^.  Dieser  Beisatz  stimmt  nicht  mit  dem  Ausdruck  „codcni 
aiuio*!  weil  das  27.  Jahr  Alberts  mit  dem  Jahre  1225  übereinstimmt.  b 


34 

Honorius  III.  gieng  auf  Alberts  AnBUchen  ein  und  ernannte  auf  dessen  eigenes 
Anerbieten  den  Kanzler  seines  Palastes,  Bischof  Wilhelm  von  Modena  zum 
Legaten  für  Livland,  Preußen,  Estbland,  Semgallen,  Samland,  Kurland,  Wierland, 
Holstein,  und  für  die  Inseln  ^^Guland**,  Bomholm,  liügen^)  und  Gotland. 

Zebn  Tage  nacb  der  Ankündigung  dieser  Ernennung  ertheilte  er  demselben 
die  Vollmacht,  im  Sprengel  seiner  Legation  die  Kircbenverhältnisse  zu  ordnen, 
neue  I^iscböfe  einzusetzen  und  mit  Heranziehung  von  zwei  oder  drei  Bischöfen 
solche  ]iach  den  canonischen  Satzungen  auch  weilien  zu  dürfen.  2) 

Wann  Wilhelm  Italien  verließ,  lüsst  sich  nach  den  bis  jetzt  bekannten 
Nachrichten  nicht  genau  feststellen;  doch  so  viel  kann  man  mit  Bestimmtheit 
sagen,  dass  die  Abreise  Wilhelms  jedenfalls  in  der  ersten  Hälfte  des  Jahres 
V22i)  erfolgt  sein  muss  und  dass  seine  Ankunft  in  Dünamünde  in  Begleitung 
des  Priesters  Moriz  noch  vor  dem  August  1225  erfolgte.^) 

^)  Die  Erucnniing  wird  verkündet  durch  den  päpstlichen  Brief  vom  31.  Deccmber  1224. 
Vgl.  Potth.  Reg  Nr.  73ri7.  Dass  unter  „Riva",  oder  wie  es  im  veratümmelten  Rricfe  bei 
llaynald  ad  annum  1224  §.  38  heißt  „Ruiae",  Rügen  zu  verstehen  sei,  entnahm  ich  Ernst 
Strehlkes  Regesten  Wilhelms  von  Modena,  abgedruckt  als  I.  Bcilas^e  zu  „Ilcrmanni  de  Wart- 
berge Chronieon  Livoniae'^im  II.  Bande  der  Scriptores  rerum  Prussicarum(Leipzig  1863),p.  116—134. 

')  Brief  Honorius^  111.  an  Wilhelm  vom  9.  Jänner  1225,  abgedruckt  in  Voigts  Codex 
diplomaticiis  Prussicus,  I.  B.  p.  17,  reg.  bei  Potthast  Nr.  7345. 

^)  Bei  der  Fixierung  dieser  chronologischen  Daten  leiteten  micii  folgende  Erwägungen: 
Die  Anzeige  der  Ernennung  Wilhelms  ist  vom  31.  Dccember  1224  datiert.  Dass  die  Entsen- 
dung vor  dieser  Anzeige  geschehen  sei,  ist  nach  dem  unter  Ilonorius  111.  befolgten  Brauche 
um  so  weniger  anzunehmen,  als  wir  gar  kein  Zeugnis  besitzen,  dass  in  diesem  Falle  von  dem 
Brauche  abgegangen  worden  sei.  Dazu  kommt  noch  die  Bemerkung  Strehlkes  in  den  Regesten 
W^ilhelms  (a.  a.  0.  p.  119),  welclicr  aus  Tiraboschi :  Memorie  storich.  Modensi,  IV.  B.  p.  59 
die  Mittheilung  entnimmt,  dass  Documente  im  Capitelsarchive  zu  Modena  den  Bischof  Wilhelm 
am  IG.  Februar  und  sogar  noch  am  25.  April  1225  in  Modena  anwesend  zu  zeigen  scheinen. 
—  Die  nächste  feste  Datierung  für  Wilhelms  Itincrar  ist  eine  Urkunde,  welche  er  im  August 
1225  nach  seiner  Rückkehr  von  der  Bereisung  Livlands  und  Esthlands  ausgestellt  hat. 
Zwischen  dem  31.  Dezember  1224  und  dem  Monat  August  1225  fällt  also 
Wilhelms  Abreise  von  Italien.  —  Nicht  vereinbar  mit  dieser  Fesstellung  ist  die  An- 
nahme Voigts  (in  seiner  „Geschichte  Preußens"  I.  B.  p.  459),  dass  Wilhelm  im  Jahre  1225 
zuerst  in  Preußen  gewesen  sei,  und  zwar  so  lauge,  dass  er  die  iireußischc  Sprache  erlernte 
und  sogar  noch  den  Grammatiker  Donat  ins  Preußische  übersetzte.  Voigt  kommt  zu  dieser 
Annahme  durch  die  Nachricht  der  Chronik  von  Trois  Fontaincs  (Mon.  Germ.  Scr.  XXIII.) 
p.  921,  Z.  32.  Die  Chronik  stellt  diese  Nachricht  vom  Aufenthalte  Wilhelms  in  Preußen  und 
Erlernung  der  Sprache  allerdings  unrichtig  ins  Jahr  1228,  weil  Wilhelm  schon  Ende  1227 
und  noch  am  12.  Juni  1228  in  Modena  anwesend  ist.  (Strehlke  Reg.  a.  a.  0.  p.  122). 
Noch  weiter  vom  Ziele  aber,  als  die  Chronik,  entfernt  sich  Voigt,  der  diese  Stelle  ins  Jahr 
1225  oder  gar  1224  setzen  will.  Das  Jahr  1224  ist  schon  nach  dem  Ernennungsdatum  nicht 
möglich,  wiewohl  Voigt,  auf  die  Abhandlung  Estrups,  Idea  llierarchiae  Romanae,  Ilavnae  1817, 
(von  der  ich  in  der  Wiener  Ilofbibliothek  auch  Einsicht  nahm)  gestützt,  sogar  geneigt  ist, 
die  Ankunft  Wilhelm-^  im  Norden  ins  Jahr  1224  zu  setzen.  (II.  B.  p.  315,  Anmerk.  2).  — 
Dieselbe  Ansicht  vertritt  auch  der  verdienstvolle  Neuhcrausgeber  von  Grubers  Origines  Livo- 
niae,  Hansen  in  den  Script,  rerum  Livonicarum  I.  B.  p.  292,  Anm  a  a  —  Im  Jahre  1226 
aber  konnte  Wilhelm,  der  ganz  Livland  bereist  uud  im  August  bereits  nach  Riga  zorück- 
gekebrt  war,  unmöglich  noch  vorher  in  Preußen  das  vollführt  haben,  was  die  Chronik  Alberichs 
von  Trois  Fontaines  an  der  früher  genannten  Stelle  berichtet  —  Wie  mich  dünkt,  würde  es 
weit  weniger  Schwierigkeiten  bieten,  diese  Nachricht  als  zum  Jahre  1230  oder  gar  1235  ge- 
hörig zu  verweisen. 


35 

Als  Wilhelm  von  Modena  mit  seinem  Gefolge  in  Dtinamttnde  angelangt 
war,  kamen  ihm  die  Bewohner  von  Riga  an  die  Küste  entgegen  und  geleiteten 
ihn  mit  grol^em  Gepränge  in  die  Stadt.  ^) 

Wilhelm  fand  in  Livland  sechs  Bisthümer  eingerichtet,  das  von  Riga, 
welchem  Albert,  der  große  Livenbekehrer,  vorstand,  das  von  Leal,  zu  dem 
später  auch  die  Insel  Oesel  geh(')rte,  das  von  Seieburg  in  Semgallen,  das  von 
Doriiut  in  Unganien,  das  von  Jerwen  und  das  von  Reval,^)  welches  dem  Metro- 
{lolitaii  von  Lund,  der  in  einem  Brieffragmente  Honorius'  III.  als  Legat  für 
Schleswig  bezeichnet  wird,^)  untergeordnet  war.  Der  Legat  war  erfreut  über 
den  günstigen  Stand  der  Kirche  in  diesen,  dem  Christenthume  neugewonnenen 
Ländern  und  gab  dieser  Freude  in  seinem  Berichte,  den  er  von  Riga  abschickte, 
vollen  Ausdruck.^) 

Nichtsdestoweniger  war  Wilhelms  Stellung  in  den  Provinzen  seiner  Lega- 
tion keineswegs  eine  leichte,  weil  alle  in  Livland  und  Esthland  in  bctracht 
kommenden  politischen  Kräfte  im  Anschhisse  an  seine  Autorität  eine  Stärkung 
ihrer  Macht  suchten.  Der  Bischof  Albert,  welcher  die  Mctro))o1itangewalt  gewinnen 
wollte,  suchte  durch  Wilhelms  Autorität,  wie  schon  erwiilint,  die  oberherrlichen 
Rechte  über  die  Besitzungen  der  Schwertbrüder  zu  gewinnen.  Die  Brü- 
der des  Schwertordens  konnten  als  Kämpfer  für  die  Ausbreitung  des  Christen - 
thums  wol  auch  mit  Recht  auf  die  Unterstützung  des  Legaten  Anspruch  erheben. 
Aber  sie  waren  zugleich  eifrige  Bekämpfer  einerseits  des  dänischen  Einflusses 
in  Esthland,  anderseits  Vorkämpfer  der  deutschen  Colonisten  in  jenen  Ländern 
und  nahmen  auch  gegen  den  Bischof  von  Riga  Stellung,  indem  sie  ihm  gegen- 
über ihre  Unabhängigkeit  aufrecht  erhalten  wollten.  Aber  auch  die  Dänen  in 
Ebthland  erwarteten,  dass  der  Legat  sie  in  Schutz  nehmen  werde  gegen  die 
Brüder  des  Schwertordens,  welche  das  Dänenthura  immer  weiter  zurückdräng- 
ten, und  zugleich  gegen  das  Bestreben  Alberts  von  Riga,  der  auch  das  Biäthum 
Reval  dem  Einflüsse  der  dänischen  Metropolitangewalt  von  Lund  entziehen  wollte.^; 

»)  Heinr.  Chron.  Lyv.  a.  a.  O.  p.  320,  Z.  23. 

*)  Ibidem  Z.  3G.  .  .  .  et  cpiscopatus  quinque  iaiu  distinctos  cinii  cpiscopis  suis  haburet. 
I»ie  5  Bisthümer  sind  nach  der  Bemurkung  Grubcrs  zu  dieser  StcHe  ^Scr.  rcr.  Liv.  I.  p.  21) I, 
.4Dm.  c.)  an)(et'ührt;  ausserdem  war  im  Jahre  1220  noch  ein  Uischuf  über  Jerwen  und  Wier- 
land  eingesetzt  wurden,  (lleinr.  Chron.  cap.  XXIV.  2.)  dcu  (Iruhcr  in  seiner  Aut'/ählnii^  ver- 
f^aiV  Freilich  kommen  dadurch  0  Bisthümer  heraus  und  nicht  fünf,  wie  lUe  Ohronik  niehlet. 
Ua  aber  alle  <i  thatsüchlich  bestanden  haben,  so  kann  man  die  Angabe  Heinrichs  nur  (^inem 
japsus  mcnioriae  zuschreiben. 

•)  Potth.  Reg.  Nr.  BllO.  Brief  vom  I.  Aug.  1211)  an  den  Hischot  von  Srlileswig,  alvi-e- 
druckt  in  Suhm:  Ilist.  af  Danmark.  IX.  It.  p.  753. 

*j  Heinr.  Chron.  Lyv.  )).  82tj,  /.  27 — 82.    Congaudebat  simul  ipse  legutus quod 

vineani  dei  tam  gloriose  plantatam  .  .  .  invcnit.  .  .  .  Kt  statim  rcmisit  nuntios  suos  in  curiain 
Houianaro,  reruni  veritatem  siunmo  pontitici  rescribendo. 

'')  Diese  allgemeinen  Bemerkungen  ergaben  sich  ungezwungen  aus  der  aufmerkuamen 
Ij^ctüre  der  Chronik  Ileiurichs  von  Lettland,  sowie  der  sonstigen  einschlägigen  (jueHennueh- 
richtcn ;  sie  gehen  aber  auch  aus  der  vorzüglichen  Darstellung  dieser  wichtigen  Kpoche  der 
deutschen  Geschichte  in  Voigts  (ieschichto  PreuL^ens  (II.  Band.  V.  (!ap.  p. :{()!     820)    hervor. 

5* 


36 

Unter  diesen  Gesichtspunkten    ist,    wie  ich  glaube,    Wilhelms   Wirken  in 
Livliind  und  Esthland  zu  betrachten,  dem    nun  weiter    nachzugehen  sein  wird. 

In  Riga  angelangt  predigte  Wilhelm  den  Neubekehrten,  wie  sie  vielfach 
in  die  Stadt  zusaumiengeströmt  waren,  mit  groPem  Eifer  die  christliche  Lehre 
und  trat  hierauf,  um  sich  persönlich  vom  Stande  der  Kirche  in  Livland,  Lett- 
land und  Esthland  zu  überzeugen,  mit  dem  Bischof  Albert  von  Itiga,  seine 
Kundreise  durch  die  genannten  Provinzen  an,  über  welche  uns  die  Chronik 
Heinrichs  von  Lettland  im  Einzelnen  unterrichtet.^)  Er  wendet  sich  darnach 
von  IligiL  im  Norden  nach  Treiden  und  predigte  in  den  umliegenden  Ortschaf- 
ten Kubbescle,  Viteseie  und  Loddiger,  um  die  Liven  im  Christenthura  zu  be- 
stärken. Dasselbe  that  er  in  Lettland  in  den  Ortschaften  Metsepole  und  Ydumäa. 
Auf  seiner  Weiterreise  nacli  Unganien,  das  schon  von  Esthen  bewohnt  war, 
sehen  wir  ihn  vermittelnd  und  begütigend  auftreten  zwischen  den  eingebomen 
Esthen  und  den  deutschen  Schwertbrüdern,  die  das  Land  erobert  hatten. 
Er  freut  sich  nicht  wenig,  in  Odempe  ein  Kloster  anzutreffen,  das  den  Be- 
wohnern der  Umgebung  in  der  besseren  Bearbeitung  der  Felder  mit  Rath  und 
That  zur  Seite  steht.  Um  die  Esthen  dauernd  dem  Christenthume  zu  gewin- 
nen, arbeitete  er  überall  bei  den  Deutschen  dahin,  dass  sie  den  neugetauften 
Esthen  kein  allzu  schweres  Joch  auflegen.  Durch  die  Landschaft  Sakkala,  wo 
er  in  einer  Pfarre  am  Wirzjärwsee  predigte,  begab  er  sich  dann  in  das  Schwert- 
ordensschloss  Fellin  und  wiederholte  dort  die  Ermahnung,  die  Esthen  nicht 
zu  bedrücken,  um  nicht  der  christlichen  Sache  zu  schaden.  In  Fellin  erschienen 
bei  ihm  Dänen  aus  Ueval  und  klagten  über  ihre  Bedrängung  durch  die  deut- 
schen Colonisten.  Zugleich  kamen  aber  auch  Abgesandte  aus  der  Wieck,  soge- 
nannte Stiandcsthcn,  und  boten  dem  Legaten  ihre  Landschaft  an,  wenn  er 
sie  gegen  die  Dänen  schützen  wolle.  Von  Fellin  aus  trat  er  über  Lettland  die 
Rückreise  nach  Riga  an.  In  Lettland  predigt  er  in  Tricate  und  Wenden  und 
ermahnt  im  letzteren  Orte  iiufs  neue  die  Ordensbrüder,  eine  milde  Herrschaft 
zu  üben.  Ueber  Segewald  kehrt  er  dann,  ein  allseitiger  Friedensbote,  nach 
Rigti  zurück.  So  diente  er  in  vorzüglicher  Weise  zur  Germanisierung  dieser 
Länder,  indem  er  mit  feinem  Tacte  alle  Ueberhebungen  der  Schwertordens- 
brüder einzudämmen  verstand.  In  Riga  selbst  entfaltete  er  eine  rühmliche 
schiedsrichterliche  Thätigkeit.  Deutsche,  Liven  und  Letten  wandten  sich  in 
RcchtsUlllen  an  ihn  zur  Entscheidung.^)    Als    Vertreter  des   Weltherrschers  in 

<)  Der  mm  im  Texte  folgende  Bericht  über  die  erste  Rundreise  des  Legaten  hält  sich 
goiiaii  ;ui  die  Hauptquelle  lür  diese  Nachrichten,  niiinlicli  an  die  Chronik  Heinrichs  von  IjCtt- 
land.  Ks  ha'iiM  cUiselbst  p.  326  Z.  34  und  ff. :  Ipse  vero  circa  uoviter  couversos  sollicitus, 
liivoiies  ot  alios,  qui  erant  in  civitatc,  viros  et  muliores  saepe  couvocaudo,  vcrbum  dei  sedulo 
ministravit  (»t  indnlgentias  miiltas  cum  gaiidio  donavit.  Post  hoc  Livones  ot  alios  et  Lcttos 
v.i  VMoncs  videre  disideians,  abiit  Icgatus  in  Thoreidam,  et  fuit  cum  eo  . . .  Rigensis  episcopus 

ot  Jt)lianiies  praepositns  et  alii  quam  plures "    Nun  folgt  die  Erzählung  der  Rundreise, 

die  mit  den  Worten  schliesst;  „Et  conaummatis  hisce  omuibus,  rcversus  est  in  Rigam  (p.  327, 
Z.  n*^). 

-)  Ibidom  Z.  o7.  Et  ibidem  venerunt  ad  cum  Teuthonici,  Lyvones  et  Letthi,  quaerentes 
iudicia  super  causis  deveisis  .  .  . 


37 

Uoiii  ward  er  von  allen  uinwoliiieudcn  Völkurächaften  als  Schirm  und  Hort  dos 
Hechtes  anerkannt. 

So  kamen  von  Nowgorod  Gesandte  au  ihn  mit  der  Bitte  um  Bestätigung 
des  mit  den  Deutschen  vorlängst  geschlossenen  Friedens.  ^)  Der  Fürst  der  Sem- 
gallen  erschien  ebenfalls  bei  dem  Legaten  und  wurde  von  demselben  dahin- 
gebracht, dass  er  einen  Glaubensprediger  in  seinem  Lande  zuzulassen  versprach.') 

Unter  den  vielen  Schutzsuchenden,  die  ihm  zuströmten,  ist  die  Gesandt- 
schaft der  Oeseler  und  Strandesthcn^)  von  Bedeutung,  weil  sie  nicht  ohne  Ein- 
tluss  auf  die  Verdrängung  der  Uänenherrschaft  in  Esthland  geblieben  ist. 

Es  war  natürlich,  dass  bei  der  Rivalität  um  die  Oberherrlichkeit  zwischen 
dein  Bischöfe  v(m  Riga  und  dem  Schwertorden  sich  manche  Streitigkeiten  bc- 
zflf;lich  der  beiderseitigen  Gerechtsame  entwickeln  mussten.  Zwischen  diesen 
rivalisierenden  deutschen  Kräften  brachte  nun  der  Legat  im  August  des  Jahres 
1225  einen  Vergleich  zustande.  Er  stellte  die  Gerichtsbarkeit  Alberts  über  Riga 
fest,^)  gewährte  aber  den  Rittern  später  die  Exemption  von  der  Excommuni- 
catioDsgewalt  des  bischöflichen  Domprobstes.^) 

Noch  im  Laufe  des  Jahres  1225  setzte  Wilhelm  seine  Missionsreise,  wie 
wir  sie  nennen  dürfen,  fort,  indem  er  die  Düna  entlang  in  Holm,  ÜxkUU, 
Lenncwarden,  Ascheraden  und  Kockcnhauseu  predigte  und  allerwärts  die  Gegen- 
sätze zwischen  den  Eiugeborucn  und  den  deutschen  Ansiedlern  zu  mildem 
suchte.^') 

Bevor  ich  auf  die  zweite  Reise  des  Legaten  nach  Esthland  eingehe,  obliegt 
es  mir,  im  kurzen  seinen  Einfluss  auf  die  Rechtseatwicklung  der  Stadt  Riga, 
für  die  Wilhelm  so  bedeutend  wurde,  zu  besprechen.  Im  December  1225  ordnete 


*)  Ib.  Z.  40.  Audicntcs  qiioque  Ruthcni  Nogardensea  . . .  iu  Riga  logatum,  miserunt  ad 
enm  iniulios  suos  pctcntes  ab  eo  pacis  iain  dudum  a  Teutbonicis  coiifirmutioncm.  —  Von 
dieser  ücsaiidtscliaft  gab  Wilbolin  ßcricbt  nach  Rom,  wie  der  Brief  dos  Papstes  vom  17. 
.UniicT  1217  zeigt.  Vgl.  Potth.  Reg.  Nr.  7(352  und  die  luhaltsaiigabe  in  Hausens  Scriptorea 
roruni  Livonic.  I.  p.  394:  „Ilonorius  papa  III.  Reges  Russiac  invitat  ad  ecclesiam  Latinam 
et  deburtatur  a  vcxationibus  Christianorum  in  Livonia. 

»)  Ib.  p.  327,  Z.  43  und  Strebike  Reg.  p.  HO. 

-j  Ib.  p.  327,  Z.  49.  Osiliani  quoque  et  Kstoues  niaritimi  (venerunt),  qui  se  in  defen- 
sidueni  ipsius  otrercbant,  promittcntes,  so  saderdotes  cum  omni  iure  cbristianorum  accepturos, 
lantuui  ut  ipsos  ab  impugnatione  Danorum  liberaret.  Vgl.  Strehlke,  Reg.  p.  119. 

*)  Strehlke,  Reg.  Wilh.  a.  a.  0.  p.  119.  „1225  Aug.  Riga  in  ecciesia  S.  Jakobi.  Wilh., 
Hiscb.  von  Modcna,  pä])stl.  Legat,  scfilicbtet  den  Streit  zwischen  dem  Itiscbofc  von  Kiga  und 
drni  Schwertorden  wegen  der  Jurisdictionen."  Die  Urkunde  ist  abgedruckt  in  I^mge :  Livlünd. 
IJrkundenbuch.  111.  13.,  7  LXXIII,  b.  Vgl.  Ilildebraud:  „Die  Chronik  Heinrichs  von  Lettland** 
p.  157. 

')  Ibiiiem  p.  121.  1226,  2S.  April,  Dünamünde.  Wilh.  von  Mod.  entscheidet,  dass  der 
Trobst  von  Riga  Ordensbrüder  nicht  e.xcommunicieren  dürfe.  Vgl.  Bunge,  Livl.-Ürk.  Buch  III. 
12,  LXXXV. 

")  Hcinr.  Chron.  Lyv.  p.  328,  Z.  3.  .  .  .  connnonendo  sempor  Tcuthonicos,  no  subditos 
loos  gravaminibaa  aut  cxoctionibus  indnbitis  nimium  laederent. 


J 


38 

er  nämlich  die  Befugnisse  des  Richters  von  Riga,  der  an  der  Spitze  des  Rathes 
stand,  gegenüber  dem  Bischöfe  von  Riga  im  Sinne  des  Gothlandischeu  Rechtes.  ^) 

Zum  Gebiete  der  Stadt  Riga  gehörte  ein  ausgedehntes  Markenland,  das 
mannigfachen  Anlass  zu  Gebiets-  und  Grenzstreitigkeiten  bot,  wie  denn  Wilhelm 
noch  im  December  1225  einen  solclien  Grenzstreit  der  Stadt  Riga  mit  dem 
Bischöfe  von  Semgalen  bezüglich  der  Festung  Babusch  zu  gunsten  der  Stadt 
entschied.  2)  Durch  eine  Urkunde  vom  15.  März  1226  setzte  Wilhelm  die  Grenzen 
des  Stadtgebietes  von  Riga  entscheidend  fest.*) 

Mannigfache  Streitigkeiten  hatten  sich  auch  wegen  der  Vertheilung  der 
neuen  Erwerbungen  an  Ländereien  zwischen  der  Stadt  Riga,  dem  Schwertorden 
und  dem  Bischof  erhoben.  Der  Legat  nahm  sich  der  Sache  an  und  bestimmte, 
um  Allen,  welche  an  einer  Neuerwerbung  Antheil  genommen  hatten,  ihre 
gerechte  Entschädigung  zu  sichern,  dass  neuerworbene  Gebiete,  was  die  welt- 
liche Herrschaft  betritft,  zu  gleichen  Theilen  zwischen  Bischof,  Schwertorden 
und  Stadt  getheilt  werden  sollen.^)  Die  Frage  wegen  der  Errichtung  eines 
Metropolitansitzes  in  Riga,  deren  Lösung  der  Papst  in  einem  Schreiben  vom 
11).  November  1225  dem  Ermessen  des  Legaten  anheimgestellt  hatte^),  wurde 
während  der  Herrschaft  Honorius'  III.  nicht  mehr  entschieden. 

»)  Strehlke,  liog.  Wilh.  a.  a.  0.  p.  120.  —  1225  December.  Riga.  Wilh.  v.  Mod.  ent- 
scheidet deu  Streit  Bischof  Albcrts  mit  der  Stadt  Riga  Über  die  Bedeutung  des  Gothläadischen 
Recliles  (Bunge:  Livl.  Urk.  B.  1.  B.  p.  81,  Nr.  75).  In  Dr.  Uildebrauda  Ileinr.  von  Lettl. 
findet  sich  p.  140,  Aiini'Tk.  2  die  Bemerkung,  dass  sich  die  ganze  Rechts  Verfassung  von  Riga 
auf  die  Vorfügungcu  Wilhelms  von  Modena  zurückführen  lasse.  Als  Beleg  dafür  citiert  der 
Verfasser  die  Urkunde  Xr.  114  in  Bunges  Livl.  Urk.  B.  I.  B.  —  Am  19.  November  1226 
bestätigte  der  Papst  diese  Kntscheiduut;.  Vgl.  Potth.  Reg.  Nr.  7 Gl 2. 

*)  Melchior  Fuchs:  „Das  rothe  Buch  inter  Archiepiscopalia"  (epitomc  Actorum Rigen- 
siuui\  abgedruckt  iu  Scriptoros  rorum  Livonicarum  (ed.  Hansen)  II.  B.  p.  721) — 804.  Es  heißt 
dort  p.  733  ... .  „^alb  barouf  ^ot  ber  iBifc^of  in  ©emgaOen,  fiambertud  genannt,  mit  bec  ftabt 
gcftrittcn  megen  ber  gcpung  ^abufc^,  Sunctc  Marie  genannt,  unb  beffen  (S^ren^en  .  .  .  liefen 
ftreit  r)Qt  obgebat^ter  9ßutinen{(^e  Sifc^of  im  {eibigen  S^f^v  (1225)  auc^  in  ber  gäte  unb  ^oac 
alfo,  hi\\^  bic  Scftung  auf  ber  ftabt  Q^runb  erbauet  {ei  unb  bcr^alben  meggeriffen  ober  ber  @tabt 
übergeben  morben,  ^ingelegct.'^  Melchior  Fuchs,  ein  Bürgermeister  der  Stadt  Riga,  hat,  wie 
Dr.  11.  Hildebrand  (Chron.  Heiur.  v.  Lettl.  p.  IGO)  bemerkt,  namentlich  Urkunden,  die  sich 
auf  die  Stadt  Riga  beziehen,  so  z.  B.  viele  Entscheidungen  Wilhelms  benützt  und  legt  ihren 
Inhalt  treu  und  ausführlich  dar.  Vgl.  Strehlke,  Reg.  Wilh.  a.  a.  0.  p.   120. 

■■«)  Melchior  Fuchs,  das  rothe  Buch,  a.  a.  0.  p,  784.  „gfolgeubÄ  ^at  ber  ©err  ©ifc^off 
unb  {ein  (Sapitel,  ber  3)2cifter  bed  Speers  (S^rifti ....  au(^  mit  ber  {)abt  »cgen  t§rcr  9Rart  p 
ftrciteu  augefangen,  ha  bem  aOe  garten  in  obgebac^tcn  $i{d)ofcn  üon  ^utin  gecompronültierct, 
unb  I)at  berfelbe  ber  ftabt  grausen  {omol  bied  aU  ien(eitd  ber  ^üna  gefe^et ...  im  3a^r  S^rtfti 
122Ü."  Vgl.  Strehlke,  Reg.  Wilh.  zum  15.  Milrz  122G. 

*)  Melchior  Fuchs  p.  734.  .  .  .  „c*J  cr^ob  fic^  ein  neuer  (Ircit  bem  ©i{c^of|  .  .  .  bem 
Orben  .  .  .  unb  ber  ftabt  diiga  megen  ber  uoc^  t^interf^eüigen  Sanbe ....  unb  roetlen  biefcr 
ftreit  ber  (SI)i:ifteu()eit  {el}r  gefä^rlid),  alS  I)at  bei  jperr  SBifc^of  uon  'S)l\it\i\  fid)  bcinnen  fe^r  be« 
niül^et,  biß  er  enblic^  bic  übrige  lanbc  iu  gleid)c  t^cite  unter  biefeu  brcieu  qjart^en  get^eilet."— 
Vgl.  Strehlke,  Reg.  zum  11.  April  122Ü.  Urkunde  bei  Bunge  1.  B.  p.  Di),  Nr.  83. 

-')  Kaynald:  Aunales  eccl.  Tom.  XIII.  ad  unnuin  1225  §  IG  .   .   .in  Lyvouiae  regioni- 

bus  religio  elVloruit  .    .   .  adco,  ut  pontife.x  de  uova  ibi  metropolitaua  sede  instituenda  cogi- 

tarit  pcriiue  literas  ogerit  cum  Guillehuo,  ep.  Mutiu.  A.  S.  L.,  ([uem  id  praestare  iuBsit, 

gnod  .   .   .  utilius  .   .   .  videretur.  Adscripta  est  huiusmodc  litcris  dies  XIII.  Kai.  Dec 

—  I^j'eser  Brief  ist  hl  PotÜmsts  Ucgc^iQü,  wo  er  nach  Nr.  7498  zu  stehen  hätte,  nicht  eingereiht. 


39 

In  bezug  ftuf  rein  kirchliche  Anordnungen  des  Legaten  ist  das  Concil  zu 
erwähnen,  welches  Wilhehn  in  den  Faston  1 220  in  Riga  hielt,  auf  welchem  die 
kirchlichen  Verordnungen  Innocenz'  III.  sowie  die  iScschlüsse  des  lateranischen 
Concils  vom  Jahr  1215  eingeschärft  und  eine  Anzahl  neuer  kirchlicher  Verord- 
nungen beschlossen  werden.') 

Die  bedeutendste  Thätigkeit  entfaltete  der  Legat  Wilhelm  auf  seiner 
zweiten  Heise  nach  Esthland,  die  nun  zu  erörtern  ist.  Wilhelm  war  nach  dem 
i>.  Jiiuner  1226  von  Higa  aufgebrochen  und  zog  durch  Lettland  nach  Saccala. 
Hierauf  begab  er  sich  über  Fellin  nach  Jerwien  und  predigte  den  Jerwen  im 
Dorfc  Karethen.  In  Wierland,  wohin  der  Legat  nun  zog,  waren  die  Dilnen 
schon  im  Herbste  1225  von  den  Deutschon  aus  ihren  Schlössern  vertrieben 
worden.  Wilhelm  hatte  damals  den  Machtspruch  gothan,  dass  die  Dänen,  wie 
die  Deutschen,  in  diesen  Gebieten  auf  die  Herrschaft  vcrziclitcn  müssen  zu 
gunsten  der  römischen  Kirche.  Die  Dänen  gaben  damals  thatsächlich  Wierland, 
Jerwien,  Harrien  und  den  Strandgau  auf,  und  Wilholm  crgriH'  im  Namen  des 
römischen  Stuhles  davon  Besit/^^)  Auf  seiner  zwoiton  Ueisc  berief  er  nun  die 
Dunen,  Deutschen  und  Estlien  nach  Tarwau])e,  um  d(Mi  Frieden  untor  ihnen  her- 
zustellen. Kurz  darauf  übergabon  ihm  die  Aeltesten  von  Wierland  ihre  Landschaft 
zu  banden  des  römischen  Stuhles,  um  die  Däiienliorrschaft  ondgiltig  los  zu  werden. 

Nach  einem  zweiten  kurzen  Aufenthalte  in  Tarwaupe  zog  nun  der  Lc^gat 
nach  Reval,  dem  Hauptsitze  dor  Dänenhorrschaft  und  nöthigte  die  Dänen, 
eine  Anzahl  von  wierischen  Knaben,  die  sie  als  (Joiseln  bei  sich  f(^sthioU.on, 
herauszugeben.  Hierauf  übernahm  er  Wierland,  Jerwien  und  don  vom  Strande 
benannten  Gau,  zusammen  die  Landschaft  Wieck  genannt,  unter  die  Herr- 
schail  des  h'miischen  Stuhles;  nur  Harrien  mit  Warbnhi  wurde  den  Dänen  he- 
lassen. 3)  In  dem  nun  päpstlichen  Gebiete  setzte  er  seinen  Ca- 
plan  Johann  als  Statthalter  ein.«) 

Die  Besitznahme  der  genannten  Territorien  für  den  rö- 
mischen Stuhl  kat  eine  entscheidende  Heden  tu ng  für  die  ganze 
folgend©  Kntwicklung    der    Ostseeprovinzen.    Sie    war    der    To- 

")  Hein'-  Chron.  Lyvon.  a.  a.  O.  p.  :i2i),  Z.  ü.  llcvoi-sus  ....  IcKatus  in  lUgnin  coir 
fftnoniDt    ad    cum    opiscojii,   8acc»rdotC8,    cicrici,     fratros     niilitiao    cniii     vasallis     ccdesia« 

civpsqiic  Rigenses.  Kt  praosentihns  his   oinniI)U8 (u^lcbravit oonciliiim  in 

qnadragoaima     domini     propter    Innoccntii    institiita  .    .         Dio     KnRtonzoit    dannrtc    \2'2ii 
»om  4.  Man  (Aschermillwocli)  bis  11».  April  (Ostcrsonntajr).      Vgl.  hJtrohlkc  a.  a.  O.  p.  121. 

•)  Ibidem  p.  328,  /.  13—27.  Ks  boiat  dort  zum  Scliliiüsc:  „Quo  facto  viros  »uos  . .  .. 
DiittenH  in  Wironiam,  Theiitonicos  ot  Danos  «mnctos  rcmovit,  liabcns  torra8  ii»sas  in  sua  jjotostate. 

■)  Ibidem  p.  323,  /.  40.  Kecüpcnint  ctium  Warboh?nsos  ytivnu  ilom.  leg.  IJoin.  oi 
venerant  ad  eum  in  Ilevclim.  Sed  ad  instantem  ptrtitionom  I)an(»rnm  rrddidit  cds  Dannis  nim 
reteria  Harionsibus.  lUam  veru  kiliRiindam.  qnac  Maritima  vdcatur,  cum  alia  tota  Maritima 
et  Wironia  et  Gerwa  in  summi  pontificis  Komani  aj-copit  potJ-st^itoni.  IJczil^Ii^'b  der  lieber- 
Mtzun^  von  „kiligunda  Maritima'*  bielt  icb  micli  an  die  Notiz  StrebikcM,  p.  53,  narb  wolcber 
kiliftunda  pCau**,  „District",  „Kircbspinl"  oder  aucb  „Dorl**  b(Mletit<?l.  I>io  sogenannten  sieben 
Stnuidgaue  machen  die  Provinz  Strandwieck  ans,  wie  sf.bon  (i ruber  liemerkt  (Script,  rer.  Liv. 
edidit  Hanaen  I.  B.  p.  283,  Anm.  3). 

«>  Ibidem  p.  33J,  Z.  7.  „1I(n^  anno  (1227)  Jobannos,  consocins  dorn,  legati,  haimit  terrae 
in  commisuone.  — 


J 


40 

desstoß  der  Dänenherrschaft  in  diesen  Ländern.  Da  aber  die- 
ses unmittelbar  päpstliche  Territorium  nur  durch  die  Macht 
des  deutschen  Schwertordens  und  des  deutschen,  bischöflichen 
Colonialstaates  Riga  gehalten  werden  konnte,  so  war  damit 
auch  für  die  spätere  Herrschaft  des  deutschen  Ordens,  an  den 
sich  der  Schwertorden  sowol,  wie  auch  Kiga  später  anschlös- 
sen, ein  fester  Boden  geschaffen. 

Unmittelbar  nach  Ostern  1226  verließ  Wilhelm  die  Stadt  Riga*)  und  be- 
gab sich  nach  Dünamünde,  um  günstigen  Wind  zur  Weiterfahrt  nach  Goth- 
land  abzuwarten.  Während  seiner  Anwesenheit  in  Dünamünde,  welche  urkundlich 
vom  28.  April  bis  zum  23.  Mai  verbürgt  ist,*)  erließ  derselbe  noch  manche 
Verfügungen  zu  gunsten  des  Schwertordens,  sowie  der  Stadt  Riga.^)  Während 
der  Seefahrt  nach  Oothland  begegneten  ihm  Schiffe  des  noch  heidnischen  Pi- 
ratenvolkes der  Insel  Oesel,  welche  eben,  mit  Beute  beladen,  von  der  schwe- 
dischen Küste  zurückkehrten.  Um  deren  Treiben  ein  Ende  zu  machen  predigte 
er,  in  Gothland  angelangt,  das  Kreuz  gegen  sie.  Doch  fand  er  als  Begünstiger 
der  deutschen  Herrschaft  in  den  Ostseeländern  weder  bei  den  Dänen  noch  bei 
den  Eingeborneu  auf  Gothland  Unterstützung.  Nur  die  deutschen  Kauiieute 
folgten  dem  Rufe  Wilhelms ;  sie  rüsteten  sich  und  stießen'  zu  dem  Heere,  das 
die  Stadt  Riga  aufgeboten  hatte,  um  den  von  Wilhelm  eingesetzten  Statthalter 
in  seinem  Kampfe  mit  den  Dänen  zu  unterstützen. 

Der  Kreuzzug  gegen  die  Insel  Oesel  drängte  nun  alle  anderen  Kämpfe 
zurück.  Mit  den  Dänen  wurde  auf  Veranlassung  der  Rigacr  Friede  gemacht 
und  auch  der  Schwertorden  vereinigte  sich  mit  dem  Bischöfe  von  Riga  zur  Be- 
kämpfung der  Heiden^)  und  vereint  eroberte  dieses  Heer  im  Jahre  1227  gleich- 
sam als  Mandatar  des  päpstlichen  Legaten  die  Insel  Oesel,  zerstörte  daselbst 
die  nationalen  Culte  und  christianisierte  die  ganze  Insel. 

Indessen  hatte  Wilhelm,  von  dessen  amtlicher  Thätigkeit  wir  vom  Juli 
1226  Zeugnisse  besitzen,*^)  die  Rückkehr    nach  Italien    angetreten.    Ob   er  auf 

»)  Vom  20.  April  (Ostermontag)  ist  die  letzte  Urkunde  Wilhelms,  die  er  in  Riga  aus- 
stellte, datiert.  Vgl.  Strchlke  a.  a.  0.  p.  121. 

•)  Am  28.  April  ertheilt  er  in  Dünamüude  dem  Scliwertorden  die  Exemption;  am 
28.  Mai  erklärt  er  in  Dünamünde  Johann  von  Dolen  des  Schlosses  Dolen  vorlustig  und  über- 
trägt dasselbe  der  Stadt  Riga.  Urkunde  in  den  Script,  rerum  Liv.  vA.  Hansen  T.  p.  417. 

»)  Strehlke,  Reg.  zum  7.,  13.  und  23.  Mai  1226,  nach  den  Urkunden  Nr.  87a  und 
Nr.  87b  im  III.  unJ  Nr.  88  im  I.  B.  des  Livländischcn  Urkundcnbuches  von  Bunge. 

*)  Heinr.  Chron.  Liv.  a.  a.  0.  p.  329  Z.  36  ff. Obediunt  Theutonici,  cruccm  reci- 

pinnt ;  Gothi  renuunt,  Dani  verbum  dei  non  audiunt.    Soli   mercatores  Theutonici arma 

praepar'ant,  Rigam  veniunt Interrupta  igitur  pace  ....  Johannes  cum  Danis  bollare  cuepit. 

. . .  Misit  etiam  legatus  Theutonicos,  quam  plurimos  ....  in  auxilium  eidem  Johanni  tarn 
contra  Danorum,  quam  contra  saevitiam  Osilianorum.  Scd  audientes  Rigenses  bella  eorum, 
nnntios  mittunt,  pacem  cum  Danis  faciunt,  ut  Osilianos  magos  impugnare  valcant.  —  Nun 
erzählt  die  Chronik  die  Eroberung  der  Insel  Oesel,  gedenkt  jedoch  des  Legaten  nicht  weiter. 

*)  Wilhelm  bestätigt  am  6.  Juli  (1226)  den  Deutschon  in  Wishy  eine  Urkunde  des 
Bischofs  von  Linköping.  —  Die  Urkunde  sah  ich  ein  in  Job.  Gust.  Liljengrens  Diplomatariuro 
Saecanum,  (Ilolmiae  1829)  l.  B.  p.  242.  Zwei  weitere  Urkunden  Wilhelms  siehe  in  Strehlkes 
Begesten  a.  a.  0.  p.  122. 


41 

derselben  Preul^en  und  das  Kulinerland  besuchte,  lässt  sich  nicht  ausmachen, 
da  wir  darüber  gar  keine  Nachricht  besitzen.  Möglich  ist  es  immerhin,  dass  er 
auch  in  Preußen  gewesen,  da  erst  am  3.  December  1227  seine  Anwesenheit 
iu  Modena  urkundlich  sichergestellt  ist.') 

An  dieser  Stelle  obliegt  es  mir  schließlich  noch,  eines  Vorgängers  Wil- 
helms in  der  Legation  für  Preußen  zu  gedenken,  von  dessen  Wirken  jedoch 
keine  weitere  Nachricht  vorliegt.  Im  päpstlichen  Briefe  vom  IG.  Juni  1218  an 
Heinrich,  den  Erzbischof  von  Gnesen,  werden  demselben  Aufträge  ertheilt,  welche 
er  in  seiner  Eigenschaft  als  päpstlicher  Legat  erfüllen  sollte;^)  aber  erst  aus 
einem  zweiten  Schreiben  des  Papstes,  vom  11.  Mai  1219,  durch  welches  Heinrich 
von  seiner  Legation  enthoben  wird,  geht  hervor,  dass  er  seine  Function  in 
Preußen  auszuüben  hatte.  ^)  Heinrich  von  Gnesen  war  aber  schon  am  22.  März 
I21U  gestorben^)  und  es  ist  bezeichnend  für  den  damaligen  Verkehr,  dass  Ho- 
norius  UI.  am  11.  Blai  noch  keine  Kenntnis  von  dem  Ableben  Heinrichs  hatte. 


<)  Strehlke,  Begesten  Wilh.  a.  a.  0.  p.  182.  1227,  8.  Decbr.  Modena,  in  palatio  novo. 
—  Urkunde  bei  Muratori:  Antiquitates  Italicae  VI.  B.  p.  254. 

*)  Potth.  (Heg.  Nr.  5836;  16.  Juni  1218.  Die  Urkunde  ist  abgedruckt  in  Tbeiner: 
Monom.  Poloniae,  I.  B.  p.  8,  Nr.  17. 

•)  Pottb.  Reg.  Nr.  6062.  Urkunde  in  Tbeiner:  Mon.  Pol.  1.  B.  p.  9,  Nr.  19. 

*)  Pottbast :  Bibliotbeca  bist,  medii  aeri,  II.  B.  (Supplementband}  notiert  in  der  Zeitfolge 
der  deotscben  Biscböfe,  p.  823,  zum  Erzbiscbof  Heinrieb  von  Guesen  (Ilenryk  Kietliecz)  als 
Todestag  den  22.  M&rz  1219. 


KBEMS,  am  8.  Juni  1886. 


Professor. 


43 


Schnlnachrichten, 

erstattet  vom 
I>irector     Felix    Jk..     E^  b  e  r  1  e. 


A. 

LandeBobsrrealBcIittle. 

L  Lehrplan. 

Der  durch  die  Verordnung  des  hohen  k.  k.  Unterrichtsministeriums  vom 
l.'i.  A]iril  1679,  Z.  5G07  aufgestellte  Normallchrplan  wurde  mit  den  durch 
die  h.  Ministerial-Erlässe  vom  23.  April  1880,  Z.  0233  bezüglich  des  Unter- 
richtes in  der  Geometrie  und  im  geometrischen  Zeichnen  und  vom  27.  April  1880, 
Z.  3S14  bezüglich  des  Unterrichtes  in  der  deutschen  und  französischen  Sprache, 
in  der  Geographie,  Mathematik,  Physik  und  Kalligraphie  angeordneten  Modifi- 
cationen  eingehalten. 

Lehrgagenstände  und  Zahl  der  wöchentlichen  Lehrstunden. 


Lehrgegenstände. 


t'  I. 


Ilelißioo '2 

Iieutscbc  Sprache |   4 

Französische  Sprache ,5 

Kuglibchc  Sprache ;  — 

Geographie !    3 

Geschichte !   — 

Mathematik ,3 

Naturgeschichte 13 

Physik ;    - 

('hemie 1  — 

Ueometrie  und  geometr.  Zeichnen,  darstel-  !>' 

Icntle  Geometrie ;  — 

Freihandzeichnen '6 

Tunicn !   2 

Summe  .  'i  2^S 
....  ■'    1 


C  1  a  8  8  6 


ii.liii  iv.;v.;vi/vid/»£^"„ 


—       4 


£>c  hon  seh  reihen  (bedingt  obligat) 


I  3 
4 
2 

"128 
I  1 
.2U 


4 


I    2 
3 

3 
4 
2 

130 


.    3 

'    3 

3 

3 
5 
3 

3 

'    3 

4 

i    '^ 

32 


,    3 
5 

I    4 
3 

I 

2 

133 


6 
3 
4 


,  3 
4 
2 

133 


8 
28 
26 

9 

9 
16 
28 
14 
14 

9 

1^ 
\4 

iil4 


Freie  Lehrgegenstände: 

a)  Stenographie  in  2  Abtheilungen  und  wöchentlich  3  Untcrrichtsstundeii 
2  St.,  n.  Abth.  1  St.) 

b)  Gesang  in  2  Abtheilungen  mit  je  2  Unterrichtsstunden  wöchentlich. 


44 

II.  Themen  der  deutschen  Aulsätze. 

(*  Schularbeiten.) 

V.  das  8  6. 

1.  In  einem  historischen  Museum.  (Schilderung.)  —  2.  Die  Entwicklung 
der  menschlichen  Cultur,  nach  Schiller«  «Das  eleusische  Fest."  —  *3.  Warum 
und  auf  welche  Weise  Siegfried  ermordet  ward.  —  4.  Geschichte  einer  Gold- 
münze. —  5.  Das  Weihnachtsfest  im  Palast  und  in  der  Hütte.  —  *6.  Wie 
Odysseus  die  Seelen  aus  der  Unterwelt  beschwor.  —  7.  Historische  Bedeutung 
der  Thermopylen.  —  *8.  Sinons  List.  (IJach  Schiller's  Ueberset/ung  des  4, 
Buches  der  Aeneide.)  —  9.  Mit  welclien  Feinden  haben  die  geogr.  Eroberungen 
zu  kämpfen?  —  10.  Ort  der  Handlung  in  Gcßthes  „Hermann  und  Dorothea.* 
*11.  Hermanns  Werbung  um  Dorothea.  —  12.  Wert  und  Gefahren  des  Reich- 
thums.  —  13.  Vortheile  des  Aufenthaltes  in  einer  größeren  Stadt.  —  '*14.  Be- 
deutung der  Auffindung  des  verschütteten  Pompeji. 

VI.  C  I  a  8  8  e. 

1.  lieber  den  Nutzen  der  Eisenbahnen.  —  *2.  Die  Entstehung  germani- 
scher Staaten  auf  römischem  Boden.  —  3.  Was  veranlasst  uns,  das  Studium 
fremder  Sprachen  zu  betreiben.  —  *4.  Die  Volks-  und  Kunstepik  im  Mittel- 
alter in  ihren  wesentlichen  Merkmalen.  —  5.  Schonet  die  Wälder!  (Eine  Rede.) 

—  G.  Der  Charakter  Siegfrieds  nach  dem  Nibelungenliede.  —  *7.  Wert  des 
Turnens.  —  8.  Gründe  für  die  geringen  Erfolge  der  Kreuzzüge.  —  *9.  Die 
Entstehung  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache.  —  10.  Vorzüge  des  gemäßig- 
ten Klimas.  —  11.  Gang  der  Handlung  in  Lessiugs  „Minna  von  Barnhelm.*' — 
*12.  Das  Kartenspiel.  —  13.  In  welchem  Sinne  kann  man  von  einem  ^papie- 
renen"  Zeitalter  sprechen?  —  *14.  Die  Bedeutung  Klopstocks  für  die  deutsche 
Literatur. 

VII.  C  I  a  8  8  e. 

1.  Das  Leben  in  einer  kleinen  Stadt,  nach  Ga^thes  „Hennann  und  Do- 
rothea.^' —  2.  Ueber  den  Satz :  „Das  Mittelalter  ist  eine  dunkle  Nacht  mit  ein- 
zelnen hellstrahlenden  Gestirnen.  —  ^3.  Gedankengang  im  1.  Acte  von  Goethes 
„Iphigenie  auf  Tauris."  —  4.  Ueber  die  Redensart:  „Sonst  war  es  doch  besser 
in  der  Welt"  oder  „Die  gute  alte  Zeit."  —  *().  Der  sittliche  Conilict  in  der 
Seele  Iphigeniens.  (Iphigenie  auf  Tauris,  4.  Act.)  —  6.  Ueber  die  beiden  Lebeus- 
ansichten:  „Mir  scheinen  List  und  Klugheit  nicht  den  Mann  zu  schänden,  der 
sich  kühnen  Thaten  weiht"  und    „Ich  schätze  den,    der  tapfer    ist  und  grad." 

—  *7.  Die  Ausbildung  der  menschlichen  Cultur  und  ihre  Ausartung,  nach 
Schillers  „Der  Spaziergang."  —  8.  Vergleich  der  Lebensbilder  auf  dem  Schilder 
Achills  und  in  dem  „Lied  von  der  Glocke"  nach  Inhalt  und  Darstellungsweise. 

—  9.  Der  tragische  Held  in  Schillers  „Die  Braut  von  Messina."  —  *10,  Ueber 
die  Fortschritte  in  der  künstlichen  Beleuchtung.  —  11.  Wer  der  Dichtkunst 
Stimme  nicht  vernimmt,  ist  ein  Barbar,  er  sei  auch,  wer  er  sei.  Gcdthes  „Tor- 


46 

quato  Tasso."  —  12.  Welthistorisclie  Begebenheiten  und  welthistorische  Männer. 
—  *13.  (Maturitiitsarbeit)  Im  engen  Kreise  verengt  sich  der  Sinn,  Es  wächst 
der  Mensch  mit  seinen  größeren  Zwecken.  Schillers  „ Wallenstein. ^^ 

III.  Lehrmittel. 

I.  Bibliothek  der  Oberrealschule. 

Custos:  Professor  Dr.  Johann  Strobl. 
Vermehrung  im  Schuljahre  1885/86. 
A.  Geschenke  : 

Vom  hohen  n.  ö.  Landes-Ausschusse  :  Stenographische  Protokolle  des  n.  ö. 
Landtages,  2.  Sess.  der  VI.  Wahlperiode.  —  Zusammenstellung  der  in  der  2. 
Sess.  der  VI.  Wahlperiode  gefassten  Beschlüsse.  —  Bericht  des  hohen  Landes- 
ausschusses über  seine  Amtswirksamkeit  vom  1.  Juli  1884   bis  30.    Juni  1885. 

Von  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien  :  Anzeiger  und  Sitzungs- 
berichte der  mathem.-naturhist.  Classe  (Fortsetzung )  —  Brandt,  der  St.  Galler 
Palimpsest  der  Diuinae  Institutiones  des  Lactantius. —  Bacher,  die  hebräisch- 
neuhebräisch  und  hebr.-aramäische  Sprachvergleichung.  —  Brandt,  Verzeichnis 
der  in  dem  Codex  150  von  Orleans  vereinigten  Fragmente  von  Handschriften 
lateinischer  Kirchenschriftsteller.  —  BUhler,  lieber  das  Zeitalter  des  kasmi- 
rischcn  Dichters  Somadeva.  —  Dombart;  Commodian- Studien.  —  Engel- 
brecht, Untersuchungen  über  die  Sprache  des  Claudianus  Mamertus.  — 
G eitler,  Beitrag  zur  Litauischen  Dialektologie.  —  Gomperz,  Ueber  ein 
bisher  unbekanntes  griech.  Schriftsystem.  —  Grüner  t,  über  den  arabischen 
Exceptions  Exponenten  „baida."  —  Haberland t,  zur  Gesch.  des  Panca- 
tantra  1.  —  Hagen,  Berner  Palimpsestblätter  aus  dem  5. — G.Jahrhundert. — 
Hanusz.  das  allmählige  Umsichgreifen  der  n  Declination  im  Altindischen.  — 
Kelle,  das  Verbum  und  Nomen  in  Notkers  Boethius.  —  Klein,  zur  Kypsele 
der  Kypseliden  in  Olympia. —  Krem  er,  Meine  Sanmilung  orientalischer  Hand- 
schriften. —  Maasscn,  Pscudoisidor.  Studien  I.  u.  II. —  Müller,  Vier  Pal- 
myrische  Grabinschriften.  —  Mussafia,  Mittheil,  aus  Komanischen  Hand- 
schriften I.  —  Neman ic,  cakavisch  kroatische  Studien.  —  Petschenig, 
Studien  zu  dem  Epiker  Corippus.  —  Pfitzmaier,  Die  Oertlichkeiten  von  Omi 
und  Mino.  Kennzeichnungen  des  Kalälekischen  Sprachstaniines.  Abarten  der 
(irünliliidischen  Sprache.  Vier  Himmel  des  Jamalo-Liedes.  —  Ileinisch,  Die 
Quaraspraclie  in  Abessinien  I.  —  S  tef  fe  nhagen.  Die  Entwicklung  der  Laud- 
rechtsglosse  des  Sachsenspiegels.  —  St  ob  er,  Zur  Kritik  der  Vita  S.  Johannis 
Keoiiiarnsis.  —  Neuwirth,  dadierto  Bilderliiindschriften  österr.  Klostorbiblio- 
theken. —  Arneth,  Graf  Philipp  Cobenzl  und  seine  Memoiren.  —  Friess, 
Die  ältesten  Todtenbücher  des  Benedictinorstiftes  Adniont.  —  Ilöfler,  Das 
diplom.  Journal  des  Andrea  del  Burgo.  Depeschen  des  Venezianischen  Bot- 
schafters bei  Erzh.  Philipp.  —  Horawitz,  Erasmiana  IV.  —  Hub  er,  Lud- 
wig I.  von  Ungarn  und  die  ungarischen  Vasallenländer.  Gefangennehmung  der 
Königinnen  Elisabeth  und  Maria  von   Ungarn.    —    Wertheime r,  Erzh.  Carl 

6* 


46 

als  Präsident  des  Hofkriegsrathes.  —  Zwiedineck,  Graf  Heinrich  Mathias 
Thum.  —  Spitaler.  Wärmevertheilung  auf  der  Erdoberfläche.  — Tom asc he k, 
Zur  historischen  Topographie  von  Persien.  —  Unterwege r,  Beiträge  zur  Er- 
klärung der  kosmisch-terrestrischen  Erscheinungön.  —  Igel,  Theorie  eines  Si- 
multan en-Systems  dreier  binärer  cubischer  Formen.  —  Gegenbauer,  Asymp- 
totische Gesetze  der  Zahlentheorie.  Theorie  der  aus  den  vierten  Einheitswur- 
zeln gebildeten  coraplexen  Zahlen.  Arithmetische  Theoreme  II.  Determinanten 
höheren  Ranges.  —  Weiss,  Entwicklungen  zum  Lagrange'schen  Rerversions- 
theorem.  —  Bruder,  Fauna  der  Jura  Ablagerung  von  Hohnstein.  —  Dö- 
d  er  lein,  Beitr.  zur  Kenntnis  der  Fische  Japans  IH.  —  Dräsche,  Außer- 
europäische einfache  Ascidien.  —  Laube,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Fische  des 
böhmischen  Turons.  —  Marenzelle r,  Südjapanische  Anneliden  II.  —  B o  1 1  e 1 1, 
Untersuchungen  über  den  Bau  der  quergestreiften  Muskelfasern  I.  —  S  z  a  j  n  o  c  h  a, 
Mittelcretacische  Cephalopodenfauna  der  Insel  Elobi  an  der  Westk.  Afrikas.  — 
Stapf,  Botanische  Ergebnisse  der  Polak'schen  Expedition  nach  Persien  I.  — 
Flora  von  Lycien,  Carien  und  Mesopotamien  I.  —  Werner,  Idealistische 
Theorien  des  Schönen  in  der  italienischen  Philosophie.  —  Zimmermann 
Bemaulli  als  Logiker.  Kant  und  Comte. 

Von  den  Herren  Verfassern  :  Dr.  Anton  Kerschbaumer,  Der  Jäger  von 
Timstein.  2.  Aufl.  Krems  1886.  —  Dr.  Anton  Ehrenberger:  Ueber  den  Begriflf 
des  Realen.  Langensalza  1880. 

Von  Herrn  k.  Rath  Dr.  Grabacher,  k.  k.  Bezirksarzt  in  Krems :  Verhand- 
lungen der  k.  k.  zoologisch  botan.  Gesellschaft  in  Wien.  35.  Band. 

Von  den  Herren  Verlegern :  Grosse  in  Halle,  Hoffmann's  neuhochd. 
Elementargrammatik.  (1885.)  —  Tempsky  in  Prag:  Kummer,  Deutsche  Schul- 
grammatik. Wihlidal,  Englisches  Lesebuch.  Gindely,  Lehrb.  der  allgem.  Ge- 
schichte für  die  unteren  Classen  1.,  dasselbe  für  die  oberen  Classen  1.  —  Rieger, 
Lehrb.  der  Geograi)hie  für  Mittelschulen  1.  und  2.  Theil.  Gindely,  Schimmer 
und  Steinhauser,  Oesterr.  Vaterlandskunde.  Mach  und  Odstrcil,  Grundriss  der 
Naturlehre  für  die  unteren  Classen. 

Jahresberichte  von  österr.  Mittelschulen  pro  1885  (135  Stücke  im  Um- 
tausche.) 

B.  Kauf. 

Geerling,  Die  ersten  Stiltibungen  u.  der  deutsche  Aufsatz.  Wiesb.  1881. 

—  Härder,  Werden  und  Wandern  unserer  Wörter.  Lpz.  1884.  —  Jahres- 
bericht über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  germ.  Philol.  VI.  Jahrg. 
2.  Abt.  und  VII.  Jahrg.  1.  Abt.  —  Neudrucke  deutscher  Literaturwerke  des 
IG.  und  17.  Jahrb.  Nr.  1  bis  Gl.  —  Seuffert,  Deutsche  Literaturdenkmale 
des  18.  und  19.  Jahrb.  Heft  20  bis  24.  —  CoUection  Spemann:  Piatons 
Werke,  2.  Bd.  Herodots  Geschichten  1.  Bd.  —  Wiener  Neudrucke.  Heft  9, 
10,  11.  —  D  uncker,  Geschichte  des  Alterthums.  (Neue  Folge  2.  Bd.)  Lpz.  1886. 

—  Molmenti,  Die  Venetianer.  Hamburg  1886.  —  v.  Renner,  Wien  im 
Jahre  1683.  Wien  1883.  —  Wegele,  Geschichte  der  deutschen  Historiographie. 


C»' 


47 

München  1885.  —  Dixie,  Bei  den  Patagoniern.  Lpz.  1882.  — Hann,  Hoch- 
stetter  und  Pokorny,  Allgemeine  Erdkunde.  Prag  1881.  —  Hesse  Wart- 
egg, Mississippi-Fahrten.  Lpz.  1881.  —  Himly,  Charles  Tilts  Reisen  durch 
Aegypten,  Palästina  und  Syrien.  Lpz.  18(58.  —  Matzat,  Methodik  des  geo- 
graphischen Unterrichtes.  Berlin  1885.  —  Die  Oesterr.-Ungar.  Monarchie  in 
Wort  und  Bild.  Heß  1  bis  12.  —  Passarge,  Drei  Sommer  in  Norwegen. 
Lpz.  issl.  —  Die  Völker  Oesterreich  -  Ungarns.  H.  Bds.  2.  Hälfte.  —  Volz, 
Geographische  Charakterbilder.  Heft  1  bis  10.  —  Allgemeine  Naturkunde.  Lfr. 
1  bis  34.  —  Hofmann,  Die  Schmetterlinge  Europas.  Lfr.  7  bis  12.  —  Qu en- 
stedt,  Handbuch  der  Petrefactenkunde.  Lfr.  23  bis  Schluss.  —  Rabenhorst, 
Kryptogaraenflora.  L  Bd.,  IL  Abt.,  18.  bis  22.  HL  Bd.  5,  G;  IV,  Bd.  1  bis  3. 

—  Möbius  gesammelte  Werke,  herausgegeben  von  Baltzer.  Bd.  1,  2,  3.  Lpz. 
1>85.^6.  —  Peschka,  Da  teilende  und  projective  Geometrie.  2.  u.  3.  Bd, 
mit  Atlas.  Wien  1884.  —  Cohen,  Princip  der  Infinitesimal-Methode  und  seine 
Geschichte.  Berlin  1883.  —  Dreher,  Ueber  den  Begriflf  der  Kraft  mit  Be- 
rücksichtigung des  Gesetzes  von  der  Erhaltung  der  Kraft.  Lpz.  1885.  — 
Gretschel  und  Borneman  n,  Jahrbuch  der  Erfindungen.  21.  Jahrg.  Lpz.  1885. 
H «»  f  m  i\  n  n,  Einleitung  in  die  moderne  Chemie.  Braunschw.  1877.  —  K ro  m  a n, 
Unsere  Naturerkenntnis.  Kopenhagen  1883.  —  Rühlmann,  Handbuch  der 
mechanischen  Wärmetheorie.  II.  Bd.  3.  Lfr.  —  Buley  und  Vogt,  Handbuch 
für  Vorturner.  4  Stufen.  Wien  188G.  —  Kümmel,  Methodik  des  Turnunter- 
richtes. Wien  188.").  —  Willmann,  Die  Odyssee  im  erziehenden  Unterrichte. 
Lpz.   18fi>s.  —  Becker,  Erzählungen  aus  der  alten  Welt.  17.  Aufl.  Halle  1881. 

—  Berger,  Der  Spion,  Erzählung  aus  den  nordamerik.  Freiheitskriegen.  Am 
I^ger  der  Büffeljäger.  Deutsche  Schwanke  und  Sagen.--  Bern  eck.  Die  Welt 
in  Waffen.  1.  Bd.  —  Burmann,  Quer  durch  Afrika.  Stanley's  Reisen  durch 
den  dunklen  Erdthcil.  —  Das  neue  Buch  der  Welt.  Stuttg.  Is80.  —  Derböck, 
Nordenskjölds  Erlebnisse  im  ewigen  Eise.  Des  Prinzen  Heinrichs  von  Preußen 
Weltumseglung.  —  Fe  hl  eisen,  Wonnadonga,  der  Schrecken  der  Opachen. — 
Höcker,  Die  Kreuzfahrer.  Die  letzten  Tage  vcm  Pompeji.  —  Hoffmann, 
Jules  Vernes,  Die  Kinder  des  Kapitän  Grant  und  Onkel  Tom's  Hütte. —  Kröner's 
Universalbibliothek  für  die  Jugend.  Bdch.  ISO  bis  180.  —  Loos,  Lesebuch 
aus  Livius.  Lpz.  1881.  —  Ohorn,  Der  P]isenkönig.  —  Raschke,  Deutsche 
Männer.  —  W^agner,  Entdeckungsreisen  in  der  Heimat.  —  Wedding,  Beils, 
die  Waise  von  Lowood.  —  Weil^enhofe  r,  Erzähhmgsschriften  zur  Hebung 
der  Vaterlandsliebe.  3.  Bd.  —  Werdermann,  Musäus  Volksmärchen  der 
Deutschen.  —  WMllmann,  Lesebuch  aus  Herodot,  Lesebuch  aus  Homer.  — 
Wissen  der  Gegenwart.  Bd.  35,  -12,  43,  47,  48  und  41).  —  Wurm,  Don  Qui- 
xote  von  la  Mancha.  G.  Sands  die  Grille.  — 

Fortsetzungen:  Allgemeine  Deutsche  Biographie.  Lfr.  102  bis  111.  — 
Onken,  Allgem.  Geschichte  in  Einzeldarstellungen.  Lfr.  1)7  bis  113.  —  Müller, 
Grundriss  der  Sprachwissenschaft.  III.  Bd.,  II.  Abth.,  2.  Hälfte.  —  Kürsch- 
ner, Deutsche  National-Literatur.  Lfr.  22\)  bis  316.  —  Schriften  des  Vereins 
zur  Verbreitung  naturw.  Kenntnisse.  2G.  Bd.  — 


48 

Zeitsehrifteii. 

Wiener  Zeitung.  —  Verordnungsblatt  für  den.  Dienstbereich  des  k.  k. 
Ministeriums  für  Cultus  und  Unterricht.  —  Aus  allen  Zeiten  und  Landen.  — 
Zamckes  liter.  Centralblatt.  —  Revue  politique  et  litteraire  ed.  p.  Young.  — 
Harper's  „Monthly  Magazine."  Jahrg.  1886.  —  Kolbe,  Zeitschrift  für  das 
Realschulwesen.  —  Strack,  Centralorgan  für  die  Interessen  des  Realschul- 
wesens. —  Blätter  für  Laudeskunde  in  Niederösterreich.  —  Mittheilungen  der 
k.  k.  geogr.  Gesellschaft.  —  Wiedemann,  Poggendorfs  Annalen  der  Physik 
und  Chemie  (mit  Beiblatt.)  —  Klein  &  Mayer,  niathem.  Annalen.  — 
Seh  lö milch,  Zeitschrift  für  Mathematik  und  Physik.  —  Hoffmann,  Zeit- 
schrift für  mathem.  und  naturw.  Unterricht.  —  Eulen  &  Eck  1er,  Monat- 
schrift für    das    Turnwesen.  —  Kremser  Wochenblatt.  —  Kremser  Volksblatt. 

2.   lielirniittelfianiiiiliiiig  für  ileu  geograpliiselieii  u^id  hiaito« 

riselicii  Untcrriclit. 

Gustos:  Professor  Anton  Pokorny. 
Angekauft  wurden:  a)  Aus  der  vom  hohen  nied.  öst.  Landesausschusso 
pro  1884  und  1885  gewährten  aul^erordentlichen  Dotation:  1)  Die 
deutsche  Bücherillustration  der  Frührenaissance.  (14G0 — 1530)  von  Richard 
Muther.  I.  und  IL  Band.  München  und  Leipzig,  G.  Hirths  Verlag.  1884.  — 
2)  Geographische  Charakterbilder,  aus  Ilölzels  Verlag  in  Wien,  IX:  Serie  mit 
Textheft.  —  b)  Aus  der  Jahresdotation:  1)  Palästina  in  Bild  und  Wort 
von  Ebers  und  Guthe.  Stuttgart,  deutsche  Verlagsanstalt,  Lieferung  1 — 16.  — 
2)  Die  Baukunst  des  Mittelalters  in  Italien  von  Dr.  Oscar  Mothes.  Zwei  Bände, 
Jena,  Costenoble,  1884.  —  3)  Culturgeschichte  des  deutschen  Volkes,  von 
Dr.  Otto  Henne  am  Rhyn.  1.  Abtheilung.  BerHn,  Groto,  1886. —  Fortsetzungen: 
Hellwald,  Amerika  in  Wort  und  Bild,  Lieferung  50 — 65  (Schluss.) — Baumeister, 
Denkmäler  des  classischen  Alterthums,  Lieferung  21 — 27.  — Hirth,  Culturhisto- 
risches  Bilderbuch  aus  3  Jahrhunderten,  Lieferung  o2— 43.  —  Ilottenroth, 
Trachten,  Haus-,  Feld-  und  Kriegsgeräthschaften  der  Völker  alter  und  neuer 
Zeit,  bis  Lieferung  13. 

liehrniittelsaiiiniluug  fjlr  deu  uuiurlifstorisclieii  Uuterricht. 

Gustos:  Professor  Johann  Forstner. 
Als   Geschenk   erhielt   die   Sammlung:   Vom   Herrn  Landesturnlehrer  J. 
Hrdliczka:  Eine  Anzahl  Schmetterlinge. 

Angekauft  wurden:  8  Stück  Skelettheile,  u.  /w.  der  Schädel  vom  Luchs, 
vom  Rind,  von  der  Ziege  und  vom  Delphin,  das  Gebiss  vom  Rochen,  der  Fuß 
vom  Pferd,  Rind  und  Schwein,  ferner  eine  Wallfischbarte  und  3  Stück  Mi- 
nerahen. 

4.  Ijclirniitteliiaiiiiiiluiifi^  iiir  Physik. 
Custos:  Professor  Dr.  Anton  Ehrenberger. 
Angekauft  wurden:  Piezometer,  Doppelballon,  üanielTs  Hygrometer,  Haar- 
hygroraeter  nach  Saussure,  Utensilien  aus  Glas  und  Porzellan. 


49 

5.  Ijehrmittelsamniluug  iiu  oheiiiischcn  fjaboratoriuni. 

Ciistos:  Professor  Friedrich  Mareck. 
Ankauf:  Eine  .Bürette  (Tropfinessröhrc)  mit  Goissler'schcm  Hahn.  —  Eine 
Schmelz-  und  Abdampfschale  von  Feinsilber.  —  Einige  chemische  Präparate, 
darunter  Phosphor,  Cyankalium,  Natriumhydroxyd  etc.,  thcils  als  Ersatz, 
theils  neu  für  die  Präparaten- Sanimhmg  angekauft.  —  An  dem  Glasblasetische 
des  Laboratoriums  wurde  eine  neue  Trittvorrichtung  mit  verbesserter  Mechanik 
und  nftueu  Ventilen  von  der  Firma  Rohrbeck's  Nachfolger  in  Wien  geliefert; 
von  derselben  auch  ein  gläserner  neuer  Kipp'schcr  Schwefel- Wasserstoftapparat. 

6.    I^eliriiiiltelsaiiiuiluiifi^   für  den    lluterrlclit   Im    Freihand« 

zeieli  111*11. 

Gustos:  Professor  Oswald  Ilorbt. 
Ankauf:  4  Drahtmodelle:  Ein  vierseitiges  Prisma,  ein  Würfel,  ein  Cylinder, 
eine  Kugel;  ferner  2  HolzmodcUe :  Ein  Vollkcgel,   1   Ilohlkogel.  —  Gypsmodelle: 
4   Keliefköpfe,  4  Ornamente. 


lY.  Maturitäts-Prüfung. 

Am  Schlüsse  des  Schuljahres  1884/5  legte  der  Abiturient  Zahel  Emil,  aus 
Mauer  bei  Wien,  die  Maturitäts-Prüfung  ab  und  erliielt  das  Zeugnis  der  Reife 
mit  Auszeichnung.  Er  widmete  sich  den  technischen  Studien. 

Zur  Maturitäts-Prüfung  am  Schlüsse  des  Schuljahres  1 8^0/6  meldeten  sich 
drei  der  ött'entlichen  Schüler  der  VlI.  U.  Ol.  —  hei  den  schriftlichen  Prüfungen, 
welche  am  29.  und  31.  Mai,  1.,  2.,  4.  und  5.  Juni  stattfanden,  wurden  folgende 
Themen  bearbeitet: 

I.  Deutsch:  „Im  engen  Kreise  verengt  sich  der  Sinn, 

Es  wächst  der  Mensch  mit  seinen  gröl^ren  Zwecken.** 

Schillers  Wallenstein. 

II.  Französisch  -  Deutsch :  „Les  Domains.  Causcs  de  leur  Grandeur.** 
Bossuet  Aus  Filck's  Le^ons  de  Littorature  fnincaisc.  Seite  TT),  Zeile  17  bis 
Seite  79,  Zeile  4. 

ill.  Deutsch  -  Französisch :  „Las  Casas  und  der  Negerhandel.**  Aus  den 
Übungen  zur  Erlernung  der  Iranziisischen  Syntax  von  Dr.  Ploetz.  Seite  109 
bis  110,  Z.  4. 

IV.  Englisch  -  Deutsch  :  „Das  englische  Theater  im  in.  Jahrhundert**  Jon 
E.  Dowden.  Aus  dem  englischen  Lesebuche  von  Nader  und  Würzner.    S.  106. 

V.  Mathematik: 

1)  Die  Länge  eines  Sternes  sei  1  =  325^  seine  Breite  b  =  2r)<)  nördlich;  vrie 
groß  ist  seine  Rectascension  x  und  seine  Declination  ^?  (Die  Schiefe  der 
Eidiptik  e  =  23o  27-  30"). 


50 

2)  Jemand  will  21  Jahre  hindurch  zu  Anfange  eines  jeden  Jahres  eine  be- 
stimmte Summe  zahlen,  damit  nach  Verlauf  der  21  Jahre  er  selbst  oder 
ein  anderer  8  Jahre  hindurch  eine  jährliche,  Ende  eines  jeden  Jahres  zu 
zahlende  Rente  von  6000  Mark  genieße.  Wie  groß  ist  die  jährlich  zu  zah- 
lende Summe,  wenn  die  Zinsen  zu  4Vs%  berechnet  werden? 

3)  Unter  welchen  Winkeln  wird  die  Parabel 

ji  —  10  y  —  6  X  -j-  15  =  0  von  der  Geraden 
3y  +  4x  —  12  =  0  geschnitten? 

4)  Das  Volumen  eines  rechtwinkeligen  Parallelepipedons  beträgt  9216  m', 
seine  Oberfläche  3072  m*  und  der  Umfang  seiner  Grundfläche  56  m.  Wie 
groß  sind  Länge,  Breite  und  Höhe  und  wie  groß  die  Diagonale  desselben  ? 

VI.  Darstellende  Geometrie: 

1)  In  einer  Ebene,  welche  mit  der  1.  Frojections-Ebene  den  Winkel  3c  =  75® 
und  mit  der  2.  Projections-Ebene  den  Winkel  ß  =  fiO®  einschließt,  liegt  ein 
regelmäßiges  Achteck  als  Basis  einer  geraden  Pyramide ;  die  Spitze  derselben 
liegt  auf  der  Oberfläche  einer  Kugel,  deren  Radius  gleich  ist  5  cm.  Der 
Halbmesser  des  dem  Achtecke  eingeschriebenen  Kreises  sei  4  cm.  Es  ist 
diese  Pyramide  darzustellen. 

2)  Es  sind  die  Schatten  auf  dem  Kranzgesimse  eines  cylindrischen  Schaftes 
und  die  Schlagschatten  auf  die  Projectionsebenen  zu  bestimmen. 

3)  Es  ist  das  perspectivische  Bild  eines  Würfels  mit  den  seinen  Seitenflächen 
eingeschriebenen  Kreisen  darzustellen.  (Eine  der  Seitenflächen  soll  parallel  mit 
der  Bildfläche  angenommen  werden.) 


Y.  Verzeichnis  der  Lehrbücher, 

die  Im  Schuyalire  1886/7  1b  Yerweaduug  kommen« 

Religion:  I.  Cl.  Drechsl,  biblische  Geschichte.  —  II.  Cl.  Fischer,  katholische 
Religionslehre.  —  IIL  Cl.  Müllner,  katholische  Sittenlehre.  IV.  Cl. 
Fischer,  Lehrbuch  der  Kirchengeschichte. 

Deirtsclie  Spraclie :  L— IV.  Cl.  WiUomitzer,  deutsche  Grammatik.  Egger,  deutsches 
Lesebuch  für  die  I.,  II.,  III.  und  IV.  Cl. 

V. — VII.  Cl.  Egger,  deutsches  Lehr-  und  Lesebuch  für  höhere 
Lehranstalten.  I.  Theil.  (Ausgabe  für  Realschulen.)  Des  II.  Theiles 
I.  u.  II.  Bd.  —  In  der  VI.  Cl.  Jauker  u.  Noe,  mhd.  Lesebuch. 

Französisclie  Spraclie:  L,  II.  und  III.  Cl.  Bechtel,  französische  Grammatik,  I. 
und  IL  Theil.  —  IV.— VII.  Cl.  Ploetz,  Schulgrammatik  der  franz. 
Sprache. 

II.  und  III.  Cl.  Bechtel  französisches  Lesebuch.  —  IV.  Cl. 
Filek  V.  Wittinghausen,  französische  Chrestomathie.  —  V. — VII.  CL 
Bechtel,  französische  Chrestomathie  f.  d.  obem  Cl.  der  Mittelschulen. 


51 

Englische  Sprache:  V.— VII.  Gl.  Sonnenburg,  Grammatik  der  englischen  Sprache. 

—  VI.  und  VII.  Cl.  Seeliger,   englisches   Lesebuch    für   die   oberen 

Classen  höherer  Lehranstalten. 
Geographie:  I. — IV.  Cl.  Herr  6.,  Lehrbuch  der  vergleichenden  Erdbeschreibung. 

I.,  II.  und  III.  Cursus.   Schulatlanten   von  Kozenn  oder  Stieler.    — 

V.  —  VII.  Cl.  Seidlitz,  größere  Schulgeographie.  —  VII.  Cl.  Hannak, 
österr.  Vaterlandskunde  f.  d.  höheren  Classen. 

Geschichte :  II. — IV.  Cl.  Hannak,  Lehrbuch  der  Geschichte  f.  d.  unteren  Classen, 
3  Theile:  AlterÜium,  Mittelalter,  Neuzeit. 

V. — VII.  Cl.  Loserth,  Grundriss  der  allgem.  Weltgeschichte, 
I.,  n.  und  III.  Theil. 

In  sämmtlichen  Classen :  Putzger,  historischer  Schulatlas. 
Mathematilc  L— III.  Cl.  Villicus,   Lehr-  und  Uebungsbuch   der  Arithmetik   fiLr 
Unterrealschulen,  I,  II.  und  III.  Theil.  — II.  und  III.  Cl.  Wallentin, 
Sammlung  von  Beispielen   und  Aufgaben  aus  d.  Arithmetik  für  die 
unteren  Classen. 

IV. — VII.  Cl.  Mocnik,  Lehrbuch  der  Arithmetik  und  Algebra 
fiir  die  oberen  Classen  und  Wallentin,  Sammlung  von  Beispielen 
und  Aufgaben  aus  der  Algebra  und  allgemeinen  Arithmetik. 

V. — VII.  Cl.  Wiegand,  Lehrbuch  der  Mathematik:  a)  Planimetrie 
I.  und  II.   Cursus;    c)  Stereometrie   und   sphärische  Trigonometrie. 

VI.  und  VII.  Cl.  Dr.  Sonndorfer  und  Hermann  Anton,  Lehrbuch  der 
Geometrie,  I.  Theil,  2.  Abtlil.  Ebene  Trigonometrie;  I.  Th.,  3.  Abthl. 
Analytische  Geometrie  der  Ebene.    —  Logarithmentafeln  von  Gernert. 

Geometrie  und   geom.   Zeichnen:    I.  Cl.  Mocnik,  geomctr.    Formenlehre  für  die 

I.  Cl.  d.  R.  Seh.  —  IL,  III.  und  IV.  Cl.  Mocnik,  Anfangsgründe 
der  Geometrie  in  Verbindung  mit  dem  Zeichnen  f.  Unterrealschulen. 

Darstellende  Geometrie:    V. — VII.   Cl.    Streißler,;  Elemente   der    darstellenden 

Geometrie  für  Realschulen. 
Naturgeschichte:    I.  Cl.   Pokoruy,    illustr.    Naturgeschichte    des    Thierrciches. 

II.  Cl.  desselben  Verf.  Naturgeschichte  des  Pllanzenreiches.  Bisching, 
Grundriss  der  Mineralogie.  —  V.  Cl.  Woldrich,  Leitfaden  der  Zoo- 
logie. —  VI.  Cl.  Dr.  Wretschko,  Vorschule  der  Botanik  für  die 
höheren  Classen.  VII.  Cl.  Ilochstetter  und  lUsching,  Leitfaden  der 
Mineralogie  und  Geologie. 

Physik:  III.  und  IV.  Cl.  Dr.  Krist,  Anfangsgründe  der  Naturlehrc  f.  d.  unteren 
Classen  der  Realschulen. 

VI.    und   VII.    Cl.  .Wallentin,    Lehrbuch    der    Physik   für  die 

oberen  Classen  der  Mittelschulen.  (Ausgabe  für  Realschulen). 

Chemie:   IV.  Cl.  Quadrat  und  Badal,  Elemente  der  reinen  und  angewandten  Chemie. 

V.  u.    VI.    Cl.   Mittercgger,   Lehrbuch   der   Chemie   für   über- 

realBcliulen,  I.  Theil:   Anorganische,   II.  Theil:    Organische  Chemie. 

Stenographie:  IV. — VII.  Cl.  Faulmann,  Gabelsbergers  Lehrbuch  der  Stenographie. 

—  Faulmann,  stenographische  Anthologie.  7 


62 

YI.  Unterstützung  armer  Schüler. 

S.  llBtemtfitzuBgen« 

Im  Laufe  des  Schuljahres  gelangten  folgende  Stipendien  und  Unterstützuugs- 
beträge  zur  Auszahlung  an  arme  und  würdige  Schüler  der  Lande soberrealschule : 

1.  Das  vom  hohen  n.  ö.  Landtage  gegründete  Kaiser-Stipendium     150  fi.  —  kr. 

2.  Die  Interessen  des  Eduard  Schumacher'schen  Legates    .    .    .      21  H.  —  kr. 

3.  Zwei  von   dem  Vorstande   des   Zehnkreuzer -Vereines  Krems 
der    Direction    übergebene    Unterstützungsbeträge   ä  50    il., 

zusammen 100  fl.  —  kr. 

4.  Die  Josef  Thalhofer'sche  Studienstiftung  im  Betrage  jährlicher     100  11.  —  kr. 

5.  Am    19.   November   und   am   23.    December    1885   an   zwei 

Schüler  Barbeträge  aus  dem  Unterstützungsfonde,  zusammen       35  fl.  —  kr. 
Außerdem  waren  2  Schüler  der  Realschule  im  Genüsse  auswär- 
tiger Stipendien  im  Gesammtbetrage  von  .    .       400  fl.  —  kr. 

B.  IJnterstüftzungsfond. 

Außer  den  unter  den  Einnahmen  ausgewiesenen  Geldbeträgen  erhielt  der 
Unterstützangsfond  im  Jahre  1885/6: 

1.  Von  der  Papierhandlung  Saska  in  Krems  verschiedene  Schreibrequistcn. 

2.  Von  dem  Herrn  Fabriksbesitzer  Adolf  Schmitt  in  Kehberg  Leder   für  acht 

Paar  Turnschuhe. 

3.  Aus  dem  Nachlasse  der  in  Krems  verstorbenen  Hausbesitzerin  Frau  Maria 
Schönbichler  durch  Vermittlung  des  Hrn.  k.  k.  Notars  Dr.  J.  Pollhammer 
in  Krems  200  fl. 

Elunahmen. 

I.  Geschenke  :  fl.  kr.    fl.  kr. 

Von  Frau  Kolb  in  Krems 3  .  — 

„    Herrn  Reuter,  Kaufmann  in  Ravelsbach     .......  5  .  — 

,.     Frau  Stölzle  in  Krems 5  .  — 

Herrn  Czank,  Kaufmann  in  Wien 10.  — 

„      L.  Dinstl,  Essigfabrikant  in  Krems 4  .  — 

„      Dr.  Lunzer  in  Krems 2  .  — 

„      Vogler,  Sparkassa-Director  in  Melk 2  .  — 

Frau  Brustmann  in  Krems 2  .  — 

Herrn  Exel,  Mühlbesitzer  in  Imbach 9  .  — 

„      Fux,  Juwelier  in  Krems 3  .  — 

„      Oesterreicher,  Buchhändler  in  Krems 3  .  — 

einem  ungenannten  Schulfreunde 5  .  — 

Herrn  Schömer,  Baumeister  in  Klosterneuburg 4  .  — 

Sr.  Hochw.  Herrn  Dr.  Kerschbaumer.  Propst  in  Krems   .  f)  .  — 
Herrn  Harkup,  Mitglied  des  Gemeindeauschusses  in  Krems     3  .  — 

„      Professor  Mareck 5  .  — 

„       Fichtner  in  Krems k  .  — 

„       Schön,  Privat  in  Krems 3  .  — 

Aus  dem  n.-ö.  Landesfonde lOU  .  — 

Von  Herrn  Professor  Ehrenberger 3  .  — 

„        „            „          Müllner :>  .  — 

„    mehreren  Ungenannten 4  .  8ü 

187  .  80 

Dazu  das  Legat  der  Frau  Maria  Schönbichler 200  •  — 

Gesammtsumme  der  Geschenke .    .  387  ,  80 


53 


2.  Zinsen: 


fl.  kr.     fl.  kr. 


Coupons 56  .  50 

Interessen  der  Langheinz'schen  Stiftung 8  .  40 

Interessen  der  Einlagen  bei  der  Sparkassa  in  Krems  ....  80  .  74 

Interessen  der  Einlage  im  I.  Vorschuss vereine  in  Krems     .    .  15  .  21 
Interessen  der  Einlage  beim  allgemeinen  östcrr.  Rearatenvereine 

(Cons.  Krems) .    .  7  .  55 


1C8  .  40 


Gesammtsumme  der  Einnahmen 

Aufgaben : 

Conti»  des  Buchhändlers  Oesterreicher 1G5 

ft         n  n  Weise 105 

,         „    Buchbinders  Forner 38 

„         „    Papierhändlers  Saska      30 

n         ^  .  Kuntschak 17 

Barunterstützungen 35 

Für  Mittagskost .    .      9 

Gesammtsumme  der  Ausgaben 

Aus  der  Gegenüberstellung  der  Einnahmen  per 

und  der  Ausgaben  per .    . 

ergibt  sich  eine  Vermögenszunahme  von      


55G  .  20 


CG 
93 
GO 
35 
70 


402  .  24 

55G  .  20 
402  .  24 


153  .  9G 


Vermttgensstand    am    15.    Juni    188  6. 

(Ohne  die  seit  1.  Jänner  d.  J.  aufgelaufenen  Zinsen.) 

1885   ..     188G 


1)  Sparkassa-Einlageu  und  Bargeld. 

Einlagsbiich  bei  der  Sparkassa  in  Krems  Tom.   XXII.    Fol.  709 

B.  Z.  11072 

Kinlagsbuch  1)ci  der  Sparkassa  in  Krems  Tom.   XXVII.   Fol.  164 

B.  Z.  2M86 

Einlagsbuch   bei  der  Sparkassa  in   Krems  Tom.  XXXI.  Fol.  H42 

B.  Z.  31449    

Kinla>;3bnch  bei  dem  I.  Vorschnssvereine  für  Krems  u.  Umgebung 

T.  VII.  F.  325 

KinlagKbnch  bei  dem  Spar-  und  Vorschussconsortium  Krems  des 

«"»stcrr.  Beamtenvereines 

Barrest 

Summe  des  Bargeldos  . 

2.)  Wertpapiere,  angeführt  im  Nominalwerte: 

1  Stärk  Silberrente 

1  .  »  

2  „      Papierrente 

4       „  „  h  100  fl.  (Tiegate  der  Frau  M.  Langheinz  und 

des  Herrn  J.  Eggel),  beim  hohen  n.  iS.  Laniles- 

auBSchusso  in  Verwahrung 

Ein  Fünftel  l«üOer  Los,  Serie  43fi8,  Nr.  19 

3.)  Oobranchtc  Sohnlbüoher,  Schreib-  u.  Zeich cnrcquisiten. 


!  fl. 

1 

'  ^' 

kr. 

1  449 

12  ! 

449 

12 

|118H 

27  |lll33 

27 

,  460 

-   450 

— 

380 

—  :  370 

— 

220 

;   44 

-  !l  420 
67     8 

96  2830 

1 

53 

i2G76 

! 

92 

'  1000 

.;  100 

200 

1000 
100 
200 

1 

— 

400 
100 

-- 

1 

1  400 
100 

— 

7* 


54 

Auswels  über  die  Unterstützung  der  Sehüler« 

Im  ersten  Semester  wurden  84,  im  zweiten  79  Schüler  der  Landesober- 
realsclmle  mit  Lehrbüchern  bctheilt.  Von  diesen  erhielten  im  ersten  Semester 
22,  im  2.  Semester  29  Schüler  auch  Schreib-  und  Zeichenrequisiten.  Zwei  Schüler 
erhielten  Barunterstützungen  und  für  einen  wurde  wöchentlich  1  Tag  die  Mittags- 
kost bezahlt. 

YII.  Verordnungen  des  hohen  k.  k.  Ministeriums  für 
Cultus  und  Unterricht. 

1.  Verordnung  vom  28.  November  1885  Z.  22131,  wodurch  angeordnet 
wird,  dass  der  19.  November  als  der  Tag  des  Allerhöchsten  Namensfestes  Ihrer 
Majestät  der  Kaiserin  bedingungslos  freizugeben  ist. 

2.  Verordnung  vom  10.  December  1885  Z.  2290G,  wodurch  in  Betreif 
der  Prüfungstermine  und  Reprobationsfristen  hinsichtlich  der  Maturitätsprüfungen 
an  den  Gymnasien  und  Realschulen  neue  Anordnungen  getroflfen  werden. 

3.  Verordnung  vom  IG.  December  1885  Z.  23323,  wodurch  die  Weisungen 
der  auf  die  Approbation  und  den  Gebrauch  von  Lehrtexten  Bezug  nehmenden 
Erlässe  und  Verordnungen  neuerlich  eingeschärft  werden. 

4.  Verordnung  vom  IG.  December  1885  Z.  23324,  wodurch  Weisungen 
in  Betreff  der  Schüler-Bibliotheken  gegeben  werden. 

5.  Verordnung  vom  2G.  Januar  I88(i  Z.  1512,  wodurch  bestimmt  wird, 
dass  es  von  derjenigen  Rangordnung  der  Schüler,  welche  bisher  in  der  Loca- 
tionsnummer  des  Zeugnisses  ihren  Ausdruck  fand,  fortan  abzukommen  hat. 

G.  Verordnung  vom  9.  März  188G  Z.  4452,  wodurch  hinsichtlich  der  Clas- 
sification in  den  Schulzeugnissen  der  Mittelschulen  aus  der  Scala  der  Sitten- 
noten „musterhaft**,  und  aus  der  Scala  der  Fortgangsnoten  „ausgezeich- 
net**  zu  entfallen  hat. 

7.  Verordnung  vom  14.  März  188G  Z.  1389,  mitgetheilt  durch  den  Erlass 
des  hohen  k.  k.  Landesschulnithes  vom  25.  April  188G  Z.  2457,  womach  das 
für  Schüler  der  Mittelschulen  geltende  Verbot,  Vereine  unter  einander  zu  bilden 
oder  sich  an  Verbindungen  Anderer  zu  betheiligen,  mit  gnißter  Strenge  auf- 
rechtzuhalten ist. 

YIII.  Bekanntmachung,   die  Aufnahme  der  Schüler 

betreffend. 

Das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  IG.  September  188G.  Die  Aufnahme 
der  Schüler  findet  vom  14.  September  an  Vormittag  von  8—11  Uhr,  Nachmittag 
von  2 — 4  Uhr  in  der  Directionskanzlei  statt.  Alle  Schüler  haben  sich  in  Be- 
gleitung ihrer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der  Direction  zu  melden. 

Die  Aufnahme  in  die  I.  Kealclasse  hängt  von  dem  Erfolge  einer  Auf- 
nahmsprüfung ab,  welche  am  16.,  ev.  17.  September  abzulegen  ist. 
Zufolge  der  h.  Minist-Verordnung  vom  14.  März  1870  Z.  2370  wird  bei  der- 
selben gefordert :  „Jenes  Maß  von  Wissen  in  der  Religion,  welches  in  den  ersten 


56 

▼ier  Jahrescursen  der  Volksschule  erworben  werden  kann,  Fertigkeit  im  Lesen 
and  Schreiben  der  Unterrichtssprache  und  der  lateinischen  Schrift,  Kenntnis 
der  Elemente  aus  der  Formenlehre  und  Unterrichtssprache,  Fertigkeit  im  Ana- 
Ijsieren  einfacher  bekleideter  Sätze,  Bekiuintschaft  mit  den  Ilegeln  der  Ortho- 
graphie und  ihrer  richtigen  Anwendung  beim  Dictandoschreiben,  Übung  in  den 
Tier  Rechnungsarten  in  ganzen  Zahlen.*  Jüngllinge,  welche  aas  einer  andern 
nicht  gleichartigen  Mittelschule  in  die  Realschule  übertreten  und  in  eine  höhere 
als  die  I.  Classe  aufgenommen  werden  wollen,  haben  gleichfalls  in  einer  Auf- 
nahmsprüfung  das  MaI5  ihrer  erworbenen  Kenntnisse  zu  erweisen. 

Solche  Schüler,  welchen  wegen  nicht  entsprechender  Aufnahmaprüfung  die 
Aufnaliroe  in  die  I.  Classe  einer  öffentlichen  Mittelschule  versagt  worden  ist, 
können  im  selben  Aufnahmstermine  an  einer  andern  Mittelschule  zur  Prüfung 
Dicht  zugelassen  werden.  (Erlass  des  k.  k.  Landesschulrathes  ddo.  5.  Jänner 
1883,  Z.  8350.) 

Zufolge  Verordn.  des  h.  k.  k.  Ministeriums  f.  C.  u.  U.  vom  7.  April  1878^ 
Z.  5416  haben  die  zur  Aufnahme  in  die  I.  Classe  sich  meldenden,  aus  einer 
öffentlichen  Volksschule  kommenden  Schüler  ein  (Frequcntations-)  Zeugnis  mit- 
zubringen, welches  die  Noten  aus  der  Ileligionslehre ,  der  Unterrichtssprache 
und  dem  Rechnen  zu  enthalten  hat.  Bei  der  Aufnahme  haben  ferners  sämmt- 
liehe  neu  eintretenden  Schüler  ihren  Tauf-  oder  Geburtsschein,  jene  Schüler, 
welche  bereits  eine  oder  mehrere  Classen  der  Landcsoberrealschule  in  Krems 
oder  einer  anderen  Mittelschule  absolviert  haben,  das  am  Schlüsse  des  vorher- 
gehenden Schuljahres  erhaltene  Zeugnis  vorzuweisen. 

Das  Schulgeld  beträgt  für  ein  Semester  5  fl.  Dasselbe  wird  um  die  Mitte 
der  Monate  October  und  März  eingehoben.  Gesuche  um  Befreiung  von  der 
Entrichtung  des  Schulgeldes  sind  an  den  h.  n.  ö.  Landesausschuss  zu  richten 
und  längstens  anfangs  October  der  Directiou  der  Lehranstalt  zu  überbringen. 
Die  erlangte  Befreiung  erreicht  sofort  ihr  Ende,  wenn  der  befreite  Schüler 

a)  am  Schlüsse  des  1.  Semesters  die  III.  Fortgangsclasse  erhält; 

b)  am  Schlüsse  des  2.  Semesters  nicht  mindestens  den  II.  Grad  in  Sitten  und 
Fleiß  erhalten  hat; 

c)  wegen  ungenügenden  Fortganges  eine  Classe  wiederholen  muss.  (Ausgenom- 
men ist  hiebei  der  Krankheitsfall.) 

Wahrhaft  arme  Schüler  werden,  wenn  deren  Eltern  oder  Vormünder 
bei  Beginn  des  Schuljahres  darum  ansuchen,  aus  dem  Unterstützungsfonde  nach 
Möglichkeit  mit  Schulbüchern,  Schreib-  und  Zeichenrequisiten  unterstützt, 
so  lange  sie  sich  durch  Fleiß  und  Sittlichkeit  einer  Unterstützung  würdig  machen. 


56 

B. 
N.  Ö.  Landea-BandeUsekvIe. 

Zweck   und   Einrichtung   der   Schule. 


Infolge  der  Beschlüsse  des  h.  n.  ö.  Landtages  vom  19.  October  1878 
und  vom  24.  October  1881  ist  diese  Lehranstalt  als  Fachschule  für  den 
Handels-  und  Gewerbestand  eingerichtet  und  setzt  als  Vorbildung  nur 
die  absolvierte  Volks-  und  Bürgerschule  voraus;  sie  kann  sonach  von 
jedem,  der  sich  einem  geschäftlichem  Berufe  widmen  will,  ohne  Schwierigkeit 
besucht  werden.  Auch  ist  die  Möglichkeit  gegeben,  dass  die  Schüler  früh  genug 
in  das  practische  Leben  übertreten  können,  da  die  Schule  derart  eingerichtet 
ist,  dasB  sie  in  zwei  Jahrgängen,  von  denen  der  erste  die  untere,  der 
zweite  die  obere  Abtheilung  bildet,  das  nöthige  fachliche  Wissen  voll- 
ständig zum  Abschlüsse  bringt. 

Diese  Schule  bietet  den  Angehörigen  des  Handels-  und  Gewerbestandes 
—  somit  des  Bürgerstandes  im  allgemeinen  —  Gelegenheit,  sich  in  ihrer 
Jugend  jene  theoretisch-fachliche  Ausbildung  in  möglichst  kurzer  Zeit  zu  ver- 
schaffen, welcher  dieser  Stand  unbedingt  bedarf,  um  den  an  ihn  gestellten, 
erhöhten  Anforderungen  unserer  Zeit  zu  entsprechen. 

Das  Lehrprogramm  der  Schule  umfasst  deshalb  nur  solcha  Gegenstände, 
welche  für  jeden  Kaufmann,  Industriellen  und  Gewerbetreibenden  von  größtem 
practischen  Werte  sind.  Für  den  Kaufmann  und  Industriellen  ist  die  Be- 
deutung der  aus  dem  beigefügten  Lehrplane  ersichtlichen  Gegenstände  wohl 
von  selbst  klar.  Aber  auch  jeder,  der  sich  für  ein  ganz  einfaches  Gewerbe  aus- 
bilden will,  soll  diese  Schule,  —  wenigstens  die  untere  Abtheilung  derselben — 
als  Abschluss  seiner  Schulbildung  besuchen.  Auch  er  muss  vor  allem  ein  guter 
Rechner  sein,  Buchführung  verstehen,  sich  mündlich  oder  schriftlich  sprach- 
richtig ausdrücken,  Rechnungen  und  Geschäftsbriefe  nach  dem  allgemeinen 
Gebrauche  verfassen  können,  über  die  Grenzen  seiner  engeren  Heimat  hinaus 
Bescheid  wissen,  über  den  Wechsel  und  andere  Schuldurkunden  und  Wert- 
papiere orientiert  sein.  Er  soll  auch  die  Waren,  welche  er  bezieht  oder  ver- 
arbeitet, genau  kennen,  über  deren  Gewinnung,  Bezug,  Aufbewahrung  und  Ver- 
arbeitung, dann  über  die  Znsammensetzung  seiner  Werkzeuge  im  klaren  sein, 
endlich  soll  er  die  gewöhnlich  vorkommenden  Flächen  und  Körper  berechnen, 
und  Zeichnungen  von  Objecten  nicht  nur  verstehen,  sondern  einfachere 
auch  selbst  anfertigen  können. 

Zweck  dieser  Fachschule  ist  es  nun,  diese  Kenntnisse  ihren  Schülern 
Ki|  vermittehd,   und   für   die    Geschäftswelt  junge    Kräfte    heranzubilden,    die 


57 

uiclit  nur  au  Arbeit  uud  Ordnung  gewohnt  sind,  sondern  die  auch  vermöge 
des  erlangten  Fachwissens  jenen  Theil  der  Ausbildung  zu  irgend  einem  speciellen 
Uerufszweige,  der  nur  im  practischen  Leben  erlangt  werden  kann,  leicht  und 
mit  gründlichem  Verständnisse  sich  aneignen  und  souftch  bald  brauchbare 
Hiltspersonen  für  kaufmännische,  industrielle  und  gewerbliche  Unternehmungen 
und  seinerzeit  tüchtige  selbstständige  Bürger  sein  werdep. 

Außer  den  zwei  Jahrgängen  (untere  und  obere  Abtheilung), 
iu  welchen  das  fachliche  Wissen  in  einer  für  die  Bedürf- 
nisse des  mittleren  Handels-  und  Gewerbestandes  ausreichen- 
den Weise  zur  Behandlung  und  zum  Abschlüsse  gelangt,  ist  noch 
ein  practischer  Curs,  welcher  ein  Wintersemeiter  dauert,  mit  der 
Schule  verbunden.  Dieser  Curs  umfasst  vorzüglich  practifche  Arbeiten,  —  theils 
im  Uebungscomptoir,  theils  im  Warenlaboratorium,  welches  bereits 
mit  zahlreichen  Warenmustern  und  den  nöthigen  Instrumenten  ausgerüstet  ist, 
—  und  soll  die  Schüler  besonders  an  Selbstständigkeit  bei  ihren  Arbeiten 
gewöhnen. 

Es  werden  in  diesem  Curse  auch  noch  einige  Gegenstände,  die  eine 
höhere  Vorbildung  und  geistige  Keife  voraussetzen,  jedoch  ebenfalls  mit  beson- 
derer Rücksicht  auf  ihre  practische  Seite,  behandelt.  Diesen  practischen  Curs 
nach  Absolvierung  der  oberen  Abtheilung  noch  zu  besuchen,  ¥rird  sich  daher 
nicht  nur  tilr  die  nach  einer  höheren  kaufmännischen  Ausbildung  Strebenden, 
sondern  jedenfalls  auch  für  jene  empfehlen,  welche  blos  die  obere  Abtheilung 
der  Schule  besucht  haben.  Übrigens  ist  dieser  Curs  auch  den  der  Schule 
bereits  Entwachsenen  oder  in  einer  Berufsstellung  practisch  Thätigen  zugänglich. 

I.  Aufnahmsbedingungen. 

In  die  untere  A  b  t  h  e  i  1  u  n  g  können  alle  jene  Aufnahme  finden, 
welche  14  Jahre  alt  sind,  die  Volks-  oder  Bürgerschule  absolviert 
haben  und  bei  einer  Aufnahmsprüfung  hinlängliche  Vorkennt- 
nisse (in  deutscher  Sprache,  Rechnen  und  Geographie)  nachweisen.  Es  ist 
jedoch  auch  gestattet,  dass  Schüler  vor  vollendetem  14.  Lebensjahre 
aufgenommen  werden,  wenn  der  betreffende  Bezirksschulratk  über  An- 
trage der  Directiim  hiezu  seine  Zustimmung  gibt. 

In  die  obere  Abtheilung  treten  in  der  Regel  jene  über,  welche  die  un- 
tere Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben ;  doch  kann  auch  ein 
ilirecter  Eintritt  stattfinden,  wenn  der  Aufnahmswerber  die  entsprechenden 
Kenntnisse  bei  seiner  Aufnahmsprüfung  nachweist. 

In  den  practischen  Curs  können  jene  eintreten,  welche  die  obere 
Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben.  Außerdem  können  auch  solche 
Personen  diesen  Curs  besuchen,  welche  mit  Rücksicht  auf  ihre  Vorbildung 
oder  practische  Ausbildung  von  dem  Lehrkörper  als  für  diesen  Curs  sich  eig- 
nend bezeichnet  werden  und  mindestens  l(i  Jahre  alt  sind. 


58 

Für  die  Aufnahmsprüfung  in  die  untere  Abtheilung  ist  keine  Taxe  zu 
entrichten.  Für  die  Aufnahmsprüfung  in  die  obere  Abtheilung  beträgt  die  Taxe 
2  fl.  Das  Schulgeld  pro  Semester  ist  fünf  Gulden.  Fleißige  und  dürftige 
Schüler  können  von  der  Entrichtung  desselben  befreit  werden,  eventuell  auch 
in  den  Genuss  von  Stipendien  und  anderen  Unterstützungen  gelangen.  — Aus- 
wärtige Schüler  können  in  Kosthäusem  billig  untergebracht  werden.  Es  ist  so- 
nach auch  den  weniger  Bemittelten  möglich,  ihre  Söhne  an  dieser  Fachschule 
ausbilden  zu  lassen. 


IL  Lehrplan. 


Unterri  chtsgegenstftnde 


obligate 


I.  Jahrg.  oder!  II  Jahrg.  oder 
TTziteze       Oloeze 


A  b  thellung^ 


wöchentliche  Stundenzahl 


Kaufmännisches  Rechnen 

Handelskunde 

Correspondenz  und  Comptoirarbeitcn 

Buchhaltung  (in  der  unteren  Abtheil,  nur  im  II.  Sem.) 

Warenkunde  und  Technologie 

Handelfgeographie 

Deutsche  Sprache 

Schönschreiben 

Geometrie 

Wechselrecht,  Handels-  und  Gewerbegesetzkunde     .   . 
Volkswirtschaftslehre  (nur  im  IL  Semester) 


4 
3 
2 
2 
4 
3 
4 
2 
2 


Summe  der  wöchentlichen  obligaten  Stunden 


I.  S.  24 

II.  S.  26 


5 

2 
8 
3 

4 
3 
3 

1 

3 
2 

I.  S.  27 
U.  S.  29 


Practiicher  Gurs  (Ein  Winter-Semester). 

12  Stunden 


Übungs-Comptoir wöch, 

Warenkunde  (Arbeiten  im  Waren-Labo- 

ratoriun) „ 

Kaufmännisches  Rechnen , 

Handelsgeseizknnde „ 

Volkswirtschaftslehre , 

Summe  der  wöchentlichen  Stunden    .   .  .   . 


9 
2 
3 
8 


29 


Unobligate  Untcrrichtsgegcnstäude : 

Französische  Sprache 

Zeichnen 

Stenographie 

Turnen 

Gesang 


I.  Abth. 


n.  Abth. 


5d 

Lehrstoff  -Yertheilung. 

Untere  Abthellung^  (I.  Jahrgang.) 

a.  Obligate  Ünterrichts-Gegenstände. 

Kaufhiännisches  Rechnen.  Um  eine  auf  Verständnis  beruhende  Sicherheit 
und  Gewandtheit  im  Zifferrechnen  zu  erzielen,  werden  zunächst  die  vier  Grund- 
Operationen  in  ganzen  Zahlen  und  Decimalzahlcn,  die  Theilbarkeit  der  Zahlen, 
das  griVßte  gemeinschaftliche  Maß  und  kleinste  gemeinschaftliche  Vielfache,  die 
Romeinen  Brüche  und  das  Rechnen  mit  denselben,  dann  die  Rechnungsarten 
in  benannten  Zahlen  behandelt.  Hiebei  wird  besondere  Rücksicht  auf  die  prak- 
tisch anwendbaren  Vortheile  genommen.  Daran  schließt  sich  die  Behandlung 
nachfolgender  Rechnungsarten  in  ihrer  Anwendung  auf  leiclitere  Fälle  aus  der 
Goschüftspraxis:  Verhältnisse,  einfache  und  zusammengesetzte  Regeldetri,  der 
Kettensatz,  Durchschnitts-,  Gesellschafts-,  Mischungsverhältnis  -  Rechnung,  Pro- 
centrechnung, Aufstelhmg  von  Waren-  und  Spesen  -  Rechnungen,  Interessen- 
rechnung im  allgemeinen   und  deren   Anwendung    auf   ViTechseldiscontierungen. 

Wöchentlich  4  Stunden. 

Handelskunde.  Begriff,  Ursprung  und  Nutzen  des  Handels,  Arten  des 
Handels.  Die  Handeltreibenden,  Handelsgegenstände,  Münz-,  Maß-  und  Ge- 
wichts-Systeme mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen  Systems.  Der 
Warenhandel.  Die  Lehre  vom  Gelde.  Das  Wichtigste  vom  Wechsel,  den  An- 
weisungen und  Wertpapieren.  Hilfsgewerbe  des  Handels.  Die  Agenton.  Das 
Frachtwesen  (Fuhrmann,  Eisenbahn,  Flussschiffer.)  Assecuranz.  Spedition,  Zoll- 
wesen. Der  Geld-  und  Wechselhandel  und  der  Handel  mit  Wertpapieren  in 
kurzen  Umrissen.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Correspondenz-  und  Comptoirarbeiten.  Im  Anschlüsse  an  die  Erklärungen 
aus  der  Handelskunde  werden  behandelt:  Einfache  Noten  und  Rechnungen 
des  Kleinhändlers  und  Gewerbsmannes,  Rechnungen  der  Großhändler,  Facturen 
im  Commissionsgeschäfte,  Gewichtsnoten,  Verkaufs  -  Rechnungen,  Briefe  über 
Warenbestellungen  und  Facturenbriefe,  WarcnolVertbrieie.  Die  wichtigsten  For- 
men des  Wechsels.  Trattenavisbriefe  und  Rimessenbriefe.  Frachtenbriefe  von 
Fuhrleuten,  Eisenbahnen  und  Schiffern.  Ladescheine  und  Lieferscheine,  Spesen- 
rechnungen, Schuldscheine,  Quittungen,  Bons,  Anweisungen.  Ganz  einfache 
Rechnungen  über  Ein-  und  Verkäufe  von  Münzen  und  wichtigen  Effecten, 
Circulare,  Erkundigungs-  und  Auskunftsschreiben,  Mahnbriefe. 

Wöchentlich  2  Stunden. 

Buchhaltung.  Grundsätze  der  einfachen  Buchhaltung.  Anleitung  zur  An- 
fertigung der  Tersohiedenen  Buchhaltungsformulariun  mit  Wert-  und  Mengen- 
verrechnung für  gewerbliche  und  kaufmännische  Unternehmungen.  Buchung 
eines  cinmonafUchen  Geschäftsganges.    Abschluss  der  Haupt-  und  Ililfsbücher. 

Nur  im  H.  Semester.  Wöchentlich  2  Standen. 

Warenkunito  und  Technologie.  Elemente  der  Naturwissenschaften:  das 
zum   Erkennen  und  Beschreiben  der  Waren  Nothwendige  aus  der  Organlehre 


60 

des  Thier-  und  Pflanzenreiches;  die  physikalischen  Grundgesetze  mit  beson- 
derer Berücksichtigung  der  Mechanik  und  deren  Anwendung  im  praclischen 
Leben,  einfache  Maschinen,  Werkzeuge.  —  Die  Grundzüge  der  Warenkunde, 
Eintheilung  nach  verschiedenen  Gesichtspunkten,  die  wichtigsten  Nahrungs- 
und Genusamittel  des  Pflanzenreiches,  die  zufolge  ihrer  Herkunft  sich  an- 
schließenden Erzeugnisse  der  technischen  Gewerbe  und  die  hervorragendsten 
Rohproducte  thierischer  Abstammung,  überhaupt  nur  solche  Objekte,  die  zur 
unmittelbaren  Anschauung  gebracht  werden  können.       Wöchentlich  4  Stunden. 

Allgemeine  und  Handelsgeographie.  Befestigung  und  Erweiterung  der 
Kenntnisse  in  der  allgemeinen  Geographie.  Specielle  Geographie  der  österr.- 
ung.  Monarchie  mit  besonderer  Hervorhebung  der  auf  die  materielle  Cultur 
namentlich  auf  die  mercantile  Stellung  des  Reiches  und  seiner  Gebiete  sich 
beziehenden  Verhältnisse.  Übersicht  der  wichtigsten  Momente  der  österr.  Ge- 
schichte seit  Begründung  der  Herrschaft  des  Hauses  Habsburg. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Deutsche  Sprache.  Wiederholung  der  Formenlehre.  Die  Lehre  vom  ein- 
fachen und  das  Wichtigste  aus  der  Syntax  des  zusammengesetzten  Satzes.  Dic- 
tate  und  grammatische  Übungen  im  Anschlüsse  an  das  Lesebuch  und  gram- 
matische Lehrbuch.  Übungen  im  mündlichen  Ausdrucke,  besonders  im  richtigen 
Lesen.  Einfache  mündliche  und  schriftliche  Reproductionen  im  Zusammenhange 
mit  der  Behandlung  des  Gelesenen  und  den  schriftlichen  Übungen,  Belehrung 
über  Satzzeichen  und  Rechtschreibung. 

Wöchentlich  4  Stunden. 

Geometrie.  Formenlehre,  Berechnung  des  Flächeninhaltes  der  geradlinig 
begrenzten  ebenen  Figuren  und  des  Kreises;  Berechnung  der  Oberfläche  und 
des  Rauminhaltes  der  elementaren  Körper,  nach  vorangegangener  Behandlung 
der  hiezu  nöthigsten  planimetrischen  und  stereometrischen  Lehrsätze. 

Wöchentlich  2  Stunden. 

Schönschreiben.  Heranbildung  einer  leserlichen  und  gefälligen  Handschrift. 

Wöchentlich  2  Stunden. 
b)  Unobligate  Unterrichts-Gegenstände :  Siehe  Seite  G3. 

Obere  Abthelluug  (II.  Jahrgang.) 

a.  Obligate  Unterrichts-Gegenstände: 
Kaufmännisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholung  der  Percent-  und  Inte* 
ressenrechnung.  Die  Discont-  und  Terminrechnung.  Conto -Gorrent- Rechnung. 
Maß-  und  Gewichts  -  Verhältnisse  der  wichtigsten  Länder.  Gold-  und  Silber- 
Rechnung.  Mttnzrechnung  nach  Münzfuß  und  Cursnotierung. Wechsel-,  Devisen- 
und  Effectenrechnung  nach  dem  Wiener  Cursblatt.  Waren-Calculationen. 

Wöchentlich  5  Stunden. 
Handelskunde.  Theilweise  Wiederholung  des  Lnhrstofies  der  unteren  Ab- 
theilung mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Kapitel  über  den   Warenhandel, 
den  Geld-,  Wechsel-  und  Effectenhandel.  Die  allgemeinen  gesetsdichen  Bestim- 


61 

luungen  über  Handolsbücher,  Firmen,  Prokuristen  und  Handlungsbevollmächtigte 
Qbcr  Ilandelsgesellschafccn,  über  die  Handelsgeschäfte,  den  Kauf,  das  Com« 
uiissioDB-,  Speditious-  und  Frachtgeschäft.  Das  Trausport-  und  ZoUwesen. 

Wöchentlich  2  Stunden. 

Correspondenz-  unfl  Comptoirarbeiten.  Kurze  Wiederholung  des  Lehr* 
Stoffes  der  unteren  Abtheilung,  insbesondere  der  Facturen,  Spesen-  und  Ver- 
kaufs-Rechnungeu  und  der  dazu  gehörigen  Briefe.  Eingehende  Erklärungen  der 
IVeislisten,  Curszettel,  Schlusszettel,  Warrants,  Conossamente,  Discont-  und 
Devisen-Noten,  Checks,  Cassascheine,  Conti-Correnti,  Zolldeclarationen  etc.  Ein- 
fache bei  Gewerbs-  oder  Handels-Unternehmungen  vorkommende  Vorträge.  Aus 
der  Handels-Correppondenz  werden  behandelt :  Briefe  über  Commissions-Tratten 
und  Kimessen.  Primeubriefe,  Briefe  über  Nothadressen,  Interventionen  und  do- 
micilicrte  Wechsel,  über  Wechsel- DupUcate  und  Wechsel  -  Copieu.  Briefe  über 
Ein-  und  Verkäufe  von  Devisen  und  Effecten.  Empfehlungs-  und  Creditbriefe, 
Circulare,  Dienstofferte  und  Ansuchen  um  BlancoGredite. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Buchhaltung.  Kurze  Wiederholung  der  einfachen  Buchhaltung.  Theorie 
der  doppelten  Buchungsart.  Practische  Verbuchung  einzelner  Geschäftsfälle. 
Eingehende  Auseinandersetzung  der  Principien  des  Bücherabschlusses.  Ausar- 
beitung der  Verbuchung  eines  einmonatlicheu  Geschäftsganges  eines  Waren« 
geschäfbes  mit  Beispielen  aus  dem  Bankgeschäfte.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Wechselrecht,  Handels-  und  Gewerbegesetzkunde,  a)  Wechselrecht.  Leicht- 
fassliche  Darstellung  der  österr.  Wechselordnung  und  die  Hauptgrundsätze  des 
Wechsolverfahrens.  Erläuterung  der  Uechtssätze  an  einzelnen  Fällen  und  an 
der  Hand  von  Formularien.  —  Das  Wichtigste  aus  dem  Gesetze  über  Stempel 
und  Gebühren  für  Wechsel,  kaufmännische  Urkunden  und  Rechnungen. 

b)  Gewerbegesetzkunde.  Die  Gewerbeordnung  sammt  Nachträgen.  Die 
wichtigsten  gesetzlichen  Bestimmungen  über  Marken  und  Muster-Schutz,  über 
den  Hausierhandel,  über  Handels-  nnd  Gewerbekammern,  Handels-Agenten  und 
über  Ewerbs-  und  Wirtschaftsgenossenschaften.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstellung  ihrer 
Grundbegriffe.  Die  wichtigsten  volkswirtschaftlichen  Systeme  in  den  Grundzügen. 
Die  Gütererzeugung.  Die  Productionsfactoren :  Natur,  Arbeit  und  Kapital.  Zu- 
sammenwirken dieser  Factoren.  Der  Güterumlauf  in  seinen  Umrissen. 

Nur  im  H.  Semester:  Wöchentlich  2  Stunden. 

Warenkunde  und  Technologie.  Die  mineralischen  Rohwaren,  Schmucksteine 
und  ilire  Verwendung,  Metalle  und  Legierungen  und  deren  Verarbeitung,  Werk- 
zeuge, Fabrication  von  Nägeln,  Nadeln,  Ketten,  Scimeidwaren,  Stahlfedern, 
Münzprägung,  Verschönerungsarbeiten  (Vergolden,  Versilbern,  Verkupfern  etc.), 
Tbou  waren  Industrie,  Glasfabrikatiou,  r>aumatei*ialicn,  Farbwaren,  Rohstoffe  und 
Fabrikate  der  Textilindustrie,  Tapierfabrikation,  andere  wichtige  Pflanzenwaren. 
—  Die  Erklärungen  werden  mit  den  zum  Verständnisse  nötliigen  Erläuterungen 
der  einfachsten  chemischen  Processc  und  physikalischen  Grundbegriffe  begleitet. 

Wöchentlich  4  Stunden. 
8* 


62 

Handelsgeographie.  Handelsgcographie  Europas  und  GrundzUge  der  Han- 
delsgeographie der  aussereuropäischen  Erdtheile.  Besprechung  der  wiclitigsten 
Linien  des  Welthandeis.  Erörterung  der  wichtigsten  Thatsachen  aus  der  Ge- 
schichte des  Handels.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Deutsche  Sprache.  Lehre  vom  einfach  und  mehrfach  zusammengesetzten 
Satze  und  von  der  Satzkiirzung.  Darstellung  von  Satzbildern.  Entsprechende 
schriftliche  und  mündliche  Übungen  auf  Grundlage  des  Lesebuches.  Grundzüge 
der  Wortbildung  mit  Rücksicht  auf  Vieldeutigkeit  und  Verwandtschaft  der 
Wörter.  —  Lehre  von  den  wichtigsten  Formen  des  Aufsatzes,  namentlich  der 
im  Verkehrd  am  häufigsten  angewendeten. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Schönschreiben.  Übungen  zur  Heranbildung  einer  gefalligen  Handschrift, 
Rundschrift.  Wöchentlich  1  Stunde. 

b)  Unobligate  Unterrichtsgegenstände.  Siehe  Seite  63. 

Praetlseher  Curs.  (Ein  Wintersemester.) 

Obungs-Comptoir.  Practische  Einschulung  in  sämmtliche  Arbeiten  des 
kaufmännischen  Gomptoirs  aus  den  Gebieten  der  Buchhaltung,  der  Handels- 
correspondenz  und  der  Comptoirbeiten  in  ihrem  innigen  Zusammenhange.  Zu 
dem  Zwecke  wird  ein  mehrraonatlicher  Geschäftsgang  mit  Vorfällen  aus  dem 
Waren-,  Eigen-,  Commissions-  und  Speditions  -  Handel,  sowie  aus  dem  Bank-, 
Depot-  und  Lombard-Geschäfte  verbucht  und  abgeschlossen,  wobei  sämmtliche 
in  demselben  vorkommenden  Briefe,  Rechnungen,  Wechsel  etc.  ausgearbeitet 
werden.  Auf  selbständiges  Arbeiten  der  Schüler  wird  das  Hauptgewicht  gelegt. 

Wöchentlich  12  Stunden. 

Warenlcunde.  Durch  eigenes  Arbeiten  des  Schülers  soll  eine  durch- 
greifende Kenntnis  der  hervorragendsten  nutzbaren  Rohstoffe  (vornehmlich  des 
Pflanzenreiches)  mit  Zuhillenahme  des  Mikroskops  und  chemischer  Reagentien 
erreicht  werden. 

Außerdem  findet  die  Statistik  des  Warenverkehrs  entsprechende  Be- 
handlung. 

Die  practischen  Arbeiten  umfassen  die  Anwendung  der  wichtigsten  Hilfs- 
mittel zur  Untersuchung  der  Zusammensetzung,  Güte,  Echtheit  und  Conservie- 
rung  der    Waren    und  die   Darstellung  von    Extractivstoffen,    Präparaten    etc. 

Wöchentlich  9  Stunden. 

Kaufmännisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholuug  der  Devisen-  und  Effecten- 
rechnung.  Einfache  Wechsel  -  Arbitrage.  Die  wichtigsten  Usancen  im  Waren- 
handel. Schwierigere  Warencalculationen.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Handelsgesetzkunde.  Erläuterung  der  wichtigsten  Bestimmungen  des  östcrr. 
Handelsgesetzbuches.  —  Gruudzüge  der  Coneursordnung,  insbesondere  die  Lehre 
vom  kaufmännischen  Concurse  und  vom  Zwangsausgleiche. 

Die  einzelnen  Abschnitte  worden  durch  entsprechende,  der  Praxis  ent- 
nommene Rechtsfälle  erläutert.  Wöchentlich  3  Stunden. 


63 

Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstellung 
ihrer  GrundbegritTe.  Production  der  Güter  und  ihre  Vertheilung.  Das  Eigou- 
tbum.  Der  Umtausch.  Geld.  Das  EiDkommen  und  seine  Quellen.  (Grundrente, 
Arbeitslohn,  Kapitalszius.)  Organisation  der  Unternehmung  des  Haushaltes.  Der 
Credit  und  seine  Hilfsmittel  (Wechsel,  Anweisungen,  Papiergeld,  Banken,)  Gon- 
sumtion  der  Güter.  Über  Association.  Über  Steuern  und  Zollwosen.  Übersicht 
der  wichtigsten  Wirtschaftszweige,  wobei  die  volkswirtschaftliche  Stellung  des 
Handels-  und  Gowerbcstaudes  besonders  erörtert  wird.   Wöchentlich  3  Stunden. 

llnobllgate  llaterrlchtagegenstäBde. 

I.  Abtheilung  (für  Anfänger.) 

Französische  Sprache.  Lese-Regeln,  die  Formenlehre,  sowie  jene  Haupt- 
regoln  aus  der  Syntax,  welche  zum  Verständnisse  leichterer  Sätze  nothwendig 
sind,  mit  entsprechenden  mündUchen  und  schriftlichen  Übungen. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Zeichnen.  Übungen  mit  dem  Zirkel,  dem  Dreiecke  und  der  Reil^schiene. 
Zeichnen  und  Übertragen  der  geraden  Linien  und  des  Winkels.  Construction 
der  Drei-,  Vier-  und  Vielecke.  Theilung  der  Geraden  und  des  Winkels.  Maß- 
stäbe und  deren  Anwendung.  Die  wichtigsten  Constructionen  am  Kreise.  Zeich- 
neu der  einfachsten  Körper  durch  Grund  und  Aufriss  nach  Modellen  und  ei* 
genor  Abmessung.  Wöchentlich  3  Stunden. 

II.  Abtheilung  (für  Vorgeschrittene.) 

Französische  Sprache.  Weitere  Behandlung  imd  Ergänzung  des  Lehrstoffes 
der  ersten  Abtheilung ;  bei  den  mündlichen  und  schriftlichen  Übungen  wird 
\ürwiegend  das  Ilandelsfach  berücksichtigt.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Zeichnen  (gleichzeitig  mit  der  ersten  Abtheilung.)  Zeichnen  nach  Vor- 
lagen mit  veränderten)  Mal^stabe;  Zeichnen  einfacher  Gegenstände  durch  Grund- 
und  Aufriss  unter  inö<^Iichster  Berücksichtigung  der  künftigen  Bedürfnisse  des 
Schülers.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Der  Unterricht  aus  den  freien  Lehrgegenständen:  Stenographie,  Tur- 
nen, Gesang  richtet  sich  ebenfalls  nach  der  Vorbildung  der  Theilhehmer  und 
winl  unentgeltlich  crtheilt. 

Ob  und  welche  freie  Lehrgegenstände  ein  Schüler  zu  erlernen  hat,  be- 
stimmen die  Kitern  oder  Vormünder;  doch  empfiehlt  es  sich,  dass  jene  Schüler, 
welche  einen  kaufmännischen  Beruf  anstreben,  dem  Unterrichte  aus 
Ir  anz'isischer  Sprache,  und  jono,  welche  voraussichtlich  einem  gewerb- 
lichen Beruf  e  sich  widmen  werden,  dem  Zeichen -Unterrichte  bei- 
wohnen, endlich,  dass  jedenfalls  alle  Schüler,  deren  Gesundheitszustand  es 
zulässt,  an  dnn  Turnunterrichte  theilnchmen. 

Als  Disciplinar- Vorschriften  gelten  genau  dieselben,  wie  an  der 
Realschule. 


64 

III.  Lehrmittel. 

I.  Bibliothek  der  Handelsschule. 

Custos:  Professor  Franz  Holub. 

Vermehrung    im    Schuljahre    1885/Ü. 

a)  Geschenke. 

Vom  h.  k.  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterricht:  Commereio  di  THcste 
nel  1884.  —  Statistik  der  Seeschiffahrt  und  des  Seehandels  in  den  österr. 
Häfen  im  Jahre  1884.  —  Bericht  der  uied.-österr.  Handels-  und  Gewerbekammer 
über  die  Industrie,  den  Handel  und  die  Verkehrsverhältnisse  in  Nieder- 
österreich während  des  Jahres  1884.  —  Statistischer  Bericht  der 
Handels-  und  Gewerbekammer  in  Laibach  über  die  voIkswirtschafUichen  Zustände 
in  Krain  f.  d.  Jahr  1880. 

Von  der  lobt.  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien:  Öffentliche 
Verhandlungen  der  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien,  nebst  Gut- 
achten über  das  handelspolitische  Verhältnis  zu  Rumänien,  über  den  Zolltarif  etc. 
und  Protokollen.  Jhrg.  1885  und  1880.  Sitzungsberichte  der  Haudels- 
und  Gewcrbekanmier   f.  d.   Erzhzth.  Ost.  unter  d.  E.,  Jhrg.  1885. 

Vom  k.  k.  Postsparkassenamte:  Zweiter  Rechenschaftsbericht  des  k.  k. 
Postsparkassenamtes  f.  d.  Jahr  1885. 

Von  Verlagsbuchhandlungen:  Manz,  k.  k.  Hof-  und  Universitäts- 
buchhandlung :  Dr.  Wilhelm  Neurath,  Grundzüge  der  Volkswirtschaftslehre, 
Wien,  1885.  —  Karl  Graeser,  Wien:  Johann  Gruber,  die  einfache  und 
doppelte  Buchhaltung.  Wien,  188G.  —  Karl  Gerold's  Sohn,  Wien: 
6  Stück  diverse  Lehrbücher  für  Handelsschulen .  -—  G.  P  i  c  h  1  e  r's  W  i  t  w  e  &  S  o  h  n : 
Anton  Kleibel,  Leitfaden  der  Handelscorrespondenz.  Wien,  1886.  —  Prof.  Franz 
Villicus,  die  Wechselkunde  in  kaufniäimischer  Hinsicht.  Wien,  1885. 

Von  Verfassern:  Dr.  T.  F.  Hanausek:  Über  die  Lupinensamen  und 
ihre  Verwendung  als  Kaffeesurrogat.  —  Der  Ursprung  der  Culturpflanzen  von 
Alphonse  de  Candolle  (im  Auszuge  mitgetheilt).  — Die  Raphiafaser.  —  Braun 
und  Hanausek,  Materialienkunde,  1.  Tbl.  —  Rudolf  Schiller:  Kritische 
Bemerkungen  über  einige  neue  Abschlussmethoden  und  Buch führungs- Systeme.  — 
C.  Weitzel:    Wie  wird  man  Maschinentechuiker? 

b)  Kauf. 

Jakob  Seh  orber,  IJilanzen  Diich  buclihalierisch- juridischen  Gesichts- 
punkten. Wien,  1885.  —  Dr.  G.  Ilabcrlandt:  Physiologische  PHanzenanatomie, 
Leipzig,  1884.  —  Weber's  illustrirtc  Katechismen:  Nr.  58,  Kauf- 
männische Buchführung,  Leipzig  188;x  Nr.  5(1.  Fischer,  Handelsrecht.  Leipzig,  1885. 
—  Otto  Siede,  Practisclies  Handbuch  der  Buchführung.  Elbing,  1885.  — 
Durchführungsverordnungen  zum  VI.  Hauptstück  der  Gewerbeordnung, 
H.  Th.  Wien,  1885.  —  G.  J.  Metzger,  Practischer  Lehrgang  der  Handels- 
correspondenz, L  Th.,   Deutsch- Englisch.   Stuttgart,    188G.  —  Eine   Orient- 


65 

reise  vom  Jahre  18S1.  beschrieben  vom  Kronprinzeu  Rudolf  von 
Österreich.  "Wien,  1885.  —  Die  Geschäftsfrau  und  die  Gehilfinnen 
im  G  eschä  fte,  bearh.  v.  d.  Ked.oction  des  „Mayer  Ilothschild''.  Stuttgart,  188G. 
—  Das  Gebührengesetz,  Manz'sche  Ausgabe,  B.  XII.  Wien,  1885.  — 
Arthur  Loow  und  Robert  Stern,  Wiener  Arbitrage  und  Faritüten- 
Rechnungen.  Wien,  1886. 

Fortsetzungen:  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  Pharmacognosie, 
Phamiacie  und  Toxicologie.  Schluss  d.  I.  Hälfte,  II.  Hälfte,  1.  Abthl..  — 
Hageres  Untersuchungen,  Schluss  des  I.  Bds. 

Zeitschriften:  Globus,  illustr.  Zeitschrift  für  Länder  und  Völkerkunde, 
Bl.  23  bis  incl.  31,  ferner  Bd.  48.  —  Centralblatt  für  das  gewerbliche 
Unterrichtswesen  in  Österreich,  Bd.  4.  —  Der  österreichische  Kauf- 
mann, Jhrg.  II.  —  Aus  allen  Welttheilcn.  Illustrirte  Monatshefte  (Ür 
Länder  und  Völkerkunde  und  verwandte  Fächer,  redig.  v.  Dr.  0.  Delitsch. 
Leipzig,  17.  Jhrg. 

Manzeasamniliing :  Dieselbe  erfuhr  auch  heuer  eine  wertvolle  Berdchorung 
durch  freiwillige  Spenden  der  Schüler")  und  wurde  in  mannigfacher  Weise  beim 
Unterricht  benützt. 

II.  Waren  -  Laboratorium. 

Custos  der  Waren-Sammlung:  Prof.  Dr.  Othmar  Nebeski. 
1.)  Waren- Harn niluiiK« 

A.  Geschenke:  Von  Herrn  Dr.  Th.  F.  Hanausok,  Professor  in  Wien: 
2  Gesteinsproben  von  Wallsee  und  Mauthausen. 

Von  Herrn  J.  Hrdliczka,  Landesturnlehrer  in  Krems:  1  Amethyst- 
Zwilling. 

Von  Herrn  F.  Mareck,  Professor  in  Krems:  Kin  Stück  echten  Veilchen- 
holzes (Kernholz  und  Splint  von  Ac:icia  homalophylla). 

Von  Ludwig  Dinstl  jun.,  abs.  Handelsschüler  in  Krems:  2  Krystalldrusen 
von  Gyps. 

Von  der  Firma  Schmieg  er  und  Kiener  in  Wien:  Eine  CoUection 
ausgezeichnet  schöner  Muster  von  ungewaschener,  gewaschener  und  gekämmter 
Schaf-  und  Alpacawolle  aus  Australien,  Buenos-Ayres,  Schlesien  etc. 

Von  Herrn  Chr.  Priesner,  Lehrer  in  Krems:  Eine  schön  adjustierte 
Zusammenstellung  von  verschiedenfarbigen  Cocons  und  zwei  Modelle  von 
Lagertafeln  fUr  die  Seidenraupenzucht. 

Von  der  Firma  M.  Igler's  Neffe  in  W^ien:  Eine  wertvolle  CoUection 
von  Mustern  verschiedener  Seidensorten  (Rohseide,  Organtin,  Trama,  Tussah-, 
Chappeseide  etc.) 

Von  der  k.  k.  priv.  Pottendorfcr  Baumwollspinnerei  und 
Zwirnerei:  Eine  sehr  instnictivc  Zusammenstellung  von  Proben  von  roher 
Baumwolle  (amerikanische;  egyptische  und   ostindische  B.),  den  Verarbeitungs- 

•)  Sellitsch,  Schäflfel,  Mannlialtor,  Linde,  BorRcr  (Silber-  und  Kapfcrmünien),  Aiier 
1  Dnkftten,  StAlzle  1  Nap.  d*or,  ferner  5  Mark  und  1  Rubel  in  Silber. 


66 

Stadien  derselben  (cardierte,  gestreckte  B.,  Vorgespinnst)  und  den  fertigen 
Producten  (Garn  und  Zwirn). 

Von  Herrn  E.  J.  Hödl,  Chemiker  und  technischen  Färl)er  in  Krems 
Eine  schön  adjustierte  Zusammenstelhmg  von  Beiz-  und  Farbstoffen  und  damit 
gefärbten  Proben  von  Baumwolle,  Chinagras,  Cocosfaser,  Schafwolle,  Filz 
und  Seide. 

Von  dem  Schüler  der  oberen  Abtheilung  Anton  Berger:  Ein  poliertes 
Stück  Labradorit. 

B.  Kauf:  Durch  Herrn  R.  Emmerling  in  Amsterdam:  1<»  Muster  von 
Java-Colonialzucker  (die  holländischen  Standardnumnicrn). 

Von  A.  Pfanzert's  Nachfolger  in  Wien:  Eine  Roihc  von  Drogucn  und 
Chemikalien. 

Von  Herrn  R  e  s  s  e  k  in  Krems :  Eine  Reihe  von  wertvollen  Mineralien 
(Eisenglanz,  Adular,  Augenachat  etc.) 

3.)  iBstrumenfte  und  andere  Kfnrichtimgsgegeufitände. 

Kauf.  Von  H.  Kappeller  in  Wien:  Ein  geaiohtes  Alkoholometer  mit 
Correctionstabelle. 

Von  C.  Staudinger  &  Comp,  in  Giessen:  Eine  Westpharsche  Wage 
zum  Bestimmen  des  specifischen  Gewichtes  von  Flüssigkeiten. 

Von  C.  Reichert  in  Wien:  Ein  Saccharimeter  mit  Fernrohr. 

Von  W.  Rohrbeck's  Nachfolger  in  Wien:  Ein  Apparat  zur  Ermittlung 
der  Entflammungstemperatur  von  Petroleum,  ein  Meßcylinder,  Pnlvcrgläser, 
Kautschukschläuche,  Eprouvetten,  Abdampf  schalen,  Kochkolben,  Kupferdreh  - 
spähne  und  andere  Verbrauchsgegenstände. 

8.)  Allgemelue  ISaiueiisaniiiiluDg. 

Diese  Sammlung  wurde  durch  den  Custos  um  ca.  40  Arten  vermehrt. 

4.)  Sammlang  mikroskopischer  Präparate. 

Durch  Kauf  wurden  von  W.  Rohrbecks  Nachfolger  in  Wien  25  Präparate 
von  verschiedenen  Holzarten,  je  einen  Radial-,  Tangential-  und  Querschnitt 
enthaltend,  erworben;  außerdem  wurden  von  Schülern  des  practischcn  Curses 
und  vom  Gustos  einige  Dauerpräparate  angefertigt. 

5.)  Schrift-  uud  Bildwerke. 

Hartlebens  ehem.  techn.  Bibliothek,  Band  3G.  —  Möller,  Mikroskopie  der 
Nahrungsmittel.  —  Dammer,  illustrirtes  Lexicon  der  Verfälschungen  der  Nali- 
rungsmittel  etc.  —  Hager,  pharmaceutische  Centralhalle,  IS^sG.  —  Uhlworra 
u.  Behrens,  botanisches  Centralblatt,  1880. 

III.  Geographische  Lehrmittelsammlung. 

Österreichische  Monatsschrift  fär  den  Orient,  herausgegeben  vom  orien- 
talischen Museum  in  Wien,  10.  u.  11.  Jahrg.  —  Stumme  physikal.  Wandkarte 


67 

iler  Kai  kau- Halbinsel  von  Kiepert.  —  Politische  Schulwandkarte  der  Balkan- 
Halbinsol  von  Kiepert.  —  Eisenbahn-,  Post-,  Dampfschiff-  und  Telegraphen- 
Verkehrskarte  von  Frh.  v.  Maasburg.  Wien.  Perles.  (Größere  Ausgabe).  — 
Desselbon  Verkehrskarte  in  kleinerer  Ausgabe.  —Aus  Schönfeld's  Antiquariat  in 
Wien:  Nordlandsfahrten,  Wanderungen  durch  Norwegen,  Schweden  und  die 
liritischo»  Inseln.  3  Groß  -  Quart  -  Bände.  Lpz.  Hirth.  —  Russland,  Land-  und 
Leute  von  II.  Roskoschny,  4  Bde.  —  Afghanistan  und  seine  Nachbarländer  von 
ileuis.  Verf.,  2  Bde.—  Europas  Colonien  von  dems.  Verf.,  3  Bde.  Lpz.  Schramm 
it  Greßner.   —  Simons- Wagner,  Spanien,  1  Band.  Berlin.  Paetel. 

Verzeichnis  der  Lehrbücher, 

welche  im  Jahre  188G/7  in  Verwendung  kommen. 


X^elrrgregrezistaLZid. 


TJut.  -A-'btla.eil-v.i  ng    |   0"bere  -A-"btla.ell"Uja^ 


Kaufmännisches  Rechnen 


Kaulich,  Lehrbuch  der  kaufm.  Arithuietik,  3.  Aufl. 

Schiller  R.,  Aufgahcnsauimlung  für.Handclslehranstalten, 

III.  Theil. 


Handelskunde 

Wechselrecht,  Handels- 
u.  Gewerbegesetzkunde 

Elemente  der  Volks- 
wirtschaftslehre 

Handelsgeographie 


Findeisen,  Gruudriss  der  Ilandelswiäscuschat't,   3.  Auflage. 


Geometrie 


Deutsche  Sprache 


Französische  Sprache 


Stenographie 


Theumann,  das  österreichische 
I  Wecliaelrocht,  3.  Aufl.  Ililfa- 
I  buch:  Die  Gewerbeordnung  v. 
j  20.  Dezember  1859. 

i  Kichl,  Anfangsgründe  d.  Volks- 
:  Wirtschaft,  neu  bearbeitet  von 
I  Prof.  Franz  Richter. 


Kozenn,  Leitfaden   d.  Geograpliie  f.  d.  österr.  Mittelschulen. 
I.  und  III.  Theil.       '     i  II.  Theil. 

Schulatlas  von  Stieler. 

Mocnik,    Anfangsgründe    der  ! 
Geometrie  in  Verbindung   mit  i  — 

dorn  Zeichnen,  17.  Aufl. 


WillonVitzer,  deutsche  Grammatik  f.  österr.  Mittelschulen. 
Schiller  Carl,  deutsches  Lesebuch  f.  Mittelschulen. 

L  Band.  |  II.  Band.  ^ 

Ploetz,  Elementar-Grammatik  der  französischen  Sprache. 

!  Vogel,  die  Uandelscorrespon- 
I     denz  in  französischer  und 
,  deutscher  Sprache,   2  ThcilCi 
lü.  Aufl. 


Kaulmann,  Gabelsbergera  stenographisches  Lehrgebäude. 
Faulmanu,  stenographische  Anthologie. 


Im    practiSChen  Curse  werden  verwendet:  Kaulich,  Lehrbuch  der  kaufm.  Arithmetik; 

Schiller,  Aufgabensammlung,  111.  Theil. 
Kichl-Kichter,    Anfangsgründe    der   Volkswirt* 

Schaftslehre  \ 
Blodig,  die  4  ersten  Bücher  des  allgemciDen 

deutschen  Handels-  und  Wechselrcchtes. 


68 

Y.  Unterstützung  armer  Schüler. 

a)  Barunterstiitasiiug. 

Im  Laufe  des  Schul jalires  wurden  verliehen: 

1.  Einem  Schüler  der  untern  Abth.  der  H.  Seh.  der  f.  d.  IL  Sem.  1SS5/6  ent- 
fallende Theil  des  Landes-Kaiserstipendiums  im  Betrage  von     .    .    .     75  fl. 

2.  Zwei  Schülern  derselben  Abth.  ein  von  der  Administration  des  Zchn- 
kreuzervereines  in  Krems  der  Direction  übergebcner  Unterstützungs- 
betrag per 50  fl. 

zu  gleichen  Theilen. 

b)  ITnterstütznugiifonil. 

Ausweis  über  Einnahmen,  Ausgaben  und  Vermögensstand  siolie  Seite  52  und  53. 
Es  wurden   im  L  Sem.    19,   im    II.    Sem.   10    Schüler    mit   LohrbOchern, 
darunter  2  auch  mit  Schreibrequisiten  betheilt. 

YI.  Bekanntmachung, 

die     Aufnahme     der     Schüler     betreffend. 

Das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  IG.  September  1880. 

Die  Aufnahme  der  Schüler  findet  vom  14.  September  angefangen  von 
9 — 11  Uhr  Vormittags  und  2 — 4  Uhr  Nachmittags  in  der  Directionskanzlei  statt. 
Alle  Schüler  haben  sich  in  Begleitung  ihrer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter 
bei  der  Direction  zu  melden. 

Schüler,  welche  in  den  1.  Jahrcurs  der  n.  ö.  Landes-IIandelsschule  eintreten 
wollen,  haben  den  Nachweis  über  ihr  Alter  (Tauf-  oder  Geburtsschein)  und  das 
Entlassungszeugnis  der  allgemeinen  Volks-  oder  der  Bürgerschule  beizubringen, 
eventuell  das  letzte  Studienzeugnis  vorzuweisen. 

Schüler,  welche  direct  in  den  IL  Jahrcurs  eintreten  wollen,  haben  außer 
dem  Tauf-  oder  Geburtsscheine  auch  ihre  Semestral-Zeugnisse  vom  Schuljahre 
18S5/G  vorzuweisen. 

Schüler,  welche  in  den  practischen  Curs  eintreten  wollen,  ohne  die  obere 
Abtheilung  absolviert  zu  haben,  müssen  nachweisen,  dass  sie  sich  die  nötige 
fachliche  Vorbildung  verschafl't  haben  und  mindestens  17  Jahre  alt  sind. 

In  Betreff  des  Schulgeldes  und  der  Schüler-Unterstützung  gelten  dieselben 
Bestimmungen  wie  an  der  Oberrealschule. 

Die  Direction  ist  jederzeit  bereit,  über  gestellte  mündliche  und  schrift- 
liche Anfragen  in  Betreff  der  Einrichtung  der  Schule,  der  Aufnahme  und  Unter- 
bringung auswärtiger  Schüler  in  hiesigen  Kosthäusorn  weitere  Auskünfte  zu 
ertheilen. 


69 

2ur  Chronik  der  Lehranstalt 

Mit  Beginn  des  Schuljahres  1885/0  trat  der  seit  dem  20.  September  1875 
an  der  Lehranstalt  thätige  Professor  Dr.  Thomas  Hunausek  aus  dem 
Verbände  des  Lehrkörpers  und  dem  nied.-österr.  Landesdienste,  da  ihm  eine 
Lehrstelle  an  der  k.  k.  Staatsoberrealschule  im  VII.  Bezirke  Wiens  verliehen 
worden  war.  Sein  zehnjähriges  erfolgreiches  Wirken  an  der  Landesoberreal- 
und  Handelsschule  in  Krems  wird  um  so  weniger  vergessen  werden,  da  die 
Warensammlung  der  Handelsschule,  an  deren  Einrichtung,  Ordnung  und 
Bereicherung  er  mit  rastlosem  Eifer  und  voller  Hingebung  für  seine  Fach- 
wissenschaft arbeitete,  stets  an  ihn  erinnern  wird.  Sein  lebhafter,  alle  Zeit- 
fragen und  Schulangelegenheiten  schnell  erfassender  Geist,  sein  offener  Charakter, 
sein  für  alles  Edle  und  Schöne  begeisterter  Sinn  erwarben  ihm  zahlreiche 
Freunde  unter  den  Berufsgenossen  und  in  vielen  anderen  Kreisen  der  Stadt- 
bevölkerung. Mit  Bedauern  sahen  ihn  dieselben  von  Krems  scheiden  und  ihre 
besten  WCfnsche  begleiteten  ihn  in  den  neuen  Wirkungskreis.  An  dessen  Stelle 
wurde  als  prov.  Professor  an  der  Landes- Oberreal-  und  Handelsschule  in  Krems 
Dr.  Othmar  Nebeski  angestellt,  welcher  durch  drei  Jahre  an  der  Handels- 
Akademie  in  Wien  als  Supplent  des  Lehrfaches  der  Warenkunde  thätig  war. 

Für  den  zum   Reichsraths-    und    Landtags -Abgeordneten   gewählten    und 

deshalb  beurlaubten  Professor   Franz   Richter   blieb  der  bisherige  Supplent 

Adrian  Schuster  auch  im  Sch.-J.  1885/6  in  Verwendung.  Für  die  Lehrfächer 

Deutsch  und  Französisch  an  beiden  Lehranstalten  wurden  der  schon  im  Sch.-J. 

1684/5  an  denselben  thätige  Supplent  Josef  Tauber  u.  der  Supplent  an  der 

mähr.  Landesoberrealschule  in  Iglau,  M  artin  Meingassner  pro  1885/6  bestellt. 

Im    Oktober    1 885    erwarb    Professor    Robert    Kirchberger    die 

!  Approbation  für  das  Lehramt  der  Stenographie  an  Mittelschulen  mit  deutscher 

.  Unterrichtssprache. 

Am  2.  März  1886  betheiligte  sich  der  gesammte  Lehrkörper  an  dem 
Leichenbegängnisse  des  Reichsraths-  und  Landtagsabgeordneten  Herrn  Franz 
Schüre  r,  der  durch  eine  lange  Reihe  von  Jahren  der  Nachbarstadt  Stein  als 
BQrgermeist^r  vorstand. 

Am  22,  März  d.  J.  erkrankte  Professor   Franz    Müll  n  er   und    wurde 
am  23.  April  über  sein  Ansuchen    auf  Grund  des  vorgelegten  ärztlichen  Zeug- 
nisses   bis    zum    Schlüsse    des     Schuljahres    beurlaubt.     Zur     suppletorischcn 
Ertheilung   des    Religionsunterrichtes   an   der   Landesoberrealschulc   wurde   mit 
!  Genehmigung  der  kirchlichen  Oberbehörde  und  des  h.  k.  k.  Landesschulrathes 
■  der  Stadtpfarr-Cooperator,  Herr  Franz   Jandraschitsch,   vom  hohen  n.  ö. 
Landesausschusse   bestellt.     Die    Lehrstunden    für    Geographie   und  Geschichte, 
Welche  Herrn  Professor  Müllncr  zugewiesen  waren,  übernahmen  die  Professoren 
Pokorny,  Dr.  Strobl  und  der  Berichterstatter. 

Am  25.  und  2(i.  Juni  inspicierte  der  Herr  k.  k.  Landesschulinspector 
Dr.  Julius  Span  gl  er  die  Lnudes-Handelsschule  eingehend  und  wohnte  dem 
Unterrichte  in  beiden  Abtheilungen  an.  In  einer  hierauf  abgehaltenen  Conferenz 

9* 


70 

sprach  der  Herr  k.  k.  Laudesscbulinspector  seine  Befriedigung  über  die  rationelle 
Methode  und  die  Leistungen  der  Lehrkräfte  aus. 

Am  28.  Juni,  2.  und  5.  Juli  wohnte  Sr.  Hochw.  der  Herr  Propst  Dr. 
AntonKerschbaumer  dem  Religionsunterrichte  an  der  L.  -  Oberrealschule  an. 

Am  1.  Juli  begannen  die  Versetzungsprüfungen. 

Da  für  die  unter  dem  Vorsitze  des  Herrn  k.  k.  Landesschulinspectors 
Dr.  Mathias  Kitter  von  Wretschko  abzuhaltende  mündliche  Maturitäts- 
prüfung der  15.  JuH  bestimmt  worden  war,  wurde  das  Schuljahr  am  14.  Juli 
geschlossen. 


71 

Personalstand  des  Lehrkörpers  der  Landes -Oberreal- 
und  Handelsschule  im  Schuljahre  1885/6. 

1.  Felix  A.  Eberle,    Dircctor  der  Lehranstalt,    lehrte    Geographie   in   der    1., 

Geschichte  in  der  7.  R.  Cl,    vom  29.  März  an  auch  Geschichte   in  der  4. 
U.  Cl. 

2.  Franz  Dintzl,  Professor,  Ordinarius  der  I.  R.  Gl.,  lehrte  Mathematik  in 
der  1.  u.  r».,  Freibandzeichnen  in  der  1.  R.  Gl.,  Kalligraphie  in  beiden 
Abtheihingen  der  H.  Seh.  und  in  der  1.  u.  2.  R.  Gl. 

3.  Dr.  Anton  Ehrenberger,  Professor,  Ordinarius  der  VI.  R.  Gl.,  lehrte  Ma- 
thematik in  der  4.  u.  fi.,  Physik  in  der  (J.  u.  7.  U.  Cl. 

i .  Johann  Forstner,  Professor,  Ordinarius  der  V.  R.  GL,  lehrte  Naturgeschichte 
in  der  1.,  2.,  5.,  0.  u,  7.,  Physik  in  der  4.  R.  Gl. 

•'>.  Franz  Holub,  Professor,  Ordinarius  der  untern  Abtheilung  der  H.  Seh., 
leiirte  in  der  unt.  Abtli.  d.  H.  Seh.  Handelskunde,  Gorrespondenz  und 
("uHiptoirarbeiten,  in  der  ob.  Abth.  der  H.  Seh.  Buchhaltung,  kaufmän- 
nisclies  Rechnen  und  Volkswirtschaftslehre  (im  2.  Semester),  im  praktischen 
Cursc  Volkswirtschaftslehre  und  Handelsgesetzkunde. 

ti.  Oswald  Horst,  Professor,  Ordinarius  der  IV.  R.  Gl.,  lehrte  Freihandzeichnen 
vt»n  der  i>.-  -7.  R.  Cl. 

7.  Johann  Hrdiiczka,  Landes  -  Turnlehrer,  lehrte  .Turnen  in  sämmtlichen  Glas« 
sen  der  Lehranstalt. 

^.  Robert  Kirchberger,  Professor,  Ordinarius  der  U.  R.  GL,  lehrte  Mathematik 
in  der  J..  (icomctrie  und  geometr.  Zeichnen  in  der  2.  u.  4.,  darstellende 
UecMiictrie  in  der  ü.  R.  CL,  Geometrie  in  der  unt.  Abth.,  Zeichnen  in 
beiden  Abtheiluiigcn  der  H.  Seh.,  Stenographie  in  2  Abtheilungen. 

'»  Friedrich  Mareck,  Professor,  lehrte  Chemie  in  der  4.,  5.  u.  6.,  Physik  in 
der  :j.  R.  CL  und  leitete  die  praktischen  Übungen  im  chemischen  Labo- 
ratorium. 

Ui  Franz  Müllner.  Weltpriester,  lehrte  Religion  in  der  1.,  2.,  3.  u.  4.  R.  GL, 
<uM)«|:ra|>hi»'  in  der  k,  (lescliichte  in  der  3.  u.  4.  R.  CL  —  Vom  23.  April 
an  ])is  zum  Schlüsse  d(»s  Schuljahres  beurlaubt. 

II  Dr.  Othmar  Nebeski.  Professor,  Ordinarius  dos  praktischen  Curses  der 
IL  Seh.,  lehrte  Warenkunde  und  Ilandelsgcographic  in  beiden  Abtheilungen 
'Li  IL  Seil,  und  leitete  die  Übungen  der  Schüler  des  praktischen  Curses 
i:;i   WiinMilaboratoriuin. 

'-  Felix  Franz  van  Overschelde,  Professor,  Ordinarius  der  VII.  R.  CL,  lehrte 
i'V;ui/<isiscli  in  der   1    u.  7.,  Kn^'hsch  in  der  5  ,  <i.  u.  7.  R.  CL 

^  •■  Anton  Pokorny.  Professor,  hilirte  Deutsch  in  der  3.  u.  ü.  R.  Gl.  und  in 
iloi  uiit.  Aiitli.  der  IL  Seli  .  Geschichte  in  der  3.  und  0.,  und  seit  29.  März 
<ie()i,'r;ij)hie  in  der  :i.   U,  Cl. 

'^    Franz  Richter.  Professor,  nls  Reichsraths-  u.  Landtagsabgeord.   beurlaubt. 


72 

15.  Dr.  Johann  StrobI,  Professor,  lehrte  Deutsch  in  der  5.  u.  7.  U.  Gl.  und 
in  der  ob.  Abth.  der  H.  Seh.,  Geschichte  in  der  2.  u.  5.,  Geographie  in 
der  2.,  und  seit  29.  MärzTauch  in  der  4.  R.  Gl. 

IG.  Ignaz  Walter,  Professor,  Ordinarius  der  III.  R.  Gl,  lehrte  Mathematik  in 
der  3.  u.  7.,  Geometrie  und  geometr.  Zeichnen  in  der  3.,  darstellende 
Geometrie  in  der  5.  u.  7.  R.  Gl.,  Gesang  in  2  Abtheilungen. 

17.  Franz  Jandraschitscb,  Weltpriester,  ertheilte  seit  dem  28.  April  den  Re- 
ligionsunterricht in  den  4  unteren  Glassen  der  R.  Seh.  für  den  beurlaubten 
Religionsprofessor. 

18.  Martin  Meingassner,  Supplent,  lehrte  Deutsch  in  der  1.  u.  4.,  Französisch 
in  der  1.  u.  6.  R.  Gl.  und  in  der  ob.  Abthl.  der  H.  Seh. 

11).  Adrian  Schuster,  Supplent,  approbiert  für  Handelswissenschaften,  Ordina- 
rius der  obern  Abtheil,  der  H.  Seh.,  lehrte  in  der  unt.  Abth.  der  H.  Seh. 
kaufm.  Rechnen  und  Buchhaltung  (im  II.  Sem.),  in  der  obern  Abth.  der 
H.  Seh.  Handelskunde,  Gorrespondenz  und  Gomptoirarbeiten,  Wechselrecht 
und  Gewerbegesetzkunde,  im  praktischen  Gurse  kaufm.  Rechnen,  leitete 
auch  das  Übungs-Comptoir  in  demselben. 

20.  Josef  Tauber,  Supplent,  approbiert  für  Deutsch  und  Französisch,  lehrte 
Deutsch  in  der  2.,  Französisch  in  der  2.,  3.  u.  5.  R.  Gl.  und  in  der  unt. 
Abth.  der  H.  Seh. 

Schuldiener  :  Josef  £rl  und  Edmund  Etzel. 


73 


nmr  h    ^ « n 

Statistische  Angaben  über  den  Schülerstand  und  den  Fortgang  der  Schüler.     | 

1  1  1  1  -«::«*.  1  1  -.1  *M^-„    1  1  1  1  g«    g§    5 

II— waoseitkllll^wccS  —  —  -^      -iilS^-     "5     5 

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1  --^-1  1  1  1  1  1  M  K.bsM  -^     Nile»-    **^    « 

w_Ä=-."'r^«S§^«.&l*S-^o,-'      ---Solls     |S     g 

iii(c-^i.iiiii="*.--<.-'   -ii"T=.  e;5  ^1 

ll^^-IOMwIitllKl-IT.    llw        -tllO-J-         S^         K 

1 1  1  1  1  1  i  ;  ^>^*^  1  1  -    1  i|g.|s|  **   = 

L)  I»ariint€r  G"moiajicher,  2  eVangeliachcr,  die  Übrigen  rlini.-       , 
kathfvl.  Ecligion.  —  Der  NatronalitiU  nach  Bämmtltch  DeutSL-ht  bis      1 
aut   1   FnuizoieD.  —  2,)  Darunter  2  mosaiacher,    diu  flbri^^on  riini.- 
kath.  Religion,  —  Der  Nationalität  nach   2  CÄ^chen,    alle  ilhrigen 
Deutache.  —  ä,)  Geaammtbetrcg  des  bezahlten  ScbuIgMdea  hYMl  11, 
m&vöa  246  f1.  auf  die  Ilandelüschule  kommen.  4.)    üeswumthetraß 
der  Stipendien  7^G   H.   fbie?on  75   fl.   au  der   llandelssclinle.)  ^  - 
fl.)  Oeiainnitbetrag   der  BanintfirstntzMngea    lö5  H.    (hicvon  bO  tl 
Uli  der  Handelsschule.)                                                                   ^ 

74 


Bericht 


über  die  mit  der  Landesoberreal-  und   Handelsschule   vorl)uiidcne  gewerbliche 
Fortbildungsschule  und  den  Abendeurs  für  kaufmännische  Lehrfacher. 

I.  Gewerbliche  Fortbildungsschule. 

A.  liOhrplan. 

Im  Schuljahre  1885/6  wurde  im  Allgemeinen  der  mit  Erlass  des  h.  k.  k. 
Landesschulrathes  vom  30.  Mai  1877,  Z.  2388  genehmigte  Normal  -  Lehrplan 
fftr  die  gewerblichen  Fortbildungsschulen  in  Oesterreich  u.  d.  Enns  eingehalten, 
mit  Ausnahme  einiger  Abweichungen,  welche  mit  Rücksicht  auf  die  lokalen 
Verhältnisse  für  die  gewerbliche  Fortbildungsschule  in  Krems  durch  den  hohen 
k.  k.  Landesschulrath  mit  den  Erlässen  vom  30.  October  1878,  Z.  0030  und 
vom  1.  August  1883,  Z.  4765  bewilligt  worden  waren. 

Die  gewerbliche  Fortbildungsschule  besteht  aus  einem  Vorbereitungscurse 
und  einem  gewerblichen  Fortbildungscurse. 

Der  Zeichenunterricht  wird  im  gewerbl.  Fortbildungscurse  in  3  Abthei- 
lungen ertheilt.  Der  Abendunterricht  dauert  vom  15.  September  bis  ir>.  März, 
der  Sonntagsunterricht  das  ganze  Schuljahr  hindurch. 


Stundenplan  und  Lehrfächervertheilung. 


Tag 


Montag 


Dienstag 


Mittwoch 


Donnerstag 


Freitag 


Sonntag 


Stande 


6—7 
abds. 


dto. 


dto. 


dto. 


dto. 


Vorbereitungscurs 


%, 


tun  dp'     <io\v.  Fortbildiinpscurs 


Sprach unteriiclit    (Ijcseii 

und  Schreiben). 
Oberlehrer  Jul.  Miick. 


..II. 


Mündliches  und  schrit'tl. 
Rechnen. 


i  Spracluintorrirlit  und 

!  6—7  ;  (rcographie. 

,  Prol.  Dr.  Job.  Strobl. 

'   .     -  .\rithmetik. 

■         '    ;  Piol.  Franz  Dintzl. 


^     «  j  (.ioometrie. 

'  I  rn>l.  A.  Khrouberger. 


Wie  am  Montag. 


Wie  am  Dienstag. 


0-7 

6—7  : 


(icschäftbuut'sätzc. 
Prof.   Dr.  Strobl. 

Arithmetik.  jVom  Jänner 

an  gew.  Buchführung. 

Pn.f.  Fr.  D  i  n  t  z  1. 


I  V29 —  Ij  Xaturlelire. 

^,10   .  Prof.  A.  Ehrenberper. 

i        Freihandzeiclmeu. 


VjlO     Vorbereitendes  Zoiehnon. 

—  K.  k.  Uebiingsscliul- 

Vj12        lehrcr  Thomas  Wolf. 


9-12 


Prof.  Oswald  Horst. 


j^     ^'^     Prof.  U.  Kircbbergcr. 


Gcometr.  Zeichnen, 
rof.  U.  Kirch  berge 

Pn lol!    Technisches  Zeichnen 

1'       '-"I    Prof.  Ignaz  Walter. 


75 


B.)  Schttlerstsnd  Im  Schnljahre  188S/6. 


Vorbereitungscurs 

Gewerblicher  Fortbildungscurs 

Summe 

6  monatl. 

1  Vorher. 

6  monatl.  . 

Geometr. 

Techn. 

Freihand- 

■  Abende. 

;  Zeichnen 

Abende. 

Zeichnen 

Zeichnen 

■  Zeichnen 

Einioreschrieben 
wurden : 

30 

!        22 

15 

14 

14 

j        24 

119 

Am  Schlüsse  des 
Corses  waren: 

22 

1 
1 

!        16 

1 

13 

10 

11 

20 

92 

Durchschnittlich 
waren  anwesend: 

18 

13 

1 

10 

10 

10 

i         16 

76 

Das  Lehrziel   haben 
erreicht : 

19 

Vi 

11 

11 

10 

18 

81 

Unclassificiert 
blieben : 

3 

'          6 

2 

4 

3 

■ 

1 

4 

! 

27 

Zls.  Die  Zahlen  in  den  Bubrikun  2,  4.  6  und  ti  beziehen  sich  nur  auf  Jcno  Sohttlor,  die  am  Zeichen- 
unterrichte allein  theilnahmen.  Viele  jener  SchUler,  welche  am  Abendiintcrrichtn  theilnahmen,  be« 
5uchten  auch  eine  d'>r  Abthoiiungen  des  Zeichenunterrichtes.  —  J)in  ruterricbt  in  der  Physik  be- 
suchten von  7  aufgenommi'neu  ächiüem  durchschnittlich  3. 

Der  Besuch  der  Schule  wie  auch  die  Unterrichtaerfolge  waren  im  Ganzen 
befriedigend.  Rechnet  man  die  27  nichtclassificierten  Schüler,  welche  aus  ver- 
schiedenen Gründen  während  des  Schuljahres  austraten  oder  nur  sehr  unregel- 
inäl>ig  die  Schule  besuchten,  ab,  so  waren  dnrchschnittHch  mehr  als  S()"^j  beim 
Unterrichte  in  den  verschiedenen  Abtheilunp;en  anwesend,  und  W^-,)  erreichten 
das  Lehrziel. 

Am  25.  Jänner  1886  fand  wieder  gemäL^  dem  n.  ö.  Landesgesetze  vom 
'2^.  November  1^>Ü8  die  Wahl  der  vier  (jewerl)eschulinspectc)ren  für 
den  Gewerbeschulbezirk  Krems  statt.  Es  wurden  j^ewilhlt :  die  Herren  Eduard 
Keichel,  Eisen  war  enhündler  in  Krems,  Ambros  Schmidt,  Schriftonmalcr  in 
»Stein,  Ferdinand  So  che,  Maurermeister  in  Krems,  Jnscf  VVeil\  Schneider- 
meister in  Krems. 

V.)  I^eliriniUel. 
Das  hohe  k.  k.  Ministerium  f.  C.  und  Unterricht  spendete  der  gewerbl. 
Fortbildungsschule  in  Krems:  1.)  Vorlagen  für  das  Fachzeichnen  der  Schulimacher 
an  gewerbl.  Fortbildungsschulen  und  verwandten  Anstalten,  herausgegeben  von 
Emanuel  Gerhart.  Reichenberg  188.').  2.)  Einführung  in  das  technische  Zeichnen 
nach  Modellen  als  Vorschule  für  den  Unterricht  im  Maschinenzeichnen,  heraus- 
gegeben von  Sigmund  Gottlob  und  Oarl  Grögler.  Wien  iss^i. 

Die  n.  ö.  Handels-  und  Gewerbekammer  spendete  für  12  Lelirlinge,  welche 
die  Schule  tieiPig  besuchten,  je  ein  halbes  Reilveng. 

Zum  Ankaufe  von  Lehrmitteln  wurden  ')0  ii.  aus  dem  (Jewerbeschulfonde 
und  lö  tl.  <)0  kr.,  die  Interessen  der  Maurer- und  Müllerstiftung,  aus  der  Stadt- 
kassa in  Krems  verwendet. 

Angekauft  wurden:  Schreib-  und  Zeichenre(iuisiten.  Das  ('entralblatt  f.  d. 
gewerbliche  Unterrichtswesen.  IV.  Band. 


Die  Aufnahme  der  SchQler  in  die  gewerbliche  Fortbildungsschule  und 
den  Vorbereitungscurs  für  das  kommende  Schuljahr  beginnt  am  2  0.  Sc()- 
tember  18SC.  \c^ 


76 


II.  Äbendcurs  für  kaufmännische  Lehrfächer. 

1.  liehrplan. 

Untere  Abtheilung: 

XCsu'va.&a.&ziziisclies  3E^ecläja.ezi:  £s  wird  mit  den  Grundrechnungsarten  be- 
gonnen, dabei  dem  Rechnen  mit  Dezimalen  besondere  Aufmerksamkeit  geschenkt ;  die  practisch 
anwendbaren  RechnungSYortheile  werden  gezeigt;  die  Münz-,  Mafi-  uud  Gewichtsverhältnisse 
der  wichtigsten  Staaten  Europas  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen  Systems 
vorgenommen.  —  Ferner  werden  die  Durchschnittsrechnung,  die  Lehre  von  den  Verhältnissen, 
Kettenregel,  Gesellschafts-,  Mischungs-  und  Procentrechnung,  einfache  Warenrechnung,  Gewinn- 
und  Yerlustrechnung  durchgenommen.  Der  Anwendung  aller  dieser  Rechnungen  in  der  Ge- 
schäftspraxis wird  £e  eingehendste  Berücksichtigung  gewidmet. 

OozxespozicLeaQJZ,  Oozxiptoizsiz'beitezi  ds  TT^T'ecDnjseUc-ojo.cLe :  Der 
Unterricht  beginnt  mit  der  Ausfertigung  der  einfachsten  kaufmännischen  Noten  und  Rech* 
nungen,  an  die  sich  die  Ausstellung  von  Facturen,  Spesen-Rechnungen,  Zolldeclarationen, 
Verkaufsrechnungen  etc.  ausschließt.  In  Verbindung  mit  der  Erklärung  der  einzelnen  Schrift- 
stücke werden  die  zu  denselben  gehörigen  Briefe  abgefasst  und  erläutert.  Die  Vorträge  über  die 
wichtigsten  Theile  des  Wechselrechtes,  die  Ausfertigung  von  Wechseln,  die  mit  denselben  im  Za- 
sammeuhange  stehende  Correspondenz  bilden  den  Schluss  des  Unterrichtes  in  dieser  Abtheiluug. 

TTsT'sizezils-CLaa.cLe:  Urzprung  (Gewinnungsweise),  Eigenschaften,  Vorkommen  und 
Verwendbarkeit  der  wichtigsten  Waren  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  vorkommenden 
Verfälschungen.  —  Practische  Anleitung  zum  Erkennen  der  Waren. 

Obere  Abtheilung. 

XCsu-oJExxx&ziziisclies  Z^ecliziezi:  Kurze  Wiederholung  der  wichtigsten  Partien 
der  1.  Abtheilung ;  Zinsenrechnung,  Discont-  &  Termin-Rechnung  ;  einfache  Conti  correnti;  Geld-, 
Silber-,  Obligations-  und  Münz-Rechnung  nach  dem  Wiener  Cursblatte;  Warencalculationen. 

BvLc'h.'h.eiltiaja.gr  vlzicL  Oozzespozid.ezi2:  Kurze  Wiederholung  des  Lehr- 
stoffes der  1.  Abtheilung.  Theorie  der  einfachen  und  doppelten  Buchhaltung.  Verbuchung 
eines  einmonatlichen  Geschäftsganges  im  Warengeschäfte  und  Ausfertigung  aller  in  demselben 
vorkommenden  Briefe  und  Rechnungen. 

T7s7'eixezi]az-aj:id.e :  mit  der  unteren  Abtheilung  gemeinschaftlich. 


Stundenplan  und  Lehrfächervertheilung. 

Tag 

Stunde 

Abtheilg. ' 

Lehrgegenstand 

Montag 

8-9 
abends 

I.  u.  II. 

Warenkunde. 
Prof.  Dr.  Othmar  Nebeski. 

1 

Dienstag 

1 

dto. 

1 
I. 

11. 

Kaufmännisches  Rechnen. 
Prof.  Franz  H  o  1  u  b. 

Buchaltung  und  Correspondenz. 
Suppl.  Adrian  Schuster. 

Mittwoch 

1     dto. 

I. 
IL 

Correspondenz  und  Weclisel  künde. 
Suppl.  Adrian  Schuster. 

Kaufmännisches  Rechnen. 
Prof  Fr.  Hol  üb. 

Donnerstag 

i 

■      dto. 

I.  u.  11. 

Warenkunde. 
Prof.  Dr.  Othmar  N  e  b  e  s  k  i. 

Freitag 

i     dto. 

I. 

n. 

i 

Kaufm.  Rechnen. 
Prof.  Franz  II  o  l  u  b. 

!             Buchhaltung  und  Correspondenz. 
Suppl.  Adr.  Schuster. 

77 


2.  Schfllerstand  im  Jahre  1885/6« 


Unt  Abtheiltuig 


Ob.  Abtheilung 


Saxnnid 


Aa^enommcn 14 

Darchschnittlicb  waren  anwesend  9 
Das  Lehniel  erreichten  ....  11 


Aufgenommen 12 

Durchschnittlich  waren  anwesend  6 
Das  Lehrziel  erreichten  .  .  •  •   4 


26 
15 
15 


Die  Anfinahme  der  Schüler  für  das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  27.  Sep- 
tember 1886. 


Zum  Schlüsse  beehrt  sich  die  Direction  im  Namen  des 
gesammten  Lehrkörpers  allen  Förderern  der  Landesober- 
real-  und  Handelsschule  und  der  gewerblichen  Fortbildungs- 
schuley  sowie  auch  den  Wohlthätern  der  armen  Schüler  den 
wärmsten  Dank  auszusprechen. 


In  dea  Jahre sberidnen  der  Laluranstalt  wurden  bia 
folgende  Abltandlungen  veröffentlicht: 


ld04  Kurz    '  'iorauilebea   dout4chdr  Didituu^  10 

1     i     :  :J  mm*,  ih'i  t^  .t,.!irJi."  4&  s« 

l><ti5  Klammlng«r  FerU^  »ürui»!  -■.•  41  S« 

lfc6fl  Eii»rlP  '     *       ^  •'  -'   '  -m  m  ien 

1867  Mareci  -lod- 

1.        ...      .  ..  .  .     ^      .,  .1'.  ^ 

f  recht''  22 

!e  MOnMiAheiUbe^lrfitfUiigvii 

43  Sc 
•      30  Se 


IJB70  V.  Mutli:   .l»i 
ISTl  DupuU 


1Ö72  Gtigcnbauor  L.  ^hemmaii 
Oupyh  Juli-     Hk   -   1. 

ICT-I  l<r     .  Muth:  ..^^     i.. 

IS74  Dupulft    Julikii:      J)ic^     i^ 
Wurzdn  der  büherCii 


ivt'nifciKtn      Jl  fi*iv    -j-^- 1    vi'--*     /jLiJLi' 


.UBJI 


!2 

f*  40 

tlb^iih^iiiihm^iidftr 


Ehreßberpr  AotuD:    nAri  der  Bewvg^ng  io  Giuea,  Mn  wir 


I«?  I  Wuller 


und   tu  wdkiiifr  Zeit   i^Atwiitk^'lte   sieb 
a  tind  tili   dem  D6dmni  allinÄlig  ein 


24  m 


WI.M    ^ 


ti    ,>3 


Klrchbergir  1i:  »Die  l  utif;  duT  .<ii?r«fi|rrA|i]i.  Projoctiüni- 

laHi  Dr.  8*  m^'^^r  t.  [    Unrabeo  ton 

l^io^^ti  m  ihreia  Zu^mmoitbiifigQ  mit  d@r  korpßiliiaobeti 

1377  EbrenbfirQßr  A«:   «Die  GaniafancUoii  and  deren  Anwandting.^  39 
Schiller     '    '        '''       ilmi   Uulijriicht  m  Correfpondiiuz  tmd 

r? 

,u£:  Jh  Tili 

L_i^.  1..  Tb. ^     1         __    ,_i  _^__„ __ .  „  ,..    ^litippeo 

einiiför  C  .^  31 

IdäO  PrOiCliho  C. :  Ol  tuid  der  tjnlefgaiig  Ses  LaagobärdüH- 

Haoiaeik  Tlit-  ^i.b«f  Ji©  HunefilDge"  ete*  (NaditriMöji,  11 

/     j]  Dr.  Strflbl  J        '  j^un  mä  Steia  £01  MiUutaltcir. 

^:j|  iMitUr.  ,v* 

l»??!  Pr*  Ebrenbirger  A*:  ^Herbiirt  imd  die  Elaiiüicbo  Schu 

isa^j  Dr.  Ebnmbertier  X     «Begoif  tmd  Prohkm  dür  MalürrL*.-         iu  ^ 


fifirDiitlzfaDziistßr  Jairesliericlit 


(Ihitr  Hia  nM 


iides»0b@iFßaIiakil6 


Hh»l      li       iuff    ilr«rji.Hlhtir»    Wflniiiili^lkf 


^(tides-^aiti^elsseMle  \n  ^nm, 


»r&ffentlioht  am  Schlusae  des  Sohuljahres 


1887 


II 


V|    v; 


Sdnule  umd  JE^aus. 


filcia  pAdägoglache  Siüdle,  K^widmet  den  Eltern  ler  3tudifrtnd9&, 

von 


h 


Dr,  Anton  Ehrenberger 


Nlr.ht    galten    ist  Ate    Ktaj2:e  zu  vernehmen,    dasK   so   viele  Kinder, 

velrh<»   In   einf    Mittelj^clmle  eintreten,    nicht  ans   Ziel  kommen,  dass  oft 

auni  iler  zehnte  Theil  von  Jen  gleiclizeitig  Eintretenden  die  Mittelschule 

Molviert,  daiis    viele    vor    Abschluss    der  Mittelschulbildang,   gewöhnlich 

hon  vor  AliKehlnsF   der  ersten  Hffifte.   die   Mittelj^cbule  entweder  frei- 

illig  oder   dnrch  die  Umstände   gezwungen   verlasaen    and   damit  ^nge- 

mhen,  rfe  seien    rleo  ^   gewiss  nicht  zu  hohen  —  Anforderangen   nicht 

wachsen*).  Solrtie  Klagen  werden  wohl  zumeist  van  den  Eltern  der  da- 

lotrh  betroffenen  Kinder  erhoben,  aber   nicht   ausschlieSIich ;  auch   nnbe- 

eiligte  Zu^rhauer  sind  leicht  geneigt  in  diese  Klagen  ein^nstimmen,  und 

enn  man  die  nakten  Zahlen   berücksichtigt,  so   sind    dieselben  scheinbar 

recbiigt.    Es  ist  dann   nur  ein   kleiner   Schritt,  der  von  diesen  Klagen 

den  rermeintlichen  l^rsachen  führt;  uad  was  liegt  nälier,  als  zunächst 

od  in  er»<ter  Linie    die    Lehrer  dief^er   Schulen    dafür   verantwortlicli  zu 

machen,  in  zweiter  Linie  die  Einrichtung  dieser  Anstalten  in  Verbindung 

it  im  Behörden,    die   Lehrbücher,  die   Lehrmittel  u.  s.  w.  n.  s,  w:,  mit 

nem  Worte  die  Schule    als    srdch«.    Wie  selten   findet  sich  jemand^  der 

innert,    dass    auch  noch    ein    zweiter    Factor    dabei    im  Spiele  ist,  ein 

actor,  dem   gewiKS  ebenfalls  eine  grolie  Bedeutung  Eukounnt»  daa  Kl  lern- 

er  Kijsthaus,  Wie    sichnell  ist  man  da    mit    Klagen    über  Ueberbilrdung 

der  Hand,  mit  Klagen  über  i^chlechte  Lehier,  über  schlechte  Methoden, 

ihiacbte  Schuleinrichtungen  u.  dgl  Man  begnügt  sich  nicht,  wenn  einmal 

II  Fall  varkünmit,  der  zu  einer  Klage  berechtigt  —  wer  wollte  leugnen, 

auch   da    Uuvollkumiuenheiten,  ja  vielleicht    Fehler  vorkommen!  — 

Itesen  Fall  ipeciell  heivorzuheben,  sondern  man  gieift  gleich  den  ganzen 

d,  die  ganze  Einrichtung  an«  thut  dies  nicht  bei  der  vorgesetzten  Behörde, 


^ 


'}  DiT  AiiMiInick    Mittelöclmle    ist    Uier  in  4em    Siune    gfeuomtnen*  wie  er  »n  Oe- 

nj^rrtjcii  mnicaueku  i?an£  iiml  fc^ke  ist,  %h  ullg^ineine  Be/^ekhniiu^  für  t^ymnaKiniu  nucl 

Jm^balf     über    «Ittrclmus    T^rnttUiedmi    von   iler    »tügettaunteu  Fatk'flrben    MittelHcbute, 

ddie  eb«  ZwinrbfUMiiifc  Kwiiicheu  iter  Bleiiieuur^rbnle  tniiHnrer  V'ülk^Kf'btilB)  und  ilea 

laimt^ii  hiiherru   oder  (gelehrten  Srbnlm    (i^leir.hbmletiteiiil  mit    tiDserem  Gymnailuni, 

ItalfTiDiiiiiiitni  und  tiiiHcrr^r  Hea1itcbn!e)  i^L  Verj^L    \V*  BnnholoinÜai,  die  Mlitslschalt 

In  il^oa  V«rhlhtiUie  zur  Volkjftcbale  Qad  d«ii  böbtrea  Lehrtnitalten. 


^hi  flu 


\ 


somit  an  derjenigen  Stelle,  von  welcher  Abhülfe  geschaffen  werden  könnte, 
nein,  man  benutzt  öffentliche  Versammlungen  und  Blätter^),  die  auch  der 
Jugend  zugänglich  sind,  derselben  Jugend,  über  deren  Missbildung  oder 
Mangel  an  Bildung  geklagt  wird.  Man  ist  so  arg  verblendet,  dass  man 
gar  nicht  merkt,  ein  wie  grobes  pädagogisches  Vergehen  durch  ein  der- 
artiges Benehmen  begangen  wird,  dass  es  ein  ärgeres  Gift  für  die  heran- 
wachsende Jagend  als  derartiges  nicht  gibt.  Die  Lehrer  hinwiderum,  die 
ja  auch  gegen  die  Thatsache  nicht  blind  sind,  suchen  den  Grund  dieser 
Erscheinung  gröBtentheils  in  den  Schülern,  klagen  über  schlechtes  Ma- 
teriale,  schlechte  Vorbildung,  ünfleiß  und  Theilnahmslosigkeit  vonseiten 
der  Schüler  und  des  Hauses  u.  dgl.;  und  wer  je  einmal  in  einer  Mittel- 
schule als  Lehrer  beschäftigt  war,  wird  nicht  in  Abrede  stellen  können, 
dass  häufig  derartige  Klagen  berechtigt  sind,  dass  nur  zu  häufig  die 
hauptsächlichsten  Bedingungen,  um  an  das  von  der  Schule  angestrebte 
Ziel  zu  kommen,  fehlen:  genügende  geistige  Begabung  der  Schüler  und 
die  erforderlichen  häuslichen  Verhältnisse. 

Meine  Absicht  ist  es  nun  nicht,  die  gröSere  oder  geringere  Berech- 
tiguug  derartiger  Klagen  zu  untersuchen;  meine  Absicht  ist  auch  nicht, 
auf  diejenigen,  die  herüberschielien,  hinüberzuschieSeu ;  die  Aufgabe,  die 
ich  mir  gestellt  habe,  möchte  ich  dahin  zusammenfassen,  eine  Verständi- 
gung anzubahnen  zum  Besten  der  Schüler,  eine  Verständigung  derjenigen 
Factoren,  die  an  der  Arbeit  in  erster  Linie  betheiligt  sind,  der  Schule 
und  des  Hauses,  nach  Grundsätzen,  wie  sie  eine  wissenschaftliche  Päda- 
gogik aufstellt,  und  verstehe  darunter  eine  solche,  welche  aus  einem  ab- 
gerundeten System  logisch  durchgebildeter,  aus  sicheren  Principien  abge- 
leitetei'  und  erfahrungsmäfiig  geprüfter  Begriffe  besteht').  Denn  wenn 
auch  der  Ursachen  gar  viele  sind,  die  manche  Schüler  zwingen,  die 
Mittelschule  vor  der  Zeit  zu  verlassen,  so  erleidet  die  Ausbildung  vieler 
doch  deshalb  schon  auf  halben  Wege  Schiffbinich,  weil  das  Haus  das 
rechte  Verhältnis  zur  Schule  nicht  kennt,  nicht  sucht,  nicht  findet;  und 
diesem  Uebelstande  möchte  ich  nach  Möglichkeit  entgegenkommen. 

Ich  bin  mir  zwar  bewusst,  dass  manche  die  Pädagogik  als  Wissen- 
schaft, als  philosophische  oder  begrifiliche  Wissenschaft  belächeln,  be- 
zweifeln, ja  geradezu  verneinen,  dass  sie  dieselbe  als  reine  Erfahrungs- 
saclie  bezeichnen  und  zur  Bekräftigung  dieser  ihrer  Ansicht  sich  auf  ihre  Er- 
fahrungen und,  wenn  es  hoch  geht,  sich  allenfalls  noch  auf  Erfahrungen 
anderer  Praktiker  berufen  und  auf  die  Erfolge  von  diesem  Standpunkte 
aus  hinweisen.  Ich  bin  nun  weit  entfernt,  diese  Erfolge  zu  bezweifeln, 
gebe  sogar  zu,  dass  sich  auf  diesem  Wege  eine  gewisse  Routine,  ja  viel- 

')  Ich  vermeide  absichtlich  die  Nennung  von  Namen,  weil  es  mir  einzig  nnd 
allein  nm  die  Sache  sn  thnn  ist.  nm  die  Hebung  und  Vermeidung  der  Hebel» fände,  bu 
welchen  Namen  nichts  thnn. 

')  Dr.  G.  Fröhlich,  die  wissenschaftl.  Pädagogik  Herbart— Ziller— Stoy 's.  1886  S.  1. 
Ziller  T.  Vorlesungen  über  allgemeine  Pädagogik.  1876.  S.  37. 
Waiu  Th.  Allgemeine  Pädagogik  v.  0.  Willmann.  1883.  S.  17.  ff. 


ioftar  T&Vt')   ertrerben   lässt,    möchte   aber   gleichzeitig   eritmem, 

dieü  der  StÄiulimnlct   de^   (angebildeten)  Haudwerkeräj  ist,  der  ^vM- 
koomicii  irmtiüual  und    unbewusst   über  das,  was  er   that  uod  wie  er  ei' 
iuU  Hich  beg:imgt  mit  rler  Thatsache    des  Maeheuk^nnens'*,  dasg  die  auf 
"solche  Weise   geniacliten   Erfahrungen    tiur   den    zuMligm,  x weif el haften 
Wert  eines  mehr  oder  minder  glücklichen  Griffes  im  Unbestimmte  in  An- 
-pmch  nehmen  können  und  dalier  auch  nichts  be weisen j  nichts  entsclieiden. 
Kini*n  wahren   Wert   erbalten  Erfalirungen  erst  durch  die  Gesichtsimnlcte^ 
unter  di«^  nmn  de  stellt,  nnd  ilazu  ii«t  attf  jedem  Felde  eine  gewisse  theu- 
nsliBclie  Bildung   noth wendig,    von    welcher   beleuchtet,   die   Erfahrungen 
weiter  vai  arbeitet  werden  müssen,  wenn  sie  für  die  Znkanft  sich  nutzbar 
erweisen  sollen.  Der  tlieoretiscb    Ungebildete   hat  deshalb  überhaupt  kein 
Recht,  flieh  auf  seine  Erfahrungen  zü  berufen*).  Wie  vor  seinem  Auge  die 
tehni*iehsten  Erscheinungen  der  Natur  and  des  gesellschaftlichen    Lebens 
vorhl>ergehenT  ohne  dass  er  ans  ihnen  irgend  eine  Lehre  ^iebt,  so  geht  es 
ihn)  auch  mit  seinen   pädagogischen    Erfahrungen}  und  zwar  um  so  mehr, 
als  die  meinten»  welche  durch  ihre  Lebensverhältnisse  ges&wungen 
'  '    ■    ^--'gisch  tliätig  xn  sein,  sich  die  Freiheit  des  Blickes  und  selbst  die 
auf  ihr   Geschäft  durch   den   Wahn  rauben  lassen,   dass  da» 
Krziehen  von  einem  nicht   unverständigen   Mensclien   auch  ohne   weiteres 
Nachdenken  auf  die  redite  Weise   ausgeübt   werden  könne ^)*   So  viel  zur 
Klarlegung  meines  Standpnnktes.  Ich  wollte  damit  nur  zeigen,  dass  keinem 
Pädagogen  bei  der  Bethätigung  seiner  Kunst  allgemeine  theoretische  Qe- 
ikte  entbehrlich  sind,  und    gleichzeitig   hervorheben,  dass  die  Zu- 
.  .  ,v.,   .^ung  der  Theorie  „als   todte   Äbstraction  der  dem  Leben  entfrem- 
deten Gelehrsamkeit**    vonseiten  des  Praktikers,   der   Wunsch  einer  mehr 
jlfiH^igen  Er/iehung^lehre**  vonseiten  desselben  meist  anderweitig  begrün- 
tet ist,  nämlich  dadurch,  dass  er   feste   Begriffe   nicht   in   den  Fluss  der 
Vnwendunfj  tu  bringen  verstellt,  oder  dadurch,  dass  er  sich  wohl  fühlt  in 
-r*in*?r  Routine  und  dadurch  gar  keinen  Wunsch  verspürt,  tieferen  Einblick 
I    hiü  Gaivie   der   Erziehung  zu  erlangen.    Andererseits   glaube  ich  auch 
ih  at  den  Vorwurf  „des  Hoclmiuthes    des   Theoretikers"  zu  verdienen,  da 
\rh  ja  ausdrücklich  hervorhob,  dass  keine  der  Erfahrungen  verloren  gehen 
darf,  aber  jede  tlem  theoretischen   Nachdenken  unterworfen   werden  muss, 
um  dadurch  fUr  die  weitere   Entwicklung,    Umgestaltung  and  Specialisie- 
rttog  der  Theorie  benutzt  zu  werden. 

Von  diesem  Standpunkte  ans  will  ich  das  Verliältnis  von  Schule  und 
ilaoii  eK^rtern,  in  der  sicheren  Ueberzeugung,  dass,  wenn  dieses  Verhält- 
nb«  allseitig  richtig  erfas^t  und  erkannt,  sowie  nach  dieser  Erkenutniii 
Kt*handelt  wird,  ein   grr^ßerer  Theil    junger  Leute  vor  dem  Verderben  be- 

'»  Tükt  ab  pada^ü^'^tscher  in  iI^tq    Hibue  ^eni^mnieu.  wh  ihn  Lamrnti,  Leben  tief 
-ete  in.  9,  12  ereil  lert. 

*>  WiWiÄ  Tb.  Ä,  n.  U.  S.  84. 

*>  Die  An^iiebt.  d«»s  die    Ftihrtmg  und    Bciirtlieihniir  der   Eraielmng  rUe  dnriitsbi* 
,thr^    ^Ip»    fchliditen    MeiiÄ<^h^nverjitaiid<i»    und  ijntnn    Willens  »ei,  tprarh    tielbst  acK-li 


wahrt  oder  mit  weniger  Nachtheil  ftir  ihre  leibliche  und  geistige  Gesund- 
heit ans  erstrebte  Ziel  gebracht  werde;  als  warmer  Freand  der  Jugend 
unterziehe  ich  mich  gerne  dieser  —  nach  meiner  Ueberzeugung  nicht 
leichten  —  Aufgabe  und  werde  mich  reichlich  belohnt  erachten  für  die  Mühe, 
wenn,  diese  Blätter  von  recht  vielen  Bitern  gelesen  und  gewürdigt  werden. 

Aufgabe  und  Ziel  der  Mittelschule  ist  eine  höhere  allgemeine 
Bildung.  Das  schreibt  der  Oi'ganisationsentwurf  für  die  Gymnasien  gan2 
ausdrücklich  yorM,  das  fordern  die  verschiedenen  Landesgesetze  ^),  in 
welchen  die  Realschulorganisation  enthalten  ist,  sowie  die  Instructionen 
für  die  Realschulen';.  Was  kann  nun  mit  dieser  Forderung  gemeint  sein? 
Ein  bestimmter  Complex  von  Kenntnissen  kann  es  nicht  sein,  da  ja  die 
Realschule  zum  Theile  andere  Gegenstände  verwendet,  als  das  Gymna- 
sium ;  auch  die  Menge  der  Kenntnisse  kann  es  nicht  ausmachen  und  von 
einer  Vollständigkeit  in  den  einzelnen  Wissensgebieten  kann  keine  Rede 
sein,  da  dieselbe  (Vollständigkeit)  Aufgabe  der  Hochschulstudien  ist 
im  Gegensatze  zu  der  Mittelschulbildung.  Es  kann  also  nur  ein  gewisser 
Zustand  und  Entwicklungsgrad,  eine  gewisse  Stufe  der  Intelligenz  ge- 
meint sein,  eine  daraus  resultierende  bestimmte  Weise  des  menschlichen 
Handelns,  Betragens  und  Benehmens,  sowie  Sinn  für  das  Schöne  in  jeder 
Erscheinungsform^). 

Klarheit  und  Sicherheit  in  der  Auffassung  der  verschiedenen  Ver- 
hältnisse und  Lagen  des  Lebens,  Fähigkeit  und  Gewandtheit,  mit  klarem 
Blick  das  Richtige  zu  treffen,  dieses  aber  auch  in  klarer  bündiger  Form 
zum  Ausdruck  zu  bringen,  Sinn  und  Verständnis  für  die  Gesammtheit  des 
geistigen  Lebens  der  Menschheit  und  ihrer  Interessen  sind  die  Zeichen 
jener  Bildung;  damit  in  Verbindung  die  Fähigkeit,  dem  Fortschritt  der 
Wissenschaften,  den  Entdeckungen,  Beobachtungen,  Aufklärungen  sowie 
der  Fortbildung  der  Principien  zu  folgen^),  also  diejenige  Stufe  geistigen 
Lebens  und  ein  solcher  Grad  geistiger  Regsamkeit,  vermöge  deren  der  so 
gebildete  Mensch  befähigt  und  geneigt  ist,  nicht  bloß  mit  der  Zeit  fort- 
zuschreiten, sondern  gewissermaßen  Führerrolle  zu  übernehmen  und  in 
den  höheren  Berufsspbären  einen  tüchtigen  Mann  zu  stellen. 

Aber  nicht  auf  das  intellectuelle  Gebiet  allein  soll  sich  jene  Bildung 
erstrecken;  damit  ist  der  Inhalt  derselben  beiweitem  nicht  erschöpft,  sie 
soll  sich  vielmehr  auf  den  ganzen  Menschen  ausdehnen,  der  ganze  Mensch 
soll  von  derselben  durchdrungen,  gehoben  und  belebt  sein.  Als  den  tiefsten 
und  innersten  Kern  der  Persönlichkeit,  als  den  Träger  und  Grund  der 
individuellen  Eigenthümlichkeiten  des  inneren  Lebens,  als  denjenigen  Theil, 

»)  Organiaationsentwurf,  erste  Abth.  §.1.;  femer  Anhang  Nr.  1. 

'')  Veronlnnngsblatt  d.  Minist,  f.  Galt.  u.  Unterr.  Jahrg.  1872. 

')  Instructionen  ftir  den  Unterricht  an  den  Realschulen.  S.  101 :  ebenso  S.  18. 

*)  Lazarus  M.  Leben  der  Seele.  I.  8.  9  flf. 

*)  Aehnlich  ZiUer  T.  Lehre  v.  erziehenden  Unterrichte.  S.  122.  „Die  allgemeine 
Bildung  verleiht  Umsicht,  geistiefe  Beweglichkeit,  Gewandtheit  unter  neuen  Verhält- 
nissen, Erfindungsgeist**. 


der  der  PeriaoE  höheren  blmbefiden  Wert  verleiht,  pflegt  man  das  (remüth 
zu  beieichueij,  „die  GesammlUeit  der  Gefiihle,  luteresi^ea  und  Wilkus- 
fbaU|;kciten,  deren  dgiaiitUilm liehe  Art  der  gegenseitigen  UjiterorduuJig 
und  dt*8  JiuHÄmmeiiwirkeE.s  Ge»iuimng  und  Charakter  Am  Meiischeu 
tie^liiumt^.  'I  nie  Kürderuug  iu  dieser  Riditung  spricht  Waitse,  der  m 
»riihmte  gründliche  Kenner  des  Menschen,  aus  mit  den  Worten:  m  soll 
line  Hittliche  Gestaltung  des  Leuens  angebahnt  und  geisichert'*,  „d**r 
^eUKch  Süll  ein  Kittliclier  Charakter  sein^  *),  oder  Ziller  *},  der  hochgebildete 
id  erfahrene  Pädagog:  zum  „Ideal  der  Person liclikeit**,  d,  i  einem  Ideale 
ir  Geisjnnung,  des  WillenÄj,  soll  derselbe  erhoben  sein.  In  populärei^  Wei^e 
siiruchen  soll  das  heißeiij  der  gebildete  Mensch  soll  nicht  bl**li,  was 
alltäglichen,  bürgerlichen  Leben  als  Tugend  angesehen  wird,  —  Fleiß, 
Inktlichkeitt  Ordnungsliebe,  Ausdauer,  Reinliclikeit  etc*  —  besitzen, 
Dudern  er  soll,  erfüllt  von  den  sittlichen  Ideen^  —  der  Idee  der  inneren 
ieibeit,  der  V'ollkumraenlieit,  des  Wohlwollens,  dm  Rechtes  und  der  Billij^* 
&ji  —  sein  ganzes  Wollen  und  Handeln  diesen  entsprechend  einri  eilten 
id  '«-nt   nach    denselben    verfahren,    so    dass   dasselbe    von    einer 

tmei- __.  .  iiiicljeu  Grundidee  durchdrungen  wie  naus  einem  (iusse"  ist. 
peben  der  Erkenntnis  des  Wahren  durch  bie  Intelligenz,  neben  der  ße- 
bfttignng  des  Gut*'n  durch  das  GeratUb  gehurt  aber  zur  wahren  Bildung 
icli  Sinn  für  das  8chune.  Diese  leider  vielfach  gering  gescitätxte  Seite 
er  Biblniig  erstreckt  sich  von  der  Gewöhnung  mm  Anstand  iu  Haltung 
Sil  Benehmen  über  den  Sinn  fUr  das  Schöne  in  der  Natur,  Sinn  und 
Geschmack  füi"  die  verscl 'edensten  Erzeugnisse  der  schonen  Künste  bis 
iin.  Wo  das  sittlich  Oute  in  Gesinnung  und  Handlung  als  das  Schönste 
lies  Schönen  erkannt  wird 

Ks    i«t   klaiv    dass    xur    Erreichung   dieses    Zieles    auch    Kenntnisse 
lioren;  aber  ein  Element  der  Bildung  werden  die  Kenntnisse  erst  dadurch, 
latm  sie  nicht  ein  lodter  Schatz  in  der  Seele   des  Besitzenden  geblieben, 
undern  durcli  Klarheit  in  Auffassung  des  Einzelnen  und  Vielseitigkeit  der 
Verbindung  ein  lebendiges  Eigen thum   des   Geistes   geworden   sind,    Ubi-r 
dfs^üu  Verwendung  er  in  freier  Herrschaft  gebietet^***) 

Bleibt  aucb  dieses  Ziel  der  Bildung  ein  ideales  Ziel,  das  siclt  am 
ileüsclifu,  wie  er  ist  nie  vollkommen  verwirklichen  lä^st,  können  wir  auch 
mit  dein  iJicIiter  klagen 

Ach  der  Himmel  über  mir 
Will  die  Erde  nie  berühren 
Und  das  Bort  wird  niemals  Hier! 
m  dOrfen  wir  doch  vom  Ideal  nicht  lassen;   denn    das   Schönste  ans  dem 
I.^'hHi,   ja  das   Scliöne   überhaupt    nimmt    derjenige    weg,    der   die    [datte 
Ititdtnft^igkeit  als  das  beim  Menschen  zu  Erstrebende  hinstellt ;  vielmehr 

"^^alti  Th    II,  X.  »I,  8.  UM 
*f  W^Ji«  Th.  a,  a.  O.  8.  67. 

■)  7AUt^T  T.,  Vorlesnnireii  Itbcf  nUgem,  Pä^lAgüj^ik  H.  18. 

•>  OrtrinJÄftr.  Entw.  f/ Ovrn.  ii.  H.    Aiihaiii?  Nr.  L    In  iletiifleihrj  Sinre  ZiUer  T, 
T.  nt.  Vm.  S.  181.  12Ö, 


haben  alle  Factoren.  die  an  der  Bildung  des  Geschlechtes  ein  Interesse 
haben,  alles  aufzubieten,  diese  ideale  Lebensanschauung,  ohne  welche  es 
keine  wahre  Bildung  gibt,  in  der  heranwachsenden  Jugend  zu  erzeugen 
und  zu  befestigen. 

Zunächst  betheiligt  in  der  Sache  ist  wohl  die  Familie,  die  aber  in 
ihrer  heutigen  tiestalt,  wenigstens  in  der  weitaus  größeren  Mehrzahl, 
weder  die  Müsse  noch  die  Fähigkeit  zu  diesem  Geschäfte  besitzt;  deshalb 
tritt  der  Staat  ein,  der  durch  Schaffung  der  Mittelschulen,  durch  Bestellung 
von  pädagogisch  und  wissenschaftlich  gebildeten  Lehrern  an  denselben, 
sowie  durch  eingehende  Beaufsichtigung  der  ihm  überkommenen  Aufgabe 
gerecht  zu  werden  sucht.  So  kommt  es,  dass  nun  der  Mittelschule  der 
Löwenantheil  von  dieser  Arbeit  zufällt,  ja  dass  derselben  bisweilen  zuge- 
muthet  wird,  allein  die  schwierige  Aufgabe  zu  leisten,  und  dass  bei  einem 
Misslingen  derselben  sie  allein  dafür  verantwortlich  gemacht  wird,  wenn 
gleich  ganz  mit  Unrecht. 

Es  kann  niemand  in  Abrede  stellen,  dass  das  Zustandebringen  jener 
höhereu  allgemeinen  Bildung,  welche  von  der  Mittelschule  verlangt  wird, 
ein  complicierter,  lange  Zeit  dauernder  psychischer  Prozess  ist,  dass  dieser 
Prozess  einerseits  abhängt  von  dem  Individuum,  in  welchem  er  verläuft, 
andererseits  von  den  sämmtlichen  Einwirkungen,  denen  das  Individuum 
ausgesetzt  wird.  Die  Factoren,  die  von  Seite  des  Individuums  von  Einfluss 
sind,  sind  theils  physisch,  d.  i.  im  körperlichen  Organismus  begründet, 
theils  psychisch,  d.  i.  geistiges  Eigenthum  des  zu  Bildenden,  erworben 
während  der  Lebensperiode  vor  dem  Eintritt  in  die  Mittelschule ;  man  pflegt 
erstere  auch  häufig  angeborne,  letztere  erworbene  Anlage  ^)  zu  nennen. 
Wer  wollte  behaupten,  dass  die  Güte  und  Schärfe  der  Sinnesorgane,  dass 
die  größere  oder  geringere  Reizbarkeit  der  Nerven,  das  ganze  Allgemein- 
befinden des  Körpers  ohne  Einfluss  auf  die  Entwicklungsfähigkeit  des 
Knaben  sei?  Werden  durch  Uebelstände  dieser  Art  zwar  nicht  die  quali- 
tativen Eigen thümlichkeiten  der  geistigen  Zustände  verändert,  so  sind  sie 
gewiss  von  groSem  Einflüsse  auf  die  Stärke  und  Lebendigkeit,  sowie  auf 
den  Rythmus  der  geistigen  Bewegungen.  Aber  auch  die  Vorstellungen, 
welche  der  Knabe  schon  mitbringt  und  welche  von  den  Eindrücken  der 
früheren  Zeit,  namentlich  der  ersten  Kinderzeit  herrühren,  ('eren  Art  und 
Menge,  Helligkeit  und  Lebhaftigkeit,  Verbindung  und  Apperceptionsfähig- 
keit  sind  Bestimmungsstücke  seiner  Individualität  und  von  wesentlichem 
Einflüsse  auf  seine  Bildungsfähigkeit  und  Entwicklung.  Diese  Vorstellungen 
tragen  aber  einerseits  das  Gepräge  der  Oertlichkeit,  wo  der  Knabe  heran- 
gewachsen, andererseits  den  Charakter  der  Gesellschaft,  in  welcher  der- 
selbe sich  bewegt  hat.  ^)  Die  Mittelschule  bekommt  also  ihre  Schüler  schon 

*)  Ziller  T.  Vorlesungen  über  allgem.  Pädagogik.  Seite  49,  ff. 

')  Von  Linn6  wissen  wir,  dass  seine  Eltern  den  schönsten  Garten  in  der  Landes- 
hauptstadt besaßen.  Seine  Mntter  hatte  die  Gewohnheit,  ihm  als  kleines  Kind,  wenn 
er  schrie^  eine  Blume  zur  Beruhigung  in  die  Hand  zu  geben.  Den  Auseinandersetzungen 
seines  Vaters  bei  Besuchen  im  Garten  pflegte  der  vierjährige  Knabe  schon  beizuwohnen 


m  bestimmt,  iß  der  verschiedensten  und  oft  auch  angftüstigeii  Weise 

t.  Alle  diese  soll  iie  mv  iiolieren  allgememeu  Bildung  eiii]»örzielien, 

li*  diese  Süll  sie  als  sittliche  Charaktere  entla^iften.    Oh  ihr  da^  gelingen 

wird,   ist.   wohl   nach   dem   bisher   Oesagten   nicht  Ausschließlich  von  ihr 

abhängig,  sondern  gewiss  auch  von  der  Anlage  des  Knaben  bestimmt. 

Hat  nun  die  )[ittelschule  die  Aufgabe,  eine  höhere  allgemeine  Bildung 

den  ihr  anvertrauten  Schölern  zu  erzeugen,  oder  hat  sie  zum  mindesten. 

wie  oben  ausieiimndergegetxU  den  Löwenanlheil  aa  dieser  Arbeit,  so  fragt 

**s  sich,  was  stehen  ihr  für  Mittel  ssugeboteV    Wodurch  vermag  sie  diese 

Aufgabe,  deren  Uisung  eine  so  lange  Zeit  erfordert,  einen  Abschnitt,  d^r 

uflg  als  der  sch^Snste  des  Lebens  bezeichnet  wird,  zu  realisieren  ?  Es  ist 

ar.   dass  di«^se  Mittal,    da  sie  für  ein  Menschenleben   entscheiden,    nicht 

eichgiltig  sind.  Das  hauptsächlichste  Mittel,   durch    weichest   die  Mittel- 

liule  jene  hohe  Auft*abe   zu  leisten  strebt   besteht   im   Unterrichte; 

«r  in  einem  nnterrichte^   welcher   nicht  ausschließlich   auf  das   Wissen 

d  Können  hingerichtet  ist  —  m  nützlich  und  brauchbar  dasselbe  imnier- 

n  »ein  mag  nnd  so  gescliickt  es  auch  macht  — ,  welcher  nicht   bloü  die 

rf*n**t'luelle  Seite  des  Knaben  berücksichtigt,   sondern  in  einem   solchen, 

>'lchem  allf*  Gestaltung  des  Gedankenkreises,  alle  intellectuelle   Bitdung 

id  alle  Fertigkmt.  die  der  Zögling  durch  sie  erlangt,  nur  als  Mittel  dient, 

11  denjenigen  Geistes*  und  Oamllthszustand  hei  ihm  zu  bereiten,   der  ihn 

m  Ideal  der  Persciulicbkeit,   dem  edlen  Charakter,   annähert,   d,  i*  dem 

ziehenden  Unter  richte.  V) 

Die  Mittelschule  lehnt  es  daher  durchaus  niclit  ab,  an  der  Erziehung 

pthunehmen,  ja  sie  fordert  sogar  einen  solchen  Antlieil,  und  der  Unter* 

*ht  ist  nin  vortrelfliches  Mittel  dazu;  aber  sie  sieht  sich    auOer  Stande, 

lieselh«  allein  oder  sogar  gegen   störende   oder   geradezu   widerstrebende 

iiiflilsse  Vonseite  des  Hauses  durchzuMhren. 

k  b  ot  1'  r  k  u  n  g.  Dadun^h  i«t.  wolil  mein  Bumäpunkt  liinlfinglieh  charrikteriBiert.  leli  bia 
4»  ei^eräelm  im  Qegenaatxe  gegen  jene  eitreme  Eichtnug,  die  ewar  nicht  tlxeore- 
tUrh  aber  rloch  prakiiach  vertreten  ist,  do^i  die  Sahnle  nur  zm  antertichten  abar 
tiichi  %n  ertielien  babe^  dasK  die  Eriiehnng  dem  Hanie  alkin  zufalle,  mw'w 
anderen^eit»  anc]]  geilen  daa  andere  Extrenif  nach  welebem  die  Eitrenif  die  Familie 
bf]  di;r  Erdehnni^  aaB^eHchlüARea«  nnd  alle  er^^iebeade  Macht  auf  deu  Lehrer 
t^oncenUiert  werden  edl  (Plaion,  Fichte,  Baaedow*)  Doch  liegt  jedtm  dieser  beiden 
Extreme,  die  eben  nur  at«  Reactiüu  gegen  Tora  umgegangene  Fehler  ^tt  rerf^tehen 
und  £U  bügr elften  sind,  eine  richtige  Auschaaung  zti  Oninde:  der  ersteren  daAn 
die  Eiteni,  ho  wie  dai  Haiti,  die  Familie  flberhaupt  bei  der  Ausbildung  der  Kinder 
dne  wichtige  floUe  ipielen,  iu  wichtig,  dati»  deren  Mitwirknng  nicht  entrathen 
werden  kann,  der  zweiten^  daa^  Eiuheitlicbkeit  ttud  Folgerichtigkeit  in  Plan  und 
MaßaaliineD,  die  beim  Zusammenwirken  stweier  verschiedener  Fact4>ren  oft  aebwer 
Wä  «rreiebfiii  ist,  eine  wasentliche  Bedinining  ftlr  das  Gelingen  des  ßriiehnne^s* 
wirkea  aei«  Pas  Wahre  wird  awi sehen    diesen   beiden   Eitremen   au    »uehen    nein 


ad  interessierte  nidi  lebhaft  für  die  Namen    der  Pflanaen.  die  er  ani'-h  nie  wieder  Tcr- 

^li.     In  Jidi.  G*  Jakobi  wurde  die  Xeigung  für  die  DicbtkiinBt  schon  durrh  die  Mutter 

Wärterin    geweckt^    deren  Legenden   und    ErRüblungcn  der  Knahe    mit  gesimnu' 

AnfaierkÄAmkeit  »ubWe.  V^ergL  Ziller  T*  ßinU  in  4.  allg.  Fädag.  ■  ^owie  Benek« 

*   Lehrbuf,b  d.  Psyrhtd.  als  Naturvv. 

')  '^äu  T.  Vodis.  U.  alig.  P&dag.  $,  HS. 


und  darauf  hinaaslanfen,  dass  sich  Schule  nnd  Hans  in  diese  Aufgabe  sa  theOen 
haben,  so  dass,  w<is  das  Hans  überhaupt  nicht  an  leisten  vermag,  der  Schule 
übertragen  werde  —  die  intellectnelle  Bildung  —  das,  was  diese  letztere  nicht 
vollständig  zu  leisten  vermag,  da  sie  die  Zöglinge  nur  eine  beschränkte  Zeit  hat 
und  die8en>eu  auch  anderweitigen  Einflüssen  ausgesetzt  sind,  zum  Theil  von  der 
Familie  geleistet  werde,  oder  dass  die  Schule  wenigstens  von  der  Familie  kräftigst 
unterstützt  werde. 

Die  Mittelschule  ist  daher  zum  mindesten  Mitarbeiterin  im  Erziehungs- 
geschäfte,  ja  sogar  Tonangeberin  und  unter  Umständen  auch  Leiterin  des- 
selben. Deshalb  hat  sie  jedenfalls  auch  das  Recht,  Forderungen  an  das 
Hans  zu  stellen,  während  sie  andererseits  die  Pflicht  hat,  sich  an  das  Haas 
anzQScbliefien.  Das  Haus  soll  die  Wärme  geben,  die  Schale  gibt  das  Licht; 
daher  mnss  das  Haas,  welches  auch  nicht  ohne  Antheil  am  Unterrichte 
ist,  den  Winken  der  Schale  zugänglich  sein;  es  soll  aus  ft*eien  Stttckeu 
die  Wirkungen  der  Schale  zu  verstärken  suchen.  „Nur  wenn  das  Haus 
seinerseits  die  Erweiterung  des  Wissens,  Könnens  und  Wollens,  welche  die 
Schale  stiftet,  mit  Theilnahme  verfolgt  und  den  Eindrücken  der  Schule 
gleichsam  einen  Resonanzboden  gewährt,  in  dem  sie  auskliugen,  und  wenn 
anderseits  die  Schale  ihre  Lehren  und  Antriebe  einzusenken  weiß  in  den 
daheim  begründeten  Anschaunngskreis  des  Zöglings:  nur  dann  reichen  die 
vereinigten  Wirkungen  beider  bis  in  die  Tiefe  der  Seele  hinab,  in  denen 
die  Gesinnungen  reifen  nnd  die  Keime  des  Charakters  schlummern^^  ^) 

Ist  es  also  Aufgabe  der  Mittelschule,  hauptsächlich  durch  das  Mittel 
des  Unterrichtes,  und  zwar  des  erziehenden  Unterrichtes,  der  nach 
bestimmten  psychologischen  Grundsätzen  ertheilt  werden  muss,  die  höhere 
allgemeine  Bildung  zu  erzeugen,  die  sich  als  Charakterstärke  der  Sittlich- 
keit dem  Ideale  der  Persönlichkeit  mehr  und  mehr  nähert,  so  hat  das  Haus 
zum  mindesten  die  Aufgabe,  der  Erreichung  jenes  Zweckes  nicht  hindernd 
entgegenzuwirken,  das  durch  die  Schule  Zustandegebrachte  wenigstens  nidit 
zu  schädigen  oder  zu  zerstören;  vielmehr  wäre  es  Sache  des  Hauses,  im 
Einvernehmen  mit  der  Schule,  deren  Seele  und  geistiger  Führer  ein  tüch- 
tiger, psychologisch  gebildeter  und  erfahrener  Pädagog  als  Director ')  ist, 
auch  positiv  mitzuwirken  zur  Charakterbildung  des  Zöglings. 

Wie  aber  soll  der  Mittelschalunterricht  beitragen  zur  Charakterbildung, 
was  soll  der  Charakter  durch  den  Unterricht  an  der  Mittelschule  gewinnen? 
Um  sich  in  dieser  Frage  vollkommen  klar  zu  werden,  empfiehlt  es  sich, 
zunächst  den  Begriff  des  Charakters  sich  zu  vergegenwärtigen.  Charakter 
ist  die  „psychologische  Freiheit  als  bleibende  Eigen thümlichkeit  des  Sub- 
jectes,  aasgedehnt  über  das  gesammte  Wollen  %  ^)  „die  Art  der  Entschlossen- 


>)  0.  Willmann.  Pädagogische  Vorträge  1885.  S.  2. 

')  Da  der  Director  eine  so  hohe,  eine  so  wichtige  Aufgabe  in  pädagogischer  Be- 
ziehung hat,  welche  seine  ganze  Person,  seine  ganze  Thätigkeit  —  er  soll  ja  anch  immer 
auf  der  Hr»he  der  Pädagogik  als  Wissenschaft  stehen  —  in  Anspruch  nimmt,  so  wäre 
es  wohl  nur  im  Interesse  der  Sache,  wenn  er  von  den  vielen  Schreibgeschäften,  die  bei 
der  Administration  sich  als  nothwendig  ergeben,   wenigstens   theilweise  entlastet  würde. 

*)  VoUtmann,  Lehrb.  d.  Psychologie,  n.  S.  496. 


. « 


,  was  der  Meusch  will  verglichen  mit  dem,  was  er  nicht  will** »*) 

*-hif3dene  Wollen  oder  Nicht  wollen  der  Person,  dag  antar  gleichen 

M  dasselbe  bleibt"-),    „die  feste  and  beharrliche   Gestalt   iha^ 

Uleos,  aJs  die  Art  der  Entschiedenheit  und  Entschlossenheit  in  dem,  wa^ 

bewüsste  Wolkn  ebensowohl   einschließt  als   ausschließt*^.^)    Nun  ist 

er  das  Wollen  das  Ergebnis   im    Bewusstseiu   zusammentreffender   Vor- 

iluugeii :  derienigen,  worauf  das  Begehreu  gerichtet  ist,  und  derjenigen, 

che  als  Mittel  die  Erreichung   des  Begehrten  als  gesichert  erscheinen 

len*  Her  Wille  ist  also  vom   Gedankenkreis   abhängig,   bekommt  dnrch 

ie  henschf nden  Vorstell angsmassen   seine  Richtung.    Herbart  hat   daher 

>llkommen  recht,  wenn  er  behauptet,  „das  Wollen  wurzelt  im  Gedanken- 

ttise,  d.  h.  zwar  nicht  in  den  Einzelnheiten  dessen,  was  einer  weiß,  wohl 

t^r  iu  der  Verbindung   und  Gesammt Wirkung   der  Vorstellungen,   die   er 

worben  hat'^/J  Was  nicht  in  die  Erkenntnis  eingeht,  geht  auch  nicht  in 

n  Willen  ein;  die  Be  chaffenheit  des  Qedankenkreises  bestimmt  also  den 

illen.    Daraus  ergibt  sich  die  hohe  Bedeutung   des  Unterrit^htes   für  die 

larakterbildung.  Die  GeMaltung  des  Gedankenkreises  ist  das  Werk  des 

ntf^rrich^es;  deshalb  hat  derselbe  eine  willenbildende  Kraft.    Durch  den 

iinterricht  soll  1er  persönliche  Wille  aus  dem  Gedankenkreise  herausge- 
ildet  werden,  der  Gedankenkreis  soll  durch  den  Unterricht  diejenige  Form 
rhalten,  welche  die  Bedingungen  zu  einem  eonsequenten  und  sittlicheu 
Folien,  zu  einem  edlen  Charakter  in  sich  trägt. 
Da  die  Knaben,  die  in  die  Mittelschule  eintreten,  schon  eine  Gestalt 
es  Gedankenkreises  besitzen,  freilich  verschieden  je  nach  dem  Orte  und 
er  rmgebung  ihres  früheren  Anfwaclisens,  so  hat  die  Charakterbildung 
mit  einer  Verände^mng  und  Umgestaltnng  des  Gedankenkreises  zu  beginnen, 
ud  das  geschieht  dm*ch  den  Unterricht*  ^)  Diese  Veränderung  und  Umge* 

KJttuig  kann  aber  von  außen  durch  den  Unterricht  nur  angeregt  werden» 
rklicb  geschehen  nuiss  sie  durch  die  eigene  geistige  Thätigkeit ;  diese  hat 
dalier  der  Unterricht  hauptsächlich  anzuregen,  diese  soll  er  vermehren  und 
^■lld  veredeln.  ^'}  Die  Gesammtkraft  des  Schillers  soll  durch  ilen  Unterricht 
^Mweckt.  gestärkt,  erhöht  und  veredelt,  ein  solcher  Gemuthözustaud,  eine 
^KDlche  Gemathsverfassung  in  demselben  zustande  gebracht  werden,  dass 
^v  das  Bedllrfnüt  in  sich  fühlt,  weiterzuarbeiteUi  selbstthätig  weiterzustreben 
^Bt  ^  '  -^arch  jenes  Interesse  zu  betliätigen,  das  nicht  nach  Vortheil  oder 
^^  '^  fragt,   scindern,   unbekümmert  um  diese,   eine  harmonische  Aus- 

bildung tles  ganzen  Menschen  erstrebt,  H 

Das  Wollen  des  Zöglings  soll  auch  Festigkeit  erlangen;  esmuss  ihm 
daher  Gelegenheit  geboten  werden,    dasselbe   zu   bethätigen,   dasselbe   zu 
Ihäiigen  im  wiederholten  Thun  in  derselben  Richtung;  ermoss  tn  solche 

')  Herbiri  J-  y.  Allif.  VMfkgogik,  Auftirftbe  t*  Wülnsaii«  S.  457. 

'J  Elllor  T.  VoTle».  tlber  ftüg,  Pftdag,  8,  SIS. 

*)  U»rifitfttein  D.  Grnniibein'*  fl*  etbi»nlu  WksenBchafteu,  8.  445, 

*>  fkrbftrt  J.  F.  rmrmM  jisieJ,  Vorteaimofen.    A^üg.  v-  0,  WiUmaim.    FI*   H,  ÖBL 

')  Vergl  Zilier  T.  Lebre  v.  ersiebeiKl  Htit^rn  S,  in. 

*>  Herbari  J.  F.  ümr,  paed.  VotU  v.  Q.  WiUtuftDü  IL  B.  53S. 


10 

Lagen  versetzt  werden,  es  mfissen  seinem  Interesse  solche  Gelegenheiten 
eröffnet  werden,  dass  er  nach  eigenen  Gedanken  mit  Erfolg  handeln  kann, 
wie  es  dem  Interesse  entspricht.  Nur  so  kommt  er  znm  Bewosstsein  seiner 
Kraft  zunächst  in  einem  Gebiete,  gar  bald  und  ohne  Schwierigkeit  wird 
sich  dieselbe  auch  auf  andere  übertragen;  die  Art  der  Thätigkeit,  die  er 
sich  mit  gutem  Erfolge  angeeignet  hat,  wird  eine  bleibende  Eigenthfim- 
lichkeit  des  Individuums,  von  der  abzuweichen  er  kaum  über  sich  bringt; 
auch  hierin  leistet  der  Unterricht  vortreffliche  Dienste. 

Aber  nicht  irgend  ein  Wollen  soll  sich  der  Zögling  aneignen,  sondern 
ein  solches,  das  einen  inneren,  allgemein  giltigen  und  nothwendigen  Werth 
hat;  die  Urtheile  darüber  soll  sich  aber  der  Zögling  aus  eigener  Erfahrung 
und  Thätigkeit  erzeugen.  Auch  dazu  bietet  der  Mittelschulunterricht  viel- 
fache Gelegenheit;  ich  weise  nur  hin  auf  den  Religions-  und  Geschichts- 
unterricht: der  Religionsunterricht  soll  das  Gemüth  in  seiner  ganzen  Tiefe 
ergreifen  und  der  historische  Unterricht  soll  mit  demselben  zusammenwirken. 

Der  Gedankenkreis  des  Schülers  soll  verändert  und  umgestaltet  werden 
durch  bestimmte  vorgeschriebene  Unterrichtsgegenstände.  ^)  Diese  Forderung; 
setzt  zunächst  voraus,  dass  der  Gedankenkreis  fähig  sei  zur  Aufnahme, 
dass  derselbe  eine  hinreichende  Menge  und  Verbindung  von  Vorstellungen 
besitzt,  dass  diese  Vorstellungen  eine  solche  Beweglichkeit  und  EHarheit 
besitzen,  dass  der  Mittesschulunterricht  daran  angeschlossen  werden  könne. 
Ist  diese  Bedingung  nicht  vorhanden,  was  durch  eine  kurze,  oft  flüchtige') 
Aufnahmsprüfung  nicht  zur  Evidenz  constatiert  werden  kann,  so  ist  die 
Mittelschule  nicht  schuld  daran,  wenn  der  Erfolg  den  Erwartungen  nicht 
entspricht  Vielmehr  wäre  es  Aufgabe  des  Hauses,  wenn  es  das  nicht 
selbst  beurtheilen  kann,  von  den  Lehrern  der  Volksschule  sich  darüber 
reinen  Wein  einschenken  zu  lassen  —  vorausgesetzt,  dass  diese  es  auch 
thun  und  nicht  (wie  es  auch  vorkommt)  in  sträflicher  Gewissenlosigkeit, 
um  die  Schüler  loszubringen  oder  aus  anderen  Gründen  Eltern  geradezu 
aneifern,  dieselben  in  die  Mittelschule  zu  schicken  —  nnd  mit  Beiseite- 
setzung aller  Eitelkeit  das  Sind  noch  in  der  Elementai^chule  zu  belassen. 
Leider  aber  kommt  es  nur  zu  häufig  vor,  dass  Eltern  nur  nm  jeden  Preis 
ihren  Sohn  in  einer  Mittelschule  sitzen  sehen  wollen;  ob  er  dahin  passt 
oder  nicht,  ob  er  dort  folgen  kann  oder  nicht,  fragen  sie  nicht.  Sie  denken 
nicht,  wie  lieblos  sie  gegen  ihr  eigen  Fleisch  und  Blut  handeln  dadurch, 
dass  sie  das  Kind  in  Verhältnisse  zwingen,  welchen  dasselbe  trotz  besten 
Willens  nicht  gewachsen  ist.  Obige  Forderung  setzt  aber  auch  weiter 
voraus,  dass  die  körperliche  Beschaffenheit  des  Knaben  derartig  ist,  dass 
er  dem  eigenen  guten  Willen,  zu  arbeiten,  folgen  könne;  dass  nicht  die 
Constitution  noch  so  schwächlich  sei,  dass  etwa  die  körperliche  Entwick- 
lung durch  die  Zumuthung   an   den   Geist   gestört   oder  gehindert  werde. 

')  Die  Wahl  dieser  wurde  zwar  nicht  ansschliesBlich  durch  den  pädago^nschen 
Zweck  bestimmt,  sondern  auch  durch  die  Bedtirfoisse  des  Staates  und  der  Gesellschaft, 
denen  der  einselne  zu  dienen  hat. 

*)  Die  Menge  der  Aufnahmswerber  gegentiber  der  Kurse  der  Zeit,  die  inr  Auf- 
nahmsprttfting  zur  Verfügung  steht,  nöthigt  sehr  häufig  dazu. 


u 


^mm  d&rUlidr  hl  wohl  keid  Zweifel  dasB  bei  einem  Zurückbleiben  der 
pby*ischeii  Entwickluiig  dtsr  Geist  aud  dmm  auch  das  ireaiüth  »ehr  bald 
in  MiUeidenscb&ft  gezogen  werden«  Aticli  darüber  iguil  dm  Haius  üieht 
leiclit  kinaufli^ehen,  sondern  mit  gewissenhafter  Aufrichtigkeit  \m  Oericht 
Ifdieu.  Sehr  liäaüg  zeigen  sich  die  büseu  Fülgau  erst  in  einer  Zeit,  iu 
wslcher  A^  Schaden  nicht  mehr  gut  gemacht  werden  kann.  Wie  viele 
Kinder  könnten  vor  geistigen  und  physischen  Euin  bewahrt  werden,  wenn 
die  Ellern  in  der  Richtuug  den  wohlmeinenden  Kathschlägeo  der  Schul- 
bekordeu  und  Lehrer  folgen  würden,  von  denen  erst  ktiizlieh  einer  da- 
durch zam  Ausdruck  gebracht  wurde,  dass  der  Eintritt  iu  das  Gymnasium 
enetl  mit  rotlendetem  zehnten  Lebeti^jakre  gestattet  ist. 

Aber  auch,  wenn  der  Knabe  fier  VoraussetKUng  in  geistiger  uud 
phyisischer  Hinsicht  entspricht,  wenn  er  körperlich  und  geistig  so  weit 
entwickelt  ht,  dass  er  im  Stande  ist,  den  nothwendigsten  Anforderungen 
gerecht  2u  werden,  auch  dann  dürlen  Vater  und  Mutter  nicht  glauben, 
El«  «eien  jeder  Mitwirkung  am  Ersieh  ungsgeschäfte  überhoben,  aie  könnten 
nun  ruhig  und  unthätig  zusehen.  Zwar  Übernimmt  die  Schule  durch  den 
Uttturrldit  von  da  an  die  leitende  FühruDg,  aber  nicht  ilie  alleinige  Be- 
$iirgilQg  desselben. 

Die  erste  Sorge  der  Schule  besteht  nun  darin,  den  Boden  für  den 
Unterricht  und  di«  Erziehung  im  Geiste  des  Zöglinge  2U  ebnen,  den  vor- 
hÄiid**nen  tiadankenkreis  fUr  die  Aufualmie  neuer  Vorstellungen,  wie  nie 
die  Mittelschule  bietett  geeignet  zu  macheu.  Um  geschieht  zunächst  di^ 
durch,  dass  dem  Schüler  det  hohe  sittliche  Ernst  der  Lage,  in  der  er  sich 
behndet,  zum  Bewu^st^ein  komme^  dasi^  er  die  Uebersseugung  gewinne,  die 
Tändeleien  und  Zerstreuungen,  die  ihm  su  Hause  noch  zur  geeigneteu 
Zeit  j£ugestanden  werden ,  haben  hier  fernzubleiben.  Er  muss  da»  Geliihl 
haben«  dass  gewisse  äuflere  Schranken  bestehen,  die  aicht  überschritten 
werden  dürfen.  Aber  wieV  Darf  man  dem  Kuabeu  in  diesem  Alter  eine 
derartige  Kitisicht  zumutlieu?  Darf  man  erwarten ^  dass  er  durch  Ueber-^ 
leguiig  zu  diesem  Bewusstsein  kommen  werde?  —  Kaum.  Es  mu^s  daher 
der  gauze  Eindruck,  den  er  in  der  Schule  erhält,  ihn  unbewusst  dahin 
hriiigen.  ist  es  also  nur  im  höchstem  MaBe  anerkennen  swert>  dass  die  Er« 
halt^r  d^r  Mittelschulen,  also  in  erster  Linie  der  Staat,  auf  eine  derartige 
iuliere  und  innere  Ausstattung  der  Schulräumlichkeiten  sehen,  dass  der 
Gedankenkreis  der  Schüler  in  diesem  Sinne  beeinflusst  werde  —  Einfach- 
heit ohne  Ueberladung,  aber  doch  den  (Grundsätzen  der  Aesthetik  entspre- 
chend, Keinlichkeit  und  Saubei  keit  aul^  den  Gängen  und  den  Schulzimmern^ 
mm*s  Zweckmäßigkeit  der  Abortiv  u.  dgL  —  so  muss  aber  doch  vor  Allem 
lieiTorgehoben  werden^  dass  die  Persönlichkeit  des  Lehrers  der  maSge« 
l^enste,  der  wichtigste  Factor  ist.  Er  ist  es  ja,  der  dem  Schiller  neue  tre- 
danken  zuführen,  diese  den  früheren  einordnen  oder  jene  nach  diesen  um- 
zugestalten verhelfen  soll;  er  ist  eS;,  der  durch  systematisclie  Bearbeitung 
der  zugeführt en  und  Verbindung  mit  den  schon  vorhandenen  Gedanken 
aie  Firsligkeit  anbahnen  soll,  die  den  Character  kennzeichnet^  er  ist  es 


19 

endlich  auch,  der  durch  klare  Darlegang  der  Verhältnisge  jene  wichtige 
Wertbestimmnng  möglich  machen  soll,  welche  Kennzeichen  eines  edlen 
Charakters  ist. 

Dazu  bedarf  er  der  Autorität  gegenüber  de  i  Schülern  und  der 
Liebe  vonseiten  dei*selben.  Autorität  und  Liebe,  die  der  Lehrer  vonseiten 
der  Schüler  genießt,  sind  die  sichersten,  die  wirksamsten,  aber  auch  die 
nothwendigsten  Mittel  in  seinem  Erziehungs-  und  Unterrichtsgeschäfte. 
Ohne  diese  kein  Unterricht,  keine  Erziehung.  Erst  wenn  die  Gefühle  der 
Autorität  und  der  Anhänglichkeit  begründet  sind,  wirkt  der  Ei*zieher  zu- 
verlässig über  seine  Gegenwart  hinaus  auf  den  Zögling;  erst  dann  wird 
ein  pünktlicher,  genauer  und  williger  Gehorsam  erreicht,  wobei  der  Zög- 
ling dem  ausgesprochenen  Willen  des  Erziehers  auf  der  Stelle  folgt,  wo 
nicht  vorauseilt.  Die  Gewaltmaßregeln  der  Disciplin  werden  dadurch  fiber- 
flüssig. Der  Zögling  wird  sich  dem  erziehenden  Lehrer  nicht  verschlieBen, 
wird  nicht  andere  Berechnungen  anstellen,  nicht  heimliche  Gedanken 
hegen;  er  wird  ohne  Zwang  gerne  nachgeben;  die  Disciplin  wird  nie  in 
Conflict  mit  den  Tendenzen  der  Erziehung  kommen ;  der  Zögling  wird  dem 
Lehrer  in  Allem  nachleben. 

Hängt  es  nun  vom  Lehrer  ab,  diese  zu  besitzen  oder  nicht?  — 
Gewiss  zum  groSen  Theile,  wenn  auch  nicht  ganz.  Die  überlegene  Macht 
des  stärkeren  Geistes  und  das  daraus  resultierende  Vertrauen,  die  Ueber- 
legenheit  an  Wissen,  im  Wollen  und  sittlichen  Handeln,  die  innere  Würde 
und  Hoheit  der  Persönlichkeit  nöthigen  zwar  unwillkürlich  den  Schüler 
und  Zögling,  sich  vor  der  Geistesmacht  zu  beugen,  zum  männlichen  Gha- 
i*akter  des  Lehrers,  der  ihn  für  die  Jugend  zum  Vorbilde  macht,  hinauf- 
zQSchauen;  —  diese  daher  vor  Eintritt  in  das  Mittelschullehramt  sich  er- 
worben zu  haben  und  darüber  mit  ängstlicher  Sorgfalt  zu  wachen,  ist 
unbedingte  Aufgabe  des  erziehenden  Lehrers  —  doch  darf  vonseiten  des 
Hauses  diesem  Gefühle,  dieser  A  erkennung  auch  nicht  entgegengearbeitet 
werden.  Je  weniger  der  Knabe  noch  aus  eigen'^T  Erfahrung  urtheilen 
kann,  je  weniger  er  überhaupt  noch  urtheilsfähig  ist,  um  so  geneigter  ist 
er,  in  seinem  Urtheile  überhaupt  und  in  der  Wertschätzung  von  Personen 
insbesondere,  dem  Urtheile  seiner  Umgebung  und  vorzüglich  derjenigen, 
deren  Autorität  er  von  Natur  anerkennt,  der  Eltern  oder  deren  Stellver- 
treter, zu  folgen.  Hört  nun  der  Knabe  zu  Hause  über  den  Stand  oder  gar 
über  die  Person  des  Lehrers  ungünstig  oder  geringschätzig  urtheilen,  so 
ist  durch  dieses  Vorurtheil  im  Schüler  die  Anerkennung  der  Autorität  des 
Lehrers,  des  Zauberetabes  für  Zucht  und  Ordnung,  sehr  erschwert 
Die  Macht  wahrer  Autorität  ist  aber  nur  der  eine  Weg,  auf  dem  der 
Zögling  in  die  Auffassung  und  Denkweise  des  Erziehers  hineingezogen  wird ; 
der  andere  Weg  ist  die  Anhänglichkeit  an,  die  Liebe  zum  Erzieher'),  zum 
Lehrer.  Jede  Differenz  trennt  dann  den  Zögling  vom  Erzieher  und  wird  von 
dem  Zögling  selbst  schmerzlich  empfanden.  Er  ist  deshalb  bemüht,  eine  solche 
Differenz  zu  vermeiden,  und  die  Entfernung,  den  Widerstreit,  die  wirklich  ein- 

^Ziiler  T.  Vorles.  fl.  all».  PÄda^.  S.  105. 


u 


lt€!i  sind»  winder  au^zm^Iekhen  und  gut  zu  machen.  Dieses  Verhältnis  wird 

riir  bauptHäcUlieti  begiuudat    durch  die   lebendige   AeuQeruJig   der  Tbeü- 

aü  in  Würt,  Tlial  uud  Blick,  durch  die  freundlich  entgegeuknmmeude 

U^e,  durch  die  hörablas^seude  uud  heraufziehende  Li*ibe  des  Lehren«, 

reilicb   auch   der    uüthigeu    Eutschiedeuheit    uud    ('baiakterfüi^tigkejt 

irdiaui^  nicht  entbehren  darf;  —^ Liebe  darf  nie  durch  schwache  Naeli* 

pchl  erkauft  werden" ;  0   Liebe  zum  Beruf   und  zum    Larneodeu,   atreng» 

jitarftillung  und  die  Treue  auch  im  Kleinen,  sowie  die  Öereehtigkeils- 

uhue  in  Pedanterie   aUi^^uarten.   siud    nach   Diesterweg    die   besten 

^Uel,  ilie  Liebe  der  Zugliuge  zu  erwerben  —   aber  auch  hier  ist  wieder 

ftrvoiifiuheben,    d^m  das  Hauö    der  Schule  nicht   hindernd   entgegen trf^te, 

leider  nur  jeu  hauÜg  geschieht,   ich  will    nicht   behaupten  immer  mit 

sichl,  üondern  mei.st  aus  Unbedachts^ainkeit  und  Bequemlichkeit.  Wie  oft 

[>mint  es  vor,  das»  Eltern  in  Gegenwart    der    Schüler  über  die    Viirzu?e 

ad  Fehler  der  Lehrer,  über  die  sittliche  und  wissenschaftliche  Tibditigkeit 

»rrselben  siu^echen.  dass  ladelude  Urtlieile  über  sie  unbadacht^am  geäuüert, 

von  deo  Scbtilern  selber  prnvociert   werden!    Wer  weiil  nicht,  da«»  der 

ifldllige,  der  getadelte  Sclittler  die  Schuld  vnn  »ich  ab  und  meist  auf  den 

lirer  zu  wälzen  bestrebt  ist,  dass  er  alle  möglichen  Äusiedeü  und  Eni* 

^huldigiingen  ftlr  sich    aussuführan   sticht,    dass   schließlieh  vermeintlichem 

Jebel wollen  desi  Lehreis  nicht  selten  als  Ausflucht  vei'wendet  wiidv  Treten 

die    Eltern    oder    deren    Stellvertreter  i*olcheu    Beschuldigungen    nicht 

Eiergisch  entgegen;  veranlassen  sie  selber  dieselben,  um  den  Knaben  oder 

eigene  Nachlässigkeit  oder  Ungeschicklichkeit   zu  beschönigen;    da  i^t 

vorbei  mit  der  Liebe,  mit  der  Anhänglichkeit  an  den  Lehrer;  da  ist  e^* 

mit  der  Achtung  vor  demselben.  Dass  unter  solchen  Verhältnissen  das 

tin£tidjuug>;werk  nur  argen   Schaden  leidet,   dass  unter   diesen  Umständen 

iien  Nachtheil    doch  nur  der  Zögling,    det^sen    Bildung   angestrebt 

iuldpt,    dass  unter  solchen  Voraussetzungen   die  Wirksamkeit  des 

ehrers  ungeheuer  gesehiidigt,   wenn  nicht  ganz  illusorisch  gemacht  wird, 

wohl  nicht  schwer  einzusehen.  Welch*  mächtiger  Antrieb  Hegt  in  Sükhem 

|I*^btd  für  die  Eltern,  recht  vorsichtig  zu  sein  in  ihrem  eigenen  Benehmen^ 

t»«r  nicht  minder  vorsichtig   auch    in  der  Wahl  des  Ortes,   wo    sie   ilire 

(Inder  unterbringen,    wenn  sie  selber   nicht   in  der  Lage    sind,   sie  unter 

er  Autsicht  zu  behalten,  wenn  sie  gezwungen  sind,  sie  fremden  Händen 

^vertrauen.    Ich  hegreife    daher  sehr    wohl  die    Sorge  so  vieler  Eltern 

den  rechten  Koatort,    ich  verstehe  recht  gut  den  Ruf  nach  Instituten, 

^ie  von  pädagogisch  gebildeten    Erziehern,   denen   die   erwähnten    IJebel- 

Uide  wcdit  bekannt  sind,   geleitet   werden;    unlassbar  aber  ist  es,    wenn 

[if  die  Beschaffenheit  <ler  Leute»  die  die  Eltern  vertreten,  der  Schule  hilf- 

eich  xur  Seite  stehen  sollen,  gar  nicht  geachtet  wird,  um  so  mehr,  da  die 

Ctoren   der   Mittelschulen   so   gerne   Auskunft   und    Anleitung   in  der 

lahl  tler  Kostorte  geben. 


»j  Hf>TliArt    T,  F.   Vmnun  p.  V.  S*  oJdfi. 


14 

Der  ICittelflohttler,  der  die  g:ehörig:e  Achtang  yor,  das  nOthige  Ver- 
trauen sowie  die  Dothwendige  Liebe  zu  seinem  Lehrer  oder  seinen  Lehrern 
hat,  wird  nun  mit  gehöriger  Aufmerksamkeit  den  Worten  derselben  folgen, 
wird  die  kleinen  Aufgaben,  die  die  Selbständigkeit  des  Schülers  vom  Anfang 
an  anregen  sollen,  in  der  gewünschten  Form  liefern,  hat  zum  mindesten 
die  Absicht,  dieses  zu  thun.  Zeigt  nun  das  Haus,  gleichgiltig  ob  Eltem- 
oder  Kosthans,  eine  solehe  Theilnahme  fftr  dieselben,  dass  zum  mindesten 
gefragt  wird  um  die  Vorkommnisse  in  der  Schule  und  die  Aufgaben,  dass 
diese  wirklich  gemacht  und  in  der  vorgeschriebenen  Form  gemacht  werden 
—  die  Richtigkeit  dem  Inhalte  nach  zu  prüfen,  wird  die  Schule  nicht  ver- 
säumen —  dass  die  Arbeitszeit  sowie  die  Erholungszeit  bestimmt  wird, 
so  wird  das  leicht  lenkbare  kindliche  Gemüth  sehr  bald  an  die  Erfüllung 
seiner  Pflichten  gegenüber  der  Schule  sich  gewöhnen ;  das  Kind  wird  dann 
nicht  mehr  benöthigen,  erst  aufgeforilert  zu  werden;  es  wird  sich  nur 
darum  handeln,  gleich  theilnahmsvoll  für  die  Thätigkeit  in  der  Schule  und 
für  dieselbe  zu  bleiben.  Wohl  gehört  für  den  Knaben  in  dieser  Lage 
auch  Buhe  der  Umgebung  während  der  geistigen  Arbeit.  Denn  wie  der 
Erwachsene,  der  geistig  Ausgebildete  nur  äuiBerst  schwer  oder  gar  nicht 
bei  fortwährender  Störung  eine  zusammenhängende  Geistesarbeit  zu  leisten 
vermag,  um  wie  viel  weniger  ein  so  jugendlicher,  biegsamer  öeist.  Auch 
diese  Seite  ist  von  den  Eltern  ja  nicht  gering  zu  achten. 

Es  ist  selbstverständlich,  dass  auch  in  diesei*  Zeit  sowohl  von  der 
Schule  wie  von  den  Eltern  der  körperlichen  Ausbildung  die  gröiBte  Auf- 
merksamkeit und  Sorgfalt  zugewendet  werden  muss.  „Den  Körper  vernach- 
lässigen, heißt  den  ganzen  Menschen  vernachlässigen,  sein  ganzes  Dasein 
verpfuschen,  verkrüppeln,  verderben".^)  Ist  es  Aufgabe  der  Schule,  durch 
AnschlieiBung  alles  Neuen  an  Bekanntes,  durch  Einordnung  desselben  in 
den  früheren  Gedankenkreis,  durch  Bearbeitung  desselben  schon  in  der 
Schule  bis  zu  einem  solchen  Grade,  dass  dem  Schüler  nicht  nur  keine 
Schwierigkeit  mehr  entgegentritt,  sondern  dass  für  die  häusliche  Thätigkeit 
nur  eine  Wiederholung  und  Befestigung  des  in  der  Schule  Kennengelernten 
übrig  bleibt,  die  Arbeit  möglichst  zu  eileichtern ;  ist  es  Aufgabe  der  Schule, 
die  Individualität  des  Schülers  wohl  zu  berücksichtigen,  ihrem  Zögling 
weder  quantitativ  noch  qualitativ  zu  viel  zazumuthen,  sondern  mit  Rück- 
sicht auf  den  vorhandenen  Gedankenkreis,  mit  Rücksicht  auf  die  Gesetze 
der  Psychologie,  deren  Kenntnis  von  jedem  Lehrer  gefordert  werden  soll 
und  meist  auch  gefordert  wird,  die  Erweiterung  und  Vertiefung  desselben 
zu  bewerkstelligen,  um  ja  nicht  den  Vorwurf  von  Ueberbürdung  auf  sich 
zu  laden;  ist  es  Aufgabe  der  Schule,  durch  weise  Zeiteiatheilung  rück- 
sichtlich der  Aufgaben  den  Schülern  die  zur  körperlichen  und  geistigen 
Erholung  nöthige  Zeit  zu  gewähren,  ja  sie  zum  richtigen  Genüsse  derselben 
anzuleiten;  ist  es  Aufgabe  der  Schule,  ihre  Schüler  zur  geeigneten,  der 
jugendlichen  Entwicklung  zuträglichen  Haltung  des  Körpers  zu  veranlassen, 
sie  zum  richtigen   Gebrauche  der   Sinnesorgane,    namentlich   des   Auges, 

')  Diesterweg,  Wegweiser. 


n 


m 


«iiiiJ«ileii :  So  h%  m  andarerseits  Aufgabe  Am  Uausss,  seine  lliätfgkmt 
imMMt  ftiji2ttjichUn,  steine  Zumuthiuigeii  au  deu  Zögling  innerhalb  soIch*^r 
Orinsi»  tu  Hallen^  iIuhm  aueli  datau»  jener  so  oft  gelijVrte  Vorwurf  der 
Ueberbürdnug  keine  Berechtigung  Bcbö)>fe,  Das  Haus  mU  ebenso  wie  die 
Setmie  bei  der  Zeiteintheilung  mit  kluger  Zweckmäßigkeit  vorf^f^fie».  soll 
nicht  das  einemal  dem  Zugling  gestatten»  mettrere  Halb  tagt?  hintereinander 
tn  rerspteleo  und  das  anderemal  uninittelbai^  darauf  von  demselben  fardern, 
dast  er  sich  mit  lauter  Arbeit  ^abbreche*' ;  jeder  Tag  habe  seine  Arbeit«-, 
aber  a^ch  seine  Kiholungszeit,  jedes  l  ebermaß  schadet  Der  Knabe  goll 
iidi  giiw5bnen,  mit  der  Zeiteintheilung  zu  reebnen,  diese  Gewöhnung  wini 
«leb  gar  bald  zum  Bedürfnisse  bei  ihm  entwickeln,  und  er  wird  nie  in  die 
muingaiiebme  Lage  kommen,  sich  über  das  zulässige  oder  zuträgliche  MaU 
uüretigen  zn  müssen.  Freilich  gehört  dazu  eine  gewisse  RegelmälHgkfiit 
im  Hauiilialte  der  Familie  selber;  aber  wo  ist  die  Familie,  in  welcher  diege 
oieht  mdglkh  sein  sollte?  Die  Unbequemlichkeit,  die  sich  etwa  hif>  und 
da  lieraiiBBtellen  sollte,  darf  nur  nicht  hoher  angeschlagen  werden,  als  die 
Sorge  f6r  das  leibliche  und  geistige  Wohl  der  Kinder.  Das  Haus  m5ge 
aber  auch  nicht  Derartiges  oder  soviel  außer  der  Schule  von  dem  Zrjg- 
Üng^  fordern  oder  ihm  gestatten,  dass  er  die  für  seine  Körperent Wicklung 
RothwHndige  Erhokng  nicht  finden  kann,  möge  anch  nicht  Ton  jedem  das- 
Ibe  fordern.  Die  Widerstandsfähigkeit  des  Körper»,  die  geistige  Begabung 
ja  bf*i  verRchiedeuen  Individuen  verschieden;  nicht  jeder  hat  die  gleiche 
FAbigkeitt  Musik  oder  eine  moderne  Sprache  zu  erlernen,  nicht  jeder  hat 
tb«  öeschick  «um  Zeichnen,  Modellieren  u.  dgK  Seht  es  also  schwer, 
feicht  es  mit  der  Zeit  oder  der  Fähigkeit  nicht  aus,  derartige  (legen- 
de als  N  e  b  e  n  g  e  g  e  n  s  t  Ä  n  d  e  —  und  wenn  «leren  Kenntnis  auch  noch 
angenehm  und  nützlich  für  das  Leben  wäre  —  zu  erlernen ;  weg  damit! 
e  obligaten  Hegenstände,  durch  welche  das  Erziehnngswerk  besorgt 
erden  »oll,  sollen  und  dürfen  nicht  leiden !  Ueberhaupt  ist  es  ein  gan^ 
rfehlter  Standpunkt,  wenn  sich  so  manche  Eltern  auf  den  Nßtzliehkeits- 
ndpunkt  stellen,  diesen  Nützlichkeitsstandpunkt  bezüglich  der  einzelnen 
iiterrichUgegenstftnde  an  der  Mittelschule  auch  den  Kindeni  gegenüber 
Ujüen.  Nicht  die  Nützlichkeit  dieses  oder  jene&  Gegenstandes  entscheidet 
für  die  Einführung  desselben  an  der  Mittelschule,  sondern  die  Fähigkeit, 
len  ('ieist  da  bilden,  den  Ziigling  durch  8elbstthätigkeit  zur  Selbständig- 
Zü  führen;  und  es  wurden  jene  Gegenstände  und  in  solcher  Reihen- 
and  Verbindung  gewählt,  welche  und  wie  sie  nach  pädagogischen 
Sätzen  am  zuverlässigsten  zum  Ziele  fl\hren.  Kein  Gegenstand  Ist 
ftbet^üssig,  keiner  darf  gering  geschätzt  werden.  Wie  schwer  rächt 
wenn  zu  nachsichtige  Eltern  ihren  bequemen  Jungen  wegen 
Kortschritte  in  einem  Gegenstände  in  ihrem  Unverstände  mit  den 
entschuldigen  nnd  trösten  :  „Das  brauchst  da  ohnehin  nicht'*.  Niclit 
r  wii*d  dadurch  der  Egoismus  dem  Kinde  schou  eingepflanzt,  sondern 
leibt  dann  meist  nicht  bei  dem  einen  GegenstAnde;  der  Beiiueme  findet 
alle  überäüssig.  Soll  er  aber  trotzdem  —   „weil  sonst  der  Charakter 


16 

der  Eltern  einen  Stofi  erleidet"  ^)  —  die  Mittelschule  absolvieren  and  daher 
alle  Gegenstände  wenigstens  zur  Noth  bewältigen,  so  arbeitet  er  mit  Wider- 
willen (es  ist  ja  so  vieles  fiberflfissig),  es  geht  langsam  und  schwer ;  wie 
leicht  entsteht  da  der  Schein  der  Ueberbttrdung !  Wer  aber  da  die  Schule 
verantwortlich  machen  wollte,  könnte  unmöglich  auf  das  Prädikat  der 
Gerechtigkeit  Ansprach  machen. 

Viele  Eltern  glauben  wohl,  ihrem  viel  geplagten  Söhnlein  dadurch 
zu  Hilfe  zu  kommen,  dass  sie  ihm  einen  „Hauslehrer"  halten,  ja  sie  meinen, 
mit  einem  solchen  kann  es  nicht  mehr  fehlgehen.  Wie  oft  hat  der  Mittelschul- 
lehrer Gelegenheit,  von  Eltern  im  beinahe  vorwurfsvollen  Tone  hören  zu 
mOssen,  „ich  habe  ja  dem  Jungen  ohnehin  einen  Hauslehrer  gehalten ;  was 
soll  ich  noch  mehr  thun?"  Ohne  dem  armen  Studenten,  der  im  Schweiße 
seines  Angesichtes  mtthsam  durch  „Stundengeben''  sich  sein  Brot  verdient, 
diesen  Verdienst  zu  missgönnen,  ohne  das  pädagogische  Talent  dieser  soge- 
nannten „Hauslehrer''  im  Allgemeinen  zu  bezweifeln  oder  herabzusetzen, 
ohne  auch  den  „guten  Willen"  der  Eltern  zu  verkennen,  so  muss  ich  doch 
nach  meiner  innersten  Ueberzeugung  aussprechen,  dass  kein  öffent- 
licher Mittelschüler  einen  „Hauslehrer"  braucht,  ausgenommen  in  dem 
einzigen  Falle,  dass  er  durch  einige  Zeit  an  der  Theilnahme  am  öflentlichen 
Unterrichte  verhindert  war  und  das  Versäumte  außer  der  Schule  nachholen 
soll,  da  es  in  der  Schule  aus  Bücksicht  für  die  übrigen  nicht  möglich  ist, 
aber  auch  da  nur  so  lange,  bis  das  Versäumte  nachgeholt  ist.  Erfüllt  die 
Schule  ihre  Pflicht  durch  Anwendung  der  richtigen  Methode  und  harmo- 
nisches Zusammenwirken  sämmtlicher  Lehrkräfte  —  dass  das  geschehe, 
dafür  bürgt  der  Leiter  der  Anstalt  als  erfahrener,  tüchtiger  Pädagog  — 
was  soll,  was  kann  der  „Hauslehrer"  thun?  Ich  wüßte  aufrichtig  für  ihn 
keine  andere  Beschäftigung,  als  den  Jungen  während  der  Arbeitszeit  zu 
beaufsichtigen  und  zu  controllieren,  dass  er  wirklich  arbeitet  und  in  der 
ihm  vom  Lehrer  angegebenen  Weise  arbeitet;  alles,  was  darüber  hinaus- 
geht, halte  ich  nicht  nur  für  überflüssig,  sondern  geradezu  für  nachtheilig. 
Und  das  vermögen  wohl  die  Angehörigen  des  Knaben  bei  gutem  Willen 
meist  besser  zu  leisten.  Für  denselben  lernen  kann  er  nicht ;  mit  demselben 
das  in  der  Schule  Gelernte  nochmals  lernen  soll  er  (wenigstens  in  der 
Regel)  nicht,  da  die  Gefahr  groß  ist,  den  von  der  Schule  eingeleiteten 
Apperceptionsprocess  zu  stören  oder  zu  schädigen;  mit  demselben,  oder 
richtiger  (weil  der  Wahrheit  entsprechend),  für  denselben  die  Aufgaben 
machen  wäre  noch  das  Einzige,  was  übrig  bliebe,  und  das  ist  wohl  der 
ärgste  Krebsschaden  der  „Hauslehrer".  Freilich  wollen  das  die  Knaben, 
sogar  die  Eltern  nicht  einsehen  und  stellen  geradezu  diese  Forderung  an 
den  „Hauslehrer".  Will  der  arme  Teufel  die  paar  Gulden,  auf  die  er 
angewiesen  ist,  nicht  von  sich  weisen,  so  muss  er,  selbst  gegen  seine  bessere 
Ueberzeugung,  den  Knaben  zu  geringerer,  wenn  nicht  gar  Un— thätigkeit 
systematisch  anleiten.  Dass  aber  das  dem  Zwecke  der  Mittelschule  gerade 

')Aebnlicbe8  bei  Pindter  B.    Die  Ueberbürdnngsfrage  an  d.  dsterr.  UittelBcbolen. 
.  18S6.  S.  12.  iL 


^K^Ofeii  ist,  täest  sich  uiclii  in  Abrecle  «telleiL  W^@  iat  die  gewüliuliehöl 
^Voige?  —  Gawöhöt,  (Uüd  das  gilt  insbesoudere  vou  dem  Schüler  der  un* 
^Berea  Clas^sefi)  sich  auf  den  ^, Hauslehrer'^  211  veilas^en^  wird  er  einerseits 
^ftft  LQ  der  Scholz  die  richtige  Auimörksamkeit  vermissen  la^seu  und  daiiut 
moeb  nach  andere  stören,  audererseitB  darch  den  Mangel  an  eigener 
geistiger  TbUtigkeit  zurückbleiben  nnd  den  später  sich  steigernden  An- 
forderujigen  nicht  gehurig  gewachsen  sein.  Dann  aber  wird  über  üeber- 
bürdiing  geklagt^  die  doch  gewiss  nicht  der  Schnle  zulasten  gerechnet 
werden  darf.  Ich  glaube  also  nicht  zn  viel  zu  behaupten,  wenn  ich  saga^ 
dui  nicht  die  8chille  es  ist  (wenigstens  in  der  Regel  nichti  wenn  die  pä- 
d«9(>gri»eben  Grundsätze  gehiSrig  beachtet  und  die  Controlle  vonBeiten  des 
AngtaltftiirectorK  im  richtigen  Sinne  und  Geiste  gehandhabt  werden), 
welche  die  üeberbürdung  erzeugt,  gondern  nur  zu  häufig  ilas  Haus.  Dazu 
treten  auch  andere  Gründe,  welche  mitwirken  zur  Erzeugung  eines  solchen 
SdüifleSy  wie  Geüellschaften,  Betnche^  Theater,  Coneerte  etcJ),  die  aber 
gewis«  nicht  der  Schule,  sondern  einzig  und  allein  dem  Hause  zulasten 
falleti.  Fallen  also  die  Leistungen  in  der  Schule  nicht  so  aus,  wie  von* 
Seite  der  Eltern  gewünscht  wird,  so  wÄre  darin  Stoff  genug  zum  Nach- 
denken  r  eventuell  zur  Darnachachtung. 

Noch  einen    weiteren    Umstand,  der   durchauic   nicht   gleichgütig  be- 
baiidall  werden,  auf  den  das  Haus  vielmehr  groOe  Aufmerksamkeit  ver- 
wenden soll,  will  ich  hier  noch  erwähnen,  die  Leetüre.  Zweifellos  wird 
dttrck  gute  Lectüre  der  Erziehungszweck  kräftiget  gefiirdert;  im  Gegen- 
salse  zur  unvollkommenen  Wirklichkeit,  in  der  wir  leben,  wird  die  Dar- 
^Btellmig  tiesaen,  was  der  Mensch  sein   könnte   und  sollte,  wird   die  Schil* 
^Bemng    edler   Charaktere    und    deren    Handlungsweise   das    jagendltche 
^Hemülh  gewiss  erheben;   der  geistige   Gesichtskreis   wird   erweitert,  das 
^BenBtfa  erheitert  und   vielfache   Anregung   zur   Selbsttbätigkeit  gegeben. 
^Ber  erfahrene  Schulmann    sieht   es    daher   mit   Vergnügen,   wenn  Mittel- 
^BehfUer  gerne  lesen.    Immer  aber  soll  fUr  diese  die  Lectüre  nur  Beihilfe 
bleiben  neben  der  Hauptfürderung   im   Unterrichte:  es  darf  daher  weder 
zu    viel   noch   Unpassendes  gelesen    werden,  d.    h*    es    darf   durch     die 
Leetüre   die    Phantasie    des   Z5glings   nicht  zu  sehr  aufgeregt  oder  gar 
in  an  wahre  VerhäUoisse  hineingelogen  werden.  Es  bliebe  sonst  keine  oder 
wenig  Zeit  für  die  Erfüllung  der  Pflicht  (der  Schein  der  üeberbürdung 
rde  sich  bald  aufdrängen),  der  Schüler  i^iirde  directen  Schaden  leiden, 
h  will  nicht  davon  sprechen,   dass   die   Jungen    Vaterhaus   und  Heimat 
rlassen  und  auf  Abenteuer   ausziehen,   eine   Folge   solcher  Lectttre,  die 
ftfter    da     war,    aber    das   GemBth    verroht    und   die   überreizte 
antasle   verliert    den    richtigen    Massstab    für   die   Beurtheilung  tüch* 
er    menschlicher    Leistungen,    die    des    Nimbus    des    Ungewöhnlichen 
angeln*);    d^m    demnach   die   Romaalectüre^   mit   ganz  wenigen    Aus- 

')  Verjycl  \mtii  Vmliet  R,  4,  Tteherlillrtlnugsfrrtf^e*  S.  Ö, 

*>  Eine  mhhtt  Lt'i-tllrt»  ließe  Hieb    hr»elmtenK    bei    NmlnreTi    Toit  in^ring^r  gm«4ti£«r 
VcrdannninikTaft  wie  iint  An  ArKueimitteS  yerwendeu. 


18 

nahmen,  der  Mittelscbaljngend  am  besten  ferngehalten  wird,  wird  wohl 
von  niemandem  geleugnet  werden  können,  gar  nicht  zu  sprechen  von  den 
unsauberen,  ja  schmutzigen  belletristischen  Erzeugnissen  der  „Schund-  und 
Schandliteratur^  unserer  heutigen  Volkspresse,  bekannt  unter  dem  Namen 
„Colportageromane*'^).  Dadurch  wird  der  Erziehungszweck,  die  Charakter- 
bildung nicht  nur  nicht  gefördert,  sondern  aufs  ärgste  geschädigt.  Hilft 
hier  das  Haus  nicht  mit,  kümmert  sich  das  Haus  um  diese  Dinge  nicht, 
die  Schule  allein  ist  nicht  im  Stande,  derartige  Auswttchse  zu  beseitigten 
oder  hintanzuhalten.  Erfüllt  aber  auch  das  Haus  seine  Pflicht,  entgeht 
seinem  wachsamen  Auge  kein  Buch,  kein  Blatt,  keine  Illustration  —  man 
braucht  deshalb  nicht  prfide  zu  sein  —  und  wirkt  es  im  Einvernehmen 
mit  und  im  Sinne  der  Schule  (die  mit  den  einzelnen  Anstalten  verbunde- 
nen Schttlerbibliotheken  können  als  Muster  gelten),  so  bleiben  die  guten 
Folgen  gewiss  nicht  aus. 

Hat  der  gedachte  Umgang,  den  die  Scbttler  durch  die  Lectflre  pflegen, 
schon  eine  so  grofie  Wichtigkeit,  und  vermag  schlechte  Lectilre  so  großen 
Schaden  anzurichten,  was  soll  ich  erst  von  dem  wirklichen  Umgange  der- 
selben sagen,  von  dem  Umgang  mit  Altersgenossen,  den  sie  sich  selbst 
wählen,  oder  von  dem  Verkehre  mit  Personen  ihrer  unmittelbaren  oder 
mittelbaren  Umgebung,  auf  den  sie  durch  ihren  Wohn-  oder  Eostort  an- 
gewiesen werden?  Wer  kennt  nicht  das  Sprichwort:  Böse  G^ellschaften 
verderben  gute  Sitten,  wer  hat  nicht  Beispiele  genug  trauriger  Erfahrung 
von  der  Wahrheit  desselben  selbst  im  Leben  beobachtet?  Das  jugendliche 
GemOth,  empfindsam  und  nachgiebig  für  alle  Eindrücke  auf  dasselbe,  em- 
pfänglich namentlich  für  Eindrücke,  welche  seinen  Sinnen  schmeicheln, 
seine  Bequemlichkeit  fördern,  wie  leicht  folgt  es  der  Aufforderung  des 
leichtsinnigen  Kameraden  zum  Nichtsthun!  Wie  schnell  findet  es 
Gefallen  daran  und  sinnt  dann  selbst  auf  allerlei  Ausflüchte,  um 
diesem  Nichtsthun  fröhnen  zu  können.  Dass  es  bei  dem  Nichtsthun  nicht 
bleibt  —  Müssiggang  ist  aller  Laster  Anfang  —  ist  die  selbstverständliche 
Folge.  Unüberlegte,  dumme  Streiche,  verwerfliche,  thatsächlich  böse  Hand- 
lungen sind  der  Schluss.  Was  veimag  da  die  Schule  mit  air  ihrem  guten 
Willen,  mit  air  ihrer  Anstrengung  zu  wirken  ?  Da  kann  nur  das  Haus  vor- 
beugen oder  noch  rechtzeitig  energisch  eingreifen. 

Noch  gefährlicher  für  die  Schüler  ist  der  Umgang  oder  häufige  Ver- 
kehr mit  Personen  (einerlei  ob  in  demselben  oder  auch  höheren  Alter), 
die  an  Geistes-  und  Herzensbildung  tief  unter  ihnen  stehen,  für  welche 
meist  auch  die  aus  jenem  Mangel  sich  ergebende  Rohheit  charakteristisch 
ist,  ich  meine  da  Lehrlinge,  Gesellen,  Dienstboten  und  dergleichen  Leute 
auf  derselben  Stufe.  Wie  oft  hört  da  der  Knabe  von  zehn  bis  vierzehn 
Jahren  von  Dingen  reden,  die  ihm  noch  fremd  sein  sollen,  wie  oft  hört 
er  von  denselben  in  einer  Weise  sprechen,  die  wie  Gift  auf  sein  unver- 
dorbenes zartes  Gemüth  wirkt;  ja  wie  oft  sieht  er  da  Verhältnisse  und 
Zustände,  die  jede  Idealität  für   immer  aus  seinem  Herzen   bannen!  Dass 

')  Adain-Gntt€nbrunn,  die  Lectttre  des  Volkes.  1886.  S.  4.  fif. 


HftDii  selber  jener   Tetrobung   «ßlieimfällt,  einem   Ztistande,  m   dem  er 
ir  Einwirkutigeiii  wie  sie   von  einer   Bildangssciiale  angewendet  werden^ 
^m  fiebwer  zugänglich  iat^  wird  nicht  ich  wer  ztx  begreifen  sein, 

Mir  ist  es  xwar  unfa^s^b&r,  ja  ich  halte  es  geradezu  für  wirtenmtür- 
lldtf  da^s  das  Elteiiihaus  in  der  Richtung  seine  Aufgabe,  seine  Pdichten 
icbt  erkenne  und  darnacli  handlei  obwohl  ich  nicht  in  Abrede  stellen 
if  dasB  es  Eltern  gibt,  die  nicht  im  Stande  sind,  ihren  Sdhnen  gagen- 
'  die  bessere  Erkenntnis  auch  zu  bethätigen,  denselben  einen  Unigaug 
verbieten«  von  dem  sie  überzeugt  sind^  das»  ei*  nui^  Schaden  bringt; 
irnr  das  Kostham  ist  häufig  nicht  freissusprecben  von  dem  Vorwurfe^  das» 
{Gesellschaft  der  ihm  anvertrauten  Studenten,  ihr  Thun  und  Treiben 
[ii)rig  beaufsichtigt ;  es  glaubt  genug  gathan  zu  haben^  wenn  es  die 
^iblicheti  Bedürfnisse  derselben  zui-  Noth  befriedigt,  oder  höchstens  noch 
|anz  schüchtern  die  Frage  zu  stellen  sich  erlaubt,  ob  die  Autgaben  in 
Ordnung  sind.  Dass  aber  das  Kosthaus  auch  eine  erziehende  Thätigkeit 
entfalten  und  die  erziehende  Thätigkeit  der  Schule  zu  unterstützen  hat, 
nnl  »war  (aber  ntir  meist)  gewusst,  aber  dieses  Wissen  häutig  nicht  be* 
iiHiigt,  oder  demselben  geradezu  entgagengehandelt^  ich  will  nicht  be- 
lupten  mit  böswUliger  Absicht,  sondern  aus  Mangel  an  eigener  Bildung 
ler  ans  Furcht,  den  Zögling  als  Erwerbsquelle  zu  verlieren. 

Wie  oft  kann  der  Mittelschullehrer  die  unangenehme  Erfahrung 
jnacheii,  dass  die  Kostleute  (und  von  diesem  Vorwurfe  sind  wohl  auch 
iüle  £lleru  nicht  freizusprechen)  es  mit  der  Wahrhaftigkeit,  wenn  m 
(ilt,  einen  Schüler  vor  der  Schule  in  dieser  oder  jener  Sache  zu  ent' 
cbuldigen,  nicht  ganz  «treug^  nehmen.  Ich  meine  damit  nicht  blüU  das, 
rajst  wohl  auch  Schon färberei  oder  Bemäntelung  genannt  wird,  sondern 
radezu  Unwahrheiten*  Ein  Schüler  hat  z.  B,  mehrere  Unterrichtsstunden 
ft$rsäiimt  und  soll  nun  durch  eine  Bestätigung  des  Hauses  dieses  Ver- 
Luninis  rechtfertigen.  Gesetzt  nnri^  derselbe  habe  den  Besuch  der  Schule 
einem  tadelnswerten  Grunde  unterlassen,  habe  die  Eltern  oder  deren 
ellvertreter  getäuscht  und  liitte  nun  gar,  ihn  doch  der  zu  erwartenden 
Strafe  durch  eine  möglichst  umgehende  Bescheinigung  zu  entziehen,  und 
.ingenommen  weiter  —  Erfahrungen  macht  die  Schule  in  der  Richtung  — 
die  Eltern  oder  Kostleute  stellen  nun  aus  Geringachtung  der  Angelegen- 
lieit,  oder  um  sich  der  Mi* he  weiterer  Nachforschung  zu  überheben,  oiler 
aus  Schwäche  für  den  Schüler,  oder  um  den  Schein  ungenügender  Aufsicht 
nicht  auf  ^;ich  zu  ziehen,  eine  Bescheinigung  dahin  aus,  dass  UnwoblKein 
«kü  Scliülers  die  Ursache  der  JSchul Versäumnis  gewesen  sei  —  welch*  ver- 
dtirbenbringendes  Gift  wird  dadurch  der  Seele  des  betheiligten  Knaben 
nicht  bloü  sondern  aller  Mitschüler,  welche  von  dem  wahren  Sachver- 
halte wissen,  beigebracht,  wie  wird  dadurch  der  Lügengeist,  der  grollte 
Feind  walirliafter  iSittlidikeit,  gei>tlegt  und  genährt! 

Fiodet  iicJi  zuweilen  der  Mittelschullehrer  infolge  gemacliter  Be- 
iibachtungen  und  Wahrnehmungen  veranlasst,  Nachfrage  zu  halten  Über 
♦Iä**  Verhalten  eines  Schülers  auüer  iler  Schulsseit,  über  die  Ursachen  seines 


*äib 


90 

ünfleißes,  ttber  Beschäftigangen  nnd  ZerstreuangeD,  welche  ihn  der  Arbeit 
entziehen  und  vielleicht  gar  auf  verbotene  Wege  führen,  wie  häufig  wird 
dann  lieber  verschwiegen  als  mitgetheilt,  lieber  beschönigt  als  zugestan- 
den, lieber  verneint  als  bejaht!  Nur  dieses  einemal,  führt  man  häufig  als 
Selbstentschuldigung  an,  will  ich  ihm  durchhelfen,  wenn  er  verspricht, 
künftig  nichts  Aehnliches  zu  versuchen,  und  übersieht  dabei  ganz, 
dass  es  eine  ganz  verkehrte  Art  ist,  den  Schüler  zu  bessern,  wenn 
man  ihm  zeigt,  wie  auch  bei  vorhandener  Schuld  durch  Verheim- 
lichung oder  Bemäntelung  Straflosigkeit  bewirkt  werden  kann;  man 
verkennt  ganz,  dass  dieses  Verfahren  den  innersten  Kern  der  Sittlichkeit 
im  jugendlichen  Gemüthe  zerschneiden  und  die  ersten  Keime  der  Unred- 
lichkeit in  dasselbe  legen  heißt.  Es  ist  ja  eine  bekannte  psychologische 
Thatsache,  dass  der  Erfolg  in  dem  Knaben,  dem  solche  Schwäche  das 
erstemal  glücklich  durchgeholfen  hat.  das  Vertrauen  wachrufen  wird,  diese 
Schwäche  werde  ihn  auch  später  nicht  ohne  Hilfe  in  der  Gefahr  lassen. 
Wie  traurig  sind  die  Folgen,  zu  denen  jene  thörichte  Liebe  oder  Nachsicht 
führen  kann,  welche  bei  dem  Vertuschen  des  ersten  Fehlers  es  vollkommen 
gut  mit  dem  Kinde  zu  meinen  glaubt!  Wäre  die  erste  Veiirrung  der 
Wahrheit  gemäß  eingestanden  und  (wenn  es  die  Schule  für  gut  findet) 
der  gebührenden  Bestrafung  überlassen  worden  —  die  Schule  ist  sich  ja 
immer  bewusst,  dass  sie  eine  Erziehungsanstalt  ist  —  so  hätte  sich  dAs 
jugendliche  Qemüth  gestärkt,  es  hätte  einen  sittlichen  Halt  gewonnen, 
eine  Sicherstellung  nicht  bloß  gegen  die  Wiederholung  desselben  Fehlei-s, 
sondern  gegen  Unwahrhaftigk^it  Überhaupt.  Ueberdies  hätte  offene  und 
ehrliche  Mittheilung  der  Schule  den  Weg  rewiesen  und  die  Verpflichtung 
auferlegt  zur  sorgfältigen  Ueberwachung  des  Schülers,  und  wo  eigener 
Wille  und  eigene  Kraft  nicht  ausreichend  vor  Rückfällen  geschützt  hätte, 
würde  die  leitende  und  haltende  Hand  der  Schule  helfen  und  glücklich  am 
Rande  des  Abgrundes  vorüberführen  können.  Wenn  aber  Verheimlichung 
oder  Entstellung  der  Wahrheit  die  Entdeckung  und  (wenn  nothweudig) 
Bestrafung  des  ersten  Fehlers  abgewendet  hat,  dann  folgt  in  der  Regel 
Verirrung  auf  Verirrung,  bis  ein  Verborgenbleiben  überhaupt  nicht  mehr 
möglich  ist.  So  muss  dann  häufig  später  wegen  eines  Fehlers,  der  durch 
rechtzeitige  Mittheilung  und  leichte  Ahndung  im  Keime  hätte  erstickt 
werden  können,  wenn  er  vielleicht  zu  bedenklicher  Größe  angewachsen  ist, 
eine  viel  härtere  Strafe  erfolgen.  Unersetzlich  aber  ist  der  erlittene  Ver- 
lust an  Reinheit  des  sittlichen  Bewusstseins,  an  Lust  zum  Guten  und 
Schicklichen,  an  Kraft  der  Selbstbeherrschung').  So  wichtig  und  folgen- 
schwer ist  es,  dass  Eltern  und  Kostleute  der  Schule  gegenüber  über  die 
Fehler  ihrer  Söhne  und  der  ihnen  anvertrauten  Kinder  ganz  otten  sind, 
und  diese  selbst  durch  Belehrung,  Ermahnung  und  das  eigene  Beispiel  zur 
Heilighaltung  der  Wahrheit  erziehen  und  gewöhnen. 

Aehnliches  ließe  sich  über  Ordnung  und  Arbeitsamkeit  sagen. 

Das  bisher  besprochene   Zusammenwirken  von  Schule  und  Haus  er- 

')  Kraftischen,  Ueber  das  Verhältnis  zwischen  Schale  und  ÜMia, 


m 


^BRiekt  sich  zwiLr  aaf  alle  Hclililer,  in  erster  Linie  aber  auf  die  der  no- 
^Hrea  Classen^  und  es  mi  anzunehmen,  d^sn  bei  richtigem  Zusammenwirken 
^Birveihen  die  Selbständigkeit  und  die  Festigkeit  des  Knaben  bis  zu  einem 
^Kilclien  Grade  mvh  entwickelt  hat,  das»  die  Maiärei^eln  der  Regierung^) 
^HrDiiortional  lUesem  Grade  Kurllck trotten,  wenn  atldi  dicht  gmiz  uufbureu 
^ft^noen.  Von  diesem  Zusammen  wirken  der  zwei  so  wichtigen  Factoren 
^Bei  der  Krsiehung  der  Mittelschüler  darf  aber  nocli  bei  weiten  nicht  abge^ 
^Tassen  werden.  Es  kommen  im  ersten  Jiinglinpalter  andere  Gefahren  und 
(idegeiiheiten   mm    Ablenken    von  der  rechten    Bahu^    denen    gegenüber 

|ri*der  die  Schule  noch  da«  Haus  gleichgiltig  dastehen  soll  und  kann, 
reiche  vielmelir  gerade  wegen  der  Schwierigkeit  der  Behandlung  ein  viel 
birächtigeres  und  innigeres  ZuBammenwirken  von  Schule  und  Haus 
|j lügend  fordern;  ich  uiein^  damit  erlaubte  Geniisse  und  Vergni^g nugen 
Erwachsener,  als  da  sind:  Fechten^  Tanzen,  Tabakrauehen,  Besuch  von 
1  heatern,  Gast*  und  Kaffeehäusern,  Theilnahnm  an  Vereinen  und  Verbin- 
duogeti  n.  dgl  leb  will  damit  nicht  die  Forderung  stellen,  dass  derartige 

iergiiüguugen  und  Genüsse  der  >Jtudierenden  Jugend  der  Mittelschule 
tniülm  verhüten  werden,  aber  noch  viel  weniger  ihr  dieselben  bedingung^- 
8j  fi^i  geben.  Was  dein  Geiste  der  Mittelschule  widerspricht,  das  soll 
9tt  den  Schülern  derselben  fenigehalteti  werden;  insoweit  daher  obige 
ergnüguugen  und  Genüsse  im  Widerspruche  stehen  mit  demselben,  sind 
i«  nicht  lilus  zu  widerratlien,  sondern  auch  zu  verbieten. 

WaH  fordert  aber  der  Geist  der  MiitelBchule  von   ihren   Zöglingen? 

;elui]g  an  Geist  und  Her^,    um  dem  ideale   der    Persönlichkeit^    dem 

<*barakler,  sich  inmier  mehr   und  mehr  zu    nähern.    Dazu  ist    noth- 

itlig.  dasM  dieselben  in  den  Schranken  der  Bescheideuhejt  und  Sittsaui^ 

t,  der  Ordnung  und  Pflichttreue,   des  Gehorsanis    und   der   Filgsamkeit 

''    *'fn.  Sclion  Piaton  eikatinie,  da^s  Bescheidenheit  und  Geliorsam   die 

.'*iler  der  Erziehung  seien*    8ofern  also   jene  Vergnügungen  dienen 

ttndpfeilern    entgegenstehen,    können    sie    v^o  t    der    Mittelschule    nicht 

billigt   wenlen, 

Fecltten  und  Tanzen  an  sich  wäi'en  demnach  gewiss  nicht  zu  ver- 
ieteo,  ja  den  Schülern  der  obersten  Clasae  beinahe  zu  emidehlen>  Wird 
ja  doch  dwrch  das  Ketditen  als  kör[»erliche  Uebnng,  die  den  ganzen  Korper 
^Ja  Anspruch  nimmt,  namentlich  durch  das  StoßfechteUt  die  Kraft  und  Ge- 
^■landtheit  desselben  erhöht^  die  männliche  Haltung  desselben  befördert; 
^■i  verlangt  schnellen  Blick,  rasehen  EntHchlusB  und  ruhige  Besonnenheit, 
^^onJertingen,  die  der  Charakterbildung  durchaus  keinen  Eintrag  thun, 
sotidern  die  8eibstthätigkeit  steigern.  Desgleichen  wird  durch  (Uk  Tairzen, 
ab  Anatandslehre  betrachtet,  der  junge  Meusch  angewiesen,  sich  eine 
hi^tie  ond  edle  Haltung  un*!  Bewegung  des  Körimrs  anzueignen  und  hei 
esen  rythmii^cben  Bewegungen  mit  Zeit  und  i»rt  zurechnen»  gewiss  auch 
dem  Geiste  der  Mittelschule  durchaus  nicht  widerstrebend.  Würde  aber  das 
Fechten  als  Vorbereitung  zum  Eintritt   in  die  Streitgenassenschaften,   als 


welche  sich  leider  vielfach  Stadentenyerbindangeii  auf  unseren  Hochschulen 
vorherrschend  charakterisieren,  gelten  ^),  so  wäre  entschieden  die  Pflege 
desselben  an  der  Mittelschule  zu  verhindern.  Ihre  Zöglinge  würden 
da  die  Schranken  der  geziemenden  Bescheidenheit  überschreiten  und 
mit  dem  Geeiste  der  Mittelschule  in  Widerstreit  gerathen.  WUrde  ternei 
beim  Tanzen  obiger  Zweck  nicht  als  Hauptzweck,  ja  als  einziger 
Zweck  angesehen  werden,  welcher  Zweck  wohl  auch  ohne  Theilnahme 
von  Tänzerinnen  sich  erreichen  liefie;  würde  nicht  bei  der  Auswahl 
der  Gesellschaft  mit  der  größten  Rigorosität  vorgegangen  werden,  um  jeden 
unberufenen  Eindringling  fern  zu  halten ;  würde  nicht  die  gewissenhafteste 
Aufsicht  vonseiten  der  Eltern  oder  der  denselben  verantwortlichen  Stell- 
vertreter stattfinden,  um  jeden  Unfug  schon  im  Keime  zu  ersticken ;  würde 
nicht  darauf  gesehen  werden,  dass  einerseits  die  Tanzübungen  nicht  zu 
lange,  andererseits  nicht  zu  oft  stattfinden,  sowie  dass  die  jungen  Leute 
nach  Schluss  der  Uebung  den  häuslichen  Herd  sofort  aufsuchen;  würde 
nicht  darauf  gesehen,  dass  bei  den  Mittelschülern  Über  jenes  Maß,  welches 
die  Erreichung  obigen  Zweckes  gerade  zulässt,  nicht  hinausgegangen  wird, 
so  sind  die  üblen  Folgen  davon  unberechenbar  aber  unausbleiblich.  Das 
ganze  Erziehungswerk  leidet,  ja  kann  in  Gefahr  kommen,  vollends  in  Brüche 
zu  gehen«  Der  Gedankenkreis  wird  durch  die  bei  der  etwas  aufgeregten 
Phantasie  erhaltenen  Eindrücke,  insbesondere  wenn  dieselben  zu  lang 
andauernd  oder  zu  oft  aufeinanderfolgend  sind,  von  seiner  normalen  Ver- 
bindungsweise entfernt,  abgelenkt  und  verrückt.  Es  treten  Gefühle  und 
Strebungen  auf,  welche  den  Gedankenkreis,  wie  er  in  der  Schule  erzeugt 
und  gepfiegt  wurde,  stören,  die  Aufmerksamkeit  in  der  Schule  wie  die 
Apperceptionsfähigkeit  schädigen,  Theilnahmslosigkeit  und  Gleichgiltigkeit 
für  die  Dinge  in  der  Schule  hervorrufen.  Nach  dein  bekannten  Sprichwort: 
„beim  Essen  wächst  der  Appetit",  würde  der  junge  Mensch,  mit  diesen 
selbst  über  das  gehörige  Maß  ausgedehnten  Tanzübungen  noch  nicht 
zufrieden,  Verlangen  haben  nach  der  Theilnahme  an  derlei  öffentlichen 
Unterhaltungen  und  Vergnügungen  ohne  Unterschied,  und  im  Falle  des 
Zugeständnisses  darin  aufgehen,  im  Falle  des  Verweigerns  durch  das  inten- 
sive Aufstreben  dieses  vorgestellten  Vergnügens  missmuthig  und  überdrüssig 
werden.  Wer  würde  sich  da  wundem,  wenn  ein  allgemeiner  Bückgang  in 
der  geistigen  Thätigkeit  für  die  Schule  stattfände  und  auch  die  Willens- 
und Charakterbildung  Schaden  litte?  Wie  wollte  man  da  noch  die  Jugend 
vor  Blasirtheit  bewahren,  welche  leider  infolge  übelangebrachter  aber 
unverantwortlicher  Nachgiebigkeit  vonseite  der  Eltern  oder  Kostleute  in 
erschreckendem  Maße  eingerissen  ist  und  nicht  nur  die  Unbefangenheit 
des  kindlichen  Herzens,  den  kostbaren  Schatz  des  Knaben,  sondern  auch 
die  Fähigkeit  der  Begeisterung,  der  Weihe  des  Jünglings,  zu  rauben  droht?*) 
Was  soll  ich  erst  von  den  Kinderbällen  sagen,  die  in  manchen  Familien 
arrangiert  werden!  Wird   da  nicht   „die   natürliche    Unbefangenheit   und 

«)  Schmidt,  Encyclopaedie  VIII.  S.  9.  ff. 

')  Paedagogische  Studien  t.  W.  Klein.  16.  H.  S.  38. 


raUrheit  vorzeitig  im  jagendlichen  Herzen   ertädtet   and  m  deren  Stelle 
ir  Sdiein  und  die  Pbrage  gmü  gezogen  ?" 

In  diesen  Regionen  mag  das  Elternkaus  Um-  and  Nachsdiau  halten, 

itt  ituweilen  ein  junger  Mensch,  der  in  den  unteren  (Has»eu  m  gut  ent- 

'ilprocljen  hat,  auf  einmal  so  ganz   aus   seiner  Rolle  fällt,  wenn   er   seihet 

Imu  «eheiü barer  Anstrengung   die  gehegten  Erwartungen   täuscht*    Es  ist 

am  Hai  aasschließliche  Domäne  des  Hauses. 

Wft8  den  Besuch  des  Theaters  anbelangt,  so  kann  derselbe  vom 
eiUscfatn  od^  ästhetischen  Standpunkte  aus  ins  Auge  gefasst  werden, 
WQttB  mmh  die  positive  Wirkung  der  als  Leben  angeschauten  Poesie  nach 
ihrer  atltUehen  Saite  bin  nicht  abgesprochen  werden  kann,  so  steht  sie 
dodi  Dicht  io  erster  Linie;  vielmehr  ist  es  die  Bildmig  des  Geschmackes 
IIB  weilasteji  Sinne  des  Wortes,  die  vor  allem  durch  dieselbe  beabsichtigt 
wird  tmd  erreicht  werden  soll ;  deshalb  ist  der  Besuch  eines  guten  Theaters 
mu  Torlreffliches  ßilduugsmittel  und  daher  bestens  zu  empfehlen.  Sind  es 
a^er  nicht  Künstler  sondern  Histrioneup  welche  da  agieren,  wird  nicht 
las  Ideale  sichtbar  und  greifbar  realisiert,  sondern  der  Moral  und  dem 
(ieocbmaeke  geradezu  ins  Gesicht  geschlagen  »-  gewiss  gegen  die  Absicht 
und  den  Zweck  iler  Mittelschule  —  so  ist  der  Theaterbesuch  für  die 
SMüefDiide  Jugend,  weil  von  Schaden^  viel  besser  zu  untersagen.  Zwar  ist 
es  in  erster  Linie  das  Haus,  welchem  diese  Pflicht  obliegt ;  sollte  aber  dieses, 
sei  m  »OS  Gleidigiltigkeit^  sei  es  aus  Mangel  an  Verständnis,  seine  Auf^ 
gibt  verkennen^  so  ist  es  in  letzter  Linie  auch  Pflicht  der  Schule,  einzu- 
f^reifen.  Laider  ist  die  Jugend  in  den  Provinzial Städten  nur  äußerst  selten 
I  iler  angenehmen  Lage,  etwas  Gutes  sehen  oder  hören  zu  k<mnen;  vor 
^ten  und  Zweideutigkeiten  sollte  man  sie  aber  wohl  verwahien* 

Absolut  verwerflich  für  die  Mittelsclvuljugeud  aber  ist  das  Tabak- 

suchen,   sowie  der  Besuch   von  Gast-   und  Kaffeehäusern.  Ich  will 

&hi  sprechen  von  den  Nachtheilen,  welche  das  Ranchen  für  die  leibliche  Ge* 

indheji  der  noch  nicht   fertigen  Jugend  nach  sieh  zieht  —   medicinisehe 

kstoriläten  ersten  Ranges  haben  sie  vielfach  auseinandergesetzt,  die  Natur 

Mwsehen  selber  sträubt  sich  in  unzweideutiger  Weise  gegen  dasselbe, 

wte  die  meisten  Anfänger  in  der  Rauehkunst  davon  tu  erzählen  wissen  — 

will  auch  nicht  reden   von  den   für   den  KOrper   schädlichen    Folgen   der 

1  umäßigkeit,    welche  der  Besuch  von   Gast-   und    Kaffeehäuseni    nur   zn 

1  flicht  nach  sich  zieht,  auch  nicht  von  den  unnöthigen  Geldausgaben,  welche 

akhe  Passionen  nach  sich  ziehen;  aber  die  Naclitheile  für  die  int^llectuelle 

und  »sittliche  Bildung  sind  so  bedeutend,   dass   nicht  oft   and   eindringlich 

genug  vor  denselben    gewarnt   weiden  kann.    Wie  viel    kostbare  titnnden 

Atn  TBgm  mA  der  Nacht   werden   damit  vergeudet,  die  viel   besser  zu 

liclier  Thätigkeit,  «ur  Erholung  in  der  freien  Natur  oder  «um  Schlafe 

sendet  werden  könnten,   wodurch  gewiss  die  geistige  Arbeit  und  Aus« 

att^  fies  Jitnglings  nur  beeinträchtigt  wird!   Wie  viel  lebendige  Kraft 

it*s  jungen  Nervensystem?*  wird  durch  die  vergiftende  Wirkung  des  Nikotins 

QHd  des  Alkohols  aufgebraucht   und   der  geistigen   Thätigkeit   entzogen ! 


34 

Wie  leicht  seist  sich  die  Einbildung  fest,  dass  solche  sinnliche  Oenlsse 
zum  Wohlbefinden  unentbehrlich  seien!  Wird  dadurch  einerseits  die  reine 
Freude  an  harmlosen  Erholungen  verdrängt,  so  ist  andererseits  nicht  zu 
leugnen,  dass,  wenn  die  Mittel  zur  Erlangung  solcher  Genüsse,  bereits  als 
Bedürfnisse  empfunden,  nicht  ausreichen,  der  erste  Schritt  zur  Unredlich- 
keit nicht  schwer  wird.  Auf  der  schiefen  Ebene  des  Lasters  geht  es  dann 
rasch  abwärts.  Tritt  auch  dieser  traurige  Fall  nicht  in  seiner  ganzen 
Schwere  ein,  so  überschreitet  doch  der  junge  Mensch  die  seinem  Alter 
durch  gute  Sitte  gezogene  Gränze,  er  anticipiert  Genüsse,  die  ihm  nicht 
geziemen  und  legt  dadurch  den  Grund  zu  einer  G^nusssucht,  die  bald  nach 
weiteren  und  auch  unbedingt  verbotenen  Genüssen  begehrt  Er  lügt  sich 
in  eine  Stellung  hinein,  deren  Behauptung  für  ihn  eine  Anmaßung  ist,  die 
Bescheidenheit,  diese  herrliche  Zierde  des  Jünglings,  wird  bald  auch  gegen- 
über den  Eltern,  gegenüber  den  Lehrern  und  anderen  Respectspersonen 
verschwinden.  Wie  komisch  nimmt  sich  eine  Gesellschaft  halbgewachsener 
junger  Leute  aus,  denen  die  Mutter  Natur  kaum  die  ersten  Spuren  zarter 
Flaumen  im  Gesichte  spriefien  ließ,  wie  sie  am  Biertische  sitzen,  den 
„Glimmstengel^  oder  die  Tabakspfeife  im  Munde  und  selbstgefällig  Rauch- 
wolken erzeugend.  Mit  der  Miene  des  weisen  Sokrates  oder  der  Sprache 
des  beredten  Demosthenes  wissen  sie  (sie  glauben  es  wenigstens)  über  alles 
zu  reden  und  zu  witzeln,  zu  kritisieren  und  zu  demonstrieren  —  (freilich 
meist  im  ärgsten  Kontrast  zu  ihrer  Thätigkeit  in  der  Schale)  — ;  jeder 
dünkt  sich  ein  Gladstone  oder  Mühlfeld  zu  sein  —  (er  vermag  ja  schon 
die  Kneipe  vortreflflich  zu  leiten  und  auf  jeden  Anwurf  geistreich  (!)  zu 
erwidern)  —  und  meint,  obwohl  er  noch  keinen  Kreuzer  verdient,  seine 
Aufgabe  sei,  möglichst  viel  in  den  Wind  zu  blasen  oder  durch  die  Kehle 
zu  gießen.  Ist  es  nicht  jammerschade  um  die  vielen  ganz  wohl  angelegten 
Naturen,  um  die  vielen  Talente,  die  durch  solche  Kneipgesellschaften  von 
ihrer  eigentlichen  Aufgabe,  dem  Studium,  abgehalten  werden  und  dadurch 
nicht  bloß  geistig  sondern  auch  sittlich  verkümmern  ?  Wer  weiß  nicht,  dass 
bei  solchen  Trinkgelagen  Anstand  und  gute  Sitte  nicht  gepflegt  werden, 
dass  vielmehr  Frechheit  und  Lascivität  in  Worten  wie  im  gesammten 
Benehmen  wie  par  force  gepflegt  und  (leider)  bewundert  werden.  Dass 
unter  solchen  Verhältnissen  das  Interesse  für  die  Studien  erlahmt,  der 
Fleiß  nachlässt,  ist  selbsverständiich.  Ist  es  da  nicht  Pflicht  der  Elteiii, 
strenge  über  ihre  Kinder  zu  wachen,  auch  wenn  sie  schon  an  der  Gränze 
der  Entwicklungsjahre  sind,  dass  derartige  böse  Folgen,  die  ich  nicht  weiter 
verfolgen  will,  nicht  eintreten  können,  dadurch,  dass  sie  ihre  Kinder,  die 
sie  unter  eigener  Aufsicht  haben,  von  solchen  Brutstätten  des  Lastei*s 
zurückhalten,  dass  sie  aber  auch  dafür  sorgen,  diejenigen,  die  sie  nicht 
selbst  beaufsichtigen  können,  nur  in  solche  Kosthäuser  zu  bringen,  welche 
in  dieser  Hinsicht  unbeugsam  sind  gegenüber  derartigen  Ansinnen  der 
unverständigen  und  kurzsichtigen  Jugend,  nur  in  solche  Kosthäuser,  welche 
selbst  mit  Hintansetzung  des  materiellen  Vortheiles  gegen  solche  Auswüchse 
jugendlichen  Leichtsinnes  energisch  Front   machen?    Die  Directoren  der 


85 

Miitelscholen  werden  ihnen  gewiss  bei  der  Auswahl  solcher  Kosthäuser 
hilfreich  an  die  Hand  gehen,  die  pflichtvergessenen  Eosthäuser  werden 
vielleicht  dadurch,  dass  die  Eltern  von  der  Schule  aus  vor  ihnen  gewarnt 
werden,  zu  gewissenhafterer  Pflichterfüllung  angetrieben  werden.  Dass 
bei  der  Größe  des  Schadens  fflr  die  Jugend  die  Schule  einem  solchen  wUsten 
Treiben  nicht  gleichgiltig  zusehen  kann  und  darf,  wird  wohl  jeder  ver- 
nünftig Denkende  zugeben.  Es  kommt  ihr  zwar  nicht  zu,  Polizeidienste 
aoszattben,  nftchtliche  Streifungen  vorzunehmen  u.  dgl. ;  ihre  Pflicht  ist  es, 
auf  die  grofien  Nachtheile  dieser  Dinge  aufmerksam  zu  machen,  daher  auch 
derartige  Dinge,  die  ihrem  Wesen  nach  dazu  angethan  sind,  den  Jüngling 
als  Schüler  zu  schädigen,  in  ihrer  Schulordnung  zu  verbieten  und  wieder- 
holt Dawiderhandelnde  vom  Mittelschulbesuche  auszuschliefien.  Aber  nicht 
die  Schule  ist  dann  Schuld  am  Unglücke  eines  solchen  Jungen ;  diese  trifi^t 
dann  wohl  die  Eltern  oder  die  Eostleute,  die  sich  um  denselben  zu  wenig 
kümmerten  ^). 

Dass  in  gleicher  Weise  auch  die  Theilnahme  an  Vereinen  und 
Verbindungen  jeglicher  Art  den  Mittelschülern  nicht  gestattet  werden 
kann,  ergibt  sich  daraus,  dass  jene  Vereine  für  Männer  bestimmt  sind, 
sie  aber  noch  keine  Männer  sind,  dass  sie  durch  solche  Vereine  und  Ver- 
bindungen in  Gesellschaften  und  Verhältnisse  gerathen,  welche  für  sie 
nicht  passen,  sowie  veranlasst  werden  zu  Ausschreitungen,  deren  schlimme 
und  verderbliche  Folgen  ich  soeben  geschildert  habe. 

Mangel  an  Baum  verbietet  mir  weitere  Ausführungen,  ich  glaube  aber, 
in  Kürze  doch  Gründe  genug  angeführt  zu  haben,  welche  die  Eltein  ver- 
anlassen sollten,  im  Vereine  mit  der  Schule  für  das  Wohl  der  studieren- 
den Jugend  thätig  zu  sein.  Versäumt  die  Schule  keine  Gelegenheit,  Be- 
rührungspunkte mit  dem  Eltern-  und  Kosthause  zu  gewinnen,  so  sollte 
auch  das  Eltern-  und  Kosthaus  in  fortwährendem  Contacte  mit  der  Schule 
sein,  um  so  „mit  vereinten  Kräften"  die  Studierenden  dem  idealen 
Ziele  der  Mittelschule,  dem  edlen   Charakter,   möglichst  nahe  zu  bringen. 

EBEMS,  im  Juni  1887. 


»)  DaM  ilamit  die  Erfrischnngen  anf  Lamlpartien  nicht  auRgeschloBRen  »ind,  i»t 
wohl  an  sich  klar;  natürlich  Kneipereien  ditrfen  anch  bei  solchen  Gelegenheiten  nicht 
Teranstaltet  werden:  Bescheidenheit,  diene  herrliche  Zierde  de«  Jünglings,  darf  auch 
hier  nicht  beiseite  gesetzt  werden.  Selbst  da«  Zugeständnis,  das  aus  Terschiedenen 
Gründen  an  manchen  Orten  den  Schülern  der  obersten  (blasse  gemacht  wird,  ein  be- 
stinnt  namhaft  gemachtes  Gasthani  besuchen  xu  dürfen,  hat  seine  böse  Seite;  aber 
darüber  ließe  sich  doch  reden. 

4 


•7 


Sokainokriohtfif 

erstattet  yom 

nireotor  Felix  A.  Eherle. 


Landesoberrealschule. 

I.  Lehrplan. 

Der  durch  die  Verordnung  des  hohen  k.  k.  Unterrichtsministeriums 
vom  16.  April  1879,  Z.  6607  aufgestellte  Normal  lehr  plan  wurde  mit 
den  durch  die  h.  Ministerial-Erlässe  vom  93.  April  1880,  Z.  6933  bezüglich 
des  Unterrichtes  in  der  Geometrie  und  im  geometrischen  Zeichnen  und 
vom  27.  April  1880,  Z.  3814  bezOglich  des  Unterrichtes  in  der  deutschen 
und  französischen  Sprache,  in  der  Geographie,  Mathematik,  Physik  und 
Kalligraphie  angeordneten  Modiflcationen  eingehalten. 

Lehrgegenstände  und  ZaM  der  wöchentlichen  Lehrstunden. 


Lehili«g«utiaift 


C  I  a  t  s  • 


I, 

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IV, 

V. 

VI. 

VII 

In  aUen 
7  Olaoaen 

B«]jgJo&   i    ,   ,    , »   .    t    , 

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FraiiK^it<^lie  Sprache     .    .    «       ..... 

Eoglbclie  ^^pracbe «    .       .    ,    .  ' 

Geof^pbie      .    , 

bciiclLichte   w   .   .    -    , ' 

ll«theiaaLik      *    -    , 

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Natur  ifeachicbte i 

Phyiik.  -  .   •  .       ; 

Ofa«iiiie *   . 

Ueümetrie  tiud  geoiuetr.  ZeicbDen,   darst«!- 

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Snoimo  . 
Schönschreiben  (bedingt  obligat)  .       ... 

2S    28  ;30    BO    H2 

29    29  : 

1 

83 

88 

214 
"""21«" 

a)  Steaugraphie  in  2   Abthoilungeu   nnd   wöchentlich   3    Untemchtsstmiden, 
fl.  Abth.  2  St.,  IL  Abth.  1  8t.) 

h)  Geeang  hi  t  AbtheUnngen  mit  je  2  Unterriehtafltnnden  w^tchentlloh. 


11.  Themen  der  deiitBChen  iafsStjse. 

1.  Die  Erzählung  Ovids  von -dw  Entstehung  der  Welt  vergliche 
mit  der  Darstellung  der  Bibel.  —  *^  Die  bibljscbe  Eratäiilung  von  Sodom 
und  Gomorra  verglichen  mit  Ovids  „Philemon  und  Baucis"".  —  3.  Die 
Vortheile  der  Eisenbahnen.  —  *4.  Die  Vorzü  ge  des  Landlebens.  —  5.  Vor- 
theile  des  Wohnens  in  einer  größeren  Stadt.  —  6.  Charakteristik  Hagens. 
Nach  Uhlands  Inhaltsangabe  des  Nibelungenliedes.  —  "^1.  Odysseus  Aben- 
teuer auf  der  Fahrt  von  Aeäa  bis  zur  Landung  auf  Ogygia.  —  8.  Inwie- 
ferne  ist  die  Aeneis  einö  Nachbildung  der  Homerischen  Epen?  —  *9.  Htton 
in  Bagdad.  Nach  „Oberon**  6.  Gesanf.  «—  10,  Ueber  Vergnügungsreisen 
zu  Fuß  und  zu  Wagen.  —  *11.  Miltiades  und  Themistokles.  —  12.  Ent- 
wicklung; und  Umbildung  der  Legende  „Kaiser  Max  auf  der  Martinswand^. 
13.  „Der  Graf  von  Habsbür':»"  und  „Des  Sängers  Fluch**.  —  *U.  „Der 
Taucher**  und  „Der  Handschuh**. 

VI.  C I  a  8  8  e. 

1.  Der  Krieg  als  BYeund  und  Feind  der  Künste.  —  *2.  Die  Goties- 
urtheile  im  Mittelalter;  ihre  Grundlage  und  Beweiskraft.  -  3.  Das  Nibe- 
lungenlied «Ün  Lifed  der  Treue  —  *4.  Siegfrieds  Schuld  und  Sühne.  -  6. 
Die  Grundzüge  des  Charakters  der  alten  Deutscheu.  Nach  Tacitus  „Ger- 
mania** und  dem  Nibelungenliede.  —  6.  Inwieferne  bezeichnen  die  Kreuz- 
züge  das  Jünglingsalter  der  europäischen  Völker?  —  *7.  Die  Gründe' des 
Misserfdges  der  Kreuzzüge.  —  8.  Ueber  die  Entwicklung  der  deutschen 
Städte  im  Mittelalter.  —  *\)eL)  Klopstocks  Ansichten  über  das  Epos  - 
b)  Gedankengang  in  Nikodemus  Rede  gegen  Philo.  „Der  Messias**  7.  Ge- 
sang. —  10.  Die  Kampfspiele  der  Griechen  und  die  Turniere  des  Mittel- 
alters. — .  11.  Die  Ströme  Deutschlands  und  ihre  Bedeutung  für  das  wirt- 
schaftliche Leben.  —  *12.  Der  Charakter  Maria  Stuarts  und  Elisabeths 
im  1.  und  2.  Act  von  „Maria  Stuart**.  —  13.  Schön  ist  der  Friede;  Aber 
der  Krieg  hat  auch  seine  Ehre!  Maufred  im  Chor  der  „Biaut  von  Messina**.  — 
*IA.  Die  wichtigsten  Folgen  der  geographischen  Entdeckungen  am  Be- 
ginne der  Neuzeit. 

VII.   Classe. 

1.  Die  Verdienste  Lessings  um  das  deutsche  Drama.  —  *2.  Geld  ist 
ein  guter  Diener,  aber  ein  böser  Herr.  —  3.  Was  veranlasst  uns  zum 
Studium  der  Naturwissenschaften?  —  4.  Die  Handlung  in  der  Tragödie 
„Iphigenie  in  Aulis**  von  Euripides.  —  (Nach  Schilleis  Uebersetzung).  — 
*6.  Ein  unnütz  Leben  ist  ein  früher  Tod.  (Goethes  Iphig.  J.  Act).  —  6. 
Nutzen  der  Mathematik.  —  *1.  Die  Hinweisung  auf  die  französische  Re- 
volution in  Schillers  „Lied  von  der  Glocke**  und  im  „Spaziergang**.  —  8. 
Die  Charakterschilderung  Egmonts  nach  Goethes  gleichnamigem  Drama. 
—  ^^9     Welche   geographischen    Verhältnisse  begünstigen    die    Industrie 


iglinas?  —  10.  Eine   Skis&ze   aus   dar   Priratlecttire.  —  m.  Die  Fort- 
hnUM  in  i\m  küuiiUiclieii  BdeucUtuag.  —  1«.  Ob  h\  ScliillfM-n  «Jungfrau 
?<wi  Ürl€&ii8"  das  Beaelimeii  Johaimas    ff«geii    ihren    Vatej-   wiiküch    iroii 
lem  liDkindlicUeii  Herzen  zdgt?  —  *13.  (MatuHtätSHrlidi)  Welche  Bande 
apfen  uns  au  dan  Vaterland? 


tt 


K  IIL  LehrmltteL 

^^^^^^  1.  Bibliothek  der  Oberrealschnle. 

^^^^^  C  n  ii  1 0  » :  Prof.  Dr.  Johann  Stroll. 

^^^^^  Vermehruög  im  Schuljahre  188687. 

^^^^  A    Grftcheoke : 

^K      Vom  hohen  k.  k.  Ministerium  fiir  Cultus  und  Unterricht;   Bericht   über 

^Be  Induistri*^,  den  Haiidel  und  die  Verkehrs veriiältnisse  in  Nied  nister reich 

^^iihreud  de.H  Jalues  1885,  Wien  188«. 

Voin  hohen  n.-ö.   Landes-Aussahusse :   Stenographische   Protokolle  de» 
l-o,  Landtages*  3,  Sejss.  der  VI.  Wahlperiode.  —  Zu^iumeiistelhiug  der  in 
:^.  ^ms,  der   VL   Wahlperlode   gefasateu   BeschliUse.     -    Beiicht  de^i 
ben  Landes- AnschuBäes   über   seine   Ämtswirksamkeit  vom  ).  Juli  1^85 
3u.  Juni  18H6, 
Von   der   k.   Akademie  der    Wiesentchaflen    in    Wien:    Anzeiger    und 
txuüg^berichte  der  mathem.  natuihistor,  Classe  ( Kortgetzuiig ).    -  B  u  ö  s  o  % 
iü\  E.  Kritik  der  Steyri^clien   Beiniehrünik*   Zingerle^    Der  Paiadieis- 
tVm  dei  altdeutschen  G«negi».  —  (joniperz,  lieber  den  Abrndilus^  des 
«riidoleiiahen  Uei^ühiclitswerkei!).  —  Grilnert,  Die  Begritl's-Piäpuuderanz 
^jyid  Ml  duale  a    potiori    im    Altarabi.^chen.    —    Hartel,  üeber  die  Grie 
^Kbolffiii  Papyri  Erzherzog   Kainer*  —    Krem  er,   lexikogr.  Notissen  nach 
^Bmen  arabischen    Quellen,     —  Leciejewski,    Der    L&utwert  der  Nanal- 
"™ftwaile    im    Altpalnischen.    —    Manitiu»,    Zu    Aldhelm    und    Baeda,   — 
ilAller  Kriedr.,  Die  Musukspracha  in  Central-Äfrika.  —  Reiiiii^ch,  Die 
^fcfar-Sprache.  L  —  Stockij,    Ueber   den    Inhalt  de^   Codex  Hankeastei- 
^■«lUk  —  Vondrak,  Zur  Kritik  der  Altsloveaischeri    Denkmale.  —  B  i\- 
^Knger,    Acten  su    Columbu»   Geschichte  1473  — 141»2.    -  Bühl  er,  Kine 
^■ktchrifl  Am    KonigH   Dhaimsena  IV.    von  Valabhi.     -    Horawi  ts£,  Zur 
'lefich.  des  Uumanismus  in    den    Alpenländern  L  —    Hüber,    Di€  Kriege 
/wIsMsb«  Ungarn   and    den   Tlirkeii    14 40  - 144:».  —  I  n  a  m  a -  S  t  e  i'  n  e  g g, 
Zur  Verfa«8Ungsge.schtchte  der  deutschen  Salinen  im   Mittelaltm%  —  Ka- 
lusniaeki,  Die  polniiäclie  Recennion   der   Magdeburger  ürtlieile.    -  Le- 
wictki»  Blick  iu  die  Politik  K.  Hjgmunds  gegen  Polen,    —    Mayer,  C/Or- 
re!ip4indeu7i>ik'her  de«  B.  Sixlns  von  Freising  1474—1495.  —  Mikloäich, 

IKe  Ijerbischen    Dynasten    Cmojevic.  —  Sehlittar,  Berichte   des  k.  k. 
iimm.  BaUh.  von  Stllrmer  auii  8t-  Helena,  —  Schroli,  Necrologium  des 
i\t\tn  Eberndorf  in  Kärnten  —  Steffen  liagen,  Entwicklung  der  Land« 
mehtagto^e   d^8    Sach^eni^ldegek.     -  Stöbere   Quellenstudien  2um    Ijau- 

Rr  heu    Schisma.    —    Tadra,    CaiiceUaria    Johannia     Noviforensiii, 

p.r,^  1 1  irtomucensift,  -^  Wertheimer,  Erzdi*  Karl  und  dt«  zweite  ('o&- 


«0 

litlon.  —  Ehrenfels,  Metaphysische  Ansf&hrangeii  im  Anschlösse  an 
Dn  Bois-Reymond.  —  Pfizmaier,  Der  Prophet  Jesaias,  Grönlftndisch.  — 
Pfizmaier,  Chinesische  Begründung  der  Taolehre.  —  Werner,  Zwei 
philos.  Zeitgenossen  Vicos.  I.  u.  n.  —  Oppolzer,  Ueber  die  astrono- 
mische Befraction.  —  Sersawy,  Ueber  den  Znsammenhang  zwischen  d. 
vollst  Integralen  und  der  allgem.  Lösung  bei  partiellen  Differenzialglei- 
chungen  höherer  Ordnung.  —  Frauscher,  Das  Unter-Eocän  der  Nord- 
alpen und  seine  Fauna.  I  —  Stapf,  Beitr.  z.  Flora  von  Lycien,  Carlen 
und  Mesopotamien.  II.  Th.  —  Zukal,  Mycologische  Untersuchungen.  — 

Von  den  Herren  Verfassern:  Dr.  Christian  v.  Ehrenfels,  Meta- 
physische Ausführungen  im  Anschlüsse  an  Emil  du  Bois-Reymond.  Wien 
1886.  --  Polifka,  Beitr.  zur  Kenntnis  der  Fauna  des  Schlem-Dolomites. 
Steiner  Joachim,  Sammlung  von  Maturitätsf ragen  aus  der  darstellen- 
den Geometrie.  Wien  l^-SZ. 

Von  Professor  Eirchberger  in  Krems:  Heinrich,  Die  Debatten- 
ächrift.  Laibach  1874.  -  Fuchs,  „Fünfzehn  Tage  auf  der  Donau^,  Jagd- 
Tagebuch  Sr.  k.  u.  k.  Hoheit  des  durchlauchtigsten  Kronprinzen  Erz- 
herzog Rudolf.  Stenograph.  Uebertragung.  Wien  1886.  —  Jahresberichte 
von  Mittelschulen  pro  1886.  (143  Stücke  im  Umtausche). 

B    Kaaf. 

Normann,  Neue  Materialien  zu  deutschen  Stilübungen  für  höhere 
Lehranstalten  Kattowitz  1882.  —  Jahresbericht  über  die  Erscheinungen  auf 
dem  Gebiete  der  Germanischen  Philologie.  VII.  Jahrg.  2.  Abth.  Leipsig 
1886  und  Vin.  Jahrg.  1.  Abth.  Leipzig  1887.  —  Seuffert,  Deutsche 
Literaturdeukmale  des  18.  und  19.  Jahrh.  Heft  25.  —  Dingelstedt, 
Erzählende  Dichtungen.  6  Bände.  Berlin  1877.  —  Grillparzers  sämmt- 
liche  Werke  in  10  Bänden.  Stuttgart  1878/79.  —  Scheffel,  Der  Trom- 
peter von  Säkkingen.  Stuttgart  1886.  —  Anzen gruber.  Der  Schand- 
fleck, a  Bd.  Leipz.  1884.  Der  Sternsteinhof.  2  Bd.  Leipz.  1886.  —  Ber- 
sezio,  Die  Engel  auf  Erden.  Leipz.  1884.  —  Dahn,  Die  Kreuzfahrer. 
2  Bände.  Berlin  1884.  —  Dahn,  Die  schlimmen  Nonnen  von  Poitiers. 
Leipz.  1886.  —  Dahn,  Fredigundis.  Leipzig  1886.  —  Dostojewsky, 
Die  Brüder  Karamasow.  4  Bände.  Leipzig  1887.  —  Ebers,  Die  Frau 
Bürgermeisterin.  Stuttg.  1882.  Ein  Wort,  Stuttg.  1883.  Die  Nilbraut  3  Bd. 
Stuttg.  1887.  —Eckstein,  Aphrodite.  Leipzig  1886.  —  Eckstein,  Pia. 
Leipz.  1887.  —  Festenberg,  Francesca  von  Rimini.  Leipz.  1883.  — 
Franz  OS,  Moschko  von  Parma.  Stuttgart  1885.  ~  Heyse,  Der  Bernau 
der  Stiftsdame.  Berlin  1887.  —  Jensen,  Sonne  und  Schatten.  2  Bände. 
Berlin  1873.  —  Jensen,  Flut  und  Ebbe.  2  Bände.  Mittau  1877.  — 
Keller,  Die  Leute  von  Seldwyla.  2  Bände.  Stuttgart  1876.  Züricher 
Novellen.  2  Bände.  Stuttgart  1878.  —  Kotzebue  W.,  Baron  Fritz  Becken- 
steg. %  Bände.  Leipzig  1885.  —  Lindau  Paul,  Der  Zug  nach  dem  Westen. 
2  Bände.  Stuttgart  o.  J.  —  Lorm,  Todte  Schuld.  2  Bände.  Stuttgart  1880. 
Lorm,  Aufierhalb  der  Gesellschaft«  Dresden  1881.   —  Lorm,  Der  fah- 


reöde  Öüdle,  Lpz,  1884.  —  Niemann,  Bakchen  ußd  Ttiyrsosträger.  3  Bd. 
Lps.ISSS*-'  Nie  tu  an  11,  Katharina*  3  Bd.  Lpas.  1884.  —  Raabe,  Pftsleig 
MtUe. Lps*  1884.  —  Schweichel,  Der  BildscbaiUer  vom  Ächeüßee.  Beiliii 
0,  J.  ~ Stern  A^  Ohae Ideale,  2  Bd. Lpz,  1883.  —  Taylor,  Jetta.  hpz.  188i. 
—  Taylor.  Elfriede.  Leipzig  1885.  —  v.  d.  Traun  Jalius,  Goldschmied- 
Uiider.  Wien  1880.  —  ühl  Friedr.,  Die  Botschaftenn.  3  Bände.  Berliti 
1880.  —  Waldmüller,  Auf  der  Leiter  des  Gliickg*  Leipzig  1884.  ^ 
Waldmftller^  Um  eine  Perle.  3  Bände.  Leipzig  1885.  —Wald  maller, 
Doo  Adone,  2  Bände.  Leipzig  1883-  —  Wal  ff  Jnlins,  Der  SlllfraeiBten 
3  Bftnde.  Berlin  1883.  —  Ebeling,  Flögeis  Geschichte  des  Grote»k*Ko< 
len.  Leipzig,  1862.  —  Ihne,  Römische  Geschichte.  6.  Band.  Leipzig 
.  —  Mette rnich-Winnebu lg  Rieh*,  Aub  Metternicliß  nachge- 
aen  Papieren.  8  Bände.  Wien  1880 «84.  —  Andree  Rieh.,  Das 
«Gebiet  und  seine  Bedeutung,  Leipz,  1867,  —  Co o per,  Reise  zur 
lug  eines  Ueberlandweges  von  China  nach  Indien.  Jena  1877.  — 
18 eh.  Reise  nach  Westsibirien  im  Jahre  1876,  Berlin  1879. —  Grego- 
re vi  na  Ferd.,  Corsica  2  Bünde.  Stuttgart  1854.  —  Kaulen,  Assyrien 
id  Bftbyl0iiien.  Freibnrg  188S}.  —  Kletke,  Barths,  Overwegs  und 
Rieliarddotifl  Reise  in  Central- Afrika.  —  Kletke,  da  Chailluß  Reisen  in 
Cm tral- Afrika.  —  Kühn,  Sibirien,  Leipzig  1876.  —  Die  Oesterr,  Ungar. 
Mottarchie  in  Wort  und  Bild-  Heft  13— 3L  —  Radde,  Die  Ghewßureii 
und  ihr  Land.  Cassel  1878.  --  Schweiger-Lerchenfeld,  Unter  dem 
Halbmonde.  Jena  1876,  —  Schweiger-Lerchen  fei  d,  Das  eiserne 
Jahrhundert.  Wien  1884,  —  Schweiger-Lerchen  fei  d,  Zwischen  Donau 
und  Kaukasus;.  Wien  1887,  —  Topographie  von  Nieder-Oesterreich.  IIL 
Theil^  a.  Band,  Heft  1  und  3.  —  Umlauft,  Die  Alpen.  Wien  1887.  — 
Voll,  Geographische  Charakterbilder.  Heft  11— J2.  —  Allgemeine  Natur- 
knide.  Liefr*  36*88.  —  Hofmann,  Die  Schraetterlinge  Europas,  Liefr. 
13—33-  —  Wildermann,  Jahrbuch  der  Naturwissenschaften.  1886—1887. 
Preibnrg  1887.  —  Raben  hör  st,  Kryptogamenflora.  L  Bd.  IL  Abth.  %3 
bis  37.  m.  Bd.  7—9,  IV.  Bd.  4—6.  —  Dreher,  Ueber  den  Begriff  der 
Kraft  mit  Berücksichtigung  des  Gesetzes  von  der  Erhaltung  der  Kraft. 
Berlin  1885.  —  Wallen tin,  Mascails  Handbuch  der  Statischen  Elektri- 
citlt.  n.  Bd.  1.  Abth.  —  Gretschel  &  Borne  mann,  Jahrbuch  der 
Erfindungen.  33.  Jahrg.  Leipjs.  1886.  —  Fischer-Wagner,  Jahresbericht 
Iber  die  Leistungen  der  chemischen  Technologie  für  das  Jahr  1886  und 
dmi  Jahr  1S86.  2  Bände.  Leipz.  1886/87.  -  Panlseu,  Geschichte  des 
geMirteii  Unterrichts  auf  den  deutschen  Schulen  vom  Ausgange  des  Mittel- 
mltars  bis  zur  Gegenwart.  Leip^.  1885.  —  Scbillen  Handbuch  der  prak- 
tischen  Pädagogik  fhr  höhere  Lehranstalten.  Leipz.  1886,  —  Andree, 
NeoMle  Erforsehungsreisen  im  Süden  Afrikas.  Leipz.  1869.  —  Barker, 
Sa  Jabr  ans  dem  Leben  einer  Hausfrau  in  8ild-Afrika.  Wien  1878,  — 
Herlepacb,  Die  Alpen  in  Katar-  und  Lebensbildern,  Jena  1871.  — 
Bickmore,  Reisen  im  Ostindischen  Archipel.  Jena  1869.  —  Boeck, 
Prinz  Heinrich  in  Central- Amerika.  —  Boeck,  Jungdeutschland  in  West* 


39 

afrika.  —  Brasse y,  Sonnenschein  and  Sturm  im  Osten.  Leipzig  1881.  — 
Brassey,  Eine  Segelfahrt  nm  die  Welt.  Leipz.  1880.  --  Bbhardts 
Jagendbibliothek:  Der  Held  des  Niger.  Die  Weltfahrt  des  Centarion. 
Wilde  Scenen  ans   allen  Zonen.   William   Shakespeare.   Mozart.  5  Bände. 

—  Hoffmann,  Andreas  Hofer,  der  ßandwirt  vom  Passeyrthale.  — 
Hacker,  Deatsche  Heldensagen,  der  Jagend  erzählt.  —  Hoffmann, 
Afraja,  Erzählang  aas  dem  hohen  Norden  —  Jedina,  Um  Afrika,  Reise 
der  Corvette  „Helgoland".  Wien  1877.  —  Kröners  Universalbibliothek 
f&r  die  Jagend :  Oberen.  Der  Knabe  des  Teil.  Beispiele  des  Oaten.  FArchte 
Gott.  4  Bändchen. —  Morel et,  Reisen  in  Central-Amerika.  Jena  1876.  — 
Masters,  Unter  den  Patagoniem.  Jena  1877.  —  Nieder gesäß,  Ja- 
gend- and  Volksbibliothek :  Radolf  von  Habdbarg.  Männer  aas  dem  Volke. 
Denksteine  der  Caltar.  Aaf  österr.  deutschem  Boden.  —  Anf  dem  Meere. 
Natarkandliche  Spaziergänge.  6  Bändch.  Freibarg  1886.  -  Oberländer, 
Entdecknngsreisen  im  Sftden  and  Innern  von  Afrika.  Leipzig  1883.  — 
Payer,  Die  österr.  nngar.  Nordpol-Expedition.  Wien  1876.  —  Powell, 
Unter  den  Eanibalen  von  Nen-Britannien.  Leipz.  1884.  —  Ross  Browne, 
Reisen  and  Abentener  im  Apachenlande.  Gera  1877  —  Schaaenbarg, 
Reisen  in  Central- Afrika.  3  Bände.  Lahr  o.  J.  —  Schlagintweit  Rob., 
Die  Santa  Fe-  and  Südpaciflcbahn.  Köln  1884.  —  Schweiger-Ler- 
chenfeld, Die  Adria.  Wien  188S.  —  Schweiger-Lerchenfeld, 
Von  Ocean  zn  Ocean.  Wien  1885.  —  Schweiger-Lerchenfeld,  Ar- 
menien. Jena  1878.  —  Stacke,  Erzählnngen  aas  der  alten,  mittleren  and 
neaen  Geschichte  in  biograph.  Form.  3  Bände.  Oldenbarg  1871/73. 

Fortsetzungen:  Allgemeine  Deatsche  Biographie.  Lief.  112~>180  — 
Onken,  AUgem.  Geschiebe  in  Einzeldarstellangen.  Lief.  114—129.  — 
MO  Her,  Grnndriss  der  Sprachwissenschaft.  III.  Bd.  Tl.  Abth.  3.  Hälfte 
Lief.  2.  —  Kürschner,  Deatsche  National-Literatur.  Lief.  317—980. 

Mtsehrirten. 

Wiener  Zeitong.  —  Verordnangsblatt  fttr  den  Dienstbereich  de»  k.  k. 
Ministeriams  f&r  Galtas  and  Unterricht   —   Zanickes  liter.  Centralblatt 

—  Berae  politiqae  et  litt6raire  ed  p.  Yoang.  —  Harpers  „Montkly  Ma- 
gazine^. ~  Eolbe,  Zeitschrift  fttr  das  Realschalwesen.  —  Strack,  Cea- 
tralorgan  für  die  Interessen  des  Bealschnlwesens.  —  Blätter  fBr  Landes- 
kunde in  Niederösterreich.  —  Mittheilangen  der  k.  k.  geogr.  Gesellschaft. 

—  Wiedemann,  Poggendorfs  Annalen  der  Physik  ana  Chemie  mit  Bei- 
blatt —  Klein  &  Mayer,mathem.  Annalen.  —  Schi ömi Ich, Zeitschrift 
far  Mathematik  and  Physik.  —  Hoffmann,  Zeitschrift  ffir  nathem.  and 
natarw.  Unterricht.  —  Enlen  AEckler,  Monatschrifr,  für  das  Tamwesen. 

—  Kremser  Wochenblatt  (Niederösterr.  Presse).  —  Kremser  Volksblatt. 

2.  Lehrmittelsammlmic  fikr  den  geographischen  nnd  hittoritchen 

Unterricht. 

Castos:  Professor  Anton  Pokorny. 
Angekauft  wurden :  a)  Aas  der  vom  hohen  nied.-öst.  Landesansschosse 


33 

ffir  die  Jahre  1886  und  1887  gewährten  außer  ordentlichen  Dotation: 
1.)  Geographische  Charakterbilder,  aus  HölzePs  Verlag  in  Wien  X.  Serie 
mit  Textheft.  (Schluss.)  2.)  Aegypten  in  Bild  und  Wort  von  Georg  Ebers, 
2  Bände,  Stuttgart  und  Leipzig,  Hallberger,  1879.  3.)  Unser  Vaterland  in 
Wort  und  Bild,  3  Bände,  Verlag  der  Gebrüder  Kröner.  —  b.)  Aus  der 
Jahresdotation:  1)  Richard  Kiepert,  Stumme  physikalislhe  Wandkarte 
von  Italien,  Berlin  1883,  Reimer.  2.)  Richard  Kiepert,  Stumme  physikalische 
Wandkarte  der  Britischen  Inseln,  Berlin  1882,  Reimer.  3.)  Richard  Kiepert, 
Stamme  physikalische  Wandkarte  von  Spanien  und  Portugal,  Berlin  1886, 
Beimer.  4.)  Ferdinand  Hirts  Geographische  Charakterbilder  von  Dr. 
Alwin  Oppel  und  Arnold,  III.  Theil:  Völkerkunde,  1.  Abtheilung:  Völker- 
kunde von  Europa,  Breslau,  Hirt. 

Fortsetzungen:  Palästina  in  Bild  und  Wort  von  Ebers  und  Guthe, 
Stuttgart,  deutsche  Verlagsanstalt,  Lieferung  17—68.  —  Culturgeschichte 
des  deutschen  Volkes  von  Dr.  Otto  Henne  am  Rhyn,  3.  bis  6.  Abtheilung. 
(Schluss.)  Berlin,  Giote.  —  Deutsche  Kunstgeschichte,  als  Supplement  zur 
deutschen  Culturgeschichte,  1.  bis  6.  Lieferung,  Berlin,  Grote.  —  Baumeister, 
Denkmäler  des  classischen  Alterthums,  Lieferung  27—41.  —  Hirth,  Cultur- 
historisehes  Bilderbuch  aus  3  Jahrhunderten,  Lieferung  44  bis  Schluss.  — 
Hottenroth,  Trachten,  Haus-,  Feld-  und  Kriegsgeräthschaften  der  Völker 
alter  und  neuer  Zeit,  Lieferung  13  und  14.  — 

3.  Lehrmitteliamailiiiic  f&r  den  natnrhlitoritohen  Unterricht 

C  US  tos:  Professor  Johann  Forstner. 

Als  Geschenk  erhielt  die  Sammlung  von  dem  Herrn  Landesturnlehrer 
Haus  Hrdliczka  20  Stttcke  Schmetterlinge  (Eulen). 

Angekauft  wurden:  60  Stttck  präparierte  Raupen.  Zoologische  Wand- 
tafeln von  Dr.  R.  Leuckart  und  Dr.  H.  Nitsche,  11.,  12.,  13.  und  14.  Lfg. — 
Falco  peregrinus. 

4.  Lehrmltteleammlnnc  f&r  Phyeik. 

C  US  tos:  Professor  Dr.  Anton  Ehrenberger. 
Angekauft  wurden:  Schiffslampe.  GoUection  Brettchen  zur  Schwer- 
pnnktslehre.  Schiefe  Ebene  auch  fttr  den  horizontalen  Zug.  Rostpendel. 
Syrene  nach  Seebeck  mit  gezahntem  Rade.  PascaPs  Apparat.  Dunkel- 
kammer. Zwei  Fensterthermometer.  Dreppel's  Luftthermometer.  Eiscalori- 
meter  nach  Lavoisier.  Schneidediamant.  Pantoscop. 

6.  Lehrmltteliammlnnc  im  chemiichen  Laboratorinm. 

C  u  s  1 0  s :  Professor  Friedrich  Mareck. 
Ankauf:  Von  Rohrbecks  Nachfolgern  in  Wien:  1  montierter  Ozon- 
apparat 1  Hoffman'scher  Eudiometer  mit  graduierten  Schenkeln  und  Mantel 
auf  Metallstativ.  1  graduiertes  Queksilbergasometer.  Von  dem  Droguenge- 
schäfte  des  Herrn  Bruno  Raabe  in  Wien:  34  div.  ehem.  Präparate  für  den 
Gebrauch  beim  Experimentieren,  sowie  zur  Darstellung  von  Präparaten 
f&r  die  Präp.-Sammlung. 

5 


34 

IT.  MataritSte-Prfifang. 

Am  Schlüsse  des  Schaljahres  1886/6  legten  die  Maturitätsprfifang  ab: 
1.)  Dieterich  Ludwig,    geboren   am  4.  September  1868  in   Agram  in 
Croatien,  2.)  Trimmel  Robert,   geboren  am   7.   Juli  1870  in   Wien.  Beide 
erhielten  das  Zeugnis  der  Reife  und   widmeten  sich  den  militär-tech- 
nischen  Studien. 

Zur  Maturitätsprüfung  am  Schlüsse  des  Schuljahres  1886/7  meldeten 
sich  sechs  der  öffentlichen  SchUler  der  VII.  R.  Cl.  —  Bei  den  schrift- 
lichen Prüfungen,  welche  vom  21.--  incl.  27.  Mai  stattfanden,  worden 
folgende  Themen  bearbeitet: 

1.  Deutsch:  „Welche  Bande  knüpfen  uns  an  das  Vaterland?** 

II.  Französisch-Deutsch:  Barante,  „Histoire  des  ducs  de  Bourgogne.^ 
Aus  Dr.  Glaunings  Lesebuche.  Von  S.  89:  „Aprfes  trois  jours"  bis:  „si 
proche  de  la  mort."  (S.  90).  43  Zeilen. 

III.  Deutsch-Französisch:  „Der  Mann  mit  der  eisernen  Maske."  Aus 
Filek's  Uebungsbuch  für  die  Oberstufe  des  französischen  Unterrichts. 
S.  99.  Von:  Einige  Monate"  bis:  „Mann  verschwand".  (Z.  31.) 

IV.  Englisch-Deutsch:  „Rodolph  of  Hapsburgk"  by  W.  Coxe.  Aus  der 
englischen  Chrestomathie  von  K.  Wihlidal.  8.  111.  Zeile  1—70. 

Mathematilc:  1.)  Ein  Reisender  legte  64  Kilometer  zurück  und  zwar 
am  letzten  Tage  9  Kilometer;  wie  lange  war  er  unterwegs  und  wie  viele 
Kilometer  legte  er  am  ersten  Tage  zurück,  wenn  er  an  jedem  folgenden 
%  Kilometer  weiter  reiste  als  am  nächst  vorhergehenden? 

8.)  Welche  Prämie  ist  jährlich  pränumerando  für  ein  vierjähriges 
Kind  in  eine  Versicherungsanstalt  zu  entrichten,  wenn  demselben  nach 
vollendeten  20.  Lebensjahre  die  Summe  von  10.000  fl.  ausbezahlt  werden 
soll  und  die  Anstalt  mit  4%  arbeitet? 

3.)  Einer  Kugel  von  60m' Oberfläche  ist  ein  gerader  Kegel  eingeschrieben, 
der  an  der  Spitze  einen  Winkel  ««-34®  18'  36"  hat.  Von  diesem  Kegel  ist 
der  Mantel  und  das  Volumen  zu  berechnen. 

4.)  Am  1.  Mai  hat  die  Sonne  eine  Declination  a=l5®  13'  54";  wie 
grofi  ist  an  diesem  Tage  die  Tageslänge  in  Wien,  wann  geht  die  Sonne 
auf,  und  wann  unter?  (Polhöhe  von  Wien  f»=«48«  12'  35-6".) 

VI.  Darstellende  Geometrie :  1 )  Eine  Ebene  E  und  ein  Punkt  A  sind 
gegeben ;  man  ziehe  in  E  eine  G-erade  G-,  welche  von  A  eine  gegebene 
Entfernung  m  hat  und  mit  der  ersten  Spur  von  E  den  Winkel  von  60* 
einschließt,  m  ist  gleich  der  doppelten  Entfernung  des  Punktes  A  von 
der  Ebene  E. 

2.  Eine  regelmässige  achtseitige  Pyramide  steht  auf  Pi  auf.  Durch 
den  Halbierungspunkt  der  Höhe  geht  eine  Gerade  a,  welche  zu  P,  parallel 
ist  und  mit  P,  einen  Winkel  von  30®  einschließt.  Es  ist  der  Schnitt  der 
Pyramide  mit  einer  Ebene  E  zu  suchen,  welche  durch  a  geht  und  mit  P| 
einen  Keil  von  45®  bildet. 

3.)  Auf  einem  verticalen  Cylinder  ruht  eine  Platte  mit  quadratförmiger 


86 

Grundfläche.  Man  zeichne    das  perspectivische    Bild    und    construiere  fflr 
paialleles  Licht  den  Schlagschatten. 

Üie  Grundfläche  des  Cylinders  ist  10  cm.,  unter  dem  Horizonte,  die 
Höbe  des  Cylinders  beträgt  20  cm.,  sein  Durchmesser  8  cm.,  die  Höhe 
der  Platte  2  cm.,  die  Quadratseite  10  cm. 


y.  Yermlcliiilg  der  Lehrbficber, 

die  im  Schuljahre  1887/88  in  Verwendung  kommen. 

ReKgion:  I.  Cl.  Drechsl,  biblische  Geschichte  —  II.  Cl.  Drechsl,  katho- 
lische Glaubenslehre.  —  ni.  Cl.  Mflllner,  Katholische  Sitten- 
lehre. —  IV.  Cl.  Fischer,  Lehrbuch  der  Kirchengeschichte. 

Deutsche  Sprache:  I.--VI.  Cl.  Willomitzer,  deutsche  Grammatik.  Egger, 
deutsches  Lesebuch  fUr  die  I.,  II.,  III.  und  IV.  Cl. 

V.— VII.  Cl.  Egger,  deutsches  Lehr-  und  Lesebuch  für 
höhere  Lehranstalten.  I.  Th.  (Ausgabe  fflr  Realschulen).  Des 
IL  Theiles  I.  u.  II.  Bd.  —  In  der  VI.  Cl.  Jauker  u.  No8,  mhd. 
Lesebuch. 

Französische  Sprache:  I.,  II.,  IIL  und  IV.  Cl.  Bechtel,  französische  Gram- 
matik, L  und  II.  Th.  Dazu:  Uebungsbuch  zur  franz.  Grammatik. 
Mittelstufe.  V.— VII.  Cl.  Ploetz,  Schulgrammatik  der  französi- 
schen Sprache. 

n.,  III.  und  IV.  Cl.  Bechtel,  französiches  Lesebuch.  — 
V.— VII.  Cl.  Bechtel,  französische  Chrestomathie  f.  d.  obern 
Cl.  der  Mittelschulen. 

Englische  Sprache:  V.— VII.  Cl.  Sonnenburg,  Grammatik  der  englischen 
Sprache.  VI.  Cl.  Nader  &  Würzner,  englisches  Lesebuch  füi* 
höhere  Lehranstalten.  VII.  Cl.  Seeliger,  englisches  Lesebuch 
für  die  oberen  Classen  höherer  Lehranstalten. 

Geographie:  I.-IV.  Cl.  Herr  G.,  Lehrbuch  der  vergleichenden  Erdbe- 
schreibung. I.,  IL  und  III.  Cursus.  VI.  und  VlI.  Cl.  Seydlitz, 
größere  Schulgeographie.  —  VII.  Cl.  Hannak,  österr.  Vater- 
landskunde f.  d.  höheren  Classen. 

Schulatlanten  von  Kozenn  oder  Stieler. 

Geschichte:  II.— IV.  Cl.  Hannak,  Lehrbuch  der  Geschichte  f.  d.  unteren 
Classen,  3  Theile:  Alterthum,  Mittelalter,  Neuzeit. 

V.— VII.  Cl.  Loserth,  Gruudriss  der  allgem.  Weltgeschichte, 
L,  II.  und  DI.  Theil. 

In  sämmtlichen  Classen :  Putzger,  histor.  Schulatlas. 

Mathematik:  I.-III.  Cl.  Villicus,  Lehr-  und  Uebungsbuch  der  Arithmetik 
fflr  Unterrealschulen,  L,  IL  und  III.  Theil.  -  II.  und  III.  Cl. 
Wallentin,  Sammlung  von  Beispielen  und  Aufgaben  aus  der 
Arithmetik  für  die  unteren  Classen. 

IV.— VIL  Cl.  Moi^nik,  Lehrbuch  der  Arithmetik  u.  Algebra 
fUr  die  oberen  Classen  und  Wallentin,  Sammlung  von  Beispielen 
und  Aufgaben  aus  der  Algebra  und  allg.  Arithmetik. 

V.— Vn.  Cl.  Wiegand,  Lehrbuch  der  Mathematik:  a)  Pla- 
nimetrie I.  und  II.  Cursus ;  c)  Stereometrie  und  sphärische  Tri- 
gonometrie. VI.  und  VII.  Cl.  Dr.  Sonndoifer  und  Hermann  Apt., 
Lehrbuch  der    Geometrie,  I.  Theil,    3.    Abth.    Ebene   Trigono- 


86 

metrie:  I.  Th.,  3.  AbtL   Analytische   Geometrie  der  Ebene.  — 
Logaritlimentafeln  von  Gernert. 
Gelbmetrie  und  geom.  Zeichnen:  I.  Gl.  Moönik,  geometr.  Foimenlehre  fi\r  die 

I.  Gl.  d.  R.  Seil.  —  II.,  III.  und  IV.  Gl.  Moönik,  Anfangsgründe 
der  Geometrie  in  Verbindung  mit  dem  Zeichnen  für  Unterreal- 
schulen. 

Darstellende  Geometrie:  V.— VII.  Gl.  Streißler,  Elemente  der  darstellenden 
Geometrie  für  Bealschnlen. 

Naturgeschichte:  I.  Gl.  Pokorny,  illustr.  Naturgeschichte   des  Thierreiches. 

II.  Gl.  desselben  Verf.  Naturgeschichte  des  Pflanzenreiches. 
Bisching,  Grundriss  der  Mineralogie.  —  V.  Gl.  Woldfich,  Leit- 
faden der  Zoologie.  —  VI.  Gl.  Dr.  Wretschko,  Vorschule  der 
Botanik  für  die  höheren  Glassen.  —  VII.  Gl.  Hochstetter  und 
Bisching,  Leitfaden  der  Mineralogie  und  Geologie. 

Physik:  III.  und  IV.  Gl.  Dr.    Krist,    Anfangsgründe   der  Naturlehre  f.  d. 
unteren  Glassen  der  Realschulen. 

VL  und  VII.  Gl.  Wallentiu,   Lehrbuch  der  Physik  für  die 
oberen  Glassen  der  Mittelschulen.  (Ausgabe  für  Realschulen). 

Chemie:  IV.  Gl.  Quadrat  &  Badal,  Elemente  der  reinen  und   angewandten 
Ghemie. 

V.  u.  VI.  Gl.   Mitteregger,  Lehrbuch  der   Ghemie  f.  Ober- 
realschulen, I.  Th. :  Anorganische,  II.  Th..  Organische  Ghemie. 

Stenographie:  IV.— VII.  Gl.  I.   Abth.    Albrecht,   Leiirbuch   der  Gabelsber- 
ger'schen  Stenographie.  I.  Gursus. 

II.  Abth.  Faulmann,  Gabelsberger's  stenographisches  Lehr- 
gebäude. 

TL  Unterstfltzang  armer  Scbüler. 

^  A.    Stipendifii    und    UnterslQtzunff «bei rüge. 

Im  Laufe  des  Schuljahres  gelangten  folgende  Stipendien  und  Unter- 
stützungsbeträge zur  Auszahlung  au  arme  und  würdige  Schüler  der  Landes- 
oberrealschule : 

L)  Das  vom  hohen  n.ö.  Landtage  gestiftete  Kaiser-Stipendium    150  fl.    -  kr. 
2.)  Die  Interessen   des   Eduard   Schumacher'scheu   Legates      21  fl   —  kr. 
3.)  Zwei    von   dem  Vorstaude   des   Zehnkreuzervereines  in 
Krems  der  Direction  übergebene  ünterstützungsbeträge 
i  50  fl 100  fl.  -  kr. 

4.)  Die  Josef  Thalhofer'sche   Studienstiftung   im    Betrage 

jährlicher lOO  fl.  —  kr. 

5.)  Am    13.   November    1886  au  drei   Schüler    Barbeträge, 

zusammen 50  fl.  —  kr. 

6.)  Außerdem   waren  drei  Schüler  der  Landesober  real  schule 

im  Genüsse  auswärtigerStipeudien  im  Gesamratbetrage  von     500  fl.  —  kr. 

B.  UoterstatioBgBfond. 

Aufier  den  unter  den  Einnalimen  ausgewiesenen  Geldbeträgen  erhielt 
der  Unterstützungsfond  von  der  Papierhandlung  Saska  in  Krems  vei-scbie- 
iene  Schreibrequisiten. 


87 

ElmiahmeD. 

I.  Geschenke:  fl.  kr.       fl.  kr. 

Vüu  Herrn  Fichtner,  Fabrikant  in  Krems 4  .  — 

„     Frau  Trimmel  in  Statzendorf 5  .  — 

„     Herrn  Exel,  Mttlilbesitzer  in  Imbach 10  .  — 

„        „       A.  Gutscher,  Mühlbesitzer  in  Sieghartskirchen  6  .  — 

n        „       H.  Gntscher,  Mühlbesitzer  in  St.  Georgen    .  6  .  — 

„     einem  Ungenannten 3  .  60 

^     Frau  Schömer  in  Klosterneuburg 4  .  — . . 

„        „      Stölzle  in  Krems 6  .  — 

„     Herrn  Vogler  in  Melk 2  .  — 

^        „       Dr.  Libitzky  in  Wien 7  .  — 

„     einem  Ungenannten 2 .  — 

„     Frau  Brnstmann  in  Krems 2  .  — 

^      Herrn  Dr.  Lunzer  in  Krems 2  .  — 

^     Frau  Csank  in  Wien 5  .  — 

^      Herrn  Prof.  Müllner 2  .  66 

„     Sr.  Hochw.  HeiTn  Dr.  Kerschbaumer,  Propst  in  Krems  5  .  — 

„     Herrn  Oesterreicher,  Buchhändler  in  Krems    ...  3  .  — 

.,        „       Grünberger,  Hausbesitzer  in  Krems    ....  6  .  — 

Aufnahmstaxe  von  einem  Handelsschüler 2  .  — 

Von  Herrn  Harkup,  Privatier  in  Krems 2  .  — 

Aus  dem  n.  ö.  Landesfond 100  .  — 

Von  Herrn  Grillmayer,  herrschaftl.  Fabrikbesitzer  in  Ober- 

österreich •  .   .   .  8  .  — 


189  .  26 

2.  Zinsen:  Ü.  kr.       fl.  kr. 

Coupons 68  .  60 

Interessen  der  Langheinz'schen  Stiftung 8  .  4M 

Interessen  der  Eiulagen  bei  der  äparkassa  iu  Krems      .    81  .  28 
Interessen  der  Einlage  beim  I.  Vorschussverein  in  Krems  15  .  71 
Interessen  der  Einlage  beim  allgemeinen  österr.  Beamten- 
vereine (Cons.  Krems) 8  .  29 

_ 172  .  28 

Gesammtsumme  der  Einnahmen  .   .   .  361  .  54 

Ausfiabeii.  fl.  kr.        fl.  kr. 

C  unto  des  Buchhändlers  Oesterreicher 66  .  12 

„             „             Weise 126  .  34 

„        „    Papierhändlers  Saska 34  .  79 

„        „             n               Kuntschak 17  .  70 

„        „    Buchbinders  Forner 14  .  45 

Baruntei-stützungen 68  .  50 

Für  Kosttage 3  .  — 

„    Ankauf  von  gebrauchten  Büchern _.  3  .  — 

Gesammtsumme  der  Ausgaben  ...  333  .  90 

Aus  der  Gegenüberstellung  der  Einnahmen  per 361  .  54 

und  der  Ausgaben  per .   .   .   .  333  .  90 

ergibt  sich  eine  Vermögenszunahme  per T  ".- .  7~.  '27/64 


96 


VermAgeDMiaMl  MB  15.  Jaal  ISST. 

(Ohne  die  seit  1.  Jänner  d.  J.  aufgelaufenen  Zinsen.) 

1886 


1887 


1.  Spaitatte-EWag«  nnd  Bargeld: 

Einlagsbach  bei  der  Sparkasse  in  Krems  Tom.  XXI  Fol.  709 

B.  Z.  11072      . 

Einlagsbnch  bei  der  Sparkasse  in  Krems  Tom.  XXVII.  Fol.  164 

B.  Z.  25485 

Einlagsbnch  bei  der  Sparkasse  in  Krems  Tom.  XXXI.  Fol.  842 

B.  Z.  31449 

Eiulagsbach  bei  d.  I.  Vorschnssyereine  fUr  Krems  n.  Umgebung 

T.  VII.  F.  325 

Einlagsbnch  bei  dem    Spar-  nnd    Vorschnssconsortinm    Krems 

des  österr.  Beamtenvereines 

Barrest 


fl. 


kr. 


449 

1138 

450 

370 

420 
8 


12 


fl. 


449 


Summe  des  Bargeldes  .  i28d0 


27  1178 

—  1!  450 

—  ij  860 

—  '  420 
58   10 


2^  Wertpapiere,  angeführt  hn  Nominalwerte: 
1  Stück  Silberrente 


I 


2      n      Papierrente 

4      „  „  k  100  fl.  (Legate  der  Fran  M.  Langheinz 

und  des  Heim  J.  Eggel),  beim  hoben  n.-d. 

Landesansschnsse  in  Verwahrung  .  .  . 
Ein  Fünftel  1860er  Los,  Serie  4368,  Nr.  19 

3.)  Gebrauchte  Sohvlbliclier,  Schreib-  u.  Zeichenrequisiten. 


1000 
100 
200 


92  .2858 


—  1000 

—  ,;  100 

—  '!  200 


kr. 


12 

59 


85 
56" 


400j  —  ;  400 


100|  —  I 


100 


C»  Aunwrb  Mrr  die  VDteratfltiuDR  der  §ehQler  an  der  Landea-Ober- 

realachale. 

Im  ei*sten  Semester  wurden  96,  im  zweiten  93  Schüler  mit  Lehrbüchern 
betheilt.  Von  diesen  erhielten  im  ersten  Semester  20,  im  zweiten  32  Schüler 
auch  Schreib-  und  Zeichenrequisiten.  Barbeträge  erhielten  drei  Schüler. 

TU  Yerordnnngen  der  hohen  k.  k.  Unterrlchtebehörden. 

1.  Verordnung  des  hohen  Ministeriums  für  Cultus  und  Unterricht  vom 
20.  November  1886,  Z.  23.151,  in  Betreff  des  Haltens  von  Eostzöglingen 
seitens  der  Directoren  und  Lehrer  der  öffentlichen  Mittelschulen  und  Lehrer- 
bildungsanstalten. 

3.  Verordnung  des  hohen  k.  k.  Landesschulrathes  vom  20.  Jänner 
1887,  Z.  406,  wodurch  angeordnet  wird,  dass  eine  Liste  der  bei  den  Auf- 
nahmsprüfungen für  die  I.  Classe  Zurückgewiesenen  in  kürzester  Frist 
allen  andern  Mittelschulen  Niederösterreichs  unmittelbar  zuzusenden,  und 
dass  die  Liste  sämmtlicher  der  Aufnahmsprüfung  zum  Eintritte  in  die 
I.  Classe  Unterzogenen  längstens  bis  25.  September  dem  k.  k.  Landes- 
schulrathe  vorzulegen  ist. 

3.  Verordnung  des  hohen  k.  k.  Ministeriums  für  Cultus  und  Unter- 
richt vom   13.  März  1887,  Z.  4923,  mitgetheilt  durch   Erlass   des\liohen 


k.  k.  Landesschulrathes  vom  6,  April   1887,  Z.  2191,   in  Betreff  der  Er- 
Iheilaug  mnm  Privatunterrichten  seitens  der  Letirkräfte  öffentlicher  Mitte!* 

tttlen  and  Lelirerbildungsan stalten  an  Schiller   der  eigenen  Lehranstalt, 
4.  Veronlnung  des  hohen  k.  k,  Ministeriums  für  Oultus  und  Unterricht 
a  2,  Mai  1887,  Z.  8752.  niitget heilt  darcli  Erlaas  des  hohen  k.  k,  Landes- 
ttlrathes  vom  15,  Jani  1887,  Z,  377^),   betreffend  da«  Classificationsver- 
faliren  an  den  Mittelschtilen  und  die  hSaslichen  Scbreibauf gaben. 


flu.  Beka&Dtmachung,  die  Aufnabme  der  B«hlller 

betreffend. 

Das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  16.  September  1887,  Die  Aufnahme 
der  Schaler  findet  vom  12.  September  an  vormittags  von  8  big  1 1  Uhr  und 
UÄchmittaga  von  2  bis  4  Uhr  in  der  Directionskanzlei  statt.  Alle  Schttler 
haben  sich  in  Begleitung  ihier  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der 
Direction  m  melden. 

Die  Aufnahme  in  die  L  Realclasse  hängt  von  dem  Erfolge  einei- 
A  ufnahmsprUfung  ab,  welche  am  I6,j  ev*  17.  September  abgehalten  wird. 
Zufolge  der  Minist. -Verord.  vom  16.  M&rz  1870,  Z.  2470^  wird  bei  der* 
selben  gefordert ;  ,,  Jenes  Maß  von  Wissen  in  der  Religion^  welches  in  den 
ersten  vier  Jahrescursen  der  Volksschule  erworben  werden  kanu^  Fertig- 
keit im  Le^en  und  Schreiben  der  Unterrichtssprache  und  der  lateinischen 
Schrift,  Kenntnis  der  Elemente  aus  der  Formenlehre  der  Unterrichtssprache, 
Fertigkeit  im  Analysieren  einfacher  bekleideter  Sätze,  Bekanntschaft  mit 
den  Regeln  der  Orthographie  und  ihrer  richtigen  Anwendung  beim  Dictando- 
schreiben,  (Tbung  in  den  vier  Rechnungsarten  in  ganzen  Zahlen",  Jünglinge, 
weiche  aus  einer  andern  nicht  gleichartigen  Mittelschule  in  die  Realschule 
Übertreten  und  in  eine  höhere  als  die  I.  Classe  aufgenommen  werden  wollen, 
haben  gleichfalls  in  einer  Aufnahmsprüfuiig  das  Maß  ihrer  erworbenen 
Kenntnisse  zu  erweisen. 

Solche  Schüler,  welchen  wegen  nicht  entsprechender  Aufnahmsprüfung 

die  Aufnahme  in  die  erste  Classe   einer   öffentlichen  Mittelschule   versagt 

worden  ist^  kennen  im  selben  Aufnahmstermiue   an   einer   anderen  Mittel- 

»cbale  zur  Prüfung   nicht   zugelassen  werden*    (Erlass   des  k.  k.  Landes- 

^mlrathes  ddo.  5,  Jänner  1803,  Z,  8350,) 

mj[  Die  zur  Aufnahme  in  die  L  Classe  sieh  meldenden,  aus  einer  öffent- 
Bgieii  Volksschule  kommenden  Schüler  haben  eine  Schulnachricht  in  der 
^fcn  hohen  k,  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterricht  mit  dem  Erlasse 
vom  TX  Oetober  1886,  Z,  20,619,  vorgeschriebenen  Form  mitzubringen.  Bei 
der  Aufnahme  haben  ferner  sämmtliche  neu  eintretenden  Schüler  ihren 
Taof-  oder  Geburtsschein,  jene  Schüler,  welche  bereit«  ein  oder  mehrere 
Clasnen  der  Landesoberrealschule  in  Krems  oder  einer  anderen  Mittelschule 
abaol viert  haben,  das  am  Schlüsse  des  vorhergehenden  Schuljahres  erhalteae 
ZeugntB  vorzuweisen. 


40 

Als  Aufnahmstaxe  ist  von  jedem  SchUer  1  fl.  für  den  Bibliotheksfond 
zu  entrichten. 

Das  Schulgeld  beträgt  fUr  1  Semester  5  fl.  Dasselbe  wird  um  die 
Mitte  der  Monate  October  und  März  eingehoben.  Gesuche  um  Befreiung 
von  der  Entrichtung  des  Schulgeldes  sind  an  den  h.  n.-ö.  Landesausschuss 
zu  richten  und  längstens  anfangs  October  der  Direction  der  Lehranstalt 
zu  überbringen.  Die  erlangte  Befreiung  erreicht  sofort  ihr  Ende,  wenn  der 
befreite  Schüler 

a)  am  Schlüsse  des  I.  Semesters  die  III.  Fortgangsciasse  erhält; 

b)  am  Schlüsse  des  3.  Semesters  nicht  mindestens  den  II.  Grad  in  Sitten 
und  Fleifi  erhalten  hat; 

c)  wegen  ungenügenden  Fortganges  eine  Classe  wiederholen  muss.   (Aus- 
genommen ist  hiebei  nur  der  Krankheitsfall.) 

Wahrhaft  arme  Schüler  werden,  wenn  deren  Eltern  oder  Vor- 
münder bei  Beginn  des  Schuljahres  darum  ansuchen,  ans  dem  Untei- 
stützungsfonde  nach  Möglichkeit  mit  Schulbüchern,  Schreib-  und  Zeichen- 
requisiten unterstützt,  so  lange  sie  sich  durch  Fleiß  und  Sittlichkeit 
einer  Unterstützung  würdig  machen. 


41 


N.  Ö.  LandöS- Hand  eis  schule. 

Zweck  und  Einrichtung  der  Sctiule. 


lofelj^e  iler  Be^chmi^sa  des  h.  ti,  ly  Landtages  vom  19.  October  1878 
Willi  Toin  24  Oerobei  1881  ist  i\wm  Lehranstalt  als  Faclisclmle  für  den 
H  a  u  4  e !  s«  und  G  h  w  p  r  b  t»  s  t  a  n  d  eingericlitet  und  setzt  als  Vorbildung 
ottr  die  ahaül vierte  Volks-  oder  Bürgerschule  voraus;  sie  kann 
jitmacli  von  JMftm,  der  sich  einem  geschäftlichen  Berufe  widmen  will,  ohne 
Sehwierigkeit  besucht  werden.  Auch  ist  die  Möglichkeit  gegeben,  liass  die 
Schüler  froh  genug  in  dag  practische  Leben  abertreten  können,  da  die 
Seliala  derart  organisiert  ist»  dass  sie  in  zwei  Jahrgängen,  von  denen 
erste  die  untere,  der  zweite  die  obere  Abtheilung  bildet,  das 
thige  fachliche  Wissen  vollständig  zum  Abschlüsse  bringt, 

EHese  Schule  bietet  den  Angehörigen  des  Handels-  und  Gewerbestandes 

des  Bürgerstandes  im   allgemeinen  —  Gelegenheit,   sich  in  ihrer 

'jene  theoretisch-fachliche   Ausbildung  in  möglichst   kurzer  Zeit  zu 

ychaffen,  welcher  dieser    Stand  unbedingt    bedarf,  um  den    an    ihn  ge- 

Itellteii,  erhJVhten  Anforderungen  unserer  Zeit  zu  entsprechen. 

Das  Lehrprogramm    der  Schule    urafasst    deshalb   nur  solche  Gegen- 
alände,  welche  tör  jeden   Kaufmann,  Industriellen  und    Gewerbetreibenden 

Im  gröBtem  (»ractiscben  Werte  sind.  Für  den  Kaufmann  und  Industriellen 
t  die  Bedeutung  der  aus  dem  beigefügten  Lehrplane  ersichtlichen  Gegen- 
ünde  wohl  von  selbst  klar.  Aber  auch  jeder  der  sich  für  ein  ganz  ein- 
gehe« Gewerbe  ausbilden  will,  soll  diese  Schule  —  wenigstens  die  untere 
Htheiluüg  derselben  —  als  Äbschluss  seiner  Scliulbildung  besuchen.  Auch 
er  muss  vor  allem  ein  guter  Rechner  sein,  Buchführung  verstehen,  sich 
mündlich  und  schriftlich  sprachrichtig  ausdrücken,  Rechnungen  und  öe- 
schuft sbriefe  nach  dem  allgemeinen  Gebrauche  verfassen  können,  über  die 
^^renzan  seiner  engeien  Heimat  hinaus  Bescheid  wissen,  über  den  Wechsel 
^fbit  andere  Schuldurkuuden  und  Wertpapiere  orientiert  sein.  Kr  soll  auch 
die  Waren,  welche  er  bezieht  oder  verarbeitet,  genau  kennen,  über  deren 
6ewil]fiung,  Bezug,  Aufbewahrung  und  Verarbeitung,  dann  über  dieZusam- 
ntmietfsuttg  setner  Werkzeuge  im  klaren  sein,  endlich  soll  er  die  gewöhn- 
lirh  vorkommenden  Flächen  und  Körper  berechnen  und  Zeichnungen  von 
Objecten  nicht  n«r  verstehen,  sondern  einfachere  auch  selbst  anfertigen 
kuDueti. 

Zweck  dieser  Fachschule  ist  es  nun,  diese  Kenutnisse  ihreu  Schüleru 

vermttleln.  und  für  die  Geschäftswelt  junge    Kräfte  heianzuhilden,  die 

nur  an  Arbeit  und  Ordnung  gewöhnt  sind,  sondern  die  auch  vermöge 

6 


43 

des  erlangten  Fachwissens  jenen  Theil  der  Ausbildung  zu  irgend  einem 
speciellen  Berufszweige,  der  nur  im  practischen  Leben  erlangt  werden  kann, 
leicht  und  mit  gründlichem  Verständnisse  sich  aneignen  and  sonach  bald 
brauchbare  Hilfspersonen  für  kaufmännische,  industiielle  und  gewerbliche 
Unternehmungen  und  seinerzeit  tftchtige  selbstständige  B&i^er  sein  werden. 

Außer  den  zwei  Jahrgängen  (untere  und  obere  Abthei- 
lung), in  welchen  das  fachliche  Wissen  in  einer  für  dieBedürf- 
nisse  des  mittleren  Handels-  und  Gewerbestandes  aus- 
reichenden Weise  zur  Behandlung  und  zum  Abschlüsse 
gelangt,  ist  noch  ein  practischer  Gurs,  welcher  ein  Winterse- 
mester dauert,  mit  der  Schule  yerbunden.  Dieser  Gurs  umfasst  vorz&glich 
practische  Arbeiten,  —  theils  imÜbungscomptoir,  theils  im  Waren- 
laboratorium, welches  bereits  mit  zahlreichen  Warenmustern  und  den 
nöthigen  Instrumenten  ausgerüstet  ist,  —  und  soll  die  Schfller  besonders 
an  Selbstständigkeit  bei  ihren  Arbeiten  gewöhnen. 

Es  werden  in  diesem  Gurse  auch  noch  einige  Gegenstände,  die  eine 
höhere  Vorbildung  und  geistige  Reife  voraussetzen,  jedoch  ebenfalls  mit 
besonderer  Rücksicht  auf  ihre  practische  Seite,  behandelt.  Diesen  practi- 
schen Gurs  nach  Absolvierung  der  oberen  Abtheilong  noch  zu  besuchen, 
wird  sich  daher  nicht  nur  für  die  nach  einer  höheren  kaufmännischen  Aus- 
bildung Strebenden,  sondern  jedenfalls  auch  für  jene  empfehlen,  welche 
bloss  die  obere  Abtheilung  der  Schule  besucht  haben  Uebrigens  ist  dieser 
Gurs  auch  den  der  Schule  bereits  Entwachsenen  oder  in  einer  Berufsstel- 
lung  practisch  Thätigea  zugänglich. 


I.  Aufnahmsbedingungen. 

In  die  untere  Abtheilung  können  allle  jene  Aufnahme  finden, 
welche  14  Jahre  alt  sind,  die  Volks-  oder  Bürgerschule  absolviert 
haben  und  bei  einer  Aufnahmsprüfung  hinlängliche  Vor- 
kenntnisse (in  deutscher  Sprache,  Rechnen  und  Geographie)  nach- 
weisen. Es  ist  jedoch  auch  gestattet,  dass  Schüler  vor  vollendetem 
14.  Lebensjahre  aufgenommen  werden,  wenn  der  betreffende 
Bezirksschulrath  übei*  Anfrage  der  Direction  hiezu  seine  Zustimmung  gibt. 

In  die  obere  Abtbeilung  treten  in  der  Regel  jene  über,  welche 
die  untere  Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben;  doch  kann  auch 
ein  directer  Eintritt  stattfinden,  wenn  der  Aufnahmswerber  die  entspre- 
chenden Kenntnisse  bei  einer  Aufnahmsprüfung  nachweist. 

In  den  practischen  Gurs  können  jene  eintreten,  welche  die  obere 
Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben.  Ausserdem  können  auch 
solche  Personen  diesen  Gurs  besuchen,  welche  mit  Rücksicht  auf  ihre 
Vorbildung  oder  praktische  Ausbildung  von  dem  Lehrkörper  als  für  diesen 
Gurs  qualificiert  bezeichnet  werden  und  mindestens  10  Jahre  alt  sind. 


43 

Fbr  die  Auf  nahm  sprOtang  iu  die  untere  Abtheilung  ist  keine  Taxe 
la  entrichten.  Fllr  die  Aufuahmsprfifung  in  die  obere  Abtheilung  beträgt 
die  Taxe  2  fl.  Das  Schulgeld  pro  Semester  ist  ftt.nf  Gulden.  Fleißige 
und  dftiftigc  Schäler  können  von  der  Entrichtung  desselben  befreit  werden, 
efeutuell  auch  in  den  Genuss  von  Stipendien  und  anderen  Unterstützungen 
gelangen.  —  Auswärtige  Schüler  können  in  Kosthäusem  billig  unterge- 
bracht wei'den.  Es  ist  sonach  auch  den  weniger  Bemittelten  möglich,  ihre 
Söhne  an  dieser  Fachschule  ausbilden  zu  lassen. 


IL  Lebrplan. 


Unterrichtegegenstände 


I.  Jahrg.  od.  ,11.  Jahrg.  od. 
uatere obere 

I         Äbthcllüg 


obligate 

KanfmKiuiiaches  Rechnen 

Handelskonde 

Correspondenz-  und  Coniptoirarbeiten 

Buchhaltung  (in  der  unteren  Abt  heil,  nur  im  II.  Sem.) 

Warenkunde  und  Technologie 

Handelsgeographie 

Deutsche  Sprache 

Schönschreiben 

Geometrie  .    .       .   .       

WechseJrecht,  Handels-  und  Uewerbegesetzkunde   . 
VojkswirUichaftHlehre  (nur  im  II.  Semester)    .    .    .    . 

Summe  der  wöchentlichen  obligaten  8tnndeu  .    .    .    , 


wöchentliche  Stundenzahl 


4 

; 

6 

3 

2 

2 

1 

3 

2 

8 

4 

i 

4 

3 

3 

4 

i 

3 

8 

1 

2 

— 

— 

3 

— 

2 

I.  S.  24 

I. 

S.  27 

11.  S.  26 

II. 

S.  29 

Practischer  Oars  (Ein  Winter-Semester). 

TTebnngs-Comptoir wöch.  12  Stunden 

Warenkunde  (Arbeiten  im  Waren- 
Laboratorium)   «        9        n 

Kaufmännisches  Jlechnen     .    .    .    .  „        2        „ 

Handelsgesetzkunde r        3 

Volkswirtschaftslehre »       3 

Summe  der  wöchentlichen  Stunden  ...  29         „ 


Unobligate  UuterichtHgegenstände : 

Französische  Sprache 

Zeichnen 

Stenographic 

Turnen 

Gesang 


:\bth. 

11.  AML. 

3 

3 

3 

3 

2 

1 

2 

8 

2 

2 

44 

LehrstofT-Yertheilung. 

Untere  Abtheilang  (f.  Jahrgang). 

a.  Obligate  Unterrichts-Gegenstände. 

Kaufmännisches  Rechnen.  Um  eine  auf  Verständnis  beruhende  Sicher- 
heit und  Gewandtheit  im  Zifferrechnen  zu  erzielen,  werden  zunächst  die 
vier  Grundoperatiouen  in  ganzen  Zahlen  und  Decimalzahlen,  die  Theilbar- 
keit  der  Zahlen,  dass  grösste  gemeinschaftliche  Maß  und  kleinste  gemein- 
schaftliche Vielfache,  die  gemeinen  Bräche  und  das  Rechnen  mit  denselben, 
dann  die  Rechnungsarten  in  benannten  Zahlen  behandelt.  Hiebei  wird  be- 
sondere Rücksicht  auf  die  praktisch  anwendbaren  Vortheile  genommen. 
Daran  schliesst  sich  die  Behandlung  nachfolgender  Rechnungsarten  in  ihrer 
Anwendung  auf  leichtere  Fälle  aus  der  Geschäftspraxis :  Verhältnisse,  ein- 
fache und  zusammengesetzte  Regeldetri,  der  Kettensatz,  Durchschnitts-, 
Gesellschafts-,  Mischungsverhältnis-Rechnung,  Procentrechnung,  Aufstellung 
von  Waren-  und  Spesenrechnungen,  Interessenrechnung  im  allgemeinen 
und  deren  Anwendung  auf  Wechseldiscontierungen. 

Wöchentlich  4  Stunden. 

Handelskunde.  Begriff,  Ursprung  und  Nutzen  des  Handels,  Arten  des 
Handels.  Die  Handeltreibenden,  Handelsgegenstände,  Münz-,  Maß-  und 
Gewichts-Systeme  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen  Systems. 
Der  Warenhandel.  Die  Lehre  vom  Gelde.  Das  Wichtigste  vom  Wechsel, 
den  Anweisungen  und  Wertpapieren.  Hilfsgewerbe  des  Handels.  Die 
Agenten.  Das  Frachtwesen  (Fuhrmann,  Eisenbahn,  Flussschiffer )  Assecu- 
ranz.  Spedition.  Zollwesen.  Der  Geld-  und  Wechselhandel  und  der  Handel 
mit  Wertpapieren  in  kurzen  Umrissen.  Wöchentlich  3  Stunden 

Correspondenz-  und  Comptoirarbeiten.  Im  Anschlüsse  an  die  Erklä- 
rungen aus  der  Handelskunde  werden  behandelt:  Einfache  Noten  und 
Rechnungen  des  Kleinhändlers  und  Gewerbsmaunes,  Rechnungen  der  Gross- 
händler, Facturen  im  Commissionsgeschäfte,  Gewichtsnoten,  Verkaufs-Rech- 
nungen, Briefe  über  Warenbestellungen  und  Facturenbriefe.  Warenoffert- 
briefe.  Die  wichtigsten  Formen  des  A\'echsels.  Trattenavisbriefe  und  Ri- 
messenbriefe. Frachtbriefe  von  Fuhrleuten,  Eisenbahnen  und  Schiffern- 
Ladescheine  und  Lieferscheine.  Spesenrechnungen,  Schuldscheine,  Quittungen, 
Bons,  Anweisungen  Ganz  einfache  Rechnungen  über  Ein-  und  Verkäufe 
von  Münzen  und  wichtigen  Effecten,  Circulare,  Erkundigungs-  und  Aus- 
kunftsschreiben. Mahnbriefe.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Buchhaltung.  Grundsätze  der  einfachen  Buchhaltung.  Anleitung  zur 
Anfertigung  der  verschiedenen  Buchhaltungsformularien  mit  Wert-  und 
Mengenverrechnung  für  gewerbliche  und  kaufmännische  Unternehmungen. 
Buchung  eines  einmonatlichen  Geschäftsganges.  Abschluss  der  Haupt-  und 
Hilfsbücher.  Nur  im  IL  Semester.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Warenkunde  und  Technologie.  Elemente  der  Naturwissenschaften:  das 
zum  Erkennen  und  Beschreiben  der  Ware  Noth wendige  aus  der  Organ- 
lehi'e  des  Thier-  und  Pflanzenreiches ;  die  physikalischen  Grundgesetze  mit 


45 


üdeiar  Berücksichtigung  der  Meclianik  und  deren  Anwetiduug  im  prac* 
^lielieii  Lebfctü,  einfache  Maschinen,  Werkzeuge.  —  Die  Grundzlige  der 
j  WÄrt!ukunde.  Eiiiüieilung  nach  verschiedenea  Gesichtspunkten,  die  wich- 
[liig^ltsu  Nalirnngs-  und  GeimssuHltel  des  Pflanzenreichei^  die  xufulge  ihrer 
lerkutift  sich  anschließenden  Erzeugnisse  der  technischen  Gewerbe  und 
k  bervorragendjiten  Rohproducte  thierischer  Abstammung^  überhaupt  nur 
*lclie  Objekte,  die  zur  unmittelbaren  Anschauung  gebracht  werden  können. 

Wöchentlich  4  Stunden. 
Allgemeine  und  Handelsgeographie.  Befestigung  und  Erweiteruug  der 
[eoniui^se  in  der  aUgemeinen  Geographie*  Bpecielle  Getigrapliie  der  oster. 
mg*  Mouai  chie  mit  besünderer  Hervorhebung  der  auf  die  materielle  Cultur 
lenüich  auf  die  mercantile  Stellung  des  Reiches  und  seiner  Gebiete  sich 
sheuden  Verliältnisse  Uebersicht  der  wichtigsten  Momente  der  österr. 
Jtf^eltichte  seit  Begiündung  der  Herrseliaft  des  Hauses  Habsburg*  — 

Wöchentlich  3  Stunden. 
Deutsche  Sprache,  Wiederhol nng  der  Formenlehre.  Die  Lehre  vum 
einfachen  und  das  Wichligste  aus  der  Syntax  des  zusammengesetisten  Katzesp 
(»icUite  und  gramniatische  Uebungen  im  Anschlüsse  an  das  Lesebuch  und 
panimatiHche  Lehrbuch,  l'ebungen  im  mündlichen  Ausdrucke,  besondere  im 
riilitigen  Lesen  Einfache  miindliche  und  schriftliche  Reproductionen.  Im 
|Kn.sammenhange  mit  der  Bell  and  hing  des  Gelesenen  nml  den  schriftlichen 
''buugen,  Belehrung  über  Satzzeichen  und  Itechtschreibung. 

Wöchentlich  4  Stunden* 
Geometrie.  Formenlehre,   Berechnung  des   Flächeninhaltes  der  gerad- 
linig begrt^nztt^n  ebenen  Figuren  und  des    Kreises;    Beiechnung  der  Ober- 
läidie  und  lies  Kanniinhaltes  d*"r  elementaren  Körper,  nach  vorangegangener 
)ehandlung  der   hle^su   uöthigsten    pianimetrischen   und    stereometrischen 
'Lehrsätze.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Schönschreiben.  Heranbildung  einer   leserlichen  und  gefälligen  Hand- 
chiift*  Wricheutticli  2  Stumlen. 

>)  Unobligate  Unten  ich!  s*Gegenstilnde:  Siehe  Seite  46. 


Obere  Abtheilang  (II.  Jahrgang.) 

a.  Obligate  Unterrichts-Uegenstände: 

Kaufmännisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholung  der  Fercent-  und   Inte- 

wirechnnng.    I  Jie    Disronl-    und    Terminrechnung.    (.ontü-t'dn  ent-Uech- 

luug.  Maß-  un*I  Gewichts* Verliältnisse  der    wichtigsten  Länder.  Gold-  utnl 

Sill*er*Hechnung.  Jlünxrechnung  nach  Münzfuö  und  Cursnotieiung.  Wechsel-, 

iV     '  ^     und  Ell ecten rech nung  nach  ilem  Wiener  ('nrsblatt,  Waren^'alcu- 

Wöchentlich  6  Stunden. 
Handelskunde.  Theil weise  Wiederholung  des  Lehrstoffes  der  unteren 
UitUeilung  mit  l^esondcier  Berücksichtigung  der  Kapitel  Über  den  Waren- 
lel,  den  Gt^ld-,  Wt^chsel-  und   Kö'ectenbandel  Die  Allgemeinen  gesetz- 


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liehen  Bestimmungen  über  Handelsbücher,  Firmen,  Prokuristen  und  Hand- 
lungsbevollmächtigte, über  Handelsgesellschaften,  über  die  Handelsgeschäfte, 
den  Kauf,  das  Commissions-,  Spediiions-  und  Frachtgeschäft.  Das  Trans- 
port- und  Zollwesen.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Correspondenz-  und  Comptoirarbeiten.  Kurze  Wiederholung  des  Lehr- 
stoffes der  unteren  Abtheilung,  insbesondere  der  Facturen,  Spesen-  und 
Verkaufs-Rechnungen  und  der  dazu  gehörigen  Briefe.  Eingehende  Erklä- 
rungen der  Preislisten,  Curszettel,  Schlusszettel,  Warrants,  Conossaraente, 
Discont-  und  Devisen-Noten,  Checks,  Cassascheine,  Conti-Correnti,  ZoU- 
declarationen  etc.  Einfache  bei  Oewerbs-  oder  Handels-Untemehmungen 
vorkommende  Verträge.  Aus  der  Handels-Correspondenz  werden  behandelt : 
Briefe  über  Gommissions-Tratten  und  Rimessen.  Primenbriefe,  Briefe  über 
Nothadressen,  Interventionen  und  domicilierte  Wechsel,  über  Wechsel- 
Duplicate  und  Wechsel-Copien,  Briefe  über  Ein-  und  Verkäufe  von  Devisen 
und  Effecten.  Empfehlungs-  und  Creditbriefe,  Circulare.  Dienstofferte  und 
Ansuchen  um  Blanco-Credite.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Buchhaltung.  Kurze  Wiederholung  der  einfachen  Buchhaltung.  Theorie 
der  doppelten  Bucliungsart.  Practische  Verbuchung  einzelner  Geschäftsfälle. 
Eingehende  Auseinandersetzung  der  Principien  des  Bücherabschlusses.  Aus- 
arbeitung der  Verbuchung  eines  einmonatlichen  Geschäftsganges  eines 
Warengeschäftes  mit  Beispielen  aus  dem  Bankgeschäfte. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Wechselrecht,  Handels-  und  Gewerbegesetzkunde,  a)  Wechselrecht 
Leichtfassliche  Darstellung  der  österr.  Wechselordnung  und  die  Haupt- 
grundsätze des  Wechselverfahrens.  Erläuterung  der  Rechtssätze  an  einzel- 
nen Fällen  und  an  der  Hand  von  Formularien.  —  Das  Wichtigste  aus  dem 
Gesetze  über  Stempel  und  Gebühren  für  Wechsel,  kaufmännische  Urkunden 
und  Rechnungen. 

b)  Gewerbegesetzkunde:  Die  Gewerbeordnung  sammt  Nachträgen  Die 
wichtigsten  gesetzlichen  Bestimmungen  über  Marken-  und  Muster-Schutz, 
über  den  Hausierhandel,  über  Handels-  und  Gewerbekammern,  Handels- 
Agenten  und  über  Erwerbs-  und  Wirtschaftsgenossenschaften. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstel- 
lung ihrer  Grundbegriffe.  Die  wichtigsten  volkswirtschaftlichen  Systeme 
in  den  Grundzügen.  Die  Gütererzeugung.  Die  Productionsfactoren :  Natur, 
Arbeit  und  Kapital.  Zusammenwirken  dieser  Factoren.  Der  Güterumlauf  in 
seinen  Umrissen.  Nur  im  II.  Semester:  Wöchentlich  2  Stunden. 

Warenkunde  und  Technologie.  Die  mineralischen  Rohwaren,  Schmuck- 
steine und  ihre  Verwendung,  Metalle  und  Legierungen  und  deren  Verar- 
beitung, Werkzeuge,  Fabrikation  von  Nägeln,  Nadeln,  Ketten,  Schneid  wa- 
ren, Stahlfedern,  Münzprägung,  Verschönerungsarbeiten  (Vergolden,  Ver- 
silbern, Verkupfern  etc.),  Thonwarenindustrie,  Glasfabrikation,  Baumateri- 
alien, Farbwaren^  Rohstoffe  und  Fabrikate  der  Textilindustrie,  Papierfabri- 
kation, andere  wichtige  Pflanzenwaren.  —   Die  Erklärungen   werden  mit 


47 

«leo  MiD  Verständnisse  nöthigen  Erläuterungen  der  einfachsten  chemiselien 
Procassd  und  physikalischen  Grundbegriffe  begleitet. 

Wöchentlich  4  Stunden, 

Handelsgeographie.   HandelsgeogtÄphie    Europas   und  GrundzÜge   der 

Handelsgeagraphia  der  außereuropäischen  Erdtheile.  Besprechung  der  wicli* 

Iteo  Linien  des  Welthandels.   Erürterung   der   wichtigstan   Thatsachen 

der  Geschichte  des  Handels.  Wöchentlich  3  Stunden, 

Deytiche  Sprache.  Lehre  vom  einfach  und  mehrfach  zusamraengesetxtan 

itxe  Eod  von  der  Satzkürzung.  Darstellnng  von  Satzbildern.  Entsprechende 

cliriflliche  and  mtindliche  Übungen  auf  Grundlage  des  Lesebuches,  Grund- 

t0i  der  Wortbildung  mit  Röcksicht  auf  Vieldeutigkeit  und   Verwandt- 

ft  der  Wörter.  —  Lehre  von  den  wichtigsten  Formen   deß  Aufsatzes, 

löttich  der  im  Verkehre  am  häufigsten  angewendeten. 

Wöchentlich  3  Stunden, 
Schönschreiben.     Übungen   zur   Heranbildung  einer  gefälligen  Hand* 
lehrift,  Rundschrift  Wöchentlich  1  Stunde, 

b)  Unobitgate  Unterrichtsgegenstäode,  Stehe  Seite  48. 


Practiicher  Co? i.  (Ein  Winter-Semester.) 

Öbungt'Camptolr  Prac tische  Einschulung  in  sämmt liehe  Arbeiten  des 
kaufmännischen  Comptoirs  aus  den  Gebieten  der  Buchhaltung,  der  Handels- 
correüpondenz  und  der  Comptoirarbeiten  in  ihrem  innigen  Zusammenhange. 
Zu  dem  Zwecke  wird  ein  mehrnionatlielier  Geschäftsgang  mit  Vorfällen 
auH  dem  Waren-,  Eigen-,  Commissions-  und  Spedition s-Handel,  sowie  aus 
dem  Bank^  Depot  und  Lombard-Geschäfte  verbucht  und  abgeschlossen, 
wobei  afmmtliche  in  demselben  vorkommende  Briefe,  Rechnungen »  Wechsel 
etc*  ausgearbeitet  werden.  Auf  selbständiges  Arbeiten  der  Schüler  wird 
im  Haupt^gewicht  gelegt.  Wöchentlich  1^  Stunden, 

Warenkunde,  Durch  eigenes  Arbeiten  des  Schülers  soll  eine  durcli- 
greifeode  Kenntnis  der  hervorragendsten  nutzbaren  Rohstoffe  (voniehmlich 
Am  PflauEenreiches)  mit  Zuhilfenahme  des  Mikroskops  und  chemischer 
Basgentien  erreicht  werden« 

Außerdem  findet  die  Statistik  des  Warenverkehr  entsprechende  Be- 
handluitg. 

Die  praetischen  Arbeiten  umfassen  die  Anwendung  der  wichtigsten 
Hnfamittel  zur  Untersuchung  der  Zusammensetzung,  Güte,  Echtheit  und 
Ponüervierung  der  Waren  und  die  Darstellung  von  Extractivstoffen,  Prä- 
parat on  etc.  Wöchentlich  9  Stunden, 

Kaufmännisches  Rechnen,  Kurze  Wiederholung  der  Devisen-  und  Kffec» 
t^nrechnung.  Einfache  Wechsel-Arbitrage,  Die  wichtigsten  Usanzen  im  Wa* 
renbaodeL  Schwierigere  Warencalculationen.  Wöchentlich  2  Stand efi,j 


48 

Handelsnesetzkunde.  Erläuterung  der  wichtigsten  Bestimmungen  des  1 
österr.  Handelsgesetzbuches.  -  Grundzttge  der  Concursordnung,  insbesondere  ; 
die  Lehre  vom  kaufmännischen  Concurse  und  vom  Zwangsausgleiche. 

Die  einzelnen  Abschnitte  werden  durch  entsprechende,  der  Praxis  i 
entnommene  Rechtsfälle  erläutert.  WöchenÜich  3  Stunden. 

Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstellung 
ihrer  Grundbegriffe.  Production  der  Güter  und  ihre  Vertheilung.  Das  Eigen- 
thum.  Der  Austausch.  Geld.  Das  Einkommen  und  seine  Quellen.  (Grund- 
rente, Arbeitslohn.  Kapitalzins).  Organisation  der  Unternehmung  und  des 
Haushaltes.  Der  Credit  und  seine  Hilfsmittel  (Wechsel,  Anweisungen, 
Papiergeld,  Banken),  Consumtion  der  Güter.  Über  Association,  üeber 
Steuern  und  Zollwesen.  Übersicht  der  wichtigsten  Wirtschaftszweige, 
wobei  die  volkswirtschaftliche  Stellung  des  Handels-  und  Gewerbestandes 
besonders  erörtert  wird.  Wöchentlich  3  Stunden 


Unobligate  Unterrichtfgegenstäiide. 

I.  Abtheilung  (für  Anfänger.) 

Französische  Sprache.  Lese-Regeln,  die  Formenlehre,  sowie  jene  Haupt- 
regeln aus  der  Syntax,  welche  zum  Verständnisse  leichterer  Sätze  noth- 
wendig  sind,  mit  entsprechenden  mündlichen  und  schriftlichen   Übungen. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Zeichnen.  Übungen  mit  dem  Zirkel,  dem  Dreiecke  und  der  Reifischiene. 
Zeichnen  und  Uebertragen  der  geraden  Linien  und  des  Winkels.  Con- 
struction  der  Drei-,  Vier-  und  Vielecke.  Theilung  der  geraden  und  des 
Winkels.  Maßstäbe  und  deren  Anwendung.  Die  wichtigsten  Constructionen 
am  Kreise.  Zeichnen  der  einfachsten  Körper  durch  Grund  und  Aufriss  nach 
Modellen  und  eigener  Abmessung.  Wöchentlich  3  Stunden. 

II.  Abtheilung  (für  Vorgeschrittene.) 
Französische  Sprache.  Weitere  Behandlung  und  Ergänzung  des  Lehr- 
stoffes der  ersten  Abtheilung;  bei  den  mündlichen  und  schriftlichen  Übun- 
gen wird  vorwiegend  das  Handelsfach  berücksichtigt. 

Wöchentlich  3  Stunden. 
Zeichnen  (gleichzeitig  mit    der   ersten    Abtheilung.)    Zeichnen   nach 
Vorlagen  mit   verändertem   Maßstabe;   Zeichnen    einfacher   Gegenstände 
durch  Grund-  und  Aufriss  unter   möglichster  Berücksichtigung  der   künf- 
tigen Bedürfnisse  des  Schülers.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Der  Unterricht  aus  den  freien  Lehrgegenständen:  Stenographie, 
Turnen,  Gesang  richtet  sich  ebenfalls  nach  der  Vorbildung  der  Theil- 
nehmer  und  wird  unentgeltlich  ertheilt. 

Ob  und  welche  freie  Lehrgegenstände  ein  Schüler  zu  erlernen  hat, 
bestimmen  die  Eltern  oder  Vormünder ;  doch  empfiehlt  es  sich,  dass  jene 


# 

SAileTt  wticlie  einen  Ic  a  n  f ni  ft  n  n  1 1 e h  en  Beruf  anstreben,  dem  Unter- 
ffdile  AQi  fran^SüsiäCher  Sprache,  and  jene,  welche  vorauBgicbtlich 
ainem  g ewerblieheu  Berufe  tieh  widmen  werden,  dem  Zeiehen- 
ünt errichte  beiwohnen,  endlich,  dags  jedenfalU  alle  Schftler,  daren 
GcsujidheitÄzustaiid  es  zulässt,  an  dem  Turnunterrichte  theünehmai. 
Als  Bi 8 ei II linar- Vorschriften  gelten  genau  dieselben,  wie  an 
ier  Real^ehnle. 


IIU  Lehrmfltsl. 

I*  Bibliothek  der  HADdelüolmle. 

Castos:  Professor  Franz  Hol  üb. 

Vfirmehmng  im  Schuljahre  1886/7. 

n)  Oenchfiikei 

Vom  hohen  k.  k.  Ministerium  Tür  Cultus  und  Unterricht:  Commereio  di 
IVhate  nel  1885,  —  Navigazione  in  Trieste  nel  1885,  —  Navigazione 
anfttni-nngarica  alV  eitler o  nel  18B4.  —  Bericht  über  die  Indußtrip,  den 
Haidel  und  die  Verkehrsverhältnisse  in  Nieder-Oesterreich  während  des 
Jahres  1885.  —  Bericht  der  Brodyer  Handels-  und  Gewerbekammer  für 
die  Jahre  1881  bis  1885. 

Vom  hohen  n.  Ö.  Landesaussehusse:  Stenographische  Protokolle  des 
n.  8-  I^andtages.  IIT.  Session,  VI.  Wahlperiode  nebst  Beilagen. 

Von  der  föbl  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien:  öffentliche  Ver- 
iiüBtlhingen  der  Handels-  und  Öewerbekammer  in  Wien  nebst  Gutachten 
nber  die  Erneuerung  der  Handelsverträge  mit  Dentschland  und  Italien.  — 
(öffentliche  Verhandlungen  der  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien, 
*Thrg.  1886, 

Vom  k.  k.  Postsparcassenamte :  Dritter  Rechenschaftsbericht  des  k.  k. 
Poitsparcassenamtes  f.  das  Jahr  1886, 

Von  Verlagsbuchhandlungen :  G- Freytag  &  Berndt,Wien:  öaterr, 
Posthefl.  Ausgabe  0.  —  Carl  Graeier,  Wien:  Johann  Grubw,  Leit^ 
faden  der  einfachen  und  doppelten  Buchhaltung. 

Vom  Verfasser  Rudolf  Eathrein:   Lehrbuch   der   kaufmänni.^^chen 

Irftlimetik  I,  II*  und  m.  H. 
h}  Kauf; 
K^Ferdinand  Machts^  Practische  landwirtschaftliche  Buchhaltung 
Ren  Groß'  &  Klein-Grundbesitz,  Wien  1886.  —  Manz'sche  Gesetz- 
OS  gäbe:  Entscheidungen  von  Behörden  und  gntächtliche  Änäerungeu 
flb^r  den  l^mfang  von  Gewerberechten.  Wien  1886;  Indirecte  SteuenL  Wien» 
1885;  Jagd,  Vogelschutz  und  Pischerei,  Wien  1885;  Privilegiengesetz, 
Varken-  &  Musterschutzgesetz  etc.  Wien  1884.  —  G.  J,  Metzger,  Pract, 
hrgang  der  Handelncorrespondenz  in  deutscher  *  englischer  Sprache, 
Tlh  Stuttgart  1886.  —  Dr.  Heinrich  Rauchberg,  Df^r  aparing- 
Giro* Verkehr,  Wien  1886,  —   Dr.  Leo  Gelliir,    AllgeinHaeR  Handels- 

T 


60 

gesetzbuch,  Wien  1886.  —  fleinrich  Oberwinder,  Soeialismiis  und 
Socialpolitik,  Berlin  1887.  —  Dr.  Anton  Menger,  Das  Recht  anf  den 
vollen  Arbeitsertrag  in  geschichtlicher  Darstellung.  Stuttgart  1886.  — 
Dr.  Friedrich  Scholz,  Die  Handschrift  und  ihre  charakteristischen 
Merkmale.  Bremen  1886.  —  Max  Wirt,  Die  Quellen  des  Reichthums. 
Köln  1886.  —  Ad.  Bnr ck ha rdt— Bischoff,  Die  lateinische  Münzcon- 
vention  und  der  inteiiiationale  Bimetallismus.  Basel  1886.  —  Dr.  Hans 
Kies  er,  Preisrückgang  und  Goldwährung.  Köln  1886.  —  Stehlik's 
Handels-  und  Adressenbuch,  Vni.  Jhrg.  —  Alfred  Sudre,  Ge- 
schichte des  Gommmunismus.  Deutsch  v.  Oscar  Friedrich.  Berlin  1887.  — 
Dr.  Wilhelm  Neurath,  Das  Recht  auf  Arbeit.  Wien  1886;  Elemente 
der  Volkswirtschaftslehre.  Wien  1886.  —  Ignaz  Gruber,  die  österr. 
Gesetzgebung  über  Münze,  Papiergeld  und  Geldzahlungen.  Wien  1886.  — 
Dr.  Leopold  Berg,  Der  Hausadvocat,  I.  und  IL  Th.  Wien  1887.  — 
Wilhelm  Röscher,  Nationalökonomik  des  Ackerbaues,  Stuttgart  1886; 
System  der  Finanzwissenschaft.  Stuttgart  1886.  —  Dr.  Max  Wilder- 
mann, Jahrbuch  der  Naturwissenschaften  1886/6.  —  Dr.  Michael  Geist- 
beck, Der  Weltverkehr.  Freiburg  im  Breisgau  1887.  —  F.  Hügli,  Die 
Buchhaltnngssysteme  und  Buchhaltungsformen.  Bern  1887.  —  Dr.  Albert 
E.  F.  Schäffl,  Gesammelte  Aufsätze,  I.  und  11.  Tübingen  1886/6.  — 
Dr.  Franz  Höhnel  R.  v.,  Die  Mikroskopie  der  technisch  verwendeten 
Faserstoffe.  Wien  1887.  —  Dr.  Albert  Schwegler,  Geschichte  der 
Philosophie.  Stuttgart  1887..—  Dr.  F.  H.  v.  Neumann-Spallart, 
Übersichten,  Jhrg.  1888/4.  Stuttgart  1887.  —  Josef  Odenthal,  Lehr- 
buch der  doppelten  Buchhaltung.  Leipzig  1887.  —  Rudolf  Gronau, 
Das  Buch  der  Reclame.  Ulm  1887.  --  Adolf  Strigl,  Allgemeiner  Ver- 
trags-Zolltarif. 

Fortsetzungen :  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  Pharmacognosie, 
Pharmacie  und  Toxicologie.  J.  1883—1884.  ü.  Hälfte.  3.  Abth.  u.  J.  1886. 
Hager's  Untersuchungen.  U.  Bd.  1.— 6.  Lfg. 

Zeitschriften:  Globus,  illustr.  Zeitschrift  für  Länder-  und  Völker- 
kunde. Bd.  49u.  60.  —  Centralblattf&r  das  gewerbl.  Unterrichtswesen 
in  Oesterreich,  Bd.  6   —  Der  österreichische  Kaufmann.  Bd.  in. 

Münzensammlung:  Dieselbe  erfuhr  auch  heuer  eine  wertvolle  Berei- 
cherung durch  freiwillige  Spenden  ^)  und  wurde  in  mannigfacher  Weise 
beim  Unterrichte  benützt. 

2.  Waren-Laboratorlam. 

C US  tos  der  Warensammlung:  Prof.  Dr.  Othmar  Nebeski. 

Vermehrung  im  Schuljahre  1886/7. 

1.  Warensammlaiis. 

A.  Geschenice:  Von  Herrn  A.  Schwarz,  k.  k.  Hof-  und  Leibkttrsch- 
ner  in  Wien:  Eine  wertvolle  Collection  von  Pelzmustern  (50  Stück). 

')  Von  dem  Buppl.  Professor  A.  Schuster  21  Stück  Silber-  und  Knpfermttnien. 
Von  den  Scbttlem:  Berdacb.  Dyck,  Fiacber,  Gröscbl,  Gscbwendtner,  Baymerl,  Jarabek, 
Mayrhofer,  Vogler« 


61 

Von  Herrn  G.  Friedrich  in  Wien:  34  Muster  von  Saffian-, 
Jnchten-,  Alaun-  und  sämischgarem  Leder. 

Von  der  Firma  Jordan  &Timaett8  in  Wien:  Eine  Reihe  von 
Cacaoproben  (Original-Handelssorten). 

Vom  Central  verein  der  Rübenzucker-Industriellen  in 
Wien :  Eine  Gollection  von  Erzeugnissen  der  Zuckerindustrie  (vei^schiedene 
Sorten  von  Rohzucker,  Melasse  etc.) 

Vom  Custos:  Ein  Stttck  Meerschaum  aus  Kleinasien  (Original- 
haudelsform). 

Von  6.  Stölzl e,  abs.  Handelsschüler  in  Krems:  Ein  poliertes  Stück 
Blutglas. 

Von  dem  Schüler  der  unteren  Abtheilung  A.  Dyk:  Eine  Sammlung 
von  Seidengazemustern. 

B.  Kauf.  Von  W.  Kohrbeck's  Nachfolger  in  Wien:  Ein  Stück 
Doppelspat. 

Von  A.  Pfauzert's  Nachfolger  in  Wien:  Eine  Reihe  von  Drogen 
und  Chemikalien. 

t.  Inslrainente  und  andere  EinriehtaogtgeseBsMnde. 

Kauf.  Von  J.  A.  Ruthmayer  in  Wien:  Ein  Werkzeug-Diamant. 

Von  C.  Reichert  in  Wien:  Ein  Präparier-Mikroskop  mit  zehn- u. 
zwanzigfacher  Vergrösseruug ;  ein  Oculaimikrometer. 

Von  W.  Rohrbeck's  Nachfolger  in  Wien:  Eine  dichroskopische 
Lupe,  eine  Pincette  mit  Platiuspitzen,  eine  Turmaliuzange  mit  zwei  Kry- 
Stallpräparaten  (Kalkspat  und  Kalisalpeter),  ein  Standglas  für  Alkoholo- 
metrie,  Eprouvetteu,  Pulvergläser,  Glastrichter,  Filtrii»rpapier  u.  a.  Ver- 
brauchsgegenst&nde. 

3.  Allgemeine  Sainensammlanff. 

In  diese  Sammlung  wurden  vom  Custos  20  neue  Arten  eingereiht. 

4.  Sammlang  voo  mikroskopisrhen  PrAparaten. 

Für  diese  Sammlung  wurden  von  W.  Rohrbeck's  Nachfolger  in 
Wien  16  Präparate  von  verschiedenen  Holzarten,  je  einen  Radial-,  Tan- 
gential- und  Querschnitt  enthaltend,  durch  Kauf  erworben,  ferner  vom 
Custos  einige  Dauerpräparate  angefertigt. 

5.  ZeitMhriften  aod  HandMeber. 

A.  Geschenke.  Von  Herrn  Professor  Dr.  T.  F.  Hanausek  in  Wieu: 
Zwei  Nummern  der  ,,Zeitschrift  fttr  Nahrungsmitteluntersuchuug  und 
Hygiene^,  Abhandlungen  des  Spenders  enthaltend. 

Von  demselben:  »Unsere  Nahrungsmittel  und  ihre  Fälschung",  ein 
Vortrag  (Separatabdruck\ 

Von  Gehe  &  Comp,  iu  Dresden:  Handelsbericht,  )i  Hefte  (Sep- 
tember 1886,  April  1887). 


M 

B.  Kauf.  Pfeiffer,  botanische  Synonymik  mit  einem  Supplement.  — 
Wenghöffer,  Lehrbuch  der  anorganischen  Chemie.  —  Wenghöffer,  Lehrbuch 
der  Chemie  der  Kohlenstoffverbindungen.  —  Hager  &  Geissler,  pharma- 
ceutische  Centralhalle  188T.  —  Uhlworm  &  Behrens,  botanisches  Central- 
blatt  1887. 

3.  Oeographiiehe  Lehrmittelsammlanc. 
Kauf.  Oesterreichische  Monatsschrift  für  den  Orient,  herausgegeben 
vom  orientalischen  Museum  in  Wien,  12.  Jahrgang. 

Artaria's  Eisenbahn-  und  Post- Verkehrskarte.  1887. 


lY.  Verzeichnis  der  Lehrbücher, 

welche  im  Jahre  1887/8  in  Verwendung  kommen. 

Kaufmännisches  Rechnen:  Unt.  Abth.-.  Eathreiu  R.,  Lehrbuch  der  kauf- 
männischen Arithmetik.  L  Theil.  Ob.  Abth.:  Kaulich,  Lehr- 
buch der  kaufm.  Arithmetik.  —  Schiller  B.,  Aufgabensammlung 
etc.  IIL  Theü. 

Handelskunde:  Beide  Abth.:  Findeisen,  Orundriss  der  Handelswissen- 
schaft, 3.  Aufl. 

Wechselrecht,  Handels-  ui\d  Gewerbegesetzkunde:  Ob.  Abth.-.  Theumann, 
das  österreichische  Wechselrecht.  —  Hilfsbuch:  Die  Gewerbe- 
ordnung vom  30.  December  1869  mit  der  Abänderung  und  Er- 
gänzung vom  8.  März  1886. 

Elemente  der  Volkswirtschaftslehre:  Ob.  Abth.-.Kiehl,  Anfangsgründe  der 
Volkswirtschaft,  neu  bearbeitet  von  Prof.  Bichter. 

Handeisgeographie:  Eozenn,  Leitfaden  der  Geographie  für  die  österr.  Mittel- 
schulen. Unt.  Abth.  L  und  IIL  Th,  Ob.  Abth.  II.  Th.  - 
Beide  Abth.:  Schulatlanten  von  Stieler  und  Kozenn— Haardt. 

Geometrie:  Unt  Abth.:  Moönik,  Anfangsgrunde  der  Geometrie  in  Ver- 
bindung mit  dem  Zeichnen. 

Deutsche  Sprache:  Beide  Abth.:  Willomitzer,  deutsche  Granmiatik  fUr 
österr.  Mittelschulen.  —  Haymerle  Dr.  B.  v.,  deutsches  Lese* 
buch  für  Gewerbeschulen  und  verwandte  Lehranstalten. 

Französische  Sprache:  Beide  Abth.:  Ploetz,  Elementar-Grammatik  der 
französischen  Sprache.  —  Ob.  Abth.:  Vogel,  die  Handelscor- 
respondenz  in  französischer  und  deutscher  Sprache. 

Stenographie:  Beide  Abth  :  Albrecht  Dr.  A.,  Lehrbuch  der  Gabelsber- 
ger'schen  Stenographie   I.  Cursus. 

Im  practischen  Curse  werden  verwendet:  Kaulich,  Lehrbuch  der  kaufm. 
Arithmetik;  Schiller,  Aufgabensammlung,  III.  Theil;  Kiehl 
(Bichter)  Anfangsgr.  der  Volkswirtschaft;  Blodig,  die  i  ersten 
Bücher  des  allgemeinen  deutschen  Handels-  und  Wecbselrechtes. 


6S 

V.  Uiitorttatzuiii  arner  SehQltr. 

a)  SttpeadieB  vnd  UBtontfttmmicsbetrlge. 

Im  Laafe  des  Schaljahres  gelangten  an  arme  und  würdige  Schüler 
zur  Aoszablong: 

1.  Das  vom   hohen  n.  ö.  Landtage  gestiftete  Kaiser-Stipendium  im  Be- 
trage von 160  fl. 

2.  Ein  von  dem  Vorstande   des  Zehnkreuzer- Vereines   der  Directiou  über- 
gebener  Unterstützungsbetrag  von * 50  fl 

b)  UntentttenBgafond. 

Ausweis  über  Einnahmen,  Ausgaben  und  Vermögensstand  siehe  Seite  37. 

Es  wurden  17  Schüler  mit  Lehrbüchern,  darunter  3  auch  mit  Schreib- 
requisiten betheilt.  Einem  Schüler  wurden  mehrmals  Unterstützungen  im 
ijesammtbetrage  von  21  fl.  60  kr.  gewährt. 

VI.  Bekanntmachung, 

die  Aufnahme  der  Schüler  betreffend. 

Das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  16.  September  1887. 

Die  Aufnahme  der  Schüler  findet  vom  12.  September  augefangen  von 
8—12  Uhr  vormittags  in  der  Directionskanzlei  statt.  Alle  Schüler  haben 
sich  in  Begleitung  ihrer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der  Direction 
xa  melden. 

Schüler,  welche  in  den  1.  Jahrcurs  der  n.  ö.  Landes-Handelsschnle 
eintreten  wollen,  haben  den  Nachweis  über  ihr  Alter  (Tauf-  oder  Geburts- 
schein und  das  Entlassungszeugnis  der  allgemeinen  Volks-  oder  der  Bür- 
gerschule beizubringen,  eventuell  das  letzte  Studienzeugnis  vorzuweisen. 

Schüler,  welche  direct  in  den  II.  Jahrcurs  eintreten  wollen,  haben 
auBer  dem  Tauf-  oder  Geburtsscheine  auch  ihre  Semestral-Zeugnisse  vom 
Schaljahre  1886/7  vorzuweisen. 

Schüler,  welche  in  den  practischen  Curs  eintreten  wollen,  ohne  die 
obere  Abtheilung  absolviert  zu  haben,  müssen  nachweisen,  dass  sie  sich 
die  nüthige  fachliche  Vorbildung  verschafft  haben  und  mindestens  16  Jahre 
alt  sind. 

In  Betreff  des  Schulgeldes  und  der  Schüler-Unterstützung  gelten  die- 
selben Bestimmungen  wie  an  der  Oberrealschule. 

Die  Direction  ist  jederzeit  bereit,  über  gestellte  mündliche  und  schrift- 
liche Anfragen  in  Betreff  der  Einrichtung  der  Schule,  der  Aufnahme  und 
Unterbringung  auswärtiger  Schüler  in  hiesigen  Kosthäuseni  weitere  Aus- 
künfte zu  ertheilen. 


54 

Kur  Chrenlk  der  Lebianrtalt 

Zu  Beginn  des  Schuljahres  1886/7  wurde  der  fOr  Chemie  au  Ober-, 
Mathematik  und  Physik  an  Unter-Realschulen  approbierte  Lehramtskandidat 
Ludwig  Redtenbacher  als  Supplent  für  den  Professor  Friedrich 
Mar  eck  bestellt,  welchem  zur  Herstellung  seiner  Gesundheit  Urlaub  ffir 
die  Dauer  des  I.  Semesters  bewilligt  worden  war.  Mit  Beginn  des  II. 
Semesters  trat  Professor  Mareck  sein  Lehramt  an,  und  der  Supplent 
Redtenbacher  verließ  die  Lehranstalt. 

Im  abrigen  blieb  der  Lehrkörper  unverändert. 

Am  4.  October  wurde  das  Allerhöchste  Namensfest  Seiner  Majestät 
unseres  Kaisers,  am  19.  November  das  Ihrer  Majestät  unserer  Kaiserin 
durch  einen  Festgottesdienst  gefeiert. 

Mit  Dekret  des  hohen  ü.-ö.  Landesausschusses  vom  10.  März  1887, 
Z.  853,  wurde  dem  Professor  Franz  Dintzl  die  Vni.  Rangsclasse  verliehen. 

In  den  Tagen  vom  16.  bis  incl.  19.  April  inspicierte  der  Herr  k.  k. 
Landesschulinspector  Dr.  K  a  r  1 K  u  m  m  e  r  die  Landesoberrealschule,  wohnte 
in  allen  Classen  dem  Unterrichte  in  den  humanistischen  Lehrfächern  an  und 
besprach  hierauf  in  einer  Conferenz  mit  den  in  diesen  Fächern'  unterrich- 
tenden Lehrkräften  die  während  der  Inspection  gemachten  Wahrnehmungen. 

Vom  10.  bis  incl.  16.  Juni  inspicierte  der  Herr  k.  k  Landesschul- 
inspector Dr. Mathias  Ritter  v.  Wretschkodie Landesoberrealschulei 
wohnte  dem  Unterrichte  in  allen  Classen  an  und  berief  hierauf  den  ge- 
sammten  Lehrkörper  zu  einer  Conferenz,  in  welcher  er  seine  Wahrneh- 
mungen sowohl  in  Bezug  auf  die  Ertheilung  des  Unterrichtes,  als  auch  die 
allgemeinen  Schuleinrichtungen  besprach. 

In  den  Tagen  vom  20.  bis  24.  Juni  wohnte  Sr.  Hochwürdeu  der  Herr 
Propst  Dr.  Anton  Kerschbaumer  dem  Religionsunterrichte  an  der 
Landesoberrealschule  an. 

Die  mündliche  Maturitätspr&f ung  wurde  am  30.  Juni  unter 
dem  Vorsitze  des  Herrn  k.  k.  Landesschulinspectoi*s  Dr.  Mathias  R.  v. 
Wretschko  abgehalten. 

Am  2.  Juli  begannen  die  Versetzungspriifungen. 

Am  16.  Juli  wurde  das  Schuljahr  geschlossen. 


5S 

Ptrte>alttMil  des  Lehrkörpers  der  Landet  «Oberreat-  «nd 
Handelsschule  im  Schuljahre  1886/7. 

1.  Felix  A.  Eberle,  Director  der  Lehranstalt,  lehrte  Geschichte  in  der 
2.  and  6 ,  Geographie  in  der  2.  R.-Cl.— 

3.  Franz  Dintzl,  Professor,  Ordinarius  der  II.  R.-C1.,  lehrte  Mathematik 
in  der  2.  und  6.,  Geometrie  und  geometr.  Zeichnen  in  der  2.  und  4. 
R.-C1.,  Kalligraphie  in  beiden  Abtheilungen  der  H.-Sch.  und  in  der  1. 
und  2.  R..C1.— 

3.  Dr.  Anton  JEhrenberger,  Professor,  Ordinarius  der  VIT.  R.-C1.,  lehrte 
Mathematik  in  der  4.  und  7.,  Physik  in  der  6.  und  7.  ß.-GL— 

4  Johann  Forstaer,  Professor,  Ordinarius  der  VI.  R.-CL,  lehrte  Natur- 
geschichte ip  der  1.,  2,,  5.  —  7.,  Physik  in  der  4.  R.-CL— 

&  Franz  Holub,  Professor,  Ordinarius  der  oberen  Abtheilung  der  H.-Sch., 
lehrte  kaufmännisches  Rechnen  in  der  unt.  Abth.  und  im  pract.  Curae, 
I  Buchhaltung  in  der  unteren,  Handelskunde,  Correspondenz  und  Wech- 
selrecht in  der  ob.  Abth.  der  H.-Sch.  und  leitete  das  Übungs-Comptoir 
im  practischen  Curse. 

ß.  Oswald  Horst,  Professor,  Ordinarius  der  IV.  R.-C1 ,  lehrte  Freihand- 
zeichnen von  der  2.-7.  R.-C1. 

7.  Johann  Hrdliczka,  Landes -Turnlehrer,  lehrte  Turnen  in  sämmtlichen 
Olassen  der  Lehranstalt 

8.  Robert  Kirchberger,  Professor,  Ordinarius  der  III.  R.-C1..  lehrte  Mathe- 
mathik,  Geometrie  und  geometrisches  Zeichnen  in  der  3.,  darstellende 
Geometrie  in  der  6.  und  7.  R.-CL,  Geometrie  in  der  unt.  Abth.,  Zeichnen 
in  beiden  Abtheilungen  der  H.-Sch. 

9.  Friedrich  Mareck,  Professor,  im  I.  Sem.  beurlaubt,  lehrte  im  IL  Sem. 
Chemie  in  der  4.,  5.  und  6.  R.-CL,  Physik  in  der  3.  R.-CL,  und  leitete 
die  practischen  Uebungen  der   Schüler  im   chemischen  Laboratorium. 

10.  Franz  MQIIner,  Weltpriester,  Professor,  lehrte  Religion  in  der  1.— 4., 
(Geographie  und  Geschichte  in  der  4.  R.-CL 

IL  Dr.  Othmar  Nebeski,  Professor,  Ordinarius  des  practischen  Curses  der 
H.-Sch.,  lehrte  Warenkunde  und  Handelsgeographie  in  beiden  Abthei- 
lungen der  H.-Sch.  und  leitete  die  Uebungen  der  Schüler  des  practischen 
Curses  im  Warenlaboratorium. 

19.  Franz  van  Overschelde,  Professor,  Ordinarius  der  V.  R.-CL,  lehrte 
Französisch  in  der  3.  und  5.,  Englisch  in  der  5.,  6.  und  7.  R.-CL 

13.  Anton  Pokorny,  Professor,  lehrte  Deutsch  in  der  3.,  4.  und  7.  R.-CL, 
und  in  der  unt.  Abth.  der  H.-Sch.,  Geschichte  in  der  7.  R.-CL 

14.  Franz  Richter,  Professor,  als  Reichsraths-  und  Landtagsabg.  beurlaubt. 

15.  Dr.  Johann  StrobI,  Professor,  lehrte  Deutsch  in  der  5.  und  6.,  Geo- 
graphie in  der  1.  und  3.,  Geschichte  in  der  3.  und  6.  R.-CL 

16.  Ignaz  Walter,  Professor,  lehrte  Mathematik  in  der  1.  und  6.,  darstel- 
lende Geometrie  in  der  6.,  Freihandzeichnen  in  der  1.  R.-C1.,  Gesang 
in  2  Abtheilungen. 


S8 

17.  Martki  Meiniissner,  Sapplent,  approbiert  fttr  Deatech  und  Französiack^ 
lehrte  Deutsch  in  der  3.,  FranzSsisch  in  dar  3.,  4.  und  7.  R.-Cl.  unä] 
an  der  Handelsschule  (I.  Abth.)  \ 

18.  Ludwig  Redtenbacher,  Supplent,  approbiert  für  Chemie  an  Ober-,  Ma-j 
thematik    und   Physik    an    Unter-Realschulen,  lehrte  im  I.  Sem.  aa'^ 
Stelle  des  beurlaubten  Professors  Friedrich  Mareck  Chemie  in  der  4^ 
5.  und  6.,  Physik  in  der  3.  R.-G1.  und  leitete  die  practischen  Uebnn- 
gen  der  Schfiler  im  chemischen  Laboratorium. 

19.  Adrian  Schuster,  Supplent,  approbiert  für  Handels  Wissenschaften,  Or- 
dinarius der  unteren  Abtheüuno;  der  Handelsschule,  lehrte  Handelsv 
künde  und  Correspondenz  in  der  unteren  Abtheilung,  kaufmannischati 
Rechnen  und  Buchhaltung  in  der  oberen  Abtheilung  der  Handels- 
schule, Volkswirtschaftslehre  in  der  oberen  Abtheilung  und  im  prac- 
tischen Curse,  im  letzteren  auch  Handelsgesetzkunde. 

20.  Josef  Tauber,  Supplent,  approbiert  für  Deutsch  und  Französisch  an 
Oberrealschulen,  Ordinarius  der  I.  R.-Cl.,  lehrte  Deutsch  in  der  1., 
Französisch  in  der  1.  und  6.  R.-Cl.  und  an  der  Handelsschule  (IL  Ab- 
theilung.) 

Schuidiener :  Josef  Erl  und  Edmund  Etzel. 


67 


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68 


Betheiligung  der  Schüler  an  den  nicht  obligaten  Lehrgegenständei 

A.  Landesoberrealtchnle. 


Lebrgegenstand 


I        Rs  besncbten  den  ünterricbt 

;  in  der  Stenographie 

im  Gesang^e 


I.    n. 

Cl.     Cl. 

III. !  IV. 

V. 

VI. 

VIT. 

Zn- 

Cl.     Cl. 

Cl. 

Cl. 

Cl. 

sammen 

17 

4 

7 

1 

39 

88 

18 

6 

— 

— 

— 

— 

66 

B.  Landet-Handelstchiile. 


Untere 
Abth. 

Obere 
Abtb. 

7 
8 
6 

(Imll.Sem.) 

Pract. 
Cnrs 

Zn- 
sammen 

It 

•      •      •      • 

4 
8 
4 
4 

3 

1 
4 

(im  I.  S«m.) 

12 
16 

9 
14 

3 

Lehrgegenstand 

Es  hesnchten  den  Unterricht 
in  der  franiösischen  Sprache 

„     n    Stenographie  .... 
im  Zeichnen 

n   Tnmen 

„    Oeeange 


Bericht 

über  die  mit  der  Landesoberreal-  und  Handelsschule  verbundene  gewerbliche 
Fortbildungsschule  und  den  Abendeurs  für  Icaufmännische  Lehrfächer. 

i.  Gewerbliche  Fortbildungsschule. 

A.  Lehrplan. 

Im  Schuljahre  1886/7  wurde  im  Allgemeinen  der  mit  Erlass  des  h. 
k.  k.  Landesschulrathes  vom  30.  Mai  1877,  Z.  2388  genehmigte  Normal- 
Lehrplan  fQr  die  gewerblichen  Fortbildungsschulen  In  Oesterreich  u.  d.  Enns 
eingehalten,  mit  Ausnahme  einiger  Abweichungen,  welche  mit  Rücksicht 
auf  die  localen  Verhältnisse  für  die  gewerbliche  Fortbildungschule  in  Erems 
durch  den  hohen  k.  k.  Landeschulrath  mit  den  Erlässen  vom  30.  October 
1878,  Z.  6036  und  vom  1.  August  1883,  Z.  4766   bewilligt  worden  waren. 

Die  gewerbliche  Fortbildungsschule  besteht  aus  einem  Vorbereitungs- 
curse  und  einem  gewerblichen  Fortbildungscurse. 

Der  Zeichenunterricht  wird  im  gewerbl.  Fortbildungscurse  in  3  Ab- 
theilungen ertheilt.  Der  Abendunterricht  dauert  vom  20.  September  bis 
20.  März,  der  Sonntagsunterricht  das  ganze  Schuljahr  hindurch. 


69 


Stundenplan  und  Lehrfächerve rtheilung. 


Tag 


Stunde*,       Vorbereitangscnra       jätande    Gew«  Fortbildnugfscnn 


.1' 


Montag 


,  Sprachunterricht  (Lesen 

und  Schreiben).  6—7 


Dienstag 

Mittwoch 

Donnerstag 

Freitag 


6—7 
i;^^^*-     Oberlehrer  Jul.  Mück. 
Mündliches  und  schriftl. 


f- 


I'  dfu.  Rechnen. 

Oberlehrer  Jul.  Mück. 

! 

dto.  — 


Sunntag 


|i6-7 
.1,..   _._ 

li 

16—7 


Sprachunterricht  und 

Geographie« 
Prof.  Dr.  Joh.  StroM. 

Arithmetik.  I 

Prof.  Franz  OIntzl.       | 

Geomtrie.  ' 

Prof.  Dr.  A.  EhmulMiraMr.  ' 


dto. 


dto. 


Wie  am  Montag.        I!  6—7 
Wie  am  Dienstag. 


Gesch&ftsanfsätze 
Prof.  Dr.  StroM. 


Arithmetik.  Vom  Jänner  | 
6—7      an  gew.  Buchführung. 
Prof.  Fr.  Dhrtzl. 


7,9—  Naturlehre 

7,10  iProf.  Dr.  A. 


II. 


19-18 

V,  1 0     Vorbereitendes  Zeichnen.  |' 
—  K.  k.  Uebungssrhul-      '! 

'/,12      lelirer  Thomas  Wolf.      <,__jy 


1:»— 12. 


Freihandieichneu 
Prof.  Otwtld  Horst. 

Geometr.  Zeichnen 
Prof.  R.  KIroliberger. 

Technisches  Zeichneu. 
Prof.  Igiaz  Walter. 


B.  Schfilerstand  im  Schuljahre  1886/7. 


Vorbereitun^HcurH  Gewerblicher  Fortbilduugscuri< 

Hmouatl.     Viirber.     Hmonatl.   Geometr.     Teclni.    Freihaud- 
Abendc.    Zeichnen    Abeiidr.    Zeichnen    Zeichneu   Zeichnen 


Summe 


igeschriebcn 
wurden: 

35 

24 

18 

18 

19 

27 

1 

141 

Schlüsse  des 
Ines  waren : 

21 

IH 

14 

15 

15 

17 

i| 

101 

•ehflchnittlich 
en  anwesend: 

»22 

IH 

VJ 

15 

14 

15 

94 

Lehrziel  haben 
erreicht : 

18 

15 

12 

15 

14 

15 

•1 
il 

89 

iclassificiert 
blieben: 

11 

H 

4 

:( 

4 

10 

,1 

r 

40 

I 

Di«  Züblvu  iu  dun  Kuhrikni  2,   I.    >  iiud  ü  (x'/.Ktlu'ii  nii'b  uiir  HUt  jcuu  Scliiller,  <lii:  «iii  Zelclienuuter- 

rirhlf!  Allein  lli«ilii»iini<Mi.   Vit*lf  jt r  KihUlor,  wvIoIih  riu  AlMMnliiiitiTrirlit«*  tliislliifthniftn,  bfaiirliten 

%mth  «iin«  <ler  AlilliciliiiiKi'u  *\n*  Zoiib«>iiiint(>rri«>lit<'i.    -   l»«ii  IJnturrifht  tu  dor  Phyilk  li«snuhteu  tüu 
7  auf(eui>ininenen  Schttlerii  durobicbnittlich   1. 


60 

Der  Besuch  der  Schale,  wie  auch  die  ünterrichtserfolge  waren  im 
Ganzen  befriedigend.  Rechnet  man  die  40  nichtclassificierten  Schiller,  welche 
aus  verachiedenen  Gründen  während  des  Schuljahres  austraten  oder  nur 
sehr  unregelmäßig  die  Schule  besuchten,  ab,  so  waren  durchschnittlich  93% 
heim  Unterrichte  in  den  verschiedenen  Abtheilungen  anwesend,  und  88^Vo 
erreichten  das  Lehrziel. 

Am  19.  März  1887  fand  gemäß  dem  n.  ö.  Landesgesetze  vom  28.  No- 
vember 1868  die  Wahl  eines  Gewerbeschulinspectors  anstelle  des 
verstorbenen  Herrn  Ed.  Reichel  für  den  Gewerbeschulbezirk  Krems 
statt.  Es  wurde  gewählt:  Herr  Heinrich  Schick,  Spängiermeister  in  Krems. 

C.  Lehrmittel. 

Das  hohe  k.  k.  Ministerium  f.  C.  und  Unterricht  spendete  der  gewerbl. 
Fortbildungsschule  in  Krems:  1.)  Vorlagen  für  Drechslerarbeiten.  (12  Blätter.) 
2.  Vorlagen  für  Maurerarbeiten.  (10  Blätter.)  Musterblätter  für  gewerbl. 
Lehranstalten  von  den  Fachschul-Inspectoren  Professoren  H.  Herdle  und 
0.  Beyer,  mittels  Lichtdruckes  vervielfältigt. 

Die  n.  ö.  Handels-  und  Gewerbekammer  spendete  für  12  Lehrlinge, 
welche  die  Schule  fleißig  besuchten,  je  ein  halbes  Reißzeug. 

Zum  Ankaufe  von  Lehrmitteln  wurden  50  fl.  aus  dem  Gewerbeschul- 
fonde  und  13  fl.  60  kr.,  die  Interessen  der  Maurer-  und  Müllerstiftung,  aus 
der  Stadtkassa  in  Krems  verwendet. 

Angekauft  wurden :  Schreib-  und  Zeichenrequisiteu.  Das  Centralblatt  f. 
d.  gewerbl.  Unterrichtswesen.  V.  Band  mit  Supplement.  —  Oesterreichisches 
Postheft  f.  Schule  u.  Haus,  bearb.  von  M.  Sedlak.  Ausgabe  B.  12  Exemplare. 

Die  Aufnahme  der  Schüler  in  die  gewerbliche  Fortbildungsschule  und 
den  Vorbereitungscurs  für  das  kommende  Schuljahr  beginnt  am  18.  Sep- 
tember 1887. 

II.  Abendeurs  fOr  kaufmännisehe  Lehrfäeher. 

A.  Lehrplan. 

Untere  Abtheilung: 

KaufnSnnischet  Rechnen:  Es  wird  mit  den  Grundrecbnuugsarten  begouueu.  dabei 
dem  Rechnen  mit  Decimalen  besondere  Aufmerksamkeit  geschenkt ;  die  practisch  anwend- 
baren BechnnngsYortheile  werden  gezeigt;  die  Münz-,  Maß-  und  Gewichtsverhältnisse 
der  wichtigsten  Staaten  Europas  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen  Systems 
vorgenommen.  —  Femer  werden  die  Durchschnittsrechnung,  die  Lehre  von  den  VerhÄlt- 
nissen,  Kettenregel,  Gesellschafts-,  Mischnngs-  und  Procentrechnung,  einfache  Waren- 
rechnung, Gewinn-  and  Verlnstrechuung  durchgenommen.  Der  Anwendung  aller  dieser 
Rechnungen  in  der  Geschäftspraxis  wird  die    eingehendste    Berücksichtigung  gewidmet. 

Correspondenz,  Comptolrarbeiten  &.  Wechselkunde:  Der  Unterricht  beginnt  mit  der 
Ausfertigung  der  einfachsten  kaufmännischen  Noten  und  Rechnungen,  an  die  sich  die 
Ausstellung  von  Facturen,  Spesenrechnungen,  Zolldeclarationen,  Verkaufsrechnungen,  etc. 
anschließt.  In  Verbindung  mit  der  -Erklärung  der  einzelnen  Schriftstücke  werden  die  zu 
denselben  gehörigen  Briefe  abgcfasst  und  erläutert.  Die  Vorträge  über  die  wichtigsten  Theile 
des  Wechselrechtes,  die  Ausfertigung  von  Wechseln,  die  mit  denselben  im  Zusammen- 
hange stehende  Correspondenz  bilden  den  Schlnss  des  Unterrichtes  in  dieser  Abtheilong. 

Warenkunde :  Ursprung  (Gewinnungsweise),  Eigenschaften,  Vorkommen  und  Verwend- 
barkeit der  wiohiigsten  Waren  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  vorkommenden 
Verfälschungen.  —  Practische  Anleitung  zum  Erkennen  der  Waren. 


61 


Obere  Abtheilung: 
i:  Enrze  Wiederholung  der   wichtigsten  Partien  der  1.  Ab* 
l;  Zineenrechnung,  Dincont-  &  Termin- Rechnung ;  einfache  Conti  correnti;  Gold-, 
Ubligatiuns-   und    Mttus-Rechnung  nach  dem    Wiener    Carsblatte;    Warencalcn- 


WNl  C«rrespoMlMz:  Kurse  Wiederholoug  des  Lehrstoffeis  der  1.  Abthei- 
,  Theorie  der  einfachen  und  doppelten  Buchhaltung.  Verbuchung  eines  eiumonatlichen 
Ituganges  im  Warengeschäfte  und  Ausfertigung  aller  in  demselben  vorkommenden 
ud  Rechnungen. 

mit  der  unteren  Abtheilung  gemeinschaftlich. 

Stundenplan  und  Lehrfächerverthellung. 


Tag 


Stunde    Abtheilg. . 


Montag 


Le  hr gegenständ 


8—9 
abends 


I.'u.  II. 


Warenkunde 
Prof  Dr.    Othmar  Nebeski. 


Dienstag 

'      dtü. 

'        I. 

1     -          ■   .. 

Kaufmännisches  Rechneu. 
Prof.  Fran«  Hol  üb.                    i 
Buchhaltung  und  CorrespondenK            | 
Suppl.  Adrian  Schuster                | 

Mittwoch 

dtü. 

I. 

Correspondenz  und  Wechselkunde. 
Suppl.  Adrian  Schuster. 

IL 

Kaufmännisches   Rechnen. 
Prof.  Fr.  Hol  üb. 

Donnerstag 

dto. 

I.  u.  II. 

Warenkunde.                           | 
Prof.  Dr.  Othmar  Nebeski.             , 

Freitag 


dto. 


I. 
IL 


Kaufmännisches  Rechnen. 

Prof.  Fran»  Hol  üb. 

Buchhaltung  und  Gorrespondenz. 

Suppl.  Adr.  Schuster. 


2.  Schfilerstand  im  Jahre  1886/7. 


Unt.  AbtheilMg 


Ob.  Abtbeilung 


Aufgenommen 1 H  ;  Aufgenommen 

Dnrehschn.  waren    anwesend   .  10  ,  Durchschn.  waren  anwesend 
Das  Lehrziel  erreichten    .    .    .    8  |  Das  Lehrziel  erreichten 


11 ; 

9 

y 


27 
19 
17 


Die  Aufnahme  der  Schüler   für   das   nächste   Schuljahr   beginnt  am 
M.  September  1887. 


Zum  Schlüsse  beehrt  sich  die  Direction  im  Namen  des 
gesammten  Lehrkörpers  allen  Förderern  der  Landesober- 
real-  und  Handelsschule  und  der  gewerblichen  Fortbildungs- 
«chnle  sowie  auch  den  Wohlthätern  der  armen  Schüler  den 
wärmsten  Dank  auszusprechen. 


••i' 


la  den  Jahresberichten  der  Lehranstalt  worden  bisher  foigei 
Abhandlungen  veröffentlicht : 


UU  Ktin 

isu^  Klamr 
18BH  Eber  < 

186?  MarHi 

1668  Dypui 

Ib71  Dup^ji 

W74  Dupu 

Ehrei 

11    *11    MM 

1875  Walter  I^tia/ 

Kirdr 
187«  Dr.  B 


l-?7  El, 

I»7ä  Dintil 
l&7f<  Haiiauset 

I8B<»  Prosc 

hm 
Hanausek 

18^ 


s  ^  H  #1  f  I  SC  1 1  ♦*  II  n  r  -g  ^<'  K  i  ■ 


2» 

4Ü 


X)  uöd  1  *♦ 

»iUtiii*lii«rfmüit- Wilder 

rfa^^n,  dk  wir 


I   Zeit  <*iitw: 


"11»    /'.tii*iiui[ärfrH!Hi?^*^    iiui   Urr  fiiLr- 


Hirn  Ulli}  dar    Untergang  A^  Ladfcn 

0 


}^:.[  tlt  ■     Mit  ITrkund^n-Beilagtjnf  j^g 


le^i  bv.  Ehrenberger  A. 
1K8»  br  Ehrenljerqf*r  A. 
188a  P 

I 


19 

4f> 


■ri*  P«}»-: 


s^t 


mM]m\\}i%^n  Jttljrrsbfridjt 


über  die  njed.-Oftterr. 


aidii'  -  y  l^iiiikihilQ 


and  die  mit  derselben  verbundene 


.a^ido-Mande^ioc^dMile    in  oKzemcs^ 


veräffm/liciU  am  Schlüsse  des  ScftuljaJtres 


I  ®  S  Sf 


■r"f^=^5^s^£;^y  r 


Trrtig  dnr  r>Irttctlofi  der  L.Oberri^al'  imd  n&adol^sichülit, 
1  6  8  B, 


D  ie 


IiTtrsioD  neht  AivciIidpl 


SlCit   cBe^cfttänfxutta   auf   die   ß^etie   '6^a^'6eUet 


Prof.  Franz  Dintzl. 


{^w£ i t   z -^3^ ei  ngr-CLreaaL-Tafel aa.) 


Einleitung. 


Die  Geometrie,  wie  sie  von  Desargues  und  Deacartes*)  an  bis  auf  unsere 
Zeit,  sowohl  in  synthetischer  als  auch  in  analytischer  Behandlungsart,  durch 
die  Ausbildung  und  Vei-wertung  allgemeiner  Principien  und  Methoden,  in  so  er- 
folgreicher Weilte  sich  entwickelt  hat,  nahm  allmählich  einen  Begriff  in  sich  auf, 
der  für  ihr  weiteres  Fortschreiten  von  weitreichender  Bedeutung  geworden  ist.*) 
Es  ist  dies  der  Begriff  der  geometrischen  Verwandtschaft,  der  gegenwärtig,  ver- 
möge seiner  Allgemeinheit  und  Verwendbarkeit,  nicht  allein  eine  wichtige  Grund- 
lage für  die  neuere  Geometrie  bildet,  sondern  auch  jenen  Bestrebungen  Rich- 
tung und  Ziel  gegeben  hat,  welche  dahin  gehen,  das  Euklid'sche  System  in  der 
elementaren  Geometrie  zu  beseitigen,  und  ein  auf  den  derzeitigen  geometri- 
schen Anschauungen  ruhendes  an  dessen  Stelle  zu  setzen.  In  seinem  1827 
erschienenen  „barycentrischen  Calcul"  hat  Möbius^)  das  Wesen  der  geometri- 
schen Verwandtschaft  zuerst^)  und  in  grölHer  Allgemeinheit  ausgesprochen. 
..Vorwandt  heißen  zwei  räumliche  Gebilde,  wenn  jedem  Elemente  des  einen, 
ein  oder  mehrere  Elemente  des  anderen  in  gesetzmäßiger  Weise  entsprechen." 
Dieses  gegenseitige  Entsprechen  kann  auch  ungleichartige  Elemente  umfassen 
und  je  nach  der  Art  der  Beziehung  der  Elemente  auf  einander,  eindeutig  oder 
mehrdeutig  sein. 

Schon  vor  Möbius  hatte  Euler  (1748)  zu  den  bereits  allgemein  bekannten 
Beziehungen  der  Gleichheit,  der  Ähnlichkeit  und  der  Congruenz,  eine  neue, 
die  der  Affinität,  hinzugefügt,  aber  nicht  weiter  verfolgt  •'•)  Auch  De  la  Hire 
und  Ponci'let  hatten  besondere  Arten  der  Verwandtschaft  zwischen  Figuren  oder 
der  Transformation  aufgestellt  und  venvertet.  So  bildote  Poncelet  die  Lehre 
von  der  Homologie  aus,  in  welcher  eine  Figur  durch  Prqjection  in  eine  andere 
transformiert  wird,  derart,  dass  die  Art  derselben  unverändert  bleibt  und  einem 
Punkte  ein  Punkt,  einer  Geraden  eine  Gerade  entspricht.  Ueberdies  hatte  sich 
Poncelet  auch  der  von  De  la  Hire  (lüSr))  aufgestellten  Transformation  als  Mc- 
thfide  zur  Auffindung  neuer  Sätze  aus  anderen  bedient,  der  Umwandlung  einer 
Figur  in  ihre  polar  reciproke,  wodurch  Gergonnc  später  zur  Erkenntnis  eines 
höchst  wichtigen  Principe»  in  der  Geometrie,  des  Principcs  der  Dualität,  ge- 
führt wurde.*) 

')  Arneth,  (ieschichto  der  reinoii  Matlioniiitik,  \r.\ii.  247  inid  218. 

-I  HaDkc),  Kloiiieiito  iler  prqji'ctivischcii  (lOdinctrir,  pag    232. 

')  Möbius,  jjesainiiielt«  Werke.  1.  Bd.,  pag    2(>r». 

*)  Ifankcl,  Klcnientc  der  proj.  Geometrie,  pag.  24. 

")  Gerhardt,   Gcscbichtc   der  Math.,    pag.    279.    (17.  Hd.  d.  Gesch.  d.  Wissensch.    in 

DcutBchland. 
^)  Ilaiikel,  Elemente  der  proj.  Geoni.,  pag.  11»,  20,  21. 


In  größter  AllgemaiDbait  und  Qo&bh&ngig  von  Poecelet  hatte  Möbius 
die  Lehre  von  deu  geonjetriBcheD  Verwandtschaften  ausgebildet  und  aiit^er  der 
Gleichheit  und  Ähnlichkeit,  der  Ähnlichkeit,  der  Affinität  und  der  Gleichheit 
such  noch  die  Collineation  sowohl  ebener  als  auch  körperlicher  Räame  in  um- 
fasBendster  Weise  behandelt  Der  von  Möbius  aufgcB teilte  Begriff  der  geome- 
trischen Verwandtschaft  hat  den  späteren  Mathematikern  vielfache  Anregung  in 
neuen  geometrischen  Untersuchungen  geboten  und  zur  Aufstellung  von  Ver- 
wandtscbaftsarten  (Beziehungssjstemen)  geführt,  welche  für  bestimmte  Aufgaben- 
gebiete sich  als  zweckuiäliig  erwiesen.  Es  würde  zu  weit  führen,  alle  diese  he* 
iouderen  Verwandtsohaftsarten  anzuführen.  Nur  jener  Verwandtschaft  aei  be- 
sonders gedacht,  welche  1853  von  Möbius  unter  dem  Namen  ,, Kreisverwandt- 
Schaft''')  bekannt  gemacht  und  von  ihm  selbst  als  die  einfachst©  nach  den 
fünf  in  seinem  baryceDtrischen  Calcul  betrachteten  Beziehungssystemen  bezeichnet 
wurde*  Zu  dieser  übrigens  schon  von  Magnus  (1633)  als  ein  besonderer  Fall 
einer  noch  allgemeineren  Beziehung  angegebenen  Verwandtschaft  wurde  Möbiui* 
jedoch  nicht  durch  rein  geometrische  Betrachtungen  geführt^  sondern  mit  Hilfe 
des  Imaginären«  gelegentlich  einer  anderen  Untersuchung.  ^)  Die  ,, Kreisverwandt- 
schaft'' in  rein  geometrischer  Darstellung  folgte  erst  1855*  Nicht  unerwähnt 
darf  bleiben,  dass  die  Kreis  Verwandtschaft  auch  zu  jenen  Verwand  tschafteo  ge- 
hört, welche  von  Siebeck ^)  als  ,4sogonal^^  bezeichnet  werden  und  zur  Ausbil- 
dung eines  besonderen,  vornehmlich  durch  kartographische  Zwecke  hervorgeni- 
fenen  Zweiges  der  Anwendung  der  Analysis  führten. 

Die  Inversion*),  deren  Theorie  und  Anwendung,  soweit  sie  noch  elemen- 
tarer Natur  sind,  ich  in  den  folgenden  Zeilen  zur  Darstellung  bringe^  steht  mit 
der  Kreis  verwand  tschaft  in  engster  Beziehung;  sie  unterscheidet  sich  von  ihr 
nur  dadurch,  dass  die  ursprünglich  zu  einander  in  Beziehung  gesetzten  Gebilde 
in  einerlei  Ebene  liegen,  einerlei  Mittelpunkt  besitzen  und  je  zwei  einander  ent- 
sprechende Punkte  auf  einem  durch  ihn  gehenden  Strahle  liegen,  während  hei 
der  Kreisver^^andtschaft,  wie  sie  von  Möbius  erklärt  wurde,  die  einander  ent- 
sprccbenden  Figuren  in  verschiedenen  Ebenen  liegen.  In  dieser  Hinsicht  er- 
scheint dann  die  durch  die  Inversion  gesetzte  Beziehung  als  ein  besonderer 
Fall  der  Kreisverwandtschaft,  in  welchem  die  beiden  Ebenen  zusammenfallen 
und  die  in  ihnen  liegenden  verwandten  Gebilde  in  perspectivischer  Lage  sich 
beünden.  Hiernach  ist  es  aber  auch  möglich,  dift  Beziehung,  wie  sie  in  der  lu- 
tersion  zum  Ausdrucke  kommt,  zu  erweitern  und  zu  verallgemeinern  und  in 
die  Kreisverwandtschaft  selbst  überzuführen,  wie  auch  auf  den  ganzen  Rautu 
auszudehnen. 

Durch  das  Studium  des  Werkes  von  Holzmüller:  „Zur  Einführung  in  dit 
Theorie  der  isogonalen  Verwandtschaften/'  wurde  ich  mit  der  Theorie  der  In- 


V)  Möbios,  gesaroinerte  Werko,  2.  Bd.,  pag,  243. 

')  Mdbiue^  geaaramelte  Werke,  2,  Bd.,  pag.  201  und  205. 


«)  Siebeck:    Über    graphische    Darstellung    imaginärer    Functioneu,    Crellea    Jourtisl, 
Bd*  65;  von  Hokmüller,  Einführung  in  die  Theorie  der  isogonaten  V^rwandiscüafii^n 
*)  Auch  Abbildung  mittcJst  rcciproker  Badien  genauat» 


Version  im  Sinne  der  Abbildung  Z=z^  wo  zzszx-^i/i  ist,  vertraut  und 
dadurch  auf  Werke  aufmerksam,  welche  dieses  Gebiet  ohne  Zuhilfenahme  der 
Theorie  der  complexen  Zahlen  und  ihrer  geometrischen  Stellvertreter,  wie  auch 
ohne  Anwendung  der  analytischen  Geometrie  bearbeiteten.  Bei  dem  einfachen 
Charakter  der  Verwandtschaft  der  Inversion,  wie  er  insbesondere  in  dem  con- 
stant  bleibenden  Producte  der  Radienvectoren  entsprechender  Punkte  zum 
Ausdrucke  kommt,  wurde  ich  veranlasst,  die  Inversion  hierauf  aufzubauen  und 
dem  von  Geiser^)  in  Bezug  auf  den  Ausgangspunkt  der  Betrachtung  gegebenen 
Beispiele  zu  folgen.  Aus  der  hier  angegebenen  Grundidee  lässt  sich  folgern, 
dass  zwei  Kreise,  oder  ein  Kreis  und  eine  Gerade,  von  welcher  gegenseitigen 
Lage  in  einer  Ebene  sie  auch  sein  mögen,  stets  im  zweifachen  Sinne  als  invers 
angesehen  werden  können;  es  lässt  sich  auch  zeigen,  dass  der  Winkel,  unter 
welchem  zwei  Linien  einander  schneiden,  gleich  ist  dem  Schnittwinkel  ihrer 
inversen  Linien.  Beide  Folgerungen  legen  den  Gedanken  nahe,  dass  die  auf  das 
Berühren  und  Schneiden  von  Kreisen  bezüglichen  Sätze  und  Aufgaben  mit  der 
InversiOii  in  Zusammenhang  stehen  und  durch  diese  ihre  Erläuterung  und  Lö* 
sung  möglich  sein  müsse.  Ich  richtete  deshalb  auch  hierauf  meine  Aufmerk* 
samkeit  und  war  bestrebt,  die  bezüglichen  Sätze  in  consequenter  Festhaltung 
der  der  Inversion  anhaftenden  Haupteigenschaften  unter  Zuziehung  des  Begriffes 
der  Kreispotenz  zu  beweisen  und  solchergestalt  zur  Anwendung  zu  bringen. 

In  meiner  Darlegung  beschränkte  ich  mich,  um  dieselbe  nicht  zu  umfang- 
reich zu  gestalten,  blol^  auf  die  Ebene,  obwohl  es  nahe  liegt,  die  geführten 
Betrachtungen  auch  auf  den  Raum  auszudehnen  und  zur  Lösung  von  Aufgaben 
über  Kugeln  zu  verwenden,  da  auch  die  Punkte  des  Baumes  von  irgend  einem 
Punkte  als  Centrum  aus,  zu  einander  in  Inversionsbeziehung  gesetzt  werden 
krtnnen.  Jeder  durch  das  Abbildungscentrum  gehenden  Kugel  entspricht  bei  be- 
liebiger Potenz  als  inverses  Gebilde  eine  Ebene  und  umgekehrt,  jeder  nicht 
durch  das  Centruin  gehenden  Kugel  abermals  eine  außerhalb  desselben  gele- 
gene Kugel. 

Bezüglich  der  Figuren  hielt  ich  mich  wegen  des  Kostenpunktes  sehr 
inal3voll  und  stellte  nur  die  unbedingt  nothwendigen  in  Tafeln  zusammen.  Dem 
sachkundigen  Leser  dürfte  es  jedoch  keinerlei  Schwierigkeiten  bereiten,  die 
fehlenden  Figuren   auf  Grund  der  gegebenen  Erörterungen  selbst  herzustellen. 


V)  Geisefi  Elemente  der  syiithotiüchen  Geometrie,  pa^.  151). 


8 

im  Unetidlicheii  gelegenen  Putikte  das  Inversionsüentrum  und  umgekehrt  eöt- 
spricht  Ist  die  lüversionepotenz  pasiti?,  so  liegen  z.wei  iaverse  Punkte  stets 
aof  einerlei  Seite  des  Punktes  0,  im  anderen  Falle  aber  entgegengesets&t, 

Eb  ist  nun  leicht,  zn  einem  gegebenen  Punkte  A  den  inverden  Punkt  ,4' 
—  sei  es  den  mit  A  auf  derselben  Seite  von  0  liegenden^  oder  den  im  ent- 
gegengesetzten Sinne  befindlichen  —  zu  finden,  soferne  außer  dem  Punkte  A 
auch  noch  das  In?ersion8centrum  nud  die  InverBionspoteüz  ±  p  ^  gegeben  sind. 
Man  beschreibe  {Fig.  2,  Taf.  1)  mit  dem  Inversionsradius  p  einen  Kreisi,  dessen 
Mittelpunkt  im  InversionBcentrum  0  liegt,  verbinde  0  mit  A  und  beschreibe 
über  0^1  als  Durchmesser  einen  Kreis,  welcher  den  Kreis  k  in  M  und  N 
schneidet  Die  Linien  OA  und  MN  treffen  einander  in  A\  welcher  Punkt  zu 
A  invers  ist  und  zwar  „direcf*.  Denn  es  ist,  da  das  Dreieck  OMA  bei  M 
rechtwinkelig  i&t,  zufolge  eines  planimetrischen  Satzes;  OA,  Oj4*=  0  JI/*=-I*p^ 
Trägt  man  nun  0  A  im  entgegengesetzten  Sinne  auf^  so  ist  A'i  der  im  anderen 
Sinne  zn  A  inverse  Punkt  und  zwar  der  j.indirect  inverse*',  für  ihn  ist: 
OA,  OA^i  ==  p*.  Die  Construction  inverser  Punkte  kann  aber,  wie  später  ge- 
zeigt werden  soll,  auch  aus  anderen  Angaben,  in  gleichfalls  sehr  einfacher  Art, 
erfolgen.  Es  verdient  zugleich  bemerkt  zu  werden^  dass  zufolge  der  Bedingung, 
welcher  Äwei  inverse  Punkte  genügen  müssen,  die  Punkte  .1  und  A'  durch  die 
auf  dem  Strahle  OA  liegenden  Kreispunkte  if,  C  ,, harmonisch*^  getrennt  sind 
und  dalier  auch  aus  diesem  Gesichtspunkte  für  den  Punkt  A'  eine  Construction 
abgeleitet  werden  kann.  Zugleich  ersieht  man,  dass  bei  positiver  Inversions^ 
*  potenz  jeder  Punkt  des  Inversionskreises  sich  selbst  invers  ist,  bei  negativer 
Potenz  jedoch  dem  zweiten  Endpunkte  seines  Durchmessers. 

3,}  Für  zwei  nach  der  Inversion   entsprechende  Punktpaare   AyA\   B^B* 
(A,A\,  B,B\)  (Fig.  3.  Taf  1)  ist  zufolge  der  Erklärung: 

OA.OS=OB.0B\     OA.OA\=^OB,OB\ 
daher  0  AiO  B^  0  B' :0  A\     OÄiOB^OB\:0  A\,  woraus  in  Mit- 

berückäichtigung  des  ümstandes,  dass  der  Winkel  B  OA=:D*OA'=H\OA\ 
und  unter  Festlegung  eines  bestimmten  Sinnes  für  die  Aufeinanderfolge  der 
Winkel  folgte  dass  die  Dreiecke  0  A  B,  0  A'  B^  und  ebenso  die  Dreiecke  0  A  B 
und  O  A\  B\  im  umgekehrten  Sinne  ähnlich  sind.  Hieraus  ergibt  sich  zugleich, 
daie  B' A' A=  ISQ^  —  0  S  B'  =  180"^--  A  B  0  oder  AB  0-\-B\A' J  =  160\ 
dass  das  Viereck  ABB'  Ä"  ein  Sehnen  Viereck  sein  musa  und  die  Punkte 
A^B^B\A'  auf  einem  Kreise  liegen  müssen*  Das  Gleiche  gilt  auch  für  die  Punkte 
yl,  B,  Ii\,A\,  Dieses  Ergebnis  setzt  uns  in  den  Stand,  die  Con&truotion  des 
2U  irgend  einem  Punkte  B  gehörigen  inversen  Punktes  B^  noch  in  einer  anderen 
Weise  als  in  Art  2  angegeben  wurde,  vorzunehmen^  sobald  nämlich  ein  Paar 
jnverser  Punkte  A^  A'  und  das  Inver8ionseentrum  0  gegeben  sind.  Man  lege 
durch  vi,  A'  und  B  einen  Kreis,  der  durch  B  geführte  Strahl  0  B  schneidet 
ihn  noch  in  einem  zweiten  Punkte  ß\  welcher  zu  B  invers  ist.  Denn  A^  A* 
und  B,  B'  sind  in  Bezug  auf  0  ,,potenzhaltend6^^  Punktpaare  und  daher 
0B.0B'—0A,0  A'  ==  p^  In  gleicher  Weise  findet  man  B\ ,  wenn  A,  A\,  B 
Eod  0  gegeben  sind. 


4.)  Zutblge  der  für  die  Inversion  gegebenen  Erklärung  ist  es  nun  klar,  dass 
die  inverse  Linie  einer  durch  das  Inversionscentrum  gehenden  Geraden  die 
(lorade  selbst  ist.  Denn  jeder  zu  irgend  einem  Punkte  der  Geraden  aus  dem 
liiversionscentrum  gezogene  Inversionsstrahl  fällt  mit  der  Geraden  7.usammen. 
Hierbei  ist  der  dem  Centnim  entsprechende  Punkt  der  unendlich  ferne  Punkt 
der  Geraden.  Die  einer  Geraden  aul3erhalb  des  Inversionscentnims  entsprechende 
inverse  Linie  ist  jedoch  keine  Gerade  mehr,  sondern  ein  durch  das  Centrum 
gehender  Kreis. 

Es  sei  (Fig.  4,  Taf.  I.)  a  eine  beliebige  Gerade  und  O  das  Inversionscen- 
trum,  ferner  sei  A  ein  beliebiger  Punkt  der  Geraden  und  A'  der  mit  der  ge- 
gebenen positiven  Inversionspotenz  aufgesuchte  inverse  Punkt.  Welche  Linie 
beschreibt  nun  der  Punkt  A\  wenn  der  ihm  inverse  Punkt  die  (ienide  a  durch- 
läuft? Ist  .1/  eine  der  unendlich  vielen  Lagen,  die  der  Punkt  A  auf  der  Ge- 
rad(Mi  (i  einnelnnon  kann  und  J/'  der  entsprecliende  inverse  Punkt,  so  ist  mit 
Kücksiclit  auf  Art.  3  das  Dreieck  A  (>M  dem  Dreiecke  A'  (>  M'  im  umgekehrten 
Sinne  ähnlich  und  daher  der  Winkel  ()  M'  A'  =z  M  A  (>.  Hieraus  geht  hervor, 
dass  «1er  Punkt  M'  bei  seiner  Bewegung  eine  Linie  durchläuft,  welche  die  Kigen- 
scliafr  hat.  dass  die  zwei  von  irgend  einer  Lage  des  beschreibenden  Punktes 
nach  den  Punkten  (>  und  A'  gezogenen  Linien  stets  einen  Winkel  von  der 
Gnihe  M  A  (>  einschlielHMi.  Dieser  Winkel  kann  zweierlei  Werte  annehmen, 
welche  einander  zu  1S0<^  erj^änzen,  da  auch  in  der  entgegengesetzten  Uichtung 
von  A  .V,  Punkte  der  Geraden  a  liegen ;  der  Ort  aller  Punkte  .1/'  von  der  an- 
gegebenen Eigenschaft  ist  daher  eine  Kreislinie  durch  das  Inversionscentrum  O, 
wflches  der  dem  unendlich  fernen  Punkte  der  Geraden  a  entsprechende  Punkt 
ist.  Die  mit  a  inverse  Linie,  rücksichtlich  desselben  Inversionscentrums,  aber 
mit  negativer  Inversionspotenz,  ist  eine  mit  a'  gegen  O  centrisch  symmetrisch 
gelegene  Kreislinie  ü\.  Aus  der  geführten  Betrachtung  geht  zugleich  hervor, 
dass  //  und  a  einander  schneiden,  Eobald  dies  bezügUch  des  Inversionskreises 
mit  u  der  Fall  ist. 

IJmgekehrt  ist  nun  die  inverse  Linie  eines  jeden  duich  das  Inversions- 
centrum gehenden  Kr^^ises  eine  Gerade,  welche  zu  der  im  Punkte  O  an  den 
Kreis  geführten  Tangente  parallel  ist.  Auf  (irund  der  hier  geführten  Betrach- 
tung kann  man  nun  auch  die  (/onstruction  inverser  Punkte  vornehmen.  Sind 
.1  und  .r  zwei,  rücksichtlich  O  inverse  Punkte  und  hat  man  zu  einem  Punkte 
H  den  in\ersen  Punkt  />'  zu  suchen,  so  ziehe  man  durch  .1  und  li  eine  Ge- 
rade und  durch  .T  den  liiezu  inversen  Kreis,  verbinde  li  mit  O  und  erhält 
im  Durchschnittspunkte  dieser  Geraden  mit  dem  Kreise  den  zu  li  inversen 
Punkt  li\ 

U.)  Die  weitere  Frage  ist  nun,  die  zu  einer  Kreislinie  inverse  Linie  auf- 
zusuchen, wenn  dieselbe  nicht  durch  das  Inversionscentrum  geht.  Wir  gehen 
hier  abermals  von  der  durch  das  Inversions  -  Princip  gesetzten  Gleichung  aus. 
Ist  M  (Fig.  fj.  7,  ;i,  Taf.  I)  der  eine  Kreislinie  a  durchlaufende  Punkt 
und  sind  A,  li,  (\  D.  .  .  .  verschiedene  Lagen  dieses  Punktes,  A\  H\  C\  D\  ,  .  . 
die  diesen  Punktlagen  nach  der  Inversion  mit  p'-*  als  Inversionspotenz  ent- 
sprechenden Punktlagen,  so  hat  man:  2 


10 


O  A  ,  0  A'  =  O  B.  OB'=OC,  O  C  =  .  =  ?*  ^    ■    ■  ( 1 

Da  min  die  von  0  nai^b  den  PunktlageD  .1,  H,  (\  ,  .  ,  gehende o  lover- 
sionsstrahlen  die  Kreblitiie  a  auch  in  d&ii  Punkteo  A^^  ß^i  '"#.  Öo^  *  *  *  trefteu. 
80  ist  zufolgo  des  SecantensaUes  der  Planimetrie  : 

0  A .  o  /ifl  ^  o  «.  o  /4  =  o  c.  0  r;  ==.,,=  ^«  ,.  .  (2 
wfimua  sich  mit  Beachtung  von  (l  ergibt: 

<)  V:  0  A^  =  O  ir  :  f>  H^  —  O  r"  :  O  r;  =  .  .  .  =  ^^^ :  ^a  .  ,  ,  (3 
Diese  Beziehung  drückt  aus,  dass  die  Punkte  A\  H\  C",  D\  ,  .  .  mit  den 
Punkten  yfo,  Wo,  ^g,  A>  .  -  .ähnlich  und  in  einerlei  Siune  liegen.  Da  aber 
diese  Punkte  auf  einer  Kreislinie  liegen^  so  ist  der  Ort  a  der  Pnnkte 
A\  H\  (*\  ,  ,  .  gleichfalls  eine  Kreislinie,^)  Aus  dem  Angegebenen  ist  zugleich 
«rsichtlich,  dass  auf  jedem  Inversiousstrahle  zwei  Paare  inverser  Punkte,  sowohl 
he^Üglich  der  Kreislinien  a,  a  ah  auch  bezüglich  dar  Kreislinien  a,  a*|  Hegen, 
je  nachdem  die  Inversionspotenz  positiv  oder  negati?  ist 

Kin  anderer  Beweis  ist  in  der  folgenden,  auf  das  Ergebnis  in  Art  3  sich 
stützenden  Betrachtung  gegeben.  Es  seien  A,  B  (Fig.  6.  z»  %  Taf.  L)  zwei 
Punkte  des  Kreises  a  und  A^,  !i^  diejenigen  Punkte,  in  denen  «  von  den  Id- 
varsion ^strahlen  der  erstgenannten  zwei  Punkte  zum  zweiten  Male  getroffen 
wird.  Die  den  Punkten  -i,  ß,  A^^  B^  nach  der  directen  Inversion  entsprechenden 
Punkte  seien  A\  H\  A\^  B\.  Zufolge  der  in  Art.  3  bewiesenen  Eigenschaft  ist 
nun  sowohl  in  dem  einen  Falle,  in  welchem  das  Inversionscentrum  aul^erhalb 
des  Kreises  a,  als  auch  in  dem  anderen,  in  welchem  dasselbe  innerhalb  des 
Kreises  liegt,  ^  fi  A'  B'cs^^ii  A  H  und  A  0  A\  Ä*  co  A  0  ^»  ^,  daher  mit 
Rtlckaicht  auf  Fig,  6,  x  in  betracht  der  Winkel: 

0  A'  B'  =  A  B  0,   0  A\  B'  =  A^BO 
0  A'  B'--  0  A\  B'  =  AB  0^  .i^BO 

oder  .1^0  B'  A^ABA^ 

Zufolge  der  Figur  6,  p  ist: 

OA'B'^ABO,  B'  A\  0=0  B  A^ 
0  A'  B'  4-  B'  A\  0  =  AB  0+  0  B  A^ 
und  A'H'  A'^^IBO^^  ABA^ 

Fallen  die  Punkte  .J  und  Aq  mit  den  Endpunkten  jenes  Durchmessers  des 
Kreises  a  zusammen,  welcher  zugleich  durch  das  Inversionscentrum  geht,  so  ist 
in  beiden  Figuren  A  B  Aq  und  A^  ß\4\^  gleich  90*,  Auf  Grund  dieser  beiden 
Ergebnisse  kanu  man  nun  schließen ;  Bewegt  sich  ein  Punkt  B  ^von  .1  über  B 
nach  Ati)  auf  einer  Kreisliniei  so  begrenzen  die  von  ihm  nach  A  und  A^y  ge 
henden  Geraden  stets  einen  Winkel  von  constanter  Grö0e;  dep  inverse  Punkt 
H^  bewegt  sich  alsdtinn  gleichfalls  in  der  Weise,  dass  die  von  ihm  nach  A'  und 
A\  ge?*ogeneu  Geraden  einen  Winkel  von  derselben  GröUe  oder  dessen  Supple- 
ment einschliei^Bu,  (je  nachdeui  das  Inversionscentrum  aul^erhalb  oder  innerhalb 
des  Kreises  u  liegt)^  er  beschreibt  daher  gleichfalls  eine  Kreislinie.  Aul^er  dieser 
Kreislinie  a*  gibt  es  aber  noch  eine  zweite  Kreislinie  a\  ^  welche  mit  a  indlrect 
invers  ist,  mit  a*  rucksicbtlicb  ()  jedoch,  centrisch  symmetrisch  liegt 

~         »y^ergl    Baluer,   Elem.   d.  Math.,   2,   Bd.,   pag     il8.   Möbius,    Kreisverw&DdUchaft 
uttd  äleiner  geäamaiehe  Werke. 


11 

a.)  Die  beiden  Kreislinien  a  und  a'  haben  im  ersten  Falle  das  Inver- 
sionscentrum zum  äußeren,  a  und  a\  aber  haben  es  zum  inneren  Ähnlichkeits- 
punkte  ;  im  zweiten  Falle  ist  es  umgekehrt.  Die  von  O  an  a  gezogenen  Tan- 
genten —  sofern  0  außerhalb  liegt  —  müssen^  wie  nun  selbstverständlich  ist, 
auch  Tangenten  an  a'  und  a\  sein.  Durchläuft  der  Punkt  H  die  Kreislinie  a 
in  einem  bestimmten  Sinne,  so  durchläuft  der  inverse  Punkt  die  Kreislinie  a' 
oder  a*i,  mit  Bflcksicht  auf  die  1.  Figur,  in  einem  dem  früheren  entgegenge- 
setzten Sinne,  in  Rücksicht  auf  die  2.  Figur  jedoch,  gleichen.  Liegt  das  In- 
versionscentrum außerhalb  des  Kreises  a,  so  liegt  auch  der  inverse  Kreis  außer- 
halb desselben,  liegt  es  aber  innerhalb,  so  liegt  es  auch  bezüglich  a'  innerhalb. 

,^.)  Umgekehrt  können  irgend  zwei  Kreise  nach  dem  Beziehungssysteme 
der  Inversion  stets  aufeinander  bezogen  werden,  sobald  man  einen  der  Ahn- 
lichkeitspunkte  als  Inversionscentrum  wählt.  Geht  die  Kreislinie  a  in  eine  Ge- 
rade über,  so  muss,  wenn  .1  fest  bleibt,  (Fig.  6.  %  Taf.  I.),  .lo  in's  unendliche 
fallen;  .r  muss  dann  auch  fest  bleiben,  .4'o  dagegen  mit  O  zusammenfallen, 
und  der  die  Gerade  a  durchlaufende  Punkt  B  eine  Folge  von  inverseu  Punkten 
H'  hervorrufen,  für  welche  A'  B\\\  =  A'  ir  0  =  A^AH=  OA  H  von  constanter 
Größe  bleibt.  Die  Linie  d'  ist  deshalb  eine  Kreislinie,  welche  durch  das  In- 
versionscentrum geht.  Beschreibt  umgekehrt  der  Punkt  B  eine  durch  <)  ge- 
hende Kreislinie,  so  bewegt  sich  B'  auf  einer  Geraden. 

y.)  Aus  dem  in  dieser  Nummer  bewiesenen  Satze  folgt  noch  ein  anderer 
für  die  in  Rede  stehende  Verwandtschaft  sehr  wichtiger  Satz.  Die  Kreislinie 
a  ist  nämlich  durch  drei  Punkte  vollkommen  bestimmt,  die  inverse  Kreislinie 
a  {a\^  durch  die  zu  diesen  Punkten  inversen.  Bewegt  sich  demnach  auf  der 
Kreislinie  a  ein  vierter  Punkt,  »o  beschreibt  sein  inverser  Punkt  die  Kreislinie 
u*  \a\).  Liegen  also  vier  Punkte  auf  einer  Kreislinie,  so  liegen  auch  die  zu 
ihnen  inversen  Punkte  im  Allgemeinen  auf  einci   Kreislinie. 

&.)  Noch  eine  weitere  beachtenswerte  Folgerung  lässt  sich  aus  dem  obigen 
Ergebnisse  ziehen.  Invertiert  man  die  Kreislinie  a  um  den  Punkt  <>  mit  der 
diesem  Punkte  in  Bezug  auf  a  zukommenden  (positiven  oder  negativen)  Potenz, 
so  ist  (7  ihre  eigene  inverse  Linie,  derart,  dass  jeder  Punkt  der  Kreislinie  als 
ein  Punkt  ihrer  inversen  Linie  anzusehen  ist.  Hierbei  ist  es  gleichgiltig,  ob  (i 
außerhalb  oder  innerhalb  der  Kreislinie  liegt.  Kin  solcher  Kreis  ist  dann  ein 
sich  selbst  entsprechender,  in  welchem  stets  die  auf  einem  Inversionssirahle 
liegenden  zwei  Kreispunkte  einander  entsprechen.  Durch  diesen  letzten  Satz 
lässt  sich  auch  die  in  Art.  '{  gegebene  Construction  des  inversen  Punktes  eines 
gegebenen  Punktes  begründen,  wenn  die  Inversion  durch  ihr  C -entrum  und  zwei 
(auf  einem  Inversionsstrahle  liegende),  einander  entsprechende  Punkte  gegeben 
ist.  Der  durch  die  beiden  inversen  Punkte  J,.r  (J,.!',)  und  durch  den  gege- 
benen Punkt  B  gelegte  Kreis  ist  dann  ein  sich  selbst  entsprechender  und  gibt 
in  dem  Punkte,  in  welchem  derselbe  von  dem  durch  B  gehenden  Inversions* 
strahle  zum  zweiten  Male  getroffen  wird,  den  inversen  Punkt  B^  {B\).  Inver- 
tiert man  die  Kreislinie  a  von  ihrem  Mittelpunkte  aus,  mit  dem  Halbmesser 
als    Fnversionshalbmesser,    so   entsprechen   die  Punkte  der  Linie  a  sich  selbst. 


12 


bei  positiver  Inversioaspotenz,  dagegen  den  Endpankten  ihrer  Durchmesser,  h 
negativer  Poten/., 

I,)  Man  erkeniit  ferner^    dass^  wenn  zwei  Kreise  uder  ein  Kreis  und  ein« 
Gerade    einander   berühr eu,    auch  ihre  inverseu  Linien  eiDander  berühreu 
zwei  tmeiidlich  nabe  ItiTersionsstrablen  auch  entsprecbende  I^aare  von  unetidlid 
uabeii  Punkleu  auf  zwei  zu  einander  inversea  Figuren  bestimmen. 

Sc*bneidüij  zwei  goradc  Linien  einander  unter  irgend  welchem  Winkel 
schnciiden  ihre  iuvei^en  Linien  einander  unter  demselben  WinkeK  Durch  Inve, 
Bion  aus  irgend  einem  Punkte  O  gehen  bei  beliebiger  (pos*  od,  nftg.)  Inve: 
siom^potenz  die  beiden  Garaden  in  Kreise  durch  O  über.  Die  in  O  au  diei 
Kreise  gezogenen  Tangenten,  dereu  Winkel  dem  Schnittwinkel  beider  Kreiiäi 
gleich  i&t,  sind  aber  den  ursprünglichen  üeraden  parallel ;  sie  schUel5en  dah 
einen  ebenso  großen  Winkel  ein^  wie  diese. 

Schneiden  zwei  Kreise  einander  unter  irgend  welchem  Winkel,  so  schneide 
ihre  inversen  Linien  einander  unter  ebenso    grohem  Winket    Sind  M^^M^  die 
gegebenen  Kreise,  A  und  B  ihre  Schnittpunkte,  ferner   Afi^i/'j    die    inverse^f 
Kreise  mit  den  Schnittpunkten  .r,B\  m  ist  (Fig.  7,  Taf.  L)  der  Sclmittwiuke^^ 
aJb  der  Kreise  Mi,  M^  nach  dem  vorher  bewiesenen  Satsse  gleich  dem  Wink 
unter  welchem  die  zu  den  Geradon  Aa^  Ab  inversen  Linien  einander    Ireffüj 
Da  aber  diese  letzteren  die  beiden  Kreise  M\,M\  in  ,1    berühren,  to  i«t  i 
von    ihnen    gebildete  Winkel    ebenso  grol^  wie  jener  von  M\ ,  M-^  im  Schfüti 
punkte  A\  aber  entgegengesetzt  dem  Winkel  (iA/k 

Im    besonderen  ist  also  der  Schnittwiakel  irgend  eines    Kreises    Mi    mit 
dem  Inversionskreise  gleich  dem   Schnittwinkel   dieses  Kreises  mit  dem  zu  3^H 
inversen  Kreise  M\y  aber  entgegengesetzt,  oder  mit  anderen  Wurten;  Der  In^^ 
versionskreia    halbiert    den    Winkel ^    welcher   von   zwei    einander  schneidenden 
und  zugkich  nach  der  Inversion  entsprechenden  Kreisen  gebildet  wird. 

Die  Eigenschaft,  dass  der  Schnittwiukel  zweier  schneidender  Kreise.  aui 
auf  die  inversen  Kreise  übergeht,  gilt,   wie   später    nachgewiesen   werden    söl 
ganz    allgemein  für  irgend  welche  zwei  schneidende   krumme    Linien    nnd 
ihnen  entsprechenden  Linien.  Da  Jede  inverse  Figur  einer  gegebenen  Figur 
eine,  nach  einem  bestimmten  Gesetze,  ans  einem  Centrura  vorgenummene  AbbiP 
dnng  dieser  Figur  angesehen    werden   kann,    so   ist    die  für   zwei    schneidende 
Kreise  und  die  zu  ihnen  inversen  Kreise   nachgewiesene    Eigenschaft    von    der 
Erhaltung  des  Schnittwinkels  als  eine  ..projectiviache^'  zu   bezeichnen. 

6  )  Die  sich  selbst  entsprechenden  Kreise  können  aul^r  dcf  in  Art*  5, 
angegebenen  Richtung  auch  noch  in  einer  anderen  verwendet  werden,  Ii 
irgend  ein  System  von  Punkten  A,  B,  fX  £?,.,.  gegeben  nnd  soll  zu  diesem 
das  inverse  construiert  werden,  unter  der  Annahme,  dasa  dus  Inversionscentrtim 
O  und  der  zu  A  inverse  Punkt  A\  oder  die  InversionspoteOK  gegeben  sind,  so 
erhält  man  die  übrigen  nach  der  Inversionsbeziehung  verwandten  Punkte  auf 
folgende  Weise.  Man  bestimme  zunächst  B'  mittekt  des  durch  .1,  J'  und  H  ge 
henden  Kreises,  oder  auf  andere  Weise,  und  lege  dann  durch  A^  B  nnd  C 
einen    Kreis,    betrachte   diesen  als  sich  selbst    entsprechend  und  suche  in  ihm 


vi 

I 


r 


13 

die  den  Punkten  A,  B,  ('  entsprechenden  Punkte  .1',,  B\,  C\.  Nun  ziehe 
man  die  Geraden  Pl\('\,H\('\  und  durch  J'  eine  Parallele  zu  /1\^'\,  durch 
/>'  eine  solche  zu  B\('\,  Diese  beiden  zuletzt  erhaltenen  Geraden  schneiden 
einander  in  f'\  welcher  Punkt  zugleich  auf  dem  durch  r'  gehenden  Inversions- 
rstrahle  or  Hegen  inuss.  Ebenso  verl'ahre  man  mit  den  übrigen  Punkten  D^hJ^,. . 
Ist  nun  A,H^i\l>, . .  . ,  irgend  ein  System  von  Punkten  und  construiert 
man  /u  diesem  für  irgend  einen  Punkt  O  als  Inversionscentrum,  mitbeUebigen  Inver- 
sionspotenzen,  die  nach  der  Inversion  entsprechenden  Punktsysteme  A\  W,'  <  '\  l>\ . . ., 
j..  i;'>(r'  ir  etc,  so  hat  man,  gleich  viel,  ob  die  Inversionspotenzen  positiv 
oder  negativ  angenommen  werden : 

nA.uA'  z=()ii.(nr  =(i(\o(r  = =■  +  pr^ 

n  A.  n  j"  =(}li.()  ir  =or'.  ()('"  = =  t  ?2* 

i>A.(KV'*=(>H.  (>  H'*'=  (>(\()  ("''  = =  ±.  p;i » 

uJneraus:öj':Oj*':OJ''^...===0«^o/r^0ß'":...==0r":0f''':0r.'''':... 
Aus  diesem  folgt  aber  in  Mitberücksichtigung  dessen,  dass  die  angegebenen 
Punktsysteme  perspectivisch  liegen,  dass  die  dem  ursprünglichen  Systeme 
.1, />.<',...  nach  der  Inversion  verwandten  Systeme  A\H\('\,,.  etc.  unter 
einander  ähnlich  sind. 

7.)  Wirft  man  nunmehr  die  Frage  nach  der  Zahl  der  Bedingungen  auf, 
welche  nothwendig  und  ausreichend  sind,  um  die  Inversion  zweier  Punktsysteme 
festzustellen,  so  wird  man  bei  Beantwortung  derselben  wohl  zunächst  darauf 
eingehen  müssen,  wodurch  bisher  die  Inversion  bestimmt  war.  Zu  jedem  Punkt- 
svbtenie  A,li^(\..,  konnten  wir  das  nach  der  Inversion  verwandte  System 
construieren,  wenn  aul3er  dem  Inver^ionscentrum  O  auch  noch  der  zu  einem 
Punkte,  etwa  .1,  iiiverse  Punkt  gegeben  war.  Hierin  ist  aber  der  Punkt  0 
iu  zweifacher  Hinsicht  ins  Auge  zu  fassen,  einerseits  als  Punkt  des  ursprüng- 
lichen Systemes,  dem  sonach  im  inversen  Systeme  ein  unendlich  femer  Punkt 
auf  einem  beliebigen  Strahle  zu  entsprechen  hat,  andererseits  aber  als  ein 
Punkt  des  inversen  Systemes,  dem  im  ursprünglichen  Systeme  ein  unendlich 
ferner  Punkt  auf  einem  beliebigen  Strahle  entspricht.  Zur  Bestimmung  des 
einem  Punktsysteme  AJ)J\ ....  inversen  Systemes  sind  also  drei  einander  ent- 
sj)rechende  Punktpaare  nothig,  nämlich:  ^^Org^,  O.^  0  und  AA\  Die  ersten 
zwei  Punktpaare  sind  allerdings  ganz  besondere,  lassen  aber  doch  die  Ver- 
muthung  zu,  dass  das  einem  Systeme  AM,(\lK  .  .  .  nach  der  Inversion  ent- 
sprechende System  A\l>\('\l)\  .  .  .  vollständig  bestimmt  sei,  wenn  irgend  drei 
Punkte  des  einen,  dreien  Punkten  des  anderen  Systemes  zugeordnet  sind.  Hierin 
ist  es  nun  gleichgiltig.  ob  beide  Systeme  in  einerlei  Ebene  liegend,  oder  in 
zwei  Ebenen  befindlich,  angenommen  werden.  Nur  hat  man  im  ersten  Falle  die 
Punkte  der  Ebene  als  doppelt  ^'esetzt  anzusehen,  d.  i.  als  solche,  welche  so- 
wohl dem  einen  Systeme  als  auch  dem  anderen  angehören  und  in  nicht  per- 
spectivischer  Lage  sich  befinden.  Die  Aufgabe  bestände  alsdann  darin,  das 
zweite  System  in  eine  solche  Lage  gegen  das  erste  System  zu  bringen,  dass 
beide  Systeme  den  an  die  Sjiitze    der    B<?trachtung   gestellten    Inversionsbedin- 


14 


guugen  eoUprechen.  Sofern  eich  aU  richtig  heraugatelleu  würde,  dass,  wenn 
den  Punkten  A,B,C  des  einen  Systemes  die  Punkta  A\B%0  des  aoderen  be- 
mhuDgsw€ise  entgprecheD,  auch  der  jedem  vierten  Punkte  dei  einen  Systemes 
etitsprechende  Punkt  unzweideutig  bestimmt  ist,  würde  die  wechselseitige  Be* 
Ziehung  der  angeführten  Punkte  auch  bedeuten:  Es  seien  AyHjJ  so  zu  inver- 
tieren, dass  bei  bestimmter  Zuordnung,  das  von  ihren  inversen  Punkten  gebil- 
dete geradlioige  Dreieck  einem  gegebenen  ähnlich,  respecttve  congruent  sei. 

Sollen  also  die  Punkte  A\Ii\(''  des  zweiten  Systemen  den  Punkten  .l.ß/> 
des  ersten,  beziehungsweise  nach  der  Inversion  entsprechen,  so  mnss  offenbar 
auch  der  durch  A\B\(''  gelegte  Kreis  dem  durch  .1,^/7  gehenden  entsprechen. 
Die  von  dem  noch  unbekannten  Inirerßionsniittelpunkte  O  nach  A,B,C  gehenden 
Strahlen  müssen  dann  auf  dem  Kreite  durch  A,H/'  ein  zweites  Dreieck  fest- 
legen, welches  dem  Dreiecke  A'H^C  ähnlich  ist*  Hierbei  ist  es  notbwendig,  auf 
den  Sinn  zu  achten,  in  welchem  der  durch  A\H\C*  gelegte  Kreis  durchlaufen 
wird.  Wird  der  durch  die  Folge  -TW"'  ausgedrückte  Drehungsainn  als  negativ, 
also  als  dem  der  Folge  ABC  entsprechenden  Sinne  entgegengesetzt  angenom- 
men, wenn  dieser  als  positiv  gilt,  so  muss  das  Inversionscentrum  auC^erhalb 
des  Kreises  ABC  liegen.  Im  anderen  Falle  jedoch,  wenn  für  beide  Kreise  die 
durch  die  Folgen  J//f"  und  A-li'C*  ausgedrückten  Bewegungssinne  als  gleich 
(positiv  oder  negativ)  angenommen  werden,  muss  das  Inversionscentrum  inner- 
halb des  Kreises  ABC  zu  liegen  kommen.  Wir  haben  demnach  zwei  Fälle  zu 
unterscheiden  und  wollen  nunmehr  den  ersten  untersuchen. 

X.)  Ist  O  (Fig,  8,  Taf.  II.)  das  hypothetisch  angenommene  Inveraions- 
centrum  und  sind  JJ'-,/f/i",  rr ""  die  Paare  einander  entsprechender  Punkte,  so  ist 
das  Viereck  mW'H'  ein  Sehnenviereck  und  deshalb  derWinkel  ^^r7r  =180»— J*\ 
ferner  als  Umfangswinkel  Über  demselben  Bogen : 

CB*'B  =  rAB^A  und  r'7iß  =  r/rß— /rf  0=.l— J" 
In  gleicher  Weise  findet  man:  B''OA'*=C--C" ,C''OA*'=B''^B  oder,  da  das 
Dreieck  A'rH'' r^'  dem  Dreiecke  A*  B*  (*'  ähnlich  sein  soll,  die  Winkel- 
gleichungen: ro^=J  — J\  H(Ki^r—C\  C0A=B'  -B.  Diese  Gleichungen 
drücken  die  Bedingung  aus^  welcher  die  durch  ^'gehenden  Geraden  OA^OB^  OC 
unterworfen  sein  müssen^  damit  ihre  zweiten  Schnittpunkte  A*\  B-\C**  die  Eck- 
punkte eines  dem  Dreiecke  A'ß'C*  ähnlichen  Dreieckes  geben,  Da  nun  (J  — *!') 
^(J5— 5*)+(('^C)=0sein  muss,  so  tolgt,  dass  jede  der  Winkeldifferonzen  A—  A* 
B~-B\  C — C  eine  unmittelbare  Folge  der  beiden  anderen  i^t  Aus  diesen  Be- 
dingungen lässt  sich  nun  umgekehrt  das  [nversionscentrum  O  in  der  Ebene  des 
Dreieckes  AB  C  constmieren,  Es  ergibt  sich  als  der  gemeinsame  Schnittpunkt 
dreier  Kreise^  welche  bezüglich  AB,BC,CA  als  Sehnen  und  C-  r,A-Ä\ 
B' — B  als  auj  ihnen  aufstehende  Umfangswinkel  enthalten.  Die  Inversionspotenz 
ist  gleich  jener  des  Punktes  0  in  Bezug  auf  den  Kreis  um  das  Dreieck  .4  Bf\ 
welcher  ein  sich  selbst  entsprechender  ist  Die  genannten,  über  den  Seiten  des 
Dreieckes  A  HC  mit  C—C\A — .4'  und  ß'—  H  als  Umfangswinkel  beschriebenen 
Kreise  haben  aber  auch  mit  Rücksicht  auf  Art.  4  einen  geometrischen  Inhalt. 
Sie  sind,  weil  die   Punkte   der   Paare   .Ll'\  fUr\CC'    einander  entsprechen, 


15 

beziehungsweise  die  zu  A^'R^\  li^'C^*  und  C^"  inversen  Linien  und  müssen 
daher  nach  Art.  5  mit  dem  durch  die  Punkte  .1,  B,  C  gehenden  Kreise  Winkel 
von  derselben  Größe,  aber  im  entgegengesetzten  Sinne  liegend,  bilden,  wie  die 
Sehnen  -r7r,/rr'",r".^"  mit  dem  Kreise.  Diese  Winkel  sind  beziehungs- 
weise C\  yV\  li"  oder  (.'\  A\  B*  und  es  ist  bei  der  Construction  des  Inver- 
sionscentrums  genau  darauf  zu  achten,  in  welchem  Sinne  sie  an  den  sich  selbst 
entsprechenden  Kreis  in  den  Punkten  A^Ji,C,  respective  an  die  Sehnen  A  B^ 
H(\(W  gelegt  werden  müssen. 

Von  den  drei  Winkelgrößen,  welche  in  der  Gleichung: 

(.t-.r)  +  (B-F)  +  (c'-r.o  =  o 

auftreten,  muss  stets  eine  negativ  sein,  oder  es  sind  auch  zwei  negativ,  ein 
Umstand,  der  bei  der  Construction  des  Punktes  O  Beachtung  zu  finden  hat. 
Sind  die  beiden  Dreiecke  AB('  und  A'' B' C  ähnlich,  so  ist  jede  der  ange- 
führten Winkeldifferenzen  gleich  Null.  Der  Punkt  0  fällt  ins  unendliche  und 
die  Inversion  zwischen  den  Punkten  der  Paare  .1/1",  BB^\  CY/'*  geht  in  die 
Congruenz  über,  indem  ^AB(^  :^^S'  B^(r  wird. 

1^.)  Wird  im  zweiten  Falle  das  Inversionscentrum  O,  (Fig.  9,  Taf.  II.)  nach 
der  noch  möglichen  Lage,  im  Innern  des  um  das  Dreieck  ABC  beschriebenen 
Kreises  angenommen  und  sind  A'\  B'\  ('^'  wieder  die  nach  der  Inversion  den 
Punkten  /l,  £,  ('  beziehungsweise  entsprechenden  Punkte,  so  hat  man  zufolge 
der  Figur  und  mit  Berücksichtigung  der  Bedingung,  dass  das  Dreieck  A'  B'  C 
des  zweiten  Punktsystemen  dem  Dreiecke   A'' B'' (■''  ähnlich  sein  soll: 

B'\iA"  =  B''BC—A''AC 
B  (JA  =  180«  -  (OA  C  +  CA  B)  —  {AB C  —  OBC) 
=  (180«-  ('AB  —  ABC)-^l0BC-'  OAC) 
=  C'+  C  =  3G0«  +  C  —  C 

Ebenso  findet  man  C  O  B  =  3(>0^-^A—A'  und  COA  =  B'—B.  Mit  Hilfe 
dieser  Gleichungen  ist  man  nun  im  Stande,  den  Punkt  0  zu  construieren.  Er 
ergibt  sich  als  der  gemeinsame  Durchschnittspunkt  dreier  Kreise,  von  denen 
der  eine  über  A  B  als  Sehne,  mit  dem  auf  ihr  aufstehenden  Umfaugswinkel 
3G0®-|-C — ('\  der  zweite  über  B(J  als  Sehne,  mit  dem  zugehörigen 
Umfaugswinkel  3(')0^ -\-A — .1'  und  der  dritte  über  ('A  als  Sehne,  mit  dem  auf 
ihr  stehenden  Umfaugswinkel  B'  —  B  zu  beschreiben  ist.  Die  diesem  Punkte 
als  Inversionscentrum  zukommende  Inversionspotenz  ist  gleich  seiner  Potenz  in 
Bezug  auf  den  dem  Dreiecke  ABC  umbeschriebenen  Kreise.  Die  genannten, 
über  AB^  B(\  i-A  als  Sehnen  zu  beschreibenden  Kreise,  welche  die  bezüg- 
lichen, auf  diesen  Sehnen  stehenden  Winkel,  '6^0^-\-C—C\  3600-|-^— ^' 
und  B' — B  als  Umfaugswinkel  enthalten,  haben  gleichfalls  mit  Rücksicht 
auf  Art.  4  geometrischen  Inhalt.  Sie  sind,  weil  die  Punkte  der  Paare  AÄ\ 
BB'\  CC  einander  entsprechen,  die  zu  A'' B'\  ß"C"\  C"*J"  inversen  Linien 
und  schliessen  nach  Art.  5  mit  dem  durch  .1,  B,  C  gehenden,  bezüglich  0  sich 
selbst  entsprechenden  Kreise,  Winkel  von  derselben  Größe  ein,  wie  die  Sehnen 
A''  B'\  Ä"  r;",  CM"  mit  ihm.  Nur  sind  diese  Winkel  diesmal  in  demselben 
Sinne  aufzutragen,  wie  die  bezüglichen  in  A^^  K' (?\  Bei  der  Construction 
dieser  Kreise  ist  daher  genau  auf  den  Gang  der  Inversion  zu  achten. 


16 


Von  den  drei  Winkelgiöi^en,  welche  in  der  üleichiing; 

(360«  +  C  —  V)  -\-ßm^U-A  —  A')-^  (ß  —  K)  ==  0, 
die  nothwendiger  Weise  bestehen  rauss,  vorkommen,  ist  abermak  eine  negativ. 
oder   es    sind    deren    zwei    negativ;    was  bei  der    Construction  des  Punkte«   O 
gbichfallB    2U   berücksichtigen    ist.     Aus  dieser  Gleichung  ist  auch  ersichtlich, 
(lass  jede  der  genannten  WinkelgröPen  eine  Folge  der  beiden  anderen  ist 

Um  aber  Punkte  zu  erhalten,  deren  Verbindungälitiien  ein  Dreieck  geben, 
welches  dem  Dreiecke  .V  If  <'^  congruent  ist,  braucht  man  nur  die  Stralilen 
0A'\  0B*\  OC'*  in  demselben  Maße  ^u  vergrößern  oder  zu  verkleinern,  in 
welchem  die  Seiten  des  Dreieckes  A'  B^C  größer  oder  kleiner  sind,  als  jene 
des  Dreieckes  .4"F'C"\ 

Aus  den  beiden  vorstehend  geführten  Betrachtungen  ist  nun  ersichtlich, 
dass  die  iDversionsbeziehuDg  zweier  Punktayäteme  volktändi^  hestinimt  ist, 
wenn  dreien  Punkten  .1,  B,  V  des  einen  Systeme»  irgend  drei  Punkte  A\  H\  ("* 
des  zweiten  Sy Sternes  entsprechen.')  Die  bbiden  Systeme  lassen  sich  dann  stets 
in  eine  solche  gegenseitige  Läge  briugeö,  dass  die  Verbindungslinien  AA\  B  B* 
(XT  zweier  entsprechender  Punkte  durch  einen  Punkt  0  gehen  und  OA .  OA' 
^OB,  OB'  =^  OC  OC  ist  Zu  jedem  weiteren  Puukte  3f  des  ersten  Sy^teraes 
lääöüt  sich  dann  mittelst  des  Strahles  O  M  der  entsprechende  Punkt  M'  leicht 
auffinden,  sobald  auf  die  Art,  in  welcher  die  Inversion  stattzufinden  bat,  ge- 
achtet wird.  Aus  beiden  Beweisen  ist  aber  auch  ersichtlich,  dass  die  Punkte 
A\  ß\  Cm  zweifacher  Weise  zudenrespectiven  Punkten  A^B^C'm  Inversion  gesetzt 
werden  können  und  dass  demgemäß  zu  dem  Punktsysteme  J,  B^  C  i),  .  -  . 
zwei  andere  construiert  werden  können,  welche  zu  diesem  invers  sind  und  die 
Punkte  A\  B\  (T  gemeinsam  haben.  Diese  beiden  letzten  Systeme  stehen  aber 
gleichfalls  in  der  Beziehung  der  Inversion  zu  einander^  wie  später  noch  her- 
vorgehoben werden  soll 

8.)  Nachdem  aber  unter  der  Voraussetzung  der  vollständigen  ßestimmaog 
der  Inversion  zweier  Punktsysteme  dadurch,  dass  irgend  dreien  Punkten  des 
einen  Systemes  drei  Punkte  des  anderen  entsprechen,  zur  Construction  weiterer 
entsprechender  Pimkte  bisher  die  Construction  des  loversionscentrufns  nöthig 
war,  so  fragt  es  sich,  oh  die  Auffindung  entsprechender  Punkte  nicht  auch  ohne 
Benützung  desselben  möglich  ist.  Hierbei  handelt  es  airh  offenbar  darum,  eine 
Eigenschaft  auüutinden,  welche  zwischen  vier  beliebigen  Punkten  des  einen 
Systemes  und  den  entsprechenden  vier  Punkten  des  verwandten  Systemes  be- 
steht. Ein©  solche  Eigenschaft  besteht,  und  es  ist  durch  dieselbe  möglich,  f^nt- 
sprechende  Punkte  auch  unabhängig  vom  Inversionscentrum  in  conitruieren. 

Mit  Eücksicht  auf  die  Inversions  -  Erklärung  ist,  wenn  die  den  Punkten 
Ä^  B,  C\  D  (Fig.  10,  Taf    II.)  entsprechenden  Punkte  A\  B\  r\  D'  sind, 

Z::,oab>jZioa'b\  aobcc^aob'c,  ^ocDcsj^oiriy, 

somit :  ÄB:B  0=B\r  lA'O  R  0 : C {i=  C 0 :  B'  C 

AD:DO  =  D'A':A'0 


D€i:VD  =  CO:DT 


■)  Eiaea  noderen  Beweis  hieilir  gibt  Mdbius^  ges,  W.,  2.  Bd.,  pag.  26H, 


17 


Aus  diesen  Proportionen  folgt: 


AB       li'A'    A'O 

AD       D'A'   A'O 

<:ii~  H'C'  r  <) 

CD  ~J)'V''  ("0 

und  hieraus 

Ali     AD       B'A'   D'A' 
i'H     CD       li'C   D'<" 

oder 

Ali     AD       A'ir    A'D- 
HC'  DC  ~  Ji'C'  J/V 

oder  auch 

AB.D C:  A  D .  li  C=  A'  li' .  D'  ( "  :  A'  // ,  B'  C 

Der  Ausdruck. l^./>r':J/>.7iC  oder  ^Ir-a'-TTT^  •»eilH  nach  Möbius')  ein 

..Doppel Verhältnis"  und  wird  von  ihm  kurz  durch  {AB CD)  ausgedrückt.  Beide 
Proportionen  drücken  den  Satz  aus: 

„Jedes  zwischen  vier  Punkten  einer  Figur  genommene  Doppelverhältnis 
ist  dem  auf  gleiche  Weise  aus  den  entsprechenden  Punkten  der  inversen  Figur 
genommenen  Doppelverhältnisse  gleich/^ 

Die  in  diesem  Satze  ausgedrückte  Eigenschaft  ist  unabhängig  vom  Inver- 
sionscentrum und  gleichfalls  als  eine  „prqjcctivische^^  zu  bezeichnen.  Sie  be- 
steht auch  dann  noch,  wenn  die  beiden  invers  entsprechenden  Systeme  sich  in 
nicht  perspectivischer  Lage  befinden. 

Auf  Grund  der  zuletzt  gebrauchten  Figur  kann   man    noch    eine    weitere 
für  die  Inversion  charakteristische  Eigenschaft   ableiten,    welche    zwischen    be- 
stimmten Winkeln  des  aus  den  vier   Punkten    .1, 7i,  ('^  P   gebildeten    Viereckes 
und  den  im  gleichen  Sinne  genommenen  Winkeln  des  aus  den  entsprechenden 
vier  Punkten  gebildeten  Viereckes  besteht.  Zufolge  derselben  Figur  ist: 
ABO=OA'B\  OBC  =  B'CO 
AB C=  OA' B'  +  B'  C  0=C B' A' ■-  a 0  A' 
Hierin  ist  unter  C  BW  nicht   der    im    Vierecke  A^  0  C  B*    liegende    Winkel, 
sondern  der  denselben  zu    3G0^    ergänzende    gemeint.    Ebenso    ist,    wenn    die 
Winkel  in  dem  durch  die  Pfeile  angedeuteten  Sinne  gezählt  werden : 

(U)  Az=:z360^  —  A  I) C=(y  0  A' -{-  A'  ly  <J' 
und  nach  Addition: 

A  «  r  4-  c  i)A  =  (  '•  ir .  V  4-  A'  ir  c^) 

Möbius  nennt  die  Winkelsumme  A  liV^C DA  einen  „Doppelwinkel'*  und  be- 
zeichnet ihn  kurzweg  durch  A  li  (■  />,  so  dass 

AHCI)  =  C'  H'A'  l>' 
ist.  Diese  Gleichung  gilt  auch  dann,  wenn  die  Punkte  B  und  1>  nicht,  wie  in 
der  angegebenen  Figur  zu  beiden  Seiten  der  Diagonale  A  (\  sondern  auf  einerlei 
Seite  derselben  liegen.  Nimmt  man  nun  von  den  oben  in  einer  einzigen  Glei- 
chung zum  Ausdrucke  gebrachten  zwei  Fällen,  im  zweiten  Falle  blol^  den  hohlen 
Winkel,  so  hat  man,  da 

CD  A  =  300«—  yf  D  C' ,  A'  D'  r"=  SfiOO  —  r"  //  A' 
AliC  ~A  l)C=("liW  —  ("  D\V 

<)  Möbius,  ges.  Werke,  2.  Bd.,  pag.  260. 

*>  Liegt  das  InversionsceDtrnm  innerhalb  des  Viereckes,  so  gilt  die  Formel: 
A  n  C-j-  CDA  =  360«->  [A* B'r-\-CD'A']  3 


18 


Zwischen   deti    Wjnkela   an    zwei    gegenüber liegendea    Eckputikteo    eines 
Viereckoä  ÄBVD^  gleichviel,  ob  die   Diagonalen  einander  innerbalb  desselben 
scbneidea  oder  niclit  und  den  Winkeln  jui  den  eiitaprechenden  zwei  Eckpunkten 
des  von  den  inversen  Funkten  A\H\f*\l^*    gebildeten    Viereckes    bestellt  ^«^i 
gleicbfalh  eine  BeKiehiing^  die  sich  in  dem  Satze  auädrückt:  ^^H 

,Jn  Kwei  inversen  Figuren  ist  jeder  aus  den  Winkeln  eines  Viereckes  ge- 
bildete Doppel  Winkel    der  ^inen  Figur  gleich  dem    auf  entsprechende   Art  au^_ 
den  Winkeln  des  Viereckes  der  entsprechenden  Ecken  gebildeten  Doppelwinkel/^ 

Auch  die  hierin  zum  Ausdrucke  gebracbte  Kigensehaft  inverser  Figuren 
ist  als  eine  p^projectiviscbe''  ?m  bezeichnen;  sie  macht  es  möglich,  unabhängig 
vom  Inversionscentrum,  den  einem  vierten  Punkte  I>  des  einen  Systemes  ent- 
sprechenden Puiikt  /^'  des  anderen  zu  finden^  sie  gilt  auch  dann  noch,  wenn 
die  beiden  Punktsysteme  sich   nicht    mehr    in   perspectivischer   Lage    befinden. 

9.)  Unter  Benützung  der  Gleichheit  der   DoppeWerhältnisse^    welche    aus 

vier  Punkten  A,  B,(\  D  des  einen  Syateraes  und  den  entsprechenden  vier  Punkten 

^',i^',  (",// des  andereu  Systemes  in  gleicher  Art  gebildet  werden  können«  hat 

man  : 

AB    ^    AI)    _   A'B*       Ä'D* 

Bc  •  i)C  ~  B'a  '  D'a 

oder,  wenn  Kürze  halber  gesetzt  wird* 

.4_ß    _  AD    _         A'B* 

BC    ~**^'  ITC'  ~  ^'    W(f 

Sind  also  die   Punkte  .1,  B.  ('^  D   de»  einen   Systemes   und  die   entsprechende^ 
Punkte   A\H\C  des  inversen  gegeben  und  soll  der  dem   gegebenen  Punkte 
entsprechende  Punkt  V*  gesucht  werden,  so  hat  man  zu  seiner  Auffinduog  die 
7.ulet2t  angefCibrte  Proportion.    Sie  drückt  aus,   das»  der  Punkt  Jf  eine  soleh^H 
Lage  hat,  da^s  die  von  ihm  nach  A^  und  C*  gezogenen  Geraden  in  einem  con^l 
stauten  Verhältnisse  2U  einander  stehen.    Der  Ort  eines  Punktes  dieser  Eigen« 
Schaft   ist   eine    Kreislinie,    welche    die  Strecke  A^ C^  im  Verhältnisse  m* n:  m 
innerlieh  und  äul^erlich  theilt.  Für  den  Punkt  D'  gilt  aber  auch 

AC     AD  _A'C'    A'D' 
■  ^D*B' 


=^  m' 


CB     DB       CB' 


oder,  wann  gesetzt  wird« 
AC 

CB 


=  mi 


AD 


=  ti, 


AK^ 


:  nh 


DB  ew 

AD':D'B*=mt%:mi 
woraus  aber,  da  die  Zahlen  wii ,  *ij ,  ^i '  als  bekannt  zu  gelten  haben,  folgti 
der  Ort  des  Punktes  ff  noch  eine    zweite   Kreislinie  ist,    welche    die    StreckI 
A'  B*  im  Verhältnisse  wi|  'Hi  imi  innerlich  und  äußerlich  theilU  Der  zu  sucheode 
Punkt  /)'  ergibt  sich  demnach  als  Durch&chnittspunkt  zweier  Kreiglinten,  welcb^J 
beziehungsweise  die  Strecken  A*  ü  und  A  ß^  in    bestimmten  Verhältnissen  m^^ 
nerlich  und  äul>erlich  tlieileiL  Da  nun  aber  einem  bestimmten  D  auch  ein  be- 
stimmter Punkt  //  entsprechen  muss,  so  ist  klar,    das»  die  beiden  Kreislinien 


19 

eioauder  treffen  müssen.  Dem  Punkte  1)  entsprechen  aber  zwei  Punkte  D' 
und  />\,  wenn  die  beiden  Kreislinien  einander  schneiden,  dagegen  nur  ein 
Punkt,  wenn  sie  einander  beiühren. 

Auf  Grund  der  Punkte  .1,  B,  C  und  ihrer  inversen  Punkte  .1',  B\  C 
können  nun  auch  zu  den  Punkten  />,  E,  F,  .  .  .  des  ersten  Systemes  die  ihnen 
entsprechenden  Punkte  der  zweiten  Figur  gefunden  werden,  indem  man  sich 
der  eben  angeführten  Construction  bedient.  Da  sich  aber  im  Allgemeinen  stets 
zwei  Punkte  ergeben,  so  sehen  wir  auch  hieraus,  dass  jedem  Systeme 
ABCD  ..  J/zwei andere  inverse  Systeme  Ä'B'CD' .  .  M' und  J'B'cri)\  .  .  M\ 
entsprechen.  Man  nennt  nach  Möbius  die  Punkte  A,  B^  C,  ^1',  H\  C"  „Funda- 
mentalpunkte/^ 

10.)  Anstatt  der  Gleichheit  der  Doppel  Verhältnisse  kann  auch  die  Gleich- 
heit der  Doppelwinkel  verwendet  werden.  Ist  D  ein  beliebiger  vierter  Punkt 
des  ersten  Systemes  und  sind  AA\  BB\  CO  die  Paare  entsprechender  „Fun- 
damentalpunkte** beider  Systeme,  so  hat  man  für  den  dem  Punkte  D  entspre- 
chenden Punkt  U: 

ABC ^  CD A=  C B' A'  ^  A' D'  C 
daher  ^'Z)'C''  =  (^lßC+ CZ>.1)  -  6"i?^r 

ferner  ACBJrßI>A=  B' C A'  J-  A' U B* 

A'  ir  B'  =  (A  CB  J^BDA)  —  B'  C  A' 
Der  Punkt  D^  hat  alsdann  der  einen  wie  der  anderen  Bedingung  zu  genügen. 
Der  ersten  Bedingung  gemäß,  muss  A^  D'  C  von  bestimmtem  Werte  sein,  sohin 
/)'  auf  einem  Kreise  liegen,  welcher  A' C  als  Sehne  und  {ABC -\' CDA)  — 
C  B'  A'  als  den  auf  ihr  aufstehenden  Umfangswinkel  enthält.  Der  zweiten  Be- 
dingung gemäß  liegt  U  auf  einem  Kreise,  welcher  A^  B'  als  Sehne  und 
{ACB-\'BDA)  —  B^ CW  als  den  auf  ihr  aufstehenden  Umfangswinkel  be- 
sitzt. Da  Kreise  von  der  angegebenen  Eigenschaft  jedesmal  zwei  möglich  F.ind, 
so  ist  darauf  zu  achten,  welcher  von  ihnen  in  betracht  zu  ziehen  ist.  Man 
erfährt  dies,  sobald  man  berücksichtigt,  dass  nach  Art.  7  die  Punkte  A\B\C 
in  zweifacher  Weise  den  Punkten  A^K^C  invers  entsprechend  gemacht  werden 
können,  wenn  man  die  Winkel  des  Dreieckes  .  r  If  C^  das  eine  Mal  als  positiv 
(hohl),  das  andere  Mal  als  negativ  (oder  erhaben)  ansieht.  Darnach  erhält  man 
sowohl  über  -rC"  als  auch  über  A*  B^  je  zwei  Kreislinien,  welche  den  Punkt 
.r  gemeinsam  haben  und  in  Paare  entsprechend  geordnet,  für  den  Punkt  D^ 
zwei  dem  Punkte  I>  entsprechende  Lagen  ergeben.  Auch  hiedurch  bestätigt 
sich  das  schon  in  dem  vorhergehenden  Artikel  hervorgehobene  Ergebnis,  dass 
jedem  Punktsysteme  A  KCl)  .  .  .  M  zwei  Punktsysteme  .1'  ir r\n*  .  .  M'  und 
A'H'ri)\  ...ATi  entsprechen,  wenn  A  A\  H  H\  ('C  die  Paare  einander 
zugeordneter  „Fundamentalpunkte**  sind. 

11.)  Zur  Construction  des  einem  Punkte  l>  des  ersten  Systemes  entspre- 
chenden Punktes  //  des  zweiten  Systemes  dient  <MUch  die  Gleichheit  der  Doppel- 
verhältnisse  und  die  der  Doppelwinkel.  Da 

(A'B'C'iy)  =  {ABCD)  und  C' HW  ir  =  A  HC I> 
ibt,  80  bekommt  man,  sobald  beide  Bedingungsgleichungen  unabhängig  von  ein- 

3* 


20 


ander  betraclitct  werden,  für  D"  aberraals  Orte,  deren  Durchschnitt spunkte 
die  gG8Ucht6ii  Punkte  sind.  Diese  Orte  siod  Kreklinlen,  welche  der  Art  der 
möglicheo  Zuordnung  der  Punkte  A,  B,C  und  A\B\C  entsprechend,  in  zwei 
Paare  gesondert  werden  können,  von  deren  Durch^chiiittspunkten  aber,  wenn 
man  dem  Inversionsgange  genau  folgt,   nur  zwei   in  betracht   kommen  konnen^l 

12.)  Aus  den  in  den  Artikeln  9,  10  und  U  gewonnenen  Ergebnisseu  un^| 
mit  Eücksicht  auf  Art.  8  folgt  zugleich,  dass  die  Gleichheit  der  Doppel?er* 
hältnisse  wie  auch  der  Doppelwiokel  nicht  allein  zwischen  den  Punkten  A,B,  <\  /> 
und  den  ihnen  entsj^rechendeo  Punkten  Ä\  B\  ('\  D'  bestehen  muss^  sondern  dass 
diese  Beziehungen  auch  für  irgend  vier  Punkte  P^Q,R,S  der  einen  Figur  und 
ftlr  die  eLtsprechenden  Punkte  F.Q'.R'^S'  der  anderen  Figur  gelten.  Die 
Construction  eines  Punktes  S\  welcher  dem  gegebenen  Punkte  S  entsprechen 
eoll^  kann  also  auch  mit  Hilfe  der  Punkte  P.Q^R  und  der  entsiirechen- 
den  Punkte  P\  Q\  Ä*  voi^enommen  werden.  Es  muss  auch  der  Schluts  gezogen 
werden  können,  dass  die  Verwandtschaft  der  Inversion  zweier  Figuren 
auf  die  Gleichheit  der  Doppel  Verhältnisse  allein,  oder  auf  jene  der  Doppel- 
winkel oder  endlich  auch  auf  deren  Verbindung  sich  stützen  lässt  und  alle 
übrigen  Verwandtschafts-Eigenschaften  hieraus  sich  ableiten  lassen^), 

13.)  In  den  voiBtehenden  drei  Artikeln  9,  10,  II  hat  sich  auf  Grund 
d#%r  Construction  des  einem  Punkte  /'  des  ersten  Systeraes  entsprechenden 
Punktes  D^  des  anderen,  wenn  A\B\C  die  den  Funkten  A^B^C  zugeordneten 
Punkte  sind,  ergeben,  dass  zu  dem  Systeme  .1  B('D\  .  ,  \f  zwei  invefse  Systeme 
A'  H'  r  />\  _  M'  und  A*  B'  r '  I)\  .  , .  M\  gehören.  Es  liegt  nun  nahe,  zu  unter- 
suchen,  wie  diese  beiden  letzten  Systeme  sich  zu  einander  verhalten.  Zunächst  , 
folgt  aus  der  Art  der  Entstehung  beider  Figuren,  dass  das  DoppelverhäUni^| 
zwischen  vier  Punkten  der  einen  Figur  gleich  sein  muss  dem  auf  gleiche  Ar^ 
gebildeten  Doppelverbältnisse  zwischen  den  vier  bezüglichen  Punkten  der  zweiteii 
Figur.  Es  müssen  somit  beide  Punktsysteme  zu  einander  inrers  sein.  Sie  müsseifll 
aber  auch  perspectivisch  liegen.  Um  dies  noch  deutlicher  zu  zeigen,  will  ich 
darthun,  daas  beide  Systeme  der  ursprünglich  aufgestellten  Inversions-ErkUrung 
unterliegen.  Da  die  Punkte  A\ß\r  (Fig,  IL,  Taf  II.)  den  beiden  Punktsyste- 
men  A* B*  <.'' D\  . .  M'  und  A* B' C  JT^  . . .  AP,  entsprechend  gemeinsam  sind, 
so  muss  der  durch  dieselben  gelegte  Kreis  J*  B*  (^'  bezüglich  seines  Mittel- 
punktes ^^  sich  selbst  invers  sein.  Wird  nun  O  als  Punkt  des  einen  oder  des 
anderen  Systemes  aufgefasst,  so  ist  der  ihm  entsprechende  Punkt  im  zweiten 
Systeme  im  unendlichen  gelegen.  In  gleicher  Weise  kann  nach  der  Entstehung 
beider  Sy&teme  />'  als  Punkt  des  einen  wie  des  anderen  Systemes  angesehen 
werden,  dem  im  zweiten  l>\  entspricht  Dieser  Sachlage  entsprechend,  hat  man 
für  die  beiden  Punktgruppon  OA'B'D'mid  OA*B'D\  zufolge  der  Gleichheit 
der  Doppelverhältnisse  zwischen  ihnen  und  ihren  entsprechenden  Punkten 


(hV     OD' 


A'B' 


und 


OA*  ^  0/i\ 

7v~B' '  D\  ir 


*)  M5biu8,  gea.  Werke,  2.  Bd.»  pag.  205. 


21 

UDd  nach  stattgehabter  Multiplication  und  Division 

OA*^=OD\  0D\ 
und  /irB'  \i_  oiy_ 

\D\  B\}  ~  Öl)\ 
woraus  aber  wegen  0B*^=  OA'^=OLy  .  0D\  auch  folgt : 

UB':D\B'=()D'  \  OB' 
Dieses  Ergebnis  in  Verbindung  mit 

OU:OB'=()B':  0 D\ 
lässt  erkennen,  dass  die  Dreiecke  0  B*  Z)*  und  0  B^  D\  ähnlich  sind.  Ebenso 
beweist  man  die  Ähnlichkeit  der  Dreiecke  0  A*  /)*  und  0  A^  D\ .  Es  folgt  dann 
für  die  Winkel  in  Hinsicht  ihrer  Größe  B'  Oiy=B'  OU^  und  A'OD'=A'OD\  und 
hieraus,  dass  D*  und  D^i  in  einer  Geraden  durch  0  liegen  müssen.  Es  sind 
somit  sämmtliche  Bedingungen  erfüllt;  welche  zur  Inversion  beider  Systeme 
nöthig  erscheinen.  Sind  also  zwei  Punktsysteme  mit  drei  gemeinschaftlichen 
Punkten  A\  B\(y  einem  dritten  invers^  so  sind  sie  es  auch  untereinander  und 
befinden  sich  zugleich  in  perspectivischer  Lage.  Der  Mittelpunkt  des  Kreises 
A^  B'  ('\  der  zugleich  Inversionskreis  ist,  bildet  dann  auch  den  Mittelpunkt  der 
Inversion. 

14.)  Sind  a  und  b  zwei  einander  in  A  (Fig.  12.,  Taf.  IL)  schneidende, 
stetig  verlaufende  Linien  und  a\  V  die  ihnen  nach  der  Inversion  aus  O  mit 
beliebiger  Potenz  entsprechenden  Linien,  so  kann  man  nachweisen,  dass  der 
von  den  beiden  Linien  a  und  b  gebildete  Winkel  gleich  ist  dem  von  ihren  in- 
versen  Linien  eingeschlossenen  Winkel,  aber  von  entgegengesetzter  Lage.*) 

Zieht  man  den  Strahl  0  A  und  außerdem  noch  einen  beliebigen,  durch  0 
gehenden  Strahl,  welcher  die  Linien  a^b  m  B  und  ('  und  die  ihnen  entspre- 
chenden in  B^  und  C  schneidet,  so  ist: 

OA.  ()A'  =  <)B,(>B'=()('.OC 
Die  geradlinigen  Dreiecke  <)  A  H  und  0  A  C  sind  dann  (Art.  3)  den  Dreiecken 
OA'B'  und  OA'r'  ähnlich,  und  deshalb  die  Winkeldiflferenz 

()(\i  _  07?.1=  r"  A'O  —  B'  A'  0 
oder  BA('  =  C\VB' 

Wird  nun  der  Winkel  A  OH  allmählich  kleiner,  so  rücken  die  Punkte  fi  und  C 
immer  näher  an  .(  und  liegen  diesem  Punkte  unendlich  nahe,  wenn  A  OB 
unendlich  klein  geworden  ist.  Die  verlängerten  geraden  Linien  AB,  A(\  A*B' 
und  .r^"  gehen  in  die  Tangenten  an  die  Linien  aj)  und  deren  inverse  Li- 
nien a\h'  über,  so  dass  die  Winkel  BA<'  und  (-W  H\  deren  Gleichheit  un- 
beirrt bleibt,  in  die  von  den  bezüglichen  Tangentenpaaren  in  A  und  A'  ein- 
geschlossenen Winkel  übergehen.  Da  aber  der  Schnittwinkel  zweier  krummen 
Linien  durch  den  Winkel  ihrer  Tangenten  im  Schnittpunkte  erklärt  wird,  so 
ergibt  sich  der  obige,  auch  für  die  indirect-inversen  Linien  a\ ,  b\   geltende  Satz. 

Eine  unmittelbare  Folge  dieses  Satzes,  welcher  sich  als  Verallgemeinerung 
des  in  Art.  5  gegebenen  Satzes  darstellt,  ist  auch,  dass  zwei  nach  der  Inversion 
einander  entsprechende  Figuren  in  ihren  kleinsten  Theilen  ähnlich  sind.    Denn 

'T  Bältzer,  Elcm.  d.  Math.,  2.  Bd.,  pag.  119. 


22 

iiimmt  mati  iti  der  einen  Figur  ein  unendlich  kleines  UreiecJc  an,  so  legen  dt« 
den  Eckpunkten  desselben  entsprecheüden  Firnkte  im  Allgemeinen  gleichfalh 
ein  ütieiidUcb  kleines  Dreieck  feit,  dessen  Seiten  Tangenten  an  die  inverse  Figur 
eiüd  und  deren  Winkel  daher  d^n  WiiikeLn  des  ursprünglichen  Dreieckes  gleich 
sein  müssen. 


Verschiedene  Lagen  des  Inversionscentrums. 

Von  besonderer  Wichtigkeit  für  die  Anwendung  der  Inversion  ist  die 
Verlegung  oder  Transformation  des  InversionBcentrunis,  weil  es  dadurch  moglicb 
wird,  einerseits  geometrische  Wahrheiten  zu  erkennen^  andererseits  aber  Auf- 
gaben zu  lösen  odür  auf  solche  zurück^nfilbren,  deren  Lösung  leicliter  gelingt 
In  dieser  Hinsicht  und  im  Hinblicke  auf  eine  Kategorie  von  später  zu  bespre- 
chenden Aufgaben  sollen  hier  zunächst  zwei  Kreise,  gleichviel,  oh  sie  einander 
schneiden  oder  nicht  uud  Systeme  von  Kreisen  betrachtet  werden.  Es  soll 
nntersncht  werden,  in  welcher  Art  sich  die  Transformation  vollzieht,  wenn  das 
Centrum  der  Inversion  auf  einen  jener  Orte  fällt,  die  für  ^wei  Kreise  besonders 
in  betracht  kommen.  Es  sind  dies  der  äußere  Ähnlichkeitspunkt,  der  innere, 
die  Potenz! iuie,  der  ÄhnLichkeitskreis,  der  äußere  und  der  innere  Potauzkreis. 
Daran  anschließend  sollen  dann  die  Betrachtungen  über  Kreissjsteme  folgen, 
soweit  sie  durch  die  späteren  Aufgaben  bedingt  sind. 

15.)  Schneiden  zwei  Kreise  einander,  oder  schliefen  sie  einauder  aus, 
oder  berühren  sie  einander  von  auPen  und  wählt  man  ihren  äußeren  Ähnlich- 
keitspunkt als  Inveraionscentrum,  so  ergibt  sich  {Art  5*  %.)  der  ©ine  Kreis  als 
die  direct-inverse  Figur  des  anderen  Kreises,  sobald  man  den  äußeren  Potenz- 
kreis als  Inversionskreis  nimmt  Dieser  äuIMre  Potenzkreis  ist  dann  rücksicht- 
lieb  des  äußeren  Ähnlichkeitspunktee  seine  eigene  inverse  Figur,  in  der  jeder 
Punkt  sich  selbst  entspricht,  da  da^  Quadrat  seines  Radius  gleich  ist  der  ge* 
meinsamen  äußeren  Potenz  jenes  Punktes  bezüglich  beider  Kreise.  Schließt  der 
eine  you  den  heiden  Kreisen  den  anderen  ein^  so  sind  sie  bezüglich  des  äui^ereu 
Ähnlichkeitspunktes  indirect-invers,  wenn  die  Quadratwurzel  der  gemeinschaft- 
lichen inneren  Potenz  dieses  Punktös  ihrem  absoluten  Werte  nach  als  Badius 
des  Inversionskreiaes  genommen  wird.  Dieser  Inversionskreis  entspricht  dann 
auch  sich  seihst^  aber  in  der  Art,  dass  jeder  Punkt  in  ihm  seinem  diametral 
gegenüberliegenden  Punkte  ssugeordnet  ist.  Berühren  die  beiden  Kreise  einander 
von  innen,  so  ist  ihr  Berührungspunkt  der  äuL^ere  Ähnlich keit^^punkt  und  der 
um  ihn  beschriebene  Potenzkreis  hat  den  fiadius  Null,  so  dass  keine  eindeutige 
Beziehung  mehr  statttiudetf  und  von  einer  Inversion  beider  Kreise  im  Sinne 
der  Eindeutigkeit  keine  liede  mehr  sein  kann. 

Verlegt  man  das  Inversionsceutrum  in  den  inneren  Ähnlichkeitspunkt 
zweier  Kreise,  so  erscheint  der  ©ine  Kreis  als  die  indirect- inverse  Figur  des 
anderen  Kreises,  wenn  die  gemeinsame  innere  Potenz  des  inneren  iUinÜchkeits- 
punktes  als  Inversionspotenz  genommen  wird.  Der  Inver^ionskreis  ist  dann  sich 


23 

selbst  invers,  nur  entspriclit  jeder  Punkt  nicht  sich  selbst,  sondern  seinem  diametral 
gegenüberliegenden.  Der  angeführte  Satz  verliert  seine  Giltigkeit,  wenn  der  eine 
Kreis  den  anderen  schneidet  oder  einschließt.  In  diesem  Falle  sind  dann  beide 
Kreise  vom  inneren  Ähnlichkeitspunkte  aus  direct-invers,  wenn  dessen  gemein- 
same äußere  Potenz  in  Bezug  auf  beide  Kreise  als  Inversionspotenz  genommen 
wird. 

Man  entnimmt  zugleich,  dass,  wenn  zwei  Kreise  einander  schneiden,  der 
äußere  und  innere  Potenzkreis  auf  einander  senkrecht  stehen.  Denn  dann  hal- 
bieren die  beiden  Potenzkreise,  wenn  man  sie  als  Inversionskreise  ins  Auge 
fasst,  die  sich  selbst  direct-invers  sind,  die  in  den  Schnittpunkten  der  beiden 
ursprünglichen  Kreise  gebildeten  Nebenwinkel. 

Im  Anschlüsse  hieran  mag  eine  in  der  Folge  häufig  zur  Anwendung  kom- 
mende Eigenschaft  ihre  Ableitung  finden.  Werden  zwei  Kreise  Mi^M^^  von 
welcher  Lage  zu  einander  sie  auch  sein  mögen,  von  einem  Kreise  N  (Ni)  be- 
rührt, so  ist  dieser  bezüglich  des  äußeren  oder  inneren  Ähnlichkeitspunktes 
ein  sich  selbst  entsprechender.  Die  Verbindungslinie  der  Berührungspunkte,  die 
sich  gegenseitig  entsprechen  müssen,  geht  je  nach  der  Art  der  Berührung  und 
der  Lage  der  Kreise  3fi,  Jf,  zu  einander,  durch  den  äußeren  oder  inneren 
Ähnlichkeitspunkt.  Es  sei  N  (Fig.  13.,  Taf.  II.)  irgend  ein  Kreis,  welcher  die 
beiden  gegebenen  Kreise  Afi^M^^  die  außerhalb  von  einander  liegen,  gleichartig 
berührt,  so  ist,  wenn  man  die  Berührungspunkte  Bi ,  B^  mit  einander  und  mit 
dem  Mittelpunkte  N  verbindet,  das  Dreieck  XBi  Bg  ein  gleichschenkeliges  und 
deshalb  '^NB,Bg=  B,  B^  N=zB\  B^  M^  =  M^  B\  B^,  somit  M^  B\  \\  M,B,, 
da  auch  ^M^Bi  B\  =  N B^B^  ist.  Die  Punkte  B^  und  B\  sind  daher  ähn- 
lich liegende  Punkte  und  befinden  sich  auf  einem  äußeren  Ähnlichkeitsstrahle. 
Ebenso  zeigt  man  für  einen  Kreis  iV^i ,  welcher  Mi ,  M%  ungleichartig  berührt, 
dass  die  Punkte  61 ,  69  auf  einem  inneren  Ähnlichkeitsstrahle  liegen.  Eine 
gleiche  Betrachtung  lässt  sich  auch  für  solche  Kreise  führen,  welche  zwei  ein- 
ander schneidende,  oder  in  einander  liegende,  oder  berührende  Kreise  berühren. 
Wir  sehen  überdies,  dass  N  und  Nx  zwei  sich  selbst  entsprechende  Kreise 
sind,  da  ABi.AB^  gleich  der  gemeinschaftlichen  äußeren  Potenz  beider  Kreise 
Mi^M^i  das  Product  JÜi.ja^  aber  gleich  der  gemeinschaftlichen  inneren 
Potenz  ist  Der  um  A  beschriebene  Inversionskreis  von  Mi ,  Mt  wird  daher  von 
dem  Kreise  N  rechtwinkelig,  der  um  J  beschriebene  Inversionskreis  von  Ni 
unter  dem  Durchmesser  geschnitten. 

16.)  Fällt  das  Inversionscentruni  in  die  Potenzlinie  der  beiden  gegebenen 
Kreise,  so  ist  jeder  derselben  sich  selbst  entsprechend,  wenn  die  dem  Centrum 
rücksichtlich  jedes  Kreises  entsprechende  Potenz,  welche  hier  denselben  Wert 
hat,  als  Inversionspotenz  gewühlt  wird.  Jede  vom  Centrum  an  die  gegebenen 
Kreise  gezogene  Tangente  ist  dann  ein  Radius  des  Inversionskreises.  Sind  die 
beiden  betrachteten  Kreise  schneidend  und  nimmt  man  einen  ihrer  zwei  Schnitt- 
punkte  als  Inversionscentrum  an,  so  gehen  diese  Kreise  bei  selbst  beliebiger 
Inversionspotenz  in  zwei  Gerade  durch  den  inversen  Punkt  des  zweiten  Schnitt- 
punktes  über.     Liegt  das   Inversionscentrum  auf  der  Potenzlinie  zwischen  den 


24 


1 


beiden    Schnittpunkten,    so  hi  jeder  Kreis  eich  aelbstt  aber  indirect^inTera  fü 
eine    Inversionspotensis*    die  gleich  iat  der  dem    Centrum   in    Be^Qg   anf  jedei 
Kreis  zukommenden  inneren  IViteuz,  welche  für  beide  gleich  groß  ist  Berührei 
die  Kreise  einander    und   wählt    man    ihren    Berührungspuakt    ak    Invereions* 
centrum,    io  geben  beide  bei  beliebiger  Inversionspotenz  in  zwei  parallele  Ge- 
rade über* 

17,)  Nennt  man  den  durch  die  beiden  Ähnlichkeitspunkte   zweier   Kreis( 
Ml  und  i¥i  als  Endpunkte  eines  Durchmessers  gelegten    Kreis    ^^Ähnliehkei 
kreis'*,    so  ergibt  sich  die    Eigenschaft,    dass  von  jedem  Punkte  desselben  die 
beiden  Kreise  tinter  gleichen  Winkeln  gesehen  werden.*) 

Ist  A  der  änPere,  J  der  innere  Ahnlichkeitspunkt  der  Kreise  Mi  ^t 
(Hg.  15.,  Tai.  II),  60  ergibt  sich  mit  Rücksicht  auf  die  perspectivische  Ähn- 
lichkeit beider  Kreise  bezüglich  dieser  Punkte; 

Beschreibt  man  nun  über  AJ  als  Durchmesser  den  Ähnlichkeitskreie,  nimmt  t 
demselben  einen  beliebigen  Punkt  P  an,  und  zieht  man    von  diesem  die  Tan* 
genten  PQ,  PR^  PS,  PT  m  die  beiden  Kreise  Mi.M^,    so    folgt    durch  diSH 
letale  Proportion  in  Verbindung  damit,  dass  der   Winkel   APJ  als  Witikel  iol 
einem  Halbkreise  gleich  90^  ist,  nach  einem  bekannten  planimetrischen  Satze  ^) 
die  Winkelgleichheit : 

M^PJ  =  JPM, 
und  dadurch  die  Proportion 

M,P:PAfi=M,J:JM^ 
woraus  in  Verbindung  mit  Mi  J :  JaUg  =  r^  ;  r^  ^  My  Q :  J/j  S  folgt : 

MiP:PM^=M,  QiM^S 
Hieraus  und  in  Rücksicht  darauf,  dass  die  Dreiecke  Mj  PQ  und  J/|  PS  rechte 
winkelig  sind,  schließt    man    auf  deren    Äbnlichkeit    und    obeneo   auf  die   der 
Dreiecke  PEM^   und  PTM^,    somit  auch    darauf,    dass    die    Winkelgleicblieit 
besteht  i 

ÜPQ^TPS 
wodurch  der  oben  aufgestellte  Satz  als  richtig  dargelegt   ist.    Wählt  man  alsc 
irgend  einen  Punkt  des  Ähnlichkeitskreises  zweier    Kreise  üf,   und  M^    als  In-' 
versionscautrum  und  invertiert  jeden  derselben  von  diesem  Punkte  aus  mit  be- 
liebiger PoteuE,  so  erscheinen  beide  Paare  inverser  Kreise  unter  gleichen  W^in-i 
kein.  Für  die  Ähnlichkeitspunkte  ist  dies  sofort  klar.    Dieser  Satz  verliert  jedoch 
seine  Giltigkeit  oder  erleidet  eine  Einschränkung,    wenn   der   Äbnlichkeitskrei*! 
ganz  oder  zum  Theile  innerhalb  der  beideu  Kreise  liegt,    was    bei    besonderen 
Lagen  von  M^ ,  M^  eintreten  kann, 

Heilten  die  mit  beliebiger  Potenz  von  P  aus,  einem  Punkte  des  Ähnlich* 
keilskreises,  durch  Inversion  dor  Kreise  3/,  und  iV^  beziehungsweise  erhaltenen 
Kreise  M\^M\^  so  ergibt  sich  ©ine  Bemerkung   mit   Rücksicht    auf  den  Sati^q 

Cyclographie   (1882),   pag.  64,    u,    La  Fr^moire,    LehrB.    u   Aufg.   (18€3 


s<^[ 
n-™ 

I 


^m 


')   Fiedler, 


pag,  64,    u,    La  Fr^moire,    Lehrs.    u 
<)  Kruse»  Elem^nle  d.  Geom,  ptg.  202,  II,  u.  a. 


26 

Von  den  sechs  Ähnlichkeitspunkten  dreier  beliebiger  Kreise  liegen  ebensowohl 
die  drei  äußeren  als  auch  jeder  äußere  Ähnlichkeitspunkt  mit  den  beiden  ihm 
nicht  zugehörigen  inneren  Ähnlichkeitspunkten  auf  je  einer  Geraden.^)  Eine  ein- 
fache Überlegung  ergibt,  dass  der  äußere  Ähnlichkeitspunkt  der  beiden  durch 
Inversion  erhaltenen  Kreise  Mi\M\  auf  der  Geraden  durch  A  und  P,  ihr  in- 
nerer Ähnlichkeitspunkt  dagegen  auf  jener  durch  P  und  J  liegen  muss,  dass 
somit,  da  PA  J_  PJ^  der  Punkt  P  auch  ein  Punkt  des  Ähnlichkeitskreises  der 
invertierten  Kreise  M\^M\  ist.  Diese  Bemerkung  in  Verbindung  mit  der 
leicht  zu  beweisenden  Eigenschaft,  dass  der  Winkel  MiAP=sPAiM\,  macht 
es  nun  möglich,  Aufgaben  über  Kreise  der  angegebenen  Art  zu  lösen,  wenn 
nnter  Ai  der  äußere  Ähnlichkeitspunkt  der  Kreise  M\jW2   verstanden   wird. 

18.)  Nennt  man  die  beiden  um  die  Ähnlichkeitspunkte  A  und  .7  zweier 
Kreise  Mi ,  M^  beschriebenen  Kreise,  deren  Radienquadrate  gleich  sind  den 
gemeinschaftlichen  Potenzen  der  gegebenen  Kreise  in  Bezug  auf  die  Punkte  A 
und  J,  .^Potenzkreise^'  und  zwar  den  um  den  äußeren  Ähnlichkeitspunkt  be- 
schriebenen, den  ,, äußeren*^  und  den  um  den  inneren  Ähnlichkeitspunkt  be- 
schriebenen Kreis,  den  „inneren^^  Potenzkreis ^),  so  ergeben  sich  die  im  Nach- 
stehenden angeführten  Sätze. 

„Zwei  Kreise  Mi ,  J/g  werden  bei  beliebiger  Inversionspotenz  von  jedem 
Punkte  eines  jeden  ihrer  Potenzkreise  aus  in  Kreise  mit  gleich  großen  Radien 
verwandelt,  wenn  sie  bezüglich  des  benützten  Potenzkreises  direct-invers  ge- 
legen sind.'^ 

„Zwei  Kreise  Mi ,  M%  werden  bei  beliebiger  Inversionspotenz  von  je  zwei 
diametral  gegenüberliegenden  Punkten  jenes  ihrer  Potenzkreise  in  Kreise  mit 
gleich  großen  Radien  invertiert,  bezüglich  dessen  sie  indirect-invers  gelegen  sind.^^^) 

Der  erste  dieser  beiden  Sätze  leuchtet  sofort  ein,  wenn  die  beiden 
Kreise  Mi ,  M%  einander  schneiden.  Denn  nimmt  man  den  äußeren  oder  in- 
neien  Ähnlichkeitspunkt  als  Inversionscentrum  an,  so  ergibt  sich  mit  Rück- 
sicht auf  Art.  M,  dass  JA  und  M^  von  dem  äußeren  Potenzkreise  und 
auch  von  dem  inneren  Potenzkreise  unter  gleichen  Winkeln  geschnitten  wer- 
den. Verlegt  man  nun  das  Inversionscentrum  in  einen  Punkt  des  äußeren  oder 
des  inneren  Potenzkreises,  so  verwandelt  sich  jeder  derselben  bei  beliebiger 
Inversionspotenz  in  eine  Gerade,  Mi  und  M^  dagegen  gehen  in  zwei  einander 
schneidende  Kreise  über,  deren  Potenzlinic  diese  Gerade  ist,  weil  sie  ihre 
Schnittpunkte  enthält.  Diese  Potenzlinie  bildet  aber  gleiche  Winkel  mit  den  in- 
vertierten, in  zweien  ihrer  Punkte  einander  schneidenden  Kreisen,  was  nur  möglich 
ist,  wenn  letztere  gleich  groß  sind,  also  gleiche  Radien  haben.  ^) 

Ein  anderer  und  zugleich  allgemein  giltiger  Beweis  des  erstgenannten 
Satzes  ist  in  der  folgenden  Darlegung  gegeben.    Bekanntlich   sind   zwei  Kreise 

<)  Satz  von  Monge.  Siehe  Trcatlein  u.  Ilcnrici,  Eleinentargcometrie,  2.  Th.,  pag.  31. 
Vergl.  auch:  Wienor  Chr.,  darstellende  Geom.,  I.  Bd.,  pag.  28. 

•)  Siehe  Steiners  gesammelte  Werke,  I.  Bd.,  pag.  SH. 

^)  Beide  Sftlze  lassen  sich  auch  auf  dem  Wege  der  Rcclinung  und  zwar  durch  Auf- 
stellung der  Ausdrücko  für  die  Radien  der  invertierten  Kreise  und  Yergleichung 
dieser  Ausdrucke  erweisen.  Vcrgl.  auch  Geiser,  Kinl.  i.  d.  synth.  Geom.,   pag.  172. 

*)  Fiedler,  Cjclographic,  pag.  BQ, 


1 


26 

Mi^Mi  beztiglidi  iiues  aut^ei^ii  ÄlitiHchkeitBpunktijS  und  äul^eieti  roteuzkrei^c^^ 
cljrect-iiivers,  wenn  sie  einander  scbueideD,  oder  van  aul^en  berühren^  ode(^| 
wenn  der  eine  Kreis  gans;  aui^erhalK  des  anderen  Kreines  liegt.  Jtf,  und  M^  ' 
sind  aber  auch  be^ügLicti  ihies  inneren  Ähulicbkeiispiinkies  und  des  um  den^H 
selben  bescliriebenen  innoron  PotenKkreises  direct-invera,  wenn  die  gegebenei^l 
Kreise  einander  sehneiden ,  oder  dar  eine  Kreis  den  anderen  im  innereu  b«'rübrL 
oder  endlich  der  eine  ganz  irmerhalb  des  anderen  Kreises  liegU  Die  de« 
beiden  Gruppen  von  Ktfis-Lagen  entsprechenden  Darlegungen  solkn  gesouder 
geführt  werden. 

Sind  die  beiden  Kreise  Mi,  Mi  schneidend,  oder  berühren  sie  einander 
von  aut^ßn,  oder  liegen  sie  aul>er  einander  (Fig.  13,,  Taf*  U.),  so  schneidet  der 
äut^ere  Potenzkreia  jeden  der  Kreise  unter  rechten  Winkeln»  wdche  die  Kreise 
Mi^M^  berühren  und  ber^üglieh  de«  äül^eren  Ähnlicbkeitspunktes  sieh  selbst 
entsprechen.  Der  äußere  Potenzkreis  zweier  Kreise  J/j,  M^  ist  hierdurch  als  eil 
Kreis  erklärt,  desgen  Mittelpunkt  der  äußere  Ähnlicbkeitspunkt  ist  und  watebov 
das  System  der  die  Kreise  Mi ,  Mf  gleichartig  berührenden  Kreise  rechtwinkelig 
schneidet  Zu  diesem  Systeme,  das  mit  N  bemchnet  werden  möge,  gehöre^ 
auch  die  beiden  äußeren  gemeinschaftlichen  Tangenten  der  Kreise  Mi ,  M^ 
Durch  jeden  Punkt  des  äul>eren  Potenzkreises  gehen  zwei  einander  berüiirendl 
Kreise  des  Systemes  NV)  Nimmt  man  nun  irgend  einen  Punkt  des  äul^eren 
Foten^kreises  als  Inversionscentrum  und  eine  beliebige  Potenz  als  Inversiona 
potensE  an,  so  verwandelt  sich  der  Potenzkreis  in  eine  Gerade,  und  alle  Kreis 
dßi  Systemes  N  gehen  über  in  solche,  deren  Mittelpunkte  auf  ihr  liegen. 
beiden  durch  das  Cent  tum  selbst  gehenden  Kreise  verwandeln  sich  in  zw 
parallele  Gerade,  weiche  die  invereen  Kreise  der  beiden  gegebenen  Kreise 
Jfj,JUi  berühren  und  einsciiheßen.  Dies  ist  aber  nur  bei  gleich  groÜen  Radiec 
der  zn  Mi ,  M^  inversen  Kreise  n^öglich* 

Liegen  nunmehr  die  Kreise  Mi ,  Mt  so,  dass  sie  einander  im  inneren  de 
gröPeren  Kreises  berühren»  oder  dass  der  eine  im  inneren  des  anderen  Kreisei 
liegt,  (Fig.  14.,  Taf.  IL)  so  ist  der  um  den  inneren  Ähnlicbkeitspunkt  beschrieb 
bene    Potenzkreis    zugleich    Orthogonalkreis   aller    Kretse,    welche  Mi   und  MA 
ungleichartig   berühren,    außerhalb    des   kleineren   Kreises  liegen  nnd  in  ilired 
Uesammtheit  durch  N  bezeichnet  werden  mögen.     Durch  jeden    Pnnkt    diese 
Orthogonal  kr eises    gehen    zwei   einander   von    außen    berührende    Kreise    d< 
Systemes  A''*).     fnTertiert  man  nun  die  Kreise  i¥i,  J/a   und  das  System  ^V  rou 
einem  Punkte  des  inneren  Potenzkreise%  aus,  so  geht  dieser  bei  beliebiger  In*] 
Version spotenz  in  eine  Gerade   über^    auf   der   die    Mittelpunkte    der   inverse 
Kreise  des  Systemes  N  liegen.  Die  durch  das  luversionscentrum  gehenden  zwei 


ng 

I 

ons^H 

reis^l 


^)  Die  Ekhtigkeit  dieser  Annahme  wird  JcIäf»  wenn  mau  M,  und  M,  um  üieseti 
F*oteß^1irei&e  angeDomineiien  Pucikt  invertiert  Die  gcineinechalUicboii  üitCereu  Tanl 
gctiten  der  tu  Mj  und  M»  iiiveracii  Kreiae  geben  bei  der  Rück* Inversion  die  beide. 
aagenotfimenen  Kreise  des  Systfiut^s  N.  Daas  dieso  beiden  Kreiie  aufler  Mt  uud  M| 
auch  äich  selbst  (»erührtD  musaen,  ergibt  iich  aus  ihrer  besonderen  Lagt  tum 
Poten^kreise, 

^)    Die    Hiehtigkril    dii^acr    Aundjine   I^st    sieb  gldchfaik  darcli  lav^rsion  Wieb!  er- 

M'eiMu« 


27 

Kreise  des  Systeines  N  verwandeln  sicli  in  zwei  parallele  Gerade,  Mi  und  M% 
daf^egen  in  zwei  Kreise,  welche  diese  beiden  Geradon  berühren  und  zwischen 
ihnen  liegen,  daher  gleich  große  Radien  haben. 

Es  erübrigt  nun  noch,  den  zweiten  Satz,  den  wir  oben  ausgesprochen 
haben,  nachzuweisen. 

Zwei  Kreise  Mi ,  M^  sind  indirect-invers,  wenn  sie  aut.>erhalb  von  einander 
liegen  oder  einander  von  außen  berühren  und  zwar  bezüglicli  ihres  inneren 
Alinlichkcitspunktes  und  des  um  ihn  beschriebenen  (inneren)  Potenzkreises. 
Pieser  Potenzkreis  hat  jedoch  für  die  zweite  angeführte  Lage  der  Kreise 
J/t ,  J/3  den  Radius  Null.  Mi  und  M^  sind  aber  auch  indirect-invers,  wenn  der 
eine  Kreis  ganz  innerhalb  des  anderen  (größeren)  Kreises  liegt  oder  ihn  im 
inneren  berührt,  diesmal  aber  bezüglich  des  äußeren  Ähnlichkeitspunktes  und 
des  uro  ihn  beschriebenen  (äußeren)  Potenzkreises.  Für  den  Fall  der  Berührung 
beider  Kreise  ist  der  Berührungspunkt  äußerer  Ähnlichkeitspunkt  und  der  Radius 
des  äußeren  Potenzkreises  gleich  Null. 

Zwei  Kreise  JA,  J/^,  von  denen  jeder  ganz  außerhalb  des  anderen  liegt, 
können  aber  durch  Drehung  des  einen  Kreises  Mi  (J/3)  um  den  inneren  Ähn- 
lichkeitspunkt J  beider  Kreise  in  eine  solche  Lage  zu  einander  versetzt  werden, 
dass  dieser  Ähnlichkeitspunkt  zum  äußeren  wird  und  der  innere  Potenzkreis 
als  äußerer  zu  betrachten  ist.  Heißt  der  nach  der  Drehung  des  Mi  (M^)  um 
J  in  die  direct-inverse  Lage  zu  il/2  (Mi)  gebrachte  Kreis  M\  {M\),  so  werden 
Wi^M^  (Mi.M'i)  von  einem  Punkte  ihres  äußeren  Potenzkreises,  (der  für 
Ml .  i/g  innerer  Potenzkreis  ist)  bei  beliebiger  Inversionspotenz  in  Kreise  mit 
gleich  großen  Radien  verwandelt^  wie  früher  schon  nachgewiesen  wurde.  Mi ,  M\ 
(Mi,M\)  können  aber  von  diesem  Punkte  aus,  der  Q  genannt  werden  möge, 
nicht  mehr  in  gleich  große  Kreise  invertiert  werden,  da  die  Abstände  ihrer 
Mittelpunkte  vom  Inversionscentrum  Q  gleich  groß  sein  müssten,  was  im  all- 
gemeinen —  zwei  besondere  Punkte  ausgenommen  —  nicht  der  Fall  ist.  Da- 
gegen kann  Mi  (Mi)  von  dem,  dem  Punkte  (J  bezüglich  des  Inversionscentrums 
./  diametral  gegenüberliegenden  Punkte  Qi  des  Potenzkroises,  bei  gleicher  lu- 
versionspotenz,  in  einen  ebenso  großen  Kreis  verwandelt  werden,  wie  M^  (Mi) 
von  dem  früheren  Centrum  Q  aus.  Ks  ist  dies  einleuchtend,  weil  JA,  Qi  {M.^^  Q) 
und  M\^Q  {M\,Qi)  gegen  den  inneren  Ähnlichkeitspunkt  ./ der  Kreise  ^l/i ,  J/a 
centrisch-symmetrisch  liegen.  Ebenso  ist  es  klar,  dass  in  der  durchgeführten 
Betrachtung  die  Punkte  Qy  Qi   mit  einander  vertauscht  werden  können. 

Liegen  die  beiden  Kreise  .1/| ,  J/j  derart,  dass  der  eine  von  ihnen  den 
anderen  ganz  einschließt,  so  gelangt  man  durch  Anwendung  des  im  vorher- 
gehenden Absätze  eingehaltenen  Gedankengaiif^es  auf  den  äußeren  Ähnlichkeits- 
punkt und  den  um  ihn  beschriebenen  äußeren  Potenzkreis,  zu  demselben  Re- 
sultate, wie  für  zwei  einander  aussciilioßende  Kreise.  Nur  die  benutzten  Ähn- 
lichkeitspunkte   sind    der   verschiedenen    Kreislage    entsprechend,    verschieden. 

Sind  die  beiden  Kreise  J/i,  J/s  berührend — gleichviel,  ob  außen  oder  im 
inneren  des  einen  Kreises  von  iiinen  —  so  gilt  für  ihren  Berührungspunkt  als 
Inversionscentrum  und  für  eine  beliebiije  Inversionspotenz  derselbe  Gedankcn- 

4* 


28 


gang  wie  oben.  Beide  Kreis«  verwantltilii  s^icli  dariii  in  zwei  jmrallele  Gerade, 
d,  i.  in  Kreise  mit  unendlich  groPeo  Uädien, 

Der  in  diesem  Artikel  aut'^eitellte  zweite  Satz  erwelet  sich  somit  in  allen 
Lagen,  welche  zwei  Kreise  Mi,i%    gegen  eiuaoder  haben    können,    ah  richtig. 

Geht  eiuet"  der  beiden  Krene  Mi ,  Mg  in  eine  üenide  über,  was  oöenhar 
eintritt^  wenn  sein  Mittelimtikt  Um  unendliche  rückt,  so  lassen  sich  ganz  ähnliche 
Betrachtungen  wie  oben,  auf  beitie  Gebilde  anwenden-  Die  für  zwei  beliebige 
Kreise  ausgeap röche nen  Sätze  gelten  alsdann  auch  für  Kreis  und  Gerade, 

19*)  Betrachtet  man  nun  alle  Kreise,  welche  einander  in  den  Punkten 
Ni  und  N2  schneiden,  so  zeigt  sich  zunächst,  dass  die  durch  N^ ,  N^  gehende 
Gerade  die  Potenzlinie  dieser  Kreise  ist.  Man  nennt  die  Gtjsammtheit  aller 
Kreise,  welche  zwei  Punkte  genaein&am  haben,  ein  ,, Kreisbüschel'*  und  zwar 
ein  solches  „erster  Art,"  zum  Unterschiede  ¥0n  dem  späler  auftretenden  ,,Krms- 
büschel  zweiter  Art,*'*)  Die  Mittelpunkte  der  Kreise  eines  Büschels  erster  Art 
liegen  sodann  auf  der  Mittelsenkreehten  der  gemeinsamen  Sehne  iVj  N^,  Die 
Potenzlinie  der  Kreise  des  genannten  Büschels  besitzt  nun  auPer  der  Eigen- 
schaft, die  Linie  gleicher  Potenzen  sämmtlicher  zugehörigen  Kreise  zu  »ein, 
noch  eine  andere.  Sie  ist  für  die  außerhalb  der  Strecke  Ni  iVg  gelegenen  Punkte 
zugleich  die  Linie  der  gleichen  Tangenten,  d.  b,  die  von  irgend  einem  dieser 
Punkte  an  die  Kreise  des  Büschels  gezogenen  Tangenten  sind  gleich  groi^  und 
bilden  die  Radien  von  Kreisen,  welche  jene  unter  rechten    Winkeln  schneiden* 

Alle  Kreisel  welche  die  Kreise  eines  Büschels  erster  Art  rechtwinkelig 
schneiden^  bilden  abermals  ein  Büschel»  aber  ein  solches,  in  welchem  keine  zwei 
Kreise  einander  schneiden  oder  berühren.  Denn  schneidet  ein  Kreit  irgend  zwei 
Kreise  Jf n  ^^a  dfs  Büschels  erster  Art  rechtwinkelig,  so  muss  zunlichät  sein 
Mittelpunkt  auf  ihrer  Potenzlinie  liegen^  weil  die  in  jedem  der  Schnittpunkte  an 
die  schneidenden  Kreise  gezogenen  Tangenten  auf  einander  senkrecht  stehen 
und  daher  die  Mittelpunkte  der  Kreise  enthalten.  Die  von  dem  Mittelpunkte 
eines  rechtwinkelig  schneidenden  Kreises  zu  den  Schnittpunkten  mitJ/i,  M^  ge- 
zogenen Radien  sind  daher  Tangenten  an  M^ ,  ^f^  und  gleich  groß.  Dieser 
Mittelpunkt  ist  also  ein  Punkt  der  Potenzlinie  der  Kreise  des  gegebenen  Bü- 
schels. Andererseits  sind  die  Radien,  die  man  von  den  Mittelpunkten  der  J/i,  M^ 
zu  den  bezüglichen  Schnittpunkten  dieser  Kreise  mit  jedem  sie  rechtwinkelig 
schneidenden  Kreise  ziehen  kann,  Tangenten  de«  letzteren  und  für  je  ©inen 
Mittelpunkt  gleich  lang.  Die  Mittelpunkte  der  beiden  Kreise  3/i,3/fl  sind  daher 
Punkte  der  gleichen  Tangenten  für  alle  rechtwinkelig  schneidenden  Kreise  ;  ihre 
Vßrbindnngsgerade  ist  die  Potenzlinie  dieser  Kreise.  Die  rechtwinkelig  schnei- 
denden Kreise  eines  Büschels  erster  Art  besitzen  also  eine  gemeinsame  Potenz- 
linie und  heißen  in  ihrer  Ges^ammtbeit  ein  Büschel  „zweiter**  Art.  Dass  keine 
zwei  Kreise  dieses  Büschels  einander  schneiden,  folgt  daraus,  dass  die  Punkte 
Ni  und  Ng,  welche  .jürundpunkte**  des  Büschels  erster  Art  heißen,  als  Kreise 
mit  dem  Radius  Null  dem  ersteren  angehören  und  nicht  zusammenfallen.  Da  nun 
diese  zwei  Kreise  keine  Punkte  gemeinsam  haben j  so  können  auch  die  anderen 

')  VergL  Geiaer  Eiixl  i.  4  synth.  Geoin,,  pag.  87  u.  Fiedler,  CyclagrAiihie,  pag,  53  u.  68 


29 

Kreise  des  zugehörigen  Büschels  keine  Punkte  gemeinsnin  haben,  weil  alle  Kreise 
dieselbe  Linie  zur  Potenzlinie  haben. 

Man  nennt  diese  beiden  Kreisbüschel  „conjugierte  KreisbüscheP^  und  die 
Gnindpunkte  des  Büschels  erster  Art,  sofern  sie  als  Kreise  des  ihm  zugeord- 
neten Büschels  ins  Äuge  gefasst  werden,  „Grenzpuukto  desselben^S  Diesem  zu- 
folge kann  man  daher  ein  Kreisbüschel  auch  definieren  als  den  Inbegriff  von 
Kreisen,  deren  Mittelpunkte  auf  einer  Geraden  liegen  und  eine  darauf  senk- 
rechte Gerade  zur  gemeinsamen  Potenzlinie  haben.  Zugleich  kann  man  schließen, 
dass  durch  jeden  Punkt  der  Ebene  ein  Kreis  des  Büschels  der  ersten  Art,  aber 
auch  nur  ein  solcher  geht,  denn  er  enthält  den  gegebenen  Punkt  und  die  bei- 
den Grundpunkte;  es  geht  aber  auch  nur  ein  Kreis  des  Büschels  der  zweiten 
Art  durch  ihn.  Umgekehrt  gehört  zu  Kreisen,  die  einander  nicht  schneiden, 
eine  gemeinsame  Potenzlinie  besitzen  und  deren  Mittelpunkte  auf  einer  Geraden 
liegen,  also  zu  einem  Kreisbüschel  zweiter  Art  als  conjugiertes  Büschel  ein 
Kreisbüschel  erster  Art.^) 

Berühren  die  Kreise  eines  Büschels  einander  in  einem  Punkte,  so  be- 
rühren die  Kreise  des  conjugierten  Kreisbüschels  einander  in  demselben  Punkte. 

Wiihlt  man  in  einem  Kreisbüschel  mit  Grundpunkten  einen  derselben  als 
Inversionscentrum,  so  gehen  die  Kreise  des  Büschels  bei  beliebiger  Inversions- 
|)otenz  in  gerade  Linien  durch  den  inversen  Punkt  des  zweiten  Grundpunktes 
über,  die  Kreise  des  conjugierten  Büschels  jedoch,  in  ein  System  von  „concen- 
trischen  Kreisen'' >),  deren  gemeinsamer  Mittelpunkt  jener  invei'se  Punkt  ist. 
Denn  jeder  inverse  Kreis  des  Büschels  der  zweiten  Art  schneidet  jede  der  in- 
versen Geraden  rechtwinkelig  und  hat  seinen  Mittelpunkt  auf  der  Potenzlinie 
des  Büschels  der  ersten  Art  liegen^  somit  im  Schnittpunkte  sämmtlicher  Ge- 
raden, d.i.  im  inversen  Punkte  des  zweiten  Grundpunktes.  Hiedurch  ist  es  nun 
möglich,  ein  Kreisbüschel  zweiter  Art  in  concentrische  Kreise  überzuführen. 

Berühren  die  Kreise  eines  Büschels  einander,  und  wählt  man  den  Berüh- 
rungspunkt als  Inversionscentrum,  so  verwandeln  sich  bei  beliebiger  Inversions- 
potenz sämmtliche  Kreise  des  Büschels  in  gerade  Linien,  welche  auf  der  Cen- 
trallinie  penkrecht  stehen  und  die  des  conjugierten  Büschels  in  solche,  welche 
zu  ihr  parallel  sind. 

Invertiert  man  zwei  conjugierte  Kreisbüschel  mit  beliebiger  Inversions- 
potenz von  irgend  einem  Punkte  ihrer  Ebene  aus,  so  gehen  dieselben  wieder 
in  zwei  conjugierte  Kreisbüschel  über,  wobei  auch  die  Art  jedes  Büschels  er- 
halten bleibt.  Die  durch  das  Inversionscentrum  gehenden  zwei  Kreise  des  ur- 
sprünglichen Systemes  verwandeln  sich  in  zwei  auf  einander  senkrechte  Gerade, 
welche  für  die  Büschel  des  inversen  Systemes  beziehunf^sweise  deren  Potenz- 
linien sind. 

20.)  Das  Kreisbüschel;  von  welcher  Art   es  aucli  sei,   gibt  noch  zu  einer 

anderen  Betrachtung  den    geeigneten  Anlass.    Sind    JA   und  M^    zwei   nicht  in 

einander  gelegene    Kreise  des    Büschels    und    ist  X  das  System   von  Kreisen, 

welche  Mi   und  M^  gleichartig  oder   ungleichartig   berühren,   ferner  il/»  irgend 

^)  Steiner,  gesammelte  Werke,  1.  IM.,  pa^'.  26. 
')  Geiser,  Kiul.  i    d.  syiith.  Guom ,  pag.  171 


se 


fin  die  K  schneidender  Kreis  des  Büschela^  so  findet  Jieaes  SchtieidL'ti  unter 
gleich  grüben  Winkeln  statt*  ^)  DeuB  nimmt  man  einen  der  Selinittpuiikte  der 
Potenzliuie  des  Büschels  M  mit  einem  der  Kreise  N^  etwa  mit  N^^^  als  Inver- 
sionscentrüm  und  die  diesem  Punkte  iti  Be55ug  anf  die  Kreise  des  Büschels  zn- 
kommende  Potenz  als  Inversionspoteuz,  so  verwandelt  sich  A\  in  eine  die  Kreise 
Ml  und  M2  gleichartig  oder  ungleichartig  berührende  Gerade,  während  Mi,  M^ 
und  iW»  sich  selbst  invers  sind.  Die  Winkel,  welche  die  Kreise  des  Büschels 
mit  dem  Kreise  Na  bilden^  sind  dann  gleich  den  Winkeln,  welche  die  bezüg- 
lichen gemeinschaftlichen  Tangenten  gleichartiger  nder  ungleichartiger  Berüh- 
rung an  Mi^M^  mit  den  Kreisen  des  Büschels  einschliel^en.  Diese  Winkel  blti* 
bi*n  aber  unverändert,  man  mag  was  immer  für  einen  Kreis  des  Systemes  ff 
wählen,  Denuufolge  schneidet  jeder  Krei3  M^  des  Büichelä  der  beiden  Krei*50 
Ml  und  Mg  jeden  der  Kreise  N  unter  gleichen  Winkeln.  Für  verachiedeae  if* 
sind  diese  Winkel  jedoch  verschieden. 

Dieser  Lehrsatz  gilt  auch  für  die  Potenzgerade  selbst,  da  sie  als  Element 
des  Kreisbüscbels  aufzufassea  ist.  Die  Poten;glime  zweier  Kreise  Mi,  M.^  schnei- 
det demnach  jeden,  diese  Kreise  gleichartig  oder  ungleichartig  berührenden 
Kreis  unter  demselben  Winkel^  unter  welchem  beziehungsweise  die  gemeinsaioen 
äuPeren  oder  inneren  Tangenten  von  ihr  geschnitten  we''tlen. 

'  Höchst  einfach  gestattet  sich  der  Beweis,  wenn  Mi  und  iV»  einander 
schneiden  und  einer  der  ächnitipunkte  als  Inversionscentrum  gewühlt  wird. 
Die  Kreise  des  Büschels  verwandeln  sich  bei  irgend  welclier  Inversionspoten^r 
in  ein  Strahlenbüschel,  dessen  Scheitel  der  inverse  Punkt  des  iweiten  Sohnitt- 
jiiiöktee  i^t  und  die  Kreise  des  Systemes  N  in  solche,  welche  die  inversen  Linien 
von  Ml  und  M'^  heiühren.  Irgend  ein  Strahl  des  Strahlen hüschels  schneidet 
aber  die  inversen  Kreise  des  Systemes  A^ unter  gleichen  Winkeln,  da  sie  bezüglich 
des  Schellels  ähnlichliegende  Kreise  sind. 

Auch  solche  Kreise  Q,  welche  die  beiden  Kreise  .Vi  und  .M^  unter  gleichen 
Winkeln  {%)  gleichartig  oder  ungleichartig =)  schneiden,  bilden  mit  irgend  einem 
Kreise  M^  des  Büschels,  folglich  auch  mit  der  Poteuzlinie,  beziehungsweise 
gleiche  Winkel.  Jeder  derartige  Kreis  ist  he^üglich  des  äußeren  oder  inneren 
Ahnlichkeitspunkles  sich  seihst  entsprechend,  wie  sieh  durch  eine  einfache  plani- 
metrische  Betrachtung  nachweistjn  lässt,  welche  mit  Hilfe  der  Verbindungslinien 
der  Kreisschnittpunkte  und  der  Tangenten  in  diesen  geführt  wird.  Wählt  man 
nun  den  Schnittpunkt  irgend  eines  dieser  Kreise  Q  mit  der  Potenzlinie  als 
Inversionscentrum  und  die  diesem  Punkte  in  Bezug  auf  Mi  nnd  M^  zukom* 
mende  Potenz  als  luversionspotenz,  so  verwandelt  sich  dieser  Kreis  in  eine  die 
Kreise  J/i  und  M^  unt^r  demselben  Winkel  ^(a)  gleichartig  oder  ungleichartig 
seh  neidende  Gerade,  welche  beziehungsweise  durch  den  üu  leeren  oder  inneren 
Ähnlichkeitspunkt  geht,  weil  J/j,  M^  und  M^  unverändert  bleiben.  Die  Wiukel, 
welche  die  Kreise  des  Büschels  M^  M^  mit  den  Kreisen  Q  bilden,  siöd  dann 
gleich  den  von  der  angegebenen  Geraden  mit  den  bes?ügiichen  Kreisen  {M^)  des 

^)  PetfTsen,  Metl».  11,  Tl»,,  |i*t.  97,  beweist   diesen   Lt^br^ata:   lilofi   filr  zwei  einunder 

sehopidende  Kreise  mittelst  laversioii,  allgeraein  mii  atidcrt-*m  Wege» 
>)  Fiedler,  C>clrjgmphie,  pag.   121,  Ar^   103 


31 

Büschels  gebildeten  Winkeln,  da  die  üröl^e  des  hJchnittwiukels  zweier  Linien 
dnrcli  die  Inversion  nicht  geändert  wird.  Diese  Winkel  bleiben  aber  für  jeden 
Kreis  des  Systenies  Q  unverändert,  da  es  nur  zwei,  zur  Centrallinie  der  il/i,  Jf« 
symmetrisch  liegende  Gerade  gibt,  welche  il/,  und  M<i  unter  dem  Winkel  x 
gleichartig  schneiden  und   ebensoviele,  welche  sie  ungleichartig  schneiden. 

Für  Kreise,  welche  J/,  und  J/2  rechtwinkelig  schneiden,  ist  der  hier  be- 
wiesene Satz  sofort  klar,  da  dieselben  jeden  zum  Büschel  gehörigen  Kreis, 
folglich  auch  die  Potenzlinie,  unter  rechten   W^inkehi  schneiden. 

Solche  Kreise,  welche  zwei  Kreise  Mi^M^  beziehungsweise  unter  den 
W*inkeln  x^^%%  gleichartig  (ungleichartig)  schneiden,  bilden  mit  deren  Potenz- 
linie einen  ebenso  großen  Winkel,  wie  eine  die  Mx ,  M^  unter  denselben  Winkeln 
^\^  ^  gleichartig  (ungleichartig)  schneidende  Cierade  mit  ihr,  was  nach  dem 
früheren  durch  Inversion  leicht  erweisbar  ist. 

21.)  Die  Potenzliuie  zweier  einander  schneidender  oder  außer  einander 
liegender  Kreise  3/,  und  M2  —  welche  ein  Kreisbüschel  bestimmen  —  ist 
bekanntlich  der  Ort  der  Mittelpunkte  aller  Kreise,  welche  M^  und  M^  recht- 
winkelig schneiden.  Denkt  man  sich  nun  einen  dieser  Orthogonalkreise,  so  ist 
er  bezüglich  des  äußeren  Ahnlichkeitspunktes  zugleich  einer  der  sich  selbst 
entsprechenden  Kreise,  da  seine  Durchschnittspunkte  mit  J/j  und  M^  als  Be* 
rühi*ui}gspunkte  zweier,  die  gegebenen  Kreise  \^Mi  und  J/J  des  Büschels  gleich- 
artig berührender  Kreise  beziehungsweise  entsprechende  Punkte  bind.  Als  sich 
selbst  entsprechender  Kreis  schneidet  er  auch  den  Inversionskreis  rechtwinkelig, 
und  die  von  seinem  Mittelpunkte  an  den  letztet  en  gezogenen  Tangenten  sind 
deshalb  Itadien  von  ihm  und  daher  gleich  groß  den  an  J/i  und  J/2  von  dem- 
selben Punkte  aus  gelegten  Tangenten.  Der  äußere  Potenzkreis  zweier  Kreise 
-V, ,  J/j    gehört  daher  zum  Büschel  derselben. 

Hieran  will  ich  noch  die  Bemerkung  anreiben,  ohne  weiter  darauf  ein- 
zugehen, dass  erstlich  der  äuiWe  Potenzkieis  zweier  einander  schneidender  oder 
außerhalb  von  einander  liegendiT  Kreise  iV/i,  J/,  deren  inneren  Potenzkreis  unter 
dem  Durchmesser  schneidet,  ferner,  dass  die  Potenzlinie  und  der  Ähnlichkeits- 
kreis bezüglich  des  Mittel])unktes  des  äußeren  Potenzkreises  sowohl,  wie  auch 
bezüglich  jenes  des  inneren  Potenzkreises  invers  sind.  Endlich  lässt  sich  an- 
geben, dass  der  Schnittpunkt  der  Potenzlinie  der  beiden  Kreise  Mi  und  M% 
mit  deren  Centrallinie  dem  inneren  oder  äußeren  Ähnlichkeitspunkte  invers  ist, 
jenachdem  die  Inversion  um  den  äußeren  Potenzkreis  oder  um  den  inneren 
erfolgt.  Der  Beweis  für  die  hier  angeführten  Punkte  lässt  sich  einerseits  mit 
Uilfe  der  Lehre  von  den  Potenzen,  andererseits  mittelst  Inversion  führen.  Liegt 
einer  der  beiden  Kreise  J/j,  J/2  innerhalb  des  anderen,  so  gelten  ähnliche, 
durch  die  veränderte  Lage  der  Ähnlichkeitspunkte  modificierte  Bemerkungen. 

22.)  Werden  nun  drei  Kreise  3/j ,  .l/^ ,  il/ .  in  betracht  gezogen,  so  ist 
zunächst  klar,  dass  die  Potenzlinien  derselben  einander  in  einem  Punkte  schnei- 
den. Dieser  Punkt  ist,  wenn  er  außerhalb  der  Kreise  liegt,  zugleich  der  Mit- 
telpunkt jenes  Kreises,  welcher  die  gegebenen  drei  Kreise  rechtwinkelig  schnei- 
det;  denn  die  von  ihm  an   M^^AL^Ma  gezogenen  Tiingenten  sind  glrich  groß. 


92 

Der  die  gegebenen  drei  Kreide  rechtwinkelig  schüaidende  Kreis  ist  zugleich 
jener  Kreis,  welcher  gemeinsam  ist  jenen  KreisbüschelnT  die  conjugiert  sind 
den  Büscheln  der  in  Paaren  geordneten  drei  Kreise.  Nimmt  man  nun  einen 
der  Punkte  dieses  rechtwinkelig  schneidenden  Kreises  als  Mittdpunkt  der  In- 
version an  und  irgend  eine  Potenz  als  Inversionspotenz,  so  verwandelt  sich  der 
Orthogonalkreii^)  in  eine  Gerade  und  die  gegebenen  Kreise,  sobald  sie  den 
Mittelpunkt  der  Inversion  nicht  enthalten^  gehen  über  in  Kreise,  welche  jene 
Gerade  unter  rechten  Winkeln  achneiden,  somit  in  solche,  deren  Mittelpunkte 
auf  einer  Geraden  liegen.  Enthält  einer  von  ihnen  den  Mittelpunkt,  so  geht  er 
in  eine  zur  inversen  Linie  des  Orthogonalkreises  senkrechte  Gerade  über,  da  bei 
der  Inversion  die  GröPe  des  Scbnittwinkels  unverändert  bleibt  Es  ist  nun 
mtiglich»  ,,drei  gegebene  Kreise  M^^Mi^Ms,  mit  Orthogonalkreis,  in  solche  zu 
invertieren,  deren  Mittelpunkte  auf  einer  Geraden  liegen,'*  Liegt  das  Potenz- 
centrum innerhalb  der  gegebenen  Kreise,  so  gibt  es  einen  Kreis,  der  von 
j¥j,  M^^  M3  unter  dem  Durchmesser  geschnitten  wird.  Die  Möglichkeit,  Mi.M^.M^ 
in  Kreise  zu  invertieren,  deren  Mittelpunkte  auf  einer  Geraden  liegen,  entfällt 
dann. 

Invertiert  man  jedoch  die  Kreise  Mi^M^^M^i  von  ihrem  Potenzcentrura 
ans^  mit  der  ihnen  rücksichtlich  dieses  Centrums  zukommenden  Potenz,  so 
gehen  diese  Kreise  in  sich  selbst  über  und  ein  sie  berührender  Kreis  iu  einen 
anderen  entgegengesetzter  Art  Daraus  geht  aber  hervor,  dass  die  Kreise,  welche 
drei  gegebene  Kreise  gleichartig  oder  ungleichartig  berühren ,  stets  paarweise 
auftreten;  es  ergibt  sieb  ferner,  dass  diese  Paare  das  Potenzcentrum  zum 
Äbnlichkeitspunkte  haben. ^)  Die  gleiche  Bemerkung  gilt  nun  auch,  wie  leicht 
dargethan  werden  kann,  für  Kreise,  welche  die  gegebenen  drei  Kreise  unter 
bestimmten  Winkeln  Bchneiden* 


Anwendungen. 


L)  Werden  die  drei  Geraden,  in  denen  die  Seiten  Fi  C,  f'/l,  AB  eioas 
Dreieckes  .^/iCMiegen,  von  einer  beliebigen  Transversalen  beziehungsweise  in 
den  Punkten  A\B\Ü*  geschnitten,  so  ist  das  „Dreiecksverhältnis'' 

ÄQ       BA'        C&  _  _ 
CB    '    Ä'C  '    B'Ä  ~ 

Dieser  von  Menelacm  (1.  Jahrb.  n.  Chr.)  aufgestellte  Satz  iässt  sich  auch 
mittelst  Inversion,  sobald  diese  im  erweiterten  Sinne  genommen  wird,  beweisen. 
Invertiert  man  die  Funkte  einer  Ebene  von  irgend  einem  in  ihr  liegenden 
Punkte  als  Centrum  aus,  so  erhält  man  hei  beliebig  gewählter  Inversionspotenz 
abermals  die  Punkte  der  Ebene*  Dia  Ebene,  in  der  diese  Abbildung  stattfindet, 
erscheint  dann  zweifach,  einerseits  als  Träger  des  nrsi^rünglichen  Sfstetnef; 
andererseits  als  solcher  des  inversen.   Mun  ist  gezeigt  worden,    dass  für  zwei 

')  Vergl,  Hesse^  VorlesuDfen  ans  dl,  analyt.  Geoin.  d.  Punktfa,  d,  Ger.  11,  d.   Kreises, 

2.  Aufl.,  pag.  ^16. 
^)  Vergl.  hierüber  Steio^r,  gestromdte  Werkt,  1.  Bd.,  pag.  43. 


33 

iaverse  Figuren  auch  die  von  Möbius  in  Bezug  auf  die  Doppelverhältnisse  und 
Doppelwinkel  aufgcstclltän  Gleichungen  gelten.  Diese  Gleichungen,  welche  die 
Strecken  und  Winkel  des  Viereckes  aus  vier  beliebigen  Punkten  des  einen 
Systemes  und  die  respectiven  Seiten  und  Winkel  des  durch  die  entsprechenden 
Ecken  gebildeten  Viereckes  des  zweiten  Systemcs  enthalten,  sind  vom  Invcr- 
sionscentrum  unabhängig  Sie  hören  nicht  auf,  zu  bestehen,  wenn  man  die  per- 
spectivische  Lage  der  beiden  inversen  Punktsysteme  aufhebt  und  jedes  zu 
A  BC I) . , . ,  3/  inverse  System  an  einen  beliebigen  anderen  Ort  der  Ebene 
vorlegt,  sei  es  durch  Drehung  oder  Verschiebung,  oder  durch  Drehung  und 
Verschiebung,  oder  durch  Umwcndung  und  darauffolgende  Drehung  und  Ver- 
schiebung. Nennt  mau  solche  zwei,  nicht  mehr  in  porspectivischer  Lage  befind- 
liche Systeme  von  Punkten  auch  dann  noch  ,,invcrs'\')  so  gilt  der  bereits  nach- 
gewiesene Satz,  dass  jidem  Systeme  A  liCJ) .  .  .  .  Jlf  zwei  andere  inverse  Systeme 
SirCD' ....  3/'  und  A^VCiy,  . ,  . .  M\  entsprechen,  wenn  den  Punkten 
A.B.C  beziehungsweise  die  willkürlich  gewählten  Punkte  A\B\(''  zugeordnet 
sind.  In  diesem  Sinne  können  daher  auch  (Fig.  IG.,  Taf.  II.)  die  Schnitt[uinkte 
A\li\C  der  gewählten  Transversalen  mit  den  verlängerten  Dreieckseiten,  den 
Eckpunkten  ^1, /i,r  beziehungsweise  invers  entsprechend  angeschen  werden. 
Da  aber  A\li\('*  auf  einer  Geraden  liegen,  so  entspricht,  wie  aus  dem  frü- 
heren leicht  gefolgert  werden  kann,  jedem  mit  A^li^i-  ein  Sybtem  bildenden 
Punkte  />,  dem  Wesen  nach  nur  ein  Punkt  D\  der  mit  A\li\(-'  das  invers 
verwandte  System  festsetzt.  Der  zweite  Punkt  1J\^  der  noch  aufgefunden  wer- 
den könnte,  bildet  nämlich  mit  A\  li\  C  ein  (uneigentliches)  Viereck,  das  mit 
dem  (uneigentlichen)  Vierecke  A^  W  C  D'  zur  Deckung  gebracht  werden  kann. 
Man  hat  dann  unter  der  Annahme,  dass  der  dem  Punkte  .P  entsprechende 
i'unkt,  der  A'  hcil-HMi  möge,  mit  dem  Dreiecke  AliC  auf  derselben  Seite  der 
Geraden  A'  B' C  lie^^e,  was  ja  zulässig  ist  und  unter  Beachtung  der  Ableitung 
für  die  Gleichheit  der  Dnppelwinkel : 

AB('-\-CA\i  =  :iao^—{(''B\V-\-A\\('') 
oder  A\\C  =  A\lli 

ferner  Hndet  man  /r  A'  r'  =  r  J  B. 

Beide  Gleichungen  bestimmen  den  Punkt  X  als  zweiten  Durchschnittspunkt 
zweier  Kreislinien,  welche  beziehungsweise  auf  (-W  und  (-'  Wals  Sehnen,  auf- 
stehen und  A'A  B^  ('AB  als  Ilmfangswinkel  enthalten.  Auf  gleiche  Art  zeigt 
man,  dass  den  Punkten  B\  ('*  als  Punkten  des  ersten  Systenies  beziehungsweise 
B^(*  als  solche  des  zweiten  entsprechen.  Auch  mit  Hilfe  des  Satzes,  dass  die 
absolute  (iröL^e  des  Schnittwinkels  zweier  Linien  durch  Inversion  nicht  geändert 
wird,  lässt  sich  dieses    Resultat    ableiten.     Zufolgt»  der  Gleichheit  der   Doppel- 

verhältnisse  ist: 

AC'       AB'    _   A'  ('       A'  B 

C  B   *    /r  B   ~  <l  B'    '    B  /r 

oder  mit  Berücksichtigung  des  durch  die  Buchstabenfolge  ausgedrückten  Sinnes 

einer  Strecke 

*)  Nach  Möbiub  „kreis\ür<%aiidt.^* 

6 


AC 


B.r     vir 


V  B    *    -1*  C    '    ß'  A 

Beschreibt  man  nun  um  die  Dreiecke  ABC,  A  B' C\  A' BC  ihhI  A' H' L 
Kreise»  sc»  entsiirechen  diesen  zufolge  der  aiigeni>mmenen  Zuordnung  der  Punkte 
die  Geraden  A' B' C\  A' BC\  AU'C,  A  HC,  deren  im  unendlichen  liegende 
Punkte  einem  beatunmicu  Punkte  des  anderen  System  es  entsprechen  iiiüs^^en 
Die  genannten  vier  Kreise  gehen  sonach  durch  einen  l*unkt  0,*]  hezüglich 
dessen  beide  Systeuie  in  perspectiv i sehe  Lage  gebracht  werden  künnen, 

2.)  Der  für  ein  Sebnenviereck  geltende  Ptolemäische  Lehrsiiti?  kann  nun 
gleicbfallB  bewiesen  werden.  Es  seien  .1,  U^  t\  1)  vier  aufeinanderfolgende  Punkte 
eines  Kreises.  Invertiert  man  A.B^V  von  /J  aus  mit  irgend  welcher  PoteuK, 
m  erhalt  man  aU  inverse  Figur  eiDa  Gerade,  auf  der  die  den  Paukten  A,H^(' 
beziehungSÄeise  entsprechenden  Vm^kie  A\  B\  C*  in  der  Folge  A^  B^  f-'  liefen, 
wiibrend  der  dem  Puakte  IJ  entsprechende  Punkt  der  unendlich  ferne  Punkt  , 
dieser  Geraden  ist.  Zufolge  der  Gleichheit  der  Doppelverhältnisse  hat  man : 

1 


Ali 

A  D         A'  B' 

Jic      BD       jr  er 

B  ff 

•   ij  c  ~  B'  (y     ' 

CA    '    DA   ~  CA" 

AB.DC      J'jr 

BC.DA       jie 

BC.AI)~  B'C 

CA.BD~   C"A' 

daher  auch 

AB.DC\BC.AI}\  AC.BD^A'B'  iB^C:  V*A' 
Da  nun  die  Punkte  A\ß\C'  m    auf  der   Geraden   liegen,   dass   A'B'^B^C 
^A'C\  80  folgt  aus  obiger  Proportion 

A  H ,DC  J-  B C .  A  i)  =  A  r  B  D^) 

Z)  Drei  durch  einen  Pnnkt  0  gehende  Kreislinien  Mi^M^^M^x  bilden  ein 
Dreieck,  dessen  Winkelsumme  180^  beträgt, 

Durch  Inversion  von  O  aus,  geht  dieses  Kreissystem  in  ein  geradliniges 
Dreieck  über,  dessen  Winkelsumme  gleich  180^,  jener  des  Bogendreieckes  gleich 
seiu  muss^  da  die  Scbuittwinkel  krummer  Linien  durch  diese  Transformation 
sich  nicht  ändern. 

n  Kreislinien,  welche  durch  einen  Pnnkt  O  gehen,  bilden  im  allgemeinen 
eine  Bogentigur  mit  n  Ecken,  deren  Winkelsumme  gleich  ist  der  Summe  der 
Winkel  eines  geradlinigen  Vieleckes,  Der  Beweis  biefür  ergibt  sicbj  wenn  man 
das  ßogen-Vieleck  von  dem  Punkte  0  aus  invertieit, 

4,]  Schneiden  drei  Kreise^  welche  durch  die  Ecken  eines  Dreieckes  gehen, 
einander  paarweise  auf  den  Seitenstreckan»  so  geben  sie  durch  einen  Punkt. 
Dieser  sehr  leicht  erweishare  Sat^  kann  durch  Inversion  auch  für  ein  Dreieck, 
dessen  Seiten  Kreisbogen  sind  und  in  ihren  Fortsetzungen  durch  einen  Punkt 
gehen,  dargethan  werden, 

5.)  Denkt  man  sich  in  den  Zwischenraum  sswischen  zwei,  der  Große  und 

Lage    nach    gegi^henen    Kreisen  M^^Mj^^    welche    zugleich   in    einander   liegen, 

^        ^»^  Mobilia,  ges.  VV.*   2.  itd»,    paii.  3H,  Auf  anderem  Wege  hewiest^n  in  La  FrAmoir** 

SÄinnil  V.  iH'hr».  u,  Atiij(,    pn^.  M  u,  i,  Kruse,  Elf?«!,  d.  Opom,,    1.  Th,^  \m%    87 

")  Andere  Relationen  für  Strecken,    wie  sikIi  solche  für  VVink<>l    siehe    Mfitiius^    ge^ 

W.j2-  Bd.,  ^Kr^fsverwöiidtsrhütt^  u.  ßaJUer,  Efem.  d.  Malb  %  Bd,  IIB,  i!^0,  121,  l^i.' 


35 

Kreise  beschrieben,  welche  einander  der  Reihe  nach  und  J/i,.!/^  berühren,  so 
kehrt  diese  Kreisreihe  N  nach  n  Umläul'en  wieder  in  sich  selbst  zurück  oder 
nie,  wo  immer  auch  der  Anfangskreis  gewählt  wird. 

Klar  wird  dieser  Satz,  wenn  man  M^ ,  J/^  von  einem  der  Grundpunkte 
des  zu  Ml,  Mi  conjugierten  Büschels  aus  invertiert.  Die  Kreise  J/,,.l/a  ver- 
wandeln sich  dann  in  zwei  concentrischc,  M\ ,  J/'a  und  diejenigen,  welche  der 
Reihe  »ach  sich  und  die  gegebenen  Kreise  berühren,  in  ein  ebensolches  System 
.V  bezüglich  J/'i,  J/'o.  Die  Kreise  des  Systenies  A"  sind  aber  gleich  groP  und 
kehren  nach  einer  endlichen  Anzahl  von  Umläufen  in  sich  selbst  zurück  oder 
nie,  wo  immer  der  Ani'angskrcis  gewählt  wird.  Das  Gleiche  gilt  daher  auch 
lür  das  ursprüngliche  System  X^) 

G.)  Sind  zwei  in  einander  liegende  Kreise  JA ,  J/^  gegeben  und  beschreibt 
man  zwei  Kreise  iVi,«i,  welche  dieselben  ungleichartig  (den  gröl>eren  Kreis 
innerlich,  den  kleineren  äul^erlich)  borüliren,  so  liegt  deren  äul3erer  Ähnlich- 
keitspunkt A  in  der  Linie  der  gleichen  Potenzen  der  gegebenen  Kreise. '-')  Be- 
schreibt man  ferner  Kreise  iVi,//a,  welche  My,M2  und  beziehungsweise  JVi,Mi 
entsprechend  berühren,  so  haben  die  Kveispaare  A',  A'j,  W|  n.^  denselben  Punkt 
A  zum  .\hnlichkeit^punktc. 

Dieser  Satz  kann  durch  Inversion  bewiesen  werden,  wenn  man  den  äußeren 
Ahnlichkeitspunkt  der  Kieise  A^,//i  als  Inversionsmittelpunkt  (J)  benützt  und 
als  Inversionspotenz  diejenige,  die  diesem  Punkte  in  Bezug  auf  A^i,/<i  gemein- 
schaftlich ist. 

7.)  Werden  drei  Kreise  J/j,.l/j,J/;  von  zwei  Kreisen  Xi^N^  berührt, 
Uiusschliel^end  und  einschliel^end,  oder  .1/, ,  M.  t'in-clilielXMid,  J/j  ausschliel^end 
und  umgekehrt  u.  s.  w.)  so  liegt  ihr  Potenzcentrum  O  mit  den  Mittelpunkten 
dieser  Kreise  A^i ,  A^  auf  einer  Geraden. 

Wählt  man  das  Potenzcentrum  O  der  gegebenen  drei  Kreise  als  Inver- 
sionsmittelpunkt und  die  ihm  bezüglich  Jedes  dieser  Kreise  zukommende  Potenz 
als  Inversionspotenz,  so  sind  die  Kreise  A'i^A'j,  da  J/i,  J/^,  .1/.;  bei  der  Inver- 
sion unverändert  bleiben,  invcrs  und  haben  daher  O  zum  Ahnlichkeitspunkte. 
Dieser  Punkt  liegt  aber  mit  den  Mitteljmnkten  der  Kieise  A'i^A'a  auf  einer 
Geraden,  welche  mit  Rücksicht  auf  den  vorliorgehenden  Lehrsatz  auf  der  zu- 
gehörigen Ähnlichkeitsachse  von  .Vi,  M^jM^   senkrecht  steht. 

8.)  Durch  einen  gegebenen  Punkt  .1  ist  eine  Gerade  zu    ziehen,    welche 

die  Schenkel  eines  gegebenen  Winkels  in   // und  ^'  so  schneidet,  dass  AH.AC 

=  (i-,  wo  a  eine  gegebene  Strecke  ist.^)  —  Man  wähle  A  zum  Mittelpunkte  der 

Inversion,    a  zum  Halbmesser  des  Inversionskreises  und    invertiere    nun    einen 

der  Schenkel  des  gegebenen  Winkels  von   A  aus.    Die  Durchscluiittsimnkte  des 

zu  diesem  Schenkel  inversen    Krt'isos    mit    dcMu    anderen    Schenkc^l    bestimmen 

mit   -1  zwei  (Jerade,  welche  d<»r  Bedingung  Ljcniiicen. 

M  ViTgl.  (Jeisor,  Kiiil.  i.  il.  syiitli.  (ii'om.,  \k\\i.  174  ii.  St«'iin'r  ««m.  Wi^ki?,  1.  IM.  pn^r.  13. 
')  Vcr>(l.  St(>iner,  >(t?s.  WiM-ko,  pag.  4.'J.  Ks  ;rllit  noc.li  aii<U'ni  Siit/.c»  uns  dvv  liclire  vini 

der  VotmiA  bei  Kreisüii,  wclcliu  sich  iiiilttUl  Iii\<'rsi«)n  hrwciisfii  lassen. 
^)  Die  Anf|riibüii  8,  11.  12  ii.  II    -17    sind  iMitiKniiiiiou  uuä    PctcrsiMi,    Mcthodoii    und 

Theorien. 

5* 


36 


9.)  Eiti  IC  reis  J/, ,  eine  Gerade  y  und  ain  Pmikt  A  sind  {;egüben  ;  man 
sjiehe  durcli  A  i^ine  Gerade,  welche  den  Ivieis  in  X  und  die  Gcriido  in  V  hü 
schneidet,  dass  PX.PY^a^  ist*  —  Man  walile  vi  zum  Mittelimtikre  und  ^j 
Eum  Halbmesser  der  Inversion.  Üie  Verbindungslinien  de«  Punktes  A  mit  den 
Sdniittpunkten  der  Geraden  tj  mit  dem  zu  J/^  iuveraön  Kreise  sind  die  ge- 
sncliteu  Geraden. 

lü.)  Durch  eiuen  gegebenen  Punkt  A  ist  eine  Gerade  so  ^u  ziehen,  das^  ihre 
Schnittpunkte  A'  und  Y  mit  zwei  gegebenen  Kreisen  M^,M^^  Strecken  bilden, 
für  welche  AX,AY=^a^  isl —  Man  wähle  A  zum  Mittelpunkte  und  a  ztini 
HalbmeBser  der  Inversion.  Die  Verbindungslinien  des  Punkte»  -1  mit  den 
Schnittpunkten  der  Kreislinie  Mi  {M2)  und  der  zu  M^  [M^)  invers  verwandten 
Linie  geben  die  gesuchten  Geraden,  wenn  die  Aufgabe   überhaupt  möglich  ist. 

11.)  Ein  Dreieck  ^i*C  aus  a,  A  und  HlKUA  =  p%  wo  D  der  Fuß- 
punkt vt>n  //,,  auf  €  ist,  zu  conatruieren.  —  Mau  wähle  nach  Festlegung  von 
HC^=^ay  den  Punkt  H  zum  Mittelpunkte  und  p  zum  llalbmesser  der  Inversion, 
beschreibe  über  BC  als  Durchmesser  einen  Kreis  und  invertiere  ihn.  Der 
eine  Scbnitt[>utjkt  der  durch  diese  Inversion  erbaltenen  Geraden  mit  einem  Krei&e, 
der  durch  B  utul  i-  gebt  und  .1  als  auf  li  C  aufstehenden  ümfangswinkel  ent* 
hält,  ist  der  dritte  Eckpunkt  des  gesuchten  Dreieckes. 

12,)  Ein  Dreieck  ABC  zu  construieren  aus  der  Seite  des  einbesclu'iebenen 
Quadrates,  von  welchem  zwei  Eckpunkte  auf  .1  B  liegen,  aus  dem  Winkel  B 
und  dem  Producte  ^  p'^  der  beiden  Abschnitte^  in  welche  AC  durch  einen 
Eckpunkt  des  Quadrates  getheilt  wird.  —  Man  zeichne  einen  Winkel  von  der 
Grrjpe  des  Wiüfcels  B  und  construiere  ein  Quadrat  mit  der  gegebenen  Seite 
derart,  dass  zwei  Eckpunkte  auf  dem  einen  Schenkel  {AB)  und  ein  Eckpunkt 
auf  dem  anderen  Schenkel  (B  C)  dieses  Winkels  zu  liegen  kommen*  Den  vierten 
Eckpunkt  O  wähle  man  zum  Mittelpunkte  der  Inversion,  p  tarn  Halbmesser. 
Man  inveitiere  nun  eiuen  Schenkel  des  Winkels  B  und  bringe  seine  indirect- 
inverse  Linie  —  einen  Kreis  —  mit  dem  anderen  Schenkel  zum  Schnitte.  Die 
Verbindungslinien  des  Punktes  0  mit  den  möglieben  Schnittpunkten  geben  die 
dütten  Seiten  der  gesucbten  Dreiecke. 

13.)  Zu  drei  gegebenen  Punkten  A,B,C  drei  Punkte  A\B\V'  zu  suchen, 
welche  mit  ihnen  derart  (perspectivisch)  invers  liegen,  dass  das  geradlinige 
Dreieck  A^B'C  einem  anderen  gegebenen  Dreiecke  ähnlich  oder  congruent 
werde.  —  (Verglichen  Art,  7.) 

14.)  Einem  gegebenen  Kreise  ein  Viereck  so  einzuhescbreiben,  dass  jede 
Seite  durcli  je  einen  der  vier  gegebenen  Punkte  yl,ß,  (\i>  geht.  Die  gegebenen 
vier  Punkte  können  ganz  beliebige  innerhalb  oder  auPerhalb  des  Kreises  liegen, 
Man  invertiere  A  von  B  aus,  den  inversen  Punkt  von  C  ans,  den  liierdurch 
sich  ergebenden  Punkt  von  />  aus  nach  Ji,  mit  jenen  l'otenzen,  welche  den 
angeiiüraraenen  lüversionsmittelpunkten  in  Bezug  auf  den  Kreis  lukommen. 
Ehenso  invertiere  man  D  von  (•  aus,  den  inversen  Punkt  von  B  aus  und  den 
hierdurch  sich  ergebenden  Punkt  von  A  aus  nach  iV,  mit  den  Potenzen,  welche 
diesen  angenommenen  Inversionsmittalpunkten  in  Bezug  auf  den  Kreis  zukom- 


37 

roen.  Die  Verbindungslinie  MN  schneidet  dann  den  gegebenen  Kreis  jedesmal 
in  einem  Eckpunkte  a  des  gesuchten  Viereckes.  Es  gibt  im  allgemeinen  zwei 
Vierecke,  welche  den  gestellten  Bedingungen  genügen.  Die  hier  angeführte  Con- 
&truction  ist  dadurch  begründet,  dass  nach  jeder  lleilie  der  angegebenen  Inver- 
sioLeu  der  Eckpunkt  a  in  sich  selbst  übergeht,  wie  auch  der  Kreis  nach  jeder 
Inversion  auf  sich  selbst  fallt;  forner  dadurch,  dass  jede  Gerade  oder  jeder 
Kreis  durch  X  durch  diese  Inversionen  von  A^H^d  aus,  in  einen  Kreis  durch 
/>  und  hierauf  durch  Inversion  von  I)  aus,  in  eine  Gerade  übergeht.  Die  Ge- 
rade Na  geht  insbesondere  nach  diesen  Inversionen  in  die  Gerade  a  M  über, 
welche  mit  dem  Kreise  einen  im  gleichen  Sinne  gerichteten  Winkel  bildet,  wie 
.Vci  mit  dem  Kreise.  .Va  und  aM  bilden  sonach  eine  Gerade,  welche  durch 
die  Punkte  M  und  y  vollötiindig  bestimmt  ist.  Die  hier  angeführte  Construction 
kann  auf  jedes  Vieleck  von  gerader  Seitenzahl  ausgedehnt  werden. 

15.)  Einem  gegebenen  Kreise  ein  Dreieck  so  cinzubcschreibeu,  dass  jede 
Seite  durch  je  einen  der  drei  gegebenen  Punkte  A^H.C  geht.  —  Die  gegebe- 
nen Punkte  können  ganz  beliebig,  innerhalb  oder  außerhalb  des  Kreises  liegen. 
Man  invertiere  ('  von  li  aus  und  den  inversen  Punkt  von  A  aus  nach  M  mit 
den  den  Punkten  B  und  .1  in  Bezug  auf  den  Kreis  zukommenden  (äul^eren 
oder  inneren)  Potenzen  als  Inversionspotenzeu ;  ebenso  invertiere  man  .1  von  B 
aus  und  den  inversen  Punkt  von  (.'  aus  nach  N  mit  den  diesen  Punkten  {B 
und  C)  zuk(»nimenden  Kreispotenzen.  Von  der  durch  .1  und  M  bestimmten  Ge- 
raden invertiere  man  noch  einen  Punkt  Q^  etwa  einen  in  dem  Kreisumfange, 
von  A  aus,  den  inversen  Punkt  von  B  aus  und  den  dann  erhaltenen  Punkt 
von  r  aus  nach  (>, ,  aber  so,  dass  der  Kreis  wieder  in  sich  selbst  übergeht. 
Die  Gerade  (Ji  X  bestimmt  dann  auf  der  Geraden  .1  M  einen  Punkt  Ä.  Der 
durch  By  M  und  .V  gelegte  Kreis  trlHt  den  gegebenen  Kreis  in  Punkten,  von 
denen  jeder  in  Verbindung  mit  J, //,  r  je  eine  Lösung  der  Aufgabe  ergibt. 
Nennen  wir  einen  dieser  Schnitti)unkte  a,  so  liegt  die  Begründung  der  Con- 
struction im  folgenden:  Die  Geraden  aM  und  AMQ  gehen  durch  die  Inversi- 
onen aus  A^B  und  <'  in  die  geraden  Linien  .Va  und  N Qi  über;  sie  schließen 
mit  einander  einen  Winkel  ein,  der  den  der  letzteren  zwei  Geraden  zu  180" 
ergänzt.  Das  Viereck  a  M  R  A'  ibt  demnach  ein  Sehnenviereck  und  daher  a  ein 
dem  gegebenen  Kreise  und  dem  Kreise  M  li  \  gemeinsamer  Punkt.  Die  hier 
angegebene  Construction  kann  auch  auf  Vielecke  mit  ungerader  Seitenzahl  aus- 
gedehnt werden. 

IG.)  Einen  Kreis  zu  construieren,  welcher  drei  gegebene  Kreise  J/i,  J/j,  J/^,, 
die  durch  einen  Punkt  J*  gehen,  berührt.  —  Man  invertiere  die  gegebenen 
Kreise  von  P  aus  mit  beliebiger  luversionspotonz.  Die  Kreise  . V, ,  J/^ ,  .1/j  gehen 
dann  in  drei  gerade  Linien  über  nnd  die  gesuchtdi  Kreise  in  solche,  welche 
diese  Geraden  berühren  und  leicht  con^tiuiert  werden  können.  Durch  Kück- 
Inversion  der  Figur  von  P  aus  mit  der  angenommenen  Potenz  ergeben  sich  die 
Lösungen  der  Aufgabe. 

17.)  Einen  Kreis  zu  construieren,  welcher  drei,  der  Größe  und  Lage  nach 
gegebene  Kreise  Mi^Mg.M^    berührt.    (ApoUonisches    Berührungaproblem.) 


38 


1,  I.rj  ung.  Die  zu  den  Kreispaaren  iWi  M^,  Mt  Mi,  M^  J4  gehörigen  äußeren 
und  iüiieren  Ähnlichkeitspnnkte  seien  bei^tehungsweise  A^^J^^  ^U  %Jii  A^^Ji*  Mnri 
invertiere  *Vi  von  A^  oder  J^  aus  nacli  M3,  M^  von  Jj  oder  /|  aus  nach 
Mi  und  M^  von  Ag  oder  J^  aus  tiacb  3/,  und  bestimme  jene  Punkte  des 
Kt'eisei  J/, ,  welche  nach  jeder  dieser  dreimaligen  Inversioaen  wieder  mil  sich 
selbH  KU^ainmenfalleD.  Diese  Punkte  sind  dann  die  Berührungspunkte  der  ge- 
suchten Kreise.  Denn  jeder  Kreis,  welcher  zwei  Kreise  gleichartig  tungleichartigl 
berühr^  hl  be^züglich  des  äul5eren  (inneren)  Ähnliohkeitspünktes  ein  sich  selbst 
entspieclionder,  dessen  Berührungspunkte  auf  einem  durch  den  Äbnlichkeits- 
punkt  gehenden  Ähnlich keitsstrahle  liegen  müiseij.  Da  nun  hei  diesen  Inver^jj- 
onen  jeder  der  Abaliehkeitspunkte  des  einen  Kreispaares  mit  jedem  der  Ähn- 
lichkeitäpuukte  der  anderen  Krei^paa^e  combiDiert  werden  kann,  so  haben  wir 
im  allgemeinen  2  .2  .2. =  8  Auflösungen  m  erwarten,  die  aber  im  besonderen  auf 
eine  kleinere  Zahl  sich  reducieren.  Soll  beis^pielsweibe  ein  Krei^  gesuclit  werden, 
welcher  Mi  ungleichartig,  M^  und  Mj  gleichartig  berührt^  so  invertiere  man 
einen  beliebigen  Punkt  P^  des  ersten  Kreises  um  J^  nach  J/g,  von  liier  um 
Ai  nach  J/3  und  dann  um  J^  nach  M^  ;  der  hierdurch  auf  JA  erhaltene  Punkt 
heim  F, .  Ebenso  verfahre  man  mit  ainoni  zweiten  Punkte  l*j  dcä  Kieiees  3/, 
und  erLält  P\.  Mi  ist  uach  diesen  drei  Inversionen  wieder  in  sich  selbist  Qber- 
gegangca,  während  der  gesuchte  Kreis  bei  jeder  Inversion  sich  selbst  invem 
bleibt.  Verbindet  man  nun  ti  mit  P\  und  P3  mit  Fg  durch  gerade  Linien 
und  zieht  von  deren  Durchschnittspunkt  Q  Tangenten  an  xU^,  so  sind  die 
Bei'ühruügf^ipunkte  derselben  solche  Punkte^  welche  nach  den  angegebenen  drei 
Inversionen  wieder  auf  sieb  selbst  fallen» 

2.  Losung,  Liegen  die  drei  gegebenen  Kreise  Mi^Mj^M^  derart,  dass  zwei 
ihrer  äu leeren  Potenzkreise  einander  schneiden,  so  kann  man  einen  der  zwei 
Schnittpunkte  dieser  letzteren,  durch  welche  dann  auch  der  dritte  äußere 
Poten^kreis  gehen  muss^  als  Inversionsmitielpunkt  wählen  und  eine  beliebige 
Potenz  als  Inversionspotanx.  Mi^Mj  und  M^  verwandeln  sieh  hierdurch  in  Kreise 
mit  gleich  grollen  Uadien  und  die  Aufgabe  geht  in  die  einfncljere  über^  Au 
drei  gleich  groPe  Kreide  berührende  Kreise  zu  legen.  Die  den  Berühr ungskreisc^n 
des  inverRen  Systemes  invers  entsprechenden  Kreise  des  tirsprünglichen  Systeuacs 
Kind  die  gesuchten  Kreise.  Bei  dieser  Inversion  kann  die  InversionspotenE  so 
gewählt  werden,  dass  einer  der  gegebeneu  Kreise  unverändert  bleibt. 

[  Die    Construction  kann,    ob  nun  die  drei  äut^eren   Potenzkreisa  Binaoder 

sdhneiden  oder  nicht,  mitt-elst  dreier  zusammengehöriger  Potenzkreise  auch 
unter  Anwendung  des  Satzes  durchgeführt  werden,  dass  die  zu  den  vier  Ähn- 
lichkeitsachsen  der  gegebeneu  Kreise  Af^  i/^>  M^  gelif>rigcn  vier  Tripel  von 
Potenz  kreisen  je  ein  Büschel  bilden.  Dieser,  tixeilweise  durch  Inversion  erweiÄ- 
bare  Satz  gestattet  die  Bestimmung  der  sechs  Berührungspunkte  des  zu  einer 
Ahnliclikeitsachse  gehörigen  Paares  Apollonischer  Berührungskreise  mit  den  ge* 
gebenen  Kreisen,  Diese  Berührungspunkte  ergeben  sieb  als  die  Schnittpunkte 
der  gegebenen  Kreise  mit  den  sie  rechtwinkelig  schneidenden  Kreisen  im  Büschel 
der  zu.  der  jeweilig  angenommeuen  Ahnlichkeitsacbse  gehörigen  Potenaskreise.') 
*)  Fiedler^  t^clogrÄphi^  pag,  löl  u,  119. 


39 

?K  Lösung.  Kinc  weitere  Coiistruction  stützt  sich  auf  den  durch  Inversion 
bewiesenen  Satz:  Die  Potenzlinie  zweier  Kreise  schließt  mit  deren  äußeren 
oder  inneren  gemeinschaftlichen  Tangenten  Winkel  ein,  welche  ebenso  groß  sind, 
wie  die  Winkel,  die  beziehungsweise  von  den  gleichartig  oder  ungleichartig  be- 
rührenden Kreisen  mit  der  Potenzlinie  gebildet  werden.  Hiernach  hat  man  also, 
um  die  Kreise  zu  finden,  welche  drei  gegebene  Kreise  Mx^M^^M^  berühren, 
folgendermaßen  zu  verfahren.  Man  bestimme  das  Potenzcentium  0  und  die 
vier  Ähnlichkeitsachsen  der  gegebenen  Kreise,  suche  zu  jeder  derselben  (von 
den  Ähnlichkeitspunkten  aus)  in  Bezug  auf  Mi^M^^M^  die  Pole  und  verbinde 
diese  mit  <).  Die  Schnittpunkte  dieser  Verbindungsgeraden  mit  den  gegebenen 
Kreisen  sind  dann,  sofern  sie  zu  einer  Ähnlichkeitsachse  gehören,  die  Berüh- 
rungspunkte eines  Paares  der  berührenden  Kreise.  Es  möge  nach  dieser  Con- 
struction  ein  Kreis  N  gefunden  worden  sein,  welcher  die  gegebenen  Kreise 
Afi^Mi^M^i  gleichartig  berührt.  Sein  Berührungspunkt  mit  einem  derselben, 
etwa  Mg^  heiße  Bi.  Dieser  Punkt  ist  zufolge  des  oben  angeführten  Satzes 
Ahnlichkeitspunkt  für  das  System  der  Potenzlinion  der  Kreispaare  Mi  J/a,  M^  M:^ 
und  die  zu  ihnen  parallelen  Sehnen  im  Kreise  il/a,  welche  von  den  Berüh- 
rungspunkten der  gemeinschaftlichen  äußeren  Tangenten  dieser  Paare  bestimmt 
sind.  Zu  diesem  Systeme  gehören  auch  die  beiden  Kreise  M2  und  N  selbst, 
ferner  das  Potenzcentrum  0  und  der  Schnittpunkt  F  der  beiden  genannten 
Sehnen.  Die  Verbindungslinie  O  P  —  des  Potenzcentrums  mit  dem  Pole  der 
äußeren  Ähnlichkeitsachsc  in  Bezug  auf  M^  —  schneidet  sonach  J/2  in  Punk- 
ten, welche  Berührungspunkte  von  Kreisen  der  verlangten  Art  mit  M^  sind  und 
bezüglich  0  invers  liegen.  Die  gleiche  Betrachtung  findet  auf  Mi  und  M^  An- 
wendung. 

Die  hier  angegebene  Construction  ^)  stimmt  mit  jener  von  Oergonne  und 
Bobillier*'')  auf  anderem  Wege  gefundenen  überein.  In  den  letzten  Jahren  hat 
Fiedler  3)  auf  Grund  einer  von  ihm  aufgesl eilten  besonderen  Verwandtschaftsart 
mit  Hilfe  darstellend-geometrischer  Untersuchungen  eine  neue  Begründung  die- 
ser Construction  gegeben,  welche  zugleich  den  Weg  zur  Lösung  für  alle  Spe- 
cialialle  zeigt. 

Antncrkuug.  Lässt  man  «111  SU'Ile  der  liior  gcgcbonon  drei  Ivrciso  irgend  drei  der 
CirUilde  Punkt,  Gerade  und  Kreis  treten,  so  ergeben  sich  die  zehn  verdchicdencn  HauptHllle 
ilf»s  Apolloniaehen  Herühruugsproltlenm.  Die  Inversion  kann  aueli  in  mehreren  dieser  Fälle 
mit  Vortlieil  angewendet  werden,  ho  dass  das  im  obigen  angeführte  Aufgaben  -  Material  iu 
dieser  Uichtung  noch  einer  Vermebrnng  tähii;  ist;  insbesonderi>  tritt  dies  ein,  wenn  auch  die 
besonderen  Lagen  der  gegebenen  Gebilde  zu  einander  in  betraeht  gezogen  werden. 

18.)  Einen  Kreis  zu  construiercn,  welcher  durch  einen  gegebenen  Punkt 
P  geht  und  drei,  der  (iriW^e  und  Lage  nach  gegebene  Kreise  J/|,iVa,;l/,  unter 
gleichen  Winkeln  schneidet.  —  Man  wähle  P  als  Inversionsniittelpunkt  und  die 
diesem  Punkte  in  Kezug  auf  einen  der  gegel)cnen  Kreise  zukommende  Potenz 
als  Inversionspotenz.    Kreise,  welche  den  gegebenen  Bedingungen  entsprechen, 

')  Petersen,  M«»tlnKlen  u.  Theorien,  pHi^.   101. 

*)  La  Fremoire,  Sammlung  v.  Lehrsätzen  und  Aufgaben,  pag.  1U9. 

')  Fiedler,  C}tIographie,  pag.  1<;3,  164,  165. 


40 


verwandeln  sich  durch  diese  Inversion  in  gerade  Linien,  welche  die  züMi^M^^M^ 
inversen  Kreise  ^P^^  M\^M\  nnter  gleichen  Winkeln  schneiden.  Gerade  dieser 
Art  fallen  aber  stets  mit  den  Ähnlichkeitaachsen  der  Kreise  des  inversen  Sj- 
btemea  xu^ammen  und  sind  daher  leicht  aufisufinden  Durch  Rück  -  It*version 
dieser  Geraden  in  das  urRi^rfingliche  System  ergehen  sich  die  Lösungen  der 
Aufgabe, 

19.)  Einen  Kreis  zu  conslruieren,  welcher  durch  einen  gegebenen  Punkt 
P  geht  und  ^wei,  der  GröPe  nnd  Lage  nach  gegebene  Kreise  -V,,  3/31  unter 
den  gegebenen  Winkeln  3t|,%  hezitdmngaweise  schneidet.  —  Man  wähle  P 
zum  Mittelpunkte  der  Inversion  und  die  ihm  in  Be/.ug  auf  einen  der  gegebenen 
Kreise  M^.  M^  zukommende  rntenz  als  Inversionspotenz,  so  daiis  nur  ein  Kreis 
zu  invertieren  ist,  da  der  andere  unverändert  bleibt  Nun  ziehe  man  jene  ge- 
raden Linien,  welche  die  Kieise  des  inversen  Systemes  unter  den  bezüglichen 
Wirilveln  a,,  %2  schneiden.  l>ie  durch  Rück^Invertsirm  dieser  leicht  con-^truier- 
hären  Geraden  erhaltenen  Kreise  entsprechen  den  gegebenen  Bedingungen. 

20.)  Feinen  Kreis  zu  constinieren,  welcher  drei,  der  Grolle  Und  Lage  tmch 
gegebene  Kreise  My^M^^M^  beziehungsweise  unter  den  Winkeln  X|,^i,jti 
schneidet. 

Diese  Aufgabe  kann  durch  Anwendung  folgender  zwei  Siltze  gelöst  werden  : 
Eine  Kreislinie  iV  und  eine  gerade  Linie,  von  denen  jede  zwei  gegebene  Kreise 
Mj,J/j  beziehungsweise  unter  den  Winkeln  ac, » x^  gleichartig  (ungleiclmrtig) 
sehneidet,  hilden  mit  der  Potenilinie  dieser  Kreise  (Mi,  Mi)  gleiche  Winkel. 
Jeder  Kreis  JV,  welcher  Äwei  einander  nicht  schneidende  Kreise  M^ ,  M^  bestie- 
hungsweise  unter  den  Winkeln  x^^x^  gleichartig  (ungleichartig)  trifft,  bertlhrt 
ein   Paar  der  Kreise  des  durch  J/j,  J/^  gebildeten  Büschels, 

Beide  Sätze  lassen  sich  sofort  als  richtig  erweisen,  wenn  man  das  durch 
die  gegebenen  Kreise  M^^M^  und  deren  Potenzlinie  bestimmte  Liniensystam 
um  einen  der  Schnittpunkte  de^  Kreiser*  N  mit  der  Poten/Jinie  invertiert 

Die  Construction  ist  dann  folgende  :  Man  bestimme  die  geraden  Linien, 
welche  die  Paare  Jtf|  M^,  M^  .V|,  M^  Jtf,  der  gegebenen  Kreise  beziehungsweise 
unter  den  Winkeln  der  t'aare  ä,  x^,  «30^,  ot^  a»  gleichartig  oder  ungleichartig 
schneiden.  Solcher  Geraden  erhält  man  für  die  drei  Kreispaare  sechs  Paare 
und  zwar  zu  Jedem  zwei.  Alsdann  ordnet  man  zwei^  verschiedenen  Kreispaareu, 
etwa  Mi  Mt  und  Af^  ^:i  '^^g^  hörigt^  Paare  von  Geraden  mnander  ssu  und  sucht  jene 
Kreise  iu  den  Büscheln  .W,  M*,  M^  M^i,  von  welchen  diei^e  Geraden  bezTehnog^- 
weise  berührt  werden.  Die  an  diese  so  erhaltenen  vier  Kreise  gelegten  Be- 
rührung^kreise,  deren  stets  zwei  uiögtich  sind,  gehören  schon  zu  den  Kreisen 
der  gesuchten  Art  Die  Zuordnung  der  die  drei  Kreispaare  unter  den  gegebenen 
Winkelpaaren  gleichartig  oder  ungleichartig  schneidenden  Üeraden  kann  nur 
eine  vierfache  sein,  da  die  für  ein  Kreiiipaar  niögUchen  zwei  Paare  von  Geraden 
der  angegebenen  Art  durch  die  d(*r  anderen  Kreispaare  schon  mitbestimmt  slnd- 
Diesem  zufolge  gibt  es^  da  jeder  Zuurduung  zwei  Kreise  entsprechen^  acht  Auf- 
lösung*'!!  Vuu  dibiit^ii  ä^iud  iramer  je  zwei  bezügiich  d'^s  Potenzcenti  ums  der  Kreist^ 
Jf;, ,  Jf^,  ^l/^,  iuvür^^  weiiu  die  Putcuz  di*^  Püleuzcentrumä  m  Bezug  auf  die  ge* 


41 

gebenen  Kreise  als  luversionspotenz  genommen  wird.  Sind  die  Winkel  ai, 09,03 
gleich  Null,  dann  gebt  die  Aufgabe  in  das  Apollonische  Berührungsproblem 
Qber,  da  die  zu  den  Paaren  von  Geraden  gesuchten  Kreise  in  den  Büscheln 
Ml  J/2,  Mt  Mj  mit  den  gegebenen  Kreisen  selbst  zusammenfallen. 

Die  angegebene  Construction  versagt,  wenn  zwei  der  gegebenen  Kreise 
3/|,  .1/2 >  ^%  einander  schneiden,  da  in  diesem  Falle  der  oben  angegebene  zweite 
Satz  seine  Giltigkeit  verliert.  Die  Aufgabe  kann  aber  dadurch,  dass  man  die 
gegebenen  Kreise  um  einen  der  Schnittpunkte  der  zwei  einander  schneidenden 
Kreise  invertiert,  zurückgeführt  werden  auf  die  einfachere:  Einen  Kreis  zu 
construieren,  welcher  zwei  Gerade  und  einen  Kreis  unter  bestimmten  Winkeln 
schneidet.  Ein  Kreis  dieser  Art  vermag  mittelst  Anwendung  der  Inversion  und 
der  Ähnlichkeit  stets  aufgefunden  zu  werden. 

Eine  andere,  im  allgemeinen  Falle,  wie  auch  in  besonderen  Fällen  brauch- 
bare Auflösung  der  vorliegenden  Aufgabe  gibt  Fiedler  in  seiner  Cyclograpbie. 
Die  Untersuchungen,  auf  die  er  sich  hierbei  stützt,  sind  jedoch  darstellend- 
geometrisch geführt  und  haben  ein  von  ihm  herrührendes,  in  den  Elementen 
der  Centralprojection  wurzelndes  Verwandtschafts-Princip  zum  Ausgangspunkte. 
Darnach  wird  jeder  Punkt  des  Raumes  durch  einen  Kreis  in  der  Bildebene 
vertreten,  welcher  sich  ihm  als  Spurkreis  jener  Kegelfläche  ergibt,  deren  Seiten- 
linien gegen  die  Bildebene  unter  15^  geneigt  sind  und  deren  Spitze  der  (abzu- 
bildende) Kauropunkt  ist. 

Anmerkung.  Die  hier  angeführten  Aufgaben  Ober  das  Schneiden  von  Kreisen  in  der 
Ebene  lassen  sich  noch  wesentlich  vermehren,  wenn  auch  die  besonderen  Fälle,  in  denen 
diese  Aufgaben  auftreten  können,  herQcksichtigt  werden.  Sie  ergeben  sich,  wenn  man  die- 
jenigen Kreise  sucht,  welche  x)  durch  zwei  gegebene  Punkte  gehen  und  eine  gegebene 
Gerade  oder  einen  gegebenen  Kreis  unter  einem  bestimmten  Winkel  schneiden,  ß)  durch 
einen  gegebenen  Punkt  gehen  und  zwei  der  Gebilde  Gerade  und  Kreis  unter  bestimmten 
Winkeln  treffen,  endlich  y)  drei  der  Gebilde  Gerade  und  Kreis  unter  gegebenen  Winkeln 
schneiden.  Die  Winkel,  welche  gegeben  sind,  können  auch  den  Wert  Null  annehmen,  so 
dasB  in  einer  Aufgabe  neben  der  Bedingung  des  Schneidens  auch  die  der  Berührung  auftre- 
ten kann.  In  vielen  dieser  Fälle  lässt  sich  die  Inversion  zur  Auffindung  der  Kreise,  welche 
den  gegebenen  Bedingungen  entsprechen,  anwenden. 

Krems,  im  Juni  1S88. 


iDr-u-cl^elaler- 


Seite  6,  Zeile  14  von  oben  lies  O  A'  atatt  0  A. 
Seite  8,  Zeile  IG  von  oben  lies  OAA>A\  =  —f^  statt  OA.OA\=^^ 
Seitö  9,  Zeile  4  von  anten  lies  {Fig.  Öse,  Tat  i)  statt  (Fig,  5  3:,p,  Tat  I.) 
Seite  10,  Zeile  14  von  oben  ist  noch  der  Satz  anzttschUePen :  Liegt  der  Vunki 
0  iniierlialb  der  Kreislinie  a  (Fig,  5.(1,  Taf,  I-),  so  gelangt  man  2U  demselben 
Besultate  wie  vorher;  nur  bat  man  in  dem  Beweise  hiefUr  statt  dee  Secanten- 
satzes  den  Sehnensatz  anzuwenden  und  dcaJialb  a^  durch  —  u^  zu  ersetzen, 
Seite  26)  Zeile  6  von  oben  und   Zeile  11    und    10  von   unten   lies   im    Innern 

statt  im   inneren. 
Seite  27,  Zeile  11^-12    von  oben  und  Zeile  3-2  von  unten   lies  im    Ennem 

&tatt  im  iuneren. 
Seite  BO^  Zeile  20  von  oben  lies  gestaltet  statt  gestattet. 


Sohnlnachrlohten, 

erstattet  vom 
(Director    Felix    Anton    Eb  e  r  l  < 


A. 

LandeioberrealichuU. 

I.  Lehrplan. 

Der  durch  die  Verordnung  des  hohen  k.  k.  Unterrichtsministeriums  vom 
15.  April  1879,  Z.  5607  aufgestellte  Normal  lehrplan  wurde  mit  den  durch 
die  h.  Ministerial-Erlässe  vom  23.  April  1880,  Z.  6233  bezüglich  des  Unter- 
richtes in  der  Geometrie  und  im  geometrischen  Zeichnen  und  vom  27.  April 
1880,  Z.  3814  bezüglich  des  Unteirichtes  in  der  deutschen  und  französischen 
Sprache,  in  der  Geographie,  Mathematik  und  Kalligraphie  angeordneten  Modi- 
ficationen  eingehalten. 

Lehrgegenstande  und  Zahl  der  wöchentlichen  Lehrstunden. 


Xjelixgreereziat&n.d.e 


Religion 

Deutsche  Sprache ,   ,   .    . 

Französische  Sprache 

Englische  Sprache 

Geographie 

Geschichte . 

Mathematik 

Naturgeschichte 

Physik 

Chemie 

Geometrie  und  geometr.  Zeichnen,  d&rstellende 

Geometrio 

Freihandzeichnen 

Turnen 

Schönschreiben  (bedingt  obligat)    .   .   .   ,   . 


O  1  a 

S   1 

3  e 

L 

IL 

HI. 

IV. 

V. 

VL 

VII 

In  aDeo 

7  Ci&aaeD 

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2 

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4 

3 

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35 

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—  1  3      3      3  '  3 

3 

3 

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6  ;  4  .  4  ,  4  1  4 

2 

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28        j 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

14         ! 

28    28  'HO    30  iH2  133  '33 


I   i    1 
29    29 


214 


216 


Freie  Xjelixgregrezistä3:ic3.e : 

a)  Stenographie  in  2  Abthcilungcn  und  wöchentlich  3  Unterrichtsstunden,  (I.  Abth« 
2.  St.,  IL  Abth.  1  St.) 

b)  Gesang  in  2  Abtheilungen  mit  je  2  Unterrichtsstunden  wöchentlich. 

6» 


44 

II.  Themen  der  deutschen  Aufsätze, 

V.  0  lasse. 

1.  Auch  die  Armut  hat  ihr  Gutes.  —  *2.  In  welchem  Zusamineuliaiige 
steht  die  Feier  des  Allerseelen  tage  a  zu  der  Jahreszeit ,  in  der  sie  hegangen 
wird.  —  3.  Nisus  und  Euryalns.  (Vergile  Aeneis  IX.  Buch*)  —  *4.  Simms  List 

—  5,  Wie  Htion  sich  die  Ungnade  Karls  des  Großen  zuges^ogen  hat.  —  6, 
a)  Die  Ktinstler  im  Mediceerhaine.  (Oedaukengaog  und  Grundidee.)  b)  Worin 
beBtanden  die  charakteristischen  Gegensätze  zwischen  Sparta  und  Athen?  — 
♦7,  Die  Macht  des  Gasauges.  (Nach  Schillers  Ballade  j,Di«  Kraniche  des  lbiku3'\) 

—  8.  Nutzen  der  Colonien.  —   *9*    Verschiedene   Wohnungen   der   Menschen. 

—  10,  Beschreibung  des  römiscben  Hauses,  (Mit  Benützung  des  Gedichtes 
i^Pompeji  und  Herculanum"  von  Schilier.  —  11,  Wodurch  wurde  es  möglich, 
dass  die  Römer  nach  der  Schlacht  bei  Canuae  den  Krieg  fortsetzten?  —  *12 
Meine  Beobachtungen  beim  Brückenbau  über  die  Donau.  —  13,  Welche  Thateo 
Caesars  äul^ern  ihre  Wirkung  noch  bis  in  die  Gegenwart,  *14,  Meine  VursätEe 
fttr  die  Ferien, 

VI.  Ciaise. 

1.  Warum  beginnt  die  Geschichte  einen  neuen  Zeitraum  nach  dem  Sturze 
des  weslrönjischen  Reiches?  —  *2,  Berühmte  und  bekannte  Donau  brücken. — 
3.  Die  Elektricität  im  Dienste  der  Menschheit.  —  *4<  Der  Wert  des  Turnens. 

—  5.  Der  Einfluss  des  Meeres  auf  den  Cbaiakter  seiner  Küstanbewohner,  — 
6,  Siegfried  am  Burgundenhofe  und  Kriemhildens  erstes  Auftreten  daselbst.  — 
♦7.  Die  Vorzüge  des  gemäßigten  Klimas.  —  8.  Das  moderne  Postwesen  im 
Vergleiche  zum  alten,  —  *9,  Erörterung  eines  physikalischen  Experimentes,  — 
10,  a)  Vom  Nutzen  der  Wälder.  —  b)  Wichtigkeit  des  Suezkanals  für  den 
Welthandel,  —  11.  Was  beabsichtigt  Lessing  mit  der  Rolle  des  Riccaut?  — 
*12,  Wichtigkeit  einer  gründlichen  Kenntnis  der  Muttersprache,  —  13.  Über 
den  guten  und  schädlichen  Einttuss  der  Romanlectüre.  —  ^14  Die  Fabel  von 
Schillere  ,,Bi'aut  von  Messina.'* 


Vir  Classe. 
L  Ans  Vaterland  ans  theure  scbliel5  dich  an,  das  halte  fest  mit  deinem 
ganzen  Herzen !  —  *2,  Englands  günstige  Lage  für  den  Welthandel.  —  3, 
Welche  Vorzüge  hat  utisere  Zeit  im  Vergleiche  mit  der  Vergangenheit  ?  ^ 
H,  Inwieferne  ist  Goethes  ,, Hermann  und  Dorothea^^  ein  durchaus  deutsches 
Epos?  ~  5,  Bloi^  Unterhaltuugsbücher  sind  falsche  Freunde  der  Jugend.  — 
6-  Über  die  Auigabe  oder  Bestimmung  der  schönen  Kunst  —  *7.  Die  Heilung 
Orests  in  Goethes  ,Jphigenie  auf  Tauris/'  8.  Der  Mensch  mit  der  Natur  im 
Bunde  war  ein  Kind;  der  Mensch  mit  der  Natur  im  Kampfe  ward  ein  Mann. 
—  *9.  Die  Lebensbilder  in  Schillers  „Lied  von  der  Glocke",  —  10,  Über  die 
einflussreiche  Bedeutung  der  Photographie.  — ^  IL  Die  Bedeutung  der  Ausstel- 
lungen von  Natur-  und  Industrie-Eraseugntssen. —  12.  Die  Donau  die  Pulsader 


45 


der  dsterr.  ungarischen  Monarchie.  —  ^13.  (Mataritätsarbeit.)  Die  Entdeckungen 
und  Erfindungen  auf  dem  Gebiete  der  Physik  der  Neuzeit  und  ihre  Rückwir- 
kungen auf  das  praktische  Leben. 


III.  Lehrmittel. 

I.  Bibliothek  der  Oberrealaehnle. 

Gustos:  Prof.  Dr.  Johann  Strobl. 

Vermehrung  im  Schuljahre  1887/88. 

i^,.  Ghe«c33uezi3i:e : 

Vom  hohen  k  k.  Ministerium  fQr  Cultus  und  Unterricht:  Bericht  über  die 
Industiie,  den  Handel  und  die  Yerkehrsverhältnisse  in  Niederösterreich  während 
des  Jahres  188G.  Wien  1887. 

Vom  hohen  n.  ö.  Landes-Ausschusse:  Stenographische  Protokolle  des  n.  ö. 
Landtages,  4.  Sess.  der  VI.  Wahlperiode.  —  Zusammenstellung  der  in  der  4. 
Sess.  der  VI.  Wahlperiode  gefassten  Beschlüsse.  —  Bericht  des  hohen  Landes- 
Ausschusses  über  seine  Amtswirksamkeit  vom  1.  Juli  1886  bis  30.  Juni  1887. 

Von  der  Ic.  Alcademie  der  Wissenechaflen  in  Wien  :  Anzeiger  und  Sitzungs- 
berichte der  mathem.  -  naturhistor.  Classe  (Fortsetzung).  —  Bischof,  das 
Peltaucr  Stadtrecht  vom  Jahre  1376.  —  Büdinger,  Zeit  und  Schicksal  bei 
Kömern  und  Westariern.  Der  Patriciat  und  das  Fehderecht  in  den  letzten 
Jahrzehnten  der  röm.  Republik.  —  Bussen,  Beitr.  zur  Kritik  der  Steyerischen 
Iteimchronik.  —  Fournier,  Handel  u.  Verkehr  in  Ungarn  u.  Polen  um  die 
Mitte  des  18.  Jahrh.  —  Luschin,  Quellen  zur  Gesch.  deutscher  Rechtshörer 
in  Italien.  —  Pribram,  die  Berichte  des  k.  Gesandten  Franz  v.  Lisola  a.  d. 
J.   1055 — IGGO.  —  Rosenthal,    die    Behördenorganisation  K.  Ferdinands  I. 

—  Steffenhagen,  die  Entwickl.  der  Landrechtsglosse  des  Sachsenspiegels. 
VII  &  Vin.  —  Zeissberg,  Über  das  Itech tsverfahren  Rudolfs  von  Habsburg 
gegen  Ottokar  v.  Böhmen.  —  Hauthaler,  Aus  den  Vatikanischen  Registern. 

—  Lampel,  die  Landesgrenze  von  1254  u.  das  steirische  Ennsthal.  — 
Uorawitz,  Zur  Gesch.  des  Humanismus  in  den  Alpenländern.  IL  &  III.  — 
Pribram,  Beiträge  zur  Gesch.  des  Rheinbundes  v.  1658.  —  Sehr  oll, 
Necrologium  des  Collegiatstiftes  Spital  am  Pyrn.  Urkundenregesten  zur  Gesch. 
des  Hospitalsam  Pyrn.  —  Steffeuhagen,  Die  Entwickl.  der  Landrechtsglosse 
des  Sachsenspiegels.  IX.  —  Zeissberg,  Zur  Gesch.  der  Räumung  Belgiens 
u.  des  Pohlischen  Aufstandes  1794.  —  Au  er,  der  Tempel  der  Vesta  u.  das 
Haus  der  Vestalinnen  am  forum  romanum.  —  Kremer,  Über  das  Einnahme- 
budget des  Abbasidenreiches  v.  J.  300  H.  (D18~Ü19).  —  Tomaschek,  Zur 
Kunde  der  Hämus-Halbinsel.  II.  —  Beer,  Die  Anecdota  Borderiana  Augu* 
stineischer  Sermonen.  —  Hartel,  bibliotli.  patrum  latinorum  HispanienriS; 
I.  Bd.  —  H auler.  Neue  Bruchstücke  zu  Sallusts  historien.  —  Mussafia, 
Studitn  zu  den  mittelaltcrl.  Marienlegenden.  I.  — Bühler,  Über  die  Indische 
Secte  der  Jaina.  Eine  Seudraka-Inschrift  aus  Gujarat.  Eine  neue  Inschrift  des 


4$ 

Ottjara  Königs  Dadda  II  —  Reiniech,  die  Afar  -  Sprache  IL  &  IIL  — 
Sacbau,  Eine  altaramäiscbe  Itischrift  aus  Lycien.  —  Schipper,  die  zweite 
Version  der  mitteleoglischen  Alexiuslegenden,  —  Strekelj,  Morphologie  des 
Görzer  MiUelkarstdialektes.  —  Mik  1  osich,  die  Blutrache  bei  den  Slaveo.  — 
l'fizmaier,  die  elegische  Dichtung  der  Chinesen.  Der  chioesischa  Dichter 
Pe-Lo-Thien*  —  Burkhard^  Nachtrag  zu  „Die  Ka^mirer  Qat^i^tala  -  Hand- 
schrift/* —  Geyer,  das  Kitab  AI  -  Wuhu^  von  AU'Aemai,  —  Gomperz, 
Platomache  Aufsätze,  —  Heinz el,  Über  die  Hervararsaga.  —  Musaafia, 
Stadien  zu  den  mittelalter.  Marienlegenden,  —  Pastrnek^  Beitr.  zur  Laut- 
lehre der  Slovakischen  Sprache  in  Ungarn,  —  Reiniseb,  Die  Guaraspracbe 
in  Abessinien.  HL  ^  Sehen  kl,  die  Epiktetischen  Fragmente,  —  Stangl, 
Zu  Cassiodorius  Senator,  —  Wotke,  GtoBsae  spiritalas  secundum  Eucherium 
episcopum.  —  Bobek,  Über  Gurren  4.  Ordnung  vom  Geschlecbte  Zwei.  — 
Igel,  Zur  Theorie  der  Combinanten  u.  zur  Theorie  der  Jerrardschen  Trans- 
formatioD.  —  Csterny,  Aus  dem  Briefwechsel  des  Astronomen  Georg  you 
Peurbach.  —  Döderlein,  Beitr.  z.  Kenntnis  der  Fische  Japans,  IV.  — 
Et  tinghausen,  Beitr,  z.  Kenntnis  der  Tertiärflora  Australiens.  2.  Folge» — 
Heimerl,  Beitr.  z.  Anatomie  der  Nyctagineen.  —  Merk,  Die  Mitosen  im 
CantralnervenBystem.  —  Rollett,  Beitr.  z,  Physiologie  der  Muskeln,  — 
Wettstein,  Manographie  der  Gattung  Hedraeanthus.  —  Krasser,  Unter* 
Buchungen  über  das  Vorkommen  ?on  Eiweiß  in  der  pftanzlichen  Zellbaut.  — 
Kern  er,  UntersUGbungeu  über  die  Schneegrenze  des  mittleren  Innthales*  — 
Hauer,  die  Cephalopoden  des  bosnischen  Muschelkalkes  von  Hau  Buloy,  — 
Standfest,  Ober  Myrica  Lignitum  üng,  u*  ihre  Beziehungen  zu  den  leben^ 
den  Myrica  -  Arten.  —  Neuwirth,  Studien  z.  Gesch,  der  Miniaturmalerei  in 
Oesterr.  —  Gomperz^  Zu  Heraklits  Lehre  u.  den  Überresten  seines  Werkes. 
Ehren f eis,  Über  Fühlen  und  Wollen. 

Von  den  Herren  Verlegern:  6.  Freytag  in  Leipzig:  Wihlidal, 
Englisches  Lesebuch  für  höhere  Lehranstalten.  —  Tempsky  in  Prag: 
MoÖnik,  Lehr-  u.  Übungsbuch  der  Arithm.  für  die  unteren  CL  der  Real* 
schulen,  L,  2.  u.  3.  Heft.  —  Graber,  Leitf.  d.  Zoologie  f.  d,  oberen  CL 
der  Hittelschulen .  —  Holder  in  Wien:  Mitteregger,  Anfangsgründe  der 
Chemie  und  Lehrb.  der  Chemie  für  Oberrealscbulen.   L  Tbeil. 

Vom  Herrn  Ober  Postverwalter  van  Aken  in  Krems:  Daviler,  Ausführ- 
liche Anleitung  zu  der  ganzen  CiTil-Baukunst  Augsburg  1759, 

Jahresberichte  von  österr.  Mittelschulen  im  Umtausche,  154  Stücke, 


Jahresbericht  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  Germanisdieö 
Philologie.  YHL  Jahrg.  2,  Abth.  u.  IX.  Jahrg.  L  Abth,  —  Neudrucke  deutscher 
Litteraturwerke  des  le.  u.  17.  Jahrb.  Lief.  62  bis  67  und  72;73.— Seuffert, 
Deutsche  Litteraturdenkmale  des  18,  o,  19.  Jahrlu  Heft  26,  27  u  28.  — 
Kluge^  Etymologisches  Wörterbuch  der  deutschen  Sprache.  4*  Aufl-  Lie£r. 
1  bis  4,  —  Baumgart,  Handbuch  der  Poetik,    Stuttg.    1887.  —  Dungeri 


47 

Wörterbuch  von  Verdeutschungen  entbehrlicher  Fremdwörter.  Lpz.  1882.  — 
Hehn,  Gedanken  über  Goethe.  Berlin  1887.  —  Blum,  Die  Äbtissin  von 
Säckingen.  2  Bd.  Jena  1887.  —  Dahn,  Bis  zum  Tode  getreu.  Lpz.  1887.— 
Ebers,  Der  Kaiser,  2  Bd.  Stuttg.  1887;  Eine  ägyptische  Königstochter.  3  Bd. 
Stuttg.  1886;  üarda,  3  Bd.  Stuttg.  1887.  —  Lindau,  Arme  Mädchen,  2  Bd. 
Stuttg.  1887.  —  Wallace,  Ben  Hur.  2  Bd.  Stuttg.  1888.  —  Wolff,  Di^ 
Recht  der  Hagestolze.  Berlin  1887.  —  Balzac,  Louis  Lambert  les  proscrits. 
Söraphita.  Les  paysans.  Le  D6put6  d'Arcis.  Physiologie  du  mariage.  La  femme 
de  trente  ans.  Eug6nie  Grandet.  Le  Ghouans  ou  la  Bretagne  en  1799.  Le 
pere  Goriot.  Les  Cölibataires.  La  Peau  de  Chagrin.  11  Bde.  Paris  1875/79.— 
Süe,  Les  mystöres  de  Paris.  4  Bd.  —  Z  ola,  L'Assommoir.  Paris  1886.  — 
Duncker,  Abhandlungen  aus  der  Griechischen  Geschichte.  Lpz.  1887.  — 
Friedjung,  Kaiser  Karl  IV.  u.  sein  Antheil  am  geistigen  Leben  seiner  Zeit. 
Wien  1876.  —  Giesebrecht,  Geschichte  der  deutschen  Kaiserzeit.  V.  Bd. 
2.  Abth.  Lpz.  1888.  —  Gregorovius,  Geschichte  der  Stadt  Rom  im  Mittel- 
alter. Bd.  I  bis  IV.  Stuttg.  1876/86.  —  Hirn,  Rudolf  von  Habsburg.  Wien 
1874,  —  Müller,  Josef  von  Sonnenfels.  Wien  1882.  Gerhard  van  Swioten. 
Wien  1883.  —  Svatek,  Culturhistor.  Bilder  aus  Böhmen.  Wien  1879.  — 
Schlossar,  Innerösterr.  Stadtleben  vor  100  Jahren.  Wien  1877.  Österrei- 
chische Cultur-  und  Literaturbilder.  Wien  1879.  —  A.  Wolf,  Geschichtliche 
Bilder  aus  Österreich.  2  Bd.  Wien  1878,80.  —  Gregorovius,  Wanderjahre 
in  Itelien.  5  Bd.  Lpz.  1880/83.  —  Hesse- Wartegg,  Kanada  und  Neu- 
Fundland.  Freiburg  1888.  —  Lux,  Die  Balkanhalbinsel  mit  Ausschluss  von 
Griechenland.  Freiburg  18ö7.  —  Die  Österreichisch  -  Ungarische  Monarchie  in 
Wort  und  Bild.  Liefr.  32  bis  61.  —  Ratz el.  Die  vereinigten  Staaten  von 
Nordamerika.  2  Bd.  München  1878/80  —  Topographie  von  Nieder-Oesterreich. 
HI.  Theil  2.  Bd.  Heft  3.  —  Volz,  Geograph.  Charakterbilder,  Heft  23  bis 
Schluss.  —  Wagner-Guthe,  Lehrbuch  der  Geographie.  2  Bd.  Hannover 
1882/83.  —  Allgemeine  Naturkunde.  Liefr.  89  bis  117.  —  Rabenhorst» 
Kryptogamenflora  I.  Bd.  Lief.  27,  28,  29.  UI.  Bd.  Lief.  10/11.  IV.  Bd.  Liefr. 
7,8.  —  Schriften  des  Vereines  zur  Verbreitung  naturwissensch.  Kenntnisse. 
27.  Bd.  —  Mayer,  Zoologischer  Jahresbericht  für  1886  von  der  zoologischen 
Station  zu  Neapel.  Berlin  1888.  —  Möbius,  Gesammelte  Werke,  IV.  Bd. 
Lpz.  1887.  —  Stolz,  Vorlesungen  über  allgemeine  Arithmetik.  2  Bd.  Lpz. 
1885/86.  —  Wiener,  Lehrb.  der  darstellenden  Geometrie.  2  Bd.  Lpz.  1884/87. 
Planck,  Das  Princip  der  Erhaltung  der  Energie  —  Gre tschel-Borne- 
mann,  Jahrb.  der  Erfindungen.  23.  Jahrg.  —  Walle ntin,  Mascarts  Hand- 
buch der  statischen  Elektricität.  II.  Bd.  2.  Abth.  Wien  1887.  —  Tai t.  Die 
Eigenschaften  der  Materie.  Wien  1 888.  —  Schloesser,  Glazebrook & Shaw's 
Einführung  in  das  physik.  Practikum.  Lpz.  1888.  —  Fischer-Wagner, 
Jahresbericht  über  die  Leistungen  der  Chemischen  Technologie  für  das  Jahr 
1887.  Lpz.  1888.  —  Müller,  AUgem.  Wörterbuch  der  Aussprache  auslän- 
discher Eigennamen.  Lpz.  1888.  —  Schiller,  Lehrbuch  der  Geschichte  der 
Pädagogik.    Lpz.    1887.  —  Das  k.  k.  österr.  Museum  und  die  Kunstgewerbe- 


48 

schule.  Wien  187S.  —   Frohberg,   Handbuch  für  Turnlehrer  und  Vortarnei 
1  &  2  hpn.  1887.  —  HermaBß,  20  Reigen  für  das  Schulturnen.   Berlin  1 

Graesers  SohuJauagabeo  classischor  Werke,  heranagegehen  von  Neu- 
bauer: In  je  10  Exemplaren  Schillers  Wilhelm  Teil,  Jungfrau  von  Orleftos, 
Braut  von  Messina,  Maria  Stuart,  Wallenstein ;  Goethes  Hermann  und  Doro- 
thea, Egmont,  Iphigenie  auf  Tauria;  Leasings  Minna  von  Barnhelm,  Nathan 
der  Weise,  Laokoon ;  Shakespeares  Julius  Cäsar,  —  D a h n  T h> ,  Kais 
Karl  und  seine  Paladine,  Lpz.  18S7»  — du  Nord,  Aus  der  Kaiserstadt  Wiei 
—  KerB,  Bei  Freund  und  Feiod  in  allen  Zonen,  4  Bd.  Stuttg.  1883.<86 
Zdekauer,  Von  der  Adria  und  aus  den  schwarzen  Bergen.  —  Zöbre 
Der  letztü  Ritter.  Donauhori.  Österr*  Seebuch,  Der  österr.  Robinson, 

Fertsetzungefl :    Allgemeine    Ueutsche    Biographie   Lief.  121  bis  123. 
Onken,  AUgem.  Geschichte   in    Einzeldarstellungen-    Lief*    130    bis    145. 
Mülle r,  Grundriss  der  Sprachwissenschaft.  I V.  Bd,  L  Abth*  —  Kurse hnerfi 
Deutsche  Natioual-Litteratur,  Liet^  381  bis  432. 


i^elisehrirteit. 


4 


Wiener  Zeitung,    —    Verordnungsblatt   fttr    den    Dienstbericht    des  k*  k, 
Ministeriums  für  Cultus  und  Unterricht,  —  Zarnckes  litter,  Centralhlatt. 
Revue  politique  et  litteraire,  ed.  \h  Young,  —  Harpers  ^Monthly  Magazine, 
Kolbe^  Zeitschrift  für  das  Reatschulweseu.    —  Strack,  Centralorgan  für  d 
Interessen  des  Realschulwesens*  —  Blätter  für  Landeskunde  in  Niederösterrei^ 

—  Mittheilungen  der  k  k.  geogr,  Gösellschaft  in  Wien,  —  Wiedemann,  Pog- 
gendorfs  Annaleo  der  Physik  und  Chemie;  mit  Beiblatt.  —  Klein  u.  Maye 
mathem.  Annalen.  —  Poske,  Zeitschrift  für  den  physik.  und  chem,  Unterricht, 
Hoff  m an n^  Zeitschrift  ftlr  mathem.  und  naturwissenschaftliche  Unterricht. 
Schlömilch}  Zeitschrift  für  Mathem,  und  Physik,  —  Deutsche  Turn-Zeitung. 

—  Niederösterr,  Presse,  (Kremser  Wochenblatt.) 


k. 

] 

1 


12,  EjChrniHlelaattiiiilan^  Hur  clen  geograpliiselieii  und   Itiiil«' 

riftehen  llater rieht« 

Gustos:  Professor  Anton  Pokorny, 

Als  Getcbenk  erhielt  die  Sammlung:   Vom  hohen  nied.-österr.  Laa 
auBSchu^se:    Straßenkarte  des  Erzherzogthums  Oesterreich  unter  der 
herausgegeben  vom  hohen  nied.-österr,  Landesausschusse,  W^ien,  im  Juli  löSlj 

Angakaufl  wurden  die  Fortsetzungen:   Ferdinand  Hirts   Geograpbti 
Charakterbilder  von  D.  Alwin    Oppel  und  Arnold  Ludwig,    HL  Theil:    Volker 
künde,  U,  Abtheilung:  Völkerkunde  von  Asien  und  Australien.  Breslau,  Hirt, — ^ 

Deutsche  Kunstgeschichte^  als  Supplement  zur  deutschen  Culturgeschichi 
G.  bis  11,  Lieferung,  Berlin,  Grote.  —  Baumeister,    Denkmäler  des 
sehen  Alterihums,  Liefnmg  42-^61,  —  Hottenroth,  Trachten,  Haus-,  F< 
und  Kriegsgeräthichaften  der  Völker  alter  und  neuer  Zeit,  Lieferujng  15  und  1 


49 

8.   IjetarmitleUaiiinilaug    fjir   den    uatnrhiHtorisctaen 

IJnterrletaf. 

Custos:  Professor  Johann  Forstner. 

Als  Geschenke  erhielt  die  Sammlung:  Von  Herrn  Dcschauer  in  Krems: 
Eine  ausgestopfte  Eule,  Strix  uralensis ;  von  Adalbert  VV  i  1  k  o  s  z  e  w  s  k  i,  Schüler 
der  V.  Classe,  eine  Anzahl  Marmaroscher-Diaraanten. 

Angekauft  wurden :  a)  Aus  der  vom  h.  n.-ö.  Landes-Ausschusse 
pro  18b6  und  1887  bewilligten  aul5erordentlichen  Dotation:  15  Stück  Glas- 
Krystall-Modelle  nach  Dr.  Langhans,  u.  zw.:  Die  sechs  Grundgestalten,  dann 
das  Tetraeder  und  Rhomboeder,  das  Hexaeder  und  Rhombendodekaeder,  die  te- 
tragonale  und  hexagonale  Deuteropyramide,  die  dihexagonale  Pyramide,  das 
rhombische  Makro-  und  das  monoklinische  Klinodoma.  (Alle  Modelle  mit  farbi- 
gen Achsen,  die  sieben  zuletzt  genannten  nebstdem  mit  inliegenden  Kanten  der 
Grundgestalt.)  b.)  Aus  der  Jahresdotation:  ü  Stück  ausgestopfte  Thiere  (Alli- 
gator, Laubfrosch.  Wasserfrosch,  Unke,  Erdkröte,  Wechselkröte,  \VeiI3fisch,  Fo- 
relle, FluPpricke),  das  Lanzettfischchen  in  Spiritus,  das  Gebiss  des  Adlerrochen, 
die  Eier  des  Kalmars,  die  rothe  Seefeder  und  je  eine  Gruppe  von  Seepferdchen, 
Entenmuscheln,  Wallfischpocken,  Seetulpen  und  Röhrenwürmern.  Eine  Baum- 
wollpflanze mit  Fruchtkapseln.  Leuckart  Dr.  R.  und  Nitsche  Dr.  IL,  zoo- 
logische Wandtafeln  15.,  16,  17.,  18.,  19.  und  20.  Lieferung. 

A«  Ijehrmittelsamininug  Ittr  Physik. 

Custos:  Professor  Dr.  Anton  Eh  renberge  r. 

Geschenke:  Von  Herrn  Alois  Hubner,  k.  k.  Lieutenant  im  k.  k.  II. 
Genie-Regimente :  Regulator  zum  elektr.  Kohlenlicht,  elektrischer  Motor,  Ele- 
ment nach  Leclanche. 

Angekauft  wurden  :  Chromsäurebatterie  von  8  Elementen ;  Stereoskopbilder. 

S.  Ijehrinittelftammfung  Im  elieiiiisclieii  Ijahoratorium. 

Custos:  Professor  Friedrich  Mareck. 

Ankauf:  Ein  schmaler  Materialkasten  mit  24  kleinen  Schiebladen.  Dann 
an  Lehrmitteln:  7  Stück  Hofmann'schc  Apparate  zur  Elektrolyse  und  zur 
Demonstration  der  Volumverhältnisse  von  Chlorwasserstoff  und  Ammoniak  sammt 
allem  Zugehör;  1  Hofmann'scher  Apparat  zur  Demonstration  der  Gewichts- 
zunahme beim  Veibrennungsprocesse;  4  Stück  Zinkcylinder  und  4  Stück  Thon- 
zellen  zu  Bunsen'schen  Elementen,  1  grüt^erer  Chlorcalciumcylinder  mit  Glas- 
hahn, 8  Cylinder  von  Glas  mit  geschlitlVneni  Rand  und  aufgeschlitlenen  Deck- 
platten in  verschiedenen  Gröi-^en,  40^  (iramire  diverse  Gummischläuche,  700 
Gramm  Asbestpappe,  200  Stück  rroberöhren,  4  Stück  Schraubenquetschhähne 
mit  breiten  Druckplättchen,  2  Stück  gewöhnliche  Quetschhähne.  4  neue  Messing- 
klemmen für  Bunsen'fiche  Elemente. 


50 


lY.  Maturitäts-Prüfung, 

Am  Schlüsse  des  Schuljalireä    1386,7   Icgteu    dio  MaturitabprÜfaug   mit  gtitcui 

El  folge  ab: 


N    a    ni 


Geburtsort 


Jahr  u.  Tug 
der  Geburl 


PrüfuDgs-       Gewählter 
Crgebnis  Beruf 


Acistm  Engm 


Fraiikreicb 


1866, 

L  Februar 


Gerzabek  Engelbert 


Heiligenekbi 
Kkd.-Öiterrp 


1866, 
2.  December 


Hoker  Igna;; 


Gobelaburg, 
Kied.-Öiterr, 


Lacbiiit  Joaef 


KremSp 

Nied  -  öaterr. 


1865, 
23,  December 


ia66, 

ah  December 


Keif 


Technik 


Reif 


YerwaUungs^ 
dieuit 


Reif  mit 

Ausseicbnuiig 


Lekrtacb 


Eeif 


Teehoik 


Einer  der  Abiturienten,  welche  sich  im  Vorjahre  zur  Ablegung  der  Ma- 
tuntät^sprüfung  gemeldet  hatten^  trat  vor  der  mtiudlichen  Prüfang  ssurück  und 
einer  derselben  wurde  reprobiert* 

Zur  Maturitätsprüfung  am  Schlüsse  des  Schuljahres  1S87/'S  meldeten  sich 
acht  der  ööentlichea  Schüler  der  VII,  R,  C!.  —  Bei  den  schriftlicheii  PrQ- 
fuDgeiif  welche  vom  36.  Mai  bis  iucl.  2.  Juni  stattfanden,  wurden  Iblgeude 
Themen  bearbeitet: 

I.  DdUtsch :  i|l^ie  Entdeckungen  und  Eräudangen  auf  dem  Gebiete  der 
Physik  der  Neuzeit  und  ihre  Huckwirkungen  auf  das  praktische  Lebeü.*^ 

IL  Französisch-Deutsch:  Aus  Pioetz,  „Manuel  de  litterature  frangaise. 
S*  390:  liarthelemy  ^Jiepiüsentation  au  th6atre  d^Äth^nes'*  bis  ^irAntigone  de 
Sophocle/^  (S.  HOl.) 

IIL  Deutsch^FranzÖsisch :    Aus    Ploetz  ^.Übungen  zur  Erlernung  der  fran- 
Edsi^cben  Syiitax;  „Lamartine  ali  Qeschichtsschreiber'-  S,  39  rom  Anfange  bis 
,,glanberi  sollte^*  (S.    10.) 

IV.  EngliSCh*Oeutsch:  Aus  K.  Wihhdal,  Engliäcbes  Lesebuch  fUr  Real- 
scbulefii  S*  232:  ^Sir  Waller  Scott  to  bis  Son/'  bis  „a  future  period.** 

V.  Mathematik:   L)   Folgende  üleicliung^u  sind  aufzulösen: 


y^  =    -i  (9   ^  3 


4y) 


5  1    /  -4  \ 

-  =        (  3  +       ) 


2)    In    einem    abgestumpften  geraden  Kreiskegel  ist  die  größere  Grund 
fbicbc  it  =  283  525  ctn,\  dov  Winkel  der  Seitenlinien  gegen  diese  a£=  64*^21'  32  ' 
und  die  Hohe  b=7'T5  cm    Man   berechne  den  Uadius  einer  Kugel^  deren  Ku- 
bikinhalt um  221  42cra^  größer  ist  als  jene  des  Kegelstumpfes. 


51 

3.)  Wie  groß  ist  die  Fläche  eines  auf  einer  Kugel  mit  dein  Radius 
r  =  8-76m  liegenden  sphärischen  Dreieckes  ABC,  in  welchem  a  =  780  3G'G", 
B  =  70«  21  •  24-  und  C  =  136«  19'  ist. 

4.)  Man  bestimme  den  geometrischen  Ort  der  Mittelpunkte  jener  Kreise, 
welche  den  Kreis  x'-j-y*  —  8y  =  0  und  die  Abscissenaxe  berühren. 

VI.  Darstellende  Geometrie:  l.)  Man  soll  durch  einen  Punkt  A  eine  Ge- 
rade 80  ziehen,  dass  sie  eine  in  einer  gegebenen  Ebene  MNO  liegende,  mit 
der  vorticalen  Projections-Ebene  parallele  Gerade  schneidet  und  mit  der  Ebene 
den  Winkel  von  60«  bildet. 

2.)  Ein  gleichseitiger  Cylinder  von  der  Höhe  h  =  4  ist  halbkugelförtnig 
so  ausgehöhlt,  dass  der  Mittelpunkt  der  Höhlung  mit  dem  Mittelpunkte  der 
oberen  Basis  des  Cylinders  zusammenfäl't  und  der  Durchm ^sser  der  llalbkigel 
3  Einheiten  lang  ist;  man  fahre  an  diesem  Körper  die  vollständige  Schatteu- 
construction  durch. 

3.)  Auf  einem  prismatischen  Fussgestelle  ruht  eine  Säule  und  auf  der- 
selben eine  quadratische  Platte;  man  stelle  diese  Körpercombination  perspcc« 
tivisch  dar. 

Y.  Verzeichnis  der  Lehrbücher, 

die  Im  Sehnljahro  188^/89  in  TerwendiiiiK  kommen. 

Religion:  I.  Cl.  Dreschl,  biblische  Geschichte.  —  II.  Cl.  Drcschl,  katholische 
Glaubenslehre.  —  III.  Cl.  Müllner,  Katholische  Sittenlehre.  —  IV.  Cl. 
Fischer,  Lehrbuch  der  Kirchengcschichte. 

Deutsche  Sprache:  I.— V.  Cl.  Wlllomitzer,  deutsche  Grammatik.  I.  Cl.  Kummer 
Dr.  K.  und  Stejskal  Dr.  K.,  deutsches  Losebuch  für  östcrr.  Real- 
schulen, 1.  Bd.  II.— IV.  Cl.  Egä^er,  dcut^chos  L lieblich  für  die  II ,  III. 
und  IV.  Cl.  der  Mittelschulen. 

V.  Cl.  Kummer  Dr.  K.  und  Stejskal  Dr.  K.,  deutsches  LeRe- 
buch  für  österr.  Realschulen,  V.  Bd.  --  VI  und  VII.  Cl.  Ei^rrer,  deut- 
sches Lehr-  und  Lesebuch  für  h«"»here  Lehranstalten.  Des  II.  Theiles 
I.  und  IL  Bd.    —  In  der  VI.  (-1.  Jaukor  und  No«',   mhd.  Lesel)uch. 

Französische  Sprache:  L,  II.,  III.,  IV.  und  V.  Cl.  Bechtel,  französische  Grammatik, 
I.  und  II.  Th.  Dazu:  Uebungsbuch  zur  franz.  Grammatik.  IFI.  und 
IV.  Cl.  Mittelstufe  V.  Cl.  Oberstufe  VI.  und  VII.  (^1.  IMoetz,  Schul- 
gramroatik  der  franzrisischen  Sprache. 

III.  und  IV.  Cl.  Bechtel,  franz.isische  <  Lcsobuch.  -  V.— VII.  Cl. 
Bechtel,  französiche  Chrestomathie  f.  d.  oboren  Cl.  der  Mittelschulen. 

Englische  Sprache :  V.  —  VII.  Cl.  Sonnonburg,  (Jramniatik  dcM-  onf^li-chen  Sprache. 
—  VI.  und  VII.  Cl.  Nader  und  Würzner,  englisches  Lesebuch  für 
höhere  Lehranstalten. 

Geographie:  L— VII.  Cl.  Herr  G.,  Lehrbuch  der  vergleichenden  Krdbeschreibung 
L,  II.  und  III.  Cursus.  Schulatlanten  von  Kozenn  oder  Stieler.  — 
VII    Cl    Hannak,  östorr.  Vaterlandskund«».  (Oberstufe.) 


52 


Geschichte:  IL— IV.  Gl.  Ilaanak,  [jehrhucli  flör  Geschichto  f.  cl  unteren  Classen, 
3  Thdlo :  Alterthum,  Mittelalter,  Neuheit, 

V,  — VII  CL  Losertli,  Giundriss  der  allgeni,  Writgeschichte, 
I.,  n    und  ItL  Tbl 

In  äämmtlbliei]  ClÄSFen:  Putzger^  liistorischer  Schulatlas. 
Mathematik    Muriiik  Dr.  R.  v^  Lehr-  uiul  Uebungsbnch  der  Arithtußtik  K,  II 

III.  Heft  —  U.  und  III.  CK   Walleritin,   Sammlung   xoti  Beispiele 
und  Angaben  au^  d-  Aritljuietik  i'ilv  diu  uuteren  Clas^eti. 

IV,  — VII.  CL  MüOrstk,  Lehrbuch   der   Arithoißtik    und  Algebn 
für  die  obere«   Classeri   und    Wallenti«,   Sanimluag  von    BeispieleD 
und  Aufi^aben  aus  der  Algebra  und  allgemeinen  Arithmetik, 

V,  und  VL  Cl.  Mortiik,  Lehrbuch  der  Geometrie  f.  d,  oberea 
Classen.  VIL  CL  Wiegand,  Stereometrie  und  sphärisch©  Trigonometrie 
—   Logarithmentafeln  von  GernerL 

VIL  Cl,  Soimdorfer    und    AntoUi    Analytische    Geometrie    der 
Ebene,  L  Bd.  3-  Abth.  des  Lehrbuches  der  Geomütrie. 
Geometrie  und  geam.  Zeichnen:   I    Cl    Mornik,  geometr.  Formenlehre   für  die 
I.  Cl.  d,  U-  Seh.    —  IL,    III.    und  IV.  Cl.    Mornik,    Anfungsgründe 
der  Geometrie  in  Verbindung  juit  dem  Zeichnen    f.  d,  IL,  IIL  un 

IV,  CL  der  Healsclmle. 

Darstellende  Geometrie:  V. -VIL  CL  StreiPIer,  Elemente  der  darstellenden  G 

urnetrie  für  Realscbnlen. 
Naturgeschichte:  L  CL  Pokorny.  illustr  Naturgeschichte  dos  Thierreiehes.  II 

desselbeti  Verf.  Naturgeschichte  des  Pilanxenreiches.  Bisching,  Grund 

ri88  der  Mineralogie.  —   V.  CL  Graber   Dn  V-,  Leitfaden   der  Zo*» 

logic  —  VI,  CL    Wretschko   Dr.  IL  v*,    Vorschule   der  Botanik    fiii 

die  höheren  Ckssen.    VIL  BL    Hochstetter   und  Bisching,  Leitfaden 

der  Mineralogie  und  Geologie, 
Pbyaik:  HL  nnd  IV,  CL  KrisL    Anfangsgründe    der    Naturlebro    f   d.    untere] 

Glassen  der  llenlschnlen. 

VL  und  VIL  CL  Wallentin,  Lehrbuch  der  Physik  für  die  ober 

Ckssen  der  Mittelschulen,  (Aiisgube  für  Realschulen.) 
Chemie:  IV.  CL  Mitteregger  Dr.  J.,    ÄtjfungsgrQude    der  Chemie  f  d,    IV,  C 

der  Realschulen. 

V,  und  VL  Cl    Mitteregger,    Lehrbuch   der  Chemie  für  Ober- 

realschulen,  L  Theil:  Anorganische,    IL  Theil:    Organische    CIsemie. 
Stenographie;  IV.— VIL  Cl,  Albrecht  Dn  K,,  Lehrbuch  der  Gabehberger  sehen 

Stenographie,    —    Engelhard    K*,    Lesebnch   für    Gabelaberger'sche 

Stenographen, 


] 

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reiH 

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YL  Unters tütsung  armer  Schüler. 

A«  ^Uiteiiflicii  iiitil  FnlerntiilxiitigHlietrlige« 

Im  Laufe  des  Schuljahres  gelangten  folgende  Stipendien  und  Unterstüt^uogs- 
beträge  zur  Auszahlung  an  arme  und  würdige  Schüler  der  Landesoberrealscbule : 


53 

1.)  Das  vom  hohen  n.  ö.  Landtage  gestiftete  Kaiser-Stipendium     .    .    .  150  fl. 

2.)  Die  Interessen  des  Eduard  Schumacher'schen  Legates 21  fl. 

3.)  Die  Interessen  der  durch  die  Herren  k.  k.  Staatsbeamten  in  Krems 

am  2.  Dezember  1873  gegründeten  Kaiser  Franz  Josef-Stiftung  .  .  21  fl. 
4.)  Zwei  von  dem  Vorstande  des  Zehnkreuzer  -  Vereines  in   Krems    der 

Direction  übergebene  Unterstützungsbeträge  a  50  fl 100  fl. 

ü.)  Die  Josef  Thalhofer'sche  Studienstiftung  im  Betrage  jährlicher  .  .  100  fl. 
6.)  Am  20.  Dezember  1887  an  s  i  e  b  e  n  Schüler  Barbeträge,  zusammen  84  fl. 
7.)  Aul>erdem  waren  zwei  Schüler  der  Landesoberrealschule  im  Genüsse 

auswärtiger  Stipendien  im  Gesammtbetrage  von 300  fl. 

B.  IJnterstiltsungsfond. 

Außer  den  unter  den  Einnahmen  ausgewiesenen  Geldbeträgen  erhielt  der 
Unterstützungsfond : 

1.)  Von  der  Papierhandlung  Saska  in  Krems  verschiedene  Schreibrequisiten. 
2.)  Von  der   Verlags  -  Buch-  und  Kunsthandlung  Justus  Perthes  in   Gotha 

3  Exemplare  der  6G.  Auflage  des  Stieler'scben  „Schulatlas. '^ 
;-J.^  Von  der  k.  k.  Hof-  unl  Uoiversitäts  -  Buchhandlung  Alf  red  Holder   in 
Wien  je  drei  Exemplare   vom    I.,  II.  und  III.  Theile    des    Lehrbuches    der 
Geschichte  für  die  unteren  CJassen  der  Mittelschulen    von    Dr.  E.  Haniiak. 
4.)  Von  der  Verlagsbuchhandlung  Carl  Graeser  in  Wien  5  fixemplare   vom 
I.  Cursus,  je  2   Exemplare   vom    II.  und  III.  Gursus    des    Lehrbuches    der 
vergleichenden  Erdbeschreibung  von  G.  Herr,  und  Grundriss  der  allgemeinen 
Weltgeschichte  von  Dr.  Loserth,  I.,  II.  und  UI*  Theil. 
5.)  Von  dem  Schüler  der  II.  H.  Gl    Josef   Chalupsky    6    Lehrbücher    für    die 
I.  Classe. 

Einnahmen« 
I.  Geschenke:  fl.    kr.      fl.    kr. 

Von  Herrn  A.  Gutscher,  Mühlbesitzer  in   Sieghartskirchen  .    10  .  — 
,,     Herrn  H.  Gutscher,  Mühlbesitzer  in  St.  Georgen      .    .     10  .  — 

.,     Herrn  Csänk  in  Wien 5  .  — 

,,     Herrn  Exel,  Mühlbcsitzer  in  Imbach 10.  — 

,.     Frau  Libitzki  in   Wien 5  .  — 

.,     Herrn  Weiße,  Buchhändler  in  Krems 3  .  — 

,,     Herin  Schömer,  Baumeister  in  Klosterneuburg      ...      3  .  — 

.,     einem  Ungenannten 2.  — 

Vom  Schüler  Maierhofer  Emil 1  .  — 

Von  Herrn  Oesterreicher,  Buchhändler  in  Krems      ....      3  .  — 

der  löbl.  Sparkasse  in  Krems       10.  — 

einem  Ungenannten 5  .  — 

Herrn  Dr.  Stingl,  Advokat  in  Krems      10  .  — 

Herrn  Grünberger,  Hausbesitzer  in  Krems     .    .        .    .      5  .  — 
Herrn  Dr.  Spängicr,  k.  k.  Landes-Gerichtsrath  in  Krems     2  .  — 

Fürtrag  .    84  .  — 


11 

11 
11 
11 


54 

Übertrag  ,  84  ,  — 

Von  Herrn  IL  Harkup^  Piivatier  iu  Kienis 5  ,  — 

Aus  dem  n.  ö.  Landesfonde      .,.,-. *    ,  100  .  — 

Von  Schülern  der  hies,  Mittelscbulen      *    .    *    .  (i  ,  76 

,,     einem  Ungenannten .    *    •  5  -  — 

,,     Herrn  Prüf.  Dr.  Ehrenherger ,    ,    ,  3  ,  — 

,,     Sr,  Uochw,  Herrn  Dr,  Kersehbaunier,   Propst  in  Krems    5  .  — 

,,     Herrn  E.  Wahl  m  Lins —  ,50 

209  ,  26 
Aus  dem  Ertriigiiisse  des  von  Herrn  Prot  Walter  veran- 
stalteten Concertes   ,    , 1 50  .  — 

2.  Zinsen:  ß.    kr 

Coupons  ..*.•,•....*.,,..    58  ,  60 

Interesfien  der  Langheinz'schen  Stiftung  ,..,,,...  8  .  40 

Interessen  der  Einladen  bei  der  Sparkassa  in  Krems  ...  82  ,  57 

Interessen  der  Einlage  beim  1.  Vor8cbussver<?ine  in  Krems  .  14.16 
Interessen    der    Einlage    bDim   &llg.    osteiT.  Beamten  vereine 

(Cons,  Krems)  .    *    , 11  .  55 

ünbehobene  Zinsen    ...•.,.,,,.,        ....  20  .  88 


359 


196  .  16 


Gesammtsumme  der  Einnahmen  ,    .    ,  555  .  4S 


Ansfi^alieiit  ti.    kr.      1 

Conto  des  Bucbhätidlers  Oesterreicber    .........  204  .  14 

„       „  ,,  WeiPö 138  .  38 

,,       „    Papierbändlers  Saska  .,.,,...,...    42  .  37 
„       „  „  Kunschak     .....*.,.*    32  .  90 

,,      ,^     Bnchbtnders  Forner    ,    .    , .      6  .  7U 

Barunterstützungen     . ...,....,    84  .  ^ — 

Für  Kosttage  .................    .    .      9  .  50 

üesammtsumme  der  Ausgaben  .    .    .  517  .  99 

Aus  der  Gegenüberstellung  der  Einnahmen  per 555  .  42 

und  der  Ausgaben  per    ..•.....,*,...    .    .    .    ,    ,    .  517  ,  99 

ergibt  sich  eine  Vermögenszunahnie  per  . •    .    37  .  43 


ff 


55 


VermdgeoaBtand  am  IS.  Jaol  18SS. 
(Ohne  die  seit  1.  Jänner  d.  J.  aufgelaufenen  Zinsen.) 

1887 


1888 


fl. 

kr. 

fl. 

kr. 

419 

12 

449 

13 

ins 

59 

1189; 

59 

450: 

— 

450 

— 

350 

— 

S5ü 

— 

4^ 
10 

85 

440 
17 

88 
40 

a^s 

56 

2iSl5 

99 

rooo 

l'JO 
100 

__ 

1000 
100 
100 

- 

400 
100 

— 

400 
100 

— 

L  S[>ftrkas3c*EU]£igezi  und  Bargeld: 
Einltgsbucb    hA   der   SptrkftBse   in    Krems    Tom.   XXI    Fol    709 

B.  Z.  11072 , 

EiDlagabuch    bei    der   Sparkasse   in  Krems  Tom  XXVII    Fol  161 

B,  Z,  8öl6i ,    ,    . 

Einlagsbuch  bei   der   Sparkasse   in   Krems   Tom.  XXXI    Fol  B\2 

B.  Z.  31449 ,    , 

KmUgsbuch  bei  dem  I,  VorBchuts vereine  für  Krems  u,  Umgebnog 

Tom.  Vri.  Fol.  326 ,   , 

Eialagftbnch  bei  dem  Spar-  nnd   Vorsebuas-Consortium  des  öaterr, 

BeamteiiTereitiea     *,..«« 

Barrest    p   ,   ,    ,   ,    p    ,    ,    .   ^   ,    .   .    . 

Summe  dea  Bargeldes  . 

2.  Wertpapiere,  angefUbrt  im  Kominalwerte: 

1  Stück  Silberrente  . , 

1       I,     Papierrente 

4      „  „         a  100  H.  (Legate  der  Frau  M.  Langhelnz  und 

des  Herrn  J.  Eggel)i  beim  hoben  n.  iL  Landes* 

ausscbuase  in  Verwahrung.) 

Ein  Fünftel  1860er  Loa,  Serie  4»68  Nr.  19 

3.  Gebrauchte  S  c  U  u  1  b  U  c  b  e  r.  Schreib-  u.  Zeich enrequiiiten. 


€•  Ausireis  ttber  die  IJnteratttfzung  der  Schüler  an  der 
liandes-Oberrealschule. 

Im  ereten  Sem.  wurden  98^  im  zweiten  Sem.  91  Schüler  mit  LehrbQchern 
betheilt.  Von  diesen  erhielten  im  ersten  Semester  29,  im  zweiten  Semester  35 
auch  Schreib-  und  Zeichenrequisiten.  Für  einen  Schüler  wurde  das  ganze  Schul- 
jahr hindurch  wöchentlich  einmal  die  Mittagskost  bezahlt.  Sieben  Schüler  er- 
hielten Barbeträge. 

YII.  Erlässe  der  hohen  k.  k.  Unterrichts-Behörden. 

1.  Erlass  des  hohen  k.  k.  Ministeriums  für  Cultus  und  Unterricht  vom 
2.  April  1887,  Z.  12294  ex  188G,  mitgetheilt  durch  Erlass  des  h.  k.  k.  Landes- 
schulrathes  vom  17.  August  1887,  Z.  2936,  enthaltend  die  Erledigung  der  Be- 
richte über  die  Revision  der  Schülerbibliotheken  an  den  Mittelschulen.  Durch 
diesen  hohen  Erlass  wird  angeordnet:  a)  Daß  die  anerkannt  guten  oder  zur 
Krgänzung  des  Unterrichtes  dienlichen  Bücher,  unter  diesen  namentlich  die 
classischen  Schriften  der  Muttersprache  und  gute  Uebersetzungen  von  classischen 
Werken  der  fremdsprachlichen  Literatur  in  genügender  Anzahl  und  in  guter 
Ausstattung  vorhanden  seien;  b)  dass  der  durch  die  Lehrer  im  einzelnen  und 
durch  den  Lehrkörper  im  ganzen  bestimmte  Bücherschatz  nach  Classen  oder 
Gruppen  von  Classen  geordnet  werde;  c)  dass,  falls  in  der  Beurtheilung  eines 
bedeutenden  Werkes  zwischen  einzelnen  Lehranstalten  in  Wien,  bzw.  in  Nieder- 


56 

Österreich  ein  auffälliger  GegensaU  tn  Tagö  tritt,  di«  DirecHouen  dieser  An- 
stalten bemüht  sein  sollen,  durch  eine  geeignete  Überprüfaug,  einen  Ausgleich 
zustande  zu  bringen. 

2.  Erlasß  des  holien  k.  k.  Ministeriums  fttr  Cultiis  und  Unten-ichl  toe 
27*  November  1887,  Z  24101^  mitgaheilt  durch  Erlass  des  h.  k.  k*  Landes 
schulrathes  vom  fi,  Üecember  1887,  Z  1007!),  betreffend  die  Verwendung  tjpo 
grnpbiscli  schlecht  ausgestatteter  Classikei  texte  au  den  Mittekcbulen,  Cla^siker 
ausgaben^  welche  den  Fordeningen  der  lationellen  Schulhygiene  nicht  eutspre 
chen,  dtlrfen  weder  bei  der  Scbullectüre  verwendet  noch  auch  fiir  diehänäljcb^ 
Lcctüre  empfohlen  werden. 

S.  Erlass  des  hohen  k.  k,  Ministeriums    für  üultus    und    Unterricht  vom 
15*  November  1887,  Z    8560,  mitgctheilt  durch  Erlasa  des  hohen  k,  k.  Landes- 
scliultathe^  vom  15.  December  1887,  Z.  63523,  wodurch  eine  CumulieniDg  von 
Stipendien  für  Studierende  an  Mittelschulen  bis  zum  Maximalbeirage  von  250 
bei  Nachweis  von  besonders  guter  Bt  tühiguiig  und  Verwendung  des  Cumulierunga 
Werbers  gestattet  wird. 

4.  Erlass  des  hohen  k    k.  Ministeriums   für   Gültus    und    Unterricht  von 
22,  März  18h8,  4827  ex  1887  (Verordnungs  *  Blatt    Jahrg.  1888,   Stück  V« 
mit  welchem  ein  neues  V^erzeicbnis   der   für  die    österreichischen  Mittelschulen 
allgemein  zulä^isigeri  Lehilrjstö  und  Lehrmittel  veröffentlicht  wird. 


hl 


YIII.  Bekanntmachung,  die  Aufnahme  der  Schüler 

betreffend. 

Das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  16.  September  1888.  Die  Aufnahme 
der  Schüler  findet  vom  14.  September  an  vormittags  von  8  bis  11  Uhr  und 
nachmittags  von  2  bis  4  Uhr  in  der  Directionskanzlei  statt.  Alle  Schüler  haben 
sich  in  Begleitung  ihrer  Eltern  oder  deren  Stillvertreter  bei  der  Direction  zu 
melden. 

Die  Aufnahme  in  die  I.  Glasse  hängt  von  dem  Erfolge  seiner  Auf- 
nahmsprüfung ab,  welche  am  17.  September  abgehalten  wird.  Zufolge  der 
Minist.-Verord.  vom  15.  März  '870,  Z.  2470,  wird  bei  derselben  gefordert:  „Jenes 
Mali  von  Wissen  in  der  Religion,  welches  in  den  ersten  vier  Jahrescuisen  der 
Volksschule  erworben  werden  kann,  Fertigkeit  im  Lesen  und  Schreiben  der 
Unterrichtssprache  und  der  lateinischen  Schrift,  Kenntnis  der  Elemente  aus  der 
Formenlehre  der  Unterrichtsspiache,  Fertigkeit  im  Analysieren  einfacher  be- 
kleideter Sätze,  Bekanntschaft  mit  den  Regeln  der  Orthographie  und  ihrer  rich- 
tigen Anwendung  beim  Dictandoschreiben,  Übung  in  den  vier  Rechnungsarten 
in  ganzen  Zahlen."  Jün>^lingOt  welche  aus  einer  andern  nicht  gleichartigen  Mittel- 
schule in  die  Realschule  übertreten  und  in  eine  höhere  als  die  I.  Classe  auf- 
genommen werden  wollen,  haben  gleichfalls  in  einer  Aufnahmsprüfung  das 
Mal3  ihrer  erworbenen  Kenntnisse  zu  « rweisen. 

Solche  Schüler,  welchen  wegen  nicht  entsprechender  Aufnahmsprüfung  die 
Aufnahme  in  die  erste  Classe  einer  öffentlichen  Mittelschule  versagt  worden  ist,  können 
im  selben  Aufnahmstermine  an  einer  anderen  Mittelschule  zur  Prüfung  nicht  zuge- 
lassen werden.  (Erlass  des  k.  k.  Landesschulrathes  ddo.  5.  Jänner  1883,  Z.  8350  ) 

Die  zur  Aufnahme  in  die  I.  Classe  sich  meldenden,  aus  einer  öffentlichen 
Volksschule  kommenden  Schüler  haben  eine  Schul nachricht  in  der  vom  hohen 
k.  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterriclit  mit  dem  Erlasse  vom  29.  October 
1886,  Z.  20.619,  vorgeschriebenen  Form  mitzubringen.  Bei  der  Aufnahme  haben 
femer  sämmtliche  neu  eintretenden  Schüler  ihren  Tauf-  oder  Greburtsschein, 
jene  Schüler,  welche  bereits  ein  oder  mehrere  Classen  der  Landesoberrealschule 
in  Krems  oder  einer  anderen  Mittelschule  absolviert  haben,  das  am  Schlüsse 
des  vorhergehenden  Schuljahres  erhaltene  Zeugnis  vorzuweisen. 

Als  Aufnahmstaxe  ist  von  jedem  Scliülerlfl  für  den  Bibliothek>fond  zu  entrichten. 

Das   Schulgeld   beträgt  für  1  Semester  5  fl.  Dasselbe    wird   um  die  Mitte 

der  Monate  October  und  März  eingehoben.  Gesuche  um  Befreiung  von  der  Ent- 

8 


58 


richttipg  des  Sobulgeldes  sind  an  den  b.  n.^ii.  Latidesausscbuse  zu  ricüten  und 
lingsiens  anfangs  October  dar  Directioti  der  Lehranstalt  s&u  überbrmgen.  Die 
erlangte  Befreiung  erreicht  sofort  ihr  EDde,  wenn  der  befreite  Schüler 

a)  am  Schlüsse  des   1.  Semesters  die  III.  FortgangsclasBe  erhält; 

b)  am  Schlüsse  des  2,  Semesters  Dicht  mindestens  den  II.  Grad  in  Sitten  und 
Fleiß  erhalten  hat; 

wegen   ungenügenden   Fortganges    eine    Classe    wiederholen    muss,     (Ausge* 

uommen  igt  biebei  nur  der  KrankbeitsfalL) 

Wahrhaft  arme  Schüler  werden,  wenn  deren  Eltern  oder  Vormüoder 
bei  Beginn  des  Schuljahres  dartioi  ansuchen,  aus  dem  Önterstütamogsfonde  nach 
Möglichkeit  mit  Schulbüchern.  Schi eib*  und  Zeichenrequisiten  unterstutzt 
so  lange  sie  sich  durch  Fleil>  und  Sittlichkeit  einer  Unterstützung  würdig  macheti 


59 

B. 

9.  S.  Landes-Banislsschule. 

Zweck  und  Einrichtung  der  Schule. 


Infolge  der  Beschlüsse  des  h.  u.  ö.  Landtages  vom  19.  October  1878 
und  vom  24.  October  1881  ist  diese  Lehranstalt  als  Fachschule  für  den 
Handels-  und  Gewerbestand  eingerichtet  und  setzt  als  Vorbildung  nur 
die  absolvierte  Volks-  oder  Bürgerschule  voraus;  sie  kann  sonach 
von  jedem,  der  sich  einem  geschäftlichen  Berufe  widmen  will,  ohne  Schwierig- 
keit be&uclit  werden.  Auch  ist  die  Möglichkeit  gegeben,  dass  die  Schüler  früh 
genug  in  das  practische  Leben  übertreten  können,  da  die  Schule  derart  orga- 
nisiert ist,  dass  sie  in  zwei  Jahrgängen,  von  denen  der  erste  die  untere, 
der  zweite  die  obere  Abtheilung  bildet,  das  nöthige  fachliche  Wissen 
vollständig  zum  Abschlüsse  bringt. 

Diese  Schule  bietet  den  Angehörigen  des  Handels-  und  Gewerbestandes 
—  somit  des  Bürgerstandes  im  allgemeinen  —  Gelegenheit,  sich  in  ihrer  Ju^ 
gend  jene  theoretisch  -  fachliche  Ausbildung  in  mö|;Iichst  kurzer  Zeit  zu  ver- 
schaffen, welcher  dieser  Stand  unbedingt  bedarf,  um  den  an  ihn  gestellten, 
erhöhten  Anforderungen  unserer  Zeit  zu  entsprechen. 

Das  Lehrprogramm  der  Schule  umfasst  deshalb  nur  solche  Gegenstände, 
welche  für  jeden  Kaufmann,  Industriellen  und  Gewerbetreibenden  von  größtem 
praktischen  Werte  sind.  Für  den  Kaufmann  und  Industriellen  ist  die  Bedeutung 
der  aus  dem  beigefügten  Lehrplane  ersichtlichen  Gegenstände  wohl  von  selbbt 
klar.  Aber  auch  jeder  der  sich  für  ein  ganz  einfaches  Gewerbe  ausbilden  will, 
soll  diese  Schule  —  wenigstens  die  untere  Abtheilung  derselben  —  als  Ab- 
schluss  seiner  Schulbildung  besuchen.  Auch  er  muss  vor  allem  ein  guter  Rech- 
ner sein,  Buchführung  verstehen,  sich  mündlich  und  schriftlich  sprachrichtig 
ausdrücken,  Rechnungen  und  Geschäftsbriefn  nach  dem  allgemeinen  Gebrauche 
verfassen  können,  über  die  Grenzen  seiner  engeren  Heimat  hinaus  Bescheid 
wissen,  über  den  Wechsel  und  andere  Schuldurkunden  und  Wertpapiere  orien- 
tiert sein.  Er  soll  auch  die  Waren,  welche  er  bezieht  oder  verarbeitet,  genau 
kennen,  über  deren  Gewinnung,  Bezug,  Aufbewahrung  und  Verarbeitung,  dann 
über  die  Zusammensetzung  seiner  Werkzeuge  im  klaren  sein,  endlich  soll  er 
die  gewöhnlich  vorkommenden  Flächen  und  Körper  berechnen  und  Zeichnungen 
von  Objecten  nicht  nur  verstehen,  sondern  einfachere  auch  selbst  anfertigen 
können. 

Zweck  dieser  Fachschule  ist  es  nun,  diese  Kenntnisse  ihren  Schülern  zu 
vermitteln,  und  für  die  Geschäftswelt  junge  Kräfte  heranzubilden,  die  nicht 
Lur  an  Arbeit  und  Ordnung  gewöhnt  sind,  sondern  die  auch  vennöge  des  er- 
langten Fachwissens  jenen  Theil  der  Ausbildung  zu  irgend  einem  speciellen 
Bcrurszwei^c,  der  nur  im  praktischen  Lebi;n  erlangt  werden  kann,    leicht   und 


60 

mit  grüüdiicbeiJ)  Vüiatiiidiiisse  sicL  aueigtien  und  sojjadi  bald  brauchbare 
Hilfspersonen  für  kaufinätirnsche.  industnelle  und  gT-werbliche  ünternebmungeTj 
und  seinerzait  tüchtii^e  s^elbitstiindige  Bürger  sein  werden. 

Aui^er  deu  /*  w  e  i  J  a  b  r  g  ii  n  g  <?  n  (untere  und  obere  Abtbeilun  g  l 
in  welchen  das  fachliche  Wissen  in  einer  für  die  BedürffiiBBe  de- 
mittleren  Handels-  und  Gewerbe titäDdea  ausreichenden  Weise 
zur  Behandlung  und  zum  Abschlüsse  gelangt,  ist  noch  ein  prak- 
tischer C  u  r s ,  welcher  ein  Wintersemester  dauert,  mit  der  Schule 
veibunden,  DieM^r  Cur*  uinfüsst  vorzüglich  praktische  Arbeiten,  —  theih  im 
Übüngscornptnir,  theils  im  W a rcn I a b  or  a t o r  i  u m  ,  welcheä  bereits  mn 
xahh'eicheu  Wan^nniusletn  und  den  nöthigen  Ittstuimenten  ausgerüstet  i^t,  — 
und  soll  die  Schüler  besonders  an  Selbstständigkeit  bei  ihren  Arbeiten  gewöhnen 

Es  wertien  in  diesem  Cui^e  aucli  tioch  einige  Gegenstäude,  die  eine 
höhert'  Vorbildung  und  geistige  Iteife  vorausisetzen,  jedoch  ebenfalls  mit  he* 
sondereL  UückHicht  auf  ihre  praktische  Seite,  behandelt.  Diesen  praktischen 
Cur^i  nach  Ahiolvieiung  der  oberen  Abtheilung  noch  äu  beau  hen,  wird  sich 
dtiber  nicht  Ttur  für  die  nach  einer  höheren  kaufniännisübcn  Ausbildung  Stre- 
benden, sondern  jedenfilh  aucb  für  jene  empfehlen,  welche  blois  die  obere 
Abtlicilung  dei-  Schule  bes»ucbt  haben.  Übrigens  is^t  dici^er  Curs  auch  den  der 
Schule  bereits  !  ntwachscnan  oder  in  einer  Bcrursstellung  praktisch  Tbätigen 
zupuiglieh 


I.  Aufnahmsbedingungen, 

In  die  untere  Abtheilung  können  lüle  jene  Aufnahme  finden,  welche 
14  Jahre  alt  sind,  die  Volks-  oder  Bürgerschule  absolviert  haben 
und  bei  einer  A  ufnahuispr  ü  fung  hinlängliche  V  or  kenn  tnissi 
(in  deutscher  Sprache,  Itcchnen  und  Geographie)  nachweiseiu  Ks  ist  jedoch 
auch  gestattet^  dass  Schüler  vor  vollendetem  14.  Lebensjahre  auf- 
genommen werden^  wenn  der  beti  etfende  Beziiksschulrath  über  Anfrage 
der  Diiecüoii  hiezu  seine  Zusiimmung  gibt. 

In  die  obere  AbtheÜung  treten  in  der  Kegel  jene  über^  welche  die 
untere  Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  ahäolvicrt  haben;  doch  kann  auch  ein 
directer  Kintiitt  statttinden^  wenn  der  Aufuahmswerber  die  entsprechenden 
Kenntnisse  hei  einer  Aufnahnnprüfung  oachwei^t, 

In  den  praktischen  Curs  können  jene  eintreten,  welche  diC  obere 
Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben.  Ausserdem  können  auch  solche 
Personeu  diesen  Curs  besuchen,  welche  mit  Rücksicht  auf  ihre  Vorbildung  oder 
praktische  Ausbildung  von  dem  Lehrkörper  als  für  diesen  Curs  tjualificiert  be- 
zeichnet werden  und  mindestens  16  Jahre  alt  shid. 

Für  die  Anfnahmsprüfung  in  die  untere  Abtbeilung  ist  keine  Taxe  zu 
entrichten.  Für  die  Aufnahmeprüfung  in  die  obere  Abtheilung  bctriigt  die  Taxe 
2  rt*  Das  Schulgeld  pro  Seraester  ist  fünf  Gulden,  Fleit^ge  uod  dürftige 
Scbüter  können  von  der  Entrichtung  desselben  befreit  werden,   eventuell   auch 


61 

in  den  Genuss  von  Stipendien  und  anderen  Unterstützungen  gelangen.  — 
Auswärtige  Schüler  können  in  Kosthäusern  billig  untergebracht  werden.  Es  ist 
sonach  auch  den  weniger  Bemittelten  möglich,  ihre  Söhne  an  dieser  Fachschule 
ausbilden  zu  lassen. 


IL  Lehrplan. 


Unterrichtsgegenstande 


obligate : 


'-I.  Jahrg.  oderlll.  Jahrg.  oder 
li    Untere     i     Obere 

I  Abtheilung 

,j  wöchentliche  Stundenzahl 


Kautinännischcs  Rt^chiien j 

Handelskunde 

Correspondenz  und  Comptoirarheiten 

Buchhaltung  (in  der  unt.  Abtheil,  nur  im  II.  iScm.) ,: 

Warenkunde  und  Technologie  • ;' 

Ilandelsgeographie 

Deutsche  Sprache 

Schönschreihea 

Geometrie 

Wechseirccht,  Handels-  und  Gcwcrbogeset/kunde 
Volkswirtschaftslehre  (nur  im  II.  Sem.)     .... 

Summa  der  wöchentlichen  obligaten  Stunden  .    . 


1. 
II. 


S.  24 
S.  2(y 


I  S. 
II  S. 


27 
29 


Praktischer  Curs  (Ein   Wintor-Scuioster.) 

Übungs-Comptoir wöch.  12  Stunden 

Warenkunde  (Arbeiten  im  Waron- 

I«aboratoriumi ^  9       „ 

Kaufmännisches  Rechnon ,  2       „ 

Handelsgüsct/kunde ,  3       ^       i 

Volkswirtscliaftslohre n  3       „       \ 

Sammc  der  wöcbentliciien  Stuncb'n  2\)  Stunden  ; 


Unobligate  Unterrichtsgegenstande : 

Französische  Sprache 

Zeichnen 

Stenographie 

Turnen 

Gesang 


1.  Abth. 


II.  Abth. 


Lehrstoff -Vertheilnng. 

rntere  Abtheilung  (1    Jahrgang.) 

ji.  Obligate  Unterrichts-Gegenstände. 
Kauftnännisches  Rechnen.  Um  eine  auf  Verständnis  beruhende  Sicherheit 
und  Gewandtheit  im  Zifterrechnen  zu  erzielen,  werden  zunilchst  die  vier  Grund- 
op^ationen  in  ganzen  Zahlen  und  Oecimalzahlcn.  die  Theilharkoit  der  Zahlen, 


62 


das  grÖBste  gemeinschaftliche  Maß  und  kleinste  geraeiiiächaftliche  Vielfache, 
die  gemeinen  Brüche  und  das  Rechnen  mit  deoselhen,  dann  die  Rechnungiarten 
in  banaimten  Zahlen  behandelt  Hiebei  wird  besonderü  Rücksicht  auf  die  prak- 
tisch anwendbaren  Vortheile  genommen.  Daran  schliePt  sich  die  Behandtung 
nachfolgender  Rechnungsarten  in  ihrer  Anwendung  auf  leichtere  Fälle  aus  der 
G^schäftspraxis :  Verhältnisse,  einfache  und  zusammengesetzte  Regeldetri,  der 
Kettensatz,  Durchschnitta-,  Gesellschafts*,  Mischungsverhältnis-Rechnung,  Procent- 
rechnung,  Aufstellung  von  Waren-  und  Spesen-Rechnungen,  Interesaenrechjiung 
im  allgemeinen  und  deren  Anwendung  auf  Wechseldiscontierungen* 

Wöchentlich  4  Stunden. 

Handelskunde.  Begntl\  Ursprung  und  Nutzen  des  Handels^  Arten  des 
Handels.  Die  Handeltreibenden^  Handelsgegeubtande,  Münz-,  MaP-  und  Gewichts- 
Systeme  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen  Systems.  Der  Waren- 
handel. Die  Lehre  vom  Gelde.  Das  Wichtigste  vom  Wechsel,  den  Anweisungen 
nnd  Wertpapieren,  Hüfsgewerbe  des  Handels.  Die  Agenten.  Das  Frachtwesen 
(Fuhrmann,  Eisenbahn,  Flussschiffer.)  AsBecuran^.  Spedition,  ZoUweBen.  Der 
Geld-  und  Wechselhandel  und  der  Handel  mit  Wertpapieren  in  kurzen  Um- 
rissen. Wöchentlich  3  Stunden. 

CorrespondenZ'  und  Comptairarbeiten,  Im  Anschlüsse  an  die  Erklärungen 
aus  der  Handelskunde  werden  behandelt:  Einfache  Noten  und  Rechnungen  des 
Kleinhändlers  und  Gewerbsraannea,  Rechnungen  der  Grnsshändler,  Facturen  im 
Commmis^ionsgeschäfte,  Gewichtsnoten,  Verkäufe-Rechnungen,  Briefe  überW^areu- 
bestellungen  und  Facturenbriefe.  Warenoffertbriefe»  Die  wichtigsten  Formen  deb 
Wechsels.  Traltenavisbriefe  und  Ri messen hriefe.  Frachtbriefe  von  Fuhrleuten, 
Eisenbahnen  und  Schiffern.  Ladescheine  und  Lieforscheine.  Speienrechnungon, 
Schuldscheine,  Quittungen,  Bons.  Anweisungen-  Ganz  einfache  Rechnungen  über 
Ein-  und  Verkäufe  von  Münzen  und  wichtigen  EÖ'ecten,  Circulare,  Erkundigungis* 
und  Au&kunftsschreiben,  Mahnbriefe.  Wochen tÜch  2  Stunden. 

Buchhaltung.  Grundsatz^  der  einfachen  Buchhaltung.  Anleitung  zur  An- 
fertigung der  verschiedenen  Buchhaltungsformularien  mit  Wert-  und  Mengen- 
verrechnung für  gewerbliche  und  kaufmännische  Unternehmungen.  Buchung  eines 
einmonatliehen  Geschäftsganges    Abscbluss  der  Haupt-  und  Hilfsbücher. 

Nur  im  ir.  S  e  ra  e  s  t  e  r  W^öcheutlich  2  Stunden. 

Warenkunde  und  Technotngie^  Elemente  der  Naturwissenschaften:  das  zum 
Erkennen  und  Besuhreiben  der  W*aren  Nothwendige  aus  der  Organlehre  de? 
Thier-  und  Pfianzenreiches;  die  physikalischen  Grundgesetze  mit  besonderer 
Berüek^ichtigung  der  Mechanik  und  deren  Anwendung  im  praktischen  Leben, 
einfache  Maschinen,  W^erkzeuge.  —  Die  Grundzüge  der  Warenkunde,  Einth^ilung 
nach  verschiedenen  Gesichtspunkten,  die  wichtigsten  Nahrunga-  und  Genuas- 
miltel  des  PHanzenreiches,  die  zufolge  ihrer  Herkunft  &ich  anschließenden  Er- 
^eugnia3B  der  technischen  Gewerbe  und  die  hervorragendsten  Rohproducte 
thierischer  Abstammung,  überhaupt  nur  solche  Objecte^  die  2ur  unmiUelbaren 
Anschauung  gebracht    werden  können.  Wöchentlich  4  Stunden 

AllgemeinB  und  HandeUgeographJd.  Beiastigung  und  Erweiterung  der  Kennt* 


68 

nisse  io  der  allgemeinen  Geographie.  Specielle  Geographie  der  österr.-ung. 
Monarchie  mit  besonderer  Hervorhebung  der  auf  die  materielle  Cultur  nament- 
lich auf  die  mercantile  Stellung  des  Ueiches  und  seiner  Gebiete  sich  beziehen- 
den Verhältnisse.  Übersicht  der  wichtigsten  Momente  der  österr.  Geschichte 
seit  Begründung  der  Herrschaft  des  Hauses  Habsburg.  — 

Wöchentlich  3  Stunden* 

Deutsche  Sprache.  Wiederholung  der  Formenlehre.  Die  Lehre  vom  ein- 
fachen und  das  Wichtigste  aus  der  Syntax  des  zusammengesetzten  Satzes. 
Dictate  und  grammatische  Uebungen  im  Anschlüsse  an  das  Lesebuch  und  gram- 
matische Lehrbuch.  Uebungen  im  mündlichen  Ausdrucke,  besonders  im  richtigen 
Lesen.  Einfache  mündliche  und  schriftliche  Reproductionen.  Im  Zusammenhange 
mit  der  Behandlung  des  Gelesenen  und  den  schriftlichen  Übungen,  Belehrung 
über  Satzzeichen  und  Ilechtschreibung. 

Wöchentlich  4  Stunden. 

Geometrie.  Formenlehre,  Berechnung  des  Flächeniuhaltes  der  geradlinig 
begrenzten  ebenen  Figuren  und  des  Kreises;  Berechnung  der  Oberfläche  und 
des  Rauminhaltes  der  elementaren  Körper^  nach  vorangegangener  Behandlung 
der  hiezu  nöthigsten  planimetrischen  und  stereometrischen  Lehrsätze. 

Wöchentlich  2  Stunden. 

SchSnechreiben.  Heranbildung  einer  leserlichen  und  gefälligen  Handschrift. 

Wöchentlich  2  Stunden. 
b)  Unobligate  Unterrichts-Gcgenstäude :  Siehe  Seite  65. 


Obere  Abtheilung  (II.  Jalirgaiig.) 

a.  Obligate  Unterrich  ts-Gegenständef 
Kaufmännisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholung  der  Percent-  und  Interessen- 
rechnung. Die  Discont-  und  Terminrechnung.  Conto-Corrent-Rechnung.  Maß- 
und  Gewichts- Verhältnisse  der  wichtigsten  Länder.  Gold-  und  Silbei  -Rechnung. 
Münzrechnung  nach  Münzfuß  und  (Kursnotierung.  Wechsel-,  Devisen-  und  EtTecten- 
rechnung  nach  dem  Wiener  Cursblatt.  Waren-Calculationen. 

Wöchentlich  5  Stunden. 
Handelskunde.  Theilweise  Wiederholung  des  Lehrstoffes  der  unteren  Ab- 
theilung mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Kapitel  über  den  Warenhandel, 
den  Geld-,  Wechsel-  und  Eäectenhandel.  Die  allgemeinen  gesetzlichen  Bestim- 
mungen über  Handelsbücher,  Firmen,  Prokuristen,  und  Handlungsbevollmäch- 
tigte, über  Handelsgesellschaften,  über  die  Handelsgeschäfte,  den  Kauf,  das 
Commissions-,  Speditions-  und  Frachtgeschäft.    Das  Transport-    und  Zollwesen. 

WöchentUch  2  Stunden. 
Correspondenz  und  Comptoirarbeiten.  Kurze  Wiederholung  des  Lehrstoffes 
der  unteren    Abtheilung,    insbesondere    der    Facturen,   Spesen-    und    Verkaufs- 
RechnuDgen  und  der  dazu  gehörigen  Briefe.  Eingehende  Erklärungen  der  Preis- 
listen, Corszettel,  Schlusszettel,  Warrants,  Conossamente;  Discont-  und  Devisen- 


aer 
tia|H 


64 

Noten,  Cheeks»  Cat^sa^icheine,  CoDli-Correnti,  Zolldeclar&tionen  etc    Einfaobe  bet 
Gewerbs-  oder  Handtfb-Uriternehmangeu  vorkommende  V^ei  träge.  Aus  der  Handel 
Correspoiidenz  werde»    beliandelt:    Briere    über   CnmiiiissiiiDs  Tratten    und  Ri 
messen,  IVimenbriefe,    Briefe    über    Nothadressen,    Interventionen    und  domi 
lierte  Wechsel,  über  Wechsel- Du|>licate  und  WechseUCopieii.    Briefe  über  Ein 
und  Verkäufe  von  Devisen  und    KÖ'ecten,  Erapleblungs-   und  Creditbriefe,    Ci 
culare,  IHeüstofferte  und  Ansuchen  um  Blanco- Credit e. 

Wöchentlich  3  Stunden. 
Buchhaltung.  Kur^e  Wiederholung  der  einfachen  Buchhaltung.  Theorie  der 
doppelten  ßuchungsart.    Praktische    Verbuch uug    einzelner  Geschäft ifäUe.    Ei: 
gehende  Ausoinanderset?!ung  der  Principien  des  Bücherabschlusses.  Ausarbeitup| 
der  Verl>uchüMg  eines    einnionatlicheii    üeschitftsganges    eines    Warengeschii 
mit  Beispieleu  aus  dem  Bankgeschäfte.  Wöchentlich  3  Stunden 

Wechselrecht  Handels-  und  Gewerbegesetikunde  a)  Wechsel  recht.  Leicbi 
fassliche  Darstclkiiig    der    listerr.    Wechselordnung    und    Hauptgrund sätze    di 
Wechsel  Verfahrens.  Erläuterung  der    Itechtssätze    an    eius^elnen  Fällen    und  ai 
der  Hand  von  Pormulönen,   —   Das  Wichtigste  au^  dem  Gesetze  über  Stempel 
und  Gebühren  für  Wechsel,  kauft^äDnische  Urkunden  und  Rechnungen. 

h)  Gewerbegesetzkunde.    Die    Gewerbeordnung    saramt    Kacbträgen,    Di: 
wichtigsiten  gesetzlichen    Bestimmungen   Über  Marken-    und  Musteracbutz,  übi 
den  Hausierhandel,  über  Haudela-  und  Gewerbekammern,  ilandek-ÄgeDten  uiil 
über  Erwerbs-  und  Wirtschaftsgeoossenschaften,  Wöchentlich  3  Slundei 

Volkswirtschaftslehre.    Bedeutung    der    Volkswirtschaft    und    Darstellcii3< 
ihrer  Grundbegriffe*  Die  wichtigsten  volkswirtschaftlichen  Systeme  in  den  Gruo 
Zügen,  Die  Gütererzeugung.  Die  Productionsfactoren :  Natur,  Arbeit  und  Kapi 
Zusamnien wirken  dieser  Factoren.  Der  Güterumlauf  m  seinen  Umrissen 

Nur  im  II.  Semester:  Wöchentlich  2  Stunden 

Warenkunde  und    Teohnologia.    Die   mineralischen    Rohwaren,    Scbmu^ 
steine  und  ihre  \'erwendung^  Metalle  und  Legierungen  und  deren  Verarbeitun, 
Werk/.euge,  Fabrikation  von  Nägeln,  NadelUj  Ketten,  Schneid  waren,  Stahl  feden 
Münzprägung,  Verschönerungsarbeiten  (Vergolden,  Versilbern^  Verkupfern  ete. 
Thouwarenindustrie,  Glasfabrikatian,  Baumaterialien,   Farhwaren,  Rohstoffe  und 
Fabrikate  der  Textilindustrie,  Papier  fabrikation,  andere  wichtige  Pflanzen  waren. 
—  Die  Erklärungen  werden  mit  den  zum  Verständnisse  nöthigen  Erläuterungei 
der  einfachsten  cbemi&chen  Processe  und  physikaLischeu  Grundbegritfe  begl eitel 

Wöchentlich  4  Stundei 

Handelsgeographie.  (landelsgeographie  Europas  und  GtundEüge  der  Hai 
delsgeograpliie  der   aul^t-reuropäischen    Erdtheile.    Besprechung  der  wicbtigatej 
Linien  des  Welthandels,    Erörterung   der    wichtigsten  Thatsacben  aus  der  G 
schichte  des   Handels.  Wöchentlich  3  StundenT 

Dftftsche  Sprache.  Lehre  vom  einfach  und  mehrfach  zusammengesetzten 
Satze  und  von  der  Satzkür^ung.  Darstellung  von  Satzbildern.  Entsprechende 
schriftliche  und  mündliche  Übungen  auf  Grundlage  den  Le'^ebuches.  Grundsillq 


m 


len. 
ckM 
in^l 
3rii^| 


65 

der  Wortbildung  mit  Bflckaicbt  auf  Vieldeutigkeit  und  Verwandtschaft  der  Wörter. 
—  Lehre  von  den  wichtigsten  Formen  des  Aufsatzes,  namentlich  der  im  Ver- 
kehre am  häufigsten  angewendeten.  Wöchentlich  3  Stunden. 

SBMtaacbriHian.  Übungen  zur  Heranbildung  einer  gefälligen  Handschrift, 
RundschrifL  Wöchentlich  1  Stunde. 

b)  Unobligate  Unterrichtsgegenstände.  Siehe  Seite  66. 


FridcliMher  Cum.  (Ein  Winter-Semester.) 

OlNilig$*Coiliptoir.  Praktische  Einschulung  in  sämmtliche  Arbeiten  des  k:iuf- 
minnischen  Comptoirs  ans  den  Gebieten  der  Buchhaltung,  der  Handelscorre- 
spondenz  und  der  Comptoirarbeiten  in  ihrem  innigen  Zusammenhange.  Zu  dem 
Zwecke  wird  ein  mehrmonatlicher  Geschäftsgang  mit  Vorfällen  aus  dem  Waren-, 
Eigan-,  Commiseions-  und  Speditions-Handel;  sowie  aus  dem  Bank-,  Depot-  und 
Lombard-Geschäfte  yerbucht  und  abgeschlossen,  wobei  sämmtliche  in  demselben 
Torkommenden  Briefe^  Rechnungen,  Wechsel  etc.  ausgearbeitet  werden.  Auf 
selbatständigeB  Arbeiten  der  Schüler  wird  das  Hauptgewicht  gelegt. 

Wöchentlich  12  Stunden. 

IVarMfcuMle.  Durch  eigenes  Arbeiten  des  Schülers  soll  eine  durchgrei- 
fende Kenntnis  der  her¥orragendsten  nutzbaren  Rohstoffe  (?ornehmlich  des  Pflanzen- 
reiches) mit  Zuhilfenahme  des  Mikroskops  und  von  Reagentien  erreicht  werden. 

Außerdem  findet  die  Statistik  des  Warenverkehrs  entsprechende  Behandlung. 

Die  praktischen  Arbeiten  umfassen  die  Anwendung  der  wichtigsten  Hilfs- 
mittel zur  Untersuchung  der  Zusammensetzung,  Güte,  Echtheit  und  Conser- 
TieruDg  der  Waren  und  die  Darstellung  von    Extractivstoffen,    Präparaten  etc. 

Wöchentlich  9  Stunden. 

Kailfinlllllisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholung  der  Devisen-  und  Effec- 
tenrechnung.  Einfache  Wechsel-Arbitrage.  Die  wichtigsten  Usancen  im  Waren* 
handel.  Schwierigere  Warencalculationen.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Handalsgetttzkunde.  Erläuterung  der  wichtigsten  Bestimmungen  des  österr. 
Handelsgesetzbuches.  —  Grundzüge  der  Concursordnung,  insbesondere  die  Lehre 
vom  kaufmännischen  Concurse  und  vom  Zwangsausgleiche. 

Die  einzelnen  Abschnitte  werden  durch  entsprechende,  der  Praxis  ent- 
nommene RechtsfiÜle  erläutert.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstellung 
ihrer  Grundbegriffe.  Production  der  Güter  und  ihre  Vertheilung.  Das  Kigen- 
thum.  Der  Austausch.  Geld.  Das  Einkommen  und  seine  Quellen.  (Grundrente, 
Arbeitslohn,  Kapitalszias).  Organisation  der  Unternehmung  und  des  Haushaltes. 
Der  Credit  und  seine  Hilfsmittel  (Wechsel,  Anweisungen,  Papiergeld,  Banken), 
Consumtion  der  Güter.  Über  Association.  Über  Steuern  und  Zollwesen.  Über- 
sicht der  wichtigsten  Wirtschaftszweige,  wobei  die  volkswirtsehaftlicho  St(Mhjn>; 
des  Handels-  und  Gewerbestandes  besonders  erörtert  wird. 

Wöchentlich  3  Stunden. 


66 

Unatillgaie  ITiiierrieiiisgegetiiiläiitle* 

I.  Abtbeil ung  (rDr  Anfänger) 

Französische  Sprache.  Lese-Regeln,  die  FormeDlehre,  eawie  jene  Uaupt- 
rcgelti  aus  der  Syntax,  welche  zum  Verstätidnisse  leichterer  Sätze  tiothweDdig 
bind,  mit  entsprechenden  mütidÜchen  und  scbrifiÜcheii  Übungen, 

Wöchentlich  3  Stunden 

Zeichnen  Übungen  mit  dem  Zirkel,  dera  Dreiecke  und  der  Relssschiem 
Zeiclmen  und  Übertragen  dor  geraden  Linien  und  des  Winkels.  Couatructio] 
der  Drei-T  Vier-  und  Vielecke.  Tbeikuig  der  Geradefi  und  dea  Winkels*  Maß- 
stäbe uud  deren  Anwendung,  Die  wichtigsten  Conatructioneu  am  Kreise.  Zeieh* 
nen  der  ernracbsteii  K('^rper  durch  Grund-  und  Aufriss  nach  Modellen  und  ei^ 
gener  Ahtne^sung,  Wöchentlich  3  Stunde 

IL  Ahth.  (für  Vorgeschrittene;) 

Franzosische  Sprache,  Wt-item  JUdiandlung  uud  Krgän^ung  de&  Leh: 
Stoffes  iler  ersten  AbllKMhuig:  bt-i  den  uiiindlichen  und  »chnfthcbeu  Übuage] 
wird  vorwipgt^ud  das  llandelsrac!j  berücksicbtigt.  Wiiclientliclt  3  Hmiide 

Zeichnen  (gleichzeitig  mit  der  ersten  Abtheilung),  Zeichnen  nach  Vorlagen 
mit  verändertem  Mal^htahe ;  Zeichnen  einfaelier  Gegenstände  du  cb  Grund*  und 
Aufriss  unter  Tnoglichster  ßerückäicbtigung  der  künftigen  Bedßrfnisse  dei 
Scbülers.  Wöchentlich  3  Stunde; 


n. 


Der    Unterriebt    aus    den     lieien     Lelirgegen^tänden:    Stenograph  iaj 
Turnen,  Gesang  richtet  sicti  ebeidalk  nach  der  Vorbildung  der  Tbcilnehme 
und  wird  unentgelüicb  eitheilt. 

üb  und  welche  freie  Lehrgegetii^täude  ein  Schüler  zu  erlernen  hat.  be 
stimmen  die  Kitern  oder  Vurmilnder;  doch  empfiehlt  es  sich,  dasi*  jene  Schüler 
welche  einen  kau  fm  ä  n  n  i  s  c  h  o  n  B  e  r  u  f  ^laiisU eben,  dem  i  Unterrichte  aui 
französischer  Spraclie^  und  jene,  welche  voraussicbtlicb  einem  gewerb- 
lieben  Berufe  sieb  widmen  werdeu^  den»  Zeichen  -  U  u  ter  richte  bei 
wohnen,  endlich«  dasi:^  Jetlenfails  alle  Schfllerf  deren  «tiesundheitszusüind 
lulääst,  an  dem  Turnuutei  richte  thtilnehmen. 

Als  IKi  s  c  1  p  1  i  n  a  r  *  V  0  r  s  0 h  r  i  f t  e  n   gelten  genau  dieselben,   wie  an  de 
Reakchule 


III.  LehrmitteL 

Blliltiiiliek  fler  lIiiiiflelMscIiule« 

C  u  s  1 0  B  :  ProfBsfior  F  j  a  n  z  H  o  I  u  b* 
Vermebrung  im  Sehuljabre   1087/8, 

k.  Mmi^terium  für  Cultus  und   Unterricht:   (Jommercio 

Navigastiooe  in  Tritslt*  nel    1885.  Naviga^ioue  austro 

ungarica  all'  esteio  nel    1885,    —    Stuti&tik    der    SeeschiÜahrt    und    des  See^ 
haudels  jn  den  österr«  Häfen  im  Jahre  1885. 


Vom  hohen  k 

Triesle  nel   \SH!\ 


(57 

Von  der  I5bl.  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien:  (")freutliclie  Ver- 
handlungen der  Handels-  und  Gewerbekammcr  in  Wien,  Jhrg.  1887  nebst  Uei- 
lagen.  —  Bericht  über  die  Industrie,  den  Handel  und  die  Verkehrsverhältnisse 
in  Nied.-Oesterr.  während  des  Jahres  188(1. 

Vom  k.  k.  Postsparcassenamte:  Vierter  Kcchenschaftsboricht  des  k.  k. 
Pustsparcassenamtes  für  das  Jahr  1887. 

Von  VerßiSftern:  Kudolf  Kathrein:  Lehrbuch  der  kauimilnnischon 
Arithmetik  I.,  H.  und  HI.  Th.  —  F.  S.  Ilolzer:  Lehrbuch  der  politischen 
Arithmetik. 

Von  der  Verlagsbuchhandlung  F.  Hirt  &  Sohn  in  Leipzig:  Find  eisen 
C.  F.,  Grundribs  der  Handelswiesenschaft.  4.  Autlage.  1887. 

Vom  Herrn  k.  k.  Oberpostverwalter  van  Aken  in  Krems:  Anton  Leopold 
Uaßlehncr,  richtig  berechnete  Tabellen  über  die  in  den  gesanimten  k.  k.  böhm.- 
östcrr.  und  ungar.  Erbläudorn  nach  den  neuesten  Verordnungen,  besonders  vom 
1.  September  1783,  in-  und  ausländisch  gangbarsten  Gold-  und  Silbennünzcn. 
Wien  1783. 

b)  Kauf: 

Franz  Holz  er.  Historische  Darstellung  der  indirecten  Steuern. 
Wien  1888.  —  Otto  Schridde,  Praktischer  kritischer  Trichter  für  Vohipük, 
Brünu  1887.  —  St.  v.  Brandowski,  G-raniinatik  der  Weltsprache  Volapük, 
Wien  1888.  —  Dr.  M.  Ohlidal,  Unterrichtsbriefe  zur  Krleniung  des  Voliipük. 
Wien   1885.  —  Otto  Swoboda,  Die  kaufmännische  Arbitrage.    Berlin   1886. 

—  D.  Spitzer,  Wegweiser  für  den  osterr.  -  ung.  Handel  mit  dem  Orient. 
Jahrgang  1887/8.  —  Aug.  Schneid,  Vereinfachtes  Volapük.  Brunn  18S7.  — 
Joh.  lieilUiofer,  Lehr-  und  Hilfsbuch  der  kaufm  Arithmetik,  I.  Thoil.  Wien 
1887. —  Dr.  Max  Wildermann,  Jahrbuch  der  Naturwissenschaften.  1880/7 
und  1887/8.  —  Edward  Collins,  B.  A.,  (iro(->es  englisches  Übungsbuch. 
Wien  1887.—  Dr.  Anton  Scholz,  Lehrbuch  der  Geographie.  Wien  1887.— 
Dr.  Simon  Kaiser,  Der  Güterumlauf.  I.  und  H.  Tlieil.  Frankfurt  a.  M. 
1888.  —  Wilhelm  Bosch  er,  Grundlagen  der  Nationalökonomie.  Stuttgart 
1886.  18.  Auflage.  —  J.  F.  Schär:  Lehrbuch  der  Buchhaltung.  Stuttgart  1888. 
Rudolf  Schiller,  Lehrbuch  der  Buchhaltung.  I.,  II.  und  III.  Theil.  Wien 
1SS7  und  18S8.  —  Wilhelm  Trempenau,  Schlüssel  zur  richtigen  Ver- 
buchung  schwieriger  und  aul^ergewöhnlicher  GeschäftsfiilU?.  Leipzig  1883.  — 
Franz  v.  Kobell,  Tafeln   zur   Bestimnmng   der   Mineralien.    München    1884. 

—  Adolf  R.  V.  S  tri  gl,  Die  VertragszüUe   Oostenvich-Ungarns.    Wien    1888. 

—  (iustav  Wagner,  Buchhaltung  für  (lewerbotreibende.  Leipzig  1S88.  — 
Wilhelm  Röhrich,  Buchhaltung  für  Fabriksgeschäfte.  Leipzig  1888. —  Dr. 
Franz  Bubenik,  Die  Technik  des  Giro- Verkehrs  bei  der  österr.-ung.  Bank. 
Wien  1888.  —  Rupert  Kniele,  I)eutsch-welts|)rachliche  IIandelscorres|)on- 
denz.  Überlingen  1888.  --  Manz'sche  (} esctzausgabe:  IL  Das  allge- 
meine bflü^ediche  Gesetzbuch.  HI.  Die  Vorschriften  über  Rechtsangelegenheiten 
außer  Streitsachen.   IV.  Das  Strafgesetz  über  Verbrechen,  Vergehen  und  Über- 

9* 


63 


tretuijgen  uud  das  Pre88gea€tz, — ^  VI.,  L  Abth.  Die  Vorschrifteo  über  Erfüllung 
iler  Wehrpflicht.  IX X.  Die  StaatsgrüudgeBetze,  XXL  Österreichische  Steuer- 
gesetze. L  üud  2.  Theil  Gewerbe-Oordnung,  Wien  1887.  Nied.-öaierr.  Lan 
desgesetze  L,  IL  und  IlL  fingier  und  PraEÜ,  Die  natürlichen  Plknzen^ 
Familien.  Lfg.  1.— 20. 

Fortsatzungerr :  Jahre&bericlit  Über  die  Fortschritte  der  PharmacognositJ 
Pharmacie  und  Toxicologie*  2L  Jhrg.  {18S5— 1886).  —  Hagers  UntersucbuugeD, 
6,~d.  Lfg. 

Zeitschriften:  Globus,  illuatr  Zeitschrift  fUr  Läader-  und  Völkerkande. 
Bd.  51,  —  Gentralblatt  für  Am  gewerbliche  Unterrichte wesen  in  üesterreicb. 
Bd.  6.  —  Der  öaterretcbische  Kaufmann.  IV.  Jhrg.  —  Österreichisch-ungarische 
Revue.  Jhrg.  1886  und  1887, 

Münzensammlting:  Dieselbe  erfuhr  auch  heuer  eine  Bereicherung  dttrcli 
Spenden  der  Schüler  und  wurde  in  maunigtacher  Weise  beim  Unterrichte  benützt 

II.    Waren-Ltal>ormt0rio  iii. 

^ft  Gustos  der  Warensammlung :  Prof.  Dr.  Othmar  Nebeski 

^M  Vermehrung  im  Schuljahre  1887/8. 

^^  1.  War«a«äiniiilaiig« 

A.  Geschenke:  Von  Herrn  L.  Ullrich  in  Wien;    100   Muster   von 
Bchiedenee  feinen  Ledersorten  (Juchten-,  Saffian-,  Glace-,  Seehunda-,  Krokodil- 
leder etc.) 

Von  Herrn  J.  GrUnwald  in  Wien:    Eine   alaungare    und   eine   lohgai 
Schafhaut^    ferner    \Z   Muster   von    lob-   und   alaungarem    Schafleder* 

Von  der  Firma  Hirsch  u.  Cie.  in  Wien:    5  Pelzmuster   als  Ergänzui 
?M  der  von  11>  Hofkürschner  A.  Schwarz  im  Vorjahre  gespendeten  Pelzmneier^ 
Sammlung, 

Von  Uerrn  Dr,  H,  Wich  mann  in  Wien:  Stammstücke  von  Ficus  Carica^ 
Ncrium  Oleander  und  Ülemaüs  Vitalba;  2  Klötzchen  von  Buchsbaumholz  mit 
Holzschnitten;  2  Gesteinsproben  (körniger  Kalk  mit  Tremolitb  v*  Albrecbtsbern 
u.  Schlier  v,  Otfnang),  ^ 

B,  Kauf:  Von  J,  Erber  in  Wien:  26  Mineralien,  meiBtens  Er^e;  die 
Schalen  einer  Flußperlmuschel  (Margaritana  margaritifera)  sammt  einer  Anzahl 
von  Perlen;  die  Schalen  einer  Seeperlmuschel  (Meleagriüa  margäritifera) ;  eim 
kleine  Barte  vom  grönländischen  Wal  (Balaena  mysticetus). 

Durch  Herrn  J,  Hladik  in  Wien:  Eine  grosse  Barte  des  Finnfisches 
(BalaeDoptera  rostrata).  Eine  Zusammenatelluag  von  Elfenbeinmaterialien  u,  zw. 
ein  Stüsszahn  vom  Elephanten  und  vom  Narwal,  ein  oberer  Eckzahn  vom  Wal- 
rose,  ein  unterer  Eckzahn  vom  Flusspferd  und  ein  Stück  fossilen  Elfenbeins 
(vom  Mammuth). 

Au(3erdem  wurden  einige  Droguen  und  Chemikalien  angekauft, 

SS.  Inatrunieate  und  andere  Elttrlelilitngagegeiistjliide« 

Kauf:  Von  W,  PL  Hanck  in  Wien:  Ein  Apparat  für  trockene  Destil 
laliou  xur  Demonstration  der  Leuchtgaserzeugung, 


I 


1 


V. 

l- 

I 


69 

Von  W.  Rohrbeck 's  Nachfolger  in  Wien:  Eine  Platinschale;  ein 
Stahlmörser,  eine  Pincette,  Eprouyettenhalter,  Eprouvetten,  Kochkolben,  Pykno- 
meter, Filtrierpapier,  Reagenspapier  u.  a.  Verbrauchsgegenstände. 

8«  A.llgeinelne  Samensaiiimlung« 

In  diese  Sammlung  wurden  vom  Gustos  die  Samen  mehrerer  einheimischer 
Pflanzenarten  eingereiht. 


4U  IMMBiiiliing  von  luikroskopisehen  PräparNleu. 

Dr.  H.  Wichmann  in  Wien  spendete  zwei  Gesleinsdünnschliffc  (Syenit 
und  Perlit);  außerdem  wurde  die  Sammlung  durch  einige  vom  Gustos  ange- 
fertigte Dauerpräparate  vermehrt. 

S.  Zellschrinen  nud  llandbficher. 

A.  Geschenke:  Von  Herrn  Prof.  Dr.  Th.  F.  Hanaus ek  in  Wien:  Zwei 
Nummern  der  Eisenbahnzeitung,  einen  Vortrag  des  Spenders  „Neue  Forschungen 
über  das  Papier^^  enthaltend. 

Von  Gehe  &  Gomp.  in  Dresden:  Handelsbericht,  2  Hefte  (Septem- 
ber 1887,  April  188S). 

B.  Kauf:  Geissler  und  Moeller,  Realencyclopädie  der  gesammten 
Pharmacie.  1.— 66.  Lfg.  —  Hager  und  Geissler,  pharmazeutische  Central- 
halle,  Jbrg.  1888.  —  Uhlworm  und  Behrens,  botanisches  Central blatt, 
Jhrg.  1888.  E.  F.  Strebel,  der  Getreidebau.  Stuttgart  1888. 

III«  Geographische  Ijeh  rmi AAelsaminl  ung. 

Vermehrung  im  Schuljahre  1887/8. 
Kauf:  Oesterreichische  Monatsschrift  für  den  Orient,  heraus- 
gegeben vom  Orient.  Museum  in  Wien,  13.  Jahrgang.  Oberländer,  fremde 
Völker.  Leipzig  1 883.  U.  K i  e  p  e r  t  's  stumme  physikalische  Wandkarte  v.  Oesterreich- 
Ungarn  1886.  —  li.  Kiepert 's  stumme  physikalische  Wandkarte  von  Deutsch- 
land 1886.  —  H.  Kieperts  Wandkarte  von  Nord-Amerika  1886.  —  A.  Supan, 
Karte  der  Jahres-Isothermen.  1884.  —  Haardt,  Schulwandkarte  von  Austra- 
lien und  Polynesien   1885. 


70 


lY.  Yerzeichnis  der  Lehrbücher, 

welche  im  Jahre  l88H/iJ  in  Vei Wendung  kommen. 


rliehrgegeustand 


Untere  Abthailang 


Obsra  Äbtheilaog 


KaufmäBiiiscbes 
Bechnea 


KÄthreia,  Lelirbuch  der  kaufm.  Arithmetik. 
L  TbeU.  .     I  U.  Tbeil 


Handelskuade 


FmdßiseDf  Grimdriss  tkr  UnndelBWiäseoscbaft,  U,  Äußjige, 


I 


Wechaelrecbt,  Heui- 

deLS'  u.QeweFb&geaetZ' 

kuQde 


Elamente  dar  Yolka- 
wlrtscbaftsLeüre 


HandeUgeographLa 


ThcuniÄtin,  tlna  dsterretcbiselie 
I  Wechselrecbt  3.  AulL 

I H  U  fsb  ucb :    Die    Ü  e  w  t*rb  ^*o  rdnn i 
V.  20.  XIL  i85U  mit  d.   Abünaej 
lunf  II,  Etrg^ntmig  v.  S.  HL  l 


Geomottid 


Detite0he  Sprache 


Franzö&iecha  Sprache 


Stenographie 


Kiebl,  AnfatigsgrQnd^  der  Vulb- 
wirtficktft,   3.    AuÜ.,    ntiu    be&rk 
voti  Prüf,  Richter. 
KozemX'-JarÄ,  Leitfaden  ±  Geographie  f.  d.  Äaterr.  MitlcUehtita 
L  u.  IIL  TheiL  iL  TheiL 

Seh tilati nuten  v.  SÜeler  luid  Ko^^no-IIaärdt, 


Mocuik,  Änfaogägrüade  der  Geo-| 

nietH«    m   VerbiDdnng   mit    dem! 

Z*.uchnen. 


WiilomlUer,  deutsche  Grammaiik  f.  üsierr,  Mittel  sc  buten.  4 
Ha^'iiierle  Dr.  R.  v,,  deutsch  ei    Leaebncb  ftlr  Gewerbe  ach  tue  o 
verwgnd  tß  Le  b  raDstai  t©  ii* 


Ploetz^  Elem^^iilar- Grammatik  der  trau ^söii sehe □  Sprache. 

|Vogid    Dr.    Ch.,    dio    Haadelscocj 
—  resfJoudoQ/.  in   fraiizosischer 

I  deiits€her  Sprache. 


AuM 

I 


Albreclit,  Lehrbuch  der  Gabelsberger^scbee  Stenographie^  L  CursiB, 
L  Lesebuch  L  GabeUbürtfer^Bclie  Steno;? 


fclnge 


raphe 


Im  practieoben  Oursa  werden    verwendet:    Schiller,    AufgalTCu Sammlung  f.   Uandeklehri 
anstultrji)  IIL  Tbeil; 
Kiehl  (Richler)  Anhiny:sit?riiiide  der  Vulkawlrtaehaft; 
Btodig,  die  4  ersten  iJUcher  dtta  allgemeinen  deutschen  iltudeh-  und  Wech&'3lräcbte&. 

Y.  Unteretütsung  armer  Sohiiler. 

a.)  Bariiiiler«tiit2ung* 

Im  Laufe  des    Schuljalires    gelangten    iblgendü    UnterstützuQg^beträge 
artoe  und  würdige  Schükr  zur  Ausi^ahlung. 
I  J  Zufolge  Erlasses  d<^s  h.  n*  ö.  Landesausschu&ses    vom  17.  NoTember  1887J 

Z.  31809  2  Ünterstatzungsbeträge  4  fl,  75  ,...,...,..  15Ö 
2 )  Zwei  von  dem  Vurstaude  des  Zehiikreus^er-Vereiüea  der  Pirectioü  über- 

gebenen  UnterötÜUungsbe träge  a  d.  00    .    .    . ,  100 


Ift*)  tliiierKltilxiiiig'wr^uiL 

Ausweis  über  Eiuualimea,  Ausgaben  und  Vennügensstand  siebe  Seito  53 
Es  wurden   15  Sdiükr    der  beiden    Abtheilungen    der  Htindehäcbiile    mij 
Lebrbiicberu  betheilt. 


71 

YI.  Bekanntmachung, 

die  Aufnahme  der  Schüler  betreffend. 

Das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  16.  September  1888. 

Die  Aufnahme  der  Schüler  findet  vom  14.  September  angefangen  von 
8—12  Uhr  vormittags  in  der  Directionskanzlei  statt.  Alle  Schüler  haben  sich 
iu   Begleitung  ihrer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der  Direction  zu  melden. 

Schüler  welche  in  den  1.  Jahrcurs  der  n.  ö.  Landes-Handelsschule  ein- 
treten wollen,  haben  den  Nachweis  über  ihr  Alter  (Tauf-  oder  üeburtsschfin) 
und  das  Entlassungszeugnis  der  allgemeinen  Volks-  oder  der  Bürgerschule  bei- 
zubringen, eventuell  das  let/.te  Studienzeugnis  vorzuweisen. 

Schüler,  welche  direct  in  den  II.  Jahrcurs  eintreten  wollen,  haben  außer 
dem  Tauf-  oder  Geburtsscheine  auch  ihre  SemestraUZcugnisse  vom  Schuljahre 
18d7/b  vorzuweisen. 

Schüler,  welche  in  den.  praktischen  Curs  eintreten  wollen,  ohne  dir  obere 
Abtheilung  absolviert  zu  haben,  müssen  nachweisen,  dass  sie  sich  die  nötige 
fachliche  Vorbildung  verschatlt    haben  und  mindestens  17  Jahre  alt  sind. 

In  KetrelT  dos  Schulgeldes  und  der  Schüier-llnterstüt/.ung  gelten  di»  stoben 
Bestimmungen  wie  an  der  Oberrealschulo. 

Die  Direction  ist  jederzeit  bereit,  über  gestellte  m  ü  n  d  1  i  c  h  e  und 
schriftliche  Anfragen  in  B(*tretV  der  Kinrichtung  der  Schule,  der  Auf- 
nahme und  Unterbringung  auswärtiger  Schüler  in  hiesigen  Kosthäuseni  weitere 
Auskünfte  zu  ertheilen. 


Zur  Chronik  der  Lehranstalt. 

Zu  Beginn  des  Schuljahres  1887,8  wurde  der  seit  dem  15.  September 
1885  an  der  Landeso berreal-  und  Handelsschule  in  Krems  thätige  Supplent 
Josef  Tauber  vom  hohen  n.-ö.  Landesausschusse  zum  i)rovisorischen  Professor 
für  fra,uzüsische  und  deutsche  Sprache  an  dieser  Lehranstalt  ernannt. 

Für  den  seit  Ende  November  l.sST  schwer  erkrankten  und  beurlaubten 
Professor  Oswald  Horst  wurde  der  Assistent  für  Kreihandzeichnen  an  der 
k.  k.  Staatsoberrealschulo  im  III  Bezirke  Wiens  Adolf  Felkel  als  Supplent 
bestellt,  welcher  am  If).  Dccemher  1SS7  seine  Lehrthätigkeit  an  der  Landes- 
o  berrealßchule  in  Krems  begann.  Im  übrigen  blieb  der  Lehrkörper  unverändert. 

Am  4.  Oktober  wurde  das  Allerhöchste  Namensfest  Seiner  Majestät 
ans  eres  Kaisers,  am  19.  November  das  Ihrer  Majestät  unserer 
Kaiserin  durch  einen  Kestgottesdi(Mist  gefeiert. 

Am  II.  December  1887  fand  in  Krc-ms  ein  Concert  statt,  welches  Pro- 
fessor lg  naz  Walter  zugunsten  dürftiger  Studierender  veranstaltet  hatte 
und  bei  welchem  unter  seiner  Leitung  ein  grölwes  Tonwerk,  Schillers  „(ilocke'*, 
comp,  von  Rhomberg,  zur  Autl'ührung  kam.  !>as  ('(»ncert  fand  aulWordentlichen 
Beifall  und  es  wuide  ein  ülierraschend  hohes  Keinerträgnis  erzielt.  Es  konnten 
aus  demselben  den    Unteistützungsfonden    der    beiden    Mittelschulen    und  der 


72 


k.  k.  Lehrerbildungsanätalt  je  150  ä.,  dem  Stipendieiirereina  iß  Krems  50  &J 
zugeführt  werdeo.  Somit  kamen  an  die  Foode  zur  Unterstützung  armer  Sta<| 
dierender  im  Ganzen  500  fl.  zur  Vertheilung.  Zu  danken  iöt  dieser  Erfolg 
auPer  dem  Veranstalter  und  Leiter  des  Coucertes,  dem  Zusanimen  wirken  eüieii 
großfifi  Zahl  von  Musikfreunden  ans  EremB  und  Umgebung  und  der  gütigen] 
Mitwirkung  der  Frau  Marie  Ullrich -Linde  in  Wien  und  des  Herrn 
pitul^rs  P,  Friedrich  Joe  kl  im  Stifte  Göttweig, 

Am  18,  März  18B8  wurden  die  Mitglieder  des  Lehrkörpers  und  die  SchülerJ 
duicfa  deu  Tod  des  von  allen    hochverehrten    Professors    Oswald   Horst 
tiefe  Trauer  versetzt. 

ProfeBBor  Horst  war  am    I2>  September  1829  ala  Sohn  eines  Lithograpbea  la  Will 
geboren.  Er  halte  erst  «las  16.  Lebecejahr  erreicht,  all  er  Aufnahme  in  die  k.  k.  Aka4eiQJ«| 
der  bfldendeo  Kuuste  in  Wien  fand,  wo  er  nach  vgüendetea  Vorstiidieü  in  die  \kitterachfi 
dea  Historienmalers   und  Akademie- Professors   Ritter  ?.  Fübrich  trat.    Er  widmete  sich 
Kunst  mit  Feuereifer,  besuchte   die  Vorlesungen  Ober  Anatomie  und  Liuearpertpectife    un4 
studierte  die  italienische  Sprache. 

Seine  Th&tigkeit  im  Lehrerberufe  begann  er  im  Jahre  1858  als  Assistent  für  Freihand*! 
seiehneD  an  der  k.  k.  Staat  so  benrealscbule  Im  HJ.  Beisirke  Wiena,  an  welcher  Lehranitiltl 
er  Tfom  Jahre  1860  an  anch  als  Sehreiblehrer  thitig  war.  Das  Verweudung^ä-Zeiignis,  welches] 
ihm  der  damalige  Dtrector  der  Oberreal  schule  im  IJI.  Bezirke,  Dr,  Johann  Weiser,  auistellti 
rühmt  den  ausdauernden  Fleiü  und  das  gründliche  Können  des  jungen  Lehrerti  sowie  dessem| 
vorzügliche  Eignung  zutu  Lehrerberufe. 

Im  Jahre  186S  erwarb  sich  Horst  die  BeHihignng  tur  Ertbeilung  des  Unterrichtea 
Freihandzeichnen  an  Uberreatachülen  laut  des  vom  hohen  k.  k.  Staatsministerium  ihm  ati^ 
geateiben  Lehrber^tigungs  -  Zetignissi's  vom  IQ.  Juli  ISdS.  Bald  darauf,  am  *2B,  September 
JSeS  wurde  er  durch  den  b^  n.  0.  Landesa usschuss  als  Lehrer  des  Freihandzeichnens  an  der_ 
eben  damals  erriehteten  Lundesoberreal schule  in  Krems  angestellt  und  erhielt  im  Jahre  18 
gleich  den  übrigen  Mitgliedern  des  Lehrkörpers  den  Titel  ^Professor^.  Bis  zu  seiner 
Erkrankung  Im  November  IBd?,  also  dnrch  fast  25  Jahre,  wirkte  Professor  Korst  ununter- 
brochen au  dieser  Lehranstült  in  verdienätvoi laier  Weise.  Er  ertheilte  auilerdem  den  Unter- 
richt im  Freihandzeichnen  am  k.  k.  ätaatsg>mnaaium  in  KremSt  an  der  gewerblicheu  Fort» 
bildungsgchule  und  im  Institute  der  englischen  Fräulein.  Trotz  dieser  vielseitigen  Lebrthfitig* 
keit  wuF  er  unablässig  bemüht,  sich  in  seiner  Kunst  weiter  zu  bilden  und  den  in  ihm  lebeoden 
künstle rischen  Schafensdrang  m  befriedigen.  Von  deu  Mshsalen  des  Lehrerhernfes,  dessen 
schwere  PHichten  er  seinem  sittlich  ernsten  Charakter  gemILß  mit  ?oller  Hingebung  erfüllte, 
suchte  und  fand  er  Erholung  iu  seinem  Atelier  an  der  Statfelei.  Zahlreiche  Bilder  eigener 
Erfindung^  Copien^  Studien,  Skiz^en^  Porträte  geben  Zeugnis  von  seiner  rastlosen  Thätlgkeit 
und  unermüdlichen  Scba^enaluät.  Sein  bedeutendstes  Werk  ist  das  Altarbild  in  der  Pfarre 
kirche  in  Krems:  „Maria  Magdalena  zu  den  F rissen  des  Erl^äera^,  Das  Oelingeo 
der  ßilderausstellung,  welche  zngunsteu  dürftiger  Realschüler  in  dfir  Charwoche  des  Jahres 
1866  im  Gebäude  der  Landesoherrealschute  stattfand,  ist  vorzugtwöise  t^einen  Bemühungen 
XU  danken.  Er  lieferte  für  dieselbe  zwei  Originalbilder  und  zwei  Copieu.  F^r  die  Lehrmittöl- 
Sammlung  der  Landes  oberreal  schule  malte  er  drei  sehr  gelungene  Aquarelle :  „Hermaim,  der 
Cheruakerflirstj  aus  der  Schlacht  im  Ten toburgerw aide  zurückkehrend'',  ^Aeg}ptischer  König 
auf  dem  Streitwagen'*  und  „Ässyrerköuig  mit  Gefolge  auf  dem  Wege  aus  dem  Falzte  nach 
dem  Tempel**  (die  beiden  letzteren  nach  Hottenroth^  Trachten  der  Vftlker  a!ter  und  oeuer 
Zeit)  —  Auch  war  er  h&ofig  beschiftigt  mit  der  Anfertigung  von  Ehrend iplomen  und  rer- 
schi#denen  lllustratioiiswerken,  die  er  in  genialer  Weise  entwarf  und  mit  staunenswertem 
Fleiße  artsfübrie.  In  den  letzten  Jahren  wandte  er  sich  mehr  dar  Landschaftsmalerei  zu 
und  führte  mehrere  gelungene  Bilder  aus^  welche  Partien  der  Stadt  Krems  und  deren  Um* 
gebui  g  £um  Uegenatandc  haben* 


73 

Ebenso  hochachtbar  wie  a's  Lehrer  und  Künstler  war  Professor  Horst  auch  als  Mensch 
^nd  Bürger,  als  Gatte  und  Vater.  Er  hatte  für  die  Jugend  ein  warmes  Herz  und  war  ein 
liebevoller  Freund  seiner  Schüler.  Die  Collegen  schätzten  ihn  hoch  wegen  seines  biederen 
&iDd  ehrenhaften  Charakters,  und  zahlreiche  Kundgebungen  der  Theilnalimc  b  ;i  der  Nachricht 
hron  aelnem  Tode  bewiesen,  wie  geachtet  und  beliebt  er  in  den  weitesten  Kreisen  war. 
^  Und  als  kurze  Zeit  nach  seinem  Tode    von  seinen  näheren  Freunden   der  Gedanke 

'  angeregt  wurde,  es  möge  auf  dem  Grabe  des  verehrten  Lehrers  ein  Denkmal  errichtet  werden, 
Hin   die  Erinnerung  an  ihn  dauernd   festzuhalten,  da  kamen  reichliche  ßniträge 
«itowohl  aus  den  Kreisen  der  hiesigen  BQrgerschaft,  als  ?on  den  Collegen  und  den  ehemaligen 
^Schalem  desselben,  wodurch  die  Errichtung  einem   dem  Zwecke  entsprechenden  Donkmales 
■ermöglicht  wurde. 

Am  20.  März  1888  wehte  vom  Firste  des  Realschulgebäudcs  die  schwarze  Trauer- 
':  fkhne.  An  diesem  Tage  Nachmittag  um  3  Uhr  wurde  Professor  Horst  von  seinen  trauernden 
-  Collegen  und  Schülern  zu  Grabe  geleitet.  An  dem  L^ichenbegängnisie  nahmen  auch  der  Lehr- 
,  kOrper  und  die  Schüler  des  k.  k.  Gymnasiums  ^nd  der  k.  k  Lehrerbildungsanstalt,  viele 
^  andere  Vertreter  des  Lehrerstandes,  die  Spitzen  der  k.  k.  Behörden,  der  Gemeiudevorstand 
l  und  zahlreiche  Freunde  des  Verstorbenen  aus  alle  i  Kreisen  der  Bevölkerung  tlioil.  Am 
darauffolgenden  Tage  wohnte  der  liehrkörp'^r  mit  den  Schülern  dem  TrauergottesJicnste  in 
der  Pfarrkirche  bei. 

Die  edlen  Eigenschaften  dieses  Mannes  sichern  ihm  ein  ehrenvolles  Andenken  bei 
allen,  die  ihn  kannten;  sein  Wirken  an  der  Lehranstalt  aber  wird  immerdar  unvergessea 
bleiben ! 

Mit  Dekret  des  hohen  n.-ö.  Landesausschusses  vom  21.  April  1888, 
Z.  11614  wurde  dem  Landesturnlehrer  Johann  Hrdliczka  vom  3.  Mai  1888  an 
die  I.  Quinquennal-Zulage  zuerkannt  und  angewiesen. 

Am  24.  April  1888  erkrankte  Professor  Franz  Müllner  und  wurde 
demselben  zur  Wiederherstellung  seiner  Gesundheit  vom  hohen  Landesausschusse 
Urlaub  bis  zum  Ende  des  Semesters  ertheilt.  Zur  Ertheilung  des  Unterrichtes 
in  der  Religion  wurde  wieder  wie  schon  im  Jahre  1886  der  Hvrr  Stadtpfarr- 
Cooperator  Franz  Jandraschitsch  bestellt.  Die  Lehrstunden  für  Geographie 
und  Geschichte  in  der  IL  R.-CI.  übernahm  mit  Genehmigung  des  hohen  Landes- 
ausachusses  und  des  hohen  k.  k.  Landcsschulrathes  der  Landesturnlehrer 
Johann  Hrdliczka. 

Am  25.  Juni  begannen  die  Versetzungsprüfungen. 

In  den  Tagen  vom  5. — 9.  Juli  inspicierte  der  hochwürdige  Herr  Propst 
Dr.  Anton  Kerschbaumer  den  Religionsunterricht  an  der  Lehranstalt. 

Am  14.  Juli  erhielten  die  Schüler  nach  dem  Schulgottesdienste  die 
Semestral-Zeugnisse. 

Am  18.  und  19.  Juli  wurde  unter  dem  Vorsitze  des  Herrn  k.  k.  Landes- 
schulinspectors  Dr.  Mathias  Wretschko  die  mündliche  Maturitäts- 
prüfung abgehalten. 


10 


74 


4 


Personalstand  des  Lehrkörpers  der  Landes- Oberreal- 1 
und  Handelsschule  im  Schuljahre  18878.  1 

L    Felix  A.  Eberle,  IHrector  (K*r  Lehranstalt»  lehrte  üeschichte  in  der  3.  unrl  fi.,1 
^         üeographie  in  der  3,  R*-CL  1 

2.  Frani  Dintzl,  Prot^ssor,    Ordinarius  der  III.  R.^CL,  lehrte   Maibematik  in 
der  7,,  üeometrie  und  geometr.  Zeichnen  in  der  3.,  darstellende  Geoiuetrit 

I         in  der  5,  IL-CL,    Freihandzeichnen  in  der  1.  b   Cl,    Kalligraphie   in  der 
I         1,  a  und  b,  in  der  2.  R,-Cl.  und  in  der  oberen  Abtheilung  der  Handels- j 
schule. 

3.  Dr  Anton  Ehrenbergar,  Professor,  Ordinarius  der   L  R.-CL  Abtheilung  a^^ 
[         lehrte  Mathematik  in  der  L  a  und  in  der  5.  HAXr  Physik  in  der  4<^  6J 

und  7.  R..CI 
4*    Jobann  Forstner,  Professor,  Ordinarius  der  VlI.  R,-Cl.,  lehrte  NaturgeschichteJ 
in  der  I.  a  und  b,  in  der  2.,  5.,  G.  und  7,  R.-Cl,  — 

5.  Franz  Holub^    Piofessorf    lehrte    in    der    unteren   Abtbeilung    der    H.*SobJ 
Handeläkunde^  Correäpondcn^,  Haml^lsgeographid  und  Kalligraphie,  in  der 

l  oberen  Ablh,  kaufmännischem   Rechnen,  Buchhaltung  und   Volkswirtscbafta» 

I         lehre. 

6.  Oswald  Horst^  Professor,  lehrte  Freihandzeichnen  in  allen  ClaBsen  von  der 
2.-7,  K,'üf   bis  zum  20,  N»iveiiiber   1887, 

7.  Johann  Hrdliczka^  Landes-Turnt ehrer,  lehrte  Turnen  in  sämmilichen  Clasaen^ 
der  Lehranstalt,    vom   26.  April   an  auch   Geographie    und  Geschichte   in 
der  2.  R.-CL 

H.    Robert  Kirchbar ger,  Professor,  Ordinarius  der  IV.  R.-C1.,  lehrte  Mathematik 
in  der  4.,  dar&tellende  C^eometiie  in  der  6.,  Freihandmchnen  in  der  1  a  Cl.| 
I         Geametiie  in  der  unt  Abth.,  Zeichnen  in  beiden  Abtbeilungen  der  H.-Scb., 
Stenographie  in  der  i. — 7,  R-Cl.  und  in  der  Handelaschule. 
9.    Friedrich  Mareck,  Professor,  lehrte  Physik  in  der  3.^    Chemie   in   der   4., 
I         5*  und  ti.   R.*ül.    und    leitete    die    praktischen  Übungen    der  Schiller    imfl 
chemiachen  liaboratorium.  ^ 

10.  Frani  Müllner,  Weitpriester,  Professur,  lehrte  bis  »um  24.  April  1388 
Religion  in  den  4  unteren  Classen  der  R.-Sck,  Geographie  und  Geschichte 
in  der  2.  R-CL 

11.  Or.  Othmar  Nebatki^  prov.  Professor^  Ordinarius  der  unteren  Abtbeilung 
der  H.-Seh  ,  lehrte  Mathematik  in  der  1.  b  und  in  der  3.  IL-CL,  Uandela- 
geographie  in  der  oberen  Abthl,  Warenkunde  in  beiden  AbtheilungBo  der 
H,  8ch. 

12.  Felix  Fr,  van  Overschelda,    Professor,    Ordinarius  der    VI.  R  Cl,   lehrte^ 
Fran^zösisch  in  der  3.  und  6.,  Englisch  in  der  5.,  6.  und  7,  R.  Ol  ■ 

»13.    Anton  Pokorny,  Professur^  ürdinarius  der  V.  K  Cl,  lehrte  Deutsch  in  der 
i         3.,  ö,  und  iK  R*  Cl.  und  in  der  oberen    Abth.    der    H.  Seh,,    Geographie 
in  der  1,  a  CL,  Geßchichte  in  der  5.  R*  Cl. 
14.    Frani  Richter^  Professor,  ah  Reichsraths- und  Landtags-Abgeordneter  TOö 
\         der  Ausübung  des  Lehramtes  enthoben. 


75 

5.  Dr  Johann  StrobI,  Professor,  Bibliothekar,  lehrte  Deutsch  in  der  7.  R.  CI. 
und  in  der  unteren  Abthl.  der  H.  Seh.,  Geographie  in  der  1.  b  und  in 
der  4.  R.  CI.,  Geschichte  in  der  4.  uud  7.  R.  Cl. 

6.  Josef  Tauber,  prov.  Professor,  Ordinarius  der  I.  R.  Cl.  Abtheilung  b., 
lehrte  Deutsch  in  der  1.  b  und  in  der  4.  R.  Cl.,  Französisch  in  der  1.  b, 
5.  und  7.  R.  Cl. 

7.  Ignaz  WaKer,  Professor,  Ordinarius  der  IL  R.  Cl.,  lehrte  Mathematik  in 
der  2.  und  6.,  Geometrie  und  geometr.  Zeichnen  in  der  2.  und  4.,  dar- 
stellende Geometrie  in  der  7.  R.  Cl.,  Gesang  in  2  Abtheilungen. 

B.    Adolf  Felkel,  Supplent,  approbiert  für  Freihandzeichnen  und  geometrisches 

Zeichnen,  lehrte  vom    15.  December  1887    an  Freihandzeichnen    in    allen 

Classen  von  der  2.-7.  R.  Cl. 
9.  Franz  Jandraschitsch,  Weltpriester,  ertheilte  vom  3.  Mai  1888  an  bis  zum 

Schlüsse  des  Schuljahres  den  Religionsunterricht  in  den  4  unteren  Classen 

der  Realschule. 

0.  Martin  Meingaesner,  Supplent,  approbiert  für  den  deutschen  und  franzö- 
sischen Sprachunterricht,  lehrte  Deutsch  in  der  1.  a  und  in  der  2.  R.  Cl., 
Französisch  in  der  l.a,  2.  und  4.  R.  Cl. 

1.  Adrian  Schuster,  Supplent,  approbiert  für  Handelswissenschaften,  Ordina- 
rius der  oberen  Abthl.  der  H.  Seh.,  lehrte  in  der  unteren  Abthl.  der 
H.  Seh.  kaufmännisches  Rechnen  und  Buchhaltung,  in  der  oberen  Abthei- 
lung Handelskunde,  Correspondenz  und  Wechsel  recht.  Französisch  in  beiden 
Abtheiluugen  der  H.  Seh. 

Schaldiener:  Josef  Erl  uud  Edmund  Etzel. 


76 


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-^liiQj  i^,  jöiani^d  it#  —  aqasjnaQ  qoiimaiis  tiaAirjs- oqaaz^  «ao 
jnir  sii[  qaBU    iiiii^cioii^j^   jag  —  'tiojJitaH    JaqDsiBaooi    j|     *iaq,>ßi[ä 


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77 


Betheiligung  der  Schüler  an  den  nicht  obligaten 
Lehrgegenständen. 

A.  IiaHdcaoberreAlachale. 


Lehrgegenstand 

11 

IIL 

Cl 

V. 
QU 

VI, 
CL 

vii. 

Cl. 

'      Zu- 
lamiEien 

Es  betucbten  den  üuterricht 

in  der  SieDograj^bie , 

im  Ges&Dfl'c     ,   M 

26 

IB 

10 

13 

5 
3 

l 
6 

3 
4 

67 

1 

B.  Ijande«-Handel««chale« 

Lehrgegenstand 

1 

Untere 
Abth. 

Obere 
Abth. 

Zu- 
sammen 

13 
16 
12 
16 

Es  besuchten  den  Unterricht 
in  der  französischen  Sprache 

9 

4 
9 
3 
6 

„    „    Stenographie ' 

!                                                                                   1 
im  Zeichnen 

7 
9 
9 

1 

„   Turnen " 

! 

Bericht 

aber  die  mit  der  Landesoberreal-  und  Handelsschule   verbundene   gewerbliche 
Fortbildungsschule  und  den  Abendeurs  fOr  kauftnännische  Lehrfächer. 

I.  Gewerbliche  Fortbildungsschule. 

A.  Ijehrplan« 

Im  Schuljahre  1887;8  wurde  im  Allgemeinen  der  mit  Plrlass  des  h.  k.  k. 
Landesschulrathes  vom  30,  Mai  1877,  Z.  2388  genehmigte  Normal  -  Lehrplan 
ftir  die  gewerblichen  Fortbildungsschulen  in  Oesterreich  u.  d.  Enns  eingehalten, 
mit  Ausnahme  einiger  Abweichungen,  welche  mit  Rücksicht  auf  die  localen 
Verhältnisse  für  die  gewerbliche  Fortbildungsschule  in  Krems  durch  den  hohen 
k.  k.  Landesschulrath  mit  den  Erlilssen  vom  30.  October  1878,  Z.  6036  und 
?om  1.  August  1883,  Z.  4765  bewilligt  worden  waren. 

Die  gewerbliche  Fortbildungsschule  besteht  aus  einem  Vorbereitungscurse 
und  einem  gewerblichen  Fortbildungscurse. 

Der  Zeichenunterricht  wird  im  gewerbl.  Fortbildungscurse  in  3  Abthei- 
langen  ertheilt.  Der  Abendunterricht  dauert  vom  20.  September  bis  20.  März, 
der  Sonntagsunterricht  das  ganze  Schuljahr  hindurch. 


T8 


Stundenplan  und  Lehrfächervertheilung. 


Tag 

Stimme 

Vorberritungöcuri 

Stunde 

Gew.  F6rtbj]dui)g«cura    | 

Montag 

6-T 
dto. 

Spräeliitutdrricht  fL^sen 

Uberlehrer  Jul  Mück 

6     7 

SprHfblinterrit'lit  unA      i 
Gecigrjipbie 
Prof.  Dr.  JToh.  StrobL 

r 

Dienstag 

Mundltchtiii  und  schriftl. 
Oberlehrer  iuL  Mück. 

6—7 
6—7 

Arithmelik 
Fro£  Frans  Di^txL 

Miltwoch         ' 

dto. 

— 

ff  t  ometrie 
Prof.  Dr.  Antoa 
Ehrenbürger.        || 

Donnerstag 

dtü. 

Wie  SEH  MoßUg 

6-7 
6—7 

Geicb&ftsatiisätz« 
Prot  Dr.  StrobL 

FreitMf 

dto. 

Wfe  aiD  Dieiisiag 

Arilbinetik.  Vom  Jäiioer 
an  gew.  Bucbfühiiing 
Prof  Fr,  DintBL 

^nntag 

7,12 

Vorlwreitiindes  Zeidinen 

K*  k,  Üehungschul- 
khrr^r  Thomas  W  o  1  f 

Vi»" 

Nntudehre 

Prot  Dr.  Anton 

Ehrenberger. 

FreiliandzmViinen 
Suppleut  Ad.  Felkel, 

9^12 

9-12 

Oeomeir  Zcicimen 
proff  K    Kirchberger. 

9— J2 

Technifichei  Zeiclraea 
Prof.  Ignas  Walter. 

B*  Seil  liier  stauil  iiu  üeliulJaKfe  1^S7  8. 


i 

Torbemtnngscnrs 

Oew erblicher  FortbildangBüurä          > 

Hymmt 

1 

limonalL 
AbeadCw 

Vorber. 
Zmhnm 

ßmonalL 
Abende. 

Geometr. 
Zekhuen  , 

Techn.     Freihand- 
zeichnen 1  Zeichnen 

1 

Etngeirlineben 
wurden :           i 

31 

20 

22 

m 

21 

18 

198 

Am  Schlüsse  dos 
CurseÄ  waren: 

:>! 

ia 

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12 

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91 

Dyrcliii'linittlkU 
w»ren  iiüwe&end:   | 

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15 

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10 

98 

Dm  i>efar?;te1    hübe» 
erreiiht : 

28 

13 

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Kl 

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Unclaasillciert 
blieben ; 

4 

7 

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4 

3 

«    i 

M 

HE.  Dk  Zfthlea  in  den  Bnlfr(k«ii  i^  i,  0  uod   ti  h6sld^9u  »iüli  niif  «uf  Jout  Sühaier,   di«  «m  ^lotittiiuiili«rrio1i§ 
feUAiii  thiüiliiftUiiie'ii.  VT^^t»  joner  ^ehOUr«    «t<»1oht>    »■«    AtienriimUrrlahtn    thuttBÄhißftii,    hH«tttiQb|i»ni 
Af-r  Alithi'niiQg«ii  (lei  Sfcicheuiiat^rnt^hteii.  —  Den  Viiterridu  In  d^^r  [*hjriiik  tiiraucht«^»  vcta  ^  nufigvao« 
Sobllltini  dDLrehtcbaittIlicLi  d* 


79 

Die  Zahl  der  aufgenommenen  Schüler  war  gegen  das  Vorjahr  um  1 3  ge- 
ringer; doch  der  Beaucli  der  Schule  und  auch  die  Unterrichtserfolge  waren 
recht  befriedigend.  Von  säraratlicheu  aufgenommenen  Schülern  waren  durch» 
scbnittlich  c.  73%  beim  Unterrichte  in  den  verschiedenen  Abtheilungen  der 
Schule  anwesend  und  c.  93%  von  den  letzteren  erreichten  das  Lehrziel. 

1\  IjehrmitAel. 

Das  hohe  k.  k.  Ministerium  fQr  C.  und  Unterricht  spendete  der  gewerbl. 
Portbildungsschule  in  Krems :  Vorlagenwerk  für  geometrisches  und  Projectiona- 
zeichnen  an  gewerblichen  Fortbildungs-  und  Handwerkerschulen,  herausgegeben 
von  Josef  Vfildt,  31  Blätter  mit  Text.  Reichenberg.  1888. 

Zum  Ankaufe  von  Lehrmitteln  wurden  50  fl.  aus  dem  Gewerbeschulfonde 
und  13  ii.  60  kr.,  die  Interessen  der  Maurer-  und  MüUerstiftung,  aus  der 
Stadtkassa  in  Krems  verwendet. 

Angekauft  wurden:  Schreib-  und  Zeichenrequisiten.  Das  Cuntralblatt  f. 
d.  gewerbl.  Unterrichtswesen.  VI.  Band  mit  Supplement. 

Die  Aufnahme  der  SchOier  in  die  gewerbliche  Fortbildungsschule  und  den 
Vorbereitungscurs  für  das  kommende  Schuljahr  beginnt  am  1 0.  S  e  p  t  e  ni  b  e  r  1 888. 

II.  Äbendcurs  für  kaufmännische  Lehrfächer. 

A.  Ijehrplan. 

Untere  Abtheilung: 

Kaufmäunischca  Rechnen:  Es  wird  mit  den  Grundrechnungsarten  begonnen, 
dabei  dem  Rechnen  mit  Decimulen  besondere  Aut'merksumkeit  geschenkt;  die  praktisch  an- 
wendbaren Rech  nun  gsvortheile  werden  gezeigt;  die  Münz-,  Maß-  und  Gcwichtsverhältnissc 
der  wichtigsten  ätaaten  Europas  mit  besonderer  Berllcksichtigung  des  metrischen  Systems 
Vorgenommen.  —  Femer  werden  die  Durchschnittsrechnung,  die  Lehre  von  den  Verhält- 
nissen, Kettenregel,  Gesellschafts-,  Mischungs-  und  Procentrechnung,  einfache  Warenrech- 
nung, Gewinn-  und  Verlustrechnung  durchgenommen.  Der  Anwendung  aller  dieser  Rechnun- 
gen in  der  Geschäftspraxis  wird  die  eiugehendsto  Berücksichtigung  gewidmet. 

Correspondcnz,  Comptoirar  beiten  und  Wec  hselkunde:  Der  Unterricht 
beginnt  mit  der  Ausfertigung  der  einfachsten  kaufmännischen  Noten  und  Rechnungen,  an  die 
sich  die  Ausstellung  von  Facturcn,  Spesenrechnungen,  Zolhleclarationcn,  Verkaufsrechnungen  otc. 
anschließt.  In  Verbindung  mit  dor  Erklärung  der  einzelnen  Schriftstücke  werden  die  zu 
denselben  gehörigen  Briefe  abgefasst  uud  erläutert.  Diu  Vorträf;e  über  die  wichtigsten  Theile 
des  Wechselrechtes,  die  Ausfertigung  von  Wechseln,  die  mit  denselben  im  Zusammenhange 
stehende  Correspondenz  bilden  den  >ci)lus3  dcä  Unterrichten  in  dieser  Abtheiliing. 

Warenkunde:  Ursprung  (Gewinnungsweisc),  Eigenschatten,  Vt»rkomnien  und  Ver- 
wendbarkeit der  wichtigsten  Waren  mit  l)esonderer  Bürücksichti^'ung  dor  vurkommenden 
VerflUschungen.  —  Praktische  Anleitung  zum  Erkennen  der  Waren. 

Obere  Abtheilung: 

Kaufmännisches  Rechnen:  Kurze  Wiederholung  der  wichtigsten  Partien  der  1. 
Abtheilung;  Zinscnrerhnung,  Discont-  und  Termin-Rechnung;  einfache  Conti  correnti;  Gold-, 
Silber-,  übligations-  und  Münz-Reciinung  nach  dem  Wienor   Cursblatte:  Warencalculationen. 

Buchhaltung  und  Corresponden/.:  Kur/.e  Wiederholung  dos  Lehrstoffes  der  1. 
Abtheilung.  Theorie  der  einfachen  und  doppelten  Buchhaltung.  Verluichung  eines  einmonat- 
lichen Gesebftftsganges  im  Warengeschäfte  und  Ausfertigung  aller  in  demselben  vorkommen- 
den Briefe  und  Rechnungen. 

Warenkunde:  mit  der  unteren  Abtheilung  gemeinschaftlich. 


so 


Stundenplan  und  Lehrfächervertheilung. 


1'  ^  e 

Stunde 

!  Abtheilg.                     l^ebrgegenitaad 

MonUg 

8-9 

abenda 

1  11.  ir. . 

Warenkunde 

Prof.  Dr.  Othmar  Neheski, 

Dkmi&g 

dto. 

h 

Kaufmännisohes  Rerlmen 
Prof.  Franz  Holuk 

^*         II             B«chhaltun^  und  rorrPspondeD^ 
'                   SüppL  Adrfan  Srbust^r 

11 

h 

Correaponden^  und  Wechsel  kuude 

SnpiiL  Adrian  S  i-  h  u a  t  e r; 

Maiwocö 

UbU« 

-,         11                    Kaufmännisches  Rt ihnen 
"'        1                         Prof.  Frllülüb 

DüiiiierstEig 

dto. 

I.  u    11. 

Warenkunde 
Prof.  Dn  Olhrnar  Nebeaki. 

Freitag 

dto, 

1                     Kuufirjännisrlies  Hei'bueü                    | 
'■         1                       Prof.  Franz  H*>lub.                       | 

11. 

BuübbahuQg  und  Correspondenz 
Suppl.  Adrian  Sebuater. 

3*  ücbüleraiaiid  liu  Jnlire  1SS7  8. 


Oüiero  Abtheilimg 


Obere   Abtffciltmg 


Summe 


Änfgenoratneu *    ,    .    9      Aufgenommen  .♦,*»,.,  12 

Durchs  ihn.  wareo  anwesend      .    4  i    Dürchscbn.  wureii  anwesend  »    ,10 


Da«  Lebr^iel  erreicbteu 


3  ii  Das  Ljbr^k'l  erreirbteti 


10 


21 
14 

13 


Die    Aufnahme    der  Schüler    für  das   rjächste    Schuliahr   beginnt  am  K 
September  1888. 


Zum  Schlüsse  beehrt  sich  die  Directioti  im  Naniett  desg« 
^jiimiutei]    Lehrkurpers    allen    Förderern    der  Landeso  berreal*] 
und  Handel  sBchule  und  der  gewerbUcbeti  Fort  bild  ungsBchuIe 
sowie  auch  den  Wohlthätern  der  armen  Schüler  den  wärmsten] 
Dank  auBzusp reche o. 


Taf.I. 


Tttf'  n. 


In  den  JahreBborloliten  der  Lehranstalt  wurden  bialier 

folgende  Abhandlungen  veröffentlicht:  ■ 

läA4  Kun  KdtiArd:   ,S^m  Wiederauikl^eii   d&iiticher   Üichiimg  tu  I 

Ost0f reich  Hcrit  dor  2.  Hiilm  Am  \H,  Jafark''                   45  Sdit« 

lö6rj  Kiammingor  Ferd.:  ^,Oruiid/.age  d<fr  Parallel  IVdpöntin?,*'        41  ,/m 

IßQü  Efaifla  F*  A. :  ,,ÄndiHn.>  der  Sliidte  Kriim«  ittid  äieiu  an  den  M 

poMüMchmi               sen  der  Jahre  I3%— 14 112.''                00  ,,M 

iafi7  MsiriClr  Fni^dr. :               jungen  aber  den  gegeawtrtjgün  Stand-  ■ 

punkt  dcir                und  Naturge5cbi*'lit**  d**9  Weiöm/*      iö  „  ■ 

1868  Oupyis  Julius:  ,jl^itr  direkt  m  Imbach                rjS&iftrreidi.''    ä:«!  ,^H 

1869  KtammiDBor  Ferd. :  ^,Die  Auflösung  der  3^^—-- ^ ja  DmecJcQ.'*   i&  ,,  ■ 

1870  V.  Muth:  „^^^  baienacbe  Volksrecbt"                                          10  «■ 
ISTl  Dupuif   iulm:    .Ȇber  iDtern&iionale  JdftniembsiUbestr&btui-  i|H 

g^ti  atid  die  di'Ul^cbu  Müui'jefQrm/*                                   iä  ^^| 

1872  6fl§6Otau0r  L,  ,,Bi£«Uniffluug  kiiatnidob.  QeftcbwiDdigkeitita''     HD  ^^| 

Daputo  Juliudi    ,^Übor   di^  iweidDuüg^D  FAlle  b«i  der  Aul*  ^^| 

Idsuug  dc^if  ipb&nsubeti  Dreieckes,''                                    lit  ^^| 

1B73  Dr.  T^  Myli:  ,^Die  bftihfich-^fit^iT.  Mimdart/^                          40  ^^| 

Geg^bauif  Leop. :  ,fÜber  die;  FuncUaueu  C^  (x)  u,  B^  (x)/^        1}  W 

1874  Oupill9  Juliua,  ,.Die  Bcrccknimg  uabo  über@itiAtiiDiJieiid#r  "  V 

Wurxdn  der  höheren  Gleich uogüo/*                                  Ij  ■ 

Dr,  EhftnberSfif  Atiton :  nAH  der  ß^weguug  in  Gattn,  die  wir  ■ 

W&rme  nenociB.''                                                                    24  .,  I 

11875  Walter  Iguazt    ,,VVie    und  xu  weleber  Zeit  entwickelte   äicb  ■ 

ftua  dem  Organum  und  aus  dmii   D^cthant  alltuftUg   mu  ■ 

■                 güH^gitU^  Coutrapunct/'                                                      15  .^  ■ 

P       Ktrehb«cgif  H. :   „Die   Erweiiemug  der  sti^reogräpfa.  Projeo-  ■ 

Ucinisiotnljode  auf  die  tUiclieh  ^^iMtiJci  Grades/'                 B  ,,■ 

1876  Dr.  Bfitnd:  ^^^^  Go«cbiclite  der  atitcrr.  Unruhen  ron  1  Ulli-*  9  ^^m 

in  ihroiu  Zu^ajunienhange  mit  der  kurpäUzi&ch^u  Tcititlk/'  39  ^^H 

1 677  Dr.  EhrenbefQftT  A« :  ^,Die  ÜaiuafuBCtion  umi  der<sti  Anwenrluug/'^  3U  ^^| 

Schiller  Kud.:  Über  d«u  Untei riebt  iti   .^Correspondeu^  ^^H 

und  GüDiptotrarbeileti/'                                                       17  ^^M 

1876  Dintll  Frans:  ., Die  Klen^enie  der  allgeis.  Aritbniutik.**             W  ^^H 

1879  Dr.  Hanausek  Tb.:  ,;Ober  die  Hansgtoge  in  um  Zapfen&chuppen  .^^| 

iniügi.r  Couiferen/'                                                            31  ^^| 

1880  PrOBthko  C. :    ..D^tiderius  u.  der  UnU^Ug  det  Langobcir-  ^^M 

denreiübes  tu  ItaUen.*'                                                        13  ^^H 

Dr.  Hanaitaefc  Th.:  i,Über  die  Uar^gänge  etc/*  (NeicbtragJ      11  HPH 

1882  1  ^^-  Strobl  X:   ^^e  Städte  Krems  und  Stein  lui    Mittel-  ig^  ^J 

Itii^B '          altur/*  (Mit  ürkunden-fk^Ü^i^eD.)                                    [<}§  hH 

P1Ö84  Dr.  Ehreuberger  A.:  ^^Ilcibftrt  und  die  Eleaüsditi  Scbulu/^     42  ^^M 

1885  Dr.  Efirenbergtr  A,:  ,,BeanK  und  Probkm  tUr  Materie/'        40  ^^^M 
188G  Pokerny  Antun;  ,,Die  V             eil  der  Li>gtiteii  dm  PiiiitiaB      M^^M 
HoiH^rm^f  Ili  in  Frankr^*i:(i  lum  iMuis^hlAucl**                         41  ^^^^^H 

^^  1887  Dr>  EhrenberBttr  A. :  ..Schule  uud  Häum,**  (Khü  plldag^^ß^tJicbe  ■ 

^H                    Studie.)                                                                               *ib  m 


V^'Mlp'W^ 


nraftk  ran  /ftatf  rii^«T  hi  Wiwm^ 


*_»*:J_£^»:.''  " 


I 


XXVI.  Jahresbericht 


Xi\mr  dl«  ülei!  -"t>i*^ n 


und  die  mit  derselben  veibuurleoe 

Luiidivs-Handoltisdiulo  in  Kr«ms 


viröffentticht  am  Schlüsse  cJes  Schuljahres 

.e^wj 

Jfihtlt:  K  I>ie  ü.-*V    TiiiHlPR.oberrealfclTiIe  in  KreiDJf,  in  V*t1Jil*Tiiti, 
mit  Urr  Lftide-  >  liole  nud  *lpr  girWi^rblubrn  Füif 

ncbül<'.      Ein    li ->-    o»f   *l*i8    erst»*-    Vi«-itt^ljahrhüiiii 


1 


iü^l 


I 


r^j j^^ft^^?^*^-;^'  r^ri ;  ^ 


K-T'TSW  rPiT-.TlT- 


Die  ni6d.-Stterr. 


LANDES  -  OBERREALSCHULE 


in    Krems 


in  Verbindang  mit  der 


liandeü-Haiidelüiichnle 

und  der 

gewerblichen  Fortbildungsschule. 


Ein  Racl(blicl(  auf  das  erste  Vierteijahrtiundert  ilires  Besteliens 

(vom  October  1863  bis  October  1888) 


von 


e  1 1  zs    j£iL^    S  "b  e  X 1  e, 


Director  der  Lehranstalt. 


"^^^ 


\  ■■• 


K 


I.  Die  Xrfaiifleiii-Oberrealsehule« 


Am  15*  Octöber  1888  waren  fünfundzwanzig  lahre  seit  dam  Tage  ?ef 
n,  m  dem  die  n.-o.  Landts-Oberrealschule  in  Kremi  eruffaet  wardaj*« 
auch  dieser  Zeitraum  ein  viel  zu  kurzer^  um  an  die  Verfassung  einet 
(JescliJchte  dieser  Bildangsstätte  denken  zu  künnen,  so  ist  doch  ein  Rück- 
Mick  auf  die^  nun  abgeschlossene  Peiiode,  welche  die  Jahre  des  Werdens 
und  Wachsens,  der  ersten  Entwicklung  der  Lehranstalt  umfasst,  zeitge- 
mäß und  für  alle  au  dem  ächuileben  Antheil  nehmenden  Kreise  ebenso 
wichtig  als  lehrreich* 

IVor  allem  muas  der  Umstände  gedacht  werden,  welche  mt  GrRn- 
iluög  der  Schule  führten,  sowie  jener  hochachtbaren  Männer,  welche  iu 
liervoi  ragender  Weise  hierbei  thätig  waren. 
Die  Errichtung  einer  Unterrichtsanstalt  ist  jederzeit  eine  Thatsache 
von  bleibendei*  cuUur eller  Bedeutung,  umsomehr,  wenn  sie  —  wie  unsere 
Schule  —  dem  Bildungsbedürfnisse  des  Volkes  entsprungen  ist  und  die 
Aufgabe  bat,  Bildung  und  Wissen  in  weitere  Berufskreisej  auch  in  jene 
lu  tragen,  denen  vorher  keine  oder  nur  wenig  Gelegenheit  züt  Entwick- 
lung der  geistigen  Kräfte  geboten  war.  Von  dieser  Anschauung  waren 
auch  jene  edeldenkenden,  weitblickenden  Man c er  durchdrungen,  welche 
für  die  Errichtung  von  Landes-Mittelsclmlen  außerhalb  Wiens  thatkräftig 
und  mit  den  WaflTen  überlegenen  Geistes  eintraten,  und  jene^  welche 
keine  Opfer  scheuten,  um  den  jungen  Pflanzungen  die  Lebensbedürfnisse 
zu  schaffen. 

Die  aul's  höcliste  gestiegene  Ueberfüllung  der  llittelschulen  Wiens 
QUd  die  Nothwendigkeit,  hunderte  von  Aufnahniswerbern  nur  aus  dienern 
Grande  zurückweisen  zu  müsseui  war  die  Veranlassung  zu  einer  Petitiou*), 
welche  der  Verein  „Mittelschule"  gegen  Ende  des  Jahres  1862  an 
den  hohen  n.*5,  Landtag  richtete  und  worin  um  die  Errichtung  eines 
V4t]atftndigen  Gymnasiums  und  einer  Oberrealsehule  in  Wien  gebeten 
wurde.  Die  in  dieser  Petition  angeführten  Zahlen  und  Thatsachen  waren 
so  beweiskrlftig,  dass  die  Nothweudigkeit  einer  Vermebruiig  der  Mittel- 
schulen von  den  Land  tags- Abgeordneten  allgemein  anerkannt  wurde.  Zu- 
gleich wurde  dadurch  ein  edler  Weltstreit  unter  den  größereu  Städten 
de^  flachen  Landes  angeregt  und  es  liefen  vou  Wr  Neustadt  Krems  und 
St  Püiten,  vou  Baden,  Hom,  Eggenburg  und  Drosendorf  Petitioaea  an  den 
hoben  Landtag  um  Errichtung  von  Landeslehranstalten  ein,  zu  welchem 
Zw^  die  groätmügliehen  Opfer  zu  bringen  sich  bereit  erklärten. 

j  tetitiön   Ja    Vereines    ».MltUlicliule''    an  ilen  boketi  Liotltag  de§  )^nhtTtog* 
i%um§  Ofitfffeich  unter  der  Enns,  Wien.  li^63.  (Manuskript.) 


Die  Bärgersckaft  dieser  Städte  hatte  hierbei  in  richtiger  Erkenntnis 
des  Zeitbedürfnisses  jene  Lehranstalt  ins  Ange  gefasst,  za  welcher  der 
im  September  1849  —  somit  nun  vor  40  Jahren  —  herausgegebene  ,,Ent- 
wurf  der  Organisation  der  Gymnasien  und  Realschulen  in  Oesterreich^'  den 
Grand  gelegt  hatte  und  welche,  in  der  Mitte  stehend  zwischen  den  nie- 
deren gewerblichen  Schulen  und  der  technischen  Hochschnle,  die  Aufgabe 
haben  sollte,  „einersetts  einen  mittleren  Grad  der  Bildung  fDr  gewisse  Be- 
schäftigungszweige zu  erzeugen,  die  seiner  bedürfen  und  bereits  zahlreich 
vorhanden  sind,  andererseits  die  von  den  technischen  Instituten  zo  gebende 
höchste  Fachbildung  in  wissenschaftlicher  Weise  vorzuberetten^"^) 

Dieser  Entwurf  einer  zugleich  den  Zwecken  des  Bflrgerstandes  die- 
nenden Vorschule  für  die  technischen  Institute  wurde  von  dem  ünter- 
richtsminister  Grafen  Leo  Thun  durch  das  am  13.  August  1851  verOifent- 
lichte  Statut  verwirklicht,  und  seit  10  Jahren  waren  bereits  in  Wien 
und  in  den  Kronlandshauptstädten,  auch  in  mehreren  anderen  durch  leb- 
hafte industrielle  Thätigkeit  hervorragenden  Städten,  Insbesondere  in 
Böhmen  viele  solche  Bildungsanstalten  —  Realschulen  genannt  —  errichtet 
worden.*'*')  Die  vollständige  Realschule  bestand  ans  Ober-  und  Unter- 
Realschule,  jede  zu  drei  Classen. 

Der  Ruf  nach  dieser  zeitgemäßen  Schöpfung  auf  dem  Gebiete  des 
Schulwesens,  von  welcher  man  eine  höhere  allgemeine  Bildung  des  b&r* 
gerlichen  Mittelstandes,  zugleich  auch  Hebung  und  Fortschritt  der  ge- 
werblichen Thätigkeit  und  des  Geschäftslebens  überhaupt  erwartete,  war 
ein  allgemeiner  geworden,  und  da  war  es  denn  ganz  naturlich,  dass  die 
regsame  und  fortschrittlich  gesinnte  Burgerschaft  der  1.  f.  Stadt  Krems 
auch  in  dieser  Hinsicht  nicht  hinter  den  anderen  Städten  mit  gleicher 
Bevölkerungszahl  zurflckstehen  wollte.  Der  als  Reichsraths-  und  Land- 
tags-Abgeordnete wegen  seines  Wissens,  seiner  unermüdlichen  Arbeits- 
freudigkeit und  der  Lauterkeit  seines  Charakters  in  besonders  hohem  An- 
sehen stehende  Bürgermeister  der  Stadt,  Dr.  Ferdinand  DinstI,  kam  dem 
Wunsche  der  Bürgerschaft  mit  Bereitwilligkeit  entgegen,  und  als  der 
Ausschuss   der  Stadtgemeinde  Krems  in  der  Sitzung  am  12.  Jänner  1863 

*)  S.  „Entwurt  der  Organisation  der  Gymnasien  und  Realschulen  in  Oesterreicli''. 
II.  Plan  der  Realschulen.  Seite  319.  Das  Verdienst,  die  erste  Anregung  hierzu  gegeben 
zu  haben,  gebührt  dem  Unterst aatssecretär  im  ersten  selbständigen  Unterrlchts-Ministe* 
rium  in  Oesterreich,  Ernst  Frh.  y  Feuchtersieben.  Dessen  Ideen  fortent- 
wiekelnd,  entwarf  der  Ministerialrat h  Dr.  Fr.  Exner  zuerst  den  Plan  der  Real schulf, 
welche  eine  Anstalt  für  allgemeine  Bildung  sein  sollte.  („Entwurf  der  Grundzttge  des 
öffentlichen  Ifnterrichtswesens  in  Oesterreich**.  1848.)  Der  II.  Theil  des  Organisa- 
tions-Entwurfes  vom  Jahre  1849:  »Plan  der  Realschulen*  ist  von  dem  Befereaten 
fttr  technischen  Unterricht  im  hoben  k.  k.  Unterrichtsministerium,  dem  durch  seine 
wissenschaftliche  Thätigkeit  rühmlichst  bekannten  Benedictiner  P.  Dr.  Mari  an 
Koller  unter  Beiziehung  anderer  Schulmänner  entworfen  worden. 

**)  Die  ältesten  Tollatändigen  Oberrealschnlen  sind  die  k.  k.  Staatt-Obevieal« 
schulen  auf  der  Landstraße  und  am  Schottenfelde  in  Wien,  welche  infolge 
h.  Uinisterial-Erlasses  rom  1.  November  1851  um  die  Mitte  dieses  Uonats  eröffnet 
wurden.  An  diese  reihen  sich  die  k.  k.  Ober-ReaUchnlen  in  Brunn,  Linz«  Innibrnokt 
Klagenfan,  ?ng,  Grasi  OlmttUs  etc« 


i 


wn  einst]  tiimif^u  Beseht  uss  gefastt  batte^  eiua  Petition  um  En  ich  taug 
Bner  Oberreakclmle  in  Krems  an  den  hohen  n.>6.  Landtag  m  richtetii 
ndmeti^  sich  Dn  Diöstl  der  Auaftthmng  dieser  für  die  Stadt  wichtigea 
Kfifelegeoheit  mtt  der  ganzen  Ihm  eigenen  Thatkraft  und  Umsicht.  Es 
Bphlossen  sich  nicht  nur  die  Städte  Stein  und  Mantern  der  Petition  der 
Kadt  Krems  an,  sondern  dieselbe  wurde  aaeh  durch  eine  Petition  Ton 
H  Städten  and  Märkten  im  V,  0.  M,  B.  aufs  lebhafteste  antergtützt 

I  Ain  14.  März  1863  kam  der  Bericht  des  Uoterrichtsausichnsgea  ttber 
mae  eingelaufenen  Petitionen  mit  dem  Ati  trage  auf  Er  rieht  aog  von  Ober- 
Realschulen  in  Wr.  Neustadt,  Krems  und  St  Polten  im  hoben  Landtage 
zur  Verhandlung.*)  Nachdem  der  Referent  Dr.  J.  Kuranda  die  Bericht» 
erstattung  beendet  hatte,  begann  eine  sehr  lebhafte  zweitägige  Debatte 
Über  diesen  Gegenstand.  Der  Abgeordnete  Dr.  Anton  Riehl  hob  zu- 
nächst,  gestützt  auf  die  in  der  oben  erwähnten  Petition  des  Vereines 
^Mittelschule^  angefahrten  Thatsaehen,  die  Noth wendigkeit  der  Eriichtung 
von  Oberrealschulen  auf  den  flachen  Lande  außerhalb  Wiens  hervor  und 
begrfl ödete  hierauf  in  schlagender  Weise  die  Nothwendigkeit  der  Errich- 
tung einer  solchen  Lehranstalt  speciejl  für  Wr.  Neustadt.  Die  allgemeine 
Stimtnung  im  hohen  Landtage  war  f&r  die  Gründung  einer  Landesober- 
realschule in  Wr,  Neustadt  eine  sehr  günstige,  und  es  erhöh  sich  daher 
nach  den  Ausführungen  des  Dr.  Riehl  kein  Widerstand  mehr  dagegen. 
Schwieriger  war  es,  die  hohe  Versammlung  für  die  Enichtung  einer 
gleichen  Anstalt  iu  St.  Pötten  zu  gewinnen,  noch  schwieriger,  eine  solche 
fftr  Krems  durchzusetzen.  Es  bedurfte  eines  großen  Aufwandes  von 
Öaisteskraft  und  Beredsamkeit  von  Seite  der  gewiegtesten  Führer  im  n.*ö. 
LandtikgA,  um  dieser  Sache  des  Fortschrittes  und  der  Volksbildung  zum 
Siege  zu  verhelfen.  Und  es  gelang! 

«Zuerst  war   es   der   geistvolle   Publicist   Dr*    Franz  Schuselka, 
eleher    ^ur   Vertheidigung   der   Ausschussanträge  das   Wort  ergriff.   Er 
wandte  sich  in  schneidiger  Rede   gegen    das   verhängnisvolle,  jeden  Fort- 
schritt hemmende  ,,Zu  früh"  einzelner  Gegner  und   bekämpfte  deren  An- 
trag auf  Veranstaltung  neuer  Eniiuetten  und  eingehender  Erhebungen,  da 
dadurch  nnr  ein  Hinausschieben    der   Angelegenheit  bezweckt  werde.   So- 
dann sprach  er  für  die  unverztigliehe  Gründung  vollständiger  Realschulen 
in  den  drei  Städten  und  wies  darauf  hin,  dass  es  in  Oesterreich  dringend 
^th wendig  sei,  in  jeder  Weise  für   die   Hebung   des  Städtelebens  Sorge 
^ß  tragen.  Bei  Krems  hob  er  hervor«  dass  diese   Stadt  durch  ihre  ausge« 
zeichnet  günstige  Lage  an   der   Donau   ein    natürlicher   Anziehungspunkt 
fEr  das  V.  0.  M.  B.    und   die    benachbarten    Bezirke   sei,   und   dass  eine 
Stadt,  welche  in  früheren  Jahrhunderten   sowohl    in  politischer  als  in  in- 
dustrieller und    commercieller   Beziehung    eine    Rolle  gespielt   hat,  wohl 
■Si'diene,    in    ihrem   Vor  wärt  si^treben    berücksichtigt   und   unterstützt   zu 
Krdeu.   Hierauf  erhob  sich   Dr>   F.  I)instl   und   sprach  mit  Eifer  und 

B       *)  B.  ProtokoU  der  at.  Sltsniig  der  IL  S^i.  det  a.-S.  Landt  wm  14.  Mte  1863. 


6 

f 

unter  dem  Beifalle  der  hohen  Versammlang  fttr  die  Errichtung  einer 
Oberrealschale  in  Krems.  Er  wies  darauf  hin,  däss  dies  nicht  lediglich  im 
Interesse  der  Stadt  Krems  liege^  sondern  dass  dadurch  seiner  innersten 
üeberzeugang  nach  der  Bevölkerung  eines  großen  Theiles  von  Nieder- 
Österreich  eine  wahre  Wohlthat  erwiesen  werde.  Es  sei  beklagt  worden, 
dass  in  Wien  erst  auf  158.000  Menschen  eine  Oberrealschule  komme. 
Was  müsse  nun  erst  dazu  gesagt  werden,  dass  in  den  beiden  Vierteln 
nördlich  von  der  Donau,  bei  einer  Bevölkerung  von  mehr  als  600.000 
Menschen  keine  einzige  derartige  Schule  bestehe?  Dr.  Dinstl  bekämpfte 
sodann  die  Einwendung,  dass  in  diesem  Theile  Niederösterreichs  keine 
nennenswerthe  Industrie  sei,  und  hob  hervor,  dass  bei  der  sicher  zu  er- 
wartenden Vermehrung  der  Communicationsmittel  auch  hier  neue  induKtrielle 
Unternehmungen  entstehen  werden.  Doch  handle  es  sich  ja  nicht  darum 
allein,  sondern  auch  darum,  dem  Gewerbe-  und  Handelsstande,  auch  den 
Söhnen  gröfierer  Grundbesitzer  eine  willkommene  Bildungsanstalt  zu  geben; 
denn  jetzt  könne  auch  die  Agricultur  nicht  mehr  der  Kenntnis  der  realen 
Wissenschaften  entbehren.  „Es  handelt  sich  endlich  darum'',  fuhr  Dr. 
Dinstl  fort,  „und  ich  möchte  darauf  ein  besonderes  Gewicht  legen,  dass 
diese  Schulen  wahre  Bildungestätten  für  den  Burgeretand  sein  sollien,  in 
denen  der  einzelne  Bürger  auch  jene  humanistische  Bildung  erlangt,  die 
nun,  wo  dem  Lande  immer  mehr  Selbstverwaltung  gegeben  werden  soll, 
für  denselben  nothwendiger  ist  als  je.**  Zum  Schlüsse  wies  der  Redner 
auf  die  bedeutende  Frequenz  des  Gymnasiums  in  Krems  hin,  welches 
allein  fast  so  viele  Schüler  zähle  als  alle  andern  drei  Gymnasiendes 
Flachlandes  zusammen  genommen,  wodurch  der  Beweis  geliefert  sei,  dass 
die  Stadt  Krems  einen  Centralpnnkt  für  einen  großen  Theil  des  Landes 
bilde.  Wie  Dr.  Dinstl  für  Krems,  so  sprachen  die  Abgeordneten  Dr. 
Steiner  und  Dr.  Ofner  für  St.  Polten.  Die  Einwendungen  des  Dr. 
Trott  er  gegen  die  Errichtung  einer  Oberrealschule  in  Krems  und 
dessen  Ausfälle  gegen  diese  Stadt  riefen  eine  energische  Entgegnung 
von  Seite  des  Abgeordneten  Dr.  Kaiser  hervor,  welcher  das  Hau» 
durch  oftmaligen  lauten  Beifall  seine  Zustimmung  gab.  Dr.  Dinstl, 
welcher  sich  zum  Worte  gemeldet  hatte,  um  den  Anschauungen 
des  Dr.  Trotter  entgegenzutreten,  verzichtete  nach  dieser  warmen  Ver* 
theidigungsrede  auf  weitere  Ausführungen  und  erklärte  nur,  dass  er  einen 
andern  Standpunkt  als  Dr.  Trotter  einnehme,  indem  er,  obwohl  für  Krems 
einstehend,  doch  auch  gerne  für  die  Errichtung  einer  Oberrealschale  in 
St.  Polten  stimme. 

Nachdem  noch  die  Abgeordneten  Winterstein  und  Dr.  Schneider 
(ersterer  im  Namen  der  im  Hause  anwesenden  Vertreter  der  Handels-  und 
Gewerbekammer)  in  entschiedenster  Weise  für  die  Errichtung  der  drei 
Oberrealschulen  eingetreten  waren,  schloss  Professor  v.  Czedik  die  De- 
batte mit  einigen  aus  seiner  Erfahrung  als  Fachmann  geschöpften  Arga-: 
menten,  die  er  mit  bestem  Erfolge  gegen  die  in  der  letzten  Sitiung  vor^ 
gebrachten  Vertagungsanträge  in's  Feld  führte. 


.  Der  BerichlersUUer  Dr.  Kuraada  entledigte  sich  seiner  Auffabe, 
Debatte  zu  resumiereu  und  die  Aasschussanträge  nochmals  dem  Hause 
eiöpfebleo,  in  einer  scbwungvollen,  die  Motive,  welche  den  Unter  richte» 
bei  seinem  Antrage  leiteten,  klar  darlegenden  Reda  Nachdem 
den  Aüüag  de^  Fih.  v-  Sommaruga,  es  seien  in  Wr,  Nen- 
idt  eine  Oberrealschule,  iu  Krems  und  St  Polten  dreiclassige  selbständige 
iterrealsclmleü  ab  Lande&anstaUen  zu  errieh ten,  bekämpft  hatte,  wies 
darauf  hin,  das8  —  abgesehen  von  Wien  —  in  drei  Ki eisen  des  Landen 
je  ein  vvlbtändiges  (Ober-)  Gymnasium  bestündt^n.  Und  nun  ischlosi^  er: 
„Wir  dachten,  wenn  unsere  Vorfahren,  die  nur  für  eine  Seite  des  liteat- 
liehen  Untenichtes  —  nach  der  Anschauung  der  damaligen  Zeit  —  Sorge 
zu  tragen  hatten,  bemüht  waren^  jedem  Viertel  unseies  Eronlandes  eine 
Gel  ehrt  enschule  zn  widmen,  sollen  wir,  deren  Aufgabe  e«  ist,  Berufe* 
luleu  zu  gründen*  die  einem  weiteren  Kreise  zugute  kommen,  hinter 
Bare  Altvordern  zurückstehen,  solJen  wir  uns  von  dem  humanitären 
^ste  eines  früheren  Jahrhunderts  be^chämfu  lai^enV  Der  Geist  d,^r 
^it  ist  auf  Theiluug  der  Arbeit  gerichtet  Ohne  das«  wir  uns  auf  die 
Streitfrage  einlassen,  ob  die  Eealschule  oder  die  hiimauis tische  Schule  ein 
dringenderes  Bedürfnis  sei,  sind  wir  tu  der  Ueberzengung  gelangt^  dass 
eiue  Theilung  den   Unterrichtsgebietes  das  Zweckmäßigste  und  das  Oebo* 

fne  hL  Dort^  wo  ein  vollständiges  Gymnasium  besteht,  soll  auch  eiuö 
illständige,  i.  t  eine  Oberreabchule  sein.  Aber  das  Bödurfnis!  Mit 
ner  Ängstlichkeit^  als  ob  man  fürchtete,  etwas  Böses  zu  thun,  hat  man 
e  Frage  gestellt,  ob  auch  wiiklich  in  den  drei  Kreisen  das  Bedürfuin 
laach  einer  neuen  Mittelschule  vorhanden  sei.  Verzeihen  Sie  mir,  dass  ich 
in  der  Zeit   etwas   weit   zurückgreife;   ab^r   die   Anfänge  unseres  Schul- 

Ibesens  im  achlen,  neunten  und  zehnten  Jahrhunderte  sind  für  uns  ein 
Hirreiches  Vorbild  Damals  habt-n  fromme  Stifter,  begeisteite  Förderer 
Ir  Civilisation  mitten  in  den  Wäldern  Deutschlands  Seliulen  gegründet, 
le  haben  nicht  den  Gau  zusammenberufeu,  um  sich  ein  Gutachten  ab- 
geben zu  lassen,  ob  auch  das  Bedürfnis  dazu  da  ist»  Mitten  im  Walde 
haben  sie  Schulen  errichtet;  klein  war  der  Anfang,  eine  Wildnis  die 
Heimlet ätle,  und  siehe  da,  nach  einer  geraumen  Z^it  haben  sich  die  Wäl- 
der gelichtet,  Wege  und  Stege  sind  breiter  geworden,  Schüler  sind  her- 
beige^tiömt  und  aus  den  Schülern  sind  Lehrer  geworden j  welche  Givilisa- 

tn  und  GelBtescultur   weithin   getragen   haben   in   alle  deutschen  Gaue 
denken  Sie,  meiue  Heiren!  Die  Ströme  ziehen  nicht  den  Menschen  nach; 
irer  di**  Menschen  lassen  sich  da   nieder,  wo  ein   Strom   ist.    Offnen  wir 
Schleusen  für  die  Strome   der   Bildung   und    wir   werden   sehen,   sie 
Hden  sich  weit    ins   Land   hinein   ergi^Beu,    befruchtend    und  belebend, 
beote  todi  zu  sein  scheint/ 

Bei  der  nun  folgenden  Abstimmung  erhob  das  Haus,  nachdem  m 
bii  Antrag  Sommarugas  verworfrn  hatte,  den  Antrag  des  Schulausschusses 
in  Beschlüsse. 

Dmse^  zweitägige  Schuldebatte  im  nAu  LandtAge  verdient  wohl  einen 


8 

Platz  in  der  Geschichte  des  österreichischen  Schulwesens.  Es  darcbweht 
dieselbe  ein  vornehmer  Idealismus,  der  Geist  des  Fortschrittes  und  selbst- 
lose, von  echter  Liebe  zum  Volke  durchdrungene  Gesinnung.  Kein  persön« 
lieber  Vortheil,  kein  Partei-  oder  Standesinteresse,  auch  nicht  Localpatrio- 
tismus  liehen  den  Bednern  die  begeisterten  Worte;  nur  sachliche  GrOnde 
wurden  vorgebracht  und  die  Ueberzeugung,  dass  dadurch  etwas  Gutes 
geschaffen,  das  allgemeine  Wohl  gefördert  werde,  beseelte  die  ftberwie- 
gende  Mehrheit  mit  seltener  Einmfithigkeit. 

Dem  endgiltig  angenommenen  Beschlüsse  gemäß  genehmigte  der  hohe 
Landtag  für  jede  der  drei  zu  errichtenden  Oberrealschulen  die  Ueber- 
nahme  sämmtlicher  Gehalte  des  Lehrkörpers  und  der  Diener  auf  den  n.-ö. 
Landesfond,  wogegen  die  betreffenden  Gemeinden  die  Beistellung  und  Ein- 
richtung der  nothwendigen  Localitäten,  der  Lehrmittel,  sowie  sämmtliche 
laufenden  Auslagen  (mit  Ausnahme  der  Gehalte)  zu  bestreiten  haben 
sollten.  Die  eingehenden  Schulgelder  seien  dem  n.-ö.  Landesfonde  zuzu- 
führen. Das  Recht  der  Ernennung  des  gesammten  Lehrkörpers,  dessen 
Mitglieder  zu  Landesbeamten  erklärt  wurden,  stehe  „über  vorläufigen 
Terravorschlag^  der  betreffenden  Gemeinden  dem  Landtage,  resp.  dem 
Landesausschusse  zu. 

In  der  Sitzung  des  Gemeindeausschusses  der  Stadt  Krems  am  27. 
April  1863  wurde  einstimmig  die  Erklärung  abgegeben,  dass  die  Stadt- 
gemeinde die  geforderten  Verpflichtungen  übernehme,  und  zugleich  der 
Wunsch  ausgesprochen,  dass  die  drei  unteren  Classen  der  neu  gegründeten 
Lehranstalt  im  October  1863  eröffnet  werden  sollen.*)  Zugleich  wurde  mit 
dem  hochw.  Herrn  Rector  des  Piaristen-Collegiums  in  Krems  die  Verein- 
barung getroffen,  dass  mit  1.  October  1863  die  bisherige  Stadtschule**) 
als  1.  Classe  mit  der  Hauptschule  vereinigt  werde,  wogegen  die  mit  der 
Hanptschule  vereinigten  2  Classen  der  Uuterrealschule  entfallen  sollten. 
Dadurch  wurden  die  Localitäten  der  Stadscbule  (Pfarrplatz  Nr.  7)  frei 
und  diese  wurden  nun  zur  vorläufigen  Aufnahme  der  neuen  Bildungsan- 
stalt nach  Möglichkeit  eingerichtet. 

In  Bezug  auf  die  Frage,  ob  für  die  vollständige  Oberrealschule  ein 
Neubau  aufgeführt  oder  ein  der  Stadtgemeinde  gehöriges  Gebäude  adap- 
tiert werden  solle,  bildeten  sich  im  Gemeindeausschusse  zwei  ParteieUi  and 
die  gesammte  Bürgerschaft  nahm  den  lebhaftesten  Antheil  an  der  Erör- 
terung der  Frage:  „Neubau  oder  Adaptierung?^  Für  letztere  war  das 
Knabenseminar-Gebäude,  in  welchem  gegenwärtig  die  Mädchenbürgerschule 
untergebracht  ist,  in  Aussicht  genommen  wurden.  In  zwei  Sitzungen,  am 
21.  und  am  24.  September   1863   wurde   über  diese  Angelegenheit  in  leb- 

*)  Sitznngs-ProtokoU  vom  27.  April  1863,  veröffentlicht  im  „Kremser  Wochen- 
blatt-, 8.  Jahrg.,  Nr.  19. 

**)  Diese  Schale  bestand  als  einclassige  selbdtäiidige  Volksschule  mit  9  Abthei- 
Inogen.  Ans  derselben  traten  die  Kinder  je  nach  ihren  Kenntnissen  in  die  IL  oder 
III.  Ciasse  der  Hanptochule  bei  den  P.  Piaristen  über.  Manche  blieben  bis  mm  toü- 
endeten  12.  Jahre  in  der  Stadtschale. 


«ft 


ftar  Weise  verhandelt,*)  T)tr  Baureftfreot,  Gemeiiiderath  MathiM 
Ilifaü^ei%  trat  uuter  Vorlegung  eiues  Bauplanes  für  eioeo  Neubau  ein, 
dessen  Kosten  er  auf  54.000  fi.  verauächlagte,  während  di,ß  Adaptierungs« 
kosten  auf  BO.OOO  fl.  berechnet  wurden.  AnOer  dem  Referenten  waren 
insbesondere  Gemeinderath  Jobann  Krippl  und  die  Mitglieder  de»  ße* 
meindeangschuiisesi  Eduard  Schumacher,  AugURt  Krippl,  Josef  Oser 
und  Josef  Thalhofer  auf *^  eifrigste  thätig,  um  eine  dem  Neubau  günstige 
Stimmung  hervorzurufen.  Und  als  auch  der  Herr  Bürgermeister  Dr. 
Dinstl  für  einen  Neubau  sich  ausgesprochen  und  unwiderlegbare  Gründe 
äAflii  vorgebracht  hatte,  wurde  in  der  Sitzung  vom  24.  September  1863 
die  Aufführung  eine«  neuen  Gebäude«  auf  städtischem  Grunde  vor  dem 
Uerzoglhore  fast  einstitnmig  zum  Beschlüsse  erhüben. 
^  Die  AusitlhrUDg  dieses  Beschlusses  wurde  sehr  erleichtert  duixh  die 
freiwilligen  Beiträge,  welche  infolge  eines  Aufrufes  des  Herrn  Bürger- 
meisters Dn  Dinstl  reichlich  herbei  flössen,  und  zwar  >^üwohl  durch  die  2tt 
diesem  Zwecke  gespendeten  ansehnlichen  Barsunimen  als  durch  Material- 
spenden und  Arbeitsleistungen."**) 

•)    SiuuDgfi  -  ProtükoU«    vom    Sh    und   24.    Beptemher    IhKS,    TerdftenÜicbt   im 

<;feiliieT  WochenblÄtte",  8.  JaUrg.,  Nr.  41. 
•*>  Eine    den    Oetotiude-Äcteii   entuommeii«   Abichrift   det   ¥ewejchmaifs  dieser 
endeii  i^t  bei  den  Healscbul* Acten.  F&ßc.  II.  J.  l8H*i/7  Nr.  112, 

E»  tpesdeten  in  Barbe trAi^eu:  Die  Sparkasse  Eremi  700(j  ß,,  Gebrlldef 
Sebmiu  500  n.,  Htn  lUniu  Seid!  60O  Ö.,  Stift  Zwettl  9Cm  fl,,  Herr  ßarüii  Whixinge- 
röd«  and  Frau  Ad  na  Woblscbak  je  20ri  fl.,  die  Herreu  Zeno  Ctög(,  Jobaim  Kript»li 
Ji#Aef  Oi€T|  Eduftrd  Scbtima^cberf  Joaef  PauU  Karl  Dielrieh,  Juä«f  Muherli  Leujtgld 
Mayer,  Ferd.  Csank.  Josef  Krämer,  Füiit  Starbemberg,  Stift  Wilberiui^  j«  lOü  fl,,  Herr 
J*  Lecbner  70  fl.,  Herr  Jon,  Winter  60  fl„  die  Herren  Jiaib.  Infanger.  Dr.  L,  Gieg(, 
Fran^  Laacbtowit^,  Iffai  Pammer,  Otot^  Taittp  Karl  Wilhelm,  Fcrd.  Wulf.  Mmfiz 
L^hner,  Eigelb.  Hfldl,  Paul  Traid,  On  Wecserek,  Stift  St.  Perer  je  50  fl„  die  Scbnei- 
iler- Innung  44  fl«.  die  Hutmaclier-InDuni;  li2  ü..  Herr  Job.  Kraut )e  -iO  fl.,  die  Herreu 
Max  Scbönbicbler.  Dr.  Joeef  Mai,  Dr*  Tautz,  Frt  Joaefa  HMl  je  2b  fl.,  die  Herren 
Job,  Palflnger,  AJoia  y.  Menstinger,  J.  Tkaner,  Dechant  Klomtiller  je  20  fl.,  die  Herren 
Frani  Wilbelmi  Jos.  FeichtiuKer,  .loh.  Prokopp,  Dechaut  Wia grill,  FrL  Marie  Wiagrilli 
daa  Eo^i  Frttn  lein -Stift  je  10  ü.,  die  6aumeiäter*InnuD|?  und  die  Herren  U*  Nendecker 
Ifid  Aug.  Eibel  je  5  fl, 

tin  Staatapapiereti  fim  diircbiebni  tili  eben  Cura  werte  Ton  7h  flj:  Herr  Frana 
▼,  Wertheim  2U00  fl.,  die  Herren  Dr.  Din^itl  aen.  und  Dr.  Dinall  juu,  je  1000  fl., 
Baumeiatef-IniiDng  800  fl.,  die  Herren  Oauonietia  Liebhart,  Matlu  lufanger,  Joaef 
Bf  gel  je  2O0  fl,  die  Herren  Dr.  Fiorenün,  Job,  Klammer,  Pnifeaaor  Spuza,  Pfarrer 
A.  Krippl  und  die  8 cbnei der* Innung  je  lOO  fl. 

In  Xatural'LeiBtnngen   (die  Werte   den   mk  den   Banmeiitem  vereinbarten 

Ab]5»uagtprGi4en  entiprecbendn  OebrUder  Scbniitt    100.000  St*  Ziegel  (Wert  1000  fl.), 

H«T?  Aoton  ¥.  Fischer  80  Cir,  Sebüeiieneiten  (W.  800    fl.>,  Herr  s^tölKle  die  geaammie 

ogUiung  (W,  MOO  fl ),  Herr  Draacbe  Ȋmintliche  Terracotta-Vfraierung  (W.  600  fl.>, 

;itt  (tüttweig  ao,OOo  Si.  Ziegel  (W.  £60   fi.),   Herr   August    Kripjil  10.000  St.  Ziegel 

und  £0  Tagfuhreti  (W.  230   il.),    die   Herren    Fran^   Moabauimtir   nnd   Ferd.  3cbreitter 

j«  &0.O00  8r.  Ziegel  (W.  je  200    fl),    Hr»    Adalb.    Woblübläger  IVA  c/'  Bauateipe  und 

10  Tagtnbren  (W.  200  fl.),  20  Lebner  von   Weiniierl   60  Tagfiibreu  (W.  200  fl.),  Ge- 

mtludt    Lange4[ois    lO.OOO   Hl   Ziegel   (W.    Kio  fl.),    Qraf  Bränuer    10.000  Sr.  Ziegel 

(W,  100  fl),  Herr  Joaef   Bayer    Zurichten   von    30  Qtr.  Schlieileuebieu  (W.  80  fl.)i  die 

Herfen  Job.  KatsBmaier    und    J.    Q,    HteTjgem    je    20    Tagfiibreii  (W.  je  80  fl.),  Stift 

LUieafeld  100  Hetzen  Kalk  (W.  5(J  fl.),    Herr  Johann    Paradeiser  8  neue  Fenaterät^cke 

iw.  ÖO  fl.\  Herr  Wemel   Kling   BeachlÄg  tou   4   Fenaterstöckea  ^W*  öO  fl.),  Herr  A 


Noch  ehe  jedoch  mit  dem  Bau  der  Grundfesten  fttr  das  neue  Qebäude  be* 
gönnen  werden  konnte,  wurde  die  Landesoberrealschule  eröffnet  Im  Angost 
J863  war  als  Director  derselben  Dr.  Georg  Ullrich,  wirklicher  Lehrer  an 
der  k.  k.  Oberrealschule  in  Troppau,  vom  h.  n.-ö.  Landesausschusse  er* 
nannt  woiden;  im  September  erfolgte  sodann  die  Ernennung  der  Übrigen 
9echs  Mitglieder  des  Lehrkörpers  nach  dem  Vorschlage  des  Gemeiode- 
vorstandes,  nämlicli  der  Professoren  Felix  A.  Eberle,  Oswald  Harst, 
Josef  Kinzl,  Ferdinand  Elamminger,  Eduaid  Kurz  und  Friedricli 
Mareek."^)  Von  diesen  7  Mitgliedern  des  Lehrkörpers  wirkt  gegenwärtig 
nebst  dem  Berichterstatter  nur  noch  Professor  Mareck  an  der  Lehranstalt. 

Am  15.  Oktober  1863  wnrde  nach  einem  feierlichen  Hochamte  in  der 
Stadtpfarrkirche  im  grofien  Saale  des  städtischen  Rathhauses  die  Er* 
öffnungsfeier  abgebalten.*'*')  Derselben  wohnten  die  Mitglieder  des 
hohen  Landesausschusses,  Regierungsrath  Alfred  Ritter  v.  Arneth, 
Dr.  Rudolf  Brest],  Alois  Czedik  v.  BrUndlsberg,  und  Anton  Ritter 
vi  DQck,  der  k.  k.  Schulrath  M.  A.  Becker,  die  Spitzen  der  k.  k.  Be- 
höi'den  und  des  k.  k.  Militärs,  die  Gemeindevertretung,  die  Mitglieder 
des  Piaristen -Collegiums  mit  den  SchUlern  des  k.  k.  Gymna- 
siums, der  Lehrkörper  und  die  Schüler  der  d r e i  zu  eröffnenden  Real- 
schulclassen  und  zahlreiche  Freunde  der  Schule  aus  der  Bürgerschaft 
bei.  Der  Schulreferent  im  h.  Landesausschusse,  R.  v.  Arneth,  hielt  die 
Eröffnungsrede  und  entwickelte  darin  die  Giünde,  welche  den  hohen 
Landtag  zur  Errichtung  von  Realschulen  bewogen  haben,  und  hob  auch  her- 
vor, dass  die  k.  k.  Staatsverwaltung  die  Bestrebungen  des  Landtages 
in  dieser  Richtung  kräftigst  gefördert  habe.  Schulrath  Becker  er- 
wiederte  hierauf,  dass  es  nicht  weniger  im  Interesse  des  Staates  als  des 
Landes  gelegen  sei,  Mittelschulen  zur  Heranbildung  tüchtiger  Bürger  zu 
scbalTen,  und  dass  es  die  Staatsverwaltung  als  heilige  Pflicht  erkenne, 
diesem  edlen  Streben  des  n.-ö.  Landtages  fördernd  entgegenzukommen. 

Herr  Bürgermeister  Dr.  F.  Dinstl  gab  hierauf  der  Freude  der 
Stadtgemeinde  über  die  Eröffnung  der  ersehnten  Lehranstalt  lebhaften 
Ausdruck  und  sprach  die  Hoffnung  aus,  dass  die  Wechselwirkung  der 
beiden  Mittelschulen  in  Krems  die  erfreulichsten  Folgen  haben  werde. 
Hierauf  stattete  er  dem  hohen  Landesausschusse  für  die  schnelle  und 
energische  Durchführung  des  Landtagsbeschlusses  den  Dank  der  Gemeinde 
ab  und  wandte  sich  sodann  an  den  Lehrkörper,  der  durch  sein  Wirken 
die  neue  Schule  geistig  zu  begründen  berufen  sei,  zu  welcher  Land  und 
Stadt  die  materiellen  Mittel  herbeigeschafft  haben.  Zuletzt  forderte  er 
noch  die  Schüler   auf,   dass   sie    ihre   Dankbarkeit  für  die  Opfer,  welche 

Monschein  Transport  Ton  100  Fahren  Brnchsteinen  (W.  60  fl.)  nnd  mehrere  andere 
kleinere  Leistungen. 

Siehe  auch  Dr.  Anton  Kerschbaumer,  Geschichte  der  Stadt  Krems,  8.  323  and 
J.  Einzl,  Chronik  der  Städte  Krems  nnd  Stein,  S.  446. 

*)  Siehe  IV.  A.  Uebersicht  der  Lehrkräfte. 

**)  Dieser  Saal,  im  »weiten  Stockwerke  gelegen,  besteht  gegenwärtig  nipht  Hiehr 


u 


ad   uad    Stadt    zir    Schaffmig    dieser    Bildungsstätte  brackteo,   duroh 
rige  Tbätigkeit  und  das  Streben,  sich  zu  tüchtigan  Bürgern  heranzu- 
Idan,  beweiseü  sollteü,  „WeDU  alles  vereint  zusammenwirkt**,  schlass  eri 
pdanp  hl  das  Gedeiheo  der  neu  etüffiieten  Oberrealicliula  gewiss    Müge 
m  rekbe  Frfich  te  bringen  dem  Lande  und  der  Stadt*^  ,, 

Hierauf  spradi  der  Director  der  Lebranstalt,  Dr.  ö.  Uli  rieb,  dem 
LandeiaasscbuEäB  und  der  Gemeinde  Vertretung  Ami  Dank  fiir  das  iu 
|in  gesetzte  Vertrauen  au^,  da«  er  in  jeder  Hinsiebt  zu  rechtfertigen 
lobte  und  acbloss  mit  eiuein  dreifachen  Hocb  auf  Sr.  Majestät  den 
laiser  Franz  Josef  L,  unier  dessen  erlaucbter  Regier uiig  die  tech* 
isebea  Mittelschulen  in  unserem  Vaterlande  eine  neue  lleimat  gefunden 
iben. 

Am  16,  October  begann   der  regelmäUige  Unterricht  in  den  drei  er- 

fneteu  Classen.  In  der  L  Clause  waren  37,  in  der  IL  22^  in  de;;,  |li«  1% 

Lmmen  in  den  drei  Classen  91  Schlilar. 

In  dem  zwiseben   dem  h.   Landesausscbusse  imd  der  Stadtg^^meifid^ 

rems  am  7,  Juli  186:i   abgeschlossenen    Vertrage  wegen    Eniclitung  der 

)beri'ealschule  in    Krems  wurde   festgesetzt,    dass   die  Stadtg^meiude  2ur 

nschafung  der  Lehrmittel  bis  zum  L  October  1866  den  Betrag  von  ^n* 

t^siens  4000  fl.  und  weiterbin  eine  alljäbrlißhe  Dotation  von  400  fl.^zu 

ridmen  habe.  Nun  wurden  sogleich  bei  Beginn  des  ersten  Sebnljabres  die 

Itithigen  Lehrmittel  mit  einem  Aufwände  von  2757  fl-  43  kr»  beigestellt 

lA  alles,  was   noch  an   der   Einrichtung   fehlte,   bereitwilligst  gewährt. 

)ie   äehule    erfieute    sieb    der    freondUcbsten    Unterstützung   und   that* 

rüfügsten  Fürsorge  des  Gemeinde  Vorstandes  und  der  ganzen  Gemeinde* 

ertretung.  Für  die  äebulbibliothek  bestimmte  der  b.  Landesausscbuss  den 

)€«Ämmtbetrag   der   Aufnahmstaxen   (von  jedem   aufgenommenen  Scbuler 

flieh  1  fl*)*  lüfolge  Beschlusses  des  hohen  n*-o,  Landtages  vom  6,  Mai 

^664  wurde  außer   diesen   Taxgeldern  der   Bibliothek   eine  jährlicUe  Do* 

Ition  von  400  fl.  zugewiesen. 

Im  nächsten  Schuljahre  1664  g,  in  welchem  die  L  Oberrealscbuklasse 
lit  I!  Schillern  eröffnet  wurde,  mussten,  da  im  provisorisch  eingerichteten 
zbiilgebäude  zu  wenig  und  auch  nicht  hinreichend  geräumige  Localitäteu 
vorhanden  waren,  4  Zimmer  in  dem  der  Gemeinde  gehörigen  Hause  am 
lafnerplatxe  Nr»  15  der  Lehranstalt  überlassen  werden.  Es  war  dies 
usbesondere  des  Zeichenunterrichtes  wegen  notbwendig,  da  die  L  Clafise 
die  IL  Classe  48  Schüler  zählte. 
Das  Scbuijabr  1865/6  konnte  am  2.  Oktober  bereits  in  dem  neuer- 
luten  ScTiulgebäude  eröffnet  werden. 

Am  15.  October,  dem  zweiten  Jahrestage  der  Eröffnung  der  Leb  ran- 
lUt  Würde  die  feierliche  Scblassgteinlegung  und  Einweihung  des  Real- 
chölgebäudes  in  Gegenwart  der  Gemeindevertretung,  des  Lehrkörpers 
it  den  Schülern  und  vieler  geladeneu  Gäste  vorgenommen.  Der  hoch- 
iige  Herr  Propst,  Sebastian  Liebhart,  ertheilte  an  der  Spitze  der 
ticbkeit,   dem    Hause   and    dessen    inneren    Ritamen   die   kirchliche 


it 

Weihe,  worauf  die  von  der  Gemeindevertretan^^,  dem  Lehrkörper  und 
vielen  anderen  Anwesenden  unterzeichnete  Scblassurkunde,  ein  Veraeiehnis 
der  zum  Baue  g^pendeten  Beiträge,  die  Pläne  des  Hauses  und  die  Pho- 
tographien der  beiden  beim  Baue  betheiligten  Gemeindevertretungen  von 
Krems,  des  Lehrkörpers  der  Realschule  und  der  Baumeister  in  die  Grund- 
festen des  Stiegenhauses  versenkt  wurden.  Nach  Legung  des  Schluss- 
steines hielten  der  Herr  Propst  und  der  Herr  Bflrgermeister  Dr.  Dinstl 
Ansprachen  an  die  Versammelten  und  zum  Schlüsse  sprach  der  Director 
der  Lehranstalt,  Dr.  G.  Ullrich,  der  Gemeinde  und  der  Bürgerschaft 
von  Krems  im  Namen  der  Schule  den  Dank  fQr  die  Errichtung  dieses 
ebenso  zweckmäßigen  als  schönen  Schulgebäudes  aus.  Der  Bau  war  nadi 
den  Plänen  des  Herrn  Architekten  und  Stadtbaumeisters  von  Wien,  Herrn 
Eduard  Kaiser,  von  den  hiesigen  Baumeistern,  Adalbert  Wohlschläger 
und  Josef  Utz,  ausgeführt  worden.  Die  Kosten  des  Baues  beliefen  sich 
laut  Bauvertrages  auf  56.950  fl.,  mit  den  Nachträgen  auf  67.S40  H, 
wovon  ein  Drittheil,  d.  i.  19.180  fl.,  von  der  damals  bestehenden  BUrger- 
kasse  bestritten  wurde.  Das  Gebäude  mit  seiner  schönen  stilvollen  Fa* 
gade,  seinen  lichten  und  luftigen  Räumen,  steht  inmitten  eines  kleinen 
Parkes  mit  Baumgruppen,  Hecken  und  Wiesenplätzen.  Obwohl  ursprüng- 
lich nur  f&r  eine  sechsclassige  Oberrealschule  berechnet,  war  in  dem  Ge- 
bäude doch  Raum  genug,  um  später  auch  die  siebente  Classe  der  Real- 
schule und  die  Handelsschule  mit  drei  Lehrzimmern  darin  unterzubringen. 
Dasselbe  enthält  gegenwärtig  außer  der  Wohnung  des  Directors  und 
eines  Schuldieners  10  Lehrzimmer,  2  Zeichensäle  mit  anstoßenden  Gabi- 
neten  zur  Aufbewahrung  der  Lehrmittel  (Modelle,  Zeichenvorlagen  etc.), 
2  Zimmer  fttr  die  physikalische  und  die  naturhistorische  Lehrmittelsamm- 
lung, das  Warencabinet,  das  chemische  Laboratorium  mit  dem  Lehrsaale 
f&r  Chemie,  2  Bibliothekzimmer,  das  Conferenzzimmer  und  die  Directions- 
kanzlei  mit  Vorzimmer. 

Was  den  Lehrplan  betrifl't,  so  hat  derselbe  im  Laufe  der  vergan- 
genen 26  Jahre  mannigfache  Änderungen  erfahren.  In  den  ersten  Jahren 
wurde  derselbe  auf  Grund  des  Statutes  vom  13.  August  1851  (S.  Seite  4) 
vom  Lehrkörper  verfasst,  wobei  derselbe  den  Lehrplan,  welcher  an  bereits 
seit  längerer  Zeit  bestehenden  vollständigen  Oberrealschulen  eingeführt 
war,  sowie  auch  die  localen  Verhältnisse  sich  zur  Richtschnur  nahm.  Im 
ersten  Schuljahre  waren  nur  die  drei  unteren  Classen  eröffnet  worden. 
In  jedem  der  folgenden  Jahre  kam  eine  höhere  Classe  hinzu,  so  dassdie 
Lehranstalt  mit  Beginn  des  Schuljahres  1866/7  durch  Eröffnung  aller 
sechs  Classen  ihre  Vervollständigung  erreichte.  Jedes  Jahr  wurde  der 
vom  Lehrkörper  verfasste  Lehrplan  dem  hohen  k.  k.  Staatsministerium 
zur  Genehmigung  vorgelegt.  Der  Lehrplan  ffir  die  sechsclassige  Realschule 
wurde  mit  h.  Ministerial-Erlasse  vom  12.  September  1866^  Z.  6115  C.  u.  ü., 
mit  einigen  Abänderungen  genehmigt."^) 


*)  Realschulaeten  Nr.  249.  J.  1866.  Oonferens-ProtokoUe. 


13 


^  t)kmm  LebipUiie  geinalt  wurden  Religion,  deutsche  Sprache^  Gto* 
gtaphie,  Mathematik  und  Freihandzeichnen  iu  allen  geclis  Cla^t^eu  gelehrt, 
Gaschichte  iu  4er  Ili— VL  ClasBe,  Geometrie  uud  geometrisches  Zeichnen 
nur  iß  der  II,  Classe  (iu  der  I,  Claius«  war  dasselbe  mit  dem  Freihand- 
xeicllneu  m  Verbindung),  darstellende  Geometrie  in  den  drei  oberen  OasseUr 
Naturgeichichte  in  allen  mit  Ausnahme  der  IIL  Classef  Physik  in  der  L^ 
U*,  V.  und  VI  Classe.  Chemie  in  der  IIT.— VL  Classe^  Baukunde  in  der 
III ,  Maschinenkunde  in  der  VI,  Classe,  Kalligraphie  in  den  drei  unteren 
Ctasa^n.  AI«  Freigegenstände  wurden  gelehrt:  Französische  Sprache,  Gesang, 
Stenographie    und  Turnen,   im  Jahre    ]863;4   itaiiemsche^   im  «Tahre  16114/5 

Ileiiische  Sprache,  seit  1866/7  Modeliieren. 
I  Die  Zahl  der  LehrstundeD  für  die  obligat-en  Unterricht^gegeüstände 
Mrng  in  der  I.— IV,  Classe  28,  in  der  V,  und  VL  Classe  32, 
I  Am  diesem  Lehrplane  ist  arm <!htl ich,  daf^s  die  der  allgemeinen  und 
t malen  Bildung  zugewandte  Seite  der  Realschule  aufj^  äußerste  einge- 
Jir&nkt  war  iind  dasa  die  realistischen  Fächer  in  den  Vordergrund 
aten,  unter  diesen  auch  solche,  welche  der  Vorbildung  für  bestimmte 
Berufszwttige  dienen  sollten,  wodurch  die  Schale  den  Charakter  einer 
fachlichen  Lehranstalt  erhielt  Es  konnte  nicht  fehlen,  dass  sich  gegen 
diese  Verbindung  der  Aufgaben  einer  höheren  Bildungsanstalt  mit  den 
Zwecken  einer  gewerblichen  Fachschule  s&ahli  eiche  und  gewichtige  Be- 
denken erhoben r  und  es  wurden  daher,  um  die  sich  daraus  ergebenden 
Übelstande  wenigstens  theilweise  ^u  beseitigen,  dorch  die  iliniateriaN 
Verordnung  vom  21.  August  1867  auf  Grund  sechzehnjähriger  Erfahrungen 
mehrere  Äuderungeo  des  Lehri)lanes  angeordnet.  Baukunde  und  Maschi- 
nenlehre wurden  aus  den  Lebrgegen ständen  der  Realschule  ausgeschieden» 
deegletehen  euläel  die  Zoll-  und  Mono|io1s-Ordnung  in  der  IIL  Classe^  iu 
^wel^her  daher  die  Zahl  der  Mathematik-Stunden  um  eine  vermindert 
^pirde.  In  der  L  Classe  entfiel  die  Physik,  welche  in  die  IL  und  IU. 
blasse  verlegt  wurde,  in  der  VL  Classe  die  Chemie*  Die  BaucoDstruciions- 
lebre  wurde  in  der  IIL  Classe  als  ein  Zweig  des  geometrischen  Zeichnens 
beibehalten.  Die  Geschichte  erhielt  in  der  L  und  IL  Classe,  wo  bisher 
dieser  Gegenstand  nicht  gelehrt  wurde,  je  I  Stunde.  Die  Zahl  der  Lehr* 
stunden  wurde  infolge  dieser  Anderlingen  in  der  IL,  IIL  und  IV,  Classe 
mn  je  2  vermehrt,  in  der  V,  und  VL  Classe  um  je  2  herabgesetzt,  m 
da5s  nun  alle  Clas^en  bis  auf  die  L,  welche  38  Lehrstunden  wüchentlicJi 
hatte,  30  Unterrichtsstunden  in  jede]-  Woche  bekamen. 

Im  Üctober  1868  waren  fiinf  Jahre  seit  der  Eröffnung  der  Lekr" 
anstalt  verflossen.  Der  Director  uud  die  Lehrkräfte  hatten  ia  dieser  ^it, 
in  vollster  Eintracht  zusammenwirkend^  sich  redlich  MUhe  gegeben,  die 
der  neuen  Schule  gestellten  Autgaben  zn  erfiUlen  und  das  Gedeihen  der 
Lehranitalt  auf  möglichst  sichere  Grundlagen  zu  stellen.  Die  Schwierig- 
keiten, welche  überwunden  werden  mussten^  waren  nicht  gering*  Sie  lagen 
Iheits  in  der  Verschiedenaitigkeit  der  Zielcj  welche  erreicht  werden 
iollteni  theils  in    der   höchst   ungleich mäDigeu   Vorbildung   der  Sclitller* 


14 

Dazn  kam  auch,  dass  nicht  wenige  Eltern  bei  der  Wahl  der  Lehranstalt 
für  ihre  Söhne  von  der  ganz  irrthfimlichen  Meinung  sich  leiten  liefien, 
dasR  die  Realschule  die  Aufgabe  hätte,  jene  Schüler  aufzunehmen  und 
heranzubilden,  welche  wegen  Mangels  an  Talent  oder  Fleiß  am  Gymna- 
sium nicht  fortkommen  konnten.  Trotzdem  gelang  es  dem  zielbewnssten 
Streben  und  selbstlosen,  harmonisch  ineinander  greifenden  Wirken  des 
gesammten  Lehrkörpers,  recht  gunstige,  die  vorgesetzten  Behörden  be- 
friedigende, sowie  den  Ansprachen  des  Elternhauses  gerecht  werdende 
Unterrichtserfolge  zu  erzielen.  Erleichtert  wurde  die  Aufgabe  dadurch, 
dass  die  Sehfilerzahl  keine  flbermäßig  große  war.  Im  Jahre  1868  waren 
in  den  6  Classen  zusammen  186  Schttler;  nur  in  den  2  untersten  Classen 
betrug  die  Schülerzahl  fiber  60,  aber  es  traten  von  diesen  w&hrend  des 
Schuljahres  mehrere  aus. 

Erst  seit  dem  Jahre  1870  bot  die  üeberfflllung  in  den  unteren 
Classen  eine  den  Unterricht  hemmende  Schwierigkeit,  die  jedoch  durch 
Theilung  der  überfüllten  Classen  in  Parallel-Abtheilungen  vom  Jahre  1871 
an  bald  beseitigt  wurde.  In  den  wenigen  Jahren  seit  der  Eröffnung  der 
Lehranstalt  hatte  dieselbe  feste  Wurzel  in  der  Bevölkerung  gefasst,  und 
der  Lehrkörper  wurde  durch  zahlreiche  Beweise  des  Vertrauens  und  der 
Zuneigung  der  Bürgerschaft  erfreut.  In  den  ersten  fünf  Jahren  wurden 
am  Schlüsse  des  Schuljahres  immer  öffentliche  Prüfungen  der  Schüler  der 
drei  unteren  Classen  abgehalten,  welche  den  Zweck  hatten,  das  Zusam- 
menwirken des  Elternhauses  mit  der  Schule  zu  fördern  und  manche  Vor- 
urtheile  über  die  Aufgaben  und  Leistungen  derselben  zu  zerstreueüv  Seit 
der  Einführung  der  Maturitäts-Prfifungen  im  Jahre  1869  hörten  diese  öffent- 
lichen Prüfungen  auf.  Die  ersten  schriftlichen  Maturitätsprüfungen  wurden 
gemäß  dem  Erlasse  des  hohen  k.  k.  Unterrichts-Ministeriums  vom  37.  Mai 
1869,  Z.  11387  am  14.,  16.  und  20.  Juli,  die  erste  mündliche  Maturitats- 
Prüfung  am  31.  Juli  1869  abgehalten. 

So  zweckmäßig  die  im  Jahre  1867  angeordneten  Änderungen  im' 
Lehrplane  waren,  so  befriedigten  sie  doch  nicht  die  Wünsche  und  Forde- 
rungen, die  bezüglich  einer  Beform  des  gesammten  Bealschulplanes  nicht 
nur  in  Lehrerkreisen,  im  Vereine  „Mittelschule**  und  in  Fachblättem  wie 
in  der  „Zeitschrift  für  die  österreichischen  Realschulen **,  sondern  auch  in 
Tagesblättern  und  in  den  Vertretungskörpem  erhoben  wurden.  In  dem 
Artikel  „Gymnasium  und  Realschule"  sprach  Professor  W.  F.  Warhanek 
im  Jahrgange  1867  der  obgenannten  Zeiti^chrift  den  Gedanken  aus,  „dass 
den  prodncierenden  Ständen  die  Bahn  einer  höhereu  allgemeinen  Bildung 
eröffnet  werden  müsse",  und  fasste  sämmtliche  dahin  zielenden  Forderungen 
in  die  Worte  zusammen:  „Annäherung  an  das  Gymnasium!"*)  Diese  Fbr-. 
derungen  wurden  bald  darauf  in  einer  Denkschrift  des  -Vereines  „Mittel- 
schule" niedergelegt.  Selbstverständlich  beschäftigte  die  so  vielseitig  be- 
gehrte Reorganisation  der  Realschule  auch  die  hohe  Unterrichtsv^rWaltung/ 
-  —     '■'■■     '      •       .      ..  .1  .  ^''i'\' 

*)  9,  auch  d«  25»  Ji^bresbericbt  der  k,  k.  CberreaUcbule  im  IM.  Bexirke  in 
Wien»  j;  1875/rt.  .-..,.  1.  : 


15 


Ejfi  IMI0S  6f8eU  für  ilie  osterrdichischen  Realschulen  wurde  üusgearbeiteL 
and  düsselbe  den  Lantttagen  der  etnielnen  Kronländer  isur  Beratbuug  uod 
leiM^hla^fafssuD^  yorgelegt  Der  n,-ö.  Landtag  »nterzopf  die  Vorlage 
■#iner  eifrigen  Beratliunp^  und  besf^hlogs  iti  der  Sjts^nng  vom  e,  October 
1868,  die§en  Geifet^eiitwotf  der  Iiohen  Regierung  mit  dem  Ersucljen  m* 
Ick  zustellen,  denselben  einer  Revision  zu  unt  erziehen  und-  hierbei  die 
'm  der  LelirkOriier  der  in  Niederösterreich  bestebendeii  Oberreal- 
a  einzuholen  und  zu  berücksichtigen.  Am  30.  Oktober  1868  forderte 
er  hohe  Landesausschuss  die  Directionen  der  Laodesoberreal  schulen  auf,l 
iJt  Zuztehiing  der  Lehrkörper  eine  „reiflich  überlegte,  eingelietide  und 
rschnpfeiide  Pröfang  und  Erörterung**  des  erwähnten  Gesetzentwurfes 
^rzuuehmL^n  und  deren  Ergebnis  in  zwei  gleichlautenden  Exemplaren 
jrMlegen-*) 

Nach  mehreren    Vorbesprechungen   würde    in  einer  auöerordentlichen , 
Jonfereni   des    Lehrkörpers   der   Laodes-Oberrealschule   in   Krems  am  ^\, 
iner  1869  das    Gutachten    einer  SchlusBberathung  unterzogen    und  die/ 
^ebnbse  derselben   wurden   hierauf  dem   hohen  LandesaussrJiusse  vor-' 
rt.    Es  wäre  wohl  von  Interesse,  die  wichtigsten  der  in  diesem  Gut- 
gestellten  Anträge  wie   auch   das   Gutachten  des  Lehrkörpers  der 
indes- Uberrealschule  in  Wr.    Neustadt,    welches  den  Acten  der  hiesigen 
ehranstalt  beigelegt  istj^*^)  in  den    Hauptpunkten  anzufiUiren  un<i  beide* 
iter  sich  und  mit  der  Regierungsvortage  zu  vergleichen^  doch   gestatten 
Rttun  and  Zweck  dieser  Skizze  nicht. 
Das  die  Realsehuldn  betrefende  Landes-Gesetz  für  dal  Erzherzogthum 
asterretch  ii.  d.  Enns  vom  3*  März  1870  ^chüeiit  mdi  in  den  Haupt  punkten 
fer  Regierungsvorlage   an  und  nur  in   den   §§.  ^,  10  und  18  wurden  we- 
entliehe  Änderungen  vorgenumraen,  ^  ' 

Dem  §  I,  welcher    den    Zweck    der  Realschule   definiert,   wird  eine 
weitere  Fassung  gegeben.  Er  lautet: 

Der  Zweck  der  Realschule  ist:  *^" 

L  Mit  besonderer  Beiiicksichtigung   der  mathem.-naturwissenschaftl, 
IFicber  eine  höhere    allgemeine   Bildung  zu  gewähren,   als   die  Volks-  und 
irgerschule  zu  bieten  vermag; 

2.    die    Vorbereitung    für    die    auf    diesen    Disciplinen    beruhenden 
Kheren  Schulen. 

t>h  bisherige  Aufgabe  der  Realschule,  „für  einen  mittleren  Grad 
er  Vorbildung  für  die  gewerblichen  Beschäftigungen  zu  sorgen**,  wurde 
iso  fallen  gelassen.  Dagegen  sollte  ^—  wie  der  Motivenbericht  sagt  — 
Bn  Realschulern  die  filöglichkeit  eröJtnet  werden,  dereinst  zu  einzelnen 
Bweigeo  des  Universität  sstudiums,  z,  B.  im  den  mathematiscb-physikal 
ichstudien  der  philosophischen  Facultftt  zugelassen  zu  werden»***)  ' 


*)  EetJftchaKActeD  Nt*  fiS.  J,  ISSe/d« 

••)  BeAlichul- Actes  Nr*  57  und  Ir.  US,  S.  1S6P;9.  CcjnfereiiK^ Protokolle. 
*^)  Bericht  des  ^cbniaiisachusses  Ober  dai  Kealsehn^Ueitetis  an  deit  liobfn  Lftridtag, 
l«jl*^  au  den  i^iuutig£-rrDtgko)feii.  St,  KUVII.  iHm,  •---< -  ^ 


1« 

In  Bezog  auf  die  Dauer  des  Reatschutunterrichtes  wurde  begtimmt, 
dass  die  vollständige  Bealschule  vorläufig  aus  7  Jahrescursen  bestebe,  und 
zwar  4  Jahrgängen  d^*  Unterrealscbnle  und  3  Jahrgängen  der  Oberreal« 
schule,  dass  es  jedoch  der  Landesgesetzgebung  vorbehalten  bleibei^  nach 
Mafigabe  der  zu  Tage  tretenden  Resultate  die  letztere  auf  4  Jahrgänge 
zu  erweitem. 

Im  §.  10  werden  als  obligate  Lehrgegenstände  bestimmt:  Relii^n,  nur 
in  den  4  unteren  Classen  mit  je  2  Lehrstunden  wöchentlich.  Deutsche  und 
französische  Sprache,  von  der  untersten  Classe  angefangen  durch  alle 
Jahrgänge,  so  dass  „diesen  beiden  Sprachen  der  wesentliche  Theil  der 
Aui^be,  den  Realschaler  in  formaler  Richtung  zu  bilden,  zufällt.«*) 
Englische  Sprache,  nur  in  den  drei  obersten  Classen.  Sescbicbte  und 
vaterländische  Verfassungslehre.  Mathematik  (Arithmetik,  Geometrie).  Erd-, 
künde.  Naturgeschichte.  Physik.  Chemie.  Geometrisches  Zeichnen  und  dar- 
stallende Geometrie.  Freihandzeichnen.  Turnen.  Entgegen  der  Regiemngs* 
Torlage  wurden  Turnen  und  Verfassungslehre  in  die  Reihe  der  obligaten 
Lehrgegenstände  aufgenommen,  Erdkunde  von  der  Geschichte  getrennt  and 
als  selbständiger  Lehrgegenstand  angeführt. 

Im  §.  18  ist  insofern  eine  wesentliche  Änderung  von  der  Regiemngs- 
vorläge  gegeben,  als  nach  letzterer  fUr  die  MäturitätsprOfungen  eigene, 
von  den  Lehrkörpern  der  betreffenden  Realschulen  möglicherweise  ganz, 
selbständige  Prafungscomnussionen  geschaffen  werden  sollten,  während 
nach  dem  Landesgesetze  der  Landesschulinspector,  der  Director  und  die 
Lehrer  der  obersten  Classe  der  betreffenden  Realschule  die  PrUfungs- 
Commission  zu  bilden  haben;  nur  solle  es  in  der  Hand  der  hohen  Regie- 
rung liegen,  noch  aufier  diesen  sonstige  Fachmänner  zu  Mitgliedern  dieser 
Commission  zu  ernennen. 

Der  §.  13  setzt  fest,  dass  die  Aufnahmswerber  für  die  I.  Classe  den 
Besitz  der  nöthigen  Vorkenntnisse  in  einer  Aufnahmeprüfung  nachzu- 
weisen haben. 

Auf  Grund  dieses  Gesetzes  wurde  nun  der  neue  Lehrplan  fUr  die 
Realschulen  des  Erzherzogthums  Oesterreich  unter  der  Enns  festgesetzt.'*'*) 
Den  Uebergangsbestimmungen  gemäfi  wurden  die  Schüler,  welche  im 
Schu^ahre  1869/70  die  IIL  Classe  absolviert  hatten,  vom  Lehrkörper  theils 
in  die  IV.,  theils  in  die  V.  Classe  versetzt  und  die  von  anderen  Lehran- 
stalten kommenden  Aufnahmswerber  für  die  oberen  Classen  einer  Auf- 
nahmeprüfung unterzogen. 

Am  22.  September  1872  übergab  der  als  k.  k.  Landesschulinspector 
nach  Wien  berufene  bisherige  Director  Dr.  Georg  Ullrich  dem  Be- 
richterstatter, der  vom  hohen  Landesausschusse  mit  der  provisorischen 
Leitung  der  Landes-Oberrealschule  betraut  worden  war,  die  Directions- 
geschäfte.  Am  9.  Jänner  1873  wurde  hierauf  der  Berichterstatter  vom  hohen 
Landesansschu^se  zum  definitiven  Director  der  Landes*Oberrealschule  ernannt. 

*)  Bericht  des  Schalauescbiisses.  (8.  Anm.  S.  15.) 
**)  MiniiteriaNErlass  vom  19.  Jnli  1870,  Z.  520L 


1» 


H      Die  Jahre  1871—1875  biUl^n   den   Zeiirauni,  in  welchem  die  Landes- 

HbtTieakdiute  in  Krems  am  tilärksteri  besuch L  war.     Vuri  da  au  bis  zoni 

Jahre  1884  sank  die  Schülerzahl  langsam  aber  Btetig,  nahm  hierauf  wieder 

zu  und  erreichte  im  Jahre  1888   beinahe    wieder    die   Hübe  wie  im  Jabra 

^72.     Wir  fnnlen    dieselbe    Erschpinuug   in    alleu    anderen    Realscbuleu 

Biterreichs;  es    ist  hierin  der   Eintlass  der   allgemeiueu   wirtsdiaftlicheu 

Hßrliältnisse  auf  die  Frequeur.  dieser  Lebran!?talt  unverkennbar. 

"       Der  Lebr^dan  blieb   bis  zum   Jahre    1879   mit  Ausnahme  einiger  un- 

weseutlicben  Änderungen,   welche    theils    über  Ansuebeu  des  Lehrkörpers 

tm  hüheu  k.  k.   Unterrichtg^Ministeriam   bewilligt,  theiU  von  diesem  to* 
ordnet  Würden  waren,  unverändert. 

Um  die  Lehrziele  der  Keal schule  den  Vorausset^sungen  der  lecbni» 
icUaii  Hochschule  mehr  anzupassen  und  der  Forderung  uner  einheitlichen 
Organinalion  möglichst  gerecht  zu  werden,  gab  das  hohe  Unterrichts- 
MtniBlerium  mit  der  Verordnung  vom  15.  April  1879,  1,  5607  einen  Nor- 
mallehrplan  heraus,  an  welchen  eingehende  Instructionen  für  den  Un- 
terricht in  sänimtlichen  Ijehrgegeuständen  sich  knüpften.*) 

Dieser  Normallehrplan  mit  den  Modificationan  vom  Jahre  1880  bildet 
steither  die  RicliLscbnur  des  Unterrichtes  an  der  Landes  Oberrealschule  in 
Krems,  und  es  herrscht  nun  seit  ein»m  Decennium  in  den  Lehi-zielen  und 
191  dem  7Ai  behandelnden  ünterrichtss tolle  eine  Stetigkeit,  welche  einen 
snen  Aufschwung  des  Institutes  erwarten  lässt  Demselben  verdankt 
irettA  eine  ansehnliche  Reihe  von  tüchtig  gebildeten  Männern  in  den 
itKchiedenslen  Berufskreisen  die  Or  und  läge  einer  gesicherten,  mit  einem 
?lir  und  mehr  sieb  erweiternden  Wirkungskreise  verbundenen  Lebens- 
ällang. 


•j  lö  k.  k.  i?chnlbÖeUeT*VeHagf  /a\  hethhün* 


18 


II.  l>le  Ijandes-Üanclelsschule. 

Bis  zam  Jahre  1870  herrschte  in  Beziehung  anf  die  Handelslehran- 
stalten in  Oesterreich  oine  vollstHndige  Regellosigkeit;  es  fehlte  an  be- 
stimmten Normen  nnd  kein  Zweig  der  Schulgesetzgebnng  erstreckte  sich 
auf  dieses  Gebiet.  Die  Handelsschule  war  fast  ganz  der  Privatspeculation 
fiberlassen  und  litt  an  den  bekannten  Übeln  des  Privatschulwesens.  Kein 
Wunder,  dass  sehr  über  die  mangelhafte  Ausbildung  der  dem  Geschäfts- 
leben sich  widmenden  Jugend  geklagt  wurde.  In  Nieder5sten*eich  ragte 
durch  ihre  anerkannt  vortreffliche  Einrichtung  und  vorzfigliche  Unter- 
richtserfolge  die  Handels-Akademie  in  Wien  (errichtet  1857)  hervor,  in 
Böhmen  die  um  ein  Jahr  früher  (1856)  errichtete  Handels-Akademie  bi 
Prag.  Alle  übrigen  später  errichteten  Handelslehranstalten  hatten  bei 
ihrer  Organisation  mehr  oder  weniger  jene  beiden  Akademien  zum  Vorbilde. 

Der  erste  Anstoss  zu  einer  Regelung  des  Handelsschulwesens  wurde 
durch  die  Verordnung  vom  14.  Mai  1870  gegeben,  welche  das  hohe  k.  k. 
Unterrichts-Ministerium  im  Einvernehmen  mit  dem  hohen  k.  k.  Handels- 
Ministerium  erließ  nnd  welche  eine  Prüfungsordnung  für  das  Lehramt  der 
Handelswissenschaften,  wirksam  ftir  die  im  Reichsrathe  vertretenen  König- 
reiche und  Länder,  mit  Ausnahme  Galiziens,  enthält.  Gestützt  auf  diese 
Verordnung  legte  der  Abgeordnete  Recken  seh  uss  dem  n.o.  Landtage 
am  27.  September  1871  folgenden  Antrag  vor:  „Die  hohe  Regierung  wird 
angegangen^  in  der  nächsten  Landtagssession  einen  Gesetzentwurf,  be- 
treffend die  Regelung  der  Einrichtungen  an  jenen  Handelslebranstalten, 
welche  den  Oberrealschulen  gleichgestellt  werden  sollen,  zur  verfassungs- 
mäßigen Behandlung  vorzulegen.^ 

Begründet  wurde  dieser  Antrag  insbesonders  dadurch,  dass  bei  dem 
anfierordentlichen  Andränge  des  Publicums  zu  den  genannten  Lehran- 
stalten eine  gesetzliche  Regelung  der  diese  Unterrichtsinstitute  betreffen- 
den Verhältnisse  im  dringenden  Interesse  der  Bevölkerung  liege.  Der 
Schulausschuss  beantragte  hierauf  durch  seinen  Berichterstatter  Dr. 
Schrank  in  der  Sitzung  am  14.  October  1871'*';,  dass  für  den  Fall,  als 
die  hohe  Regierung  keine  diesbezügliche  Gesetzesvorlage  einbringen  würde, 
der  Landesausschuss  zu  beauftragen  sei,  in  der  nächsten  Session  einen 
Gesetzentwurf  betreffs  der  Handelslehranstalten  vorzulegen. 

Am  12.  November  1872  wurde  nun  im  hohen  Landtage  eine  Regie« 
rungsvorlage,  enthaltend  den  Gesetzentwurf  in  Betreff  der  Handelsschulen 

*)  S.  die  Protokolle  der  6.  und  der  in.  Sitznog  der  I.  Se^ion  d.  IV.  W.  P«  am 
07i  September  und  14.  October  IBTl^ 


li* 


■cjagüliracljt  und  sclioii  mu  7.   Derember  1872   kuiinU  tlBi    BericlitersUttLr 

B  des  8cliulau«ibcl)US£$ei^,  l^i.  v,  Mayi  lioJer  (iaiuUer  reienereu*    Der  Öcliiü* 

aiussdiusi  atimmta  ia  deu  Pnti^Jpian  der  Kegieruiigj^ vorläge  uiibediugt  hü 

innd  nur  it)  itnndet-    ij^egeiitlicliBii    Punkt eu  wurtie  eiue  Abauderuug  vorge- 

lommeih  Naeb  kurzer  I>ebattH  erfolgte  die  AuüaliiDe  der  G<^äatzesvorlage,^) 

Da^  Landesgesetz,   datiert   vom   27.  Februar   1873,   wirksam  für  das 

KiisbersEOgtbum    Oasterreicli    u.   d<    Kun^,    belreßeud   die   Handelsschulen, 

lullte  eüje  Ltlcke  le  dem  LInteiTichtiiweiseji  Oe^terreiclis  aus.  Die  1  eudeux, 

mn  welclit^r  man  sich  hierbei  in  jenen    Kreisen  leiten  iieli,   die  an  dje^nem 

de   dür   Sclinlge^etzgebitng   Antbeil    haiteij;    ist    im   §.   5   ilen  UHHeUen 

n>gediü(kt,  welcber  lautet:  „Die  auf  Grund   diesem  tieni^Ues  erriclitelen 

tleiH lieben  Hantlels^cimleu  ^ind  MittelschuleUf  in  webheu 

a)  in  allen  kaufmännischen  Fachgegenstanden, 

h)  in  üegenMandeii  hobarar  allgemeiner  Bildung  mit  le^^onderer  Tliick* 
aicbt  auf  die  Bedürlnii^se  deg   Handel ä:»Uude.s    l'nienidit  ertbeilt 
wird.** 
Die  haödelS'MiUelschule  sollte  uicUt  blos  eine  gediegene  Fachbildung, 
Kiudfru  auch  eine   allgemeine   Bildung    des  Geistes  und  Charakters  vermiu 
[4elUr    den    8]nn    iiir    üemeiuuüuigkeit,    'riiatigkeit    und    KUrealiaftigkeit, 
elcHe  die   Haui^tugeudea  jeden  JStandes  und  iussbei^üuders  des  H^ndelj«« 
litaiide»  bilden  Bollen,  wecken  und  beleben. 
^         AIh  obligate  Lehr  gegenstände  wnnU^n  demgemaD  fe^tgei^etTEi: 
B^         1.  Sprachen,    und    zwar   die    deutsche    uml    französische,    danu    die 
englische  üdt^r  italienische;  2.   Geegraphie;    ih  Geschichte;  4.  Mathematik; 
5.  Physik,  Chemie;   ^;.    Naturgeschichte;  7.   Warenkunde;  h.  kaufmännisches 
Rechnen;    ^.    Volkswirtschaftslehre;    Hi.    Handels-    und    Wechsetrecht;    u. 
■iCorrespondenz   und   Comptoirarbeiten;    12.   Byohhaltung.  13.  Schunschrejben. 
AIh    freie    Lebrgpgenstande    wurden    die    italienische    oder    englische 
Slirache  und  die  Stenographie  bestimmt. 

In  Bezug  auf  die  Dauer  des  Unterrichtes  wurde  fe8tgeseUt|  dass  die 

öffentlichen  Handebscbuleu  aus  drei  Classen  (Jahrescursen)   bei^telien.   In 

[die  L  Classe  dürfen  nach  diesem  Gei^eUe  nur  scddie  äcbUler  aurgenonimeu 

^H^erden^  welche  die  UuterrealscUulej  das  vierclassige  Kealgymuasium  otler 

las  üuiergymuäsium  mit  genügendem  Erfolge  s&urbckgelegt  oder  bei  einer 

ulnahinji|*rüfuug  die  erfordeilicheUj   dem   Lebrziele   der  ünterabtheilung 

iiurr  liJiUelbcbule  entsprechendeu  Voikenntni^^e  an  deu  Tag  gelegt  haben. 

ucb  die  Aufnahme  von   außerordentlichen  Schülern,  welche  nicht  an  dem 

iefeiamuiiunterricbte   tbeilnebmeUf   gouderu   nur   einzelne   Gegenstände  zu 

faoren  wünschen,  wurde  gestattet. 

Jeder  oidentlicbe  fc^cbUler  der  üileni lieben  Handelsschulen  sollte  am 
äcblutise  des  leizien  Jabre^scurt^es  aicU  einer  Abgangsprüfung  unterziehen 
koiiiieD^  die  später  in  ähnlicher  Weise  wie  die  Maturitätf^pruiUug  au  den 
iCf&bibulen  eingerichlel  wurde. 


•/  H,  rntükuU  der  Hh  Siimng  drr    \L  Seisiyü    d    IV,  W.  t\  am  T.  Dec.   187ä< 


20 

Zwei  Tage  nach  jener  Sitzung,  in  welcher  das  Uandelsschulgesetz 
im  D.-ö.  Landtage  beschlossen  worden  war  —  am  9.  December  1872  — 
wurde  der  von  Dr.  Dinstl  und  Genossen  am  2.  December  eingebrachte 
Antrag  auf  Errichtung  einer  dreiciassigen  öffentlichen  Handelsschule  in 
Krems  angenommen.*)  Der  diesbezügliche  Beschluss  des  hohen  Landtages 
lautet : 

„1.  Es  ist  eine  öflfentliche  Handelsschule  in  Krems  in  Verbindung 
mit  der  dortigen  Oberrealschule  unter  der  Bedingung  zu  errichten,  dass 
die  Gemeinde  Krems 

a)  sich  verpflichtet,  die  nöthigen  Schullocalitäten  herzustellen,  zu 
erhalten,  zu  beleuchten  und  zu  beheizen  und  einen  jährlichen 
Beitrag  zur  Erhaltung  der  Schule  von  500  fl.  ö.  W.  zu  leisten ; 

b)  auf  das  Ternavorschlagsrecbt  bei  Ernennung  des  Lehrkörpers 
sowohl  der  Oberrealschule  als  auch  der   Handelsschule  verzichte. 

2.  Der  Landesausschuss  wird  mit  der  Durchführung  derart  beauf- 
tragt, dass  für  den  Fall  der  Übernahme  obiger  Verpflichtungen  durch  die 
Gemeinde  Krems  der  I.  Jahrgang  der  Handelsschule  am  1.  Oktober  1873 
eröffnet  werden  kann." 

Dem  Beschlüsse  des  hohen  Landtages  gemäß  wurde  am  25.  September 
1873  der  Vertrag  betreffs  der  Errichtung  einer  Handelsschule  in  Krems 
zwischen  dem  n.-ö.  Landesausschusse  einerseits  und  der  Gemeindevertre- 
tung der  Stadt  Krems  andererseits  abgeschlossen. 

In  diesem  Vertrage  wird  die  zu  errichtende  Handelsschule  als  eine 
mit  der  n.-ö.  Landesoberrealschule  in  Krems  in  Verbindung  stehende 
Landes-Lehranstalt  mit  dreijährigem  Lehrcurse  bezeichnet.**; 

Mit  dem  Landtagsbeschlusse  vom  22.  December  1873  wurde  sodann 
der  Vertrag  mit  der  maßgebenden  Erklärung  genehmigt,  dass  der  Verzicht 
der  Stadt  Krems  auf  das  Ternavorschlagsrecbt  bei  Ernennung  des  Lehr- 
körpers der  Landesoberreal-  und  Handelsschule  als  ein  unbeschränkter 
Verzicht  aufzufassen  sei. 

Am  I.  October  1873/4  wurde  die  I.  Classe  der  n.-ö.  Landes-Handels- 
schule  in  Krems  eröffnet.  Es  waren  8  ordentliche  Schüler,  welche  sämmt- 
lieh  die  IV.  Classe  einer  Mittelschule  mit  gutem  Erfolge  zurückgelegt 
hatten,  und  4  außerordentliche  SchUler  aufgenommen  worden.  Durch  die 
Verordnung  des  hohen  Ministeriums  für  Cultus  und  Unterricht  vom 
27.  August  1873,  Z.  11099,  war  bereits  auf  Grund  des  Handel sschul-Ge« 
setzes  der  Lehrplan  für  die  öffentlichen  Handels-Mittelschulen  Nieder« 
Österreichs  mit  mehreren  Uebergangsbestimmungen  provisorisch  festge- 
stellt worden.  Dieser  Lehrplan  wurde  später  durch  die  hohen  Ministeria^ 
Erlässe  vom  4.  Jänner  1874,  Z.  140  und  vom  18./88.  September  1876, 
Z.  14256,  in  mehreren  Punkten  abgeändert.  Der  Unterricht  an  der  Han* 
delsmittelschule  in  Krems  wurde  genau  nach  dem  vorgeschriebenen  Lehr- 


*)  S.  Protokoll  der  18«  ditznng  der  11.   Session  d.  IV.  W.  P.  am  9.  Dec.  1872. 
*')  S«  Acten  der  Laudes^^Handelsschule,  J.  187B/4,  Nr.  33. 


Sl 


^PfmfR^Hlieilt  and  es  erhielt  (Inlier  attob  diese  LehraiisUlt  mit  Erlass 
Beleg  hoben  k.  k;  Ministeiininj^  für  Culttis  untl  Unten icbt  vom  8.  luli  I874f 
Bz^  64!3,  ilefiiniiv  iks  Öfetitlichkeitsrechi 

B         Die     mit    ^utem    Erfolge    die    HandelsDiittelschule    absolviereiuieti 

^^cliüler,    welclie    auf    Grund    der    mit     gutem     Erfolge    zurückgelegten 

Bl^*    Cla,^se    einer    Mittel^nhule    aufgenommen    worden    waren,    genossen 

das  Recht  des  einjährigen   Freiwilligendienstes*    Auch   konnten  die  Abita* 

■rii*nlen  der  Handpli^^mittelscbule  in  Krems,  wenn  sie  die  AbgangspHifinig 
mit  gntem  Erfolge  aligflegt  batten,  die  Handets-Hochschule*)  In  Wien  als 
ordentUdie  Höier  besucben;  doßh  war  di^  Sebulft  derart  organisiert,  das» 

Pie  Schüler  in  drei  Jalirescursen  eine  volbtändig  abgeschlossene  Ausbildung 
rliieUau.  so  dass  die  Abiturienten  unmittelbar  aus  der  Schule  in  eine 
Eerufiiötellang^  welche  coramercielle  Fachbildung  erfordert,  übertreten 
OB  Uten. 

Leider  blieb  die  Frequenz  der  Lehranstalt  auch  in  den  nächstfolgenden 

I Jahren  eine  geringe  und  sank  im  Jahre  1879  auf  14  Schüler  (unter  diesen 
S  außerordentliche)  in  allen  drei  Jahrgängen  zusammengenommen.  Noch  ehe 
dieser  niederste  Stand  der  Freijuenz  erreicht  war,  wnrde  —am  2L  April  1B77 
!—  ein  Antrag  des  Sclmlausschusses  ( Berichterstatter  Dr.  Sonndtjrfer)  im  n.*u. 
Landtage  eingebracht  und  angenommen,  wodurch  der  Landasausschuss 
beanftragt  wird,  „in  der  nächsten  Session  Bericht  zu  erstatten,  ob  nicht 
nie  Ma.*«ehinenschu!e  in  Wiener-Neustadt  und  die  Handelsschule  in  Krems 
auf  die  Volks-  und  Bürgerschule  aufgebaut  werden  sollen  und  mehr  den 
Bcharakter  von  8pecialschu1eu  anssnnehmen  hätten."  Begründet  wurde  dieser 
BAntrag  dadurch,  dass  es  zweckmäßiger  ersclieine,  diese  beiden  Schulen, 
Bdi«^  auf  da^  Untergymnasium  und  die  Unterrealschule  gestützt  waren,  in 
BHinkunft  einem  größeren  Publicum  dadurch  EUgänglich  zu  machen,  dass 
Biie  auf  die  Volks-  und  Bürgerschule  aufgebaut  werden, 
^ft  Bezüglich  der  Handelssr.hale  in  Krem^  wurde  hierauf  in  der  nächsten 
^Bession,  und  zwar  in  der  Schluss-Sttznng  am  19.  October  1878  vom  holten 
^UiaDdtage  folgender  Beschluss  gefasst: 

B^  ,,Die  aus  drei  lahrgäugen  bestehende  Kandelsmiitelschule  in  Krems  ist 
^Hn  eine  zweicIasBige  Handelsfachschule  umzuwandeln,  für  welche  als  Vnrstu- 
BAen  nur  die  absolvierte  Volks*  oder  Bürgerschule  zu  verlangen  Ist.'^ 
B^  Mit  Erlass  vom  26.  December  1878,  Z,  23157  beauftragte  der  üAk 
BLandesausschuss  die  Direction  und  den  Lehrkörper  der  Landes-Handel»- 
B|ttittel>ichule.  „diesen  füi*  die  gedeihlichere  Entfaltung  der  Anstalt  geradezu 
Bentücbeidenden  hociiwichtigen  Gegenstind  in  conferens^ielle  Berathung  zu 
^kelien,  mit  Rücksicht  auf  das  Ziel  der  Umwandlung  unter  Beaclitung  der 
^■Ikr  diese  Schule  mehr  heranzuziehenden  haudel*  uitd  gewerbetreibenden 
Böevolkerung  der  Stadt  Krems  und  der  ganzen  rmgebung  einen  Vorscklag 
^bttoarbeiten,  denselben  mit  einem  begrümlenden  Memorandum  oder  ^eunächst 

^^F  *)  Die  HaüihiU-Akaderuie  hi  Wien  war  in  die  akademt-ifdiis  Hrtudeli- Mittelschule 
^Hli4  in  dfe  Hjitideh*Hf>cbHc!jiTle  gethellt.  t^titrere  jpdofl]  twh  iltf^tjähn^Mn  Bf^ffandf' 
^Bijidtr  ttttfgeiiut^t'n  worden. 


23 

pin  Folclies  allein  sowohl  dem  Landesaiisschusse  zur  Prüfmipf  als  auch  dem 
löblichen  Stadt  vorstände  zur  voriäuflgren  Kenntnisnahme  zususenden,  damit 
auch  dieser  sich  mit  dem  Plane  der  Umgestaltung  sogleich  besch&ftigea 
und  im  Interesse  der  Bevölkerung  etwa  wünschenswerte  Anträge  vorbe- 
reiten könne"*)  In  den  darauffolgenden  Conferenzen  des  Lehrkörpers  der 
Landes-Handelsmittelschule  am  IL  und  14.  Jänner  1879  wurde  nun  das  von 
dem  Professor  Franz  Richter  verfasste  Memorandum  über  die  Um- 
wandlung dieser  Anstalt  in  eine  Handelsfachschule  und  der  von  demselben 
Professor  im  Vereine  mit  den  Fachprofessoren  Rudolf  Seh il  1er,  Dr.  Fried- 
rich Bernd,  Dr.  Thomas  Hanausek,  Franz  von  Overschelde  und 
Robert  Kirchberger  ausgearbeitete  Entwurf  der  Organisation  und  des 
Lehrplanes  fQr  diese  Fachschule  berathen  und  festgestellt.**) 

,,Um  die  in  dieser  Angelegenheit  dem  hohen  Landtage  vorzulegenden 
DetailvorschlÄge  zum  Abschlüsse  zu  bringen",  wurde  von  dem  Herrn  Schul- 
referenten im  n.-ö.  Landesausschusse  Professor  Dr.  W.  Lustkandl  eine 
Conferenz  einberufen,  zu  welcher  auch  der  Landtagsabgeordnete  und  Bürger- 
meister von  Krerts  Dr.  F.  Dinstl,  der  Director  der  Landes- Oberreal-  und 
Handelsschule  und  Professor  Franz  Richter  geladen  wurden.  Dieselbe 
fand  am  5.  April  1879  statt  und  es  wurde  im  allgemeinen  der  vom  Lehr- 
körper vorgelegte  Organisationsentwurf  angenommen. 

Durch  die  Umwandlung  der  Handelsmittelschule  in  Erems  in  eine 
Handelsfachschule  sollte  bezweckt  werden,  dass  diese  Lehranstalt  der  einen 
geschäftlichen  Beruf  anstrebenden  Jugend  durch  Herabminderung  der  Auf- 
nahmsbedingungen zugänglicher  werde  und  dass  Organisation  und 
Lehrplan  der  Schule  den  Bedürfnissen  des  kleineren  und  mittleren  Handels- 
und Gewerbestandes  entspreche.  Uebrigens  sollte  auch  die  Möglichkeit 
geboten  sein,  eine  höhere  kaufmännische  Fachbildung  an  dieser  Schule  zu 
erlangen.  Es  wurde  deshalb  festgesetzt,  dass  die  Schule  aus  zwei  Jahres- 
cursen  (untere  und  obere  Abtheilung)  bestehe,  und  an  diese  sich  noch  ein 
halbjähiiger  praktischer  Curs  anschließe,  welcher  die  Aufgabe  haben 
sollte,  das  in  den  vorhergehenden  Jahrescursen  erworbene  fachliche  Wissen 
mit  Rücksicht  auf  schwierigeie  Geschäft sfälle  praktisch  zur  Anwendung 
zu  bringen  (Übungs-Comptoir)  und  außerdem  noch  einige  Gegen- 
stände, welche  eine  höhere  geistige  Reife  der  Schüler  voraussetzen,  jedoch 
mit  besonderer  Rücksicht  auf  ihre  praktische  Seite  zu  lehren.  (Volks- 
wirtschaftslehre, Warenuntersuchung  mit  Zuhilfenahme  des 
Mikroskops  und  chemischer  Reagentien,  Usancenkunde,  Warencal- 
culationen,    schwierigere  Partien    der  Handelsgesetzkunde  etc.) 

Am  27.  Mai  1879  kam  der  Herr  Referent  in  Unterrichts-Angelegen- 
heiten Dr.  W,  Lustkandl  nach  Krems  und  berief  den  Lehrkörper  zu 
einer  Conferenz,  in  welcher  die  nothwendigen  Vorbereitungen  berathen 
wurden,  um  die  Handelsfachschule  vom  Beginne  des  Schuljahres  1879/80 
an,   und   zwar   zunächst   deren  I.  Classe   eröffnen   zu  können.    Es  wurde 


*)  S.  Acten  der  Landes-Handelsschale.  J.  1878/9,  Nr.  305. 
♦*)  S.  Acten  der  Landes-Handelsschule.  J.  1878/9,  Nr.  310. 


28 

beschlossen,  dass  die  Schüler  der  I.  und  IL  Classe  der  noch  bestehenden 
Handelsmittelschale  in  die  IT.,  resp.  III.  Classe  bis  zur  Absolvierung  der 
Mittelschule  TorrQcken  können  und  dass  der  praktische  Cars  der  Handels- 
schule  neben  der  Fortführung  der  II.  und  III.  Classe  der  Handelsmittel- 
schule nicht  zur  Eröffnung  kommen  sollte.  Nachdem  der  k.  k.  n.-ö.  Landes- 
schulrath  dem  vorgelegten  Lehrplane  mit  Erlass  vom  18.  Juni  1879, 
Z.  3894,  die  Genehmigung  ertheilt  hatte,  konnte  der  I.  Jahrgang  der  Lehr- 
anstalt, welche  den  Titel:  ,,N.-ö.  Landes-Handelsschuie  in  Krems''  erhielt, 
am  16.  September  1879  eröffnet  werden. 

In  der  Sitzung  des  h.  n..-o.  Landtages  am  24.  October  1881  kam  der 
Bericht  des  Landesausschusses,  betreffend  das  Programm  (Statut  und 
Lehrplan)  der  n.-ö.  Landes-Handelsschuie  in  Krems  und  die  Eröffnung  des 
praktischen  Curses  zur  Berathung  und  Beschlussfassung.  Es  wurde 
beschlossen : 

„1.  Der  Bericht  über  die  vollendete  Umwandlung  der  dreiclassigen 
Handelsmittelschule  in  Krems  in  eine  zweiclassige  Handelsschule  wird  zur 
Kenntnis  genommen. 

2.  Die  vom  Landesausschusse  provisorisch  verfügte  Eröffnung  eines 
praktischen  Curses  für  das  Wintersemester  1881/2  wiid  nachträglich 
genehmigt. 

3.  Dem  Statute  der  n.-ö.  zweiclassigen  Landes-Handelsschuie  in  Krems 
und  des  damit  verbundenen  praktischen  Curses  wird  die  Zustimmung  ertheilt. 

i.  Der  Landesausschuss  wird  beauftragt,  auf  Grund  dieses  Statutes 
den  definitiven  Lehrplan  für  die  zweiclassige  Handelsschule  in  Krems  und 
das  Programm  für  den  praktischen  Curs  festzustellen,  beides  dem  k.  k. 
Landesschulrathe  zur  Genehmigung  vorzulegen  und  mit  Beginn  des  Schul- 
jahres 1882/3  einzuführen.  Bis  dahin  hat  der  mittlerweile  provisorisch  ein- 
geführte Lehrplan  in  Geltung  zu  sein.^ 

Punkt  6  und  6  bestimmen,  dass  für  die  com m er ciellen  Lehrfächer 
drei  definitive  Lehrstellen  systemisiert  werden,  für  die  übrigen  Fächer  die 
Lehrkräfte  der  Landesoberrealschule  zu  verwenden  sind,  und  dass  die 
Leitung  der  Landes-Handelsschuie  bis  auf  weiteres  dem  jeweiligen 
Director  der  n.-ö.  Landesoberrealschule  zu  übertragen  ist. 

Das  in  Punkt  3  erwähnte,  von  dem  vorgelegten  Entwürfe  einiger- 
maßen abweichende  Statut  hat  folgenden  Inhalt: 

Statut   der   niederösterreichischen   zweiclassigen  Landes-Handelsschuie  In 

Krems  an  der  Donau  und  des  damit  verbundenen  praktischen  Curses. 

A.  Zweielaiiftiice  Haiidelsseliale« 

I.  Zweck  der  Schule. 
Die  niederüsterreicbische  zweiclassige  LaDdes-Handelsschule  in  Krems,  welche  als 
Vorbildung  nur  die  absulTierte  Volks-  oder  Bürgerschule  Toraussetzt,  hat  die  Aufgabe, 
den  Angehörigen  des  mittleren,  also  namentlich  des  Handels-  und  Qewerbestandes  auf 
dem  Sachen  Lande  die  Gelegenheit  zu  geben,  sich  in  ihrer  Jugend  jene  theoretisch- 
fachliche  Ausbildung  in  möglichst  kurzer  Zeit  zu  Terschafftn,  welcher  dieser  Stand  un- 
bedingt bedarf,  nm  den  an  ihn  gestellten  erhöhten  Anforderungen  nnmrer  Zeit  zu 
entsprechen. 


24 

2.  Organisation  der  Schule. 

Die  Dauer  des  üdterrichtes  an  ('er  niederösterreichischen  Landes-Handelstcbnle  in 
Krems  uinfasst  zwei  Jahre.  In  diesem  Zeitraum  hat  das  fachliche  Wipsen  in  einer  für 
die  Bedürfnisse  des  mittleren  Handels-  und  Gewerbestandes  ausreichenden  Weise  zur 
Behandlung:  und  zum  vollstfindigen  Abschlüsse  zu  gelangen. 

Der  Unterricht  hat  daher  folgende  Lehrgegenstäude  zu  umfassen: 

Kaufmännisches  Kechueu ; 

Handeidkunde ; 

Correspondenz  und  Comptoirarbeiten : 

Buchhaltung ; 

Warenkunde  und  Technologie ; 

Handelsgeographie ; 

das  Wichtigste  aus  dem  Wechselrechte  und  aus  der  Handeis-  und  Gewerbe- 
gesetzkunde ; 

die  Elemente  der  Volkswirtschaftslehre; 

Deutsche  Sprache; 

die  Grundlehren  der  Geometrie,  namentlich  die  Flächen-  und  Körperberechnnng; 

Schönschreiben. 

Die  Zahl  der  obligaten  Lehrstunden  darf  wöchentlich  80  nicht  überschreiten. 

3.  Aufnahmsbedlngungen. 
Zur  Aufnahme  in  die  I.  Classe  ist  erforderlich: 

a)  das  zurückgelegte  14.  Lebensjahr; 

b)  die  erfolgreiche  Ablegung  einer  Aufoahmsprttfuug. 

Bei  dieser  Prüfung  ist  der  Nachweis  des  erreichten  Lehrzieles  der  Volks-  oder 
Bürgerschule  aus  der  deutschen  Sprache,  dem   Rechnen   und  der  Geographie  zu  liefern. 

Ausnahmsweise  können  jedoch  auch  schon  Schüler  nach  vollendetem  13.  Lebens- 
jahre zu  dieser  Aufnahmsprüfung  zugelassen  werden,  wenn  ihnen  nach  dem  Erlasse  des 
hohen  uiederösterreichischen  Landesschulrathes  vom  12.  Februar  1879  entsprechende 
Volksschulbesuchs-Erleicliterungen  bewilligt  wurden.^) 

Zur  Aufnahme  in  die  zweite  Classe  ist  für  Neueiutreteude  die  Abiegung  einer 
Aufnabmsprüfung  über  sämmtliche  Lehrgegenstände  der  ersten  Classe  erforderlich. 

4.  Schulzeugnisse. 
Nach  absolvierter  2.  Classe  können  sich  die   Schüler  einer  Abgangsprüfung  unter- 
ziehen ^  über  welche  die  Anstalt  ein  besonderes  Zeugnis  ausstellt. 

5.  PrQfungstaxen  und  Schulgeld. 

Für  die  Aufnahmsprüfuug  in  die  erste  Classe  ist  keine  Taxe  zu  entrichten.  Für 
die  AufDahmsprüfuug  in  die  zweite  Classe  beträfet  die  Taxe  zwei  Gulden. 

Das  Schulgeld  pro  Semester  wird  auf  ftiuf  Gulden  festgesetzt.  Fleißige  und 
dürftige  Schüler  können  jedoch  von  der  Entrichtung  desselben  befreit  werden. 


B.  Praktischer  Cnrs. 

I.  Zweck  dieses  Curses. 
Mit  der  zweiclassigen  Handelsschule  ist  ein  besonderer   praktischer  Curs  verbun- 
den, der  ein  Wintersemester    dauert  und  den   speciellen  Zweck    hat,   den  mit  den  ent- 
sprechenden theoretischen  Kenntnissen    ausgerüsteten  Schüler   mit   selbständigen  prakti- 
schen Arbeiten  vertraut  zu  machen. 


*)  Infolge  des  Gesetzes  vom  2.  Mai  1883  und  der  Ministerial- Verordnung  vom 
8.  Juni  1883  (V.  Bl.  Kr.  17)  wurde  vom  k.  k.  Landesschulrathe  angeordnet,  dass 
Schüler  nach  vollendetem  13.  Lebensjahre  zur  Aufnahmsprüfuug  zugelassen  werden 
können,  wenn  sie  das  Lehrziel  der  Volksschule  in  der  Religion  erreicht  haben  und  dass 
deshalb  die  Direction  sich  in  jedem  einzelnen  Falle  auf  amtlichen  Wege  mit  dem  be- 
treffenden Bezirksschnlrathe  ins  Einvernehmen  zu  setzen  habe. 


35 


2<  Orgatittation  dieses  Curaes« 

Dteiter  Curti  b4t  haupiRäcliJich  die  praktlscben  ArUdteii  im  ObUEisftcaniptuir  noil 
VVnreDkburatoL-inm  ^n  umfat^Ben.  Sollte  d^-r  Bedarf  lieh  lierausatellen,  so  können 
aber  tinaelue  Paitieti  der  Handels wissensehaftea  aucb  apecielle  Vonrtge  hh  sum  Ans* 
fßaaae  von  acht  wöcbeatlicheu  Stundtö  mit  dieieni  Carse  verbauden  werden. 

Die  praktischen  Arbeiten  im  UebuQe;«coTn|rtoir  haben  namentlich  den  ziikilnf tilgen 
Wirktttigakrei»  der  B^iucher  diesem  Cnrsea  !m  An^e  zn  hehalteo.  Im  Wareulaboraiorhim 
hingegen  kl  dem  ittdividueileu  Berufe  des  Einzelueu  mißlichst  Eechuuag  z\i  tragen. 

Bei  deti  praktlf^cbeti  Arbditea  iat  auch  der  OratidAat^  mT  QelUiug  tn  bringen, 
das<&  dift  Bt?«ucher  mehrere  Stunden  dea  Tageä  allein  und  ohne  specielle  Anleitunfif  ar- 
hi^iieu.  das  heisnl,  ilm^  der  Leiter  des  ftbongncomptoirit  nicht  wie  hei  einer  theoreti- 
»cheo  Uüiorricbtiertbeilaug  ohne  Uaterbrechnug  auwetieml  ssa  »eb  hal,  aouderu  ua^h 
einj^ehentler  Heipreehaug  die  Arbeiten  wie  m  ejoem  Comptoir  vertbeilt  uud  flelbständig 
ijurdilühren  lüaat, 

^^^V  3,  Aufnahjnsbed1ngung«n. 

^V       In  dleien    piaktlBcheti   Cnrs   kMutn    alle    Diejetiigen   einrreteu,  welche  d!#  £wei* 

^fl&sflige  Handeb.^ichttle  mit    ^ntem    Erfulge   absolfieri    haben      Aullerdem    krnmen   aiieh 

ei»khe  Tert^Mueti  diesen  l'ara  besncben^  welche   mit  liUckiiehl  atif  ihre  Vurbildang  oder 

prakÜBche  Äusbildting  von  dem  Lehrkörper  ehenfftlls   ah  fUr  dicäeu  Cara  *|üaliftciort  be* 

adcLfiet  werdeti  und  mtndesteüs  1^  Jabre  alt  sind. 


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4.  Zeiignlasi« 

Die  BeaneUef  de«  praktischen  üurses  erhaUon  Über   den  Beauch  und  die  erhielten 
Brfoige  eiii  fipeciellea  Zcaguis* 


D^r  praktische  Curs  der  Lancle^-HaudelHSchule  kam  zum  ersten 
Haie  bei  Beginn  des  Sdiutjalireä  1881 2  zur  ErOtt'nung,  nacluletn  in  einer 
Conf*»renz  beim  hohen  Lamlesausscbusse  am  4  Juli  IHHI,  t\i  welcher  der 
pirectar  und  Professor  Ricliter  berufen  wurden,  der  Lehrplan  fnr  diesen 
TS  provisorisch  festgestellt  wo]  den  war.  Dem  Auftrage  des  hohen  Landes- 
ansj^chusses  vom  16.  November  1881  entsprechend  unterzog  hierauf  der 
Lehrkurijerder  Landeshandelsschule  den  bisher  eingehaltenen  provisorischen 
Lehrplan  einer  Revision  und  unterbreitete  den  in  der  auHerordenilieheit 
Conferenz  am  9.  Jänner  1882  auf  Grund  des  Statutes  vom  24,  Octoher  1881 
festgestellten  und  iusbei^ondere  bezüglich  des  halbjährigen  praktischen 
Curses  abgeänderten  Lehrplan  der  hohen  Behörde.  Dieser  Lehrplan  wurde 
gleich  mit  dem  Statute  der  Landeshandelsschule  vom  k.  k,  o*-ö.  Landes- 
ehulrathe  mit  Erlass  vom  19.  luli  1882,  Z.  4361^  die  Genehmigung  ertheilt. 
^*ur  in  der  Vertheilung  des  Lehrst ofles  wurden  einige  Änderungen  ange- 
dnet 

Nach  diesem  lüedurcli  definitiv  festgestellten  Lehrplane  wird  nun  seit 
leginn  des  Schuljahres  1882  3  der  Unterricht  an  der  n*  ö-  Landes-Handels- 
hule  in  Krems  ertheilt.^) 


*)  8.  dehttlnftchrichteii,  11*  K*  ö.  Lindea-HandelBBChule  11*  Ldirplau. 


3« 


INe  g^ewerbllche  Fortblldungpsschule« 

Bald  nach  Eröffnung  der  Landesoberrealschule  in  Krems  —  am  25.  No- 
vember 1863  — erhielt  die  Direction  der  Lehranstalt  vom  hohen  Laudesaus- 
schuFse  den  Auftrag,  nach  vorhergegangener  Einvernehmung  des  Lehr- 
körpers sich  in  thunlichst  erschöpfender  Weise  bezüglich  d3r  „Einrichtung 
eines  gewerblichen  Unterrichtes"  zu  äuBern.  Diesem  Auftrage  entsprechend 
legte  die  Direction  am  4.  December  1863  den  Entwurf  eines  Statutes  zur 
Einrichtung  einer  „Handwerker-Fortbildungsschule"  in  Verbindung  mit  der 
Landes-Oberrealschule  in  Krems  und  zugleich  einen  im  Vereine  mit  dem 
Lehrkörper  ausgearbeiteten  vollständigen  Lehrplan  vor.*)  Der  hierauf  am 
30.  März  1864  vom  Landesausschusse  dem  hohen  Landtage  vorgelegte  Antrag 
auf  Einführung  eines  gewerblichen  Unterrichtes  an  den  Landesoberreal- 
schulen zu  Wiener-Neustadt,  St.  Polten  und  Krems  kam  am  6.  Mai  1864 
zur  Berathung  und  Beschlussfassung.  Der  Berichterstatter  Dr.  Kuranda 
beantragte  namens  des  Schulausschusses,  der  hohe  Landtag  wolle  auf  diesen 
Antrag  des  Landesausschusses  ,.zur  Zeit^  nicht  eingehen.  Bei  Begründunc; 
dieses  Antragt s  wies  er  vor  allem  darauf  hin,  dass  von  Seite  der  betref- 
fenden Gemeinden  oder  der  dortigen  Gewerbetreibenden  kein  Gesuch  dieser 
Art  vorliege  und  dass  eine  Organisierung  der  Gewerbeschulen  nur  dann 
möglich  sei,  wenn  vorher  die  Verpflichtung  der  Lehrherren,  ihren  Lehr- 
lingen an  drei  Tagen  der  Woche  den  Besuch  der  Gewerbeschulen  freizu- 
stellen, gesetzlich  festgestellt  sein  wird.  Diesem  Antrage  des  Schul- 
ausschusses trat  jedoch  der  Vertreter  des  n.-ö.  Handels-  und  Gewerbe- 
kammer, der  Abgeordnete  Winterstein  mit  Entschiedenheit  entgegen 
und  beantragte  die  unverzögerte  Einfuhrung  der  drei  gewerblichen  Lehr- 
anstalten. Den  Ausführungen  desselben  schlössen  sich  die  Abgeordneten 
R.  V  Duck  (Handelskammer),  Steiner  (St.  Polten),  Dr.  Dinstl  (Krems), 
Dr.  Riehl  (Wiener-Neustadt)  und  Baron  Tinti  (G.  G.  B.)  an  und  bei 
der  darauffolgenden  Abstimmung  wurde  der  mit  dem  Antrage  des  Landes- 
ausschusses übereinstimmende  Antrag  des  Abgeordneten  Winterstein 
mit  dem  Zusatzantrage  des  Dr.  Riehl  angenommen,  welcher  als  Vorbe- 
dingung far  die  Einführung  dieses  Unterrichtes  verlangt,  „dass  eine  solche 
Anzahl  von  Gewerbsleuten  sich  verpflichte,  ihre  Lehrlinge  drei  Tage  der 
Woche  die  Gewerbeschule  besuchen  zu  lassen,  dass  die  Schulerzahl  min- 
destens 40  betrage.^  Auch  der  Zusatzantrag  des  Baron  Tinti,  „die  Regie- 
rungsei aufzufordern,  dass  sie  die  Verpflichtung  der  Lehrherrn,  ihren  Leiulin- 
gen  an  drei  Tagen  der  Woche  den  Besuch  der  Gewerbeschule  freizustellen, 

*)rsrReÄl«chiil.Acten,  Pmc.  I,  J.  1868/4,  Nr.  45. 


37 


g^elzliVhen  Wege  verniiks^e,  wnnl^  aii^tnjninnioii.     Kiiiä*3  Zeit  darauf 
onnte    der    Bürgermeister    von    Krems    dem    hohen    LandesaiisgcUusise 
bericliteß,  das^  die  Lelirherrn  von  69  Lehrlingen  in  den  Städten  Krems  und 
-lein  die  5^usicherung  ert heilt en,  ihrc^n  Lehrlingen  an  den  Vormittag^en  der 
Hiintage  un*l  an  drei  Abenden  der  Wuche  den  Resueh  des  gewerhlii^hen 
l  nleriichtes  an  fler  Ijandes-Oherreal^ehtile  gestatten  za  wollen*    Nachdem 
►mit  die  rom  h.  n.**l    Landtage   o'pgtellte  Bedingung  erfüllt  war,  wurde 
'^f  IHrfction  der   Lantles-Oberrealsr  Imte    in    Krems  mit  Erlass  des  hohen 
th t!rsiui88cliiisses  vom  l  September  1864.  2.  6225  beauftragt,  rlie  geeig* 
neren  Vürkehrungen    zu  treffen»  um  sogleich   mit    Anfang  des  Hchuljahres 
IHM '5  mit  dem  gewcrblidien    Unterrichte   beginnen    zu  ki'innen.    Der  Di- 
riwti^r  der  Lehranstalt,  Dr.  Ö.  l  llrich,  veranlasate  infolge  dieses  Anf- 
Unfea  am  H.  September   1864   eine   Vergammlung   Gewerbetreibender,  um 
einerseits  über  Zweck  und  Bedeutung  der  ?a\  ei  ülfnenden  Schule  die  nothi* 
gen  Aufklärungen  zw  geben,  andererseits  die    etwafgeii    Wünsche  der  Ge- 
werbetreibenden zu  erfahren.    Da  kein  Gewerbe  in  Krems  und  Umgebung 
enUcliieden  in   den    Vordergrund   tritt,   so   mussten  die  iremeinsamen  Be- 
iltirfniäse  aller   Gewerbetreibe»den    m    Auge   behalten  und  demnach  der 
^Lelirplan   für   eine   „Handwerker-Fortbildunosschule'*   eingMrichtet    wenlen, 
^■rr  Besuch  der   Schule  von  Seite   der  Lehrlinge  wurde  auf  mindestens 
^Hwei  Jahre   festgesetirt  und  darnach  der  Lehri^lan  eingerichtet* 

^B  Im  Schuljahre  1864/5  wurde  nur  der  L  Jahrgang  des  gewerblichen 
^Biirses  eiütinet  und  es  wurden  gelehrt:  Geschäfisaufsätie,  in  zwei  Pa- 
^Billelabtheiluugen,  wtichentlich  je  1  Stunde;  Rechnen  und  Elemente  der 
^öeometrle,  in  2  Parallelabtheilungen,    wrieheiitlich  je   zwei    Stunden;  Frei- 

Iindzeichnen  in  Terbintlung  mit  Schönschreiben^  Wüchentlicb  2  Unterrichts* 
uuden;  Technisches  Zeichnen,  ebenfalls  wucheutlich  2  Unterrichtsstundeu, 
Der   Unterricht  wurde    an   Sonntagen   von  7^,9   bis  Vi  13  l^hi"i  *ö  ^ 
benden  der   Woche  in   den   ^\'intermooaten    von   t>^7,  in  den  Sommer» 
on&ten  von  T-h  Uhr  ertheilt^  so  dass  für  jeden  Schüler   wöchentlich  5 
nierrichts^tunden  festgesetzt  waren. 
Im  Jahre    1865  6   kam   zu   den    Unterricbtsgegenständen   noch    Geo- 
raphie  (wöchentlich  1   Stunde)   und  Naturlehre  (wüchentlich  T',  Stunde) 
für  die  Schüler   des  IL   JahJ oranges,    Die    Unterrichtszeit   wurde  dadurch 
r    an    Sonntagen    um    Vi     Stunde    verlängert,    da    Geschäftsaufsätze 
l  Stunde)  und    Rechnen    mit   Geometrie   (w,    IVt    Stunde)   nur  im  L 
&bi*gange  gelehrt  wurden.    Im  Jahre   186B;7  wurde  mit  dem  Unterrichte 
im  Freihand  zeichnen  auch  der    Unterrieht  im   Aloilellieren  verbunden  und 
im  Jahre  18G7  8  der  Unterricht  in    der    Naturlehre  an  Sonntagen  auf  diö 
^^auer  einer  Stunde  herabgesetzt. 

^V  In  der  Sitzung  des  hohen  n  -«v.  Landtages  am  7.  October  1868  kam 
die  Regierungsvorlage,  betreuend  ^die  Errichtung  und  Erhaltung  der 
FortbJldungscurKe  für  Lehrlinge  und  Gehilfen  der  Gewerbetreibenden  in 
Wien   und  jener   der    Handel-   und    Gewerbetreibenden   anUerhalb  Wien** 


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38 

zur  B'^ratbung.'^)  Das  Ergebnis  derselben  war  das  Landesgesetz  vom  28. 
November  1868,  betreffend  »die  Errichtung  und  Erhaltung  der  gewerblichen 
Fortbildungsschulen,  wirksam  für  das  Erzherzogthum  Oesterreich  unter  der 
Enns.^  Diesem  Gesetze  gemäß  wurde  bei  Beginn  des  Schuljahres  1869/70 
auch  die  gewerbliche  Fortbildungsschule  in  Krems  neu  eingerichtet  und  — 
wie  §.  5  des  Gesetzes  vorschreibt  —  den  localen  Verhältnissen  und  Be- 
dürfnissen möglichst  angepasst.  Es  wurde  ein  Vorbereitungs-  und  ein 
gewerblicher  Curs  errichtet.  In  dem  ersteren,  welcher  —  nach  demselben 
§  5  —  eine  Ergänzung  des  Volksschul-Üntenicht es  anstreben  soll,  wurden 
gelehrt :  Deutsche  Sprache,  Rechnen,  Schreiben,  Freihand-  und  Zirkelzeichnen. 
In  dem  letzteren,  in  welchem  „vor  allem  auf  die  technische  Kichtung  der 
liernenden  Rücksicht  genommen  werden  soll,  wurden  gelehrt:  Geschäfls- 
aufsätze,  Elemente  der  Geographie,  Rechnen  und  Elemente  der  Geometrie, 
Naturlehre,  Freihand-  und  technisches  Zeichnen. 

Um  den  localen  gewerblichen  Verhältnissen  zu  entsprechen  und  den 
Unterricht  mehr  zu  concentrieren,  wurde  von  der  Direction  schon  im  Vor- 
jahre eine  Änderung  der  bisher  festgesetzten  Unterrichtszeit  beantragt 
und  nun  vom  hohen  Landesausschusse  bewilligt.  Es  wurde  nämlich  in  den 
Wintermonaten  (von  Mitte  October  bis  Mitte  März)  an  4  Tagen  der  Woche 
in  je  2  Stunden  und  an  den  Sonntagen  vormittags  in  6  Stunden,  im  Gan- 
zen also  in  U  Stunden  wöchentlich,  in  den  Sommermonaten  aber  (von 
Mitte  März  bis  zum  Schlüsse  des  Schuljahres)  nur  an  Sonntagen  vormit- 
tags durch  6  Stunden  Unterricht  ertheilt.  Durch  diese  Einrichtung  wurden 
der  Schulbesuch  und  die  Unterrichtserfolge  wesentlich  gefördert.  In  dem- 
selben Jahre  trat  auch  eine  Änderung  an  der  schon  seit  längerer  Zeit 
in  Krems  bestehenden  Weinbauschule  ein.  Schon  im  November  1864  war 
infolge  eines  Beschlusses  der  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien  eine 
Weinbauschule  in  Krems  errichtet  worden,  welche  unter  der  Leitung  eines 
von  den  Gemeindevertretungen  der  Städte  Krems  und  Stein  gewählten 
Comit^s  stand  und  den  Zweck  hatte,  eine  rationellere  Weincultur  in  der 
Umgebung  von  Krems  zu  vermitteln.  Diese  Schule  berührte  die  Landes- 
Oberrealschule  insoferne,  als  mit  Genehmigung  des  n.-ö.  Landesausschusses 
ein  Mitglied  des  Lehrköipers  dieser  Lehranstalt  au  der  Weinbauschule 
Chemie  lehrte,  und  bei  diesem  Unterrichte  die  Localitäten  und  die  Lehr- 
mittel der  Landes-Oberrealschule  benützt  wurden.  Einige  Zeit  vor  Beginn 
des  Schuljahres  1869/70  beantragte  der  Gemeindevorstand  der  Stadt 
Krems  die  Vereinigung  des  theoretischen  Unterrichtes  an  der  Weinbau- 
schule mit  der  gewerblichen  Fortbildungsschule,  somit  die  Errichtung 
eines  theoretischen  Facheurses  für  Weinbau,  und  erbot  sich,  die  Kosten 
desselben  im  Betrage  von  ioo  fl.  aus  Gemeindemitteln  zu  bestreiten.  Der 
n.-ö.  Landesausschuss  gab  hierzu  mit  dem  Erlasse  vom  6.  October  1869,  Nr. 
13195,  seine  Zustimmung.  Die  Schüler  dieses  Facheurses  erhielten  zugleich 
mit  den  Schülern  der  gewerblichen  Fortbildungsschule  Unterricht  im 
Rechnen,  in  der  Geometrie  und  Naturlehre,  hatten  jedoch  besonderen  Un- 

~        *■)  S.  Protocoll  der  28.  Sitmng  der  II.  Session  d.  II.  W.  P.  vom  7.  October  1868. 


2y 


terridit  iti  dtir  Natürgeschiahte  lujd  Chemie.  Leidttr  kannte  dieser  FacU- 
cttra  scliDn  im  tmclisteii  Jaliie  1870/ i  nicht  mehr  eröffnet  werdöii,  weil 
üich  die  geforderte  Aij/alil  von  nijüdestt^ns  20  Schul eru  auB  dmi  Staude 
der  Weinhauer  in  Krems  nicLi  gemeldet  hatte,  I^aIüv  wurde  der  gewerb- 
liche Cürs  an  der  F^irtbilduügsschule  erweitert.  Der  «--ö.  LandeäansHchuss 
geiiebmigta  nämlich  folgende  ADträge  der  Direction; 

1,  Der  VorbereitangscurB  bestehe  aus  einer  Clause,  der  gewerb* 
liehe  Turg  au»  xwei  Classen* 

2.  Im  Vürbereitungscuri^e  sutlen  die  elementargten  Gegenst ätuk  der 
Vt.ikii,>rlnil^  von  einem  Volksscliullehrer  gelehrt  werden;  jedoch  sollen  die 
^  hiili  t   >lM;<es  Curs^eä  aucli  am  Zeichenunterrichte  theiluehmf^u  können. 

:l  Würde  die  Zahl  der  Schüler  im  Vorbereitungscnrse  mehr  ak  30 
beü-Ägen,  sollten  Parallel abtheilnngen  errichtet  werden. 

Die  Eiotheilnüg  der  Uuterrichtüzeit  blieb  dieselbe  wie  im  Vorjahre. 
Bis  zum  I^egiDUe  des  äehuljahrea  1871:2  waren  alle  Eingaben  in 
(iewerbeiichulaijgelegenheiteii  direct  an  den  hoben  LandesauBscbus^ä  zu 
leiten  und  wuiden  von  diesem  allein  erledigt.  Mit  Erlass  des  liahen  Lan^ 
(le.Hau!«»chusses  vom  30,  November  1871  Nr*  177:16  wurde  die  lUrection 
fi  Kenntni«  gesetzt,  dass  genial  der  Bestimmung  des  §•  17  des  I^audes- 
gesHtxes  vom  ÜB.  November  18ti8  die  Agenden  der  Gewerbescliule  in 
Krems  au  den  k*  k.  Land»  sschnlrath  übergeben  worden  sind,  und  dtir  Lau- 
le^auHsichusg  von  der  biaherigeu  Einäasinahme  auf  die  Leitung  dieser 
Schule  2urtlck tritt.  Zugleich  wurde  die  Direction  angewiesen,  nach  Maß* 
gäbe  de.s  §*  18  des  oben  citierten  Landesge8ei2es  in  allen  äewerbeschul- 
angelegenheiten  sich  an  den  Ortisohülralh  m  wenden.  Knt^p rechend  der 
Änderung,  welclie  der  §.  19  des  Laudesgeöetzes  vom  2S.  November  1868 
durch  das  Gesetz  vom  26.  Jänner  1872  er  fuhr  ^  wurde  eine  eigene  Gewerbe« 
schyl-Commissinn  gebildet,  in  welcher  der  Stellvertreter  des  Bürgermeisters, 
Herr  Zeno  üügl,  den  Vorsitz  führte. 

Die  F rennen z  der  gewerblichen  Fortbildungsschule  hatte  im  Jahj-e 
72  den  höchsten  Stand   erreicht.    Im   Vorbereit unggcuri^e   wie  in  der  I» 
dei  gewerblicben  Curses   mussten   70  bis  80  Schaler  gleichzeitig 
interrichtet  werden.  Die  beabsiciitigte  Vertheilung  der  Schüler  des  Vor- 
her ei  tungscurses  in  zwei  Farallelabtheilungen   konnte   nicht  durcbgefährt 
werden,  weil  in  Betreff  der   Vorbereitungscurse   von   Seite  einzelner  zur 
Erbaltung  der  gewerblichen  Fortbildungsschulen  verpflichteten  Factoren 
^Einwendungen  erhoben  wurden,  in  deren  Folge  Verhandlungen  eingeleitet 
fpnrden,  die  erst  im  Jahre  1886  zum  Äbgcblusse  kamen. 
^P      Im  Schuljahre  1873,4,  in  welchem  die  mit  der  Landes-Obenealschule 
^^erbnndene  Handels^Mltlelscbule  zur  EröÖnnng  kam.  wurde  mit  der  ge- 
!Ar  er  blichen  Fortbildungsschule  auf  Urund  des  §.  1  des  Landeigeaetzea  vom. 
^^  März  1873  ein  Abendeurt  für  katlfmänniiche  Fachgegenitände  verbunden. 
Der  Unterricht  sollte  in  den  VVintermonaten,  vom  November  bis  Mai^ 
ß  Stunden  wöchentlich,  und  zwar  von  7—8  llir  abends  ertheilt  wer^den; 
Als  Lehrgegenstäude  wurden  festgesetzt i 


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30 

Kaufininni«c)ie8  Rechnen,  Handels-  und  Wechselrecht,  Handels-Corres- 
pendenz  and  Cwnptoirarbelten,  MOnz-,  Maß-  und  Gewichtskunde,  kaufnän- 
nische  BuchfQhrung. 

Die  sehr  angleiche  Vorbildung  ond  das  verschiedene  Alter  der  über- 
aus zahlreichen  Tbeilnehmer  an  diesem  Abendcnrse  machte  es  im  nächsten 
Jahre  1875  notbwendi^,  zwei  Abtheilungen  zu  bilden.  Kaufmännisches 
Rechnen,  Correspondenz-  und  Comptoirarbeiten  blieben  Lehrgegenstände 
beider  Abtheilungen,  Wechselrecht,  MQnz-,  Maß-  und  Oewichtskunde 
wurden  jedoch  nur  in  der  II.  Abtheilung  gelehrt.  Seit  dem  Jahre  1876 
wurde  auch  Warenkunde  unter  die  I^ehrgegenstände  des  kaufmännisclien 
Abendeurses  aufgenommen.  Bis  zum  Jalire  1884  wurde  dieser  Gegen- 
stand in  1  Stunde  wöchentlich,  von  diesem  Jahre  angefangen  in  2 
Stunden  wöchentlich  den  Scliülein  beider  Abtheilungen  gemeinschaft- 
lich ertheilt.  Die  Unterrichtszeit  (5  Stunden  für  jede  Abtheilung)  blieb 
dadurch  unverändert,  weil  in  der  I.  Abtheilung  Wechselkunde,  in  der 
II.  Abtheilung  Correspondenz  etc.  als  selbständige  Gegenstände  aafge- 
lassen  und  erstere  mit  den  Comptoirarbeiten,  letztere  mit  der  Buchhaltung 
vereinigt  wurden.  VorQbergehend  war  im  Jahre  1876,  in  welchem  nur 
eine  Abtheilung  gebildet  wurde,  auch  Orthographie,  Stilistik  und  Handels- 
geographie gelehrt  worden. 

Mit  Erlass  vom  11.  August  1875,  Z.  4763,  übertrug  der  k.  k.  Landes- 
schulrath  im  Einvernehmen  mit  dem  n.-ö.  Landesausschusse  die  Agenden 
der  Localleitung  der  gewerbl.  Fortbildungsschule  in  Krems  dem  löblichen 
Bezirksschulrathe  daselbst. 

Am  4  Februar  1876  fand  zum  ersten  Male  unter  Leitung  des  Herrn 
k.  k.  Bezirkshauptmannes  Frh.  v.  Menßh engen  als  Vorsitzenden  des 
Bezirksschulrathes  die  Wahl  der  4  Gewerbeschul-Inspectoren  statt. 

Da  die  Zahl  der  am  sonntäglichem  Zeichenunterriclite  Antheil  neh- 
menden Schüler  immer  mehr  wuchs*)  und  viele  derselben  nicht  die  ge- 
ringsten Vorkenntnisse  mitbrachten,  so  ergab  sich  die  Nothwendigkeit  der 
Enichtnng  eines  Vorbereitungscurses  aucli  für  den  Zeichenunterricht  Dieser 
vorbereitende  Zeichenunterricht  wurde  mit  Bewilligung  des  k  k.  Landes- 
schnlrathes  anfänglich  nur  während  des  Wintersemesters  ertheilt,  im 
Jahre  1878  aber  auf  das  ganze  Schuljahr  ausgedehnt. 

Mit  Beginn  des  Schuljahres  18789  kam  infolge  Erlasses  des  k.  k. 
Landesschulrathes  vom  23.  Mai  1878,  Z.  1312  eine  gänzliche  Umgestaltung 
In  der  Organisation  der  gewerblichen  Fortbildungsschule  zur  DurchfiUirang, 
indem  der  Vorbereitungscurs  erweitert  wurde  und  iortan  zwei  Ciassen  om- 
fasste,  der  gewerbliche  Curs  aber  vorläufig  auf  eine  Classe  beschiänkt  wurde. 

Zur  Richtschnur  diente  hierbei  der  vom  k.  k.  n.-ö.  Landesschulrathe 
am  30.  Mai  1877  herausgegebene  Norm allehi  plan  für  die  gewei-blichen 
Fortbildungsschulen  Miederösterreichs.  Mit  Ktick>icht  auf  die  iocalen  Ver- 

*)  Nicht  allein  aus  Kremi,  Stein  und  Mauteru,  Boiidern  aucb  ans  htkt  entfernten 
Ovtetti  wie  Dttrnstein,  Wösenüorf,  Weißenkirchen,  Funk,  Hübeubacb,  Seultenberg,  Rob- 
rendorf, Theiß  etc.  kamen  einzelne  Lehrlinge  und  Handwerksgebilfeu,  welche  mit  großem 
Fieiße  am  Zeichennnterrichte  Antheil  nahmen. 


31 


Hnisse  bewültgte  der  k,  k    Läiidessehulratb  mit  Erlagg  vom  .^o,  Oclober 

|187h,   Z.  tin36,    verschiedene  Abweichmigea   von  diesem  Normal lehrplaße, 

Bo  insbesonders  die  Bescliräukmig   des   gewerblichen   Curses   auf  einen 

^J&hrgang.  ^vodurch  roelirere  Lehrgegenstäiide,  wie  gewerbliche  Chemie, 

Projections-,  iiaac*>nstrüCtions,  Maschiiieiilehre,  Baehfährüng  und  Geweibe- 

g^seukunde  u*   a.   ganz   entfielen,   andere,    wie  Physik   und  technisches 

Zeichnen  mit  —  dem   localen   Bedürfnisse   gemäB   eingeschränkten   LeUr- 

störte  in    den    Lehrplan    des   einen   (eigentlich   L)   Jahrganges   eingefügt 

wurden.  Auch  Geometrie  wurde  nun,  um  dem  Normallehrplane  möglichst 

s&he  zu  kommen,  im  gewerblichen  Curse  gelehrt,  Das  vorbereitende  Zeichnen 

blieb  als  Lehrgegenstand  der  II.  ('lasse  des  Vorbereitungscurses  und  wurde 

von  einem  Professor  der  Lindesoberrealschule  gelehrt  Außer  diesen  wurden 

noch  einige  unabweisltche   Änderungen  in  Bezug  auf  die  Vertbeilnng  des 

Lehrstoßes  und  der  Lehrstundenzahl  bewilligt  Her  Abendunterricht  wurde 

sowohl  im  Vorbereituugs-  als  im  gewerblicheu  Curse  durch  6  Monate  statt 

wie  früher  durch  5  Uonate  ertheilt.  Die  gewerblichen  Vorbereitungscurse 

■  wurden  vom  k,  k.  Landesscbulrathe  im  Einvernehmen  mit  dem  n.-u,  Landes- 

Hiusschusse  und  der  n.-ö>  Handels*  und  Gewerbekammer  auf  Grund  des  §.  4 

Bdes  Landesgesetzes  vom    2.  Uärz  1873    als   Ptlichtschnleu   für  jent^ 

■lieht linge  erklart,  welche  das  14.  Lebensjahr   überschritten    haben,   ohne 

"da»  Lehrziel  der  Volksschule  zu  erreichen. 

f>arcli  fünf  Jahre  blieb  diese  Einriciitnug  der  gewerblichen  Fortbil- 
dangssühtile  ungeändert.  Es  zeigte  sich  aber  schon  im  zweiten  «Talire  dieser 
fünff^'^hiigen  Periode,  dass  ein  zweiclassiger  Vorhereitungscurs   fLir  Eremu 
kein  Hetliirfnis  mehr  ibL  Der  Bei^iicli  der  beiden  VorberFituugsclasseu  blieb 
^Borlwährend  schwach,  während  der  Zeinliennnterricbt,  der  für  die  hiesigen 
gewerblichen  Kreise  von  besonderem  Werte  isf,    stets   gut   besucht   war. 
Nun  waren  aber  tür  jt^de   der  drei  Abtheilungen   des  Zeichenunterrichtes 
nur  je  2  Stunden  wiichentlicli   bestimmt,   wahrend   der  Normal tehrplan  je 
Kil  Stunden  sowohl  tür  das  geonietrische,  als  das  technische  und  das  Frei- 
^handzeichneji  vorschreibt.  Der  k,  k.  Landeäscimtrath  ertlieilte  dalier  auch 
mit  Kilass  vom  L  August  1883^  Z,  4765,  der  vom  Lehr köi per  beantrag teu 
Änderung   des   Lebrplanes  mit  den   nachfolgenden  Bestimmungen  die  Ge- 
nehmigung 1 

1.  Die  Schüler  des  Vorbereitungscttrses  werden  gemeinsam  in 
■sin er  Classe  mit  zwei  Abthellungen   unterrichtet,   und  zwar  durch  6 

Monate  in  4  Abendstunden  der  Woche  im  Lesen,  Schreiben  und  Rechne o, 
das  ganze  Schuljahr  hindurch  an  Sonntagen  in  je  %  Stunden  im  vorberei- 
tenden Zeicbneu,  eventuell  im  Schreiben.  Sowohl  der  Abend-  als  der 
I  Bonntagsunterricbt  wird  von  einem  Volksschullehrer  ertheilt 

2.  Der  Zeiahenunterricht  im  gewerblichen  Carse  besteh t^  wie  es  dem 
[Kormall ehrplane  ent&[irichi,  aus  3  Abtheilungen; 


a)  Geometrliches  Zeichnen^ 

b)  Teohnif Chat  Zeichnen, 
c}  Fralhandzelchnenf 


je  3  Stunden  an  jedem  8onnlage   des 
Scüuljahrait 


32 

Aus  dieser  Darstellung  geht  hervor,  dass  an  der  gewerblichen  Fort- 
bildungsschule in  Krems  seit  deren  Errichtung  im  Jahre  1866  häufige 
Änderungen  im  Lehrplane  und  in  der  Unterrichtszeit  vorgenommen  wurden. 
Es  mussten  eben  erst  Erfahrungen  gesammelt  werden,  um  die  Schule  den 
wirkliche  Bedürfnissen  der  Bevölkerung  entsprechend  einzurichten.  Unver- 
kennbaren Einfluss  übten  auch  die  seit  der  Wirksamkeit  der  Volksschul- 
Gesetze  immer  mehr  sich  steigernden  Vorkenntnisse  der  in  die  gewerbliche 
Fortbildungsschule  neu  eintretenden  Schüler. 

Die  letzte  Änderung  im  Lehrplane,  welche  mit  Beginn  des  Schul- 
jahres 1883/4  eingeführt  wurde,  hat  sich  bewährt  und  wird  voraussichtlich 
durch  längere  Zeit  die  Grundlage  des  gewerblichen  Unterrichtes  an  der 
n.-5.  Landes-Oberrealschule  in  Krems  bleiben.*) 

Das  Amt  eines  Gewerbeschulinspectors  versahen  in  den  Jahren  von 
1876-1888: 

Herr  Jakob  Barth,  Tischlermeister  in  Krems, 

„    Anton  Nu  SS,  Maschinenfabrikant  in  Krems  (durch  9  Jahre), 

„    Anton  Steiner,  Zimmermeister  in  Krems, 

„    Josef  Utz,  Baumeister  in  Krems, 

„    Julius  Pfeifer,  Uhrmacher  in  Stein, 

„    Ferdinand  Soche,  Maurermeister  in  Krems, 

„    Josef  Weiss,  Schneidermeister  in  Krems, 

„    Eduard  Reichel,  Eisenwarenhändler  in  Krems, 

„    Ambros  Schmidt,  Schriftenmaler  in  Stein, 

„    Heinrich  Schick,  Spängiermeister  in  Krems. 


*)  8.   Schnlnaeliriohteir.    Bericht  flher   die   gewerbliche   f  ortbildangsschdle   ete. 
A.  Lahrphm. 


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Ggw.  Professor  an  der 

C.  OberreaUchnle  in 

Leitmeritz. 

iQgw.  Professor  a.  d.  k.  k. 

L.  B.  A.  n.   Director  der 

1  Commerz.  Fortbildnngs- 

scbnle  in  Boxen. 

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Scb.  im  II.  Bei.    Wiens. 

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Wien. 

Sapplent  an  der  Handels- 
Akademie  in  Wien. 

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Den  Unterricht  an  der  mit  der  Landesoberrealschale  verbandenen 
Landes-Handelsschule  (von  1874  Mr  1880  Handels-Mittelschule) 
ertheilten  folgende  Lehrkräfte: 

a)  In  den  Handel8wi8Sen8chaften :  Die  Professoren  Franz  Richter, 
Rudolf  Schiller,  Franz  Hol  üb,  die  Supplenten  Adrian  Schuster, 
Theodor  Ried. 

b)  In  der  deutschen  Sprache:  Die  Professoren  Joh.  Repitsch,  Dr. 
Friedrich  Bernd,  Dr.  Rieh.  v.  Muth,  Dr.  Joh.  Strobl,  Com. 
Proschko,  Anton  Pokorny,  Franz  Hol  üb,  die  Supplenten  Ferd. 
Ruff  und  F.' Wiesner. 

c)  In  der  französischen  Sprache:  Die  Professoren  Jakob  Funk  und 
Heinr.  Bourqui,  die  Supplenten  Mor.  Husserl,  Fr.  Miksch, 
Peter  Willi,  Carl  Weiser,  Jos.  Mooslechner,  Rud.  Spindler, 
Adrian  Schuster,  Josef  Tauber,  Martin  Meinq;assner. 

d)  In  der  englischen  Sprache:  Professor  F.  van  Overschelde. 

e)  In  der  Geographie:  Director  F.  Eberle,  die  Professoren  Fr. 
Richter,  Dr.  v.  Muth,  Dr.  Bernd,  Dr.  Strobl,  Rud.  Schiller, 
C.  Proschko,  Dr.  Thomas  Hanausek,  Dr.  Othm.  Nebeski,  die 
Supplenten  F  Ruff,  F.  Wiesner  und  Fr.  Buchner. 

f)  In  der  Geschichte:  Director  Eberle,  die  Professoren  Fr.  Richter, 
Dr.  V.  Muth,  Dr.  Bernd,  Dr.  Strobl,  Proschko,  Supplent  Ruff. 

g)  In  der  Mathematik:  Die  Professoren  Franz  Dintzl,  Dr.  Anton 
Ehrenberger,  Robert  Kirchberger. 

h)  In    der   Physik:    Die    Professoren    Dr.    Ehrenberger    und    Dr. 

Hanausek. 
i)   In  der  Naturgeschichte:   Die  Professoren  Joh.  Forstner  und  Dr. 

Hanausek. 
k)  In  der  Chemie :  Professor  Friedrich  M  a  r  e  c  k  und  Supplent  Fr.  B  u  c  h  n  e  r. 
1)   In  der  Warenkunde:  Die  Professoren  Fr.  Mar  eck,  Dr.  Hanausek 

und  Dr.  Nebesky. 
ni)In  der  Geometrie  und  im  Zeichnen:  Prof.  Rob.  Kirchberger. 
n)  In  der  Stenographie:   Die  Professoren   Fr.   Mül  In  er,  Fr.  Mar  eck 

und  R.  Kirchberger. 
o)  Im   Turnen:   Die   Landesturnlehrer   August   Res  eck    und   Johann 

Hrdliczka. 

Den    Unterricht   an    der    gewerblichen    Fortbildungsschu  ie 
ertheilten  seit  deren  Errichtung  folgende  Lehrkräfte: 
I.  Im  Vorbereitungscurse  (seit  1871): 
Josef  Kain,  Lehrer  an  der  Knaben- Volksschule  in  Krems, 
Julius  M  ä  ck,  Oberlehrer  und  Leiter  der  Knaben- Volksschule  in  Krems, 
Thomas  Wolf,  Lehrer  an  der  k.  k.  Übungsschule  in  Krems. 
IL  Im  gewerblichen  Curse  (seit  1865): 
a)  In  der  deutechen  Sprache    (in  Verbindung  mit  dem  Unterrichte  in 
der  Erdkunde):    Die  Professoren  Julius  Dupuis,   F.  Eberle,  Joh. 


Kepit^cb,   lh\  Mutli,   Dr.  Beriul,   Dn   StrobI,   die  Sii|>plenten 
Joli.  Korn  fei  nd  uud  F.  Ruft 

b)  In  der  Arithmetik  (in  Verbindung  mit  der  gewerblichen  BucbföU- 
nmg) :  Director  Ür.  Ö.  lll l r i c h ,  die  Pj ofessoren  .L  D  m> u i 8,  Willi. 
Exner,  Ferrl  Klammin^er,  Ign  Walter,  Leop.  öegenb&uer, 
Fn  Pintzl,  Dr.  Ant.  Ebrenberger,  Rud,  Schiller  und  der 
Süiiplent  Leop.  Panj\ 

c)  In  der  Geometrie:  Director  Dr,  Ullrich  und  die  Professoren  J* 
Dupiiis»  J,  Walter,  Fr.  Dintzl,  Dr,  A,  Ehrenberger. 

d*  In  der  Physik:  Director  Dr.  G.  Ulli  ich  uud  die  Professoren  Leop. 
Gegenbauer  und  lh\  A.  Ehrenberger. 

e)  Im  vorhereitenrfen,  später  geometriichen  Zeichnen:  Professor  Robert 
K  i  r  c  b  b  e  r  g  e  r, 

f)  Im  Freihandieichnen :  Prof,  i iswald  H  o  r fi  t  und  der  Supplent  Ä.  K e  1  k  e  L 

g)  Im    technischen    Zeichnen:    Die    Prüfessoren    Ferd     Klammiugar, 
Wilh.  Kxner,  Franz  Dintzl  unA  Ignaz  Walten 
IlL  In  dar  Weinbauschide  und  im  theoretischen  Facheurse  für  Weinbau 

i^?on   1885  bis  1870): 

Professor   Fiiedr.   Mareek  (lehrte   Chemie   im  Jahre   1865  und  im 
latire    1870}^   Professor    Johann    Forstner   (lehrte    Chemie   vom   Jahre 
Bfifi  bis  iucl  18B9,  Naturgeschichte  im  Jahre  1870), 

IV.  Im  Abendourse  für  kaufmänmsche  Lehrgegenstände  (seit  1874): 
Im  kaufmännischen  Rechnen,  in  Correapondenz,  Wechseikunde  und  Buch- 
iltung :  Die  Professoren  Fr.  R  i  c  h  t  e  r,  R,  9  c  h  1 1 1  e  r,  Fr.  H  o  1  ii  b  und  der 
'^Supplent  Adrian  Schuster, 

In  der  Warenkunde:  Die   Professoren   Di\  Th.  Uauausek  und  Dr. 
)thmar  Nebeski* 

Mehrere  Mitglieder  des   Lehrkörpers  der  Landes-Oben^ealschtile  er- 
iieilten    auch    Unterriebt    an    anderen    Lehranstalten    der  Stadt   Krems, 
id  zwar 

am  k*  k.   Staats-Gymnasium,  an   welchem   Professor   Oswald    Horst 
id  nach  ihm  der  Supplent  Ad.  Felkel  Freihandzeiobnen,  Professor  Ig. 
alter  Gesang,  die  Landes-Pttml ehrer  Ä*  Reaeck  und  J,  Hrdliczka 
las  Turnen  lehnen, 

an  der  k,  k.  Lehrer^Bildungsanstait,  an  welcher  der  Landesturnlehrer 
tng.  Reseck  im  'l'urnen  unterrichtete, 

an  der  Mädchen-Bürgers chute,  deren  prov.  Leitung  der  Berichter^ 
tatter  mit  Bewilligung  des  hohen  Lande£:ausschasses  im  Sehuljahie  187 ]/2 
j[dem  ersten  dieser  Lehranstalt)  fibernommeu  hatte  und  au  welcher  wäh- 
mil  dieses  Jahres  auch  die  Professoren  F.  Dintzl,  Ig.  Walter  und 
G'e g  e  n b a  u  e r  Unterricht  in  verschiedenen  Lebrgegenstäuden  er- 
jeilten.  Den  Landesturnlebrerii  A.  Reseck  und  J,  Hrdlicsska  war 
iurch  den  hohen  Landesausscbuss  die  bleibende  Verptiichtung  auferlegt 
rordea,  an  dieser  Schale  den  Turnunterricht  zn  ertheilen* 


44 

3B.  Literarische  Leistungen 
und  Thätigkeit  der  Lehrkräfte  im  öfentllchen  Interesse  außerhalb  der  Schule. 

In  den  Jahresberichten  der  Lehranstalt  wurden  von  Mitgliedern  des 
Lehrkörpers  folgende  Abhandlungen  veröffentlicht: 
1864  Kurz  Eduard:  „Das  Wiederaufleben  deutscher  Dichtung  in  Oesterreich 

seit  der  2.  Hälfte  des  18.  Jahrh." 
1866  Klamroinger  Ferd.:  „GrundzOge  der  Parallel-Perspective." 

1866  Eberle  F.  A.:  „Antheil  der  Städte  Krems   und  Stein  an  den  poli- 

tischen Ereignissen  der  Jahre  1395—1452." 

1867  Mareck  Friedr.:  „Mittheilungen  fiber  den  gegenwärtigen  Standpunkt 

der  Chemie  und  Naturgeschichte  des  Weines." 

1868  Dupuis  Julius:  „Die  Kirche  zu  Imbach  in  Niuderösterreich.« 

1869  Klamminger  Ferd.:  „Die  Auflösung  der  sphärischen  Dreiecke" 

1870  V.  Mutli:  „Das  baierische  Volksrecht." 

1871  Dupuis  Julius:  „Über  internationale  Munzeinheitsbestrebnngen  und 

die  deutsche  Mttnzreform.'' 

1872  Gegenbauer  L. :  „Bestimmung  kosmischer  Geschwindigkeiten." 
Dupuis  Julius:  „Über  die  zweideutigen  Fälle  bei  der  Auflösung  des 

sphärischen  Dreieckes." 

1873  Dr.  V.  Muth:  „Die  bairisch-österr.  Mundart." 
Gegenbauer  Leop  :  „Über  die  Functionen  Cn  (x)  und  Dn  (x)." 

1874  Dupuis  Julius:   „Die  Berechnung  nahe  übereinstimmender  Wurzeln 

der  höheren  Gleichungen." 
Dr.  Ehrenberger  Anton:    „Art  der  Bewegung  in  Gasen,    die  wir 
Wärme  nennen." 

1875  Walter  Ignaz:  „Wie  und  zu  welcher  Zeit  entwickelte  sich  aus  dem 

Organum  und  aus  dem  D6chant  allmählig  ein  geregelter  Contra- 
punkt." 
KirchbergerR:    „Die  Erweiterung  der  stereograph.  Projections- 
methode  auf  die  Flächen  zweiten  Grades." 

1876  Dr.  Bernd:   „Zur  Geschichte  der  österr.  Unruhen   von    1608—9  in 

ihrem  Zusammenhange  mit  der  kur pfälzischen  Politik." 

1877  Dr.  Ehrenberger  A. :  „Die  Gamafunctiou  und  deren  Anwendung.** 
Schiller  Rud.:  Über  den  Unterricht  in  „Correspondenz  und  Comp- 

toirarbeiten." 

1878  Dintzl  Franz:  „Die  Elemente  der  allgem.  Arithmetik." 

1879  Dr.  Hanau  Sek  Th.:    „Über  die  Harzgänge  in   den  Zapfenschuppen 

einiger  Coniferen." 

1880  Proschko  C. :    „Desiderius   und  der   Untergang  des  Langobarden- 

reiches in  Italien." 
Dr.  Hanausek  Th.:  „Über  die  Harzgänge  etc."  (Nachtrag.) 

188Q  i  ^^'  ^^^^^^  '^''    «^^®  Städte  Krems   und   Stein   im  Mittelaltei." 
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45 


834  I>i«  KUreuberg^r  A,:  ^Heibait  unil  die  Eleatj^ebe  Schule,'' 

Dr.  Ehreulierger  A  :   ^Begiiti  iiud  IVüblem  der  Materie." 
1886  Pokoriiy  Auton;    «Die  Wirksamkeit  der  Legaten   des  Papstes  Ho- 

noriua  11 L  in  Frankreich  und  Deutschland/' 
887  Dn  EhrenbergerÄ  :  ^Schule und  Haus/  t Kine pädagogisclia Studia) 
8öÖ  Diotzl  Franz:  Die  Inversion  nebst  Anwendungen»  (Mit  2  Figuren^ 
TaMnO 
Auier  den  Abhandlungeö  in  den  Jabresben eilten  sind  von  Ifitgliedein 
m  Lehrkörpers  auch   noch  andere   wissenschaftliche   oder   pädagogische 
rbeiten  während  ihrer  Amtswirksamkeit  an  dar  Lehranstalt   verr^tlentliclit 
orden.    Auch   an  l'ütt^Mi*jlimviiigt^n    zur  Verbreitung    von  Kenutuissau  tu 
weiteren  Kreisen  haben  sich  einzelne  Mitglieder  des  LehrkOriJers  betheiligt. 
So  verfasste  Director    Dr.  Georg  Ullrich  ein  Lehrbuch   der  Pnysik   für 
e  unleren  Classeu  der  Mittelschulen  (Wien,  1865)  a])probierL  mit  Krlasa 
lest  hohen  k.  k.  Staatömini^teriums  vom  2^\.  Februar  1866,   Z.  ^itj  C.  U,, 
uml  mehrere  Abhandlungen,  unser  Uu  tat  rieh tswesen  betreffend, 

Professor  Dr.  Richard  v,  Muth  ein  „Mittelbochdeutsches  Lesebuch** 
Wien,  1873),  eine  ßrochüre:  „Die  österreichische  Staatsidee'  (Wien,  187 1), 
Einleitung  in  das  Nibelungenlied^  (Paderborn,  1877), 

Professor  Leopold  Gegen  bau  er  verschiedene  Abhandlungen  mathe- 

,&ii$chen  Inhaltes  in  den  Schriften  der   k.  Akadenjie  des  Wissenschaf ren 

Wien  and  in  wissenschaftlichen  Zeitschriften, 

Professor  Dr.  Thomas  Hanau sek  verschiedene   Abhandlungen   aus 

lern  Gebiete  dar  Botanik   und  der  Warenkunde,   auch    viele    Recensionen 

der  usterr.  botanischen  Zeitschrift,  im  botanischen  Uentralblatte^  in  der 

»hartnaceu tischen  Centralballei  in  der  Zeitschrift  für  Xaluungsmittel  Unter- 

chnng  und  Hygiene  und  in  der  Zeitschrift  des  allgemeinen  österreichischen 

pütlieker-Vereinei^, 

Frofeifsor  Franz  MUllner  eine  katholische  Religionslehre  für  Mittel- 
holen  (Wien,  1873;»  deren  IL  Theil  (Sittenlehre)  an  der  Landes-Über- 
al schule  in  Krenis  in  Verwendung  ist, 

Protesj^or  Dr.  Johann  Strobl  zahlreiche  kritische  Abhandlungen  über 
ü6  geogiapbische  und  historische  Lehrbhcher  und  Lehrmittel  in  Kulbe's  Zeit- 
hrift  thr  Healschutwesen  und  m  Seibert 's  Zeitschrift  für  Schulgeographie, 
Ptofessor  Di\  Anton  Ehren  berger   mehrere  Abhandlungen   philo- 
phiicheii  Inhaltes:   a)  p^Über  den  Begriff  des   Bealen.''    Zeitschrift   für 
acte  Philosophie.  XIV.  68-I28.  (Auch  in  Buchform  erschienen.)  b)  ^Dii 
logjk  als  Lehrgegenstand  an  der  Kealschule^*^    Zeitschjift   für  Bealschul- 
weaeo.  XIL  J.  H.  5.    c)  i,Die   F^ychologie  als   Lehrgegenstand   an   der 
Realschule/  lu  derselben  Zeitschrift.  J.  XHL  H.  8. 
^  In  den  Ferienmonaten  des  Jahres  1865   untef  zog   sich  der  Bericht« 

Bn^statter  der  Aufgabe,  die  in  chaotische  Unordnung  gerathenen  Urkunden 
mjsn  hiesigen  Stadtarchive  nach  Jahrgängen  zu  ordnen  und  einen  neuen 
^Catalog  derselben  auszulegen*  In  der  Sommervertammlung  des  Vereins  für 
-^,  Landeskunde  von  Nieder  Österreich  iu  Krems  am   19.  September  1865   hielt 


46 

hierauf  derselbe  eiuen  Vortrag  über  die  „Freibriefe  der  Städte  Krems  und 
Stein",  der  in  den  Vereinsblättern  des  Jahres  1865,  Nr.  17  uud  18,  ver- 
öffentlicht wurde. 

In  der  Gharwoche  des  Jahres  1866  fand  über  Anregung  des  Professors 
Eduard  Kurz  und  des  Fabriksbesitzers  Josef  Os er  zugunsten  des  Unter- 
st&tzungsfondes  eine  Bilderausstellung  im  Realschuigebände  statt, 
zu  welcher  263  im  Privatbesitze  befiudliche  Bilder,  darunter  viele  von 
hohem  kfinstlerischen  Werte,  eingesandt  wurden.  Professor  Oswald  Horst 
lieferte  fUr  diese  Ausstellung  zwei  Originalbilder  und  zwei  Copien  Bald 
darauf  malte  Professor  Horst  fttr  die  hiesige  Pfarrkirche  ein  Altarbild: 
„Maria  Magdalena." 

Im  Jahre  1880  wurde  zugunsten  der  freiwilligen  Feuerwehr  und  der 
Kinderbewahranstalt  in  Krems  eine  Ausstelluhg  natur-  und  kunsthiatoriacher 
Objecte  veranstaltet,  an  welcher  auf  Anregung  des  Ausstellungscomites, 
dem  die  Professoren  0.  Horst  und  Dr.  Hanausek  angehörten,  auch  die 
Landes-Oberreal-  und  Handelsschule  mit  ihren  reichen  Sammlungen  sich 
betheiligte  und  wobei  Dr.  Hanausek  durch  mikro.skopisclie  Demonstra- 
tionen die  Anerkennung  der  Ausstellungsbesucher  eiwarb. 

Im  Jahre  1884  veranstaltete  Dr.  J.  Strobl  bei  Gelegenheit  einer  in 
den  Tagen  vom  2.  bis  18.  August  1884  in  Krems  stattfindenden  Industrie- 
und  Gewerbeausstellung  eine  historische  Ausstellung  der  Städte  Krems, 
Stein  und  Mauteru,  welche  die  mannigfaltigsten,  auf  die  Geschichte  der 
Städte  sich  beziehenden  alterthümlicheu  Gegenstände  umfasste  und  das 
lobhafteste  Interesse  der  Besucher  erregte.  Zugleich  waren  die  Lehrmittel- 
Sammlungen  den  Besuchern  der  Ausstellung   zugänglich  gemacht  worden. 

Schon  in  den  ersten  Jahren  des  Bestehens  der  Lehranstalt  wurden 
von  Professoren  der  Landes-Oberrealschule  in  den  Wiutermouaten  populär- 
wissenschaftliche Vorträge  zugunsten  des  Uuter2stüizuiig»fondes  der  Lehr- 
anstalt gehalten.  Später  vereinigten  sich  mehrmals  Professoren  der  Landes- 
Oberrealschule  und  des  k.  k.  Gymnasiums,  einmal  auch  erstere  mit  einem 
Professor  der  k.  k.  Lehrerbildungsanstalt  zu  einem  Cyclus  von  Vorträgen 
zugunsten  w&rdiger  und  dürftiger  Studierender. 

Im  Jahre  1865  hielten  die  Professoren  Julius  Dupuis,  Felix  Eberle, 
Wilhelm  Exner  und  Friedrich  Mar  eck,  im  Jahre  1867  die  Professoren 
W.  Exner,  Josef  Kinzl,  Johann  Repitsch  und  der  suppl.  Professor 
Hugo  R.  V.  Perger  populär-wissenschaftliche  Vorträge  aus  dem  Gebiete 
der  Cultur-  und  Kunstgeschichte,  der  Technologie  uud  Chemie.  Im  Jahre 
1868  hielten  Director  Dr.  Georg  Ullrich  und  die  Professoren  F.  Eberle 
und  Johann  Forstner  in  den  Wintermonaten  allwöchentlich  drei,  im 
ganzen  58  Lehrvorträge  fUr  Damen  aus  dem  Gebiete  der  Physik,  der  Geo- 
graphie in  Verbindung  mit  Culturgeschichte  uud  der  Zoologie,  und  im 
Jahre  1869  die  Professoren  F.  Eberle,  J.  Forstner,  und  F.  Mareck 
einen  Cyclus  von  24  Vorträgen  aus  der  Geschichte,  Naturgeschichte  uud 
Chemie.  Im  Jahre  1871  hielt  Professor  Dr«  Richard  v.  M  ut h  sieben  populär- 
wissenschaftliche Vorträge  aber  deutsche  Literatur.    Im  Jahre  1872  ver- 


47 


I 


I 


eh]igl«;ii  sich  mtslueie  Pjafet^ÄSureii  (ks  k*  k,  (iymuas^iums  init  den  Profesisoreu 
lei  L&ndes'Oberrealsclmle  Leopold  Gegeiibauer  und  R.  v,  MutU  zu 
lineiti  Cyclus  voti  7  Vortragen,  wovon  die  Professoren  der  Landes-Ober- 
'^alsebule  Je  2  tiklteu.  Im  März  des  Jahres  1873  htetten  die  ProfessorBn 
«"ranz  Dill  tscl,  J.  Forstner,  L  Gegen  bau  er,  Dr  R.  v,  Mutli, 
Director  F.  Eberle  und  der  Proft^ssor  der  k.  k.  Lehrerbildungsanstalt 
\.  Lehmann  populÄr-wissenschÄftliche  Vorträge  zugunsten  armer  Studie- 
ender  der  LandesOherrealschule  und  der  k,  k.  Lehreibildungsanst&R, 
m  Jahre  1874  wurden  von  den  Professoren  Dr,  BViedricü  Bernd,  Anton 
5bren berger,  J)r.  R,  v.  Mnth,  Jacob  Fnnk  und  Fran^  Richter 
Für  träge  aus  dem  Gebiete  der  Physik,  der  deutschen  und  frauiE5iischeo 
Literatur,  der  Geschichte  und  der  Handelsvvisseuschaften  gehalten* 

Im  Jalire  1876  hielt  Professor   Franz   Richter  einen   Cjclus   von 
or trägen  i\ber  die  neuen  ilaße  und  Gewichte   mit   be^^onderer  Rürksicht 
"auf  deren  Anwendung  in  der  HauswirtscbafL 

Im  Jahre  1877  vereinigten  sich  die  Professoren  Dr,  F.  Bernd,   Pr. 

ohann  Strobl«  Rudolf  Schiller  und  F.  Richter,  im  Jahre  1878  die 

rofesHoren  Ä,  Ehrenb erger,  Dr.  Bernd  und  R.  Schiller   mit  meh- 

eren  Professuren  des  k.  k,  Gymnasiums   zu  einem  Cyclus   von  Vorträgen 

verschiedenen  Wissenszweigen*  Im  Jahre  1884  wurden  populär*wis$en- 

icbaftlicbe  Vorträge  zugunsten  des  Deutschen  Schul  Vereines   veranstaltet, 

n  welchen  sich  die  Professoren  der  Landesi^berrealscbule  Dr.  J.  Strobl, 

r.  Thomas  Hanaugek  und  Ignaz  Walter  betheiligten* 

Im  Mai  des  Jahres  1869  wurde  Director   Dr.  Georg   Ullrich  zum 

rovifiürischen  Bezirkssch  ul  ins  pect  or  für  den  politischen  und  SchuU 

ezirk  Krems    und   gleichzeitig   der   Berichterstatter,   damals   Professor 

,n  der  Landes-^  >berrealschule  in  Krems,  zum  provisorischen  B e zi  r  ks s c h  u  t* 

nspector  lür  den  politischen  und  Scbul-Hezirk  Zvvettl  ernannt    Eine 

ubstituierung  im  Lehramte  woide  fiir  nicht  zulässig  erklärt  und  der  hohe 

andeiausschuss  gab  seine  Zustimmung  zur  Uebernahme  des  neuen  Amtes 

nur  unter  der  Voraussetzung,  dass  die  pünktliche   Krfiillung  der  Dienst- 

pflichten  dadurch  nicht  beeinträchtigt  werde.  Am  14.  Februar  187 2  wurde 

der    Berichterstatter  seiner  Stelle  als  prov.  Bezirksschulinspeclor  enthoben 

and  hierauf^  nachdem  Herr  Director  Dr,  Georg  Ullricbzumk,  k,  Landes* 

ebulJnspecior  ernannt  worden  war,  am  2.  November  1872  zum  wirk- 

Fliehen  Bezirksschulini^pector  fiir  die  vier  Gerichtsbezirke  Krem^^  Mautern, 

Langeniois  und  Kirchberg  am  Wgr.  dm  politischen  und  Schul bezirkes  Krems 

ernannt,  welche  Stelle  er  bis  zum  28.  Februar  1875  veraah. 

I         Durch  Statthalter ei'Erlass  vom  15«  Oc tober  1866,   Nr,  'iMf^7   erhielt 

mie  Schule  das  Kecht,  die  gesetzlichen  Prüfungen  der  zur  Bedienung  einer 

Dafflptmasohina   oder   eines  Dampfkessels  ^u  verwendenden  Personen  vor- 

zunehmen   und  wurden  der  Director  Dr,  Georg  Ullrich  zum  Leiter  der 

Prllfungscommission,   die  Professoren   W.  Exner  und  F.  Klamminger 

fu  FriUuugseommissären  ernannt. 


48 

Mit  Erla88  des  lioheu  Unterrichts- Miuisleriams  vom  13.  Jänner  1874, 
Z.  147  wurden  der  Berichterstatter,  die  Professoren  Job.  Forstner 
und  Julius  Dupuis  und  der  Landesturnlehrer  August  Reseek  zu  Mit- 
gliedern der  Prüfungscommission  für  allgemeine  Volks-  und  Bargerschnlen 
in  Krems,  ersterer  zugleich  zum  Director-Stell Vertreter  dieser  Commission 
ernannti  in  welcher  Stellung  die  drei  ersteren  bis  zum  8.  October  1875 
blieben.  Nur  der  Landestumlehrer  Res  eck  blieb  bis  zu  seinei  Erkran- 
kung Mitglied  dieser  Commission. 

Professor  Wilh.  Exner  wurde  im  April  1867  vom  h.  k.  k.  Handels- 
Ministerium  zum  Berichterstatter  und  Deleguö  der  Jury  bei  der  Pariser 
Weltausstellung  ernannt  und  deshalb  für  den  Rest  des  Schuljahres  L866/7 
beurlaubt. 

Professor  i)r.  Th.  Hanauseck  wurde  vom  österreichisch-ungarischen 
Landescomit^  für  die  im  April  1880  eröffnete  Fachau« Stellung  der  Drechsler 
und  Bildschnitzer  in  Leipzig  zur  Berichterstattung  über  Rohstoffe 
entsandt. 

Wiederholt  fungierten  die  Professoren  J.  Forstner  und  Fr.  Mareck 
als  Gerichts- Chemiker,  die  Professoren  R.  Schiller,  Fr.  Dintzl  und 
Fr.  Hol  üb  als  Sachverständige  im  Schreibfache  beim  k.  k.  Kreisgerichte 
Krems. 

Am  24.  Jänner  1881  und  am  23.  Jänner  1882  hielt  Professor  R. 
Schiller  im  Wiener  kaufmännischen  Vereine  Vorträge : 

a)  „Über  einige  Fragen  aus  dem  Gebiete  der  Buchhaltung^, 

b)  „Über  kaufmännische  Bildung.^ 

Die  Professoren  0.  Horst,  R.  Kirchberger  und  Dr.  0.  Nebeski 
wurden  vom  hohen  k.  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterricht  als  Fach- 
lehrer für  Freihandzeichnen,  geometr.  Zeichnen  und  Naturgeschichte  an 
dem  für  die  Dauer  des  Schuljahres  1887^8  an  der  k.  k.  Lehrerbildungs- 
anstalt in  Krems  errichteten  Bürgerschullehrer-Gurse  ernannt. 

Am  17.  April  1883  wurde  Professor  Franz  Richter  zum  Reichsraths- 
Abgeordneten  I1ir  den  Städte-Wahlbezirk  Korneuburg,  im  nächsten 
Jahre  auch  zum  Landtags-Abgeordneien  für  den  Wahlbezirk  Mistel  bach 
gewählt. 

Zu  Mitgliedern  der  Gemelndevertretong  der  Stadt  Krems  wurden 
vom  I.  Wahlköi*per  gewählt: 

Im  Jahre  1864  und  wieder  im  Jahre  1867  Director  Dr.  Q.  Ullrich, 

im  Jahre  1873  Professor  Friedrich  Mareck, 

im  Jahre  1879  die  Professoren  Oswald  Horst  und  Fr.  Richter, 

im  Jahre  1882  die  Professoren  Fr.  Richter  und  Dr.  J.  Strobl, 

im  Jahre  1886  und  wieder  im  Jahre  1888  die  Professoren  Dr.  Anton 
Khrenberger  und  Dr.  Johann  Strobl. 


49 


T.  ]>ie  (ichttler. 

'req.ia.erLZ  cLer  X^eliranstalt 
8eit  deren  Eröffnung. 

.A..  Landes-Oberrealschule. 


l: 


Schuljahr. 
Ciaseen. 


Schulerzahl 


I       am 
I'  Anfange 

\\      des  Jahres 


am 

Schlüsse 


1864.  I. 

1865.  I.- 

1866.  I. 

1867.  I.- 
1868. 
1869. 
1870. 
1871.  I- 
1872. 
1873. 
1874. 
1875. 
1876. 


-III  Cl.  I, 

-IV.  ci.  !| 

-V.  Cl.  I 
-VI.  Cl. 

dto. 

dto. 

dto 
-VII.  Cl. 

dto. 

dto. 

dto. 

dto. 

dto. 


92 
138 
153 
177 
186 
187 
199 
221 
221 
238 
22(1 
216 
212 


9U 
132 
142 
164 
178 
168 
181 
207 
197 
211 
193 
19» 

I9n 


Schuljahr. 
Classen. 


1877. 1.- 

1878. 

1879. 

1880. 

1881. 

1882. 

1883. 

1884. 

1885. 

1886. 

1887. 

1888. 


-VII.  Cl. 
dto. 
dto. 
dto. 
dto. 
dto. 
dto. 
dto. 
dto. 
dto. 
dto. 
dto. 


SchUlerzahl 


am 
Anfange 


am 

Schlosse 


des  Jahres 


208 
169 
164 
150 
146 
139 
126 
122 
136 
169 
176 
192 


190 
157 
161 
141 
130 
122 
117 
108 
136 
148 
lti2 
173 


J.  Landes-Handelsschule. 


Schuljahr. 
Classen. 


SchQlerzahl 

am      I       am 
Anfange  |  Schlüsse 

des  Jahres 


Handels- 
JfIttcUchnle. 


1874. 
1875. 
1876. 
1877. 
1878. 
1879. 

1880. 


I.  CI. 

1.  n.  II.  Cl.       I 

I.  II.  u.  III  n., 

iltu.  j 

dto.  I 

dto.  I 

II.  n.  III.  Cl.   ! 
I.  Abth.  H.  Scb. 


12 

K» 
22 
21 
20 
14 

29 


8 
9 
20 
20 
17 
14 

27 


Schuljahr. 
Abtheilungen. 


ij     Schülerzahl 

;l      am      I       am 
||  Anfange  |  Schiasse 

des  Jahres 


HandelM- 
Nchnle. 

löOl.     111.  Cl.  H.  11.  ii 

1882. 1. U.U. .v.i'r.c.j  47 

1883.  ito.  38 

1884.  I.  n.  II.  Abth.  36 

1885.  l.n. H.A..  1'r.C.I  40 

1886.  dto.        !:  39 

1887.  .Ho.  32 

1888.  >.  n.  II.  Alith.    ,  30 


39 
43 
36 
31 
37 
32 
30 
29 


60 


O.  Gewerbliche  Fortbildungsschule 

mit  dem  Vorbereitungscurse  and  dem  im   Jabre  1874  errichteten  Abend- 
ourse  für  kaufmiliini^clie  Lehrfächer. 


Z  bl  ii.  1     der     Soliüler 


Schuljahr         Gewerbliche  Fortbildungsschule , Kaufm.  Abendcur» 


Cusi  und  AntiiGiiniieen, 
rem,  Ciassei 


1865 

1866 

1867 

1868 

IB69 

1870 

1871 

1872 

1873 

»74 

1875 

1876 

1877 

1878 

1879 

1880 

1881 

1882 

1883 

1884 

1885 

1886 

1887 

1888 


1   Gewerbl.  Curs 
l  Gew. Cm.  2  Abth. 

dto. 

dto. 

dto. 
1  Gew.  C  m.  3  Abth 
V.  C.  u.  G.  C.  m.  2  Ol 

dto. 

dto. 

dto. 

dto. 

dto. 

dto. 

dto. 
V.  Cm  3C1.U.  G.C. 

dto. 

•dto 

dto. 

dto. 
V.C.ro  ICI.  u,6.  C. 

dto. 

dto. 

dto. 

dto. 


A  afgf- 

noFDmoa 

wur'len 


Oatüi- 
««iort 


164 
163 
117 
135 
144 
S26 
21S 
240 
229 
177 
147 
136 
130 
142 
145 
153 
147 
139 
129 
134 
116 
119 
141 
128 


86 
42 
39 
42 
39 

J03 
95 

159 

iis 

109 
85 
86 
81 

110 
93 

105 

in 

104 
90 

101 
92 
82 

101 
94 


(■.•mm  »"romen 


l 

2 


76 
47 
32 
36 
32 
25 
21 
17 
18 
20 
S2 
SO 
26 
37 


Ilciart 
il«n 


19 
23 
13 
13 
16 
14 
11 
18 
15 
15 
19 
14 


51 


Übersicht  der  Schüler 

am  Schlosse  der  einzelDen  Schuljahre  in  Bezug  auf  ihre  Wohnung. 


Schuljahr 


Bei  den  Eltern  in  Krems  und 
Umgebong  wohnten 


Landes-  Landes- 

Oberrealschule  ;  Handelsschule 


1864 

i     69 

1865 

1     70 

1866 

86 

1867 

89 

1868 

83 

1869 

72 

1870 

89 

1871 

101 

1872 

!    115 

1873    ! 

128 

1874    j 

108 

1875 

112 

1876 

106 

1877 

108 

1878 

94 

1879 

93 

1880    1 

83 

1881 

77 

1882    !! 

79 

1883 

82 

1884 

69 

1885 

78 

1886 

91 

1887 

109 

1888 

III 

7 

6 

8 

8 

9 

10 

15 

16 

16 

18 

9 

16 

12 

10 

18 


Jn  Kotthäytern  wohnten 


Landes- 
Oberrealsohule 


Landes- 
Handelsschule 


81 
62 
57 
76 
95 
96 
92 
106 
82 
83 
85 
87 
84 
82 
63 
58 
58 
53 
43 
35 
39 
48 
57 
63 
62 


1 

4 

12 

12 
8 
4 
12 
24 
28 
17 
32 
31 
20 
20 
11 


Samme 


2291 


j76 


1686 


316*) 


*)  El  wohnten  daher  während  der  25  Jahre  vom  October  1868  bii  Ootober  1888 
zotammen  1903  Scbttler  der  Lnndeelehranstalt  in  KoithSuiern,  and  swar  someist  in 
Knms,  unr  wenige  in  Stein.  Nimmt  mau  an,  dass  für  jeden  Schüler  durchschnittlich 
nur  90  fl.  nonatUeb  beiahlt  wnrden  (die  wirkliche  DnrchschnittatnnuBe  ist  sicher  eine 
größere),  so  ergibt  sieh  die  Snmme  ron  880,040  i„  weldie  alldii  fttr  Kost  oad  Woh< 
anng  dieser  Scbttler  besahlt  wurde. 


63 


Abiturienten  der  Landesoberrealschule 

seit  Eröffnung  der  obersten  Classe  im  Schuljahre   1866/7. 

(Das  nachfolgende  Verzeichnis  enthält  die  Namen  der  Abiturienten  und  deren  Gebnrteort. 

M.  bedeutet  die  roit  gntem  Erfolge  abgelegte  Mataritätsprüfung,    S.  P.  die  mit    gniem 

Erfolge  am  Schlüsse  des  letzten  Schuljahres  abgelegten  Semestral-PrOfungen.) 


1867. 

1.  Simon  Klemm.  Krems.  S.  P. 

2.  Josef  Singer.  Fiatres  (NVÖ.)  S.P. 

3.  Anton  Tursch.  \Vallsee  a.  d.  Do- 

nau. S.  P. 

4.  Leopold    Weigeit.     KlosUrneu- 

burg.  S.  P. 

5.  Saloroon     Werner.     Ilankcnfeld 

(N.-ü.)  S.  P. 

ISCS- 

6.  Georg  AmsOss.  Wiiikl  (N.-Ö  )  S.  P. 

7.  Friedrich  Hacker.  GGttweig.  S.  P. 

8.  Adolf  Horst.  Wien.  S.  P. 

9.  Anton  Kienmann.  Eoschitz  (N.-Ö.) 

S.  P. 

10.  Karl  Kutscher».  Krems.  S.  P... 

11.  Josef  Metz.  Ebieiclisdorf  (N.-Ö.) 

S.  P. 

12.  Richard  Pjotiwinskj*.  Eechberg 

(N.:ü)  S.  P. 

13.  Kall  Thomas.  AVaidhofen  an  der 

Thaya.  S.  P. 

14.  Alois  Wiedeinatn.  Krems.  S.P. 

18G9. 

16.  Anton  Bahr.  Biunnkirchen  (N.-Ö.) 
S.  P. 

16.  Leopold  Haselberger.  Hadres 

(N.-Ö  )  S.  R 

17.  Anton   Hübner.    Auspitz    (Mäh- 

ren). AI. 

18.  KarlLambeck.  Haugsdorf  (N.-().) 

S.  P. 

19.  Max  Rondonell.  Frein.  (O.-Ö.)  S.  P 

20.  Wladimir  Siekirski.  Maköw  (Ga- 

lizien).  S.  P. 

21.  Paul  Witzigmann.  Wien.  M. 

22.  Karl  Zitta.  Korneuburg.  M. 

1870. 

23.  Karl  Apfel  thaler.  N.-Nonndorf 

(N.-Ö.)  M. 

24.  Richard  Glöckner.  Amstetten.  M. 

25.  Rudolf  Haberl  Straß  (N.-Ö.) S.P. 

26.  Antoo  Kick.  Stein  a.  d.  Dppan.  H. 


27.  Felix  Kleiss.  Ybbs  (N.-Ö.).  M. 

28.  Leopold   Petri.   Schönborn 

(N.Ö.)  M. 

29.  Josef  Reinberger.  Schonbach 

(N.-Ö )  S.  P. 

30.  Heinrich  Schmid.    Waidhofen  an 

der  Ybbs.  M. 

31.  Franz  Schredl.  Imbach  (N.-Ö.)  M. 

32.  Ludwig  Ulmann.  Krems.  M. 

1871. 

33.  Friedrich  Bernath.   Wien.   S.  P- 

34.  Karl  Gruber.  Wien.  M. 

35.  Emerich  Kienmann.  Röschltz  M. 

36.  Cajetan  Lassner.  Grafenegg 

(N.-Ö.)  S.  P. 

37.  Josef  Mitterbauer.  Krems.  S.  P. 

38.  Robert  Nadeniczek.  Kaschau.  M. 

39.  Emanuel   Netuschil.   St.  Johann 

(Böhmen).  M. 

40.  Alois  Nosek.  Zara.  S.  P. 

41.  Carl  Oehl.  Pest.  S.  P. 

42.  Leopold  Pany.  Hollenburg 

(N  -Ö.)  M. 

43.  Sigmund  Sax.  Krems.  S.  P. 

44.  Josef  Schröder.  Krems.  8.  P. 
46.  Johann   Smetana.    Karolinenhof. 

(Mähren).  M. 

1872. 

46.  Rudolf  Abendroth.  Grafenegg 

(N.-Ö.)  M. 

47.  Engelbert  Berner.  Gföhl  (N.-Ö.)M. 

48.  Ignaz  Brunner.   Törnitz   (N.-Ö.) 

S.  P. 

49.  Bernhard  Herzmannsky.  (Hohen- 

stadt  (Mähren).  S.  P. 

50.  Anton  Huber.  Grein  (O.-Ö.)  S.  P. 

51.  Ignaz  Mitterlechner.  Senftenberg 

(N.O.)  S.  P. 

52.  Johann  Offner.  Wien.  M. 

63.  Moriz  Pinsker.  Mautem  an  der 

Donau.  M. 
54.  Friedrich  Schneller.  Krakau.  M. 

66.  Johann  Singer.  Fratres  (N.-Ö.)  M. 
56.  Franz  Türk  Krems.  8.  P, 

67.  Peter  Wohlscbläger.  Krems,  M. 


m 


1»3. 

m.  AJol$  C>!ipin.  lYirnitz  (N.-Ö,),  M. 
I«*).  Simon  Polifka    Krem*.  M. 
5u.  Mnx  Ruschitzka.  XaUoran  (Buli- 

men)  S.  R 
ii.  August  Schneller  Krakau.  M. 
J*a,  Caisar  Sedlakowitr..  \\  ien,  M, 
63,  Friedrich   Swoboda.    ABtmru    an 
der  TUaya.  S.  R 

1874. 

lufülge  der  Eiuscliiebun^  der  IV, 
DIasse  im  Jalire  J871  kam  im  Jalira 
Hh74  die  VIL  Ciasse  nicht  zur  Kniff- 

187ä. 

Josef  Utz   Krema»»  M. 
K  Johann     Walter      Bre^an    (üa* 
iiÄien).  M. 

187«. 

So.  Christian  Frh.  v.  Ehreufels.  Rodau 

Jo8Bf  Gassmaim.   Hainburg 

,  Jiihatiu     KaiL     Groß  -  Siegharts 

(NA*,)  M. 
Hugo  Summer.  MiUirisch-Neustadt 

(Mahren),  S.  P, 

1877. 

»0,  Alois  Edhofer    Gföhl  (N,-O0  S.  P. 
fl.  Eduard  liiheL   Czernowitz   (Bu- 

liowioa,!  M, 
72.  iraaz  Kirnbauen  Ybbs  (N*-Ü,)  M 
Fiiedrich   Kubin*     Freuden thal 

(Sehleftien).  M. 
Karl  Laixlesberg  Talln(X.-fX)  IL 
Wilh*^lm  Miorini  Edler  v,  Sfiben* 
teuberg.    Eat^^tna  ^Ungarn).  iL 
Karl  Ullmann*  Spachendorf 

^Schle^ien).   M. 
BVrilinaud  \Vi miner.   Persenbeug 
an  der  r>onaii.  M* 

1878. 

IB,  llieodor  Baumgar tnen  Krems.  M. 
[   7iK  Oswald  Horst  Wien.  M. 
80,  RudüU  Liebtengtettiner.  Mitter* 
bach  (N.  (').)  ÄL 


1 


8L  Ernst  Sml  Wolfpassliig  (X.-ö,) 

S.  P, 
82.  Adam  Perzl.  Stein  a.  d.  D.   M, 
83    Franz  PHegen  Vbbs  (N.-O)  M. 
84.  Johann  Powalatii.  Stein  an  der 

Donau    M. 
85    Roman  Stummer    Yld)9,  M. 

86.  Roman     Zaloziecki.      Bolechow 

(Galizleu).  M, 

1879. 

87.  Johann  Kanka.  Stockerau*  M* 
88*  Murix  Markbreiter,   Eisenstadt, 

(Ungarn.)  iL 

89.  Ferdinand    Miorini,     Edler    v. 

Sehen  tenberg.    Rassina    (Uu- 
garn).  M. 

90,  Rudolf  Otto,  Wien,  S.  R 
Ol,  Bernhard  Rephan.  Krems,  M, 
M,  Victor  Schreiber.    Roscbitz 

(N.-Ö.)  M. 
93.  Ludwig  Vtz,  Krems.  M. 

188«. 

91*  Albert  Mionni,  EdU  r.  Sehen teu* 
berg.  Warasdiü  (Croatien).  M, 

95.  Alois  Schneider,    8tein  an  der 

Donau.  IT, 

96.  Ludwig  Tretamiiller.  Lang**nlois 

97.  Adolf  Utas,  Krems.  M. 

188L 

^8.  Carl  Blirgnmnn.  WeiBenkirchen 

99,  Ludwig  Czerny.  Spit2  i.  d,  D.  M, 
lOO.  Johann    Gattriuger.     ScUeibbg 

(N.-Ö)  M. 
lf>l.  David  Herunter.  Kircliberg  am 

Walde  (N.-())  XL 
102.  Joäef  Reicht  Unterbergern 

(Nm3  )  M 
103   Leopold  Spring sir,   Ober-FacUa 

(N.-Ö)  M, 

1SS2, 

104.  Friedrich  Aldeitinger.   Grafeu- 

schlag.  rN,Ö)  S/P, 

105.  Ludwig  Kling.  Krems.  &L 

106.  (lustav  Pammer.  Krenn«.  M. 
10?.  Ferdinand  Sohar.  Wien.  S,  P, 


54 


1888. 

108.  Edaard  Bodenseher.  Maissaa. 
(N.-Ö )  M. 
Georg  Bar^mann.  Stein  an  der 

Donau.  M. 
Adolf  Fritsche.   Traismaner 
(N.-Ö)  M. 

Alexander  Gylek.  Fiume.  M. 
Adolf  Häntschl.  Ruprechtsliofen 

(N.-ü.)  M. 
Josef  Klein.   Fürstenhut  (Böh- 
men), a  P. 
114.  Karl  Labres.  Krems.  M. 


109. 

110 

111 
112 


113 


1884. 

115.  Franz  Bach.  Tabor  (Böhmen).  M 

116.  Josef  Eiser.  Nöchling  (N  -Ö.)  M. 

117.  Franz    Gylek.     Neusohl    (Un- 

garn). M. 

118.  Richard  von  Kaysersheimb. 

Agram.  M. 

119.  KarlMayr.  Stein  a.  d.  Donau.  M. 

120.  Salomon  Taussig.  Isper  (N.-Ö.)M 

121.  Wilhelm  Hombostel    Brooklyn 

in  der  amerikan.  Union.  M. 

1885. 

133.  Ludwig  Bauer.  Mannersdorf 
(N.-ö.)  S.  P. 

123.  Michael  Kanka.  Wien.  S.  P. 

124.  Emil  Zahel.  Mauer  bei  Wien.  M. 


1886 

125.  Eduard  Arnberger.  Stockerau. 

S.  P. 

126.  Ludwig  Dieterich.  Agram.  M. 

127.  Robert  Trimmel.  Wien.  M. 


1887 

128.  Eugen   Austin.   Calais   (Frank- 

reich). M. 

129.  Wilhelm  Fomer.  Krems.  S.  P. 

130.  Ignaz  Holzer.  Gobelsburg 

(N.-Ö.)  M. 

131.  Josef  Lachnit.  Krems   M. 
132   Engelbert  Gerzabek.  Heiligen- 
eich. (N.-Ö.)  M. 


1888. 


133. 


134. 


135. 


im 


Ernest  Binder.  Ottenschlag 

(N.-Ö.)  M. 
Rudolf  Gerstenberger.    Mottin 

geramt  (N.-Ö.).  M. 
Leopold    Kattner.     Brunn 

Felde  (N.-Ö.)  S.  P. 

136.  Geza  R.  v.  KraflFt.  Karlsburg 

(Siebenbürgen).  S.  P. 

137.  Leo  Raimann.  Wien.  M. 

138.  Alois  Spillmann.    Königstetten 
(N.-Ö.)  M. 

139.  Franz  Wallenstorfer.  Krems.  M. 


In  den  abgelaufenen  25  Jahren  haben  somit  139  Schüler  die  oberste 
Classe  der  Landesoberrealschule  in  Krems  mit  gutem  Erfolge  absolviert 
und  von  diesen  91  die  Maturitätsprüfung  theils  mit  gutem,  theils  mit  aus- 
gezeichnetem Erfolge  abgelegt.  Von  den  mit  dem  MaturitätsZeugnisse  die 
Lehranstalt  verlassenden  Abiturienten  wandten  sich  60  den  Studien  an  der 
technischen  Hochschule,  10  an  der  Hochschule  für  Bodencultur  zu,  8  traten 
in  die  k.  k.  technische  Militär- Akademie  in  Wien  oder  unmittelbar  iu  den 
Militärdienst,  3  in  das  k.  k.  Militär-Thierarznei-Institut  in  Wien,  7  in  den 
Vei'waltungs-,  6  in  den  Eisenbahndienst,  3  widmeten  sich  dem  Lehramte, 
1  besuchte  die  Forst- Akademie  in  Tharaud,  1  die  Bergakademie  in  Leoben, 
1  die  Handels-Akademie  in  Wien,  1  widmete  sich  der  Oeconomie  und  l 
trat  in  Privatdienst. 

Die  Anzahl  der  Abiturienten  kann  jedoch  nicht  als  alleiniger  Mafi- 
stab für  die  Wirksamkeit  einer  Lehranstalt  in  einer  längeren  Periode 
genommen  werden,  da  ja  viele  Schüler  vor  Absolvierung  der  Schule  aus- 
treten, um  in  Fachschulen,  welche  die  Ausbildung  für  einen  bestimmten 


SS 

B#Taf  3ciim  Zwecke  haben,  ©In2ütreteu.  Dies  gilt  vorstu^ftwei!?«  von  der 
Keälscliule,  welche  in  zahlreiclien  Fällen  als  Vorschule  fiu  Militär- 
Itisütute,  Lehrerbihlnnfsaustalteti,  Handels-,  Forst-  und  laud wirtschaftliche 
LehrauslaUen,  höhere  Gewerbeschulen  etc.  aufgesehen  wird.  Auch  lassen 
viele  Elteru  ihre  Sohnf*,  die  sie  im  eigenen  ÖesehÄfte  zu  verwenden  beab- 
sichtigen, nach  Absolnerung  der  rntenealschule  austreten,  so  die  Besitzer 
Tau  Baugewerkeu. 

Die  U  n  t  e  r  -  R  e  a  1 8  c  li a  I  e  in  Krems  ahsol vierten  während  der  abge- 
laufenen 25jäinigen  Periode  im  Ganzen  525  Schüler.  Von  diesen  traten 
274»  d-  L  52  Vo  ^^^?  ^'''*ß  '"  ^***  Oberrealschule  ttberzntreten.  Viele  der 
letzteren  waren  von  vor^J^gi icher  Begabung  und  zeichneten  sich  durch 
Kleiö  und  Strebsamkeit  aus,  brachten  daher  eine  nicht  gewuhnliche  Vor- 
bildung  in  die  verschiedenen  lierufskreise  mit,  denen  sie  zu|eführt  wurden- 
iJa  iler  grundlegende  Unterricht  für  die  weitere  Ausbildung  und  die 
Fortschritte  eines  juugen  Mannes  von  maßgebender  Bedeutung  ist,  so  mt^sen 
jedenfalls  auch  diese  Schüler  gezählt  werden,  wenn  die  Unternchtserfolge 
der  Schule  riclitig  beurtheilt  werden  sollen.  Sehr  viele  derselben  sind  JeUt 
als  Lt*hrer  an  allgemeinen  Volks-  oder  an  BQrgei'schulen  thälig,  dient-n 
;ils  üfficiere  iu  der  k.  k.  Armee,  sind  Besitzer  von  Fabriken  uder  Haniiels- 
gescbÄftäii,  Förster,  Steuer-  oder  Postbeamte  etc. 

Auch  aus  der  1.  und  II.  Classe  der  Obeirealschnle  traten  viele  Sclifiler, 
deren  I-eistungen  befriedigende  waren,  in  andere  Lehranstalten  über,  und 
groU  ist  die  Zahl  jener  Sclifller,  welche  aus  den  unteren  Classen  der  Unter- 
reakchule  austraten,  nachdem  sie  das  14*  Lebensjahr  erreicht  hatten,  weil 
lie  Eltern  sie  ein  Gewerbe  erlernen  lassen  wollten. 


Abiturienten  der  Landes-Handelsmittelschule 

seit  KiOttnuug  der  II L  Classe  im  Schuljahre  1875,6. 
itKatu«'!!.  üebuftiiirr;  A.  F.  Ie4]enic't  4ie  mit  gutem  Erfolge  abgelegte  Äbg&ngsprtlfiing. 


FBeinricli  HofmainL  Kri^ms,  ĻF. 
\'%  Wilhelm  Hoffmaiiii.  Wien.  A.  P, 
i3,  Jüsef  Pauli.  Wien,  A.  R 

1S7?, 

Johann  Horl.  Salzburg?.  A*  P. 
Moriz  MeidL  LembnclL  [OA>.)  A,R 
Karl  Mernchinsky    Bonyhiidl  Un- 
garn). Ä.  P. 
Hennann  Pammer.  Krems.  A  P. 
Franz Salomon.  Stein  a.  d.  D.  A,  P< 

1878. 
i*.  Franz  Diero.  Gaming  (N.-ö ).  A.P- 


10. 

11. 

12. 
13. 
14. 

15. 


Lorenz  Kolbinger.  Weinzier!  am 
Wald  (N  ö).  A.  P, 

Franx  Merscliinsky.  Bonyhad 
(Ungarn).  A,  P* 

Samuel  Oberländer.  Krems.  A.  P. 

Erwin  Seemann.  Wien.  — 


Auton  Wagner« 

A.  R 
Heinlich  Zarda, 

(Mäkren). 


Gamiüg  {HA\.). 

M.-Kromau 
A.  P. 


187». 

16.  Rudolf  Gais^mayen  Scheibbs 

(N.^ü.)  — 

17.  Ludwig  Petaehka.  Herzogenburg 


se- 
id. Adolf  Schrauzhofer.  Krems.  — 
19.  Josef  Wallenstorfer.  Krems.  — 

ISSO- 
SO. Jobann  Hebenstreith.  Krems.  — 

21.  Alois    Lagler.      Stein     an    der 

Donau.   — 

22.  Karl  Wallenstorfer.  Krems.  — 


23.  Julius  Wermann  R.  v.  Welirmann. 

Brod  (Slavonien.)  — 

ISSl. 

24.  Adolf  Hebenstreith.  Krems.    - 

25.  lloriz  Sachs.  Krems.  A.  P. 

26.  Albert   Sembtner.     Heves     (Un- 

gfarn).  — 

27.  Karl  Spängier.  Salzburg.  A.  P. 


Den  praktischen  Curs  der  Landes-Handelsschule 

absolvierten : 


1SS2- 

Alois  Kitzelt.  Krems. 
Georg  Rottler.  Aspang.  (N.-ö ) 
Leopold  Schwaisst.  Aspang  (N.-ö.) 
Josef  Strobl.  Sarmingstein  (O.-C).) 
5.  Friedrich  Zadnik.  Rossitz 
(Mähren). 

1SS3. 

f).  Adolf  Bretschedl.  Freudenthal 

(Schlesien.) 
7.  Alois    Glöckler.   Hollenstein    an 
der  Ybbs. 
Robert  Horst.  Krems. 
Othmar  KhoUer.   Grein  an  der 
Donau. 
10.  Rudolf  Lemell.Tarnow  (Galizien). 
Michael  May.  Gutenstein  (N.-ö.) 
Anton  Michl.  Rehberg  (N.-ö.). 
13.  Franz  Pfannl.  Stein  a.  d.  Donau 
(Außerord.  Seh.) 


8. 
9. 


11 

12 


1S85. 

14.  Richard  Czermak.  Krems. 

15.  Ernest  Grausenburger.    Grafen- 

egg  (N.-Ö.) 

16.  Wilhelm  Holzer.    Grein  an   der 

Donau. 


17.  Eduard  Kranner.    Stein  a.  d.  D. 

18.  Leopold  Pammer.  Hadersdorf  am 

Kamp. 

19.  Gottfried  Pernecker.  Poisdorf 

(N.-Ö) 

1SS6. 

20.  Ludwig  Dinstl.  Krems. 

21.  Anton  Kleebinder.  Schöngrabem 

(N.-ö) 

22.  Alfred  Linde.  Melk  a.  d.  Donau. 

23.  Eduard  Skrivanek.  Wranau 

(Mähren). 

18S7- 

24.  Johann  Auer.  Krems. 

25.  Anton  Berger.  Krems. 

26.  Leopold  Jefabek.  Hohenau(N-ö.) 

27.  Franz  Maschler.    Vüslau,(N..ö.). 

28.  Max  Niessner.  Linz  (O.-ü,) 

29.  Gustav  Stölzle.  Suchenthal 

(Böhmen). 

(NB.  In  den  Jahren  1SS4  und  ISSS 

kam   der  praktische  Curs  nicht  zui* 

Eröffnung.) 


Auch  von  den  Abiturienten  der  Landes-Handelslehranstalt  in  Krems 
befinden  sich  gegenwärtig  viele  in  festeu  Stellungen  in  Handelsgeschäften, 
Fabriken,  Geldinstituten,  im  Eisenbahudienste  etc.,  oder  verwerten  im 
Geschäfte  des  Vaters  die  erworbeneu  Kenntnisse. 


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T.  Keliiil3iiir»lelit  iiii«l  Cweileiikt«$(e  der 

lieliraiiNtiilt« 

Die  unmittelbare  Aufsicht  Ulm-  rlie  Lehranstalt  fi'ilu  tea  die  Herren 
«iferenteri  für  Schulange]et,'t^M!iei(en  im  lioben  il-ö,  Landesausschugse,  In 
ieaäer  ebenso  mühevollen  als  für  da,«  Schulleben  des  Landen  NieJeröster- 
ick  wichtigen  Stellung  wirkten 

vom  Jahre  1863  bis  incL  1869  der  Herr  k,  k.  Regierangsralli  Alfred 
itter  V,  Arneth^ 

vom  Jahre  1870  big  incl.  1873  Herr  l>i\  Eduard  Suess.  k,  k.  Uni- 
^ersilät5"Professm\ 

vom  Jahre  187:i  bis  zur  Oegenwart  Dr.  Wenzel  Lustkau  dl,  k<  k. 
niversitUts-Professor* 

Die  Herren  Schulrefaren  tea  überzeugten  sich  hei  wiederholten  Be- 
uchen (ein-  Ins  zweimal  im  Jahre)  sowohl  von  den  Inten  ich  tserfolgeu 
als  von  den  Bedürfnissen  der  Lehranstalt  und  forderten  deren  Fortent- 
icklung  und  (tedeihen*  Die  Erricbtung  der  Landes-Hinidelsmittelschnle 
Krems  ist  das  Werk  de^  Herrn  Professors  Dr-  E.  Suess,  die  Ein- 
ichtuug  dieser  Schule  und  die  Umwandlung  derselben  in  eine  Fachschule 
für  Handel  und  Gewerbe  zu  dem  Zwecke,  dass  dieses  Institut  den  die 
allgemeine  Volks-  oder  Bürgerschule  mit  gutem  Erfolge  absolvierenden 
Schülern  zugänglich  M^erde,  wurde  von  dem  Herrn  Professor  Dr,  W. 
Lustkandl  in  daokenswarter  Weise  durchgeführt 

Die  staatliche  Aufsicht  in  allen   Unterrichts-Angelegenheiten  führten 
ie  von  der  hohen  k*  k,    ünternchtsbehörde   ernannten   Inspectoreu»   und 
zwar  wohnten  der  k*  k.  Schulrath  M,  A.  Becker  im  Jahre  1864, 

der  stellvertretende  k.  k.  Schulrath  Dr*  Josef  Weiser  in  den  Jahren 
8<i6  bis  incL  1869  jedesmal  durch  mehrere  Tage  dem  Unterrichte  in  allen 
lehrgegenatänden  bei. 

Im  Jahre  1870  inspicierte  der  k.  k.  Landesschnlinsittictor  Karl  Enk 
von  der  Bnrg  den  Unterricht  im  Deutscheu,  in  der  Geschichte  und 
(ieograidiie,  im  Jahre  1871  wieder  Ih',  Josef  Weiser  deu  llnterricht  in 
den  nmthematisch-naturwissenscbaftliebeu  Fächern.  Femers  inspicierteu 
der  k.  k.  Lai^desschuljuspector  Adolf  Lang  im  Jahre  1874  die  Anstalt 
allen  ihren  Theilen, 

der  k.  k.  Landesschnlinspector  Heinrich  Schramm  im  Jahre  1875 
die  Handelß'Mitielschule  und  die  gewerbliche  Fortbildungsschule, 

der  k.  k.  Landesschulinspector  Dr.  J{jsef  Krist  in  demselben  Jahre 
le  Landesoberreaischule  in  eingehendster  \\'eisa, 

Dr.  Julius  Spängier,  Mitglied  des  k.  k,  n»-ö,  Landesschuliathes^ 
im  Jahre  1877  den  Unterricht  in  deu  mathematisch-naturwissenschaftlichen 
Fachern  und  im  Zeichnen  au  der  Landes-Oberrealschule. 

Im  Jahre  1878  wohnte  der,k.  k.  Schulrath  Professor  Josef  Gran- 
dauer als  MiniHteriaKCotnmissär  dem  Zeichenunterrichte  durch  2  Tage 
bei  und  wiederholte  den  Besuch  der  Lehranstalt  im  Jahre  188L 


w 

Im  Jahre  1880  inspicierte  der  k.  k.  Landessehnlinspector  Dr. 
Mathias  Ritter  v.  Wretschko  die  Landes-Oberrealschule  bezüglich 
der  realistischen  Lehifächer, 

im  Jahre  1881  der  k.  k.  Landesschulinspector  Anton  Maresch  be- 
züglich der  humanistischen  Lehrfächer. 

In  den  Jahren  1883  und  1886  wurde  die  Landes-Handelschule  und 
die  gewerbliche  Fortbildungsschule  durch  den  k.  k.  Landesschulinspector 
Dr.  Julius  Span  gl  er  inspiciert. 

Im  Jahre  1887  inspicierte  der  k.  k.  Landesschulinspector  Dr.  Karl 
Kummer  vom  15.  bis  incl.  19.  April  den  Unterricht  in  den  humanisti- 
schen Lehrfächern,  der  k.  k.  Landeschulinspector  Dr.  Mathias  Ritter  v. 
Wretschko  vom  10.  bis  incl.  15.  Juni  den  Unterricht  in  den  realisti- 
sclien  Lehrfächern   an  der  Landes-Oberrealschule. 

Die  kTChliche  Aufsicht  über  den  Religionsunterricht  an  der  Lehran- 
stalt führten  die  Commissäre  des  bischöflichen  Ordinariates  in  St.  Polten, 
und  zwar  vom  Jahre  1865  bis  zum  Jahre  1880  Sr.  Hochwürden  der  Propst 
und  Stadtpfarrer  Sebastian  Lieb  hart, 

seit  dem  Jahre  1890  bis  jetzt  Sr.  Hochwürden  der  Propst  und  Stadt- 
pfarrer Dr.  Anton  Kerschbaumer. 

Als  Gedenktage  der  Lehranstalt  sind  zunächst  jene  Tage  hervorzu 
heben,  an  welchen  Schulfeste  veranstaltet  wurden.  Diese  sind: 

Der  15.  October  1863,  d.  i.  der  Tag  der  feierlichen  ErölFnung  der 
Lehranstalt.  (S.  Seite  10.) 

Der  15.  October  1866,  an  welchem  Tage  die  Schlusssteinlegung  un(t 
Feier  der  Eröffnung  des  neuen  Realschul gebäudes  stattfand. 

Der  16.  Februar  1873.  Schulfeier  anlässlich  der  am  9.  J&nner  1873 
erfolgten  Ernennung  des  Berichterstatters  zum  definitiven  Director 
der  Anstalt. 

Der  2.  December  1874.  Festliche  Begehung  des  25jährigen  Regierungs- 
Jubiläums  Sr.  k.  k.  apostolischen  Majestät  unseres  Kaisers  Franz  Josef  I. 

Der  16.  April  1879.  Schulfest  zur  Feier  der  silbernen  Hochzeit  Ihrer 
Majestäten  des  Kaisers  und  der  Kaiserin. 

Der  30.  November  1880.  Schulfest  zum  Andenken  an  die  Thronbe- 
steigung des  Kaisers  Josef  IL 

Der  10.  Mai  1881.  Feier  der  Vermälung  Sr.  k.  Hoheit  des  durch- 
lauchtigsten Kronprinzen  Rudolf  mit  Ihrer  k  Hoheit  der  Prin- 
zessin Stephanie. 

Der  23.  December  1882.  Schulfest  zur  Feier  der  600jährigen  glor- 
leichen  Regierung  des  Hauses  Habsburg  in  Oesterreich. 

Der  13.  October  1883.  Der  Lehrkörper  feiert  das  zwanzigjährige 
Bestehen  der  Landes-Oberrealschule  in  Krems  zugleich  mit  dem  zehnjäh- 
rigen der  Landes-Handelsschnle.  • 

In  der  Chronik  der  Lehranstalt  sind  auch  die  Tage  verzeichnet,  an 
welchen  dieselbe  dnrch  hohe  Besuche  beehrt  wurde,  so 


59 


er  Sl    Octob^r  I8S4,   an    welcliem    Tag^e   Sr.    Etcerllenz   der   k*  k. 
»tthalt^r  ron  Xiedprosteneich  Gtistar  Graf  Chorinsky, 

der  12.  April  1874,  an  welchem  Sr.  Eicelleoz  dftf  k,  k.  Stattlialter 
reiherr  Coorad  v,  Eybesfeld, 

der  13.  Ocloter  1880,  an  welchem  Sr.  Eicellenz  der  k.  k  Statthalter 
r^lherr  v.  Possin fer^ 

und  der  19*  September  I88L  an  welchem  Sr,  Excßllenz  der  k.  k. 
ckerbauminfster  litlins  Graf  Falkenhayn  die  Anatalt  b*^sichtigte. 

Aber  aarh  Tafle  der  Trauer  kamen,  an  welchen  der  Lelnkörper  and 
ie  Schüler  den  Verlust  von  Personen  beklagten^  die  mit  der  Schale  in 
niger  Verbindung  standen.  Solche  Tage  waren: 

Der  12.  Oc tober  1869,  an  welchem  der  Lehrkörper  mit  den  Schillern 
ÄU  dem  Leiclienbe^ängtiisse  des  Kaufmannes  Herrn  Eihmd  Schumacher, 
eines  der  wärmsten  und  thatkräftigsteii  Freunde  der  Schule,  theilnahm. 
(S.  Schulstiftungen,  Seite  60 ) 

Der  20.  Februar  1870,  an  welchem  Professor  Eduard  Ivurz  (s.  Naeh- 
^kf  im  Programme  des  Jahres  1870], 

^K        dar  20.  December  1879,   an  welchem   der    liandes  Turnlehrei-  Augu»t 
^Beseck  (s.  Nachruf  im  Programme  des  Jahre:s  1880), 
^f       der  20.  März  1888,  an  welchem  Professor  Ogwald  Ho rgt  (s.  Nachruf 
im  Programme    des   Jahres    1888)   vom    Lehrkörper  und  den  Sclüilern  t\i 
^^rabe  geleitet  wurde, 

^M  Der  25.  October  1880,  an  welchem  Tage  an  der  Ijandes-Oberreal- 
^Htid  Handelssclmle  eine  Trauerfeier  anla^slich  dea  Ablebens  des  Land- 
^'marÄChalls  ron   Niederösteneich,   des  hochwlirdigen  Herrn  Abtes  Othmar 

H  e  1  f e  r  s  1 0  r f  e  i\  stattfand. 
H[       Der  15.  April  1885^  an   welchem  der  Lehrkörper  mit  den  Schülern 
IrauererfOtlt   den   allverehrten    Bürgermeister  und    Laudtagsabgeordneteu 
^JJr.  Ferdinand  Diustl  zu  Grabe  geleitete, 

H        Ffir  die  Schule  denkwluilige,  in  Wahrheit  festliche  Tage  waren  auch 
^^ne,  an  welchen  musikalische  Aufführungen  zum  Besten  würdiger  und  dtirf- 
tiger  Studierender  der  hiesigen  Lehranstalten   veranstaltet  wurden     Die 
meiaten  derselben  wurden  unmittelbar  dtirch  den  seit  dem  Jahre  187n  an 
der  Landes-Oherrealschule  angestellten  Professor   Ignaz  Walter   veran- 
stattet,   die  llbrigen  kamen  infolge  der  von   ihm  gegebenen  Anregung   zu- 
Hftande;  stets  aber  ist  der  Erfolg  seiner  Mühewaltung  zu  danken. 
^V        Auf  den  Ruf  des  Piofessors  Walter  kamen  sofort  zahlreiche  musi- 
kalische Kräfte  aus  Krems  und  Umgebung  herbei.  Mehrmals  folgten  auch 
^pSe  nun  zur  Kammersängerin  ernannte  Fraa  Rosa  Papier^Paumgartner^ 
die  Concert-Sängerin  Frau  Marie  U  llrich-Linde^  einmal  auch  FjÄulein 
Gisela  Koppmaier  (nun  Frau  Staudigl)  mit  liebenswürdiger  Bereitwillig- 
keit der  Einladung  zur   Mitwirkung   bei  solchen  Concerten,   Von  den  hie- 
sigen SÄngerinnen  und  Tonkllnstlern,  welche  hierbei  mitwirkteu,  sind  beson- 
dem  hervorzuheben ;  Frau  Lina  Bindl,  Fran  Hermine  Einhorn,  Fräulein 


60 

Marie  Springer,  mehrere  Capitulare  des  benachbarten  Stiftes  Qöttweig 
(unter  diesen  namentlich  der  Violin- Virtuose  P.  Friedrich  Jockl)  ferners 
der  Ciavier- Virtuose  Fr  Krebs,  der  artistische  Leiter  des  Gesang  und  Or- 
chestervereines, k.  k.  Steueroberinspector  Gustav  Scholz  und  Kapellmeister 
Ferdinand  Schubert.  Es  wirkte  nämlich  bei  diesen  Concerten  auch  mehr- 
mals die  Musikkapelle  des  k.  k.  II.  Genie-Regimentes  mit.  Die  gemischten 
Chöre,  wie  auch  mehrere  größere  Tonwerke;  so  das  Oratorium-Fragment 
„Christus''  von  Mendelssohn,  Schillers  „Glocke''  von  Rhomberg  und  andere 
wurden  vom  Professor  J.  Walter  mit  seinen  Gesangsschülern  und  den 
zahlreichen  Gesangskräften  der  Stadt  und  Umgebung  einstudiert  und 
geleitet.  Die  Aufführungen  fanden  theils  in  der  Turnhalle^  theils  im  Saale 
„beim  goldenen  Hirschen"  statt.  Das  Erträgnis  derselben  war  stets  ein 
bedeutendes.  (S.  Artikel:  „Unterstützungsfonds", Seite  63.)  Tage,  an  welchem 
solche  Concerte  oder  Akademien  veranstaltet  wurden,  waren  : 

Der  15.  März  1871,         der  12.  November  1878, 

der  19.  März  1872,  der  5.  April  1880, 

der  24.  März  1873,  der  12.  März  1884  (großes  Concert), 

der  3.  März  1875,  der  29.  März  1885, 

der  5.  April  1876,  der  II.  December  1887  (großes  Concert.) 


TU- 

Unterstützung  unbemittelter  (icliüler. 

Um  dürftige,  einer  Unterstützung  würdige  Schüler  der  Landesober- 
real-  und  Handelsschule  in  Krems  mit  Stipendien  betheilen  zu  können, 
wurden  während  der  abgelaufenen  fünfundzwanzigjährigen  Periode  4  Schul- 
stiftungen errichtet  und  ein  Verein  gegründet.  Diese  Stiftungen  sind: 

1.  Die  Eduard  Schumacher'sche  Stiftung,  errichtet  von  dem  Kaufmanne 
Herrn  Eduard  Schumacher  in  Krems,  gestorben  am  10.  October  1870. 
Die  Interessen  der  Stiftung,  welche  im  Nominalwerte  die  Summe  von  500  11. 
beträgt  und  vom  hohen  n.-ö.  Landesausschusse  verwaltet  wird,  werden 
alljährlich  im  October  dem  Beschlüsse  des  Lehrkörpers  gemäß  einem  armen 
und  fleißigen  Schüler  übergeben.  Das  Andenken  des  edlen  Stifters,  dem  die 
Landesoberrealschule  auch  wegen  seiner  hervorragenden  Thätigkeit  bei 
Errichtung  der  Lehranstalt  und  der  Aufführung  des  Neubaues  zum  steten 
Danke  verpflichtet  ist,  wird  dadurch  geehrt,  dass  dessen  Bildnis  seinem 
im  Testamente  ausgesprochenen  Wunsche  gemäß  im  Conferenzzimmer  der 
Lehranstalt  bewahrt  wird. 

2.  Die  Landes-Kaiser-Stipendien,  deren  eines  im  Betrage  von  jährlich 
150  11.  für  einen  armen  und  vorzüglichen  Schüler  der  Landes-Oberreal- 
schule,  das  andere  in  gleichem  Betrage  für  einen  ebensolchen  Schüler  der 
Landes-Handelsschule  bestimmt  ist.  Diese  Kaiser-Stipendien  wurden  am 


61 


i 


.  December  1873,  cIhh  Tage  <les  allerorts  fpatlich  lie^angeoeu  25  jährigen 

egieriingB- Jubiläums   Sr«  k.  k.  apDStal.  Majestät  unseres  Kaisers   Franz 

Josef  l  vom  hohen  u.-ö.  La  ml  tage  gestiftet.   Sie  werden  über  den   Tema- 

Vorsdilaf^  des  Lehrkörpers  vom  hohen  n  -6.  Lan<lesau?isehusse  für  die  Dauer 

der  Studien  an  der  Laades-Obenealscliule  oder  der  Land  es- Handelsschule 

verliehen.  Da  sich  an  letzterer  mehrmals  keine  geeigneten  Bewerber  fanden, 

wurde  das  fi\r  einen  Schüler  derselben    bestimmte  Kaisers! ipendi um  in 

nterstiUzungsbeträge  get heilt.  Im  Jahre  1876  wurden  dieselben  drei  vor- 

figlichen  Schülern  der  Landes-Oberreakchule  verliehen,  in  den  Jahren  1874 

und  1886  kam  nur  ein  Tlieil  des  Betrages  von  150  fi.  zur  Verleihung. 

3.  Die  Kaiser  Franz  Josefs-Stifluno,   aus  demselben  Anlasse  von  den 
k,  Staatsbeamten  in  Krems  und  Stein  und  den  Professoren  und  Lehrern 

r  staatlichen  Lehranstalten  in  Krems  gegründet  Die  Interessen  dieser 
rtiftung  im  Betrage  von  jährlich  21  fl.  erhält  jedes  dritte  Jahr  ein  armer 
lud  fleissiger  Schüler  der  Landesoberrealschule, 

4,  Die  losef  Thalhofersche  Stndien-Stiftung,  errichtet  von  Frau  Frau- 
Sska  Thalhofer  in  Krems,  welche,  um  einem  Wunsche  ihres  verstorbenen 

alten  z\x  entsprechen  und  dessen  Andenken  zu  ehren,  am  23.  August 
160  (Datum  des  Stiftbriefes)  für  den  Fall  ihres  Ablebens  2000  fl.  zu  einer 
Itudien-Stiftung  widmete.  Am  16»  Jänner  1881  j  ein  halbes  Jahr  nach  dem 
Uebeu  der  Stifter  in,  wurde  diese  Summe  in  der  Kanzlei  des  Herrn  Hof- 
d  Gerichtsadvocaten  I)r,  Adolf  Drinkwelder  behoben  und  dem  hohen 
~ü.  LandesausschuB«»  zur  Vinculierung  eingesandt.  Seit  dem  Jahre  1883 
erd^n  die  Interessen  der  Stiftung  im  Betrage  von  100  fl*  dem  Stiftbriefe 
maß  einem  armen  nnd  sti'ebsamen  Schüler  der  LandesoberrealHchnle  ver- 
ielien^ 

Zu  Anfang  de.s  Jahres  1887  wurde  iier  Anregung  des  Professors  der 

audes' Handelsschule  Franz  Rieh  t er  ein  Verein  zu  dem  Zwecke gegründeti 

einzelne  dürftige  und  einer  Unterstützung   würdige  Schfiler    des  k.  k- 

ItHat.sgyinnasjumM,  der  n.-<k  Landes-Oberrealschule  und  der  Landes-Handels- 

hule  mit  Barbeträgen  von  je  50  fl<  betlieilen  nnd  die   ganze   oder    theil* 

eij^e  Verpflegung    kranker  Studierender   an    den    genannten  Schulen  und 

r  k,  k.  Lehrerbildungsanstalt  llbernehraen  zu  können.  Der  Verein,  dessen 

itglieder  nur  einen  monatlichen    Beitrag   von   zehn   Kreuzer    tax   leisten 

üben  und  der  sich  deshalb  „Zehnkreuzer-Verein  für  Krems  und  Umgebung** 

i&imte^  erfreute  sich  bald  einer   großen  Antheilnahme   von  Seite  der  Be* 

'dkernng  und  auch  in  sehr  entlegenen  Orten  traten  demselben  Mitglieder, 

sbeBonderii  ans  Beamten-   und  Lehrerkreisen  bei.    So  konnte   bereits  im 

oveiuber  des  Gründuugsjahres  jeder  der  drei    Lehranstalten   der   Unter* 

ützuügsbetrag  von  50  fl.  zugemittelt  Tverden.  Der  §  11  der  Statuten  des 

ereines  bestimmt,  dass  unter  sonst  gleichen  Umständen  Sidme  von  Vereins* 

jt gliedern  bei  der  Betheitung  den  Vorzug  haben.  Die  auswärtigen  Stlpen« 

ien^  in  deren  Bei$iiz  einzelne   Schiller   der   Landesoberrealschule  kamen, 

Varen  zumeist  Althan-Jona'tche  Convlcti-Stipandlen. 


62 


u 

Auswärtige 
Stipendien 

>4 

1 

i  1  1  1  1  1  1  1  1  1  1  1  £  is  1  1  i  1  1 

oc    00    >e    o    o    o    9 

iiliiiiiiii:;£;;^ts« 

Thalhofer'sehe  : 
Stiftung 

>4 

1      1      1      1      1      1      1      1      1      1      1      1      1      1      1      1      !      1 

« 

s    o    o    o    o    o 

IIIIIIIIIII122222S 

Zehnlireuzer- 

Vereins- 

Stipendien 

»4 

1     1     1     1    1     1     1     1     i     1     1     1     1     1     1     1     1     1 

1   1   1   1   1   1   lisliliiilis 

ICaiser 

Franz  Josefs 

Stiftung 

Ji 

1   1   1   1   1   1   1   1  1   1   1   1   >   1   1   1   1   1 

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ü 

Der  U  n  t  e  r  s  t  li  t  z  n  n  g  s  f  0  n  «1 8  der  Landes  Oberreal  schule  warde  schon 

M  nach  der  Eniclitmig  der  Leliraustalt  gegründet     Am    Schlüsse    des 

lclmljahrei§  1863  4  übergab  Herr  Fiaiiz  Schmitt,  FabrikisbesiU*!r  in  Reh- 

rg,  der  auch  mm  Baue  der  Realschule  und  zum  Ankaufe  der  Lehrmittel 

deutende  Beiträge  leistete  (S*  Seite  9)  und  stets  aU  einer  dei'  waimsten 

'reuude  der  Lehranstalt  sicli  erwies,   dem  Director  derselben^   Dn  Georg 

llrjch,  ÜO  R.  in  Silber   zm  Vertlieilung   an    dürftige   und   vorzligUche 

ichüler*  Unrailtelbar  nach  Beginn  des  imchstea  Seliuljahres  fasste  nun  der 

reclor  den  Ent$cb)u5!S,  einen  Fonds  zu  gründen,  dessen  Zweck  die  Unter- 

itützufis  dürftiger  Real-  und   Gewerbeschüler  besonders   mit  Schulbüchern, 

hrtib-  und  Zeichenraquisiten  sein  sollte.    Er  wurde  in  diesem  Bestreben 

oü  mehreren  tchulfreui}dlicben  Bürgern,  namentlich  von  Herrn  Josef  Ose r, 

ahls  t  ein  fahr  ikauten  und  MiHlermeister  in  Krems,  tbatkräftig  unterstützt 

erselbe  widmete  als  erste  Spende   das  Ertr&gnis   einer  von  ihm  ver- 

statteten  Abendunterhaltung,  die  Summe  von  50  fl.  dem  rnterstützungs* 

nde*  Dazu  kamen  im  Laufe  des  Schuljahres   noch  mehrere  andere  nam- 

fte  Beiträge  und  im  nächsten  Jabre  das  Erträgnis   der   bereits   (8,  46j 

wähnten  Bilderausstellung,   die  Summe   von  rund  154  fl.    In  den 

Igenden  Jahren   wuchs   der   Fond    theils   durch   die   von  Scliu! freunden 

:spendeten  Summen,  tlieüs  durch  die  bei  poiiular-wissenschaftlichen  Vor* 

gen,  bei  Akademien  und  Concert^n  erzielten  reinen   Einnahmen,    mehi- 

als  auch  durch  Vernuii^htnisse,  Dazu  kam  seit  dem  Jahre  1870  der  vom 

hen  n.*6.  Landtag®  gewidmete  Jahre;sbeit  ag  von  50  ä.,    welcher  Betrag 

Jahre  1874  auf  100  fl*  erbübt  wurde*  Nun  konnten  armen  und  fleiüigen 

Qlern  auch  Barbe  träge  zur  Unterstützung  gewährt  werden. 

Infolge  der  wachsenden  Einnalimen  sowie  der  immer  mehr  sich  stei- 

mden  Anforderungen  an  den  Uuterstützungsfond  wurdö  eine   Regelung 

der  UntersUUzungsaugelegenbeit  und  eine  Betheiligung  mehrerer  Mitglieder 

*s  Lehrkörpers  an    dtr    Verwaltung    des    Fonds   als    eine    unabweisbare 

otbwendigkFit  erkannt  Des^halb  wurde  Mitte  November  1873  ein  aus  dem 

hrkorper  gewähltes  Oomiie,  besieheud  au»  den  Profeissoren  FnDintsEjj 

obanu  Forsitner  und  Ign.  Walter,  mit  der  Verfas^sung  eines  Statuten- 

ntwuri'es  betraut,   ^velcher  sodann  Antangs  liecember   desselben   Jahres 

einer  Conterenz  des  J Lehrkörpers   zur  Berathung   und  Beachlussf aasung 

kam.  Nachdem  diese  Statuten*)  die   Genehmigung   des  hoben  Landesaus-* 

achUEjses  erlangt  hatten,   übernahm  das  dem  §  ^  gemäß  gewählte  Unter* 

gtUt^uügH-Comite^  bestehend  aus  dt^m  Director  als  Ubmanu  und  drei 

Protetsoren  die  Verwaltung  des  Fonds.    Nach  §  4  dm*  ätatuteu   hat  ein 

kr  fiher  die  Einnahmen  und  Ausgaben  Buch  zu  fübren,   ein  Archivar 

eberi  Schreib-  und  ZeichenreHuisiten  zu  ven heilen  und  aut^ube wahren, 

US  den  durch  die  populär-wissenschaftlichen  Vorträge  erzielten  Einnahmen 

urden  dem  Unterstützung bfonde   der  Landein- Uüenealschule  im   Ganzen 

6  fl.,  aus  den  Keinerträgniss^en  der   vun   Protessor  J.  Walter  veran^ 

tet^o  Akademien  und  Concerten  940  fl.  s&ugetührt. 

*)  8,  JBUfier  Jakr«it»«ml»t  d^t  UU^m^üi  wu  Jabre  iHlh  S,  M^Al 


64 

Aus  den  Erträgnissen  dieser  Coucerte  warden  außerdem  noch  nam- 
hafte Beträge  dem  Zehnkreuzer- Vereine  zugetheilt,  welche  zum  Theile 
ebenfalls  den  Schülern  der  Landes- Oberreal-  und  Handelsschule  zugute 
kommen. 

Unter  den  Wohlthätern  der  Lehranstalt,  welche  den  Unterst&tzungs- 
fond  theils  durch  unmittelbare  Spenden,  theils  durch  Legate  bereicherten, 
sind  besonders  hervorzuheben: 

Sr.  kais.  Hoheit  Kronprinz  Rudolf  hochsei.  Anged.,  welcher  anlässlich 
seiner  Anwesenheit  in  Krems  im  Juni  1874  dem  Fonde  40  fl.  spendete. 

Der  bereits  genannte  Fabriksbesitzer  Franz  Schmitt  spendete  fast 
alljährlich  bis  zum  Jahre  1876  bedeutende  Beträge  in  der  Gesammthohe 
von  540  fl.  und  hinterließ  bei  seinem  am  20.  October  1882  erfolgten  Ab- 
leben dem  Fonde  ein  Vermächtnis  von  500  fl. 

Der  Eeichsraths-  und  Landtags- Abgeordnete  Dr.  Moriz  Weitlof, 
Hof-  und  Gerichtsadvocat  in  Wien,  spendete  durch  sieben  Jahre  (von 
1873/4—1879/80)  alljährlich  die  Summe  von  80  fl.  Diese  Summe  wurde  in 
den  einzelnen  Jahren  entweder  ungetheilt  einem  vorzüglichen  Schüler  oder 
in  gleich  großen  Theilen  zwei  oder  drei  armen  Schülern,  deren  Lei- 
stungen besonders  befriedigende  waren,  mit  Zustimmung  des  hochherzigen 
Spenders  vom  Lehrkörper  verliehen. 

Der  Herr  Bürgermeister  Dr.  Ferdinand  Dinstl  spendete  im  Jahre 
1873  1  Stück  Silberrente  im  N.-W.  von  100  fl.  und  in  demselben  Jahre 
der  Herr  Bürgermeister-Stellvertreter  Zeno  Gögl  1  St.  Notenrente  im 
NW.  von  100  fl. 

Herr  Dr.  6 aller;  Advocat  in  Feldsberg,  spendete  in  den  Jahren 
1872  und  1873  je  100  fl ,  welche  nach  dem  Vorschlage  des  Lehrkörpers 
vertheilt  warden,  und  zwar  im  ersteren  Jahre  an  2,  im  letzteren  an  3 
mittellose  Schüler. 

Die  Stadtgemeinde  Stein  widmete  in  den  Jahren  1875—1884  dem 
Unterstfitzungsfonde  der  Landesoberrealschule  in  Krems  verschiedene  Bar- 
beträge, im  Ganzen  115  fl. 

Julius  Freiherr  v.  Winzigerode  in  Krems  spendete  in  den 
Jahren  1871  und  1874  je  50  fl.  und  hinterließ  bei  seinem  am  11.  August 
1884  erfolgten  Ableben  dem  Fonde  100  fl.  Notenrente. 

Das  Guratorium  der  Sparcasse  in  Krems  widmete  dem  Fonde  im 
Jahre  1872  100  fl.,  im  Jahre  1882  anlässlich  des  25jährigen  Jubiläums 
der  Sparcasse  200  fl.,  in  den  Jahren  1887  und  1888  je  10  fl. 

Durch  Vermittlung  der  Kanzlei  des  Hrn.  Dr.  Ferd.  Dinstl  jun. 
erhielt  der  Fond  im  Jahre  1877  drei  Legate:  1.  Aus  der  Johann 
Scheid  tenb  erger 'sehen  Verlassenschaft  250  fl.  (in  der  Sparcasse 
Krems  angelegt).  2.  Aus  dem  Magdalena  Langheinz' sehen  Nachlasse 
2  Stück  Notenrente  ä  100  fl.  3.  Aus  dem  Josef  EggT sehen  Nachlasse 
2  Stück  Notenrente  i  100  fl«  —  Die  beiden  letzteren  Legate  wurden  vom 
h«  n.  ö.  Landesausschusse  in  Verwahrung  genommen. 


rmtdi  Veriüittlmjg   <ler    Kaiiaslei    dt*H    Heim    k.   k.  NutÄts    l>r.  Josef 
Po  Uli  am  in  er  in  Krems  erhielt  d^i    Fund  aiißei  de»  bereits  etwähoteu 

tl  II  At^  HriJ.  Franz    8t  Imiitt  mn\  de.'^  FiIl    v.   Witizigerode  aui*  dem 

>  :sa  des  mn  ii4   tVliriiar  lööu  in  Kr&iu»  vm^älurbtjueü  JJilrgery  (ieorg 

Moser  460  fl.  (nach  Abrng  der  Gebühr J,  au§  dem  Nachlasse  der  Fr&ti 
Klise  Hubert  im  Jalir**  I8h*>  50  fl.  imd  aus  dem  der  Frau  Marie  S c h ö n- 
bichler  im  Jahre  1086  200  fl. 
Durch  Vennittlaag  der  Kanzlei  des  Herrn  lh\  Ad*  Drink  weld  er 
erhielt  iler  Fond  im  Jalire  1885  zwei  testameutarisch  gewidmete  Bei- 
iräfe:  ],  25  fl.  nach  Herrn  Franz  Hof  er,  Hausbesitsser  in  Krems, 
2.  50  fl.  nach  Frau  Joseta  Birbaum, 

I  Von  dem  Herrn  ireneralmajor  (a  D,)  v,  Kaysersheirab  erhielt 
der' Unterst lUzuDgsfond  in  den  Jahren  1879—1885  im  Ganzen  die  Summe 
voa  75  fl. ;  von  Herrn  Fr  Springer,  Reati täten besitzer  in  Ober-Fucha, 
in  den  Jahren  1874-1882  im  Ganzen  90  fl,;  von  den  Herren  B e rg- 
wer ki^beamte^n  im  Kt^blen  werke  Thal  lern  a-  d  D.  in  den  Jahren 
1876  —  1881  je  10  fl.,  somit  die  Summe  von  70  fl.;  Von  Sr,  Hochwürden 
Herrn  Proiist  l)i\  Anton  K  ti  r a  q  h  b  a  u  m  e  r  iu  deii  Jaliren  1 880—1888 
den  (tena  iimtbetrag  von  fl.  47.50. 

Ferners  sijendeteu  als  eionmligen  Beitrag  üder  in  mehreren  Jahres- 

xHt  Herr  Hidrath  Carl  Scharrer,  Präsident  des  k,  k,  Kreisgerichtes 

Krems  40  fl^  Herr  Dr.  H.   8tiügl,   Advoeat   in   Krems  40  fl.,   Herr 

^aq)  Grunberg*ir,  Hausbesifzer  in  Krems    40  fl.,    Herr  Exel,  Älühlbe- 

i«er  in  Tnibacli  30  fl,  Herr  Frh,  ?.    Wuriheim   30  fl,,   Herr  GutSfer- 

alier  K  l  ier  in  Schöubora   34  fl,,   der   löbliche   Casino-Verein   aüs 

teil    Kurägnis    einer    Diletlanten^VorsteUung    25    ü.,    Sr.    Hüchw,    Herr 

liitel^  ('apitular   des    bti^es   Lilienfeld  25  fl.   uud   zaiiheiche  andere 

Frinnde  der  studierenden  Jugend  Beiträge  von  1    20  fl.  : " : 

Die  k.  k.    Hof-    und    Universilals-Buchhandlung   Alfred    Holder  in 

fmu,  die  Verlags-Buchhandlungen   Sallmayer  &■  Co*,  jetzt  Graeser, 

^  BranmlUler^  L   Seidel,  PichlörV  Witwe  tt  Sohn,  Klinkhardt 

Wien,  T  e  m  p  «  k  y  in   Prag,    U  o  1  z  e  1  in   Ol  mutz,  W  i  n  i  k  e  r  ia  Briißn^ 

Perrhes  in  Gotha,  Ft*rd.  Hirt  in  Breslau  spendeten  Lehrbacher,  die 

*apieiimndlnng  Saska  in   Krems   alljährlich  Schreib-   und   Zeichenrequi* 

fiten,    die    Buchhandlungen    Oester reicher    uud    Weisse   in   Krems 

r         '    :  Dtjr  löbl.  Turnverein  in  Krems  .sljeudete  mehrmals  am  9. 

\    ■     '  .  iiJtdar  der  Werk«  Scljülers  für  einen  Schiller  der  L,  Ob  R  Seh. 

Zur   lintei>iht^ung   unbemittelter  Schüler  der  gewerbiichen  Fortbil- 

liuiiBSSchute  widmete  im    Jahre    1871   die    ehemalige   M  üUeriun  ung  in 

Kremt»  eine  Staal^ächuldverschreibung  im  Nominalwerte  von  100  fl.  sammt 

InteieH^en,  und  die  ehemalige  Maurerinnung   eine  solche  im  Nominal- 

werihe  von  200  fl.  und   einen   Barbetrag  von  20  fl."^). 

lAe  n.-ö.  Handels-  und  Gewerbekammar  »pendele  seit  dem  Jahre  1869 
Hlljährlicfa  Eeißzeiige    und  beJchreude  Druckwerke, 

*i   I  Eiemriar    deg    äuil&mjea    i«t  im  Arebive    der    Lehranitalt   «ufli^wabrt,  S. 
piieitli«  Protokoll  Nf.  lofi  wm  m,  .lAimar  1871. 
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66 


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68 

Eine  Vergleicliuug  der  Eiuuakuieu  mit  deu  Ausgabeu  in  den  eiuzel- 
nen  Jahren  zeigt,  dass  mit  den  wachsenden  Mitteln  auch  die  Bedurftiisse 
sich  steigerten,  da  einerseits  bei  der  geringen  Zahl  von  Scbulstiftängen 
es  nothwendig  erschien,  begabte  und  strebsame,  aber  arme  Schüler  durch 
Verleihung  yon  Barsummen  zu  unterstützen,  um  ihnen  die  Fortsetzung 
der  Studien  zu  erleichtern,  andererseits  durch  den  mehrmals  unabweisbar 
gewordenen  Wechsel  der  Lehrbücher  oder  den  Ankauf  neuerer  und  umge- 
änderter Auflagen  derselben  die  Kosten  der  Betheilung  armer  Schüler  mit 
Büchern  sich  bedeutend  erhöhten.  Das  Unterstützungscomite  war  jedoch 
auch  darauf  bedacht,  das  Vermögen  des  Unterstützungsfonds  zu  vermehren, 
um  einerseits  unabhängig  von  zufälligen  Beiträgen  und  Spenden  zu  werden, 
andererseits  auch  die  Barunterstützungen  erhöhen  und  vermehren  zu 
können,  da  dieselben  stets  von  den  wohlthätigsten  Folgen  sidi  begleitet 
zeigten. 

Am  Schlüsse  des  Schuljahres  1888  belief  sich  die  Summe  der  ßp^r- 
einlagen  des  Unterstützungsfonds  in  hiesigen  Geldinstituten  auf  28B6'  fl. 
—  Femers  besitzt  der  Fonds  ein  Stück  Silberrente  zu  1000  fl.,  ein  Stftck 
Silberrente  zu  100  fl.,  5  Stück  Notenrente  zu  100  fl.,  ein  fünftel  1860er 
Loos  und  eine  bedeutende  Sammlung  von  Lehrbüchern. 


Der  Rückblick  auf  den  Entwicklungsgang  der  Lehranstalt  und  die 
mannigfachen  Vorkommnisse  an  derselben  bis  zum  Abschlüsse  der  fuaf- 
uudzwanzigjäbrigen  Periode  ruft  in  demjenigen,  der  hierbei  mitthäj^g 
war,  vielerlei  Erinnerungen  und  wechselnde  Bilder  hei  vor,  heitere,  sonnig- 
helle,  das  Herz  erfreuende  und  traurig  ernste,  selbst  düstere. 

Momente  der  Freude  und  der  Befriedigung  über  die  unter  mülie- 
YoUer  Arbeit  errungenen  Erfolge  wechselten  mit  Momenten  der  Betrübnis 
über  unerwartete  Misserfolge  und  beklagenswerte  Erfahrungen.  Viele 
CoUegen,  die  sich  die  Sympathie  aller  Mitglieder  des  Lehrkörpers  er- 
worben hatten,  sind  aus  dem  Verbände  desselben  und  in  einen  andern 
Wirkungskreis  getreten,  manche  sind  leider  aus  dem  Leben  geschieden. 
Auch  viele  Schüler,  manche  zu  den  schönsten  Hoffnungen  berechtig;eade 
Jünglinge  sind  in  der  Blütezeit  des  Lebens  in  das  Grab  gesunken,  einige 
leider  auch  auf  Abwege  gerathen.  Doch  die  weit  übei  wiegende  Mehrzahl 
der  Schüler  hat  ein  glückliches  Loos  getroffen,  und  wiederholt  wurde  dem 
Lehrkörper  grofie  Freude  bereitet,  wenn  ein  junger  Mann  in  gesicherter 
Stellung,  der  an  der  Lehranstalt  die  Grundlage  seiner  allgemeinen  wie 
seiner  Berufs-Bildung  erhalten  hatte,  nach  einer  Eeihe  von  Jahren  sich 
als  ehemaliger  Schüler  vorstellte  und  seinem  Danke  Ausdruck  gab.  Welch' 
eine  Summe  von  geistiger  Arbeit  wurde  in  dem  abgelaufenen  Vierteljahr- 
bnndeit  nur  an  dieser  einen  Lehranstalt  geleistet!  Wie  groß  ist  die  Zahl 
der  Jünglinge,  deren  geistige  Anlagen  hier  geweckt,  genährt  und  fort- 
entwickelt und  die  zn  eigenem  Denken  und  Selbstschaifen  angeregt  wur- 
den! Wie  viele  Vorurtheile  und  irrige  Meinungen  wurden  beseitigt!. Zahl- 


69 


aiclie  sVLügn  Man u er,  dits  mcli  dem  Lehrberufe  gewidmet  Uattea,  fanden 
ier  ein  Feld  der  Tüätigkmt»  auf  dem  sie  ihi*e  Kraft  erprobea  und  stihle», 
rfaliritügen  sammeln,  im  Verkehre  mit  älteren,  erfahrenen  Collegen  and 
it  Beotttxung  der  reichlialtigpu  Bibliothek  und  der  Lehrmittel  Sara m- 
ongen  sich  %u  tilcbtjgen  Lehrern  anshilden  konnten. 

Pnrch  die  Fürsorge  des  hohen   n^-r^   Lau  d  e^sansschnsgeR  sowie 
er  Stadti^emeinde  Krems    ist   die   Lehranstalt   in    würdiger   Weise 
abgestattet  und  mit  allem  in  ausrei eilendem  Maße  versehen  warden,  was 
n  fruchtbringender  Jugend  Unterricht  verlangt.  Wir  haben  ein  stattliches 
chulgebäude  mit  geränmigt^n,  liditen,  zweckmäßig  eingerichteten  Lehr- 
immern«  ringsum  dasselbe  ParkAfilagea,  in  welchen  die  Schüler  während  der 
alarrichtspausen  sich  erholen  können,  eine  mit  den  vorzüglichsten  Werken 
Ier  neueren  und  neoPÄten   Littaratur,   älteren  wi^Renschaftlichen  Werken» 
iißchriften  und  zM reichen  Jugendschriften  ausgestatteten  Bibliothek, 
eile  Sammlungen   von  Lehrmitteln  für  sftmmtliche  Lehrfächer   und 
eiMD  Unterst ütsnngsfond^  der   es   möglieh   macht,   alljährlich  einer 
D  Zahl  von  Schülern  Üntei*etüt5!ung  zu  gewähren,  wenn  sie  derselben 
cü  würdig  erweisen    EKe  hohe  fc    k.   Un  terrichtsbehurde  hat  wie- 
erhoU  ilire  Befriedigung   über   die   Thätigkeit   des   Lehrkürpers,  die 
zielten  linlerriclitserfolge  und  das    lobenswerte   sittliche    Verhalten  der 
liiiler  ausgesprochen  und  der  Lehranstalt  in   wichtigen  Schulangelegen- 
ei  teil  UnlersiiltzuTig  gewährt.    Wir  kiinneji  somit  der  kommenden  Zeit 
mit  frohei'  Zuverüirht  und  der  Hoäiiung  entgegensehen,  dass  die  Landes- 
Qberrealschule  in  Krems  sammt  den  beiden    mit   ihr  verbundenen    Lehran- 
Uen,  der  Landes-Handelsschule  und  der  gewerblichen  Fortbiidungdschule 
►uch    in    den    nächst   kommenden   2ß   Jahren   immer   mehr   gedeihen  und 
m  Heile  der  ihr   anvertrauten    Jugend    fortwirken    werde,    ,,Die   Real* 
schule  ist  ja",  wie  Dr,  L.  Wiese  f,,Die  böheri»n  Schulen  vor  dem  Äbge- 
dnetenhuüs**)  treffend  sagt,  ^nicht  die  Erfindung  eines  müj^igen  Kopfea 
öder  neuerung&süchtiger  Willkür,  sondern  das  nothwendige  Ergebnis  eines 
im  Laufe  der  Zeil  entstandenen  Bildungsbedürfnisses.**    Eine  Lehranstalt, 
lie  aufgebaut  ist  auf  den  mathematisch-naturwissenschaftlichen  Disciplineo, 
die  Kenntnis  der  Siirache  und  Litteratur   der   modernen  Cultnrvolker  ver- 
mittelt, den  Sinn  für  schüne  Fonii  weckt  und   zur   Nachbildung  dtrselben 
anregt,  wird  ungeachtet   mancher   Gegen strümungen   iu  der  Bevölkerung 
Wurzel  fassen.    Mit  dieser   frohen   Hoffnung  gehen  wir  der  Zukunft  ent- 
gegen.    Möge  die    Landes^Lehranstalt   iu    Krems   gedeihen,   wachsen  und 
blhben  und  noch  vielen  Generationen  eine  Fflegestätte  der  Bildung  werden 


"tun 


^^^ 


F^  Eberla 


*)  Der  Verfftii^er  dieier  Skme  bei&bdebtt^d,  elf rseUien  einen  aiiig^ebeiidett  Bericht 

dlf  Bibliothek  und  tlie  LebnuiLte]»iiiiimln[ij|et)  HiiKUichJiL'E'pen.  Dies  gcfttatteie  jeducL 
zur  TejfägUDg  stehende  Eanm  iU%    dteftjäbTJiir^n  Jnhreiiberichte«  nkht,  dt^ber  diei«r 
Siasandi  Btricbt  er^t.   in   einem  thr  nirh^^ttn  Jabr^HberUhi«  erftcbeiiieji  kann. 


710 


Schulnachrichten 


13. 


Ijandesoberrealschule. 

I.  Lehrplan. 

Der  darch  die  VerordnuDg  des  hohen  k.  k.  Uaterrichtministeriums 
vom  16.  April  1879,  Z.  5607  aufgestellte  Normallehrplan  wurde  mit 
den  durch  die  h.  Hinisterial-Erlässe  vom  33.  April  1880,  Z.  6333  bez&g- 
lieh  des  Unterrichtes  in  der  Geometrie  und  im  geometrischen  Zeichnen, 
und  Yom  37.  April  1880,  Z.  3814  bezQglich  des  Unterrichtes  in  der 
deutschen  und  französischen  Sprache,  in  der  Geographie,  Mathematik  und 
Kalligraphie  angeordneten  Modificationen  eingehalten. 

Lehrgegenstände  und  Zahl  der  wöchentlichen  Lehrstunden. 


Lehrgegenetände 


C  1  a  8  8  e 


Keligion 

D^Qtsehe  Sprache 

FransdAiflclie  Sprache 

Englische  Sprache 

Geographie 

Geechidite 

Ilathematik 

Natargeichichte 

Physik 

Chemie  ••.••••.•••• 

Geometrie  und  geometr.  Zeichnen, 

darsteUende  Geometrie     .    .   •    . 

Freihandieichnen 

Tarnen  • 

Samme  • 
SchlJnschreiben  (bedingt  obligat)   . 


II. 


m. 


IV. 


V. 


VI. 


VII. 


in  allen 
7  Classen 


8 
23 
25 

9 

9 
15 
28 
14 
14 

9 

18 
28 
14 


28 
1 


30  j  80 


82 


83 


33 


214 


216 


(I. 


Freie  Lehrgef enstände : 

a)  Stenographie  in    2  Abtheilongen  nnd  wöchentlich    S  ünterrichtsstnnden, 
Abth.  2.  St.,  II.  Abth.  1.  St.) 

b)  Gesang  in  2  Abtheilongen  mit  je  2  ünterrichtsstnnden  wöchentlich. 


IL  Themen  der  deutschen  Aufsätze- 

(*  ScbnlaTbeiten») 

V.  Classe, 
1.  Ueber  den  elegischen   Charakter  des  Herbstes,  —  9.  Die  Vorzüge 

'der  Gasbeleacblung.  —  *3  Die  Sintflut  nach  der  biblischen  Erzälilung 
and  der  griechiscben  Mythe.  —  4*  Was  lässt  sich  ftir  und  wider  das 
Reigen  auf  Eisenbahnen  sagen?  —  ♦S.  Die  Annehmlichkeiten  und  Nach- 
theile des  Landlebens.  --  6.  Das  Weihnachtsfest  in  Palast  nnd  Hütte,  — 
*7\  Odysseus  letztes  Seeabenteuer.  —  8.  Was  machte  die  Griechen  zu  einem 
weltgeschichtlich  bedeutenden  Volke?  —  *9,  Reinekes  Anklage.  -  10. 
Was  treibt  die  Menschen  in  die  Feme?  —  IL  Entwicklang  der  Handlung 
in  G.  Freytags  „Ingo**.  —    12,   Gedankengang  in   der   Horaz*scben   Ode: 

|Weibgt*sang,  übersetzt  von  Geibeh  —  13.  Die  Vorzüge  der  gemäßigten 
Jone.  —  14,  Bedeutung  der  Auffindung  von  Herkulanum  und  Pompeji, 


VI.  Classe, 
h  Bedingungen  für  das  Aufblühen  einer  Stadt  —  *2,  Krems,  eine 
kufblöhende  Stadt  Niederösterreichs,  —  3*  Die  Vr>lk  er  Wanderung  und  ihre 
la  eil  Wirkung  auf  die  deutsche  Dichtung.  —  *4»  Fraud  und  Leid  zur 
InierssEeit  —  5,  Thener  ist  mir  der  Freund,  doch  auch  den  Feind  kann 
Ich  QQtzen ;  seigt  mir  der  Freund,  was  ich  kann,  lehrt  mich  der  Feind, 
ras  ich  solL  —  6.  Welche  Erinnerungen  ruft  eine  Donau  fahrt  in  uns 
r&eh.  —  *7,  Der  landschaftliche  Charakter  der  Donauauen.  —  8,  a.  Welche 
tolle  spielen  die  Päpste  in  den  Kreuzzügen?  —  8.  b.  Bedeutung  der  Stein- 
kohle im  XIX.  Jahrhundert.  —  9.  Begeisterung,  Schwärmerei,  Verzückung, 
i'anatismus,  —  10,  Bedeutung  der  Glocke  im  menschlichen  Leben.—  *1L 
Charakteristik  WeislingeLs  in  Goethes  „Gütz  von  Berlichingen."  —  12. 
Ein  Halfest  (Schilderung)  —  13.  Wert  der  modernen  Sprachen  für  die  all- 
gemeine Bildung.  —  *14.  „Muttersprache,  Mutterlaut  I  wie  so  wonnesam,  so 

VII  Classe, 
L  Die  Absicht  Leasings  in  der  hamburgischen  Dramaturgie  —  *8. 
leber  den  Unterschied  der  Darstellung  in  der  Poesie  und  Malerei,  (Nach 
-lessings  LaokoonJ  —  3.  Ueber  die  Einwirkung  der  europäischen  Cultur 
Inf  die  Amerikas  und  die  Rückwirkung  dieser  auf  die  erstere.  —  *4  Der 
Htliehe  Confltct  in  der  Seele  Iphigeniens.  (Goethej  Iphigenie  auf  Tauris, 
IV.  Act)  ^  5,  Die  Sclaverei  in  alter  und  neuer  Zeit  und  ihre  Ver- 
i^erflichkeit.  —  ♦e.  Gedankengang  in  Goethes  f,Epilog  zu  Schillers  Glocke** 
lit  Bezugnahme  auf  Schillers  Leben.  ~  7.  Gutenberg  und  Columbus.  — 
8.  Wer  der  Dichtkunst  Stimme  nicht  vernimmtf  ist  ein  Barbar,  er  sei  auch , 
rer  er  sei,  —  9,  Ueber  die  Vorzüge  des  elektrischen  Lichtes,  —  10. 
Jlensteins  Verirrung  und  sein  Fall  —  *11  Welchen  Einduss  hat  der 
kthum  an  nutzbaren  Mineralien  auf  die  Caltur  einzelner  Länder?  - 


72 

12.  Begeisterung  ist  die  Quelle  großer  Thaten.  —  *13.  Die  Bedeutung  der 
Donau  für  die  österreichischungarisdie  Monarchie  und  die  wichtigsten  an 
dieselbe  sich  knüpfenden  Momente  aus  der  österreichischen  Geschichte. 
(Mataritätsarbdit.) 

in.  Lehrmittel. 

I.   Bibliothek   der   Oberrealschule. 

Custos:  Prof.  Dr.  Johann  Strobl. 

Vermehrung  im  Schuljahre  1887/88. 

A.  Geschenke: 

Im  Auftrage  Sr.  kais.  Hoheit  des  Durchlauchtigsten  Herrn  Erzherzogs 
Leopold  vom  Custos  der  Ic.  k.  Familien -Fideicommiss- Bibliothek  Herrn  W. 
Schaffer:  Becker  M.  A.  Hernstein  in  Niederösterreich,  sein  Gutsgebiet 
und  das  Land  im  weiteren  Umkreise.  Wien  1886/89  2  Bd.  in  3  Volum,  l 
Atlas,  2  Eartenmappen  und  1  Broschüre. 

Vom  hohen  k.  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterricht:  Bericht  aber 
die  Industrie,  den  Handel  und  die  Verkehrsverhältnisse  in  Niederösterreich 
während  des  Jahres  1887.  Wien  1888. 

Vom  hohen  n.-ö.  Landes  -  Ausschusse :  Stenographische-Protokolle  des 
n.-ö.  Landtages,  5.  Sess.  der  VI.  Wahlperiode  —  Zusammenstellung  der 
in  der  5.  Sess.  der  VL. Wahlperiode  gefassten  Beschlüsse.  —  Bericht  des 
hohen  Landes-Ausschusses  über  seine  Amtswirksamkeit  vom  1.  Juli  1887  bis 
30.  Juni  1888.  —  Anweisung  zu  Errichtung  und  Leitung  von  Spar-  und 
Darlehenskassen  nach  dem  System  Raiffeisens  in  Niederösterreich. 

Von  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien:  Anzeiger  und 
Stitznngsbericbte  der  mathem  -naturhistor.  Classe  (Fortsetzung.)  —  Heinzel 
Über  die  Walthersage  II.  —  Goraperz,  Zu  Aristoteles  Poetik;  Nachlese 
zu  den  Brachssücken  der  griech.  Tragiker;  Über  die  Charaktere  Theoprast's 

—  Hartel,  kritische  Versuche  zur  5  Dekade  des  Livius  —  Hauler, 
Das  älteste  Berner  Bruchstück  identificiert.  —  Huemer,  Das  Registerium 
multorum  auctorum  des  Hugo  von  Trimberg.  —  Manitius,  Beiträge  zur 
Öesch.  frühchristlicher  Dichter  im  Mittelalter. —Si ekel,  Prolegomeua  zum 
Liber  Diornus  I.  &  II.  —  Btthler  &  Zachariae,  Über  das  Navasäha- 
sankacharita  des  Padmagupta.  —  Grunzel,  Die  Vocalharmonie  der  al- 
taiseben Sprachen.  —  Kr  em  er,  Über  die  philosophischen  Gedichte  des  Abul 
ala ma  arry.  —  Kühner t,  Über  einige Lautcomplexe  des  Shanhai-Dialektes. 

—  Nöldeke,  Persiche  Studien.  -  Reiniscb,  Die  Kafa- Sprache  in 
Nordos t- Afrika  L  &  IL  —  Schuchardt,  Kreolische  Studien  VIL  &  VIIL 

—  Bussen,  Die  Sage  von  Max  auf  der  Martinswand  und  ihre  Entstehung. 

—  Fournier,  Eine  amtliche  Handlungsreise  nach  Jtalien  i.  J.  1754.  — 
Krall,  Studien  zur  Gesch.  des  alten  Ägypten  III.  Tyros  und  Sidon,  — 
P r  i  b  r  a  m,  Zur  Wahl  Leopold  L  1 664r— 1668  —  S  c h  1  i  1 1  e  r,  Kaiser  Franz  I. 
un4  die  Napoleoniden.  —  Zeissberg,  Erzherzog  Carl  und  Prinz  Hohen- 
lohe-Kirchberg.   —  Tomasche k,    Kritik  der   ältesten  Nachrichten  über 


73 


itsyMn^chen  Norden  I  &  TT*  —  Wieser.  Der  vf*i Schollene  Globu» 
JoIiÄQues  Solihner  von  1523.  —  Ett  i  ii  (^Ur  nseii.  Die  fomle  FlorA 
Ivoo  Leoheu  I-  &  IL  —  GrÄher,  Vergleiclieiide  ^^tuffien  aber  die  K**im* 
Ibiilleii  miA  ElickeiiluMuiig  der  Tiisecteii.  —  SchierUoU,  Über  Entwicklmif 
[der  Uniodeu  —  Nag),  Gerbf^rt  unrl  die  EechenkunU  des  10.  Jahrhunderts, 
Winkler,  Über  ein  Kriterium  d*^s  Giuüten  und  Klninsti^n  in  der 
jVariatiousrechnmig.  —  Blaschk«,  Über  die  Aus^fleicbung  von  Wahr- 
icheielicbkeiten  —  H  a  e  r  d  1 1,  Die  Bahn  des  periodischen  Kometen 
IWißnecke  1858-1886.  —  IgeK  Über  eituge  algebraische  ReciproeltÄts- 
ISäUe,  —  Wähle»  Über  die  geometrische  Methode  des  Si>vnoza  —  Über 
l&g  Verhältnis  zwischen  Substanz  und  Attributen  in  Spinozas  Ethik.  — 
kaeckner,  Von  den  griech,  Grabreliefs,  —  Ott,  Die  tabula  jurJs  der 
|Klo8terbibliotbek  m  Raygern.  '^'  '''' 

Von  dem  Herrn  Ingeoi^ur  Adolf  Titae,  Bauleiter  der  Banunternehmung 
fScUnion  i  Gaertuer  in  Wien:  Monatsblätter  des  Wissenschaftlichen  Clnb  in 
[Wien,  I-IX  Wien  1880/88 

Von  dem  Herrn  Prof.  Dr  Ehrenberger:  Meinong.  Über  iihilos- Wissen* 
Ificbaft  nnd  ihre   Propädeutik.    Wieu    1885.  —    Mittheilaugen    der  Vereine 
,JUttaI schule"  IL  Jahrg,  Wien  1888. 

Von  den  Herrn  Verioflärn:  MauÄ'sche  k.  k,  Hof^Verlags-  und  Universitftts- 
jBuchliamlhing  in  Wien:  Dn  K.  Kummer  und  Dn  K.  Stejskal,  Dent- 
liches  Lesebucli  für  öaterr,  Realschulen  nnd  verwandte  Lehranstalten  TT., 
lllL,  IV.  und  VL  Band.  —  Graeser  in  Wien:  .Tngendbibliothek,  Hauffs 
lUärcben  I.  —  Schiller^  die  Verschwörung  des  Fiesko  —  Voli  Heinr., 
fLnise,  —  Pich  1  er  in  Wien:  Wallen  t in,  Lehrbuch  der  Physik  für  die 
[oberen  Claj^sen  der  Mittelschulen  5.  Aufl, 

Jahresberichte  von  österr,   Mittelschulen  im  Umtausche,   163   SttlckV 


lt.  Kauf: 

Jahresbericht  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiet  dar  0er- 
mhischen  Philologie.  TX.  Jahrg.  2.  Abth.  und  X.  Jahrg,  L  Abth,  — 
[Keudrucke  deutscher  Titteraturwerke  de-^  16,  und  17.  Jahrh,  Lief  74^  7;>j  76. 
Seuffert,  Deutsche  LitteraLurdenkmale  des  18.  und  19,  Jahrh.  Heft 
i%  Qud  3L  —  Kluge,  Etymologisches  Wort  erb  ach  der  deutschen  Sprache, 
Aufl*  Liefr.  5  bis  Schluss.  —  Falb,  Das  Land  der  Inca  in  seiner  Be* 
ieutung  für  die  Urgeschichte  der  Sprache  und  Schrift,  ^  Flöge!,  Ge-» 
schichte  der  komischen  Litteratur.  4  Bd.  Liegnitx  1784  87  —  G  r  o  U,  Deutsche 
'lichterinen  nnd  Schriftstellerinen  in  Wort  and  Bild  3  Bd.  Berlin  1885. 
H  i  D  r  i  ch  s  e  n,  Da«?  litterarische  Deutschland,  Berlin  1888.  -^  Schere  r 
rükelm,  Poetik,  Berlin  1888.  —  Anzengruber,  Dorfgänge  Wien  1879. 
atiernfeld,  Die  Freigelassenen  %  Bd,  Berlin  1875  —  Dahn,  Attilap 
4pz.  }8B±  —  Ebers.Die  Gred,  2  Bd.  Stuttg.  1889.  —  Eckstein,  Nero, 
Bd,  Lpz.  1889.  -  Q  a  n  g  h  0  f  e  r,  Oberland.  Stuttg.  T 887,  —  H  o  1 1  e  i,  Die 
Vagabandeo.  Breslau  1880;  —  Der  letzte  Kom(}dIant  Breslau  1886.  — 
;  0  h  0,  Neue  Ghettubilden  —  K  o  b  u  t,  Lustige  Geschichten  ans  dem  Tokayer- 


74 

Und  Berlin  1885.  —  Grein  er,  Ungarisches  Novellenbuch.  —  Eompert. 
Gesammelte  Schriften.  8  Bände.  Lpz.  1887.  —  Kurz  Herrn.,  Heinrich 
Roller  oder  Schillers  Heimatjahre.  3  Bd.  Stuttg.  1847.  —  Lorm,  Auf 
dem  einsamen  Schlosse.  Breslau  1888.  —  Meißner  Alfred,  Schattentanz. 
2  Bd.  Zürich  1881;  Der  Bildhauer  von  Worms.  Berlin  1875.  —  Redwitz, 
Hymen.  Berlin  1887.   —  Roquette,   Neues  Novellenbuch.  Breslau  1884. 

—  Russische  Taschen -Bibliothek,  15  Bändchen  (Dostojewsky,  Marlinski, 
Meschtscherski,  Sollogub,  Tolstoi,  Turgenjew.)  —  Schmid,  Der  Bauem- 
rebell ;  Tannengrttn;  Der  Kanzler  von  Tirol.  —  Schmidt  Max.  Hoch- 
landsbilder; Johannisnacht;  Die  Knappenlisl  von  Rauschenberg;  Der  Leon- 
hardsritt.  —  Silberstein,  Dorfschwalben  aus  Österreich.  3 Bd.  Breslau 
1881/83.  —  Tolstoi,  Krieg  und  Frieden.  3  Bd.  Berlin  1889:  Russische 
Soldatengeschichten.  —  Voß,  Rolla.  2 Bd.  -  Winterfeld,  Ein  Liebling 
der  Furien.  2  Bd.  Jena  1879.  —  Em m er,  Kaiser  Franz  Josef  I.  Geschichte 
seines  Lebens  und  seiner  Regierung.  Teschen  1880.  —  Freytag,  Bilder 
aus  der  deutshen  Vergangenheit.  4  Bd.  Lpz.  1877/79  —  Gregorovius, 
Geschichte  der  Stadt  Rom  im  Mittelalter.    Bd.  V.— VIII.  Stuttg.  1878/81. 

—  Henne  am  Rhyn,  Die  Kreuzzflge  und  die  Cultur  ihrer  Zeit,  2.  Aufl. 
Lpz.  1885.  —  Herrmann,  Maria  Theresia  als  Gesetzgeberin.  Wien  1888 

—  Kirchmayr,  Der  altdeutsche  Volksstamm  der  Quaden.   Brttnn  1888. 

—  Schiller  Herm.  Geschichte  der  römischen  Kaiserzeit.  2  Bd.  in  3  Abth. 
Gotha  1883/87.  —  Wien  1848—1888,  Denkschrift  zum  2.  December  1888, 
herausgegeben  vom  Gemeinderathe  der  Stadt  Wien.  2  Bd.  —  Bock,  Im 
Reiche  des  weißen  Elephanten.  Lpz  1886.  —  Cameron,  Quer  durch 
Afrika,  2  Bd.  Lpz.  1877.  —  Cecchi,  Fftnf  Jahre  in  Ostafrika.  Lpz.  1888. 
D n  Chaillu,  Im  Lande  der  Mitternachtssonne.  2  Bd.  Lpz.  1882.  —  Engel, 
Griechische  Frühlingstage.  Jena  1887.  —  Kraus,  Die  nordöstl.  Steier- 
mark. Graz  1888.  —  L  e  i  p  o  1  d  t.  Die  Leiden  des  Europäers  im  afrikanischen 
Tropenklima  und  die  Mittel  zu  deren  Abwehr.  Lpz.  1887.  —  Müll  er.  In 
ägyptischen  Diensten.  Lpz.  1888.  —  No6,  Die  Jahreszeiten.  G5rz  1888. 
Schneegans,  Sicilien.  Lpz.  1887.  --  Soyauz,  Deutsche  Arbeit  in  Afrika. 
Lpz.  1888.  —  Stanley,  Der  Kongo  und  die  Gründung  des  Kongostaates. 
2  Bd.  Lpz.  1885.  —  Supan,  Österreich-Ungarn.  Wien  1889.  —  Stokes, 
Das  Licht,  12  Vorlesungen.  Lpz.  1888.  —  Strebe  1,  Sachregister  zu  den 
Annalen  der  Physik  und  Chemie,  Poggendorlfsche  Folge  Band  1—160; 
Ergänzungsband  1—8  und  Jubelband.  1824-1877;  Lpz.  1888,  —  Kobelt, 
Illustrirtes  Conchylienbuch.  2  Bd.  Nürnberg  o.  J.  —  Zettler,  Die  Schule 
der  Stabübungen.  Lpz.  1887;  Das  Turnen  mit  der  Keule  Lpz.  1884.  — 
Clement,  Geschichte  der  classischen  italienischen   Malerei.   Berlin  o.  J. 

—  Naumann,  Illustrierte  Musikgeschichte.  2  Bd.  Berlin,  o.  J.  — 
Beuleaux,  Das  Buch  der  Erfindungen,  Gewerbe  und  Industrien.  8  Bände 
Lpz.  1884/88.  —  Behrendt,  Pytheas  von  Massilia  und  seine  Meerfahrt 
nach  dem  Bernsteinlande.  —  Emmer,  Unser  Kaiser  Franz  Josef  I., 
Teschen  1879.  —  Falkenhorst,  Ein  afrikanischer  Lederstrumpf.  1  Abth. 

—  Groner,  In  Ritterburgen  und   unter  fahrenden  Leuten.   Erzählungen. 


I 


75 

RU8  der  Öeßcbidit^  Osterreich •Uiigaitis.  —  Hellwald,  Die  weite  W«lt, 
Rf^igen  und  Forsclmugeß  in  allen  Theilen  der  Erde.  ^  Hocker,  Die 
Monjfolenschlacht  hm  Olmtltz.  —  Mattnheim,  Kakk,  Priaz,  Kunig  und 
Sclave*  —  Nie  mann,  Das  Geheimnis  der  Mamie.  —  Oppel^  Abenteuer 
dea  Kapitän  Mago.  —  Roth,  Pilger  und  Kreuzfahrer.  —  8m  olle, 
Chsrakterhilder  aus  der  vaterländischen  Geschichte  für  Schale  und  Haus* 
Bas  Buch  von  unserem  Kaiser.  1848  -1888  —  Zöhrer,  Kreuz  und  Schwert. 
Fortsetzungen:  Allgemeine  Deutsche  Biographie  Liefr  1^9  bis  140. 
—  Kürschners  Deutsche  Nationallitteratur  Liefr,  433  bis  5I1K  — 
Ooketi,  AUgem.  Üeschjclite  in  Einzeldarstellangen  Liefr,  146  big  158.  — 
Die  Österreichisch- Uufif arische  Monarchie  in  Wort  und  Bild, 
Lief,  62  bis  83-  —  Rabenhorst,  Kryptogaraanflora  1.  Bd,  III  30;  ITI. 
M,  13,  13,  14;  IV.  Bd.  9,  10,  11.  —  Seliriften  des  Vereins  zur  Verbrei- 
tung naturwiss.  Kenntnisse  28.  Bd.  —  Gretschel  tt  Bornemauu, 
Jahrbuch  der  Erfindungen  24.  Jahrgang.  —  Wagner-Fischer,  Jahres- 
bericht der  chemischen  Technologie  fllr  das  Jahr  1888   Lpz,  1889 

Seltne  hriften* 

Wiener-Zeitung  —  Verordnungsblatt  fOr  den  Dienstbereich  des  k.  k. 
Ministerium?  fiir  Gultus  und  Unterricht,  —  Zarnckes  litter.  Ceitralblatt 
^  Revue  politique  et  literaire,  ed.  p,  Joung.  -  Harpers,  Monthly 
Magazine.  —  Kolbe,  Zeitschrift  für  das  Real  Schulwesen  —  Strack, 
Central organ  flVr  die  Interessen  des  Realschulwesens.  —  Blätter  fllr 
Landeskunde  in  Niederösterreich*  —  Mittheilungen  der  k.  k.  Geogr,  Ge- 
sellschaft in  Wien.  —  Behrens  Sc  Koerting,  Zeitschrift  für  neu- 
franzi^sische  Sprache  und  Litteratun  —  Poske,  Zeitschrift  für  den  phy- 
sikalischen und  chemischen  Unterricht.  —  W  i  e  d  e  m  a  n  n,  Poggendorfs 
Annalen  der  Ph3^sik  und  Chemie;  mit  Beiblatt  —  Klein  &  Mayer, 
Mathemathische  Anualen*  --  Hoff  mann,  Zeitschrift  für  matliem.  und 
naturwissensch.  Unterricht  —  Schlömilch,  Zeitschrift  für  Mathem.  und 
Pbyiik,  —  Deutsche  Turn -Zeitung.  —  Niederösterr.  Presse. 


I 


3C.  IjebrtiilttelMaiiiiiilniie  für  den  js:ef»£i-n|itijfteheii  und  liiHt^rtniflieit 

l'iiterric'lit. 

Custos;  Professor  Anton  Pokorny, 
Angekauft  wurden  aus  de?  Jahresdotatiou:  Dräxler-Maufred, 
Der  Rhein,  Aquarelle  von  C  P.  C*  Köhler,  Gera^  Griesbachs  Verlag,  — 
G.  Closs  und  0.  Fröhlicher,  Villeggiatura,  Bilder  aus  den  Schweizer 
Bergen*  München,  Bruckmanns  Verlag.  -  Dr.  Gsell  Fels:  Die  Schweiz, 
2  Folio  Bände,  München  und  Berlin  Bruckmanns  Verlag. 

Fortsetzungen  :  Deutsche  Kunstgeschichte,  als  Supplement  zur  deutschen 
CüUurgeschichte.  12  bis  14,  Liderung,  Berlin,  Grote,  —  Baumeister^ 
Denkmäler  des  cl  assischen  Alterthumes,  Lieferung  6Si  bis  Schluss.  — 
Hottenroth,  Trachten-,  Haus-,  Feld-  und  Kriegsgeräthschaften  der 
Völker  alter  und  neuer  Zeit,  Lieferung  17, 


76 

S.   liehniittteliiammlang:   fttr   den    natarhlstorluchen    ITnterrIcht. 

Gustos:  Professor  Johann  Porstner. 
Angekauft  wurden:  Astacus  fluviatilis  (montiert.)  Eier  von  Sepia 
officinalis  (in  Spiritas.)  Terebratnla  vitrea.  Lingnla  anatina.  Ein  Holzstttck 
mit  den  Gängen  des  Bohrwnrmes.  Scolopendra  cingulata  Lithrobins 
montanus.  Julns  calosns  Jallus  terrestris  -—  Leuckart  und  Nitsche 
Dr.  H.,  zoologische  Wandtafeln.  21.  ris  30.  Lief.  incl. 


4.  liehrmlttelAaninlaiig:  fBr  Physik; 

Gustos:  Professor  Dr.  Anton  Ehrenberg  er. 
Angekauft  wurden:  Mousson'scher  Apparat,  Vorrichtung  zum  Queck- 
silberreinigen, Solenoid  nach  De  la  Rive,  Gramme'scher  Ring,  Apparat  für 
die  gebundene  Elektrizität  Induciionsspule  mit  Unterbrecher,   Monochord 
nach  Pscbeidl. 

5.  liehrmittelMammliUii;  im  ehemtsclien  liaboratrriam. 

Gustos:  Professor  Friedrich  Mar  eck. 
Ankauf:  a)  Aus  der  yom  hohen  Landesausschusse  fQr  1888  bewillig- 
ten auflerordentlichen  Dotation  entfiel  ein  Theilbetrag  auch  auf  das  ehem. 
Laboratorium,  und  wurden  dafür  einige  Verbrauchsgegenstände  fttr  das 
Schulerlaboratorium  nachgekauft,  b)  Mit  der  gewöhnlichen  Lehrmittel- 
dotation wurde  eine  Rupprecht'sche  Experimentierwaage  (Modell  f&r  Real- 
schulen) angekauft. 


6.  I^elirmittelsammluns  fVi*  den  ITnterrielit  im  Freiliandseiclmeii. 

Gustos:  Professor  Adalbert  Micholitsch. 
Durch  Ankauf  wurden  erworben :  a)  Gypsmodelle :  3  Büsten  und  56 
ornamentale  Modelle,  bezogen  ans  der  Giefierei  des  k.  k.  österr.  Museums 
für  Kunst  und  Industrie,  b)  Bücher:  Antwerpen  und  die  Weltaustel- 
Inng  1886  von  Ren6  Gorneili.  Deutsche  Ausgabe  von  Adolf  Liederwald 
und  Karl  Pfau.  Leipzig. 


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10  . 

— 

416, 

80 

•             4 

493. 
41«. 

16 

SO 

. 

«. 

35 

80 

Chemie:  IV.  Cl.  Mitteregger  Dr.  J.,  Anfaugsgründe  der  Chemie  f.  d.  IV. 
Classe  dei*  Realschulen. 

V.  und  VI.  Cl.  Mitteregger,  Lehrbuch  der  Chemie  für  Ober- 
realschulen, I   Till. :  Anorganische,  II.  Thl. :  Organische  Chemie. 

Stenographie:  IV. -VII.  Cl.  Albrecht  Dr.  K.,  Lehrbuch  der  Gabelsberger'- 
schen  Stenographie.  —  Engelhard  K.,  Lesebuch  für  Gabelsber- 
ger'sche  Stenographen. 

VI.  Unterstützung  armer  Schüler- 

A.  Stipendien  and  irnterstütKangrabetriiii:«. 

Im  Laufe  des  Schuljahres  1868/9  wurden  folgende  StipendieB  und 
ünterstützungsbeträge  armen  und  der  Unterstützung  würdigen  Schülern 
der  Landesoberrealschule  verliehen : 

L  Das  vom  hohen  n.-ö.  Landtage  gestiftete  Kaiser-Stipendium    .   .  150  fl. 
8.  Die  Interessen  des  Eduard  Scbumacher'schen  Legates 31  fl. 

3.  Zwei  von  dem  Vorstande  des  Zehnkreuzer- Vereines  in  Krems 

der  Direction  übergebene  Unterstützungsbeträge  a  60  fl.  .   .   .  100  fl. 

4.  Die  Josef  Thalhofer'sche  Studienstiftung  im  Betrage  jährlicher  .  100  fl. 

5.  Am  20.  December  1888  an  drei  Schüler  Barbeträge,  zusammen  .    55  fl. 

6.  Aafierdem  wuren  zwei  Schüler  der   Landesoberrealschule  im 

Genüsse  auswärtiger  Stipendien   im   Gesammtbetrage  von  .   .  368  fl. 

B.  ITnterstützmifl^sfond. 

Außer  den  unter  den  Einnahmen  ausgewiesenen  Geldbeträgen  erhielt 
der  Unterstützungsfond  von  der  Papierhandlung  Saska  in  Krems  ver- 
schiedene Schreibrequisiten,  von  mehreien  Schülern  gebrauchte  Lehrbücher^ 
von  dem  Herrn  Landes- Archivar  Alois  König  Lehrbücher  und  Zeichen- 
requisiten. 

Hinnahmen. 

I.  Geschenke:  fl.    kr.     fl.    kr. 

Von  der  löbl.  Sparcasse  in  Krems  (pro  1888) 10  .  — 

Vom  Schüler  Robert  Krebs 2  .  — 

Von  Herrn  Weiße,  Buchhändler  in  Krems     •   .       .    .   .  2  .  — 

„         »      J*  Denk,  Privatier  in  Hörn  .   .       4  .  — 

„         „      J.  Exel,  Mühlbesitzer  in  Imbarh 5  .  — 

„         „      i)r.  Stingl,  Advocat  in  Krems 10  ,  — 

^         „      Rosenberg,  Kaufmann  in  Wien 5    — 

„         „      Dr.  Libitzky,  Advocat  in  Wien 5  .  — 

„         „      H.  Gutscher,  Mühlbesitzer  in  St.  Georgen   .  10  .  — 

„     einer  Ungenannten 2  .  — 

„     Herrn  med.  Dr.  Lunzer,  Stadtarzt  in  Krems    .   .   .  1  .  -^ 
fl         fl      Bachmann,  Fabriksbesitzer  in  Wien.   .  ^  «SO^j- 
Fürtrag  .  76  ~  — 


81 


Übertrag  .  76  .  — 

Von  Herrn  Österreicher,  Buchhändler  in  Krems  ....  3  .  — 

„         fi      J.  Grünberger,  Haasbesitzer  in  Krems  ...  5  .  — 

n     den  Oberrealschaiern 4  .  — 

„    Sr.  Hochw.  Herrn  Propst  Dr.  A.  Kerschbaumer  .   .  5  .  - 

„    Herrn  Professor  F.  van  Overschelde 5  .  — 

rt     einem  Ungenannten 5  *  -~ 

Aus  dem  n.-ö.  Landesfond 100  .  — 

Von  Herrn  Prof.  Mareck 6  .  — 

„         ,      Dr.  Spängier,  k.  k.  L6R.  in  Krems     ...  2  .  — 

Betrag  einer  Gebühr&berzahlnng —  .  66 

Von  Schalem  der  hiesigen  Mittelschulen 10  .  44 

„     Henn  Prof.  Müllner 10  .  — 

„     mehreren  Hochschttlern 6*-- 


236.— 


2.  Zinsen:  fl.    kr.     fl.    kr. 

Coupons 68  •  60 

Interessen  der  Langheinz'schen  Stiftung 8  .  40 

Interessen  der  Einlagen  bei  der  Sparcasse  in  Krems    .  83  .  69 
Interessen  der  Einlage  beim  I.  Vorschassvereine  in 

Krems 14  .  85 

Interessen  der  Einlage   beim   allg.   österr.  Beamten- 
vereine (Cons.  Krems) .    21  .  61 

187  .  16 


Gesammtsumme  der  Einnahmen  .   .  433  .  16 

fl.    kr.     fl.    kr. 

Conto  des  Buchhändlers  Weifie 143  .  45 

„        „  „  Oesterreicher 130 .  76 

„        „    Papierhändlers  Saska 34  .  50 

n        «  .  Pölzl 30 .  30 

,,        „    Buchbinders  Forner 12  .  80 

BarunterstQtzungen     55  •  — 

Für  einen  Schaler  die  Hälfte  des  Kostgeldes  im  MoQat 

Februar  bezahlt ■   >    10  .  — 

416.80 

Aus  der  OegenDberstellung  der  Einnahmen  per 423  .  16 

und  der  Ausgaben  per 416  .  80 

ergibt  sich  eine  VermögenszuBahme  per 6  •  86 


83 


TermOseiistand  am  15.  Juni  1888. 
(Ohne  die  seit  1.  Jänner  d.  J.  aufgelaufenen  Zinsen). 

1888. 


1889. 


1.  Sparcasse-Einlagen  und  Bargeld: 
Einlagsbach  bei  der  Sparcasse  in  Krems  Tom.  XXI  Fol.  709 

B.  Z.  11072  

Sinlagsbnch  bei  der  Sparcasse  in  Krems  Tom.  XXVII  Fol.  164 

B.  Z.  164  25486 .    .    .    . 

Einlagebnch  bei  der  Sparcasse  in  Krems  Tom.  XXXI  Fol.  812 

B.  Z.  31449  

Einlagebnch  bei  dem  I.  Vorschnssyereine  für  Krems  n.  Umgebung 

Tom.  VII  Fol.  326 

Einlagsbnch  bei  dem   Spar-  und  Vorschass  -  Consortinms  des 

Osterr.  Beamtenyereines 

Barrest .       

Summe  des  Bargeldes  . 

a.  Wertpapiere,  angeführt  im  Nominalwerte: 

1  Stück  Silberrente 

1      .  «  

1      «      Papierrente 

4      „  «1  &  100  fl.  (Legate  der  Frau  If .  Langheins 

und  des  Herrn  J.  Eggel),  beim  hohen  n.-ö. 
Landesausschusse  in  Verwahrung)     .    .   . 

Ein  Fünftel  1860er  Los,  Serie  4868  Nr.  19 

2.  Gebrauchte  Schulbücher,  Schreib- u.  Zeichenrequisiten. 


fl. 


449 

1188 

450 

850 

440 
17 


2895 


1000 
100 
100 


400 
100 


kr. 


12 
59 


88 
40 


99 


fl. 


449 

1157 

450 

850 

462 
38 


2902 


1000 
100 
100 


400 
100 


kr. 


12 
40 


49 


34 


O.  Ausweis  fiber  die  Unterstfitsiuis:  der  Schüler  an  der 
liandes-Oberrealschule. 

Im  ersten  Semester  wurden  90,  im  2.  Semester  77  Schüler  mit  Lehr- 
büchern betheilt.  Von  diesen  erhielten  im  ersten  Semester  28,  im  zweiten 
Semester  20  Schüler  auch  Schreib-  und  Zeichenrequisiten.  Für  einen 
Schüler  wurde  im  Monate  Februar  die  Hälfte  des  Kostgeldes  im  Betrage 
von  10  fl.  bezahlt.  Drei  Schüler  erhielten  Barbeträge.  (S*  oben). 


VII.  Erlässe  der  hohen  k    k.  Unterrichts-Behörden  und  des 
hohen  n-ö.  Landesausschusses. 

1.  Erlass  des  hohen  n.-ö.  Landesausschusses  vom  27.  November  1888, 
Z.  34833,  wodurch  bekannt  gegeben  wird,  dass  der  hohe  n.-ö.  Landtag 
in  seiner  Sitzung  am  16.  October  1888  folgenden  Beschlass  gefasst  hat: 
1.  Vom  15.  September  1889  an  wird  das  Schulgeld  an  den  Landes-Jkfittel- 
schulen  auf  10  fl.  per  Semester  erhöht.  2.  Der  Landesausschuss  wird  er* 
mächtigt,  im  Rahmen  der  bestehenden  Normen  für  Schulgeldbefreiang  in 
ber&cksichtigungswärdigen  Fälle.i  halbe  oder  ganze  Befreiungen  vom 
Schulgelde  zu  gewähren. 


8S 


^H  2.  Eilääs  d€8  hohen  k.  k.  f^andesscliulrathei  vom  22.  Jäader  1869, 
^K  10<i58,  wodurcU  bekaimt  gegeben  wird,  dass  infolge  hoher  MimiteriiU- 
^verordnuDg  vom  19.  Oecemher  1388,  Z.  34899  far  dis  Zuerkeuoaikg  der 
^»ienstftlterszulage  an  SupplenteE  auch  eine  vor  der  Ablesung  des  Probe- 
^qAUres  erfolgte  DieiistleistQDg  als  Supplent  —  die  Erfüllung  der  übrigen 
gesetzlichen  Bedingungen  Türausgesetst  —  anzurechnen  ist* 

t3.  Brlass  des  hohen   k,  k.   Landesscbulrathes  vom  6,  Februar  1889, 
.  409,  wodurch  beztiglieh  der  Ausmusterung  vou  Scliulacteu   angeordnet 
ird,  dafs  vou  den  MaturitätsprUfuugsarbeiten  stets  die  letzten  drei,  von 
den  Classeubüeheru,  den  Censurbhchern  und  Ol asi^iticationsk atalogen  stets 
^dUe  jüngsten  vier  Jahrgänge  aufzubewahreu  Kiud. 

^^        4.  Erlaas  des  hoben  k.  k.  Landesschulrathes  vom  16.  B^ebruar  1889^ 

Z.  101^  5>  woruach   das    Verbot   der   Thailnahme    an    Vereinen  und  deren 

^tfersammlttngen,    insbesondere   an   denen   der  Uochschiiler    den    Schüleru 

^■ir  Miltulsehulen  neuerlich  ernstlich  in  Erümerung  zu  bringen  ist. 

^B        5>  Erlass  des  hohen  k<  k.   Minister j  ums   für   Cultus    und   Unterrieht 

^■om  4.  März  1889,  Z.    3I44|    wornach    Reabchutabiturienten,    welche  auf 

^%riin4  des  §  13    der   MatUfilätsprÜfuugsvorscbrift  vom    9.  Mai  1873  von 

der  mündlichen   Prüfung   s&uriickge wiesen    worden  sind,  als  ^  Reprobier te"^ 

zn  behandelu  sind. 


i 


.  Bekafintmachung,  die  Aufnahma  der  Schüler  betreffend* 

Das  nächste    Schuljahr   beginnt   am    16.  äeptember  188d.    Die  Auf» 
nähme  dar  Schiller  findet  vom  12.  September  au  vormittags  von  8  bis  11 
ihr  in  der  Directionskanzlei  statt.  Alle  Schüler  haben  sieh  in  Begleitung 
xer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der  Direction  zu  melden. 

Die  Aufnahme  in  die  L  Classe  hängt  vou  dem  guten  Erfolge  einer 
AufnahmsprUfnng  ab,  welche  am  16.  September  abgehalten  wird.  Zufolge 
der  Miuist.-Verord,  vom  1&,  März  18^0,  wird  bei  derselben  gefordert; 
^Jenes  Ma8  von  Wissen  in  der  Heligion,  welches  iu  den  ersten  vier  Jah* 
rescursen  der  Volksschule  erworben  weiden  kann,  Fertigkeit  im  Leseu 
und  Schreiben  der  L<nterrichtsMpraelia  und  der  lateinisschen  Schrift^  Kennt* 
nis  der  Elemente  aus  der  Formenlehre  der  Unterrichtssprache,  Fertigkeit 
im  Analysieren  einfacher  bekleideter  Sätze,  Bekanntschaft  mit  den  Hegeln 
der  Orthographie  und  ihrer  richtigen  Anwendung  beim  Dictaudoschreiben, 
Übung  iu  den  vier  Rechnungsarten  in  ganzen  Zahlen '^  Jünglinge,  welche 
ans  einer  andern  nicht  gleichartigen  Mittelschule  in  die  Realschule  über* 
tretea  und  iu  eine  höhere  als  die  erste  Classe  aufgenommen  werden 
wollen,  haben  gleichfalls  iu  einer  AnfnahmsprÜfuug  das  3Iafi  ihrer  er- 
orbenen  Kenntnisse  zn  erweisen. 


84 

Solche  Schüler,  welchen  wegen  nicht  entsprechender  Aufnahmsprü- 
fnng  die  Aufnahme  in  die  erste  Classe  einer  öffentlichen  Mittelschule  ver- 
sagt worden  ist,  können  im  selben  Aufnahmstermine  an  einer  anderen 
Mittelschule  zur  Prflfung  nicht  zugelassen  werden.  Erlass  des  k.  k.  Lan- 
desschulrathes  ddo.  6.  Jänner  1883,  Z.  8360. 

Die  zur  Aufnahme  in  die  erste  Classe  sich  meldenden,  aus  einer 
öffentlichen  Volksschule  kommenden  Schüler  haben  eine  Schulnachricht  in 
der  vom  hohen  k.  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterricht  mit  dem  Er- 
lasse vom  99.  October  1886,  Z  20619,  vorgeschriebenen  Form  mitzu- 
bringen. Bei  der  Aufnahme  haben  femer  sämmtliche  neu  eintretenden 
Schüler  ihren  Tauf  oder  Geburtsschein,  jene  Schüler,  welche  bereits  ein 
oder  mehrere  Classen  der  Landesoberrealschule  in  Krems  oder  einer  an- 
deren Mittelschule  absolviert  haben,  das  am  Schlüsse  des  vorhergehenden 
Schuljahres  erhaltene  Zeugnis  vorzuweisen. 

Als  Aufnahmstaxe  ist  von  jedem  Schüler  1  fl.  für  den  Bibliotheks- 
fond zu  entrichten. 

Das  Schulgeld  beträgt  dem  Beschlüsse  des  hohen  Landtages  vom 
15.  October  1888  gemäß  für  1  Semester  10  fl.  Dasselbe  wird  um  die  Mitte 
der  Monate  October  und  März  eingehoben.  Gesuche  um  Befreiung  von 
der  Entrichtung  des  Schulgeldes  sind  an  den  h.  n.-ö.  Landesausschuss  zu 
richten  und  längstens  anfangs  October  der  Direction  der  Lehranstalt  zu 
überbringen.  Die  erlangte  Befreiung  erreicht  sofort  ihr  Ende,  wenn  der 
befreite  Schüler 

a)  am  Schlüsse  des  1.  Semesters  die  III.  Fortgangsciasse  erhält; 

b)  am  Schlüsse  des  2.    Semesters    nicht   mindestens   den   II.    Qrad  in 
Sitten  und  FleiB  erhalten  hat; 

c)  wegen   ungenügenden   Fortganges    eine   Classe    wiederholen    muss. 
(Ausgenommen  ist  hiebei  nur  der  Krankheitsfall.) 

Wahrhaft  arme  Schüler  werden,  wenn  deren  Eltern  oder  Vor- 
münder bei  Beginn  des  Schuljahres  darum  ansuchen,  aus  dem  Unter- 
sttttzungsfonde  nach  Möglichkeit  mit  Schulbüchern,  Schreib-  und  Zeichen- 
requisiten unterstützt,  so  lange  sie  sich  durch  Fleiß  und  Sittlichkeit 
einer  Unterstützung  würdig  machen. 


^-&^ 


SS 


]V«-Ö.  ]jaiiilefii-IIanclelssc]iule# 

Zweck  und  Einrichtung  der  Schule- 


Infolge  der  Beschiasse  des  h.  n.-Ö,  Landtages  vom  19*  October  1878 

d  vom  24  October  1881  ist  diese  Lehranstalt   als  Fachsdiula   für  den 

aiHlalM-  aud  Öewerbestand  eiogerichtet   und  Beizt  als  Vorbtlduiig 

lür  die  absolvierte  Volks-  und  Borgers  ehule   voraus;    eie   kann 

aacli  voD  jedem,  der  sich  einem  gescliäftlichen  Berufe  widmen  will,  ohne 

Ichwierigkeit  besucht  werden.  Auch  ist  die  Möglichkeit  gegeben,  dass  die 

»chöler  früh  genug  in  daa   praktische   Leben   übertreten   können,  da   die 

hule  derart  organisiert  ist,  däss  sie  iu  zwei  JahrgirUgen,  von  denen 

[er  erste  die  untere  und  der  zweite   die   obere   A  b  t  h  e  i  1  u  n  g  bildetj 

.s  üöthige  fachliche  Wissen  vollständig  zum  Abschlüsse  bringt. 

Diese  Schule  bietet  den  Angehörigen  des  Handels-  und  Gewerbestandes 

somit  des  Bürgerstandes  im  allgemeinen  —  Gelegenheit,    sich  in  ihrer 

ügend  jene  theoretisch-fachliche  Ausbildung  in  uiöglichst    kurzer  Zeit  zu 

irscbaffen,  welcher  dieser  Stand  unbedingt  bedarf,  um  den  an  ihn  gestell- 

m  erhöhten  Anfotderungen  unserer  Zeit  zu  entsprechen, 

Das  Lehrprograrara  der  Schule  umfasst  deshalb  nur  solche  Gegenstände, 
welche  für  jeden  Kauf  mann,  Industriellen  und  Gewerbetreibenden  von 
gfdßtem  praktischen  Werte  sind.  Für  den  Kaufmann  und  Industriellen  ist 

P-"*  Bedeutung  der  aus  dem  beigefügten  Lehrplane  ersichtlichen  Gegen- 
nde  wohl  von  selbst  klar.  Aber  auch  jeder,  der  sich  für  ein  ganz  ein- 
hes  Gewerbe  ausbilden  will,  soll  diese  Schule  ~  wenigstens  die  untere 
theilung  derselben  --  als  Abschluss  seiner  Schulbitdung  besuchen.  Auch 
muss  vor  allem  ein  guter  Rechner  sein,  Bucbfiitirung  verstehen,  sich 
mündlich  und  schriftlich  sprachrichtig  ausdrücken^  Rechnungen  und  Ge< 
schäftsbriefe  nach  dem  allgemeinen  Gebrauche  verfassen  können,  über  die 
Grenzen  seiner  engeren  Heimat  hinaus  Bescheid  wissen,  über  den  Wechsel 
und  andere  Schuldurkunden  und  Wertpapiere  orientiert  sein.  Er  soll  auch 
die  Waren,  welche  er  bezieht  oder  verarbeitet,  genau  kennen,  über  deren 
Ge%vinnüng,  Bezug,  Aufbewahrung  und  Verarbeitung,  dann  über  die  Zu* 
gatnmensetznng  seiner  Werkzeuge  im  klaien  sein,  endlich   soll  er  die  ge- 

föhnlich  vorkommenden  Flächen  und  Körper  berechnen  und  Zeichnungen  von 
bjacten  nicht  nur  verstehen,  sondern  einfachere  auch  selbst  anfertigen  können. 
Zweck  dieser  Fachschule  ist  es  uud,  diese  Kenntnisse  ihien  Schülern 
zu  vermitteln,  und  für  die  Geschäftswelt  junge  Kräfte  heranzubilden,   die 
icht  nur  an  Arbeit  und  Ordnnng  gewöhnt  sind,  sondern  die  auch  vermöge 
erlangten  Fachwissens  jenen  Theil   der  Ausbildung   zu   irgend   einem 
»eciellen  Beimfszweige,  der   nur   im   praktischen   Leben   ei  langt  werden 


86 

kann,  leicht  und  mit  gründlichem  Verständnisse  sich  aneignen  nnd  sonach 
bald  branchbare  Hilfspersonen  für  kaufmännische,  industrielle  nnd  gewerb- 
liche Unternehmungen  und  seinerzeit  tQchtige  selbstständige  Bürger  sein 
werden. 

Aufier  den  zwei  Jahrgängen  (untere  und  obere  Abtheilung), 
in  welchen  das  fachliche  Wissen  in  einer  für  die  Bedürfnisse 
des  mittleren  Handels-  und  Gewerbestandes  ausreichenden 
Weise  zur  Behandlung  und  zum  Abschlüsse  gelangt,  ist  noch 
ein  praktischer  Curs,  welcher  ein  Wintersemester  dauert,  mit 
der  Schule  verbunden.  Dieser  Curs  umfasst  vorzüglich  praktische  Arbeiten, 
—  theils  im  Übungscomptoir,  theils  im  Warenlaboratorium, 
welches  bereits  mit  zahlreichen  Warenmustern  und  den  nöthigen  Instru- 
menten ausgerüstet  ist,  —  und  soll  die  Schüler  besonders  an  Selbststän- 
digkeit bei  ihren  Arbeiten  gewöhnen. 

Es  werden  in  diesem  Curse  auch  noch  einige  Gegenstände,  die  eine 
höhere  Vorbildung  und  geistige  Reife  voraussetzen,  jedoch  ebenfalls  mit 
besonderer  Rücksicht  auf  ihre  praktische  Seite,  behandelt.  Diesen  prakti- 
schen Curs  nach  Absolvierung  der  oberen  Abtheilung  noch  zu  besuchen, 
wird  sich  daher  nicht  nur  für  die  nach  einer  höheren  kaufmännischen  Aus- 
bildung Strebenden,  sondern  jedenfalls  auch  für  jene  empfehlen,  welche 
bloss  die  obere  Abtheilung  der  Schule  besucht  haben.  Übrigens  ist  dieser 
Curs  auch  den  der  Schule  bereits  Entwachsenen  oder  in  einer  Berufsstel- 
lung praktisch  Tbätigen  zugänglich. 

l  Aufnahnsbedingungon. 

In  die  untere  Abtheilung  können  alle  jene  Aufnahme  finden, 
welche  14  Jahre  alt  sind,  die  Volks- oder  Bürgerschule  absolviert 
haben  und  bei  einer  Aufnahmsprüfung  hinlängliche  Vor- 
kenntnisse (in  deutscher  Sprache,  Rechnen  und  Geographie)  nach- 
weisen. Es  ist  jedoch  auch  gestattet,  dass  Schüler  vor  vollendetem 
14.  Lebensjahre  aufgenommen  werden,  wecn  der  betreffende  Be- 
zirksschulrath  über  Anfrage  der  Direction  hiezu  seine  Zustimmung  gibt. 

In  die  obere  Abtheilung  treten  in  der  Regel  jene  über,  welche 
die  untere  Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben;  doch  kann 
auch  ein  directer  Eintritt  stattfinden,  wenn  der  Autnahmswerber  die  ent- 
sprechenden Kenntnisse  bei  einer  Aufnahmsprüfung  nachweist. 

In  den  praktischen  Curs  können  jene  eintreten,  welche  die  obere 
Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben.  Ausserdem  können  auch 
solche  Personen  diesen  Curs  besuchen,  welche  mit  Rücksicht  auf  ihre  Vor- 
bildung oder  praktische  Ausbildung  von  dem  Lehrkörper  als  für  diesen 
Curs  qualificiert  bezeichnet  werden  und  mindestens  16  Jahre  alt  sind. 

Für  die  Aufnahmsprüfung  in  die  untere  Abtheilung  ist  keine  Taxe  zu 
entrichten,  für  die  Auftiahmsprüfung  in  die  obere  Abtheilung  jedoch  die  Taxe 
von  2  fl.   Das  Schulgeld  pro  Semester  beträgt  fünf  Gulden.   Fleißige 


87 

dürftige  Sehttler  k^innen  von  der  Entrichtung  desBelben  hefrtit  wenlen, 

liaell  auch  in  den  Genuss  von  Stipendiea  und  anderen  Unterst iit^ungau 

lelangea*  —  Auswärtige  Schüler  kennen   in    Kosthäusarn    billig   uulerge* 

r&cht  werden.  Es  i.*t  sonach  auch  den  weniger  Bemittelteu  möglichj  ihr^ 

)bna  an  dieser  Faebscliule  ausbilden  zu  lassen« 


II  Utirplan. 


üntefriehtBgegeiiBtiiide 


i|L  Jahrg.  od,.!!,  Jahrg.  ud 
rntere        4>l»ere 


Affttheitmtg 


obligate : 


wZSchßntJicbe  Stund etuß^hl 


KaafmilnDiBcbeB  Eecb&en     •    .    •    • 

HauJelikatide    . 

Cöfieiipoiideni  und  Compti>frftrbeiteii  ,  .  •  .  , 
BnobbdtQng  lin  der  nutem  AbibeiK  unr  im  11.  Sem.) 
Warenkfiiide  und  Technologie    .■*,-»!,. 

Handal^g-eograpbie    .    .    ^    ^    .    ,    .       

Deutacbfi  SpriLishe     ,    .    .    . 

Sobdtii€breibe^  .,...*, 

a«0Di@tri6  ..-•.*.* 

Wecb««lreebt^  Handels-  und  OewerbegeseUkunde  . 
VolkiwirfBcbaftalebre  (nur  im  IL  aem.)  .    *    *    »    , 

Stimme  der  wdebentlJcbeti  obligaten  Stunden  .   .    . 


Pfiktiscber  CTare.  (Ein  Winter-Semester,) 


Ünobligate  Ünterricljldgegeit&liiide : 


DbangH^Comptoir  .,.«... 
Wareo künde  (Arbelteii  im  Waren- 
Laboratorium)  ,..*..,. 
KAnfmüuniicbefi  Rechnen  «  *  «  « 
Handeligesetskunde 

E7olks  wir  tscbaftfii  ehre 
inmme  der  wöcbentlicben  Stunden 
I 


wJlch,   1*2  Standen 

W  ^  ff 

«  3  m 


29 


Frame  Etliche  Sprache 
Zekhmn  ..... 
Stenngr&pbie      .    *    . 

Turnen  .    

Gelang  .*.*«. 


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LehrstofF'Vertheiliing 

ITntere  Abtlielliiitic  (1.  Jalir^snitjj^.) 

&«  Obligate  Unterricbtö 'Öegenstände* 
Kaufmännisches  Rechnen.  Vm  eine  auf  Versitändnjs  beruliende  Sicher- 
iit  und  Gewandtheit  im  Zitferrecljnen  zu  erzielfn^   werden   zunächst   die 


«8 

vier  Orundoperation^n  in  ganzen  Zahlen  und  Decimalzalilen,  die  Theilbar- 
keit  der  Zahlen,  das  größte  gemeinschaftliche  Maß  und  das  kleinste  ge- 
meinschaftliche Vielfache,  die  gemeinen  Brttche  und  das  Rechnen  mit  den- 
selben, dann  die  Rechnungsarten  in  benannten  Zahlen  beliandelt.  Hiebei 
wird  besondere  Rücksicht  auf  die  praktisch  anwendbaren  Vortheile  ge- 
nommen. Daran  schließt  sich  die  Behandlung  nachfolgender  Rechnungsarten 
in  ihrer  Anwendung  auf  leichtere  Fälle  aus  der  Geschäftspraxis :  Verhält- 
Bisse,  einfache  and  zusammengesetzte  Regeldetri,  der  Kettensatz,  Dorch- 
schnitts-,  Gesellschafts-,  Mischungsverhältnis-Rechnung,  Procentrechnung, 
Aufstellung  von  Waren-  und  Spesen  -  Rechnungen,  Interessenrechnung  im 
allgemeinen  und  deren  Anwendung  auf  Wechseldiscontierungen. 

Wöchentlich  4  Stunden. 
Handelskunde.  Begriff,  Ursprung  und  Nutzen  des  Handels,  Arten  des 
Handels.  Die  Handeltreibenden,  Handelsgegenstände,  Münz-,  Maß-  und  G^- 
wichts-Systeme  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen  Systems. 
Der  Warenhandel.  Die  Lehre  vom  Gelde.  Das  Wichtigste  vom  Wechsel, 
den  Anweisungen  und  Wertpapieren.  Hilfsgewerbe  des  Handels.  Die  Agen- 
ten. Das  Frachtwesen  (Fuhrmann,  Eisenbahn,  Flussschiffer.)  Assecuranz. 
Spedition.  Zollwesen.  Der  Geld-  und  Wechselhandel  und  der  Handel  mit 
Wertpapieren  in  kurzen  Umrissen.  Wöchentlich  3  Standen. 

Correspondenz-  und  Comptoirarbeiten.  Im  Anschlüsse  an  die  Erklärun- 
gen aus  der  Handelskunde  werden  behandelt:  Einfache  Noten  und  Rech- 
nungen des  Kleinhändlers  und  Gewerbsmannes,  Rechnungen  der  Groß- 
händler, Facturen  im  Commissionsgeschäfte,  Gewichtsnoten,  Verkaufs- 
Rechnungen,  Briefe  über  Warenbestellungen  und  Facturenbriefe.  Waren- 
offertbriefe.  Die  wichtigsten  Formen  des  Wechsels.  Trattenavisbriefe  und 
Rimessenbriefe.  Frachtbriefe  von  Fuhrleuten,  Eisenbahnen  und  Schiffen. 
Ladescheine  und  Lieferscheine.  Spesenrechnungen,  Schuldscheine,  Quittun- 
gen, Bons,  Anweisungen.  Ganz  einfache  Rechnungen  über  Ein-  und  Ver- 
käufe von  Münzen  und  wichtigen  Effecten,  Circulare,  Erkundigungs-  und 
Auskunftsschreiben,  Mahnbriefe.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Buchhaltung.  Grundsätze  der  einfachen  Buchhaltung.  Anleitung  zur 
Anfertigung  der  verschiedenen  Bucbhaltungsformularien  mit  Wert-  und 
Mengenverrechnung  für  gewerbliche  und  kaufmännische  Unternehmungen. 
Buchung  eines  einmonatlichen  Geschäftsganges.  Abschluss  der  Haupt-  und 
Hilfsbücher.  Nur  im  IL  Semester.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Warenkunde  und  Technologie.  Elemente  der  Naturwissenschaften:  das 
zum  Erkennen  und  Beschreiben  der  Waren  Nothwendige  aus  der  Organ- 
lehre des  Thier-  und  Pflanzenreiches;  die  physikalischen  Grundgesetze  mit 
besonderer  Berücksichtigung  der  Mechanik  und  deren  Anwendung  im  prak- 
tischen Leben,  einfache  Maschinen,  Werkzeuge.  -  Die  Grundzüge  der 
Warenkunde,  Eintheilung  nach  verschiedenen  Gesichtspunkten,  die  wich- 
tigsten Nahrungs-  und  Genussmittel  des  Pflanzenreiches,  die  zufolge  ihrer 
Herkunft  sich  ansohliefenden  Erzeugnisse  der  technischen  Gewerbe  und 
die  hervorragendsten  Rohproducte  tbierischer  Abstammung,  überhaupt  nur 


mche    Objecte,    die  2Er    unmittelbaren    Anschautinjf    gebracht    werden 

'können.  WuclientlicU  4  Stunden. 

Allgemeine  und  Handelsgeographie.  Befestigang^   nnd  Erweiterunj^  der 

I Eennttiiiise  in  der  allgemeinen  Geographie.  Speeielle  Öeographie  der  öaterr.- 

nngar.  Monarchie  mit    besonderer   Hervorhehung   der   auf   die   materielle 

[Caltnr  namentlich  auf  die  mercantile  Stelluner  de»  Reiche?  und  seiner  Ge* 

whieiB  sich  beziehenden  Verhältnisse.    Übersicht    der   wjchtigsten  Momente 

jder    fVsterr*    Geschichte    seit    Begründung    der    Herrschaft    dea     Hauses 

Iflabgburg,  Wöchentlich  3  Stunden. 

Deutsche  Sprache.  Wiederholung   der   Formenlehre.    Die   Lehre  vom 

jemfaeheti  und  da^  Wichtigste  aus  der  Syntax  des  zusammengesetzten  Satzes. 

I)icUte  und  grammalische  Uebungen  im  Anschlüsse  an  das  Lesebuch   und 

grammalische  Lehrbuch.  Übungen  im  mtindlichen  Ausdrucke,  besonders  im 

richtigen  Lesea.  Einfache  mündliche  und  schriftliche    Reproductionen.   Im 

[Zusammenhange  mit  der  Behandlung  des  Gelesenen  nnd  den  schriftlielieo 

[Übungen,  Belehrung  über  Satzzeichen  und  Rechtschreibung. 

Wöchentlich  4  Stunden* 
fieometrie.  Formenlehre.  Berechnung  des  Flächeninhaltes   der  gerad- 
|Iinig  begrenzten  ebeuen  Figuren  und  des  Kreises  j  Berechnung   der  Ober- 
j  fliehe  und  desEauminhaltes  der  elementaren  Körper,  nach  vorangegangener 
[Behandlung   der   hiezu   nothigsten   platiimetrisehen   und    stereometrischen 
Lehrsätze.  W^üchentlich  S  Stunden. 

Schönschreiben.  Heranbildung  einer  leserlichen  und  gefälligen  Hand- 
I  Schrift.  Wöchentlich  2  Stunden, 

|b)  Unobligate  Unterrichts-Gegenstände:  Siehe  Seite  92, 


¥ 


filiere  Atitlipilniif^  (II.  Jiilirs:fiii«:). 

a.  Oblig&te  Unterrichts-Gegenstände: 
Kaufmännisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholung  der  Percent-  und  In- 
teressenrecliimng.  Die  Discont-  und  Terminrechnung.  Conto-Corrent*Rech- 
nnng.  Jfaß-  nnd  Gewichts-Verhältnisse  der  wichtigsten  Länder.  Gold-  und 
Silber-Rechnung.  Münzrechnung  nach  Münzfuß  und  Cursnotirung.  Wechsel -^ 
Devisen-  und  EÖeetenrechnung  nach  dem  Wiener  Cursblatt.  Wareu-Cal* 
culationen.  Wöchentlich  5  Stunden 

Handelskünde.  Theilweise  Wiederholung  des  Lehrstoffes  der  unteren 
AhtheiluTig  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Kapitel  über  den  Waren* 
handele  den  Geld-,  Wechsel-  und  Effectenhandel.  Die  allgemeinen  gesetss* 
liehen  Bestimmungen  über  Handelsbücher,  Firmen^  Procuristen  und  Hand- 
InngsbevoHraächtigte,  über  Handelsgesellschaften,  Tiber  die  Handelsge- 
schufte,  den  Kauf,  das  Commissions-,  Speditions-  und  Frachtgeschäft  Das 
lYansport-  und  Zollwesen,  Wöchentlich  2  Stunden. 

Corraspondenz-  und  Comptoirarbeiten.  Kurze  Wiederholung  des  Lehr* 
Btolfes  der  unteren  Abtheilung,   insbesondere   der    Factnren,   Spesen-  nnd 


M 

Verkaafs-Becbnangen  und  der  dazu  gehörigen  Briefe.  Eingehende  Erkli- 
rangen  der  Preislisten,  Carszettel,  Schlusszettel,  Warrants,  Conossamente, 
Discont-  und  Devisen-Noten,  Ghecks,  Cassascheine,  Conti-Correnti,  Zoll- 
declarationen  etc.  Einfache  bei  Gewerbs-  oder  Handels  -  Unternehmungen 
vorkommende  Verträge.  Aus  der  Handels-Correspondenz  werden  behandelt : 
Briefe  ttber  Commissions-Tratten  und  Rimessen,  Primenbriefe,  Briefe  fiber 
Nothadressen,  Interventionen  und  domicilierte  Wechsel,  über  Wechsel- 
Duplicate  und  Wechsel-Copien.  Briefe  über  Ein-  und  Verkäufe  von  Devisen 
und  Effecten.  Empfehlungs-  und  Creditbriefe,  Circulare,  Dienstofferte  und 
Ansuchen  um  Blanco-Credite.  Wöchentlich  3  Stunden 

Buchhaltung.  Kurze  Wiederholung  der  einfachen  Buchhaltung.  Theorie 
der  doppelten  Bnchungsart.  Praktische  Vorbuchung  einzelner  Geschäftsfälle. 
Eingehende  Auseinandersetzung  der  Principien  des  Bücherabschlusses.  Aus- 
arbeitung der  Vorbuchung  eines  einmonatlichen  Geschäftsganges  eines 
Warengeschäftes  mit  Beispielen  ans  dem  Bankgeschäfte. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Wechselrecht,  Handels-  und  Gewerbegesetzkunde,  a)  Wechselrecht. 
Leichtfassliche  Darstellung  der  österr.  Wechselordnung  und  Hauptgrund - 
Sätze  des  Wechselverfahrens.  Erläuterung  der  Rechtssätze  an  einzelnen 
Fällen  und  an  der  Hand  von  Formularien.  —  Das  Wichtigste  aus  dem 
Gesetze  über  die  Stempel  und  Gebühren  für  Wechsel,  kaufmännische  Urkun- 
den und  Rechnungen. 

b)  Gewerbegesetzkunde.  Die  Gewerbeordnung  sammt  Nachträgen.  Die 
wichtigsten  gesetzlichen  Bestimmungen  über  Marken-  und  Musterschutz, 
fiber  den  Hausierhandel,  über  Handels-  und  GewerbekammerUi  Handels- 
Agenten  und  über  Erwerbs-  und  Wirtschaftsgenossenschaften. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Volkswirtschaflslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstellung 
ihrer  Grundbegriffe.  Die  wichtigsten  volkswirtschaftlichen  Systeme  in  den 
Grundzfigen.  Die  Gütererzeugung.  Die  Productionsfactoren :  Natur,  Arbeit 
und  Capital.  Zusammenwirken  dieser  Factoren.  Der  Güterumlauf  in  seinen 
Umrissen.  Nur  im  II.  Semester:  Wöchentlich  2  Stunden. 

Warenkunde  und  Technologie.  Die  mineralischen  Rohwaren,  Schmuck- 
steine und  ihre  Verwendung,  Metalle  und  Legierungen  und  deren  Ver- 
arbeitung, Werkzeuge,  Fabrikation  von  Nägeln,  Nadeln,  Ketten,  Schneid- 
waren, Stahlfedern,  Münzprägung,  Verschönerungsarbeiten  (Vergolden,  Ver- 
silbern, Verkupfern  etc.),  Thonwarenindustrie,  Glasfabrikation,  Baumateria- 
lien, Farbwaren,  Rohstoffe  und  Fabrikate  der  Textilindustrie,  Papierfabri- 
kation, andere  wichtige  Pflanzen  waren.  —  Die  Erklärungen  werden  mit 
den  zum  Verständnisse  nöthigen  Erläuterungen  der  einfachsten  chemischen 
Processe  und  physikalischen  Grundbegriffe  begleitet. 

Wöchentlich  4  Stunden. 

Handelsgeographle.  Handelsgeographie  Europas  und  Grnndzüge  der 
Handehigeographie  der  außereuropäischen  Erdtheile.  Besprechung  der  wich- 


•1 


■MgBteD  Linien  des  WelthantlelSj  Erörterung  der  wicliligsten  Thatsachea 
^wts  der  Gei^chiclite  des  Handels,  Wi^clientHdi  3  Standen. 

H  Deutsche  Sprache,  Lehre  vom  einfach  und  mehrfach  ^ti<^ammengeseuten 
HBaUe  und  von  der  Satzkürzung,  Darstellung  von  Satzbildern,  Entsprechende 
^b^ljftliclie  und  mündliche  Übungen  auf  Grundlage  deii  Le^buches.  Grund* 
^^Bl  der  Wartbildung  mit  Rücksicht  auf  Vieldeutigkeit  und  Verwandtschaft 
■ler  Wörter,  —  L*hre  von  den  wichtigsten  Formen  des  Aufsatae«,  naraent- 
^lich  der  im  Verkehre  am  häutigsten  angewendeten* 

Wüchfeutlich  3  Stunden, 
^ft        Sehonschrelben.     Übungen  zur  Heranbildung  einer  geßllltgen  Hand- 
schrift, Run  li  Schrift.  Wöchentlich  1  Stunde, 
b)  Unohligate  Unterrichtsgegenstände,  Siehe  Seite  92. 

IPraktisclicr  Cnrs*  (Ein  Wiiit^r-Seme»ter.) 
Übungs-Comptoir  Praktische  Einschulung  in  sämmtliche  Arbeiten  dei 
aofmännischen  Comtoirs  aus  den  Gebieten  der  Buchhaltung,  der  Handels* 
E>rre«ponden2  und  der  Comptoirarbeiten  in  ihrem  innigen  Zusammenhange. 
ict  dem  Zwecke  wird  ein  mehrmonatlicher  Geschäftsgang  mit  Vorfallen 
m  dem  Waren-,  Eigen-,  Commissions-  und  Speditions-Handel,  sowie  aus 
aem  Bank-,  Depot-  und  Lombard  -  Geschäfte  verbucht  und  abgeschlossen, 
wobei  sämmtliche  in  demselben  vorkommenden  Briefe^  Rechnungen,  Wechsel 
etc.  ausgearbeitet  werden.  Auf  selbst  ständiges  Arbeiten  der  Schüler  wird 
las  Hauptgewicht  gelegt*  Wöchentlich  12  Stunden. 

Warenkunde,    Durch   eigenes   Arbeiten   des   Schülers   soll   eine 
durchgreifende  Kenntnis  der  hervorragendsten   nutzbaren    Rohstoffe   (vor- 

»ehmlich  des  Pfliinzenreiches)  mit  Zuhilfenahme  des    ilikroskop   und   von 
leagentien  erreicht  werden. 
Außerdem    findet    die    Statistik    des   Warenverkehrs   entspreeheude 
Behandlung. 

Die  praktischen  Arbeiten  umfassen  die  Anwendung   der   wichtigsten 

Hüfsmitttel  zur  Untersuchung  und  Zusammensetzung,  Güte,  Echtheit  und 

Conservierung    der    Waren    und    die   Darstellung   von    Extractivstofftn, 

Präparaten  etc.  Wöchentlich  9  Stunden. 

Kaufmänitischea  Rechnen.    Kurze    Wiederholung    der    Devisen*   und 

Effeetenrechnung,    Einfache  Wechsel*Arbitrage.    Die  wichtigsten   Usancen 

im  WarenhandeL  Schwierigere  Warencalculationen. 

H  Wöchentlich  2  Stunden, 

^^       Handelsgetetzkunde.  Erläuterung  der  wichtigsten   Bestimmungen   d^ 

Hpljtor.  Handelsgesetzbuches     —    Grundzüge  der  Coneursürdnnng,    iusbe- 

^Mfidere    die    Lehre    vom    kaufmännischen    Concurse   und    vom    Zw&ngs- 

i^üagleiche* 
H         Die  einzelnen  Abschnitte  werden   durch  entsprechende,    der  Praxis 
Hintnommenen  Rechtsfälle  erläutert.  Wöchentlich  3  Stunden. 

M        Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstellung 


9t 

ihrer  Grundbegriffe.  Prodaction  der  Gfiter  und  ihre  Veitheilnng.  Das 
Eügentham.  Der  Austausch.  Geld.  Das  Einkommen  und  seine  Quellen. 
(Grundrente,  Arbeitslohn,  Eapitalszins).  Organisation  der  Unternehmung 
and  des  Haushaltes.  Der  Credit  und  seine  Hilfsmittel  (Wechsel,  Anweisungen, 
Papiergeld,  Banken),  Consumtion  der  Güter.  Über  Association.  Über  Steuern 
und  Zollwesen.  Übersicht  der  wichtigsten  Wirtschaftszweige,  wobei  die 
volkswirtschaftliche  Stellung  des  Handels-  und  Gewerbestandes  besonders 
erörtert  wird.  Wöchentlich  3  Stunden. 


llnobliicate  llnterricht^sesenstände. 

I.  Abtheilung  (für  Anfänger). 

Französische  Sprache.  Lese  -  Regeln,  die  Formenlehre,  sowie  jene 
Hauptregeln  aus  der  Syntax,  welche  dem  Verständnisse  leichterer  Sätze 
nothwendig  sind,  mit  entsprechenden  mündlichen  und  schriftlichen 
Übungen.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Zefchnen.  Übungen  mit  dem  Zirkel,  dem  Dreiecke  und  der  Beiss- 
schiene.  Zeichnen  und  Übertragen  der  geraden  Linien  und  des  Winkels. 
Coustruction  der  Drei-,  Vier-  und  Vielecke.  Theilung  der  Geraden  und  des 
Winkels.  Maßstäbe  und  deren  Anwendung.  Die  wichtigsten  Constructionen 
am  Kreise.  Zeichnung  der  einfachsten  Körper  durch  Grund  und  Aufriss 
nach  Modellen  und  eigener  Abmessung.  Wöchentlich  3  Stunden* 

II.  Abth.  (für  Vorgeschrittene). 

Französische  Sprache.  Weitere  Behandlung  und  Ergänzung  des  Lehr- 
stoffes der  ersten  Abtheilung:  bei  den  mündlichen  und  schriftlichen 
Übungen  wird  vorwiegend  das  Handelsfach  berücksichtigt. 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Zeichnen  (gleichzeitig  mit  der  ersten  Abtheilung).  Zeichnen  nach 
Vorlagen  mit  verändertem  Maßstabe;  Zeichnen  einfacher  Gegenstände  durch 
Grnnd-  und  Aufriss  unter  möglichster  Berücksichtigung  der  künftigen  Be- 
dürfnisse des  Schülers.  Wöchentlich  3  Stunden, 


Der  Unterricht  ans  den  freien  Lehrgegenständen:  Stenographie, 
Turnen,  Gesang  richtet  sich  ebenfalls  nach  der  Vorbildung  der  Theil- 
nehmer  und  wird  unentgeltlich  ertheilt 

Ob  und  welche  freie  Lehrgegenstände  ein  Schüler  zu  erlernen  hat, 
bestimmen  die  Eltern  oder  Vormünder;  doch  empfiehlt  es  sich,  dass  jene 
Schüler,  welche  einen  kaufmännischen  Beruf  anstreben,  dem  Unter- 
richte aus  französischer  Sprache,  und  j ene,  welche  voraussichtlich 
einem  gewerblichen  Berufe  sich  widmen  werden,  dem  Zeichen- 
Unterrichte  beiwohnen,  endlich,  dass  alle  Schüler,  deren  Gesund- 
heitszustand es  zulässt,  an  dem  Turnunterricht  theilnehmen. 

Zur  Ergänzung  des  theoretischen  Unterrichtes  und  damit  die  Schüler 
gleichzeitig  so  viel  als  möglich  die  Praxis  und  die  directen  Bezugsquellen 


n 


rder  verschiedenen  HaQdelsartikel  kennen  lernen,    besuchen   dieselben    all* 

jÄhrlich  unter  Führung  ihrer  Fachprofessoren  die  grösseren   Fabriken   in 

[reiBS  und  Umgebung.  Auch  wurden  bereits  Vorbereitungen  zur  GrUndung 

[eines  Reise fond es  getroffen,  um  in  der  Folgezeit  iosbesonders  mit  den 
Schülern  des  praktischen  Curses  Excursionen  nach  weiter  entlegenen  F&* 
briken  und  zur  Belehrung  dienende  Reisen  unternehmen  zu  kSnnen. 

^Als  Discipl in ar- Vorschriften  gelten  genau  dieselben,    wie  an 
der  Realschule. 


III.  Lehrmittet* 

I.  Ilibliotht'k  dor  llaiiil^iHMcliatc. 

C  ü  s  1 0  8  :  Professor  Franz  Holub, 
Vermehrung  im  Schuljahre  1888/9, 

Vom  hohen  k.  k,  Minidterium  für  Cultus  und  Unterricht:  Commercio  dt 
"Trieste  nal  1887.  —  Naviga^ione  in  Trieste  nel  1887.  —  Statistik  der 
^Seeschiffahrt  und  des  Seehandels  in  den  österr.  Häfen  im  Jahre  1886. 
B^  Vom  hohen  n.-ö.  Landesausschusse:  Anweisung  zur  Errichtung  und 
RLeitang  yon  Spar-  und  DarlehenskasseD-Vereiuen  nach  dem  System  F.  W, 
HKalffeisen. 

H         Stenopraphische  Protokolle  des   n.  -  ö.   Landtages  nebst  Beilage^  V. 
Hfiession,  FI.  Wahlperiode. 

H^        Von  der  lobt.  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien:  Bericht  Über  die 
^nndustrie^    den  Handd  und   die   Verkeh!\svBrliältDisse   in   Niederöstereich 

während  des  Jahres  1887,  —  Öffentliche  Verhandlungen  der  Handels*  und 

Gewerbekammer  in  Wien.  Jhrg.  1888  nebst  Beilagen. 

Vom  k.  k.  Postiparkassenamto :  Fünfter  Jahresbericht  des  k.  k.  Post- 

Sparkassenamtes  für  däs  Jahr  1883. 
■         Von  den  Herren  Gehe  &  Cie.,  Dresden.  Handelsbericht.  April  1889, 
'         Von  der  Verlagsbuchhandlung,  A.  Pichlers  Witwe  &  Sohn,  Wien:    Rti- 

dolf  Schiller,    a)  Aufgabensammlung  HL  f,  d.  kaufmännische  Rechnen  b) 

tÜbnngsschrift  t  Comptoirarbeiten,  Wien  1889, 
li.  Kauf? 
J.  A*  Fabian^  Allg.  kaufm,  Fremdwörterbuch.  Jena  1689*  — 
Compass,  finanzielles  Jahrbuch  f,  Österreich-Ungarn.  Wien  1889  — 
August  Miiller,  Allgemeiues  Wörterbuch  der  Aussprache,  ausländischer 
Eigennamen.  Leipzig  1888.  —  Prof.  Adolf  Hess,  Anleitung  zur 
Berechnung  der  Zinsen,  Provision  &  Manipulation  im  Check  «Verkehr  mit 
der  k.  k,  Postsparkasse.  Wien  1889*  —  Karl  Faul m  an n.  Historische 
Grammatik  der  Stenographie.  Wien  1888.  -  Professor  Dr.  Friedrich 
B^mlaaft,  Die  Österreichisch-Üngarischi  Monarchie.  Wien  1883.  —  Dr. 
Ferdinand  Seltsam  &  Posselt,  Die  österr  Gewerbeordnung.  Wien 
P.  Steiner^  Übungen  2nr  Paiilingua«  fierUn  IU%S  -*  Manx'söhe 


94 

Gesetasaasgabe,  Eotscheidangen  von  Behörden  aber  den  Umfang  von 
Qewcrberechten,  Suppl.  II..  Wien  1888.  —  Dr.  Friedrich  v.  Wieser, 
Der  natürliche  Wert  Wien  1889.  —  Dr.  Friedrich  Landmann,  The 
Times  N.  81  726.  Leipzig  1888.  —  Entwicklaug  von  Industrie 
und  Gewerbe  in  Österreich  in  den  Jahren  1848-88.  Wien  1888.  — 
Dr.  Gnstav  Tschermak,  Lehrbuch  für  Mineralogie.  Wien  188^.  — 
W.  J.  J.  Spry,  R.  N.,  Die  Expedition  des  Challenger,  Leipzig  1877.  — 
August  Eappler,  Surinam,  das  Land,  seine  Natur,  Bevölkerung  und 
seine  Culturverhältnisse.  Stuttgart  1887.  —  F.  Ja  gor,  Reisen  in  den 
Philippinen.  Berlin  1873.  —  Arnim  Tenner,  Amerika.  Berlin  1886.  — 
Dr.  J.  Landgraf,  Handels-  und  Industrie -Recht.  Berlin  1889.  —Rein- 
hold Fröbel,  Das  Buch  der  praktischen  Erwerbslehre.  Leipzig  1889.  — 
Jagden  und  Beobachtungen  von  Kronprinz  Erzherzog  Rudolf.  Wien  1887. 
-*-  J.  G.  Kutzner,  Geographische  Bilder.  Glogau  1878.  —  Schneider 
&  Keller,  Handbuch  der  Erdbeschieibung  und  Staatenkunde.  Gera  1889. 
—  Dn  W.  Sievers,  Reise  in  die  Sierra  de  Santa  Marta.  Leipzig  1887.  -— 
Beinhold  Graf  Anrep-Elmt,  Reise  um  die  Welt.  Leipzig  1887.  — 
Dr.  K.  F.  Robert  Scheider,  Italien  in  geographischen  Lebensbildern. 
Glogan  1863.  —  Dr.  Hermann  Roskoschny,  Die  Wolga  und  ihre 
Zofl&sse.  Leipzig  1887.  —  EmilBreyer;  Lehrbuch  f.  d.  Unterricht  in 
den  Comptoirwissenschaften.  Reichenberg  1889.  —  Oscar  Peschl,  Phy- 
sische Erdkunde,  Nach  Unterlassenen  Manuscripten  bearbeitet  von  G. 
Leipoldt,  2  Bde.  Leipzig  1884.  —  Oscar  Peschl,  Neue  Probleme  der 
Tfrrgleichenden  Erdkunde.  Leipzig  1883  — Dr.  Paul  Mayer,  Zoologischer 
Jahresbericht.  Berlin  1888.  —  Dr.  Max  Wildermann,  Jahresbericht 
der  Naturwissenschaften,  1888/89.  Freiburg  1889. 

Fortsetzungen :  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  Pharmacognosie, 
Phaimacie  und  Toxicologie,  83.  Jhrg.,  (1887—1888)  —  Hager's  Unter- 
suchungen, 11.  Lfg.  bis  z  Schluß. 

Zeitvohrkften :  Globus,  illustr.  Zeitschrift  für  Länder-  und  Völkerkunde, 
Bd.  63,  68|  64.  —  Centralblatt  für  das  gewerbl.  Unterrichtswesen  in 
Österreichi  Bd.  7.  —  Der  österreichische  Kaufmann,  V.  Jhrg.  —  Öster- 
reichisch-Ungarische Revue,  Jhrg.  1888.  —  Der  Detailhändler  VIL  Jhrg. 

MüBzensammlung :  Dieselbe  erfuhr  auch  heuer  eine  Bereicherung  durch 
Spenden  der  Schüler  und  wurde  in  mannigfacher  Weise  beim  Unter- 
richte benützt. 

VL  Waren-Laboratorliim« 

Gustos  der  Warensammlung:  Prof.  Dr.  Othmar  Nebeski. 

Vermehrung  im  Schuljahre  1888^9. 

1.  WareiuMiiiiiiiliing. 

A.  Geschenkt:  Von  Herrn  Prof.  Mar  eck  in  Krems:  Das  Faser- 
gewebe einer  Fmcht  von  Luffa  aegyptiaca.  Von  Herrn  B.  Götz  in 
Krems:  Eine  Probe  yon  Anschaer  Hopfen.    Von  Heim  Jul.  Ezel  in 


Itnbach:  24>  Proben  Yon  Getreide,  Mehl  und  den  ZwiseUenproducte!]  and 
AbfÄllen,  welche  während  im  Mahlproeesses  entstehen.  Von  K.  Bxel, 
Schfller  der  oberen  Abtheilung:  Gesteinsstiicke,  Roseiiqtiarz  und  Kahleu- 
thoii  von  Siratzing.  Von  J.  Butas,  Schüler  der  oberen  Abtheilung:  Eine 
Probe  Yon  Pferdexalmmais.  Von  J.  Schmarsch,  Schöler  der  unteröQ  Ab- 

Aailungf:  Eine  Probe  von  ZogeUdorfer  Kalksiletu. 

"  B,  Kauf:  Von  B  Raabe  in  Wien:  Kine  Reihe  vou  Chemiealten  und 
Drogeih  Von  J*  Erb  er  in  Wien:  5  Mineralien. 

»31.  Iii»triiiii&iite  nnd  andere  fjlnrlelitaii|C(iee£en«»tätide. 
Kauf:  Von  W.  J,  Ro  hrbe  ck's  Nachfolger  in  Wien:  Eine  analytische 
Wage  für  200  g  Belastung  mit    einer   KtnpfindHchkeit  ?on  0  5  mg  sammt 
Gewichtsatz;  ein  Cremometer   nach   Clievalier;  ein    Lactodensimeter  nach 
^nevenne;  ein  Pioskop  nach  Heeren;  ein    Petroleum  prüf nngsapparat  nach 
^)>el;  eine  iUwage  nach  Fischer;  ein  doppel wandiger  Trockenapparat  aus 
Kupfer. 


Jt«  Allit^meliie  MattioiiMfiitiiiilntiK. 

Diese   Sammlung   wurde   durch   mehrere   Proben  von   einheimischen 
lanzensamen  vermehrt. 


■  4.  Haiiimliitiir  von  niikr0fikoplHelien  f*ritpartttt*ii, 

"  Bei  W,  J  Rohrbeck's  Nachfolger  in  Wien  wurden  10  Gesteins- 
dUnnschliffe  (Granit,  Gneii,  Basalt,  Diabas,  Diorit,  Felsitporphyr,  2  Tra- 
cbyta,  Hornhlendeschiefer  und  Granulit)  angekauft. 

(S,  Zeilüi^lirirteii   und  llaudbüclier. 
Geis  gier  nud  Moeller,  Realencyclopädie  der  Pharmacia  67.-98. 
tfg.  —  Hager  und  Geissler,   pharmaceutische   Centralhalle,  1889,  — 
Vblworm  und  Eobl,  botanisches  Centralblatt,  Jahrg.  1889. 

»III«  Cvrogriipliifictie  I/i'lirtiiitielfiatiiiiilaii£* 
VermehruDg  im  Schuljahre  1888/9. 
ÖsterreiehiBche  Monatschrift  für  den  Orient,  herausgegeben 
vom  orientalischen  Museum  in  Wien,  14  Jahrgang.  —  E.  de  Aniicis,  Marokko. 
Wien.  Hartleben,  —  W.  Kaden,    Das    Schweizerland,   Stuttgart.    Engel- 
boru,  —  Fr.   v.   Hellwaht    Frankreich    in    Wort   und    Bild     Leipzig. 

ridt  nnd  Günther, 
Besuch  mehrerer  Fabriken. 
In  den  Sommermonaten  des  Schuljahres  1888/9  besnchten  die  Schüler 
der  oberen  Abtheilung  der  Handt^lsschute  tn  Begleitung  ihrer  Professoren 
folgende   Fabriken   und  Etablissements   in    Krems    und   Umgebung;    Dia* 
Maschinenfabrik  der   Herren   Nuss   &   Vogl^    die  Mühlstein-  und  Reb^ 
irerifabrik  des  Herrn  Ludwig  Oser^  die  Maechlnanfabrik  des  Herrp 


96 

Josef  Oser,  Die  Eunstmähle  des  Herrn  Ferdinand  Wilhelm,  die  Leder- 
fabrik der  Herren  Adolf  und  Norbert  Schmitt  in  Rehberg,  die  Leim- 
fabrik des  Herrn  Anton  Michl  in  Rehberg,  die  Teppichfabrik  des 
Herrn  Walter  Stahle  Smith  in  Stein,  Die  Gasanstalt  (Director:  Herr 
August  Lodtmann),  die  Bierbrauerei  des  Herrn  Robert  Götz,  die 
Kunst-  und  Walzm&hle  des  Herrn  Julius  Exel  in  Imbach. 

Die  Lehranstalt  ist  den  genannten  Herren  Industriellen  zu  großem 
Danke  verpflichtet  für  das  liebenswürdige  Entgegenkommen  bei  diesen 
Besuchen,  für  die  freundliche  Führung  durch  die  Arbeitsräume  und  die 
belehrenden  Erklärungen,  wodurch  diese  Besuche  für  die  Schüler  wahr- 
haft nutzbringend  wurden. 


IV.  Verzeichnis  der  LehrbQcher, 

welche  im  Jahre  1889/90  in  Verwendung  kommen. 


Lehrgegen8tand 


Untere  Abtheilung 


Obere  Abtheilung 


Kaufmännieohee  Rechnen 


Kathreio,  Lehrbuch  der  kaufmiuniBchen  Arithmetilc. 
I.  Theil.  3.  Auö.  1  II.  Theil.  3.  AulL 


Handelaicunde 


Findeisen,  Grnndriss  der  Handels  Wissenschaft,  4.  Aufl. 


Wechaeireoht,  Handela- 

uad 

Gewerbegeaetzkunde 


Theninann,  das  Osterreichische 

Wechselrecht.  3.  Aufl. 

Hilfsbnch:    Die  Gewerbeord 

nung:  vom  20.  XII.  1850  mit 

d.  Abänderung  u.  Srgäozong 

V.  e.  III.  1885. 


Elemente  der  VoHca- 
wirtaohaflalehre 


Kiehl,   Anfangsgründe  der 

Volkswirtschaft,  3.  Aufl.,  neu 

bearb.  von  Prof.  Richter. 


Hendelageographle 


Kosenn— Jaris,  Leidfaden  d.  Geographie  f.  d.  österr. 
Mittelschulen. 
I.  n.  III.  Theil.  |  II.  Theil. 

Schulatlanten  v.  Stieler  und  Kozenn-Haardt. 


Geometrie 


Modnik,  Anfangsgründe  der 
Geometrie  in  Verbindung  mit 
dem  Zeichnen. 


Deutaobe  Sprache 


Wiliomitzer,  deutsche  Grammatik  f.  österr.  Mittelschulen. 
4.  Aufl.  Haymerle  Dr.  B.  v.,  deutsches  Lesebuch  für 
Gewerbeschulen  und   verwandte   Lehranstalten.    2.  Aufl. 


Französische  Sprache 


Ploetz,  Elementar-Grammatik  der  tranzösischen  Sprache. 

1  Vogel  Dr.  Cb.,  die  Handels- 

—  correspondenz  in  franzötdscher 

I     und  deutscher  Sprache. 


Stenographie 


Allbrecht,  Lehrbuch  der  Gabelsberger'scben  Stenographie, 
I.  Cursus.  49.  Aufl.  Engeibard,  Lesebuch  f.  Gabelsber- 
ger'sche  Stenographen. 


Im  praktlaoben  Curae  werden  verwendet:  Schiller,  Aufgabensammlung  f.  Handelslehr- 
anstalten,  III.  Theil;  Aufgaben  für  kanfm.  Arithmetik. 
Kiehl  (Bichter)  Anfangsgründe  der  Volkswirtschaft; 
Blodig,  die  4  enleB  Btteher  dn  aUgemeinen  deutschen  Handelsgesetsbnebea, 


99V* 


V.  Unterstützung  armer  Schüler. 

li.)  Bariiiiteriitiit7.iigig^, 

Im  Lanfe  tl^g  Schutjahrßs  gelangten   folgende  ÜnterHültzun^fiheträge 
in  arme  und  würdige  Schüler  z\xv  Auszahlung  : 
I,)  Zufolge  Kriasses  des  h,  n,  5.  Landesaussehusses  vom  1*  December 

1888,  Z,  36856  2  UnterstiUzungsbeträge  4  fl,  75 IRO  (1. 

l.)  Ein  von  dem  Vorstand e  des  Zehnkreuzer- Vereinen  der  Direction 

Übergebener  UnterstEllzungsbetrag  per  fl»  50 ,   ,    ,    ,    50  fl. 


I 


ftbör 


Einnahmen,     Ausgaben    und     Vermögenstand     Biehe 


AtLsweis 

H  Es  wurden  im  L  Semester  26,  im  IL  Stmester  39  ächlUer  der  beiden 
Rthmlungen  der  Handelsschule  mit  Lehrbücbern  betheilt,  l  ScblUer  er* 
liielt  das  für  den  Unternebt  noth wendige  Briefpapier. 

P\  VL  Bekanntmachung, 

r  die  Aufnahme  der  Schaler  betreffend 

Pa^  uäMiste  Schuljahr  beginnt  am  IR.  September  1889. 

Dir  Anf nähme  der  Srhülpr  findet  vom  12  Reptember  angetangpu  ron 
J— 11  niir  vormittags  in  der  Directionskan^lei  gtatt  Alle  Sc^Uüler  haben 
iWi  in  Re^leiinng  ihrer  Eltei  n  oder  deren  StelWertreter  bei  der  Direction 
m  melden. 

Schrder,  welche  in  den  L  Jahrgang  der  n.-ö.  Landes* Handelsschule 
»iiitraten  wollen^  haben  den  Nachweis  über  ihr  Alter^  (Tauf-  oder  Ge- 
burtsichein)  und  das  EntlassungszeugniB  der  allgemeinen  Votks-^  oder 
Blirgergchule,  eventuell  das  letzte  Studienzeugnis  vorzuweisen.  In  Betreff 
[euer  Aufnahmswerber,  welche  das  14»  Lebensjahr  noch  nicht  vollendet 
xmben,  mass  eine  Anmeldung  bei  der  DirecÜon  längstens  bis  10.  Septem* 
)er  erfolgen, 

Schüler,  welche  direct  in  den  IL  Jahrgang  eintreten  wollen,  haben 
luO^r  dem  Tauf-  oder  Geburtsscheine  auch  ihre  Semes trat  Zeugnisse  vom 
rergang»^neu  Schuljahre  vorzuweiseD, 

Schüler,  welche  in  den  praktischen  Curs  eintreten  wollen,  ohne  die 
)bere  Abtbeiluog  absolviert  zu  haben,  mUssen  nachweinen^  dass  sie  sich 
lie  tii)thige  fachliche  Vorbildung  verschatft  haben  und  mindeslecns  16 
fahre  alt  sind. 

Das  Schulgeld  beträgt  per  Semester  5  fl*  In  Bstref  der  Schüler* 
Dntersthtzung  gelten  dieselben  Bestimmungen  wie  an  der  Überrealschule, 

Die  Direction  ist  jederzeit  bereit,  über  gestellte  mlindliche  und 
tchrifiliche  Anfragen  in  Betretl  der  Einrichtung  der  Schule,  der 
Aufnahme  und  Unterbringung  auswärtiger  Schüler  in  hiesigen  KostJiäuseru 
vaitrre  Auskunft e  »u   ertheilen. 


98 


Zur  Chronik  der  Lehranstalt. 


Mit  Beginn  des  Schuljahres  1888/9  wurde  der  Supplent  Adolf 
Felkel,  welcher  seit  dem  15.  December  1887  den  Unterricht  im  Frei- 
handzeichnen an  der  Landes -Oberrealschule  ertheilt  hatte,  dieser  Stelle 
enthoben  und  zum  prov.  Professor  fttr  Freihandzeichnen  am  n.  ö.  Landes- 
Realgymnasium  in  Stockerau  ernannt  Zu  gleicher  Zeit  wurde  der  Semi- 
narlehrer und  Pr&fect  am  n.  ö.  Landes-Lehrer-Seminar  Adalbert  Micho- 
litsch  zum  def.  Professor  für  Freihandzeichnen  an  der  n.  ö  Landes- 
Oberreal-  und  Handelsschule  in  Krems  ernannt.  Mit  Beeret  vom  26.  Sep- 
tember 1888  Z.  13325  wurde  demselben  vom  h.  Landesausschusse  die 
erste  Quinquennal-Zulage  per  200  fl.  angewiesen.  Der  seit  dem  Jahre  1883 
fttr  den  Beichsraths-  und  Landtagsabgeordneten  Professor  FranzRichter 
an  der  Landes-Handelsschule  in  Verwendung  stehende  Supplent  Adrian 
Schuster  trat  mit  Beginn  des  Schuljahres  1888/9  aus  dem  Verbände 
des  Lehrkörpers  und  dem  Landesdienste,  da  er  eine  Supplentenstelle  an 
der  Handels  -  Akademie  in  Wien  erhielt.  An  dessen  Stelle  wurde  der  für 
Handelswissenschaften  approbierte  Lehramtscandidat  Theodor  Ried  in 
gleicher  Eigenschaft  bestellt.  Für  den  Unterricht  in  der  deutschen  und 
französischen  Sprache  wurde  der  seit  1886/6  an  der  Lehranstalt  thätige 
Supplent  Martin  Meingassner  auch  pro  1888/9  angestellt. 

Mit  Decret  vom  30.  November  1888  Z.  37068  wurde  der  prov,  Pro- 
fessor Dr.  Othmar  Nebeski  zum  definitiven  Professor  der  Naturge- 
schichte und  Warenkunde  an  der  Landes -Oberreal-  und  Handelsschule  in 
Krems  befördert.  Im  Laufe  des  Schuljahres  1888/9  wurde  den  Professoren 
Franz  Holub  und  Anton  Pokorny  die  erste,  dem  Professor  Johann 
Forstner  und  dem  Berichterstatter  die  fünfte,  dem  Professor  Franz 
MfiUner  die  vierte  und  den  Professoren  Franz  Richter  und  Robert 
Eirchberger  die  dritte  Quinquennal-Zulage  vom  h.  Landesausschnsse 
angewiesen.  Zu  Ende  des  I.  Semesters  1888/9  erkrankte  der  schon  in  den 
Jahren  1886  und  1888  auf  Grund  eines  ärztlichen  Zeugnisses  mehrere 
Monate  hindurch  beurlaubte  Professor  Franz  Müllner  neuerdings  und 
reichte  hierauf  ein  Gesuch  um  Pensionierung  ein.  Professor  Müllner  wurde 
zunächst  beurlaubt  und  sodann  mit  Decret  des  h.  Landesausschusses  vom 
6.  März  1889  Z.  6168  vom  20.  März  1888  an  in  den  bleibenden  Ruhestand 
versetzt,  nachdem  er  durch  21  Jahre  als  Religionslehrer  in  verdienstvoller 
Weise  au  der  Lehranstalt  gewirkt  hatte.  Mit  Bedauern  sah  der  Lehi-- 
körper  den  liebenswürdigen  Collegen  und  wohlwollenden  Freund  der  Jugend 
scheiden.  Möge  er  im  Ruhestande  die  Wiederherstellung  der  erschütter- 
ten Gesundheit  finden. 

Mit  der  Ertheilung  des  Religionsunterrichtes  wurde  hierauf  wieder 
mit  Zustimmung  des  hochw.  bischöflichen  Ordinariates  in  St.  Polten  der 
Stadtpfarr - Cooperator  Franz  Jandraschitsch  wie  bereits  in  den 
Jahren  1886  und  1888  in  der  Eigenschaft  eines  Supplenten  betraut.  Der 
Unterricht  in  der  Geographie   und   Geschichte  in   der  HI.  Classe  wurde 


99 


lil  Ziiöf immuner  des  II  k.  k    Lindessdnilrftthe^   dem   Landes  •  Toi'üleUrer 
üliitun  Hrdlicjska  für  das  II.  Sem«^ster  18Ö8/9   ubertragea. 

Von  Mitte  Mai  an  wurde  dem  Professor  Johana  B^oißtner  anf 
rrnnd  des  vorgelegten  bezirksÄrzt liehen  Zeugnisses  ein  Urlaub  \m  zum 
Schlüsse  des  Scliuljalues  I888;9  bewilligt.  Die  Lelirstuudeü  des  beurlaubten 
Professora  wurden  unter  die  Professoren  Friedrich  Mareck,  Dr.  Antoo 
;hr«n berger  und  Dn  Ollimap  Nebeski  vertheiU,  welcher  ktztere 
ladurch  entlastet  wurde,  dass  Professor  Franz  Hol  ab  flir  ihn  die  Geo* 
raphie  an  der  Handelsschule  übernahm* 

Am  4  October  1888  wurde  das  Allerhöchste  Namensfest  Sr.  M  aj  es  tä  t 
lüseres  Kaisers,  am  19,  November  das  Ihrer  Majestät  unserer 
Kaiserin  duroli  einen  Festgottesdienst  gefeiert. 

Am  3.  Decembar  1888  wurde  zur  Feier  des  vierzigjährigen  Rer 
lit^riin^f Jubiläums  Si'.  Majestät  des  Kaisers  Franz  Josef  L  ein 
dmlsoiteüdienst  gehalten,  an  welchem  der  LelukHrper  mit  den  Scliillein 
dur  Landei^oberreal-  und  Handelsschule  theilnahm. 

Am  3  Februar  1889  inspicierte  der  Herr  k.  k,  LandessebuHuspector 
h.  Julius  SpängJer  den  Unterricht  in  der  Natnrlehre,  im  vorbereitenden, 
lüometriscbeu,  leciniischen  und  Freihandzeichnen  an  der  gewerblichen 
fcirtbildungsscbule.  Am  folgenden  Tage  inspicierte  der  Herr  k*  k-  Landes- 
cbulinspector  die  L.  Handelsschule  und  wohnte  mit  dem  Herrn  Professor 
)r,  Karl  Zeh  den,  Mitglied  der  Priifungscommission  für  das  Leliramt  der 
latKielfifächer,  dem  Unterrichte  in  beiden  ÄbtUeilungen  und  im  praktischen 
le  der  Handelsschule  bei,  Abends  besuchten  der  Herr  k,  k*  Landes- 
Bhulinspector  und  Professor  Dr.  Eehdeo  den  Unterricht  in  der  gewerbL 
^*i  tbildung^schule  und  im  Abendeurse  für  kaufmännische  Lehrfächer. 

Am  5,  Februar  nahmen  der  Lehrkörper  und  die   Schüler   der   Lehr- 

astalt  zugleich  mit  den  Lehrkr^rpern  und  den  Schülern  des  k.  k.  fTymna- 

itmis  und  der  k.  k.    Lehrerbildnngsanstaltan    einem    Trauergottesdieoste 

leii,    welcher  in   der    Piaristenklrche   für    weiland    Sr;    kaiserliche 

iobait  den  Kronprinzen  Rudolf  gehalten  wurde. 

Am  16.,  17,  und  18.,  ferners  am  24  ,  25„  '27.  und  28.  Mai  inspicierte  der 
^err  k,  k»  Landesscbulinspectnr  Dr.  Karl  Kummer  den  Unterricht  in  den 
imanistischen  Lehrfächer n  und  hieH  am  letzten  Tage  eine  Conferenz  mit 
Bm  Lehrkörper,  in  welcher  er  die  gemachten  Wahrnehmungen  besprach, 
^t;isungen  und  Rathschläge  ertheilte  und  seine  Befriedigung  über  die 
liätigkeit  des  Lehrkörpers  und  die  erzielten  Unterrichtseifolge  au  absprach. 

Am  12.  Juni  beehrte  der  Herr  Referent  in  Scbulaugelegenlieiten   im 
ftobeo  üAh  Landesausschu^se,  Professor  Dn  W.  Lustkandl  die  Lehran- 
stalt mit  einem  Besuche  und   wohnte   dem   Unterrichte   in   beiden    Ab- 
bdluDgen  der  Handelsschule  und  in  der  IlL  Classe  der  Realschule  au. 

Am  37.  und  28.  Juoi  inspicierte  der  hochw,  Herr  Prijpst  Dr.  Anton 
^cbbaumer  den  Religionsunterricht  an  der  Leliranstalt.  Am  27.  Juni 
anen  die  Verst-tzurigspriUüngen. 


«00 

Am  3.  und  4.  Juli  wurde  unter  dem  Vorsitze  des  Herrn  k.  k.  Lan- 
dei^scliuliuspectors  Dr.  Mathias  Ritter  v.  Wretschko  die  miindliche 
MaturitatsprfifuDg  abgehalten. 

Am  13.  Juli  erhielten  die  SchQler  nach  dem  Schulgottesdienste  die 
Semestral-Zeugnisse. 


Peraonalstand  des  Lehrkörpers  der  Landes-Oberreal- 
und  Handelsschule  im  Schuljahre  1888/9. 

1.  Felix  A.  Eberle,  Director  der  Lehranstalt,  lehrte  Geschichte  in  der 
4.  und  7.,  Geographie  in  der  4.  R.-Cl. 

2.  Franz  Dintzl,  Professor,  Ordinarius  der  IV.  R.-Cl.,  lehrte  Mathematik 
in  der  1.  und  4.,  Geometrie  und  geometr.  Zeichnen  in  der  3  und  4., 
darstellende  Geometrie  in  der  6.  R.-C1.,  Kalligraphie  in  der  1.  und 
2.  R.-Cl.  und  in  der  oberen  Abtheilung  der  Handelsschule. 

3.  Dr.  Anton  Ehrenberger,  Professor,  lehrte  Mathematik  in  der  2.  und  6 , 
Physik  in  der  6.  und  7.  R.-C1.,  vom  16.  Mai  an  auch  in  der  4.  R.-C1. 

4.  Jobann  Forstner,  Professor,  lehrte  Physik  in  der  4,  Naturgeschichte 
in  der  1.,  3.,  5.,  6.  und  7.  R.-Cl.,  vom  16.  Mai  an  beurlaubt. 

ö.  Franz  Holub,  Professor,  Ordinarius  der  unteren  Abtheilung  der  Han- 
delsschule, lehrte  in  der  unt.  Abth.  der  Handelsschule  kaufmännisches 
Rechnen  und  Buchhaltung,  in  der  ob.  Abth.  Handelskunde,  Corre- 
spondenz  und  Volkswirtschaftslehre,  vom  16.  Mai  an  Handels- 
geographie in  beiden  Abtheilungen,  leitete  das  Uebungs  -  Comptoir 
und  lehrte  kaufmännisches  Rechnen  und  Volkswirtschaftslehre  im 
prakt.  Curse  der  Handelsschule. 

6.  Johann  Hrdliczka,  Landes-Turnlehrer,  lehrte  Turnen  in  sämmtlichen 
Classen  der  Lehranstalt,  vom  18.  Februar  an  Geographie  und  Ge- 
schichte in  der  3   R.-Cl. 

7.  Robert  Kirchberger,  Professor,  Ordinarius  der  V.  R.-Cl ,  lehrte  Mathe- 
matik in  der  6.,  Geometrie  und  geometrisches  Zeichnen  in  der  2.  R.-C1. 
und  in  beiden  Abtheilungen  der  Handelsschule,  darstellende  Geometrie 
in  der  7.  R-CL,  Stenographie  in  der  4.-7.  R.-Cl.  und  in  der  Han- 
delsschule. 

8.  Friedrich  Mareck,  Professor,  lehrte  Physik  in  der  3.,  Chemie  in  der 
4.,  6.  und  6.,  vom  16.  Mai  an  Naturgeschichte  in  der  1.  R.-Cl.  und 
und  leitete  die  praktischen  Uebungen  der  Schüler  im  chemischen 
Laboratorium. 

9.  Adaibert  Micholitsch,  Professor,  lehrte  Freihandzeichnen  in  allen 
Classen  von  der  2.-7.  R.-Cl. 

10.  Franz  Mfillner,  Weltpriester,  Professor,  lehrte  im  I.  Semester  Religion 
in  den  4  unteren  Classen  der  Realschule,  Geographie  und  Geschichte 
in  der  3.  R.-Cl. 


1«1 

1 1  Dr.  Othmar  Nebeski,  Professor,  Ordinarius  der  oberen  Abtheilung  der 
Handelssclinle,  lehrte  Warenkunde  in  beiden  Abt  heil  ungen  und  im 
praktischen  Curse  der  Handelsschule,  bis  zum  16.  Mai  Handels* 
geographie  in  beiden  Abtheilungen,  von  diesem  Tage  an  Naturge- 
schichte in  der  2.,  5.,  6.  und  7.  R.-Cl. 

12.  Felix  Fr.  van  Overschelde,  Professor,  Ordinarius  der  VII.  R.-C1.,  lehrte 
Französisch  in  der  4.  und  7.,   Englisch  in  der  5.,  6    und  7.  R.-C1. 

13.  Anton  Pokorny,  Professor,  Ordinarius  der  VI.  R-Cl.,  lehrte  Deutsch 
in  der  3.,  4.  und  7.  R.-Cl.  und  in  der  unteren  Abtheilung  der  Han- 
delsschule, Geschichte  in  der  6.  R.-Cl. 

14.  Franz  Richter,  Professor,  als  Reichsraths-  und  Landtags-Abgeordneter 
von  der  Ansfibung  des  Lehramtes  enthoben. 

15.  Dr.  Johann  StrobI,  Professor,  Gustos  der  Bibliothek,  Ordinarius  der 
I.  R  -Gl ,  lehrte  Deutsch  in  der  6.  R.-G1.  und  in  der  oberen  Abthei- 
Inng  der  Handelsschule,  Geographie  in  der  1.  und  2.,  Geschichte  in 
der  2.  und  5   R.-Cl. 

16.  Josef  Tauber,  prov.  Professor,  Ordinarius  der  II.  R.-Gl.,  lehrte  Deutsch 
in  der  2.  und  6.  R.-C1.,  Französisch  in  der  2.,  5.,  6.  R.-Gl.  und  in 
der  2.  Abtheilung  der  Handelsschule. 

17.  Ignaz  Walter,  Professor,  Ordinarius  der  IIL  R.-G1.,  lehrte  Mathematik 
in  der  3.  nnd  7.  R.-Gl.,  darstellende  Geometrie  in  der  5.  R-Gl., 
Freihandzeichnen  in  der  I.  R.-Gl.,  Gelang  in  2  Abtheiinngen. 

18.  Franz  Jandraschitsch,  Weltpriester,  lehrte  in  IL  Semester  Religion 
in  den  4  unteren  Glassen  der  Realschule. 

19.  Martin  Meingassner,  Supplent,  approbiert  fttr  den  deutschen  und  fran- 
zösischen Sprachunterricht,  lehrte  Deutsch  in  der  1.  R.-Gl.,  Französisch 
in  der  1.  und  3.  R-Gl.  und  in  der  1.  Abtheilung  der  Handelsschule. 

20.  Theodor  Ried,  Supplent,  approbiert  fttr  Handelswissenscbaften,  Ordi- 
narius des  praktischen  Gurses  der  Handelsschule,  lehrte  in  der  unt. 
Abth.  der  Handelsschule  Handelskunde^  Gorrespondenz  und  Kalli- 
graphie, in  der  ob.  Abth.  kaufmännisches  Rechnen,  Buchhaltung, 
Wechselrecht,  Handels-  und  Gewerbegesetzkunde,  letzteren  Gegen- 
stand auch  im  praktischen  Gurse. 

Schuldlener:  Josef  Erl  und  Edmund  Etzel. 


109 


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')  DainDter  149  röm.-katholischer,  8  evaa^eHacber,  5  mosai- 
scher Religion.  -  Der  Nationalität  nach  hh  auf  einen  Caecho- 
Slayen  sämmtlich  Deatsche.  —  *)  Darunter  l  Privat  ist.  — 
')  Darunter  44  röm. -katholischer,  3  eyan^eüsicber,  2  mosai- 
scher Religion.  —  Der  Nationalität  nach  bis  auf  einen  Czecbo- 
Slaven  sämmtlich  Deutsche.  —  *)  Gesammtbetraf^  de»  besiblten 
Schulgeldes:  1376  fl.,  woTon  345  fl.  auf  die  Handebi^chnle 
kommen.  —  *)  Gesammtbetrag  der  Stipendien  an  der  Landesi- 
Oberrealschule :  639  fl.  *)  Gesammtbetrag  der  UnteraUltEanga 
betrage:  366  fl.,  woTon  200  fl.  auf  die  JlanilebBchnle  kommen,     l 


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103 


Betheiligung  der  Schülep  an  den  nicht  obligaten 
Lehrgegenständen. 


A.  Landesoberrealschule. 


L  e  h  r  f?  e  ^  e  n  8  t  a  n  il 


R»  besnchten  den  Unterricht 
in  der  Steno^praphie       .... 
im  C^eRUiipe 


I. 

IJ. 

III. 

IV. 

V. 

VI.  1  VlI. 

Zn- 

1  Cl. 

Cl. 

Cl. 

Cl. 

Cl. 

Cl     Cl. 

SAmnieii 

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14 

6 

1 

1 

22 

25 

10 

8 

— 

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2 

3 

48 

B.  Landeft-HandelMehnle. 


liehrgegenstand 


Untere 
Abtb. 


Es  beanchten  den  Unterriebt 

in  der  franiOftischen  Sprache   . 

^    „     Stenographie 
im  Zeichnen . 

-    Tomen 


9. 

15 

7 

18 


Obere 
Abtb. 


11 
2 
6 


Zu- 
sammen 


9 
26 

9 
24 


Bericht 

Ober  die  mit  der  Landesoberreal-  Qnd  Handelsschale  verbnndene  gewerb- 
liche Fortbildungsschule  and  den  Abendeurs  für  Icaufiiiännische  Lehrfächer. 

I.  Gewerbliche  Fortbildungsschule 

A.  T^ehrplan. 

Im  Schaljahre  1888/9  wurde  im  Allgemeinen  der  mit  Erlass  des  b. 
k.  k.  Landesschulratbes  vom  30.  Mai  1877,  Z.  2388  genehmigte  .  Normal- 
Lehrplan  fQr  die  gewerblichen  Fortbildangsschulen  in  Oesterreich  u.  d. 
Enns  eingehalten,  mit  Ausnahme  einiger  Abweichungen,  welche  mit  R&ck- 
sicht  auf  die  localen  Verhältnisse  fnr  die  gewerbliche  Fortbildungsscbale 
in  Krems  durch  den  hohen  k.  k.  Landesschulrath  mit  den  Erlässen  vom 
30.  October  1878,  Z.  6036  und  vom  1.  August  1883,  Z.  4766  bewilligt 
worden  waren. 

Die  gewei  bliebe  Fortbildungsschule  besteht  aus  einem  Vorberettungt- 
curte  und  einem  gewerblichen  Fortbifdungscurse. 

Der  Zeichenunterricht  wird  im  gewerbl  Fortbildungscorse  in  Z  Ab« 
tiieilungen  ertheilt  Der  Abendunterricht  dauert  vom  30.  September  bis 
20.  März,  der  Sonutagsunterricht  das  ganse  Schuljahr  hindnreb« 


104 


Stundenplan  und  Lehrfächervertheilung. 


Tag 


stunde 


VorbereitnngBcurs      ;  Sl.ndß  i   Gew.  FortbildiingacnrÄ 


Montai( 


Sprucbunierricht  (Leaen) ' 

nnd  Schreiben.)        j  «-  7 


Dienstag 


6     7 

^^^^'     Oberlehrer  JuT.Mflck.  ' 
Mündliches  und  schrifcl. 


!^  d.O.  ! 


Sprachnnterricht  und 

Geofiffaphie 
Prof.  Dr.  Joh.  Strobl. 


Rechnen.  i  6     7 

Oberlehrer  Jul.  Mück. 


Mittwoch 


Donnerstag 


Freiug 


Sonntag 


dto. 


dto. 


dto. 


Wie  am  Dienstag 


V,10 
V,12 


Vorbereitendes  Zeichnen. 
K.  k.  üehungsschul- 
lehrer  Thomas  Wolf. 


Arithmetik 
Prof.  Franz  Dintzl. 


6     7 


Wie  am  Montag 


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7 

,  6 

« 

-7 

1 

1/ 

9 
,10 

9- 

-  12 

9 

12 

9 

i 

12 

üeometrie 

Prof.  Dr.  Anton 

Ehrenberger. 


Geschäftsanfsätse 
Prof.  Dr.  Joh.  Strobl. 


Aiithmetitr.  Vom  Jänner 

an  gew.  Bnchftthrung 

Prof.  Franz  Dintzl. 


Natu  rieh  re 
Prof.  Dr.  Anton 

Ehrenberger. 

Freihandzeichnen 

Prof.  Adalbert 

Micholitsch 


Geonietr.  Zeichnen 
Prof.  R.  Kirchberger. 

Technisches  Zeichnen 
Prof.  Ignaz  Walter. 


B.  Nchfileraiand  Im  I»c1iii1j»lire  1888/9. 


Vorbereitnngsenrs   |        Gewerblicher  Fortbildungscars 


6monat1. 
Abende. 


Eingeschrieben 
wurden : 

Am  Schlasse  des 
Cnrses  #aren : 

Darofasebnittlich 
waren  anwesend : 

Pas  L^hrsiel-  haben 
erreicht : 

ünclassificiert 
blieiieii: 


32 
25 
20 
18 
7 


Vorher,  j.  6monatl. !  Geometr.  I    Techn. 
Zeichnen  l  Abende.    Zeichnen   Zeichneu 


18 

21 

5 


22 
15 
12 
12 
7 


13 
12 
12 
12 

1 


23 
19 
16 
15 
4 


_    .,      ,  '  Snmrae 
Freihand- 
Zeichnen 


16 
8 
8 


133 

101 

86 

85 

32 


BT.  B«  Pie  Zahlen  in'den  Biibriken  2,  4,  n  und  ßhexiphen  sioli  nur  niil'jcnc  Sdiülor.  die  am  Zeichen' 
«Qterricht«  allein  theilnabmen.  Viele  jener  Scliüler,  welche  am  Abeudnnterriohtetheihuibmttn« 
beBuchten  auch  eine  der  Abtheilnngen  des  Zeichennnt^rrifhteg.  —  Den  Unterricht  in  d«r 
Physik  iMinc^btaa  von  18  •1lt'g•llomlll^M^n  Sohttlern  durehsclmittliuh  9. 


los 

Die  Zahl  der  aufgenommenen  Schfiler  war  gegen  das  Vorjahr  um  5 
«restiegen.  Der  Besuch  der  Schule  war  bis  zu  den  letzten  zwei  Monaten 
des  Schuljahres  befriedigend.  Im  Durchschnitte  waren  von  sftmmtlichen 
aufgenommenen  Schülern  c.  65%  beim  Unterrichte  in  den  verschiedenen 
Abtbeilungen  der  Schule  anwesend  und  diese  erreichten  auch  fast  alle 
das  Lehrziel. 

€.  liehrmitteL 

Geschenke:  Von  dem  Herrn  k.  k.  Hofrathe  im  hohen  Unterrichts- 
Ministerium  Dr.  Georg  Ritter  v.  Ullrich:  Steinmetz- Arbeiten  im  Hoch- 
bau. Vorlageblätter  z.  Gebrauche  an  gewerbl.  Lehranstalten.  Mit  Unter- 
sttitzung  des  k.  k.  Ministeriums  für  C.  u.  U.  herausgegeben  von  Heinnch 
Schmid,  27  Tafeln.  Wien,  C.  Graeser,  1888.  — 

Von  der  n.-6.  Handels-  und  Gewerbekammer:  9  KeiSzeuge  und  10 
Exemplare  der  ^Biographischen  Charakterbilder  auf  dem  Gebiete  des  Ge- 
werbes, der  Kunst  und  Industrie**  von  Dr.  Franz  R.  v.  Haymerle,  Wien. 
A.  Holder.  1888.  - 

Durch  die  Beiträge  mehrerer  Schulfreunde  in  Krems  war  es  möglich, 
zur  Feier  des  vierzigjährigen  Regierungsjubiläums  Sr.  Majestät  des 
Kaisers  Franz  Josef  I.  am  2.  December  1888  sämmtliche  Schüler 
der  firewerblichen  Fortbildungsschule  und  Aefi  kaufmännischen  Abendeurses 
mit  der  Festschrift  „Unser  Kaiser  1848—1888",  herausgegeben  vom  Lehrer- 
haus-Vereine in  Wien,  zu  betheiligen. 

Angekauft  wurden:  Arbeiten  aus  St  ein  von  Professor  A.  Ortwein. 
Verlag  von  Carl  Graeser  in  Wien.   — 

Entwürfe    zu    hausindustriellen    Objecten    der    Holz- 
drechslerei von  D   Avanzo.  Verlag  von  Carl  Graeser  in  Wien.  — 

Reichverzierte  Initialen  im  Charakter  der  italienischen  Früh- 
renaissance von  Carl  Meli,  k.  k.  Professor  der  Staatsgewerbeschule  zu  Salz- 
burg. 26  Tafeln.  Verlag  von  A.  Holder,  Wien.  — 

Modelle  zu  dem  Vorlagewerke :  ^Einführung  in  das  technische  Zeichnen 
nach  Modellen  von  Prof.  Carl  Grögler.  I.  Serie,   1—20.  Wr.-Neustadt  — 

,,Klempner-Schule",  herausgegeben  von  Oh.  Schröder.  30  Tafeln  und 
10  Modellbogen.  Weimar  1883  —  Vorlagen  für  Bau-  und  Möbeltischler, 
herausgegeben  von  Prof.  Josef  Rothe.  I.  und  IL  Serie,  je  20  Tafeln.  Wien. 
C.  Graeser,  1889.  —  „Vorschule  für  das  Maschinenzeichnen",  herausgegeben 
von  Prof.  Gustav  Heinzel.  Wien.  C.  Graeser,  1888.  —  Das  Centralblatt 
für  das  gewerbliche  Unterrichtswesen.  VI.  Band  mit  Supplement   — 

Schreib-  und  Zeichenrequisiten. 

IK  Wahl  der  liiewerbeMchulinMpeotoreii. 

Am  k7.  Jänner  1889  fand  unter  dem  Vorsitze  des  Herrn  k.  k.  Be- 
zirkscommissärs  Dr.  Victor  Pf  ibyl  die  Wahl  der  vier  Gewerbeschulin- 
Spectoren  statt.  Gewählt  wurden  die  Herren:  Josef  Faber,  Buchdruckerei- 
besitzer, Heinrich  Schick,  Spängiermeister,  Ferdinand  Soche,  Maurermeister, 
Edmund  Vogl,  ^Faschinenfabrikant,  in  Krems. 


106 

Die  Aufnahme  der  Schuler  in  die  gewerbliche  Foribildungsschule  UQd 
den  Vorbereiiungscurs  für  das  kommende  Schuljahr  beginnt  am  16.  Sep- 
tember 1889. 

IL  Abendeurs  für  kaufmännische  Lehrfächer. 

A.  liehrplan. 

Untere  Abtheilung: 

Kaufmännisches  Rechnen:  Es  wird  mit  den  Grundrechnaügsarten  begonuen,  dabei 
dem  Rechnen  mit  Decimalen  besondere  Aufmerksamkeit  geschenkt;  die  praktisch  an- 
wendbaren Rechnnngsvortheiie  werden  gezeigt;  die  Mttnz-,  Maß-  und  Qewichtsverhftit- 
nisse  der  wichtigsten  Staaten  Europas  mit  besonderer  Rerück^iichtigung  des  metrischen 
Systems  vorgenommen.  —  Ferner  werden  die  Dnrchschnittsrechnuag,  die  Lehre  von  den 
Verhaltnissen,  Kettenregel,  Gesellscbafts-,  Mischungs-  und  Procentrechnnng,  einfach«) 
Warenrechnung,  Oewinn-  und  Verlnstreohnnng  durchgenommen.  Der  Anweudang  alier 
dieser  Rechnungen  in  der  Qeschäftspraxis  wird  die  eingehendste  Berücksichtigung 
gewidmet. 

Correspondenz,  Comptoirarbeiten  und  Wechselkunde:  Der  Unterricht  beiduut  mit 
der  Ausfertigung  der  einfachsten  kaufmännischen  Noten  und  Rechnungen,  an  die  sich 
die  Ausstellung  von  Facturen,  Spesenrechnungen,  Zolldeclarationen,  Verkaufsrechnungen 
etc.  anschließt.  In  Verbindung  mit  der  Erklärung  der  einseluen  Schriftstfleke  werden 
die  zu  denselben  gehörigen  Briefe  abgefasst  und  erläutert.  Die  Vortrage  über  die 
wichtigsten  Theile  des  Wechselrechtes,  die  Ausfertigung  von  Wechseln,  die  mit  den- 
selben im  Zusammenhange  stehende  Correspondenz  bilden  den  Schluss  des  Unterrichtes 
in  dieser  Abtheilung. 

Warenkunde:  Ursprung  (Gewinnungiiweise),  Eigenschaften,  Vorkommen  und  Ver- 
wendbarkeit der  wichtigsten  Waren  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  vorkommenden 
Verfälschungen.  —  Praktische  Anleitung  zum  Erkennen  der  Waren. 

Obere  Abtheilung: 

Kaufmännisches  Rechnen:  Kurze  Wiederholung  der  wichtigsten  Partien  der  1. 
Abtheilung;  Zinsenrechnnng,  Discont-  und  Termin-Rechnung;  einfache  Conti  correnti; 
Gold-,  Silber-,  Obligatioas-  und  Mflnz-Rechnung  nach  dem  Wiener  Cursblatte;  Waren- 
caloaUüonen. 

Buchhaltung  und  Correspondenz:  Kurze  Wiederholung  des  Lehrstoffes  der  1.  Ab- 
theilnng.  Theorie  der  einfachen  und  doppelten  Buchhaltung.  Vorbuchung  eines  einmo- 
natlichen Geschäftsganges  im  Warengeschäfte  und  Ausfertigung  aller  in  demselben  vor- 
kommenden  Briefe  und  Rechnungen. 

Warenkunde:  Mit  der  unteren  Abtheilung  gemeinschaftlich. 


107 


Stundenplan  und  Lehrfächervertheilung. 


Tag 


'    Stunde  !;Abtheilg.; 


Lehrgegenstand 


Montag 


Ö      ^  T  IT    I' 

abends  i  ^-  "•  " 


Warenkunde 
Prof.  Dr.  Orhmar  Nebeski. 


Dienstag 


dto. 


Kaufmännisches  Rechnen 
Prof.  Franz  Holnb. 


II. 


Buchhaltung  und  Correspondenz 
Snppl.  Theodor  Ried. 


Mittwoch 


dto. 


Correspondenz  und  Wechsel  künde 
Suppl.  Theodor  Ried. 


IT. 


Kaufmännisches  Rechneu 
Prof.  Fr.  Hol  üb. 


Donnerstag 


dto. 


I.  u.  II. 


Warenkunde 
Prof.  Dr.   Othmar  Nebeski. 


Freitag 


dto. 


Kaufmäuuiscbes  Rechuen 
Prof.  Franz  Holnb. 


II. 


Buchhaltung  und  Correspondenz 
Suppl.  Theodor  Ried. 


:t.  Hohfileratand  im  Jahre  1888/9. 


Untere   Abtheilnng 


Obere  Abtheilung. 


Aufgenommen 14  '  Aufgenommen       4 

Dnrchschn.  waren  anwesend  ..11      Ourchschn.  waren  anwesend    .    .    3 
Du  Lehrziel  erreichten  ....  10     Das  Lehrziel  erreichten  ....    3 


Summe 


18 
14 
18 


Die  Aufnahme  der  Schüler  fttr  das  nächste  Schaljahr  beg^innt  am 
16.  September  1889. 


Zum  Schlüsse  beehrt  sich  die  Direction  im  Namen  des 
gesammten  Lehrkörpers  allen  Förderern  der  Landesober- 
real-  and  Handelsschule  und  der  gewerblichen  Fortbil- 
dungsschule sowie  auch  denWohlt  hat  er  n  der  armen  Schüler 
den  wärmsten  Dank  auszusprechen. 


XXVII.  Jahresbericht 


fllii»r  Ah'  mHh'K^ii'vv 


Hiid  ilfj>  mit  ^U»ii;t^11ff«ji  vtrlitifuliiit 

Laniles-HaBiliilssctiiiiii  ig  [ms, 


la2x©.lt:   l.  „Ut  im  frmzHiwhm  Uöierriclite  itl- 
ntiir   M*tKntJe    vor^tiietehen  ?**   Vou   Pro fet**ar  Felix    i  r;iri,^    vuti 

lititUchiT  IU«i,  ,,, ^     ,....   ..,,,. ,,. ,.,.^, 

^,  Sf'htjlijucltriclitr«,  «riitmtrt  vom  IHrnetor  F   Ebnrir. 


S^-^ 


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Ist  im  französischen  Unterrichte  die  alte  oder  die 
neue  Methode  vorzuziehen? 

\i>ii  I'rni".  r  ol\\  Fr  a  n  /  v  a  ii  0  vors  «•  li  e  I  d  v. 


l 


lii'si'  KniüT  will,  mit  jiinli'n'ii  j«Ml«'in  v»'r.st;iiHllirli»'n  Wiulm  aiisivcilrurkl. 
wiss»'!!.  «ili  «li-r  LM'tiin'  nml  «Ifii  SjiiiM-JMilMiiiiivn  <l«'r  crsi»'  |*l:iiz  im  IVjin/.nsiM'lirii 
1  iit«*rri«'litr  ü<*i»iilirt.  odiM' ol»  ilcm  üt':imm:ilisrhrii  l!i>trirlM>  mit  ili'ii  I  liiM'si't/Jiimrii 
ans  ili'iii   hriit'iclii-n   «lii^sc   Kltir  /tiknmmt. 

I>«'i  (Irr  (nli»i'?isrli\\t'n*n  Kiitsi-liriilmiL!  s«'il«'!is  <l»'i'  UrhönliMi  (ür  ilicsi's  (kIit 
ji'in^s.  i-st  ji'iliT  FjhIimiiiiiii.  «Iit  «IiiitIi  Ki  r;ihriiii*i  iiml  N:ir|i(h'iik«'ii  ihiiiilMT  r'iiw 
I  liHi7.«'iiiinMii-  üi'Wiiiiiirii  hat.  Mi/iisii:«'!!  \«'r|»tlichlil.  simih*  Aiisi-Iinmmu!:  nlVciillii-li 
zur  ki'imtnis  y.n  l»riii.ü*«'ii.  nm'Iiii  er  nm-li  in  sonst iüni.  nii*hr  i:lri<-|ii>ihit;rn  Ki';i«2«'n 
fl«'ii  S«-Iirrilis»'lii'i'n   diis   Wort    hisst. 

rMlH'l'anüfi'n  nnri  Mus  uul'  W'jilMMn'limunurn  nnd  ViTninirisiirinnl»'  «irstrir/t. 
siilirn  in  «licsrm  Anfsjit/.«'  ilic  \'nr-  nml  Narlitlirilf  ImmiIit  Mrilmilrn  .ü«'Z«'ii»t 
wi^nlt'fi.  mit  ahsirlitlicIhM*  \  (M'mri<lnni>  iillcM'  Citati'  nml  lii'rntnnp'ii  iinl  amlcri'. 
wii*  joili's  aml«'i'«Mi  SamI  in  ili»»  AnniMi  sln-niMHl»'!!   Ai'üiinii'nti's. 

IHi*  rntrisiiclmn^^  s<'iiläi»t  lnl:i«'ml«'n  (ianii'  «'in:  Ks  wcnl^n  dii'  vt'rsi'irKMlpnrn 
Eiiilzitdr.  woh'hr  iU'V  Iranzösiscln»  rntiMriciit  a!isti*«'lM'ii  si»lltt».  anurlnlirt  timl  von 
jimIimh  «li'rM'llM'ii  .L'<'/.fiirt.  ilni-rli  wrirln'  der  ln'i<li'n  M«'thn(li'ii  das  (ii'wünsrliti'  am 
lM»>ti*n  nml  am  srlinrllMiMi  rrn-ii-lil  winl.  woran!"  dann  ilir  rrlatixi'  li«Mli'ntnn.ir 
ilfi*  \i»i*iii'Mi'rktiMi  /iii'h-  lu'.s|irorlh'n  nnd  iltT  Sridnss  an^  d<'m  \'oi*!ri*l»rar|iii'n  i!i7.o.i!"«'n 
Wi-rdi'H   wii'il. 

lU'V  aliso|\ii'it<*   lifalM-liid«'!*  noIIi«' 
a)  ordentlich   Irst^n   können : 
li|  difji'iiiiri'ii    WCrkr  NfiNti-ln-n.  ilj«'  in  srini-m  <ii*sii-litskn'is«»    lirüvn.    alM-r  anrh 

das  «ii'siiriM- hrn«'   Wort    Irirlit   anlVa^-^m: 
4')  mit  riner  üi'wiNsi-n  (H'l;inli«iki'il  nnd  (ienaiiiiikrit  sirh  in  der  iVcnnlm  S|irarhi' 

M-r-ständlii-h  /.n   ma-ln-n   wi>scn.  aUn  s|»n'r|irn   kiHiniMi : 
d)  ihirrh  dir  {.«M-tiirr  iVan/ösischi'r   MnM«r  sein   rnliril  üchildi-t.  seinen  Cliaraeter 

\er«Mlelt   nml  meinen   (ii*M-limaek   ueJäntiMi    lialM-n: 
i')  das   Kran/önisrhe  inmM-iiall»  tl«r  SrlinN|»lijire  ortlioLMa|ihi»^eli  nml  .«»fainmaliseli 

rielitiir  /ti  Mdii'eilieii    iniNiande  «-«'in  : 
fl  se|di<*rili<'h    nml    vnr    Allem    >i>lhe  dnr<-h    ilen   l'remds)ira(ddi(dnMi    I'nterrirht 
«la>    tii'amniatiseh«'  und    lexiralisrhe   \erstandnis  der  .Mntli'rs|»raidie  entwiekelt 
und  das  t'ormah'  Denken  «ienl»!   werden. 

1 


I)io  Art,  wio  Dir.  Ft'ttor.  (lc»r  Haiiiitvei-trotor  der  ihmhmi  AFothodo  in  Öster- 
rc'icli,  (las  ]a^hou  U»1ii1.  IwulcMitet  j(»di>nfalls  oiiioii  trroß<»ii  Koilsi'hritt  {rog:Piinl)er 
doni  altoii  A'or^nin^^'.  Er  spridit  nändicli  (nach  Dnrchnalinio  iMni^ror  liantnl)un«ron) 
Im»!  «rcschlossoniMi  Rndiern  Satz  für  Satz,  nnd  nicht  Woi1  für  Wort  vor:  dann 
lilsst  cv  dcnsolluMi  so  oi\  narhsprcclHMi.  Ins  (lit>  «ranzi'  ('lasse  ^<»nan  so  anssjirirht. 
wie  er  seihst.  Anf  diese  Art  üht  d(»r  Schüler  si'ine  Sprachor^ano  derailijr.  dass 
er  das  Französische  endlich  so  hervorhringt.  wie  es  wirklich  ans^esp rochen  wird. 
Er  lernt  den  Satzton  und  nicht  hios  den  Wortt(ni.  Wie  «ranz  anders  klin<ft  das 
Wort  tUlr  sich,  als  im  Satz!  Daher  ist  (»s  kein  Wunder,  dass  Schfll(»r,  die  nur 
innner,  wenn  auch  zuerst  blos  durch  das  Ohr.  vocahelweise.  wie  es  die  alte  Metliode 
verlaujirt.  die  Aussprache  gelernt  haben,  .Jahre  hin<lurch.  wenn  sie  im  Zusammen- 
han«r  lesen  soIhMi.  dies  unausstt^hlich  gebrochen  thun.  I)t*n  Fehler,  der  durch  das 
bisheri«re  VerfahnMi  lM»im  Lesen  l«M*nen  gemacht  wurdi».  wett  zu  machen,  ko-stet 
dann  einen  harten  Kampf.  Was  man  ^esäet  hat.  das  hat  man  «reerntet:  o.s  war 
ein  p:uter  Same,  v«»rmischt  mit  rnkraut.  Letzteres  niuss  nun  von  dem  Säer  s(»II)st 
wieder  ausgerottet  werden,  und  das  ist  keineswegs  leicht !  Es  bleibt  lange  einiges 
l'nkraut  zurück.  w«'lches  wieder  in  die  Höhe  schießen  möchte. 

Es  muss  also  zugegeben  werden,  dass.  bei  guter  Ausspraidn»  des  Ij«dirers, 
di(»  Schüler,  nach  der  neuen  Metho<le  viel  eher  fließend  und  korrekt  lesen  lernen 
werden,  als  nach  der  alten. 

Nacli  der  neuen  Methotle  wird  der  Srhüler  in  kürzen»r  Zeit  auch  viel  mehr 
vei*stelH'n  lernen,  als  dies  bei  dem  Jetzigen  Verfahren  der  Fall  ist;  ilenn  er  niuss 
von  Anfang  an  alle  durchgenommenen  Sätze  und  Lesestücke  auswendig  lernen, 
oder  durch  Beantwortung  von  Fragen,  und  später  durch  Nachrrzähli^n,  sich  den 
Stoff  aneignen,  so  dass  er  bald  ein  ansehnliches  Spraclimati»rial  besitzt,  welches 
ihn  liefähigt,  einfach  gt^schriebrne  Stücke,  ohne  wi'itere  V<ubereitung  zu  V(»rstehen. 
Anders  steht  es  jeilorh.  wenn  b'sestücke  mit  verwi<-keltem  i*erif»denbau  au  die 
Reihe  kommen.  Bei  solcln'u  stellt  es  sich  schon  lh»raus.  dass  es  Uothwendig  ist. 
(iramnnitik  nicht  nebenbei  zu  betreiben.  Der  weniger  grammatiseh  (leübte  wird 
vor  einer  schwierigen  Periodi»  dastehen,  wie  vor  einer  complicirten  Maschine, 
von  welcher  man  ihm  das  Ineinandei'greifen  der  einzehien  Bestandtheile  nicht 
gezeigt  hat.  Er  w  ird  sich  in  einem  l^abyrinth  fühlen,  aus  dem  er  nicht  heraus  kann. 

AVas  nun  das  gesprochene  Wort  betriftt,  so  leistet  die  neue  .Methode  darin 
selbstverständlich  ebenfalls  vi(»l  mehr,  als  die  herrschende:  der  Si-hüler  hört  fast 
die  ganze  Stunde  nur  Französisch,  entweder  vom  Lehrer.  odi»r  von  seinen  Mit- 
schühuMi.  oder  von  sich  selbst:  und  zwar  hört  er  dassellie  im  Ked(*tone  der 
lebendigen  Spracln*.  Die  Schallwellen  der  gleichmäßig  dahintließend(*n  zusammen- 
hängenden Sätze  üben  einen  gairz  anih'ren  Eimlruck  auf  den  (lehörnerv.  als  die 
der  einzelnen  Vocabehi.  uml  hierin  lii»gt  die  Irsache.  warum  Schüler,  die  .sieben 
.ralir«'  Französisch  gelernt  habiMi.  selbst  den  gebild«*ten  Franzosen  ni<'ht  verstellen: 
sie  haben  eben  an  der  Schule  zu  wenig  zusammenhängend  reden  hören.  Wäre 
ihr  (»hr  durch  die  ganze  Schulzeit  so  rationell  geübt  W(U*den.  wie  es  nach  der 
neuen  Ab'thode  geschieht,  so  würde,  vorausgesetzt  dass  der  L(»hr«M*  selber  muster- 
giltig  spreche,  so  etwas,  ilass  Einer,  nach  so  langjähriger  IMage  nicht  einmal  das 
gesi»rochene  Wort  versteht,  nicht  v(U*komnieu  können. 

(leläufig  und  gut  sprechen  lernen,  ist  eigentlich  dasjenige,  was  die  Reform 


3 

am  nuMsti'ii  aiistn«l)t,  und  wofür  s\o  «iic  /riößti'  Ani'rkeiinuiig  viinlient.  Aiirh 
!rt'l»r.iuc-lit  si«'  (lio  rirlili^rt'ii  Mittrl:  .IimIc  bM-tün»  winl  als  S|in'cliüli!inp  wnveiKU't; 
ihis  i>iiinial  Krlcnito  wird  Imm  jeder  (iclfp^nlicit  wiederholt:  jede  Mittlieiliiii<r  an 
die  Seliid.T  winl.  wo  es  nur  aii^n'hl.  in  iVaii/ösiselier  Spraehe  «reinaelit :  niitl, 
iiai'li  kurzer  'Av\\.  wird  das  Kranzösisejie  aueli  zur  rnterrirlitsspra<*lie.  so  dass  der 
Srliider  die  irauze  lii'lirstuudt'  liindnreh  nur  Kranzösiseli  spnM'lu'n  \\M  und 
>e  liier  sprielit.  I)as>  auT  diese  Weise  jeder  liall)W(^*rs  l)e«i:ahle  Kealseiiüler  ziemlich 
trut  Französiseh  spreehen  l(»rneu  wird.  odiM*  «lorh  viel  hesser,  als  «1er  uaeh  der 
irraiiiiiiatisehen  MetlitMle  ( ieliildeie.  unterließt  keinem  Zw  eitel :  seihst  verständlieh 
Mirausnesi'tzt,  dass  «ler  L'hrer  seiher  die  Sprache  «»henso  «rnt  in  Wort  als  in 
Sehrilt    lu'herrsehe. 

Kine  so  allseiti^i'  Reileterti«rkeit  jedoch,  wie  sie  niafH'he  Fahrikanten.  Beamten 
im  Ministerium  «les  Aidlern.  ntlu-ii're  und  ainlere.  die  den  Wert  eint\s  soIcIkmi 
Könnens  erkennen,  für  ihre  Söhne  wünschen,  wäre  nur,  o\\iw  hedentende  Vor- 
in«-hrunu  der  Stundenzahl  i'ür  das  Französi<'he.  durch  <lie  Errichtimg  eines  Inter- 
nates zu  erreicInMi.  Der  »eiMirnete  Platz  I'ür  dassellu»  wäre  Wien,  weil  da  <las 
Hediirtnis  nach  Krlan«^un«r  drs  liere*»trn  Zieh's  am  meist«'n  ^rcfühlt  wird: 
und  zwar  nmssie  ein  solches  Institut  an  eintM'  Stelle  lie«riMi.  wd  nnm 
einen  «rnilleii  Spii'lplatz  zur  Vcrlüüuii^r  hätte,  sowie  es  die  Pariser  jetzt  hei  der 
SrliatVun«r  jeder  neuen  .Mittelschule  machen.  .Man  stelle  an  einer  derartiircn 
Anstalt  iMUen  l)irector  und.  s«ivii'l  aU  mn»»li«h.  Fach-l*ro(ess(iren  an.  deren  Muttor- 
Nprai-he  das  Französische  ist.  otler  welche  weiii»isl«Mis  elM'uso  «rehiuti;^  Französisch 
als  heutsch  spre(dien.  Vor  Allem  Milh'u  die  Studien-Präl'ecti'  ju«i'endliche  Iranzö- 
M«ehe  Schulmänner  M>iu.  die  sich  theilnehnieud  mit  der  .lu«2end  a))<i:ehen.  und 
ilire  Ncrtrauteii  Liehlinp*  zu  wenlen  verstehen.  Von  dei"  zweiten  ('la>se  an  verhalte 
man  dii»  Scliüh-r.  unt«'r  sich  uuil  mit  ihren  iVätecli'u  und  Proiessfuen  di*s  Franzö- 
sischen, mir  tranzösisj'h  zu  reiten  uml  ahnde  l'hertreiunpMi  dieses  l'unktes  der 
JSchulonlnun«r  stren«re.  Man  \erptlichti'  ferner  die  Fachlehrer,  wie  die  Prätecten 
sieh  an  allen  l'hunirsstunden.  nämlich  den  Spielstunden  und  Ausllüifeu  hel(>hrend 
zu  hei]ieili«r|.u.  Dazu  heaul'sichti^c  uutl  helelii-  der  l)irector  ohne  Fnti'rlass  das 
SprechiMi.  Dann  wird  man  am  Kiide  der  Rj'aisi-hul/eit  junp'  Leute  erzo«!en  hahj»n, 
die  sich   in  dem  fremden   Kiemente  so  iVci   liewei>-en   Werden,  wie  daheim. 

Wenn  der  Staat  mler  das  Lainl  sich  zu  dem  MH'lien  hesprochenen  Schritt«! 
nicht  enischlielien  kann,  so  sollten  wenigsten  an  manchen  iiealschulen  (\mvicte. 
errichti't  werdiMi.  tli«-  unter  di-r  Leitung  eim-s  ^nl  tVanzosi«-li  .sprei-hendiMi  Schul- 
mannes .stünden,  oder  man  kirnnte.  nacji  dem  englischen  Svsteme.  Sclifder.  die: 
ein  hesoinleres  Interesse  daran  hätten,  üfläutiii  lVanzi».sisc|i  reden  zu  lernen,  wo 
es  an«ii*lit,   in   Vi-rplleüunii  lifhi-n   l)ei   Fachmännern,  die  im  Sprechen  viM'sirt  siml. 

Was  Lekti'ire  anln'lan«i^t.  s<i  wiril  »ier  nach  der  neuen  .Methode  l'nterrichti'te 
sii'ji  \ii*l  aus^ieliiiicr.  als  dii's  lu-i  iler  alten  iler  Fall  ist.  an  di-r  (Quelle  der  fVanzösi- 
Ncheii  .Musterwerke  lal»en  kminen.  was  sicherii'-h  \on  srhr  ^rollem  W^'rte  ist: 
allein,  wie  schmi  früher  Itemerkt.  so  (>i>nan  und  verständnisjnniir  wie  sein  Kamerad 
\on  der  svnthetischen  .Methoile.  wird  er  nicht  anll'assen  können,  weil  ihm  die 
irründlichen*  <rrannnatisi-he  Srhidiin«!  feliit.  Je  i:-enaner  Kiner  die  j«*weili»i:eii 
•rrammatiscln'n  uml  l«»«:ischi'n  Nerhäitnisse  eines  jeden  Wortes  «'inzus<'hen  verma*r. 
det»to  gi'uuuor  nnd  verständnisvoller  wird  scMn«'  Erfassunjir  des  Texti'8  sein. 

1* 


Zum  bostinöjrlicIuMi'  Vorstiindni.^  (mikm-  Sprarlio  gehört  zwar  noch,  dass  der 
Betreflondt»  das  AVoi-t  aiicli  nach  seiner  oi<rcntlichcn  und  nacli  seiner  nneigentliehon 
nn<i  weiteren  Hedeutun«r  hal)e  j»r!'assi»n  lernen,  dass  er  l'i»nn<r  in  \Vorthihlun«|:  und 
Synonymik  hahe.  daß  (Jallicismen  nnd  |{ihhin«r  von  Wortfamihen  dem  Untemchte, 
den  or  ti:enossen.  nicht  fremd  waren,  wenn  auch  di<»se  Diseiphnen  nicht  systematis*.*!! 
ü;jdelu1  werden  konnten.  Allein  dies  Alles  verma»r  die  alte  Methode  wenigstes 
ebenso  gut  hoizuhrinp'U.  wie  die  neue. 

Der  Kealschrder  soll  ferner  das  FVanzösische  orthoirra|ihiscli  und  granmm- 
tisch  richtig  svdireihen  können.  Was  die  gute  Ortlhigraphii»  lM*trit!>,  so  wenden 
heide  Methoden  (hr^u  das  |[au|i1mittel  ziendich  glei<'h  intensiv  an.  nandich :  viele 
Dictate  und.  da  die  alte  M(Mh(Mle  die  \Vnrtl»ilder  sehr  oft  an  die  Tafel  vor  den 
Augen  Aller  entsteluMi  läs.^t.  was  au<-h  sehr  zw(*ckdienlich  ist.  so  dürfte  sie  in 
diesem  Punkte  eher  noch  hess«MV   Resultate  ernM«'hen.    als  ihre  Nehenhuhlerin. 

Die  hisher  besprochenen  Endziele  siinl  also  im  ganzen  schneller  und  ln^sser 
mit  di'r  neuen  Methode  zu  erreichen.  Alier  ganz  anders  verhält  es  sieh  mit  den 
fihrigen.  Diesidl)en  werden  niclit  gelrennt  besproidien  w«Tden.  weil  sie  auch  Ijeiiu 
Unterricht  nicht  zu  trennen  sind,  son<lern  mitsammen  angestrebt  und  t^rreiidit 
werden. 

Man  wirft  der  hi»rrschen<len  MetluKh'  vor.  sie  verschling«?  fast  «lit»  ganze 
Zeit,  und  die  Schrder  lernen  dabei  weder  sprechen,  noch  lesen  sie  genug.  Wer 
jedoch  aus  eigener  Erfahrung  >\eill.  wie  mangelhalt  die  grammatischen  Vor- 
kenntnisse sind,  welche  neun  zehntel  der  jungen  Leute  aus  der  Volks-scliule  niit- 
bringiMK  wi(^  langsam,  weil  so  scliwit»rig,  echt  grammatische,  beide  Spnicliou 
gleichmäßig  ben'lcksichtigende  Durchbildung  vor  sich  geht,  und  wie  notwendig 
diese  wegen  d«»r  damit  verbumlenen  formalen  Bildung  des  (ieistes  ist,  wird  es 
gerechtteiligt  linden,  dass  darauf  thatsächlich  so  viel  Zeit   verwench't  wird. 

.bMÜT  erfahren!»  Fachmann  wird  es  bestätigi'U.  dass  weitaus  die  Mehrzahl 
der  Schfller.  bei  ihrem  Eintritt  in  die  Kealschule.  weder  ))estin)men  können,  zu 
welchem  Redetheile  die  einzelnen  Wörter  geliören,  noch  anzugeb(»n  vermögen, 
als  welches  Satzglied  sie  fungieren.  Diese  Klage  ist,  wenigstens  auf  dem  Lande, 
allgemehi.  Nicht  ein  Einziger  weiß,  tlberall  festzustelliMi,  in  welchen  Tempus  und 
Modus  ein  Ver))um  steht,  zu  welcher  Klasse  dieses  oder  jenes  Pronomen  gebort, 
in  jedem  Falle  zu  unterscheiden,  ob  ein  Wort  Adjectiv  oder  Adverb  ist,  odor 
auch  nur,  hei  invertirter  W(U'tstellung.  die  SatztluMle  herauszufinden.  Dazu  kommt 
dann  noch  die  Schwierigkeit  der  Aneignung  tler  latcMuischen  Terminologie,  welche 
til)erhaupt  anfangs  das  karge  grammatisch*»  Wissen  noch  verw(U-n»ner  macht.  ft*i 
vielen  Schtdern  vergeht  die  ganze  Zeit  d(»r  l'nterrealscliule  darüber,  dass  «de 
einen  Satz  grammatikalis<-h  und  logisch  zergliedern  lernen,  trotzdem  <lass,  znm 
Zwecke  des  l'bersetzens  tbi1  und  fort  analysirt  winl.  J)i(^  Volksschule  ist  es  zwar, 
welche  das  schwere  (Jeschäft  (h»s  Analysierens  größtentheils  besorgen  sollte.  Wenn 
sie  es  aber  nicht  besorgt,  theils  weil  sie  die  Schwierigkeiten  dieser  AufgalH>.  l)ei 
dem  jugemlliclnMi  Alter  ihres  Materials  für  unüberwiinllich  hält;  theils  weil  sie 
die  anderen  Ziele,  die  ihr  vorgesteckt  sind,  für  wichtige^-  erachtet,  und  der 
Mitt(dschule  die  (Jrannnatik  überweist:  wer  muss  es  dann  übernehmen?  —  Der 
deutsche  Interricht  an  der  Healschulis  kann  man  antworten.  Wenn  dieser  alj^T 
auch    bei    dem    äußerst    mang«dhaften    grannnatischen    Wissen,    welches   aus    der 


Volkssrliuli*  ii)it;^'br«i<'lit  wurde,  damit  nicht  zustande  koinnuMi  kann,  ohne  Be- 
pintra('hti«rnn^  allor  nl)rijr«*n  I)isri|ilinon  soinor  Aufeabo.  anf  won  kommt  dann 
das  oInmiso  notwi'ndiiTt'  als  trorki^ni'  Anaiysjercnlcrnon?  I-nansliltMldicIi  anf  den 
FrenzosiMK  weil  diosi^r  von  <1<m-  fninzösisclhMi  (inimmatik  nichts  h>Jir('n  kann, 
wiMiii  soinon  S<difdcrn  irnunnuitischc  Bctrriffc  ühcrhiuipt  nn<l  s|>ozi(dl  dio  Sprach- 
^*si«tzi*  df^  DcMitsHicn.  welch«»  als  Ansiran*rs|»nnkt  <lor  A>r*rK^i<'hnn^  dicncMi, 
fohlen.  Hior  hVprt  also  der  fol<r«^nschwcre  (Nuiflict  der  Wirklichkeit  mit  <h'r 
falsi-hon  Voranss<^tznn<r  der  alten  nnd  der  nenen  Metinxle.  IJeitle  nehmen  an, 
iltss  der  Schüler.  lM»im  Eintritt  in  die  Schnle.  s<dion  ordentliche  grammatische 
liniiidlH^«rrit!e  mithrin^.  woran  der  FiehrtT  der  fremden  Spnich«»  mir,  als  an 
|{4*kanntcs.  anznkniipfeii  hätte.  Die  Tnstru(-tii>ncn  sii«r(>ii  ansdrücklich.  dass  d4>r 
Si*hfili*r  -die  znm  (-onstruieren  nnd  r)MM*setz<*n  4l(»r  Sätze  nmimpin^lich  nöthi«rtMi 
Keiiiitnissi*  hiTcits  ans  dem  ('nt«»rricht  in  <ler  .Mnttei*sprache  mithrin^*'.  Nnn  ist 
diosi»  falsche  Voranssetznn^  lM»im  synthetischen  Verfahren  der  Bildnn^  nicht  m 
si-hädlich.  als  heim  amilytischen,  w(mI  ilort  vom  Anfanjr  an  das  l-^MM'St^tzen  aus 
iler  Mnttersprache  in  die  freimle  jreüht  wird,  nnd  <ler  Ii<direr  nicht  weiter 
kann,  wenn  er  seine  Schiller  nicht  zuerst  deutsche  lirammatik  lehrt. 
s«>  dass  der  Fehler  dadnndi  Wi'tt  «remafht  wird.  Der  Reformer  hin^e^en 
verkleistert  dit»  Schädlii-hkcit  durch  ein  olMuHächliches  grammatisches  VtT- 
falin'ii.  Kr  verlan«rt  keim»  rhersetzun«ren  aus  der  Muttvrspnich«».  weil  dit'se 
•ioorhMrh  vermthen.  dass  <lie  Schüler  ni<-ht  analysieriMi  können.  Rei  tler  Stt»Ile,  in 
lief  Ti«»i'trtre.  ^la  salle  est  «rranclc**  z.  U..  sa*rt  er  ihnen  ülM»r  «^rand»^"*  <nnfach 
un^'tahr  Fol«r<Mides:  .,Ihr  sehet:  .\n  das  EijrtMis<'haftswort  (i(ualificatives  A«l.j«»cti\) 
-irraud"  wird  ein  stunimi»s  e  a?i<rehän*rt..  weil  es  in  (leschledit  (<ienus)  mit  ilem 
Hauptwort  (Substantiv) -- salle — .  W(U-auf  es  sich  bezieht,  und  welches  weiblich 
(Femininum)  ist.  au.-li  dann  ülMTeinstimmen  nniss.  wenn  es  als  Aussairewml 
iprädicativ)  «rebniucht  ist:  worauf  er  dann  uiM-h  die  Hetrel  nachsa^^n  lässt  und 
•iii»  vorkommenden  Falles  wii'der  auffrischt.  Was  nützt  das  Kriernen  solcher 
Sprarhretreln  p'mandem.  der  keinen  Me<rritV  von  prädicati vt^n  Adjectiv.  nicht 
i*iiiinal  von  blos  Adjectiv  (wler  Ki^reiischallswort  hat?  Ks  müssen  «h'r  (lasst».  dies4i 
l^»^rifte  zuerst  deutlirh  «remaelit  werden,  was  «'ben  k«Mneswe»rs  leicht  ist  und 
^'it  braucht.  Auf  eine  solche  (irniidla^e  hin  kami  nuin  <laun  an  [ieis|mden 
K«*i«ren.  was  im  Kranzösisrhm  mit  dem  prädicativen  Adjectiv  zu  thun  ist.  und 
»•rst  nach  vielen  rbuii«ren.  unti  zwar  i'bers«'tzun<ren  aus  d«'m  Deutschen  in's 
Französisrht»  wird  man  sehen,  dass  die  Mehrzahl  der  S<diüler  di«'  S|)nichform 
richtiar  nnd  mit  ViMNtändnis  verwerti'U  können.  Diese  Kähi«rkeit  bedeutet,  dass. 
iNMUi  tiebraiiehe  eines  solclh'U  Wortes,  wie  das  als  Heispiel  jrenonnnene,  die 
irammatischen  nml  l<»trisrlu'n  Verhältnisse  di'sselben  ins  Hewusstsein  kommen. 
4)  dass  dasjeni*re.  worin  hauptsäehli«-li  der  ei«rentlich(*  formal  bildende  Wert  einer 
Spraehe  lie^a.  errei<-ht  iM.  Die  Fälii«rkeit  nun.  die  Spraehformen  und  Kegeln  mit 
ier.stän«lnisinni<rem  Hewusstsein  zu  verwenden.  M»tzt  eine  !ni«reheuere  4 leistesarbeit 
rorans. 

.\us  dem  an^n'ei^rneten  SpradistolT  oder  an  der  Hand  der  Ix^ctüre  die 
rrammatis<-he  Ki»«rel  erki-nnen  lernen,  ist  lanire  nirlit  dasselbe,  als  sie  anwend«'n 
höitnen:  leicht  »ri'linyft  es,  aus  Heispi^ltMi  das  (iesetz  zum  Verständnis  zu  brin»ren, 
iber  er^t  in  iler  selbstiijnli«^n*n.  bewusMen  Anwendun^r  zei«rt  sich  der  reife  fonnale 


6 

Denker,  zeigt  sich,  dass  Einer  Klarheit  über  die  Kategorion  des  Denkens  gewonnen 
hat;  und  dazu  führt  nur  das  fortwährende,  vieljährige  l^berHetzen  aus  der 
Muttersprache.  Die  Schularbeiten  zeigeJi  zur  (i(imige,  wie  schwierig  die  Anwen- 
dung der  Denkfornien  ist:  man  gebe  als  solche  ein  Dictat  o<ier  eine  Übersetzuug 
aus  dem  Französischen,  und  die  Leistungen  sin<i  glänzende  im  Vergloi<'he  zu 
dem  Ausfalle  einer  (  borsetzung  aus  dem  Deutschen  in's  Französische,  zumal, 
wenn  äUere  Partien  den  Stoff  al>geben:  da  wimni«*lt  es.  in  den  unteren  Olasseii 
selbst  bei  sonst  guten  Schülern,  von  grammatischen  Fehlern.  Daher  ist  es  eiuft 
Selbsttäuschung,  wenn  man  glaubt,  es  sei  l)ei  unserer  Stundenzahl  möglich, 
sowohl  das  Französische  grammatisch  richtig  schreiben,  als  auch  gut  sprecheu 
zu  lernen. 

Jeder  Fachmann  wird  die  Erfahrung  maeheji,  dass  das  Auswendiglernen 
und  selbst  das  Verstehen  und  Erkennen  der  grammatischen  Kegeln,  den  meisten 
Schülern  keine  große  Schwierigkeiten  bereitet,  dass,  im  üegentheil,  weitaus  die 
meisten  Fehler  in  der  Ibersetzunir  ins  Französisch«»  davon  herrühren,  daiss  der 
Schüler  die  grammatischen  und  logischen  Verhältnisse  (h>r  \Vört«'r  nicht  einsieht. 
Die  Conjugation  der  Verl)en  untl  andere  Formen  müssen  dem  (ledächtnisse  ein- 
geprägt werden,  nicht  wegen  ihres  inneren  bildi^nden  W(»rtes,  sondern  als 
Mittel  zum  Zwecke.  Auch  in  der  Syntax  «ril)t  es.  nel)en  den  vielen  auf  einem 
logischen  Untei-schied  ))eruhenden  Regeln,  eine  Menge,  die  rein  conventio- 
neil sind  und  dennnoch,  (»ben  als  iMitt(»l  zum  Zweck,  ^eli'rnt  werden  müssen. 
So  beniht  z.  1^  der  (Jebrauch  des  Modus  nach  <ler  Conjunction  „bis""  unfeinem 
logischen  Unterschiede,  während  di»r  (lebrauch  des  Conjunctiv  nach  „quoique"* 
eine  iiedächtnisregel  ist*).  Muss  deshalb  auf  die  Kenntnis  derseUx^i  weniger 
gedrängt  werden?  Mit  nichten.  Der  Schüler  muss,  um  sie  anwenden  zu  können, 
sich  de.ss(»n  bewuHtwerden  lernen,  wann  ein  Verb  in  einem  Koncessivsatz  stellt, 
der  durch  die  Konjunctioji  .,obor|(ki(.h"  u.  s.  w.  eingeleitet  ist,  mit  anderen 
Worten,  er  muss  die  einschlätiri^ren  Verhältnisse  eines  solchen  Verbs  einsehen. 
Ob  er  diese  Einsicht  g(»wonneii  hat,  wird  jedes  Mal  si^ne  (iR^rsetzung  zeigen; 
die  conseqnente  Anwendun«;  der  Reirel  wird  bewciMMi.  dass  er  in  der  systema- 
tischen fornmien  Auslnldun^  seines  (leistes  einen  Schritt  weiter  «rethan  hat,  und 
so  ist  der  Zweck  der   (ieistesbii<lun<»-   mittelst  der  convontionellen    Regel  erreicht. 

Wenn  nun  solche  einfache  Kegeln,  wie  dii^  soel)en  antrelührte,  erfahrungs- 
gemäß schon  soviel  Zeit,  nicht  zu  ihrer  Erlernuiiir,  sondern  zu  ihrer  gesicherten 
Einübung  oder  Verwerthunir  v<'rlan.4ren,  an  wi(^  vielen  concreten  Fällen  moss 
dann  nicht  (Ue  Men<re  der  schweren  Re«reln  ein<j:eübt  wt^rden,  und  wie  versclilingt 
das  die  knapp  IkMuessene  Zeit!  Director  Ft»tter  will  die  Einübung  der 
(irammatik  erst  in  der  dritten  Klasse  etwas  hiM'vortreten  lassen,  ihr  aber  höchstens 
ein  drittel  der  dem  französisclicn   Interriclit  «rewidmeten   Zeit  vergönnen.     Auch 

♦)  Die  gebräuchHchsten  Grammaliken  führen,  ohne  nähere  Beschränkung,  die  Regel 
ao,  dass  nach  „quoique"  der  Conjunctiv  zu  gebrauchen  ist.  Es  ist  richtig,  dass  nach  dieser 
Conjunction  der  Conjunctiv  steht,  ohne  Rücksicht  darauf,  ob  im  Concessivsatz  etwas  That- 
sächliches  oder  eine  bloUc  Annahme  ausgedrückt  wird.  Ks  wäre  aber  zu  ergänzen,  dass, 
wenn  der  Concessivsatz  zugleich  hypothetisch  ist,  der  Conditionalis  anzuwenden  ist,  wie 
folgendes  Beispiel  Balzac's  und  andere  mehr,  wie  auch  der  Gebrauch  im  gewöhnlichen  Leben 
zeigt:  rhomme  d'esprit  appliqne  d'instinct  les  lois  du  goüt,  quoiqu'il  serait  embarrasse  d'en 
d^duire  les  principes. 


»päter  wird  der  grammatische  Betrieb  nie  in  dem  Mittelpunkt  stehen  dürfen; 
dieser  Ehrenplatz  bleibt,  dem  Principe  der  neuen  Methode  gemäß,  der  Leetüre 
und  dem  Sprechenlernen  die  ganze  Lehrzeit  hindurch  vorliohalten.  Li  den  zwei 
unteren  Klassen  müssen  gram  inatische  Einübungen,  also  Clicrsetzungen  aus  dem 
Deutsehen  ins  Französische  ganz  zurücktreten,  angeblich,  weil  die  Schüler  zu 
jung  sind.  l)k  Erfahrung  ii^hrt,  dass  auch  in  d(^r  fllnib^n  Klasse,  wo  doch  das 
Alter  der  Schüler  von  J(^deni  für  reif  genug  zu  ClK»rsetzungen  in  die  fremde 
Sprache  erklärt  werden  dürfte,  die  einfachsten  Eegeln  im  Englischen,  bei  den 
wenig  Begabten  viel  Einübung  brauchen.  Es  wird  z.  B.  in  den  ersten  Stunden 
gelernt,  dass  die  dritte  Pers.  Sing.  Präs.  Lid.  des  Verbs  durch  Anhängung  eines 
•,s*  an  den  Inf.  gebildet  wird.  Diese  Regel  vt^rsteht  auch  der  Schwächste;  es 
gibt  al)er  junge  Ijcute  genug,  welche  Wochen,  ja  Monate  lang,  gegen  dieselbe 
in  jeder  Arl>eit  Verstöße  machen,  und  warum?  weil  es  ihnen  nicht  in  den  Sinn 
kommt,  in  was  für  Vt»rhältniss(Mi  <las  Wort  steht,  welches  sie  vor  sich  haben, 
und  dass  folglich  ein  besonden^r  Fall  der  allg<^nieinen  Reg(»l  verliegt ;  allein, 
durch  fortwährende  l  bersetzungen  solcher  Sätze,  worin  j(»ne,  Regel  anzuwenden 
ist,  macht  es  mit  der  Zeit  auch  der  Schwächere  richtig.  Andererseits  wendet, 
in  den  untersttui  Klassen,  mancher  Schüler,  weniger  einfache  Regeln,  als  die 
elxMi  ang<?führte,  gut  an.  Es  hat  also  nicht  das  Alter  Schuhi  daran,  <lass  es  nicht 
geht,  sondern  der  Mangel  an  Einül)ung.  Dureh  <liese  allein  wird  die  Denkiahig- 
keit  geholx»!!.  ^\'^'m\  man,  trotz  aller  (bung,  lange  Zeit  keine  guten  R(\sultate 
erzielt,  so  liegt  di(^  l-rsache  davon  in  gänzlicher  IJntauglichkeit  mancher  Schüler 
zu  einer  solchen  abstracten  (ieistesarV)eit. 

Bei  sonst  nicht  nnl)egal)ten  Schülern  jedoch,  wird,  wie  gtvsagt,  die  L'nsieher- 
heit  in  «ler  Anwenduntf  tier  gelernten  Regeln,  durch  an<lauernde  l  l)ung,  einer 
erfreulichen  Sicherheit  IMatz  machen.  In  der  dimklen  Kammer  des  (lehirns  wirken 
die  Eindrücke,  welcln»  jede  l'hung  gemacht  hat,  unhewusst  fort,  l)is  sie  in  voller 
IVutlichkeit  über  die  Schwelle  des  Hewusstseins  treten.  Auf  einmal  wird  es  IJcht 
M  manchem  Schüler:  es  gi'lit  ihm,  wie  man  sa^,  der  Knopf  auf.  Diese  Plötz- 
lichkeit alHT  ist  nur  scheinhar.  In  der  Entwickelunti:  der  st^elischen  Natur  gibt 
es  eben  so  wenig  S|>rün*»:e.  als  hei  der  kör|M*rlichen.  Diese  üherraschende  (ies<diickt- 
heit  ist  eben  nur  das  Erzeugnis  der  «^»heinieii  Arl)eit  <ler  früheren  P]indrUcke, 
di«  zu  klaren   Voi-stelluniren  «reworden  sin<l. 

Einzelnem  Theili»  der  Syntax  sind  allerdings  für  die  unteren  Clas.sen  zu 
schwer,  und  ist  es  nothwendi^r,  das  rnentbehrlicln^  vorderhand  auf  empirischem 
Wege  dunthzunehmen.  Es  kann  aber  nicht  genug  betont  werden,  dass  nicht  das 
Verstehen,  Nm-hsprerhen  und  Erlernen  der  Regel  die  Hauptschwierigkeiten  l)ilden, 
somlern  di«»  Erlanguno;  chq*  Fähi*rkeit,  das  (lelernte  zu  verwenden.  Der  Schüler 
sieht  nicht,  dass.  bei  dein  und  dem  Worte,  die  VtThältnisse,  welche  <lie  Anwen- 
dung einer  Regel  bedungen,  vorhanden  sind.  So  weilJ  jeder  in  der  5.  Classe, 
welcher  Modus  und  welches  Tempus,  im  Französischen,  in  der  indirecten  Rtnle 
zu  gebrauchen  ist;  allein  wenn  es  «rjlt.  die  |{«»tr,»|i,  ü|),»|-  Modus  und  Tempus  in 
der  indirecten  R<mI«'  in  einer  1  herset/un^^  als  ScInilarlMMt  anzuwenden,  dann  stellt 
en  «ich  heraus,  dass  es  manehem  nirlit  eingefallen  ist,  dass  <'ine  hidirecte  Rede 
da  war.  Dies«*  Schüler  hattiMi  hi<M'in  n^M-h  zu  wenig  Ibung.  um  sich  der  formalen 
Verhältniss4»  dieser  Art  h^wusst  zu  wenlen.    Wenn  nun  jedes  Wort  einer  l'ber- 


8 

«»etzuDg  an  mehrere,  manelimal  (iher  ein  Dutzen«!.  Ibrinalo  CTesetzo  jorebniidon  ist 
wozu  noeli  die  Nrtaiieon  in  der  Bedeutung  konmien.  so  fordert  das  sieh  Ver- 
gegenwüiHgiMi  aller  Verliältnisse  oini'  solche  l  l)un«r  Ijh  t'ornialeii  Denken,  eine 
solche  Urt lieil.sk ral't.  wie  si»»  rhen  niu"  durch  laii*rjähriiri»s  L'licrsotzon  aus  der 
Muttcrspradu^  in  die  fremde,  hei  wcnisrstiMis  niittcIniälJig  Ht»o-al)tcn  iTrcicht  wird; 
aber  dann  auch  ist  cijr^'ntlich«'  tornialc  Hiidunir  tics  (icisics  ü*cwoiinen.  Also  nur 
durch  i'hung  wird  hier,  wi«»  ülicrall.  ein  Meister.  Sn  wio  l'hun^r  den  Maler 
macht.  un<l  dieser  mit  einenj  pinz  anderen  An«re  als  der  Laie  ein  Bild 
anschaut.  el)e!iso  gewinnt  der  L'her.^etzer  ans  der  3iutt*'rsprache  in  eine  andere 
Culturspraclie  eim^i  Eiiddick  in  die  »rrammatis<-hen  und  lo<rischen  Verliältnisso 
des  (uHlank<»nausdruckes.  wit^  ihn  kein  anderer  liahen  kann:  uml  je  mehr  er  sich 
in  seiner  Kunst  üht,  desto  klarer  wird  s«Mne  formale  Denkkraft  werden.  Auch  ist 
es  nicht  einseitigi»  formale  Bildung,  welche  dabei  errunsren  wird,  sondern  eint» 
solche.  <lie  sich  übi'r  das  «niuze  Denken  ansdelit :  denn,  soweit  als  der  liedanke. 
erstnM-kt  sich  der  Ausdruck  «lesselbcn.  I  1  »ersetz uuiren  aus  d«»r  fr«»mdon  Sprache 
in  die  eigene  habiMi  bei  weitt'm  nicht  den  formal  Inldendm  Wert  der  anderen, 
weil  der  Schüler  die  Sjirache.  in  die  w  üljerset/t.  schon.  weniirsttMis  empirisch, 
kann:  er  fühlt,  wie  der  Satz  zu  coiistruien'u  ist:  wenn  er  mn*  von  der  fr.uizösischou 
Grammatik  etwas  versttdit.  und  ein  weni«z:  tindig  ist.  so  tritft  i'r  aus  dem  Zusaninieu- 
hang,  von  schwerem  Periodenban  abireM-heii.  die  formalen  Verhältni.^ise  und  die 
IWeutuiig  jener  Wörter,  die  er  nicJit  kennt,  und  der  (iedankentran«r  dt»s  Stöcke« 
drängt  ihn  meistens  anf  <len  richtiiren  Weir.  Ks  kostet  ihn  eine  sob-lie  Ar\m\ 
wenig  geistige  An.streiiirunjr.  In  den  l'hersetzuniren  ans  dem  Kranzösischeii  .spielt 
eben  das  S[»rachgefühl  un<l  (»ini^M»  Schlauheit  eine  bedentendt^  Rfdie.  Deshalb 
fallen  auch  Vbersetzun^ren  ans  di^n  Französischen  als  Schularheiten.  wenn  sie 
sjvchlich  nicht  über  den  «geistigen  Horizont  der  S<*hnler  hinausgehen,  viel  besser 
aus.  als  um«r*'kehrt.  l'brigens  will  mancher  Ketornier  nicht  einmal  von  Clier- 
si»tzun.iren  aus  tiem  französischen  ins  Deutsche  etwas  wissen.  anü:elilich.  weil  da-s 
das  heranzubildende  Sprach»refühl  verdirl»t. 

Dies  führt  zur  Besprechun»:  eines  viel  missbrain-hten  W(U-t«'s:  was  Mancher 
v(m  der  Entwickelung  des  Sprachp'fnhies  erwartet,  ist  rein  tantastisdi. 

Das  (b'setz  der  Analogi««  wini  allerdin«rs  in  demjenia-en  viel  wirks:imer  scmii. 
der  sich  «'ine  l  njuasse  von  Sätzen  iret  lacht  ms  mälJi<r  an.ireei«rn»'t  hat,  als  in  ileni, 
d(U*  gewohnt  ist.  jedes  Wort  analvtisch  anznsclianen.  bevor  er  es  überträgt-.  Dieser 
k(unmt  Jahre  lanir,  vor  lauter  l'berle«rHni»-  jedes  Falles,  nicht  zum  schnellen 
Ausilruck  eines  (ie<lankens.  während  jent'r.  Alb's.  was  ihm  unterk<uumt.  anderen 
schon  «relernten  Fällen  analo^r.  behandelt.  .Xbi'r.  wenn  schon  in  «ler  Logik  der 
Schluss  nach  der  Amdc^üie  ni<-hl  stiehliältia'  ist.  wieviel  weniiivr  ist  er  es  in  der 
(Irammatik!  Darum  machen  jene,  welejie  nach  dem  (letülil  schreiben  und  sprechen, 
so  viele  Fehler.  Ind  das.  was  einer  nach  dem  S|nachirefühl  richtig  macht,  ver- 
hält sich  zu  dem.  was  mit  Finsichi  rieht iir  uemai-hi  wird,  wie  das  (^uacksalU'rn 
eiui's  sogenannten  Ba<lers  zu  <lem  Wirken  eines  gebildeten  Arztes.  Während  jener 
aus  einzelnen  Erscheinungen  schon  jede  Krankheit  bestimmen  zu  köuntMi  wähnt, 
stellt  dieser  seine  Diagnostik  erst  nach  sorulaltiger  und  kunstp'mälter  wiss^'n- 
schaftlicher  IVül'ung  alltT  Svmptiune.  Auch  bei  dem  lluM-setzen.  wie  in  der 
Heilkumle.    ist   die    Diagnostik,    d.  h.  ilie    nestimmunv:   der   grammatischen   und 


9 

lofirisehon  Verhältnisse  der  Wörter,  der  weitaus  sehwieriors^te  Theil  der  Arbelt. 
\Vi»im  einmal  der  Seliüler  dieselben  erkannt  hat.  dann  weiß  er  ffewfihnlieh  sehon. 
uvlrhe  RejTel  er  anznwcndt'n  hat.  Es  kommt  hünlijr  vor.  dass  Einer  die  Keir«'! 
mit  iMnem  Roisini'l  dazn  weiH.  nnd  jene  aus  diesi'm  ableiten  kann,  anßerdem 
ant'eine  »rerintre  Himlentnnir  hin  die  KeirrI  verwi^ndct:  allein  finen  Wink  brancht 
it:  M>nst  sieht  er  die  jrnnnmatisrluMi  nnd  ln<riscben  Verlniitnissp  d(»s  zn  (iImt- 
S4'tzenilen  Wortes  trar  nirht,  oder  nur  th<Ml\veis<»  (»in.  \nn  aber  eonstituirt-  <iieses 
Einsidicn  vor  alN'm  dir  mit  Rerlit  S4>  irerühmte  formale  Mildnnjr  des  (iristt»s: 
nnd  was  ist  das  nntrn«rerisclH'  >b'rkmal.  dass  jemand  sie  erlan«rt  hat?  Eine  «rnte, 
h"insr«'n»  rin^rsetznii^r  ^ns  d^r  .Mnttor-  in  die  fn*mde  Cnltnrspraehe.  Hierin  <lentet 
j«'d«'s  Won  nnd  jt'de  Wortl'nrm  das  an.  was  der  Ri»treHende  in  ft)rnialer  IWiehnno: 
^«Hlat-ht  liat. 

Wie  kann  nun  ji'mand  ernstlich  daran  denken,  dass  es  möcrjieh  wäre,  einen 
.jiin!r«Mi  .Mt*ns(dn»n.  der  «»rst  mit  HK  11  Jahren  in  di(»  Realscdinh»  tritt,  bei  .">,  4 
tuler  i-^  wriehentlichen  Stinideii,  so  wi'it  zu  brin»r»'n.  dass  er  formal  riehti*r, 
ja  selbst  formal  nnriehtiir.  in  der  fremden  Sfirarhc^  denkt!  Fo|»render  (bMlanken- 
iranir  wird  vii^lleieht  diejeni«r<*M  eines  Messi^nui  belehren,  welche  erlauben,  man 
könne  irrammatisi-h  riehti«:  sprerheii  und  sehreiben  lernen  dnreh  Entwiekeluntr 
di*s  S|iraeliü:i*fnhls.  als<i  dun-h  vieles  Ab'morieren.  Li'sen  und  Spn'ehen  ohne  Heißi^e 
Einnbnntr  der  irrammatisclHMi  R<>ireln:  Anirenonimen  ein  tieutsehes  Kind  liört«^ 
nur  (was  (»ine  reine  Ttopie  ist)  korn'ktes  Deutsch  sprechen  und  läsi»  nur  nnister- 
h:ifti'  Srhriftwi'rke.  so  wird  tmtzdeni  dieses  Kind  syntaktische  Keld(U"  nnd  so«rar 
sideln»  Lr<»«ren  die  Forim'idt-hre  machen:  die  Kection  der  Präpositionen  und  des 
Verbs  z.  M.  wird  es  nach  dem  (iefühl  nie  «rut  «'rleriien.  Hei  ein<*m  fnmzösischen 
Kin«l«*  wäre  jimhn  noch  viel  mehr  di'r  Fall,  weil  <li«^  französisch«*  Syntax  viel 
kati'irorisi-her  in  ihren  <ieset/<*n  ist.  als  die  deutsche.  Wie  kami  man  nun  iTwarten, 
dass  uiisen»  Schüler,  die  doch  nicht  i'inmal  eim»  Stunde  per  Ta*r.  an  der  Schuh» 
ktUTcktes  Französiseh  hören  oder  sprechen,  und  zu  Hause  weni.L*"  lesen,  zu  einer 
Sprach reinheit  srelauL'en  sollen,  wt'lche  auch  nur  den  besclh'idensten  Anfordern Uiren 
ent^ipricht?  Man  wende  hier  ni<-ht  ein.  dass  Kinder,  unter  hMtun«r  einer  (lonver- 
naiit«*.  manchmal  erstaunlich  irut  französisch  reden.  FließtMid  sprechen  oijer 
vii'lmehr  plaudern  sie.  ja.  aber  rein  nicht,  im  (ie^nMitheil.  «'rbärudich  feiilerhat^. 
und  dies  wird  jeder  wisscnsduiftlich  uebiMi'te  Sprachkmidiire.  in  allen  Fällen  ohne 
Ausnahme,  bestätiü'en  können.  Kin  Schüler  wird  nie*  nach  tlem  tiefühl  mit  Sicher- 
heit bi'stimmeii  krmnen.  ob  ein  vorlii»i!endes  Verb  mit  avoir  oder  etre  zu  conjn- 
•rieri'n  ist:  ob  ein  Inf.  mit  de  oder  ä.  oder  ohne  Präposition  zu  foltren  hat:  ob  e.s 
reflexiv  zu  L'"ebrauchen  ist  oder  nicht,  etc.  etc.:  nicht  einmal  die  Formen  des 
Verbs  wird  «m*  ohne  stetiire  Iberlraurunef  von  der  Muttersprache  in  <lie  frennh»  mit 
den  nöiiiren  KrklärunuiMi.  richtiir  L'^ebraucheii  hörnen.  Fs  bleibt  also  nicjits  anderes 
nbriir.  als  ausirieliiü^  (irammatik  einüben:  je  mehr  dies  Ln-schieht.  d est t>  besser  für 
den  wirklich  wissenschaftlichen  Interricht.  Wenn  au<-li  des  Reformers  Schüler 
\iej  mehr  |»o>itive  Kenntnis  d«'s  Franz«>sischen  erlanirt.  «li«'  viWo  IJInte  <ler  ft>rniahMi 
<i4'istesbilduntr.  wi'lche  den  Menschen  sn  zii'rt  und  ihn  durchs  «ranze  Leben  so 
ninzlich  ist.  wird  er  unterweiis  nicht  p'ptlückt  haben.  Auch  kann  man  überzeu«j:t 
>ein,  dass  mit  der  neuen  Methode  ni<dit  erreicht  werden  wird,  ilass  die  Abiturienten 
eine  M»  sehwieriire  I  lM»rsi»izunii  aus  dem   Deut.Nchen.  wie  z.  IJ.  ein  Stuck  aus  den 


10 

Plötzisehen  Übungen  zur  Erlernung  der  Syntax,  annähernd  so  richtig  zustande 
bringen  werden,  als  dies  Ix'i  der  alten  der  Fall  ist. 

Die  fast  unülierwindlii'hen  Schwu'ri^ktMttMi,  die  zu  bewältigen  sind,  weim 
man  einen  jungen  Menseht^i  dahin  bringen  will,  dass  er  eine  gute  L-I>ei'setzuug 
aus  dem  Deutschen  juachen   kann; 

das  rnseheinbare  der  Erfolge»  im  französischen  unterrichte,  wenn  man  zu- 
gel>en  muss,  dass  nnsere  Kealschnier  nicht  französisch  reden  können; 

der  verlockende  Tmstand,  dass  man  nur  mit  vollen  Händen  aus  der  iebeu- 
digen  Sprache  zu  schöpfen,  gleich  vom  Anfange  an  zusammenhängende  Lese- 
stücke nuMnorieren  zu  lassen,  und  daran  Sprechübuntren  zu  knüpfen  hat.  um  bald 
einen  glänzenden  Eft'ect  zu  erzielen; 

der  Drang,  den  Wünschen  der  .Menge,  welche  vor  allem  das  Sprechcu 
lernen  von  der  Schuh»  verlangt,  nachzukommen; 

(h'r  Wnnseli,  dii'  schwirre,  trockene,  so  viel  Ar<rcr  verursachende  Arbeit  des 
Ubers(»tzens  aus  dem  Dentsclien  los  zu  werden  ; 

und  \vi)hl  auch  bei  Einigen  der  ihmgel  an  Erkenntnis  di»s  hohen  Wertes 
eines  solchen  «grammatischen  Hetrieb^'s.  wi(^  es  die  aJK;  Methodt»  erfordert; 

das  alles  lässt  es  leicht  Ix^greiHich  erscIüMiien,  dass  viele  Fairhcollegen  die 
Reform  anstreben. 

Die  Einführung  der  neuiMi  Methode  in  Osterreich  durch  die  Hestrebungeii 
derselben  Alt  in  Deutschland  hm- htfe liieren  zu  wollen,  ist  gair/  unstatthatl.  Draulien, 
wo  dem  französischen  Tuterrirlite  über  5t)  bis  ti'i  wöchentliche  Stunden  zugewiesen 
sind,  kann  man  leicht  einen  «rrolien  Theil  davon  auf  <las  Praktische  vt»rwenden. 
I'berdii's  hat  man  doit  an  Realschulen  1  O.  das  Latein,  um  die  formale  Hilduiig 
zu  besorgen.  Es  wäre  also  sogar  begreitüch.  wenn  man  in  eincMu  Staate,  wo 
kluge  Politik  es  gebietet,  den  feindlichen  Nachbar  möglichst  gut  iveinien  zu 
h»rnen,  nur  auf  di<»  Aneignun«r  der  Sprache  und  <li*s  Hesten  aus  der  Literatur 
aus^ien^e. 

Was  nun  den  relativen  Wert  der  characteristisrhen  Vortheile  beider  Methoden 
betrirt't,  so  wäre  darüber  Foljr^'ndes  zu  sa«»'en : 

J)er  Schüler,  das  Publicum  im  «rrolJen  (lanzen.  ja  selbst  viele  hoch  Gebildete 
legen  nicht  nur  auf  das  Sprechenkönnen  den  höheren  Weit,  sondern  sie  fragou 
in  alh'm  Ernste,  warum  man  denn  französisch  lerm».  wi*nn  nicht,  um  es  sprechen 
zu  können.  (Jewiss  ist  es,  dass  derjenige,  welcher  französisch  reden  kann,  daraus 
meistens  grolJe  Vortheile  zieht;  er  gelangt  dadurch  in  (lewinn-  und  Ehren  brin- 
gende Stellungen,  die  (;r  sonst  nictit  bekommen  hätte;  er  tindet  in  die  sogenannte 
noble  (iesi'llschaft  Einlass.  worauf  <rar  nuiiu-her  Mensch  ausdreht:  oder  er  geht 
mich  Frankreich  und  h»rnt  dort  Vieles  kennen,  was  ihm  und  dem  Staate  großen 
Nutzen  brin«rt;  auch  die  inni»re  Befriedigung  darüber,  französisch  reden  zu  können, 
wie  die  erhöhte  Achtung,  die  er  in  Fol<re  dessen  in  seinen  Kreisen  genieÜt.  sind 
ebentalls  nicht  zu  unterschätziMi.  Allein  diese  verscliiedenartig»»n  \'ortheile,  so  groß 
sie  auch  sein  mögen,  werden  doch  von  di'ujeni'ren  in  den  Schatten  gestellt,  die 
ein«*  «rrammatische  Durchbildung  «i'ewahrt.  deren  Auf«z:abe.  wie  es  aus  dieser 
Lntersuchun^^  herv<u-ji'eht.  darin  besteht,  dass  der  Schüler  vor  allem  h»rne,  sich 
die  «rrammatischen  und  logischen  N'erhältnisse  eines  jeden  Wortes  in  Rede  und 
Schrift    gegenwärtig    zu    hallen,   und   dass   er  in  den  tieisl  und  den  Jiau  beider 


11 

sprachen,  bei  Vermeidung  alles  überflüssigen  Gedächtniskrames,  durcli  Vergleich 
ein«refilhrt  werde.  s(»  dass  der  gramniiitisi-lie  Betrieb  zu  einer  wirkli<*h  eoncreten 
oder  an«fe\vandten  lx»gik  wi'rdr.  Von  iMin»ni  in  soh'her  Weist?  blosser  grainniatlsrh 
gfM-huhen  Jün«rlin<r  kann  man,  woiil  iAuw  auf  Wulerspnh-h  zu  stossen.  sii^en, 
dass  er  zum  hohem  Studium,  besoiulers  S!>ll)st,studium,  b»*sser  jreei^i^net  ist,  als  sein 
Kamerad  von  der  ih'iien  Methode;  dass  er,  bei  sonst  «rleii-hen  AnlapMi.  alles 
gesrhrielMMie  und  «ifesprociieiie  Wort  genauer  ault'assen,  seine  (»ijrenen  (uMlanken 
\viss4>nsrhaftlirher  ^enau  auszuchiieken  verstellen  wird,  als  der  andere:  so  dass  von 
ihm  zu«re«?<'lK'n  werden  muss.  dass  er  auf  einer  höheren  freisti»ren  Stufe  sieht,  oder, 
mit  anderen  Wollen,  formal  ^ebihh'ter  ist.  Sein  (leist  ist  der  ^esehlitfene  Dianiant, 
(si  diumant  il  y  a.)  welcher  alles  Lieht  um  sich  desto  besser  auftauj;!^  und  folglieh 
aueli  ilesto  reiner  ausstrahlt.  Je  sorgtJiJtiger  er  g(»sehliften  ist. 

Kommen  dit»  Hestrebungen  der  Reform  in  Osterreieli  auf  Kosten  <les 
gnimmatisehtMi  Betriebes  zur  (iehnng,  und  nicht  dadurch,  dass  man  die  Stunden- 
z;ihi  für  Französisch  entsprechend  vermehrt,  so  wird  der  Risiischiiler  hinter  dem 
(iymnasiasten.  was  formale  geistige  Reite  bi'trifi't.  wiethT  gewaltig  zurückst<dien, 
und  tur  ileii  «reistigen  Kampf  dnn-hs  liCben  zu  w<Miig  «rerüstet  sein.  Auch  würden 
ail«>  and(*ren  (iegenstände.  die  ander  Realsclnde  gelehrt  werden,  und  insbesonden; 
t|i»r  deutsche  Aufsatz.  <len  Rückschlag  stark  i'mplin<len.  Nicht  W(»niger  Schallen 
uürde  in  letzter  Linie  der  Staat  erleiden,  wenn  die  formale  Bildung,  die  uns<M'e 
Realschulen  gewähren,  weniger  gediegen  wäre,  als  die  in  anderen  Staaten.  An 
ihm  ist  es  also.  .\ll«»s  tur  das  (ledeihen  tler  Realschuh'n  in  der  Riehtung  anfzn- 
bi«'ten.  um  das  Niveau  der  formalen  (ieistesbildnn^r  seiner  Techniker  so  hoch  zu 
lialten.  dass  diese  die    (*oncnrrenz  mit   dem    Auslande    nicht  zu    fürchten    haben. 

Ans  iU*\\\  in  dieser  rntersnchnng  Vor«j:ebra<diten  folgt,  «lass.  nachdem  die 
Zi<'Ie  der  Realschule,  allgemeine  Hildun^r  und  Befähigung  zu  höherem  Studium, 
bes.scr  durch  dii*  alte  Metlnnli'  erreicht  wenlen,  diese  der  n<Micn  vorzuzieln'U  und. 
so  lauere  tlie  Stundenzahl  für  das  Franzi'»sisrhe  nicht  entsprechend  vermehrt  wird, 
auf  Spra<'hfertigkeit  und  ausgicbigr  Leetüre,  so  wertvoll  diese  l)esiderata  auch 
sind,  zu  V4'rziihti'n  ist. 


Beiträge 

zur  Kenntnis  des   Trinkwassers  von   Krems  und   dessen  niilierer  Tm- 
srebuniT.  in  Kiielisielit  auf  dessen  iresiindlieitlielie  Bedeutiins^. 

Als  (i  riuHl  la  «.M'  für  «»ine  Statistik  di'S  KmiisiT  Tri  iikw  asscM's. 
Voll  l'rol'.  Friedrieli  Dlareeli^ 

Lehrer  der  Chemie  an  d-^r  n.-ö.  Landee-Oberrealachule  In  Kreme. 

I)i(»  Ann't»nii*r  zu  dit'siM'.  i'twas  laii*>\vi«'nir<'ii.  clu'niisrlHMi  ArluMt.  dn\m  Er- 
tr»*Wniss«'  irli  an  <Iirs«'r  Stelle  viTötVentlielie,  gieiig  von  dem.  vor  einer  ziemlich 
laiiiTJ'n  Ri'iln»  von  Jalin'ii  hier  i»estaiidenen  Vereine  der  Arzte  von  Krems  nnd 
riu»rehnn<r  ans.  Von  demselhen  er»>:i<*ii^-  dii»  Kinladnn^r  an  mieh,  eine  chemische 
IVn!im;r  des  Wassers  der  verseliiedeiien  Stiidtt heile  vim  Krems,  in  Rücksicht  auf 
das  Vorkommen  nnd  die  \*ertheilnn^-  «iesnndheitsschädlieher.  hez.  Iiedenklicher 
StolTe  vor/nnehmen :   wozu   irh   inieli   mit   Freude  l)ereit  erklärte. 

l'n^rünsti^n»  Verhältnissj'  verhinderten  es  durch  Jahn»  hindurch,  nuMU  Ver- 
s|iree|ien    einzulösen. 

Erst  im  .Jahre  1SS4  ward  es  mir  möülieh.  eine,  wenn  auch  nur  olM'rriäch- 
liclie  rntersui'hun«»*  des  Wassers  von  <ie«rcn  1  lO  Rrunui'n  zum  Al»sclilnsse  zu  hrin«i<Mi. 

Da  mittlerweile  der  vorerwähnte  Ärzte-Verein  sich  hereits  auf*rclöst  hatte, 
so  ülMM'ivicht^'  ich  den  rntersuchun*islM'l'und.  lahellarisch  trc(»rdnet.  an  den  löbl. 
(iemeinde-Vorstand  mit  dem  Ersuchen,  die  Mittheiluntr  desselben  an  die  hiesigen 
Heireii  Ärzte  vermitteln  zu  uoHcmi. 

Da  es  mir  leid  that.  das  Er*rel>niss  einer,  immerhin  mühevollen  und  lanp- 
wierifren  Arheit  als  ilaculatur  hegrahen  zu  wis.sen.  so  erhat  ich  nach  1  V'j  Jahren 
die  Zurücksttdlun^  jenes  Hetundes. 

Als  es  sich  zu  Betrinn  des  heuri<r<Mi  Frühjahres  herausstellte,  dass  für  den 
dieBjahrifreii  Jahresheritdit  mxdi  ein  «renü«i*eiider  Kaum  zur  V<»röirentlichuii<2: 
einer  zw<*iten.  tachwissenschaftlicheii  Arheit  vertViirhar  sei.  erklärte  ich  mich  zur 
Ihernahme  einer  solchen   iMM'eit. 

In  Fol<re  (hassen  hahe  ich.  von  A|»ril  his  Juni,  neuerdin^rs  S4,  etwas 
uinfas.s«»ndere  und  ein<rehendere.  Wasserpro) )en  aus<reführt,  deren  f]r<rel>nis  ich 
hiermit    «rleichztMti«:-    mit    jenen    vmn   Jahre    ISS4    zur   \'er(drentlichun*r    hrintre. 

Es  ist  meine  Ptlicht.  an  dieser  Stelle  zu  erklären,  dass  es  mir.  ohne  die 
eilri<re  Mitwirkun<r  des  Schülers  der  VII.  ('lasse.  Wilkoszewski.  nehen  denzahlreiclnm 
Arlieiten  für  die  chemischen  und  physikalisclnMi  Schulversuche  und,  da  ich  "fe- 
zwuufren  hin,  alle  Arheiten  eines  so«renannten  Lahoraiiteii.  d.  i.  das  immerwäh- 
rende Waschen  und  PutziMi  aller  (iejirauchs<re<renstän<le  seihst  zu  vrrrichten.  g(»- 
radezn  unmöglich  «rewesen  wäre,  diese  Arheit  innerhalh  der  Zeit  von  kaum  2 
Monaten  auszuführen. 


14 

I)t»ii  woitüus  größton  Thoil  dov  Hostiininung  der  orfrawischoii  Stoffe  mit 
Kalininporinanganut  —  dor  quantitativon  Clihir-Bestimmnii«];,  S(nvio  zahlroieho  Be- 
actioiion  zum  <|ualitativori  Xacliwois  wirlitigtT  Stoflo  liat  Wilkoszowski,  init<»r  meinor 
liOitiiii^  und  Aufsir-lil,  mit  (1(M'  Sichcrlh'it  ninl  (ionauigkoit  eines  hereits  geübten 
Chemikers  aus«:e führt:  so  riass  ieli  für  die  Richti*rkeit  der  erzieltcMi  Erjreliiiisse 
vollkoiinnen  einsteli(». 

Ebenso  liaben  mich  die  Sehülor  der  VI.  und  V.  (-lasse  in  wirksamster  Weise 
bei  der  Ausfülirnnjr  der  so  zeitraubenden  und  ermüdendtMi  HärlepndM'n  unterstützt. 

Was  die  lieseliaffun^r  <ler  Wasserproben  anbelaufft.  so  war  diesell>e  nur  in 
<lor  Weisp  möglieli,  djuss  ieh  mir  von  Sehülern  vei-sehiedener  (Massen  in, 
von  mir  selbst  gereini<i1en  Flasehen,  das  Wasser  der  linmnen  aus  ihrem  Wnlm- 
haus(»  und.  allenfalls  aus  des.sen  Xaehlnirseiiaft.  brin«r<'n  bell.  Ks  musste  auf  manelie 
lehrreiehe  IVobe  verziehtet  werden.  Trotzdem  liotTe  ieh.  dass  so  ziemlieh  die 
meisten  Stadttheile  wenifrstens  dureh  einzelne  Proben  vertret^Mi  sind. 

Was  den  tabellariseh  zusammeiige.stellten  rntersuchungsbefund  anl>elangt. 
so  niuss  ieh.  für  nieht  faehkundipe  l/^ser,  erklären,  divss  darin  keineswegs  Ergeb- 
nisse vollständig<M-  Wasser-Analys(»n,  im  eluMnisehen  Sinne,  zum  Ausdrucke  kommen. 
Eine  einzige  solehe  Analyse  würde  eint*  Arbeit  von  nndin^ren  Woehen  erfordern. 

Der  Ht^fund  enthält  niehts.  als.  meist  directe.  Einzelbestinimungen  einer  U*- 
sehränkten  Anzahl  von  Stollen,  d.  i.  von  soh-hen  eheniisehen  Verbindungen, 
weleh(»  tlieils  iiirer  Art  naeli.  vorzüglieh  aber  naeh  chMii  Mengenverhältiii.ss  ihres 
VorkoniUHMis,  erfahrungsmäiJig  nieht  zu  den  normalen  iMisehungsbestandtheilen 
eines  guten  Trinkwassers  gereehnet  werden  <lürfen. 

Die  Untei*suehung  erstreckte  sieh  demnach,  sowi'it  es  die  Zeit  erlaubte  : 

1.  auf  die  Ermittlung  der  sogenannten  Härte; 

2.  auf  die  Bestimmung  der.  zur  Oxydation  der  gj'lösten  organischen  StoflV*  er- 
forderUchen  Menge  V(Ui  übermangansaurem  Kalium  (Kaliumpermanganat); 

3.  auf  den  bloß  qualitativen  Nachweis  der  Anwesenheit  von  Ammonsalzeu;  bei 
einzelnen,  besonders  stark,  sowie  auch  schwach  reagierenden  Wasserproben 
wurde  der  Ammongehalt  auch  quantitativ  bestimmt,  um  dureh  Vergloiehung 
damit,  aus  der  Stärke  der  bloß  qualitativen  Keaction.  ein  Urtheil  über  das 
Mengeuverhältniss  zu  gewinnen : 

4.  auf  den  qualitativen  Nachweis  »ler  Anwesenheit  vt»n  salpetrigsauren  Salz<'U 
(NitritenJ;  wobei  auch  aus  der  Stärkte  der  Keaction  (stärkere  oder  schwäehere 
Färbung  gleicher  Wasserniengen)  ein  l'ilheil  über  das  Mengen verhältniss 
gestattet  ist: 

5.  bei  jed«Mn  Wasser  auf  den  qualitativen  Nachweis  der  Anwesenheit  von  sal- 
petersiiuren  Salzen  (Nitraten);  bei  einer  l)eschränkten  Anzahl  von  Wasscr- 
|»roben  wurden  der  Salpetersäuregehalt  auch  quantitativ  b«'stimmt: 

(5.  bei  jedem  Wasser  auf  <len  qualitativen  Nachweis,  bei  einer  beschninkten 
Anzahl    auch    auf   die    Mengenbestinnnung    d(»s  (.'hlorgehaltes ; 

7.  auf  (l(^n  bloß  qualitativen  Nachweis  des  Sehwefelsäuregehaltes : 

8.  bei  r'inzelnen  Wass(»rproben  endlich  wurden  noch  die  directen  Verdampfungs- 
rückstände—  sowie  die  beim  Kochen  für  die  Hestinnnungen  der  bleÜHuideu 
Jh'irti'  ansgi'schiedenen  Niederschlägt'  (dw.  Stofle  des  Kessel-  oder  Wasser- 
sti'ines)  auf  einen  (iehalt  an  Phosphorsäure  geprüft. 


15 

Die  in  den  hosonderon  Ffillon  naeligowiosenen  Moii^onvorhältiiisse  sind  in  dor 
TalnMle  dnreli  die.  anf  lOO.OOO  Tlj(»ile  Wasser  ))ereehnet(»  Zahl  der  StoflrtluMl(? 
ansoredrOekt. 

Bei  den  bloW  (lualitativen  Naeliweisun^en  der  unter  ,.3,  4  und  5'*  hez(Meh- 
neten  Stoffe  Umsteht  die  Erkennunpsreaetion  in  (1<t  HcTvorrufun^  von  sehr  deut- 
Hi*ln»n  Karljenerselieinuntren :  hei  jenen  unter  .(5.  7  und  S**  auf<j:ezählten  <lii<?etren 
in  der  Hervorrnfun^  von  Niederschlä<ren  (Absätzen)  oder  bloßen  Trnbun<j:en. 

Auf  (irnnd  der  Erfabrunnr,  dass  aus  nieht  verunreini«:tein  Hoden  stammen- 
des \Vass<»r  die  «»rwäbnten  Farbenei-seheinurifren  ent\v(»der  «:ar  nieht  oder  nur 
S4dir  sehwaeb  darbi(»t<»n.  ebenso,  dass  die  unter  <>.  7  und  S  erwähnten  \virklieb(»n 
Niedere* bläpe  1mm  soleh(»m  WaswT  in  der  Re«:el  erst  in  der  l/)sun<r  von  dm 
VerdanipfuntrsrOekständiMi  «rnWlerer  Wass<»rmen<ron  h(Tvor^<Tufen  werden  können : 
laßt  sich  anrh  in  allon  diesen  Fällen  W(Mii<rstens  jede  namhafte  Uebersehreitun^ 
der  als  normal  anzusehenden  Men^<Mi  mit  Hestimmtheit  erkennen.  Es  bezeiehnen 
daher  in  d<»r  TalM»lh»  die  Antraben  ..weni^i:'*  :  dass  die  Mentre  unt<T  —  „viel** 
da«rep*n:  dass  iliesellie  über  dem  erfahrunp<mäßi*ren  I)urehschnitts«:ehaltt'  1km 
wirklieh  reim»n  und  *ruten  Wüsshu  lie^rt. 

Zur  Keehtfeili^untr  der  l'ntersuehun<rs-Er<r<*bnisse.  sowi<^  zu  d«»ren  allgemei- 
nerem Verständniss.  beriehte  ich  zunächst  über  die.  Ihm  den  Einzelbt»stimmun<r«'n 
lN*f(d^ten  Prüfun<rsmeth(Mlcu  und  deren  Hcdcutuntr  un<l  be^inuc  mit  der  dieß- 
JHliri«ren  Keihe  v<»n  Wasserproben,  welche  eintrehender  und  auf  eine  größere  An- 
zahl von  Stoßen  austredehnt  ist. 


1.  Bestiuimuiis;'  der  Hürte. 

l'nter  Jlärte  eines  Wassers  versteht  man.  n(»ben  einigen  and(»ren  Eigi'U- 
M'haften.  insl>esomlers  jene :  da.ss  je<les  Quell-  oder  Hrunnenwasser  eine  I/>suiig 
von  verschiedenen.  l>esonders  aber  alkalischen  Erdsalzen,  d.  i.  Kalk-  un<l  iMag- 
nesiasalzen  ist,  und  dass  ein  solches  Wasser  nicht  eher  Seite  aufzulösen  vermag, 
ehe  sieh  nicht  diese  sogenannten  alkalischen  Erden.  Kalk  und  Magnesia,  durch  Zer- 
setzung mit  einem  Theile  der  Seife,  als  unlr)sliclie  N'erbindungen  mit  d(Mi  Fettsäuren 
ders4»lben  ausg(»schieden  haben.  Eine  lAsung  von  Seife  in  Alkohol  wird  daher 
dun-h  ein  solches  Was.ser  s(»  lange,  bis  dies  geschehen  ist,  zersetzt,  un<l-  bildet 
daiier  beim  SchütU^ln  mit  demselben  <'rst  <lanu  einen,  durch  «Muige  Zeit  bleiben(l(*ii, 
Schaum:  un<l  dit*  dazu  erlbrderliche  StMtenmenge  ist  proportional  der  Menge 
der.  im  Was.ser,  in  Form  von  v<>rschiedenen.  lH>sonders  aber  doppelt  kidilensann^i 
Salzen  enthahejMMi  alkalischen  Erden. 

Jlart  n<*nnt  man  ein  Was.ser.  das  viel- w  f*i  ch  eines,  das  wenig  solcher  alk. 
Erden  enthält. 

Auf  (»bige  Erfahrung  der  rrnportionalität  zwischen  Seife  und  den  alk.  Erden 
gründen  si<-h  die  Methodi'U  dtM*  Hestininnnig  und  Vergleichung  der  Härte  ver- 
S4*hiedenartig(*r  Wässer.  Die  v<M-liegenden  llärtebestimmungen  wurden  nach 
der  Methode  von  Clark  üusgefiilirt.  Die  Seifelnsmig  ist  in  folgender  Art 
liereitet :  Ans  einer,  von  reinem  Olivenöl  imd  HIeiglätte  b(»reiteten  Hleiseife 
wird  mit  reinem  kohlensaurem    Kalium,  dun-li  Wechselz(»rsetzung,  eine  reine  Kali- 


soif(^  hercitot,  mit  starkejii  Weiufireist  aiis^czo^on,  und  Amch  Ahdostillioren  des 
\Vein«2:eisU>s  und  Eindivnipt'rii  niöo;li(*list  trocken  durgc^sttdlt.  J)i(\so  Kulist^ile  wird 
zuf^rst  mit  st^irkiMU  00% jo*.  \V(Mn«rcist  vollständi»:  ;L!:clöst.  und  d'w  sUwkv  Ij«"»sun^  dann 
mit.  5(.)%i«!:.  \Vrin«itMst   anl  das  Ntnuiiilvcrhältniss  vt^dünnt. 

Dasselbe  (»rlordert..  dass  die.  StMlehisiin»»"  «ienau  so  stark  sei,  dass  davon  jr**- 
nau  45  Cnhikeentimeter  erroidoilirli  sind,  um  ans  einer,  entwiMler  \i  Milli*^r.imnie 
Kalkerde  (('aleiunioxyd)  odt^r  eine  <»h.i<di\\ertliijnt?  Men^e  (das  Aeijuivalent)  ir»rend 
einer  der  anderen  alkalis<*lien  Krden,  z.  I>. :  iKirvumoxyil.  enilialtcMulen  \vässri»rHi 
Lösung  die  alkaiiselie  Krde  vollstiindi«r  auszulällen,  und  niil  jener  daher  Ihm  starkem 
Scliütteln  einen  bleibenden.   teinbljisi«ien  Seliaum  zu  erzeu«ji:en. 

Die  zu  d<?n  Versuehen  gebrauelite  Seii'elösun»' wird,  naeli  ('lark's  Vorselirift. 
auf  IW  rubikeentimeter  (C'C:)  einer  l>ar}unniitratlösung  ein*»t'stellt,  \\4»lelie  im 
Liter,  d.  i.:  in  KW)  Cd.  genau  or>i)IJ  (iramme  reines  salpetersaures  liaryum,  in 
dost.  Wasser  gelöst,  entliäll :  indem  die»  Seil'elösujig  aus  einem,  in  ganze  und 
Vio  Ö.'.  getheilten,  mit  einer  Tro|»tVt)rriehtung  versehenen  Messrohre  (yuetsdi- 
hahn-Bürette)  in  (jine,  von  100  (•('.  »»biger  Haryumnitratslösung  nur  zur  Häll'w' 
gelullten  Flasche,  absatzweise,  erst  rasch,  dann  langsamer  in  ganzen  und  entilirb 
nur  Vio  t'ubik-Centimi'tern  gennsssen  —  und  iWv  Klasche  nach  J4Mlem  Sei fezuuiass 
krallig  geschüttelt  wird,  bis  der.  durch  Schütteln  erzeugte  Schaum  wäliriMid  10 
Minuten  nicht  nndir  zergeht. 

Solbstvorstäudlich  wird  das  richtige  MiscliYcrliältnis  erst  nach  mchrerou  Veniucbeu 
erzielt.  Man  misst  znersi,  wie  viel  von  der  noch  /u  starken  Seifelösung  zur  Schaumhildung 
erford^^rliüh  ist,  was  woniger  als  4ö  CC.  betragen  niuss.  Die  gebrauchten  CC.  vou  45  abge- 
zogen, ergeben,  wie  viel  .OO^i.igen  Weingeist  man  zusetzen  niiiss.  Z.  H.  Sind  von  der  zu  starken 
Seifelösung  schon  25  CC.  zur  Schaunibildung  gerade  genügend,  so  fehlen  20  CC.  Weingeist 
zur  Ergänzung  arf  46  CC.  Mischt  man  daher  genau  gemessene  250  CC.  der  Seifelösung  mit 
200  CC.  oder  600  mit  400  CC.  Weingeist,  so  hat   die   Seifelösung   die    erforderliche   StiLrke. 

Mit  der  so  bereitetiMi  und,  wie  man  sagt,  auf  den  Titer  von  12  Milligr. 
Kalk  genau  gest^llt(»n  Seifelösung  misst  man  nun  in  ganz  gleicher  \Veis<»  die  ein- 
zelnen Wasseri)roben,  u.  zw.:  Je  KM)  ('('.  des  zu  prüfenden  \Vass<»rs;  oder,  bei 
Wasser  von  grölJerer  Harte  nur  50  (■(-.  oder  noch  weniger  (X'..  stets  mit  dest. 
Wasser  auf  das  gleiche  Muß  von  100  (■('.  verdünnt,  unter  jed(»smaligem  Sehfit- 
teln  bis  zur  Ideibenden  Sehaund»ildung.  In  letzterem  Falle  sind  die  g(d)raueliten 
(X).  der  Seilenlösung  mit   (Wv  Verhältnisszahl  der  Verdünnung   zu  nndtiidizieren. 

Von  den  deutschen  CluMnikern  ist  es  derzeit  allgemein  als  Jtegel  angenom- 
men, weil  (;aleiumo\'vd  (d.  i.  Kalk  als  Salzbasej  die  in  jedem  Wasser  überwiegend 
vorherrsidiende  alkalische  Erdbase.  al)er,  gebunden  an  V(Mschied(Mie  Siluren: 
Kohlensäure,  Schwefelsäure,  Salpetersäure.  Salzsäun»  (als  Chlorid)  gelöst  ist.  jede 
(iewichtseinheit  Calciumoxyd,  die  in  lOO.oOi)  Theilen  Wasser  gelöst  enthalten  ist. 
einen  llärti^grad  zu  nennen.  (Da  die  Franzosen  dagegen  eine  (nnviclitseinlieit 
Calciumcarbonat,  als  doj^pelt  kcihlensaurer  Kalk  gelöst,  in  lOO.iM)!)  Tbl.  Wass(»r 
(nnen  HäKegnid  nenn(»n:  die  Kngländer  ihre  Härtegrad -Angab(Mi  auf  ihr  alt- 
herkömmliches Flüssigkeitsmall,  die  (lallone  beziehen,  so  muss  bei  solehen  An- 
gaben stets  bemerkt  sein,  ob  deutsche,  englische  nder  französische  Häilegnulo 
gemeint  sind. 

Von  einer,  nach  angeführter  Acmschrift  bereiteten  Seifelösung  entsprechen 
45  (•('.  zu   10t)  iV  Wasser,  genau   li  deutschen   Härtegraden  (H"). 


17 

3Ian  bezeichnet  fregeuwärtig  ein  Wasser  mit  über  12  H®  als  hartes,  mit 
welliger  als   12  H®  ilagegiMi  als  ein  weiches  Wasser. 

Von  den  versehi(Mh»nen  im  Wasser  gelöst  enthaltenen  Kalk-,  hezw.  Magnesia- 
salzeu  werden  bei  längerem  Kochen  des  Wassers  die  doppeltkohlensaun^n  ( Hiear- 
iMtnate)  unter  Verlust  ihres  halben  Kohlensäuregehaltes  zersetzt,  und  es  scheiden 
sieh  die  Carbonate.  d.  i.  einfach  k«ddensauren  Salze,  d(M*selben  Hasen  ans. 

Das  gek(»chte  Wasser  wird  dadurch  weicher.  Die  übrigen  Salze  des 
Wasst*rs  bleiben  dagegen  zumeist  heim  hloßen  Kochen  alle  in  Lösung,  und  die 
(H<H*h  übrigen)  Kalk-  und  Magnesiasalze  zersetzen  daher  auch  dann  noch  ent- 
sprechende Mengen  Seilelösung.  Durch  die  Prüfung  des  ungekochteji  Was.sers 
ertahrt  man  daher  die  Uesa  mmt härte ,  auch  absolute  Härte;  die  von 
einem  l)is  auf  die  Hälfte  verkochten,  und  wieder  auf  das  ursprüngliche  Maü  mit 
de«itilliertem,  venlünnten  Wasser  für  100  CC:  verbrauchten  CC:  Seifelösung 
ergeben  die  sogenannte: 

bleibend  e  ( p  e  r  m  a  n  e  n  t  e )  Hart  e  des  Wassers. 

(Für  eine  Wasserhärte  unter  oder  über  12  d:  H^  ist  das  Erfordernis  au  CC:  der 
SfifelösuDg  nicht  genau  proportional,  und  ist,  für  genaue  Angaben,  die  von  den  Chemikern 
Faißt  und  Knauß  nach  dircctcn  Einzelversuchen  iUr  ganze  und  hallie  Härtegrade  von 
0  bis  12  zusammengestellte  Tabelle  zu  benützen.) 

ä.  Bestimuniiiji^  der  organischen  Stoffe. 

B4>ine,  d.  h.  verhältnissm.  reine  Wässer,  die  einem  Hoden  (oder  (iestein)  ent- 
stammen, in  \vt»h*hen  Ahfallstoff«?  des  thiorischen  Lehens,  \vi<.'  (hn*  menschlicht^n 
Ariieii  nicht  «rehingen  könuen.  (Mithalten  erlahrungsmällig  meist  nur  sehr  *^erin{j;(^ 
Mengen  organischer  Stoße,  die  mei.stens  aus  schwer  oj^ydierban^i  Zersetzungs- 
produeten  des  Abfalls  der  V'egetation.sdecke,  den  sogenannten  Huminsubstanzen  — 
sehr  ungenau  gekannten  Verbindungen  —  bestehen.  Etwas  größere  Mengen 
unschädlicher  organischer  Stoffe  müssen  in  das  reinste  Quellwasser  aus  hr)lzernen 
Iii*itungs-  oder  Brunnenröhren  durch  Auslaugung  des  Holzes  gelangen,  u.  zw. 
umsomehr,  je  frischer  das  Holz  ist.  Immer  aber  ist  die  Menge  solcher  gelöstt^r 
Stoße  doch  eine  verhältnissmäßig  geringe. 

Alle  eine  gewisse,  aufgrund  zahlreicher  Erfahrungen  ziendich  weitgezogene, 
<irenze  überschreittMulen  Mengen  in  einem  Wasser  aufgelöster,  organischer 
St4>fle  können  nur  von  natürlichen  Zersetzungsvorgängen,  besonders  der  Fäulnis 
und  der  Verwesung  ptlanzlicher  wie  thierischer  AbfallstotVe  -  sowi<i  von  Al)tallen 
g«»werhlicher  Thätigkeit,  besonders  der  (iroßindustrie  --  herndiren ;  sie  sind 
theils  an  und  fih*  si<'h,  vorzugsweise  al»er  desshallnils  die  (Jesundheit  getahnlend«^ 
Verunreinigungen  anzusehen,  wi'il  sie  die  Kntwi<*klung  jeiuM*  dem  Auge  unsicht- 
baren kleinen,  auf  der  niedrigsten  Siufe  <les  Bilanzen-  und  Thierlebens  stehenden 
Organi.smen,  als  Ernährungsstolle  derselben,  belonlern  und  begün.stigen,  deren 
Entdeckung  erst  (h^r  neuest«*!!  Zeit   V(»i'behalten  blieb. 

Einen  Aufschluss  ül>er  »las  VorhainlensiMu  dieser  h'tztei'en,  in  Rücksicht  auf 
(iesnndheitsgefahrdnng  wichtigstiMi.  lebendigen  Vei'umeinigungiMi  kann  nur  die 
mikroNkopische  rnte!*Hu<'hung,  für  welrhe  vor  allem  eine  du!*ch  fast  nnausges(>tzt(^ 
Übung  geselüirlle   Beobachtungsgabt^  uneihusslich  ist,  bicMen. 

2 


Rncksiclitlich  der  t'iir  «lic  rliciiiisriic  l'iit<'rsiu*.|uniir  vorv\i»»o:**n«l  in  IMrarlit 
komnioihlcn  ^i'Iöstoji  (>rt»juusclion  StoHV  ist  aluT  (»iiM»  vollkoinmono  Ii<^stinimiing 
der  Art  (Icrsolhcii  p'nuli'zn  immöolidi  --  jono  d<T  «Josuniiiitinonge  nur  nach 
Methoden  inisrnlirhar.  die  sich  zu  riih^r  inö^liclisj  rasclicn  HMiiniminfr  und  zur 
Erlanf!:mio-  eines  Aut*srhluss<*s  (iImm*  die  relative  Hesehatl'euheit  einor  ^röUi»ron 
Anzahl  von,  nehen  einandiM*  zu  nntersueh(Mi(len.  Wasserprohen  ihrer  rmstäiullieh- 
keit  und  Jjaii«:\vierij»keit   \ve«ren   nicht  ei«»*neii. 

Die  lür  einen  sdJehen  Zweck  fast  allein  verweHharen  Anhaltspunkt^^  für  dio 
IJeurtheilun<^^  des  (irades  einer  derartigen  \'erunreini<>unti:  des  Wassers  bietet  die 
\viehli<»e  Krl'ahruui^-.  dass  alle  im  Wasser  gelösten,  sowie  s(diwel»end<'n  or^.  Stoffe 
di(»  Ki*ivnschalt  besitzen,  durch  Oxydation  allniäli^r  —  rasch  durch  die  JSiiuerstoff- 
aufnahnie  aus  «r»n\issen  sauerslolVreichen  und  hMclit  zersetzburen  «diom.  Verl»in- 
duugen  zerstört,  und  dadurch  <>-leichsani  inineralisieil.  d.  h.  in  unorgsui Ische 
Stolle  verwandelt  zu  werden.  I)a.s  zu  einer  solchen  raschen  ZerstiU'un^i',  bt^sojiders 
«gelöster  organischer  Stt»lVc  brauchbarste  Mittel  ist  das  sogenannte  iilMirnlangaiiSiUire 
Kalium  (Kaliumiiermanganatj.  dessen  selbst  verdünnte  Lösungen  stark  roth 
sind,  und  eine  gn^sse  Färbekralt  besitzen. 

Diese  sauerst(dfreiche  \'erbindung  wird  durch  alle  leicht  oxydierbaren  Stoffe 
rasch  reduciert,  d.  i.  in  eine  bedeutend  sauerstollarmere  Manganverl>imlnng  über- 
gelührt.   Mit  der  Sauerstotlentziehung  verschwindet   di<>  rot  he   Farbe. 

Kommt  also  zu  einem  Wasser,  das  solche  reducierende  St(dl'e  enthält,  eine 
rothe  liösung  V(m  übcM'mangansaurem  Kalium  absatzweise  dazu,  so  wird  schneller 
oder  langsann-r  die  rothe  Farbe  (h'r  einfallenden  Lösinig  im  klaren  Wiisser  so 
lange  verschwinden,  bis  alle  reduciereiiden.  bezw.  org.  Stolle  oxy<liert  sind.  Ein 
iMUziger  Tropfen  darüber  läs.st  das  ganze  Wasser  MMlann  deutlich  blassroth  ei-sclu»inen. 

Es  vollzieht  sich  Jedoch  auch  <lieser  Vorgang  durchaus  nicht  s<i  einfiieh, 
dass  man  durch  unmittelbares  Zugiel)(>n  dcM*  rothen  Kalium- IN'rmanganatlnsung 
zum   Wasser  z.   I>.  gleich  am   Hnnnien  die  Wirkung  erzielen  könnte. 

Eim^  g-ar  nicht  starke*  Lösung  des  l'ermanganat(»s  kann  auch  in  kloineu 
Mengen  unmittelbar  jnir  durch  o'm  solches  kaltes  Wasser  roduciert,  d.  h.  entfärbt 
worden,  bei  dem  wohl  der  Ui'schmack  selbst  schon  dio  Verjauchung  anzeigt. 

Einen  ainleren  Wi'rt,  als  ein  zum  (ienuss  unbedingt  mitaugliches,  fauliges 
Wasser  zu  (4'kennen,  Jiat  eine  derartig«»  oberflächliche  i'rüfungsmethode  absolut 
nicht;  geschweige,  dass  ein  gleich  roth  bleibendes  Wasser  ilesshalb  schon  als 
gut   bezeichnet  werden  din*fte. 

Nach  der  in  dieser  rnt(M*suchungsreihe  angewendet^Mi  .Methode  von  Knbel. 
zur  Ermittlung  des  \'erunreinigungsgrades  durch  organische  Störte  winl  dureh 
genaue  Mc^ssung  mit,  in  Vio  ^'^'-  gctheiltiMi.  Tropfröhren  er m  it  toi t,  wie  viel  lOOCC. 
tler,  mit  i")  (V.  einer  im  \ Crhiiltnis  v(ui  l:o  verdünnten,  ehem. -reinen  vSchwefel- 
säun»  vermischten  Wasserprob(\  zum  Sieden  erhitzt,  bis  zur  deutlichen  blei- 
benden Jlöthung  voji  einer  Kalium  -  Fermauganatlösung  v(M*brauchen,  welche  so 
gerichtet  iM,  dass  je  1(1  CC.  derselben  genau  durch  10  iV.  einer,  mit  5  CC. 
Schwefelsäure  gemischten,  und  auf  lUO  ('('.  verdünnten  Oxalsäurelösung  entfSrbt 
werden,  welche  im  Liter,  d.  i.:  in  1000  (V.  genau  ^^/loo  =<^'*>'>  ^^»"^nnne  chem.- 
reine  krystallisierte  (»xalsiiure  (Mithält.  Es  ist  erfahrungsmänig  zur  Erzielnng  einer 
nmirlichst  vollkoinnjemMi   Reaction  erforderlich,  dass  zuerst  das  mit  der  Schwefel- 


19 

«iure  ^esaaerte  Wasser,  zum  Sieden  erhitzt,  mit  so  viel  der  Permanganatlösung 
.•ersetzt  wird,  dass  es  hei  10  Älin.  lauerem  Kochen  stark  roth  ^efiirbt  hleiht. 
Dann  niisst  man  ^enau  10  ('0.  einer  solchen  Oxalsänrelösun<[^  zu,  welche  fast 
luponhlickliche,  volistündipe  Enttarbunfr  Innvirkt.  Erst  dann  misst  man  weiter  zu 
lern  heiß  erhaltenen  Wasser  nach  und  nach  vorsichti^j:  ^enau  so  lanpe  von  der 
IVnnan^matlösung  zu,  his  gerade  durch  1 — 2  Tropfen  dauernde  Röthung  ein- 
:ritt.  Von  <ler  (iesamnitzahl  der  vor  und  nach  verhrauchten  ('0.  derselben  werden 
10  VC  als  von  der  Oxalsäure  l)eanspruchte,  abgezogen;  der  Rest  entspricht  der 
Wirkung  der  vorhandenen  organischen  Stoffe. 

Die  Menge  der  rothen  IVrmanganat  -  ]/)s\mg,  die  gel)rau(»ht  wird,  ist  nun 
iilierdings  von  der  Menge  der  organischen  Stoffe  abhängig.  ohn(»  jedoch  zu  eincMU 
lHn<timmt4Mi  Schhiss  auf  dieselbe  zu  berechtigen.  Die  oxidierbaren  ch(»m.  Elemente 
der  org.  Stoffe  sind  nämlich  vorzugsweise  der  Kohlenstoff  und  der  Wasserstoff. 
Jedes  Kohlenstoffatom  entzieht  der  Permanganatlösung  2  Atome  Sauerstoff, 
je  ä  Wasserst^ffatome  dagegen  nur  eines.  An  Kohlenstoff-Atomen  reichere  org. 
Stoffe  W(Tden  daher  ungleich  mehr  IVrmangjinat  nnlucicren,  als  die  wasserstoft- 
reirhi»n*n.  Hri  der  so  aullerordontlich  verschicMlenen  Zusamniensetzung  der  organ. 
Stoffe  ist  daher  jede  bestimmte  Angabe  der  Menge  d(Tselben  unmöglich. 

Man  drüekt  a.  d.  (ir.  das  Ergebnis  dieser  Untei-sm*hung  <lureh  jent»  Anzahl 
von  Theilen  trockenen  überman^^ansauren  Kaliums  aus,  welche  nach  dem  Ver- 
ij}iltniss4'  <ler,  Inr  lOO  (!(!.  (»ines  Wassers  zur  Oxydation  der  org.  Stoff(»  erforder- 
lichen Menge,  \i)\\  100.000  TheiliMi  desselben,  gebraucht  —  oder  was  dasselbe 
iNMleutet  von    1 00.000  '{'heilen  des   Wassers  redueiert   werden. 

Je  mehr  <liese  Anzahl  den  durch  Erfahrung  ermittelten  (irenzw(»rt  von 
1  :  100.000  ül»erschreh(^t,  für  desto  bedenklieher  ist  (»in   Wasser  zu  halten. 

(Die  Erfahrung  lehrt  überdicO,  dass  die  Anwesenheit  anderer  oxydierbarer  Stoffe  in 
lelbst  schlechten  Wässern  darch  ihre  geringe  Menge  gegenüber  der  Wirkung  der  vorhan- 
denen organischen  Stoffe,  auf  das  Ergebnis  einen  so  geringen  Einfluss  übe,  dass  derselbe 
in  allen  gewöhnlichen  Fällen  solcher  Untersuchungen  außer  Betracht  bleiben  kann.) 

:{.  Bostinimung  des  Animoiiiak^elialtes. 

Das  Ammoniak,  ein  Product  der  Zers(»tzun^en,  besonders  der  Fäulnis  und 
der  Verwesung  stickstotfhältitrer.  or^"anisch(»r  Stotfe,  zu  denen  vorzuo^weise  thie- 
riiwhe,  bezw.  nu^nschliche  Körperstotle  gehören,  ist  eine  bereits  j<»des  organischen 
(ieprä*res  entkl<»idet(»  <rastormi«re  \'erbinduM*r  von  Stickstolfund  Wass(»rstoflF.  Heine 
KihlnuLT  JK^eiehnet  di<^  eine  Ai1  der  Rückkehr  des  StickstolTes  in  die  leblose 
Stoflwelt,  oder  wie  man  aueh  sa|i:t.  eine  Art  Miiieralisieruno:  dess(»lben.  Es  ge- 
lang bcjständi^  in  relativ  kleinen   .Nb^itren  in    die    Atmosphäre   und    ins    Wasser. 

Nur  unverhältnismäßig  klein<»  Me?it»(Mi  können  aber  ins  (irund- und  (Jluellen- 
waKs<'r  ^elan^ren.  Es  haben  <r<*rade  die  oben^i.  humushälti«ren  un<l  di<»  lehmreiehen 
r^>dens4dji<'ht(Mi  eine  aus<rezeichneje  Kähi«rkeit,  das  Ammoniak,  b<»zw.  Anmionsalze 
zu  binden:  aus  denen  es  wieder  selbst  von  den  Ptlanz<»n  als  Nährstoff aufj^enom- 
nieii  wird,  oder  nach  vorheri<rer  I  berführun^  in  Wasser  und  Salpetersüuresalze 
(Nitrate.) 

Für  letztere  ist  <h»r  Boden  <la*re^en  durchlässig,  und  es  können  solche,  in 
Wasser  gelöst,  leichU^r  wie  das  (»rstere,  weiter  und  tief(»r  gelan^ren. 

2* 


An  und  für  sirli  ist  es  auch  vollkonnnen  unsciiädiicii  und  ivs  bat  deninach 
die  Auftuidung  von,  durch  sehr  ojnj»findlielie  chojn.  Rea<'tionen  ir«M'ade  noch  er- 
kennhan^.n  Sj>uron  desselben  in  einem  Wasser  in  der  Re^el  noeh  niehts  lH>(h»nk- 
lielies.  Bei  den  außerordentlich,  fast  versehwindend  kleinen  Mengen,  in  d(»non 
aber  das.  zumeist  in  <len  liöheren  und  obersten  Bodensehiehttui  entstehende 
Ammoniak  sieh  naeli  abNvärts  verbreiten  kann,  ist  jedoch  jede,  an  sich  noch  so 
kleine,  durch  chemische  Keactionen  deutlich  und  imzweifelhaft  erkennbare  Meuß:e 
davon  ein  l»estimmtes  Zeichen  einer  noch  frischen  Verunreinigung  des  Wassers 
mit  stickstotthiiltigen.  noch  in  fauliger  Zersetzung  begrilfenen.  organischen  Stoffen 
thierischt^n  Ursprungs. 

Die  ehem.  Nachweisung  eines  ungewöhnlich  liolien  Ammoniakgehaltes  in 
einem  Wasser  (»rgänzt  die  Bestimmung  der  organischen  Stoffe  dahin,  diiss  da- 
durch die  Anwesenheit  solcher  stickstoffhaltiger  Stoffe  S(dbst  bewiesen,  oder  we- 
nigstens höchst  waiu'scheinlich  gemacht  wird. 

Was  aber  in  diesem  Sinne  bei  einer  Wasser- Untersuchung  schon  als  un- 
gewöhnlich großer  und  daher  bedenklicher  Ammoniakg(dialt  bezeichnet  werden 
nniss,  das  sind  immer  noch  winzig  kl(Mne  Mengen,  da  sich  jener  M^lt^jn  fibor 
die  Grenze  von  Millionstel-  und  Hunderttausendsteltheilen  erhöht. 

l)'uy  Bestimmung  des  Ammoniakes  erfolgte  nach  der,  zu  rascher  Ausführung 
wohl  geeignetsten,  und  daher  derzeit  am  allgemeinsten  zur  Anwendung  kommen- 
den Methode  von  Frank land  und  Armstrong.  Die  3Iethode  ist  eine  sogenannte 
colorimetrische,  d.  i. :  Farben  vergleichende. 

Wir  besitzen  in  dem  sogenannten  Nessler'schen  Reagens  ein  ausgezeich- 
netes Prüfungsmittel,  welches  durch  euie  deutlich  kennzeichnende  Farlienersehei- 
nuug  die  Anwesenheit,  selbst  so  außt»rordentlich  kleiner  Mengen  von  freiem  oder 
gebunden(?m  Ammoniak  in  einer  wiissrigen  Lösung  zur  Wahrnehmung  bringt. 
J)ieses  R<^agens  ist  eine  alkalische  Lösung  von  sogenanntem  Quecksilborkalium- 
jodid;  zu  dessen  Bereitung  wird  eine  I^i^sung  von  50  (Jranim  Jodkalium  in  30  CC. 
heißem  dcst.  Wassers  mit  einer  gesättigten  heißen  Lösung  von  etwa  20  —  io 
Gramm  Quecksilberchlorid  versetzt,  bis  der  dadurch  erzeugte  scharlachrothe  Nieder- 
sclilag  aufhört,  sich  wieder  zu  lösen. 

Die  Lösung  wird  durch  gewaschenes  Papier  filtriert  und  mit  der  liö- 
ßung  von  150  Gramm  Kaliumhydrat  in  300  CCm.  dest.  Wassers  vermischt,  dann 
auf  1  Liter,  unter  Beimischung  von  noch  etwa  5  iVm.  der  Queeksilborchlorid- 
lösung  verdünnt.  Nach  vollständiger  Klärung  wird  die  klare  Lösung  von  dem 
Bo<lensatze  bloß  abgegossen  oder  abgezogen  und  in  sehr  gut,  mit  Glas-  oder 
Kautschukstöpsel  verschlossenen  Flaschen  aufbewahrt.  Zur  Anwendung  wird  Dan 
die  vollkommen  klare,  über  einem  sich  stet,s  wieder  bildendcMi  Satz  stehende.  Flüssig- 
keit mit  einer  sogenannten  Pipette,  d.  i.  ein  Tropfstechheber,  herausgoniessen. 

Dieses  lieageus  erzeugt  mit  wenigen  Tropfen  in  einem  reinen  Wasser, 
welches  nichts  als  nur  Millionsteltheile  Ammoniak,  d.  i. :  n  Theile  Ammoniak, 
(od(»r  ein  Ammonsalz)  in  1,000.000  Wassertheilen  aufgelöst  enthält,  (»ine,  besonders 
gut  in  einer  liöheren  cylindrischen  Schichtig  von  oben  darauf  ges4»hen,  deutlich 
wahrnehmbare  gleiclnnäßige  Gelbfärbung,  welche,  für  jeden  Millionsteltheil  mehr, 
immer  stärker  wird  und  bei  Hunderttuusendstt^ln  bereits  in  die  Jh*erfarl)e  tllx^r- 
geht  und.  darüber  hinaus,  entstehen  faM  zieg(»lrothe  Trübungen  mit  Niedersolilag- 
bildnuiT- 


il 

Bei  gewöhnlichem  Wasser  werden  durch  das  alkalische  Bt^agens  die  darin 
thaltenen  alkalischen  Erden  als  Hvdroxyd(»  wfM'ßflookijr  ans«r(»sehieden.  welche 
isseheidun^  sich  1m4  Anwesenheit  von  wenitr  Eisensalzen,  (»ntweder  gleich  oder 
L*h  kurzer  Zeit,  durch  liraunes  Eisenhy<lroxyil  <relhlich  bis  hräiinlich  tarhen  kann. 

Es  ninssen  daher  aus  dem  zu  untersuchenden  Wasser  jene  alkalischen  Er- 
n  und  sonstige  basische,  für  sich  unlösliche  Oxyde,  vorher  durch  Zusatz  von 
I  COni.  einer,  völlig  annnoniaktreien,  Aetznatronlauge  (1:2  g<»löst).  welche 
r  aus  Natriunnnetall  l)ereitet,  dies<^  Bedingung  erfüllt  —  und  i  (X'ni.  einc^r 
f*nfalls  durch  langes  Sieden  vollkommen  ammonfrei  gemachten  Lösung  von 
pinis^'h-reinem  krystall.  Natriumcarbonat  (auch  l  : 'i  gelöst)  zu  etwa  3(H)('()m. 

*  Was.s<»rs.  in  einer  gut  V(»rschli(4Jban'n  Flasche,  vorher  ausgeliillt  werden.  Ei"st 
rli  völligem  Abs4»tzen  dieser  Ausscheidung(»n  nach  mehreren  Stunden,  misst 
n  von  dem  geklärten  Wasser  100  (H'm.  in  einen  gleich wi^iten  (ilascylinder 
l  dilnnem.  ganz  flachen  Boden,  diTen  jnehrere  vollkomm<»n  gleiche  neben  ein- 
ier  auf  ein  rein  weißes  Papier  gestellt  wi^rden. 

Zu  der  WassiM'probe  misst  man  nun  1  ('('m.  des  Xessler'sch<»n  Reagens. 
ri'h  die  Anwesenheit  von  Ammonsalzeii  im  Wasser  wird  in  wenigen  Augen- 
i'ken  irg^Mid  eine  deutlich  gelbe,  hellere,  odi»r  dunklen^  Färbung  hervorgebracht 
i  damit  <ler  qualitative  NachwtMs  geliefert. 

In  den  anderen  danebenstehendiMi  Probecylindern  von  genau  gleicher  (irößo 
•ht  man  aus  genau  gemess<Mien  Mengen  einer  reinen  Lösung  von  3147  (iramm 
lorammonium  (Salmiaksalz)  auf  I  Liter  ilest.  Wasser,  von  der  I  (Vm,  einen) 
lligramm  Ammoniak  entspricht,  mit  d(\st.  Wass(»r  eini»  soh*he  Mischung  ln»r- 
itellen,  welche  mit  1  (Vm.  des  Nessler'schen  KeagiMis  genau  den  gleichen 
rlMMiton  hiM'vorbringt. 

Durch  Vergleichung  der  Färbungen  lässt  sich  möglichst  genau  der  Am- 
iiiakwerth  di»«  geprOtlten  WassiTs  bestimmen,  oder  wenigstens  ermitteln,  zwi- 
len  welchen    (Grenzwerten    z.   B.    von  t)<)Ot)0(»l     und  0()tM)00i)    dei-selbe  liegt. 

In  solcher  Weisi»  wurde,  allerdings  nur  in  einer  Auswahl  von  einigen  auf- 
ig stark,  wie  auch  von  einigen  nur  im  geringen  (Jradi^  verunreinigt  ers<*hei- 
iden  Brunnenwässern  und.  znr  Vergli'icliung,  auch  bei  den  reineren  (/uellwässern 

•  (iehalt  der.  den  gi'lösten  Aninionsalzen  entspreelienden  .Vmnionijtkmenge  be- 
nmt  und  in  <ler  Tab(»lle.  auf  100.000  Tli«»ile  <les  Wass<M*s  berecinu't,  angegeben. 

Bei  all(4i  übrigen  Probi^n  nmsste  ich  mich  auf  die  (lualitative  Xachweisung 
M^hninken  und  es  ist  in  den  Angab(»n.  in  vorgleichender  Beziehung  auf  die  ein- 
aen  wirklichen  Mengenbestimnningen,  nach  dejn  Erfolg  »ler  Farben reaction  aus- 
Irückt:  ob  die   Menge  des  .Aninioniakes  \iel  oder  wenig  beträgt. 


4.  Itestiiiiiiiinm:  der  salpetrigen  Satiire. 

l>ies«dlH*  ist  bei  natürlichem   Vorkommen    ein    l'bergangsglied   zur    Bildung 

i  Salpetersäm'e  aus  organisrli-^el»undenem  StirkstotV.  und  ist  so   lei<'ht  zer.s4^tz- 

und  veränderlieh.  dass  ihr  N'orkominen.    das   natürlich    nur    als   Bestandtheil 

I  einigen  Salzen  (Nitriten),  besonders  des  s:ilp<>trigsauren  Amnions,  möglich  ist. 

s  auf.    in    der    rm«xclumg    des    Brunnens    noch  stjittlindende    Fäulnisproc(»sse 


stickstoffhaltiger  Stoffe,  oder  auf,  auch  im  Wasser  durch  Miki*oorgaijismeu  verau- 
lasste  Zersetzungen  solcher  vStoffe  hinweist. 

Ein  Vorkommen  in,  durch  die  chemische  R^^action  vollkommen  deutlich 
und  rasch  erkennl)aren.  wenn  auch  nur  s(»hr  kleineu  Meni^en  lässt  daher  eiu 
solches  Wasser  bereits  als  sehr  bedenklich  für  di(»  (Gesundheit  erscheinen. 

Die  in  allen  Fällen  nur  qualitative  Hcstimmnng  ders(»lbcn  wurde  nach  der 
colorimetrischen  .Methode  von  T  r  o  ni  m  s  d  o  r  f  ausgeführt. 

Das  dabei  benützte  Erkenmin<^smittel  (I{<»agens)  ist  (»ine  friseh bereitete  Jod- 
zinkstärkelösung. I)ies(db(^  wird  l)(»n^itet  (hu'ch  KoeluMi  von,  mit  kaltem  de>l 
Wasser  fein  angeriebenen  4  (Iranim  Stärkemehl  mit  20  (iramm  reinejn  trockenen 
Zinkchlorid  und  100  Gramm  dest.  AVasser  bis  zur  möglichsten  Lösung  der  Stärke; 
darauf  Zusatz  von  i  Gramm  reinen  trockenen  Zinkjodides  und  Vt^rdünnung  mit 
dest.  AVasser  auf  1  Liter.  Die  Lösung  wird  durch  Fihrieren  oder  Abstützen  ge- 
klärt und  gut  verschlossen,  vor  Licht  gt'sehützt,  autlH»wahi1. 

AVerden  zur  Prüfung  lOO  (JOni.  der  AVasserprube  in  solchen  Cy lindern,  wie 
Ix'i  der  Ammoniakbestimmung  mit  3  (•Cui.  dieser  Jodzinkstärkelösung  und  mit 
I  OCm.  der,  im  Verhältnis  1  :  3  verdünnten  reineji  Schwefelsäure  vermjsi'ht,  so 
tritt  je  nach  der  Menge  der  Nitrite  sogleich  oder  naeh  mehreren  Minuten  bis 
zu  Va  Stunde  eine  violette  bis  tief  indigoblaue  Färbung  ein,  welche  sieh  zur 
Mengeubestijnmnng  durch  V(»rgleiehung  mit  den  Farbentönen  eignet,  die  in  je 
100  C('ni.  von  verschiedenen  Mischungen  einer  Lösung  von  salpetrigsaureni  Kalium 
von  genau  bestimmtem  (lehaltt?  auf  gleiehe  Art  hervor^ebraeht  w«jrden. 

Zu  dem  blos  qualitativeji  Nachweis  gt^nügen  kleinere  MtMigen  ohne  genaue 
Messung. 

Da  ich  mich  wegen  >Luigels  einer  hinreichejiden  Anzahl  von  Geräthen, 
und  der  erforderlichen  Zeit,  nur  auf  letzteren  beschränken  musste  —  .so  halw 
ich  nur  den  Erfolg  einer  gleich  wahrnehmbaren  lieaction  (HIautarbung)  in  der 
TulH'lle  angegeben,  da  eine  solche  jnit  voller  Hestinimtheit  eine  schon  hochgra- 
dige A'erunreinigung  erkennen  lässt,  und  es  wurde  nach  den  Heactionsergebnissi^u 
angegeben,  ob  viel  oder  wenig  erkennbar  sei. 


5.  Bestimmung  der  Salpetersidire. 

Das  A'orkommen  derselbiMi,  als  Bestantltheil  gtdöster  Salpetersäure  -  Salze, 
hauptsächlieh  v(m  Kalk.  Magnesia  und  <len  Alkalien,  in  (unc^'  1*5:  1 1)0.000  merklich 
ül>ersclireitenden  Menge,  ist  stets  als  eine  Verunreinigung  des  Wassoi's  anzu- 
sehen, welche  den   Verdacht  auf  Gesimdheitswidrigkeit  begründet. 

Dil'  Salpetersäure  entsteht  nur  aus  organisch  gebundenem  Stickstofl*.  durch 
den  Saut'rstotf  der  Luft;  wenn  die.  jenen  enthaltenden  organischen  Stoffe,  von 
überwiegend  thierischem  (bez.  menschlichem)  rrs))rung.  in  Berührung  mit  ge- 
wissen hansischen  HodenstoHen  (vorz.  dem  Kalk  u.  d.  Magnesia  der  betr.  Carbonatej 
verwesen. 

vOhne  solche  Berührung  geht  der  org.  Stickstoff  nur  iu  Ammoniak  über.) 

Ihre  Entstelnmg  (sogenannte»  Salpeterbildung)  muss  liaher  vorzüglich  in  deu, 
dem  LuftsauerstoH*  zugänglichsten  oberen  Bodenlagen  stattliiiden,  in  welelio  auch 


23 

die  meisten  Beste  uiid  Abfölle  dos  thioriseheii  Lebous  bloß  gelangen.  Mit  dorn 
riMTgang  siMnes  StickstotVes  in  Salpetersäun'-Salze  ist  dii»  natiirliclin  Zt^rsi^tzung, 
di<»  \Vr\v«»sii!ijr,  oiiios  orojinisrhcn  Körin^rs  als  V()IK'ii(lrt  zu  bcliaclih'n.  da  mit  (Ichmi 
liildnng  .j<Ml<»nfalls  auch  di(^  Oxydation  seiner  übripMi  cIhmu.  Hestandtlu'ile  (die 
Mineralisit»rnn*r)  volhMidet  erscheint. 

Dnreli  d<»n  ehern.  Vorgang  <l<'r  Verwesung  vollzieht  sieh  also  gleiehsani  ein 
natürlicher  Reinignngsprozess.  Die  Prodncte  tler  a)>i»es<hiossenen  V^Mwesnng  sind: 
Kohlensäure,  Wasser  und  ent\ve<ler  Ammoniak  oder  aber  Salpetersäure ;  und  diese 
sind  als  solche  sünnntlich   unschädlich.    (Natürlich  in  solcher  Art  ihres  Vorkommens.) 

Die  Salp«'tersänresalze  (Nitrate)  sind  alle  leicht  lösliclu»  Stotte  :  sie  dringen, 
ähnlich  wie  die  ('hloriile,  im  Wasser  aufgelöst,  am  weitesteu  und  werdeu  vom 
HrMl«»n  nicht  zurückgehalten.  Was  von  ihnen  nicht  in  den  obersten  IJodeusehichten 
alsbald  na<'h  ihrer  Kutstehuu<»- durch  den  Pllauzenwuchs  aufgi.'Zehrl  und  verbraucht 
wird.  si<-kert  ein  uud  gelantrt  inn  so  leichter  ins  (iruudwasser.  Je  durchlässiger 
tlie  über  der  ( Jruudwasserhöhe  laii-erudeü   l»<Mleus<-hichten  siud. 

Di<»  cluMnisehe  Xachweisbarkeit  von.  den  obbezeichueten,  bereits  InK-h^^e- 
sttdlten  (irenzw4»rt  üb(M*steigenden  Salpet«'rsäuremeui»eu  im  (^urll-  oder  Hrunuen- 
waiss4T  ist  daher  sti*ts  ein  Beweis,  dass  die  wasserlVdireud«?  Hod(*nlage  mit  den 
holn-r  <rcle«renen.  nähereu  oder  nitterutereu  N'erwesuuüslnM'rdeu  in  einer,  den 
Zuflnss  (die  Kiu^ickeruu;:)  eriuöulirhruden  N'erbiuduiiu  stein- :  dass  daln^r,  wo 
die  Salpetersäuren  Salzi*  liiugelaiiiit«*ii,  Imm  AuderuML^  «ler  («rundwasserli<die.  sowie 
Ihm  anhalti'uden  uud  tiefer  driugrndru  Niederschlägen  auch  die  noch  uuzerstörten 
faulenden  und  verwaisenden  Stolle  hinuelangeu  köuueu. 

Es  ma(dit  daher  das  Vorkommen  groDerer  Mcimeu  solcher  Salze  ein  Wasser 
zwar  ijnnier  der  (iesundheitswidri»rkrit  verdächtiü- :  eutsclieideud  fin'  die  Heur- 
ihcilnn^  muH  alnq-  stets  die  Na(diwi'isun*!:  (h^s  «ileichzeitigen  \  (»rkommens  von 
Ainnioniak.  Salpetritrsäun'salzi'U  uud  eiues  «iröllereii  (iehaltes  an  orgaui.schen 
SUdTen  .sein. 

(Aus  einem  schwer  durcLlääsigen  liodeu  köonea  Salpetersäure  Salze  auch  als  Ver- 
wesuogsreste  von  bereits  ganz  zerstörten  uud  nicht  mehr  vorhandenen  org.  Vei  unreiuigungeu 
uoch  ins  Grundwasser  gelangen.) 

Der  (jualitative  Nachweis  des  Viukouiuicus  von  Salpetersäur«'  wurde  in  ge- 
ir«*n\Näili«rem   Falle  durch  di^  tol«ieii<j(.   [{«»actiun   hrstimmt    inid  deutlich  ;»vfuudeu. 

In  ein  kleines  Porzellausrhälrliru  i'iebt  man  «'iiiiür  Krystallllitlerchru  V(Ui 
Di|dien\lann*n  und  einen  ('ubik<-entimeter  «les  Wassers,  und  lässt  al»satz\\<'ise  s<diuell 
I  (Tm.  conc.  rcinr  S(diwelelsäurr  ZUtliellen.  DiutIi  srihst  sriir  iieriu»i'e  Mi'Ugeu 
VOM  Salpetersäure  wird  die  Mischun«»-  sriir  sr|ir»n  und  stark  blau  bis  tief  iudigoblau 
—  und  auch  bei  aulirrordenllich  kleinen,  daher  bereits  liir  mdiedenklich  zu  hal- 
temlen   .Mengen   ist   immer  uoeli   «leutlielu'   Uläunnu   wahrnehmbar. 

Na«di  der  \ersehiedenen  Stärke  der  so  ei/iellen  I^irbeiiwirkim^-  habe  ich  in 
einer  Auswahl  vmi  W  asserprol>en  aueli  die  .Meiiüeul»esiininiuni;  der  darin  vorkcnn- 
niendeii  Salpetersäure  voracuommeii.  mid  dureli  \  eiirleieliunü  mit  deren  Ergeb- 
nis.s<'ii  einen  .Malistab  gewouui'U.  na<h  Widdiem  auch  bei  den  iibrigen,  bloli  (pia- 
litativ  untersu«dilen.  die  Menge  der  Saljieiersäure  in  lOO.OOO  Theilen  als  unti-r 
iMier  ülK*r  dem  (irenzwert  lie^^eud  mit  viel,  wenig,  sehr  wenig  u.  dgl.  auge- 
üreben  wt'rden  konnte. 


24 

Die  Menpeiibostiminung  habe  ich  nach  der  bewährten  Methode  von  Marx 
und  Troinmsdorf  ausgeführt.  Nach  derselben  werden  je  25  CCm.  der  Wasserprobe 
in  einem  (xlivskolben  rasch  mit  50  ('('m.  conc.  cIkmu.  reiner  Schwefelsäure  ge- 
mischt, und  zu  der,  sich  sehr  stark  erhitzendtMi  Mis<'hung  wird  möglichst  schnell  eine 
verdünnte  liösung  von  reinem  Tndigohlau  (Indigotin)  in  Schwefelsäure  und  Walser 
aus  einer  in  Vio  C(*m.  gethcilten  Tropfrölin»  zugemessen,  bis,  je  naeh  der 
Verunreinigung,  (»int»  deutlich  wahrnehmbare  bläuliche  oder  bläulichgrüne  Färbung 
eintritt. 

J)ie  Indigotiidösung  war  so  gerichtet,  dass  für  eine  Reihe  von  Proben  je 
7'5  CCm.  —  für  eine  spätere  U  ('('m.  genau  dazu  erforderlich  waren,  dass  von 
einer  reinen  Kaliumsalpeterlösung,  welche  1*871  (Iramm  Salpeter  im  Liter  ent- 
hält, je  1  CCm.  mit  24  CCm.  Wasser  mid  50  ('Cm.  Schwefelsäure  gemischt,  da- 
durch gerade  sehwach  bläulichgrün  gefiirbt  wunh'U. 

1  CCm.  einer  soIcIkmj  Salpeterlösung  t'utspricht  genau  1  .Mllgr.  =  O'OOl 
(uamm  wasserfreier  Salpetersäure. 

Es  zeigt  dalu'r  d(»r  Verlmiuch  von  jt»  7*5  oder  in  tler  späteren  l'uter- 
suchungsreihe  von  je  Jl  CCm.  Indigolösung:  je  o-OOl  (irannn  wassertivier  Salpetvr- 
säure  in  25  CCm.,  daher  das  4facln'  in  100  CCm.  —  das  40t'ache  im  Liter  des 
Wassers  an. 


VV'eiters  musste  sieh  die  Cntersuehung  nur  mehr  auf  die.  fast  nur  cjuali- 
tative  Nachweisun^  und  annähernde  Mengen  -  Absrhätzung  des  Vorkommens  von 
g<»lösten  Choriden,  schwefelsauren  und  nur  bei  einzelnen  auch  noch  von  [diosphor- 
S4iuren  Salzen  besehninken. 

Es  sind  dieselben  auch  die  einzigen,  für  l^eurtheilun^  des  gesund heitlielien 
Werts,  noeh  in  Frage  ktunmenden  Stolle  ;  wenigstens  überall,  wo  keine  AI>tUlle 
chemischer  (iewerkschaft(Mi  in  den  Hoden  gelanoi»n  können.  Nur  bei  einigen  l)e- 
sonderen  VVasserproben  wurde  d(»r  Chlorgehalt  auch  (h»r  wirkli<li<ui  Menge  nach 
bestimmt. 

Diese  :]  Stotl'e  kommiMi.  so  wie  di«*  vorigen  2  Säuren,  nur  als  Bestandtheile 
löslicher  Salze  im  Wasser  vor.  Von  den  Chloridi'U  ist  das  vorherrsehende  das 
gtMueine  Salz  (Chlornatrium),  (leringe  Mengen  von  Chloriden  enthält  jedes 
Bodenwasser :  nie  aber  auftallend  viel.  Das  gleichem  ist,  wenn  aucli  nicht  so 
allgemein  mit  schwefelsauren  Salzen  der  Fall.  Phosfdiorsaun»  Salze  können  außer- 
halb bewohnter  Orte  Ins  Wasser  last  nur  durch  Zusiekerung  von  gedüngten  Acker- 
und  Wiesenböden  gelangen.  Die  in  gcM'ingen  Mengen  in  jedem  fruchtbaren  Ko- 
den  als  Mineralstofft^  allverbnMtet(Mi  phosphorsauren  Salze  sind  an  und  für  sich 
im  Wasser  unlöslichi^  K'örpcM*. 

Aullerdem  werden  aber  au<'h  in  den  Hoden  gelangende  lösliche  Alkah- 
phosphate  durch  die  Hodenbestandtheile  unlöslich  gemacht  und  zurückgehalten. 
In  (^twas  geringerem  (iradi^  <rilt  dasselbe  auch  von  den  schwefelsauren  Salzen. 
Nur  für  die  Chloride  und  besonders  für  das  Kochsalz  ist  der  Hoden  durclilä.ssig. 

Die  Na<*hweisung  erfolgt: 
a)  fiir  das  Chlor,  durch  Zusatz  einiT  Lösung  von  Silbernitrat  zu  der,  mit  chlor- 
fn'ier  reiner  Salpetersäure  schwach  angesäuerten  Wasserprobe. 


25 

Der  gt>riiigsti^  ('hlorgt^halt  orz^Migt  eine  ffleiehiriäßipe  schwache  opali- 
siVrendo  TrQbniitr:  luchr —  oiiic  stärkvro,  mit  baldi«r(>r  Bildung  eines  weißen 
whnt»!!  dunkel  w«»rd«Mid(Mi  Satzes  (Niederschlag) :  letzterer  ballt  sich  biM  nur 
etwas  großem  (lilorgehalt  beim  Schtitteln  zu  einerden  ,.To))ten-Klümi)chen" 
der  gerinnenden  ^Milch  ähnlichen  AusscluMdung. 

Zur  Jlengenbestimmunü:  wird  zu  50  iVu\.  eines  Wassers,  das  jedesmal 
mit  ein<M'  gleichen  Anzahl  vim  Troplen  (»iner  Lösung  vcm  neutralem  g(»lbem 
Kaliumrhromat  sdiwach  gelb  ge|jir])t  wird,  aus  einem  in  Vio  f'<'-  gethoilten  (ilas- 
hahn-TropIrohn»  so  lang*»  «'ine  SillM»rnitratlösung  zugemess<'n.  bis  in  der  st(»ts  auf- 
giTührten  Flüssigkeit  ein  einlallender  Tropfen  d(»r  SilberKwung  eine  deutliche, 
nicht  mehr  verschwindende   Röthung  hervorbringt. 

Die  dazu  gebrauchte  Silberlösung  ist  eine  sogenannte  zehntelnormale ; 
sie  i'uthält  giMiau    17  (Jramm  geschmolzenen  salpetcrsaunMi  Silbers  im  Liter. 

Kin  CCm.  dieser  Lösung  zeigt  O-OOSo  (Iramm  (■hhu*  an. 

.Multipli<M»Ml  man  di(»  für  je  'yO  (H-m.  Wasser  gebrauchttMi  (V>m,  <lit»ser 
Silberlösung  mit  7*1.  so  ist  das  Product  der  g(»sammt(^  ('hiorgehalt  des  Wa.s- 
s<»rs  in  1(M).(H)()  Theilen  :  multipliciert  man  dagegen  mit  11*7,  so  erhält  nnin 
den  demselben  entspnM-hendi'ii  ( •hlornatrium-  d.  i.  Koclisalzg(»halt.  Der  li»tzterc 
Ausdruck  kann  jedoch  nie  ein  unbedingt  richtiger  sein,  weil  das  Chlor  nicht 
allein  im  Kochsalz,  sondern  auch  in.  wenn  auch  sehr  kleinen  Mengen 
anderer  Chloride  in  jedem   Wasser  vorkommt. 

Ks  ist  daher  in  der  Tabelle^  in  den  Einzelangaben  nur  d(M'  ganze 
< 'hiorgehalt   l>ezeichnet: 

b)  die  qualitative»  Nachwc^isung  (Wv  Schwetcisäure  erfolgt  durch  Zusatz  einer 
<'hlorbarvum-  oder  Harvumnitrat-Lösung  zu  der,  mit  reiner  (schvvi'felsäure- 
frcicr)  Salpetersäure  anjrcsäui'rten  Wasserprobe:  wodurch  schwefelsäurehäl- 
tiges  Wasser,  gleich  oder  nach  einiger  Zeit,  durch  eine  feine  weiße  Aus- 
scheidung von  Harvurnsulfat  irleichmäßig  getrübt  wird,  welche  nur  bei  auf- 
fallend größerem  Schwefelsäuregehalte  bald  einen  ileutlichen,  rein  weißen 
Satz  t Niederschlag)  bildet. 

Kim»  Anwendung  ^rleicher  Wassermengen  zu  den  nach  einander  aus- 
geführten IVoben  gestatti'te  die  Vergleichung  des  verschiedenen  (iehaltes 
derselben. 

Die  wirkliche  Mengenbestimnning  musste  wegen  di*s  dazu  nöthigen 
Zeitaufwandes  entfallen: 

c)  die,  auch  nur  qualitative,  Nacliw eisung  d(M'  Phosphorsäure,  welche»  nur  mit. 
Al)dampfrücksiänden  üröß(Mer  Wassenneugen.  oder  den  Ausscheidungen  bei 
länjrcrem  Kochen  solcher  ausführbar  ist.  konnte  aus  ürleichen  (JrümltMi  nur 
l»ei  einer  Auswahl  von  WasstMproben  voiL''«*nommen  werden.  Sie  erfolgt  in 
folgender   Weist» : 

Jene  .Abdampfrücksiäiide  oder  Aussclieidungi»n  werdt»n  mit  möglichst 
Wi'fiig  verdünnter  Salpetersäure  iielöst.  und  in  ein  Proberohr  zu  einer  bis 
zum  Sieden  erhitzten  klaren  .Mi^clning  von  starker  rein.  Salpetersäure  mit 
einer  l/»sunii:  von  nioIvlHlaensanrem  Amnion  ir«»«reben.  Kin  nach  kürzerer 
otler  längerer  Zeil  entstehender  feiner.  <rlänzen<ler,  gelbt»r,  krystallini.Mcher 
Ni«»derschlag.  der  selbst   in  der  kleinsten   Men»;«'  noch  deutlich  erkennbar  ist, 


26 

zeigt  die  Aiiwosenlieit  dor  lMh)s^)lh)r.s:uire  in  eiiior  Jodou  ursoiifivioii  Li^sung 
an,  und  lässt  auch  doutlidi  das  .jnohr  oder  woni^i'i-  abHchätzon. 

Das  in  dov  Tabrllo  zum  Ausdruck  p'hraclitt*  rrtIhMl,  oh  ein  \Vass«»r  in 
100.000  TheihMi  oine  n^lativ  *rrolJe.  mäUi»ro  oder  kleine  Men«re  von  jedtMU  dit'sor 
drei  iStoft'e  enthält,  «rründet  sieh  auf  die  Erlahrun^r.  dass  in  eintMU  «rnten.  keinen 
verunreini«ri*ndi'n  Zusick(M*un<rcn  aus«r('Sftzten  Wasser  die  Men-L^e  di^'selhen  eine 
so  gerintrt^  ist.  dass  in  dein  ni<'ht  (MUfrekoiditen  Wasser  di(»  ohiji'en  Chlor-  und 
Seh\vt»lelsäurerraetionen  nur  als  srliwaehe  TrühuntJ-en.  mit  \\tMii<r  oder  kaum  wahr- 
nehndiarer  Satzhilduno;  —  jene  der  Phosphorsäure  «rar  nirlit  eintreten. 

Eine  für  dm  Verdaeht  der  (Jesundheitswiih-i^rkrit  ein«»s  Wassers  \vieliti<re 
lkMhMitun»r  hat  der  Naehwi'is  (HestT,  für  sieh  seihst  »ranz  unscIiädlielnMi  Stofle 
inshesonders  in  Fol^re  der  sicInM'en  Erfahruntr.  dass  in  einem  Hoden,  in  wehdiein 
dureil  die  treotrnostiseln»  (iehir<i:sl)esehaflenheit  die  Mö^Hiehkeit  einer  Zufuhr  von 
aufjri^löstem  St(Mnsalze  oder  (iyps  uml  anderen  schwelelsauren  Salzen  aus.iresehlos.s«»n 
ist,  ir*i:end  autlalliii:  i^röHen^  Menoen  (li(»ser  i{  Stofle  »lern  Wass(»r  nur  lUireli 
die  in  den  Hotlen  «ri'druniri'nen  Ausschei(hin«ren  des  mensrlilielien  und  tliierisehen 
StuflVeelisels  ir<.'lan<j:en  köiunMi.  Hesonders  der  ifarn  ist  verhähnismäliiir  reieh  an 
gelöstem  Kochsalz,  an  j»liosi)horsauren  und  sejnvefelsauren  Salzen. 

Sowie  (he  früher  an*refühi*ten  Zersetzun<rsstofl'e,  so  nnissiMi  auch  di(^se  Salze 
aus  Senk<rrul)en.  schlecht  p'diehteten,  wenio-  (ietiille  und  keine  aus<riehifre  Spü- 
luiitr  hi'sitzendeu  Kanälen,  aus  Sanimel-  und  Hereitun«rsstätten  von  Dün^t^'  u.  dir), 
in  den   Hodeu  eindrin«ren  und  werden  durch  Sicker-  und  (JrundwassiM*  verhreitet. 

J)as  Vorkommen  «rrößerer  Menfren  dii'ser  Salzt»  in  einem  Wasser, 
besonders  jenes,  dt»r  leicht  in  den  Hoden  drinirenden  Chloride,  sowie  der  ihrer- 
seits wieder  vom  iioden  zurückhaltharen  idiosphorsaunMi  Salze  he^rründet  daher 
den  Verdaeht.  dass  sie  nicht  als  hIoDe  Keste  bereits  läJi^rst  ah*j:esehlosst.Mn.»r 
Zersetzungsprozesse  solcher  bereits  verschwundener  Abfalls-  und  Auswurfsstoffe 
vorhanden  si'ien.  somleni  dass  sie  nocli  jüngt^reii.  sich  noch  fortsetzenden  Veruu- 
Rnnigungen  des  Hodens  entstammen. 

Die  Men»re  der  von  alN'ii  Stalten,  besondt'rs  des  nahe  zusannnengedrängtvu 
nienschhchen  Daseins,  wi*»  des  Zerfalls,  in  Hodt'U  und  Wasser  gelangenden  Ver- 
unreinigungen i.st  eine  so  ungeheure,  dass  in  kürzester  Zeit  die  Fortdauer  <les 
ersteren  zur  Unmöglichkeit  würde;  wenn  sich  nicht  in  Luft.  Wasser  und  Hoden 
eine  Art  cheniisciier  Selbstreinigung  vollzitdien  würde,  deren  Stäti*rkeit  und 
WirksanjkiMt  wohl  den  verschiedensten  Schwankungen  und  Störungen  unterliegen 
—  nie  aber  ganz  unterbrochen  werden  kann. 

In  einem  durch  Einmündung  der  Kanal»;  in  und  ujiter  volkreichen  Orten 
geradezu  vergifteten  Flusswasser  lälit  sich  in  der  verhällnismälJig  geringen 
Entfernung  nur  weniger  Kilmneter  durcli  chemische  Ueagentien  nichts  mehr  von 
den  verunn'inigenden  St(»tVen  erkennen. 

iK'r  Hoden  übt  gegen  die  eingeilrungt'nen  verumvinigenden.  theils  gelösten 
theils  im  Wasser  schwebend  vertheillen  Stofle  eine,  sowohl  durch  l{in<lung.  wie 
durch  Aliseihung  lesthaltende  Wirkung*)  besuinlers  durch  seine  lehmigen  und, 
in  den  obersten  Jiügen,  liumusartigen  (Jemenglheile:  in  ähnlicher  Weisi\  wie  etwa 
ein  (iewebe  beim  Färben  die  Heitz-  und  Farbstotle  festhält. 

*  ^Bodenfiltratiou.) 


27 

Dadurch  bleiben  Nie  dem  Augriä'  des  in  den  poröäeii  Boden  eindringendeu, 
sowie  des  im  Wasser  gelcVsttMi  (ai)sorbierten)  Sjiu<»rst()fts  zugüiigl'Kili,  und  werden 
dnn-li  dt'U  Ver\vt'snnirspn»zi»ss  allnijili*r  abcM*  sicher  dmvli  soirenaniite  Minenilisiernng, 
d.  i.  dureh  Zerstöruii*r  ji'der  organischen   Misehungsform  beseitigt. 

Nur  kleine  l'bersehüsse  sind  t's  daher  glücklicherweise,  welche,  sich  in 
der  Regel  noch  dem  (Grundwasser  mittheilen  können. 

Es  ist  S(»lbstverständli<di.  dass.  durch  die  sehr  vtTschiedene  Mischung  der  Boden- 
artt»n  die  manniglaltigsten  rnterschiiMle  bedingt  sind.  Je  durchlä.ssiger  filr  Wasser  ein 
Tutergrund  daher  ist.  was  am  vollkommen.sten  natürlich  Ihm  Saud  und  Schotter 
der  Fall  sein  nmss,  desto  geringer  ist  seine  n^inigende  Kraft,  und  desto  mehr 
ist  die  Verbreitung  aller  Verunreinigungen  nach  abwärts  In^günstigt. 

Es  nmss  jedoch  hervorgehoben  werden,  dass  auch  bei  der  günstigsten 
B<idenmischung  jene  erwähnte^  durch  physikalische,  wie  chemische  Ursachen 
Itedingte  Selbstreinigung  nur  bis  zu  einer  bestinnnten  (irenze  jnöglicli  ist  — 
eben.*<o  wie  ijn  lautenden  Wasser.  Ist  es  innerhalb  eines  gewissen  Umrang(»s  zur 
Sättigung  gekommen,  so  wird  das  nicht  l'esthaltbare  langsam  aber  sieher  weiter 
jrewben. 


Was  nun  die  in  den  naclitbigenden  Tabelleji  zusannnengestellten  Ergebnisse 
«1er  M'it  Mitte  Aprils  durchgeführten  Intersuchung  von  hiesigen  Brunnen-,  Ik»zw. 
i^uellwässern  betrifft,  so  nmss  ich  benu'rken.  dass  ji'de  derartige  Untersuchung 
innner  nur  den  Zustand  zur  Kenntnis  bringt,  in  dem  sich  das  Wasser  zu  der 
Zeit  lx»lindet,  zu  welcher  es  geschöpft  wird. 

Es  bringt  mithin  diti  Tabelle  zur  unmittelbaren  Anschauung  eigtintlieh  nur 
den  höheren  oder  geringeren  (irad  von  Verunreinigung  des  Jiodens,  dem  das 
Wasser  entnommen  ist.  als  etwas  gegebenes :  ferner  mu*  den  gerade  zur  Zeit  des 
Schöptens  herrschenden  (irad  der  Verunreinigung  d**s  Wassers,  als  etwas 
wecliMdndes. 

Das  sogtMiannte  TagwassiM*.  d.  i.  das  Wasser  tler  Beugen  wie  <les  schmel- 
zenden Sclin<M*s  dringt  aurh  auf  i'bener  Fläche  nur  bis  zu  geringer  Tiefe, 
den  Boden  wirklich  beiu'lzend.  ein.  in  dessen  oberen  liiigtMi  die  grollte  Anhäufung 
jener  verunreinigenden  organischen  StcdVe  V(»rhanden  ist.  und  verdunstet  daraus 
zum  grölJtcn  Theile  wieder.  Zwischen  dii's^'r.  dem  Tagwasser  zugänglicheren 
BodtMischicht  uml  der  werhselndi'U  (Irundwasserhöhe  befindet  sich  eine  gewisser- 
]nass4*n  neutrale  Zone:  eine  Bodenschicht,  deren  INueii  für  gewöhnlich  nicht 
eigentlich  bemMzt.  s(»ndern  zumeist  (dVen  imd  mit  Luft  gefüllt  sind.  In  dieser  können 
.sich  daher  auch  geloste  StolV»»  tin*  gewöhnlich  nur  mit  gndler  Liugsamkeit  naeh 
abwärts  In'Wi'gen.  Sie  werden  nur  mit  dem.  infolge  länger  dauernder  Nieder- 
M-hlägi'  liel'errückenden  Wasser  in  reichliclu'rer  Menge  niedersickern,  und  lassen 
lH»im  Verschwind**!!  des  eingedrungenen  Wassers  eiui'U  Theil  an  ilen  Borenwänden 
hallen.  Je  höher  das  (irundwasser  in  diesen  Baum  durch  vernndirte  unter- 
irdische Zuflüss4'  oder  dureh  den  Druck  d«'s  steigentlen  Flus.swass(jrs  in  diesi»n 
l{aum  eni|H)rsteigt,  desto  mehr  nimmt  dasselbe  nun  daraus  auf,  und  beim  Sinken 
mit  nach  abwärts. 


38 

So  ist  also  der  üehalt  des  Wagners  an  den  verunreinigenden  Stoffen  einem 
immerwährenden  Wechsel  unterworfen  und,  scheinbar  gleiche  Ursachen  erzeugen 
in  diesem  Falle  durchaus  nirht  immer  gleiche  WirkungtMi. 

In  dem  Wasser  eines  I^ruunens  kann  die  Menge  der  in  der  Maßeinheit 
aufgelösten  oder  vei1heilti»n  Stoffe  bei  vermehilem  Wasseiv.ufluss  mit  denisi»lben 
gleich  größer  —  in  dem  eiin»s  anderen  dagegen  durch  WTdünnmig  geringer  werden. 
Dasselbe  zeigte  sich  sehr  deutlich  bei  einigen,  mir  leider  nur  in  geringer  Zahl 
möglich  gt^wesenen,  mehrmaligen  UntiTsuchungtMi  <iesselben  Wassers.  Z.  B.  Das 
Wassi^r  in  meinem  Hause,  Alleestrasse  Nr.  Hk  ein  g(*wöhulich  recht  gutes  und 
noch  ziemlich  reines  Wassi-r  zeigte,  am  20.  April  geschöpft,  eine  Härte  von  fast 
24  Härtegraden,  ent^sprechend  einem  Kalkgehalte  von  240  in  100.000  Theil:  — 
einen  Bedarf  von  O'oH  (iramju  festt^i  Kaliumpermanganates  zur  Oxydation  der  in 
J  00.000  enthaltenen  organischeji  Stoffe  und,  eim^n  Salpet<»rsäuregehah  von  I  •<>  Th. 
in  100.000;  am  7.  Mai  geschöpft  nur  mehr  einen  Bedarf  von  0*44  IVrmangauat 
flir  100.000:  am  31.  Mai  nur  eine  Härte  von  nicht  ganz  1 4 <»  entsprechend  140Th. 
Kalk  in   100.000  und  am  5.  Juni  durchaus  keine  Spur  von  Salpetersäure. 

Dagegen  das  Wass(T  aus  dem  Hause  Nr.  14  der  Kingstrasse,  vom  U).  April, 
bedurfte  nur  0*5(3  Th.  Pi^rmanganat  für  1 00.000  Th.  und  zt'igte  keine  Spur  vcui 
Salpet<»rsäure.  Nach  den  st4irken  Regen,  die»  Ende  Aprils,  oder  in  den  ersten  Mai- 
tagen fielen,  war,  für  100.000  Th.  Wasser,  der  Bedarf  an  Permanganat  bereit«  auf 
1*07  Th.  also  fast  genau  das  dreifache  gesti<»gen,  und  Salpetersäure,  wenn  auch 
schwach,  doch  deutlich  nachweisbar. 

Ein  bestimmtes  l'rtheil  über  den  \V(»rt  eines  Trinkwassers  lässt  sich  da- 
her nur  durch  mehrjährige,  und  zu  «Jen  verschiedenen  .lahreszeiten,  sowie  unter 
thunlichster  Berücksichtigung  dtT  (irundwasserhöhe.  bez.  tl«»s  Flus.swas8in*standes 
wiederholte  Untei-suchungen  —  also  durch  eine  wirkliche  St;itistik  des  Trink- 
wassers, gewinnen.  Eine  solche,  die  meiniT  gegenwärtigen  Arbeit  als  Vorbild 
diente,  hat  z.  B.  mein  Freund  und  (-ollege  Dr.  Jos.  Mitter  egg  er  in  den 
Jahren  1875  bis  1878  für  Klagenfurt  ausgearbeitet. 

Aus  den  vorentwickeUt^n  (iründen  unterlasse  ich  es  daher,  an  dieser  Stelle 
dem  Untersuchungsbefunde  auch  ein  —  ohnehin  von  keiner  Seite  verlangtem»  — 
Gutachten  anzuschließen. 

Für  die  in  der  Beurtheilung  der  gesundheitlichen  Bedeutung  der  vorlie- 
genden Untersuehungsergebnisse  allein  maHgebenden  Herren  Ai-zte  ergiebt  sieh 
dieselbe  aus  den  Angaben  der  Tabelle  von  selbst. 

Für  die  allgemeinere  Anthcilnahme  jedoch,  welche  ein  Einblick  in  den  Zu- 
stand des  Bodens  verdient,  der  uns  unser,  für  (his  leibliche  Wohl  so  unentbehr- 
liches Trinkwasser  liefert,  sei  hier,  aus  dem  dieser  Arbeit  zu  (irundc  gelegten 
Werke  „Anleitung  zur  Untersuchung  von  Wasser,  wt'lches  zu  ge- 
„werblichen  und  häuslichen  Zwecken,  oder  als  Trinkwasser  benützt  werden 
„soll.  V^on  Dr.  Wilh.  Kübel  und  Dr.  Ferd.  Tiemann-  ( Braunsehweig, 
Vieweg  &  Sohn,  neueste  Auflage  v.J.  1881)  in  3.  Bd.)  folgendes  als  Ausdruck 
aller,  bis  heute  erworl>enen  wiss(»nschattlichen  p]rfahrungen  üImm*  tue  Beschaffen- 
heit von  gutem  Trinkwasser  mitg(»theilt: 

^Naeh  den,  jetzt  allgemein  anerkannten  (Grundsätzen,  niuss  ein  ta<lellose8 
„Trinkwasser  folg(»ndt'n  Anforderungen  entspn^chen  : 


I 


29 

*pT.  I)as  Wassi'i"  iiiiiss  kljir.  farblos  iiiul  «^(»nichlos  s<»iii. 

,8.  Dil'  ToiniM'ratur  drs  \Vass«»rs  ilarf  in    vcrscIiiodeiKMi   Jahroszoiton    nur  inncr- 
^hall»  WiMii^tT  (iradc  (4 — (y^  ('.)  scliwankiMi. 
(d.  h.  nur  um  4—6^  C.  steigen  oder  fallen.) 

»S.  Das  Wasser  darf  nur  w(»ni«:  KaliuniiM^rnianganat  n'du<*i<'n»n und  durch- 

^aus  koinr  organisiert«'  Materie  (niikroskopisehe  Pilze  u.  d^l.)  enthalten. 
„4.  Das  Wasser  «larf  kein  Ammoniak.   kiMin«  "  salpetrigere   Säure   und   nur   geringe 

Mrngen  von  Salpi^tersäun»  enthalten. 
^5.  Das  Wasser  ilarf  nicht  «rrößi^rc  Mengen  von  Chloriden  und  Sulfaten  enthalten. 
,B.  Das  Wasser  darf  nieht  zu  hart  Si'in. 
^7.  Das  Wassi'r  ninss  wohlschmeekend  sein,  d.  h.  muss  gelöstes  Sauei^stoff-  und 

-Kohl(»nsäun'gas  enthalttMi." 
Als  unzweifelhaft  gut  kann  daher  ein  Trinkwasser  gelten,  wenn: 
„a)  Keine  in    lOO.O(M)    Theilen    enthaltenen    organischen    Stoffe    nieht    mehr   uIk 

^Ot)— OS.    höehstens    1    Th.    Kaliumpermanganat    (in    ft.»8ter    Ponn 

gereehnetj  redueieren  ; 
„bl  wenn    lO().(M)i»  Th.  Wasser 

-l.  nieht  mehr  als  i)l  — 15  Th.  wasserfreie  Salpetersäure, 

.->.  nieht  mehr  als  2— :5  Th.  (Milor, 

J].  nicht  mehr  als  8 — 10  Th.  wasserfreie  Schwefelsäure, 

.4.  keine  oder  nur.  nicht  hestimmhare.  S]im'en  von  Ammoniak    und  sal- 
.petrig(»r  Säure  enthalten. 

...■).  iiirht  mehr  als  50  Th.  festi»  Verdampfungsrilckständt»  liinterlass<'n. 
„v)  hii»  Härte   eines  guten  Trinkwassers  soll  nicht   mehr  als   IS  bis  20  ^deutsche 

Härtegrade  betragen.** 
Es   ist  jedncll : 

.Die  Aufstellung  von    (JnMizzahlen    für  die   Zulässigkeit  eines   Wassers   als 
^Trinkwasser  nur  mit   Herüeksichtigung  der  localen  Verhältnisse  statthaft.*** 

Die  dazu  erforderliche  Erfahrung  kann  sich,  nach  dem  mitgetheilten,  erst  aus 
mohrjährigen  rntersuchungsreihen  dei-s(di>en  Wäss<»r  ergehen. 


p]s  folgt  nmi  die  taliellarisi'he  Zusammenstellung  d(^r,  in  diestMU  Frühjahre 
Ifpwimnenen  rnt4*rsuchungsergehnisse  von  75  Wiiss<'rprol)en  aus  Krems,  deRsen 
Vorstädten  und  dem  Kremsthale  -  '>  aus  Stein  und  '^  der  nächsten  lN*nt)izten 
Quellen  der  rmgehung.  Als  R«'isi>iele  Von  ent.schieden  gut«'m  Trinkwass4^r  reihe 
irh  noch  die  im  Jahre  ISSS  im  Monate  August  erhaltenen  Ergehnisse  einer  in 
ibniicher  Richtung  ausgi'tührten  l'ntersuchung  des  Trinkwassers  vom  Markte 
Oaming  (Nied.-Oesl.)  an. 


*  (I)  r.  111  Ige  r:  Vereinbarungen  betr.  d.  Unters,  und  Beiirtheilang  von  Nahrungs- 
d  GcnuBftniitteln  etc.  beransgg.  im  Auftrage  der  Freien  Vereinigung  bayer.  Vertreter  der 
lewandt.  Cbeniie.  —  Berlin,  Verl.  von  Jul.  Springer,  1B85.) 


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34 


Ergebnisse 


der  im  .hiliro  1SS4,  thcils  in  den  Wintor- tluMls  in  den  Soninicrnionaton,  am 

rntersuehun^. 


I 

... 

■^■■IBiHli 

^ 

100000  Th. 

100000 

Tb.  des 

Wassers 

eiithleltw^Wii 

i6 

erfoiderten  : 

'S 

Stand  des  Brunnens 

Schöpfzeit 

Th.    T.   fest. 
Kallum- 

Salpeter- 

salpetri- 

Ammo- 

1 ^^A^M«' 

Chlor  !  :^[::: 

!^ 

permsii- 

säure 

ger  Säure 

niak 

gftiiat 

O-bersteudLt 

-. 

1 

Ob.  Landstr.  12 

April 

10 

wenig 

0 

sehr  viel 

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MlTflM 

2 

12 

Juli 

10 

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sehr  viel 

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sehr  wenig 

sehr  wenig 

sehr  wenig 

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Wiuter 

0-8 

Spur 

sehr  wenig 

sehr  wenig 

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6 

24 

Juli 

10 

viel 

0 

sehr  viel 

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7 

33 

Winter 

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0 

wenig 

wenig 

8 

33 

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0-8 

0 

9 

33 

Juli 

0-8 

0 

0 

0 

•MH 

10 

34 

Winter 

2-6 

zieml.  viel 

wenig 

wenig 

11 

34 

Mai 

20 

wenig 

wenig 

wenig 

12 

Pfarrplatz     5 

Juni 

0-8 

0 

0 

sehr  wenig 

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il3 

15 

Winter 

0-8 

0 

0 

0 

wenig 

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16 

Juli 

0 

0 

0 

■15 

Hob.  Markt  öff.  Br. 

Juni 

1-2 

0 

Ü 

0 

Mkrwl 

16 

Althangasse     1 

Winter 

1-2 

schw.SpMr 

17 

1 

April 

0-8 

viel 

Spur 

viel 

viel 

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18 

1 

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viel 

wenig 

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19 

2 

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wenig 

sehr  viel 

sehr  viel 

sehr  viel 

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20 

Fraiienbcrg  öff.  Br. 

Winter 

1-2 

wenig 

wenig 

wenig 

81 

Barggasse  öff.  Br. 

n 

1-2 

0 

0 

32 

3 

n 

10 

,23 

3 

Juli 

0 

0 

sehr  viel 

24 

«<l5«mfIj-u,5tbrfl.d|f.Br. 

Winter 

10 

viel 

125 

Dreifaltigkpl.  öff.  Br. 

n 

1« 

0 

0 

0 

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26 

r,      Schöpfbr. 

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viel 

sehr  viel 

wenig 

27 

6 

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10 

Spur 

0 

0 

sehr  viel 

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28 

Herzogfitrasae  1 

n 

1-4 

wenig 

0 

0 

sehr  viel 

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29 

3 

Juni 

10 

0 

0 

Spur 

«i«l 

80 

DacJjsberggaase  6 

Winter 

0-8 

0 

0 

0 

sehr  viel 

iM 

81 

Püstgasse   M.  Br. 

Mai 

0-6 

0 

0 

0 

sehr  wenig 

athr»il| 

82 

Hafnerplatz  öff.  Br. 
TJÄterBteudLt 

Juni 

10 

0 

0 

sehr  wenig 

sehr  viel 

NbrvW 

88 

U.  Landstrasse  11 

Winter 

1-8 

Spur 

0 

0 

sehr  viel 

tthrvM^ 

84 

»7 

n 

1-4 

v^el 

86 

37 

n 

2-4 

viel 

wenig 

viel 

86 

Göglstrasse  öff.   Br. 

Juni 

1-8 

wenig 

wenig 

Spur 

viel 

vW 

37 

17 

Winter 

IT. 

viel 

88 

»7 

April 

3-.S 

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wenig 

viel 

viel 

vW 

89 

17 

Juli 

2-8 

wenig 

viel 

viel 

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40 

23 

n 

viel 

0 

wenig 

41 

Dinstlstrasse    1 

Winter 

2-4 

wenig 

wenig 

wenig 

42 

1 

Juli 

1-6 

0 

0 

0 

8ikf%M|| 

43 

Müblgassc  4 

Winter 

1-0 

wenig 

wenig 

44 

Eiscnthttrgasse  8 

n 

1-2 

wenig 

45 

8 
-Ä--vaj3»eaa.stÄdLt 

n 

1-4 

0 

viel 

0 

wenig 

1N^- 

46 

Kingstrasse      (» 

Winter 

1-4 

0 

0 

47 

6 

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0-8 

schw.  Spur 

0 

0 

wenig 

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48 

10 

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1-2 

wenig 

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10 

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0 

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Juli 

t)-8 

0 

0 

0 

MhrväJ 

51 
'52 

:            40 

Winter 

0.8 

0 

schw.  Spur 

Ji^ 

Ringstr.    Realschule 

n 

0-6 

deutl.hJpur 

0 

wenig 

wenig 

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lOOOODTh 

lOOOOO  Th.  des  Wassers  enthielten  Ton:ll 

Stasi  des  Bronnens 

ScbOpfzoit 

trferdartoa: 

Th    ▼.   fMt. 

II 

Salpeter- 

salpetri- 

Ammo- 

Chlor 

Schwefel- 

IMraum- 

säure 

ger  Säure 

niak 

*  läare 

ff»»t 

DanaugasBc  H 

Winter 

0*8 

0 

0 

0 

sehr  wenig 

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Juli 

0 

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M 

8 

Mai 

0-8 

0 

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wenig 

wenig 

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M 

■MlKbal8tra88e  4 

Juli 

Spur 

0 

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M 

OntenangMBe  2 

Winter 

1-0 

wenig 

wenig 

M 

6 

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1-4 

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Joli 

0 

0 

sehr  wenig 

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Makwclderstr.  4 

Winter 

V6 

0 

wenig 

schw.Spur 

M 

5 

Juli 

Spur 

0 

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Anstrasse  3 

Winter 

1-2 

8chw.  Spur 

0 

0 

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bei.  viel 

wenig 
sehr  viel 

M 

Bahahofpark  öff.  Br. 

Mai 

10 

0 

sehr  wenig 

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üfcTgaste  8 

Juli 

0 

0 

sehr  wenig 

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tnderergas  c  11 

Winter 

1-4 

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sehr  wenig 

m 

11 

Juli 

2-4 

0 

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sehr  wenig 

13 

Winter 

1-2 

0 

0 

0 

wenig 

sehr  wenig 

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17 

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1-8 

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wenig 

71 

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Juli 

0 

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26 

Winter 

1-6 

wenig 

n 

KnasthalstraMe    4 

ff 

40 

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0 

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viel 

wenig 

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4 

Mai 

2-2 

0 

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viel 

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wenig 

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n 

34 
KaMrnitr.  2.  Garten 

Winter 

0-8 

wenig 

wenig 

miar  d.  Oaswerkstr. 

Mai 

0 

0 

sehr  wenig 

sehr  wenig 

wenig 

n 

KMernstrasae    14 

M«i 

3-7 

0 

0 

sehr  wenig 

wenig 

wenig 

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20 

Mai 

10 

0 

0 

sehr  wen  ig 

wenig 

wenig 

if 

31 

Mai 

0-8 

0 

0 

sehr  wenig 

viel 

wenig 

M 

AllMStrasse  3 

Juli 

0 

0 

0 

81 

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April 

0-6 

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wenig 

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Winter 

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Winter 

1-2 

0 

0 

0 

viel 

viel 

84 

,    8  Ilauibr. 

Winter 

10 

86 

_    8  Hausbr. 

Winter 

0-6 

0 

0 

0 

viel 

viel 

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April 

1-2 

sehr  wenig 

0 

0 

wenig 

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87 

,    8Mitted.0ari 

April 

1-2 

0 

wenig 

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,    8  rttckw.  Gbr. 

April 

2-2 

0 

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0 

viel 

wenig 

88 

.    8  Haosbr. 

Mai 

10 

0 

0 

sehr  wenig 

wenig 

sehr  wenig 

90 

.    » 

Winter 

0-8 

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0 

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Mai 

08 

0 

0 

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wenig 

wenig 

88 

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April 
Mai 

0-6 

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0 

sehr  wenig 

sehr  wenig 

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.  1« 

0-8 

0 

0 

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sehr  wenig 

sehr  wenig 

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Winter 

1-4 

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Wieneratratae    10 

Winter 

10 

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0 

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18 

Winter 

1-6 

wenig 

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18 

Winter 

1-4 

wenig 

sehr  viel 

98 

13 

Juli 

viel 

sehr  viel 

viel 

88 

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Winter 

1-5 

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sehr  wenig 

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viel 

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20 

Winter 

1-2 

viel 

sehr  wenig 

viel 

viel 

viel 

101 

20 

Juli 

1-2 

viel 

0 

sehr  wenig 

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Ehrenreich  Gaath. 

Winter 

0-8 

Spur 

0 

0 

viel 

wenig 

m 

Langcnloisenitr.  2 

Winter 

10 

0 

0 

schw.Spur 

m 

2 

Winter 

1-2 

0 

0 

0 

viel 

wenig 

7 

Winter 

1-2 

seh  W.Spur 

scbw.  Spur 

schw.  Spur 

7 

Winter 

10 

Hch  W.Spur 

0 

0 

sehr  viel 

sehr  viel 

107 

7 
Olo.  -  Bexgrezxx. 

Juli 

1-2 

0 

0 

wenig 

wenig 

Gaatbauabrunnen 

Mai 

1-2 

0 

0 

Spur 

wenig 

Spur 

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Allill«    lii    ilifs«»!"  Iicrcits    im  .lalin*    1S84   von    mir   iiml    (li*m    Schiilfr   di*r 

^"1.  Cl.  Zaln'I  iMis«rrfrilirt(Mi   IumIh'  von  Wnsscr-L'uUTsurlnm^iMi  wunir 

l.'(lii"f|rriliin'i'  aiil"  N'i'nmrrini.irnn^^    «Inn-Ii    or<»:.    Sh»!!«»    «luich    ««inlai-lir    Mt'ssiiup 

vcm  jo  50  Tnl».   Cnif.   jcdiT    mit    J<>  M   Tiopfi'n  ronr.  iciniM*    SrliwrlrlsjUin» 

aul"   oO."    (*.    crwäniilrii    \\':ins»m|h«i1)i'    mit    i*in«'r    KaliiimjMTm.inpinüt  -  Lösung 

'•  ■vm'H'i'inimmj'ii.    wrhlir    1    (irm.    krvstalliNJi'iti's    PiTmaii^raiial    im    l.itt'r.    «lalirr 

iJtiiU    (inn.  «lavoll  in  jr    1    Cnli.  n-nt.  iMitliirlt. 

I^H-  damals  rrlialtmi'n  WimMt  j^i^rln-incn  ln'i  «'inlutMi  im  Vi*ri»'I«'irIii'  mit 
di'n  liiMHT  nnti'isnclitrn  Wässi-iii.  mitimtrr  soiiar  antlall»Mnl.  IiöImm*.  IMm 
htüimmiIhm'  mnss  i<-li  t'iinnt'i  ii.  »la.ss  in  ilrn  <l«'m  .ialnc  |SS4  \nr;insoi'o;in«r«*iii*n 
Jalii'rn.  von  «Irr  liToJlm  I  iHMsi-liwpmmnni:.  v.w  Nmjahr  Isst».  an«irjan<jpii, 
\\i«'ili»rliolt  «'in  srhr  ImlhM'  WasM-rstand  In-rrsrlitr:  was  da«r«*^<'n  in  dnn  lii'nriyiMi 
■rtkihiV«'  njh^b  -r^irtr  nii-lit  sljittliind.  Wo  di<'  IJrnnnm  vor/n^^-^wrisr  dnrrli  Hm 
SriliwassiT  lies  StromiN  ^n-sprisi  wn'drn.  nniss  ilahiT  dit-  Znl'nlir  mancli«»r 
..f  .Vt'rnnn^i.»ii»iiin.ii'rn  sirli  MTnirliim :  hpsomlrrs  anrli  tlort.  wo  das  votn 
FInss«»  znsickiTnilj'  Wasser  wrilr  versnmjd't«'  Strrrkrn  dinTlnlrin^ii'H  miiss. 
iU'.donrn.  oCt  .Monate  lan«:'.  stellendes  Wasser  mit  tanleinlcn.  noeli  dazu 
mit  «l«'in  Kelirichi  nnd  llanslialtnnusahrall  eines  volkreiidien  t»rt<'s  reii«|i- 
li<'.li.  v<M"nien^ten.  IMlan/.«Mistollen  iihersaiti.nt  ist.  h^r,  in  der  lienriiTPff 
Vntersii(dinn;isn'iln'  IMrv  nnr  in  einzelnen  P'ällen.  naehuewiesene  hohe  lläili»- 
«>-rad  mehriM'er  lirnnniMi\s:iss<M'  dentel  darani'  hin.  dass  die  /nr  l/isnn<!'  v«»u  w 
viel  Kalkt Ih'ilen  ertorderlicdn«  grosse  Kiddi'nsänremi'niie  ninnö;!'li<di  natnrlViselion 
Jier<»i|ni-Ili'n.  s(»ndjMn.  wi-nii^siens  üiölltentheils  der  \  erwi'snnii'  or^i.  StidVt»  i*iit-*. 
stammen  nn'isse ;  denn,  die  wenii^en  nntersntdilen  (,hie||en  '/.ei<>-en  dnreliaiis 
hedtHitend  nieijrijii-re  Märteürad«'. 
;:i.  Dil'  Saljietorsänrrheslinimnn^-  hesejirjinkte  sirh  in  dii'ser  rntersn<-hnni»sn'ilip 
v.  J.  1S,S'4-  ilnrehans  nnr  anl'  I>i'ohaehtnn«r  der.  dnreh  etwas  krvst.  Kisi-nvitriol 
und  eohr.  rein«'  Sehwet'elsänre  mit  je  \i)  M)  ('nh.  (ent.  Wasser  lH'wirkti»n 
Ii(»artion.  I)iesi'  ist  alier  nm'  hei  <lem  (udialt«'  von  n*()0|  Hrni.  SalpetiMsäiire 
im  liitcr  Wasser,  also  hei  i)\  in  lotMiOO  WassiM'theilen  norli  dentlirh  orkemi- 
har.  Kh'incn'  Meii.ui'M  hliehen  ilalier  der  Wahrmdnnnn«»"  entzogen.  l)ie  He- 
slimmnii«>:sart  der  iiliriir<'n  an^ii'lnljrten  Stolle  war  dii»  «»ieiehe.  wi<*  iM'i  iU»r 
h^iuri^cn   rntcrsi|ehnnü". 

Znm.  Srhhiss«'  sei  notdi  hennM'kl.  dass  in  den  Tahidh'ii  nnr  das  Zei<'ht»n 
J^"  das  ViM'neinemjle  KrL*"«*hnis  riner:  wirklieh  vin'*ienoninh'nen  ehi*ni.  I*rnl'iiii|5 
jinsilrin-kt.    (h"»'    h'cijen    Stelh*n    in    «len  S|»altrn/eilen   lu'sairi'n   daiieüi^n.    dass  ein«» 

Kid<die   l'rnj'nn'i   nicht  stattfand. 

:  '  i  . 

K  r  ^  m  s  .    in-i  .Inni    ISlM). 


Nachtrag 


ZU  doiii  im   XXVI.  Jalirosbcriehto  crscliIciioiHMi  ..Rückblick 

auf  das  erste  Vierteljalirliuiidert   des  Bestelieus  der  Landes- 

Olierrealseliule  in  Krems**. 


Dom  V('r/<'i<*|iiiiss(»  drr  Spcihlcn  zinii  IJaiU'  «los  |{o;ilsrliiil- 
P'IkiiuIos  (siolio  Aiiniorkim^-  SiMti'  D)  ist  hei  (I«mii  AhsiUzr:  ^1  u 
Staa  tspai»  iiM'iMr*  nocli  lM'iziirü»ri'ii  :  Von  Frau  Kranziskii 
Fiinikranz,  Muttor  des  Iloirn  Roicliratlis-  und  Lan(lta<rsah<rt'onliioton 
II.  Für II kränz  in  Lm^ronlois,  :UU)0  fl.  CMz..  nadi  dem  dama- 
li<ron  ('m*so  sammt  don  Zinsen  :JS'27  M.  ')0  kr.  ö.  \V. —  Diesi»  Summi' 
win'de  von  der  damals  in  Krems  lehemlen.  «Inreli  ihre  \VohllhJiti<r- 
keit  bekannten  Frau  dtM*  Stadt^emeinde  Krems  anhlsslirli  <les  Seliul- 
l»aues  als  zinstMil'nMes  DarlelicMi  aus«rer<d.irt  und  erst  s|)äter  zum  <Je- 
srhenke  pMnaeht.  Daher  findet  sich  dieseihe  aucii  nicht  in  dem 
Verzeichnisse  di-r  SjMMulen.  welches  den  Sclndaklen  beilie;»'!.  l'nd 
da  di(>  scliult'reundhche  Frau  hei  di(^scm  Sciienkunirsaktc  nicht  rdVentlich 
ironanni  sein  wollte,  so  erschien  ihr  Name  auch  nicht  in  (h'U  die  (ie- 
schichte  der  Stadt  KriMus  hehandelnden  Werken.  Kine  dii'se  An^j^ele- 
irenhcit  hetretVendi*.  mir  erst  V(»r  kurzem  zu«rekonnnene  Mittheilun«:: 
\cranlasst  mich,  den  im  Vorjahre  an«retVdirtcn  Spenden  zum  Schulhau 
auj'h  ilie  ohen<renannte,  deren  iJetraji'  durch  die  siiultischc  Huchhal- 
tun^:  üvnau  test<restellt  und  mir  l»ekannt  ireirehen  wurde,  hcizutViiren. 
um  das  Andenken  der  hochhcrzi<»cn  Spenderin  in  «rehührender  Weise 
zu  ehren. 


E  b  e  r  1  e. 


'1;'" 


39 


Schnlnaohricliteii, 

(.'i-statti't  vom 


A. 
LandesoberrealsclLttU. 

Ih»r  iluirli  iVw  Vcrnnliiuiio;  tlt»s  liolini  k.  k.  l  iileirirlit^iniiiistcriuins  voiri 
.  April  IS7JI.  Z.  r)<)07  aiirir^'stolltc  Norinal  U^li  rplan  wnni»»  mit  (Um  duivli 
li.  .Minist<'rial-Krläss<' \om  '2i).  April  ISSO,  Yj.  i')i*M]  lM'/u«i:Ii<'li  «l(»s  riitcrrirlitrs 
tlt*r  (M'onn'tric  uihl  im  <Lr<*()im'trisclhMi  Z^'irliiuMi  imd  vom  il.  April  1S(S(), 
:5M4  lM'Zü»rli<*li  <l«'s  L'iit«MTirlit«»s  in  diT  dcutsrlhMi  uiiil  lVjui//)sis<-ln'ii  Spniclii», 
iltT  (M'otrraphir,  iMatlii'iimlik.  IMiysik  und  KaHi»!:ra|»lnr  an«r*'<>rdn<*ttMi  Modiücati- 
'H   ein»r**lialttMi. 

Leliru:cu:ciistäiido  und  Zahl  der  wöclioiitllclicii  Lclirstinidcii. 


Lchrgegcnständo 


C     1    a    s    s 


1.  iii.  III.  iv/ v/vi.vn|  J"  *"r" 


Heligioii 2 

Dinitscijo  Sprache V 

Französische  Sprache 5 

Kn*rlische  Sprache         — 

(ico^raphie 3 

(icschichte - 

MiUhematik 3 

Naturgeschichte 3 

Physik — 

Chemie - 

Geometrie  uud  geometr.  Zeichnen,  darsteliende 

(Jeometrie -- 

Kreihaodzeichneu  . H 

Turnen 2 


3      3 


Schönschrcihen  (hndini^t  ohiigat) 


Summe  .   2S 

....      1 

2<) 


2H 

1 

2t) 


4   '  2 

'-I  3 

3  '  :j 

4  4 
2      2 

'An    M) 


'  3 
2 


2\2 
32    ^3    33 


8 
23 
25 

J) 

9 
15 
28 
14 
14 

9 

IH 

28 

U 

214 

21ti 


lE^zeie  Xjelirgreirezistäzid.e : 

a)  Stenographie    in    2    Ahtheilungen    und    wöchentlich    2    Unterrichtsstundcu, 
\bth.  2  St.,  11.  Ahth.   1  St.) 

b)  Gesang  in  2  Ahtheilungen  mit  je  2  Unterrichtsstunden  wöchentlich. 


40 

ZZ.  rrixeiinezi  der  d.evit3Cliez3L  ..^"ULfeätzie. 

(*  Schularbeiten.) 

V.  t  1  a  s  s  e. 

I.    Das   ßclscu   als    HiMiin^^smittol.    —    *:2.    In   welcliom    Zusiunineiiliaiig«* 
sti'lit  di«^  Vr'wr  <li's  Allcrsrcli'iitaiccs  Jiiit  <i«'r  .lalirrsziMt.  in  «Irr  wir  sio  bogclion? 

—  3.  Vortlicilo  «Ics  Li'Im'iis  in  »»inor    »rroßi'n  Stadt.    —    4.  Xntzon  clor  Oolonien. 

—  *').  Wie  Odyssoiis  luif  (hV  Insi'l  S<'lii'ria  kam.  —  T).  (hlvssous  in  dor  Untor- 
wolt.  —  *7.  Sinons  List.  —  S.  die  siHlcuropäisrhcn  Halbinseln  unter  sich  und 
mit  d«'n  südasiatisclien  vcr^LrlicIicn.  —  *!♦.  Was  hat  der  (Jenuss  d(T  freien  Xiitur 
Vi)r  anderen  <ieniissen  voraus?  —  10.  Welelien  Uüri^ertUjtronden  und  Stautsgrund- 
sätzen  verdankt  Rom  seine  Wt^itlicrrscliafl  ?  —  *II.  Wui  (loetlies  Parabel  „Adler 
und  Taube-   soll  der  Inhalt  nebst  der  darin  enthaltenen  Lehre  angegeben  werden, 

—  12.  Welchen  (lang  nahm  im   Alterthunn'  die  Tultur  in  den  .Mitttdnieerländern. 

—  J;5.  Das  römische  Haus  und  das  moderne.  *J4.  Die  Ilauptarten  der  lyriselien 
Poesie. 

VI.  C  1  a  s  s  i\ 

1.  LImm*  die  KrioirlVihrun«!  der  Alten.  ---  *2.  Das  Feuer  als  Kundesgeiiosse 
und  Feind  iles  Menschen.  —  o.  Was  vermai»  uns  /jun  Studium  der  Xaturwissou- 
.schaften  anzutreiben?  -  l.  Was  veranlasst  uns.  das  Studium  fremder  Spraehen 
zu  tn'iben?  —  '^").  Siegfrieds  Tnd.  —  *>.  Entwi«-klung  der  Haupthandlung  in 
(J.  Freytags  ^[)as  Nest  der  Zaunkönige."  — *7.  Beweggründe  ffn*  die  Betheiligung 
an  «len  Kreuzzügen.  -  cS.  [)ie  Wissensrhaften  haben  bittere  Wurzeln,  aber  süße 
Fnhdde.  —  '^'i).  ilüons  Zweikampf  mit  Aujnry.  [Olieron  L  (Jesang.l  —  D).  Ein 
niedrer  Sinn  ist  stolz  im  (ilii<-k.  im  Leid  bescheiden:  Bescheiden  i.st  im  iUü^rk 
ein  edler,  stolz  im  Leitleii.  (Rückcrt.)  '-MI.  (iel»irge  und  .Meer  in  ihrem  EiuHusst^ 
auf  tlen  Mimischen.      -    11   i)ie  Freuden   und   Leiilen  der    Bürger    im    .Mittelalter. 

—  I*J.  Charakteristik  der  Frauen  (Jertrud.  Hedwig  umi  Hertha  in  Schillers 
„Wilhelm  Teil.-   —  ''M-t.   Der  deutsche  Soldat  in   Lessings   ..Minna  v.  Ikrnlielni'*. 

VII.  l'  1  a  s  s  c. 

1.  Uedankengaug  im  Monoloire  Teils.  -  t.  I)as  [{eisen  in  unserer  7a*\X.  — 
o.  -^Sind  dii'  Worte  l)on  TiVsars  ...Mein  Platz  kann  nicht  mehr  s(»iu  bei  den 
Lebendigen"  gerechtfertigt?  -  4.  Wie  verhält  sich  das  Drania  Maria  Stuart  zu 
den  ir«*s(drKditlicheii  Thatsadieu? —  ö.  Welchen  KinllusN  hat  eine  ständige  Bühne 
auf  die  geistige  Knrwicklung  «'iner  Proxiuzstadt  ?  —  (k  •'•Wie  sorgt  die  Provinz- 
stadt l'ür  tlie  Bildung-  ihrer  Bewobiiei?  ■  -  7.  Mens  sana  in  corpore  .sajio  (Ein 
gesunder  (Jeist  in  eiiuMn  gesunden  KiM'jM'r).  —  S. '--Wie  serirten  tlie  allen  (irieehen 
für  die  Bildunir  des  Körpers  und  »les  (^eiste^?  -  ii.  Brutus  und  Ca.ssius.  Kine 
Parallele  (Shakspeare  ...lul.  ra-sai"  I.-  10.  =-'=Welclii'  K*o||e  (alh  tl(»m  ExperinnMite 
in    der    Plixsik    zu?  II.    (Je<laiikengan!:-    in    Schillers     ..Spaziergang**.    — 

\'l.  Charakteristik  Schillei-s  nach  (nethe's  ..Kpilog  zu  Schilli'r's  (iloeke**.  -- 
|i{.  *t Maturitätsprüfung):  Her  Kinrtuss  strömender  (iewässer  auf  die  meusehliclie 
Cultur. 


41 

Z^elirzsciittel. 

1.    B  i  b  I  i  o  t  li  0  k    d  o  r    0  b  c  r  r  «'  a  1  s  c  h  u  1  o. 

Custos:    Profrssor  Dr.  .lolianii  Strolil. 
\o  riiu'li  VW  II  g   iiu    Sc  Im  Ija  liro    hSSD/llO. 

A.  Oiivseliciike: 

Vom  hohen  k.  k.  Mhiistcriiiiii  für  Ciiltiis  und  riitiM'rieht:  Ulbricht 
hImt  dir  liiiliistrir.  den  HainK'l  und  (li(^  Vrrkclirsvrrliältiiissi»  in  NitJclcröfiitornMcli 
wälnviid  des  Jaluvs   iScSS.   Wii'ii   IS8J). 

Vom  hohen  n.  0.  Ijandes-Aussehnsse :  Strin)o:raplns(*ln?  Protokolle  dos 
ij.  ö.  Luidtagc.N,  «).  Scss.  der  \'l.  Waldporiodr.  —  Zusaiimn.'ihsttdluu^  der  in  der 
♦).  Srss.  d(»r  VI.  WahljuTiodc  gclhsslrii  Hcschiüssi».  —  licrirlit  des  liohoii 
I^iinlfsausscliusscs  iduT  mmik»  AiiitswirksainkiMt  vom   I.  didi  iSSS  Ins  30.  Jiiiii  ISSS). 

Von  der  k.  k.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien:  AiiziMgiM 
und  Sit7Jin«z:slHMiclit<'  der  niatln'iii.-iiatiirliisi<»r.  ('lasse  (iMHisetzuni»;).  —  Heiiizel, 
l'ljer  die  Ostgothisi'he  Heldensage.  —  Hranilt.  IIhm*  die  dnalislisehen  Znsätze 
und  tue  KaisiTanriMlcn  dvs  Lanelantius.  —  Uiihler.  Das  Snkritasanikirtana  des 
Arisiinko.  —  llartel,  Patristisehr  Studien  1.  --  Miklosirli.  IImt  die  Kinwirkung 
i\os  Türkisellen  aui"  die  (iraniniatik  der  südosteuropäisclien  Sprachen.  —  Mussatia, 
StUilien  zu  den  niittelalterl.  Mari<*nlegcnden.  111.  —  Hcinisch,  Die  Kunania- 
Spraclie  in  Nnrilnst-Alrika.  —  Kockinucr,  Heriditc  id)er  die  rntersucliungen 
von  llandschritten  i\rs  sogenannten  S<'h\\al»eiis|ucgcls  IX.  X.  XL  —  Vrba,  Mcutr. 
zur  (iesch.  der  Augustinisclu'n  Textkritik.  —  Wessciv,  Die  Pariser  Papyri  <les 
l*^indes  vtui  Kl-Faijuni.  —  Fachmann.  Die  deiUsdien  Könige  un<l  die  kinl'ürst- 
iitdie  Neutralität.  —  llulier.  Die  Kruerliung  Siehenluirgens  durch  K.  Ferdinand  I. 
—  Krenier.  Studien  zur  vergleiehi'ndi'n  Cnltur^icschichte.  —  Loserth.  Heitr.  zur 
(Jesch.  der  llusitisclien  llewegung  l\.  —  Prihrani,' Osten*.  \ Crnjittelungs-Politik 
iin  pidnisch-rnssischen  Kriege.  —  (ieleich.  Zwei  {Ariele  üher  die  .Magln'llanisclie 
Weltuniseglinig.  —  (i raher.  N'ergleichende  Studien  iil)er  «lie  EnduTologie  der 
hiMM-ten.  —  Stapl.  Die  Arten  (h'r  (ialtung  Kjdiedra.  -  Tnula.  (ieologische  l'ntt»r- 
suchinigen  im  centralen  Dalkan.  — -  Wähle.  Die  (dücksidigkt'itslehre  der  »Ethik'* 
«les  Spinoza.  —   Reich,  iiian   Nincenco  (Jravina  als  Astln'tiker. 

Von  den  Herren  Verfassern:  IM  tt  ner  Kiluanl.  ..Treidu'rz".  ein  Kaiser- 
lied. Wien.  hSTS.  —  Kherle  Felix.  Die  n.  ö.  Landes-Oherrealscliule  in  Krems 
in  \erhimlung  mittler  Landes-Iiandels.srhule  mid  der  gewerhiichen  Forthildungs- 
>clnde.  Kin  IMckhlick  id »er  das  erste  \  ierteljahrhunderi  ihres  Destehens  iSüiJ — liSSS. 
--  Kien  mann  F..  Das  Schidturneu  in  o.sterreich.  Wi«'n.  lS<S*i.  --  Meixner 
.loset",  l  hi'r  die  heutige  Kealschule  im  \ Vrglei«*he  zur  .ilten  uml  ihre  Beziehung 
ziu"  Indieren  (iewerheNehule.  Wien.  Is»s*i.  -  .M  i  c  li  e  I  i  l  m*  li  Adalhert.  Der  erst* ^ 
Zeichenunterricht    in   der    \olkssehule.   St.    Polten.    ISSl. 

Von  dem  Herrn  IMreetor  F.  KlM»rle:  Dieterich.  Philosoplne  und 
\atur\\is.M»nschalt.     Tid>inij'en.     Islö.  Forster.    Sammhni^^  \vissi»nschal'tlicluM* 

X'oriräge.    Berlin,    IS7t).  (Jri«'shnrh.   I  her  die  allgemeine  Bildung  auf  (ivin- 

na>ien    u.    Ui'alscinden.    Ludw {«».nIunI.     ISSI.  lia'ckil.    Ziele    und    Wi^^x^^    der 

heutigen  Kntwicklunirsgeschiehte.  Jena.    IST-").    -     Niemever,  Scdiulreden.   Leipzig, 
liS77.  —  Ptdlhammer,   Die  Protestanten  von  Salzhurg.   Wien,  iSOO. 


43 

Ton  Herrn  Grnber  Johann,  k.  k.  Rechnungsrath  1.  P.:  Die  östorr.- 
uiigarisehe  Moiiarrhio  in  Wort  und  Bild.   I^ief.   1 — 82. 

Von  den  Herron  Verlegern:  V.  T«Mii|)sky  in  WicMi:  Horevar,  (n»onie- 
triselie  ('hniigsauffrabcii  für  tlit»  oberen  Classon  der  I{<Mlscliulon.  \\Wi\.  18S9. — 
Alfred  Höldor  in  Wien :  (-■lassikoransirabcn  für  den  Srhul|ür<*l»rauch,  2  Hft.  (Don 
Carlos:  Torqnato  Tasso).  —  (-ottasidier  Verlag  in  Stuttgart:  (irillparzer's  Ahnfrau 
(Sehulausgiibe). 

Von  den  Sellfliern:  Robert  Krebs  (IV.  (-lasse):  Riehter,  Deutsehe  Ifelden- 
sagen  des  Mittelalters.  Lpz.,  1877.  ---  Ott«»  Mayer  ( Handelsseludej :  Walhall, 
Germ.  Ciötter-  und  Heldensjigen.  Kreuznaeh,   1S85. 

Jahresberichte  von  österr.  Mittelschulen  im  Umtauseh. 

B.   Kau  f : 

.Tahresl>ericht  über  die  Erseheinungen  auf  d(»m  <Jebiete  der  (iermanlseheu 
Philologie.  X.  Jahrg.  i.  Abth.  und  XI.  Jahrg.  I.  Abth. —  Xeudrueke  deutseher 
Litteraturwerke  des  UJ.  u.  17.  Jahrh.  Lietr.  77/1)1.  —  Seuttert.  Deutsche  liitte- 
raturdenkmah'  des  18.  und  19.  Jahrh.  lieft  i^i.  —  Dantes  (löttliehe  Komoilie, 
ülH»rsetzt  und  eommentiert  von  August  Knpiseh.  Merlin,  18S7.  —  Kliuir.  <le.seh. 
des  motlernen  Dramas  in  rmriss(»n.  Prag.  l88iJ:  Deutsehe  Hühnendiehter  der 
Gegenwart.  Prag.  1884:  FnMude  Dramatiker  auf  der  deutsehtMi  Huhne.  Pnig.  1SS4. 

—  Klein  J.  L.,  Gesehiehte  des  Dramas,  13  IM.  Li'ipzig.  i8t)()/7t).  —  Könneeke, 
Bilderatlas  zur  Gesell,  der  deutsehen  Nationallitteratur,  .Marburg.  1887. — Paul  H(Tm.. 
Grundriss  der  germanisehen  Philologie.  1.  IW..  1.  u.  i.  UV.,  i.  IUI  [^t^^V^^'l 
Proseh  Kranz,  Iii»itfaden  für  den  litter.-historischen  Interrieiit  an  österr.  I^»hr- 
anstalten.  1.  Heft.  Wien,  1880.  —  Sehönbaeh,  Über  Leson  und  Hildung.  (iraz.  ISSII. 

—  Wagner  (leorg.  Streifzüge  jn  das  (iebiet  der  deutsehen  Spraelu».  Hamburg,  18S0. 
Bodenstedt,  Aus  deutsehen  Gauen.  Jena,  o.  J.  -  -  Daiin  F..  Weltuntergang. 
Lpz.,  1889.  —  Ebers,  Josua.  Lpz.,  l8iM).  —  Eliot.  Danii'l  D(M-(mda.  deutseli  von 
Strodtmann,  4  Bd.  Berlin.  1870,  —  Engelhorns  allgcMU.  Romanbibliothek  t)  Bdeli. 
(Hopfen,  der  (lenius  und  sein  Erbe;  .Mein  erstes  Al»enteuer:  Wolzotren.  die  tolle 
Komtess;  Vo  3,  Kinder  des  Südens:  Daudi't.  <ler  rnsterblicdie}. —  Freytag,  Soll 
und  Haben,  'i  Bd.  Lpz..  1888.  —  (»utzkow.  Die  Pauuigärtner  von  Hohen- 
schwangau.  —  Hillern.  Friedhofsbiunu'.  Berlin.  188:}.  —  H<efer  Edm..  Kleines 
lieben.  3  Bd.;  Ei^ählungen  aus  der  Heimat,  'l  Bd.  Jena  o.  J. —  Jensen.  Früh- 
hngsstürme.  I.pz.,  1880.  —  Jordan,  Zwei  Wiegen.  Roman  in  2  Bd..  Berlin.  IS88; 
Nibelunge  (Siegfriedsage,  PVaukf..   I81I0:    llildebrants  Heimkehr).   Fninkf..    1885. 

—  Keller  (iottfried,  (iesammelte  Werke  in  10  Bänden.  Berlin.  ISSü.  —  König. 
Der  gohlene  Seliatz  aus  dem  3(\jährigen  Krie«j:e.  'l  Bd.  Ji'uu.  ISSI.  -  Schüeking. 
Grosse  Mensehen,  3  Bd.  Breslau.  1884.  —  Winterfeld.  Di'r  Mops,  komisrher 
Boman;  Der  Fürst  von  M(mtenegro:  Der  alte  Knust:  Hansriarrm :  Spanische 
Reiter:  P<»ter  Pinsel;  zusammen  in  14  Bd.  Jena.  I87t)/Sl.  —  Woltf  Jidius.  Die 
Papi>enheiuier.  Berlin,  1889.  —  Daudet.  Impressions  tb»  Nature  et  d'  art.  Paris.  1879. 

—  Feydeau,  Daniel.  2  Bd.,  Paris,  IStJJ);  (■onsolati(Ui,  Paris.  1n7'^  —  Hous.sage. 
lies  aniours  de  ee  t(>mps-la.  Paris.  1875.  —  Karr.  Les  (  ailjoux  l)Ianes  du  petit 
I)oueet.  —  Lamaiüne.  Joeelyn  e|)isode  Journal  trouve  ehi»z  un  eure  <le  <'ampagne. 
Paris,  1880.  —  Malot,  Un  beau-frere.  —  Merimee,  Colomba  sui\e  de  mosairpie. 
Paris,  1811.  —  Souvestre,  Los  derniers  Bretons.  Paris,   180<).  —  Tlieurit»t,  Tante 


43 

Aurelio.  Paris,  1884.  —  Ba?tticher  Adolf,  Die  Akroi>oIiH  von  Athen,  Berlin,  1888; 
Olympia.  Berlin,  188«.  —  Brehm  R^nh.,  Das  Inka-Reich.  Jena,  1885.  —  Halke, 
Einleitung  in  das  Studium  der  Numismatik.  Berlin,  1889.  —  Hartpole  IxM'ky, 
Sittenpesehiehte  Euroj^as  von  Augustus  bis  auf  Karl  den  (iroßen.  i.  Aufl.  Lpz.  1879. 
Ihne.  Römische  (ieschichte.  VIT.  Bd.  u.  VTIT.  Bd.  Lpz.  1890.  —  Kleinschmidt, 
Charakterbilder  aus  der  französischen  Revolution.  Wien,  1889.  —  Mayer  Anton, 
Wiens  Buchdrueker-Heschichte  1482—1882.  2  Bd.  Wien  1882/87.—  Overbeck, 
Pom|M»ji  in  S(Mnen  (lebäuden,  Alterthilmern  und  Kunstwerken.  Lpz.  1875.  — 
Si'hliemann,  Jlios,  Stadt  und  Und  der  Trojaner.  Lpz.  1881.  —  Toifel,  Die  Tttrken 
vor  Wien  im  Jahre  1783.  Prap  1883.  —  Geistbeek,  Bilder  aus  der  Völkerkunde. 
Breslau  1883.  —  (icrold  R.,  Ein  Ausflu^r  nach  Athen  und  Oorfu.  Wien  1885.— 
GnilK».  Alpenwanderun«ren.  3.  Aufl.  Lpz.  188t5.  —  Möllhausen,  R<3isen  in  die 
F'<'ls4Migebirge  Nordamerikas  l)is  zum  Hochplateau  von  Neu-Mexico.  2  Bd.  Lpz.  1861. 
Oesterreiclier,  Aus  fernem  Osten  und  Westen,  Wien  1879.  —  (Erzh.  Johann 
Salvator),  L'm  die  Welt  ohne  zu  wollen.  Prag  1881.  —  Siegmeth,  Reiseskizzen 
aus  der  Maranmros.  Iglo  1885.  —  Baunihauer,  Das  Reich  der  Krystalle.  Lpz.  1889. 

—  Endcres  Agiaia.  Frühlingsblumen.  Prag  1883.  —  Sterne  Carus,  Sommer- 
Idumen,  Prag  1884;  Herbst-  und  Winterblumen.  Prag  1886.  —  (leneralregister 
zu  den  Jahresberichten  über  die  chemische  T(»chnologie  von  Wagner  -  Fischer 
tur  die  Bände  1  bis  20.  Lpz.  1889.  —  „(legen  den  Stronr,  Flugschriften  einer 
litterarisch-künstlcrischcn  (fescllschaft.  Nr.  1  bis  22.  —  Bley  Fritz,  Moderne  Kunst, 
Studien  zur  Kunstgeschichte  der  (iegenwart.  Lp.  1884.  —  Schultz  Alwin,  Ein- 
tuhrung  in  das  Studium  der  neueren  Kunstgeschichte.  2.  Aufl.  Prag  lvS87.  — 
Bann.  Kurt.  Eine  Erzählung  aus  dem  XVI.  Jahrb.  für  die  Jugend.  München   1882. 

—  Berger,  (lebirgssagen  vom  Rübezahl  und  von  den  andern  BerggiMstern  DtMitsch- 
lantls.  Berlin  o.  J.  —  Brunold,  Harte  Kämpfe,  Ernst  Andres  der  Bildschnitzer. 
Po.»^»n  o.  J.  —  Christian,  ('hristoph  (V)lumbus  und  (Vw  Entdeckung  von  Amerika. 
FYirth  o.  .1.  —  Elm,  Wißmanns  Reisen  durch  Afrika,  der  deutschen  Jugend  er- 
zählt. Berlin  o.  J.  —  Frank.  Der  Rattenfänger  von  Hameln,  Berlin  o.  J.  — 
(irimm.  (i.  Schwabs  die  scliönst(Mi  SagtMi  des  classischen  Alterthums.  2  Bd. 
B<»rlin  o.  J.  —  (irube,  Thier-  und  Jagdgeschichten.  Kreuznach  o.  J.  —  Höcker, 
Deutsi'he  Heldensagen.  Reutlingen  o.  J.  — -  Höcker,  Die  Kreuzfahrer,  Reutlingen 
o.  J.  T-  HolTmann,  Addrich  im  Moos.  Stuttgart  o.  J.  —  Jug(»ndalbum,  Festgabe 
zur  angenehnn'u  und  lehrreichen  rnterhaltung  im  häuslichen  Kreise.  31.  &  32. 
Jahrgang.  2  Bd.  Stuttgart.  —  Keil,  (^uer  durch  ('hina,  Abenteuer  eines  sibi- 
rischen Flüchtlings.  Kreuznach  o.  J.  —  Lickowitz.  Kkkehard  und  die  Kloster- 
knaben von  St.  (iallen.  Berlin  o.  J.  —  Mever.  Der  abenteuerliche  Simplicius 
Simplicissinms.  Bremen  o.  J.  Müller.  Der  .jung(^  Rajah.  R4»ntlingen.  —  Osterwald, 
Sang  und  Sage,  Krzählungen  aus  Deutschlands  Vorzeit.  Kreuznach  o.  J.  — 
Schmidt.  Mit  S<-hwert  und  Lanze,  vier  Erzäbhmgen  aus  Deutschlands  Vergan- 
genheit. Kreuznach  0.  J.  -  Wagner  Herrn.,  Hausschatz  für  <lie  deutsehe  Jugend. 
Bd.  I— IV.  (ilo<rau  o.  J.  —  Wenlemiann,  Reinecke  Fuchs  für  die  Jugend  er- 
zählt. Berlin  o.  J.  —  Zastrow.   Malaie  und  Chinese.  Erlebnisse*  auf  der  Insel  Java. 

Fortsetziiiiß^eii  :  Allgenieine  Deut.sche  Biographie.  Liefr.  141  bis  148.  — 
Kürschners  Deuts<*he  Nationallitteratur.  Liefr.  520  bis  392.  —  Oncken,  Allgemeine 
iieschichte  in   Einzeldarstellungen.   Liefr.    151)   bis    170.   —   Die  Österreichisch- 


44 

Ungarische  Monai'chie  in  Wort  und  Bild.  Liefr.  4S  bis  108.  —  Topographie 
von  Niederösterroich.  II.  Bd.  Liefr.  4.  —  Allgenieino  Xuturkuiido.  Liofr.  118 
bis  124.  —  RiibenhorsL  KryptoganiouHora.  I.  M,  III.  Abth.  81/32;  V.  Bd.  1/3. 
—  Schritten  ihn  Vereins  zur  Verbreitun«^  naturwiss.  iveJintnisse.  21).  Bd.  — 
Gretseiiel  &  Bornemann,  Jahr])ueli  dor  Ertindung^'U.  25.  Jahrg.  —  Wagner- 
Fischer,  Jaliresbericht  der  clicniischen  Teeiiuologiij  für  das  .Jalir  Ibi89.  Lpz.  IbUO. 

ZeitschiifteiK 

Wiener  Zeitung.  —  Verordnungsblatt  für  den  Dienstbereich  des  k.  k.  Mi- 
nisteriums für  (,'ultus  und  UnterricJit.  —  Zariickes  iittiM*.  Ccutralblatt.  —  Revue 
polhique  et  Utteraire.  ed.  \k  Young.  —  Harpers  ..Monthl>  Miura/.irie.-  — 
Kolbc,  Zeitsclirift  für  das  Kealsrbulwc.scn.  —  Strack.  (Vntralorgan  für  die 
Interessen  des  Healschulwesens.  —  Osterrcjcbiscjie  Mittelscliule.  —  Ulätlcr  für 
Landeskiuule  von  Xiedernsterrcii-ji.  —  Mittlieilnnp'ii  der  k.  k.  (ieo«ir.  (lesclischaft 
in  Wien.  —  Wiedeniann.  JN»gi»endorfs  Annalen  der  IMiysik  und  Chi-niie.;  mit 
Beiblatt.  —  Klein  vt  .Mayer,  inathematisclie  Annalen.  —  iN)ske,  Zeitschrift 
für  den  |)liysik.  und  ehem.  rnterricbt.  —  lloflniann,  Zeilsrhrift  für  mathein. 
uml  naturwissenscIiaftlicluMi  rnterricbt.  — Sclilöniilch.  Zeitscbrift  für  Matheni. 
und  Physik.  —   Dentscbe  Turn-Zeitung.  —  Niederösterr.   IMesse. 

i.  Lehrmitielsamiuliiim:  für  den  u:eo^:i'aplnscheii  und  historischen 

Unterricht. 

(.'ustos:  Professor  Anton  IN)korny. 

Au2:ekauft  wurden:  a)  Aus  «ier  vom  Imlien  nied-öst.  Lamlesaussehnsst» 
für  das  Jahr  ISSJ)  be\villi<rlcji  aulierordentliclien  l)(>tiition  :  liojzels  (ieoirra|diisclie 
CharakterbihU'r.  31.  und  32.  IJelerung.  —  b)  Aus  diT  Jabresdotalion  :  Deutsche 
Volkstrachten,  Original-Zeichnungen  mit  erklärendem  Text,  von  .\lberl  Kretsclimer, 
2.  Aurtage,  Leipzig,  J.  (i.   Hachs  \'erla«r. 

Fortsetzungen  ;  Deutsche  Kunsrireschichte.  als  Snpplemeni  zur  demsciien 
Cultm'geschichte  ;  4  Abtheiluniren.  voll.ständii»-.  —  llottenrotli.  Trachten-,  Haus-, 
Feld-  und  Kriegsgeräthschaften  der  Völker  aller   und    neuer   Zeil,    Lieferung    18. 

3.  Lelirmittelsaninilung  iiir  den  naturhist<»risehen  l  nterrieht* 

Custos:   Professor  .1  o  h  a  n  n   F  o  r  s  t  n  e  r. 

Als  (weselienlie  erhielt  die  Samndung :  Von  Ib'rrn  Deschauer  in  Krems: 
4  ausgesto|>fte  Vögel.  Anas  marila.  fuliiiula  und  crecca.  Loxia  pyrrhula:  von 
Adalbert   WilkosZ4*\\ski.  Schüler  der   VII.   ('lasse.    1    (iohistufe   und    1    Tig(»rauge. 

Antrekauft  wurden:  Hauer  Fnmz  li.  \.,  (ieoh»oiscln'  Ibersichtskarte  der 
ö.sti'rreicliisch-mignrischen  .Monarchie  (12  DIätter);  Noe  Franz  Dr.,  (leoloaisehe 
t'bersicblskartc^  der  Alpen:  Leuckart  Dr.  11.  und  Nitsrhe  Dr.  IL,  zoolosische 
Wandtafeln  (i)  Tafeln.) 

4.  Lekrniittelsammlunu:  für  Physik. 

Custos:   Professor   Dr.   Anton  E  h  r  e  n  be  ru«' r. 
Es  wurden  anirekauft:    Piezometerröhren.    (  artesi;inischer  Taucher,    Al- 
kohohuneter,  Eisapparat,  Toricellisehe  Hohre,   Feuersjiiitze   aus  (ilas,   A'orrichtung 


45 

zum  Z<»i«rtMi  ilcr  Scli\vin»run«rskn()t<'n  an  ciiior  tonciub»!!  (flooko.  Sprachrohr.  Knool- 
ha«r<*I.  Täiizor  zum  Piippcntaiiz,  KIrktrischo  Pistoli^  EIcktrischo  ZünchM*.  Staniol- 
l»a|»irr.  Kirmnayrr'srhi^s  Aiiial»ram.  Vorrichtung  zum  th(»rnMM>li'ktrisch(Mi  (irnnd- 
\rrsn«*h('.  ThriinorIrnH'nt.  NoUainrlrr.  (ialvanoi^lastischcr  Apjiarat.  Jahlochkotrscho 
K«'r/»*n.  Siimshdnssnli».   Alikrojjhon. 

5.  dieiiiisclirs  liaboratoriiim. 

Cnstns:  I*n)tcss(ir  Kri«Mlricli  MarfM'k. 
V\\v  <las  r linnisrlir  [.alMinitorinni  w  unlcn  im  lantrndrn  Schuljahre  aiii^ckailft : 
A)  V<in  l(ohrlM'<«k's  Nachrnlocr  \u  Wien:  Kini<iv  Ahdamplschalcn  von  Herhner 
INnzcIlan:  Ncssirr'schj*  Cvlindcr  znr  colorinictrischcn  l^i'stininiun*r  von  Ammoniak 
nml  salpetriger  Sämc:  ein  llormaiin'schcr  Kühler  mit  eisernem  Tr5i;i:i'r;  Krvst^illisier- 
schah'n.  A  Alessknlhcn.  I  oeschlitVene  juieumatische  Wanno,  I  vierecki<re  Por- 
zi-llanwanne:  dann  verschiedent»  Kr^iiinznn'rs-.  wie  ErsatzthiMle  zu  vorhandenen 
Apparaten,  h)  \'on  I*i<'iii<«/k:i  und  ItoixaiK»  in  Wien:  24  verschiedene  ehom. 
rnijiarate  und  ein  «^röjlcrcr  (Jlassturz  mit  in  Holz  eingelassener,  ^i»s(*hlitlener 
(ilaN|ilattc. 

Tl.  Iicliniiitt<'lsaiiiinlirim:  für  Am  l  iitcrriclit  im  Prciliainlzclchiien. 

Custns:   l*rntess(U-   Adalhert   M  ic  h  o  I  i  t  s<- h. 
Aiiu:rkaiift   wnnlcii:    1^.>    Ihdzmodelle    (W'iirt'el.   I*rismen.    IVramiden  und 
(Minder)  iVn'  den  er^tcu   liiterricht   im   Küjperzeiclinen. 

ITT",  Is/CatTo.ritä.ts-IPr'u.fujagr- 

Am  S<hlus>r  «ii's  Srhuljahrcs    ISSS;!)    Irrten  die   Maturitätsprüt'un«>-  mit  ^nt4'ni 

Kii'olire  ah: 


Jahr  und         pr.if.in«a      I 

Nr.  N     :i    in     o       '    Gol.iirtsort    '         Tag  '     v  «Tn^V        «ewähltor  Beruf 

I  I  «Irr  (jchnrt  '  ^  ' 

,        o^  1       11         11       S<*hoil»l»8,     I        18r>0, 


! 
2.     Dolainski  Fordiiiaiul         Wien. 


li).  Ociobor. 


:j. 


II ick  Karl 
Kloii  Kranz 


Kroins,       ]         |8(>*, 
Nio(i.-()ost  7.  .Inh.       ' 


Srliiltcrn,  180.S, 

Niod.-Oost.    •     17.  März. 


rgcbn 
Reif. 

Keif: 

Reif. 


Teclinik. 
TcJinik. 
Teclinik. 


Militärdienst,  zu- 
Reif.  nüc'hat  als  Einjährig- 

j        Freiwilliger. 


K  ,        T  1'     1  '       Krems,  1870, 

5.  I        Lnnzer  Karl  j    xi,a..0.8t.       il  Jänner. 

/•  '  ni-4  1      T  V  Stein,  I         18r>!), 

r>.  Phtzko  Johann         ^•i,a..()i8t.  8.   Decemher. 


Reif. 


Technik. 


Militärdienst,  zu- 
Reif.        |n liehst  als  Einjährig- 
Freiwilliger. 


Von  den  J>  Ahiturienten.  welche  sich  zur  Ah|e«:mi<;-  der  Matnritätsprnfnng 
am  Schlüsse  des  S<-hul.jalires  ISSS/0  «remeldet  hatten,  trat  einer  vor,  oiner  wäh- 
rend der  nnnnilichcn  Prütunjr  (letzterer  weocn  InwoLsein)  znrftck.  einer  wurde 
ri'prohierl. 


46 

Zur  Maturitätsprüfung  am  Schlüsse  des  Schuljahres  1889/90  meldeten  sich 
vier  öffentliche  Schüler  der  VII.  Classe  und  ein  Externist,  welchi^r  die  Maturitäts- 
prüfung zum  zweiten  Male  ablegte.  —  Bei  den  schriftlichen  Prüfungen,  welche 
in  den  Tagen  vom  19.  bis  incL  23.  Mai  stattianden,  wurden  folgende  Themen 
bearl)eitet : 

I.  Deutseh:  „Der  Einflnss  strömender  (u^wässer  auf  die  menschliche  Oultur." 

II.  Deutseh-FranzOslseh :  Aus  den  ^Cbiingen  zur  Erh'rnung  (Ut  fran- 
zösischen Syntax"  von  Ploetz:  ..Die  Merovinger  des  sechsten  .Jahrhunderts** 
S.  89,  90,  30  Druckzeilen. 

III.  Frauzöslseh-Doutsch :  Aus  ^La  Franc(^  litteraire''  par  L.  H(»rrig  & 
G.  P\  Burguy:  „Richard  coenr  -  de  -  Lion  retourne  de  Palestine"  par  Thierry. 
S.  559,  73  Druckzeilen. 

^V.  £ng;ll8ch-Deutsch :  Aus  Prof.  Seeliger's  Englischem  I^sebuehe, 
S.  201  :  „The  Resignation  of  the  Emperor  Charles  V.  von  Robertson/  bis:  „in 
supporj;  of  his  government." 

y.  Mathematik: 

1.  A  wettet  mit  B,  er  werde  mit  zwei  Würfeln  die  ersten  zwei  Würft»  jedesmal 
einen  Pasch  werfen  und  setzt  darauf  10  kr.:  wie  viel  muss  B  dagegen  setzen, 
wenn  die    Wette  gerecht  sein  soll? 

2.  Ein  Vater  vermachte  seinen  dnji  Kindern  70:25  H.,  die  sicj  so  unter  einander 
zu  vertheilen  hätten,  dass  die  Theile  eine  g(»ometrische  Progression  bilden  und 
dass  das  jüngste  Kind  nur  um  1375  fl.  weniger  bekomme,  als  die  beiden 
älteren  zusammen.  Wie  hatte  die  Theihiiig  zu  geschehen  ? 

3.  An  der  Spitze  eines  Thurmes,  dessen  Höhe  A=*3000,  sind  die  Winkel,  welche 
die  (iesichtslinien  nach  zwei  unzugänglichen  Punkten  A  und  B  der  Horizontal- 
ebene seines  Fußes  mit  der  Verticalen  bilden,  a  =  10o  15'  JO".  (i==0*^7'  20"; 
der  Wmkel,  welchen  die  Verbindungslinien  der  Punkte  A  und  B  mit  dem 
Fußpunkte  des  Thurmes  einschließen,  sei  y=  49^34' 50":  wie  weit  sind  A 
und  B  von  einander  entfernt? 

4.  Über  der  gi'oßen  Axe  der  Ellipse  9a;*-f- 25  y*  =  225  wird  ein  Kreis  be- 
schrieben und  an  beide  ( 'urven  werden  vom  Punkte  ^i  =  —  7,  yi  ==  0  Tan- 
genten gezogen :  welehen  Winkel  schließ(»n  die  an  d<Mi  Kreis  und  die  Ellipse 
gezogenen  Tangenten*  ein? 

VI,  Darstellende  Weometrie : 

1.  Eine  Ebene  a  und  zwei  Punkte  A  und  B  in  ihr  sind  gegclien.  Man  ziehe 
in  der  Ebene  a  gerade  Linien,  welche  durch  A  geiien  und  von  B  den  Ab- 
shmd  m  =  4  cm  haben.  Die  Spuren  Xi.  Xj  der  gegebenen  Ebene  a  seien  be- 
ziehungsweise unter  00®  und  50®  gegen  die  Proj(»ctionsa(*lis<'  geneigt..  Von 
den  Punkten  A  und  B  liege  ersterer  in  x^,  im  Abslande  Sem  von  d(»r  Pro- 
jeetionsachse,  letzterer  in  Xj,  gleichfalls  im  Abstände  S  cm  von  ihr. 

2.  Man  construiere  für  eine  zu  77.2  |>roji<*ierende  cylindrisehe  Röhn^  den  bei 
paralleler  Beleuchtung  autlretenden  Selbst-  und  Schlagschatten.  Die  Köhre 
ruht  mit  der  krummen  Fläche  auf  Xi   auf\ 

3.  Ein  regelmäßiges,  s(>chsseitig(^s.  gerades  Prisma,  welches  mit  seiner  Grund- 
fläche auf  einer  horizontalen  EbcMie  aufruht,  ist  perspe(*tivisch  darzustellen. 
Die  (irundkanten  betragen  je  S  em.    die  Seitenkant(Mi   Je    10  cm,    die    Aug- 


47 

<iistiinz  Hoi  A  =  2()  cm.  Die  S«Mtenkaiite  AB.  den^n  unterer  Eckpunkt  A  die 
('ortrdinati?n  ä?  =  —  4  eni.  y  =  0,  z= —  1 1  cm  hal^o.  licgo  in  der  Bildoi)cne ; 
die  rechts  daran  stosscndc  (irundkantc  AI-  .S4»i  unter  SOO^e^endio  Bildebene 
•rcneiirt.  Man  construiere  unter  der  Annahme,  dass  von  dem  Prisma  die  oln^re 
B4'<rrenznn<rsflarhe  sowie  di(^  durch  UAV  «rchende  Seitenfläche  fehle,  die  fär 
pandleles  Licht  im  Innern  des  Prismas  und  auf  der  erweiteilen  (Irundfläche 
anftretenden  Schlagschatten. 

Siinimtlichen  Ausführungen  sind  kurze  .sehriftliche  Erläutern n«rcn  beizufügen. 


"V.  T7"erzeicliXLi©  d-er  HielxxTD'CLClier, 
die  im  Scliiiljalirc  lNiM)/l  in  Vorwciiduiii^  kommen. 

Reli&:ion:  I.  Cl.  Dn^chsl,  biblische  Oc^schichte.  —  IL  Cl.  Drechsl,  katholische 
(ilanbenslehre.  —  IIL  (-1.  ilülhier,  katholische  Sittenlehre.  —  IV.  Cl. 
Fischer.  Lehrbneh  der  Kirclien<;(\schicht(^ 

Deutselie  SpniHie :  L — IV.  t'l.  Willomitzer.  deutsche  (irammatik  I.  —  IV.  Ol. 
Kummer  l)r.  K.  und  Stejskal  Dr.  K.,  deutsches  Lesebuch  für  ö.st<»rr. 
Realschulen.    1.  bis  4.   Bd. 

V.-VII.  (■!.  Kummer  Dr.  K.  und  Stejskal  Dr.  K.,  deutsches 
Lesebuch  für  österr.   Keiilsehulen,  V..   VI.  und  Vil.   Bd. 

FraiizösisHie  Sprache:  I.  und  IL  Cl.  Ketter  J..  Ii<'hr»ran«:  der  franz.  Sprache 
I.  und  IL  Theil.  -  IL-  VIL  Cl.  Beditel  A.,  franz.  (irannnatik  für 
.Mitt<'lsehulen.  IL  Th.,  dazu:  Lebun^rsbuch  für  franz.  <n*ammatik  III. 
und    IV.  Cl.   .Mittelstufe.   V.  und   VI.  Cl.  Oberstufe. 

IIL  und  IV.  Cl.  Bechtel.  franz.  Lesebuch.  —  V.  — VIL  Cl. 
Beehtel,  fraiiz.  Chrestomathi»»  f.  d.  olniren  Cla.ss«»n  der   Mittelschulen. 

Encrliselie  Sprache  :  V.  —  VIL  Cl.  Sonnenl)urg,  Cirammatik  der  engliscrhen 
Sprache.  —  \  I.  und  VII.  Cl.  Xader  und  Würzner.  englisches  Lese- 
lundi  für  höhere  Lehranstalten. 

(■eott:ra]»liie :  I. — \IL  Cl.  Ileri  (i.,  L(»hr)»uch  der  vergleichenden  Erdbeschrei- 
bun<r  L.  IL  und  III.  Cursus.  Sehulatlanten  von  Kozenn  oder  Stieler 
-      \ll.  Cl.  Ilaiinak,  österreichisehe  \'aterlandsknnde.  (Oberstufe.) 

<ieM«liielite  :  IL  I\  .  Cl.  Hannak,  Lehrbuch  der  (ieschichte  f.  d.  unteren  (Ijwsen, 
:l  Theile:  Alteithum.  Mittelalter,  Neuzi*iL 

V.  bis  \'IL  Cl.  lioserth,  tiruudriss  der  alldem.  ( ieschichte, 
L.  IL  und  III.  Tbl. 

In  sämmllicheu  Classeii :   Putz«;er,  historischer  Schulatlas. 

Matlieniaitili :  L-  IIL  cl.  Moriiik  Dr.  IL  v..  Lehr-  und  Ibun^'sbuch  der  Arith- 
metik L.  IL.  IIL  lletL  IL  ('I.  Walleutiu,  Siiunnlung  von  lieispielen 
und   Auf<;abeu  aus  d.   Arithmetik   f.  d.   I.   u.   IL  (-1. 

IV.-  VIL  Cl.  Mnrnik.  Lt^hrluich  der  Arithmetik  und  Algebra 
für  die  oberen  (-lassen  und  Wallentin.  Siimndun«i:  von  Beispielen  und 
Auiiraben  aus  der  .Mirebra  und  all<remeinen  Arithmetik. 

V.-VII.  Cl.  Mocnik.  Ii«'hrbuch  d«»r  (ieometrie  f.  d.  ol>eren 
(-lassi'U.  —   Lo«rariihmentafeln  von  (iernerth. 


48 

Greometrie  und  ^eom.  Zeichnen:  I.('l.  Moriiik,  «ri^oinotr.  Formenlehre  f.  d.i. GL 

d.  R.  Seh.  —  II.,  TU.  und  IV.  Ol.  Mornik,  Anfancrs^^ründo  der  Go- 

ometrio  in  Vorbindun^r  mil  dem  Zoielnion  f.  d.  IT..  III.  und  1\\  Cl. 

dor  Ttinilscliulon. 
Ihirst^'llende  üeometrie  :    V. — VII.  Tl.  StrcisshM*.  Klonimlc»  der  darstollondi»n 

(looniotrio  für  Ucalsidiulcn. 
Natu rireseh lebte :    I.  (1    IV)k(»riiy,    ilhistr.    Xuturiroschirlit«'    dt-s   ThioiTcicht's. 

II.    Ol.    Pokorny.     Xatnr«ics('hirht(*     des     Prijinzf'mvichf-s.     Hisehinp. 

(Jrundriss  d('r  Minrralnoii».  \  .  Cl.    (iraluT  Dr.    V..    L<Mtf:uh'n  d<»r 

Zoolo<ri«'.    —    \l.  n.  Wrrtsrhko    Dr.   1*.  v.,    \orsrliulr    dor   I5otanik 

f.  d.  höhrri'M  ('lassun.    VII.  Cl.    lioclistcttrr   und   HLscIiin^r.    U'itfadru 

dor  Minoraloüic  und  (h'oIo«»'!«'. 
Physik:  III.  mid  IV.  Ol.   Krist,    Anian.irsirründo   d(T    Naturlohn*   f.  d.   unteren 

Cla.s.son  dor  R(»alscliulon. 

VI.  und  Vli.  ('I.  Walh'Utin,  b^hrhudi  der  Physik  für  dio  ohoren 

(•lassoM  dor  Miürlsi-huliMi.  (Aus^rahc  Inr  Ri^alschuloii.) 
Chemie:    IV.  Ol.  i\litt«'ro«r^<'r.    Anranirsoründo    dor   (■IhMiiio    f.  d.    W.  ('I.    <ler 

Roals(diul«*n. 

V.  und   VI.  Ol.    Miltcrruavr.    LrliHiurli    dor   Olu*mio    für  Ohor- 

roalsi'huh'U,   I.  Thoil:   AiM»r<ranisrho.   II.  Tlidl:  nri»anisolir  Olionno. 
Steno^:raphie  :  IV.-  VH.OI.  AlhnM-ht  Dr.  K..  Lrlirlnirli  drr  (iaboIslM4-«i:or*.sohon 

Stonn^rraphio.     —     Eiia<'lliard    K..     b'srlMicli     lür    <ialH'lsl>or«![orsoho 

Ston()p-a|>lh'n. 

T7^.  TTnterstu-tz-CLiigr  arinier  Sclx-Ciler. 

A.  Stipendien  und  Unterst lltzunsjsheträire. 

Im  Laufo  des  Sohuljaliros  ISS9/()0  wiu'don  fol«i'ondo  Stipondion  und  Unter- 
stfttzuno:s))otrüfro  arniou  und  dor  rntorstützinio:  wi'irdicron  Scliülorn  dor  Laudes- 
oberroalsohulo  vorliolion : 

1.  Das  vom  höh.  n.-ö.  Landta«ro  «fostiftdo  Kais(M'-Sti|)«'ndiuni      ....     150  fl. 

2.  Dio  Intorosson  drs  Kduard  SrliuinarlH'r'schm  Lociatps 2\   ti. 

3.  Zwoi  von  doni  löhlioIhMi  Vorslando  dos  Zolinkrcnzi'r-A'on'inrs  in  Kronis 

d(»r  Dirootion  nhorirrhrin»  Ontorstrit/jnioslM'ini^'v  a  50  || 100  fl. 

4.  Dio  .losof  Thalholrr'sohr  Studionstilrnni»"  im   H('tra«.»'(*  jährliolicr  .    .    .     100  fl. 

5.  Aus  doni   l'ntorstützim^rsrondo    rrhiolt   ein    Sohidor   zu  Wrihnarditon 

d(Mi   Barhotra^^  von 25  fl. 

6.  AuHordom  waron  zwoi  Schlilrr  der  liaiidosolMTroalsolnd«'  im  (uMiussr 
auswärt i<r<'r  Sti|»ondirn  im  (n'sammtlM'tra<>v  von 408  fl. 

B.  rnterstützunffsfVnid. 

Außor  den  unter  don  Kinnahmon  ausirowios<Mion  (icldlioträji'on  orhiolt  dor 
Unt^rstülzun^slbnd  :  V(m  dom  Ih'rrn  Kahrikshosilzor  Adi^ll"  Sc  hm  itt  in  Rohborg 
liedor  zu  10  Paar  Turns(*huhon,  von  don  Papiorliandlun«ron  .hdiami  Saska  und 
Franz  Pölzl    in    Kroms   vorsohiKlcno   Srhroib-    und    Zrioln'm-JMiuisiton.    von  der 


49 

Mauz*  schon  k.  k.  Hof- Verlags-  und  UiiiversitätHbuchlmudlun^  (J.  Klinkhardt 
&  Comp.)  in  Wien  je  4  Exemplare  des  I..  II.  und  TU.  Tiieiles  der  Erdbeseiirei- 
liun^  von  Herr  und  i  Exeniplan»  drs  VIT.  Hundes  d<is  Lesc^huehes  f.  Kealsehuleii 
von  Dr.  i).  Knnnnor  nnd  Dr.  i).  Stt»jskal.  und  von  dem  Seliüler  der  IV.  ('lasse 
I{«>lM^rt  Krehs  nu»lirere   L^hrhiieher. 

E  i  II  II  a  li  111  I'  n. 
I.  Uosehoiike:  fi.  kr.         fl.  kr. 

Von  der  loI»l.  Sparcass*»  in  Krems  (pro  ISSI») 10  .  — 

^     einem  (^np»naiinten t\  ,  — 

«     Herrn  .1.  Exel,   Mülilhesitzer  in  Imbaeli ;")  .  — 

Silhermann.   Kaufmann  in  NuBdorf  a.  d.  Traiscn  .       5  .  — 
Ed.   Harlnnaun,   FabrikshesitztT  in   Wien    ....     10  .  — 

Dr.  H.  Stinirl.  Advocat  in  Krems 10  .  — 

Weiße,  Bnehliändler  in  Krems 3  .  — 

«     pinem  Ungenannten 50     — 

«     »»iner  Untrenannten i  ,  — 

Herrn  Jos.  (irünber<r<^r,   llausbesilz(»r  in   Krems    ....       5  .  — 

^     «»inem  rnt^enannten —  .10 

..     Herrn  Oesterreirlier,  HuebliiindleT  in  Kreons 8  .  — 

Dr.  Kr.  Spängier,  k.  k.  Landesgerichtsrath  in  Krems     i  .  — 
Franz  Kornlieisl.  Studien^ndem  am  k.  k.  ( iymna.sium  in  Krems     i  .  — 

Aus  dem  n.-ö.  lijuidi'stonde lOO  .  — 

Von  dem  löbl.  (Mi.sang-  und    Orchester- Vereine    in  Krems  aus 

d«'m   RiMuerträgnisse  des  Conccrtrs  am  ti\.  Februar   IS90    ;")')  .     - 

3ÖT77o 
'3.  Zinsen: 

Coupons 58  .  ()0 

Interessen  der  Ijanglieinz'sehen  Stiftung 8  .  40 

.  Einlagen  bei  der  Sparea.ssf»  in  Kn^ms  ....  82  .  27 
beim  I.  Vorsehussvrreine  in  Krems  .  14  .  91 
beim  allgemeinen  österr.  Heamtenvereine 

(('(»US.  KriMus) 20  .  43 

184  .  Ol 
<H»sammtsuinme  der  Einnahmen  .    .    .  449  .  71 

A  u  s  &:  a  b  e  n.  H.  kr.        tl.  kr. 

^'ür  einen  Srhnh»r  einm   Kosttag  im  Schuljahre   1889  erst    im 

Juli  gezahlt 9  .  50 

(■üiito  des  Buchhändlers  Weiße 94  .  24 

^  Oesterrcicher 2.12 

r     Papierhändlers  Saska 21  .  00 

,       .  ,  Fölzl 12  .  70 

Für  Kosttage  und  an  Kostgeld 29  .  90 

Bannitersttttzungen .    45  .  — 

215  .  00 

Aus  der  (Jegenüberstellung  der  Einnahmen  per 449  .  71 

und  der  Ausgaben  per 215  .  00 

ergibt  sich  eine  Vermögenszunahnie  per  .    .    .  234  .  05 


50 


Vormff^ousstaiid  am  15.  Juni  1H9Ö. 

(Ohiio  die»  soit   I.  .lämuM-  d.  J.  auOrt>ljinf(iMion  ZinsiMi.) 

1S80. 


1890. 


-fli. 


1.  SpurrHHaC'EnilagoQ  nuü  Bargi-Id:  1 

Kiiila;;rlincli    \m  \Ur   SpuiTnüaD    in    Krpina   Tom    XXI    Ful    7(HJ  J 

B,  Z.  11^72        '  149    la 

Kinlfty<'(Micb  bei  ilpr  Span-jisa  i  in  Krems    Tom.  XXVII  Fal  UU   I 

Et.  Z.  2n4ö:j , 115"    40 

Kinlagi'buch  U*m  der  Spare iinao   in   Kn^riis   Tom.    XXXI    Fol    MJ 

B.  Z.  SU4Ü -tfrOl 

Kinla^iibuch  \wt  dvü\  I.  Vor^rbiiKB^ereiiio  iUr  Krc^jtia  u.  Umgtibutig  i 

Tarn  VU  Fol.  :i25     , 350 

Einlaf;<?btirh  hfl  dem  Spar-  iiiifl  Vorsübitsfl-Coiisortium  d4^«  59terr. 

UrttmionveiTineB     ,    .    . i^  ^^'^l  49 

Harm-it .-......,  ....  , H3    3^ 


w. 


IT 


4ti 


414 
-182 


kr 


AlB   — 


91 


hiimine  drs  Bargelder  .  /-^^^J^    ^4    iJiati    ^9 


2.   Wi*r tpapior«^,  HiLgcfiilirt  im  Noni  in al  werte: 

Stflrk  öilbrrrpiitt' .    . 


I       .  . 

1       „       Papi<jrrer»tt^   .    , .    , 

4  Stfiitke         p  ü.    inn   11.   (Iipgati^    der   Frau   M.    hangbeioz^ 

J  und  des  Ikrrn   J,  Eg^el^,    beim  bobeo  ü.^ü, 

i  Laikdt't^ai^AscbiLitEe  iti  Verwabruiig)    .... 

I    Ein  Fiinfti  l  iWier  Lo»,  Sri'b  31 KH  Nr   TJ  .,..,.., 

2.  (iehratiditfl  Sc  b  u  l  btir  br  r»  Sdireili*  u.  Zeichen rt-iimaitCD   ,  ■' 


li 


1000 

11  lO 
100 


400 
lO'J 


1000 
100^ 
100 


400 
100 


H 


V.  Ausweis  über  die  Uiiterstiltzuiiö:  der  Sehiller  an  der 
Laiides-(MM'rrealseliule. 

Im  ersten  Semester  wurden  7<),  im  2.  Semester  70  SeliiUer  mit  liehrbürliern 
betlieill.  Von  diesen  erliieltiMi  im  ersten  Semester  HJ,  im  zweit^Mi  Semestor  12 
Selniler  iineh  Sehreih-  und  ZeirliennMinisit^Mi.  Für  «»inen  Seliiiler  wurde  im  Mo- 
nate Jänner  die  Hiiltk'  des  Kost-  und  Wolinuugs«:eldes  im  Betrage  von  10  fl. 
bezahlt.  Ein  Seliüler  erliielt  den  rnterstntzungshetra^r  von  25  tl.  (S.  48.) 


DBrläBse  d.er  Ixoliez^L  i^  :^ 

1.  Erlass  des  h.  k.  k.  Tiimdessehulrathes  vom  2t).  Oetober  1889,  Z.  8554, 
wodureh  der  Auftra«:-  ertheih  wird,  das  dureh  die  liolie  Ministerial-Verordmmg 
vom  2.  Jänner  lS8t),  Z.  85  ausges|)rn(*in'ne  Verbot,  die  Aufnahmsin-üfung  für  die 
I.  ('lasse  in  «h'mselben  Schuljahre  an  eiiu'r  anderen  iMitlelsehule  zu  wiederholeil, 
dem   Publieum   in   vcrlässlieher  Weise  bekannt  zu   machen. 

2.  Erlass  <les  h.  k.  k.  Landesschulrathes  vom  12.  Jänner  1890,  Z.  10047, 
wodundi  <1<M*  Weii'l'all  mehrerer  Ferialtage  im  S(diuljahre  1890;9|  angeordnet 
wird,  um  die  Schädigung  des  Fortschrittes  im  Tuterriclite.  welche  durch  die 
infolge  der  Influenza  notwendig  gewordene  Verlängerung  <ler  Weihnuehtsferieii 
her\orgerul*en  wurde,  nach  Thunlichkeit  zu  besi»itigen. 

;i  Erlass  iU^s    h.  k.  k.  Landesschulrathcs    vom    2.    März    1800,    Z.    1440. 


51 

wiMlurrh  infol^  dos  Erlasses  des  hohen  k.  k.  MiniAtoriums  für  C.  und  U.  vom 
18.  Februar  ISJM),  Z.  ü  auf  das  in  Wien  zu  errichtende  nMuseuni  der  Ge- 
seliiehte  der  österreieliiseheii  Arbeit"  aufmerksam  gemacht  und  der 
\Vnns<'h  a«sp»s|»roeh»Mi  wird,  (vs  uiö^tMi  die  Kunctionäre  der  vei*8ehiedenen  An- 
stalten aueii  außerhalb  ihres  speeiellen  Herufes  das  geplante  Unternehmen  nach 
Tliuniiehkeit  zu  tnrdern  und  zu  untiM'stützen  bestrebt  sein. 

4.  Veronlnuntr  des  h.  k.  k.  Ministeriums  für  (Jultus  und  Unterricht  vom 
h.  April  I8IH),  Z.  iW'Z^K  betreflend  den  gleichzeitigen  Beginn  der  schriftlichen 
Maturitiit^prüfun^tMt  an  allen  Mittelschulen  je  eines  Liandes,  und  die  Freigebung 
der  s«>cli8.  dem  I^*pnne  der  mündlichen  Maturitätsprüfung  unmittelbar  voran- 
<r«'henden  Wochentage,  beziehungsweise  der  sechs  letzten  Wochentage  des  Schul- 
jaiires. 

.*).  Verordnnn^r  <|(»s  h.  k.  k.  Ministeriums  für  ().  und  U.  vom  21.  April 
\sUiK  Z.  1147.  wodurch  für  die  Classification  der  Sitten,  des  Fleißes  und  Fort- 
*r*in*rcs.  sowie  des  Schulbesuches  an  den  gewerblichen  und  commerciellen  Lehr- 
anstalten Xotcnscalen  festgesi^tzt  und  vorgeschrieben  werden. 

(\.  Kriass  lies  h.  k.  k.  Ljnuh»sschulnithes  vom  10.  iMai  1890,  Z.  3776,  wo- 
<iur<h  zufolg(>  Erlasses  des  h.  k.  k.  Unterrichtsministeriums  vom  5.  Mai  1890, 
Z.  8771  <li«»  Aufl)ewahrung  der  schriftlichen  Arbeiten  der  Aufnahmswerber  für 
di«*  I.  (-lasse  und  der  Protokolle  über  die  Aufnahmsprüfungen  mindestens  bis 
Kndf  d«»s  Solarjahres  angeordnet  wird. 

"VI  1.1    JBelcanxitrxiacli.'Ojaer,  die 
.A.'ULfnsuh.m.e  d.er  Sclx\!Ller  TDetreffeaad^ 

Das  narhsti'  Schuljahr  beginnt  am  lü.  September  1890.  Die  Aufnahme 
der  Schüler  tindet  vom  IS.  September  an  vormittags  von  H  bis  12  Uhr  in  der 
DinTtionskanzl(»i  statt.  Alle  ScIiüIim'  haben  sich  in  Begleitung  ihrer  Eltern  oder 
deren  Stellvertreter  bei  der  Direction  zu  melden. 

l)ir  Aufnahme  in  die  I.  (.'lasse  hängt  von  dem  guten  Erfolge  einer  Auf- 
nah ms  prüf  ung  ab.  welche  am  l(i.  September  abgehalten  wird.  Zufolge  der 
Minist. -Verordn.  vom  IT).  März  1817,  Z.  2470  wird  l)ei  derselben  gefordert :  „Jenes 
Mal]  \o\\  Wissen  in  der  Religion,  welches  in  den  ersten  vier  Jahrescursen  der 
Volks,sehule  erworben  werden  kann,  Fertigkeit  im  Ii(»sen  und  Schreiten  der 
rnterrichtssj»raclie  und  der  lateinischen  Schrift,  Kenntnis  der  Elemente  aus  der 
Formenlehre  der  Unterrichtssprache,  Fertigkeit  im  Analysieren  einfacher  beklei- 
«leter  Sätze.  Hekanntscliatl  mit  den  i{«'geln  der  Orthographie  und  ihrer  richtigen 
Anwendung  beim  Dictandoschreiben.  Übung  in  den  vier  Kechnungsarten  in  gan- 
zen Zahlen.''  Jünglinge,  welche  aus  einer  andern  nicht  gleichartigen  Mittelschule 
in  die  Realschule  Übertritten  und  in  ein*^  höhere  als  die  I.  Ulasse  aufgenommen 
werden  wollen,  haben  gleichfalls  in  ein<*r  Aufnahmsprüfung  das  Maß  ihrer  er- 
worlnMien   Kenntnisse  zu  erweisen. 

Durch  den  KHass  des  li.  k.  k.  Landesschulrathes  vom  2ü.  Mai  1886, 
Z.  I  (»94  wurde  gemäll  den  hohen  Ministerial  -  P]rlä.ssen  vom  2.  Jänner  1886, 
Z.  sr>  und  vom  7.  .März  iSSti,  Z.  \^M)  bestimmt,  dass  \m  den  Aufnahms- 
prüfungen zum  Eintritte  in    die    I.  ('lasse  Jiber   die    Aufnahme   definitiv 

4* 


52 

entschieden  wird;  eine  Wiederholung  der  Aufnahmsprüfiing  sei  es 
an  derselben  oder  an  einer  anderen  Lehranstalt  ist  unzulässig.*'  Die 
Directionen  der  einzelnen  n.  ö.  Mittelschulen  sind  verpflichtet,  einander  die  Ver- 
zeichnisse derjenigen  Aufnahmswerber  zuzusenden,  welche  wegen  ungenügender 
Vorkenntnisse  zurückgewiesen  worden  sind. 

Die  zur  Aufnahme  in  die  erste  Classe  sich  meldenden,  aus  einer  öffentlichen 
Volksschule  kommenden  Schiller  haben  eine  Schulnachricht  in  der  vom  hoben 
k.  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterricht  mit  dem  Erlasse  vom  29.  October 
1886,  Z.  20619  vorgeschriebenen  Form  mitzubringen.  Bei  der  Aufnahme  haben 
ferner  sämmtliche  neu  eintretenden  Schüler  ihren  Tauf-  oder  Geburtsschein,  jene 
Schüler,  welche  bereits  eine  oder  mehrere  Classen  der  Ijandesoberrealschule  in 
Krems  oder  einer  anderen  Mittelschule  absolvieil  haljen,  das  am  Schluase  des 
vorhergehenden  Schuljahres  erhaltene  Zeugnis  vorzuweisen. 

Als  Aufnahmstaxe  ist  von  jedem  Schüler  1  fl.  fllr  den  Bihliotheksfond  zu 
entrichten. 

Das  Schulgeld  beträgt  dem  Beschlüsse  des  hohen  I^andtages  vom  15.  Oe- 
tol>er  1888  gemäß  fllr  ein  Semes-ter  10  fl.  Dasselbe  wird  um  die  Mitte  der  Monate 
October  und  März  eingehoben.  Wesuche  um  Befreiung  von  der  Entrichtung  des 
Schulgeldes  sind  an  den  h.  n.-ö.  liandesausschuss  zu  richten  und  anfangs  October 
der  Direction  der  Ijchranstalt  zu  tllK»rbringen.  Die  erlangt»  I^fi-eiung  erreicht  .so- 
fort ihr  Ende,  wenn  der  l>efreite  Schüler 

a)  am  Schlüsse  des  1.  Semesters  di(^  III.  Fortgangsc lasse  erhält: 

b)  am  Schlüsse  des  2.  Semesters    nicht  mindestens   den    II.    (irad    in    Sitten 
und  Fleiß  erhalten  hat; 

c)  wegen  ungenügenden  Fortganges   miQ   ('lasse   wiederholen    nniss.    (Ausge- 
nommen ist  hiebei  nur  der  Krankheitsfall.) 

Wahrhaft  arme  Schüler  werden,  wenn  deren  Eltern  oder  Vormünder 
bei  Beginn  des  Schuljahres  darum  ansuchen,  aus  dem  Unterstützuugsfonde  nach 
Möglichkeit  mit  Schulbüchern,  Schreib-  und  Zeichenrequisiten  unterstützt, 
so  lange  sie  sich  durch  Fleiß  und  Sittlichkeit  einer  Unterstützung  würdig  machen. 


58 

B. 
I.-O«.    Lftadii-EftadilBiohnl». 

Z'^^recls  VLZid.  TT1  n  TJclifrujaer  d.ex  ScliVLle. 


Infolge  der  Beschlüsse  des  h.  n.-ö.  Landtages  vom  19.  October  1878  und 
vom  24.  October  1881  ist  diese  I^jhranstalt  als  Fachschule  für  den  Handels- 
und Gewerbestand  eingerichtet  und  setzt  als  Vorbildung  nur  die  absolvierte 
Volks-  und  Bürgerschule  voraus;  sie  kann  sonach  von  jedem,  der  sich 
einem  geschäftlichen  Berufe  widmen  will,  ohne  Schwierigkeit  l>esucht  werden. 
Auch  ist  die  Möglichkeit  gegeben,  dass  die  Schüler  früh  genug  in  das  praktische 
Leben  übertraten  können,  da  die  Schule  derart,  organisiert  ist,  dass  sie  in  zwei 
Jahrgängen,  von  denen  der  erst^  die  untere  und  der  zweite  die  obere 
Abtheilung  bildet,  das  nöthige  fachliche  Wissen  vollständig  zum  Abschlüsse 
bringt. 

Diese  Schule  bietet  den  Angehörigen  des  Handels-  und  (Tcwerbestandes 
—  somit  des  Bürgerstandes  im  allgemeinen  —  Gelegenheit,  sich  in  ihrer  Jugend 
jene  theoretisch-fachliche  Ausbildung  in  möglichst  kurzer  Zeit  zu  verschaffen, 
welcher  diei^er  Stand  unbedingt  bedarf,  um  den  an  ihn  gestellten  erhöhten 
Anforderungen  unserer  Zeit  zu  entsprechen. 

Das  Lehrprogramm  der  Schule  umfasst  deshalb  nur  solche  Gegenstände, 
welche  für  jeden  Kaufmann,  Industriellen  und  Gewerbetreibenden  von  größtem 
praktischen  Werte  sind.  Für  den  Kaufmann  und  Industriellen  ist  die  Bedeutung 
der  aus  dem  beigefhgtt»n  I^ehrplane  ersichtlichen  (iegenstände  wohl  von  selbst 
klar.  Aber  aurh  jedor,  der  sich  für  ein  ganz  einfaches  (iewerl>e  ausbilden  will, 
soll  diese  Schule  —  wenigstens  die  untere  Abtheilung  derselben  —  als  Abschluss 
seiner  Schulbildung  besuchen.  Auch  er  muss  vor  allem  ein  guter  Rechner  sein, 
Buchfühnmg  v<»rstehen,  sich  mündlich  und  schriftlich  sprachrichtig  ausdrücken, 
Rechnungen  und  (iesehäf^sbriefe  nach  dem  allgemein«'!»  (iebrauche  verfassen 
können,  üImt  die  (Jrenzen  seiner  engeren  Heimat  hinaus  Bescheid  wis.sen,  über 
den  Wi-^'hsel  und  andere  Schnidnrkunden  und  Wertpapiere  orientiert  sein.  Er 
soll  aueh  die  Wan»n,  welche  er  bezieht  oder  verarbeitet,  genau  kennen,  über 
deren  Gewinnung,  Bezug,  Aufbewahrung  und  Verarbeitung,  dann  ül>er  die 
Zusammensetzung  seiner  Werkzeuge  im  klaren  sein,  endlieh  soll  er  die  gewöhn- 
lich vorkommenden  Flächen  und  Körper  berecluK^i  und  Zi»-ichmingen  von  Objecten 
nieht  nur  verst^dien,  sondern  einfaehere  aueh  selbst  anfertigen  können. 

Zweck  dieser  Faehsehnle  ist  es  nun,  diese  Kenntni.sse  ihren  Schülern  zu 
vermitteln,  und  für  die  (Jesehättswelt  junge  Kräfte  heranzubilden,  die  nicht  nur 
an  ArlH»it  und  Ordnung  gewöhnt  sin<l,  sondern  die  auch  vermöge  des  erlangten 
Faehwi.ssens  jen«'n  Theil  der  Ausbildiuig  zu  irgend  einem  spe<*iellen  Berufszweige, 
der  nur  im  praktischen  b'ben  erlangt  W(Tden  kann,  leicht  imd  mit  gründlichem 
Verständnisse.  si(*h  aneignen  und  sonach  bald  brauchbare  Hilfspersonen  für  kauf- 
männis<'he,  industrielle  und  gewerbliche  rnternehmung(»n  und  seinerzeit  tüchtige 
selbständige  Bürger  sein  werden. 


54 

Außer  den  zwei  Jahrgängen  (intoro  und  ohere  Abtheilung),  in 
welchen  das  fachliehe  Wissen  in  einer  für  die  Bedürfnisse  des  mittleren 
Handelfi-  und  Oewerbestandes  ausreichenden  Weise  zur  Behandlung 
und  zum  Abschlüsse  gelangt,  ist  noch  ein  praktischer  Curs,  w«»lcher 
ein  Wintersemester  dauert,  mit  der  Schule  vertumdon.  Dieser  Cui*s  umfasst 
vorzüglich  praktische  Arbeiten,  —  theils  im  f' b  ii  n  gs  c  <»  m  p  t  o  i  r  ,  theils  im 
Warenlaboratorium,  welches  bereits  mit  zaiilreiehen  Wareumustern  und  den 
nöthigen  Instrumentbau  ausgerüstet  ist.  —  un<l  soll  die  Schüler  bt»sonders  au 
Selbständigkeit  bei  ihren  Arbeiten  gewölinen. 

Es  werden  in  diesem  Curse  auch  noeh  einige  ( Jegenstände.  die  eine  höhere 
Vorbildung  und  geistige  Reife  voraussetzen.  jedo<h  ebenfalls  mit  besonderer 
Rücksicht  auf  ihre  praktische  Seite,  behandelt.  Diesen  praktischen  Curs  nach 
Absolvierung  der  oberen  Abtheilung  noch  zu  ln^suchen,  wird  sich  daher  nicht 
nur  für  die  nach  einer  höheren  kaufmännischen  Ausbihhmg  Streb<Miden.  sondern 
jedenfalls  auch  für  jene  empfehlen,  wt^h-he  blos  die  obere  Abtiieilung  der  Schule 
besucht  haben.  Übrigens  ist  dieser  (-urs  auch  den  der  Schidt»  bereits  Entwachsenen 
oder  in  einer  Berufsstellung  praktisch  Thätigen  zngängli<'h. 

I.   Allfnalimsbodinliriiii&ren. 

In  die  untere  Abtheilung  können  alle  jene  Aufnahme  .finden,  welche 
14  Jahre  alt  sind,  die  Volks-  oder  Bürgersdiiih»  absolviert  haben  und 
bei  einer  Aufnahmsprüfung  hinlängliche  Vork(Mintniss«»  (in  deutscher 
Sprache,  Rechnen  und  Geographie)  uachweisiMi.  Es  ist  jedoch  auch  gestattet, 
dass  Schüler  vor  vollendetem  14.  Lebensjahre  aufgenommen  werden, 
wenn  der  betreffende  Bezirksschulrath  üi>er  Anfrage  der  Direction  hiezu  .seine 
Zustimmung  gil)t. 

In  die  obere  Abtheilung  treten  in  der  Regel  jene  nlu'r.  welche  die 
untere  Abtheilung  mit  gutem  J]rfolge  absolviert  haben :  doch  kann  auch  ein 
directer  Eintritt  stattfinden,  wenn  der  Aufnahniswerber  die  entsprechenden 
Kenntnisse  bei  einer  Aufnahmsprüfung  nachweist. 

In  den  praktischen  (-urs  können  jene  eintrefen.  welche  die  oliere 
Abtheilung  mit  gutem  Erfolge  absolviert  haben.  Ausserdem  können  auch  solche 
Personen  diesen  Curs  besuchen,  welche  mit  Rücksicht  auf  ihre  Vorbildung  oder 
praktische  Ausbildung  von  dcMU  Lehrkörjier  als  für  diesen  Curs  qualiliciert 
bezeichnet  werden  und  mindestens   1()  Jahre  alt  sind. 

Für  die  Aufnahmsprüfung  in  die  untere  AbthcMlnng  ist  keine  Taxe  zu 
entrichten,  für  die  Aufnahmsprüfung  in  die  obere  Abtheihing  jedoch  die  Taxe 
von  2  H.  Das  Schulgeld  pro  Semester  beträgt  fünf  (iniden.  FleifHge 
und  dürftige  Schüler  können  von  <ler  Entrichtung  desselben  lu^freit  werden, 
eventuell  auch  in  den  (umiuss  von  Stipendien  und  anderen  rnterstüt/ungen 
gelangen.  —  Auswärtige  Schüler  krmnen  in  Kostliäusern  billig  untergebracht 
werden.  Es  ist  sonach  auch  den  weniger  Bemittelten  möglich,  ihre  Söhne  an 
dieser  Fachschule  ausbilden  zu  lassen. 


00 


IL    Lehrplan. 


Unterrichtsgegenstäiidc 
o  b  1  i  d  a  t  e: 


Ktiifroännisches  Rechnen        

UandrUkuode 

Gorretpondenz  und  Comptoirarbeiien 

Rurhhaltung  (in  der  untern  Abtheil,  nur  im  I'.  Sem) 

Warenkunde  und  Technologio 

Handelsgeographie 

Deutsche  Spncho 

Schönschreiben 

Geometrie 

Wechselrecht,  Handels-  und  Gewerbcgesotzkundc     .    . 
Volkswirtschaftslehre  (nur  im  II.  Sem.) 

Summe  der  wöchentlichen  obligaten  Stund<'n      :    II. 


Praktischer  Curs.    (Kin  Winter-Somestor.) 

Cbungs-Comptoir wöch.  12  Stunden 

Warenkunde     (Arbeiten     im    Waren- 
Laboratorium)  

Kaufmännisches  Rechnen 

Handelsgesrtzkunde 

VolkswirtüchaftsUhre 

Summe  der  wöcheutlichen  Stunden 


Unobligate  Untcrriolitsgegenständc  : 


FrauKÖsiche  Sprache 
Zeichnen  .  .  .  . 
Stenographie  .       .    . 

Turnen 

Gesang 


1.  Jahrg.  od  I  11.  Jahrg.  od. 


A  h  t  li  c 

il 

11  11  t: 

wöchentliche  Stn 

1 

ndonzahl 

4 

5 

H 

2 

2 

H 

2 

3 

4 

4 

» 

H 

4 

3 

2 

1 

2 

— 

— 

8 

— 

2 

1.  S. 

2t 

J. 

S.  27 

11.  S. 

26 

11 

S.   2\) 

9 

n 

2 

n            i 

3 

n 

.H 

n 

21» 

Stunden 

Abth 

11 

Abth. 

1 

3 

3 

'^ 

3 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

L  0  II  r  >  t  o  f  f  -  V  i'  r  t  II  <»  i  1  ii  ii  «:. 
l  iitiMT  Ahtliriliiim:  (L  Jaliru:aiiu:.) 

a.  (>  h  I  i  jr  li  t  I*  r  iM  0  r  r  i  r  hl  s  -  (J  I'  ix  «'  ii  .s  i  ii  ii  d  f. 
Kaufiiiiiiiiiisi'lMvs  Kccliiioii.  Iin  ciiir  aiil'  Vcrst.iiHliiis  JMM'iilitMHit'  Si<'|irr- 
Ih'it  lind  (icwaiitltlhMt  im  Zin'tM'riM'Jnicn  /Ji  rr/irldi.  wcnlcn  /.iiiiiichst  dii'  virr 
(inin(lo|HTatituh'n  in  iraiizrii  Zalilni  ini<l  Dcriiiial/alihMi.  dit'  TiioilharkiMt  diT 
Zahlt'ii.  das  ^rötttt'  «rciiK'insrliartlichi'  Mali  und  das  klriiisir  LnMnrinsrhal'tlifdM' 
Vi<dtiU'i)<*.  dit>  «riMntMni'n  i>rii(d)('  und  das  lifidiihMi  mit  diMisrlhtMi,  dann  die 
RiM'hnnnirsai1(>n  in  benannten  Zahlen  iMdiamleit.  Ilieliri  wird  lH>snndere  Kiieksielit 
aiit'  die  jiraktiseh  anwendbaren  Vortlieile  «genommen.  Daran  sehüelit  sieh  die 
K^diandhin^  naelilolirender  R(>ehmin<i-sartt'n  in  ihrer  An\vendnn«r  sMif  lejehtrre 
Fälli»    ans    der    iiesehärtspraxis :     Verhältnisse,    einlaeiie    und    ztisainnn'n«r*'.set/Ai^ 


56 

Begoldetri,  der  Kettensatz,  Duivlischnitts-,  Ges.»llsehatls-,  Misehnngsüverhältnis- 
R*»rhiiuiijr,  Proeeiitr«M-hmni^.  Anfstvilmig  von  Waren-  und  S|M*«eii-Beoliiiungi^n, 
Interessenr«»elnninii:  itn  all{i:'*nieint*n  und  di*ri'n  An\v»*ndun*r  auf  Weehsel- 
disoontierung(»n.  WOclientlieh  4  Stunden. 

Haiidolskiiiide.  Be«rnfl',  rrsi»runti-  und  Nutzen  dvs  Hand^'ls,  Arten  d«»js 
Handels.  |)i<*  llantli'ltreilMMuliMi.  llandrls<ri»o;»'nstjindr.  Münz-,  Mal»-  und  (u^wieht^- 
Systenie  mit  lu'snnderer  Hrrücksi<-Iiti.4runir  di's  nnMrisrlu-n  Systt'ins.  \)vv  Waren- 
liandel.  Dir  Ii<»hn'  vom  (n'l<l<'.  I>as  Widiiiirsir  \om  Wrrlis«^!,  don  Anweisungen 
und  Wertpapii'ren.  Hill'strt^wrrlM*  <li*s  Hanth'ls.  Di«»  A«jr«'nt*Mi.  Das  Pracht \vt»s»Mi 
(Fuhniiann,  Eisi'ulmlnL  FlusssrliilV<'r).  Assomranz.  S|MMlition.  ZolUvöW'n.  Der 
(kdd-  untl  \Vt'rlis(>lliandol  und  der  Handel  mit   WcrtpaiMcnMi  in  kurzen  l-inrissen. 

Wöclientlieli  3  Stunden. 

Correspoiideuz-  und  Coiiiptoirarboitou.  Im  Ansrhluss(>  an  die  Er- 
klänuip'U  aus  der  llandi'lskundt'  werdrn  lndiandi'It :  Kinlarln»  Noten  und  Ifcvli- 
nun^en  des  Kleinhändlers  uml  (Jewerhsniannes,  IJechnuniren  diM*  (iroiJhändl*T. 
Facturen  im  (\)uiniissions<reschärte.  Ciewiehtsnoten.  Verkaufs- Rechnungen,  Hriele 
rd)er  Warenhestellungen  und  Faeturenhriefe.  WarenoHerthriete.  Di«'  wichtigsten 
Formen  des  Weehsels.  Trattenavishriefe  und  Kimessenhriete.  Fraehthriefe  von 
Fuhrleuten,  Eisenhahm^i  und  Schiften.  F^adescheine  und  I^ieferscheine.  SpestMi- 
rechnungen,  Schuldscheine,  (Quittungen,  lions,  Anweisungen,  (ianz  ehifache 
Rechnungen  üher  Ein-  und  \'erkaufe  von  Münzen  und  wichtigen  Effe«*ten, 
Circulare,  Erkundigungs-  und  Auskunttssclireihen.  Mahnhri<'fo. 

Wöchentlicdi  2  Stunden. 

Biiehhaltuiis:.  (uundsätze  der  einfa<lien  Ihichhaltung.  Anleitung  zur 
Anfertigung  dr^r  verschiedenen  Huchhaltungstormularien  mit  W'iTt-  und  Meiigen- 
verreehnung  für  gewerbliche  und  kaufmännis<'he  I'nternehmuniren.  Buchung 
eines  einmonatliclien    (ieschät'tsganges.    Ahschluss   der   Haupt-    und    Hilfshrtehor. 

Nur  im   11.  Semester.  \\  öchi'ntlich  'Z  Stunden. 

Warenknnde  und  Tcelnioloirie.  Elemente  der  Naturwissenschaftou:  da« 
zum  Erkennen  und  Hi'schreihen  der  Waren  Nnthwen<lige  aus  der  Organlehre 
des  Thier-  und  Ptlanzeiireiehes ;  die  physikalischen  (inniilgesetze  mit  l»4»soüderer 
Berüoksiehtigung  der  .Mechanik  und  derni  .Vnwendung  im  [»raktischcn  riidien, 
einfache  Maschinen,  Werkzeuge.  -  Die  (Jrundzüg»'  <ler  Warenkund«»,  Eintheilung 
na<di  vers<*hiiMlenen  (iesichtspimkten.  die  wichtigstiMi  Nalninijrs-  un<l  (ienussndttol 
des  Ptlanzenreiches.  di<*  zufolge  ihrer  Herkunft  sich  anschließenden  Ei7A*ugni.s<^' 
der  technischen  (iewt'rhe  und  die  her\<irrageiidsten  I{ohpi-oducte  thierischer 
Abstammung,  überhaupt  nur  snirlie  objccte.  die  zur  unmittelbaren  Anschauung 
gelu'acht  wenlen  können.  Wöchentlich  4  Stunden. 

Allgeuiehie  und  Handeisueograplii«'.  HeleMigung  und  Erweiterung  der 
KiMintnisse  in  der  allgemeinen  (ieogra[»hit'.  Sprcielle  (ieograpliie  der  «»sterr.-ungäir. 
Monarchie  mit  bes(unlerer  Hervorhebung  der  auf  die  materielle Cullur  namentlich 
auf  die  mercantile  Stellung  des  Reiches  und  seiner  (iebiete  sich  beziehenden 
Verhidtnisse.  l'bersicht  der  wi<'htigsten  MonnMite  der  österr.  (Jeschichto  seit 
Hegrfhnlung  der  Herrschaft  <les  Hauses  llabsburg.  Wöchentlich  8  Stunden. 

Ih'utsc'lio  Sprache.  Wiederhohmg  der  Formeidehri'.  Die  l,<dire  vom 
einfachen    und    das    Wichtigste    aus   der   Syntax    des   zusammengesetzten    Satze». 


Dietate  und  graiuiiiatiM-he  l^buntron  im  AnHelilii8)4e  ao  das  lü^sebueh  und  grain- 
liiatischc  I^t'lirhucli.  l  lMiii«r*'n  im  mümllichi'n  Ausdni«*k«\  In^Kondors  im  richticrou 
lit'MMi.  Kinlarho  mimdlirht^  und  sclniftliclic  H('produrtioii«>n.  Im  Zusammonhaii^ 
mit  diT  Htdianilhmir  d*\s  UelrsiMiou  und  diMi  srliriftlirlu'n  riMinf':on.  Bohdirung 
ulH»r  Satzzrirlu'u  und   I{»'rliisrlin*ilmn*r.  \Vörlu*ntlirh  4  Stunden. 

(icouiHrio.  Kormt>nl(din>.  HiMCidinun«!  des  Mäidn^ninlialtos  ^Wv  ^('ladlinig 
lM*«rrfnzt«'n  i'Immkmi  Kiiruri'U  und  d<*s  Kp'isrs;  Uit«'«  linunjr  d«M'  (HMM'tljudh»  und 
iU*s  Hauminlialti's  d<>r  (dt'niciitun'n  Knr|u'r.  na«  li  \oran^(^<ran^t*ner  Hidnuidlnn^  dor 
lii«»7.u   n«)tlii;rM''n   planimiMrisrluMi   und  strn'omt'trisrlH'U   Ldirwitzo. 

WürJnMitlirh  i  Stund«»n. 

SchSiisi'liiTihcii.  Ii(*raninldnn«r  tMuiM'  Irsi^rlirluMi  und  p>lallip'n  Hands<dint't. 

WiM-lhMitlirli   i  Stun<len. 
\i)   l'nolilipito  rnt»MTirhts-(i<'»i<Mi.stjindo :  Sirijo  Si'ito  ')[K 


OImmt  Abtheilun^:  (II.  Jalir&s:aim^). 

a.  Olili^fatr  l' nt  «T  ri  r  li  ts-iic  «T'^nstä  ndr: 
Kaufiiisiiinisolios  Kt'eliiiPii.  Kurz«'  \Vi(Ml(Tliolnn<r  <i('r  INTctMit-  un<l  In- 
t«'n'>si»mv(dnninjr.  Di«'  nis<'<»nt-  nnd  T«»rminnMdinun<r.  (\)ntn-('onvnt-Rp(dinnn<r. 
.Maß-  und  (J(»\virlits-V<*rlijiltniss<'  d«'r  wichtijrstiMi  LändiM-.  (iold-  undSillK»r-RiM'limm^. 
MunziTrlinunir  nadi  Münztnn  nnd  ( •ursnotirnnir.  W'jM'hsol-.  Dt^vism- und  EifMon- 
rt'<dinunjr  nach  dem   WioniT  Cm-shlatt.   \VanMi-(-alculati<mi'n. 

WöclHMitlich  T)  StundtMi. 
Ilandclskiindo.  Tln'ilwtMso  Wiodcrlmlun^  dos  hdn-stofffs  dor  untt'H'n 
Abtin'iinnsr  mit  lM^s«»nd('n'r  Krrürksic|iti«run«r  d<'r  Kapitel  nl»er  den  Warmhandol, 
den  (i«»ld-,  WerliM'l-  und  Et!r<*tenhaii(l«»l.  Di«*  all^remeinm  «ri'setzrndu'n  Hcvstim- 
niun«r«'n  über  HandelshücIhT.  Firmen.  Pioniristen  und  llandlun^^shevollmächti^e, 
üIkt  Handels<r<'s<dls<'hal't('n,  (ihrr  die  llaiidelstrosfdiätto,  <U*n  Kauf,  das  Com- 
missicuis-.  Speditions-  und   Kraelit^esehätt.      I)as  Transport-  und  Zollwesen. 

WöelhMitlieli  i  Stunden. 
('orres|MMHieiiz-  und  roinptoirarboitcii.  Kur/«'  Wietlerliolnntr  des  [i«dir- 
stotTes  der  unteren  .Vhtlieiinnir  inshesonders  der  Kaetnreii.  Spesen-  mid  Verkaufs- 
Keehnun«ren  und  il^r  dazu  »iclmriuvu  Hri<'te.  Kin^r^liende  Krkljirumren  di'r  l*n*is- 
listen.  i'uivzettel.  Srhhlss/etlel  Warrants.  roiliissMirieFite.  hisennt-  und  Devisen- 
Noten.  Checks.  Cassaseheine.  ( 'miti-Correnti.  Zollderlaratioiieii  rle.  Einfaehe  hoi 
<ir\\rrl»s-  tuler  llaiidt'ls  -  rnternelimmiL'"en  vorkomniehde  Verträjre.  Aus  der 
Hand»-ls-('orrespoiidenz  werden  heliand«'!!  :  HrieCe  idur  Coinmissions-Tratten  und 
KinifNM»!!,  Primerduiefr.  Urii'le  liher  Notliadresseii,  Interventionen  mnl  domieili«'rte 
Weehsel,      idier    Weeiisel-Duplleate     nild    \Vee||seU(  opim.       Mriel'e    üImT    Ein-     Uud 

Vi'rkäul'e    \oii  Devisen    un<l   ElVeeten.    Kmprehlun«r'<-    nnd  ('riMliihri«*t"e,    Cireulan.'. 
Dien.^totVerte  und   Ansnelien  um   l>laneo-('redite.  Wöehentlieji  H  stunden. 

Ruch  halt  II II  :r.  Kurze  Wiederliolunir  der  einlin-lien  Huehhaltun«r.  Tlieorie 
der  do|>pelteii  i^Ufdiun^sirt.  Praktiselte  \  erluirlnin«r  eitrzelner  (<es(dn'i(llKtUlle.  Ein- 
iridh'iide  AusiMnandersetznn^  der  i'rineipit'n  ih's  Mnclieral»sehlus.ses.  Ausarbeitung 
der  Vt-rbuehun;!:  eines  «»inmonatlielien  (Jeseliji('lsijan;res  eines  \Van*n^e.seliättes  mit 
I^•ispie|en  ans  dem   Uank^residialte.  Wöehentlieli  ;}  Stunden. 


58 

Woeli  sei  recht,  Handels-  niid  GcTrerfte^esetzkniide.  a)  Wechselrecht. 
Ijeichtfasslicho  Darstellung  der  österr.  Wechselordnung  und  Hauptgrundsätzc!  des 
Wüchselverfahrens.  Erläuterung  der  Rechtssätz«^  an  einzelnen  Füllen  und  "an  der 
Hand  von  Forniularien.  —  Das  Wichtigste  aus  dem  (Jesetze  über  die  St<»nipel 
und  fiebtiren,  für  Wechsel,  kaufmännische  Trlvunden  und  Rechnungen. 

b)  Gewerbegesetzkunde.  Die  (lewerbeordnung  sammt  Nachtnlgen.  Die 
wichtigsten  gesetzlichen  l^estimmuugen  i\\HH'  Marken-  und  Musterschutz,  über  den 
Hausierhandel,  über  Handels-  und  (iewerbekammern.  Handels-Agenten  und  über 
Erwerbs-  und  Wirthschaftsgenossenschaft4»n.  Wöchentlich  3  Stunden. 

VolkswirtJ^chaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstellung 
ihrer  Grundl)egriffe.  Die  wichtigsti^n  volkswirtschaftlichen  Systeme  in  den  (irund- 
zügen.  Die  GtUerei-zeugung.  Die  Productionsfactoren :  Natur,  Arbeit  und  Capital. 
Zusammenwirken  dieser  Factoren.     Der  (Tüterumlauf  in  seinen  rmrissen. 

Nur  im  II.  Semester:  Wöehentlich  2  Stunden. 

Warenkunde  und  Technologie.  Die  mineralischen  Rohwaren,  Schmuek- 
stiMne  und  ihre  Verwendung.  Metalle  und  b^gierungen  und  deren  Verarbeitung, 
Werkzeuge,  Fabrikation  von  Nägeln,  Nad(»ln,  Ketten,  Schneidwaren,  Stahlfedern, 
Münzprägung,  Verse honerungsarlxMten  (Vergolden,  Versilbern,  Verkupfern  etc.). 
Thon  waren  Industrie,  (ilasfabrikation.  Haumaterialien.  Farbwaren,  Rohstofle  und 
Fabrikate  der  Textilindustrie,  Papierfabrikation,  an<lere  wichtige  Ptlanzenwaren.  — 
Die  Erklärungen  W(»rden  mit  den  zum  Verständnisse  nöthigeu  Erläuterungen  der 
einfachsten  chemischen  Proeesse  und  physikalischen  (iruudl>egrifte  begleitet. 

Wöchentlich  4  Stunden. 

Handelst^eographle.  Handelsgeographie  Europas  und  (.irundztige  der 
Handelsgeographie  der  auÜCTeuropäischen  Erdtheile,  Bt^sprechung  dtT  wichtigsten 
I^inien  des  Welthandels,  Erörterung  der  wichtigsttMJ  Thatsachen  aus  (hM*  (u\sehichte 
de.s  Handels.  Wöchenilieh  3  Stunden. 

Deutsche  Sprache.  I^ehre  vom  iMufach  und  nu».hrfach  zusammengc^setzten 
Satze  und  von  der  Satzkürzung.  Darstellung  von  Satzbildern.  Ent^^prechende 
schriftliche  und  mündliche  U(»bungen  auf  Grundlage  «les  Iii\sebuches.  Grundzüge 
der  Wortbildung  mit  Rücksicht  auf  VieldeutigktMt  und  Verwandtsehaft  der  Wörter, 
—  liChre  von  den  wichtigsten  Formen  des  Aufsatzes,  namentlich  der  im  Ver- 
kehre am  häufigsten  angewendeten.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Schonschreiben.  Uebtmgen  zur  Heranbildung  einer  gefälligen  Hand.sehrift, 
Rundschrift.  Wöchentlich  1  Stunde. 

b)  ünobligate  Unterrichtsgegenstände.     Siehe  Seite  'AI 


Praktischer  Curs.  (Ein  Winter-Semester.} 
Übungs-Comptolr.  Praktische  Einschulung  in  sämmtlich(»  Arl»eiten  des 
kaufmännischen  f-omptoirs  aus  den  (lebieten  der  Buehhaltung.  der  Handelscor- 
respondenz  und  der  ('omptoirarbeiten  in  ihrem  innigen  Zusaüimenhange.  Zu  dem 
Zwecke  wird  ein  mehrmonatli(*her  (leschäftspmg  mit  Vorfallen  aus  dem  Waren-. 
Eisen-,  Commissions-  und  Speditions-HandeL  sowie  aus  dem  Mank-,  I)e|KM-  und 
Ix)mbard-(ieschäfte  verbucht  und  abgese blossen,  wobei  sämmtliehe  in  demsellx'n 
vorkommenden  Briefe,  Rechnungen,  Wechsel  etc.  ausgi^arbeitet  werden.  Auf 
selbständiges  Arbeiten  der  Schüler  wird  <las  Hauptgewieht  gelegt. 

Wöchentlich  12  Stunden. 


59 

Warenkniide.  Dmvh  ei^euos  Arboiton  dt^s  Si'hülors  soll  i'iiuMlurch- 
srn*ilrii(lo  Kenntnis  il«*r  hi'rv(nra»r<*n<lsti*ii  mitzlmn'n  Kolistotlr  (vornohmlicli  Jos 
Prian/.iMinMrlh'si  mit  Ziiliiir<>ii:ihinr  (l(*s  .Mikr(i.sko|M>s  uihI  von  Ittsi^oiitini  CM'nMcht 
\v«'nliMi. 

AiiKiM'ilriii  tiiiflt't  dii'  Statistik  iU's  Waronvi'rkrhi's  riits|)nM'lHMMl<^  lit'liarulhm^. 

IHr  pniktisi'lioii  ArlMMtcii  iimrassiMi  dir  Aiiwt'iiduit^  dci*  wiclititrstcii  Hilfs- 
iiiitti*!  /.iir  I  iit<*rsiirliiiiii:  und  Zusaiiiiiu'i]srl/jiii<r.  (iiitc  Kditlicit  iin<l  (  oiisi>rvii'ruitg 
d«T  Warm  und  dir  harstfllnuLr  vn'i   lv\trarti\stot^ii.   PräparatiMi  vU\ 

\Vörhrntli<-li  1>  SrundHi. 

Kaufiiiiiniiist'lics  Kn«liiMMi.  Kurxr  Wlodorludunir  diT  hrvis4>u-  und 
Ktl'«M-t«'iirtTlinun'r.  Kintihlh'  Wt'rhsM- Ariiitra^f.  I Vw  \\ irlitijrstf n  \ 'sanmu  im 
\V'ari>nliand«*l.     Srli\\ii'ri«r«*P'  Warmralrulatinnrn.  Wörlirntliidi   3  Stnntlen. 

Haiuh'lsuosrt/kiiiide.  Krläiitrrun«:  d<>r  w irhtip^tcn  Hrstimmun(fiMi  di'N 
»■»sti'iT.  Handi'lsjri'SPt/.lMM-ln's.  —  (innMizüir«*  d«'r  Confursonlnun^r,  inslwsondtin*  di»». 
i.«'|iri»  vom  kant'männisi'lit'n  <'onrnrs4>  und  vom  Z^van;r^^aus<rl4M(dl(^ 

hio  iMuzi'lui'n  AliM-linittr  wcrdtMi  dindi  ciirsimMdirnd«'.  dn*  Praxis  cntnom- 
nifUi-n  Krrhtstiill«*  i*rliiut«M't.  Wöclicntlicli  '^  Stunden. 

Volkswirt sclisiftsIrlHT.  nril.Mitiiriü:  drr  N'olkswirtsclialt  und  [)arsti»llun^ 
ilin*r  <irundlii><»ritV<>.  Produktion  d(*r  iu'iwv  und  ilirr  V(>rtlH>ilun<r.  Das  Ki<r('iitlMini. 
I^i'r  Austausi-Ii.  (««dd.  I)as  Kinkoninirn  und  simu«'  (^hu'llt'n.  ((irundn*ntc.  Ar- 
iM'itslidin.  i\a|iitalszins.|  nrnanisatinn  ilcr  rnttMiirliminm:  und  drs  |[ausllalt(^s. 
|)i*r  t'n'djt  und  s.'in«'  lliltsniittrl  (Wn-hsrl.  AuwrisunL^on.  l*a|M<'r«rt'ld,  Hank<Mi), 
rmisumtinn  drr  (irit«*r.  l  «'li^r  AsMu-iaiion.  Siourrn  und  /ioll\\«'s«'n.  I'^dx'rsirht 
di-r  wiiditi^rstfU  Wirtsj-haitszurii:"»'.  woImm  di»»  vi»lks\virtsrliartliidn'  St<dlun^^  dos 
llandt'ls-  uuil  (i«'\v*'rlM'Ntand('s  Im'soihI'M's  iMörtrrt  wird.     W'M-ln'Ullirh   :>  Stund^'U. 


liiobli^alo  riih'rrU'litsu:r:mistiiiiiU*. 

I.   Alalicilun<jr  (tur  Anlan^^i-r). 

Fraiixff.sis4'lio  Spiiickc.  ii«'M'-lirir«*ln.  dir  Korim'ulidiro.  snui»«  j^no  IIhu|H- 
rrirtdii  au^  »Irr  Syntax,  uclrlh«  Im*  ^la^  \'»M*Mjindnis  IrirliitMfr  Siitzr  nolliWiMulij^ 
sind,  mit  ('nt^|)^rlhMH^'n  mimdliiduMi  und  srlnittliehrn   I  liunp'üi. 

Wöidicntlirli  i\  Sinn  d*'n 

%4'lt'llilt'li.  riiunurn  mit  diMu  Zirkid.  drni  DrtMrckr  und  d^r  Hrisssidiicno. 
ZfirlMh'u  uml  IrlMMirairrn  d»T  jrt'railt'ii  LiniiMi  und  drs  Winkris.  Conslrurliou 
•li'r  iM'ri-.  WvV'  und  \  irirrkf.  Tlh'ilunir  drr  (irradrn  und  di's  Wiiikrls.  MaH- 
Malii'  und  drrrn  Anwrnduni!.  I)ir  wirliiiirsirn  l'onsiru«tionrn  am  Krrisr.  Zrirlmun^ 
di'r  i'inl'arliMi'U  Kr»r|n'r  dundi  «irund  uin<  .VulViss  na<-li  Modrllru  und  r'i<rrnrr 
Al^nlrsslmL^  \V<»rhrntlirh  o  Stunden. 

II.   Alitli.  Uhr   Voriivsrhriltriip). 

Fraii/ösiM'lic  Sprarlio.  Wriirrr  JM-handlun;!'  und  Kriränzun^^  drs  I^rhr- 
MotVrN  drr  rrsirn  Al»tlirilnni!- :  liri  drn  nnindlirlirn  uuii  srliririlirlirn  rhun;;rn 
winl   Norwir^i'ud  das   ilandi'Urarli   l»rnn*ksir|illiil.  WIm  liiMillitdi   l\   Stundrn. 

/oit'liiirii  (lilrirli/i'iiJL»-  mit  di'r  i-r^^tru  \l»iln'ilun'r).  ZrMcdinrn  iiarli  Vor- 
lairi'U  mit  vrr;in»l«'rli'ni  MaUstahr:  Z«Mrlmrn  «Mnliirlirr  (ir^rrnsiändr  dundMJrtind- 
uinl  AutViss  ufHi-r  möirii^disir'r  l»rrürksir|iliL''un«»-  drr  künni^rrn  Mrdürthissr  drs 
SrJHdrrs.  WOrliriillirli  :^  Stundrn. 


00 

Der  Unterrieht  aus  den  freien  Lehrgegenständen:  Stenographie, 
Turnen,  Gesang  richtet  sich  ebenfalls  nach  der  Vorbildung  der Theilnehmer 
und  wird  unentgeltlich  ertheilt. 

Ob  und  welche  freie  Lohrgegenstände  ein  Schüler  zu  erlernen  hat,  bestim- 
men die  Eltern  oder  Vormünder;  doch  empfiehlt  es  sich,  dass  jene  Schüler, 
welche  einen  k  a  u  f  m  ä  n  n  i  s  c  h  e  n  Beruf  anstreben,  dem  Unterrichte  aus 
französischer  Sprache,  und  jene,  welche  voraussichtlich  einem  gewerb- 
lichem Berufe  sich  widmen  werden,  dem  Zeichen -Unterrichte  bei- 
wohnen, endlich,  dass  alle  Schüler,  deren  Gesundheitszustand  es  zulässt,  an 
dem  Turnunterricht  theilnehnien. 

Zur  Ergänzung  des  theoretischen  Unt<nTichtes  und  damit  die  Schüler  gleich- 
zeitig so  viel  als  möglich  die  Praxis  und  die  directen  Bezugwiuellen  der  verschie- 
denen Handelsartikel  kennen  lernen,  besuchen  dieselben  alljährlich  unter  Führung 
ihrer  Fachprofessoren  die  gröswuen  Fabriken  in  Krems  und  Umgebung,  sowie 
auch  auswärtige  industrielle  Anstalten.  Zu  diesem  Zwecke  wurde  ein  Reise- 
fonds  gegründet,  der  voraussichtlich  in  der  Folgezeit  es  ermöglichen  wird,  ins- 
besonders  mit  den  Schülern  des  praktischen  Curses  zur  Belehrung  dienende  wei- 
tere Reisen  unternehmen  zu  können. 

Als  I) i sc iplinar- Vorschriften  gelten  diesel))en  wie  an  der  L.-Ober- 
realschule. 


III.    Lehrmittel. 
A)  Bibliothek  der  HandelsKchule. 

( 'Ustos :  Professor  Franz  H  o  I  u  b. 
Vermehriing  im  Schuljahre  18KJI/90. 

a)  Ueschenke: 

Vom  hohen  k.  k.  Ministerium  fBr  Cultns  und  Unterricht :  Sutistik 
der  Seeschiffahrt,  und  des  Seehaudels  in  den  österr.  Häfen  im  Jahre  1887.  — 
Navigazione  in  Trieste  nel  1888.  —  (Jommercio  di  Trieste  nel  1888. 

Von  der  Htbl.  Handels-  und  (ileworbekammer  in  Wien:  Berieht 
übi.T  die  Industrie,  den  Handel  und  die  Verkehrsverhältnisse  in  Niederösterreich 
während  des  Jahres  1S88.  —  öffentliche»  N'erliandlungen  der  Handels-  und  üe- 
wertK'kammer  in  Wien.  Jhrg.  1888  nebst  Beilagen. 

Vom  k.  k.  Postsparkassenamte:  Sechster  Jahresb<'richt  des  k.  k.  Port- 
sparkassenamtes für  das  Jahr  1889. 

Von  den  Herren  Oehe  &  Co.,  Dresden:  HandelslH»richt  September 
1889  und  April   1890. 

Vom  Verfasser:  Hanns  Belohlawek,  licitfaden  der  Handelslehre, 
Stuttgart  1N9(). 

b)    Kauf: 

Oskar  Schwehel:  Deutsches  Bürgerthum,  Berlin  1889.  —  Dr.  Rudolf 
Sonndorfer:  Die  Technik  des  Welthaudels,  Wien  1889.  —  Richard  Singer: 
Ijchrbuch  der  gewerblichen  Buchführung,  Wien  1889.  —  Uloekn^jr»  l^ehrbuch 


61 

der  deutschen  Handelscorrespondonz,  bearb.  v.  August  Schmidt  &  Guntav  Wagner, 
III.  AuHg.  I^eipzig  1889.  —  Johann  ßradol:  Über  Staats  -  (Veditsoffec-tcn, 
Moosen  und  Wechsel  in  Osterreich,  Wien  1889.  —  Franz  Villiens:  lii^hr- 
uud  Übungsbuch  der  einfachen  Buchhaltung,  Wien  1889.  —  Manz'sche  (Je- 
setzausgabe,  Supplement  in  allen  Ausgabt^  der  (iewerbe-Ordnung,  Wien   1889. 

—  Hans  Moser:  Allgemeine  (leschicht*^  der  Stenographie,  I^eipzig  1889.  — 
Josef  Odenthal:  Leitfaden  der  kaufmännischen  einfachen  Buchführung.  Wien 

1889.  —  (^arl  Jores:   Das  (leld-.   Wechsel-,    Credit-  und  Bankwesen,  I^eipzig 

1890.  —  Dr.  A.  Adler:  I^itfaden  der  Volkswirtschaftslehre,  II.  Aufl.,  Leipzig 
1890.  —  (i.  Bunge:  Ij4»hrbuch  der  physiologischen  und  pathologischen  (.'henue, 
lieipzig  1889.  —  Dr.  A.  Tschirch:  Angewandte  Pflanzenanatoniie,  I.  Theil, 
Wien  und  ÜMpaig  1889. —  Dr.  Max  Wildermann  :  Jahrbuch  der  Naturwissen- 
S4!hallen  1889/90.  —  Wilh.  Trempenau:  Die  doppelte  Buchführung  für  das 
Baiikge.s4'häft.  lieipzig  1889.  —  Dr.  Carl  Zeh  den:  Handelsgeographie.  V.  Aufl., 
Wien  I88r>.  —  Prof.  F.  Reuleaux:  Der  Wehverkehr  und  seine  Mittel,  Leipzig 
und  Berlin   1889. 

Fort.setzunfi:en  :  Die  österr.-ung.  Monan^hie  in  Wort  und  Bild,  VI  Bände, 
(I  -  VL) 

ZeitHchrlften  :  Globus,  illustr.  Zeitschrift  für  Üinder-  und  Völkerkunde, 
B.  55  und  5<$.  — Centralblatt  für  das  gewerbliche  rnterrichtswesen  in  Osterreich, 
B.  VIIL  —  Österreichisch-Ungarische  Revue,  Jahrg.  1889.  —  Der 
österreichische  Kaufmann,  VI.  Jaihrg.  —  Der  Detailhändler,  VIIL 
Jahrgang. 

MOnzensammlung :  Dieselbe  erfuhr  auch  heuer  eine  wesi^ntliche  Berei- 
ehening  durch  Spenden*)  und  wurde  in  zweckentsprechender  Weise  beim  lJnt<»r- 
richte  benützt. 

B)  Waren^Laborotorium. 

Custos  der  Warensammlung:  Prof.  Dr.  Othmar  Nebeski. 

Vermehrung  im  Schuljahre  1889/90. 

1.  WarensammluTig. 
a)  Oeseheuke:  Von  Herrn  W.  St.  Smith  in  HU'\n:  4  Proben  von  Ooeos- 
fasem  und  ostindischen  (-ocosgespinnstcn,  wie  sie  als  Rohmaterial  ft)r  die  Teppich- 
fabrication  eingeführt  werden;  ein  grossi»s  Stück  Kesselstein.  —  Von  A.  (;urti, 
Cementfabrieant  in  Trais<»n  durch  den  vSchüler  der  ob.  Abth.  J.  Kretzer:  7 
Proben  von  Roman-  und  Portland  -  Cement  und  d(^m  zur  Darstellung  benützten 
Rohmaterial.  —  Von  W  i  s  c  h  n  i  t  z  k  y  und  Clan  s  e  r's  Nachfolger  in  Wien  :  78 
Proben  von  Uetreidearten,  Öl-  und  anderen  Cultursameu.  —  V^on  E.  Graf, 
Schüler  der  unt.  Abth:  10  Muster  von  Celluloidmasse. —  Von  J.  Butz,  Schüler 
des  prakt.  Curses:  4  Prol>en  von  Weiz(»n,  (ierste,  Hafer  und  Buchweizen.  — 
Von  J.  Kerpen,  Schüler  der  ob.  Abth.:  Ein  Würfel  von  Mauthausener  Granit. 

—  Von  0.  Maier,  Schüler  der  ob.  Abth.:  5  Prol>en  von  Steindachpappe  und 
Carbolineum.  —  Vom  Custos:  Mineralien  und  Gesteine  aus  Südtirol  (Dolomit, 
Porphyr,  Melaphyr). 

^)  Von  Prof.  Jotef  Tauber,  ferner  von  den  Sehfllem  t  Aken,  Brannsteiner,  Chriitli 
Djk,  Fenninpr  (1  Goldttflck),  Graf,  Heinxl,  Kerpen,  Liebenberger,  Mayer  (1  Goldatflck), 
Tnppl  und  Yital. 


62 

B)  Kauf«  Von  PViodr.  Cas^jor  in  Idtir:  i'd  Miiioralion,  inoistons  ge- 
scliliflFono  iralbcvlolstoino  (RMUchtopas,  Achate»,  (lirvsopras,  ÄLih'liopal.  KatKPnnngo, 
Tigol•ano;<^  Oyniophan,  (lOinliMi,  Hv|Ms4stln»n  cic.)  —  Von  H.  Kaal»o  in  Wiimi: 
Eino  RimIio  von   |)n>g(»n. 

3.  Instruiiioiite  und  aiidero  KiiiiiHitiiiiirsircurenststiiilc. 
Kauf:  Von  \V.  Schramm  in  Wien:  Ein  M«mI«»II  riiics  .lacijnanl  -  Web- 
stuhles, Vr,  (1.  nat.  (IröKc.  Von  ('.  Hoirhcrt  in  Wien:  2  (><Milaiv  nml  ä 
Oenlarmikronictcr.  —  Von  W.  .1.  Ifohrbccks  \achfol»r<M'  in  Wii»n:  Eino 
Mohr'schc  Hüivttc  und  'i  Pipetten  fnr  <lie  MaHanalyse:  ein  I^imseiihreinier :  fer- 
ner IVäpariernadehi,  Derkgläser.  KrvstaHisierschaleii.  I\ants<-hnks<-hlänche,  EiwMi- 
drahtnetze,  Kochkolljcn  n.  d«rl. 

'i.  Allireiiioiiic  Siiiiioiisainiiilniu. 

Diese  Samndung  erfuhr  chnch  die  oben  erwäimle  Spende  der  Firma  Wies- 
niizky  und  Clausers  Na  <'h  folger  eine  bedeutende   Verm<'hrung. 

4.  Saiinnluim:  iiiikroskopisclHM*  Praiparatc. 

Herr  A.  Selinsier,  Sup|)lent  a.  d.  WieinT  nandelsaca(b'mit\  spendet».»  eine 
Sammlung  von  75  F^räparaten. 

5.  Kildw(M'k(%  Zeitselii'ittcii  hihI  Ilaiidhiicker. 

(lescheiik:  VomCustos:  Wiesner,  J)ie  mikrnskopische  rntersuchungdes  Pa- 
pier's  mit  Herücksichti^ungder  ältesten  orientalischen  und  eurnpäisjdu'n  l^^pie^^  1«SS7. 

Kalif:  TcM'hnologische  Wamltafeln.  herauso-.  v(Ui  Leuciir  und  Forst  er: 
1.  Hierbrauerei,  2.  Zuckerfabrication.  :>.  !*ud«h'lofen.  1.  Hoehofen.  -  -  II.  Zijtpel, 
Ausländische  Cniturptlanzen,  III.  Ablli.,  Tafel  1  -  24  mit  Texlhell.  -  Xevinny. 
Wandtaftdn  zur  Mikroskopie  der  Nahrungs-  und  (ienussmittel,  Tafel  I,  2,  :>,  oü. — 
Geissler  und  Moeller,  Kealencyclopädie  der  IMiarmacie,  1)1>. — 1:>0.  Lfg.  — 
Hager  und  (Jeissler  pimrmace.uti.sche  (.■enlrallialle,  |S!M).  —  riilworm  und 
Kohl,  botanisches  Centralblatt,   IHW. 

V)  (fco^^raphisehe  Lohrmittelsaiinnliiiis;. 
V(»rmehrung  im  Schidjahre   issJi/lK). 

Osterreichische  iMonatschrift  für  den  Orient,  lo.  Jahrgang.  —  Schober, 
Sehulwanilkurte  von  Nieileröst4M'rei<*h.  —  Nordlandsfahrten.  I\.  Hand.  I^*ij»zig, 
Hirth.  —    Kaden,  Italien.  Stuttgart,  Engelhorn. 

D)  Lehniiittol  fOr  den  rnterriclit  in  der  IIandclsn»rrespondeiix 

und  im  Zeiclinen. 

Oeselienke  :    „Hiblorhaptes-   von   M.Pollak.   Wien.  IX.  Ilez.,   Maximilian- 

stralie.    —    ( 'opierpri^sse  von  Tlieyer  \'   llardtumth.  durch  /iiltigi'   Vt^rmittlung  des 

Hrn.  Dir.  Aug.  Weigl,  Krems.  — Di'rSchrdertMto  Ma  ve  rspendeteeineii  llectograjdhMi. 

Ankauf:    Sieben    geometrische     Körper,    ans     W'eillblech    angeferti«il    v«uu 

Spängiermeister  II.  Sehick. 

Kesuch  au.swartiä:er  Fabriken. 
Im  liaufe  des  Sehuljahres  ISS!)/-^'^  besuchten  die  Sehrder  iWs  praktischen 
Cur.ses  und  der  ol»eren  Abtheilung  der  llanch'lssjdinle  in  Begleitung  ihrer  tVh- 
professoreu  folgcMuh»  Fabriken  in  St.  Polten  und  rmüvbunü* :  Die  Papierfabrik 
der  Herren  M.  Salzer  und  SöImm».  die  Wallenfabrik  Leopold  (J  asser.  die 
Vorhänge-  und  Spitzenfabrik  K.  Austin,  und  sämmtliche  Fabriken- d<»r  Fh*nia: 
Mathias  Sa  Icher  und  Söhne. 


63 


In  K  reius  uud  Umgebung:  Die  Masehinüiifabrik  der  Herren  Nuss  &  Vo^I, 
•lie  MülilstAMii-  und  Itebschoorenfabrik  des  Herrn  Ludwig  Oser,  die  Mascbinon- 
f'abrik  des  Herrn  Jo.si*f  Oser,  die  k.  k.  (^igiirrenfabrik,  die  li«Mlerfabrik  der 
Herren  Adolf  und  Norbert  Schmitt  in  KehlM?rg,  die  Teppiehfabrik  des  Herrn 
Walter  Stable  Smith  in  Stein,  die  (Jasanstalt  (l)ireetor:  Herr  August  Lodtmann), 
die  Bierbrauerei  des  Herrn  Robert.  U  ö  t  z,  die  lieinifabrik  des  Herrn  Anton 
M  i  e  h  1  in  Rehberg,  die  Kunst-  und  Walzniühh^  des  Herrn  JuUus  E  x  e  1  in  Tml)aeh. 

Die  |jehranst;ilt  ist  den  Herren  Industriellen  und  ihren  Herren  Beamten 
zu  grossi^m  Danke  verpt1icht<*t  l'Qr  das  liebenswürdige  Entgegenkommen  b(^i  die- 
stMi  Besuchen,  für  die  freun<lliehe  Führung  dureh  die  Arbeitsräume  und  die  belehren- 
den Erklärungen,  wodurch  die  Besuche  den  Schülern  wahrhaft  nutzbringend  wurden. 

Am  J*2.  Juli  besuchten  die  Schüler  beider  Abtheilungen  die  landwirt^Jiaft- 
lii-he  Ausstellung  in  Wien.  Ein  Theil  der  Kosten  dieser  Reisen  wurde  den 
weniger  l)emittelten  Schülern  aus  dem   Reisefonds   (Siehe  Seite  60)  ersetzt. 

IV.  Verzeichnis  der  LehrbOeher, 

welche  im  Jahre  1890/91  in  Verwendung  kommen. 


Lehrgegenstand 

Kaufmftnnischee 
Rechnen 


Handelekunde 


Correspondenz  und 
Comptoirarbeiten 

Wecheelrecht  Handels- 
und 
Gewerbegesetzkunde 


Untere  Abtheilung 


Obere  Abtheilung 


Kathreiu,  Lehrbuch  der  kaufmännischen  Arithmrtik. 
I.  Theil.  4.  Aufl.  I  II.  Thoil.  8.  Aufl. 


Findeisen,  Gruudriss  der  Handelswiasenschafr,  4.  Aufl. 


Kleibel  A.,  Lehrbuch  der  Uandelscorrespondens. 


Elemente  der  Volks- 
wirtschaftslehre 


Handelsgeographie 


Geometrie 


Deutsche  Sprache 


Französische  Sprache 


Stenographie 


Theumann,  das  österreichische 

Wechselrecht.  8.  Aufl. 

Ililfsbuch:  Die  Gewer beord- 

nunff  Tom  20.  XU.  1859  mit 

d.  Abänderung  u.  Ergänzung 

V.  8.  III.  1885. 


Kiebi,  Anfangsgründe  der 

Volkswirtscliaft,    3.  Aufl.,  neu 

bearb.  von  Prof.  Richter. 


Kozcnn— Jarz,  Leidfaden  der  Geographie  f.  d.  östcrr. 
Mittelschulen. 
I.  u.  III.  Theil.  I  II.  Theil. 

Schulatlanten  t.  Stielor  und  Kozenn-Haardt. 

Mo<'*uik,  Anfangsgründe  der  I 
Geometrie  in  Verbindung  mit  — 

dem  Zeichnen. 


Willomitzer,  deutsche  Gmmmatik  für  österr.  Mittelschulen. 
5.  Aufl.  llaymerle  Dr.  R.  v.,  deutsches  Lesebuch  lür  Ge- 

worbüschulen  uud  verwandte  L«hraustalteu.  2.  Aufl. 
Ploetz,  Etoiiientar  •  Grammatik  der  französischen  Sprache. 

I  Vogel  Dr.  Ch.,  die  Handels- 
__  \  correspondenz  in  f ran  zö^isclier 

I      und  deutscher  Sprache. 
!      12.  Aufl.  L  u.  H.  Theil. 
All  brecht,  Lehrbuch  der  Gabelsberger'schen  Stenographie, 
1.  Cursus.  41).  Aufl.    ~  Engelhard,  Lesebuch  für  Gabels- 
bcrger'sche  Stenographen. 


Im  praktisohen  Curaa  weiden  verwendet:  Kathroin,  Lehrbuch  der  kaufroänn.  Arithmetik. 
III.  Theil. 
Kiehl  (Richter)  Anfangsgründe  dvr  Volkswirtschaft: 
Blodig,  die  4  ersten  Bücher  des  allgemeinen  deutschen  Handelsgesetzbuches. 


64 

V.    U  n  t  e  r  s  t  a  t  2  u  n.f?    armer    SchOler. 
a)  Barniitorstflt/iiiis:. 

Till  liaiifo  dos  S(»hnljahn»s  «rolim^ifton  fol^fCMhlc  Sti|KMulion  niid  Unt^^rstfltzunp*- 
beträge  iiii  ariiK^  und  wünligi*  S«*liiilj»r  zur  Auszalihni*r : 

1.)  Das  vom  hohen  ii.  ö.  L-indtAgi»  gi'stillcto  KaisiT-StiiMMHliiiiii    ....  150  fl. 
2.)  Ein  von  dc^n  Vorstands  dos  ZohnkrouzcM-Wroiin^s  drr    Dirortioii    fibor- 

goboiior  l;uterstri<zuiigs]»otrag  |»or 50  fl. 

3.)  Ans  dem   rntorsintzniigsfondr      :J()  fl. 

h)  riite]*stilt%nii«:sfond. 

Answois  üborEinnahinon,  Ansgalion  und  Vorniö^^<Misstandsioho  Soito  49  und  50. 

Es  wnrdon  im  I.  Somostor  i\,  im  IT.  S«»mostor  17  Srhülor  dor  b(»idoii  Ab- 
theilungon  mit  L(»hrbüehoni  bothoih.  Im  I.  Sonn^stor  orhiohon  auch  nooh  8 
Schülor  dos  ju-aktisohiMi  Cui-sos  die  nöthigon  b^hrljüolior.  daruntor  oinor  auch 
Sohroibpapior.  Ein  Schfilordornntoron  Abthoihmgorhiolt  oine  Hanmtorstfitznng.(S.  a.l 

VI.    B  c  k  a  n  u  1 111  a  c  li  11  11  ^, 

dio  Anfnahnio  dor  Schülor  b(»t roffond. 

Das  näohsto  Schuljahr  beginnt  am   HJ.  S(»|»tombor  ISIM). 

Dio  Aulnahmo  dor  Schülor  lindot  vom  1^5.  Si^ptombor  angofangon  von 
8—12  l'hr  vormittags  in  dor  Diroctionskanzloi  statt.  Allo  Srhülor  Imb^n  sich  in 
Bogloitung  ihrer  Eltern  o(h»r  deren  Stellvertreter  bei  der  Dirootion  zu  melden. 

Schülor.  welche  in  den  1.  Jahrgang  der  n.  -  ö.  Lindes-llandelsscliulo  oin- 
troton  wollen,  haben  den  Nachweis  üb(4*  ihr  Alter,  (Tauf-  oder  (Joburtsschein) 
und  das  Entlassungszeugnis  der  allgemeinen  Volks-  oder  Bürgerschule,  oveiituoll 
das  letzte  StTidionz(»ugnis  vorzuweisen.  In  Betrefl'  joner  Aufnahmswerbor,  widche 
das  14.  Lebensjahr  noch  nicht  vollendet  haben,  muss  eine  Anmeldung  ijei  der 
Direction  längstens  bis  10.  Soptc^mber  erfolgen. 

Schüler,  welche  direct  in  den  II.  Jahrgang  eintreten  wollen,  halien  außer 
dem  Tauf-  oder  GübuilsscheiiK^  auch  ihre  S(unestral-Zeugnisse  vom  vergangenen 
Schuljahre  vorzuweist^i. 

Schül(4*,  welche  in  d(Mi  prakliscIuMi  Ours  eintreten  wollen,  ohne  die  obere 
Abtheilung  absolviert  zu  ha)>en.  müssen  nachweisen,  dass  sie  sich  dio  notliige 
fachliche  Vori)ildung  vcrschaftt  haben  und  mindestens  10  Jahre  alt  sind. 

Das  Seliul^:cld  beträgt  per  Semester  5  II.  In  netioft'  der  Schüler- Unter- 
stützung gelten  dieselben  liestimmmigon  wie  an  der  Obernuilschule. 

Die  Direction  ist  jederzeit  bereit,  über  gostellte  mündliche  und 
schriftliche  Anfragen  in  Betreff"  dor  Einrichtung  dor  Schule,  der 
Aufnahme  und  Unterbringung  auswärtigiM'  Schülor  in  hiesigen  Kosthäusern  wei- 
tere Auskünfte    zu    e  r  t  h  o  i  1  e  n. 


65 


Znor  Olxroxiils:  der  Xje3:xxa.2:istsilt. 


Im  Srbuljahn'  lS8i>/JM)  trat  kriin^  Verämlermi^^  in  diT  Zusaiuiiirnsctzuug 
«les  lA»hrkör|M»rs  ein. 

Am  4.  ()(*tolM-r  1S8I)  wunli*  «las  Allrrliöchsto  Xamensfest  Sr.  Majestät  un- 
M'ivs  Kaisers,  am  HL  Novcmlirr  <las  Ihrrr  Majestät  unsenT  Kaiserin  durch  einiMi 
Sclinl^ottesdienst  ^»Iriert. 

l^n»!'essor  Dr.  Antoii  Ehren  ho  r»re  r  eriiielt  vom  l.  Oetoher  18SU  an  die 
III..  die  l'rolessoren  I»rnaz  Walter  mid  Dr.  Johann  Strol)l  erliielton  vom 
'2\K  SeptemlM-r   1SS!>  an  die   1\.  (/ninquennal-Znla<!:e. 

Professor  Dr.  Johann  Sirohl  wnnh»  mit  Deeri»t  (h's  hohen  n.-ö.  lituuh's-^ 
au.sM-hnssi«s  vom  Jl.  Xo\<'mher  l(S81K  Z.  JJSiKjS,  l'rotessor  Anton  Ehren  hergor 
mit  I)erret  vom  0.  Novend>er  hSNJ).  Z.  oSSTJ),  IVol'essor  Rohort  Kirchhorgor 
mit   I)iM'ret  vom    '^:\.  Jänn«'r   hSlMi.   Z.   \M'l   in  dio    Vlll.   Kangsclasso   befördert. 

Im  ahgelaul'enen  Sehnljahro  wurden  mehrere  Sohüh?r  durch  andauernde 
Krankheit  längere  Zeit  vom  Schidhesnelie  ah^^ehahen  und  es  ereigneten  sich  seihst 
Sierheliille.  Am  'lt.  Sejiteniher  I «SSJ)  starh  der  Sehiiler  Victor  Krug,  welchtT 
im  Vtirjahre  die  II.  Classj»  der  Landes-oherreais<'hnle  mit  guttun  Erfolge  zurück- 
gelegt hatte,  licider  konnte  seinen  Mits<*hrdern  mit  Hüeksicdit  auf  die  \'erord- 
nung  d«*s  h.  k.  k.  Landes.s<-hulralhes  vom  (i.  Juni  IS<SS.  Z.  o770  (im  XIV.  Stück 
«los  I^ndi'.sgesi'tz-  und  Verordnungshlattes  für  das  Krzherzogthum  Osterreich  u.  d. 
Eiin>)  an  dem  Ix^ichenhegängnisse  theilzunelnnen  nicht  ge.staltet  werden,  da  dieser 
Srhfder  an  einer  infertiö.sen   Krankheit  gt^storhen  war. 

Am  \'Z.  Xovend»er  lö8J^  st^irh  der  Srhüler  der  1.  R.-Cl.  Josef  Schilcha. 
Die  Mitschüler  desst^lhen  und  mehrere  Mitglieder  dvs  i^dirkörpers  geh'iteten  den 
Verstorbenen  zum  ürahe. 

Am  i2.  Februar  18U()  endete  der  Sehüler  der  11.  K.-(1.  Karl  Brunn- 
huber  in  trauriger  Weise  sein  Lehen  im  Donaustrome.  Die  Leiche  wurde 
uicht  aufgefunden. 

Am  12.  Juni  \HUi)  starb  Franz  Brauner,  im  Vorjahre  Schüler  des  prak- 
tischen C'urses  der  Landes-IIandelssehule.  Die  Sehüler  dieser  Anstalt  nahmen  mit 
•lern  lA*hrköri»er  an  tlessen   Leichenbegängnisse  theil. 

Am  8.  N(»vend)er  und  l-t.  I)e<-ember  ISSJI,  dann  am  2S.  >rärz  und  am 
t>.  Juni  ISIM)  besuchte  der  Ib'rr  k.  k.  Landessehulinspeet<»r  Dr.  Carl  Kummer 
die  Luid«*solM*rrealsehule.  \nrzugs\veise  zu  dem  Z\\e<-ke,  um  die  F'nrtsehritte  der 
Schtller  der  I.  ('lasse  in  der  Kenntnis  der  tniirzösischeii  Spraclu»  zu  be*)ba(diteii, 
da  zum  ersten  Male  na<'h  d«'r  von  J.  Fetter  aufgestellten  Methode  unt(»rriclilet  wurde. 

Am  'Zli.  Februar  lNiH>  veranstaltete  der  löbl.  (iesang-  un<l  On*hesterverein 
in  Krems  ein  (-oncert  unter  di'r  Leitung  des  Herrn  Professors  .1.  W  a  1 1  tM\  theil- 
wi'is«»  zugunsten  <ler  l  nterstützungsfonde  der  luMdiMi  hii»sigen  .Mitti»ls<-hulen  und 
lier  k.  k.  Ii<«hrerbildungsanstah.  Bei  diesem  (  oncertt».  welches  Sr.  k.  und  k.  Ho- 
heit der  hi«'r  weilende  durclilau«hligste  Herr  Erzherzog  Ferdinand  Karl 
zu  besuchen  geruhten,  wuide  die  (  anlat«' :  „Bilder  aus  dem  L<'ben  Walthers 
von  <ler  \'og«»l  w  eide"  von  Jos.  Bembaur.  Text  von  J.  V.  Zingerle  auf- 
geführt. D»»r  rnt«'r.stiitzungsfonds  di*r  Landesoberrealschule  erhielt  aus  dem  Kein- 
erträgnisse  <h's  Cmn-ertes  gleich  den   übrigen    Fonden   die   nandiatle    Sunnne   von 

5 


66 

55  ti.  FW  Dank  hieriir  «rol»ürt  vor  alli»ii  Hitiii  Prof.  .1.  Walter  fi'ir  die  mühe- 
voll»', iiiristerhartt'  [.ritiin«r.  l't'rinM*s  «Ifii  initwirkriidni  Daiiifii  Frau  tllrirh- 
Liudo  uml  Fräiilrin  Spriii«rt'r  ilni  lli'rn'ii  I*.  Frii'ilrirli  .Jo<-kl.  Erxli'boa 
und  (ialJner.  diMi  HtM*n»n  (iynmasial-Prnr^'SMurn  A.  Stitz  und  .1.  Wichuor. 
si»wie  .sännntlirlhMi  l)ann'n  unti  Hi-rn'U.  wclrlie  du*  Clinn»  zu  «T^rivilifiMltT  Wir- 
kung: brarhttMi. 

£nd(*  April  lIsiH)  erkrankt«'  der  Sclinldimrr  Edmund  KtZ(*l  schwer  und 
wurde  l»is  zum  Srhlussi»  des  ^S(•llnlJahn's  btMnlaul»t.  Srium  Dienst  veisahea  tlirib 
dessen  Angehörige,  theils  der  Schuldiener  .1.  Erl. 

Am  28.  Juni  begannen  die   N'ersetzungsprülimgen. 

Am  1.  Juli  ins[>ieierte  der  liuchw.  Herr  l'n)pst  Dr.  Anton  Kersrli- 
baumer  den  Keligionsunterrielit  an  der  Ldiranstalt. 

Am  15.  Juli  erhielten  tlie  Seliüler  iraeh  dem  Sehulgottesdienste  die  ^ 
mestnil-Zeugnisse. 

Am  n^  Juli  wird  unter  dem  Ndrsitze  des  Herrn  k.  k.  ljandes.sehulins|ie(-toK 
Dr.  Mathias  Kitter  v.   Wretsehkn  die  nnmdlielie   Matmitiitsprürung  aligelialtcD. 


Persoiiulstaiid  des  Lehrkid-pci-s  der  LaiidcN-OlM'iTcal-  und  Uaiidels- 
schule  im  Sehiiijahre  1SNU/,KK 

1.  Felix.  A.  Eberle,  l)ireetor  der  Lehranstalt,  lehrte  (ieographiiMn  der  1.  und 
4..  (ieschiehte  in  der  4.  K.-Cl 

2.  Franz  Dintzl,  Professor,  Ordinarius  der  \.  ('las>e.  lehrte  Matliematik  in 
der  'Z,  un<l  5.,  (ieonietrie  und  geonietr.  Zriehnen  in  der  :*..  darstellende 
(uHUüetrie  in  der  ö.  und  7..   Kalliirraphic  in  iler   1.  und   '-1.  K.-Cl. 

3.  I>r.  Anton  Ehrenhericer,  l*ndesM»r.  t»rdinariu.s  der  III.  L'lasse.  lehrt? 
Mathematik  in  der  o.  und  7.,  IMivsik  in  der  <».  und  7.  K.-('l. 

4.  Johann  Forstner,  FrolesMir.  lehrte  riivsik  in  »ler  4.,  Xaturgesohichie  in 
der  I.,  :2.,  5.,  0.  und  7.  K.-Cl. 

5.  Franz  Holub,  Protessor.  lUdinarius  der  oberen  Abtheilung  der  Haudels- 
sehule.  lehrte  llandelskunde  und  (  urrespondenz  in  der  unt.  Abth.,  kauliu. 
Keehneii.  Buehhaltung  und  Weehsi-Ireeht  in  der  ob.  Abth..  \  idkswiilsehalbi- 
lehre  in  der  ob.  Abth.  und  im  [»rakt.  t'urse  drr  llandel>M-hule. 

t).  Jobann  Urdliezka.  l^iinleN-Turnlehrer.  lehrte  Turnen  in  Mimmilirlien  C'lusseu 
der  Luides-(»berreal-  und   llandelsM-hule. 

7.  Robert  K!rehber«:er,  l*n»tessor.  onlinarius  th-r  \  I.  ('lasse,  lehile  Mathe- 
matik in  der  t)..  Freihanilzeii-hiien  in  der  1.  LV-tl..  (irimietrie  in  der  iiiil 
Abth.,  Zeiehnen  in  beiden  Alitheihiiigen  der  llamlidsM-hule.  Stenographie  io 
der  4.-- 7.  K.-tM.  und  in  th-r  llandflssiiiule. 

JS.  Friedrieh  Mareek.  IVol'essur.  lehne  IMivsik  in  iler  :»..  Chemie  in  der  4. 
5.  uu»l  t>.  K.-(1.  und  h'iiete  di<'  pmkiisrhen  l  biinnft.ii  jj.i-  Sebider  im  ehe- 
misi-hen  Laboratorium. 

y.  Adalbert  MIeliolltseh.  Prolessur.  t»|■dinarin^  der  IV.  t 'hisse,  hdirte  FreihaiiJ- 
zeiehnen  in  aUen  rias>en  \on  «1er  :!. — 7.  M.-i'l. 


67 

Dr.  Othmar  \ebeskl,  Professor,    Ordinarius   des    praktischen   Cursos  der 
Handelss^'hule.  lehrte  Warenkunde  in  dov  unt.  und  ob.  Abth.  und  im  prakt. 
Curse.  Handelsjri'ographie  in  der  unt.  und  ob.  Abth.  der  Handt»Issehule. 
FoIIx  Vr.  van  Overseholdo.  Profi»ssor,  lehrte  Französiseh   in  der  3.  und 
5,.  En<rliseh  in  der  5.,  0.  und  7.  R.-Cl. 

Anton  Pokorny,  IVofossor.  Ordinarius  der  VI.  (-lasse,  lehrte  Deutseh  in 
der  3.  und  5.  R.-Cl.  und  in  der  ob.  Abtli.  der  H.-Srh.,  (leo^raphie  in  der 
3..  ("lesehiehle  in  d<'r  3.  und   7.  R.-l-l. 

Franz  Itieliter,  als  Reichsraths-  un<l  Lvndtags- Abgeordneter  von  der  Aus- 
übung des  bdiranites  enthoben. 

Dr.  Johann  StroUI,  Profe.ssor.  Custos  der  Bibliothek,  Ordinarius  der  II. 
(1ass4\  I<»hi1r  DiMitsrli  in  dor  0.  R.-Ol.  und  in  der  unt.  Abth.  der  H.-Sch., 
(it'0<rraphio  in  d<'r  2.,  (n'sclii<'ht<»  in  diT  i.,  o.  und  <>.  R.-Cl. 
J4>sef  Tauber,  prov.  Professor.  Ordinarius  der  I.  (Hasse,  lehrte  Deutseh  in 
der  1.  und  7..  Frair/ösis<-h  in  diT  1.,  0.  und  7.  R.-Cl. 
Iirnaz  Walter.  Professor,  MwW  .Mathematik  in  der  1.  und  4.,  (Teometrie 
und  treomrtr.  ZeirlunMi  in  der  'Z.  und  4..  darstellende  (ieonit»trie  in  der 
T).  R.-Cl.,  (b'sanjir  in  2  Abtheihm^ri'n. 

Franx  »landraschitselu  WeltprirstiT,  Supplent,  lehrtt^  R«»ligion  in  der 
I.— 4.  R.-Cl. 

Martin  Mclnirassner.  Suppb^nt,  N'hrte  Dt'utsrh  uml  Französisch  in  der  3. 
und  4.  R.-Cl.,  Französisch  in  beiden  A))theihm«ren  <ler  Handelsschnle. 
Theodor  Ried.  Suppicnt.  Ordinarius  der  unt.  Abth.  der  Handelsschnle, 
lehrte  kaufm.  Re<*|incn  in  der  unt.  Abtii.  nnd  im  prakt.  Cin*se,  Handels- 
knnde  untt  Corrcspondcnz  in  der  ob.  Abth..  Ruclihaltun<r  in  der  unt.  Abth. 
Kalli^n'apbic  in  beiden  Abtlu^ihimren.  IIan<l<'ls;r<'s<'tzkunde  im  prakt.  Cunse 
der  llainlelss<-lmle  und  leit«»te  «las  L'bnn«rsc(unptoir  in  dem  letzteren. 

Sehiildlener :  Josef  Erl  und  Edmund  Etzel. 


68 


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-luiojTisao  ('»*  —  'uduuio3{  a|nq3fi8(dpavH  9\p  jub  *g  09^  noAOA  '*g  qq^t^ 
sopiaSfmios  uojiqwzaq  sop  SBJiaqiiuraBsao  Cg^,  —  'aqoBinaQ  q^if^uiiiifs 
uoABjQioqoozj  I  jM?  ßiq  qoi?u  iriiin!iioi^T?>j  JdQ  —  noiSiia^  jaqdsivsom 
g  pun  jaqofiiid^uBAa  x  *JdqJSi{oqiR>i-'uiQJ  S9  JavinJü(X  ('i«,  —  'aqo8ina(i 
HOilJuiuiTis  ua.wis-oqoaz:)  z  }^^  siq  i;obu  i^iibuoi;«nj  joq  —  'uoiSfi 
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69 


tetliel  1 1  gving  d.ex  Scli-CLler  axi  d.exi  nlclit 
olDligra.te3:i  Zuelirgregre2:istä3:id.exi. 

A.  Laiidcsoberrcalschiilo. 


Lelirgegcn  stand 


I.      II.     III J  IV.    V.  ;  VI.    VII.I       Zll- 


CI.     CI.  '  Cl.  ■  Cl,    Cl.  '  Cl.      Cl.     sammcii 

I 

.        I         j    ■     .  ■ 

I  I 

Ks  hcsucliteii  den  Unterricht  , 

in  der  Stenographie —  i 

im  Gosange 85      1: 


I  I  : 

_  .    _      __      17  ,     3        3 


3  I   - 
I 


23 
50 


It.  LaiMlcs-llaiidclssi'liiile. 


Lohrgcgcn stand 


Untere        Obere 
Abth.     I     Abth. 


Es  besnchtcn  den  Unterricht  || 

in  der  Iranzösischcn  Spraclie *J 

,     „     Stenographie      j  13 

im  Zeichnen lö 

„    Turnen !  20 


4 

9 

4 

15 


Trakt. 
Ciird 


Zu- 
sammen 


13 
23 
19 
3ö 


Bericht 

üImt  ilit»  mit  <lrr  LandrsnlMMh'al-    und    llainlolsschuh»    vorbninUMK;    srcwerMlehc 
IFortbildiiiisTSNchiilo  und  dm  AlM'inikiirs  für  kaiifmüiiiiiselic  Lehrfächer. 

I.  Q-e-^;^erTDliclie  ^^ortTDild-VLngrescliiile. 

.*  A.  Lehrplaii. 

Im  Srliuljahrr  1SSJ);JH)  wurdi*  im  All«r«'im*im»n  iWv  mit  Krhiss  d<»s  h.  k.  k. 
I^UHlessrhulratli<*s  vom  oO.  Mjii  1S77.  Z.  'i.-JSS  »fmdimi^rt«»  \(>rmal-[i<^hrplaii  für 
di«'  «r*'Worl»lirlH*n  Fortliildun;i:ssrliuloii  in  (h'sti'rn'ich  u.  tl.  Eiins  oingidialton,  mit 
.fustialimc  <'im'«r<'r  AI»\vtM'rliun^<'n.  widcln*  mit  Rücksirlit  auf  ilir  localeii  Vi»rhält- 
nissr  tVir  dio  «rt'\v<M-lilicli«»  FmtlMMun«rssfliulr  in  Kn-ms  durch  »1<mi  hohen  k.  k. 
Limli'ssrhulratli  mit  dm  Krhissm  vom  :]0.  OrtolM-r  ISTS,  Z.  HOHO  und  vom  1. 
Au^u^t   lSh:{,  Z.  iTtio  hrwilliirt  worden  warm. 

*?*         Dio  gpwiThlirhr   Foriliildun;!s>rhul<'   h<*st»dit   au>    einem   Vorbereltnii«?s- 
eurse  und  einem  trewerhilehen   Forthildiintrseurse. 

IhT  Z«'irhrnimti'rrii-ht  wird  im  ^rrwrrhl.  Fortl»il(hmt;s(Mirsi»  iti  :>  Ahthci- 
fnngfn  tfrthrilt.  Der  AbenduntiTriclit  <laueil  vom  20.  September  bis  2U.  iMarz, 
der  SoiintapunitiTrieht  <las  «riuize  Schuljahr  hindureh. 


70 


Stvixid.enplsi3a 
"ULoad.  Ijel:irfaLclxerTrertl:]Leilvixigr- 


T    a    g 


Dii'iistag 

Miitwocli 

I)ouiier:itag 

Fri-iiiig 


Sonntag 


>tinulr'         Vorbi-reitungsciirs  Stunde  (iewerbl.  Furtbildungscurs 


1  6-7 
abds. 


(ItO. 

ilio.  : 

dto    ! 


lUo. 


Sprach  unten  iclit  Vl/osen 

und  Schreibon.) 
Oberlehrer  Jul.  Miiek. 
Mündliches  und  schrittl. 

Rechnen 
Oberlehrer  Jul.  Mück. 


Wie  am  Montaj^ 
Wie  am  Dienstatr 


Sprachunterricht  und 
<J— 7  Geographie 

Prof.  Dr-  Joh.  Strobl. 


0—7 


VjlO     Yorbi'roitiMides  /eichnen 

-  -  K.  k.  i'buntrsschul- 

'  .12  i     b'hror  Thomas  \V«>1  I'. 


0—7 


'...10 


\)—V2 


!»     1: 


I 


•J--12' 


Arithmetik 
Prof.  Franz  Dintzl. 

Geometrie 

Prof  Dr.  Anton 

Ehrenberger. 

Gcschüftsaufsilize 
Prof.  Dr.  Strobl. 

Arithmetik.  Vom  Jänner 

an  gew.  Bucht'ilhrung 

Prot.  Franz  Dintzl. 

Naturlehre 

Prof.  Dr.  Anton 

Ehrenbürger. 

Krcihauiizeicbuen 
Prof  Adalbert 
Micholitach. 

Geomerr.  Zeichnen 
Prof.  R.  Kirohberger 

Techniiiches  Zeichnen 
Prof.  Ignaz  Walter. 


l\.  SehiilerstaiHi  im  ScIiiiIJalnT  ISMMM». 


Vorbcreituugscurä 


Gewerblicher  lortbildungscurs 


Omonitl.      VorbfT.     Omonatl      (leometr.      IVchn.     Freihand- 
Ab«  ndc.     Zeichnen     Abende.    Zeichnen    Zeichnen  ,  Zeichnen 


Kiugeschriebcn     j 

wurden :  |         27 

! 
Am  Schlüsse  des  m 
Curses  waren  :  'J2 

1 
Durchschnittlich 
waren  anwesend:  18 

Das  Lebrziel  haben . 

erreicht :  ,|        H 

Unclasaificiert      I 

blieben :  9 

I 


2i> 
2«J 
U) 
20 


14 


10 


17 
15 
12 
11 


21 
18 
15 
15 


21 

11) 

,  15 

15 


< 

Siiram^[p 

n. 

182 

lor. 

88 
36-' 


HB.  Die  Zahlen  in  dvn  Kobhkon  2,  1,  b  und  ti  bosiehon  sich  nur  Mit  ji-no  Sciiuier,  die  am  ZeiolMnuutarricMi 
allein  tbeilnahaen.  Viele  Jener  SchQler,  welche  am  AhPiiduutorrichtu  tht^ilnalimen,  beiucliten  aoch  6iM 
der  Abtheilimgen  dei  Zeichenunterrichtes.  —  Den  Unti-rricht  in  der  Pliy&ik  hi^iuchtcu  Ton  12  aiirgmommenea 
HohtÜen  durvhichnitUioh  7. 


71 

IM«*  4H's;tiiiintZiilil  (ItM*  aiit'<r(>iioinni('iH>n  ScIinhM'  war  nahozii  dit*  gloirlic  wio 
im  Vtirjahrt'  (l'^'l  p'«r«'i»  l-l-M  Aiu-Ii  «Irr  INTtriitsat/  «Icr  (Iiirclischnittlirh  hoini 
IntiTrirliti'  aiiwi'sriiilrii  Scliiilrr  ;iM(I('i*t(' sirli  NM'iii;;*:  jrdcM-li  ist  in  (lii\s«M*  llinsirlit 
••iiH*  kiriii«*  Zimahiiif  zu  iM^iiirrkfii  (r.  li^  %  «r<Mi<'ii  <)i)"/ü  im  \  nrjalin».)  rn,tr<*iUlir 
H:l".'^,  iliT  ilnrrlisrlmililirli  aiiufsi-iulcii  Srhiilrr  mrirlitiMi  das  Lrhrzi«*!.  lK*r  M«»- 
Mirli  tli's  ZriflH'mMitrrricIitfs  l»lich  das  iraiizc  Srliuljalir  liiiidnrrli  «'in  hrlVirdi- 
irnidi'r:  miiidiT  iM-lViiMliüi-inl  war  .ItMltudi  dt-r  nt'sin-li  dos  AlMMidmitrrrirhU's  in 
«li-it   Irtzli-n  z\N<*i   MniiatPii  (Frliruar  und   März.) 

('.    li  0  li  r  III  i  t  t  0  I. 
<iivs(*lu»iikc  : 

Von  Avr  ii.  o.  Ilsiiidrls-  uihI  (R^'worlM^kaiiiiiirr:    li  liall»r   licinzru^c 
\  i»n   llrrrn   Kranz   Pr»lzl.     MapirrliändliM'    in   l\n*nis:    .Mnstrr  -  Vorlair^Mi    für 
Ziiiniicrnialcr.  4   ISlättcr. 

/iliii  AiikaiifV  vnn  Lrlirmitti'ln  wnrdm  öo  il.  aus  dem  (u^wcriM'srhuHondc 
Mihi  |:>  fl.  1)0  kr.,  dir  lnt<'r(*ss(>n  der  Maun^r-  und  .Midli'rstirtun«^.  ans  ticr  Stadi- 
i-aN>a   in   l\r«'in>  iMdmUm. 

K>  wnnloii  aiiirrkanft :  Stnr<-k  .hisrt".  ..Kinfadir  MöIm»!  im  (-liaraktor 
iliT  kiMiaissniiT.*  11.  Ans«ralM'.  I  *i  Uläth-r  mit  s  DctaiiauslVdirnnp'n.  —  Prof. 
Hriwrius  Vdrlaüf'u  iVir  «r'-w'-rlilirjn'  Lrhranslall«*n.  I\'.  (nMlndit«»  Arln'itt'n  aus 
Holz.    \l   Uläth-r.  ...M  ust  orlMirli    für    (inid-   und    SiilirrarlM-itiM*.-'   Stntt«,wt. 

\  rrlatr  \**\\  Kni:vllinrn.  l')  lii«*f«'runp'n  a  S  Tafrln.  ( Anticiuarisrh  anp'kauft.)  — 
Srlinln-rt  AllVrd.  ..S«  liniit'tlriM'rm*  (iittt*r  im  Sivlr  di-r  U«'naissan(M«  und  (ü)tliik." 
•  ;  Taffln  mit  \'l  MftaiilM.nvn.  —  V\n\\  llnldfr  in  I\i»tt\\ril.  „ Vnrlap'ldättrr  für 
t«-i-|inisfln'>  l-'n-iliand/iMrlnnMi  in  i:i'\\rrlil.  Knrtliildun^^ssfliul«'n."  I.  \h\\\.  (ütter, 
KcNi-hläüv  r\r.  n.-hdi  MuMcrn  aus  drni  ]:>.  JS.  .lalirliundcrt.  ->.  .Vullairiv  II 
niatttT.  Prof,  niiwriijs   \ miai^vn   iVn-   Kunstsrhlnssrr  und    Zirrsi-Iimirtli*.   \, 

Alilli.   :;n   \iirlai:.'l»lat1.'r.  ..(  ♦•  n  t  r  a  I  h  I  a  t  t"    lür  das  n«^\Nrrhlirlh'   liitiM-rirlits- 

Wfscii.    \  II.   und    \  111.    Hand    mit   Su|i)iirmi'nt.   Schri'ü»-   und  Z(M<'ln'nnM|uisIt('n. 

hie  .iiit'iialiiiH'  4h'i'  S^'IiiihM'  in  dir  ür\\rrlilir|i<>  Kortliildun^issrliulV  und  d<Mi 
Xorln-ri-iiunüsrins  lin*  das  knuinicndi'  Sidiuljalir  In-üinnt  am  IS.  S»- pt  »•  m  Im*  r  ISIM). 

I-jelirfäc]::ier. 

'  I.  Lrlirpiaii. 

1   n  t  »•  n*   .V  l»t  li»'  i  I  u  n  ü:  : 

K  aiitma  im  i  srli  i's  K«*«- h  n  c  n  :  Ks  wird  mit  den  (triindrrclinun^SHrlon  iM'gonnen, 
tlulii^i  diMii  Krrhiint  mit  l)r(  iinalru  h,  sniidn-r  .Viiinici  ksamkcit  ßcscljoiikt;  dir  pruktiscli  an- 
«riiiiliunu  Ui'cliiiuii^^vni  tlirilr  wnilm  j{i'>.t'i^t ;  dir  Miiii/-,  Mal.N-  und  Guwirlitävi'rhäitiiiSBe 
dtT  UK  )itij;&t<Mi  XitaM'u  l'iurdpas  iiiit  hrsoiidiMi-:-  lUTiickNirli  i^iin^  d<'S  im*tris(diL'n  Systems 
Vff>r*!i-iHiiiniirii.  KrinT    wiidi'n    «lii-    |)iiic.lisi'liin  iMrrlimin«;,   die    li-lin»    von    den    Vcrliält- 

ii;SM*n,  Ki'ifrnrc'^'i'l,  (ii'M'ÜM-.iians.-,  .MiN<'liiin;;s-  und  Pnxrntn'chnnnjr,  eintacln»  Warnirech- 
uuiig,  (ifwinn-  und  N'iTlnstirclinuii;;  ilniTli^cnoninifn.  her  Anwmdini^  uilor  dicsifr  KiM'linuD- 
gi*ii  in  «liT  (M'äl')lati^|lru^is  wird  du*  i'ini^tdicndstc   UiTiicksirliti^nn^  fri'widmt't. 

('ui'i'<'S|i  c)  ndiMi /.  Co  in  |)t  iiira  rix.'it  (Ml  und  W  ec  ti  sc)  k  n  n  de:  Der  Uiiterriobt 
b(f(tiiint  mit  der  Ansteiti^nn^  «Icr  eintai'hsteti  kantiniiniJM'lifn  .Noten  und  ll-M'hnnn^ren,  an  die 
fdfli  die  AasKh'llnn^  von  Kui-Min'n,SpfM>ni<>(linnni{in,  /olldedarationen,  VerkunlsrecliiinngfMi  etc. 
ansehherit.  In  Viriiindiin}r  mit  iI.t  Krklariin^  der  ein/.tdnen  Srlirit't^tücke.  wordiMi  die  zu 
deiistdlien  ^rliori^fii  Uiirl«'  ali^n'laN^t  und  rrliintert,  Di»«  Vortrüge  ülier  die  wirhtif(-ten  Tlndle 
de»  \ViM-)is<'lrc<-htes,  die  AnNteiii;;nn;!  von  Wrchseln,  die  mit  denselben  im  Ziibammi  nhange 
sti'lii'nile  (  orresponden/.   Inideii  «ien  >(-lil(iä.s  des   ünt«  rrieliles  in  dieser   Alitlieiliing. 

Ware  n  k  u  n«lr:  L'ispinn^  ((iewinnnn<;hweiM'j  Kigensrhal'ten,  Vorkommen  und  Ver- 
^i-ndharkrit  der  wiclitigsh'ii  Waren  mit  iMsondenr  lieriirkKirlili^nn^  der  vorkummendeu 
Terfiilaflinn^en.  --   rraklische  Anleitnnj  /um  Krkennen  der  Waren. 

i  >  hrre    \  hl.  In*  i  In  u  i; : 

Kaul'mü  nn  isclios  Uoelinen:  Kurze  \Vi(-di>rliolnng  der  wichtigsten  Partien  der  1. 
AlitlieiluMie ;  Zinsenrecliniiiifr,  IMsront-  und  Termin-lterlmiing;  eint'arhe  '.'onli  correnti;  Gold-, 
Sillier-,  (Miligatioiis-  und   Münz-Keclmniig  nach  dem  Wiener  Curshlatte;  Warencaiculationen. 


72 

6  u  dl  h  a  ]  t  II  n  g  und  C  o  r  r  e s  p  o  n  d  e  n  ss :  Kurze  Wiederholung  des  Lehrstoffci  der  1. 
Abtheilun^.  Theorie  dor  einfachen  und  dop]ielten  Buchhaltung.  Verbuchun^  eines  einmonat- 
liclieii  Cicschäits/ianges  im  Warengeschäfte  und  Austeitignng  ulier  in  deniselhun  vorkommen- 
den Briete  und  Keciinungen. 


ttLeil"a.ng*, 


T  a  g 


Montag 


Stunde        Ahthciluug 
8  .'J  1- 


aheiids 


II. 


]^  e  h  r  g  e  g  c  n  s  t  a  n  d 

Kaulinünniachcs  Uechnen 

Prot'.  Kranz   Hol  üb. 

Knclihaitu  g  und  Currespoudenz 

Siippl.  Th<M>(Ior  R  ied. 


i  ! 


Dienstag 


dto. 


I. 
II. 


(orrcspiiiulcn/  uiul  Wechselkunde 

Supp'.  Th.  Ried. 

Kauinitiuiasches  liechnen 

Prüf.  Fr.  Hol  üb. 


Mittwoch 


dto. 


I.  und  II. 


WariMikundo 
1*1  of   Dr.  Othniar  Neheski. 


Donnerstag 


dto. 


I. 
II. 


Kautniiinniäches  Rechnen  1 

Prof.  Franz  Hol  üb.  | 

liiirlihaliung  und  <.-orrespondenx  ; 
Mippl.  'Jh.  Ried. 


< 


Frei  lag 


dto.  I.  und  II. 

t!.  SeliülorstauMl  im  JaliiT  ISStMNL 


Warenuuiidc 
Prot.  Dr.  Otiiniar  Xi-beski. 


Untere    A  h  t  li  c  i  I  u  n  g 


t)  h  (•  r  «•    A  li  t  h  e  i  1  u  n  g 


„     S  u  in  Ml  u     i 

!i  ' 


Aufgenommen 10          Aufgi'uornmeii ö  24 

Durchschn    waren  anwesend  .     14          Durchsclm.  waren  anwesend    .    8  22 

Das  Lehrziel  erreichten     .    .    11          Das  Lehr/iel  erreichten    .    .    .    8  l;          19 

.  I' 

Die    AiifuiiluiK*   der   Srhüler    für   ilas    iiji«-hstt'    Seliiiljalir   lifgiimt    ani    18. 
SeptrinkT  18U0.  ^^^  ^ 

Z  11  111    S  ('  li  1  u  s  s  i>    h  cell  r  t    sieh    li  i  r    I )  i  r  <>  k  t  i  o  ii    i  iii    Name  M| 
d  es  tr  4'  .s  a  in  in  t  <*  ii   L  <•  li  r  k  ö  r  p  »•  r  s  all  «•  ti   !•' «»  r  «1  r  r  r  r  n  «1  «■  r  L  a  ii  rl  e^- 
0  h  V  V  r  ra  I  -  immI   IIa  n  *l  ••  I  s  s  «•  li  n  1  r  u  n  d  d<*r  ü»'  w  »•  r  1»  I  i  »•  li  «•  ii   Koi 
b  i  I  d  11  II  »r  s  s  e  Ii  n  I  «•    s  »»  w  i  ••    a  w  c  li    <l  «*  ii  \\*  n  ii  1 1  ii  ä  t  <•  r  n  tl  »•  r   a  r  m  e  | 
Seh  ü  I  <?  r    il  4*  11    >\  ii  1"  m  s  t  i«  n     I)  a  n  k    aus  z  n  n  \i  v  r  r  h  «*  n. 


hl 
11.   s.   w." 
darhiflrii. 

Ks 
drr  neue! 
tler,  liir 
Im.'!     drr 
wunb*.  si 
l>erolü"ti'n 

IM 
WYpüntv 


Berichtigungen.  ^ 

dein    Al»si-Iiiiitl«'    .. Iiritrnov    zur  Keiiiitiiis    «b-s  'IVinkwa.ssi'r.s    v<»ii    Kn»nfr*" 
ist  zu  Ir.srii  aiif  S.    1  ö  Zriii-    jM    \(iii    nln  ii  :  -  darlut'trt    statt 

\\c»lli*  rtTiHM-  di«'  lii«M'  und  da  «»twas  .stnreiidv   .Misc-huiiü:  il^'i*  ält»»n'ii  und 
i'ii   HrrlitsrJinMliniiL''    dai'iii    i'iiH'  eiitscliiildiü'ciidc   Kikläriiiivr  liiidfMi.    (lass   i 

dt'll     Kil»eni!rl»raue||     Ntris     d«*r    «Tstriru     ^iell     iMMliiMUMItb*     N'iTlJlSMT     i^Tiiß^ 

Id/ten    l)ruekr<irn'rlur   auf    A'w    .Nntliwriidiiikrii    auriiuTkNaiii    ir«'iiiaf-ht 
'ine  Srlirrihwrise    mit    *U'V    in  den    andcnMi  'riicilrii    d«'s  .laliresher^y^l^gi« 
in   I  lieri'instiniinnn«:  zu  iM'iiiüiii.  ^ 

der  Ha.st.   mit  der  dies  ^'M-Indieii  iniissii'.  ist  iiameiitlieli  inaiiülieK  jetll 
..liiH**    ülierselhMi   worden. 


66 

Regoldetri,  der  Ketteu.satz,  Durclisclinitts-,  Gesi»llsohafts-.  Misolinngsverhältnis- 
RK'hnung,  Froeriitn^chmin^,  Aiilstellun^  von  Waivii-  \uu\  SjK^sen-R*M*hinmge.n, 
IiitcTcssfinvcliiinng  im  all»r«Min'iii»Mi  und  donMi  Anwrndnn^r  auf  Wrrhsol- 
discontiorungvn.  WiK-luMitlich  4  Stunden. 

Haildclskiiiiilo.  He^n*ilV.  rrsprun»:  und  Nutzen  drs  Handt'ls,  Aitt»n  des 
Hamlets.  Die  Hand«'ltreil»en(len.  Ilandel.sirt'«»-enst;in(l»'.  Münz-.  Mai)- nntl  (lewielits- 
Systeme  mit  iM'stuiderer  llrrücksirliti^miir  ilfs  mrlrisriirn  Systems.  |)«'r  Waren- 
handel. Die  Lrlnv  vom  (i»*l(lc.  I)as  Widiti^^^ito  vt)m  WiM-lisrl.  dm  Anweisungen 
uml  WertpapitM-i'U.  Hillstrewrrbe  drs  Handels.  I)i<*  A«^rntt'n.  Das  Fraelit\vesi»n 
(Fuliniiann,  Eisi*nUahn,  Flussschi tVer).  .\ssiM-uranz.  SptMlition.  /iollwes<«n.  Der 
(leld-  und  \V«*(.'hsi'lliand»'l  und  tier  Handel  mit   \\'t'rt|Minon«n  in  kurzen  l.'niriss<»n. 

Wörhontlieh  8  iStundeu. 
C'orrcspoiideiiz-  und  Comptolrarbolteii.  Im  Ansrhluss«*  an  die  Er- 
klärnn»r*'n  aus  diT  Handelskundi»  wi'rden  heliandclt :  Einlaehe  Noten  und  Recli- 
nungen  des  KIcMuhämllers  und  (iewt'rljsmanin's.  KiM-hnunircn  drr  (.irol]händler. 
Facturen  im  (V)mmissions«reschäl*te.  (iewirlitsnotcn.  \'iM'kaut's-Korlinun<^en,  Urieti* 
üher  Warmhestellungen  und  Fartun*nl»rict'o.  Warcnotl'ertl Miete.  Die  wii-liti^ten 
Formen  des  Weelisels.  Trattenavishrietc  und  Kimessi-nluieJe.  Fraelitliriele  von 
Fnlirleuten.  Eisen)»ahnen  und  Seliiften.  Ladesi-licine  und  Liefersrheine.  Sprsen- 
reelinungen.  Scinddscheine,  C^uittuniren.  I^uis.  An\veisun«ien.  (Janz  «*infaehe 
Rechnuntren  üImt  Ein-  uutl  \  erkaufe  von  Munzeu  un«l  wichtigen  Efteeten, 
('Uvulare,  tlrkundigungs-  und  Auskunltsschreihm.  Mahnbriele. 

\Vöcln»ntlieh  2  Stunden. 

Biiehhaltuiis:.  (irundsätze  der  eintinhen  nuclihaltung.  Anl*Mtung  zur 
Anlertigung  der  verschiiMlenen  Huchhaltun^slormularien  mit  Wert-  und  Mengon- 
verreidinung  tVir  gew«'rl>liche  und  kaut'männische  l'nterm»hmungen.  Hudiuug 
oin»ss  einnionatliidien    (ieschäf'tsganges.    Al>schluss   tU^v    Haupt-    und    Hilfshüeher. 

Nur  im   II.  Semester.  Wöchentlich   2  Stunden. 

Waronknude  und  lVelinoIoia:le.  p]l<Mnente  der  Naturwissenseliatlen :  das 
zum  ErkenuiMi  un<l  Heschreihcn  der  Waren  Nnthwemlige  aus  der  Organlehre 
des  Thier-  und  Pflanzenreiehes;  die  physikalischen  tirundgesetze  mit  besonderer 
Berüeksiehtigung  der  Mechanik  und  deren  Anwi'udung  im  praktischi'n  b-lien, 
eintaeln^  .Maschinen,  Werkzi'Uge.  -  Die  (irundzüge  der  Warenkunde.  Eintheijnng 
nach  verschieilenen  (Jesichtspunkten.  die  wichtigsten  Nahrungs-  und  (oMiussnnttel 
des  Ptianzenreielics,  die  zufolge  ihrer  IhMkunft  sich  ansdilieni'nden  Erzeugnisse 
der  tt^chnischen  (Jewerhe  und  die  hervnrrageu(Ut«'n  Rnhprnducte  thierischer 
Abstannnung,  idM'rhaupt  nur  snicln'  nhjccte.  die  zur  unmitlelharen  Anschauung 
gt»hraeht.  werden  können.  Wöchentlieli  4  Stunden. 

All^:enicino  und  iiandeisgeoirraphie.  I>etestiguiig  und  Erweiterung  der 
Kenntnisse  in  der  allgemeinen  (ieogra|diie.  Spci-iidle  (ieographie  der  österr.-ungar. 
Monarchie  mit  hesonth'rer  llervorhehung  der  auf  die  malerielle  t'ultur  namentlich 
auf  di(»  mercantile  St<dlung  des  Reiches  und  seiner  (iehiete  sich  hezieliendeu 
VerhjUtniss(».  Ihersicht  d«T  wichtigsten  Momente  »Um-  österr.  (leschichte  ?scit 
Begründung  (h^r  Herrschaft  des  Hauses  Hahshurir.  WöclhMitlich  Ä  Stunden. 

Deutsche  S|^raehe.  Wiederholung  der  Formenlehre.  Die  Ii<»hre  vom 
einfachen    und   das    Wichtigste    aus    (h»r   Syntax    des   zusammengesetzten    Satzos. 


57 

Diinate  und  f^muimatiselie  Übiin^n  im  An8ohln8«o  an  das  liosebueh  und  gram- 
iiiatischc  L'hrlaii'li.  l'lmiitrcn  im  mündli(*lion  Ausdnit-ko.  heKondors  im  richtigen 
lii'si'U.  Kinrach«'  müntllirlK'  und  srlint'tli<'lh'  Ki'|irodurtio[i(Mi.  Im  Zusammenhangp 
mit  dor  Hohandluiiir  des  (i(*l(^s4Mien  und  dtMi  scIirittlichiMi  l'lumgt'n.  ikdelirung 
lilhT  Siitzzfirhon  und   RivlitsrhroilMing.  WöclnMitlirli  4  Stunden. 

(tcoiiiHrio.  lM)rnu>nl(dir<'.  HonMdinung  di>s  Flä<'lL<'ninlndt<'8  dor  geradlinig 
lH>gn*n/t«*n  oImmumi  Figuren  und  des  Kreises;  Iiere<'linnng  d(»r  ()lM»rfiäeli4»  und 
4les  Kuuminhaltes  der  el(>nientaren  Körper,  narh  \(M*aug(^gan;r<M)er  Hehandlung  der 
liiezu  nötliigsteu  |iliinimetri.NeIien  und  stereoinet riseluMi   lAdirsiitze. 

\Vije,hentlieh  i  Stunden. 

SchSiiscIireÜMMi.  Keranhildung  einer  leserliehen  und  g(*ialligen  Handsehritl. 

Wöelientlirh  3  Stunden. 
h)  Inoliligate  rnierrirlits-iiegenstände :  Siehe  SiMttj  M. 


OImtc  .ihtliciliin;;  (II.  Jalir^aiis;:). 

a.  1  >  h  I  i  g  a  l  e  Tut  e  r  r  i  e  h  t  s  -  ii  e  g  i»  n  s  t  ä  n  d  e : 

KaiifmifiiiiisHios  Itocliiien.  Kurze  Wiederhohing  der  h-reent-  und  In- 
teressi'nreehnun.üf.  IH»»  IHsetmt-  und  Terminree|inun<r.  (■i)nti)-(V»rrent-Rechnung. 
Maß-  und  (Jewiehts- Verhältnisse  (ier  \vi<'htigsten  Linder,  (iold-  undSiUuT-K^^ehnung. 
Munzreehnunir  naeh  Mfinzl'uH  und  (-ursnotirun^r.  \Ve<*hsel-.  Movisen- und  Efleeten- 
reehnung  naeh  «lern   Wiener  Curshlatt.   Waren-Caleidationen. 

WöchentHeh  T)  Stunden. 

HandoiNkiindo.  'Hn'ilwi'ise  Wiederlndung  des  [.«dirstoffes  der  unteren 
Abtheihing  mit  heM>nderer  Herüeksiehtigun«r  der  Ka|»itei  üher  den  Warenhandel, 
den  <ield-,  Wetdistd-  un<l  Etlei-tenhandel.  I)ie  allgemeinen  gesetzliehen  H(stim- 
mungen  idnT  Han<lelsht\eher.  Firmen.  Proruristen  und  Handlungslievollmäehtigte, 
üher  Handelsgesellsehaften,  iUmm*  die  }Iandels«reseliäfto,  <leu  Kauf,  das  Com- 
missions-.  Speditions-  und   Fraeiit«r<*s<*häO.     Das  Trans|K»rt-  und  Zollwesen. 

WöeiHMitlieh  2  Stuu<len. 

t'orrospoiidonz-  und  ('oiiiptoirarhcitoii.  Kur/.e  Wiederhninnjr  des  Ii4dir- 
stolTes  der  unteren  Ahtheilun«r  inshi'snnders  der  Faeturen.  Spe>en-  und  Vt'rkauis- 
R4M*hnun^eii  un<l  »Irr  dazu  »reln»rio:«'ii  Mriel'r.  Kingidimde  Krklärun«r«'n  der  IVeis- 
listt»n.  Cuivzett«'!.  Srhlussz«"tte|  Warrants.  Condssamente.  hiseont-  und  Devis^Mi- 
Noten.  Cherks,  t 'a.ssasrhi'jn«'.  Conti-Cnrn-nti.  Zoildeelarati<nien  r\r.  p^infaehe  hei 
«ii'werliN-  i»drr  llaiidids  -  Iiiternidunun^ren  vorkoniniendr  Verträ^re.  .\us  der 
Hantle|s-('nrre>pt)nd»'nz  werden  Indiandelt  :  Mriefe  id»er  Comniissions-Tratten  und 
KiuM'NH'n.  Prinieidirii'le.  Hriel'e  üher  Nothadn-sspii.  Inti'rventionen  und  domieilieite 
Werhsel.  idn-r  Wechsel-Oupheate  Und  Wee|lsel-(  opien.  Uriele  üher  Kiu-  Ulld 
Verkäufe  von  l)i\i.sen  und  PltVeeti'ii.  Kmpfehhnijrs-  und  CnMÜthriefe,  Cireulan», 
hienstotfertt^  und   Ansuchen  um   Rlaneo-Credite.  Wriehentlieh  8  Stunden. 

RiiellliaHiiiisr.  Kurze  Wiedn-Iinlnuir  der  einfarhcn  Huehhaltung.  Theorie 
dt>r  dop|M'lten  hurhuu^sirt.  PraktiM-lic  \erhnchun<r  einzelner  iiesehäftstalle.  Ein- 
teilende Auseinandersetzun«:  der  l*iineipi»'n  des  Hüeln'ral»sehlusses.  .Vusiirheitung 
%U*r  Verhnehunjr  eines  einninnatüeJH'n  (ieseliäftsy:au,!res  »»ines  Warengesehäftes  mit 
liiMspicleii  aus  dem  Hankgesidiälh*.  Wöehentlieh  3  Stunden. 


58 

TTecli  sei  recht,  Handels-  niid  Gewerbegresetzknnde.  a)  Wechselrecht. 
Leichtfassliohe  Darstellung  dor  österr.  Wochsolordnimg  und  Hauptgrundsätze  des 
Wüchselverfahrons.  Erläuterung  dor  Refhtssätze  au  «Muzrinen  FällfMi  und  Bn  der 
Hand  von  Forniularii'n.  —  Das  Wichtigste»  aus  dem  (irsotzo  über  die  Stempel 
und  fiebüren,  für  Wcm-IisoI,  kaurmännisdn»  l'rkundon  und  Ri»chnuugen. 

b)  (jewt»rbog<\setzkundft.  Dic^  (i(»worboordnung  sammt  Xachtriig«Mi.  Die 
wichtigsten  g(*setzliehen  I^estimmungon  n\>ov  Marken-  und  Musterschutz,  über  den 
Hausierhandel,  über  Handels-  und  (lewerbekammern,  Handels- Agenten  und  über 
Erwerbs-  und  Wirthsehaftsgenossensehafcn.  Wöchentlich  3  Stunden. 

Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstidlung 
ihrer  Grundbegriffe.  Die  wichtigsten  volkswirtschaftlichen  Systeme  in  den  (irund- 
zügen.  Die  Gütereraeugung.  Die  Productionsfactoren :  Natur,  Arbeit  und  Capital. 
Zusammenwirken  dit»ser  Factoren.     Der  Güterumlauf  in  seinen  Umrissen. 

Nur  im  II.  Semester:  Wöchentlich  2  Stunden. 

Warenkunde  und  Technolo&:Ie.  Di<^  mineralischen  Kohwaren,  Schmuck- 
st<»ine  un<l  ihre  Veiweiidung,  Metalle  und  liegierungeii  und  deren  Verari>eitung, 
Werkzeuge,  Fabrikation  von  Nägeln,  Nadeln,  Ketten,  Schnei<lwar(»n,  Stahlfedern, 
Münzprägung,  Verschönerungsiirbeiten  (\'ergolden,  \'ersilbern,  Verkupfern  etc.), 
Thonwarenindustrie,  (ilasfabrikation,  Baumaterialien,  Farbwaren,  Rohstoffe  und 
Fabrikate  der  Textilindustrie,  l^ipierfabrikation,  andere  wichtige  Pflanzen  waren.  — 
Die  Erklärungen  werden  mit  den  zum  Verständnisse  nöthigen  Erläuterungen  der 
einfachsten  chemischen  Processe  und  physikalis**hen  (frundbegriffe  begleitet. 

Wöchentlich  4  Stunden. 

Handelsgeo^^raphie.  Handelsgeographie  Europas  und  G rundzüg«»  der 
Handelsgeographie  der  außereuropäischeji  Erdtheile,  Besprechung  dtT  wichtigsten 
Liniendes  Welthandels.  Erörterung  der  wichtigsten  Thatsacht'n  aus  dtM*  ( leschichte 
de^  Handels.  Wöchentlich  S  Stunden. 

Deutsehe  Spraehe.  lit^hrc  vom  einfach  und  mehrfach  zusammeng«»setzten 
Satze  und  von  der  Satzkürzung.  Darstellung  von  Satzbildern.  Entsprechende 
schriftliche  und  mündliche  Uebungen  auf  (irundlage  «les  l/csebuches.  (irundzüge 
der  Wortbildung  mit  Rücksicht  auf  Vieldeutigkeit  und  Verwandtschaft  der  W'örter. 
—  I^ehre  von  den  wichtigsten  Formen  de^s  Aufsatzes,  namentlich  der  im  Ver- 
kehre am  häufigsten  angewendeten.  Wöchentlich  3  Stunden. 

SehSnsehreiben.  Uebungen  zur  Heranbildung  einer  g(»ialligen  Handsclirill, 
Rundschrift.  Wöchentlich  1  Stunde. 

b)  Unobligate  Unterrichtsgegenstände.     Siehe  Seite  59. 


Praktischer  Curs.  (Ein  Winter-Semester.) 
tbuniErs-(k>mptoIr.  Praktische  Kiuschulung  in  sämmtliche  Arbeiten  des 
kaufmännischen  Oomptoirs  aus  den  (lebietcn  der  Hu(*hhaltung.  der  Handelscor- 
respondenz  und  der  (^omptoirarbeiten  in  ihrem  innigen  Zusammenhange.  Zu  dein 
Zwecke  wird  ein  mehrmonatlicher  (ieschäftsgang  mit  Vorfallen  aus  dem  Waren-. 
Eisen-,  (-ommissions-  und  Speditions-Handel,  sowie  aus  dem  Hank-,  Depot-  und 
Lonibard-(ieschäft<»  verbucht  und  abgeschlossen,  wobei  sämmtliche  in  <lems4.»lben 
vorkommenden  Briefe,  Kechnungen,  Wechsel  etc.  ausgearbeitet  wenlen.  Auf 
S€dl»ständiges  Arbeit<»n  der  Schüler  wird  das  Hauptgewicht  gelegt. 

Wöchentlich  13  Stunden. 


59 

Warenkunde.  Diin-h  eipreiios  Arboitoii  dos  SfhftlerK  soll  eiiHMlureh- 
<rnMt«'ii<le  Koniitiiis  d«*r  li(>i'voiTii(r<*ii(lM(Mi  niitzluin'ii  Rolistofft»  (voriiohinürli  de? 
Prtaii/.»'iimrht»s|  mit  ZiiliilffiMliin»'  di»s  Mikn)ski»iM's   und  vmi   Ifc'ji^tMitit'ii  erroirlit 

WiTdtMI. 

AiilWdriii  liiidw.  dii»  Statistik  dt's  Wan'iivrrkrlirs  <*nls|nvidirinl<»  Mcliandlun^. 

IHr  pniktisrhiMi  ArlMMtcii  iiinr:issi>ii  di<'  AnwiMidnii^  der  wicIiti^sttMi  llilt's- 
Miitt«d  zur  riitiMMK'liuii^^  iiiid  Zusaiiiin(*iisi>tziiii«r.  (nito.  Krlitlioit  iiixl  CoiisiMvicniii^ 
«ItT  Wan'H  lind  dir  hai'stflhinir  v«»n   KMrartivstort'iMi.   l'räparattMi  Hr. 

Wörhrntlirli  J»  Stund<*n. 

KaiifiiiSiiiiisHies  Kecliiieii.  Kinzr  \Vi('di>rliolun<r  drr  l)i*vis<>n-  und 
Krtrrti'nri»i*liiinii*r.  Kiiita-Ih'  W«*tdiHO-Arl»itra^o.  Dir  \virliti«rst«.'M  TsannMi  im 
Warniliandtd.     Scli\viiTi<r«'n'  WanMH-alrnlatinnon.  WöcluMitlirli  '2  Stim*U'ii. 

Haiidelssreset /künde«  KrläiittTun^^  der  widitiiL^ttMi  Hrstimmiiii^t^n  des 
ö>t«»iT.  llantl*dstri'srtzlMH-|irs.  —  (irinidzn«r<»  dtM*  (■on<'ursordmjn«r.  iiislM»sond(Mv  die 
iitdirc  vom  kaut'mäiiiiiscih'n  ('(mnirsr  und  vom  Zwantrsausirlcicli«'. 

hii'  »Miiz<»hn»n  Alisclinittt'  wt'fdi'U  ilnn-li  cntspn'cln'ndc  dn*  Praxis  «•utnom- 
iMi'ih'M  KcrlitNlallc  fi'laiitrii.  \V(M'hi>ntli(di  '4  Stunden. 

VolkswirtM'liartsleliiT.  M^'dpiitunir  dn*  V<dkswirts<diaft  uml  Durstollun^ 
iliHT  <irun»llM*irrirt^.  l*rodu«*linii  dn*  (liitiT  und  ihn»  Vcrtlit'ilun^.  l)as  Ki»r»'ntlium. 
|J«T  Austauscli.  (Jt'ld.  I>as  Kink«immcn  und  simm«»  (^hh'llcu.  i(irundrrnt<».  Ar- 
lii'itslDJin.  Ka|iitalszius. )  (M'^»'ani^ati(>n  diM*  l'iiti>rMcliniun<r  mid  des  llaushalt(^s. 
I>«T  t'ii'dit  und  ^r'uw  llillsiuittd  ( WiM-liscI.  AnNv«'isunir«'n,  Pa|»irr*!'fld,  HankiMi), 
•  'oMsumtion  i\rv  (lütfr.  \'rUrv  A.NScM'iafion.  St<'ii«'ru  und  Zollwcsm.  rphtTsitdit 
tliT  \\i«'htiLrst»'n  \Virlsrhait.sZN\«'iir«'.  nv<»Imm  die  volkswirtsc'lialirn'ln'  St«dlun«r  di's 
llaiid«'ls-  und  (H'\v»'rlM'stau«l<'s  lM*snnfl«'i's  iTiirirrt  wird.     WöduMitlirii  :>  Stundm. 


rnohn2;:ate  l'iiterrielitsi>:ru:enstsuHle. 

J.  AiitliiMlun«;  (für  AnlanjiriM*). 

Franxösisrlie  Spraelie.  U'M'-Rr^^t'ln.  di»*  iMunH-nlolirt'.  sowit-  J^mio  llaupt- 
ri'tr«dn  au>  tln*  S\nta\.  uclrli«'  liir  «las  \'iMständnis  lricht»'n*r  Sätzr  ntJtliwoudifr 
sind,  mit  (Mlt^))l'r(•ll('nd<'n  niiindliidicn  und  scliriitlitdn'n   I  iMin^^m. 

\Vr»rli('nllirli   H  Stunden 

%4'ielinen.  riiunucii  mit  dem  Zirkel,  dem  Dreieeke  und  der  Ueisss<diiem\ 
Zeielnien  und  leUenrairi-n  der  «reraden  Linien  und  des  Winkels,  ('onstrurtion 
diT  Drei-.  Vier-  und  \  ieltM-ke.  Theilunir  der  (ieradeu  und  (\rs  Winkels.  MaiJ- 
>tjil»e  und  deren  Anui-nduni!.  Die  wicht iüsten  ronsiruelionen  am  Kreise.  Z<Mrhnun^ 
der  einlindisien  Kr»r|»er  dureli  <iruiid  und  AulViss  naeli  .Modellen  und  ri«r<Mier 
AllmeNsun^^  W  rM-henilii-h   ^1  Stunden. 

11.    .\l»lh.    dur    \  nruesrhritti'Ue). 

rran/ösiselie  SpiMelie.     Weit.-re   Ilrliandhm;:-    und    Krüanzim^^  des  Lolir- 

MntVe>   d«*r   i'lSteM    .Vhlhejhniii  :     hei     «leii    irMlMiJlicJieii     und     srjiril'tlieheu      Ihun^iMi 
wird   xnrwiep'uti  da>   llandelsjjirh   Ijerüeksiriitiiil.  W  r»rlientlirli  :{   stunden. 

Xeielinen  (ü:leirhzeitiii'  mit  «ier  ersim  AhtheihniL'').  Zeielmen  narli  \'(»r- 
lai^en  mit  verändertem  .Mal!Ntahr:  Zeielmen  elnfaeher  (ii^irenstände  dnndi  (vrun<U 
und  Anl'riss  muer  UMiirliehster  lleriieksiehtiiTun^»-  der  kiinüi^en  Medürlniss«'  dt»s 
Sehiilors.  Wöelientli<di  8  Stunden. 


Die  Bibliothek  der  nied.-österr  Landes-Oberreal- 
schule  in  Krems. 

zu    dem    im   XXVI.   Jahresberichte   veröffentlichteD    „Rückblick    auf  das 
I.  Vierteljahrhundert  des  Bestehens  der  Landes  Oberreal-  und  Handelsschule 

in  Krems". 

Der  Verfasser  dieses  Rückblickes  sprach  im  Schlussworte  die  Absicht 
aus,  der  historischen  Skizze  einen  ergänzenden  Bericht  über  die  Bibliothek 
und  die  Lehrmittelsammlungen  der  Lehranstalt  anzufügen. 

Bei  der  Ausführung  dieses  Vorsatzes  zeigte  sich  jedoch;  dass  der  Be- 
richt über  die  Bibliothek  allein  den  ganzen  für  die  Programm-Abhandlung 
eines  Jahresberichtes  zur  Verfügung  stehenden  Raum  in  Anspruch  nehmen 
wird. 

Da  nun  im  Jahre  1890  zwei  Mitglieder  des  Lehrkörpers  wissenschaft- 
liche Abhandlungen  für  den  Jahresbericht  lieferten  und  die  Veröffentlichung 
derselben  nicht  verschoben  werden  konnte,  so  wurde  der  von  Dr.  Johann 
S t r  0 b  1  angefertigte,  umfangreiche  Bibliotheksbericht  für  den  Jahres- 
bericht des  Jahres  1891  bestimmt.  Die  von  den  Herren  Custoden  der 
Lehrmittelsammlungen  bereits  zum  grossen  Theile  fertig  gestellten  Berichte 
über  die  Lehrmittel  der  Lehranstalt  werden  nachfolgen. 

Die  im  Schuljahre  1863/64  gegründete  Bibliothek  der  Lehranstalt, 
für  welche  die  jährliche  Dotation  von  400  fl  aus  dem  n.-ö.  Landesfonde 
und  die  von  den  Schülern  eingehobenen  Aufnahmstaxen  verwendet  wurden, 
vergrößerte  sich  rasch,  da  auch  zahlreiche  Geschenke  derselben  zukamen 
und  eine  grosse  Zahl  wertvoller  Werke  der  deutschen  Literatur  und  viele 
Jugendschriften  in  antiquarischem  Wege  zu  bedeutend  ermäßigten  Preisen 
erworben  wurden. 

Geschenke  kamen  der  Bibliothek  zu:  Von  dem  hohen  k.  k.  Ministe« 
rium  ffir  Cultus  und  Unterricht,  von  dem  hohen  k.  k.  Handelsministerium, 
vom  niederösterr.  Landes-Ausschusse,  von  der  kais.  Akademie  der  Wissen- 
schaften in  Wien,  von  der  k.  k.  geologischen  Reichsanstalt,  von  der  k.  k. 
zoologisch-botanischen  Gesellschaft,  von  der  Handels-  und  Gewerbekammer 
für  Oesterreich  unter  der  Enns,  von  der  k.  k.  statistischen  Central  Com- 
mission,  von  der  k.  k.  Central-Anstalt  für  Meteorologie  und  Erdmagnetismus^ 
vom  k  k.  Schulbücher- Verlage  in  Wien,  von  der  Beck'schen  Universitäts- 

1* 


Buchhandlung  (jetzt  A.  Holder)  in  Wien,  von  den  Verlagsbu<*hhandlungen 
H.  Winiker  in  Brunn,  L.  Seidel  in  Wien,  Sallmayer  &  Co  (jetzt 
Graeser)  in  Wien,  H.  Hölzel  in  Olmiitz  und  Wien,  Tempsky  in  Prag 
und  Wien,  Perthes  in  Gotha  und  Wien,  W.  Braumüller  in  Wien, 
Herbig  in  Berlin,  H  K.  Meyer  in  Hannover,  Mayer  in  Wien,  Pichler's 
Witwe  in  Wien,  Kleinmayr  in  Laibach,  Ferd.  Hirt  in  Breslau,  von  der 
M anzischen  Buchhaudlang  (Klinkhardt)  in  Wien,  und  von  zahlreichen 
Privaten. 


I.  Sprachwissenschaftliche  Werke* 


I.  Deutsche  Sprache  und  Literaturgeschichte: 


Adelung,  Gramni.  kritisches  Wörterbuch  der  hochdeutschen  Mund- 
art, berichtigt  von  Schönberger.  Wien  1808 
Andresen,  Sprachgebrauch  und  Sprachrichtigkeit  im  Deutschen. 

Heilbronn  1881 
Apelt,   Der  Deutsche  Aufsatz  in   der  Prima   des  Gymnasiums. 

Leipzig  1883 

Bauer,   Grundzüge    der   hochdeutschen    Grammatik    für   höhere 

Bildnngsanstalten.  Nördlingen  187*2 

Baumgart,  Handbuch  der  Poetik  Stuttgart  1887 

Beck,    Lehrbuch  der  Poetik  für    höhere    IJnterrichts-Anstalten. 

München  1862 
Becker  M.  A.,  Kurze  deutsche  Sprachlehre. 
Benecke  und  Lachmann,  Iwein. 
Beyer,  Deutsche  Poetik. 
Blümner,  Lessings  Laokoon  (erklärt) 
Brandl,  Verslehre,  ein  Anhang  zur  deutschen  Grammatik. 

Klagenfurt  1878 
Brücke,  Die  physiologische  Grundlage  der  nhd.  Verskunst. 

Wien  1871 

Cassel,   Die  Symbolik    des  Blutes   und  der   arme  Heinrich  von 

Hartmann  von  Aue  Berlin  1882 

Cholevius,  Dispositionen  und  Materialien  zu  deutschen  Aufsätzen. 

Leipzig  1869/70 
DIemer,  Genesis  und  Exodus  nach  der  Milstäter  Handschrift. 

Wieu  1862 


Wien  1869 

Berlin  1868 

Stuttgart  1882/4 

Berlin  1876 


Bäflüe 
4 

l 

1 

1 
1 

1 
1 
1 
3 
1 


Hefte  I 


IBiiils  flslll 


Dieiiier,  Dentsche  Gedichte  des  XL  und  XII.  Jahrhunderts. 

Wien  1849 
Drüse,  Einführung  in  die  deutsche  Literatur.  Langensalza  1873 
Dunger,  Wörterbuch  von  Verdeutschungen  entbehrlicher  Fremd- 
wörter Leipzig  1882 
Eberhard,  Synonymisches  Wörterbuch  der  deutschen  Sprache. 

Leipzig  1881 
Flögel,  Geschichte  der  komitjchen  Literatur.  Liegnitz  1784/87 
Freytag,  Die  Technik  des  Dramas.  Leipzig  1872 

Geerling,  Der  deutsche  Aufsatz  Wiesbaden  1882 

Genee,  Lehr-  und  Wanderjahre  des  deutschen  Schauspiels  vom 
Beginn  der  Reformation  bis  zur  Mitte  des  18.  Jahrhunderts. 

Berlin  1882 
Gervinus,  Geschichte  der  deutschen  Dichtung.  Leipzig  1871/74 
Gloede,  Gurke's  Deutsche  Schulgramatik  und  Uebungsbuch. 

Hamburg  1882 
Gottschall,  Die  deutsche  Nationalliteratur  in  ''der  1.  Hälfte  des  19. 
Jahrhunderts.  Breslau  1861 

Gottschall,  Poätik;  DieDichtkunst  und  ihieTechuik    Breslau  1873 
Grimm  J.,  Deutsche  Mythologie.  G<»ttingen  1835 

Grimm  J.,  Auswahl  aus  den  kleineren  Schriften.         Berlin  1871 
Grimm  J.,  Deutsche  Grammatik.  Göttingen  1837 

Gross  H.,  Deutsche  Dichterinnen  und  Schriftstellerinnen  in  Wort 
und  r^ild.  Merlin  1885 

Grosse,  Register  zu  Hettners  Literaturgeschichte   des  18.  Jahr- 
hunderts Braunschweig  1883 
Härder,  Werden  und  Wandein  unserer  Wörter.       i^eipzig  1884 
Hehn,  Culturpflanzeu   und  Hausthiere  in  ihrem  Uebergange  aus 
Asien  nach  Griechenland  und  Italien,  historisch-linguistische 
Skizze.  Merlin  1877 
Hehn,  Gedanken  über  Goethe.                                       Berlin  1887 
Heinisch,  Grundriss  der  Geschichte  der  deutschen  jjiteratur. 

iUmberg  1868 
Heinrich,  Grammatik  der  u.-li. -deutschen  Sprache.  Laibach  1879 
Hermann,  Lehrbuch  der  deutschen  Sprache.  Wien,  1880 

Hettner,  Geschichte  der  deutschen  Literatur  im  18.  Jahrhundert 

Mraunschwei^  1879 
Hettner,  Das  modeiue  Drama.  Hrauuschweig  1852 

Hettner,  Wilh.  v.  Humboldts  ästhetische  Versuche  über  Goethe's 
Hermann  und  Dorothea.  Braunschweig  1882 

Heyne,  Heliand  mit  Glossar.  Paderborn  1873 

Heyne,  l'ltiias  Paderborn  1872 

Heyne,  Beovulf.  Paderborn  1873 


Heyse,  AusfQhrliches  Lehrbach  der  deutschen  Sprache. 

HaDDOver  1838/49 
Hiecke,  Der  deatsche  Unterricht  auf  deutschen  Gymnasien. 

Leipzig  1872 
Hinrichsen,  Das  literarische  Deutschland.  Berlin  1887 

HIrzel,  Salomon  Hirzel's  Verzeichnis  einer  Go&the-Bibliothek. 

Leipzig  1884 
HofTmann,  Neuhochdeutsche  Elementargrammatik.  Halle  a.  S.  1885 
Hopf,  Hilfsbuch  zu  deutschen  Stiiabungen.  Nürnberg  1880 

Jahresbericht  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  ger- 
manischen Philologie.  Berlin  1880/89 
Jung,  Schillers  Briefe  über  die  ästhetische  Erziehung  des  Menschen. 

Leipzig  1875 

Kaltschmidt,  Gesammt -Wörterbuch  der   deutschen  Sprache  aus 

allen  ihren  Mundarten.  Nördlingen  1865 

Kiaar,  Geschichte  des  modernen  Dramas  in  Umrissen.  Prag  1883 

Klaar,  Deutsche  Bühnendichter  der  Gegenwart  Prag  1884 

Klaar,  Fremde  Dramatiker  auf  der  deutschen  Bi\lnie.   Prag  1884 

Klein,  Geschichte  des  Dramas:  Geschichte  des  griechischen  und 

römischen  Dramas ;  des  aussereuropäischen,  des  italienischen, 

des  spanischen,  des  englischen  Leipzig  1874/76 

Kluge,  Etymologisches  Wörterbuch  der  deutscheu  Sprache. 

Strasburg  1888 
Koberstein,  Grundriss  der  Geschichte  der  deutschen  National- 
Literatur  und  Registerband.  Leipzig  1873/73 

König,  Deutsche  Literaturgeschichte.  Bielefeld,  1879 

Könnecice,  [Bilderatlas  zur  Geschichte  der  deutschen  National- 
Literatur.  Marburg  1887 

Kohler,  Valentin  Ickelsamers  Teutsche  Gramma^ca. 

Tübingen  1881 
Kreyssig,  Vorlesungen  über  Shakespeare,  seine  Zeit  und  seine 
Werke.  Berlin  1877 

Kürschner,  Deutsche  National-Literatur.  Stuttgart  1882/90 

Kummer,  Deutsche  Schulgrammatik.  Prag  1884 

Kurz  Hr.,  Geschichte  der  deutschen  Literatur      Leipzig  1860/68 
Kurz  Hr.,  Geschichte  der  deutschen  Prosa  von  Gottsched  bis  auf 
die  neueste  Zeit.  Zürich  1853 

Laas,  Der  deutsche  Aufsatz  in  der  Prima  des  Gymnasiums. 

Berlin  1868 
Laas,  Der  deutsche  Unterricht  auf  höheren  Lehranstalten. 

Berlin  1872 
Lachmann,  Der  Nibelungen  Noth  und  Klage.  Berlin  1874 

Lachmann,  Zu  den  Nibelungen  und  zur  Klage  Berlin  1836 


Bilds 


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6 

I 

1 

1 

2 
146 

1 
4 

1 

1 


Lange,  Deutsche  Rechtschreiblehre.  Berlin  1871 

Langner,  Deutsche  Grammatik  IQr  Gymnasien  und  Bealschulen. 

Wien  1866 
Lehmann,  Leitfaden  fUr  den  Unterricht  in  der  deutschen  Gram- 
matik Prag  1874 
Lemcke,  Von  Opitz  bis  Elopstock.                           Leipzig  1882 
Lewitz,  Dreitausend  Themen  zu  deutschen  Aufsätzen. 

Breslau  1872 
Liliencron,  Die  historischeu  Volkslieder  der  Deutschen  vom  13. 

bis  16.  Jahrhundert.  Leipzig  1866 

Loebell,  Die  Entwicklung  der  deutschen  Poesie   von  Klopstocks 

erstem  Auftreten  bis  zu  Goethes  Tode.  Braunschweig  1866/66 
Mayer,  Deutsches  Sprachbucli.    Aufäoge  der   Grammatik,   Ouo- 

niatik  uud  Spracbkuust.  Stuttgart  1842 

Martin  und  Zupitza,  Deutsches  Heldenbuch  IL  und  V.  Theil. 

Berlin  1866/70 
Meyer,  Deutsche  Worte.  Umschau  über  das  Leben  und  Schatten 

der  Gegenwart.  Hildburghausen  1871/74 

Minkwitz,  Lehrbuch  der  deutscheu  Ver^kunst.  Leipzig  1863 

Minor,  Friedrich  Schlegel  1794— 1802,  seine  prosaischen  Jugend- 

schriften.  Wien,  1882 

Minor,  Sauer  und  Werner,  Beiträge  zur  Geschichte  der  deutscheu 

Literatur  und  des  geistigen  Lebens  in  Oesterreich. 

Wien  1883 
Moltke,  Deutscher  Sprach  wart.  Zeitschrift  für  Kunde  und  Kunst 

der  Spiache.  Leipzig  1866 

Müllenholf,  Deutsche  Alterthumskunde.  Berlin  1870 

Mütlenholf  und  Scherer,  Denkmäler  deutscher  Poesie   und  Prosa 

aus  dem  8.— 12.  Jahrhundert.  Berlin  1873 

Mülter  und  Zarnke,  Mittelhochdeutsches  Wörterbuch. 

Leipzig  1854  60 
Muth,  llittelhüchdeutsclies  Wörterbuch.  Wien  1873 

Muth,  Der  Mythus  vom  Markgrafen  Küdeger.  Wien,  1877 

Muth,  Killleitung  in  das  Nibelungenlied.  Paderborn  1877 

Neudrucke  deutscher  Liteiatmweike  des  16.  u.  17.  Jahrhunderts 
Normann,  Neue  Materialien  zu  deutschen  Stilübuiigen  für  höhere 

Lehranstalten  und  Seniinarien.  Kattowitz  1882 

Paul,  Grundriss  der  germanischen  Philologie.       Straliburg  1889 
Perger,  Der  deutsche  Stil  in  seiner  Entwicklung  von  der  ältesten 

Zeit  bis  auf  Schiller  und  Goethe.  Wien  1861 

Presch,  Leitfaden   für   den    literar.  -  historischen  Unterricht   an 

ijsterreicliischen  Lehranstalten.  Wien  1889 

Raumer.<-iesammeltesprach\vissenschaftl.Schrifteii.  Frankfurt  1863 


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Reiche!,  Mittelhochdeutsches  Lesebach.  Wien  1868 

Reinsberg-Düringsfeld,  Sprichwörter  der  germanischen  und  roma- 
nischen Sprachen  vergleichend  zusammengestellt. 

Leipzig  1872/75 
Rollenhagen,  Froscbmäuseler,  herausgegeben  von  Goedeke. 

Leipzig  1876 
Roquette,  Geschichte  der  deutschen  Dichtung.  Stuttgart  1872 
RQckerty  Geschichte  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache. 

Leipzig  1875 
Sanders,  Wörterbuch  der  Deutschen  Sprache.  Leipzig  1860/65 
Scherer,  Geschichte  der  deutschen  Literatur.  Berlin  1883 

Scherer,  Vorträge  und  Aufsätze  zur  Geschichte  des   geistigen 
Lebens  in  Deutschland  und  Oesterreich.  Berlin  1874 

Scherer,  Poetik.  Berlin  1888 

Scherer,  Geschichte  der  deutschen  Dichtung  im  11.  und  12  Jahr- 
hundert. Straßburg  1876 
Scherer,  Zur  Geschichte  der  deutschen  Sprache.        Berlin  1868 
Schmeller,  Bayerisches  Wörterbuch.                   München  1872/77 
Schmidt,  Geschichte  des  geistigen  Lebens  in  Deutschland  von 
Leibnitz  bis  auf  Lessings  Tod  1681—1781.  Leipzig  1862/64 
Schmidt,  Geschichte  der  Romantik  im  Zeitalter  der  Reformation 
und  der  Revolution.  Leipzig  1850 
Schmidt,  Geschichte  der  deutschen  Literatur  im  19.  Jahrhundert 

Leipzig  1856 
Schönbach,  Ueber  Lesen  und  Bildung.  Graz  1889 

Schröer,  Auswahl  deutscher  Gedichte  fttr  die  3  Classe  der  Real- 
schulen. Wien  1864 
Schröter-Thiele,  Lessing's  Hamburgische  Dramaturgie.  Halle  1877 
Schwab,  Wegweiser  durch  die  Literatur  der  Deutschen. 

Leipzig  1847 
SeufTert,  Deutsche  Literatur- Denkmale  des  18.  Jahrhunderts  in 
Neudrucken  herausgegeben.  Heilbronn  1881/90 

Sievers,  Tatian,  lateinisch  und  altdeutsch  mit  Glossar. 

Paderborn  1872 
SImrock,  Handbuch  der  deutschen  Mythologie.  Bonn  1869 

Steinmeyer,  Zeitschrift  fttr  deutsches  Alterthum   und   deutsche 
Literatur.  Neue  Folge.  Berlin  1875/82 

Stern,  Lexikon  der  deutschen  National-Literatur.    Leipzig  1882 
Taschenwörterbuch  der  deutschen  Sprache.  Leipzig  1807 

Uhland,  Schriften  zur  Geschichte  der  Dichtung  und  Sage. 

Stuttgart  1865/73 
Vernaleken,  Deutsche  Syntax  1.  und  2  Theil  Wien  1861/63 
Viehoff,  Schillers  Gedichte  erläutert.  Stuttgart  1858/59 


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Viehoff;  Goethes  Gedichte  erläutert.  Stuttgart  1870 

Wackernagel,  Deutsches  Lesebuch.  Basel  1873/79 

Wagner,  StreifzBge  in  das  Gebiet  der  deutschen  Sprache. 

Hamburg  1889 
Wagner,  Archiv  für  die  Geschichte  deutscher  Sprache  und  Dichtung. 

Wien  1871 
Weigand,  Deutsches  Wörterbuch.  Giefien  1878 

Weinhold,  Mittelhochdeutsche  Grammatik.  Paderborn  1877 

Wiener  Neudrucl(e.  Wien  1883/85 

Willomitzer,  Deutsche  Gramatik  fBr  östei  reichische  Mittelschulen 

Wien  1879 
Ziemanr,  Mittelhochdeutsches  Wörterbuch.        Quedlinburg  1838 


Separat-AbdrQcke  aus  den  Schriften  der  k.  k.  Akademie  in  Wien. 
Deutsche  Schul-Lesebttcher  verschiedener  Autoren. 


2.  Schöne  Literatur: 

Alxinger,  Rittergedichte:  Doolin  von  Mainz;  Bliomberis. 

Leipzig  1861 
Anzengruber,  Dorfgänge;  Der  Schandfleck;  Der  Sternsteinhof. 

Leipzig  1884/85 
Auerbach,  Dorfgeschichten;    Neues  I<eben;     Harftißele;   Schatz- 
kästlein des  Gevattersmanns;  Waldfried.  Stuttgart  1861/74 
Balzac,  Der  Graf  von  Sallenauve.  Wien  1866 

Bauernfeld,  Die  Freigelassenen.  Berlin  1876 

Bechstein,  Die  Manuscripte  Peter  Schlemihls.  Berlin  1661 

Bersezio,  Die  Engel  auf  Erden,  a  d.  Italienischen.  Leipzig  1884 
Bittner,  Treuherz,  ein  Kaiserlied.  Wien  1878 

Blum,  Die  Aebtissin  von  Säcl^ingeu.  Jena  1887 

Bodensted t.  Aus  deutschen  Gauen.  Jena  o.  J 

Buch,  Kinder  der  Zeit.  Wien  1862 

Camoens,I>ieLusiaden  a.  d  Portugiesichen.   HiUlburghausen  1869 
Cervantes,  Leben  und  Tliateu  Don  Quixote  von  la  Mancha. 

Berlin  1853 

Dahn,  Ein  Kampf  um  Korn;    Die  Kreuzfahrer;    Die  schlimmen 

Nonnen  von  Poitiers;  Fredigundis;   Bis  zum  Tode  getreu; 

Attila;  Weltuntergang.  Leipzig  1876/89 


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Dante,  Göttliche  Komödie.  Deutsch  von  Kopisch.      Berlin  1887 
Delius,  Shakespeares  Werke,  erklärt.  Elberfeld  1876 

Dingelstedt,  Erzählende  Dichtungen.  Berlin  1887 

Dostojewsky,  Die  Brüder  Karamasow.  Aus  dem  Russischen. 

Leipzig  1834 
Ebers,  Frau  Bürgermeisterin;    Ein  Wort;    Die   Nilbraut;    Der 

Kaiser;  Uarda;  Eine  ägyptische  Köiiigstochtei ;  Die  Gred ; 

Josua.  Stuttgart  1882,90 

Eckstein,  Aphrodite;  Pia;  Nero.  Leipzig  1886/8y 

Eliot,  Daniel  Deronda,  deutsch  von  Strodlmanu         Berlin  1876 
Engelhorn,  allgemeine  Romanbibliothek. 
Feste nb er g,  Franceska  von  Rimini. 
Foglar,  Donau-Sagen. 
Franzos,  Moschko  von  Parma. 
Freytag,  Soll  und  Haben. 
Freytag,  Die  verlorne  Handschrift. 
Frey  tag.  Die  Ahnen, 
Ganghofer,  Oberland. 
Gerstäcker,  Gesammelte  Scluiften. 
Gerstäcker,    Die   Regulatoren  im   Aikansas; 

Busch. 
Görling,  Novellen  und  P]rzählungen. 
Goethe,  ^ämmtliche  Werke. 
Goetlie,  Ausgewählte  Gedichte  mit  Anmerkungen.  .'Stuttgart  185ö 
Götz  und  Heydenreich,  Gedichte.  Wien  1817 

Griltparzer,  Sämmtliche  Werke.  Stuttj^aii  \b7Si7\) 

Grillparzer,  Dramatische  Werke.  Wmi  1822,71 

Grün  Anastasius,  Gesammelte  Werke.  15erlin  18/ 7 

Gutzicow,  Die  rauui8:ärtuer  von  Hohenschwangau.    ilreslau  lödU 


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Stuttgart 

Leipzig  1883 

Wien  1860 

Stuttgart  1885 

Leipzig  1888 

Leipzig  1869 

Leipzig  1872/80 

Stuttgart  1887 

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Klusspiraten;    Im 

Ijeipzig  185y/»)4 

Hannover  18-1Ö 

Stutt'^art  185:;  ob 


Gutzicow,  Die  Kitter  vom  Geiste. 
Hacicländer  und  Höfer,  Hausblätter. 
Haiirech,  literarischer  Nachlass. 
Hamerling,  Ahasverus  in  Eom;  Der  König 

zug;  Danton  und  Robespieire 
Hauff,  Sämmtliche  Weike. 
Hebbel,  Die  Nibelungen. 
Hebel,  Schatzkästlein. 
Heine,  Sämmtliche  Weike. 
Hensing,  Die  Kriegspot'sie  der  Jahre  187o;i. 
Herder,  Sämmtliche  Werke. 
Heyse,  Der  lioman  der  Stii'tsdame. 
Hiilern,  Friedhof sbhime. 
Hippel,  Lebensläufe  nach  aufsteigender  Linie  ;  Kreuz-  un-K^uerziige 


L-rlin   1882 

1855/58 

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des  Ritters  A.  bis  Z.  Leipzig  1869/60 

Hoefer,  Kleines  Leben;  Eizählungen  aus  der  Heimat.  Jena o.J. 
Hoflftaiann  von  Fallersieben,  Gedichte.  Berlin  1874 

Holtel,  Die  Vagabunden ;  Der  letzte  Kommödiant.  Breslau  1880/86 
Hölty,  Gedichte.  Hannover  1868 

Houwald,  Sämmtliche  Werke.  Leipzig  1869 

Hradisch,  Novellen-Album.  Neutitschein  1864 

Iffland,  Theatralische  Werke  in  Auswahl  Leipzig  1869 

Jensen,  Sonne  und  Schatten;  Flut  und  Ebbe;  FrQhlingsstttrme 

Berlin  und  Leipzig  1873/80 
Jordan,  Nibeluuge.  Frankfurt  1886/90 

Jordan,  Zwei  Wiegen.  Berlin  1888 

Jünger,  Komisches  Theater.  Leipzig  1861 

Keller,  Die  Leute  von  Seldwyla;  Züricher  Novellen. 

Stuttgart  1876/78 
Keller,  Gesammelte  Werke.  Berlin  1889 

Klopstock,  Sämmtliche  Werke.  Leipzig  1864/65 

König,  Der  goldene  Schatz  aus  dem  dOjärigen  Kriege.    Jena  1881 
Kohn,  Neue  Ghettobilder.  Leipzig  o.  J. 

Kohut,  Lustige  Geschichten  aus  dem  Tokayerland.    Berlin  1885 
Kompert,  Gesammelte  Schriften.  Leipzig  1887 

Kotzebue  W.  von,  Baron  Fritz  Reckeusteg.  Leipzig  1886 

Kurz,  Heinrich  Roller  oder  Schillers  Heimatjahre.  Stuttgart  1847 
Landsteiner,   Pulsschläge;    Die   Kinder   des   Lichtes;    Edmund 

Fröhlich  der  Abenteurer. 
Laube,  Die  Karlsschttler ;  Graf  Essex. 
Lenau,  Gedichte;    Savonarola;    Albigenser; 


Wien  1866/66 
Leipzig  1880/81 
Faust. 
Augsburg  1868/60 
Stuttgart  1867/58 
Leipzig  1853/67 
Wien  1844 
Berlin  1880 


Lenau,  Gedichte;  Dichterischer  Nachlass. 
Lessing,  Gesammelte  Werke. 
Lichtenberg,  Vermischte  Schriften. 
Lindau,  Gesammelte  Aufsätze. 
Lindau,  Der  Zug  nach  dem  Westen;  Arme  Mädchen.  Stuttgart  o.  J. 
Lorm,  Todte  Schuld;  Außerhalb  der  Gesellschaft ;  der  fahrende 
Geselle;  Auf  dem  einsamen  Schlosse.  Leipzig  1880/88 

Luther,  Die  Bibel  des  alten  und  neuen  Testamentes.  Stuttgart  1824 
Meissner,  Schwarzgelb;  Die  Sansara;  Neuer  Adel;  Babel;  Zwi- 
schen Fürst  und  Volk;  Novellen.  Leipzig  1873/76 
Meissner,  Schattentanz;  DerlUldhauer  von  Worms.  Berlin  1876/81 
Misson,  „Da  Naz."  herausg-egebeu  von  Laiidsteiner.  Wien  1876 
Niemann,  Hackchen  und  Thyrsosträger ;  Katbarina.  Leipzig  1883/84 
Ossian,  Gedichte  aus  dem  Gälischen.  Leipzig  1861 
Pfelfel,  Fabeln  und  pot^tische  Erzählungen.           Stuttgart  1861 


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Platen,  Gesammelte  Werke.  Stuttgart  1853 

Pollhammefi  Gedichte;  Die  Protestanten  von  Salzbarg. 

Wien  1863/90 
Protchko,  Die  Höllenmaschine.  Pi*ag  1858 

Pyrker,  Sämmtliche  Werke.  Stuttgart  1858 

Raabe,  Pfisters  Mühle.  Leipzig  1884 

Ralph  Emereon,  Versuche;  Englische  Charakterzüge.  Aus  dem 
Englischen.  Hannover  1858 

Red  Witz,  Hymen.  Berlin  lo87 

Rieht,  Land  und  Leute;  Die  bürgerliche  GeselL^chaft;  Die  Fa- 
milie; Cultnrstudien  aus  3  Jahrhunderten ;  Culturgeschichtl. 
Novellen;  Neues  Novellenbuch.  Stuttgart  1861/73 

Rommel,  Henning  der  Hahn.  Hannover  1846 

Roquette,  Neues  Novellenbuch.  Breslau  1884 

Rosegger,  Geschichten  aus  den  Alpen;    Geschichten  aus  Steier- 
mark; Die  Schriften  des  Waldschulmeisteis.     Pest  1873/75 
Rückert,  Auswahl  aus  den  Gedichten.  Frankfurt  1865 

Russische   Taechenbibliothelc:    Dostojewski,    Marliuski,    Mesch- 

tscherski,  Sollogub,  Tolstoi,  Turgenjew. 
SchefTel,  Der  Trompeter  von  Säckingen;  Ekkehard. 

Stuttgart  1886/87 
Scheibe,  Die  Grenadiere  der  Kaiserin.  Briinn  o.  J. 

Schiller,  Sämmtliche  Werke.  Stuttgart  185(5/68 

Schiller,  Sämmtliche  Werke.  Wien  1810/11 

Schmid  Herrn.,    Der   Bauernrebell;    Tannengrüu;    Der   Kanzler 

von  Tirol. 
Schmidt  Max.,  Hochlandsbilder;  Johannisnaebt;  Die  Knappenlisl 

vom  Bauschenberg;  Der  Leonhardsritt. 

Schücicing,  Große  Menschen.  Breslau  1884 

Schweichel,  Der  Bildschnitzer  vom  Achensee.  Berlin  o.  J. 

Scott,  Sämmtliche  Romaue.  Leipzig  1844/47 

Scott,  Erzählungen  von  den  Kreuzfahrern ;  Pauls  Briefe  an  seine 

Verwandten ;    Lebensbeschreibungen    berühmter   britischer 

Dichter;  Der  letzte  Minstrel;  Erzählungen  eines  Großvaters; 

Die  Chronik  von  Canongate.  Wien  1827/28 

Sealsfleld,  Gesammelte  Werke.  Stuttgart  1846 

Shakespeare,  Dramatische  Werke;  übersetzt  von  Tiek. 

Berlin  1853/55 
Shelley,  Feenköuigin;  übersetzt  von  Weiser.  Leipzig  o.  J. 

Silberstein,  Dorfschwalben  aus  Oesterreicb.         Breslau  1881/83 
Simrock,  Paizival  und  Titurel ;  Das  kleine  Heldenbuch;  Gudrun; 
Das  Nibelungenlied.  Stuttgart  1859/61 

Spielhagen,  Sämmtliche  Werke 


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Das  Skelett  im 
Leipzig  1874/79 

Stattgart  1836 
Leipzig  1861 
Leipzig  1883 


Spielhagen,  Der  Amerikaner  in  Aegypten.    Aus  dem  Englischen. 

Hannover  1867 
Spielhagen,    Ultimo;    Allzeit  voran;    Sturmflut; 

Hause;  Platt  Land. 
Spindler,  Regenbogenstrahlen. 
Steigentesch,  Lustspiele. 
Stern,  Ohne  Ideale. 
Stifter,  Studien;  Bunte  Steine;  Erzählungen;  Briefe.  Pest  1869/70 
Stöcker,  Blätter  vorm  Winde.  Gedichte.  Krems  1866 

Taylor,  Jetta;  Elfriede.  Leipzig  1884/86 

Tegner,  Die  Frithiofs-Saii:e.  Ans  dem  Schwedischen.  Stuttgart  1861 
ThQmmel,  Sämmtliche  Werke.  Leipzig  1753/64 

Tolstoi,  Krieg  und  Frieden;  Russische  Soldatengeschichten. 

Berlin  1889 
Traun  von  der,  Ooldschmiedkinder.  Wien  1880 

Uhl,  Die  Bot^chafterin.  Berlin  1880 

Uhland,  Gedichte.  Stuttgart  1863 

Voss  Richard,  Rolla  Leipzig  o.  J. 

V088  Heinr,  Homers  Ilias  und  Odysee,  deutsch.   Stuttgart  1869/60 
Waldmuller,  Auf  der  Leiter  des  GlQcks;  Blond  oder  braun;  Um 

eine  Perle;  Don  Adone  Leipzig  1884/86 

Wallace,  Ben  Hnr;  aus  dem  Englischen.  Stuttgart  188^ 

Wieland,  Sämmtliche  Werke.  Leipzig  1866/68 

Winterfeld,  Der  Fürst  von  Montenegro;    Der  Mops;    Der  alte 

Knast;   Ein  Liebling  der  Furien;   Hansnarren;   Spanische 


Reiter;  Peter  Pinsel. 


Jena  1876/81 


Wolff  Jul.,  Der    Si'ilfmeister;    Das   Recht    der   Hagestolze;    Die 


Pappenheimer. 
Zedlitz,  Dramatische  Werke.  Soldatenbttchlein. 
Zschokke,  Novellen  und  Dichtungen. 


Berlin  1883/89 

Stuttgart  1860 

Aarau  1866 


3.  Französische  Sprache  un4  Literatur. 

Albert,  La  poesie  6tndes  i^ur  les  chefs-d'oeuvi  e  des  poetes. 

Paris  1874 
Albert,  La  prose,  ^tudes  sur  chefs  d'  oevre  des  prosateurs.  Paris  1874 
Balzac,  Louis  Lambert  les  proscrits;  S^raphita;  Les  Paysans; 
Le  Deput6  d'  Arcis;  Physiologie  du  Mariage;  La  femme 
de  trente  ans;  Eugenie  Grandet;  Les  Chouans  ou  la  Bre- 
tagne en  1799;  Le  p^reOoriot;  Les  Gelibataires ;  LaPeau 
de  Chagrin.  Paris  1876/79 


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14 


Barrau,  Exercices  de  composition  et  de  style.  Paris  1873 

Bartsch,  Altfranzösische  Chrestomathie.  Leipzig  1875 

Beaumarchais,  Theatre  complet. 

Beranger,  Chansons.  Paris 

Bernardin  de  saint  Pierre,  Oeuvres  choisies. 
Boileau,  Oeuvres  avec  des  notes.  Paris  1830 

Bossuet,  Sermons  choisis;  Histoire  universelle        Paris  1863/64 
Bossuet,  Oraisans  funebres.  Paris  1873 

Brächet,  Grammaire  historiqne  de  la  langue  francaise  Paris 
Brächet,  Dictionnaire  fetymologique  de  la  langue  francaise.  Paris 
Brächet,  Morceaux  choisis  des  grands  ^crivains  du  XVI.  siecle 
Brächet,  Dictionnaire  des  doublets  ou  doubles  formes  de  la  langue 
francaise.  Paris  1871 

Bruyere,  Caracteres. 

Burguy  Grammaire  de  la  langue  d'  o'ü.  Berlin  1869 

Chateaubriant,  Atala,  Renk,  Les  Abencerages.  Paris  1874 

Chateaubriant,  Le  g^nie  du  christianisme.  Paris  1870 

Chateaubriant,  Itin6raire  de  Paris  ä  Jerusalem  Berlin  1876 

Chefs  d'  oeuvre  des  auteurs  comique.  Paris  1857/72 

Chefs  d'  ouvres  tragiques.  Paris  1843/45 

Corneille,  Theatre.  tom  I  et  II. 

Descartes,  Oeuvres  morales  et  philosophiques.  Paris  1855 

Dictionnaire  francois-allemand  et  allemandfrancois  a  V  usage  de 

deux  nations.  Strasbourg  1804 

Diez,  Grammatik  der  romanischen  Sprachen.  Bonn  J870 

Daudet,  Impressions  de  Nature  et  d'  art.  Paris  1879 

Duruy,  Petite  histoire  g6n6rale  extraite  de  V  abregt  de  P  histoire 

universelle.  Paris  1874 

Ebener,  Album  Po^tique;    Hundert  Fabeln  von  Pierre  Lacham- 

beaudie.  Hannover  1857/61 

Finelon,  De  V  existence  et  des  attributs  de  dieu.       Paris  1869 

Finelon,  Dialoques  sur  V  ^loquence.  Paris  1872 

F6nelon,  Les  Aventures  de  T616maque.  Vienne  1840 

Feydeau,  Daniel ;  Consolation.  Paris  1869/72 

Florian,  Fables  pr6c6dees  d'  une  etude  sur  la  fable  suivies  de 

Ruth  et  de  Tobie.  Paris  1874 

La  Fontaine,  Fables  et  ouevres  diverses.  Paris  1865 

Geruzez,  Histoire  de  la  Litt^rature  francaise.  Paris  1869 

Giauning,  Epochen  der  französischen  Geschichte. 

Nördlingen  1877 

Godefroy,  Histoire  de  la  litt^rature  francaise  depuis   le  XVI. 

siecle  jusqu'  a  nos  jours.  Paris  1878/81 

Gulzot)  Histoire  de  la  civilisation  en  Europe  Paris  1875 


Bilde  Eeflel 

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Hettner,  Die  französische  Literatur  des  18,  Jahrhunderts. 

Braunschweig  1872 
Hirzel,  Praktische  französische  Grammatik.  Aarau  1869 

Houssaye,  TiCs  aroours  de  ce  temps-la.  Paris  1875 

Hugo  Victor,  Les  orientales,  Les  feuilles  d'automne;  Les  chant 
du  cn'»puscxile.  Notre  Dame  Paris  1875 

Hultier,  Französische  Sprachlehre.  Wien  1858 

Jourdain,  Logiqne  de  Port-Koyal.  Paris  1872 

Karr,  Les  Cailloux  blancs  du  petit  poucet.  Paris  1880 

Lamartine,  Morceaux  choisis  a  V  usage  de  classes.     Paris  1873 
Lamartine,   Jocelyn   Episode  Journal   trouve    chez   un   eure    de 
campagne.  Paris  1880 

Larousse,  Fleurs  latines  des  dames  et  des  gens  du  monde;  Fleurs 
historiques  des  dames  et  des  gens  du  monde.    Paris  o.  J. 
Laveaux,  Dictionnaire  raisonne  des  difficultes  grammaticales  et 
litteraires  de  la  langue  fran^aise.  Paris  1873 

Lesage,  Gil  Blas.  Paris  1872 

Littre,  Dictionnaire  de  1a  langue  franyaise.  Paris  1863 

Littre,  Histoire  de  la  langue  fran^aise.  Paris  1869 

Lotheissen,  Geschichte  der  französischen  Litaratur  im  XVIT.  Jahr- 
hundert. Wien,  1877  «0 
Lotheissen,  Molifere,  sein  Leben  und  seine  Werke.  Frankfurt  1880 
Malot,  Un  beau-frere.  Paris 
Massillon,  Petit  Careme.                                                Paris  1875 
Mätzner,  Französische  Grammatik  mit  besonderer  Berücksichti- 
gung des  Lateinischen.                                         Berlin  1856 
Du   Meril,  Essai  philosophique  sur   la  formation  de   la   langue 
fran^aise.                                                                Paris  1852 
Merimee  Prosper,  ('olomba  suive  de  mosaique             Paris  1881 
Mezieres,  Les  charades  et  les  homonymes  ou  V  art  de  s'  instruire 
en  s'  amüsant.                                                       Paris  1866 
Meliere,  Oeuvres  complfetes.                                         Paris  1863 
Montesquieu,  Esprit  des  Lois;    Grandeur  et  decadence  des  Ro- 
mains; Letres  Persanes.                                    Paris  1866/72 
Pascal,  Pensfees  de  Pascal;  Lettres  ecrites.                  Paris  1873 
Pellisier,  Principes  de  rhfetorique  franraise.                  Paris  1874 
Pellisier,  Premiers  principes  de  style.                          Paris  1875 
Racine,  Oeuvres  completes.  Paris 
Reaume,  Exercices  sur  la  composition  Iitt6raire  en  francais. 

Paris  1860 

Regnard,  ThSatre  de  Rpgnard  suive  de  ses  voyages  en  Laponie, 

en  Pologne  etc.  Paris  1843 


Bhle 

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1 

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Renau,  L'  antechrist;    L'  gglise  chretienne;   Vie  de  Jesus;   Les 
apotres.  Paris  1866/79 

Revue  politique  et  litteraire,  par  Jung  el  Aglave. 
Rochefoucauld  La,  Maximes.  Paris  1874 

Rousseau,  Emilie;  Nouvelle  Heloise;  Les  Confegsions.  Paris. 

Roy  le,  Sujets  et  develloppements  de  compositions  fran^aises. 

Paris  1875 
Sachs,  Encyklopädisches  französisch-deutsclies  Winterbucb. 

Berlin  1869 
Sand  George,  Spiridion.  Bruxelles  1839 

Schütz,  Theatre  franqais  (Scribe).  Biefeld  1870/75 

Sevigne,  Lettres.  Paris  1873 

Stael,  Delphine;  Corinne  ou  1'  Italie.  Paris  1875 

Souvestre,  Les  derniers  Bretons.  Paris  1866 

Süe,  Les  mysteres  de  Paris.  Paris. 

Theuriet,  Tante  Aurfelie.  Paris  1884 

Vapereau,  Dictionnaire  universel  des  contemporains 

Leipzig  1870/72 
Voöadio,  Cours  d'  histoire  de  la  litterature  francaise     Prag  1873 
Voltaire,  La  Henriade;  Contes,  satires,  epitres;  Romans;  Tbfeatre; 
Siecle  de  Louis  XIV,;  Sifecle  de  Louis  XV.    Paris  1867/74 
Zola,  L'  assommoir.  Paris  1886 

Verschiedene  franzö^jiscbe  Schul-Gramraatiken  und  Lesebücher 


4.  Engliache  Sprache  und  Literatur. 

Ahn,  British  and  american  Standard  authors       Leipzig  1870/72 
Boswell,  The  Life  of  Samuel  Johnson.  London 

British  Autors.  Edition  Tauchnitz.  Leipzig  1844/73 

Chambers,  Cyclopaedia  of  English  Literature.  London  1876 

Craik,  A  Manual  of  English  Literature.  London  1870 

Craik,  English  Literature.  London  1871 

Herrig,  The  British  classical  authors.  Braunschweig  1876 

Koch,  Historische  Grammatik  der  englischen  Sprache 

Weimar  1863/69 

Mätzner,  Englische  Grammatik.  Berlin  1860/65 

Pedemont,    Theoretisch  -  praktische   Grammatik    der   englischen 

Sprache.  Wien,  1860 

Shakespeare,  The  plays  of  William  Shakespeare.    Leipzig  1868 


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Sheridan,  The  scliool  fot*  scaiidal.  London 

Thieme,  Neues  kritisches  Wörterbuch  der  englischen  und  deutschen 
Sprache.  Altena  1869 

Wulcker,  Altenglisches  Lesebuch.  1.  Theil.  Halle  1874 

Harper*8  Monthly  Magazine.  London  1886/90 

Englische  Schul-Lesebficher. 


Binde {fiine 

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1 

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5.  Italienische  Sprache  und  Literatur. 

Ambrosoli,  Letture  italiane  ogli  Scolari.  Yienna  1868/60 

Antonlni^  Nuovo  Dizionario  italiano-tedesco  e  tedesco-italiano. 

Vienna  1785 
Ariosto,  Orlando  furiose.  Vienna  1863 

Bouilly,  Annedoti  singolari.  Mailand  1821 

Carrara,  Antologia  Italiana.  Vienna  1866/69 

de  Castro,  Estetica  ossia  teoria  deP  belle  e  delP  arte. 

Venezia  1846 
Caracchi,  Elisabetta  o  il  tiionfo  della  virtü.  Wien  1818 

Davanzati,  Opere  di  Cornelio  Tacito.  Mailand  1831 

Fortiaaari,  Uebungen  zum  Uebersetzen  aus  dem  Deutschen  ins 

Italienische.  Wien  1821 

Fornasari,  Lo  sposo  di  provincia  di  Alberto  Nota.     Wien  1862 
Goldenthal,  II  Dante  Ebreo  ossia  il  picciol  Santuario  dal  Rabbi 

Mosö.  Vienna  1861 

Goldoni,  Commedfen. 

Leoni,  Speronella  o  L'origini  della  Lega  Lombarda.    Milans  1837 
Mertens,  Lezioni  italisne. 

Nota,  La  vedova  in  solitudine;  11  progrettista.  Wien  1857 

Ponisio,  theoretisch-praktische  italienische  Sprachlehre   Wien  1867 
Storia  die  Bianca  Capello,  gentildona  die  Venezia. 
Racolta,  die  vari  Conti  e  Storiette  de  rideri.  Lipsiae  1818 

Torcegno,  Anweisung  zum  Unterrichte  in  der  italienischen  Sprache. 

Wien  1869 
Torcegno,  Compendio  della  storia  della  letteratura  italiana. 

Vienna  1854 
Verdi.  Rigoletto,  melodramma  in  IV.  atti  di  Piari.  Vienna 


14 


18 


Lateinische  Sprache. 

Crusius,  Ciceronis  orationes  selectae  mit  Anmerkungen  vonMöbius. 

Hannover  1843 
Hohler,  Publii  Virgilii  Maronis  Aeneis.  Wien  1826 

Hohler,  G.  Julii  CaesarisCommentarii  de  bello  gallico.  Wien  1822 
Horaz,  Q.  Horatii  Flacci  opera.  Lipsiae  18;^8 

Horatii  Flacci  carmina  expurgata  et  accuraiis  notis  illustrata. 

Venetiis  1818 
Kritsch,  Lexicon  Hellenoromaicum.  Vienae  1818 

Livii  Titi  Patavini  historiarum  libii,  qui  sopersunt.    Leipzig  18t3 
Pfitz,  Ovidius  übersetzt.  Stuttgart  1883 

Scheller,  Lateinisch -deutsches  und    deutsch  -  lateinisches  Hand- 
Lexicon.  Wien  1820 

Schenkl,  Griechisch-deutsches  Schulwörterbuch  und  Deutsch- 
griechisches Schulwörterbuch.  Wien  1866/67 
Scholl,  Herodot's  Geschichte  übersetzt.  Stuttgart  1848 
Sedimayer,  F.  Ovidi  Nasonis  carmina  selecta.  Pragae  1883 
Strodtmann,  Q.  Horatius  Flaccus  lyrische  Gedichte.  Leipzig  1852 
Virgilii  Maronis  Bucolica,  Georgica  et  Aeneides  libri  XII.  mit 
deutschen  Anmerkungen.  Halle  1722 
Weise,  Ovidii  nasonis  opera.  Leipzig  1845 
Weise,  C.  Suetonii  Tranquilli  vitae  XII.  Caesarum.     Leipzig  1845 


Bilde 


7.  Allgemeine  Sprachwissenschaft 

Bornhak,  Lexicon  der  allgem.  Literaturgeschichte.     Leipzig  1882 

Bornmüller,  Biographisches  Schrif tsteller-Lexicon  der  Gegenwart. 

Leipzig  1882. 

Falb,  Das  Land  der  Inca  in  seiner  Bedeutung  für  die  Urgeschichte 
der  Sprache  und  Schrift.  Leipzig  1883 

Hck,  Die  ehemalige  Spracheinheit  der  Indogermanen  Europas. 

Göttingen  1873 

Gravisi,    Sprachen- Atlas    oder   synoptische   Methode,    englisch, 
französisch,  italienisch,  spanisch,  gleichzeitig  zu  erlernen. 

Giins  1836 

Herrig,  Archiv  für  das  Studium  der  neueren  Sprachen  und  Lite- 
raturen. Braunschweig  1876 

Heyse,  Allgemeines   verdeutschendes    und    erklärendes  Fremd- 
wörterbuch. Berlin  1879 

Miklosich,  Monumenta  linguae  palaeoslovenicae.  Wien  1861 


Hefte 


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Muiler,  Grandriss  der  Sprachwissenschaft.  Wien  1876 

Müller,  Allgem.  Wörterbuch  der  Aassprache  ausländischer  Eigen- 
namen. Leipzig  1888 
Munch-Bellinghausen,  Ueber  die  älteren  Sammlungen  spanischer 
Dramen.  Wien  1862 
Schmidt,  Die  Verwandtschaftsverhältnisse  der  indogermanischen 
Sprachen.                                                         Weimar  1873 
Sievere,  GrundzOge  der  Laut  Physiologie.                 Leipzig  1876 
TschudI,  Die  Eechua-Sprache.                                     Wien  1863 

Saparatabdiücke  ans  den  Schriften  der  k.  Akademie  der  Wissen- 
schaften in  Wien. 


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IL  Geschichte. 

K.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien,  SeparatabdrQcke  aus 
den  Schriften  der  philosoph.  historii^chen  Classe. 
Archiv  f&r  Kunde  österr.  Geschichtsquellen.  Bd.  16-29 
Notizenblatt,  Beilage  zum  Archiv.  Jahrg.  1861—1860 
Monumenta  habsburgica  (IIL  Bd.  u.  Einleit.  zum  I.  Bd) 
Fontes  rerum  Austriacarum.  I.  Abtheilnng.  3.  u.  3.  Bd. 

II.  Abtheilung. 
Separatabdrttcke  aus  dem  Archiv. 
Actenstöcke  Ober  die  spanische  Thronveränderung.  Germanien  1808 
Arnd,  Geschichte  der  Jahre  1867  bis  1871.  Leipzig  1872 

Arnd,  Geschichte  der  Jahre  1860  bis  1867.  Leipzig  1870 

Ameth,  Die  Relation  der  Botschafter  Venedigs  über  Oesterreich 
im  18.  Jahrhundert  Wien  1863 

Ameth,  Beaumarchais  und  Sonnenfels.  Marie  Antoinette. 

Wien  1867/68 
Amethy  Maria  Theresias  erste  Regierungsjahre.  Wien  1863/66 
Arneth,  Prinz  Eugen  von  Savoyen.  Wien  1868 

Ameth,  Archäologische  Analectcn.  Wien  1861 

AachlNich,  Geschichte  der  Wiener  Universität  im  1.  Jahrhundert 
ihres  Bestehens.  Wien  1866 


Binde 

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Auer,  Napoleon  und  seine  Helden.  Leipzig  1833/1837 

Bachmann,  Deutsche  Reichsgeschichte  im  Zeitalter  Friedrich  III. 
und  Max  I.  Leipzig  1884 

Basler-Concil,   Monumenta  conciliorum  generalium  seculi  decimi 
quinti.  Tomus  I.  Vindobonae  1857 

Becker,  Niederösterr.  Landschaften  mit  histor.  Streiflichtern. 

Wien  1879 
Becker,  Verstreute  Blätter.  Wien  1880 

Becker,  Hernstein  in  Niederösterreich,  sein  Gutsgebiet  und  das 
Land  im  weiteren  Umkreise.  Wien  1886/89 

Becker-Göll,  Charikles,  Bilder  altgriech.  Sitte.  Berlin  1877/78 
Beer,  Allgemeine  Geschichte  des  Welthandels.  Wien  1862 

Bermann,  Alt-  nnd  Neu- Wien.  Wien  1879 

Blätter  des  Vereins  für  Landeskunde  von  Niederösterreich. 

Wien  1865/90 
Boetticher,  Die  Akropolis  von  Athen.  Berlin  1888 

Boetticher,  Olympia,  das  Fest  und  seine  Stätte.  Berlin  1886 
Brehm,  Das  Inka-Reich.  Jena  1886 

Bruhns,   Alexander   von  Humboldt,   eine  wissenschaftliche  Bio- 
graphie. Leipzig  1872 
Budinger,  Oesterr.  Geschichte  bis  zum  Ausgange  des  13.  Jahrh. 

Leipzig  1858 
Buckle,  Geschichte  der  Civilisation  in  England.  Leipzig  1868 
Burckhardt,  Kaiser  Josef  II   in  seinem  Leben  und  Wirken. 

Meißen  1837 
Chmel,  Der  österreichische  Geschichtsforscher.  Wien  1838 

Colshorn,  Deutsche  Mythologie.  Hannover  1877 

Creuzer,  Symbolik  und  Mythologie  der  alten  Völker. 

Leipzig  1836/43 
Dahn,  Die  Könige  der  Germauen.  Würzburg  186]/71 

Droysen,  Grundriss  der  Historik.  Leipzig  1875 

Duncker,  Geschichte  des  Alterthums.  Leipzig  1^74/86 

Duncker,  Abhandlungen  aus  der  Griech.  Geschichte.  Leipzig  1887 
Ebeling,  Flögeis  Geschichte  des  Grotesk-Komischen.  Leipzig  1862 
Emmer,  Kaiser  Franz  Josef  I.  Teschen  1880 

Fain,  Darstellung  der  Begebenheiten  des  Jahres  1812.  Leipzig  1836 
Falke,  Die  ritterliche  Gesellschaft.  Berlin  o.  J. 

Falke,  Die  Hansa  als  deutsche  See-  und  Handelsmacht.  Berlin  o.  J. 
Ficquelmont,  Lord  Palmerston,  England  und  der  Continent. 

Wien  1852 
Ficquelmont,  Die  religiöse  Seite  der  orientalischen  Frage. 

Wien  1854 
FItiinger,  Ueber  die  Schädel  der  Avaren.  Wien  1668 


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1 

1 


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I 


I 


Forbigen  Hellas  ttna  Rom.  l#«fg  1874/82 

Freytag,  Bilder  aus  der  deutscheu  VerganffeiUiert  Leipzig  1877/79 

Frledberfl,  Etie  uud  Eheschließuu^  im  deat.Hcheii  Mittelalten 

Beilm  1864 

Friedjiing,  Kaiser  Karl  IV.  und  sein  Äntbeil  am  geistigea  Leben 
seiner  Zeit.  Wieo  1876 

Friess,  Die  Herren  von  Kuenring.  Wien  1874 

Fugger,  Spiegel  der  Ehren  des  Hochlöblichen  Keyserlichen  Er^» 
hanses  Oesterreich. 

Gervinus^  Gescliichte  des  19.  Jahrhunderts  seit  den  Wiener 
Verträgen.  Leipzig  1856/ß6 

Geschichte  der  Wlssetischaften  in  Deutschland:  Üeschichte  des 
allgenh  Staatst  echte»  und  der  Politik  von  Bluntnehli; 
GiEch.  der  Mineralogie  von  Kobell;  Gesch,  der  Landbau* 
und  Forstwirtschaft  von  Fraas;  Gesch.  der  Erdkunde  von 
Peschel;  Geseh*  der  protest  Tlieologie  von  Dorner;  Gesch, 
der  kathol  Tlieologie  von  Werner ;  Gesch.  der  Aesthetik 
in  Deut^clilaud  vüu  Lotzc;  Gesch.  der  Sprachwissenschaft 
von  Ben f  17 ;  Gesch  der  geruian.  Philologie  von  Räumer; 
Die  Entwicklung  der  Chemie  von  Kopp;  Gesch.  der  Tech- 
nologia  von  Karmar^ch;  Gesch.  der  Zoologie  von  Garns; 
Gesch.  der  deutschen  Pbilosoplile  von  Zeller  j  Gesch,  der 
Nationalökonomie  vrm  Röscher;  Gesch.  der  Botanik  von 
Sachs;  Gesch,  der  Astionomie  von  Wolf;  Gesch.  der  Ma- 
tlienmtik  von  Gerhardt.  München  1864/77 

iesebrechtj  Gaschichte  dei-  deutschen  Kaiserzeit^ 

Brauuschweig  1863^'88 

Glaser,  Savonarola.  Leipzig  1883 

GregornviuSt  Ge5chichte  der  Stadt  Rom  im  Miltelaltei 

Stuttgart  1876/86 

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Pfaff,  Physikalische  Geographie  des  Alpengebirges  München  1877 
Pfeiffer,  Eine  Frauenfahrt  um  die  Welt  Wien  1850 


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Ratzelf  Die  Vereinigten  Staat  f^n  von  Nordamerikap 

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Ratzel,  Aittliropo-Geogiaidne,  Stuttgart  1892 

Reitly,  Schaui.latss  der  fünf  Tlieile  der  Welt,  Wien  1791 

Reiter,  Die  ftiuf  AVelttUeile  in  Bild  und  Wort.  Hitdburgh 

HRittar,  Geograi^hisch-sialistisches  Lexieon*  Leipzig  16ti4ii5 

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Scherzer,  Reise  der  osterr.  Fregatte Novara  um  die  Krde  Wien  186 J 

Schmidl,  Oestern  Vaterlandskuudep  Wien  1852 

Schmidl,  Die  Grotten  und  Hülileü  von  Adelsberg,  Tjueg,  Planina 

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Schober»  Die  Deutschen  iu  Nieder-  und  Ober-OesterreicU. 

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Schubert,    ilandbucU  der  allgemeinen  Staatskunde  von  Kuiopa. 
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Schweiger-Lerchenfeld,  Das  eiserne  Jahi  hundert.  Wien  1884 
Schweiger-Lerchenfeld,  Unter  dem  Halbtuuade.  Jena  1876 

Schwtiiger-Lerchenfeld,  Der  Orient,  Wien  18  ?a 

Seh  wicker»  Die  Zigeuuer  in  Ungarn  und  Siebenbiirgen* 

Teschen  1883 
Seh  wicker,  Die  Deutschen  in  Ungarn  und  Siebenbörgen. 

TeBchen  1880 
Seibert,  Zeitschrift  für  Schul^Geographie.  Wien  1880/81 

Siegmeth,  Reiseskizzen  aus  der  Maramaros*  Iglö  1885 

Slavici,  I>ie  Rumänen  in  Ungarn  und  Siebenbürgen*  Teaclien  1881 
Sunklar,  Allgemein b  Orograidiie.  Wien  1873 

Soyaux,  Deutsche  Arbeit  in  Afrika.  Leipzig  1688 

Stanley,  Der  Kongo  und  die  Gründung  de>3  Kougostaates. 

Leiiisig  1885 
Stire,  Die  Kroaten  im  Königreiche  Kroatien  und  Slavonien. 

■  TeHchen  1883 
Statistische  CentraNCommission,   Mittheilungen  ans  dem  Gebiete 

der  Statii^tik, 

■  Jahrbuch  der  iisterr.  Monarchie  fftr  die  Jahre  1863— 7  L 
Jahrbuch  der  bstern  Monarchie  fttr  die  Jahre  1873—77* 

Statistischer  Bericht   über  Industrie   und  Gewerbe  des  Er^ber- 
sagthumeB  Oes tat  reich  unter  der  Equs* 


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Statistische  Tafeln  der  Österr.  Monarchie.  Wien  1856/62 

Steinhauser,  Grundzüge  der  mathem.  Qeograpliie  and  der  Land- 


kartenprojection. 
Stieler,  Hand-Atlas  über  alle  Theile  der  Erde. 
Suman,  Die  Slovenen. 
Supan,  Oesterreich-Ungarn. 
Szujsici,  Die  Polen  und  Ruthenen  in  Galizien. 
Ulrici,  Die  Erde  in  Natnr-  und  Lebensbildern. 


Wien  1864 

Gotha  1865 

Teschen  1881 

Wien  1889 

Teschen  1882 

Hannover  1860 


Umlauft,  Die  AlpeO;  Handbuch  der  gesammten  Alpenkunde. 

Wien  1887 
Umlauft,  Die  österreichische-ungarische  Monarchie.  Wien  1876 
Unschuld,  Terrainlehre  eine  gesonderte  Wissenschaft.  Wien  1884 
Vambery,  Meine  Wanderungen  and  Erlebnisse  in  Persien. 

Pest  1867 
Varnhagen,  Das  wahre  Guauahani  des  Columbus.  Wien  1869 
Vilowsky,  Die  Serben  im  südlichen  Ungarn.  Teschen  1884 

Vlach,  Die  Cecho-Slaven.  Teschen  1883 

Voeikel,  Taschenwörterbuch  der  Aussprache  geographischer  und 
historischer  Namen.  Heidelberg  1880 

Wagner,  Guthes  Lehrbuch  der  Geographie.  Hannover  1882/83 
Weislcern,  Topographie  von  Niederösterreich.  Wien  1769/70 
Wernick,  Städtebilder.  Leipzig  1879/80 

Wetzel,  Allgemeine  Himmelsknnde.  Ber|in  1870 

Winckler,  Die  periodische  Presse  Oesterreichs.  Wien  1875 

Wolf,  Die  Juden.  Teschen  1883 

Zwiedineclc,  Syrien  and  seine  Bedeutung  für  den  Welthandel 

Wien  1873 

Lehrbücher  der  Geographie  verschiedener  Verfasser. 
Karten. 


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IV.  Mathematik. 

K,  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien,  Anzeiger  für  die  Sitzungs 

berichte  der  mathem.  naturw.  Classe.  Wien  1868/90 

Sitzungsberichte  der  mathem.  natuw.  Classe.    Wien  1848/90 

Appeltauer,  Elementar-Mathematik.  Wien  1835/40 

Baltzer,  Die  Elemente  der  Mathematik.  Leipzig  1874/76 


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altief.TiiPotie  und  Anwendung  derDeterminanJen,  Leipzig  1876 
ardey,  Meniotliscb  geordnete  Aufgahen^atntnlung  Über  alle  Theile 
der  KlemeDtÄr-AritliTnetik,  Leif>zig  1873 

ratassevjö,  UuKer  neues  Maß  und  Gf^wiclit.  Wien  1873 

rönnow«  Lehrbucb  der  si>Mriscb€n  Amtonomfe.         nerliri  1Ö71 
urg,  Lehrbuch  der  liöhereii  Mathematik.  Wien  1832 

urmester,  Theorie    und    Darstellung   der   Belencbtung   gesetx 
mhiVi^  gestalteter  Flächen,  mit  Atlas.  Leipxig  1875 

lebsch  und  Keumannf  Matbematiciche  Annalen      Lt*ipzig  1871/9(J 
lebsch,  Zur  Theorie  der  binären  Formen  6.  Ordnung 

Gottingi^n  1869 
[Cfebsch  und   Undemann,  Vorlegungeo  ober  Geometrie. 

Leiirzig  1876 

Cutmann,  Die  graphigcbe  Statik.  ZaHch  1866 

Oürege,  Theorie  der  eliptischen  Functionen.  Leipzig  1868 

Durege^  Die  ebenen  Curven  dritter  Ordnang.  Leipzig  I87i 

Enneper^  Elliptische  Functionen.  Halle  1876 

Echerichj  Beiträge  zur  Bildung  der  symmetrischen  Functionen 
der  A\  urzelsy.^teme  uüd  der  Resultate  simultaner  Glei- 
chungen. Wien  1876 
Fiedler,  Cyklographie  oder  Construction  der  Aufgaben  über  Kreise 
und  Engeln,  Leipzig  1882 
Fiedler,  Die  Elemente  der  neueren  Geometrie.  Leipzig  1862 
Fiedler,  Vorlegungen  zur  Einflibruug  in  die  Algebra  der  linearen 
Transformationen,  Leipzig  1863 
Fiedler-Salmon,  Vorle.snngen  zur  Einführung  in  die  Algebra  der 
linearen  Transformationen.  Leipzig  1877 
Fiedler,  Analytische  Geometrie  der  Kegelschnitte.  Leipzig  1866 
Fiedler,  Die  darstellende  Geometrie.  Leipzig  1871 
Ff  edler,  Die  darstellende  Geometrie  in  organischer  Verbindung 
mit  der  Geometrie,  Leipzig  1875 
Fiedler -Salmon,  Analytische  Geometrie  des  Raumes.  Leipzig  1877 
Frenet,  Recueil  d'exercices  sur  la  calcul  lufinitfesimal.  Paris  1866 
Friedlein,  Die  Zahlzeichen  und  das  elementare  Rechnen  der 
Griechen  und  R(>mer  und  des  chriRtlichen  Abendlandes  vom 
I  7*  bis  13,  Jahrhandert.  Erlangen  1869 
Frischauf,  Elemente  der  absoluten  Geometrie,  Leipzig  1876 
Gauss,  Tht^orie  der  Bewegung  der  Himmelskörper,  Hannover  1865 
Grelle,  Elemente  der  Theorie  der  von  reellen  Variabein  abhän- 
gigen Functionen.  Haunover  1674 
Gugler,  Lehrbuch  der  descriptiven  Geometrie,  mit  Atlas, 

Stuttgart  1874 
Günther,  Lehrbuch  der  Determinanten^Theorie       Erlangen  1877 


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Heger,  Anflösaugsmethode  fttr  allgebraische  Buclislabenglei- 
chungen.  Wien  1866/67 

Hellermann,  Elementare  Methode  zur  Bestimmung  von  größten 
und  kleinsten  Werten.  Leipzig  1871 

Herr,  Lehrbuch  der  höheren  Mathematik.  Wien  187^ 

Hesse,  Die  vier  Speeies.  Leipzig  1872 

Hesse,  Vorlesungen  aus  der  analytischen  Geometrie  der  geraden 
Linie,  des  Punktes  nnd  des  Kreises.  Leipzig  1873 

Hesse,  Vorlesungen  über  die  analytische  Geometrie  des  Baumes. 

Leipzig  1876 

Hesse,  Sieben  Vorlesungen  aus  der  analytischen  Geometrie  der 
Kegelschnitte,  der  geraden  Linie,  des  Punktes  und  des 
Kreises.  Leipzig  1874 

Hoffmann,  Zeitschrift  für  mathematischen  und  naturwissenschaft- 
lichen Unterricht.  Leipzig  1878/90 

HoizmQller,  Einführung  in  die  Theorie  der  isogonalen  Verwandt- 
schaften und  der  conformen  Abbildungen,  verbunden  mit 
Anwendungen  auf  mathem.  Physik.  Leipzig  1883 

Honig,  Anleitung  zum  Studium  der  darstellenden  Geometrie. 

Wten  1846/60 

Joachimsthal,  Anwendung  der  Differenzial-  und  Integrah^echnung 
auf  die  allgemeine  Theorie  der  Flächen  und  Linien  dop- 
pelter Krümmung.  Leipzig  1872 

Lieber  &  LOhmann,  Geometrische  Gonstructions-Aufgabeu. 

Berlin  1882 

Matthiesen,  Grundzüge  der  antiken  und  modernen  Algebra  der 
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Matzek,  Siebenstellige  gemeine  Logarithmen.  Brunn  1861 

Meyer,  Vorlesungen  über  die  Theorie  der  beistimmten  Integrale 
zwischen  reellen  Grenzen.  Leipzig  1871 

Militär-geograph.  Institut,  Die  astronomisch -geodätischen  Arbeiten 
des  Institutes.  Wien  1871/76 

Mocnik,  Fünfstellige  Logarithmen-Tafeln  zum  Schulgebrauche. 

Wien  1877 

Möbius,  Gesammelte  Werke,  herausg.  von  Baltzer.  Leipzig  1885/87 

Navier- Wittstein,  Lehrbuch  der  Differential-  und  Integral- 
Rechnung.  Hannover  1865/66 

Netto,  Substitutionstheorie  und  ihre  Anwendung  auf  die  Algebra. 

Leipzig  1882 

Neumann,  Untersuchungen  über  die  Logarithmischen  und  New- 
ton*sche  Potential.  Leipzig  1877 

Neumaim,  Vorlesungen  über  Riemanns  Theorie  der  AbePschen 
Integrale.  Leipzig  1866 


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Petchka,  Darstellende  nnd  projective  Geometrie.    Wien  1688/84 
Petzval,   Integration   der  linearen   Diflferenzialgleichungen  mit 
Constanten  and  veränderlichen  CoäSisslenten.      Wien  1861 
Plficker,  Nene  Geometrie  des  Raumes.  Leipzig  1868/69 

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Richter,  Das  neue  metrische  Maß  und  Gewicht.  Krems 

Riemann,  Gesammelte  mathematische  Werke.  Leipzig  1876 

Rosemanith,  Geometrische  Foimenlehre.  Wien  1879 

Schlegel,  System  der  Baumlehre.  1.  Theil.  Geometrie.  Leipzig  1873/76 
Schlömilch,  Handbuch  der  algebraischen  Analysis.  Jena  1868 
Schlömilch,  Uebnngsbuch  zum  Studium  der  höheren  Analysis. 

Leipzig  1870/73 
Schlömilch,  Zeitschrift  für  Mathematik  u.  Physik.  Leipzig  1866/90 
Schlömilch,  Lehrbuch  der  analytischen  Geometrie.     Leipzig  1872 
Schlömilch,  GrundzQge  einer  wissenschaftlichen  Darstellung  der 
Geometrie  des  Maßes.  Eisenach  o.  J. 

Schlegel,  Lehrbuch  der  elementaren  Mathematik. 

Wolfenbüttel  1878/80 
Schnuse,  Die  Grundlehren  der  neueren  Geometrie. 

Thaunschweig  1866 
Schräm,  Lehrbuch  der  ebenen  Geometrie.  Wien  1878 

Schrötter,  Theorie  der  Oberliächeu   zweiter  Ordnung   und   der 
Kanmcurveu  dritter  Ordnung.  Leipzig  1880 

Schulz  V.  Strassnitzki,  Handbuch  der  besonderen  und  allpremeinen 
Aiithnietik  für  Pjaktiker.  AVien  1844 

Seeger,  Die  Fundameutaltheurien  der  neueren  Geometrie. 

Braunschwei^^  1880 
Serret.  Handbuch  der  höheren  Algebra.  Leipzig  1868 

Smolik,  Kiemente  der  darstellenden  Geometrie.  Pra?  1882 

Sonndorfer,  Lehrbuch  der  Geometrie   für  die  oberen  Classen. 

AVien  1883 
Spitz,  Lehrbuch  der  allgfenieinen  Arithmetik.  Leipzig  18G3/H4 
Staudigl  Die  axonometrische  und  schiefe  Projection  AVien  1875 
Staudigl,  Lelirbuch  der  neuereu  Geometrie.  Wien  1871 

Staudt,  Geometiie  der  Lage.  Nürnberg  1847 

Staudt,  Beiträge  zur  Geometrie  der  Lage.  Nürnberg  1856/60 
Steiner,  Systematische  Entwicklung  der  Abhän^n<rkeit  geome- 
trischer Gestalten  von  einander.  Berlin  1832 
Steiner,  Theorie  der  Kegelschnitte.  Leipzig  1867 
Steiner,  Vorlesungen  über  synthetische  (jronietrie.  Leiiizig  1867 
Stolz,  Vorlesungen  über  allgemeine  Arithmetik  nach  den  neueren 
Ansichten                                                          Leipzig  1886/86 


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84 


Swoboda,  Das  metrische  Maß-  und  Gewicbts-System  in  Oesterreick. 

Wien  1873 

Thannabaur,  Geordnete  Aufgaben-Sainmlung,  enthaltend  mehr  als 
3000  algebraische  Aufgaben.  Olmütz  1877 

Treutlein,  Geschichte  unserer  Zahlzeichen   und  Entwicklung  der 
Ansichten  aber  dieselbe.  Karlsruhe  1875 

Ullrich,  Ueber  die  vieldeutigen  Potenzen.  Graz  1857 

Viiilcus,  Beiträge  zur  Geschichte  der  Rechenkunst  mit  besonderer 
Rücksicht  auf  Deutschland  u.  Oesterreich.         Wien  1883 

Walter,  Einleitung  in  die  Theorie  der  binären  Formen. 

Leipzig  1881 

Weibezahn^  Kritische  Umschau  auf  dem  Gebiete  der  Vorschläge 
zur  deutschen  MUnzreform.  Leipzig  1870 

Welbezahni  Deutschlands  Münzeinheit  mit  Goldwährung. 

Leipzig  1871 

Wiener,  Lehrbu  h  der  darstellenden  Geometrie.  Leipzig  1884/87 

Wittstein,  Lehrbuch  der  Elementar-Mathematik.    Hannover  1863 

Wolf,  Drei  Vorträge  über  die  Geschichte  der  piaktischen  Geo- 
metrie. Dresden  1866 

Zmurko,  Ueber  Kriterien  höherer  Ordnung  zur  Unterscheidung 
der  relativen  Mazima  und  Minima.  Wien  1876 

Zöppritz,  Leitfaden  der  Kartenentwurfslehre.  Leipzig  1884 

Separatabdriicke  ans  den  Sitzungsberichten  der  k.  Akademie  der 

Wissenschaften  in  Wien. 
Schul-Lehrbücher  von  verschiedenen  Verfassern. 


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25 


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V.  Physik. 


iBände'nene 


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Leipzig  1864/90   100 
Arago  Franz,  sämmtliche  Werke,  deutsch  von  Haukel. 

Leipzig  1854/60  ,  16  >  — 
Arago,  Unterhaltungen  aus  dem  Gebiete  der  Naturkunde.  | 

Stuttgart   1837/41  i     3  ;  - 


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Beer,  Einleitung  iu  die  höhere  Optik.  Braunschweig  1868 

Boucharlat,  Populäre  Mechanik.  Stuttgart  1846 

BufT,  Lehrbuch  der  physikalischen  Mechanik.  Braunschweig  1871 
Burbach,  Physikalische  Aufgaben  zur  elementar-mathematischen 
Behandlung.  Gotha  1878 

Cabart,  Le^ons  de  physique  et  de  chimie.  Paris  1853 

Carl,  Die  elektrischen  Naturkräfte.  München  1871 

Cazin,  Die  Wärme,  bearbtitet  von  Carl.  München  1870 

Dreher,  Ueber  den  Begriff  der  Kraft  mit  Berücksichtigung   des 
Gesetzes  von  der  Erhaltung  der  Kraft.  Berlin  1885 

Emsmann,  Physikalische  Äuf;L,'-aben  nebst  ihrer  Auflösung. 

Leipzig  1863 
Exner,  Fleeming  Jenkin*s  Elektricität  und  Magnetismus. 

Braunschweig  1880 
Falb,  Von  den  Umwälzun«ifen  im  Weltall.  Wien  1881 

Falb,  Sirius,  Zeitschrift  für  populäre  Astronomie     Graz  1868/69 
Fladung,  Populäre  Vorträge  über  Physik.  Wien  1854 

Fliedner,  Aufgaben  aus  der  Physik.  Braunschweig  1872 

Foerster,  lieber  Zeitmalle  und  ihre  Verwaltung  durch  die  Astro- 
nomie. Berlin  1869 
Förster,  Sammlung  wissenschaftl.  Vorträ^^e.  Berlin  1876 
Frick,  Physikalische  Technik.                            Hraunschweig  1864 
Gretschel  und  Wunder,  .lahibucli  der  Eifiiidungcn.  Leipzig  1879/1^0 
Hirzel  und  Gretschel,  Jahrbuch  der  Eilindun^ren  und  Fortschritte 
auf  dem  Gebiete  der  Physik  und  Chemie.     Leipzig  1878/1.10 
Hand!,  Lehibudi  der  Physik  für  die  ubt;ren  ('lassen   Wien  1877 
Hann,  Zeitschrift  der  österreichischen  (lesellschafL  für  Meteoro- 
logie.                                                                 Wien  1871/81 
Hartleben's  elektro-teclmische  Bibliothek.  Wien 
Helmholz,  Wissenschaftliche  Abhandlungen.          Leipzig  1881/82 
Helmholz,  Die  Lehre  von  den  Tonemptindungen.  Brauuschweig  1870 
Helmholz,  Populäi  wissenschaftliche  Vorträ;i:e. 

Braunschweig  1805/71 
Herwig,  Physikalische  Uegrifte  und  absolute  Maalie.  Leipzig  1880 
Hessler-Pisko,  Lehrbucli  der  technischen  Physik.  Wien  1866 
Heussi,  Der  physikalische  Apparat.  Leipzig  1876 

Isenkrahe,  Das  Räthsel  von  der  Schwerkraft    Brauuschweig  1879 
Jochmann,  Fortschritte  der  Physik.  {»erlin  1877 

Jochmann,  Gruudriss  der  Experimentalphysik.  IJerliu  1877 

Kahl,  Mathematische  Aufgaben  aus  der  Physik        Leipzig  1857 
Ketteier,  Astronomische  Undulationstheorie.  Bonn  1873 

KirchhofT,  üesammelLe  AMiamllungen.  Leipzig  1881/82 


Btatt  Haiti 


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2 

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— 

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86 


KIrchhoir,  Vorlesungen  über  mathem.  Physik.  Leipzig  1874 

Klein,  Theorie  der  Elasticität,  Akustik  und  Optik.      Leipzig  1877 
Königsberger,   Die  Transformation,   die  Multiplication   und   die 

Modulargleichungen  der  elliptischen  Functionen. 

Leipzig  1868 
Krebs,  Die  Erhaltung  der  Energie  als  Grundlage  der  neueren 

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Krell,  Jahrbücher  der  k.  k.  Centralanstalt  für  Meteorologie  und 

Erdmagnetismus.  Wien  1858/61 

Krell  und  Fritsch,  Magnetische  und  geographische  Ortsbestim- 
mungen im  österr.  Eaiserstaate.  Prag  1848/52 
Krell,  Astronomisch-meteorologisches  Jahrbuch  für  Prag. 

Prag  1842/45 
Kunzek,  Leichlfassliche  Darstellung  der  Meteorologie.  Wien  1847 
Kunzek,  Studien  aus  der  höheren  Physik.  Wien  1856 

Kunzek,  Die  Lehre  vom  Lichte.  Wien  1852 

Lamont,  Astronomie  und  Erdmagnetismus.  Stuttgart  1851 

Lang,  Einleitung  in  die  theoretische  Physik   Braunschweig  1867/73 
LIttrow,  Vorlesungen  über  Astronomie.  Wien  1830 

Lommel,  Wind  und  Wetter.    Gemeinfassliche   Darstellung   der 

Meteorologie.  München  1873 

Mathlessen,  Gruudriss  derDioptrik  geschichteter  Linsensysteme. 

Leipzig  1877 
Maxwell,  Theorie  der  Wärme.  Breslau  1877 

Merkel,  Das  Mikroskop  und  seine  Anwendung.      München  1875 
Meyer  und  Seubert,  Die  Atomgewichte  der  Elemente  aus  den 

Original  zahlen  neu  berechnet.  Leipzig  1883 

Meyer,  Die  modernen  Theorien  der  Chemie  und  ihre  Bedeutung 

für  die  chemische  Mechanik.  Breslau  1884 

Mohn,  Grundzüge  der  Meteorologie.  Berlin  1875 

Mousson,  Die  Physik  auf  Grundlage  der  Erfahrung    Zürich  1860/68 
Muller-Pouillet,  Lehrbuch  der  Physik  und  Meteorologie. 

Braunschweig  1862  6 1 
Münch,  Lehrbuch  der  Physik.  Freiburg  i.  Br.  1876 

Neumann,  Die  elektrischen  Kräfte.  Leipzig  1873 

Noumann,  Vorlesungen  über  die  mechanische  Theorie  der  Wärme. 

Leipzig  1875 
Ohm,  Die  galvanische  Kette.  Berlin  1827 

Oehl,  Versuch  einer  Theorie  über  Kometeu.  Wien  1868 

Oersted,  Der  mechanische  Theil  der  Naturlehre.  Bi  auirsch  wei«,^  1851 
Oersted,  Gesammelte  Schriften.  Leipzig  1850/61 

Redet,  Vollständiges   Handbuch   über  die  Wäime  und  ihre  An- 

wendunjr  in  den  Künsten  und  Gewerben  Leipzig*-  1860 


BSnlB  Hene  ' 


—       1 


1 

4 


37 


PfafT,  Das  Wasser.  München  1870 

PfafT,  Die  vulkanischen  Ei  scheinungen.  MUnchen  1871 

Pisko,  Licht  und  Farbe.  MQnchen  1869 

Pisko,  Die  neueren  Apparate  der  Akustik.  Wien  1865 

Plank,  Das  Princip  der  Erhaltung  der  Energie       Leipzig  1887 
Poggendorf,  Geschichte  der  Physik.  Leipzig  1879 

Poske,  Zeitschrift  f&r  den  physikalischen  und  chemischen  Unter- 
richt. Berlin  1888/90 
Pranghofer,  Sammlung  von  Aufgaben  und  Beispielen  aus  der 
Physik.  Wien  1868 
Radau,  Die  Lehre  vom  Schall.  München  1869 
Ruhlmann,  Handbuch  der  mechanischen  Wärmetheorie. 

Braunschweig  1886 
Schellen,  Die  Spectral -Analyse  Braunschweig  1870 

Schloesser,  Glazebrook  und  Shaws  Einfahrung  in  das  physika- 
lische Prakticum.  Leipzig  1888 
Schwartze,  Katechismus  der  Elektrotechnik  Leipzig  1883 
Secchl,  Die  Einheit  der  Naturkräfte.  Leipzig  1876 
Spiller,  Handbuch  der  Physik.  Berlin  1866/66 
Stockes,  Das  Licht;  12  Vorlesungen,  gehalten  in  Aberdeen. 

Leipzig  1888 
Strubel,  Sachregister  zu  den  Annalen  der  Physik  und  Chemie. 
Poggendorflf'sche  Folge.  Leipzig  1888 

Strutt-Rayleigh,  Die  Theorie  des  Schalles.     Braun^chweig  1879/80 
Suhle,  Psychrometertafeln.  Rotten  1866 

Talt,  Vorlesungen   Ober  einige  neuere  Fortschritte  der   Physik. 

Braunschweig  1877 
Talt,  Die  Eigenschaften  der  Materie.  Wien  1888 

Thomson,  Handbuch  der  theoretischen  Physik.  Braunschweig  1871 
Tyndall,  Die  Wärme  betrachtet  als  eine  Art  der  Bewegung. 

Braunschweig  1867 
Tyndall  Der  Schall,  8  Vorlesungen.  Braunschweig  1869 

Tyndall,  Faraday  und  seine  Entdeckungen.    Braunschweig  1870 
Tyndall-Helmholtz,  Fragmente  aus  den  Natui-wissenschaften. 

Braunschweig  1874 
Tyndall,  Das  Wasser  in  seinen  Formen  als  Wolken  und  Flässe, 
Eis  und  Gletscher.  Leipzig  1879 

Ullrich,  Die  Brillen  der  Weitsichtigen  und  der  Kurzsichtigen. 

Troppau  1862 
Wallentin,  Mascarts  Handbuch  der  statischen  Elektricität. 

Wien  1886 
Wallentin,  Lehrbuch  der  Physik   fQr   die  oberen  Ciassen. 

Wien  1888 


Bälle 


Helle 


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Bälde ,  Heue 


Weber,  Charles  Briots  Lehrbuch  der  niechaiiischen  Wärmetheorie  | 

Leipzig:  1871  1  i  — 
Weber,  Elektrodynamische  Maßbestininmiigen  über  ein  allgemeines  j 

Grundgesetz  der  elektrischen  Wirkung  Leipzig  1878  '  1 

Weinhold,  Physikalische  Demonstrationen.  Leipzig  1880  1 

Wiedemann,  Die  Lehre  vom  Galvanismus  und  Elektromagnetismus 

I  »raunschweig  1874  '  2  '  - 

Wüllner,  Lehrbuch  der  Experimentalphysik.         Leipzi^^  1862  63  2     — 

Zech,  Himmel  und  Eide.  München  1870  1  1  — 

Zech,  Das  Spectrum  und  die  Spectralanalyse.        München  1876  j  1  ' 
Zeitschrift  der  österreichischen  Gesellschaft  für  Afeteorologie.     ' 

Wien  1866/72  i  6 

Zlemesen,  Die  Elektricität  in  der  Medicin.  Berlin  1864  !  1     — 


Separatabdnicke  aus  den  Sitzungsberichten  der  k.  Akademie  der 

Wissenschaften  in  Wien. 
Lehrbücher  der  Physik  von  verschiedenen  Verfassern. 


I 
I 

23  ! 


12 


I 


VL  Chemie^ 


Bände ;  mt 
Bauer,  Lehrbuch  der  technisch-chemischen  Untersuchungen.  1 

Wien  1859/64      I  !  — 
Berichte  der  deutschen  chemischen  Gesellschaft  in  Berliu. 

Berlin  187;;!/78    12 
Dammer,  Technisch-chemische  Recepte  Glogau  1866  !    I 

Ehrmann,  Erörterung  der  über  pharmaceutische  Zustünde  erschie-  i       ' 
neuen  Schriften.  OlmiUz  1815      1  | 

Erhardt,  Kissingen,  Boklet  und  Brückenau.  Bayreuth  1862      1  I 

Graham-Otto,  AusfUhrliclies  Lehrbuch  der  Ohemie. 

Braunschweig  1863 
Heppe,  Die  chemischen  Reactionen  der  wichtigsten  anorganischen 

und  organischen  Stoffe.  Leipzig  1874/75  i    1  !  — 

Hlnterberger,  Die  wichtigsten  Grundlehren  aus  der  Chemie.  i 

Wien  1860  1    1  '  — 
Hlnterberger,  Technische  Chemie  für  Oberrealschulen.  Wien  1855/60  :    3    — 


39 


Hinterberger,  Karze  Anleitung  zar  quantitativen  und  qualitativen 

cliemischen  Analyse.  Wien  1860 

Hofmann,  Einleitung  in  die  moderne  Chemie.  Braun ^^cliweig  1877 
Hoiger,  Die  Staatswirtschaf ts-Chemie.  Wien  1844 

Holger,  Chemische  Eameral-Warenkunde.  Wien  1842 

Klencke,  Die  Yerfälschang  der  Nahrungsmittel  und  Getränke. 

Leipzig  1860 
Knapp,  Lehrbuch  der  chemischen  Technologie.  Braunschweig  1844 
Kopp,  Die  Entwicklung  der  Chemie  in  der  neueren  Zeit. 

München  1871 
Lardner,  Unorganische  und  organische  Chemie.  Weimar  1861 
Lenz,  Kurze  Anleitung  zur  qualitativen  ehem.  Analyse.  Iglau  1873 
Leucht,  Anleitung  zur  Bereitung  aller  Farben.  Nttrnberg  18 i6 
Liebig,  Die  Chemie  in  ihrer  Anwendung  auf  Agricultur. 

Braunschweig  1843 
Liebig,  Die  Thierchemie.  Braunschweig  1843 

Liebig,  Anleitung  zur  Analyse  organischer  Körper. 

Braunschweig  1837 
Liebig,  Reden  uud  Abhandlungen.  Leipzig  1874 

Lielegg,  Erster  Unterricht  in  der  Chemie.  Wien  1871 

Maly,  Jahresbericht  aber  die  Fortschritte  der  Thierchemie. 

Wien  1873 
Mareck,    Ueber  das  Pasteur'sche  Verfahren  der  Weinerhitzung. 

Krems  1868 
Meissner,  Neues  System  der  Chemie.  Wien  1841 

Meissner,  Justus  Liebig.  Frankfurt  1844 

Mitteregger,  Lehrbuch  der  Chemie  für  Oberrealschulen.  Wien  1886 
Muspratt,  Theoretische,  praktische   und   analytische  Chemie   in 

Anwendung  auf  Künste  und  Gewerbe.  Brauuschweig  1863 
Nägeli,  Theorie  der  Gährung.  Manchen  1879 

Neubauer  &  VogI,  Analyse  des  Harns.  Wiesbaden  1867 

Pasteur,  Etudes  sur  le  yin.  Paris  1866 

Petri,  Leitfaden  für  den  chemischen  Unterricht.        Berlin  1876 
Quadrat,  Chemie  für  Oberrealschulen.  Birtnn  1857/59 

Quadrat,  Anleitung  zur  qualitativen  und  quantitativen  chemischen 

Analyse.  Brunn  1865 

Rammeisberg,  Grundriss  der  Chemie.  Berlin  1874 

Rose,  Handbuch  der  analytischen  Chemie.      Braunschweig  1851 
Rosenfeld,  Erster  Unterricht  in  der  Chemie.  Prag  1880 

Say,  Chemische  Untersuchung  von  15  ungarisclien  Weizensorten. 

Ofen  1867 
Wagner,    Jahresbericht    über    die    Leistungen    der    chemischen 

Technologie  und  technischen  Chemie.  Leipzig  1867/90 


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1 
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21 


40 


Willigk,  Lehrbuch  der  unorgfanischeii  Chemie. 


Prag  1872 


Separatabdrflcke  aus  den  Sitzungsberichten  der  k.  Akademie  der 
Wissenschaften  in  Wien. 


Bindi 
I 


Hefte 


VIL  Naturgeschichte. 


Altum  und  Landois,  Lehrbuch  der  Zoologie  Freiburg  1870 

Aus  der  Natur,  Die  neuesten  Entdeckungen  auf  dem  Gebiete  der 
Naturwissenschaften.  Leipzig  1852/71 

Bachmann,  Leitfaden  zur  Anfertigung  mikroskopischer  Dauer- 
präparate. München  1879 
Baumhauer,  Das  Reich  der  Krystalle.  Leipzig  1889 
Berge,  Schmetterlingsbu<5h.  Stuttgart  1803 
Blasius,  Fauna  der  Wirbelthiere  Deutschlands,  l^raunschweig  1867 
Botanisches  Bilderbuch.  Wien 
Bock,  Bau,  Leben  und  Pflege  des  menschlichen  Körpers 

Leipzig  1869 
Braun,  Nachträge  zur  Flora  von  Niederösterreich.  Wien  1882 
Brauer,  Monographie  der  Oestriden.  Wien  1863 

Brehm,  Illustrirtes  Thierleben.  Hildebuighausen  1863 

Bronn,  Classen  und  Ordnungen  des  Thierreiches.  Leipzig 

Burmeister,  Geologische   Bilder   zur  Geschichte  der  Erde   und 
ihrer  Bewohner.  Leipzig  1851/53 

Calwer,  Käferbuch.  Stuttgart  1876 

Carus,  Geschichte  der  Zoologie  bis  auf  Mfiller  und  Darwin. 

München  1872 
Claus,  GrundzQge  der  Zoologie.  Leipzig  1872 

Cotta,  Gie  Geologie  der  Gegenwart.  Leipzig  1866 

Curie,  Anleitung  zur  Bestimmung  der  Pflanzen.  Leipzig  1865 
Darwin,  Ueber  die  Entstehung  der  Arten  durch  natürliche  Zucht- 
wahl. Stuttgart  1867 
Darwin,  Das  Bewegungsvermögen  der  Pflanzen.  Stuttgart  1881 
Darwin,  Gesammelte  Werke,  deutsch  von  Carus.  Stuttgart  1874 
Delafosse,  Precis  elementaire  d'  histoire  naturelle.  Paris  1872 
Dieslng,  Systema  Helminthum.                       Vindobouae  1860/51 


Bände  Belle 

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41 


I 

I 


nderes,  Fjiihliiig«blunien.  Prag  1883 

Fellöcker,  Aufani^sgrüBde  der  Sliaer&Iogie.  Wien  1867 

Fischer,  HamibucU  der  Miueralogie.  Wien  IBM 

Fnedrich,  NÄturgescIiichte  der  deutsdien  V5geK  Sutigart  1863 
FritiCh,  PliHnolagische  Beohachtuiigen    ^m  dem   Pflanzen*    und 

Tliierreiclie,  Wien  1869 

Glaser  und  Klotz,  Leben  und  Eigen tliüinlielikeiten   in  der  T liier* 

weit.  Lei|>5rjg  1870 

Glasl,  Excumonebnclh  Wien  1863 

Glückselig,  Das  Vorkommen  von  Mineralien  im  Egerar  K reine. 
Gräber,  Leitfaden  der  Zoologie.  Wien  1887 

Gmber,  Die  Insecten,  Mün^^lifn  1877 

Hanausdk,  Die   Nalirnngs-  and  Gennssmilte!   an«  dem  Pilauzen- 

reiche.  Kasgel  1884 

Hart  mann,  DarwiniKmas  und  Tliierproduetion,  Mlintihen  1876 
Harzer^  Abbildungen  der  Vürzüglichsten  Pilste.  J»resden  1842 
Hauer,  Die  Geologie  und  ihre  Anwendung  aaf  die  Kenntnis  der 

Büdenhe^chaiienheit  der  österr  Monarchie,         Wien  1874 
Haeckel,  Natürliche  Schopf ungsgeschiclite,  Berlin  1874 

Haeckel,  Anthropogenie,  Leipzig  1874 

Hamm,  Die  Naturkräfte  in  ihrer  Anwendung  auf  die  Landwirt- 
schaft. München  1876 
Heller,  Die  Sclimarotzer   mit   besuiiderer   Beruckiichtigung   der 

fftr  den  Mensclien  wiehtigeo.  Leipzig  1880 

Hingenau,  Die  Oraunkohlenlager  des  Haasruck-Gebirges  in  Ober* 

imterreielL  Wien  1860 

Hochstet t er,  Die  Oiftgewäcbse  Deutschlands  und  der  Schweiz 

Stattgart  1865 
Hochstet t er,  VojIf>Kungen  über  (Jeologie.  (Lithographiert) 
Kochstelter,  Die  Erde  nach  ihrer  Zusammensetsiung,  ihrem  Bau 

und  ihrer  Bildung.  Prag  1876 

Hochttetter^  Leitfaden  der  Mineralogie.  Wien  1876 

Hof  mann,  Die  Groß-Schmetterlinge  Europa».  Stuttgart  1887 

Humboldt,  Ansichten  der  Natur,  Stuttgart  1860 

Jäger,  IHe  Wunder  der  unsichtbaren  Welt    enthüllt  durch   das 

Mikroskop.  Berlin  1866 

läger.  I>eutschland8  Thierwelt.  Stuttgart  1874 

Jäger,  Die  menschliche  Arbeitskraft.  München  1878 

Jahrbücher  der  k.  k   geologischen  Reicli»angtalt,     Wien  lÖSO/69 
Kenngolt,  Lehrbuch  der  Mineralogie. 
Kernerf  Die  SeJntt^naittel  der  Biiltl  en 
Kner,  Lehrbuch  der  Zoologie« 
Kobeltj  Illustriertes  Conchylienbach. 


Wien  1853 
Innsbruck  1879 

Wien  1656 
NUrnberg  o.  J* 


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4a 


Koch,  Synopsis  der  deutschen  und  Scliweizer  Flora. 

Leipzig  1846/47 
Kolenati,  Elemente  der  Krystallographie.  Brunn  1855 

Kolenati,  Zoologie  für  Lehrende  und  Lernende.  Brttnn  1855 
Köllner,  Die  geologische  Entwicklungsgeschichte  der  Säugethiere. 

Wien  1882 
Koilmann,  Mechanik  des  menschlichen  Körpers.  Münchon  1874 
Kreuzer,  Taschenbuch  der  Flora  Wiens.  Wien  1864 

Leuckart,  Naturgeschichte  der  drei  Reiche.  Stuttgart  1833/40 
Leunis  &  Senft,  Synopsis  der  drei  Naturreiche  Hannover  1856/78 
Leydolt,  Methode,  die  Struktur  und  Zusammensetzung  der  Kry- 

stalle  zu  untersuchen. 
Loew,    Methodisches  Uebungsbuch   für  den  Unterricht   in   der 

BoUnik.  Bielefeld  1876/78 

Lorenz,  Wald,  Klima  und  Wasser.  München  1878 

Lorinser,  Botanisches  Excursionsbuch.  Wien  1860 

Lorinser,  Die  wichtigsten  essbaren  und  giftigen  Schwämme. 

Wien  1876 
LQben,    Anweisung   zu   einem   methodischen    Unterricht  in  der 

Thierkunde  und  Anthropologie.  Leipzig  1879 

Lüben,    Anweisung   zu   einem   methodischen  Unterrichte  in  der 

Pflanzenkunde.     .  Halle  1879 

Maly,  Enumeratio  plantarum  phanerogamicarum  Imperii  Auslriaci. 

Yindobonae  1848 
Maiy,  Nachträge  zum  vorigen  von  Neilreich.  Wien  1861 

Manzonl,  Ibriozoi  fossili  del  miocenne  d'Austria.  Wien  1877 
Masius,  Die  gesammten  Naturwissenschaften.  Essen  1873 

Mayer,  Zoologischer  Jahresbericht  für  1886.  Berlin  1888 

Meyer,  Der  Mensch  als  lebendiger  Oiganismus.  Stuttgart  1877 
Meyer,  Kleiner  anatomischer  Atlas.  Stuttgart  1877 

Mittheilungen  des  naturwissenschaftliclien  Vereins  für  Steiermark. 

Graz  1863/75 
Mojsisovics,  Systematische  Uebersicht  des  Thierreichs.  Graz  1882 
Müller,  Das  Buch  der  Pflanzenwelt.  Leipzig  1869 

Naumann,  Elemente  der  theoretischen  Kristallographie. 

Leipzig  1866 
Naumann,  Elemente  der  Mineralogie.  Leipzig  1871 

Naumann,  Lehrbuch  der  Geognosie.  Leipzig  1857/62 

Neilreich,  Flora  von  Niederösterreich  Wien  1859 

Niemeyer,  Gesuudheitslehre  des  menschlichen  Körpers. 

München  1876 
Oken,  Allgemeine  Naturgeschichte  für  alle  Stände. 

Stuttgart  1833/41 


Bilde 


flene 


12 


14 


48 


Pabst,  Kryptogatnen-Flora.  Gera  1874/77 

Penl,  Leitfaden  für  den  mineralogischen  Unterricht.    Wien  1881 
Pokomy,  Naturgesckiclite  der  drei  Reiche.  Wien  1861/65 

Quenstedt,  Handbuch  der  Petrefactenkunde.  Tübingen  188ö 

Ranke,  Die  Ernährong  des  Menschen.  Mftnchen  1876 

Ranke,  Das  Rlat.  MOnchen  1878 

Ratzel,  Die  Vorgeschichte  der  earopäischen  Menschen. 

MQndien  1874 
Redtenbacher,  Faana  Austriaca.  Die  Käfer. 
Rosenthal,  Die  Elektrotherapbie. 
Rothe,  Leitfaden  der  Mineralogie. 
Sachs,  Lehrbuch  der  Botanik. 
Schabus,  Anfangsgründe  der  Mineralogie. 
Schilling,  Ornndriss  der  Naturgeschichte  der  drei  Reiche. 

Bteslan  1868/ro 
Schlechtendal-Wünsche,  Die  Tnsecten. 
Schieiden,  Das  Meer. 
Schmarda,  Zoologie. 
Schmidt,  Leitfaden  der  Zoologie. 
Schreiber,  Herpetologia  Enropaea. 
Senft,  Fels  und  Erdboden. 
Smlta,  Qrundzüge  der  Naturgeschichte 
Standfest,  Leitfaden  für  den  mineralogischen  Unterricht. 

Graz  1883 
Sterne,  Sommerblumen ;  Schilderung  der  heimischen  Blumenwelt. 

Prag  1884 
Suess,  Der  Boden  der  Stadt  Wien. 
Suess,  Das  Antlitz  der  Krde. 
Suess,  Die  Entstehung  der  Alpen. 
Taschenberg,  Einführunf>:  in  die  Insectenkunde 
Taschenberg,  Praktische  Insectenkunde 
Taschenberg,  T)ie  Hymenopteren  Deutschlands. 
Thome,  Hau  nnd  Leben  der  Pflanzen. 
Thomd,  Lehrbuch  der  Botanik. 
Tschermak,  Lehrbuch  der  Mineralogie. 


Wien  1871 
Wien  1865 
Wien  1861 
Leipzig  1874 
Wien  1869 


Leipzig  1879 

Berlin  1874 

Wien  1873 

Wien  1867 

Braunschweig  1876 

München  1876 

Brunn  1856 


Wien  1863 

Prag  1883/86 

Wien  1876 

Bremen  1879 

Ikemen  1879/80 

Bremen  1865 

München  1874 

Braunschweig  1869 

Wien  1884 


Tschudi,  I)A.<t  Thierleben  der  Alpen  weit.  Leipzig  1873 

Unger,  Grundlinien  der  Anatomie  und  Physiologie  d<^r  Pflanzen 

Wien  1866 

Verein   zur  Verbreitung  naturwissenschaftlicher  Kenntnisse  in 

Wien:  Schriften  des  Vereins.  Wien  1860/90 

Verhandlungen  des  naturforschenden  Vereines  in  BrQnn.  1862/76 

Verhandlungen  des  zoologisch-botanischen  Vereins  in  Wien.  1865/69 

Wien  1871/83 


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11 
10 

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44 


Virchow,  Die  vorgeschichtliche  Zeit.  Jena  1874 

Vogel,  Leitfaden  fQr  den  Unterricht  in  der  Botanik.  Berlin  1879 
Vogt,  Lehrbuch  der  Geologie  und  Petrefactenkunde. 

Braunschweig  1866/73 
Vo88,  Der  Apfelbaum  und  seine  Feinde.  Laibach  1875 

Vo88,  Beiträge  zur  Kenntnis  des  „Knpferbrandes"  beim  Hopfen. 

Wien  1876 
Vo88,  Die  niedeiösterr.  Blumeuwespen. 
Vo88,  Die  Brand,  Rost-  und  Meblthaupilze  der  Wiener  Gegend. 

Wien  1876 
Wagner,  Führer  ins  Reich  der  Kryptogamen.  Bielefeld  1877 
Wagner,  Illustrierte  deutsche  Flora.  Stuttgart  1882 

Wieener,  Elemente  der  Organ ographie,  Systematik  und  Biologie 
der  Pflanzen.  Wien  1884 

Wieener,   Elemente  der  Anatomie  und  Physiologie  der  Pflanzen 

Wien  1881 
Wildermann,  Jahrbuch  der  Naturwissenschaften  Freiburg  1887 
Woldrieh,  Leitfaden  der  Zoologie.  Wien  1871/72 

Wredow,  Der  Gartenfreund.  Wien  1819 

Wunderlich,  Die  Thieiwelt  in  naturgeschichtlichen  Schilderungen 

Leipzig  1865 
Zimmermann,  Die  Wunder  der  Urwelt.  Berlin  1864 

Zimmermann,  Der  Erdball  und  seine  Naturwunder.   Berlin  1865 
Zippe,  Lehrbuch  der  Mineralogie.  Wien  1859 

Zippe,  Geschichte  der  Metalle.  Wien  1857 

Zippe,  Charakteristik  des  naturhistor.  Mineralsystems.  Wien  1858 
Zittel,  Ans  der  Urzeit.  München  1871/72 

Separatabdrucke   aus   den  Sitzungsberichten   und  Denkschriften 
der  k.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 


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63! 


VIII.  Technische  Wissenschaf ten^ 

Andel,  Grundsätze  der  perspectivischen  und  Beleuchtungs-Er- 
scheinungen  zum  Gebrauch  für  das  Zeichnen  nach  dem 
Modelle.  Wien  1876 

Are  du  parallele  moyeny  Operations  geodesiques  et  astronomiques 
ponr  la  meaare  d' m  arc  du  parallele  moyen.   Milan  1825/^7 


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48 


Bauernfeind,  Die  Bedeutung  moderner  Gradmeesungen. 

Manchen  1866 
Binne,  Elementarer  Unterricht  über  orthogr.  Projection. 

Weimar  1862 
Boiley  und  Kronaner,  Schweizerische  polytechnische  Zeitschrift. 

Winterthur  1866/69 
Boilmann  Amerikanische  Nähmaschinen  aller  Constrnctionen. 

Wien  1864 
Breymann,  Allgemeine  Bau-Constructionslehre.  Stuttgart  1863/68 
BOrkli  und  Kleyle,  Anlage  städtischer  Abzugscanäle  in  Städten 

Zarich  1866 
Burg,  Lehrbuch  der  Mechanik  fOr  Unterrealschnlen.  Wien  lb54 
Busch,  Die  Schule  der  Baukunst.  Leipzig  1864 

Daviier,  Anleitung  zu  der  ganzen  Civil-Baukunst.    Augsburg  1769 
Delabar,  Anleitung  zum  Linearzeiclinen.  Freiburg  1875/79 

Dingler,  Polytechnisches  Journal.  Augsburg  1864/74 

Dokoupil,  Das  Eisen  als  Baustofif.  Bistritz  1877 

Gerstenbergk,  Tafeln  zur  Berechnung  der  Baustämme.  Weimar  1664 
Glasl,  Maschinenlehre  fQr  Ober-Realschulen.  Wien  1854 

Haindl,  Maschinenkunde  und  Maschinenzeichnen.    Manchen  1853 
Hankel,  Kiemente  der  projectivischen  Geometrie.     Leipzig  1876 
Heinichen,  Hand-  und  Hausbuch   gemeinnfitziger  Kenntnisse  f&r 
alle  Stände.  Dresden  1839 

Heissig,  Vorschule  zum  perspectiv  Zeichnen  geometrischer  Objecte. 

Wien  1858 
Heissig,  Giundzüge  der  trimetriscben  Projectionsmethode. 

Wien  1864 
Ketsch,  Anleitung  zum  Studium  der  Perspective.  Leipzig  1877 
Hieser,  Elemente  der  Bauwissenschaft.  Wien  1840 

Hieser,  Lehrbuch   der   beschreibenden  Geometrie,  Schattenlehre 
und  Perspective.  Wien  1861 

Hieser,  Die  zeichnende  Geometrie.  Wien  1864 

Instruction  zur  Prüfung  der  Gasmesser.  Wien  1865 

Jentzen,  Kurze  Abhandlung  der  Linear- Perspective.  Hannover  1873 
Karmarsch,  Technisches  Wörterbuch  der  Gewerbkunde. 

Prag  1864/57 
Karmarsch,  Geschichte  der  Technologie  seit  der  Mitte  des  18. 
Jahrhunderts.  München  1872 

Kioes,  Traite  elemeutaire  de  «^eonietrie  descriptive.    Paris  1866 
Klamminger,  Anfangsgründe  der  Planimetrie.  Wien  1864 

Koaak,  Katechismus  des  I Betriebes  stationärer  Dampfkessel    Wien 
Kosak,  Katecln'snius  der  darstellenden  Geometrie  für  Maschinen. 

Wien 


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Krenszel,  Lebibuch  der  darstellenden  Geometrie  für  Mittelschulen » 

Brttnn  1876 
Liibke,  Gescbicbte  der  Arcbitektur.  Leipzig  1865 

Matzeky  Grundsüge  der  zeichnenden  Geometrie.         Brunn  1864 
Mayrhofer,    Aeronautisch  -  telegraphische    Kriegs  -  Observations- 

Equipage.  Wien  1870    — 

Meyer,  Lebibuch  der  axonometiischen  Projectionslehre. 

Leipzig  1855 
Moshammer,  Coustructive  Geometrie  in  der  Ebene.  Wien  1873 
Peschka,  Freie  Perspective  in  ihrer  Anwendung.  Hannover  1868 
Redtenbacher,  Resultate  für  den  Maschinenbau.  Mannheim  1860 
ReuleauXy  Das  Buch  der  Erfindungen,  Gewerbe  und  Industrien 

Leipzig  1884/88 
RingholTer,  Lehre  vom  Hochbau.  Brunn  1862 

Ritter,  Lehrbuch  der  technischen  Mechanik.         Hannover  1864 
Rössler,  Praktische  Anleitung  zur  galvanischen  Vergoldung. 

Frankfurt  1842 
Rudolph!,  Die  Geometrie  und  das  geometrische  Zeichnen. 

Weimar  1862 
Schellen,  Die  Schule  der  Elementar-Mechanik.  Braunschweig  1863 
Schnedar,  Grnndzttge  der  darstellenden  Geometrie.  Briiuu  1864 
Schnedar,  Anleitung  zur  Baukunst.  Wien  1863 

Schreiber,  Das  technische  Zeichnen.  Leipzig  1868 

Schreiber,  Geschichte  der  Uhrmachei  kunst.  Weimar  1856 

Skuhenky,  Die  orthogr.  Parallel-Perspective.  Trag  1858 

Smolik,  Lehrbuch  der  freien  Perspective.  Prag  1874 

Sonndorfer,   Zeischrift   des   österr.    Ingeuieur*  und  Architekten- 
Vereins.  Wien  1870/72 

Stamm,  Die  neuesten  Erfindungen  im  Gebiete  der  Landwirtschaft, 
des  Bergbaues,  des  Fabriks-  und  Gewerbewesens. 

Wien  1857/70 
Staudigi,  Die  axonometrisclie  und  schiefe  Projection.  Wien  1875 
Thon,  Falk  und  Appenzeller,   Legir-  und  Lüthkunst;   Die  besten 
Wäschmangen;  Das  Drechseln  in  Holz  und  Elfenbein. 

Weimar  1862/64 
Tilscher,  Die  Lehre  der  geometrischeu  Beleuchtungs-Construction. 

Wien  1862 
Tilscher,  Sy^item  der  technisch-nialei ischen  Perspective  Piag  1865 
Tolhausen,  Technologisches  Wöiteibuch. 
Weishaupt,  Das  Zeichnen  nach  dem  wirklichen  Gegenstande. 

München  1877 
Wiebe,   Die  Lehre  von  den  einfachen  Maschinentbeilen. 

Berlin  1860 


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WIebe,  Atlas  zur  Lehre  von  den  einfachen  Maschinentbeilen 

Berlin  1860 
Wlesner,  Mikroskopische  Untersuchung  der  Papierfasern. 
Winlwarter,  Die  Verwendung  des  galvanisirten  Eisens.  Wien  186S 
Winiwarter,  lieber  Lufterneuerung  in  geschlossenen  Räumen. 

Wien  1861 
Winlwarter,  Verzinktes  Eisenblech  und  dessen  Verwendung. 

Wien  1863 
Winiwarter,  Hausbrunnen  und  Pumpeu. 
Winlwarter,  Gewerbliche  Hantierungen  in  der  Jugend  zu  erlernen. 

Wien  1861 
Wirtensohn,  Das  mechanische  Zeichnen,  sein  Zweck  und  Nutzen. 

Wien  1864 

Wochenmayr,  Patent-Packöfen.  Krems  1869 

Wottitz,   Specialbericht   über    die   Maschinen    und   Geräthe  der 

Ausstellungen  zu  Stettin  und  Köln  im  Jahie  186.5.  Wien  1866 


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IX^  iSchöne  Künste. 

Alt-  und  Neu-Wien  in  seinen  Bauwerken.  Wieu  1864 

Bley,  Moderne  Kunst.  Studien  zur  Kuustgeschichte  der  Gegenwart. 

Leipzig  1884 
Bucher,  Die  Kunst  im  Handwerk.  Wien  1872 

Clement,  Geschichte  der  classischen  italienischen  Malerei. 

Berlin  o.  J. 
Dohme,   Kunst   und  Kflnstler   des  Mittelalters  und  der  Neuzeit. 

Leipzig  1875 
Hauser,  Stillehre  der  architektonischen  Formen  des  Mittelalters. 
Stillehre  der  architektonischen  Formen  des  Alterthums. 

Wien  1882/84 
Kugler,  Handbuch  der  Kunstgeschichte.  Stuttj^^art  1861 

Lübke,  Denkmäler  der  Kunst.  Stuttgart  1864 

Lützow,  Zeitschrift  fi'ir  bildende  Kunst.  Leipzig  1867/82 

Lützow,  Kunst  und  Kunstgtnverbe  auf  der  Wiener  Weltausstellung. 

Leipzig  1874 
Mayer,  Der  Maier  Martin  .Joliann  Schmidt.  Wien  1879 


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Das  k.  k.  Oesterreichhche  Museum  und  die  Kunstgewdrbesohuls. 

Wien  1873 
Naumann,  Illastrierte  Musikgeschichte.  Berlin  o.  J. 

Oesterr.  Musemn  für  Kunst  und  Industrie :  Illustrierter  Katalog 

der  Ornamenistich-Sammlung.  Wien  1871 

Otte,  Handbuch  der  kirchlichen  Kunst-Archäologie  des  deutschen 

Mittelalters.  Leipzig  1868 

Pangkofer,  Walhalla  und  Stauf  an  der  Donau.  Regensburg 

Payne,  Berlin  und  seine  Kunstschätze.  Leipzig 

Pinakothek,  Verzeichnis  der  Oemälde  In  der  kgl.  Pinakothek  in 

Manchen.  München  1863 

Schultz,  Einfahrung  in  das  Studium  der  neueren  Kunstgeschichte. 

Prag  1887 


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X.  Philosophie. 


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Carriere,  Aesthetik,  die  Idee  des  Schönen  und  ihre  Verwirk- 
lichung. Leipzig  1869 
Cohen,  Das  Princip  der  luflnitesimal-Methode.  Berlin  1883 
Deutschlands  Denker  seit  Kant.  Dessau  1851 
Dieterich,  Philosophie  und  Naturwissenschaft,  ihr  neuestes  Bündnis 
und  die  monistische  Weltanschauung.  Tübingen  1875 
Fichte'8  sämmtliche  Werke.  Berlin  1845/46 
FIcker,  Aesthetik,  Lehre  vom  Schönen.  Wien  1830 
Ficker,  Oeschichtlicher  Uebeiblick  der  gesammten  schönen  Kunst. 

Wien  1837 
Hellenbach,  Die  Vorurtheile  der  Menschheit. 
Kant,  Kritik  der  reinen  Vernunft. 
Kant,  Kritik  der  praktischen  Vernuntt. 
Kant  Kritik  der  Urtheilskraft 
Kant,  Logik. 
Kant,  Anthropologie. 
Kroman,  Unsere  Naturerkenntiiis. 
LIchtenfels,  Lehrbuch  zur  Einleitung  in  die  Philosophie.  Wien  1858 
Lichtenfels,  Lehrbuch  der  allgemeinen  Metaphysik.  Wien  1845 
LIchtenfels,  Lehrbuch  der  Psychologie.  Wien  1843 

Lichtenfels,  Lehrbuch  der  MoralphilosopUie.  Wien  1816 


Wien  1884 

Berlin  1870 

Berlin  1869 

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Lichtenfels,  Lehrbuch  der  Logik.  Wien  1842 

Lichtenfels,   Aaszag  des  WissenswQrdigsteD  aus  der  Geschichte 

der  Philosophie.  Wien  1836 

Meinong,  lieber  philosophische  Wissenschaft  und  ihre  Propädeutik. 

Wien  1886 
Ricker,  Albertus  Magnus.  Wien  1882 

Schaarschmidt,  Spinoza's  kurzgefasste  Abhandlung  von  Gk>tt,  dem 

Menschen  und  dessen  Gläck.  Berlin  1869 

Schiel,  Die  Methode  der  inductiven  Forschung  als  die  Methode 

der  Naturforschung  nach  Mill.  Braunschweig  1866 

Trümmer,  Lehrbuch  der  Logik.  Wien  1861 

Das  Unbewueste  vom  Standpunkt  der  Physiologie  und  Deacendenz- 

theorie.  Berlin  1872 

Zeller,  Geschichte  der  deutschen  Philosophie.        MUnchen  1878 

Separatabdriicke  ans  den  Schriften  der  k.  Akademie  der  Wissen- 
schaften in  Wien. 


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XI.  Pädagogik. 


Bock.  Ueber  die  Pflege  der  körperlichen  und  geistigen  Gesund- 
heit der  Schulkinder.  Leipzig  1871 

Colsmann,  Die  ttberhandnehmende  Kurzsichtigkeit  unter  der 
deutschen  Jugend.  Barmen  1887 

Doli,  «Die  Realschule^',  Zeitschrift  far  Realschulen.   Wien  1870 

Dumreicher,  Ueber  die  Aufgaben  der  Unterrichtspolitik  im  Indu- 
lt! iestaate  Oesterreich.  Wien  1881 

Egger,  Volksbildung  und  Schulwesen. 

Enk-Feier,  Die  Feier  des  40jährigen  Dienstjubiläums  des  k.  k. 
Landesschulinspestors  Karl  Knk  von  der  Buig. 

Exner,  Jahrbuch  fttr  Gymnasien  und  Realschulen  des  östen*. 
Kaiserstaates.  Wien  1864 

Falk,  Die  sanilätspolizeilidie  Uebei  wacliuug  höherer  und  niederer 
Schulen.  Leipzig  1871 

Ficker,  Die  österr.  Mittelschulen  in  dem  Vierteljahrhundert  von 
1860  bis  1874. 


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Freund,    Prima,    Eine  Hodegetik   für   die  Schüler   der  obersten 
Gymnasial-  und  Realscliulclasse.  Leipzig 

Fricke,  Die  UeberbOrdung  der  Schuljugend.  Berlin  1882 

Gauster,  Die  Gesundheitspflege  im  Allgemeinen  und  hinsichtlich 
der  Schule  im  Besonderen.  Wien  1874 

Helfert  System  der  österr.  Volksschule.  Prag  1861 

Heppe,  Geschichte  des  deutschen  Volksschulwesens.  Gotha  1858/60 
Hillardt,  „Oesterreichischer  Schulbote",  Zeitschrift  für  die  Inter- 
essen der  Volksschule.  Wien  1869/71 
Hirzel,  Vorlesungen  über  Gymnasialpädagogik.      Tubingen  1876 
HiibI,  Verzeichnis  jener  Abhandlungen,  welche  die  an  den  inlän- 
dischen  Mittelschulen   vorhandenen  Schulprogramme   ent- 
halten.                                      Czernowitz  u.  Wien  1870/74 
Jessen,  Freie  pädagogische  Blätter.                        Wien  1869/72 
Jireöek,    Handbuch    des    Unterrichts-    und    Prüfungswesens    in 
Oesterreich.  Wien  1868 
Klencke,   Schul-Diätetik.    Praktische   Gesundheitsi)flege   in  der 
Schule.                                                                 Leipzig  1871 
Kolbe,  Zeitschrift  für  das  Realschulwesen.              Wien  1876/90 
Lang,   Ueber   Reformbestrebungen   auf  dem  Gebiete   der  Real- 
schule. Wien  1874 
Lemayer,  Die  Verwaltung  der  österr.  Hochschulen  von  1868—1877. 

Wien  1878 
Lorenz,  Ueber  Gymnasialwesen,  Pädagogik  und  Fachbildung. 

Wien  lb79 
Matauschek,   Normalien-Nachschlagebuch  für  Lehrer  und  Direc- 
toren  der  österr.  Gymnasien  (mit  Supplement).  Prag  1864/69 
Mayer,  Die  Bürgerschule  zu  St.  Stephan  in  Wien.     Wien  1880 
Matzal,  Methodik  des  geograph.  Unterrichts.  Berlin  1885 

Mittelschule,  Die  Verhandlungen  und  die  Denkschrift  des  Vereines 
über  die  Reform  der  Realschule.  Wien  1865 

Mittheilungen  des  Vereines  „Die  Mittelschule".  Wien  1867/68 
Mittheilungen  der  Vereine  „Mittelschule  in  Wien",   , Deut- 
sche Mittelschule  in  Prag",  „Die  Realschule  in  Wien" 
und  „Innerosterreichische  Mittelschale  in  Graz". 

Wien  1888/90 
Muth,  Das  methodische  Seminar.  Wien  1880 

Muth  &  Walther,  Zur  Reform  d.  österr.  Mittelschulwesens.  Krera8l870 
Naegelsbach,  Gymnasial-Pädagogik.  Erlangen  1879 

Nemeöek,  Maturitätsprüfungen  oder  keine?  Wien  1882 

Pablasek,  Die  Fürsorge  für  die  Blinden.  W^ien  1867 

Paugger,   Kleine  Streiflichter  über  die  Behandlung  der  allgem. 
Arithmetik  in  den  Oberclassen  der  Mittelschulen.  Triest  1875 


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aulsen,  G*?seliiclite  lU^  ^elehi  teu  Uuttiri  icbis  auf  den  deutacIieQ 
Schulen  and  tTiiiversitäten  vom  Ausgange  des  Mittelalters 
bis  zur  Gegenwart  Leipzig  1885 

rausek,  Die  Verbesserung  der  VolksscUule.  Wien  1868 

launTetf  Geschicbte  der  Pädagogik  vom  Wiederauf blühen  der 
claf<sischen  Studien  bis  auf  unsere  Zeit  Stuttgart  1857/61 
ichter,  Pädagogische  Bibliothek,  Berlin 

ieckfl.  Erzieh nngi^Iehre.  Stuttgart  1870 

Otter,  Per  Bilduogswert  und  die  Reforrobedi^rftigkeit  des  üsterr* 
Realschulunternchts  der  Gegenwart,  Wien  1873 

chilier,  Lehrbuch  der  Geschichte  der  Pädagogik.  Leipzig  1887 
chiller,  Handbuch  der  praktJKchen  Pädagogik.  Leipzig  1886 
chinid,  Kncjklopädiedesgesammten  Erziehunga-  und  Unterrichts- 
Wesens,  Gotha  1869 

chmtd    Aus  Schule  und  Zeit  Gotha  1875 

chradar^  Erziehungs-  uud  Unter richtälekre  für  Gymnasien  uud 
ReaTiicbulen,  Berlin  1868 

chrader,  Die  Verfassung  der  hü  bereu  Schulen.  Berlin  1869 
lein^  Lf^hrfreiheit,  Wissenschaft  und  ColIegiengeUL  Wien  1875 
track,  Oentralorgan  für  die  Interessen  des  Realschulwesens. 

Berlin  1873/90 
llrich,  Öeber  die  Reform  des  Lehrplanes  der  Realschulen, 

Wien  188fi 

arnalekenf   üeber  die  üsterr«  Real  schul  eu    uud   das   Erlernen 

fremder  Sprachen.  Wien  1861 

Vogler,    lUe   Volksschule    Zeitschrift   für   den   Taterlandischen 

Lehrerstand.  Wien  1861/73 

elkstchule,  I>ie  usterr,  Volkssshul -Gesetze.  Wien  1874 

Detail  Conscription  der  Volksschulea  im  Jahre  1865:  Oester- 

teich  unter  der  Enns^  Diöcese  Wien  und  St,  Fdlteo. 

arhanek  &  Gehlen,  ünterrichti^Zeltung  für  Oesterreich. 

Wien  1864/65 
Wiener  Pädagogium,  Lehrplan  und  Statut  Wien  1686 

Wiener  Weltausstellung,  Bericht  liber  usterr  Unterriehtswesen. 

Wien  1Ö73 

JWilheim,   Praktische  Pädagogik  dbr  Mittelschulen^   insbesondere 

der  Gymnasien.  Wien  1870 

illmann,  IHe  Oiiy^see  im  er^i*»henden  Unterrichte,  I^eipzig  1868 

ejtschrifl  für  Realschulen  und  Gymnasien  und  i ^'wandte  Lehr* 

anstauen.  Wkn  1862/63 

eitschrtft  für  die  i>iiterr.  Gymnasien.  Wien  1864/83 


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XI L  Religionslehre. 


Deharbe,  GjoBer  katholisclier  Katecliisnuis  Regensbnrg  1854 
Deharbe,  Erklärung  der  Gebräuche  unsere)  kat  li.  Kirche 

Bger  1850 
Engel,  Geschichte  der  Kirche  Jesu  Christi.  Wien  18B4 

Fessler,  Geschichte  der  Kirche  Christi.  Wien  1868 

Fischer,  Katholisclie  Religionslehre  Wien  1866 

Frind,  Katholische  Apologetik  für  gebildete  Christen.  Prag  1877 
Lectiones  et  preces  in  usum  studiosae  juventutis.  Wien  1805 
Kaltner,  Lehrbuch  der  Kirchengeschichte.  Prag  1880 

Krönes,  Katholisches  Gebet-  und  Gesangbuch.  Wien  1868 

Krönes,  Messgesänge  und  Kirchenlieder  für  die  Schuljugend. 
Leonhard,  Mentis  ad  deum  elevatio.  Viennae 

Müller,  Lehrbuch  der  kath.  Religion.  Wien  1873 

Nicolas,  Philosophische  Studien  ttber  das  Christenthum. 

Paderborn  1860 
Rausch,  Bibel  und  Natur.  Vorlesungen  über  die  mosaische  Urge- 
schichte und  ihr  Verhältnis  zu  den  Ergebnissen  der  Natur- 
forschung. Freiburg  1862 
RIcker,  Die  kath.  Kirche  in  ihren  Gebräuchen.  Wien  1864 
Vosen,  Das  Christenthum  und  die  Einsprüche  seiner  Gegner. 

Freiburg  1864 
Wappler,  Geschichte  der  göttlichen  Offenbarung.  Wien  1863 
Wappler,  Geschichte  der  katholischen  Kirche.  Wien  1865 

Wappler,  Lehrbuch  der  katholischen  Religion.  Wien  1869 

Wappler,  Katholische  Religionslehre.  Wien  1862 


Bilde 


flefle 


Xlll.  Turnen. 

Bintz,  Die  Gymnastik  der  Hellenen.  Gütersloh  1878 

Bintz,  Die  volksthfimlichen  Le.besübungen  des  Mittelalters. 

Hamburg  1879 
Breitenhuber  &  Hender,  Die  Ordnungsübungen  für  Knaben  nach 

dem  Exercier-Reglemeut  für  die  k.  u.  k.  Fußtruppen. 

Wien  1883 
Buley,   Eiseostab-Uebungen  für  Turnvereine,   Mittelschulen  und 

Lehrerbildungsanstalten.  Leipzig  1881 

Buley  &  Vogt,  Handbuch  für  Vorturner.  Wien  18ö5/86 

Euler  &  Eckler,  Monatsschrift  für  das  Turnwesen   Berlin  1882/8? 
Frohbergf  Handbuch  für  Turnlehrer  und  Vorturner  Leipzig :  887/88 


Binde 

Me 

1 

— 

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1 

— 

1 

— 

1 
4 

6 

— 

— 

21 

SS 


Hermann,  Reigen  fUr  da^  Sehultarnen  Berlin  1887 

Hirth,  Das  gesammte  Tarnwesen.  Leipzig  1864 

Kaiser,  Anleitang  zar  Ertbeilang  des  Turnunterrichts.  Wien  1880 
Kaufmann,  Merkbflchlein  für  Freittbnngen.  Köthen  1876 

KOmmel,  Methodik  des  Turnunterrichts.  Wien  1885 

Lion,  Leitfaden  für  den  Betrieb  der  Ordnungsübungen.  Bremen  1879 
Lion,  Leitfaden  für  den  Betrieb  einfacher  Ordnungsfibnngen. 

Leipzig  1868 
Maul,  Anleitung  für  den  Turnunterricht  in  Knabenschulen. 

Karlsruhe  1878/79 
Maul,  Die  Freiübungen  und  ihre  Anwendung  im  Turnunterricht. 

Darmstadt  1862 
Pammer  &  Buley,  Liederreigen  für  das  Schnlturnen.  Wien  1877 
Pawel,  Grundriss  einer  Theorie  des  Turnens  Wien  1884 

Ravenstein,  Volkstnmbuch.  Frankfurt  1863 

Roth,    Grundriss   der  physiologischen  Anatomie  für  Tumlehrer- 
BilduDgsanstalten.  Berlin  1872 

Schettler,  Spiele  zur  Uebung  und  Erholung  des  Körpers.  Hof  1878 
Schwägeri,  Turnerische  Gesellschäftsübungen.  Leipzig  1881 
Spiess,  Turnbuch  für  Schulen.  Basel  1847/51 

Spiess,  Die  Lehre  der  Tarnkunst.  Basel  1849/67 

Turnzeitung,  Deutsche.  Leipzig  1888/90 

Zettler,  Die  Schule  der  Stabübungen.  Leipzig  1887 

Zettler,  Das  Turnen  mit  der  Keule.  Leipzig  1884 

Zettler,  Methodik  des  Turnunterriclits.  Berlin  1881 


XIV.  Verschiedenes. 

Amtskalender,  Niederösterr.  Amtskalender.  Wien  1870/90 

BaertI,  Die  Coninianden  und  besondere  Dienstleistungen  in  der 
k   k    Armee.  Oluiütz  1870 

Allgemeine  Deutsche  Biographie.  Leipzig  1875/90 

Brasilien,  Das  Kaiserreich  Drasilieii  auf  der  Wiener  Weltaus- 
stellung von  1873.  Kiü  de  Janeiro  1873 
Carolino-Augusteum,  Führer  zur  Besichtigung  des  städt.  Museums 
CaroliuoAugusteum  in  Salzburg.  Salzburg  o.  J. 
Catalog  derdrittendeutschenallgem.  Kunstausstellung.  Wieu  1868 
Catalog  der  Bibliolhok  des  n.-ö.  Gewerbeveieines.  Wien  1859 
Dorn,  Die  nationale  Ausstellung  in  Coustantinopel  ]8f>3 

Leipzig  1804 
Encyclopödie  der  Wissenschaften  und  Künste.       Stuttgart  1848 


Bälde 

'fline 

20 

— 

1 

___ 

31 

— 

1 

— 



1 



1 

— 

3 

1 
9 



64 


Erismann,  Gesandbeitslehre  für  Gebildete  aller  Stände. 

München  1878 
Gegen  den  Strom,  Flngschriften.  Wien  1887/90 

Haeckel,  Ziele  nnd  Wege  der  heutigen  Entwicklungsgeschichte. 

Jena  1875 
Holdhaus,  Denkschrift  über  die  Entwicklung  der  Seidenzucht  in 
nördlicheren  Ländern.  Wien  1861 

Hof-  und  Staats-Handbuch  der  Oesterreichisch-ungarischen  Mon- 
archie fttr  1878. 
Jahresbericht  des  k.  k.  Ministeriums  für  Gultus  und  Unterricht 
für  1870,  1871,  1872,  1873,  1876.  Wien  1871/77 

Denkschrift  über  die  Stellung  der  Juden  in  Oesterreich.  Wien  1859 
Katalog  für  die  Schülerbibliotheken  österreichischer  Gymnasien. 

Wien  1881 
Kempen-Album,  herausgegeben  von  Jajaczkowski.       Wien  1859 
Landesgesetz-  und  Verordnungsblatt  für  das  Erzherzogthum  Oester- 
reich unter  der  Enns.  Wien  1868 
Landes-BIbllothek,  Katalog  derselben.  Wien  1874 
Landtag  von  Niederösterreich.  Zur  Geschichte  des  Landtages  in 
der  ersten  Wahlperiode  1861—1866.                   Wien  1869 
Zusammenstellung  der  in  den  Sessionen  des  n  -ö.  Landtages 
gefassten  Beschlüsse.  Wien  \ 
Sitzungsberichte  des  n.-ö.  Landtages.                Wien  1864] 
List,  Das  nationale  System  der  politischen  Oekouomie. 

Stuttgart  1841 
Sfldde,  Die  Sonne  im  Dienste  der  Kartographie.     Weimar  1874 
Männer,  Handbuch  für  k.  k.  österr.  Staatsbeamte.      Wien  1838 
Manz's  Gesetz-Sammlung :  Niederösterr.  Landesge^ietze.  Wien  1864 
Gesetze  und  Vorschriften  für  Geweibe-  und  Handelsunter- 
nehmungen Wien  1863 
Oesterr.  Staatsgrundgesetze.  Wien  1861 
Le  Masson,  Die  Grenzen  Frankreichs.  Wien  1853 
Metzger,  Gartenbuch.                                   Frankfurt  a.  M.  1861 
Meyer,  Neues  Conversations  Lexikon.      Hildburghausen  1861/67 
Special-Supplement-Blätter  als  Band  17. 
Ergänzungsblätter  zur  Kenntnis  der  Gegenwart. 
Neue  Folge  unter  dem  Titel:  „Deutsche  Warte". 
Michaelis,  Selbstbiographie  des  Eugene  Francois  Vidoeq.   Berlin 
Oser,  Oesterreichs  Zollanstalten.                                  Wien  1844 
Oesterreichs  Aufgaben.                                             Leipzig  1860 
Rau,  Grundsätze  der  Volkswirtschaftslehre.              Leipzig  18<>8 
Reichsrath,  Verhandlungen   des   Österreich,   verstärkten    Reichs- 
rathes  1860.  Wien   1860 


1 
2 


36 

1 

1 


1 

16 

1 

7 

2 
1 


M 


Schroff,  Bericht  aber  die  SOOj&hrige  Jubelfeier  der  Wiener  Uni- 
yersit&t  im  Jahre  1865.  Wien  1866 

SocMtee  secrites,  Histoire  des  Soci6t6s  Secr^tes  de  V  Armeö  et 
des  conspirations  militaires.  Paris  1836 

Spar-  und  Darlehenscassen,  Anweisung  zur  Errichtung  und  Lei- 
tung Yon  Spar-  und  Darlehenscasssen- Vereinen  nach  dem 
System  F.  W.  Raiffeisens.  Wien  1888 

Stamm,  Gewerbliche  Hantierungen  in  der  Jugend  zu  erlernen  ist 
ein  Bedürfnis  unser  Zeit.  Wien  1861 

Tschache,  Wörterbuch  der  richtigen  Aussprache  fremder  Eigen- 
namen. Breslau  1865 

Ungarn  und  seine  Zoll-Zwischenlinie  Prag  1844 

Venedig,  Historisch-  topographisch -artistisches  Reise -Handbuch 
fUr  die  Besucher  der  Lagunenstadt.  Triest  1867 

Wedekind,  Forstwissenschaft.  Stuttgart  1847 


Allgemeine  Augsburger  Zeitung.  Mit  den  Beilagen.  1864/66 

Aus  allen  Zeiten  und  Landen;  illustr.  Alunatschrifl. 

Braunschweig  1883/85 
Karrer,  Monatsblätter  des  Wissenschaftlichen  Tlub  in  Wien. 

Wien  1880/88 
Klette,  Jenaer  Literaturzeitung.  Jena  1871/80 

Kremaer  Wochenblatt  Krems  1856/1)0 

Kremser  Ausstellungs-Zeitung  1884.  Krems  1884 

Neue  Freie  Presse.  Wien  1865/90 

Verordnungsblatt   für   den    Dienstbereich   des   Ministeriums    für 
Cultus  und  Unterricht.  Wien  1880/90 

Wiener  Zeitung  mit  Amtsblatt  und  Wiener  Abendpost. 

Wien  1864/90 
Z^^rnclce,  Literarisches  Centralblatt  für  Deutschland. 

Leipzig  1872/90 


Blltt 

EllU 

— 

1 

1 

— 

1 

1 

1 

1 

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28 

3 

6 
65 

1 

10 



130 



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S6 


Ivsaniinenstellung  über  die  Lehrerbibliothek. 


Nr. 


134 
140 
87 
16 
21 
16 
14 


438 

113 

168 

100 

108 

43 

144 

73 

19 

87 

57 

SiO 

38 

6t 


1867 


I.  SprachwiftBenschafllicIie  Werke: 

I.  Deutsche  Sprache  und  Literaturgeschichte 

3.  Schöne  Literatur 

8.  Frahzösische  Sprache  und  Literatur  .   .  . 

4.  Englische  Sprache  und  Literatur   .... 
6.  Italienische  Sprache 

6.  Lateinische  Sprache 

7.  Allgemeine  Sprachwissenschaft 

II.  Geschichtliche  Werke 

III.  Geographische  Werke 

IV.  Mathematische  Werke 

V.  Physik-Werke 

VI.  Chemie-Werke 

VII.  Naturgeschichtliche  Werke 

Vlil.  Technische  Wissenschaften 

IX.  Werke  über  schöne  Künste 

X.  Philosophische  Werke 

XI.  Pädagogische  Werke 

Xil.  Werke  Aber  Religionslehre 

XIII.  Werke  über  Turnen 

XIV.  Werke  über  Verschiedenes 


1 

BiBle 

Hlltt 

403 

110 

717 

— 

191 

— 

101 

— 

28 

— 

28 

— 

14 

160 
270 

1477 

542 

421 

318 

77 

324 

72 

322 

40 

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310 

184 

146 

14 

42 

1 

29 

30 

130 

32 

32 

1 

23 

22 

453 
4326 

31 

1191 

■■P*  Ein  Verzeichnis  der  Jugendschriften  und  aller  anderen  in  die 
Schüler-Bibliothek  aufgenommenen  Werke  wird  im  nächsten  Jaiiresberichte 
nachfolgen,  da  es  wegen  Raummangels  in  den  diesjährigen  Bericht  nicht 
mehr  aufgenommen  werden  konnte. 


-^gl^- 


67 


itchiilnaclirlchteii, 

erstattet  vom 
ZDlrector  Felizc  .^.  ESIoerle. 


A. 

Landesoberrealschule* 

L  Lehrplan. 

Der  durch  die  Verordnung  des  lioken  k  k.  UnterrichtsministeriaiDS 
vom  ]5.  April  1879,  Z.  5607,  aufgestellte  Normallehrplan  Wurde  mit 
deu  durch  die  h.  Miuisterial-Erlässe  vom  23.  April  1860,  Z  6363,  bezaglich 
des  Unterrichtes  in  der  Geometrie  und  im  geometrischen  Zeichnen  und 
vom  27.  April  J880,  Z.  38  U,  bez&glich  des  Unterrichtes  in  der  deutseben 
und  französischen  Sprache,  in  der  Geographie,  Mathematik,  Physik  and 
Kalligraphie  angeordneten  Modificationen  eingehalten. 

Lehrgegenstände  und  Zahl  der  wöchentlichen  Lehrstunden. 


lielir^c^ieoiiMtiiiide. 


€  I  a  H  H  e 


II. 


in.;  IV. 

I 


VI. 


vir. 


I 


Religion         

I>eut8clie  Sprache 

Franxösiscbe  Sprache 

r  Eogliäche  Sprache 

I  Geographie 

Geschichte 

Mathematik       

'  Naturgeschichte 

Physik 

Chemie 

Geometrie     und     geoiiietr.    Zeichnen, 

darHtellcude  Cjiometrie 

•  Freibandxeichneu      ....... 

,  Turnen      


Summe 
Schönschreiben  (bedingt  ubligat) 


3 
8 


2 

1 
21» 


2 

2 

2 

^ 

1 

3 

4 

3 

3 

8 

3 

4 

4 

3 

3 

3 

3 

1  — 

— 

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8 

3 

3 

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2 

2 

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2 

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2 

3 

8 

3 

3 

3 

4 

5 

5 

5 

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3 

2 

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4 

2 

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4 

4 

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3 

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3 

3 

3 

3 

3 

8 

4 

4 

4 

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2 

4 

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2 

1     2 

2 

2 

2 

28 

1 

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30  i   30   -3^      33   '  33 


In  allen 
7  Classeo 

8 
23 
V5 

9 

9 
16 
28 
14 
14 

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18 

28 

14 

214 

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Freie  liClir|ji:e|>:ciiMtiiiide : 

a)  Stenojfrapliie     in    2  Abtheillln^eu    und    wöchentlich    3    Unterrichtsstunden 
(I.  Abth.  2  St.,  II.  Abth.   1   St.) 

b)  (irsant,^  in  2  Abtbciluni»en  mit  je  2  IJnterrichtssiunden  wöchentlich. 


68 

IL  Themen  der  deutaohen  Aufa&tze. 

(•   SohaUrbeiten.) 

V.  Cla88e. 

].  Der  Bauer  im  Gebirge  und  in  der  Ebene.  —  *2.  Erlkönig  and 
ErlköDigs  Tochter,  eine  Parallele  —  3.  Welche  Umstände  bef&rderten  bei 
den  Phöniciern  Schiffahrt  und  Handel?  —  4  Wie  schützen  sich  die  Men- 
schen vor  der  Kälte  des  Winters?  —  *6.  Darstellung  des  Ackerbaues  in 
der  bildenden  Kunst  an  der  Hand  des  Bruchstückes  ,,Der  Schild  des 
Achilles^.  —  6.  Auf  welche  folgenden  Ereignisse  wird  im  24.  Gesänge  der 
Hias  hingewiesen?  *-  *7.  Wie  begieng  die  Stadt  Krems  den  Gedenktag 
Grillparzers  ?  —  8.  a)  Was  wird  uns  in  der  Odyssee  über  das  Schicksal 
der  Helden  vor  Troja  erzählt?  —  b)  Welche  Ereignisse  aus  dem  Kriege 
vor  Troja  werden  uns  in  der  Odyssee  erzählt?  —  9.  Worin  bestand  die 
List  des  Sinon?  —  10.*  Die  Donaufahrt  der  Nibelunge.  —  11.  a)  Gedanken 
bei  dem  Anblicke  einer  Ruine  (an  der  Hand  der  Elegie  von  Matthisson). 

-  b)  Welche  Umstände  trugen  zur  Herrschaft  Roms  über  Italien  bei? 

—  13.  Welche  Gedanken  sind  in  dem  Gedichte  Herculanum  und  Pompeji 
enthalten?  —  18.  Die  landschaftliche  Lage  der  Stadt  Krems.  (Als  Grund- 
lage diene  das  Lesestück  134.)  —  *14.  Römisches  Lagerleben  (nach  einem 
vorliegendem  Bilde.) 

VI.  Classe. 

1.  Wie  veränderte  die  Völkerwanderung  den  Zustand  Europas?  — 
*2.  Wert  der  Körperttbungen  für  den  Studierenden.  —  3.  Die  Elektricität 
im  Dienste  der  Menschheit.  —  4.  Siegfried  am  Burgundenhofe.  —  *5.  Die 
Burgunden  in  Bechlarn.  —  6.  Nutzen  der  Mathematik.  —  *7.  Die  Haupt- 
unterschiede des  volksmäßigen  und  höfischen  Epos.  —  8.  Ueber  die  Be- 
dingungen, welche  das  Anwachsen  der  Städte  befördern.  —  *9.  Auch  die 
Armut  hat  ihr  Gutes.  —  10.  Die  Bedeutung  des  Suezcanals  für  den  Welt- 
verkehr. —  *li.  Hüous  Erzählung  bei  Scherasmin.  —  12.  Das  moderne 
Püstwesen  im  Vergleiche  zum  alten.  —  13.  Die  Ströme  Dt^utschlauds  und 
ihre  Bedeutung  für  das  wirtschaftliche  Leben.  —  *14.  Die  Lage  Frank- 
reichs beim  Auftreten  der  Jungfrau  von  Orleans.  (Schiller,  Jungfrau  von 
Orleans,  I.  Act) 

VII.  Classe. 

1.  Kleine  Ursacheu,  grolle  Wirkungen;  dargelegt  in  Bezug  auf  das 
Geschichtsleben  der  Völker.  —  *2.  Lessings  Verdienste  um  die  deutsche 
Literatur.  —  3.  P]rst  Erfahrung  macht  uns  tüchtig,  bloße  Theorie  ist 
Traum.  —  *4.  Die  wichtigsten  Oertlichkeiten  in  Goethes  „Hermann  und 
Dorothea".  —  6.  Inwiefern  unterscheidet  sich  Goethes  „Hermann  und 
Dorothea"  von  Voß's  „Luise".  —  6.  Die  Seelenleideu  des  Orest  und  ihre 
Heilung.  Nach  Goethes  „Iphigenie  auf  Tauris".  —  *7.  Die  Städte  als  die 
hervorragendsten  Bildungsstätten.  —  8.  Wo  viel  Freiheit,  ist  viel  Irrthum; 
doch  sicher  ist  der  schmale  Weg  der  Pflicht!  Wallensteins  Tod    IV.  2.  — 


w. 


9.  Welche  Eiwjf|rtiiig«n  spie^ibeti  fUr  und  |fg«|i  die  Elnftlhrnng  der  elek- 
triscb^n  Beleucljtuug*  —  '*'lo<  Die  GroBstaaten  Eurüpa»  varglichen  InBi^zug 
auf  die  güDstigeii  VerliäUiiisse  ihrer  Fluignel^e*  —  11.  Tlieuer  ist  mir  der 
Freund,  dücU  aucli  dt;u  Feiiid  kmn  ich  iiüuen;  Zeigt  mir  dar  Freund, 
was  leb  kann^  lehrt  mich  der  Feiad,  was  icli  sqU.  —  *ia.  Die  Gliederung 
der  Brtiikettsfiene  iu  Schillers  „Die  Piccoloniini",  —  *13.  (Maturitätsprllfung) 
Uie  weItges€bichtU€he  Stellung  der  Douau  und  ihre  Bedt^utüüg  für  die 
Staatenbildung,  beäanders  der  ü&tern- ungarischen  Monarchie. 


III.  LehrmitteL 

l  Bibliothek    der    OberreaUchule. 

Custos:  Professor  Dr.  Johann  Strobl- 
Zuwachs    im    S  c  li  u  )  j  a  b  r  e    1890;B1. 

A.  Durch  Geschenke: 

Vom  Oherstkämmereramte  Seiner  k.  u,  k.  Apüstolischen  Majestät  durch 
den  k.  It.  n.-ö.  Landes^cbulrath:  Danzer^  Unter  den  FahntJU.  Die  Völker 
Otstarrei^b-Unganis  unter  den  Wafföü.  Wien  1^89. 

Vom  hohen  k,  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterricht:  Beriebt  über 
die  Induslrie,  den  Handd  und  die  Verkehrsveibältnisse  in  Niederösterreich 
während  des  Jahren  im*J    Wien   180Q. 

Vom  hohen  n.-ö.  Landes-Ausschusse;  StenogrÄpUiöche  Protokolle  des 
ll,'B«  Landtages,  L  ii^^s.  der  VJL  Wahlperiode  ~  Zui»ammeustellung  der 
in  der  L  Srns.  der  VJl  Wahlpei'ii»de  gefasi^ttjn  Beschlüsse.  —  Bericlit  d»^» 
htdien  Laudesaus^chu?^:?[eB  über  i^eine  Anit-^wirksamkeit  vom  !,  J«!i  1H69 
Ui»  30,  Juni  lötKj. 

Von  den  Herren  Verlegern:  Carl  tieiold'iä  Sohn  iu  Wien:  Willentin, 
Arithmetik  lür  die  1.  u,  IL  Classe,  Wien  1888*  -  A  Pichkr'»  Witwe  & 
Solin  in  Wien;  8chob<^r^  llossmanith\s  Di«  Elemente  der  Geometriii  in  Ver* 
biudung  mit  dem  geuuietrischen  Zeichnen.  Wien  18tU;  HossniauiÜfÄ  Geo- 
metrische Foimenlebre.  Wien  1891,  —  A,  Ilmer  iu  Wifu:  Klaar,  Grill» 
parier  als  Dramaiiker.  Wien  1891,  —  Winiker  in  firiijui :  Gloser,  f'isku'« 
Grundkhreu  der  Phj/Hik    lirüuu  18^0, 

Vom  Herrn  Prot  Dr,  Ehrenberger:  VerwaUungHberitibt  derytadt  Wien 
für  1883  und  188:*;  2  Bd,  -  Statiöti^sclie^  Jatirbueh  der  Stadt  Wien  1883 
und  1885;  2  Ii<L  ™  Die  Gemeinde  VeiwaUuug  der  lidchsibauid"  und  Ke- 
»ideuitHtadt  Wien  iu  den  Jahren  1877,  1879  und  1880  biii  1882;  2  Bd.  ~ 
Ha«l*tvuranschla^  der  Iti  ichi^liauiiistadt  Wien  lH83;8ri ;  3  BL  —  Simcial* 
au^weis  zum  Hiuiptvuiaufci'litag  1083:81^  3  ISd.  —  UauiJUtJchnungs-AkschluHB 
ffir  1884  -    hau  bedrfingte  Wien,  Wien  1888;  1   lUL  —   Jahres- 

bericht  tlvs  U  iraer  Stadfpijyjsfkateh^  fUr  1872.  Wien  1873;  l  Hft.  —  Er- 
gebniüäe  der  Volkfi/.ahlung  vom  31.  Uec.  1880;  l  illL  —  Finanz-  und 
Steuer  Verhältnisse  der  Stadt  Wien  1861  —  1884    Wien  1886;  l  Bft, 

lahresberichte  von  o^terr.  4UtteIs*jbnleu  im  lfmia»«c!i  Hu 


60 

B.  Duroh  Kauf: 

Jahresbericht  Ober  die  Erscheinangeo  auf  dem  Gebiete  der  Germa- 
nisfheu  Philologie.  XI.  Jahrg.  2.  Abth.  und  Xir  Jahrg.  1.  Abth.  —  Neu- 
drucke deutscher  Literaturwerke  des  16.  und  17.  Jahrh.  Liefr.  68/71  und 
93/94.  —  Seuffert,  Deutsche  Literaturdenkmale  des  18.  und  19.  Jahrh. 
Heft  30,  33/38.  —  Bartsch,  Gesammelte  Vorträge  und  Aufsätze,  Tfibingen 
1883.  —  Hamerling,  Die  Atomistik  des  Willens.  Hamburg  1891.  3  Bd  — 
Jahrbuch  der  Grillparzer-Gesellschaft.  Wien  1891.  —  Richter,  Aus  der 
Messias-  und  Wertlier-Zeit.  Wien  1882.  —  Schönbach,  Walther  von  der 
Vogelweide.  Dresden  1890.  —  Vilmar,  Geschichte  der  deutschen  National- 
Literatur.  Marburg  1883.  —  Frosch,  Leitfaden  ffir  den  liter.  historischen 
Unterricht  an  österr.  Lehranstalten.  2.  Heft.  Wien  1891.—  Alt,  Sonderbare 
Ehen.  Leipzig  1887.  —  Amyntor,  Das  bist  Du.  (Roman).  Berlin  1882.  3  Bd. 

—  Bauerufeld.  Gesammelte  Schriften   Wien  1871/73.  10  Bd.  in  6  Bd  geb. 

—  Danilewski,  Eine  Braut  Christi.  Leipzig  1888.  3  Bd.  —  Daudet,  Der 
unsterbliche.  Stuttgart  1888.  —  Doblhoif,  Zwei  Erzählungen  aus  der 
Schweiz.  München  1887.  —  Eckstein,  Jorinde.  Leipzig  1888.  —  Fasten- 
rath.  Von  Hochzeit  zu  Hochzeit,  Lieder  aus  sonnigen  Tagen.   Wien  1883. 

—  Franzos,  Aus  der  großen  Ebene.  Stuttgart  1888.  2  Bd.  —  Jensen,  Diaua 
Abnoba,  Eine  Schwarzwaldgesc!iichte.  Leipzig  1890.  —  Lindau,  Aus  der 
Hauptstadt.  Dresden  o.  J.  —  Löffler,  Künstlerleben,  Leipzig  o.  J.  —  Pro- 
haskas  illustrierte  Monatsbände  zur  Erholung  und  geistigen  Anregung. 
Wien.  1.  Jahrgang  12  Bd.  —  Rank,  Ausgewählte  Werke  in  4  BJ  — 
Redwitz,  Hermann  Stark.  Stuttgart  1879.  3  Bd.  —  liittershaus,  Aus  den 
Sommertagen.  Oldenburg  o.  J.  —  Scherr,  Blücher,  seine  Zeit  und  sein 
Leben.  Leipzig  1865,  3  Bd.  —  Taylor,  Klytia,  histor.  Konian  aus  dem  16. 
Jahrh.  Leipzig  lfc83.  —  Töpffer,  Das  Pfarrhaus.  Roman.  Leipzig  1852. 
4  Bd.  —  Tolstoi,  Jermak  und  andere  Geschichten.  Berlin  o.  J.  —  Turgen- 
jew, Väter  und  Söhne.  Stuttgart  o.  J.  —  Walloth,  Ovid,  histor.  Roman. 
Leipzig  0  J.  —  Wiehert,  Tileman  vom  Wege,  histor.  Roman  Leipzig  1890. 
3  Bd.  —  Zolliug,  Frau  Minne,  Künstler-Roman  Leipzig  1889.  —  Cherbu- 
liez,  Le  Comte  Kostia;  Noirs  et  Rouges.  Paris  1876/81.  2  Bd.  —  Flaubert, 
Trois  Contes.  Paris  1877.  —  Leixner,  Illustrierte  Geschichte  der  fremden 
Literaturen.  Leipzig  1882/83.  2  ß^l.  —  Lindau,  Alfred  de  Musset.  Berlin 
1877  —  Montepin,  Le  Maria<2:e  de  Lascars.  Pari.s  1889.  2  IM.  —  Tissot, 
Voyage  au  Pays  des  Tziganes;  Vienne  et  la  Vie  Vieniioise.  Paris  18b0/81. 
2  Bd.  —  Daudet,  Contes  du  Lundi;  Fromont  Jeuue  et  Risler  Aine; 
L'  Evangeliste.  Paris  1880/83.  3  Bd.  —  Demmin,  Die  Kriegswaffen  in  ihrer 
histor.  Entwicklung  von  den  ältesten  Zeiten  bis  auf  die  Ge^^euwart.  Leipzig 
1886  —  Frenzel,  Renaissance  und  Rococo  Berlin  187G.  —  Jastrow,  Ge- 
schichte des  deutschen  Einheitstraumes  und  seiner  Eifüllung,  Berlin  1885. 
—  Löher,  Beiträge  zur  Geschichte  und  Völkerkunde  Frankfurt  1885/86. 
2  Bd.  —  Lotheißen,  Königin  Margaret  ha  von  Na  van  a  I^erliu  1885.  — 
Lukes,  Militärischer  Maria  Theresien- Orden  Neue  Kol;,^e  der  Ordengeschichte. 


in.  Abth,  Wien  1890,  —  Se|ip,  Die  Religion  dar  atten  Deui^cUen  uml  ihr 
B  Fortbf»8taii(l  in  Volki?sagen,  Aufziige.n  unrl  VolkijUräucIien.  Mfinclieii  1890«  — 
"  Beck  V,  MnimgelU,  Flora  von  Nrader-(>*^stf^rreictK    HarnUmnh  zar  Bestim- 

nmng.  WiVn   189  L  -    Hofinan»,   T>ifi  Ra«j>mi  *1*  i   Schm*^1terling^  Eurnpafi. 

Htnttgart.  (1—9.)  —    Hei  mann    w.  Klrin^    A^tioiionngcli*^    Aben*!*^     Uttlin 

1884,   —   Reitlinger,   Freie    Blirke,    pnpulÄr    wi8s^^nwf:Ilaf^lT^l|e   Aufj<^tzft. 

I  Heil  in  1877.  —  Lasiiwitx.  Ge^tliiclit*^  d^r  Atonnsiik  vntn  UiiWlaUer  bii* 
Newton.  Hamburg  1890.  S  Bd  —  SeemanTi»  <tesdjichte  der  bildenden 
Kunst  von  der  iilte8tt*n  Zeit  hh  auf  die  i-ies^enwjn  f,  Jfna  1879. —  Arminid, 
Kall  äcliartiliorät,  Abenteuer  eines  demscbeu  Knaben  in  Amerika.  Shitl« 
law,  *—  BarfU8,  Der  IHamantenscbatsfi  Slnttgait  o.  J  —  Becker,  Harry 
Alone,  Der  Findling  von  Williamstown.  Bieteleld  189h  —  EberF,  Di^ 
Krau  Bilrfi^ermeisterin.  Stuttgart  188J.  -  Fiilkc»ülK»i^t,  Der  Zauberer  vom 
Kilima-Ndjaro.  Leii>Äig  1089-  —  Falkenhornt,  Heiiiy  iM,  Stanleys  For- 
scbtiDgen  am  Kongo  und  Nil  Stuttgart  1890    —    KiHcber-SaUstein,    Emin 

IPascha,  »ein  Leben  und  »eine  -  r  i  Berlin  o  J,  —  Orimm,  Stigan  nn4 
Märchen  nm   ihr  Heroeiaeit    ■;  '  riinn    ußfl  Rdmi^r.    Leij^xig  o-  »1,  — 

öriram^  Denl&che  Sagen  und  Mftrclieu<  Leipzig  o.J*  —  Hell  wald,  Die  weite 
Welt.  Berlin  o  J,  3  Bd  —  Huüker,  Uuter  dem  Jocbe  der  Cäsaren  Leip* 
lig  1884.  —  Hocker,  Auf  der  Waclxt  im  Oüten.  Qtsclu  Erzitlilung  aua  dem 
14.  Jahrhundert.  Leipzig  189  L  —  Koclrs  Eöraiftche  öeschichte,  bearbeitet 
von  Westermayer.  Nordüngen  1884,  2  lUL  —  Kohl,  Rümn  iu  Canada  und 
duich  die  ätaaten  vuu  New-Vork  und  Pennsylvaiiien.  Stuttgart  J856*  — 
Kottenkamp,  Geschichte  der  Colonination  Amerikas    Frankfurt  1850.  ü  Bd. 

I—  Jlannlieim,  Kalul«,  Sirenen  auH  dem  Litben  in  Central-Afrika,  Leipzig 
0.  J,  ~  Meißner,  James  l'ook.  Dreimal  um  die  Erde.  Stuttgart  o.  -L  — 
MorishOffer,  Das  Buch  vom  braveu  Älauii.  Bibler  au$  dem  Seeleben.  Leipstig 
J888.  —  Abeuteuer  und  Reihen  «les  Freiherrn  von  Miiuchhauaen.  Stuttgart 
0^  J.  —    Rüthenberg^    Au    Bord    de«    SclaveaUändlers.    Berlin    o.   J.    — 

I  Schmelzer,  Et  Zählungen  ^m  der  Sage  uud  Geschichte  des  Alterthuias. 
Bielefeld  1887.  —  Stein»  Auf  gefahrvoller  Prijienjagd,  Stuttgart  o  J*  — 
Stein,  Murrayft^Ä  Prärieblume  unter  den  Indianern,  Breslau  o.  J»  —  Wöris- 
höfi'er,  Lionel  Forster  der  CJaarteron.  Bielefeld  1887.  —  Rodenberg^  Deut- 
sche RundscUan.  Berliu  1874  f  U-  C  38  B&nde, 
K  Fortsetzungen:  Allgemeine  Deutsche  Biographie    Liefr,  149— l&Ö    — 

Kürschnei  8  Deutsche  Nationalliteratur.  Liefr;  5^*3—674  —  Gucken,  All- 
gemeine Geschicüte  in  Einzeldarjstellnngeu,  Liefr  177  — 18&,  —  Die  Oesler* 
r«iclHSch*Ungari8che    Monarchie    in  Wort    und    Bild     Lief.    lf»'i— 132.    — 

■  Topdj.Tapbie  von  Niederösterreich.  III  ill  Bd.  Liefr*  5/6)-  —  Allgemeine 
Naturkunde.  Lief.  125/(29.—  Rabenhorst,  Kryptogamenflora*  L,  UL  Abth. 
33/34 1  IT.,  11  Äbth.  14/18;  V.  4/5.  —  Schriften  des  Vereines  zur  Ver* 
breit ung  naiurwissensch.  Kenntnisse  in  Wien*  30  Bd  —  Gretschel  & 
Bornemann,  JahibuHa  der  Erfindungen.  26.  Jahrgang,  —  Wagner- 
Fischer,  Jahresberiebt  der  Chemischen  Technologie  fttr  Jas  Jahr  1890* 
Letpatig  T89l^ 


63 

Zeitschriften :  Wiener  Zeituug.  —  Vei  ordnungsblatt  für  den  Dienst- 
bereich des  k.  k.  Ministeriums  für  Cultus  und  Unterricht  —  Zarnckes 
liter.  Centralblatt.  —  Revue  politique  et  litteraire.  ed.  p.  Young.  —  Har- 
pers  „Monthly  Magazine."  —    Kolbe,  Zeitschrift  für  das  Realschulwesen. 

—  Strack,  Centralorgan  für  die  Interessen  des  Realschulwesens.  —  Oester- 
reichische  Mittelschule*  —  Blätter  für  Landeskunde  von  Niederösterreich. 

—  Mittheilangen  der  k.  k.  Geogr.  Gesellschaft  in  Wien.  —  Wiedemann, 
Poggendorfs  Annalen  der  Physik  und  Chemie;  mit  Beiblatt  —  Klein  & 
Mayer,  mathematische  Annalen.  —  Escherich  &  Weyr,  Monatshefte  für 
Mathematik  und  Physik.  —  Poske,  Zeitschrift  für  den  physik.  und  ehem. 
Unterricht.  —  Hoffmann,  Zeitschritt  für  mathem  und  naturwissenschaftl. 
Unterricht.  —  Schlömilch,  Zeitschrift  für  Mathematik  und  Physik,  — 
Deutsche  Turnzeitung.  —  Niederösterr,  Presse. 

2.  Lehrmittebaiiiiiiking  fDr  den  geographischen  und  historischen  Unterricht. 

Castos:  Professor  Anton  Pokorny. 
Angelcauft  wurden :  Jos  Langls  Bilder  zur  Geschichte,  Handauso^abe ; 
62  Bilder  mit  erklärendem  Text.  2  Auflage,  Wien,  Hölzel.  —  Hölzeis 
geographische  Charakterbilder,  Handansgabe  von  Prof.  Dr.  Fr,  Umlauft 
und  V.  von  Haardt.  —  Heyer  v.  Rosenfeld,  Die  Orden  und  Ehrenzeichen 
von  Oesterreich- Ungarn,  Verlag  von  A.  Schroll  und  Compagnie.  —  Die 
Weltkarte  des  Castorins,  genannt  Die  Peutinger'sche  Tafel,  von  Dr.  Konrad 
Miller,  mit  einem  einleitenden  Texte;  Verlag  von  Otto  Maier  in  Ravens- 
burg. —  Wandbilder  für  den  geschichtlichen  Unterricht  von  Julius  Loh- 
meyer; I.  und  II.  Lieferung.  L  Karl  der  Große  empfängt  eine  maurische 
Gesandtschaft;   2.    Heinrich  V.   in    der   Reichsversamnilung   zu    Worms; 

3.  Scene  aus  dem  Kreuzzuge  Konrads  V. ;  4.  Römisches  Lagerbild ;  5.  Die 
Schlacht  im  Teutoburgerwalde ;  6  Die  Gothenschlacht  am  Vesuv,  Tejas 
Tod:  ''•  Angriff  der  athenischen  Hopliten  bei  Marathon;  8.  Ottos  des 
Großen  Sieg  über  die  Ungarn. 

Fortsetzungen:  Deutsche  Kunstgeschichte,  als  Supplement  zur  deut- 
schen Cultnrgeschichte ;  5.  Abtheilung  (Schluss).  -  Hottenroth,  Trachten, 
Haus-,  Feld-  und  Kriegsgeräthschaften  der  Völker  alter  und  neuer  Zeit. 
Lieferung  19  und  20.  (Schluss.) 

3.  Lehrmittelsammlung  für  den  nalurhistorischen  Unterricht 

Custos:  Professor  Johann  Forstner. 

Als  Geschenke  erhielt  die  Sammlung:  Von  Herrn  Deschauer  in 
Krems:  Eine  Feldlerche,  Alauda  arvensis.  Herr  Deschauer  besorgte  auch 
unentgeltlich  die  Ausstopfung  zweier  Vögel,  eines  Goldregenpfeifers,  Cha- 
radrius  auratus  (den  Balg  spendete  Herr  Professor  Holub^j  und  eines  Ka- 
narienvogels, Fringilla  canaria- 

Angekauft  wurden:  Zwei  Spiritus-Präparate:  Vipera  ammodytes  und 
Tropidonotus  natriz. 


u 


4  Lehnnittelsamniluitg  für  Physik. 
CustoB :  Pi  ofessor  Di    A  ii  L  o  ii  K  li  r  e  ti  b  e  r  g  e  r. 

Geschenk:  DampfmascUiue,  ga**peodet  von  HeiTn  Ed    Barliniatiti,  Fa- 
brikant in  Wien. 

Angekauft  wurden:    Caijillanühreu,   Fluorescen3Böiapi»e,  Metüiltheinio- 

niater  von  liiegnet,  GewiclitstheinioTnetei  nacii  Gay-Lus&ac,  I^egin ung  na<^ 

f   Kofi*,  Siedeimnktapparate,   DittV^r^ntialtlieniiomeler  aacU  Lejälie^   Peifitia'^ 

Aiiparal,  Apparat  nach  Faraday,  Motoren  naib  Ritsclüö  und  Vai^^,  ApparM 

_    zum  Olim 'sehen  (resetze,    Wlieatstoifüclxe  Briuki-,   !a  IiicliünsHpuli*     Tran««- 

H   parenter  Himmelsglobtis  von  Dr,  A    Hufler 

^^^^^^^  5.  Chemisches  Laboratorium. 

^HH^K  CtiBtos:  Professor  Friedrich  Mar  eck. 

^f  Der  fftr  Anschaffong  chemischer  Lehrmittel   mr  VrtifOgung  m ebenda 

Belraer  wurd«  im  abi^relaufenen  Schuljahre  vollständig^  Hrmdiukirt  durch  d^n 
nnthwendigen  Ersatz  von  im  Verlaufe  der  Jahre  durch  Bruch  abgüngig 
gewardeiieTi  Glas-  und  Porcdlangeräthen,  dann  von  Kautschuki obren  und 
Stöpseln  —  vorzugsweise  aber  zur  Ergänzung  der  durch  die  praktischen 
Uehun*^en  der  Schüler  besooders  stark  in  Anspruch  genommenen  \  orräthe 
a»  Schwefel-,  Salpeter-  und  Salzsäure,  Aramoniak,  Scliwt'feleisen  und  var- 
Bchiedeuen  unentbehrltchan  Reagentien 

6.  Lehrmittelsammlung  für  den  Unterricht  im  Freihandzeichnen. 

Custos:  Profensor  Adalbert  Micholltsch. 
Geschenk:  Von  der  Fiima  „Ritter  von  Waldheim**,  Artistische  Anstalt 
in  Wien:  Ein  gravierter  lithographischer  Stein,  ein  lithographischer  Stein 
mit  photolitographischer  OravUre,  beide  mit  Abdrücken. 


IV.  Maturitäte-Prüfung. 

Am  SchlusKa   des   Schuljahres  1889/90    legten   die  Maturititspriirung  mit 

gutem  Erfolge  ab: 


Kr. 


Name 


OtlitftT 


t  M 


Eitler  r.  Unacbald 
Otifltav 


Norbert 


Wükoisewflki 
Adilbtrt 


GcbttrUort 


Wien 


1S79, 
8«  September. 


Mahren. 


Kremi, 
Nied.^OeAi. 


Wintcrtbur, 
debwelt. 


Jahf   u-  Tag^ 
der  Geburt 


13.  Jänner, 


IH72, 
14.  JftQntr. 


1871. 
14*  Jiim«r* 


Pnifiijigs- 
Ergttbfli« 


B^» 


Edf 


Beif, 


Beit 


UawibUer  lUruf 


H  Ji^ndel  B- AkÄdeui«. 

-1 — t 


L«iiferli«riif, 


Milltlr  Ak&il^mle. 


Technik. 


64 

Zar  Maturitätspr&fmig  am  Scliludse  des  Scliuljabres  1890/91  meldeten 
sich  5  Abiturienten  der  Lehranstalt. 

Bei  den  schriftlichen  Prüfungen,  welche  in  den  Tagen  vom  21.  bis 
inclusive  27.  Mai  stattfanden,  wurden  folgende  Themen  bearbeitet: 

1.  Deutsch:  „^iq  weltgeschichtliche  Stelluug  der  Donaa  und  ihre  Be- 
deutung fDr  die  Staatenbildung,  besonders  der  österreichisch-ungarischen 
Monarchie  " 

2.  Deutsch-Französisch:  Aus  „Exercices  de  style  franc^ais''  von  W. 
Bertram,  S  97:  „Frau  von  Sevignfe"  (vollständig). 

3.  Französisch-Deutsch:  Ans  „Histoire  et  Chrestomatie  de  laLittera- 
ture  Fran(,aise**  par  F.  M.  Trautmattn,  S  395:  „Confiance  en  Dieu"  par 
Lammenais  (vollständig). 

4.  Englisch-Deutsch:  Aus  „An  Englisman's  Adventures  on  German 
Rivers"  by  L.  Farnell,  S  32:  „In  a  Canadian  Canoe  from  Donaueschingen 
to  Vienna**,  bis:  of  the  gipsy— life". 

5.  Mathematik: 

1.  Folgende  Gleichungen  sind  aufzulösen: 

ir') '-'  -  C)  -* 

3x  — 4                 X  — 7 
_a _a 

6x  — 3      ^        3y  — 10 
a  a 

2.  Man  berechne  die  Breite  AB  eines  Flusses,  wenn  in  der  Verlängerung 
von  AB  unter  einem  Winkel  «  gegen  dieselbe  eine  Strecke  CD  =  a  ange- 
legt ist,  welche  mit  den  Yisierlinien  von  D  nach  A  und  B  die  Winkel 
CDA  =  /?,  CDB  =  y  bildet 


a  =  224  *" 

/?==53^  7'  48' 


d  =  57«  13'  15' 
y=15»  3r  49' 

3.  Eine  vierzigjährige  Person  will  sich  durch  eine  einmalige  Zahlung  von 
5000  fl.  eine  lebenslängliche  Rente  sichern,  die  sie  am  Ende  eines  jeden 
Jahres  bezieht;  wie  groß  ist  diese  Rente?  (Grundtafel  von  De- 
parcieux.  4.%). 

4.  Man  suche  die  Gleichung  eines  Kreises,  welcher  durch  die  Punkte  A 
(2,  2),  B  (4,  4)  geht  und  die  Abscissenachse  berührt. 

6.  Darstellende  Geometrie: 

1.  Ein  Oktaeder,  dessen  Achse  mit  den  beidm  Projections-Ebenen  bezie- 
hungsweise die  Winkel  «  =  4^^  ,^=30**  bildet,  ist  darzustellen.  Die 
Aihsenlänge  =  20  cm  uiut  eine  Diagonnle  des  Quadrates  schließt  mit 
der  2.  Spur  seiner  Ebene  den  Winkel  von  30^  ein. 

2.  Ein  gerader  Kreiskegel  ist  nach  einer  Parabel  zu  schneiden  und  die 
wahre  Größe  der  Schnitt figur  auszumitteln. 

3.  Es  ist  das  peispectivische  Bild  eines  qnanratisch  achteckigen  Kirch- 
thuimes  darzustellen. 


66 

Y.  Verzeichnis  der  Lehrbücher, 
die  im  Schuljahre  1891/92  in  Verwendung  kommen. 

Religion:  1.  Ol.  Drechsl.  biblische  Geschichte.  —  II.  Cl.  Drechsl,  katholische 
Glaubenslehre.  —  III.  Cl.  Müllner,  katholische  Sittenlehre.  — 
IV.  Cl.  Fischer,  Lehrbuch  der  Kirchengeschichte. 

Deutsche  Sprache:  I.-IV.  Cl.  Willomitzer,  deutsche  Grammatik.  I. -IV.  Cl. 
Kummer  Dr.  K.  und  Stejskal  Dr.  K ,  Deutsches  Lesebuch  für 
Jisterr.  Realschulen,  1.  bis  4.  Bd. 

V.— Vir.  Cl.  Kummer  Dr.  K.  und  Stejskal  Dr.  K ,  Deutsches 
Lesebuch  fttr  österr.  Realschulen,  V.,  VI.  und  VII.  Bd. 

Französische  Sprache:  I,  II.  und  III.  Cl.  Fetter  J.,  Lehrgang  der  franz. 
Spiache  I ,  IL  und  III.  Theil.  —  1V.~  VIL  Cl.  Bechtel  A.,  franz. 
Grammatik  für  Mittelschulen.  II.  Th ,  dazu:  Uebungsbuch  zur 
franz.  Grammatik  IV.  Cl.  Mittelstufe,  V.  und  VL  Cl.  Oberstufe. 

IV.  Cl   Bechtel,  franz.  Lesebuch.  —  V.— VII.  Cl.  Bechtel, 
franz.  Chrestomathie  f.  d.  oberen  Classen  der  Mittelschulen. 

Englische  Sprache:  V.  Cl.  Nader  und  Würzner,  Elementarbuch  der  Englischen 
Sprache  —  VI.  und  VII.  Cl.  Sonnenburg,  Grammatik  der  eng- 
lischen Sprache.  —  VI.  und  VII.  Cl.  Nader  und  Wttrzner,  eng- 
lisches Lesebuch  lür  höhere  Lehranstalten. 

Geographie:  L— VII.  Cl.  Herr  G,  Lehrbuch  der  vergleichenden  Erdbeschrei- 
bung, I.,  IL  unrd  III  Cursus.  Schulatlanten  von  Kozenn  oder 
Stieler.  —  VII.  Cl.  Hannak,  österreichische  Vaterlandskunde. 
(Oberstufe.) 

Geschichte:  IL— IV.  Cl.  Hannak,  L^^hrbuch  der  Geschichte  f.  d.  unteren 
Classen,  3  Theile :  Alterthum,  Mittelalter,  Neuzeit 

V.  bis  VII.  Cl.  Loserth,  Grundriss  der  allgem  Geschichte, 
I.,  II.  und  111.  Thl. 

In  sämmtlichen  Cla.^sen:   Putzger,   historischer  Schulatlas. 
Mathematik:  1.— III.  Cl.  Mocuik  Dr.  R  v.,  Lehr-  und  Übungsbuch  der  Arith* 
melik  I,  IL,  IIL  Heft. 

IV.— Vil.  Cl.  Mocnik.  Lehrbuch  der  Aiithmetik  und  Algebra 
für  die  oberen  Classen  nebst  einer  Aufgabensammlung. 

V.— VII.  Cl.  Mociiik    Lehrbuch  der  Geometrie  f.  d.  oberen 
Classen.  —  Logarithmentafeln  von  Geniert 
Geometrie  und  geom.  Zeichnen:    I    Ci   Mocnik,   geometr.  Formenlehre  f.  d. 

I.  Cl.  d.  R.  Seh.  -  II  lll.  und  IV  Cl.  Moöuik,  Anfangsgründe 
der  Geometrie  in  Verbindung  mit  dem  Zeichnen  f.  d  II.,  III 
und  IV.  Cl.  der  Realsclnilen. 

Darstellende  Geometrie:  V.— VII.  Cl  Streissler,  Elemente  der  darstellenden 

Geometrie  für  Realschulen. 
Naturgeschichte:  I.  Cl.  Pokorny,  illiistr.  Naturgeschichte  des  Thierreiches. 

II.  Cl.  Pokorny,  Xatuigeschichte  des  Pflanzenreiches.  Bisching. 
Grundriss  der  Mineralogie.  —  V.  Cl    Graber  Dr.  V,  Leitfaden 

6 


66 

der  Zoologie.  —  VI.  Cl.  Wretschko  Dr.  R.  v,  Vorschule  der 
Botanik  f.  d.  höheren  Classen  d.  Mittelschulen.  VII.  Cl,  Hoch- 
stetter  und  Bischin^,   Leitfaden  der  Mineralogie   und  Geologie. 

Physik:  III.  und  IV.  Cl.  Krist,  Anfangsgründe  der  Naturlehre  f.  d.  unteren 
Classen  der  Realschulen. 

VI.  und  VII.  Cl.  Wallentin,  Lehrbuch  der  Physik  für  die 
oberen  Classen  der  Mittelschulen.  (Ausgabe  für  Realschulen.) 

Chemie:  IV.  Cl  Mitteregger,  Anfangsgründe  der  Chemie  f.  d.  IV.  Cl.  der 
Realschulen. 

V.  und  VI.  Cl.  Mitteregger,  Lehrbuch  der  Chemie  für  Ober- 
realschulen, I.  Theil :  Anorganische,  II.  Theil:  Organische  Chemie. 

Stenographie:  IV.— VII.  Cl.  Albrecht  Dr.  K.,  Lehrbuch  der  Gabelsberger' 
sehen  Stenographie.  —  Engelhard  K,  Lesebuch  für  Gabels- 
berger'sehe  Stenographen. 


VI.  Unterstützung  armer  Schüler. 
A.  Stipendien  und  Unterstützungsbeträge. 

Im  Laufe  des  Schuljahres   1890/91   wurden   folgende   Stipendien  und 

ünterstutzungsbeträge   armen  und  der   Unterstützung   würdigen   Schülern 

der  Landesoberrealschule  verliehen: 

1.)  Das  vom  hohen  n.-ö.  Landtage  gestiftete  Kaiser-Stipendium  .    150  fl. 

3.)  Die  Interessen  der  durch  die  Herren  k.  k.  Staatsbeamten  in 
Krems  am  2.  December  1873  gegründeten  Kaiser  Franz  Josef- 
Stiftung  21  fl. 

3.)  Die  Interessen  des  Eduard  Schuhmacher'schen  Legates  ....      21  fl. 

4)  Die  Josef  Thalhofer'sche  Studienstiftung  im  Betrage  jährlicher    100  fl 

5.)  Zwei  vom  Zehnkreuzer- Vereine  in  Krems  gespendete  ünter- 
stutzungsbeträge 4  50  fl 100  fl. 

6.)  Drei  Barbeträge  zu  15  fl,  und  einer  zu  20  fl,  welche  armen 
und  würdigen  Schülern  zu  Weihnachten  aus  dem  Unterstützungs- 
fonde  gegeben  wurden,  zusammen 65  fl 

7.)  Außerdem   waren  zwei   Schüler  der  Landesoberrealschule   im 

Genüsse  auswärtiger  Stipendien  im  Gesammtbetrage  von  .   .    .    368  fl. 

B.  Unterstutzungsfond. 

Aufier  den  unter  den  Einnahmen  ausgewiesenen  Geldbeträgen  erhielt 
der  Unterstützungsfond  von  den  Papierhandlungen  Johann  Saska  und 
Franz  Pölzl  in  Krems  verschiedene  Schreib-  und  Zeichenrequisiten. 


67 

BlnniilimeB. 

1.  Geschenke:  fl.  kn     fl.  kr. 
VoD  Herrn  A.  Eittioger,  Bahnaufseher  in  Mistelbach  .   .     1 .  — 

„        „       Weife,  Buchhändler  in  Krems  .......      3  .  — 

f,     einer  Ungenannten   .  .      3 .  — 

„     Herrn  Heindl  in  Stein 3  •  — 

„     Frau  Pölzl  in  Krems 1  .  — 

„     Herrn  Ed.  Bachmann,  Fabrikant  in  Wien    ....    10  .  — 

„         „      Dr.  Stingly  Advocat  in  Krems 10  .  — 

„     einem  Ungenannten • 100  .  — 

„     Herrn  L.  Hetsey,  Kaufmann  in  Wien B  .  — 

„     der  löbl.  Sparcasse  in  Krems  (pro  1890) 10  .  — 

„  Herrn  Oesterreichcr,  Buchhändler  in  Krems  ....  3  .  — 
„  „  GrOnberger,  Hausbesitzer  in  Krems  ....  5  .  — 
„  „      Dr.  Spängier,  k.  k.  Landesgerichtsrath  in  Krems    3  .  — 

„     Franz  Kornheisl,   Studierenden  am  k.  k.  Gymnasium 

in  Krems 3  .  — 

Aus  dem  n.-ö.  Laudesfonds 100  .  — 

„     den   Einnahmen   eines   Vortrages   des  Reverend   W. 

Hechler 47  .  60 

Von  Herrn  Prof.  Overschelde  in  Krems 3  .  40 

306  .  — 

2.  Zinsen: 

Coupons  vom  1.  Mai  1890  bis  1.  Juli  1891 64  .  80 

Interessen  der  Langheinz'schen  Stiftung 8  .  40 

„  „    Einlagen  bei  der  Sparcasse  in  Krems  .   .    84  .  97 

ft  n         n         beim  I.  Vorschussvereine  in  Krems  18  .  70 

„  „  „         beim    allgem.    österr.    Beamten- 

vereiue  (Cons.  Krems) .    2;i  ♦  05 

198  .  92 

Gesammtsumme  der  Einnahmen  .   .   .  504  .  92 

Conto  des  Buchbinders  A  Forner 1  .  40 

„        n  ,»  Forner 3  .  — 

^      der  Papierhandlung  Pölzl 15  .  20 

„        „  „  Saska      10  .  96 

„        „    Buchhandlung  Weiße 100  .  — 

„        „  „  Oesterreicher 72  .  36 

Für  Kosttage  und  an  Kostgeld 21  .  85 

Barunterstützuugen .  100  .  — • 

324  .  17 

Aus  der  Gegenüberstellung  der  Kiiiuahmeu 504  .  92 

und  der  Ausgaben  per 324  .  17 

ergibt  sich  eine  Vermügenszunahme  per  .    .   .  IbO  .  75 


68 


TermOgensstunil  am  III.  Jan!  1891. 

(Ohne  die  seit  1.  Jänner  d.  J.  aufgelaufenen  Zinsen.) 

1890. 


1691. 


1.  Sparcasse-Einlagen  und  Bargeld: 

Einlagebach  bei  der  Sparcasse  in  Krems   Tom.  XXI  Fol.  709 

B.  Z.  11072  

Einlagebuch  bei  der  Spaircasse  in  Krems  Tom.  XXVII  Fol.  164 

B.  Z.  86485 

Einlagebnch  bei  der  Sparcasse  in  Krems  Tom.  XXXI  Fol.  812 

B.  Z.  31449 

Einlagebuch  bei  dem  I.  Vor^chassvereine  für  Krems  u.  Umgebung 

Tom.  VII  Fol.  326 

Einlagebnch   bei    dem    Spar-   und    Vorschnss-Consortium    des 

österr.  Beamten  Vereines 

Barrest • 


Summe  des  Bargeldes 


467 

1218 

468 

414 

482 
90 


kr. 


08 
71 

91 

92 
37 


467 
1228 

468 

663 

604 
0 


3136    99 


2.  Wertpapiere,   angeführt   im  Nominalwerte: 
1  Stück  Silberrente 1000 

1  n  n  ||    100 

1       „      Papierrente i  100 

4  Stücke         n  ä  100  fl.  (Legate  der  Frau  M.  Langheinz  II 

und  des  Herrn  J.  Eggel),  beim  hohen  u.-ö. 

Landesausscbusse  in  Verwahrung)    .    .    .  ;   400 
Ein  Fünftel  1860ör  Los,  Serie  3168  Nr.  19      ......      100 

2.  Gebrauchte  Schulbücher,  Schreib-  und  Zeichen requisiteu.  , 


3317 


1000 
100 
100 


400 
100 


kr. 


08 
71 

61 

97 
37 


74 


C.  Ausweis  über  die  Unterstützung  der  Schüler  an  der  Landesoberrealschule. 

Im  ersten  Semester  werden  ö5,  im  zweiten  Semester  76  Schüler  mit 
Lehrbückern  betheilt.  Von  diesen  erhielten  im  I.  Semester  15,  im  II. 
Semester  14  Schüler  auch  Schreib-  und  Zeicheurequisiten.  Für  zwei  Schüler 
wurde  das  Kostgeld  theilweise  im  Gesammtbetrage  von  Hfl.  25  kr. 
bezahlt.  Vier  Schüler  erhielten  Barbeträge  zur  Unterstützung,  zusammen 
65  fl.  (S.  66.)  Das  weitere  siehe  beim  Ausweise  über  die  Unterstützung 
der  Schüler  an  der  Handelsschule. 


VII.  Erlässe  der  hohen  k.  k.  Unterrichtsbehörden. 

1.  Erlass  des  k.  k.  Landesschulrathes  vom  31.  October  1890  Z.  8209, 
welcher  ein  den  Erlass  des  hohen  k.  k  Unterichts-Ministeriums  vom  16. 
September  1890  Z.  19097  ausführendes  Normale  enthält,  betreflfend  die 
Förderung  der  körperlichen  Ausbildung  der  Jugend  an  den  staatlichen  uud 
den  mit  dem  Öffentlichkeitsrechte  beliehenen  Mittelschulen. 

2.  Erlass  des  k  k.  Landesschulrathes  vom  9.  November  1890  Z.  8931, 
wodurch  die  Anordnungen  des  h  k.  k.  Unterrichts-Ministeriums  vom  2.  Mai 
1887  Z.  8752  (V.  Bl.  Nr.  15)  bezüglich  des  Classificatiousverfahrens  wäh- 
rend des  Schuljahres  neuerlich  in  Erinnerung  gebracht  werden. 

3.  Erlass  des  k.  k.  Landesschulrathes  vom  18.  November  1890  Z  9404, 
welcher  ein  die  Verordnung    des    hohen    k    k.  Minsteriinns    für  C.  und  U. 


wm  20,  Oetübtr  iKi^o  Z.  nüBl  #i  ISöJ  in  Bfititff  der^cUrittUch«!!  Aufgaben 
an  K^Äbclmkii  ausfülireudes  Naliudte  mit  üebeigEiigisbeätiinhiangen  etith)ilt. 

4  KrUm  clt*s  k  k,  LandeMseljul  rat  lies  vom  8.  Decertber  1890  Z.  9053, 
b^irffreiid  die  Ausweise  des  Pörsüim^staudes  der  Lf?lirk5ri>er  an  MitteUchulen* 

&.  £xiaH4!»dfiiä  k.  k  Laude^^ckulrathe»  vom  %3.  December  189  J  2. 10460, 
wodurch  Htatb tische  Erh«buugiiEi  in  Betreff  il^r  Theiluahmä  der  Schüler 
an  den  Uebungen  sur  köriierliclien  AuBbildang  angeordnet  werdeti» 


VIIi:  Die  an  der  n.-o*  Landesoberrealschule  in  Krems 

bestehenden  Einrichtungen, 

welche  die  körperliche  Ausbildung  der  Jugend   bezwecken,  und  die  in  dieser 

Hinsicht  getroffenen  Anordnungen. 

L  Dm  Schtilem  i^t  Oelegenheit  geboten,  die  hii^Mige  f^tädiischta 
Schwimm-  und  Badeanstalt  zu  sehr  «rmlltligteni  Preise  zu  be^- liehen  (8  kr. 
{t^r  ßridj.  Atißrrdeni  bewielieu  Frei-Bacle[>lal3&e  in  geschüUtfftr  Lage,  Die 
Sshwininianstalt  sowie  diese  Badeidätze  werden  an  heißen  Somraertage» 
von  einer  groüeu  Zalil  der  Schiller  besuchtj  und  Äwar  zumeist  entweder 
von  11  —  1*3  Uhr  Vannittag  oder  von  4  —  5  ülir  Nachmittag,'. 

a.  Die  günstige  La^^e  der  Stadt  Kri^m^  an  der  Donau  und  deren 
NebenÜu*^se  Krems  biingt  e>i  mit  nkU,  dum  eich  fiir  Schlittschüllläufer  ver* 
scliit'rltfne  vurÄligliel!  geeignete  riiitze  io  der  Nähe  der  Su  U  befinden* 
Die^^lbeii  kunaeu  von  den  Scliülern  theili^i  uut'ntgeltlich,  UibIIj^  g^g^u  eine 
aehr  geringe  EntäcUitdigung  (5  kr )  au  den  Pachter  d!*s  liisidatises  benfttxt 
werden,  und  es  wild  iliese  üe!t?genheit  zu  gesunder,  ki>r|ierlicher  Bewegung 
ÄUth  von  zahlreit^lieu  Schülern  benüt/^t 

3  Als  Spielplatz  Ülr  die  studierende  Jugend  besitzt  die  Stadt  Krems 
en  umliin^reichenf  von  groUeu  schattenspendeudeti  Bäumen  b^^^etzieu 
ien  I^latz  neben   der  Turnhalle,    den  s   g.  Turüi^chulgarten^    außerdem 

noch  den  rasen  bedeckten  und  von  Bäumen  umgebenen  Breuer  wehrübungs- 
^data  an  der  Westseite  der  Turnballe.  Bislier  waren  verschiedene  Arten 
von  Bewegungsspielen,  wie  Ballspiele,  Gerwerfen,  VV^ettlaufeu  etc-  nur  in 
den  bestimmten  Turnstunden  aufgeführt  worden ;  dodi  war  es  den  St'.hi\Iern 
erlaubt,  nicht  bloß  an  den  Spielen  der  MitKchrUer,  sondern  auch  au  denen 
anderer  Classen  theilzuttehmen  In  jüngster  Zeit  nun  wurden  wöchentllcb 
a«  ä£Wei  Tag<*n  von  3 — 5  ülir  naehmiftagH  vorläuti«^  fiir  die  unteren  Classen 
allen  Stdiillern  »a*,'fingliche  Spiele  unter  der  Aufsicht  de»  Ijandes-TunilehrerH 
veranstaltet. 

4  Wfihrend  des  Sommer^s  wurden  mdirinals  Ausflüge  der  Schüler 
einei*  oder  mehrerer  ClaMsen  nnier  Lt^itnng  den  Landes  Turnlehrern,  der 
Ulasseuvoftiliinde  und  andi^rer  Mitglieder  dei^  ljehtk?^rp::sr8  iu  die  wald- 
reiche Unigebun^  der  Stadt  nnteinonimen. 

ß  I>a  düs  Realsidiuli^ebahde  ganz  IVei  inmitten  von  Patkanlagen 
Hb  h",  nn  wird  den  Scbfilern  in  der  wärmeren  Jahreszeit  gestaltet,  während 


TO 

der  UnierrlohtspaiiM  um  10  ühr  »ich  in  den  Anlagen  nnter  Anfeloht  in 
bewegen  Bei  angfinstiger  Witternng  und  zur  Wintereieit  kOnnen  die 
Schüler  während  der  Unterrichtspausen  sich  in  den  geräumigen  Oängen 
des  Bealscbulgebättdes  bewegen. 

Nachstehende  Tabelle  zeigt  die  Betheiligung  der  SchfUer  an  den 
freien  körperlichen  Uebungen  und  die  Zahl  der  die  Ferien  auf  dem  Lande 
zubringenden  SchQler. 


Von  den  Sohülern  der 
Classe  sind 

Von  den  Schfllern  der  Glasse 

Anzahl  der  Schüler  II 
der  Glasse       1 

s 

Schwimmer : 

EisUafei: 

leben  in  den  letzten 

Wochen   des   Schnl- 

jahres  anf  dem  Lande : 

leben  in  den  Ferien 
anf  dem  Lande : 

I. 

n. 

28 

34 

Sämmtliche  Schttler 
wohnen    in    Krems, 
Stein,   oder   in    der 
nächsten   Nähe    der 
beiden  Städte. 

41 

53 

17 

18 

23 

31 

III. 

6 

16 

10 

20 

IV. 

13 

10 

12 

17 

V. 

12 

8 

4 

12 

VI. 

10 

7 

7 

11 

VII 

6 

4 

3 

6 

I. 

fi.-Scll. 

8 

17 

12 

26 

11. 

H.-8C11. 

12 

16 

16 

20 

IX.  Bekanntmachung,  die  Aufnahme  der  Schüler 

betreffend. 

Das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  16.  September  1891.  Die  Aufnahme 
der  Sch&ler  iiudet  vom  12.  September  an  vormittags  von  8  bis  11  Uhr  in 
der  Directionskanzlei  statt.  Alle  Schiller  haben  sich  ia  Begleitung  ihrer 
Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der  Direction  zu  melden. 

Die  Aufnahme  in  die  I.  Classe  hängt  von  dem  guten  Erfolge  einer 
Aufnahmsprttfung  ab,  welche  am  16.  September  abgehalten  wird.  Zu- 
folge der  Minist.-Verordu.  vom  14.  März  1870>  Z.  2370  wird  bei  derselbeu 
gefordert:  „Jenes  Mafi  von  Wissen  in  der  Religion,  welches  in  den  ersten 
vier  Jahrescursen  der  Volkschule  erworben  werden  kann,  Fertigkeit  im 
Lesen  und  Schreiben  der  Untetrichtssprache  und  der  lateinischen  Schrift, 
Kenntnis  der  Elemente  aus  der  Formenlehre  der  Unterrichtssprache,  Fertig- 


n 


■sclirej 


keit  im  Aoalyiieren  einfacher  bekleideter  Sätze,  BekannUeliaft  mit  t\m 
Regeb  der  Urtliograt)hie  und  ihrer  ricUtigen  Äuw«^iKhiiig  beim  Dictanda- 
ichreibeu,  Hebung  in  den  vier  RechnuDg^arteii  in  gan^sen  Zahlen/'  J&itig- 
welche  aiiiä  einer  andern  nicht  gleichartigeu  Mittelschule  in  die 
klachule  übertreten  und  in  eine  höhere  al»  die  t.  Classe  aufgenommen 
werden  wollen,  haben  gleichfatls  in  einer  Anfaahnr  i»rUfutig  das  Maß  ihrer 
erworbenen  Kenntnisse  7ai  erweisen. 

Durch  den  Eilass  des  h.  k    k.  haiides^dinlrathes  vom  26.  Mai  I68t>, 

HM  wurde  gemäP  den  hohen  MiniHterial-ßrlä^sea  vom  2.  Jänner  tSSB, 

85  ond  Tom  7*  März  1886,  Z.  IhMO  bestimmt,  das  bei  Am  AuTnahms- 

rüfungen   zum    Kintritte  in   die   I   Classe    ^hbei  die  Äutnahme 

efiüitiv   entsehterten    wird;   eine    Wiederholung   der  Auf- 

ahmspröfnng  sei  es  au   derselben   oder  an   einer  anderen 

ebranstalt  ist   unzulUssig,"     Die   Direcüonen    der  einzelnfu  n    iV, 

[ittelsehulen  sind  verpfiichtet,  einander  die  Terzeichnisse  derjenigeo  Auf- 

lahmswerber    zuzusenden,    w^elche    wegen     ungenügender    Vorkenntniase 

zurückgewiesen  worden  sind* 

Die  zur  Aufnahme  in   die   erste   Classe   sich   meldenden,    aus  einer 

rlffentUchen  Volksschule  kommenden  Schüler  haben  eine  Sehulnachricht  in 
ler  Tnm  h,  k*  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterricht  mit  dem  Eilasse 
vom  29,  October  1886  Z,  20619  vorgeschriebenen  Porm  mitzubringen.  Bei 
der  Aufnahme  haben  ferner  sammtliche  neu  eintretenden  Schiller  ihren 
'auf'  oder  Geburtsschein,  jene  Schüler,  welche  bereiLs  eine  oder  mehrere 
Classen  der  Landesoberrealschule  in  Krems  oder  einer  anderen  Mittel- 
schule absolviert  haben^  das  am  8chlfisse  des  vorhergehenden  ScImljahreH 
erhaltene  Zeugnis  vorzuweisen. 
H  Als  Anfnahmstaxe  ist  von   jedem    Schiller  1  H.  fnv  den    i5ibl]0Üieks<^ 

Hfond  zu  entrichten. 

H         Daa  Schulgeld    beträgt   dem   Beseht us^ite   des   holten  Landtages  vom 
HlS   Octoher    1888   gemäß    für  ein  Semester  10  11.    Dasselbe   wird  um  die 
B Mitte  der  Monate    Octoher  und  MÄrz  eingehiihen.    Oesuche  um  Befreiung 
von  der  Entrichtung  des  Sebulgeldei  sind  an  den  h,  n.  0.  Landesausscbuss 
tu  richten  und  anfangs  October  der  Direciion  der  Lehranstalt  zn  ühei  bringen. 
Die  erlangte  Befreiung  erreicht  sofort  ihr  Ende,  wenn  der  befreite  Si*Urjler 
a)  am  Schlüsse  des  L  Semesters  die  II L  Fortgangsdasse  erhält; 
B    b)  am  Schlüsse  des  9.  Semesters  nicht  mindestens  den  IL  Grad  in  Sitten 
und  Fleiß  erhalten  hat; 
c)  wegen  ungenügenden  Fortganges  eine  Classe  wiederholen  ma?;ä,  (Aui- 
B         genommen  ist  biebei  nur  der  Krankheitsfall ) 

Wahrhaft  arme  Schüler  werden,  wenn  ileren  Eltern  oder  Vor- 
münder bei  l^eginn  des  Schuljahres  darum  ansuchen,  aus  Aem  Unter- 
stützungefonde  nach  Möglichkeit  mit  Schulh!tchern,  Schreib-  und  Zeichen« 
requisiten  unterstützt,  $.0  lange  sie  sich  durch  FlelB  und  Sittlichkeit 
einer  Unterstützung  würdig  macheu« 


74 


uod  dfirftige  Schüler  können  Von  der  Entrichtung  desselben  he^  eit  werden, 
eventuell  auch  in  den  Genuss  von  Stipendien  und  anderen  Unterstätzungen 
gelangen.  —  Auswärtige  Schüler  können  in  Kostliäusern  billig  unterge- 
bracht werden.  Es  ist  sonach  auch  den  weniger  Bemittelten  möglich,  ihre 
Söhne  an  dieser  Fachschule  ausbilden  zu  lassen. 


II.  Lehrplan. 


Unterrichtflgei^enatände 


obligate : 


KaQfintnnischea  Rechnen 

Handelskunde 

Correspondenss  nnd  Comptoirarbeiten 

Bnohhaltnng  (in  der  nntern  Abtheil,  nur  im  II.  Sem.) 

Warenkunde  nnd  Technologie 

Handelsgeographie       

Dentsche  Sprache .- 

Schönschreiben 

Geometrie 

Weehselrecht,  Handels-  nnd  Gewerbegesetzkunde    . 
Volkswirtschaftslehre  (nnr  im  II.  Sem.) 

Snmme  der  wöchentlichen  obligaten  Stauden  .    .    . 


Praktischer  Cura.  (Ein  Winter-Semester.) 

Übnngs  -  Comptoir wöch.  12  Stnndeu 

Warenknnde    (Arbeiten  im  Waren- 

Laboratorinm) „        9  „ 

Kanfmännisches  Rechnen „        2  „ 

Handelsgesetzknnde n        3  „ 

Volkswirtschaftslehre „        3  ^^ 

Snmme  der  wöchentlichen  Stnnden             29  „ 


ünob  ligate  Unterrichtsgegenstünde : 


Französische  Sprache 

Zeichnen 

Stenographie     •   •    - 

Turnen 

Gesang 


l.  Jabrg.  od. 
Untere 

ll.Jalirg.  od. 
1    Obere 

Abthelluii« 

wöchentliche  Stundenzahl 

4 

5 

3 

2 

2 

H 

2 

3 

4 

4 

3 

3 

4 

3 

2 

1 

2 

— 

3 

— 

2 

I.  S.  24 

1. 

S.  24 

II.  S.  26 

II. 

S.  29 

"irÄbtii." 

~Ü~ 

"Äbth. 

3 

3 

3 

3 

2 

2 

2 

2 

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o 

Lebrstoff-Vertheilung. 

Untere  Abtheiiuns;  (!•  Jahrjcanie). 

a  Oblifi^ate  Unterrichts-Gegenstände. 
Kaufmännisches  Rechnen.  Um  eine  auf  Verständnis  berahende  Sicher- 
heit und  Gewandtheit  im  Zifferrchnen  zu  ersielen,    werden  zanächst  die 


n 


■vier  Orun(loperatiün«n  in  mannen  Zahieu  un^I  Ht^dmakahkn,  ddü  Thailbar« 
Hkeit  der  Zahletii  rlas  grbüte  gemeitiflchattlicliB  MaH  und  daä  kleiusU  fe* 
HttietDJ^chariliche  Vielfache,  die  gemeinen  l^rftclie  und  da»  Uechnen  mit  den- 
HßflUen,  dann  die  Keehmingsarteii  in  benannteti  Zahlisn  böhandelt.  Hiebei 
H%rrd  besondere  Rl\rksiclit  auf  die  praktisch  anwtjndbaren  Vcirllieile  ge- 
Htiommefi.  Daran  scIilieQt  sich  die  Beliandloiig  nadifolgeuder  Recliumigaarteu 
Hin  ihrer  Anwendnng  auf  leichiera  Fälle  aus  der  Geschäftspraxis:  Verhält- 
Hni^se,  einfache  und  seusainniengeseUfe  Regeldetri,  der  Kettensatz,  Durcli- 
H«chn!it8-,  G€8ellschattBf  MiscbungeTerhältnk-Rechnung,  Pruceuirecbnung, 
HAtifsteilting  von  Waren-  und  Spesen-Rechnungen,  Intereasenrecböung  im 
Hallgemeinen  und  deren  Anwendung  auf  Wechseldiöcontlerungeu. 
H  Wöchentlich  4  Stunden. 

H  Handelskünde.   Begriff,  Ursprung  und  Nutzen  des  Handels,  Arten  des 

H  Handels.     Die    Handeltreibenden,    llandels^gei^enstande,    Münz*,    MaO-   und 
B^^*^^i*^^'ts8ystenie  mit  besonderer  Berucksichtignng  des  metrischen  Systems- 
Der  Warnihandel    Die  Lehre  vom  Üelde.  Das  Wichtig.^te  vom  Wechsel, 

*dHn  Anweisungen  nnd  Wertpa|»iereti,  Hilfsgewerbe  des  Handel»*  Die  Aj^^^eriten. 
Das  Fracbwe^^en  tl^'ührmaiin,  Eiseiibaini,  Ftusssscbiffer)*  Assecuranz.  Spedi- 
lion.  Zolhvesen,  0er  Geld-  und  Wechselhaudel  und  der  Handel  mit  Wert- 

(»apier^n  in  knriten  Umrissen,  Wuchentiich  3  Stunden* 

Carrespondenz-  und  Comptolrarbeiten.  Im  Anscblus^e  au  die  Erklärun* 
jen  aus  der  Huudelskuiide  werden  behandelt:    Einfache  Noten  und  Rech' 
lungeii   de«   Kleinhändlers   und   Geweibsmannes,   Rechnungen  der   Grofl- 
.jandler,    Factnren    im    Cammissjious^^estdiälte,    GewicUtsnoten»    Verkauf«»' 
Kei^hnuugeu,  Briefe  über  Warenbestt'llungen   und  Facturenbriefe,    Waren» 
Wertbriefe.   Die  wichtigsten  Foimen  des  Wechsels,  Trattenavisbtiefe  und 
liimmessenbriefe.    Frachtbriefe  v*jü  Fuhrleuten,  Fi^senbahnen  und  .Schiffen« 
Ladeächeine  unil  Liel'eri^cheine.  Spesttiiiechuiin;^eiij  8ch!ibl«cheine,  t^uittun- 
;en,  Bons,  Anweisungen.   Huuz   einfache  Rechnungen  iiber  Ein-  und  Ver* 
äufe  von  Münzen  und  wichtigen  Elfectent   Oirculaiej  Erkundigungs-  und 
u^^kunft ^.schreiben.  Mahnbriefe  Wöchentlich  i  Stund eu- 

Buchhaltung.   Grundsätze  der  einfachen   BuclihaUung.   Anleitung  zur 
nfertigang   der   versclüedeneu   Buchhaltung^furmularieu    mit  Wert-    und 
leugenverrecbnung  für  gewerbliche  und   kaufmännische  Unternehmungen. 
Buchung  ei  neu  ein  monatlichen  Geschäftsgaiiges.  Abschlags  der  Haupt-  und 
Hilfsibücher,  Nur  im  IL  Semester.  Wuchentiich  2  Stunden. 

Warenkunde  und  Technologie.  Elemente  der  Natnrwis^jenschaften:  daa 
zum  Erkennen  und  Beschreiheu  der  Waren  Noth wendige  aus  der  t)rgi.n- 
lehre  des  Thier-  und  Pflauzeureiches;  die  pliy^iikalisclien  GrundgeüBtxe  mit 
l>e.Hi*üderer  BerUcks^icbtigung  der  Mechanik  und  dejen  Anwendung  im  prak- 
iisichen  Leben,  einfache  Maschinen,  Werkzeuge.  -—  Die  Gruud^lige  der 
PlVarenkunde,  Eintheiluug  nach  verschleilenen  Gej§icht%uuktea|  die  wich- 
tigsten Naln  ung.'!^*  und  Genus.smittel  des  PHüiizeureiches,  die  ssubdge  ihrer 
EHerkuuft  sich  anschlieOeuden  Erzeugnis.se  der  techni^cheu  Gewerbe  und 
plie  hervorragendsten  Rohpruducte  tbieri  sehet  AbiiiUtmmungf  über  hau  i»t  nur 


76 

solobe    Objecte,    die    lur    unmittelbaren   Anschauung   gebracht   werden 
können.  Wöchentlich  4  Stunden. 

Allgemeine  und  Handelegeographie.  Befestigung  und  Erweiterung  der 
Kenntnisse  in  der  allgemeinen  Geographie.  Specielle  Geographie  der  österr.- 
ungar.  Monarchie  mit  besonderer  Hervorhebung  der  auf  die  materielle 
Cultur  namentlich  auf  die  mercantile  Stellung  des  Reiches  und  seiner  Ge- 
biete sich  beziehenden  Verhältnisse.  Übersicht  der  wichtigsten  Momente 
der  österr.  Geschichte  seit  Begründung  der  Herrschaft  des  Hauses  Habs- 
burg. Wöchentlich  3  Stunden. 

Deutsche  Sprache.  Wiederholung  der  Formenlehre.  Die  Lehre  vom 
einfachen  und  das  Wichtigste  aus  der  Syntax  des  zusammengesetzten  Satzes. 
Dictate  und  grammatische  Übungen  im  Anschlüsse  an  das  Lesebuch  und 
grammatische  Lehrbuch.  Übungen  im  mündlichen  Ausdrucke,  besonders  im 
richtigen  Lesen.  Einfache  mündliche  und  schriftliche  Reproduction.  Im 
Zusammenhange  mit  der  Behandlung  des  Gelesenen  und  den  schriftlichen 
Übungen,  Belehrung  ttber  Satzzeichen  und  Rechtschreibung. 

Wöchentlich  4  Stunden. 

Geometrie.  Formenlehre,  Berechnung  des  Flächeninhaltes  der  gerad- 
linig begrenzten  ebenen  Figuren  und  des  Kreises;  Berechnung  der  Ober- 
fläche und  des  Rauminhaltes  der  elementaren  Körper,  nach  vorangegan- 
gener Behandlung  der  hiezu  nöthigsten  planimetrischen  und  stereometrischen 
Lehrsätze.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Schönschreiben.  Heranbildung  einer  leserlichen  und  gefälligen  Hand- 
schrift. Wöchentlich  2  Stunden, 
b)  Unobligate  Unterrichtsgegenstände:  Siehe  Seite  79. 


Obere  Abtheilang:  (II.  Jahrg^ang:). 

a.  (Obligate  Unterrichts-Gegenstände: 
Kaufmännisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholung  der  Percent-  und  In- 
teressenrechnung. Die  Discont-  und  Terminrechnung.  CootoCorrent-Rech- 
nung.  Maß-  und  Gewichts-Verhältnisse  der  wichtigsten  Länder.  Gold-  und 
Silber-Rechnung.  MUnzrechnung  nach  Mfinzfuß  und  Cursnotirung.  Wechsel-, 
Devisen-  und  Effectenrechnung  nach  dem  Wiener  Cursblatt.  Waren-Calcu- 
lationen.  Wöchentlich  6  Stunden. 

Handelskunde.  Theilweise  Wiederholung  des  Lehrstoffes  der  unteren 
Abtheilung  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Kapitel  über  den  Waren- 
handel, den  Geld-,  Wechsel-  und  Effectenhandel.  Die  allgemeinen  gesetz- 
lichen Bestimmungen  über  Handel sbttcher,  Firmen,  Procuristen  und  Hand- 
lungsbevollmächtigte, über  Handelsgesellschaften,  über  die  Handelsge- 
schäfte, den  Kauf,  das  Commissions-,  Speditions-  und  Frachtgescliäft.  Das 
Transport-  und  Zollwesen.  Wöchentlich  2  Stunden. 

Correspondenz-  und  Comptoirarbeiten.  Kurze  Wiederholung  des  Lelir- 
stoffes  der   unteren  Abtheilung,   insbesondere    der  Factureu,    Spesen-  und 


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yerkaufs^R^ebtmngeii  utid  der  daza  gehOrigifti  Briefe.    Ein^shdnde  ErkiA* 
nngmi  der  PruisliBiteii,  Curs^ettel,  Schliiiisxetlel,  Warrnnti,  CanOBSÄinentep 
Di^corit-    und  Döviiieu-Noteij,    Chekss,   Casgaselieine,    Coiiti*Corieiiti,    Zoll- 
eclaratioueu  t?Lc,    Ei u fache  bei    Gewerbe*  oder  Ha udeb- Unter nehimitigen 
orkouitfieude  Verträge   Ans  der  Haiidelü-Cürrespöiideiiz  werden  behaudelt: 
lirutfe  über  Commisüiüim-TralteD  und  Ritnesstiri^  Primenbriefe,  Briefe  über 
Notliadressen,    Uiterveiaiouen   und   domicilierte   Wecbselj    über   Weeb&el- 
l»u|dicate  und  WeckseUCopieu.  Briefe  über  Ein-  und  Verkäute  von  Devise» 
uud  Eilecten*  Einpfeüluiigä*  und  Credttbriefe,  Cireulare,  Dienstüfferte  uud 
Änsuclieu  um  Blanco-Credile»  WöeUenilicU  3  Stunden. 

Buchhaltung.  Kurze  Wiederholung  der  einlactien  Buchhal taug.  Theorie 
der  doppelten  Buchungsart.  Praktische  Verbuchuüg  einzelner  GesdiäftsfäUe. 
Eingehende  Auseinandersetzung  der  Prmcipien  des  BneUerab Schlusses.  Aus- 
arbeitung der  Verbuchuüg  eines  einmonatlicUen  Geschäftsganges  eines 
Warengeschäftes  mit  Beispielen  aus  dem  Bankgeschäfte. 

Wöchentlich  3  Stunden* 

Wechselrecht,  Handels-  und  Gewerbegesetzkunde,  a)  Wechsel  recht. 
Leichtfassüche  iJarstellung  der  oster r.  Wechselordnung  und  Hauptgrund* 
$Hze  des  Wechselrerfabreiis,  Erläulerung  der  RecUtssaiÄe  an  einfiel  neu 
Fällen  und  an  der  Hand  von  Formularien*  —  Das  Wichtigste  aus  dem 
(Besetze  über  die  Stempel  und  Gebühren  für  Wechsel,  kaufmännische  Ur- 
kunden und  Rechnungen. 

b)  Oewerbegesetzkunde»  Die  Gewerbeordnung  sammt  Nachträgen»  Die 
wichtigsten    gesetaslichen  Bestiniinungen   über  Marken-    und  Muster^chut;^, 
aber  den  nauslerhandel^    über  Handels*    und  Gewerbekammeru,    Handels- 
genten  und  über  Erwerbs-  und  WirtstrhaftsgenossenschafterL 

Wöchentlich  3  Stunden. 

Volkswirtschaftflehra,  Bedeutung  der  Volkswirtscliaft  und  Daistellung 

rer  Grundbegrifle.  Die  wichtigsten  volkswirtschaftlichen  Systeme  in  den 

rnnd/^ügen.  Die  Gütererzeugung*  Die  Productionsfactoren :  Natur,  Arbeit 

nd  Capital  Zusammenwirken  die:^er  Factoreu.  Der  Güterumlauf  in  seinen 

mrife^j^en.  Nur  im  II.  Seme^iter;  Wöchentlich  2  Stunden* 

Warenkunde  und  Technologid.  Die  minerali.<ichen  Reliwaren,  Sehmuck- 
eine  und  ihre  Verwendung^  Metalle  und  Legierungen  und  deren  Ver- 
rbeitung,  Werkzeuge,  Fabrikation  von  Nägeln,  Nadeln,  Ketten,  Schneid* 
aren,  Stahlfedern,  Münzprägung,  Verschonerungaarbeiten  (Vergolden, 
ersilberu,  Verkupfern  etc ),  Thonwarenindustrie,  Glasfabrikatien,  Bau- 
aterialien.  Färb  waren,  Rohs  tolle  und  Fabrikate  der  Textjlindustriei  Pa- 
ierfabrikation»  andere  wichtige  Pllanzen waren-  l^ie  Erklärungen  werden 
mit  den  zum  Verständnisse  nöthigeu  Erläuterungen  der  einfaclisten  cheuti- 
ben  Processe  und  physikalischen  Grundbegriffe  begleitet. 

Wöchentlich  4  Stunden, 
Handelsgeographie.     hiandelsgeogiaphia   Kuropas  und  Gtunds&üge  der 
Handelsgeographie  dar  am^sereuropäischeii  Erdtheile.  Besprechung  der  wich- 


78 

tlgften  Linien  des  Welthandele,  Erörterung  der  wichtigsten  Thatsacben 
ans  der  Geschichte  des  Handels.  Wöchentlich  8  Standen. 

Deutsche  Sprache.  Lehre  vom  einfach  und  mehrfach  zusammengesetzten 
Satze  und  von  der  Satzkürzung.  Darstellung  von  Satzbildern.  Entsprechende 
schriftliche  und  mündliche  Übungen  auf  Grundlage  des  Lesebuches.  Grund- 
zOge  der  Wortbildung  mit  Rücksicht  auf  Vieldeutigkeit  und  Yerwandschaft 
der  Wörter,  —  Lehre  von  d(*ii  wichtigsten  Formen  des  Aufsatzes,  nament 
lieh  der  im  Verkehre  am  häufigsten  angewendeten. 

Schönschreiben.  Übungen  zur  Heranbildung  einer  gefälligen  Hand- 
schrift, Rundschrift.  Wöchentlich  1  Stunde. 

b)  Unobligate  Unterrichtsgegenst&nde.  Siehe  Seite  79. 


Praktlseher  Cnrs.  (Ein  Winter-Semester.) 

Übungs-Comptoir.  Praktische  Einschulung  in  sämmtliche  Arbeiten  des 
kaufmännischen  Comptoirs  aus  den  Gebieten  der  Buchhaltung,  der  Handels- 
correspondenz  und  der  Comptoirarbeiten  in  ihrem  innigen  Zusammenhange. 
Zu  dem  Zwecke  wird  ein  mehrmonatlicher  Geschäftsgang  mit  Vorfällen 
aus  dem  Waren-,  Eigen-,  Commissions-  und  Speditions-Handel,  sowie  aus 
dem  Bank-,  Depot-  und  Lombard-Geschäfte  verbucht  und  abgeschlossen, 
wobei  sämmtliche  in  demselben  vorkommenden  Briefe,  Rechnungen,  Wechsel 
etc.  ausgearbeitet  werden.  Auf  selbständiges  Arbeiten  der  Schüler  wiid 
das  Hauptgewicht  gelegt.  Wöchentlich  12  Stunden. 

Warenkunde.  Durch  eigenes  Arbeiten  des  Schulers  soll  eine 
durchgreifende  Kenntnis  dei  hervorragendsten  nutzbaren  Rohstoffe  (vor- 
nehmlich des  Pflanzenreiches)  mit  Zuhilfenahme  des  Mikroskops  und  von 
Reagentien  erreicht  werden. 

Außerdem  findet  die  Statistik  des  Warenverkehrs  entsprechende  Be- 
handlung. 

Die  praktischen  Arbeiten  umfassen  die  Anwendung  der  wichtigsten 
Hilfsmittel  zur  Untersuchung  und  Zusammensetzung,  Güte,  Echtheit  und 
Conservieruug  der  Waren  und  die  Darstellung  von  Extractivstoffen,  Prä- 
paraten etc.  Wöchentlich  9  Stunden. 

Kaufmännisches  Rechnen.  Kurze  Wiederholung  der  Devisen-  und 
Eifectenrechnung.  Einfache  Wechsel-Arbitrage.  Die  wichtigsten  Usancen 
im  Warenhandel.  Schwierigere  Warencalculationeu. 

Wöchentlich  2  Stunden. 

Handelsgesetzkunde.  Erläuterung  der  wichtigsten  Bestimmungen  des 
österr.  Handelsgesetzbuches.  —  Grundzüge  der  Coucursorduuug,  insbe- 
sondere die  Lehre  vom  kaufmännischen  Concurse  und  vom  Zwangs- 
ausgleiche. 

Die  einzelnen  Abschnitte  werden  durch  entsprechende,  der  Praxis 
entnommenen  Rechtsfälle  erläutert 

Volkswirtschaftslehre.  Bedeutung  der  Volkswirtschaft  und  Darstellung 


n 


ihrer  Qrandbegrifla,    Prodüction   der   Gflter   und  ihre  VerLheilung,    Dan 

IKigeotbam.  Der  Aiustauacb,  Geht  Dm  EiukammaQ  und  seine  Qaellen. 
IGrundrente^  Arbeitstohii,  Kaidtalszins).  0»gani.sati«n  df»r  UfitHrn*^hrauti^ 
knd  des  Hatishaltes.  Der  Credit  und  .seine  HiliKmittH  (Wecb.sal,  Auwei.sungHii, 
Papiergeld,  Banken)»  Consiimtion  der  Güter  l  ber  A^gociation,  über  Steuern 
und  Zollwesen*  tlbersicUt  der  witliligsien  WiiL^chaftaxweige,  wobei  din 
volkswirtschaftliche  Stellang  de^  Handels-  nud  tiewerbe.s landeis  besünder« 
erörtert  wird.  Wöchentlich  3  Stunden. 

^^^^p  1  ^  n  f » h  1 1  Kl*  ir *  I '  n  te r  r I  <*  li  i  m  grir «*  nni  H  ■•  fl  4*». 

^r^  L  Ablheilung  für  Anfanger). 

^         Französiscitd  Sprache.    Lesie-Regeln,    die    Fonneu lehre,    mwh   jene 

Haoptregeln  ans  der   Syntax,    welche   dem   VersttÄndaisse  leichtere  Sätze 
Kftothwendig    sind,     mit     entiprechcDden     mündtirhen    und    echriftlichen 

Übungen.  Wücheutlich  Z  Stunden, 

^^       Zeichnen*  Übungen  mit  dem  Zirkel,  dem  Dreiecke  und  der  Reißschiene. 
^Ketchnen  und  Übertragen  der  geraden  Linien  und  des  Winkels.  Cnnstrtiction 

der  Drei-,  Vier-   und    Vielecke.    Theilung  der   Geraden  und  des  Winket«.. 

I Maßstäbe  and  deren  Anwendung*  Die  wichtiggten  Oonstructionen  am  Kreise, 
Z^ichunng  der  einfachsteu  Kört*er  durch  Grund  und  Aufriss  nach  Madellen 
lind  eigener  Abmessung.  Wöchentlich  3  Stunden* 

IL  Abth.  (für  Vorgeschrittene. 
I         Französlache  Sprache.  Weitere  Behandlung  und  Krgäns&ung  des  Lehr- 
itoffea    der    ersten    Abtbeilungi    bei    den    mündlieben    und    schriftlichen 
Übungen  wird  vorwiegend  das  Handelsfach  berücksichtigt. 

fWöclientlich  3  Stunden, 
Zeichnen  (gleichzeitig  mit  der  ersten  Abtheilung).  Zeichnen  nach  Vor- 
igen mit  Yeründertem  Maü.stabe;   Zeichnen   einfacher  Gegenstände  durch 
h'und-  und  Aufriss  untej*  möglichster  BerÜcksicbtiguug  der  kiinfligen  Be- 
ürfnisse  des  Schülers,  Wuchentlich  3  Stunden, 

Der  Unterricht  aus  den  freien  Lehrgegenständen :  Stenographie* 
TirneOr  Qesang  richtet  ^icli  ebenfalls  nach  der  Vorbildung  der  Theil- 
nehmer  und  wird  unentgeltlich  ertheilt. 

Ob  und  welcbe  freie  Lehrgegenetände  ein  Schüler  zu  erlernen  hat^ 
■  bestimmen  die  Eltern  odar  Vormünder;  doch  empfiehlt  es  sich«  dass  jene 
Schüler^  welche  einen  kaufmännischen  Beruf  anstreben,  dem  Unter- 
richte aus  französischer  Sprache,  und  jene^  welche  voraaasichtl ich 
feinem  gewerblichen  Berufe  sich  widmen  werden,  dem  Zeichen- 
Unterrichte  beiwohnen^  endlicli,  dass  alle  Schüler,  deren  Gesundheits- 
zastand  es  zulHsst,  an  dem  Turnunterrichte  theilnehmen. 

Zur  EIrgänasung  des  theoretischen  Unterrichtes  und  damit  die  Schüler 
gltichzeitig  &o  viel  als  möglich  die  Praxis  und  die  diracten  Bezugsqnellen 


80 

der  verschiedenen  Handelsartikel  kennen  lernen,  besuchen  dieselben  all- 
jährlich unter  Führung  ihrer  Fachprofessoren  die  grösseren  Fabriken  in 
Krems  und  Umgebung.  Auch  wurde  ein  Reisefonds  gegründet,  um  mit 
den  Schülern  Excursionen  nach  weiter  entlegenen  Fabriken  und  zur  Be- 
lehrung dienende  Reisen  unternehmen  zu  können. 

Als  Disciplinar-Vorschriften   gelten   genau  dieselben,   wie  an 
der  Realschule. 


III.  Lehrmittel. 

A.)  Bibliothek  der  Handeiümcitule. 

Custos:  Professor  Franz  Holub. 
Vermehrung  im   Schuljahre    1890/91. 

a)  Geschenke. 

Vom  Oberstkämmeramte  Sr.  k.  k.  apost.  Majestät:  unter  den  Fahnen, 
die  Völker  Oesterreich- Ungarns  in  Waffen. 

Vom  hohen  k.  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterricht:  Statistik  der 
Seeschiffahrt  und  des  Seehandels  in  den  österr.  Häfen  im  Jahre  1888.  — 
Navigazione  in  Trieste  nel  1889.  —  Commercio  di  Trieste  nel  1889. 

Von  der  löbl.  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien :  Bericht  über  die 
Industrie,  den  Handel  und  die  Verkehrsverhältnisse  in  Niederösterreich 
während  der  Jahre  1889  und  1890.  —  Öffentliche  Verhandlungen  der 
Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien.  Jhrg.  1889  und  1890,  nebst 
Beilagen. 

Vom  k.  k.  Postsparkassenamte:  Siebenter  Rechenschafts-Bericht  des 
k.  k.  Postsparkassenamtes  für  das  Jahr  1890. 

Von  den  Herren  Gehe  &  Cie.,  Dresden:  Handelsberichte,  September 
1890  und  April  1891. 

Vom  Verfasser:  Johann  Strigl,  Wörterbuch  der  stenographischen 
Debattenschrift.  —  Lesebuch  für  stenographische  Fortbildungscurse,  Linz 
1891.  —  Rudolf  Schiller,  Coraptoir-Arbeiten,  IlL  Aufl.  Wien  1890.  — 
Anton  Kl  ei  bei,  Leitfaden  der  Handelscorrespondenz  für  zweiclassige 
Handelsschulen,  IL  Aufl.  Wien  1891.  —  Hanns  Belohlawek,  Leitfaden 
der  Handelslehre.  —  Handbuch  der  Contorwissenschaften,  Stuttgart  1890. 

Von  d6r  Verlagshandlung,  Alfred  Holder,  Wien:  Joh.  Georg  Rot  hang, 
Grundriss  der  Handels-  und  Verkehrsgeographie  1890.  —  Karl  Engelhard, 
Lehrbuch  der  Gabelsberg'schen  Stenographie  sammt  Schlüssel  1891.  — 
Dr.  Franz  R  v.  Haymerle,  Deutsches  Lesebuch  für  commercielle  Lehr- 
anstalten. —  Deutsches  Lesebuch  für  kaufmännische  Fortbildungsschulen 
1891.  —  Dr.  Karl  Zeh  den,  Leitfaden  der  Handels-  und  Verkehrsgeo- 
graphie, 1891.  —  Josef  Odenthal,  Die  kaufmännische  Buchhaltung, 
Wien.  —  Leitfaden  der  kaufmännischen  einfachen  Buchhaltung  1890.  — 
A.  Mahner,  Leitfaden  für  den  Unterricht  in  der  Warenkunde,  1891.  — 
Rudolf  Kathrein,  Leitfaden  des  kaufmännischen  Rechnens  für  zwei- 
classige Handelsschulen.  —  Leitfaden   des  kaufmännischen   Rechnens  für 


m 


tmfmJimkthe    FortbiliUnigj^scljuleji     189K    -    J.    Berge  r,    Lein-    imd 

ITbütiptmcli  (\f*r  knnfmiiimhvhm  nuchlmltiin^  19M,  —    Rinfilhiun^  in  die* 

1  kanfmäiiaisobe  Bacliliftltui^  für  kaufmäniiL^clje    Fnrtlvilfluiigssrhnleij   1891, 

—  Karl  Haberer,  LeiifH«!«*»  der  Handt^lscorrespoiulenx  för  kaufmännische 
ForlbildwngSHcbttlHii  l8iH. 

b)    Kauf: 

Prof.  Albert  Braune,  Lehrbuch  (IftrHandelRwiÄS^nsnhaft,  V.  Aufl., 

lieipyjg  ism  —  Comp  af5«,  Finanzielles  Jalubut^h  für  Oesterraich* Ungarn 

fttr  d.  J,  189L  —  Jacob  Kautsch,    Handbiidi  des    Bank-  und  Börsen- 

wesenii,  Berlin  LälH.  ^  Eduard  Engel,  Der  Zonentarif,  IIL  Ana*  Jana 

—  Alexander  Dorn,  Die  neuen  Vorschriften,  betreffend  die  Statistik 
des  auswärtigen  Handfils«,  Wien  189L  —  Dn  Karl  Theodor  v*  Jnama- 
Stern  egg,  Deutsche  Wirtschaftsgeschichte  L  und  IL  B.^  L«ipxig  1879 
nnd  ]mi.  —  Dr.  W.  Migula,  Die  Baeterien,  Leipzig  189L  —  Dr. 
Wilhelm  Ullrich,  Practit^che  Vorbereitung  f,  d-  franzo^iche  Comptoir» 
IV*  Aufl,  Hallti  1890,  —  Dr.  Hermann  Brunnhofer,  Culturwandel 
und  Völker  verkehr,  Leipzig.  —David  Kohn,  Dar  Qetreidehandel,  Leip- 
?Ai:  189L  —  Lathar  Mayer,  GruudÄÜg*^  der  tlieoretischen  Chemie, 
I#ei[^35ig  189L  —  Dr.  Max  Wilderniann,  Jahrbuch  der  Naturwissen- 
schaften, LHpEig  1 890/9 L  —  Dr.  T.  F.  Hanansek,  Lehrbuch  d^r  Mate- 
rtalienkundd  auf  naturgeKrhichtliclier  <'4riindlage,  IL  B-,  Wien  1891.  -* 
Dr.  Karl  Johannes  F'uchR.  T»ftr  Warentfirniinhandel,  Leip/Jg  189 L -- 
D.  Funk»  Entwurf  zur  Regelung  der  Valuta  in  Ogterreich-Ungarn»  Wien 
189L  —  Dr.  Josef  t^rnnxel,  Die  commerclelle  Entwicklung  ChinaM  in 
den  l^lxten  25  Jahren,   Ltftpzig  lb9L 

Fortsetzungen:  Die  5sterr.-ung,  Monarchie  in  Wort  und  Bild  (VIL 
und  VIIL  Bd ) 

Zeitschriften:  Ölohus,  illustr  Zeitschrift  fUr  Länder^  und  ViÜker- 
kttndt!  Bd.  h7  und  58.  ^  Centralbtatt  Hlr  dan  gewerbHch«  Unterrichta» 
w^mn  in  Oest  er  reich,  Bd.  IX.  —  Oeüterreiehische  Kevue,  Jhrf, 
ITOU,  —  Der  österreichische  Kaufmann,  VIL  Jhrg*  ^  Der 
Detailhändler,  Vlll  Jhrg.  *—  Illustrierter  Anzeiger  fUr  Cou* 
tor  und  Bureau,  Jhrg.  189L 

n.)  Wn vt" II- IjalMii'ai  i» r i  ii  m . 

Costos  der  Warenaammluiig :  Prof.  Dr.  (rthniar  Nebeiki* 

Vermehrung  im  Schuljahre  1890/91. 

l  Warensammlung. 

a.)  Geschenke:  Ton  Herrn  L.  Gasser,  k.  k.  Hof«Waffentabrikant  in 

Wien;  Eine  schön  ausgestattete   Ztisammenstellung   von    Öusseisenwaren 

—  Von  Herrn  F.  Pol zl  in  Krems;  10  Tafeln  mit  analytischer  Darstellung 
der  Fadenbindung  in  verschiedenen  gemusterten  Geweben.  —  Von  Herrn 
'L  Exel  in  Imbach:  30  Proben  von  Getreide  und  Mehl  ^ammt  den  beim 
Mablprocess  eotstehendeu  Zwischenproducten  und  Abfällen  (als  Ergänzung 
m  d«r  im  Jahre  1889  gespendet»  n  Sammlnng). 

1 


83 

b)  Kauf:  Von  Lenoir  and  Forster  in  Wien:  13  Legierungea 
(Rothgass,  Aluminiumbronce.  Siliciumbronce,  Deltaraetall  gezogen  und  ge- 
gossen, Pakfong,  Alpacca,  Compositionsmetall,  Letternmetall,  Orgelpfeifen- 
metall, Rose-Metall,  Wood-Metall,  Zinnaraalgam).  —  Von  Em.  Toch  in 
Wien :  Ein  Stück  Perlmutter  mit  5  eingewachsenen  Perlen ;  eine  schwarze 
Perle;  ein  Stück  Saphir.  —  Von  Sam.  Bloch  in  Wien:  3  Stücke  von 
Rohopal;  1  Edelopal,  geschliffen;  1  mexican.  Opal;  3  Halbopale;  1  Holz- 
opal, geschliffen;  einige  Stücke  von  Opalmutter;  5  kleine  Spinelle.  —  Von 
Br.  Raabe  in  Wien;  Eine  Reihe  von  Drogen  und  Chemikalien. 

2.  Apparate  und  andere  Einrichtungsgegenstände. 
Kauf:  Von   W.   Schramm   in   Wien:    Ein   Modell   eines  einfachen 
Leinwandstahles,    Vs  d  nat.  Größe.    —   Von  W.  J.  Rohrbeck's  Nach- 
folger in  Wien:  Ein  Mikrotom;  Pulvergläser,  Fläschchen  und  Eprouvetten. 

3.  Allgemeine  Samensammlung. 

In  diese  Sammlung  wurden  vom  Gustos  die  Samen  von  einer  Reihe 
von  einheimischen  Pflanzen  neu  eingestellt. 

4.  Bildwerke,  Zeitschriften  und  Bucher. 
Kauf:  Von   Jos.   Strohbach   in  Wien:    4  Pflanzenmodelle   (Coffea 
arabica,  Gossypium  herbaceum,  Nicotiana  Tabacum,  Amygdalus  communis). 

—  Geißler  und  Moeller,  Realen cyclopädie  der  Pharmacie  131. — 149. 
Lfg.  —  Hager  u.  Geißler,  pharmaceutische  Centralhalle  1891.  —  ühl- 
worm  und  Kohl,  bot.  Centralblatt  1891.  —  E.  Hanausek,  Central- 
organ  für  Warenkunde  und  Technologie  1891.  —  Carus,  zoologischer 
Anzeiger  1891.  —  Übersicht  der  Waren-Ein-  und  Ausfuhr  im  österr.  ung. 
Zollgebiet.  1889.  —  Usancen  der  Wiener  Warenbörse  (Spiritus,  Fettwaren, 
Rüböl,  Petroleum,  Zucker),  Wien  1889.  —  Schlessing,  die  Handels- 
artikel des  Weltverkehrs,  Wien  1885. —  Strasburger,  das  botan.  Prac- 
ticum,  Jena  1887.  —  Willkomm,  Deutschlands  Laubhölzer  im  Winter, 
Dresden,  1880.  —  Illustrierter  Katalog  der  graphischen  Ausstellung,  Wien, 
1886,  (mit  90  Beispielen  verschiedener  Reproductionsarten). 

C.)  Geograi>hl»clie  IielirniittelHauiiiilaii|c« 

Gustos:  Prof.  Dr.  0.  Nebeski. 
Vermehrung  im  Schuljahre    1890/91. 
OesterreichischeMonatsschrift  für  den  Orient,  16.  Jahrgang. 

—  Kiepert:  Stumme  phys.  Wandkarte  von  Skandinavien;  polit.  Wand- 
karte von  Afrika  1890;  polit.  Wandkarte  von  Deutschland.  —  Wetzel, 
Wandkarte  für  den  Unten  icht  in  der  mathematischen  Geographie  — 
Berghaus,  Verkehrskarte  von  Europa  (3  Exemplare  für  die  beiden 
Classenzimmer).  —  Schober,  Schulwandkarte  von  Böhmen;  Schul  Wand- 
karte von  Mähren  und  Schlesien.  —  22  Photographien  von  Wiener  und 
Nürnberger  Baudenkmälern.  —  Ein  Pantoskop  von  0.  Schleiffelder  in  Wien« 


8S 


Fabrikefibesuch« 
lo  Krems  und  TImgebuiig  Wdiiten  folgende  Fabriken  bej^ncUt'.  Di« 
EliinenfÄbrik  der  Herren  Nusa  &  VogI,  die  MiUi Utein*  nnd  Reb- 
l<?lieerenfabrik  de»  Herrn  Lndwis:  Oser,  die  Maschinenfabrik  d#s  Hf*rrn 
Josef  O s  e r^  die  k  k,  C  i  g  a  r  r e u  f  a b  r  i  k,  die  Lederfabrik  der  Herren 
I Adolf  und  Norbert  Schmitt  iu  Reliberg,  die  Tepi^iclif&brik  des  Herrn 
I Walter  Stahle  Sbmit b  tu  Stein ,  die  14 a s a n b t a  1 1  ( Directiir :  Herr 
August  L od t mann),  die  Leim fabrik  des  Herrn  Anton  Michl  in  Kehberg, 
die  Knnstmllblt^  des  Herrn  A.  Dyk. 

\  Die  Lehranstalt  i.st  den  Herrn  In daRtri eilen  und  ihren  Herrn  Beamten 

tu  großem  Danke  verpflichtet  ffir  das  liebenRWördige  Ent^e^finkoTjjmRn 
bei  diesen  Besuchen,  für  die  freundliche  Führung  durch  die  Arheili^ramne 
und  die  belehrenden  Erklärungen,  wodurch  die  Besuche  den  Schftlern  wahr- 
hafi  nutzbringend  wurden. 

Am  IL  Juli  besuchten  die  Schüler  beider  Abtheilungen  die  Hol  üb- 
Ausstellung  in  Wien.  Die  Kosten  dieser  Reise  wurden  zum  Theil  aus 
dem  Keisefondi  bestritten« 


» 


IV.  Ver20lchnf6  der  Lehrbflcher, 

welche  im  Jahre  1891  9^  in  Verwendong  kommen. 

l^brgtifliiitand     j    Unttra  Abth^Mung    |!     Ottere  Abtheilyni 


RanfmltinlsGhea  Rechnen 
Handelakunde 

Dorrespondenz  und 
Comptolrarbeffen 

Wii^biel recht,  Kandelt- 
Genrerbeftietikynde 


Eiemtfitf  der  Volkswirt* 
Schaftslehre 

Handelsgeografitile 
0«omfltrle 


Ktttftrftiti,  Lelirliur-k  <liki'  klfcuftnaiiuiichf-T!  ' 

L  Tb*iit  i  Aufl.. 11 :n.  Tl 

Findf!>iittEi,  Gnisdriiii  4»r  ttftHilaUwiiieim  Hftit^  4,  .\im. 


IU«ili»t  A.,  Lnlirbntih  üAr  fi«Diii>l»rMriL!9| 


i.Ioi]/ 


II 


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•ari.luryijkr'i!  n...  Er- 
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Deutsche  Sprache 

Fftniäaiichfl  Spraohi 
Stenographie 


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.t..\^»    I.^^Li.^ 


fto^tM^  £lolXi9ntilfl^r&iü|iiM 


1. 


Im  prttli«l««ti«'ti  t'nr^fi   wrrit*ei  v^r'wtDdvt!    Kuthrwlo,   LiiHflitaett   (Ur   lutüfmimn.   Ailtbin«ük. 

in.  TU»iL 


Kluhl  lUtchtiTi  Anfifciifwrtmd*  4iir  Volk«wrrU«'Hiin<*liilifiv, 


fli«c  üi«  n.ilg#aii»juiiu  di»uiich*ii  llitdiklitfQiMiboebet 


84 

V.  Unterstfitzung  iriii«r  SchOler 
a)  Barunterstfitzung. 
Im  Laufe  des  Schuljahres  gelangten  folgende  Stipendien  und  Unter- 
rtOtsangsbeträge  an  arme  und  würdige  Schüler  znr  Anszahlang: 
1.)  Das  vom  hohen  n.  9.  Landtage  gestiftete  Kaiser-Stipendium  .   .  150  fl. 
a.)  Ein  von  dem  Vorstande  des  Zehnkrenzer-Vcreines  der  Direction 

übergebener  Unterstützungsbetrag  per 50  fl 

3.)  Ans  dem  Unterstütaungstonde  erhielten  zwei  Schüler  zusammen  .    35  fl 

b)  Unterstittzungsfond. 

Ausweis  über  Einnahmen,   Ausgaben  nnd  Vermögeustand  siehe  Seite 
66.  und  67. 

.  Es  wurden  im  L  Semester  24,  im  II.  Semester  S3.  Schüler  der  beiden 
Abtheilungen  mit  Lehrbüchern  betheilt.  Im  I.  Semester  erhielten  auch 
noch  4  Schüler  des  praktischen  Curses  die  nöthigen  Lehrbücher.  Für  einen 
Schüler  wurde  das  ganze  Schuljahr  hindurch  wöchtl.  1  Mittagstisch  bezahlt. 


VI.  Bekanntmachung, 

die  Aufuahuie  der -Schuler  betreffend. 

Das  nS,chste  Schuljahr  beginnt  am  16.  September  1891. 

Die  Aufnahme  der  Schüler  findet  vom  12.  September  angefangen  von 
8—11  Uhr  vormittags  in  der  Directionskanzlei  statt.  Alle  Schüler  haben 
sich  in  Begleitung  ihrer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  der  Direction 
zu  melden. 

Schüler,  welche  in  den  1.  Jahrgang  der  n.-ö.  Landes- Handelsschule 
eintreten  wollen,  haben  den  Nachweis  über  ihr  Alter,  (Tauf-  oder  Geburts- 
schein) und  das  Entlassungszeugnis  der  allgemeinen  Volks-  oder  Bürger- 
schule, eventuell  das  letzte  Studienzeugnis  vorzuweisen.  In  Betreff  jener 
Aufnahmswerber,  welche  das  14.  Lebensjahr  noch  nicht  vollendet  habeu, 
muss  eine  Anmeldung  bei  der  Direction  längstens  bis  10.  September  erfolgen. 

Schüler,  welche  direct  in  den  II.  Jahrgang  eintreten  wollen,  haben 
aufier  dem  Tauf-  oder  Geburtsscheine  auch  ihre  Semestral-Zeugnisse  vom 
vergangenen  Schuljahre  vorzuweisen. 

Schüler,  welche  in  den  praktischen  Curs  eintreten  wollen,  ohne  die 
obere  Abtheiluug  absolviert  zu  haben,  müssen  nachweisen,  dass  sie  sich 
die  nöthige  fachliche  Vorbildung  verschafft  haben  und  mindestens 
16  Jahre  alt  sind. 

Das  Schulgeld  beträgt  per  Semester  5  fl.  In  Betreff  der  Schüler- 
Unterstützung  gelten  dieselben  Bestimmungen  wie  an  der  Oberrealschule. 

Die  Direction  ist  jederzeit  bereit,  über  gestellte  mündliche  und 
schriftliche  Anfragen  in  Betreff  der  Einrichtung  der  Schule,  der 
Aufnahme  und  Unterbringung  auswärtiger  Schüler  in  hiesigen  Kosthäusern 
weitere  Auskünfte  zu  ertheilen. 


2ur  Chronik  der  Lehranstalt 


I 

I 


Zu  Begion  det  Scliulj*hres  1890/91  trAt  der  8«tt  atwei  Jahren  au  der 
ti*5.  Laiidtfs-Uaniltfljssctiule  thätige  Sappleat  Ttieadar  Ried  aus  dem 
Verbände  des  lidirkdrperfi,  ti&  er  eine  Lehrstelle  an  der  HandaksoUule 
in  Wels  erhielt.  Für  ihn  wurde  mit  Decret  vom  13.  September  1890, 
Z.  3ifi86  der  Lehtanitscaudidat  Friedrich  Schiller  &Ig  Supplent  für 
die  Haudel^f Acher  bestellt. 

Mit  ilm  Decreten  vom  35,  Aug-aet  1890,  Z  31579  und  vom  6.  Sep- 
lenber  IBiH),  Z.  33767  wurdeo  die  bisiierjg^a  Suppleatea  Martin  Mein- 
gas s  n  e  r  und  F  r  ft  n  z  J  a  &  d  r a  »  c h  i  t m  c h,  letzterer  als  ReligionBl ehrer, 
Äüch  für  cias  Scimljalir  1890  91  in  gleiGlier  Kigünschaft  angestellt* 

Dem  Professor  Dr.  Othmar  Nebe^ki  wnjde  mit  Decret  vom  3. 
October  J8M^  Z  33758,  die  I.  Quiiiqneüualzulaga,  dem  Professor  Felix 
Franafi  van  0 verscheide  mit  Decret  vom  Ä  Februar  1891,  Z*  5853 
die  IV.  ijuiiiquetmalzulage  iui|i;ewie^en. 

Professor  Felix  Fr,  van  O  verscheide  würde  mit  Dacret  vom 
26   December  1890,  Z.  43717    in  die  VI  IL  RangclaHse  befürdert. 

Der  Schtildientr  EJnitind  Etael,  welcher  Fiiide  April  1890  erkrankt 
war,  btarb  am  24,  August  1890  im  57.  Lebenjijalire.  Seit  der  Erättuung  der 
Lebranstalt  im  October  186.%  also  durch  nahe  an  27  Jahm  hatte  er  die 
Stelle  eines  iSchuldieners  an  derselben  versehen.  Für  den  Vertstorbenen 
wurde  mit  Deciet  vom  1,  October  1890,  Z.  34681  der  Warter  aa  der  ii,-^i* 
Landes- Irrenanstalt  zu  Ybbs,  Karl  Oberl  ei  tner>  als  Selmldiener  in 
pruvisorisGlier  Eigenschaft  angestellt. 

Am  13.  October  1890  starb  in  Wien  Karl  Feiler,  dei*  im  Heb  vL 
1889/90  die  Vf.  Clause  der  Landesoberrealticlitile  in  Krems  besucht  hatte, 
und  wurde  im  Centrat-Frindhofe  begraben.  Am  IS.  OcU>ber  1890  atarb  der 
8i:hmer  tler  geweiblichea  Fi)rtbjtdungHSchuIe  in  Krems  Ferdinand  Neuu- 
teufel,  welcher  im  Scb  J.  1889;90  die  IV.  RA)l  absolviert  hatte,  um! 
am  20,  April  1 89 1  J  q  s e  f  W  a  1  d  b  a  n e  r »  Schüler  der  unteren  Abtheilung 
der  L-Handelsscbale.  Dem  letzteren,  welcher  wenige  Tage  vor  seinem 
Tude  noch  die  Schule  besucht  hatte,  legten  det^sen  MitschülBr  eineü  Kranz 
auf  den  Sarg.  An  den  beiden  Ijeichenbt!gängni^.Heu  nahmen  die  Mitschüler 
der  Verstorbeueu  und  mehrere  Professoren  theiL 

Wie  ttlljiLhrlich  wurde  auch  in  diesem  Schuljahr  am  4*  October  189ü 
daa  Allerhöchste  Namensfest  8r,  Majestät  unseres  Kaisersi  und  am  19. 
November  das  Ihrer  Majestät  unserer  Kaiserin  durch  einen  Schulgottes - 
dienst  gefeiert 

Infolge  Erlasses  des  hohen  k,  k,  Ministeriums  f.  C.  u.  ü.  vom  IL 
December  1890  Z.  32:i7  veranstaltete  der  Lehrkörper  am  15- Jänner  1891, 
dem  hundertsten  Geburtstage  des  vaterländischen  Dichters  Grillparzer, 
eine  Schulfeier^  bei  welcher  Professor  Anton  Pokorny  die  Festrede 
hielt,  worauf  ein  Schüler  der  IV,  und  ein  Schüler  der  VI  Olasse  Gedichte 
aus  Werken  des  gefeierten  IMcliters  xum  Vortrage  brachten- 


«6 

Am  9.  April  1861  hielt  Bererend  William  Henry  Hechler, 
königl.  englischer  Botschaftscaplan  in  Wien,  zugunsten  der  Unter stQtzangs- 
fonde  des  k.  k.  Gymnasiums  und  der  n.-ö.  Landesoberrealschule  in  Krems 
im  technischen  Zeichensaale  der  Realschule  einen  Vortrag  über  die  „älteste 
Geschichte  der  Menschen  im  Lichte  der  neuesten  Forschungen^.  Diesem 
Vortrage  wohnten  Ihre  kaiserl.  nud  königl.  Hoheiten  die  durchlauchtigsten 
Herrn  Erzherzoge  Carl  Ludwig  und  Ferdinand  Carl  und  ein 
zahlreiches  Publicum  bei.  Die  Herrn  Erzherzoge  wurden  von  den  Lehr- 
körpern des  k.  k.  Gymnasiums,  der  Landesoberrealschule  und  der  k  k. 
Lehrerbildungsanstalt  empfangen  und  eht  f urchtsvoll  begrüßt.  Erzherzog 
Carl  Ludwig  zeichnete  die  Directoreu  sowie  auch  mehrere  Professoren 
der  drei  Lehranstalten  durch  haldvolle  Ansprachen  aus.  Dem  Unter- 
stütznngsfonde  der  Landesoberrealschule  floss  bei  diesem  Anlasse  ans  dem 
Reinerträgnisse  die  namhafte  Summe  von  nahe  an  48  fl.  zu. 

Am  33.  November  1890,  am  21.  Februar  1891  und  am  23.  Mai  1891 
besuchte  der  Herr  k  k.  Landesschulinspector  Dr.  Karl  Kummer  die 
Landesoberrealschule,  um  die  Fortschritte  der  I.  und  IL  Classe  im  Fran- 
zösischen zu  beobachten;  auch  wohnte  er  dem  Unterrichte  im  Französi- 
schen in  der  IIL  Classe  und  im  Englischen  in  der  VL  Classe  an.  In  den 
Tagen  vom  8.  bis  incl.  13.  Juni  inspicierte  der  Herr  Landesschulinspector 
den  Unterricht  in  der  deutschen,  französischen  und  englischen  Sprache 
und  in  der  Gechichte  in  allen  Glassen  der  Landesoberrealschule,  besprach 
hierauf  in  einer  Gonferenz  mit  dem  Lehrkörper  die  gemachten  Beobach- 
tungen und  ertheilte  diesbezügliche  Weisungen. 

Am  22.  und  23.  Juni  inspicierte  der  hochwürdige  Herr  Propst  Dr. 
Anton  Kerschbaumer  den  Religionsunterricht  an  der  Lehranstalt. 

Am  27.  Juni  begannen  die  Versetzungsprüfungen. 

Am  4.  Juli  wurde  unter  dem  Vorsitze  des  Herrn  k.  k.  Landesschul- 
inspectors  Dr.  Mathias  Ritter  v.  Wretschko  die  mündliche  Maturi- 
tätsprüfung abgehalten. 

Am  16.  Juli  wurde  das  Schuljahr  geschlossen. 


87 


de«  liehrkVrperfli  der  lisudes  Oberreal-  and  llnuitelüsehale 

im  Schuljahre  1890/91  mit  der  Leijifäctieivertheilüiig, 


XTazsa^e 


Eberii  FeJix  Anton, 
Dlrector* 


LehrBagenstand 


Cl&sae  dei 


Eeal- 
BCtialfl 


Marek  Fmdricb, 
Profeflior. 


Forstn«r  Jubann, 
Profeiear* 


Warter  Ifrni^js, 
ProfcHÄor, 


StrobI  Jobauu, 

Dr  Pb,,  Profesiuf,  Vor- 

sUQd  der  B.  K.-CU 


v&n  Oversolieltfe  Felix  Fr. 
Profe^or. 


Dlntil  Krnnit, 

Profeasoff  Turätand  der 

6,  R.-ÜL 


Geacbicbte 


Pby»ife *    -    . 

Cbemie t    p 

Übungen  Im  Laboratoriam 


Phyaik  -    .    .    • 
NatnfgeBcbicbte 


Ifathematik      .   .        ,    .   . 
Geomelrie  tu  geoni.  2eioliiieii 
Darstellend«  (ieometriü   , 
Gelang  (imobligat)      .    . 


Dentacb  . 
Geograpbie 
Geticbkhte 


FrauKüümcb 


f    * 


n.,  y. 


m. 

IT.-Yl. 
T.,  Tl. 


IT. 

i,n.,y.-Tii 


IL 

IlL.  IT. 
?.,  VII. 
I.    TU. 


*      •      ♦ 


UatbeuiaUk  .  .  .  ,  ;  . 
i>anitelleude  Gt^ouictrie  , 
Frelljatidj^eicbtieu  .    , 

Kalttgriii»bie  (uuobLigat) 


VII 

HL 

Ilt,VI.,VP. 


\l,  VJ. 


[IL,  [V. 
VL 
,        L 


Richter  FrAtiz, 
PröfeaHor, 


Kirdib erger  Robert. 

Pruf^HBür,  VürHtRud  der 

7.  K,'C1. 


Ehrenberger  Aiitot», 
[0    I>r.  Ph.,  PrüfeNüi>r,  Vur- 
itaud  der  i.  K.CL 

Mfcholltsch  Adalberr, 

JI     Vsi>Uaaor,  Vtir«tiiud  der 


Abt  Heicbi^ratbti'  und  Land-  \ 
t agtt ab g< ordne ter  der  Äua-  f 
Ubnu  1?  d  et»  Lebramt  e  s  en  t  b  ubeu .  ' 


Mtitbematik  ....       •    .    J     1^  V|L 
Geometrie  u.  geuuL  Xticbneo   j       1L| 

8tPDügrapbie  (uiiubligat)    .    ,     IV.^VIL 


Pbj»ik VL,  VIL 


Matbematik 


Frdbi^iidzai4,bneu 


.  I   IV,  T, 


II-VB. 


Handell- 

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I.,  II. 


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Holub  Franz, 
Profeißor»  Taratand  de^ 
praktiacbea  CnrseB   der 


13 


Pokorny   Anton, 
ProfcBBor 


14 


Nebeskf  Otbmar, 

Dr.  Pb*,  Frofeitor,  Vor- 

ttftud    der    1.    CL   der 

H.-Seb, 


15 


16 


Tauber  Josef^ 

proT.     Professor,    Vor* 

BUnd  der  2,  R^-CK 


Hfdilozk«  Johauu, 
Landest  a  rnJ  ab  re  r « 


JandraBohltsoh  Frans, 
BuppL     ReligioDalebrer, 


fS 


Meingassfier  Martin^ 

Sn^plent,    Vorstand    d. 

1.  E,-CI. 


Lehrgegenstand 


£aiifmäaniflcbes  Rechnen 
Handelaknnde       ,    .    , 
Correspondeuz       »    ,    , 
Biicbhaltting         ■    .    . 
Volk»\virtH(:hafr«Iebre 
KftJlii^rapbio  ,    . 

Ue btt ngs -  Co m p toi r    ,    * 


Denc^cb  . 
Geügrapbie 
(ienchkhte 


Geographie   , 
Warenktiöde 


tö 


Schllfer  Friedrieb, 

Supplent,    Vorstand    U, 
U.  GL  d,  H.-Scb. 


DenlBch ,    ,    .    , 

FrauaUsistb  ,        .    ,    ,    . 

Tarnen  ...... 

Turnen  a.  d,  Uttdcbenbürijfr- 
scbtile    ,    «    ^    .    , 

EatboJiscbe  Kdigign   .    , 
Exborte     ,    - 

DeuUch         .       ...... 

FranzÜsitch 

Kaufmänniscljes  Rechnen  .  . 
HftDddskuüde  .,...,. 
Correapondeuz      *    .    .    *    . 

Hucblialtuug 

Kalligraphie 

Wech  Bei  recht        ,    ,        , 
Handeliigc^etzkiiude         .    . 


RenU 

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Frauiöjiisch        .    .    ,    .    .    ,    . 
Csecbiscb 

0«  Beliglotttibekeiintiif». 

KatbotJdch      

ETangeljich    ...*.... 
MoB&iflch 

7p  Wohaans  d,  Sehaier. 

Bei  den  Eltfim  wobnlen  .    .    ,    . 
In  Kost  hau  Sern  wohnten  .    «   ,   ^ 


8.  Befreiung  vom  8ehiil- 


0.  Fr^quenx    der   freien 

Ci^egeni«tlliide. 

1.  Semestern 

Gesang^ «    , 

Stenographie 

FraDZ&Biacb p    .    * 

Zekbuen    .    ,    .    ,    i    *    .   .   . 
Tnrnen .   * 

II.  Semester: 

Gesang'  .   , 

Stenograph  te      .    i    .    .    .    >   . 

Fran^üsiacb ,   * 

Zeicbaen « 

Tnrnen ,    . 

10.  Alter  der  Hcfifiler, 


Am    Schlüsse 
waren       im 


dei     ScbnliahrtB 
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12. 

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20. 


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ühnr  Ah  mit    Am    Lan^lesoberreaU  und  Ilaudeljadmle  verbandene  gewerb- 

liche Fortbildungsschule   und  den  Abendcurt  flir  kaufmännische  Lehrfächer. 

■  I,  3-©-wr©rfcliclie  :F'ort"bild.i:Lag^©©cli'al©- 

H                                                  Ap  Lehrplan. 

■           ]iti  Scbuljabte  1890/91  wurde  im  allgemeinen  der  mit  Giiasä  des  h.  k.  k. 

^  LÄndesscbülrathesä  vom  30.  Mai  1877,  Z  2388  g**nehmigte  Normal-Lelirplan 

rar  die  geweiblieiieti  FortbilduugsBchulen  in  Oesteneick  u.  d   Euus  einge* 

haUeti,  mit  Änfnahme  *finlger  Äbwekhungt^Ut  welche  mit  Rttcksicht  auf  die 

localen  VerliÄltui^se  für  die  gewerbliche  Foi tbüdungsachule  in  Krems  durch 

den  hoUeo  k-  k.  Landesscliulralli  mit  den  Erlässen  vom  30.  Ocluber  1H78, 

Hz   6u3e  und  vom  ersten  August    1883,   Z.  4766   bewilligt  worden   waren. 
Die  gewerblidie  Furtbildiui^.^.'^Lhuhi  besteht  aus  einem  Vorbereitungs- 

curte  und  einem  gewerblichen  Fortbildungecurse. 

H          Der  Zeichenunterricht  wird  im  gewerbl  Fortbildungicurse  in  3  Ab- 

BtheHungen  ertheilt    Der   Abeüdunlerriclit  dauert   vum    20,  Seiitember  bin 

H^K  Uikvzj  der  Sonutagaünterricht  das  ganze  Schuljahr  hindurch. 

■ 

Stiirkdenplaaa  unot  Leliifäolaer^arttiellijjag- 

T  ii  K             link  1        Voibercjuuipciirs 

Stml»  lüewerbl.  Fortbihl äuge  cur« 

H|ir&ehniiTt;rricht  (Le^Tti 

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imd  Schmbtu.) 

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üeograpliie 

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Obpriplvrpr  Jul.  i1  nck 

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Frrif.  Dr  Johann  Sfrobl. 

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äiiu'lli.  hr.   imil  »i:ilirjfd. 

Dknttag 

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Obarlebrer  Jul    Uficlr. 

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Arithtii  etile 
Prof.  Franz  DifitiL 

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Mittirocli 

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l*it}t  Dr.  Anton  Ebren* 

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Pf»iititf»t«g 

Wi«  am  Moalag 

A     7          GeicbäflfliiutaäUe 
Tfot  Dr.  Strobl. 

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Aritboietik.  Vuni  Jäimcr 

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Prot  Fraiii  Dititii. 

Natur  lebte 

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V,ia 

VorUereitoudes  Ziichaau 

K,  k.  I^nngftitclinl* 
leljrer  Tbamm  Wolf, 

n^  \2       neometr.  S^eicbnea 
Prot  R.  Klrcbberger. 

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B.  BohaierttiMl  Mi  Sobuffthre  1890/91. 

Vorbereitnogacurs 

Gewerblicher  Fortbildangacnra 

Hroonath 

Vorher. 

6mouatl. 

Geometr. 

Techn. 

Freihand- 

Samme 

Abende, 

Zeichnen 

Abende. 

Zeichnen 

Zeichnen 

zeichnen 

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wurden: 

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16 

28 

26 

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13 

10 

11 

14 

15 

23 

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DarchichnitUich 
waren  anweaend: 

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Daa  Lehrsiel  haben 
erreicht': 

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10 

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11 

14 

15 

20 

82 

Unclaiaiflciert 
blieben: 

10 

4 

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2 

8 

3 

39 

NB.  IMn  TS^blen  in  den  Hubrikcn  *J,  4^  5  und  6  beziehen  sich  nur  auf  ieuo  Schüler«  die  am  Zeioben* 
unt«*rrlobte  nlloin  thtMlnahmen.  I>io  uiotit<'U  joncr  Schüler,  welche  um  Abemlnnferrichte  theU- 
nahiiion,  (M^auchten  auch  «ine  <ler  Abtheihin]2:en  <les  Zeiehea Unterrichtes.  —  Den  Unterrieht 
in  »ler  IMiynik  boMuebtcn  von  l»  »utijeuüinmenou  Schülern  ilurchäohiiittlich  H. 

Die  SchQlerzahl  hat  gegen  das  Vorjahr  bedeatend  abgenommeo.  E^ 
wurden  in  allen  Abtheilungeu  zusammen  nur  115  Schüler  aurgenommen, 
gegen  13a  im  Vorjahre.  Von  diesen  115  Schülern  traten  noch  29  während 
des  Jahres  aus,  da  sie  entweder  freigesprochen  wurden  oder  den  Wohnort 
wechselten.  Der  Abendunterricht  war  zumeist  schwach  besucht,  während 
der  Besuch  des  Zeiclieuunterrichtes  an  Sonntagen  bis  zu  den  letzten  drei 
Wochen  ein  befriedigender  war. 


C.  Lehrmittel. 

Zum  Ankaufe  von  Lehrmitteln  wunlen  50  tl  aus  dem  Grewerbeschil- 
fonde  nnd  13  fl.  60  kr.  Interessen  der  Maurer-  und  MüllerslifliiDg,  ais 
der  StadtOAssa  in  Krems  behoben. 

Es  ¥furden  angekauft:  D.^s  Schrei uerbuch  von  Tu.  Kranth  und  F. 
Hayer«  h  Ri-  Die  lUnsohreiuiMvi  i^Mit  lU  Tafeln.)  IL  Bd.  Die  gesaaste 
Mobelschreinerei.  (Mit  lil  TiitVlu.'  Leipzig:,  1890  —  Vorlagen  für  Kust- 
Schlosser  und  Ziersohmiede  von  i^riweiu.  V.  Abih.  2  Serie.  —  Das  Po- 
lychrome Klav*hor«ament  Heft  XIII  der  oruaraeutalen  Formenlehre  t« 
PiofeÄ^or  Anton  Ande).  —  VorlagebhUter  über  Bauschlosserei  für  gewerU 
Fach-  und  Foribildungssihulen  von  Ludwig  Czisehek.  IL  Serie:  Thnrbe- 
schlüge,  Wien  ISiK».  reutialllatt  l^ür  das  geweiMiche  Unt^nichtswes« 
IX.  Hd.  mit  Supplement.  Schreib-  und  Zeichen: equisiien. 

Pie  Aufnahme  der  Schüler  in  die  gewerbliche  Foribildnngsscinl* 
und  den  VorlHMviiungscui*s  nir  dA>  k  »mu-u.l-  Schuljahr  beginni  an 
;iO.  September  L^^l. 


«• 


.ifii.'beasLdjsvLxa  f\lz  lggi\3-f ixia2a.2a.leclie 
Ijolirfaclier- 
I.  Lehrplan. 

Untere  Abtheilnng: 

KaafmftnniflcheBReclinen:  Bs  wird  mit  den  Oruudreebnniigvarten  begoanen, 
dabei  dem  Rechnen  mit  Decimalen  bei^ondere  Aufmerksamkeit  gescbeilkt-,  'die  praktSsch 
anwendbaren  Rechnnngsvort heile  werden  gezeigt;  die  Münz-,  Maß-  und  (^ewiehtavertiäh- 
uisse  der  wichtigsten  Staaten  Europas  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen 
Systems  vorgenommen.  —  Ferner  werden  die  Durchschnittsrechnung,  die  Lehre  von  den 
Verhältnissen,  Kettenregel,  GeseUschafts-,  Mischung^-  und  Procentrechnun/,  einfache 
WarenrechnoBg;  Gewinn-  rnd  Verlustreohnung  durcbgenommoo.  Der  Anwendung  aller 
dieser  Rechnungen  in  der  Gescbäftspraxis  wird  die  eingehendste  ßerttcksichtignng 
gewidmet. 

Correspondenz,  Comptoirarbeiten  und  Wechselkunde:  Der  Unter- 
richt beginnt  mit  der  Ausfertigung  der  einfachsten  kaufmännischen  Noten  und  Rech- 
nungen»  an  die  sich  die  Ausstellung  von  Factnreii,  Spesenrechnungen,  Zolldeclarationen, 
Verkaufsrechnnngen  etc.  anschließt.  In  Verbindung  mit  der  Erklärung  der  einzelnen 
Sehrifrstttcke  werden  die  zu  denselben  gehörigen  Briefe  abgefamt  and  erläutert.  Die 
Vorträgt  tiber  die  wichtigsten  Theile  des  Wechselrechtea,  die  Ausfertigung  von  Wechseln, 
die  mit  densedben  im  Zusammenhange  stehende  Correspondenz  bilden  den  Scblnss  des 
Unterrichtes  in  dieser  Abtheilung. 

Warenkunde:  Ursprung  (GewiB«niig8weise)i  Eigenschaften,  Vorkommen  «nd 
Verwendbarkeit  der  wichtigsten  Waren  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  vorkom- 
menden Verfälschungen.  —  Praktische  Anleitung  zum  Erkennen  der  Waren. 

Obere  Abtheilung: 

Kaufmännisches  Rechnen:  Kurze  Wiederholung  der  wichtigsten  Partien  der 
1.  Abtheilnng;  Zinsenrechnang,  Discont-  und  Termin-Rechnung;  einfache  Conti  correnti; 
Gold-,  Silber,  Obligations-  und  Münz-Rechnung  nach  dem  Wiener  Cnrsblatte;  Waren- 
calculationen. 

Buchhaltung  und  Correspondenz:  Kurze  Wiederholung  des  Lehrstoffes 
dar  I.  Abtheilung.  Theorie  der  einfachen  und  doppelten  Buchhaltung.  Vorbuchung 
eines  einmonatlichen  Geschäftsganges  im  Warengeschäfte  und  Ausfertigung  aller  in 
demselben  vorkommenden  Briefe  und  Rechnungen. 

Warenkunde:  mit  der  unteren  Abtheilung  gemeinschaftlich. 

St-uzKiemplaii.  -utLcI  Ijolirfäob.eivertlieil-utig'. 


Tag 

Stunde 

8-9 
abends 

i 

Abtheilung 

'  IL     '    j  ~~ 

Lehrgegenstand 

Kaufmännisches  Rechnen 
Prof.  Franz  Holub. 

Buchhaltung  und  Correspondenz 
Suppl.  Friedr.  Schiller. 

Montag 

Dienstag 

',      dto. 

I. 
II. 

1 

Correspondenz  und  Wechselkunde 
Suppl.  Friedr.  Schiller. 

Kaufmännisches  Rechnen 
Prof.  Fr.  Holub. 

Mittwoch 

'      dto. 

I.  und 

II.  i 

Warenkunde 
Prof.  Dr.  Othmar  Nebeski. 

Donnerstag 

dto. 

I. 
11. 

:, — 

Kaufmännisches  Rechnen 
Prof.  Franz  Holub. 

BuchLaltnng  und  Correspondenz 
SuppL  Fr.  Schiller. 

Freitag 

dto. 

I.  und 

"•i 

Waarenkonde 
Prof.  Dr.  Othmar  Nebeiki. 

^ 


B.  SehaierttiMl  Mi  AoMJihre  I8M/9I. 

.  ..-    •'-  -f 

VorbereitUDgecurs 

Gewerblicher  Fortbildangicnrs 

-.-■."■  .-:■■  ■    i 

6roonatl. 
Abende. 

Vorher. 
Zeichnen 

6monatl. 
Abende. 

Geometr. 
Zeichnen 

Tecbn. 
Zeichnen 

Freihand- 
zeichnen 

Samme 

Eiiigescbriebeu 
wardeu : 

23 

U 

13 

16 

28 

26 

115 

Am  Schlüsse  des 
Carses  waren: 

13 

10 

11 

14 

15 

23 

86 

Darchschnittlich 
Waren  anwesend: 

13 

10 

8 

IS 

16 

20 

78 

Dftf  Lebrziel  haben 
erreicht: 

18 

10 

11 

14 

15 

20 

82 

Ünclassificiert 
blieben: 

10 

4. 

2 

2 

8 

3 

29 

NB.  Die  Zahlen  in  den  Rubriken  2,  4,  5  und  6  beziehen  sich  nur  auf  ieno  Schüler,  die  am  Z«ioh«n- 
unterrichte  allein  theilnahmen.  Die  meisten  jener  Schiller,  welche  am  Abendunterrichte  theil- 
nahmen,  betuchten  aueh  eine  der  Abtheilungon  des  Zeichonunterrtohtes.  —  Den  Unterricht 
in  der  Phj'sik  besuchten  von  9  au%eiiouimeneu  SchüUrn  durchschnittlich  H. 

.  Die  Schälerzahl  hat  gegen  das  Vorjahr  bedeatend  abg^enommep.  Es 
wurden  in  allen  Abtheilungen  zusammen  nur  115  Schiller  aurgenommen, 
gegen  132  im  Vorjahre.  Von  diesen  115  Schülern  traten  noch  29  während 
des  Jahres  aus,  da  sie  entweder  freigesprochen  wurden  oder  den  Wohnort 
wechselten.  Der  Abendunterricht  war  zumeist  schwach  besucht,  während 
der  Besuch  des  Zeichenunterrichtes  an  Sonntagen  bis  zu  den  letzten  drei 
Wochen  ein  befriedigender  war. 


C.  Lehrmittel. 

Zum  Ankaufe  von  Lehrmitteln  wurden  50  fl  aus  dem  Gewerbeschul- 
fonde  und  13  fl.  60  kr,  Interessen  der  Maurer-  und  Müllerstiftnng,  aus 
der  Stadtcassa  in  Krems  behoben. 

Es  wurden  angekauft:  Das  Schreinerbuch  von  Th.  Krauth  und  F. 
Mayer.  I.  Bd.  Die  Bauschreinerei.  (Mit  64  Tafeln.)  II.  Bd.  Die  gesammte 
Möbelschreinerei.  (Mit  121  Tafeln.)  Leipzig,  1890.  —  Vorlagen  für  Kunst- 
schlosser und  Zierschmiede  von  Ort  wein.  V.  Abth.  2.  Serie.  —  Das  Po- 
lychrome Flachornament  Heft  XIII  der  ornamentalen  Formenlehre  von 
Professor  Anton  Andel.  —  Vorlageblätter  über  Bauschlosserei  für  gewerbl 
Fach-  und  Fortbildungsschulen  von  Ludwig  Czischek.  II.  Serie:  Thürbe- 
schläge.  Wien  1890.  -  Centralblatt  für  das  gewerbliche  Unterrichtswesen. 
IX.  Bd.  mit  Supplement.  Schreib-  und  Zeicheniequisiten. 

Die  Aufnahme  der  Schüler  in  die  gewerbliche  Fortbildungsschule 
und  den  Vorbereitungscurs  für  das  kommende  Schuljahr  beginnt  am 
20.  September  1891. 


«• 


I.  Lehrplan. 

Untere  Abtheilnng: 

KaafmftnniflchesRcchnen:  Es  wird  mit  den  GrondreehnnBfTiärten  begoinen, 
dabei  dem  Rechnen  mit  Decimalen  be:«ondere  Aufmerksamkeit  Ufesckeikt;  die  praMseh 
anwendbaren  Reehnnn^Tortbeile  werden  gezeigft;  die  liilnz-,  Mafi-  nnd  OewiehtsveiliäU- 
uisse  der  wichtigsten  Sttaten  Europas  mit  besonderer  Berncksicbtignng  des  metrischen 
Systems  vorgenommen.  —  Femer  werden  die  Darcbschuittsrecbnnn^,  die  Lehre  von  den 
Verhältnissen,  Kettenregel,  Gesellscbafts-,  MLscbang«-  nnd  Procentrechnnnz,  einfache 
Warenrechnung,  Gewinn-  rnd  Verlnstrechnnng  darcbgenommeo.  Der  Anwendung  aller 
dieser  Rechnungen  in  der  Gescbäftspraxis  wird  die  eingehendste  Berackslchtignng 
gewidmet. 

Correspondens,  Comptoirarbeiten  nnd  Wechselkunde:  Der  Unter- 
richt beginnt  mit  der  Ausfertigung  der  einfachsten  kaufmlinnisvlien  Noten  und  Rech- 
nungen, an  die  sich  die  Ausstellung  von  Facturen,  Spesenrechnungen,  Zol Ideciarationen, 
Verkaufsrechnnngen  etc.  anschließt.  In  Verbindrug  mit  der  Brklftrung  der  eiuselneu 
Schriftsttteke  werden  die  eu  denselben  geh($rigen  Briefe  abgefasst  und  erlftntert.  Die 
Vortrage  ttber  die  wichtigsten  Theile  des  Wechselrechtea,  die  Ausfertigung  von  Wechseln, 
die  mit  denselben  im  Zusammenhange  stehende  Correspondenx  bilden  den  Scblnss  des 
Unterrichtes  in  dieser  Abtheilung. 

Warenkunde:  Ursprung  (Gewinvnngsweise),  Eigenschaften,  Vorkommen  nnd 
Verwendbarkeit  der  wichtigsten  Waren  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  vorkom- 
menden  Verfälschungen.  —  Praktische  Anleitung  zum  Erkennen  der  Waren. 

Obere  Abtheilnng: 

Kaufmännisches  Rechnen:  Kurze  Wiederholung  der  wichtigsten  Partien  der 
1.  Abtbeilung;  Zinsenrechiiang,  Discont-  und  Termin-Rechnung;  einfache  Conti  correnti; 
Gold-,  Silber,  Obligations-  und  Mitnz-Rechnung  nach  dem  Wiener  Cursblatte;  Waren- 
calculaiionen. 

Buchhaltung  und  Correspondenz:  Kurze  Wiederholung  des  Lehrstoffes 
ddr  1.  Abtheilung.  Theorie  der  einfachen  und  doppelten  Buchhaltung.  Verbuchnng 
eines  einmonatlichen  Geschäftsganges  im  Warengeschäfte  und  Ausfertigung  aller  in 
demselben  Torkommenden  Briefe  und  Rechnungen. 

Warenkunde:  mit  der  unteren  Abtbeilung  gemeinschaftlich. 

St-undenplan.  uticl  Ijelirfö.ob.eivertlieil-utig'. 


Tag 


Montag 


Stunde  j  Abtheilnng 


8-9 
abends 


II. 


Lehrgegenstand 

Kanfmänniflches  Rechnen 
Prof.  Franz  Holub. 

Buchhaltung  und  Correspondenz 
Suppl.  Friedr.  Schiller. 


Dienstag 


dto. 


Correspondenz  nnd  Wechsel  künde 
Suppi.  Friedr.  Schiller. 


II. 


Kaufmännisches  Rechnen 
Prof.  Fr.  Holub. 


Mittwoch 


dto. 


I.  und  II. 


Warenkunde 
Prof.  Dr.  Otkmar  Nebeski. 


Donnerstag 


dto. 


11. 


Kaufmännisches  Rechnen 
Prof.  Franz  Holub. 

Bucbbaltnng  nnd  Correspondenz 
Suppl.  Fr.  Schiller. 


Freitag 


dto.         I.  und  II. 


Waarenkunde 
Prof.  Dr.  Othmar  Nebeiki. 


94 


2.  SchOlerstand  im  Jahre  i890/l. 


Untere    Abtbeilnng        I        Obere    Abtheilnug 


Anfgcnommen 16     Anff^enommen 9 

Darchschn.  waren  anwesend  .13     Dnrchscbn.  waren  anwesend  .    5 


Pas  Lebrsiel  erreicbten 


12  I  Das  Lebrsiel  erreicbten 


Snmme 


25 


18 
17 


Die  Aufnahme   der  SchQler  fl)r  das  nächste   Schuljahr  beginnt   am 
81.  September  1891. 


Zum  Schlüsse  beehrt  sich  die  Direction  im  Namen  des 
gesammten  Lehrkörpers  allen  Förderern  der  Landesober- 
real- und  Handelsschule  und  der  gewerblich  enFortbildung  s- 
schule  sowie  auch  den  Wohlthätern  der  armen  Schüler  den 
wärmsten  Dank  auszusprechen. 


In  den  Ja hreebe richten  der  Lehranstalt  wiirc 
her  lolgende  Abhandlungen  veröffentlicht: 


Kur«  WnftH     JH$  Wt<i4^y»*intfcrn  «li^nlicUtr  Dtobluiif  ^  Ööirifr 


\M7   litt. 

Ig7»»  r    Hill» 
lh7t    llaiiiii'^ 

Um 


i^nil  dUBd|^UBl 


i        iiilieit!«b<*«rn!liDiisett  itiv 


riuim«fi«ttr  Wiiinftl» 


Pr.  iMtrenlH*rerr  Anu^n:    «Art  iler  ßewegunf  In  Omsa,  Als  wn 


W; 
1876  Wftllt^« 

Hl 
Üi 

11577  Dr.   i:iii 
McliHI* 

IßTi;»  Dr.   Um 


»Win  ttiiil  Sil  wde!»«rZei4fjH«t^Ml«  ^cb  um  4rn 
mi    ntti    ^^m    lU^^aui    slUiiiUg    tin    ipirtvU^^ 


rtui  Eiid   der  Catefgans  det  Laii^i>bAr4£i 


J7 


19B1  I 

\HH*J  . 


Hr.  Ilona ii^t*k  ül,  ^Ueb«i  dia  HrnngKn^  ete,"  (Ktehlimf.) 


SlJldte  Kr«mji    und  m%m   Itak  lliuelihtf; 

■riff  ium!   Pni'..  :■■    •    .  ■ 

(tili  dfii  PAi^eii  H 


(Mit    T 

Ultrfiilii'r^f'i 
1  ö*t*i   !•»  k  o  rii  .1    A  iit«jii ;   , 

1887  Pr.  Klir««itltercer  A«:    «Bchuk    umt   Hnui.*'    (Ctne  pftdAg^ 

I  iim  I.  Vir  n  ihre«  1  > 


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XXIX.  Jahresbericht 


r    — >'    ,-|T  -  ,-     i 


Aaiilberl  Mi  ^    "'     ' 

J  H'li richten,    ^»nlÄtlet    vom    btorfmiitiidiiMi 


I 


1892.  <?4l».'''i 


150  wfÄ  iPSxfcis'viviKsiff^^  HPSiwPsi'ij^Ri^  i^TfHro 


->^-^-^k  -**'  -I- 


j^«4^-»T      ir-    ^»*       *        <* 


XXIX.  Jahresbericht 


nhPT  die  nled,-östi»rr. 


att^f^-dß^waffjßttfe 


nnd  A'w  mit  dtT^^^Iben  vprlnindetii* 


Laiiliis-Haiilelsscliole  io  Kreniij 


•  < 


II 


teröllent lieht  am  Sehhissi'  dm  Heliuljulan^s 

1892. 


tCsaiLÄlt:     K  ^f^h^r  alt*  Kntwirklim(f  rt#*r  Orntni«»on?".  Von  Prftf  Atlulbrr«  JllIrb^Iit^Hi, 

i«  Schtilnuchriehtf'n«  erslAUrt  rom  interitniMt beben  LeiCfr  Vr.  Antoit  Rhrenbergisr. 


BtIl»tirtTiAf«  —  Dfack  von  J*  Faber  in  JCrtmv« 


Mrii 


über  die  Entwicklung  der  Ornamente. 


'>•*  ■»■»  -^ 


t 


i'Uu  wir  *Iorj  EiiUvit'kliiMgs^npr  vi^rfolgpi)  wollen.  wrl<'hf*n  ilio  Mensc^lipr»  fiii- 
igi^phlaiffen  iKibeii,  von  doi»  er^Uni  kiiHltsrheri  Vt*r7J»u*ijugHV(?rHiKd»i*u  bis  zu  vinev 
vullkitnotien  zii^lliowusst^n  Onmiin^nlik,  so  werden  wir  Im  »iri^eren  BenhaehtuUiS^Ti 
EjpnpQ  Vorgiio^  iMn>if*|ilai^(*ii  lullSKürL  woh^hüii  ein  Bobnikpr  verful^i.,  Wi^nii  er 
[ilie  EnUufklimg  einer  IMIanze  odfr  eines  PHanzpDorgBneH  stuflieren  will:  dt^r- 
lH*4l>e  msieht  näniiieli  seine  Stiuiiori  iiielil  m  eirUT  und  d^vrselbi^n  l'llunzt^, 
[iMiMderi]  or  k*ohÄehl^t  \i**le  Indiriduen  in  den  vertirlnedensten  EntwiektungwHtureri 
[ufnl  'nf»k*»ninit  so  riri  vidlkommone^  Bild  von  dorn  WiidiKthufni*  der  l^rlauze  oder 
I  d(*?4  I  *rta  rizen  org«  neg. 

Amdi  wir  werd<^n  vi-rschiedene  VölkerKelmlUeu  in  den  Kreis  uu^/rer  Heinich- 

liimgeji  zieh**n  müssen,   um  m  einem  befriedigenden  Resultate   zu  kommen,   weil 

Juir   die   Bitle^i!   fiir  ein«-    imjsresti^rte.  jalirUiusrndlanirc   Eutwlr-klunir   vhm   einem 

!i*in;^.ivliM'n  Vulke  niebt  l^e^itzim ;    dal»et   werd»'jj  wir  al»er  aiudi  den  EinfluH^  in 

Iliv  iiuu»;r  s?tellen  müKKen.  welehen  die  Vrdker,  solmld  m  mit  einander  in  Bertlh- 

rting  kainen,  i^ogenseitifr  auf  ihre  Eiit\>iL*klung  genommen  hahen. 

Wenn  wir  iiuf^  in  unKer**r   plugead    Stiirlie  zunM*ht    marliU^ii,    ,sii    genilgten 
|wir  dem  HedOrfni*t?***  naeh   Vt^mTungüii  mhr   \mü\g  dadurch,   dasK  wir  «tellen- 

weitio  diö  Binde  vom  Stiimmelien  entfernten  und  kci 
»tareli  Anetnaudernjjhun*^  von  Dreieeken,  B^m^IiI- 
♦M'ken»  (dterlrnupl  viur  g**omet.ri8e li  geKial listen 
Figuren  ein  UruÄJUerjt  her!^t*>lUen,  welehesein  Resultat 
des  iinhf4'inHn.'48ten,  indivi^inetl^m  Sedaffen^i  war  und  i*\\w 
Ähidii'hkeit  mll.  der  Verziörun^sweifie  juuer  Vülker* 
seditid^^n  hattt^  welebe  Kieh  noeh  im  AnfangHKUdjum 
ihrer  eultnreUoji  Sitwiekhiug  hefinden  (Fig;  1). 

]\um'  Ühennns^tirnmun^'    werdet»  wir  hegreitüch 
1   nroftUT^ut    biites    Weidöti-  liüdeUt    wenu    wir    liedcnkou,    dass   dji^   Zeiehn*jn*^en 
M4bef.  voij  ^imtn  Knabeu  ^Yieni^^  Arbeiten  vdüt^  Erlindungeu  sind,  denen  iiieljt^ 
f  von  einem  lemal-  i^uin  Voriulde  gedient  hat,  ynd  dii.s,s  den  Sch(Ji*fern  der- 

ii  :r/*('rk©  aiw  Gen-  sellt**n  die  glei eben  kiiidltehi*u   Instiiiete  gemein 

h  d*Atnkt.  '^^  1        r  1       1         1' 

|3,  X^ug  aui  CfDtraJ-Afii'va,       waren.   Es  ist   nicht  nnwalirseheitdien,  daj*is  fhe  rrt^len 


Ornamente  Oberhaupt  in  keiner  an-  Pig-  2. 

deren  Art  ausgeführt  wurden,  als 
durch  theilweises  Entfernen  der 
Binde  von  einem  Stamme:  denn 
erstens  lässt  sich  dieses  mit  kantigen 
Steinen,  den  ersten  Werkzeugen  (\ov 
Völker,  sehr  leicht  ausführen,  und 
zweitens  erinnern  auch  die  Orna- 
mente einer  späteren  Entwi(;klungs- 
stufe  sehr  stark  an  diese  Rinden- 
teehnik.  In  einer  nächsten  Stufe  mag  man  dann  daliingi'langt  sein,  diese  Ver- 
zierungstypen durch  einfache  Kerbschnitte  dauerhafter  zu  gestalten  (Fig.  2). 

Jede  neuere  Erfindung  übt  auf  diese  primitive  (Ornamentik    sofort    ihre  be- 
fruchtende Wirkung  aus.  Das  aus  Bastfasern  geknüpfte  Fischnetz  liefert  Motive  zu 


^^^^1^ 


1.  Theil  eines  geschnitzten  Ruders  aus  Neu-Seeland. 

2.  Ornament  von  einem  Beile  aus  der  Bronzezeit. 


netzartigen  Orname  n- 
ten.  Dabei  ist  es  inte- 
ressant, zu  beobachten, 
wie  aus  dem  Quadratnetze 
sieli  allmählich  das  Drei- 
ecknetz entwickelt  hat; 
nebenstehende  Figu  hmj 
machen  eine  Erklärung 
überflüssig  (Fig.  H). 


Fig.  3. 


Kerbschnittverzieruugen  eines  Ruders  aus  Nea-Seeland. 


Aus  Bast  wurden  aber  nicht  nur  Netze   gemacht,    sondern    es  wurden  aus 
mehr  oder  weniger  feinen  Streifen  auch  Matten  geflochten.  Das  Zurechtschneiden 


Fig.  4. 


. . . .. 

■■■■■■■■ 


■  -  ■  ■  ■11 SS8SSS  IS  sssn  :: 


:.:  z  :.:a  E:  s-a  U  ==«» 


einer  großen  Anzahl  gleich  großer 
Baststreifen  n)ag  ziemlich  viel 
Zeit  in  Anspiuch  genommen 
haben,  und  da  kann  es  geschehen 
sein,  dass  die  erste  Partie  Streifen 
schon  von  Sonne  und  Luft  ge- 
bräunt war,  während  die  letzte 
noch  die  ursprüngliche  Frische 
besaß.  Mehr  war  aber  nicht  noth- 
wendig,  um  den  Menschen  zur 
Ausbeutung  dieses  Zufalles  und 
zur  Herstellung  von  Schach- 
brett- und  mäanderartigen 
M  u  s  t  e  r  n  zu  veranlassen,  von 
denen  der  Mäander  bei  den  Grie- 
chen die  höchste  Vollkommenheit 
erreicht  und  sich  bis  in  die  Ge- 
genwart erhalten  hat  (Fig.  4). 

Als  man  später   verschie-  „.^     ,      ^  ^       i   ^    *    i    a/m       o  i^r    -i 

T^  1         1  T>i  /.    .       ^    Mäander  -  Ornamente.      1.  Central  -  Afrika.    2.  Mexiko, 

dene  Erd-  und  Pflanzenfarbstoffe  3.  China.  4.  Japan.   5.  Griechenland, 


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Un  lerati'.  gab  mm  Am  fitm(m  versi^hiedeue   Farhtju   und  stdlte  so  MlJ 
rt*irhhaltip<M'aH  Mn^trr  her.    oder  man  banialte  dm    iitm   uiich    reirn.^r   gewurd*tn<i 

Hi^weho  riiriH't  mit  kniftij^eii  FttrlR-ritonou,  —  Auch  dm  gi^si^bijilxtejj  llolzgürüthü 


Klg,  5, 


4^ 


.♦ 


»F 


Zwei  DriKkstcmiiel  ond 
drei  ^ermittplst  dieser 
Simpel  htrg*^atente 
Mutter.    ToBgo  •  Tabu 


1 

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j^^Bp^  ^^®P^  ^^^p^i 

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\viir<lt^ti  lii-muli.  Ilfircli  angusefiiekt^^s  Arifiis,*<('n  der  iVisieh 
ItiMNiillL'li  (if'geii^iUiide  tlrCickLu  üifli  diisi  M»Mer  imi'  iler 
Urtndttdtrbo  ;ÜK  I>it»j4t^r  oder  ein  ähritit'tuT  Ziifnll  fidirto  dcfi 
M i.'ijs* ' bo 1 1  m V  Ei'li f id M 1 1 <i  d( T  Z o ug d r u i.^ k i^ r «^ i ,  Er  xerlt^glo 
iliLs  MiiHr*?r  in  Mnuo.  Eknnente  und  stt!ll(,e  auf  dwm  Wei&t^ 
l>iMn'k?itt*iTiiMl  lii^r,  VennitU'Ut  diüSBf  8tüii]|R!l  rlnickUs  or 
tiiin  di(»  Purin»  aut  üh  StolTü.  Als  der  Engländer  Bmniy 
ilii*  Iiisid  Tongo-Tafiii  besindito,  !*kdlfcc  ciue  olnzig^e  Frati  alli? 
d*Ksidb.st  gfdM'itiH^litirrn  Muster  verridtlidst  sotrli  kleimrr  Holz- 
sti^nipol  her.  AIk  Helohinin«^  bekan»  sie  riti  Stac^k  dt^  be- 
drucktt^n  Zeu^csi  (Fig,   5). 

Dii^nes  V*»rtaf»rr"n  ;ieNt4ittet»^  «in<*  vml  tndere  Er*tfabung ; 
luuJi  V(*rmoii^te  dabei  die  V'erxiernngstjrp^^u  d<'r  ver'^ebiedenen 
Techniken,  tim  manniglUIti^rere  Flf^sinK  zu  bekrimmen.  ** 

f»*  Aueli     Tbong<*fiifle,     dernri      Her^fol' 

Inriir  num  gebr  frtlbKc^itig  erlernre, 
wurden  unt  Mustern  lienmlt«  welebe 
niirb  deutlieb  den  EintiusH  der  irilberen 
Ki-rltsidinilt-  tjtnl  Fleidilürnaru^Mite  or- 
keuutui   lüHrten  tFig.  *U. 


UvY  MeiiHidi  lenii**  erjdlitdi  «lie 
Hearboituu'T  der  M*'tulle,  IHe  [irimi- 
tiveii  Werksteuge  nnd  Walfeu  aus  Stein 
wurdou  dur*'h  uietallerie  criietzt.  Aber 
rdrlit  nur  Wallen  uud  Wi^rkxeiige 
w unten  jf*}go*in'ii  nnd  ire^tduniedi^t» 
Mindern  diUiu^ebTuunierte  b*tniifen  nnd 
Driiltti'  u'urdiui    ziuneij^t  k  re  is-    oder 

L  Orua.,  .ii..m~Zou(;eiSa»dffkhdure]a).  ^pi  täI  fuf  lu  i  g  ^r^nvuiub'U  und  zu  ver- 

|2.  Orojuntot  van.  einem  ZtugL*  \bii}ii  scbiedeuen  SebnrUekgegen Stünden  ver* 

3*  Omameut  von  t-iaei-  phönikischon    Tboüv^-ie.         i    *,  *        a  i  -  .i         ui     i     . 

^  iirueitet     Aui^    ir«'liariiuierten    nk^eUen 

w Union  üetiilie,    Itürleb  Hirfieibeu  und  y♦^seidäge  hergestellt,     hie  Sidieihen  und 

andern  geiurrnten  Bkirbu   wurden  m  Ketten  gohnngt   uud  hIh  HalnHebrijuek  und 

dergleielu^*  verwendet;  die  Br-^ehltlge  wnrden  an  H(dzf,n^raflier*  und   Hi**nieriwerk 

betfeitigt.  Zu  diesem  liehulti  nuiss^teri  aber  vunjrst  in  diehi  llieu  I/Wdier  geheblagen 

werden,  Ueviir  »ber  der  fc?elda^^rnt-ißi'I  das  3retail    durehdnuig,    entstand    auf  der 

einftt  Seite  ib^^wdbi'n  eirii^  VerUeiunif  und  jiuT  flitr  mideren  hSeite  tdnt*  Erhöhnng, 

ein    liurkel,     lHe.su    Erlhduin*;eti    und    Venieluu^a'n    wurden    oriianjentiti  nT- 

weriet.    und    d-Mnil   war    wii^der  nint*    neue   Tetdiuik,    die    der    g  e  t  r  i  e  b  tMi «»  n 

Arbeiten,  erfnnd«n,    wtlebe  mit  auch  in  ihrer  ersten  Periode  nur  mit   Ht-i- 

8tellun^    tfi'bnekeUer    Arbeiteu    befanniu.  —  Im    Ibnuer    ist    htintl*.f    von    ^bucb- 

^gf^böekelteii  !^i'bildeu",  „«dberti^ebuekeltef»  SeKÄfdu**  und  ^Schwertern'*  voll  nilberner 

Burkelu"    die    Rnb*    iVw:     1\. 


6 


Wie  man  sieht,  hatte  die 
Metalltechnik  wieder  iiejue  Ver- 
ziorijugselenieiito  ini  Oefoltre.  wel- 
ehi^  allseitige  Aiiweiidimg  fanden. 
Nicht  nniMk»lalJeuniMi(»ratlie,  wel- 
che zu  gleicher  Zeit  angefertigt 
wunien,  sind  mit  (Jrjiamenteu  ver- 
sehen. welcJH^  deutlich  den  flintluss 
oben  genannter  Technik  zeigen, 
sondern  es  wurden  die  Motive 
dieser  Periode  auch  in  späteren 
Zeiten  angewendet  nnd  vervoll- 
kommnet (Fig.  8). 

Aber  auch  andere  Techniken, 
welche»  man  mittlerweihj  dort  und 
da  ausübte,  nahmen  Einlluss  auf 
die  Ornamentik,  Mäntel  oder  andere 
Kleidungsstücke,     kunstvoll     aus 

Vogelfcleru  h..r,..stellt,  vvelcho  ivLtni'Ä  ^^Fl^tri^rfuftr'  KÄ 

man  aul  Gewebe  autnähte,  lieferten  8,  9,  10  und   11  Ornamente  von  Gefäßeu  aas    der 

hrnni-lihMre  OriianuMitinotive  Bronzezeit.  12  Ornament  von  einem  Gefäfte  von  der 

braucniMie  Uinaniuitmolivt.  ^^^^^  Führen.   13  Ornament  von  einem  Diadem  aus 

Auch  die  Zeichnung  <ler  aus        Mykene.  (11  und  12  von  gebuckelten  Arbeiten). 
Weiden   geflochteuiMi  Wände  oder  der   aus  demselben    Material   gefloch- 
tenen   Körbe   und    Taschen    ist  an  später  ent^^tandenen  Ornamenten  deut- 
lich zu  erkennen  (Kig.  M). 

In  welch  phan-  l^"»g.  8. 

tasie  voller  Weise 
der  Mensch  oft  die 
einfachsten  Vor- 
bilder auszubeuten 
und  umzugestalten 
weiß,  zeigen  die 
Ornamente  der 
nordischenVölker. 
Diese  waren  aus 
Mangel  an  geeig- 
neten Materialien 
darauf  angewie- 
sen, vielleicht  auch 
durch  ihre  Le- 
bensweise   darauf 

'^  '  1.  und  2.  Ornamente  aus  ägyptischen  Felsengräbern.    3.  und  4. 

ihrer      ürsfuihig-  Ornamente  von  griechischen  Vasen. 

liehkeit  sieh  Kleidimgssiiicke  und  Decken  aus  Thierhäuten,  Netze  und  Schnüre  aus 

Sehnen  und  D.irnK.'n  und  Stricke  aus  Riemen  herzustellen  :  war  ein  Strick  von  einiger 

[jänge  nothwendig,  so  mussten  mehrere  Riemen  aneinandergekniipft  werden  und 

zwar    fest,    durch    Knoten,    wie    sie    heute    dem  Matrosen    noch    geläufig    sind. 


Fig.   9. 


[ Gefftüe  ^N imi-ud),  ä.  Theil  eitit-r  Hobscliiiifxerei  (SMndwichii.srltt), 
4.  HjiyiilJicbeä    Üi'ii&m^nt. 


r 

ik*  Fi'Stigkeit  zu  ^ybea» 
Huniru    !in*hn*re  Kit»- 

lilrjl  ZUSlljniT|(*IJglHln*ht 

ihIlt  gütJtJt*liteü*  IHene 
\  t'  r  fc  II  u  p  t'  u  u  g  ü  n 
11  Oll  V  trrCI  ucIj  tu  n- 
tr«M*  hiilmi  nun  ilii*hi*ij 
\*»ik*MMJ    Voihiliicr  iib- 
i'U,  vvelrliti  sif  in 
...  ...iiidl  lunvurnkTiit*- 

w*4li'r  Wlmkü  vi*rwen- 
iU'i     II  11(1      ;uit<g(^biklet 

tuidlirh  in  iiii?Hpr  Vi^r- 


pii-ruagM^irt  sa  weil  ge^ii!j|i:i»n,   dus>s  kii*  j!;uLTir  Thirrgesüilteii  iiul"  e\lb^  \ilnmUL- 
ehv  und  iiimnttlrlii'liH  An  tu  <ti«^  OrimnuMiti*  «*iiittm'litf*n  (Kig.  HH. 


'rhH^n>  imrl  Mi'ßM'lieri  xi*g  tli4vMiUM*li  fllniU.Mi[tt  &iOir  baM  iu  iIlmj  Knn«  »imult 
[Dai^tollurigeJa.  Kr  hiliLli^  vorernt  die  ihu  üiii  ui'n?»ttMi  lutiT^'Ssinmudi^u  Ja^d-  und 
[XiirxthHTv  naclu  s^pater,  wt*üu  «t  duri*li  XiirlulHuki'U  aber  i^^^uullijre  Xulunn^Hr-hd- 
iBTinirpu  zur  Krkfimtnh  tninT  firib^n^ii  Marlii  ijfliuiirt  war,  Kijrtitf*  **r  8it*h  di<j,si'll>»' 
[in  vt*rHinnIii'lH*u.  N'acbd»'ni  a'ir-r  vorj  uIIi'n  XHtiintrs*'lh4i»uii!fi*ii  urifinj^f'S  nur  iliu  muni 

t*o*4ouilerf*i*  Eindruck 
aiiT  iliri  juu^Itteij,  wi^l* 
<*bt'  ibiu    Purrbt   imd 

Ml  hotout  iT  aurh  bt*i 
Hi*iu**n  (fottf  nliiisti*!- 
luugi'ii  ilaü  FiinditbarL' 
und  Schret^klii'ht^  Er 
Mirbt  diaHi*s  i*ntwedi5r 
ibireb  **ijje  ab«ündi*r- 
bVbe  Vfrzt*iTun^  des 
AritliUi'*    mliir    ibirch 

g{*tti^nde      Darstcilutiji: 

sein»*«  *  ii'itu^rbibk's  t>di»r 

ii-ut'b  durrb    SymlHdik 

lUiNZiuli  (tekcJi ;    <'i*  er- 

Hcl/t  dt»n  rnejiKrlilifb*^li 

[Kopr  dureb  di^n  iüik!?*  ibm  bi^sondcr«  guwultig  tirH<*ljoin«Mnbui  Thinn'^  und  drll<*kt 

dii*  di^in   l\b^nM-ln*u  (duM'l'vircrH^  ii<^wiib   ihr  (tottiM'it  ;his.    Dit'  Art  di**sf*r   tiar- 

r^lelbiiiL^i^/ri  /xia;i  hv\  dWvii  \ t<lküia  eiii*^  ^^roUt*  riM^rüiustiinniuUH^*  Uns  Altor  tini^Ljcr 

d^srn^ÜH*!*  JM  4*«dir  ffT*di,  uüd  weiiu  din  Hiklvvt»rkin  Hnltib«  ifiaii  in  eioiü  Ifuhie  zu 

Iji    Mmbdaiiir  ^rrftiudni   hlit.  r^-hl-  kiU'I.    n*  wilrd*^  di«*s    dtii    IklUiM»*  b*'frru,   das^n 


VArikM.itATl        I'.        W.-1.r. 


M.l^.f..       ..         ilr. '.,<,-■,.       C.K-MIM      ,\.-..^i.t      r.l,^    ,rl.  j,ll,    .r  .         f  IfnUr» 


IEiftti|i«)liiMt  (Ti-IiiJt]r  ou]Uir«t  DubMn,.< 


8 


sieh  der  Mensch  in 
Europa  schon  zu  einer 
Zeit  mit  künstlerischen 
Arbeiten  beliisst  hat, 
als  der  liodeii  desselben 
noch  von  den  nun 
langst  ausgestorbenen 
gewaltigen  Diluvial- 
thieren  zerstanipll 
wurdf.  Auch  die  räth- 
selhal'ten  Bildnisse  der 
Osterinsein  müssen  ein 
ziemlieli  hohes  Alter 
haben  (Fig.  11). 

Die  oben  erwähnte 
Symi)olik  wendete  der 
Mensrh  auch  bei  an- 
dertMi  Anlässen  an.  So 
z.  R.  kennzriehnete  er 
seinen  Wasserkrug  als 
solchen  dureli  eine 
Darstellung  drs  AVas- 
srrs.  welehes  er  dureh 
mehr  oder  weniger  be- 
wegte w  eil c n  to r m  i ge 
Li  n  ien,  wehdieeruin 
den  Hauch  des  (Je- 
l■alie^herum^übrt^^  aus- 
drückte. Dieses  wellen- 


Ftg<    11. 


1.  Bild  einet  Mftmmati.  Geflonden  la  L»  MadeUine.  9.  Felaenmslerei  sat 
Nordweit-Auttralien.  3.  Beiterfigur  von  einem  oeltiichen  Beile.  4.  Bild  eine« 
Bibers  mu  einem  ichweiser.  Pffthlbau.  6.  Beiterbild  ron  der  Keule  einea 
Bantu-Negere.  6.  BUde&alen  von  den  Otterinieln.    7.  Oötxenbild  Ton  Zapatero. 


förmige  Ornament  wurde  dann  entweder  in  verständ- 
nisvoller Weise  weitergebildet  und  vervollkommnet, 
wie  bei  den  Cirieehen,  oder  auch  in  in  issverstandener 
Weisp  mit  anderen  Vei'zierungselementen  vermengt 
und  unpassend  angewendet,  wie  bei  den  Mexikanern 
«Fig.    1.1). 

Wii-  haben  gesrdien,  dass  sich  die  ersten 
Verzierungsver.suehe  aller  Völkerschaften  ledighch 
auf  genmetrischem  Boden  bewegen  und  dass  die 
Productc  ihres  ( lewerbeHeißes  einen  bedeutenden 
p]inrluss  aul  ihn' ornamentale  P'ormenspraehe  nehmen. 
Darsiclhinücn  vnn  Menschen  und  Thieren,  welche 
der  Mensch  aul"  dieser  niederen  Cultui'stufe  antei'tigt. 
iraLHin  in  den  all«*rseltensti'n  Fällen  einiin  ornamen- 
talen ( -liaritklcr,  M»ndern  dieselben  werden  ausschru?ß- 
lieh  mn  ihr-T  -clbstwillen  herge^ieUt,  um  entweder 
als  <.iötzenbilder  zu  dienen,  oder  auch  ohne   einen 


Fig.  12. 

/    ^-^ 

-     '  ^'^^^h             * 

^^^ 

-~^^^^^ 

— - — '      j  'Wu\ 

.^^^^ 

^^^ii^^^^ 

1 

l_llll^ 

um 

1.  Thoiischerbe  aus  IHoa.  2. Grie- 
chisches WeneooroameDt.   3.  Or- 
nameut  aus  einem  mexikanischen 
Manuscripte. 


*ft 


Fif,  13. 


I 


3 

11 

w  ^ 

I 

MM 

i 

ii  1 

1 

1  Oriiameut  von  eiruMii  Flehor  aus  bfimftJtttn  Fedemppen  f^Atiatmliwn), 
2*  ftniam^iit  von  cinein  alt|>eniüniachen  Geräthe,  H  Dnumeut  von 
ciQem  Wandgemäl^Je  einer  Grotte  m  4j^i"ta.  4.  Orüament  um  einem      jj^  jipljiHi    frlUjS'j-'iliif 


Ks  ii^t  miliirli^h, 
il^ijäS  f]ie?f(tiHn fachten 

nrit  ♦hV  I>:i*i*'r  t»h*fit 
^'mijTMij  Icofinti-n, 
Wiis    koniitti    alji*r 

in>u      f>rnatnon*;ili*ij 

reiehorii,  als  r)  i  t- 
FrififixtMi ,  \f}H^ 
iM'SOTido  !■»♦     «l  ir 


Ägyptisrheo  Fdaengrabe  i3er  XX,  Dynastie. 


vrm  (It^iti  A1fr*nsclHin 


I 


lur  AuüÄchiiuiekuiig  di^r  ifölt<TliiI<tirr  (»Her  i^oiiior  i'i^ciKii  I*emju  vi-rwtMjdot,  Mm 
fiiiilot  «IjihiT  a«i.4i  P/Inriz*3iiflarsl«*lluiitrüü  /jeinlinl»  fnihs^inti;^.  VörrT^f  imi-li  in  i1ie 
Hiu*rtlil}nilJ«4ii*  Voi7itiniiii;h\*t<isi*  *iriü:**ni^t,  wtir  i^ald  afprr  s*'Hishini[i*r  iiiirtnli^uJ, 
entweder  in  ^luer  $t reiften (onuij^eii  AtiLnttand*^rn*iljimg,  otlnr  irt  eint-r  Anoniriiiiig, 
w»4i^ho  ilnn-h  »i'w  v*>rh;iiHh*m*Ti  (/iiadrat-  mu\  Urfii^okiiot?-*^  iin^on^ifi  mir.  Aiirli 
in  CoinbtiiatiiiUi'U  von  Krei-s-  inid  Spinilliuifii,  dt-rnu  UtnMt^liurig  drin^h  dii*  Vm- 
Zit*ruügmj*HU  dv*r  MfitaltUHdjrjik  8o  ?J4*riili*ni  ^i%n4n'ii  wur,  wurdi^n  HI(H<»ü  rjnifi'filgt 

Ein  lHMkHit**iid(*r  Fort^jidiritt  iu  der  ItiidittiNi.,^  wurdr  «vMiiiirliL  als  diT  M^iincli 
loni  Nojnsidi*!!  zum  Arkrilt»ii<*r  ilJit»r*£i**i)g.  Er  Irrtilo  mm  dir  rflan7.i'n  ^♦muiuit 
kenmiü  liiiii  luMdaidilt'iL  Kr  vmvhrti-  l*tiariZf*n,  ueli-tir  ihm  v*^riiitigi>  ilin-r  Küirbt- 
liarktMl  lM*^<indtM*s  *iüt?Jridi  wiiron,  uder  wt4t*li<*  ditrrli  \\nv  SetM>rihcit  uder  dur<di 
Imfiöndert^  Etg**nt!ifimlirlik(Mt  mm  AufiinrksiinikHit  orn^^imi.  Efjdii^^i  vt'rlmiid  n 
gewii^'  Idi**3n  mit  ilen  PlIaiiÄou.  f^r  t>nH*hfcr'  si*.*  mit  si^ium  ijfHtt*ni  in  Vi-rhindmig 
ii[id  wt'iljto  sie  d+'nH*OlM'!L  DadtiiTli  wni'dtMi  m^  ihm  hinlig*  Mit  di^vsmi  Pdanj^i'ti 
sc^htmlckit'  ff  nun  4m  Tempel  und  Altän»  Heiner  Uultli«nt*Mi.  IHm  KiiUt^^iMr  drr 
t*lfan^t*n  währt,  aht<r  nur  kurzr*  Zi4t:  i*i^  siandi*r»  ihm  infnli^r  d**HHtm  aurli  dit* 
Bliit^'u  nicht  langi.'  zur  Verlligung,  f*r  luuhste  dalnT,  \\*A\Iü  er  iinf  L*int*  Am- 
^idunOrkung  mit  dar  gidiciligtini  Ptlanze  ni(*ht  ioitwim*  viuvitditir'n,  auf  tiiiion 
Krmiz  ninm^n.  (»it  war  balrl  gorundüiL  Er  Hidjinfttvkte  dii'  Wniidt»  dk^r  Ti*ni|iid 
uttd  Aitrirv  ni*4it  iiii*hr  «lirfri  mit  dm*  Ivln^nihm  I*flan7j%  sfimlern  <t  heniült»»  «ie 
mit  dtuj  HildtTii  tltT^itdlwn.  Ifurtdi  dii'p^en  (i^'hniU'di  «-ntMand  nuv  nrnairniitik, 
wi4i*hf  ilipc  VtirhUdor  nur  ^'inigen  Hl1an?.etiT  »K^a  i?f*htnlfgf*iL  ♦'nlnimnil  nnil  ihr 
ührigti  Florii  mehr  rid*'r  wi^rripT  mdiea'dili4  ln««f-  Ihiss  dii'M»  I'llanzi'ndai'strlhitigrii 
NtfiMiif  )*iili»ji*rt  wurden,  it^t  s^i'lhfttvürNtiindlirh '    <\mn    ilfr   Mm.srli    tuUl*^    'in    d«T 


iMig 

?AHt  noch  pir  nie  hl  dii*  tiHihni^eho  OmuindtliHt  gi-lmbt, 
nachseiihildoD.     Er  f^tn^hlo  das  aucli  ijar  rii(*hl  an :    mm 


L^ni^  Ptlau'/i.»  naturg**trHii 
Darstellung  sidite  di*m 


10 

Beschauer  eben  nur  die  geheiligte  Pflanze  in  das  Gedächtnis  rufen.  Er  mu8st4^ 
sich  daher  bemühen,  die  charakteristischen  Merkmale  besonders  hervorzuheben.  — 
Ebenso  selbstvorständiieh  i^st  va,  da^^s  er  bei  diesen  Darstellungen  die  Gesetze  der 
Symmetrie,  Khvthmik  und  Proportionalität  wohl  beachtete,  weil  ihm  dies  an- 
gehören i.st  und  er  es  dalier  auch  schon  früher  bei  seinen  primitiven  Ornamenten 
beobachtete.  Uerarti«re  Pflanzendarstellungen  werden  oft  von  einem  Volke  auf 
das  andere  übertragen  und  durchwandern  so  manchmal  ganze  Erdtbeile, 
wobei  sie  von  jedem  Volke  nach  dem  Geschmaeke  desselben  abgeändert  werden. 

Als  ein  tretfendes  Beispiel  für  das  eben  (gesagte  kann  un-  der  L  o  t  o  s 
(Nympbaea  Lotu.s)  dienen.  Diese  Pflanze  trat  während  der  riiei-schwemmungen 
des  Nils  in  den  Niederungen  und  Canälen  dei>ik».lben  massenhaft  auf.  Sobald  der 
Nil,  von  dem  in  Ägypten  alle  Fruchtbarkeit  abhäugt,  zu  steigen  begann  und  die 
Canäle  mit  seinen  sehlammiücn  Wassern  erfüllte  und  di»'.  Niederungen  nl>erflutote, 
erschirn  die  Lotosptlanze,  enttaltetc  ihre  prächtigen  Blutenkelche  und  vorsehwand 
wieder,  s(»bald  der  Fluss  in  die  Grenzen  seines  Bettes  zurücktrat.  Das  Losungs- 
wort der  Ägypter  lautet  daher  auch  heute  noeh :  Je  mrlir  liOtos.  d<'sto  mehr 
Jahressegen. 

Die  I^)tospflanze  wurde  von  den  alten  Ägyptern  aus  diesi*m  Grunde  zum 
Symbol  des  Nils  erhoben,  als  Sinnbild  dos  Überriusse.s  botrachtel  und  der  Isis 
und  dem  Osiris  geweiht.  Der  knollige  Wurzelstock  wurde  «regessen,  die  Samen 
gemahlen  und  zur  Brotbereitung  verwendet.  —  Diese  Pflanze  wurde  nun  von 
den  alten  Ägyptern  in  mannigfaltiger  Weise  ornamental  verwertet.  Nicht  nur 
bei  den  Ornamenten,  sondern  auch  bei  d-.Mi  Capitälern  der  Säulen  «liente  ihnen 
die  geschlossene  oder  geöffnete  fiotosblütc  zum  Vorbilde. 

Durch  <lie  Agyptr'r  wurden  die  Assyrier  mit  dieser  Vrr/Jerungsfonn  bekannt, 
sie  nahmen  dieselbe  in  ihre  Ornamentik  auf  und  wendeten  sie  in  einer  ähnlichen 
aber  roheren  Weise  an.  Von  den  Assyriern  gelan<rte  diese  Verzierungstype,  wahr- 
scheinlich über  Kleinasien,  zu  den  Griechen.  Diese  bildeten  sie  in  eiiuT  ziendich 
freien  und  ihrem  hohen  Kun.stgofühlc  (jut^sprechendi^i  Weise  um.  llieliei  macht 
sich  auch  sch(m  manchmal  der  p]influss  des  Akantlius  ifcltend,  welcher  bestimmt 
war,  in  der  Ornamentik  geradezii  ruw  epocln*niachende  Kolle  zu  spielen. 

Von  den  Griechen  übi?rnahmen  die  Römer  nebst  allen  anderen  Verzierungs- 
formen auch  die  Lotosblüte.  Diese  ersetzten  sehr  liäulig  sämmtliche  BestandthiMle 
dei-selben  durch  Akanthusblätter,  so  dass  man  nur  die  Grundform  di}s  Vorbildes 
noch  erkennen  kann. —  Selbst  bei  den  Arabern,  deren  Ornamentik  ja  von  der 
griechischen,  insbesondenMon  den  byzantinischen  Kunstformen  sidir  wesent- 
lich beeinllnsst  wurde,  flinlen  sich  noch  Anklän^^e  an  die  Lotosblüte.  Im  Abend- 
lande verschwindet  diese  VtTzierungsform  zur  Zeil  des  romanischen  und  gothischen 
Stiles;  mit  Beginn  der  lienaissance  aber  Nvurdi^  sie;  mit  den  anderen  dassischeu 
Formen  wieder  in  «iie  Ornamentik  anfgeunniinen  und  hat  sich  so  bis  in  die 
Jetztzeit  erhalten.  (Fig.    14). 

Wir  haben  in  vorstidienden  Zeilen  eine  Pflanze  kenniMi  gelernt,  welche  ihre 
Aut'nahnu'  in  die  Ornamentik  hauptsächli<-h  dem  l'jnstande  verdankt,  dass  ihre 
Existier/  mit  einer  für  »las  einführemle  Volk  sehr  wiehtjnt'n  Naturerscheinung 
verkmipft  war,  und  welche  intblge  di^ssen  s(ihr  bald  symbolische  Bedeutung  und 
besondeie  Wertschätzung  erlangte.  Im   Folgenden   wollen   wir  uns  nun  mit   oim?r 


Fig,  U, 


von    eiaeuj 


13.  N)mpbiea  Lotu3  iLotosliltifel  uacb  Spreng^!.  2, 
ifoi»  cioer  Ä^yptiseJien  Wnndraflieröi.  :i  IjOtOüblüie 
Orrmmi^nt  von  KlioräRbsd.  4,  r*otoablüte  v*>i*  ^lumi  Örtiamont 
tiwT  ftrmcbiichen  Ihonvite.  5.  Lotosblüte  vom  Arcliitrav  des 
Jupiter-StÄtor-TeitipeU  in  Hom.  *n  Uitosblüte  von  elmm  M'j^-üik 
ins  Pnmpeji,  T,  Lotosblüte  von  einem  Mosuik  aiia  d<T  Ka]>r;tlr 
der  /isti  ^ti  Palermo  < Byzantinische  Arbeit),  k  LoCDSUltiie  vorj 
«mnn  (^nionii^itt  ans  einer  Molche  in  Kairo  Arnhigi^b).  9.  f^otoa* 
blüt@  fon  finem  Ornnment  juis  dem  Paliiizo  duciil«  in  Venedig 
(lU'oatsBanc«). 


Pflanzt?  I*ftfas5*ßn,  wel* 
**lit!  ihre  Eiufülirung  io 

Ji*'   <ini!im(M»iiil**    For- 

JJRHIWelt     eiauJIl     giUi3^ 

anderen    UnitiNniiöt 

UjLiuli(;h  ilitur  vortreff- 
iirhei»  dt't^  arati  vt*ii 
V  e  r  w  c  11  d  b  a  r  k  0 1 1 
verdankt.  Eine  Anweij- 
dnn^  ViHi  Fllnnzen  imi.s 
diesem  iiUhsrlilit^Ulirlinn 
Uniiide  werden  wirsi'l' 
lenbf'ieinL'ni  Volke  lin* 
den,  Widchesiiicil  iitivh 
nicht  auf  einer  hohi?n 
Stufe  j^einor  Entwiek- 
hmir  beJindotweil  dietjes 
meistens  TtläüÄen  orna- 
mental \  erwendet,  wel- 
che flir  dasselbe  ir»2:end 
eine  symbiilisrlje  He- 
derjtunt^  liid»en ;  wir 
werden  hu*  viehnehr 
fnnnor  b<'i  v<Mxasrlirit- 
f^-nen  Vdlkeru  linden, 
In  i  welchen  du«  SvMibt)- 
li?ielie  der  OnmnientB 

etitwcfier    sei  Hin     h*^hr 
xtir*irk<p,^etreten    uder 


I 
I 


pÄiiz  verldrei*  ires-^tiiirMU  i.-^t,  I>iif  KfUniibir  wiileher  Vnlker  wcnlen  natiirjsrennt0  Milehe 
Vorbildi'r  \\:dib^rL  vnu  dcruj»  nrnäintenltder  Verwfrtnn^  m^  meh  einu  fn*sondere 
deeorative  Wirkung  vers|irerheii-  Eine  \*thtai\  Helehi'  diesen  Vr*ruii.sHet7.nrig*»n 
vollkommen    ertt^sprieht,    ist    der    Akantlni«.     Dieai    l'flarize    niit   ihien  rcirh* 

eglieih*rlcni  ^«ehringebanh^i  Blfittern  isr  nher  ^anx  SadriUh)na  verbreitet  mid  diontc 
dni  alten  <iri*^tdien  und  Urimera  Hehon  fiühzeiti^  ah  JÜeri+tbinzö  zur  Kinlas^ung 
ihrer  <iai1i*nb(t*^ti*  *md  i|<rL,    wesli*nlh  nie  juieh  vnn  IHiniiLs  ,jo|nairta'*  (Ui|>ia,    die 

linlii>.s^»m»r)  ffenannt  wurde.  Ihn^  cryte  ormitnentalu  Temvondiinjf  verdankt  diese 
|*flanxi*  den  lirin'h'ML  I)icjsi*lben  ver?.iertiMi  nieht  nur  die  liekannfe  korinthisebü 
t'upiirdslt»nn  intt  Akanlhii^ihUUtertK  >i4»iidern  m  lieüüii  zmneist  aueh  die  Haupt- 
Kliimmi*  der  t!rnain*'nte  aut«  einem  derartigen  Kelehe  t^nt*«prinj?i^n  nnd  sehmüektea 
aneh  die  Ornanienr.^tanune.  hesunderK  dc^rt,  wn  eine  Abzweigung'  vom  Mulh:*r- 
»tamini»  slaKfand.  mit  ihn\  Ulfltttrru  dinier  l'HanziV  Die  Art  und  Weihte,  wh  nIo 
ilnbei  ili*^  charakreriiitiHehen  Abtrkiimte  und  di*^  Wewen  der  PHanze  erlii«*it^fi  und 
dle^^^lh^  TMf  I)iirst4dlunsj  bnuditen^  kann  al«  JlnsJer  einer  Stilimrnn^^  dienen. 

r>ie    Roiner    (tbernahinen    ndt  den   (ilfHyen    Vorzinrung^typen   anrb   das 
Akanttumblalt  von  ilen  rtrieehen.     Die  edle,  aber  einfache  Darntellungiiweme  der 


XXIX.  Jahresbericht 


Ober  die  nied.-ftsterr. 


iitilif  ^  •  (S  ß  F  r  r  i^  all  #  u  1$ 


xxnA  Ah  mit  dersi*lbon  v^^rlxifidene 


Laiies-HiiiilBlssclDle  n  Iukl^ 


vorUireitt Hellt  Jim  HcUlus^e  den  KcliulJaliiTxi 

1892. 


Xtt^l»4*T     !♦  nn^l^*?r  tli<*  Entvii^klimg  flf-r  Orniimpiitp'*.  Von  Prof.  A<lftlbnrr  31irholitKc-|j, 

*I,  scbalaachficbtr^n^  praiaupt  vom  intcnmiBlhrhen  Lnti'f  Dr,  Aiitd»  Ehreuljergt^r, 


B«IBitirtrlmir.  —  Draok  von  J«  T^Mr  in  Kf«mi. 


über  die  Entwicklung  der  Ornamente. 


-»— M> 


ff, 


Mtifj  Wir  (iiMi  Eriinirkluri^^n^  vorfols^on  woflniL  wi'h'Iifn  tlto  MpriselK^u  riii- 
f»i»&(*lilafftrii  Uiiimi.  Vau  ik^ii  (n'^U^n  kiiidiHfJUMi  VerÄiH^nngKVi^rsnfhpii  bis  m  *^iner 
vullkfMtimeri  Äii41:ii*wus8U^n  nrnamentik,  so  w^rdon  wir  \m  ijiisor*'ri  rioulmt'littJii^i^ii 
ijpiiPii  VorgsiiiiT  t4riH(*hlaKf'n  müSRt^ii,  wp!<'.h(*ii  Piii  Ilatariikpr  v^ribli^t  winm  nr 
litt*  Enlnieklmig:  pinor  l*rtaiizi*  oflpr  oinos  PflunZi'iiorgaiioK  Hiiirtii^rrn  uill ;  fl^r- 
Mtlhe  tiiiK'ht  n^inlii^h  nmu^  Stiulicri  uielit  uu  imiH'  nml  linm^llK^n  [*itiinzi^. 
K<nicif*rii  *tr  boobirlitH  vhh  Individuen  in  dnn  VPim'hiedf^nÄtpn  EntwieklniigHNiiifrn 
untl  h^koiiunt  so  ein  voÜkommtuies  Bild  von  dum  Warhstliumr*  drr  l*danKt>  odj^r 
ilo«  l'llfiozpnorgjint^s^. 

Aiitdi  wir  werden  vi4'scbiüdßn*!i  Völkernehafli^ii  in  dt^rj  Kr^in  uiiüiirür  ÜHnieli- 
tungen  ^ir^ln^ji  mnsisi*ii,   um  zu  nineni  Imtrindigonden  ffc^^iiltate   zu  kommen,    weil 

iwir  die  Bol^^^^i  fiir  ein*^  un^i\stürk*»  julirkiusrndlaiii?*^  Erttvvicklun^^  von  lürit^in 
i*inÄi*lutui  Volke  niehi  hr^witon :  dabei  ^^rd<Mi  wir  ahor  auch  den  Kinlluss  in 
BeclmuD^  stellen  inüi^HBT»,  welriien  flif  Vulkt^r,  soliald  nie  mit  einander  in  Iterftlj- 
rnnir  k;im*^n,  geg*in?iäiti^  auf  iliru  Entwicklung  geuornmen  liaben. 
Wenn  wir  uns  in  unserer  Jugeml  Stneke  zunxdit  tnaelitiUL  sh  ^r<*uil«4en 
wir  cloin  Hedilrfni^He  uaeh  Vemeruugon  mhr  hinititr  dadurch,  dass  wir  stellen- 
t'iß   1-  weise  di^*   Binde   vom  Ötriinmelien  euUerutt>n  und  so 

- ihneli  AnriniUMliTreiljuug  von  Dreiorknu,    Reelit* 

ecken,  nlmrhaupL  \t»n  geonieiri^e  li  geslaUelen 
Fi^iiureu  ein  Uruam^Mit  herstellten*  welches  ein  Ret^ultat 
ites  unbeeintlnsMen,  fudividnellen  Seliaffous  war  und  eine 
Aliidirliktul  mit  dur  Viirzierungswej.se  jener  Volker- 
selititten  bitte,  wrdehe  sieb  noeh  im  Aufangsstudinin 
ilirer  eulturellcn  Eidwieklnng  iK^lInden  (Fig.  I). 

lMe*Je  Obereiui?timmung  werden  wir  be^reiflieb 
lindeUt  wüuü  wir  btjdetikt^n.  Awm  die  Xeiehnt?n;^en 
dieser  Arbeiten  rnine  Erfindungen  «ind,  denen  uielits 
zum  Vorbilde  gedient  bat,  und  das«  dt'u  S-bripfern  der- 
srdljen  die  glei  elien  kindlieheu  Irisliuelt*  jji;enn*iu 
waren.  ^JS  iwt  niebl  luiwahrsebeinlielL  das**  die  ersti*u 


rvvvi 


ffl^ffi 


1t  Oroament     uuieii     W<^ldeu* 

%.  Ornametit  von  eiiietn  tietnül« 
tfi)  Schniu^ikiTke  tri»  Oen« 
tt  ibAfnki. 
{  8,  7.eug  m%  Central  Afii^^a. 


Sohnlnaohrioliieii. 

A.  Das  Äußere  der  Schule. 

X.  Hielxxpersoxisile. 

Zu  Beginn  des  Schuljahres  trat  der  seit  September  1885  an  der  n.  ö. 
Landes-Oberreal-  und  Handclsscliule  thätige  Supplont  Martin  Meingassner 
aus  dem  Vorbande  dos  Ixihrkörpers,  da  er  eine  liehrstelle  an  der  Handelsschule 
in  Bozen  erhielt.  Für  ihn  wurde  mit  Decret  vom  18.  September  1891,  Z.  24582 
der  Lehramtseandidat  Karl  Ullrich  als  Supplent  bestellt. 

Mit  den  Docreten  vom  2.  September  1891,  Z.  24138  und  24134  wurden 
die  Supplenten  Franz  Jandraschitsch  und  Friedrich  Schiller  auch 
ftlr  das  Schuljahr  1891/2  in  gleicher  Eigenschaft  angestellt. 

Prof.  Franz  Dintzl  erhielt  mit  Decret  V4)m  J4.  Oetol)or  1891,  Z.  33562 
die  4.  Quinquennalzulage,  der  provisorische  Prof.  Josef  Tauber  wurde  mit 
Decret  vom  19.  October  1891,  Z.  33458  zum  definitiven  Professor  ernannt. 

Supplent  Karl  Ullrich  wurde  am  19.  December  1891  zum  Doctor 
philosophiae  an  der  Wiener  Universität  i)romoviert. 

Mit  Schluß  des  ersten  Semesters  sah  sich  der  Directr»r  Felix  A.  Eberle 
durch  seinen  Gesundheitszustand  veranlasst,  für  das  zweite  Semester  um  Urlaub 
einzuschreiten:  dit»stT  Urlaub  wurde  ihm  bewilligt  mit  Erlaß  des  h.  Landes- 
ausschusses vom  23.  Jänner  1892,  Z.  1048.  durch  welchen  Erlaß  gleichzeitig 
der  Berichterstatter  mit  der  interimistischen  Ftlhrung  der  Directionsgeschäfte 
betraut    wurde. 

Durch  Beschluß  des  h.  lAndtages  vom  9.  April  1892  wurde  der  I^andes- 
turnlehrer  Johann  Hrdliczka  ad  personam  im  Rang  und  in  den  Bezügen 
den  Professoren  der  Real-  und  Handelsschule  gleichgestellt. 


18 


Personalstand 

den  Lehrkörpers  der  Landes-Oberreal-  und  Handelsschule 

im  Sciniljahro  1891/2  mit  ih^v  Ijehrfii(*h«M*vortheiliinü:. 


I 


Name 


Clasae    der 


L  e  h  r  &;  e  ^  e  n  8 1  a  u  d 


I      Real-       HaodeU- 


-i. 


achnle 


EberLe  Felix  Antoo^        r^^^^T.\,;^  t   i    iti 

Im  IL  Seraeiter  li^urlaubtl  ^^^^^^'^^^'^ -,      I"- 


Ehranbarger  Anton, 

Dr  ?li..  Professor,  VI  IL 

Vorstand  der  L  11. ^CL 

Inleriniiit.  Leiter. 


Matbemftlik   . 
Plijaik    .   ,    . 


I,  V, 
VL,  Vil. 


sobule 


Mareck  Friedri.b,       gj^j^^  ;  ; 

Professor.  '   - 


Übungen  im  Laboratorium 


IIL 

;  IV. -VL 

VL 


For&tner  Jobann, 
Trolessor,  VJH. 


Physik    ,    .    ,    . 
Naturgeflcbicbte 


I.,  11-, 
V.-VIL 


Walter  Igna^. 

Professor,  VHL 


Mathematik   *    .    ,   .   ^   . 
Groraetrie  ti.  geometr.  Zeicbtieti 
DarsteUende  Geometrie  .... 
Frei  h  and  mebnen     ....*. 
Gesang  (nnobligat) 


IV, 

IL 
V.  VL, 

Ja. 
L^VIL 


L.  IL 


SirobL  -lobann, 
Dr.  Pb.,  Proietsor,  VI  IL 
Vorstand  der  IV.  R.-CL 


Dcutscb 

Geographie 

üeacbicbte 


VL,  VIL 

IV. 
IV.,  VII. 


LI. 


Tan  Overncbelde 

Felix  Fr.. 

Professor,  VIIL 

Toratand  der  VL  E.-CL 


Franzüsiscb 
Englisch     « 


.  i  T.,  VIL 
V.^VIL 


Dintsl  Franz. 

Professor,  VIIL 

Vorstand  der  VIL  KCL 


Mathematik   , 

Geometrie  n.  geora.  Zeichnen 

Darstellende  Geometrie  .    .    . 
Kaüjgrapbie  (nnobligat) .    .    . 


HL.  VIL 
IIL.  IV. 

Vü. 

L,  IL 


Richter  Fran^, 
Professor, 


Als  Reichs rathn-  und  Landtags- 

äbgeord neter  der  Ansabimg  di^s 

Lebramtea  enthoben. 


10 


Kirchberger  Kot>ert, 

Professor,  VIIL 


Mathematik , 

Geometrie  u.  geometr.  Zeiobnen 

K reib a ml  zeichnen 

Stenographie  (unobligat)    «    .  « 


IL.  VL 


Ib. 
IV.,  VIL 


L,  n. 


ti       I 


19 


ji    C  I  »  BS  f    k\  V  r    ij^  g 


\  MichDlttsch  Ad»11>ert, 
11  !    rrotessor,  Voritand  der   |   Frfibmidzi'iclineji 
V.  KCL 


Hrdltczka  Johann. 
LandeiilurnlcliTCr 


I  Holab  Franz. 

I  13      Profetsor,  Vontantl  der 
unter.  Ahili.  d.  FL  Kcb, 


Turnen  .    , ,    .    . 

TiiraeD   m.   il    Mädi^b^itbttrgtr- 

schule. 
Geograpliie  in  Gpscbichte  ,   .  * 


H' 


Pokorny  ADtcin, 
IVofesior* 


KAufmtitiiiisdie^  Rpnhnpn   .    . 

ITjiödehktmdf 

(  orreftpotidi*!»/ 

]i(iehh".Jtiir]g 

Wpi'hs-Irerht     .    . 

KfrlligrApUia      .    .   ^   .  ^.|^    ^j 
Volkawirtbicliarislebre    »   ,    * 
*  in ' 


llYlh 


L-vir. 


ILHem. 

iu: 


u  n. 


.Jh.... 

l 

TL 
IL 
tL 

Pr.  r. 


20 


L 

lÖ 
IL 

'i2 


Nobeski  Othmtr, 
^"        l>r,  Ph,,  Profeisor, 
*'    VomÄtid  d,  oberen  Abtli. 


Üftneliicbt« 


IL,  V.^VL 


h 

Sem 

20 

IL 

17 


17 


(ipHicraphie    , 
Warenkiuidü 


iT   -ihti 


Tauber  Josuf. 

Prtifeaior,  Vcritiuid  dpr    | 

HL  R-CL  !l 


Deutgeb 


Ja&dmflObitsob  Franw, ' 
'  I     itippL  Relif^ioDilehirr. 

-<i   ■  


H 


lö 


SöbUler  Friedrich, 
Suppleiil«  Vorstatid  di*H 
prak*.  VüTi&'i  ±  R  Seil, 


mirioli  Kifl, 
l»ll  Dt,  Ph,  s^upplÄBt.  Vor- 


KantTnUnnisrhea  Rprhnen 

HandfUkiindo 

rarrc^pondf^fijr 

Uuttihaltung 

Kiilligmpbie  . 

Weftb^^l  recht 

Völkfiwirlbschaftalebre 

HatideJa-  (i.  (iewPrhegeftJH/kHndn 

Übmigacntiiritojr    .,...** 


L,  IV. 

[L,  UL,  VL 

l .^_ 


L 

1„    IL     ,  20 
l «  IL    {I  IL 
Vv.    i\    liem 
17 


1,-lV. 
'  L-VIL 


L,  IL 
Fr  C. 


D^iitfch ]       IL 

Frttn?:<bftfih   . IL.  IV, 


I-,  ff.  C, 
IL 
IL 

L 

1. 

IL 

IL 

Vr.  C. 


19 


I 

L 
?^em 

fi4 

IL 
Sem 

16 


17 


SchnldieEier:  Joaef  Ihrl,  Karl  Oberlditner* 


so 


XX.  X^eliXKolttel. 

1.   Bibliothek   der    Oberrealsehnle. 

Bibliothekar:   Dr.  Joh.  Strobl. 

Zuwachs   im    Schuljahre   1891/92. 

A.  Dnreli  fi^esehenke : 

Tom  Oberstkämmereramte  Seiner  k.  u.  k.  ApostoUsehen  Mi^estlt 
durch  den  Herrn  Minister  für  Cultus  und  Unterricht :  Tenffenbach  zu 
Tiefenbach,  Neues  ülustrirtes  Vaterländisches  Ehrenbuch.  I.  Theil.  Wien  und 
Teschen. 

Tom  hohen  k.  k.  Hlnlsterlnm  Ar  Cnltus  und  Unterricht :  Berieht 
Ober  die  Industrie,  den  Handel  und  die  Yeiicehrsverhältnisse  in  Niederösterreich 
während  des  Jahres  1890.  Wien  1891. 

Tom  hohen  k.  u.  k.  Relchskrlegs-Mlnlsterlum  durch  das  hohe  k. 
k.  Unterrichts -Ministerium:  Duncker  von,  Das  Buch  vom  Vater  Radetzky. 
Wien  1891. 

Tom  hohen  n.  0.  Landes  -  Ausschusse :  Bericht  des  hohen  Landes- 
Ausschusses  über  seine  Amtswirksamkeit  vom  1.  Juli  1890  bis  30.  Juni  1891. 
—  Die  Nonne,  ihre  Lebensweise  und  ihre  Bekämpfung.  Wien  1891.  —  Steno- 
graphische Protokolle  des  n.  ö.  Landtages  der  II.  Session  der  VII.  Wahlperiode. 

Ton  der  k.  k.  Akademie  der  Wissenschaften  In  Wien:  Anzeiger 
und  Sitzungsberichte  der  mathem.-naturhistor.  Classe.  (Fortsetzung).  —  Gomperz, 
Die  Apologie  der  Heilkunst;  griech.  Sophistenrede. — Hartel,  Patristische  Studien 
II/IV.  —  Kirste,  Die  Aussprache  des  Visarga.  —  Kukula,  Die  Mauriner  Ausgabe 
des  Augustinus.  —  M anitius,  Beitr.  zur  Gesch.  frühchristlicher  Dichter  im  Mittel- 
alter. —  Müller^  Armeniaca  VI.  —  Mussafia,  Sulla  Critica  del  Teste  de  Bomanzo 
Ipomedon.  —  Beinisch,  Das  Zahlwort  4  &  9  in  den  chamitisehsemitiaehen 
Sprachen.  —  Schuchardt,  Kreolische  Studien  IX.  —  Miklosich,  Die  Darstellung 
im  slavischen  Volksepos.  —  Nöldeke,  Beitr.  zur  Geßch.  des  Alexanderromans.  — 
Heinzel,  Über  das  Gedicht  vom  König  Orendel.  —  Meringer,  Beitr.  zur  Gesch. 
der  Indogermanischen  Declination.  —  Brandt,  Über  die  Entstehungsverhältnisse 
der  Prosaschriften  des  Lactantius.  —  Büchler,  Untersuchungen  zur  Entstehung 
und  Entwicklung  der  Hebräischen  Accente.  —  Grünert,  Die  Begriffsverst&rknng 
dnrch  Etymon  im  Altarabischen.  —  Meyer,  Albanesische  Studien  XI.  —  Heinzel, 
Über  die  französischen  Gralromane  III.  —  Schipper,  The  poems  of  William 
Dunbar  II.  —  Winternitz,  Das  altindische  Hochzeitsrituel.  —  Büdmger,  Catull 
und  der  Patriciat.  —  Büdinger,  Die  röm.  Spiele  und  dei  Patriciat.  —  Jaksch, 
Die  Einführung  des  Johanniterordens  in  Kärnten.  —  Krall,  Studien  zur  Gesch. 
des  alten  Ägypten.  —  Kremer,  Studien  zur  vergleichenden  Cnlturge^ichichte 
III/IV.  —  Turba,  Über  den  Zug  Kaiser  Karls  V.  gegen  Algier.  —  Zwiedineck, 
Die  Augsburger  Allianz  von  1686.  —  Stockinger,  Berichte  über  die  Unter- 
suchungen von  Handschriften  des  Schwabenspiegels  12/15.  —  Sclinürer,  Bericht 
über  Weisthümer-Forschung  in  Niederösterreich.  —  Büdinger,  Poesie  und  Ur- 
kunde bei  Thukydides  1/2.  —  Gindely,  Die  maritimen  Pläne  der  Habsburger  und 
die  AfltlieiJnahme  K.  Ferdinand  II.  am  polnisch-schwedischen  Kriege.  —  Bzach, 


31 


ntisi'hi'  Studien  -m  dm  Sibylllnisehen  ürakölu,  —  IV'hmlj,  Cultiir^fe^eh.  um] 
.pnichltehi:^  Ifeitr.  z.  Koiintni**  tltjö  altfin  PeriK  —  HüUiugBr,  de  coloriianim  qu«- 
ritndam  nm^uieiaruiii  {irimordim  curii  Hibni^oriiin  oiodo  ronjuu*itis,  —  Luschiti, 
Qtii^Uoii  Ä.  fiesi'li.  DeiithclitM'  RiTlitslinmr    in    Itiilirii  YI.  —  Hiegej,    Jus   pflichte 

IriÜiige  KügtiU  iiul  den  Jtthrdiiigüu  uiiii  m\ln   Veilklniii  IX.  —  Woyuiir^  OeMter- 
i*i*'h%  Bo?i«dinügi3ri  k«  Schweden  und  Dätit^mark  in  den  Jahren  1813  u,  1814,— 
khniidu  Cüluaibu**  Fahrt  nach  Tunis.  ~  TomAs^diek,    TojM>gi\   Eiläuteruüg  der 
Lüsktn fahrt  NViirchs.  —  Opg^nhamn-,  Einige  Sätze  über  di*^  Putietioüen  C  l  (X) ; 
Jinigi»  SäliB  tlbt^r  Deturniitianlon  btVfiert^n   Kaiigo**;    XrtbhjritlnHinniNebe  S»itÄ»-%  -^ 
[ru{c,  Theom  der  Derirationen*  —  Adauikiewiez,  Die  Axi^xmi  de«  verlftiig^rUn 
1arkt*s  vonj  Cbi^jL^ng  hi^;  mv  Hrflnko,  —  BianckenboriJ,  l*ii?^  mmm*  Miodtn  in 
^— 5yri*^n.  —  Eder,    VAmr   dm    sichtbare    nnd    das    ultiavioli^tt?    EniihKiojihjjpoelruni 
^^ehwuehltna  htendiL^r  vurbrnnitendür  Kohlt^nwa^h^rstoffo,  —  Ettinghaii.wr),  Hk  t'osmh 
Flimi  von  Schc^negg  bfli  VVjös  in  Stiuerintirk.  —  (iralnir*  Vörgleitdiündü  Studien 
ii,m  Kmmtmf  der  Insef^ten.  —  Oppenheim,  IHp  Ijind-  und  Sidlwasj*prschncc'kcn 
di>r  Virentim*!'  Etnyinbilduogim.  —  Toulti.  i  iwologinche  Unh^ntueliuiig^n  im  Centml* 
alkan,  —  Bollott«  ünUMisiicluirigHi    rilier    ('ontraction    und   Doppelbrechung  der 
<iuf*igt^.stmijk*n    Miihkcdlksern.  —  Weitbofer.    Die    Wiedürk&ner    der    Fauno    vcui 
^^^luragbu.  —  l^augt    BtUrag   Kur    iiieehauisf^heu    Wäiinetheorie.  —  ScJiardiugar, 
^B^^^^    '^^^^    '^^^^    i)pti$4;h    aetive    Modifjtmtion    der    Mik'hiiaure.  —  Frenrnl   Zur 
KfUtiliU!^  dm  Vogi^rbeer>wirte!äs  und  der   Biliiiiiig  dor    Surboso.  —  Kralon,    Unt^r- 

Iirhungen  fiber  Deforuiatiaijen  im  PflanKt^nnnrhü,  —  Nalepa,  UotN^m  \h  Speciey 
er  Karnihe  Phyloptida.  —  Kuoil,  (im-  ProtopUi^rua  3=  arua»    und  reiche  Mus- 
Xm~  —  Zirnmermanu.  I^eibuiE  bei  Spinoza.  —  Klaui,    Die  griech*  Vasen  mit 
lEohUnpin^chriÜen. 

Von  il<*n  Herren  \>rfHiisi*rn :  itraf  Kiublf  Hoyos,  iiediciiTo,  Wim^  1887, 
Dr  Jtm^f  Kirchb(jrg*!r,  Ueschiehtht-he  Mirtbi^ihiiigen  über  dii'  Stadt  Ifejnridjs- 
0  IQ  Böhmen.  Wien  18»l. 

Von  dMii  Herrn  IWreetor  F.  Eherlc:  Adam,  Aiiwi-nduug  des  iilobus 
der  astrorjomischf^n  (teographie.  Wien  1887.  —  ICopallik,  Vorlesungi^i  (Vbt>r 
ie  i^hnniolijgii*  des  Mittelah4Ts,  Wien  1885.  —  l/upoldt,  FhyilKrhe  Erdkunde. 
B.  LpK.  1879/80. —  Müller  Da\id,  Alte  itefiehichte  für  die  Antaiig^sture  des* 
iHtor.  t'iiti'Trichts.  Berlin  1877,  —  Ok^rlÄrider.  l\^r  geogr.  ruterri<*bt  rjai?h  den 
rnndsätzefi  der  Kitter'f^chen  Schule.  Oritunia  18TÜ.  —  Hiipan,  1/öhrhijrh  der 
•engraphic,  Ijaibach   188H,  —  Wiehnen  Alniun wurzeln.    Krenus  1889, 

Viin  dem  Herrn  Edmund  Baehnmun,  Fabrikanten  tu  Wien:  Sioll, 
»1erreiehis!!i(di-Uiigansehe  Ponudugie,  Kleist^rneidjurg  1888. 

JahreHherfehe  von  ttsterr.  Mitt^'I^ehnlcn  Im  rmtaniteht 


B,  tlnreh  Kauf: 

Jahresbericht  (iber  die  ErschLMiiniigen  auf  dtmi  Gebiete  der  Germanischen 
Philologie.  Xlf.  Jalirg.,  2.  Ahth.  und  XIIL  Jahrg.,  I  Abth.  —  Neudnicke 
leutHeber  LUrraftirwerke  di>  Iti.  \u  17.  ,bibrhundert.s,  Liefr,  1*5/98.^  Barrneiäier, 

Sermanisrhe  Kleinigkeiten.  Stuttgart  IH70.  -    lJtt*decke4')sterley,  ih?ut.srlie  Dieh- 
rnng    IPU    Mittelalbr,    i,   AusgalM*.    Drewlen    1871     -  HiAlör,    Le^King-Stvidv'fe^. 


22 

Bern  imi,  —  Janssen,  Schiller  als  Historiker.  Freiburg  1879.  —  Schmidt 
Bilder  aus  dem  Geistigen  I^^ben  unserer  Zeit.  Leipz.  1871.  —  Stark,  Die  Kose- 
namen der  Germanen.  Wien  1868.  —  Vernaleken,  Litteraturbuch.  3  Bd.  Wien 
1878/74.  —  Stejskal.  Regeln-  und  Wörterverzeichnis  für  die  deuts<-he  Recht- 
schreibung. Wien  1891.  —  S<'hulz,  Die  Rechtsehreibung  im  Deutschon.  Pader- 
born 1868.  —  Schröer,  Die  deutsche  Rechtschreibung  in  der  Schule.  T^eipz.  1870. — 
Duden,  Anleitung  zur  Rechtschi eibung.  Die  deutsehe  Rechtschreibung.  Lpz.  1872. 
—  Erörterungen  Aber  deutsche  Orthographie.  Berlin  1871. —  Dahn,  Die  Bataver. 
Lpz.  1891.  —  Hamerling,  Ahasver  in  Rom.  Hamb.  1874.  Gasammelte  kleine 
Dichtungen.  Hamb.  1873.  —  Wolff,  Renata.  Berlin  1892.  —  Duruy-Hertzberg, 
Geschichte  des  Römischen  Kaiserreichs  voil  der  Schlacht  bei  Actiuni  bis  zu  dem 
Einbrüche  der  Barbaren.  5.  Bd.  l^pz.  1885/89.  —  Hardenberg,  ein  kleinstaat- 
licher Minister  des  18.  Jahrh.  Lpz.  1877.  —  Hurter.  Wallensteins  vier  letzte 
Lebensjahre.  Wien  1862.  —  Peter.  Zeittafeln  der  (iriechischen  Geschichte.  Halle 
1873.  —  Peter,  Zeittafeln  der  Römischen  Geschichte.  Halle  1867.  —  Schult«, 
Deutsches  Ix^ben  im  14.  und  15.  Jahrh.  1.  Halbband.  Prag  1892.  —  Junker 
von  I^ngegg,  El  Dorado.  Geschichte  der  Entdeckungsreisen  nach  dem  Goldlande 
El  Dorado  im  16.  und  17.  Jahrh.  Lpz.  188S.  —  Richter,  Die  Gletscher  der 
Ostalpen.  Stuttg.  1888.  —  Sydow,  Grundriss  der  Allgemeinen  Geographie.  Gotha 
1862.  —  Beek  von  Managetta,  Flora  von  Niedei  Österreich,  11.  Hälfte,  1.  Abth. 
Wien  18J>2.  —  Hofmann,  Die  Raupen  der  Schmetterlinge  Europas.  Stuttgart 
Lief.  10/15.  —  Clebsch-Lindemann,  Vorlesungen  über  Geometrie.  IL  Bd.  l.Theil. 
Lpz.  1891.  —  Eitner.  Die  Jugendspiele.  Lpz.  1891.  —  Seidel,  Spiele  im  Freien. 
Lpz.  1885.  —  Lübke,  (leschichte  der  Deutschen  Kmist  Stuttgart  1890.  —  Lübke, 
Geschichte  <ler  Renaissance  in  Deutschland.  2  Bd.  Stuttgart  1882.  —  Lnbke. 
Ges'chichte  der  Renaissance  in  Frankreich.  Stuttgart  1885.  —  Jjiibke,  Geschichte 
der  Plastik.  Lpz.  18(33.  —  Assmann,  Abriss  der  allgemeinen  Geschichte,  Braun- 
schweig IS70.  —  Barack,  Wilhelm  Teil.  Stuttgart  o.  J.  —  Baumbacb, 
SommermärdieiJ.  —  Cassiau,  Handbuch  der  allgemeinen  Weltgeschichte.  Fraukf. 
1800.  —  Cassian-Lüben,  liehrbuch  der  allgem.  Geographie.  Frankf.  1867.  — 
Dahn,  Üdhius  Rache.  Lpz.  1891.  —  Dielitz,  Grundriss  der  Weltgeschichte. 
Berlin  1871.  —  Dielitz  Heinrichs,  (irundriss  der  Geographie  für  höhere  Lehr- 
anstalten. Berhn  1873.  —  Dommerich,  I>ehrbuch  der  vergleichenden  Erdkunde 
für  Gynmasien  in  drei  liehrstufen.  Lpz.  1870.  —  Doublier,  Geschichte  de«  Alter- 
thunis.  Wien  1872.  —  Ebers,  Drei  Märchen  für  Alt  und  Jung.  Stuttg.  1891. 
Per  aspera.  2  Bd.  Stuttg.  1892.  —  Fogowitz,  Graf  Badetzky,  Österreichs  Mar- 
schall Vorwärts.  Reutlingen  o.  J. —  Freytag,  Soll  und  Haben.  2  Bd.  Lpz.  1879.— 
(lindely,  Lehrb.  der  allgem.  (beschichte.  —  Groner,  In  Ritterburgen  und  unter 
fahl  enden  Leuten.  Aus  den  Tagen  der  Gefahr.  Erzählungen  aus  der  Geschichte 
Österreich  -  Ungarns.  3  Bd.  Wien  o.  J.  —  Grün,  Geographie,  I^inder-  und 
Völkerkunde.  Wien  1871.  —  Herbst,  historisches  Hilfsbucli  für  die  oberen  Classen. 
Mainz  J870.  —  Höcker,  Die  Mongolenschlacht  bei  Olmütz.  Wien  o.  J.  —  Hoff- 
mann, Andreas  Hofer.  Stuttg.  o.  J.  —  Ihnken,  Durch  ferne  Meere.  Lpz.  1892. — 
Kiesel,  Lehrbuch  der  Geschichte.  Freiburg  1808.  —  Kinkel,  Otto  der  Schütz. 
Stuttg.  1890.  —  KlOden.    Lehrbuch    der  (leographie.  Berlin  1807.  —  Kollbach. 


23 


I 

I 
I 

I 


Europäische  WanderungeiL  Hallo  liS8y,  —  Kozemu  I^eittadt^a  der  Hougrüphiu. 
XXmi  1874.  —  Kroniaypr,  DpufvsrlH^  <Tes(-litchte.  StniÜburg  1871!.^  Uriilemaüu, 
4H>si<*hii'lilo  ilor  deutseljeu  LiUnuitur.  Freibwr^  IH73*  —  last  Tl*HiUi'li-MyÜJi*IügiM'ht* 
liiti]d^rfiiitlHl»ilder.   Hf^rliii    IHIII. —  l^iliiiicver,   l*i'iit?^rh(T  JngondNchat?..  I4*x,  1883. 

—  Mi'vnort,  Aljriss  tk^r  <it'^t-lii<'hk*  Ji'.s  öJituir,  Kiii^erstiuiti^s.  Wim  istjO,  ^ 
Prosciikd.  (fesrInrhtsWIcIer  atin  dm  k>i>itllliHl*^rn  UKterroipli-I  ■jigaiiit^*  Wir*u  J8Ö1. 
P*jrl*^fi  lim  i\**i*  ilHt*^rr.  Vaii'rlHridso^osf'liirljti».  Wmii  IHHH.  —  I'rs4*h**wulskL  Ueb'ti 
in  Tilit*t  ufui  um  nl***n*ii  Uini  (Rh  ii^flln'ii  Fhimr:^  in  *1-  *l.  JH7ii  Ihh  l8iS0,  .\vnii 
1884.  —  I4_m^i«^lilr'.  Hm^lin^ilN^ndc  iliH*grn\Aüt?.  Stiitt^,  1872.  ~  RiUer.  Erd- 
beschreibnng  fiir  (i^iuijartit^n.  Lpz.  1869.  —  Sattlor.  Ahrm  dai*  Oesrhichk*  und 
iieogr,  für  h<jhcrtj  IjehnuiMalUsii.  l,  IM.  Mttiiclu^ii  1H7L  —  *Srhii*ft*r.  Uroiidrtss 
der  iieNdli.  der  dtüiUrlieji  Liiti>riiiui\  Bi-i'lin  Iis70,  —  8<dimilmtdi.  hie  <l*Mjtw*(n")i 
AI|H^ii.  5  Mi.  Mm  18*55/71.  —  SfbcfiV^I,  Ekkohaiil  HtnUg.  J890.  —  Hdiw irker, 
rijtransrlit'  Hoidilntiilsl*ildin',  Wmi  ik  J.  —  ScIiii|»jk  KIü  Ijesindi  mn  Im  PlaUu 
Fn*ibiirg  189L  ^  SjMimMrj*  K**uo  \*(ilksl*clrlnT  17  Üändtdieij,  —  St<*iri,  IIjiTuIbiicli 
dtT  <irs<diirhk^  3  Hd.  l^udnrhorn  l><74.  —  Sliikl,  Zum  Muor.  FiM'ieiiUigt^  in 
IViej^l  mid  aru  i^iiiirrtm^  Wien  ti  .1,  ^  Sn|jan.  fiOhrhu<'h  dtT  (Tc*ogra|ihic.  Lii- 
Imeli   1874.  —  rinlaiin,  Utr  Lüiidrr  Hstorhirli-t^i^ntrijs.   15  Hd.  \Ywu  iSSl/sy, 

—  Valkiiiaini  L^audpr.  Thiynu'reipii  an  fnnj'0*s(sr!ii^a  Karuiiiru.  Lp?..  IHSlt  — 
Wt*rnur*  I)n.s  Knisi»nt*ieh  Iridieinind  die  ahgr*^n/.(^tulen  Uidiirgj^lHiiih^r.  Jviui  lss4. 

—  Wi»l|1;  LiiHiutdi  der  allgeiiHnut^n  <i*^^idji(diti-\  Uerliii  1873.  —  Z**ihrt*r,  !ia> 
K^iisorburlL  Wiet»  iSSJO.  Kvvm  ujid  Srliuort.  \Vi*'ii  ilJ,  Usti*rrei<'liif**djes  Küusstkr- 
buch.  Wien  (j.  J.   D^r  lt*mi»  KiHer.  Wian  u,  J, 

Portiii't^itti^t'ii :  AilgiMiieiri*'  !k*iits^*die  Kiogniidii<j.  IM\\  15Ö/]tJö.  — 
Kilrjii'hnör'b  iKniti^che  NatiunallittenUiir.  Lietr.  <»75/7iJi,  --  Jabrhmdi  dt^r  Urill- 
par/jT  <n'srlbchiift.  1  /lalrig,  \Vii*n  ISU*L  —  i>jickrii.  Allgcrhriin'  Hc^icbiebU^ 
in  Ein^ddarBtHlliiuguu.  LMw  t8ü/lÜL— DiinjHtt'rivii'hihidi-riigunHrbi'  Altinandii«* 
iu  Wi>rt  üiid  Bild,  Liofr.  1:^H/I54*  —  Topugnipliir  vun  Nii'drruwtenvich.  IIL  BcL 
IL  Abth.  lsU'U\  IjS.  —  Allgi^rneiri.'  Niitirrknndiv  \Mr.  UiiV^H  (Si-hliiH*^).  — 
KnUvuiwvsU  Koptsgürncntloni  L  IU.  :i5;n*S.  IV\  45/41K  IV,  II.  17/18.  V\  fS/7.— 
Sidirirtt*ü  dl*«  V*^mue»i  zur  Verbreluui«^  UHiiiruiNserii^rh.  keiiiilni8«si*  lu  Wien* 
3L  Hd.  —  Urcrwebol  &  Horni'inann.  Julirbm-Ii  ih^r  Erfindiuigen.  227.  Jahrg. 
Ijcipzig  1891.  —  Wagiier-Fi^t-'tK'r,  Jahn^äsburit-ht  dur  Clujiniüclifu  Techtiakigic* 
mr  das  .Uhr  IM^I,  Lpz.   I8JH  '"^ '**" 

XritMdirlftrii :  Wiener  Zeitung.  —  \  erordnungj»b!aU  lUr  dt?«  IHensibureieii 
dös  k.  k-  Mini?it**rJurni5  filr  Oultuji  und  Unturrieht  -  YAirmikvs  litu*mnseheü 
f>Dfralhlati.  ^  Hmiie  pfthfiqne  et  litteraire.  ed.  p.  Ytiüg,  —  Harper?^  ^Mantbly 
Maguxinu".  K(dbe,  Zi^iNebrill  lilr  aIhs  UvixhvhiA^M's^n.  —  Strark.  Oritralurgaü 
Ulv  die  IntHreÄseij  dm  Reaisehulweätfni^.  -*  OHterreiebiüeli«  MitteWhule,  —  Blatter 
fiir  Larji|t>kunde  von  Nii-iirt'osterreieh,  --  Mit.thi'ilinigrii  der  k.  k.  (ieogr,  Uesell- 
schart  in  WieiL  —  Wjcdeinanu,  Ptiggendürfs  Annaleii  der  Phvsik  und  r'heniie; 
mit  Beiblatt,  —  E^cherich  &  Wejr,  >[onat>^heIle  fllr  Mathematik  und  Phjsik,  — 
Pfi«ke,  Zeit^ehrirt  lllr  den  phy^ik,  nnd  ehem.  Ijnternebt* — Hnflmiuin,  Zeit^eb^if^ 
ffjf  inafhr^m.  und  natt!rwiKHi?n!!«hafthehpn  Untorrieht  —  Schl'unileh,  ZeitHchrift 
Htr  .\Iafhi^in*  nnd  Pfjvsik.  -  nHUts*-tir  Tnni/eitiing.  — -  Nieden^sierreieliJM  Ire 
Prmm,  —  Vc»m  Feh  7Min  Mei*r.  —  W(^sterrnarHrr5  illu.strierte  Monftishel'te. 


24 


2.  Bibliothek  der  Handolsschnle. 

Bibliothekar:  Franz  Holnb. 

Vermehrung  im  Schuljahre  ISUl/Oi. 

A)  beschenke: 

Vom  ObcrstkXiiiiiiereramte  Sr.  k.  k.  apost,  Majentüt,  darcli  den 
Herrn  Minister  «Ir  Cultus  nnd  Unterricht  :  Neues  Ulnstriert4?s  vaterländi- 
sches Ehrenbuch,  herausgegeben  von  Albin,  Beichsfreiherr  von  Teuflenbach  zu 
Tiefenbach  und  Maßmegg,  I.  Theil. 

Vom  hohen  k.  k.  llinisterium  für  Caltus  und  Unterricht :  Statistik 
der  Seeschiffahrt  und  des  Seehandels  in  den  österr.  Häfen  im  Jahre  1889.  — 
Navigazione  in  Trieste  nel  1890.  —  Comniercio  in  Trieste  nel   1890. 

Vom  hohen  Reichskrlegsministerium :  C.  von  Duncker :  Das  Buch  vom 
Vater  ßadetzky. 

Vom  holien  n.  «.  Landes-Ausschusse :  Zusammenstellung  der  in  der 
I.  Session  der  siebenten  Wahlperiode  des  n.  ö.  Landtages  gefassten  Beschlösse 
1890/91  sammt  den  Beilagen  zu  den  stenogr.  Protokollen. 

Von  der  löbl.  Handels-  und  Goverbekammer  in  Wien:  Bericht  über 
den  Handel,  die  Industiie  und  V<H*kehrsverhältnisse  in  Niederösterreich  wälirend 
des  Jahres  1891. 

Vom  k.  k.  Postsparkassenamte :  Achter  Bechenschaftsbericht  des  k.  k. 
Postsparkassenamtes  für  das  Jahr  1891. 

Von  den  Herren  ftehe  &  Cie.,  Dresden:  Handelsberichte,  September 
1891  und  April  1892. 

Vom  Herrn  Edmund  Baehmann^  Wien:  Öst^^rreichisch-Üngarische 
Pomologie,  beschrieben  und  herausgegeben  v.  Prof.  Dr.  Budolf  Stell,  II.  Aufl. 
Klosterneuburg  1888. 

Vom  Herrn  Professor  F.  Holub:  Dr.  Josef  Kudler,  Die  Tirundlehren 
der  Volkswirtschaftslehre.  IL  Aufl.  Wien  1886.  —  Dr.  Albert  E.  F.  Schäffle.  Die 
nationalökonomische  Theorie  der  ausschlic^ßenden  Absatzverhältnisse,  Tübingen  1867. 

Von  der  Verlagsbuehhandlnng  Alfred  Holder,  Wien:  Karl  Haberer, 
Lehrbuch  der  Handelscorrespondenz,  Wien  1892.  —  Karl  Haberei,  Lehrbuch  der 
Handels-  und  Wechselkunde,  Wien  1892.  —  Karl  Haberer,  Leitfaden  der  Handels- 
und AVechselkunde,  Wien  1892.  —  Julius  Ziegler,  Lehr-  und  IHbungsbuch  der 
Buchhaltung,  Wien  1892.  —  F.  S.  Holzinger,  Leitfaden  des  kaufmännischen 
Rechnens,  I.  u.  IL  Theil,  WHen  1892.  —  Rudolf  Tutschck,  Das  Muster-Comptoir, 
Wien  18(>'2.  —  A    E.  Seibert,  Grundzüge  der  allgemeinen  (leographie,  Wien  1891. 

Von  der  llanz'sehen  k.  u.  k.  Hof-,  Verlags-  u.  Universitäte-Buch- 
handliing,  Wien:  Karl  Ijang^'r,  (irundriss  d(»r  Warenkunde,  Wien  1891.  — 
Adolf  Bechtel  &  Paul  Hertzog,  Französische  Gonveisations-Grammatik,  Wien  1891. 

Von  der  Verlagsbiiehhaudlung  A.  Piehlers  Witwe  &  Sohn,  Wien: 
J.  Berger.  EiniVihrung  in  die  Handelskunde,  Wien  1891.  —  K.  Schiller,  Lehr- 
buch der  Huchhaltung,  IL  Aufl.  I.  TheiL  Wien  1892. 


!3 


m. 


H*   Kanf. 

Dr.  Cml  Zi'hiltm,  niUj*t^4s^'**of^iaptjii\  VL  Aufl.  VC  um  18SHK  —  tAuHk 
nh\enUt*rk\  Der  rhiH'k,  Unj^zig  181HK  —  Dr.  Carl  8chera:<*r  u,  Eduard  Brata«- 
^vir.   1>»T  wiil*irf!hiilllieln'  Vi'rki*hr  iUr  Ue«reiiwttrt,  Wi^^n    IHlll.  —  A.  pHliischlsH. 

If'olkswirLHrliHfilirh**«  h^^oi»ueli,  IL  AnÜ.  ilothn.  —  IH.  tiiistav    Haii^iu;s(^k.    Fae* 

ir^ü  iifiil  Fttotunii^livüsütii,  Wii*ti  1891.    —    Eumotiel  Bajr    Sf«*ili"  I^ttunmhrift, 

mi   IHIM.  -  '  koUnt  Stt-rn.  Ila*^  ii(hii3  tk^ld,  Wi**ii   1HJ>2.   —  A,  U^dchur.  Km^u 

Uii  Stuhl*  IVrliti   ]KSK».    —    Al**xaüder   Dorn,    IHh  ^t^idiäfeii   dm   Wt-Itverketiix 

ieu  18i*2,  —  Alt»3ttijjtli*r  Dmn»   Dia  ueiiün  Vorteil rirtt'ii  bHrcflV^rnl  ilfe  ^^lii^lik 

les  ausv\iirng<*u  KandeU,  Wien  18ÜL  —  Prof.  Williplni  Tivulx^r,  AUgnm^iiie** 
Linz-,  iliiß-  u.  (ii*viit'ljt^bui*h,  Drt'stit'u  IHÖl.  —  For*ittu's  Uiidigrlicr  in  Hfltl- 
irheii,  h**{irfK'iti4  \\  (lUHlav   bnluii*r,    Witji    I81i0.    —    l>r    Mjtx    Wildiiinmiri. 

lahrostiKTitlit  fler  Nalürwii^äi^ii^cUHrrcu  189i)/fiK  P'roiburg  ISi^i*  -  Mr  \V.  Niu- 
itli.  Eli:(!nvut4'  ij(*r  Volk?^wid^rli^iiyt*hn*.  Wi«»!]  \S9i,  —  Alfn^d  UskTM^/^civ. 
k'aliniiigsvvt'ch^**!  n    Aiifiiahnit*  dvr  liarzaliluuj^*Mi,    Wien    1893,    —    Dr.   -lulius» 

Wi^'.'sut'r,  Dil*  El<»ni*:'ulai>truehir  u.  da^  WM-hütliimi  der  lubeudi*n  8iibt?UMi7., 

KFort^ietzllIltfotl ;  Die  ÖHtvn ^-unt,^  Mniumhit?  in  Woit  und  Bild.  (Bd.  IX.  u,  X.J 
Zeitsdirlftcii :  (ilulnh,  illu$lr.  ZoitsLliritt  iilr  litiider-  und  Vülktikuud«. 
Bd.  ^}^^  ir  tioj  —  iViitralbUtt  Hir  dns  gewerblicdu'  IJnlurnehtywijNt^u  in  Ut^ster* 
ptclK  iBd.  X,)  —  ÜsU'nvich lischt^  Rt}vni\  .Ihrg.  189L  —  Ik?r  üHt^rr^'ii'biHidm 
Kanlumnij,  VIII.  Jlir^.  *—  IKt  DotiAÜhriudk^r,  IX*  Jbrt£.  —  Illustrierter  AuzcigtT 
lur  Conttu-  und   HurpHu,  Jlirg.  IhU^ä. 

3*  Li'linnlttel   für  tiiMiyrra  |ili  !r   und  ti  e^iehlühtis 
ü)  Olierrratsrluilv. 

( '  ubtm :  Antun   iNj  k  i  >  i'  n  y . 
a)  (icselionko.   „L-nser  utlos  Wicii",  heniusgogeben  von  LI  lirt^fi?*  26  BUttör 
ijt  Tt*xt.  lieMdieuk  de>i  h.  ii.  in  LundBmiuöiit'huHiieH. 

ti)  inkltlff,  ii  Stdrk  Phntügmjihieii  in  t/uurl   von  *i.  I^ominir  ijnd  Sohn 
Xiui|i«j1,   Abbildnn^t'n  iiiistür-  und  gcngraplL  vvifditig*ir  Orte  in  luin-n  (Punipi^ji, 
faehtutn.  Pii3:2iiob,  Ikijm,  fcicilb,  ('apri).  üUlgin^Kinnt  anf  Cartoiii«  —  DoleM  A,» 
Schulwandkarle  der  iM.-ung.  Mouiirf^hie,  2.  AutJuge*  Ootlia  u.  Wii*n   1879. 


I 


b)  lliiiid4d»isi*hulc. 
Cui^to^ ;  Ur.  ih  N  ts  b  t^  ^  k  l 

ÖsitTr*Mehisi'hi^  MonatJs«i*hrift  tttr  den  (Orient.  17,  Jabrgang.  —  Stialer, 
Handatlas,  rjeut-  Aü!>gal:>e.  —  A*  ('[uitidiiin,  PlaniKphftri^  cart^'  dm  voios  de 
eotnmunication.  —  ÜbersielitJ^karte  der  filHenbahm^ü  der  Ö!*tttrndchi*seh-ungariM"ht!n 
~  onarelut%  h<Tjiusgi*g<5ben  vtui  di*r    k,  k,    ii6ii^raIinypi>rtiori,    1M9|.      -    Artiida» 

bftliri-  und   Pi>i*t-i-fuiHniiinrationtikarte   von  ÖHlttroich*!  nj^rarn,   I89ä. 

4.  Lehrmittel   für   X at  nrgei^elitehtr. 

(•ustoü:  Jo  II  Fnrsi  rnM. 
OcMrlii^tik«' :  \^i>ü  Ber^htiuel  Hi**bivnl*  Schüler  dvr  V,  (Jlas^e:  Kohlen  und 
'hiefer  mit  Ptlanz«MUibdrü<^kt'ii  (li  Shlckj  auw  dem  KoblHiiliergwrrko  hei  Lilii-n- 
Idd,  vnii  Fisi'hl  lürhard.  Sth,  d.  V,  VI:  Ein  GrüttenolnK 


46 

Angekanft  wurden :  5  Stftck  ausgestopfie  \'ögel :  Sylvia  hort^nsis.  Corrus 
fornix,  Coluiuba  livia,  Tetniv  tetrix,  Grus  ciüeiea;  9  Spiritus-Präparate:  Pelias 
berus,  Siredoii  piscilbrinis,  die  Entwicklung  von  Tropidonotus  natrix  und  von 
AnguisJ'ragilisunddie  Metaniorj)hosen  von  Mdolontlia  vulgaris.  Apis  mellifica,  Musca 
doniostica,  Stauronotus  inaroi-eaiius  und  Periplanota  orieutalis;  8  Präparate  in 
luftdicht  sehlieUcnd<'n  Glaskästchen :  die  Metaniorphoscn  von  Myrinecoleon  plum- 
heus,  Uhellula  IV  maeulata,  Aporia  crataogi.  IMcris  hrassieae,  Kombyx  niori. 
Psilura  nionacha,  Agmtis  segetuni,  Hibcrnia  delolioria.  —  'Z  Stück  Mineralien : 
I  Cabinetstiiek  ßother  ülaskopf  und  I    Vesuvian-Krystall  (Wiluitz). 

5.  Lehrmittel    für   Physik. 

Custos:  J)r.  Anton  Ehren  berger. 
Zusaniniengesi'tzter  Hebel,  hydrostatisclnu*  Blasebalg,  GhiMropten  zur  Dicbten- 
bestininning  von  Flüssigkeiten,  Scal«*narä(uneter,  Vohnneter  jiach  Gay-Lussiic, 
Burdon'sches  Metallbaroineter,  PfeiftMi  mit  verschiedeuen  Ansatzstücken,  Dalton'- 
scher  Apparat  zu  Spannkrartniessungen.  Apparat  zum  Nachweis,  dass  im  lutt- 
erfüllten  nnd  luftleeren  Räume  sich  gleichviel  Dämpfe  bilden,  Ap[>arat  zur 
Bestimmung  des  Siedepuukt«\^  verschiedener  Flüssigkeiten. 

6.  L  e  h  r  in  1 1 1  e  1    f  fl  r   Chemie. 

Custos :  Fricdr.  M  a  r  e  c  k. 

Durch  die  dankenswertem  B«»reitwilligkeit  der  löblichen  Gemeindeverwaltung 
wurde  «\s  in  diesem  Schuljahre  ermöglicht,  dem  Schülerlab(u*atorium  die  seiner 
Bestiuimung  mtsprechende  Einrichtung  zu  gi'ben.  Es  wurden  Ö  Arbeits- 
Tischkästen  mit  Schicbladeii,  sperrbareii  l'nterkasten  uud  Aufsätzen  für  die 
Büagentien  beigestellt.  J)adureh  ist  es  ermöglicht,  dass  gleichzeitig  \2  Schülerin 
geordneter  Weise  den  praktischen  Übungen  ol»liegen  und  dass  dieselben  die  ihnen 
anvertrauten  Arbeitsbehelfe  unter  Verschluss  nnd  in   Ordnung  halten. 

An^rekauft  wurden  a)  aus  der  vom  h.  liandesausschussc  bewilligten 
ausserordentlichen  Dot^ition  die  für  das  Schülerlaboratorium  erforderlichen  Gerath- 
sehaften  und  Reagentien. 

b)  Aus  der  ordentlichen  Dotation  verschiedener  Arbeitsgeräthe  und  Präparate. 

7.  Lehrmittel    für  Warenkunde. 

Cubtos:  Dr.  U.  Nebesky. 

Vermehrung   im  Schuljahre  1891/2. 

A.  Warensammlung. 

1.  Gresehenke:  Von  Herrn  Karl  Exel  in  Imbach:  S2  Proben  von  Stroh- 
geflechten aus  Sachsen,  Italien,  der  Schweiz,  Japan  und  China. 

2.  Angekauft  wurden  :  Die  Entwicklung  der  Phylloxera  vastatrix,  die 
Metamorph()S(;  der  Honigbiene,  (;orallium  rubrum  (Spirituspräparate)  —  Schädel 
von  capra  hircus  und  Cervus  capreolus.  —  10  Mineralien  (Rothzinkerz,  Si-hw(»fel. 
Zinnstein.  M<»teoreisen,  Steinsalz  mit  Naphtaeinschluss.  n^tlnM*  (ilaskopf.  Moosachat, 
üJivJn,  Fluorit,  (lold).  —  Eine  Ri'ihe  von  Drogen. 


I 


^^^         B*  Apparate   Ulli)  «liili^ri^  Kdirk'htimtffiirt'wn^tifiiUo, 

parienrndplii.  —  Eim*  WerkKon^^arninir. 

i\  liild werke  uuil  ZeltM'hrinoii, 
W  Anm'kmtft  wunlru:  Zwoir  Äfmlujü:isrlio  Waiidrnftin,  ^- Vi^r  t<?<^hüoIof?iH  ho 
Wandtalelji  (Bi*i^*nn*rj<tiihl«*rZfiUgutig,  Aininoiiiak-EiKniiiHcliiiM'*  Kiogel  -^  Kingofrn. 
8i^hwi*l'rliit*Htilliilioij).  —  (H'isiülrr  uimI  .Mirlkr.  H<*ali'ni\vrloiiauiii'  der  Iliiirrnarit« 
lS('hl«hslii^lLTmi|fi^fö.  —  Ulilworia  ujhI  Kohl  Imtaumtln^j^  (AMJimlliJiitt,  18**1  — 
Vnrm,  suMilogLmdhir  Aijxdgt*r,  \H^i.  —  HttgL*r  imtl  UemK^r.  p^m^maei^utiseli^' 
l>ii(nilliallt\  imt. 

s.    Lt^hrmittrl   für    I*  ri^f  liaii tlzelfhiH^n. 
Hin  CusUi^:  A,  Michuliiiirh. 

iti^rkmttt  wiirdon:  a)  Auii  ilt^r  Aulkriaibnitlitlioii  Uut^ttidii:  IMhi  jii 
H,,|;t,  1544.  —  St.  IVttT  iiiid  IViil.  R*^li*M;  iTriä,  —  EHVijbdjikaiine,  I^.Juhrti. 
--  Si*bild  irj  KiNiii  giHn**lw'ii,  H.  Jahrh.  —  Tritikkaün**  \oü  ElfmUvln,  Um*ii 
gcdrelit,  17.  Jalirh,  — ,  (iruße  Selmlr  Vdti  B.  Oollmi,  -  Büste  von  Liuim  iMln 
RnliliiH.  —  rii'iii'tiUT  all!*  iUt  Cirtixsa  )m  Puvia  —  Tascho  ans  *reHrtniiHint»*n» 
l<t*dt'i%  15,  Jahrl*.  -  l?ütlii^clu.^r  KvMi,  —  Tliaükrug»  di'UU'ielii'  Ki'naise>iiijru, 
1»>.  Jalii'h.  '-  AjE^yiitiiche  Brojii*!-.  —  Schale  mit  der  ÜiuervLi,  n'iiai«eli,  — 
Si^lmh'  triit  (irlinrjjreiL  roiniHt-li,  ^  lt«)iiiai)M'hoj*  Burhdi*(*ki'l  —  Rorimtikchcr 
Ht^nkfdkrutj.  —  In  UoVi  tri/si'1ünt7t*>s  K^ist^dl^'rl  ^qk  ilmii  IT?.  .Ijilirb,  —Krug  nus 
HtPTnxrrijr.  ItHfS.  -^  KrUif  »«?<  HtrrriK*^u^  iriit  dt*ri  Hit*t>ett  Kiirtürj^tHü,  IW2.  — 
4t4itbiH<hor  ZilJnknI^^  —  Frutdiimdialf*  um  viT^idd.  Süher.  IB.  Jahrh.  -  Kmm 
tUH  SilhiT.  Hi.  Jflhrh*  ~  Rahiin*n  aus  iloru  17.  .InfjriL  —  Marke  dtvr  Knni^nh 
I^iHKe,  —  Riitriiiij heller  But'lide*kel.  —  IndLnidio  Kariiio,  —  itütliij^ieher  BuL'it- 
dei'kel. 

lt\  All«  der  nrd»'fi11iehi4i  PotatiMn  :  BiUiinen  mir  Figoren  nm  dem  16.  Jahrli,  — 
Aiiaiimiiiieher  Ko|if  von  Fistdier;  —  Kanne  uns  BitU-r,  17.  -lahrh.  —  Marke  de« 
Liieiiiii  Viru.^,  —  Zifiiihtirhse  um  dem  17.  Jalirti. 


HI-  ICcrperliclie  -A^-UL3T3>ild.\ixig  d.ex 

Sclxij-lex. 

Wie  im  vergan^^^'uen  J>ehidjalir*%  ^u  hat  der  Lehrkfirf»rr  aijeh  lieiier  der 
k&rperlieheii  AushildMii^  iler  SelifUer  M'iiie  lies4>ridere  Aiifitierksiifiikeit  xiiirewendet. 
In  der  ('onteren^.  arn  4:  November  1H9I  wurde  beweblo8»en,  dieM^lhen  Ver- 
Hiij^ialiriiigi*!!  Iieizubidiulteri  \sU*  im  vertun ^^eniii  Sehiiljahre.  Wm^sv  WniiiNt^dturj^jen 
bezoi»:eii  sieh  aiit  a/  ths  Eislaureiu  h)  flan  Bader»  und  Sehwimnn'li,  e)  die  Jiip*nd- 
s|Mele,  fi)  die  Sehideraustifi^fe. 

aj  I)te  t'-rolkn  Ktsflneheti  auf  deu  ah^ebuiitei]  Dmiaiiarrnen  tmlea  den  8<*liü- 
lern  vielfaeh  (Jelecrenheit,  nnentjreltlieh  das  SehNttfiehnhlaitfen  3^n  flbeii:  r\iiRerrfern 
uiinle  der  l'Hrliiri'  r|(^«  EiwfjIat/.eH  von  drr  fii-rneinde  verpfliehteL  d*vn  Srljnlern 
der  bii^iii^ii  Mitk^lMditileii  selir  erniHliigte  Preiwo  zu  bewilligen,  wtidnreh  i^h  bui\ 


28 

das8  (li(^so  geennde  Bewegung  des  Eislaufen«    von    Kahlreitben    Schülern    (siehe 
nachfolgende  Tabelle)  betrieben  wurde. 

h)  Die  städtische  Badeanstalt  in  der  Donau  stand  den  Schülern  der  hie^iigen 
Mittelschulen  um  8  kr.  per  Bad  (Dutzendkarten  noch  billiger)  zur  Verfügung; 
unentgeltliches  Baden  war  an  einer  abgestwkten  soir»ht4'n  Stelle  in  der  Donau 
in  geschützti»r  liage,  gestattest. 

c)  Als  Spielplatz  für  die  studierende  Jugend  besitzt  die  Stadt  Krems  einen 
umfangreichen,  von  großen  schattenspendenden  Bäumen  ])e8etzten  freien  Platz 
neben  der  Turnhalle,  den  s.  g.  Turnschulgarten;  außerdem  den  ras<?nl}edeckten 
und  von  Bäumen  umgebenen  Feuerwehrübungsplatz  au  der  Westseite  der  Turn- 
halle. Beide  Plätze  wurden  fleißig  benützt.  Was  die  Spiele  selbst  anl)elangt,  so 
wurden  inunentlieh  Ballspiele,  (lerwerfen,  Wettlaufen  u.  s.  w.  ausgeführt. 

d)  Während  des  Sommers  wurden  mehrmals  Ausflüge  einer  oder  auch 
mehrerer  Classen  in  die  schone  waldreiche  T7mgebung  von  Krems  unter  Führung 
von  Professoren  unternommen:  26.  Mai  II.  Ol.  und  HandelHschufc  l'.  A.  (Dr.  Tll- 
rich.  A.  Micholits(*h);  15.  Juni  III.  Cl.  (Dintzl,  Tauber.  Dr.  Ehrenberger) ; 
23.  Juni  I.  Ol.  <Dr.  Ehrenberger,  Tauber). 

Da  das  Realschulgebäude  ganz  frei  inmitten  von  Parkanlagen  sticht,  so  wird 
den  Schülern  in  der  schönen  Jahreszeit  gestattet,  während  der  L'nt4»rrichtspause 
um  10  Uhr  sich  in  den  Anlagen  zu  bewegen;  bei  ungüiistiger  Witterung  und 
im  Winter  können  die  Schüler  während  der  Unterrichtspausen  sich  in  den  ge- 
räumigen (längen  des  ßealschclgebäudes  bewegen. 


ij    Von  den  Schfllern  der 
Clane  sind 


9 

ja 


Schwimmer : 


Eisläufer : 


leben  in  den  letzten       !  i^.  ^„  .    j^,.  t?«  .^^ 


l! 


45 


89 


II. 


III. 


IV. 


V. 


VI. 


22 

32 

1 

21 

19 

1 

11 

13       ; 

VII.   I 

|H.-Schj 

10.  A.l 


9 
11 
U 

4 


9 

7 

B 

17 


- 1:  Sämmtliche  Schaler  wohnen 
I  in  Krems,  Stein  oder  in  der 
j.  nächsten  Nähe  der  beiden 
!!  Städte. 


27 
29 


15 
9 


11 
6 

8 

24 

9 


iM 


a 
< 

54 

38 


25 
14 
13 
9 
11 
28 
15 


;  Zus. . 


144 


149 


138 


207 


I 


IV-  TTaaterstiä-taxiiagr  aailttelloöer  Sclii2Ll©x, 

i.  StIiH*iid!rir  uiul  IItit<n'sHlt/iirifirHlM*lrfii;r.  Kin  SclKÜor  der  Olniroal- 
imd  HU  SclifütT  dtT  llaii(lf'ls.H!t  biik^  waren  \m  iionuMüi*  je  oinoi*  ik  ii  Iiantl*:H* 
KaiH^mipendiuriiK  ii  150  H.,  i^in  S^hdlor  der  (iberrmlat^hnle  im  <u*tiiiti^H  der 
TlialfaüfurVhen  Siiidiejjslitrnn^  im  IWra^r^'  v<*n  |0()  tt.  AiisHi>rii«*m  t*rhi»d!.f*ji 
t  Srliülor  d(*r  rUHnroHl-  und  tnii  8diiikir  der  Haiidolistit^liuk'  jtf  50  11.  üIk  inikir- 
isittUiin^sMrägf*  des  %^hukrou£(^rvi^ri}tt]i'N  in  Kn?ms,  ein  Sehfilor  der  i>herreaU 
ücliulc*  tlie  IniemsMi^n  iltvs  E,  Selnirunrher'srhi'n  b^-pites  |>i*r  21  rt,.  uiid  8  ScIiüU^r 
llarL'tHi^B  aii^  *lpm  rritcrstfjt^tnigstbndf»  tni  finKiimmtheini^?  van   IJß  IL 

3.  Lntni*8tiit^till^f 01141.  Von  der  Papipdmuiil ung  Saska  wnuU'  eimf 
Pitrtiij  Htdiü.  FirJeni  i^ic.  gcispoiidet. 


I*'  (  11  II  a  h  tu  e  II, 
a)  Uenelienk*^ : 

7ou   ll^tm     Weim^u     Huebhurjdler     iu     Krems       .    .    . 
,    Herrn  F.  Osterreieher  ^  .  . 

^    Praa  Ptllzl  in  Krem^ 

^    einer  Ihi^enuiHiljeii 

,.     Herrn   lh\  Stiu^L  Advomt  in  Kreins 
„     Heim  E,   BuiijnmiHi  in   Wien   .    . 

,     Hprrn  Heitid!.  St*^in       *    .  ,  

.     Herrn  Dr.  Bpiuigler,  L^indesgericUusnUli  in   Krems 


1 
tt, 
\l 


*)  

10.— 
30,- 

9 


einem  l'ngumiiintcn    ,.....,,....,        fl,  IIJO 

Herrn  Prof.  Ü^erseheltlc jl  lU.— 

[Am  dem  n.  o.  I^audeKfonde  ,    .    .    ,    ,                    .  d,  \i^(K — 

Tiin  der  \l\h\.  Hparkas^^e  jii   Krenjs , fl,  10, — 

Herrn  Paul,  A|Mjth6ker  in  Waidhofen  an  der  Yljb«     ,    ,    ,    ,    .    ,  t\.  5. — 

Prall  Kirsi^hneek,  kretui   *   ^.  ^  ,^   ^ .    .  H.  5. — 

'  ^ '      ;  ^ .  ,  .  rt ,  3  J5 


einem  Seh  die  r  fdr  alte  BüeJier 


li)  Xln^f  11 : 

;I^Dgheini'/ seile  Sliftmig  .    .    ,  (1, 

B^mrka.'^*'  in  Krems    ,  ,    ,    ,  fl. 

VüPiehüSüiverein   Krems  ....„..->,..,.  .    .  tl. 

Tie^inti^n  verein      -    .  .11. 

ir*iujMJHs ,..,....                            ^  fK 
Hiiinme     tl. 
Auitgatieu. 
Conto  Fürner .    .    ,    , ,    .    ,  fl, 
.      pMrriri II 
Piilzl,   Pii}>ifriiutid[iriiu                                ,,,....,.        .  Il 
,    ^      Weisj^r,  llut'tdiiujillnri|i ti. 
f  \*    Osterreieher       „               ♦ .            .    ,    ,        ,  fl. 
Barurderslüi'^mj^eii ,.,.....,..,.,  rt 
SnmnnT^ 
Aai*  der  fiegennherstelliii^  der  Einnahmen     ,.*.....,,  H 

und  der  Aunpahi^n .    ,    .  ft 

'gibt  sieh  ein   VerinAgen*«zuwaeh^s  von     .,.,.<.,.,* 


8,40 
86J2 
22.10 
2o.0(» 

r>ä.4o 


^JsiST 


1.70 

31  95 

107.70 


HH2.87 


"C^STS^ 


30 


VenuKgensHtand  am  15.  Juni  I892. 

(Ohne  die  seit  1.  J&oner  d.  J.  aufgelaofenen  Zinsen.) 

1891 


1892 


1.  Sparcasse-Einlagen   und    Bargeld* 

Einidgebuch  bei  der  Sparcasse  in   Krems  Tom.  XXI  Fol.  709 

B.  Z.  11072    

Einlagebuch  bei  der  Sparcasse  in  Krems  Tom.  XXVll  Fol.  1(>4 

B.  Z.  25486 

Einlagebuch  bei  der  Sparcasse  iu  Krems  Tom.  XXXI  Fol.  812 

B.  Z.  8U49 

Einlagebuch  bei  dem  I.  VorschuasTereine  fUr  Krems  u.  Umgebung 

Tom  Vll  Fol.  826 

Einlage  buch    bei    dem    Spar-    und    Vorschnss  -  Gonsortiam  des 

österr.  Beamtenvereines 

Barrest 

h)umme  des  Bargeldes  . 


fl.    I  kr.  II   fl.    I  kr. 


I 


ii 


li 


71 


467  '  08  I'    48^ 

'  1223 

I  I 

!   468} 

'    663' 


76 
1223:  71 

486  I  72 


601 

o! 


61 

97 
37 


653 
604 


2.  Wertpapiere,  angeführt  im  Nominalwerte: 


1  Stack  Silberrente  . 

1  «              »           . 

1  „    Papierrente   . 

4  Stucke  Papierrente 


ä  100  fl.  (Legate  der  Frau  M.  Langheinz 
und  des  Herrn  J.  Eggel),  beim  hohen  n.  ö. 
Landesausschusse  in  Verwahrung)     .   .   . 

Ein  Fünftel  1860er  Los,  Serie  3168  Nr.  19 

3.  Gebrauchte  Schulbücher,  Schreib-  und  Zeicbenrequisiten. 


1000  I 
100  I 
100 : 


400 
I    100 


1000 
100 
100 


400 
100 


61 

97 
81 


3317  '  74  1^3384     58 

I         \' 


An  85  Schüler  der  Realschule  und  24  Schtller  der  Handelsschule  wurden 
Lehrbücher  geliehen  und  zum  Theil  Schreib-  und  Zeichen requisiten  vertheilt. 

Die  Direction  spricht  für  alle  der  Unterstützung  gewidmeten  Beträge  und 
Spenden  namens  der  dürftigen  Schüler  den  wärmsten  Dank  aus. 


"V.    O  li  r  O  23.  1  iE. 

Die  Aufnahmsprüfungen  für  das  Schuljahr  1891/2  wurden  am  16.  Sept., 
die  Wiederholungsprüfungen  am  17.  Sept.  vorgenommen.  Am  18.  Sept.  fand  der 
EröfiFnungsgottesdienst  statt,  nach  welchem  den  Schülern  die  Schulordnung  ver- 
lesen und  die  Stundeneintheilung  bekannt  gegeben  wurde.  Am  19.  Sept.  begann 
der  Unterricht. 

Am  25.  Sept.  wohnte  der  Referent  für  Schulangelegenheiten  im  n.  ö.  Landes- 
au68chu8S6  Professor  Dr.  \V.  Lustkandl  dem  Unterrichte  in  mehreren  01a.ssen 
bei  und  besichtigte  hierauf  die  Bibliothek,  die  Warensammlung  und  die  Naturalien- 
Sammlung. 

Am  23.  Sept.  fand  unter  dem  Voi-sitze  des  k.  k.  liandesschulinspectors 
Dr.  Math.  Ritter  v.  Wretschko  die  Maturitätswiederholungsprüfung  statt,  bei 
welcher  (ielegenheit  mehrere  Classeji  in  verschiedeneu  Fächern  inspicieil  wurden. 

Am  4.  Uctob.  und  19.  Nov.  wohnten  (1(t  Lehrkörper  und  die  Schüler  dem 
aus  Anlass  des  Allerhöchsten  NauKMisfestes  Sr.  Majestät  des  Kaisers  und  Ihrer 
Mäje^t  der  Kaiserin  abgehaltenen  Schulgottesdienste  bei. 

.Am  6.  Nov.  1891,  am  20.  Febr.  u.  am  28.  Mai  1892  besuchte  der  k.  k. 

fl^halmspector  Dr.  Karl  Ferdin.  Kummer  die  Landes-Oberrealschule,  um 


31 

Am  %i..  2*L  iiiul  24,  Nov.  ISfH  infii^ii  i*'i1**n  (Kn  k,  k.  l4iii(l<*ssrliiili>i>*p**rl(*r 
hr  Juliiit^  S|iiiiig|er  uiid  li^*r  k*  k,  liiJ<»ijiijC'toJ  inr  4^-^  i;i»mitwvittlit>u  Uaü^riielit 
lir.  Kiiii  Zf'lnlrn  dii"  lI«mK*!h?i«^huli\  iHi*  ir*nvfM*l)Jif*lu'  PmIfiildiirigKM'JmIt*  utul 
|eu   kiiurinuitnisclit«)!  AUtMithnirn, 

,\»i  2ih  Juni  189^  ins}MckTti' dor  hot'InvfliilifrMLvPropNl  Dr.  Aiit.  Kt^rHih- 
Uuijii»r  dpii  RHligionsuntf»rriplit  an  f1cr  LplirtuiKttilt. 

Am  ^7.  Jiiiii  YiOiinimvn  lüi'  \^rHoUtiiig^|irnfuij|ri'ti. 

Am   15.  Juli  wurdp  da^  Helinlj^hr  ^ps^irlUössHii« 


■VX.  ^EIoctLortig^e  Erläase. 

T.  ErtaKs  des  \l  k,  b.  Unrtt^HscIiirlnirlii^s  vom   t.  Au^.  189L  Z.  5398,  llHlvff^>rMl 

iVu*  fVoiHi  Narlirniüiisr*'  nrrrt  die   nTitprri(*litK[musen. 
^,  ErhiNs  di^s  II  k.  k.  Luii.loss^djnlr.  v.  :i.  (Vtoh.    1891.  Z.  8301.    div  Kr-ii^r  dr^* 

NHiiH'usfett'H  Sr.  Miijostui  den  Kiiisi«*r?^  hHrfrtVnd. 
».  EiUs*i  des  I).  k.  k.  I.iujdos8eliiili\  v.  17.  MUnwv  IH^Ü,  %   UIW.    woHn  mit- 

HetlitMlt  vvinl,  diiÄs  di^r  ri«^y*^  Li*liri»iiui   filr  d**h   Kn*iluiiidzi»iriiMNmiU'fr[rtd    mit 

boi^inti  di\s  Süljuljalirt'^  18!Jä/;j  tHiiz-ulTiUn^ii  14:  dt^iiiiarli  Uii(  /iiiii  AriKirluieliL' 

in  dtjr  it,  Glansi*  imih'  MatlK^natikstutii]«-  zu  i^ntfülli^ji. 

ErlaH8  des  II  k.  k.   Laiid(-H.s<dmtr.    v.   5.    März    1893,    'L    ll^HI.    Wi*lsmigen 

1*1  jt half «:nil  \m\w  VurkutunnMi  inuiV'^  ^ofiilH<'litfn  ZiMijyriii^'^**«* 

Erla-Hs  d**s  h.  k,  k,  I^andr^ss^diulr,  v.    I:i,   M:»rz  1892.  Z.  1981,  RiaK**8tipi'mlit'Ti 

filr  Mitt^^ls<*lnitl<diivr  ln^tn^nVnd. 

Erlasii  dMs  II  n.  o,  I^ndHsiiiis«rhussi^s  v.  7,  Mai   1892*  Z.   ir>H7(i.    womit  der 

vom  \\,  l^ndtagt"  IjüBchlogsene  Anhang  xum  Peii?ii4Misnorniale  niilfuHlu^ilt  wird. 
t  EHftss   de8    \u    II.    n.  Liuidi>HUiiseIiii^si*8    s,  3H.  Mal    1892.    Ä.    19341.    wuifiit 

d*^r  vnrii    h.  l^iidtag   gt^laä^i*    B«*H*^bliit^8    (ibor   die    JiOjahrige    ni(*ri»^t/j<it    mit- 

iryiheilt  wird. 


M 


B.  Das  Innere  der  Schule. 

Ä.  Healschule. 
I.  TTaa.  terriclxt. 

Der  Unterricht  wurde  na(*Ji  dem  durch  die  Verordnung  des  hohen  k.  k. 
Cnterrichtsministeriums  vom  15.  April  1879,  Z.  5607,  festgestellten  Xormallehr- 
plane  frtr  Realschulen  und  den  hiezu  erschienenen  Instructionen  in  Berück- 
sichtigung der  durch  die  Minist^rialerlässe  vom  23.  April  1880.  Z.  6263  — 
die  Geometrie  und  das  geometrische  Zeichnen  betrefl'end  —  und  vom  27.  April 
1880,  Z.  3814  —  die  deutsche  und  französische  Sprache,  Geographie,  Mathe- 
matik, Physik  und  Kalligraphie  betreffend — augeordneten  Modificationen  eitheilt 

Beim  Unterrichte  im  Deutschen  wurden  ausser  den  Musterstöcken  de^ 
Lesebuches  in  der  VI.  Classe:  Schiller's  „Wilhehu  Teil"  und  Göthe's  „Götz  von 
Berlichingen" ;  in  der  VII.  Classe:  Göthe's  „Hermann  mid  Dorothea",  ».Iphigenie 
auf  Tauris",  Lessing's  „Minna  von  Barnhelm''  und  Schiller's  „Wallenstein" 
gelesen. 

Freie  Vorträge  wurden  von  sümmtlichen  Schülern  der  VII.  Classe  gehalten. 

Der  Freihandzeichen-lmterricht  in  der  I.  Classe  wurde  in  zwei  Abtheilungen 
ertheilt. 

LehrgegenstSnde  und  Zahl  der  wSchentlichen  Lehrstuiiden. 


X^  e  lir  g- e  gr  e  33.  s  t  &zid.  e 


j 


Religion 

DentBche  Sprache    .   ,   ,   ,  . 

Fruizdsische  Sprachf^ ,   . 

Englische  Sprache  . 

Geographie 

Geschichte 

Mathematik 

Naturgeschichte 

Physik 

Chemie ,   ,   ,   , 

Geometrie  und  geumetr.  Zeie^hnen,  dar- 
stellende Geometrie 

Freihandzeichnen 

Turnen 


Summe 
Schönschreiben  (bedingt  obligat) 


O  1  ei 


6 

28 
1 


29 


IL 


m. 


2 
3 
4  I 

2 
2 
5 
3 


28 
1 


29 


IV. 


V- 


a 

2  — 

3  \  3 
5 
S 


2 

3  8 

4  :    4 

2  I     2 


VI. 


3 

3  I 
4 

a  I 


VH, 


In  allen 
TCliSMtt 


m    m    a2    33  :  ss 


8 
23 

2& 

9 

9 

16 

28 

14 

14 

9 

18 

14 


214 
2 


216 


Freie  Lehr^egenstände  : 

a)  Stenographie  in  2  Abtheiliiogen  und  wöchentlich  8  Unterrichtsstunden  (I.  Abth. 
2  St.,  11.  Abth.  1  St.) 

b)  Gesang  in  2  Abtheilungen  mit  je  2  Unterrichtsstunden  wöchentlich. 

c)  Obnngen  im   chemischen   Laboratorium     Daran   betheiligten   sich   5  Schaler  der 
Oberrealschnle. 


RS 


Am   SchliLsse   des  S*0)uljahjTS    189ÜÜ    legten    die    MaturitiitÄprflfiing    mit 
fuWni  Erfolge  ah: 


Kr. 


7— — Ti 

a 


>^  A  m  e 


Deipiaer  J<Mef 


«*  d.  Trafsen, 
HIed.-Oett 


^oabs  Anäir«!! 


Bftttnert  ¥mnz 


Wagner  Alo» 


Geburtsort 


Jahr  u«  Tag 
der  Gebort 


Prüfangt- 
ergtlitiift 


Gajnitig, 


Nted.-Oett 


LeBgenfeld* 


1872, 
H.  Februar. 


1874, 
».  Mir«. 


IH74. 
sa  Juli. 


Beif. 


lUif. 


1872, 
15.  Jtcifier. 


lieif- 


Keif 


Gewltüter  Beraf 


Lehrer 


ßeffwesen 


Technik 


FoniWBieii 


Dor  iMaturitiitsprürujjg   am    Siüilustie    dm   Sebiiljahros*    1891/95^    inTt<?rzogon 
[Äich  die  10  Scholer  der  VIL  ülasso.  Die  schriAlirhon  Prüfungen  wnrdt^n  in  der 
it  voiM    10,   im  2],  Um  lihifiAi^ihim,  Znr  Bi?arl>eitmig  kariieit  f^^lgi^ntli' Aiif^^ubon; 
tt)  A««  ^tH*  ikmlM'^hf^ll  HlH'lK^H^:    „tHmr   den  I3iii8uf;s  nliir  MaÄeiune  auf 
die  Lnigestnlturtg  der  raenselilieln*ri  Zustünde  luid  fjebßiisverhtiltnisBe.'* 

b)  Aus  dor  fniiiseHslsehi'iJ  Sprache:  (iranstOs^-deutsch) :  Porti ail  du  prioce 
Itig^ne  IjJH  „et  de  probite*'  au.H  Iji^mii.s  de  IiUt*5rature  IVan^aifii'  par  E.  Filek. 
e)  (neiUscihFnyiZ(>yiöcbj:   „Zruw  und  da^  PiVrii'\  Fabel   von  Lessing, 

d)  Aii^  der  fni  gl  lachen  ^pmclii':  Hudcdpli  ol  ikjishurgti,  bk  „ineinorable 
staneeK  are  rtitiordtid'*  vou  Wätiiuu  CJoxe^   ans  Wililidars   eugL    Ijoprburbo   für 

e)  AiiH  der  ilafhrmatik  :  L)  Eine  ScLuld  von  UmOi)  Ü.  m)l\  in  2U  gleieh 
tißeii  JiihreHraleJi  lU/gütritgeji  werden.     Wie   hoeb    nmss  eints  sokdju  liate  sein* 

wenn  5%  p.  a.  g*«"echn*?t  werden  nod  die  Zahliinjst  der  forsten  Kate  H  Jahre  naeh 
Aiifjiabriie  der  8i'inild  m  erl'olgcn  b:it.  —  2,J  von  i'iiH-*ni  giei*-'b*»cbeükobgeu 
Trapeze  A  B  ü  l)  kciuil  man  die  Differenz  a — b  der  beiden  parall<»len  (jegt^ii- 
itf'n,  doiJ  Plütiheninbalt  f  und  den  »pits&eu  Winkel  A.  Man  bei^tiniine  hierau« 
iv  Seiten  und  die  Ibaguiialo,  wie  aucli  die  üiirigeii  Winkel  des  Trapeie», 
b  —  la-ö  dm,  f  =  ö7-"6  diw*,  A  =  J?«*  19'  ir-  ^  3.)  Wie  grolJ  M 
dk»  FUtche  eines  auf  üiner  Kugpl  mit  dem  Uadius  r  =  5*25  dm  ljt>gf»nden 
skdien  Dreieikes  A  B  i\  um  welelieni  a  ^  66«  47'  3Ü",  B  =  tiH*  41' 
,  i]  =  lo;  '  U'  20"  ist?  —  4.J  Eh  int  der  geometriaibe  (trt  drr  Mitle!- 
kie  j^nör  Kmm  'm  brf^tinimen,  w^lelie  di-n  Krei«  x-  +  y'—  H  \  =  0  und 
le  (»rdinati^nave  berflhren. 

D  ÄUh  iw  iliirHt44Ueiideti  Ot*oiiietrIe:  1.)  Unrel*  einen  Punkt  A  i*it  eine 
I£b<}tiii  XU  legru,  \\idrlie  voji  mivr  m  ni  panilli^hin  onti  gegen  t^i  uubT  dem 
Winkel  von  5U*  genoigton  (teraden  leinen  Attfitand  d  haU  welebur  gteieb  iät  d^r 
ttlfU*  der  «enkreübten  EritIVrnung  de«  PunkleH  vun  der  (Jt^raden.  --  2.)  Ein 
gt^fiider  Kreihk*^gel,  üv^h-u  \lv\w  gleirb  int  dem  Hinetünfi^er  «einer  Bam,  rubt 
mit  aeiaer  (irußdtbU?b<?  auf  ^i  aqf.  I;ureb  den  Ilallderiangspqnkl  der  Hübe  gdit 
eine  Gerac'e  a,    webbe  mit  iti  porallel  ist   und  mit  tc,    ejjjen  Winkel  von  SO" 

n 


34 

einschließt.  Es  ist  der  Schnitt  des  Kegels  mit  einer  Ebene  a  zu  suchen,  welche 
durch  a  geht  und  rait  tti  einen  Keil  von  40®  bildet.  —  3.)  Man  konstruiere 
das  perspectivische  Bild  und  die  für  paralleles  Licht  sich  ergebenden  Schatten 
einer  regelmäßigen  sechsseitigen  prismatischen  Platte,  auf  der  ein  regelmäßiges 
sechsseitiges  Prisma  mit  seiner  Grundfläche  aufruht.  Die  Grundkanten  der  Platte 
und  des  darauf  stehenden  Prismas  seien  beziehungsweise  10  cm  und  7  cm,  ihre 
Höhen  3-5  cm  und  12-5  cm.  Die  untere  Grundfläche  der  Platte  liege  in  einer 
horizontalen  Ebene  (Grnndebene)  10  cm  .unter  dem  Horizonte,  derart,  da«  die 
Eckpunkte  A  imd  B  einer  ihrer  Grundkanten  in  der  Bildebene  sich  befinden  und 
von  der  Verticalebene  beziehungsweise  —  7  cm  und  -|-  3  cm  entfernt  sind,  die 
anderen  Eckpunkte  der  Grundfläche  aber  hinter  der  Bildebene  sind..:I>ie;;Se]jl;eii- 
flächen  beider  Körper  seien  wechselweise  parallel  und  ihre  Aien  in  einer  Geraden 
gelegen.  Die  Augdistanz  betrage  28  cm. 

Die  mündliche  Prüfung  wird  unter  dem  Vorsitze   des  k.   k.   Landesschul- 
iüspectors  Dr.  Ferdinand  Maurer  am  18.  und  19.  JuU  abgehalten. .  werdea. . • 


TT'erzeiclxziis  d.er  X.jelixlD-CLö3a.er, 
die  im  Schuljahre  1892/93  in  Yerwendung  kommen. 

Religion:  I.  Cl.  Drechsl,  biblische  Geschichte.  —  II.  Gl.  Drechsl,  katholische 
Glaubenslehre.  —  III.  Cl.  Müllner,  kathoHsche  Sittenlehre,  -i- IV.'Cl. 
Fischer,  Lehrbuch  der  Kirchengeschichte. 

Deutsche  Sprache:  I. — IV.  Cl.  Willomitzer,  deutsche  Grammatik.  I. — IV.  Cl. 
Kummer  Dr.  K.  und  Stejskal  Dr.  K.,  Deutsches  Lesebuch  für  österr. 
Realschulen,  I.  bis  IV.  Bd.  ' 

V.— VII.  Cl.  Kummer  Dr.  K.  und  Stejskal   Dr.   K.,   Deutsche« 
Lesebuch  für  österr.  Realschulen,  V.,  VI.  und  VII.  Bd. 

FranzQsi^he  Sprache:  I.,  IL,  III.  und  IV.  Cl.  Fetter  J.,  Lehi-g&ng  der  franz. 
Sprache,  I.,  IL,  III.  und  IV.  Theil.  —  IV.— VII.  CK  Bechtel  A., 
franz.  Grammatik  für  Mittelschulen.  IL  Th„  dazu:  Übungsbuch  zur 
franz.  Grammatik,  V.  und  VI.  Cl.  Oberstufe. 

V. — VlI.  Cl.  Bechtel,  franz.  Chrestomathie  f.  d,  oberen  Olassen 
der  Mittelse  hu  Jen. 

Engliselie  Sprache:  V.  u.  VI.  Cl.  Nader  und  Würzner,  Lehrbuch  der  Eng- 
lischen Sprache  I.  resp.  IL  Th.  —  XU.  Cl.  Sonnenburg,  Gramma^ 
der  englischou  Sprache.  —  VI.  und  VII.  Cl.  Nader  und  Würzner, 
englisches  Lesebuch  für  höhere  Lehranstalten. 

0-eographie:  I.  u.  IL  Cl.  Steinhauser  A.,  Lehrbuch  d,  Geographie  I.  u.  IL  Th,— 
111. — VII.  Cl.  Herr  G.,  Lehrbuch  d.  vergleichenden  Brdbeschreibung 
IL  u.  III.  Cursus.  —  IV.  Cl.  Mayer  M.  \  aterlandskunde.  —  VII.  Cl. 
Hannak,  Ost.  Vaterlandskunde  (Oberstufe).  Schulatlanten  von  Stieler 
oder  Kozenn. 

beschichte:  IL— IV.  Cl.  Hannak,  Lehrbuch  der  Geschichte  für  die  unteren 
Classen,  3  Theile :  Alterthuni,  Mittelalter,  Neuzeit. 


^^^^^^r^  ^^   his  VIT:  Cl.  lioserth,  fimndrbs  der  allgemeim^n  OeÄchichte, 

^^^^ 

^^^K  In  gtlrninUietieti  Ola.'^saii  :  Puizger,  histariBchf^r  ächiiktlas, 

^^^Athemsitlk :  L--IIT.  (1.  MoiHiik  Dr,  R  v.,  Lehr-  uud  Übunpbiieh  dt^r  Aritb- 

H  meiik  U  H.  HI.  HeR. 

^^^^^  TV.-- VII.  Ol.  Moenik,    Lehrbuch   der  Aritmetik   und   Algt^ua 

^^^^^B         für  die  oberm  ria»»eu  notet  em&v  Aurgabeiisarnnilung. 

^^^^^HL  ?.— VIL  Cl.  Mocnik  Lehrbuch    der  Geüiuetrie   für  die   obort*ri 

^^^^^B.        Classen,  —  Logarithrni^ntafelu    V.   Hl.  w  Greve,   VI.  u.  VIL  Cl  rm 

^^^^^^        Cierneitb. 

^Bo^Nimctrlf^  und  geom.  Zi^tehuen :  I.  Gl  Moi^iük,  gooraetr.  Formenlehre  f,  d. 

H  L  Cl  d.  K.  Süh.  —  IL,  IIL    imd    IV.   Gl    Uoeuik,    Anfangsgrüude 

^H  der  üeomotrie   in  Verbiiidimg   mit  dem  Z*^ichnen  f,  d.  IL.  IIL  und 

^M  IV.  CL  der  Reatsehuleti. 

^M  Barstell  ende  fieometric*:  V.^VIL  OL  Streissler,   Elemonte   der  darstellenden 

^H  GeomHrie  für  Realsehulen. 

^m  Katargeichlchte ;    L   GL  Pokomy,  ühistr.  Naturgeschiehfe  dea  ThierreieU**s.  — 

^H  IL  GL  Pokorny,  Naturgeschichte  des  Pflanzenroiches,  Bisehing,  Grond- 

^^^^^M^       rif^s  der  Mineraiogia.  — V.  GL  Grabi^r  Dr.  V.,  LeitfadLui  d^^r  Zoologie.— 

^^^^^^K        VL  CL  Wrtitächko    Dr.  R.  v^,  Vorschule   der   Botanik   t  «L  höhen^n 

^^^^^V        Glassen  der  Mittelschulen.  —  VIL  GL,  Hochateiti^r  und  Bisch ing,   Ijßit- 

^^^^^  faden  der  Minerulogic  uud  Geobgie. 

^H  Phyulk*  IIL  und  IV'.  Cl.  Krist,  Anfangsgrunde  der  Naturlelirp  ftlr  die  unteren 

^K^  Gla^Hsen  der  Realschulen. 

^^^B'  VL  ond  Vn.  OL  Watlentin,  Lehrbuch  der  Physik  für  die  oberim 

^^^^  Classen  der  Mittelschulen.  (Ausgabe  fflr  Realschulen,) 

tCheniiet  IV\  CL  Miltercggcr,    AnfaugsgrUndö   der   Ohcuiie  ftlr  die  IV.  GL  der 
ReaUehulen. 
■  V,  und  VL  CL  Mitteregger,    I^iirbtich   der   Chemie   fflr  Ober- 

^  ri^alüchulen,  L  Theil:   Anorganische,    II.  Thcil:   Orpriisiche   Chemie. 

Stciiographff* :  IV.— VTI.  OL  Albrerht  Dr.  K.,  I^ehrbnch  der  Gabelwberger'schen 
Stenographie.  —  Engelhard     K.,     lie^sebuch     ftlr    ih^belMberger'sche 
K'  Ste  n  0  graph  e  n . 

^  ©ätzen, 

'^'SübularbeLten. 
T.  Ctmm. 
Annehmlichkeiten  und  Naehtheile  des  LaudlebeDs.  —  *2.  Gedankengang 
liyhlcs  von  E.  Geibel  „Der  Tod  des  Tiberiyg".  —  S*  Die  Vorzüge  der 
nchtung.  —  H.  Priamus  hei  Achilles.  —  5.  Weh*lie  nationalen  Einrieb- 
einigten  die  Griechenstämme  ssum  hellenii^eben  V'olke.  —  ♦0.  Die  Trojaner 
beim  hölzernen  Pferde,  —  7.  Vortheile  des  Aufenthalte]^  in  eiaer  griißeren  Htadt.  — 
8*  WftÄ  verdankt  die  Welt  der  TbÄtigkeit  des  Kaufmanns?  —  ♦9.  Wa«  bat  der 
nenasii  der  fi**ien  Natur  vor  andeni  Oenflßgen  mraua?  — ^10,  Die  Bedeutung 
der  Auffindung  dea  Terschütleten  PompcuL  —  *1L  Von  OcBthes  Parabel  „Adler 


und  Taube''  soll  der  Inhalt  liebst  der  darin  enthaltenen  Lehre  angegeben  werden. 
—  12.  Warum  ist  Hannibals  Alpentibergang  bewunderungswürdig?  — 13.  Meine 
Beobachtungen  beim  Hochwasser  im  J«ni  1892.  —  ♦14.  Welche  Thaten  Csesars 
äußern  ihre  Wirkung  noch  bi«  in  die  Gegenwart? 


YI.  Clasae. 

1.  Die  Kriege  der  Alten  verglichen  mit  den  unserigen.  —  *2.  Das  Beisen 
jetzt  und  ehemals.  —  3.  Einfluss  der  natürlichen  Beschaffenheit  der  Länder  auf 
die  Culturentwicklung  ihrer  Bewohner.  —  *4.  Karl  der  Große  als  Culturförderer.  — 
5.  Das  Leben  eine  Beise.  —  6.  Was  vermag  uns  zum  Studium  der  fTatorwissen- 
schaften  anzutreiben?  —  *7.  Das  häusliche  Leben  auf  den  Burgen  zur  Zeit  der 
Minnesänger.  —  8.  Lust  und  Leid  der  deutschen  Bürger  im  Mittelalter.  — 
♦9.  Schilderung  des  Zweikampfes  zwischen  Hüon  und  Amory  (Oberon  I).  — 
10.  Welche  Vortheile  und  Vergnügungen  gewähren  Pußreisen?  —  *11.  Da.s 
menschliche  Leben  unter  dem  Bilde  eines  Flusses.  Im  Anschlüsse  an  Goethes 
„Mahomets  Gesang**.  —  12.  Warum  liegen  die  meisten  Städte  an  Blüssen?  — 
♦13.  Gang  der  Verhandlungen  auf  dem  Bütli  in  Schiller's  „Wilhelm  Teil".  — 
14.  Übersicht  über  den  Gang  der  Handlung  in  Goethes  „Götz  von  Berlichingen**. 


VII,  Classe. 

1.  Die  dramatische  Verwickluug  und  Lösung  in  Lessing's  „Minna  von 
Bamhelm*'.  —  *2,  Einfluss  der  Flussnetze  au/  die  Culturentwicklung  der  liänder. 
—  3.  Verbunden  werden  auch  die  Schwachen  mächtig.  —  Der  Starke  ist  am 
mächtigsten  allein.  —  4.  Ghan^ktere  der  Hauptpersonen  in  Goeihe's  „H^fxiaiip 
und  Dorothea".  —  *6.  „Der  Spaziergang"  von  Schiller,  ein  Spiegelbild  der 
Entwicklung  des  alten  Born,  —  6.  flinfluss  physikalischer  Entdeckungen  auf 
unsere  Lebensbequemlichkeit.  —  *7.  Die  dram^^ti^^ie  Verwicklung  in  Gcetlies 
„Ijphigenie  auf  TaurLs".  —  8.  Die  siegende  und  beglückende  Macht  d^r  Waiir- 
heit,  nachgewiesen  an  Gcethes  „Iphigenie  auf  Tauris".  —  *9.  Warum  wachsen 
manche  Städte  immer  mehr  an,  während  andere  durch  Jahrhunderte  unverändert 
bleiben?  —  10.  Die  Erweiterung  des  Ideenkreises  der  Menschheit  seit  dem 
16.  Jahrhundert. — *ll.  Die -Bedeutung  der  Alpen  für  üsteijreieh.  —  12.  Wallen- 
stein's  Größe,  seine  Stärke  und  SehwÄclie,  nach  Schillers  „Wailenstein".  — 
13.  Aus  welchen  verschiedenen  Ürsaelieh  wird  Wallenstein  von  seinen  Anhängern 
verlaasen?  —  *14.  Über  den  EinHuss  der  Maschine  auf  die  Umgestaltung  der 
menschlichen  Zustande  und  Lebensverhältnisse.  (Maturitätsprüfungsarbeit.) 


•'VSAAi^'UV^^.A,^ 


87 


B.  Handelsschule. 


Dar   Cnterrieht   wiirdt^   nach    dr«m  \mn   ht^hr^n  k.  k,  iMXidc^hckulnih^  mit 
Eila^s  vom  19.  Juli  1882,  Z.  4361  geiiöbinigttiu  LührpUnti  itlhoiU. 

I  L  e  h  r  p  1  a  n. 


Uat#rrlcliti8ig€iitiiti(l€ 


obligate  : 


Ij  l.  Jihrg.  c«I  I  IJ.  Jabrg. 


KftufraänöiaeheB  Rechöen     ,    . 
Rmadelikanile  .    ,    .    . 

Correspoodeoz  und  Comptoirarbeiteu    .    .        

Bucb^altiaog  (m  dbr  nnt*rreii  Abtbeil ,  nur  im  If   tiicis.J 

WareDkunde  und  Teebnulogi^    ... 

HandeUgcographie 

Deiitache  Sprache 

SchMiehreiben 

Wiolitelivcht,  HADd^li*  uod  Giwerbt^gefielzkundt> 
Tolkiwin^cbafulcbre  (nur  ied  11  Hem.)    . 

flamme  der  wdc^eiitlkbeD  oblig&ten  Stunde  □ 


«aehenUicbe  Stondtnsabl 


Pr&ktiichcf  Gurt,  (Ein  Wiiiler-Semoster. ) 

I  t'bungS'Comptoir  ,......,.,  wöcb.  12  Stunden 

'^W&rcnkQitde   (Arbeiten    im    Waren- 

LabofAtfinum)  ,.,.,.                        „  l*        ^ 

KftijfnirtniiiÄches  Hecbnen   .    .                .      ^  t         „ 

Handeligetetfkuade                .    .    ,    .    ,      ^  3         ^ 

Volks wirtbacbaftslebrc    .       ,    .    .    ,    .      ^  3        ^ 
Buinine  der  w^ebeatlicben  Slundejo 


I 

3 
2 
% 
4 

3 
I 


11^  a  26 


■1 


Unobligate  ÜnterricbtigegeitäUnde  : 


T~iSä7 


1).  Abtb. 


«iii  I« 


Frau£Ösiicbc  Sprache 
Zeicbfieti     < 
Stemografibie 
Tornta 


3 
3 
3 

a 

2 


3 
3 

a 

2 


Sie 

I 

■^         lX*r  dotaülierte  Ijflirplau  wurde  in  frühi^ren    Jnhresljn richten  v^röffentlieht- 
^S>\^  Direction  \%i  jederzeit  bt^reit.  auf  Wiiust^h  iIhs  Projarraium  der  Hüudelsäcbuk, 
enthalteml  deu  vollstariüigi^a  Lehrplaü.  imautgetllich  zrizuseudea. 

H  Zur  ErjS^tttiEUDg  dt?^  theoretiächen  Unterriehles  und  damit  die  Schflier  gleich* 

zeitig  so  viel  ttis  möglich  die  Praxis  und  di*?  di rieten  Bezugsqyeikn  der  ver- 
^i'hit^denen  Handeisartiktd  keoiiei»  tftrnsDj  iiusuvhuai  dia^lfchäii  »ueh  heu«r  unter 
Führung  ihror  FnrhprofeaMoren  die  irrößtTK^n  FahriktMi   in  Krems  imd  Umgebuüg. 


5 
2 
3 
3 
4 
3 
3 
l 

3 
2 


1.  8.  ti'^ 


38 

So  wurden  besucht:  die  Maschinenfkbrik  der  Herren  Nws  u.  Yogi,  die  Mahl- 
stein- und  Bebscheerenfabrik  des  Herrn  Ludwig  Oser,  die  Maschinenfabrik  des  Herrn 
Josef  Oser,  die  k.  k,  Cigarrenfabrik,  die  Lederfabrik  der  Herren  Adolf  und  Norbert 
Schmitt  in  Behberg,  die  Teppichfabrik  der  Herren  Walter,  Stahle  u.  Smith  in 
Stein,  die  Gasanstalt  (Director:  Herr  August  Lodtraann),  die  Leimfabrik  des 
Herrn  Anton  Michl  in  ßehberg,  die  Kunstmühle  des  Herrn  A.  Dyk. 

Die  Direktion  sieht  sich  bei  diesem   Berichte  veranlasst,    den   Herren  In- 
dustriellen und  ihren  Beamten  für  das  liebenswürdige  Entgegenkommen  bei  diesen  . 
Besuchen,    für   die  freundliche   Führung   durch   die  Arbeitsräume    und  die  be- 
lehrenden Erklärungen,  wodurch  die  Besuche  den  Schülern  wahrhaft  nutzbringend 
wurden,  den  wärmsten  Dank  auszusprechen. 


"^Terzeiclizile  d.er  3LjelixlD-CLc3aer. 

welche  im  Jahre  1892/93  in  Verwendung  kommen. 


Lehrgegens t  and 


EaafmäDDisches  Rechnen 


Handelskonde 


Correspondenz-  und 
Gomptoirarbeiten 


Wechselrecht,  Handels- 
und 
Gewerbegesetzkunde 


Untere  Abtheilung 


Obere  Abtheilang 


KatErein,  Lehrbuch  der  kaafmänniscEien  ArithmeSET 
I.  Theil.  4.  Aufl. L__    H.  Theil,  3.  Aufl. 


Findeisen,  Grondriss  der  Handelswissenschaft,  4.  Aufl. 


Kleibel  A.,  Lehrbuch  der  Handelscorrespondenz. 


~TEeämaiiD,  das  öat«miohiaohe 
Waohtelreöhft.  8.  Aufl. 

Di«  Otwesbeordnnng  ▼.40.  XI  r. 

1869  Bit  d.  Abllndtraagta  a.  Br- 
ginsmgMi  ▼    8,  m.  1885. 


Elemente  der  Volkswirt- 
schaftslehre 


Kiehl,  Anflftngigrand«  d.  Tolka- 

wirttohaflalaliM,  8.  Anfl.,  ntu 

bearb.  von  Prof.  Rlohtor. 


Warenkunde 


Langer  K.,  Grundriss  der  allgemeinen  Warenkunde 


~iLoMim-JuB,  Leitikden  d«r  Geographie  tüi  die  Orttrreich. 
Mittel  tohnlen. 
T.  n.  UI.  Tkeil.  I  U.  TheU. 

SchuUtlanten  tod  Stieler  und  Kosenn-Haardt. 


Handelsgeggraphie 


Mocnik,  Anfangsgründe  der 

Geometrie  in  Verbindung   mi 

dem  Zeichnen.  17.  Aufl. 


Geometrie 


Deutsche  Sprache 


iWillomitzer,  deutsche  Grammatik  für  österr.  MittelscEulen. 
Haymerle  Dr.  R.  ?.,  deutsches  Lesebuch  für  commercielle 
Lehranstalten. 


Französische  Sprache 


Ploete,  Orammatik  der  fransöüi  sehen  Hpraohe. 


I  Yogei  Dr.  Gh.,  die  Handeleoorre- 
lltpondensinfransOfifeher  a.deatseher 
il    Spreche.  IS    Anfl.  L  n.  IL  TheiL 


Stenographie 


Albrecht,  Lehrbuch  der  Gabelsberger' sehen  Stenographie. 

I.  Cursus,  49.  Aufl.  —  Engelhard,  Lesebuch   für  angehenae 

Gabelsbergerscbe  Stenographen. 


Im  practischen  Curse  werden  verwendet :  Kathrein,  Lehrbuch  der  kaufmänn.  Arith- 
metik. lU.  Theil. 
Kiehl  (Richter)  Anfangsgründe  der  Volkswirtschaftslehre. 
Blodig,  die  4  ersten  Bücher  des  allgemeinen  deutsehen  Handelsgesetzbuches. 


Bericht 

m-  die  mit  der  Ijiüde»ob*^rrefil*    und    HiiTi<It^ts?n'hult'    v^rluiKicne  ßt^ivt^rliliehe 
f'cirtbllduiiqrf^sebiile  und  den  Aln*ml4-up>i    fflr  küiiriiifiiitiisrlu^  Li^lirllfeher* 

I.  a-e-wrexToliclxe  ^ortTDild.'u.3ag^sacl:L"ale- 

A.  Lrlir|ilHii. 

Im  Sc'huüabro  1S91  92  wurde  im  ÄtlgemoiiKni  dt>r  ruit  ErUivi  dt^^  b.  k,  t. 
indt'^E^i^hulrathei^  von»  30.  Mai  1S77,  Z.  23S8  gHnt^liiingte  Normal  -  U^hrplao 
Ir  die  g^Wi^rhliehpu  Ffii1hildringssrhuk*n  in  Oesfi^rweh  tu  d.  Erins  eingehalten, 
lii  Ausuiihnut  eiiirtrer  Aliwi-iclrnngeu,  welctie  mit  Kiiükbicht  nuf  diu  loyalen 
rerhftknifiiw*  Dir  dif  gewerliliebo  Foitbildurigssühitb  in  Krcmi*  diireh  dm  hoht»ti 
I^irdi*ssi'hiilrnth  mit  don  ErUiÄist'u  vom  80.  lU^iolier  187h,  Z.  60Sß 
'vom  «rhti^ii  Aupi^t  1S^3.  Z.  47il5  bewilligt  vvord»ru  wnvm. 
Die  gewerblicbe  Fort WlduniiJ^si^h nie  b*stf^li(  ms  cltipru  Vorborrituiirr!»* 
irsc  und  elnciti  m^wcM'blh  lien  Fortbridnnirsi'urM». 


Stiand^exi-  \xiad.  X-ielnirfä,clxerTrertlxell\iäg^. 


rkbtH'      Lebrgegcnsiäade 

IWocfaCDtL     ÄtUNtUtl!«, 

L  t^  b  r  k  r  a  f  t  e 

'Hcbts* 
Idauer 

\ 

1 

jVörber- 

li    Cur« 

Oew.l^firtbg.'Cur« 

1    leii 

f 

i  t  4»br    1.  Jfthr 

■  . 

Lesen.,  ^S^^ra^bühungeii. 

,    a 

- 

- 

J.  Muck. 

■L  1 

*     E«ehll«ii 

2 

• 

J.  Müok, 

■^ 

^ 

Deuiafhe  AufsütKe  und 
Geographie 

- 

2 

— 

1     Dt,  J.  StrobL 

Kecbncn  und  gewcrbHclie 
BucbfUhrunK 

— 

Ä 

i 

-  1 

Fr,  DintxL 

j  _ 

GeomMrie 

- 

l      '     - 

bp  A.  EhrenbepgepJ 

1     Vorbereitendes  Z4*ic1itteD 

a 

"     ♦     " 

Tli,  Wolf. 

ja 

£ 

1  ; 

1 

1      Oflonietriieiiei  ZiicbDoii 

— 

a 

- 

IL  Kirohbtrger. 

Pbysik 

— 

— 

i 

Dr.  A.  WhT0nlo^g%T. 

Teehniicbei  Zeiehnen 

— 

- 

n 

J.  Walter. 

Freibau  d£eicli  060 

— 

0     1 

; 

A,  Mieholitfob 

40 


B.  Schfllerstand  im  Jahre  1891/93. 

! 

Gewerblicher  Fortbildungscurs         j 

YorbereituDgscurs 

1 

Summe 

1.  Jahr 

2.   J  a  h  r                 1 

Physik    1  Techn.  Z.  |  Freih.-Z  1 

Eingeschrieben 
wurden : 

61 

39 

15 

29 

41 

170 

Am  Sehlu98e  des 
Curses  waren :     ! 

52 

36 

9 

20 

32 

1 

1 

149 

DurchBchnittlich    ' 
waren  anwesend: 

32 

23 

7 

18 

20 

93 

Das  Lehrziel  haben 
erreicht : 

35 

24 

1 

8        1        16 

1 

27 

102 

Uoclassiticiert     1 
blieben : 

i 

13 

8 

1 

4 

5 

30 

NB.  Die  Zahlen  in  den  Rubriken  4  und  5  beziehen  sich  nur  auf  jene  SchQler,  die  am  Zeichen« 
unterrichte  allein  theilnahmen. 


Die  Schülerzahl  hat  gegen  das  Vorjahr  wieder  zugenommen.  Es  wurden 
in  allen  Abtheilungen  zusammen  170  Schüler  aul'genommen,  gegen  115  im 
Vorjahre.  Von  diesen  170  Schülern  traten  noch  31  während  des  Jahres  aus, 
da  sie  entweder  freigesprochen  wurden  od(?r  den  Wohnort  wechselten.  Der  Abend- 
unterricht war  zumeist  schwach  besucht,  während  der  Besuch  des  Zeichenunter- 
richtes an  Sonntagen  bis  zu  den    letzten   drei  Wochen   ein   befriedigender   war. 


C.  Lehrmittel. 

Zum  Ankaufe  von  Lehrmitteln  wurden  50  fl.  aus  dem  Gewerbeschulfonde 
und  13  11.  60,  kr.  Interessen  der  ilaurer-  und  Müllerstiftung,  aus  der  Stadtcasse 
in  Krems  behoben. 

Angekauft  wurden  :  Andel,  das  polychrome  Flachoruament,  Neue  Serie, 
Heft  1,  Tafel  81 — 85  mit  Text.  —  Vorlagen  für  Schmiede  und  verwandte  Ge- 
werbe, herausgegeben  von  S.  Gottlob  im  Vereine  mit  V.  Simerka,  M.  Kohn  uud 
A.  Michel,  30  Tafeln  mit  Textheft.  —  Theoretische  und  praktische  Abhandlun- 
gen für  den  Tapezierer  von  G.  Felix  Lenoir ;  Kunstvorlageu  von  E.  Lyon-Classen. 
—  Etudes  de  lleurs  dituchees  dupris  nature.  8  Blatt. 


4! 


TT  nlero    A  hthrn  I  oii  g: 

E  A uf  m ä  n  ö  i »  c  h  e  s  E  e c !)  n « n :  Es  wird  mit  den  nfiiijdrechinm{!fiftrten  hogaimen, 
d»bpi  d^m  Reühncij  mit  DedmAleii  liesondcrc  Aufoierktamkeit  geaclienkt;  die  iiraktiacb  an- 
'  iifo(ibi.rc^ii  Rcchninipsvorthdle  wcrdpii  gezeigt;  die  Münz:-»  Maß-  und  GewichtsverhÄltniH^e 
:  d<*r  w^clulpften  Stauten  Kuro)»iis  mit  besondn-pf  Berftcltsichtigunp  des  mel riachen  Systiin^ 
lorgemrtumeti.  Ferner  vt erden  die  IbirchaciinittsrechiumR:.  die  Lehre  von  den  Verhältnis*» n, 
Kette nrejreK  d^aeltschafts-,  Mm*hniigä  und  Proceutreehüiing,  einfache  Warenrechniinj?,  Giv 
wittU'  und  Verlustri^chnunp  durchgenommen.  Der  Anwendnuf^  4iller  dieAer  Recbnungen  in  der 
Ucicbiftapraxis  wird  die  eingebeud^te  BRrlluksichttgaUfr  ice widmet 

CorreBponden^,  Comptoirarlieite n  und  Wecbselkiinde :  Per  ünterncht 
begiDOt  wh  der  Ausfertigung  der  einfuchsten  kiiufmiinntsithen  Noteo  uud  Rcchnnngt'O,  an  dio 
üch  die  Aussli'lltiuif  foa  Facturen,  Spesearechnuugeti,  /iaHdeclumÜonnrL  Vrekfinfsri'chiiüugea 
<*tt.  aaichließt.  In  Verbindtiug  mit  der  Erklämni?  der  ein^j^eluen  -  u  dte  ku 

detiaelben  gehörigen  Briefe  abgefaaat  und  erlÄutert.  Die  Vorfrägi'  lu  Theilo 

das  Wetbiel rechtes^  die  Ausferdgiiing  von  Wechseln«  die  mit  denselben  im  Zu  nige  ite^ 

hffnde  Correspoodent  biUien  den  Scbluss  des  Unterricbtea  tn  dieser  Abtb< 

Warenkuode:  Uraprung  (Gewin dm ugsweiae),  Eigeissch*ften,  VorkoBim^n  und  Vor- 
wendb&rkctt  der  wicbtigiten  Waren  mit  besonderer  Berilcksicbtigung  der  vorkommenden  Ver- 
ChJftchuogen,     -  Praktiaehe  Anleitung  acum  Erkennen  der  Waren, 

^^^^^  Kaufmänniaches  Eec  bnen  I  Kurze  Wiederbnlung  der  wicbtiffsren  Pirtien  der 
^pi.  Ahrheilung:  Zinienrecbnung,  Di^cout-  und  Termin  ^  Eechnnng  einfalle  Cnnti  correnti^ 
^M  Gald-, Silber-,  Übli^ationi-  und  MdnK- Rechnung ujirb  dem  Wiener Cura hl jitte ;  WartJneiikuIationen, 
^B  B  u  c  b  b  ii 1 1  u n g  und    C  u r  rei  p an d e  u  x ;    Kur^e    Wieder boluni   des    l^ebr Stoffen    der 

^"   1     AbtbHlüDf.   Theorie  der   einiacheu   nnd   doppelten   Bucbbaltung.    Verbuebung    eines   ein- 

monutlicben  Gcs^cbäftsg^inges  ttu  Wiireiigescbäfte    und  Auatertigung   aller  in   demselben  vor- 

kammenden  Briete  und  Eecbnungeu. 

WareDkunde:  mit  der  untertn  Abtheilung  gemeinsehaftlicb. 


StniuliMt*  iiiul  LoIirfUch^rvi^rtln^nunff. 


0  h  4»  r  1^    A  b  t  h  ei  1  ti  n  g  : 


L  e  b  r  g  c  g  e  u  a  tJLa  d.e^ 


4= 


Wöcb,  Stund.  ' 

^     ^^  .    II. 

0,  A.  tot>'A. 


KaufmEiiniscbes  Recbnen. 


BucbbiJtungf  Corresponden^ 
und  Ci»iD|)toiraTbettei] 

— . . ^- — . . . i| 


L.  e  h  r  k  r  ä  f  t  e 


Warenkunde 


F.  SobilUr 


ünter- 
richti- 
dftuer 


F.  Holut}. 


I- 
I 


Dr.  O,  HebdskJp 


i!    ^ 


%,  SelUUerBtuad  Im  Jalin«  1891/9^^. 


U  Diere  Abtbeilung 

-k-        -     — - — ^^^       - — 


Obare  Abtbeüung 


1                           I  , 

AbfgenommeD  .,,...  19 

XJtir«bi€b.  waftji  anwe«Qod  .  12^  • 

Dk  Lehriie]  erreichten  *I3 


Ati%eiioi!ii&eii  ...*«.  u 
ÜurcJudui.  waraiL  uiK^aand  .  7 
Das  Lefkrzi€l  enrelebt^b     ,       7 


Summe 


10 

2ü 


42 


ScMlerstaud  und  Unterrich^tserfolge» 


1.  Sehiilerbeweg lieg. 

Zu  Bade  de;,  11.  Semesters 

waren 

Zu  Anfang  des  I.  bemeaters   1891/2| 

waren 

Traten  ein  im  L  Semester  .  * 
Traten  ius  im  T.  Semester  .  , 
Blieben  bis  Eode  L  Semester 
Traten  ein  im  1],  Semester  . 
Traten  aus  im  II.  Semester  » 
Blieben  bis  Ende  If.  ^mester 
Darunter :  ^ffentUcbe  Schüler 
Privatiaten  .   ,   ,   , 


2t  Classlfleatfon   Ende  I.  Sem. 

Vorzujjsclasse      ..... 
1.  Classe  ,,..,.. 

IL  Classe 

111.  aasie      

Ungeprüft    ....... 

Absolvierten : 

mit  sehr  gutem  Krfolgel 
mit  gutem  Erfolge  . 
mit  genügend.  Erfolge! 


3.  Classiflcation  Ende  2.  Sem. 


a 


Vorzugsclasse  .... 

L  CInsae  ........  !37 

Zur  Wiederholungflprllfung^    3 

II.  Class« 

IIL  Clatse 

UngeprUft     .    .   .    .    .    . 

Summe 


4.  Geburtsort  (Vaterland) 


Von 
I 
aus 


den  Scbülem   am  Sebluate  des 
Semestert  waren : 

Wien 

Krems  und  Stein 

anderen  Orten  in  Kied.-Oesterr* 
Oberösterreicb     ...... 

Sahburg 

Steiermark 

Trieat ,    .    .    ,    , 

litrien 

Bdbmec 

Mähren 

Galizieu       

Ungarn 

Bulgarien 

PreuBsen  (Westphalen)     .    , 

Belgien ^ 

Hussland *   .   .    .' 


54 


C  1  a  s  j^  e    der 


R  e  a  l  s  d  b  u 


0 


II.  m.iiv.iv. 


ao]i7 

26Jl5 
25. 14 


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30    IG 


3     2      12 
27  I  20    10  I    7 

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10 


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11  'l74 


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11 1170 

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10  163 
li     1 


8 
10^* 
5,3      36 

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-  1  -       2 


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4 


16 
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5 


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60 
69 
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2 
1 

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2 
1 
2 
3 
1 
1 
1 


SuDime  .  I  54  1 44 1  25  [  14  j  12 ;  10  [  II  ITO 

1^ 


H&ndtlaicbnle 


3o: 

17  I 


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28    15 
28^5 

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28    15: 


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8: 


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13 


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1        5 
6     33 

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—  !  1 

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28    1^  ]     i  \  51 


13 
134* 
48 
1& 
2 

2 
5 


19 

143* 

12 

32 

9 

l 


20Ö* 


102 
8 

4 
3 
1 
1 
4i 
4 
1 
2 
3 
1 
1 
1 


jfiJl 


48 


5.  Muttersprache. 

FnitiOBiscti     .....,, 


6«  Rellfflofif^bekenntiib, 


Katbaliach    . 

MoMbeh  , 


I,  Wohuung  dtT  Si'httler. 

Bei  den  Eltern  wohiileu  .    ,    .    .   . 
In  Kost  baute  m  wobnt«D  .    .    .   .    . 


Befreiung  v(ftui  Kehnlireld^ 

1».  Preiiuf^nz  der  freien 
Oe^enstlCnde. 

t  Semettdfr 

GeMSf 

Steoogr&pliid 
Friaxdiisch  .    ,   . 
Zdcbaen    .  - 

Tumeu  .   . -   . 


n  a  8^  e    der 


Eeftlseliiile 


1.  a  m 


54 


It.  Spmeiterr 
Gettni   .  .  . 
StifiogrApliie 
Fr&ii^^tbcb   . 
Zeich  D  OD    .   - 

.    Turnen  .   .   . 


36 


87 


10,  Alter  der  SchUIer. 

0^.  Juli) 

10  JAbm   .  .  .   . 


11 

18 
H 
Iß 
16 

17 
1^ 
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20 


44 


14 


22 


13 


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Sumcö«  d«r  SchQl^r 


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Handelssebtil^ 

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214 


71 B    Dil  f«6rllm  *  U*  tmt.  ^  titfUlin  fidi  auf  Nu  54atcf()«iib  am  B^ilvt^t  U* 
1    Stntflfii. 


44 


bezüglich    des    Schuljahres    1892/3. 

Das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  18.  September  1892  mit  der  Heiligen- 
geistmosse  um  8  Uhr,  der  regelmäßige  Unterricht  am  19.  September  um  8  Uhr. 

Die  Einschreibungen  der  Schüler  finden  am  14.  und  15.  September  von 
8 — 12  ühr  in  der  üirectionskanzlei  statt.  Die  Schüler  haben  sich  in  Begleitung 
ihrer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  anzumelden. 

Schüler,  welche  in  die  I.  Reale  lasse  aufgenommen  werden  wollen, 
müssen  das  10.  Lebensjahr  bereits  vollendet  haben  oder  noch  in  demselben 
Kalenderjahre  vollenden,  und  haben  zur  Einschreibung  mitzubringen  : 

a)  den  Geburtsschein, 

b)  eine  Schulnachricht  in  der  vom  h.  k.  k.  Ministerium  für  Gultus  uad 
Unterricht  mit  dem  Erfasse  vom  29.  October  1886,  Z.  20.619  vor- 
geschriebenen Form,  , 

c)  ihr  Nationale  in  zwei  Stücken. 

Diese  Schüler  haben  sich  einer  Aufnahmsprüfung  zu  unterziehen. 

Bei  dieser  Prüfung  wird  nach  h.  Ministerialerlass  vom  14^  März  1870. 
Z.  2370  gefordert:  ^Jenes  Maß  von  Wissen  in  der .  Beligion,  welches  til  'den 
ersten  vier  Jahreseursen  der  Volksschule  erworben  werden  kann,  Fertigkeit  im 
I^esen  und  Schreiben:  der  deutschen  Sprache  und  der  lateinischen  Schrift,  Kennt- 
nis der  Elemente  aus  der  Formenlehre  der  deutschen  Sprache,  Fertigkeit  im 
Analysieren  einfacher  bekleideter  Sätze,  Bekanntschaft  mit  (len  Regeln  der 
Orthographie  und  ihrer  richtigen  Anwendung  beim  Dictandoschreiben.  üebung 
in  den  vier  Rechnungsarten  in  ganzen  Zahlen." 

Eine  Wiederholung  der  Aufnahmsprüfung,  sei  es  au  ein 
und  derselben  oder  an  einer  anderen  Lehranstalt,  ist  :&ufolge 
Ministerial-Erlasses  vom  2.  Jänner  1886,  Z.  85  unzulässig. 

Schüler,  welche  der  Anstalt  bereits  angehört  haben  oder  von  einer  anderen 
Realschule  an  'die  hiesige  übertreten  wollen,  haben  bei  der  Einschreibung  ihr 
letztes  Semestralzeugnis  vorzuweisen  —  die  Neueintretenden  mit  der  Abgangs- 
dausel  —  und  ihr  Nationale  doppelt  zu  erlegen. 

Schüler,  welche  in  den  I.  Jahrgang  der  Handelsschule  auf- 
genommen werden  wollen,  müssen  das  14.  Lebensjahr  vollendet  haben;  jene, 
die  erst  im  14.  Leben^ahre  sind,  können  nur  dann  aufgenommen  werden,  wenn  der 
betreffende  Bezirksschulrath  über  Anfrage  der  Dü-ection  seine  Zustimmung  gibt. 
Sic  haben  zur  Einschreibung  mitzubringen: 

a)  den  Geburtsschein, 

b)  das  Entlassungszeugnis  der  allgemeinen  Volks-  oder  Bürgerschule,  even- 
tuell das  letzte  Studienzeugnis, 

c)  ihr  Nationale  in  2  Stücken. 

Schüler,  welche  das  14.  Lebensjahr  noch  nicht  vollendet  haben,  müssen 
bei  der  üirection  bis  längstens  10.  September  angemeldet  werden. 

Alle  Schüler,  welche  in  den  I.  Jahrgang  der  Handelsschule  eintreten 
wollen,  haben  sich  einer  Aufnahmsprüfung  (Deutsche  Sprache,  Rechnen,  Geo- 
graphie) zu  uuteraehen. 

ydiüler,  welche  direct  in  den  II.  Jalirgang  eintreten  wollen,    haben  außer 


45 

dem  Geburtsscheine  die  Semestralzeugnisse  des  vergaügeneD  Schuljahres  voi*zu- 
weisen  und  sich  einer  Anfnahmsprüfung  zu  unterziehen,  wofür  eine  Taxe  von 
2  fl.  zu  entrichten  ist 

Schüler,  welche  in  den  praktischen  Curs  eintreten  wollen,  ohne  die  obere 
Abtheiluug  absolviert  zu  haben,  müssen  nachweisen,  dass  sie  sich  die  nöthige 
fa<5bliche  Vorbildung  verschafft  haben  und  mindestens  16  Jahre  alt  sind. 

Alle  Schüler  der  Real-  und  Handelsschule  haben  bei  ihrer  Anmeldung  1  fl. 
Lebrmittelbeitrag  zu  erlegen. 

Die  Aufnahmsprüfungen  finden  am  16.,  nöthigenfalls  am  17.  Sep- 
tember von  8 — 12  Uhr,  die  Wiederholungsprüfungen  am  17.  September  von 
8  Uhr  an  statt. 

Das  Schulgeld  beträgt  an  der  Realschule  10  fl.,  an  der  Handelsschule  5  fl. 
fbr  ein  Halbjahr;  dasselbe  wird  im  October  und  März  eingehoben.  Gesuche  um 
Befreiung  von  der  Entrichtung  des  Schulgeldes  sind  an  den  hohen  I^ande^- 
ausscbuss  zu  richten  und  anfangs  Oktober  der  Direction  zu  überbringen.  Ein 
Schüler  verliert  die  Befreiung,  wenn  er 
a>am  Schlüsse  des  I.  Semesters  III.  Fortgangsc lasse  erhält, 

b)  am  Schlüsse  des  II.  Semesters  nicht   mindestens   den  2.  Grad  in  Sitten  und 
Fleiß  eriialten  hat, 

c)  wegen  ungenügenden   Fortganges  eine  Olasse  wiederholen  muss  (Krankheits- 
fall ausgenommen). 

Wahrhaft  arme  Schüler,  die  ihre  Dürftigkeit  bei  der  Einschrei- 
bung durch  ein  Mittellosigkeitszeugnis  darthun,  werden  auf 
Ansuchen  der  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  Beginn  des  Schuljahres  aus 
dem  Unterstützungsfonde  nach  Möglichkeit  mit  Schulbüchern,  Schreib-  und 
Zeichenrequisiten  unterstützt,  so  lange  sie  sich  durch  Fleiß  und  Sittlichkeit  einer 
Unterstützung  würdig  erweisen. 

Die  Aufnahme  in  die  gewerbliche  Fortbildungsschule  und  den 
kaufmännischen  Abend  curs  findet  von  Mittwoch  den  21.  September  an 
statt.  Die  Unterrichtszeit  an  der  gewerblichen  Fortbildungsschule  ist  an  Wochen- 
abenden von  6  bis  halb  9  Uhr,  an  Sonntagen  von  halb  Vi^  his  12  Uhr.  Im  kauf- 
männischen Abendeurse  findet  der  Unterricht  dreimal  in  der  Woche  stiUi  und 
zwar  Dienstag  und  Freitag  von  4—5  Uhr,  Mittwoch  von  2 — 5  Uhr. 

Zum  Schlüsse  beehrt  sich  die  Direction  im  Namen  des 
gesammten  Lehrkörpers  allen  Förderern  der  Lan  des-Oberreal- 
und  Handelsschule  und  der  gewerblichen  Fortbildungsschule  sowie 
auch  den  Wohlthütern  der  armen  Schüler  den  wärmsten  Dank 
a  uszusprechen. 

Krems,  den  15.  JuH  1892. 

Dp^  Anton  Ehrenbepger. 


18^ 

isee 

1867 

1871 
1672 


1S73 
1874 

1875 

187Ö 
1677 


1678 
1871» 

)^8Ü 


1687 


imi 


den  Jahresberichten  derLehransU.u  wuiden 
folgende  Abhandlungen  veröffentlicht: 

^-^üic  KOuanl;  ,Das  Wi>dpraoi|cbcn  tiewf scher  Dichltmg  tu  0<>6l*^rrffcli 

^eit  der  "i.  tliUfte  ik«  lü*.  JÄhrh,^ 
Snamrai» ^r ea?  I^' er (I ,  -.   « 0  niti f J ^t i ;:c  tl er  Tarnl  I  f»l  •  PerspoctifP 
Sl=rezle  F.  A  :  „Antlieü  iltT  -  r ms  und  Stein  in  den  pülrtifnhen 

KreigDisscQ  der  Jafjrr   i 
!^ydr£LreclE  FHedr.:  ,^  r  gec   tiUr  den  gegcniÄÜrtigen  StAndimokt 

düf  Chemie  uüt.  .cbkbtfi  den  Wdtie^  ** 

Eüp-uJ^  Julius:  ^Diu  Kittbc  /.u  ImbjirJi  fn  Nift 
STIazsaznixig^ex  Ferd. :    „W^  ÄiiÖrtsutjg  der  i|i  , 
^-  2wC\a.tla.  Rii:lj.:  „Dtia  bjiifische  VoJksrecht.'' 
E'a.piAlQ  Juli  ÜB :    ^lifber  iutpmutioüflle  MünzemhdtsbfBtMiötigen  tioii 

die  deu ticlie  MV  i /* 

G€g€».1esi"aex  L.  itiang  kosraiscber  G*?a€liwjodigkHtfin." 

D'ap^ai«  JyMii«:  ^btftMT  uit^  zweideutiEeii  FSlIe  bt4  der  Auüöfliiog  aes 

q)bän seilen  jireieck^s.*' 
Bt.  V.  ^wifhitlk     „Dl©  baiHscb-iiBlerr  Mundart/' 
Oeiro33.1csL-a,es  Leof,:    ^I>lier  die  Futictioiea  CJ  (x)  iL  UJ  (%y 
E-vxp-*iis  Julius-    j,T  linimg  itah«!    öhewnatitninenrlf'T  Wurxein 

der  liiilieren  Gl' 
Dr.  EiiareE.ter^^r  AuIqü  :    „Art  der  Bewegung  i»  GÄaim,   dl«   wir 

"^^altex  Ignazr    ^Wie    und  zu  wekSier  Zeit  eölwiclfdtt  sich  aus  4em 
Urgaiiuiti  iifld   aiia  deio    Ihchutjt  allmälig  idu  geregelter   Contra- 

3ClTe3^'oexgei  R.;    *Dio  Erweittruug   der  sti*,feograpIj,  Projeküüua- 

melhode  auf  dir  i^»"-"    -i  xwelteu  Grades*', 
Dr.  Sexsx^:    .Zur  ^'    diT   öaterr.    Unruhtiii   yi>u    IfiüH— ö  Iu 

ihrem  7— r— ■...„„t-  -'J^  ■''^- ^' ':.i  .=...^i^^-.  i^ofitik/' 

l>r  Eli;rei'-  ^  A. :  ,1)^  tu  Aimeijdnog*** 

Scla^llex  i; licr  den   l.. ..,.--,    ...    „..,,,.  oi^judeüÄ  Qüd  Coiap- 

toirarbeiten.'* 
X^i2it2il  Frntij     ^Bi€  Eknieutt  der  nJlg^infiocu  AriihmcHk.** 
Dr.  SZariatxselc  Th. :   «Ueber  die  HurK^^üJigc  in  den  Zipfenscliiippi*» 

einiger  CoEiJeren/* 
^^^osc^^co   C. :    »Desiderins    und    der    Untergang   des   LatignUartleo- 

reiches  m  Italien." 
T>r.  ^XasiÄ-o^els  Tb.:  ^U«Wr  die  JhtrjEgÜnigü  etc."  (KacbtmgJ 

Dr    St:coT:Dl  J. :    ,,Die  Städte  Krewi«  und  5toin  im  Mittelalter,' 
( M il  LTrk UD df Q- Be i l ag eil , i 

Pr.  El^en'bexeer  A,:  „Herbart  and  die  Eh 
Dr,  -fe^lixesa.'bexg'er  A.:  «Bi^^rtä"  i*pd  Froblrm 
^o^^iÄsr  AiiUin:    ^Die  \\ir  attu   üti   rajJütes  lio- 

üorius  lU.  m  FrÄnkr^icJj 
Br.  EJO^eÄloer^er   A.: 

Studie.) 
Ei32.tÄl  Frani :  „Die  Int^ 
Elierle  F.  A, :    ^Die   ß 

Uackblick  auf  das  1. 
-v-aaa.  O^T'sxscia.eld.e  F, 

tidff  diti  neue   M^-'i^'^i 
^w£a^e^  Friedr. :    .1 

.DiD  eil-  /. 

^ridite  von  löo^O 


bisl 


„isciiuje    ijTiü    ii;^Hb,-     (Ejoe   pädÄgogißcb© 


Krt'm«  4^*0.**  (Kin 

V  rr  J  >  <  ■ .  ;  i  M  I  r  j     i  ^  t_  «tO  h  G  ttS . ) 

^iBt  iscbcn  flntt'rricbtt?  dfe  alte 

'1'»  vorzu.^.. ......  . 

:r   Kenutüis   ileu  Trink^'iiääers  ti>ü  Krems 
..^^t^buiig.   m   Hücksicht  üui   dessen  gesund* 

<>h€rrt*alÄi.*bulG  in  lireiivs."  ^Anhutii?  z.  Jü.lire^- 


17 


icl 


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XXX.  Jahresbericht 

Aber  die  nieii 

andcs-Obcin^calscIuilc 

liiinfles-IlfiiMleiMKeliuU'  I»  Krem»«.. 


\rrYr^^ 


rill 


f^'^*- 


vcrüffentticht  am  Schlüsse  des  Schalj^jurefi 


INH^ 


i  I  M  or^t jifhtf  Wim  t>lrf lilor  Pr*  Anton  Ebrt^nLiiri, 


XXX.  Jahresbericht 


ülK*r  dir  iiicd.-nsti'ir. 


XpOndcs-ObciM^calschul 


c 


und  di«'  mit  dci-stdltcii  vcrlnuKUMii! 


liandes-Hanflelsscliulc  In  Krems« 


veröffentlicht  am  Schlüsse  des  Schuljahres 
IS  9.8. 


« 


>t^i>^ 


INHALT  :  1.  ^Zifle  iiiiil  Wfiff  {\v>  liiiii/.ü^iM.hfii  rntcrriclitos  auf  ilcr  Tnror-  niicl  Mittel- 
stufe der  östi'rreichisclieu  IU*jil>cliulen'*.  Von  Prof.  .Tosof  Tauber, 
ü.  Schulnaclirirhten,  erstattet  vnin  Din-otor  Dr.  Anton  Ehrenliorirrr. 


KreniM,  1893. 

stilbMtvi-rloK.  —  Druck  von  M.  rurnmer  in  Krami. 


Ziele  und  Wege  des  französischen  Unterrichtes  auf 
der  Unter-  und  Mittelsstufe  der  österreichischen 

Realschulen. 

V«m  Vrof.  .Insel"  Tu  all  er. 

Auf  iloin  <Ielji(*te  tU*s  firin(lsi»ra(lilidi(^n  UnttM'richtes  vollzieht  sich 
p^i^'-eiiwiiitijr  allmiihlifh  vin  Uiiisrlnvuii«^:  zu  neuen,  hoft'entlich  aucli  besseren 
Bahnen.  Die  \Ve<re.  <lie  «liTsellM*  fnitan  «rehen,  tue  Ziele,  die  er  erreichen 
s(»n.  sind  in  rint  i"  reiehhaUi«r«*n  liiti-ratur  ül»erden  (ie<renstand  vorpfezeichnet. 

.feilorh  harifu  umh  nianriie  wiehtijre  Frairen  der  Lösunff,  und  es 
ei*srheint  mir  als  rflieht  eines  Jtulen  Lelirers  der  ni«)dernen  Sprachen,  seintMi 
liesi-heidfuen  Tlieil  zur  Klärunjr  heizutracren.  Von  diesem  (iesiclitspunkte 
hisse  ich  mii-h  hri  der  Ahfnssunir  <lit»ser  Arbeit  h»iten,  in  welcher  für 
das  l-ii-bicl    tb'S  französisihcn  Sprachuntt-nichtes    untersucht    werden    s«dl : 

1.  Wi'Ic-Ih'  Wv^f^r  sind  cinzusj-hla^^-rn,  um  i'ine  «riitc  Aussprache  zu  vcrmitttdn? 

2.  Wtdches  ist  das  Lc.hrziel  (h*s  französischen  rnttM'ricIltcs  auf  dt*r  Tnter- 
und  Mittelstufe?  Wann  und  auf  welche  Weise  soll  der  Schiller  unterrichtet 
Werden,  das  durch  Tnducti(»u  i^ewnnnene  trrammatische  Wissen  zu  streng 
systematiM-li  uMMirdnitt-n  Vorstellnui-sreihen  zu  verbindi^n  un»l  dassidbe  lur 
die  cdrri'ite  ilandhabuiii:  di-s  scliriftliclieii  Ausdrucks  zu  verwnlen? 

I'ni  dieM'  Krairen  klar  zu  eira>sen  und  zu  beantworten,  ist  es  uoth- 
wrudiir  kurz  zu  >kizzi«  ww,  wnrin  das  Wesen  der  neuen  Metlnide  «les  Spi-arh- 
unti-rriehtes  botebt.  Schon  Heibeit  hat  in  seiui'U  iȊda<io^ischen  Schritten 
al>  ilie  UatUC'^tMiliisSe  Mrtllmle  der  Spi'.M'herlei'nunir  Jene  bezeichnet,  Welche 
iiini'-iteud  iMb*r  iniluitiv  vnu  der  l.ccture  zum  \'iM-al)ellernen  und  zur 
Fi»rmeneiniir;iL'"un;:'  IVibil,  da  aurli  der  Wt-ir  mensehlirber  Krkenntnis  nicht 
Vom  Heüiille  ZU]-  \'nr>trllunu"  s  uiderii  Von  der  Vni'stelluui:'  zum  lieLH-iHe 
tVihre.  lu  den  ^i«bziirer  .Fahren  hat  Ib'rmann  Perthes  in  einer  I»eihe  V(»n 
Seliriften  dii'sen  Ideen  Ilerbarts  irreilliareu  Ausdiuck  <reli(dien  und  eine 
v»dIstän»liL''e    rm-jeNtaltuuLr    des    latf inisibeu    I'ntei'rirhtes    im    Sinne    (b'i- 

indni-liVen    .Melh«Mle    VeriiM-lileU. 

Wälii'rnd  aber  auf  ilem  (ieliiete  de<  alt>i)raihlirlien  rnterrii'htes, 
wii*  es  ^«lii-iiit.  alli's  beim  Alt«n  H'ldieben  ist.  Iiat  sieh  im  iVemdsprarh- 
lii-hen  Cnterricht«'  <iitlii'r  eim-  iielbrui  vnllzo;;en.  webhe  ihie  Anre^Minvcn 
an>  lien  Idem  l*eillies  i^"<  Ncböiiti  liat.  |)ii'  KbiL-'t-n.  dass  trotz  <Jrammatik 
und  l'elH*rsetzuni:en  die  Srliularbeiten  in  den  olierstell  ('lassen  die  elenuMi- 
tar-^teu  Ftddrr  aulw«  i<en.  dass  dii-  Al.ituiit'nten  nielit  in  d<M-  La;»»'  seien, 
aueh  nur  die  i-infarliHifii  (iedanken  iu  französische  Worte  zu  kleiden,  dass 
ein  wahres  N'erstiindnis  der  Si»raehe.  ein  Kindrinjren  in  den  (ieist  derstdben 
nicht  erworben  werde.  liesM-n  i*ine  vollstündiire  rmirestaltun*f  des  franzö- 
sischen Sprachunterrirhtes  nothweiidijr  erscheinen.  Mit  positiven  Vorschläiren 

1* 


h'alen  zuallererst  die  Pliointiker  juil',  welche  aus  »Ic^u  laulphysiologiseljen 
l'u1ersueliun.L''eu  llriirkes,  Czeriiuiks  und  Ifeluilndz'  sehnpfcud.  dii*  Phonetik 
in  (h'U  hienst  der  neuereu  Spi-Mchi-n  st«'llt«»n.  Swcri  ..llandhookdf  IMitnietiks". 
Is77.  t'röiliH'te  dt'U  T\ei.iri*n.  iinn  tnl^tm  1'rautinnnn  „Srliulhihher  und  F^aut- 
liches",  1877,  Kräuter  „Sprache  und  Srhril't"  ISHn,  N'ietnr  „Elemente  der 
llioui-tik  und  Orthnepic.  des  |);'Utsrhen.  Kujilischeu  und  Franznsiselien," 
I\lin.:^'hai-d.  llandieau,  Hever,  Tian^re  und  ande!'(\  In  allen  Refnrnisehritten, 
dit^  in  den  letzten  Jahren  erschienen  snd.  wird  die  Kraire  der  i»raktiselien 
\  ei  Wertung- «ler  Phoihdik  fiir  die  Schule  hcsprochi'n.  Hatten  sich  Sweet, 
1'rautinann  diunit  he^nirmt,  für  eini'  liid'orni  des  .\uss]»rachenut«»rnchtes 
einzuti(*ten.  so  znjren  ,.(,|uous([iU'tandeui"  (\'ieti»i-).  1sh2.  (irat  l't'eil  in  seinen 
Sihriften  *),  l)revniann  ).  Fran<-ke  • ).  Kühn  M.  nieil»auni  •'),  ^iejren  den 
^'■esannnten  heutijren  Sprachunterrirht  zu  Ftdde  und  wiederlndten  die  F(»r- 
deruniren.  welche  Peithes  lür  «h-n  lateinischen  l'nterricht  erhöhen  hatte. 
Auch  in  den  Verhandlunj-'en  der  Neuphi](do<rentajre  wurde  die  Reform  tles 
tVanziysischen  Untei-richtes  herathen :  die  Berathuu<reu  ei^ral'eu  aher  kein 
positives  Resultat.  Nichts  desto  wenijrer  jreht  ein  frischer  Zu«r  dnreh  den 
ueusprachlitdieu  Unierricht.  und  es  ist  hesonders  erfreulich,  dass  die  Retbrm- 
i)ewe;run<»'  auch  in  Oesterreich  trrosse  Koits«iiritte  macht.  Hier  war  Fetter 
dei"  eiste,  der  mit  Krmächtijruu'r  des  k.  k.  Ministeriums  für  (/ultus  und  Unter- 
richt im  Sihuljahre  jsss.s«»  seinen  nach  der  neuen  Methode  gearheitet^n 
LehryauiT  dem  l'ntei'riihte  in  der  ersten  Classi*  zuLri'unde  le^te.  Da  die  Erfidge 
;!länzende  waien.  na.hnn*n  die  Schnliieliönleu  an  den  Refoi-mhestrehunjren 
hddiaften  Antheil  und  standen  d<*n  lichrein,  tlie.  dem  Heispiele  Fettei-s 
fol<r«  nd,  im  Sinn«*  dieser  Metln»de  lelnlen.  mit  Rath  zur  Seite.  Seither  hat 
i^'ette!-  seine  Methoije  liis  zur  Oherstnfe  foitutdiaut,  l^echtel  hat  seine  Lehr- 
hücliei-  der  n»'Uen  Methoije  anu'epasst.  und  in  JüULzster  Zeit  hat  Weizenhöck 
den  ersten  Tlieil  seines  Iiehrl)U«hes  der  französischen  Sjjrache  ei'scheiuen 
lassen,  welches  «h'U  Wünschen  der  radicalsten  l\*elormer  in  Jeder  H<»zielumff 
entspiicht.  -  Auf  eine  Reform  (h*r  Methode  weist  denn  auch  der  Anhang: 
zu  den  Instructionen  Inr  den  spracddichen  rnteri'icht  hin,  welcher  am 
20.  Octoher  1S9Ö  Von  der  l'uterrit  htsverwaltun;,^  heraustreüeljen  wurde.  In 
di»*s»Mn  Anhange  werden,  allerdings  unter  Betonung",  dass  die  MetluHlo  nicht 
um<restalt«'t  wii-d  und  dii'  eint!"i'führten  Lehrbücher  nicht  beseiti^rt  werden, 
zur  Fördei-un^JT  der  jiraktischeu  Sprechferti^keit  die  «ifrössere  Pflege  des 
Dictats,  das  Niederschreiben  m  e  m  o r  i  e  r  t  e r  z  u  s  am  m  e  n  h  ä  n  of  e n  d  er 
Stücke,  die  schriftli(die  Beantwortuuir  französischer  Fratreu,  für  die  vierte 
('lasse  die  Wieder«rabe  kleiner  Erziihlun«ren,  für  die  Oberstufe  die 
Inhalt sanji-abe  «grösserer  Lesestücke,  die  Übertragung  erzählender  Gedichte 
in  Prosa   und  Briefe   gefordert.    Es  ist  hier  näher  ausoefiihrt,    was  tinter 


')  Ijiser  höheres  iSelmlwesen  ist.  Miiwer  krank.  188*2.  —  Wie  lernt  man  eine 
Sprarln-  am  leichtesten  un«l  hosten?  1884. 

■')  Iw-r  ninsprathlirhe  l'nterricht  am  (Jymnasinm  nml  an  Ut-alschnlen.   1882. 

*)  l)ii'  i»raktisrhe  Sprai  herlonninir.  l8St. 

*)  Methode  iles<  franzüöischen  irntJarithtes;  Proi^vamni  iles  Keal-Ciyniiiasinius  in 
Wieshaden. 

')  Die  Beform  des  fremdsprachlichen  Unterrichtes.  188G. 


den  schon  in  den  Instnictionon  von  1879  fllr  die  siebente  Classe  vorge- 
schriebenen leichten  franzrisisihi*u  Aufsätzen  zu  vi*ri>tehen  sei.  Die  Uber- 
setzuuffen  aus  der  Mutterspraclie  ins  Französielie  wurden  beiludialteu,  da 
bei  der  MaturitätspiüfuuL'"  <*iu  dfUtsi-li-tVanzi»sisrhes  Scriptum  «refnrdert 
wird.  —  Wenn  i\\\\\  au«li  ilie  dun-h  die  Ver(»rdnun*r  v»mi  i^n.  Oetober  IHiMi 
abgeänderten  Bestiniumnpren  in  dem  Rahmen  des  Oryfanisatiunsentwurfes 
ihre  Bereihtiirun^r  liaben.  so  ist  dorli  durch  einzelne  Konlerun^ren  wie  die 
der  Niederschrift  memorierter  Stücke  auf  der  l'nterstnfe  auf  eine  Metliodik 
des  rnterri*'lits  liin<:ewii*si*n.  di**  von  ih-r  bis  nun  <retlej;tcn  verscliicib'u  ist. 

Kine  tbnvli<:rcifen(b'  rmLrestallun<r  babcn  dii'  Lelirpliine  für  den  frau- 
zosischen  rutirricht  bisher  nicht  erfahren.  Die  rntnrichtsverwaltnn^^  wird 
aber  kaum  auf  balbcui  Wein*  stelnMi  Ideibrn.  und  dii*  in  (b'U  letzten  Jahren 
pewounencn  Krfalirunjren  lassen  lioffen.  dass  der  Lelnplan  für  ilie  l'utei-- 
stufe  und  vielbiilit  auch  für  «lii*  Mittelstufe  im  Sinne  der  in<luctiven  .Me- 
Ihmb»  L^eiindert  wei'deu  wird.  I*'.s  wird  sich  darum  handeln,  die  rechte  .Mitte 
/wischen  den  Kord«*run«ren  ilei*  I\adi<aleu  und  der  (Jrannnatisten  zu  tinHen, 
das  (lUte,  web-hes  die  alte  .Methode  bir^t.  herüberzunelnnen.  das  Neue  mit 
dem  .\lten  orL^*rnisch  zu  verbimleu.  Das  üilt  besiunb'i-s  für  tue  .Mittelstufe: 
hier  winl  man.  wie  ich  n«»cli  an>füliren  wenle.  der  ..alten  Si-liule-  wohl 
i'iniire  ('on<-essionen  machen  müssen. 

Dil*  erste  und  weM-ntliche  {''orderuni:"  d«'r  lielormei-  irelit  ilahin.  >chon 
bi»im  .\uss]M*achsunterric|ite  inductiv.  «las  heisst  vom  Worte  zum  Laute  zu 
vermitteln. 

.Man  licht  von  Jenen  \\<»rtern  aus,  ilereii  Laute  von  ijen  deutschen 
nicht  verschieilen  sind.  Kisi  dann  üher^ehi  man  allmählirh.  unter 
Vermeidunjr  Je«ler  Anliäulnnv  von  Schwieriiikeiien.  zu  di-n  frennlen. 
uniH'kannten  Lauten,  hi"  nianirebhle  Kahiiikeii  der  narh  iler  alten 
Methode  unterrichteten  Schüler.  zu>annnenhiinL:ende  Lantr^ihen  zu  deuten. 
tulvv  niit  amleren  W'orii-n.  da>  correci  ^resproclien«*  Kranz«"isis«h  zu  v«*!- 
stehi'U,  wi'ist  uns  auf  den  einziL»"  lichtii-en  W'eir  «1er  hiiluction  hin.  d.  h. 
den  Schillern  zuerst  das  Lanthihl.  dann  eist  «las  Schriftbihl  zu  vermitteln. 
\'i»r  all«>m  niuss  d«*r  Sihüler  b-rm-n.  die  Laut*  naih  -lem  (H'h«'»re  zu  ln-ur- 
theilen :  er  soll  m«»uli<h  viel  nn«l  ricIitiLr  h«"»r«'n.  Diese  Kortb-rnni»  kann  nur 
unter  zwei  IhMliniiuniit'n  erfiilli  wer«len.  erstens,  wenn  die  S|ira«'lioiLrane 
iler  Srjiiilor  s«"ln»n  vor  I»ei;inn  «les  lranz«»sisclii'n  rni«'iri«lil  -s  w«'ni.L:>t«'n> 
flir  tlie  lientselim  Laut«*  LMiunili'h  ues«liull  >inil.  zw«'iten>.  w«Mni  «h-r  Lidirei- 
s»db>t  duridi  M'in«'  i*ii:«"m'  voIlsiiunliLr  «orriMte  An^^Nprailie  «len  Sclnilern 
als  VorbihI  iliem-n  kann.  Das  \'orl»ild.  niilit  die  \'orselirift  i.st  da> 
llaujit mittel    «les    franzo>i<rhen   .\nsNprailiennl«'rii«liti'<. 

Sind  «lii's,'  beiden  iHMlinL-uni^en  aber  that^iichli«  h  «rtidlt  ?  Lei«ler  ist 
dii'sznmei>i  nicht  «ler  {-'all.  Die  Artiknlati«.n  anderer  Schüler  liisst  .s«lir  viid  zu 
winis«-lien  ühriir.  I'nseie  Knahen.  tlie  in  «lie  «-rst«*  t'las>e  «•in}i«t«'n,  haln-n  auch 
im  Deutschen  eine  Auss]ira«'ln'.  «lie  weil  eniternt  \>\  lantlieh  coru-ct  zn  sein, 
11  jer  muss  d«-r  Hebel  ani:«'>ei/!  w«'nlen,  um  auf  «-ine  ri«  liliL»^«'  Ansspi'a«  he  ile> 
Kranz'xi'^ehen  hinzuarheiti-n.  Im  lnt«re^>«M|i*r  .MuttJ'rsju.nhesowidd.  di«'in  «b'n 
.Mltii'lpiinkt  «h  >  <M'>animtnnti'rric  hti>  tr;t«n  s«dl.  als  «br  Kn-UHUpracln-  wiirt- 
••.**  na«li  uniuem  Dnlürhaln-n  -.oirar  wüns«  hen>wert.  ndt  dem  Uetriebe   «|e> 


Franzödschen  ttherliaiipt  erst  Im  zweiten  Hallijalire  der  engten  rini^iie 
beffiiiii*?n.  In  der  Pftt*ge  unserer  MniterspruliK  liegrii  ilie  ?<t4U'keii  \Vni*zell 
der  fremdsi»raclilicljiiii  Bildunjür.  uikI  wer  eiut*  Ireiiuk*  Sprucliij  aus:*]tredH*ii  wil| 
iXinm  sieli  zw  allererst  einer  cürrecteii  cleuts^clien  Au5>iprncli«  bi^fleis^^ei 
Diei^e  Au!|fai'e  liätte  der  deut.sclje  rntemclit  im  ersten  Halbjahre  der  k*rsi 
flasseim  ^huz  lie.suntlereiii  Masse  m  erfüllen.  ^  Eioeii  wHieren  itrniul 
die  fehlin'liuftt^  AuKsprache  des  Fraiizusisrheu  von  Sinte  der  Sdiüler  ßiide  ir| 
in  dem  Lehrer  selbst  Die  AujiHinache  des  Lehrei*8  sidl  ♦iiif  mu-sItTgilüg 
i^ein;  die!*e  Forderung  wird  aber  bei  dem  Hildini^*'N4raiige,  di^ii  jj'ei/einvllrti^ 
der  m*>ilenie  Pbilalügt'  auf  mvsereii  UiiiversitiUeu  nimmt»  kanm  ertiillt.  lu« 
Fähigkeit,  sjicli  ein  mustergilti^-es  Frnn^ijsHl&rh  iinÄUeiR^nen.  kann  nur  dnrrli 
einen  längeren  Aufenthalt  des?  Leliraniisi  andidaten  in  Krankreiidi  erAVi^rtitt 
werden.  Die  nbeniiti'  Srluilbehiinle  fitdlt*"  dahtn*  einem  ^epriitlen  rtinriidati'l 
die  M(>i,^liehkeit  bieten,  eine  entspreehende  Zeil  in  Frankreieh  zu^^nbriitgeij 
und   von  ilim   verlan^^eUj  da^s  er  .sieh   vor  Antrili  deH  Lehramtes!;   eiui 
F'riifunj^    unterziehe,    welrhe    dm    *Tia(I    sr-im-r    Sjfrerhfäliigketl    tkslji| 
j'elierdies  wiire  es   hrurbst   wnusrheuf^wert,    Wüin    mich    dein  bereit,^ 
SEtellten  Lelirei'  von  Zeit  zn  Zeit  die  Mittel  nebotenwirden.  w<mitr^!<*U!«  dl 
Ferien  in  Fninkreiidi  zn  verleben,     Ks  niuss   ilonkbar  anerkannt  wrrdi^Ä 
duss  die  osterreiehi,sche  L'nterrirhtslielMirde  in  dt-u  letzten  .T;ihrrn  g^W^^e^ 
Hummen  Mr  die^se  Zweeke  verwendet  hat. 

Vm  eini^  pute  AuB^praehe  yim  Seite  fler  Sehlller  zu  erzielen,  mni 
der  l^ehrer  aber  noeli  eine  andere  wirlitiire  Forderunj^'  iMiTdIon.  Kr  miis 
die  bistnrische  ICntwirklnufr  der  fninzrisisehen  Ij;Mi(e  inur-  liaben  und  ml 
den  iteäsetifien  der  Phinietik  vertraut  s*'in,  t>ass  der  hrbrer  seini*  8rlidl<^ 
TAI  einer  bej^seren  Auss|>r:ielie  anheilen  kann,  wenn  er  weiss,  wit*  die  ein 
//einen  Voeule  und  Itiidilbouge  sieh  hisited^eh  tiitwiekelt  babeii,  f»blie(! 
keinem  Zweifel  Ob  ninl  in  weli  bem  Mmsa  auch  die  l^l*onetik  brnUVii  \n 
eine  Htdle  im  Spraehnnterriehte  zn  spielen,  ist  eine  Klage.  weUdie  uml 
iler  Ltisnui?  liarrt.  Die  llinnetik,  ilie  Tjtdire  von  ileii  phyi^iMlnLnsehen  Vm 
jran^en  bei  der  Hervoiltrin^imy:  rler  Lanie,  ist  eine  verhält nisniii!^^ 
junge  WisRensehaft;  d^H'l1  kann  man  die  Wt^rkevouSievers').  Vietnr*),  8w* 
als  hahnbn^ebi'nd  bt-ztMi'htn  u.  Hiuite  kann  iii*i  junge  Srhnle  selnui  auf  eii| 
rcichhallige  Literatur  und  auf  eitu*  eigene  l'iiehzeitsehrilt^)  biuwrisi^n. 

Ilie  jungen  <irlehrten  verlangen  nirlitj*  Genngere**.  als  iIhsh  rtit*  Liui 
physiidoMie  in  den  neni^jiraeldieluMi  Ihitenielit  der  Hehule  pinjreftUirt  wvrt 

Sie  i*m|diddiii  i«ur  Kinilluunr  d**r  Lunte  ili^*  Ib^nut/Jinsr  der  liüurr.iM 
und  der  liuntschritL  d.  h.  des  lrans*'ribi(iieu  Textes.  IHt*  Xaidiahn^Mid 
allein,  sn^vn  die  IMonntiker,  L^enilire  /mv  KrlaimMHU'  rint*r  ^^aren  Ansspi-?ir|| 
uirht,  e;^  mljs^«'  Uli  bt  nur  das  idir.  sninlern  aiieh  ib  r  x\land  ^esrbnlt  Werde( 
Wenn  der  Sriiider  Wfiss,  w<drbi*  (»rgane  bei  <b'r  llervorirringnny'  ib-r  eil 
/.tdin^u  LaiMe  in  AuwendMn>r  kiMimien,  dann  ttednii'e  i^s  viui  Seitini  ili 
Lidin*rs  iiiu-  idues  Winkes,    iitn   ihn  unf  *l(^n  rii  hH^'t-n   i'fad  zu  Vitwüih 


^t  Klrmniii'  »ler  PhurititiL 
*}  tlaiMUiiM>|t  nf  PliMnelics, 


Dagegen  haben  sich  andere  praktische  Schulmänner  wie  Eidam 0, 
Tanger*),  Stiehler^)  gegen  die  Phonetik  im  Sihuluntemchte  ausgesprochen 
und  als  Gründe  angeführt,  dass  dieselbe  au  den  kiudlicheu  Verstand  An- 
sprüche stelle,  denen  dieser  nicht  gewachsen  sei  ).  Von  demselben  .Stand- 
punkte aus  sei  auch  die  Lautschrift  zu  verwerfen.  Auf  dem  vierten  all- 
gemeinen deutsehen  Philologentage  zu  Stuttgart  wurde  fol;rende  These 
angenommen:  Über  die  Ausgestaltung:  des  Unterriclitsverfahreus  im  eiu- 
zelnen,  bezüglich  Verwertung  der  Lautlelire  in  der  Srhule.  Vprweudunir 
einer  eigentlichen  Lautschrift,  Behandluug  der  Beziehungen  zAnscheu  Ortlio- 
graphie  und  Aussprache  sind  theils  allgemein  gültige  Entscheidungen  über- 
haupt nicht  zu  treffen,  theils  erst  zahlreiche  weitere  Erfalirnugen  zu  sammeln 
und  zu  sichten.  Seither  sind  die  neuen  Lehrpläne  fiir  die  hoheicn  8chuli*n 
Preussens^)  erschienen,  welche  alle  thenntisihen  Regeln  über  Liuitbildunir 
und  Aussprai-lie  aus  der  Schule  juisschliessi'u.  Auch  in  den  rist(M*nMrliiselien 
Instructionen  heisst  es  ausdrücklirli  nut*  Seite  H»,  «Inss  srlb>t  <b  r  sur^tal- 
tigsten  Transcription  der  Ausspraclie  nur  ein  sphr  beschriinkt^r  Wert  bei- 
zumessen sei.  —  Es  sei  mir  erlaubt,  aucli  meine  Ansiiht  iibei-  den  (ic;:«  ii>tand 
vorzubriufren.  Eine  genaue  Kenntnis  ib'r  Laut|)hysiob».i:ie  wiid  un^tivitiir 
dem  Lehi'er  von  grossem  Nutzen  sein:  auch  nmir  er  stOb>i  sein«*  Aiis>|n;irhe 
an  sorgfältig  transiril)ierten  Ti^xten  schulen.  jUmm-  «lie  Si  hnler  uniüe  er  mit 
Theorien  srlionen  uml  ilnien  nirlit  zu  <bM-  schweren  Last,  die  >ie.  srh\va«lie 
Kinder  von  In  Jahren,  zu  tratren  hal)en.  noch  eim*  in-ne  Uiinb*  auHei-en. 
Gewisser  unentbehrlirher  Bejriitte  wird  man  freilieh  nicht  entrathen  kennen. 
Irh  glaube  aber,  dass  es  <renii;4t.  wenn  man  den  Schub*rn  an  Heispieb-n 
erklärt,  was  otlen  und  «resclilnssen.  stinnnhaft  und  siimndos  ist.  has  W'esi-n 
der  Bindun«r  aber,  die  Erzen^iin<r  (b*s  Na-^enbiuti^  nder  des  nnHiillierien 
Lautes  durch  lantpliysinb»j^ische  \'or^^ini^»-e  eikhvuMi  zu  wnUen.  heis>t.  dem 
Fassungsvermöjren  eines  Kindes  zu  viel  znnnithen.  M,^n  mair  einem  /»dni- 
jähritreu  Knaben  hundertmal  vnn  rbereiu>timmnn.ii'  und  Verändenni'j-  der 
Lippen-  oder  Zungen>telluni:-,  von  V(»Hb.*reiii  und  liinlerem  (ianmen.  Ziiptclien. 
Vibrieren  der  Stimmbänder  ei zahlen,  er  wird  e>  doch  nicht  lM-i:r:"ilen.  l)ie 
Lehrbücher  vnn  Bivymann-.Midler  und  Kühn  bieten  ti»nnli«he  Nüile-un-jen 
über  Laut])hysiobi;rie.  Pas  kann  doch  i'in  Jun.m*>  Hirn  nicht  in  Jener  kurzen 
Zfit  erfassen,  ilie  .der  Erlei'nun;»  der  An^siirache  ucbnten  ist.  Ks  ist  iin-ik- 
würdijr.  dass  die  Kefni'inlM'wcirmi;r.  welche  duch  an>  dt"r  ('bi'rlMndniii:>traLif 
hervi>r<>ey-an<ren.  Krnchte  /eitiiit.  Wid<he  dei-  Iberbiirdnni:-  erst  recht  \ Hr- 
srhul»  leisten.  \\h-\\  Weitzenbiu  k  in  si-inein  snn>t  voitieti liehen  l.elir-anüe 
jreht  zu  weit,  wenn  rv  iWr  Entstelninir  der  einzelnen  Linte  air^ilM.  Ketier' ) 
spricht  die  Kordennm*  aus.  dass  die  Schüler  über  ili«*  Natur  und  l-int-^teliuni: 
der  Luite  bidehrt  werden  ini\»en.  Keller  versteht  wnhl  daruntei-,  da>s 
ihnen  di'i"  Lehrer  eint'aeh  voizei^»-!.  wi.'  die  L.iiit"  i-nt  t.'n  n.  und  d.l^  k.Min 

')  Ziiiri  iH'U^ijr.M'lilirlH'ir   Iritniiilit.   Ilijiiir"^    Ai.hix    |;|.  so. 

•)  Miiss  liiT  Siirai-Iifiiinitrnirlii   iiiiik»'liii'n":'   Im  rlin    l^ss. 

=  )  /iir  Mi'tlnnlik  «les  iii'UNprarliliilirn   linriri«  liir>. 

•)  Stii-lilir,  Sritr  »Jl». 

'')  Ij'liriiliinr  und   LrliraiiiiralMH.   IIitÜh   ls«i|. 

*)  Vier  Jahre  Ertahniiii^rMi  mir  einor  t'r;ui/.ösiMh»Mi  Vcr>uili^ili»SM'. 


8 

er  doch  nur,  indem  er  rein  und  kräftig  articuliert,  wofern  er  eben  nicht 
ins  Tlieovetisieren  verfallen  will.  Betrachten  wir  einmal  eine  solche  phone- 
tische Anweisung  Weitzenböcks :  „Der  Laut  f  entsteht,  indem  man  die 
Oberlippe  an  die  I'nterzähne  legt  und  die  Luft  hindurchpresst.  Das  Geräusch 
kommt  von  der  Eeibung  der  Luft  in  dieser  Enge.  In  der  gleichen  Mund- 
stellung entsteht  v.  wenn  die  Stimmbänder  schwingen,  d.  h.  wenn  die 
Stimme  mittönt.  Ülierzeuge  Dich  davon,  indem  Du  beim  Lauten  die  Ohren 
verschliessest.  (lehe  aus  f  in  v  mehrmals  liintereinander  über,  ohne  den 
Athem  zu  unterbrechen.  Sing  eine  Weise,  während  Du  v  sprichst.-*  Ich 
glaube,  solche  Anweisungen  erfordern  viel  zu  viel  Selbstbeobachtung  und 
Abstraction,  die  mau  einem  Kinde  von  zelin  Jahren  nicht  zuniuthen  kann. 

AN'as  die  Verwendung  von  Lauttafeln  in  der  Schule  betrifft,  kann  ich 
mich  für  dieselben  nur  insoweit  erklären,  als  sie  zur  Einübung  der  Laute 
an  Musterwihlern  dienen,  auf  welche  der  Lehrer  stets  hinzuweisen  in  der 
Lage  ist;  dieselben  müssten  so  gross  und  so  angebracht  sein,  dass  alle 
Schüler  jedes  einzelne  Schriftbild  genau  unterscheiden  können.  Von  den 
Lauttafeln  Quiehls,  Vietors,  Eambeaus,  Bierbaums  und  anderer  Phonetiker 
verspreche  ich  mir  für  die  Schule  nicht  viel.  Da  sie  bestimmt  sind,  eine 
genaue  Kenntnis  des  französischen  Laut  Systems  auf  (Irund  der  lautphysio- 
logischen Vorgänge  zu  vennitteln,  eignen  sie  sich  für  Schüler  der  erstiMi  Classe 
ebensowenig  wie  alle  anderen  phonetischen  Unterweisuugen.  Rambean) 
selbst  sagt,  dass  man  mit  diesen  Tabellen  den  Schülern  nur  „allmählich 
—  von  Stufe  zu  Stufe,  im  mehrjährigen  Schulunterricht**  eine  genaue 
und  gründliche  Kenntnis  des  fremden  Lautsystems  v^^iNchaffen  kann,  und 
gesteht  eigentlich  damit,  dass  sie  sich  für  die  l'nterstufe  weniger  eignen 
als  für  die  Mittel-  und  Oberstufe.  Auf  diesen  Stufen  soll,  wie  ich  glaube, 
der  Schüler  mit  allen  Feinheiten  der  Aussprache  bereits  vertraut  sein; 
dann  erfüllen  aber  die  Lauttafeln  nicht  mehr  den  ihnen  zugedachten  Zweck. 

Was  nun  die  Verwertung  der  Lautschrift  für  die  Zwecke  des  Unter- 
richts betrifft,  begnüge  ich  mich  damit  aus  dem  Lehrbuche  Weizenböcks 
einen  Theil  des  transcril)ierten  Stückes  4  wie<lerzugeben. 

Lautbild: 

Katr. 

koinat  -   o   -  j'H  -  ö  -  kiVc, 

/.  .:^  -  knj)  -  a  -  il'o  pUlrJnr  -  jV  -  //  -  jnlp'e,  1>.  j^^  -  ^i  -  ä  -  do  K- 
dnii  -  Jn\     3,  :J'  Hz  -  äiiahf'^  I  -  int  -  du  -  /  -  nir. 

Sclniftbild:  Quatre. 
Cnmment  on  fait  un  cahier. 

1.  Je  cniipt»  cn  deiix  plusicurs  fenilles  de  ]»apier.  2.  Je  plie  en  denx 
les  (lemi — fenilles.     W.  Je  h»s  asseml)le  l'une  daiis  Tautre. 

<Jljnil»t  mau  wirklich,  dass  diesc^s  ]iautl»ild  den  Schüler  in  die  Lage 
s(*l/<*ii  winl,  cnn-^rt  /u  sprechen  ?  l'nd  sfllist  wenn  dies  der  Fall  wäre, 
welrlien  Anfwand  an  Zeil  nnd  Miilie  \\i\ide  es  erfordei'n.  ihn  in  die  Ge- 
lieininisse.  dji'ser  ..l»nnen"  ein/ntVihren,  nnti  wehhtMi  S«'hwierii;k.)iten  wür«le 
es     be^icicnen.     Von    <le!'     ijanisrhrin      zur     nitjhj^n'aphistdien     Schn*ilinnjr 


9 

hinttberzuleiten !  Stiehler')  bemerkt  sehr  richligr,  dass  schon  vom  hygieni- 
schen Standpunkte  die  plicmi^tischen  Texte  in  Schulen  verboten  werden 
mfissten.  da  sie  den  Augen  Inklist  schädlich  seien.  —  Ich  fasse  nun  zu- 
sanimen:  Lautphysiolo^ie.  lijuittateln,  Transcription  sind  von  der  Scluile 
zu  verbannen,  da  sie  dem  kimllichen  Aullassun^^sverniügen  nicht  an<rei»asst 
sind  und  daher  der  l'el  erbürunir  Vorschub  leisten.  Für  viel  wchtijrt^r 
liHlte  ich  d.as  mündliche  Lautieren  vor  Fixierunff  des  Schriftbildes. 
Es  ist  dies  der  natur^emilsse  ^'orlLran^^  der  auch  in  der  Volksschule  bei 
Erlernunj,^  der  Muttersprache  befolgt  wird.  Nachdem  ich  also  z.  H.  das 
Wort  voisin  vorgesprochen  habe,  die  ganze  ('lasse  dasselbe  wie-'crhnlt  hat. 
lautiere  ich:  V.  ()**,  Z  e  lasse  die  Schüler  lautieren,  dann  schreibe  ich  sotoit 
in  orthographisi  her  Schrift  die  einzelnen  Laute  auf  und  verbinde  diesellxMi 
zum  W(n'tl»ible.  Auch  diese  Method<»  bringt  frisches  Leben  und  Bewegung 
in  «lie  Schuh*,  auch  sie  wird  zu  einem  sicheren  Ziele  führen,  wenn  sie 
von  einem  tüchtigen  Lehivr  gehandhabt  wird,  einem  Titdner,  (U'r  selbst 
otUTect  ausspricht,  der  nicht  erlahmt,  innner  und  immer  wieder  vorzu- 
sprechen. Mund  und  Ohr  eines  jeden  einzelnen  seiner  Schüler  zu  l)ilden, 
der  selbst  mit  Lust  und  Liebe  d(ir  Sa(  In»  er^^^ebon  ist.  in  dei'en  schweren 
I)ienst  er  sich  gestellt  hat.  Es  sei  mir  gestattet  hi(»r  ni»chmals  zu  betmen, 
drtss  tür  den  litdirer  motb'i-ner  Sprachen  der  wiederholte  Aufentlialt  in  dem 
Lande,  dessen  Spra«he  er  lehren  s(dl.  von  grr.sster  Wit-htigkeit  ist.  Wenn 
der  Lehrer  auf  diese  Weise  in  lebendigem  Verkehre  eist  selbst  die  Spratlie 
richtiff  zu  sprechen  f:elernt  liat,  dann  werden  auch  die  Kbigen  über  die 
^grauenvoll«»  Aussprache**  unserer  Schüler  bald  versiummen.  - 

Sind,  wie  wir  el»en  ausführten,  die  >reinungen  der  IN'fornu'r  in  Bezug 
auf  die  Jletho^lik  tb's  Auss]n'achenntenichles  getheilt,  so  lieirscht  über 
ilie  praktische  Verwertnnir  der  neuen  Metbnde  für  die  Erwi-rbnui;-  des 
jrrannnatisch-lexicalischen  Wiss(*ns  aut'der  l'nteistuteziendichi'  Kinnn'ithi<rktMt. 
Man  ist  fast  allir«Mnein  zur  reiM*!'zeuy:un.ir  ^^elan«rt.  dass  das  gr.imniati- 
sierende  coustnictive  \'eit*aliren  in  (b^r  ersten  und  zweiten  ( "hisse  aufzu- 
geben sei.  Wälnvn«!  dei-  SchübM"  früher  mülisam  sich  dii'  i'^ormen  ein- 
jirägen  und  die  verst-hiedenait irrsten  Vocabeln  leiinMi  musste.  um  dieselben 
zu  Einzelsätzen  zu  verbinden,  weblie  ;ranz  zusannnenlian^^slns  nur  eine 
Illustration  der  Jeweilijren  l{e«rel  enthitdten.  soll  ei-  fortan  sniiabi  als  mrigjicli 
vnni  zusamnn*nliän;reiHb'n  franz«isischen  l'ebungsstücke  ausjrehen  un<l  an  dem- 
selben dii' g!-annnjitisch«'n  Kisclieinnn^^en  inductiv  erlernen.  Er  soll  sii-h  nicht 
einzi'lne  N'ocalMdn  einjuägiMi.  um  sie  /n  Sätzen  /n  vereinigen,  sondern  von 
dem  fertigen  Sat/e.  (Irr  znsannnenbäni'enden  \'oistellnnir  ausüflien.  um  zu  dem 
Einzelbegritf  ZU  ijelan.Lien.  Kr  soll,  nnd  ilas  ist  dii'  wiilili^^ste  Ki»nleruny: 
der  KVfnrnier.  vnn  ilen  rebersetzunL''en  ans  der  .Mnttersi»raclie  veisehont 
bli'iben.  Dies»'  Meiliiide.  die  <len  Namen  der  analytisch-indnctiveii  «»di-r 
analytisch-direcien  führt,  ist  hinieiciien«!  vim  den  Lrlirern  dei-  nmdernen 
Sprachen  erpmbt  wordi-n.  Sli-  bibb'l  in  d«'n  pi-enssisdien  MillelschnbMi 
auf  «ler  rnterstnfe  die  ( Jrnn  H.iL'e  des  spr.ichlirlii'n  ['ntiTriebtrs.  Es  heisst 
ilasell».st  in  den  Lelir|d;inen  nnd  Leliranll^aben :  ..jJei  der  erheblichen 
Knrzunjr  des   iiraminati^«  lh*n    lie|irsintff>    nnd    bei    fnitschreit^Mub-r  l>urch- 

';  Stn'ifziiir«   .mi  il>in  (Mlijiii-  «|<*i  ihMi>iir.olilir|itn  li«'loniil»cwi«y:iiiii;. 


10 


büdtttig  der  sogenannten  neueren  Methode  ki  das  im  Wesentliche 

auf  den  praküschen.  s^cbriftlklien  und  udiiidlirhen  Gebraocli  der  - 
Keme^sene  Lebrziel  zu  erreicbeii.  In  diesem  Vertrauen  fiihlt 
Unterrirhtwerwaliung  bestärkt  durcU  die  au  manchen  Auj^talten  bidi^ 
Bchon  erzielten  Eifalge  und  durch  das  rege  Bestreben  der  Lehrer  de 
neueren  Sprachen,  uuter  BeuiUzung  allur  ihnen  tu  Gebute  stehenden  W\iU 
tlieils  iu  der  Heiuiat.  tbeiU  im  .Ausland  für  tleu  praktiscben  Gebrauch  d^ 
Fremdeprache  sich  zu  befähigen. 

Auch  in  Oesterreicb  liaben  mehrere  Letor  der  modernen  Spra 
das  nem  Verfahren  erprobt»  Wt^nn  die  Bebandluiig  des  in  den  neuen 
büchern  gebotenen  Spracbstottes  nicht  bei  allen  Lehrern  eine  gleiche  hU 
davt'  nicht  Yergesseu  werden,  dass  jahrelang  die  synthetisch  -  rtms?tructlt 
Jlethode  vurherrschend  war.  und  dass  es  für  einen  Lehrer  nicht  leieht  i?*t.  nii 
dem  altg-ewohuten  Geleise  in  neue  Bahnen  xu  lenken.  Es  muss  dankbar  aij 
erkannt  werden,  dass  die  neue  Auflage  von  Fßtters  Lehr«:an^  Rir 
ITiiter^tufe  gleicbxeitipr  für  den  Lehrer  wertvidle  Aiileihuij^eu  bietet,  Fettij 
bat  dabei  f^ewisn  iiicbt  daran  gedaebt,  den  Lehrer  zu  bevornuinden  mi^ 
ileniüeliien  eine  gebundene  Marsrhronte  vurzusehreihen.  Kr  hat  im  Ürt*^ 
theil  in  i*\\}v\n  seiner  Ausätze  beiTorirebidien,  »lass  ein  Vnizny;  der  ueueii 
Methode  f^eraib,*  dariu  liei^'e,  duNS  dem  Lehrer  der  freieste  Spielruiiin  jzc 
lasneii  wenle*  Ibi  abrr  biVhördlidie  luHtruetitmeu  iibt'r  die  neue  Mflbo(|j 
unch  nirlil  ersrliinoni  sind,  s^*  la^  es  u^iht\  da*s^  der  Verfasser  dei 
L**hrf*r  j^i-\vissi*riiia^sen  di«'  \\'ege  weii^en  musKte*  Wenn  aueh  iU 
l^i'hrev  sirh  iiichr  ^^anz  innl  gar  vmu  Buche  bidit-rrscb^n  lassen,  .sduder 
in  prewissi  ui  Siuiu'  seine  ?mbiertive  Met!i*>dik  uinvenden  tsolL  m  nius&s 
rim'lj  mit  u^^wisstMi  Onirmen  th'^  neuen  Verfabreus  vertraut  sein.  Kr  mn 
zuin  Heii<pie|  bei  ^M*scbhiH*sfiu*n  Büeheru  svatzweij^e  vorstu'evhen  uutl  nacll 
s|nTt'beii  lasK**iK  jedi^i  Satz  iiarh  den  verschiedeueu  Sutzlbeilen  in  Vm^t 
Kt^iiegeu  nud  erst  icinn  Srhlnsse  sebriftlieh  Rtieren.  —  Ein  ewii^es  Tag 
lind  SiirbtMi  wtlrdt^  fl]r  ilie  Dauer  vl*u  Errü^sK^renj  Sehadeu  seiu  als  dfl 
alle  Mi^tliHde.  IbtllVntlieh  wird  sich  aath  in  Biildc  \m  der  rntemehtsi 
VfrwaltuuK^  die  UeberzeuiruiJfr  l^ahn  brecbea.  dass  die  neue  Metbude  *M*Ä5?ef 
Krfulf^e  verspipcbe  als  die  alte;  dann  wird  ^ie  aber  aucli  nifbl  >3Htiinp| 
dürfeiL  Weisungen  in  l^ezurr  auf  den  trruiidle«fendeti  Unterriebt  m  eij 
Uieib^iu  welche  al«  darf  Kr^reliUis  iresainmrli<*r  Kjfabrini%^en  den  L*»br 
vor  Verirrnn^eu  schlitzen  Holten. 

Derjenige  ab*:'i.  der  si*  li  srbun  jet/j   aoi  iWm  Wesen  ib^s  an.üUi>t!J 
induetiven  Verfahii^us  v*'r1rani  niaehen  uill,  lese  die  tcnuMlb*^'^eudeu  Sfhiifle^ 
v*»n  TVrthes*).   Bierbanm^i,    V\  ;ilter  ),   ans   weirben  er  eine  Ffllb^  iler 
i'e<[?nngeu  schöpfen  wird. 

Neue  Weisungen   Ihr  den  Betrieb  iles  frji.H/J»sisvheii  rnterrielHes  2411 
der  Dulerslute  erscheinen  aber  srlnm  darunj  sehr  geliuten,  weil  ei^entlif| 
schon  jetzt  die  Instructioui^n  durch  ibni  Anhnn«^  \tm\  'JU.  i>rtober  18i*0  im 
Mndifiratiun  in  Bezug  aufdie  selnülHelieu  Art^  itm  erlahren  habun.  Waltrenj 


•>  7Air  Keform  tU-n  liUriiii-s«  ül'u  l'nti'rrirhtr>, 
•>  Hio  nualyriHi'li-inrntt'  .nrtlnulr, 
')  Der  fnitytijaiflcli©  CkiSfiPutintinTicht 


in  den  Listnutiouen  vom  15.  Aiiril  1879  das  HHUpt^(?wicht  auf  die  Über- 
setzun<r  aus  dtM*  IFuttersprache  in  die  Fronid^piMche  gelehrt  wurde,  wird 
auf  dieselbe  nunini'lir  Verzicl  t  ^vleistet.  Die  (iruiidhige  der  schriftlichen 
Arbeiten Mhhn nniiim-hr:  Das Dictnt. die  Niederschrift  memorierter zusammen- 
liännriidtr  .Sliickc  inul  dici  si-hiil'tliche  Beautwortunp:  französischer  Fragen. 
Ks  wird  wohl  aiisdriU-klich  lurvnrirchobcn,  dass  diese  neuen  Hestiinmuntren 
in  keinerlei  Wt-ise  das  alte  helirvi-rfahreii  tan<rieren;  hält  man  dieselben 
aber  den  Iiistiin-titmen  vom  .lahre  isT'J  ^^eirenüber.  dann  sprinut  der  AVider- 
spnuh.  der  sieb  zwisrlun  beiden  er<ribt.  in  die  AiiL'^en.  Dii*  Instructionen 
sti'Uen  fol;reiides  Lelirziel  für  die  ruterrealsrhule  auf:  Kenntnis  dei*  F<»rmen- 
lehre  und  der  wirlitiirNlen  syntaktischen  l{e<reln:  eini«;"e  Fertiirkeit  im  i'l)er- 
setzen  ans  <bMu  Franzrisischen  und  in  dasselbe  innerlialb  cb's  von  di*r  S<'hule 
dargebotenen  Spraidisiluitzes.  W't'nn  abrr  di«'  nenon  liesiinnnnimen  von  iWv 
i'rbers(»t/nnLi'  nii-bts  niobr  wissen  wollen  und  den  sidniltlichrn  Arln  ilen 
Pielatf.  liepi'ndn<tiinion  zui^rnnde  bjien.  Ja  dnrcli  die  l-'urdi'i'nni:"  nacli 
lieantwortiniL»"  fianzö>iNcber  FraL:en  s  «üar  auf  di»'  freie  W'iiMJeruaiM'  von 
Krzälilnnjren  hiniilu-ileit-'n.  s«»  «»bwiiltel  doch  kein  Zweifel,  djiss  aucb  dass 
Lehrziel  des  französiscjien  Interriilit»  s  an  der  l'nlei'realsclnile  ein  anderes 
wi-rdeii  nin>s.  als  es  i:ei:-enw;iiti'i   dnreb  tue   Instm-Mionen   bistiinnil   ist. 

I»iese  IJeirachtnnü"  IVilirt  niieli  /nr  vielninstritteiM'n  Fra^ie:  Wi'blie  Ziele 
hat  ib'r  französis«lie  Intenidit    iiberlianpt   an  <ler  Ifi-alscbnle  y.n  eneiclien  ? 

Dass  di-r  IVenidsprachliebe  l'ntenicbi  wie  Jede  andere  hisciplin  in 
fM'ster  Lini«'  d«'n  <leist  iiilden  s»»Il.  ist  eine  l'^ordernnv".  welrhe  wnld  Jedi*i- 
Sehubnann  erln-iM-n  nniss.  Wie  suil  aln'r  diese  < Jeistesl»ildnnir  dnrch  (b^n 
Sprachnni«*nicli!  erzielt  w.rtlen?  Süll  sie  der  .In^^end  dnrch  di«'  siarren 
Kurnn-n  nder  durcli  d<'n  Inliali  üehnten  wi*rden.  d.  Ii.  sujl  der(J»ist  lurn»al 
liier  material  üebildei  Werden?  Kine  hisriplin  kann  nnr  dann  wabrliaft 
erzii'hlicli  nnd  bildend  wiiken.  wenn  ^i«'  bei-le  Fordernniien  vereiniiii.  I>as 
Stiidinm  di-r  >pracldi<lien  Kornn-n.  «»der  nm  es  knrz  /n  sai!fn.  der  t  Jranniialik 
sibult  den  (b'ist  nnr  einseiiii:-  natli  i^r-anunaliscber  b'ichinnu".  Min  ^•'ranunatisrli 
^•■esidinlti*r  (ieisii  wiiil  in  liolieni  <ira<le  iViliiL»"  si-in.  spracblieln"  Krsclieinnn;:t'n 
zu  eil'issen.  den  <ii  halt  aber,  weblur  der  Si^racbe  innewnlinl.  wird  er  niilil 

Verstelen.    weil    sein    aesllieliscbes  Interesse    für   die  S|Mache    niclit    ^/eWerkt 

wurde.  AI  er  selbst  eine  loijische  Scbnlnni:-  wird  clnreb  das  einNeitiue  Siinlinm 
di-r  lirannnalik  niilit  i'izieli  :  denn  das  allL^enieine  Ir.'jisihe  Krkrnnen.  die 
KahiL^ki-it  ..niilii  nnr  in  al'sir.icien.  rein  wissMisebafilieben  nn«l  tlnnri'liscben 
Mini:«'!!,  sonilern  anili  anf  ijen  emnii-len.  re.ijisii'-ili-praktisrben  (iebieti-n 
ile-*  L«'lH'ns  sebniil  dt-n  KirniMinkt  der  Fraije  mb-r  der  Siinati«»n  zn  eifasstMi 
lind  tinirli  ebensfi  sclnnlb'  Si-hlii'-sfnlLiernnL'en  die  ri«|iiii:e  KusnnL»  zn  linden- 
iriii-rbanni  a.  a.  n.  Sriirri.;!.  ist  ni«lit  das  l'indiht  eini-r  einsiili^en  <Ieistes- 
fbaiiiikt'il, -^nnilMii  eiins  !iainn»ni>.  heii  /n-^annuenw  itkens  allei  hi>ei|iliiH*n. 
.h'  iiiniiiiM  dasseihe  ist.  Ji-vId  :jr«is'-<'r  wird  da>  b»i:isrlie  Frkenn<'n  s«'in.  Dalier 
iiia;r  o^  in  yrewis««Mri  Sinne  l.ei^n'indet  ^lin.  «las^  das  (ivuniasinni  den.liin^lini:' 
fonnab'i'  Idide  als  die  lieaUelmle.  weil  ilie  einzidnen  l'nlerriililsireL'-eiisländi* 
in  einer  iMiL^-ri-n  IJeziehnnii  zn  idnamler  siehen  als  an  dei-  b'ealsebnle.  Na*  li 
linniani'^tiselier  Sidte  wird  ein  Aldinrient  iles  (iyninasiunis  nndir  formal 
pddiilot.  lo^'-ist  lier  L-^esi  linit    >ein  als  ein  Abitnrient  der  l»ealschnle.   Kr  v<'r- 


12 

dankt  aber  diese  Gewandtheit  nicht  dem  Studium  der  lateinischen  oder  der 
griechischen  Grammatik,  sondern  überhaupt  dem  intensiveren  Betriebe  der 
humanistischen  Fächer.  Würde  man  die  Realschule  auf  acht  Jahre  erweitem, 
Gesc-hiclite  und  Deutsch  ebenso  umfangreich,  oder,  weil  eben  die  alten 
Sprachen  ausfallen,  noch  umfangreicher  behandeln  als  im  Gymnasium,  dann 
würden  die  Klagen  über  die  „mangelhafte  Bildung"  der  Realschüler  bald 
verstummen.  —  Verdankt  der  Gymnasiast  aber  seine  allgemeine  Bildung, 
seine  erhöhte  Geisteskraft  zum  allenvenigsten  der  lateinischen  und  grie- 
chischen Grammatik,  so  kann  sie  der  Realschüler  ebenso  wenig  durch  die 
französische  oder  englische  Grammatik  erlangen.  Es  ist  ja  richtig:  Die 
französische  Sprache  (erfordert  eine  gewisse  geistige  Anstrengung  ebens»» 
wie  die  lateinische  Sprache;  auch  sie  schult  das  logische  Denken,  fördert 
die  geistige  Bildung,  insofern  als  sie  sich  als  dienendes  Glied  an  die  Kette 
der  Disciplinen  anschliesst.  Jedoch  diese  Aufgabe  lallt  dtMU  Sprachunter- 
richte als  solchem  zu,  nicht  aber  der  Grammatik  allein.  Ihr  Zweck  soll 
nicht  der  sein,  den  (leist  sprachlich  logisch  zu  schulen,  sondern  eiu 
grammatisches  Können  zu  vermitteln,  welclu^s  die  Aneignung  der  fremden 
Sprache  erliMchteit.  —  Ks  berührt  daher  sonderbar,  wenn  in  den  neuen 
])reussischen  Lehri)länen  vom  Jahre  1891  liir  die  neunelassige  Realschule, 
also  eine  vorwiegend  pi'aktischen  Zielen  dienende  l'nterri<htsanstalt,  nutabene 
im  Gegensätze»  zum  (Tyinuasium  und  Realgymnasium,  gefordert  wird,  dass 
„das  Französische  bezüglich  der  si)rachli«h-logischeu  Schulung  dieselbe 
Aufgabe  zu  lösen  habe,  wie  an  lateinlehren<len  das  Lateinische'*.  Da  ergoss 
sich  eine  wahre  Hocliünth  von  Refonusclirit'ten  über  uns.  da  berieth  man 
in  Directoren-  und  riiilologenversammlungen.  wie  man  die  (iranimatik  am 
besten  ganz  über  Rord  werfen  könnte,  kleidete  di«^  diesbezüglichen  Wünsche 
in  Thesen,  wcIcIk^  die  ,,sinachlich-logische  Schulunir*'  ehrenvoll  zu  Grabe 
geleiten  sollten,  —  und  nun  hat  sie  in  der  autoritativsten  Weise  ihre  Auf- 
erstehung gefeiert.  Unter  sprachlich-logiseher  Schulung  kann  doch  hier 
nichts  anderes  gemeint  sein  als  die  Schnlnng  des  (Jeistes  durch  die  Sprach- 
gesetze. Man  tlrückt  als«»  mit  anderen  Worten  den  (ledanken  aus,  dass 
der  fremdsprachliche  rnterricht  an  der  Realschnh^  sich  um  die  Grammatik 
centialisiere.  So  sehr  ii-li  auch  geneigt  1  in  für  <len  systematischen  Betrieh 
der  (iramniatik  auf  der  Mittel-  und  Oberstufe  einzutreten,  kann  ich  mich 
df)cli  keineswt^gs  mit  der  Anllassung  betVeunden,  web-ln»  in  den  neneu  jiren- 
ssiscInMi  ]iehr|)län(M]  ausg(Mlrückt  ist;  i«h  würde  es  tief  luMlauern.  wenn  in 
tlein  neuen  liehrplan«»  für  den  tVanzösiselien  rnterricht  an  den  österrei- 
cbischen  Realschnlen,  di'm  wir  Sprachlehrei'  ln»t!nnngsvoll  entgegenseben, 
iilinliche  Ziele  nnd  Wege  verfolgt  würden.  Mötr«*  man  endlich  ei'kennen. 
dass  die  tirannnatik  niclil  Selhstzwerk,  sondi'rn  nur  Mittel  zum  Zw«M-ke 
ist,  nn'ige  man  «lies  namentlich  in  I»i'zug  anf  die  modiMUen  Sprachen  beher- 
zigen, die  so  scluhi  in  den  Iiahnien  einer  rnterrichtsanstalt  j»assen,  deren 
Hauptzwerk  ist.  jM-aktisrlie  Miinnei-  Iieianznbilden.  ..Pie  Lolieserhebnngen 
«ler  tniinellen  Uiblnng  dnrcli  die  lateinische  Grammatik'*  sagt  llerbart, 
paedagogisclu'  Schriften  II,  47n,  könnte  man  sparen.  IMe  Jugend  behiltt 
sich  gern  ohne  dii*se  l>ildnng.  welcln»  eiirentlich  erst  im  männlie-hen  Alt^r 
von   denen   gewonnen   wird,    welcln^   sich   darauf  verlegen.    „Aber  Latein 


13 

miiss  pfolemt  werden,  fi»|frlitli  aiuli  lat<'iiiisc.he  Graiiiinatik ;  «las  ist  walir. 
nihl  das  «rfiiriirt."^  I>er  Kefi:ritt'  vdu  dt'i-  Itijiiscli  liildendaii  Kijift  der 
«iraniinatik  bmilit,  wie  mir  srlicint.  aiil'  nuw  Vt;rwerlislmi<r  von  ['r- 
sailn»  nnd  WirknnL*".  Ks  ist  nicht  rirlitijr.  wtMin  man  bcliaupti't.  «lass  drr 
intensive  jrrannnatisilii'  l'ntcrrirht  eine  t'riiöht**  l)enkkrat't  zur  h\)\*ry  Iial»e; 
Sündern  diese  nniss  srlion  vorliantli*n  sein,  damit  der  Sclnih»r  zum  IJcwussl- 
st'in  d«»r  SpriU'h^i'si'tze  ktmnm*.  sio  nniss  um  so  hrduM*  enlwicktdt  sein.  wtMin 
fr  Krs«'ln*innn;:('n  liejrreitHi  soll,  welche  <rruntlverschiedrn  V(»n  denen  der 
Multersi»iache  siml.  l)er<iewinn.  den  daln^r  ein  ^n'isli«^  rt'iier  Jün«'lin<;  von 
eiiiiMii  sidchen  HrkeniuMi  ^rrannaatischei"  Krscheinun^^en  für  sein  lo^isi-hes 
KiniiuMi  zieht,  wird  ein  <rrosser  sein,  für  den  In  bis  iriiiihri<^'"(Mi  Schüler 
liin^rejren  kommt  er  nur  einer  mechanischen  Kertij^keit  zu  «;ute;  «liese  tleckl 
sich  aher  «;«»wiss  nicht  mittlem  v<»riresteckten Ziele.  Wahihafi  herzer<|uickend 
sind  die  hierauf  hezü«ili<'heu  Ausführun»,n*n  ilicrhaum's  ,.tlie  nimlytisch-tlirect«* 
Mi-thode"  und  Hät'rens  ..Sthriftliche  Arbeiten  im  neuspachlidien  rnterrichf. 
...Feiler  rnterriiht^  sa<rt  BitMhaum,  „nniss  das  (ieprä^^e  d«*s  Formalhilden<h*n 
an  si«h  tra«ren.  d.  h.  er  muss  den  (leist  in  stren<re  Zu<ht  nehmen  und  einen 
bildenden  Inhalt  vermittcdn."  Auch  <bir  französische  ['Uterricht  hat  diese  Auf- 
«rabezu  ei  füllen,  und  die(irannnatik  mö«;e  ihm  dabei  ihre  Hilfe  nicht  entziehen. 
wt»il  man  ohne  sie  nicht  zum  Verständnis  der  Spracln»  <((dan«it :  nicht  aher 
darum  ist  sie  zu  leinen,  weil  sie  das  lo«rische  l)enken  ftadert;  sie  hilft  allerdings 
mit  dazu,  aber  sie  kann  diesi's  Verdienst  für  sich  nicht  mehr  in  Ansjnuch 
nehmen  als  irjrend  eine  andere  I)isci]din.  Nur  tler  Umstand,  dass  man  von 
jener  einseiti^'-en  Voraussetzunjr  aus«ri**nir,  hat  es  vermocht,  dass  man  dii« 
anue  .Iu«rend  in  die  feinsten  Tir^rän^^e  der  <irammatik  führte,  «lass  m:in 
K»»«reln  über  Key:e1n.  Ausnahmen  übei-  Ausnahmen  über  sie  erjross.  Jeder 
Ke*rid  und  jeder  Ausnahun*  einen  deuls<-hen,  tnler  vielmehr  undentschen 
rbun<rssatz  an  <len  Lei!»  mass.  und  dass  man  dann  in  einem  zusannneii- 
liitn;i:endeu  lM»unL''sstück<'.  das  von  undeutschen  \Vendun<»en  strotzte,  den 
Schüler  ilurch  ein  walnes  Labyrinth  von  Ke^reln  und  Ausnahmen  hindurch- 
tnhrte.  Soll  tlit*s  besser  werden,  «lann  wird  man  die  <Irannuatik  ^'■anz  be- 
deutend reducieren  und  sie  nur  auf  die  wichti;4:sten  Ke»!:eln  beschränken 
müssen,  welche  zum  Verständnis  der  Sprache  n(»tliwendijx  sind;  der  ^raunna- 
tische  l'nterricht  muss  in  seiner  «ganzen  Anla^ife  so  ^»-estaltet  werden,  <lass  der 
rein  praktische  Zweck  d(»ss(dben  dem  Schüler  selbst  vor  die  Aug-en  tritt. 
I*h  verkenne  den  Wert  der  (iraunnatik  keineswegs,  ich  glaube  sogar,  dass 
ohne  festes  grannuatisches  System  ein  Sprachunteriijht  in  der  Schule  gar 
nicht  möjrlich  ist;  aber  eben  darum,  weil  ich  sie  als  sprachliches  ßildungs- 
niittel  hochschät7.e,  wünsche  ich,  dass  sie  auf  die  möglichst  leichte  Weise 
zum  Verständniss  der  Schüler  gebracht  werde».  Da  aber  die  inductive  Me- 
thode dieser  Forderung  am  meisten  gere<ht  wird,  wird  sie  sich  auch  für 
den  grammatischen  Tuterricht  am  besten  eignen. 

Die  Indu<  ti(m  im  <irannnatischen  rnterridite  besteht  darin,  dass  nicht 
mit  der  Regid,  sondern  mit  (\n\\  Beispiele  begonnen  wird,  nach  dem  Grund- 
sätze Rousseaus:  ,.Le  devoir  d'  uu  bon  maitre  (»st  moins  d'  instruire  (jue 
de  conduire;  il  ne  doit  pas  donner  des  precej^tes,  il  doit  les  faire  trouver." 
Wenn  ich  sage,  dass  von  dem  Beispiele  die  Regel  abgeleitet  werde,  so 


meine  ich  ilamit  nicht  etwa,  im%  tUe  Ee^el  ^dtöu  abgeleitet  w^rdoii  ratts^, 
weiiB  tleni  S**^!*!^^  ilie  sframmulisi-he  Ersclieitnnio;  an  ilein  Beisjiit'le  ziim 
iTstm  Male  outtn^i^entnit;  Kr>it  wt^nn  ^w  zu  witnli^rholttai  Million  vtir>i:t^k*tmnieii 
ist,  Idtet  der  Lehrer  die  lieni  Srlrfiler  bereits  zur  nnbowiissten  Anei^ifuuiii^ 
^'■eliin<r*e  Re^rel  ali*  iL  li.  er  fixiert  ilie  «rniimucttisclie  Krseheinnii^,  weldit 
tmiiuiclir  aut'li  zur  btmiis^ten  Aneig-uuiiy  de;*  Srhnlers  gelangt.  Die  BeJYiivlt 
tUTiß:  Ohlerts'),  dmn  durch  die  Menge  heterogener  Erschein un^'eii  die  Bilihitii: 
Villi  A^jr^teUiingsi^miiipen  verliindert  und  dadnrrh  die  klare  Einsirht  in  ileii 
IJau  der  Sjiradie  iinniöglifh  gemacht  werde,  is^t  nitdit  jitirlihHltig,  wenn 
*ter  Tielirer  «ystenif, tisch  vorgeht,  d,  h.  die  gramniatisielien  Erscheinnnjren, 
welche  erst  aaf  einer  spateren  Stnfe  erkhUt  werden  sollen,  rein  Vokabel- 
massig  l»ehandelt.  In  dem  Angenblif^ke,  als  eine  graniutatisclje  Regel  tVi^t- 
gestellt  wird,  iimss  die  Aiifim^rksanikeit  des  Schülers  ^auz  nnd  gar  anl 
dieselbe  gericlitet  sein  and  darf  nicht  durch  Erscheiünngen  abgeb^nkt  werden 
deren  KrkHirunff  erst  einer  späteren  Zeit  vorbehalten  IdeibL  Walter  m 
seinem  Ent\^'nite  eines  l.ehrpUuies  für  die  Uutersture  bietet  nach  ilie-m 
Principien  eine  Verthcilung  des  Leiiiiituöes  fUr  tlie  erste  nnd  zweite  t1är>' 
bezieliung>iwei>*e  für  die  Quintdi  und  Quarta  deutscher  Lehranstalten,  In 
der  ersten  Cla^ne  werden  ilnrrhgenonniien :  Der  bestimmte  nnil  iinbi 
Artikr),  die  Plnnilidldung  des  .Vrtjkels  und  des  Nomens.  die  I>*;  i 
des  Substantivii  und  Adjectivs,  das  «ttiibntive  nnd  prädicative  Ac^jectiv. 
das  unbetonte  Personale,  das  adjectivische  Possesiv  und  Demonstrativ,  dir 
Relative  i^ni  und  qne^  die  Steijseruug.  die  Zahl  Wolter,  Dazu  koniuit  dcj 
lüdicaüv  des  Vcrbum^  aller  ( 'unjiitrationen.  die  W<jrtstellnng  im  Beliaiititu^s- 
und  Fragesatz. 

Den  graiuniatipichen  Tjehr>totf  des  zweiten  Jahrps  bilden  :  DasPtJt^viv   i.  . 
Verhnms,  dii^StelUm^f  der  r*artikelii  lieiin  \'erli.  die  \'eranderlichkeit  dt-sFain 
eips,  derOtinjuctiv,  das  reflexiv«*  Verb^  die  Ergänzung  der  Lehic  v<jm  Fürworts», 
die  Präpositionen,  Adverhii-n,  i'inige  unre^^elmUssigi'  Zeitwoiien  Es  m  ein 
gewaltiger  Sttdr.  Wenu  man  aber  bedenkt^  dans  nur  die  wicidigsteii  Regeln 
ge!>oten   werd(*n  «(dien*    so  kann    derselbe  bewältigt  werden*    Ibvch   \\i\4 
dies  nur  mit  Hilfe  eiue.n  Lebrl>uches  möglidi  sein,  welches  den  aufge$tell^  u 
Furdcrnngen  lirchuung  trügt.  Es  muss  einen  b'ii^liten,  anregenden  T 
bictrn,  es  muss  ferner  einer  luethodischeu  Pehandlung  des  graunii, 
StottVs    als  Uut*'rlage    dieueu    können,    Es  gehört  ein    ausBerordentiic^le^ 
Ueschiek  da?:u,  ein  solche?;  Lehrbuch  zu  verfasseiu  desseu  Lesestüeke  ein 
streng  geordm^tes  granimatistdies  Material  t»nngeii  stdleu.  Unter  den  Lehr 
büebern,   in   die  icli  Einsicht  genommen*   sdieineu   mir  die  Vnn  [iieHvauia 
v^rtassten   am    l*esteii   diesem  Zwecke  zu  entsprechen*    Xiir  ist  mir  ni^tit 
klar,  warum  Bii^rbainu,  itachdem  er  auf  rU^r  ersteji  Siufe  die  zur  EinttlMin; 
der  Grammatik    dienenden  Stücke   von    den  Lesestü»'keu   lusgelrennt    li.ii, 
auf  den  folgenden  Stufen  diese  Scheidung  autgibt  und  ssinuntliehe  Stücke. 
mit  Ausnahme  di^r  ttedichte^   in   den  Dienst  der  Oi'ammatik  slellL    Wiijii 
auch  hervnvgelitiben  werden  muss^  dass  die  die  Rr-i^idu  illustriereniii^n  Hi  i- 
spiele  gaux  ungezwungen  zusannnengestellt  und  inhaltJicb  zu  einem  Uaiizen 


*)  Die  fremrlspmchliclie  Reformbewe^^oor. 


15 

verbunden  sind,  so  liegt  doch  die  BefUrclitung  nahe,  dass  sich  das  Interesse 
des  Srhfilers  mehr  den  ßrrammatischen  Erscheinungen  als  dem  Inhalte  zuwende. 
Es   würde   sirh   daher  nach  meiner  Meinung:  enipfehh^n,    auf  allen  Slnfen 
die   sos^enannten  Gramniatikstiu-ke   von   den  Lesestiicken  zu  trennen;   sie 
können  Widil  für  Sprechühungen,  Rei^roductionen  und  freie  Inhaltsangah(^n 
ebensd  nutzbar  ji:<*macht  werden  wie  diese,   der  Hauptzweck  jedoch,   iWw 
sie  zu  erfiilhMi  haben,  istdit^  Einübung  einer  bestimmttjn  Partie  dt^rriramniatik. 
Sie  geben  au*  Ii  den  besten  Stoff  zu  den  i'bungen,  weh*he  IHerbauni  „exer- 
cires-^  betitelt,  die  französischen  (irammatiker  „Coriiges"  nennen.   Es  sind 
dies  Umfonuuno:(m,   Verwandlungen  oder  Erweiterungen  von  Sätzen  nach 
bestimmten  «rranmiatischen  Principien.  Diese  l'bungen  können  sowohl  münd- 
lich als  schriftlich  vorgenommen  werden.  Ich  will  einige  derselben  hervor- 
heben: Veränderung  der  Zahl  oder  der  Person  des  Subjects,  Verwandlung 
der  Zeit  oder  des  Modus,  des  Activs  ins  Passiv  und  umgekehrt.    Auf  der 
^littelstufe  könnten  noch  hinzuktjunnen :  Die  Enveiterung  eines  Satzes  durch 
Attribute,  ( )bjecte  und  adverbiale  IJestimmungen,  die  Zusammenziehung  zweier 
Sätze  zu  einem  einzigen,  die  Auflösung  eines  Satztheiles  in  einen  Neben- 
satz, die  Verwandlung  des  directen  Fragesatzes  in  einen  indirecten,   der 
directen  Hede  in  die  indirecte  und  umgekehrt.  Auch  unsere  östeiTeichischen 
Lehrbücher  .von  Bechtel,    Fetter   und  Weizenböck    enthalten   eine  reiche 
AnzHhl  solcher  Cniungen.  Warum  dieselben  im  dritten  und  vierten  Theile 
des  Fetter'sch(»n  Lehrganges  von  den  Lesestücken  losgetrennt  und  in  den 
grammatischen  Leitfaden  verwiesen  sind,    ist  mir  nicht  recht  begreiflich. 
Überhaupt  bieten  der  dritte  und  vierte  Theil  nur  Losestoff,   und  man  weiss 
eigentlich  nicht  recht,  wie  man  die  Grammatik  systematisch  an  demselben 
einüben  soll.  Soll  sich  der  Lehrer  den  ^grammatischen  Stoff  schon  zu  Beginn 
des  Semesters  auf  di(»  einzelnen  Stücke  förmlich  aufthi»ilen,   oder  soll  er 
sich   begnügen,    auf  irjrend   eine  zufällig  vorktmnnende  grammatische  Er- 
s«dieinuiig  hinzuweisen?  Das  ErsttMe  würde  noch  gehen,  wenn  die  Stückte 
nieth<»disi-h  «reordm-t  wären,  und  die  Jeweilig  durchzunehmende  Reprel  wirklich 
in  dem  Ticsestücke  illustriert  wünle.  l)i(\s  ist  aber  nicht  der  Fall,  und  der 
Lehrer  ist  dahiu*  *renö1hijrt,  entweder  auf  die  Erklärung  mancher  cri-nnma- 
tisi'her  Erscheinun<ren  Vf)llst.än<lij^  zu  verzicht(^n,  odtT,  was  noch  schlimmer 
ist,    das  Lesestück   förndich    grammatisch  zu  beschleichen  und  das  junge 
Hirn   des  Schülers   mit  den  nianni«:fachsten  heterogensten  Kegeln  vollzu- 
pfropfen,   die   dieser   doch    wieder   bald    v<M*gisst,    weil   er  sie  elirn   nicht 
als  ßreordnetes  \\'issen   auf«ren(mimen  hat.    Noch   wenitrer  kliir  ist  mir  die 
Einrichtuntr  des  Hechtersrjifn  Lehrbuches  thr  die  Mittelstute.    Soll  dieses 
Lehrbuch  eine  Kr;ränzun<r  dei*  V()n  demsell)en  Verfasser  erschienenen  (irannaa- 
tik   sein,    dann   müsste    auf  dieselbe    hingewiesen   werden.    Dies  ist  aber 
nicht  der  Fall.    Oder  s(dlen  die  unttT  den  Lesestäcken  stehenden  Anmer- 
kungen unter  dem  'i'it(d  ,.(Trammaire''  den  «rranunatischen  Tjeitfaden  bieten? 
Diese  können   dot  h  nur  den  Wert  einer  «relej^^Mit liehen  B(^nn'rkunji-  haben 
lind  niemals  ein  systematisch  geordnetes  Lehrgebäude  vorstelbMi.    Freilich 
konnte  nur  einirewendet  werden,   dass  der  tüchtige  Lehrer  sich  selbst  seine 
Grammatik  an  der  Leetüre  zusammenstellen  soll.  Aber  man  vergesse  nicht, 
dass  der  Lehrer,  der  das  neue  Lehrverfahren  erproben  soll,  einer  Anleitung 


16 

bedaif,  namentlich  da,  wo  es  sich  um  die  Vermittlung  des  grammatisclien 
Stoffes  handelt.  Die  metliodische  Anordiiun^^  und  Zurechtlegung  des  Lehr- 
stoffes ist  eine  solche  Anleitung  für  ihn.  I)(^r  grammatische  Unterricht 
nmss  fixiert  sein,  er  darf  nidit  dein  Zufalle  ausgesetzt  werden.  Da  wir 
Jedocli  im  Sinne  d^*s  analytischen  VerfahrtMis  tue  Fonnen  und  syntactischen 
Hegeln  den  Schülern  inductiv  an  der  Hand  der  Leetüre  einprägen,  so 
dürfen  wir  auch  nicht  durch  einfaches  Abfragen  der  Regel  die  Schüler 
auf  ihr  grannnatisches  Können  hin  prüfen,  sondt^'u  überzeugen  uns  von 
demselben  durch  die  erwähnten  freitMi  grammatischen  in)uugen,  welche 
erfahrungsgemäss  der  .lugend  Freude  bereiten  und  am  besten  geeignet 
sind,  ihr  grannnatisihes  Wissen  zu  festigen  un<l  die  fremdsprachlichen  Styl- 
übnnjren   vorzubereiten. 

Um  zu  ztMgen.  wi(*  Biiu-baum  i'in  bestinmites  ('apitel  der  Grammatik 
an  (»inem  zusannnc^nhängemlen  Stüeke  einüben  lässt,  wähle  ich  als  Muster 
die  ersten  zwei  Absätze  des  Stückes  4s  seines  Lehrganges  für  die  Mittel- 
stufe. An  demsell)en  gelangt  das  i)arti(ipe  present  und  das  Adjectiv  verbal 
zur  Kinübung. 

48.  Los  oiseaux. 

Ijes  oiseaux  sont  des  brtes  charmantt^s.  et  je  les  aime  beaueoup. 
Volant  de  tous  («»tc^s  et  animant  tous  les  lieux,  ils  viennent  meme 
jusijUt^  daiis  nos  habitations.  (.''est  ties  curieux  de  les  voir  fendre  Tair 
avec  leurs  grandrs  aib*s,  Volant  si  vite  d'un  endroit  a  Tautre,  4Ueh[uefnia 
s'elevant  si  haut  dans  le  t-iel  (lu'on  les  voit  a  peine,  tpielquefois  rasant 
la  terre  et  saisissant  et  avalant  leur  proie  au  vol,  chantant  et 
gazouillant  sans  resse.  Ils  sont  si  beaux  aver  leur  tete  tine,  leurs 
yeux  vifs  et  biillants  et  leurs  plumes  delicates  et  luisantes,  anx 
touleurs  variees.  Leurs  os  sont  dep»iurvus  de  moelle  et  prestiue  creux; 
r'est  |)our(|Uni  ils  s'idrvent  si  tarilement  dans  les  airs. 

Mais  ee  qu'il  y  a  «le  jlns  curieux,  c*est  ([u'ils  n'ont  point  de  dents. 
Ils  se  nonrrissent  en  derhirant  et  en  ecrasant  leur  nourriture  avec 
leur  bee.  dur  et  conn*.  Puis,  on  ne  voit  pas  non  plus  leurs  oreilles,  parce 
(prelles  sont  cacht^es  par  le  plumage.  Mais  ils  entendent  tres  bien,  s'en- 
vt»lant  au  moindre  bruit;  car  ils  sont  tres  craintifs  et  vigilants.  Et 
ils  ont  raison,  les  pauvres  oiseaux!  II  y  a  taut  dliommes  et  d'enfants 
mechants  et  de  vilaines  betes  qui  leur  fönt  du  mal,  quoiqu'ils  nous  rendent 
de  grand  Services  en  de  voran  t  un  nombre  immense  d'insectes  nuisibles 
ou  degoütants,  tels  que  mouches  et  moucherons,  vers  et  hannetons, 
chenilles  et  sauterelles  voraces,  et  une  quantite  infinie  de  semences  de 
mauvaises  herbes.  Sans  doute,  ils  nous  fönt  aussi  du  mal  en  volant 
bien  des  grains  et  des  graines  utiles ;  mais  c'est  bien  peu  de  chose  aupres 
du  bien  qu  ils  nous  fönt.  —  An  das  Lesestück  schliessen  sich  folgende 
Übungen  an: 

Exercices. 

1.  Changez  tous  lesparticipespresentsen  verbes  s'accordant 
avec  le  SUJet!   (Exemple:  Volant  de  tous  cOtes  — :  ils  volent  de  tous  cutes). 

2.  Passez  tous  les  adjectifs  verbaux  et  leurs  substantifs  da 
singulier  au  pluriel  et  ceux  du  pluriel  au  singulier!  (Ex.:  Des  beten  chanuan- 
te.s  — !  un  bete  cbarmante,) 


17 

3.  (■lianjri*>5    plnsii'iirs  jHljeitifs   vtMbaux   on   piopositimis  sub- 

tiriluiiiirt'S   ('Dlliniclirailt    par  qlli !    iK\.:    Kis  oi^rall\  sunt   ilrs  Ijrtcs  thiiniiinirrs 
i|iii   rhariiiriit.) 

4.  Ta«'lM*z   de  l'ni'inrr  lU's  |»n>iM)sitions  aviM-  «It-s  part  ic  ipc^s  jirr- 
srnts  f»t  (li*s  t*x»'iHph*s  <ra<lj»u- 1  i  fs  verhau  x! 

Man  sielit.  ilass  das  Loscstiiik  <,n*im«i:  Bfispi(dt'  zur  Erklärung:  der 
\jv]\\v  vnui  J*artielp  entliiilt.  und  dass  aUih  die  sirli  anschliessenden  Kxer- 
riri's  reiches  Material  zur  Kiniihnns:  dii'ser  I^arlie  der  (irnmniatik  hietrn. 
lUerhaums  i'iuiujrsstUrke  ]\'\hr\\  nu:'  di-n  F. «hier,  dass  sie  zu  lan^  sind. 
Kl"  lii'ss  sii-h  wahrseheinlirli  \i\\\  dnn  (ledanken  leitiMi,  alle  Fra<ren,  welehe 
sirh  auf  ein  einzuiihendrs  Capitel  der  (jirannnatik  hezhdi(*n.  an  einem 
l'huuf^^sst.iieke  zu  erschöpfen;  ich  hezweiÜe  aher,  dass  ihm  dies  innner 
fftdun^ren  sei;  es  erscheint  mii'  «lies  aui-h  ^ar  nicht  nuthwendlg;  denn 
manche  >cl(ener  vurkonnmMide  Krscheinunü:  wie  z.  H.  der  Gehrauch  des 
al»>uluten  l*articip  present  kann  jranz  ^nit  wef^-^elassen  werden,  manche 
Kejrel  wii'iler  ist  schon  in  früheren  Stunden  inductiv  ^ewinnn^n  worden. 
Kurze  Stücke  haben  aber  den  Werth,  dass  sie  viel  intensiver  nach  allen 
Sriten  hin  verarbeitet  und  daher  rascher  zum  Kijronthum  der  Schüler  werden 
k«innen.  —  Wicht i;r  ersclieint  es  mir.  dass  dem  Schüler  von  der  dritten 
I 'lasse  ab  ein  kurzer  ^ranimatis<'her  Leitfaden  in  tue  Krind  tre(reben  werde, 
der  einen  klaren  l'lieiblick  über  die  bereits  inductiv  <,^ewonnenen  Ri%^eln 
srelien  soll.  Derselbe  soll  s»)  einueiichtet  sein,  dass  sich  der  Schüler  ohne 
Si-hwieri^'keit  in  demselben  zurediltinde.  Kr  winl  ihn  dann  als  seinen  Freund 
und  Mentor  betrachten  und  sich  freuen,  <lie  «ji'ammatiscben  Krsclieinun^;en, 
die  er  an  der  Hand  di'r  l'l»nnirsstücke  kennen  «cebM'nt  hat.  nunmehr  zum 
testen  IM'incipe  erhoben  ZU  sehen.  Von  diesem  <  Jesiclitsi»unkte,  Hess  sich 
aui-h  Fi'ttei-  bei  Abfiissuni:"  seines  Leitfadens  leiten.  Die  Knrzun;^  der  lie^^eln 
ist  in  demselben  in  so  Wi*it«ri'hend('m  Masse  durchjreführt,  dass  der  Stoff 
kaum  die  ilillfte  des  li.uimes  einnimmt,  der  ihm  in  den  (ir.nnmatiken  von 
liechtel  und  riotz  zuirewi'seu  ist.  Nur  wäre  es  nach  meinem  Dafürhalten 
wün>-henswert,  <lass  .1er  fianz'»sischen  Textierunjr  auch  die  deutsche  l'ber- 
setzunj^:  an  die  Seite  jx«'stellt  würde,  clamit  der  Schüler,  wenn  ihm  bei  d«'r 
Hearbi-ituim  eim-r  l'l»nnjrs  lufeabe  rnklarheiten  ent.^^ei,^entr«*ten,  sofort  in 
der  La;r<*  sei,  die  beziinhabenjle  Ite<»:t*l  richtifj  zu  erfassen.  Ich  mi»ch((!  ab**r 
liii'r  nicht  dahin  mis^vi-rstanden  wenlen,  als  oh  ich  die  französische  Tex- 
tii'runjr  überhaupt  ]ierliorrescieri<*.  Im  <ie^o'ntheil,  ich  <:laube.  dass  schon 
Voll  den  iMstell  StnUileu  ab  die  Srhülei"  anirelialten  Werden  müssen,  die 
lie*relu  in  franzrisischer  Sprache  zu  eil it^eii;  Jedoch  soll  die  Ti^xtieruni^^  der 
li«'«reln  das   Krb'rnen    der>ell»en    nicht    in   üla-rllüssii^er   Weise  erschweren. 

Zu  den  «rrannnatischf'n  rbunüeii  soll  nun  nach  meiner  Meinun.L,^  auf 
der  Mitttdstnfe  auidi  die  (  briset /un«»'  leichter  zusammeniiänuender  deutscher 
Stücke  ins  Franzi'»sische  treten. 

Indem  ich  d«Mi  i'i»eiset/uniren  überhaupt  im  IVanzösischen  Sprach- 
unterrichte b*aum  ^»-ebe.  stelle  ich  mich  aiifdie  Seite  der  ü**mässi;i:ten  Ketbrmer. 
die  IJadicalen.  wie  \'i<'tor  ..(^Uos(|Ue  tandem",  <Jiat  iMeil  „Wit;  lernt  man 
eineSprache  am  leichiisteii  mnlln^sten  ?•*  —  „Kin  I".  Francke  „Die  praktische 
Synieherlenuiniij^**,    Bierbaum   „Die   analytisch    directe   Methode",    Bätgeu 

a 


18 

„Mdiriftlit'li*^  Arlifiten    im   n*^us|>nu'1ilidn^ii:   nnloi'rirlif*    wollten    v^m  Ol»^!- 

ÜlK^rselzeii  in  eitit*  friiml*^  Sf^rafln-  ,.iiiH*  l\iiii>t,  w*'lrUt^  die  8flin!e  nu'tih 
jiijj^i-bt",  Hit*rl>aiim  si^lit  (1;iimii  euw  ,.(\\v  i\r}\  SrlilUrr  imtzlost*  witlrrsimu!:^ 
uiiil  zidtverin^udeiidr  ArlH*it.  In-i  Arr  nirlits  als  V<*rstliiiMi;rliiri^'i'n  iiml  Vci 
iM'iiktintr*ni  *l*-r  fnM»  Irn  S|»r;M'lu*  lirnHisk*»iiHnriL 

Am*|j  WaltiT  ,,hiT  finri/yisisi  li'  r|usst*iinu!rriii'hi"  nml  Küliii  in  seinem 

fliMii  IL  Nt  ujtliilultitmihitr**  zu  Kraiikl'Hrt  wt*ui|«Mi  s^irli  iiut  Kiiij^eliifilt^iithnl 
i:**i:vu  iVu*  liisliiTi^t*  i^liiu'^i^Lzitnkri^ün'Mfiiilt?.   im  I  Kin-hir  IImit  in  *<t*iii^iii  ;iii* 
iImii  hl  N**u|iIiil(*lHii(ml;i2rH  zu  Dri^sdrii  Ihhs  ^''<*li;ilt*'iit^ti  \'(ii1rafj:o  «a^l  :  „U.i 
ifii  kein«*   livrrljrlit*  iTi»i*t«*,«*,^>'ijmrilitik,   das  hi  1*1111*  jHriuini'lit*h!^   Plirasen 
s1<ijni(dtd'\    THt*  liiTiudr.    dit*   ^^i'iiT*'!»    *''♦'  I^lin'st*tzinit5i'ii   jiTij^'idülirt   \v<*nt*'iu 
Hind  m;iiiniK'fai'lii*i'  AiL  Sir  rniNslinudidii  ilns  IVi^indi-  Minui  nnd  v**rliiiiilrni 
dir'  Kiitwicklmig   «l*^^^  s|irarliHrli(*ii  Aiit^lnirk^.    Sie  tsoUt*n  fiii  Iii*llc-xloiJ> 
vcniirioi^ti  viiraiis,  das  bi-i  Jittijrltuu^^'ii  von  in-  inJülin^n  iHKdi  iiicbt - 
t*nt\vii-kt*lt.  8t*i.  )>a  diu  Srlallrr  ahvv  din'li  mv  flK*rsrU!ing  !Lrr/»\vniur<*ii  wi  i  -. . 
s;o  liaKt*  dieser  Zwan^  ein«*  ÜlH*riHii"dii!ij^  dt*s  Sidifili^rj^  zur  l^'olj,^*  uml  i*r/i*dj 
ihn  ziu'  OU*irh!^ilti<^k«Mt  fiir  den  InluiltJ) 

Dil?  iivüiidt*,  die  Idi^r  ^^e^eii  tlas  Übi'r>^rtzt*n  ang'^^führt  werden,  kMinun 
luiili  nit'lit  vollkiiiiuiH'ü  aheizetii^^eiL  ?]sistja  richtig;  Das  Keili*xionsvt*rmn^niJ 
is4t    fit*i   mnmi  Kmihvii   t\n'  ernU-n   und  x^'dteii  Clasi^t*   eint>r  Miltelsi-hiil- 
iiürli  sehr  ^«^ring  ent\vii:l<iilt;  die  (lesetZK  der  MiUtersprAi  he  sind  ihm  nMcii 
viel  zn  wenii^  zum  Bowu^stsein  trelau^t^  als  dass  er  sie  luil  tleüeu  einer 
FrenHlst*rai:be  ver^^leidien  könnte.  Nur  durch  witderliülte  An^üeUanung^  kaym 
er  die  Fähigkeit  gewinnen    zu  veri^letcheu.    I)ie  A|ipenei>tionskraft  riu^ 
Knahen  von  ^ehn  hh  vierzehn  Jahren  i^t  vi^d  zn  schwach,    als   dass  n 
nberhaufd.  ^^eschwei^'e  denn  in  einer  Fri^nid^pracli^'  ^rammatiHtdi  i^nDi^lrtueieii 
könnte.  Eine  all^^emeine  Üherreixnn<?  ist  die  Fidge  dies^es  verkehrten  Ytx 
falirens^,  das  leider  ni)ch  vielfach  i^rübt  wird.  Diese  iill^^i*ineine  Uberiej/" 
zu  der  öch(in  in  *\vv  Jugend  der  Keim  gelr^^t  wnrdi*,  trilii  dann  leidej    ii  - 
^ranzen    treistigen   Eiitwickbtng.sgauge  des  Junglings  ihr  Ueprüge,    daliei 
iÜe  Klagen  bedeutender  '•'elehrter  Mänin^r  wie  Dulioii^  Reyninnd  nud  Ksman  b 
Hber  die  Apatlije  und  geistige  Kurz?^ichUgkeit,  auf  die  nnui  nft  bt^i  Abitu- 
rienten und  Studierenden  der  ITüclii^chubui  .sto?«st. 

Süllen   wir  aber  darnni   die  Übersetsmiif,^  iu   die  Mutterj^yracliB  gmn 
ans   tler  Scliub-    verbannen  V    -  -    Ich    will   sugb-ich    die   Oriinde    j»«      ' 
die  mich  liewegen,  für  die  Heihehaltung  derj^elheu  auf  der  MitttdM 
zutreten*    Das  Reflexlons vermögen  eines  Schfüers   der  dritten  Clas.se   Ui 


*}  Wer    kannte    wohl   ull   ilie  slilb*  >'ot  iiinl  den  uebeimen  KnmiDer   fft%9eu,    di; 
tidtfti  Seufüer  uiT*l  bitt**rei>  TbFiiiicri,  die  vicVleu  morgen v.d Ion  StttticleTi  iiiul  Tagt  ejihUTj 
ilie   <lih   »c!Kriftlii'ben  ÄibeitHii   (ibor   ilie   srb1cklicUt\    h^fmlone  uml  frEibUcbe   h 
gcariiübt,  ilcn  Vrrdrus«,   tlif  EuttHUi^cliTiiiiieii  yii*l  Entmin hii'tnujt'ii  enne^fteii,    i- 
sli*  HU   iiiiuit:l«t  Li'hrt^rlfbeu  verbiitt*i-t  babniil    Und  wa«  Wl  damit  uneicbt   wurdeö?  lu 
pusitiv**r  Hinsiclii   su  gul  wie   niehtH^    iu   iie^ütiver  uur  zu  Tidl    VfrdiirbttjÄ    DeaNcb 
Unkeiintiiis  ii.nl  Abneigung  gt'l^iJ'i  die  J'rt*m»lt*  J^iirticbe^  alig^estumidtör  Qeint,  g-t^scUAdiirf 
Gesuutlhek.  Bierbaum  »,Die  Keform  dts  fretatlspr^cblicbeu  Unittnchitü  Ü  lüu. 


19 

bereits  sd  krätYijr  tMitwickelt.  dass  man  ihm  die  Überst^tzung  leichter  deutscher 
Sätzt*  widd  ziiinnthcn  darf:  dies*»  dürfi'U  IVrilicli  niclit  gezwun*fen  diircli 
liiH*  Anl'schrilt  zu  liunn  ziisanmn*nhrm«,^t'nd(Mi  Stücke  znsammenjreschweisst, 
soiiilfm  müssen  iiilialtlirli  mir  virbmnbMi  werden.  Wir  werden  einem  solchen 
Srhüler  nicht  einen  Text  vnrliv*ren,  dessen  Übersetzung  die  Anspannung 
seiner  •r^'sammten  (ieisteskrätte  erfordert,  sondern,  dem  obersten  pädago- 
gischen (irundsatze  «retnu,  allmählich  vom  LeichtcMen  zum  Schwereren 
nberjrehen.  Ins<dan<re  das  Spiachjreiühl  nidit  p:eweckt  ist,  d.  h.  insolange 
nicht  die  wicht  irrsten  svnt  actischen  iM'scheinun-rt'n.  wie  die»  Stellung  der 
Satztheile.  die  Anwcndunii"  der  Neir^tionspartikcdn.  des  pron(»m  personel 
coiijniiit  zur  unbewusst  n  Anei«;nung  des  Schülers  *r<dangt  sind,  werden 
freilich  die  ('bersetzuniren  >tüinperhart  ausfallen  und  völlig  wertlos  sein. 
In  der  di'itten  ('lasse  aber  kann  <lie  IMiersetzung  eines  einfachen  Satzes, 
diM-  möjrliihst  frei  von  Idiomatisiuen  ist.  nicht  so  scliwer  fallen,  dass  sie  wie 
Mätfifen')  meint,  eint»  psychcdnoisch  nicht  zu  löstMidt»  Aufgabe  ist.  Ich  denke 
mir  tlii*  IMiersetzini.ü"  auf  dies(  r  Stute  so,  dass  der  Schüler  eigentlich  niclits 
and(Mvs  zu  tliun  hat.  als  die*  ihm  schon  bekannten  Wörter  und  Wendungen 
an  ihre  riclitiire  Sttdle  zu  setzi*n.  V<»rbereitet  wurde  er  auf  diese  Übungen 
schon  in  der  ersten  uml  zweiten  ('lasse.  Wenn  (^r  z.  H.  die  Aufgabe  hat, 
den  Satz:  ,.11  n»»  nie  Ta  i)as  dif  auf  die  mannigfachste»  Art  nach  gegebenen 
<iesi<htspinikten  müiitllich  umzuformen,  so  vollführt  er  eigtMitlich  rasch  und 
unbeAVUsst  ilieselbe  (leistesarbeit,  <iie  er  später  beim  Üb(*rset.zen  bethätigt. 
Kr  sieht  sich  also  keinesAVi*gs,  wenn  er  nun  wirklich  zum  ersten  Male  in  die 
IjUge  kommt,  in  das  Französische  zu  übersetzen,  vor  einem  Schreckgespenst, 
Wenn  nur  nicht  mehr  von  ihm  verlangt  wird,  als  er  leisten  kann.  Ks  liegt 
nahe,  dass  ihm  jene  l'beisetzung  weniger  Schwierigkeiten  bereit(»n  wird, 
in  welche!"  er  nur  stdche  Ausdrücke  und  idiomatischi*  \\'endun«:en  anzuwemlen 
in  dir  Lage  kommt,  nn't  deuiMi  er  aus  der  Lectüre  bereits  «rcnau  vertraut 
ist.  So  ijetrachti'  ich  di**  {"bersetznng  in  der  di'itten  (Uasst*  eigentlich  als 
nichts  anderes,  als  eine  tVeiere  l{eti'oversion.  nicht  aber  als  eine  solche, 
deren  Deutsch  «b»m  französischen  Spracli;it»ist  angepasst  und  «laher  entstidlt 
ist.  I)as  wäre  ein  schlechter  Dienst.  d(Mi  wir  damit  der  Muttersprache 
leisten  würden.  Ich  verhehle  mir  nicht  ilie  Schwierigkeit,  einen  sidchen  Text 
ans  der  [^ectüie  herzusttdlen.  der  sich  iidialtlich  an  dieselbe  an- 
sehliessen  und  iloch  nur  ein  iilioinatisch  deutsches  (Gepräge  haben  s(dl. 
Diese  Aufgabe  kann  aber  <:eir)st  werden,  wenn  der  französische  Text  zwang- 
los umjreformt  wii'd.  und  nicht  etwa  so,  dass  ein  bestinnntes  Capital  aus  der 
(xrannnatik  iler  rniformung  ihr  (M»prä«je  verleiht.  Die  Tebersetzung  soll 
nach  meiner  Meinung  gar  nicht  eine  liauptNtütze  der  (Jrammatik  sein, 
nicht  an  ihr  sollen  die  eben  gelernten  Hegeln  eingeübt  werden,  sondern 
dies  soll  an  den  zusammenhänj^fenden  französischen  Texten  und  den  „exer- 
cires"  jreschehen.  Die  Tebersetzung  hat  einen  höheren  Zweck  zu  erfüllen. 
Sie  ist  tur  mich  nichts  andei-es  als  eine  N'ertiefung  des  durch  reichliche 
Sprachanschauung  eiworbenen  Sprachgetuhls  nach  formaler  Seite.  Darum 
eben  eignet  sie  sich  nur  lür  eine  höheie  Stufe,  auf  weh  her  dieses  Sprach- 


•;  Schrifclicbe  Arbeiten  im  neu^praclilicheii  Unterricht. 


20 

«refiUil  sclion  voiluindrii  ist.     Tn  di'in  >rass<»,   als  «lasselbr  sich  eiitwirkelt, 
köniifii  aiirli  {\W.  Aiitordmuiucu  ^»"estcM^crl   wt-nl^n. 

VollstäiHliü'  tVri«'  rt'l)rrsi'tzinijr<'ii  wird  man  alifi-  auf  dtn*  Mittidstufi» 
kaum  vrrlan^itrii  kr.mit'n,  (»s  mUsstfii  dnm  die  alh-rlt  iclitc^stiMi  Texte,  etwa 
Kiziildnii''eii.  wie  sie  in  SilinltilMdn  entlialten  sind,  denselben  znirnuide 
Licde^^t  werden.  Stinke,  wie  sie  K«dter  in  dem  lieliriran«r  tVir  die  diitto  und 
vierte  (lasse  Idelet,  s(dudn<'n  mir  liir  S«liiiler  dieser  Stuf'i'  viel  zu  seliwer. 
Parum  ist  er  ancl»  «rezwunjr<'n,  eine  irmsse  Anzahl  Wörter  und  idiinnatiselier 
W'endnn^ien  als  Kussnoten  anzuLielien :  der  Si  liülei"  weiss  ai)er  mit  letzteren 
oll  ni(  hts  anznfanuen.  W(dern  ihm  nirln  der  Lelirer  »lie  wörtliilie  I^Mleutunj^ 
derselben  pibt.  Kiu  Keispi^l  >nll  di«*s  näher  lndenrliten.  Das  dritte  deutsein» 
lebun^sstürk  im  Lehrbuehe  für  die  dritte  i'lassi*  laiit't:  Man  f'ni.irte  de« 
Adler:  „Warum  erziidist  du  «leine  Juniren  sn  hoih  in  (b'r  LuftV'*  Der  AdhM* 
antwortete:  „Würden  sie  sieh,  erwaihsen.  so  nahe  zur  Sonne  wahren,  wenn 
ij-h  sie  an  der  Krde  erzögt»  V" 

liier  kommt  der  Sihülei"  «dine  idiomalisihe  Wendun^-en  nieht  zum 
Ziele,  z.  15.  ,.So  IhmIi  in  der  Luft"  =:=  dans  les  liautes  re^'ions  de  l'air  — 
erwachsen  =  devenu  «iran«!.  nahe  zur  Sonne  wa^^Mi  (KettiM*  schreibt:  Su  nahe 
zur  Sonne)  atlronter  le  Sideil  -  tief  an  tler  Krde  -~--^  tont  i»res  de  la 
terre."  Nun  gibt  Kelter  freilieh  die  idii»matisehen  Ansdrüeke  als  Fuss- 
mden  an.  aber  der  Schüler  erkennt  die  Anwendun.ir  derselben  nicht.  Ks 
bleibt,  also  nichts  übri<r,  als  das  Stück  sehr  ^^ründlieh  in  dei-  S<-Iiule  dureli- 
zuarbeiten  uml  dann  erst  als  Präparation  aufzuireben.  Sieherlieh  ist  i^s  vtm 
]»äda<rö«:iseher  \\'iehtijikeit.  jedes  r(d)un;isstüsk.  ob  franzr»sis<hj  oder  dent^?eli. 
zuerst  in  der  Schule  zu  präpari<*ren.  Man  be<lenke  aber,  dass  in  der  dritten 
( -lasse  nur  vier  uml  in  d(»r  viei'ten  i^ar  nur  dnd  Stunden  dem  Fi-anzösiselien 
eiu'reräumt  sind.  Soll  man  eine  Fülle  idiomatischer  Wendun<ren  erklären, 
dann  hat  man  erst  recht  einen  giossen  Theil  der  Zeit  den  Uebersetzunsren 
gewährt,  die  iloch  nach  der  Ansicdit  der  Keformnr  nur  in  *(anz  geringem 
Masse  getrieben  werden  sidlen. 

Auch  für  dit»  Übersetzung  deutscher  Einzelsätze  kann  ich  mich  nicht 
aussprechen ;  denn  sie  enegen  dadurch,  dass  sie  aus  dem  ZusanunenhaDge 
herausgerissen  sind,  nicht  das  Interesse  des  Schülers;  noch  weniger  kann 
ich  solche  Sätze  accei)tieren,  die  für  die  Einübung  bestimmter  granmiatisher 
Erscheinungen  zugesclinitt(»n  sind.  Der  S«  hüler  subsumiert  dann  den  Satz 
unttM'  die  Itegel.  die  er  gerade  urlernt  hat ;  ei-  verfährt  dabei  ganz  niecluinisch 
und  schablonenhaft,  so  dass  von  einem  Kindrini-en  in  den  Oist  der  Sprache 
ni(ht  die  licilc  sein  kann. 

Soll  die  l'b(?i-set/nng  fruchtbriiiL-end  st'in.  dann  muss  sit^  unter  gemein- 
schaftliiher  Ariu'it  des  Tjchrers  und  d(M'  Schüler  vorbereitet  werden;  ist 
in  der  folgendiMi  Stunde  das  Stück  wiederholt  worden,  dann  winl  es  sich 
enipfehlen.  ilassidbe  vtm  einem  Schüler  in  franzi'isischer  Sprache  frei  repro- 
ducieren  zu  lassen. 

Was  nun  die  Vertheilung  des  [jidirstotfes  in  den  zur  Verfüüunir  ste- 
henden Stunden  betriüt.  halij*  iili  «s  für  mjtliwendig.  wöchentlich  einmal 
eine  besondere  (irannnatikstunde  anzusetzen,  in  welcher  die  Übungen  be- 
sprochen und  verbessert  und  die  neuen  grammatischen  Slrsclieinuugen  an 


21 

der  Hand  der  örammatikstürke  tliirchgenoniinen  werden.  Dieselben  müssen 
den  besten  in  Frankreirh  ersrliiiMienen  Spnu'IibürlKM'n  (icli  erinnere  nnr 
an  die  «exen-ieeset  eorri^^^rssur  In  •j^raininuin'  tVanriiistM'nmidrtii"  von  Ih'aehet, 
an  die  exereiees  Iranrais  von  Larive  et  Kleury,  an  die  SpraclibiU'lier  von 
Larnnsse)  entnommen  siMn.  Die  ilbriLren  Stnndm  seien  der  Kinübnn^  des 
Sprarhstntt'es  an  der  Hand  der  Lectiin'  nnd  den  Ül)(Msetziiii<r<'n  ^^(^widmet. 
Ks  ist  Ja  natlirlirli.  «la^s  aneli  bei  drr  Ijei-türe  ;rraiiimatisclie  neineikun«ren 
;::rmarlit  wenlen  miissm:  sie  sind  srlmn  zum  Verständnisse  des  (iel«'scnen 
jrebotrn.  Dorh  mnss  in  rrst^-r  Linit^  voi*  Au«»'«'!!  j^-eliallcn  werden,  dass  das 
nl»erste  Zitd  der  Lertiiir  dif  KiweittMuni»"  des  sprai  Idirlirn  W'issms  in  HrzuLT 
anl*  Synonymik  und  IMirasj^olo^^ic  liildet.  ilerade  auf  ibM*  Mittelstulr  soll  sieh 
d«*r  volb»  \\\'rt,  wt'lrli  'r  «b-r  Lntürt'  innfwobnt,  zri^cn.  KiiuMi  droiiarluMi 
ZwiM-k  liat  si«'  iiirr  zu  ertidlm.  l)i*r  .S-biilcr  snli  dunli  dii*sr|l)«^  lern«*n, 
das  zusammi'nbänL''eutb'  Sii'uk  cnrrei't  rnt\vrdt*r  aus  ileiu  Ibirlir  ndrr  frei 
vnrzutrajrm.  ry  snll  au  drr  llaud  drr  (^ucstiiMUiairrs  zui"  IVtiru  luh.ilts- 
auL^abe  aUir»'b*ili't  Wfrib'U,  und  rv  snll  euillirli  au  <b*r  LiM-lürr  b-ruru,  iu 
dfU  <n'isl  diT  tVeunb'U  Spiarlu'  «•iuzuthiuL''ru  uud  ihn  mit  dt'uMM'islr  sriuei* 
Muttrrsprat-bi'  zu  vrrül.-ii  Im'U.  i»-li  k;mu  uiirb  uicbt  mit  ]5i:'rbauui  eut- 
srblifssen,  .lut'  riu«'  LiU!*-  d;ulsiln*  f  It-rsrl/unu'  zu  vrrzirbtru,  irb  uI.iuIm' 
snnar,  da'-is  trrradi*  iu  ilrr  (b.'rsi'tzuuir  aus  dri-  Kri'Uidsprailh'  iu  dir 
MutltM-sju-arb»'  dii'  b»rm;illMbb-udr  Krall  lir^r«'.  w.  b-bt*  m.iu  dnu  Studiuui 
«Irr  Sprariifu  zusibrriUl.  Ms  wi'irdr  übn-  <b*u  IJalnni'U  difsrs  Aulsat/r^ 
•»i'beu.  zu  uutri'surbru,  w.iiuiu  lii-radr  «b-r  l  lu'isrt/jiuir  iu  dl«'  Mutlnsprarb*' 
dirM*r  W'i'rt  iuufwnbu»'.  uud  ob  sirb  zu  difsrni  /wnkr  «lii*  l'lMisi'izuu;: 
latriuisilirr  ndrr  lirinbi-rlirr  Srbrirtwn-ki'  iiirlit  Im-ssit  iIl'U«';  liir  Tliat-Njubr 

In!    UUlrU'jl»;i|-.    li.Jrs    dlr^r   riuuii'    wi»'  kriur  ZWrilr  «b-ll  «b'Ulsrbt'U  Stil    bibb't. 

uiiij  it'b  sriir  uicbt  «'in.  ujiruni  wir  auf  »-iu  snbb  snuvrr.iuts  Miltrl  v«'r- 
/.ji'blru  snIb'U.  \><iiu  die  Ki'('ni>l>pr.'i('bi'  d;tl)('i  uirlii  zu  kurz  kouiuit.  sie 
kninmt   alifr  uirbt   zu  kuiz.  wcuii   uc«  ru  dirsi-r  lliiiui^   .lUib  .luf  die  Krpm- 

dUctinU    des    <trb's(||rU     lliuii^'lrit  <  t     WJld.     h«'r    iii'lirt'r    soll     d.lbrr    MUrb    aul 

dirst-r  Stub*    ui«ln    riiiiihb'ii.    «lir  Siliüb-i    «biirb    IV;iuzi»>isrlir   h'iML'i  II    zum 

\\«UtiiibrU  uud  Iri'iru  N.MlniZ.illbll  fU<  tnliiilliU  uud  ^i'-b-x-Urll  zu  lirfii- 
bilH'U.  .Ir  urÜudlirlH'r  «ir  rinniL'^^tUrki-  dllirli  \'iil>riti;:k»'il  dry  I''|-;ii4;t'- 
>trlluui:    v«'rarlM'iirt    wridm.    cbsln    l»b-ilM'iiib*r   i>l    ilir  W'ni   liir  dir   Nfr- 

tirfuuii  drs  spr:iibiirbru  \\  isiiis.  Iu  drin  Ma>sr  ;ils  dir  Srbldrr  Vni'M^r- 
M-lirittrll  sillil,  lliai:  ULIU  drilU  ailrb  «lir  Kia'jrli  iMirb  l^rossririi  (Jrsirbts- 
pUllktrll  strib'li;  drl"  Srliilb'!'  -nlj  sirb  <l;mu  bi'j  1  Ji-aut  Wnlt  Uli;!  drisrlhril 
llii-ilt  riiL»^  .111  dru  L'rb'^rliru  TrXt  ll.iltrll.  sn|M|«IU  nll  Jiudrlf  \\'rllduu^'"rU 
L'i'lUiUhliril  :  ry  hilft  :siili.  wir  rl'  k.iUll.  Kr  srb.ipll  i\\\<  drill  irirlii'U  l)<»ril 
>riurs     W'nrl-     Uiul     riMMsrII>rlhll  Zrs     lllul     i^l      dlll'rli     t«Ul  ür>rlztr    ('bllll.U'rU 

anmiibliili  iu  drr  LiiL'r.  iu  drr  frriinlru  SpiMclir  trri  zu  (Inikm  uud  zu 
.iniwnriru. 

Ms  riiibriizt  U«m1i  in  Kül/r  üImT  «lir  srill  iltlirlirii  Arljritrli  zu  sprrrlu'II. 
Sir  silll  flir  ijrll  j.rhlrr  rill  Mittrl,  um  sirh  |;i>rli  Voll  ilrr  Vri'arlH'il  Uli;; 
d«*S  Sprarb.stn|lr>  bri  >ril|rr  <l.lS><r  ZU  uIkI /rilL'rli.  Ulhl  ffir  dir  Srbülrr  i'iu 
wirksauirs  Mitirl  drr  iHibiitiL-iiii^.  I»:iiiiii  «Iri- Srlniln-  friiu/jisiMli  srlnvibeu 
liTU«'.  mjis.sru  aiir  jnir  rrii-|ib;iliii:ru  iiml  iiiaiiuiuf;irliru   I  )inu;renj   auf  die 


22 

schon   früher  bei  der  Be»(jrechan8r  der  LectBiu  und  der  Orammatik  hiti- 
ge^lenen  wanle,  aiicli  de«  sehnfllirheu  Arbeiten  zuL^nimk^  gelegt  weiMt  k 
In  dttr  ersten  und  zweiten  ClastSö.  wn  t-i^  HM'h  tlaniiii  hutnliOt»  das  Sin.t.  u 
bild  richtig  zti  erfas&en,  wird  das  wörtliche  Abschreiben  ebenso  giite  Dieu^i^ 
leisten  wie  da^  Schrei^ieu  iiach   dem  Di*: tat  o«ler  aus  dem  GedjHditni--^t 
Dazn  koninifii  die  im  Au&ehlusse  an  di:n  eiiigeiihtk^n  Stotf  ^esliillti-n  iVüii 
z^^ssischeii  Fragen  imd   deren  üeantwurtnng  in   fninzosisclier  Spraclii^    In 
der  ssweiten  Classe  können   auch  die  schun  trwahnteu  ünifi>nnunjren  den 
»chrifllieheu  Arbeitern   als  i4nui(llajL,^e  dienen*    In    der  drittt*n  nntl  väeiten 
i'hme   treten  die  letzteren  zwei  Arten   der  Arbeiten   noch   mehr  in  den 
Vordergmnd.    Anch  die  Inli ältliche  Wiedergabe   eines   dnnh  Fragen  und 
Antworten  genügend  diircbgearbeiten  Les^estückes  könnte  wenig^teu^  in  IV. 
schon  verlangt  verlangt  w^erden*    Üass  anf  der  Jlittelätufe  aucli  die  Über- 
?ietzung,  beziehungsweise  die  Retravemon  in  ihre  Rechte  treten  mu8S,  ist 
ans  meinen  Ansfübningen   zur  ftenü^e   hervorgegangen.    In   erster  Linie 
^nllen  die  schriftUclien  AH)e!t.en  den  (Imrafter  vnn  Übiingmufgaben  erhalti-TT. 
niclit   aber   Tür   den  fjt'brer  t^in   anssrlilii^sslidii^s  Mittel  sein,    die  Srhühi 
hin^ichtlirb   ihrer  Kenntnij^fie  zu    h*  urlbeib  lu    Irb   fiir  meinen  Tbeil  bibt^ 
mir  mein  rrthidl  weit  t»e&iser  dnvrti  den  miindlichen  Verkehr  mit  den  ScbtUern 
als  durch  ilie  Hans-  und  Sebnlarbeiten,  Im  dereu  Aufertiguug  die  numni^- 
fachsten  Factoren  niitsijdelen.  Dies  ist  besinider^  hei  den  Handarbeiten  der 
FalL   die  aU  (ibnug^mittid   nicht  gelt^-n  können,   weil  »ie  nur  einini*!  im 
Monate  angefertigt  werden,   al«*  Prftfnngsnnttel  al»er  einen  geringen  Wer^ 
haben,  weil  sie  zumeist  nntt*r  tVemiler  Mithilfe  entstehen, 

leb   hnbe  iu  gedrängter  Weise  die  OesichNpnnkte  angeführt,    unter 
denen  ich  mir  einen  erfidgrei*dien  rnterrit'bt  *b^r  tVanzöi^l sehten  Sprache  anf 
der  Unter*  nnd  Mittt^lstafn  »lenke,    Miimlh'  Di'hnltVngi'n  Mir  xmn  Beispiel 
die   Bebantllung   der   unregelmäKsigen   5Ceitwnrter   konnten    nicht   berflhrt 
wx^rden,    weil   sie   mir  nicht  in   <\rn  Rahmen  dieses  Anfsatzes  zn  giihöreii 
schienen»  wehdier  nur  in  allgt^meinen  Ziigtm  die  Zieh*  nnd  W  ege  dvs  Sprurli' 
nnterrirhtes  in  der  lhit»'rreaUrhnlH  angelien  sollte,  —  Die  Krfahinng  hdjri 
das»  die  Mehrzahl  der  Hcbiller  nach  beeinleter  vierter  (lasse  die  Realsrbiil 
verhisst,  nm  sieb  dem  praktisrben  Leben  ziisfnwenden.   Die  Ford^nninj 
daher  berechtigt,    da^s  d*^r  tVanzösisrlie  8|irarhnntrrridiL  auf  di*r  Mn 
stufe  in  gewisser  Rexiehung  einen  abgestdjb*8s*eni*n  Carsm«  bilde.   Kr  nm> 
Hilf  dieser  Stufe  soweit  gediehen  sein,   dass  der  Rchuler  einerseits  wenii»- 
stens  ilie  Formenlehre  helM*rr!<cbts  anderseits  imstande  tiei,  einen  !*drlit*n 
französischen  Schriftsteller  selbslanilig  zn  lesen  nntl  m  versteljen.   hie  Er- 
fabrnngen,  die  uian  in  dieser  Heziehmig  udl  der  amilytisch-iuductiven  Method« 
gemadit  b;it,  lassen  linfb-n.  dass  di(  s(*s  Leliizi»*!  künftig  erreicht  \iiTden  wir»^ 


-^15* 


Sciliilnaelirlehten. 


A.  Pas  3Reu(Jerc  tiiT  ^ri[)u[B- 

/.  Lehrpersonale. 

Jh't  Mt»jrinn  «Irs  Srliiiljnlm's  IrattMi  inrlin»rp  Vi'rrnnl<M'nn<r*'ii  im  Li'lir- 
kiirptT  iiiknitt.  I>rr  hislnTiur  I^irrrtor  Krlix  A.  Klirrlr.  wrlclirr  s«-linn 
si'it  Aiifniiü'  <l<'s  /wrilni  SiMiicslns  (l<'s  vcr^rniiLTiirii  Srliiiliiilirrs  s<*im*s 
lfitlrn«li'»  Znstainlfs  \vr«r<'ii  bfurlMiil)!  war.  M-liinl  in  iWw  Kcrirn  drlinitiv 
niis  <liMii  Lrlirki'»r|M*i*.  Vhw  vVsnws  Aiisii'-Iirn  vrrsrtzti*  iliii  »In-  holir  ii.-ö. 
l.amli'saassrlmss  mit  DiMirt  vom  1.  Juli  IMü^,  Z.  2:»st;R  in  den  lilrilirndm 
Ifnlirstaml.  Mit  ihm  srhinl  rin  lanirjäliriuirs  .MituHird  aus  dmi  \'rrl»an«lr 
«li's  l,rlirknr|M  rs,  ein  Mann,  drr  rin  \i»llrs  M«'nsr|jrnalti'r  mit  Kifrr  nn<I 
llin^^rlmny:  zum  Tm^sIi'U  ilrr  Anstalt  ;!rwirki  lialti*.  Id.lalirc  als  l*r.itrsMii\ 
1'.»  .lalirt'  als  DinTtor.  I>i'i  ^irrnnlmiLr  «li-r  Anstalt,  im  .lalnr  ls(;;j  war 
F.  A.  Kliriii'  in  i\v\\  lirlirkinpiT  rinL-rtirtTn.  ührniahm  ls7:;  dir  Lritunir 
dtr  Anstalt  und  war  W\  Kmrlitnn«r  drr  mit  kXvy  h*ral>rlinli'  vtrhnndtMh'n 
llaniii'lssijiiili'  in  hrrvnrraiifntliT  W'risi'  tliäliir.  lOniir  wai*  strts  rin  wold- 
Avnjifnilrr  Lrlin-r,  rin  li  dM-i"  ('olli'i:»'  und  anLf'Mirlnnci'  \'in'::rst'tzt«'r.  Ks 
lML'"h'it»'n  ihn  daln-r  dir  immmm  Wnns»ln'  drr  S<hiih'r  und  ('«dlrL-i'n.  w 
\\\\^\iv  dir  wohlvi'i'dit'nlr  liulir  unrh  \'vk\\\  lauui'  im  iM'sti'n  W'nhlsrin  m'nit'Mm. 

Käst  LMriilizritiir  mit  hiitM-tor  KIhtIi«  trat  idn  an«lrrrs  .Mit^lirl  drs 
|jflirk«ir|M'!>.  das  L^rirlilalls  srit  <Jri'indunu  drr  jiralschuh'  an  d«'i- Anstalt 
tliiiliir  war.  IM<di's-or  Frirdrirli  Marrt-K.  in  drn  li'uln'stand.  Anrli  er 
iiintt'rl.isst  fin  lirun«llii  ln's  Andrnki'U  W\  ScIilihTn  und  t 'fdlfL'"rn.  W(drhr 
ihm  vom  llrrzrn  wiins«lMMi.  dass  rr  sirli  drs  wohlvri-dimtm  liuhcstandi's 
in  riistii^rr  Kraft   lanir«'  IVm^'H  nn"»i:r. 

\'i»i-  Ih-iiinn  drs  Sr|inljahn'>  trat  aurh  drr  srit  Si'|drnd>rr  1s'.m>  an 
dri"  Anstalt  thiiti-i'  Sumdcnt  Krirfiriih  Srhilh-r  an>  drm  N'rrhamlr  «Ics 
lifhrk<»rprrs.  da  rr  cinr  d»dinilivi'  Ijdirslidlr  an  drr  ludinrn  llanilflssrhuh* 
in  lirirhi'nhrr'j*  erhalten  halte  an>h  ihm  ist  eine  tivundlidir  Mrinnerunir 
Lü'sirlnrt. 

Xur  <'om|driiirunL:  dirNrr  Miiräni:«'  sowir,  um  ili«*  dnrrh  dir  Kr«drnunir 
rinri  l*aralltdi|a>sr  nru  /Uurwarhs'Mirn  LrlM>lundrn  /u  lir>rizrn.  warrn 
nirhrrrr   Nruan^trlliMiL'«'n   nnihwrndi'j. 

Mit    Krla^s   dr^    Indira   n.-«».    Landrsiin>'>rhu»rs   van   '.».   Auuusi    Is»»l', 

/.     iiSi>|n     Wnr«lr     dr|-     hi>»Iirii:.;c    l'i'idrxsnr    und      inlrrimi^ti'^rhr     Lriti-r     dri" 

An-^talt  l>r.  Anl«in  hl  h  rr  n  In- r  -  r  r  ihlinitiv  /um  hirriinr  di-r  n.-r».  Laiidrs- 
Ohrrrral-  und  llandrlsM-hulr  in  I\irm<.  und  mit  l'lrla.ss  drs  liohm  n.-«"». 
Iiandr>aiissihu-;^r>  \^^\\\  j  I.  Srj.irmlirr  ls'»L>,  /.  :;:i(;'.n;  wnrdr  drr  hishri-i;rr 
Sii])|drnt  l>r.  Karl  Illrirlizum  pmvisnrisihrn  IMoj'rssnr  drr  Anstalt  rrnanul. 


Der  bisherige  Siipplent  Franz  Jandraschitsch  wurde  durch  Erlass 
des  hohen  n.-ö.  Landesansschusses  vom  17.  Aujrust  1892,  Z.  29657  auch 
für  das  Schuljahr  1892/3  in  ^^leiclier  KiiriMiscliaft  bestellt. 

Aulierdem  wurden  zu  Sui)i)lent(Mi  bestellt: 

Schwab  Johann  mit  Decret  vom  23.  September  1892,  Z.  35694; 
Kunisch  Karl  mit  Decret  vom  2().  SeptembiT  1892,  Z.  35551;  Öller 
Leopold  mit  Decret  vom  28.  September  18^12,  Z.  3«)334  und  Frauwallner 
Josef  mit  Decret  vom  29.  September  1892.  Z.  3(5321. 

Professor  Josef  T  a  u  b  e  r  erhielt  mit  Decret  vom  19.  September  1892, 
Z.  33846  die  I.  Quinciuennalzulage. 


Personalstand 
des  Lehrkörpers  der  n.-ö.  Landes-Oberreal-  und  Handelsschule 

im  Schuljahre  1892/3  mit  der  Lehrfächervertheilung. 


z'* 


(Masse    der 


Name 


Lehrgegenstand 


Real-     I  Handel K- 
srhiile        schule 


iiii 
■Sl: 


!        Dr.  rii.,  Direotor. 


Forstiier  Johann,   jl  Niiturfifoschichte 
ProlVssor,  VIH. 


<i».M)i;rai»liie 


I.  a.  IL. 
V.  -VIl. 

II       l.a 


—       '      B 


Miith.'inatik Hl..  VI.  ! 

iuMiiiiciri«'   n.  ircoiii.  Zi'jflmi'ii  III. 

,,  ,    ,       ,.,    ,.     .,  ;    ParsTrlli'udr  ( Jimiiih! ri.-    .    .    .  VI.,  Vfl. 

I  Ynistaud  drr  \  I.   |{.-i  I.     ,^^,^^^^^  (.mol.li:,at )  1.  -  VII 


Walter  Ignai:, 

:{  ProtVssor.  VIII. 


8trobl  Johann, 
4!  hr.  IMi..  rrnfrss..r.  VIII. 


J^.'iits.h    .... 
jl  (irsrhii-lnf    .    .    . 
V«.rsraii<l  lU-r  V.  Ii.-Cl.  :  (;r..i,q\ji.lni^  . 


van  OvorMi-lioldc  J 

Felix  Fr.,  V  i.',,ni/.ö>isrli      . 

riof.'^siir,  VIII.  Kimlisili 

Vnistmid  ilrr  VII.  i:.-(!. 


Hill  1k  1  Fpnn::, 
<;'  rr..r..><ur.  VIII. 


.Matlnin.iliK 
Kr«'ili;nii|/i'i.  iiiii  m 
.pl 


VI..  VII.  I 

II..IV..  V. 

II..  IV.  I 

^1  "■"  I 

:     III..    VI.   ' 

i  VI .  VII. 


I.    :..    V. 


j         V.ir^i.iii.l  .irr  I.  a  li.ri.  |    K.illi-v;i|.liir  ni.mi.liJi.iV.    \    \    1-«   '■   H. 


1..    11 


|:  17 


IH 


i     4  I 


17 


i       I' 


ilrs    Lrlirailil«'^    •-lltlii'iii  Ü. 


l'n.f.  >.-.ir.   |\. 


Kir<-liber»:or  I-.cl..,-   Ahiili.in.Mlk IV.   VIL  i 

^  ,  Lr..l.s>..r.  \  111.         •■    i»;,,-.irl|..,i.|i.  (iM.iii.  M-in    .    .  V. 

'   \'«jr-iinnl  ihr  IV.   !«'.-(  I.     liri.nn'ni«'   ii.  iiinin.  /i-ii  Iimi-ii  ; 


L.   IL 


25 


Name  'Lehrgegenstand 


ClaR8C   der    l"?  3 


Kcal-     ,  IlaiHlrls-  ^  § 
schule    I    schule     ^  -a 


„'Mlcholltsch  Adalb..     pr.,i,„„.,.ei.-hneu 
rroU'ssin*.  I\.  Ii 


11. -Vir. 


'  Hrdllriskn  Johann,  "  Turnen T.— VIT. 

1<>             ^rute.'*^5i»l'.  IX.          I  Turm-n   a.  d.  MjMrheubürirer- 
Lanilesturnlelirer        I       ■'^<li"le 


■| 


II    ,. 


Holnb  Franz, 
Proles!S(»r.  IX. 


Vorsfaiiil  d.  unter.  Ahth. 
.!.  Il.-Srh. 


Kautniännisches  Rtrhuen     .    . 

•  Ilandeiskunde 

i'orrrsiHindrnz  u.  Iiuc-hhaltumr  — 


Wrrlisi'Ireclit 
Vidksw  irtsrhaftsli-hri' 


I. 

Pr. 

II. 

C. 

r. 

Pr. 

I»r.  ( 

II. 

('. 

I  »rutsch IV.        i         II 

|.,  .     Pokorny  Anton,       ({»srliichtr HI..  VL.  j 

Proti'vj<ur.  IX.  ■      VII.      i 

■   «Muirrjipliii- 1. 1,.  III,  = 


.    ^>bof«ki  Cthmar, 
...    I»r.    Ph..    ProfrsM.r.    IX.     <'<«'i:rai.hir 

Viir-^t.üHl  il«s  prakt. 
t'iirNi-s. 


Wan-nkuuMr 


Tiiubrr  Jcy?!', 

n  Pr..f.— ..r  IX. 

Vni^i.ithl  ihr  ]\.  II. -ri. 


hriitM-li II. 

Kriin/jlsiM  h      n..  IV.. 

VII. 


2<) 


I..   II.     :   IS 


r. 

Sem 

in. 

i   \\i 


iSnii. 

!  20 

:,    II. 

Sein. 
I  11 


I..  II. 
I..  II. 
Pr.  r. 


rilrirli   KjpI,  [».Mitsrli I.h.  V. 

I.-,  ■    In.  Ph..  Pr..t\NM.r  IX.       I'*nin/r.si<ih      [\,h.  V.. 

V..iM;iM.I  Arv  I.  h.   li.-n.     l''»i:Ii"^'h V. 


II.        I   Hi 


IS 


JiiiiilriiMfliitMrli 

Pi  Fi-:ini:, 

ppix .   JCfliiriiiiiHlihnr. 


I»flii,'-i«»n 
Kvhnrtr 


I.     IV. 

I.     VII.  i     I..  II.. 
I     IT.  C. 


,.    l-'r«ii«i»lli.rr  Jccef.    .'■'•"!;:"'":':"\,    ■■■■.,:]■■  ',''    ''•  1 

^"I'»'''"»-  I    rrrih.in.l/rirhn.n |.  I,,      | 

.\atnri:f-t  hirht«' ||. 

,^  Oller  Lc  j:c:-J,  Ph\>ik Id..  iv. 

Mipl'liiii.  <  li.  luii- IV.     \'l. 

1  IniiiL'-in   in»   L;ilMiiMti.riiMM  .    .       V..   \  I. 


Is 


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.Srilftub    Ich  1 


l'-in-li I...    MI. 

l'r;Mi/"-i  -i  li       I.  .1 


liiiiii^«4-li   li 

**M|«|»)i  lll 


K.iiitiii.iiiiit-'>  li<-^    lii-i-liri*  II 

II.Miiii-l  •Ijiinli-       

I  iini-<|iitiiil<  n/.  II.  Kill  IiIi.i|iiiii:j 

W.  .Ii>.-Ii..|.l 

\  ..IK-\\  in  ..  li.ili-liliM-    .    . 


II. 

I 

1. 

Si-m. 

II. 

I  -Jo 

II. 

II. 

Pr.  r. 

>»iii. 

i'cl, ■:;;:■:,■  r:    ''.■•i'  KrI,  M  «rl  OlM*i*|<>iiii<>r. 


26 


11  Lehrmittel. 

1.  Ilibli0the]£  der  OberrealMehttle, 

Bibliothtkari  Dr.  Job.  StrobL 

Zuwachs  im    Schtiljalire  1891,1^2. 

A.  Iliir€*lt  Cie^rlienke: 

Vom  t>lierii]käiiiinereramie  ^«^Iner  k-  a«  k.  Ipoitoll^rhen 
Ulajeütfit  durrti  «Irn  Herrn  .llliiintf^r  fiir  C'iiltaft  nntl  l'ntc^r- 
rlrhl :  Teiiffooharli  zu  Tiefeiibarli.  Neues  illiistrierfeü  Yattprlänriijirhes 
Elireribueh,  11,  ThriU  Wien  mid  Teischeu 

V0nt  hiiltrii  k,  k.  HflfiNlerlnin  fiir  I'iiIIuh  nnit  t  tili' r rlrhl; 
Berk-ht  (iber  die  Iii!Uu^tn*;%  di^ii  Hinnb^  lunl  *lie  ^'t^rkebrsverlutltuissr  in 
Xicdertis^terrddi  wälireiid  des  Jalires  18l>L     Vsun   Vxm. 

Vom  hohen  n,-«,  |jitii«lrsaiii(irhi]'«Ke:  Hpiivlit  des  luiben  L;*i)dt*v- 
anssrliuss^e?^  iiber  saiivp  Aiutswirkstiinkeit  vom  K  ditli  IHUI  \m  31).  .Imii  1B^I2 
—  Ziisammeni^telliiiig  der  im  der  2,  8*»*«^,  der  VII,  Wabl[leri(♦c^^'  |^t'fii?4s!#*!i 
Besr'hliisse. 

Von  der  k.  k.  Akadomli*  der  11  U^ienisrhaf^en  in  lllen: 
Atisseiger  iltid  Siixu»g*il»eiiiUte  iter  iiiatiiejjL-iuitnriiistHr,  <1uss»v  (Knrts**t7iUiL'-l 
^  Bu^^nii,  Beitr.  zur  Kritik  der  Sti*yt^ri^<'lieii  Reime Ijroiiik  IV,  -  iiiiulbtT, 
Beitn  zur  rhrrumlrjo-ie  der  Briefe  des  PaitsteH  Hormistla.  —  Hotler,  I»ir 
Katastroplie  dos  herzö|;:lielieii  Haiise>*  der  Rorja's  v*iii  iiaTit|i:r.  —  Vniidrak. 
Zur  Wiirdigaii^  der  altfilnveinjirbt^ii  Weiizelj^li*geude.  —  Wertheiuier,  Zwei 
r>*'iiki=ictiritten  Erzherzn<r  Hainerö  h.  d,  Jahren  1808  n.  lHU*i,  —  (Teyer, 
«T^diotite  niid  Frai}fmente  des  Ans  .Tbti  Ilajar.  —  KralK  l}\^  etruskisitdien 
Muinieiibiiideu  des  Af^ramer  Naliuiial-Museiiuis.  —  Alllller»  Die  Ueeensiivneii 
und  Veniionen  des  Kblad  Had  Ihuii  — -  Schipper,  Tlie  INjeniä*  of  William 
Dnnhjir.   ML   —    Wiesüer,  Studien   jiber  ^nifreblirbe    Raninbasri>a|iiere.    — 

Vom  horhwürditrrn  Herrn  Proilnzlal  Johannen  de  lleo 
l^obel  de»  Onlen:*!  der  Harm  herzigen  Itriider»  ite.stiiirhtf*  uimI 
FeKtsrhrit'r  der  «»Hterr-bidimiHidieii  OrdeiiHproviny.  der  Barmhemsren  BHlder* 
Wien   IH*i^, 

«lahre^ilieriehte  %on  ofilerr«  llllielfiirhHlen  Int  tniiauf>«ehe. 


II«  llnrrh  KanT: 

Jahresberielit  iiber  die  Krscht-iuiiiiiiea  aurdem  liebiejederliernuinisehei) 
Philologie,  Xin.  Jahrj^.  2.  Atdh.  -  dalirfmrli  tlei  ^irilliiarxer-ttesinseliHft. 
a.dahrfT*  Wien  \m:\.  --  Kiirsrh!i»*r,  Deiitsrhe  Naliiinalliteratnr.  IjielV.  73:{  h  » 
—  Neudrucke  deutselier  LiteraUirwerke  des  l*S,  ii,  17.  JHhrhnndeii>. 
Liehv  99/107.  ~  PanK  irrnndräjis  der  ji^^ernjanisrheii  PhilMbjy:ie.  I,  :i/t>.  II. 
1.  Ahiheilnii^  rtanplet  und  2,  Aldli.  Liefr.  ^.  —  8r*urt'eri^  Denlsrhe  Litteratiir* 
denkninle  rles  IH,  n,  ü».  Jalirli.  Ijii'f.  *M^\^t.  -  Beuedix.  Der  ntrindli' b» 
VortrH^;  IlL  Tlieil :  Die  Seliiiiiheit  des  Viirtra^s*  Lpz*  IH70.  —  nnde\iu>, 
Aestheiische  nud  histumche  Eiiileituufr  nebst  tbrtlanlender  Erlniiieruntf  zu 
Ooetlies  Henuaun  iiiul  Dorothea.  K  AuH.  \i\m,  1hT7,  —  Kltuiälter.  Beownll, 
ans  dem  Augelsäelisisrheri  in  das  NenluM  lideiii;<elie  stabreinieud  rtbfi*s€itj£l. 


87 

Zürich  1840.  —  Goedeke,  Grundriss  zur  Geschichte  der  Deutschen  Dichtung 
ans  den  Quellen.  3  Bd.  Dresden  1862/81.  —  Haupi,  Engelhard,  eine  Er- 
zälilunjr  von  Kunrad  vun  Wiirzburg.  Li»z.  1844.  —  Hertz,  Das  Rolandslied, 
übersetzt.  Stuttg.  18(>1.  —  Lewes,  (ioethes  Leben  und  Werke,  übersetzt 
vnii  Krese.  2  Bd.  Stutts".  IHH'J.  —  Sauter,  Aestlietisidie  Excursionen. 
Li»z.  IS7Ö.  —  ScliaetVr,  (Jesdiiehte  der  deutschen  Literatur  des  18.  Jahrh. 
2.  Aiill.  Lpz.  iHHl.  —  SinircK-k,  Der  Wartburgkrieg,  herausgegeben,  ge- 
ordiitt,  übersetzt  und  erliiutert.  Stuttg.  1858.  —  Strobl  Joseph,  Heinrich 
Vun  Neustadt:  Apollonius:  Von  Gotes  Zuokunft.  Wien  1875.  —  Westphal, 
Philosophisch-historische  Grammatik  der  Deutschen  Sprache.  Jena  1869.  — 
Wetzel,  Die  deutsche  Sprache.  Berlin  1871.  —  Edler,  Wilfrid.  eine  Ge- 
si'liirhte  aus  dem  deutsiheu  Mittelalter.  2.  Aufl.  Lpz.  1884.  —  'l'niska, 
Oestenvifliisches  Früldiuirs-Album  lHr)4.  —  Tyrol,  Kaiser  Juliaii  der  Ab- 
trUnuige:  liistor.  Konmn  in  :^  Bd.  Lpz.   \hh\). 

Braun.  Bilder  aus  der  Deutschen  KMeinstnaterei.  2  Bd.   Lpz.   IH61». 
Etmer,  Illustrierte  tTesrhichte  Deutsrlibinds.  :\  Bd.  Stutt;^:.  o.  J.         Kraknoi, 
Mathias  Ciirvinus.  Köni.ir  von  l'njrarn  14r)S     \V.)0,  Kreiburg  i.  Br.  ls*n. 
Lorenz,    (iein^ilogiseher    Hand-   und  Sthulatlas.    Berlin   1h*>:>.  Meiller, 

Ki'jrestiMi  zur  (it*s<'hirhte  der  MarkjrralVn  und  Iferzoof«*  Orstenrichs  aus 
diMU  Hanse  BabrnlMM«:.  Wien  lKr»().  -  Onrken,  Allgemeine  (Jrsrhirlite  in 
Kinztddarstelluniren.  Liefe.  n»2  P.»r>.  Srhultz,  Deutsches  Leben  im  14.  und 
15.  .lahrhuu'leit.  2.  llalbband.  I*ra;r  1SU2.  Die  Orstt-rreirbisch-rngarische 
M«marclii«*  in  Wort  und  Bild.  LittV.  l.")."!/!«!.  Topographie  von  Nieder- 
öslerrei'h   III.   Bd.    II.  Abtli.  Liefe.  \)  10.  Aurep-Klmpt,   lieise    um    die 

Welt.  2  r>d,  Lpz.   1SS7.  Backer.  Die  Nilzutlüsse  in  Abvssinien.    2  Bd. 

Brainiseliw.  lisr>s.  Bakei.  Cypein  im  Jahre  1H79.  Leipz.  Ihho.  Boden- 
.stedt.   Vom  Atlantisrhen    zum  Stillen  Oeean.  Lpz.   1hhi>.  Casati.    Zehn 

Jahre  in  .\(|uatona.  2  Btl.  r>ambery^  \H\\\.  Bobpihoun.  Querdurch  t'hryse. 
2  Bd.    Lpz.   IHHI.  Cnmau.    Im  wilden  Westen.  Braunsehw.    \H\U), 

Danii'l,  lllustrieites  kleineies  IhnnIbueh  der  t Ieo«riaphie.  2  Bd.  Lpz.   1hh7. 

Faiini.  Dunli  dit»  Kalaliaii-\\üste.  Ljiz.  iKHii.  —  Mann,  Uoehstettei", 
Pokorny.  All;:emeine  Krdkunde.  I.  Aull.  Prag  iHHii.  Ileuolin.  KtMse  in 
Ni»rd«»st-Afrika.  2  Bd.  Brauns<h\v.  Is77.  Ilolub.  Von  der  Kapstadt  ins 

Land  iler  Masrlinkulimibe.  2  Bd.  \\'ien  \H\U).  -  Kaden,  Sonnneil'ahrt,  eine 
Keise  durch  di«*  südlichen  Landschaften  Italiens.  Berlin  iKHti.  Lansdell. 
Iiussisch   (entral-Asien.    :\  Bd.    Lpz.    Ihs:>.  Nordenskir»bK    (iir»nland. 

Lp/.  Issii.  Stanley.  Im  dunkelsten  Afrika.  2  Bd.  Lpz.  1s!h».  Stein, 
Die    KutthM-kunüsreisen   in   altei-  nnd   neu»'i-  Zeit.   <Jloy;au  (►.  J.  Stein- 

liau>ei-.  (tiundziiiie  der  ni.i|hem.  <ien;rraphie  und  dei' Landkartenprojection. 
Wii'U   IsTj.         Wallace.   1  »er  Malayi>clie  Archipel.  2   B'l.  BrannM-hw.    \HM. 

W'hymptM'.  .\laska.  Brainixlnv.   |h«»'i. 
Mofniann,  hie  Kaupen  derSilimetterlinL'eKuiopa>.  Lielr.  |r,  -j.S.      Kaben- 
lioist.    Krypto!,^imenllnni   |.  IM.    |\'.    :»n  :,!> :  IM.  :;:>:;«.»:  IV.  Bd.  II.   1021: 
y.  H.  Schrillen    iles  N'eieines    zur  VerbieiMin^*^  nalurw.    Kenntnisse  in 

Wi»*n.  :\2.  Band.  IIoitui-s.    Knlbebenkumle.  Lpz.   \h\v.\,  (irelschel 

nnd    Bornemann.    Jahrbuch    der  Krlindiingen.    2k.   Jahrg.    Lpz.    iH'ij. 
Lansr,    Kinb'itnnir  in  dii*  theoretische  IMivsik.    2.  Aull.  Braunsehw.   18'J1. 


28 

Fresenius,  Anleitung  zur  qualitativen  chemischen  Analyse.  15.  Aufl.  Braun- 
schweig 1885.  —  Heuniann,  Anleitung  zum  Experimentieren  bei  Vorlesungen 
über  anorganische  Chemie.  Braunschw.  1879.  —  Semper,  Der  Stil.  2  Bd. 
Slünchen  1879.  —  Kiesewetter,  Leitfaden  fiir  den  Unterricht  in  Sanitäts- 
corps  von  Feuerweliren,  Fabriken,  Eisenbalnieu  u.  s.  w.  2.  Aufl.  Wies- 
baden 189;^  —  Henne  am  Eliyn,  Eine  Eeise  durch  das  Reich  des  Aber- 
glaubens. —  Allgemeine  Deutsrlie  Biographie.  Liefr.  167/75. 

Barack,  IJichard  Löweiiherz.  nach  W.  Scotts  ,.Ivanhoe".  —  Barack, 
Wallenstein.  Slultg.  o.  J.  —  Bastian,  Geographische  und  ethnographische 
Bilder.  Jena  1874.  —  Born,  Hans  Stark  der  Elephantenjäger.  Berlin  o.  J.  — 
Diezmann,  Neuer  Plutarch  oder  Biographien  und  BiMnisse  der  berühmtesten 
Männer  und  Frauen  aller  Nationen  und  Stände.  4  Bd.  Wien  1858.  — 
Elm,  Siegfried  Eisenhart,  Abenteuer  eines  deutschen  Knaben  in  Ost-Afrika. 
Berlin  o.  J.  —  Freisautf,  Salzburger  Volkssagen.  Wien  1880.  —  Goebler, 
Heiöen  der  Afrikaforschung.  —  Glaser,  Cordula,  histor.  Roman  aus  dem 
IB.  Jahrh.  Lpz.  1885.  —  Goedeke,  Goethe  und  Seliiller.  2.  Aufl.  Hannover  o.  J. 
—  Grube,  Charakterbilder  ans  der  Gescliichte  und  Sage.  23.  Aufl.  Lpz.  1882. 
--  Heims,  Seespuk,  Aberglauben,  Märcben  und  Schnurren.  Li>z.  1888.  — 
Hellwald,  Unter  Dornen  erblüht.  Berlin  o.  .1.  —  Höcker,  Leben  und  Abenteuer 
des  Kobinson  Crusoe.  Berlin  o.  J.  —  Hölin<d,  Zum  Ru<lolph  -  See  und 
Stephanie-See.  Forschungsreisen  des  (Jrafen  Samuel  Teleki  in  Ost-Äquatorial- 
Afrika  1887/88.  Wien  1892.  --  Hotfmann,  Brinz  Eugen,  <les  edle  Ritter, 
uml  seine  Heldenthaten.  Stuttgart  o.  J.  —  Hope,  (leschichten  und  Sagen 
aus  alter  Zeit.  Ijerliu  o.  .1.  -  Kehrein,  Entwürfe  zu  deutschen  Aufsätzen 
und  I{e<len.  Badeiborn  187().  -  Kluge,  (ieschichtedei"  deutschen  National- 
Litteratur.    22.  Aufl.    Altenl)urg   1891.  Leistner.  Der  U»tzte  Häuptling 

der  Seminolen-Indianer  Floridas.  BiMÜn  o.  .1.  -  Li[»pert.  dii'  CuUurgescliichte 
in  einzelnen  Hau[)tstückeii.  A  Hd.  Lpz.  188.">.  -  Machcrl.  kurzgt»lasste 
Geschiclite  Österreichs  für  das  Volk.  2  hd.  (iraz  188«.  -  Moritz.  Der 
Sturmvogel,  Käuipfe  mnl  Abenteuer  einer  Krieiisbrigg  an  (U*r  afrikanischen 
Ostküste.  Berlin  o.  .1.  --  Moiitz,  l)er  WildtötcM-,  nach  Co<»por  frei  bear- 
Stuttg.  o.  .1.  MünziMibei'ger,  Alessinien  un<l  seine  Bedeutung  tür  unsere 
Zeit.  Freibur^^  1892.  -  Oberliinder.  Livingstiines  Kntdeckungsreisen  im 
Süden  n.  Innern  von  Afrika  1840-  187:J.  Lpz.  \Hh:\,  -  Oberländer. 
Livingstoni^s  Nachfolger:  Afrika  von  Ost<*n  nacli  Westen  quer  durch- 
wandert von  Stanb»y  und  Cameron.  Lpz.  1S79.  -  l^ochholz.  Der  deutsche 
Aufsatz.  Wien.  1855.  —  Scherzei-.  h'eise  der  (»steir.  Kregatte  Novara  um 
di(5  Krd(;  in  den  Jahren  1877  59.  2  Bd.  Wien  I8«;4,G«3.  --  Schlosser, 
Wtdtjreschichte  für  das  (h'Utsche  Volk.  2.  Antl.  2.  Ausgrabe.  19  Bände. 
Lpz.  1S70  75.  --  Sehweiger-IiiTchent'ebl.  Der  Stein  der  Weisen.  Unter- 
haltungen und  Helehrun«:en  aus  aHeu  (Jeldeten  des  Wissens  für  Haus  und 
Familie,  l.t;.  \U\.  Wien  o.  J.  -  Sniih's,  Selbst  ist  der  Mann.  Charakter- 
skizzen  und  Lebensbihler.  4.  Aull.  Colbery;  issi;.  -  Sprinirer.  L>ie  Gold- 
sucher in  Austialien.  Berlin  o.  J.  —  Taylor,  (leistcsheroen  l)eutschlands 
und  Kniilands.  Ljjz.  1hs5.  \'ernc.  Cäsar  ('a>cabel.  Berlin  o.  .T.  —  Volz. 
tieographische  (liarakterl)ildei  aus  Afrika.  Lpz.  issG.  -  Weber,  Lehrbuch 
der  Weltgeschichte.   19.  Anll.  2   Bd.  L]>z.   18K3. 


29 

ZollNrlirinon:  Wiener  Zritmi^^  --  VtMoriliuinjrsblatt  tiir  den  Oienst- 
hrrcirli    lies    k.  k.   Minist rriuins    tVir  Cnltus    mnl  rntrnirht.  Zjirn('k«»s 

lit.tiTaris«"ln*s  ('rn(rali»lMlt.  llvvnv  pnlitiqiir   et   littrraiir.   v.\.  p.   Vini^r. 

llariMTs  ..Minitlily  .Mairazint'".  KoHm',  Zritsihrit't.  tVir  das  IJt'als.-liiil- 
wrsni.  -  Strark.  ('rnti'alortran  für  «lic  Inti'rrsscn  drs  l?i'als«liiil\vrst'ns. 
—  Ostrrreifliisrlir  ilittrlsrlinlr.  Illält«-!'  für  Lainh^skundi'    vnn  Nii-ilrr- 

r»slrri'firlL  Mittlirilunirrn    drv    k.    k.  (MM»j»r.  «irsrllsilialt    in   Wim. 

Wirdniaim.  Poü-irmlnrls  Annalrn  drr  Physik  und  Clirnrh*.  mit   ..MrililättiM". 

Ksilicrirli    lind    W'i'vr.    >ron;itslj(dtr    iVii*    .Mjillimiatik    nnd   Physik. 
Poski'.    Zi'itschi'it't    tVir  <h'n    ]diysik.  und    rlimi.   rnti'nirhl.  llniVniann. 

Zi-itsihrit't  rill-  MjitlnMn.  und  IMiysik.  I»i'iitsihr 'rurn/i'ilniii:.  Nirdrr- 
österrficliisrlir  Prrssr.  \'nm  l^ds  zum  M«M'r.  Wcstrrmann.  Illusli  irrti* 
.Monatshefte. 

*^.  Ilibliotlick  «h-^r  llanil(^l<>«srliiilc. 

Pihliothrkar:   Kran/  II  olu  l>. 
V  nnirhru  wir    im    Srh  ulja  \\vr     \s\i-2  :\. 

%'oiii  OI»<M*stkiiiiiiiK^rcniiiit(^  Sr.  k.  k.  a|iost.  .\lajoMttit, 
(Inrrli  den  ll«^rrii  .^linKIrr  Tiir  l'iiltu.s  uikI  Liilrrrirlit :  Xeurs 
illiisliirrti's  vatrrMndisilh's  Khrrnluiih.  hrrausirfiiehcn  vou  Alhin.  KN'iidis- 
fnihrrin  Tmlfi  uharh  zu  'rirfruh.nh  und   Mas^nirü'.   II.  Thril. 

\'un  ilor  lölil.  Handels-  und  lH(^\\crlM*kaninirr  in  %%'ion: 
ISeriiht  ührr  dru  llandrls.  die  ludustrir  und  Vcrkrhisvcihältnissr  in  Nii'd«*r- 
östiMit'ijh  währi'Utl  drs  ,laln<'s  \H\)2,  —  Otf^ntlich«^  Vt*ihandlunjr«Mi  dtM* 
Handels-  uud  t irwiMhckannurr  in   Wien.  Jhry*.   \H\)\      |H1»2. 

%'oni  k.  k.  lN».sts|>arka^«M^uanitc:  Nrunt<'r  KNM'hensrhaftslMM'ielit 
des  k.  k.  Postsparkasscnanitrs  für  das  .lalir  1K*»2. 

%'on    d<^n    ll<^rr<^n   IroIic   A.  Cio.,    llrcMli^n:    llandtdsherirhte. 

II.  Kauf: 

I>i'.  L.  ti  1  a  rkf  uiry  «'r.  A.  M.  C:  Hncli  flir  d<'n  W«M'hselvcrke]ir. 
Hannnvrr-lautli'U  l.s*»i>.  -  Ur.  Lro  (ii^Ucr,  Vorsrliriflm.  hetrettcnd  die 
ütfi'ntiii'hrii  l»i'uln-r.  Wim  !«*>:>.  H.  Ahn*ns,  int«Mn.iiinna]cs  Ifandlundi 
lür   lim    irisrntlfu   Kaufmann.    Ilan«>v«'r-Iiindm.  Ost  rrrrich  isc  hfs 

statisrJM's    Tasrhi-nlMnh.    II.    Jlir;r..    Wi«*n    !«!»!.  Dr.    WiUndm 

rilrith.  Piiiktisrlh'  Vfi-hn-ituni,^  fiii-  das  mnlisrlu»  Cnutnr.  \'.  Antla^*-!*. 
Hrmn-n  Is'.il'.  |)r.  Kdnumd  Hayi-r.  .MusttM'luiffr.  pM-rlin.  —  Professor 
Kohrrt  St«'rn:  Krone  und  (Jul^len.  Wien  1H9:3.  -  Theorie  nnd  Praxis 
lies  (loldimpoite'^.  Wien  isii.'i.  -  Katechismus  der  in  t )sterreieli-rn^^arn 
neu  einL'^elVdiiten  Kroueu-Wüluunir.  Wien  \>i\)'J,  —  Th.  Pieiiinjr,  die 
Praxis  des  (irsthiiftsh'hfns.  III.  Autl.  Leipziü'.  -  Sidney  Weitman, 
das  Ifiieji  der  ll.ihsliuriier.  Ihrlin  \sw.  -  Ferdinand  Kitt.  Kaufmännisrhe 
('i»nesponilenz,  \\'ien  Is*.»:^.  -  ■  Josef  ChMuens  Kreilii^r,  Münztahelle,  Wien 
1892.  —  (iiistav  Henrirh.  Das  Pfandbriefgeschäft  vom  Standpunkte  der 


Biulilmltung.  WieTi,  —  X  U»  ScIimitUi^r,  Allgeraeiner  Volk^^äilvucaH 
Wi*'(i  18*t:i  —  AIl*ert  IljETt  Kniists^t^Hrliii  litHrlit*  Cli  iniktt  rliil<lt*r  auH  ÖsM*rB 
n^rli-üri^anh  Wikü  18**3.  — lH\  HiiilHlf  ?S»i  ti  n  »1  n  rfcr:  Usanren  nn\\  Par9 
tiUeii  «I*-?*  ( ier.r*n*lp-  iiiirl  S|>inl ushiLiidrls,  Herihi  1882.  —  F n  t  e  i' ii  a  t  i  n  ii  u  1  vm 
OlieiuMiiktmimen  iibr*r  dtui  Eiseiilijihn-Krarlitverkelir,  Berlin  18M.  -■ 
TliemlMr  Trapala:  ])ie  BiicliliiiHiiiii:NkiiihlL*  in  ihivr  wisseiiHrhafMii /li*J 
I'tlejre,  Wien.  —  Dr.  Max  W  i  1  d  v  r  ni  a  n  n  i  Jahi  bncii  *li  r  Natuil 
wmHensrliafliTii  18*12  I,  Wi^*ii  lH*»:i,  —  Franz  lvrem(*i\  Uei  IhulümlriJ 
auf  a^  Htilie  a^r  Zeit,  Oii^^si-lihnf  1892,  —  Hans  11  a  niil  iiia  nn.  Wu*  lliidl 
miinm-;  IIL  Aufl.:  Das  üankiresrliilft,  Berlin  \m2.  —  Williehn  Wüvm 
lu^iiner,  'riiei»rie  niitl  Praxis  der  Bariaialitin«:.  V.  Aoll.,  Vviig  18H2-  -M 
Franz  i\  lasser.  Das  eunniH'n'iiaie  Bililnnt*'HWesen  in  (ii^terreich,  Wien  189M 

INirl^el  Uli  liefen:    hie    usten\-niiLr,  Miniairlnt*    in    Worr    nml    Bil^lT 
BiL  IL        'r-)pi*-!:iithie  von  Nii'tk^i'öjstern'irlL  HL  BtL,  IL  Al»tli.,  taeC  tvB), 

:CHI*4rlifmrii;  Iieiitsrlie  linntlsrhaii  (IH»)L  TV-  Bil.,  im#2,  L.  11 
IL  IIL  Baj  —  renf.r.iliaaH  illr  aas  i'^ewerhlican^  rntemclitswesen  in  <Wti*-li 
reicli,  —  Usterreirliisrlje  Hevn*%  Jlir^,  181*2*  —  Der  (jsterreicliijielie  Kani 
mann,  IX,  .Ibrir.  —  Drr  Detuilliiinaier,  X,  ahrg.  —  niiistriert^r  ATixeig« 
tiir  <'uuti*r  mu\  Bureau,  Jhrg.  93*  —  Zeitj^rliritl  tlir  Bn*^ianiltunEr.  L 
IL  Jliri:.         Deatsilips  BanaolHarcliiv,  .llir^.  im% 

3.  L  e  ii  r  ni  1 1  i  i*  1    f  ü  r  C:  €*  » j:  r  a  |i  h  i «-    U  n  il  €;  c  m  i*  li  1  r  li  t  r. 

b  a)  Olirrrf^itl3>«4-liiil4s 

■  Custas:  xVntoii  Pokorny, 

m)  Wm^neMcMei   Unser   ultes  Wii'iu   lieranj*gei^iaien    v»in    *'.  ttri 
Furtsetzung  voin  Blatt  27  bis   4H  mit  TexL     M^srhevik    i!(^^   luan-n    n, 
Landesauäschns^es. 

b)  AnkSuTe:  Lebniaiin  AtL  Culturg^esclnchtliiaie  Biliier.  3  Sem 
zu  Je  4  BiLlern.  Leipzig  189L  L  tTermanisclies  Geh<»fle»  2*  Hitterbtirjl 
%  Tm  RittersaaL  4.  TüUiiiier.  5*  8en(!)frafengenrbt,  5.  Belagening,  7,  Iq 
iieres  einer  SnidL  7*  Bür^erliflies  Wuliuxinirner*  \K  hn  Kb^^terliorj 
In,  Biiner  untl  Lanaknerhte.  IL  Lagerlebeii,  12,  Ans  <ler  Roröcozeit. 
Aus  vergangenen  Tagen,  Loniaientar  zu  AJ,  Lebmanns  e aU arges*  Inibtj 
liehen  Bildern  von  Th.  Heyiuann  nnrt  Nebel  Leipzig.  1890. 

üebler:  (laKsiseUe?^  Bilderbm  lu    liei|-zig    bei   Sdnniea   und  OiUilbr^ 

Hülxl:  iTeagraidiisL'be  Cbarakterliilder  für  Srlnile  uml  Hans.  Nr.  3^ 
(Reine  anf  den  Lufutenj  nnd  Nr*  34  (der  Mnnt  Perdu  und  tler  CiretLH  vc 
üarvanie*)  —  Iustu3  Peitbes :  Atlas  antiquus/rascbenausgabe,  Gotha  189^ 

li>  llaiidesseliitle* 

m  Cnstosr  Dr*  0,  NebeskL 

I         a)  Ge?irliciik :  B  e  e  r^  Eisenbabukarte  der  österreiehisehtjn  Mcinareblj 

"(vom  Verfasser  gespendet.) 

I*)  Attkäiafi^:  Osterreirldscbe  Manat^sdiriil  für  den  Clrient,  18.  JaJii 
gang.  —  Sy hober,  Wandkarten  von  OberösteiTeieb  und  SalsEborg  un^ 
vou  Steiemi&rk.  —  Haardt,  politiädie  Wandkaite  vun  ÜsteiTreich-Dng'anr 


31 

miil  Srlml Wandkarte  vnii  Ainmka.  —    Al«r«M'nnsstMi.   politisrlie  Wainl- 
kaitc  vmi  Knrnjia.         Drbrs.  ]»liysikalisrli»»  Wcltkarto.  A  r  t  a  i- i  a  . 

Cfimnniniiiitinnskartr  «Irr  ösIrmMrliisilicii  Monarclii«*  fi'ir  ls<i:{. 

I.  Ijelirniitt«^!  für  !^'atur^<^M*lli(*llt<^ 

Ciistns:  .fuli.   Forstiwi'. 

Als  i;<^M*1i<^iik  nliirlt  dir  S;niiin]un<r:  VVuwu  (irapliitMoi  k  vnn  llrrni 
Kiliianl  Wrher.  Kaiitniaun    in  Mai-Iiadi    :i.  <I.  Donau. 

Aiijri^kaun  ^iiiMlcn:  7  Spiritiis-IMüiiaiatr.  nnd/wiir:  hraro  volans. 
Hi*inida«-tyhis  vrirnriil.itns.  Untlins  al'rr.  ScolniM  n«lia  inin>it;nis.  liVciisa 
tarantnla.  Arniaililln  iiml  dir  Mrtainni'|ilii)sr  vnn  Tninr-. 

5.    Li^liriiiitt«^!    Ifir    l^h.isik. 

Cnstns:  l)i'.  A.   Klirr  n  Im- i«rr  r. 

Angekauft  wurtli^ii:  i\)  Ans  dt*r  onlrntlidirn  Dotation:  Normal- 
siiinni£ral»rl.  (irldäsr  narh  |)rsa<ra.  Stinnn<ralMda|)parat  nach  Pt'aundlrr. 
iN'sonatorrn  von  llrindiol/.  Winkrlspir^rl,  (*onnnntator  nach  liiilnnkortt., 
I 'ntrrhrrrlinnjrsrädrlirn,  Ara«ro's  Ajjparat,  Inrlinat ionsapparat  tiir  hrwejr- 
lirhr   Stiiinir.   Ainp«Misrlirs  (Irstrll. 

h)  Ans  drr  Vom  liolirn  Laudrsansscliussr  hr\villiKt<Mi  anßriordrntliclien 
l)i>tatiuii:  rin  Strdirer'sclirr  Projektionsapparat  mit  versehiedrnen  Photo- 
jrramnirn. 

O.  I^ohrmlttel  für  4  henilc. 

Cnstos:    Lrop.    ( )  11  r  r. 

Angekaiin  \viir<lcn:  Kin  \'i'rl»rrnnnn«rsofrn  znr  organischen  P^le- 
nirntaianalysr  ( K'olirhrrk's  Narlitol^'-rr  in  Wien).  <)  Stärk  (ilasrylinder  zur 
Demi»nstiM(it»n  di'r  Tlitoiir  drr  Flamme  (liannert.  Krems),  18  Stink  Krlen- 
nirvrr  Kn|l»rn,  \f rliif nnunfifsWilnrn  ans  Kali<rlas.  l  Lritlirolir  mir  Platin- 
spitzr.  -j  Kpronv.'ttrnurstrllt».  Platindralit.  Alnmininm  in  Harrrn,  Draht 
und  Fniir,  L' Stink  ('ollndinmliallons,  1  inndr  (ilaswannr.  lö  StiU  k  Filtrir- 
stufzrn.  :\  Stink  liöhrrnliälmt»  ans  (ilas,  Ulastrirhtrr  (Pirnirzka,  Wien). 
-  Dl  Präjiaratr  und  zwar:  Zinkstanl».  Uroni.  Kalihytlrat.  ( Vrinnnarbonat, 
Kohaltnitrat.  Molylidänsänrr,  Annnoninmnndybdat.  Natriumsaliiylat.  Stearin- 
siiurr.  Palmitinsänre.  Aspara«rin.  \\'rinsänrr.  rhem.  rrintMundlerhn.Traulien- 
Z'.irkrr.  Arsrnsäni'e.  nonlhäusri"  \itriohi|. 

Für  das  I/il»orati»rimn  (analytisrhr  (Miemir):  ('hemisrh  reine  Siiurrn 
und  lira<?rntirn  als  Kr*ränznn.irs-  nml  Vrrl)rauclis<regenstäinle. 

7.  Lehrmittel  fär  l¥aren  künde. 

('nstos:  Dr.  Ü.  Xebeski. 

\'r rmrhrnnii:  im  Srhnljahre  1«02  3. 

A.  %Aarenj«ainnilunij;. 

I.  4«e»elienke:  Von  iler  Tnion-Baugesellsrhaft  in  Wien:  Ein  groües 
Stück  Von  Mannersdorter  ilannor;  von  Herrn  Prof.  Dr.  Strobl:  2  Proben 


32 

von  Laaser  und  Latsrher  Marmor;  von  Herrn  K.  Dellapina  in  Krems: 
19  Muster  von  Cocosfasernirespinnsten  und  -«ifewelKMi. 

.'Int^ekauft  wurden:  Kine  Reihe,  von  Mineralien  (Kdelopal,  Frauk- 
linit.  Rothzinkerz  mit  Ki-anklinit,  MatrneteisensU»in,  Kappenquarz,  Nephrit. 
Serpentin).  -  25  mikroskopische  Präparate  von  thierisi-hen  (jespinnstfasern; 
l)i*o<re.n  und  Chemikalien. 

II.  Apparate. 

An^ekaiin.  wur<len:  Sac(harometei\  Aräometer  liir  Natronlanire. 
Aräomi'tiM*  für  Essi^,  AräometiT  für  Most  und  Wein.  Kartj)ftelprid»er. 

V.  llildwerke  und  ZeilNrlirlflen. 

Angekauft  wurtlen:  Kine  technolo<>:isthe  Wandtafel  (Martinstahl- 
Krzru<run<r).  —  Uhhvorm  und  Kohl,  botanisclies  ( V.ntralblatt  1893.  — 
(■arus,  zoolotziscluM*  Anzeiger  1893.  -  -  Ilager  und  (leissler,  pharmaceutiscbe 
Centralhalle  1893. 

8.  Lehrmittel  Tur  Freihandzeichnen. 

Custos :  A.  M  i  (•  h  0 1  i  t  s  c  h. 

Anttekaun  \vur<len:  a)  Modelle:  Porträt  des  Kunsthistorikei'S 
Schnaase.  —  Antike  weihliche  Maske.    —  Kopf  der  Aphrodite  von  Arles. 

-  Maurisches  (.'apitiil.  -  ('audelal)(M'scliart.  -  Haluster.  —  Frühgothisches« 
Knollencapitäl.  —  Weibliches  Porträt  von  König.  —  Porträt  des  Pater 
Peter  von  Salzburg.  —  Porträt  «les  Lenau.  —  J^orträt  des  Liszt.  —  Weibl. 
!*orträt.  —  Männl.  Porträt.  —  Porträt  des  Schwind.  —  Porträt  des  Ritscliel. 

-  Hechtes  Auge.  —  Linkes  Ohr.  —  Rtuhtes  Ohr. 

b)  Vorlag(*n:  Dessins  de  la  Hibliot]ie(ine  Royale  de  Winsor-r'astle. 
iieproduits  en  Photograi>hie  inalterable  au  charbj)n  par  Ad.  Braun  &  Cie. 
a  Paris,  liue  Luis  le  Grand,  18.  —  Nr.  3  Lady  Anna  Bollein  Queen  v. 
llolbein  d.  Jilug.  —  Nr.  24  Lady  FTenegham.  —  Ni*.  38  Karl  of  Ormond, 
le  pere  d'  Bollein.  —  Nr.  44  John  Poyus  d'  Kssex.  —  Nr.  63  Thomas, 
Lord  Vaux.  —  Nr.  05  Elizabeth,  Lady  Vaux. 


IIL  Körperliche  Ausbildung  der  Schüler. 

Wie  in  früheren  Jahren,  so  hat  der  Lehrkörper  auch  heuer  d<'r  kiirper- 
lichen  Ausbildung  der  Schüler  seine  besondere  Aufmerksamkeit  zugewendet 
In  der  Conferenz  am  8.  November  1892  wurde  beschlossen,  dieselben  Ver- 
anstaltungen beizubehalten,  wie  in  den  früheren  Jahren,  da  sie  sich  ganz 
vortrefflich  bewährt  hatten.  Diese  Veranstaltungen  bezogen  sich  auf  a)  das 
Eislaufen,  b)  das  Baden  und  Schwimmen,  c)  die  Jugendspiele  und  d)  die 
Sohülerausflüge. 

Die  grolien  Eisflächen  auf  den  abge])auten  Donauarmen  boten  den 
Schülern  reichlitrh  Gelegenheit,  die  körperliche  Übung  des  Schlittschuh- 
laufens zu  treiben.  Die  Pächter  der  Eisplätze,  welche  für  die  Instandhaltung 
verhältuismättig   geringe   Auslagen  hatten,    bewilligten    in   anerkennens- 


33 

Averter  Ziivorkomnn»nln'it  den  S(lnih»ni  der  hiesijren  Mittelscliulen  selir 
«•rniäßijrti*  PnMse,  so  d.iss  i^ieln»  TalMdh»)  drei  VitM'ttd  der  «resamniteii 
SrhüliT,  mit  llinwcjrnMlmniiü"  der  nirlit  in  Krems  ndei*  Stein  wohnenclen 
(dii*  naeh  diT  Srliulf  Kicins  alsliald  wIimIit  verließen)  vier  Fünftel  der- 
selhrn,  die  «r^sund»*  Hrwi-nnnjr  des  Kislaufens  i)lle<rten. 

In  niilit  vifl  srerinir<Mvm  Maüi*  wurde  im  Somnun*  das  Bad  benützt. 
I>ii»  stndierendt»  .Inir^nd  liatt<»  dit»  l>firünsti«runfr.  dir  städtisclu»  Badeanstalt 
im  Uonaustrnmi*  um  den  !>(trfiir  vnn  s  kr.  \)rv  Bad  (hi^i  Dut/endkarten 
uiK'li  hillijrer)  zu  lirnülzrii.  knnutc  aln-r  anrli  an  ciiuM'  ali^rt^stcckteu  seielitrn 
Strlh*  in  «Tfscliülztt'r  Laue  uni'ntircdtlitli  baden.  Die  «,ndM)tt»ne  üeli'jren- 
lieit  fand  ausfrirbiirrn  Zu-^prurli. 

Kür  dit*  .Inirmdspirlr  steht  der  Turnsi"liul«rarten.  ein  umfangreielu'r, 
vtiU  •riotlen  srliattenspenih-nden  liäunuMi  besetzter  Platz  n(d)en  der  Turn- 
halle, ferner  iler  an  dei"  West^tMte  der  Halle  «reh^^'-ene  Keuerwehrübuufrs- 
platz  und  «lii*  bei»len  Kxenierplätze  zur  Verfii^nm^^ ;  es  wurde  fleilii»r, 
zuweilen  jrleiehzeitiL»-  an  zwei  und  drei  Plätzen,  jrespielt.  Besonders  beliei)t 
waren  Ballspiele,  (ierwerfen  u.  d«:l.  Dabei  lieü  sieh  die  AVahrnehmunK 
niaehen.  dass  die  .luirend  au<h  (dine  Festsetzun«:  b<'stinunter  Sinelstunden 
si«h  na»"h  Möoljclikeit  auf  dem  Spi»di)latzi*  einfand  und  die  Spiele,  welche 
si«»  unter  Aidfitnnir  de>  Turnlehrers  «relernt  hatte,  eifri«:  betrieb. 

llit  bi-souderer  BetViedi^^unir  mr»ehte  der  BeriehterstattiM*  herviU'lu'ben, 
«lass  eine  ^-rolii*  Anzahl  von  Sehülerausflüjr^'U  unternommen  wurde.  Die 
einzelnen  irit;rliedi»r  des  l.elirkörpers  unterzoiren  sieh  mit  f^roßer  J^tM-eit- 
williirkeit  der  ilühe,  die  Sehnler  in  die  srliöne  rm^^ebuuy;  von  Krems,  in 
die  herrlii-he  reizende  Natur  hinauszufiihren.  sie  im  Seham-n.  im  Beobaehten 
XII  unterweisen,  den  Sinn  für  die  S»hr»nheit  der  Natur  in  ihnen  zu  wtM-ken 
und  unlMineikt  ihre  Charaktereiitwieklun^-  zu  tordern.  Bei  diesi'U  Ausllü^ren 
wnrden  Uhist  aui-h  Spi.-le  im  Freien  veranstaltet  :  e<  wur<len.  um  eine 
bebdiende  Aliweihslunii  iii  die  Sai'he  zu  biiuL^i-n.  häuliir  »lazwisehen  Lieder 
^n-snuL^eu.  und  Sil  ward  »b-r  .luirend  rei«-hlieh  (iele«renheit  jreluden,  eiin» 
ausi:i«-biL''e  K^Mperln  wrüun!:"  zu  marluMi.  Die  Sehüler  diM*  II.  ('bisse  unter- 
nahmen auch  liotanisrhe  Kxeursionen. 

Verzeichnis  der  Ausflüge. 

P.ituin  ri.i>».r  W  0  ir  r  i  »■  h  i  ii  n  ir  I'»  «•  ^  1  «•  i  t  n  n  i,^     | 


I 


.      .,  ,    ,  VmW  Dr.  l'Urirli. 

t'J'  April  I.  h  Firiliii;iiuU\\;irtr.  IIniHl>liriiii  ^    l'riil.    Fiauwalliirr 


\±  April  III.  AI..Mnll.:.l.  W'MU^.i   S.nft.,,.  ^    j,,.,,,.   ^,.,,^^.^^^, 

I.».   April  I.  ;i  I?     j  1  Vy*i\.  IMntzl 

-  ■  I  ■    ~ 

! 

ITi.  Ainil  II.  2  Kir^U««'.  S;mi.1I.  iMirn-trin  <.  Pmf.  Kuni^ili 

22.  April  II.  1  AlaMiitliiil.  Wahlli.^f.  IJi'cLljerjtf    i  Prüf.  Holub 


34 


Patniii 


rla^sr 


W  i*  ü"  r  i  r  h  t   u  II 


I»  ••  ir  1  f  i  t  11  11  iT 


I  2J».  Ai.ril 

j  'J\i.  April 

■  :io.  Ajnil 

I  1.  M-ii 


I- 


!        17.    M:ii 


17.   Mai 


1.  h         I   Alinimlial.  WaMlinf.  UiThlM-r«;-    .         Vmi.  Dr.  nirirli 

II.  '     K.nlinan.Uwait...   Hn,..l>lu.ii..       »'»''t. 'nniWr   l|r  Khmi-  . 

biTi^n-r.  hnifzl 

■|        .         - ....   i 

y  S.,„ll.  IL.,t,n.t,-i„.  \V.ir..M,-      ,  ,.      .    ,       ^.„  i,.,     ,-,„       ■ 

I  kinlii'ii   («•aiiziaHfi.'.r)  ii  ■ 


VI. 


in.  Mai  VI. 


Mi'iilliiiL:-.  WiilliliiiLi- (naiiztiiiriii)  Vv*ii.  Waltn 


IV. 


II.        I 


KinliiiainUwarl«'.   Wiinlsthal- 
üialH']!.   r.i'iirt'ni 

li':iii>)H-rl>a(1illia1.  Sfln-ilM-iilint'. 
V.iirt  ll)i'iir.  hürii>ii'iii 

liiiii'^lH-rliarliilial.   WaMliof. 
Fram-HirralHii.  lirrlilnTir 


l'n»!'.  I'okuniv 


Prot.   Mirli«.Iits«li 


.<.  l'n.r.  nllt 


1'7.  Mai 


M.  Mai 


I  1.  .hiiii 


17.  Juni 


28.  .hiiii 


•Js.  .hnii 


'JH.  Juni 


III. 
111.         I 


:<.  .liiiii     I        I.  ii 

I 


i      KörtliufiTLiralicii.  Sr.ilinilMTi^f-     | 

wart«'.   Dünislriii  ''•   Pn»!.  Srliwali.    Kuiiisrh; 


Mautcni.  iiunilslieini 


PiDt'.  Micliiilitsch 


Frnltnaiiil.><uai't('.  Iluiidslu-ini     j:  Prof.  IMutzl 


i      1().  Juni     !'  IV.         i|  l^»ssat/..  Sri'o;ralMMi,  (»lu-rlirixiMMi  IlMof.  Kirclilit»ry:er,  TaiiWr 


i.  1. 


( i ö 1 1  \v e i li ,  St  f  i n  ii w»^i^ 


Alauntlial.    r*raunsn»rlVr 


l'rof.  Dr.  niriih 


s.  Prof.  Öllor 


ir. 


1.  ;i 


Si'ln'ihtiili«»tVrthal.  VujjrfUiertr,    :!  s.  Prof.  ölltT 


IMirustiMU 


:l 


Trof.  Dr.  Ullrich 


l\iiu>iJi'rliarlitlial.  StahrnlM'ry:- 
wjirtf,  iMirusti'in 


j         II     »  hjTicc'rn.  Obrr-WölMiui;.  Klciii- 

"•  -        :'  Wien 


Pn.f.  lUntzl.  Schwab 
s.  Prof.  Kiiinj!8<."h 


|)ii.'  Dirt'ction  «Mri'illt  liiehei  üW  au^a-iielnni^  Ptlirlit.    den   Ht^rn    Pn>- 
t'cssoiTii  für  (li(»s<*  Mühfwaltmii;'  (h^ii  \värnisti*u   Dank  ausziKlrückt'n. 


35 


Von  ileii  SrliüliTii  «Irr     '! 
1 'lasse  siml  .' 


Villi  ilt'ii  Seil ü lern  der  Clanse 


1 1 

-r      I  StliwiiiiiiuT:      K 


I  I  -^  w   . 

Ifbeii  hi  ilt'ii  letzten     ,  i  ,  ,,.  ■  .  i  ..  l^    «  ..     -i:  r    I 
-:isliiutrr:    iWo.h.n  a.H  Sdinl Jahres  J^'^'^V^^*'"'^^*^*"  11-^4 


\\\\i  dem  Lande 


1.  a 
1.  1. 

II. 

MI.  i 
IV 

V. 
VI.    I 


1:{ 

37 
i\ 
17 
\\ 
11 


1!) 
44 
lM 

10 

il 


I 
I 

!  Sänniitliclie  SdiÜlor  wcdi- 
=  \w\\  in  Krt'nis,  ^^tein  uder 

I: 

j  in  di*r  nilchsten  Nähe  der 
ij  beiden  .Städte. 


18 
30 
14 
14 

11 


,      Vn.     ; 

i                  [ 

« 

(i      ;■ 

H.-S.  = 

r.  A. 

10 

\    '« 

=  Il.-S.  " 
IJ.  A. 

13 

13 

j  Zms. 

i 

HiK 

IHO 

13 
1« 


13i 


33 
3ii 
53 
*J5 
24 
10 
li 
8 
20 

18 
241 


IV.  Unterstützunff  mittelloser  Schüler. 

I    Ntipendlen  und  l'nlerAlfilzangNbelrStfe. 

Tin  (lemisse  von  Stii)eu(lien  waren: 
1   Siliiil«*!"  «ItT    III.    (lasse  (jrräfl.  Windhag'sclies)  per  .    .    . 
M         ^     VI.         „       (n.-ö.  Landes-Kaiserstipendiuni)  . 
,.      \'1I.       „       (Klisabetli  Dunvsclies  Stipendium) 

„      VII.       „       (Thalhoferache  Stiftung)      10().> 

,.      unt.  Al)tli.  der  Ilandelsseliule  (n.ö.  Landes-Kaiser- 

stipendiuni)  ^   150.- 


fl.  315.— 
^  150.— 
„    168.— 


Summe  fl.  8«3.-- 
U  n  t  e  r  s  t  tt  z  u  n  g  a  b  e  t  r  ii  g  e  erliielten : 

1   Srhüler  der  IV.  ('lasse  (Zehnkreuzerverein) il.  50.— 

1         y         ,,     VI.       ,.       (Zelmkreuzerverein) ,  50. — 

1         ,.          ,,     ob.  Abth.  der  Handelsschule  (Zehnkreuzerverein)   „  50.— 
5        ,.         ,,     Real-  und  3  Schüler  der  Handelsschule  aus  dem 

Unterstützungsfonde      .   .    .  «  119. — 

Summe  fl.  269.— 
8* 


3.  rfilerHltilxiin^roiii]. 
1^  [  n  n  II  li  tii  e  n. 

Villi  Hvrvu  WiriHv^e,  BiikliluiiKllri-  in  Krems 
I->r,  SiingL  A»iv^>rjit  in  (\n*ni^ 
„       nsteiTeieher^  Hiicliliiiinller  in  \\nn\^< 
{Anw  I'Tijr^TiaimtPii    .    ,    .        - 
Hi^rni  R  JiatlinianTi  in   Wt-ni 
^,     Prall  PhIzI  in  Kiviiis  . 
,,     Hvnn  Faliiis  in  Piiri^stiill 
„         ,,       Oliwalln  in  Wien  .    . 

Fisr!il  in  Wien 
„        „       Stern  in  Wien  . 

,,         ,,       \Hr.  Kberle  in  Kn-ms 

,^         ^,       l*iiil>st  Dr.  KitrscMumni*'^"  in   Kr^ni- 
Ann  *hnn  n.Hu  Lan*Ie.»ifünt!e     .    .    , 

Voll  Herrn  Dr.  Klirinil*prgm%  [ieiilsrljui*iiii^rt*»r  in   Krems 
\         „       PanU  A[>fit.lieker  in   Waidhufen  a.  <L  \'IiI)k 
„     Krau    Kirnilmek  in  KreiiiH  .    . 

LanglieinzVclie  Stiftiins: 
Sparkasfie  in  Krems  . 

L  Vnrscl  in  SS  verein  in   Krems 
Beamten vi-reiü    . 
i*«iiilK»ns  .... 


1^; , 

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ii. 

87.3 

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rt. 

27.2' 

n. 

r^8,fi< 

Snnnne  Ii    tr^njl 


A   u  ««  i;  a  b  r  ii. 

Conti)  A,  Fai'iier,  liurUliiniler     .... 
,,      (filpa,  Schul  ininrlier  .    . 
^      Weisse,  Bufliliandlun^*'  .    . 
( Wterreieher,  Biirlilmndlntiu' 
Baninterstntznngen  nud  Kestta^^    , 
rontii  Saskn,  Paiiierlmnillunir     * 

Pnkl  Paiiif^rluüullung  .    .    .    . 


IL 

iL 

IL 
IL 


125.7? 


Ans^^aiien-Soiiniie   iL 

Aqs  fler  üegoniilierstellnnir  d+T  FJitnalimt'n fl, 

nn*I  der  Ansgaben     .  Ü, 

ergibt  sich  eine  Vermögen fcjÄunalaue  von 


374.2? 
460.71 


d.      86.4^ 


37 


VermftgenANtand  am  15.  Juni  ISOS. 

(Ohne  «lie  seit  1.  .Tiiniicr  d.  .T.  aul'irvliiutein-ii  Ziuseii.) 


lhO:J 


li.    ■  kr.      fl. 


1.  Siiarkn>so-Kiiilii  LTt'ii  uml  Barirolil: 

Einla2ri*l»ui'h  W\  «lor  >iiana-<o  in  Krems  Tum.  XXI  Ful.  7(H» 

B.  Z.  lli>7-> 

Einlaffi'liurli  hri  ilrr  Sjiariassi-  in  Kr»-iiis  Tum.  XXVII.  Vol.  Uil 

B.  Z.  •J.')4Sr» 

KinlaiTi'^urh  l>oi  «li-r  Siian-a»!*  in  Kvrm>  Tom.  XXXI  F«»l.  k12 

B.  Z.  :Jn  l!i 

KinIai:i')>U(-h   !n'i   «li-m   i.  Vnr«i»-Iiu»vi'ri'inr  tVir  Kn-m-*  n.   I'm- 

irrlnniir  Tnm.  VII  K«»l.  iW.'» 

-  Kinhi::f)iu<'h    W\    di-ni  Spar*    nml  Vors<-liu>K-('(insoi-tiuni    drs 

ilsti'iT.   Bramtiiivt'ii'ini"! 


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Summt*  «li's  Barirt'ldes  .  ..'üWli  ."»h    :U71  ; 


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2.  Wt-rtiiapirro.  aniri-l'ührt  im  Nunii  nal  werft-: 

1  Stiirk  SiBu-rniitf 

1       -  ..  


|10(K»; 


4(M) 

1(N) 


KH.M) 
BK) 
BH) 


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l       „       BajiiernMiri' 

i  Stinkt'  l'apirrn  iiir  a  B«)  t1.  (Le-r-ili'  «It-r  Kran  M.  laiiiirhrin/. 

nml    ili-s  Herrn  .1.  K<;:;c1k    lirim   liuhni 

I  n.-ö.    lijnnlt^anss'Iin««.-*»'    in    Vrrwalirnnir 

Hin  Fiinttrr  iwioir  Los.  Siri«'  'Mi\H  Nr.  Ili 

'X  lieliranthttr   S«linn»il«hrr,    Stlinili-    nu<I   Zi-irlirnrrqnisitrn. 


An    84  StliühT    i1«t  Hc'jiIscIjiiIi*    und    17  SrliüliT    der  HamUdsschule 
wunhMi  LrlirBiirlHM"  ^•"rlitlu-n  iiiiil  ziuii  Tliril  Sdnvili-  uinl  ZHcliennM|uisit(Mi 

Vfltlirilt. 

Mir  DirirtioB  spnClit  inv  i\\]r  iWv  rnt(MStiit/mi«j:  «r<*wi(lnu»tt'B  Meträpfe 
iiikI  SpiMuli'u  iiunifiis  «Irr  <irnftiL''<Mi  SfliültM"  iWu  wärmsten  Dank  aus. 


V.  Chronik 

l>ie  AurnalMnsprüfun^rj'n  tür  «las  SiliuIJalir  is^i2.'t»3  wurden  am  !(».,  dii? 
\\*ie<l<*rlioIuniis|irütun;ren  am  17.  Septemlx-r  v»»r;:rnnnnnen.  Am  IS.  Sep- 
tfUilMM"  faml  «li'r  Kr«»l!niMii:sünites.lii'nst  statt,  narli  welchem  (B'U  Scliülern 
«lie  Srliuliirdnunjr  verjesrn  und  die  Slundeneintlirllunsr  liekannt  ^eji^ehen 
wurde.  .\m   ]*J.  SeptriiiBi'r  lie-rann  drr  n'<relmiilii.Lre  rnterrirlit. 

Am  24.  SeptiMnlxM'  t'aml  unter  dem  \'orsit/.«*  des  k.  k.  liandessrhul- 
inspeetnrs  |)r.  Kerdinaml  Maurer  dir  Matiiritiilswiederlndun^rsprütun^r  statt. 

\\\\  4.  Oetnhrr  und  P.'.  Nnyi-mlier  wnhnten  ilt-r  Lidirknrper  und  die 
Siliüler  tlem  aus  Anlass  iles  .Mlerlu'MJisteu  Nanu-nslestes  Sr.  Majestät  des 
Kaisersund  ihrer  Maji'stäl  ([«t  Kaisi-rin  a!>i:ehallenen  Selndirnttesdienste  Bei. 

Am  22.  Kidiruar  ls!»:i  l.r>urlite  <!er  k.  k.  Lainlessehulinspectnr  iM*. 
Karl  Frrdinan«!  Kummrr  dii*  BN-aNehide,  utn  die  Kurt  schritte  im  Fran- 
/«'»sisilii'U  in  den  vier  unlrrm  ('lassen,  in  welchen  na«h  der  analvtisclien 
Jlelhiide  unterricjitet   wird,  zu  heohachfen. 


38 

Am  8.,  9.  und  10.  Mai  1893  inspicierte  der  Fachinspector  fftr  den 
Zeichenunterricht  an  Mittelschulen,  Lehrer-  und  Lehrerinnenbildungs- 
anstalten, HeiT  Josef  Lau  gl,  den  Unterricht  im  Freihandzeichnen. 

Am  9.  Juni  1893  wohnte  der  hochwürdigste  Probst  Dr.  Anton  K  e  rs  c  h- 
baumer  dem  Religionsunterricht  in  den  vier  Unterclassen  der  Lehr- 
anstalt bei. 

Leider  hat  die  Anstalt  den  Verlust  eines  hoffnungsvollen  Knaben  zu 
beklagen.  Am  14.  Mai  1893  starb  Ludwig  Pompe,  Schüler  der  II.  Real- 
Classe,  nach  kurzer  Krankheit.  Wegen  der  bösen  Art  der  Krankheit  ward 
es  den  Schülern  durch  die  Sanitätspolizei  versagt,  dem  CoUegen  das  letzte 
Geleite  zu  geben;  sie  konnten  nur  der  am  17.  Mai  abgehalteneu  Seelen- 
messe beiwohnen. 

Am  26.  Juni  begannen  die  Versetzungsprüfungen;  am  15.  Juli  wurde 
das  Schuljahr  geschlossen. 


VI.   Wichtige  hochortige  Erlässe. 

1.  Erlass  des  h.  k.  k.  Landesschulrathes  vom  5.  Octob.  1892,  Z.  9204, 
betreffend  die  Anzeigepflicht  bei  verdächtigen  Erkrankungen. 

2.  Erlass  des  h.  k.  k.  Landesschulrathes  vom  1.  November  1892,  Z.  30406, 
durch  welchen  die  Directoren  bei  der  Ausfertigung  der  Würdigkeits- 
bestätigung der  Stipendisten  zur  größten  Genauigkeit  und  Gewissen- 
haftigkeit  aufgefordert  werden. 

3.  Erlass  des  h.  k.  k.  Landesschulrathes  vom  2.  Nov.  1892,  Z.  10447, 
durch  welchen  Tarifbestimmungen  üV)er  die  ermäßigten  Fahrpreise  fnr 
Schüler  und  Schülerinnen  auf  den  Linien  der  k.  k.  österreichischen 
Staatsbahnen  mitgetheilt  werden. 

4.  Erlass  des  h.  k.  k.  Landesschulrathes  vom  28.  Nov.  1892,  Z.  9939, 
durch  welchen  bezüglirh  der  mündlichen  Maturitätsprüfung  Weisungen 
ertbeilt  werden. 

5.  Erlass  des  h.  k.  k.  Landessdnilrathes  vom  3.  Febr.  1893,  Z.  11794, 
durch  welchen  ein  Nonnale  über  die  Verfrütunp:  der  Arbeiten  der  Riblio- 
tln»kare  festgestellt  winl. 

H.  Erlass  des  h.  k.  k.  Landessrhulratlies  vom  5.  Juni  ls<)3,  Z,  134n,  durcli 
welchen  ein  Normale  über  die  Columne  „Vaterland**  in  dcMi  Katalojreii 
und  Zeugnissen  gegeben  wird. 

7.  Krlass  des  h.  k.  k.  Landesscliulrathes  vom  IH.  Nov.  1892.  Z.  I09nl. 
dunli  weh'lien  mitgetlieilt  wird.  (Imss  die  Jfinislrri«ilv«»rnrdnuu«j^  vom 
20.  Nov.  1SH(>.  Z.  2!Mr>l  auch  für  liehrkiiifliMhMjiewerMiclien  rnt<'rrirhts- 
anstallen  gelle. 

S.  Krlass  tl<*s  h.  k.  k.  Lanih'sscliulralbes  vom  H.  März  ist»:?.  Z.  *»r>5ü. 
durch  welrlien  die  Direclion  auf  <lie  publicieite  Ynisilirift  über  die 
Prüfung  der  Kandidaten  tüi"  das  lj(»lnanit  an  zweielassigen  Handels- 
schulen aufmerksam  gemacht  wiid. 


I.  Realschule. 
/.  Unterricht, 

I>i*r  riitmiclit  wiinli*  iiarli  di-m  «luivli  <li<;  V«M-onliuin^  drs  liolien 
k.  k.  riitfiTirlitsniiiiisttTiums  vom  1."),  April  1H7'»,  Z.  TiiinT,  festir»'st<*lltrn 
Niiriniilh'lirplant'  tili'  KN'alsclnilrn  und  den  liicxu  crsrliit'iK'iKMi  InstnictiDiH'ii 
in  H«M-ücksitliti<!:nn;r  der  duivli  die  Ministrrialrrliisse  vom  liM.  April  IHsn, 
Z.  «»:^<».'J  --  die  (MMHiM'trif»  und  das  ^M^oiiu^trisclit»  Z<Mrlnn'n  l)t*treft't'nd 
und  Vom  27.  April  ISKO,  Z.  .SH14  die  (hMitsclii»  und  IVauzösisrlio  Sprarlir, 
iit'ojrraphio.  iFathrmMtik,  Physik  und  Kalli^n*aplii«!  lictrclftMid  —  anjrt'ord- 
n«'ten  Moditiccitionfu  crtlicilt. 

Meim  rntfrririitf  im  |)«-uts<lHMi  AvurdtMi  anü«T  dm  Muslerstiirk<*n 
di»s  liPsrburhes  in  ilrr  \'I.  rlassi»:  Srliilli'r's  „Willndm  Trll"  und  <Iötln''s 
..Ipiii^ri'uii*  aut  Tauiis":  in  dt-r  Vli.  Class«»:  (iöilic's  „llrrmanu  und  Doru- 
tln-a**.  ..l»raut  von  Mi*ssiua*\  |j«'ssin<r's  ..Minna  von  iJarnlndnr*  und  Scliillt'r's 
..Wallrnstfin**  «rrloscn. 

Frei«'  Vorlrä;r«'  wurden  von  sännntlirlh'U  Srliülrrn  der  \'ll.  Classr 
;rt*liaIU'n  im  ersten  uinl  zwtilen  Semester. 

Mir  erste  ("lassi*  wnrde  in  l*arallelalMheilun;:en  iretheilt,  fli(*  zweite 
t'iassi*  turnte  in  zwei  Alilhrihinuen.  die  S»hül«'r  der  \1.  un*!  \'ll.  Class»- 
erhitdten  ;remeinsam  rnd-rrielii  im  Zeielnn-n  und  'rniin-n. 

l^ehrisetSonKlande  und  %ahl  der  nörlieiillirlicii  lielirstiindeii. 


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Ii'i-lii^ioii 

I»eiit>«lii'  S|ir.irln' 

Krini/it?.i>'  In-  S|tr;i<  In- 

Kiiirli^clii'  ^|n.»iln 

*i»Mii:r.»|'lii»' 

<ir>illirlitr 

MiithtiiMtik 

N.i!U!irf^«liiiIitf 

PIl\Mk 

<  lirUlir :     ■     •     ■ 

•  •iiHintrii-    nn«l  ircun.    /lifliinii. 
li.n^t«  lliinlc  <MMiinitrif     .    .    . 

!''n'ili.iiiil/iii'Iiiii-n 

Tiiniffi 

Sinmiif  .    . 
StliiiiiMhiTilii'ii  (lii-diiiHft  iililiirat) 


..   ! 

11. 

III. 

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1 
V. 

VI. 

Vit. 

Ili    MJlril 
7  <  'Ia.»rii 

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40  ^^^ 

Freie  liehri^egeiistiiide; 

a;  ^tenograjihie  in  2  Abtheilaage«  uiul  wsivheutlkli  3  rQterrlclitw-tunii*:ij 
(1.  AblL  2  St.,  n*  Äbtli.  1  St.) 

h)  G<^satif  in  2  A^nbeihmgen  mit  je  2  llmerrifljtf^MUmd*?Jx  wß^keutlicJi. 

c)  Übuiig'eii  iöi  chemlst'hen  LabürntoriintL  Daran  beTbuii igten  sieli  im  L  Sem,  ». 
im  II,  Sem,  5  ScliUler  der  Obcrrfabrlinlc.  Dies©  8cbilkr  besjuditeti  tut  Erw*!tt«nmit 
ilirer  praktfecUen  Kenntiih^P  initpr  Fiibrmig  de»  Fmr  TUI  t»r  diu  Gaeansiult,  Uie  Jlicht*lVb«^ 
Leiiii^ipderei  in  HLbbercr.  <1ie  Kuii^tmlible  von  Wilhelm,  dk  CMggiirüni'itbrik  uu*l  iUe 
Scbmitt'fiche  LederlabnL 


ii*  MaiuritätBprüfmi{ß, 

Am  SchUisse   des  Schuljahres    1891/2   legten   die  JLiititiitätspriUuji^^ 
mit  gutem  Erfolge  ab. 


Nr. 

N  :^  m  e 

Gprwfibh*r  Birrnf 

1 

,    Bitterlich  Jciäef 

ObererlitÄ,           lJs74. 
Brtbmt*n          19.  Miirz 

1 

Rrif  m.  Aus- 
jtetclmiiu^ 

HHclmcbiili'  ü\r 
Bullt' Jii-ultiir 

2 

Herzog  Herinnnn 

Krems, 
NitiK-Ut^rit. 

üL  Juli 

Hdf 

1V.>b)iik 

S 

Kniepen  Karl 

Bocbuin, 

We^^lphaletl 

25.  .Iiijii 

Keif 

BertfW«?!t<fn 

4 

Eled  Karl 

Wien, 

1873, 

Reif 

Technik 

5 

St* li weither  plnliu^ 

Wien, 
Ki€(l.'Oti^t. 

187^, 

M.  Mai 

Rnf 

BcrtrwcMcii 

6 
7 

Staeliöll erger  Jos. 

Rodibörg, 

Eeif 

IifiamtMil«iifbflhii 

Stfkdliuiiyr  ihiat^f 

HaiJorHlnrf 
\m  Wiiii. 

Wien, 
Xiftl-llept. 

I87k 
^üL  JiUuutr 

Reif 

MiUtiir 

d 

Ticliv  Julin« 

18tT4. 

Reif 

li*^r|,nvtiHeti         j 

Der  MaturiUits^iirüfiinj:  am  Sdilussi^  de^  Srlinljnhres  lH9y/a  untrer- 
yji^L*ii  si(-h  *>  StiiulKr  dt*r  \1[*  (litt^Mc  iUnl  t^iii  vum  h»ili(*n  k*  k.  LuiiiIk^ 
8i'hiili'fiilit^  iii^r  Anstalt  zujri'Wi*iKOii«r  Exti*niiHt.  I>ir  .srhriftlichen  l*i1\fiuMfi*ii 
wurden  in  der  Zeit  vum  15.  Iris  )i\K  Mai  iUigeh:iltt*iK  Zur  liearlidtiing  kann^ii 
ful^ütitle  Anf*jrjilH»ii: 

a)  \nn  «ler  tleiit^clieii  Siirnelie:  .J)i*"  Hrdmitun:^  i\vr  W^vn  \\\x 
ilie  i'ulturentwirklun^  Eiirin»a\s,'* 

II)  \wi  der  lViiiiai!i»<i$i gelten  Npraehe:  L  nVrLU/.(»^tsrliHl(nttM'h|: 
„Sacre  de  Na|H*ln>n  l'^  a  IK^^lisr  Noiri^-Danit*  <le  Paris*^  erster  Absidz 
KM^  Ltu'tures  rliuisies  von  Kmi  lint/.,  —  2,  (4euty('h-lhmzr*s;i$eli):  „I>i* 
KiunahuH^  vuu  StiatJbiirfr  ttunh  lUt^  Franzoseu-'  auH  U.  \\1lkit>  ^latt^mliiHi 
zum  Uherst^tzeii  i\m  dem  Ifeutsehen  inV  FrauzüsifirliP, 


41 

o)  .las  der  englischen  Sprache:  „Emperor  Joseph  TT.'*  aus 
HtfUssi's  Englisches  Ijesebudi  S.  43  u.  44. 

(I)  Ans  der  Mathematik:  1.  Man  bestimme  die  Gleiehung:en  jener 

Tanisrenten,  welche  «Inrch  den  Punkt  A  (^  i|)  an  die  Ellipse  (x '  -f-  2  y '  =  3) 
jrezofren  werden  kr»nnen.  iFau  construiere  dann  die  Axen  und  die  Brenn- 
punkte der  Ellipse  und  mit  diesen  Stürken  die  Tangenten  durch  A.  — 
:?.  Jemand  ist  verpfli«htct,  zAveimal  den  Hetrajr  vim  2(miO  fl.  zu  zalilen, 
das  erstemal  nach  4,  das  zweitemal  nach  8  Jahnen.  Er  will  seiner  Ver- 
ptlichtunjr  in  der  AVeise  nachkommen,  dass  er  durch  8  Jahre  am  Ende 
eines  Jeden  eine  frleiche  Kate  zahlt;  wie  erroB  nniss  diese  sein?  (0"/„ 
Zinseszins.)  —  3.  Mau  hestiuune  den  \Vink<4  x  aus  tnl^^Mider  (Jleidiunji:: 
tan;r  2  x  ('4  -h  tjr.  x  —  cotor.  x")  =  1.  —  4.  Die  Summe  der  beiden 
^iruuilHächen  eines  ^'•eradcn  Keirelstumptes  ist  loo  eni",  das  Verliälluis 
der  l'mtanjre  beider  (irundtlächen  4  :  3,  <bM'  X<M^un^^swinkel  einer  Seite 
mit  der  größeren  (iruudlliiche  72";  wie  üroü  ist  die  Oberiläclie.  wie  ^mW 
der  Rauminhalt  des  Stunjpfes? 

e)  Xus  der  darstelleud<^n  €iieoni<^trle:  1.  Die  S|>itztMieck(>  einer 
dreis»»itiji"en  Pyramide,  deren  Hasis  in  der  1.  Projectinusebene  li<'^t,  sei 
durch  die  3  Kantrnwinkel  k,  =  4.V.  k,  r,u".  k,  --  3n"  j-v-vlien.  Die 
El»ene  iles  Knntenwinkels  k^  wäie  mit  der  2.  Prj>jectinuseben<'  parallel. 
Es  s«dl  tlie  l*yramiile  »larirestellt  werden.  2.  An  ein»'r  auf  »»ineiii  cylin- 
ilrisrben  Srliat'te  ruhenden  Kuir<*lsjljale  S(dlen  die  sieh  e]ir<*benden  Sell)st- 
und  Seblairscbntteii  sowie  auili  die  Sclilafrsi-liatten  auf  die  Pr^ijectinusebrnen 
jresuclit   wenlen.  3.   Vier  prismatische  Süulen  tra^M-n  (»ine  rerhteckiii:e 

Deckplatte:  man  stelle  i-in  iret'iillii^^es  perspectivisrhes  hibi  dic»ses  Ob- 
jeetes  ilar. 

Die  mündliche  Prüfunir  wird  nnter  dem  Vorsitze  des  k.  k.  Landes- 
schulinspretois  Dr.  I^'erdinand  M.iurer  am  2n.  und  *J1.  .fnli  abi^^elialteu 
wenlen. 


///.   VerxeichnlHS  der  Lehrbücher. 

die  im  St-buljahie  ls«»:{  I  in  Verwendung'  knmmen. 

KellKlon:  I.  r).  Drerlisl.  Iiiblisdn*  (iescliiclite.  II.  r|.  Drerhsl.  katho- 
lische <i|;iiil»e!is|rlire.  IM.  Tl.  Mülluer.  k;illioli>rhe  Sitlen- 
b'hre.           IV.   CI.    Kiseher.    Lehrburli    der   KinheUirescIiij-hte. 

Ilenisehr  Sprache:  I.  IV.  (1.  WilJomilzer,  «leulsc-he  Crannnatik; 
I.  IV.  n.  Kumim-r  Dr.  K.  mnl  Siejskal  Dr.  K.,  Deutsches 
Lr>rbur|i   tiir  •'i>teir.   Iie.ilschub'ii.   I.  Ins   l\'.   IM. 

V.     VII.    ri.    Kummer    Dr.    K.    und    Siejskal    Dr.    K., 
Drulsrhes  Le>rburh  füriisterr.  K'eaisehulen.  \'..  \  I.  uud  VII.  P.d. 

Fran'/ö^isrhe  S|iraehc:  I..  II..  III.  und  IV.  r|.  Fetter  .f..  Lelir;^-an<r 
«!«r  frjinz.  Spruche.  I..  IL.  III.  iiu  I  IV.  Tlieil.  IV.  VII.  CI. 
IH'.-Jiirj  .\..  Irunz.  «irammulik  ti'ir  .Milt!-!^  Iiubn.  II.  Th.,  dazu: 
l'l»uu;rsl»urli  zur  lr;niz.  ürannualik.  \  ..  \  I.  u.  \'ll.  i'l.  Oherstute. 


4ä 

V. — Vn.  Cl.  Bechtel,  franz.  Chrestomathie  f.  d.  oberen 
Classen  der  Mittelschulen. 

Englische  Sprache:  V.,  VI.  u.  VII.  Cl.  Xader  und  Wtirzuer,  Lehrbuch 
der  Englischen  Sprache  I.  resp.  II.  Th.  —  VI.  und  VII.  Cl. 
Nader  und  WQrzner,  englisches  Lesebuch  für  liohere  Lehr- 
anstalten. 

Geographie:  L,  IL  u.  III.  Cl.  Steinhauser  A.,  Lehrbuch  der  Geographie 
I.  u.  IL  Th.  IV.— VII.  Cl.  Herr  G.,  Lehrbuch  der  vergleichenden 
Erdbeschreibung  IL  Cursus.  —  IV.  Cl.  Jlayer  M.,  Vaterlands- 
kunde, Ausgabe  ftir  Realschulen.  —  VII.  Cl.  Hannak,  öst.  Vater- 
landskunde (Oberstufe).  Schulatlantt'u  von  Stieler  oder  Kozenn. 

GeKchlchie:  IL— IV.  Cl.  Haunak,  Lehrbuch  der  Geschichte  für  die  unteren 
Classen,  3  Theile:  Alterthum,  Mittelalter,  Neuzeit. 

V.  bis  VIT.  Cl.  Loserth,  Grundriss  der  allgemeinen  Ge- 
schichte, L,  IL  und  III.  Th. 

Mathematik:  L— III.  Cl.  Moönik  Dr.  R.  v.,  Lehr-  und  t'^bungsbuch  der 
Arithmetik  L,  TL,  IIL  Heft. 

IV. — VII.    Cl.    Mornik,    Lehrbuch    der   Arithmetik    und 

Algebra  für  die  oberen  ( -lassen  nebst  einer  Aufgabensammlung. 

V.— VIT.   Cl.  Mocnik,    Lehrbuch   der  (leometrie    ftir   die 

oberen  Classen.  —  Logarithmentafeln  V.  und  VI.  Cl.  v.  Greve, 

Vir.  Cl.  V(m  (lernerth. 

Iiieomelrle  und  geom.  Zeichnen:  I.  Cl.  Mocnik,  geom.  F(»nnenlehre 
f.  d.  I.  Cl.  d.  R.-Sch.  —  IL.  III.  und  IV.  Cl.  lloCnik,  Anfangs- 
gründe der  Geometrie  in  Verbindung  mit  dem  Zeichnen  f.  d. 
IL,  III.  und  IV.  Cl.  der  Realschulen. 

Ilarstellende  fileonielrle:  V.— VII.  (1.  Streissler,  Elemente  der  dar- 
stellentlen  (leometrie  für  Realschulen. 

]Katar|(eMchirhte:  L  Cl.  Tokoiny,  illustr.  Naturgeschiclite  des  Thier- 
reiches.  -  IL  (1.  rokorny,  Naturjrcsc  liichte  des  Tflanzen- 
leiches.  Hiscliing.  (hiindriss  d(M-  Minernlogie.  -  -  V.  Cl.  Gräber 
Dr.  V.,  Leithiden  der  Zoob»gie.  -  -  VI.  Cl.  Wretsc-hk.i  Dr. 
K.  V.,  Vorsdnile  der  Hotanik  f.  il.  hrdieren  Classen  der  Mittel- 
schulen. VII.  (■!.  Hoclistetter  und  r^isihin<r.  Leitfaden  der 
Mineralogie  und  (M»olo<:ie. 

Ph.y.slk:  IIL  und  IV.  Cl.  Krist,  Anfangsgründe  der  Naturlehre  tür  die 
iinteren  Classen  der  Realsrlinlen. 

VI.  und  VII.  (1.  Wallentin,  Lehrl.uch  der  IMiysik  für 
die  f)beren  Classen  der  .Mittelschulen  (Aus;:abe  für  Realschulen). 

l.-hemle:  IV.  Cl.  Mitteregger,  Anfangsgründe  der  Chemie  für  die  IV.  Cl. 

der  Realschulen. 

V.   und    VI.  Cl.  Mitteretiger,    Lelnbnch   der  Chemie   für 

Oberrealschulen.  I.  Theil :  Anorganische.  1 1.  Theil :  Organisehe 

Chemie. 
Menojrraphle:  IV.— VTl.   Cl.   Albrecht    Dr.   K.,    Lehrbuch   der   Gabels- 

bergerschen   Stent)graphie.    —  Engelhard   K.,    Lesebuch   für 

Gabelsberger'scln*  Stenographen. 


48 

/F.  Themen  zu  den  deutschen  Aufsätzen. 

*  S  c  li  n  1  a  r  b  0  i  t  c  n. 
V.  ClaMKO. 

1.   Ein  Spazier<ranp:  im  Spätlierbstr.    —   *  2.  Pliilemon   und  Baucis. 

—  *\.  Trsarlieii  der  Aus\van(lt*riin<reii.  —  *  4.  Fieiulen  und  Leiden  des 
Landniannes.  —  5.  a)  Was  erzälilt  uns  die  Odyssee  von  den  Scliirksalen 
der  griecliisclien  Helden  naeli  der  Eroberung  Trr»jas?  —  b)  \Vint<ufreuden 
(zur  Auswahl).  —  (>.  Der  Charakter  Hajrens  im  Nibelungenliede.  —  7.  Inhalts- 
angabe des  ersten  Gesanges  von  (loethe's  „Reineke  Fuchs."  —  8.  Steter 
Tropfen  höhlt  den  Stein.  —  *  9.  (Gedankengang  von  Klopstork's  Ode  „Die 
Frühlinirsfeier-*.  —  lo.  Das  Wasser  —  ein  Freund,  aber  auch  ein  Feind 
(Irr  nienschlichen  Cultur.  —  *  11.  Wo<!urch  wird  das  Wachsthum  gröüerer 
Städte  begünstigt?  —  1:^.  Welcln»  Hcdeutung  battm  di<*  punischi'U  Kriegen 
tiir  KoniV  —  *  13.  Welchen  lb»strebungen  und  Thätigkeiten  der  Mensch- 
heit verdanken  wir  unsere  gecigraphischen  Kenntnisse?  -  14.  (^ang  der 
C'ultur  im  Alterthum  in  den  llittelmetMlämbun. 

Vf.  (ia.SKe. 

1.  !>i('  Vorzüge  der  gemiiliiürten  Zone.   —  2.  Das  F«'Utr  als  Bundrs- 
genossr   und  Feind   des  Menschen.  *   :j.  Karl   <b'r  «iinllt»  als  Förderer 

der  Kultur.  -  S<-hön  ist  <ler  Kriede:  aber  der  Krieg  hat  jiudi  stMut»  Ehre. 
(Kraut   Von   Messina.)  "'   .").  Scliuld   uinl  Sühne  im  Nibrlungenlieile. 

6.  Italiens  Anzitdiung  für  die  Deutschen.  -  '''  7.  liohenblats  Feimlsjl  ;itt 
gejrtMi  lfü<»n.   (Oberon.)  H.  (^ründe   tVn-  das  AutsteHen  von   Hildsäulen. 

--   '  9.    Die    Flüssi*    als   Eördei'er   und  Siörer   d<*r   materitdbn  Cultur. 
D».  Die   r»tlentlichen  Hauten   des  Alteithums  im  X'ergleiclie  mit  denen  der 
Neuzeit.  *   11.    Die  Voitheile   des   Wohuens   in  einer  grotii-n  Sladl. 

12.  Wert  und  lbMb*utun<r  der  historischen  Museen.  '  \:\.  W'iechjirjikleiisiiMt 
SchilliM*  in  seinem  ,.Wilhelm  Teil"  dus  Scinveizervolk.  II.  Darstellung 
d«*s  Si-rlenzustamles  OitsCs  in  (iot-thes  „Iphijreuie  auf  Taui-is". 

VII.  ria^Kc. 

I.   Ijj-ht-  unci  Scbattt'Usi'iTen  iWs  Maschinenljetrieln's  in  der  Industrie. 

—  2.  Der  S«iM;itenstand  in  hessings  ..Minna  von  Ilarnhelni".  ^  :\.  Der 
riiarakler  des  (i«*birgsbewohners.  beeinllusst   von  der  Naiui' »b^s  Landes. 

-L  Die  Natur  zrigl  ui<-lit  nui-.  wie  klein,  sondern  aurh  wie  irioli  dei-  Abwusch 
sein  kann.  r>.  (ijink  und  riiüliick   in  ib^r  Kjimiiie  und  im  Staate,  narh 

Srliilh'r>     ..Das    Lied     v<»n     ijer   «ihuke.  «;.     In    Wrlrln-r    Weist'    stliiblert 

Srliili:r  in  ..Der  SpaziriLraiiL:"  nn  I  ..has  Lied  vnn  «b*r  <  il.uk«*"  den  slaal- 
lirln-n  nn  I  Ln>rllMh;it(li.'lirn   \'nrl;i||.  •    7.   Inwit-Irrne  ist  (ii»(lM*'>  ..Her- 

mann und  Dnrniln-a"  rin  dnrelians  df-niM-bes  Kpos  ?         s.  Inwiefniie  tragen 
dif  handelndrn   rer>Mnen   in  Srhilirr's  ..Dii-  lb;int   Vi»n  .MeNsin.i"  Srliuld  an 
•«lern    iil-er    si«-    Iirreinlireclirnd«n   \  eiiirrbrn"'  ■■   \),   hjc    N,,|||    ;i|s   Lehr- 

nieislerin    tier  MenM-hm.  in.   Ks   bildet    <'in  Tabiit    sirji   in  der  Stilb-. 

si«-h  i'in  ('liaijikter  in  dem  Sirnm  der  W'idl.  («ÜM-ihe.  Tassn.)  '    II.   hji- 

jii'deutung  des  adriatisdien  Meerr.s  fiir  <  »sterrelrli  rntrarn.         Ii'.  Der  Khr- 


jBreiz,  um  Triebfeder  zum  Guten  ^\ie  zum  Böseiu  —  *  13.  Welche  Motive 
bestiiDii\eii  Walleiisttfiii  znm  VeiTatlie  und  Abfall?  nacli  Sebiller*s  ^Wallen- 
Ktfiir*.  —  Malurltiil^arlielt:  Die  Bedeutiiiig  der  A1|»en  ftir  die  Cnltur- 
entT^ickelung  Europas. 


II.  Handelsschule. 
X  Unterricht 

Der  t'iiterricht  wurde  nach  dem  vom  lioUeii  k*  k.  Laudesschnlratlit^ 
mit  Erlass  vom   19.  Juli   1H82.   Z,  4361   genelimigku  luliridaixe  erthvilf 

Ij  e  li  r  p  1  a  n. 


U  II  t  e  r  r  ]  c  h  t  g  g  e  jg'  e  II  s  I  ä  II  d  e  : 


Dbliga  te: 


Kiviilmümjiwdit^Ä  Rtn^litieii 

thiiKlHlwktnul*' -  .        . 

i'Mrrt>i|M>ti4li>u;s  n\%i{  I 'o)ii|itiiinirbt'jii>n     ,    ,    ,   ,    , 
BucliliülniUk'  im  i\vs  niiii^rru  Al^Uüit.  iitir  im  IL 
WAitokinnif  iMiil  Tri !ruM|*>i;it<     ,.,.,... 

Ih'MtHriii'   S|Hrtrlli/ 

S(*.hiUiMi'|*r(:ihru     ,  

ii  rönnet  rio     .,»,....•.,,. 
Wet'Lmt'lriTlit.  HaiMlelw-  und  (ii'WtnlH"i;*'-ifi^kiin<tr 
V%ilk>iwirt«cliftftt*lt^hrc  (mir  im  11,  St^in  i 

^IiiiiinH^  Att  \süAun\\\v\\vn  \M\\i\iin%  SlijutU'U     * 


ScDh) 


PraktistlirJ   rurn.  (Kin   Wiiif**r-SmK*slt*r.) 

(ilMiiiirs-rfcninjf>»Jr  ,  . wiUh.  12  Sfimdeii 

Watiukmidy  (Arlit'iUMi  iiti  \Vrtri*n-  .    , 

JjahnrnfrkJ'imiM      .  -' 

KlMiniliimiiHrlutt*    Kr*r|*ltrlt  J 

HaiiilelKjtrrHirzkiiiHl*'      

ViilkjiAvirrsrlMitVIrbrc  .    .  ; 

J^umiiM*  iler  worln-ntli rillen  ^tuinliti  -jt» 


h  Jfthfi^.  \nL  Ih  Jiilii  jr,  od. 


Abibellanc 


wdclientl,  8ititidet)s«ilit 


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B 

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4 

3 

1 


IL  ?v  -J!^ 


nrndili^-Airc  t^iiterriilitsi^i'gi^ii^irtDiU' 


Zi'i<hnt*ii    ,   ,    ,    ,    . 
Türueii  . 


L  AiitU. 


a 


IL   AM  iL 


I 


l>er  detaillierte  Lehridan  wurde  in  t"i1ilier*rn  JulireHberiditeu  veHvftVi' 
lidit.  üit*  Direc  tinn  int  jederzeit  b(Teit,  auf  Wuusrlj  das  I'ri^^nimm  der  Hiindel 
sclnüe,    enthtill>'ud    den  volls^tfiudig'en  J*tdirphin.   unentgeltlich  ziDcujit'odeu- 


45 

Zur  Ergäuzunp:  iles  tlieorotischen  Uutemirlites  und,  daiiiit  die  Schüler 
Pfleirhzeiti»!:  so  viel  als  niö<rlicli  die  Praxis  und  die  directen  Bezugsquellen 
tler  verscliiedeneu  Handelsartik<d  kt*nnen  lernen,  besuiliten  dieselben  wie 
in  früheren  Jahren  unter  Kührun^^  ihrer  Faehpn)fi»ssoren  die  größeren 
Fabriken  in  Krems  und  Tnigebung. 

So  wunlen  bi»surht:  die  Maschinenfabrik  der  Herren  Nuß  vt  \oix\, 
die  Mühlstein-  uml  Rebsrheerenfabrik  des  Herrn  Ijudwijr  Oser,  die  Masehinen- 
fabrik  des  Herrn  Josef  Oser,  die  k.  k.  ('i<rarrenfabrik,  die  Lederfabrik  der 
Herren  A<bdf  und  Norbert  Silnnilt  in  R(dd»er<r,  die  Teppiehfabrik  des 
Herrn  Walter  Smith  in  Stein,  die  (lasanstalt  (I)ire<tor:  Herr  Au^fust 
Lodtmann),  die  Leimfabrik  des  Herrn  Anton  Miihl  in  Kehberg,  die  Kunst- 
nitihle  des  Herrn  A.  Dyk. 

Die  Direktion  sieht  sieh  bei  diesem  HtMichte  vei-aidasst.  den  Herren 
ludnstriellen  und  ihren  Heamten  i'ür  das  liebeiis\vür<li;i:<'  Knt«r<'^^enkonnnen 
bei  dii'sen  Hesuehen.  für  die  fr(Mindliehe  Führuno;  dunh  die  Arbeitsrännn», 
niitl  dit»  belehrenden  Krkläniuir<Mi,  \v«»dur<'h  die  Hesnrhe  (bMi  SrliiUern  wahr- 
haft nutzbrinjrend  wurden,  tb-n  wärmsten   Dank  auszusj)nMlien. 


IL  Verzeichnis  der  Lehrbücher, 

welche  im  Schuljahre   Irt9:^.4  in  Verwendun.ir  konuneu. 

Kaufhnannl.sHieM  lie<*lin<^n:  Tnt.  Abth.  Katbrein.  Leitfaden  des  kauf- 
männischen !\eclinens:  Oliere  Abth.  und  Prakt.  t'nrs  Kathrein, 
Lehrlnuli  iler  kaufm.  Ai'itliuietik.  4.  Aull. 

llandoKkiinde:  Tut.  Abth. :  HabenM\  Lejirbnch  der  Handels- und  Wechsel- 
kund«';  Obere  Abth.:  Findeisen.  ( Jrnndriss  der  Handelswissen- 
schafteiL  -L  Anll. 

C'orroMpondonz  und  <*omptoirarl)olton:  Fnt.Abtli.:  Haberer,  liehr- 
bncli  der  liandelscon-es]>ondenz  für  2classiire  Handelsschnlen : 
Oliere  Abth.  und  Prakt.  Curs:  Kleibel.  Lehrbuch  der  Handels- 
correspond(MJZ. 

IBarlilialliini;:  Tnt.  Abth.:  Zie<rler,  Tiehr-  und  ('linn^^sbiich  der  Huch- 
haltMni;   für  i^classij^e  Handelsschulen. 

l%>4*li»elrcrlil,  Handeln-  an<l€iici»'orl»c|(eMclxkun<le:  obere  Abth.: 
lilascbke.  kui'Züetasste  Darstelluuir  des  «isterr.  \Ve<"liselnM'hles, 
•■».  Autl.  tiewerI»eordnnn*r.  ManzVclie  Ausiraln*.  Prakt.  t'nrs: 
l)buh'L^  die  \  ersten  Hücln-r  des  alldem.  d<'iitscben  Haudels- 
<reset/jMU-lies. 

l^olkHU-Irlsrhan^lclirc:  t)bere  Abth.  und  l*rakt.  fürs:  Kiehl.  AnfjiUfrs- 
üründe  der  \'j»lkswirtscliaftslehre,  3.  Autl. 

llandel»i;eoi;raphic :  Tut.  Aldh.:  Ko/enn-Jarz,  Leitfaden  1.  u.  .'{.  Theil : 
Obere  Abth.:  Zehden.  Leitfaden  iler  Handtds-  uml  Verkehrs- 
j^eojrraphit*  tur  :^rlas>i<re  Han<lelsscliulen. 

Schulatlaiilen :  Tut.  Abth.:  Ciealek  etc.,  Atlas  tllr  conmiercielle  Lehr- 
anstalten; Obere  Abth:  Stieler  oder  Kozenn-Hardt. 


46 

l¥arenkunde:  Unt.   und  Obere  Abtli. :   Lanjjfer,    Gnindriss  der  allgem. 

AVanMikuiide. 
fReomotrle:  Unt.  Abtli. :  MoCnik,  Ant'an^rsjjrründe  der  (imnietrie.  17.  Anfl. 
l^outsclic    Nprarho:    Tnt.    unl    ()I)ere   Abtli.:    Willoniitzer.    deutsche 

Grannnatik  für  österr.  Jlittelscliulen.  —  Haynierle.  deutsches 

Leseburli  für  ronnnen-ielli!  Leliranstalten. 
FranxÖHlM'hc  Sprarhe:   IMoetz.    KlcMnentar^^ranmiatik.    —   Vc»gel,    die 

HandelsinnesiM>n(b»nz  in  tVanzösisclier  und  deutsdier  Sprache. 
Nteiio(;raplile:  Albrecht.  Ii(»brbu(li  drr  (labelslier^n^rVchen  Stenographie 

1.  Cursus,   58.  AuH.    -  -  Enjrelhardt,   Lesebucli  für  angehende 

UabelsbergerVihe  Stenographen,  3.  Aufl. 


Bericht 

über  die  mit  «ler  Landesobereiil-  und  Handelsschule  verbundene  gewerb- 
li€*lie  und  kaurkiiaiinisflu^  Forlbildung»»rhulo. 

I   Gewerbliche  Fortbildungsschule. 

A.  Ijohrplan. 

Jni  Schuljahi'e  l89:i/3  wurde  im  Allj>enieinen  der  mit  Erlass  des  hohen 
k.  k.  Lanib'ssdiulrathes  vcmi  30.  ]\rai  1877.  Z.  2388  genehmigte  Nonnal- 
Lehrplan  für  die  gewerblichen  Fortbiblungsschulen  in  Österreich  unter  der 
Knns  eing(dialten.  mit  Ansnalime  einiger  Abweichungen,  welche  mit  Rflok- 
siclit  auf  die  localen  Verhältnisse  für  die  gewerbliche  Fortbildungsschule 
in  Krems  durch  (hMi  Indien  k.  k.  Ijundesschulrath  mit  den  Erlässen  A'oni 
30.  October  1878,  Z.  iM)3G  und  vom  1.  August  1883,  Z.  4765  bewilligt 
Winden  waren. 

Die  gewerbliche  Fortbildungsscliule  besteht  aus  einem  Vorbereitungs- 
curse  und  einem  gt^werbl  icheii  Fortbi  1  dungscu  rse,  deren  jeder 
in  zwei  Alitheilungen  getheilt  ist.  Da  nändich  einerseits  die  Zahl  der  .Schüler 
ganz  bedeutend  zugenonnnen  hatte,  andererseits  nicht  alle  Gewerbe  in  den 
Abendstunden  ihre  Lehrlinge  entbehren  konnten,  so  wurde  in  der  Bezirks- 
schulrathssitzung  am  28.  November  1892  für  die  Bäcker-  und  Fleischer- 
lehrlinge im  Vorl)ereitungs-  und  gewerblichen  Curse  je  eine  zweite  Ah- 
theilung  niit  Nachmittagsstunden  beschlossen  und  sofort  eingerichtet ;  diese 
zweiten  Abtheilungen  wuriU*n  vom  Si^nntagsunterrichte  entbunden.  Dadurch 
ward  den  Wünschen  der  Gewerbetreibenden  soweit  als  möglich  Rechnung 
getragen,  ab(T  auch  den  Tntentionen  des  h.  Landesschulrathes  entsprochen 
und  der  Cbelstand,  dass  die  Lehrlinge  je  nach  Belieben  an  Wochen-  oder 
Sonntagen  am  Unterriidite  theilnehmen,  beseitigt.  Bloß  am  sonntägigen 
Zeichenunterrichte  theilzunehmen  ward  nur  jenen  Lehrlingen  gestattet, 
welche  das  Lehrziel  des  gewerblichen  Fortbildungscurses  beim  Abendunter- 
richte bereits  erreicht  hatten  oder  jenen,   welche  nicht  in  Krems,    Stein 


47 

iMler  Maiitcm  im  Dioiist*^  standen  und  somit  iilMMliiUipt  zum  Mi'surlu'  drr 
jrt-wiTl)lirliHi  FnrihiMnnj'sscliul«*  nicht  vtMptliclitrt  warm;  auBenltMu  auili 
ili*n  (H'liiltfu,  dit»  spiM-irll  ansuclittMi,  «nn  ZiMihi'nunti'irifhtc  Micilnt^liintM» 
XU  iliiitVn. 

Da  in  Kirnis.  Stein  und  Mjnitern  die  Anzahl  d<*r  KMulniannslehrlinL»"«*, 
die  zum  r.esuehi»  der  kaufmiinnisehen  K(»rt)»ildunjiss«lude  verptlieht(»t  sin-t. 
eini»  Verhält nismiiüi«;:  »rerinj^e  ist,  so  hat  der  llezirksschulrnth  hri  IhMMlhiniv: 
des  Vi»ransihl;i^^es  pn>  1S*.»:M  l»esi-hh»ssen,  Ids  auf  writerc»^  nnr  jrdi's  zwidt- 
.lahr  den  ersten  »lahr^ranir  zu  erötlnen.  I>enni;ieh  wird  im  SrpiJ'mhrr  I.  .1. 
die  untiMi-  .\i»tlHM'Iunjr  eiölfnel  werden  ;  di**.  Sehüler  dies«M'  Al»tli{  ilnn«^'  wenlen 
111  eint-m  zweiJiihii^ri'U  Curse  ihi-e  vnlle  Ausl>ihlnn;i-  «'rlaiiürn  und  (hnin  erst 
\vi*rdi'U  wieiler  Schüler  in  die  untere  Alitlndlunfr  antiriMmMPnen  wi'i'dcn. 


StVLXid-exi-   -CL,    XjelxrfäclxexTT'ertDaellTaner- 


Würlli'lltliilir   Stllllrlcli/iilll 


VuilMp-i-        (icwirlil.   I'i.riliil- 


I  iittr- 

Li-li  li;  i'ir«ii>t  ;Mi.l»-  .  ..  I  I  ,, 

/,.ii  n_  ^  tuiiijr--«  ms  «hinns-Curs 

iliiiifr 


•'"•»*■  !»^'*"''-!l.  Willi.'?.  AbH)."'" 


I.rlilkl.it'ti- 


l.fsni.  Spr:h-hiiliiniL:rii.         -J 

Si'lllrilu'll 


M.  Sihn'ilM'r 
K.  Wailitl 


Kfrliiini 


M.  Srhn'ilur 
K.  Wa.lill 


'?»         ptutsili»*  AMf>atzr    nihl 
=  (i('ui:i:ipliit> 


ir         Ki'rliiicil  nilfl  i;f\\»-rl»lirbr 

*z      '  llin  litiiliniiitf 


«iriillli'tnr 


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'      Dr.  K.  rilrirh 

i;        .Idll.   Srhwillj 


Frau/.  Piiit/.l 
Jus.   KrauwalliHT 


.ln>.  FrauwalliHT 


Viirlirri'iri'iiil.  /i-iiliiu'n 


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Th.    Wnlf 


;^  tn''iiii,trisr||r>    /i'ir|i||i'|i 
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i,  Phv-ik 

i  Tfrliiiisrlirs    /riclinni 

a  FreihaiiJzi.-iL'IinfU 


I 


K.   KiirlibtTirtT 
1  »r.  A.  KlimilH-rirtT  i 

.1.  Waltt-r 

I 

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A.  MichoHUch     . 


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n.  Neil Aleraila tili  im  .iaitire   i%l>^  3. 


L 

?OTbereitiiit*^a- 

iTewcrblii-ber  Ftirtbüdnii^s-Ciir« 

' 

(*iirs 

L  Jahr 

2,  J  n  b  r 

Snmiiii 

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1,  Alitli. 

i3,  Äbth. 

h  AUtk  ä.  Äbüi. 

J  ftiaa  iTcciB.  h  mt-L 

Ktn^f?Bch  rieben 

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SH,  Iiie  !5*ibl«ii  in   dem  Uiibrili(.m   t»   nmi  7  bfjtiebrn  i?|r.b  nur  ivuf  jene  ^cjiiiler*    di6 
X*'irh^iinnti*rrirhtt*    üHiin    tbcMltiuhnrni;    (Ut*  Zabkni    in    <leT  Knbrik    5   ^Imi    b    ^4 
ZaUb-n   «lur  lvi*bri1t   t>    entbulli-iu    hu    (lUUÄen  nahmen  tun  t**i.'bnfst'btii  Zeit^bnen 
am  Fji-'iban'btHt'litifii  ;tti  Srbiibr  rheiL 


M^iirdi^ii  in  alliMi  AJitlieiUmgt^n  itiisaiiiuien  254  Si-iiiller  aiifireivüiniut^o,  Rcpf^l 
170  im  Voijalin\  Von  dii^scn  254  Srliülrrii  tratea  22  wahrend  ihn  Hchm 
jaljre.s  aus»  da  8ie  entweiler  fMgesprüihen  wunlen,  Diit^r  tieii  Wtilmtiij 
wtn'ljsplteii  m\vr  das  st']iul[)flii'liti«^i^  A\U*v  (IH  Jal»r*0  nhRrRrlnitten  haii<»fj 
Dir  Jhdirzahl  di*r  Scliüti'r  war  aui^  Kreius,  Siriii  und  ilhiuWni*  Duch  kjtjiic^^ 
einzfdiie  nih-li  aus  größerer  Entfrrnuii^  \i\^  zu. :}  atid  4  StundtMi,  wie:  Liiiibril 
Diirnstein,  W(».H;<»iidnrf.  Spitz,  Hossntz,  H<d>eiil»ai'li,  Thalleni,  Rnlirt^iidon 
Straß,  Kirtrhiairtr  ani  Wagrain.  LafüTfulois,  ScSiiltrJii,  Lengenteid  niid  Imbadd 
WuraiiK  iler  Sebluns  geZMgeu  wenleii  kann,  das^s  dpr  Wert  der  Bildung  mi»h| 
und  mehr  Wiirdi^ung  findet  l)«r  SehnlbeRnt-h  war  im  Allgemeinen  Ij^fri« 
digeml,  die  disnpliuare  Haltunir  im  Al*endenrse  nnr  entsprechend^  (iti  etfl| 
/.einen  Fällen  nui8st(^  zur  Abstellung  von  Ansstdireitungen  Steherlieiiswac 
/nbilte  genommen  werden)  im  Sdnutagsnoterriclite  befriedigend. 

f.  I^elir-  nnd   LrruniiKrl. 

Zar  Anschailnng  vnn  Leiir-  und  Lenimitleln  winden  um  dem  GeWurbH 
«iebulfjanle  15(1  fh  unil  ans  der  E:?tadteaj?se  13  ib  ßo  kr*  als  Interes86ti  <lil 
Müller-  und  Maurerstiltnng  beli(d>en. 

Da  bei  der  gn»lJen  Seldllerxald  die  Auslagen  flir  Schreib-  und  ZdidltM 
requisiteUj  sowie  zum  Ankauf  vun  Bilcliern  sehr  bedeutende  wat'ürii 
nuisste  in  diesem  Jahre  vom  Ankauf  von  Ltlirmitteln  Cmgang  genonunen 
werilen. 


49 

IL  Katifmännische  Forthildungaachule. 

I«  liClirplan« 

Tiitort^  All!  1mm In  11^^: 

Kall  I  iniin  II  ist  In;  s  Krrlmt'ii:  Ks  winl  mit  «l»*»  (Jrinnlr(ichiiunjfsart«'ii  lK';^(iniu'n. 
iLilit'i  «It-ni  i;«'«  liiiiMi  mit  DiM-iniali'U  ln'^uMnlrre  Aul'merksamki'it  j^esi^hriikt:  di«  prakriscli 
aiiwi-inlliarfii  KrrliniMiijsvnrt heile  wmlni  ir«'z»^iirt;  dio  Münz-,  Muli-  iiml  <ie\virlitsver- 
hiiltnissi'  ilrr  \virliii_r'*i-n  Staati-n  Kui'n|i:is  mit.  hcsouilt^rcr  r»t'rtlrksichti^''nn<r  «les  nKrtriHchon 
S.v-'tMm^  voi-.'ni»nim»'n.  —  KmiiT  wrnli'n  \\\v  Diirrhsdiuiltsrerliiiunir,  «li«'  Lrlirc  vtni  dm 
ViTlialtiiis«ii'n,  K»tif:in'ir«'I.  (ii'srllsr]i.il'i>-.  .Misrhimcfs-  und  i*rocciitnMrliiiunjf,  <*iiila«-.he 
WanMin-rlininiir.  tn'winn-  inid  ViTlnstHMlniiuiir  durcliir«^nonini<Mi.  Pit  Anwendmiir  uIUt 
dii'si-r  liLMliniiiiLTi'H  in  \\\x  'M-srhältspraxis  wird  die  eiuijrehendHte  Keiiicksirhtiirinig 
irrwidiiirt. 

riniTHp.nnli'iiz,  Com  pt  oi  la  i  1mm  t  i«ii  nud  Woclise  Ikuude:  1)«.T  rnti-rriclit 
lu'irinnt  mit  drr  Aii^lVi'tiirunt^  der  cinfarlistcii  kaurmännisi-Iien  Xnteii  und  H(M;}iiiiinH^en. 
iin  dir  -;iili  dir  Aii^trlluiiir  Von  Factnr«Mi.  Sin's«'nnrhnuiiir«*n.  /olldeclaratioueTi.  Vcrkaufs- 
ri'rlinuiiL'i'n  «tr.  ausrlilli-jit.  In  ViM'idiiiliniu:  mit  \\vv  Krkliinmtr  der  einzolnon  Schril't- 
«tili'ki'  ut-rdi'H  dir  ZU  di'iise1lH-n  ifidhiri;r,.ii  Hririr  ulii^n-rasst  und  iTläutrrt.  \)\v  Vurträy:«* 
ÜliiT  ilif  \\irliti';«<t«*1l  Tlii-ilr  drs  Wrclisill'iMlil t*H,  di«*  AiislVvt iijuiijf  vnii  WiM-lisidn,  die 
mit  dt'iisrlln'u  im  Znsammfiihaiiiri*  .-ttdiifii.li' rorn'spiindmz  Idldeii  den  SchluMA  des  IJnter- 
rithtOä  in  diesrr  Alillieihniir. 

Warenkunde:  rrspruiijr  ((4fwinnunijs\veiHe).  Kiireuf^chaften,  Vorkommen  und  Ver- 
wi'udliarkcit  der  wiehtiirnten  Waren  mit  besonderer  Berüeksii'hti«,ninif  der  vorkommenden 
VerfÄlscliun^en.  —  Trakt iRolio  Anleitung  zum  Krkennen  der  Waren. 

Obere  Ab tlieilun;^. 

Kau t'm iin ni Hell e.s  Rerhncn:  Kurze  WicderlioluuLT  der  wichtigsten  Partien  der 
1.  Ahtheihinir:  ZinN«*urerlinunir.  I>is«-out-  und  Terinin-lle<hnnuir:  einfache  (N)nti  eorrenti; 
«inhl-.  Sillier-,  nhliiratiifUM-  und  .Münz-Hechnunir  »ach  dem  Wiener  Curshlatte;  Waren- 
ralriilaiioniii. 

Iiiirji  )ia  1 1  ini  ir  n  II  d  Tor  re spunden  z:  Kurze  Wiederhohini;  des  LehrstolVes  der 
I.  AhTJnilmiL'.  Tlniirie  der  einfaehen  und  «luppeheii  liiiehhaltunir.  Verhiieliuni^  eines 
fiiinionatlii-lien  tM-^iIjäh-ir-Miires  im  Wareni;e«i<h;itM'  und  AuslertijLCunir  aller  i]i  demstd  heu 
viirkommendeii  lirit-ri*  uinl  1ieelinnnir«'n. 

Wareil  künde:  mit  der  unteren  Ahllieiluiiij;  irenieins«hat'tlirh. 

Nlunden-  und  IjChrffSrherTerthellung. 


I  nt  er- 
rieh ts-            Lehr  M  ♦•  ir  e  n  s  t  ä  n  d  e 
Z'*it  li  


Iwr.eh.  stund;      ^    \     \       ^  :^-:"^**'-| 

!  Lehrkräfte        iriehts-i 


u.   A.  .oh.  A. ;, 


Kaut'inäniiisehes   lierhneu 


Warenkundi 


F.  Hfdub 


't^        Burhhaltunir.  <'nrre>iHindenz  .      \      ^^ 

j5  5  nnd  Comptoirlieiten  '  \      " 


K.  Knnisch 


Dr.  O.  Nehenki 


I  dau 


er  , 


,1  'S  ■« 
i  i**^ 


S.  »rhulerwland  Im  Jahre  IHi^ltlWl. 


l'ntere  Ahiheilunir 


Ohere  Ah  t  hei  hin t; 


Summe 


Aulir»'ni»nimeii P»      Aiilireiionimen }»  U» 

hunhselm.  waren  anwesend       H      Durehseliu.  waren  anwe-^end       7  15 

Dttd  Lehrziel  erreichten     .    .      »  .  Das  Lehrziel  erreichten    .    .      7  \h 


I 


86 


ScknlentABd  aad  VnterrlcliUierrolge. 

l'la»5ie    der 

p 

R  e  a  1  s  c  L  n  1  r                    Handelssebule 

ii;ii).  IL  jn.liY.  y. |vi.  vii.] -,"'"'  i.  lu. 

prrt..öuiii 
iur*  i    me 

N 

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1  Schfilerbewegung. 

i     '     1 

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Zu  Emle  des  11.  St^iiii^Hters 

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1««1  2  waren 

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Zu  Anfang  de«  I.  S»*iiiesterM 

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Traten  ein  im  F.  Sf inerter 

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Bliel>en  bis  Kiwle  L  Sem.  , 

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Darunter:   »iftenfK  Si'hüler 

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PrivatiHteu    .    . 

- 

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l 

2.  Classification 

' 

Knde  I.  SriN. 

Vorzn^HclasMi"    ,    .    . 

3 

7 

2 

2 

^- 

— 

1 

14 

— 

1 

— 

\ 

15 

tr.          L  Claase 

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24 

37 

16  ;i» 

8 

** 

0 

N2 

14 

14 

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ii« 

170 

-         IL  Classe 

7 

4 

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4 

4 

3 

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1 

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4 

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10 

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"        III.  Classe 

l 

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] 

10 

1 

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l 

H 

^       Ungeprüft 

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I 

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^        Absolvierten  r 

' 

^     ;      mit     sehr    gutem 

c 

Erfolge    ,    .    .    . 

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mit  gntem  Erful^^e 
niii    geuügenflein 

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3 

Erfolge  .... 

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^ 

— 

1 

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'         1 

— 

3.  Classification 

1 

Ena     11.  Sern. 

! 

Vorzugsclaaae   .    .    . 

B 

10 

7 

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2 

1         ,27 

2 

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29 

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I.  Classe  ..... 

21 

21 

m'  13  iB 

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7    I3ü» 

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157' 

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Zur  Wiederljolnu^.^- 

1 

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Prüfung  

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1 

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III.  Classe 

1 

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Ungeprüft 

1 

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-  -1     1 

3 

Siiumif  . 

m 

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2.5 

24 

10 

14 

8 

202' 

20 

IS 

38 

240' 

4.  Geburtsort  (Vaterlana) 

ans  Wien 

3 

4 

5 

4 

6 

2 

H 

- 

27 

— 

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2        5 

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n     Krems  und  Stein 

1-^ 

12 

24 

8 

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2    ■  ■ 

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70 

6 

1 

2:     9 

79 

„    anderen  Orten  in  N,-0. 

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19 

«t 

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73, 

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1 

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1 

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^ ' 

5 

r     Salzburg     .,.,., 

— 

— 

— 

2 

3 

-  -  -! 

4 

—    —  '-■ 

— 

^ 

4 

„    Steiermark     .   ,    .    .    . 

— 

li 

1 

^ 

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3 

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1 

4 

r.    Kärntben 

-  -1 

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— 

— 

— 

— 

— 

— 

„    Küstenland     .    ,    .   .    . 

1 

— 

— 

"- 

'-     -- 

— 

1 

— 

1 

— 

\ 

2 

„    Tirol 

— 

' — ' 

—    —  ' 

-  —  1^  ^ 

^^ 

— 

— 

— 

— 

— ■ 

— ' 

^     Böbmen  ....... 

— 

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1,  a' 

— 

7 

2 

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2 

tt 

r    Mähren 

l 

—  1 

3 

—    — 

1 

— 

5 

— 

1 

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6 

„    Galizien      

— 

— 

— 

)       I 

— 

1 

— 

3 

— 

— 

— 

— 

3 

j,    Ungarn 

1 

1 

— 

1    * 

— 

— 

2 

" 

— 

— 

^ 

3 

„    Bulgarien 

1 , 

— 

1 

-\  1 

-- 

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3 

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249 

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5.  Muttersprache. 


Pl'lltSl'll  .     . 

Kr«inzo8isrli 

t'/.Oflli>rll     . 
riiirsirisrli  . 
Itiiliiniscli 
rolnisrh 


6.  Religionsbekenntnis. 

Katliolisrli      

Kv;iiitri*lisi*li 

.Mi>s:«i*>i-Ii 

7.  Wolinung  der  Scliüler. 

K»*i  ili'ii  Kltrni  wolinTi'ii    . 
In   K<i-.tliiiuRi'rn  wolnitfii   . 

8.  Befreiung  vom  Schul- 


gelde 


irciitisM'ii 


I.  Sr  III  rstiT: 
<n'-iHlir   .     .     . 

Striinirrapliir 
Frauzii-*!*«!!  . 
/•'i«'liiH"ii  .  . 
Turn»'!!  .    .    . 

II.  S»'lin«»t  IT: 
tir>;illir        .     . 

StiiHitrritphif 
Knni/.ösiM'li  . 

/rirlilini     .     . 

'ruriirii  .    .    . 


10.  Alter  der  Schüler. 

(I.\  .luli.) 

In  .l.ilin-  .... 
II       


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9.  Frequenz  der  freien 
Gegenstände. 


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SiniiiiH-  ilrr  Srliiilrr  .  I  33  :  3»;    :»3  .  2.'»    24     jo    M 

lii(*  .\nKH>>fii    lilr  •im  piHkn.-^i-licn  <'iirs  litziclü'ii  hiuh  ii 
auf  'len  Si-hiilffrKtnii<l  iifs  Ii.  SrirGHtiTS 


K  I  203 

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Handelsscliule 


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iitiiiRi-ii 


^H           ^^^^^W 

■BV 

i^H 

^^^B               Verzeichnis  sämmUieher 

Schüler,    ^^H 

^^^^H                Voi  zitg^scliül  er 

üiüd  mit  einem  StiTUclien 
4.  RealKchulr. 

La  Clausa. 

(^)  bezeickni^L        ^^m 

^^^H         Alt  Allton 

Fr i Mir  Hiiizo 

HradetJBkj^  Gregi*r 

^^^H^        Afii'^ti  Johann 

CtiTbolrl  FranÄ 

Hl» her  Karl 

^^^^^^  Haver  Anton 

(rerHliyijheri,'er  EiIiijimmI 

HhUcr  EricJi 

^^^^^H  BLiWli 

(rtUH^^) 

Huni^r  Anton 

^^^^^^m  Brunner  Jo^ef 

^Glanitijjor  Anton 

Kur|jl'cn  FHrUiniin4 

^        (  hmtian  RmMi 

Gricb  jQü^i' 

Katzen  herirer  Lndwig 

^^^1         Cbrintian  Yictor 

Hiiii«  Joüef 

Keiii  Jolianii 

^^^1          ^DetniU  Frir^rlrinb 

llaidüi   ÄW4,^nMt 

Küorr  Äk*is 

^^^H         *Dübri/w^k¥  Wiliu'lin 

Jlick   Friiiije 

K*jdcr  Ji>«i,if 

^^m         Fii^Llier  Ailüir 

llille  Adull 

Krittüfhwil   Lndwvii? 

^^^H         Foi'htiter  Juiiüf 

HolTuiuer  Hertii,.  üinü!^.) 

Krestan  Ern^t 

^^^H         Freaml  JuLiiiuti 

Huier  Karl 

Loreu2  FH-rdiiiiiü«l 

1 

^^^^^  Billy 

■    'lt'nht.'rü:eT  J*>ao( 

\Viii^f<nraiiu  tiU»t.ÄV    ^^W 

^^^H         Miidpr  Johann 

V,  iUT  Riiimnl 

Wc'bi^r  ltz^\i\z*                   f 

^^^1         ^Mnkat^  fuirl 

\^Lii  FraiiÄ 

Wi'ii:l   Au^HJitiü 

^^^H         Ma>T  Eduai'ii  {uiieig.) 

8ukint:»^r  Kiirl 

W^  ixrlht^rircr  Lt»*>piiVI 

^^^B         Mirhl  Fcnliiinni] 

BlWff  Rudolf 

*\Xvnc]y  WiUivlüi 

^^^H          Xeumeycr  Loo[hi1<1 

iSütfunerrr  FrnuÄ 

*WiinK'r  L>*o 

^^H         \\h[  Fripfirif'h 

Sli^ijR'r  Ertj^t 

WiUnrr  Jobaiin 

^^^B         i'faffenher^^er  J^hui^n 

».stfiriuirer  ,}t*haun 

WtAi'erer  Fr liuä 

^^^H         Ffrug^uer  Juat^f 

♦8U"ubl  Au  ton 

WolofNcbiij  AwtüTi 

^^^H         ^PuIkL  Eiliiiiuid 

Trt'lay  Anton 

♦Z*atl  fi^-naü 

^^H 

Tütdiler  Alois 

lli>yn*H>ürg  Kart  FrHli.. 

^^^H        lümch  Karl 

Willi fl    Kirbfild 

^^^H         tiJngfjimtith  Johann 

Wttnko  J  oh  sinn 

IL  Clasie. 

1 

^^^B        V.  Aken  Georg; 

♦Kaiser  Jtduum 

Rjuiril]«"  Jfibann 

^^^H         An} Uli  Arthur 

*Kleln  Karl 

Hn7;iijka  (lusfav 

^^^H         AntV erbet  Alfred 

Klem[it  Jöxef 

tSi  bitrdmibler  Jo%ri 

^^^H         Urironi  Kn^reii, 

Kt^rter  Ji^hann 

Si'birfer  Älid» 

^^^^^^^  ß  a  u  to  t^nul  u  e  r  A  t1  y  1 1' 

Kobir  Karl 

8i'h  iistpf  ( rm»rif 

^^^^^^^■BiUin}i^''SiTtuer  JoK^t 

•Ljiiig  Nurhert 

Stunmerer  Feriliimtitt 

^^^^^F*Htr;rt'r  Frit.Mlri('h 

(juufer  MoriÄ 

•8tiiii:l  Hen»aiin 

^^^H         Hruliii  IluLTti 

Llm lerer  Friedrich 

Struki  FmiiÄ 

^^^H         (/hriMt  J«>banü 

Markstein  er  Jobunn 

BU'j^r  Alt*ie 

^^^H          Fux  Wilhelm 

MicbelHtblfli:(*r  tfelunib 

Btrohl   FrauK              ^^B 

^^^H         Uimhel  Kar! 

Miller  Frindrirb 

TroKI  AdaHit^rl         ^^H 

^^^H          (jhif^er  Ludwig 

•Mondl   r,eo[iold 

VValdbaniier  Frartx 

^^H         ihii^l  Wilht^ltir 

f  UnlrtiÄ^iil  Kiiberl 

Wiilter  Tbcod**r 

^^^^H 

lN»niiie  Luflwiir  (irc*<t<trk) 

W^eiäi?«  Adolf 

^^^1          ilen  j^kii  Ffiedmh 

'i'retjarihaijor  Friinx 

Wei  xel  b#5  r^er   Fr<%liJB 

^^^H          Hie!/;^Mrn  A\(*h 

liai'lh'r  Kiul 

Wilhelm  (iriMtav 

^^^M                      (*i^tttritMl 

KudI  Hernumti 

ZtulioETiT  >lii\ 

^^^B         IjhI/Ji^ii  Friiu^ 

Ketiurk  AuitukI. 

III.  ClasBe. 

Shttbly  Kodiert  i Prhatii 

^^^^^^Bä  i  uij  1 '  r 

V.   Krn(unf<dd  ntti*                 | 

V.  f{i'idiif>n1u"M^    lirinik» 

^^^^^^B^ii'ifk-r  AlniH 

L*i»ivr«  r  Kiirl 

lir.ll  AI<tiH 

^^^^^^^^ThriNtfiin   Ij-nj^ih] 

l,itNi'h;ii*f  r  W  ilhidn* 

Sti-ni  iHin 

^H              Firlinizer  X^rhrrt 

Mmhn  Silv«'>Tci' 

'Vrvtith  .\itt*in 

^H               CiuMerniiLiiu   Kdiiard 

Usrr  Hsrar 

W<  iK-iuiuiirj    \Uin 

^H              htvAs  Kurt 

riariniT  Johann 

'W'iihrim  Ferdinand 

^B              Hrflriih   Wilhilhi 

ri>sj>irrh   Muxiinühui 

Witlic'h  AUrrd,  Kdl«F 

^B                H^nik  Kruh 

*rrt*HB|ür  Jidianu 

^B                Ui&vr  ¥A\iiud 

ItaiK-b   Kndulf                           , 

^^ 

53 


Hakahii   Fr.iiiz 
rhu  all a  Karl 
Fischer  .Iop»t' 
Fuchs  Frieilrirh 
Horak  Riulult 
HiiIht  (■|eiiuMi>. 
Kalttiiliruuner  .hi 
Kirscliiiek  Karl 


M't 


IV.  Classe. 

Kment  Max 
Kötiiuger  Alui^ 
Kranuör  Rndolr' 
Liebihcli  Oscar 
M««Ker  Florian 
Nairlor  (tc^m'ü: 
'^Osterreirhfr  Johann 
IN.lzt  Karl 


Pressler  Maximilian 
8chimb8  Karl 
Skrtu'h  Karl 
Soliar  Karl 
Strohsacker  Anton 
Tautz  Anton 
Tiwalil  Heinrich 
Trobl  Franz 


Hcrii»  r  Franz  fansc:.) 

IVni»l  .lo>of 

*  l>.n  tor  (ini(1<i 

Fi>rhl  Ki<'hanl  (an^L^) 

*»i  i»-li.iilM'r  .ItiM-t'  (an>ir.> 


V.  Classe. 

.Iclinek  Friedrich 
Kikal  Josef 
Kiistlcr  Franz 
•User  Norbert 
Pannner  Kni!«t 


Rnunnerskireh  Friedrich 

«iraf 
Seihold  Karl  (an>u:.) 
Wanko  Ileinrieii 
Selzer  <ieza 


Anion  Joiiann 
r><ichui.inn  Edmund 
|:it(eili«h  Frn>t 
li;aun  Frirdrieh 
!•  iiiirlnMier  Paniel 


VI.  Classe. 

llohiMiblnni-Siniii'   Joset 
lieiclj^rifter  von 
Kiltinirer  Anton 
KniiMit  Cornel 
Kotzian  Kichard 


Krebs  Franz 
Paul  Fernst 
Srimiidinirer  Franz 
StrassüitI  Al«'\ander 
Szei^^tn   Franz 


Piini  Max 
«terl  Franz 
3Iaader  Otto 
Hi.ttir  Joel 


VII.  Classe. 

Taniz  Leo 
Voirl  .Siirnmnd 
\Ve.>*ely  Johann 
Wild  Ij-opold 


V.  Croy  Alexander.  Prinz 
(aulieri^nlentl.) 


Aigner  Kndojf 
Hauniiriirtner  Adolt 
Hnrdak  Karl 
FrohIi«h  Karl 
|f^chnlt'idler  Karl 
Haas  Alois 
HofLnur  F»'r»linan«l 


II.  llandelNHchule. 

Untere  Abtheilung. 

HuImt  .losef 
K ariden  tiustav 
Kotzian   Hohert 
Kurz  Konian 

.Mallieh   I p.dd 

Miillrr  .\l'»is  (aus^rtr. » 
Hath  liiehard 


Hoth  Josef  (au>jr.) 
Sehniidt  Theodor 
Vital  Franz 
Waldbauer  Karl 
Widrkniann  Josef 
Wnrzer  Franz 


V.  Aken  Franz 
Aiid«-rle    l.eiipidd 
Anirt-n-r  Jidiann 
r»arhni.inn   liudidt 
H«"iifdikt    Frjinz 
l>i*wald  Ji>li.iiin 
l»o|i|iidr«itir  Kin>i 


Obere  Abtheilung. 

*K>elieriidi  Aljdions 
tirishiiirl  Karl 
(iersti  Johann 
Haiicr  Jidiann  (au^ir.) 
llidinbe  (iiistav 
Kerpen  Norlo-ri 
ndw.irka  Fjn>i 


'Silbi'rniann   Leopold 
SpirziT  Fritz 
Steininir»*r  Iltuhz 
Wi'ixs  Krn>t 

Widniaver  Jidiann  (aUMT.) 
/otter  Johann 


Albii'ht   Karl 

Ani*ii'«-   l.iopniil 

lliildir  Allrnl 


Praktischer  Curs. 

L"»rfn/  Friinz 
Miillir  Anton 
.\o\v;ik   liudolf 


Pnii^-:  Alfred 
*Si||ini;i'r  Johann 


54 

Bekanntmach  ^€n  ff. 

bezüglich  des  Scliiilj  ahres  1893  4. 

Das  näcliste  Si'liuljalir  begiuiit  am  18.  September  1893  mit  der  Hei- 
ligeii<reistmesse  um  8  l'lir,  der  regebnälüg-e  Unterriilit  am  19.  September 
um  8  Uhr. 

Die  KiuRrhrei))unß:en  der  Schüler  finden  am  14.  und  15.  September 
von  8-1:^  rhr  in  der  Directionskanzlei  statt.  Die  Schüler  haben  sich  in 
Bep:leituntr  ihrer  Kitern  oib'r  deren  Sudlvertreter  anzumeMen. 

Schüler,  weblie  in  die  I.  Rea1r1aft.se  iuif^renommm  werden  wollen, 
müssen  das  K».  Lel.ensjahr  herrits  vollendet  haben  oder  noch  in  demselben 
Kalenderjahre  vollenden,  und  haben  zur  Kinschreibun^  mitzubrinpen : 

a)  den  (reburtssrhein. 

b)  eine  Schulnachricht  in  Her  vom  h.  k.  k.  ^linisterinm  für  Tnltns 
und  Unterricht  mit  dem  Krlasse  vt»m  29.  October  1HH(),  Z.  20.619 
vorgeschriebenen  Form, 

c)  ihr  Nationale  in  zwei  Stücken. 

Die  S<hüler  haben  sii-h  einer  Aufnahmsprüfuujr  zu  unterziehen. 

Bei  dieser  IMfifung  wird  nach  h.  !>rinisterialerlass  vi>m  14.  März  1870, 
Z.  2370  gefordert:  „Jenes  Maü  von  Wissen  in  der  Relifri(»n,  welches  in 
den  ersten  vier  .lahresiursen  iWr  Volksschule  erworben  werden  kann. 
Fertigkeit  im  Lesen  und  Schreiben  der  deutschen  Sprache  und  der  latei- 
nischen Schrift,  Kenntnis  der  Kiemente  aus  di»r  F(»rmenbdire  der  deutschen 
Spracht»,  Fertigkeit  im  Analysieren  einfa<'h(»r  bekleideter  Sätze.  Bekannt- 
schaft mit  den  Regeln  der  Orthogrjiphie  und  ihrer  richtigen  Anwendung 
beim  Dictan(b)schreiben.  l'i'bung  in  tlen  vier  Rechnungsarten  in  ganzen 
Zahlen.'* 

K i n e  A\' i e d e r h o  1  u n g  d e r  A  u f n  a h  m  s p r ü f u n g.  s e i  es  a  n  e  i n 
und  derselben  oder  an  «»i  ner  anderen  Le  hranstalt.  ist  zufolge 
Ministerial- Krlasses  vom    2.  .liinner  iSHii.  Z.  So  unzulässig. 

Schüler,  welche  der  Anstalt  bereits  anirehiirt  hahen  oder  vtai  einer 
anderen  Wealschule  an  die  hiesig«'  ühertreten  wollen.  liahtMi  bei  di»r  Kin- 
schreibung  ihr  letztes  Semestralzcuunis  vnrzpwrisen  die  Neueintretenden 
mit  der  Abgangsclausel    -     und  ihr  Nationale  dnp[>elt  zu  erlegen. 

Schüler,  weldn*  in  den  I.  Jalirtfan^  <ler  llandelssrhulc  auf- 
gennnnnen  werden  widlen.  müssen  das  11.  Lebensjahr  vollendt^t  haben; 
jene,  die  erst  im  14.  Ijebensjahre  sin<l.  kniinen  nur  rann  autVeiiommen 
wtM'diMi.  wi'un  d»*r  betreuende  Bezirksschulratli  übei*  Anfrajre  der  Direction 
seine  Zustimmuni,'-  gibt.  Sie  haben  z'.ir  Kinschreibung  niit/ubrinu-en : 

a)  den  Geburtsschein, 

b)  das  Kntlassungszeugnis  iler  .illgenieinen  \'nlks-  oiler  l>urgt  rschnle. 
i'ventuell  das  letzte  Sliulienz'n.mMmnis. 

c)  ihr  Nationale  in  2  Stiickeii. 

Schüler,  webhe  tlas  14.  JiclM-nNJahr  uimIi  niilit  vollendet  liaben, 
müssen  bei  der  l)irecti«ui  bis  längstens   in.  Srptcmber  an;!eineldet  werden. 

Alle  Schüler.  w^'IcIk»  in  den  1.  Jahrgan.u-  der  Handelsschule  eintrelen 
W(dlen,  haben  sich  einer  Aulnahmsprüfun;^-  (Dr-utsche  Sprache.  Rechnen, 
Geographie)  zu  unterzitdien. 


SrliüItT.  \v«*li-ln*  diivrt  in  tlcii  H.  Jahr^^anir  rintn'tiMi  woHimi.  haluMi 
auOiT  iliMii  (ii'burtssiluMnt*  <li«^  Si'iiH^stralzt'Uirnissi*  «Irs  vt'r;r«*iii»i:tMH'ii  Si-liul- 
jahres  voiv.uwrisiMi  iiu«l  >icli  fint*r  Aiitnalnnspiüt'iin'r  /n  imtrrzicluMi.  wofür 
Hill»  Taxr  Voll  2  tl.  zu  fiiti'irlitrii  ist. 

Si-liüliT,  wi'Itln'  in  ilrii  praktisclirn  c'nrs  (Miiintm  wollrn.  nliin*  «li*» 
«»Immv  A1»tli('i]mL<,'  absiilvirt  zu  lialM-n.  niiissi'ii  iiarliwrism.  dass  si»*  sirli  ilii» 
niitliiire  faililirln»  VorliililiniL»"  vrrscliain  lialitMi  nn«l  niimlrstnis  H;  .laliiv 
alt  sind. 

All»*  SrliültT  iliT  liral-  und  llaniltdssclniU'  lialnn  Im*!  ihm-  Aiiiihl- 
ilunjr  l   tl.  Lrlinnitti'Uit'itraL'"  zu  irlfL'rn. 

Uif  A  ufnalinispiül'unL!  ('U  linden  am  1  (*>..  ii<"itlii;!-(-iiralls  am  17. 
S«*pt  rnilMM'  \'i\\\  7  12  Chr.  dif  \\'i<'dcilndunL''spnirn  iL'^rn  am  Is.  Srp- 
leniliiT  vnii  H  Clir  an   >tatt. 

|)as  Srliulpdil  iM-träüt  an  dt-r  liralsrlnilf  1(»  ll..  .-ni  dn-  ll.tndrls- 
Sflinfr  5  tl.  tVir  t*in  llali>jalir:  i'.asstdlM«  \\\\i\  im  OrtnlMV  und  \\ryz  lin.ür- 
IioImmi.  (irsucln*  um  Urfn-iuiiLi'  v<in  ih*r  Kniri«  litunjr  dt*s  S  hul^^i  Idcs  sind 
an  den  lioli^n  liamlrsaussfliuss  zu  lirliti'U  und  anfangs  oktohn- d*M' DirtM- 
tinn  zu  ülM»i-l»nn^M'ii.  Hin  Srliülrr  vfiliiTt  dir  MidVciuiiL'.  \\t*nn  rv 
a)  am  Srlilussi*  ili*s  I.  Si*mrslris  lll.  Kur!j^anusrlass(*  nliiill. 
h)  am  Sridussr  d(*s  II.  Semesters  nitlil  mindestens  den  2.  <ii'ad  in  Sitten 

und  KleiU  eilialten  hat. 
V)  weiriMi  unfr*']iü«rt*iiden  Ivut'ranL'es  eint»  Olass«  witMlerliolen  muss  (Krank- 
lieitst'all  ausüt  nonnneni. 

W'ahi'haft  aiuie  Stliiiler.  »1  i  e  ihre  |)ü  rft  i  irke  it  bei  derKin- 
si-hreiliun  jr  dunli  ein  Mi  1 1  el  Inssiir  k  ei  t  s/e  u  «rnis  dart  hun. 
wenli'U  auf  Ansuihen  «ler  Kitern  «»der  deren  Stellvertretei*  hei  Ue<rinn  des 
Srhuljahres  aus  dem  rnterslützunL'^srunde  nach  Mnirürlikeit  mit  Srhul- 
Idii'hern.  Sehreih-  un  1  /eiehenrei|uisiteu  unterstützt,  sn  lauire  sii*  sich  dun  h 
Fleiß  und  Sittliehkeii  einer  Interstütznuir  \vürdi«.f  erweisen. 

Mie  Aut'nahnn*  in  die  gcwcrblirlic  und  kaurmäiiniMche  Fort- 
blldiiiitfKMrliule  findet  vnn  Mittwnrh  d(*n  L^o.  Seple;nher  an  statt.  I)ie 
rnterriehlszeit  an  i\vr  -»fweililii  hen  Korthilduiiizssehule  ist  an  WOcduMi- 
ahiMulen  zweimal  von  r»  bis  '  /,»  Uhr.  an  Sonntaj-en  von  '/^?)  his  \)i  Thr : 
tür  iiärker  und  Khdsihhainr  zwtdmal  wrM-hentli»  h  von  2  his  4  Tlir. 
lui  kaufmännis.'hiMi  Kortldhliniursrurse  ist  die  rnterriilitszeli  von  ti  his  H  Uhr. 

Zum  Schlüsse  beehrt  sich  die  hirection  im  Namen  des 
«:i*sammten  L  e  h  rk  «i  r  prrs  allen  Kr>rdi*rern  «ler  L  an  d  es-O  b  er- 
real- und  H  a  11  ilel  ssc  h  u  1  e  und  der  i>  e  werb  1  i  c  Immi  Kortbil- 
ll n n jr s s c  h  u  1  e  so  w  i  e  a  u c h  d e  n  W  o h  1 1  h it  t  e r n  d e r  a r m e n  S c h ü  1  e r 
den  wärmsten   Pauk  auszusprechen. 

Kretas,  den   lö.  duli   lö*»2. 

Die  Direction 

IDr.  .^xitozi  Slxrexi'bere'er. 


Druck/ehler^Beriehiigunff. 


Auf  Seite  3,  Zeile  18  vöti  oben,  ^(»11  os  rirliti^  heißen  Herl^ai 
Anf  Seite    U.>,     Zeile    11    vou    üben,     ^*A]    es    riL'bti^    beißi^n  3t^ 
Übungen* 


In  den  Jahresböncülen  d&r  Lebraaslalt  wurdaj 
,  bisher  folgende  Abhandlungen  veröffentliotifc: 


lga*t  pfijiiii*  Jülhw:  „IJiv  Kit 

rlÜTO  V,  MuHi  Kicti.:  ^l^jks  Wir 
'1101  iMiiifii 


'■^t,|f MI 


''•     '■"■■■■  .  iL*^ 

lifo  W 
.    Kit  ^ 


■iij)  II 11 


Wrtrfli^W  mlf  ilif  Klichi^u  Ä^vrin-n  ihnMlp^r-. 

mit  ikr    I- 
J'ÄII    Üf^Kll^  ,.-1-    'j4l)illJJifliii',U..-.    ..-,    i    .-,    j...  -..uLiL.^,. 


mid  4er  Uiif of^f^tiii  *lm  hmgahht^mttltii 


||    Üt.  ^r^M  J:  „Die  miü  mm^  Im  UUUliUl«r.* 

J|  (Mit  ür»  .iu.> 


1 1*465  I»r,  Eli 

Inin     jIi.    III     I 

iöWi  ÜiiiUJ  friüiA'/Jn^  lu.   . 

»öijSi  EbtrU  J^.  A  ;  füie  u.-ö.  Lai^ 

TirhUill.l  auf  a**  K  \  !  i 
!ä$Kt  vün  ti^  :  tt«  F-    ^Ut  IM)    f 

M ft r fc iA k  i* Vi t*ii r . :  ,, Bt* i rr ;i ^* i '  ^<nT  K <*fi ü t tU k  iI * ji  1 V i n Ie w 


II    %\f^P>    VAp%tC%  Hnti 

rrmx  ufe,^  iBf« 


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XXXI.  Jahresbericht 


üt»fi'  dk'  fiitNl.*iiHlurr. 


patiiri?j;-(11fTi'rr^itl 


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Landes  -  Handelsschule  In  Krems, 


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1 1 


TiTiHli  lUlh  hl  am  NelilusM^  drs  >H'liulJaliri>;:||j 

1894.  '*' 


I  Kit  ALT;    1.  Üli^r  tlm   Bau  di^r   räanÄcmifnftßiiinif,    voti  Frof  Ai 
Miclioliucu. 
2.  HchulüachrichtfH»,  eri»i!«tlec  vom  Director  Dr  Attioo  Khren 

StlbttirtfrUf.  *  Of 09k  von  ;.  Tftl^iJ'  1&  tCfenu. 


XXXI.  Jahresbericht 


lÜHT  iliV  iiieiL-i»st4?rr, 


anies  -  ®  bei:realscliulf 

^^^^  II mi  lue  iiiit  JiTHt^llffTi  vorbumk^iji^ 

■^Landes-Handelsschule  in  Krems, 


r 


verölTi^ut Hellt  um  SctihisM*  des  Srliuljailirfji        ;*  ^9^^^ 


18  9  4. 


-t^r*r 


HALT:  1*  Ülft^r  tUni  Bau  der  PtUn]£€uurn&ineut^.  von  Prof  Ad»lb,  MiclioUueb, 
2   t^cbiitnac^hri^lilftu,  i^rBUtti^t  vom  Dirr^ctor  Df    Anton  Kbrpithcrgfr* 


3«Jl2itir«ft«i.  ^  Driiok  von  J.  Fftb^r  In  ICrtido, 


Über  den  Bau  der  Pflanzenornamente. 


i 


In*  Ornainrnre  s*imi  jeiit^  Kind^T  dt*i'  Kunst,  welche  hmile  am  rinüsteu  vi^r- 
kiinul  imd  nn^siirlitet  ^jr»d  iitiil  Irilblgi^  l'Tizirhitiglit'likeit  ihrer  ztiinei^t  im bf gilbten 
Enceuger  anch  die  größte  Verkommenheit  TMgen,  Nur  selten  begegnen  wir  einem 
iii\srhii^>fe,  welches  uns  an  ileo  üliin/.  Hingst  vergangener  Zeiten  erinoert,  nnd 
lit*  weiijijen  Kenner  und  Freunde  der  Kunst.  düni*n  8inn  und  Verstrindnis  für 
liese  Bliiti^n  der  Liinne  nielit  iniingelnt  nift8*ien  ihr  Herz  an  den  Scshätzen  ver- 
_^iuig€ner  Sb^lten  erquieken. 

In  jenen  dahin^^e8eliwund*^neii  Jahrhunderten,  in  wnlrln^n  rnrndige«  Srhaflfen 
nud  vej-sUindijr*^  tiönnertiehaft  tdle  Künsjle  hin  zu  dem  üiplel  emparliob,  der  gott- 
begnadeten  Menst-bon  lilwrhaupt  tu  erreichen  vergünnt  ist,  erfreuten  sic^h  anch 
die  heute  HO  weuig  geachteten  Ornamente  der  liebendi^n  Fürsorge  unsterbheher 
Meister.  Kern  Btmwerk  wurde  damalH  errichtet  dem  nieJrt  die  rastlos  ßcliiiDunden 
Jiiiiifttler  durch  graßsirlig  entworrenejä  Schniijekwerk  die  höehat*  Weilie  ver liehen. 
Alier  ttueh  die  Meister  der  Kleinkuuat  wandten  sieh  nicIit  mit  vergeblieheni 
iitt^^n  an  lYw  hiAmr  .stellenden  Minister,  «sernhM^n  dieHC  liefei'ten  ihnen  bereitwillig 
die  herriif^hsten  Entwürle  lUr  allerlei  liauM'aih.  Nach  diesen  uuübertrelTliclien 
Vorbildern  arkmitete  ein  He*n'  kunstgitwandter  Werkleute  mit  emsigem  Fleitie  und 
liefertfj  jene  vorAüglieheu  Werke,  welche  heute  ncmh  in  den  Saninilungen  nicht 
nur  den  Kenner  in  freudige«  Staunen  versetKen,  Himdern  auch  jednn  iMupündsameii 
Menschen  auf  diLs  hoehfite  entziieken.  Aber  nicht  nur  Prunkstücke  wurden  ho 
ul>eraus  kuni^treich  gestaltet,  ««sondern  aucli  die  unlH'deutiinJ^ten  Gegenstände  des 
tiiglielien  (iehrunches  wurden  enti^itrechend  gcHrhinilekt,  Die  danialigim  Mensehen 
hatten  eben  da.s  unU*zwingliehe  Verlangen,  hich  und  ihre  Umgebung  durdi  die 
Kunst  zw  veredeln,  ha^  stattticlie  Bau»,  die  traulielie  Wohnung,  die  blinkonden 
Waffen  nnd  die  kleidsamen  Trachten,  alles  und  jede»  wählten  oder  sehuron  sie 
Tineh  ihrem  goläulerten  Oe8fhniacke,  Sie  sahnn  nicht  nur  auf  (tüte  allein,  «on- 
ilern  auch  auf  S  c  hünhei  t>  iJie  uatßrliclie  Folge  davon  war  eine  Entfaltung 
ihti  Kun.^tgeHerbes  im  reichsten  Ulilte  und  ein  Wohlstand  deü  rastlos  schaffenden 
IllVrgerthuius,  der  uns  fast  un^laubhcli  erseheint, 

tind  heute?  —  Unsere  kunstler  vt^ti^eh mähen  es  huitt  gansslich,  sieh  mit 
( iroamentik  eu  befassen.  Sie  betraiditeu  dieMvlbe  als  etwas,  weiches  ihrer  Talente 
nicht  wflidig  ist.  t>ab<*i  Hberseben  «ie  aber,  dass  gerade  in  dieseni  Fache  KafaeL 


Dürer,  Holbein  und  die  anderen  Großmeister  der  Kunst  Unerreichtes  geschaffen 
haben.  Angenehm  ist  es  fn^iHch,  ein  so  weites  und  schwer  zu  beherrschendes 
Gebiet  unbeachtet  zu  lassen,  unisomehr  als  auf  demselben  heutzutage  nur  gerin- 
ger Lohn  und  wenig  Ehre  zu  holen  ist.  Die  traurige  Folge  davon  ist  aber,  dass 
gegenwärtig  Ornamententwürfe  zumeist  von  Leuten  geliefert  werden,  welche  dazu 
gar  keinen  Beruf  und  häufig  auch  nicht  das  germgste  Verständnis  haben.  Dass 
der  Großtheil  des  Publikums  auch  durch  den  geistlosesten  Entwurf  befriedigt 
wird,  ist  vollkommen  erklärlich.  Man  erinnere  sich  nur,  dass  bei  der  Ausschlag 
gebenden  Menge  ein  Hufeisen  nun  schon  jahrelang  das  beliebteste  Schmuckstück 
bildet,  und  dass  bei  derselben  ein  kantig  gebügeltes  Beinkleid  als  ein  Zeichen 
der  Vornehmheit  gilt.  Dabei  habe  ich  durchaus  nicht  jene  Menschen  im  Auge, 
deren  höchstes  Ideal  es  ist,  in  der  Jugend  ein  „Gigerl"  und  im  Alter  ein 
„Geck"  zu  sein,  und  welche  ihr  I^ben  endlich  mit  gänzlicher  Vertrottelung 
beschließen.  Nein,  ich  meine  jene  breite  Schichte,  welche  sich  mit  Vorliebe  die 
„gute  Gesellschaft"  nennt  und  damit  allerdings  selbst  eingesteht,  dass  sie  noch 
nicht  die  beste  ist.  —  Es  soll  damit  diesem  großen  Theile  des  Publikums,  in 
welchem  sich  ja  viele  vorzügliche  Menschen  befinden,  kein  Vorwurf  gemacht 
werden,  sondern  es  soll  nur  auf  einen  Mangel  ihrer  Erziehung  hingewiesen  wer- 
den, welcher  sich  selbst  durch  die  genaueste  Befolgung  der  nivellierenden  Regeln 
des  „guten  Tones"  nicht  verdecken  lässt. 

Die  vorstehenden  Zeilen  könnten  leicht  die  Meinung  aufkommen  lassen, 
dass  nur  ein  großer  Bruchtheil  der  Herrenwelt  den  künstlerischen  Erzeugnissen 
eine  besondere  Theilnahmslosigkeit  entgegenbringt.  Das  wäre  jedoch  ein  Irrthum. 
denn  in  dieser  Beziehung  stehen  die  verehrten  Damen  den  Herreu  vollständig 
ebenbürtig  zur  Seite.  Einen  so  großen  Geschmack  das  zarte  Geschlecht  oft  bei 
Zusammenstellung  von  Farben  bekundet,  für  edel  gebildete  Formen,  für  Schön- 
heit der  Linie  u.  dgl.  fehlt  ihm  zumeist  jedes  tiefere  Empfinden.  Am 
besten  wird  man  sich  von  dem  Gesagten  überzeugen  können,  wenn  man  die  mo- 
dernen weiblichen  Handarbeiten  einer  Durchsicht  unterzieht.  Was  wird  da  ge- 
leistet! Man  denke  nur  an  die  im  einfachen  Linienstich  ausgeführten  schmach- 
tenden Bitter,  an  die  neckischen  Bococodamen,  und  an  die  zahllosen  anzüglichen 
Amoretten,  welche  von  unseren  Lieblingen  mit  einer  zumeist  beispiellosen  Ver- 
hunzung jeder  menschlichen  Form  geliefert  werden.  Glücklich  sind  diejenigen 
zu  preisen,  welche  nicht  moralisch  gezwungen  sind,  sich  ihre  Wohnung  mit  ei- 
nem derartigen  „Souvenir*'  verschandeln  zu  müssen.  Unter  solchen  Umständen 
könnte  man  es  fast  als  ein  Glück  betrachten,  dass  unsere  jungen  Damen  für 
Handarbeiten  sehr  wenig  Zeit  haben,  weil  sie  von  der  Gesellschaft  viel  zu  viel 
in  Anspruch  genommen  werden.  Dabei  fällt  noch  ein  Umstand  in*s  Gewicht: 
während  sehr  viele  Herien  die  erwähnten  Mängel  zu  beheben  suchen,  und  sach- 
liche Bemerkungen  gerne  entgegennehmen,  haben  die  Damen  die  bombenfeste 
Überzeugung,  dass  sie  einer  Belehrung  gar  nicht  bedürfen,  weil  ihnen  der  gute 
Geschmack  und  die  Feinheit  der  Empfindung  von  Haus  aus  angeboren  sind. 
Man  wage  es  nur  einmal  einen  einschlägigen  Rath  zu  geben,  und  man  wird 
finden,  dass  selbst  das  grünste  Fräulein  denselben  mit  einem  Stolze  ablehnen 
wird,  als  wenn  es  das  Capitolium  allein  gerettet  hätte.  Ausnahmen  bestätigen 
nur  die  Begeh 


I 


Daw  wird  in  fnlhBit^ü  Zttitan  wohl  auch   iiiciit  Ij^^-^ser  gewtfftt^n  öciu'/ 

Oho  f   \Xm  uub  h  illitTori  JalirliUtutprtyij  m  Hik'kmve'um    auf  uns   gc^komrutiu 

f  liefert  ileii  Ht'tttMS,  d^Bs  die  Damen  der  vtirgarigt^iieri  Zeilen  luistrubt  wiireti 
t*h  jadei'  iiichtijug  hin  gediegene  Atheiieo  tu  liereiii.  A]lei'diijg.s  ImiU^n  mi  aimh 
j  iiutliigu  Zeil,  um  jillfH  äuC  da«  sorgi'ältigsh<  dHjvhi^tjbi)il*>ij,  denn  *ie,  wareu 
L»ht  g*'/,\vuiigen  Tielorlt'i  7Ai  inarht^ri,  weil  sit^  nieht  die  A^MVht;  Imtk'ii  ilirt»ii 
ischietleiieii  \'er\\iuulttrii  und  Bekii nuten  mit  itireu  Arbeiten  lit^hiirtski^sgeHehenke 
I  machen.  VielleifJu  witi*  (?h  diiniaU  gegtTn  di'ü  guten  Tmi»  aut'  «oleliü  Wei:*t» 
t^rtvolii'  (legengeäeln^rik*^  zu  ei'jire^stseii. 

K*»  ist  nieht  meine  Anlgabe  luieh  über  die  weiblielien  liandarbeiten  an  die* 

r  Stelle  t«iiger  in  ergehen,  aber  nur  um  die  Art  dej"  rVidii'üvten  Htiekcreien  m 

liiirHkturi&iiejTii,    will  ich  ein  [imr  hervorni^enile   Arbeiten  anfobren.  Oie  Nach- 

hten  darüber  siritl  nicht  gerade  selten,  yo  wird  ä.   li  benehlel.  dassi  Adellied, 

\e  Wiiwe  des  iler/Aigö  lon   North utnberknd,  die  Thuten  ihres  Mannes  unfeinen 

V'iuhang  Ktickte,  welchen  .nie  der  Kireha  nehenkie.  Königin  Mathilde,  die  (leinahlin 

Wilhelm  desi  Eroberers,  sfiekte  iiuT einer  mehr  al«  hundert  Pnüb  langen  und  einige 

^J'uj^  lireiten  I^^inwand  die  Uetieliiehte  des  letztun  Harold  samint   der  Eroberutig 

^^tJglandä  durch  den  Normannen    Wilhelm,    liiere   Arbeil  i%^t   noeh   gut  «erhalten 

iuid  hetindet  mth  in  der  Kirebe  tu    Unyenx    in    rler   Norniandie.    Nebst  «oli^heii 

^qellen  Arbeiten  wurden  natibiieb  sowohl  von  Laien    als  auch  von  Nonnen  zahl- 

rt^iehe  kleinere  Stiekereieii  fiir  kirehliebe  und  weltliebe  Zweeke  aiigelertigt.   Ums 

4km  Kunstrertigkeit  damals  und  aueli  in   i*pitt*jren  Zeiton   eine   allgejneine    war, 

dan  ileuten  die  Spuren  an.    welebe  man    noch  i1<>rt    und    da,    beäoDder^    in    den 

Mpeirliinilernt  in  den  HauiiinduBtrien  findet. 

Es  ist  wirklieh  hoehst  betrübend,  dass  äieh  die  oben  erwiihnteti  Zustünde 
(tiebt  merktmr  andern,  trolxdeni  die  Behörden  nun  sehon  ein  gutes  Vieiieljahr- 
hundert  alle  nur  denkbaren  Anstrengungen  maeiren,  um  eine  Wendung  zum 
Besseren  herbeixuCührerL 

Jahr  U\r  .bUir  veilasson  tUehtige,  in  jedwr  Hinzieht  vorzdglicb  anngebildete 
Werklenle  die  gewerbliehen  Faehseliulen,  aber  nur  wenige  finden  eine  ihren 
Fähigkeil^en  entspreehende  ßeseluilligung,  und  boehstens  einzelne  finden  Stellun- 
gen, in  denen  sie  ihre  Talente  verwerten  könnpii»  und  eine  weitere  Forderung 
und  AuKl)ibinng  derselben  erfahren*  Die  Meisten  sind  gezwungen  Arbeiten  zu 
Ueferu.  bei  deuLTi  Kie  allmiihlieb  verktimmern  nml  vermauern  rnnssen ;  sie  haben 
fiiLs  tinurige  HewustitHein,  ihre  Zeit  last  umi^onsi  in  der  8ehule  versejs&en  zu  ha- 
ben, weil  ?iie  äu  den  ihnen  Qbertragenon  Arlieiten  die  miüisam  erworbenen  Kennt- 
■  i>i»e  nieht  brauchen,  W^enn  ein  kunstbegabier  (irw^erlisrnann  eudlieb  dem  Drange 
-*'ines  künsilerisehen  tbnsles  nieht  mehr  widerstehen  kann.  etwjiH  2U  maehen, 
vvm  ksin.stleriiieh  geformt  und  «tilgereeht  göbaut  isU  so  bogintit  er  mim  Arbeil 
init  dein  Bewiisstsein,  Hlr  dio  Aujsfitt^lhtng  zu  arbeiten;  auf  einen  entspreehendeu 
l/»hn  *larf  er  i^ieh  faM  irar  keine  HojTuunf^  ujaeben,  Da^ss  dadureh  ^eine  Hehftt- 
rensiVeude  bedt^nteml  iH^rabgestirnrnt  wird^  ist  selbstver«tändlieh.  Die  Zahl  der 
kuiiiitverstilndigen  Kanter  ist  viel  zu  gering,  al^  da«»  durch  diese  ein  Kunst- 
ewerbe  g**lMU'ig  unter^tutu  und  s^ur  Blnii*  gebraeht  werden  künnle. 

Was  niHzt  ei*,  wenn  8.  AU  uns^er  Kaiser  jubrlirh  TauHende  ay»gibt,  um  den 


6 

Kunstgewerbetreibenden  Gelegeubeit  zu  geben  an  Meisterstücken  ihr  Können  zq 
zeigen,  wenn  die  Reichen  seiner  ünterthanen  diesem  erhabenen  Beispiele  nicht 
nacli folgen.  Das  große  Volk  hat  eben  kein  Verständnis  für  diese  Dinge,  es  muss 
erst  dafür  erzogen  werden.  —  Ja  wird  denn  für  die  Ausbildung  de»  Volkes  in 
dieser  Richtung  nicht  ohnedies  das  Möglichste  gethan?  Wird  denn  nicht  in 
allen  Schulen  Zeichenunterricht  ertheilt?  —  Das  ist  richtig;  Zeichenunterricht 
wird  fast  in  allen  Schulen  ertheilt,  aber  dieser  Unterricht  ist  von  sehr  verschie- 
dener Güte.  An  den  Slaatsgewerbeschulen  und  Realschulen  ist  für  einen  gedie- 
genen Zeichenunterricht  gesorgt.  Die  betrefl'enden  Lehrpläne  sind,  von  einigen 
nebensächlichen  Kleinigkeiten  abgesehen,  ausgezeichnet  und  werden  hoffentlieh 
auch  überall  gut  durchgeführt.  An  den  Gymnasien  hingegen  wird  das  Zeichnen 
zumeist  nur  so  nebenbei  betrieben  und  lässt  noch  sehr  viel  zu  wünschen  übrig. 
Andeis  aber  steht  es  mit  den  Lehrerbildungsanstalten.  Dort  ist  dem  Zeichen- 
unterrichte entschieden  zu  wenig  Zeit  eingeräumt.  Auch  wird  der  Unterricht 
daselbst  zumeist  von  Lehrern  ertheilt,  die  keine  Fachleute  sind,  und  für  diesen 
Unterricht  weder  das  nöthige  Können  noch  die  noth wendigen  Kenntnisse  besitzen. 
Der  Unterricht  beschränkt  sich  daher  auch  zumeist  nur  auf  einige  technische 
Handgriffe.  Von  kunstwissenschaftlichen  Erläuterungen  u.  dgl.  ist  gar  keine  Rede. 
Dass  diese  Zustände  den  nachtheiligsten  Einfluss  auf  den  Volksschulzcichenunter- 
richt  ausüben,  braucht  wohl  nicht  besonders  bewiesen  zu  werden.  Was  helfen 
die  besten  Lehrpläne,  wenn  die  Lehrer  nicht  genügend  vorgebildet  werden,  um 
sie  fruchtbringend  durchzuführen.  Es  ist  wirklieh  erstaunlich  und  höchst  anerken- 
nenswert, wie  viel  Mühe  sich  manche  Lehrer  geben,  um  den  an  sie  gestellten 
Anforderungen  gerecht  zu  werden.  Jahrelang  studieren  und  probieren  sie,  um 
den  rechten  Pfad  zu  finden;  manchmal  leider  vergeblich.  Ich  habe  Lehrer 
kennen  gelernt,  welche  durch  eifriges  Studium  wirklich  alles  das  nachgeholt 
haben,  was  ihnen  die  Lehrerbildungsanstalt  hätte  bieten  sollen.  Welches  Vergnügen, 
dem  Zeichenunterrichte  eines  solchen  Lehrers  boizuwohnon.  Jene  Kinder,  welche 
das  Glück  haben,  von  einem  .solchen  Manne  unterrichtet  zu  werden,  die  werden 
als  Erwachsene  sicher  den  kunstgewerblichen  Erzeugnissen  ein  aus  der  Tiefe 
des  Herzens  kommendes  Literesse  (^tgegenbringen,  dieselben  entsprechend  wür- 
digen und,  was  für  den  Erzeuger  die  Hauptsache  ist,  zu  erwerben  trachten. 
Freilich  werden  diese  Wenigen  keinen  Umschwung  zum  Besseren  herbeiführen, 
solange  nicht  die  oben  angeführten  Übelstände  beseitigt  werden,  wenn  nicht 
für  eine  auch  in  dieser  Beziehung  vortreffliche  Lehrerbildung  gesorgt  vvinl 
damit  an  allen  Volksschulen  ein  allen  Anforderungen  entsprechender  Zeichen- 
unterricht ertheilt  wird.  Denn,  um  das  Kunstgewerbe  zur  Blüte  zu  bringen,  i.st 
es  nicht  genug,  nur  tüchtige  Werkleute  heranzubilden,  man  muss  auch  Sorge 
tragen,  dass  das  große  Volk,  dass  die  Käufer  gehörig  ausgebildet  werden. 
Man  wird  wohl  niemandem  Unrecht  thuu,  wenn  man  behauptet,  dass  fast 
die  meisten  Laien  die  Ornamente  als  Ausgeburten  einer  zügellosen  Phantasie 
betrachten,  für  welche  es  keine  Gesetze  und  keine  Regeln  gibt.  Dies  ist  zu 
begreifen.  Man  bedenke  nur,  welch'  unendliche  Freiheit  der  Ornamentiker  genietit. 
Von  den  einfachsten  geometrischen  Figuren,  durch  deren  Wiederholung  und 
Verschiebung   zahlreiche   Muster   entstehen,    von    den    sinnreich   erdachten  Ver- 


sehlingnngen.  von  den  reizenden  ArabeskeD  bis^  zu  jeutiit  (ttbelhaften  VerlMiidiingi?!!, 

wo  Meuseh**n    und   Thii^ro    mit    Pflanzfo    sich   v*?rmengün,  —  wt^leh    eiii  wt^it^^K 

Gefiiel  für  deü  Herrn  dieser  maujiiglaitig'üii  Wiilt,  itt  woleher  fast  j<^de  riathrliclie 

Ordnung  umgestoßen  ist,  und  in  weJdier  selieinltar  nur  di*.^  Laune  dess  Könntlen!:; 

lierrseht.  WaJi  würde  wohl  get^eliaffen  werden,  wenn  *»ine  ausschweifende  F*haa- 

tasie  hier  uieht  dnreh  hes^timinte  (ieseize  iu  drr  riehligert  Bahnten  p^h^itet  wiirde. 

Nur  wenn  die  Lsmieu  det?  Kiinstlers  durch  jenen    iT<';^rhnmt*k    gi4*e£rt*lt  werden, 

vveleher  iilIeJS  auf  die  beuhbiebti^te  Wirkung    iivül'i    uud    nielit    IVOhi.^r    bt^lriedigt 

ibl,  hh  nicht  die  TolJHle  HarmiUiie  in  Form    uu*1    Karbc    niri*  lit   (ist.    nur   dann 

werden  Ornauienn*  gewebaftViu  werd*Mk    welt*lie  iMrh*n    kilustleriüchen  Hang  linan- 

spruehea  kunnen.     Vml  gute  Urntynentt'  ä^iud  Kuui>lwerke,    wenn   ibnen  aueh  in 

der  künÄtlcrisehen  Bangerdnung  nur  ein  xweitvr  Tlalz  angewiesen  werden  kann. 

Eine  i-rnanienralo  Coinpoyitirui  i^t  zwar    iiidit  \m    Stande   den    xMerjseben    aiitVji- 

rirlitt^n  oder  bis  In  da??  luuejste  der  Soide  zu  ersi-hüttcrn,  aber  sie  wird  innerbalb 

beseheidener  Grenzen,    bei    weniger   hoehstrebeudtur  Anforderungen   ho  gut  eine 

Wirkung  auf  unser  üeniiHli  unsüben  wie  jede.s  andere  ähnhehe  Kunstwerk* 

Wer    die    folgenden   vier    Arbeiten   auf    sich   einwirken   lä.ssi,     dtir   wird 

Unden,   duss  suwnhl  Jie  Landsehuft  wie  das   OrnuineHl,   sowohl    das   Musikstück 

nh    siueli    das   (TediebL    wenn   aueh    nicht   ganz    gleiche,    bo    doeh   gleiehartige 

Geftihle  in  seiner  Seele  erweeken. 

Fig.  l. 


Lajidicbaa  vua  Haus  Olden. 


Fig.  2. 


Andantino. 


Persisches  Ornament  aus  dem  Jahre  1609. 
Fig.  3. 


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Thema  aus  dem  Qnintetr,  Op.  114,  von  bchabert. 

Tief  Im  ^rfluen  FrOhltn^shag. 

Em.  Geibel. 

1.  Tief  im  grünen  Frühlingshag 
Durch  die  alten  Rüstern 
Wandelt  leis  am  schönsten  Tag 
Wundersames  Flüstern. 

2.  Jedes  Läublein  spricht:  „Gott  grüß!" 
Zn  dem  Laub  daneben, 

Alles  athmet  tief  und  süß    . 
Heirges  Friedensiebon. 

3.  Und  wie  Blfit'  und  Blatt  am  Strauch 
Still  sich  wiegt  im  Glänze, 

Wiegt  sich  meine  SeeF  im  Hauch 
Der  durchströmt  das  Ganze. 


Eimeljie  Foruien  aas  couvtntiaiielli^n  Om&iueitiei]. 
Uriecbiacb.  —  2.  Periiacb    —  3.  Qolhiicb 


Cm  die  GeaeOH^  keimen  zu   knien,    nach    welchen   die  Ümamente   gt*baut 

'^h\d.  rn(is.Ht»n   wir  ijrr>*tn'*^   Aiifnieiktiiinikoit  vor  alli^ru  ihn  PJlan?.i.'iKirrnun*'r)ti*ri  und 

war  jcmtvti  l'riHtizetiorniiimtntün  zuwenden,    wolt*tie    in    HÜim    ilin>n  Tlieileii  mmh 

ir>ijtlicli.    winin  aihdi    niidit  gerade  ihm  uninJUt^lhurüii  Vorbihhi\   m   tlocli  iliit^n 

<-rgani*kdion  Drtsprnng  L»rlcenn«ii  hiüseii.  Wir  wtTdou  ulm  jinio  ji^roüo  Ürapi>o  von 

^^trnank'Dtitu  im    »ll^trinHincHi  imht'ai'hti^t  langen  niilHSion    d*^reii  jihgt^l^nlctn   FiirnH*ii 

^Behüu  ctirniMiliiinell  erNüirH  simf,    v^eil  ak  tu  wril  vini  jedem   nadM'licdirn  Tyi*m 

^BbeitBhf^n,    und   in    iliivr    ('oijstrnclion    rinr    mehr   die   all^enieinen    Natiirfres^^Ue 

^Bbrnithen.  nacli  w^lrhen  aHo  I^tlanzeu  gebaut  mu\.  {Fig,  4j 

^»  F»ie   4.  Bevor  ii'h  huI  dun  iie^enöüirul 

rndier    eingehe,    will    ich    gleieh 

ani«drüeklieh    beinerktn,   dmn  ich 

durchaus  nirht  din  Abnirbt   U^hkK 

in   riieÄen    Zeilen    j^enitsKe    K<*geln 

uinV.nHtellen,    naeh  weit  htm  (U'na- 

nienle  euriifxninMl  werden  klinnten. 

Keini*Hvn*gti;  da«  kann  dia'Ldi  Wattn 

nicht  gelehrt  wenlen.    Ein  Oina- 

rneni  ao  7.n  geütulten,  das»  m  dem 

(iegenj!itande.      welehi^m     «»     als 

Sebninek  dienen  si>!t,  aueb  wirklieh 

neue  Sehitttbeit  verleihe,   iBt  eben  nicht  so  leieht   ali;   mancher   vielleieht  denkt. 

Bi*i  der  grollen  !Vlannigfälti**'kiit  der  Verwen^lnng,    l»ei    der    (ml    unl»e*ieiininkton 

Freiheit  in  Anwendung  der  Mittel  H  es   isehon  wehr  sehwierig,   die  Uesetxü  zu' 

l>t\HÜnimen,    welche    bei    Ornarnententwilrfou    in    Betraebt   kummcu,    aber    einen 

Leitfaden  den  ComrHjnieren«   2u   geben,   i^t    ganz   unniöglich.     Wir  milt»$en   nn« 

a!w>   damit    begnOgon,    daranf   hinzriweif^eit,    wie   (Jrnarnente    von    den    riidittgen 

tieäiditspnnkten    ans    iii    betraehteri    siml,     Ein    gnten    Ornament  hoII  eben  nicht 

liloli  juit  gedankenlosem  Wohlgefallen   besehant,    en  soll   auch   «tmliert   werden ; 

m  soll  dar  (ledankengang^  welchen  dor  Kün.^tler  .sciwohl  beim  Entwürfe  ab  ^uch 

bei    der    Ansfährung    des  OrnamenteH   einj^efichliigen    hat,   erkannt   nml   gepriHl 

werden:  nur  au!  iJiese  W'i^lm  wird  man  heinj  Hetrarlitün  eines  guten  Urnamenlci» 

eim^n  wahrhall  künstlerischen   (tenuss   haben,    nur   auf  diese    Weis«   wird    nnm 

lernen,    tfute  und  Mchleehte    Ornamente  von  einander  7M  nnterscheiflen.     IMe»  Ul 

ftr  den  T-paien  gewisii  ^ehr  niUzlich    und  wünt^cbenswtTt ;    i\\v   den  I/direr  aber, 

welcher   für  die   Bebnler  guti^   Vorbihier   auszuwählen  hat,    isit  ch   unerteHlieb 

Nun  zav  Bache, 

Wie  ich  >ichofi  in  einer  anderen  At)hai)dhaig  U^merkt  habe,  nniebt  «ich  bei 
allco  Vljikenj  sehr  frilhzeitig  das  Heötreben  iK'nnTkhar,  Pfianzonl^ilder  ornamental 
ZU  rerwerten.  I>iese  l^Hanzonbilder.  welche  anfange  gewis^ermanen  nur  ab 
schüchb*rne  Versuche  in  die  priniiliven  geometrischen  tJrnamente  eingestreut 
wurden,  bekamen  .sehr  bald  die  Oberhand,  ohne  deshalb  das  geomi'trisidic  (h'na- 
ment  gaiir.  tu  verd hingen. 

Das  eintaehstc  Pfhinzenornament  ii^t  durcli  AQüinanderreibuug  vou  HluKn 
gebildet,  welche  \u  ihren  OU^ranKiehten  dargestellt  üind.  (Fig.  '»J     Breit»»n  nirh 


10 

derartige  Dai  Stellungen  nach  zwei  Biebtungen  Ober  eine  ganze  Fläche  aus,  so 
sind  die  einzelnen  Blüten  immer  so  angeordnet,  dass  sich  deutlich  der  Einfiuss 
der  Quadrat-  und  Dreiecknetze  erkennen  lässt.  (Fig.  5,^.) 


Eine  große  Mannigfaltigkeit  kann 
bei  derartigen  Mustern  nicht  wahr- 
genommen werden,  weil  die  fort- 
während wiederholte  Darstellung  ein 
und  derselben  Blute  in  ihrer  Ober- 
ansicht eine  Eintönigkeit  in  das  Orna- 
ment bringt.  Bei  Völkern  mit  höherer 
künstlerischer  Bildung  werden  auch 
derartige  Darstellungen  nur  für  ein- 
fache streifenförmige  Ornamente  ver- 
wendet. Der  ürund.  warum  solche 
einfache    Blütendarstellungen,    welche 


Fig.  6. 


1.  Griechisches  YasenorDament. 

2.  Ornament  Ton  einem  indischen  Bogen. 

3.  Alt-Persisches  Ornament. 


bei  fluchtiger  Betrachtung  denselben  Eindruck  machen  wie  nebeneinandergeBiellte 
kreis-  oder  sternförmige  Felder,  einförmig  wirken,  wird  durch  nachstehende 
drei  Beispiele  auf  das  deutlichste  klar  gemacht ;  dieselben  habe  ich  einem  Auf- 
satze von  Owen  Jones  über  Maurische  Ornamente  entnommen. 

Fig.  6. 


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Zf'ichiiiiiigou  iiacii  Owen  Jones. 


Jede  Anordnung  der  Formen,  welclie  dem  Beispiele  A  entspricht,  muss  uns 
nuturnothwendig  einförmig  erscheinen,  weil  sie  unseren  Geist  fast  gar  nicht  be- 
schäftigt; diese  wird  daher  au(*h  unser  Wohlgefallen  nicht  Ijosoiiders  erregen 
können.  Betrachten  wir  dagegen  das  Beispiel  B,  so  werden  wir  an  demselben 
schon  mehr  Geschmack  finden,  weil  durch  die  schiefen  Linien  den  Blicken 
<Mne  andere  Richtung  gegeben  wird,  wodqrch  nieirr  Abwechslung  in  die 
*iauze  Zusammenstellung  gebracht  wird.  Werden  zu  diesen  geraden  Linien 
noch  solche  hinzugefügt,  welche  eine  kreisförmige  Tendenz  haben,  wie  es 
das  Beispiel  C  zeigt,  so  wird  dadurch  die  volle  Harmonie  hergestellt  und  wir 
werden  durch  den  Anblick  dieser  Zeichnung  nunmehr  befriedigt  werden.  l)ie 
Harmonie  der  Formen  besteht  eben  im  gehörigen  Gleichgewichte  und  Coutrastc 
der  krummen  und  der  geraden  Linien  in  ihren  Hauptrichtungen.  (Fig.  6.) 


11 


Fig.  7 


1 


^^jß      ^^^      ^ri^     ^dbX 
«2Q^  ^bC>*   ^BS^  ^ol^ 


Reicher  tinti  ich  riüVcht^?  saget»   malt^riseljL^r   mid  Omun^fitB   gfshiltct,    bei 

welchen  Switetiuii^icht^fi  stm  Hlii- 
Wn  iini^^w endigt  Kind  iFi^f,  7). 
Diesen  in  iliier  Sritcnuriwi(4it  dnv- 
gestellten  Blüten  i«t  (iist  itnjtier 
ein  Steng»'!  hj*ig(*lrt^».siMi,  tItT  Hsuui 
juiclt  iin*istiMit.lu!ilia  ein  udvr  jneli- 
reri^  Ulader  tnigt  (Fi^.  7—2  tu  fli  • 
Mnsif  r,  iiusilrn  'luU'Vit  erwähn tei» 
UhilvrMlirsti^|lnn*r<'H  gehil(h1,  ge- 
Wiiliicfi  oit  viui^n  n*i/volli*n  Ati- 
l»lick,  imioni  m,  isrlieiiihAr  n»gi*l- 
h>fe  uU3s*ieHtrent,  tÜu  Ihisetztniil^i*^- 
koit  ihrer  Aimrdnnng  nicht  so- 
(int  erkennen,  smidern  nnr  fnhfnii 
liissen.  (Fig.  7.  3.) 

\hU'i*U  ilii-  VertMnihni^  »hr 
t'initelnen  UhitiMisevreige  intt**itieni 
gcnicinsanieii    SUii»me.    werden 

rlie  TollkoinnieüJiten  und  entwick- 
le Ornamem    aim    d^T»    MiMteHniche    eines  perBlsch^^n  ]^,,jgj^,)j|,i^,^^.„  |>jl,^f,^,,^,,,t.„.^j,,^,,^ 

Webers.    2*  Ornament  von  einer  persiwshen  Stickcreil  *      '     ^  lu    n  .      -  <»  t 

^  ..,.  .,    .  -   t      t,    t   .  hergestellt  Knt.Huru'Ui>n  inelirer** 

»3.   IJieiJ  einer  japariesjsnhrn  Pftplcrtiipeiff.  -  ' 

lilQleü-  nnd  hhitiertragendi*  Asflf 

•♦im^n»  Hwupts^taniriu^,  so  igt  litir^ellip  alw  MniterHiiinin»  nnd  TraJ^er  dc^  ir3in/.t*ti 
Orniitn^ntes  anxn^ehen,  nnd  ^iMHMiilirhr  wieliugen  Brstnridlhetle  de^üSi^lhcn  nins.s*»n 
Pig  Q_  ans  diese*»  Stamme  dire<*t  oder  jinürert 

entspringen,  (Fig.  H.) 

Was  die  F<-»nii  nnd  Ri*d*tnng  di^r 
(n-nanientstiiniiiie  iinhehmgt,  s^i  folgen 
«iy  zwar  diMhnrrgh<*h  genau  den^idhen 
Natnr^i**ir'tzen,  welchen  ihre  Viprlnlder 
iiiiterw*n'ftMi  s^ind.  lUicr  die  *^iNie  Rolle 
spielen  }mi  ihrer  Aimnlming  «lorh  die 
(jüHeUe  der  Symmetrie  und  Liiiien- 
HehHidieit.  Din  Ornamenl>iUiinnHt  sinri 
enlvvr*I(*r  g e  r a  d  e  oder  w  e  1 1 e  n  Tu  r- 
m  i  g  lj<*wegt  odor  i»  [u  r  a  I  t'<i  r  rn  i  g  ge- 
sell wu»*gen*  Eine  S|**ngelrnhrung,  welehe 
die  Nnlnr  mehr  nder  weniger  getreu 
tiiM'h^hmt,    rinriet    man    nieht     lululig. 

lyUiriUi*FülJtiu|$  aus  der  Certosa  ku  P4m.   Im  ^     ^ 

Originil  iit  dus  Onntnent   lichtgolb   and  der  '*""''    g**i'^i*^''  ^tamm    kiunmt   bellen 

GriiDd  dunkelbmun      (tJie   Wi(.»deTg;it>ü  iliesea  ullcin  vor;  er  dient    iin/i.st<m.s  iindern  lie- 
Orßamcnte»  iit  al«o  keine  gut«,  was  aber  gerne  wegteu  Zweigen  als  Mntterstamni,  Dun^h 


Beweiskraft  nicht  bcdntrichligtj 


seine  Anwendung  hl  auch  znnuist  du 


12 

aulstrebeude  Richtung  des  Ornamente  bediogt.  (Fig.  8.)  tioe  Ausncihme  ?od  dieser 
Regel  machen  nur  jene  Orna- 


mente, deren  Zweige  von  einem 
gemeinsamen  ^littelpunkte  aus- 
strjihlen,  welche  also  rosetten- 
lurniig  angeordnet  sind.  (Fig 
9,  2.)  Auch  jene  Streifen- 
muster, liei  welchen  die  Blüten 
und  Blattei  »)lino  Vermittlung 
von  Zweigen  an  den  Stamm 
angeheftet  sind,  sind  d*  r  ohen 
angeführten  Regel  nicht  unter- 
worfen. (Fig.  9,  3  u.  4.)  Bei 
derartigen  Ornamenten  kommt 
es  auch  vor,  dass  der  gerade 
Stengel  nicht  durch  die  Mitte 
des  Musters  geführt  ist.  son- 
dern seitwärts  lauft  und  die 
eine  Grenze  des  Streifens  bildet. 
(Flg.  9,  3.)  • 


Flg.  9. 


K^Ornament  ?<m  einer  emailieiten  Dolchschttde.  Indische 
Arbeit.  Petersburg.  2.  Ornament  von  der  Decke  des 
Palazzo  Ducale  in  Mantna  (1527.)  8.  Streifeaaunter  von 
einem  Olasfenster  des  Cölner  Domes.  4.  SCraiÜBBmniter 
von  einer  griediiscben  Vase. 


Eine  grosse  Abwechslung  kann  nicht  erzielt  werden,  wenn  beim  Entwerfen 
von  Ornamenten  nur  gerade  Stengel  angewendet  werden. 

Eine  viel  mannigfaltigere  Bildung  ist  bei  jenen  Ornamffnten  möglich,  bei 
denen  wellenförmig  bewegte  Stämme  gebraucht  werden.  Wie  viellach  wellen- 
tormige  Ornamentstämme  gestaltet  werden  können,  kann  man  sehr  deutlich  ao 
nebenstehenden  Ornamentskeleten  sehen.  (Fig.  10.)  Es  kann  nicht  nur  die  eiozeloe 


Fig.  10. 


Wellenlinie  viellach  umgeformt  werden,  je  naehdem  die  Verhältnisse  ihrer 
Elemente  geändert  werden,  sondern  es  können  auch  mehrere  Welleiilinieo  auf 
die  mannigfaltigste  Art  combiniert  werden.  Die  befgefügten  Ornamente  enthelien 
raicli  einer  weiteren  Ausführung.  Dieselben  entsprechen  den  oben  gebrachteo 
Ornamentskeleten.  (Fig.   II.) 


fig.  It 


13 


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L  Oroament  vun  emer  gmi^hiicheii  Thouvase.  F&ris,  LoEwn*,  2.  Om&nient  von 
einer  Wmndm&k'rei  des  XJIL  Jhdt.  aus  item  J&cobinerklnäU'r  %\\  Age».  3.  Oriia- 
ment  von  einer  ni filierten  Scbile  (PeriiBeb)  Puris,  Eigen tUum  düi  Gr&fen  tou 
HorQaj,  4.  Tbt'il  duet  japinesitchen  Gi^ wehes.  Sammkag  des  Prüf.  Dr  BfttsljE 
m  Tokio.  5.  Ürnäineiit  von  «iner  chioes^iachea  Vuse^  South  Kens ing ton  Musf^tim. 
6.  OrnAineui  vou  tioer  Manüscriptmalerei.  (Inditch).  PÄris^  Bibliotht!i|ue  a&tiaunle, 

C&bioet  des  Estampes. 

l>ii»  tiK'istGü  Kililungeu  läSHl  die  Spiriillime  zti.    Eine  eiiizelm^  Spimle  kann 


^ 


j  dfe  ^  ijfa  a 


14 


entweder  nach  reehts  oder  nach  links  geschwungen  sein.  Zwei  Spirallinien  können 
C-  oder  S-förmig  mit  einander  verbunden  werden;  diesa  Verbindungen  lassen 
wieder  eine  ganze  Reihe  von  Koppelungen  zu. 

Verbindet  man  zwei  Spirallinien  durch  gerade  Linien,  so  bekommt  man 
wieder  neue  Formen:  auch  diese  können  wieder  in  verschiedener  Weise  zusam- 
mengestellt werden.  Endlich  können  die  Spirallinien  in  einer  rankenförmigen 
Art  Hilf  einander  verbunden  werden.  Alle  diese  Gombinationen  können  wieder 
unbeschränkt  verändert  werden,  entweder  durch  die  Verschiebung  der  (Jrößen- 
verhältnisse  der  einzelnen  Spirallinien  oder  durch  Verbindung  verschiedener  Zu- 
sammenstellungen unter  emander.  (Fig.  12.) 

Trotz  dieser  großen  Mannigfaltigkeit  werden  diese  Spiralformen  fast  nie  an 
und  für  sich  allein  ornamental  verwertet,  sondern  sie  werden  zu  diesem  Zwecke 
beinahe  immer  mit  geraden  oder  wellenförmig  bewegten  Hauptstämmen  in  Ver- 
bindung gebracht.  Dies  gilt  namentlich  fJir  größere  Compositionen.  Auch  treten 
die  einzelnen  Formen  in  der  oben  abgebildeten  nackten  DeutHchkeit  in  der  Re- 
gel nur  bei  Schmiedearbeiten  hervor.  Was  in  dieser  Beziehung   geleistet  werden 


Fig.  18. 


kann,    veranschaulicht    nebenstehende    Abbil- 
dung. (Fig.  13.) 

Dieses  herrliche  Grabkreuz  liefert  zugleich 
einen  Beleg  für  das,  was  ich  in  der  Einleitung 
über  den  Kunstsinn  der  verflossenen  Geschlech- 
ter gesagt  habe.  Man  bedenke:  dieses  Kreuz 
hat  ein  einfacher  Landschmied  nicht  nur  an- 
gefertigt, sondern  auch  eifunden.  Das  ist 
nicht  vielleicht  ein  vereinzelter  Fall.  Diese  Ar- 
beiten waren  seinerzeit  so  gang  und  gebe  wie 
heutzutage  die  plumpen  Steinplosten  und  die 
scheußlichen  gusseisernen  Kreuze.  Die  Antiqui- 
Uitenhyänen  suchen  gegenwärtig  mit  Vorliebe 
diese  Kreuze  auf,  lassen  sie  zerschlagen  und 
auf  allerlei  andere  Dinge  verarbeiten.  Auch  bei 
der  Landbevölkerung  selbst  finden  sie  keinen 
rechten  Anklang  mehr,  weil  sie  zu  „altmodisch** 
sind.  Trotzdem  habe  ich  auf  einer  Suche  in 
den  Ferien  1891  und  1892  in  den  Alpenlän- 
dern noch  sehr  viele  gefunden  und  gegen  hun- 
dert, die  alle  aus  dem  16.  und  17.  Jahrhundert 

stammen,    aufgenommen.    Dies    zeigt  wohl  am  Grabkreuz  aus  dör  ersten  Hälfte  des 
besten,  weiche  Verbreitung  diese  Kunstschmiede-  I7ten  Jhdt.  Tirol, 

arbeiten  in  diesen  Zeiten  gehabt  haben  müssen.  Den  Standort  des  Kreuzes  habe 
ich  verschwiegen,  um  den  oben  genannten  Hyänen  nicht  aufdieSpurzu  helfen. 
Nun  aber  wieder  zur  Sache. 

lassen  die  Spiral-  und  Wellenlinien  schon  an  und  für  sich  zahlreiche  Ver- 
änderungen ihrer  Formen  zu,  so  sind  die   Combinationon  aus  diesen    Linien  ge- 


a 


pdezii  tiuftiidlleh  und  cä  (litigt  mir  vjü  (Kmii  pliaiitasievolleti  Ranstier  ab,  imtner 
ieder  mue  Zuaammeniitt*Ilungeti  zu  ersinnen, 

Dio  Slon^i^I  hildon,  y^u*  ich  frlUior  pezeigl.  hahe,  ^«^wissormaßtiii  lias  Skelet 

iripÄ  I*rlanztM»uriiniut'Hti*is,  Von  ilirer  Anordnung  liiingt  iiIh»  wr^sentliidi  dk^  St^hön* 

lieit  pineB  Ortiani*'nti^ä>  ah,    gmitli»   sc»  wif*    beim   Metisrlien    eine   srhün**  (iesLalt 

Hohlpraponionirü*;;  Knoehc^ugi^rQHti^  voraussetzt. 

Wie  wespiitfich    dur**h    dip    Anordnung   der    Stengel    ihn   gnnzo    AiiHsJohpu 

t*ft  nrnaiuentt'N  fiwinrtusst  wird,  kjinn  inttn    s^^br   dtmtlir^fj    an    nt^lMMi^t^ln^ndtTi 

i  kni»tiiPüten  sehen,  bei  vvelrtu^n  der  Konstler  die»elt>e  Aufgabe,  n^mliidi  dm  Auh- 

ftlilting  eineiig  kreiHfilrrnigen  Felden,  auf  i'iiif*  dreitaehe  Art  gelost  hat.  (Fig.   14.) 


Fif.  u 


iiei 


Omimeiite  vou  einem  Majolika-Fußbodeti  m,ub  dem  Ortloriam  der  h.  CfttbariD«|a;u  Sieoa 

(U0Ö-I52O,) 

Wir  hid>i*n  bei  Ik\spnn'hung  ihn'  pinllndien  Ühitenonianiüiite  geHehen,  Am» 
/.u^ianieuät^'Uungen  aiih  glt^iidit'n  Linion  ixlt^r  AblluMlungou  uns  minder  sc'hon  er* 
eheinen  aln  solehe,  bei  denen  genwio  und  kruninu*  LtniBn  mh  dm  Gleiehgewifdit 
lialten,  und  hi*i  denen  in  den  RirlitnngRu  der  Ijinien  die  not h ige  Al>weehslung 
lerrselrt.  woü  j?i  gu  doren  VVOrdlgung  aueh  eirie  größore  Geistpsarifeil  erforderlif-Ji 
Atifi  demselben  Oninde  werden  nm  auch  krumme  liinien  um  m  wohtgetKtli- 
?r  ers^eheinen.  je  weniger  dieselben  das  nn*<du\rii^tdie  Veriiibren  durehlilieken 
f?n,  TnittelMt  dessen  t;ie  hergestellt  worden  ^ind   oder  do**b    iiergnstellt    werden 

könnb^n.  l>alier  lind*a  man  aueh  iw  den  be,sten  Zei- 
ten der  Ornanientik,  sowohl  bei  den  wellen-  und 
spiralfornngen  Sterrgolbildungen,  als  auch  bei  ando- 
reu  krniiimlinigen  Gebilden  immer  Linien  einer  hö- 
heren Ordnung  angewendet,  und  nur  in  jenen  Zei- 
ten, in  denen  die  Kunst  in  Verfall  gerieth.  wurden 
die  kramnn*n  Linien  aus  Kreistxigen  oder  iiudereu 
vermittelst  des  Zirkels  leicht  berstidlfmrer  Fiiriien  zu- 
sammengesetzt (Fig,  15.) 

Naehdenj  wir  im  Von^t^hivnden  k'obturblet  ha- 
ben, welche  Itolle  die  versebiedentni  IjiniiHi   bei  der 
Stengel  bildung  der  Ornamente  spielen,  m  wollen  wir 
. SehOoftforait« Weltealiaten.       nun  betratditen,    naeh    welchen   Oesi^tzen    die  t)rna- 

^  Wilkjliaifl  mit  groben  Zu-      rnentskelete    mit  Blättern  und  Blüten  Ijöklddet  wer- 
Mi  (Kreitb6|ea ) 
.  Elnfftolii  FIfar  mit  guter      den,  und  wie  4liesirll>en  im  Oruanit^nte  vertheüt  Mein 

Ltoleambruiig.  niflssen,  damit   es  alleß   künstleriÄehen  Antordenin- 

4.  Dieielbe  Figur  mit  unicböoer  ,  ,  ,    ^,         ^  ,         ,    ,      »m  *  t      i      i 

LiiiieDAlliniug.  (KreitbogtD.)      gen  entapricht   Bei  dieser  Gelegenheit  wiil  ich  gleicu 


16 

bemerken,  dass  diese  Blätter  und  ßlOten  nie  getreue  NachbiJduDgen  ihrer  natör- 
liehen  Vorbilder  sein  dflrfen.  Es  sollen  nur  conventionelle  Darstellungen  seio, 
bei  welchen  die  charakteristischen  Merkmale  jedoch  ^hinlanghoh  hervorgehoben 
sind,  um  eine  Vorstellung  des  l)eabsichtigten  Gegenstandes  zu  erwecken.  Durch 
jede  naturgetreue,  ins  Einzelne  gehende  Zeichnung  wftrde  die  betreffende  Bifite 
die  Aufmerksamkeit  des  Beschauers  zu  sehr  für  sich  allein  in  Anspruch  nehmen, 
zu  viel  Selbstzweck  werden,  und  dadurch  die  Einheit  jenes  Ornamentes  zerstdren, 
zu  dessen  Schmuck  sie  hätte  dienen  sollen. 

Bezüglich  der  Raumausfüllung  kann  man  die  Ornamente  in  drei  Gruppen 
eintheiien:  1.  In  Streifenmuster:  das  sind  Ornamente,  welche  sich  nach  einer 
Richtung  endlos  fortsetzen.  Diese  Ornamente  werden  gewöhnlich  zu  Einfassungen. 
Säumen,  Friesen  u.  dgl.  verwendet.  (Fig.  11,  i,  2  u.  3.) 

2.  In  Muster  ohne  Ende;  das  sind  Ornamente,  welche  sich  nach  jeder 
Richtung  endlos  fortsetzen  lassen.  In  diese  Gruppe  gehören  die  meisten  Tapeten- , 
Teppich-,  Stoff-  und  Fussbodeumuster.  (l'ig.   11,  4,5  u.  6.) 

3.  In  Füllungsornamente;  das  sind  Ornamente,  welche  einen  begrenzten 
Raum  vollständig  ausfüllen  und  sich  nach  keiner  Seite  weiter  fortsetzen  lassen. 
Die  Anwendung  dieser  Ornamente  ist  sehr  verschieden  und  schon  durch  den 
Namen  angedeutet.  Nachdem  die  Füllungsornameute  die  freieste  Entwicklung 
gestatten  und  man  daher  an  ihnen  die  Gesetze,  nach  welchen  die  Ornamente 
gebildet  sind,  am  deutlichsten  wahrnehmen  kann,  so  werde  ich  hauptsäehlicb 
Füllungsornamente  als  Beispiele  bringen.  Die  an  ihnen  wahrgenommenen  Gesetze 
gelten  natürlich  für  alle  Pflanzenornamente.  (Fig.  14,  Fig.  1(5  u.  a.  m.) 

Unterzieht  man  dig  sichtbaren  Theile  einer  krautartigen  Pflanze  einer  genauen 
Betrachtung,  so  l)enierkt  man  zumeist  Folgendes:  Einer  Rosette  wurzelstandiger 
Blätter  entsprießt  ein  mehr  oder  w^eniger  kräftiger  Stamm,  aus  welchem  die 
Blätter,  Blüten  und  Früchte  tragenden  Zweige  entspringen.  Genau  dasselbe  kann 
man  auch  bei  gut  componierten  Pflanzenornamenten  wahrnehmen.  Auch  hier 
bildet  den  Ausgangspunkt  des  ganzen  Ornamentes  eine  Blattrosette  oder  ein  reich 
gestalteter  Blätt(jrkelch.  (Fig.  16,  2.)  Diese  Theile  werden  bei  sehr  hoch  auf- 
strebenden schmalen  Ornamentstreifen  sogar  in  gewissen  Absätzen  wiederholt; 
diese  neuen  Kelche  bilden  dann  gewissei maßen  neue  Stützpunkte  und  entlasten 
auf  diese  Weise  die  unteren  Theile  des  Ornamentes.  (Fig.  16,  lu.  8.)  Die  ge- 
nannten Blattrosetten  fehlen  nur  in  sehr  seltenen  Fällen  bei  kleineren  Ornamenten; 
man  hat  sich  dann  einen  abgeschnittenen  Zweig  zu  denken,  welcher,  leicht  hin- 
geworfen, die  zu  verzierende  Fläche  bedeckt.  (Fig.  16, 4.)  Jene  Stellen  des 
Mutterstammes,  von  denen  Seitenstämme  abzweigen,  sind  zumeist  mit  grOfieren 
Blättern  verkleidet,  welche  meistens  sowohl  den  Mutterstamm  als  auch  die  Seiten- 
triebe eine  Strecke  weit  verdecken.  (Fig.  16,  2.)  Entspringen  an  einer  Stelle 
mehrere  Zweige,  oder  theilt  sich  der  Stamm  in  mehrere  Äste,  so  ist  meistens 
ein  weiterer  Blättokelch  als  neue  Basis  für  diese  Theile  angebracht.  (Fig.  Id, 
1,  2  u.  3.) 

Die  verschiedenen  Zweige  und  Theile  eines  Ornamentes  müssen  die  Wachs- 
thumsrichtung,  welche  durch  den  Mutterstamm  gegeben  ist,  beibehalten,  und  e« 
darf  kein  Theii  dieser  Richtung  entgegenstreben.  Erfordert  die  LinientQjirung  des 


17 


fii.  16. 


Ornamentes  dennaeh  ein  demrtige^ 

utiorgatii^eheii  Etitgegeimtrelvr^n  ton 
ein 2*^1  rii^ii  Zweigen,  so  rni^Khien  die- 
mWim  dureti  Kelrhe  oder  dergl* 
uls  j^clhsUtudige.  nieht  direkt  vom 
Mutterfitmiiuhi  enlspring^^inle  Th^ite 
^f'keiinÄeii^lHjf^t  t*ein.  Ein  derartiger 
Vorgang  ist  nieisteas  auf  tuiie  Ver- 
legenheit de^  Knnjitlers  turiU'kw- 
fühnirL  Er  isi  tm  Nuthliebelf. 
(Pig^  16.8) 


Die  einzelnen  Zweige  dürfen 
niehl  *icliroff  vorn  Miitterstnrnnn* 
wpgsitelien,  sondern  m  milst^en  mdi 
rlettiselfien  ulirnühli^  entwindirn»  d. 
li,  dn^  Zweige  Hotlen,  wenn  man  me 
I.  u,  3.  PfeilerofDamente  aus  der  Kirche  Set  Marn  <**^''«"  "I""*'"  An^gan^punkt  vt?r- 
dei  Mirtcoli  ii»  Vöuedlg.  Ungef.  1485.  2.  OrDtment  laugert,  den  Mutterstanim  nicht 
¥ou  den  ChoretühJen  m  der  üerto*a  bei  pÄvia.  (Iinehsclineiden.  «ondern  me  sollen 
4,  Onnaeni  van  einem  ScycHübetoblag  aus  dem  jj^  j^p^ell^n  verlaufen.  (Fig.  17.) 
16.  Jbdt.  Üeuüche  Uenaltsftiiet*  Stuttgart,  *      u    Jü  ^^         -   i.     j*     n      *  j 

^  Auch  dürfen  sieh   die  Zweige  und 

fusile   eines    Urmiiüenlefi   uitiht   all   zu  Jiäufig    überseb neiden,    odej    gar  gegeu- 

Flg.  17,  seitig  decken;   tHierhatipt   muss  alleji, 

/^"^I/^^                /^>  /''^^x  ^^  *''*^  Klarheit   der  Stengelffibrung 

(  QJ  \D  )                {  QJ  \D   J  beeinträehtiget,      vermieden      werden. 

Die  Qrü0e  der  BiUten  und  Blät- 
ter soll  der  Steng^Istarke  eotspreelieu. 
Zarte  Stengel  dürfen  al^o    kein^^  mm- 
sigen  Blfitpu  und  Blätter  tragi^n,  weil 
flie.st*   m   Hchwer   wirtccn    und   einen  heängstigendt^ti  Eindrnek   machen   wurden. 

Kbenijüwenig  dürfen  natu r lieh  starke  Stengel 
mit  klein**n  lllllten  und  BtMtern  vi*i^tdn»n  wer- 
den;  i"in  Hü  ausgi^Htattpte»  Uniainifint  würde 
wieder  ein  kUnimerlielieH  nnd  krankliafles  Auh- 
Heben  haben. 

Die  einzelnen  Bestandtheile  eineü  Orna- 
mentes^ sollen  so  Über  die  Orundtfäohe  verleill 
seiUt  das»  dip  Ma^tse  der  Drnamonttbeile  und 
die  unbedeekte  Grundfläche  Kieh  das  Gleitdi* 
gewieht  halten.  (Fig.  19,  l) 

Ist  zu  viel  von  der  Orimdfläebe  bedeekt» 
m    wird    das   Ürnanit^nt    in    massig     und    zn 


Ftg    18. 


wei  Omamenta  von  detn  berühmten 
i  loc#nt]Dir     Mtnt&tiirmaler     A  1 1  &- 

V  ante.  16.  Jahrh. 

Dm  ente  Onnmeot  hat  eine  etwas 

uakkre  &tdng«lfübrung 


Fig  Id. 


18 

schwer :  im  gegen- 
theiligen  Falle  macht 
es  hingegen  einen 
leeren  und  dürftigen 
Eindruck.  (Fig.  19, 
2u.  3.)  — Die  großen 
u.  kleinen  Ornaraent- 
theile  sollen  über  die 
ganze  Fläche  gleich- 
mäßig vertheilt  und 
womöglich  symme- 
trisch od.  rhythmisch 
angeordnet  sein;  es 
darf  nirgends  von  der 
Grundfläche  zu  viel 
frei  sein,  weil  sonst 
eine  lcereStelle,ein  so- 
genanntes Loch,  ent- 
sleht.(Fig.l9,4beia.j 

Ein  vollkommenes  Or-  j    Ornament  von   einem  ledernen  Bucheinband  in    der  Ratfabaus- 

nament  muss  eben  so  bibliotbek   zu  Schwäbisch  -  Hall.  (16.  Jahrb. )  —  2.  Ornament  von 

,       ,    ^  1    ^  einer  französischen  Tapete  aus  dem    18.  Jahrhundert.  —  8.  Thell 

Descnanen  sein,  aass  g^^g  Friesornamentes  von  einem  Hause  in  Pompeji.   —   4.    Oma- 

man  weder  etwas  hin-  ment  von  einer  Wandmalerei  aus  der   Kapelle  Notre-Dame  de  la 

/.,,  ,       ,  Roche.  (Seine-et-Oise.)    —  5.  Theil  einer  Ornameutskizze  v.  Daniel 

zufügen   noch    etwas  ^^^^^^   Deutsche  Frtthrenaissance. 

wegnehmen  kann,  ohne  die  Schönheit  des  Ganzen  zu  beeinträchtigen.  —  Endlich  soll 

mit  den  Blüten-  und  Blattformen  in  ein  und  demselben  Ornamente  nicht  zu  oft 

gewechselt  werden;  es  sollen  alle  Formen  eine    gewisse    Verwandtschaft   zeigen, 

damit  das  Ornament  einen  einheitlichen  Emdruck  macht.  (Fig.  19,5.) 

Nun  komme  ich  zu  einem  Punkte,  der  mir  einige  Verlegenheit  bereitet, 
nämlich  zur  Linienschönheit.  Wenn  schon  zum  richtigen  Verständnisse  des  Vor- 
hergehenden eine  empfängliche  Seele  gehört,  so  ist  nun  das  Nachfolgende  le- 
diglich eine  Sache  des  Gefühles  und  ich  bin  daher  im  Zweifel,  ob  meine  Aus- 
führungen Allen  vei ständlich  sein  werden.  Wem  zufälliger  Weise  jedes  Verstitad- 
nis  für  Linienschönheit  mangelt,  der  wird  die  nachfolgenden  Zeilen  mit  eioigeffl 
Achselzucken  lesen  und  auch  aus  den  beigegebenen  Beispielen  nichts  heraus- 
finden, trotzdem  die  Sache  für  den  Sehenden  ziemlieh  einfach  ist. 

In  einem  früheren  Abschnitte  habe  ich  bemerkt,  dass  die  Stengel  der  Or- 
namente schön  ineinander  flieUeu  müssen,  und  dass  sie  sich,  wenn  man  sie  ver- 
längert, in  ihren  Vereinigungspunkteu  nicht  durchschneiden  dürfen.  Etwas  Ähn- 
liches ist  auch  erforderlich,  wenn  ein  Ornament  schön  in  der  Linie  sein  soll. 
Es  dürfen  sich  in  demselben  die  Umrisse  der  einzelnen  Bestandtheile  nicht  in 
widerstrebenden  Richtungen  bewegen.  Nebeneinander  liegende  Umrisslinien  müssen 
dieselbe  Richtung  haben,  sie  müssen  sich  „begleiten":  dabei  rauss  aber  ein 
Parallelsein  der  Linien  möglichst  vermieden  werden.  Einige  'Beispiele  werden 
das  Gesagte  aufhellen. 


19 


In  m\mn:ii\i\iiindmn  i)rüa«ittnU?  hi  da«  Qt*Hi«tz  der  UiiiMnöcböriheit  so  augcii- 
llig  lu^fblgt,  iitim  m  Wüüig  Erklärung  bedarf. 

j,.^^  2Q  Mi\n    ßtihe    nur,    wiö    die 

Uuntouren  der  kehdi  förmigen 
HhMi*ii  den  fiirbtiuig*-ni  dtir  ^pU 
vnliüniügm  Stengel  fijlgi>n.  und 
wii*  di<?  Spiralen  ilieser  Blukn  so 
angeordnet  sind,  dass  liie  Ver- 
OrniiDi^Qi  TOI*  Hnor  pompiM*j.IicUeti  Wandmülerei.        hiudnngBlHii*^  dersolhoii  die  Bich- 

luii*»  der  Begivijzungslinl*>  Imt,  In  den  dreizinkigen  Kigurni  an  dei"  nnleren  Band- 

liuie  wiVtliTholt  «Niii  in  der  dt^nkbiir  einiliehöteu  Weke  geuuu  Jusstdba,  Eine  an- 

tk'rt*  Lr^^uiig  büteit  uns  dei-  pal rnettzn förmige  Tbeil  in  der  Mitte  des  OrnameiiU^;^. 

!*ii^  Spiralen,  wetehe  sieb  bier  l>erübreii,  habe»  eine  entgegengesetzte  Hiebtung* 

e^ser  Wid*'r?!3tn^it  der  Linien  wird  durcb  die  ♦ingefVigte  Fabnette  Kebr  gut  aus- 

.Mvgliehen,  indem  dureh  die  'Anrirdnung  der  BliUter  dersellten  das  Auge  deJS  Be- 

iianer^^  vi>n  elr»<*r  Hii.d^tung  allinablieb  zur  anderen  hinfibergeföhrt  wird.  E:^  hi 

'.'H  i'in  ganz  tihnlielier  Vorgang  wie  der,  webdier  l^eini  Auflösen  von  Dihssonan- 

II  in  iler  Mu»^ik  eingeselilagei»  wird.  AuÜerdent  sind  aueli  die  Enden  der  Blätter 

angeordn«^.,  da^K  eine  dnrrti  sjtj    gülegte    VerbiiiduiigHlinie    wieder    den    um- 

uinnenden   Bugen   begleitet.   Dieses  üonventiarndl»^  i)riuwn*tnt  entbült  alle  (le^etze, 

flehe  hei  lird^'UMdiön4'ii  <*nnun<^ntt*u  btdolgl    werdeu    jnn.ssen.    Wie  mau   siebt, 

:id  die  Oesetze  uiebt  juahlreieb  und  sielir  einrach.  Die  Durebffihrung  jedoeli  ir* 

dem  g*'gehen#'n   Pnlle  hl  ü(\  aylJenn'dentliidi  seh  widrig,  rlenn  \m  der  Befolgnng 

i**er  tir.'^L'Ue  muNs  mit  äuß^Tster  Zartheit  vorgegangen  vvt*rdeü,  und  es  darf  den 

^Oiimonttheilen  durehaus  kein  merkbarer  Zwsiug  angetban  werden,  weil  sonst  dit? 

MiÄe  (*oiiipöHiiinn  ifitjen  peiulitdh^n,  gesehran bleu  Einilruek  nnu'hcn  würde.  Auch 

irf  ih^  ,Jäetrt<"ilen^^  <ler  Linien    niebt   unnalerhrDehen    nnd  in  langen    Stre(*ken 

Kß-  JÄJ  dnreligefühn    werden;   ein  öoleber 

Vorgang  wnrdr  dem  Entwürfe  et- 
wa.s  Kadeji  nnd  SUswlielieb  verleihen. 
Zum  hesseren  VersUiiidui.sse  dm  üe- 
sagten,  wollen  wir  (?in  größeresi  Or- 
nament auf  Keine  Liuiensebönbeit 
prilfeir  (Fig.  ti\.) 

Bei  unleuistdiendor  Figur  ist 
der  er^le  Streuen  die  genaue  Wieder- 
gabe eines  indi^eheu  «frnanientei^. 
Inj  Kweiteu  Streiten  j^ind  die  flanpl* 
uinrissie  diesem  Ornamentei>  gegeben. 
IH  r  dritte  Streifen  gibt  eiöo  genaiio 
Uiedi'rljolnng  iles  Mrnainentes,  je- 
dorb  mit  ah^ieljtliebgenniebten  klei« 
neu  VerstuUen  gegen  die  Linieu- 
wehOnheil.  (Fig.  ^1  ) 
i>rtiameiit  fon  liner  iitdUc&en    Mauuscripitiitlercri.  1»  diofwni    Ornament  wieder- 

^n«,  Bibliollilquti  uiüouAle,  Cabloet  dei  Est&mpei,)  bidt  h'wh    alk^-»    d&8    viellaltit;.    waa 

2* 


20 


wir  an  dem  obigen  Beispiele  in  einfacher  Weise  durchgeführt  gefunden  haben. 
Die  großen  Blüten  (1,  2  u.  3)  sind  so  gezeichnet,  dass  die  Verbindungslinien 
ihrer  Spitzen  die  Stengel  begleiten.  Die  großen  Blätter  (4—8)  sind  so  angeord- 
net, dass  ihre  Umrisse  bogleitende  Linien  zu  den  Gontouren  der  anliegenden 
Ornamenttheile  und  zum  Theilc  auch  der  Begrenzungslinien  des  Ornamentes  bilden. 
Auch  die  kleinen  Blätter  sind  durchwegs  sorgfältig  nach  den  Gesetzen  der  Li- 
nienschönheit angeordnet.  Um  aber  die  ganze  Compositiou  vor  Süßliehkeit  zu 
bewahren,  sind  in  ganz  bestimmten  Intervallen  kleine  Verstöße  gegen  die  Linie 
gemacht.  Es  sind  dies  die  Blüten  9,  10  u.  II;  auch  das  Blatt  5  verstoßt  be- 
züglich des  Stengels  gegen  die  Linie.  Diese  Dissonanzen  werden  allerdings  durch 
die  umliegenden  Blätter  gemildert  und  sehr  bald  wieder  aufgelöst.  Wenn  sich 
derartige  Dissonanzen  in  einen)  Ornamente  häufen,  so  macht  das  einen  ebenso 
beleidigenden  Eindruck  auf  unser  Gemüth  wie  die  Häufung  von  Dissonanzen  in  einem 
Musikstücke.  Vergleicht  man  nun  genau  den  ersten  tadellosen  Ornamentstreifeu 
mit  dem  letzten,  in  welchem  absichtlich  Verstöße  gegen  die  Linie  gemacht  wur- 
den, so  wird  man  wohl  von  dem  Vorzuge  der  Linienschönheit  überzeugt  werden. 

Es  kommt  vor,  dass  der  Ornamentiker  bei  gewissenhafter  Befolgung  der 
oben  angeführten  Gesetze  auf  Schwierigkeiten  trifft,  welche  durch  das  gegebene 
Blätter-  und  Blüten materiale  nicht  zu  beheben  sind.  Er  wendet  dann  gerne  die 
schmiegsame  Ranke  an  und  zieht  sich  dadurch  nicht  nur  aus  der  Verlegenheit, 
sondern  er  bringt  auch  mehr  Abwechslung  in  den  Entwurf.  Nebenstehendes  Oi  nament 
gibt  ein  Beispiel  für  einen  solchen  Fall.  (Fig.  22.) 
Wäre  der  Platz,  den  in  diesem  Ornamente  die 
Ranke  einnimmt,  z.  B.  durch  ein  Blatt  ausgefüllt 
worden,  so  würden  dadurch  vier  gleichartige  Blätter 
nebeneinander  gekommen  sein,  was  unbedingt  ein- 
förmig gewirkt  hätte.  Durch  die  Ranke  ist  dies 
vermieden  und  es  ist  auch  der  Linie  nach  jeder 
Richtung  entsprochen  worden. 

Ranken,  in  dieser  beschränkten  Weise  ange- 
wendet, sind  ein  vollkommen  berechtigtes  orna- 
mentales Hilfsmittel.  Wenn  von  denselben  aber 
ein  so  übermäßiger  Gebrauch  gemacht  wird  wie  j^^^^^ 
in  nebenstehendem  Ornamente,  so  wirkt  das  lä- 
cherlich :    es  ist  gerade    so  als  wenn    man  einem    nichtigen    musikalischen    Ge- 


Fig.  22. 


l  einer  modernen  Kastenfällong. 


danken  durch  endlose  Triller  und  zahlreiche 
Vorschläge  auf  die  Beine  helfen  wollte. 
Es  ist  wirklich  verblüffend,  dass  ein  Ange- 
höriger d(»s  japanischen  Knnstlervolkes  ein 
solches  Ornament  liefern  konnte,  selbst  wenn 
man  annimmt,  dass  er  durch  die  Technik 
der  A  iisführung  dazu  verleitet  wurde.  (Fig.23.) 


Fig.  28. 


Ornament  von  einer|tau8chierten  japa- 
nischen  Eiäenrüstung.   Eigenthum    des 
l»rof.  Dr.  Balz  iu  Tokio. 


u 


Fig    24. 


mtment    vdd    ciniin    gestickten   persi> 

■cbeo    Teppich.    Eigen th um    dei    Herrn 

Löonce  Makioü,  Paris*  Im  unlerca  Theile 

^ei  ÜfBamentes   i^t  aetne   weitere   Aiu* 

füll  rang  angegeben. 


Nun  will  ieh  tioi'h  imij  imMergiltigeä^ 
Orruimoiit.  beifögeD,  an  welebcaiu  der  Lesor 
Stobst  t>iiio  genaue  IVfifiiDg  ansd^lnri  kann, 
um  lierauKzaiindea,  in  wiewoit  in  dieser 
reizen  Jeu  Composition  der  Liniensi^hunbeit 
enUsprocheu  worden  ist.  Bemfrkeu  will  ich 
nur,  tldm  die  Dissonanzen  in  den  sich 
krenzenden  Stengeln  lit^gen  uijd  ibiss  bei 
Anwendung  derselben  bis  Kur  nuLSerKten 
Grenze  de^  ZulüHsigen  gegiiiigen  wunie^ 
waü  ihr  HeMdutuer  Ue\  aufinerkminier  He- 
Umdiiung  wohl  nneb  Hililen  winL  (Fig,  34,} 


Bei  vielen,  liesouilers  bei  größeren  ür» 
nanjeubui  entspringen  iMe  iSUininm  t^elir 
häufig  nicbt  huh  HliUterkelehen  sondern 
nu8  Meuselien-  und  1'bierleibern*  iineh  aiiis 
iMankfin*  Va«en  u,  *lgL  XmU  sind  mit  den 
SUinunen  oll  Fnilbörner,  Hebalen  und  ver- 
hiedene  andere  Dinge  verbunden,  Solange  dies  in  der  reizvollen  Weiae  ge- 
Fig  2&.  sehieht,  wie  in  nebensl**ln^rideni  Ornamente, 

lÄfe>st  aieh  dagegen  nirbt  viel  Jrageu,  ob- 
wohl in  der  orgauisehou  Verbind injg  von 
Wesen  mit  freiwilliger  Bewegung  mit  wi- 
chen, ilenen  diene  FlUiigkelt  al>geht,  etwas 
Widermvtürliehes  liegt.  (Fig.  35,  ij 

Gese hiebt   eine  derartige    Verbindung 

nbor  in  der  gc-sueht  üiMuileuoriiehen  Weiiie 
wie  in  dem  beigeriigten  ürotesknrnHmentß, 
so  kann  das  vom  Btarnt punkte  des  guten 
ttei^ehniaekei^  nicht  mehr  gebtIligL  werden. 
(Fig.  25,1) 

Damit  bin  ich  am  Ende  meiner  Ann- 

-,.  ...       ^i     , ,    t:.     u  j  I       fllhrungen    aufielaufft.    dönn    leh    habe   nur 

Tlieil  eiofs  Mnjohka  f  ussbodeas  aus  dem  ^  e        er 

Ontoriiim  der  L  C»tWina»üöieDa(  1405  die   .4ufgabe    gehabt,    mich    mit  dem    Baue 

tit  1090.)  -  2  Grotesktülluiig  *  Jjtcqnes  der  rein  e  n  P  tl  a  n  z  e  n  0  r  fi  a  m  e  n  t  e  zu 
Aodrooei  du  Orcein  (IÖ15  —  1585.)  iielassen.  Dj-ss  sehr  viele  von  den  bespro- 
h^uen  (ie44et7.en  aui'ti  bei  allen  anderen  Ornainenten  ihre  AnwentJinig  lindere,  liegt  in 
er  Natur  der  Buche.  Zum  Seblus^o  will  iidi  norh  einige  allgefneine  Hejnerku[igen  über 
inige  nicht  gan?,  zur  8aebe  |i;ehorjgt'  Dinge  ninelien  und  zv^ar  hauplKHehlieh  deNhalh, 
weil  in  unserer  Zieit  aueh  in  dieser  UinMiidit  die  grollten  Fehler  gemaebt  werden.  — 
Es  ii<*  klar,  ilas^  bei  der  AuKsohmiK^kung  eine^  ( iegeustaruleh  nicht  nnr  der 
Zweck  den^^elben  im  Auge  behalten  werden  nniKä«  sondern  diiH8  man  auch  zu 
berütrkijtiehtjgeii  bat.  au^  welchem  Materiale  sowohl  der  %u  seh m Uckende  tiegen* 


22 

stand  selbst  gemacht  worden  ist,  als  auch,  welche  Materialien  bei  Herstellung 
des  Ornamentes  in  Betracht  kommen.  Es  wird  also  beispielsweise  die  Ornamentik 
einer  Zimmerdecke  anders  zu  gestalten  sein  als  die  eines  Teppichs.  Es  werden 
Ornamente,  welche  aus  verschiedenlärbigem  Holze  oder  aus  Steinen  hergestellt 
werden  eine  andere  Zeichnung  aufweisen  müssen  als  solcbe,  welche  gemalt  werden. 
Eine  weitere  Ausführung  über  diesen  Gegenstand  liegt,  wie  gesagt,  nicht  im  Be- 
reiche dieser  Darstellung,  auch  könnte  eine  Auseinandersetzung  darOber  nar  mit 
Hilfe  zahh-eicher  Abbildungen  erfolgen.  Erinnern  will  ich  nur  an  jene  entsetzli- 
chen Teppiche,  welche  mit  kopfgroßen  möglichst  naturgetreuen  Blumen  und  rie- 
sigen Blättern  bedeckt  waren  und  mit  ähnlich  gesehrqQckten  Polstermöbeln  den 
Hauptsehmuck  der  sogenannten  „Salons**  unserer  unmittelbaren  Vorfahren  bilde- 
ten. Naive  Besucher  trauten  sich  nie  recht  auf  diese  Teppiche  zo  steigtm,  weil 
sie  immer  das  Gefühl  hatten,  als  würden  sie  den  ganzen  Kohl  zusammentreten. 
Auch  auf  die  Stühle  setzten  sie  sich  nur  mit  großer  Vorsicht,  offenbar  unter 
dem  Banne  des  Sprichwortes :  „Keine  Rose  ohne  Dornen'*.  —  Die  Verfertiger 
dieser  Teppiche  sind  in  denselben  Fehler  verfallen  wie  jene  Maler,  welche  die 
Zimmerdecken  mit  Ornamenten  bedeckten,  welche  aus  Gehängen  von  Musikin- 
strumenten, Waffen  u.  dgl.  mehr  bestanden,  so  dass  man  das  peinliche  Gefühl 
nicht  lo^  werden  konnte,  es  könnten  einem  diese  Dinge  einmal  gelegentlich  auf 
den  Kopf  fallen.  Beide  bedachten  nicht,  dass  die  gewählten  Motive  füi*  diesen 
Zweck  ungeeignet  waren.  Die  Fabrikanten  der  genannten  Teppiche  machten  auch 
noch  den  Hauptfehler,  dass  sie,  indem  sie  Blumen  naturgetreu  nachzuahmen 
suchton,  das  Gebiet  der  Ornamentik  vollständig  verließen  und  in  jenes  der  Malerei 
übertraten.  Diesem  Fehler  wird  leider  auch  heutzutage  sehr  allgemein  gehuldigt, 
trotzdem  uns  die  Ornamente  aus  den  besten  Kunstepochen  gerade  das  Gegentheil 
lehren.  In  denselben  tritt  nie  das  Bestreben  auf,  die  Werke  der  Natur  getreu 
nachzuahmen,  sondern  sie  beruhen  auf  der  Beobachtung  jener  Gnmdsätze,  welche 
sich  in  der  Natur  bei  Anordnung  der  Formen  finden.  Sie  folgen  treu  der  Lehre: 
Der  Ornamentiker  muss  die  Natur  wohl  sehr  genau  studieren,  sie  ist  seine  einzige 
Lehrmeisterin,  aber  sklavisch  nachahmen  darf  er  sie  nicht,  denn  je  genauer  er  dies 
thut,  desto  weniger  wird  es  ihm  gelingen,  ein  ornamentales  Kunstwerk  zu  schauen. 

Adalbert  Micholitsch. 


•K^-l- 


tf: 


Sehulnaehriehten. 


A.  Das  Äußere  der  Schule. 

I,  XjelirpersQzxale, 

Aus  doiii  Ii^^hrkOrpor  jirliifden :    Mil   ll*^^tnij  ih^s   Schtiljuljrth   i\vv  ^\\p]Aeni 

lA^tipoUi  Öllor,    der    mit  Krl;i<s  <lt*s    IioIjimi  ri.-*>,  I^unles- A«issrIiu8M*ij    vom  ii. 

\u^.  I8Ü3,  Z-  3I9pj3    Kiim    Prori^ssor  im    thv  n.-o.    I4iri(l*?s  -  Uiiterrealseltuk'    in 

V\  iiiilhofon  n.  d.  Yfib^  tTiiannt  wiinli' ;  (irrsi*)hr»  hiU  nicli  wrthrorid  dor  pinjöliiigon 

lA*lMi]nltigki*il  ^111  *hv  AuMnh  {dl^tumüito  SviripaltiiiMi  orworhcn.  no  dnss  itirii  tin 

»rf*iunUir|u'H  AiiiU*nkpn  xi'^^'''''''^^  hli^iht.  Mit   lii*giüii  des  ÄW(nt**n  Si^iurjsturH  Pmk**^- 

•r  JohnfiD  Koisiin-i,    wt*|(d**»i    tuwh    v'wnnu    Indbjrdiri^cn    lirlmilie    \n    (i**n 

Itulii'sliind  Inil    Fort^tu*»r  trtdhO'U*  M*il    I.S^i5  *U*m  L(dii"kf'(i|H»r  Aer  Auf^talt  uri  tirid 

\'\M%rU  nirfi    HDwoid    iih  Li*lirrr  ^[v  auch  üI«  Üii«toj^  des  Naluralieiicaliiiioti^s, 

hlu's   i«f  in  dtHu  im  Jiüire   tSfifj  J<>ili|rg6i<l(dltcni  mmeii  Seliulhunm*  t?liigfvrieljU4 

' I af .  ti ti d  als  Ih I igjil h r igri*}*  M  1 1  *^  I  i  t^  (t    r1 1^ is  C  n  1 1*  r  ■<  ( tl  f  ä  u  ii  g t<  c  o  ni  i  t  e  »   u m  ilu* 

\iii^t-aK  gmlif*  Vridii'rkstj^    Ki^    fM/^ltHN^n    ihn  <liili<«r    dii^    fnniiinon    Wilnwnho   der 

-n'liri|r>r  lind  liitli*g**H,   vv  iiiijgp  thtn  v^iddvtM'dirjdt'ii   I{tdn\starjd  imrli  nudit  larigü 

10  ijti^esetiWMtdder  gelstip-r  und  ]{ör|ji'rlitd*<jr  Fris^dir  gimit'ficrL 

iJiigt^^'Mtj  iriiii^i*  mi:  lh\  Httgo  Dwor^ak,  Wslinr  ProresH^n*  jiii  d*?r  l*ii»drH- 
riiterrealsfhiile  in  Wiiidhoüii  ii,  d,  VliU,  duiol*  EiIums  dm  hoUeu  ii--<l 
bindüs-Aut§stdit]S!4ts  \nrn  1.  Juli  lH93,  Z.  2üi*(i7  mm  Professor  an  der  Landos- 
<  »iHMTcabchulo  in  Krpms  (»i'iiannt ;  Martin  Wjjdel,  bislirr  Snpplent  am  lif^al- 
jLjyiiinasium  in  \Vaidlh>f**n  h.  iI,  TImvn,  riundi  Krla^s  ihfi  li'>lkMi  u,  -  *k 
lA\Uih*s*AmHi'\mKHvH  vom  24.  Augnsl  181/;},  Z.  HH8fl')  zum  [imv.  FrufeHHivr  an  def 
\ii>«tult.  i'nnirini  ;  Btuie»  J  iil  i  ii.s  liisln^r  Hnppli'iii  an  dt»i"  Laridt',s-(»lM*rnuilseliMlc 
iü  PniHsniU»  iliirrlj  Erhi^s  des  holien  n.-ij.  I^indt^s  -  AnsmdinsM's  vom  ül 
^►|il».*!jjbor  liSiKi.  Z,  ;n9iJ4  xnin  Sn|i|jlnr»tt"n  tiu  diU'  himgt'ii  iJljLnniilsrdiidt»  IjesUdIt. 

F ra  n  ^  J  an  d  j  a sc li  i  t  s  r  h,  bbih^T  Sfjpijlunfc  an  dm*  An*i*alt,  wnrdn  dnndi 
Krbj*  (\vs  Itfdion  ik-u.  Landi*i<- Anfiftrlin^i*\s  vmi  IS,  iiefnJit^r  1893,  Z.  i3l»i>*J, 
mm  Ridigmnshdirer  in  dt.*fniitivi»i'  Eigi*ii«iduift  ürnarujt. 

Di*^  Prütt'.Hf?(*nMi  yrwn-i  ilnUiU  nnd  Anlon  rokoriiy  ßrlindten  mit  iJei-ivt  iUn 
liolieu  n,*üp  l-ande.s-Auös^tdius.sc^  vom  14*  Oetobur  1803,  Z*  35Ö5t  dii»  IL.  Pnd, 
Fnin?.  Rirbi**r  njit  Decrpt  vom  13.  Ajuil  1804.  Z.  ;ilS4Ji3  und  Prof.  R<»tM'rt 
KireliUirgi'r  die  IV.  (J(tjitH|nfnrial/JilttgH. 


24 


Personalstand 

des  Lehrkörpers  der  n.  0.  Landes  -  Oberreal-  nnd  Handelsschule 

im  Schuljahre  1893/4  mit  der  Lehriftf^hervertheilung. 


X  a  ui  e 


Ehrenberger  Antoo, 


Lehr^es^enstand 


■etmle 


]fti»t   der     I?  3 


Jrgei 
,  Dil 


Dr.  Pb.,  Director 


Physik 


!,  VI.  VII. 


schule     ^  CO 


mrnti»!*  icrrfti^  Mathematik VII. 

a  PrSr   Vm*  ^^-^^  f  ^.«^.^^  I>»r8t.  Geom.  .  IV   VII. 

Vorstand  d.  VJI.  E.-Cr      S''^'^*!''*'^ '''.v '  ,    %u 

Ges&Qg  (uDDblig&t) ......  L— VII. 


Strobl  Johann,  Deutsche  Sprache    ......     VI.,  VII. 

3     Hr.  Ph,,  Professor^  VIII      Geschichte 111,  VI 


17  ; 

■■        I 


van  Oyorsohelde  FeUx,   Französische  Sprache 
Professur,  VIIL  Eng  tische  Sprache  .    . 


Vorstand  d.  VI.  R.-Cl       Geographie 


.■L 


III. 


•  I 


tlbJV.,V 
I      VII. 


.,VII. 


II. 


17 


17 


Diutol  FraDE,  Mathematik IIa,lV.,VI.I 

Professor,  VUl  Darsiell,  Geometr ,       VI.       i  .    i7 

Vorstand  d.  IV.  B.-Cl.       Schönschreiben I.,  II.     1     L,  II.     |j    4 

I    (uDobl.)  I 


ni/^Vi+a«.  t-v-rt,  ^^^  Reichsraths-  aod  Landtage- 

Profäor.   "r  abgeordneter  der  Ausübung  de» 


Lehramtes  enthoben. 


-.U 


7      ^Äw 'vnf  "'■    I  GeomcTrifu/g^omeir/zeichne..  - 

v^,\lnrZ:  vi  rt       Freihandzeichucu I« 

Vormund  der  V.  R.-Cl.       Stenographie  (nnobl.) |  I.  u.  II.  Abt.       i    4 

! I 


s:  o.^J'ÄrV.n.  iil=r"  ■■■•■■■  •'     r 

I      Vorstind  d.  Ib  II..C1.  '  Mathematik  •••_••••      -^I^^ 

I  I  Übungen  im  ehem.  Lab.     ...      V.  VI.    . 

'I  1  1  I 


«    """Äst  lx'"'"V^-'^-<'«-"'-« "-V"  - 


28 


I     Hrdliozka  Johann, 
10  I  Professor,  IX. 

'         Landesturnlehrer. 


Turnen I.— VII. 

Turnen    a.    d.    Mädchen-Volks-  ' 
und  Bürgerschule ' 


I.-II. 


18 

4 


u 


riaatc    der 


X  II  m  e 


Lehrges^enitand 


T 


Holnb  FrBtic, 

Var»land  d   ob   Abth.  d«r 

1  Htridekachtile 

|iMitgti«d  der  Frü ftinpcom 

pissioD  ftlr  zweicl  tkf}dfh 

ichalfo  tu  Wien. 


•clitite 


EaufmlDm^ch.  E«ebit«ti     .    *    . 
UandeUkiaide    ...... 

CorreBpondeii/.  iiad  Htirhh«lliinf 

Wechselrecbt .    ,    , 

VolkBwirUcbftfts  lehre 


t 


12 


4- 


Pokoray  Anton, 
Prjfeaior,  IX. 


Deutsche  Spr^cbe 
Geschichte  ,  .  . 
Geographie    ,    .    . 


111 

V,  VII 
lih,  IV. 


HäQdeli- 


I. 
p.  n 


U 
Seai. 

14 


t% 


a 


14 


15 


16 


0- 


Nebeskl  Othmar, 

Profeiser^  IX. 

Vorstand  d    iint^r.  Äbtb, 

d.  Handel  iaeh. 


Tauber  Josef, 

Profeeaor,  IX 

Vorilaad  1  HL  E,*G1. 


Nattirgescbfcbte 
Pbyetk  ,  ,  .  . 
Wareaknade 


V. 
MI 


l,  JL 
P.    C. 


DeaUcbe  Sprache    .   . 
Franxdslicbe  Sprache 


ÜUrlch  Karl, 

Dr   Pb  ,  Prof  IX. 

Vor^iaid  d    IIb  R  Ci. 


Deutache  Sprache    ,   . 

Franidsiicbe  Sprache 

I  Kog] lache  Sprache  .    , 


IT^Ial  Martfo, 

Professor,  IX. 

Vor^od  d.  U  K,  Ci 


Malhematik 
I  Physik    •   . 


Naturgeicbichte 


JandraioMtach  Frans, 
Profeaior,  IX. 


1^      Frauwallßer  Joaef, 
Buppieüt 


Eeligion 
Eihort*3 


la 
ra,  111,  V. 


IIb,  V, 
IIb,  VI 
V.,  YJ. 


la 
JV. 

li,  IIa,  IIb, 
VI.  VII 


I.-IV. 


19 


3t 


MatbeTnatlk IIb,  111 

1  Geometrie  u.  geoio    ZetchDen       lla^IIb.UK 
DaratalL  Geometrie     .....         V^ 


Suppleat 


Sdbw&b  Johann, 

Dr.  Ph.,  B'jpplent 

Yontand  d.  11«  B.  GL 


DetiUche  Sprache 
Oeichichte  ,  .  . 
Geographie    .   . 


Suiliaoh  Karl, 

Snpplent. 

jVorftaud  d.  prakf.  Caries 


iJeuUche  Spracbe    .    , 
Frauzösiscbe  Bp  räche 


KauliDäiia.  Rechn^o  * 
tlafidelskttude  .... 
CorroBpond.  u.  Buchh. 
Wechsel  recht  ,  .  .  , 
VolkawirtBcbaftsl 


IIa 
la,  Ib,  IIa. 


tbJla,IVJ 
IIa 


1.,  II. 


l 


|r.  s. 

31 

U.S. 
15 


W 


!9 


19 


12 


1.,  P.  C. 
'      II. 
1..  P.  C. 

II. 

II 


16 


m 


17 


t.  8. 
15 


Hcbtildiener:    Jofidf  Erl,    Karl  Oberlellaer. 


ZX.  Xjeiix3SQ.itteL 
1.  Bibliothek  der  Oberrealschale. 

Bibliothekar:  ßr.  Josef  Strobl. 

Zuwachs   im    Schuljahre    1893/94. 

A.  Durch  beschenke: 

Vom  hohen  k.  k.  Ministerium  fOr  Cultus  und  Unterricht:   Josef 

Kessel.  Denkschrift,  herausgegeben  vom  Comite  für  die  Centenarfeier  Josef  Resbels 

Wien  1898. 

Vom  hohen  n.  -  S.  Landesausschusse :  Bericht  des  hohen  Ijandesaus- 
schusses  über  seine  Amts  Wirksamkeit  vom  1.  Juli  1892  bis  30.  Juni  1893.  — 
Zusammenstellung  der  in  der  3.  Sess.  der  VII.  Wahlperiode  gefassten  Beschlüsse. 

—  Stenographische  Protokolle  des  n  -ö.  Landtages  der  III.  und  IV.  Session  der 
VII.  Wahlperiode.  —  Zweite  Portsetzung  der  Zusammenstellung  aller  auf  die 
Dienstverhältnisse  und  Bezüge  der  n.-ö.  Landesbeamten 

Voit  J.,  Deutsche  Ruhmeshalle  der  deutschen  Jugend  Österreichs  gewidmet. 
Wien  0.  J. 

Von  der  k.  k.  Akademie  der  Wissenschaften  In  Wien:  Anzeigei 
und  Sitzungsberichte  der  mathem.-naturhist.  Classe.  (Fortsetzung.)  -  Loserth, 
Der  Anabaptismus  in  Tirol  vom  Jahre  1536  bis  zu  seinem  Erlöschen.  —  Luschin 
von  Ebengreuth,  Vorläufige  Mittheilungen  über  die  Geschichte  deutscher  Rechts- 
hörer in  Italien.  —  Winter,  Der  ordo  consilii  von  1550.  —  Tomaschek,  Die 
alten  Thraker.  —  Dopsch.  Entstehung  und  Chaiakter  des  östcrr.   ,,Landrechtes''. 

—  Siegel,  Das  erzwungene  Versprechen  und  seine  Behandlung  im  deutschen 
Rechtsleben.  —  Gegenbauer,  Arithmetische  Untersuchungen.  —  Nalepa,  Neue 
Arten  der  Gattung  Phytoptus  und  Cecidophyes.  —  Toldt,  Über  die  maßgebenden 
Gesichtspunkte  in  der  Anatomie  des  Bauchfelles  und  der  Gekröse.  —  Toula, 
Geolog.  Untersuchungen  im  östlichen  Balkan.  IL  Abth.  —  v.  Wettstein,  Die  fossile 
Flora  der  Höttinger  Breccie.  —  Valenta,  Über  das  viltraviolette  Liuienspectrnra  des 
elementaren  Bor.  —  Eder  u.  Valenta,  Über  das  Emissions-Spectrum  des  Kohlen- 
stoffes und  Siliciums.  —  Bauer  u.  Bergenstamm,  Die  Zweiflügler  des  kais.  Mu- 
seums zu  Wien.  IIL  —  Burgerstein,  Vergleichende  anatomische  Untersuchungen 
des  Fichten-  und  Ijärchenholzes.  —  Luka  Dimitrov,  Beitr.  zur  geologisclien  und 
petrograph.  Kenntnis  des  Vitosa-Gebietes  in  Bulgarien.  —  Ettinghausen  Neue 
Pflanzenfossilien  aus  den  Tertiärschichten  Steyermarks.  —  Woldfich,  Reste  dilu- 
vialer Faunen  und  des  Menschen  aus  dem  Waldviertel  Niederösterreichs.  — 
Weiss,  Über  die  Bestimmung  der  Bahn  eines  Himmelskörpers.  —  Mazelle 
Der  jährliche  und  tägliche  Gang  und  die  Veränderlichkeit  der  Lufttemperatur. — 
Eder  u.  Valenta,  Über  den  Verlauf  der  Bunsen'schen  Flammenreactionen  im 
ultravioletten  Spectruni. 

Von  dem  Herrn  Verfasser:  Dr.  Anton  Kerschbaumer:  Eligius.  Lebens- 
bilder aus  dem  niederösterreichischen  Gebirge.  Wien  1893. 

Von  dem  Herrn  Verleger  F.  Tempsky  In  Prä?:  Kummer  Dr.  Karl, 
Deutsche  Schulgrammatik.  Prag  1892.  —  Hofevar  Dr.  Franz,  Lehrbuch  der  Geo- 
metrie für  die  oberen  Classen  der  Realschulen.  Geometrische  Übungsaufgaben 
für  die  oberen  Classen  der  Realschulen.  Prag  1889.  1890.  —  Mayer  Dr.  Franz 
Martin,  Lehrbuch  der  Geschichte  für  die  unteren  Classen  der  Mittelschulen. 
8.  Bd.  Prag  1893. 


Vi»n  i\vm  Si'liHlor  cl<*r  VI.  €hisj*i*  i-jlunuMl  Bticliiiutnri  :  Burlika,  l^**hr- 
lli**|j  iltT  «inuliiivtivrii  rlüTiiisclH'iJ    Aimlysi».  \\  iorj  iNHl.   —  Wt'srlskv,  ;ii*  l'limj*^s- 
^ufgIl^>t*rl  als  i'i'^^to  AnltHtung  xur  qijauLitiiiiveii  Analjne.   Wien  ISlIi. —  lIlaMWftsf. 
^rileitutig  zur  qiialitutivtiij  cljemif^^^^^bDii  Analyse.  Wivo  18HS, 
JfihrrHliprii*hlt'  von  liHii*rriHrliUclu'ti   MiHolM^luili'n  lui   [Jitt3iiis4']ii\ 


^: 


IL   Ihirrli  KatiT: 

Pliilülri^it*.  XIV,  JrilM'gHiig,  ~  JnhHiiK'li  iUw  Unll|«im^r- (k^siOlHfliiifU  4.  Jsilirg. 
iLMi  tH94.  —  Krjrs(*liinM\  lKnits(*lif^  Niiiiniiiillitnrndir  LlpfV.  71HI/H23.  —  Nm\- 
rm-ko  (leiitsriier  LitrMHttjrwtM'k«*  di'«  1(5,  ii,  17,  JuInliutidi^ilH.  Lief,  108/1  ::i4.  - 
l*rtiiL  üruiitifi*<js  iU*r  güniuuimeliöii  Philologio.  (Scliluss),  — ^8ttn!Tt*r(,  lMut*it*he  Ui^- 
ralurdatiknutli*  des  IH,  ii.  14t.  Jalirliufiderts,  Lielr.  4S/4H.  —  Kraust  |)r,  Knint» 
Tuinko^l^nd  der  arisr^lnii  SüiiririRi  und  Üölter  IVlKvirnat.  (Hogmi  l8Ül,  ^  Km*isp 
Dr.  KrtisL  Di«  Trojahur*i:pn  Xordi^uropas,  il»r  Ziiüarnjueriliang  mit  iler  indngf^rnia- 
tHcheti  Trojasage.  (tlogaii  I8£»B.  -•  Bioeiner.  lindu  (iltnÄ.  Dresdoii  IH93.  — 
ai'klrindt'r,  Uta'  letzte?  Bunibardier,  ä  Hd.  StnU^,  iHHii;  W arbstubenabeii teuer : 
^Soldat!*« leben  im  Krieden:  Krii*g  unti  FriediMi.  Sniltg.  I8H5/IHK  ^^  Mt*rikt*, 
^■lo'£üri  auf  der  Beke  luieb  I^rag.  Htuttg.  1802,  —  Spielliagöii,  Was  will  dm 
^Werden  ?  8  Bd.  I^mj*?..  1887.  —  Sutinrr,  Die  Tiefinnerh!t4Mi.  Droi^deii  189».  — 
^Wiiß  Bich,   IHe  Aulett^üinilernuK  t  M,   Drestlüu   imi. 

^B         Unrkon,  ADgemoint^iiBHchiebte  in  Kinzeldar^tellnnjL^i^n.   IJetr.  I9i>  bis  Sebh^S!!^. 

^ft»*  IHe  ÖftU*rrt^iebiseli-üiignri«eho  Monarchie  iu  Wort  nnd  Hild,  Liefr.  IHä/iOJi.— 

^wo[>ograpbte  v*»ji  Niedon'iütlerroif'b.   Ilt  Bd.,    IL  AIiÜk,    liielV.   ll/l*].  —    KxiH^r, 

^Hjbiiia.  Leijiz.   1^81».  —  Kruiiil^    Wm  der    t>i*iÄee  bis  mm  Nordrsip,    Noutibseliein 

1888.  —  Cautor,  Vorbimingen  Ober  (jeschieht*^  der  Mathainattk    2,  Aulb,  I.  Bd. 

Lo!f*z,  1894,  —  Beck  v,  ManiirtgoLla,  FlorH  von  Niedenmterreieh,  (Mebtui^i*)*    — 

llofininn.  Die  llati|>eii  der    iScbntetlerlitigo  Europas,    (H<dilusH).     —     ltabenbor!4, 

Ktypiogainentioia  L  HL    40/41;    IV,  IL    i:^it?K     -    Hehrilien  des  Vereme«  xur 

\  i'rbrf3itung  tiaüirw.  Keiintnitit^e  in  Wißn^  ää.  Hib    —    Baelunatirt  lAiitiadeu  zur 

Anferügiiiig   inikreski([jiHidier  Duuerphiinmiti*.  MOneluni  \H\V-\.  —  Leiinih.  Svnopmti 

«k-r  Tliierkunde.  111,  Aidb  I.  Bd.  Ilütini^ver   Ihh;!  —  ürebsehel  und  liorrieniann, 

Jahrbuch  der  Erlindungeu.  W.  Jahrg.   —   Bauineri,  I^hrbueh  der  gürielitüeben 

Cbeiiiie.  Bninn^dmeig  189»,  —  Classen,  Mobr's  lAdirbneb  der  eh^^nn^ei  -nnaly- 

iVhim  Titrirrnetbode,  iL  AutL  Hraunsebweig  1880.  —  Freöenius,  Anleitung 
nr  quantitativen  elHMiiiselieii  Analyisej,  t  Hd,  Hraunsehweig  1875/87.  —  (blrtner 
*  Tieruauju  Die  eheniiüehe  und  ujikroBko|iJHeb  -  ImebTiologiistibe  Uutersuelinng 
e.s  Wawht*rs.  Brannisetivvi'ig  1889,  —  Utto,  Anleidintr  7,ur  .\n»niitbdung  der  Uitte 
ud  zur  Erkennung  der  BlulJleekeu  bei  ireiieiitliidi-ebeniiNeben  Untersnehnn^eiJ. 
.  Auli.  Braunsebneig  IhUi.  -  Allgenieint)  DeuLsebe  BiogrH|diie.  Liefr.  HtS/lHL 
Al|,ienbiirg»  Deuti^che  AliKiusagen.  Wien  1861.  —  Ifec'ker,  Zwei  Na^werÄe  auf 
der  Ferieiin^iüe.  Lpz.  I88b.  *— Ufndei*  Bnin  und  roiniscbeb  Ijeheti  im  Allertbom. 
'^.  Aull.  Tnbiugen  I89H.  —  BjOrnsi^n^  uusgi*wablUi  Werke,  IL  Hd,  Banerii- 
imvelleti,  LpK.  o,  J,  —  Bcz,  bcbwere  ZetteiK  —  Itras^ey,  Eine  Kainilienreise  ron 
A.UOO  Meilen  in  die  Tra]a*u.  Lpz.  1887.  Eiuu  Sej^elfalut  utn  die  Well  an  Bord  der  Yai*bt 


28 

„Siinhoanr*.  Lpz.  1880.  Lotzto  Fahrt  an  Bord  des  ..Sunbeam.**  1889.  —  ßrehras 
Thiorlobon.  3    Aufl.  von  Dr.  IVchnel-L  »eseho.    10  Bd.    Lpz.   189:}.    —    Borger. 
Sämmtlicho  Worko.  4  Bd.  (löttingen  1844.— Biilwer,  Der  Verstoßene.  Lpz.  o.  J.— 
Carpontier,  La  part  du  Matolot.  Paris. — Chavanne,  Die  Sahara,  oder:  Von  Oase 
zu  Oase.  Wien   1S79.  —  Oolleetion  Spemann.    Band    1   bis  21.  —   Cooper,     Die 
Entdeckung    von    Amerika.    Der  Bravo.    Der  letzte  Mohikaner.    Die    Wassernixe. 
Die  Puritaner  in  C(»nnecti(Mjt  Lionel  Lineohi.    —    Cummins,    Der  Limpenputzer. 
Lpz.  0.  .1.    — -   Eckstein,    Kingkämpfe.  Lpz.  I086.   —   Emsmann.  Des  deutschen 
Knaben  Experimentirbuch.    Bielefeld    1885.    —     Falkenhorst,    Sehwarze  Fürsten. 
2  Bd.  Lpz.  1891/92.—  Finsch,  Samoafahrten.  Lpz.  1888.  —  Girardin,  Tom  Brown, 
scenes  de  la  vie  de  College  en  Angleterre.  Paris  1876.  —   Glaser,    Schlitzwong. 
Lpz.  1885.  Wulfhilde.  Lpz.  1885.  —  Heims,  Im  Bauschen  der  Wogen,  im  Bran- 
den der  Fluth.  Lpz.  1890.  — Hotfmann,  Neuer  deutscher  Jugendfreund.  44.  u.  45. 
Bd.  Stuttg.  1889/90.  —    Hofl'mann,    die  Weltumsegelung.    Die  Bache  des  Indi- 
aners. 2  Bd.  Berlin  0.  J.    —    Holleben,    Deutsches  Flottenbuch.    Lpz.  1881.  — 
Humboldt,  Ansichten  der  Natur.    Stuttg.    1860.    —    Kern,    Die    Freibeuter    von 
Sumatra.  Lpz.  0.  J.  —  Klasing,  Das  Buch  der  Sammlungen.  Bielefeld  1890.  — 
Maria  Theiesia-Buch.  Wien  1888.  —  Marlitt,  Das  Geheimnis  der  alten  Mamsell. 
Lpz.  0.  J.  —  jMarryal,  Der  fliegende  Holländer.  Peter  Simpel.  Sir  Henry  Morgan. 
Die  Ansiedler  in  Canada.    Japhet  der  einen    Vater    sucht.    Percival    Keene.    Der 
Pascha.   Jakob  Ehrlich.    Der    Wilddieb.   Midshipman  Easy.    Der  aime  Jack.  Der 
alte  Kommodore.  —  Meister,  Im  Kielwasser  des  Piraten.  Lpz.  o.  J.  —  Meriniee's 
ausgewählte  Novellen.  Lpz.  0.  J.    —    Michael,  im  Geisterkreis    der    Buhe-    und 
Friedlosen.  Lpz.  1883.    —   Müller  &  Pilling,    Deutsche  Schulflora.  4  Theile  mit 
Text.  Gera  0.  J.  —  Noi»  Heinr.,  Deutsches  Alpenbuch.    4  Bd.  Glogau  0.  J.    — 
Nordmann,  Meine  Sonntage.  Wien   1868.  —  Pederzani- Weber,    Goetz  von  Berli- 
chingen.  Die  geheime  Feme.  2  Bd.  Lpz.  0.  J.  —  Pösche,  Das  Ijcben  der  Haus- 
thiere  und  ihre  Stellung  zu  Familie,  Staat  und  Landwirtschaft.  Glogau  1864.  — 
Reichenbach,  Kleines   Gemälde  der  Welt.    2  Bd.    Lpz.  1885.    —   Rey,    Himmel 
und  Erde.  Lpz.  1885.    —    Beymond,    Weltgeschichte.    2  Bd.    Berlin    1893.   — 
Rothenberg,  Der  afrikanische  Selavenräuber.   Berlin    o.  J.   —    Schröter,  Thomas 
Stevens,  um  die  Erde  auf  dem  Zweirad.  2  Bd.  Lpz.  1888/89.  —  Schwartz,  Der 
Mann  von  Geburt  und  das  Weib  aus  dem  Volke.  2  Bd.  Wien  0.  J.    —    Scipio, 
Jenseits  des  Oceans.  Berlin  0.  J.  —  Scott  W:.  Wawerley.  Der  Kerker  von  Edin- 
burg.  2  Bd.  Lpz.  0  J.  —  Seidl  Joh.  Gabr.,  Uub  und  Nadeln.  2  Bd.  Wien  1842. 
Sonnenburg.  Der  Bannerherr  von  Danzig.  Der  Goldschmied  v.  Elbing.  2  Bd.  Berlin  0.  J. 
Thomas,  Buch  der  denkwürdigsten  Entdeckungen   auf  dem  Gebiete   der  Länder- 
und Völkerkunde.  Lpz.  1888.  —  üuiversalbibliothok  für  die  Jugend:  Fogowitz,  Der 
Fährtensucher.  Roth,   Die    Heimat   in    der    Wüste.    Werther,   Ein    Gottesgericht. 
Barack,  Die  Golfinseln.  Höcker,  Die  weiße  Rose. — N'erne  J  ilius.  Ein  Lotterieloos.  Aben- 
teuer von  drei  Russen  und  drei  Engländern  in  Südafrika.  —  Die  Kinder  des  KapiUin 
(irant.  3  Bd.  Robar  der  Sieger.  Fünf  Wochen  im  Ballon.  Von  der  Erde  zum  Mond. 
Abenteuer   des    Kapitän    Hattera»s.  2    Bd.  —   Ein  Kapitän    von  fünfzehn  Jahren. 

2  Bd.   —  Verne  Jules,  Tour  du  monde.  Les  Anglais  au  Pole  Nord.  Oventures  de 

3  Busses  et  de  3  Anglais  dans  TAfrique  australe.  Les  naufrag(^.s  de  lair.  Voyage 


2» 

cciitre  tie  h  terr«,  —  Wägij**r»  Prinz  Hu^t^n  luirl  Hi*m  albJiii  lii*rrih*r  Wiu^hl- 
at'i^tar.  KpjE.   KS8Ü.  —  Wuiilte.  ßiu  Miiiiii  lia  WorL  LpÄ,  o,  J.  —  Ziiihcilike,  Üit* 

rlmeix  in  lliiL^ri  rliiüi^isebfn  JSli'll*^a    uuil  HHM|Jtnru^n.    HL  JinÜ,  ^umgart    I87L 
Zt'ilHrlirllini ;   Uieiitn'  Zeituj*g.  —  V\MMulnim*r?iJj!;iU  lili^  *lcii  llic^ifriintivirli 
irs    k     Iv,    MiiibkTinim   iVir    Cijllii*i   uihI    rulemclit.    -   ZarllL'ki^'>    liieninHflnf» 

MiigiAS£ifjt*'v.  —  Küibe  Zt*it»elirili  hir  das*  Hciiis*'b»ituL*a*u.  —  *Staii*k,  i.'injLral<jrpiii 
Ir  die  IfiUTi*«i*5i-ni  dt^^  HealsieliulweftBiii»,  —  Ui^terrt3irlj!!<chti  .\liltul»i:hult*. —  HblUr 
Jr  l^iidi^HkiiiMle  von  Niedi^mstiTrf'ielj,  —  Mlitlu'iluri^eu  tlur  k.  k.  (Jttogr.  Cu^i!«*!!- 
tluiii  iti  Wien.  —  Wieilumaiin  f*o*,^t,^t*mlMr('s  Amml«*ii  ik-r  l*li)'«ik  uml  ('lii^mita; 
in  UeihUtii.  —  EM*|jt^rirh  &  VVevr,  M<*iMiUshi'rui  üiv  yUi\umuu\k  uiul  Pii}f»ik.— 
\$tikt\  KeiUctiritt  iiir  duu  ^»li>>ik.  und  cla^iii.  l  iUornt.*liL  —  llalliuaiiiJ.  I^'itM.'hriii 
iiiatheirL  uiu\  nnUiv^tsHtmsduvilUvlH^n  l*i*fL*rrii-'iit.  —  Solilumilrli,  Zeitsclirill 
MuthiMüiiük  und  Ptivsik.  —  Deubchü  Tunr/A»ituug.  -^  NkHluruMcnvichiMjlie 
—  V4jni    Fol«  zum    SU*er,  —    Wetiteiinruiit'ti   illuytriL^rtti  MonaUjhelle, 


'J*    It  I  b  1 1  o  t  h  1^  k    der    If  a  11  it  r  1?«  !$  e  li  11 1  r, 

Hibliotliekar :  Franz    lloluh. 
V  i'  V  jri  c  li  V  u  u  ^    i  ni    ^i  e  h  y  I J  u  li  r  h    l  K  U  II  /  i, 

Vom  hohen  n,-ö^  Liindi* Hausse liusst' :  Ittfii^-hr  des  uiedinü^teneit* hineilen 
iiid4.*KHtJs.Hcti(jKHi'H  üUpt  m4im'  Amtswirknng  viun   K  JitlJ   1893  bis  SO,  Juni  IKUS. 

Von  der  li(l>L  04*Wi*rHesehiiI-*'oiiiiii!s»*ttiii :  XXH  Bpnrljt  di*r  rtouerbc- 
iM^iul-Oornini^si'iri    in    U'iou.  tiu  J^fliufj^iliM'    IS*»t:|, 

Von  diT  NibI,  Handi^U- und  Oowi^rbrkmniiirr  Iti  WIi*n  :  BtTiebt  ul#i*r 
die  luduKtrjp.  dt)n  Handi'l  und  ilio  Vfi'k(*hrs<verli»iltnisw^  in  Nitjdor^nU^rr^Mrh  wdli- 
rt-nil  dtvs  Jahn*s  |s*i'|, 

Stalistist-littr  Bi-'nidii  iihvv  iVw  v(dk?4WirtH(-haltlirheji  Zustandi'  ii«^s  KruliLH'- 
to^huiiis  UHti-ru*i(di  uidor  dor  Euus  iio  Jabm  1890. 

Uff<*ntri(dR*  Vi'rhiind!ijijgc*n  der  Handeln--  und  (iewerliek«truii*-*r  in   VVieji  Ciir 
I4»  Jfthr  IHH;i 

Vom  k*  k.  Uost**parka^tHi*nHiiitf  :  Kentit«»r  !{tHvlH*fi?^r(i;jfHhi*rirlil  tle«  k.  k. 
Po*:U|mrka&iHerijuriti!s  i'iw  tbs  Jahi   1893. 

Von  di'n  llriTiMi  iU'he  &  <1e.,  I*n**idf*ii  :  HaiHlr|>iH  ii*-ltti\ 

Vom  VorfuHM*r  :  t^duratiun  ot  Htmar^s  Mttn  m  Enrt>[»ii  b)  Kdmuiid  J, 
James,  Pb.  D,  NewAork   IHU, 

B)  Kauf: 
I>r.     W.    Ni'urnth.    Klomouie    der     Volkfiwir1*^i'liHlt?iiebrt\     II,    Antlaj^e. 
Wieii  1803. 

J.  BiTtri*r.    Di**  KtMiMditirir    der    IUicbbikltnii^'svvjs.stjj?jtdiiUt.    V\  ji-n    IMH 

Ma\   Wrrrb,   Ihe  Bauknoteiitnige,  Fnuikbirt  11.  M.   IH1*1 

JiiM'f  AiHWk'k,  llaridiexinoü,  Wien   IbUä. 

4oM*f  Thnnsibfiur»  Zin!§e^i/.iiisen  tnid   Ki^iU'iiUifelUt  W'Wq   ItiOU. 


30 

I^iiaz  Neuuiann,  Üurehführung  von  Zinseszinsen,    Renten-    and  Amorti- 
sations-ßechnuDgen,  Wien  1893. 

Prof.  Albert  Heintze,  Gut  Deutsch,  Berlin  1894. 

Coinpass,  Finanzielles  Jahrbuch    für  Österreich-Ungarn,    27.  Jhrg.,  1S93. 

Dr.  Einll  Doli,    Auf  welchem  Wege    erwirbt   sich    der    Kaufmann    eine 
echte  abgeschlossene  allgemeine  Bildung?  Zittau   1893. 

Dr.  Richard  Baascweiii,    Das  österreichische  und   ungarische    Handels- 
recht in  vergleichender  Darstellung,  Wien  1894. 

Manfred    Berliner,   Schwierige    Fälle   der  kaufmännischen    Buchhaltung 
und  ihre  Lösung.*  Hannover  1893. 

Josef  Odenthal,  „Der  Wechseln  Stuttgart. 

Dr.  Hans  Veigl,  ^Das  Markenschutzgesetz".    Wien  1894. 

(i.  J.  WIschnloswky,  „Assecuranz-Compass",  II.  Jhrg.,  ^Vien  1894. 

Hermann  Sondermann,  Kaufmännisches  Rechnen,  II.  Aufl. 

„  „  Übungsstoflf  für  die  einfache  imd  doppelte  Buch- 

führung, Berlin. 

Dr.  Max  Wilderniann,    „Jahrbuch   der  Naturwissenschaften",    Freiburg 
i.  Breisgau  1894. 

Bestimmungen  für   den    (ieschäftsverkehr   an    der   Wiener   Frucht-    und 
Mehlbörse.  Wien. 

Dr.  Friedrieh  Umlauft,  J)ie  Alpen".  Wien  1887. 

Fortsetzungen : 
Die  «sterr.-un«:.  Monarchie  In  Wort  und  Bild..  Bd.  12  u.  13. 
Topographie  Ton  XlederOsterreich,  III.  Bd.,  Heft  11,  12  u.   13. 
Übersichten  der  Weltwirtschaft,  von  Dr.  F.  X.  von  Neumann-Spallart, 
Lieferung  1 — 11. 

Zeltschriften. 
Deutsehe  Rundschau  (1892,  IV.  Bd.,  1893,  I.,  IL  u.  III.  Bd.) 
Centralblatt  für  das  gewerbliche  Unterrichtswesen  in  Österreich. 
Österreichisch-Ungarische  Revue,  Jhrg.  1893. 
Der  österreichische  Kaufmann,  X.  Jhrg. 
Der  Detallhandler,  XI.  Jhrg. 

Illustrierter  Anzeiger  für  Contor  u    Bureau,  Jhrg.  93. 
Zeltschrift  für  Buchhaltung,  III.  Jhrg. 
(wa^a,  Natur  und  Leben,  XXIX.  Jhrg.  1893. 
Stenographische  Correspondenz,  I.  Jlirg.  1893. 

:{.   Lehrmittel    für   0  e  o  g  r  a  p  h  1  e    und   Gr  e  s  c  h  I  e  h  t  e. 

a)  Oberrealschule. 

Oustos :  Anton  Pokorny. 

a)  Geschenke :  ..Unser   altes  Wien'*,    herausgegeben   von  C.  Grefe,    Blatt 
47  bis  iy2  (incl.)  mit  Text.  Geschenk    des    hohen  u.-ö.  Laudesausschusses. 

b)  AnkSufe :  Langl   J.,    Denkmäler   der   Kunst;    Bilder    zur   Ge- 


31 


[^hiclite  und  zwar  l  \  Der  Dom  tu  Kiiln,  2.)  Ihm  KiilhhauH  z\i  Hti\HHi*[,  3/)  Dir 
Kutliedriili*  tu  Uurgm*    4j  Die  Kiitlit^rlnile    zu  York.    5.)    Ilt^r  Dom    zu  Orvinio. 
Dt^r  Sl  Sto|ilmnsiiiiai  7ai   Wien.  l.\  hii»  Katheilrale  ?.ii  Rheim^.  9.)  lh*Y  iKnn 
SfM*ii'r.   10.)  Dcf  Dum  /Ji  HiiiiibiT*^. 

IliHh  (iiHirg,  Bilder  aus  der  LutlierÄinL  München  tind  Leipzig  bei  Hirih  1883. 


b)    II  n  II  d  e  1  s  s  e  h  ii  1  o. 

(^imtoü :  D  r.  0.  N  e  b  e  9  k  i. 
AiigiskHiin   Hurdi*»:  Maier  u.  Luksth.  WeUkarU^  mm  Studium  dr^r  Knt- 

dtH^kiingei)  ijud  des  tVdoiiiülU^j^ilÄe!^,  —  Artaria,  t'oiiiiminieaUoni^karte  der  iiatjerr,- 
ufjpir,  Mouarcliic  1B94,  —  Os  erreicliiiäelie  Monats^selirifl  für  den  Oni?nt,  ly. 
Jjilii'gattg. 


^^L^  4«    L  e  h  r  tn  1 1 1  e  l   f  tl  r   X  n  t  q  r  ir  e  ^  e  )i  i  e  b  t  e« 

^^M  Cmtoni  M.  WypUI. 

^V        (li'f^ieiii^iilce  :    Ein  Edetrnarder    von    Herrn    Jomf  Kleinpt,    F5r4ür    in   Si. 

^Af'onhard  iini  Forst;  je  ein  litis,  Lereh^ntalk  nnd  BlanjHjpeeht  von  Herrn  Wenzel 

^Wifttr^.  Fur^ster  In  Altenwörtli  a.  d.  IK;    ein  .Sieiumarder,  aüsti:e2stoj>ft,  von    Uerru 

( ttiitfried  Hole!/,.  Förster  In  Raiienst^än  a.  d.  PioSanli ;  oiue  Hclinppig*^  S^Jteckjimsehel 

^A0n  Ar  Bajet  (II.  h,  C|.):    |o  Mineralien    nnd    ^iei^ti^inf^    grolkni    Formateä    auH 

^"^fidtircd  nnd  ein  goldliiihiger  Pyrit  nuh  Hosinien  von  Herrn  Haberfeiner  in    Lun^ 

itjri*li  Friedr,   Hranu  (VIT  OL);  je  ein   Kartnlmder  Kjh tnhd- nnd  Erbsen&itein  vou 

K.  Kir*ichn*^k  (V.  C\.\;    4  Trtjljen  von    SijßwHHsenjnar/.    aufi    Frankreieh  von  \W 

lNd»roH>^ky  (IL  a.  Vi,}:  eine  AnieLljystdrnse  von  Fr*  Hiek  ÜL  a.  ('I,)  Anlierdern 

betb*ilit'ten  sieb  an  d<*in  Sainnieb»  initurtre8ebiebtlielier    Übjeele  die  Sefifiler  der 

IL  f  liLsso:  A.  Alt,  Hiek»  E.  Krestan.  K.  Makat«,  J.  Preiß,   J.  Pfafienber^fer,  A; 

^Ihdil,  ^m%  die  Sediülei  der  L  (blasse:  A,  Hünzli.  K.  Eimoi*,  L  iterjstt^  J,  Haas, 

Hrdina  nnd  (L  HoUer. 

Ankauf. 
Aus  der  nrdenth  Jab res- Dotation :  7  Spiritu^iprilparate  (Metamorphose  von 
Kana  ewentenla  und  Plivlloxenv  vaMatnx,  Tei^^narm  ilumeHtira,  E|ieira  diaderna, 
Phalanginm  opilio.  Hrauebiium  Hlagnalinurrd  Difitotnnni  hepatieurn):  mebrere  klei- 
nere Mond«ii*ine  von  Ceylon.  Aetyoneltenkalk  von  SiUiliurg*  1  1/iibrohr,  88 
runde  u.  ovale  Präparaten  ey  linden  2  Mas-sr^y  linder,  Pulver^lÜs^er,  1  Spritz  (läse  bo, 
S|iiritU8[ttnipe.  Il^'ibMdiide.  OI»j*^eitra|£er,  Dorkj^lnischen»  Prsipariernadeln,  1  Kanier- 
Uie*KH*i\  I  (testell  für  niikroNkopisehe  Präparate,  einige  niikroelieniiM»be  Heitj^entieii. 
vt^ir»*ehieilene  Werkzeuge  und  Ltensilien*  15  Tafeln  aaS  „Hartingei,  Wand- 
fein  i'llr  den  naturgeÄehiebtIiehen  Unterricht"  and  12  Taiebj  am  „Leutenuinnt 
iooloiiiiseher  Atla?*.** 
f}  Au*^  der  voaj  hohen  I^ndesauBäehusHU  bewilligten  außerordi^ntliebou  DotÄtioii : 
Metamorphose  det*  Seidenspinnare,  Vogelspinne. 

Tu    Lehr  mittel    für    IMiyslk, 

Cu^tos  :  D  r.    A  n  i  ti  u    K  h  r  e  n  b  e  r  g  e  r. 
Apjmrat  naeh  Tyndal,  um  zu  z^igißn,  dang  vürsehiedcnB  Metalle  ver^^ehieden^ 


32 

specifische  Wurme  haben.  —  Boussole ;  Marmorplatte  z.  Lehre  vom  Stoß ;  Carte- 
sianischer  Taucher;  Alkoholometer,  Longitudinalwellenmaschine ;  Bilder  zum  Pro- 
jeetionsapparate ;  Wanne  aus  Blech;  Fuchsschwanz;  Leitungsschnöre,  Klemm- 
schrauben. 

6.    Lehrmittel    fUr   Chemie. 

Custös:    Dr.    Hugo   DWorzak. 

A)  Gesehenke: 

Von  den  Sehfllern:    Edmund    Bachmann    (VI.   GL):  ein   Löthrohr  aus 

Messing  mit  2  platinbelegten    Spitzen,  und    Hornmundstück.  —    Guido    Doctor 

(VI.  Gl.):  eine  Mustercollection  von  Theerfarben  und  150  g.  Natriumnitrit. 

B)  Ankauf. 

a)  OIas|Es;eg:enst{(ndc :  10  Flaschen  mit  Deckelstöpsel  a  3000  cm»,  12  Pia- 
sehen mit  Deckelstöpsel  a  2000  cm ^  16  Flaschen  mit  Deckelstöpsel  a  1500  cm», 
10  Flaschen  mit  Deckelstöpsel  a  1000  cm 3,  20  Flaschen  mit  Deckelstöpsel  a 
300  cm»,  50  Flaschen  mit  GriflFstöpsel  a  300  cm»,  10  Pulvergläser  zu  750  cm», 
10  Pulvergläser  zu  500  cm»,  20  Pulvergläser  zu  150  cm»,  50  Pulvergläser  zu 
100  cm^  2  Woulfische  Flaschen,  1  Waschflasche,  2  Spirituslampen,  4  Cylinder 
mit  geschliffenem  Rand,  6  harte  Kugelröhren  mit  einer  Kugel,  6  harte  Kugel- 
röhren mit  zwei  Kugeln,  7  Pipetten  cubiciert.  20  runde  Glasplatten,  6  matte 
Glasplatten,  HO  Stück  Eprouvetten   1080  g.  ülasstäbe. 

b)  MetallgejsrenstSnde :  10  Stück  Drahtnetze,  2  einfache  Lötrohre,  1 
Universalstativ. 

c)  DiTorse  OejB^enstitnde :  100  Stück  gewaschene  Filter,  3  Stück  Asb^t- 
platten,  100  g.  Asbestwollc,  I  Eprouvettonständer,  150  Korkstöpssl,  8000  Stück 
Etiquetten. 

d)  Präparate:  2  Kilo  Kupfersulfat,  3  Litei  Alkohol  95%,  2  Liter  Al- 
kohol absolut,  2  Kilo  Benzol.  1  Kilo  Caiciumsulfat,  1  Vi  Kilo  Kaliumchlorat,  11 
Packete  Rongenspapiere,  2  Kilo  Kalumbichromat,  1  Vi  Kilo  Ammoniumchlorid, 
60  g.  Diphenylamin,  10  g.  Mataphenylendiamin,  Vs  Kilo  Benzoehan^,  800  g. 
Zinnchlorid,  300  g.  Kaliumnitrit,  10  g.  Nelkenöl,  10  g.  Zimmtöl,  50  g.  Wismuth- 
nitrat,  30  g.  Wismuthoxydhydrat,  100  g.  Quecksilberoxydnitrat,  100  g.  Queck- 
silberoxydulnitrat, 720  g.  Kieseln uorwasserstoflfsäure,  500  g.  Natronhydrat,  150  g. 
Kaliumsulfocyanat.  50  g.  saures,   antimonsaures   Kali,    150  g.  Ammoniumtartrat. 

?•    Lehrmittel    für   Warenkunde. 

Gustos:  Dr.  0.  Nebeski. 

Als  Oesehenk  erhielt  die  Sammlung  von  der  Firma  Jordan  u.  Timaeus  in 
Bodeiibach  Proben  von   12  Original-Handelssorten  von  Cacao. 

Angekauft  wurden :  Einige  Mineralien  (Enhydros,  Manganspat,  Smaragde 
aus  dem  Habaclithale) ;  eine  Sammlung  von  Rohmaterialien  und  Producten  der 
Thonwarenindustrie  (80  Nummern);  eine  Reihe  von  Drogen  und  Chemikalien; 
das  Modell  eines    Kör pei Stuhles:    ein    Platinlöffel;    mikroskopische    Pr&parate  (25 


n 

l'niparate  von  pHauzlit'heii  H(»spTnriJ^Ui4*ter!j,  36  Pr.  vtui  üyw^ir^eii  u,  ütimjüs- 
miiteln.  tb  Pr,  von  Siärk(*sorten.  80  IH\  von  Theilen  der  WeinpHanze  und  doii 
KrHuklitHt^erTfirerij  flors^Ibeni:  4  BlriteriirindellH  vou  Brcritftvl  u\  lifrlin  (Jif>^gcn- 
;ihieheij,  K4>ggenküimuiig,  Weinlililte,  HüpltMihliUe);  17  zoologisfli*^  WiindUfBlu 
von  Gerold  u»  ^eütfrimnii ;  kitttuische?^  OeniraHdaU  1894;  pharnjinn'mischo  CV'tilnil- 
halle  1894:  zoologiseher  Anii^lger  I8SI4;  NrtHnali«*navhint*t  181)4. 


I 


8.  Leliriiilttrl  fiir  FtTlliatid/eliliiuMi, 
Cuslos»:    Adiilb.  M  i  c  liot  i  Uc*  li. 
Holzmodi^lle:  Halhiylimiitr.  i  Viertele)' linder,  kt'giL  HulbkyfJ^t^^l   Z  Vii^rtel^ 
krgeL  Halbkugel,   t  Xkrldkiigid],  t  Aehlelku^d, 


III.   ICöxpexliclxe   -A-Ta©'bild.\3.xig'   d-er 

Sclx-aiex- 

Wie  in  früheren,  kc*  hat  der  Lehrkörper  aüidi  im  verfliisseiieu  Hehiiljiihre 
der  körperlieheii  AiUiliilduiig  der  I^*;tiHler  st*inc  ht^soud^re  Aufmerksamkeit  znge- 
VI  endet  In  der  (Jonferenx  am  0.  Novembtir  18Ö3  wurde  heM'hlo^en,  dic^Äelben 
VerAii8tiiUij litten  bejzuWhfdten,  wie  in  den  früheren  Jaliren,  da  m  j?ieh  i^atrÄ 
vörtreffheh  l»ewähi'i  hatten.  Uiejso  Verajistiihungen  betrellen  n)  *\m  Ki^slanfen, 
bj  das  Unden  und  S<dmimnien,   e)  die  Jni^endHpiele  und  dj  diu  8fdjüleranHrilk^e, 

Die  großen  Eibllächen  auf  den  abgebauten  naruiuarrneri  boten  den  SehUli*ni 
rt*ic blieb  Hel**genhi*tl.  elie  körperliehe  Cbnn«z'  ik's  Seblittsaehnhlaufens  zti  ffjb'gt^n. 
Die  Päi^hter  der  EiMplütze,  welehe  f(ir  die  huslamlhädtung  verlililtniNmiilii<£  geringe 
Vtidagen  hatte  d*  bewilligten  in  anerkennenKwerter  Zu  vorkam  menbmt  ik*n  Seliük-rn 
Jer  blasigen  jMittelM'hulen  j^ehr  ermäßigte  IVeihie,  m  tiiis.^  (sjelie  Tabelle)  drei 
Viertel  der  gerammten  Sehider,  mit  Hinwegroelinung  der  nielit  in  Krem«  oder 
Stein  wohnenden  (die  naeh  der  Hebiile  Kienis  akbald  wredei  verließen)  vier 
Pönltel  derselben»  dit^  gesunde  Bewegung  ile«  Eii^laufon^s  pllegtrrn. 

In  niebt  viel  geringeretn  Maße  wnrde  im  Soninjer  das    Bad    beniHxt.     Die 

;udier«nde  JugerMl   balü^  füe   Hegilnstigung,   die  Htiidtis^rlie  Hadean^ult  itn  I)tinan- 

-troine  um  den  Betrag  von  8  kr.  per  Bad    (bei  Dutzendkarten  noeb  billiger t  m 

btMiUtssen.  konnte  aber  aneh  an  einer  ab^eE?teekli*n  w^iehten    Sti^lle  in  gewehnizler 

Lage  uneiitgeltlieh  baden.   Die  gebotene  tielegenhuit  fand  ausgiebigen    i^u^spnieh. 

Ftlr  die  Jugejidäpiele  btebt  der  Turnsehulgarten.  ein  mniangreieber,  von 
grollen  8ehatlentjpeadendeii  Bautuen  besetzter  Flatus  netien  der  Turnhalle,  forner 
der  au  der  Westseite  rler  Halle  gelegene  KeuerwehriibungsplatK  und  die  beiden 
Kxertner|platze  mr  Verfiigimg ;  e:^  wurde  (Irißig,  zuweilen  glrieb/-*nltg  an  zwei 
und  drei  Pltit^en.  gespiult,  Bescmdens  beliebt  waren  BalbpiHle,  (terwerfen  u.  dgl, 
|>al>ei  lifiß  Njeh  die  \V^ahrn*dimNng  inaehen.  da?*.»  di»*  .lugend  aueli  nhne  Ke«t- 
b4'tzuüg  bestimmter  Spieihtimden  meb  naeh  Mögliehkeit  auf  dem  ^Spielplätze  ein- 
fand und  die  Spiele.  weh*h^^  ^ie  unter  Anleitung  des  Turn  lehrerb  gelernt  hatte, 
eifrig!  betrielr 


34 

Mit  besonderer  Befriedigung  möchte  der  Berichterstatter  hervorheben,  dass 
eine  große  Anzahl  von  Seh iilerausfl (igen  iinternoninien  wurde.  Die  einzelnen  Mit- 
glieder des  Lehrkörpers  unterzogen  sich  mit  großer  Bereitwilligkeit  der  Mühe,  die 
Schüler  in  die  srhöne  Umgehung  von  Krems,  in  die  herrliche  reizende  Natur 
hinauszulühren,  sie  im  Schauen,  im  Beobachten  zu  unterweisen,  den  Siun  für  die 
Schönheit  der  Natur  in  ihnen  zu  wecken  und  unbemerkt  ihre  Cliarakterentwick- 
lung  zu  fordern.  Diese  Austiiige  dienten  zu  Unterweisungen  über  geographische, 
geschichtliche,  naturwissenschaftliche  Fragen;  es  wurden  Spiele  im  Freien  ver- 
anstaltet, und,  um  belebende  Abwechslung  in  die  Sache  zu  bringen,  Lieder  da- 
zwischen gesungen.  Die  Jugend  hatte  somit  reichlich  (lelegenheit,  ausgiebige  Be- 
wegung im  Freien  zu  nuichen.  Die  Schüler  der  IL  und  VL  Classe  unternahmen 
auch  botanische  Excursionen. 


TTerzeictLniö  cier  J^-UL©fl"u.gre. 


W  e  g  r  i  (*  h  t  u  n  g 


BrauDStorfer,  EgeUee,  Vogelberg, 
Räusperbach  thal. 


Datum     jClasse 

11.  April     ;    IV. 

18.      ,,        '    in.  Patidorf,  Oborwöl!)ling,  Meidling 

25. 

28. 


B  e  o-  I  e  i  t  u  n  ff 


28.       ., 
3.    Mai 
6.       „ 


16. 


n.  i) 
IV. 
U.a 
V. 
La 


Alauntlial,  Waldhof,  Senftenberg, 
Rechberg. 

Mauternbach,  Erzherzog  Ferdinand- 
Warte,  Bergem,  Mautern. 

Alaunthal.  Waldhof,  Senftenberg, 
Imbac'v 

Meidling,  Wölbling,  Bergern. 


Prof.  Micholitscb. 

'S.  Prof.  Frauwalln^r. 

Prof.  Dr.  Ullrich. 

Prof.  Dintzl. 


Alaunthal,  Waldhof,  Rechberg. 


.  Prof.  Dr.  Schwab. 
Prof.  Dr.  üllricli. 
Dr.  Ehren  berger. 


I.b     Alaunihal,  Waldhof,  Imbach,  Rechberg.!    ^'"''^s/JroÄnS.  ""*^ 


19. 
23. 
23. 
23. 


23. 


H» 


Paudorf,  Wölbling,  Meidling. 


l.a 


Y  Waldhof,  Schatzwaud,  Senftenberg, 

Königsalm,  Rechberg  (ganztägig.) 

Alaunthal,  Braunstorfer,  Egelsce, 
Räusperbachthal,  Stein. 

y.  Aggsbach,  Jauerling,  Maria-Laach 

(ganztägig.) 

111.  Göttweig,  Klein- Wien. 


Prof.  Holub  und 
.-».  Prof.  Kunisch. 

Prof.  Dr.  Ullrich. 


Prof.  Wyplel,8.Prof.Bene5. 
Dr.  Ehrenberger. 

Prof.  Dr.  Dworzak. 


Prof.  Tauber. 


35 


Datum  Glasse- 
24.    Mai 

30.       ,,  .    IIb 

30.       „  I    l.a 

2.    Juni  11.  a  I 


W  e  g  r  i  r  h  t  u  n  g 


ly      Bergern,  Langegg,  Aggsiein,  Aggsbach 
I  (ganzUgig.) 


Räusperbachthal,  Scheibenhof,  Vogel- 
berg,  Dttrnstein. 

Kuhberg,  Waldhof,  Imbach,  Krems 

Mauternbach,  Erzherzog  Ferdinand- 
Warte,  Bergern. 


Begleitung 
8.  Prof.  Dr.  Schwab 


\y 

n 

1    l.b 

1 

U\ 

?i 

!    111. 

20. 

»» 

VI. 

20. 

M 

Ut  unc 

20. 

»» 

III. 

20. 

» 

1    II.  b 

21. 

1» 

;    I.a 

4. 

Juh 

II.  a 

Ö. 

11 

1     H, 

!  Mauternbach,  Erzherzog  Ferdinand- 
I  Warte,  Bergern,  Maatern, 

j  Waldhof,  Schatzwand,  Senftenberg, 

I  Imbach,  Krems. 

.'_  _ 

I  Förthofergraben,  Starhem bergwarte, 
!  Dürustein. 


Ui  und;  Hollenburg,  Wetterkreuz,  Kruste tten, 
I  Meidling,  Krems. 

Fort  hofergraben.  Starb  emberg  warte, 
,  Dürnstein. 


Prof.  Dr.  Ullrich. 
Prof.  Wyplel. 

Prof.  Tauber. 
s.  Prof.  ßene5. 

Prof.  Diutzl. 
Prof.  Wyplel. 

s.  Prof.  Dr.  Schwab. 


Räusperbachthal,  Sandl,  Egelsee. 


Räusperbachthal,  Starmhemberg warte, 
DQrnstein. 

Förthofergraben,  Starmhembergwarte, 
Dürnstein. 

Rossatz,  Seekopf,  Bergern. 


Prof.  Tauber. 
Dr.  Ehrenberger. 

Prof.  Wyplel. 

Prof.  Hol  üb,  Kunisch,  BeneS. 
Dr.  Ehrenberger. 

Prof.  Pokomy. 

Prof.  Dr.  Ullrich. 

Prof.  bintzl. 


s.  Prof.  Dr.  Schwab. 


s.  Prof.  Bene5. 


Von  den  SchOlern  der 
CUsse  sind 


<»>        I. 

8    I- 
1     I 


1  SchwiDimrr: 


1.  a 


1.  b 


11.  a 


11.  b 


111. 


IV. 


VI. 


Vll. 


H.-S. 
ü.  A. 


H.-8. 
0.  A. 


ZU8 


Eisläufer : 


Von  den  Schülern  der  Ciasse 


leben  in  den  letzten       .  .       •     ,      ,.    . 
w^^u^^  A^^  <«k.,i:*K-.«,    leben  in  d'^n  Ferien 

"""Sd'e'Äf'i     auf  dem  Lande     i 


•<  < 


32 


82 


24 


22 


14 


23 


42 


11 


14 


16 

•   7 


.01 


19 


19 


41 


16 


14 


i!  Sämmtliche  Schüler  woh- 
I'  nen  in  Krems,  Stein  oder 
l|  in  der  nächsten  Nähe  der 
beiden  Städte. 


11 
24 


:o 


207 


1S> 

39 

1         11 

39 

14 

26 

11 

27 

21) 

.  4Ö 

13 

21 

10 

16 

1 

1   7 

12 

13 

1 

21 

i  32 

1 

5 

11 

147 

280 

ITT".  TTriterstTatz-ULjagr  mittelloser  SctLij-lier. 
1.  Stipendien  und  Unterst Htzunju:8betr8ge. 

Im  üeüusse  von  Stipendien  waren : 

1  Schüler  der  III.  Classe  (Thalhofer'sche  Stiftung) tl.  100.— 

1         „         „     IV.       ,     (gräfl.  WindhagVhes  Stip.) rt.  315.— 

1         „         „    VII.       „     (n.  ö.  Laiides-Kaiserstip.J fl.  150.— 

1         ^         „       I.       „     der  Handelsschule  (n.  ö.  Landes-Kaiserstii).)  .  fl.  150.- 

Summe  fl.  715.— 

Unterstützuugsbeträge  erhielten : 

1  Schüler  der  III.  Classe  (Zehnkreuzervereinj H.  50.— 

l         «         n       V.       „                    „                   rt.  50.- 

J         „         „       I.  Handsch.-Cl.      „                   fl.  50.- 

1         „         ,       V.  CI.  (Schumacher'sche  StitUiiig) fl.  21.- 

1         „         „    VII.  Cl.  (Kaiser  Franz  Josels-Stiftg.) fl.  31  _ 

6  Schüler  der  Real-  und  1  Schüler  der  Handelsschule  aus  dem  Unter- 

stützungsfonde fl.  110.— 

Summe  fl.  808.— 


-J.  riitcrstOtziinirsfond. 

('  ;i  s  s  ;i  IT  |.  h  54  h  r  11  n  <i:  : 

Kiniiahiiieii. 
a)  («rsrlimkr: 

\"mii  liiii'in   riiir«'iiannl«Mi '  -  — 

lliMin   llii'k   in  S|iit/. .  *  — 

.      Fal.ris  in   I*iir«rsljill      .  r  i  — 

^          „      usti'rp'ii'ln-r.   niH'lili:iiiill<M*  in  Kn-ins :  l  — 

^      Cliwülla  in   \Vi«Mi t  !■   — 

^       Wriliinann.   KnipTincisiiM*  von  Si«'in r..  .'•  — 

liarliniann  in   Wic'n T  "'■. — 

^          ..       L(i|{.  IM".  SjuinüfliT  in  Kn*nis f.  Z  — 

^          „       Wrissr.   nni-liliiinill«T  in   Krfni> f  i\  — 

l*inf.   Knnisrh  in  Kr^nis f..  1. — 

^          ..       I>ir.  EImtIi'  in  Kronis      . n.  ]*•. — 

Priilisi   |>r.   k'i'is<*liliaiinier  in  Kn-ni'*      r!.  5. — 

Prof.   I^•n^'^  in  Krmis r!.  *. — 

Kran   KirM-lmrk   in   Kn^nis rf.  7), — 

^      ilrni  (ir.san«i-   nnil  (>ri-ln«st«'rvt'nMnr  in   Kr«  in- fl.  20, 

«l.r  Siailii!4'ini'inili'  Stj'in rt.  2(>. 

An>    ih'IM    n.    n.    LMnilr>rnnilr        IJ.  I()|), 

I))  /iiiisni : 

Lanirli»'in//'^rlu'  Stilinni» f\  j^  ^jj 

S|iarr;i<s4'   in   l\rrni> f\  joj  7ii 

I.    \  «•r^i-iin»\»ri'iii   in    Kn-nis Ij  j;^ 

l».-;Miiii'nv.rrin ^  3rt.J>4 

<  ""I»""-* rt.  oM— 

Surura^  rl.  431Ö4 


Ausgaben. 

(  'mhIii   Körner 

\Vi-i>N,'.  |>nr|ilian(ilnn<jr     .    . 


1       ijß* 

i.  -«.>.4' 

o.strrnirijrr.    ISiicIiliandlunu    .  -  i.;- s, 

^                J.  i'ih.Z^ 

l*nl/l.   l*a|Mi*rhanillun«r .  .^^ .. 

Saska.   Pa|Mi'rhandliing .  ,#.j  i, 


„  KiniM-iiak.  Pa|M(Miian(lli]n^ 
INi.st.spi'si'n  Inr  lÜ'ichcr.siMKlnngoii 
Harnnli>r*^l>it/.nn(;('n  nml  Ku8tta|? 


Aus  iliM'  <M»|jr«*nnlM»r8lelIiin^  *r  iloMte»  .  .  ..    z^^u 

iiiiil  ih*v  Kinnaliiiien 


rr^il»!  sirli  i'in«»  V«»rmii 


T.  4fc.4t. 


.::    liUM: 


u 


Termftgenssland  am  15.  Juni  1864. 

1893 


1894 


1.  Sparcassc-Einlagen    und    Bargeld: 

EiDlagebuch  bei  der  Sparcasse  in  Krems  Tom.  XXI,  Fol.  709, 
H.  Z.  11072  

Einlagebuch  bei  der  Sparcasse  in  Krems  Tom.  XXVIf,  Fol.  164, 
B.  Z.  25485 

Einlagebuch  bei  der  Sparcasse  in  Krems  Tom.  XXXI,  Fol.  842, 
B.  Z.  31449  

Eiolagebnch  bei  dem  I.  Vorschussvereine  für  Krems  und  Um- 
gebung Tom.  VII,  Fol.  825 

Einlagebuch  bei  dem  Spar-  und  Vorschuss-Consortium  des 
österr.  Beamten  verein  es 

Barrest 

Summe  des  Bargelde-^  . 


,1  n. 

i  504 

I  1272 

!  450 


575 


2.  Wertpapiere,   angeführt   im   Nominalwerte: 
Stttck  Silberrente 


1      „      Papierrente 

4  Stücke  Papierrente  ä  100  fl.  (Legate  der  Frau  M.  Langheinz 

und  des  Herrn  J.  Eggel),  beim  hohen  n.  6. 

Landesausschusse  in  Verwahrung    .   .    .   . 

Ein  Fünftel  1860er  Los,  Serie  3168  Nr.  19 

8.  Gebrauchte  Schulbücher,  Schreib-  und  Zeichenrequ'siten. 


632 
35 


3471 


1000 
100 
100 


400 
100 


kr. 

94 
63 

73 

24 

48 


fl.     I  kr. 


02 


879 

1272 

450 

575 

663 
12 


3354 


1000 
100 
100 


400 
100 


13 


An  90  Schüler  der  Realschule   und  lö  Schüler  der  Handelsschule  wurden  _ 
Lehrbücher  geliehen  und  zum  Theil  Schreib-  und  Zeichenrequisiten  vertheilt 

Die  Direction  spricht  für  alle  der   Unterstützung   gewidmeten  Beirage  und 
Spenden  namens  der  dürftigen  Schüler  den  wärmsten  Dank  aus. 


TT".  Olxro2:ii3s:. 

Die  Anfnahmsprüfungen  für  das  Schuljahr  1893/4  wurden  am  14.  Juli 
und  am  16.  September,  die  Wiederholungsprüfungen  am  18.  September  ?or- 
genommen.  Am  ietzt-eren  Tage  fand  auch  der  Erötfnungsgottesdienst  statt,  nwh 
welchem  den  Schülern  die  Schulordnung  verlesen  und  die  Stundeneintheilung 
bekannt  gegeben  wurde.  Am  19.  September  begann  der  regelmäßige  Unterricht 

Am  29.  September  fand  unter  dem  Vorsitze  des  k.  k.  Landesschulinspectors 
Dr.  Ferdinand  Maurer  die  Maturität^wiederholungsprüfung  statt. 

Am  4.  October  und  19.  November  wohnten  der  Lehrkörper  und  die 
Schüler  dem  aus  Anlass  des  allerhöchsten  Namensfestes  Sr.  Majestät  <les  Kaisers 
und  Ihrer  Majestät  der  Kaiserin  abgehaltenen  Scluilgottesdienste  bei. 

Am  5.  und  6.  Februar,  am  lö.,  18.,  19.,  20.  und  21.  April  1894  nahm 
der  k.  k.  Landesschuliuspector  Dr.  Karl  F.  Kummer  eine  eingehende  Inspectioü 
des  humanistischen  Unterrichtes  an  der  Realschule  vor  und  theilte  den  Vertretern 
desselben  in  der  am  26.  April  d.  J.  unter  seinem  Vorsitze  abgehaltenen  Confereni 
seine  Wahrnehmungen  mit. 

Am  21.  April  visitierte  der  Vice-Präsident  des  k.  k.  n.  ö.  Landesschuhtithe« 


$» 


Herr  rr<M'*inuuin  läitUi-  v*»ii  Ki*lüli.il  Virt<*r  di^  AuHüilt.  Kr  beMchiigtt»  nicht  nur 
das  Si'hiilßiAnindv  tiu  AlJg«*iiii'iiir*n,  ti<*iuiHrri  aufli  tlU*  St'Uuhmnww  iuHliasonden» 
ilii*  I^'linMitiflsjMimihinpTi,  nml  wulintc  sriwidil  rin  ilrr  Iti^'iihciiiilr  \vi«*  iiiicli  «n 
ili-r   Hah*li»!sst'liule  iti'iii   rnlcrrirlitp  iu^i. 

An»  i'v  ^u\ü  \\tA\nU'  di^r  (iMrtiw.  IVolttst  Mr,  Anton  Kerst*ljbiiuini*r  «U*m 
«*li«pi)iihuiUerrirl]li^  in  ilcn   ii**j   untpn*n  i1,i««M'n  der  KoalKrliitli'  hoi. 

Am  8.  nnd  S*.  Jurt'r  in^|Mi»iciU*  diT  Rii*hins|M'eti>r  filr  il*^ii  ZpicIjHiiuatjerrioht, 
Herr  I*n>tesMar  J*rsof  I^anirL  den  rntenirln   im  FreihandzeirliiierK 

U4der  hat  ilie  An^tutt  den  Wii  Kt  oiue^i  lioflnnngHVüllen  Seluilurs  zu 
lielnineriL  Am  15.  .lünHer  lSJi4  Hiarli  Karl  Aignor,  Sehlder  der  L  Clussft  der 
Hfindf^KsrlHile,  iiaeti  liui*^tT  seliuerer  Krank lieit.  FM*  Lehrkiirj+er  intd  j^iininjltielie 
Selmlrr  ilei'  Anstalt  ^\\n*l\   dem   ro||ej^(*n  das   leizle  (teleiU*. 

Ani  ä5.  Juni  liegajmc^ii  die  \  erset/,inifr>Hprnruitgen  ;  am  14.  Juli  wurde  d:LH 
Sehtiljiilir  gej^eldt^^en. 


I 
I 


"V^,  "^:^7"iclxtige  Erlässe. 

KrhHH   ih^s    h    k.    k.  LirMlesKefinlnitlies    vi«ii)  2.    Sept.   iNitH,    Z.  SOHI,    dnreh 

\leleln'n  anl*  ihs  Ersrlieinen  einer  Si-lirill  „ Anleilim^  Jiur  Desinfeelion  wjilireud 

der  €li(>lt!rae|»idtMnie'*   aufmerkmm  geiuaebt  wird, 

Kr\n^   (h%   h.    k.  k,    UTidessehnlnitlies    vom    8.  8epL   ISJi;i    7j   807f),  Jurrli 

virl«vben  eine  AhHehrilt  de**  li.  ,Mijii*itenderln*i*ieK    hetreflend    die  AMnderuii^ 

der    \*iirseh ritten    ülier    Aas   Ansltiilien    von    UiJehern   aus    l'niversitiits-    und 

SüidieidiiblioiliekeiL  mit^etbeilt  wird. 

KrhiKsi  des  b.  k.  k,   LandetiMdiniralhi-ji  vcnr»  ;i.  tJetober   \H^M.    Z,  iWX  dureh 

welchen   niit^ethetlt    wird,    diis;^    HeNtirii munden    der  Verordoiing  vom  iL  Juni 

IH88,  Z,  H7Tij  (Maüregehi  zur  Verliiltnug  rit^r  Weiterrt^rbi eitting  ribrrtragbarer 

Kranklieiteit  betrelTend)  tbeilweise  ab|ifeamleit.  bexieburii^sweise  eriruit/i  werden. 

h>hss   ile!^  lu  k.  k.    l:amleH.HrlinlratlieK    xum    lü,   Küw    iHiKl   Z.    H»HH4,    zur 

Krzielung  mu^s  ret^ehniU)i*>;en  Jiigenib|ji<dbetiielje!s. 

KtluKH  de>  b.   n,  o.  t^iHles-AusiiehuM^iH  vom  ÜK  Dee,   1S9H,  Z.  iiUlJO,    (brrelj 

welrdien  *lie  NurmalviiiKcdirill  dt^s  h,  k    k,   Ministeriutnf*  des  Innern  ul>er  das 

Verhalten  Iteim   Anllreten   von   IKjjhtberttts  oder  amlerer  an>it(*ekender    Krank- 

beitim  mitgiihedt  w*ird. 

Krla^  de^  Ih  k.  k.  Uimletweludnuheh  vom   IL  Fidir.   IHÜ4,  Z,   loy»7.  dnreh 

wehdieu  anl'  den  MinisteJ'ialerbi.s8  über  die  geprütten  Sup|dfinien  oline  Profie^ 

jähr  hingewiesen  wird  nnd  diesbe/Jiglielie  Weisungen  ^i'geben  werden, 

ErUi^H  d«?r  h,  k.  k.  n,  ö.  Siattbüh^rei  vom   MK    Uer.   ISliH.   Z.  H8S1S.   durch 

weictifvu  Weisungen    ertbedt  werden  ii)    Bezug   anl    die    Termine    d*M'  S*diul- 

sperningen  iididge  ]Jip|jtb<Titiscrkrankmigeu. 

Erlasi$   de.^  h.  k.  k.  IaudeH.srlruh'atho»i   vom    1$^.  Mai    1894,  Z.   24lii,   dtircb 

wdehen  der  §,  H  der  Verordnung  vom  IK  Jnni   IH88,  Z,  S77*S  ergÄnzt  wird* 


40 


B.  Das  Innere  der  Schule. 


I.  Realschule. 
IL    TT  xitexxiclxt. 

Der  Unterrieht  wurde  nach  dem  durch  die  Verordnung  de«  hohen  k.  k. 
Unterrichtsministeriums  vom  15.  April  1879,  Z.  5607,  festgestellten  Noimal- 
lehrplane  für  R<»alschulen  und  den  hiezu  erschienenen  Instructionen  in  Berfick- 
sichtigung  der  durch  die  Ministerialerlässe  vom  23.  April  1880,  Z.  62t>3  -  die 
Geometrie  und  das  geometrische  Zeichnen  betreffend  —  und  vom  27.  April  1880, 
Z.  3814  —  die  deutsche  und  französische  Sprache,  Geographie,  Mathematik. 
Physik  und  Kalligiaphie  betreffend  —  angeordneten  Modificationen  ertheilt. 

Beim  Unterrichte  im  Deutschen  wurden  außer  dem  Lescibuche  in  der 
VI.  Clas.se:  Schiller's  »Maria  Stuart"  und  Göthe's  »Iphigenie  auf  Tauris** ;  in 
der  VII.  Classe:  Göthe's  „Hermann  und  Dorothea",  liessing s  „Minna  von  Bam- 
helm",  Schiller's  „Maria  Stuart,  „Wallenstein*  und  „Braut  von  Messina*  gelesen: 
in  beiden  Olassen  wurden  mehrere  Gedichte  memoriert. 

Freie  Vorträge  wurden  von  sämmtlichen  Schülern  der  VII.  Classe  gebalten. 

Die  erste  und  zweite  Classe  wurde  in  Parallelabtheiinngen  getbeilt,  die 
Schüler  der  VI.  und  VII.  Classe  erhielten  gemeinsam  Unterricht  im  Zeichnen 
und  Turnen. 


Lehrgegenst8ndo  und  Zahl  der  wOcheBtliehen  Lehrstiiiiden. 


Leiirg6g6D  8täa  la 


Religion 

Deutsche  Sprache 

Französische  Sprache 

Englische  Sprache 

Qeographie 

Geschichte 

MaUiematik 

Natargeschichte 

Physik 

Chemie 

Geometrie    and    geom.   Zeichnen, 
darstellende  Geometrie    .   .   .   . 

Freihandzeichnen 

Turnen 

Summe  .   . 
Schönschreiben  (bedingt  obligat) 


G    1    a    I    I    6 


29 


II. 


III. 


28 
1 


IV. 


30 


82 


VI. 


88 


VII. 


"87 


In  allen 
7  Glatsen 


8 
23 
25 

9 

9 
15 
27 
14 
14 

9 

18 
28 
14 


2 


215 


Freie  LchrgregenstSiide. 

a)  Stenographie  in  2  Abtheilungen  mit  je  2  Unterrichtsstunden  wöchentlich. 

b)  Gesang  in  2  Abtheilungen  mit  je  2  Unterrichtsstunden  wöchentlich. 

c)  Übungen  im  chemischen  Laboratorium.  Daran  betheiUgten  sich  im  I.  Semester  8, 
im  II.  Semester  4  SchOler  der  Oberrealschule.  Diese  SchQler  besuchten  zur  Erweitemiig  ihrer 
praktischen  Kenntnisse  unter  Ftihrung  des  Prof.  Dr.  Dworzak  die  Gasfabrik,  das  Branhaoi 
in  Krems,  die  Lederfabrik  von  Herrn  Schmitt  in  Rehberg  und  die  Spiritusbrennerei  tob 
Ilerrn  Neunteufel  im  Kremsthal. 


41 


XX.  is^at\xritä,t©pxi3LfTai:ig. 


Am    RehluHse   des    Schiiljahms  It^ÖS/^-i  lt»gtt'ii    dir    MaUiritiit^piiifung   tiiit  gutem 


Nr. 


Name 


PHci  Ton  Croj 
Atex&iider 


ö*-"^-  ro"..Lf 


Nied.-Opst    I     aL  Mätä     ' 


eigetmlt 


I       Stein, 
Kfctti, 


Nied.*Oest. 


Ni€d.-OeBt. 


Stocker au, 
Jiied  -Oest 


1876, 
27.  Mal 


18H 


1874, 
4.  Jlnuer 


IH7S, 
ao.  Aug. 


12,  Mii 


n>  April 


Reh 


Berf 


Reif 


Eeif 


Eeif 


lUJf 


Eeif 


OtwIbUer  Beruf 


Miliiir 


Eodißujigibeftniteir 


Bergwesen 


Tecbnik 


I  Srhiller  *ler  V[I,  Clause.  Du^  Bcliriftlirbt^ü  I*nUur»^**n   wurde«   in  d^r  Zeil  vmn 
^Itl.  Iiiäs  32.  Mni  iiljgelmllori.     Zirr  BwulKHturig  kaiueii  fiilg<!rid(*  AnlgahiMi  : 
^V        aj  Ait!4  der  flinil^rhrti   8|ira('he :  pluwieferiie   liängl   die   geK^lii^llllirlu^ 
^Kniwirk^diiiig    unsi^rer  Moniinihie    rail    deri    uatürlicheu    Vi^rhMtnisi^tit)    deiyelbcii 

A)  Aus*  fler  rratirilsheheii  Spraeh^: 
,    Fran7;5s]i»eli-diM]UL-li :  lettre  adrom^e   a  Unm   XIV,    bis     „V  *Uendiic   dö   lion 
adiuinlNtmtiiiiL"   Penelon  aus  Mariüf^l  dt«  Litteratiiro  fratn*sis(^    von    Cli,  FhHz. 
^,    lMuti4ch-rnin/Äismi*Ii :   ^Zuisiiriiruonkunn  dew  KiVriigH  von  l*ivulk*ii  und  den  Kaisor« 

■    Jo8(^ph^  aagefiiiigfsii  von    „J**d*^   Etikette"    bi»  Änm    Sehlysse  ati»  R.   WilkeH 
j\1iiteriali(n»  zun»  l^boisorz-en  ans  dem  Deubtrhon  in's  Fran?.Osisrlie. 
c}  Auk  dor  i'ii|t;tl8clu'ii  S|iraelie:  ^Utonidits"  au^  K,  Wililidars  Engl    Li^m- 
bm4i  8.  Ul, 

dj  Aus  tltT  Miithi'iiijittk  :  Ij  Man  ctnniulo  di<^  Oloiehnng  d^^r  Parabi^l 
)  « ^  H  (\  -  ni;,  wulebe  dif*  (ieradpn  L, )  x  —  ^y^  "  ^  *>  u.  U)  x  —  4y  -\-  lü^ll 
hf^rtdin.  3.)  B  k\  S»5  Jaliio  all  nrtd  will  liiirch  U  Jährt*  jMe>*njal  zu  Beginn  de» 
Jalifss  einen  glH**hen  Befmg  xalilen.  damit  er  von  ^io^m  5<K  Jalifr>  an  Ii^Umj»* 
lAng^Heb  tnnc  am  Kndo  des  Jahivs  zahlbaro  UenU*  von  HÖH  t\.  Iiukonunp;  wie 
groll  IäI  die  zu  Kahl^nde  PrUmit*  ?  H.)  In  einem  r>reie<*ke  i«l  ^ej^eben  rin  Winkid 
R^^rsB"*  48'  Üi".  ^ine  anÜe^fendo  Seite  a  =  (JM54  m  und  die  Summe  dnr  beiden 
iideren  Seiten  h-|-  e^H==94ß8  m;  essoll^^n  di^  (ibriä^en  Winkel  gefunden  wenbuL 
^^Wi^*  IISmI  sich  das  Dreieck  ans   den    pegi^lM^nen   Ntflfken    ponalmiermri**    4  )  Eh 


42 

soll  oiiio  Kuofel  diireh  eiiio  Ebene  so  geschnitten  werc^en,  dass  das  Segment  zu 
dem  zugehörigen  Seetor  sieh  verhalt  wie  5:8:  wie  groß  ist  die  Höhe  des  Seg- 
mentes ? 

e)  Aus  der  (larstelleiidcii  Geometrie:  1.)  Es  ist  eine  Ebene  gegeben, 
welche  mit  der  1.  Projectionsebene  den  Winkel  von  60*^  und  mit  der  2.  Pro- 
jectionsebene  den  Winkel  von  45®  einschließt.  Man  soll  durch  eine  zur  X  -  Axe 
parallele  Gerade  eine  Ebene  so  legen,  dass  sie  mit  der  gegebenen  Ebene  den 
Winkel  von  75 <*  einschließt.  2.)  Ein  aus  einer  runden  Platte  und  darunter  lie- 
gender Hohlkehle  bestehendes  Kranzgesimse  ruhen  auf  einem  cylindrischen  Schafte». 
Man  bestimme  die  auf  diesem  Ob jecte  sich  ergebenden  Selbst- und  Schlagschatten 
und  die  Schlagschatten  auf  die  beiden  Prqjections-Ebenen.  3.)  Eine  regelmäßige 
acht-seitige  Pyramide  s(M  in  |K;rspectivischer  Projectiou  darzustellen  und  dieselbe 
durch  eine  gegen  (inind-  und  Bild-Ebene  geneigte  Ebene  zu  schneiden. 

Die  mfindliche  Prüfung  wird  unter  dem  Vorsitze  des  k.  k.  Landesscliul- 
inspectors  Dr.  Ferdinand  Maurer  am  16.  und  17.  Juli  abgehalten  werden. 


:.  TT'erzeiclxixi©  d.er  ILjelxrTD-Q.c]aer, 
die  im  Seliiiljalire  1894/95  in  Terwendung  kommen. 

Religion:  I.  Cl.  Drechsl,  biblische  Geschichte.  —  II.  Gl.  Drechsl,    katholische 

Glaubenslehre.  —  III.  Cl.  Müllner,  katholische  Sittenlehre.  —  IV.  Cl. 

Fischer,  Lehrbuch  der  Kirchengeschichte. 
Deutsehe  Sprache:   I.  Cl.  Kummer,   deutsche    Schulgraminatik.   —   IL — IV. 

Cl.    Willomitzer,   deutsche   Grammatik.    I  —  IV.   Cl.  Kummer  Dr.  K. 

und    Stejskal   Dr.  K.,    deutsches    Lesebuch   für   österr.    Realschulen. 

I.  bis  IV.  Bd. 

V.  — VII.  Cl.  Kummer  Dr.  K.  und  Stejskal  Dr.  K.,  deutsches 
I^esebuch  für  österr.  Realschulen,  V.,  VI.  und  VII.  Bd. 

FranzSsisehe  Spraelie :  L,  II.,  III.  und  IV.  Cl.  Fetter  J.,  Lehrgang  der  franz. 
Sprache,  L,  IL,  III.  und  IV.  Theil.  —  III.,  IV.  Cl.  Fetter  J.,  U 
troisieme  et  la  quadrieme  annee  de  graram.  fran?.  —  V. — VII.  Ol. 
Bechtel  A.,  franz.  Grammatik  für  Mittelschulen.  IL  Th.,  dazu:  Übungs- 
buch zur  franz.  Grammatik,  Oberstufe.  Bechtel,  franz.  Chre^stomathie 
f.  d.  oberen  Classen  der  Mittelschulen. 

Englisehe  Spraehe :  V.,  VI.  u.  VII.  Cl.  Nader  und  Wiirzner,  Lehrbuch,  der 
englischen  Sprache  I.  resp.  IL  Th.  —  VI.  und  VII.  Cl.  Nader  und 
VVürzner,  englisches  Lesebuch  für  höhere  Lehranstalten. 

Geographie:  I. — IV.  Cl.  Steinhäuser  A.,  Lehrbuch  der  (ieographie  I.  u.  IL  Th. — 
V. — VII.  Cl.  Herr  G.,  Lehibuch  der  vergleichenden  Erdbesclu'eibunfr 

II.  Cursus.  —  IV.  Cl.  Mayer  M.,  Vaterlandskunde,  Ausgabe  für  Real- 
schulen. -  VII.  ('I.  Hannak,  öst.  Vaterlandskunde  (Oberstufe).  Schul- 
atlanten von  Stieler  oder  Kozenn. 

Geschichte:  IL — IV.  Cl.  Hannak.  Lehrbuch  der  Geschichte  für  die  unteren 
Classen,  3  Theile :  Alterthum,  Mittelalter,  Neuzeit. 

V.  bis  VII.  Cl.  Loserth,  Gruudriss  der  allgemeinen  Geschichte 
I.,  II.  und  III.  Th. 


48 


^^iitht'uitittk  :  LH]    ll  MiirNik  Hr    I^  v,  lülir^  iiiiil  Ihun^^sliyt  li  Aw  Ariili- 

■  iiH'trl.  I  .  11.  IIL  Heft. 

^B  IV.^VII.  Cl,  Mm*nik«    Ijolirbiu'li   d»>r  Arithmf^lik    xind  Atfrt'l>ni 

^^^H  rilr  i!i^'  i>l»eivri  Ch^?^s(>j]  nobst  Pint^r  A1l^(rillH*rlK]UfllullJllJu^ 

^^^H  \\— VIJ.  (1.  Mnrnik,  Li'lirbaeh  d**r   (it»oiijeti'it^    ftir   rite  rbpivri 

^^Hp  (1a*;si*tL  —  LojfiiHtliiiieutHftitri  V, — VII,  Ol.  v.  Urove. 

^iJSniiirfrh'  uiiil  itt'Ofii.    Zi>ii'liiirii :    L  i'l    MoL-riik.    i^mm.  h\niinniUA\}v    W  *l. 

^L  €1  d.   H.-S^'h,  —   IL— IV,  CL   Mt>cnik.    Aij|»iigs^r|iu,dr  dn'  üm^ 
nii'lrie  in  ViTbiiHliuig  mit   rlein  Zeichtieti    i\  d.  M  .  ÜL  und  IV.  OL 
der   KoaUrliidoT), 
rTiU'lltMiilo  Ijieoiiietrle ;  V.— VII    Ol.  StreisüKlor.    Elemente    der  darst**!lrHdi"ri 
(MM*nit'tjio  ror  K(?alKelnjlei]. 
\«uinrt*M!iiiehk* ;  I.  ('L  Pokorri)'.  ilhistr.  Niatirgim^hiebto  des  Thk^rreiehes.  — 
11.    Cl   i'okoruy.      Naturi^e^ebidifj*     ib^s     PfknzenrpkhaH.    Bbcdiiiig, 
Cirmidriiis  tier  Miiieralogif^  —    V.  VI.  (irabrr    Dr.  V.,    IjtMtfadrJt   dt-r 
/^oiAope.  —    Vi  CK  Wretiir'bko    Dr.  R.  v-,    Vor^icdmle    dt^r    Butjuiik 
f.  d,  b('ilii*reit  Cla^sHetj  dor  Mittekcbukm.  —  VIL  Gl.  li*jrlistoU**r  uimI 
BiM'hinj:.  liOilftidüri  dt»r  Miiic^mlogii'  und  Üoolo*riL' 
Flti'nik  :  IIL  und  IV,  VI  UvihL  AuUmii^'yriMidv  d+^r  Nahuhdin'  U)v  dli^  iirit^mn 

ki^IrtNcseri  diH*  H«ttl«t*liul<iji, 
VI.  mn\  VIL  VI  WaÜi-ritii».  hidybitrb  dt^r  rbysik  bhvdii*  ohfirflii 
(MasiSi^u  der  Miiiebrlitdi^i  lAimifnli«'  tHr  BeiiUcIndttiLj 
CbrmiiM  IV.  CI.  Mitteregger,    Anlaugü^rnmit*    dt»r  OhtMiiie    Üiv  du»  IV,  V\,  der 

V,   mid   \L  CL    iMitttsR^ggt'r.   [Avlirbutdi    der   Chniu*'    für    (»b^r- 
roalscbulm,  I.  Tbml  *.  Aiiorgani^fdif,  ILTtieil:  (IrganiHobt^  (■fnMiiit\ 
sttuioicriipliu* :  IV, —  VM.  Cl    Albrt^eht  Dr.  K.,   Udiibuch  dvr  üaUdsbt^rgtT schon 
StenDgniphit*,     —     Eugelbard    K  ,     Lesebuch    für    üabelHbergfir'tjehi^ 

Steimgn&idLeii . 


I^V. 


Tl^enaen   ss^u.    den   deiatsclaexi 


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i;    b    y    1    ii   i    li    e 
V.    I  IrtNw. 

t,   VVcni  iitAi  will  nvbtt'  tnimt  rrW4'i*t»*ii,  di'ti  ?ifhickt  *^r  in  dio  woili' VVt^ft 
*t.  hit>  Kriinirbf  di»H  IbvkuK 

S,  Pbi*r  df^j  NuUi*n  di*r  Wiiltb>r, 
♦4.  Wm    lfts>il    unw    in    Guibid"«    ^Tud   dc**i   Til>t*ritifc^    den    Aulirucb    ehnT 
ruMien  Zeil  uJnien  '* 
5.  EtntliiKM  der  Ei^i^nbiilinen  unf  den    Vi^kidir 
♦♦i.   Hektor  und  AudronKiebe  (lliaH  VI.» 
7.  KrioinhildenM  Chaiakier  iiii  Nibe|nii(jeüUede. 
,H.  I^iib^n   rjud   Freuden  des  I^mdnmiintvs. 

I>*>r  kindmunn  wb  HefiirderiT  dvr  l*nltiir. 
lU.  Stfler  Tritplen  h<ddl  den  Stein. 

A' 


44 

*11.  Die  Macht  des  Gesanges. 

12.  Welche  Bedeutung  liatten  die  punischen  Kriege  für  Rom? 
*13.  Auslegung  der  Allegorie  ^Pegasus  im  Joche**. 

14a)  Der  erfinderische  Geist  des  Menschen  im   Kampf  mit  der  Natur, 
b)  Einfluss  Europas  auf  die  Cultur  Amerikas. 

VI.  Classe. 

1.  Bedeutung  der  Ausgrabung  Pompejis   für  die    Kenntnis  der  römischen 
Culturverhähnisse. 
*2.  Wert  der  Kenntnis  fremder  Sprachen. 

8.  Die  Bedeutung  der  Klöster  im  Mittelalter. 
*4.  Die  Verkehrsmittel    unserer  Zeit  im  Vergleiche  mit  denen  von  ehemals. 

5.  Warum  steigt  die    Bevölkerungszahl   der   Großstädte   in   höherem    Maße 
wie  die  anderer? 

6.  Warum  gilt  das  Weihnachtsfest  allgemein  als  ein  trauliches  Familienfest? 
*7.  Wie  löste  Hüon  die  ihm  von  Karl  d.  Gr.  gestellten  Aufgaben? 

8.  Einfluss  der  Kreuzzüge  auf  die  deutschen  Städte. 
*9.  Gegensätze  im  Charakter  der  Nord-  und  Südländer. 
10.  Über    den    wohlthätigen    Einfluss    des    Umganges    der    Mensehen    mit 
der  Natur. 
*11.  Die  Schwermuth  und  die  Genesung  des  Orestes.    Nach  Goethes    ^Iphi- 
genie  auf  Tauris**. 

12.  Die  Freuden  und  Leiden  der  deutschen  Bürger  im  Mittelalter. 

*13.  Dds  Gerichtsverfahren  gegen  Maria  Stuart  nach  Schillers  gleidinamigem 
Drama. 
14.  Wert  und  Gefahren  des  Reichthumes. 

VII.  Classe. 

1.  Gang  der  Handlung  in  Lessings  „Minna  von  Barnhelm". 
*2.  Inwieferne  nützt  das  Reisen? 

3.  Was  du  Gutes  thust,  schreibe  in  Sand; 

Was  du  empfängst,  in  Marmorwand.  —  Goethe. 
*4.  Gegensätze  im  Charakter  der  Gebirgs-  und  Plachlandbewohner. 

5.  Welche  Berechtigung  hat  der  Satz:  „Die  gute  alte  Zeit**. 

0.  Der  Kampf  zwischen  Elisabeth    und   Maria   Stuart   in   Schillers    „Maria 
Stuart**. 
*7.  Die  Anschaulichkeit  der  Darstelhmg  in  Goethes  »Hermann  und  Dorothea*. 

8.  Italiens  Anziehung  auf  die  V^ölker  Mittel-Europas. 
*9.  Die  Landschaftsbilder  in  Schillers  „Der  Spaziergang**. 

10.  Des  Helden  Name  ist  in  Erz  und  Marmorstein  so  wohl  nicht  auftewahrt 
als  in  des  Dichters  Liede» 

11.  In    welchen   Beziehungen    kann    man    unser   Jahrhundert    das    .eiserne 
Zeitalter  nennen  ?" 

*12    Schuld  und  Sühne  in  Schillers  „Die  Braut  von  Messina". 

13.  Liebe  das  Vaterland,  doch  verachte  nicht  die  Fremde  ! 
Maturitätsarbeit:    Inwieferne    hängt    die  geschichtliche  Entwickelung 

unserer  Monarchie  mit  den  natürlichen  Verhältnissen  derselben  zusammen? 


45 


II.   Handelsschule. 


I-  "CTrLterxicli-t. 

I^er  l'nti'rrifht  vviinit*  nui*ti    ilm»  \om    Uithvn    k    l     l.aiitlrN^rlmliatth*    mit 
Krljtv^  vtKji    [lt.  Juli  t88^.  Z.  4^01  geiit^liiiiigtiii  LetirplaTie  i^rttif^ill 

Ha  ^ifli  ahc*r  htMausHli^llU",  ditsh  d^r  jimlitiM^fu*  Ciirü,  vvi'lrlit^r  zur  KiuHiiUüg 
i*ii^i»ib*jnefi  thcoirti^uii  -  ti*ehtie|jeii  Koitiitrii^si^  flii'uni  tsulllv,  nur  vu»  *It*r 
VlH]ili^i7.ahl  der  SrliUler  Wi*iicht  wurde,  m  rnntmU*  m\  MuduK  gtd'uüdon  wtvrik*!!, 
ilit^si*  EitiÖbutJg  im  zwriialirigi*ii  IJurüt»  »u  Uew^M^k^tHlligf^u.  Ks  wurde  duher  der  prak- 
ntirhr  Tiirh  al?»  huh-her  aiilgtdajiöt^ii  und  rs  wi^nti-ti  uaidi  *km  Vorhildti  dt's  Mt\ii 
h,  MiiiiMiiiiini  gt^rndiniiglrn  Ni>nnidlt*lir[ilHiH'.s  nu  f  I.  StMiu^j^tt-r  *\vr  11,  Vhsm  die 
NidiUk'r  zu  tnneiij  Miisturi^omptair  vureiniiTU  h\  \s<*lcOutui  geuaii  der  WirkHclikeit 
«niMi^retdiefMl  lin  ni**lirui<jtnatli<"her  IteHchafeijlan  U\r  tän  KugnLs4n*hi.*  hilft  in  Vi!r- 
lundun^  mit  einem  Ot^Uiil -iiL-schiüli*  ausgL-iirlteilii  wird.  iK'fnriarli  musnle  der 
Lidirjdau  itine  kleine  Änderung  erleiden;  vom  Sctjtdjuluv  1894/5  wird  lülgender 
Udirplay  Ueltung  liubeti : 


XdelrrplarL. 


L^  II  l  e  r  r  i  e  h  t  tä  ^  e  g  e  II  h  {  ä  n  d  e 


L  CluBiäe'll,  Claö**e 
wdefientl  Stiißd^ns. 


U  b  I  1  I?  H  I. 

KaufnjHunläciie^  Reelmea 

Kniidels-  und  Wei*lifs*dktHMte  ,  .  -  , 
l'urre>|!i»ndenz  tnnl  riunjiliurftrlieiteu  . 
Hur hhal tntig  .        ..,..,.,. 

WarC'uk  linde  . 

Ilaudebgeogniphie 

heulehe  Spraelle 

Selidnijclireibei)  ....  ... 

r  II  o  li  M  u:  II  t, 

Stenoyrru|>ljie  U'etal,   iddigall      *    .    , 
Friyj/Awiüeln?  8jiraeiie    . 
Turnen    ....... 

Dimngeu  im  Warenkhunitoiiuni 


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II.  Sem.  \ 


46 


1.  üSZaiiajfmäzmiecl^ee  ilSeclxaaexi. 


Lehr  ziel:  Sicherheit  in  der  Ausführung  aller  für  deu  Kaufmann  wichtigen 
Berechnungen  des  Warengisehäft<»s  unter  steter  Berücksichtigung 
der  wirklichen  Geschäftspraxis. 

I.  (üasse  (5  Stunden). 

Die  4  Grundoperationen  iu  ganz(Mi  und  Decinialzahlen ;  T^terieren  längerer 
Reihen,  die  Theilharkeit  der  Zahlen.  Rechnen  mit  gemeinen  Brüchen,  jedoch  nur 
mit  ein-,  höchstens  zweiziftrigen  Zählern  und  Nennern.  Bei  allen  diesen  Rechnuugs- 
operationen  sind  die  wirklich  praktischen  Rechnungsvortheile  anzuwenden ;  Rechueü 
mit  ein-  und  mehrnamigen  Zahlen ;  Resolvieren  und  Reducieren.  Die  wälsche 
Praktik.  Das  Wichtigste  über  geometrische  Verhältnisse  und  Proportionen ;  die 
Regeldetri ;  die  Schlussrechnung;  der  Kettensatz:  Durchschnitts-.  Mischnngs-, 
Gesellschaftsrechnung;  —  Procei  trechnungen  von,  auf  und  in  100:  Anwendung 
auf  praktische  Fälle,  wie :  Berechnung  von  Gewinn,  Verlust,  Spesen,  Provision. 
Gewichtsverlust  etc.  Erklärung  des  metrischen  Maß-  und  Gewichtssyst-enies: 
Münz-,  Maß-  und  Gewichtssysteme  in  Österreich -Ungarn,  Deutschland,  den 
romanischen  liändern.  England,  Russland  und  den  Vereinigten  Staaten  von  Nord- 
amerika. Berechnung  von  Münzen  nach  dem  Wiener  Courshlatte.  Ganz  einfache 
Warencaicuiationen  in  eigener  und  fremder  Währung  zumeist  für  inländische 
Warenbezüge.  —  Abfassung  von  Noten,  Facturen  und  Rechnungen  in  jenen 
ForuKMi,  welche  in  der  Praxis  vorkommen.  Übungen  im  Kopfrechnen  bei  jeder 
passenden  Gelegenheit. 

Von  Stunde  zu  Stunde  Übungen ;  alle  4  Wochen  1  Schularbeit. 

II.  riasse  (5  Stunden). 

Wiederholung  der  schwierigeren  Partien  aus  dem  Lehrstofle  des  ersten 
Jahrganges,  besonders  der  IVocent-  und  Interessenrechnungen:  Rechnen  mit 
Zinsnummeru;  Zinseszinsrechnung ;  Terminrechnung ;  Discontrechnung.  —  Die 
im  Handelsg(»werbe  üblichen  Zahlungsmittel  :  Gold-  und  Sill)erwährung,  Scheide- 
münze, Papiergeld,  Oheks,  Cassascheine,  Zweck  und  Einrichtung  der  Postsparkasse; 
Wechsel ;  Wichtigstes  tiber  den  Verkehr  mit  Wechseln.  (Platzwechsel,  Devisen, 
Wechseldiscont).  —  Conto-Corrente  in  der  landesübHchen  Methode.  Warenrechnung. 
Bereclumng  der  im  Wiener  Coursblatte  der  Warenbörse  notierten  Waren, 
insbesondere  Kafl'ee,  Zucker.  Getreide,  Mehl.  Petroleum.  Öle  etc.  Erklärung  des 
Coursblattes  der  Wiener  Eflektcn-Börse.  —  Compliciertere  Warencaicuiationen  für 
fremde,  selbst  überseeische  Bezüge. 

Von  Stunde  zu  Stunde  Labungen ;  alle  4  Wochen  1  Schularbeit. 

2-  laZand-els-  -ULrica.  "^^7"eclxsel]svL2:id.e- 

Lehrziel:  Kenntnis  tler  wichtigsten  Verhältnisse  und  Einrichtungen,  welche 
beim  Handel  in  Betracht  kommen.  Erlangung  der  für  die  praktischen 
Bedürfnisse  des  Kaufmannes  unentbehrlichen  Kenntnisse  aus 
dem  Wechsel-.  Handels-  u]id  Gewerberechte,  in  Verbindung  gebracht 
mit  praktischen  Geschäftställen. 


47 


HiiiidoUkuiiili-  {11  StuiiLli't]). 

* 
i>  i'  r  H  a  n  <i  u  I  im  n  1 1  »^  e  tu  »'int*  n.  Dim   V»ir«rlii*Ml(mHrU^kuii  üeirip^  IVtrio- 

H»rjd*48^^3?*^ii!*täiifle:  der  WanTilund**!.   —  Kiuif'  iiful  Vcrkant':  ihr  TöhstIj- 

'Kindrl ;  tiiis  <u'ld  irrMill^f'nif^iiK'ii :  WähniiJir:  MalU-  iinrl  ftewi(*hti*.    —  UnTnli'l- 

t^mUi^uiIh  (liiT  Kuu(iniiriii) :    iüh  Piniiu;  Hi)fi*p*^rHOii(ii  «!rs  HnrKlolÄ:    Hiuidoltt« 

.*f*i*llM  huftini.      '    II  i  I  (h  ^i*  w  r r  li  V    »I  t*  N   11  ii  N  d  e  I  s  :  {(\initiiissirHiän  S|itHliti*ur, 

\pt'iUt^n.  der  Piiti*htriilio  r  |Fulirifinuti|).  HilfHjinilrl  tit^n  Hainlt^lN:  (Eikimi^ 

\iih*n,    Sf'hifTalirf     VnM.    IVU^itmiA}    flas    V*i.sic[n*riiTiü'!^w*>8t*ii.    Mrsjii'ü.   Liiirer- 

imr    ctf  l       -     Z  *i  M  *'       M  immi  [mi  I :    Fiviliandf^l ;     P  a  1 1*  ri » ;    M  u  s  t o  i  *    iiud 

VI  ark**n!*ch  u(  i. 

Hand^d^*  (iiid  We(rhj*elktind»\  (3  Ktimden)* 

Dir  aH^iicmi^iiH»^  gpAi^UHohf*!!  Ii(\«itiniiüMngHi»  uliw  IlurNli*LHb(iehi*r  Kinaen» 
siiid«*Kti»*vollm»<*hfitrt\*,  über  den  Alj^^eldus^**  ijinl  üid  Erlülkuifr  von  HaruleLs^itt- 
phiUtt^fj,  lihvr  die  SifliiTüUilliHig.Hitiitti'J  bin  iKmim^Km-jj  mit  liüsonden-i  Herurksieh- 
^pinii  t|t.*s*  I.  und  FV,  liiiehe^  de**  oMenvieliisebeii  HiUidel>i^^e.seUb»idk*s,  — 
K^^iiO  imd  Eintheilung  de>i  Wi^eliwlh;  VWdjüeirübigkvit :  ilie  vvt^ht'iitlirben  Kr- 
%.rdt>fiitsMi  iMiH's  Wrebseli*;  VVi'rbselhTi'ni|fel  :  da»  <iiro :  dii>  .\*'rr|i(atiiK» ;  ilie 
C.drlrir»^;  der  I'nUehl:  Verpttiebtiiii*!^  t^eiiiiis  ileii  Au^sU^ller«:  KlajL;ereelit  dt»R 
\VeebHid^ljiljbigei'!>.  \'i*rvii'lfrtlti|riJilg  ileg  Wechsids;  iibbaildeu  gektmuik^rni  VVecbHttl; 
iiiiishiinliM'he   Wrrbsel»   «jieejell   yMgarij*ebi\ 

l*er  lield-,  Werli^t-l-  und  Kffeeti'nbamlel  in  den  lhinj>lnjnri8Kt*n,  (iriHlii  und 
rn'(lil|m|iier»'  (»taalljidk*  und  priviUe),  Baiikea,  Börsen  ( Ellei^lJijn-  mnj  Waren- 
UnrsenK  ilin-  Ht^ilenlimg  und  «Irti-aniiisitioii. 


3.  SCei^xf  mäniai3cl:i.e  Ooxxe3poxid.enz  laxid. 

C!oxrxptoir--ÄuTlDeite3a, 


li  r /J  e  I  :   hVji%keit   in  der  Au^iufnuug    lier   sehiililiehen  Coniiibiir-AibcHerj 
in   Waren^esidiäKieu. 

h  ClasHü  0  Stunden l 
t$)  Anrertiiruii*^einliielu>r  Noten  und  Ke<:;hriungeti  im  Warenhmidel;  (ii^niebu- 


I 

^■pteti;  Fiiernrpri ;   Ein-  und  Verk«ulsre(dinnni?eii:   (J^iiltungon :  AiiKä^elneihLUi  von 

^YTeeliN^bi  trnd   Ariweif^uri^en      Sebriftstneke  im  Fni<drtenverkidiro:  iFraeljtbriefe, 

I^Aiie-seheine,  t^mnossemeutG  eti'. J  Sebnllfttfieke  im  Powtverkebre:   (Adreüiten.  Iteld- 

tirii'le.  I^nstaiiweiHungHTK  Pii^lfiiiftrftgo,  Postpaeketo  de.)   TelefriTimmfi.   Zmignlsfii>. 

^^        b)  AUtreineitie  Kinleituii^^  (liier  ileti  ktuitittünuiseliefi     tfriefsti),    (Kflr^e,    Re* 

^^Mitnn^r  jedes  Worten.)  h\mn  dtn'  Hru*i'i'\  BeiuiiMliumr  dtrr  ein- und  ansgehnndnn 

Ib iefe  iju  Aüjrenieinen,  S|mei*ille  Bebanilliui^^  ruigeinli/r  Bnefgiittungen :  Oireuiare, 

IbieCe  ir>it   Anllrngeu  Ubor  Kauf,  Vurkauf  oder  Beöteüungen   von  Waren,  Wider- 

I  Ml  von  Kaufanitrrtireti :  nfferte,  Kejjleit-  nnd   Aviöliriefe ;  Sebuldsehpine. 

HmKnili.-il,  II    nueh    Bedllrlniü ;   alli'    ^    Woelu-n    1    Srbiibiibeit 


48 

IL  Classe  (4  Stunden  durch  5  Monate  [I.  Semester]). 

Warencrklaruiigen' für  die  Zollbehandlung;  Discontnoten ;  Ausarbeiten  von 
Conto-Correnten  nach  der  landesüblichen  Methode;  Preiscourante ;  Empfehlungs- 
schreiben; Erkundigungsschreiben:  Mahnbriefe;  Behandlung  von  Anständen 
(Reclaniationsschreibenj;  Entschuldigungsschreiben;  Briefe  in  Wechselangelegen- 
heiton,  (Tratten,  Rimessenbriete)  und  solche  in  Doniicilaugelegenheiten ;  Credit- 
briefe  ;  Vollmachten ;  Reverse ;  Einfache  im  Handelsverkehre  vorkommende  Ver- 
träge, —  einfache  Eingaben  an  Behörden,  z.  B.  Anzeigen  über  Procuraertheilung, 
Veränderung  in  der  Firma;  Gesuch  um  Eintragung  einer  Firma  in  das  Handels- 
register etc.  Die  in  der  Schule  gearbeiteten  Schriftstücke  sind  zu  Hause  in  Rein- 
schrift wiederzugeben. 

Hausarbeiten  nach  Bedürfnis:  alle  4  Wochen  1  Schularbeit. 


-ÖL  ZS-uLdilxstltiiiigr. 

L  e  h  i  z  i  e  1  :  Theoretische  und  praktische  Bekanntschaft  mit  den  verschiedenen 
Methoden,  die  Bücher  von  Warengeschäften  in  kaufmännischer 
Art  zu  führen. 

I.  Classe  (3  Stunden). 
Einfache    Buchführung,    auf   Preis-    und  Mengenverrechnung    für 
gewerbliche  und  kaufmännische  Unternehmungen  bezogen. 

a)  Theorie:  Zweck  der  Buchführung:  die  wichtigsten  Bestimmungen  des 
Handelsgesetzbuches,  welche  sich  auf  die  Führung  kaufmännischer  Bucher  be- 
ziehen. —  Erklärung  der  technischen  Ausdrücke.  Einrichtung  der  Prima-Nota, 
des  Cassabuches,  des  Hauptbuches,  des  Inventarbuches  und  der  im  Wareudetail- 
geschäfte  vorkommenden  nothwendigen  Hilfsbücher  (Strazzen,  Factureubücher, 
Magazinsbücher.) 

b)  Praktische  Durchführung  mehrerer  einfacher  einmonatlicher 
Geschäftsgänge  für  verschiedene  Detailgeschälle,  wobei  überseeische  Geschälte 
ausgeschlossen  sind. 

11.  Classe  (I.  Semester  3  Stunden,  11.  Semester  Mustercomptoir). 

Doppelte  Buchführung  in  Bezug  auf  Preis-  und  Mengenverhältnisse 
der  Waren. 

a)  Theorie:  Wert  und  Charakter  der  doppelten  Buchführung.  —  Einrichtung 
der  Hilfsbücher. 

h)  Praktische  Durchführung  der  bereits  in  der  einfachen  Buch- 
führung durchgearbeiteten  Geschäftspläne,  um  den  Schülern  den  Unterschied 
zwischen  den  beiden  Systemen  der  Buchhaltung  ganz  klar  zu  machen. 

Im  II.  Semester  der  II.  Classe  vereinen  sich  die  Buchhaltung  und  Corro- 
spondenz  im 

Mus  tercomptoir  (7   Stunden). 

Praktische  Durchführung  eines  mehrmonatlichen  Geschätteplanes  für  ein 
Engros- Geschäft  in  Verbindung  mit  einem  Detailgeschäfte. 

Aus  dem  Bankgeschäfte  solJ  das  in  einem  solchen  Engros- Geschäfte  regel- 


49 

mäßig  VarkiYiiinieri^Ui  1if!hand(ilt  Wflrden  ;  flag^gen  «oll  «las  S[>editionii*  autl  Com- 
•vschÄrt  in  4iun  Ihv/mUm  (i(>sidiiUU^»huie  Berilrkwif-Iiti^uri^''  linr^ri:  auch 
he  litM^iailt»    kiJiiripn    biobr-i,    tillrr*lin«js   nur   in  geriiigerein  Umriinget 
H(ih\'t  wi^nku.    t.  B.   Expori,^    inliindmiüitM'  Pmiiurtje.    —    Biti'hembs^t'hhjsfi.  — 

Alli*   iiitf  ili*ri   iii'-srhilttNifad^   tUw    Biii'hluhnnii^   lü^zogljrhed    ^>eh^i^llhl^•kl^ 
Itlil   lüllhüiiullg  aus'£iiUl)«etti'JL 


B-  "^X7"axe3:xk:\p.3ad_e 


hl 


I:  Kriiiitiits  dir  \u«*hti>:Mt^ij  VVartvil  iU^s  WclHjajuii'lK  iiarü  ihren 
.*hariikUTisiijsrlK*ii  Ei^f'JiHr^ialU^u.  ihr(?r  Uowirinufjg.  ihror  Vi^rwen- 
dinig,  ihrnri  VK-rlälht- Innigen  inul  üin^r  Venuiü^itinig  ui  imm-  uiivr 
Hjill»(iibriknli»ii.  Iho  WrhmhghAw  ^i*iiv  m>II  JiHloi'h  nur  iTiE*<nvoil 
Berili'khirlitii^nng  tindi'ri,  ;i1.h  siiMlurrh  r^i*niünhtratmin*n  ^iiiiz  It'ifht- 
füHstieli  h('hiiinl<*lt  wt*r*l*^n  Hn\u 
Im  Gaii^j^n  soll  (Hm  Bplinnilliing  ihn  Ijt^Uv^Uiffvs  nji'hr  i*nt'}i')u|jutli->rh  liU 
i^tejiiatiisvh  wain. 

I,  Cla!«»e  (ä  Siinnloit), 
Eintli«?iliing  d**r  Waien  in  UrupiKHi  nach  den  drei  NaturreiihML 

W  a  r  1'  r#  a  n  s  d  h  rn  M  i  ri  **  r  a  I  r'  r  i  *^  h  *• . 
Kohlt%  PetrolennL  MetalliMjtid  }lilltini|nmlnkti*;  HnU^^    Tlmii  und  üla^iwarun : 
BaüinutiTialii»«,   Sehleif-    uinl    PoIicnniUel,    AlHhlKtiüne ;    Si-üreih-,   Zoiehen-  und 

Iarbuiat^rialjf  n ;  MineralhAun^n  :  Zi^idstuili^  etr. 
Danrbi^n  aus  den*  Tr  f  hn  o  lof^i  *■  ilii'  Erklarnn^^  der  t'!nhi*-dn*n  Musrhint*n 
ad  dvr  lMnrid[Frinripi(^n,  m^hdjt^  U'i  der  FnintiLiii  iti*r  Kraft iiüJUMvn  in   Bt'ini<"lit 
>ifiinou,  doinoti^trjoit  au  ^aten,  loiehl  fii«^lkdji^ji   Müdollen  und  >!i?i4'hüurigiUL 
IL  Cla?ise  (H  StnrideuJ. 
W  a  füll  a  lu  dum  P I'  I  a  ti  i  ü  ij  r  v  i  o  h  v. 
Uie  wi**hti;fHt<»n   Nahrung«-  und  lit'nuH*jjniitt*l.  (iinvtirAt%  UilhningN|*r*idut*ti\ 
U**?4jiiriNl|^flanKi*n  nud  dir  duiaus  j^efi'rtijfliMi  iifw**h*\  HiilztT  mal  RJud^Mi,  Papier-, 

ibrUtuffts  VMi\  Hiim^.  Uunirmitif,  Öle  ote* 
\V  a  r  e  n  n  u  .s  d  v  ni  T  )i  1 1*  r  r  e  i  e  h  v. 
I        l)k?  thieriöche  Haut  nud  deren  Theilt*  ([i**dei%  Hmire  und  daran«  g-eJerti/t*' 
h*Hj)inM6),    Hörn,  Srhildpalt»    Kii<chliein.    Znllni^  NahrungHunttel  (Flainch,  Mileh, 
V*th*,   Khw.   Fi!Htdu\  Conservun),  —  Kihisthi^h<'  nud   ualiirlitdje  Ddn^nnittel»  ScidL% 
iVaehs»  Honig,  Farhwaren. 

An  |>a^^t*ndi*r  Stelle  i^t  das  Wichtigste  nher  Vertahidiuntjon  eift/^dner 
ari^n  und  die  Angabe  oitifaeher  Meihoilen,  dit^selhen  7ai  erkuünt'n,  wmio  idier 
[v.  üoftihrhidikint  innnehcr  Waren  oiler  tlir  l*e.ste  Art  tler  AnfhcHahrung  iji  den 
nU*nieht  anfV,untdinieiL  —  Mit  den  l>eridts  vorgehcliritterjeren  StdiUferii  ^iülll^n 
itV|flieh§t  viide  Kxciiri^ionen  in  Fabrikijii  odt?r  grnüere  EtaldiiiHenjent^s  genjaeht 
**rdt*n. 

Um    den    f^raktiMdien    BednrfiiiNKen    inoglicdif^t    zu   entHpri-ehi>n.    nnin^    der 
iik*rrieht  aus*  Warenkunde  in  er*tkT  Linie  auf  den  loealen  Handel  der  Gejjend, 
ti   \*ehdier  die  Sehule  liegt,  Rjlekwieht  nehmen. 


50 

@.  £3:sizid.elesreosrrsiplile. 

Lehr  ziel:  Auf  Grund  der  allgemein  geographischen  Verhältnisse  sieh  auf- 
bauende Kenntnis  der  einzelnen  Staaten  als  Froductions-  und  Haudels- 
gebiete  und  ihrer  Stellung  im  Weitverkehre,  unter  st4»ler  Beiiiok- 
sichtigung  der  österreichiseh-ungariM-hen  Monarchie. 

I.  riasse.  (3  Stmiden.) 

Erklärung  der  zum  Verständnisse  der  Landkarte  nöthigsien  Hegrifte  aus 
der  mathematisehen  (leograjdiie.  Die  (irundziige  der  ph,vsisrhen  Ueograpliii*  mit 
Hervorhebung  jener  Panien.  welche  für  die  Produetion  und  d»Mi  Verkehr  von 
besonderer  Wichtigkeit  sind. 

Allgemeine  Übersicht  der  Erdtheile  nach  hoiizontaler  und  verticaler  Glie- 
derung, sowie  nach  ihrer  politischen  Eintheilung. 

Eingehende  Behandlung  der  (»sterreichisch  -  ungarischen  Monarchie;  Uro- 
und  Hydrographie,  Klima.  Bevölkerungsverhältnisse  :  landwirtschaftliche  und 
Montanproduction,  Industrie  und  Verkehr.  insl>esondere  <lie  wiehligsten  Bahnnetze 
und  Schiffahrtslinien. 

Die  Nachbarstaaten  Östcreich  -  Ungarns  unter  denselben  (lesichtspunkten, 
jedorh  nur  mit  Angabe  jener  Natur-  und  Industricjiroduete.  welehe  auf  dein  Welt- 
markte von  Bedeutung  oder  für  die  l^ezüglichr'U  Ijänder  charakteristisch  >m\. 
Bei  Besprechung  der  Verkehrsverhältnisse  der  einzelnen  Nachl>ai>taaten  ist  in 
erster  Linie  ihr  Verkehr  mit  Österreieh-Ungarn  zu  berücksichtigen. 

II.  Classe.  (3  Stunden.) 

Die  übrigen  Staaten  p]uropas  mit  ihren  Colunien,  soweit  solche  in  Betracht 
kommen.  Die  selbständigen  außereuropäischen  Staaten.  Der  pädagogische  \'organg 
ist  derselbe  wie  bei  der  Behandlung  der  Nachbarstaaten  Österreich- L'n*rariis.  Die 
wichtigsten  intercontinentalen  Verkehrsmittel  und  Verkehrsanstalten  (Postdainpfer- 
linien,  Kabel,  der  Weltpostverein).  Selbstverständlich  muss  beim  geographischen 
Unterrichte  fortgesetzt  die  Karte  b(»nützt  und  auf  fertiges  Kartenlesen  besonders 
Gewicht  gelegt  weiden. 

T.  IDevLteclie  Spraclie. 

Le  h  r  z  i  e  1 :  Klares  Veiständnis  der  Miitheilungen  Anderer  in  der  Muttersprache. 
—  Fähigkeit,  sich  mündlich  und  schriftlich  richtig  auszudrücken: 
Fertigkeit  im  ausdrucksvollen  liestMi  und  in  der  W^iedergabe  des 
Gelesenen :  Bekanntschafl  mit  den  wichtigsten  literarischen  Erschei- 
nungen des  Volkes,  in  dessen  Sprache  der  Unterricht  ertheilt  wiid. 

I.  Classe.  (4  Stunden.) 

Wiederholung  der  Formenlehre.  Die  Analyse  dei  Satzglieder  des  einfachen 
Satzes.  Interpunctionslehre  und  Re<'ht^chreibung ;  die  gel>räiichlichsten  Fremd- 
wörter im  Geschäft^verkehre.  Der  znsamnnMigesetzte  und  zusammengezogene  Satz; 
Satzaiudyso.  Leetüre  prosaiscInM*  und  poetischer  Lesestücke:  correctes  Lesen  uud 
Nacherzählen  (\vi^  (lelesenen.  Memorieren  pa-N^eiKler  Lesestücke. 

Bis  Weihnachten  w(K-lienllicli  1  Dictat.  Von  Weihnachten  an  alle  14  Tage 
1    Dictat.  alle  4  Wochen  eine  Schul-  und  eine  HansarlMMt. 


I 


» 


51 

II,  CUnst^  (3  Stunde- IL) 

\V'if»iU*rh*>tung  iIit  IAirmi*n-  und  8jitz)»*brt^  Wiederirahe  rJeü  LBhrHtüffe>4  Tnit  ei- 
:r\\vi\  WirrH*ü  :  lilii^diTunjf  th-r  II-mf)tircil;iiikiMi :  Disjm^ttiiiri  musti^rgilti^iT  Prosa* 
njrki'.  Fuiis:r*Ät*i/j**  «»ri[Hi^nt[»hiKf' lii'  f  him*iiMj  Ktirz».^  Aiii^tOnt  der  vvi(dHi»^>liii  Ij* 
!t«rjiris(dn»ij  b'iiäiiitii^idrj  in  d^»r  lit'irt*lTeridt>rj  lTutrtrrifdiUsprijidn"  itdi  illHiröirliÜittlier 
Aoif.ihi»  diT  t'iii-^rhlntrii:*'!!  lm»j^rH|diiMdii*n  llnlrn.  Fih-ii»  WitMliMiful«*  ^tdr>nnter 
Pri>>ii>*lil<*k<^  iiimI  I  lniii!,'uN  IUI  Irt^ini  \  ortra^i*,  Dii»  Hrliritilirlit'ii  Ihiinirrn  t^fdindteii 
Villi  ilt*r  ♦^!ri('aeliHU*ü  [ti^)»nii]iir>iiMU  \m  sftuni  l^irldi'n  H<*llii*h^ntw**t(HnMi  Aidsäitx** 
iil»ivr  j^riikliiSidN^  ThttiiuitH  lor 


S-  SclxönsdxxeiTDeiii, 
Li'hrzi«*!     Ht^Hiitnlduuir  t'itu^i   ^tdlillti^eii  und  ^rläu%vii  BHiids^ilir^R 

C^rtlndliidii^  (  liuiig  in  Oiirrf*Hl-   und   l-iilrHMürhrirt  in    vt*rwdHi*d*»ntHi  (irulieu 
(H.tii)^aiir^uh('tL) 

II.  (1a»isr,  it  Ntundt-nj 

KornlM  bnit     hus  kiü^Muiuirnsi-lti'  S^dln'i^»<^n   tnit    [{m  kst<  lit  uuE  du*    Mrtlu»df' 
Srhutdl!*rlirLdb**n    Kaurnuminscdu^  ^immliin^n  (Hausau[.ir*ii»***J,) 


©  StenogrxaptLle, 

TT' r  1  :  Fjilu^i^lril,  >^*>  bj*   iw  \\ in'W  iii  ili*r  Minutv  Mdiicdu^n  m  kann^ri 
und  feiitvh»'ri*s   Ij**si'li  |*'iL'v  sfUi^tiTsrlirirlHnrn  StrUMViainun  s    iSvst+ih 

Wtirtbildiintf  iiimI   \\'urtkur£iiiig. 
^SalEktirznng  und  Si'hindt!>rlirdtHliiinjLr^*n 


±0   ^ra.iizö©i©clxe  Spractie 

rtii»l:  \  i'i-^tnridrii^i  h*i(diUn'«*r  Ijt*?4r?^tat^kt^  lusrhrfuhoridru  und  lu/tUilt^ndt^n 
Inlialti^i*.  —  UrWiiUililndt  im  Aldk^f<**n  J^1*^v(■|hnlitdHM'  liiiHinafirtiÄfdirr 
Hri**f"t»  lOr  thiH  VVuivngt'&idmlt ;  Faiiiirkidt,  fiii  l**icl»U^frh  licsjuafli 
EU  rdbieu- 


52 

Zur  Ergänzung  des  theoretischen  Unterrichtes  und,  damit  die  Schüler  gleich- 
zeitig 80  viel  als  möglich  die  Praxis  und  die  directen  Bezugsquellen  der  ver- 
schiedenen Handelsartikel  kennen  lernen,  besuchtem  dieselben  unter  Führung  des 
Prof.  Dr.  Nebeski  die  größeren  Fabriken  in  Krems  und  Umgebung. 

So  wurden  besucht :  die  Maschinenfabrik  der  Herren  Nuß  u.  Vogl,  die 
Mühlstein-  und  Rebscheerenfabrik  des  Herrn  Ludwig  User,  die  Maschinenfabiik 
des  Herrn  Josef  Oser,  die  k.  k  Oigarrenfabiik,  die  Lederfabrik  der  Herren  Adolf 
und  Norbert  Schmitt  in  Rehberg,  die  Teppichfabrik  des  Herin  Walter  8mith  iu 
Stein,  die  Gasanstalt  (Director:  Herr  August  Lodtmaun).  die  Leimfabrik  des  Herrn 
Anton  Mich!  in  Rehberg,  die  Kunstmiihlo  des  Herrn  F.  Wilhelm. 

Die  Direktion  sieht  sich  hei  diesem  Berichte  veranhisst.  den  Herren  In- 
dustriellen uud  ihren  Beamten  für  das  liebenswürdige  Entgegenkommen  bei  die- 
sen Besuchen,  für  die  freundliche  Führung  durch  die  Arbeitsräume  und  die  be- 
lehrenden  Erklärimgen,  wodurch  die  Besuche  den  Schülern  wahrhaft  nutzbrin- 
gend wurden,  den  wärmsten  Dank  auszusprechen. 


H.  T7"exzeiclx"ai©  der  XjelirTD\lcl:i.ex, 

welche  im  Schuljahre  1894/5  in  Verwendung  kommen. 

Kaufmännisches  Rechnen  :  Kathrein,  Leitfaden  des  kaufmännischen  Rechnens. 
Handels-  und  Wechselkunde:  Haberer,  lichrbuch  der  Handels- und  Weehsel- 

kunde. 
Correspondenz   und   Coniptoirarbeiten :    Haberer,   I^ehrbuch  der    Handels- 

correspondenz  {'(w  äclassige  Handelsschulen. 
Buchhaltung  :  Ziegler,  Lehr-  und  Übungsbuch   der  Buchhaltung    für  zJdassige 

Handelsschulen. 
Handelsgeographie  :  Zehden,  Leitfaden  der  Handels-  uud    V'erkehrsgeographie 

für  2classige  Handeisschulen. 
Schulatlanten:  Cicalek  etc.,  Atlas  für  commercielle  Lehranstalten. 
Warenkunde :  Langer,  Grundriss  der  allgem.  Warenkunde. 
Deutsche  Sprache :  Willomitzer,  deutsche  Grammatik  für  österr.  Miitelsrhulen. 

—  Haymerle,  deutsches  Lesebuch  für  commercielle  Lehranstalten. 
Französische  Sprache:  Ploetz,  Elementargrammatik.  —    Vogel,   die    Handels- 

correspondenz  in  französischer  und  deutscher  Spraclie. 
Stenographie:    Atbrecht,    Lehrbuch    der    Gabelsberger'schen     Stenographie    L 

Cursus.    —   Engelhardt,   Lesebuch    für   angehende   Gabelsbergersche 

Stenographen. 


^^i 


Bericht 

nrifl  kutafiiHhiiihrlif  Fortlitliliiii!?HHrhiili% 


I.  O-e'^^rox'bliclxe  I^ortlDilci-iaxig*©eclxnj,le* 

A.    L  1'  h  r  i>  1  a  n. 


IIiii  Schuljahre  1893/4  wunle  iin  Allgfriii^iiien  d**r  mit  Krlms  ika  liuhi^ii 
.  k.  ljui*|pH*irtiijl  null  P.S.  vi*iij  ;Si*.  Mai  1K77,  Z,  3HH8.  g»^ijt4iiriig:ti^  Nonniil-Lohi  phiii 
;ur  ditf  gewerlihi'litMi  Fortbikltiugsschiilcn  iu  Ö^erreitdi  inil^r  der  Eiins  eiage- 
hahf^n»  mit  Ay*iriiihmö  einiger  Ahwoirhnngeo.  \\i*li*he  mit  BnelcÄicht  auf  die 
lM**-alHi  Vc^ihidtiii^^e  fi1r  dit^  ^eworbhcho  Fi*rtl*ildiiii(pjiiehulo  in  Kmiiis  durt*h  deti 
hübt*ii  k,  k.  Laudf»s4JehuIrath  mit  dtui  Erlässieii  vam  ao.  Optotwr  IHIH,  Z.  0080, 
d  Virm  L  Augimt  1883.  Z.  47»S5»  bewilhitfl  worden  waröih 

INe  *j;i^WL'rblii*hi*  Ffirtbildungssrhiilt!  lii^stulit  um  oinoin  V  o  v  b  i^  reit  ii  n  gH* 
rt «  und  t*inrm  g  o  w  i^  r  b  1  i  l^  h  o  ii  F  o  r  t  b  i  1  d  u  ii  t=r i» t*  u r s ö  ,  durcii  jüder  iu 
et  AhtbeUuu^fU  ^tahHÜt  mi.  I>a  niimlicli  einerseits  die  Zahl  der  Schüler  gmn 
tietiteud  zii^enommeH  Ijatte,  anderemelts  iiiebt  iille  riewerljt»  in  den  Abend- 
^Tiiiideii  ilire  LebrÜii^^r  üjtlitdireii  konnten,  so  wurdfs  in  der  HoKirksschuh*alh**- 
wmng  am  tb.  November  Isdi  iOr  die  Rlcker-  und  Fleistdieriebrlingii  im 
\  «irbefeiimrgb-  nnd  gi-werblirbeu  CursG  je  eine  isweite  Abtheilung  mit  Nathmittiig«- 
jituuden  he,^eblostien  und  Hiilcirt  einfreri<*htet ;  dies^e  xwi'-iti>n  Abibi'ihmKen  wnrdiMi 
tuta  Hi*iinUig>innierrieble  entbunden.  Diidnrch  ward  den  WUnnclien  der  lie werbt- - 
tri*ibL*uden  »owi-it  a!»  moglitrh  ßeehnnng  getragen,  aber  auch  den  Intentionen 
de:*  II  I-andexHetiuhalhea  nnts|jroehen  und  der  Übel«tiiüd,  daÄs  dm  U^hrlin^e  je 
uaeli  IMielien  an  Wui-hen-  oder  8onntairen  am  Unterrirbte  tbeilnehnnvn,  be^witigt. 
|{lt»ii  am  Honnlagigen  rnterriebti*  tiieib.unelimen  ward  nur  jenen  l^ehr- 
Büge«  gej^iattet»  welebo  das  Lehrziel  des  gewerhliehen  PortbilduugHcurües  heim 
Abi^ndunterrirbte  bereite  ejreiebl  hatten  oder  jenen,  welehe  niehl  in  Kri*ms*, 
t»toin  oder  Mautern  im  IHensti*  ^üinden  und  ^omit  übt^rlmupt  zum  BeKuelie  der 
gewerblirhen  FirrtbildtnigHHchule  nieht  ver|iHic'.hlel  waren ;  auÜerdem  ain^h  den 
Ciehtlfon»  die  st}»eeidl  aJiHUehtiMi,  am  Z<nelienunternehte  Iheilnehm^'n  /u  dürfen. 
Da  in  KrejuK,  Stein  und  M antern  Ah*  Anwalt  1  der  KarLfinannHh'brlinge,  die 
atuui  H'-^uehr  ikr  kaulmär^ntsehon  KorthiUlungSHcbule  verplhehtet  sind,  ^it^^ 
vtirliilltuisnUiÜiiy:  geriup*  iwi,  »o  hat  der  Bezirk A8(*hulrath  hei  Riu^athunu:  dm 
Varaiisehla^es  |*ro  l8J><i|4  buijehloHKen*  hh  auf  weittirep*  nur  jedBS  zweit»'  Jabr 
den  eisU^u  -lahrgang  zu  endVnen.  Ha  im  Schuljaluv  lHlKi/4  der  ersti^  Jahr^anf: 
be^latid^n  hat,  m  werdi^n  itn  kommemlen  Scjjuljalire  die  Sehider  dieiiea  Jahr* 
giLDg^ü  fortgefühlt  werden  und  en  wird  im  komnif^nden  Sebuljabre  nur  der 
8.  Jabrganjn:  lieMebetr. 


54 


St-u.xid.en-  la.  Lelxrfaclxexv'ertiieil-CLxie'. 


\YöcbeaiIiclie  Sttindeazahl 


Untere 
richta 
seit  u. 
diner ., 

04  I 


Vorberei- 


Gewerlil  Fortbil 


LehrgpgGfl  Stande         tnnga^Curs  dungf-Ciirs  Lebtkrftfte 


tbeilg. 


:^.Ab- 
tbeUg. 


1,  jAhr 


1.  AbtbJs.  Abtb 


2,  J&br 


Lesen,  SpracbübtingfD. 

Schreiben 


a        _        _        — 

^       5   :  _  •   _ 


Eechneu 


_  2  -  — 


I 

5 


Deutacbe  AuMue  und 
Gepgrapble 


Bcchnen  und  gewerbliclie  I 
!  BuchfÜhraDg  I 


Geometrie 


-■■  ^\i 


—    .     ä    I    — 


—  M.   Schreiber 

E.  Wacht* 


—  "      M.  Schreiber 

—  E.  Wach« 


Dr,  K.  Ullrich 
Dr.  Job.  Schwab 


—  Dr.  H,  Dworaak 

—  Jui.  Beaei        i 


—    l    ~        Dr.  H.  Dworxak 


s 
■^ 


s 

♦13 

a 

m 
B 

a 
o 

a 


Yorbereitend.  Zeichnen 


Geomehiaches  Zeichoen 


Physik 


TecbnischeiB  Zeichnen     ^    — 


Fre  i  handzeicb  nen 


Tb,  Wolf 


I 


—    '    Joa,  Frauwallner 


Df .  A.  Ehrenberger 


.1.  Walter 


A,  Micbolitacb 


B.  Sehttltrstaiid  im  Jahre  1893/4. 


Vorbereitungs- 
Curs 


Gewerblicher  Fortbildungs-Curs 


1.   Jahr 


EiDgeschrieben 
wurden 

Am  SchluBsc  des 
Curses  waren 

Fleißig  besuchten 

Das  Lehrziel  haben 
erreicht 

Unclassificiert 
blieben 


2.    Jahr 
il^  Abth.|2._Abtli.  |1.  Abth.|2.  Abtb,   Pbysik  JTechn J^.JFreih.  Z. 

33 


ßl 

57 

38 
34 

12 


30 

29 
16 
20 


70 

64 
43 
40 

10 


27 

23 
16 
14 


25 
17 
16 


33 

25 
19 
19 


21 

13 
12 
13 


Stimme 

242 

211 
144 
140 

33 


NB.  Die  Zahlen  in  den  Rubriken  Techn.  ii  Freihaiid-Zeichuen  beziehen  sich  auf  jeue  Schaler, 
die  am  Zeichenunterrichte  allein  theilnahmen;  die  Zahlen  in  der  Rubrik  Physik  sind  in 
den  Zahlen  der  anderen  Rubriken  enthMlten.  Im  Ganzen  waren  im  techo Ischen  Zeich- 
nen 50,  im  Freihandseichnen  3S  Schuler  eingeschrieben. 


55 


I 


Ulo  SiUii\vrjLnh\  hui  £i^ifi>ii  Am  Toijahr  kmw  lNHli*iiUTi<l*^  Än*li»riiiig  i^rfiihnni; 
ea  witnleit  in  ulten  Alitlii^ilungi'ii  ziisiiiurnpii  2V1  SelmliT  aiifgonomnifn.  gogOTi 
2o^  im  Viirialirf*.  Von  (Ihnim  Mt  SrMU^rn  tmlon  Sl  wtihiTiiJ  des  ScUuljulir^s 
?iMi*,  (fii  >ii(*  i*iilu*^iUT  frt^if:p>i?|in"rlR*n  luirderi.  oder  <k*n  Wolinoil  wiTbselU*ii  (*dor 

•  iis  s4d)ulpHirlitii^t*  Alt*»r  (18  Jaliiej  ülier8phritu*n  hattivn.  Die  Mehrzahl  ii*r 
Sc'lifllt*!'  waj-  uiij*  Kri»iris*,  St^iii  nml  MatJti>rrj.  Doeh  kamen  einsselno  nmh  nm 
jViAkrvr  Entfemnijg  bis  zii  3  und  4  StUTidon,    wif :    LhImui.   Dünislt^ju,  Wrist^ii- 

u*ri;  S|iii/.  RtiNsat/.,  Urilioiilmi'lL  Thalbrn,  Kührt^ruluii".  StniÜ.  Ivirrhijerg  am 
Waii:nMT»,  l^iigeiilok  Sididkni,  r*oijgt'«reld  und  Imbarli,  woraus  der  Sdiluss 
.  »'zo^**«  wt^rdnii  kann,  da.^  (\ov  Wrrt  «ifvr  Rilduiitr  tiiolir  und  trmhr  Würdigung 
^tnlH.  Dor  Siduillipsiudi  war  im  AII*^i*Ni»-'tni*n  ht^friedigend,  diu  dinriplinar** 
Ihiüiing  iui  Alu*niicurs«^  t'nU|jn*etiend,  im  Sonntügsiinu*nrt'hk'  UdViedi^L^iid, 


('.  Ldir*  und  Lüriimltti'l* 


Znr  Anm*halTuti^  vnn   Ldir-  und    lit'rnniittvhi    wiirdfu    ans   dt^ni    Ooworbe- 
rlinlntndr'     150    iL    und    aiiK    dor    SUmisra^si*    1;^   d,  lit)  kr.    aln    Intpras.sen    di»r 
\|(dl**r-  und  Mmirvrmfim\*i  luAiohmi:    dii*Ht*   Heträge    wurden    zweekt^nsf^rerliend 
vi*rwt»ndet. 


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L     Li'  It  V  |i  1  ji  II. 

V'  u  Iv  r  t*    ,\  h  t  It  0  i  i  n  n  g. 

1%  u  Inui  n  n  i  s  v  U  r  s   Ki'  r  fi  n  t'  n  :     Ks  wird  inii  d^n  ( JnindnNdirningKnrU^n 

'««'gimnon.  daJNM  di  n)  Itiudiurn  nrit  I>^('imait>n  [K^H^Midi^n*  Auliin^rksiimkrit  gesrlu'iikt ; 

In»  [iruktiHi^li  anwondlMriM*  IWIrnuogHvoriht^ile  wiM'don  gBÄ<^igi;  di«  Mftnx-,  MaU- 

iiad  <t«wi**iitsviMliriltnifc!,w  d^i   wicIitigMien  SUmten  BuropaK  niit  iM^wondf^ror  Borliek* 

irliUgunif  dn^  in(4risrhpn  Sy^li^niM  v'ti!g(»nornn3*»n.  —  Kerni^r  werden  die   Dureli- 

i'hnilijsreclinun^^    Aw  ijfduv  v<ni  den   V%!rliHltiii«r^en.    KeUi:nrt*gi^l.    iiesell»elial1s't 

MJMdHings-  und  I'i'0(^entre(4inung,  f^inlarhe  Warenri^chnung,  üf^winn-  und  VcrlnKl- 

■  rlinung   dyn'li);et»fnnnnMi.     l>er   Anwf^nduiig   uiler   dieaer    Hj^idinungen    in    der 

^u'-Mdiult^piaiis  wird  die  eingidiendätt'  I3t'rüi*ksii1ilignng  gewnlnieL    ii  Sluridi^nj 

Ca  rr  eö  p u  ri  d  e  n  i ,  V' n  in  jil *J  i r  a  r h iH  h*  n  und  W  «  p  h  se  l  k  n  n d  e :     iMr 

riUernrhl  tn-ghinl  mit  der  Aiisferiignng   der  einfiM^liötoti  kaiirintinniHclien  Noten 

nnil   Rl*fdlnuui^'rL  an  di»*  si«di  *\h'  AuHstelInng  von   ^'aetnnMu    SpHHvnrHtdinnngen, 

Zolldprlaralioni'n,    \erkaurHrerlin«ngen    ele.    an.sfüließi.     In    V^rhindung  mit  der 

Krkldrnitg  der  ein/jdnen  SrLrilisiaeke  werden  die  zu  dtmuidlien  gehörigen  Biiefe 

»lig*aa!t*«t  nnd  eilaiiteit.    Die  Vorträge  Dkwr  die  wiehtigNtoii  Theile  des  Wetliufl* 

rt*ohte*».  die   Aust'rrU^mit:  von   VVecijKeht,    dif  mit  dennelhen  im  Zuss-'nimerdian^je 

slehemU»  riirrt'sjiiiijdeiiK  inlden  den  Sciilnü^  des  Untier rieliti><  in  dieRnr  Abtheiturig, 

1 1  StnudeiLi 


56 

Warenkunde:  Ursprung  (Gevvinnungswelse),  Eigenschaften,  Vorkommen 
und  Verwendbarkeit  der  wichtigsten  Waren  mit  b<»sonderer  Berüeksichtitiung 
der  vorkommenden  Verfiilsehnngon.  Praktische  Anleitung  zum  Erkennen  der 
Waren.  (J   Stunde.) 

Obere     A  b  t  h  e  i  1  u  n  g. 

Kaufmännisches  Rechnen:  Kurze  Wiederholung  der  wichtigsten 
Partien  der  J.  Abtheilung;  Zinsenrechnung,  Diseont-  und  Termin-Rechnung; 
einfache  Conti  correnti ;  Gold-,  Silber-,  Obligatious  und  Münz-Rechnuug  nach 
dem  Wiener  Cursblatte;  Warencaiculationen.  (2  Stunden.) 

Buchhaltung  und  Correspondenz:  Kurze  Wie^'erholung  des  Lehr- 
stoffes der  1.  Abtheilung.  Theorie  der  einfachen  und  doppelten  Buchhaltung. 
Verbuehung  eines  einmonatlichen  Geschäftsganges  im  Warengeschäfte  und  Aus- 
fertigung aller  in  demselben  vorkommenden  Briefe  und  Rechnungen.  (2  Stunden.) 

Warenkunde:  wie  in  der  unteren  Abtheilung.  (1  Stunde.) 


Stiiiideu-  und  LehrfäeherTertheilung:. 


Unter- 
richts- 
zeit 


'S 

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Lehrgegenstände      ji 


Kaufmännisches  Rechnen 


Warenkunde 


i'WöchenU. 
Stunden 

ilunt.  AbthJ; 


Buchhaltung,  Correspondenz  „ 

und  Comptoirarbeiteu 


Lehrkräfte     1 


Unter 

richts 

zeit 


F.  Holub 


MS 
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K.  Kunisch  ^ 


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1  Dr.  0.  Nebeski  ^ 

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2.  Sehfllcrstaiid  iiu  Jahre  1893/94. 


Untere     A  b  t  h  p  i  1  u  n  g 


Aufgenommen 24 

DurchschnittHch  waren  anwesend 21 

r>a'  Lehrziel  erreichten 17 


1 

SehnltTstami  iind  riiterrlelitse 

rfolsri*. 

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Hf'hiileHieweiriifia:. 

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Cla^ge    di?r 


Re&Isobtilf) 


Lft  Lb 


5.  Mutterspraeho« 


Deutach    .    « 
Frassfisiscb 

,  Czecbiscb  , 
I  ÜDgÄrisch  , 
'  Foloiscb  ,  . 
I  Balgariich   . 


S7 


iu  Ri^llglaDsbekenntnls. 

Eatholisch ,35 


EvangeHäch     ..... 

Mosaisch  ....... 

Gmchisch  oicbtuoirt    . 

7.  Wofanmi^  der  Schiller 

Bei  den  EUern  wobateo  . 
In  Koatbäusem  wohnte»  . 

8-  Befreiung  vom 
Sehul^elde 

geogateD  ........ 


!l.  Frequenz  der  freien 
Gei^reiistAnde 

L  Semester: 
Geeaag     .    . 
Stenogrftpbie 
FnoE&itscb 
Zeicbo^n  .    . 
Turnen     .    , 

IL  Semeiter; 

GesAfig  :  ,  .  , 
Stenographie  .  . 
Fraax<^Biach  »  . 
Zeichnen  .... 
Ttirnen     .   -   .  . 


83 
6 


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I 
I  SD 

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15 


10.  Alter  der  SebOler. 

(Ifi.  Jnli.) 

11  Jahre 

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26    26    48    20 


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Summe  der  i^ctiüler  .     3^*    o^!^^   isH^t 


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2     1 


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3 

2 


IIB.  INe  üngo^en  fflr  ben  pralHf^fn  Curt  befielen  fi^  auf  bo»  I.  Sfniejirt,  bie  fibrtgen  auf  bfn  Si^erflaiib  bei 
XL  ftnii^f. 


^^^^1 

-j 

1  Verzeichnis  sämmtlicher  Schüler*        ^f 

■            Voi7ajg!iseh(1le 

^  «iiid  tiiit  mimi  ^iermhm 

(*)  IwzeiebnL^,                        ^^^H 

A.   Realschule 

j 

l.n  ilajiKi'. 

H 

'Int  iolijiiin 

*EiiiaM"  Karl 

Hnber   Karl                              ^H 

^r  Nt4*phim 

Fidel??bür*<yr  Karl 

'^lütter  Üiliitlier                       ^H 

■  Leof^olil 

Gattennann  Adolf 

Hulter  Rudolf                        ^M 

?!i  Jt)w?f 

Gauw'   Knirici 

Jarak   Riubdf                            ^H 

nirti»   Aioi> 

*(u'rM.I   Ijndwig 

Kalti*nbiibrr  Jos.  (an>i/(.)          ^H 

i\u*v  Hugo 

Hnns  Josef 

KmnrnrrhubiT  Karl                 ^H 

mill  4i4i»tin 

hlitnietijor  Autoii 

Karl  Jidiann                            ^H 

\rdi  Arnold 

Hniiuiwrl   Kur! 

K^irl  Rudolf                            ^M 

j^tiiiri  Camiltd 
pphm  Vrmri 

Heu  mar»  11  Josef 

K ariden  Friedrieli                   ^H 

Hiefz^ern   Virtor. 

Klejrini  HrinH)                          ^H 

M   Kraii7, 

Horfifi   Hi*nnaurj 

Koliut  Iguaz  (ausg,)                ^H 

1     Lini|M»ld 

;      Hofiiaunr  fiiü^tav 

Wagner  Kndolf                        ^H 

iJoltT  Vvnm 

Hofbaner  Hermann 

Fuchs  Franz«                          ^H 

r  "■" 

Hnlina  Aloif^ 

1 

«MiHl*    JiiSrf    (illJJi^^,) 

*Patek   Rndnif 

Steiusehain   Heinrieb                 ^H 

M'H'hwil  hijilvu^r 

PeehiM'   Adolf 

Tränt uuint«   Wilfri^vi                ^H 

*hiwr  Atnis 

Pfaffen  inirger  Hi  in  rieh 

Wagner  Alois                           ^H 

'  Hrinrii^li 

Pfeili'r  Kranic 

Waldl»aner  Kudolf                   ^H 

{ii'ck  'fi'oijr 

Pillwein  Eru^t 

Wanko  Riehard                      ^H 

X    Jf*«t*f 

Piltl   Kart 

Weinzc^ttl  Anlort                      ^H 

H»n3E  Frü*drifli 

Ih'Hvh   (lerni'riN 

Wt lln<<r  Jobann                       ^H 

uz  Otto 

Selnindl   lüeljard 

Wiinnier  Josef                         ^^M 

litp  H<iiiunl 

SrIu'iliPiijjItug  Josef 

Wiiitersperger  JoIl                 ^H 

iil/.ki  Oot^rjr 

8t'lieihi*npt1u*f  Karl 

Wttgerer  FrBuz                       ^H 

^IjI  Xor»n.^rt 

Sidilif'htinger   Karl 

hybeek   Kurt                              ^H 

ar**!   Jhiiirriil, 

Stirin^^t^'  Frieflriib 

St^if  ]iUdwig                             ^H 

l   I.miwitr 

8tnrkl  iMillCmd 

Zittürburt  Leo.                        ^1 

r^'~ 

Stark l  Holnri 
II,  a  ClUMsa« 

■ 

hjituri 

Unrliöld  Kranz  (auKg,) 

Ki^ni  Jolumn                          ^H 

Pni^urtiiiT  \iUAi 

*<«lanin|L'er  Anton 

Kuorr  Aloin                            ^^M 

T  Arilütj 

(ilaser  IjUdwig 

Koth'r  Josef                            ^H 

-tiüii   Hudolt 

Orieb  Josef 

KrrNlan  EiiiKt                         ^H 

i^liiiü   Victor 

Hiek  Franz 

Marliabtzkv    l'aul                        ^M 

tml  FiiiHlnrh 

Hill<^  Adolf 

MietietifcbUger   Hiviiir                 ^H 

»nvwslfv   Willi  vi  IM 

Hofi*r  Karl 

Prtet^ehingor  Josel                   ^M 

h#r    Adnlf  (iKis^.) 

Hradetzky  üeurßj  Uius^J 

Roth  Gustav                             ^H 

tIHT  J(»Sf*f 

Hinter  Erich 

Sehielor  Jobanji                       ^H 

iinit  Joh^nti 

Karpfen  Perd.  faii%^g.) 

Thetiner  Juner                         ^H 

60 


Billy  Josef 

Boynebiirg  Kurt,   Frei- 
herr V. 
Kleinmayer  Heinrich 
Mäder  Johann 
Makats  Karl 
Neumeyer  Leopold 
PfaflFenberger  Johann 
Flrogner  Josef  (ausg.) 
*Pölzl  Edmund 
*Preiß  Josef 


ILb  Classe. 

Rauch  Karl 
Schellenberger  Josef 
Schwarz  Richard 
Seif  Franz 
Sickinger  Karl 
Silier  Rudolf 
Sohnle  Georg 
Sommerer  Franz 
Steiner  Ernst 
Stöckl  Franz 
♦Strobl  Anton 


Trefny  Anton 
Tüchler  Alois 
Walter  Richard 
Wanko  Johann 
Weber  Ignaz 
Weigl  Augustin 
Weixelberger  I^opol 

(ausg.) 
♦Wesely  Wilhelm 
Woloschin  Ant.  (au! 


Aigner  Johann 
V.  Aken  Georg 
Ajnon  Arthur 
Baroni  Eugen  (ausg.) 
*Berger  Friedrich 
♦Braun  Josef 
Bruhn  Hugo 
Christ  Johann 
Christian  Leopold 
Gogl  Wilhelm 
Gsell  Johann 
Herczka  Fritz 
Holetz  Gottfried 
Holzheu  Franz 
♦Kaiser  Johann 
Karpfen  Karl 
Klein  Karl 


IIL  Classe. 

Klempt  Josef 
Kofler  Jobann 
Kolaf  Karl 
Läufer  Moriz 
Lang  Norbert 
Lechner  Rudolf 
Lederer  Fritz 
Marksteiner  Johann 
Miserowsky  CajetÄU 
Mondl  Leopold 
Obdrezsal  Robert 
Oben  bigler  Johann 
Oser  Oskar 
V.  Prandstetter  Franz 
*Pregartbauer  Franz 
Racher  Karl 
Redl  Hermann 


Reseck  August 
Schardmihlner  Josel 
Schiefer  Alois 
Schuster  Georg 
Sommerer  Ferdinan< 
♦Stingl  Hermann 
Strobl  Franz 
Waldhauser  Franz 
Walter  Theodor 
Weiß  Adolf 
Wilhelm  Gustav 
Zeilinger  Max 
Rain  Johann 
Richter  Friedrich 
Zillinger  Josef. 


Biegler  Alois 
Eberhard  Josef 
Gattermann  Eduard 
Haas  Karl  (Priv.) 
Hohenberger  Heinrieh 
Horak  Erich  (ausg.) 
Huber  Eduard 
Kuhn  Emil 


IV.  Classe. 

Litschauer  Wilhelm 
Macho  Sylvester 
Plattner  Johann 
Pospiech  Max 
Postler  Jobann 
♦Pressler  Johann 
Rauch  Rudolf 


V.  Rechtenberg- Ami 

Bruno 
Roll  Alois 
Schickl  Alphons 
Weißmann  Alois 
♦Wilhelm  Ferdinand 
*v.  Wittich  Alfred 
W^oyer  Michael. 


Bakalaf  Franz 
Chwalla  Karl 
♦Fuchs   Friedrich 
Grinim  Franz 
Hartl  Fritz 
Jeliinek  Fritz 


V.  Classe. 

Kirschnek  Karl 
Köftlnger   Alois  (ausg.) 
Kranner  Rudolf 
Moser  Florian 
Nagler  Georg 
Österreicher  Johann 


Panitza  Athanas 
Schimbs  Karl 
Tautz  Anton 
Trobl  Franz 
Ebner  Ludwig. 


61 


Eaehmann  Edmil. 
Demel  Josef 
♦Dootor  Guido 


VI.  Classc. 

Köstler  Franz 
Markör  Ernst 
♦User  Norbert 


Selzer  Geza. 


Ainon  Johann 
♦Bitterlich  Ernst 
Braun  Friedrich 
Doppelreiter  Daniel 
V.  Hoheoblum-Simii' Jon. 
Reiehsritter  v. 


VII.  Classe. 

♦Kittinger  Anton 
Kosak  Karl  (auß.) 
Krebs  Franz 
Si'hniidinger  .Josef 
Sz(»gfü  Franz 
Wolfschläger  Rom. 


I      (lerl  Franz 
j      Fried!   Franz. 


B.  Handelsschule. 


Aigner   Karl    (g^estorb.) 
Baunigartner  Josef 
Domberger  Josef 
Fabris  Joliaun 
Fichtl  Hubeit 
Freunthaler  Karl  (ausg.) 
Görgev  Ferdin. 
HeftriJ-h  Wilhelm 
Horak  Rudolf 
Hutter  Anton 
Jäger  Friedrich 
Kamel  Ernst 
Kollnegg  Franz 


Banmgartner  Ad.  (ausg.) 
Buidak  Karl 
Fabris  Josef 
♦Faesch  Rudolf 
GiK'hmeidler  Kail 


V.  Aken  Franz  (ausg.) 
Benedikt  Franz 


Untere  Abthciluiig. 

Krenner  Anton 
Mareczek  Oskar 
Marischka  Rudolt  (ausg.) 
iMavcrliofor  Arnold 
Mich!  Ferdinand 
Moslianimer  Franz 
Polt  Karl 
Recht  Otto 
Richter  Ludwig 
Roth  Josef 
Ruc<ll    Richard 
Ruzicka  (iiistav 
Schreiber  Ia^o 

Obere  Abthelluiig. 

Hager  Jo.sef 
Hoflmuer  Ferd.    (ansg.) 
Karpfen  (lustav 
Kurz  R/jman 
Lord  Siegniund 

Praktischer  Cur». 

*Hicwald  Johann 
*(.iorstl  Johann 


Scineyrna  Franz  (aiisg.) 
Sccfeld  Heinrich  (ausg.) 
Seif  Anton 
SicgerL  Leopold 
Sovva   Josef 
Stoger  Alois 
T(M*sch  Anton 
\  ollrat h  A(|uilin 
Waldbautir  Karl  (au.sg.) 
Wagner  Li^opold 
Weikmann  Josef 
Winimer  Thomas 
Strohmayer  Rud.  (aa*«g.) 


Mallich  Leop.  (ausg.i 
Michetschläger  Friedr. 
Vital   Franz. 


♦Odwarka  Ernst 
Spitzer  Fritz 


^elsanntxxia.cli'a.nsr 

bezüglich    des    S  e  h  u  1  .j  a  h  r  e  s    1894/5. 

Das  nächste  Schuljahr  beginut  am  18.  September  1894  mit  der  Heiligen- 
geistmesse um  8  Uhr,  der  regelmäßige  Unterricht  am   19.  September  um  8  Uhr. 

Die  Einschreibungen  der  Schüler  linden  am  14.,  15.  und  16.  September 
von  8 — lä  Uhr  in  der  Directionskanzlei  statt.  Die  Schüler  haben  sich  in  Be- 
gleitung ihrer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  anzumelden. 

Schüler,  welche  in  die  I.  Kealelasse  autgenommen  werden  wollen,  müssen 
das  10.  Lebensjahr  bereits  vollendet  haben  oder  noch  in  demselben  Kalender- 
jahre vollenden,  und  haben  zur  Einschreibung  mitzubringen : 

a)  den  Geburtsschein, 

b)  eine  Schulnachricht  in  der  vom  h.  k.  k.  Ministerium  für  Cultus  und 
Unterricht  mit  dem  Erlasse  vom  -29.  Üctober  188(5,  Z.  20.619  vor- 
geschriebenen Form, 

c)   ihr  Nationale  in  zwei  Stücken. 

Die  Schüler  haben  sich  einer  Aufnahmsprüt'ung  zu  unterziehen. 

Hei  dieser  Prüfung  wird  nach  h.  Ministerialerlass  vom  14.  März  1870, 
Z.  2370  gefordert:  „Jenes  Maß  von  Wissen  in  der  Religion,  welches  in  den 
ersten  vier  Jahrescursen  der  Volksschule  erworben  werden  kann.  Fertigkeil  im 
Li»sen  und  Schreiben  der  deutschen  Sprache  und  der  lateinischen  Schritt  Kenntnis 
der  Elemente  aus  der  P'ornjenlehre  der  deutschen  Sprache,  Fertigkeit  im  Analy- 
sieren ehifaeher  bekleideter  Sätze,  Bekanntschaft  mit  den  Regeln  tier  Orthographie 
und  ihrer  richtigen  Anwendung  beim  Dictandoschreiben.  Übung  in  den  vier 
Rechnungsarten  in  ganzen  Zahlen. "* 

Ei  ne  Wiederh  ol  u  n  g  der  Au  f  nah  msprü  f  ung.  sei  es  an  ein 
und  derselben  oder  an  einer  ander<Mi  Lehranstalt,  ist  zufolge 
Ministei  ial-Erl  asses    vom    2.    Jänner    1880.    Z.    85    unzulässig. 

Schüler,  welche  der  Anstalt  bereits  augehört  haben  oder  von  einer  anderen 
Realschule  an  die  hiesige  übertreten  wollen,  haben  bei  der  Einschreibung  ihr 
letztes  Semestralzeugnis^vorzuweisim  —  die  Neueintreten<len  mit  <ler  Abgangs- 
clausel  —  und  ihr  Nationale  doppelt  zu  erlegen. 

Schüler,  welche  in  die  I.  Classe  der  Handelsschule  aufgenommen  werden 
wollen,  müssen  das  14.  Lebensjahr  vollendet  haben ;  jene,  die  erst  im  14.  Lebens- 
jahre sind,  können  nur  dann  aufgenommen  werden,  wenn  der  betreffende  Bezirks- 
schulrath  über  Anfrage  der  Direction  seine  Zustimmung  gibt.  Sie  haben  zur 
Einschreibung  mitzubringen  : 

a)  den  Geburtsschein, 

b)  das  Entlassungszeugnis  der  allgemeinen  Volks-  oder  BürgerschuKs 
eventuell  das  letzte  Studienzeugnis, 

c)  ihr  Nationale  in  zwei  Stücken. 

Schüler,  welche  das  14.  Lebensjahr  noch  nicht  vollendet  haben,  nnissen 
bei  der  Direction  bis  längstens  10.  September  angemeldet  werden. 

Alle  Schüler,  welche  in    die  T.  Ciasso  dor  Handelsschule    eintreten   wollen. 


63 

haben  sich  einer  Aufnahnisprüfiinof  (Peutsohe  Sprache.  Rechnen,  Geographie) 
zu  unterziehen. 

Schüler,  welche  direct  in  die  II.  Classe  der  Handelsschule  eintreten  wollen, 
haben  auOer  dem  Geburtsscheine  die  Sernest ralzeugnisse  des  vergangenen  Schul- 
jahres vorzuweisen  und  sich  einer  Autnalnnsprüfung  zu  unterziehen,  wofür  eine 
Taxe  von   :  il.  zu  entrichten  ist. 

Alle  Schüler  der  Eeal-  und  Handelsschule  hal)en  bei  ihrer  Anmeldung 
1  II.  Lehrmittelbeitrag  zu  erlegen. 

Die  Aufnah  msprü  f  u  ngeu  finden  am  17.  September  von  8 — 12  Uhr, 
die  Wiederholungsprüfungen  am  18.  September  von  M  Uhr  an  statt. 

Das  Schulgeld  beträgt  an  der  Realschule  10  fl.,  an  der  Handelsschule 
5  fi.  für  ein  Halbjahr;  dasselbe  wird  im  October  und  Mäiz  eingehoben.  Gesuche 
um  Hefreiung  von  der  Entrichtung  des  Schulgeldes  sind  an  den  hohen  Landes- 
ausschuss  zu  richten  und  anfangs  October  der  Direction  zu  überbringen.  Ein 
Schüler  verHert  die  Befreiung,  wenn  er 

a)  am  Schlüsse  des  I.  Semesters  III.  Kortgangsclasse  erhält, 

I))  am  Schlüsse  des  IL  Semesters  nicht  mindestens  den  2.  Grad  in  Sitten 
und  Fleiß  erhalten  hat. 

c)  wegen  ungenügenden  Foitganges  eine  Classe  wiederholen  muss  (Krank- 
heitsfall ausgenommen). 

Wahrhaft  arme  Schüler,  die  ihre  Dürftigkeit  bei  der  Ein- 
schreibung durch  ein  M  i  1 1  e  1 1  o  s  i  g  k  e  i  t  s  z  e  u  g  n  i  s  d  a  r  t  h  u  n ,  werden 
auf  Ansuchen  der  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  Beginn  des  Schuljahres 
aus  dem  Unterstützungsfonde  nach  Möglichkeit  mit  Schulbüchern,  Schreib-  und 
Zeichenrequisiten  unterstützt,  so  lange  sie  sich  durch  Fleiß  und  Sittlichkeit  einer 
üntersützung  würdig  erweisen. 

Die  Aufnahme  in  die  ^ewerbllehe  und  kaufiuäiiiilsche  Fortbildungrs- 
seliule  findet  von  Donnerstag  den  20.  September  an  statt.  Die  Unterrichtszeit 
an  der  gewerblichen  Fortbildungsschule  ist  Montag  und  Mittwoch  von  6  bis 
V'j9  Uhr.  am  Sonntage  von  Vi 9  bis  12  Uhr;  für  Bäcker  und  Fleischhauer 
Mittwoch  und  Samst^ig  von  2  bis  4  Uhr.  Im  kaufmännischen  Fortbildungscurse 
ist  die  Unterrichtszeit  Dienstag  von  i)  bis  8  Uhr.  Mittwoch  von  (>  bis  7  Uhr. 
Donnerstag  von  0  bis  8  Uhr. 

Zum   Schlüsse   beehrt    sich    die    Direction    im    Namen    des 


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Krems,  den  14.  Juli  1894. 


Die  Direction 

Dr.  Anton  Ehrenherger. 


In  aen  Jahresberichten  der  Lehranstalt  wurden 

bisher  folgentäe  Abhandlungen  veröffentlicht: 

Dieb  tu  ng  in   üälerrelcli 


1864  Kurx  Kduaril :  „Dali  Wiederaullr^Ueii    deti Isolier 
seit  der  2.  llftJfte  ^^^^  ^^    .l*t!u-l*/ 
Klamminger  Ftrd  :  ,<  der  ParaJtel-lVrHpectiv«  *' 

Ebcfrlc  r    A,:    .MiümH    "  i-  Kreiiis  uüd  Sieiu  äix  Ueo  i»oliti8cben 

Marei'  klutigm   über   deo   gegen  war  tig^n    StatidfiiiDfit 

drr  Qit^niiü  uu4  Nüt Urgeschichte  des  Weines.'^ 
Döpui»  Julius:  „Diu  liifciie  zu  Imbach  in  Kiederöater reich,** 
K  1  n  ni  m  i  n  g  e  r  Ferd,  ;  ^Die  Au  Hosting  der  aphAriachöfl  Dreiecke. ** 
¥.  Mtith  Uich. :  ^Daa  bttirische  Volksreclit** 
DufvatR   JuHu« ;    ..Über    iutern&tioniLle    Mlln^eitihcitabestrebtingeo    iiocl 

die  deutadie  MiltiÄ:r''ibfin*', 
G  e  g  c  u  b  Ä  u  e  r  L,  :  j,  Bestimmung  kosmiächer  üeächwin4llgk<*ti?ii," 
Dupuia  Juliusi:  „Ober  die  zweideutigen    Fäile    bei  der     Aufiüsung  de« 

sjili^iucUeji  Dreieckes." 
Dr,  V.  Mulli:  ^Die  bairiach*öaterr.  Muad&rt.' 
Gegenbauer  Leop.  :    „Über    ditj  Fuüction'u  V^  (xi  u.    D^  (je)*" 
Dupiiis   Julius:    nDit   ßerechuttn^!    nahe   {lbnrdu«iirotD©Qder    Wiirselo 

der  h oberen  Gleichungen.^ 
Dr   K  h  r  6  n  b  e  r  g  e  r  Aot^m  :  „An  der  li** wogung  in  Giiscnf  die  wir  Wirm^ 

Iren  neu  * 
Walter  Ignux :  „SSia  und  ssn    wttkber   Zt^it  entwickelte   gicli   tiiis    dem 

Orgmmni  nnd  aus  dem  DL'cbunt  allroiilig    ein   gcrngclter   CnntrA* 

pUBtt." 

Kirch berg er  H  :  „Die  Erweit^^rung  dar atureogrÄph.  Pfüjectionamctbotie 

imt  die  Flächen  zweiten  Grades** 
Dr.  ßürnd:  „Zur  Gescbitbtc»  dtT   Östorv,  ÜnruUrn  von  lG08-tl  in  ibrt^m 

ZnsiLiiiuienbiinge  mit  der  ktiriifjlUtsclif-n   Pültiik". 
Dr.  Kbrenbürger  A. :    „Die  GanirnjlMnctitJo  niiJ  der^n  Anwendung-. 
Scbiller  llud  *.    ^(Hier  dfiii  Uut«rrieht  iu  „Curreiipendijuifi  tiud  Cooipcolr- 
arbelti?!!'*. 
1S78  Dintxl  Frana;  „Die  Elern^ut«?  der  aU^euieUieu  Ajitbuiftilk'*. 
18il>  Dr.    UaHÄUaek     TU.:     ^tber   diy    üarz^aoge   lu    dt-u    Zepteneehüppeti 
einiger  Conifereu**. 
lO.Pr.oecbkn  Cr,  „lie%i^(^rm  md  der  ünt^rgmig  de*»  Longi-^imrdnm'irlitt^ 
♦       iu  Italien^. 
Df.  Huujiusük  TU  ;    ^tbcr  dfe  HftrJtgängf»  cir..**  (NftcUtrag  < 

iflail     ^^^^  ^irabf  .1  '.  J>ie  Städte  Krm%  tmd  Stehi  im  Miüelaitet" 
J^^jll  (Mit  DrküfKlni-Beilögen,) 

iHö'l    l>r    EhrCMibprgi»r  A.r  ^Ikrtiarl  nud  die  ElwEtisebü  ikljuJi?'*- 
ÖMn  Dr.  Ebr*-*  n borgt* r  A. :  „Begriff  «ml  iVobk-in   der  Matma"*. 
IvSHti  Pnkorny  Antou;   „Die  WirksÄiiikLit  d«r  Lrfiruiru  t\m  Papät«s  lldoorltit  111: 

in  Fl  au l( reich  und  Di^utac bland", 
1887  Dr  Klirenb  ergei  Ä. :  „SSehüie  und  Uan^' 
J8Ö3  Dlnlzl  Franz:  J>ie  Itnor^iion  *  vWi  A 
lfe89  Klierle  F    A.i    ^Die  o,-ö.  Luiidps-OhKrt 

Rockhitck  aul  das  !    Vi       '    ' 
mm  van  ü  V  e  r  h  v.  h  c  I  d  e  F, :    JbI    i 

die  neue  Mctbodp  vorzu-M  nrn 
Marpck  Friedr  ;    ^Beitrilgr  zur   Kcnninis  de»   Trinkwasser»    von    Kreint 

nnd  dessen  niSihercn  Umgebung,    in  KnckRicbl  auf  dt^ÄSea  gesund- 

Ijejllicbt!  Beden  tu  Mg*', 
löüi   „Die   lid4i(ithek    der    LjindeÄ*  Ub^rreftl schule    iu  Krema".    (Anhang    tirm 

Julirt^Bberichtf*  vnn   ISWi+.i 
löH^  Micholiti*eh  Atbdbnrt;    ^(iber  Sv  Kntivii  Unri!?  tipr  DnuimHnt**^. 
IBBB  Tauber  Juaet";  „Zit  Ip  und   VVegit  des  h  -  auf  »Jim 

Unter  und  MitK^lsInfe  der  üateir  - 


JI865 

heee 
imi 

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IS7Q 
1871 

t872 


1873 


1674 


1675 


1870 
)S77 


(Kitte  pldagogtMche  btcidle.) 

iu   Krem*   ete.**     (lyn 
n  mrea  BeatehruaJ 
ü  Unlej  richte  die  alte  oder 


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Cit» 


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11 


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XXXII.  Jahresbericht 


ober  diu  nied.-usteir. 


.1 


liiinlc3-^jHtvreiil(rl)iuli| 

tinrt  die  mit  der!*elbcm  verKundene 

X>andcS'Ji^ündclsschule  in  JCffems, 


verttf entlieht  am  Schlüsse  det  Schul] 


18  95. 


INHALT;  K  fitmleft  mt  1e  patois  do  D^mtiitit  vom  lat^t*!*  Prof  £d,  Rrkal 
%,  SolitilnaoUHcliUQ,  emtattet  Tom  Dir«etor  Dr.  Antoti  Ehri?i]/ 
berger* 


\k 


riäfdJ^ 


9^^»^^^^^3  SM^^iMSälttS  ^gUgHUKMtt 

^W^Si^^Wfl^  ^^^^^^^l^y^S  S^^^^^^BBg 


68 


Classe   di^r 


Realtcbuln 


lalrb 


5.  Matterspraehi*. 


DeuUch I   38    37 

FranEösisch     ....        .   , 
Czechhch i  ^ —     1 


Ungarisch 

PolElBCh     . 

BalgartBch 


ii  I 


fn  Rf^lIgrlciusbekenntnU.;! 

Katholisch S5^  39 

Evangelisch H 


MoB&iich 

G  riech  iBch  nicfattmirt 


7.  WolmuEg  der  HehUler 

Hei  den  Eltern  wohnten  .    .  I 
Jn  KoBibÄüsem  wohoieD  ,    .  ■ 

8,  Befrt'Hiiig  vom     j 


aa 

6 


geaosaea 


it.  FreijueiiÄ  der  freien 
ßegcnstSiide 

Ip  SemeBter: 
Gesang     ...... 

Stenographie   .... 

FraniöBisch     .... 

Zeichnen 

Turnen 

\h  Semetter: 

GeBftng 

Stenographie 
Französifich 
Zeichnen  .    . 
Turnen     .   . 


LO.  Alter  der  SehHler. 


(16.  Juli.) 
n  Jahre  . 

13  „      . 

14  n      ^ 

15  „      . 

16  ^       . 

17  n         . 

18  „       . 
1»       .       < 

21        „       . 
3^        .       - 


20 


16 


n.a[ii,ii|iiL|iv.|y. 


?i.\ra 


5tim 
me 


26:  26  4B   ^ 


81    U 

8    12 


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26 


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17 


26 
1 


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24    10 
34    U 


IS     8 


—    19 


16 


1|  — 
71     2 


14 


7'  18 


299 


6    13 

1'   - 
1    — 


6    11 


S16 

e 

1 


18S 
97 


124 


2      1 


2      1 


31 


46 
26 


6 

27 

62 

60 

39 

15 

16 

11 

4 

3 

2 

1 


UaiidelBschule 


Ji^J 


31    10 


311     6 
1 


6    46 


10 

SS      7|     4 


12      3 


24  11 
12  2 
12 
20 


22     7f  - 
6      " 

11 
13 


48 
1 
8 


l!   16 


2 

lO!  2 

5  2 

5  2 

1  4 


36 
14 
12 
27 


29 

8 

11 

17 


2 

—  9 
12 

7 
10 

7 


Summe  der  Schüler  .  ■   Sit    it9|TS17*4l'^l   löl     7,    13  236|  32    lol     5'  471  i^s' 

)1B.  Dfe  Jlngabtn  fflr  htn  praltifi^cn  ffurt  ^e^tc^tn  fi($  auf  hu  I.  Sftneflrt,  bte  ttbrisen  auf  den  5i$iUerpaiiO  5<f 
II.  5m$fUx§. 


XXXII.  Jahresbericht 


Aber  die  nied.-Gsterr. 


Mi^«9lfffft!Mllli 


und  die  mit  derselben  verbundene 

JEondcS']lp>ondclsschulc  in  jrCi^ems, 


INHALT:    l.  fitades  aar  le  patoia  de  Domain,  vom  aappl.  Prof.  Ed^Hrkal. 

2.  Schalnachrichten,  erstattet  vom  Direotor  Dr.  Anton  Enrenberger. 


KBEHH,   1895. 

Sflbitverlag.  ~  Druck  von  H.  Paxnmer  in  Kremf 


'v.    j 


Etudes  sur  le  patois  de  Mmuin. 


Domain  est  iin  bour^i^  picard,  dans  le  döpartemeot  Spmpiify  arrondis- 
sement  Montdidier,  pres  de  Moreuil.  L*  mTei)jtaire  du  language  de  cette 
localitä  est  dress^  dans  le  „Petit  glossaire  du  patois  de  Demuin,  par 
Alcius  Ledieu,  Paris  1893. '^  Nous  avons  conserv^  Tortbogi^aplie  de  Ledien 
qui  se  comprend  fadlement  par  chacuu  qui  sait  lire  le  fran^ais.  (La  sil^abe 
en  se  prononce  toiyours  comme  ain  ou  in,  Jamals comine  an.) 

I. 

Voyolles  tonlquev« 

1.  a  latin  libre  devient  e: 

-atus  >   -fe. 
-ata   >   -ee. 
-tatem   >   -te. 
Certaines  consonnes,  p.  e.  V  r,  montrent  une  tendance  k  modifier 
en  e  ferra6  chaque  e  qui   les    precede,    quelle    que   soit   son    origine. 
Nous  en  parlerons  plus  tard. 

anUy  ane  sont  traites,  de  la  meme  maniere  qu*en  fran^ais,  ils 
deviennent  ain  (^).  ana  devient  aine,  mais  la  voyelle  garde  le  son 
nasal  qu'  eile  avait  autrefois  aussi  en  fran^ais  central  et  qu*  eile  a 
oonserve  dans  beaucoup  de  patois  (comp,  Meyer-Lübke  §  391): 
lana  >  linne  (lön). 

2.  Le  developpement  d'  un  i  palatal  modifie  en  ai  P  a  latin;  cet  ai 
devient  oi  (a  prononcer  ye)  quand  il  est  pr6c6d6  d'  une  consonne 
labiale : 

foire  faire. 

affoire. 

se  defoire   se  suicider. 

mefoire. 

refoire   duper. 

foiseu   faisenr. 
moi   mai. 
moite  maitre. 

!♦ 


Avant  r  accent: 

boisier   baiser. 
boisieu   baiseor. 

boisiure   endroit  du  paiu  qai  n'  a  pas  de  croüte. 
boissier   baisser. 
m  0  i  8  0  n   maison. 

moisonnfee   famille. 
poyer  payer. 
poys  pays. 

poy61e  (patella  >  paöle  >  payele  >  poy61e). 
poissier    paitre.*) 
L*  r  prodoit  le  m6me  effect  dans: 

roisin   raisin,  tandis  que  dans   braie,   braire,   braise, 
r  ai  s'  est  conservö, 
3.  a  aprös   nne  palatale  devient  i  e ;  cette  diphtongue  demeure  dans  notre 
patois,  tandis  qu'  en  fran^ais  eile  s'  est  r^doite  dans  la  plupart   des 
cas  h  e  simple: 

aidier   aider. 
aisi6   ais^. 
aguisier   aigoiser. 
s'  anuitier   s'  attarder  de  nuit 
boisier   baiser. 
boissier  baisser. 
flairier   plairer. 
renpirier   devenier  pire. 
plaidier   plaider. 
widier  vider. 
n  eu  est  de  nißme  aprös  la  formale  -is-: 
avisier   aviser. 

r avisier   regarder  attentivement. 
mal-baptisife. 
p  i  s  s  i  e  r. 

ratisier   attiser. 
Cet  i  s'  est  aussi  introduit  dans  les  derives: 
a  i  s  i  u  t  e    aisance. 
ratisioir  tisonnier. 
pissieu,  -üire. 

prisieu,  -oire   qui  fait  usage  du  tabac  en  poudre    (d'  iin 
verbe  *i)risier  que  Ledien  ne  cite  pas.) 
-ata    aprt's  une    palatale    doiine  ire;    cette    triplitongne    sVst 
simplifiee  eu  ie,  p.  e: 

peuchie    piucee  (*püllic.<^^'m  -h  ata). 

*)  woigncr,   crier  (se  dit  des  rones,  de  V  all.  weinen.) 


coenchie   chaossöe 
qalgnie   cogn^e  (^caneata). 
p  i  n  g  n  i  e   poig^e 
renguie   rangle, 
ca  —  latin  ne  devient  pas  ch  en  picard;   n^anmoins  la  voyelle 
offre  dans  le  vieux  picard  et  dans  la  plupart  des   patois   modernes  le 
meme  traitement  qu*  apr^s  les   sons  palatanx.    Mais  a  Demuin,  il  y  a 
une  divergente;  on  prononce: 
quer   eher. 

querre   tomber  (rädere), 
f e  u  q  u  e  r   faucher. 
tandis  qu'  on  garde  la  prononciation  des   antres   patois   picards 
dans: 

quieu   chien. 

aquiene   qui  travaille  comme  an  chien. 
renguie  (-ie  =  iee). 
L'  ie  «=  -arius    devient  quelquefois  e  aprts  k,  g: 
pourquer   porcher. 
gueuguer  (*gallicarius,  arbre  qui  produit  des  noix  „gallicas", 

en.  pic.  „gueugue".) 
gaqu6re  jachere  (gascaria). 

4.  avu  >  *au  >  *ou  >  *eu  >  ö: 

eleu   dou. 

bleu   bleu. 

cailleu   caillou  (*caHjäv-,  —  gallois  caill,  pl.  ceilliau.) 

treu   trou. 

5.  aqua    devient  ieu. 

Ce  mot  donne  iri  comme  ailleurs  le  meme  produit  que  -ellns: 
aqua  >  ewe  >  ieij  >  iö. 

6.  -arius  est  traitfe  comme  en  fran^ais: 
masc  -ie,  föm,  iere. 

-abilis  donne  tonjours  -ape,  mais  tous  ces  mots  paraissent   etre  d' 
ori^ine  savante  (sinon   la  consonne  finale  devait  etre  -f). 

7.  a  entrave  demeure; 

arhe  Tige. 
ap  arbre. 
brache  brasse, 
cape  voAte. 
lache  lacs. 
1  arciue  lar^e,  etc. 
H.  «il  i'ons  >  au  >  oij  >>  eu  >  ö: 
beude  Anesse. 

beu(lele(^  ce  que  peut  porter  un  bandet, 
b  endet. 


quenche  chanz. 

coent  ,-te  chand. 

feu,  feusse  faax. 

^peule  6paule. 

euche  äuge.. 

d6keucher*d6chaasser. 

encoeucher  chauler  CHncalciare.) 

feuchile  faucille. 

d^m.  feuchillon. 

seutir  sauter. 

feuter  commettre  une  faute. 

r  feut  ilfaut 

feuqner  faucher. 

teuque  faux  (d6riv6  du  verbe.) 

gneugue  noix  trös  grosse  (gallica.) 
gneuguer. 

'heucher  hausser. 

'heut-mo   haut-mal. 

meu  (malva  silvestris.) 

meucnit  mal  cuit. 

rekeuquer  ti*omper,  donuer  des  coups.  (calcare.) 

s  e  u  e   saule. 

teudion   taudis. 

teupiere   taupiniere. 
En   croyant   que   Teu  correspondait  toujours  a  un  au  franqais, 
on  a  modifie  des  mots  de  la  langue  litteraire: 

c  0  e  u  s  s  e   cause. 

precoeutionneu,-oire. 

Gleute   Claude. 
9.  Influence  palatale. 

ani,    ali. 
Le  produit  est  on,  el';  ä  la  fin  des  mots,  V  element  palatal  se  penl, 
est  ces  sons  se  reduisent  ä  en  (e)  et  el: 

baigner   prendre  un  bain. 

c  a  m  p  i  n  n  e   campagne. 

montinne   montagne. 

beil    bail. 

beteil    betail. 

e  c  a  i  1  e   ecaille. 

caile    caille. 

f  er  alle   feraille. 

peile   paille. 

teneile   tenailles. 


sanctus  >  saint 

sapiam  >  seuche  (Sur  fe  >  ö  voyez  n®  25.) 

10.  an  cons.  doit  demeurer;  mais  il  y  a  quelques  mots  dans  lesquels  V 
an  fran<;ais  est  rendu  par  en: 

cab^ne. 
boiil  enger, 
bataclen. 
ruben. 
senmedi  samedi,  est  septima  dies  (et  non  sabbati  dies.) 
menger  manger,  de  meng  eure  demangeaison,  ä  cote  de  megnier, 
sera  nn  mot  empiiinte  ou  Ton  ama   remplace  a  par  e,  parce  que 
dans   beaucoup    de   mots   picards   e  correspond  ä  ä  fran^ais  («en 
cons.  latin.) 
on  =  an  dans:  balonche  balance  (par  analogie  de  calonge  etc.) 

11.  ar  cons.  a  une  tendance  d  se  modifier  en  er;  mais  comme  ce  chan- 
gement  semble  avoir  Heu  surtout  dans  les  syllabes  atones,  uous  en 
parlerons  dans  un  autre  chapitre. 

12.  Cliaque  -a  final  devient  -o. 

armeno    almanach. 

b  o    bas. 

il  0   il  a. 

bro   bras. 

c  a  g  u  e  n  0    cadenas. 

c  0    chat. 

carnavo    carnaval. 

c  o  s  s  0    colza. 

d  e  j  ö    deja. 

(e)lo    lÄ. 

e m b a r r 0 s    embarias. 

maricho    mareclial. 

m  0   mal, 

pos   pas. 

plot  plat  (de  1&  aussi  plotöe.) 

rot  rat. 

ro  d'ieu  rfll  d*eau. 

vo  val. 

vlö   voilÄ. 

v6ro   verrat. 
(Ledieu  ^crit  man,  vau;  il  est  plus  convenable  d'  fecrire  mo,  vo, 
parce  que  V\  n'est  point  devenue  u,  mais  est  tout-ä-fait  tomb6e :  —  al 
>  -  a  >  —  0.) 

13.  au  latin  devient  o: 

c  0  s  s  e    chose. 
pof  pauvre. 


8 

14.  a  bref  latin  donne  ie ; 

arifere   am6re. 

dri6re   derrifere, 

fier,  fi6re   dar,  brutal. 

ini6   miel. 

pied. 
ön  cons.  donne  de  mfeme  iö: 

bien. 

fien   furnier  (ftmus.) 
16.  e  latin  entrave  demeure. 

fichele   ficelle. 

b61e  belle. 

t6te   tete. 
ön  cons  devient  e  (et  non  ä!) 

chent    100. 

g  e  n  s   parents. 

-nient   =  -mentum,  -mente. 

vent  lialeine. 

trenpe   pluie  abondante. 

venne   vendre. 

tenne   tendre  (verbe.) 

avinne  prendre  une  chose  qui  se  trouve  haut  place  (ab- 
emere.) 
16.  Nous  avons  dejä  vu  que  la  piononciation  de  Te  est  tantot  onverte, 
tantöt  ferm6e,  La  prononciation  ouverte  est  le  developpement  spontane 
d'a  latin  libre  et  d'e  latin  entrave;  la  prononciation  ferniee  est  due 
ä  rinflnence  des  consonnes  suivantes.  Les  consonnes  qui  produisent 
cet  effet  sont:  r,  1,  s  (m&nie  quand  elles  ne  se  prononcent  plus),  n, 
m.  L'influence  de  ces  consonnes  s'etend  ä  chaque  e,  quelle  que  soit 
son  origine. 
Devant  r: 

-er  (de  Pinfinitif.) 

amer(e)   amer. 

-ier,  =  -arius,  an  t6m  -i6re. 

osiSre   osier  (osaria.) 

fier,  fiere   dur. 

ariere,  dri^re. 

eteuillere   champ  d'6teule  (stupilaria.) 

m6re,  p6re,  fröre, 
devant  1: 

chölle   Celle. 

s6   sei. 

b61e   belle. 

örondöle   hirondelle, 


9 


nele    nielle  (nigella  >  nö61e  >  n^e.) 

tele   jatte  (teffella  >  tö61e  >  t61e.) 

f i  c  h  e  1  e    ficelle. 

f a  m  m  6 1  e   femelle. 

b  er  tele   bretelle. 

p  0  y  e  1  e    poöle. 
devant  s : 

fete    (ete. 

t^te   U^te  (mais:  tete  mammelle.) 
devant  n  et  m: 

a  m  e  n  e    amonde. 

g6ne   gvne, 

U  fif  e  n  e   Eugene. 

grene   grraine. 

plene    plane. 

b  a  p  t  e  m  e  baptOrae, 
i^uant  au  traitemont  de  l\i  devant  les  nasales,  nous  pouvons 
observer  deux  tendances  diverses :  Tune  est  de  conserver  le  son  nasal 
qui  ne  peut  etre  qu'ouvert  (linne  laine,  venne  vendre,  ft  prononcer 
li^n,  von),  Tautre  est  de  rendre  fenn6  Te  devant  n  (gr6ne  graine, 
am6ne  amende.)  e  =  k  fran(;ais  k  la  fln  de  quelques  mots  pas  indi- 
g{»nes:  excfs,  abo6s,  prefe,  suje,  broch6. 

17.  Avec  une  labiale  snivante  (u?  1  cons),  e  (ou  plutot  ie)  se  combine  .\  iu : 

D  i  u    Dien. 

viu   vieux. 

ciu    ciel,  cieux. 

lue   lieue. 

min   niienx. 

suire   suivre  (metathese). 

18.  ie    se    combinant   avec  une  palatale  suivante  devient  i;  il  n'y  a  pas 
de  differeuce  entre  le  franqais  et  le  picard  dans  ce  point-ci : 

renpirier   devenir  pire. 

litie   famille  nombreuse  (de  lit). 

19.  -ellus  >  -ieu: 

bieu   beau. 
p  i  e  u   peau. 

depieuter. 
Le  Suffixe  deminutif-ellnm :   boyeu,    aignieu,    coüeu   (=  codellum, 
de  coda),  ^ s i e u  (oiseau),  morsieu  (morceau),  vieu  (vitellus),  6tieu 
(poteau,  -=  *stat4»llnm),  et  beanconp  d*autres. 

cavieu  cheveu,  a  reinplac6  le  snflRxe  -illus  par-  ellus.  (berchou 
berceau,  offre  le  suflixe  -ot.) 
0.  e  latin  libre  devient  toujours  oi  (que  Ton  prononce  u^O?   ^^^^^  quand 
le  fian^ais  offre  ai  oa  e: 

9 


10 

-ere  >  -oir. 

s  oir,  poil,  poire. 

au  coi  (*(iuetas.) 
riniparfait  en  -ois,  -oit. 

r  0  i  t  e   raide. 

V  0  i  0    raie- 
1 0  i  e    taie. 

s  o  i  1  e    seip^le. 
0  s  s  0  i  1  e  r. 

V  0  i  r  e    verre. 
soi    soif. 

(•  1 0  i  e    claie. 

21.  Dans  (luelquos  mots,  oi  picanl  correspond  a  i  fran<;.  (la  fonnule  -eca. 
-ica) : 

1 0  y  e  r    Her, 

deloyer. 

loyen. 
ploie  pli. 

p  1 0  y  u  r  e. 
s  Q  0  i  e    scie. 

SQoyer. 

s  ^'  0  y  a  c  h  e. 
L'analogie   a    donc   (ni    en  picard  une  tendance  oppos^e  i   celle 
qu'elle  a  eue  en  fran(;ais. 

22.  en  libre  devient  ein  (e) : 

quinne  chaine. 
aveine  avoine. 
f e  i  n   foin. 

23.  0  aprc^s  une  palatale  a  eu  le  in^me  destin  qii'en  fran^ais,  en  devenant  i : 

poys    pays. 

chire    cire. 

roisin   raisin. 

musir   mucere  (fran?.  moisir.) 

p  1  a  i  s  i  r. 

24.  ^  entrave  devient  ouvert: 

veffe   veuf,  veuve  (viduus  >  *vevvus). 
meile    n6fle  (mespilus  >  mesle  >  morle  >  mel.) 
meraleresse    sage  feninie  (mater  *alatrissa.) 
eher  der   battre  violemment  (circulare.) 
La  seule  exeeption,  c'est  al=  eile,  qui  est  un   mot   proditique, 
oü  ri  a  exerce  une  influence  assourdissante. 

Quant  c\  l'o  devant  Y  (soleil  etc.),  il  seinble  se  mainteiiir  comme 
en  fran^ais.  puisque  Lodieu  n'en  donne  aucun  exemple  (except^ 
gairzeule  groseille,  e  >  eu  d'apris  n^  25.) 


11 

Sur  tile  tille,  cf.  Mayer-Lübke  L,  p.  102. 
0  n  entrave  >  e    ;  les  exemples  soiit  tres  nombreux : 
trente   30. 
en-,  entre-. 
den   dans. 
s  e  n  f e   sanve. 
d  i  m  e  n  c  h  e   dimanche. 
ren    rang, 
'höreng. 

henne   bände  (genn.  binda.) 
25.  II  y  a  enlin  un   petit  nonibre   de  mots  dans  lesquels  Te  (  ««  a,  f^  et 
p  latin  ou  germaniciue)  est  devenu  e  u  : 
«^  latin:  ieuf  li^vre,  luve, 
ayeuf   eleve. 
gnieuche   nieci'. 
niieuf  mi(!^vre. 
veupe  gn^pe.  vOpres. 
queure    cherdier  (quaerere). 
degeu   degel. 

bieuf  ten-e  argilcuse,    glaise.    fjsrerm. :    sur    -f  -^  th  genn. 
cf.  J[eyrr-Lübke  §  557.) 
«;  latin:  gairzcnle    ^roseille. 
orten    ortt'il. 
fr  e  u    frayeur. 
a  latin  :  s  e  u  f  srve. 
ft^uf  K'fe. 
s  V.  u  V  li  e    saclie. 
i'U    signilie    probjiblmKiit    un    raccourcisstniitint    tivs  fort;    uiais 
l»nuniuoi  st'ub»nK*nt  dans  rc's  uiots-ci  et  pas  ailleurs? 
20.  i  se  maintic^nU  p.  i>. : 
d  i  r  u    dire. 
-ir  =  -ire. 
-i  =  -itus. 
berbis    brebis. 

cliiquc    gro^i  nior(«»au  (circca). 
rliite    cidr«. 
Uli  1er   niin*r. 
P.    13.'^    Ledi(Ui    lait    uiu!    r<;niarquii    fort   onriiMisc*:    „i  final   est 
tonjours  tortiMnunt  nasalis<V*.     (?)  11  ni*  donne  pas  d'  exe.mples. 
27.  in  >  v: 

fin    tres  (genn  fin). 

fin  des  fin    enfin  (flnis). 

ina  >  ön. 
b  0  b  i  n  n  e    bobine. 

2* 


12 


bruhinne         .   -  i 

.  .  >  bruglna- 

breuhinne  J        ^ 

couenne   la  peau  du  porc  räcl^e.  (*cutina.) 

cousinne; 

faminne; 

frinne   fouinne. 

f rinne   faiiue. 

glaine   ponle  (gallina). 

rasinne   r^siue. 

ruinne. 

urinne. 

Spinne. 

m^quinne   fille  (mesquineX 


ima: 


au  primme    apr6s  V  heure. 

28.  ils  et  ivu  >  iu: 

sorciu   souicil. 
outiu   outil. 
fiu   Als. 

enfantiu,  -usse  enfantin. 
mala  diu,  ^  maladif. 
ua'iu,  „        uaif. 

p  e  n  s  i  u.  „        pensif. 

p  0  u  s  s  i  u.  „  poussif . 
craintiu,  „  craintif. 
sali  tili,  bon  pour  la  saDt(\ 

29.  ö  latin  libre  devient  eu  (ö)-  (=  vieux  ue.) 

b  0  e  u    boeuf. 
a  V  e  u    avec. 
reue   roue. 
treuf   trouvaille. 
pleuf  pluie. 
fcure    paillii  (o  <i:enn), 
()  devant  V: 

deul    deiiil. 
heule    luiik*. 
feule    feuille. 

30.  ö  latiu  entrave  demeure: 

mord,  mort,  a  forche  ( --  tdleimiut).  niai«  il  y  a  aussi  de»  fonn 
comme : 

deteur  de    detordre. 
drteurse    eiitorse. 
Je  h    en  sais  pas  la  raison;    tu  erst   se  troiive  diya  en   anci 
fniiirais. 


13 

31.  ö  devant  une  labiale  (öcu,   öls)   donne  iu(ue  +  u>ueu>ieu 
>  iu): 

öcu:  fu    feu. 

ju  jeu. 
liu   lieu. 
Öls:  yu  yeux. 

avule   aveugle. 
a'iu   aleux. 

rouviu   (m.)  rougeole. 
glaju   glaleul. 
Quelquefois  V  [  est  absorb6  par  la  consonne   pr^cedente    (j,  f.) 
Remarquez  la  difference  entre 
liu  lieu,  et 

iue  lieue;  T  i  de  liu  (lieu)  provient  d'  un  ancien  U,  et  ce  son 
n'  a  pas  eu  cette  force  mouillissante  que  V  [  de  la  dipktongue  ie 
(=  e  brs  latin)  du  mot  iue  (li^i^^)* 

32.  öl  cons  >  *ou  >  *ett  >  ö: 

c  0  e  u  p   coup. 
bi6coup   beaucoup. 
meute  mouture. 

meuture." 
p  e  u   pouce. 

p euch  er   serrer  avec  le  pouce. 
r  am  eure   emoudre. 
ver  meu   ver  mou. 

33.  0  latiii  libre  devient  eu: 

iiTueur   (se  dit  des  animaux.) 
p  e  u  p  e   peuplier. 
leu   loup. 

au  deseur  «-i  supra. 
queute    coudre;  coude. 
-eu  =  -oreni,  -osum. 
beue   boue  (ou  lonibanl  bopfu.) 
devant  V: 

e  t  e  u  i  1 1  e  r  e    *stupilaria. 
.54.  o  latin  entravc>  senible  devenir  ou: 
c.ourt 

tüurte    (turtur). 
tüute. 
p  0  u  1  e. 

fourquti    lourche. 
b  o  u  1  e    U*te. 
bourre    (^burni) 
b  o  u  «1  u  V.    bouche. 


u 

Mais  &  cötö  de  ces  mots,  noas  tronvons: 

sen,   seule  so&l. 

eüt   ao&t. 
Est-ce  que  peut-fetre  a  franq.  ö-ou  serait  devenu  eu? 

35.  ol  cons  >  ou: 

coute   coutre. 

doucbe   douce  (dans  la  pbrase:  ä  le  douche  doucement) 

doucheäte. 

douchear. 
peure   poudre. 
poulnfee   flente  de  poule. 

p  0  u  s  s  e  pouls  (-esse  prouve  que  ce  mot  est  d6ri v6  du  verbe 
pousser.) 

36.  ^n  dans  toutes  les  positions  et  ön  devant  des  consonnes    donnent  ö: 

-on  a-  -onem. 
0  n  s  s  e   onze. 
monne   monde. 
öme    ombre,  etc. 
Irr6gularit6s  dont  je  n'  ose  donner  V  explication : 
piimme   pomme  (pron.  pÄm). 

eroince   ronce  (ce  mot  est  irrfegulier  anssi  dans  la  consonne 
finale.) 
önu,    6ne   donne   un   prodit    fort    curieux    dont  j'    ai    trouve    deux 

exemples : 
boin  bon,  fem.  boinne,  boinetc«. 

a  b  0  i  n  i  r. 
joine  jeune  (.  fr.  jiiefne),  rajoinir. 

Ces  formes  se  trouvent  dejä  dans  des  textes  anciens  du  centre  et  da 
nord  (cf.  Sucliier,  Altfranz.  Gramm.  §.  46).  Cet  oin  signifie  sans 
doute  le  meme  son  que  V  ancien  frau^ais  uen  (boin  =  buen),  et 
cette  orthograpbe  nous  prouve  que  la  prononciation  d'  ue  etait  ye 
et  non  üe  dans  cette  region-lä. 

37.  Influence  palatale. 

fmeu  et  iignu  >  uign  (iien)»  q»i  P^^'d  i\  la  flu  des  mots  son  elemeiit 
palatal  et  devient  uin  (üo): 
raquni  recoin. 
qu'ignie  cognee. 

quignet    coin. 
quignette    petite  cognee. 
pu'ing   poing. 
puingne   poigne. 
(ui  se  trouve  aussi  dans 

quUi  coutil  *culcitile  >  *corctile  >  *coirtil  >  quiti).) 
-9ria  >  -oire: 


16 

-oire,  fem,  k  -eu  =  -orem. 

cachoire   fouet  (captiatona). 
Je  ne  saurais  dire  si  les  formes  saivantes   sont  daes  ä  une  in- 
fluence  palatale: 

doirer   dorer. 

moirir   monrir. 

toir   taureau. 

soiret   säuret. 

moirile   morille. 

coir   encore. 

b  r  0  i  s  8  e   brosse. 

e  r  0  i  n  c  e  ronce. 
On  pourrait  sapposer  des  bases:  *de-aureare,  moriam  >  *moire, 
"^tanreas;  mais  il  faut  remarquer  qua  dans  toas  ces  mots,  c'  est  une 
r  <iui  suit  r  6  ou  qui  le  precede ;  peut-etre  V  r  a-t-elle  une  articalation 
uvulaire  qui  a  produit  un  son  sourd  apr^s  V  o.  (Au  Heu  de  broisse 
«=«  *brustia  [cf  lombard  brustia],  Corblet  donne  la  forme  reguliere 
brouche.) 
)8.  -0  final  deyient  -ou: 

berchou   (-ot  au  lieu  d'  -ellum). 

billou. 

boulou. 

boursicou. 

cachou. 

cahou. 

CherlüU. 

Chiron    sirop. 

compou. 

c  0  u   coq. 

duriou   durillon. 

d  0  u   dos. 

^tou   6tau. 

flou. 

farou,  -otte   faraud. 

gairlou   grelot. 

gairzillou   gr^sil. 

p^alou   galop. 

grou, 

'h  0  u    ost. 

maleclou,    marliclou    le   dernier   n6    d'une    couv6e  (  — 
*masle  ^clos.) 

marlon  jeune  male. 

mulon. 

palou   pelle. 


16 

percou   perche  (poisson.) 
peu-jen?  puis-je?  (Ledieu  6crit  pen-je  ou!  I) 
salon,   -ope. 
tripon. 
bientou. 
trou  trop,  trot: 

v61ou   petit  veau  (vit^Uus  4-  ot.) 
riou  ruisseau  (ri(v)us  +  ot.) 
30.  u  >  ü: 

-u  =  -utus  (au  ffem.  -nsse !) 
-nre  =  -ura. 
bure  beurre. 

babure. 
aculer,  bacul;  j^aircul  öupon,=  *garde-cul !). 
pus  plus, 
musir  moisir  (le  verbepicard  vient  directement  de  mucere, 

tandisque  le  verbe  tranqais  moisir  fait  voir  Tinfluence 

de  müccus.) 
ai^uile  aigoille. 

sansure  sang-siie  (le  suffixe  -ura  sVst  introdait.) 
es  SU  essoi. 

ressuer  essuyer  de  nouveau. 
lu  lomi^re  (lacem.) 
usurfruit  nsufroit. 
enfütailler  mettre  en  füt. 
ü  entravä  devient  quelquefois  ou: 

jouquer  jucher  (a.  fr:  josque). 

d^jouquer  faire  descendre  les  pooles  deleur  jachoir.) 
gofit 

40.  un  >  ö: 

lunne  lune. 
p  lamme  (pron.  fim.) 
englumme  enclume. 
I6gumme. 
tummier. 
hummer. 
Exception  : 

pronne  prune. 

prögnier  prunier. 
prögnieu  pruneau. 

41.  Ancien  fran^ais  e-ü  donne  ö  : 

meur  mür. 
seur  sür. 

percheute  perception. 
öqueu  6cha. 


17 

n. 

Voyelles  atones. 

Ii(^^  vovflh^s  atones  sont  toinbees  ou  aifaiblies  beaucoup  plus  souvent 
(grelles    ne   Ic   sont   i-w    fraiK^ais.    L'e  muet,  c'est-A-dire  Ve  qui  u'est 
suivi   (|ue  (Vuiie  seule  consonne  appartenant  k  la  syllabe  suivante.  est 
tnuJDurs  nbsoluiiient  vi  ri^«»iuvusement  muet,  ne  se  pronouce  jamais  ö  : 
grimeu  veuimeux. 
envrime  env(»niim\ 
pzer  peser. 

macreu  macjuereau,  etc. 
(^uand  par  la  reiuontre  d'une  s  avec  une  consonne   explosive  il 
ivsuU.e  une  s  inipure  secondaire,  on  iW'X  devaut  un  e  prostlietique,  p.  e. : 
eseouer  secouer. 

e  s  c  0  u  d  ^  e  s(»cousse. 

escouette  panier  qui  sert  i  secouer  la  salade. 
esrourir  secourir. 
escret  secret. 
e  s  j?  o  n  d  e  r  se.comler. 
Cet  e-  i)rosthetiqut*    se    trouve  aussi  dans  les  mots   empruntes  k 
la  lanffue  litt'''raire  : 

eacandale. 
estat  ue. 
e  s  c  r  n  p  u  1  e. 
11  est  bien  (urieux  de  voir  se  rep6ter  dans   un    patois    modenie 
im  phenoniene  (|ui  caracterise  le  Litin  vul^aire. 

Le    ni(Mne    pbrnoin^ne    a  Heu  dans  la  syllabe  initiale   re-  qui  se 
rliani;('  en    er  : 

erniuer   ^   itMnucr, 
i'ett«*  inU'rversion  se  trouve  aussi  dans  hi  corps  des  mots: 
berbis. 
berlo<|ne: 

rairvure  crev.isse  (*(repatura.> 
cai mache  fente  (*crepanati(Uhi.) 
intordeux. 
^airgnier  j^renier. 
i^^airnu,  -usse  grenu. 
^  airnoule  frrenouille. 
gairlou  grelot. 
i?ai  rzillou  ^resil. 
poverte  pauvrete. 
IMMzn  re  prrsun». 

en  per  zur  er  delayer  de  la  presure  dans  le  lait. 
Reniarqn^z  enfln  la  prosthese  de  Te  dans: 
erchon  le(;on. 

8 


18 

epser  fesser. 

6que viller  clieviller. 
Parmi  les   autres  voyelles,  Ta  est  le  plus  sujet  ä  VaffaiblisRement : 

le  la. 

me,  te  ma,  ta  (oii  plutot  \\  m\  i\  car  Te  ne  se  prononce  plus.) 

brigader  barricader. 

f rinne  farine. 

glaine  poule  (gallina.) 
e  franc^ais  elide  dans : 

arter  arrc^ter. 

broutee  brouettee. 

driere  derriere. 
c's,  d's  =  ces,  des,  devant  des    voyelles.    (Dans   les    verbes   en 
-eter,  c'est  Tanalogie  qui  a  fait  tomber  Tfe;  j'achte  =  j'acliete.) 
6  germ.  dans : 

gron  giron. 
Dans  les  mots: 

6teU   etoile. 

vlo   voilii.  • 
ce  n'est  pas  oi  qui  est  tombe  inais  e ;    en  fran^ais,  la  voyelle  a 
et6  influencee  par  les  formes  accentuees  sur  le  radical,  conime  etoile, 
vois.) 
0  est  6lide^  dans: 

c '  m  e  n    comnient. 

c '  m  a  n  d  e  r   Commander. 

c'  men ehernen   commencement. 

m'n,  t'n,   s'n   =  men,  ten,  sen  (en  fr^s,  mon  etc.)  devant 
des  voyelles. 
2.  Affaiblissement  des  voyelles  ä  e  (des  voyelles  nasales  k  ö,  d'ar  cons 
ä  er  cons.) 

e rill  er   oreiller. 

6sieu  oiseau. 

d  6 1  i  g  e  n  c  e   diligence. 

resipere   Erysipele  (Dans  ces  deux  mots,  pas  indigenes  du 
reste,  la  dissimilatien  a  facilite  raffaiblissemeiit.) 

6  r  0  n  d  6 1  e   hirondelle. 

queue  d'eronne  occiput. 

Serie tte  sarriette  (satureja.) 

b  r  6  q  u  e  r   braquer. 

ter61e   tariere. 

aireque    aröte. 
an-  >  6n- : 

b  6  n  i  r   bannier. 

6  n  6  e   ann^e. 


19 

e  p  e  n  i  r   ^panouir. 

teuer    tanner. 

armen o    almanach. 

(fi^l^ner  glaner,  a  conaerve  son  e  primitit;  la  difference  entre. 
loenare  (faner)  >  fner,  et  glenare  (glaner)  >  glt^ner,  s'expliquera 
l»ar  les  deux  consonnes  initiales  de  ce  dernier  mot.) 
eu->  e-: 

jedi,  jedion. 

b  i  e  c  oe  u  p    beaucoup. 

jietete    peut-etre. 

1  e  w  a  r  0  u   loup-garou. 

lenette    Innette  (o  >  e), 
Dans  (inelques  cas,  nons  avons  des  formes  organiques  dans    les- 
quelles  V  e  n'  est  point  da  ft  V  affaiblissement : 

velou   petit  vean. 

creance    croyance  (mot  emprunt6). 

herie    boirie. 
ä,  0,  o,  >  e : 

Entoine. 

men,  ten,  sen. 

enne  une. 

Hndi   lundi. 
ar-  >  er-: 

jairgon. 

k  er  quer   cbarger.  (de  la  auasi  cairque.) 

merqur    niarque  (derive   du    verbe    merquer,    peu  usit6.) 

cairbon  <barbün, 

cairpenter  cliarpenter. 

(•  a i r p 0 n t  biuit. 
Mais  il  y  a  anssi  bien  des  mots  «ini  conservent  ar: 
carnache,  carieu,  cardon,  carteler  (cartayer)  etc. 
3.  Influence  labiale. 

pluvoir  plenvoir. 

fummele  (femelle). 

a  p  (» r  c  h  u  V  0  i  r   apercevoir. 

bruvage   breuvage. 

frummer   enfermer. 

frummion    fimnni  (metathese:  er  >  re,  oa  plutot  er  >  r 

sonant  >  ru.) 

alnmmelo   lame. 

rementuvoir  rappeler  (mente  habere). 

prumme    premier  (doit  etre  derive  d'  un  *prummier  qae 

Ledieu  ne  cite  pas\ 

mumme  meme  (mot  proclitiqae). 

8* 


so 

endover  endfevcr. 

toubac   tabac. 

mutieu   melange  de  son,  de  pommes  de  ten-e  coites  et  de 

petit  lait  que  V  on  donne  aux  porcs  (=  mixt 611a  ni?     Ctf 

serait  an  exemple  d'  influence   labiale   exerc6e   par  la   con- 

sonne  prec^dente). 
4.  Influence  palatale. 
a  >  e: 

gaigner   gag^ier. 

a  i  g  n  i  e  u   agneau. 

p  e  n  g  n  i  e  r   panier. 

mainier,  rnanier. 

maingni^re,  maigniape. 
e>i: 

maricho  mar^clial. 

i  n  g  i  g  n  e  u    ingenieux. 

consillea   conseilleur. 

s'  assomiller   s'  endonnir. 

6 rill  er   oreiller. 

pign^e  peign^e. 

c  a  t  i  g  n  i  e  r   chAtaigner, 
6.  All^gement  des  diphtongues  atoues: 
ai  >  i: 

b  i  s  s  0  n    baisson. 

depi   depuis  1 

)   mots  proclitiques. 
pi   puis  J  *  ^ 

pingufee   poignee  (en  picard  *puignt'»e,  cf.  I.  n»*   37 j 

gliant   glissant,  onclueux  (ä  cote  de  glui,  gloui,  gomme 

de  quelques  arbres  fi*uitiei*s.) 


lu  >  u: 
ai  >  i: 

ei  >  i: 


affuler   coiifer  (aflfibulare,  ibu  >  iva  >  iu ) 

fleurison   floraison. 
Irin  er  trainer. 


aviner.  (se  dit  de  la  pluie  que  re^^oivent  les  avoines  coupees.) 
Gontraction  dans  un  mot  d'  origine  savante: 

aire  =  aer^. 
6.  0  protonique  demeure  d'  ordinaire  en  picaid: 
1)  0  picard  — »  ou  fran^ais: 

bofiche   bouftt. 

c  0  p  e  r. 

borfee. 

6torgneu   6tourneau. 


ai 


fonrgnen  fourneaiu 

jorneöe. 

oblier. 

norir  nourrir. 

por-  =  pour-  (porsuire,  porl6quer.) 

porcheu   poorceau. 

p  0  m  0  n. 

souciu   sourcil. 

toarner. 

topiche  tonpie. 

2)  0  picard  ==  o  fran^ais. 

morsieu   morseau. 
oiMnieii  ornie. 
degüinir  vomir. 

3)  ou  pieanl  =  ou  fran<;ais. 

füuir. 
oiitiu   outil. 
r  e  11 0  u  V  i  e  u. 
r  0  u  V  i  a   rougeole. 
flourir. 
ccmver. 
a  0  u  i  r   oiiir. 
ouvrache. 
111 0 II  <i  u  (^  r   nioucher. 
3.  (»u  piranl  =  c»  fraii<;ai8. 

pouniuer   porchor. 
'h  o  II  h  Y  i  t»  u   hobereau. 
111  o  II  ([  n  e  r   inuquer. 
(m  0  u  u  e  t   luoineau). 

5.  o  A  cnU»,  iV  ou: 

forHiu   frai,  niais. 

fourser  (se  dit  de  la  puiite  ckez  les  greiiouilles.) 

6.  a  picard  —  ou  fian^aia: 

J    a  cote  de  trouvoir  (trouver.) 
truvoir     I 

e  b  r  u  8  s  e  r 

rbrussier    /    feclabousser. 

*'»l>rous8er 

surquette   souriciere. 

Churchill  ble  roiige  par  le»  souris  (*8uric]iium.) 

(Dans  j  u  e  u  joueur,  il  y  a  iiifluence  de  j  u  —  jeu.) 

().  Denasalisation  dans  les  syllabes  atones: 

grafaim. 

bosoir,  bojoar. 


>    seolement  que  (niiiuis). 


89 

copÄre   compfere. 

Ariette  Henriette  (i  c6t6  de  'H6ri  Henri.) 

d  a   dans. 

mau   que 

ma   que 

varai   viendrai. 

marai   m6nerai. 

iventaire   inventaire. 
Dans  quelques-uns  de  ces  mot8,  il  y  a  aussi  un  assourdissemeni 
de  la  voyelle  (a  au  lieu  d'  ©  ou  6.) 
ö  >  ä  dans: 

cambien   combien. 

m. 

Les  gutturales. 

1.  ca  initial  se  maintient: 

quinne   chaiue. 

dfequinner. 

quer   eher. 

quien   chien. 

qu6ne   chfine 

queir   tomber  (c&dere.) 

que  min   cheinin. 

quemisse   chemise. 

quenuisse   chenevis. 

6  q  u  e  V  i  1 1  e  r   chevil  1er. 

fecardonette     I        x-x    i  •       ^  v  ^  i.     j 

-         ,  ,       }    petita-  lioue  qui  sert  k  echardonner. 

ecardonnoir    | 

e  c  a  n  i  1 1  e   alerte  (ex-caniculatus). 

ecaniller   feveiller  qu.  en  le  cMtouillant. 

ecauffe    echauffö.*) 

ecaillon   echelon  (*scalionera.) 

e  c  a  r  b  0  u  i  1 1  e  r   etendre  la  braise  (*ex-carbu(n)culare.) 

kerquer   cluirger. 

decavele   i'dievele  (*de-ex-capillatus). 

cavieu    clieveu. 

decang:er    aiimiler  un  ediange. 

acanor   insulter  (*a(l-canare,  de  canis-) 

carher    chasser. 

calit   büis  de  lit  (kata-lectus.) 

camp    chaui]). 

canclion   chanc^on. 

^)  Ce  mot  uous  moiitre  que  al  cuiis  Loiiique  et  al  cons.  avant  l'accent  sunt 
traitcs  d'une  inaniore  difl'orente. 


98 

caqnn   chacan. 

carme,   carne   charme  (carpinas). 
ki  germ. :  ^qninne   fechine. 
II  en  est  de  ni^me  du  c  a  aprös  one  consonne : 
Mots  latins: 

vaque   vache. 

torqae   torche. 

mftqner   mftcher. 

marcander   marchander. 

p^quer  pftcher. 

fonrque   fourche. 

bonque   bouche. 

rekeuquer   tromper,  rosser  (recalcare.) 

feuqiier   faucher. 

feuque  faux. 

pourquer   porcher. 

s  e  q  n  e    s^che. 

aplonquer   se  baisser  en  s'appuyaut  sur  les  jarrets  (*ad- 
plnmbicare.) 
Mots  germaniques. 

taque   tAche,  tache. 

lequer  lieber. 

reque   apre,  dur  (m.  h.  a.  risch.  dialecte  autrichien  resch.) 

plauque   plancbe. 

1)  H  i  q  u  e  r   bacher. 

fraique   fraicbe. 

e  b  r  e  q  u  e  r   ebrecber. 

brrque  breche. 

blauque   blanche. 
Mots  reltiques: 

roque   röche. 

ruque   ruche. 
Mots  d'  oiigine  obscure: 

saquie  sachee. 

e  n  f  i  q  u  e  r   enficher. 

branque   brranche. 

e  b  r  a  n  q  u  e  r   ebrancher. 

nioquer   nioucher;  se  nioquer. 
II  y  a  deux  exceptions; 

pochie   pochte. 

dimenche   dimanche. 
Sur   le  Premier  cf.   Meyer-Lübke   I,   §   23;    Ic   secoud   a   subi 
rinflueuce  litteraire  parce  qu'  il  est  un  mot  de  1'  öglise, 
2.  ga-  demeare: 


24 


gaeugne  (noz)  gallica. 

gneugner, 
gateUe   conteuu  d'  une  jatte. 

larque  large. 
ralargnir. 

gaquöre   (bas  latin:  gascaria.) 
Mots  germaniques: 

gardinache  jardinage. 
gardiner. 

renguie   rangle. 

gairbfeegerböe. 
ge  germ.:  gron   giron. 
Mots  celtiques: 

gante. 

garetier. 

gav61e. 

engaveler. 

gamme  jambe. 
Mots  d'  origine  obscuie: 

gai   geai. 

g.    corresponded   qnelquefois   &   c   fran^ais,    au   commencemeut   et  k 
rint^iieur  des  mots : 

g  a  r  d  e  r   carder. 

goeuloir   ciieilloir.    (1    au   lieu    de   1'   s'    explique    par  le 

present   i'  goeul,   oü  T,   ä  la  flu  du   mot,    doit  perdre   son 

element  palatal.) 

Gleute    Claude. 

gribe    crible. 

greuter  et  creuter  creuser. 

d^gatouiller  (en  fr^s.  dia-.) 

englumme  eiulüme. 

dringuer  arroser. 

dr  inguatte  jet  d'  eau, 

vagances. 

ligueur. 

diff  igulte. 

bigue  bi(iu(\ 

brigader    barricader.  (suus  T  influeuce  du  luot  „biiVade"?; 
ge,  gi,  di  et  j  hitins  donnent  z;    il  est  inutile  de  citer  les  extMiiples 
qui  sout  le  momes  ciu'  en  francais  (jour,  joine,  gent  etc.)  ^) 


*)  di  semble  devenir  aussi  z  apres  uue  voyelle:  glaju  glalteol. 


96 

n  n'  a  rien  k  dire  non   plas  snr  le  traitement   de  c  et  g  entre 
deux  voyelles;  mais  remaniuez  les  formes: 
essn  ossni. 

ressuLM-   rrsüiiyer  de  nouveau. 
5.  ('  e,  i  donne  cli  (s): 
iclii  ici. 

descliente  descente. 
s'  euolieper   s'  entraver  (de  cippns). 
echeii drille    ceiidres  legeres, 
e  (•  h  e  r  v  e  1  e  r  assoininer. 

per  che  Ute    perception  Cperciputuui  4-  le  suffiye  -te,  qui  a 
son  ori^nne  dans  les  participes  m  -i  conmie  mit,  dit  et  dans 
des  inots  cüiiime  veiite,  reute.) 
rech  in  er   (re-  coenare). 
f>.  ca  aprics  une  consiniiie  doinie  eh: 
ba  Ion  che    halance. 
porcheu    ponrcenu. 
feiichile  tancile. 
Apries  une  voyelle  mediane  tomhee  en  ronian : 
ennioneheler    (de  *  m<niticellus.) 
en  einonche  en  tas. 
nionehet    nionceau. 
p  an  che    (panticeni). 
p  an  Chart, 
p  auch  eile, 
panchit». 
p an  eil  n. 
priiilier  (jinllicrni    |    -an».) 
p  euch  et. 
p  e  u  c  h  i  e. 
'hercher    hrrs(»r  (erpiceni.) 
fichele    ii.elle  tHicella). 
c  i  donne  Im  nirine  prndnit : 
l»rar  he    brasse. 
I  a«'.he    la<s. 
yflachon    ;rlaron. 
herichon  hriissnn. 
I  i  nia  chon  liinaron. 
ti  iloim«'  anssi  cli  dans  toulcs  Irs  position> 
a)  apies  unr  «•uiiNOline  : 
frchnii    bi-on. 

r  '  \U  e  n  r  li  e  In  e  n  t    coinineiirenient. 
"heue her    hausser. 
a  d  e  van  v  h  e  r    de van<'er. 


26 


rapi^cheter  rapi^cer  (-tti.) 

depicher  depecer. 

racacher   rabattre  (captiare.) 

malfachon    travail  mal  ex6cute. 

forchir   devenir  fort  (c'est  un  d6rive  de  forche  force.) 

gnieuche    niöce. 

b)  apres  ime  voyelle  latine  tombee  en  roman : 

boichon   boisson  (bibitionem.) 

c)  apfes  une  voyelle: 

pucher  puiser. 

puchoir,   puchou, 
öpucher. 

plache  (k  le)  place, 
(poison  venin,  n'est  pas  picard.) 
ci  apres  une  voyelle: 

r achine   racine. 
Dans  tous  ces  cas,  notre  patois  est  d'accord   avec   les    autres    patois 
picards ;  dans  un  seul  cas,  il  semble  se  rapprocher  du  franqais  central, 
en  se  separant  du   picard   commun,   et  c'est  le  traitement  de  la  for- 
mule  voc  -ce : 

dizieu   dizeau  (*decellum.) 

plaisir   (placere.) 

musir   moisir  (mucere.) 

esieu    oiseau  (avicellus.) 

roisin   raisin  (racemus.) 
Je  n'ai  trouve  aucun  exeniple  ou  voc  ce  donnerait  cli ;   les  mot« 
cites  la  haut  paraissent  donc  oflVir  le  traitement   populaire    de    cette 
formule. 
-  c  e  final  devient  muet : 

peu   pouce  (pollicem.) 

lu   lumiere  (lucem.) 

seue   saule  (salicem.) 
Le  patois  de  Deinuin  se  separe  aussi  dans  ce  point-lä  des  autres 
patois  picards  ({ui  conserveut  -cc  >  -che  (p.  e.  peu  che  =  pouce.) 
Jlots  d'origine  peu  claire  <iui  offrent  ch  picard  =  ss  (?)  fran<;ais: 
initial : 

rachafeter   raccomoder  ä  la  fai^on  des  savetiers.) 

c  h  o  q  u  e    souche. 

cherinne    serene,  baratte. 

chabou    sabot. 

chuque    sucre. 
median  et  final : 

queuche    queusse. 

berchou   berceau. 


27 

boclie    bosse  (bas-lat.  bocia.) 
agaclie   pie. 
jfairrlion  gar^on. 
opinche   pincettes  de  fuyer. 

pinchie   pinc6e. 
pincliou   piuQOD. 

riiichette    verre    (Veau    de  vie  (qu'on  verse  apres  le  caf6 
pour  „rincer  la  tasse".) 
rinchurette. 
lieher   lisser,  rendre  lisse;  boire  beaucoup. 
'h  a  i  r  c  h  e  1  e  r   harceler. 
La   comparaiaon    des   formes   picardes   et   franqaisea   nous  pent 
procurer  des  bases  assürSes,  p,  e.  *ci9cca  pour  sourhe,   *cerpna 
pour  serine,  etc. 

:ßdouard  HrkaL 


-^^^^)Tioßi^ 


28 


Schulnachrichten. 

I.  Lehrpersonale. 

Veränderungen: 

Aus  dem  Lehrkörper  schieden:  Prof.  Robert  Kirchberger  wurde 
zum  Director  der  n.-ö.  Landes-Oberreal-  und  Fachschule  ftlr  Maschinen- 
wesen in  Wiener-Neustadt  ernannt.  Kirchberger  gehörte  dem  Lehrkörper 
seit  1874  an ;  er  besaß  die  Sympathien  der  CoUegcn  und  der  Schüler  in 
so  hohem  Maße,  dass  sie  ihn  mit  schwerem  Herzen  scheiden  sahen.  Auch 
in  der  Bevölkerung  von  Krems  lässt  Kirchberger  ein  freundliches  An- 
denken zurück.  Prof.  Dr.  Karl  Ullrich  wurde  zum  Professor  an  der  k.  k. 
Staatsoberrealschule  in  Wien  IV.  Bez.  ernannt ;  derselbe  hat  sich  während 
der  dreijährigen  Lehrthätigkeit  an  der  Anstalt  allgemeine  Sympathien 
erworben,  so  dass  ihm  eine  freundliche  Erinnerung  gesichert  bleibt  Der 
Supplent  Frauwallner  Josef  wurde  zum  Professor  an  der  mährischen 
Landesoberrealschule  in  Kremsier  ernannt. 

Dagegen  traten  ein:  Raimund  Reich,  bisher  Supplent  an  der  k.  k. 
Staatsoberrealschule  Wien,  XV.,  wurde  mit  Erlass  des  h.  n.-ö.  Landes- 
Ausschusses  vom  29.  August  1894,  Z.  38.800  zum  Professor  der  Anstalt 
ernannt;  Franz  Rathsam,  bisher  Supplent  an  der  k.  k.  Staatsrealschule 
Wien  V.,  wurde  mit  Erlass  des  li.  n.-ö.  Landes-Ausschusses  vom  31.  Oct 
1894,  Z.  47908  zum  Professor  ernannt.  Die  Lehramtscandidaten  Johann 
Rind  und  Eduard  Hrkal  wurden  zu  Supplenten  bestellt  und  zwar  ersterer 
mit  Erlass  des  h.  n.-ö.  Landes-Ausschusses  vom  25.  Sept.  1894,  Z,  42477, 
letzterer  mit  Erlass  des  h.  n.-ö.  Landes-Ausschusses  vom  1.  Oct.  1894, 
Z.  43431. 

Professor  Felix  van  0  verscheide  war  während  des  ganzen  Schul- 
jahres beurlaubt. 

Die  Professoren  Dr.  Job.  Strobl  und  Ignaz  Walter  erhielten  die 
V.,  der  Director  Dr.  Ant.  Ehren  berger  die  IV.  Quinquenualzulage. 

Prof.  Micholitsch  wurde  mit  Beschluss  der  Generalversammlung 
vom  16.  April  1895  zum  eorrespondierenden  Mitgliede  der  „Nederlandsche 
Vereeniging  voor  Teekenouderwys"  (zu  Amsterdam)  ernannt. 


29 


Personalstand 

des   Lehrkörpers   der  n.-ö.   Landes-Oberreal-   und  Handelsschule 
Schuljahre  1894/95  mit  der  Lehrfachervertheilunf?. 


im 


fr. 


10 


11 


13 


i:r, 

I 


N  a  m  (* : 


Ehrenberger  Anton,  [ 
Walter  Ignaz, 

PfoffKiü^ir,  vni„ 


L  eh  rgegt'H  Stand 


i  M  rt  H  fl  e   fl  e  r 


Phynik 


Kiilbt-mntik 


RenU 
IC  knie 

vn. 


UiN 


(vtnoliL.i 


Strobr  Johann,    ^ 

Varsmn4  d,r  Vir,  If.-tl 


van  Overachalde  Felix, 

Pr(  f*'»*or,  V[ll  , 

IHntzl  Franz, 

ViimtiMJd  dM"  V.  UM'l 

Richter  Franz, 


Dworzak  Hugo, 

f>r.  Ph  .  Pr-tlrnurtr.  VITT., 
ViPTnUtuI  der  II.  K  k.-("n. 

Micholitach  Adaibert, 
Hrdliczka  Johann, 

L  A II  tt  i."  ri  i  11  r  1 1 U  Ji  rer 


Holub  Franz, 

Prufi'rtsor,  I\., 

VofstÄn«!  *U.r  U.  l[.-ri> 

Uttglifril    4f»r    Prüt'iing«n0ixi*| 

Pokorny  Anton, 


Nebeaki  Othmar, 

llr     i*|i    Pr'plf^Hor,   IK., 
• "     i  "■-  ■     ™ 

Tauber  Josef, 

PriilvHHiir,  IX  . 

Vi>fHt«uti  iiir  IV.  if.'4;L 


Wypiel  Martin, 

VartfUiKi  *lüv  il.n  I{.-i:U 


lic^iirlniitkt 


VI. 

11 

*i.  V 

lii 

1 

VII, 

vr 

.  VII. 

JV 

.  VII. 

IV. 

ilAt1ipmA.IEk 
IVfrrit»  O Plan- 
soll am  ohT<ibiin  (ttnobllttit^i 


V..  Vir 
VI.,  vn. 


AU  E«i4^1iiimtlii-  lind  rnndtn?^- 
A}if«orrlti«i't«r   «It  Annfllmnif   dun 


Vt^litnij^fn   im   (vb^^m.  IjiitHii'iit'4>riilCii 


FrefliaiidE«ieIini>ii 


Tnmi*n 

Tum LI]  il**r  WAcI*«biiiiv*vIlt«-  oficl 

UUrpvri'Cbuliii 


KiMilniilnnipinli,  Iinrbn*u,  Cftrre- 
FipoiitlpiiK  mid  Dac^lilmlitinff 

lljiiulplAknnt'1« 


HuHtibli^lil» 

MutUßTitiLtili 

Gaoiirnpbl« 
r«liiiiifi«u  im  LftborMorium 


FriuinVaiich»  Sururbe 


Hatbt^inihtik 
KAturffAiobkbt« 


IV.,  V 

IM  .  VI, 

III. 


lA, 


[Iii 

IIji„  IV., 
Vt. 


lU.   tll>., 

n«,  Vit 


Haiii)4:U^ 
Rcbnic 


1.    IL 


J„  M 


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4 


I.  11. 

I..   IL 

iL  H,  n 


lü 


4 


11* 

4 

17 

17 


SS 


17 


18 


30 


fr. 


Name 


Lehrgegenstaiid 


1 5 1!  JandraschKsch  Franz, 

;;  Professor,  IX., 


16! 


17 


18 


19 


20 


Reich  Raimund, 

Professor,  IX., 
Vorstand  «lor  IM.  R.('l. 


Ratlisam  Franz, 

Professor,  IX., 


22 


Bene8  Julius, 

Siipnlent, 
rorstau.l  «lor  Ib.  R  -C 

Schwab  Johann, 


Dr.  Ph.  Siipplent, 
VorBtana  der  la    U.-Cl. 


Kunisch  Karl, 

Snpplent, 
Vorstand  dt-r  11.  H.-Cl. 


Rind  Johann, 

Saiiplent. 


Hrkal  Eduard, 

Supplent. 


RfliKionslehre 
Kxhorfe 


Franzosiaolu'  Sprache 
Englisolic  Sprailie 


Matheumtik 
Physik 


(xeschiclite 
Q»«oj?raphie 


Deatsche  Sprache 

Pranzusischc  Sprache 

ED^lische  Sprache 


Kanfin    Rechnen,    <%>rrcspondenz 

nnd  Buclihaltunfi: 

Schönschreiben 

Muthcnnntik 
<teonietri«  nn<l  peom.  Zeiclin<»n 

Freilmn«|^zejchnen 

Pentsche  Sprache 
Französische  Sprache 


Classe    der      ,ds' 


Real- 
schale 


Handels-  if  g 

schale    ,|^ 


Ehart  Karl, 

k.  k.  Gymn. -Professor. 


Nebenlehrer: 


Stenographie 


I  -TV. 


TIT.,  V  . 

VIT. 
VI..  VII. 


Ib..  IV., 

TU..  TV., 

VT. 


IIa..  IIb  , 

V. 

Ta..  Ib., 

IIa  ,  IIb. 


la  ,  III. 
la. 
V 


II. 


Tl. 
I.,  II. 


III. 
IIb.  111., 
IV. 
ja^_. 

Tb,  IIb. 
Ib.,  IIb. 


19 


17 


17 


16 


18 


iiv.  V.,  VI.; 


1,  II. 


S  eil  u  1  (l  i  e  n  e  r : 

Erl  Josef,    Oberleitner  Karl. 


IL  Lehrmittel. 

1    Bibliothek  der  Oberrealnchule. 

Bibliothekar:  Dr.  Job.  Strobl. 

Zuwachs  im  Schuljahre  1804/95. 
A)  Durch  fwesrhenke: 

V  0  m  h  0  h  e  n  n.-ö.  L  a  n  d  e  s  a  u  s  s  c  h  u  s  s  e :  Bericht  des  hohen  Laudes- 
ausschiisses  über  seine  Amts  Wirksamkeit  vom  1.  Juli  1893  bis  30.  Juli  1894. 
—  Zusammenstellung  der  in  der  4.  Sess.  der  VII.  Wahlperiode  getassten 
Beschlüsse.  — 


31 

Von  der  k.  k.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien: 
Anzeiger  und  Sitzungsberichte  der  uuith.-natiirhistor.  Olasae.  (Fortsetzung). 
—  Oratzl,  Der  Besuch  der  Inseln  Jan  Magen  u.  S|)itzbergen  im  Sommer 
1892.  —  Eder  &  Valenta,  Über  die  verschiedenen  Spectren  des  Queck- 
silbers; (Jber  das  Spectum  des  Kaliums,  Natriums  und  Cadmiums  bei 
verschieden  Temperaturen:  Absorptionsspectren  von  farbh)sen  u.  gefärbten 
Gläsern  mit  Berücksichtigung  des  Ultraviolett.  —  Kesslitz  &  Shluet, 
Magnetische  Aufnahme  von  Bosnien  und  der  Herzegowina.  —  Spitaler,  Bahn- 
l)estimmung  des  Kometen  1851  IH  (Brorsen).  —  Ettinghausen,  Die  Form- 
elemente der  europäischen  Tertiärbuche.  —  Halacsy,  Zur  Flora  von  Ätolien 
und  Acarnanien;  Zur  Flora  von  Rpirus.  —  Krasan,  Die  PHocän-Buche 
der  Auvergne.  —  Lendenfeld,  Die  Tetractinellidtjn  der  Adria.  —  Nicola- 
doni.  Die  Architektur  der  kindlichen  Skoliose ;  Die  Skoliose  des  Lendenseg- 
mentes. —  Not^  V.  Archenegg,  Üeber  atavistische  Blattformen  des  Tulpen- 
banmes. 

Von  dem  Herrn  Director  i.  P.  Felix  Eberle;  Dickens  the 
posthumous  papers  of  the  Pickwik  Club.  Lpz.  1842  (2  Bd.)  —  Kiesheim, 
s'  Schwarzblattl  aus'n  Weanerwald.  Wien  1866  u.  1873  (2  Bd).  —  Nordau, 
Paradoxe.  Leipz.  1891.  —  Patimban,  (4edichte.  Wien  1878  —  Schilling, 
Qnellenbuch  zur  Geschichte  der  Neuzeit.  Berlin  1890.  —  Stinde,  Aus  der 
geheimen  Werkstatt  der  Natur.  Dresden  1889.  —  Weiser,  Shelley's  Feen- 
königin, metrisch  übertragen.  Lpz.  o.  J.  — 

Jahresberichte  von  österreichischen  Mittelschulen  im 
Umtausche. 

B)  Durch  Kauf: 

Jahresbericht  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  germani- 
schen Philologie.  15.  Jahrgang.  ~  Jahrbuch  der  Grillparzer-Gesellschaft 
.5.  Jahrgang.  Wien  1885.  —  Kürschner,  Deutsche  Nationalliteratur  Lief. 
822/848.  —  Neudrucke  deutscher  Literaturwerke  des  16.  u.  17.  Jahrh. 
Lief.  125/134.  —  Seuftert,  Deutsche  Literaturdenkmale  des  18.  und  19. 
Jahrh.  Lief.  39,  49/51.  —  Bettelheim,  Ludwig  Anzengruber.  Der  Mann, 
sein  Werk,  seine  Weltanschauung.  Berlin  1894.  —  Bieling,  Die  Reinecke- 
Fuchs-Glosse.  Berlin  1894.  —  Jeitteles,  Hahns  althochdeutsche  Grammatik. 
Prag  1875.  —  Godefried  Hagene,  Kölnische  Reimchronik.  Köln  1847.  — 
Lachmann,  Der  Nibelunge  Noth  und  die  Klage.  Berlin  1876.  —  Martin, 
Mittelhochdeutsche  Grammatik;  Gottfried  von  Strassburg  Triestan  und  Isolt. 
Leipzig  1843.  —  Meyer,  Einführung  in  das  ältere  Neuhochdeutsche.  Lpz. 
1894.  —  Pfeiffer,  Freie  Foi-schung.  Wien  1894.  —  Westphal,  Theorie  der 
nhd.  Metrik.  —  Wilmanns,  Walther  von  der  Vogelweide.  Halle  1869.  — 
Wilmanns,  Des  Minnesangs  Frühling.  Leipzig  1875.  —  Wurzbach,  Das 
Schillerbuch.  Wien  1859.  —  Wendt,  Encyklopftdie  des  französischen 
Unterrichtes.  Hannover  1895.  —  Brandl,  Shakspere.  Berlin  1894.  — 
Bret  Harte,  Gabriel  Conroy  3  Bd.  Stuttgart  o.  J.  —  Büchmann,  Geflügelte 
Worte.  Berlin  1884.  —  Chiavacci,  Bei  uns  z'  Haus;  Wiener  vom  Grand; 


32 

Wo  die  alten  Häuser  steh'n;  Klein  Bürger  von  Gross- Wien.  Teschen 
1888/93.  —  Ebers,  Kleopatra;  Im  Sdinnedefeuer  2  Bd.  Stuttgart  1894/95. 

—  Ebers,  Homo  sum.  Stuttg.  1893.  —  Eckstein,  Themis  2  Bd.  Berlin 
1892.  —  Frey  tag.  Die  verlorene  Handsclirift.  2  Bd.  Leipzig  1883.  — 
Hacklilnder,  Geschichten  im  Zickzack.  4  Bd.  Stuttg.  1891.  —  Hanstein,  Die 
Alfinge.  2  Bd.  Leipz.  o.  J.  —  Hevesi,  Alraanaccando  Bilder  aus  Italien. 
Stuttg.  1888.  —  Holfmann,  Landsturm.  Berlin  1892.  —  Kingsley,  Hypatia, 
Berlin  1892.  —  Noe,  Tagebuch  aus  Abbazia.  —  Schubin,  „0  du  mein 
Oesterreich!"  3  Bd.  Stuttg.  1890.  —  Seidel,  Der  Rosenkönig.  Leipz. 
1882;  Fliegende  Sommer.  Breslau  1893.  —  Suttner,  Trente-et-Quarante. 
Dresden  1893.  —  Torresani,  Aus  der  schönen,  wilden  Lieutenants-Zeit. 
2  Bd.  Dresden  1889.  Der  beschleunigte  Fall.  2  Bd.  Dresden  1892.  — 
Ward,  Geschichten  von  Drüben.  Berlin  1892.  —  WolfF,  Der  fliegende  Hol- 
länder. Berlin  1892;  Der  Raubgraf.  Berlin  1893;  Das  schwarze  Weib. 
Berlin  1895.  —  Bachmann,  Deutsche  Reichsgeschichte  im  Zeitalter 
Friedrich  IIL  und  Max  L  2.  Bd.  Lpz.  1894.  —  Collignon,  Handbuch  der 
griechischen  Archäologie.  Leipz.  o.  J.  —  Jireöek,  Unser  Reich  vor  zwei- 
tausend Jahren.  Wien  1893.  —  Juritsch,  Geschichte  der  Babenberger  und 
ihrer  Länder.  Innsbruck  1894.  —  Kirchraayer,  Der  altdeutsche  Volks- 
stamm der  Quaden.  H.  Bd.  Leipz.  1893.  —  Lorenz  &  Scherer,  Geschichte 
des  Elsasses.  Berlin  1871.  —  Seyler,  Geschichte  der  Siegel.    Leipz.  o.  J. 

Die  Österreichisch-Ungarische  Monarchie  in  Wort  und  Bild.  Lief. 
204/229.  —  Topographie  von  Niederösterreich  IV.  Bd,  Lief.  1/3.  — 
Brenner.  Besuch  bei  den  Kanibalen  Sumatras.  Würzburg  1894.  —  Christo- 
mannos,  Sulden-Trafoi.  Innsbruck  1895.  —  (Erzherzog  Franz  Ferdinand 
d'Este)  Tagebuch  meiner -Reise  um  die  Erde  1892—1893.  Wien  1895.  L 
Bd.  —  Kaden,  Italien,  Glogau  o.  J.  —  Mantogazza,  Indien,  Jena  1885.  — 
Umlauft,  Die  Alpen.  Wien  1887.   —   Umlauft,  Das  Luftmeer.  Wien  1891. 

—  Rabenhorst,  Kryptogamenflora  L  HL  42/44;  IV.  H.  24/25;  V.  9.  — 
Schriften  des  Vereines  zur  Veibreitung  naturwissensch.  Kenntnisse  in  Wien. 
34.  Bd.  Wien  1894.  —  Riesenthal,  Die  Raubvögel  Deutschlands.  Gera- 
Cassel  1894.  —  Sterne,  Die  Krone  der  Schöpfung;  Plaudereien  aus  dem 
Paradiese.  Teschen  o.  J.  —  Gretschel  &  Bornemann,  Jahrbuch  der  Er- 
findungen. 30.  Jahrgang.  —  Krieg,  Der  praktische  Experimental-Physiker. 
Magdeburg  o.  J.  —  Müller  Pouillet,  Lehrbuch  der  Physik  und  Meteoro- 
logie. 1.  Bd.  Braunschweig  1886.  Müller,  Lelubuch  der  kosmischen  Physik. 
Mit  Atlas.  Braunschweig  1894.  —  Hallier,  Culturgeschichte  des  19. 
Jalnii.  in  ihren  Beziehungen  zu  der  Entwicklung  der  Naturwissenschaften. 
Stuttgart  1889.  —  König,  Chemische  Zusammensetzung  der  menschlichen 
Nahrungs-  u.  Genussmittel.  Berlin  1889.  —  König,  Die  menschlichen 
Nahrungs-  u.  Genussmittel.  Berlin  1893.  —  Vortmann,  Anleitung  zur 
chemischen  Analyse  organischer  Stoffe.  Leipzig  1891.  —  Broesike,  Der 
menschliche  Körper,  sein  Bau,  seine  Verrichtungen  und  seine  Pflege. 
Berlin  1894.  —  Euler,  Encyklopädisches  Handbuch  des  gesammten  Tum- 


33 

Wesens  und  der  verwandten  Gebiete.  Wien  1894.  I.  Band.  — Burgerstein 
&  Netolitzky,  Handbuch  die  Schulhygiene.  Jena  1896.  —  Allgemeine 
Deutsehe  Biographie.  Liefr.  182,191. 

Albert,  Zwei  Welten:  Erzählungen  aus  dem  anierik.  Wald-  und 
Steppenleben;  Der  Steppenvogel.  Stuttgart  o.  J.  2  Bd.  —  Das  Buch 
der  Jugend.  Stuttgart  o.  J.  7  Bände.  —  Danimer,  Der  Naturfreund; 
Anleitung  zur  naturwissenschaftlichen  Beschäftigung.  Berlin  o.  J.  — 
Duller,  Die  malerischen  und  romantischen  Donauländer.  Leipzig.  — 
Erckmann-Chatrian,  Ausgewählte  Werke.  Stiittg.  1882  12  Bd.  —  Falken- 
hoist,  Aus  der  Zeit  der  Entdekung  Amerikas.  Stuttg.  —  Flathe,  Herzberg. 
Justi  u.  a.  Allgemeine  Weltgeschichte.  Berlin  1884/92  13  Bd.  —  Garlepp, 
Der  Salzgraf  von  Halle,  Berlin.  —  Henne  am  Rhyn,  Geschichte  des  Ritter- 
thums.  Leip.  —  Höcker,  fiorbeerkranz  und  Dornenkrone,  Erzählung  aus 
Beethovens  Tagen.  Berlin.  —  Höcker,  In  heimlichem  Bunde.  Erzählung 
aus  dem  Jahrh.  des  großen  Krieges.  Leipzig  1886.  —  Höcker,  William 
Shakespeare;  Dietrich  von  Bein.  Berlin.  —  Hoffmann,  Neuer  deutscher 
Jugendfreund  44.  u.  48.  Bd.  Stuttgart.  —  Hummel,  Das  Leben  der  Erde. 
Hamburg  1870.  —  Jäger,  Skizzen  aus  dem  Thiergarten.  Leipzig  1872.  — 
Jäger,  Das  Leben  im  Wasser  und  das  Aquarium.  Hamburg  1868.  — 
Kohl,  Die  Völker  Europas.  Hamburg  1868.  —  Lackowitz,  Mozart,  Leben 
und  Schaffen  eines  großen  Künstlers.  Berlin.  —  Löbner,  Wintersonnen- 
wende, Erzählung  aus  den  Kämpfen  der  Sachsen  um  Heimat  und  Glauben. 
Berlin.  —  Ludwig,  Die  Kuenringer,  p]rzählung  aus  Österreichs  vergangenen 
Tagen.  Innsbruck  1894.  —  May.  Der  blau-rothe  Methusalem.  Stuttg.  — 
Müller,  Das  Buch  der  Pflanzenwelt.  Leipzig  1869.  —  Müller,  Vasco  de 
Gama,  die  Auffindung  dt*s  Seeweges  nach  Indien.  Breslau.  —  Das  Neue 
Universum,  Jahrbuch  für  Haus  und  Familie.  Stuttg.  6  Bd.  —  Noeldecken, 
Die  Zwillingsbrüder,  Erzählung  aus  dem  Zeitalter  des  30jähr.  Krieges. 
Bielefeld  1892.  —  Oppel,  Festgabe,  Merkwürdige  historische  Begebenheiten 
zur  Unterhaltung  der  reiferen  Jugend.  Frankfurt  a.  M.  —  Pajeken,  Das 
Vermächtnis  des  Invaliden.  Stuttg.  —  Pilling  &  Müller,  Anschauungstafeln 
für  den  Unterricht  in  der  Pflanzenkunde.  Braunschw.  1894.  —  Rothaug, 
Jugendbibliothek.  Prag  1883/87  15  Bändch.  —  Ruppius,  Gesammelte  Er- 
zählungen aus  dem  deutschen  und  deutschamerikanischen  Volksleben. 
Leipzig.  15  Bd.  —  Scheftel,  Der  Trompeter  von  Säkkingen.  Stuttgart 
1884;  Ekkehard,  Stuttg.  1889.  —  Schmidt  Ferd.,  Mit  Schwert  und  Lanze. 
Vier  Erzählung«!!  aus  Deutschlands  Vergangenheit.  Kreuznach.  —  Schmid 
Hermann;  Mein  Eden,  Am  Kamin,  Tannengrtin,  Im  Morgenroth,  Süden 
und  Norden,  Alte  und  neue  (leschichten  aus  Bayern,  Das  Münchener 
Kindel,  Die  Zuwider-Wurzen,  Leipzig  1868/72  10  Bd.  —  Schwab,  Die 
schönsten  Sagen  des  classischen  Alterthums.  Leipzig  1892.  —  Stell,  Die 
Helden  Roms  im  Krieg  und  Frieden.  Lpz.  1878;  Bilder  aus  dem  altrömi- 
schen Leben.  Lpz.  1871.  —  Taylor,  Jetta,  histor.  Roman  ans  der  Zeit 
der  Völkerwanderung.  Lpz.  1884.  —  TsebischwitZy  Walter  Scotts  Romane. 

4 


34 

Illust.  Ausgabe.  Berlin  1870/77  12  Bd.  —  Umlauft,  Die  Österreichisch- 
Ungarische  Monarchie.  2.  Aufl.  Wien  1883.  —  Ward,  Fünf  Jahre  unter  den 
Stämmen  des  Kongo-Staates.  Lpz,  1891.  —  WörisliöflFer,  Das  Nasurforscher- 
schiff.  Bielefeld  1885. 

Zelt  Schriften:  Wiener  Zeitung.  —  Verordnungsblatt  für  den 
Dienstbereich  des  k.  k.  Ministeriums  für  Cultus  und  Unterricht.  —  Revne 
politique  et  litteraire,  ed.  p.  Yung.  —  Ilarpers  „Monthly  Magazine".  — 
Kolbe,  Zeitschrift  für  das  Realschulwesen.  —  Strack,  ('entralorgan  für  die 
Interessen  des  Realschulwesens.  —  Österreichische  Mittelschule.  —  Blätter 
für  Landeskunde  von  Niederösterreich.  —  Mittheilungen  der  k.  k.  Geogr. 
Gesellschaft  in  Wien.  —  Wiedemann,  Poggendorfs  Annalen  der  Physik 
und  Chemie ;  mit  Beiblatt.  —  Poske,  Zeitschiift  für  den  physik.  und  ehem. 
Unterricht.  —  Hoffmann,  Zeitschrift  für  mathem.  und  naturwissenschaft- 
lichen Unterricht.  —  Sclilömilch,  Zeitsclirift  für  Mathematik  und  Physik. 
—  Deutsche  Tuinzeitung.  —  Niederösterreichische  Presse.  —  Vom  Fels 
zum  Meer.  —  Westermann's  illustrierte  Monatshefte. 

2.  lllbliotliek  der  Handelsschule. 

Bibliothekar:  Franz  Holub. 

Vermehrung  im  Schuljahr  1894/95. 

A)  Geschenke. 

Vom  hohen  k.  k.  Ministerium  für  Cultus  und  Unterricht: 
„Export-Jahrbuch"  1891—92. 

Von  der  löbl.  Gewerbeschul-Commission:  XXIII.  Bericht 
der  Gewerbeschul-Commission  in  Wien  im  Scluiljahr  1893/94. 

Von  der  löbl.  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien: 
Statistischer  Bericht  über  die  volkswirtschaftlichen  Zustände  d(»s  Erzher- 
zogthumes  Österreich  unter  der  Enns  im  Jahre  1R90.  —  ÖfiVntliclie  Verhand- 
lungen der  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Wien  für  das  Jalir  1893.  — 
Lehr-  und  Lesebuch  für  Männer  und  Frauenkleidermacher,  herausgegeben 
von  der  Handels-  und  Gewerbekammer,  Wien  1880.  —  Die  Donau  und  ihre 
volkswirtschaftliche  Bedeutung.  Außerdem  eine  größere  Anzahl  Bücher 
verschienen  Inhaltes.  —  Vom  k.  k.  Postsparcassenamte:  Eilfter 
Eechenschaftsbericht  des  k.  k.  Postsparcassenamtes  für  das  Jahr  1894. 
Von  den  Herren  Gehe  &  Cfe.,  Dresden:  Handelsberichte. 

B)  Kauf. 

Ottomar  Haupt,  Arbitrages  et  parites,  Paris,  1894.  —  Alexander 
Dorn,  Export  Compass.  Wien  1894.  —  Dr.  Richard  Mayr,  Lehrbuch 
der  Handelsgeschichte,  Wien  1894.  —  Julius  Wenzel y,  Die  Conto- 
corrent-Zinsrechnung,  Dresden  1895.  —  Carl  Porges,  Materialien  für 
den  Unterricht  in  der  Handelscorrespondenz,  V.  Auflage,  Wien  1894.  — 
Materialien  für  den  Unterricht  in  der  Buchführung,  V.  Auflage,  Wien 
1895.  —  Officielles  illustriertes  Posthandbuch:  Die  Schweize- 
rischen Alpenpässe  und  das  Postwesen  im  Gebirge,  Bern  1892.  —  D  r.  E 


35 

GleisluM'ff,  Der  Kaufinaiiii  und  das  Recht,  Leipzig  1895.  —  Max 
Allina,  Lehr-  und  Uebungsbuch  der  einfachen  und  doi»i)elten  Buchfiihrung, 
Wien  1894.  —  Robert  Stern,  Repetitorinm  für  Bank-  und  Sparcassen- 
prüfungen,  Wien  1994.  —  Dr.  Ernst  Kau  lieh.  Lehrbuch  der  kauf- 
männischen Arithmetik,  Pra^  1885.  —  Dr.  Heinrich  Rauchberg,  Die 
Bevölkerung  Österreichs,  Wien  1895.  W.  Trempenau  und  W.  Adam, 
Kaufinännisches  Rechenbuch.  —  Louis  Kaatz,  Buchführung  für  Hotels 
undRestaurants,  Leipzig  1894.  —  H.  Mailänder,  Buchführung,  Schwab. 
Hall  1893.  —  Westphal-Sonn,  Steuersysteme.  —  Allgemeine 
Wechselordnung,  Stempel  und  Gebüren,  Manz  1890.  —  Mayer, 
Schreib vorschiiften.  —  W  i  1  h  e  1  m  T  r  e  m  p  e  n  o  n,  Die  geheimen  Arbeiten 
der  Buchführung,  Quedlinburg  1876  —  W.  Trempenan,  Die  Kauf- 
männische Geschäftsführung  und  Buchhaltung  der  Consumvereine.  —  Wilh. 
Trepenan,  Die  Ausbildung  des  jungen  Kaufmannes  zum  gewandten 
Rechner.  —  Otto  Swoboda,  Die  Kaufmännische  Ortsfrage,  Benin  1894. 

—  M.  C.  Banzer,  Die  moderne  Buchführung  und  die  Buchführung  für 
Restaurants  und  Cafe,  Frankfurt  a.  M.  1894.  —  L.  Mittenzweig, 
Matliematische  Kurzweil.  —  W.  Adam,  (leschichte  des  Rechnens,  Quedlin- 
burg 1892.  —  A.  Lad  eher.  Die  Legierungen  in  ihrer  Anwendung  für 
gewerbliche  Zwecke,  Berlin  1890.  —  Carl  Wunder,  Die  doppelte  Buch- 
führung, Zittau  1893.  —  A/ Engler  und  K.  Prantl,  Die  natürlichen 
Pflanzenfamilien,  II.  Theil.  —  Dr.  Max  Wildermann,  Jahrbuch  der 
Naturwissenschaften  1894/95,  Freiburg  1895.  —  C4eorg  von  Gaal, 
All<remeiner  deutscher  Musterbriefsteller,  XII.  Auflage,  1896.  —  Wilhelm 
R«'»lirich,  Leitfaden  cle.r  Handels  Wissenschaft,  Stuttgart  1895. 

FortKCtzungen : 

Die  nsterr. -ung.  Monarchie    in  Wort  und  Bild.    Band   14. 

—  Topograpliie  von  Niederösterreich.  IV.  Band.  —  Über- 
sichten der  W  e  1 1  w  i  r  t  s  c  h  a  f  t,  von  Dr.  F.  X.  Neumann-Spallart, 
Lieferung  12,  13,  14. 

Zeltiichrifteii : 
Deutsche  Rundschau  (1893,  IV.  Bd,  1894,  L,  IL  IIL  u.  IV.  Bd.) 

—  Centralblatt  für  das  gewerbliche  Unterrichtswesen.  —  Öster- 
r  e  i  c  h  i  s  c  h  -  U  n  g  a  r  i  s  c  h  e  R  e  v  u  e,  Jhrg.  1 894.  —  D  e  r  ö  s  t  e  r  r  e  i  c  h  i  sc  h  e 
Kaufmann,  XL  Jhrg.  —  Illustrierter  Anzeiger  für  Contor 
und  Bureau,  Jhrg.  1894.  —  Zeitschrift  für  Buchhaltung,  IV. 
Jhrg.  —  (iaea,  Natur  und  Leben,  XXX.  Jhrg.  1894.  —  Steno, 
graphische  Corresp  ondenz,  IL  Jhrg.  1894. 

3.  Ijc^hrmittcl  für  Geographie, 
a)  Oberrealschale. 

('Ustos:  Anton  Pokorny. 
1.  GeAcheuke  des  h.  n.-ö.  Landesausschusses:  a)  Unser  altes  Wien 
Foitsetzung,  Blatt  63  bis  76.  b)  Das  alte  Baden  bei  Wien  von  1145  bis 


36 

1690,  mit  erläutemdom  Text  von  Dr.  Hermann  Rollet,  herausgegeben  von 
C.  Grefe. 

ti.  Durch    Ankauf:  Lindenschmit   L.,    Das   römisch-germanische 

Centralmnseum.  Mainz  1889;  Verlag  von  Victor  v.  Zahern. 

b)  llandclsKchule. 

Custos:  Dr.  Othmar  Nebeski. 
Angekauft  wurden:    Peuker,   Kisenbahnwandkarte    von  Europa. 
(Artaria).  Oesterreicliisclie  Monatsschrift  filr  den  Orient.  20  Jahrgang. 

1.  liehrmlttel  für  J^'aturgesehlclite. 

Custos:  M.  Wyplel. 
fiiesrhenke:  EiiK»  Schmetterlin^sammlung,  bestehend  aus  772  Arten 
in  1419  Stücken,  gespendet  von  Johann  Hrdliczka,  Professor  an  der  n.-ö. 
Landes-Oberreal-  und  Handelsschule  in  Krems;  Hermelin  und  Sieben- 
schläfer (Herr  W.  Lang,  Förster  in  Altenwörth  a.  d.  D.);  Wiesel  (Josef 
Wagner,  I.  b.  OL);  Iltis  (K.  Schlichtinger,  IT.  b.  Cl.);  Sumpfohreule  (AI. 
Knorr,  III.  (-1.  ;  Mäusebussard  (L.  Öttl,  II.  b.  Cl.);  Sperber  (F.  Allram, 
I.  a.  CL);  Steinkauz,  Kornweihe.  Ein  Königsfasan  (Phasianus  reevesii) 
durch  Vermittlung  des  Herrn  Professor  Franz  Holub;  Bienenwaben 
(F.  Puchta  und  F.  Stöger,  I.  b.  Ol.);  Fungia  sp.  und  4  Stück  Bernstein 
mit  Insecten-Einsi:hUissen  (G.  Doctor,  VII.  Cl.) ;  ein  grösseres  Stück  Kork- 
rinde von  Quercus  suber  (L.  Öttl,  II.  b.  Cl.);  10  Mineralien  aus  Eisenen 
(Ct.  Selzer,  VII  Cl.);  (>  Pflaiizenabdrücke  aus  den  Lunzer  Schichten  von 
Herrn  Jos.  Haberfellner,  Postmeister  in  Lunz  (durch  den  den  ehemaligen 
Schüler  der  Anstalt,  stud.  techn.  Friedrich  Braun);  eine  fossile  Libelle 
(Körperlänge  16  cm.),  aus  dem  lithogi'aphischen  Schiefer  von  Solenhofen 
(positive  und  negative  Platte),  gespendet  von  den  Scliülern  der  VII.  Cl. 
Mehrere  Photographien  von  geologisch  interessanten  Felsbildungen  aus  dea 
Krems-  und  Kampthab»,  gespendet  von  Herrn  Franz  v.  Prandstetter,  Photo- 
graphen  in  Krems.  Einzelne  kleinere  Objecte  spendeten  die  Schüler  W. 
Dobrowsky  (III.  Cl.)  Job.  Bacher,  Ant.  Bayer  und  R.  Jacak  (IL  a.  Cl). 
G.  Liedeck  (IL  b.  Cl.),  Job.  Neumeyer,  F.  Petrak,  K.  Pinz,  E,  Rößner, 
Ant.  und  Fried.  Weber,  F.  Woyer  (I.  b.  CL),  Th.  Diener,  F.  FaschiDg 
und  Leop.  Fischer  (I.  a.  Cl.),  Fr.  Wachtl,  die  Nonne.  Wien,  1892  (von 
Th.  Diener.  L  a.  Cl.) 

Ankauf: 

a)  Aus  der  ordentl.  Jahres-Dotation :  Hapale  jacchus  und  Talpa  europae^ 
(gestopft),  Tridacna  sp.,  Tubipora  nmsica,  Echinus.  Bergkrystalle  von 
Herkim  (10  Stück),  Quarzkrystalle  von  Suttrop  in  Westphalen,  Eisen- 
kiesel von  Sundwig.  Verschiedene  Utensilien,  Mappen,  Pincetten,  Raupen- 
kästen, Torfplatten,  Steckzangen,  Gestelle  u.  s.  w. 

b)  Aus  der  vom  hohen  Landesausschusse  im  Vorjahre  bewilligten  auBer- 
ordentlichen  Dotation :  Skelet  von  Naja  tripudians  und  Talpa  europaea, 


87 

Schädel  von  Python,  Varanns  salvator,  Chamaeleo  and  Mycetes  seni- 
culns  mit  dem  aufgetriebenen  Zungenbein.  Wiederkäuermagen.  Krystall- 
modell  aus  Glas  (Gipszwilling). 

5.  liehrmittel  ffir  Physik. 

Custos:  Franz  Rathsam. 

Geschenk:  Modell  einer  Henscherschen  Turbine,  gespendet  vom 
Schüler  der  VII  Ol.  Norbert  Oser. 

Ani^ekaarc  wurden:  Auselnfs  Diifusionsapparate  filr  leichte  und 
schwere  Gase;  Taster;  elektrisches  Läutewerk;  Demonstrations-Galvano- 
meter ;  Palmieri'schcr  Krdiuductor,  Kaleidoskop ;  Stereoskop  mit  25  photogr. 
Ansichten. 

O.  liehrmittel  fflr  Chemie. 

Custos:  Dr.  H.  Dwor^ak. 
A)  liieschenke: 

Von  den  Schülern:  Kirschnek  Karl  (VI.  (vi.)  einen  Gasbrenner  für 
sehr  Iiohe  Temperaturen  nach  Fonjuen. 

II)  Ankauf: 

n)  (ilasgegenstände:  4  Retorten  hus  festem  Glas,  ein  Hallou  aus 
Glas  für  Schwefelsiuirefabrikation  mit  Strohkranz  und  Kautscliukstripsel 
und  5  Glasröliren,  2oo  Stück  Eprouv<*tten,  19  Stück  Kochk(»lben,  6  Sätze 
Berherjrläser,  2  Kilo  Thüringerghts,  12  Stück  Ku;;('lrö|inn  aus  festem 
Glas,  ()  Stück  U-Röliren,  0  Stück  Safteprouvetten,  G  Stüik  lietorten  aus 
gewöh.  Glas,  5  Vorla<i:en,  lo  Flaschen  mit  DiMksiripseln  zu  2  [jiter  und 
40  Flaschen  zu  200  cm*. 

/>)  Di  verse  (iegenstä  nde:  (i  Stück  Kautscliukstöpsel,  2  Fiprou- 
vettenständer,  140  g.  Kautschukschlanch,  500  l)o<ren  Filtrierpapier. 

r)  Präparate:  10  g.  ürcin,  4o  g.  Silbernitrat  in  Stangen,  130  g. 
Kupfermetall  in  Blec.hrolle,  2oo  g.  Acetaldehyd,  loo  g.  Ohloralhydrat,  log. 
Resorcin,  4o  g.  Pyrogallol.  200  Zinnchl(»rid,  200  g.  Kaliumnitrat,  :io  g. 
Thymol,  500  g.  Weizenstärke,  5  g.  Phloio^rlucin,  2  g.  Aeskulin,  4  g.  Coni- 
ferin,  10  g.  AnisnaMeliyd,  5  g.  Vanillin,  2  Kilo  Braunstein,  4  Kilo  gran. 
Zink,  5  g.  SchieHbaumwolle,  1  Li(«^r  Seifenlösung  nach  Clark,  90  g.  Silber- 
iiitrat  kryst.,  I  Kilo  Kaliumchlorat,  :30  g.  Kupferfolie,  Vi  Kilo  gefälltes 
«ifelbes  Quecksilberoxyd,  14  Kilo  Ammoniak  ehem.  r.,  18  Kilo  Amnnmiak 
tech.,  17  Kilo  Salzsäure,  eh.  r.,  LJ-f)  Kilo  Salpetersäure,  2  Kilo  Braunstein 
in  Stücken,  2  Kilo  Braunstein  in  Pulver,  4  Liter  Alkohol  abs.,  10  Kilo 
Marmor. 

Von  der  außerordentlichen  Dotation  wurden  in  Anschaf- 
fung gebracht:  I  Wage  für  die.  praktischen  Uebungen  mit  2facher  Arre- 
tierung, 1  Tauchbatterie  mit  20  kleinen  Elementen. 


38 

T.  liehrmlttel  rfirl¥arenkunde. 

Gustos:  Dr.  0.  Nebeski. 

Herr  S.  Kleewein  in  Krems  spendete  eine  Probe  von  Chinarinde. 

Angekauft  wurden :  60  Proben  von  verschiedenen  Cerealien  und 
Hülsenfrüchten;  ein  Antimonit  mit  Endflächen  von  Felsöbanya;  ein  Eisen- 
kiesel von  Sundwig ;  4  Stücke  von  lithographishem  Schiefer  ans  Solenhofen 
(mit  Versteinerungen);  30  mikroskopische  Präparate  von  Pilzen,  welche 
auf  Culturpflanzen  schmarotzen ;  2  Demonstrationsmikroskope ;  eine  Spiritus- 
lampe; verschiedene  Droguen  und  Chemikalien;  15  Wandtafeln,  Darstel- 
lungen nutzbarer  Bäume  enthaltend  (Gerold  &  Sohn) ;  botanisches  Central- 
blatt  1896 ;  pharmaceutische  Centralhalle  1895 ;  zoologischer  Anzeiger 
1895;  das  Naturraliencabinet  1895;  Claus,  Lehrbuch  der  Zoologie,  V.  Aufl. 
1895 ;  Thaler,  die  Müllerei  (Hartleben,  Wien). 

8.  lielirmlttel  ffir  geom.  Zeichnen. 

Custos:  J.  Walter. 
Zwei  Tafelzirkel,  zwei  Dreiecke. 

O.  liehrmlttel  für  Freihandzeichnen. 

Custos:  Adalbert  Micholitsch. 

Herdtle  Hermann.  Vorlagen  für  das  polychrome  Flach-Ornament 
Eine  Sammlung  italienischer  Majolicafliesen.  2G  Tafeln  Farbendruck.  Folio, 
Wien  Gräser.  Hauser  Alois,  Säulenordnungen,  Wandtafeln  zum  Studium 
der  wichtigsten  architectonischen  Formen.  Wien,  Höld(M-. 

Tafel  II.  Jonische  Oi dnung.  Tafel  VII.  Ital.  Renaissance.  Tafel  IX. 
Ital.  Renaissance.  Tafel  X.  Ital.  Renaissance. 


III.  Körperliche  Ausbildung  der  Schüler. 

Wie  früher  so  hat  der  Lehrkörper  auch  im  verflossenen  Scliuljinn-e 
der  kör])erlichen  Ausbildung  der  Schüler  seine  besondere  Aufmerksamkeit 
zn;>ewendet.  In  der  Oonferenz  am  7.  November  1894  wurde  beschlossen, 
dieselben  Veranstaltungen  beizubehalten,  wie  in  den  früheren  Jahren,  da 
sie  sich  ganz  vortrefflich  bewährt  hatten.  Diese  Veranstaltungen  betreffen 
a)  das  Eislaufen,  b;  das  Baden  und  Sclnvimnien.  c)  die  Jugendsi»iele  und 
d)  die  Schüleraustlüge. 

Die  grollen  Eisflächen  auf  den  al».ir(*baulen  Donauarmen  bdten  den 
Schülern  reichliclie  (Telegenheit,  die  körpeiüche  (M)ung  des  Scblittscliuli- 
laufens  zu  pflegen.  Die  Pächtt^r  des  Eisidatzes,  welche  für  die  Instand- 
haltung verhältnismäßig  geringe  Auslagen  hatten,  bewilligten  in  anerken- 
nenswerter Zuvorkommenheit  den  Schülern  der  hiesigen  Mittelschulen  sehr 


89 

ermäSigte  Preise,  so  dass  (siehe  Tabelle)  drei*  Viertel  der  gesammten 
Schüler,  —  mit  Hinwegreehming  der  nicht  in  Krems  oder  Stein  wohnenden 
(die  nwHch  der  Schule  Krems  alsbald  verließen)  vier  Fünftel  derselben  — 
die  gesunde  Bewegung  des  Eislaufens  pflegten. 

In  nicht  viel  geringerem  Maße  wurde  im  Sommer  das  Bad  benützt. 
Die  studierende  Jugend  hatte  die  Begünstigung,  die  städtische  Badeanstalt 
im  Donaustrome  um  den  Betrag  von  8  kr.  per  Bad  (bei  Dutzendkarten 
nurh  billiger)  zu  benutzen,  konnte  aber  auch  au  einer  abgesteckten  seichten 
Stelle  in  geschützter  Lage  unentgeltlich  baden.  Die  gebotene  Gelegenheit 
fand  ausgiebigen  Zuspruch. 

Für  die  Jug<*ndspiele  steht  der  Turn  Schulgarten,  ein  umfangreicher, 
von  großen  schattenspen(l«*nden  Bäumen  besetzter  Platz  neben  der  Turn- 
halle, ferner  der  an  der  Westseite  der  Halle  gelegene  Feuerwehrübungs- 
platz und  die  beiden  Exercierplätzc  zur  Verfügung;  es  wurde  fleißig, 
zuweilen  gleichzeitig  an  zwei  und  drei  Plätzen,  gespielt.  Besonders  beliebt 
waren  Ballspiele,  Gerwerfen  u.  dgl.  Dabei  lielJ  sich  die  Wahrnehmung 
machen,  dass  die  Jugend  auch  ohne  Festsetzung  bestimmter  Spielstunden 
sich  nach  Mögliclikeit  auf  dem  Spielplatze  einfand  und  die  Spiele,  welche 
sie  wnU'Y  Anleitung  des  Turnlehrers  gelernt  hatte,  eifrig  betrieb. 

Mit  l)escmderer  Befriedigung  möchte  der  Berichterstatter  hervorheben, 
dass  eine  große  Anzahl  von  Sehülerausflügen  unternommen  wurde.  Die 
ein/einen  Mitjrlieder  des  Lehrkörpers  unterzogen  sich  mit  großer  Bereit- 
willigkeit der  Mühe,  die  Srhüler  in  die  schöne  (Umgebung  von  Krems,  in 
<lie  heiTliche  reizende  Natur  hinauszuführen,  sie  im  Schauen,  im  Beob- 
achten zu  unterweisen,  d«*n  Sinn  für  die  Schönheit  der  Natur  in  ihnen  zu 
wecken  und  unb«*mrrkt  ihre  ('harakterentwicklung  zu  fördern.  Diese  Aus- 
flüjre  dienU^n  zu  rntecweisungen  über  geographische,  geschichtliche,  natur- 
wissenschnttliche  Fragcui;  es  wurden  Spiele  im  Freien  vi^anstaltet,  und, 
um  belebende  Abwechslung:  in  die  Sache  zu  bringen,  Lieder  dazwischen 
gesungen.  Die  Jugend  hatte  somit  reichliche  (lelrgenheit,  ausgiebige 
Bewegung  im  Freien  zu  machen.  Die  Schüler  der  IL  und  VI.  (-lasse 
unternahmen  auch  botanische  Excursionen. 


40 


Verzeichnis  der  Ausflüge. 


Datum 


Classe 


Wegrichtung 


24.  April 


24.      „ 


24. 


27. 


27. 


27. 


1.  Mai 


1.      n 


2. 


2. 

2. 

4. 
11. 
11. 
15. 
22. 
25. 


111. 


l.b 


11.  a 


IV. 
VI. 
l.b 

IV. 

H.  I.  u 
H.  11. 

VI. 


V. 


Bäusperbaohthal,  Scheibenhof, 
Vogelberg,  Dümstein. 


Alaunthal,  Egelsee,  Vogelberg, 
Förthofergraben. 


Alannthal,  Egelsee.  Stein. 


Alaun thal,  Braunsdorfer,  Egelsee, 
Bäasperbachthal. 

Palt,  Fucha,  Wetterkreuz,  Hollenburg, 
Theiss,  Bohrendorf. 


Mauteriibach,  Ferdinands  warte, 
Hnndsheim. 


Alaunthal,  Waldhof,  Jmbach. 


Förthofergraben,  Starhembergwarte, 
Dümstein, 


Weiuzierlerau,  Bohreudorf. 


Vll. 
11.  b 
111. 
1.  a 
V. 
IV. 

111. 

H.  1.  u. 
H.  11. 

VI. 


Bergern,  Todter  Manu,  Wölbung, 
Meidling  (ganztftgit^). 

Egelsee,   Kcicha,  Hohenstcin,  Harten- 
stein, Lobendorf,  Spitz  (ijfauztägig.) 

Bossatz,  Seegraben,  Aggsteiu, 
Jauerling,  Spitz  (gauztiigig). 


Bausperbachthal,  Scbeibenhof, 
Vügelberg,  Dümstein. 


Aigeu,  Albrecht^warte,  Kleiuwieii, 
Meidling,  Paudorf,  Göttweig,  Fürth. 

Kuhberg,  Waldhof,  Egelsee. 

Waldhof,  Steinbachthal,  Senfienbcrg. 
Bechberg. 

Waldliof,  Schatz  wand,  Seiiftenherg, 
Rechberg. 

HniiJiikirchen  Wetterkreuz,  Holleu- 
hurg,  Weidliiig,  Bohreudorf. 


llolleuburg,  Wetferkreuz,   Krustetten, 
Meidling. 


Beglei  tu  ng 


s.  Prof.  Bind. 


Prof.  Micholitsch. 


8.  Prof.  Hrkal. 


Prof.  Wyplel. 


8.  Prof.  Rind. 


Prof.  Pokorny  u.  Bathsam 


Prof.  Bathsam  u.  Beues. 


s.  Prof.  Bind. 


Prof.  Holub  n.  Kunisch, 


Prof.  Walter  u.  Pokoray. 


8.  Prof.  Dr.  Schwab, 
Beues  u.  Kuuisch. 


Prof.  Beich. 

Prof.  Dr.  Dworzak,  Wyplel 
u.  Dir.  Ehrenberger. 


s.  l^of.  Bind. 


8.  Prof.  Dr.  Schwab, 


Prof.  Diutzl. 


Bausperbachthal,  Scheibeuhof, 
Dümstein. 


Prof.  Bathsam. 


8.  Prof.  Rind. 

Prof.  Ho^ub,  Bathsam, 
u.  Kuuisch. 


Prof.  Dr.  Dworzak. 


41 


Datum 

Classe 

W  e  g  r  i  c  h  t  u  n  g 

^.^.^= 

=^^^^- 

-r^-                                                           _                                                        -_ 

25.  Mai 

111. 

äetikopf,  R<^Riatxbach. 

5.  Juni 

l.b 
l.a 
111. 
11.  a 
l.a 

McidUng«  Rleinwieu,  Göttwßig, 
Funh,  Mauttrn. 

8.      „ 

FiirUihofer^rabeu,  SUrbemhergwart«, 
Vogelber^,  DUrnstein. 

B.      „ 

Kubberg,  Reohberg,  Gneixettdorf, 
EßhTtüüort 

ir>.      „ 

Scbaberg,  Huntl^boiin,  Mauteni. 

15.      „ 

MeiiLü&g. 

17.      „ 

V.  VI. 

Jauerling,  9[tit£  (ganztägig). 

17.      „ 

H.  IL 

Bergern,  W5lbljtig,  Meidling. 

17.      n 

IV. 

Waldhof.  SleinbachUial,  Setifteiiberg, 

Begleitung 

Prof.  Reich,  Rathsam, 
Dr.  Schwab. 


8.  Prof.  Hrkal. 


8.  Prof.  Dr.  Schwab. 


8.  Prof.  Rind. 
Prof.  Tanber  u.  Wyplel. 

8.  Prof.  Rind. 

Prof.  Diutsl,  Pokorny 
u.  Rathsam. 

8.  Prof.  Kuni8ch. 


Prof.  Tauber  u.  Riod. 


Von  den  SchiUem  der 
Classe  sind 


y.      .Schwimmer: 


,    1.  b 

i 

I  IL  a 


U 
11 
15 
17 


KiHÜiulVr: 

11» 
19 
22 


Von  den  Schülern  der  fJlasMe 

leben  in  den  letzen      ',  V       .  , 

1  Wothen  des  Schuljahres  '®^<^"  »"  <*«"  Ferien 
auf  dem  Lande:  |    »"^  ''«">  l^an<le    ! 

\U 
22 
15 


in. 

1 

:      20 

1 

28 

IV. 

i 

37 

1 

:v.i 

V. 

i     " 

12 

VI. 

'     '•"' 

15 

VIL 

i 

1             7 

7 

,    11  -s. 
I. 

17 

27 

Il.s. 

1      N. 

1              H 

9 

Zu«. 

l«f> 

219 

Siimnitliche  Schüler 
widmen  in  Krems,  Stein 

(»drr  in  der  nächsten  Niihe 

I 

I   der  beiden  Städte. 


15 
21 
2H 
13 
Li 
5 
31 
13 
193 


37 
32 

:i6 

29 
43 
41 
15 
20 
7 
39 
29 
317 


49 

IV.  Unterstützung  mittelloser  Schüler. 

1.  Stipendien  und  Unteratfitzungsbetrage. 

Im  Genüsse  von  Stipenden  waren; 

1  Schüler  der  IV.  Classe  (Thalhofer'sche  Stiftung) fl.  100.— 

1         „         „     V.        „       (gräfl.  Windhagsches  Stip.) fl.  315.~ 

1        „         „    VI.       „      (n.-ö.  Landes-Kaiserstip.); fl.  150. — 

1        „         «II.        „      der  Handelsschule  (n.-ö.  Land.-Kaiserst.)  fl.  150. — 

SumrniTfl.  750.— 
Unterstützungsbeträge  erhielten : 

1  Schüler  der  in.  Classe  (Zehnkreuzerverein) fl.  50. — 

1         „         „     VI.       „  „  fl.  50.- 

1         „         „      I.     Handsch.-Cl.        „  fl.  50.— 

1        „         „in.  Cl.  (Schuhmacher'sche  Stiftung) fl.  21.— 

7  Schüler   der   Real-  und  3  Schüler  der  Handelsschule   aus   dem 

Unterstützungsfonde fl.  120. — 

Summe  fl.  291^ 
!^.  Unterstfitzungsroiid. 
Cassagebahrung: 

Einnahmen, 
a)  Oeüelieiikc : 

Vom  Abituricnteu-Jubiläums-Commers  (1884) fl.  15.80 

Von  Herrn  Bachmann  in  Wien fl.  15.— 

„         „      Fabris  in  Purgstall fl.  2. — 

„         ^      Prof.  Bouvier  in  Krems fl.  1. — 

„         „      Strobl  in  Wien fl.  5. — 

„         „      Oesterreicher,  Buchhändler  in  Krems fl.  3. — 

„  einem  Ungenannten fl.  — .58 

„  der  Sparcasse  in  Krems fl.  10. — 

„  Frau  Dr.  Stingl  in  Krems fl.  10.— 

„  Herrn  Weisse,  Buchhändler  in  Krems fl.  3. — 

„         „      Sickinger  in  Laugenlois fl.  20. — 

„         „      kais.  ßath  Forstner  in  Krems fl.  10. — 

„         „      Director  Kberle  in  Krems fl.  10. — 

„         „     ( -hwalla  in  Wien fl.  10. — 

„  Frau  Lamprecht fl.  2. — 

„  einem  Ungenannten fl.  1. — 

„  Herrn  Herzka  in  Wien fl.  10. — 

„  Frau  Waller  in  Wien fl.  5.— 

„  Herr  Mareczek  in  Korneulnirg fl.  50. — 

„  der  IL  Classe  der  Handelsschule fl.  1.36 

„  Frau  Kirschnek  in  Krems fl.  5. — 

„  der  Stadtgemeinde  Stein fl.  20. — 

Aus  dem  n.-ö.  Landesfonde fl.  lOO. — 


48 


b)  Zinsen: 

Langheinz'sche  Stiftung fl.  8.40 

Sparcasse  in  Krems fl.  73.27 

Beamtenvereins-Consortinni  in  Krems fl.  27.73 

Vorsclmssverein fl.  23. — 

Coupons fl.  74.20 

c)  Krtrilgnis  der  von   Professoren   der   Anstalt  zu  Gunsten 

des  Unterstützungsfondes  abgehaltenen  Vorlesungen  .  fl.  212.48 

Summe'fl.  728.82 

Ausgaben : 

Conto  Weisse,  Buchhandlung fl.  238.05 

„      Oesterreicher,  Buchhandlung fl.    88.43 

„      Forner,  Buchbinder fl.     10.90 

„      Kunschak,  Papierhandlung fl.     16. — 

„      Pölzl,  Papierhandlung fl.    47.45 

„      Saska fl.    23.05 

Baruntersttttzungen  und  Kosttage fl.  146.05 

Sumitte^.~569.93 

Aus  der  Gegenüberstellung  der  Einnahmen fl.  728.82 

und  der  Ausgaben .    .  fl.  560.93 

ergibt  sich  eine  Vermögenzunahme  von fl.  158.89 

Dazu  kommen  2  8ilberrenten  zu  100  fl.  Nominalwert,  welche  durch  das 
Legat  Kriisch  dem  llnterstützungsfonde  der  Anstalt  zugewendet  wurden. 


Verm5gensstand  am  15.  Juni  1S05. 

1894 


1895 


l.  SparcaHse-Einlagen  und  Bargeld: 

Einlagebuch  bei  der  Spvrcasso  in  Krems  Tom.  XXI,  Fol.  7(M>, 
H.  Z.  11072  

Eiula^ebuch  bei  der  SparcasBe  in  Krems  Tom.  XXVll, 
Fol.  164,  B.  Z.  25185 

Eiulagebnch  bei  der  Sparcassr  in  Krems  Tom.  XXXI,  Fol. 
812,   B.   Z.  31149 

Einlairpbucli  bei  dem  1.  Vorscbussvereine  für  Krem«  und  Um- 
gebung: Tt»m.  Vll,  Fol.  ;<25 

Einlagebuch  bei  dem  Spar-  und  V^orschuHK-ConHortium  den 
öaterr.  Beamtenvereines 

Barrebt 


a:)54 


Summe  den  P>argeldeH  . 

2.  Wertpapiere,  angeführt  im  Nominalwerte: 

1  Stück  Silberreiite  a  KKM)  fl 

I       „  ^  ji  I(X)  Ü 

I       „       Tapierrenten  a  KM)  M 

I  Sttiike  Papierrente  a  1<m)  fl.    (Legate  der   Frau  M.  Lang- 

hcinz  und  des  Herrn  J.  Eggel)  beim  h. 

n.-ö.  LandcHauHHchuMKC  in  Verwahrung  . 
Ein   Fünftel   lHH<»er  Loh,  Serie  3H5H  Nr.  19 ■!     KK) 

il 

8.  Gebraurhtf  Sohulbüeher.  Schreib-  und  Zeiihenrequisiten. 


fl. 

379 

PJ72 

450 

575 

12 


1000 
KM) 
200 


4(H) 


kr. 

94 
()3 

73 

()4 
19 


13 


fl. 

kr. 

379 

94 

1272 

62 

450 

— 

575 

73 

813 
21 

08 

3513 

02 

1000 
100 
400 

— 

4(K) 
KK) 

— 

44 

An  99  Schüler  der  Realschale  und  28  Schüler  der  Handelsschule 
wurden  Lehrbücher  geliehen,  an  63  Realschüler  und  12  Handelsschüler 
wurden  Schreib-  und  Zeicheniequisiten  vertheilt. 

Die  Direction  spricht  für  alle  der  Unterstützung  gewidmeten  Beträge 
und  Spenden  namens  der  dürftigen  Schüler  den  wärmsten  Danli  aus. 


V.  Chronik. 

Die  Aufhahmsprüfungen  fllr  das  Schuljahr  1894/95  wurden  am  13.  Juli 
und  am  17.  September,  die  Wiederholungsprüfungen  am  18.  September 
vorgenommen.  Am  19.  September  fand  der  Eröffnungs-Gottesdienst  statt, 
nach  welchem  den  Schülern  die  Schulordnung  verlesen  und  die  Stunden- 
eintheilung  bekannt  gegeben  wurde.  Am  20.  September  begann  der  regel- 
mäßige Unterricht. 

Am  26.  September  fand  unter  dem  Vorsitze  des  k.  k.  Landes-Schul- 
inspectors  Dr.   Ferd.    Maurer  die   Maturitäts- Wiederholungsprüfung  f?tatt. 

Am  4.  October  und  am  19.  November  wohnten  der  Lehrkörper  und 
die  Schüler  dem  aus  Anlass  des  allerhöchsten  Namensfestes  Sr.  Majestät 
des  Kaisers  und  Ihrer  Majestät  der  Kaiserin  abgehaltenen  Schulgottes- 
dienste bei. 

An  den  Tagen  vom  7.— 10.  .Jänner  und  6.-8.  Juni  1895  nahm  der 
k.  k.  Laudesschul-Inspector  Dr.  Fenl.  Maurer  eine  allgemeine  Inspection 
der  liealschule  und  eine  specielle  des  realistisclien  Unterrichtes  an  der- 
selben vor  und  theilte  in  der  am  10.  Juni  abgehaltenen  Conferenz  seine 
Wahrnehmungen  mit. 

Am  5.  und  6.  April  inspizierte  der  k.  k.  Landes-Schulinspector  Stephan 
Kapp  den  humanistischen  IJntorridit  an  der  Realscluile. 

Am  14.  und  15.  Juni  inspicierte  der  k.  k.  Landes-Schulinspector  Dr. 
Jul.  Spängier  die  Handelsschule. 

Am  14.  Jänner  wohnte  der  liochwürdigste  Bischof  von  St.  Polten 
Dr.  Job.  Rössler  dem  Keligionsunterridite  in  mehreren  Classen  der  Real- 
schule bei  und  am  21.  Juni  inspicierte  der  hochwürdigste  Probst  Dr.  Ant. 
Kersclibaumer  den  katli.  Reü^^äonsunterriclit. 

Leider  hat  die  Anstalt  den  Verlust  zweier  hoffnungsvoller  Schüler 
zu  beklagen.  Am  16.  October  1894  starb  der  Schüler  der  IL  Classe  der 
Realschule  Karl  Sickinger  nach  kurzer  Krankheit  im  elterlichen  Hause  in 
Langenlois;  am  3.  Juni  1H95  verschied  der  Scliüler  der  IL  Classe  der 
Handelsschule  Alois  Stöger  nach  langem  schmerzlichen  Leiden  in  Enga- 
brunn.  In  beiden  Fällen  betheili^^^ten  sich  Lehrkörper  und  Schüler  der  Anstalt 
am  Leichenbegän^niisse. 

Am  25.  Juni  begannen  die  Versetzungsprüfungen;  am  13.  Juli  wui-de 
das  Schuljahr  geschlossen. 


46 

VI.  Wichtige  Erlässe. 

1.  Erlass  des  h.  k.  k.  Ministeriums  für  Cultiis  und  Unterricht  vom  19.  Juli 
1894,  Z.  1:^51,  durch  welchen  die  chemisch-praktischen  Arheiten  im 
Lahorat^rium  an  der  Realschule  geregelt  werden. 

2.  Erlass  des  li.  k.  k,  Landesschulrathes  vom  3.  .October  1894,  Z.  9597, 
durch  welchen  mitgetheilt  wird,  daß  dem  Herrn  k.  k.  Landesschul- 
Inspector  Stephan  Knapp  die  humanistische  Inspection  der  Anstalt  zu- 
gewiesen wird. 

3.  Krlass  des  höh.  k.  k.  LandesschulraÜn^s  vom  9.  März  1895,  Z.  2228, 
durch  welchen  eine  authentische  Interpretation  des  Punktes  4  der 
Ministerial- Verordnung  vom  10.  März  1885,  Z.  22900  durch  das  hohe 
Unterrichtsministerium  mitgetheilt  wird. 

4.  Krlass  des  h.  k.  k.  Landes-Schulrathes  vom  17.  April  1895,  Z.  3125, 
dunli  weh-hen  auf  die  Ministerial-Verordnung,  die  Gesundheitspflege 
hetreflfend,  aufmerksam  g(»macht  wird  und  bezügliche  Weisungen  eilheilt 
werden. 

5.  Erlass  des  h.  k.  k.  Landes-Schulrathes  vom  16.  Juni  1895,  Z.  5644, 
durch  welchen  Normen,  die  Realschul-Maturitätsprüfung  betreifend,  mit- 
getheilt werden. 


v^.   ^a:>  cfnnctc   c^cz-  Scfiufc. 

L  Realschule. 

I.  Unterricht 

Der  Unterriclit  wurde  nach  dem  durch  dii^  Verordnung  des  hohen 
k.  k.  Unterrichtsministeriums  vom  15.  April  1879,  Z.  5607,  festgestellten 
Normjillrhrpbinc  für  Realschulen  und  den  hiezn  erschienenen  Instructionen 
in  Brrürksi(*hti;rung  der  durch  die  Ministerialerlässe  vom  23.  April  1880, 
Z.  6263  —  die  Geometrie  und  das  geometrische  Zeichnen  betreffend  — 
und  Vom  27.  April  1880,  Z.  3811  —  die  deutsche  und  französische  Sprache, 
(Te<»graphie,  Mathematik,  Physik  und  Kalligraphie  betreffend  —  angeord- 
neten Modificationen  ertheilt. 

Beim  Unterrichte  im  Deutschen  wurden  außer  dem  Tjesebuche  in  der 
VI.  Ulasse:  Schilha*s  „Wilhelm  Teil«  und  Göthe's  „Iphigenie  auf  Tauris" ; 
in  der  VII.  Classe:  Göthe\s  „Hermann  und  Dorothea",  Lessing's  „Minna 
Von  Barnhelm",  Schiller's  „Jungfrau  von  Orleans",  „Wallenstein"  und 
„Braut  von  Messina"  gelesen  ;  in  beiden  Classen  wurden  mehrere  Gedichte 
memoriert. 

Freie  Vortrüge  wurden  von  sämmtlichen  Schülern  der  VIT.  Classe 
gehalten. 


46 


Die  erste  und  zweite  Classe  wurde  im  Ganzen,  die  IV.  Classe  im 
Freiliandzeiclmen  in  Parallelabtheilungen  getheilt,  die  Scliüler  der  VI.  und 
Vn.  Classe  erhielten  gemeinsam  Unterriclit  im  Zeichnen  und  Turnen. 


Lebrgegenstände  und  Zahl  der  wöchentlichen  Lehr  stunden. 


Lehrgegenstäude 


Religion 

Dentsche  Sprache 

Französische  Sprache 

Englische  Sprache 

Geographie 

Geschichte 

Mathematik 

Naturgeschichte 

Physik 

Chemie • 

Geometrie  und  geom.    Zeichnen, 
darstellende  Geometrie  .   .   .   . 

Freihandzeichnen 

Turnen 

Summe  .    . 
Schönschreiben  (bedingt  obligat) 


28 

1 


Classe 


ni. 


IV. 


V.    !  VI. 


Vll. 


In  allen 
7  Classen 


3 
3 
2 


28   I    30 

1    I    — 


30 


32   I 

! 


33 


3^ 


8 
23 
25 

9 

9 
15 
27 
14 
14 

9 

18 
28 
14 


29    !    29 


213 
2 
215' 


Freie  Lehrgegenstände. 

a)  Stenographie  in  2  Abtheilungen  mit  je  2  Unterrii-htsstuiiden  wöchentlich. 

b)  Gesang  in  2  Abtheilungen  mit  je  2  Unterrichtsstunden  wöchentlich. 

c)  Uebungen  im  chemischen  Laboratorium.  Daran  betheiligten  sich  in  der  1.  Ab- 
theilung 7,  in  der  11.  Abtheilunor  4  Schüler  der  Oberrealschule.  Diese  Schüler  besuchten 
zur  Erweiterung  ihrer  praktischen  Kenntnisse  unter  Führung  des  Prof.  Dr.  Dworzak 
die  Gasfabrik,  das  Brauhaus  in  Krems,  die  Lederfabrik  von  Herrn  Schmitt  in  Rehberg 
und  die  Spiritusbrennerei  von  Herrn  Neunteufel  Im  Kremsthal. 


Maturitätsprüfung. 

Am  Schlüsse  des  Schuljahres  1893|94  legten  die  Maturitätsprüfung  mit  gutem  Erfolge  ab: 


Nr. 

Name 

Geburtsort 

Jahr  und  Tag 
der  Geburt 

Prüfungs- 
ergebuis 

Gewählter  Beruf 

1. 
2. 

3. 
4. 
5. 

Bitterlich  Ernst 

Ober-Erlitz, 
Böhmen 

3.  Jänner 
1877 

Reif 
mit 

Auszeichnnng 

Hochschule  für 
Bodencultor 

Braun  Friedrich 

Gaming, 
Nied.Oest. 

18.  Jänner 
1874 

Reif 

Technische 
Hochschule 

Doppelreiter 
Daniel 

Königsbrunu 
Nied.-Oest. 

27.  Jänner 
1876 

Reif 

Technische 
Hochschule 

Reichsritter  von 

Hohenblum  Slmic 

Josef 

Wien 

10.  Februar 
1875 

Reif 
Reif 

mit 
AuBieichnang 

Technische 
Hochschule 

Kittinger  Anton 

Klein- 

Grillowitz, 

Mähren 

31.  Mai 
1875 

Technische 
Hochschule 

1 

i 

j 

47 


Nr.  Name 

«.  Krebs  Franz 


Geburtstag  ^^^^'-qÄ 


7. 

8. 


Schmidini^^r  Franz 
Szegfü  Franz 


Wolfachläger 
Roman 


Wien 


ITohenfnrth, 
Böhmen 


Kbergassing, 
Nied.-Oe. 

UreUchlag, 
Böhmen 


15.  Augnst 
1875 


2i.  Juli 
1872 

14.  .Tnni 
1874 

10.  Sept. 
1874 


Prilfungs- 
Ergebnis 


Gewählter  Beruf 


Reif 


Reif 
Reif 
Reif 


Verwaltungsdienat 


Von  den  11  Abiturienten,  welche  sich  am  Schlüsse  des  Schuljahres 
1893/4  zur  Ablegung  der  Maturitätsprüfung  gemeldet  hatten,  wurden  zwei 
reprobiert. 

Der  Maturitätsprüfung  am  Schlüsse  des  Schuljahres  1894/5  unter- 
zogen sich  die  7  ftflfentlichen  Schüler  der  VII.  Olasse.  Die  schriftlichen 
Prüfungen  wurden  in  der  Zeit  vom  13.  bis  18.  Mai  abgehalten.  Zur  Be- 
arbeitung kamen  folgende  Aufgaben: 

a)  Aus  der  deutschen  Sprache:  „Einfluss  der  bedeutenden 
naturwissenschaftlichen  Entdeckungen  auf  die  Culturentwickelung  der 
Menschheit." 

b)  Aus  der  französischen  Sprache: 

1 .  Französich-deutsch :  Aus  Choix  de  Lectures  Fran(;aises  par  H.  W.  Win- 
gerath :  Les  croisades  (par  Michaud)  Von  L'histoire  du  moyen  age  .  .  . 
bis  .  .  .  l'objet  de  la  guerre  sainte. 

2.  Deutsch-französich :    „Karl   der   Grosse   und  die  Gesandten    Harun  al 
Raschids."  aus  dem  üebungsbuche  von  G.  Ploetz. 

a)  A  u  8  d  e  r  e  n  g  1  i  c  h  e  n  Sprache:  „Origin  of  Navigation "  (by 
W.  Robertson)  aus  dem  Englischen  Lesebuche  von  Karl  Wihlidal;  von 
The  progress  of  men  .  .  .  bis  .  .  .  remote  discoveries. 

d)  Aus  der  Mathematik: 

1.  Folgende  Gleichungen  sind  aufzulösen: 
X  _  y 


.3         8  6. 

^  (y  -  X  +  x-y> 


T  -  y  (^  +  i) 

2.  Von  der  Spitze  D  eines  h  =•  62*8  m  hohen  Gebäudes  OD  hat 
man  nach  zwei  einander  gegenüberliegenden  Punkten  A  und  B  eines 
Stromufers  visiert  und  die  Winkel  ADC  =  a  =  77»  3P  52'*  und  BDC 
r.  =  ,<  «  82"  10*  32"  gemessen;  außerdem  war  noch  der  Winkel  ACB  =y 
=  22«  47*  bestimmt.  Wie  breit  ist  der  Strom? 

3.  Von  einem  sphärischen  Dreiecke  ABC  sind  die  Seiten  b.  «ai  120" 
34*,  c  =  88"  12*  20**  und  der  eingeschlossene  Winkel  «  =  47"  42*  gegeben. 
Man  berechne  den  Flächeninhalt  des  Dreieckes,  wenn  dasselbe  auf  einer 
Engel  mit  dem  Halbmesser  r  —  16*806  m  liegt. 


48 

4.  Es  ist  der  geometrische  Ort  der  Mittelpunkte  jener  Kreise  zu  suchen, 
welche  den  Kreis  x*  +  y*  =  16  von  innen  und  den  Kreis  (x  +  2)*  +  y*  =  4 
von  außen  berühren. 

e)  Aus  der  darstellenden  Geometrie: 

1.  In  einer  Ebene  E,  welche  mit  der  ersU^n  Projectionsebene  einen 
Winkel  von  60"  bildet  und  deren  2.  Spur  unter  45**  gegen  die  Projections- 
achse  geneigt  ist,  soll  ein  Punkt  A  angenommen  werden,  der  von  der 
2.  Projectionsebene  zweimal  so  weit  absteht  als  von  der  ersten.  Man 
ziehe  durch  A  eine  Gerade,  welche  in  der  Ebene  E  liegt  und  mit  ihren 
Spuren  gleiche  Winkel  bildet. 

2.  Eine  zur  ersten  Piojectionsebene  senkrechte  und  auf  ihr  ruhende 
cylindrische  Röhre  und  eine  p]bene  E  sind  gegeben.  Die  erste  Spur 
dieser  letzeren  schließe  mit  der  Projectionsachse  einen  Winkel  von  45® 
ein  und  berühre  die  erste  Spur  der  äußeren  Cylinderfläche  rechtseitig  und 
rückwärts,  die  2.  Spur  der  Ebene  sei  unter  60"  gegen  die  Projectionsachse 
geneigt.  Man  construiere  für  paralleles  Licht  den  Selbstschatten,  den 
Schlagschatten  ins  Innere  der  Röhre,  sowie  jenen  auf  die  Projectionsebenen 
und  auf  die  Ebene  E. 

3.  Ein  regelmäßiges  Gseitiges  Piisma,,  welches  mit  einer  Grundfläche 
auf  einer  horizontalen  Ebene  aufruht,  ist  perspectivisch  darzustellen.  Die 
Grundkznten  betragen  je  8  cm,  die  Seiteukanten  je  15  cm,  die  Augdistanz 
30  cm.  Die  Seitenkante  AB,  deren  unterer  Endpunkt  A  die  Coordinaten 
X  =  —  4  cm,  y  =  0  cm,  z  ==  —  9  cm  habe,  liege  in  der  Bildebene. 
Die  in  A  zusammenstoßenden  Grundkanten  seien  hinter  df^r  Bildebene  und 
unter  gleichen  Winkeln  gegen  dieselbe  geneigt.  Man  construiere  den  für 
paralleles  Licht  am  Prisma  auftreteneen  Selbstschatten  und  dem  Schlag- 
schatten auf  der  erweiterten  Basisebene  wie  auch  jenen  auf  die  zur  Ver- 
ticalebene  parallele,  im  Abstände  -f-  6  cm  von  ihr  befindliche  Ebene  E. 


III.  Verzeichnis  der  Lehrbücher 

die  Im  Schuljahre  1805/06  In  Verwendung  kommen. 

Religion:  I.  Cl.  Drechsl,  biblische  Geschichte.  —  TT.  Cl.  Drechsl,  katho- 
lische Glaubenslehre    —  III.  CL  MQUner,    katholische  Sittenlehre. 

—  IV.  Cl.  Fischer,  Lehrbuch  der  Kirchengeschichte. 
Deutsche  Sprache;  T.  und  II.  Cl.  Kummer,  deutsche  Schulgrammatik. 

—  III.  und  IV.  Cl.  Willomitzer,  deutsche  Grammatik.  T.  —  IV. 
Cl.  Kummer  Dr.  K.  und  Stejskal  Dr.  K.,  deutsches  Lesebuch  für 
österr.  Realschulen,  I.  bis  IV.  Bd 

V.  —  VII.  Cl.  Kummer  Dr.  K.  und  Stejskal  Dr.  K.,  deutsches 
Lesebuch  fiir  österr.  Realschulen,  V.,  VI.  und  VIT.  Bd, 
Französische  Sprache:  L.  Tl.,  TIT.  und  TV.  Cl    Fetter  J.,  Lehrgang 
der  franz.    Sprache,   L,   Tl.,   TH.  und  IV.  Theil.  —  III.,  IV.  Cl. 


49 

Fetter  J.,  La  troisieme  et  la  quadrieiiie   ann6e  de  gramm.  fran<}. 
V.— VII.    Cl.    ßechtel    A.,    franz.   Grammatik   fttr  Mittelschulen, 
n.    Tli.,    dazu:    Übungsbuch    zur    franz.    Grammatik,    Oberstufe. 
Bechtel,  franz.  Chrestomatliie  f.  d.  oberen  Classen  der  Mittelschulen. 
Englische  Sprache:  V.,  VI.  u.  VII.  Cl.  Nader  und  Würzner,  Lehrbuch 
der  englischen  Sinache  I.  resp.  IL  Th.  —  VL  und  VII.  Cl.  Nader 
und  Würzner,  englisches  I^esebnch  für  höhere  Lehranstalten. 
Geographie:  I.— V.  Cl.  Steinhauser  A.,  Lehrbuch  der  Geographie  I.  u, 
IL  Th.  —  VI.  u.  VII.  Cl.  Herr  G.,   Lehrbuch  der  vergleichenden 
Erdbeschreibung  IL  Oursus.  —  IV.  Cl.  Mayer  M.,  Vaterlandskunde, 
Ausgabe  für  Realschulen.  —  VII.  Cl.  Hannak,  österr.  Vaterlands- 
kunde (Oberstufe).  Schulatlanten  von  Stieler  oder  Kozenn. 
Geschichte:    IL— IV.    Cl.    Hannak,  Lehrbuch  der   Geschichte    fttr   die 
unteren  Classen,  3  Theile;  Alterthum,  Mittelalter,  Neuzeit. 

V.  bis  VIT.  Cl.  Loserth,  Grundriss  der  allgemeinen  Geschichte 
L,  n.  und  III.  Th. 
Mathematik:    L— IlL    Cl.  MoiMiik  Dr.  R.  v.,   Lehr-    und   Uebungsbuch 
der  Arithmetik,  L,  IL,  III.  Heft. 

IV. — VII.  Cl.  Mocnik,  Lehrbuch  der  Arithmetik  und  Algebra 
für  die  oberen  Classen  nebst  einer  Aufgabensammlung. 

V. — VII.    Cl.    Moi'.nik,   Lehrbuch   der  Geometrie   fttr   die 
oberen  Classen.  —  Logarithmentafeln  V. — VII.  Cl.  v.  Greve. 
Geometrie  und  geom.  Zeichnen:  I.  Cl.  Mo.'nik,  geom.  Formenlehre 
f.  d.  L  Cl.  d.  R.-Sch.  —  II.— IV.  Cl.    Mocnik,   Anfangsgründe 
der  Geometrie  in  Verbindung   mit  dem   Zeichnen  f.  d.  11.,  III. 
und  IV.  Cl.  der  Realschulen. 
Darstellende  Geometrie:  V  —  VII.  Cl.  Streissler,  Elemente  der  dar- 
stellenden Geometrie  für  Realschulen. 
Xaturj^e schichte:   I.  Cl.  Pok(»rny,   illustr.  Naturgeschichte  des  Thier- 
reiches.  —  IL  Cl.  Pokorny,  Naturgeschichte  des  Pflanzenreiches. 
Biscbing,  Grundriss  der  Mineralogie^  —  V.  Cl.  Graber  Dr.  V., 
Leitfaden  der  Zoologie.  ~  VI.  Cl.  Wretschko  Dr.  R.  v.,  Vorschule 
der  Botanik  f.  d.  höheren  Classen  der  Mittelschulen.  —  VII.  Cl. 
Ilochstetter    und    Biscbing,    Leitfaden    der    Mineralogie    und 
Geologie. 
Physik:    IIL    Cl.    Pisko,    Grundleliron    der   Physik,    bearbeitet   von  M. 
Glöser.  —  IV.   Cl.   Krist,    Anfangsgründe    der   Naturlehre    für 
die  unteren  Classen  der  Realschule. 

VI.    und   Vn.    Cl.    Wallentin,   Lehrbuch   der   Physik  für 
die  oberen  Classen  der  Mittelschulen  (Ausgabe  für  Realschulen). 
Chemie:  IV.  Cl.  Mitteregger,  Anfangsgründe  der  Chemie  für  die  IV.  CL 
der  Realschulen. 

V.  und  VL  Cl.  Mitteregger,  Lehrbuch  der  Chemie  für 
Ober-Realscliulen,  I.  Theil:  Anorganische,  II.  Theil:  Organische 
Chemie.  ^ 


50 

Stenographie:  IV.— VIT.  Cl.  Albrecht  Dr.  K.,  Lehrbuch  der  Gabels- 
bergerschen  Stenographie.  —  Engelhard  K.,  Lesebuch  für 
Gabelsberger'sche  Stenographen. 


IV.  Themen  zu  den  deutschen  Aufsätzen. 

*Schularbeiten. 

V.  Classe: 

I.  Annehmlichkeiten  und  Nachtheile  des  Landaufenthaltes. 
*2.  Die  Kraniche  des  Jbykus. 

3.  Welche  Umstände  befi*»rderten  bei  den  Phönikiern  den  Handel  V 
*4.  Gedankengang  des  Gedichtes   „Der  Tod  des  Tiberius," 

5.  Wie  schützen  wir  uns  vor  Kälte  des  Winters? 

6.  Über  den  Nutzen  der  Wälder. 

*7.  Culturbilder  nach  dem  Schild  des  Achilles. 
8.  Simons  List. 

*9.  Gedankengang  der  7.  römischen  Elegie  von  Goethe. 
10.  Vortheile  des  Aufenthaltes  in  einer  größeren  Stadt. 

II.  Die  Bedeutung  der  Auffindung  des  verschütteten  Pompeji. 

*12.  Es  ist  von  der  Parabel,  „Adler  und  Taube"    von  Goethe   der  Inhalt 
nebst  der  darin  enthaltenen  Lehre  anzugeben, 
13.  Steter  Tropfen  höhlt  den  Stein. 
*14.  Meine  Vorsätze  für  die  Ferien. 

VI.  Clasiie: 

1.  Was  machte  die   Griechen  zu    einem   weltgeschichtlich    bedeutenden 

Volke? 
*2.  Die  Vorzüge  der  Gasbeleuchtung. 
3.  Noth  entwickelt  Kraft. 
*4.  Günthers  Werbung  um  Bninhilde. 
5.  Inwiefern  wirken  die  Burgruinen  anziehend  auf  uns? 
*6.  Inwiefern  ist  der  Winter   den   Reichen   angenehm,   von   den  Armen 
aber  gefürchtet? 

7.  Der  Nutzen  und  die  Gefahren  des  Spielens. 

8.  Die  Meistersängerzeit,  eine  Glanzperiode  des  deutschen  Bürgerthums. 

9.  Gedanken  bei  der  Betrachtung  eiserner  Ritterrüstungen. 

*10.  Welche  Vortheile  bieten  die  Flüsse  den  an  ihnen  liegenden  SUidten? 

11.  Schiffahrt  und  Seehandel  als  Förderer  der  menschlichen  Cnltnr. 
*12.  Welche  CharakterzQge  zeigt  Pylades  im   2.  Aufzuge   der    „Iphigenie 

auf  Tauris?" 

12.  Das  Seelenleiden  des  Orestes  und  seine  Heilung  (nach  Goethes  „Iphi- 
genie  auf  Tauris.) 

*14.  Womit  vertheidigt  Rudenz  in  Schillers  Wilhelm  Teil  seine  Anhäng- 
lichkeit an  Österreich  Attinghausen  gegenüber. 


51 


Vif.  ClasM. 

1.  Die  Bedeutung  des  adriatischen  Meeres  iixr  Österreich. 
*2.  Die  Vorzüge  des  Rheines  vor  der  Donau. 

3.  Der  deutsche.  Soldat  in  Lessings  „Minna  von  Bamhelm^. 

4.  Der  Ehrgeiz,  eine  Triebfeder  zum  Guten  wie  zum  Bösen. 

*5.  Das  Flussnetz  Deutschlands  im  Vergleiche  mit  dem  Frankreichs. 

6.  „Der  iMittelstand  ein  gold'ner  Stand." 

7.  Die  Schilderung  der  Ortlichkeiten  in  Goethes  „Hermann  und  Dorothea." 

8.  Schuld  und  Sühne  der  Jungfrau  von  Orleans,  nach  Schillers   gleich- 
namigem Drama. 

9.  Der  Mensch  mit  der  Natur  im  Bunde   war   ein   Kind;    Der   Mensch 
mit  der  Natur  im  Kampfe  wird  ein  Mann. 
Die  Bedeutung  der  Alpen  für  Oesterreich. 

Ein  edler  Mann  kann  einem  engen  Kreis  nicht  seine  Bildung  danken ; 
Vaterland  und  Welt  muss  auf  ihn  wirken.  Goethe,  Tasso. 

12.  Das  Land  an  der  Donau  der  Schauplatz  großer,  weltgeschichtlicher 
Begebenheiten. 

Matnritätsarbeit:    Einfluss  der  bedeutenden  naturwissenschaft- 
lichen Entdeckungen  auf  die  Culturentwicklung  der  Menschheit 


♦10 
11 


II.  Handelsschule. 

I.  Unterricht. 

Der  Unterricht  wurde  nach  dem  vom  hohen  k.  k.  Landesschulrathe 
mit  Erlass  vom  25.  Juli  1894,  Z.  6661  in  Gemäßheit  des  Erlasses  des 
Herrn  Ministers  für  Cultus  und  Unterricht  vom  6.  Juli  1894,  Z.  14068 
genehmigten  Lehrplane  ertheilt. 

Lehrplan. 


Unterrichtsgegenstände 


Obligat. 

Kaiifinännis  lieR  Reclineii 

HaiulelR-  und  WecliHelkiindo  .... 
('orrenpondenz  nnd  Coin)»toirarbeiten 

Buchhaltung 

Warenkunde 

Handelflgeofi^raphie 

Deutsche  Sprache 

Schnnuchreiben 


I  l^noblin^at. 

Stenographie  (relat.  oblii;:at)  .    .    . 

FranzOflische  Sprache 

Turnen     • 

Übungen  im  Warenlaboratorium  . 


I.  Classe 

IL  Classe 

wöchentl. 

Stundenz. 

5 

ß    i 

8 

8  Ss-S 

3 

tWs 

3 

3 

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3 

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4 

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2 

2 

96 

26 

2 

2 

4 

3 

2 

2 

—" 

II.  Sem.  4 

6^ 


52 

I.  Kaufmännisches  Rechnen. 

L  ehr  ziel :  Sicherheit  in  der  Ansftihvung  aller  filr  den  Kaufmann  wichtigen 
Berechnungen  des  Warengeschäftes  unter  steter  Berficksichtigung 
der  wirklichen  Geschäftspraxis. 

I.  Classe  (5  Standen). 

Die  4  Grnindoperationen  in  ganzen  und  Decinialzahlen ;  Laterieren  län- 
gerer Reihen,  die  Tlieilbarkeit  der  Zahlen,  Rechnen  mit  gemeinen 
Brüchen,  jedoch  nur  mit  ein-,  höchstens  zweiziftVigen  Zählern  und  Nennern. 
Bei  allen  diesen  Rechnungsoperationen  sind  die  wirklichen  praktischen 
Rechnungsvortlieile  anzuwenden ;  Rechnen  mit  ein-  und  mehrnamigen 
Zahlen ;  Resolviren  und  Reducieren.  Die  wälsrhe  Praktik.  Das  Wichtigste 
über  geometrische  Verhältnisse  und  Proportionen;  die  Regeldetri;  die 
Schlussrechnung-,  der  Kettensatz ;  Durchschnitts-,  Mischungs-,  Gesellschaft^s- 
rechnung;  —  Procentrechnungen  von,  auf  und  in  100:  Anwendung  auf 
praktische  Fälle,  wie:  Berechnung  von  Gewinn,  Verlust,  Spesen,  Provision, 
Gewinnverlust  etc.  Eiklilrung  des  metrischen  Maß-  und  Gewichtssystemes ; 
Münz-,  Maß-  und  Gewichtssysteme  in  Österreich-Ungarn,  Deutschland,  den 
romanischen  Ländern,  England,  Russland  und  den  vereinigten  Staaten 
von  Nordamerika.  Berechnung  von  Münzen  nach  dem  Wiener  Coursblatte. 
Ganz  einfache  Warencalculationen  in  eigener  und  fremder  Währung  zu- 
meist für  inländische  Warenbezüge.  —  Abfassung  von  Noten,  Facturen 
und  Rechnungen  in  jenen  Formen,  welche  in  der  Praxis  vorkommen. 
Übungen  im  Kopfrechnen  bei  jeder  passenden  Gelegenlieit. 

Von  Stunde  zu  Stunde  Übungen;  alle  4  Wochen  1  Schularbeit. 

II.  Classe  (5  Stunden). 

Wiederholung  der  schwierigeren  Partien  aus  dem  Lehrsteflft»  des  ersten 
Jahrganges,  besonders  der  Procent-  und  Interessenrechnungen;  Rechnen 
mit  Zinsnummern ;  Zinseszinsrechnung ;  Terminrechnung  ;  Discontrechnung. 
—  Die  im  Handelsgewerbe  üblichen  Zahlungsmittel:  Gold-  und  Silber- 
währung, Scheidemünze,  Papiergeld,  Clieks,  Cassascheine,  Zweck  und  Ein- 
richtung der  Postsparcasse ;  Wechsel;  Wichtiges  über  den  Verkehr  mit 
Wechseln,  (Platzwechsel,  Devisen,  Wechseldiscont).  —  Conto-Corrente  in 
der  landesübliclien  Methode.  Warenberechnung.  Bereclinung  der  im  Wiener- 
Coursblatte  der  Warenbc>rse  notierten  Waren,  insbesondere  Kaffee,  Zucker. 
Getreide,  Mehl,  Petroleum,  Öle  etc.  Eiklärung  des  Coursblattes  der  Wiener 
Effecten-Börse.  —  Compliciertere  Warencalculation  für  fremde,  selbst 
überseeische  Bezüge. 

Von  Stunde  zu  Stunde  Übungen;  alle  4  Wochen  1  Schularbeit. 


B8 

2.  Handels-  und  Wechseikunde. 

Lehr  ziel:  Kenntnis  der  wichtigsten  Verhältnisse  and  Einrichtungen, 
welche  beim  Handel  in  Betracht  korameu.  Erlangung  der  für 
die  praktischen  Bedürfnisse  des  Kaufmannes  unentbehrlichen 
Kenntnisse  aus  dem  Wechsel-,  Handels-  und  Gewerberechte,  in 
Verbindung  gebracht  mit  praktischen  Geschäftsfällen. 

I.  Classe. 

Handelskunde  (3  Stunden). 
Der  Handel  im  allgemeinen.  Die  Verschiedenartigkeit  seines 
Betriebes:  Han<lelsgegenstäude;  der  Warenhandel.  —  Kauf  und  Verkauf; 
der  Tauschhandel;  das  Geld  im  allgemeinen;  Währung;  Maße  und  Ge- 
wichte. —  Handeltreibende  (der  Kaufmann);  die  Firma;  Hilfsper- 
sonen des  Handels:  Handelsgesellschaften.  —  II i  1  fsge  werbe  des  Han- 
dels: (Commissionär,  S|»editeur,  Agenten,  der  Frachtführer  [Fuhrmann]). 
Hilfsmittel  des  Handels:  (Kisenbahnen.  Scliittahrt,  Post,  Telegraph, 
das  Versicherungswesen.  Messen,  [iagerhäuser etc).  —  Zölle;  Monopol; 
Freihandel;  Patent;  Muster-  und  Markenschutz. 

II.  Clause. 

Handels-  und  Wechselkunde,  (3  Stunden). 

I  >ie  allgemeinen  gesetzlichen  Hestimmungen  über  Han<lelsbücher, 
Firmen,  Handelsbevollmilchtigti%  über  den  Abschhiss  und  die  Erfüllung 
Von  Handelsgeschäften,  über  <lie  Sicherst  eil  imgsmiUel  bei  denselben  mit 
lM»sonderrr  Herücksii'htigung  des  I.  und  IV.  Hudies  des  österreichishen 
ll;uid(dsgesetzbuches.  —  Hi^gritt*  und  Kintbeilung  des  Wechsels;  W(M-hsel- 
fähi^rkeit;  die  wesentlichen  Krfordernisse  eines  Wechsels ;  Wechselstempel ; 
das  (liro;  die  Acceptation ;  dieZaldung;  der  Protest;  Verpflichtung  seitens 
des  Ausstellers;  Klagerecht  des  Wechsel«»:läubigers.  Vervielfältigung  des 
Wechsels;  abhanden  gekonnnene  WiM'hsel ;  ausländische  Weclis(d,  speciell 
ungarische. 

Der  t^eld-,  Wechsel-  und  Kllectenlnunlel  in  den  llauptunnissen,  ('redit 
und  CnMÜtpapiere  (staatliclie  und  private).  Banken,  Börsen  (Kfl'ecten-  und 
Warenbörsi'u),  ihre  Be<leutung  und  Organisation. 


3.  Kaufmännische  Correspondenz  und   Comptoir-Arbeiten. 

Lehr  ziel:  Fertigkeit  in  der  Ausfülirung  der    schriftli<'hen    ( Jomptoir- Ar- 
Ijeiten  in  Warengeschäften. 

I,  CimMse  (3  Stunden). 
a)  Anfertigung  einfacher  Not^»n  und    Kechnungen    im    Warenhandelt 
Gewichtsnoten ;  Facturen;  Kin-  und  Vc^rkaufsrechnungen ;  Quittungen ;  Aus- 


54 

schreiben  von  Wechseln  und  Anweisungen.  Schriftstücke  im  Frachtenver- 
kehre: (Frachtbriefe,  Ladesscheine,  Connossemente  etc.)  Schriftstücke  im 
Postverkehre:  (Adressen,  Geldbriefe,  Postanweisungen,  Postaufbräge,  Post- 
pakete etc.)  Telegramme,  Zeugnisse. 

b)  Allgemeine  Einleitung  über  den  kaufmännischen  Briefstil,  (Kürze, 
Bedeutung  jedes  Wortes.)  Form  der  Briefe;  Behandlung  der  ein-  und  aus- 
gehenden Briefe  im  Allgemeinen.  Specielle  Behandlung  folgender  Brief- 
gattungen :  Circulare.  Briefe  mit  Aufträgen  über  Kauf,  Verkauf  oder  Be- 
stellungen von  Waren,  Widerruf  von  Kaufaufbrägen;  Offerte,  Begleit-  und 
Avisbriefe;  Schuldscheine. 

Hausarbeiten  nach  Bedürfnis;  alle  4  Wochen  1  Schularbeit. 

II.  Classe  (4  Stunden  durch  5  Monate  [I.  Semester]). 

Warenerklärungen  für  die  ZoUbehandluug ;  Discontnoten ;  Ausarbeiten 
von  Conto-Correnten  nach  der  landesüblichen  Methode;  Preiscourante ; 
Empfehlungsschreiben ;  Erkundigungsschreiben ;  Mahnbriefe;  Behandlung 
von  Anständen  (Reclamationsschreiben);  Entschuldigungsschreiben;  Briefe 
in  Wechselangelegenheiten,  (Tratten,  Rimossenbriefe)  und  solche  in  Domicil- 
angelegenheiten ;  Creditbriefe ;  Vollmachten ;  Reverse ;  Einfache  im  Handels- 
verkehre vorkommende  Veilräge,  —  einfache  Eingaben  an  Behörden,  z. 
B.  Anzeigen  über  Procuraeitheilung,  Veränderung  in  der  Firma;  Gesuch 
um  Eintragung  einer  Firma  in  das  Handelsregister  etc.  Die  in  der  Schule 
gearbeiteten  Schriftstücke  sind  zu  Hause  in  Reinschrift  wiederzugeben. 

Hausarbeiten  nach  Bedürfnis;  alle  4  Wochen  1  Schularbeit. 


4.  Buchhaltung. 

Lehrziel:  Theoretische  und  praktische  Bekanntschaft  mit  den  ver- 
schiedenen Methoden,  die  Bücher  von  Warengeschäften  in 
kaufmännischer  Art  zu  führen. 

I.  Classe  (3  Stunden). 
Einfache  Buchführung,  auf  Preis-  und  Mengen  Verrechnung  für 
gewerbliche  und  kaufmännische  Unternehmungen  bezogen. 

a)  Theorie:  Zweck  dor  Buchführung;  die  wichtigsten  Bestimmungen 
des  Handelgesetzbuches,  welche  sich  auf  die  E^ührung  kaufmännischer 
Bücher  beziehen.  —  Erklärung  der  teclmisclicn  Ausdrücke.  Einrichtung 
der  Prima-Nota  des  Cassabuclies,  des  Hauptbuches,  des  Inventarbuches 
und  der  im  Wart»ndetailgescliäite  voikonimenden  nothwendigen  Hilfsbücher 
(Strazzeu,  Facturenbücher,  Magazinsbüchei*.) 

b)  P  r  aktische  Durch  füll  ruug  mehrerer  einfacher  einmonatlicher 
Geschäftsgänge  für  verschiedene  Detailgeschäfte,  wobei  überseeische  Ge- 
schäfte ausgeschlossen  sind. 


55 


II.  Classe  (I.  Semester  3  Standen,  II.  Semester  Mostercomptoir). 


Doppelte  BachfUhrang  in  Bezug  auf  Preis-  and  Mengenver- 
hältnisse der  Waren. 

rt)  Theorie :  Wert  and  Charakter  der  doppelten  BachfUhrang.  —  Elin- 
richtung  der  HilfsbUcher. 

b)  Praktische  Durchftthrnng  der  bereits  in  der  einfachen 
Buchfiihraug  durchgearbeiteten  Geschäftspläne,  um  den  Schillern  den 
Unterschied  zwischen  den  beiden  Systemen  der  Buchhaltung  ganz  klar  zu 
macheu. 

Im  II.  Semester  der  II.  Classe  vereinen  sich  die  Buchhaltung  und 
Correspondenz  im 

Mustercomptoir  (7  Stunden). 

Praktische  Durchführung  eines  mehrmonatlichen  (reschftftsplanes  für 
ein  Engros-Geschäft  in  Verbindung  mit  einem  Detailgeschäfte. 

Aus  dem  Bankgeschäfte  soll  das  in  einem  solchen  Engros-Geschäfte 
regelmälHg  Vorkommende  behandelt  werden;  dagegen  soll  das  Speditions- 
and Commissionsgeschäft  in  dem  Angierten  Geschäftsplane  Berücksichtigung 
finden;  auch  überseeische  Geschäfte  können  hiebei,  allerdings  nur  in  ge- 
ringerem Umfange,  berührt  werden,  z.  B.  Exporte  inländisclier  Producte. 
—  Bficherabschluss.  —  Inventur. 


5.  Warenkunde. 

Lehr  ziel:  Kenntnis  der  wichtigsten  Wanin  des  Welthandels  nach  ihren 
charakteristischen  Eigenschaften,  ihrer  (lewinnung,  ilirer  Ver- 
wendung, ihren  Verfälschungen  und  ihrer  Verarbeitung  zu  (ianz- 
oder  Halbfabrikaten.  Die  technologische  Seite  soll  jedoch  nur 
insoweit  Berücksichtigung  finden,  als  sie  durch  Demonstrationen 
ganz  leichtfksslich  behandelt  werden  kann. 
Im  Ganzen  soll  die  Behandlung  des  Lehrstoffes  mehr  encycloiȊdisch 

als  systematisch  sein. 

I.  f'lattse  (3  Stunden). 

Eintheilung  der  Waren  in  Gruppen  nacli  den  drei  Naturreichen. 
Waren  aus  dem  Mineralreiche. 

Kohle,  Petroleum,  Metalle  und  Hüttenprodukte;  Salze,  Thon  und 
Glaswaren ;  Baumaterialien,  Schleif-  und  Poliermittel,  Müldsteine  ;  Schreib-, 
Zeichen-  und  Farbmaterialien;  Mineralsäuren;  Züudstotl'e  etc. 

Daneben  aus  der  Technologie  die  Erklärung  der  einfachen  Ma- 
schinen und  der  Grundprincipien,  weldie  bei  der  Function  der  Kraftmo- 
toren in  Betracht  kommen,  demonstriert  an  guten,  leicht  fasslichen  Mo- 
dellen und  Zeichnungen. 


66 

II,  Classe  (8  Stunden). 
Waren  aus  dem  Pflanzenreiche. 

Die  wichtigsten  Nahrungs-  und    Genussmittel,    Gewürze,    Gälirungs- 
producte,  Gespinnstpflanzen  und  die  daraus   gefertigten    Gewebe,    Hölzer 
und  Rinden,  Papier-,  Farbstoffe,  Fette,  Harze,  Gummate,  Öle  etc. 
Waren  aus  dem  Thierreiche. 

Die  thierische  Haut  und  deren  Theile  (Leder,  Haare  und  daraus  ge- 
fertigte Gespinste),  Hörn,  Schildplatt,  Fischbein,  Zähne,  Nahrungsmittel 
(Fleisch,  Milch,  Fette,  Käse,  Fische,  Couseiven).  — Künstliche  und  natür- 
liche Düngmittel,  Seide,  Wachs,  Honig,  Farbwaren. 

An  passender  Stelle  ist  das  Wichtigste  über  Verfälschungen  einzelner 
Waren  und  die  Angabe  einfacher  Methoden,  dieselben  zu  erkennen,  sowie 
über  die  Gefährlichkeit  mancher  Waren  oder  die  beste  Art  der  Aufbe- 
wahrung in  den  Unterricht  aufzunehmen.  —  Mit  den  bereits  vorgeschrit- 
teneren Schülern  sollten  möglichst  viele  Excursionen  in  Fabriken  oder 
größere  Etablissements  gemacht  werden. 

Um  den  praktischen  Bedürfnissen  möglichst  zu  entsprechen,  muss 
der  Unterricht  aus  Warenkunde  in  erster  Linie  auf  den  localen  Handel 
der  Gegend,  in  welcher  die  Schule  liegt,  Rücksicht  nehmen. 


6.  Handelsgeographie. 

Lehrziel:  Auf  Grund  der  allgemein  geographischen  Verhältnisse  sich 
aufbauende  Kenntnis  der  einzelnen  Staaten  als  Productions- 
und  Handelsgebiete  und  ihrer  Stellung  im  Weltverkehre, 
unter  steter  Berücksichtigung  der  österreichisch-ungarischen 
Monarchie. 

1.  Classe.  (3  Stunden.) 

Erklärung  der  zum  Verständnisse  der  Landkarte  nöthigsten  Begriffe 
aus  der  mathematischen  Geographie.  Die  Grundzüge  der  physischen  Geo- 
graphie ndt  Hervorhebung  jener  Partien,  welche  für  die  Production  und 
den  Verkehr  von  besonderer  Wichtigkeit  sind. 

Allgemeine  Übersicht  der  Enltheile  nach  horizontaler  und  verticaler 
Gliederung,  sowie  nach  ihrer  politischen  Kintheilnng. 

Eingehende  Behandlung  der  (»sterrüichiscli-ungarischen  Monarchie: 
Oro-  und  Hydrographie,  Klima,  Bevölkerungsverhiiltnisse;  landwirtschaft- 
liche und  Montanproduclion,  Industrie  unil  Veikehr,  insbesondere  die  wich- 
tigsten Bahnnetze  und  Schiftahrtslinien. 

Die  Nachbarstaaten  Osterreich  -  Ungarns  unter  denselben  Gesichts- 
punkten, jedoch  nur  mit  Angabe  jener  Natur-  und  Industrieproducte,  welche 
auf  dem  Weltmärkte  von  Bedeutung»*  oder  für  die  bezüglichen  Länder 
charakteristisch  sind.    Bei  Besprecliung  der  Verkehrsverhältnisse   der  ein- 


B7 

zelnen  Nachbarstaaten  ist  in  erster  Linie  ihr  Verkehr  mit  Österreich- 
Ungarn  zu  berücksichtigen. 

II    Classe.  (3  Stunden.) 

Die  übrigen  Staaten  Europas  mit  ihren  Colonien,  soweit  solche  in 
Betracht  koiuinen.  Die  selbständigen  aiiOereuropäiscIien  Staaten.  Der 
pädagogische  Vorgang  ist  derselbe  wie  wie  bei  der  Behandlung  der  Nach- 
barstaaten Österreich-Ungarns.  Die  wichtigsten  in tercontinen taten  Verkehrs- 
mittel und  Verkehrsanstalten  (Postdampferlinien,  Kabel,  der  Weltpostverein.) 
Selbstverständlich  muss  beim  geographischen  Unterrichte  fortgesetzt  die 
Kalte  benützt  und  aut  fertiges  Kartenlesen  besonders  Gewicht  gelegt 
werden. 

7.  Deutsche  Sprache. 

L  e  h  r  z  i  e  1 :  Klares  Verständnis  der  Mittheilungen  Anderer  in  der  Mutter- 
sprache. —  Fähigkeit,  sich  mündlich  und  schriftlich  richtig 
ausdrücken ;  Fertigkeit  im  ausdrucksvollen  Lesen  und  in  der 
Wiedergabe  des  Gelesenen;  Bekanntschaft  mit  den  wichtig- 
stan  literarischen  Ei*scheinangen  des  Volkes,  in  dessen  Sprache 
der  Unterricht  ertheilt  wird. 

I.  Clause.  (4  Stunden.) 

Wiederholnog  der  Formenlehre.  Die  Analyse  der  Satzglieder  des 
einfachen  Satzes.  Interpunctionslehre  und  Rechtschreibung;  die  gebräuch- 
lichsten Fremdwörter  im  (itischäftsverkehre.  Der  zusammengesetzte  und 
zusammengezogene  iSatz;  Satzanalyse.  Lectüre  prosaischer  und  politischer 
l^esestücke ;  correctes  Lesen  und  Macherzählen  des  Gelesenen.  Memorieren 
passender  Lesestticke. 

Bis  Weihnachten  wöchentlich  1  Di(*tat.  Von  Weihnachten  an  alle 
11  Tnge  1  Dictat,  alle  4  Wochen  eine  Schul-  und  eine  Hausarbeit. 

II.  Clamr.  (3  Stunden.) 

Wiederholung  der  Formen-  und  Satzlehre;  Wiedergabe  des  Lehr- 
stotl'es  mit  eigenen  Worten;  (»liederung  der  Hauptgedanken;  Disposition 
mustergiltigiM*  Prosastücke.  Fortgesetzte.  ortlH)graplns<-he  l'bnngen.  Kurze 
Angabc  der  wichtigsten  literaris<hen  Leistun^r^in  in  der  betreffenden  Unter- 
richtssprache mit  übersi<htliclicr  Angabe  der  einschlägigen  biogi^apliisclien 
Daten.  Freie  Wiedergalie,  gidest»ner  Prosastücke  und  lUiungen  im  freien 
Vortrage.  Die  schriftlichen  Ubungen  schneiten  von  der  einfachsten  Kepro- 
duction  bis  zum  leichten  selbstentworfenen  Aufsätze  über  praktische 
Them«ta  vor. 

Alle  Wochen  eine  Hausarbeit  und  eine  S<lnilarbeit. 


68 

8«  Schttnschreiben. 

Lehr  ziel:  Heranbildung  einer  gefälligen  und  geläufigen  Handschrift. 

I.  Clame.  (2  Stunden.) 

Gründliche   Übung  in  Current-   und   Lateinschrift  in   verschiedenen 
Größen  (Hausaufgaben.) 

II.  Clmsse.  (2  Stunden.) 

Rondschrift.   Das   kaufmännische   Schreiben    mit  Rücksicht  auf  die 
Methode  im  Schnellschreiben.   Kaufmännische  Signaturen   (Hausaufgaben.) 


9.  Stenographie. 

Lehr  ziel:  Fähigkeit,  80  bis  100  Wollte  in  der  Minute  schreiben  zu 
können,  und  sicheres  Lesen  jedes  selbstgeschriebenen  Steno- 
grammes.  (System  Gabelsberger.) 

I.  Clame.  (2  Stunden.) 
Wortbildung  und  Wortkürzung. 

II.  Clause.  (2  Stunden.) 
Satzkürznng  und  Schnellschriftübungen. 


10  Französische  Sprache. 

Lehr  ziel:  Verständnis  leichterer  Lesestücke  beschreibenden  und  erzäh- 
lenden Inhaltes.  —  Gewandtheit  im  Abfassen  gewöhnlicher 
Briefe  für  das  Warengeschäft;  Fähigkeit  ein  leichteres  Ge- 
spräch zu  füliren. 

Zur  Ergänzung  des  theoretischen  Unterrichtes  und,  damit  die  Schüler 
gleichzeitig  so  viel  als  möglieh  die  Praxis  und  die  directen  Bezugsquellen 
der  verschiedenen  Handelsartikel  kennen  lernen,  besuchten  dieselben  unter 
Führung  des  Prof.  Dr.  Nebeski  die  gröüeren  Fabriken  in  Krems  und  Umgebung. 

So  wurden  besucht:  die  Maschinenfabrik  der  Herren  Nuß  u.  Vogl, 
die  Mühlstein-  und  Kebscheerfabrik  des  Herren  Ludwig  Oser,  die  Maschinen- 
fabrik des  Herrn  Josef  Oser,  die  k.  k.  Cigarreufabrik,  die  Lederfabrik 
der  Herren  Adolf  und  Norbert  Schmitt  in  Rehberg,  die  Gasanstalt 
(Director  Herr  August  Lodtiiiann),  die  Leimfabrik  des  Herrn  Anton  Miclil 
in  Kehberg,  die  Kunstmühle  des  Herrn  F.  Wilhelm. 

Die  Direction  sieht  sich  bei  diesem  Berichte  veranlasst,  den  Herren  In- 
dustriellen und  ihren  Beamten  für  das  liebenswürdige  Entgegenkommen  bei 
diesen  Besuchen,  die  freundliche  Führung  durch  die  Arbaitsräume  und  die 
belehrenden  Erklärungen,  wodurch  die  Besuche  den  Schülern  wahrhaft  nutz- 
bringend wurden,  den  wärmsten  Dank  auszusprechen. 


50 

IL  Verzeichnis  der  Lehrbücher, 

welche  im  Schuljahre  1896/6  in  Verwendung  kommen. 
Kaufmännisches  Rechnen:  Eathrein,  Leitfaden  des  kaufmännischen 

Berechnens. 
Handels-  und  Wechsel  künde:  Haberer,  Lehrbuch  der  Handels-  und 

Wechselkunde. 
Correspondenz  und  Comptoirarbeiten:    Haberer,    Lehrbuch    der 

Handelsconespondenz  f&r  2cla8sige  Handelsschulen. 
Buchhaltug:  Ziegler,  Lehr-  und  Übungsbuch  der  Buchaltung  für  2classige 

Handelsschulen. 
Handelsgeographie:   Zehden,  Leitfaden   der  Handels-   und   Verkehrs- 
geographie für  2clas8ige  Handelsschulen. 
Schulatlanten:  Cicalek  etc.,  Atlas  für  commercielle  Lehranstalten. 
Warenkunde:    Langer,    Grundiiss  der  allgem.   Warenkunde. 
Deutsche    Sprache:     Willomitzer,    deutsche    Grammatik    für    österr. 

Mittelschulen. 
—  Haymerle,  deusches  Lesebuch  für  commercielle  Lehranstalten. 
Französische    Sprache:   Ploetz   Elementargrammatik.  —  Vogel,    die 

Handelsrorrespondenz  in  französischer  und  deutscher  Sprache. 
Stenographie:  Albrecht,  Lehrbuchder Gabelsberger'schen  Stenographie  L 

Cursus.  —  Engelhardt,  Lesebuch  für  angehende  Gabelsberger'sche 

Stenographen. 


«0 


Bericht 


über  die  mit  der  Landesoberreal-  und  Handelsschule  verbundene  gewerk- 
liehe und  kaurmannlsehe  Fortblldangssehnle. 

I.  Gewerbliche  Fortbildungsschule. 

A.  Lehrpia  n. 

Tm  Schuljahre  1894/9S  wurde  im  Allgemeinen  der  mit  Erlass  des 
hohen  k.  k.  Landesschulrathes  vom  30.  Mai  1877,  Z.  2388,  genehmigt« 
Normal-Lehrplan  f&r  die  gewerblichen  Fortbildungsschulen  in  Östeneich 
unter  der  Enns  eingehalten,  mit  Ausnahme  einiger  Abweichungnn,  welche 
mit  Rücksicht  auf  die  localen  Verhältnisse  für  die  gewerbliche  Fortbildungs- 
schule in  Krems  durch  den  hohen  k.  k.  Landesschulrath  mit  den  Erlässen 
vom  30.  October  1878,  Z.  6036,  und  vom  1.  August  1883,  Z.  5765,  bewilligt 
worden  waren. 

Die  gewerbliche  Fortbildungschule  bestellt  aus  einem  Vorberei- 
tungscurse  und  einem  gewerblichen  Fortbildungscurse,  deren 
jeder  in  zwei  Abtheil iiiigen  getheilt  ist.  Da  nämlich  einerseits  die  Zahl 
der  Schüler  sehr  groü  ist,  andererseits  nicht  alle  Gewerbe  in  den  Abend- 
stunden ihre  Lehrlinge  entbehren  konnten,  so  ist  für  die  Bäcker-  und 
Fleischerlehrlinge  im  Vorbereitungs-  und  gewerblichen  Curse  je  eine  zweite 
Abtheihnig  mit  Nachmittagsstunden  eingei  ichtet ;  diese  zweiten  Abtheiluugen 
wurden  vom  Sonntagsunterrielite  entbunden.  Dadurch  ist  den  Wünschen 
der  Gewerbetreibendem  soweit  als  niöglich  Rechnung  getragen,  aber  auch 
den  Intentionen  des  höh.  Landesschulrathes  entsprochen.  Bloß  am  sonn- 
tägigen Unterrichte  theilzunehmen  ward  nur  jenen  Lehrlingen  gestattet, 
welche  das  Lelirziel  des  gewerblichen  Foi-tbildungscurses  beim  Abend- 
unterrichte bereits  erreicht  hatten  oder  jenen,  welche  nicht  in  Krems, 
Stein  oder  Mautern  im  Dienste  standen  und  somit  zum  Besuche  der  ge- 
werblichen Forbildungsschule  nicht  veri)Hichtet  waren ;  außerdem  auch  den 
Gehilfen,  die  speciell  ansuchten,  am  Zeichenunterrichte  theilnehmen  zu 
dürfen. 

Die  kaufmännische  Fortbildungsschule  besteht  aus  zwei  Jahrgängen, 
die  aber  abwechselnd  geführt  werden.  Im  Schuljahre  1894/95  besUnd 
der  2.  Jahrgang. 


61 


Stunden-  und  Lehrfächervertheiiung. 


1 

Le1irj?ei,^ennt]inile 

Leuen,  RprachilhiiDt^cu, 
Schreiben              ' 

Wüchcntlicbe  ätundenzaJU 

VoTherei'        flewerbl,  Fortbil- 
rnngi'Cnri           dnugf^nitrs 

Lehrkrüfte 

H.  Ifidxajfel 
K,  Wai^itl 

li  HolKÄpfel 
E.  Wttchil 

Jitl  Beneä 

ilauer 

a  « 

1.  Ab- 
ifaeiL 

2 

2<  Ab- 
theil. 

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2.  Jahr 

Rf'rlmon 

nmlsHie  AuffiiiUe  und 
neogr:i[»hie            i 

9 

-     — 

lieehnen  und  i^^e werblich« 
Bnc^TifnhniDg 

^- 

Hr.  H.  Dworzak 
Fr.  I^athäftm 

fjerimetne 

— 

Dr.  H.  DwoKftk 

4r 

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Vorbereitendi^H  Zeichnen 

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Th.  Wolf        1 

OeometriHche^  Zeichnen 

Joh.  ßind 

Phjsik 
Technisches  Zeichnen 

1 
3 
9 

Dr.  A.  Ehrenber^er 

! 

J-  Walter 

< 

FreihftndzeichnGii 

— 

A.  HichoUUeh 

II.  ScihfileratAnd  Im  Schuljahre  1894/5. 


Vorbereitiinj^s- 
CurH 

iil.  Abth.i2.  Abth 


1.  Jahr 
1.  Äbtlh^Äbth 


Gewerblicher  (*urH 

2.  Jahr 


Kin^eschrieben  | 

wurden  ,     f»l      >     2:\ 

Am  Schluflflo  dc8  I 

Curses  waren  47      '      23 

Fleifliif  beHUchti»n       35  U» 

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1<(8 

165 

34 


NH.  Die  Zahlen  in  den  Ihihriken  Techn.  und  Freihand-Zeichnen  beziehen  sich  auf  jene 
Schikler,  die  die  geworhliche  Fortbildungsschule  nur  an  Sonntagen  besuchten.  Die 
Zahlen  in  der  Rubrik  Physik  sind  in  den  Zaiilen  der  anderen  Rubriken  enthalten. 
Im  Oansen  waren  im  technischen  Zeichnen  48,  im  Freihandzeichnen  41  Schüler 
eingeschrieben. 


62 

Die  Schttlerzahl  hat  gegen  das  Voijahr  keine  bedeutende  Ändern 
erfahren:  es  wurden  in  allen  Abtheilungen  zusammen  252  Schflier 
genommen,  gegen  242  im  Vorjahre.  Von  diesen  242  Schülern  traten 
während  des  Schuljahres  aus,  da  sie  entweder  freigesprochen  warden,  o4 
den  Wohnort  wechselten  oder  das  schulpflichtige  Alter  (18  Jahre)  übe 
schritten  hatten.  Die  Mehrzahl  der  Scliüler  war  ans  Krems,  Stein 
Mautern.  Doch  kamen  einzelne  auch  aus  größerer  Entfernung  bis  zo 
und  4  Stunden  wie:  Loiben,  Dürnstein,  Rossatz,  Thallern,  Bohrendotj 
Straß,  Langeulois,  Schiltem,  Lengenfeld,  woraus  der  Schluss  gezogen  werde 
kann,  dass  der  Wert  der  Bildung  mehr  und  mehr  Würdigung  findet  Da 
Schulbesuch  war  im  allgemeinen  befriedigend,  die  disciplinare  Haltung  b 
Abendeurse  entsprechend,  im  Sonntagsunterrichte  befriedigend. 

C.  liehr-  and  liernmlttel. 

Zur  Anschaffung  von  Lehr-  und  Lernmitteln  wurden  aus  dem  Qt 
werbeschulfonde  150  fl.  und  aus  der  städt.  Cassa  13  fl.  60  kr.  als  Inte* 
ressen  der  Müller-  und  Maurerstiftung  behoben;  diese  Beiträge  wurdet 
zweckentsprechend  verwendet. 


2.  Kaufmännische  Fortbildungsschule. 

I.  liehrplan. 

untere  Abtheilung. 

Kaufmännisches  Rechnen:  Es  wird  mit  den  Grundrecbuungs^ 
arten  begonnen,  dabei  dem  Rechnen  mit  Decimalen  besondere  Aufmeit- 
samkeit  geschenkt ;  die  praktisch  anwendbaren  Reclmungsvortheile  werdei 
gezeigt ;  die  Münz-,  Maß-,  und  Gewichtsverhältnisse  der  wichtigsten  Staat« 
Europas  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  metrischen  Systems  yorgt 
nommen.  —  Femer  werden  die  Durchschnittsrechnung,  die  Lehre  von  dei 
Verhältnissen,  Kettenregel,  Gesellschafts-,  Mischungs-  und  Procentrechnung 
einfache  Warenrechnung,  Gewinn-  und  Verlustrechnung  durchgenommen 
Der  Anwendung  aller  dieser  Rechnungen  in  der  Geschäftspraxis  wird  di( 
eingehendste  Berücksichtigung  gewidmet.  (2  Stunden.) 

Correspondenz,  Comptoirarbeiten  und  Wechselkuiide 
Der  Unterricht  beginnt  mit  der  Ausfertigung  der  einfachsten  kaufmän- 
nischen Noten  und  Rechnungen,  an  die  sich  die  Ausstellung  von  Facturen 
Spesenrechnungen,  Zolldeclarationen,  Verkaufsrechnungen  etc.  anschließt 
In  Verbindung  mit  der  Erklärung  der  einzelner^  Schriftstücke  werden  die 
zu  denselben  gehörigen  Briefe  abgefasst  und  erläutert.  Die  Vorträge  über 
die  wichtigsten  Theile  des  Wechselrechtes,  die  Ausfertigung  von  Wechseln, 
die  mit  denselben  im  Zusammenhange  stehende  Correspondenz  bilden  den 
Schluss  des  Unterrichtes  in  dieser  Abtheilung*  (2  Stunden.) 


63 

Warenkunde:  Ursprung  (Gewinnungsweise),  Eigenschaften,  Vor- 
kommen und  Verwendbarkeit  der  wichtigsten  Waren  mit  besonderer  Be- 
rücksichtigung der  vorkommenden  Verrälschungen.  Praktische  Anleitung 
zum  Erkennen  der  Waren.  (1  Std.) 

Obere    Abtheilung: 

Kaufmännisches  Rechnen:  Kurze  Wiederholung  der  wichtigsten 
Partien  der  unteren  Abtheiluug;  Zinsenrechnung,  Discont-  und  Termin- 
Rechnung;  einfache  Conti  coirenti;  Gold-,  Silber-,  Obligations-  und  Münz- 
rechnung nach  dem  Wiener  Cursblatte.  Warenculculationen.   (2  Stunden.) 

Buchhaltung  und  Correspondenz:  Kurze  Wiederholung  des 
Lehrstoffes  der  unteren  Abtheilung.  Theorien  der  einfachen  und  doppelten 
Buchhaltung;  Verbuchung  eines  einmonatlichen  Geschäftsganges  im  Waren- 
geschäfte und  Ausfertigung  aller  in  demselben  vorkommenden  Briefe  und 
Rechnungen.  (2  Stunden.) 

Warenkunde :  wie  in  der  unteren  Abtheilung.  (1  Stunde). 


Standen-  and  liehrfScherrertheilang. 


Unter- 
richts- 
zeit 


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Lehrgegenstände 


tWöchentl 
Stunden 


Kanfmänniflches  Rechnen 


Buchhaltung.  Correspondenz 
und  Comptoirarbeiteu 


Warenkunde 


ob.  Abth. 


Lehrkräfte 


F.  Holnb 


K.  Kunisch 


Dr.  0.  Nebeski 


Unter- 
richts- 
zeit 


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S.  Sehfilerstand  Im  Jahre  1S94/5. 


Aufgenommen 19 

Fleißig  besuchten 14 

Das  Lehrziel  erreichten 12 


64 


fikl&filentand  und  1 

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Healschnle 


5.  Muttersprache. 


DentRch    .   . 

CKechiflch 
UDg&riBcb 
Foltkiscb    .   , 


6.  Religiansbekenntnis. 

KAtiiolifloIi   ,    . 

]f  oimficb  ...**.*.. 


Li|i,Biai!iUim- 

2» 


7*  Wohnung  d^r  Schüler. 

Bei  den  EHeru  wohnten 
In  Koitbäiiflem  wohnten     . 

S.  Befreiung  vom  Schuh 
gelde 

genotien 


9*  Frequenz  der  freien 
Gegenstände. 

I.  S«meHter: 

Gdpang    .**.,..* 
Htenographi«  ...... 

Fransösiich 

Tnmen h 


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29 


n.  SemeHtar; 

ateno  ^^rftph  16 
Franz5iiflcb 
Tnmeti    «   » 


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10.  Alter  der  Schüler. 

(15.  Juli) 

10  Jftbre 

11  . 

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66 


?@iz;ikliil^  simmtllcihtf  Solilkf. 


*  Vorzugsschüler. 


1.  Adelsberger  Heinr. 

(misg.) 

2.  Allram  Franz 

3.  Birngi'uber  Andreas 

4.  Böswirth  Florian 

5.  Bruch  Rudolf 
G.  *Buc]ibe>rger  Andr. 

7.  Christian  Caniillo 

8.  Cliristian  flnstav 

9.  Diener  Kudolf 

10.  Escherich  Paul 

11.  Fasching  Franz 

12.  Fischer  Eduard 

13.  Fischer  Leopold 


Ä.  Realschule- 

I.  a  Classe. 

14.  Flossmann  Karl 

15.  Freudenseher  Rudolf 
Iß.  Fussenegger  Ernst 

17.  Grengg  Roman 

18.  Grill  Karl 

19.  (^ross  Wilhelm 

20.  Häckl  Friedrich 

21.  *Harrer  Kari 

22.  Heumann  Johann 

23.  Hoch  Anton 

24.  Hofbauer  Franz 

25.  Jahn  Walter 

26.  Jaksch  Rudolf 

27.  Jilka  Kari 


28.  Kittinger  Anton 

29.  Kreitmeier  Rudolf 

30.  *Kutschera  Adolf 

31.  *Lackner  Franz 

32.  *Luksch  Leopold 

33.  Mantler  Georg 

34.  Mantler  Josef 

35.  Martin  Karl 

36.  Mayr  Ferdinand 

37.  Moshammer  Karl 

38.  Müllner  Rudolf 

(ausg.) 

39.  Heidrich  Oskar 

40.  Bauer  Karl  (ausg.) 


1.  *Müllner  Anton 

2.  Neumeyer  Johann 

3.  Nödl  Johann 

4.  Nuss  Anton 

5.  Penn  Otto 

6.  Petrak  Franz 

7.  Pfeiler  Franz 

8.  *Pinz  Kari 

9.  *Plitzko  Kari 

10.  Postrzednik  Julius 

11.  *Puchta  Franz 

12.  Radanovich  Paul 

13.  Reschenhofer  Josef 


I.  b  Classe. 

14.  Rosenl)Usch  Friedr. 

15.  Rössner  Ernst 

16.  Rünzler  Victor 

17.  Sandhofer  Quirin 

18.  Schafranek  Anton 

(ausg.) 

19.  Scheidl  Friedrich 

20.  Sedlmayer  Adalbert 

21.  *Seidl  Anton 

22.  Seif  Richard 

23.  Seitl  Adolf  (ausg.) 

24.  Sperger  Job.  (ausg.) 

25.  Steger  Friedrich 


26.  Steinschoni  Heinr. 

(ausg.) 

27.  Sv6tly  Josef 

28.  Trautmann  Leo 

29.  Wagner  Josef 

30.  Weber  Anton 

31.  Weber  Friedrich 

32.  *Winlder  Leopold 

33.  Wonke  Ernst 

34.  Woyer  Felix 

35.  Zeidler  Hugo 

36.  *Zillinger  Franz 

37.  Pouch  Karl  (ausg.) 


1.  *Axmann  Anton 

2.  Bacher  Johann 

3.  Bauer  Stephan 

4.  Bayer  Anton 

5.  Beyrl  Leopold 

6.  Bloch  Hugo 

7.  Böswirth  Alois 

8.  Bouvier  Hugo 

9.  Brandl  Johann 

10.  Btinzli  Arnold 

11.  Delapina  Franz 

12.  Dorn  Franz 


II.  a  Classe. 

13.  Eder  Leopold 

14.  Edhofer  Franz 

15.  *Ehrenberger  Rud. 

16.  Eimer  Kari 

17.  Fidelsberger  Karl 

18.  Fuchs  Franz 

19.  Gattermann  Adolf 

20.  Gause  Bruno 

21.  Hametner  Anton 

22.  Hammerl  Kari 

23.  *Hietzgern  Victor 

24.  Hof  bau  er  Hermann 


Hutter  Rudolf 
Jacak  Rudolf 

27.  Kammerhuber  Karl 

28.  Karl  Johann 
Kari  Rudolf 
Karpfen  Friedrich 

31.  Klemm  Bnino 

32.  Kofler  Josef 

33.  Sauer  Günther 

34.  Wagner  Rudolf 

35.  Walter  Richard 


25 

26 


29 
30 


67 


1.  Dybeck  Kart 

2.  Kratochwil  Ludwig 

(ausg.) 

3.  Lechiier  Alois  (ausg.) 

4.  Lee  Heinrich 

5.  Liedeik  Georg 

6.  Lorenz  Friedrich 

7.  Lorenz  Otto 

8.  Lötz  Otto 

9.  Macho  Eduard 

10.  Malitzky  Georg 

11.  Michl  Norbert 

12.  Nagl  Maximilian 


II.  b  CüasM. 

13.  Öttl  Ludwig 

14.  *Patek  Rudolf 

15.  Pecher  Adolf 
Pillwein  Ernst 
Pittl  Karl 
Resch  (Clemens 

10.  Schandl  Richard 
2().  Scheibenpflug  Josef 

21.  Scheibenpflug  Karl 

22.  Schlichtinger  Karl 

23.  Seif  Ludwig 

24 .  Sickiuger  Karl  (gest.) 

25.  Springer  Friedrich 


16. 
17. 
18. 


26.  Starkl  Gottfried 

27.  Starkl  Robert 

28.  Tittel  Franz 

29.  Trautniann  Wilfried 

30.  Wanko  Richard 

31.  Weinzettl  Ant.  (au8g.) 

32.  Willner  Job.  (ausg.) 

33.  Wintersperger  Joh. 

34.  Wcjgerer  Fr.  (ausg.) 

35.  Zitterbart  Leo. 


7. 
s. 
l«. 

10. 

11. 
12. 
13. 
14. 
15. 


Alt  Anton 
Bauingaitner  Ad<df 
Belani  Franz 
Billy  Josef 
dnisjitian  Victor 

(aus«:.) 
*I)enial  Friedrich 
Dobrowsky  Wilhelm 
Forstner  Josef 
Fn»und  Hans 
*(ilaninger  Anton 
(ilascrLudw.  (ans;^^) 
Hille  Ad(»lf 
Klcinmayer  Hcinrirh 
Knorr  Alois 
Krestan  Ernst 


jl6. 

|17, 

18, 

19. 

20. 
■21. 

22. 

23. 

24. 
125. 
'2fi. 
|27. 

2H. 

21). 

30. 

31. 


III.  Classe. 

Ludwig  Richard 
Machalitzky  Paul 
Milder  Johann 
Makats  Kail 
Michetschläger  II. 
Ncuniayer  Leopold 
Ptalleul)erg(M*  .Idh. 
Pfeitlcr  Adolt 
lMlcts(lnn;»:cr  ,l(»sct 
*lVdzl  Kdiiunifl 
Prasch  Rudolf 
*l'rciss  .losef 
lijinch  Karl 
\U)\\i  (Gustav 
Srhcllciibcrgcr  Josef 
Schiefer  Johann 


32.  Schwarz  Richard 

.>3.  Seif  Franz 

34.  Silier  Rudolf 

35.  Sohnle  (leorg 
3().  Soninierer  I">anz 

37.  StrM'kl  Franz 

38,  Strobl  Anton 
3i»  wSzuttai  Wilhelm 

40.  'Tlienner  Josef 

41.  Trefny  Anton 

12.  TilehhM-  Alois 

13.  Wanko  Johann 

14.  Weher  !gnaz  (ausg.) 

15.  Weigl  Au^nistin 
H).  Wesely  Wilhelm 


1.  Aigner  Joh.    (ausg. 

2.  Aken  Georg 

3.  Amon  Arthur 

4.  Belani  Kduard 

5.  "^^Berger  Frie<lrich 
i\.  ^Braun  Josef 

7.  Bruhn   Hugo  (ausg. 

8.  «'brist  Joh.  (ausg.) 
\K  diristian  Leopold 

lo.  Franzke  Anton 
I  L  (^ogl  Wilhelm 

12.  *(7sell  J(diann 

13.  Hartmann    Richard 

(ausg.) 

14.  Herczka  Fritz 

15.  Holetz  (Jottfried 

16.  Holzheu  Franz 

17.  *Kaiser  Johann 


IV.  €'la»5(c. 

)   18.  Karpfen  Karl  (ausg.) 
I  \\K  Klein  Kari 
i  20.  Klempt  Josef 
1 31.  Kofl(^r  Johann 

22.  ludar  Kari 

23.  Koydl  Josef 

)  I  24.  Lang  Norbert 
*J5.  Läufer  Karl 
2().  Lechner  liudolf 

27.  Ledi'rer  Fritz 

28.  Liischaurr   Wilhelm 
20.  Wondl  Leopold 

.30.  Obdrezsal   Robert 

31.  Oscr  Oskar 

32.  V.  Prandstetler  Frz. 

33.  liacher  Karl  (ausg.) 

34.  Rain  Johann 

35.  Rauch  Rudolf 


3<>.  Ambr(»sz  v.  Rechten- 
berg-Bruno 

37.  Re<ll   Hermann 

38.  Rese<'k  August 
31).  Richter  Fritz 

40.  Schardmihlner  Josef 

41.  Schiefer  Alois 

42.  Schönthoner    Rudolf 

(ausg.) 
4  3.  Sommerer  Ferdinand 

44.  *Stingl  Hermann 

45.  Stiobl  Franz 
4().  Walter  Theodor 

47.  Weiss  A<b)lf  (ausg.) 

48.  ZeilingerMax(ausg.) 

49.  Zillinger  Josef 

50.  Zitterbarth  Franz 

6* 


68 


1.  Hohenberger  Heinr. 

2.  *Just  Ludwig 

3.  Kulm  Emil 

4.  Leidl  Victor 

5.  Macho  Silvester 


T.  GlftMe. 

6.  Marcli^r  Leo 

7.  Plattiier  Johann 

8.  Pospiecli  Max 

9.  *Pressler  Johann 
10.  Riss  Josef 


11.  Weissmanu  Alois 

12.  *  Wilhelm  Ferdinand 

13.  Woyer  Michael 
U.  Wenser  Rudolf 
15.  Kargl  Victor 


1.  Bachmann  Edmund 

2.  Chwalla  Karl 

3.  Ebner  Ludwig 

4.  *Fuchs  Friedrich 

5.  Grimm  Franz 

6.  Hartl  Fritz 

7.  Jellinek  Fritz 


¥1.  ClMse. 

8.  Kirschnek  Karl 
9  Kranner  Rudolf 

10.  Moser  Florian 

11.  Nagler  Georg 

12.  Oesterreicher  Joh. 

13.  Schimbs  Karl 

14.  Schrabetz  Robert 


15.  Sperk  Alois 

16.  Strobl  Richard 

17.  Trobl  Franz 

18.  Töpfer  Gustav 

19.  Duschek  Philii>p 

20.  Waller  Rudolf 


1.  Demel  Josef 

2.  *Doctor  Guido 

3.  Friedl  Franz 


¥11.  CUsse. 

1  4.  Köstler  Franz 
I  5.  *Oser  Norbert 
I  6.  Selzer  Geza 


7.  Stepfan  Ludwig 

8.  Gerl  Franz  (ausg.) 


B.    Handelsachale. 


1.  Amon  Mathäus 

(ausg.) 

2.  Bartl  Franz 

3.  Christian  Rudolf 

4.  Christi  Franz 

5.  Erhart  Adolf 

6.  Fankhauser  Karl 

7.  Frank  Max 

8.  Gutmann  Josef 

9.  Haas  Josef 

10.  Haslinger  Gnstav 

11.  Hauser  Philipp 

12.  Höchtl  Hermann 

13.  Höfinger  Leopold 


1.  Duniberger  Josef 

2.  Fabris  Johann 

3.  Fichtl  Hubert 

4.  V.  (lörgey  Fenliiiaiid 

5.  Henrich  Wilhelm 

6.  Horak  Rudolf 

7.  Kamel  Ernst 

8.  Kollneg  Franz 


T.  Classe. 

14.  Jäger  Friedrich 

15.  John  Josef 

IG.  Kienbacher  Johann 

17.  *Kittinger  Kari 

18.  Krenner  Anton 

19.  Mayerhofer  Arnold 

20.  Neumeyer  Rudolf^ 

21.  Obenbigler  Johann 

22.  Reisenberger  Heinr 

23.  Rossmann  Otto 

24.  Rückert  Raimund 

25.  Scheibenpflu^  Joh. 

26.  Sowa  Josef  (ausg.) 
28.  Strauss  Adalbert 


29-  Tiger  Moriz 

30.  *ülrich  Kari 

31.  Waldbauer  Rudolf 

32.  Waldhauser  Kari 

33.  Walzel  Arthur 

34.  Wichtl  Josef 

35.  Wilhelm  Gustav 

36.  Vycichl  Alfred 

37.  Zeidler  Frauz 

38.  Foimanek  Franz 

39.  Kotremba  Franz 

40.  Burger  Leo 

41.  Tanzer  Rudolf 


II.  €la»5se. 

Kurz  Roman  (ans«».)   17.  Seif  Anton 

IH.  Siegert  Leopold 


9. 

10.  Mareezek  Oskai 

11.  Polt  Kari  (ausg.^ 
Ii>.  Recht  Otto 

^:^.  Richter  Ludwig 
11.  Ruth  Jcsef 

15.  Ruedl  Richard 

16.  Schreiber  Leo 


19.  Stöger  Alois   (gest.) 

20.  V(»llrath  Aciuiliu 

21.  Wagner  Leopold 

22.  Wimmer  Thomas 


69 


Bikaa&tffiaeliiQg 


bezüglich  des  Schuljahres  1895/6. 

Das  nächste  Schuljahr  beginnt  am  18.  September  1895  mit  der 
Heiligengeistmesse  um  8  Ulir,  der  regelmäüige  Unterricht  am  19.  Septem- 
ber um  8  Ulir. 

Die  Einschreibungen  finden  am  14.  u.  15.  September  von  8— 12  Uhr 
in  der  Directionskanzlei  statt.  Die  Schiller  haben  sich  in  Begleitung 
ihrer  Eltern  oder  deren  Stellvertreter  anzumelden. 

Schüler,  weichein  die  I.  RealelasHe  aufgenommen  werden  wollen, 
müssen  das  10.  Lebensjahr  bereits  vollendet  haben  oder  nocli  in  demsel- 
ben Kalendeijahre  vollenden,  und  haben  zur  Einschreibung  mitzubringen: 

a)  den  Gebuilsschein, 

b)  eine  Schulnachricht  in  der  vom  h.  k.  k.  Ministerium  für  Cultus 
und  Unterricht  mit  dem  Erlasse  vom  29.  October  1886,  Z.  20.619 
vorgeschriebenen  Form. 

c)  ihr  Nationale  in  zwei  Stücken. 

Die  Schüler  haben  sich  einer  Aufnahmsprüfung  zu  unterziehen. 

Bei  dieser  Prüfung  wird  nach  h.  Ministerialerlass  vom  14.  März 
1870,  Z.  2370  gefordert:  „Jenes  Maß  von  Wissen  in  der  Religion,  wel- 
ches in  den  ersten  vier  Jahrescursen  der  Volksschule  erworben  werden 
kann.  Fertigkeit  im  Lesen  und  Schreiben  der  deutschen  Sprache  und  der 
lateinischen  Schrift,  Kenntnis  der  Elemente  aus  der  Formenlehre  der 
deutschen  Sprache,  Fertigkeit  im  Analysieren  einfacher  bekleideter  Sätze, 
Bekanntschaft  mit  den  Regeln  der  Orthographie  und  ihrer  richtigen  An- 
wendung beim  Dictundoschreiben.  Uebung  in  den  vier  Rechnungsarten  in 
ganzen  Zahlen." 

Kine  Wiederholung  der  Aufnahmsprüfung,  sei  es  an 
ein  und  derselben  oder  an  einer  anderen  Lehranstalt,  ist 
zufolge  Ministerial-Erlasses  vom  2.  Jilnner  1886,  Z.  85  un- 
zulässig. 

S<*hüler,  welcke  der  Anstalt  bereits  angeh(">rt  haben  oder  von  einer 
an<leren  Realschule  an  die  hiesige  übertreten  wollen,  liaben  bei  der  Kin- 
schreiluing  ihr  letztes  Semestralzeugnis  vorzuweisen  —  die  Neueintretenden 
mit  der  Abgangsclausel  —  und  ihr  Nationale  doppelt  zu  erlegen. 

Schüler,  welche  in  die  I.  ClaHMe  der  llandeiHHrhule  aufgenom- 
men werden  wollen,  müssen  das  14.  Lebensjahr  vollendet  haben;  jene, 
<lie  erst  im  14.  Lebensjahre  sind,  können  nur  dann  aufgenommen  werden, 
wt»nn  der  betreffende  Bezirksschulrath  über  Anfrage  der  Direction  seine 
Zustimmung  gibt   Sie  haben  zur  Einschreibung  mitzubringen: 

a)  den  (ieburtsschein, 

b)  das  Kntlassungszeugnis  der  allgemeinen  Volks-  oder  Bürgerschule, 
eventuell  das  letzte  Studienzeugnis, 


70 

c)  Ihr  Nationale  in  xwei  Stficken. 

Schttler,  welche  das  14.  Lebensjahr  noch  nicht  vollendet  haben, 
müssen  bei  der  Direction  bis  längstens  10.  September  angemeldet  werden. 

Alle  Sclitiler,  welche  in  die  I.  Classe  der  Handelsschule  eintreten  wollen, 
haben  sich  einer  Aufnahmsprüfung  (Deutsche  Sprache,  Rechnen  Geographie) 
zu  unterziehen. 

Schüler,  welche  direct  in  die  ü.  Classe  der  Handelsschule  eintreten 
wollen,  haben  außer  dem  Geburtsscheine  die  Semestralzeugnisse  des  ver- 
gangenen Schuljahres  vorzuweisen  und  sich  einer  Aufnahmsprüfiing  zu 
unterziehen,  wofür  eine  Taxe  von  2  fl.  zu  entrichten  ist 

Alle  Schüler  der  Real-  und  Handelsschule  haben  bei  ihrer  Anmeldung 
1  fl.  Lehrmittelbeitrag  zu  erlegen. 

Die  Aufhahmsprüfungen  finden  am  16.  September  von  8 — 12  Uhr, 
die  Wiederholungspiüfiingen  am  17.  September  von  8  Uhr  an  statt. 

Das  Schulgeld  beträgt  an  der  Realschule  10  fl.,  an  der  Handelsschule 

5  fl.  für  ein  Halbjahr;  dasselbe  wird  im  October  und  März  eingehoben« 
Gesuche  um  Befreiung  von  der  Entrichtung  des  Schulgeldes  sind  an  den 
hohen  Laudesausschuss  zu  richten  und  anfangs  October  der  Direction  zu 
tiberbringen.    Ein  Schüler  verliert  die  Befreiung,  wenn  er 

a)  am  Schlüsse  des  I.  Semesters  UL  Fortgaugsclasse  erhält, 

b)  am  Schlüsse  des  II.    Semesters  nicht  mindestens  den  2.    Grad  in 
Sitten  und  Fleiß  erhalten  hat, 

c)  wegen  ungenügenden  Fortganges   eine   Classe  wiederholen    rauss 
(Krankheitsfall  angenommen.) 

Wahrhaft  arme  Schüler,  die  ihre  Dürftigkeit  bei  der  Einschreibung 
durch  ein  Mittellosigkeitszeugnis  darthun,  werden  auf  Ansuchen  der 
Eltern  oder  deren  Stellvertreter  bei  Beginn  des  Schuljahres  aus  dem 
ünterstützungsfonde  nach  Möglichkeit  mit  Schulbüchern,  Schreib-  und 
Zeichenrequisiteu  unterstützt,  so  lange  sie  sich  durch  Fleiß  und  Sittlichkeit 
einer  Unterstützung  würdig  erweisen. 

Die  Aufnahme  in  die  gcwcrblielte  and  kaafmännisclte  Fort- 
blldangsssehule  findet  von  Donnerstag  den  19.  September  an  statt. 
Die  Unterrichtszeit  an  der  gewerblichen  Fortbildungsschule  ist  Montag 
und  Mittwoch  von  6  bis  Vi«*  Uhr,  am  Sonntage  von  '/^O  bis  12  Uhr,  für 
Bäcker  und  Fleischhauer  Mittwoch  und  Samstag  von  2  bis  4  Uhr.  Im 
kaufmännischen   Fortbildungscurse   ist   die   Unterrichtszeit   Dienstag  von 

6  bis  8  Uhr,    Mittwoch  von  6  bis  7  Uhr,    Donnerstag   von  6   bis  8  Uhr. 

Zum  Schlüsse  beehrt  sich  die  Direction  im  Namen  d(%s 
gesammten  Lehrkörpers  allen  Förderern  des  Landes-Ober- 
real-  und  Handelsschule  und  der  der  gewerblichen  Fort- 
bildungsschule sowie  auch  den  Wohlthätern  der  armen 
Schüler  den  wärmsten  Dank  auszusprechen. 

Die  Direction 

l>r.  Anton  Ehrenberg  er. 


In  den  Jahresberichten  der  Lehranstalt  wurden  bisher  folge: 
Abhandlungen  veröftentlicht: 

K  o?x  Ediittrtli  „Pas  WieaemnIltibeE  tkulacher  Dichtung  in  Oatarreich 

»eit  der  2.  ftHtrie  ile«  ]8.  Jmhrli.*' 
K  l  a  m  m  i  El  g  e  r  Fef*l„  «Gruii*lÄU^e  der  PArallel-Ferfipective.** 
B  l»  e  r  1 1!  F.  A,:  p^Antbeil  der  StMte  Krems  uuJ  Stein  an  den  politisdieo 

Ereig^niÄsen  der  Jahre  13^5— 145ä." 
Mareek  Friedr.:  ^Mittheilungen  über  den  ^(».g%nvr&nigm  Staüdpunkt 

der  Cliemie  und  Naturgesehidite  dei  Weines," 
D  u  p  ui  *  .Trtliiisi  JHt  Kirche  zu  Tmbacli  in  Niederöäterreicb.'' 
K  i  a  m  m  I  n  g  e  r  Ferd,:  ^Die  AuflöMiing  der  spliilri sehen  Dreiecke," 
T.  M  11 1  h  Ilich,:  ^Dfä  bairi flehe  Volksre''ht" 
Dupdii  .Ttilina:  *'(Fher  int^maliowile  MünjteneinUeiubestTebungen  nnd 

die  de«i.acbe  MrtUÄrefrtrm'*, 
6  e  g^  e  n  li  a  n  e  r  L,;  ^Bestimmnng  ktisinianUer  GeflcUwindigkeiten," 
Ditpuis  Jalina:    ^Über  die  je wt^i deutigen  F^ille  bei  der  AiiÜi^snug'  des 

sphäriiebeu  Dreieckes." 
1873  Dr.  ?.  Hntb,  ^D»e  bairiscb-üaterr.  Mundart. * 

Gegeubatier  Leop.:  ^Dber  die  Funktionen  C^  {%}   DJJ  (x)" 

D  n  p  u  i  B  Juüus:  „iJie  Berechnung  nahe  übereinail mm  ender  WutÄe  In  der 

bliberen  Gleiobnngen." 
Dr.  Ehr  en  b  e  r  g  e  r  An  ton:  „Art  der  Bewegung  in  Oaisen,  die  wir  Wärme 

neunau." 
Walter  Ignais:   ^Wi#  und  zu  welcher  Zeit  entwickelte  sich  du«  dein 

Organnm  nnd  ans  dem  Dechant  allmäiig  ein  ireregelier  Contra- 

pttncf]"* 
Kirchberger  K. ;    „Die  Erweiterung:  der   stereotcrapU     Projetions- 

methode  auf  die  Fiäcben  zweiten  (Grades', 
Dr.  Bernd  t:  ^Ziir  Geschichte  der  ßeterr  rnruben  von  DiOH-H  in  ihrem 

Zniammenbange  mit  der  kurpfälzlschpn   r'nlilik". 
Dr.  Ehrenberger  A,;  ^Die  Gammafuncttou  und  deren  Anwendung'" 
S  0  h  i  U  e  r  Rnd.*  „Über  den  Unterricbt  in  „Corre**[uittdenj£-  und  Ooniptoir- 

arbeiten". 
Djut£)  FranE:  ^Die  Elemente  der  allgemeinen  Arithmetik''. 


]M4 

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1871 


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1877 


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24 


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1679  Dr.  Hanaus  ek  Th. ;    ^Über  die  Han^gänge   in    den  Zapfense  huppen 

einiger  Coniferen", 
ISBO  Proschko  C«:  «^DeBlderina  und  der  Untergftng  des  Longobardenreißbei 

in  UaUmi''. 


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Dr.  Strobl  J,:  „Die  Städte  Eremt  und  Stein  im  EittflUlter". 

[  (Mit  Urkunden* Beilagen.) 

Dr,  Ehrenberger  Ä*:  „Herbart  und  die  Eleatisehe  Schale'*. 
Dr.  E  b  r  e  ii  b  e  r  g  e  r  A,:  „Begriff  und  Problem  der  Materie", 
P  o  k  0  r  n  y  Anton :  ^Die  Wirkfiamkeit  der  Lt«gaten  des  Papite»  Honorins 
ni.  in  FrankTeich  und  Dentschland'*. 

1687  D,  E  h  r  e  u  b  e  r  i,^  e  r  A.:  S^bule  und  Hans".  <Eine  pfildanro gliche  Studie.) 

1688  U  i  n  t  z  1  FranE :  ,3iß  Inver^iion  nebat  Anwendungen'^, 

1881*  Eberle  F.  Ä. :   \,Die  n,-ö.  Landes-Oberrealschule  in  Krems  etc.**  (Ein 

Rfickbliek  auf  das  L  Vierteljabrhunderr  ihres  Beitehens.^ 
18110  van  0  T  e  r  a  c  h  e  1  d  e  F. :  Ut  im  fran^susiacben  Unterrichte  die  alte  oder 

die  neue  Methode  Torstu^ieben  '^" 
Mar  eck  Friedr. :  «,  Beiträge  zur  Kenntnis  des  TrinkwaAaergi  von  Krem« 

und  dessen  nüberen  Umgebung,  in  Bücksiebt  auf  dessen  i^e^uud* 

heitUche  Bedeutung^. 
1391  „Die   BibHothek   der   Laudes-Oberrealichule  in  Krems''*    (Anhang  zum 

Jahretbericbte  von  1889.) 
189^  Hichnlitseh  Ädalbert:   „Ober  die  Entwif.khing  der  Omnm^ute^. 
189S  Tauber  Jutef:    Ziele  und  Wege   des    fr ahzi^iaehen  Unterrichte!«    4uf 

der  Unter*  und  Mittelstufe  der  üaterreichistcben  Eeabt^hulen'*. 
18i4  Micholitich  Adalbert :    Jih%i  dea  Bau  dir  Pflanitnornamente''. 


13 


20 
4M 
40 

41 

41 

69 

11 


22 
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DATE  DUE                       [ 

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STANFORD  UNIVERSITY  LIBRARIES 
STANFORD,  CALIFORNIA     9430S 


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